Deutsches Theater-Lexikon: Nachtragsband, Teil 2 G - J 9783110287585, 9783110287554

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Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
G
H
I
J
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Deutsches Theater-Lexikon: Nachtragsband, Teil 2 G - J
 9783110287585, 9783110287554

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DEUTSCHES THEATER-LEXIKON NACHTRAGSBAND TEIL 2

DEUTSCHES THEATER-LEXIKON

BIOGRAPHISCHES UND BIBLIOGRAPHISCHES HANDBUCH

BEGRNDET VON

WILHELM KOSCH FORTGEFHRT VON

INGRID BIGLER-MARSCHALL

NACHTRAGSBAND TEIL 2: G – J

DE GRUYTER

ISBN 978-3-11-028755-4 e-ISBN 978-3-11-028758-5 Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar

# 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: bsix information exchange GmbH, Braunschweig Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen Printed in Germany www.degruyter.com

VORWORT Das Deutsche Theater-Lexikon wurde 1953 begonnen und 2011 abgeschlossen. Die fast 60 Jahre dauernde Zeitspanne fu¨hrte dazu, daß die Artikel der ersten Ba¨nde beim Abschluß des Lexikons bereits teilweise veraltet waren. Deshalb haben wir uns entschlossen, mit Nachtragsba¨nden das Werk zu aktualisieren. Bereits erschienene Artikel werden aktualisiert, sowohl hinsichtlich der Biographien und Bibliographie, Daten der Urauffu¨hrungen nachgetragen. Nur wenige Artikel konnten mangels einschla¨giger Quellen nicht vervollsta¨ndigt werden. Artikel, die sich auf Personen des Grundwerks beziehen, enthalten die entsprechende Band- und Seitenangabe in eckigen Klammern im Anschluß an den Namen. Es gibt daru¨ber hinaus zahlreiche Neuaufnahmen, um das gesamte Theatergeschehen (Schauspiel und Oper) des 20. Jahrhunderts umfassend zu pra¨sentieren. Bei den Neuaufnahmen wird nach folgenden Kriterien vorgegangen: Fu¨r alle Neuaufnahmen von Bu¨hnenschaffenden gilt, daß das Debut nach 1900 stattgefunden haben muß. Nicht deutschsprachige Bu¨hnenschaffende (dies betrifft vor allem Sa¨nger, Sa¨ngerinnen, Dirigenten und Dirigentinnen) werden nur aufgenommen, wenn sie eine mehrja¨hrige Bindung an eine deutschsprachigen Bu¨hne haben. Fu¨r die deutschsprachigen Bu¨hnenschaffenden werden folgende Lexika ausgewertet: ¨ ML; RischHabel; Hdb. Exiltheater; Henschel Theaterlexikon; Kutsch-Riemens; LThInt; O bieter; TdS. ¨ sterreich Neben diesen Quellen werden die Ensembles der großen Bu¨hnen in Deutschland, O und der Schweiz sowie private Sammlungen herangezogen. Redaktionsschluß ist der 16. August 2013. Oktober 2013

Ingrid Bigler-Marschall

ABKRZUNGSVERZEICHNIS Allgemeine Abku¨rzungen Aufl. Ausg. Ausw. Bd., Bde. bearb. dems. ders. dies. Diss. dt. Dtl. EA ebd. eigentl. erg. geb. Geb.tag gest. GI GMD Hdb. hg., Hg. Jh. Lex. MD NF ¨ st., o¨st. O Prof., o. Prof. Ps. Red. s. Tl., Tle. u. u. a. UA u¨berarb. u¨bers. u. d. T. unbek. Univ. vera¨nd. verb. verh. versch. vgl. Zs. Ztg. zus.

Auflage Ausgabe Auswahl Band, Ba¨nde bearbeitet demselben derselbe dieselbe(n) Dissertation deutsch(e) Deutschland Erstauffu¨hrung ebenda eigentlich erga¨nze geboren Geburtstag gestorben Generalintendant(in) Generalmusikdirektor Handbuch herausgegeben (von), Herausgeber(in) Jahrhundert Lexikon Musikdirektor Neue Folge ¨ sterreich, o¨sterreichisch O Professor, ordentlicher Professor Pseudonym(e) Redaktion siehe Teil, Teile und und andere; unter anderem Urauffu¨hrung u¨berarbeitet(e) u¨bersetzt unter dem Titel unbekannt Universita¨t vera¨nderte verbesserte verheiratet(e) verschieden(e, es) vergleiche Zeitschrift Zeitung zusammen

Quellen DLL

DLL 20. Jh.

Habel Hdb. Exiltheater

Henschel Theaterlex. HLS Kabarett-Lex. KLG Kutsch-Riemens LThInt MGG2 ¨ ML O Rischbieter TdS Ulrich

Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch (begru¨ndet von Wilhelm Kosch. 3., vo¨llig neu bearbeitete Auflage, herausgegeben von B. Berger, H. Rupp, C. L. Lang, H. Herkommer, K. Feilchenfeldt u. a., seit 2010 von W. Achnitz, L. Hagestedt, M. Mu¨ller, C.-M. Ort und R. Sdzuj) 1ff., Bern, Mu¨nchen, Zu¨rich, Berlin, 1968ff. Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographischesbibliographisches Handbuch (herausgegeben von C. L. Lang, K. Feilchenfeldt, seit 2010 von L. Hagestedt) 1ff., Bern, Mu¨nchen, Zu¨rich, Berlin, 2000ff. F.-B. Habel, Lexikon. Schauspieler in der DDR, Berlin 2009. Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945 (herausgegeben von F. Trapp, W. Mittenzwei, H. Rischbieter, H. Schneider), Band 2 (von F. Trapp, B. Schrader, D. Wenk, I. Maaß) Mu¨nchen 1999. Henschel Theaterlexikon. Mit Stu¨ckeregister (bearbeitet von M. Brommer mit Simon Elson, herausgeben von C. B. Sucher) Leipzig 2010. Historisches Lexikon der Schweiz. Online-Version. K. Budzinski u. R. Hippen, Metzler-Kabarett-Lexikon, Stuttgart Weimar 1996. Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. OnlineVersion. K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sa¨ngerlexikon. Unter Mitwirkung von H. Rost (4., erweiterte und aktualisierte Auflage) 7 Ba¨nde, Mu¨nchen 2003. J. Ch. Trilse-Finkelstein, K. Hammer, Lexikon Theater International, Berlin 1995. Die Musik in Geschichte und Gegenwart (2., neubearbeitete Ausgabe, herausgegeben von L. Finscher), Personenteil 17 Ba¨nde und Supplement, Kassel 1999–2008. ¨ sterreichisches Musiklexikon. Online-Version. O Theater-Lexikon (herausgegeben von H. Rischbieter) Zu¨rich und Schwa¨bisch Hall 1983. Theaterlexikon der Schweiz. Online-Version. P. S. Ulrich, Biographisches Verzeichnis fu¨r Theater, Tanz und Musik. Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbu¨chern, 2 Ba¨nde, Berlin 1997.

G Gabler, Anna, geb. in M¨unchen; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in M¨unchen u. a. bei Fritz Schwinghammer, ferner in Meisterkursen u. a. bei Sena Jurinac u. Dietrich Fischer-Dieskau. W¨ahrend des Studiums Mitglied des Jungen Ensembles der Bayerischen Staatsoper, 2001–05 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. 2005–08 des Staatstheaters N¨urnberg. Seither u. a. an den Staatsopern in Dresden, Hamburg u. M¨unchen, am Th´eaˆ tre du Chˆatelet in Paris sowie am Glyndebourne Festival u. bei den Bayreuther Festspielen. Gabor, Hans, geb. 5. 7. 1924 Budapest, gest. 4. 9. 1994 Biarritz/Frankreich; Dirigent und Intendant. Ausbildung an der Musikakademie in Budapest bei Zoltan Kod´aly, B´ela Bart´ok u. ¨ J´anos Ferencsik, kam 1946 nach Osterreich, gr¨undete 1948 das Wiener Opernstudio, ein Gastspielensemble ohne eigenes Haus, 1950 l¨oste sich das Ensemble auf. 1953 Gr¨under, Dirigent bis Anfang der 80er Jahre u. Intendant bis zu seinem Tod der Wiener Kammeroper, 1992– 99 fanden Freilichtauff¨uhrungen vor der R¨omischen Ruine im Schloßpark von Sch¨onbrunn statt. 1982 begr¨undete G. den „Internationalen Belvederewettbewerb“ (nach seinem Tod „Internationaler Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerb“) zur F¨orderung des Operns¨angerNachwuchses. Nach seinem Tod ubernahm ¨ seine Frau Isabella die Leitung der Kammeroper. ¨ Literatur: OML. Gabory, Magda, geb. 1915 Steinamanger (Szomath´ely)/Ungarn. S¨angerin. Sie sang anfangs an ungarischen Opernb¨uhnen, 1948– 50 Engagement an der Staatsoper Wien, 1952/53 am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen, 1953/54 als Gast am Stadttheater Z¨urich, 1955/56 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1601. Gabriel, Dagmar, geb. 4. 9. 1945 Gr¨omitz/ Schleswig-Holstein; Schauspielerin. 1965–67 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1967–69 erstes Engagement am Stadttheater Hildesheim, 1970–72 am Stadttheater W¨urzburg, 1973–77 am Theater in Ulm, 1977–79 an der Theaterwerkstatt Hannover, 1979–82 am Theater am Neumarkt in Z¨urich, 1983–87 Ensemblemitglied der St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1987–96 freie

Schauspielerin, u. a. am Stadttheater Luzern, am Schauspielhaus Z¨urich, am Atelier-Theater u. am Stadttheater Bern, 1996–99 Ensemblemitglied am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, seit 1999 wieder freie Schauspielerin. Literatur: TdS. Gabriel, Gudrun, geb. 21. 11. 1955 Graz; Schauspielerin. 1974–76 Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, 1976–81 erstes Engagement am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1981–85 Ensemblemitglied der Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlins, seither freie Schauspielerin, u. a. am Staatstheater Stuttgart, an der Freien Volksb¨uhne Berlin, am Staatsschauspiel M¨unchen u. am Schauspielhaus Z¨urich. Gabriel, Max [I,517], gest. 8. 2. 1942 Amsterdam. Seit 1913 Direktor des Rembrandt-Theaters in Amsterdam. Literatur: Ulrich 1,568. Gabriel, Thomas, geb. in Berlin; Kost¨um- u. B¨uhnenbildner. Studium der Bildenden Kunst, Aktionskunst u. experimentellen Fotografie an der Hochschule der K¨unste Berlin u. an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste Hamburg. 1992 Assistent der B¨uhnenbildner Gisbert J¨akel u. Susanne Raschig an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin, seit 1993 freier B¨uhnenbilder u. a. an den Schauspielh¨ausern in Dortmund u. Z¨urich, am Stadttheater St. Gallen, an der Oper Leipzig, am Staatsschauspiel Dresden, an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz, am Berliner Ensemble, an der Deutschen Oper, alle Berlin, u. am Burgtheater Wien. Gabriel, Ulrich, geb. 30. 12. 1947 Dornbirn/ Vorarlberg; Komponist, Kabarettist, Autor und Lehrer. Studierte Germanistik u. Musik an der Univ. Wien, seit 1975 Mittelschullehrer, 1975 Gr¨under u. Leiter bis 1990 der „Jeunesse musicale“ in Vorarlberg. 1977–79 Komponist von B¨uhnenmusiken f¨ur das Theater f¨ur Vorarlberg Bregenz u. seit 1976 Textautor u. a. am „Kabarett W¨uhlm¨ause“ in Rankweil. Seit 1979 eigene Programme als Autor u. Kabarettist. ¨ Literatur: OML. Gabry (eigentl. G´ancz), Edith, geb. 18. 7. 1927 Budapest, gest. 10. 2. 2012 K¨oln; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Budapest, 1951 Debut an der Budapester Nationaloper. 1957 ging sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Dirigenten Istv´an Kert´esz (1929–1973),

Gade nach Westdtl., 1957–59 in Bremen, seit 1960 Ensemblemitglied am Opernhaus K¨oln, wo sie u. a. am 15. 2. 1965 in der UA von Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ die Partie der Marie verk¨orperte. Sie gastierte an in- u. ausl¨andischen Opernb¨uhnen, u. a. noch 1988 bei den Festspielen von Schwetzingen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1602. Gade, J¨org, geb. um 1959 Uelzen/Niedersachsen; Regisseur, Dramaturg und Intendant. Ende der 70er Jahre Regieassistent an der Freien Volksb¨uhne in Berlin u. am Schauspielhaus in Frankfurt/Main, 1985–88 Oberspielleiter an der Landesb¨uhne in Wilhelmshaven, danach freier Regisseur, 1990–95 Chefdramaturg am Stadttheater Hildesheim, 1995–97 in derselben Funktion an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 1997–2004 als Chefdramaturg u. Pressesprecher am Staatstheater Braunschweig, ab 1999 auch Leiter des Kinder- u. Jugendtheaters u. gleichzeitig stellvertretender GI, 2004–07 Intendant der Landesb¨uhne Hannover, seit der Spielzeit 2007/08 Direktor u. Regisseur am Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim-Hannover. Gadow, Mogens von, geb. 12. 5. 1930 Stettin; Schauspieler. Neben seiner Lehre als Radiotechniker privater Sprech- u. Gesangsunterricht, 1952/53 an der „Piccolom¨odie“ Wuppertal u. 1955 an den St¨adtischen B¨uhnen ebd., 1956 am Fritz-R´emond-Theater am Zoo in Frankfurt/Main, 1957 an der Landesb¨uhne Bruchsal, 1958–60 am Nationaltheater Mannheim, 1960–63 am Stadttheater Bremerhaven, 1963–66 am Theater in Basel u. 1967/68 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main. Seither freier Schauspieler, u. a. an der Kom¨odie im Bayerischen Hof M¨unchen, am Ohnsorg-Theater Hamburg, am Theater an der K¨o D¨usseldorf, am Contra-Kreis-Theater Bonn u. wiederholt bei den Festspielen in Wunsiedel. G¨abler, Dorit, geb. 9. 1. 1943 Plauen/Vogtland; Schauspielerin und S¨angerin. 1963–66 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1966–68 am Stadttheater Karl-MarxStadt (Chemnitz), 1968–78 am Staatstheater Dresden, ab 1978 vorwiegend Film- u. Fernsehschauspielerin sowie Chansons¨angerin, ab 1997 auch wieder Theaterengagements, u. a. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin u. an der Kom¨odie Dresden. Literatur: Habel 112.

2

Gahmlich Gaede, Max [I,517], geb. 18. 1. 1882 Berlin, gest. 17. 10. 1969 Hannover. Er blieb bis zu seinem Tode Ensemblemitglied des Staatstheaters Hannover. Literatur: Ulrich 1,569. G¨artner, Claus Theo, geb. 19. 4. 1943 Berlin; Schauspieler. Wuchs in S¨udtirol, den USA u. in S¨udostasien auf, Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, erstes Engagement am Deutschen Theater G¨ottingen, danach an den Staatstheatern in Braunschweig, Oldenburg u. Stuttgart, 1971–77 an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer in Berlin, danach u. a. am Ernst-Deutsch Theater u. am Thalia-Theater, beide Hamburg, an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin u. auf Tourneen. Gahlbeck, Rudolf [I,519], gest. 4. 10. 1972 Schwerin. K¨unstlerische Ausbildung in M¨unchen, 1926–60 Kunsterzieher an der Schweriner Oberschule, 1946 Dozent an der Volkshochschule in Schwerin. Maler. Literatur: DLL 20. Jh. 10,387; J. Puttkammer, Unterwegs sein ist alles. Der K¨unstler ~, 2009; W. Stockfisch, Tanz mit der Fahne. Hans Franck u. ~. Mecklenburgische K¨unstler zwischen Anpassung u. Verweigerung, 2011. Gahmann, Helmut, geb. 14. 11. 1932 Essen, gest. M¨arz 2005 ebd.; Schauspieler und Theaterdirektor. Ausbildung an der Folkwangschule in Essen, 1950/51 erstes Engagement am Stadttheater Gelsenkirchen, 1951–55 am Staatstheater Oldenburg, danach u. a. am Stadttheater Ingolstadt, am Bremer Theater u. in Kassel. 1965 Gr¨under u. Leiter (sowie Schauspieler u. Regisseur) bis zu seinem Tod des „Kleinen Theaters Essen“. Gahmlich, Wilfried, geb. 14. 7. 1939 Halle/ Saale; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Freiburg/Br. u. bei Alfred Pfeifle in Stuttgart. 1967/68 erstes Engagement am Stadttheater L¨uneburg, 1968/69 in Esslingen, 1969/70 am Stadttheater Gießen, 1970–72 an der Oper in Kiel, 1972–75 am Opernhaus in Wuppertal, wo er u. a. am 15. 9. 1973 in der UA der Oper „Yvonne, Prinzessin von Burgund“ von Boris Blacher mitwirkte, 1975–79 am Staatstheater Hannover u. ab 1979 an der Staatsoper Wien u. am Opernhaus Z¨urich. Gastengagements an in- u. ausl¨andischen Opernb¨uhnen sowie bei den Salzburger Festspielen, bei denen er u. a. am 7. 8. 1981 in der UA der Oper

Gaillard „Baal“ von Friedrich Cerha die Rolle des Gougou sang. An der Op´era national de Paris sang er am 3. 7. 2001 in der UA der Oper „K ?“ von Philippe Manoury die Rolle des Franz. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1608. Gaillard, Ottofritz (eigentl. Otto Fritz), geb. 22. 1. 1915 Weimar, gest. 25. 5. 2006; Schauspieler, Regisseur und Theaterp¨adagoge. Studierte 1934–39 Theaterwissenschaft, Germanistik, Musikwissenschaft u. Kunstgeschichte an den Univ. in Berlin u. Rostock, gleichzeitig Schauspiel- u. Regieausbildung, 1937 erstes Engagement in Wunsiedel, dann in Rudolstadt. 1945 Dozent an der Musikhochschule Weimar, 1947 Mitbegr¨under des Deutschen Theaterinstituts Weimar im Schloß Belvedere, seit 1953 Leiter der Schauspielabteilung an der (aus dem Weimarer Institut hervorgegangenen) Theaterhochschule Leipzig. 1956–62 Oberspielleiter am Staatstheater Dresden, 1962–66 Regisseur am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. 1967–69 als Regisseur u. stellvertretender k¨unstlerischer Leiter an der Volksb¨uhne ebd., seit 1969 Dozent an der Schauspielschule Berlin. Zahlreiche Publikationen, u. a. „Das deutsche StanislawskiBuch“ (1946). Literatur: LThInt 299. G´al, Hans [I,519], gest. 3. 10. 1987 Edinburgh. Emigrierte 1938 nach England, Pianist, Privatlehrer u. Dirigent, seit Herbst 1939 in Edinburgh, Mai-September 1940 in Huyton bei Liverpool u. auf der Isle of Man interniert, dann wieder in Edinburgh, versch. T¨atigkeiten. 1945–65 Lehrer f¨ur Kontrapunkt u. Komposition an der Univ. Edinburgh. Wirkte am Aufbau des Internationalen Festivals von Edinburgh mit. Auff¨uhrungen: Der Arzt der Sobeide. Komische Oper in einem Vorspiel und 2 Akten (Text: Fritz Zoref) UA 2. 11. 1919 Breslau; Die heilige Ente. Ein Spiel mit G¨ottern und Menschen, in einem Vorspiel und 3 Akten (Text: K. M. Levetzow u. Leo Feld) UA April 1923 D¨usseldorf; Das Lied der Nacht. Dramatische Ballade in 3 Bildern (Text: K. M. Levetzow) UA 24. 4. 1926 Breslau; Der Zauberspiegel. Weihnachtsm¨archen in 5 Bildern (Text: Karl Erich ¨ on Jaroschek) UA Dezember 1930 ebd.; Od¨ von Horv´ath, Hin und Her. Musikalische Posse (B¨uhnenmusik) UA 13. 12. 1934 Schauspielhaus Z¨urich; Die beiden Klaas. Komische Oper in 3 Akten (Text: K. M. Levetzow) UA Mai 1990 Opera York.

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Galic Literatur: Hdb. Exiltheater 1,289; MGG ¨ 7,423; OML; W. Waldstein, ~. Eine Studie, 1976; ~. Ein Verzeichnis seiner Werke, York 1985; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; A. Schneider, Musikwissenschaft in der Emigration. Zur Vertreibung von Gelehrten u. zu den Auswirkungen auf das Fach (in: Musik im Exil [...], hg. H.-W. Heister, C. Maurer Zenck u. P. Petersen) 1993; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; ~ u. Egon Wellesz. Continental Britons [Begleitpublikation zur Ausstellung ..., hg. M. Haas, M. G. Patka] 2004; K. Eckhardt, Die Opern- bzw. B¨uhnenerfolge von ~ u. Egon Wellesz in der Zwischenkriegszeit (ebd.); J. Raab Hansen, Musiktheater in Internierungslagern auf der Isle of Man (in: Musiktheater im Exil der NS-Zeit [...], hg. P. Petersen) 2007. 2

Galafr´es, Elsa [I,519; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 23. 5. 1879 Berlin, gest. 1977; Pianistin und Schauspielerin. Klavierstudium, Schauspielunterricht bei Ottilie Gen´ee. 1894 Debut in Halle, Engagement am Berliner Hoftheater, 1896 in Riga, 1897–1900 am Hoftheater Hannover, 1900–06 am Stadttheater Hamburg u. seit 1906 am Volkstheater in Wien. 1910 heiratete sie den Geiger u. Gr¨under des Pal¨astinaSymphonie-Orchesters Bronislav Hubermann (1882–1947), 1919 Ernst von Dohn´anyi (1877– 1960). Galante, Inessa, geb. 12. 3. 1959 Riga/Lettland; S¨angerin. Arbeitete nach dem Studium der Pharmazie in diesem Beruf, ab 1977 Gesangsunterricht am Konservatorium in Riga bei Rachel Shulova u. Ludmilla Braun, ab 1980 erste Auftritte u. 1982–91 Ensemblemitglied an der Lettischen Nationaloper Riga. 1991–96 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, gleichzeitig als Gast an den Opernh¨ausern in Frankfurt/Main, K¨oln, Wiesbaden u. am Th´eaˆ tre du Chˆatelet in Paris. 1996–99 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, seither internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1610. Galic, Marina geb. 1971; Schauspielerin. 1994– 98 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, danach am Schauspielhaus Z¨urich, an der Baracke des Deutschen Theaters, an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz u. an der Volksb¨uhne, alle Berlin, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Schauspielhaus Bochum u. 2002–09 am Staatsschauspiel M¨unchen. Seit der

Gall´e Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des ThaliaTheaters Hamburg. Gall´e, Alois, geb. 1947 Wien; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Ausbildung an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien, 1971–80 Engagements an den Theatern in G¨ottingen, Wiesbaden, Wuppertal u. K¨oln. Seither freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner u. a. in Bremen, Frankfurt/Main, am Renaissance-Theater Berlin, am Burgtheater u. am Theater in der Josefstadt in Wien u. wiederholt am Landestheater Linz. 2007–09 K¨unstlerischer Leiter des Kulturzentrums Wildon/Steiermark u. seit 2008 Regisseur bei den dortigen Schloßbergspielen. Galli (auch Bamer-G.), Dorothea, geb. 11. 11. 1951 Z¨urich; S¨angerin. Studierte Violoncello an der Musikhochschule in Detmold, als Cellistin u. a. Mitglied im K¨olner Kammerorchester. Gesangsausbildung bei Elsa Cavelti, Carla Castellani u. Elisabeth Schwarzkopf am Mozarteum in Salzburg, 1975/76 Mitglied am Opernstudio des Opernhauses Z¨urich u. 1976–78 Mitglied des Z¨urcher Opernhauses. 1978/79 am Pfalztheater Kaiserslautern u. 1979–82 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, danach Gastengagements u. a. in Luzern, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, am Staatstheater Karlsruhe u. an der Oper in Amsterdam. Am Konservatorium in St. Petersburg gibt sie regelm¨aßig Meisterkurse. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1617. Galliard, Peter, geb. 28. 4. 1961 Chur/ Graub¨unden; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Feldkirch/Vorarlberg u. 1983–86 am Mozarteum Salzburg bei Maria Eibensch¨utz u. Rudolf Knoll, 1986 Debut an der Sommerakademie der Salzburger Festspiele. Seit 1986 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1621; TdS. Gallinger, Hermann, geb. 5. 12. 1899 Basel, gest. 3. 6. 1962 Porto Ronco/Tessin; Schauspieler. Ausbildung bei Michael Isailovits u. Josef Keim in Basel, 1920–22 erstes Engagement am Stadttheater Basel, 1922/23 am K¨unstlertheater Frankfurt/Main, 1923–25 am Stadttheater Altona, 1925/26 am Schauspielhaus Bremen, 1926/27 am Schauspielhaus Z¨urich u. 1927– 33 Mitglied am Landestheater Darmstadt, 1933 R¨uckkehr in die Schweiz, 1933–52 Mitglied am Stadttheater Basel. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,289; TdS.

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Galuzin Gallinowski, Robert, geb. 1969 Heidenheim/ Baden-W¨urttemberg; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin u. privater Schauspielunterricht bei Angela Winkler. 1992 Debut am Deutschen Theater Berlin, 1993–96 Ensemblemitglied des Schauspielhauses Bonn, 1996–99 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1999– 2006 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin, danach freier Schauspieler, u. a. am Berliner Ensemble u. am Renaissance-Theater Berlin. Gallmann, Guido, geb. 1966; Schauspieler. Ausbildung zum Organisten u. Chorleiter an der Kirchenmusikschule in Aachen, 1989– 92 Schauspielausbildung am B¨uhnenstudio der Darstellenden K¨unste in Hamburg u. am dortigen „Studio 033“, 1992–97 Engagement am Theater L¨ubeck, 1997/98 am Theater Bielefeld u. 1998–2001 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen. Seit 2001 Ensemblemitglied am Theater Bremen. Gallo, Inigo, geb. 2. 11. 1932 Z¨urich, gest. 15. 12. 2000 Oberweningen/Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. Kinderdarsteller am Schauspielhaus Z¨urich, 1948–51 Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1951/52 Gastengagement am Schauspielhaus Z¨urich, 1952–58 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen, seit 1958 freier Regisseur, Schauspieler u. Autor (¨ubertrug St¨ucke in Schweizer Mundart), regelm¨aßig Auftritte zus. mit Margrit Rainer u. Ruedi Walter. Literatur: TdS. Gallos, Hermann [I,521], gest. 20. 2. 1957 Wien. Zwischen 1922 u. 1950 regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen. 1945 kommissarischer Leiter der Musikakademie in Wien u. Leiter der Opernklasse. 1956 nahm er seinen B¨uhnenabschied. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1623; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Galuzin, Vladimir, geb. 11. 6. 1956 Rubtsovsk/Rußland; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Novosibirsk, ab 1981 erste Auftritte, 1988–90 erstes Engagement am Opernhaus in Novosibirsk, 1990 Mitglied des Mariinski-Theaters in St. Petersburg, 1993 als Gast in Amsterdam u. an der Oper in Frankfurt/Main, 1995 bei den Bregenzer Festspielen, 1995/96

Gambill an der Oper K¨oln u. danach internationaler Gasts¨anger, wiederholt an der Wiener Staatsoper u. an der Oper in Amsterdam. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1624. Gambill, Robert, geb. 31. 3. 1955 Indianapolis/Indiana; S¨anger. Studierte zun¨achst Mathematik u. Betriebswissenschaft, dann Germanistik an der Univ. in West Lafayette/Indiana u. 1976 als Austauschstudent an der Univ. Hamburg, 1977–81 Gesangsunterricht an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater bei Hans Kagel ebd., w¨ahrend der Ausbildung u. a. am Opernhaus in Frankfurt/Main u. in Genf, 1981–84 am Staatstheater Wiesbaden u. 1984–87 am Opernhaus Z¨urich. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1626. Gampe, Michael, geb. 1953 Mannersdorf/Nieder¨osterreich; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, seit 1975 freier Schauspieler u. Regisseur, u. a. in Wien am Theater der Courage, am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater u. am Theater in der Drachengasse, am Schauspiel Frankfurt/ Main, am Hebbel- u. Renaissance-Theater Berlin, am Residenztheater M¨unchen, am Landestheater Innsbruck u. wiederholt bei den Festspielen in Reichenau. Gamsj¨ager, Rudolf, geb. 23. 3. 1909 Wien, gest. 28. 1. 1985 im Hubschrauber zwischen Burgenland u. Wien; Konzertmanager und Operndirektor. Studierte zun¨achst Chemie u. Mathematik, arbeitete als Textiltechniker. 1935– 39 Gesangsstudium an der Wiener Musikakademie, 1945–72 Generalsekret¨ar der „Gesellschaft der Musikfreunde“, 1972–76 Direktor der Wiener Staatsoper. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Gandt, Roland, geb. 1930, gest. 8. 2. 2000; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Als Schauspieler u. Regisseur an versch. B¨uhnen, 1964–85 mit Unterbrechungen Intendant des Eduard-von-Winterstein-Theaters in Annaberg/Erzgebirge. Gann, Michael, geb. um 1968; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe, 1991 Debut bei den Ettlinger Festspielen, 1992 Mitglied im Bayreuther Festspielchor, 1992/93 am Stadttheater Regensburg, 1993– 2007 Ensemblemitglied des Staatstheaters am

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Ganz G¨artnerplatz M¨unchen, Gastengagements u. a. am Staatstheater Karlsruhe, an der Staatsoper M¨unchen, in Brasilien u. Italien. Seit 2007 freier S¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1629. Ganske, Hugo (Ps. Hans Siede) [I,522], gest. 1939 Frankfurt/Oder. Literatur: DLL 20. Jh. 10,427. Gantenbein, Martin, geb. 1959 Buchs/St. Gallen; Komponist und Musiker. Studierte Germanistik an den Univ. in Basel u. Z¨urich, seit 1974 Schlagzeuger u. Komponist in mehreren Rockbands. 1996 Mitgr¨under der Musik-TheaterFormation „Mass & Fieber“, kontinuierliche Zus.arbeit mit dem Regisseur Niklaus Helbling. Als Komponist von B¨uhnenmusik u. musikalischer Leiter u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Basel, am Stadttheater St. Gallen, am Thalia-Theater Hamburg, am Nationaltheater Mannheim u. am Theater der Jugend Wien. Ganther, Luitpold, geb. um 1900 Saarbr¨ucken, Todesdatum unbek.; S¨anger. Ausbildung in Saarbr¨ucken, 1925 Debut am dortigen Stadttheater, 1925–37 Ensemblemitglied am Landestheater Braunschweig, 1937/38 am MelliniTheater in Hannover, 1940/41 am Theater des Volkes in Berlin, 1941/42 an der Oper in Oslo u. 1943–45 am Stadttheater Danzig. Nach 1945 lebte er in Saarbr¨ucken, wo er noch l¨angere Zeit am Saarl¨andischen Radio sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1630. Gantner, Martin, geb. um 1965 Freiburg/Br.; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Karlsruhe, Debut in Koblenz, an der Deutschen Oper Berlin sang er am 5. 5. 1990 in der UA der Oper „Das verratene Meer“ von Hans Werner Henze die Rolle der „Nummer Eins“, als Gast u. a. am Theater Basel u. an den Staatsopern in M¨unchen u. Dresden, 1993–2006 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen, gleichzeitig u. seither internationale Gastauftritte, regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1630. Ganz, Bruno, geb. 22. 3. 1941 Z¨urich; Schauspieler. Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1961/62 am Schauspielhaus Z¨urich, 1962–64 Engagement am Jungen Theater G¨ottingen, 1964–69 Ensemblemitglied des Bremer Theaters, 1969 als Gast an den M¨unchner Kammerspielen,

Ganz 1969/70 am Schauspielhaus Z¨urich, 1970–75 Ensemblemitglied an der Schaub¨uhne Berlin. Danach bis 1982 fast ausschließlich Filmschauspieler. Seither als Gast u. a. an der Schaub¨uhne Berlin, am Schauspielhaus Bochum u. bei den Salzburger Festspielen. Wiederholt Zus.arbeit mit dem Regisseur Peter Stein, u. a. verk¨orperte er 2000 die Titelrolle in Goethes „Faust“ I u. II in der ungek¨urzten Inszenierung Steins. 1996 erhielt er nach dem Tod Josef Meinrads von diesem testamentarisch den „Iffland-Ring“. Literatur: Henschel Theaterlex. 248; Rischbieter 485; LThInt 301; TdS; C. B. Sucher, Theaterzauberer 1. Schauspieler. 40 Portr¨ats, 1988; ~. Der zeitlos Zeitgem¨aße (hg. St. Kaiser) 2009 (= Du. Das Kulturmagazin 801). Ganz, Hans (eigentl. Johann), geb. 9. 3. 1890 Z¨urich, gest. 27. 7. 1957 Bern (Z¨urich?); Autor, Maler und Komponist. Studierte Philosophie u. Musikwissenschaft an den Univ. in Basel, M¨unchen, Berlin, G¨ottingen u. Leipzig. 1917 Dr. phil., Lehrer in Glarisegg/Thurgau u. Zuoz/Graub¨unden, sp¨ater Maler u. Autor in Z¨urich, lebte 1924–29 in Paris u. danach h¨aufig auf Reisen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Helene Brandt. Kammerspiel, UA 29. 3. 1913 Stadttheater Z¨urich; Der Morgen. Trag¨odie, UA 26. 6. 1917 ebd.; Der Lehrling. Einakter, UA 11. 1. 1922 ebd.; Belopaz¨u oder Der wunderbare Wettkampf. Singspiel f¨ur junge Leute (Text: zus. mit Lisa Tetzner, Musik: H. G.) UA 13. 10. 1938 ebd. Literatur: TdS; HLS; DLL 20. Jh. 10,432. Ganz, Rudolf H(ermann), geb. 9. 4. 1901 Frankfurt/Main, gest. Ende Februar 1965 Chicago; Schauspieler und Lyriker. Studierte Jus u. Germanistik, Ausbildung an der Schauspielschule in Frankfurt/Main, 1926/27 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Hannover, 1927/28 am Stadttheater G¨orlitz, 1928/29 an den Vereinigten Stadttheatern Konstanz-Schaffhausen-Winterthur, 1929/30 am Stadttheater W¨urzburg, anschließend gastierend. Um 1935 Ausschluß aus der Reichstheaterkammer, Auftritte im J¨udischen Kulturbund Rhein-Main. Ende 1938 ins KZ Buchenwald deportiert, Entlassung (vermutlich aufgrund eines Ausreisevisums) u. Emigration u¨ ber England in die USA, dort nicht mehr theatert¨atig. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,290; DLL 20. Jh. 10,434.

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Garden Garanca, Elina, geb. 16. 9. 1976 Riga/Lettland; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie bei ihrer Mutter Anita G. u. bei Sergej Martinov, dann in Amsterdam u. bei Irina Gavrilovici in Wien, 1997 erste Engagements in Bukarest u. Athen, 1999/2000 Ensemblemitglied am Landestheater Meiningen, 2000/01 an der Oper Frankfurt/Main, ab 2003 wiederholt an der Staatsoper Wien, sp¨ater auch an der Staatsoper M¨unchen, an den Opernh¨ausern in Berlin sowie an internationalen B¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1631. Garbe, Albert, geb. 25. 5. 1904 Leipzig, gest. 1. 3. 1975 Berlin; Schauspieler. Bankangestellter in Leipzig, 1935/36 Ausbildung an der St¨adtischen Schauspielschule Leipzig, 1936 Debut u. Engagement bis 1950 an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig, seit 1951 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Theater am Schiffbauerdamm bzw. an der Volksb¨uhne Berlin. Literatur: Habel, 113; LThInt 302. Garbers, Gerhard, geb. 24. 8. 1942 Hamburg; Schauspieler. 1962–64 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1964– 70 erstes Engagement am Schauspielhaus Bochum, 1975–77 am Residenztheater M¨unchen, 1977/78 am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1979– 81 am Bremer Theater, 1981–93 Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1994 am Schauspielhaus Z¨urich, 1995– 2007 Gastengagement an den Hamburger Kammerspielen u. danach am dortigen St. PauliTheater. Garc´ia Calvo, Guillermo, geb. 1978 Madrid; Dirigent. Ausbildung an der Musikakademie in Wien, 2000–02 Assistent von Iv´an Fischer, 2003 Debut am Schloßtheater Sch¨onbrunn in Wien u. seither als Solokorrepetitor u. Dirigent an der Staatsoper Wien, seit 2009 u. a. auch an der Deutschen Oper Berlin u. am Aalto-Theater Essen. Garden, Katharina, geb. 8. 1. 1889 Freystadt/ Schlesien, gest. 9. 8. 1967; S¨angerin. Nach kurzer Ausbildung Debut 1907 am Stadttheater L¨ubeck, 1909/10 am Stadttheater N¨urnberg, 1910/11 am Hoftheater Hannover, ebd. weitere Gesangsausbildung bei Hans Emge. 1911– 14 bei den Bayreuther Festspielen, 1914/15 am Stadttheater Hamburg, dann am Friedrich-Wilhelmst¨adtischen-Theater in Berlin, wo sie u. a. am 5. 4. 1919 in Eduard K¨unnekes Singspiel

Gardow

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Gasser

„Das Dorf ohne Glocke“ sang. Nach ihrer Heirat mit K¨unneke zog sie sich allm¨ahlich von der B¨uhne zur¨uck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1641.

als S¨anger auftrat. Seit 1940 als Repetitor u. seit 1942 als S¨anger an der Metropolitan Opera New York. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1650.

Gardow, Helrun, geb. 8. 1. 1944 Eisenach/Th¨uringen; S¨angerin. 1963–69 Ausbildung an der Musikhochschule in Berlin bei Richard Sengeleitner u. 1969–71 an der Musikhochschule K¨oln, 1968 Debut bei den Festspielen auf der Freilichtb¨uhne Rehberge in Berlin, 1969–76 am Theater der Stadt Bonn u. 1976–87 Ensemblemitglied des Opernhauses Z¨urich, wo sie u. a. in Urauff¨uhrungen von Rudolf Kelterborn sang: am 5. 6. 1977 die Rolle der Frau Ali in „Ein Engel kommt nach Babylon“ u. am 4. 12. 1984 die Rolle der Warja in „Der Kirschgarten“. 1987 ubersiedelte sie nach Seoul/Korea, ¨ kehrte aber zu Beginn der 90er Jahre nach Dtl. zur¨uck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1644.

Garrison, Kenneth (Ken), geb. 6. 12. 1948 West-Monroe/Louisiana; S¨anger. Anf¨anglich Klarinettist, Gesangsstudium in Louisiana/Texas, Santa Barbara/Kalifornien, am Mozarteum in Salzburg u. privat bei Hans Hopf in M¨unchen. 1977–80 am Stadttheater Regensburg, 1980–82 am Staatstheater Oldenburg, 1982–84 am Staatstheater Karlsruhe u. 1984–93 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen. Seit 1993 freier S¨anger mit internationalen Auftritten. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1651.

Garduhn, Henno, geb. 9. 10. 1934 Greifswald/ Mecklenburg-Vorpommern; S¨anger. 1957–61 Ausbildung an der Musikhochschule in Berlin, 1961 Debut in Potsdam, 1964–96 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, an der er in mehreren Urauff¨uhrungen mitwirkte, u. a. in Opern von Paul Dessau: am 15. 11. 1966 in „Puntila“, am 19. 12. 1969 in „Lanzelot“, am 16. 2. 1974 in „Einstein“ u. am 24. 11. 1979 in „Leonce und Lena“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1644. Gareis, Joseph, geb. 23. 2. 1876, gest. 14. 9. 1959 Frankfurt/Main; S¨anger und Regisseur. Vater von John G. Maschinenbaustudium in K¨oln u. Darmstadt, ebd. auch Gesangsausbildung. 1905–35 Ensemblemitglied (als S¨anger u. Regisseur) u. bis 1938 als Gast an der Oper in Frankfurt/Main, dort sang er in mehreren Urauff¨uhrungen der Opern von Franz Schreker: am 18. 8. 1912 den Wirt in „Der ferne Klang“, am 15. 3. 1915 den Schloßherr in „Das Spielwerk und die Prinzessin“, am 25. 4. 1918 den Julian Pinelli in „Die Gezeichneten“ u. am 21. 1. 1920 den Magister in „Der Schatzgr¨aber“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1644. Garris, John (eigentl. Hans Gareis), geb. 7. 11. 1911 Frankfurt/Main, gest. 21. 4. 1949 Atlanta/ Georgia; Dirigent und S¨anger. Sohn von Joseph G., Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt/Main, Korrepetitor u. Hilfsdirigent am dortigen Opernhaus u. an der Staatsoper Berlin. 1938 ging er nach Athen, wo er

Garstenauer, Ernst, geb. 1964 Adlwang/ Ober¨osterreich; S¨anger. 1985–93 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, w¨ahrend des Studiums Auftritte u. a. an der Kammeroper Wien u. am Wiener Jugendstil-Theater, 1995–2003 Engagement am Stadttheater Bern, 2004–10 zun¨achst als Gast u. ab 2007 als Ensemblemitglied am Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Staatstheater Meiningen. Gartner, Wilhelm, geb. 30. 5. 1939 Linz/Donau; S¨anger. Ausbildung privat bei Eduard Rossi u. am Konservatorium in Linz, 1967/68 erstes Engagement am Stadttheater Klagenfurt, 1968– 72 am St¨adtebundtheater Hof u. 1972–2004 Ensemblemitglied am Stadttheater Luzern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1653; TdS. Gasser, Wolfgang, geb. 31. 5. 1927 Wolfsberg/K¨arnten, gest. 20. 5. 2007 Wien; Schauspieler. Mußte 17j¨ahrig zur Dt. Wehrmacht einr¨ucken u. geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende kurze Zeit Dolmetscher in einem britischen Milit¨arkrankenhaus in Klagenfurt, Schauspielausbildung am Konservatorium ebd., erste Auftritte bei versch. Wanderb¨uhnen, 1955 erstes Engagement in Baden bei Wien, wo er auch in Operetten mitwirkte, anschließend an Wiener Kellertheatern (u. a. am „Parkring“, an der „Trib¨une“ u. am „Kaleidoskop“). Seit 1959 Ensemblemitglied (1997 Ehrenmitglied) des Burgtheaters, daneben spielte er bei den Festspielen in Salzburg, Melk u. Forchtenstein. In der UA von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ am 4. 11. 1988 verk¨orperte

Gassmann er die Rolle von Professor Schuster. Das St¨uck stand nach seiner UA jahrelang auf dem Spielplan des Burgtheaters. Literatur: LThInt 304. Gassmann, Marion, geb. 4. 12. 1938 Z¨urich; S¨angerin. Studierte Klavier bei Gertrud Speiser u. Helmuth Reichel, Gesang bei Margarit Berz´e u. am Opernstudio Z¨urich, 1965–69 Ensemblemitglied u. 1972–76 als st¨andiger Gast am Openhaus Z¨urich, 1969–71 Engagement am Nationaltheater Mannheim. Gasts¨angerin an Schweizer Opernb¨uhnen, an den Stadttheatern in Aachen, Gießen, M¨unster/Westfalen u. an den Vereinigten Theatern Krefeld-M¨onchengladbach. Am 26. 5. 1967 wirkte sie am Opernhaus Z¨urich in der UA von Heinrich Sutermeisters Oper „Madame Bovary“ mit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1658. Gassner, Heinrich (Chanan), geb. 22. 2. 1894 Wilna (Vilnius)/Litauen, gest. 22. 2. 1959; S¨anger, Schauspieler und Regisseur. Nach dem 1. Weltkrieg an versch. Theatern in Dtl., in ¨ der Schweiz u. in Osterreich, als S¨anger u. a. 1925/26 in Bern, 1926/27 in Reichenberg, 1927/28 in Meran (ebd. auch als Regisseur) u. 1929–34 Mitglied als Regisseur, S¨anger u. Schauspieler der Tourneeb¨uhne „Dt. Theater in Rum¨anien“, anschließend bis 1938 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Bielitz. 1938 Emigration nach Pal¨astina, aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse vorerst nicht theatert¨atig, sp¨ater Mitglied des „dramatischen Leserkreises“ in Jerusalem, seit 1947 als Dramaturg u. Bibliothekar, seit 1948 auch als Schauspieler u. S¨anger am „Theatron Kameri“ in Tel Aviv. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,292. Gaston, Ludmilla [I,525], Todesdatum unbekannt. Nahm 1901/02 an der Rußland-Tournee einer Wiener Operettengesellschaft teil, danach unter dem Namen Luddy G. am Theater des Westens in Berlin, 1907/08 Gastengagement am Neuen Operettentheater Leipzig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1659. Gasztecki, Marek, geb. um 1954 in Polen; S¨anger. Ausbildung an der Musikakademie in Posen, 1977 Debut u. Engagement bis 1980 an der dortigen Oper. Seit 1980 in Dtl., erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt, 1990–94 Ensemblemitglied der Oper in N¨urnberg u. seither freier S¨anger mit internationalen Gastauftritten. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1659.

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Gawenda Gau-Hamm, Hugo [I,526], gest. 9. 10. 1967 Berlin. Literatur: Ulrich 1,582. Gaugler, Hans, geb. 25. 2. 1913 St. Niklaus/ ¨ Solothurn, gest. 10. 6. 1997 Uberstorf/Freiburg; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung in Bern u. Berlin, 1939 Debut an der Schlesischen Landesb¨uhne Glogau, dann in Eisenach, D¨usseldorf, 1943/44 am Deutschen Theater in Berlin u. am Theater in der Josefstadt in Wien. Nach dem 2. Weltkrieg R¨uckkehr in die Schweiz, als Gast an den Stadttheatern in Chur, Luzern, Bern u. am Schauspielhaus Z¨urich, 1949–51 am Berliner Ensemble, dann wieder in der Schweiz, u. a. als Schauspieler u. Regisseur am AtelierTheater Bern, 1957–59 Oberspielleiter an der St¨adtischen B¨uhne Heidelberg u. 1959–61 am Landestheater T¨ubingen, danach Regisseur u. a. in Hildesheim, K¨oln, Klagenfurt, an den Stadttheatern in St. Gallen u. Basel sowie am Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: TdS. Gaulke, Johannes [I,527], Todesdatum unbekannt. Lebte um 1938 in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 10,475. Gauntt, Edward, geb. 1955 Clifton/Texas; S¨anger. Ausbildung an der Baylor Univ. in Waco/Texas u. 1978 mit einem Stipendium an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, erste Auftritte an der Staatsoper u. am Theater an der Wien ebd., 1983–85 am Operntheater Krefeld u. seit 1985 Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Gautier, Helma, geb. 28. 1. 1940 Wien; Schauspielerin. Studierte zun¨achst Theaterwissenschaft u. Germanistik an der Univ. Wien, Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar, erstes Engagement in M¨unster/Westfalen u. 1962–2000 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Als Gast u. a. bei den Salzburger u. Bregenzer Festspielen, am Landestheater Bregenz, an der „Kom¨odie am Kai“ in Wien u. an den Vereinigten B¨uhnen Bozen. Gawenda, Christoph, geb. 1979 im Rheinland; Schauspieler. 2001–05 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 2005–10 am Staatstheater Stuttgart u. seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne.

Gawlich Gawlich, Cathlen, geb. 11. 3. 1970 S¨ommerda/ Th¨uringen; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1991–2001 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin u. Gastengagements am Hans-Otto-Theater Potsdam u. am Maxim-Gorki Theater Berlin, seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne. Gayler, Cary, geb. 1965 Raleigh/North Carolina; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Wuchs in Wuppertal auf, 1985/86 Hospitantin am Staatstheater Karlsruhe, 1986–89 B¨uhnenbildassistentin an der Landesb¨uhne Esslingen, 1989–93 B¨uhnenbildnerin an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., seit 1993 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, u. a. am Staatstheater Stuttgart (2005–08 Ausstattungsleiterin), am Staatsschauspiel Dresden, am Maxim-Gorki-Theater u. am Deutschen Theater Berlin, am Schauspiel Bonn u. am am Schauspielhaus Hamburg. Wiederholt Zus.arbeit mit den Regisseuren Stephan Kimmig, Andrea Moses u. Volker L¨osch. Gaze, Heino, geb. 20. 2. 1908 Halle/Saale, gest. 24. 10. 1967 Berlin; Komponist, Textdichter und Arrangeur. Studierte Jura an der Univ. Halle/Saale, daneben Barpianist u. Komponist, 1936–45 als Rechtsanwalt t¨atig. 1945–49 musikalischer Leiter u. Hauskomponist des Kabaretts der Komiker („KadeKo“) in Berlin, danach freier Komponist von Revuen, Filmmusik u. zahlreichen Schlagern (u. a. „Kalkutta liegt am Ganges“). Das „Kadeko“ wurde am 2. 6. 1945 mit G.s kabarettistischer Bilderfolge „Rosen auf dem Weg gestreut“ er¨offnet, im Oktober folgte „Himmeldonnerwetter“, am 16. 12. 1946 „Ach, du liebe Zeit“, im Fr¨uhjahr 1947 „Spuk im Antiquit¨atenladen“, am 31. 10. 1947 die Großstadtrevue „Melodie der Straße“ u. Mitte April 1949 die Revue „Lange Nacht“. Literatur: K. V¨olker, Kabarett der Komiker. Berlin 1924 bis 1950, 2010. Gazheli (eigentl. Holzapfel), Thomas, geb. 1964 Karlsruhe; S¨anger. 1985–89 Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt/Main, 1989– 93 am Theater Freiburg/Br., 1993–95 in Basel u. 1996–2007 Ensemblemitglied am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen. Seit 2007 freier S¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2132 (unter Holzapfel).

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Gebhardt Gburek, Paul (Ps. G. Gernsdorf) [I,527], Todesdatum unbekannt. Lebte seit 1914 in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 10,483. Geary, David, geb. 8. 5. 1942 Toronto/Kanada; S¨anger, Regisseur und Theatergr¨under. Ab 1960 Ausbildung am Konservatorium u. an der Opernschule in Toronto, parallel dazu 1964–66 Schauspielunterricht an der Dora Mavor Moore Schule ebd., erste Engagements in Kanada, seit 1969 in Europa. 1969–79 Gesangsunterricht bei Josef Metternich in M¨unchen, 1969–71 Chormitglied mit Soloverpflichtung am Stadttheater Pforzheim, 1971/72 an der Landesb¨uhne in Rendsburg, 1972–75 an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg, 1975–92 als S¨anger, Regieassistent u. Korrepetitor Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen. 1978 Gr¨under der St. Galler Kammeroper, j¨ahrlich Auff¨uhrungen bis 1988. Seit 1992 vorwiegend Regisseur. Literatur: TdS. Gebauer, Bruno, geb. 25. 11. 1940 Grenzeck/ Schlesien (heute Polen); S¨anger. Ausbildung an der Musikschule Nachold in Prag, 1972–2005 Ensemblemitglied u. danach regelm¨aßig als Gast am Landestheater Detmold. Gebauer, Ulrich, geb. 28. 1. 1956 Laufen/ Oberbayern; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin, 1978 Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart, anschließend in Bochum u. 1987–91 Mitglied des Burgtheaters Wien, seither freier Schauspieler, u. a. am Theater Basel, am Schauspielhaus Z¨urich, am Nationaltheater Luxemburg u. am Schloßparktheater Berlin. Gebhardt (eigentl. Fortw¨angler), Charlotte [I,528; nicht eingel¨oster Verweis], geb. um 1840 Prag, Todesdatum unbek.; Schauspielerin. Schauspielunterricht bei Friederike Herbst, spielte u. a. in Breslau, 1860/61 am Wiener Burgtheater u. dann in Prag. Sie war mit dem Schauspieler Karl Porth verheiratet. Gebhardt, Horst, geb. 17. 6. 1940 Silberhausen/Th¨uringen; S¨anger. Ausbildung zum Lehrer f¨ur Musikerziehung, 1967–72 Gesangsunterricht bei Hans Kremers in Weimar, 1972 Debut u. Engagement bis 1974 am Staatstheater Schwerin, 1974–80 an der Oper Leipzig u. seit 1980 Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin. Sp¨ater Gesangslehrer in Lexgaard/Schleswig-Holstein. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1673.

Gebhardt Gebhardt, Lutz, geb. 1958 Nordhausen/Th¨uringen; Schauspieler. Gelernter Schlosser, 1981– 84 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1985–89 erstes Engagement in Plauen, 1990/91 am Staatstheater Kassel u. seit 1992 Ensemblemitglied am Deutschen Theater G¨ottingen. Gebhart, Hans [I,528], gest. 13. 7. 1960 M¨unchen. Nach dem 2. Weltkrieg Leiter u. seit 1949 Direktor des M¨unzkabinetts, seit 1956 Mitglied des M¨unchner Stadtrates, Mitgestalter von Radio- u. Fernsehprogrammen. Schrieb unter dem Ps. „Hage“ Fernsehkritiken. Literatur: M. Spindler, ~ gest. (in: Zeitschrift f¨ur Bayerische Landesgeschichte 24/3) 1961; Bosls Bayerische Biographie. 8000 Pers¨onlichkeiten aus 15 Jh. (hg. K. Bosl) 1983. Gebhartl, Harald, geb. 1. 4. 1957 Linz/Donau; Autor, Regisseur und Theaterleiter. Ausbildung zum Lehrer, daneben Zeichner von Comics, Verfasser von Texten zu Rockmusicals u. S¨anger. Seit 1979 vorwiegend Autor von Theaterst¨ucken (u. a. „Was geschah wirklich mit Robert K.?“, UA 27. 9. 1993 Landestheater Linz; „Lucky Strike“, UA 1995 Theater Ph¨onix) u. Regisseur, 1989 Gr¨undungsmitglied des „Theater Ph¨onix“ in Linz u. seit 1996 dessen K¨unstlerischer Leiter. Gebuhr ¨ (geb. Kr¨uger), Doris [I,528], geb. 29. 11. 1913 Tetschen/B¨ohmen, gest. 17. 8. 1950 Berlin-Zehlendorf. Literatur: Ulrich 1,1015 (unter Kr¨uger). Gebuhr, ¨ Hilde, geb. 28. 6. 1910 Dresden, gest. 26. 4. 1945 Schlehdorf am Kochelsee/Oberbayern; Schauspielerin. Tochter von Otto G. u. seiner ersten Ehefrau Cornelia Bertha Julius, Ausbildung an der Schauspielschule Louise Dumont-Lindemann in D¨usseldorf, seit 1932 Ensemblemitglied des Stadttheaters N¨urnberg. Gebuhr, ¨ Otto [I,528], gest. 13. 3. 1954 Wiesbaden. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der Filmschauspieler. 1945–47 Auftrittsverbot, danach an der Berliner Kom¨odie u. ab 1950 Gastspielreisen. Literatur: LThInt 306; F. Beyer, Die Gesichter der UFA. Starportraits einer Epoche, 1992; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

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Geerk Gedeck, Martina, geb. 14. 9. 1961 M¨unchen; Schauspielerin. 1982–86 Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, 1985 am Theater am Turm in Frankfurt/Main, als freie Schauspielerin u. a. am Schauspielhaus Hamburg u. an den dortigen Kammerspielen, am Schauspielhaus Basel, am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin u. am Staatstheater N¨urnberg. Gedeon, Erik, geb. 7. 12. 1963 Bern; Komponist, Pianist, Regisseur und Autor. Studierte Klavier u. Komposition in Bern u. L¨uttich/Belgien, 1993 als B¨uhnenmusiker u. Komponist sowie ab der Spielzeit 1998/99 als Musikalischer Leiter u. Regisseur am Schauspielhaus Hannover, sp¨ater u. a. am Schloßtheater Celle, 2000– 02 als Musikalischer Leiter u. danach noch bis 2004 als Komponist am Thalia-Theater Hamburg, 2005 als Regisseur am Bremer Theater. Seither erarbeitet er als Regisseur, Autor, Komponist u. Musikalischer Leiter seine eigenen St¨ucke (Musicals u. sog. „Songdramen“), oft in enger Zus.arbeit mit der Dramaturgin Christiane Baumgartner. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Vista Social Club (Ewig jung), UA 10. 1. 2001 ThaliaTheater Hamburg; The Return of Thalia Vista, UA 2002 ebd.; Erdbeerfelder f¨ur immer. Musical, UA 1. 4. 2004 Schauspielhaus K¨oln; Europa f¨ur Anf¨anger. Ein Abend mit T¨urke, UA 22. 10. 2005 ebd.; Hartz IV – Das Musical, UA 13. 1. 2006 Schauspiel Dresden; Große Koalition, UA 28. 10 2006 D¨usseldorf; Trostpreis f¨ur Deutschland, UA 1. 2. 2007 Schauspielhaus Hamburg; Ewig Jung. Songdrama, UA 31. 3. 2007 Schauspiel Dresden; Stairways to Heaven. Songdrama, UA 6. 1. 2008 D¨usseldorf; Zigeunerjunge. Ein musikalischer Abend, UA 3. 4. 2008 Schauspielhaus Hamburg, Das Wunder von Schweden. Eine musikalische M¨obelsaga, UA 10. 6. 2009 ebd. (Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen); Theatertreffen. Ein Singspiel aus den Alpen, UA 6. 5. 2010 Ruhrfestspiele Recklinghausen (Koproduktion mit dem Theater Lindenhof Melchingen). Geerk, Frank, geb. 17. 1. 1946 Kiel, gest. 7. 2. 2008 Basel; Autor. Wuchs in Weil am Rhein auf, studierte 1966–72 Philosophie u. Psychologie an der Univ. Basel, 1972–85 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Poesie“, 1980 Gastprofessor f¨ur deutsche Literatur in Austin/Texas, l¨angere Auslandsaufenthalte, 1993/94 Stadtschreiber in

Gefe Kiel, 1995 in Weil am Rhein. Freier Schriftsteller (Lyrik, Prosa, H¨orspiele u. Dramen) in Basel. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Schw¨armer, UA 21 (31.?) 1. 1976 Theater Basel; Senfb¨ader sollen noch helfen, UA 27. 2. (5. 3.?) 1977 Theater in der Garage Erlangen; K¨onig Hohn. Schauspiel in 4 Akten, UA 29. 10. 1978 St¨adtische B¨uhnen M¨unster; Kom¨odie der Macht. Schauspiel in 5 Akten, UA 18. 10. 1979 ebd.; Eine fast unglaubliche Geschichte. Schauspiel in 4 Akten, UA 2. 2. 1981 Stadttheater Memmingen; Der Reichstagsbrand. Schauspiel in 3 Teilen, UA 20. 9. 1983 Bernhard-Theater Z¨urich; Am Puls der Zeit, UA November 1984 Stadttheater Landshut; Leila. Ballade einer Therapie in zwei Akten, UA 26. 4. 1986 Kellertheater Bremgarten; Das Huhn. Kom¨odie in 3 Akten, UA 31. 5. 1986 St¨adtische B¨uhnen Baden-Baden; Der Genetiker, UA 12. 1. 1989 Claque Baden; Odilie – eine europ¨aische Legende, UA 18. 4. 1989 Kuppel Basel; Boris u¨ ber alles, UA 21. 6. 1991 Theater Baden-Baden; Paracelsus. Schauspiel in 3 Teilen, UA 15. 8. 1991 Basel (Freilichtauff¨uhrung); Der verlorene Brief, UA 20. 5. 1994 Theater BadenBaden; Piaf. Musical, UA 3. 11. 1994 Theater Fauteuil Basel; Der Zweikampf, UA 17. 6. 1995 Schloßfestspiele Breisach; Die siebte Feindfahrt. Schauspiel in 3 Akten, UA 18. 2. 1995 Theater Baden-Baden; Erasmus im Garten der L¨uste. Schauspiel in 3 Akten, UA 14. 11. 1996 Theaterfabrik Weil am Rhein; Reuchlin & Pfefferkorn. Schauspiel, UA 29. 1. 2005 Kulturhaus Osterfeld Pforzheim. Literatur: DLL 20. Jh. 10,515; TdS; KLG. Gefe, Udo, geb. 1942 Groß-Umstadt/Hessen; Dirigent und Operndirektor. Studierte 1962–66 Schulmusik in Frankfurt/Main, Klavierausbildung bei Ernst-Ludwig Arnold u. Ferry Gebhardt, 1966–69 Dirigentenausbildung in Hamburg, 1969–75 als Korrepetitor u. Kapellmeister in Wuppertal, D¨usseldorf u. Kiel, 1975–77 musikalischer Assistent mit Dirigierverpflichtung an der Oper in Frankfurt/Main, 1978–84 k¨unstlerischer Betriebsdirektor an der Hamburgischen Staatsoper, 1984/85 Pianist u. Liedbegleiter u. a. von Bernd Weikl u. Peter Schreier, 1985–87 k¨unstlerischer Betriebsdirektor an der Oper Frankfurt/Main, anschließend am Th´eaˆ tre Royal de la Monnaie in Br¨ussel, 1990–92 Operndirektor an der Oper Basel u. 1993–2006 an der Oper Frankfurt/Main. Gehle, Pia Maria, geb. 1977 K¨oln; Regisseurin und Intendantin. 1998–2002 Ausbildung an der

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Gehrke „Schule des Theaters“ K¨oln u. anschließend bis 2006 an der Theaterakademie Hamburg, 2006– 10 freie Regisseurin u. 2010 Intendantin des „Theater der Keller“ in K¨oln. Gehlen, Fritz [I,529], gest. 12. 2. 1996 D¨usseldorf. Ausbildung an der Schauspielschule Dumont-Lindemann in D¨usseldorf, bis 1933 Mitglied der „Truppe im Westen“, 1934/35 in Osnabr¨uck, 1935–38 am Stadttheater Bielefeld, 1938 einige Monate in Gestapo-Haft. Bekam durch die Vermittlung Heinz Hilperts eine Sondergenehmigung, 1939–41 bei der Wanderb¨uhne M¨ahrisch-Sch¨onberg, 1941–43 in Metz, 1943–47 am Theater in der Josefstadt Wien, 1947/48 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. 1948/49 (noch 1950?) an Paul Walter Jacobs „Freier Deutschen B¨uhne“ in Buenos Aires. Gr¨undete in den 50er Jahren in Santiago de Chile die dt.sprachige B¨uhne „Valdivia“, kurze Zeit deren Leiter. Sp¨ater R¨uckkehr nach Dtl., lebte ab 1984 in D¨usseldorf. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,293. Gehler, Jan, geb. 1983 Gera; Regisseur. Studierte Szenische K¨unste an der Univ. Hildesheim, 2006 Mitbegr¨under der freien Theatergruppe „notschnoi patrul“ u. erste Inszenierung. 2009–11 Regieassistent u. danach Regisseur am Staatsschauspiel Dresden. Gehraus, Hermann (Ps. Gehrs) [I,529], gest. 1921 Wien. 1903–21 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Gehre, Klaus, geb. 1969 Riesa/Sachsen; Regisseur. Studierte Medizin, Literatur u. Philosophie in Berlin, 2002–04 erste Inszenierungen in der Berliner Off-Szene, 2005–08 Regieassistent am Schauspiel Leipzig, seither freier Regisseur u. a. am Schauspiel Frankfurt/Main, am Theater Freiburg/Br., am Theater in Rudolstadt u. am Theater der Altmark in Stendal. Gehrke, Klaus, geb. 27. 5. 1939 Neustrelitz/Mecklenburg-Vorpommern; Schauspieler. 1959–63 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen in Babelsberg, Engagements am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder, am Staatstheater Schwerin u. am Staatstheater Dresden, 1970–91 Mitglied des Schauspielensembles des Deutschen Fernsehfunks, seit 1992 freier Schauspieler. Literatur: Habel 113.

Gehrt Gehrt, Matthias, geb. 1957 Celle/Niedersachsen; Regisseur und Schauspieldirektor. Studierte Theaterwissenschaft, Germanistik u. Alte Geschichte an der Freien Univ. Berlin, parallel dazu 1983–88 Regieassistent an der Berliner Schaub¨uhne, seit 1988 freier Regisseur, u. a. an der Berliner Schaub¨uhne, am Bremer Theater, an den Schauspielh¨ausern Dortmund u. Leipzig, am Staatstheater Mainz, am Prinzregententheater M¨unchen, als Hausregisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar (1993/94), am Schauspiel Chemnitz (1996/97) u. kontinuierlich am Staatsschauspiel Dresden, wiederholte Zus.arbeit mit der B¨uhnenbildnerin Gabriele Trinczek. H¨aufig in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Inszenierungen im Ausland, zwischen 1995 u. 1999 mehrfach in Lagos, Nigeria u. zwischen 2000 u. 2003 in Guadalajara, Mexiko. Seit der Spielzeit 2010/11 Schauspieldirektor am Theater Krefeld-M¨onchengladbach. Geier, Gudrun, geb. 24. 7. 1939 Wien; Schauspielerin. 1965 Debut u. Engagement bis 1973 am Landestheater Hannover, 1973–78 Ensemblemitglied der St¨adtischen B¨uhne Heidelberg u. 1978–84 am Basler Theater. Danach als Gast u. a. in Essen, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Staatstheater Karlsruhe u. am Nationaltheater Mannheim. Literatur: TdS. Geierhaas, Fritz (eigentl. Friedrich Wilhelm, Ps. [seit 1906 amtlicher Name] Fritz Felsing) [I,530], geb. 7. 2. 1873 Rippberg/Odenwald, gest. 4. 7. 1943 M¨unchen. Bis 1903 am Hoftheater Kassel, seit 1903 am Theater in Schwerin, zun¨achst als Schauspieler, ab 1911 als Erster Schauspielregisseur, ab 1913 als Oberregisseur u. 1919–33 als Intendant. Geifrig, Werner, geb. 9. 4. 1939 Holzminden/ Niedersachsen; Autor und Regisseur. Studierte Germanistik, Philosophie, Kunst- u. Theatergeschichte an der Univ. G¨ottingen, 1968 Dr. phil., Mitarbeiter am „Internationalen Zentralinstitut f¨ur Jugend- u. Bildungsfernsehen“, 1976–79 Dramaturg am Theater der Jugend in M¨unchen, Autor von Jugendst¨ucken u. Regisseur. 1982 Mitbegr¨under des M¨unchner „Cr¨uppel Cabarets“, als Autor, Regisseur u. Choreograph f¨ur die k¨unstlerische Leitung u. Organisation der Gruppe zust¨andig.

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Geiger-Torel Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Stifte mit K¨opfen, UA 23. 1. 1973 Theater der Jugend M¨unchen; Bravo, Girl!, UA 5. 10. 1975 ebd.; Nachwahl, UA 5. 10. 1976 ebd.; Abgestempelt, UA 28. 1. 1978 Nationaltheater Mannheim; Hit Show Live, UA 2. 2. 1980 Theater in der Kreide M¨unchen; Nach Madagaskar, UA 1. 2. 1988 Landestheater Schleswig. Geiger, Franz, geb. 3. 4. 1921 M¨unchen, gest. 1. 6. 2011 Mallorca/Spanien; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte Romanistik, Theaterwissenschaft, Kunst- u. Literaturgeschichte an der Univ. M¨unchen, engagierte sich aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 1946–50 als Dramaturg u. Regieassistent am Staatsschauspiel u. am Jungen Theater M¨unchen, anschließend Regieassistent u. Regisseur am Th´eaˆ tre de l’Atelier u. an der Com´edie des Champs Elys´ees in Paris. Seit 1951 freier Autor von Film- u. Fernsehdrehb¨uchern (u. a. Mitverfasser der 10-teiligen Bayerischen TV-Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“, ¨ in der er auch selbst mitspielte) u. Ubersetzer der Dramen von Jean Anouilh. Sein Theaterst¨uck „Die Nacht mit Adolf“ wurde am 11. 3. 1999 am Volkstheater M¨unchen uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 10,550. Geiger, Konrad [I,530], per 31. 12. 1945 f¨ur tot erkl¨art. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Geiger-Torel, Hermann, geb. 13. 7. 1907 Frankfurt/Main, gest. 22. 10. 1976 Toronto/ Kanada; Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, 1928–30 Assistent von Lothar Wallerstein an den St¨adtischen B¨uhnen ebd., 1930/31 als Opernregisseur u. S¨anger am Stadttheater Aussig/Elbe, 1931/32 Oberspielleiter der Oper am Stadttheater Bremerhaven. 1933 ˇ Emigration in die CSR, bis 1937 Oberspielleiter der Operette am Stadttheater Troppau, dazwischen u. danach Aufenthalt in Argentinien, 1937–43 Opernregisseur am Teatro Col´on in Buenos Aires, 1940–42 an der „Freien Deutschen B¨uhne“ ebd., 1943 Regisseur in Montevideo/Uruguay. Nach 1945 Direktor der Opera Nacional de Guatemala u. Regisseur am Teatro Municipal in Rio de Janeiro. Seit 1948 in Toronto, 1949 zus. mit Walter Homburger Gr¨under der „Opera Backstage“, des ersten Tournee-Opernensembles in Kanada, 1950

Geiler

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Geißler

Begr¨under des „Opera Festival“, aus dem die „Canadian Opera Company“ hervorging u. 1959–75 deren General-Operndirektor. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,294; J. Martini, ~: Vom „Oberregisseur“ in Frankfurt zum „Mr. Opera“ in Toronto (in: Musik im Exil [...], hg. H.-W. Heister, C. Maurer Zenck, P. Petersen) 1993.

am Stadttheater Pforzheim, 1971–74 am St¨adtebundtheater Hof u. 1975–88 Ensemblemitglied des Stadttheaters Luzern, 1975–77 bei den KarlMay-Spielen in Bad Segeberg. Freier Schauspieler, wiederholt am Kleinen Theater in Bad Godesberg, am Grenzlandtheater Aachen u. am Sommertheater Winterthur. Literatur: TdS.

Geiler, Hans, geb. um 1925, gest. Anfang April 2005; Schauspieler. 1951 Debut in Cottbus, dann u. a. in Greifswald, W¨urzburg, Ulm u. 1966–89 am Staatstheater Kassel.

Geisler, Walter, geb. 1913 Oppeln/Schlesien (heute Polen), gest. 9. 6. 1979 Berlin; S¨anger. Ausbildung bei Richard T¨omler u. sp¨ater bei Paul Lohmann, 1938/39 erstes Engagement am Stadttheater Greifswald, 1940–43 am Theater in Br¨ux, 1943/44 am Stadttheater Reichenberg. Nach dem 2. Weltkrieg 1947 am Stadttheater G¨ottingen, 1948/49 am Staatstheater Wiesbaden, 1949–57 an der Staatsoper Hamburg u. gleichzeitig 1949–55 an der Komischen Oper Berlin. Danach Gastengagements 1956– 61 an der St¨adtischen Oper Berlin, 1956–59 am Staatstheater Hannover, 1958–64 an der Wiener Staatsoper u. 1959–65 am Nationaltheater Mannheim. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1677.

Geiler, Voli (Lotte), geb. 18. 11. 1915 Winterthur, gest. 11. 11. 1992 Z¨urich; Kabarettistin. Haute-Couture-Lehre in Z¨urich u. Paris, private Ausbildung in Schauspiel u. Gesang, Tanz bei Rudolf von Laban in Z¨urich, ab 1936 Auftritte als Kabarettistin, 1948 mit Walter Morath in einem Duoprogramm im „Cabaret Nebelhorn“ in Z¨urich, bis 1970 Tourneen des Duos. Seit Anfang der 60er Jahre freie Schauspielerin, u. a. an der Kom¨odie Basel, am Bernhard-Theater Z¨urich u. auf Tourneen. Literatur: Kabarett-Lex. 115; TdS; HLS; ~, Walter Morath. Ein Cabaret, 2 Schauspieler, 1000 Gesichter, 1960. Geis, Ernst [I,531], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 10,567. Geisendorfer, ¨ Julius [I,531], gest. 25. 3. 1953 Berlin. Literatur: Ulrich 1,588. Geisenheyner, Max [I,531], gest. 29. 12. 1960 Augsburg. Literatur: DLL 20. Jh. 10,570. Geisler, Claudia, geb. 1969 Weimar; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1991– 2001 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, dann freie Schauspielerin, u. a. am Renaissance-Theater, am Theater am Kurf¨urstendamm, seit 2008 am Maxim-Gorki-Theater u. seit 2009 auch an der Volksb¨uhne, alle Berlin. Geisler, Erwin, geb. 15. 11. 1939 Hirschberg/ Schlesien (heute Polen); Schauspieler. 1959– 62 Ausbildung an der Schauspielschule Ruth von Zerboni in M¨unchen, 1965–68 Engagement an der Landesb¨uhne Esslingen, 1968–71

Geiße, Christina, geb. 1976 Heilbronn; Schauspielerin. 1998–2002 Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen, 2002 Debut an den M¨unchner Kammerspielen, 2002–08 an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin u. ab 2009 Ensemblemitglied des Thalia-Theaters Hamburg. Geißler, Fritz, geb. 16. 9. 1921 Wurzen/Sachsen, gest. 11. 1. 1984 Bad Saarow/Brandenburg; Komponist. Besuchte 1936–39 das Staatliche Musikinstitut, die sog. „Stadtpfeiferei“ in Naunhof bei Leipzig, Bar- und Kaffeehausgeiger in Leipzig. 1940 zur Wehrmacht eingezogen (Milit¨armusiker), 1945–48 in englischer Kriegsgefangenschaft. 1948–50 Ausbildung (Komposition u. Viola) an der Musikhochschule in Leipzig u. 1951–53 an der Musikhochschule in Berlin-Charlottenburg bei Boris Blacher u. Hermann Wunsch. 1954–78 Kompositionslehrer, zun¨achst am Institut f¨ur Musikerziehung der Univ. Leipzig, sp¨ater als Dozent u. Professor f¨ur Komposition an den Musikhochschulen in Leipzig u. Dresden. 1972–82 Vizepr¨asident des „Verbandes der Komponisten“. Komponist von Sinfonien, Chor- u. B¨uhnenwerken. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der zerbrochene Krug. Komische Oper in 7 Szenen (nach dem Lustspiel von Heinrich von Kleist) UA

Geißler 28. 8. 1971 Opernhaus Leipzig; Der verr¨uckte Jourdain. Eine Rossiniade in 3 Akten nach der Moli`ereiade von Michail Bulgakow, UA 26. 1. 1973 Volkstheater Rostock – Zweitfassung, UA 8. 2. 1979 B¨uhnen der Stadt Gera; Der Schatten. Phantastische Oper in 4 Bildern und einem Epilog (Text: G¨unter Lohse frei nach der gleichnamigen M¨archenkom¨odie von Jewgeni Schwarz) UA 31. 8. 1975 Opernhaus Leipzig – Neufassung, UA 3. 6. 1977 Theater Freiburg/Br.; Die Stadtpfeifer. Heitere Spieloper in 7 Bildern (Text: G¨unther Deicke) UA 27. 5. 1979 Hochschule f¨ur Musik Leipzig; Das Chagrinleder. Oper in 7 Bildern (Text: G¨unther Deicke nach dem gleichnamigen Roman von Honor´e de Balzac) UA 19. 5. 1981 Nationaltheater Weimar. Literatur: MGG 27,963; E. Kneipel, ~. Ziele, Wege. Kommentare, Positionen, Fakten. Ein Komponistenportr¨at, 1987; S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949–1989, 1992. Geißler, Hans [I,532], geb. 14. 3. 1864 W¨ulfershausen/Franken, gest. Mai 1912 Breslau. 1892– 1901 am Opernhaus Breslau, 1901–03 an der Hofoper Dresden, 1903–06 am Theater des Westens in Berlin, anschließend Gasts¨anger. Literatur: Ulrich 1,589; Kutsch-Riemens 3,1677. Geißler, Hans (Peter Otto) [I,532], geb. 8. 8. 1896 Hamburg, gest. 18. 3. 1959 Gießen (w¨ahrend eines Gastspiels). 1939–41 Spielleiter am Stadttheater Gießen, seit 1941 als Schauspieler, Erster Spielleiter u. 1947–56 als GI an den St¨adtischen B¨uhnen Magdeburg, von Oktober 1956 bis zu seinem Tod Intendant des Landestheaters Altenburg. Literatur: Ulrich 1,589; R. Kabel, 160 Jahre Magdeburger Theater [...], 1956; F. Krusche,Theater in Magdeburg 2: Ein Streifzug durch das 20. Jh., 1995. Geißler, Marie [I,533], Todesdatum unbekannt. 1893–1906 am Hoftheater Braunschweig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1678. Geissler, Melanie, geb. 30. 7. 1914 Bodelsberg/ Bayern, gest. 13. 4. 1998 Bern; S¨angerin. Ausbildung am St¨adtischen Konservatorium in Augsburg bei Albert Mayer, 1939–41 erstes Engagement am Stadttheater Plauen/Vogtland, 1941– 43 am Stadttheater Teplitz-Sch¨onau, 1943/44

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Geller-Wolter an den Vereinigten Landestheatern Gotha-Eisenach, 1946–51 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1952–54 u. 1957–60 am Stadttheater Bern, 1954–57 an den Vereinigten B¨uhnen Graz, 1961/62 am Theater in Koblenz u. 1964– 76 als Chormitglied mit Soloverpflichtung wieder am Stadttheater Bern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1678; TdS. Geißler, Renate, geb. 23. 3. 1940 Altenburg/Th¨uringen; Schauspielerin. Ausbildung an der Theaterhochschule in Leipzig, erste Engagements am dortigen Schauspielhaus u. in Radebeul, 1970–91 Mitglied des Schauspielensembles des Deutschen Fernsehfunks, seit 1992 freie Schauspielerin u. a. in Annaberg, an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm in Berlin, am Winterhuder F¨ahrhaus Hamburg u. an der Kom¨odie Dresden. Literatur: Habel 114. Geister, Martha, geb. 20. 1. 1905 Hamburg, gest. 15. 10. 1991 ebd.; S¨angerin. Ausbildung u. a. bei K¨athe Ravoth in Berlin, 1929 Debut u. Engagement bis 1936 am Stadttheater Hamburg, 1936–60 Ensemblemitglied des Landestheaters Darmstadt, 1960 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Gasts¨angerin an großen Opernb¨uhnen in Deutschland. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1679. Geldern (eigentl. Graf von Geldern-Egmont), Rainer, geb. 9. 4. 1908 M¨unchen, gest. 8. 7. 1992 G¨ottingen; Schauspieler. Studierte in M¨unchen, Grenoble u. Paris, 1930–32 erstes Engagement an der Bayerischen Landesb¨uhne M¨unchen, 1932–37 am Stadttheater Dresden, 1937–44 an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln. Nach dem 2. Weltkrieg (bis 1946 in Kriegsgefangenschaft) 1947/48 in Baden-Baden, 1948– 50 an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, 1950– 52 am Nationaltheater Mannheim, 1952–54 am Schauspielhaus Bochum, 1954–56 an den St¨adtischen B¨uhnen Essen u. seit 1956 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters G¨ottingen. Geller, Brigitte, geb. in der Schweiz; S¨angerin. Studierte 1985–92 Fl¨ote u. Gesang an der Musikhochschule Basel u. am Opernstudio Z¨urich, 1992–98 Ensemblemitglied des Theaters der Stadt Heidelberg u. seit 1998 Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. Geller-Wolter, Louise [I,534], gest. 27. 10. 1934 Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1678.

Gellner Gellner, Julius, geb. 25. 4. 1899 Saaz/B¨ohmen, gest. 24. 10. 1983 London; Schauspieler und Regisseur. Neben seiner T¨atigkeit als Bankangestellter in Prag ebd. Schauspielausbildung u. Mitglied einer Laientheatergruppe. 1918 Engagement am Stadttheater W¨urzburg, 1919/20 an der Trib¨une Berlin u. 1920/21 am Schauspielhaus D¨usseldorf. Ab 1921 an den M¨unchner Kammerspielen, zun¨achst als Schauspieler, ab 1923 als Regisseur u. 1925–33 als Oberspielleiter u. stellvertretender Direktor. Wegen drohender Verhaftung Anfang M¨arz 1933 Flucht aus Dtl., 1933–38 Oberspielleiter am Neuen Deutschen Theater Prag. Nach der Schließung des Theaters (Oktober 1938) 3 erfolglose Fluchtversuche, im August 1939 Flucht nach London. ¨ 1941–46 Ubersetzer u. Regisseur f¨ur die BBC, ab 1942 auch als Regisseur t¨atig, u. a. am Londoner „Mermaid Theatre“, ab 1959 auch dessen stellvertretender Direktor. Ab 1949 als Regisseur auch in Israel t¨atig, 1962–65 k¨unstlerischer Direktor des Nationaltheaters „Habimah“ in Tel Aviv. Literatur: Henschel Theaterlex. 252; Rischbieter 496; Hdb. Exiltheater 1,296. Geltinger, Christian, geb. 1976 Vilsbiburg/ Niederbayern; Dramaturg. Studierte Germanistik u. Klassische Philologie an der Univ. Regensburg, 2008 Dr. phil., w¨ahrend des Studiums Mitarbeit bei verschiedenen Auff¨uhrungen am dortigen Theater, 2002/03 Volontariat an der Staatsoper M¨unchen, 2004–08 Dramaturg f¨ur Oper u. Ballett am Stadttheater St. Gallen, seit 2008 Dramaturg f¨ur das Musiktheater u. seit der Spielzeit 2011/12 Leitender Dramaturg an der Oper Leipzig. Gelzer, Martin, geb. 30. 8. 1947 Bern; Schauspieler, Regisseur und Autor. 1967–69 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 1969–73 Ensemblemitglied der Vereinigten B¨uhnen Graz, 1973 am Staatstheater Stuttgart, 1974–76 am Staatstheater Darmstadt, 1976/77 am Stadttheater Hildesheim, 1977– 81 am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1981/82 am Thalia-Theater Hamburg, 1983–85 am Renaissance-Theater Berlin, 1985–87 u. 1992–94 Engagement als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Bern. 1990–98 in denselben Funktionen Mitglied der freien Gruppe „Berner Ensemble“, f¨ur die er auch Theaterst¨ucke schrieb. 1994–96 als Schauspieler am Staatstheater Karlsruhe, als Gast am Schauspielhaus Z¨urich u. als Regisseur u. Schauspieler an verschiedenen

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Gensel B¨uhnen in Dtl., 2000–06 Oberspielleiter des Schauspiels am Stadttheater Hildesheim, danach wieder freier Schauspieler u. Regisseur. Literatur: TdS. Gemert, Richard van, geb. in Kerkrade/Niederlande; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln bei Claudia Visca u. seinem Vater Theo van G., nach ersten Gastengagements seit der Spielzeit 1998/99 Ensemblemitglied am Theater Hagen. Gemert, Theo van, geb. 20. 10. 1936 Kerkrade/Niederlande; S¨anger. Vater von Richard van G. Ausbildung am Konservatorium in Maastricht bei Leo Ketelaars, 1966 erstes Engagement am Stadttheater Aachen, ab 1970 u¨ ber 25 Jahre am Opernhaus Wuppertal, als Gast an versch. Opernb¨uhnen in Dtl. u. wiederholt bei den Schloßfestspielen in Eutin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1686. Gempart, Michael (eigentl. Albert Michael Gemperle), geb. 21. 4. 1941 Winterthur/Z¨urich; Schauspieler. 1957–60 Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1957–59 Engagement u. 1963/64 als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1958 als Gast u. 1959–63 Ensemblemitglied am Stadttheater Basel, 1964–67 u. 1968–73 am Staatsschauspiel M¨unchen, 1967/68 am Theater der Jugend ebd., danach freier Schauspieler, u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Theater am Neumarkt Z¨urich, am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, wiederholt am Theater Basel u. am Schauspielhaus Z¨urich. 2004–09 Mitglied des Burgtheaters in Wien, danach wieder freier Schauspieler, u. a. am Schauspielhaus Wien. Literatur: TdS. Gendries, Klaus, geb. 22. 6. 1930 Stettin; Schauspieler und Regisseur. Ende der 40er Jahre Debut in Oldenburg, 1950 am Theater der Freundschaft in Berlin, sp¨ater am Theater in Plauen, am Deutschen Theater Berlin u. am Theater der Bergarbeiter in Senftenberg. Seit 1963 vorwiegend Fernseh-Regisseur. Literatur: Habel 114. Gensel, Raimund, geb. 22. 6. 1940 Eisenach, gest. 1. 2. 2002 N¨urnberg; Schauspieler. Nach der Ausbildung zum Buchh¨andler trat er in Kabaretts u. im Zirkus auf, 1963–66 Schauspielausbildung an der Folkwangschule in Essen u. am Mozarteum in Salzburg. Engagements u. a.

Gentges an den Staatstheatern Hannover u. Kassel, in N¨urnberg, Hamburg u. zuletzt am Stadttheater F¨urth. Gentges, Ignaz [I,539], gest. 10. 12. 1957 M¨unster/Westfalen. 1947–57 Dozent f¨ur Gestaltkunde, Sprecherziehung, Spiel- u. Feiergestaltung an der P¨adagogischen Akademie Emsdetten-M¨unster. Literatur: DLL 20. Jh. 11,28. Gentile, Louis, geb. 2. 9. 1957 New Haven/Connecticut; S¨anger. Ausbildung in New York, an der Univ. in Siena/Italien u. am Opernstudio Z¨urich. Debut an der Kammeroper Wien, 1983–86 am Staatstheater Darmstadt, 1986–88 an den Vereinigten Theatern Krefeld-M¨onchengladbach, seither internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1686. Genz, Christoph, geb. 1. 3. 1971 Erfurt; S¨anger. Bruder von Stephan G., Mitglied des Thomanerchores in Leipzig, studierte Musikwissenschaft am King’s College in Cambridge, Gesangsausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Hans-Joachim Beyer u. Elisabeth Schwarzkopf. 1997/98 Ensemblemitglied des Theaters Basel, danach Gastauftritte. 2001– 05 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Seither internationale Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1689. Genz, Stephan, geb. 24. 5. 1973 Erfurt; S¨anger. Bruder von Christoph G., Mitglied des Thomanerchores in Leipzig, Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Hans-Joachim Beyer, ab 1994 bei Mitsuko Shirai u. Hartmut H¨oll an der Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe sowie in Meisterkursen bei Dietrich FischerDieskau u. Elisabeth Schwarzkopf. Zun¨achst Konzert- u. Lieders¨anger, seit 2000 Gasts¨anger an internationalen Opernb¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1690. Genzel, Hans-Jochen, geb. 5. 6. 1933 Berlin; Dramaturg. Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, 1957 Dramaturg am Kreistheater Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1958–61 am Landestheater Meiningen, 1961–68 wieder in Karl-Marx-Stadt, ab 1965 als Chefdramaturg u. 1981–98 Chefdramaturg an der Komischen Oper Berlin.

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Georg Genzel, Otto [I,539], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 11,32. Georg, Konrad, geb. 25. 12. 1914 Mainz, gest. 8. 9. 1987 Hamburg; Schauspieler. 1934–37 Ausbildung an der Schauspielschule am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, 1937 Debut u. Engagement bis 1940 am Schauspielhaus Bremen, 1940/41 am Schauspielhaus Graz, 1941/42 an den St¨adtischen B¨uhnen in Straßburg, 1942–55 (mit kriegsbedingter Unterbrechung) an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main. Seit 1955 freier Schauspieler, u. a. an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen u. am FritzR´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Georg, Richard [I,539], Todesdatum unbekannt. Feierte 1909 am Residenztheater Berlin sein 25j¨ahriges B¨uhnenjubil¨aum, sp¨ater am Lustspielhaus ebd., um 1922 lebte er gastierend in Berlin. Literatur: Ulrich 1,594. Georg (eigentl. Josef), Rita, geb. 11. 6. 1900 Berlin, gest. 30. 11. 1973 Vancouver/Kanada; Schauspielerin und S¨angerin. 1917/18 als Schauspielerin am Luisen-Theater Berlin, danach Gastengagements u. daneben Gesangsunterricht, seit 1924 Operettens¨angerin, h¨aufig in Urauff¨uhrungen. 1925/26 am B¨urgertheater Wien, 1926/27 am dortigen Stadttheater, 1927– 29 in Berlin am Deutschen K¨unstlertheater u. am Großen Schauspielhaus, zugleich Gastengagement am Theater an der Wien in Wien, 1930– 32 am Theater im Admiralspalast in Berlin, dann wieder an verschiedenen B¨uhnen in Wien. 1933 Emigration nach Paris, 1935/36 am Schauspielhaus Z¨urich, 1939/40 Mitglied des „Theater der Prominenten“ in Amsterdam. Emigrierte vermutlich 1943 nach Kanada. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,297; Kutsch-Riemens 3,1691; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Georg, Uta Christina, geb. in K¨oln; S¨angerin. Erster Gesangsunterricht bei ihrer Mutter Mechthild G., Studium (Klavier u. Gesang) an der Musikhochschule K¨oln, Meisterkurse bei Christa Ludwig u. Grace Bumbry, 1999– 2002 Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden u. 2002–10 an den Vereinig-

George ten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, danach freie S¨angerin, u. a. am Landestheater Detmold. George, Donald, geb. 13. 9. 1955 San Francisco/Kalifornien; S¨anger. Wuchs in New Orleans auf, Ausbildung an der Louisiana State University in Baton Rouge, Gesangsunterricht bei Margarethe von Winterfeld in Berlin u. bei Josef Metternich in M¨unchen. 1977–79 Engagement am Stadttheater Hagen/Westfalen, 1979/80 am Stadttheater Pforzheim, 1980/81 am Stadttheater Klagenfurt, 1981–91 Ensemblemitglied am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen. Seither internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1691. George, G¨otz, geb. 23. 7. 1938 Berlin; Schauspieler. Sohn von Berta Drews u. Heinrich G., spielte bereits in Kinderrollen 1950 am Berliner Hebbel-Theater u. 1951 am dortigen Schiller-Theater. 1953 erste Filmrolle. 1955–58 Schauspielunterricht bei Else Bongers am UFANachwuchsstudio in Berlin, 1959–63 Engagement am Deutschen Theater G¨ottingen, danach freier Schauspieler, u. a. am Schauspielhaus K¨oln, am Residenztheater M¨unchen, 1981 bei den Salzburger Festspielen u. auf vielen Tourneen. 1981–91 spielte er in der TV-Serie „Tatort“ den Kommissar Horst Schimanski. Literatur: Henschel Theaterlex. 254; LThInt 310; B. Schulz, ~. Schauspieler u. Superstar, 1988; H. R. Blum, ~. Seine Filme, sein Leben, 1989; B. Schulz, ~, 1993; H. R. Blum, ~. Das liebenswerte Rauhbein, 1994; ders., ~. Beruf: Schauspieler, 2002; T. K¨orner, ~. Mit dem Leben gespielt, 2008. George, Heinrich (eigentl. Heinz Georg Schulz) [I,540], gest. 25. 9. 1946 sowjetisches Internierungslager (Speziallager Nr. 7) Sachsenhausen. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten K¨unstler. Seit 1929 am Berliner Staatstheater, 1938 Intendant des SchillerTheaters u. 1943 GI der Berliner B¨uhnen. Literatur: Henschel Theaterlex. 254; Rischbieter 499; LThInt 309; B. Drews, ~, 1959; P. Laregh, ~. Kom¨odiant seiner Zeit. Mit zahlreichen Dokumenten sowie Verzeichnissen seiner Theater- u. Filmrollen, 1992; W. Maser, ~ – Mensch aus Erde gemacht. Die politische Biographie mit Dokumenten, 1998; K. Fricke, Spiel am Abgrund. ~, eine politische Biographie, 2000 (zugleich Diss. Halle 1999); U. Gehrke, ~ – Anfang u. Ende in Kolberg. Stationen einer

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Gerasch Schauspielerkarriere, 2005; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Fricke, ~ (in: Medien im Nationalsozialismus, hg. B. Heidenreich, S. Neitzel) 2010. George, Robert [I,540], geb. 21. 2. 1879 Hamburg, gest. 6. 2. 1953 Frankfurt/Main. 1934– 45 Schauspieldirektor der St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, bis zu seinem Tod Leiter einer Schauspielschule. Literatur: Ulrich 1,595. Geppert, Monika, geb. 27. 3. 1932 Dresden; T¨anzerin und Theaterdirektorin. T¨anzerische Ausbildung an der Palucca-Schule in Dresden. Verschiedene Engagements als T¨anzerin, u. a. als Solistin in Rostock, Erfurt u. Dessau. 1962– 2003 an der Musikalischen Kom¨odie (damals „Kleines Haus“) Leipzig, zuerst als Solot¨anzerin, sp¨ater Trainingsmeisterin u. Choreografin, ab 1978 Ballettmeisterin, 1990 amtierende k¨unstlerische Leiterin u. 1991–2003 Direktorin. Gastchoreografin. G´erard, Rolf, geb. 9. 8. 1909 Berlin, gest. 19. 11. 2011 Ascona/Tessin; B¨uhnenbildner und Maler. Studierte Medizin u. a. in Freiburg/Br., an der Sorbonne in Paris u. in Basel, 1937 ebd. Dr. med., anschließend in London, durch seine Mutter, die italienische S¨angerin Mafalda Salvatini, enge Kontakte zur Musik- u. Theaterwelt, Zus.arbeit mit Peter Brook, Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka. W¨ahrend des Krieges Notarzt in Ambulanzen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges weitere Zus.arbeit mit Brook, u. a. in Stratford-upon-Avon. Ab 1950 Ausstattungsleiter an der Metropolitan Opera New York, ab etwa 1970 an der Oper in Genf, als Gast u. a. am Covent Garden Opera House in London, bei den Glyndebourne u. bei den Salzburger Festspielen. Daneben entstand ein umfangreiches Oeuvre als Maler. Seit 1977 lebte er in Ascona. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,297; M. Frehner, D. Mirolo, ~. 90 Jahre Lebenstagebuch, 2007. Gerasch, Alfred [I,540], gest. 12. 8. 1955 Wien. 1907–20 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, anschließend bis 1937 in Berlin, danach R¨uckkehr nach Wien, trat gelegentlich als Gast auf. Literatur: Ulrich 1,596; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993.

Gerber Gerber, Michael, geb. 10. 2. 1943; Schauspieler. Wuchs in Cottbus auf, 1962–65 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Engagements am Theater Parchim, am Theater Potsdam u. 1972–95 am Berliner Ensemble. Seit 1996 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Literatur: Habel 115. Gerber, Regula, geb. 19. 3. 1958 Bern; Schauspielerin, Regisseurin und Intendantin. 1976– 79 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1979–82 am Theater am Neumarkt in Z¨urich. 1984 zus. mit Alexander Seer Gr¨underin u. bis 1998 Leiterin des „Theater Die Rampe“ (heute „Theater Rampe“) in Stuttgart, 1998–2005 Intendantin des Theaters Bielefeld u. 2005–12 GI des Nationaltheaters Mannheim. Literatur: TdS. Gerber, Rudolf [I,541], gest. 6. 5. 1957 G¨ottingen. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Gerber, Thomas, geb. 11. 11. 1967 Elsterwerda/Brandenburg; Schauspieler. 1992–96 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte, u. a. 1995/96 am HansOtto-Theater Potsdam, 1996/97 Ensemblemitglied am Brandenburger Theater, 1997–2000 am Deutschen Theater Berlin, 2000–02 an der dortigen Volksb¨uhne, sp¨ater freier Schauspieler, regelm¨aßig bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Daneben auch Regisseur u. tontechnische Betreuung verschiedener Performances. Gerber, Tom, geb. 1967 Brandenburg/Havel; Schauspieler und Regisseur. Lehre als Baumaschinist in Senftenberg, daneben Laiendarsteller u. Requisiteur am Theater. 1989–93 Ausbildung an der Schauspielsschule „Ernst Busch“ in Rostock, erste Engagements am Gostner Hoftheater in N¨urnberg, am Deutschen Theater in G¨ottingen, ebd. auch als Regisseur, dann am Staatstheater Braunschweig u. an den Vereinigten B¨uhnen Krefeld-M¨ochengladbach. 2000–10 Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe, seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Schauspiel Essen.

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Geremus Gerber, Werner, geb. 1953 Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. Schauspielunterricht bei Ellen Widmann in Z¨urich, 1974–76 Schauspielausbildung am Conservatoire national du cirque et du mime in Paris u. am Theater-Laboratorium in Breslau/Polen, danach Engagements u. a. am Staatstheater Osnabr¨uck, an den Stadttheatern in Luzern u. Bern, am Staatstheater Stuttgart, am Schiller-Theater Berlin, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Stadttheater Konstanz, am Staatstheater Kassel u. am Schauspielhaus D¨usseldorf. 1996–98 Schauspieldirektor am Landestheater Neustrelitz. Seit 2003 Gestalttherapeut u. Coach. Gerberding, Erich, geb. 15. 10. 1921 Hannover, gest. 24. 5. 1986 Leipzig; Schauspieler. Nach 1945 in Heiligenstadt, Gera u. langj¨ahriges Engagement am Schauspielhaus Leipzig. Literatur: Habel 115. Gerdago (eigentl. Gerda Gottstein, auch Gerda Iro-G.), geb. 28. 8. 1906 Wien, gest. 20. 1. 2004 ebd.; Kost¨umbildnerin. Ausbildung in Berlin (1927) u. Paris (1928/29). Assistentin von Oskar Strnad. 1931 u. 1934 entwarf sie Ausstattungen f¨ur Revuen u. f¨ur das Revuetheater „Femina“ in Wien die Kost¨ume. Sp¨ater haupts¨achlich Kost¨umbildnerin beim Film, oft unter der Regie von Willi Forst. Nach 1938 keine Auftr¨age mehr, konnte aber dank ihrer Ehe mit einem Nicht-Juden uberleben. Nach dem 2. Weltkrieg ¨ Kost¨umbildnerin am Wiener B¨urgertheater u. ab 1947 auch wieder beim Film, u. a. entwarf sie alle Kost¨ume f¨ur die „Sissi-Filme“ (Regie: Ernst Marischka, „Sissi“ 1955, „Sissi – Die junge Kaiserin“ 1956 u. „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ 1957). Sie zog sich sp¨ater aus dem Filmgesch¨aft zur¨uck, entwarf Kost¨ume f¨ur Wiener B¨uhnen, den „Simpl“, das Theater in der Josefstadt u. ab 1962 bis in die 80er Jahre die Kost¨ume aller Operettenauff¨uhrungen am Wiener Raimundtheater. Literatur: K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Filmu. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008. Gerdau, Hans [I,541], gest. 23. 9. 1955 Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 11,83. Geremus, Esther, Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin. Freiberuflich t¨atig, u. a. in Wien am Schauspielhaus u. am Burgtheater, am Theater Basel, am Thalia-Theater Hamburg u. am Residenztheater M¨unchen.

Gergen

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Gerhardt

Gergen, Andreas, geb. 26. 11. 1973 Saarlouis; Schauspieler, Regisseur und Operndirektor. Studierte 1995–99 an der Hochschule der K¨unste in Berlin, erste Engagements an der Neuk¨ollner Oper u. am Theater am Potsdamer Platz in Berlin, 2004–06 k¨unstlerischer Direktor u. Regisseur des Schloßpark-Theaters Berlin, 2006–08 Artistic Project Manager der Musicalcompany „Stage Entertainment“ in Hamburg, danach freier Regisseur. Seit der Spielzeit 2011/12 Operndirektor u. Regisseur am Landestheater Salzburg.

in Br¨unn, M¨ahrisch-Ostrau, Troppau u. Wien. 1938 Gestapohaft, ab 1940 Mitglied des Theaters in Karlsbad, ab 1941 Wehrdienst. Nach 1945 in Wien, 1947/48 am Renaissance-Theater, 1948/49 an den Kammerspielen, dann u. a. am Theater in der Josefstadt, am Raimund-Theater, am Theater an der Wien u. seit 1964 Mitglied der Volksoper. Wiederholt bei den Sommerspielen in Melk, Stockerau u. Perchtoldsdorf. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,298; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004.

Gergov, Rossen, geb. 1981 in Bulgarien; Dirigent. 1996 Dirigierstudium bei Michail Angelov, 1999–2004 Ausbildung an der Universit¨at f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, u. a. bei Leopold Hager, ab 2001 Assistent u. Sch¨uler von Seiji Ozawa. 2002 Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Landestheater Meiningen, freier Dirigent u. a. am Wiener „sirene Operntheater“, an der dortigen Volksoper u. wiederholt bei den Bregenzer Festspielen.

Gerhards, Fritzdieter, geb. 2. 2. 1935 Wuppertal, gest. 2. 4. 2011 K¨oln; Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant. Studierte Kunstgeschichte, Psychologie u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Frankfurt/Main u. Wien, erste Engagements als Schauspieler, Regieassistent u. Dramaturg in Linz/Donau, Luzern u. G¨ottingen, 1972 Dramaturg am Theater Oberhausen, danach in derselben Funktion an den B¨uhnen der Stadt Essen u. an der Oper in K¨oln. 1978–90 Intendant des Theaters in Oberhausen. 1991– 2002 Intendant der Schloßfestspiele Ettlingen u. der Wetzlarer Festspiele. Daneben Gastregisseur u. 1995–2010 Regisseur u. Autor der B¨uhnenspielgemeinschaft des K¨olner M¨anner-GesangVereins „C¨acilia Wolkenburg“. Literatur: G. Lepges, Weiterspielen. 90 Jahre Theater Oberhausen 1920–2010 [...], 2010.

Gerh¨auser-Saint-Georges, Ottilie [I,541], gest. 26. 2. 1955 Wiesbaden. 1925–43 Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden. Literatur: Ulrich 1,598. Gerhaher, Christian, geb. 1969 Straubing/Bayern; S¨anger. Studierte Medizin an der Univ. M¨unchen, 1998 Dr. med., Gesangsunterricht bei Paul Kuen, Raimund Grumbach u. an der Opernschule innerhalb der Hochschule f¨ur Musik in M¨unchen, weitere Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf u. Inge Borkh. 1998–2000 Engagement am Stadttheater W¨urzburg, danach internationaler Gasts¨anger, vorwiegend jedoch Lieders¨anger zus. mit dem Pianisten Gerold Huber. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1695. Gerhard, Hanns Fritz [I,541], gest. 12. 12. 1960 M¨unchen.

Gerhardt, Fabian, geb. 1971 Berlin; Schauspieler und Regisseur. 1991–95 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1995–98 erstes Engagement am Schauspiel Leipzig, 1998–2000 am Bremer Theater, 2000– 04 Ensemblemitglied des Schauspiels Hannover. Dann freier Schauspieler in Berlin, am Deutschen Theater, an der Volksb¨uhne sowie am Maxim-Gorki-Theater, an den Schauspielh¨ausern in Hamburg, Frankfurt/Main u. Wien. Seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden, an dem er auch inszeniert.

Gerhard, Peter, geb. 20. 8. 1907 Wien, gest. 29. 6. 1994 ebd.; Schauspieler und S¨anger. Studierte Germanistik an der Univ. Wien, Schauspielunterricht bei Jacob Feldhammer, 1926 Regieassistent bei Max Reinhardt bei den Salzburger Festspielen. 1932/33 am Stadttheater ¨ Troppau, 1933/34 als Gast am Osterreichischen St¨adtebundtheater Wien, 1934/35 am Landestheater Linz, anschließend bis 1938 an Theatern

Gerhardt, Sina-Maria, geb. 25. 8. 1981 Bochum; Schauspielerin. Nach einer Ballettausbildung 2001–05 Schauspielstudium an der Folkwang-Hochschule in Bochum, w¨ahrend der Ausbildung u. a. an den dortigen Kammerspielen, ab 2005 Engagements u. a. am ErnstDeutsch-Theater Hamburg, am „Theater Kontraste“ ebd., am Theater Bonn u. wiederholt am Schauspielhaus Bochum.

Gerhart Gerhart, Maria [I,542], gest. 29. 11. 1975 Wien. 1950–55 Gesangsp¨adagogin an der Musikakademie Wien. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1696; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Gerhart-Voigt, Else [I,542], gest. 1957 Schwerin. 1932–34 am Staatstheater Wiesbaden, 1936– 38 als Gast am Opernhaus Wuppertal, 1939/40 am Stadttheater L¨ubeck u. Gastengagements. Sie war mit dem S¨anger Rudolf Gerhart (1879– 1923) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1697. Gerhein, Ina (eigentl. Sabine Heinzinger), geb. 29. 10. 1906 M¨unchen, gest. 11. 2. 1995; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Luise Willer in M¨unchen, Sprech- u. Darstellungsunterricht bei Georg Putscher. 1927/28 als Volont¨arin an der M¨unchner Staatsoper, danach Engagements am Stadttheater Heilbronn, am Staatstheater Wiesbaden u. an der Staatsoper Stuttgart. 1934–41 am Stadttheater Freiburg/Br., 1941–67 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen. Als Gasts¨angerin u. a. an den Staatsopern in Dresden u. Stuttgart, in Dublin u. Rom. Nach ihrem B¨uhnenabschied lebte sie in H¨ohenrain bei Berg am Starnberger See. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1698.

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Gerl Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Maienschlager, UA 31. 5. 1997 Theater der Stadt Heidelberg; Geister Bahn, UA 25. 11. 2000 Landesb¨uhne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven; Das M¨archen vom Baron von H¨upfenstich (frei nach Giambattista Basile u. Clemens Brentano) UA 25. 1. 2003 ebd.; Der Graf von Monte Christo (frei nach Motiven von Alexandre Dumas) UA 13. 11. 2004 ebd.; Che oder Der Stern an der Boina, UA 24. 9. 2005 ebd.; Vom Fluß, UA 16. 9. 2005 Staatstheater Dresden; Mont Klamott, UA 18. 2. 2006 Landesb¨uhne Sachsen Radebeul; Buckliges M¨adchen, UA 17. 3. 2007 Landesb¨uhne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven; Die Nibelungen (neu erz¨ahlt), UA 26. 9. 2009 ebd.; Bromberg / Bydgoszcz (zus. mit Artur Palyga) UA 4. 11. 2012 ebd.; Lenz. Fragmente, UA 12. 4. 2013 Stadttheater (Studiob¨uhne) Gießen. Gericke, Konrad [I,543], Todesdatum unbekannt. 1951–54 Intendant des Theaters in Cottbus, 1954–60 des Theaters in Neustrelitz. Ab 1960 Dozent an der Theaterhochschule in Leipzig.

Geri, Iska (eigentl. Hildegard Pred¨ohl), geb. 28. 4. 1920 Stettin, gest. 10. 4. 2002 Berlin; Schauspielerin, Kabarettistin und Chansons¨angerin. Ballett- u. Gesangsunterricht sowie Schauspielausbildung. Engagements an verschiedenen Berliner B¨uhnen, am „Kabarett der Komiker“ u. als Chansons¨angerin mit eigener Sendung am Rundfunk. Sp¨ater in Revuen in Hamburg, als S¨angerin u. a. am Berliner Theater des Westens, auf Tourneen u. bei verschiedenen Kabaretts. Sie war mit dem Komponisten Ralph Werner Lorenz verheiratet.

Gerkan, Florence von, geb. 1960 Hamburg; Kost¨umbildnerin. Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin, 1988 Assistentin am Hamburger Thalia-Theater, seither Zus.arbeit mit dem Regisseur J¨urgen Flimm u. dem B¨uhnenbildner Erich Wonder, Engagement als Kost¨umbildnerin an der Schaub¨uhne Berlin in Zus.arbeit mit der Regisseurin Andrea Breth. Seit 1996 internationale T¨atigkeit als freie Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel, Oper u. Ballett, u. a. am Opernhaus Z¨urich, am Staatstheater Stuttgart, an der Mail¨ander Scala, am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Wiener Staatsoper, an der New Yorker Met u. bei den Bayreuther Festspielen. Langj¨ahrige Zus.arbeit mit dem Komponisten u. Regisseur Heiner Goebbels. In den Spielzeiten 2011–13 am Festspielhaus Baden-Baden.

Gericke, Katharina, geb. 4. 4. 1966 Kyritz/ Brandenburg; Autorin. Nach einem Volontariat am Hans-Otto-Theater Potsdam studierte sie Wirtschaftswissenschaften an der Univ. Leipzig, ab 1990 in Berlin Germanistik u. Theaterwissenschaft, 1991–95 Szenisches Schreiben an der Hochschule der K¨unste ebd., seither freie Autorin, Hausautorin f¨ur die Landesb¨uhne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven.

Gerl, Franz Xaver [I,543], geb. 30. 11. 1764 Andorf/Ober¨osterreich, gest. 9. 3. 1827 Mannheim. Er komponierte, meist in Zus.arbeit mit dem S¨anger Benedikt Emanuel Schack, Singspiele u. Opern, u. a. „Der dumme G¨artner aus dem Geb¨urge oder die zween Anton“ (Text: Emanuel Schikaneder), UA 12. 7. 1789, mit dem Schikaneder seine Intendanz am Freihaustheater (Theater auf der Wieden) in Wien er¨offnete.

Gerlach ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1698; OML; K. M. Pisarowitz, Ein Brief „Sarastros“ u. sonstige neueste ~-Miszellen (in: Acta Mozartiana 10) 1963; A. Jakubcov´a, Die vergessenen Begegnungen [...] (in: Mozart in Mannheim [...], hg. H. Jung) 2006. Gerlach, Harald, geb. 7. 3. 1940 Bunzlau/Niederschlesien, gest. 19. 6. 2001 Leimen/BadenW¨urttemberg; Autor. 1945 Flucht mit der Familie nach R¨omhild/Th¨uringen, nach der Matura Lehre als Schriftsetzer, 1960 illegale Ausreise in den Westen, Wanderung durch Italien u. S¨udfrankreich. 1962 R¨uckkehr in die DDR, was staatliche Sanktionen zur Folge hatte. 1962 B¨uhnenarbeiter am Opernhaus Erfurt, Fernstudium, das er 1968 als Theatermeister abschloß. 1968–84 zun¨achst als Theatermeister u. ab 1970 als Dramaturg u. Hausautor an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt. Seit 1985 freier Autor (u. a. Essays, Lyrik, Romane, H¨orspiele, Dramen u. Libretti) in Rudolstadt/Th¨uringen u. nach 1992 in Leimen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Straße, UA 19. 12. 1979 St¨adtische B¨uhnen Erfurt; Der Preis. Oper (Musik: Karl Ottomar Treibmann) UA 1. 3. 1980 ebd.; Held Ulysses (nach Holberg) UA 11. 12. 1982 ebd.; Die Schicht. Schaust¨uck mit Musik und Zauberei, UA 7. 10. 1984 ebd.; Der Pfahl, UA 4. 12. 1985 Marseille (Compagnie Les Treteaux de l’Arche); Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Oper (nach Christian Dietrich Grabbe, Musik: K. O. Treibmann) UA 14. 3. 1987 St¨adtische B¨uhnen Erfurt; Der Idiot. Oper (nach Fjodor M. Dostojewski, Musik: K. O. Treibmann) UA 1. 10. 1988 Opernhaus Leipzig; Vergewaltigung, UA 2. 3. 1993 W¨urttembergische Landesb¨uhne Esslingen; La Ronde, UA 7. 4. 1998 Marseille (Compagnie Les Treteaux de l’Arche). Literatur: LThInt 310; DLL 20. Jh. 11,109; KLG; ~. Dichter u. Theatermann (hg. K. Agthe u. L. Ehrlich) 2007. Gerlach, Ingo, geb. 1976; Dramaturg. Studierte Musik- u. Literaturwissenschaft sowie Geschichte an den Univ. in Bonn, Berlin u. Bologna. 2002–04 freier Mitarbeiter in der Dramaturgie bei der Ruhr-Triennale. 2005–12 Dramaturg an der Komischen Oper Berlin, als Gastdramaturg u. a. an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz u. am HAU (Hebbel am Ufer) sowie am Opernhaus Halle/Saale. Ab der Spielzeit 2012/13 leitender Dramaturg im Musiktheater am Theater Bremen.

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Gerling Gerlach, Theodor [I,544], gest. 11. 12. 1940 Kiel. 1904–10 Leiter der Musikbildungsanstalt in Karlsruhe, danach Theaterdirektor in Kaiserslautern u. Regensburg, seit etwa 1927 bis zu seinem Tod Direktor des Konservatoriums in Kiel. Auff¨uhrungen: Matteo Falcone, UA 23. 10. 1898 Hoftheater Hannover; Liebeswogen, UA 7. 11 1903 Stadttheater Bremen – umgearbeitete Fassung u. d. T.: Das Seegespenst, UA 24. 4. 1914 Hoftheater Altenburg. Literatur: Ulrich 1,599. Gerlach-Rusnak, Rudolf (eigentl. Orest Rusnak), geb. 24. 7. 1895 Duboutz bei Czernowitz/Bukowina, gest. 23. 1. 1960 M¨unchen; S¨anger. Soldat im 1. Weltkrieg, 1917 in russischer Kriegsgefangenschaft. 1918 Gesangsstudium bei Eugen Fuchs in Prag, 1923 Debut am Stadttheater von Olm¨utz, 1924–26 am Stadttheater K¨onigsberg, 1926/27 am Stadttheater Stettin. Weitere Gesangsstudien u. a. bei Jacques St¨uckgold in Berlin, 1928–30 am Stadttheater Chemnitz, 1930/31 am Stadttheater Graz u. 1931–38 Ensemblemitglied an der Staatsoper M¨unchen, als Gast auch an der Wiener Staatsoper. 1941/42 am Stadttheater Bremen, 1942– 44 als Gast am Landestheater Innsbruck. 1945 wieder an der M¨unchner Staatsoper, mußte aber dann krankheitshalber pausieren, 1956/57 Tournee durch Kanada u. die USA. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1700. Gerling, Manfred, geb. Juni 1938 Leipzig, gest. Dezember 2008 Bamberg; Schauspieler. Kaufm¨annische Ausbildung, ging 1957 nach Westdtl., Schauspielausbildung in Wiesbaden, ebd. erstes Engagement, danach sieben Jahre am Stadttheater Bern, anschließend in Kassel, 1976– 89 in Detmold u. seit 1989 Ensemblemitglied am E. T. A.-Hoffmann-Theater in Bamberg. Gerling, Sandra, Schauspielerin. 2001–05 Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie in M¨unchen, erste Auftritte am Bayerischen Staatsschauspiel u. am Akademietheater M¨unchen, 2005–07 am Schauspielhaus Bochum, 2007–09 Ensemblemitglied des Theaters Bielefeld, 2009–13 Ensemblemitglied des Schauspiels Frankfurt/Main u. ab der Spielzeit 2013/14 Mitglied im Ensemble des Schauspiels Stuttgart.

Gernhardt Gernhardt, Oskar, geb. 5. 7. 1916 Reutlingen/ Baden-W¨urttemberg, gest. 21. 9. 1977 N¨urnberg; S¨anger. Nach dem Gesangsstudium 1952 Debut am Stadttheater Gelsenkirchen, 1953/54 am Landestheater Hof, 1954–56 wieder in Gelsenkirchen, 1956–59 am Stadttheater Oberhausen u. seit 1959 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied der Opernb¨uhne in N¨urnberg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1701. Gero (eigentl. Geroe), Marcel, geb. 18. 2. 1899 Freistad (Hlohovec)/Slowakei, gest. 7. 10. 1975 Z¨urich; Dramatiker. Studierte 1920–24 Chemie in Z¨urich, 1924 Dr. phil., Chemiker in Argentinien u. in der Schweiz. 1932/33 Dramaturg am Alten Theater in Leipzig, nach 1933 R¨uckkehr in die Schweiz. 1937–40 Leiter der Filmstelle der Schweizerischen Landesausstellung, verschiedene T¨atigkeiten im schweizerischen Filmwesen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Plutt im Novembersturm, UA 1930 Landestheater Oldenburg; Der Reiter auf dem L¨owen oder Uli Witewupp, UA 8. 1. 1932 Altes Theater Leipzig; Arasio oder Der Eintritt ins Leben, UA 1934 Stadttheater Luzern; Berner Marsch, UA 1948 Schauspielhaus Z¨urich; Christopher Marlowes Ende, UA 30. 5. 1953 N¨urnberg; Das Gesuch oder Die W¨urde des einfachen Mannes, UA 4. 9. 1954 Kurtheater Baden (durch das Stadttheater St. Gallen); Miss Gull bringt alle an den Galgen, UA 5. 2. 1956 N¨urnberg; Der g¨ottliche Occam, UA 1960 Frankfurt/Main. Literatur: TdS; DLL 20. Jh. 11,145. Gero, ¨ Elisabeth (eigentl. Erzsi Gy¨orgy), geb. 22. 12. 1896 Budapest, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Ausbildung in Budapest, Engagement an der dortigen Volksoper, 1917/18 u. 1922–26 an der Wiener Volksoper u. als Gast an der dortigen Staatsoper, 1927–33 am Opernhaus Leipzig, als Gast u. a. an den Staatsopern in Berlin u. Dresden, 1935 in Paris, 1936 in Br¨ussel u. 1938– 40 Engagement am Stadttheater Bern. Weitere Engagements nicht bekannt. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1701. Gerron (eigentl. Gerson), Kurt, geb. 11. 5. 1897 Berlin, gest. 28. 10. 1944 KZ Auschwitz; Schauspieler, Kabarettist und Regisseur. Nach der Matura Fronteinsatz im 1. Weltkrieg, schwere Verwundung (mit Langzeitfolgen in Form von Dr¨usenfunktionsst¨orungen), Medizinstudium in Berlin. 1919 erster Auftritt im K¨unstlerkaffee („K¨uKa“) in Berlin. 1920 erste Filmrolle, bis

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Gerron 1930 spielte er in mehr als 60 Stummfilmen. Ab September 1921 an Trude Hesterbergs „Wilder B¨uhne“, 1922 in Rosa Valettis „Cabaret Gr¨oßenwahn“. 1922 Engagement am LessingTheater u. 1922/23 am Theater am Kurf¨urstendamm, ab 1925 regelm¨aßig am Kabarett der Komiker („Kadeko“), als Regisseur u. Mitwirkender in zahlreichen Nelson-Revuen u. als Darsteller an verschiedenen B¨uhnen, u. a. 1928–30 am Theater am Schiffbauerdamm, wo er am 31. 8. 1928 in der UA von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ die Rolle des „Tiger“ Brown verk¨orperte. 1929/30 Engagement auch an Max Reinhardts Deutschem Theater. Als Filmregisseur (seit 1931 bei der UFA) 1933 entlassen, 1934 Ausschluß aus der Reichsfilm- u. Reichs¨ theaterkammer. Emigration nach Paris, Osterreich u. schließlich nach Holland, u. a. ab 1939 in Willy Rosens „Theater der Prominenten“ in Amsterdam, als Darsteller u. Regisseur in Nelson-Revuen u. ab November 1941 in der „Joodschen Schouwburg“. Nach der Schließung des Theaters im September 1943 im Lager Westerbork interniert, ebd. Auftritte als Kabarettist. Im Februar Deportation nach Theresienstadt, wo er das Lagerkabarett „Karussell“ gr¨undete. Im Sommer 1944 erhielt er den Auftrag, einen Film uber das Lagerleben zu drehen. Dieser Film, der ¨ in einer – zu diesem Zweck von der SS aufgebauten – Scheinwelt spielte, war ausschließlich f¨ur die Zuschauer im Ausland gedacht u. trug den Titel „Die geschenkte Stadt“ oder „Theresienstadt – Dokumentarfilm aus dem j¨udischen Siedlungsgebiet“ (bekannt wurde er unter dem falschen Titel: „Der F¨uhrer schenkt den Juden eine Stadt“). Zusammen mit allen Akteuren des Films wurde G. im Herbst 1944 nach Auschwitz deportiert u. ermordet. Literatur: Kabarett-Lex. 115; Hdb. Exiltheater 1,299; LThInt 310; K. Starke, „Der F¨uhrer schenkt den Juden eine Stadt.“ Bilder, Impressionen, Reportagen, Dokumente, 1975; D. Willemsen, De Theresienstadt-Film 1944 (Diss. Amsterdam) 1984; B. Felsmann, K. Pr¨umm, ~ – Gefeiert und gejagt. 1897–1944. Das Schicksal eines dt. Unterhaltungsk¨unstlers. Berlin, Amsterdam, Theresienstadt, Auschwitz, 1992; K. B. Zaich, „Ich bitte dringend um ein Happyend“. Dt. B¨uhnenk¨unstler im niederl¨andischen Exil 1933–1945, 2001 (zugleich Diss. Hamburg 2000); dies., „Ein Emigrant erschiene uns sehr unerw¨unscht ...“ ~ als Filmregisseur, Schauspieler u. Cabaretier in den Niederlanden (in: Exilforschung 21) 2003; G. Trimmel, „Gefilmte L¨ugen“. Der Theresienstadt-Propa-

Gersch gandafilm von 1944 (in: Filmarchiv 3) 2003; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008; U. Liebe, Verehrt. Verfolgt. Vergessen. Schauspieler als Naziopfer, 2005; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; Ch. Lewinsky, ~. Roman, 2011; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Gersch, Tilman, geb. 1964 Berlin; Regisseur. Zun¨achst B¨uhnentechniker am Deutschen Theater Berlin, studierte 1985–89 Schauspielregie an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Regisseur am Kinderu. Jugendtheater Berlin, am Theater Greifswald, am Schauspiel Leipzig, am Staatstheater Dresden, am Staatstheater Hannover, am Thalia-Theater Hamburg, am Schauspiel K¨oln, am Staatstheater Schwerin u. am Deutschen Theater G¨ottingen. Seit 2007 Mitglied der Schauspielleitung am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Gersdorff, Wolfgang Freiherr von [I,545], gest. 22. 3. 1936 Coburg. Literatur: DLL 20. Jh. 11,154. Gerson, Dora (eigentl. Dorothea), geb. 23. 3. 1899 Berlin, gest. 14. 2. 1943 KZ Auschwitz; Schauspielerin Kabarettistin u. Chansons¨angerin. Ausbildung an der Schule Max-Reinhardts in Berlin, 1921/22 am Thalia-Theater Berlin, 1922–25 u. 1926–28 an der dortigen Volksb¨uhne, ab 1922 Auftritte in Berliner Kabaretts, u. a. in der „Wilden B¨uhne“, in der „Rakete“ u. in den „Wespen“. 1933 Flucht in die Niederlande, Auftritte im Kabarett „Ping Pong“ u. im „Kurhauscabaret“ in Scheveningen, 1934 in der Schweiz, wo sie u. a im „Cabaret Cornichon“ auftrat, dann in Amsterdam u. ab 1935 wieder in Berlin (ohne Engagement). 1936 in Paris, ab 1937 in Amsterdam, verschiedene Auftritte. 1942 Versuch, mit ihrer Familie in die Schweiz zu fliehen, Festnahme an der Grenze, ins Durchgangslager Drancy gebracht, von dort ins KZ Auschwitz deportiert u. ermordet. Sie war in erster Ehe mit Veit Harlan verheiratet.

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Gerster Literatur: Kabarett-Lex. 116; Hdb. Exiltheater 1,301; J. Kl¨oters, Momente so, Momente so – ~ u. das Emigranten-Kabarett Ping-Pong (in: Die Niederlande u. das dt. Exil 1933–1940, hg. K. Dittrich) 1982; K. B. Zaich, „Ich bitte dringend um ein Happyend“. Dt. B¨uhnenk¨unstler im niederl¨andischen Exil 1933–1945, 2001 (zugleich Diss. Hamburg 2000); U. Liebe, Verehrt. Verfolgt. Vergessen. Schauspieler als Naziopfer, 2005; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008. Gerson, Therese, geb. 12. 9. 1897 K¨oln, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Nach ihrer Ausbildung bei Maria Mara von Goetz zun¨achst Konzerts¨angerin, 1925/26 am Stadttheater Mainz, 1928/29 am Opernhaus Danzig, 1929–33 Mitglied der Staatsoper Berlin, emigrierte dann nach Holland, wo sie 1934 in einer Operntruppe dt. Emigranten in Amsterdam sang. Weiteremigration u¨ ber England nach Australien u. Nordamerika. 1947 Auftritte an der City Center Opera in New York. Weiteres nicht bekannt. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1702. Gerstel von Ucken (geb. Lampl), L¨atitia [I,546], geb. 13. 10. 1879 St. Egidi/Steiermark, gest. 28. 10. 1957 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 11,154; M. G. Hall, ¨ Osterreichische Verlagsgeschichte 1918–1938. Bd. 2: Belletristische Verlage der Ersten Republik, 1985. Gerstenberg, Judith, geb. 1967 Hamburg; Dramaturgin. Studierte Literaturwissenschaft, Philosophie u. Kunstgeschichte an den Univ. in Hamburg u. Berlin. 1993–95 Dramaturgieassistentin u. Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1995–98 Dramaturgin am Theater am Neumarkt Z¨urich, 1998–2006 als Dramaturgin u. ab 2003 als Leitungsmitglied am Theater Basel, 2006–09 Dramaturgin am Burgtheater Wien u. seit der Spielzeit 2009/10 Leitende Dramaturgin am Schauspiel Hannover. Gerster, Ottmar [I,547], gest. 31. 8. 1969 Borsdorf bei Leipzig. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten Komponisten. 1923– 27 Solobratschist im Frankfurter Sinfonieorchester, 1927–47 an der Folkwangschule in Essen. 1947–51 Professor f¨ur Komposition u. seit 1948 als Direktor an der Musikhochschule in Weimar, 1952–62 Leiter einer Kompositionsklasse an der Hochschule f¨ur Musik in Leipzig. 1950

Gersthofer Gr¨undungsmitglied der Deutschen Akademie der K¨unste in Berlin, 1951–68 Vorsitzender des Verbandes der Komponisten u. Musikwissenschaftler der DDR. Auff¨uhrungen: Madame Liselotte. Oper (Text: Franz Clemens u. Paul Ginthum) UA 21. 10. 1933 Essen; Enoch Arden oder Der M¨owenschrei. Oper in 4 Bildern (Text: Karl Michael Freiherr von Levetzow) UA 15. 11. 1936 D¨usseldorf; Die Hexe von Passau. Oper in 4 Bildern (Text: Richard Billinger) UA 11. 10. 1941 D¨usseldorf; Das verzauberte Ich. Heiteres musikalisches Drama in 4 Akten (Text: Paul Koch, nach Ferdinand Raimunds „Alpenk¨onig und Menschenfeind“) UA 25. 6. 1949 Wuppertal; Der fr¨ohliche S¨under (Nasreddin). Oper in 6 Bildern (Text: Ottmar Gerster nach der gleichnamigen Kom¨odie von Leonid Solowjow u. Viktor Witkowitsch) UA 9. 3. 1963 Nationaltheater Weimar; Madame Legros (nach Heinrich Mann) unvollendet – UA [als Fragment in einem Akt] 1970 Leipzig. Literatur: MGG 27,821; K. Laux, ~. Leben u. Werk, 1962; W. Wolf, Ein gewichtiger Beitrag zur neuen Volksoper. Das Opernschaffen ~s (in: Musik u. Gesellschaft 15) 1965; ders., Ein Meister der Volksoper. Zum 70. Geburtstag ~s (in: ebd. 17) 1967; R. Malth, ~ Leben u. Werk, 1988; S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949– 1989, 1992; R. Malth, ~ – ein Pl¨adoyer zum 100. Geburstag (in: Festschrift Werner Felix zum 70. Geburtstag, hg. T. Fuchs u. M. Zock) 1997; D. Fritzsche, Zwischen K¨oln, Frankfurt, Essen, Hamburg, Dresden, Leipzig, Weimar u. Berlin. Zwei K¨unstlerleben [zwei dt. Komponisten ~, 1897–1969, Karl-Rudi Griesbach, 1916–2000] 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Gersthofer, Swintha, geb. 1985 St. Gallen; Schauspielerin. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, erste Engagements bei den Shakespeare-Festspielen auf der Rosenburg/Nieder¨ost., am Theater an der Wien u. am Schauspielhaus Graz, seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied des Landestheaters Nieder¨osterreich St. P¨olten. Gerstner, G¨unther, geb. 1955 in der ehemaligen DDR; Regisseur. Gelernter Elektriker, Gelegenheitsarbeiter, 1975 wegen „staatsfeindlicher Verbindungen u. Verdachts auf Republikflucht“ zweij¨ahrige Gef¨angnisstrafe u. 1977 Abschiebung in die Bundesrepublik Dtl., zun¨achst Beleuchter an der Berliner Schaub¨uhne, 1982

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Gert Regieassistent bei J¨urgen Kruse, danach Regieassistent am Thalia-Theater Hamburg u. 1983 an den M¨unchner Kammerspielen. 1986 Debut als Regisseur, 1988 am Theater Bonn, 1989 am Staatstheater Wiesbaden. Als st¨andiger Gastregisseur am Theater in Freiburg/Br. u. am Schiller-Theater Berlin, zog sich zwischenzeitlich vom Theater zur¨uck. 1994/95 am Staatstheater Stuttgart, dann u. a. am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, am Schauspielhaus Bochum u. am Hans-Otto-Theater in Potsdam. Literatur: Henschel Theaterlex. 254. Gerstner, Muriel, geb. 9. 12. 1962 Basel; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. 1983/84 Vorkurs an der Schule f¨ur Gestaltung in Basel, 1984/85 Volontariat f¨ur B¨uhnenbild am Theater ebd., 1985–88 Lehre als Theatermalerin am Stadttheater Bern, 1988–92 Studium (B¨uhnenu. Kost¨umbild) an der Hochschule f¨ur angewandte Kunst in Wien, u. a. bei Axel Manthey, Klaus Zehelein u. Frida Parmeggiani. Seit 1990 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Stadttheater Luzern, am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Basel, an der Staatsoper Stuttgart, am Bremer Theater, am Staatstheater Braunschweig, an den M¨unchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Schaub¨uhne Berlin u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2000 kontinuierliche Zus.arbeit mit dem Regisseur Sebastian N¨ubling u. dem Theatermusiker Lars Wittershagen. Literatur: Henschel Theaterlex. 254; TdS. Gerstner-Stevens, Tonina [I,547], gest. 25. 3. 1939 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 11,170. Gert, Valeska (geb. Gertrud Valesca Samosch), geb. 11. 1. 1892 Berlin, gest. 15./16. 3. 1978 Kampen/Sylt; T¨anzerin, Kabarettistin und Schauspielerin. Erhielt als Kind Tanzstunden, 1915/16 Schauspielunterricht bei Maria Moissi u. Alfred Breiderhoff, 1916 Debut als T¨anzerin, 1916/17 Engagement an den M¨unchner Kammerspielen, ab 1917 solistische Tanzabende, mit ihren Tanzpantomimen gastierte sie u. a. in Paris, England u. Ende der zwanziger Jahre in Moskau, Leningrad u. Kiew. 1917–19 als T¨anzerin u. Schauspielerin am Deutschen Theater Berlin, 1919/20 ebd. an der Trib¨une, Mitwirkung bei Veranstaltungen der Berliner Dadaisten, in Filmen u. in Kabaretts, u. a. am „Schall

Gerth u. Rauch“, in der „Katakombe“ u. 1932 in ihrem eigenen Kabarett „Kohlkopp“. Nach 1933 Auslandsgastspiele u. a. in London u. Paris, 1939 Emigration in die USA, gelegentlich Auftritte als S¨angerin u. T¨anzerin. 1941 er¨offnete sie in New York den Nachtclub „Beggar Bar“, in dem sie ihre Ausdruckst¨anze (u. a. „der Tod“, „Die Kupplerin“) zeigte, Chansons sang u. Kabarettszenen spielte, u. a. trat dort auch Tennessee Williams mit eigenen Gedichten auf. 1945 Schließung des Etablissements nach Verlust der Lizenz, im Fr¨uhsommer 1946 Er¨offnung des Lokals „Valeska’s“ mit Kabarettdarbietungen in Provincetown. 1947 R¨uckkehr uber Paris nach ¨ Z¨urich, wo sie Ende M¨arz 1948 (zus. mit Maria von Ostfelden) das „Caf´e Valeska“ er¨offnete. Ab 1949 in Berlin, eigene Kabarettlokale: 1949/50 „Bei Valeska“ u. 1950–56 „Hexenk¨uche“, in der sie „lautmalerische Satiren“ zur Auff¨uhrung brachte. 1951 er¨offnete sie das Kabarett „Ziegenstall“ in Kampen auf Sylt, das sie bis zu ihrem Tod f¨uhrte. Daneben Gastspiele in Kabaretts. Sie schrieb Erinnerungen „Ich bin eine Hexe. Kaleidoskop meines Lebens“ (1968) u. „Katze von Kampen“ (1973). 1977 drehte Volker Schl¨ondorff mit ihr den Dokumentarfilm: „Nur zum Spaß, nur zum Spiel – Kaleidoskop Valeska Gert“. Literatur: Kabarett-Lex. 116; Hdb. Exiltheater 1,302; F. Hildenbrandt, Die T¨anzerin ~, 1928; ~ (Redaktion U. u. E. Gregor) 1978; F.-M. Peter, ~. T¨anzerin, Schauspielerin, Kabarettistin. Eine dokumentarische Biographie, 1985 (21985); G. Reisinger, „Ich will leben, auch wenn ich tot bin ...“. Die Groteskt¨anzerin ~ (Diplomarbeit Wien) 1998; S. Foellmer, ~. Fragmente einer Avantgardistin in Tanz u. Schauspiel der 1920er Jahre, 2006; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; W. M¨uller, ¨ ~ – Asthetik der Pr¨asenzen, 2010 [enth¨alt G. V.s „Mein Weg“, erstmals erschienen 1931]; R. Berger, „Rotk¨appchen, Großmutter u. Wolf in einer Person.“ ~ – Bad Girl des neuen Tanzes (in: City Girls [...], hg. J. Freytag) 2011; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ¨ emigegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; E.-V. Kotowski, ~. Ein Leben in Tanz, Film u. Kabarett, 2012. Gerth, Edith, geb. um 1940 Bochum, gest. Mitte Juni 2002 ebd.; Schauspielerin und S¨angerin. Nach der Ausbildung erstes Engagement in Bochum, dann in Celle, an versch. Theatern in Hamburg u. auf Tournee. Ende der 70er Jahre

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Gerz R¨uckkehr nach Bochum, von dort gastierte sie regelm¨aßig am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, an den Schauspielb¨uhnen in Wuppertal u. Bochum, zuletzt am Landestheater Castrop-Rauxel. Gertken, Markus, geb. 1966 Cloppenburg/ Niedersachsen; Schauspieler. Schauspielausbildung an der Otto Falckenberg-Schule in M¨unchen, u. a. bei Kurt H¨ubner und Dieter Dorn. 1993 Mitwirkung in der 3-teiligen Produktion zum Thema „Faust“ beim Weimarer Kunstfest, anschließend Engagement am Theater Basel, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am Theater in der Josefstadt Wien u. seit 2003 an der Berliner Schaub¨uhne, weitere Gastengagements u. a. am Renaissance-Theater in Berlin, an den Hamburger Kammerspielen, am Wiener Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt ebd. sowie seit 2008 wiederholt bei den Bad Hersfelder Festspielen. Er ist mit der Sopranistin Mary Mills verheiratet. Gertler, Vinzenz, geb. in Hamburg; B¨uhnenbildner. Studierte an der Freien Kunstschule Hamburg bei Wolfgang Genoux, B¨uhnenbildassistent am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Berliner Ensemble u. am Maxim-GorkiTheater Berlin. Seit 1992 international t¨atiger B¨uhnenbildner, 1998–2002 Ausstattungsleiter am Thalia-Theater in Halle/Saale. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit der Regisseurin Elisabeth Gabriel u.der polnischen Regisseurin Grazyna Kania. Gertsch, Max (Ps. John Andre Ambush) [I,547], gest. 18. 5. 1979 Zollikerberg/Z¨urich. Schrieb auch Texte f¨ur das „Cabaret Cornichon“. Auff¨uhrungen (Ausw.): John Law, UA 15. 2. 1933 Stadttheater Basel; Diktatur, UA 16. 3. 1935 St¨adtebundtheater Biel-Solothurn; Menschenrechte, UA 16. 1. 1937 Stadttheater St. Gallen; Sir Basil’s letztes Gesch¨aft, UA 1. 1. 1939 ebd.; Die Ehe ein Traum, UA 9. 1. 1941 Schauspielhaus Z¨urich; Marinella, UA 1950 EmbassyTheater Z¨urich. Literatur: DLL 20. Jh. 11,172; TdS. Gerz, Irmgard, geb. 13. 10. 1900 Vallendar/ Rheinland-Pfalz, gest. 21. 9. 1971 K¨oln; S¨angerin. 1919–24 Ausbildung am Konservatorium in Koblenz, 1925–28 am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, privater Gesangsunterricht bei Hermine Bosetti u. Anna Bahr-

Gerzner Mildenburg. 1930/31 erstes Engagement am Stadttheater Kaiserslautern, 1931/32 am Nationaltheater Weimar, 1932–35 Mitglied der Staatsoper M¨unchen u. 1935–42 an der Staatsoper Hamburg. 1942–62 Ensemblemitglied des Opernhauses K¨oln, wo sie u. a. am 8. 6. 1957 in der UA von Wolfgang Fortners Oper „Bluthochzeit“ die Partie der Schwiegermutter sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1704. Gerzner, Marianne [I,548], gest. 30. 1. 1990 Wien. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, seit 1949 Ensemblemitglied des dortigen Volkstheaters. Literatur: Ulrich 1,602; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Geschonneck, Erwin, geb. 27. 12. 1906 Bartenstein/Ostpreußen (heute Polen), gest. 12. 3. 2008 Berlin; Schauspieler. Seit 1908 in Berlin, nach dem Schulabschluß Gelegenheitsarbeiter, 1929 Beitritt zur Kommunistischen Partei Dtl. (KPD), Mitwirkung in Arbeiter-Sprechch¨oren u. als Schauspieler in Agitpropgruppen u. an der „Jungen Volksb¨uhne“ Berlin. Im August 1933 wegen drohender Verhaftung Emigration nach Polen, verhaftet u. nach Prag abgeschoben. Im November 1934 Weiteremigration nach Moskau, 1935/36 Mitglied des „Dt. Gebietstheaters Dnjepropetrowsk“ u. 1936 des „Dt. Kollektivisten-Theaters“ in Odessa. 1937 im Zuge der stalinistischen S¨auberungen aus der UdSSR ausgewiesen. R¨uckkehr nach Prag, gelegentlich als Statist am dortigen Neuen Deutschen Theater, 1938 Leiter der Amateur-Schauspielgruppe „Freie dt. Spielgemeinschaft“ Prag. Im M¨arz 1939 verhaftet, in das KZ Sachsenhausen u. 1940 in das KZ Dachau deportiert. Mitwirkung bei versch. Lagerauff¨uhrungen, organisierte eine Widerstandgruppe im Lager. Im Oktober 1944 Deportation in das KZ Neuengamme, nach der Aufl¨osung des Lagers als KZ-Gefangener auf dem Schiff „Cap Arcona“. Konnte sich bei der Versenkung des Schiffes retten. 1946–48 Engagement an den Hamburger Kammerspielen, wo er u. a. am 21. 11. 1947 in der UA von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der T¨ur“ mitwirkte. 1949–55 Mitglied des Berliner Ensembles, danach als Gast u. a. am Volkstheater Rostock u. an der Berliner Volksb¨uhne. Vorwiegend Film- u. Fernsehschauspieler. 1984 erschienen seine Lebenserinnerungen „Meine unruhigen Jahre“ (hg. mit einem Nachwort von G¨unter Agde). Sein Sohn Matti G. ist Film- u. Fernsehregisseur.

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Gessner Literatur: Rischbieter 502; Habel 117; LThInt 313; Hdb. Exiltheater 1,304; W. Carl´e, ~, 1960; ~. Ausk¨unfte u. Ansichten (Zus.stellung H. Herlinghaus) 1981; F. H¨ornigk, ~ – eine deutsche Biografie, 2006; „Einer der bedeutendsten Schauspieler Deutschlands“ – ~. Arbeitstagung zum 100. Geburtstag [...], 2007; Die großen Stars der DEFA – ~, 2008 (= 4 DVDs); K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. ¨ u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Geske, Rudolf (Rudi), geb. 14. 8. 1929 Bad Polzin/Pommern (heute Polen), gest. 2010; T¨anzer, Schauspieler und Regisseur. Tanzausbildung u. Ende der 1940er Jahre Engagement als Solot¨anzer an der Deutschen Oper Berlin, daneben Schauspielausbildung, danach Engagements als Schauspieler u. sp¨ater auch als Regisseur, u. a. in M¨unster, Wiesbaden, Flensburg, Wilhelmshaven, Hamburg u. an Berliner B¨uhnen, u. a. am Hansa-Theater, am Renaissance-Theater, an der Kom¨odie u. am Theater am Kurf¨urstendamm. Gessendorf, Mechthild, geb. 6. 6. 1937 M¨unchen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in M¨unchen u. bei Josef Metternich in K¨oln. 1962 Debut u. erstes Engagement an der Kammeroper in Wien, dann am Stadttheater Bremen u. bis 1982 am Opernhaus Bonn, danach internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1705. Gessner (eigentl. Geiringer), Adrienne [II,1291, unter Lothar], gest. 23. 6. 1987 Wien. 1946 R¨uckkehr nach Wien, 1948–50, 1952/53 Ensemblemitglied u. sp¨ater noch als Gast am Theater in der Josefstadt, 1956–86 Ensemblemitglied des Burgtheaters, 1971 Ehrenmitglied, zuletzt Doyenne. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen, u. a. 1953–59 u. 1975–77 als Jedermanns Mutter in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“. 1981 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. 1985 erschienen ihre Erinnerungen „Ich m¨ochte gern was Gutes sagen“. Literatur: Henschel Theaterlex. 255; Rischbieter 503; LThInt 313; Hdb. Exiltheater 1,305; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt.

Gester 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ¨ emigegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Gester, Kurt, geb. 10. 10. 1914 Mettmann/ Nordrhein-Westfalen, gest. 1997; S¨anger. 1934– 38 Gesangsunterricht bei Louis Bachner u. Heinrich Schlusnus in Berlin, 1938 Debut am Stadttheater Kaiserslautern, 1939–44 Ensemblemitglied am Opernhaus Breslau, seit 1948 langj¨ahriges Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, wo er u. a. am 14. 6. 1959 in der UA der Oper „Die t¨odlichen W¨unsche“ von Giselher Klebe mitwirkte, am 15. 5. 1969 sang er bei den Schwetzinger Festspielen in der UA der Oper „Das M¨archen von der sch¨onen Lilie“ vom gleichen Komponisten. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1705. Geszty, Sylvia (eigentl. Sylvia Maria Ilona Wytkowsky), geb. 28. 2. 1934 Budapest; S¨angerin. Ausbildung an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, 1959 Debut an der Budapester Nationaloper, 1961–70 an der Staatsoper Berlin u. 1963–70 als Gast an der Komischen Oper ebd., 1970 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart, Gastengagement an der Staatsoper M¨unchen, 1966–72 regelm¨aßig an der Staatsoper Hamburg u. 1967–75 an der Wiener Staatsoper sowie internationale Gastauftritte. 2004 erschienen ihre Erinnerungen „K¨onigin der Koloraturen“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1706. Geyer (eigentl. Goldmann), Emil, geb. 29. 11. 1872 Swoikowitz/M¨ahren, gest. 12. 10. 1942 KZ Mauthausen; Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und Theaterdirektor. 1901/02 Engagement als Schauspieler am Stadttheater G¨ottingen, 1902/03 in Aachen, 1903/04 als Dramaturg u. Schauspieler am Stadttheater Mainz, 1906/07 als Regisseur u. Schauspieler am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1907–12 Leiter des M¨arkischen Wandertheaters Berlin. 1912–22 Direktor u. Oberspielleiter der Neuen B¨uhne in Wien, dann wieder in Berlin: 1922/23 Oberregisseur u. stellvertretender Direktor der „RobertB¨uhnen“, 1923/24 Regisseur am Theater am Kurf¨urstendamm, 1926–33 gesch¨aftsf¨uhrender

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Geyer Direktor, Regisseur u. zeitweise auch Oberspielleiter am Theater in der Josefstadt in Wien, gleichzeitig bis 1938 Direktor des dortigen MaxReinhardt-Seminars, 1935–37 als Dramaturg u. Regisseur am Volkstheater ebd. Im Mai 1942 beim Versuch, u¨ ber die ungarische Grenze zu fl¨uchten, aufgegriffen, nach Mauthausen deportiert u. dort erschossen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,307; Verspielte ¨ Zeit. Osterreichisches Theater der dreißiger Jahre (hg. H. Haider-Pregler, B. Reiterer) 1997; Die vergessenen Jahre. Zum 75. Jahrestag der Er¨offnung des Max-Reinhardt-Seminars (hg. P. Roessler) 2004. Geyer, Ernst [I,550], gest. 7. 3. 1982 Hameln/ Niedersachsen. Literatur: DLL 20. Jh. 11,184. Geyer, Sebastian, geb. in Ulm; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Mannheim bei Rudolf Piernay u. an der Hochschule f¨ur Musik in Mainz bei Claudia Eder, 2003– 06 erstes Engagement am Stadttheater Gießen, 2006–10 Ensemblemitglied am Theater Heidelberg u. seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt/Main. Als Gast u. a. an der Staatsoper Stuttgart, am Staatstheater Wiesbaden u. am Nationaltheater Mannheim. Geyer, Siegfried, geb. 1883, gest. nach 1940; Autor und Theaterleiter. 1905 als Volont¨ar am Schauspielhaus in Berlin, dann Theaterkritiker u. Korrespondent f¨ur ausl¨andische Zeitungen, ab 1919 Drehbuchautor in Wien. 1923 Leiter der dortigen Kammerspiele, 1923/24 zus. mit Oskar Fronz junior Direktor des B¨urgertheaters, 1924 Oberspielleiter am Modernen Theater. Ab Ende der 20er Jahre Cheflektor beim GeorgMarton-Verlag. 1938 Flucht nach Ungarn, dort 1940 verhaftet u. interniert. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Mary, UA 17. 6. 1921 Theater in der Josefstadt Wien; Monsieur Hel`ene. Lustspiel (mit Paul Frank) UA 4. 8. 1926 ebd.; Kleine Kom¨odie, UA 1. 10. 1928 ¨ (zus. mit Paul Frank, Musik: ebd.; Essig und Ol Robert Katscher) UA 2. 9. 1932 Kammerspiele Wien; Ende schlecht, alles gut, UA 21. 6. 1933 Theater in der Josefstadt Wien; Bei Kerzenlicht (zus. mit Karl Farkas, Musik: Robert Katscher) UA 30. 4. 1937 Volkstheater Wien. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,307; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; ders., „Es wird im Leben dir mehr

Geyer-Hopfe genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Geyer-Hopfe, Ursula, geb. 29. 2. 1924 Freiberg/Sachsen; Schauspielerin. Nach der Ausbildung 1946 Debut u. Engagement bis 1953 am Stadttheater Freiberg, 1953–59 am Theater in Zwickau, 1959–95 am Theater „Junge Generation“ in Dresden u. seit 1995 Mitglied am Staatsschauspiel Dresden. Geyer Ritter von Geyersberg, Rudolf (Ps. Angely-Geyer) [I,551], gest. 13. 10. 1960 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 11,186. Geyersbach, Denis, geb. 1980 Erfurt; Schauspieler. Bruder von Nadine G., Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums als Gast am Schauspielhaus in Senftenberg, am Berliner Ensemble u. am Schauspielhaus Stuttgart. 2006– 11 Ensemblemitglied am Schauspielhaus D¨usseldorf, daneben seit 2010 als Gast am Schauspiel Hannover. Zus. mit seiner Schwester u. anderen K¨unstlern gr¨undete er die Gruppe „Candlelight Dynamite“. Geyersbach, Nadine, geb. 1977 Erfurt; Schauspielerin. Schwester von Denis G., Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Engagements u. a. am Berliner Ensemble, am Schauspiel Hannover u. am Theater Freiburg/Br., 2006–11 am Schauspielhaus D¨usseldorf, danach in K¨oln u. Z¨urich. Seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Bremer Theater. Mit ihrem Bruder u. anderen K¨unstlern gr¨undete sie die Gruppe „Candlelight Dynamite“. Geyling, Remigius [I,551], gest. 4. 3. 1974 Wien. Er f¨uhrte Projektionen von Diapositiven auf den B¨uhnenhintergrund ein (erstmals 1925 in „Peer Gynt“ am Burgtheater). Gr¨undungs¨ mitglied des „Osterreichischen Werkbunds“ u. 1926–46 Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule. Literatur: G. Szyszkowitz, ~, ein B¨uhnenbildner aus der Stilwende der Sezession (Diss. Wien) 1960; ~. B¨uhnenbildner zwischen Jugendstil u. Expressionismus (hg. J. Mayerh¨ofer) 1971; ~, 1878–1974 (hg. Ch. M. Nebehay) 1974; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993.

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Ghiaurov Gfall, Alois [I,551], gest. 29. 4. 1962 Imst/Tirol. 1913–32 Pfarrer in Wattens, 1932–60 Dekan in Imst. Verfasser von Volksst¨ucken, teilweise nach Erz¨ahlungen von Reimmichl (Ps. f¨ur Sebastian Rieger), die vorwiegend von Laienb¨uhnen aufgef¨uhrt werden. Literatur: DLL 20. Jh. 11,188. Gfaller, Rudolf (Rudi) [I,551], gest. 11. 2. 1972 Bad Ischl/Ober¨osterreich. Lebte ab 1943 in Bad Ischl. Seine Gattin Therese, geb. Wiet (1885– 1971), war S¨angerin u. in Leipzig engagiert. Auff¨uhrungen: Der Fr¨uhlingsonkel, UA 1904 Stadttheater Stralsund; Der Windelkavalier, UA 1914 Operettentheater Leipzig; Der dumme August. Operette (Text: B. Decker u. R. Pohl) UA 3. 11. 1915 Hoftheater Altenburg; Der Mann seiner Frau. Operette (Text: dieselben) UA 17. 8. 1917 Albert-Schumann-Theater Frankfurt/Main; Eine Walzernacht. Operette (Text: H. Bachwitz u. B. Decker) UA 27. 10. 1918 Stadttheater Erfurt; Wenn dich die b¨osen Buben locken. Musikalischer Schwank (Text: H. Sturm u. H. Bachwitz) UA 9. 4. 1919 Residenztheater Kassel; Der gl¨uckliche Kiebitz, UA 1921 Stadttheater N¨urnberg; Halloh, hier Garmisch! Revue-Operette, UA 1937 Stadttheater F¨urth; Die Sacher-Pepi, UA 1938 Operettentheater Leipzig; Venedig in Wien, UA 1941 Centraltheater Chemnitz; Die himmelblaue Stadt, UA 1944 Stadttheater M¨ahrisch-Ostrau. ¨ Literatur: OML. Gfrerer, Ute, geb. um 1964 Spittal/Drau; S¨angerin. Schauspiel- u. Gesangsstudium an der California State Univ. in Northridge/Los Angeles, private Studien in Berlin, Essen, Wien u. London. 1989/90 am Stadttheater Osnabr¨uck, 1990–93 (unter dem Namen Anneliese G.) in Bielefeld, 1994/95 am Salzburger Landestheater, 1996–99 Mitglied der Wiener Volksoper, seit 1999 freie S¨angerin, u. a. am Opernhaus Z¨urich, an der Staatsoper Hamburg, in Lissabon, Amsterdam, Helsinki u. bei den Salzburger Festspielen. Interpretin der Werke Kurt Weills, Mitwirkung bei dem j¨ahrlich stattfindenden „Kurt Weill Fest“ in Dessau. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1708. Ghiaurov (auch Ghiauroff), Nicolai, geb. 13. 9. 1929 Lydjene bei Velimgrad/Bulgarien gest. 2. 6. 2004 Modena/Italien. S¨anger. Ausbildung in Sofia u. 1950–55 in Petersburg u. Moskau, 1955 Debut am Moskauer Opernstudio, 1956

Ghirardelli eigentliches Debut an der Nationaloper Sofia, an der er sp¨ater immer wieder als Gast auftrat. 1957 Gastspiel u. seit 1962 st¨andiger Gasts¨anger (seit 1989 Ehrenmitglied) an der Wiener Staatsoper, seit 1961 wiederholt bei den Salzburger Festspielen u. seit 1965 an der New Yorker Metropolitan Opera. Umfangreiche internationale Gastspielt¨atigkeit. Er war mit der italienischen S¨angerin Mirella Freni verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1710; T. Kazaka, ~, Sofia 1972; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Ghirardelli, Carlo (auch Karl), geb. 30. 7. 1950 Z¨urich; Schauspieler. 1973–76 Ausbildung an der Schauspielakademie Z¨urich, gleichzeitig Tanzausbildung an der Ballettakademie ebd., 1975 als Schauspieler bei den Festspielen in Schw¨abisch Hall u. am Schauspielhaus Stuttgart, 1976/77 u. 1978–81 am Landestheater in T¨ubingen, 1977/78 am Theater am Neumarkt in Z¨urich, 1981–83 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1983–99 mit Unterbrechungen Ensemblemitglied des Staatstheaters Kassel, 1985/86 an den B¨uhnen der Stadt K¨oln u. 1986–88 am Schauspielhaus D¨usseldorf. Seit 1999 freier Schauspieler, u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., am Schauspielhaus Essen u. am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. Daneben entwickelt er eigene Lese- u. Literaturveranstaltungen. Literatur: TdS. Gianotti, Gian, geb. 10. 6. 1949 Stampa/ Graub¨unden; Regisseur und Theaterdirektor. Studierte Germanistik u. Psychologie an der Univ. Z¨urich, Mitte der siebziger Jahre Assistenzen u. Hospitanzen am Kammertheater Stok in Z¨urich, an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer in Berlin, am Piccolo Teatro in Mailand, an den Bouffes du Nord in Paris u. am Opernhaus Z¨urich. Seit 1973 freier Regisseur, u. a. am Stadttheater St. Gallen, am Stadttheater Bern, am Schauspielhaus Stuttgart u. am Volkstheater Rostock. 1993/94 Oberspielleiter am Schloßtheater Celle, 2000–10 K¨unstlerischer Leiter des Theaters am Stadtgarten in Winterthur. Danach wieder freier Regisseur, wiederholt an der Staatsoper Rousse/Bulgarien. Kontinuierliche Theaterarbeit im Kanton Graub¨unden, 1981 Mitgr¨under u. 1987–91 K¨unstlerischer Leiter der Freilichtspiele Chur. Literatur: TdS.

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Giehse Giebel, Andreas, geb. 4. 6. 1958 M¨unchen; Kabarettist, Schauspieler und Texter. Gelernter Dekorateur, seit 1979 als Kabarettist mit seinen eigenen Programmen auf den B¨uhnen Deutsch¨ lands, Osterreichs u. der Schweiz unterwegs. Daneben Film- u. Fernsehschauspieler. Literatur: Kabarett-Lex. 117. Giebel, Julia, geb. in K¨oln; S¨angerin. Ausbildung bei Barbara Schlick an der Musikhochschule Wuppertal, bei Julie Kaufmann an der Univ. der K¨unste Berlin u. in Meisterkursen. 2007/08 Mitglied des internationalen Opernstudios der Oper K¨oln, 2008/09 Ensemblemitglied des Theaters Dortmund u. seit der Spielzeit 2009/10 der Komischen Oper Berlin. Giebel, Karl (Friedrich Wilhelm), geb. 14. 7. 1898 Darmstadt, gest. 1959 Hannover; S¨anger. 1920–23 am Opernhaus Frankfurt/Main u. 1923–43 Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover. Am 17. 7. 1927 sang er in BadenBaden bei der UA der Oper „Hin und zur¨uck“ von Paul Hindemith die Rolle des Professors. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1721; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Teilbd. 1 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010. Giebeler, Isabell, geb. 1985 Siegen/NordrheinWestfalen; Schauspielerin. 2006–10 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, w¨ahrend des Studiums als Gast am Theater Bielefeld, am Thalia-Theater Hamburg, in Kiel, K¨oln u. am Deutschen Theater Berlin. 2010–12 erstes Engagement am Theater Junge Generation in Dresden, ab der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied des Theaters Bielefeld. Gieche, Harald, geb. in Stuttgart; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule in Stuttgart u. an der Academie voor Eurythmie in Den Haag. Erste Engagements u. a. am Schauspielhaus Paderborn, am Zimmertheater T¨ubingen, am dortigen Landestheater, an den Schauspielb¨uhnen in Frankfurt/Main, K¨oln u. Bonn. 2000-11 Ensemblemitglied des Theaters Bielefeld. Giehse, Therese [I,554, unter Gift], gest. 3. 3. 1975 M¨unchen. Um die britische Staatsb¨urgerschaft zu bekommen, heiratete sie 1936 den

Gielen englischen Schriftsteller John Frederick Norman Hampson-Simpson. Begr¨undete am 1. 1. 1933 mit Erika u. Klaus Mann das Kabarett „Die Pfefferm¨uhle“ in M¨unchen, im M¨arz 1933 Flucht in die Schweiz, Engagement am Schauspielhaus Z¨urich, Neugr¨undung der „Pfefferm¨uhle“ ebd., Gastspiele in der Schweiz, ab 1934 auch in Holland, Belgien, Luxemburg u. Prag, 1937 in New York. R¨uckkehr nach Z¨urich, Aufl¨osung des Kabaretts. Erneut am Schauspielhaus Z¨urich, 1943–48 Gastengagement am Stadttheater Basel. Nach dem 2. Weltkrieg u. a. 1948/49 am Neuen Theater in der Scala in Wien, 1949–52 am Berliner Ensemble u. 1952–74 an den M¨unchner Kammerspielen, daneben bis 1966 weiterhin am Z¨urcher Schauspielhaus, 1968/69 auch am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Ab 1966 verschiedene Rezitationsabende, u. a. 1971–74 Tournee mit „Brecht-Abend der Giehse“. Ihre Erinnerungen „Ich hab nichts zum Sagen. Gespr¨ache mit Monika Sperr“ erschienen 1973. Literatur: Henschel Theaterlex. 256; Rischbieter 507; LThInt 315; Hdb. Exiltheater 1,308; TdS; HLS; Kabarett-Lex. 118; DLL 20. Jh. 11,198; M. Piekenbrock, ~ 1898–1998. Ausstellung [Dt. Theatermuseum M¨unchen] u. Katalog, 1998; H. M¨uller, „Ich bin halt stur“. Die Darstellungen der ~ (in: Gender, Culture, Poetics [...] Festschrift f¨ur Natascha W¨urzbach, hg. A. Gutenberg) 1999; M. Steiner, Schauspielerinnen im Exil (1930–1945). Vier exemplarische Lebensl¨aufe – ~, Lilli Palmer, Salka Viertel, Helene Weigel, 2008; R. Schmidt, ~. Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten! Biografie mit [...] Verzeichnissen der Theater-, Film- u. Fernsehrollen, 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; Ch. Schmidt, Hopes and Prospects – but no Illusions! Erika Mann (1905–1969) u. Pamela Wedekind (1906–1986), ~, Annemarie Schwarzenbach (1908–1942) (in: Frauengeschichten. Ber¨uhmte Frauen u. ihre Freundinnen, hg. J. Horsley u. L. F. Pusch) 2010. Gielen, Josef [I,552], gest. 19. 10. 1968 Wien. Vater von Michael G. Emigrierte 1938 nach S¨udamerika, 1940 folgte seine Familie. 1939– 48 Chefregisseur am Teatro Col´on in Buenos Aires, Zus.arbeit mit Fritz Busch u. Erich Kleiber. 1948 Ausweisung durch das Per´on-Regime, R¨uckkehr nach Wien, bis 1954 Direktor u. danach Oberregisseur des Burgtheaters, 1957–60 Oberspielleiter an der dortigen Staatsoper, Regisseur bei den Festspielen in Salzburg, Bregenz

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Gielen u. Bad Hersfeld, an der Mail¨ander Scala u. an der Grand Op´era Paris. Literatur: Henschel Theaterlex. 257; Rischbieter 509; LThInt 316; Hdb. Exiltheater 1,310; M. Kluth, Der Regisseur ~ – eine theatralische Doppelbegabung. Unter besonderer Ber¨ucksichtigung seiner Regiet¨atigkeit in Wien (Diss. Wien) 1966; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Gielen, Michael Andreas, geb. 20. 7. 1927 Dresden; Dirigent, GMD und Komponist. Sohn von Josef G., emigrierte 1940 mit seiner Familie nach Argentinien. Studierte 1942–49 Musik bei Erwin Leuchter u. Philos. an der Univ. in Buenos Aires, 1947–50 Korrepetitor am dortigen Teatro Col´on. 1950–53 Studien bei Josef Polnauer in Wien, 1950–52 als Korrepetitor u. 1952–60 als Dirigent an der Wiener Staatsoper. 1960–65 MD der K¨oniglichen Oper in Stockholm, anschließend in K¨oln, 1969–72 Chefdirigent des Belgischen Nationalorchesters in Br¨ussel u. 1973–76 MD der Niederl¨andischen Oper in Amsterdam. 1976–86 Operndirektor u. GMD der Oper Frankfurt/Main (seit 2001 Ehrenmitglied) u. gleichzeitig 1978–81 Erster Gastdirigent des BBC Symphony Orchestra London sowie 1980–96 MD des Cincinnati Symphony Orchestra. 1986–99 Chefdirigent u. danach st¨andiger Gastdirigent des Sinfonieorchesters des S¨udwestfunks Baden-Baden. Als Operndirigent internationale T¨atigkeit, er dirigierte u. a. 1965 in K¨oln die UA von Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“. 2005 erschienen seine Erinnerungen „Unbedingt Musik“ (neue Ausgabe 2012). ¨ Literatur: DLL 20. Jh. 11,200; OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; R. L¨uck, Dirigenten als Spezialisten? Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 131) 1970 (auch in: Das Orchester 18, 1970); S. Neef, Ruth Berghaus u. ~ gefragt nach den M¨oglichkeiten von Oper in dieser Zeit (in: Sinn u. Form 39) 1987; M. Eggert, H.-K. Jungheinrich, Durchbr¨uche. Die Oper Frankfurt. 10 Jahre Musiktheater mit ~, ¨ 1987; G. Rohde, Uber einige Schwierigkeiten ¨ bei der Uberwindung der Gedankenlosigkeit. Begegnungen u. Gespr¨ache: der Dirigent u. Komponist ~ (in: Opernwelt 8) 1995; ~: Dirigent, Komponist u. Zeitgenosse (hg. P. Fiebig) 1997; M. Kagel, Zur Verleihung des Frankfurter Musikpreises 1999 an ~ (in: Musikforum 35) 1999; „Man kehrt nie zur¨uck, man geht immer nur fort“. Remigration u. Musikkultur (hg. M. K¨oster u. D. Schmidt) 2003; A. Feinberg, Nachkl¨ange. J¨udische Musiker in Dtl. nach

Gierhardt 1945, 2005; E. Scherzer, „Du spielst jetzt schon wie ein Kapellmeister“. ~ im Gespr¨ach (in: ¨ Osterreichische Musikzeitschrift 61/10) 2006; H. Lachenmann, Transzendenz. Laudatio ~ (in: Musik-Texte 125) 2010; „Musik soll Feuer aus den K¨opfen schlagen“. ~ im Gespr¨ach mit Bjørn Woll (in: Fonoforum 49/8) 2011. Gierhardt, Heike, geb. 8. 8. 1964 Frankfurt/ Main; S¨angerin. 1984–87 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, 1987–90 erstes Engagement am Nationaltheater Mannheim, 1990–92 regelm¨aßig als Gast an der Deutschen Oper Berlin, ab 1992 Ensemblemitglied am Aalto-Theater in Essen, daneben umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, wiederholt am Teatro Liceo in Barcelona. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1721. Gierke, Henning von, geb. 1947 Karlsruhe; Maler, B¨uhnen- sowie Kost¨umbildner und Regisseur. Als K¨unstler Autodidakt, seit 1970 zahlreiche (Einzel-)Ausstellungen. Zwischen 1969 u. 1975 B¨uhnenbildner in M¨unchen am „Off Off“ u. am „Modernen Theater“. Anschließend Zus.arbeit mit dem Regisseur Werner Herzog, zuerst in Filmen (u. a. 1979–81 bei „Fitzcarraldo“), seit 1984 bei Herzogs Operninszenierungen, seit 1989 auch als Co-Regisseur, 1990 erste eigene Regie u. gleichzeitig Ausstatter an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Danach internationale T¨atigkeit als Regisseur u. Ausstatter. Literatur: H.-E. Renk, Gedanken aus einem Gespr¨ach mit ~ (in: Journal der Bayerischen Staatsoper M¨unchen 3) 1990/91. Gierster, Hans, geb. 12. 1. 1925 M¨unchen, gest. 20. 9. 1995 Straubing; Dirigent und GMD. Ausbildung an der Musikhochschule in M¨unchen u. a. bei Clemens Krauss u. am Mozarteum in Salzburg. Ab 1942 Solokorrepetitor in M¨unchen, 1945–52 Dirigent am Opernhaus in D¨usseldorf, 1952–56 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1956 GMD in Freiburg/Br. u. 1965– 88 GMD in N¨urnberg. Giesche, Alexander, geb. 1982 M¨unchen; Performer und Regisseur. Mitarbeit in der freien Theatergruppe „400asa“ in Hamburg u. Z¨urich, ebd. auch Assistent von Stefan Pucher am Schauspielhaus, Mitarbeiter von Christiane Pohle bei den Salzburger Festspielen u. an den M¨unchner Kammerspielen. 2006–11 Studium am Institut f¨ur angewandte Theaterwissenschaft

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Giesecke in Gießen, verschiedene Projekte u. Performances. Ab der Spielzeit 2012/13 als Artist in Residence im Schauspiel am Theater Bremen. Giese, Friedrich (auch Fritz), geb. 8. 3. 1915 L¨ubeck; Schauspieler. Ausbildung bei Paul Legband in Altona, 1937/38 erstes Engagement am Stadttheater Rostock, 1940–43 am Landestheater in Koblenz, anschließend Mitwirkung bei Fronttheaterauff¨uhrungen. Nach dem 2. Weltkrieg u. a. am Staatstheater Wiesbaden, 1959– 61 am Schauspielhaus in Marburg, 1963/64 an den St¨adtischen B¨uhnen Flensburg, 1964/65 in Bamberg, 1966–69 am Landestheater Detmold u. am Theater im Zimmer in Hamburg. 1969– 80 Ensemblemitglied des Stadttheaters Bern, danach bis Anfang der 90er Jahre Gastengagements, u. a. am Ohnsorg-Theater u. an den Kammerspielen, beide Hamburg sowie bei der „B¨uhne 64“ in Z¨urich u. am Atelier-Theater Bern. Giese, Heinz, geb. 5. 6. 1919 Stettin, gest. 19. 10. 2010 Berlin; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin, 1939 erstes Engagement am Stadttheater F¨urth, 1940–45 an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1947–50 am Stadttheater Erfurt, danach an der Trib¨une in Berlin. Ab 1959 vorwiegend Synchronsprecher u. -regisseur. Giese, Horst (auch Fritz Otto), geb. 31. 1. 1926 Neuruppin/Brandenburg, gest. 29. 12. 2008 Potsdam; Schauspieler. Nach Arbeits- u. Kriegsdienst 1945 Debut (ohne Schauspielausbildung) in Neustrelitz, dann Engagements in Berlin u. Potsdam. Film- u. Fernsehschauspieler, 1972 Unfall u. mehrj¨ahrige B¨uhnenpause. Nach 1989 vorwiegend als Autor u. Sprecher beim Rundfunk. Literatur: Habel 119. Giesecke, Barbara, geb. 27. 7. 1938 Hannover; Schauspielerin. 1956–62 Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Theater in Hannover, u. a. bei Hans-G¨unther von Kl¨oden, 1962– 65 erstes Engagement am Stadttheater Aachen, 1965/66 am Landestheater Hannover, 1966–70 u. danach noch als Gast am Stadttheater Bern, ab 1978 auch am Atelier-Theater Bern. Literatur: TdS.

Giesecke Giesecke, Nils, geb. 1950 Leipzig; S¨anger. Mitglied des Leipziger Thomanerchores, Ausbildung bei Eva Schubert an der Hochschule f¨ur Musik in Dresden u. privat bei Johannes Kemter in Dresden. 1973–76 am Landestheater Eisenach, 1976–80 in Gera u. seit 1980 Ensemblemitglied an der Oper in Halle/Saale. Regelm¨aßig als Gast an der Leipziger u. der Dresdner Oper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1721. Gieseking, Bernd, geb. 7. 10. 1958 MindenKutenhausen/Nordrhein-Westfalen; Kabarettist und Autor. Ausbildung zum Zimmermann, studierte 1981–86 Kunst u. evangelische Theologie in Kassel, Mitbegr¨under u. Mitwirkender des Kabaretts „Zappenduster“ ebd., Lehrauftr¨age im Medienbereich an der dortigen Gesamthochschule u. versch. T¨atigkeiten. Ab 1990 Kabarettist u. freier Autor mit Arbeiten f¨ur H¨orfunk, Theater u. Fernsehen. 1994/95 Hausautor am Staatstheater Kassel. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Fußg¨angerzone. Oper (Musik: Reinhard Karger) UA Mai 1992 Staatstheater Kassel; Breitenauer W¨ande. Drama, UA Oktober 1995 ebd.; Die Farbe des Wassers. UA September 2010 Stadttheater Minden. Literatur: Kabarett-Lex. 118; K. Dermutz, ~, ‚Breitenauer W¨ande‘. Odyssee durch dt. Geschichte (in: Theater heute 1) 1996. Gieselmann, David, geb. 1972 K¨oln; Regisseur und Autor. Studierte 1994–98 Szenisches Schreiben an der Hochschule der K¨unste Berlin, inszenierte erste eigene St¨ucke in der freien Theaterszene Berlins. Lebt als freier Autor seit 2003 in Hamburg. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Globen, UA April 1998 Parabolica-Saal Berlin; Quarant¨ane, UA 26. 2. 2000 Staatstheater ¨ Darmstadt; Herr Kolpert (in englischer Ubers.) UA 10. 5. 2000 Royal Court Theatre London – dt. EA 13. 12. 2000 Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin; Edward II. K¨onig Bube Dame (nach Christopher Marlowe, mit H. Hener) UA 21. 2. 2001 Staatstheater Darmstadt; Fr¨uhst¨uck, UA 12. 1. 2003 Schauspiel Hannover; Die Plantage, UA 3. 6. 2006 Theater Magdeburg; Neffe Vetter Eiffelturm (frei nach Georges Feydeau) UA 9. 9. 2007 Saarl¨andisches Staatstheater Saarbr¨ucken; Louis und Louisa (mit K. Schumacher) UA 16. 12. 2007 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Onyx Hotel. Opernlibretto (Musik: Alexander Kukelka) UA Juni 2007 Theater Erlangen; Die Tauben, UA 6. 3. 2009 Schaub¨uhne

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Gilbricht am Lehniner Platz Berlin; Bl¨uhende Landschaften, UA 12. 12. 2009 Theater Bremen; Der Wichtigtuer (frei nach Ludvig Holberg) UA 9. 1. 2010 Theater St. Gallen; Falscher Hase, UA 5.2. 2011 Theater Bielefeld; Gesch¨uttelt, nicht ger¨uhrt, UA 23. 5. 2012 GRIPS Theater Berlin. Literatur: B. Noack, Kukelka/~ ‚Onyx Hotel‘ Erlangen (in: Theater heute 7) 2007; A. Schnackenburg, Am Theater Bremen geht es mit ‚Bl¨uhende Landschaften‘ von ~ steil bergab (in: Theater der Zeit 2) 2010. Giesing, Dieter, geb. 21. 5. 1934 Memel/Litauen; Regisseur. Studierte Romanistik, Germanistik u. Kunstgeschichte an den Univ. in T¨ubingen u. M¨unchen, Leiter der T¨ubinger Studentenb¨uhne. 1958–62 Regieassistent bei Erwin Piscator u. Hans Schweikert an den M¨unchner Kammerspielen, 1964 erste eigene Inszenierung u. 1968–72 ebd. Oberspielleiter, 1972–76 Oberspielleiter am Hamburger Schauspielhaus, seit 1976 freier Regisseur, u. a. am Residenztheater M¨unchen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Staatstheater Stuttgart, am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Bochum u. am Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: Henschel Theaterlex. 258; Rischbieter 510; LThInt 316. Gietzen, Herbert, geb. 1947 Koblenz; Dirigent und GMD. Studierte Musikwissenschaft an der Univ. Berlin, Komposition bei Frank Michael Beyer u. Dirigieren bei Herbert Ahlendorf. Regelm¨aßig Hospitant von Herbert von Karajan in Berlin u. Salzburg, Gastdirigent an den Opernh¨ausern in Wuppertal, Karlsruhe, L¨ubeck, Hannover, Frankfurt/Main, N¨urnberg u. Riga. 1976–2012 Erster Kapellmeister u. stellvertretender bzw. kommissarischer GMD u. 2011/12 GMD am Stadttheater Gießen, danach Ehrenmitglied. 1991–1994 Musikalischer Direktor der Burgfestspiele Dreieichenhain bei Frankfurt/Main. Seine „Opera Ultimativa“ wurde am 1. 5. 2011 uraufgef¨uhrt. Gilbert, Jean s. Winterfeld (nicht Wintersfeld, wie I,554), Max. Gilbricht, Walter [I,554], gest. 13. 8. 1974 vermutlich Leipzig. 1946–48 stellvertretender Chefredakteur der „Leipziger Zeitung“. Literatur: DLL 20. Jh. 11,219.

Gilhofer Gilhofer, Eva, geb. 18. 3. 1939 Dortmund; S¨angerin und Schauspielerin. Gesangsstudium am Konservatorium in Linz bei Anton Schulz u. in Braunschweig bei Carl Momberg, w¨ahrend des Studiums Debut am Landestheater Salzburg. 1963–65 erstes Engagement am Stadttheater Luzern, 1965–76 am Stadttheater Basel u. 1971– 84 am Staatstheater Darmstadt, 1984–2007 als Schauspielerin u. ab 1989 vermehrt als S¨angerin am Bremer Theater. 1967–72 regelm¨aßig als Gast bei den Mozart-Wochen in Interlaken, weitere Gastauftritte u. a. am Opernhaus Z¨urich, 1990–93 an der Staatsoper Hamburg, sowie bei den Festspielen in Bregenz u. Schwetzingen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1726; TdS. Giller, Walter, geb. 23. 8 1927 Recklinghausen/ Nordrhein-Westfalen, gest. 15. 12. 2011 Hamburg; Schauspieler. Wuchs in Hamburg auf, nach dem 2. Weltkrieg (Flakhelfer u. Kriegsgefangenschaft) studierte er zun¨achst Medizin, dann Requisiteur, Beleuchter u. Inspizient an den Hamburger Kammerspielen, Schauspielunterricht bei Eduard Marks an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg. Gastschauspieler auf Boulevardb¨uhnen in M¨unchen, Hamburg, Berlin, K¨oln u. auf Tourneen, meist mit seiner Gattin Nadja Tiller. Vorwiegend jedoch Filmschauspieler. Gilles, Marie-Louise, geb. 7. 7. 1936 D¨uren/ Rheinland; S¨angerin und Regisseurin. Ausbildung an der Folkwang-Musikhochschule in Essen bei Hilde Wesselmann, 1960/61 erstes Engagement am Stadttheater Oberhausen, 1961– 64 am Staatstheater Wiesbaden, 1964–66 Mitglied der Staatsoper M¨unchen, 1966–68 am Opernhaus in Bremen u. 1968–84 Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover. Gleichzeitig u. dar¨uber hinaus internationale Gasts¨angerin, auch als Regisseurin t¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1727.

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Ginsberg 1945–49 als Gast an der Op´era in Lyon u. am Th´eaˆ tre Municipal in Straßburg, 1949–52 am Stadttheater Basel, 1953/54 am Stadttheater Saarbr¨ucken u. 1954 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Stadttheater Z¨urich. Am 25. 3. 1952 sang er in Basel in der UA von Rolf Liebermanns Oper „Leonore 40/45“ die Rolle des Lejeune. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1728; TdS. Gillmeister, Karl [I,554], gest. 10. 4. 1945 Wiesneck bei Freiburg/Breisgau. 1887–1907 Ensemblemitglied am Hoftheater Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1729. Ginkel, Peter van, geb. 10. 3. 1932 Eindhoven/ Holland, gest. 2000 Klagenfurt; S¨anger. Wuchs in Kanada auf, Ausbildung am Quebec Conservatoire de Musique in Montreal, weitere Studien bei Kurt Herbert Adler u. bei Otto Guth in San Francisco. Engagements an kanadischen Opernh¨ausern. Ab 1970 in Europa, 1970–72 am Staatstheater Braunschweig, 1972– 74 am Openhaus in Dortmund, 1974–79 Mitglied am Opernhaus N¨urnberg u. 1979/80 am Stadttheater Basel. Als Gast an der Staatsoper Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus K¨oln u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Er lebte dann in D¨obriach/K¨arnten u. gab noch Gastspiele. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1733.

Gillessen, Walter, geb. 1. 12. 1941 K¨oln; Dirigent und GMD. Ausbildung in K¨oln, Rom u. Ferrara, Assistent Conductor in Washington, erster Kapellmeister in Bonn, musikalischer Oberleiter in Ulm u. 1976–81 GMD am Opernhaus Kiel. Danach freier Dirigent.

Ginrod, Friedrich (eigentl. Fritz Ferdinand David), geb. 1904 Mexico City, gest. 22. 4. 1978 M¨onchengladbach; S¨anger. Wuchs in Hamburg auf, Ausbildung bei Hans Reinmar u. Rudolf Bockelmann in Hamburg u. dann in Wien, 1929 Debut u. Engagement bis 1931 am Stadttheater Bremerhaven, 1932/33 am Stadttheater Halle/Saale, 1933/34 am Staatstheater Wiesbaden, 1934/35 am Opernhaus in Breslau u. 1935– 39 an der Wiener Staatsoper. Anschließend Emigration in die USA, Gastauftritte bei verschiedenen Operngesellschaften. 1950 R¨uckkehr nach Dtl., 1950/51 am Stadttheater Heidelberg, 1951–56 in Krefeld u. 1961–63 am Landestheater Schleswig. Wiederholt Gasts¨anger an der Wiener Staatsoper u. an italienischen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1734.

Gillig, Charles, geb. 29. 10. 1906 Bischheim/ Elsaß, gest. 1. 2. 1961 Z¨urich; S¨anger. Ausbildung bei Georges Jouatte in Paris, 1941–44 Engagement am Stadttheater M¨ulhausen/Elsaß,

Ginsberg, Ernst [I,555], gest. 3. 12. 1964 Z¨urich. 1932/33 Engagement am Landestheater Darmstadt, 1933 Entlassung, Emigration uber ¨ Wien nach Z¨urich. 1933–46 zun¨achst als Gast,

Gintersdorfer ab 1934 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich, 1946–50 als Schauspieler u. Regisseur, 1949/50 als Oberspielleiter am Stadttheater Basel. 1952–60 als Schauspieler u. Regisseur abwechselnd am Schauspielhaus Z¨urich u. am Staatsschauspiel M¨unchen. Er war in zweiter Ehe seit 1962 mit der Schauspielerin Miriam Spoerri verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 259; Rischbieter 511; LThInt 317; Hdb. Exiltheater 1,313; HLS; DLL 20. Jh. 11,232; U. Taylor-Weaver, Drei Lebensbilder. Hermann Gmeiner, Elsa Br¨andstr¨om, ~. Ein Leseheft, 1991; E. G., Abschied. Erinnerungen, Theateraufs¨atze, Gedichte (hg. E. Brock-Sulzer) 1965 [Neuausgabe 1991, mit Rollenverzeichnis]; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Gintersdorfer, Monika, geb. 1967 Lima/Peru; Regisseurin. Wuchs in Essen auf, studierte Germanistik, Theater-, Film- u. Fernsehwissenschaften an der Univ. K¨oln, Regiestudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, 1995–97 Regieassistentin am Volkstheater Rostock, erste eigene Inszenierungen, 2000–04 Regisseurin am Hamburger Schauspielhaus, an den M¨unchner Kammerspielen u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2005 Zus.arbeit mit dem bildenden K¨unstler Knut Klaßen u. einem dt.-afrikanischen Darstellerteam f¨ur Tanz-Theaterst¨ucke, Performances u. Videoprojekte, u. a. am Kampnagel Hamburg, an den Sophiensaelen u. am Deutschen Theater Berlin, am Theater Aachen, am Schauspielhaus in K¨oln u. Bochum, am Bremer Theater u. in Westafrika. Literatur: Henschel Theaterlex. 260. Ginzer, Frances, geb. 19. 9. 1955 Calgary/Kanada; S¨angerin. Musikstudium an den Univ. in Calgary, Texas u. Toronto, weitere Studien bei Evelyn Dalberg in D¨usseldorf. 1981 Debut bei der Canadian Opera Company Toronto, bis 1983 vorwiegend Konzert- u. Oratoriens¨angerin in Kanada. Seit 1983 in Europa, bis 1987 Engagement am Staatstheater Karlsruhe, ab 1987 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, daneben u. danach internationale Gasts¨angerin, seit 2005 vorwiegend in Kanada. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1735. Gionfriddo, Roberto, geb. 1973 Hamburg; S¨anger. Sohn sizilianischer Eltern, Ausbildung an den Musikhochschulen in Frankfurt/Main

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Giskes u. L¨ubeck bei Ute Niss, 1998 erstes Engagement am Theater L¨ubeck, dann am Stadttheater St. Gallen, als Gast u. a. am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, in Bielefeld, Hagen, Gießen u. Basel, seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied am Theater Freiburg/Br. Girardi, Sulie, geb. in Chicago; S¨angerin. Ausbildung an der Indiana Univ. Bloomington, Engagements u. a. in Lyon, Bergen, Lausanne, am Staatstheater Saarbr¨ucken, am Stadttheater Baden, an der Wiener Kammeroper u. seit der Saison 2004/05 Ensemblemitglied der dortigen Volksoper. Girbig, Matthias, geb. um 1943 Dresden; Schauspieler. Ausbildung an der Theaterhochschule in Leipzig, erstes Engagement am dortigen St¨adtischen Theater, 1987–2007 Ensemblemitglied am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken. Seit 2009 lebt G. in Leipzig. Girolami, Renato, geb. 1959 Amelia/Umbrien; S¨anger. Studierte Anglistik u. Germanistik an der Univ. Rom u. Gesang bei Sesto Bruscantini, weitere Gesangsstudien bei Ernst Haefliger an der Musikhochschule M¨unchen u. bei Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1987– 89 an den Theatern in Passau, St. Gallen u. Salzburg, 1989–91 an der Wiener Volksoper u. 1991–96 Ensemblemitglied der Wiener sowie der Stuttgarter Staatsoper. Seit 1997 internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1745. Giskes, Heinrich, geb. 3. 4. 1946 Krefeld/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler und Regisseur. 1965–67 Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin u. am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1968 Debut an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1968/69 Engagement an den M¨unchner Kammerspielen, anschließend am Schauspielhaus Z¨urich, 1970–74 Ensemblemitglied an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer Berlin, 1976– 79 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1980–91 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Frankfurt/Main, daneben als Gast u. a. am Theater in der Josefstadt Wien, am Staatstheater Hannover u. in Bonn. Seit Anfang der 80er Jahre auch Regisseur. Ab 1991 freier Schauspieler, vorwiegend f¨ur Film- u. Fernsehen. Literatur: Henschel Theaterlex. 261; Rischbieter 514.

Gitowsky Gitowsky, Michael (trat ab 1936 unter dem Namen Michael von Roggen auf), geb. 28. 12. 1887 Poltawa/Rußland, Todesdatum unbek.; S¨anger. W¨ahrend der Kriegsgefangenschaft in Norwegen Gesangstudium bei Pierre Copola in Oslo, 1919 weitere Ausbildung bei August Iffert in Dresden, bei Lapierre u. Waldemar Bernhardt in Paris sowie bei Vittorio Vanza in Mailand, 1924/25 erstes Engagement am Opernhaus Hamburg, 1925/26 beim Norddeutschen Rundfunk, 1926/27 am Neuen Theater in Leipzig, 1928–36 bei der „Op´era Russe“ in Paris. Danach wieder in Dtl., 1937–43 an der Berliner Staatsoper u. 1937–39 bei den Bayreuther Festspielen. Lebte sp¨ater in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1746. Gittinger, Else [I,556], Todesdatum unbekannt. Sie war mit dem Intendanten des Ingolst¨adter Theaters, Max Carl Haas, verheiratet. Gjevang, Anne, geb. 24. 10. 1948 Oslo; S¨angerin. Ausbildung in Oslo, Elevin im Chor der dortigen Oper, 1968–71 weitere Studien an der Accademia di Santa Cecilia in Rom u. 1971– 73 in Wien, u. a. bei Erik Werba u. Gottfried Hornik, 1972 Debut in Klagenfurt, 1973– 77 am Stadttheater Ulm, 1977–79 am Stadttheater Bremerhaven, 1979/80 am Staatstheater Karlsruhe, 1984–88 Ensemblemitglied des Opernhauses Z¨urich. Internationale Gasts¨angerin, wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1749. Gl¨aser, John, geb. 12. 6. 1888 Berlin, gest. 27. 5. 1968 Frankfurt/Main; S¨anger. Ausbildung in Berlin, Solist im Hof- u. Domchor, 1909/10 Chormitglied an der Komischen Oper ebd., B¨uhnendebut 1911 am Stadttheater Ulm, anschließend am Hoftheater Altenburg/Th¨uringen, 1912–17 am Opernhaus Breslau u. 1917– 42 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt/ Main, wo er u. a. am 21. 1. 1920 in der UA der Oper „Der Schatzgr¨aber“ von Franz Schreker die Rolle des „Elis“ sang. Als Gast sang er an den Opernh¨ausern in Berlin, M¨unchen, Hamburg u. Wien sowie bei den Salzburger Festspielen. 1942 nahm er seinen B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1750. Gl¨aser, Paul Richard, geb. 22. 3. 1871 Untermarxgr¨un/Vogtland, gest. 4. 4. 1937 Großenhain/Sachsen; Kirchenmusiker und Komponist. Orgelunterricht bei seinem Vater, dem Kantor

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Glanert Karl Ernst G., zun¨achst Lehrer, dann Musikstudium am Leipziger Konservatorium, u. a. Komposition bei Carl Reinecke. Ab 1901 Kantor an der Marienkirche in Großenhain, ebd. auch Musiklehrer u. Chordirigent. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Base Schwendler. Komische Oper (Text: Georg G¨unther) UA 27. 3. 1905 Plauen; Die Meisterkur. Komische Oper (Text: Georg G¨unther) UA 1910 ebd.; Das Kirchlein am See. Oper (Text: Georg G¨unther) UA 30. 4. 1922 Landestheater Altenburg. Glahn, Paul, geb. 3. 5. 1934 M¨unster/Westfalen; S¨anger. 1950–56 Mitglied der Domkantorei Stendal, ab 1953 Gesangsunterricht bei Fritz Polster in Leipzig, 1956–59 Chormitglied am Opernhaus Leipzig, 1959 Debut als Solist ebd., dann f¨ur viele Jahre Ensemblemitglied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1751. Glander, Vincent, geb. 1980 M¨unchen; Schauspieler. 2002–06 Ausbildung an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz. Erste Auftritte u. a. am Ensemble-Theater Wien u. am Theater im Palais Graz, 2006/07 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 2007–12 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Wien u. ab der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main. Glanert, Detlev, geb. 6. 9. 1960 Hamburg; Komponist. 1981–88 Kompositionsstudien bei Diether de la Motte, G¨unter Friedrichs, Frank Michael Beyer u. Hans Werner Henze in K¨oln, 1986 Sch¨uler von Oliver Knussen in Tanglewood. Mehrere Stipendien, u. a. 1988 Aufenthaltsstipendium f¨ur Berliner K¨unstler in Istanbul, 1989 F¨orderstipendium des Rolf-Liebermann-Opernpreises. 1989–93 st¨andiger Mitarbeiter des „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano u. Leiter der dortigen Musikschule, 1992/93 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. 2003 „Composer in Residence“ in Mannheim, 2005 in Sapporo u. 2008/09 beim WDR Sinfonieorchester K¨oln. 2009–11 K¨unstlerischer Leiter des „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano u. ab 2011 f¨ur zehn Jahr Hauskomponist des Concertgebouw Orchesters. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Leyla und Me¨ djnun. M¨archen f¨ur Musik (Text: Aras Oren u. Peter Schneider) [konzertante] UA 28. 5. 1988 Philharmonie am Gasteig M¨unchen; Drei

Glarner Wasserspiele. Drei Kammeropern (Text: Herbert Herlitschka nach den „Three Minute Plays“ von Thornton Wilder) I Leviathan, [konzertante] UA 13. 5. 1986 Casino Evian – [szenische] UA 2. 10. 1991 Opera stabile Hamburg (durch das Ensemble der Musikhochschule) – II Der Engel, der das Wasser bewegte – III Der Engel auf dem Schiff, UA 16. 5. 1995 Theater (Concordia) Bremen; Der Spiegel des großen Kaisers. Oper in 2 Akten (Text: Komponist u. Ulfert Becker nach dem gleichnamigen Roman von Arnold Zweig) UA 23. 11. 1995 Nationaltheater Mannheim; Joseph S¨uß. Oper in 13 Szenen (Text: Werner Fritsch u. Uta Ackermann) UA 13. 10. 1999 Theater Bremen; Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Komische Oper (Text: J¨org W. Gronius nach dem gleichnamigen St¨uck von Christian Dietrich Grabbe) UA 2. 2. 2001 Opernhaus Halle/Saale; Die drei R¨atsel [I tre indovinelli]. Oper in 2 Akten f¨ur Kinder und Erwachsene ¨ (Text: Carlo Pasquini, dt. Ubersetzung: Erdmuthe Brand) UA 12. 10. 2003 Opernhaus Halle/ Saale; Caligula. Oper (Text: Hans-Ulrich Treichel nach dem gleichnamigen Drama von Albert Camus) UA 7. 10. 2006 Oper Frankfurt/Main; Nijinskys Tagebuch. Kammeroper (Text: Carolyn Sittig nach den Tageb¨uchern von Vaslav Ni¨ jinsky in der dt. Ubersetzung von Alfred Frank) UA 6. 4. 2008 Theater Aachen; Das Holzschiff. Oper in 1 Akt (Text: Christoph Klimke nach dem gleichnamigen Roman von Hans Henny Jahnn) UA 9. 10. 2010 Opernhaus N¨urnberg; Solaris. Oper in 2 Teilen (Text: Reinhard Palm nach dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem) UA 18. 7. 2012 Festspielhaus Bregenz. Literatur: U. Schalz-Laurenze, Adriana H¨olszky, Alfred Schnittke u. ~. Ungeschrieben Musik – Musik aus Bauch, Herz u. Verstand – Musik als Gleiten durch die Musikgeschichte (in: Bremer Jahrbuch f¨ur Musikkultur 3) 1997; G. Dietel, Ein b¨uhnenwirksames St¨uck Musiktheater. ~s ‚Jud S¨uß‘ in Regensburg (in: Das Orchester 48/6) 2000; D. Brandenburg, Das Elend der Hybris. UA ~s ‚Caligula‘ an der Oper Frankfurt (in: Die deutsche B¨uhne 12) 2006; M. StruckSchloen, Traumt¨anzer des Untergangs. ~s Oper ‚Caligula‘ wurde an der Frankfurter Oper uraufgef¨uhrt, brillant dirigiert von Markus Stenz (in: Opernwelt 12) 2006; S. Gostomzyk, Literaturoper am Ende des 20. Jh. Eine interdisziplin¨are Studie am Beispiel der Opern von ~, 2009 (zugleich Diss. Hamburg 2007); Th. Heinold, Oper – neu u. packend. Am Staatstheater N¨urnberg wurde die UA von ~s ‚Das Holzschiff‘ beju-

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Glarner belt (in: Das Orchester 58/12) 2010; D. Stoll, Alptraum mit Schiffsgerippe. UA von ~s Oper ‚Das Holzschiff‘ am N¨urnberger Opernhaus (in: Die deutsche B¨uhne 12) 2010; ~. Vorliebe f¨ur das Meer. Ludwig Steinbach sprach mit dem Komponisten (in: Orpheus 39, 7/8) 2011; H. W. Koch, Das Ferne ganz nah. Die Bregenzer Festspiele setzen ~s ‚Solaris‘ in die Welt [...] (in: Opernwelt 9/10) 2012; Neugier ist alles. Der Komponist ~ (hg. St. Drees) 2012. Glarner, Hannes, geb. 6. 9. 1960 Z¨urich; Schauspieler, Regisseur und Autor. Studierte Germanistik u. Musikwissenschaft an der Univ. Z¨urich, 1991 Dr. phil, 1987–93 zuerst als Hospitant u. ab 1989 als Regieassistent u. Dramaturg am Schauspielhaus Z¨urich, 1989–93 auch am Theater am Neumarkt ebd. u. am Schauspielhaus Stuttgart. Seit 1993 freier Autor sowie Regisseur, Dramaturg u. Schauspieler an verschiedenen B¨uhnen in der Schweiz u. in Dtl., 2001 Mitbegr¨under der freien Gruppe „The Lucky Artist Company“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Romeo und Julia auf dem Dorfe. Eine szenische M¨ar (frei nach Gottfried Keller) UA 11. 5. 1995 Landesb¨uhne Esslingen; Anna D¨aniker – Witwe und H¨ax, UA 1997 Turbine Theater Langnau am Albis; Wer nicht stirbt, eh er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt, UA 1997 Vaudeville Theater Z¨urich; Halloween in Wasterkingen oder Die Hexen von W., UA 2001 Theater Kanton Z¨urich; Frau mit der Sonne bekleidet, UA 2002 Theater an der Winkelwiese Z¨urich; Walter Tell (zus. mit Patrick Frey) UA 2003 Casinotheater Winterthur; Inanna. Reise in die Unterwelt (zus. mit Mathias Spohr) UA 2006 Theater Junges Ensemble Stuttgart; True Nature (zus. mit Anna Tenta) UA 25. 11. 2011 Theater am Neumarkt Z¨urich. Literatur: TdS. Glarner, Kaspar, geb. in Z¨urich; Maler und B¨uhnenbildner. Studierte in Paris. B¨uhnenbildassistent am Thalia-Theater Hamburg bei Rolf Glittenberg, als Assistent Zus.arbeit mit Erich Wonder an mehreren internationalen Opernproduktionen. Eigene Ausstattungen u. a. in Br¨ussel, Genf, Oldenburg, Freiburg/Br., M¨unchen, Berlin, Potsdam, Hamburg (2007 u. 2008), Dortmund (2009 u. 2010) u. 2011 in Frankfurt/Main, K¨oln u. am Theater an der Wien, wo er f¨ur die UA (15. 11. 2011) der Oper „Gogol“ von Lera Auerbach die Kost¨ume entwarf.

Glas Glas, Joseph, geb. 1909 M¨unchen, gest. Ende J¨anner 1992 ebd.; Schauspieler. Nach einer Drogistenlehre kaufm¨annischer Angestellter, daneben Auftritte an Laienb¨uhnen, seit 1976 Mitglied der „Iberl-B¨uhne“ in M¨unchen-Solln, u. a. auch an der „Weiß-Blauen B¨uhne“ u. am Residenztheater M¨unchen. Glas, Uschi (eigentl. Helga Ursula), geb. 2. 3. 1944 Landau an der Isar; Schauspielerin. Buchhalterin in Dingolfing u. seit 1964 Sekret¨arin in M¨unchen. 1965 erste kleine Filmrolle, Schauspielunterricht bei Annemarie Hanschke. 1969 Debut als Theaterschauspielerin in D¨usseldorf u. seither gelegentlich Gastengagements u. a. am Deutschen Theater, an der Kleinen Kom¨odie u. am T(h)eater in der Briennerstraße M¨unchen sowie auf Tourneen. Vorwiegend Filmschauspielerin. 2004 erschien ihre Autobiographie „Mit einem L¨acheln. Mein Leben“. Glaser, Karl Heinz, geb. 1946 in der Pfalz; Schauspieler. Studierte 1966–68 Germanistik, Theater- u. Zeitungswissenschaft an den Univ. in Mainz u. M¨unchen, 1968–71 Schauspielausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1971–94 Engagements u.a. an den Wuppertaler B¨uhnen, am Schauspielhaus Bochum, am Landestheater Memmingen, in T¨ubingen, St. Gallen, W¨urzburg, Bremerhaven u. am Landestheater Salzburg. 1994–2012 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Ulmer Theater. Glaser, Stephanie, geb. 22. 2. 1920 Neuchˆatel, gest. 14. 1. 2011 Zollikerberg/Z¨urich; Schauspielerin, S¨angerin und Kabarettistin. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, privater Gesangsunterricht. 1939 erstes Engagement am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1942/43 u. 1946–50 als Gast sowie 1950–52 Ensemblemitglied am Stadttheater Bern. 1952– 60 Mitglied des Cabarets „Federal“ in Z¨urich. Freie Schauspielerin, regelm¨aßig am Theater am Hechtplatz, am Sommertheater Winterthur, Auftritte in zahlreichen Musicals, Lustspielen, Boulevardkom¨odien u. Kabarettprogrammen. Literatur: TdS. Glashof, Wolfgang, geb. 1957 Rain/Lech; S¨anger. Studierte zuerst Medizin, dann Gesangsausbildung an den Musikhochschulen in N¨urnberg u. M¨unchen, 1982–86 erstes Engagement am Nationaltheater Mannheim, 1986–97 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-

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Glatzeder Duisburg, zugleich Gastengagements am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen (1989– 92) u. an der Wiener Volksoper (1991–95), 1997 Mitglied am Staatstheater Karlsruhe, danach Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1751. Glass, Alfred, geb. 1. 4. 1881 Breslau, Todesdatum unbek.; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. 1917–19 als S¨anger am Stadttheater Posen, 1919–21 als S¨anger u. Operettenregisseur am Stadttheater Trier, 1921–25 Mitglied (als S¨anger) am Staatstheater Karlsruhe, 1925–28 am Stadttheater Breslau, danach gastierend, u. a. 1932/33 zus. mit seiner Gattin Elsa Sant am Berliner Opern-, Operetten- u. Konzertensemble. Um 1935 Ausschluß aus der Reichstheater- u. ¨ Reichsfilmkammer. Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,316. Glathar, Isabel Ines, geb. in Basel; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. Studium an den Hochschulen f¨ur Kunst u. Gestaltung in Basel u. Z¨urich, an der Fachhochschule in Hamburg u. in der B¨uhnenbildklasse von J¨urgen Rose an der Akademie der K¨unste in Stuttgart. Seit 1993 B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an der Deutschen Oper Berlin, am Opernhaus Z¨urich, an der Wiener Staatsoper, am Staatstheater Kassel u. am Schauspiel K¨oln. Seit 2006 vorwiegend Malerin mit Ausstellungen in Kiel u. Berlin. Glatte, Jessica, geb. in Dresden; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Leipzig, erste Engagements in Chemnitz, Gera u. an den Landesb¨uhnen Sachsen, seit der Spielzeit 1999/2000 Ensemblemitglied an der Staatsoperette Dresden. Glatzeder, Robert, geb. 1971 Ost-Berlin; Schauspieler und Autor. Sohn von Winfried G., Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, w¨ahrend des Studiums am Hans-OttoTheater Potsdam, 1998/99 am Theater der Altmark Stendal, danach freier Schauspieler u. a. am Schauspielhaus Bonn, am Theater Duisburg u. am Deutschen Theater Berlin. 2007–10 bei den St¨ortebeker Festspielen auf der Insel R¨ugen. Mit zwei Schauspielkollegen entwickelte er das St¨uck „High High High“, UA 14. 3. 2008, bei dem er auch Regie f¨uhrte. Sein St¨uck „T¨ur auf T¨ur zu“ wurde am 24. 11. 2011 am Schauspielhaus Duisburg uraufgef¨uhrt.

Glatzeder Glatzeder, Winfried, geb. 26. 4. 1945 Zoppot bei Danzig/Polen; Schauspieler. Vater von Robert G. Wuchs in Berlin auf, nach der Matura Lehre zum Facharbeiter f¨ur Maschinenbau u. Mitarbeit im Kabarett der Berufsschule. 1965–69 Schauspielstudium an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1969–71 erstes Engagement am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1971–82 Mitglied der Berliner Volksb¨uhne. 1982 Ausreise nach West-Berlin, zun¨achst Film- u. Fernsehschauspieler, ab 1986 wieder B¨uhnenauftritte, regelm¨aßig als Gast am Schauspielhaus D¨usseldorf, ab Mitte der 90er Jahre u. a. auch am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin, an der Kom¨odie am Winterhuder F¨ahrhaus in Hamburg, in Dresden u. Essen. Literatur: Henschel Theaterlex. 1,262; Habel 120. Glatzner, Veronika, geb. 1980 Wien; Schauspielerin. Studierte Sozial- u. Wirtschaftswissenschaften an der Univ. Wien, 2004–08 Schauspielausbildung am Konservatorium (Privatuniv.) ebd., w¨ahrend des Studiums Gastauftritte an verschiedenen B¨uhnen, u. a. am Wiener Volkstheater u. am Zimmertheater T¨ubingen, seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Wien. Glauche, Hans, geb. 7. 2. 1928 Freiberg/Sachsen, gest. 11. 8. 1981 Dresden; Kabarettist und Autor. Rechtspfleger, Anfang der 50er Jahre am Amateurkabarett „Die Funken“ beim Landessender Dresden, 1959 im Kabarett „Spottgemeinschaft“ u. seit 1961 Ensemblemitglied der Dresdner „Herkuleskeule“, wo er mit seinen eigenen Texten in Solo- u. mit Fritz Ehlert (als „Gustav und Erich“) in Duo-Programmen auftrat. Literatur: Kabarett-Lex. 120. Glause, Jessica, geb. 1980 Northeim/Niedersachsen; Regisseurin. Studierte Kulturwissenschaften u. a¨sthetische Praxis an der Univ. Hildesheim, 2008–10 Regieassistentin an den M¨unchner Kammerspielen, u. a. bei Alvis Hermanis, Andreas Kriegenburg, Thomas Ostermeier, Armin Petras u. Stefan Pucher, ebd. auch erste eigene Inszenierungen, seit 2010 freie Regisseurin u. a. an den M¨unchner Kammerspielen, am Theater Freiburg/Br., am Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich, am Staatstheater N¨urnberg u. am Staatsschauspiel Dresden.

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Gleim Glauser, Elisabeth, geb. 1. 6. 1943 Interlaken/ Bern; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Bern bei Felix Loeffel, in Stockholm bei Arne Sunneg˚ardh u. in Italien bei Carlo Zattoni. 1971–73 erstes Engagement am Stadttheater Pforzheim, 1973–75 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1975–82 am Opernhaus Dortmund, 1982–88 an der Staatsoper Stuttgart. Sie gastierte an großen Opernb¨uhnen in Dtl. u. Italien, bei den Festspielen in Bayreuth u. Schwetzingen, wo sie am 2. 6. 1983 in der UA der Oper „Die englische Katze“ von Hans Werner Henze die Rolle der Babette sang. Seit 1988 als Gesangsp¨adagogin t¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1752; TdS. Glauser, Peter, geb. 24. 3. 1946 Meyriez (Merlach)/Freiburg; Schauspieler und S¨anger. 1968– 71 Ausbildung am Konservatorium in Bern, 1971–73 u. 1974/75 mit St¨uckvertr¨agen am „Galerietheater Die Rampe“ in Bern, 1972– 76 am Stadttheater Bern, 1977–79 am Stadttheater Chur, 1979–2000 als Schauspieler u. S¨anger Mitglied des St¨adtebundtheaters BielSolothurn. Literatur: TdS. Glawitsch, Rupert, geb. 2. 12. 1907 Laibach/ Slowenien, gest. 16. 4. 1981 Hamburg; S¨anger. Nach seinem abgeschlossenem Studium zum Elektroingenieur 1929–31 Gesangsausbildung in Graz u. 1931–34 in Wien, 1934/35 erstes Engagement in Gablonz an der Neiße, 1935– 37 an Hamburger Operettentheatern, 1937–39 am Stadttheater Bremerhaven, seit 1939 beim Rundfunk. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1753. Glaz (eigentl. Glatz), Herta, geb. 16. 9. 1908 Wien, gest. 28. 1. 2006 Hamden/Connecticut; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Rosa PapierPaumgartner u. Viktor Fuchs, 1931 Debut in ¨ u. Skandinavien, Breslau, Konzertreisen in Ost. 1935/36 am Deutschen Theater in Prag, 1936 Tournee durch Nordamerika mit der Salzburg Opera Guild. Blieb in den USA, 1940–42 an der Oper in Chicago, 1942–56 an der New Yorker Met u. 1944–51 auch an der Oper in San Francisco. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1753; OML. Gleim, Johannes, geb. 1978 Bremen; Regisseur. Studierte 1998–2002 Theaterregie an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, u. a.

Gleixner bei Achim Benning, Luc Bondy, Andreas Kriegenburg u. Istvan Sz´abo. 2003 Regieassistent u. a. bei Claus Peymann am Berliner Ensemble u. am Nationaltheater Mannheim, ebd. auch eigene Inszenierungen. Seit 2005 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an der Oper Kiel, an der Lettischen Nationaloper in Riga u. am Landestheater St. P¨olten. Gleixner, Hans [I,561], gest. 20. 4. 1954 Essen. Literatur: Ulrich 1,615. Glemnitz, Reinhard, geb. 27. 11. 1930 Breslau; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1956–58 am Theater in Wuppertal, 1958–61 Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, danach freier Schauspieler u. Musicaldarsteller u. a. am Theater an der Wien in Wien, am Berliner Theater des Westens u. an der Kom¨odie im Bayerischen Hof in M¨unchen. Gleß, Julius [I,561], gest. 24. 12. 1967 K¨oln. 1920–28 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen, wo er u. a. am 30. 11. 1920 in der UA der Oper „Die V¨ogel“ von Walter Braunfels die Rolle des „Adler“ u. am 15. 11. 1924 in der UA der Oper „Don Gil von den gr¨unen Hosen“ vom selben Komponisten die Rolle des „Don Pedro“ sang. Seit 1928 als S¨anger u. Oberspielleiter bei der Bayerischen Landesb¨uhne, mit der er u. a. 1932 in Holland gastierte, seit 1929 auch als S¨anger u. Regisseur am Staatstheater Schwerin. 1939–45 Professor an der Musikhochschule in K¨oln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1755. Gliese, Rochus, geb. 6. 1. 1891 Berlin, gest. 21./22. 12. 1978 ebd; B¨uhnenbildner, Regisseur und Intendant. 1909–11 Ausbildung am Staatlichen Kunstgewerbemuseum Berlin, anschließend als Kost¨umzeichner t¨atig. Ab 1913 B¨uhnenbildner an Berliner Theatern: 1913/14 am Deutschen K¨unstlertheater, 1914 am Lessing-Theater, 1915–17 an den MeinhardBernauer-B¨uhnen, 1918 am Residenztheater u. 1922–32 am Schauspielhaus. 1933/34 an den St¨adtischen B¨uhnen Essen, anschließend bis 1944 Ausstattungsleiter am Staatlichen Schauspielhaus Berlin, daneben B¨uhnenbildner auch am Schiller-Theater u. 1939–44 am Wiener Burgtheater. 1945/46 Oberspielleiter am Nationaltheater Weimar, 1947/48 in ders. Funktion am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, 1948/49 Intendant des Landestheaters Pots-

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Glockner ¨ dam. Ab 1950 freier B¨uhnenbildner u. Regisseur. 1970 zog er sich ins Privatleben zur¨uck. Literatur: Rischbieter 516; LThInt 320; ~ (Red.: E. u. U. Gregor) 1968; W. Theis, ~. Regisseur, Schauspieler, B¨uhnenbildner. Eine Hommage zum 30. Todestag (in: Museumsjournal. Berichte [...] in Berlin u. Potsdam 23) 2009. Glittenberg, Marianne, geb. 1. 1. 1943 Gumbinnen/Ostpreußen; Kost¨umbildnerin. Studierte 1963–69 Germanistik, Musikwissenschaft u. Religionsphilosophie. Entwarf 1976 ohne Ausbildung f¨ur den B¨uhnenbildner u. Regisseur Wilfried Minks erste Kost¨ume f¨ur das Schauspielhaus Bochum. Seither freie Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper an großen B¨uhnen ¨ in Dtl., der Schweiz u. in Osterreich, meist im Team mit ihrem Gatten Rolf G., Zus.arbeit mit den Regisseuren Luc Bondy, J¨urgen Flimm, Johannes Schaaf, Luca Ronconi, Hans Neuenfels u. Sven-Eric Bechtolf. Literatur: Henschel Theaterlex. 262; Rischbieter 517; LThInt 320. Glittenberg, Rolf, geb. 27. 7. 1945 Melle/Niedersachsen; B¨uhnenbildner. Studierte bei Teo Otto u. Wilfried Minks, freier B¨uhnenbildner f¨ur Oper u. Schauspieler, meist zus. mit seiner Gattin Marianne G. Literatur: Henschel Theaterlex. 263; Rischbieter 517; LThInt 320. Globerger, August, geb. um 1885; S¨anger. 1910 Debut an der M¨unchner Hofoper, 1912–20 mit Unterbrechung (1. Weltkrieg) am Hoftheater Darmstadt, wo er u. a. am 18. 3. 1919 in der UA von Engelbert Humperdincks Oper „Gaudeamus“ mitwirkte. 1920–22 am Stadttheater Rostock, danach je 1 Spielzeit an den Stadttheatern in Erfurt, M¨unster/Westfalen u. Kiel, 1925–27 am Landestheater Oldenburg, danach Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1756. Glodde, Dirk, geb. 1964 Borna/Sachsen; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, erstes Engagement am Staatstheater Schwerin, dann am Staatsschauspiel Cottbus, 2000–09 am Staatsschauspiel Dresden u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Theater Basel. Glockner, ¨ Harry (Harald), geb. 31. 3. 1921 Wien, gest. 15. 3. 1999 ebd.; Schauspieler, Regisseur, Autor und Lokalhistoriker. Nahm nach

Gloss ¨ seiner Ausbildung zum Kaufmann privat Schauspielunterricht bei Rudolf Leutner, als Schauspieler u. Regisseur in Kabaretts, u. a. am „Simpl“, am „Der Liebe Augustin“ u. am „Wiener Werkel“ sowie an Theatern, u. a. 1948 am „Studio der Hochschulen“, 1950 am „Experiment – Theater der 49 im Konzerthaus“, am Volkstheater, an den Kammerspielen, am Raimundtheater u. am Stadttheater. Sp¨ater als Re¨ Rundfunk (ORF). gisseur u. Autor beim Ost. Ab den 70er Jahren besch¨aftigte er sich mit der Geschichte der Wiener Bezirke u. deren Museen. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004. Gloss, ¨ Ruth, geb. 2. 8. 1928 Dresden; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht in Dresden, anfangs Kabarettistin, erste Theaterengagements in Greiz, Cottbus u. Gera, 1959–64 an den St¨adtischen B¨uhnen Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1964–83 Ensemblemitglied an der Volksb¨uhne Berlin, seit der Spielzeit 1986/87 Mitglied des Berliner Ensembles in Berlin. Literatur: Habel 121; LThInt 321. Glossner, ¨ Heidi Maria, geb. 20. 10. 1943 Messkirch/Baden-W¨urttemberg; Schauspielerin. Wuchs in St. Gallen auf, privater Schauspielunterricht in Z¨urich 1960–63 bei Ellen Widmann u. 1965–68 bei Wolfgang Reichmann. 1968 Gastengagement am Schauspielhaus Z¨urich, 1968/69 am Stadttheater Bern, danach am Landestheater Schleswig, an der Landesb¨uhne Rheinland-Pfalz in Neuwied, am Theater Oberhausen u. am Stadttheater Klagenfurt, 1975–87 zuerst als Gast u. ab 1976 als Ensemblemitglied am Stadttheater Luzern, 1987– 2008 Ensemblemitglied am Stadttheater Bern. Literatur: TdS. Gloger, Christine (geb. Niemann), geb. 25. 2. 1934 Schwerin; Schauspielerin. Ausbildung an der Theater-Hochschule in Leipzig, 1954–57 erstes Engagement in Meiningen, seit 1959 Ensemblemitglied des Berliner Ensembles in Berlin, seit den 90er Jahren am Theater 89 ebd., sie war mit dem Schriftsteller Gotthold Gloger (1924–2001) verheiratet. Literatur: Habel 122; LThInt 320. Gloger, Jan Philipp, geb. 1981 Hagen/Westfalen; Regisseur. Studierte 2002–05 Angewandte Theaterwissenschaft an der Univ. Gießen u. 2005–07 Regie an der Hochschule der K¨unste

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Glowa-Burkhardt in Z¨urich. W¨ahrend des Studiums Hospitant bei Johan Simons an den M¨unchner Kammerspielen u. Assistent der Gruppe Rimini Protokoll am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 2007 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. seit 2010 auch f¨ur Oper, u. a. am Staatsschauspiel M¨unchen, am Theater Augsburg, am Deutschen Theater Berlin, am Schauspiel Essen u. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2011/12 Leitender Regisseur des Schauspiels am Staatstheater Mainz, Gastregisseur an der Semperoper Dresden u. 2013 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 263. Gloggner, Andrea, geb. 10. 12. 1959 Luzern; Schauspielerin. Bis 1980 Kinderg¨artnerin, 1981–85 Schauspielausbildung am Konservatorium in Bern, erste Auftritte in Basel, am Stadttheater Chur u. am Kleintheater Kramgasse 6 in Bern. 1985–88 erstes Engagement am Jungen Theater G¨ottingen, 1988/89 am Stadttheater Luzern, 1989–93 am Theater am Neumarkt in Z¨urich u. 1993–99 Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Seither freie Schauspielerin u. a. am Stadttheater Heilbronn u. am TourneeTheater Greve in Hamburg. Literatur: TdS. Glogner, Silvia, geb. 19. 11. 1940 Berlin, gest. 8. 9. 2011 Linz/Donau; Schauspielerin. Ausbildung bei Paul G¨unther an der Fritz-Kirchhoff-Schule in Berlin, zus¨atzlich Ballettausbildung. 1958–61 erstes Engagement am Staatstheater Braunschweig, danach an der Kom¨odie Basel, am Staatstheater Karlsruhe, an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg, in K¨oln, Dortmund u. L¨ubeck. 1976–87 u. seit 1990 bis zu ihrem Tod Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Dazwischen Engagement am Stadttheater St. Gallen. Gloor, Max, geb. 23. 1. 1906 Basel, gest. 20. 6. 1976 Bern; S¨anger und Regisseur. Erstes Engagement 1926–36 am Stadttheater Luzern, 1937/38 am Stadttheater Koblenz, 1938/39 am Opernhaus D¨usseldorf, 1939/40 am Stadttheater W¨urzburg u. 1940–44 Ensemblemitglied am Staatstheater Oldenburg. Nach dem 2. Weltkrieg gastierte er u. a. in Basel u. Bern, gelegentlich f¨uhrte er auch Regie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1757; TdS. Glowa-Burkhardt, Ruth, geb. 8. 8. 1918 M¨ucka/Lausitz, gest. 14. 4. 1971 Dresden;

Glowna S¨angerin. Private Gesangsausbildung in Dresden u. am Konservatorium in Straßburg, ebd. Debut am Stadttheater. 1942–44 u. nach dem 2. Weltkrieg bis 1948 am Stadttheater G¨orlitz, 1948–67 Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden, als Gasts¨angerin u. a. an der Staatsoper Berlin, am Opernhaus in Leipzig, in Bulga¨ rien, Rum¨anien, Finnland u. Agypten. Daneben Mitarbeit in der St¨andigen Kommission f¨ur „Kulturelle Massenarbeit“ u. als Prorektorin f¨ur Lehre, Forschung u. Berufspraxis an der Musikhochschule in Dresden t¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1758. Glowna, Vadim, geb. 26. 9. 1941 Eutin/Schleswig-Holstein, gest. 24. 1. 2012 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Nach einem abgebrochenen Theologiestudium versch. T¨atigkeiten, 1960/61 Schauspielausbildung bei Hildburg Frese in Hamburg, 1961–63 am Deutschen Schauspielhaus ebd., 1963–68 Ensemblemitglied am Bremer Theater, 1970/71 an den M¨unchner Kammerspielen, 1972/73 wieder am Hamburger Schauspielhaus. Seither fast ausschließlich Filmt¨atigkeit. Literatur: Henschel Theaterlex. 264. Gluck, ¨ Guido [I,565], gest. 18. 8. 1954 Br¨unn. 1910–25 Lehrer am Dt. Staatsgymnasium in Br¨unn, 1923–33 Dramaturg u. Spielleiter an den Vereinigten Dt. Theatern ebd., engagierte sich in versch. Theatervereinen. 1933 zog er sich aus dem o¨ ffentlichen Leben zur¨uck, nach dem 2. Weltkrieg Nachhilfelehrer in Br¨unn. Auff¨uhrungen (Ausw.): Der Liebesrat. Sch¨aferspiel (Musik: Joseph Gustav Mraczek) UA 20. 2. 1919 Stadttheater Teplitz; P¨achter Feldk¨ummel. Oper (nach dem gleichnamigen Lustspiel August von Kotzebues, Musik: Josef Wizina) UA 1919 oder 1925 Stadttheater Br¨unn; Ikdar. Oper in drei Aufz¨ugen (Musik: Joseph Gustav Mraczek) UA 24. 1. 1921 Staatsoper Dresden; Z. Fuchs, Die Wunderblume. Ein M¨archenspiel (bearb., Musik: O. Pawlik) UA 24. 12. 1923 Dresden; Ekkehard. Oper (nach dem Roman von J. Viktor von Scheffel, Musik: Josef Wizina) UA 1925 Stadttheater Br¨unn. Literatur: DLL 20. Jh. 11,334; J. Skoup´y, ~ – in der schwierigen Rolle eines Schutzgeistes. Mutige Stellungnahmen eines Br¨unner dt. Intellektuellen im Kampf f¨ur die Ideale der Demokratie (Magisterarbeit Br¨unn) 2009. Gluck, ¨ Wolfgang, geb. 25. 9. 1929 Wien; Regisseur. Nach Abbruch des Studiums (Theaterwissenschaft u. Germanistik) an den Univ. in

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Glucksmann ¨ Wien u. Z¨urich, 1948–53 Regieassistent am Burgtheater Wien, dann freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. in Wien am Burgtheater (1969–75), am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater u. an der Volksoper, an der Oper in Graz, am Salzburger Landestheater, am Schauspielhaus Z¨urich, am Schauspiel- u. Opernhaus in Frankfurt/Main sowie bei den Bregenzer u. Salzburger Festspielen. Seit Ende der 1950er Jahre auch Filmregisseur. Er war 1962–67 mit Christiane H¨orbiger verheiratet. Glucksmann, ¨ Josef [I,565], gest. 11. 11. 1963 Wien. Seit 1928/29 als Dramaturg, Schauspieler u. Regisseur an den M¨unchner Kammerspielen, 1932/33 Chefdramaturg u. Oberspielleiter an den Vereinigten Schauspielb¨uhnen Hamburg, 1933 aus allen Stellungen entlassen. 1933– 37 Regisseur in Wien, 1938 Emigration in die USA. 1949 R¨uckkehr nach Wien, bis 1953 Chefdramaturg u. Regisseur am Volkstheater, 1953–63 dramaturgischer Leiter u. Regisseur am Burgtheater. Gastregisseur u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf u. bei den Bad Hersfelder Festspielen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,318. Glucksmann, ¨ Laura (auch Larka oder Larke Glyksman), geb. 5. 2. 1885 Lemberg; Schauspielerin. Zuerst Chors¨angerin, sp¨ater Schauspielerin in Czernowitz u. Mitglied in Ber Harts Truppe, die sie zus. mit ihm f¨uhrte. 1914, 1917 u. 1920–22 an der der J¨udischen B¨uhne in Wien, auch an der Freien J¨udischen Volksb¨uhne, 1922/23 auf einer Tournee mit Mali Picon u. Jacob Kalich, danach Auftritte u. a. in Warschau, Rum¨anien, Paris u. London. 1925–28 wieder an der J¨udischen B¨uhne in Wien, 1928 u. 1936–38 Mitglied der J¨udischen K¨unstlerspiele. Sie emigrierte im Juni 1938 nach Antwerpen, dort wurde sie nach der dt. Besetzung verhaftet u. in einem KZ ermordet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,318; B. Dalinger, Quellenedition zur Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 2003; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Glucksmann, ¨ Michael, geb. 7. 10. 1948 Melbourne/Australien; S¨anger. Anfangs Kantor in einer Synagoge in Melbourne, privater Gesangsunterricht u. erste Auftritte an australischen Opernb¨uhnen. 1973–76 an der Israel National Opera in Tel Aviv, 1976–80 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1980–84 am Staatstheater Darmstadt

Gluth u. 1984–89 Mitglied der Oper in Frankfurt/ Main. Seither freier S¨anger mit internationalen Gastauftritten. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1759. Gluth, Oskar (Raoul, Ps. Rudolf Ernsdorf) [I,566], gest. 5. 10. 1955 Prien am Chiemsee. Nach dem 1. Weltkrieg Kleinbauer im bayerischen Voralpenland, Soldat im 2. Weltkrieg, lebte nach 1945 in Prien am Chiemsee. Literatur: DLL 20. Jh. 11,341. Gluth-Goldmann, Gerald, geb. 1954 in Th¨uringen; Regisseur. Gelernter Tischler, Schlosser u. Kunstschmied, studierte 1984–89 Theaterwissenschaft an der Univ. Leipzig, 1991– 2001 Hausregisseur u. Oberspielleiter am Theater Junge Generation in Dresden, seit 2001 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. in Magdeburg, Dresden, Kassel, D¨usseldorf u. T¨ubingen. Gmeiner, Ella, geb. 12. 11. 1874 Kronstadt/ Siebenb¨urgen, gest. 24. 12. 1954 Stuttgart; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Etelka Gerster in Berlin, 1904–06 erstes Engagement am Nationaltheater Berlin, dann am Hoftheater Weimar u. 1908–12 Ensemblemitglied an der Hofoper M¨unchen. Als Gast u. a. in London, Br¨ussel, Amsterdam u. Bukarest. Seit 1922 ausschließlich Konzerts¨angerin, Gesangslehrerin in der Schweiz (nach ihrer 2. Ehe mit Hans Weise) u. sp¨ater in Stuttgart. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1760. Gmelin, Gerda, geb. 23. 6. 1919 Braunschweig, gest. 14. 4. 2003 Hamburg; Schauspielerin, Regisseurin und Theaterdirektorin. 1937–39 Ausbildung an der Schauspielschule des Hamburger Schauspielhauses, 1942 erstes Engagement an den Landesb¨uhnen Rheinland-Pfalz in Koblenz, danach Mitglied einer Wehrmachts-Tournee u. Engagement in Neuwied/Rheinland-Pfalz. Seit 1952 am „Theater im Zimmer“ in Hamburg, das ihr Vater Helmuth G. gegr¨undet hatte. Nach dessen Tod (1959) u¨ bernahm sie das Theater u. f¨uhrte es bis zur Schließung 1999. Zuletzt (2002) spielte sie am zum Winterhuder F¨ahrhaus geh¨orendem „Theater Kontraste“ in Hamburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 264; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

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Gmur ¨ Gmelin, Helmuth [I,566], gest. 18. 10. 1959 Hamburg. Vater von Gerda G. Gr¨undete 1948 in Hamburg die „Zimmerb¨uhne“, sp¨ater unter dem Namen „Theater im Zimmer“. Die ersten Auff¨uhrungen fanden in seiner eigenen Wohnung in Hamburg-Harvestehude statt, sp¨ater in einem klassizistischen Landhaus im selben Bezirk. G. leitete die B¨uhne bis zu seinem Tod. Literatur: G. Gmelin, 40 Jahre Theater im Zimmer: 1948–1988, 1988. Gmeyner, Anna (Wilhelmine, Ps. Anna Reiner), geb. 16. 3. 1902 Wien, gest. 3. 1. 1991 York/England; Dramaturgin und Autorin. Ab 1925 in Berlin, heiratete den Physiologen Berthold Paul Wiesner u. ging 1926, als er eine Stelle an der Universit¨at Edinburgh annahm, mit ihm nach Schottland. Nach der Trennung von Wiesner lebte sie ab 1928 abwechselnd in Berlin u. Wien, u. a. als Dramaturgin bei Erwin Piscator. Ihre in dieser Zeit entstandenen Lieder u. Balladen wurden u. a. von Hanns Eisler vertont, Zus.arbeit mit Herbert Rappaport. 1933 Emigration nach Frankreich, weitere Zus.arbeit mit Herbert Rappaport u. Paul V. Falkenberg, lebte seit 1935 mit ihrem zweiten Gatten, dem russischen Religionsphilosophen Jascha Morduch (gest. 1950) in England. Unter dem Namen Anna Morduch schrieb sie historische Biographien, Erz¨ahlungen u. Gedichte. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der große und der kleine Klaus. Kinderst¨uck, UA Oktober 1929 Theater der Kinder (im Theater am Schiffbauerdamm) Berlin; Heer ohne Helden. Bergarbeiterdrama, UA 27. 10. 1929 Trianontheater Dresden (durch die Neue Freie B¨uhne); Zehn am Fließband, UA 1932 Magnitogorsk (durch die Truppe „Kolonne Links“ bei einer Tournee); Automatenb¨uffet. Ein Spiel in 3 Akten mit Vorspiel und Nachspiel, UA 25. 10. 1932 Kammerspiele Hamburg – u. d. T.: Im Tr¨uben fischen, Premiere 12. 9. 1933 Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,318; A. F¨uhrich, Aufbr¨uche des Weiblichen im Drama der Weimarer Republik: Brecht, Fleisser, Horv´ath, ~, 1992 (zugleich Diss. Pennsylvania 1989); B. Werner, Illusionslos – Hoffnungsvoll. Die Zeitst¨ucke u. Exilromane ~s, 2006 (zugleich Diss. G¨ottingen 2005). Gmur, ¨ Elsbeth, geb. 13. 4. 1921 St. Gallen; T¨anzerin, S¨angerin und Schauspielerin. 1937– 40 private Ballett-, Schauspiel- u. Gesangsausbildung, 1939–41 Engagement als T¨anzerin u. in kleinen Gesangspartien, 1943–45 auch

Gmur ¨ als Schauspielerin, am Stadttheater St. Gallen, 1942/43 am Stadttheater Z¨urich, 1946/47 am Stadttheater Basel, ab 1948 wiederholt als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1950/51 Mitglied des „Cabaret Federal“, 1957–60 Ensemblemitglied am Stadttheater Luzern u. 1960–79 am Stadttheater Bern, 1976–93 am dortigen Atelier-Theater. Gmur, ¨ Hans, geb. 1. 2. 1927 Chur, gest. 15. 4. 2004 Nottwil/Luzern; Autor. Studierte Germanistik an der Univ. Z¨urich, 1953 Dr. phil., anschließend Autor u. Regisseur von Dokumentar- u. Werbefilmen, 1958–64 bei Radio Z¨urich, 1964–66 Redaktor der „Weltwoche“ u. 1966–70 Chefredaktor der Zeitschrift „Annabelle“. Schrieb B¨uhnenst¨ucke, meist in Mundart, Musicals u. Kabarett-Revuen, zus. mit Karl Suter u. dem Komponisten Hans Moeckel, u. a. „Bibi-Bal`u“, UA Silvester 1964 Theater am Hechtplatz Z¨urich, Mitverfasser von Udo J¨urgens’ „Helden, Helden“‘ UA 27. 10. 1972 Theater an der Wien in Wien. Literatur: TdS; HLS. Gn¨adinger, Mathias, geb. 25. 3. 1941 Ramsen/ Schaffhausen; Schauspieler. Nach einer Schriftsetzerlehre 1962–66 Schauspielausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1965/66 erstes Engagement u. 1975–78 wieder am Theater am Neumarkt in Z¨urich, 1966–68 am Staatstheater Kassel, 1968– 74 an den B¨uhnen der Stadt Essen, 1974/75 am Nationaltheater Mannheim, 1978–81 am Bremer Theater, 1981–88 Ensemblemitglied u. sp¨ater als Gast an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin. Ab 1988 freier Schauspieler, u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Burgtheater Wien. Literatur: TdS; Th. H¨urlimann, „... so kommt es nicht aus dem Hut, sondern aus seiner Seele“. ¨ Laudatio [zur Ubergabe des Hans ReinhartRinges an ~] (in: Mimos 48/3) 1996. Gnann, Moritz, geb. in T¨ubingen; Dirigent. Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin u. an der Musikhochschule in Dresden, erstes Engagement als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Aachen, danach zwei Jahre Assistent von Julia Jones am Teatro Nacional de S˜ao Carlos in Lissabon, weitere Assistentent¨atigkeit u. a. bei Christian Thielemann am Festspielhaus Baden-Baden, bei Donald Runnicles an der Deutschen Oper Berlin u. bei Andris Nelsons bei den Bayreuther Festspielen.

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Gobert 2012 Assistent des GMD am Landestheater Coburg, seit der Saison 2012/13 Musikalischer Assistent u. Kapellmeister an der Deutschen Oper Berlin. Gnaß, Friedrich, geb. 13. 11. 1892 BochumLangendreer, gest. 8. 5. 1958 Berlin; Schauspieler. Lehre als Maschinenschlosser, arbeitete in versch. Berufen. 1923 Schauspielunterricht in Hamburg, 1925 Debut an den dortigen Kammerspielen, dann in Beuthen, seit 1926 an Berliner B¨uhnen, u. a. an der Volksb¨uhne, am Theater am Schiffbauerdamm u. am Theater der Schauspieler. 1933–45 zeitweise inhaftiert. Von 1949 bis zu seinem Tod Mitglied des Berliner Ensembles. Literatur: Rischbieter 518; Habel 122; LThInt 321; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008. Gnauck, Gritt geb. um 1967 Bad Salzungen/Th¨uringen; S¨angerin. Nach einer Lehre als Chemikerin Gesangsunterricht in Dresden u. Schwerin, u. a. bei Hermann Winkler u. Helga K¨ohler-Wellner, 1994–97 Mitglied des Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper, ab 1998 f¨ur mehrere Jahre Ensemblemitglied des AaltoTheaters in Essen, danach freie S¨angerin, wiederholt an der Staatsoperette Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1761. Gnekow, Horst, geb. 25. 7. 1916 Hamburg, gest. 10. 7. 1982 Luzern; Intendant. Studierte Jura, 1942 Dr. iur. in G¨ottingen, 1943/44 Dramaturg u. Spielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Essen, 1945–47 Dramaturg u. Spielleiter in Bochum, 1947–49 Leiter des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros, Spielleiter u. Chefdramaturg in Kiel, 1949/50 Intendant des Nordfriesischen Landestheaters Westerland, 1950–60 Intendant des Nordmark-Landestheaters Schleswig, 1960– 68 Direktor des Stadttheaters Luzern, 1968–73 GI der St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, danach freier Regisseur u. a. in M¨unchen, Baden-Baden u. am Stadttheater Bern, 1978–80 Intendant des St¨adtebundtheaters Hof. Literatur: TdS; F. Ritter, Geschichten vom Theater. Das Schleswiger Theater 1945–1974 mit der Aera ~ 1950–1960 (in: Beitr¨age zur Schleswiger Stadtgeschichte) 2004. Gobert, Boy (eigentl. Boy Christian Kl´ee G.), geb. 5. 6. 1925 Hamburg, gest. 30. 5. 1986

Gobsch Wien; Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant. 1946/47 Schauspielunterricht bei Helmuth Gmelin in Hamburg, 1947 Debut an dessem „Theater im Zimmer“, 1947–50 am Staatstheater Karlsruhe, 1950–52 am Fritz-R´emondTheater im Zoo in Frankfurt/Main, 1953/54 an den dortigen St¨adtischen B¨uhnen, danach Gastengagements an der Kom¨odie im Marquardt in Stuttgart, am Renaissance-Theater in Berlin, an den M¨unchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Schauspielhaus Z¨urich, 1960–69 als Schauspieler u. Regisseur am Wiener Burgtheater, 1969–80 Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, 1980–85 GI der Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin. 1986 designierter Direktor des Theaters in der Josefstadt Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 265; Rischbieter 518; LThInt 322; G. Blasche, E. Witt, Hamburger Thalia Theater: ~, 1980; H. Mainusch, Regie u. Interpretation. Gespr¨ache mit Achim Benning, Peter Brook, [...], ~, Hans Hollmann, [...], 1985; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Gobsch, Johannes (Hanns, eigentl. Friedrich Johannes) [I,567], gest. 3. 12. 1957 Murnau/ Oberbayern. Seine Dramen wurden w¨ahrend des Nationalsozialismus aufgef¨uhrt, u. a. das Schauspiel in 8 Bildern „Der Thron zwischen Erdteilen“, UA 10. 9. 1938 Volksb¨uhne Berlin u. das Drama „Maria von Schottland“, UA 7. 2. 1940 in Augsburg u. zeitgleich in Chemnitz. Literatur: DLL 20. Jh. 11,350; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Gockel, Jan-Christoph, geb. 1982 Gießen; Regisseur. 2003–05 Studium der Theater-, Filmu. Medienwissenschaften an der Univ. Frankfurt/Main sowie 2005–09 Regiestudium an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Zahlreiche Inszenierungen am BATStudiotheater in Berlin, weitere Inszenierungen u. a. am Staatstheater Mainz, am „Kabelwerk“ in Wien, am D¨usseldorfer Schauspielhaus, am Staatstheater Oldenburg, am Schauspielhaus Wien, am Theater Osnabr¨uck u. am Deutschen Theater Berlin. Godai, Richard [I,567], gest. 1939.

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Goebbels Godden (eigentl. Lißbauer), Rudi [I,567], geb. 18. 4. 1907 Berlin. Literatur: Kabarett-Lex. 120; H. Steen, ~. Ein Lebensbild nach eigenh¨andigen Aufzeichnungen des K¨unstlers, seiner Eltern u. seiner Freunde, 1941; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Godeck, Hans [I,567], gest. April 1960 Wangen/Allg¨au. Bis zu seiner Pensionierung 1933 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim. Literatur: Ulrich 1,620. Godemann, Werner, geb. 25. 3. 1924 Satow/ Mecklenburg-Vorpommern, gest. 28. 11. 2010 Leipzig; Schauspieler. Gelernter Bauzeichner, nach dem 2. Weltkrieg Werftarbeiter in Rostock, Schauspielausbildung in G¨ustrow, nach Engagements in Luckenwalde, Potsdam, Neustrelitz u Eisenach langj¨ahriges Ensemblemitglied, ab 1995 Ehrenmitglied, am Schauspielhaus Leipzig. Literatur: Habel 123. Godin, Emmerich von, geb. 17. 7. 1907 Vr´able/Slowakei, gest. 13. 4. 1979 Preßburg (Bratislava); S¨anger und Regisseur. Gesangsunterricht in Paris, Berlin, Wien u. bei Riccardo Stracciari in Rom. Nach ersten Auftritten 1935– 41 Mitglied der Wiener Staatsoper, 1937–39 Gastvertrag mit der Staatsoper Berlin u. 1939– 42 mit der Staatsoper Stuttgart, daneben auch Gasts¨anger u. 1937–39 bei den Salzburger Festspielen. 1942–45 in Klausenburg, nach dem 2. Weltkrieg bis 1952 als S¨anger u. Regisseur in Kaschau/Slowakei. Seit 1953 Gesanglehrer am Konservatorium in Preßburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1765. Goebbels, Heiner, geb. 17. 8. 1952 Neustadt an der Weinstraße; Musiker, Komponist, Regisseur und Theaterintendant. Studierte Soziologie u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Freiburg/Br. u. Frankfurt/Main, lebt als freier Komponist (Orchester- u. Kammermusik, Musiktheater, H¨orst¨ucke, Theater-, Film- u. Ballettmusik), Regisseur u. Theatermacher in Frankfurt/Main. 1976 Mitbegr¨under des „Sogenannten Linksradikalen Blasorchesters“ (1981 aufgel¨ost) u. des Duos „H. G./ Alfred Harth“ (bis 1988). 1978–80 musikalischer Leiter am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 1982 Gr¨undungsmitglied der experimentellen Rock-Gruppe „Cassiber“ (bis 1992). Mit allen Formationen zahlreiche Konzerte u. Tourneen in Europa, Rußland,

Goebbels Nord- u. S¨udamerika. Seit 1999 Professor f¨ur Angewandte Theaterwissenschaft an der Univ. Gießen, seit 2006 Pr¨asident der Theaterakademie Hessen. 2012–14 Intendant der Ruhrtriennale. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Abrazzo-Oper, UA 1981 Ruhrfestspiele Recklinghausen; Der Mann im Fahrstuhl, UA 7. 2. 1987 Frankfurt/Main; An der Donau. Oper f¨ur Schauspieler (Text: Herbert Achternbusch) UA 3. 6. 1987 Akademietheater Wien; R¨omische Hunde, UA 1991 Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main; Ou bien le d´ebarquement d´esastreux (Texte: Joseph Conrad, Heiner M¨uller, Francis Ponge) UA 19. 3. 1993 Th´eaˆ tre Nanterre-Amandiers Paris – dt. EA u. d. T.: Die gl¨ucklose Landung, 15. 4. 1993 TAT Frankfurt/Main; Schwarz auf Weiß. Musiktheater f¨ur achtzehn Musiker, UA 14. 3. 1996 TAT Frankfurt/Main; Landscape with Man Being Killed by a Snake, UA Spetember 1997 Documenta X Kassel; Max Black, UA April 1998 Th´eaˆ tre Vidy Lausanne – dt. EA 14. 5. 1998 TAT (im Bockenheimer Depot) Frankfurt/Main; Landschaft mit entfernten Verwandten. Oper (nach Texten u. Motiven u. a. von Giordano Bruno, T. S. Eliot, Fran¸cois F´enelon, Michel Foucault, Katharina Fritsch, Claude Lorrain, Nicolas Poussin, Max Reger, Gertrude Stein, Diego Vel´azquez, Sisley Xshafa) UA 16. 10. 2002 Genf; Eraritjaritjaka – Museum der S¨atze (Texte: Elias Canetti) UA 20. 4. 2004 Th´eaˆ tre Vidy Lausanne; Stifters Dinge, UA 13. 9. 2007 ebd.; I went to the House but did not Enter (Texte: T. S. Eliot, Maurice Blanchot, Franz Kafka, Samuel Beckett) UA 28. 8. 2008 Edinburgh (International Festival) – dt. EA 24. 9. 2008 Schauspiel Frankfurt/Main; When the Mountain changed its Clothing, UA 26. 9. 2012 Jahrhunderthalle Bochum – Ruhrtriennale (als Coproduktion mit: Steirischer Herbst Graz, Maribor Theatre Festival, Festival d’Automne Paris, Grand Theatre Luxembourg u. Kunstfestspiele Herrenhausen). Literatur: MGG 27,1184; Henschel Theaterlex. 265; B. Leukert, Lust u. Intelligenz. Der Improvisator u. Komponist ~ (in: Musik-Texte 18) 1987; W. Kos, Entschl¨usseln als Entertainment. Der Komponist, Musiker, Klang-Collageur u. Radiofilmer ~ (in: No¨ema 10) 1987; Ch. Rentsch, ~. Provokateur wider Willen, aber mit Absicht (in: Die lachenden Außenseiter [...], hg. P. Landolt u. R. Wyss) 1993; A. Heidenreich, Auftrag und Identit¨at. ~ vertont Heiner M¨ullers Monolog ‚Der Mann im Fahrstuhl‘ (in: Von de-

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Goebbels lectatio bis entertainment [...], hg. Ch. Kaden, V. Kalisch) 2000; S. Totzeva, Differenz und Identit¨at – die Wiederholung in der Medientransformation. ~’ Musik-Theater-St¨uck ‚Die Wiederholung – Joy in Repetition‘ im Spannungsfeld der Medien (in: Das Musiktheater in den audiovisuellen Medien [...], hg. P. Csob´adi) 2001; T. M¨oller, Komponieren oder Pl¨undern? M¨ogliche Funktionen des Zitats im Zeitalter digitaler Verf¨ugbarkeit (in: Positionen 49) 2001; M. Elste, Organisiertes Get¨ose. Das Sujet „Stadt“ in der Musik u. die Musik in der Stadt (in: Staatliches Institut f¨ur Musikforschung) 2001; ~. Komposition als Inszenierung (hg. W. Sandner) 2002; Ch. Mellich, Neue Modelle der Kommunikation. Gedanken zur Musiktheaterarbeit von ~ (in: Positionen 55) 2003; Composersin-Residence. Lucerne Festival, Sommer 2003. Isabel Mundry, ~ (Red.: E. Singer u. B. Rogger) 2003; O. A. Schmitt, Die Lust am Heterogenen – ~’ Musiktheater (in: H¨oren u. Sehen – Musik audiovisuell [...], hg. vom Institut f¨ur Neue Musik u. Musikerziehung Darmstadt) 2005; K. Moln´ar, Theaterraum als Erfahrungsraum. Entf¨uhrung zu Grenzgebieten. ‚Eraritjaritjaka. Mus´ee des Phrases‘, eine Auff¨uhrung von ~ nach Texten von Elias Canetti (in: Neue Reflexionen zur kulturwissenschaftlichen Literaturwissenschaft, hg. T. Lichtmann) Debrecen 2007; U. C. Gr¨obel, Von Allegorien u. anderen ¨ Faltungen. Uberlegungen zum Neobarocken in ~’ Oper ‚Landschaft mit entfernten Verwandten‘ (in: Forum modernes Theater 22) 2007; G. Siciliano, Frayages vers une e´ conomie po´etique au singulier pluriel. Le th´eaˆ tre musical de ~ (in: Dissonanz 102) 2008; W. Rathert, Musikalisches Vexierbild oder Meisterwerk? Reflexionen zu ~s’ ‚Eraritjaritjaka‘ (in: Das Experiment der Grenze [...], hg. J. Schl¨ader) 2009; B. Kordes, Musikalische Lesarten. ~ u. Heiner M¨uller, 2009 (zugleich Diss. Siegen 2007); E. ¨ Hargassner, Die Asthetik des Dazwischen. Szenische Erscheinungsformen in ~’ Musiktheater ‚Schwarz auf weiß‘ (Diplomarbeit Wien) 2010; A. Souksengphet-Dachlauer, Text als Klangmaterial. Heiner M¨ullers Texte in ~’ H¨orst¨ucken, 2010 (zugleich Diss. Erlangen-N¨urnberg 2009); J. P. Hiekel, Was leistet das Musiktheater heute? Bewegungen u. Tendenzen (in: Neue Musik in Bewegung [...], hg. J. P. H.) 2011; D. Wieschollek, Kunst mit allen Mitteln. ~ ist neuer Leiter der Ruhrtriennale. D. W. sprach mit ~ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 173/4) 2012; H.-J. ¨ Linke, Arbeiten auf der Uberholspur [...] ~ hat die k¨unstlerische Leitung der Ruhr-Triennale

Goebel inne. Mit dem International Ibsen Award erh¨alt er einen der renommiertesten Theaterpreise der Welt (in: Zeitung der Justus-Liebig-Universit¨at Gießen 25/2) 2012; M. Struck-Schloen, Theater kann viel mehr (in: Opernwelt 8) 2012. Goebel, Alexander, geb. 9. 10. 1953 L¨unen/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler, S¨anger, Regisseur und Entertainer. 1971–74 Mitglied der britischen Rockband „The Rolling Machine Band“, 1976/77 Ausbildung am Max-Reinhardt Seminar in Wien, 1977 erstes Engagement am Theater an der Wien, dann Engagements am Schauspielhaus, am Volkstheater, am Burgtheater u. als Musicaldarsteller am Theater an der Wien. In den fr¨uhen 80er Jahren gr¨undete er seine eigene Band, mit der er bis heute unterwegs ist. Daneben auch Regisseur von Musicals u. Kabarett-Revuen, seit 1992 eigene „Comedy & Musik-Programme“. 1996–2002 lebte er in New York/USA, danach R¨uckkehr nach Wien. ¨ Literatur: OML. Gobel, ¨ Eduard [I,567], gest. 10. 12. 1945 Goddelau bei Darmstadt. 1902–05 am Hoftheater Hannover, 1905–08 am Hoftheater Neustrelitz, 1908–11 am Stadttheater L¨ubeck, ebd. Bekanntschaft mit dem Dirigenten Hermann Abendroth, mit dem er bis zu seinem Lebensende freundschaftlich verbunden war. Anschließend in Halle/Saale u. Saarbr¨ucken. Von 1925 bis 1944 spielte er regelm¨aßig die Titelrolle in der Darmst¨adter Lokalposse „Der Datterich“ von Ernst Elias Niebergall. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1765. Goebel, Elisabeth (Hedwig), geb. 9. 5. 1920 Jena, gest. 5. 4. 2005 Hamburg; Schauspielerin. 1940–42 Ausbildung an der Theaterschule des Deutschen Theaters in Berlin, u. a. bei Oskar von Schab, 1942 Debut u. Engagement bis 1944 an den St¨adtischen B¨uhnen Bochum, 1945/46 Mitglied der Theatertruppe von Helge Pawlinin, dann am Berliner Ensemble, an den M¨unchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am dortigen Thalia Theater. Gastengagements u. a. in Dortmund, Stuttgart u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Gobel, ¨ Heini (Hinrich) [I,568], gest. 24. 9. 2009 Frankfurt/Main. 1934–36 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Theater u. Musik in Frankfurt/Main, erste Engagements in Gießen, Bremerhaven u. Darmstadt, 1939–48 am Deut-

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Godecke ¨ schen Schauspielhaus Hamburg, 1948–56 Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel u. 1956–72 an den M¨unchner Kammerspielen, anschließend bis 1993 wieder am Staatsschauspiel. Literatur: Henschel Theaterlex. 266. Goebel, Karoline, geb. 17. 7. 1986 Kassel; Schauspielerin. 2006–10 Gesangs-, Schauspielu. Tanzausbildung an der Univ. der K¨unste Berlin, w¨ahrend des Studiums spielte sie u. a. 2009 an der Neuk¨ollner Oper Berlin, 2010 am Alten Theater Dessau, 2010 an der Kom¨odie im Marquardt Stuttgart, 2010/11 am Grenzlandtheater Aachen, bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen u. wieder an der Neuk¨ollner Oper Berlin. Gober, ¨ Reinhard, geb. 1959 Berlin; Regisseur. 1981/82 Regieassistent u. Schauspieler an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, studierte 1982– 87 Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, w¨ahrend des Studiums 1984–86 K¨unstlerischer Leiter des Studententheaters „Mansarde“. 1987/88 Oberspielleiter am Landestheater Parchim. 1988 Ausreise nach Westdtl., 1989 Schauspiellehrer an der „Neuen M¨unchner Schauspielschule“ in M¨unchen, Regisseur u. a. am Theater Oberhausen u. an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1995/96 am Theater am Kirchplatz Schaan/F¨urstentum Liechtenstein, danach am Staatstheater Kassel u. Mainz, an den St¨adtischen B¨uhnen Bielefeld, regelm¨aßig an den Staatstheatern in Hannover u. Saarbr¨ucken, am Theater der Hansestadt L¨ubeck (2000–02 als Oberspielleiter des Schauspiels), am Stadttheater Konstanz, am Landestheater Schleswig Holstein u. am Anhaltischen Theater Dessau. Zwischen 2005 u. 2012 Lehrauftr¨age an versch. Universit¨aten. God, ¨ Franz, geb. 20. 9. 1926 Wien, gest. 29. 3. 1978 L¨uneburg; S¨anger, Schauspieler, Regisseur und Intendant. Ausbildung am Konservatorium in Wien, erste Engagements als S¨anger in St. P¨olten u. Baden bei Wien, sp¨ater Spielleiter in Luzern u. Klagenfurt, 1968–75 Oberspielleiter am Tiroler Landestheater Innsbruck u. von 1975 bis zu seinem Tod Intendant des Theaters L¨uneburg. Literatur: T. H¨unke von Podewils, Vorhang auf. Theater in L¨uneburg 1946–90, 1990. Godecke, ¨ Irmeline (Ps. Paula F¨unfeck), geb. ¨ 1963 Hildesheim; S¨angerin, Autorin, Ubersetzerin und Regisseurin. Gesangsstudium an der

Gohrig ¨ Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, erste Engagements an der Hamburger Oper, 1994–97 am Staatstheater Oldenburg u. Gasts¨angerin am Tiroler Landestheater Innsbruck u. am Staatstheater Braunschweig. Ab 1999 Autorin von Theaterst¨ucken f¨ur Kinder ¨ u. Jugendliche, Ubersetzerin u. Regisseurin. Ab 2009 Theaterarbeiten in Israel u. Pal¨astina. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der feingeschmeckte Suppenkoch und die liebende Bratwurst. Eine Freßoper f¨ur kleine Kinder (Musik: Simon Hostettler) UA 11. 1. 2002 Landesb¨uhne Wilhelmshaven; Das Haus an der Uchte. F¨unfteilige B¨uhnen-Soap-Opera, UA 19. 9. 2003 Theater der Altmark Stendal; MAXundMURX. Eine Nacherz¨ahlung, UA 7. 10. 2004 Theater der Jungen Welt Leipzig; Pfaffenschnitzel oder MAT Mozart entledigt sich nicht, UA 9. 2. 2008 S’ensemble Augsburg; Pinienkerne wachsen nicht in T¨uten, UA 30. 6. 2008 Theater Osnabr¨uck; Fine! UA 13. 2. 2009 Nieders¨achsisches Staatstheater Hannover; Mein lieber verr¨uckter Vater, UA 26. 11. 2009 Theaterhaus Jena; Para Dox, der Zahlenz¨ucker, UA 1. 11. 2012 Schlachthaus Theater Bern. Gohrig, ¨ Heinz, geb. 1959 Heidelberg; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Mannheim, u. a. bei Erika K¨oth. 1985–88 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., seit 1988 Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Als Gast u. a. in Frankfurt/Main, Mannheim, Bonn u. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1766. Goeldner, Katherine, geb. in Iowa/USA; S¨angerin. Ausbildung an der Univ. in Iowa, u. a. bei Jocelyn Reiter u. am Mozarteum Salzburg, 1990 ebd. Debut am Landestheater, 1992–96 Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel, seither freie S¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1766. Goller, ¨ Erik, geb. 1943 Graz; Schauspieler und T¨anzer. Nach einer kaufm¨annischen Lehre Sprechunterricht u. Schauspielunterricht an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, Ballettausbildung bei Marion Iguchi in Graz. 1966/67 erstes Engagement in der freien Theaterszene Bern, Tanzunterricht bei Harald Kreutzberg, als T¨anzer u. Schauspieler am dortigen Stadttheater, 1967/68 in beiden Positionen in Graz, 1968/69 als T¨anzer am Stadttheater

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Goerden Oberhausen. Anschließend mit einem Stipendium an der Acad´emie des grands ballets canadiens in Montr´eal. 1970–79 als Ballett-T¨anzer am Opernhaus u. seit 1979 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz. Gollnitz, ¨ Fritz, geb. 29. 3. 1897, gest. 14. 5. 1965 Hamburg; S¨anger. Spielte zuerst als Saxophonist in mehreren Berliner Tanzkapellen, daneben Gesangsausunterricht. 1926–29 Mitglied der Berliner Kammeroper, 1929/30 am Stadttheater Greifswald, 1930–32 am Stadttheater L¨ubeck, 1932–34 in Saarbr¨ucken, 1934–38 am Deutschen Theater Prag, 1938–41 in Aussig/ Elbe. 1941–62 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1766. Gonnenwein, ¨ Wolfgang, geb. 29. 1. 1933 Schw¨abisch Hall/Baden-W¨urttemberg; Dirigent und Intendant. Studierte Musikwissenschaft u. Germanistik an den Univ. in Heidelberg u. T¨ubingen, Musiklehrer am Aufbaugymnasium in Michelbach an der Bilz, 1959 Leiter des S¨uddt. Madrigalchores u. 1969–73 des „Bach-Vereins“ K¨oln. 1968 Professor f¨ur Chorleitung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1973–82 deren Rektor. 1972–2005 Leiter der Ludwigsburger Schloßfestspiele, f¨ur die er ein eigenes Orchester aufbaute. 1985–92 (R¨ucktritt) GI der W¨urttembergischen Staatstheater in Stuttgart, 1996– 98 Leiter der Festspiele Baden-Baden. 2005– 10 Pr¨asident des Landesmusikrats Baden-W¨urttemberg. Zahlreiche Gastspiele als Dirigent im In- u. Ausland. Literatur: Henschel Theaterlex. 266. Gopel, ¨ Sascha, geb. 15. 1. 1979 Essen; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 2003–09 am dortigen Staatstheater, daneben u. a. auch am Schauspiel Essen u. am Ballhaus Ost in Berlin, seit 2009 Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden. Goerden, Elmar, geb. 29. 3. 1963 Viersen/ Nordrhein-Westfalen; Regisseur und Intendant. Studierte Kunstgeschichte, Anglistik u. Theaterwissenschaft an den Univ. in K¨oln, Edinburgh u. 1988/89 an der Univ. of Rochester/New York, 1987 als Stipendiat in Stratfordupon-Avon. 1986–91 Mitarbeit in der freien Shakespeare-Gruppe „Countercheck Quarrelsome“ an der Univ. K¨oln. 1991–94 Regieassistent u. a. bei Andrea Breth, Peter Stein u.

Goerge Luc Bondy an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin, 1994 ebd. Debut als Regisseur. 1995 Gastregisseur u. 1996/97 Hausregisseur am Staatstheater Stuttgart. 1998/99 Gastprofessor am Mozarteum in Salzburg. 2001– 05 als Oberspielleiter u. Regisseur am Residenztheater M¨unchen, 2005–10 Intendant am Schauspielhaus Bochum. Danach freier Regisseur, u. a. am Schauspielhaus Graz, am Theater Basel u. am Theater in der Josefstadt in Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 266. Goerge, Thomas, geb. 1973 Freising; B¨uhnenbildner. Studierte bis 2001 an der Univ. f¨ur Angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse f¨ur B¨uhnen- u. Filmgestaltung. Erste Installationen entstanden 2001 in Wien am Karajan Centrum zus. mit Dieter-Christoph Wilhelm. B¨uhnenbildassistent am Residenztheater M¨unchen, an der Oper Bonn, an der Oper Br¨ussel, der Komischen Oper Berlin u. am Schauspiel Frankfurt. Eigene B¨uhnenbilder u. a. am Schauspiel Frankfurt/Main, am Thalia-Theater Hamburg, am Schauspiel K¨oln u. f¨ur die Bregenzer Festspiele. Zus.arbeit mit den Regisseuren Dimiter Gotscheff u. Christoph Schlingensief, u. a. 2004 bei den Bayreuther Festspielen. Goergen, Eva-Maria, geb. 26. 11. 1929 D¨usseldorf, gest. 14. 11. 1998 M¨unchen; S¨angerin. Nach der Gesangsausbildung erstes Engagement 1951–53 am Stadttheater Krefeld, 1953–56 am Staatstheater Wiesbaden, dann jeweils eine Spielzeit am Opernhaus in Frankfurt/Main u. am Nationaltheater Mannheim, 1958–93 Ensemblemitglied des Staatstheaters am G¨artnerplatz in M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1767. Goergen, Max [I,569], gest. 9. 2. 1978 Wiltz/ Luxemburg. 1942–57 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nationalbibliothek, an der er die Luxemburgensia-Sammlung betreute. Von 1948 bis 1950 fanden die „Kiischpelter Freilichtspiele“, f¨ur die er zus. mit dem Pfarrer Joseph Hurt die St¨ucke „D’Kiischpelter Donatispill“, „D’Kiischpelter Spill vum w¨olle Grˆof“ u. „D’Kiischpelter Spill vun den drei Kreizer“ verfaßte. Literatur: DLL 20. Jh. 11,382. Goring, ¨ Emmy (eigentl. Emma Johanna Henny) [I,569], gest. 8. 6. 1973 M¨unchen. Sie war in erster Ehe mit dem Schauspieler Karl

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Goerke K¨ostlin (1886–1960) verheiratet. Kurz nach ihrer Verheiratung mit Hermann G. nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Nach Kriegsende wurde sie zusammen mit ihrer Tochter Edda von den Amerikanern festgenommen, 1948 von der Spruchkammer Garmisch-Partenkirchen als aktive Nationalsozialistin eingestuft, zu 30% Verm¨ogenseinzug, einem Jahr Arbeitslager u. f¨unf Jahren Auftrittsverbot verurteilt. Literatur: A. M. Sigmund, Die Frauen der Nazis: Eva Braun, Magda Goebbels, Carin G¨oring, ~, Geli Raubal, Leni Riefenstahl, [...], 1998; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Goring, ¨ Helga (zeitweise auch Helga Bonnet), geb. 14. 1. 1922 Meißen/Sachsen, gest. 3. 10. 2010 Berlin-Sch¨oneberg; Schauspielerin. 1938– 40 Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Theater in Dresden, 1940 Debut in Bielefeld, dann in Frankfurt/Main u. 1943 in Hamburg. Nach dem 2. Weltkrieg in Stendal, ab 1947 in Dresden, zuerst an der Kom¨odie, dann an der Volksb¨uhne u. bis 1955 am Staatstheater Dresden. 1961–91 Mitglied des Ensembles des Deutschen Fernsehfunks, daneben als Gast u. a. in Potsdam, Berlin, Schwerin, Leipzig u. nach der Wende (1989) in Berlin, Dresden u. Hamburg. Literatur: Habel 124. Goring, ¨ Kathrin, geb. 9. 3. 1974 K¨othen/Sachsen-Anhalt; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Leipzig (1992– 99) u. an der Hochschule f¨ur Musik in Dresden (1999–2001), 1999–2001 Mitglied des Opernstudios an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, seit der Spielzeit 2001/02 Ensemblemitglied der Oper Leipzig. Goerke, Arn, geb. 1968 Leverkusen/Nordrhein-Westfalen; Dirigent. Wuchs in Berlin auf, studierte Kirchenmusik u. Dirigieren an der Musikhochschule in K¨oln, 1993–2003 erstes Engagement am Theater Hagen, 2003–08 1. Kapellmeister am Theater Hof, 2008/09 stellvertretender GMD am Theater Plauen-Zwickau u. seit 2009 MD u. Chefdirigent am Theater Hof. Goerke, Ulf, geb. 1969 Ratingen/NordrheinWestfalen; Schauspieler und Regisseur. Schauspielausbildung in Hamburg, Engagements u. a. in Hamburg, Wittenberg u. Paderborn, ebd. 2000 Debut als Regisseur. 2001–03 Regiestudium an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin u. 2004/05 an der

Gorlich ¨ Bayerischen Theaterakademie in M¨unchen. Seit 2005 freier Regisseur, u. a. am Staatstheater Braunschweig, in Koblenz, Ulm, Regensburg u. Augsburg. Gorlich, ¨ Ernst Joseph [I,569], gest. 4. 10. 1973 Oberpullendorf/Burgenland. Verfasser der Burgenl¨andischen Landeshymne. Goerlich, Karola, geb. 1913, gest. 1988 Berlin; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Berlin, seit 1935 Konzert- u. Oratoriens¨angerin in Berlin, 1938–40 erstes B¨uhnenengagement an der dortigen Volksoper, 1940– 42 am Opernhaus in D¨usseldorf, anschließend Gasts¨angerin. Von 1945 bis Mitte der 50er Jahre Mitglied der Staatsoper Berlin, wo sie am 17. 3. 1951 in der UA der Oper „Das Verh¨or des Lukullus“ von Paul Dessau die Rolle des Fischweibs sang. Danach wieder gastierend, u. a. st¨andige Gasts¨angerin am Metropoltheater in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1767. Gorlich ¨ (G¨orlich-Hindersin, Ps. Martin Horst), Martin [I,569], gest. 27. 11. 1958 L¨ubeck. Literatur: DLL 6,457. Goerne, Dieter, geb. 7. 8. 1936 Heidenau bei Pirna/Sachsen; Dramaturg und Intendant. Vater von Matthias G. Studierte 1953–58 Germanistik u. Kunstgeschichte an der Univ. Leipzig, 1971 Dr. phil., Engagements als Dramaturg in Anklam, Plauen u. Weimar, 1968–74 im GoetheSchiller-Archiv in Weimar, 1976–85 Chefdramaturg in Chemnitz u. anschließend in Dresden, 1990–2001 Intendant des Staatsschauspiels Dresden, seit 2003 Ehrenmitglied. Literatur: Henschel Theaterlex. 267. Goerne, Matthias, geb. 31. 3. 1967 Weimar; S¨anger. Sohn von Dieter G., sang ab 1978 im Kinderchor des St¨adtischen Theaters Chemnitz, Ausbildung bei Hans-Joachim Beyer an der Hochschule f¨ur Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig (Abschluß 1991) und in Meisterkursen bei Elisabeth Schwarzkopf u. Dietrich Fischer-Dieskau. Seit 1992 als Gasts¨anger an internationalen Opernb¨uhnen u. a. in Dresden, Z¨urich, Wien, London, Paris u. New York sowie bei den Salzburger Festspielen. 2001–05 als Honorarprofessor f¨ur Liedgestaltung an der „Robert Schumann“ Hochschule f¨ur Musik in D¨usseldorf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1768.

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Gossel ¨ Goernemann, Rainer, geb. 22. 9. 1950 Hamburg; Schauspieler. Ausbildung an der Hamburger Schauspielschule Dominic de Fazio, 1971 ebd. Debut am Schauspielhaus, 1973/74 am Stadttheater Bremerhaven, 1974–77 am Theater der Stadt Essen, als Gast u. a. 1979 am Schauspielhaus Z¨urich, 1980 am Residenztheater M¨unchen, 1982 u. 1986–91 regelm¨aßig am Schauspielhaus D¨usseldorf, an der Volksb¨uhne Berlin, 1984 an den M¨unchner Kammerspielen, 1986 am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main, 1996 u. 2007 am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, 2000 an der Kom¨odie am Max II in M¨unchen, zuletzt an der Kom¨odie im Bayerischen Hof M¨unchen, am Theater am Dom K¨oln u. auf Tournee. Literatur: Henschel Theaterlex. 267. Goertz, Dieter geb. 1936 Danzig; Schauspieler. Freischaffender Schauspieler u. Regisseur, langj¨ahrig am Theater Augsburg. Gortz, ¨ Herbert, geb. 1955 in Aachen; Dirigent. Ausbildung (Schwerpunkt Dirigieren) an den Musikhochschulen in K¨oln u. Salzburg, Assistent beim Bundesjugendorchester u. beim Beethoven-Orchester Bonn, danach Engagements als Kapellmeister am Theater Oberhausen, am Staatstheater Braunschweig u. als stellvertretender GMD in M¨unster sowie Gastdirigate im In- u. Ausland. Seit 1993 an der Hochschule f¨ur Musik u. Tanz K¨oln, Abteilung Aachen, seit 2009 deren Direktor. Goeser, Felix, geb. 1974 K¨oln; 1996–2000 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Spielte 2000 am Deutschen Theater Berlin, 2001–03 Engagement am Theater am Turm in Frankfurt/Main, als Gast 2002 am Theater Basel, 2003–05 Engagement am Schauspielhaus Hamburg, 2005–08 am Staatstheater Stuttgart u. 2008 auch am Burgtheater Wien. 2008/09 am Schauspiel K¨oln u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Gossel, ¨ Uwe, geb. 1966 Pforzheim; Dramaturg und Autor. Studierte angewandte Kulturwissenschaften u. a¨ sthetische Praxis an der Univ. Hildesheim, zun¨achst als freier Regisseur, Autor u. Dramaturg in Hildesheim u. K¨oln, 1998– 2002 Schauspieldramaturg am Volkstheater Rostock u. 2002–04 Dramaturg am Maxim-GorkiTheater Berlin. Seit 2004 freier Dramaturg u. Autor u. seit 2006 Leiter des „Internationalen

Goßling ¨ Forums des Theatertreffens“ bei den Berliner Festspielen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Kutteln. Gericht in vier G¨angen, UA 20. 4. 2000 Volkstheater Rostock; Clean Up. Aktion 2,99, UA 30. 5. 2003 Theater Nordhausen. Goßling, ¨ Werner (Gustav Rudolf), geb. 17. 1. 1898 Bielefeld-Brackwede, gest. 8. 9. 1992 Lilienthal/Niedersachsen; Dirigent. Studierte zun¨achst Kunstgeschichte an den Univ. in M¨unchen u. Heidelberg, danach Musik in Berlin. 1922/23 Solokorrepetitor am Stadttheater Schwerin, 1923–25 Dirigent u. Chordirektor am Stadttheater Danzig, 1926 Dirigent am Nationaltheater Mannheim, danach bis 1933 an der Oper in K¨oln u. 1936–39 MD in Bielefeld. Nach dem 2. Weltkrieg Konzertdirigent, 1956/57 Aufbau des Staatlichen Symphonieorchesters der Volksrepublik China in Peking, 1958–69 Leiter des „Orchester der Musikfreunde Bremen“ u. des Philharmonischen Orchesters Nordwest Wilhelmshaven. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Goethem, Alfons van, geb. 29. 4. 1929 Mortsel bei Antwerpen, gest. 22. 4. 1968 M¨unchen; S¨anger. Ausbildung in Antwerpen, Holland u. bei Tino Pattiera in Wien. 1951 Debut u. Engagement bis 1958 an der K¨oniglichen Oper Antwerpen, 1958/59 am Stadttheater Basel, 1959– 62 am Opernhaus in D¨usseldorf u. von 1962 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied des Staatstheaters am G¨artnerplatz in M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1769. Goetsch, Daniel, geb. 20. 9. 1968 Z¨urich; Autor. Studierte Rechtswissenschaft an den Univ. in Z¨urich u. Toulouse, seit 1995 freier Autor (Romane, Sachb¨ucher u. Theaterst¨ucke), lebt abwechselnd in Berlin u. Z¨urich. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Mir. Monolog, UA Juni 2001 Schauspielhaus Z¨urich (im Rahmen des Monologfestivals); Kurzwelle, UA 2002 Kampnagel Hamburg; Ammen. Eine komische Trag¨odie, UA 2. 5. 2003 Theater Heidelberg; Prosperos rechte Hand. Monodram, UA 9. 11. 2003 Landestheater T¨ubingen; Haus mit Herz. Monolog (innerhalb des Projekts „HELPING HANDS“) UA 2005 Theater an der Winkelwiese Z¨urich.

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Gotz ¨ Goette, Albrecht, geb. 1950; Schauspieler. Sohn von Wolf G., zun¨achst Studium zum Maschinenbauer, Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, seit 1973 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. Literatur: Habel 126. Gotte, ¨ Klaus, geb. 16. 6. 1936 Hannover; Schauspieler und Regisseur. Studierte Kunstgeschichte, Arch¨aologie u. Theaterwissenschaft an den Univ. in T¨ubingen, Wien u. K¨oln, 1966 Dr. phil., daneben Schauspielausbildung an der „Schule des Theaters“ in K¨oln, Schauspieler u. Regisseur am dortigen Theater „Der Keller“. 1967–70 Regieassistent u. Schauspieler an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 1970–74 Chefdramaturg, Regisseur u. Schauspieler am Pfalztheater Kaiserslautern. Seit 1974 freier Schauspieler ¨ u. der Schweiz. u. Regisseur in Dtl., Ost. Literatur: TdS. Goette, Wolf, geb. 9. 8. 1909 Leipzig, gest. 8. 11. 1995 ebd.; Schauspieler. Vater von Albrecht G. Ausbildung Anfang der 30er Jahre in Leipzig, Debut in Schweidnitz/Schlesien, dann in Prag, Aachen u. Dresden. Nach dem 2 . Weltkrieg wieder in Dresden, dann in Weimar u. Erfurt, 1957–90 Ensemblemitglied an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig. Literatur: Habel 126. Gotz, ¨ Anita, geb. 1984 Wien; S¨angerin. Studierte 2003–07 Musikwissenschaft an der Univ. Wien, gleichzeitig Gesangsausbildung u. a. bei Manfred Equiluz am Konservatorium (Privatuniv.) Wien, Meisterkurse u. a. bei Hilde Zadek, Angelika Kirchschlager, Matthias Goerne, Michael Schade u. Roman Trekel, ab 2008 erste B¨uhnenauftritte, 2010/11 an der B¨uhne Baden bei Wien, an der Wiener Volksoper u. als Gast am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper. Gotz, ¨ Carl (Ps. f¨ur Karl Perl) [I,576; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 10. 4. 1862 Wien, gest. 15. 8. 1932 ebd.; Schauspieler. Zuerst als Journalist, Zeichner u. Karikaturist in Frankreich, England u. den USA. Ab 1900 Schauspieler in Colmar, Landshut, 1912 am Lustspielhaus in M¨unchen, 1927 am Theater in der Josefstadt in Wien u. an den Reinhardt-B¨uhnen in Berlin,

Gotz ¨ zuletzt am Volkstheater in Wien. Auch Filmschauspieler, u. a. Zus.arbeit mit G. W. Pabst in dem Film „Die B¨uchse der Pandora“ (1928), in dem er den „Schigolch“ darstellte. Gotz, ¨ Christoph, geb. 1984 Hilden/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. 2005–09 Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin, erste Engagements u. a. am Deutschen Theater Berlin u. in Oberhausen, 2009–12 Ensemblemitglied am Theater f¨ur Niedersachsen in HildesheimHannover, seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Gotz, ¨ Cornelia, geb. 2. 3. 1965 Waiblingen bei Stuttgart; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule Karlsruhe bei Christiane Hampe u. Renate Ackermann, am Max-Reinhard Seminar in Wien u. am Opernstudio der M¨unchner Staatsoper. 1991–94 Ensemblemitglied am Opernhaus N¨urnberg, freie S¨angerin u. a. in L¨ubeck, Osnabr¨uck, Mannheim, Stuttgart, K¨oln u. Wien, wiederholt an der Deutschen Oper Berlin u. an der Dresdner Staatsoper sowie an großen europ¨aischen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1769. Gotz, ¨ Curt [I,576], gest. 12. 9. 1960 Grabs/St. Gallen. Seit 1924 fast ausschließlich Auftritte zus. mit seiner Gattin Val´erie von Martens, auch im Film. 1930/31 Direktor des Lustspielhauses Berlin. 1939 Reise in die USA, vom Kriegsbeginn u¨ berrascht, blieb er in den Staaten, u. a. Schauspieler bei den „Players from Abroad“ u. am „National-Theatre“, Drehbuchautor u. Farmer in Van Nuys/Kalifornien. 1946 R¨uckkehr nach Europa, gr¨undete ein eigenes Tournee-Ensemble. Lebte 1949–51 in Merligen am Thunersee, dann in Berlin, u. a. als Schauspieler am Renaissance-Theater, sp¨ater in Schaan/ Liechtenstein. Viele seiner B¨uhnenst¨ucke wurden teils mehrmals verfilmt. Auff¨uhrungen: Nachtbeleuchtung. 3 Grotesken, UA 9. 12. 1918 Deutsches K¨unstlertheater Berlin – Neufassung, 5 Grotesken, UA 14. 2. 1919 ebd.; Die Rutschbahn, UA 1919 Deutsches K¨unstlertheater Berlin; Menagerie. I Der Spatz vom Dache, II Die Taube in der Hand, III Der Hund im Hirn, IV Der Hahn im Korb, UA 1920 Deutsches K¨unstlertheater Berlin; Ingeborg, UA 8. 10. 1921 Theater am Kurf¨urstendamm Berlin (zur Er¨offnung); Die tote Tante und andere Begebenheiten. 3 Einakter, UA 17. 4. 1924 Modernes Theater Wien – bearbeitete

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Gotz ¨ Fassung u. d. T.: Das Haus in Montevideo oder Traugotts Versuchung, UA [in englischer Sprache] u. d. T.: „It’s a Gift“, 12. 3. 1945 PlayhouseTheatre New York – dt. EA 31. 10. 1946 Schauspielhaus Z¨urich; Der Lampenschirm, UA 19. 1. 1925 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin; Hokuspokus, UA 8. 2. 1927 Kammerspiele Stettin; Der L¨ugner und die Nonne, UA 7. 12. 1928 Thalia-Theater Hamburg; Circus Aim´ee (Musik: Ralph Benatzky) UA 5. 3. 1932 Stadttheater Basel; Dr. med. Hiob Pr¨atorius, UA 31. 12. 1932 Landestheater Stuttgart; Mitternachtsdichter, UA 1933 Kom¨odienhaus Berlin; Benjamin im Fegefeuer. Lustspiel, UA 10. 4. 1934 Grenzlandtheater Tilsit; N. Coward, Dann lieber nach Afrika (dt. Bearbeitung) UA 12. 9. 1949 Theater in der Josefstadt Wien; Nichts neues aus Hollywood, UA 12. 10. 1956 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Alte M¨obel. Einakterzyklus: I The Round Table – Eine Anregung, II Die Bank – Eine Abregung, III Die Kommode – Ein Aufregung, UA 10. 5. 1958 Akademietheater Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 268; Rischbieter 522; LThInt 326; Hdb. Exiltheater 1,320; TdS; HLS; DLL 20. Jh. 11,431; A. Knecht, ~ (Diss. Wien) 1970; C. Jacobi, Moralit¨at u. moralische Provokation im popul¨aren Drama am Beispiel von ~ ‚Das Haus in Montevideo‘ (in: Literatur f¨ur Leser 4) 1996; B. Kern, ~. Ein Unterhaltungsk¨unstler im 20. Jh. (Diplomarbeit Wien) 2001; H. Jaedicke, ~ u. sein in Stuttgart gedrehter Schillerfilm (1923) wiederentdeckt: „Friedrich Schiller, eine Dichterjugend“, 2005; Ch. Seifener, Die Autobiografien von ~, Val´erie von Martens u. Fritz Kortner. Ein Vergleich im Hinblick auf das Verh¨altnis der Exilierten zu Dtl. (in: Autobiografie u. wissenschaftliche Biografik, hg. [...] C.-D. Krohn) 2005; M. Pantenius, Der Kom¨odiant als Seelenarzt. ~ (1888–1960), Schauspieler u. B¨uhnenautor (in: M. P., Gelehrte, Weltanschauer, auch Poeten [...]) 2006; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; I. von Lips, Mit diesem Hallischen Blick. ~ u. Gottfried August B¨urger. Aus ihrem Werk u. Leben, 2010; dies., ~. Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller (in: Mitteldt. Jahrbuch f¨ur Kultur u. Geschichte 17) 2010; G. Scholdt, Alte Damen aus G¨ullen u. Montevideo. Zur Kom¨odienpraxis von ~ u. Friedrich D¨urrenmatt (in: „Und wer bist du, der mich betrachtet?“ [...] Festschrift f¨ur Helmut Schmiedt, hg. H. Arend) 2010. Gotz ¨ (Goetz), Hermann [I,576]. Seit 1870 Pianist, Klavierlehrer u. Musikjournalist in Z¨urich.

Gotz ¨ Auff¨uhrungen: Der Widerspenstigen Z¨ahmung. Komische Oper in 4 Akten (Text: J. V. Widmann nach W. Shakespeare) UA 11. 10. 1874 Nationaltheater Mannheim; Francesca da Rimini (Text: Komponist zus. mit J. V. Widmann, nach G.s Tod durch Ernst Frank anhand von Skizzen fertig gestellt) UA 1877 ebd. – Neufassung (von Robert Gound u. G.s Ehefrau Laura G.) UA 1891 Karlsruhe. Literatur: TdS; Schweizer Musiker-Lexikon (bearb. von W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylan, H. P. Schanzlin) 1964; M. Bob´eth, ~. Leben u. Werk, 1996. Gotz, ¨ Juliane, geb. 13. 6. 1987 Wolgast/Mecklenburg-Vorpommern; Schauspielerin. 2007–11 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. Gotz, ¨ Otto, geb. 15. 10. 1967 Offenbach am Main; Schauspieler. Studierte 1987/88 Theaterwissenschaft, Politologie u. Philosophie an der Freien Univ. Berlin, 1988/89 Studium an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, 1989–93 Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg Schule in M¨unchen. 1991/92 erste Auftritte am Schillertheater Berlin, 1992/93 an den M¨unchner Kammerspielen, 1993–95 Engagement am Bayerischen Staatsschauspiel, sp¨ater vorwiegend Film- u. Fernseht¨atigkeit. 2005 als Gast bei den Karl-MaySpielen in Bad Segeberg, 2008 am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin, 2010 am Theater im Packhaus Bremen. Goetz, Rainald Maria, geb. 24. 5. 1954 M¨unchen; Autor. Sohn des Chirurgen Josef G. u. der Photographin Gertrud G., studierte Geschichte, Theaterwissenschaft u. Medizin an der Univ. M¨unchen, 1978 Dr. phil., Studienaufenthalt an der Sorbonne in Paris, 1980 Praktikum an der Nervenklinik der Univ. M¨unchen, 1982 Dr. med., 1983/84 mehrmonatiger Aufenthalt in New York. W¨ahrend des Studiums erste Ver¨offentlichungen in der „S¨uddt. Zeitung“ u. in Kulturzeitschriften. 1983 erschien sein erster Roman „Irre“, 1998 schrieb er in Berlin ein Netztagebuch u. d. T. „Abfall f¨ur alle“ (als Buch 1999), in dem er seine Eindr¨ucke aktuell auf einer Webseite ver¨offentlichte. 1999 beteiligte er sich an dem Internet-Literaturprojekt „Pool“, 2007/08 schrieb G. einen Blog mit dem Titel „Klage“ auf den Internetseiten der Illustrierten „Vanity Fair“ (2008 als Buch).

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Goetz Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Krieg. Teil 1 / Heiliger Krieg, UA 10. 10. 1987 Schauspiel Bonn; Schlachten, UA 19. 3. 1988 ebd.; Kolik, UA 14. 5. 1988 ebd.; Festung. Frankfurter Fassung, UA 20. 12. 1992 Schauspiel Frankfurt; Katarakt, UA 21. 12. 1992 ebd.; Kritik in Festung, UA 23. 10. 1993 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Jeff Koons, UA 18. 12. 1999 ebd.; Don’t cry – work/Irre, UA 7. 10. 2000 Schauspielhaus Hannover; Rave, UA 20. 1. 2001 Schauspielhaus Z¨urich; Mjunik Disco. [Texte von] R. G., Thomas Meinecke u. Andreas Neumeister, UA 16. 4. 2011 Kammerspiele M¨unchen; Demokratie in Abendstunden. [Texte von] Joseph Beuys, John Cage, R. G. und andere. Eine Kakophonie, UA 29. 9. 2011 Schauspielhaus K¨oln. Literatur: Henschel Theaterlex. 269; LThInt 326; DLL 20. Jh. 11,440; KLG; E. B´ehague, „Ununterbrochen ist Krieg, sich zu errichten, f¨ur einen Augenblick“. Radicalit´e et critique du discours dans ‚Heiliger Krieg‘ de ~ (in: Recherches germaniques 34) Straßburg 2004; D. Heimb¨ockel, Subversionen der Erinnerung im postdramatischen Theater. Heiner M¨uller – Elfriede Jelinek – ~ (in: Der Deutschunterricht 57/6) 2005; C. A. M. Leifert, Das Theater- u. Sprachkonzept in ~’ Trilogie ‚Festung‘ (Magisterarbeit M¨unchen) 2005; E. Wortmann, Zwischen Affirmation u. Distanz. ~’ ‚Rave‘ u. Botho Strauß’ „Die Fehler des Kopisten“ im Vergleich (in: Literatur im Unterricht 6) 2005; M. J. Sch¨afer, „Fantasy realism“, ~, ‚Jeff Koons‘, and the Ethics of Pop Art (in: The Germanic Review 81/3) Philadelphia/Pennsylvania 2006; R. R¨attig, Kunst an der Oberfl¨ache. ‚Jeff Koons‘ von ~ (in: Mein Drama findet nicht mehr statt. Dt.sprachige Theater-Texte im 20. Jh., hg. B. Descourvi`eres) 2006; M. Buch¨ waldt, Asthetische Radikalisierung. Theorie u. Lekt¨ure dt.sprachiger Theatertexte der achtziger Jahre. Tankred Dorst: „Karlos“, ~: ‚Krieg‘, Heiner M¨uller: „Bildbeschreibung“, 2007 (zugleich Diss. Mainz 2005); B. Haas, Postmodernism Unmasked. ~’s ‚Festung‘ and Albert Ostermaier’s „The Making of B-Movie“ (in: The Play within the Play. The Performance of Metatheatre and Self-reflection, hg. G. Fischer) Amsterdam 2007; A. Stricker, Text-Raum. Strategien nicht-dramatischer Theatertexte: Gertrude Stein, Heiner M¨uller, Werner Schwab, ~, 2007 (zugleich Diss. T¨ubingen 2005); J. Windrich, TechnoTheater. Dramaturgie u. Philosophie bei ~ u. Thomas Bernhard, 2007; St. Krankenhagen, Laß mich rein, laß mich raus. ‚Jeff Koons‘ von

Goetz ~ (in: Weimarer Beitr¨age 54/2) 2008; G. Nickel, Das K¨unstlerdrama in der dt. sprachigen Gegenwartsliteratur. Wolfgang Bauers „Change“, Albert Ostermaiers „The Making Of B-Movie“, ~’ ‚Jeff Koons‘ u. F. Richters „Gott ist ein DJ“ (in: Das K¨unstlerdrama als Spiegel a¨ sthetischer u. gesellschaftlicher Tendenzen, hg. F. G¨obler) 2009; S. Holzheimer, „Ich stehe da genau in der Mitte“. Musikalische Poetik zwischen Pr¨asenz u. Repr¨asentation in ~’ ‚Rave‘ (1998) (in: Transittr¨aume [...], hg. A. Bartl) 2009; D. M. Ketteler, „Bauchredner der Synthese“. Gottfried Benn u. ~ als psychiatrische Schriftsteller zwischen Individualerfahrung u. Materialismusverdacht (in: Jahrbuch Literatur u. Medizin 4) 2010; N. Lehnert, Oberfl¨ache, Hallraum, Referenzh¨olle. ~’ ‚Jeff Koons‘ im Span¨ nungsgeflecht von Text, Theater, Asthetik. Zeichentheoretische, kunstwissenschaftliche, kommunikationssystematische Ann¨aherungen oder das ewige Theater um Text u. Theater (Magisterarbeit Kassel) 2010 [mit ver¨andertem Untertitel: Postdramatische Diskurse um Text, Thea¨ ter u. zeitgen¨ossische Asthetik am Beispiel von ~’ ‚Jeff Koons‘, 2012]; Ch. H¨agele, Politische Subjekt- u. Machtbegriffe in den Werken von ~ u. Thomas Meinecke, 2010; ~, 2011 (= Text + Kritik 190); N. O. Eke, Welt – Kunst – Beobachtung. ~ u. das Theater (ebd.); T. Deist, Biografisches zu ~ (ebd.). ¨ Goetz, Theo, geb. 14. 12. 1893 in Osterreich, gest. 29. 12. 1972 New York; Schauspieler. Nach dem 1. Weltkrieg u. Gefangenschaft in Sibirien R¨uckkehr nach Wien, erste Engagements am Volkstheater u. an der Neuen Wiener B¨uhne, 1926/27 am Thalia-Theater Hamburg u. 1927– 32 am dortigen Deutschen Schauspielhaus, dann als Gast am Neuen Deutschen Theater Prag. Emigrierte 1940 uber Italien in die USA, 1941– ¨ 45 Mitarbeiter der „Trib¨une f¨ur freie dt. Literatur u. Kultur in Amerika“ in New York, zahlreiche Auftritte bei versch. Veranstaltungen, Schauspieler bei den „Players from Abroad“. Spielte sp¨ater im USA-Fernsehen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,321. Gotz, ¨ Uta-Helene, geb. 1942 Potsdam; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Studierte Modegraphik an der Meisterschule f¨ur Kunsthandwerk, Malerei u. Freie Grafik u. an der Hochschule der K¨unste in Berlin, lebt seit 1974 im Wendland. Entwurf u. Bau von Kinderspielpl¨atzen, politisch/k¨unstlerische Aktionen, erste Einzel- u. Gruppenausstellungen, 1986

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Goetze erste u. 2002 zweite Afrikareise. Seit 1987 B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, daneben weiterhin als bildende K¨unstlerin (Malerei, Graphik, Holzschnitt, Draht- u. Papierobjekte) t¨atig. Seit 2006 Theaterarbeit f¨ur behinderte Schauspieler. Literatur: ~ – B¨uhnenbilder u. Kost¨ume. [Katalog zur Ausstellung „Meine Arbeiten f¨ur das Theater“ 2009 im Museum Wustrow] 2009. Gotz, ¨ Werner, geb. 7. 12. 1934 Berlin; S¨anger. Private Gesangsausbildung in Berlin, 1964–66 an der Deutschen Oper Berlin, 1967/68 am Landestheater Oldenburg, 1968/69 am Stadttheater Mainz, ab 1969 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1979–83 an der Oper in Frankfurt/Main, dann am Staatstheater Karlsruhe, als Gasts¨anger u. a. an den Staatsopern in M¨unchen, Stuttgart u. Hamburg, an den Opernh¨ausern in K¨oln, Z¨urich, Amsterdam, London, Lyon u. Barcelona. An der M¨unchner Staatsoper sang er am 9. 7. 1978 in der UA der Oper „Lear“ von Aribert Reimann die Rolle des Edmund. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1770. Goetz, Wolfgang [I,576], gest. 3. 11. 1955 Berlin. 1936–40 Vorsitzender der „Gesellschaft f¨ur Theatergeschichte“, 1945–49 Hg. der Zeitschrift „Berliner Hefte f¨ur geistiges Leben“. Literatur: DLL 20. Jh. 11,449. Gotze, ¨ Bernhard [I,578], d. i. G¨otze, Helmuth. Gotze, ¨ G¨unther, geb. um 1925 Dresden, gest. Oktober 2003 Potsdam; Schauspieler. Nach dem Studium zun¨achst in Dresden, D¨obeln u. G¨orlitz, 1953–66 Ensemblemitglied des HansOtto-Theaters in Potsdam. Dann vorwiegend beim Fernsehen, auch als Regisseur. Nach 1990 mit seiner Gattin Rosemarie Herzog-G. u. der Tochter Gela u. a. mit „Tucholsky-Revuen“, „Otto-Reutter-Abenden“ u. literarischem Kabarett auf Tournee. Goetze, Heike M(arianne), geb. 1978 Osnabr¨uck; Regisseurin. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Z¨urich, Hospitanzen bei Luk Perceval u. George Tabori, Regieassistentin in Osnabr¨uck, Berlin u. Z¨urich. Erste Inszenierungen in der freien Szene, am Landestheater T¨ubingen, am Theater Basel, dann an den Schauspielh¨ausern in Essen, Bochum u. wiederholt am Schauspielhaus Z¨urich u. am Schauspiel Hannover.

Goetze Goetze, Walter (Wilhelm) [I,579], gest. 24. 3. 1961 Berlin. Lebte als freier Komponist in Berlin. Auff¨uhrungen: Parkettsitz Nr. 10. Fliegerposse. Vorspiel u. 3 Akte (Text: Herman Haller u. Willi Wolff nach dem gleichnamigen Schwank von M. Neal u. Hans Gerbeck) UA 23. 9. 1911 Tivoli-Theater Bremen (durch das Karl-SchultzeTheater Hamburg); Nur nicht dr¨angeln. Posse mit Musik in 3 Akten (Text: Richard Nessler u. Willy Prager) UA 13. 7. 1912 Walhalla-Theater Berlin; Zwischen zw¨olf und Eins! Schwankoperette in 3 Akten (Text: Georg Okonkowski, Max Neal u. Max Ferner) UA 1. 2. 1913 Neues Operetten-Theater Leipzig; Wenn M¨anner schwindeln. Musikalischer Schwank in 3 Akten (Text: Bruno Decker u. Robert Pohl nach einem Schwank von F. Friedmann-Frederich) UA 2. 11. 1913 Stadttheater Halberstadt; Sch¨urzenman¨over. Operette (Text: Hans Brennert nach E. von Gatti u. A. Neidhart) UA 25. 3. 1914 Neues Operetten-Theater Leipzig; Der liebe Pepi. Operette in 3 Akten (Text: Bruno Decker u. Otto Sprinzel) – zus. mit Der Bundesbruder. Ein fr¨ohliches Spiel (Text: dies.) UA 23. 12. 1914 Montis Operettentheater Berlin; O sch¨one Zeit, o sel’ge Zeit. Volksst¨uck in 3 Akten (Text: Bruno Decker u. Georg Platen) UA 4. 7. 1917 Deutsches Theater Hannover; Am Brunnen vor dem Tore. Singspiel in 3 Akten (Text: Oskar Felix) UA 26. 5. 1918 ebd.; Ihre Hoheit – die T¨anzerin. Operette in 3 Akten (Text: Richard Bars u. Oskar Felix) UA 8. 5 1919 BellevueTheater Stettin; Die – oder keine! Musikalischer Schwank in 3 Akten (Text: Richard Bars nach F. Friedmann-Frederich) UA 30. 7. 1919 Halle/Saale; Amor auf Reisen. Operette in 3 Akten (Text: Bruno Decker nach „Der blinde Passagier“ von O. Blumenthal u. G. Kadelburg) UA 15. 4. 1920 Thalia-Theater Berlin; Die Spitzenk¨onigin. Operette in 3 Akten (Text: Richard Bars u. Oskar Felix) UA 16. 6. 1920 BellevueTheater Stettin; Die schwarze Rose. Operette in 3 Akten (Text: dies.) UA 5. 10. 1922 Neues Operettentheater Berlin; Charlie. Operette in 3 Akten (Text: Georg Okonkowski u. Richard Bars) UA 1923 ebd.; Die verfolgte Unschuld. Operette in 3 Akten (Text: Hans Hellmut Zerlett u. Harry Roberts) UA 1924 ebd.; Die vier Schlaumeier. Biedermeier-Posse in 3 Bildern (Text: Bruno Decker u. Richard Bars) UA 11. 9. 1924 Residenztheater Berlin; Adrienne. Operette in 3 Akten (Text: G¨unther Bibo u. Alexander Pordes-Milo nach dem St¨uck „Adrienne Lecouvreur“ von E. Scribe u. E. Legouv´e) UA 24.

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Gotzel ¨ 4. 1926 Hamburg – Neubearbeitung (Text: Oskar Felix) UA 1936 Berlin; Die M¨anner der Manon. Operette in 3 Akten (Text: August Neidhart u. Robert Gilbert) UA 30. 9. 1928 Kleines Haus D¨usseldorf; Henriette Sontag. Operette in 3 Akten (Text: G¨unther Bibo) UA 20. 1. 1929 Altenburg – Neufassung als: Die g¨ottliche Jette. Posse mit Musik in 4 Bildern (Text: ders. u. Emil Rameau) UA 31. 12. 1931 Schillertheater Berlin; Kom¨odie in Venedig. Operette in 3 Akten (Text: G¨unther Bibo u. Oskar Felix) UA 28. 4. 1930 Zentraltheater Magdeburg; F¨ur eine sch¨one Frau (Schwarze Husaren). Operette in 3 Akten (Text: dies. nach Leo Lenz) UA 11. 3. 1931 Operettentheater Braunschweig; Hochzeit auf Japata. Operette in 3 Akten (Text: Jan van Hern) UA 13. 11. 1931 Zentraltheater Magdeburg; Der Page des K¨onigs. Operette in 6 Bildern (Text: Oskar Felix u. Josef Rheinberg) UA 1933 Berlin; Akrobaten des Gl¨ucks. Operette in 6 Bildern (Text: Oskar Felix nach Emil Pohl) UA 22. 9. 1933 Komische Oper Berlin; Der goldene Pierrot. Operette in 8 Bildern (Text: Oskar Felix u. Otto Kleinert) UA 31. 3. 1934 Theater des Westens Berlin; Schach dem K¨onig! Operette in 3 Akten (Text: Paul Harms nach dem Lustspiel von Hippolyt A. Schaufert) UA 16. 5. 1935 Volksb¨uhne Berlin; Sensation im Trocadero (Der verliebte Wauwau). Operette in 7 Bildern (Text: Oskar Felix) UA 19. 1. 1936 Stadttheater Stettin; Tanz der Herzen. Operette in 3 Akten (Text: ders.) UA 3. 11. 1940 ebd.; Der Thespiskarren (Die Primadonna). Operette in 3 Akten (Text: Komponist u. Emil F. Malkowsky) UA 1950 Heidelberg; Liebe im Dreiklang. Operette in 3 Akten (Text: Komponist u. Emil F. Malkowsky) UA 15. 11. 1950 Stadttheater Heidelberg. Literatur: MGG 27,1217. Gotzel, ¨ Sascha, geb. 1970 Wien; Dirigent. Nach seinem Violinstudium an der Musikhochschule Graz Ausbildung an der Juilliard School in New York u. auf Einladung von Seiji Ozawa Fellowship-Dirigent in Tanglewood, weitere Studien u. a. bei Zubin Mehta, Riccardo Muti u. als Meistersch¨uler von Jorma Panula an der Sibelius-Akademie in Finnland. Dirigent versch. Orchester, u. a. des Wiener Kammerorchesters, des Tonk¨unstler Orchesters Nieder¨osterreich, des Moskauer Symphonie-Orchesters, der Berliner Symphoniker u. des Basler Symphonieorchesters. Ab 2001 wiederholt an der Wiener Volksoper, weitere Opern-Dirigate u. a. an der Wiener Staatsoper, am Tiroler Landestheater Innsbruck u. am Stadttheater Luzern. Seit

Gotzen ¨ 2007 Chefdirigent des finnischen Kuopio Symphonieorchesters, seit 2008 K¨unstlerischer Leiter u. Chefdirigent des Borusan Philharmonischen Orchesters in Istanbul. Gotzen, ¨ Guido, geb. 31. 12. 1959 D¨usseldorf, gest. 16. 11. 2005; S¨anger. Studierte zun¨achst Rechtswissenschaften, dann Gesangsstudium bei Josef Metternich in K¨oln, 1987 Mitglied des Opernstudios der K¨olner Oper, 1988/89 am Stadttheater Bern, 1989–94 Mitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1993/94 als Gast u. seit 1994 bis zu seinem fr¨uhen Tod Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1771; In memoriam ~ (in: Opernhaus Magazin Z¨urich 5) 2005/06. Goetzke, Bernhard, geb. 5. 6. 1883 Danzig, gest. 7. 10. 1964 Berlin; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht, Debut in D¨usseldorf, anschließend in Hagen/Westfalen, Dresden u. an Max-Reinhardts B¨uhnen in Berlin, vor allem jedoch (Stummfilm)Schauspieler, stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der Filmschauspieler. Nach 1945 Ensemblemitglied des Berliner Schillertheaters. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Gotzl, ¨ Camilla [I,579], Todesdatum unbek. Bis 1903 am Theater des Westens engagiert. Nach ihrer Heirat mit dem S¨anger Reimar Poppe (1869–1927) mit ihm zus. 1906/07 am LortzingTheater in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1772. Gogg, Dieter (Ps. Robert Busch), geb. 15. 4. 1938 Leoben/Steiermark, gest. 2. 8. 2000 Graz; Komponist, Kabarettist und Autor. Vater von Moritz u. Sibylle G. 1954 Gr¨undung einer Jazzcombo, studierte ab 1956 Jura, 1958 Mitbegr¨under des Studentenkabaretts „Der W¨urfel“ in Graz, f¨ur das er Texte schrieb, komponierte u. als Klavierbegleiter auftrat. 1961–63 Engagement am Neuen Theater am K¨arntnertor in Wien, 1963–66 als Co-Autor, Komponist u. Pianist am neuen „W¨urfel“ im Caf´e Savoy in Wien. 1966 R¨uckkehr nach Graz, als Texter, Komponist, Klavierbegleiter u. Regisseur beim ¨ Rundfunk, Landesstudio Steiermark. DaOst. neben Texter u. Komponist f¨ur diverse Grazer u. Wiener Kabaretts.

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Gohde ¨ Literatur: OML; I. Fink, Von Travnicek bis ¨ Hinterholz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, 2000. Gogg, Moritz, geb. 2. 3. 1974 Graz; S¨anger. Sohn von Dieter G., Ausbildung als Pianist, 1993–97 Korrepetitor u. Musikalischer Leiter an den B¨uhnen Graz, Gesangsstudium an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, u. a. in der Liedklasse bei Walter Berry u. Robert Holl, weitere Studien in Meisterkursen u. a. bei Hilde Zadek, Thomas Hampson, Hans Hotter u. Wicus Slabbert. 1999–2001 Mitglied der Wiener Kammeroper, 2000/01 am Salzburger Landestheater, 2001–03 Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg u. seit 2003 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Gogg, Sibylle, geb. 1977 Graz; Schauspielerin. Tochter von Dieter G., Ausbildung in klassischem Ballett am Opernhaus Graz, VioloncelloStudium an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst sowie am Konservatorium ebd., 1995 Schauspielstudium in Wien. W¨ahrend der Ausbildung erste Auftritte u. a. am Wiener Volkstheater u. am Theater „Ph¨onix“ in Linz/Donau. 2004/05 am Tiroler Landestheater Innsbruck, danach freie Schauspielerin. Gogler, Peter, geb. 1. 12. 1938 Forst/Lausitz; Regisseur und Intendant. Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, 1965– 68 Regisseur am Landestheater Altenburg, ab 1968 am Landestheater Dessau, als Regisseur, ab 1971 Oberspielleiter u. stellvertretender Intendant, sp¨ater Operndirektor, ab 1981 auch Chefdramaturg u. 1983–92 Intendant, anschließend bis 2000 Leiter des K¨unstlerischen Betriebsb¨uros u. Chefdisponent. Gohde, Heidemarie, geb. 1953 Dresden; Schauspielerin und Regisseurin. Nach ihrer Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule „Ernst-Busch“ in Berlin Engagements am Deutschen Theater Berlin u. am Theater Leipzig. W¨ahrend einer Gastspielreise (1981) des Theaters Leipzig in der BRD blieb sie in Westdtl., sie spielte dann am Staatstheater Hannover, am Bremer Theater u. am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Seit 1997 freie Schauspielerin u. Regisseurin u. a. am E. T. A.Hoffmann-Theater in Bamberg u. Dozentin an der Schauspielschule Mainz.

Gohde

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Goldberg

Gohde, Rainer, geb. 7. 3. 1948; Schauspieler und Regisseur. Abgeschlossenes Chemiestudium an der Technischen Univ. Dresden, danach 1973–75 Schauspieleleve am Stadttheater Freiberg/Sachsen u. an den St¨adtischen B¨uhnen Quedlinburg, 1975–78 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1978–86 am Kleisttheater Frankfurt/Oder, 1986–91 freier Regisseur, Schauspieler u. Chansoninterpret u. a. in Berlin, Magdeburg, Frankfurt/Oder u. Brandenburg, 1991–98 als Regisseur, Schauspieler u. Schauspieldirektor am Mitteldeutschen Landestheater Wittenberg, danach als Regisseur u. Schauspieler u. a. am Kurtheater Bad Schmiedeberg bei Wittenberg.

Goldau, Friedrich Franz [I,580], Todesdatum unbek. Lebte um 1960 in Essen-Katernberg. Literatur: DLL 20. Jh. 11,470.

Gohl, Verena-Barbara, geb. 1959 Winterthur; S¨angerin. Ausbildung an den Musikhochschulen in Z¨urich u. M¨unchen, Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, Gasts¨angerin u. a. an den Stadttheatern in Augsburg, Heidelberg u. Luzern, vor allem Konzertu. Lieds¨angerin. Sp¨ater Ausbildung als Atemtherapeutin, seit 2005 mit eigener Praxis. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1773.

Goldbeck, Eduard [I,580], gest. 1933 oder 1934 in den USA. Er war mit der Schauspielerin u. S¨angerin Lina Abarbanell verheiratet. Literatur: DLL 20. Jh. 11,474.

Gold, K¨athe (eigentl. Katharina Stephanie) [I,579], gest. 11. 10. 1997 Wien. 1925 Debut u. Engagement bis 1927 am Stadttheater Bern, 1927/28 in M¨onchengladbach, 1928–31 am Lobe-Theater Breslau, 1931–35 an den M¨unchner Kammerspielen, als Gast auch am Theater in der Josefstadt in Wien u. 1932/33 am Staatstheater Berlin, ebd. 1934–44 Mitglied. 1944–46 Ensemblemitglied u. danach wiederholt als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, ab 1947 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, Gastauftritte u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Schauspielhaus D¨usseldorf u. bei den Festspielen Bad Hersfeld. 1985 nahm sie ihren B¨uhnenabschied, gastierte aber 1991 mit einer szenischen Lesung am Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: Henschel Theaterlex. 270; Rischbieter 524; LThInt 328; TdS; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999. R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

Goldbach, Lukas, geb. 7. 10. 1981 Riegelsberg/Saarland; Schauspieler und Regisseur. 1995–2002 am Jugendclub des „theaters uberzwerg“ in Saarbr¨ucken u. in der Spiel¨ zeit 2002/03 als Schauspieleleve ebd., 2003–07 Schauspielstudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover. W¨ahrend des Studiums Gastvertr¨age am Schauspielhaus Hannover u. am Theater der Jugend in Wien, 2007–11 als Schauspieler u. in der letzten Saison auch als Regisseur am Theater Vorpommern in Greifswald u. seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen.

Goldbeck, Lina [I,580], gest. 6. 1. 1963 New York. Nach Auftritten in London seit 1904 in den USA, u. a. am Irving Place Theater u. an der Metropolitan Opera, 1934 nahm sie ihren B¨uhnenabschied, danach Musicalproduzentin. Sie war mit dem Journalisten Eduard Goldbeck verheiratet, die gemeinsame Tochter, Eva (geb. 1901) war Schriftstellerin u. von 1933 bis zu ihrem Tod 1936 mit dem amerikanischen Komponisten Marc Blitzstein verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 1,1 (unter Abarbanell). Goldberg, Heinz, geb. 30. 5. 1891 K¨onigsberg, gest. 2. 7. 1969 Berlin; Schauspieler, S¨anger, Regisseur und Drehbuchautor. Neffe von Albert u. Jacques G., studierte Literaturgeschichte, Philosophie u. Musik, Schauspielausbildung, 1913/14 erstes Engagement am Rhein-Mainischen Verbandstheater in Frankfurt/Main, Freiwilliger im 1. Weltkrieg. Ab 1918 in Berlin, 1918/19 als Regisseur u. Schauspieler am Rose-Theater u. am Walhalla-Theater, 1919 als Schauspieler am Phantastischen Theater. 1919 Mitbegr¨under u. bis 1921 Oberspielleiter des Neuen Volkstheaters Berlin u. der Volksb¨uhne Norden, Pankow. 1922 zus. mit Ferdinand Bruckner Gr¨under des Renaissance-Theaters, ebd. auch als Regisseur. 1924 Gr¨under der Neuen Schauspielschule Berlin. 1925/26 Regisseur u. Dramaturg am Lessing-Theater, 1926/27 Oberspielleiter der Hamburger Kammerspiele, 1929–31

Goldberg Regisseur am Theater in der Klosterstraße in Berlin. 1930–33 Ko-Autor von Drehb¨uchern. Nach dem Ausschluß aus der Reichsfilmkammer im Mai 1933 Emigration nach Prag, Den Haag, Wien u. Rom, 1936 in die UdSSR, Leiter der Drehbuchabteilung einer Internationalen Filmproduktionsfirma auf der Krim, 1936/37 in Moskau. 1937 Emigration nach Wien, weiter in die Schweiz, nach Italien, Paris u. 1939 schließlich nach England, bis 1946 in Oxford, danach in London, vorwiegend Schriftsteller. 1956 R¨uckkehr nach Dtl., zuerst Radio- u. Fernseht¨atigkeit in M¨unchen, ab 1963 Kunstrestaurator in Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,323; DLL 20. Jh. 11,476; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Goldberg, Jacques [I,580], gest. 26. 9. 1934 Berlin. 1896–1900 Direktor des Stadttheaters Stettin, 1907–10 Oberspielleiter in Colmar/ Elsaß, 1910–13 als Direktor u. Oberregisseur an der K¨oniglichen Oper in Stockholm, 1913 als Oberregisseur an der Quindan-Oper in London, sp¨ater in derselben Funktion am Stadttheater Elberfeld u. 1919/20 an der Finnischen Oper in Helsinki. Literatur: Ulrich 1,623. Goldberg, Michael, geb. 27. 5. 1959 Basel; Schauspieler. 1981–84 Ausbildung an der Neuen M¨unchner Schauspielschule, 1984–87 erstes Engagement am Stadttheater Hildesheim, 1987/88 am Alten Schauspielhaus Stuttgart, 1988–92 u. 1996–99 Ensemblemitglied sowie 2002 u. 2003 als Gast am Nationaltheater Mannheim, 1993–96 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 2000/01 an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin, wiederholt als Gast am Residenztheater M¨unchen, am Schauspiel K¨oln u. am Deutschen Theater Berlin. Seit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Frankfurt/ Main. Literatur: TdS. Goldberg, Reiner, geb. 17. 10. 1939 Crostau/ Oberlausitz; S¨anger. Gelernter Schlosser, Ausbildung bei Arno Schellenberg an der Hochschule f¨ur Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. 1966 Debut u. 1967–73 Engagement an den Landesb¨uhnen Sachsen in Dresden-Radebeul, 1973–81 an der Staatsoper Dresden u.

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Goldmann seit 1981 Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, wo er bereits seit 1977 als Gast engagiert war. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1774. Golden, Tania, geb. 16. 8. 1966 Sydney/Australien; Schauspielerin, S¨angerin und Regisseurin. Besuchte das Lyc´ee Fran¸cais de Vienne in Wien, Ausbildung an der Schauspielschule am Schubert Konservatorium Wien u. in der MusicalKlasse der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst ebd., weitere Studien in K¨oln, Los Angeles u. Paris. 1988–92 mit St¨uckvertr¨agen in Wien u. a. am Ensembletheater, am Jura-Soyfer-Theater, an der Wiener Kammeroper u. am Stadttheater Luzern. 1992–99 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt Wien, danach freie Schauspielerin. Seit 2001 auch als Regisseurin t¨atig, u. a. am Wiener „Rabenhof“, bei den Shakespeare-Festspielen auf der Rosenburg/Nieder¨ost. (2005 u. 2006 als Co-Regisseurin). Seit 1990 zahlreiche Konzert-, Film- u. Fernsehauftritte. Goldflies, Jacob, geb. 2. 12. 1899 Terebowlja/ Galizien (heute Ukraine), gest. 1978 New York; Schauspieler und Theaterleiter. Seit Anfang der 1920er Jahre in Wien, Mitglied des „Vereins f¨ur J¨udisch-Dramatische Kunst“, 1927 Gr¨under u. bis 1938 K¨unstlerischer Direktor der „J¨udischen K¨unstlerspiele“ im Nestroyhof. 1939 Emigration nach Italien, in die Schweiz u. nach Frankreich, wo er in einem Versteck u¨ berlebte. 1945 oder 1946 Flucht nach New York, ebd. nicht mehr b¨uhnent¨atig. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,324; B. Dalinger, Quellenedition zur Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 2003. Goldmann, Erna (Ps. Erni Mangold) [I,581], Ausbildung an der Schauspielschule Krauss, 1946–56 Mitglied am Theater in der Josefstadt in Wien, 1955–63 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, danach am Schauspielhaus D¨usseldorf, dann Engagements in Wien u. an B¨uhnen in Dtl., 1972 Schauspiellehrerin am Salzburger Mozarteum, an der Schauspielschule Helmuth Krauss u. 1976–95 am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Von 1958 bis 1978 war sie mit dem Schauspieler Heinz Reincke verheiratet. Sie ist (2013) noch immer b¨uhnent¨atig, u. a. am Wiener Theater in der Josefstadt. 2011 erschienen ihre Erinnerungen (aufgezeichnet von Doris Priesching) „Lassen Sie mich in Ruhe“.

Goldmann Goldmann, Helmut, geb. Februar 1925 Oberschlesien; S¨anger und Theaterdirektor. Nach dem 2. Weltkrieg Lehrer, 1951–54 Gesangsausbildung in Leipzig, 1954 erstes Engagement an der Staatsoper Dresden, dann in Senftenberg, Bautzen u. 1970 an der Landesb¨uhne Sachsen in Radebeul, 1974–90 Direktor der Felsenb¨uhne Rathen. Goldner, Carl (auch Charles), geb. 7. 12. 1900 Wien, gest. 15. 4. 1955 London; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Erste Engagements als S¨anger an den Stadttheatern Salzburg (1920/21) u. Bielitz (1922/23), 1923–25 als Regisseur u. Schauspieler am Stadttheater Ulm, 1925/26 am Stadttheater Cottbus, 1926–28 am Schauspielhaus Pforzheim, 1928–33 am Schauspielhaus Z¨urich, zuerst als Schauspieler u. ab 1929 auch als Regisseur, 1933–38 als Oberspielleiter der Operette u. S¨anger am Stadttheater ebd., 1938 Emigration nach England, versch. B¨uhnenauftritte u. Filmschauspieler. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,324. Goldschmidt, Berthold, geb. 18. 1. 1903 Hamburg, gest. 17. 10. 1996 London; Komponist, Dirigent und Pianist. Sohn des Kaufmanns Adolf Michael G. u. der Henriette, geb. Wiesner. 1918–21 Unterricht in Harmonielehre u. Kontrapunkt bei Werner Wolff, studierte ab 1922 Kunstgeschichte u. Philosophie an der Univ. Hamburg, ab Herbst Musikstudium an der Berliner Musikhochschule, u. a. Komposition bei Franz Schreker, Dirigieren bei Rudolf Krasselt u. Julius Pr¨uwer. 1924 als Korrepetitor-Volont¨ar kurze Zeit am Theater in Dessau, 1925–27 in der selben Funktion an der Berliner Staatsoper, u. a. Korrepetitor bei den Proben f¨ur die UA von Alban Bergs Oper „Wozzeck“, spielte bei den ersten Auff¨uhrungen Celesta. Ab 1926 Auff¨uhrungen eigener Kompositionen, 1927–29 Kapellmeister u. K¨unstlerischer Berater von Carl Ebert am Hessischen Landestheater Darmstadt, 1931–33 musikalischer Assistent von Ebert an der St¨adtischen Oper Berlin. Im Oktober 1935 Flucht nach England, Musiklehrer u. Lied-Korrepetitor. 1944–47 musikalischer Leiter der dt. sprachigen Abteilung der BBC London, sp¨ater vorwiegend Konzertdirigent. Er war seit 1936 mit der S¨angerin Elisabeth Karen, geb. Bothe (1910–1979) verheiratet. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): F. Hebbel, Herodes und Marianne. B¨uhnenmusik, UA 26. 4. 1925 Schauspielhaus (oder Schiller-Theater) Berlin; Der gewaltige Hahnrei. Musikalische

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Goldschmidt Tragikom¨odie in 3 Akten (Text: Komponist nach Le cocu magnifique von F. Crommelynck ¨ in der dt. Ubersetzung von E. Bachrach) UA 14. 2. 1932 Nationaltheater Mannheim; Beatrice Cenci. Oper in 3 Akten (Text: Martin Esslin nach The Cenci von P. B. Shelley) UA [konzertant] 16. 4. 1988 Queen Elizabeth Hall London – UA [szenisch] 10. 9. 1994 Landestheater Magdeburg. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,325; K. Csip´ak, ~ im Exil. Der Komponist im Gespr¨ach u¨ ber Musiker-Exil u. Musikleben (in: Verdr¨angte Musik. Berliner Komponisten im Exil, hg. H. Traber u. E. Weingarten) 1987; ~ (hg. S. Hilger u. W. Jacobs) 1993; ~. Komponist u. Dirigent. Ein Musiker-Leben zwischen Hamburg, Berlin u. London (hg. P. Petersen u. der Arbeitsgruppe Exilmusik [...] der Univ. Hamburg) 1994 (2., korrigierte u. erweiterte Auflage 2003); Jahrzehntelang vergessen. Der Komponist ~ im Gespr¨ach mit Burkhard Laugwitz (in: Das Orchester 43) 1995; B. Busch, „Verbitterung ist selbstzerst¨orerisch“, ~ – Komponist, Dirigent, Zeitzeuge (in: Z¨undende Lieder – Verbrannte Musik [...], hg. P. Petersen) 1995; J. Raab Hansen, NS-verfolgte Musiker in England. Spuren dt. u. o¨ st. Fl¨uchtlinge in der britischen Kultur, 1996 (zugleich Diss. Hamburg 1995); St. Hanheide, Deformation des Lebensweges. Folgen des Nationalsozialismus f¨ur die Komponisten in Dtl. vor u. nach 1945 (in: Theorie u. Praxis der Musik. Freundesgabe f¨ur Ingolf Henning zur Emeritierung, hg. H. Kinzler) ¨ 1997; K. Lessing, Von den Uberlebenden lernen – Beobachtungen u. Erfahrungen aus meiner Zus.arbeit mit ~, Ignace Strasfogel u. Herbert Fromm (in: Musik – Macht – Mißbrauch. Bericht zum Kolloquium [...] f¨ur zeitgen¨ossische Musik 6.–8. Oktober 1995) 1999; J. Raab Hansen, Komponisten im englischen Exil (ebd.); U. Kienzle, Wo bleibt da der ber¨uhmte „Zeitwille“? Romantische Enklaven im Musiktheater der Moderne (in: U. Bermbach, Oper im 20. Jh. Entwicklungstendenzen u. Komponisten) 2000; B. Busch, ~s Opern im Kontext von Musik- u. Zeitgeschichte, 2000 (zugleich Diss. Hamburg 1999); dies., „Ich bin ein kleines, fließendes Gew¨asser ...“ Auf den Spuren von ~. Einf¨uhrung in die Ausstellung „B. G. Vergessen u. wiederentdeckt. Ann¨aherung an Leben und Werk“ (in: B. B., Felix Mendelssohn Bartholdy u. ~. Zwei Klassiker ihrer Zeit) 2004; K. Lessing, ~ (in: Franz Schrekers Sch¨uler in Berlin [...], hg. D. Schenk, M. B¨oggemann u. R. Cadenbach) 2005; B. Busch, ~s B¨uhnenschaffen im Kontext

Goldschmidt der zwanziger u. dreißiger Jahre (in: „Wohin geht der Flug? Zur Jugend“. Franz Schreker u. seine Sch¨uler in Berlin, hg. D. Schenk u. M. B¨oggemann) 2009. Goldschmidt (Ps. Faber), Hermann [I,582], gest. nach 1934 Berlin m¨oglich. Lebte seit 1909 als freier Schriftsteller in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 8,187 (unter Faber). Goldschmidt, Miriam (eigentl. Heidemarie), geb. 8. 7. 1947 Frankfurt/Main; Schauspielerin und Regisseurin. 1966–68 Ausbildung bei Jacques Lecoq in Paris, 1968/69 erstes Engagement am Landestheater Darmstadt, 1969 an den M¨unchner Kammerspielen, 1969–71 in Basel. Ab 1971 Mitglied von Peter Brooks „Centre international de cr´eations th´eaˆ trales“ in Paris. 1981–87 Ensemblemitglied der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin, wo sie u. a. Bruce Myers’ Zweipersonen-Bearbeitung von An-Skis „Der Dibbuk“ inszenierte u. damit zus. mit Urs Bihler an verschiedenen B¨uhnen gastierte. 1988–91 am Theater Basel, als Regisseurin u. a. am Theater Neumarkt in Z¨urich, am Pfalztheater Kaiserslautern, am Stadttheater Konstanz u. auf der Darmst¨adter MollerhausB¨uhne. Literatur: TdS. Goldschmidt, Moritz [I,583], gest. 6. 6. 1934 Frankfurt/Main. Mitarbeiter verschiedener Zei¨ tungen u Zeitschriften, u. a. „Uber Land und Meer“, „Frankfurter Zeitung“ u. „Wiener Morgen-Zeitung“. Literatur: DLL 20. Jh. 11,504. Goldschmidt, Walter Herbert, geb. 16. 3. 1917 Wien, gest. 26. 2. 1986 Graz; Dirigent. Ausbildung an der Wiener Musikakademie, Studium der Musikwissenschaft an der dortigen Univ., kurze T¨atigkeit an der Volksoper ebd., 1945–54 u. seit 1959 bis zu seinem Tod Studienleiter u. Kapellmeister an den Vereinigten B¨uhnen Graz, 1954–59 Dirigent am Staatstheater Karlsruhe. ¨ Literatur: OML. Goldschmidt, Wilhelm [I,583], gest. 26. 4. 1921 Aschaffenburg/Bayern. Literatur: DLL 6,582. Goldschmit-Jentner, Rudolf [I,584], gest. 26. 2. 1964 M¨unchen. Nach 1945 Linzenztr¨ager mehrerer Verlage, Mitbegr¨under des „Heidelberger Tageblattes“. Literatur: DLL 20. Jh. 11,507.

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Golling Golkowski, Gunnar, geb. um 1976 Bergisch Gladbach/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. 1996–2000 Ausbildung an der „Schule des Theaters im Theater der Keller“ in K¨oln, 2000–02 erstes Engagement an der Neuen B¨uhne Senftenberg/Brandenburg, seit 2002 Ensemblemitglied des Staatstheaters Cottbus. Gollasch, J¨org, geb. 1967 Peine/Niedersachsen; Musiker und Komponist. Studierte 1989– 96 Musik im Rahmen des Studiengangs Angewandte Kulturwissenschaften an der Univ. Hildesheim. Kompositionen f¨ur verschiedene Theater u. a. in G¨ottingen, D¨usseldorf, Krefeld. u. Osnabr¨uck. 1997–99 Musikalischer Leiter der Baracke am Deutschen Theater Berlin, Zus.arbeit mit Thomas Ostermeier, 1999–2002 Hauskomponist an der Berliner Schaub¨uhne. Seit 2002 freier Komponist, Arrangeur u. Produzent an versch. Theatern, u. a. am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Hamburg, am Berliner Ensemble, am Deutschen Theater Berlin, an den Kammerspielen u. am Residenztheater M¨unchen u. am Schauspielhaus Bochum. Zus.arbeit mit den Regisseuren Karin Beier, Claus Peymann, Philip Tiedemann, Dieter Giesing, Wulf Twiehaus, Tom K¨uhnel u. Thomas Langhoff. Golling, Alexander [I,584], gest. 28. 2. 1989 Rottach-Egern/Oberbayern. 1938–45 Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels. Nach 1945 in einem amerikanischen Gefangenenlager, nach der Entlassung einige Zeit Spielverbot, sp¨ater auf Tournee u. als Gast u. a. bei den Festspielen in Wunsiedel, Jagsthausen u. an der Kleinen Kom¨odie in M¨unchen. Nach einem Schlaganfall 1982 zog er sich von der B¨uhne zur¨uck. Literatur: Ulrich 1,625; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Golling, Claudia, geb. 17. 2. 1950 M¨unchen; Schauspielerin. Ballettunterricht, Schauspielunterricht bei Annemarie Hanschke u. ihrem Vater Alexander G., 1967 Debut bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall, 1968/69 am Stadttheater Landshut, dann am Schauspielhaus D¨usseldorf, bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen, in M¨unchen am Deutschen Theater, am Intimen Theater u. an der Kleinen Kom¨odie sowie auf Tourneen.

Gollmann Gollmann, Elfriede s. Hartmann-Gollmann, Elfriede. Gollner, Amadeus, geb. in G¨orlitz; Schauspieler. 1989–93 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, Abteilung Rostock. 1991–93 am Volkstheater Rostock, 1993–99 am Staatstheater Kassel, 1999– 2002 Ensemblemitglied des Burgtheaters Wien, 2006–08 am Nationaltheater Mannheim u. ab der Spielzeit 2008/09 am Staatstheater Cottbus. Golonka, Wanda, geb. 13. 11. 1958 Lyon/ Frankreich; Choreographin und Regisseurin. Ausbildung im klassischen Ballett u. zeitgen¨ossischen Tanz u. a. am Centre de Danse International bei Rosella Hightower in Cannes, am Centre de Mimodrame bei Marcel Marceau in Paris u. an der Folkwang Musikhochschule in Essen. Gr¨undete 1986 zus. mit dem bildenden K¨unstler VA (Volker Armin) W¨olfl die Gruppe „Neuer Tanz“ in D¨usseldorf, die sie bis 1995 leitete. 1999/2000 „artist in residence“ am M¨unchner Marstall, 2001–09 Choreographin u. Hausregisseurin am Schauspielhaus Frankfurt/Main. Ab 2010 in Berlin, entwickelt grenz¨uberschreitende Arbeiten zwischen Tanz, Performance, Musik u. Text. Am 28. 4. 2010 fand die UA von „RRUNGS! – Eine Raumerkundung“ an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin statt. Golovneva, Olesya, geb. 1980 Pskov/Rußland; S¨angerin. 1997–2004 Ausbildung (Gesang u. Regie) am Konservatorium Nikolai RimskijKorsakow in St. Petersburg, erste Auftritte ebd. an der Oper, danach Studium an der Musikuniv. Wien bei Robert Holl, 2005/06 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, als Gast u. a. an der Volksoper ebd., an der Staatsoper u. an der Deutschen Oper Berlin, seit 2010 wiederholt an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg, in K¨oln u. an der Staatsoper Dresden. Goltz, Joachim Freiherr von der [I,586], gest. 1. 4. 1972 Obersasbach/Baden-W¨urttemberg. Lebte seit 1919 als freier Schriftsteller in Obersasbach. Literatur: DLL 20. Jh. 11,555. Goltz, Joachim, geb. 1973 Mannheim; S¨anger. 1999–2004 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Detmold bei Ingeborg Russ u. Caroline Thomas, Mitglied der Detmolder Opernschule, 2004–07 erstes Engagement am Thea-

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Golz-Goldlust ter Freiberg/Sachsen, 2007–09 am Theater Detmold, 2009–11 am Theater W¨urzburg u. seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Als Gast u. a. in Hannover, Saarbr¨ucken, Mannheim, Weimar, Erfurt, Bremerhaven u. Heidelberg. Goltz, Karin, geb. um 1960; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart bei Josef Traxel, S´andor K´onya u. in Meisterkursen bei Birgit Nilsson u. Josef Metternich. 1984 Debut u. Engagement bis 1986 am Landestheater Detmold, danach freie S¨angerin, u. a. an den Stadttheatern in Regensburg, W¨urzburg, St. Gallen, am Tiroler Landestheater Innsbruck, am Staatstheater Schwerin u. an der Wiener Volksoper, wo sie u. a. am 18. 1. 1993 in der UA der Oper „Gomorra“ von Karl Heinz (KH) Gruber die Roller der „Valentine“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1778. Goltz, Maria [I,586], gest. 29. 10. 1954 Wien. Bis zu ihrem Tod Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Literatur: Ulrich 2,1223 (unter Mell). Goltz, Richard (eigentl. Paul Israel Goldst¨ucker), geb. 3. 8. 1875 Breslau, gest. Februar 1943 KZ Auschwitz; Schauspieler und Regisseur. 1902/03 am Stadttheater in St. Gallen, 1904/05 am Kurhaus-Theater in Davos, 1908/09 als Regisseur u. Schauspieler am Stadttheater Hirschberg/Niederschlesien, 1910/11 auf Tournee, 1911/12 als Schauspieler am Kom¨odienhaus in Frankfurt/Main, 1912–14 gastierend. 1915–19 in Kiel, 1921/22 als Regisseur u. Schauspieler an den Vereinigten Theatern Zoppot u. Danzig, 1928/29 am Theater des Westens Berlin, danach vorwiegend Filmschauspieler. Um 1935 Ausschluß aus der Reichstheateru. Reichsfilmkammer, Anfang J¨anner 1943 nach Auschwitz deportiert. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,327. Golz, Bruno (Ernst Ludwig) [I,586], gest. 7. 9. 1955 Leipzig. Literatur: DLL 20. Jh. 11,557. Golz-Goldlust, Marianne (K¨unstlername Marianne Tolska, geb. Maria Agnes Belokosztolszky), geb. 30. 1. 1895 Wien, gest. 8. 10. 1943 Prag-Pankraz; S¨angerin. Gesangs- u. Tanzausbildung, 1921 Debut als Mitglied des Wiener Raimund-Theaters bei einem Gastspiel in

Gombert Linz, 1922–24 Ensemblemitglied am Stadttheater Salzburg, 1924 heiratete sie in 3. Ehe Hans Werner Golz-Goldlust, Gesch¨aftsf¨uhrer der Zeitschrift „Literarische Welt“ in Berlin, 1934 emigrierte das Paar nach Prag, 1939 Flucht des Ehemannes nach England, sie blieb in Prag, Mitglied einer Widerstandsgruppe, die Juden zur Flucht aus Prag verhalf. Im November 1942 von der Gestapo verhaftet, am 18. 5. 1943 „wegen der Beg¨unstigung von Reichsfeinden“ zum Tode verurteilt. Literatur: „Ich war gl¨ucklich bis zur letzten Stunde“ ~ 1895–1943 (hg. R. Golz) 2004; A. Meckel, „Der Gerechtigkeit freien Lauf zu lassen“. Die Justizmorde an Oskar L¨owenstein u. ~ durch das Sondergericht Prag 1943 (hg. E. R. Wiehn) 2009. Gombert, Hans, geb. 24. 6. 1916 Greifswald, gest. 1991 in den USA; Schauspieler. Sohn von Wilhelm G., erste Auftritte in Berlin, 1939 von der Wehrmacht eingezogen, dann aber als „Mischling“ wieder entlassen, um 1940/41 als „Halbjude“ aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, sp¨ater zwangsverpflichtet f¨ur die Bautruppe „Organisation Todt“, kurze Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1947/48 am Kreistheater Stollberg/Erzgebirge, 1948–50 am Stadttheater D¨obeln/Sachsen u. ab 1958 in Chicago. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,327. Gombert, Wilhelm, geb. 2. 9. 1886 Berlin, gest. 16. 4. 1964 Chicago/Illinois; S¨anger. Zun¨achst Apothekerlehre, dann Anstreicher, Gesangsausbildung in Berlin, 1909/10 erstes Engagement am dortigen Belle-Alliance-Theater, 1910/11 an der Volksoper ebd., 1913–21 Mitglied am Stadttheater Mainz, 1921–26 Ensemblemitglied am Opernhaus K¨oln, wo er u. a. am 27. 3. 1924 in der UA von Franz Schrekers Oper „Irrelohe“ mitwirkte, 1926–34 an der St¨adtischen Oper Berlin, dort sang er u. a. am 13. 11. 1928 in der UA von Julius Bittners Oper „Die Mondnacht“ u. am 29. 10. 1932 in der UA von Schrekers Oper „Der Schmied von Gent“ den Henker J. Hessels. Gleichzeitig Gastengagements an der Covent Garden Opera in London (1927/28), bei den Festspielen in Zoppot/Polen, in Amsterdam, Br¨ussel u. Barcelona. 1934 an der St¨adtischen Oper Berlin entlassen (wegen seiner j¨udischen Ehefrau), 1934/35 an der dortigen Volksoper u. danach noch Auftritte im Rahmen des J¨udischen Kulturbundes. 1937 Ausschluß aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer. Konnte mit Gelegenheitsarbeiten in

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Goos Berlin u¨ berleben, nach dem 2. Weltkrieg folgte er seiner Frau, die schwedische Staatsb¨urgerin war, zus. mit den Kindern ins schwedische Exil nach, wo er f¨ur das Seefahrtsmuseum in Stockholm Modellschiffe baute, nach 1948 Emigration in die USA, Gesangslehrer in Chicago. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1779; Hdb. Exiltheater 1,327. Gonda, Anna, geb. 28. 1. 1950 Miskolc/Ungarn; S¨angerin. 1969–74 Ausbildung an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest u. 1974–76 in der Opernklasse von Dagmar Freiwald-Lange in Berlin, 1976–78 erstes Engagement am Stadttheater Rostock, 1978–80 am Stadttheater Klagenfurt u. gleichzeitig (1978– 81) am Konservatorium in Gy¨or t¨atig, 1981–98 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen sang sie am 7. 8. 1984 in der UA der Oper „Un Re in ascolto“ von Luciano Berio die Rolle der Gattin des Prospero, am 20. 5. 1995 wirkte sie am Theater an der Wien in der UA von Adriana H¨olszkys Oper „Die W¨ande“ mit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1780. Gondolf, Tobias, geb. 1978 Hildesheim; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Staatstheater Stuttgart, 2006–11 Ensemblemitglied an der Badischen Landesb¨uhne Bruchsal, seit 2011 freier Schauspieler, u. a. am Staatstheater Darmstadt. Gonszar, Rudolf, geb. 14. 4. 1907 Berlin, gest. 19. 9. 1971 Frankfurt/Main; S¨anger. Gesangstudium an der Musikakademie Berlin u. a. bei Oscar Daniel, 1930–34 erstes Engagement am Deutschen Opernhaus Berlin, 1934/35 am Stadttheater K¨onigsberg u. 1935–69 Ensemblemitglied am Opernhaus in Frankfurt/Main, wo er u. a. am 20. 2. 1943 in der UA der Oper „Die Kluge“ von Carl Orff die Rolle des K¨onigs kreierte. 1940–42 Engagement an der Wiener Staatsoper, 1955–61 Gastengagement an der Staatsoper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1781. Goos, Winfried Peter, geb. 1. 3. 1981 Aurich/Ostfriesland; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Rostock, w¨ahrend des Studiums Auftritte am Jungen Theater G¨ottingen, am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, am Volkstheater Rostock, am Theater Osnabr¨uck u. am Maxim-

Gorbach Gorki-Theater Berlin, seit 2009 Ensemblemitglied am dortigen Berliner Ensemble. Gorbach, Josef [I,587], gest. 6. 11. 1977 Rankweil/Vorarlberg. 1912 Priesterweihe, 1924–31 Direktor der „Caritas“ Vorarlberg in Feldkirch, dann in Wien, k¨ummerte sich um provisorische Kirchengeb¨aude („Notkirchen“). Emigrierte 1938 in die Schweiz u. 1939 nach ¨ Pal¨astina. 1949 R¨uckkehr nach Ost., wo er in Bregenz, Innsbruck u. vor allem in Wien behelfsm¨aßige Notkirchen einrichtete. Seit 1971 lebte er in Vorarlberg. Literatur: DLL 20. Jh. 11,597. Gordon, Heinz [I,587], gest. 14. 6. 1944 KZ Theresienstadt. Seit seinem Debut 1892 als Schauspieler an versch. Theatern in Dtl., 1900/01 an den Vereinigten Dt. Theatern Milwaukee/USA, ab 1902 an versch. B¨uhnen in Berlin, 1909/10 als Dramaturg u. Oberspielleiter am Apollo-Theater, 1910–13 Direktor des Central-Theaters in Dresden. Ab 1913 wieder an Berliner B¨uhnen, nach 1916 Autor von B¨uhnenst¨ucken u. Drehb¨uchern f¨ur Stummfilme in Berlin-Charlottenburg. Ab 1931 wieder Schauspieler an Berliner B¨uhnen, seit 1930 auch Filmt¨atigkeit (als Drehbuchautor u. Darsteller). 1933 entlassen, um 1935 Ausschluß aus der Reichstheater-, Reichsfilm- u. Reichsschrifttumskammer, im September 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,329; DLL 20. Jh. 11,602; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008. Gorges, Ingolf (Ingo), geb. 8. 5. 1940 Kloster Gr¨oningen/Sachsen-Anhalt, gest. 24. 5. 2008 Berlin; Schauspieler. 1958–61 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, erste Engagements am Theater der Freundschaft, am Deutschen Theater u. am Friedrichstadtpalast, alle Berlin, seit 1969 Mitglied des Schauspieler-Ensembles beim Fernsehen der DDR. Ende der ¨ 70er Jahre Ubersiedlung nach West-Berlin, u. a. Rundfunksprecher, B¨uhnenengagements u. a. in K¨oln, Frankfurt/Main, in Berlin an der Kom¨odie, am Renaissance-Theater, am Kabarett „Die Stachelschweine“ u. als Gast bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg. Literatur: Habel 127.

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Gorr Gorin, Igor, geb. 26. 10. 1904 Grodek/Ostgalizien (heute Ukraine), gest. 24. 3. 1982 Tucson/ Arizona; S¨anger. Sohn eines Rabbis, 1926–29 Ausbildung am Konservatorium in Wien u. a. bei Victor Fuchs. 1930 Debut an der Wiener Volksoper, 1930/31 in Aussig/Elbe, 1931/32 in Teplitz-Sch¨onau, 1932/33 in Gablonz u. als Gast am Deutschen Theater Prag. 1933 Emigration in die USA, vorwiegend Konzerts¨anger, sp¨ater Gesangslehrer an der Univ. von Arizona. Er komponierte Lieder. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1789. Gorina, Hanna, geb. 18. 11. 1891 Basel, gest. 15. 11. 1980 M¨unchen; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Basel, erste Auftritte in Z¨urich, 1924/25 an der Komischen Oper Berlin, 1925/26 am Theater am NollendorfPlatz ebd., 1926/27 am Landestheater Oldenburg, 1927/28 am Stadttheater Hagen/Westfalen, 1928–30 am Opernhaus in D¨usseldorf, 1930–34 am Stadttheater Mainz u. 1934–44 Mitglied am Staatstheater Kassel. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1789. Gorks, Wolfgang, geb. 1931; Schauspieler. Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Theater Dresden, 1953–57 am Staatsschauspiel Dresden, 1957/58 am Thomas-M¨untzer-Theater Eisleben, 1958–60 am Stadttheater Zwickau, dann Sprecher am Radio, 1962–77 an der Landesb¨uhne Sachsen, dann wieder in Dresden u. 2001–09 Ensemblemitglied des Schauspielhauses Frankfurt/Main. Gorny, Konstantin, geb. in Tambov/Rußland; S¨anger. Ausbildung am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau, 1993 Debut bei den Bregenzer Festspielen, danach versch. Gastengagements, seit 1997 Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe, daneben internationaler Gasts¨anger. Gorr, Manfred, geb. 1953 Merseburg/SachsenAnhalt; Schauspieler und Regisseur. 1974–78 Ausbildung an der Theaterhochschule Leipzig, 1978 Debut am Volkstheater Rostock, ebd. auch erste eigene Inszenierung, danach u. a. am Kabarett „Herkuleskeule“ in Dresden, am Mittels¨achsischen Theater Freiberg, an der Burghofb¨uhne Dinslaken, am Hessischen Landestheater Marburg u. seit Mitte der 90er Jahre regelm¨aßig als Schauspieler u. Regisseur an der Compagnie de Com´edie in Rostock. Literatur: Habel 128.

Gorter Gorter, Richard [I,588], gest. 23. 1. 1943 Kochel/Oberbayern. Gorvin, Carl (eigentl. Karl Egon Gl¨uckselig), geb. 15. 6. 1912 Hermannstadt, gest. 3. 6. 1991 Hannover; Cembalist und Dirigent. Bruder von Joana Maria G., studierte Musikwissenschaft an der Univ. Bukarest, 1934 Leiter des Deutschen Landestheater in Rum¨anien. Nach einem Dirigierkurs bei Clemens Krauss Korrepetitor in Kiel, dann Dirigent in Eger, Wuppertal, 1946 in G¨ottingen, 1951–53 st¨andiger Dirigent an der Staatsoper Berlin u. 1959–69 GMD am Pfalztheater Kaiserslautern. Gorvin, Joana Maria (eigentl. Maria Gerda Gl¨uckselig) [I,588], gest. 2. 9. 1993 Klosterneuburg/Nieder¨osterreich. Schwester von Carl G., 1948–51 am Staatsschauspiel M¨unchen, anschließend am Schloßpark- u. Schiller-Theater in Berlin sowie Gastengagements in Wien am Burgtheater u. am Theater in der Josefstadt, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Bei den Salzburger Festspielen verk¨orperte sie von 1978 bis 1982 j¨ahrlich die Rolle des „Glauben“ in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“. Zuletzt spielte sie 1992/93 in Botho Strauß’ St¨uck „Schlußchor“ (Regie: Luc Bondy) an der Berliner Schaub¨uhne. Literatur: Henschel Theaterlex. 274; Rischbieter 533; LThInt 334; E. Fuhrich, D. W¨unsche, ~. Eine Dokumentation, 1995; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Gosch, J¨urgen, geb. 9. 9. 1943 Cottbus, gest. 11. 6. 2009 Berlin; Schauspieler und Regisseur. 1962–64 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Erstes Engagement als Schauspieler am Theater Parchim/Mecklenburg, 1967–70 am Theater Potsdam, ebd. Debut als Regisseur. 1970–78 an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz. 1978 ubersiedelte ¨ G. nach Westdtl., Inszenierungen am Staatstheater Hannover, am Theater Bremen u. 1984 am Schauspiel K¨oln. 1984–88 Regisseur am Thalia-Theater Hamburg, 1987 Debut als Opernregisseur. 1988/89 Mitglied der k¨unstlerischen Leitung der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin. Danach freier Regisseur, u. a. am Schauspielhaus Bochum u. am Schauspiel Frankfurt/ Main, 1993–99 am Deutschen Theater Berlin, dann u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am

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Gotha Schauspielhaus Z¨urich u. 2006–09 Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 274; Rischbieter 533; Habel 128; LThInt 335; Y. Schwertfeger, Arbeitsanalyse des Probenprozesses von „Hier und Jetzt“ unter der Regie von ~ am Schauspielhaus Z¨urich (Diplomarbeit Wien) 2008; Bilder und Texte zu Inszenierungen von ~ 1978–2009 (in: Theater heute 8/9) 2009; F. Wille, Bis auf die Knochen. ~s ziviles Verm¨achtnis. Spielpl¨atze von unbek¨ummerter Verzweiflung (ebd.); A. Knabl, „Ich feg den Staub aus dieser Welt“. ~ inszeniert Shakespeare (Diplomarbeit Wien) 2010. Gossler, Stefan, geb. 1955 Siegen/NordrheinWestfalen; Schauspieler. 1977–80 Schauspielausbildung bei Else Bongers in Berlin, 1979–82 erstes Engagement am dortigen Grips-Theater, 1983 am „Institut f¨ur Lebensmut – Politisches Kabarett Berlin“, 1984–86 am Hansatheater ebd., 1987–89 Mitglied des Berliner Kabaretts „Die Stachelschweine“, danach u. a. wieder am Grips-Theater, am Hansatheater u. am St. Pauli-Theater in Hamburg. Gossmann, Hanswalter, geb. 28. 2. 1920 N¨urnberg, gest. 30. 12. 1999 ebd.; Schauspieler. Studierte Germanistik, Theater- u. Musikwissenschaft sowie Kunstgeschichte, 1945 Gr¨under u. Leiter der Studiob¨uhne der Univ. Erlangen, 1946–75 Leiter des „Theater der Jugend“ an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, an denen er seit 1948 als Schauspieler u. Spielleiter t¨atig war. Gossmann, Luzia M., geb. in Offenbach/ Main; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Studierte 1982–89 an der Kunstakademie D¨usseldorf, Meistersch¨ulerin von Karl Kneidl, 1987– 91 Assistenzen f¨ur B¨uhne u. Kost¨um u. a. an der Freien Volksb¨uhne Berlin, am D¨usseldorfer Schauspielhaus, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am Staatstheater Stuttgart u. am Schauspiel Bonn. Seit 1992 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin u. a. am Staatstheater Braunschweig, an den Stadttheatern in Konstanz, Bremerhaven, Klagenfurt, St. Gallen, am Theater der Altmark Stendal, am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel u. bei den Schloßfestspielen Neersen in Willich am Niederrhein. Gotha, Holger Christian, geb. 7. 12. 1960 M¨unchen; Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, parallel dazu studierte er Jura

Gotscheff u. Theaterwissenschaft. 1987 am Theater „Dramatisches Zentrum“ in Wien, 1988/89 am dortigen Theater in der Josefstadt, 1990 am „Der Kreis“ u. 1995 am Theater „Gruppe 80“. 1988– 91 als Schauspiellehrer an der Hochschule Graz. Vorwiegend Film- u. Fernsehschauspieler. Gotscheff, Dimiter, geb. 26. 4. 1943 Parwomaj/Bulgarien; Regisseur. Kam mit seinem Vater, einen Tierarzt, 1962 in die ehemalige DDR. Studierte 1 Semester Veterin¨armedizin an der Humboldt-Univ., dann Theaterwissenschaft. Sch¨uler u. Mitarbeiter von Benno Besson zuerst am Deutschen Theater, sp¨ater an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz. 1968 Regieassistent von Fritz Marquardt, Bekanntschaft mit Heiner M¨uller, dessen St¨ucke er seitdem immer wieder auff¨uhrt. Erste eigene Inszenierung in Nordhausen. 1979 R¨uckkehr nach Bulgarien, Regisseur in Russe, Sofia u. Vratsa. 1985 als Gastregisseur am K¨olner Schauspielhaus, blieb in Westdtl., freier Regisseur u. a. in Basel, Hannover, Bochum u. Hamburg. 1993– 96 Hausregisseur am Schauspielhaus D¨usseldorf. 1995–2000 als Regisseur u. Leitungsmitglied am Schauspielhaus Bochum. Seither regelm¨aßiger Gastregisseur u. a. am Thalia-Theater Hamburg, am Deutschen Theater u. an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, am Akademietheater in Wien sowie bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 275; Das Schweigen des Theaters – der Regisseur ~ (hg. B. Sch¨ultke u. P. Staatsmann) 2008; ~. Dunkel das uns blendet (hg. D. L. Eilers, C. Caesar u. H. M¨uller) 2013 (= Theater der Zeit, Arbeitsbuch 2013). Gott, Petra, geb. 1955 Dippoldiswalde/Erzgebirge; Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung an der Theaterhochschule Leipzig, seit 1978 Ensemblemitglied am Volkstheater Rostock, in den letzten Jahren auch als Regisseurin. Gotter, Lutz, geb. 1957 Erfurt; Regisseur und Autor. 1980–82 Schauspieler u. Regieassistent am Theater Senftenberg, dann am Theater in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1985 erste Inszenierungen ebd. u. am Gerhard-HauptmannTheater in Zittau. 1985–89 Regiestudium an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1990–94 Regisseur u. Leiter des Schauspiels an den B¨uhnen der Stadt Magdeburg, seit 1994 freier Regisseur, u. a. in Bautzen, Zwickau, Eisleben, an der Landesb¨uhne

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Gottowt Hannover, in Marburg, in Altenburg-Gera u. an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen. 2006–11 Regisseur u. Leiter der „Prinzenraub-Festspiele“ in Altenburg/Th¨uringen. Gottfurcht, Fritz (in England Frederick Gotfurt), geb. 8. 8. 1901 Berlin, gest. 22. 2. 1973 London; Autor. Gr¨undete 1922 mit Moriz Seeler die „Junge B¨uhne“ in Berlin, Theaterkritiker, Redakteur der Zeitschrift „Feuerreiter“, seit 1927 der „Weltb¨uhne“, 1928/29 Texter f¨ur das Berliner Kabarett „Larifari“, 1933 Emigration nach Frankreich u. 1935 Weiteremigration nach England, schrieb Texte f¨ur das Exilkabarett „4 & 20 Black Sheep“ in London, 1940 Mitgr¨under u. bis 1944 Leiter (mit Erich Freund u. Annemarie Hase) der „Kleinen B¨uhne“ London des „Freien Dt. Kulturbundes“, f¨ur die er zus. mit Egon Larsen zweisprachige Revuen schrieb (u. a. „Mr. Gulliver Goes to School“). Nach 1945 Drehbuchautor u. Dramaturg. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,331; KabarettLex. 121. Gotthardt, Charlotte, geb. 2. 7. 1921 vermutlich Weimar, gest. 3. 12. 1987 Annaberg/Sachsen; Kost¨um- und B¨uhnenbildnerin. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Weimar, 1941–43 B¨uhnenbildassistentin am Landestheater Annaberg, dann Kunstgewerblerin in Hamburg. Seit 1945 als Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin u. seit 1953 als Ausstattungsleiterin am Theater in Annaberg. Gottlieb, Henriette, geb. 1. 6. 1884 Berlin, gest. 2. 1. 1942 KZ L´odz; S¨angerin. 1909 Debut am Stadttheater Plauen/Sachsen, 1913–32 an der St¨adtischen Oper Berlin, 1927–30 bei den Bayreuther Festspielen, 1929 u. 1930 sang sie bei den Wagner-Festivals am Th´eaˆ tre des Champs´ ees in Paris. 1940 lebte sie noch in Berlin. Elys´ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1794; G. F¨ottinger, Spurensuche in Bayreuth: Ottilie Metzger u ~. J¨udische Lebenswelt bei den Bayreuther Festspielen (in: Musikgeschichten – Vermittlungsformen. FS f¨ur Beatrix Borchard [..], hg. M. Bick) 2010; Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele u. die „Juden“ 1876 bis 1945. Eine Ausstellung von Hannes Heer, J¨urgen Kesting, Peter Schmidt, 22012. Gottowt, John (eigentl. Isidor Gesang), geb. 15. 6. 1881 Lemberg/Galizien (heute Ukraine), gest. 27. 8. 1942 Wieliczka/Polen; Schauspieler und Regisseur. Um das Jahr 1900 in Wien, ab

Gottschalk 1903 Architekturstudium in M¨unchen. 1905–11 als Schauspieler am Deutschen Theater Berlin, 1911/12 als Schauspieler u. Regisseur am Lustspielhaus M¨unchen, 1913–17 Schauspieler am Lessing-Theater Berlin, 1917–19 als Regisseur u. Schauspieler an der Neuen Wiener B¨uhne in Wien. Danach wieder in Berlin, 1921/22 Oberspielleiter u. Mitdirektor des Theaters in der Kommendantenstraße, 1922/23 als Schauspieler u. Regisseur am Theater am Kurf¨urstendamm, 1923/24 Oberspielleiter am Theater „Die Gondel“, danach an den Barnowsky- u. SaltenbergB¨uhnen. 1927/28 als Regisseur u. Schauspieler am Pabst-Theater in Milwaukee/USA, anschließend wieder an Berliner B¨uhnen, zuletzt (1932/33) als Regisseur u. Schauspieler am Theater in der Stresemannstraße. 1933 Spielverbot, emigrierte nach Kopenhagen, ubersiedelte ¨ 1938 nach Krakau, 1940 Flucht nach Wieliczka. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,331; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; ders., „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

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Gowa Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Gottstein, Gerda s. Gerdago. Gottwald, Franziska, geb. 1971 Marburg an der Lahn; S¨angerin. Ausbildung an den Musikhochschulen in Saarbr¨ucken, Hannover u. Weimar, w¨ahrend des Studiums Gastauftritte an der Nieders¨achsischen Staatsoper Hannover, am Staatstheater Braunschweig u. am Nationaltheater Weimar, 1998–2002 ebd. Ensemblemitglied, Gastengagements u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Teatro La Fenice Venedig u. bei der Winteroper Potsdam. Seit der Spielzeit 2008/09 wiederholt am Theater Basel. Gottwald, Moritz, geb. 18. 2. 1988 Halle/ Saale; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Erste Engagements am Neuen Theater in Halle/Sale u. am Deutschen Theater Berlin, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne.

Gottschalk, Christa, geb. 2. 12. 1927 Dessau; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielabteilung der Hochschule f¨ur Musik in Leipzig, 1947 Debut in Leipzig, 1951–53 am Nationaltheater Weimar, 1953–57 am Deutschen Theater Berlin, 1957/58 wieder in Weimar u. seit 1958 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Leipzig. Literatur: Habel 129; LThInt 335; W. Wolf, Hommage a` ~. Die Schauspielerin begeisterte nicht nur das Leipziger Theaterpublikum (in: Leipziger Bl¨atter 52) 2008.

Gougaloff, Peter, geb. 11. 12. 1929 Velimgrad/Bulgarien; S¨anger. W¨ahrend seines Studiums (1949–53) an der Sport-Hochschule in Sofia Solist im Akademischen Univ.-Chor. Nach 1955 Gesangsausbildung in Dtl. bei Helge Roswaenge u. Rudolf Dresslmair, 1960 Debut u. seit 1965 Gastengagement an der Berliner Staatsoper, 1964–73 am Staatstheater Braunschweig, 1976–99 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Als Gast u. a. an den Staatsopern von Hamburg, M¨unchen u. Stuttgart, 1977–85 wiederholt an der Wiener Staatsoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1795.

Gottschlich, Hugo, geb. 30. 10. 1905 Wien, gest. 22. 3. 1984 ebd.; Schauspieler. Ausbildung am Wiener Konservatorium, 1927 Debut in Z¨urich, dann am Landestheater Innsbruck, an verschiedenen Kabarettb¨uhnen in Wien, u. a. am „Wiener Werkel“ u. „Literatur am Naschmarkt“, 1941–44 am Deutschen Theater in Metz. Nach dem 2. Weltkrieg in Wien an den Kellertheatern „Die Insel“ u. „Der liebe Augustin“, ab 1947 am Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt, seit 1955 Ensemblemitglied am Burgtheater. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R.

Gowa, Anny, geb. 28. 10. 1905 Hamburg m¨oglich, gest. 27. 9. 1997 in den Vereinigten Staaten; B¨uhnenbildnerin. Ausbildung an der Kunsthochschule in M¨unchen u. am Bauhaus in Weimar u. Dessau u. a. bei Wassily Kandinsky u. Paul Klee. Erste B¨uhnenbilder f¨ur die „Gemeinschaft J¨udischer K¨unstler“ in Hamburg, B¨uhnenbildnerin am dortigen J¨udischen Kulturbund, daneben auch Kost¨umbildnerin f¨ur Tanzveranstaltungen am Kulturbund. Trat auch in kleinen Rollen auf. Ihr Gatte Ferdinand G. (1900–1972) war Gesch¨aftsf¨uhrer des Kulturbundes Hamburg, 1938 Haft im KZ Buchenwald. Nach seiner Entlassung Flucht mit der Familie u¨ ber Schweden in die USA. 1948–67 Assistant Professor f¨ur Deutsch u. sp¨ater Leiter

Gowa des Instituts an der Fisk Univ. in Nashville/Tennessee. Ob Anny G. in den USA in ihrem Beruf t¨atig war, ist nicht bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,333. Gowa, Henry (eigentl. Hermann), geb. 25. 5. 1902 Hamburg, gest. 23. 5. 1990 M¨unchen; B¨uhnenbildner und Maler. Studierte Philosophie, Kunstgeschichte u. Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, daneben Mal- u. Zeichenstudien. 1924 erstes B¨uhnenbild am St¨adtischen Theater Halberstadt, 1924–28 B¨uhnenbildner u. technischer Leiter an der Bayerischen Landesb¨uhne M¨unchen, 1925/26 auch an der Bayerischen Landesb¨uhne Hof, 1928–31 zuerst technischer Direktor, dann Ausstattungsleiter u. B¨uhnenbildner am Frankfurter K¨unstlertheater f¨ur Rhein u. Main, 1930/31 B¨uhnenbildner am Alten Theater Leipzig u. an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1931 ebd. Einzelausstellung u. Gruppenausstellung in Wiesbaden. 1931/32 am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin u. 1932/33 am Landestheater Schneidem¨uhl/Ostpreußen. Seit 1933 in Berlin, nach Hausdurchsuchung Emigration nach Paris, sp¨ater nach Nizza, freier Maler, mehrere Ausstellungen, Freundschaft mit Frans Masereel u. Walter Hasenclever. 1938 Mitgr¨under eines Guignol-Puppentheaters, 1939/40 in versch. Lagern interniert, im Widerstand t¨atig, lebte 1943/44 in einem s¨udfranz¨osischen Bergdorf versteckt. Nach 1945 R¨uckkehr nach Dtl., 1946–51 Leiter der „Schule f¨ur Kunst u. Handwerk“ in Saarbr¨ucken, 1952–54 freier Maler in Paris u. Menton. 1954–64 Direktor der Werkkunstschule in Offenbach/Main, organisierte dt.-franz¨osische Ausstellungen, zahlreiche Einzelausstellungen. Ab 1964 freier Maler in Berlin u. seit 1985 in Oberschleißheim bei M¨unchen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,334; ~, 1902. Documentation (zus.gestellt von Jean-Albert Cartier) Genf 1956; Bild u. B¨uhnenbild. Eine Ausstellung aus dem Werk von ~ in der Hochschule f¨ur Gestaltung Offenbach am Main u. [...] 1982; I. Lindemann, Kunst u. Kosmos. ~, Leben u. Werk eines modernen Klassikers (in: Weltkunst 57) 1987; B. M¨uller-Wesemann, Bleiben oder gehen? Das Leben u. Werk des Malers u. Kunstp¨adagogen ~ (in: Exil 23) 2003. Graarud, Gunnar [I,593], gest. 6. 12. 1960 Stuttgart. 1929–37 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, 1937 Professor an der dortigen Musikakademie. Als Gast bei den Bayreuther u. Salzburger Festspielen. Am 7. 10. 1927 sang er an

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Grabley der Hamburgischen Staatsoper bei der UA von Erich Wolfgang Korngolds Oper „Das Wunder der Heliane“ die Rolle des blinden Richters. Nach 1945 Gesangslehrer. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1798; OML; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Grab (auch G.-Kernmayr, sp¨ater G.-Evans), Hedda, geb. 6. 8. 1899 Prag, gest. 16. 9. 1990 Denver/Colorado; S¨angerin. 1925/26 an den Vereinigten Theatern M¨ahrisch-Ostrau, 1927– 30 am Stadttheater Gablonz, 1930–32 in TeplitzSch¨onau, 1933/34 in Br¨ux u. Saaz. Am 17. Dezember 1941 ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie in zahlreichen Lagerprogrammen mitwirkte. Sie u¨ berlebte das KZ u. emigrierte nach 1945 in die USA. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,335. Grabbe, Ernst, geb. 26. 3. 1926 Hamburg, gest. 8. 2. 2006 ebd.; Schauspieler. Gesangsu. Schauspielunterricht, 1946 erstes Engagement in Neustadt/Holstein, sp¨ater am St.-PauliTheater in Hamburg u. seit 1954 Ensemblemitglied am dortigen Ohnsorg-Theater. Grabbert, G¨unther, geb. 15. 1. 1931 Schwerin, gest. 15. 12. 2010 Leipzig; Schauspieler. 1950– 53 Ausbildung am Deutschen Theaterinstitut in Weimar, 1953–56 erstes Engagement in Altenburg, 1956–96 Ensemblemitglied des Leipziger Schauspielhauses. Literatur: LThInt 338; Habel 129. Grabe, Herbert, geb. 1930, gest. 1990 Wuppertal; S¨anger. 1957–61 erstes Engagement am Stadttheater W¨urzburg, 1961–64 am Staatstheater Wiesbaden, 1964/65 am Opernhaus K¨oln u. anschließend bis 1978 Ensemblemitglied des Opernhauses Wuppertal, wo er u. a. am 15. 9. 1973 in der UA der Oper „Yvonne, Prinzessin von Burgund“ von Boris Blacher sang. 1978 nahm er seinen B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1798. Graber, Georg [I,595], gest. 27. 8. 1957 Klagenfurt. Literatur: DLL 6,674. Grabley, Ursula (Margarete Marie Feodora), geb. 8. 12. 1908 Woltersdorf bei Berlin, gest. 3. 4. 1977 Brilon/Nordrhein-Westfalen

Grabner (w¨ahrend einer Tournee); Schauspielerin. Ballett-Unterricht an der Laban-Schule in Hamburg, Volontariat an den dortigen Kammerspielen, wo sie den Schauspieler Viktor de Kowa kennenlernte u. 1926 heiratete (1938 Trennung). Ab 1928 an Berliner B¨uhnen, an der Volksb¨uhne, am K¨unstlertheater, an der Komischen Oper u. am Theater am Kurf¨urstendamm, nach 1939 am Deutschen Theater u. am Theater Unter den Linden. Daneben Filmt¨atigkeit, nach einer privaten Auseinandersetzung mit Joseph Goebbels (1939) erhielt sie keine Filmrollen mehr. Nach dem 2. Weltkrieg an versch. B¨uhnen in Hamburg, u. a. am Theater „Die Auslese“, an den Kammerspielen, am ThaliaTheater u. am Jungen Theater, Mitgr¨underin des Kabaretts „rendez-vous“, sp¨ater am Deutschen Theater G¨ottingen, in D¨usseldorf, BadGodesberg u. auf Tourneen. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Grabner, Hermann [I,596], gest. 3. 7. 1969 Bozen/S¨udtirol. Ab 1938 an der Musikhochschule Berlin, Univ.-MD, Mitglied im „Kampfbund f¨ur dt. Kultur“, Beirat der Reichsmusikkammer. Nach seiner Entlassung im Sommer 1946 freier Komponist, 1950/51 am St¨adtischen Konservatorium Berlin. Komponist u. a. von Kammermusik, Chorwerken, Liedern, Motetten u. Orgelwerken. Seine Oper in 3 Akten „Die Richterin“ (Text: F. A. Beyerlein, nach C. F. Meyer) wurde am 7. 5. 1930 am Stadttheater Barmen uraufgef¨uhrt. ¨ Literatur: MGG 27,1448; OML; DLL 20. Jh. 12,79; E. Otto, In memoriam ~ (in: Der Kirchenmusiker 21) 1970; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Grabow, Wolfgang, geb. 2. 9. 1942 Berlin; Schauspieler. Gelernter Feinmechaniker, 1968– 70 Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, erstes Engagement 1967/68 an der Kom¨odie Basel, 1970 am Schauspielhaus Z¨urich, 1972 am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich, 1973/74 am Stadttheater St. Gallen u. 1974–78 Ensemblemitglied am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, danach freier Schauspieler u. a. am Stadttheater Bern,

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Gr¨adel in M¨unster, Baden-Baden, Kiel u. bei den Gandersheimer Domfestspielen. Seit 1989 erneut Ensemblemitglied des St¨adtebundtheaters BielSolothurn. Literatur: TdS. Grabowsky, Adolf [I,596], gest. 22./23. 8. 1969 Arlesheim/Basel-Land. 1921 Mitbegr¨under u. bis 1933 Dozent an der Deutschen Hochschule f¨ur Politik in Berlin, 1930–33 als Dozent auch an der dortigen Technischen Hochschule, da¨ neben versch. Amter, u. a. Delegierter beim ¨ V¨olkerbund in Genf, 1933 aus allen Amtern u. Funktionen entlassen, emigrierte 1934 in die Schweiz. An der Volkshochschule in Basel t¨atig, begr¨undete 1937 ebd. das „Weltpolitische Archiv“, 1940 Berufsverbot. 1950 Gastprofessor an der Univ. in Marburg/Lahn, 1952–65 a. o. Prof. an der Univ. Gießen. Literatur: DLL 20. Jh. 12,83; J. Klein, ~ – ein vergessener Politikwissenschaftler (in: Marburg in den Nachkriegsjahren 2) 2000. Grabowsky, Eynar, geb. 7. 8. 1931 Berlin, gest. 15. 12. 1995 bei Moutier/Bern (Freitod); Tourneemanager und Theatedirektor. Emigrierte 1934 mit den Eltern in die Schweiz, Schulbesuch in Basel, ab 1950 als Regie- u. Direktionsassistent, Dramaturg u. Tourneemanager an der neu gegr¨undeten Kom¨odie Basel, ab 1959 Tournee-Produktionen unter versch. Namen, 1962– 95 zus. mit seinem Bruder Vincent G. Direktor des Bernhard-Theaters Z¨urich, 1971–78 auch Direktor des Operettenhauses Hamburg u. 1972–78 des Theaters des Westens Berlin. Literatur: TdS. Gradenwitz, Renate (auch Renate Garden), geb. 2. 5. 1922 Hamburg; Schauspielerin. Emigrierte 1939 in die Schweiz, Schauspielunterricht am Konservatorium in Basel bei Gustav Hartung u. Gesangsunterricht bei Margit von Tolnai, 1942–44 in kleinen Rollen am Stadttheater Basel, seit 1944 als Renate Garden Mitglied der „Schauspieltruppe der Zentralleitung f¨ur Arbeitslager“, ab 1947 Mitglied an Paul Walter Jacobs „Freier Deutscher B¨uhne“ in Buenos Aires, wo sie 1996 noch lebte. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,335. Gr¨adel, Jean, geb. 8. 6. 1943 Hefenhausen/ Thurgau; Regisseur, Theatergr¨under und Leiter. Ausbildung zum Lehrer, 1964–67 Lehrer, dann Studium der Germanistik, Psychologie u. Kunstgeschichte an der Univ. Z¨urich, Leiter

Graedener des Studententheaters in Konstanz/Kreuzlingen (1964–67), Regieassistent von Leopold Lindtberg am Schauspielhaus Z¨urich u. am Wiener Burgtheater, 1967–71 Regieassistent, Regisseur u. pers¨onlicher Referent des Direktors am Theater am Neumarkt Z¨urich. 1971 Gr¨under u. bis 1975 K¨unstlerischer Leiter u. Regisseur des Theaters „die claque“ in Baden/Aargau, 1976 Gr¨under u. bis 1988 Leiter, Regisseur u. Schauspieler des Kinder- u. Jugendtheaters „Spatz & Co.“ in Baden. Daneben u. dar¨uber hinaus Gastregisseur u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich in Winterthur u. bei den Burgfestspielen in Jagsthausen. 1988–97 Leiter des Theaters an der Winkelwiese Z¨urich, 1997–2004 zus. mit Armin Kerber Leiter des Theaterhaus Gessnerallee ebd. u. 2004– 07 k¨unstlerischer Leiter des „Theaters an der Sihl“. Danach freier Regisseur u. Leiter versch. Projekte. Literatur: TdS. Graedener, Hermann [I,597], gest. 24. 2. 1956 Altm¨unster/Ober¨osterreich. Nationalsozialistischer Kulturfunktion¨ar u. freier Schriftsteller in Wien, 1942/43 in Bad Ischl/Ober¨ost., stand nach dem 2. Weltkrieg auf der Liste der „gesperrten Autoren u. B¨ucher“. Literatur: DLL 20. Jh. 12,93. Gr¨aner, Georg [I,597], gest. 30. 4. 1945 Potsdam. 1899–1906 Hornist u. Musikkorrespondent der „Vossischen Zeitung“ in London, danach bis 1915 Musikreferent in Berlin, 1920–33 bei der „Dt. Musiker-Zeitung“, 1930 bis zu seinem Tod Lehrer (Harmonielehre u. Klavier) am Sternschen Konservatorium. F¨ur seinen Cousin Paul G. schrieb er das Libretto zur Oper „Hanneles Himmelfahrt“ (nach dem gleichnamigen St¨uck von Gerhart Hauptmann) UA 17. 2. 1927 Staatsoper Dresden. Literatur: K. Andreas, Zwischen Musik u. Politik. Der Komponist Paul G. (1872–1944). Mit Werkverzeichnis u. umfangreichem Quellenverzeichnis, 2008 (zugleich Diss. M¨unchen 2007). Graenzer, Anna, geb. 1981 W¨urzburg; Schauspielerin. Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Deutschen Theater u. am Maxim-GorkiTheater, seit 2008 Ensemblemitglied des Berliner Ensembles.

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Graetz Gr¨aser, Olivia, geb. 1979 Berlin; Schauspielerin. 2001–05 Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin, w¨ahrend des Studiums wirkte sie in zahlreichen Theater- u. Kurzfilmprojekten mit. 2005–07 Engagement am Schauspiel K¨oln, 2007–09 am Thalia-Theater Hamburg u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Gr¨aßle, Thomas, geb. 1976 Esslingen am Neckar; Schauspieler. 1998–2002 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, 2002/03 erstes Engagement am Pfalztheater Kaiserslautern, danach an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen u. am Theater L¨ubeck. Seit 2010 Ensemblemitglied am Residenztheater M¨unchen. Graessner, Michael, B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Ausbildung bei Achim Freyer an der Hochschule der K¨unste in Berlin, w¨ahrend des Studiums Darsteller u. T¨anzer in mehreren Produktionen Freyers. Ab 2000 freier B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper, seit 2001 enge Zus.arbeit mit Peter Kastenm¨uller u. Bj¨orn Bicker an den M¨unchner Kammerspielen, in Zus.arbeit mit Kastenm¨uller am MaximGorki-Theater Berlin, am Staatstheater Kassel, am Schauspielhaus Hannover u. am Schauspiel Frankfurt/Main. Im Bereich Oper Zus.arbeit mit Sebastian Baumgarten, u. a. am Theater Luzern, an der Staatsoper Dresden, an der Komischen Oper Berlin u. am Theater Basel. Graetz, Paul, geb. 2. 7. 1890 Glogau/Niederschlesien, gest. 16. 2. 1937 Los Angeles; Schauspieler und Kabarettist. 1909/10 am Stadttheater Glogau, 1910/11 am Kom¨odienhaus in Frankfurt/Main, 1912–18 am dortigen Neuen Theater, ab 1918 an Berliner B¨uhnen, bis 1925 an Max Reinhardts Deutschem Theater, 1925/26 an den Saltenberg-B¨uhnen, 1927/28 am Residenztheater, 1927–30 an der Trib¨une, 1930/31 am Berliner Theater u. 1932/33 am Großen Schauspielhaus. Ab 1919 am Kabarett „Schall und Rauch“, vor allem als Interpret von Texten Kurt Tucholskys, sp¨ater u. a. auch an Trude Hesterbergs „Wilder B¨uhne“, an Kurt Robitscheks Kabarett der Komiker („Kadeko“) u. im „Charlott-Kasino“. 1933 Flucht u¨ ber Paris nach London u. von dort im Dezember 1935 Emigration in die USA.

Graetzer

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Graf

Literatur: Henschel Theaterlex. 277; Rischbieter 536; LThInt 339; Kabarett-Lex. 122, Hdb. Exiltheater 1,336; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon ¨ emigrierten Filmschaffenden der aus Dtl. u. Ost. 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

die freie Theatergruppe „Angelus Novus“ in Wien, 1983 verließ sie die Truppe. Seit 1984 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper in Europa u. den USA, 2001–09 st¨andige Mitarbeiterin der Intendantin Annegret Ritzel am Theater Koblenz am Rhein.

Graetzer, Franz [I,597], gest. 11. 11. 1936 (Freitod). Lebte um 1935 in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 12,108.

Graf, Hans, geb. 15. 2. 1949 Marchtrenk/ Ober¨osterreich; Dirigent. Ausbildung (Geige, Klavier u. Orchesterleitung) an der Musikhochschule in Graz, ab 1971 Studienjahre bei Franco Ferrara in Siena u. Hilversum, bei Arvid Jansons in Weimar u. bei Sergiu Celibidache in Leningrad. 1976 Leiter des Iraquai National Symphony Orchestra, ab 1979 international t¨atiger Konzert- u. Operndirigent, 1984–95 musikalischer Leiter des Salzburger Mozarteums-Orchesters u. des Landestheaters, seither musikalischer Leiter versch. Philharmonischer Orchester, regelm¨aßig Gastdirigent an europ¨aischen u. nordamerikanischen Opernb¨uhnen.

Graeve, Fred, geb. 7. 4. 1933 Bochum; Schauspieler. 1948 Ausbildung an einer Schauspielschule in M¨unster, 1951 als Eleve am Landestheater Castrop-Rauxel, Fortsetzung der Schauspielausbildung an der Folkwang-Schule in Essen. 1955–59 erstes Engagement in Stralsund, 1956/57 in Iserlohn, 1959–89 Ensemblemitglied am Nationaltheater Weimar, nebenbei Leiter eines Arbeiter-Laientheaters. Anschließend am Hessischen Landestheater Marburg. Graf, Alfons, geb. um 1918, gest. Oktober 2003 N¨urnberg; S¨anger. Gesangsstudium in Aachen, Engagements in Kiel, Karlsruhe u. 1956–84 Ensemblemitglied am Opernhaus in N¨urnberg. Graf, Alfred [I,597], gest. 24. 11. 1960 Takoma Park/Maryland (oder Washington/D. C.). Leiter der 1924 gegr¨undeten Sendestation N¨urnberg des Bayerischen Rundfunks, 1933 zwangsbeurlaubt, da er sich weigerte, der NSDAP beizutreten. Ging 1937 nach Norwegen, Landwirt in der N¨ahe von Oslo, nach der dt. Invasion (1940) Flucht u¨ ber Schweden, die Sowjetunion, Korea u. Japan nach Panama, 1941 nach Quito/Ecuador u. 1946 in die USA, lebte an versch. Orten, zuletzt in Takoma Park. Literatur: DLL 20. Jh. 12,110. Graf, Emil [I,598], gest. 26. 2. 1958 M¨unchen. An der Bayerischen Staatsoper M¨unchen sang er u. a. am 24. 7. 1938 in der UA von Richard Strauss’ Oper „Der Friedenstag“ u. am 5. 2. 1939 in der UA von Carl Orffs Oper „Der Mond“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1800. Graf, Gera, geb. 1941 Graz; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. 1958–62 Studium an der Akademie f¨ur Angewandte Kunst in Wien, Photomodell u. Damenschneiderin. 1978–82 leitende Kost¨umbildnerin bei den „Kom¨odianten“ im K¨unstlerhaus unter Conny H. Meyer, zus. mit dem Regisseur Josef Szeiler gr¨undete sie 1981

Graf, Herbert [I,598], geb. 10. 4. 1904 Wien, gest. 5. 4. 1973 Genf. 1925/26 als Schauspieler u. Opernregisseur in M¨unster/Westfalen, 1926– 29 als Dramaturg u. Regisseur in Breslau, Gastregisseur u. a. an der Staatsoper M¨unchen. Nach einer Studienreise in die UdSSR Oberspielleiter an der Oper in Frankfurt/Main, 1933 entlassen. Zun¨achst Regisseur am Stadttheater Basel u. am Deutschen Theater in Prag. 1934 Emigration in die USA, Regisseur an den Opernh¨ausern in Philadelphia, Cleveland u. in San Francisco, weiterhin Gastregisseur u. a. beim Maggio Musicale Fiorentino, bei den Salzburger Festspielen, in Wien u. Paris in Zus.arbeit mit den Dirigenten Bruno Walter, Arturo Toscanini u. Wilhelm Furtw¨angler. Ab 1936 an der Metropolitan Opera in New York, seit 1949 als „Director of Productions“, 1949–60 Leiter der Opernabteilung des Curtis Institute in Philadelphia, Gastregisseur an versch. amerikanischen Opernh¨ausern sowie Lehrt¨atigkeit. Parallel zu seinen Funktionen in den USA 1960–62 Direktor u. Regisseur am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, ab 1965 bis zu seinem Tod Intendant des Grand Th´eaˆ tre in Genf, 1969 auch Direktor des dortigen Centre lyrique international. ¨ Literatur: OML; TdS; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Graf, Isabel, B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Offenbach (visuelle Kommunikation) u. am Mozarteum Salzburg bei Herbert Kapplm¨uller

Graf (B¨uhnen- u. Kost¨umbild, Film- u. Ausstellungsarchitektur). Ausstattungsassistentin an den B¨uhnen Graz sowie am Teatro Verdi in Triest, seit 2004 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an der Oper Graz, am Landestheater Salzburg, am Pfalztheater Kaiserslautern, am Alten Schauspielhaus Stuttgart u. am Th´eaˆ tre des Capucins Luxemburg. Graf, Kristin, geb. 1979; Schauspielerin. Gesangsunterricht, 2000–03 Ausbildung am Hamburger Schauspiel-Studio „Frese“, 2003 am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg u. am dortigen Winterhuder F¨ahrhaus, 2006 u. a. am Saalbau Neuk¨olln in Berlin, seit 2007 Gastengagement am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Graf, Lutz, geb. 23. 8. 1953 Magdeburg; Regisseur. Studierte Germanistik, Kultur- u. Theaterwissenschaft in Leipzig, Assistent am Staatsschauspiel Dresden, 1981 Regisseur am Theater der Jungen Generation ebd., dann in Plauen, 1987–89 Regisseur u. Schauspieldirektor am Theater Nordhausen, danach freier Regisseur, u. a. am Schauspielhaus Leipzig, vor allem in der Zeit nach der Wende. 1995–2000 Regisseur am Schauspielhaus Graz u. als Gastregisseur an der dortigen Oper, ab 2000 freier Regisseur u. Dramaturg, u. a. am Theater an der Wien, an der Staatsoperette Dresden, am Neuen Theater Halle/Saale u. am Volkstheater Rostock. Dane¨ ben Autor u. Ubersetzer, Zus.arbeit mit dem Komponisten Christian Ofenbauer. Graf, Maria, geb. um 1930; S¨angerin. Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik in Wien u. a. bei Anny Konetzni. 1950–55 Mitglied des Chores u. Solistin kleiner Partien an der Wiener Staatsoper, 1955 Debut am Stadttheater Innsbruck, 1956–58 am Stadttheater M¨unster/Westfalen, 1958–60 am Opernhaus in Frankfurt/ Main u. 1960–69 am Staatstheater Karlsruhe. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, 1955 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1801. Graf, Markus, geb. 5. 3. 1953 Z¨urich; Schauspieler. 1977–80 Ausbildung an der SchauspielAkademie Z¨urich, 1981/82 erstes Engagement in Recklinghausen, 1982/83 am Theater Basel, 1983–93 am Stadttheater Konstanz, 1993–2000 am Schauspiel Hannover u. 2000–09 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg, danach als Gastschauspieler, u. a. am Deutschen Theater Berlin. Literatur: TdS.

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Graf Graf, Maxl (eigentlich Maximilian Reinhold Friedrich), geb. 25. 9. 1933 M¨unchen, gest. 18. 3. 1996 ebd.; Schauspieler. Gesangsausbildung, Schauspielunterricht bei Franz Fr¨ohlich u. Wastl Witt, Gastengagements an M¨unchner B¨uhnen, u. a. am Deutschen Theater, an den Kammerspielen, am T(h)eater in der Briennerstraße, an der Kleinen Kom¨odie u. am Theater Die Kleine Freiheit, daneben auch auf Tourneen. Ab 1965 verk¨orperte er in der FernsehSerie „Die seltsamen (bzw. 1978–82 „unsterblichen“) Methoden des Franz Josef Wanninger“ den Assistenten „Fr¨oschl“. Graf, Otto (Ludwig Fritz), geb. 28. 11. 1896 Haina/Th¨uringen, gest. 22. 2. 1977 Berlin; Schauspieler und Regisseur. W¨ahrend seiner Banklehre Statist am Theater in Meiningen u. Schauspielunterricht bei Erich Nowack. 1920 Debut u. Engagement bis 1922 am Stadttheater M¨uhlhausen/Th¨uringen, 1922–24 am Theater in Gera, 1924–28 am Nationaltheater Weimar, 1928–33 Ensemblemitglied der St¨adtischen B¨uhnen Hannover, 1933/34 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main u. 1934–44 am Staatstheater Berlin. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film)Schauspieler. Nach dem 2. Weltkrieg 1949–52 als Schauspieler u. Regisseur an der Trib¨une, an der Kom¨odie u. am Renaissance-Theater, alle in Berlin u. an den Hamburger Kammerspielen. Seit 1952 Ensemblemitglied am Schillertheater Berlin. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Graf (eigentl. Sujeff-Golowin), Paul, geb. 13. 1. 1898 Slatowsk/Rußland, gest. 18. 6. 1961 Graz; S¨anger und Regisseur. Ausbildung an der Musikakademie in Wien, zun¨achst Konzerts¨anger. 1930 Debut u. Engagement als Ensemblemitglied bis zu seinem Tod an der Oper in Graz, seit 1941 auch als Regisseur, 1959 nahm er als S¨anger seinen B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1801. Graf, Robert, geb. 18. 11. 1923 Witten an der Ruhr, gest. 4. 2. 1966 M¨unchen; Schauspieler. Studierte Theater- u. Zeitungswissenschaft an der Univ. M¨unchen, daneben Schauspielunterricht in Bochum u. M¨unchen, erstes Engagement in Straubing, danach in Wiesbaden u. Salzburg. 1951–66 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Sein Sohn Dominik G. drehte

Graf zus. mit Michael Athen den Essayfilm „Das Wispern im Berg der Dinge – Der Schauspieler R. G.“. Literatur: Henschel Theaterlex. 278; Rischbieter 539; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Graf, Uta, geb. 5. 1. 1915 Karlsruhe, gest. 15. 2. 1995 Greenwich/Connecticut; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Ria Ginster, Helene Schlusnus u. Anna Bahr-Mildenburg, 1940 Debut am Opernhaus D¨usseldorf, 1941–43 am Stadttheater Aachen, 1943/44 am Opernhaus K¨oln u. als Gast in Dresden u. Stuttgart. 1948–54 in den USA, u. a. an der Oper in San Francisco, 1954 R¨uckkehr nach Europa, 1955–58 Mitglied der Niederl¨andischen Oper Amsterdam, als Gast u. a. an den Staatsopern Wien u. M¨unchen. Seit 1958 wieder in den USA, Konzerts¨angerin u. Gesangslehrerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1801. Grafe, Manfred, geb. 25. 5. 1935 L¨obau/Sachsen; Dirigent und Komponist. 1953–56 Ausbildung am Konservatorium Schwerin u. 1956/57 am Konservatorium u. an der Hochschule f¨ur Musik in Dresden, 1957–61 erstes Engagement als Chordirektor u. Dirigent am Stadttheater Meißen, 1961–70 1. Operettenkapellmeister am Gerhard-Hauptmann-Theater G¨orlitz, 1970–87 als 1. Kapellmeister u. ab 1976 als Musikalischer Oberleiter an der Staatsoperette Dresden, 1987–93 Chefdirigent des Orchesters der L. G. Wismut Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Nach Aufl¨osung des Orchesters 1993 freier Dirigent, Arrangeur u. Komponist u. a. von B¨uhnenmusik. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Zwei Schleier – drei Freier (nach Calderon) UA 1964 G¨orlitz; Herkules und die Frauen. Musical, UA 9. 11. 1979 Staatsoperette Dresden. Literatur: P. Gunold, 50 Jahre Staatsoperette Dresden [...], 1997. Graff, Philippe geb. 1981 Basel; Schauspieler. 2000–02 an der „TheaterFalle“ Basel, 2002– 06 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Z¨urich, freier Schauspieler, 2004 Gr¨undung der Theatergruppe „Zw¨argf¨all“ in Z¨urich, seit der Spielzeit 2012/13 am Theater Basel. Graff, Sigmund [I,598], gest. 18. 6. 1979 Erlangen. 1933 Referent im Propagandaministerium, Mitarbeiter des Reichsdramaturgen Rainer Schl¨osser in Berlin, 1938 Regierungsrat,

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Grahs w¨ahrend des 2. Weltkrieges in der Presseu. Propaganda-Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht. Seit 1948 freier Schriftsteller in Erlangen. Literatur: DLL 20. Jh. 12,196; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Grahl, Hans, geb. 30. 3. 1895 Leipzig, gest. 31. 8. 1966 Berlin; S¨anger. Ausbildung in Leipzig u. Breslau, 1920 Debut an der Oper in Leipzig, 1923–28 am Nationaltheater Weimar, 1928– 30 am Staatstheater Darmstadt, 1930–37 an der Staatsoper Hamburg, 1937–39 am Deutschen Theater Prag u. 1939–45 am Opernhaus in Breslau. Er gastierte u. a. an der Staatsoper Berlin u. Wien, in Monte Carlo, Barcelona, Rom u. bei den Festspielen in Salzburg u. Zoppot/Polen. 1946/47 Gastengagement an der Staatsoper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1803. Grahn, Antonie [I,599; nicht eingel¨oster Verweis], geb. um 1820 Darmstadt, gest. 29. 1. 1871 ebd.; Schauspielerin. Tochter von Antoniette G., 1849 Debut in Frankfurt/Main, 1850/51 am Hoftheater Mannheim, 1851–55 am Stadttheater Hamburg, 1855–57 am Hoftheater Darmstadt, danach in New York. Nach ihrer R¨uckkehr heiratete sie den Buchdrucker Carl Becker. Literatur: Ulrich 1,640. Grahn, Lilo, geb. 21. 3. 1943 Waltershausen/Th¨uringen, gest. 14. 3. 2007 Berlin-Pankow; Schauspielerin. 1961–64 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, Engagements in Schwerin u. in Wittenberg, sp¨ater freie Schauspielerin. Sie war seit 1981 in dritter Ehe mit dem Grafiker u. Karikaturisten Herbert Sandberg (1908–1991) verheiratet. Literatur: Habel 130. Grahs, Bettina, geb. 1975 Gelsenkirchen; Schauspielerin. Studierte Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Theatertheorie u. -praxis sowie Musik an den Univ. in Hildesheim, Utrecht u. Dartington. Ab 1998 Mitarbeiterin an freien Theaterprojekten der Gruppen „Theater ASPIK“ u. „Theater Plan B“ in Hildesheim, 2000 Gr¨undungsmitglied der Theateru. Performancegruppe „mamouchi.“ 2006–10 Ensemblemitglied am Theater Freiburg/Br., ab 2010 freie Schauspielerin, u. a. in Berlin an den Sophiens¨alen, am HAU, am Maxim-GorkiTheater u. am Schauspiel Hannover.

Gramatzki Gramatzki, Ilse, geb. 1939 Kiel; S¨angerin. Ausbildung in Hamburg u. a. bei Erna Schl¨uter, 1964–66 erstes Engagement am Landestheater Detmold, 1966–68 am Staatstheater Braunschweig u. 1968–83 Ensemblemitglied an der Oper K¨oln, 1974–2001 auch an der Oper Frankfurt/Main u. 1978–80 Gastengagement an der Deutschen Oper Berlin. 1972–80 regelm¨aßig bei den Bayreuther Festspielen, Gastauftritte u. a. an der Wiener Staatsoper u. bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1805. Gramss, Eike, geb. 2. 1. 1942 Twistringen/ Niedersachsen; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Ausbildung bei Eduard Marks an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1962–67 erstes Engagement an der Landesb¨uhne Wilhelmshaven, 1967–69 am Schloßtheater Celle, 1969/70 als Regisseur am Staatstheater Braunschweig, 1970–72 Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1972/73 Spielleiter an der Landesb¨uhne Wilhelmshaven, 1973–81 Oberspielleiter des Schauspiels am Stadttheater Augsburg, ebd. 1978 Debut als Opernregisseur, 1981–85 Oberspielleiter des Schauspiels am Staatstheater Darmstadt, 1985– 91 GI der Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld u. M¨onchengladbach, Gastregisseur u. a. in London, Berlin, M¨unchen, Karlsruhe, Leipzig u. Basel. 1991–2007 Direktor des Stadttheaters Bern, ebd. auch Regisseur von zahlreichen Opern- u. Schauspielauff¨uhrungen. Daneben u. danach Gastregisseur an in- u. ausl¨andischen Opern- u. Schauspielb¨uhnen, seit 2007 Prof. f¨ur Musikdramatische Darstellung am Mozarteum in Salzburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 279; TdS. Gramuller, ¨ Klaus, geb. 1959 M¨unchen; Schauspieler. Studierte Jura, Kunstgeschichte u. Literatur an der Univ. M¨unchen, nach dem Studium als Performancek¨unstler in Zus.arbeit mit der K¨unstlergruppe TART u. als Schauspieler bei mehreren freien Projekten in M¨unchen. Dann einige Jahre als LKW-Fahrer t¨atig. 2002 R¨uckkehr zum Theater, als Gastschauspieler u. a. am Theater Rampe Stuttgart, bei versch. Festivals, am Frankfurter Mousonturm, seit 2008 in Landsberg u. Ansbach. Granach, Jessaja (Alexander; bis ca. 1912 Hermann Granach, eigentlich Jessaja Szajko Gronach) [I,600], gest. 14. 3. 1945 New York. Ab

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Grandeit 1921 Gastengagements an verschiedenen Berliner B¨uhnen, Ende M¨arz 1933 Flucht zun¨achst in die Schweiz u. dann nach Polen, 1934 am Kaminski-Theater (Auff¨uhrungen in jiddischer Sprache) in Warschau, 1935 in Moskau, Filmt¨atigkeit, Rezitationsabende u. 1936/37 am Jiddischen Staatstheater Kiew. W¨ahrend der stalinistischen S¨auberungen inhaftiert, auf Intervention Lion Feuchtwangers freigelassen. 1937/38 als Gast am Schauspielhaus Z¨urich. Im Mai 1938 Emigration in die USA, zun¨achst in New York, u. a. Rezitationsabende u. gelegentlich Auftritte am dortigen Jiddischen Theater, dann in Los Angeles, wieder bei versch. Veranstaltungen u. jiddischen Theatergruppen. Von November 1944 bis zu seinem Tod spielte er am Cort Theatre New York. Sein autobiografischer Roman „Da geht ein Mensch“ erschien 1945 (vollst¨andig u¨ berarbeitete Neuausgabe, 2003). Literatur: Henschel Theaterlex. 279; Rischbieter 539; LThInt 340; Hdb. Exiltheater 1,337; TdS; A. Klein, R. Kruk, ~. Fast verwehte Spuren, 1994; G. Agde, Der Kom¨odiant u. „M¨utterchen“ Rußland. Fundst¨ucke zu ~s Aufenthalt in der Sowjetunion 1935–37 (in: Schauspieler im Exil) 2000; M. Klanska, Shylock im Osten. Shylock-Interpretationen bei Nathan Samuely, Karl Emil Franzos u. ~ (in: Verborgene Lesarten [...]. In memoriam Norbert Altenhofer, hg. R. Heuer) 2003; W. Adam, Strukturen des Autobiographischen in der Exilliteratur. ~ u. Henry William Katz erinnern sich an ihre Heimat im alt¨osterreichischen Galizien (in: Br¨unner Beitr¨age zur Germanistik u. Nordistik 19) Br¨unn 2005; A. G., Du mein liebes St¨uck Heimat. Briefe an Lotte Lieven aus dem Exil (hg. A. Wittlich u. H. Recher, mit einem Vorwort von Mario Adorf u. einem Nachwort von Reinhard M¨uller) 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Le¨ xikon der aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; I. von der L¨uhe, „Sogar das Sterben ist hier wundersch¨on“. Grenzg¨ange des Schauspielers u. Schriftstellers ~ (in: Anthropologien der Endlichkeit [...]. F¨ur Hans Graubner zum 75. Geb.tag, hg. F. F. G¨unther) 2011. Grandeit, Art(h)ur, geb. 3. 9. 1880, Todesdatum unbek.; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Vater von Erich G., 1901 Debut am Stadttheater Waldenburg-Jaur. 1902 am Central-Theater Hamburg, anschließend an versch.

Grandeit B¨uhnen in Norddtl. u. Schlesien, 1911–14 als Schauspieler u. S¨anger in Beuthen, 1915–17 am Stadttheater Schweidnitz, 1919/20 in Hirschberg/Schlesien, 1921/22 am Landestheater Rudolstadt, 1924–26 als Schauspieler u. Regisseur am Landestheater Detmold, danach bis etwa 1935 vorwiegend als Vortragsk¨unstler t¨atig. 1936 wegen seiner j¨udischen Gattin Emma G. Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. Nach 1945 wieder als Schauspieler t¨atig, u. a. an den Hamburger Kammerspielen u. bei der Gastspiel-B¨uhne „Die Auslese“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,338. Grandeit, Emma, geb. 6. 9. 1894, gest. 7. 4. 1969; Schauspielerin. Begann als Souffleuse, 1921/22 als Schauspielerin am Landestheater Rudolstadt, 1924–26 am Landestheater Detmold, 1926–33 am Badischen Landestheater Karlsruhe, 1933 Entlassung u. 1934 Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. 1945–51 als Souffleuse an den Hamburger Kammerspielen u. 1952–57 am dortigen Thalia-Theater. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,339. Grandeit, Erich, geb. 5. 1. 1915 Magdeburg, gest. 3. 2. 2001 Hamburg; Maler, Illustrator, Graphiker und B¨uhnenbildner. Sohn von Arthur u. Emma G., ab 1931 Ausbildung zum B¨uhnenbildner am Badischen Landestheater Karlsruhe in Verbindung mit einem Studium an der dortigen Landeskunstschule, 1933 Abbruch des Studiums, nach einem Praktikum an der Schiller-Oper in Altona ebd. bis Kriegsende mit Unterbrechungen t¨atig, daneben freier Maler, Zeichner u. Radierer, ab 1945 mehrere Einzelausstellungen in Hamburg. 1952 Bekanntschaft mit Helmut Gmelin, wieder als B¨uhnenbildner t¨atig, zun¨achst f¨ur das Theater im Zimmer, dann regelm¨aßig an den Hamburger Kammerspielen, am Thalia-Theater u. am Ernst-Deutsch-Theater, als Gast u. a. in Berlin, Frankfurt/Main u. am Wiener Burgtheater. Grandke, Ilona, geb. 24. 9. 1943 Breslau; Schauspielerin. 1960–62 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1963–66 Ensemblemitglied am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, 1967–70 am Landestheater Dessau, 1970–73 an der Berliner Volksb¨uhne, danach freie Schauspielerin u. S¨angerin mit eigenen Liedern. 1979 starb ihr Ehemann, der Regisseur J¨urgen P¨orschmann, 1982 ging sie mit

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Granichstaedten ihrer Tochter Franziska P. nach Westdtl., Gastengagements u. St¨uckvertr¨age, u. a. 1983 am Hinterhof-Theater M¨unchen, 1985/86 u. 2002–04 an der „Schauburg“ ebd., 1987–89 am Theater Essen, 1998/99 u. 2007 am Blutenburgtheater M¨unchen, seit 2008 Ensemblemitglied am dortigen Volkstheater. Graner, Anton, geb. 13. 4. 1975 Wien; S¨anger. Gesangsunterricht bei Hilde R¨ossel-Majdan, am Goetheanistischen Konservatorium Wien u. bei Michael Pabst, erste Auftritte am Stadttheater Klagenfurt, 2003/04 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen, sp¨ater an der Wiener Volksoper, als Gast am Stadttheater Baden bei Wien u. bei diversen Sommerspielen. Granfelt, Hanna, geb. 2. 6. 1884 Sakkola/Finnland, gest. 3. 11. 1952 Helsinki; S¨angerin. Ausbildung in Helsinki u. Paris, 1909 Debut u. Engagement bis 1911 am Hoftheater Mannheim, 1912/13 an der Kurf¨urstenoper Berlin, 1915–23 Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin, danach vorwiegend Gasts¨angerin. Nach 1930 Gesangslehrerin in Finnland. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1808. Granget, Anneli, geb. 11. 8. 1935 K¨onigsberg/ Ostpreußen, gest. 25. 4. 1971 N¨urnberg (Freitod); Schauspielerin. Ende der 50er Jahre erste Engagements, 1956 am Schauspielhaus Bochum, 1962–70 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Schauspielhaus N¨urnberg, als Gast u. a. bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Literatur: Ulrich 1,641. Granichstaedten, Bruno (Bernhard) [I,600], gest. 30. 5. 1944 New York. Nach einem mißgl¨uckten Fluchtversuch in die Tschechoslowakei zus. mit seiner Lebensgef¨ahrtin Rosalie Kaufmann 1938–40 in Luxemburg. Anfang des Jahres 1940 Emigration nach New York (ob er einen Film-Vertrag mit Joe Pasternak hatte, ist fraglich). Barpianist u. Begleiter von Kaufmann, die sich in den USA Rosemary Grant nannte. F¨ur Ralph Benatzkys Operette „Im weißen R¨oßl“ schrieb er 1930 das Lied „Zuschau’n kann i net“. Auff¨uhrungen: Bub oder M¨adel? Operette in einem Vorspiel u. 2 Akten (Text: Felix D¨ormann u. Adolf Altmann) UA 13. 11. 1908 JohannStrauß-Theater Wien; Wein, Weib und Gesang. Operette in 1 Akt (Text: Adolf Altmann) UA 1. 10. 1909 H¨olle ebd.; Lolotte. Operette in 3

Grans Akten (Text: Komponist zus. mit Alfred SchickMarkenau) UA 30. 7. 1910 Apollo-Theater ebd.; Majest¨at Mimi. Operette in 3 Akten (Text: Felix D¨ormann u. Roda Roda) UA 17. 2. 1911 Carltheater ebd.; Casimirs Himmelfahrt. Operette in 3 Akten (Text: Arthur Maria Willner u. Robert Bodanzky) UA 25. 12. 1911 Raimundtheater ebd.; Die verbotene Stadt. Operette in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Carl Lindau) UA 23. 12. 1913 Montis Operettentheater Berlin; Der Kriegsberichterstatter. Bunte Bilder vom Tage (Text: Rudolf Oesterreicher und Wilhelm Sterk; Musik: zus. mit Edmund Eysler, Oskar Nedbal, Carl Weinberger u. Carl Michael Ziehrer) UA 9. 10. 1914 Apollo-Theater Wien; Auf Befehl der Kaiserin. OperettenIdyll aus alten gem¨utlichen Tagen in 3 Akten (Text: Leopold Jacobson u. Robert Bodanzky) UA 19. 3. 1915 Theater an der Wien ebd.; Walzerliebe. Singspiel in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Robert Bodanzky) UA 16. 2. 1918 Apollo-Theater ebd.; Das alte Lied. Operette in 3 Akten (Text: Komponist) UA 16. 2. 1918 Raimundtheater ebd.; Indische N¨achte. Phantastische Operette in 3 Akten (Text: Robert Bodanzky u. Bruno Hardt-Warden) UA 25. 11. 1921 Apollo-Theater ebd.; Die Bacchusnacht. Operette in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Ernst Marischka) UA 18. 5. 1923 Theater an der Wien ebd.; Gl¨uck bei Frauen. Operette in 3 Akten (Text: Victor L´eon u. Heinz Reichert) UA 4. 12. 1923 Carltheater ebd.; Der Orlow. Operette in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Ernst Marischka) UA 3. 4. 1925 Theater an der Wien ebd.; Das Schwalbennest. Alt-Wiener-Singspiel in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit dems.) UA 2. 9. 1926 Raimundtheater ebd.; Evelyne. Operette in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Peter Herz) UA 23. 12. 1927 Deutsches K¨unstlertheater Berlin – u. d. T.: Die Milliard¨arin, UA 6. 1. 1928 Johann-Strauß-Theater Wien; Reklame! Der Dollar rollt! Operette in 3 Akten (Text: Komponist zus. mit Ernst Marischka) UA 28. 2. 1930 Theater an der Wien ebd.; Sonili. ¨ Operette in 3 Akten (Text: Komponist, Ubersetzung: Josy Imdal) UA 14. 12. 1939 Letzebuerger Vollekstheater Luxemburg. ¨ Literatur: MGG 27,1494; OML; Hdb. Exiltheater 1,339; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; R. Dachs, Sag beim Abschied ..., 1997. Grans (geb. Matthias), Louise [I,601], Todesdatum unbekannt. Seit 1911 Ehrenmitglied des Hoftheaters Dessau, lebte um 1928 ebd.

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Graser Granzer, Hannes (Johannes), geb. 27. 5. 1946 Salzburg; Schauspieler. Lehre als Photograph, 1973–76 Schauspielstudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, 1976–78, 1978–80 u. 1985/86 (teilweise als Gast) am Schauspielhaus Frankfurt/ Main, 1977/78 am D¨usseldorfer Schauspielhaus, 1980/81 am Staatstheater Kassel, 1981–85 in Basel, 1989/90 am Burgtheater Wien, danach freier Schauspieler u. a. in Mannheim, am Schauspielhaus Wien u. 1989–92 bei den Bad Hersfelder Festspielen. 1993–97 am Stadttheater Luzern, 1998 Gastengagement am Renaissance-Theater Berlin, 1998/99 am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, 1999/2000 u. ab 2002 Ensemblemitglied am Deutschen Theater G¨ottingen, 2001/02 am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. Literatur: TdS. Granzer, Robert, geb. um 1930; S¨anger. 1954 Debut u. Engagement bis 1970 am Landestheater Salzburg, 1970–72 am Stadttheater L¨ubeck, 1972–74 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. 1974–86 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. Bis Mitte der 90er Jahre gastierte er regelm¨aßig bei der M¨unchner Opernb¨uhne. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1811. Graschberger, Toni, geb. 1915, gest. Sommer 2003; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Anf¨anglich Schauspieler, nach dem 2. Weltkrieg 1950–52 Intendant des Stadttheaters Ingolstadt, sp¨ater Direktor des Theaters in Cuxhaven, 1968–73 Intendant des Nordmark-Landestheaters Schleswig, 1971–74 auch Intendant u. Regisseur der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg, 1974–78 Intendant des St¨adtebundtheaters Hof. Danach freier Regisseur. Literatur: F. Ritter, Geschichten vom Theater. Das Schleswiger Theater 1945–1974 [...] (in: Beitr¨age zur Schleswiger Stadtgeschichte) 2004. Graser, J¨org (Ps. George O’Darkney), geb. 30. 12. 1951 Heidelberg; Autor und Regisseur. Studierte Politologie, Soziologie u. Kommunikationswissenschaften an der Univ. M¨unchen, 1973–76 Ausbildung an der dortigen Hochschule f¨ur Fernsehen u. Film, 1976–79 ebd. als Assistent, seit 1979 Film- u. Fernsehregisseur, Verfasser von Drehb¨uchern, H¨orspielen u. Theaterst¨ucken.

Graser Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Witwenverbrennung, UA 6. 9. 1980 Schauspielhaus D¨usseldorf zeitgleich mit Theater der Stadt Bonn; Die bucklige Angelika, UA 8. 10. 1983 Schauspielhaus D¨usseldorf; Susi Eskimo oder Die Wende, UA 31. 10. 1987 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Zahngold, UA 21. 10. 1989 Staatstheater Braunschweig; Rabenthal, UA 12. 11. 1992 Residenztheater M¨unchen; Die Blinden von Kilcrobally, UA 5. 6. 1998 Burgtheater Wien; Servus Kabul, UA 18. 2. 2006 Residenztheater M¨unchen; Jailhouse Blues, UA 24. 4. 2009 Staatstheater Wiesbaden; Little Hero, UA 4. 10. 2009 Theater Ingolstadt. Literatur: Henschel Theaterlex. 280. Graser, Lukas, geb. 1979 Basel; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Z¨urich, 2002–04 am „Theater an der Sihl“ in Z¨urich, 2005–10 am Schauspielhaus Essen, seit der Spielzeit 2010/11 am Theater Bielefeld u. als Gast am Schauspielhaus Bochum. Grashof, Christian, geb. 5. 8. 1943 Gablonz an der Neiße (Jablonec nad Nisou/Tschechien); Schauspieler. 1964–67 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. 1967 Debut u. Engagement bis 1970 am Theater in KarlMarx-Stadt (Chemnitz), 1970–90 u. wieder seit 1992 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, dazwischen Engagement am Schillertheater Berlin, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Thalia-Theater Hamburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 280; Rischbieter 541; Habel 130; LThInt 340. Grass, G¨unter, geb. 16. 10. 1927 Danzig-Langfuhr; Autor. Sohn des (protestantischen) Lebensmittelh¨andlers Willy G. u. seiner (katholischen) Frau Helene G., die kaschubischer Abstammung war. Ab 1937 Besuch des Gymnasiums (ohne Abschluß), 1944/45 Luftwaffenhelfer, Arbeitsdienst, Kriegsdienst als Panzersch¨utze. Nach einer leichten Verwundung im Mai 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung im April 1946 Gelegenheitsarbeiter u. Arbeiter in einem Kalibergwerk zwischen Hildesheim u. Hannover. 1947 Beginn einer Steinmetzlehre in D¨usseldorf, 1948–52 Studium der Bildhauerei u. Graphik an der D¨usseldorfer Kunstakademie, Reisen per Autostop nach Italien u. Frankreich. 1953–56 Forsetzung des Studiums bei Karl Hartung an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste

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Grass in Berlin. 1954 Heirat mit der Schweizer Ballettstudentin Anna Schwarz. 1955 Teilnahme an einem Lyrikwettbewerb, erste Lesung in der „Gruppe 47“, Ver¨offentlichtung in „Akzente“, erste Ausstellung in Stuttgart (seither zahlreiche Ausstellungen). Lebte 1956–59 in Paris, 1958 Reise nach Danzig. 1959 erschien der Roman „Die Blechtrommel“ (als Film 1979, Regie: Volker Schl¨ondorff), der ihm den Durchbruch als Schriftsteller brachte. R¨uckkehr nach Berlin, 1961 Begegnung mit Willy Brandt, in der Folge Engagement f¨ur die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) u. mehrere Wahlkampfreisen f¨ur die Partei, 1970 Reise mit Willy Brandt nach Warschau u. 1973 nach Israel. 1982–92 Mitglied der SPD. Nach der Trennung von seiner Frau lebte er ab 1972 in Wewelsfleth/ Schleswig-Holstein, 1975 Reise nach Indien. Mehrj¨ahrige Beziehung mit der Architektin u. Malerin Veronika Schr¨oter, 1979 heiratete er in zweiter Ehe die Organistin Ute Grunert, 1986/87 Aufenthalt in Calcutta. Seit 1987 lebt G. in Behlendorf/Schleswig-Holstein. 1963–89 (1983–86 Pr¨asident) u. seit 1998 wieder Mitglied der Akademie der K¨unste Berlin. 1997 Gr¨undung einer Stiftung zugunsten der Kultur der Sinti u. Roma. Zahlreiche internationale Preise, Ehrungen, Ehrendoktorate, 1999 Nobelpreis f¨ur Literatur. 2002 Er¨offnung des „G.-G.Haus“ in L¨ubeck, 2009 des „G.-G.-Museums“ in Danzig. 2006 erschien seine Autobiographie „Beim H¨auten der Zwiebel“ u. der 2. Teil 2008 als „Die Box. Dunkelkammergeschichten“. Ausgaben: Werkausgabe in 10 B¨anden (hg. V. Neuhaus) 1987; Werkausgabe in 20 B¨anden, 2007 (Bd. 2 = Theaterspiele). Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Hochwasser. Ein St¨uck in zwei Akten, UA 19. 1. 1957 neue b¨uhne der Univ. Frankfurt/Main; Noch zehn Minuten bis Buffalo. Ein Spiel in einem Akt, UA 19. 2. 1958 Schauspielhaus Bochum; Onkel, Onkel. Ein Spiel in vier Akten, UA 3. 3. 1958 B¨uhnen der Stadt K¨oln; Beritten hin und zur¨uck. Einakter, UA 16. 1. 1959 theater 53 Hamburg – zeitgleich mit der neuen b¨uhne der Univ. Frankfurt/Main (zus. mit Wolfgang Hildesheimers „Pastorale“); Stoffreste. Ballett in 1 Akt (Musik: Aribert Reimann) UA 12. 2. 1959 Opernhaus Essen; Zweiunddreißig Z¨ahne. Farce, Ursendung [als H¨orspielbearbeitung] 24. 4. 1959 S¨uddt. Rundfunk (bislang unaufgef¨uhrt); Die b¨osen K¨oche. Ein Drama in 5 Akten, UA 16. 2. 1961 SchillerTheater (Werkstatt) Berlin – als Ballett u. d. T.: Die Gans und f¨unf K¨oche [Les Cuisiniers

Grass m´echants] (Musik: Horst Geldmacher) UA 4. 8. 1957 Aix-les-Bains (Wettbewerb junger Choreographen) – dt. EA [u. d. T: F¨unf K¨oche] 12. 12. 1957 Bonn; Goldm¨aulchen. St¨uck in 22 Szenen, UA 1. 7. 1964 Kammerspiele (Werkraumtheater) M¨unchen; Eine o¨ ffentliche Diskussion, UA 1. 7. 1964 Kammerspiele M¨unchen; Die Plebejer proben den Aufstand. Ein deutsches Trauerspiel, UA 15. 1. 1966 Schiller-Theater Berlin; Davor. St¨uck in 13 Szenen, UA 14. 2. 1969 ebd.; Die Vogelscheuchen. Ballett in 3 Akten (Musik: Aribert Reimann) UA 7. 10. 1970 Deutsche Oper Berlin. Bearbeitungen (Ausw.): Mein Jahrhundert (eingerichtet f¨ur die B¨uhne von Horst K¨onigstein) UA 7. 5. 2000 Thalia-Theater Hamburg; Das Treffen in Telgte. Oper (Text: Wolfgang Willaschek nach der gleichnamigen Erz¨ahlung, Musik: Eckehard Meyer) UA 7. 8. 2005 Opernhaus Dortmund; Katz und Maus. Nach der Novelle, UA 30. 9. 2006 Stadttheater Konstanz; Die Blechtrommel (in freier Bearbeitung von Armin Petras) UA 8. 9. 2010 Jahrhunderthalle Bochum (Koproduktion der Ruhrtriennale mit dem Maxim-Gorki-Theater Berlin). Literatur: Henschel Theaterlex. 281; Rischbieter 541; LThInt 341; DLL 20. Jh. 12,182; KLG; P. Spycher, ‚Die b¨osen K¨oche‘ von ~ – ein „absurdes“ Drama? (in: ~. Ein Materialienbuch, hg. R. Gießler) 1976; M. Kux, Moderne Dichterdramen. Dichter, Dichtung u. Politik in Theaterst¨ucken von ~, Tankred Dorst, Peter Weiss u. Gaston Salvatore, 1980 (zugleich Diss. K¨oln 1979); W. K¨assens, Das Marionetten¨ theater von ~. Uberlegungen zu seinen fr¨uhen St¨ucken (in: ~. Auskunft f¨ur Leser, hg. F. J. G¨ortz) 1984; P. Hamm, ~ probt die Anpassung (ebd.); C.-H. Bachmann, Schwieriger Umgang mit der Vernunft (ebd.); N. Honsza, Dokumente einer ungl¨ucklichen Liebe? Zu den Dramen von ~ (in: N. H., Literatur als Provokation) Breslau 1994; ~, 71997 [= Text + Kritik]; D. Stolz, ~ zur Einf¨uhrung, 1999; H. Vormweg, ~ (¨uberarbeitete u. erweiterte Neuausgabe) 2002; M. Podlasiak, ~’ fr¨uhe Dramatik (in: Die Quarant¨ane [...], hg. E. Bialek) Breslau 2004; A. Weyer, ~ u. die Musik, 2007 (zugleich Diss. K¨oln 2005); H. Zimmermann, ~ unter den Deutschen. Chronik eines Verh¨altnisses, 2006; ~: Schriftsteller u. Bildk¨unstler [...] (hg. St. Wiech, H. Wißkirchen) 2007; D. Stolz, ~ als Theaterautor (ebd.); B¨urger u. Schriftsteller (hg. N. Honsza) 2008; R. E. Schade, Photos, Family, Fiction. ~’s ‚Die Box‘ (in: Colloquia Germanica 42/2) 2009; Von Danzig nach L¨ubeck. ~ u. Po-

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Gratzer len = Z Gdanska do Lubeki. ~ i Polska (hg. J. Ph. Thomsa u. V. Krason) 2010; ~ auf Tour f¨ur Willy Brandt. Die legend¨are Wahlkampfreise 1969 (hg. K. Schl¨uter) 2011; A. Mazurek, „Die Erinnerung liebt das Versteckspiel der Kinder“. Der Erinnerungsprozeß in ~’ ‚Beim H¨auten der Zwiebel‘, 2011 (zugleich Diss. Univ. Limerick/ Irland 2011); N. Honsza, Dekonstruktion eines Mythos. ~ u. Danzig (in: Metropolen als Ort der Begegnung u. Isolation [...], hg. E. W. B. HessL¨uttich) 2011; I. Craciun, Historische Dichtergestalten im zeitgen¨ossischen dt. Drama. Untersuchungen zu Theaterst¨ucken von Tankred Dorst, ~ ‚Die Plebejer proben den Aufstand‘, Martin Walser u. Peter Weiss, 2008; D. Stolz, ~ – Theaterspiele, Kommentar u. Materialien, 2010; V. Neuhaus, ~ (3., aktualisierte u. erweiterte Auflage) 2010; ders., ~. Schriftsteller – K¨unstler – Zeitgenosse. Eine Biographie, 2012. Grass, Helene, geb. 28. 6. 1974 Hamburg; Schauspielerin. Tochter von G¨unter G., Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1997–99 erstes Engagement am Staatstheater Braunschweig, 1999–2004 Ensemblemitglied am Theater am Neumarkt Z¨urich, danach freie Schauspielerin u. a. am Theater Freiburg/Br., am Theater Heidelberg, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Theaterkahn Dresden. Gratschmaier, Wolfgang, geb. in F¨urstenfeld/ Steiermark; S¨anger. Besuchte zuerst die Gartenbauschule in Wien, dann Gesangsausbildung an der Musikuniv. bei Gerhard Kahry u. im Rahmen der Sommerakademie der Salzburger Festspiele bei Elisabeth Schwarzkopf, erste Auftritte u. a. am Stadttheater St. P¨olten u. am Grazer Opernhaus, 1994–2003 Ensemblemitglied des Stadttheaters St. Gallen u. seit der Saison 2003/04 Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper. Nebenbei ab 1992 Produzent mit seiner eigenen Company von Produktionen u. Events u. a. f¨ur die Schweizer Privatwirtschaft. 1989 Mitbegr¨under u. bis 1992 Direktionsmitglied des Jugendstiltheaters Neue Oper Wien. Wiederholt als Gastregisseur beim Menuhin Festival in Gstaad. Gratzer, Hans, geb. 16. 10. 1941 Wiener Neustadt, gest. 19. 1. 2005 Rainfeld-St. Veit an der G¨olsen/Nieder¨osterreich; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Nach der Matura Aufenthalt in Los Angeles, 1960 Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, nach 3 Semestern

Gratzer Abbruch. Gr¨undete 1963 das „Kammertheater in der Piaristengasse“ in Wien, ebd. auch als Regisseur t¨atig, dann Schauspieler in M¨unchen u. Hamburg, seit 1966 wieder in Wien, u. a. am Volkstheater, am Theater in der Josefstadt, am Burgtheater u. bei den Salzburger Festspielen. 1973 gr¨undete er die „Theater-Werkstatt“ im Theater am K¨arntnertor in Wien, mit dem Ensemble der Werkstatt bezog er 1977 ein umgebautes Kino in der Porzellangasse im 9. Wiener Gemeindebezirk u. er¨offnete im Mai 1978 die Spielst¨atte als „Schauspielhaus“ Wien, die er bis 1986 leitete. 1987–90 f¨uhrte George Tabori das Schauspielhaus als „Der Kreis“. W¨ahrend dieser Jahre war G. Gastregisseur u. a. in Z¨urich, M¨unchen u. Berlin. 1974 Gr¨under u. bis 1979 Leiter der Festspiele Krems/Nieder¨osterreich. 1991 er¨offnete er wieder das Schauspielhaus u. war bis 2001 dessen Leiter, danach freier Regisseur. 2003/04 K¨unstlerische Leiter des Theaters in der Josefstadt. 2006 sollte G. die Leitung der Bad Hersfelder Festspiele u¨ bernehmen. Den Spielplan f¨ur die Saison 2005/06 konnte er noch mit seiner pers¨onlichen Referentin Elke Hesse erarbeiten. Literatur: Henschel Theaterlex. 282; LThInt 341; T. Wiesinger, Schauspielhaus Wien 1978– 1986, 1986; Ch. Mieß, Charakterisierung des Publikums des Schauspielhauses u. des Theaters der Josefstadt. Insbesondere im Hinblick auf dessen Reaktion auf Theaterkritiken (Diplomarbeit Wien) 2004; P. Paterno, Lichterloh. Das Wiener Schauspielhaus unter ~ 1978 bis 2001, 2013 (zugleich Diss. Wien, u. d. T.: „Dein Theater war wie ein Magnet“. Das Wiener Schauspielhaus unter ~ von 1978 bis 2001). Gratzer, Herwig, geb. 26. 9.1940 Wien; Dirigent, Arrangeur und Komponist. Ausbildung an der Wiener Musikakademie, ab 1959 mit eigenem Orchester auf Tourneen in Dtl., Holland u. der Schweiz. Sp¨ater Komponist u. Arrangeur, langj¨ahrig als Dirigent u. Chefkorrepetitor am Theater an der Wien, als Gastdirigent u. a. am Stadttheater Klagenfurt, bei den Luisenburgfestspielen in Wunsiedel u. an der „Kom¨odie im Bayerischen Hof“ in M¨unchen. Arrangierte zahlreiche Musical-Tourneen, Komponist von B¨uhnenmusik, Musik f¨ur Show u. Tanz sowie Liedern, die von seiner Gattin Gaby G. (Ps. Gaby Christen) gesungen werden. ¨ Literatur: OML; S. Lang, Lex. osterreichischer ¨ U-Musik-Komponisten im 20. Jh., [1986]. Gratzer, Thomas, geb. um 1960; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung an

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Graudus der Schauspielschule Krauss in Wien, Engagements in Wien am Ensembletheater, am Renaissancetheater, am Theater in der Drachengasse, am Landestheater Salzburg u. dann wieder in Wien am Theater an der Josefstadt u. als Regisseur am Rabenhof-Theater, seit 2003 dessen Leiter. Gratzik, Paul, geb. 30. 11. 1935 Lindenhof/ Ostpreußen; Autor. 1952–54 Tischlerlehrer, arbeitete in versch. Berufen, 1963–67 Studium am Institut f¨ur Lehrerbildung in Weimar, danach Studium am Literatur-Institut „Johannes R. Becher“ in Leipzig, 1968 relegiert. Kurze Zeit Erzieher, seit 1971 freier Autor (1974–77 Teilzeitarbeit in einem Industriebetrieb) in Dresden u. seit 1977 in Berlin, Mitarbeiter am Berliner Ensemble. 1962–81 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) f¨ur das Ministerium f¨ur Staatssicherheit t¨atig. Verweigerte ab 1981 weitere Zus.arbeit u. wurde ab 1984 seinerseits u¨ berwacht. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Malwa. Ein Spiel in sechs Bildern (nach der gleichnamigen Erz¨ahlung von Maxim Gorki) UA Dezember 1968 Hans-Otto-Theater Potsdam; Umwege. Bilder aus dem Leben des jungen Motorenschlossers Michael Runna, UA 1970 Dresden; Der Kniebist. Einakter, UA 1972 Hans-OttoTheater Potsdam; Handbetrieb. Szenen auf einem Kornfeld, UA Februar 1976 Volksb¨uhne Berlin; Lisa, UA 6. 4. 1979 Berliner Ensemble; Die Axt im Haus. Nach einer Erz¨ahlung von Martin Stade, UA 1984 Volksb¨uhne Berlin; Johannes Bobrowski, Litausche Claviere. Szenen am Memeldurchbruch bei Ragnit (B¨uhnenfassung) UA 1997 Theater 89 Berlin; Simplizissimus. (St¨uck nach Grimmelshausen) UA 1999 Theater 89 Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 282; Rischbieter 543; DLL 20. Jh. 12,277; KLG; Vaterlandsverr¨ater. Film (Regie: Annekatrin Hendel) 2011. Grau, Stefanie, B¨uhnenbildnerin. Studierte 1999–2004 Innenarchitektur u. 2004–06 B¨uhnenbild an der Technischen Univ. Berlin, 2006– 09 B¨uhnenbildassistentin am Schauspielhaus Z¨urich u. 2009/10 am Burgtheater Wien, seit 2008 eigene B¨uhnenbilder an diesen H¨ausern u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg. Graudus, Konstantin (Erich Wilhelm), geb. 4. 8. 1965 G¨utersloh/Nordrhein-Westfalen;

Graupner Schauspieler. 1986–90 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, ebd. an versch. B¨uhnen, u. a. am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia-Theater, am Ernst-Deutsch-Theater u. am Winterhuder F¨ahrhaus. Graupner, Tobias, geb. in Gera; Schauspieler. 2004–08 Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 2008–10 Engagement am Landestheater Linz, seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Theater Baden-Baden. Grautoff, Christiane Lili (Ps. C. Tournur), geb. 5. 4. 1917 Berlin, gest. 27. 8. 1974 Mexiko-City; Schauspielerin. Als Dreizehnj¨ahrige Debut am Deutschen K¨unstler-Theater in Berlin, dann an weiteren B¨uhnen in Berlin, u. a. am Deutschen Theater u. am Theater am Schiffbauerdamm, 1933/34 am Hessischen Landestheater Darmstadt. Seit 1932 Bekanntschaft mit Ernst Toller, durch seine Vermittlung 1934 befristetes Engagement am Schauspielhaus Z¨urich, dann mit Toller in London (ebd. Heirat) u. ab Oktober 1936 in der Emigration in den USA, 1940 ¨ an Ernst Lothars „Osterreichischer B¨uhne“ in New York, 1948 trat sie am Lyceum Theater am Boadway wieder auf. 1952 in Cuernavaca/ Mexiko, wo sie kurze Zeit als Englischlehrerin t¨atig war. Sp¨ater lebte sie, mit dem NachtklubBesitzer Gaston Gerassy verheiratet, in MexicoCity. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,339; Die G¨ottin u. ihr Sozialist. ~s Autobiographie – ihr Leben mit Ernst Toller. Mit Dokumenten zur Lebensgeschichte (hg. W. Fuld u. A. Ostermaier) 1996; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. ¨ u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Gravenhorst, David, geb. in Bochum; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, 1983/84 erstes Engagement am Landestheater T¨ubingen, 1985–89 als Schauspieler u. Regieassistent bei den LuisenburgFestspielen in Wunsiedel. Seit 1986 freier Regisseur u. a. in G¨ottingen, Nordhausen, Oldenburg, Krefeld, M¨onchengladbach, Stuttgart u. Hamburg. K¨unstlerischer Mitarbeiter der franz¨osischen Regisseurin Anne Delb´ee 1988– 91 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, sp¨ater in Paris u. Nancy.

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Greb Grawert, Bernd, geb. 1962; Schauspieler. 1985–89 Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Bielefeld, 1991–93 am Schauspiel K¨oln, 1993/94 am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. 1994–2000 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Danach freier Schauspieler, regelm¨aßig als Gast an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin, am D¨usseldorfer Schauspielhaus, am Staatsschauspiel Hannover, am Schauspiel K¨oln u. an den M¨unchner Kammerspielen. 2009/10 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Thalia-Theater Hamburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 283; G. ¨ Decker, Ubermaß u. Aberwitz. Der Schauspieler ~. Ein Portr¨at (in: Theater der Zeit 2) 2013. Gray, Allan s. Zmigrod-Gray, Josef [VII,3837]. Gray, Hannelore, geb. 1945 Zwickau; Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Aufgewachsen in Wien, K¨oln u. M¨unchen, klassische Tanzausbildung u. Gesangsunterricht in M¨unchen, Musical- u. Schauspielausbildung am Actors Studio New York, Engagements u. a. in M¨unchen an der Kleinen Kom¨odie im Bayrischen Hof, am Residenztheater u. am Staatstheater am G¨artnerplatz, in L¨ubeck, Linz u. Salzburg. 1986 gr¨undete sie mit Kathrin Ackermann u. Walter von Hauff in M¨unchen die Theatergruppe „Das kleine Ensemble“. Graziella, Thea (auch G.-Schneidhuber bzw. G.-Schneid Huber, Ps. Achim Tegra) [I,604; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 3. 8. 1881 (1887?) Lyck/Ostpreußen, Todesdatum unbek.; Autorin. Absolvierte eine Handelsschule, Studien an der Univ., lebte in M¨unchen u. Berlin Charlottenburg, Mitarbeiterin der M¨unchner Monatszeitschrift „Strandgut“, 1906–17 des Berliner „B¨orsen-Couriers“, lebte sp¨ater in Bad T¨olz/Oberbayern u. M¨unchen, Leiterin von sozialen M¨adchen- u. Frauen-Anstalten. Verfasserin von Dramen, Gedichten und Romanen. Literatur: DLL 20. Jh. 12,298. Greb, Ulrich, geb. um 1960 Essen; Regisseur und Intendant. Studierte Germanistik u. Philosophie an der Univ. Bochum, w¨ahrend des Studiums Mitgr¨under u. Regisseur der Theatergruppe „Nausea“, 1987–90 Regieassistent am „Theater an der Ruhr“ in M¨ulheim. Seit 1991 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. in G¨ottingen, Freiburg/Br., Oldenburg, Magdeburg, Stuttgart, Mainz, Oberhausen u. Innsbruck. Entwickelte Theaterprojekte

Grebe

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Gregor

im Ruhrgebiet, in stillgelegten Industrieanlagen u. an o¨ ffentlichen Pl¨atzen. Seit der Spielzeit 2003/04 Intendant des Schloßtheaters Moers/ Nordrhein-Westfalen.

Seit 1999 Gesangsp¨adagogin an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in M¨unchen u. seit 2000 am Konservatorium in Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1821.

Grebe, Rainald, geb. 14. 4. 1971 K¨oln; Schauspieler, Liedermacher, Kabarettist und Autor. 1993–97 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 2000–04 als Dramaturg, Schauspieler u. Regisseur am Theaterhaus Jena, 2002 eigene Variet´eshow „Immer wieder Sonntags“ im Hamburger Schauspielhaus. 2004 trat er mit seinem ersten Soloprogramm „Das Abschiedskonzert“ auf Kleinkunst- u. Theaterb¨uhnen auf, seit 2005 zus. mit der von ihm gegr¨undeten „Kapelle der Vers¨ohnung“ (seit 2010 „Orchester der Vers¨ohnung“).

Greese, Wolfgang, geb. 8. 3. 1926 L¨ubz/Mecklenburg-Vorpommern, gest. 2. 5. 2001 Berlin; Schauspieler. 1947/48 Schauspielunterricht an der Staatlichen Schauspielschule Schwerin unter Lucie H¨oflich, dann Engagements in Schwerin, Zeitz, Altenburg, Meiningen, Stralsund u. Rostock, 1965–71 Ensemblemitglied der Berliner Volksb¨uhne, danach Mitglied des Schauspielerensembles des Fernsehens der DDR. Literatur: Habel 132.

Grebmer, Dietrich von, geb. in Bruneck/S¨udtirol; B¨uhnenbildner. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, Ausstattungsassistent bei den Salzburger Festspielen, am Opernhaus Z¨urich u. an der Berliner Schaub¨uhne am Lehniner Platz. 1990–92 Ausstattungsleiter am Landestheater Coburg, seither freier B¨uhnenbildner f¨ur Oper u. Schauspiel. Greeff, Paul [I,605], gest. 18. 5. 1923 Frankfurt/Main. Von 1889 bis zu seinem B¨uhnenabschied 1914 am Opernhaus Frankfurt/Main. Als Gast sang er u. a. an den Hofopern in Wien u. M¨unchen, in Wiesbaden, Mannheim u. Basel. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1819. Greeff-Andriessen, Pelagie [I,605], gest. 17. 12. 1935 (1937?) Frankfurt/Main. Trat nach 1907 bis 1922 noch als Gast am Opernhaus Frankfurt/Main auf. Sie gastierte an vielen Opernb¨uhnen in Deutschland. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1820. Greenberg, Sylvia, geb. 8. 2. 1952 Bukarest; S¨angerin. Wanderte 1964 mit der Familie nach Israel aus, nach einem abgeschlossenen Violoncello-Studium u. der zweij¨ahrigen Dienstzeit in der israelischen Armee Gesangsausbildung an der Musikakademie in Tel Aviv u. am Opernstudio in Z¨urich, 1977 B¨uhnendebut u. Engagement bis 1979 am Opernhaus ebd., 1979–85 Mitglied u. danach als Gast an der Deutschen Oper Berlin, ab 1982 Gastspielvertrag an der Wiener Staatsoper. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Bei den Salzburger Festspielen sang sie am 7. 8. 1984 bei der UA von Luciano Berios „Un re in ascolto“ den II. Sopran.

Greeven, Erich August (Ps. Heinrich Gall) [I,605], gest. 4. 5. 1966 Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 12,305. Grefe, Gustav, geb. 15. 3. 1910 Hagen/Westfalen, gest. 2. 10. 1997 Stuttgart; S¨anger. W¨ahrend seiner Schlosser-Lehre Statist am Stadttheater Hagen, danach Gesangsunterricht u. 1933 Debut in Hagen, 1937–39 am Stadttheater Bonn, 1939/40 am Stadttheater G¨ottingen u. anschließend in Darmstadt. 1945–83 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Bei den Schwetzinger Festspielen sang er am 9. 5. 1957 in der UA der Oper „Der Revisor“ von Werner Egk die Rolle des Dobtschinskij. 1958 als Gast an der Wiener Staatsoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1823. Gregor, Hans (eigentl. Karl Johannes) [I,606], gest. 3. 8. 1945 Wernigerode/Harz. Lebte ab 1919 in der Schweiz, ab 1921 mehrj¨ahriger Aufenthalt in den USA, nach 1926 wieder¨ holte Aufenthalte in Dtl. u. Ost., lebte sp¨ater in Berlin-Charlottenburg, 1943 wurde seine Wohnung ausgebombt, u. er u¨ bersiedelte nach Wernigerode. ¨ Literatur: Rischbieter 546; OML; DLL 20. Jh. 12,309; K. R. Pietschmann, ~ als Opernregisseur. Studien zu den Anf¨angen des modernen Musiktheaters (Diss. G¨ottingen) 1957; C. Ottner, ~. Direktor der Wiener Hofoper in schwerer Zeit, 1911–1918 (in: Oper in Wien 1900– 1925. Symposion 1989, hg. C. O.) 1991; L. Regler, ~ – ¨ des letzten Hofoperndirektors in Wien Die Ara (Diss. Wien) 2010.

Gregor Gregor, Isabella, geb. 1962 Wien; Schauspielerin und Regisseurin. Tochter des Dirigen¨ ten Karl Osterreicher u. der S¨angerin Sieglinde Wetzelsberger, studierte Sprachen u. Handelswissenschaften an der Univ. Wien, Schauspielausbildung bei Susi Nicoletti am Max-Reinhardt-Seminar ebd. u. bei Lola Braxton u. Susan Batson in New York. Erste Engagements am Grazer Schauspielhaus u. am Landestheater Salzburg, 1984/85 am Burgtheater Wien, danach Gastengagements u. a. an der Volksb¨uhne Berlin, am Nationaltheater Weimar, am Residenztheater M¨unchen, am Schauspielhaus Frankfurt/Main, am Staatsschauspiel Stuttgart, am Stadttheater Klagenfurt, wiederholt am Theater in der Josefstadt in Wien u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 1999 auch Regisseurin, u. a. in M¨unchen, W¨urzburg, Wien, Innsbruck, St. Gallen u. Z¨urich. Ab 2013 Intendantin der „Festspiele Gutenstein“. Gregor, Joseph [I,606], gest. 12. 10. 1960 Wien. 1947 Habilitation u. Privatdozent an der Univ. Wien, Begr¨under des „Schauspielf¨uhrers“, 1922 Gr¨under u. bis 1953 Leiter der Theater¨ sammlung der Osterreichischen Nationalbiblio¨ Theatermuseum“). Nach der thek (heute „Ost. Emigration Stefan Zweigs Librettist f¨ur Richard Strauss’ Oper „Friedenstag“, weitere Libretti f¨ur Strauss: „Capriccio“ (zus. mit Stefan Zweig, Clemens Krauss, Richard Strauss u. Hans Swarowsky), „Daphne“ u. „Die Liebe der Danae“. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 12,309; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; ~. Gelehrter – Dichter – Sammler (hg. Ch. M¨uhlegger-Henhapel) 2006. Gregorek, Karin, geb. 26. 9. 1941 Wendorf/ Mecklenburg; Schauspielerin und Regisseurin. 1961–64 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1964–66 erstes Engagement am Landestheater Altenburg, 1966/67 in Dessau, 1967–69 an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt u. 1970–93 Ensemblemitglied des MaximGorki-Theaters in Berlin, ebd. auch eigene Inszenierungen. Literatur: LThInt 342; Habel 132. Gregorig, Anny, geb. um 1904 Wien, gest. Mitte April 2006 Berlin; S¨angerin. Nach einem abgeschlossenem Graphikstudium Gesangsausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst, 1937–40 erstes Engagement an der

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Greid Wiener Staatsoper, sp¨ater Gasts¨angerin u. beim Wiener Rundfunk. Seit Anfang der 50er Jahre Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper. Grehn, Claudia, geb. 8. 1. 1982 Wiesbaden; ¨ Autorin und Ubersetzerin. Studierte Russisch u. Philosophie an den Univ. in Berlin u. Hamburg sowie Szenisches Schreiben an der Univ. der K¨unste Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Heimlich bestialisch – I can wait to love in heaven, UA 23. 2. 2008 Landestheater T¨ubingen; Ernte (mit Texten von Lena M¨uller) UA 19. 12. 2010 MaximGorki-Theater Berlin; Reicht es nicht zu sagen ich will leben (zus. mit Darja Stocker) UA 30. 6. 2011 Deutsches Nationaltheater Weimar. Grehn, Kai, geb. 10. 3. 1969 Grevesm¨uhlen/ Mecklenburg-Vorpommern; Regisseur und Autor. Aufgewachsen in Ost-Berlin, 1991–93 Regiestudium an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1991–95 Regieassistent am Tanz-Theater „Skoronel“, 1993–99 Zus.arbeit mit der Band „Sandow“, 1994 Gr¨undung des „Theater fleur du mal“. 2004 Kunstexpedition zum Nanga Parbat/Pakistan (mit Bergsteigern des Alpinclub Sachsen). 2006 Initiator u. Mitveranstalter der Lesereihe „Bobrowskis M¨uhle“. Lebt als freier Autor ¨ (H¨orspiele, Theatertexte, Prosa), Ubersetzer u. Regisseur in Berlin u. Drochow/Brandenburg. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Unsichtbar Land. Oper in 7 Tagen (Text: zus. mit H. Oehring u. Torsten Ottersberg nach William Shakespeare „Der Sturm“, Musik: Helmut Oehring u. Henry Purcell) UA 7. 5. 2006 Theater Basel; Der Berg, uber den kein Vogel fliegt, UA 21. 2. ¨ 2009 Badisches Staatstheater Karlsruhe. Greid, Hermann (eigentl. Markus Grabscheid, Ps. Hans Dirk), geb. 24. 11. 1892 Wien, gest. 7. 1. 1975 Stockholm; Schauspieler und Regisseur. Erste Auftritte am Theater des Westens Berlin, am Freilicht-Theater in Potsdam u. in Augsburg, 1917/18 am Stadttheater Bern, 1918 am Stadttheater Bautzen, 1919/20 an den Vereinigten Theatern N¨urnberg-F¨urth, danach an Berliner B¨uhnen. 1923–30 als Schauspieler u. Regisseur am Schauspielhaus D¨usseldorf, gr¨undete ebd. 1930 zus. mit Friedrich Richter u. Willi Sch¨urmann-Horster das Schauspielerkollektiv „Truppe im Westen“, bis 1932 dessen Leiter. Nach Aufl¨osung der Truppe Gastengagements an der Volksb¨uhne, am Schiller-

Greif Theater u. am Deutschen Theater, alle in Berlin. Im M¨arz 1933 Flucht nach Schweden, im August 1935 in Moskau, Darsteller in Gustav von Wangenheims Film „K¨ampfer“, anschließend als Schauspieler an Maxim Vallentins „Deutschem Gebietstheater“ in Dnjepropetrowsk u. zugleich Leiter der dt. Abteilung der ukrainischen u. russischen Schauspielschule am Staatskonservatorium. Im Mai 1936 R¨uckkehr nach Stockholm, ab 1938 Leiter des Arbeiter-Sprechchores „Unga R¨oster“ [Junge Stimmen], mit dem er auch Einakter inszenierte. Organisierte versch. Kulturveranstaltungen. Ab 1939 Zus.arbeit mit Bertolt Brecht in Schweden u. 1940/41 in Finnland. Nach seiner R¨uckkehr nach Stockholm Mitgr¨under einer Vereinigung f¨ur kirchliches Drama, in der Folge Verfasser von Kirchenspielen. 1943 Gr¨undungsmitglied des „Freien Dt. Kulturbundes“ (FDKB), Schauspieler am Exil-Theater „Freie B¨uhne“ in Stockholm. Als Regisseur im Oktober 1944 UA seines eigenen St¨ucke „Die andere Seite“. Nach dem 2. Weltkrieg Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen u. Zeitschriften, Mitbegr¨under der Friedensbewegung in Schweden, 1973–75 Leiter des Theaterensembles der Stockholmer Arbeiterbildungs-Bewegung. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,340; LThInt 342; DLL 20. Jh. 12,321; H. M¨ussener, „Wir, denen niemand dankt“. ~s Drama ‚Die andere Seite‘ u. das dt. sprachige Theater im schwedischen Exil (in: Exiltheater u. Exildramatik 1933–1945 [...], hg. E. Koch u. F. Trapp) 1991. Greif, Heinrich, geb. 11. 3. 1907 Dresden, gest. 16. 7. 1946 Berlin; Schauspieler. Studierte drei Semester Rechtswissenschaft, Philosophie u. Psychologie in Berlin, daneben Schauspielunterricht, Mitarbeiter von Erwin Piscator, Mitglied des Piscator-Kollektivs u. 1932 von Gustav von Wangenheims „Truppe 1931“. 1933 Emigration nach Paris, R¨uckkehr nach Berlin, Beitritt zur illegalen Kommunistischen Partei Deutschlands u. Mitarbeiter an der Gewerkschaftszeitung „Die Rampe“. 1934/35 am Schauspielhaus Z¨urich, ab 1935 in Moskau, Chefsprecher der dt. Sendungen des Moskauer Rundfunks u. Schauspieler in sowjetischen Filmen. 1945 R¨uckkehr nach Deutschland, Mitglied des Stadtrats f¨ur Erwachsenenbildung in Dresden, 1945/46 Schauspieler am Deutschen Theater Berlin. Literatur: Rischbieter 546; LThInt 343; Hdb. Exiltheater 1,342; TdS; C. Trepte, R. Waack, ~. K¨unstler und Kommunist, 1974; H. O. Her-

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Greindl manni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Greif, Martin Andreas, geb. 14. 7.1973 Schrobenhausen/Bayern; Schauspieler. 1996–2000 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Rostock, 2000–03 erstes Engagement am Staatstheater Cottbus, 2002/03 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, 2003/04 an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin, 2004 am dortigen Maxim-Gorki-Theater u. am Theater der Jugend in Wien. 2006–09 in Gera-Altenburg, 2009–11 am Nationaltheater Weimar u. 2012 am Theater Rudolstadt. Greiff, Ulrich, geb. 1941; Regisseur. Studierte Germanistik u. Philosophie an den Univ. in Frankfurt/Main u. Berlin, Regieassistent am Staatstheater Wiesbaden u. an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, Zus.arbeit mit Hansg¨unther Heyme, ab 1972 Regisseur in K¨oln, Ende der 70er Jahre Mitglied der k¨unstlerischen Leitung des Theaters „zuidelijk toneel Globe“ in Amsterdam, 1983–88 als Regisseur u. ab 1985 auch als Schauspieldirektor in Wuppertal, danach freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. wiederholt am Schloßtheater Celle, in Bautzen u. Eisenach. Literatur: Henschel Theaterlex. 284; Politisches Theater nach 1968. Regie, Dramatik u. Organisation (hg. U. Gilcher-Holtey) 2006. Greiffenhagen, Gottfried, geb. 9. 2. 1935 Bremen, gest. 11. 7. 2013 Gnarrenburg-Fahrendorf/ Niedersachsen; Dramaturg. Studierte Jura, 1966 Dr. iur., im selben Jahr pers¨onlicher Referent von Kurt H¨ubner am Bremer Theater, 1968/69 Chefdisponent an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1969–71 Dramaturg am Staatstheater Stuttgart, 1971–77 Chefdramaturg u. stellvertretender Intendant am Schauspielhaus Bochum, 1993/94 Chefdramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen. Davor u. danach freier Dramaturg, vor allem in der ¨ Zus.arbeit mit Peter Zadek, Bearbeiter u. Ubersetzer, h¨aufig gemeinsam mit seiner Gattin Inge G. F¨ur Franz Wittenbrink schrieb er das musikalische Schauspiel „Die Comedian Harmonists“, UA 19. 12. 1997 Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 284. Greindl, Josef [I,609], gest. 16. 4. 1993 Wien. 1948–70 Ensemblemitglied der St¨adtischen Oper Berlin, wo er u. a. am 18. 12. 1948 in der

Greiner UA der Oper „Circe“ von Werner Egk mitwirkte. Gleichzeitig zu seinem Berliner Engagement 1956–69 Mitglied u. bis 1976 noch als Gast an der Wiener Staatsoper, 1958–65 Gastengagement an der Staatsoper Hamburg. 1943 erstmals u. nach dem 2. Weltkrieg regelm¨aßig bis 1969 bei den Bayreuther Festspielen, als Gast bei den Salzburger Festspielen, wo er u. a. am 9. 8. 1949 bei der UA Carl Orffs Oper „Antigonae“ einen Boten u. am 20. 8. 1973 bei der UA von „De temporum fine comoedia“ desselben Komponisten den Prolog u. den Chorf¨uhrer sang. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Ab 1961 Lehrer an der Musikhochschule in Saarbr¨ucken u. 1973–83 in Wien. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1824; OML. Greiner, Andreas, geb. 1943 Weißenfels/Sachsen-Anhalt, gest. Mai 2004; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Theaterhochschule in Leipzig, seit 1970 als Schauspieler u. sp¨ater auch als Regisseur Mitglied des Stadttheaters bzw. Mittels¨achsischen Theaters Freiberg/ Sachsen. Greiner, Birgit, geb. 1945 Leoben/Ober¨ost., gest. 12. 7. 2006 Linz/Donau; S¨angerin. Studierte Schulmusik an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, Gesangsstudium am Konservatorium der Stadt Wien u. privat, erste Auftritte u. a. am Sch¨onbrunner Schloßtheater. Seit 1976 Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Greiner, Peter, geb. 20. 4. 1939 Rudol¨ stadt/Th¨uringen; Autor. Ubersiedelte nach der Matura (1957) nach Westdtl., studierte 1959–63 Chemie u. Mathematik an den Univ. in Freiburg/Br. u. Hamburg, kurze Zeit als Lehrer t¨atig. In den 70er Jahren Auftritte als Liedermacher „Troubadix“ mit Protestsongs, seit 1970 freier Autor von H¨orspielen u. Theaterst¨ucken. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Gefege. Musical (nach Wedekinds „Fr¨uhlings Erwachen“) UA 25. 6. 1976 Schauspielakademie Z¨urich; Lady Liljas Hauer. Nach den Liebesbriefen an Lilja Brik und Majakowskis Gesamtwerk, UA 5. 2. 1978 Theater Heidelberg; Orfeus. Biographie eines Halbstarken, UA 23. 5. 1978 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; Roll over Beethoven. Eine wahre Ohren-Trag¨odie in Bildern, UA 17. 9. 1978 Theater Basel; T¨urkischer Halbmond, UA 22. 4. 1980 Theater im Packhaus Bremen; Kiez. Ein unb¨urgerliches Trauerspiel um Ganovenehre und Ganovenk¨alte,

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Gressel UA 17. 5. 1980 Schauspiel (Theatersaal im Stollwerck) K¨oln; Vier-Jahreszeiten-Blues. Ein lustiges Spiel, UA 30. 5. 1980 Saarl¨andisches Staatstheater Saarbr¨ucken; Fast ein Prolet. Ein Volksst¨uck, UA 26. 11. 1980 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; Die Torffahrer, UA 15. 4. 1985 Theater uber dem Landtag M¨unchen; Stillge¨ legt. Elf Einakter, UA [einzelner Einakter] 28. 11. 1986 Ruhrfestspiele Recklinghausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 285; Rischbieter 546; LThInt 343; DLL 20. Jh. 12,339; KLG. Greis, Julian, geb. 6. 6. 1983 Hattingen/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. 2003–06 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, w¨ahrend des Studiums als Gast am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, 2006–09 erstes Engagement am Schauspielhaus Graz, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg. Greißing, Alfred Harro [I,610], gest. 22. 8. 1975 Graz. Grell, Adolf (Ps. Gondrell) [I,610], gest. 13. 1. 1954 M¨unchen. Seit 1945 Mitglied der M¨unchner Kammerspiele. Literatur: Kabarett-Lex. 212 (unter Gondrell). Grelling, Richard [I,610], gest. 15. 1. 1929 Berlin. 1892 Mitbegr¨under u. 2. Vorsitzender der „Deutschen Friedensgesellschaft“. Autor der anonym erschienen Schrift „J’accuse! Von einem Deutschen“ (Lausanne 1915). Lebte seit 1911 in Florenz u. 1915–20 in der Schweiz. Literatur: Hugo Ball, Briefe 1904–1927, 3 Bde. (hg. u. kommentiert von G. Schaub u. E. Teubner) 2003. Grellinger, Nadine, geb. 1976 Dornach/Basel; Kost¨umbildnerin. Ausbildung zur Damenschneiderin in Basel, anschließend studierte sie Modedesign an der Hochschule f¨ur Gestaltung u. Kunst ebd., w¨ahrend des Studiums Praktika in London u. Antwerpen. 2002–05 Ausstattungsassistentin an den M¨unchner Kammerspielen, seit 2005 als Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel, Oper u. Tanz t¨atig. Gressel, Elisabeth, geb. in Klagenfurt; Kost¨umbildnerin. Studierte Theaterwissenschaft in Wien, daneben Ausbildung als Kost¨umbildnerin bei den o¨ sterreichischen Bundestheatern, am Fernsehen u. an der Wimbledon

Gressieker School of Art in London. Langj¨ahrige k¨unstlerische Verbindung mit dem Stadttheater Klagenfurt, ebd. auch Ausstattungsleiterin. Sp¨ater freie Kost¨umbildnerin vorwiegend im Bereich Musiktheater, u. a. am Staatstheater N¨urnberg, am Prinzregenten-Theater u. am Staatstheater am G¨artnerplatz, beide M¨unchen, am Opernhaus Magdeburg, am Renaissance-Theater Berlin, am Linzer Landestheater u. in Wien u. a. an der Volksoper, den Kammerspielen u. am Volkstheater sowie bei den Opernfestspielen in Klosterneuburg. Gressieker, Hermann [I,611], gest. 3. 5. 1983 Berlin (?). 1926/27 Dramaturg in Dessau, 1929/30 Chefdramaturg u. Regisseur in Braunschweig, seit 1930 in Berlin, 1930–33 Kritiker am „B¨orsen-Courier“, 1934–36 Chefdramaturg an der Volksb¨uhne u. am Deutschen Theater Berlin, danach Lehrt¨atigkeit an der Filmakademie u. Filmschule in Potsdam-Babelsberg, seit 1945 freier Schriftsteller in Osnabr¨uck u. Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 12,368. Gressieker, Ulrich (Uli), geb. 27. 2. 1945 Oberwiesenthal/Sachsen, gest. 4. 12. 1990 Berlin (Freitod); Schauspieler. Sohn von Hermann G., nach der Matura Mitglied am Grips-Theater u. am Forum Theater, beide Berlin u. am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/Main. Er schrieb zus. mit anderen St¨ucke f¨ur das GripsTheater sowie Drehb¨ucher. Grether, Hannefried, Lebensdaten unbek. (geb. um 1908?); S¨angerin. 1933 Debut am Stadttheater Stettin, 1934–36 am Stadttheater Erfurt, 1936–41 Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe u. 1941–44 am Opernhaus in Breslau. Nach dem 2. Weltkrieg 1949–51 am Stadttheater Bremen. Sie war mit dem S¨anger Alfons Mayr u. in zweiter Ehe mit dem Schauspieler Wolfgang Engels (1908–1983) verheiratet. Ende der 50er Jahre lebte sie in BissendorfWietze bei Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1828. Gretler, Heinrich (Heiri) [I,611], gest. 30. 9. 1977 Z¨urich. Schauspielunterricht bei Josef Danegger, 1918–21 erstes Engagement am Pfauentheater (heute Schauspielhaus) Z¨urich, daneben Gesangsunterricht bei Melitta Hirzel u. Alfred Jerger, 1921 Debut als S¨anger u. Engagement bis 1926 am Stadttheater (Opernhaus) ebd., 1926/27 Gastspiel am Zentraltheater Magdeburg, ab 1927 in Berlin, bis 1929 am Deutschen K¨unstlertheater, 1929/30 u. 1931/32 an

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Greve der Volksb¨uhne Berlin u. 1930/31 am Theater am Schiffbauerdamm. 1933 R¨uckkehr in die Schweiz, bis 1954 u. 1964–75 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. 1935–40 als Gast am Cabaret Cornichon, am Stadttheater Basel u. an anderen Schweizer B¨uhnen. Er war seit 1943 mit der Schauspielerin Marion W¨unsche (1907– 1981) verheiratet. Literatur: Rischbieter 548; Hdb. Exiltheater 1,343; Kutsch-Riemens 3,1828; TdS; HLS; Kabarett-Lex. 123; W. Wollenberger, ~, der große Schweizer Schauspieler, 21978; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Gretler, Hugo, geb. 1955 Z¨urich; B¨uhnenbildner und Szenograph. Ausbildung als Steinmetz, arbeitete einige Jahre als Fluglotse, sp¨ater Chefrequisiteur am Schauspielhaus Z¨urich, wo er erste Ausstattungen entwarf. Seit 1979 als freier Szenograph u. B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper international t¨atig. Greve, Dietrich, geb. 9. 5. 1965 Jena; S¨anger. 1975–81 Mitglied des Dresdner Kreuzchores, 1985–91 Gesangsstudium an der Hochschule f¨ur Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden, 1992/93 bei Dietrich Fischer-Dieskau u. in Meisterkursen u. a. bei Theo Adam, erste Engagements in Bautzen u. G¨orlitz, 1991–2006 Mitglied am Opernhaus in Chemnitz, 2006/07 als Gast u. a. an der Wiener Volksoper, seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied des Staatstheaters Mainz. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1829. Greve, Manfred H., Schauspieler und Regisseur. Nach Engagements in Hannover, D¨usseldorf, am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/ Main u. am Schiller- u. Schloßpark-Theater in Berlin gr¨undete G. 1979 in Hamburg das „Tournee-Theater Greve GmbH“, das er bis heute leitet u. an dem er auch als Regisseur u. Schauspieler arbeitet. Greve (geb. Hussa), Maria [I,612], geb. 7. 12. 1893 Wien, gest. 19. 4. 1980 Chicago (in einer U-Bahn-Station ermordet). Ausbildung bei Elise Elizza u. bei Senja Arnold Greve, ihrem sp¨ateren Gatten. 1917 Debut an der Wiener Volksoper, 1918–21 Mitglied u. sp¨ater wiederholt als Gast an der Staatsoper ebd., 1921–23 am

Greverus Theater in Graz, 1923–27 an der Berliner Staatsoper, 1927–33 am Opernhaus in Hamburg, wo sie u. a. am 7. 10. 1927 in der UA der Oper „Das Wunder der Heliane“ von Erich Wolfgang Korngold die Titelrolle u. am 18. 11. 1927 in der UA der Oper „Die versunkene Glocke“ von Ottorino Respighi die Rolle der 2. Elfe sang. 1934/35 am Opernhaus D¨usseldorf, 1935/36 am Theater an der Wien in Wien. 1938 (nach anderen Quellen schon 1934) emigrierte sie in die USA, 1940 an der Oper von Chicago. Ab 1945 Gesangslehrerin an der „Sherwood Music School“ in Chicago, seit 1949 gab sie Sommerkurse am Salzburger Mozarteum. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2178 (unter Hussa). Greverus, Bodo (eigentl. Boris), geb. um 1904 in Rußland; S¨anger. Gesangsunterricht bei Ernst Grenzebach in Berlin, 1929 Debut am Nationaltheater Mannheim, 1930/31 am Stadttheater Essen, 1931/32 am Deutschen Landestheater Prag, 1932/33 am Stadttheater Graz, 1933–36 am Staatstheater Wiesbaden, 1936– 38 am Theater der Jugend in Berlin u. danach Gasts¨anger. 1945–61 Ensembemitglied der St¨adtischen Oper Berlin, wo er u. a. am 18. 12. 1948 in der UA der Oper „Circe“ von Werner Egk die Rolle des Arsidas sang, 1961–64 Mitglied des Theaters des Westens. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1830. Grewolls, G¨unter, geb. 1928 Schwerin; Schauspieler und S¨anger. W¨ahrend seiner Lehre als Kaufmannsgehilfe 1948 Debut u. bis 1993 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, ab 1950 auch Mitglied im Opernchor mit kleinen Solistenauftritten. Gribitz, Franz [I,612], gest. 13. 3. 1969 Wien. Nach dem 1. Weltkrieg Redakteur der „Muskete“ u. sp¨ater von Jugend- u. Modezeitschriften. Zun¨achst Verfasser von Texten f¨ur Schlager u. Wienerlieder, ab Ende der 1930er Jahre schrieb er Libretti, Lustspiele u. Filmdrehb¨ucher. Auff¨uhrungen (Auswahl): M¨adel aus Wien (Musik: H. Strecker) UA 21. 12. 1931 B¨urgertheater Wien; Eva im Abendkleid. Musikalisches Lustspiel in 3 Akten (zus. mit Maria G., Musik: N. Dostal) UA 1942 Stadttheater Chemnitz; Die Gr¨afin Soundso. Schwankoperette (Musik: G. Zelibor) UA 1947 B¨urgertheater Wien; S¨uße kleine Freundin. Musikalisches

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Griem Lustspiel in 5 Bildern (zus. mit Maria G., Musik: N. Dostal) UA 1949 Wuppertal. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 12,401; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Grieb, Fritz, geb. 9. 1. 1929 Wien, gest. 22. 6. 2007 P¨ochlarn/Nieder¨ost.; Schauspieler. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar u. am Konservatorium der Stadt Wien, erste Auftritte in Wien an Kellertheatern, an der Scala u. am B¨urgertheater, 1955–61 an der Vorarlberger Landesb¨uhne Bregenz, 1961/62 in Ingolstadt, 1962–67 an den Hamburger Kammerspielen, am dortigen Schauspielhaus u. in K¨oln, seit 1967 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Griebel, August, geb. 2. 7. 1900 Bochum, gest. 27. 12. 1968 K¨oln; S¨anger. Ausbildung bei Antoni Kohmann am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, 1922 Debut am Stadttheater Heidelberg, 1924/25 am Stadttheater Krefeld, 1925–28 am Stadttheater Aachen, 1928–30 am Opernhaus in Breslau u. 1930–34 an der Oper in Frankfurt/Main. 1934–59 Ensemblemitglied der Oper K¨oln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1831. Griebel, Johanna, geb. 1983 Bielefeld; Schauspielerin. 2008–12 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, seit 2010 erste Auftritte u. seit 2012 Ensemblemitglied am Berliner Ensemble. Grieg, Hermine (Ps. Mimi Schwarz) [I,613], gest. 9. 7. 1959 Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 6,4309 (unter Schwarz-Grieg). Grieg, Theodor [I,613], gest. 7. 3. 1957 Wien. Bis 1938 am Volkstheater in Wien, danach in M¨ahrisch-Ostrau u. 1941 am Deutschen Theater in Metz. Nach 1945 wieder als Ensemblemitglied am Wiener Volkstheater. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Griem, Helmut, geb. 6. 4. 1932 Hamburg, gest. 19. 11. 2004 M¨unchen; Schauspieler und Regisseur. Studierte Literaturwissenschaft u. Philosophie, w¨ahrend des Studiums Auftritte bei freien Theatergruppen u. im Literarischen Kabarett „Hamburger Buchfinken“, 1956 als Schauspieler am Stadttheater L¨ubeck, Ende der 50er Jahre

Grienauer am Schauspiel K¨oln, ab 1963 freier Schauspieler, u. a. am Akademietheater Wien, bei den Salzburger Festspielen u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, vor allem in Zus.arbeit mit Hans Lietzau, 1970–72 Ensemblemitglied am Hamburger Schauspielhaus, anschließend am Schiller- u. Schloßpark-Theater in Berlin, als Gast u. a. auch an den M¨unchner Kammerspielen, an denen er ab 1983/84 unter der Intendanz Dieter Dorns Ensemblemitglied war u. 1989 sein Debut als Regisseur gab, als Regisseur u. a. auch am Theater in der Josefstadt in Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 285; Rischbieter 549; LThInt 344; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Grienauer, Alois [I,613], gest. 16. 3. 1937 Wien. 1888/89 Gastengagement an der Metropolitan Opera New York, 1890/91 am Opernhaus K¨oln u. 1893/94 am Hoftheater Hannover. Seit 1891 vorwiegend Gasts¨anger. Sp¨ater Professor am Konservatorium der Stadt Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1832. Griepentrog, Hans, geb. 1968 M¨unster/Westfalen; S¨anger. 1989–97 Ausbildung an den Musikhochschulen in Freiburg/Br., K¨oln u. Mannheim, 1996 Debut am Regensburger Theater, 1997–2000 als Stipendiat an der Deutschen Oper Berlin, 2000–05 Ensemblemitglied am Theater Bielefeld, seit 2005 freier S¨anger, u. a. am Stadttheater Gießen, am Staatstheater Darmstadt u. am Grand Th´eaˆ tre de G´en`eve. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1832. Griesbach, Karl-Rudi, geb. 14. 6. 1916 Breckerfeld/Nordrhein-Westfalen, gest. 8. 5. 2000 Dresden; Komponist und Dramaturg. 1936–41 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln, u. a. Komposition bei Philipp Jarnach, ab 1939 Milit¨ardienst u. 1944–49 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, Leiter eines Orchesters u. einer Theatergruppe im S¨udural. 1949 Pianist u. Komponist in Hamburg, 1950 ¨ Ubersiedlung nach Dresden, Musik- u. Theaterkritiker der „S¨achsischen Zeitung“, 1952– 55 Dozent f¨ur Theorie und Komposition an der dortigen Hochschule f¨ur Musik, gleichzeitig 1952/53 Dramaturg am Metropol-Theater in Berlin, 1955–63 freier Komponist in Dresden. 1963–66 Dramaturg u. K¨unstlerischer Berater an den Staatstheatern Dresden, ab 1965 als Dozent u. 1969–81 als Professor f¨ur Komposition u. Tonsatz sowie Abteilungsleiter wieder an

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Grießer der Hochschule f¨ur Musik in Dresden, danach freier Komponist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Johannistag. Singspiel (Text: Komponist nach Johann Nepomuk Nestroy) UA 1953 – Neufassung u. d. T.: Die Weiberm¨uhle (Text: Tom Zahn) UA 1960 Nationaltheater Weimar; Kolumbus. Oper in 4 Bildern u. einem Vor- u. einem Nachspiel (Text: Komponist nach alten spanischen Quellen) UA 23. 12. 1958 FriedrichWolf-Theater Neustrelitz zeitgleich mit: St¨adtische B¨uhnen Erfurt; Marike Weiden. Oper in 3 Akten (Text: Komponist) UA 7. 10. 1960 Nationaltheater Weimar zeitgleich mit: Kleist-Theater Frankfurt/Oder u. Gerhart-HauptmannTheater G¨orlitz – Neufassung, UA 1963 Staatsoper Dresden; Der Schwarze – der Weiße und die Frau. Musiktheaterst¨uck in 4 Bildern (Text: Komponist) UA 8. 12. 1963 Staatsoper (Kleines Haus) Dresden; Aulus und sein Papagei. Oper in 3 Bildern (Text: Komponist) UA 2. 10. 1982 Landesb¨uhnen Sachsen Radebeul. Literatur: G. Schmiedel, Komponistenportr¨at: ~ (in: Der Musikalienhandel 5) 1959; Ch. Hohlfeld, Wieder eine neue Oper: ‚Kolumbus‘ von ~ (in: Musik u. Gesellschaft 9) 1959; F. Streller, ~ 65 (in: ebd. 31) 1981; S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949–1989, 1992; F. Streller, Weniger Experiment – mehr Akzeptanz. Zur Dresdner Komponistenschule der Nachkriegszeit u. zum kompositorischen Wirken ~s in Dresden (in: Dresden u. die avancierte Musik im 20. Jh., Teil II: 1933–1966 [...], hg. M. Herrmann u. H.W. Heister) 2002; D. Fritzsche, Zwischen K¨oln, Frankfurt, Essen, Hamburg, Dresden, Leipzig, Weimar u. Berlin. Zwei K¨unstlerleben [zwei dt. Komponisten Ottmar Gerster, 1897–1969, ~, 1916–2000] 2006. Griese, Friedrich [I,614], gest. 1. 6. 1975 L¨ubeck. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten Schriftsteller des NS-Staates, ab 1931 freier Schriftsteller. 1945/46 inhaftiert, lebte ab 1947 in Velgen-Hanstedt/Niedersachsen u. seit 1955 in L¨ubeck. Literatur: DLL 20. Jh. 12,408; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; Mecklenburg u. seine Geschichte. Beitr¨age zum Werk ~s (Red. E. Becker) 2007. Grießer, Max, geb. 18. 11. 1928 Kufstein/Tirol. gest. 12. 8. 2000 (Freitod) Eppstein/Hessen; Schauspieler und S¨anger. Gelernter Maschinenschlosser, spielte u. sang einige Jahre am Volkstheater Kufstein, ab 1958 Ausbildung an der

Griffel

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Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen. Vorwiegend Schauspieler in Fernseh-Serien, daneben als Gast vor allem an der Kleinen Kom¨odie in M¨unchen u. zuletzt (2000) bei den Carl OrffFestspielen in Andechs/Oberbayern.

Dresden, am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. am Thalia-Theater Hamburg, ab der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden u. als Gast wieder am Schauspielhaus Z¨urich.

Griffel, Kay, geb. 26. 12. 1940 Eldora/Iowa; S¨angerin. Studierte Schulmusik an der Northwestern Univ. Chicago, dann Gesangsausbildung bei Lotte Lehmann in Santa Barbara/Kalifornien, 1960 Debut an der Oper von Chicago, mit einem Stipendium studierte sie danach an der Musikhochschule in Berlin u. bei Jan Tamaro in K¨oln. 1961–65 u. 1971–73 am Stadttheater Bremen, 1965–67 am Stadttheater Mainz, 1967–71 Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe u. 1973–84 Ensemblemitglied am Opernhaus K¨oln. Internationale Gastspielt¨atigkeit bis ca. 1990, danach Gesangslehrerin in den USA. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1833.

Grigorescu, Elena, geb. 20. 4. 1943 Comana/ Rum¨anien; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Bukarest, 1968 Debut an der Nationaloper ebd. u. Engagements an Opernh¨ausern in Rum¨anien. Seit 1988 in Dtl., zuerst am Stadttheater Hagen/Westfalen u. 1991–94 am Pfalztheater Kaiserslautern. Als Gasts¨angerin u. a. an den Opernh¨ausern in D¨usseldorf, K¨oln u. Frankfurt/Main. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1834.

Griffith, David, geb. 17. 9. 1939 Eugene/Oregon; S¨anger. Privater Gesangsunterricht in New York, 1970 Debut an der Oper in Dallas, Engagements an versch. Opernh¨ausern in den Staaten, seit 1981 st¨andiger Gast an der Oper in Frankfurt/Main u. 1986–2000 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1833. Griffith, Lisa, geb. 1961 in USA; S¨angerin. Ausbildung an der Indiana Univ. of Pennsylvania, am Konservatorium in Cincinnati u. in Meisterkursen bei Elisabeth Schwarzkopf u. John Alexander Feil. 1984 Debut an der Oper von Seattle, 1984–89 am Staatstheater Wiesbaden, 1989–91 am Staatstheater Hannover u. seit der Spielzeit 1991/92 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1834. Grigolli, Olivia, geb. 1963 Innsbruck; Schauspielerin. W¨ahrend der Schulzeit private Schauspielausbildung, 1981–83 erstes Engagement am Landestheater Innsbruck, danach u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Schauspiel Stuttgart, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1992–98 Ensemblemitglied u. sp¨ater als Gast an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, danach am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. am Theater Basel. 2000– 05 Mitglied am Z¨urcher Schauspielhaus, 2005– 09 freie Schauspielerin, u. a. am Schauspiel

Grill, Alexander, geb. 1938 Graz, gest. 22. 5. 2009 Wien; Schauspieler. 1960 erstes Engagement am Schauspielhaus Graz, danach u. a. an den Staatstheatern Oldenburg u. Stuttgart, am Schiller-Theater in Berlin, am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen, am Burgtheater u. am Volkstheater in Wien, ab 1985 in Bremen u. sp¨ater an K¨olner B¨uhnen. Nach 2000 u. a. am Schauspielhaus Frankfurt/Main, am Schloßtheater Celle, am Theater an der K¨o in D¨usseldorf u. am Theater am Dom in K¨oln. Seit 2005 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt in Wien. Grill (geb. Huber), Clara [6,614], Todesdatum unbekannt. Nahm 1858 ihren B¨uhnenabschied. Sie schrieb Libretti f¨ur ihren Gatten Johann Grill, u. a. die romantische Oper in 3 Akten „Die Liebeszauberin“, UA 12. 10. 1835 in Budapest. Grill, Johann (Paul), gest. 1854. 1830–36 als S¨anger u. 1836–45 als Dirigent u. Komponist (B¨uhnenmusik u. Oper) am Deutschen Theater in Budapest, anschließend in Preßburg. Auff¨uhrungen (Ausw.): K. Immermann, Das Trauerspiel in Tirol, UA 30. 3. 1833 Budapest; Die Liebeszauberin (Text: Clara G.) UA 12. 10. 1835 Budapest. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1836; W. Binal, Dt.sprachiges Theater in Budapest, 1972. Grill, Paul, geb. 1980 Berlin-Pankow; Schauspieler. Aufgewachsen in Hamburg (1986–95) u. Berlin, Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig, erstes Engagement am Staatstheater Cottbus, 2007–2010 am Theater Heidelberg,

Grimm 2010–12 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 2012/2013 am Theater Basel u. ab der Spielzeit 2013/14 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart. Grimm, Anton (Ps. Anton vom Kocher, nicht Locher) [I,618], gest. 5. 10. 1945 Rottweil/ Baden-W¨urttemberg. Literatur: DLL 20. Jh. 12,418. Grimm, Hans [I,618], gest. 30. 6. 1965 M¨unchen. Auff¨uhrungen: Der Zaubergeiger, UA 1921 M¨unchen; Germelshausen oder Das versunkene Dorf. Phantastische Oper in 3 Akten (Text: Ludwig G¨ohring nach Friedrich Gerst¨ackers gleichnamiger Novelle) UA 1923 Augsburg; Nikodemus. Oper in 3 Akten (Text: Georg Schaumberg) UA 1927 Magdeburg; Blondin im Gl¨uck. Heiteres Rokoko f¨ur Musik. Oper in 3 Akten (Text: Komponist nach Heinrich Zschokke) UA 6. 10. 1934 Hannover; Der goldne Becher. Oper in einem Vorspiel u. 4 Akten (nach einer Alt-N¨urnberger Geschichte) UA 24. 10. 1939 N¨urnberg; Der Tag im Licht. Phantastische Oper in einem Aufzug (Text: Ludwig Goehring) UA 18. 5. 1941 Erfurt; Signor Formica. Heitere Oper in 3 Akten, UA 20. 6. 1943 N¨urnberg. Grimm, Hans-G¨unther, geb. 19. 8. 1925, gest. 10. 12. 1999 D¨usseldorf; S¨anger. Ausbildung privat u. an der Musikhochschule in Berlin, 1950– 52 erstes Engagement an der Staatsoper Berlin, 1952–54 am Stadttheater Bremen, 1954– 60 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, gleichzeitig 1957–60 am Opernhaus in Frankfurt/Main u. 1957/58 am Opernhaus Z¨urich, 1960–64 Mitglied am Opernhaus K¨oln, 1964– 66 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. 1966–70 am Opernhaus in Dortmund. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1838. Grimm(-Einodshofer), ¨ Marie [I,618; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 20. 1. 1861 Bamberg, gest. 2. 7. 1941 Berlin; S¨angerin. Zuerst Schauspielerin auf Liebhaberb¨uhnen, dann S¨angerin in Marburg an der Drau, an den Stadttheatern in Marienbad, Klagenfurt, Meran, Salzburg, Pilsen ¨ u. Odenburg. Nachdem sie 1887 den Komponisten u. Dirigenten Julius Ein¨odshofer (1863– 1930) geheiratet hatte, trat sie vorwiegend an Berliner B¨uhnen auf, u. a. am Central-Theater u. am Theater Unter den Linden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1839.

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Grisebach Grimm-Mittelmann, Bertha, geb. um 1880 Wiesbaden, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Ausbildung durch ihren Vater Jean Grimm (1835–1907) u. Lilli Lehmann. 1904 Debut u. erstes Engagement am Stadttheater Mainz, 1905–07 am Stadttheater Halle/Saale, 1907/08 an der Hofoper Wien, 1910/11 am Stadttheater N¨urnberg, 1911/12 am Opernhaus Leipzig u. 1912–26 Ensemblemitglied am Opernhaus K¨oln, wo sie u. a. am 27. 3. 1924 in der UA von Franz Schrekers Oper „Irrelohe“ mitwirkte. 1926 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1839. Grimme, Helga, geb. 1940 Rostock; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, erste Engagements in L¨ubeck u. K¨oln, 1973–90 am Nationaltheater Mannheim, danach am Staatstheater Stuttgart u. am Residenztheater M¨unchen, seit 2007 vorwiegend als Fotografin t¨atig. Grindemann, Wolfgang, geb. 1953 Hamburg; Schauspieler. Studierte Kunstgeschichte, Schulmusik, Oper u. Schauspiel in Hamburg, 1985– 87 erstes Engagement am E. T. A.-HoffmannTheater in Bamberg, 1987–91 in Heilbronn u. 1991–94 am Landestheater Coburg. Seit 1995 freier Schauspieler, u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm u. am Renaissance-Theater, beide Berlin, am Schauspielhaus Z¨urich sowie bei Tournee-B¨uhnen. Gring, Dieter, geb. 1970 Giengen an der Brenz/Baden-W¨urttemberg; Schauspieler und Autor. 1985–87 privater Schauspielunterricht bei Eva Betzler in Stuttgart, 1988–92 Ausbildung an der Stage & Musical School in Frankfurt/Main, Engagements u. a. am FritzR´emond-Theater u. an der Kom¨odie in Frankfurt/Main, am Kammertheater Karlsruhe, in Bad Godesberg, Zwickau u. bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen. Seit 1999 bei den Br¨uder Grimm M¨archenfestspielen in Hanau, zun¨achst als Schauspieler, sp¨ater als Autor u. Regisseur, seit 2007 als Intendant. Grisebach, Anna, geb. 1974 G¨ottingen; Schauspielerin. Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in M¨unchen. Freie Schauspielerin, u. a. 2004–06 in Freiburg/Br., 2006–10 am Schauspielhaus D¨usseldorf u. gleichzeitig bis 2009 am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 2010 am Ernst-Deutsch-

Grisebach Theater Hamburg, 2010/11 am Maxim-GorkiTheater Berlin, 2011/12 am Schauspielhaus Bochum u. am T1 am Theaterhaus Stuttgart. Grisebach, Peter, geb. um 1954 Hameln/Niedersachsen; Regisseur und Intendant. Schauspielstudium in Hamburg, Regieassistent an der Staatsoper Hamburg u. am Nationaltheater Mannheim, ebd. erste eigene Inszenierungen, 1976–81 Regisseur bei verschiedenen Opernprojekten im Rahmen „Junge Oper Schloß Weikersheim“, 1978 Oberspielleiter am Stadttheater Bremerhaven, ab 1981 Gastregisseur u. a. in M¨unster/Westfalen, Ulm u. Kiel, 1985–87 Oberspielleiter f¨ur das Musiktheater u. 1994– 2010 Intendant am Stadttheater Bremerhaven. Dazwischen Oberspielleiter am Opernhaus Kiel u. als Gastregisseur u. a. am Staatstheater Oldenburg. Seit der Spielzeit 2010/11 GI am Schleswig-Holsteinischen Landestheater. Grist, Reri, geb. 29. 2. 1932 New York; S¨angerin. Ausbildung am Queens College der Univ. New York, erste Auftritte als Schauspielerin u. als Musicals¨angerin (u. a. am 26. 9. 1957 in der UA der „West Side Story“ von Leonard Bernstein in der Rolle der Consuelo), 1959 auf einer Tournee mit der Santa F´e Opera Company. Ab 1960 Auftritte in Europa, als Gast an der K¨olner Oper, 1961–64 Mitglied u. danach wiederholt als Gast am Z¨urcher Opernhaus, 1963– 87 st¨andige Gasts¨angerin an der Wiener Staatsoper, gleichzeitig 1967–83 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Umfangreiche internationale Gastspielt¨atigkeit, ab 1964 wiederholt bei den Salzburger Festspielen. 1991 nahm sie ihren B¨uhnenabschied, seit 2002 lebt sie in Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1843. Grob-Prandl, Gertrude, geb. 7. 11. 1917 Wien, gest. 16. 5. 1995 ebd.; S¨angerin. Ausbildung an der Wiener Musikakademie, 1940 Debut u. Engagement bis 1945 an der Volksoper ebd., 1943 als Gast an den Staatsopern in Dresden u. M¨unchen. 1945–72 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, Gastengagements an der Berliner u. an der Hamburgischen Staatsoper, als Gast u. a. bei den Salzburger Festspielen, an der Mail¨ander Scala, in London, Paris, San Francisco u. Buenos Aires. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1846; OML. Grobe (Gr¨obe), Constanze [I,619], Todesdatum unbekannt. Anfang der 20er Jahre Filmschauspielerin.

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Grodtczinsky Grobe, Donald, geb. 16. 12. 1929 Ottawa bei Chicago/Illinois, gest. 1. 4. 1986 Berlin; S¨anger. Ausbildung an der Millikan Univ., am Chicago Musical-College u. am Mannes College in New York. 1952 Debut an der Oper in Chicago, 1953–56 als Konzert- u. Operettens¨anger in New York. Seit 1956 in Europa, zuerst am Stadttheater Krefeld-M¨onchengladbach, 1957– 60 am Staatstheater Hannover u. seit 1960 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Deutschen Opernhaus Berlin, wo er in einigen UA mitwirkte, u. a. am 7. 4. 1965 in der Rolle des Studenten Wilhelm in Hans Werner Henzes „Der junge Lord“, am 23. 10. 1972 als Arundel in „Elisabeth Tudor“ von Wolfgang Fortner u. am 25. 9. 1984 in Aribert Reimanns „Gespenstersonate“ als Johansson. Seit 1966 Gastspielvertr¨age mit der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. der Staatsoper Hamburg, 1965–73 wiederholt an der Wiener Staatsoper, umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, auch bei den Salzburger u. Schwetzinger Festspielen, bei letzteren sang er u. a. am 29. 4. 1971 in der UA der Oper „Melusine“ von Aribert Reimann den Oleander u. am 2. 5. 1984 den Polonius in der UA der Oper „Ophelia“ von Rudolf Kelterborn. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1846. Grobe, Tim, geb. 1969 Duisburg; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin. 1997–2000 Engagement am Schillertheater Wuppertal, 2000–02 am Schauspielhaus K¨oln, 2002–05 am Staatsschauspiel Dresden u. seit 2005 Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Als Gast spielte er am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater an der Wien in Wien u. am Schauspiel Frankfurt/ Main. Grochowski, Gerd, S¨anger. Studierte zun¨achst Klavier, anschließend Gesang bei Edith Kert´esz am Konservatorium K¨oln, weitere Studien bei Dieter M¨uller u. Josef Metternich, 1986–89 am Opernhaus K¨oln, danach internationaler Gasts¨anger. Grodtczinsky, Thea (auch Theodora G., Thea Grodyn), geb. 17. 9. 1893 D¨uren/Rhein, gest. 19. 4. 1978 Ort unbek.; Schauspielerin. 1914–16 Ausbildung am Schauspielhaus D¨usseldorf, ebd. 1915 Debut u. Engagement bis 1920, danach an Berliner B¨uhnen, u. a. am Schloßpark-Theater, 1925–27 an der Volksb¨uhne u. 1928/29 am Thalia-Theater, bis 1933 ohne festes Engagement, aus der Reichsfilm- u. Reichstheaterkammer

Groblinghoff ¨ ausgeschlossen, erhielt 1939 die „Rechte einer arischen Frau“ zugebilligt. Nach dem 2. Weltkrieg wieder an Berliner B¨uhnen u. ab Mitte der 60er Jahre mit ihrem Gatten Paul Henckels, mit dem sie seit 1921 verheiratet war, als Gastschauspielerin in D¨usseldorf. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,344. Groblinghoff, ¨ Hansjakob [I,620], gest. nach 1976. Ausbildung bei Saladin Schmitt, 1924–34 an den Vereinigten Stadttheatern Duisburg-Bochum, 1934–36 am Stadttheater Stettin, ab 1936 an versch. Berliner B¨uhnen, u. a. am LessingTheater u. am Theater am Schiffbauerdamm. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1951 am Stadttheater Koblenz, 1954/55 in Memmingen, 1955–57 in Wuppertal u. seit 1960 Ensemblemitglied am D¨usseldorfer Schauspielhaus. Literatur: Ulrich 1,654. Grobner, ¨ Severin, geb. 20. 10. 1969 Wien; Kabarettist, Schauspieler und Autor. 1992–99 Musik-Kabarettist zusammen mit Klaus Gr¨oll, Auftritte als Schauspieler, 1995 am Theater „Sparverein die Unzertrennlichen“, 1998 in der Wiener Sargfabrik u. im Museum f¨ur angewandte Kunst, sp¨ater wiederholt am Lustspielhaus M¨unchen. Tritt seit 1999 mit Soloprogrammen auf, 2010/11 Mitglied der M¨unchner Lach- u. Schießgesellschaft. Literatur: I. Fink, Von Travnicek bis Hinter¨ holz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, 2000. Groger, ¨ Rudolf (Ps. Lindhofer) [I,620], gest. 2. 12. 1985 B¨oblingen/Baden-W¨urttemberg. Literatur: DLL 20. Jh. 12,448. Grogler, ¨ Stephan, geb. 27. 5. 1966 Bern; Regisseur und B¨uhnenbildner. Violinunterricht bei Lorenz Hasler in Bern, Studium der Musiktheaterregie an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstelleden Kunst in Wien, Regieassistent an ¨ Theatern in der Schweiz, in Ost., Frankreich, Dtl., Belgien, Portugal u. bei den Festspielen in Salzburg u. Aix-en-Provence. Dann freier Regisseur, der f¨ur die meisten seiner Inszenierungen auch die B¨uhnenbilder entwirft. 1995 Hausregisseur an der Op´era National de Lyon, 1997/98 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. in Bern. Gastregisseur vorwiegend in Frankreich, seit 1994 wiederholt am Theater in Caen. Literatur: TdS.

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Grollmann ¨ Grohl, ¨ Wilhelm [I,621], gest. 21. 12. 1985 Kleinmachnow/Brandenburg. 1951–53 Intendant des Theaters der Stadt Erfurt, danach als Schauspieler am Berliner Maxim-GorkiTheater. Ab 1960 als Schauspieler u. Regisseur beim Fernsehen. Grohs, ¨ Wolfgang geb. 12. 1. 1950 Wien; Dirigent. Ausbildung (Komposition, Harmonielehre u. Chorleitung) an der Akademie f¨ur Musik in Wien, Dirigierstudium in der Meisterklasse Hans Swarowskys ebd., Assistent Swarowskys an der Wiener Staatsoper u. ebd auch Korrepetitor. 1975 Leiter des Dirigentenkurses beim Carinthischen Sommer in Ossiach/K¨arnten. 1976/77 Studienleiter u. 1. Kapellmeister an der Wiener Kammeroper, 1977–82 Dirigent am dortigen Raimundtheater, daneben ausgedehnte Tourneen mit Opern- u. Operettenproduktionen in Europa. Ab 1983 Gastdirigent u. a. in Salzburg, Innsbruck, Budapest, Tokio, Taiwan u. Moskau. 1985–87 Dirigent am Stadttheater Baden bei Wien, 1987 am Klagenfurter Stadttheater u. 1988–91 am Grazer Opernhaus. 1992 Gr¨undung des Orchesters „Philharmonia Romania“, seit 1994 unter dem Namen „Europa Symphony“ u. seither dessen Chefdirigent. Internationale Gastdirigate. Grollmann, ¨ Jenny, geb. 5. 2. 1947 Hamburg, gest. 9. 8. 2006 Berlin; Schauspielerin. Tochter von Otto G., 1963–66 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1966–92 Ensemblemitglied am Berliner Maxim-GorkiTheater, sp¨ater auch am am dortigen Renaissance-Theater, am Schloßpark-Theater u. an den Hamburger Kammerspielen. Von 1984 bis 1990 war sie mit dem Schauspieler Ulrich M¨uhe verheiratet. Literatur: Habel 134; LThInt 347. Grollmann, ¨ Otto, geb. 31. 7. 1902 Hamburg, gest. 12. 7. 2000 Berlin; Graphiker und B¨uhnenbildner. Vater von Jenny G. 1917–20 Ausbildung als Theatermaler am Hamburger Schauspielhaus, anschließend B¨uhnenbildner an der Operettenb¨uhne in Hamburg u. am Stadttheater Altona, Bekanntschaft mit Willi Bredel u. Ernst Th¨almann, 1922 Mitglied der Kommunistischen Partei Dtl. (KPD), entwarf Dekorationen u. Kost¨ume f¨ur Agitprop-Gruppen, im Widerstand t¨atig. Ende 1933 verhaftet u. zu 17 Monate Gef¨angnis verurteilt. Danach Fortsetzung der Widerstandst¨atigkeit, 1939–43 Atelierleiter

Grondahl ¨ u. B¨uhnenbildner am Thalia-Theater Hamburg. Im M¨arz 1943 neuerliche Verhaftung, im August „vor¨ubergehend“ entlassen, lebte dann im Untergrund. Nach dem 2. Weltkrieg wieder am Thalia-Theater. 1948 ubersiedelte er mit seiner ¨ Familie nach Schwerin u. 1954 nach Dresden, B¨uhnenbildner an den dortigen Staatstheatern. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,344; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008. Grondahl, ¨ Friedrich, geb. 1913, gest. 11. 5. 1993 Berlin; Schauspieler. Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Hamburg, 1938 Debut am Stadttheater Gießen. Nach dem 2. Weltkrieg in Zittau, K¨othen, Gera, 1951/52 in Bielefeld, 1952/53 am Nationaltheater Mannheim u. 1954–89 Ensemblemitglied an den St¨adtischen B¨uhnen Essen. Er war mit der S¨angerin Natalie Hinsch verheiratet. Literatur: Ulrich 1,655. Gronebaum, ¨ Wolfgang, geb. 14. 3. 1927 Grabs/St. Gallen, gest. 16. 3. 1998 Waldbr¨ol/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. Wuchs in Dortmund auf, Ausbildung an der FolkwangHochschule in Essen, 1946 Debut ebd. an den St¨adtischen B¨uhnen, 1947 erstes Engagement in Castrop-Rauxel, 1947–49 am Schauspielhaus Bochum, anschließend f¨uhrte er ein eigenes kleines Theater in Dortmund, 1953–57 am dortigen Stadttheater u. 1957–70 Ensemblemitglied am D¨usseldorfer Schauspielhaus. Ab 1970 freier Schauspieler f¨ur Film u. Fernsehen, u. a. ab 1985 bis zu seinem Tod im Ensemble der ARD-Serie „Lindenstraße“. Groning, ¨ Hans, geb. 15. 5. 1965 Hildesheim; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Private Ausbildung u. Gesangsstudium, 1996–2004 als Schauspieler u. S¨anger Ensemblemitglied des Theaters Eisenach, als Gasts¨anger 2000–05 an der Berliner Kammeroper, seit 2004 regelm¨aßig an der Komischen Oper Berlin, am Theater Hildesheim u. an der Wiener Kammeroper. Seit 2003 auch als Regisseur t¨atig, u. a. bei den Schloßfestspielen Wernigerode. Groning, ¨ Karl [I,621], gest. 6. 11. 1980 Hamburg. Ausbildung an der Landeskunstschule Hamburg. Literatur: Rischbieter 557; DLL 20. Jh. 12,453; Der B¨uhnenbildner ~ (hg. R. Italiaander) 1962; Der B¨uhnenbildner ~, 1971 [= 37. B.A.T.Ausstellung ... Hamburg].

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Grotzinger ¨ Gronroos, ¨ Walton, geb. 29. 8. 1939 auf den ˚ Aland-Inseln/Finnland, gest. 19. 3. 1999 Stockholm; S¨anger. Ausbildung an der Sibelius-Akademie in Helsinki, 1964–71 Kantor u. Organist in Lapinj¨arvi. Gesangsausbildung in Wien, ab 1971 Auftritte als Konzerts¨anger, 1975–85 Mitglied u. bis 1998 als Gast am Deutschen Opernhaus Berlin, internationale Gastauftritte. 1987–91 Leiter der Opernfestspiele in Savonlinna, 1992–96 GI der Finnischen Nationaloper in Helsinki u. seit 1996 Direktor der K¨oniglichen Oper in Stockholm. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1848. Groschel, ¨ Cornelia, geb. 1987 Dresden; Schauspielerin. 2007–10 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte in Halle/Saale, im Sommer 2010 am Hexenkessel Hoftheater im Monbijoupark in Berlin, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe. Groschel, ¨ Gerhard, geb. 22. 11. 1902 Aussig/ Elbe, gest. 10. 7. 1996 K¨oln; S¨anger. Ausbildung in Aussig, Salzburg u. Berlin. Anfangs Konzertu. Oratoriens¨anger, 1936 Debut u. Engagement bis 1938 am Th¨uringischen Landestheater Gera, 1938–41 am Landestheater Darmstadt u. 1941– 71 Ensemblemitglied (seit 1972 Ehrenmitglied) am Opernhaus K¨oln, wo er u. a. am 4. 4. 1948 in der UA der Oper „Verk¨undigung“ von Walter Braunfels mitwirkte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1849. Groschel, ¨ Werner, geb. 18. 9. 1940 N¨urnberg; S¨anger. Ausbildung am Richard-Strauss-Konservatorium in M¨unchen bei Marcel Cordes u. privat bei Josef Metternich in Feldafing. 1967–70 erstes Engagement am Landestheater Flensburg, 1970–72 am Stadttheater W¨urzburg u. 1972–2003 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich, wo er u. a. am 10. 1. 1975 in der UA der Oper „Ein wahrer Held“ von Giselher Klebe u. am 5. 6. 1977 in der UA von Rudolf Kelterborns Oper „Ein Engel kommt nach Babylon“ mitwirkte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1849; TdS. Grotzinger, ¨ Andreas, geb. 1974 G¨oteborg/ Schweden; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Rostock, (Gast)Engagements am Kammer- u. Puppentheater Wismar, am Staatstheater Stuttgart, am Schauspiel Frankfurt/Main, am D¨usseldorfer

Grotzinger ¨ Schauspielhaus, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Staatsschauspiel Dresden. Seit 1998 Ensemblemitglied am Schauspiel K¨oln.

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Grohs

Grotzinger, ¨ Heike, geb. um 1960 Willich/ Nordrhein-Westfalen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln bei Claudio Nicolai u. Klesie Kelly-Moog, weitere Studien bei Astrid Varnay, Hanna Schwarz, Kurt Moll u. Deborah Polaski, 1999–2002 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, 2003/04 am Stadttheater Bremerhaven, seit 2005 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen.

Groh, Herbert Ernst, geb. 27. 5. 1906 Luzern, gest. 29. 7. 1982 Norderstedt/Schleswig-Holstein; S¨anger. Ausbildung in Z¨urich, Mailand u. M¨unchen, 1926 Debut u. Engagement bis 1928 am Staatstheater Darmstadt, anschließend l¨angere Konzert- u. Gastspieltournee durch Italien, 1930 am Stadttheater M¨onchen-GladbachRheydt. Nach diesem Engagement vorwiegend Rundfunk- u. Schallplattens¨anger, nach dem 2. Weltkrieg u. a. 1946 Tournee mit Robert Stolz durch fast alle europ¨aischen L¨ander, 1968 zus. mit seiner Gattin Friedel Blasius auf einer USATournee. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1850.

Grover, ¨ Fabian, geb. 1974 Dortmund; Schauspieler. 1996–2000 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1999/2000 am Staatstheater ebd., 2000–03 an den B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel, 2004/05 am Neuen Theater Hannover, 2005/06 an der Kom¨odie Kassel, 2006–08 am Thalia-Theater Hamburg, gleichzeitig 2006/07 u. 2008/09 am Grenzlandtheater Aachen, 2007–09 am Alten Schauspielhaus Stuttgart, 2006 u. 2007 bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen. Seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Theater Ulm.

Groh, Otto Emmerich [I,622], gest. 13. 10. 1978 Wien. 1949/50 Direktor des Salzburger Stadttheaters. Auff¨uhrungen (Ausw.): Baron Trenck der Pandur. Lustspiel, UA 26. 4. 1935 Burgtheater Wien; Die Fahne. Ein Schauspiel in 5 Akten, UA 27. 11. 1936 Schauspielhaus Bremen; Der S¨under von Sevilla. Schauspiel, UA 17. 6. 1948 Tiroler Landestheater Innsbruck; Die Favoritin. Lustspiel, UA 5. 5. 1956 Volkstheater Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 12,461; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993.

Grozinger, ¨ Wolfgang (Ps. Peter Freitag) [I,621], gest. 19. 9. 1965 M¨unchen. Literatur: DLL 20. Jh. 12,458. ¨ Grogger, Paula [I,621], gest. 1. 1. 1984 Oblarn/ Steiermark. 1912–29 Lehrerin in Ennstal, ab 1929 freie Schriftstellerin (Romane, Lyrik), teils in Mundart, Mitglied der nationalsozialistischen Tarnorganisation „Bund dt. Schriftstel¨ ler Osterreichs“. 1936 wurde G.s Erzherzog-Johann-Spiel „Die Hochzeit“ unter Beteiligung ¨ der Bev¨olkerung in Oblarn uraufgef¨uhrt, 1937, 1959 u. 1989 weitere Auff¨uhrungen. Seit 1992 ¨ wird das St¨uck alle f¨unf Jahre bei den „Oblarner Festspielen“ inszeniert. Literatur: DLL 20. Jh. 12,458; H. Binder, ~. Ein biographischer Abriß, 1985; C. G¨urtler, ~ 1892–1984 (in: C. G., S. Schmid-Bortenschla¨ Schriftstelleringer, Erfolg u. Verfolgung. Ost. nen 1918–1945 [...]) 2002; ~-Gedenkbuch (hg. R. Drechsler) 2004; B. A. Reismann, „Sehr katholisch und religi¨os eingestellt.“ Eine Gestapoanfrage uber die Schriftstellerin ~ aus dem Jahr ¨ 1939 (in: Bl¨atter f¨ur Heimatkunde 78) 2004; E. Kukula, ~ oder Das eigene Leben als Bildungsprozeß. Reflexionen einer steierm¨arkischen Schriftstellerin (Diplomarbeit Graz) 2007.

Grohs, Silvia (sp¨ater G.-Martin), geb. 1. 10. 1918 Wien, gest. 18. 4. 2009 in den USA (wohl Los Angeles); Schauspielerin, T¨anzerin und Chansonette. Trat in den 30er Jahren an Kleinkunstb¨uhnen in Wien auf, 1935–38 Schauspielerin am J¨udischen Kulturtheater Wien, daneben u. a. auch am „Theater f¨ur 49“. 1938 Flucht uber die Schweiz in die Niederlande. 1939 am ¨ Rika-Hopper-Theater in Amsterdam, 1940/41 an Willy Rosens Kabarett „Die Prominenten“, Mitwirkung bei Revuen von Rudolf Nelson an der Joodschen Schouwburg Amsterdam u. am „Het Joodsche Kleinkunst-Ensemble“. 1942 als Kinderm¨adchen t¨atig, 1943 Flucht nach Belgien, verraten u. in die KZs Mecheln, Auschwitz u. Ravensbr¨uck deportiert. Konnte sich im Juni 1945 einem Rot-Kreuz-Zug nach Schweden anschließen. Heiratete 1946 Herbert Nelson, den Sohn von Rudolf N. u. wanderte 1947 mit ihm nach New York aus. 1948 Auftritte unter „Sylvia Grayson“, teilweise gemeinsam mit ihrem Gatten (Trennung 1949). Ihre Autobiographie „Silvie“ erschien 2000 in New York (¨ubersetzt von Isabell Lorenz u. d. T.: „Ich sah die Toten, groß und klein. Eine Schauspielerin uberlebt den Holocaust“, 2002). ¨

Groissbock ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,344; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna.“ Exilkabarett in New York 1938 bis 1950, 2002; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Groissbock, ¨ G¨unther, geb. 1976 Waidhofen an der Ybbs/Nieder¨ost.; S¨anger. Ausbildung an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, u. a. bei Robert Holl u. Jos´e van Dam. 2002/03 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, 2003– 07 am Opernhaus Z¨urich, seit 2007 freier S¨anger mit internationalen Gastauftritten. Gromes, Hartwin, geb. 27. 10. 1941 Dessau; Dramaturg. Studierte Theatergeschichte, neuere dt. Literatur, Zeitungswissenschaft u. Soziologie an der Univ. M¨unchen, 1966 Dr. phil., 1965 Regieassistent an den M¨unchner Kammerspielen, 1967/68 Dramaturg an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, 1968–72 Dramaturg f¨ur Schauspiel u. Oper am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1972–75 Schauspieldramaturg am Staatstheater Stuttgart, 1975 Gastdramaturg an den M¨unchner Kammerspielen, 1975– 78 Dramaturg f¨ur Schauspiel u. Oper in Heidelberg. 1978–88 Dramaturg des Schauspiels u. Mitglied der Schauspielleitung in Basel. 1988 Gastdramaturg am Schauspiel Bonn, 1989–95 Dramaturg bei Inszenierungen von MouchtarSamorai am Schauspielhaus D¨usseldorf. Versch. Lehrt¨atigkeiten, u. a. 1988–2007 am Institut f¨ur Medien- u. Theaterwissenschaft an der Univ. Hildesheim. Literatur: TdS. Groneberg, Yvonne, geb. 1975 in Th¨uringen; Regisseurin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, Abschluß 2007. Noch w¨ahrend des Studiums Assistentin am Staatsschauspiel Dresden, sp¨ater am Staatstheater Kassel. Freie Regisseurin u. a. in Berlin am BAT, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Deutschen Theater, am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, am Theater der Altstadt in Stuttgart u. am Hans-Otto-Theater in Potsdam. Gronen, Damian (Ps. H. von Remagen, Dagobert Winter, Hubert D. Stiller, D. Colonius, A. Linden) [I,622], gest. 1931 Ort unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 12,474.

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Gropper Gronius, J¨org W(erner), geb. 18. 9. 1952 Berlin; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte Theaterwissenschaft, Germanistik, Ethnologie u. Religionswissenschaft an der Freien Univ. u. an der Technischen Univ. Berlin, 1979–82 Dramaturg an der Schaub¨uhne ebd., 1983 Dr. phil., anschließend bis 1997 als Dramaturg u. Regisseur u. a. am Wiener Burgtheater, an der Freien Volksb¨uhne u. an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Danach freier Autor in Saarbr¨ucken. Autor, teilweise zus. mit Bernd Rauschenbach, von Dramen, Libretti, Prosa u. Lyrik. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Komische Oper (nach dem gleichnamigen St¨uck von Christian Dietrich Grabbe, Musik: Detlev Glanert) UA 2. 2. 2001 Opernhaus Halle/ Saale; Modersohn oder Kleine Einf¨uhrung in die Katapultjagd. St¨uck in zwei Akten (zus. mit B. Rauschenbach) UA 10. 3. 2001 echoraum Wien; Ganna oder die Wahnwelt. Oper in 4 Akten u. einem Epilog (nach dem Roman von Jakob Wassermann, Musik: Hans Kraus-H¨ubner) UA 18. 10. 2007 Stadttheater F¨urth; Halle.Julia. 1202. Revue post festum (Musik: Niklas Ramdohr) UA 29. 2. 2008 Opernhaus Halle/Saale. Literatur: DLL 20. Jh. 12,477. Groot, R¨osy de, geb. 21. 10. 1902 Bern, gest. 19. 10. 2000 ebd.; Malerin, Zeichnerin und Maskenbildnerin. Ausbildung an der Malschule von Max von M¨uhlenen u. in Kursen bei Rudolf Mumprecht. Langj¨ahrig als Maskenbildnerin am Stadttheater Bern t¨atig. Groote, Picco von, geb. 1981 K¨oln; Schauspielerin. Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 2005–09 Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover, seit der Spielzeit 2009/10 am Staatsschauspiel Dresden. Gropper, Wolfgang, geb. 15. 6. 1944 Prien am Chiemsee/Oberbayern; Schauspieler, Regisseur und GI. Abgeschlossenes Jurastudium, private Schauspielausbildung, 1975/76 Schauspieler am Fr¨ankischen Theater in Maßbach/Unterfranken, 1976/77 am Stadttheater W¨urzburg, 1977– 79 Regieassistent an den M¨unchner Kammerspielen, ebd. auch Debut als Regisseur. Danach als Regisseur u. a. in Krefeld, Saarbr¨ucken u. Braunschweig. Ab 1981 als Regisseur u. seit 1983 als Oberspielleiter des Schauspiels am

Grosavescu Staatstheater Hannover, daneben Regisseur u. a. am M¨unchner Volkstheater. 1988–91 Oberspielleiter u. Schauspieldirektor am Staatstheater Braunschweig, 1991–97 GI der Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach u. 1997–2010 GI des Staatstheaters Braunschweig. Danach freier Regisseur. Literatur: Henschel Theaterlex. 288. Grosavescu, Trajan [I,623], geb. 21. 11. 1895 Lugoj/Rum¨anien. Ausbildung in Bukarest u. Klausenburg, ebd. 1921 Debut. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1852. Grosch, Raphael, geb. 1982 Eupen/Belgien; Schauspieler. Schauspielausbildung an der Theaterakademie in K¨oln. Seit 2006 mit St¨uckvertr¨agen am Grenzlandtheater Aachen, an der Landesb¨uhne Rheinland-Pfalz, an der Kom¨odie im Marquardt Stuttgart u. beim Tournee-Theater Eurostudio Landgraf. Auch Fernseht¨atigkeit. Grosholz, Franz [I,623], gest. 3. 3. 1968 Freiburg/Breisgau. Literatur: DLL 20. Jh. 12,485. Groß, Carl [I,623], gest. nach 1941. 1904–06 an der Wiener Volksoper, 1906/07 am Hoftheater Hannover u. 1907–19 als S¨anger u. Regisseur Ensemblemitglied am Opernhaus in Kassel. Nach 1920 Konzerts¨anger, u. a. 1929 im Rahmen der Festspiele in Salzburg, wo er um 1941 noch lebte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1853. Groß, Christine, geb. 25. 6. 1967 Speyer/ Rheinland-Pfalz; Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. 1990–2001 als Schauspielerin Zus.arbeit mit dem Regisseur Einar Schleef, weitere Zus.arbeit mit Robert Wilson, Stefan Pucher u. regelm¨aßig mit Ren´e Pollesch. Neben ihrer T¨atigkeit als Schauspielerin studiert sie f¨ur mehrere Inszenierungen Sprechch¨ore ein. Gemeinsam mit Ute Schall Autorin, Regisseurin u. Produzentin aller Filme u. Performances, die von 2001–07 mit der Gruppe „hangover ltd.“ entstanden sind. Groß, Edgar (Karl Marian) [I,623], gest. 29. 11. 1970 Rom. 1919–28 Oberspielleiter u. Dramaturg der St¨adtischen B¨uhnen Halle/Saale, danach Intendant: 1928–32 in Halberstadt, 1932– 34 in L¨ubeck, 1934–39 in Aachen u. 1939–45

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Groß in Aussig/Elbe u. des Sommertheaters in Marienbad sowie Direktor der sudetendt. Theaterschule. Nach dem 2. Weltkrieg Oberspielleiter in W¨urzburg. Literatur: DLL 20. Jh. 12,485. Groß, Jens, geb. 1959 M¨unchen; Dramaturg. Nach der Matura Buchhandelslehre u. Schauspielausbildung, 1982–85 erstes Engagement als Schauspieler, Regie- u. Dramaturgieassistent am Schauspielhaus Wien, 1985–88 Schauspieler, Dramaturg u. Leitungsmitglied des „Beinhardt-Ensembles“ ebd., anschließend Studium der Germanistik u. Philosophie an der Univ. Regensburg. Ab 1992 T¨atigkeit als Dramaturg, bis 1996 am Staatstheater Braunschweig, 1996– 99 am Nieders¨achsischen Staatstheater Hannover, 1999–2001 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 2001–09 Chefdramaturg am Schauspiel Frankfurt/Main, 2009–11 Dramaturg am Staatsschauspiel Dresden u. seit der Spielzeit 2011/12 Leitender Dramaturg am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Langj¨ahrige Zusammenarbeit mit Armin Petras, mit dem er u. a. die B¨uhnenfassung von Uwe Tellkamps „Der Turm“ f¨ur das Staatsschauspiel Dresden erstellte (UA 24. 9. 2010). Groß, J¨urgen (Siegmar Franz), geb. 4. 6. 1946 Brandenburg/Havel; Dramaturg, Regisseur und Autor. 1966/67 B¨uhnenhilfsarbeiter, k¨unstlerischer Leiter eines Laientheaters, studierte 1967– 71 Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. in Berlin, danach Dramaturg an den St¨adtischen Theatern Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1972–74 als Dramaturg u. Regisseur in Meiningen, 1974–1977 wissenschaftlicher Aspirant an der Humboldt-Univ. Berlin, 1978–83 Hausautor am Maxim-Gorki-Theater Berlin, danach freier Schriftsteller, lebt gegenw¨artig in Mecklenburg-Vorpommern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Trampelpfad, UA 1977 Halle/Saale – Neufassung, UA 1979 Deutsches Theater (Kleine Kom¨odie) Berlin; Match. Schauspiel, UA 1978 MaximGorki-Theater (Studiob¨uhne) Berlin; Geburtstagsg¨aste. Volksst¨uck, UA 1980 Maxim-GorkiTheater Berlin; Blinder Eifer. 3 Einakter, UA 1981 Dessau; Die Diebin und die L¨ugnerin. Schauspiel, UA 1982 Staatsschauspiel Dresden; Denkmal. Schauspiel, UA M¨arz 1983 Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt (Chemnitz); Revisor oder Katze aus dem Sack. Lustspiel, UA 1989 Bautzen. Literatur: LThInt 348.

Groß Groß, Pascal, geb. 1988 Mainz; Schauspieler. Ausbildung am Konservatorium in Wien, w¨ahrend des Studiums Engagement am Tiroler Landestheater Innsbruck, seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied des Landestheaters Nieder¨osterreich St. P¨olten. Gross, Reiner, geb. 1. 5. 1957 Moers/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler und Autor. Brach das Gymnasium ab, versch. T¨atigkeiten, u. a. Matrose. 1979–81 Ausbildung an der Schauspielschule in Bochum, 1981–85 am dortigen Schauspielhaus, 1985–87 am Schauspielhaus Z¨urich. Seit 1987 freier Autor in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Nacht. N¨ordliche Stadt. 2 St¨ucke, UA April 1991 Schiller-Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 288; LThInt 348. Groß, Richard [I,624], gest. 1945 Breslau. 1910–13 in Stuttgart, 1913/14 in Altenburg/Th¨uringen, nach dem 1. Weltkrieg 1919–21 am Stadttheater in Dortmund, 1921– 27 am Opernhaus in Breslau. Anschließend Gasts¨anger, 1928/29 Mitglied der Deutschen Gastspieloper. Seit 1931 wieder in Breslau, bis 1933 artistischer Direktor u. seit 1933 als S¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1853. Gross, Sascha, geb. 1. 7. 1968 M¨unchen; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Zuerst Photograph, 1989–93 Assistent f¨ur B¨uhnen- u. Kost¨umbild bei J¨urgen Rose, seit 1993 freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Bochum, am Nationaltheater Weimar u. am Schauspiel in Frankfurt/Main. Groß, Walter (Hugo) [I,624], gest. 17. 5. 1989 Berlin. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film)Schauspieler. Bis 1943 Engagements an Berliner B¨uhnen, Autor, Conf´erencier u. Darsteller im Kabarett „Tingeltangel“, im Mai 1935 Schließung des Kabaretts u. einige Wochen im KZ Esterwegen interniert. Ab Herbst 1936 wieder Theater- u. Filmt¨atigkeit. Nach dem 2. Weltkrieg als Gast wieder an Berliner B¨uhnen, u. a. am Renaissance-Theater, am Theater am Kurf¨urstendamm u. am Schiller-Theater, am Stadttheater Pforzheim, am Theater am Dom in K¨oln, am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main u. am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg. Wirkte 1946 im 1. Programm

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Grosse des Kabaretts „Frischer Wind“ mit, langj¨ahriges Mitglied des 1948 gegr¨undeten RundfunkKabaretts des RIAS Berlin „Die Insulaner“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,436; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Grosse, Ernst (Ludwig Johann Christian) [I,625], geb. 2. 8. 1802 Osterode/Th¨uringen, gest. 1. 4. 1871 Paris. Sein Doktorat ist nicht nachweisbar. Wechselnde Aufenthalte, mehrmals aus politischen Gr¨unden ausgewiesen. 1832 Redner auf dem Hambacher Fest, lebte 1833– 38 in K¨uttigen/Aargau u. Z¨urich, 1845–47 Agent der Auswanderungsbewegung des Mainzer Adelsvereins, dann in Berlin, ebd. wieder ausgewiesen, ging nach Paris. Seine Gattin Caroline Maria Elisabeth, geb. Mannstaedt (1796– 1872) trat gelegentlich als S¨angerin u. Schauspielerin auf (u. a. 1842 in Z¨urich u. 1845 in Hamburg). Literatur: R. R. A. Hecker, ~. Ein Redner auf dem Hambacher Fest [...]. Eine biographische Recherche u¨ ber ihn u. seine Frau Caroline, 2001. Grosse, Herwart (Willy), geb. 17. 4. 1908 Berlin, gest. 27. 10. 1982 ebd.; Schauspieler und Regisseur. Vater von Michael G. Kaufm¨annische Lehre in einer Maschinenhandlung, engagierte sich in einer Jugendbewegung, trat bei Agitprop-Gruppen u. sp¨ater auf Laienb¨uhnen auf. 1932 Beitritt zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Schauspielunterricht bei Paul Bildt, 1933 Debut an der Jungen Volksb¨uhne Berlin, 1934–38 am dortigen Theater der Jugend u. 1938–44 am Schiller-Theater. Nach seiner Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft am Hebbeltheater in Berlin u. seit 1946 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Seit 1951 gelegentlich auch als Regisseur t¨atig. Literatur: Rischbieter 557; Habel 135; LThInt 348; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Grosse, Michael, geb. 1961 Berlin; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn von Herwart G., nach der Matura B¨uhnentechniker, Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in

Grossenbacher Berlin, Regiestudium bei Friedo Solter u. Hans Nadolny. Oberspielleiter am Landestheater Eisenach u. Zwickau, als Schauspieler u. Regisseur u. a. in Magdeburg u. Nordhausen. 1991–96 Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen, 1996–2000 Intendant der Vereinigten Theater Gera u. Altenburg, 2000–10 GI des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters u. seit der Spielzeit 2010/11 GI der Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld und M¨onchengladbach. Grossenbacher, Ursula, geb. 1958 Z¨urich; Schauspielerin. Nach ihrer Ausbildung als Gast am Theater Basel, in Esslingen u. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, danach Engagement am Staatstheater Braunschweig, 1995–2002 Ensemblemitglied des Landestheaters T¨ubingen u. seit der Spielzeit 2002/03 des Staatstheaters Karlsruhe. Großer, Hans, geb. Oktober 1934; S¨anger. Zun¨achst B¨uhnentechniker an der Staatsoperette Dresden, privater Gesangsunterricht u. Abendstudium an der Dresdner Musikhochschule, erste Engagements an den St¨adtischen B¨uhnen Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) u. am Staatstheater Schwerin, 1975–99 Ensemblemitglied der Staatsoperette Dresden. Grosser, Teresa, geb. 1983 Stuttgart; Kost¨umbildnerin. Zun¨achst Mitarbeit im Bereich Ausstattung am Theaterhaus Stuttgart u. als B¨uhnenbild- u. Kost¨umassistentin bei verschiedenen Opern- u. Theaterproduktionen. Seit 2004 freischaffende Kost¨umbildnerin vorwiegend f¨ur Opernauff¨uhrungen. Seit der Spielzeit 2009/10 Kost¨umassistentin an der Berliner Schaub¨uhne u. f¨ur zahlreiche Filme.

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Grosz Hans Swarowsky u. Alfred Uhl. 1960–62 Dirigent am Stadttheater Baden bei Wien, 1963– 68 am Raimundtheater Wien, 1970–75 Gastdirigent an der dortigen Kammeroper, 1977–83 Dirigent bei den Operettenfestwochen in Bad Ischl u. 1984–96 musikalischer Leiter des Laxenburger Kultursommers. Daneben Leiter der Musikschule Wien-Hernals (1968–76) u. 1976– 97 Leiter der Klasse f¨ur Operette, Musical u. Singspiel am Konservatorium der Stadt Wien. ¨ Literatur: OML; S. Lang, Lex. osterreichischer ¨ U-Musik-Komponisten im 20. Jh., [1986]. Großmann, Rudolf [I,627], gest. 6. 10. 1983 Wien. 1933/34 am Nationaltheater Weimar, 1934/35 in Leipzig, 1935–39 in Kiel u. 1940–44 am Opernhaus in Graz. Nach dem 2. Weltkrieg 1948/49 am Landestheater Innsbruck, 1950–53 in Saarbr¨ucken u. 1952–54 Mitglied der Staatsoper M¨unchen. Sp¨ater Gesangsp¨adagoge an der Wiener Musikakademie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1855. Großmann, Walter [I,627], gest. 14. 9. 1973 Berlin. 1922 Debut u. erstes Engagement bis 1925 am Stadttheater Kiel, 1925–28 am Th¨uringischen Landestheater Altenburg-Gera, 1928– 30 am Stadttheater Chemnitz. 1930 Gastspieltournee in den USA. Seit 1930 bis etwa 1962 Mitglied der Berliner Staatsoper, nach dem 2. Weltkrieg nur mehr in kleineren Partien, dort sang er u. a. am 12. 11. 1931 in der UA der Oper „Das Herz“ von Hans Pfitzner, am 24. 11. 1938 in der UA von Werner Egks Oper „Peer Gynt“ u. am 17. 3. 1951 in der UA von Paul Dessaus „Die Verurteilung des Lukullus“. Gastspielt¨atigkeit u. a. bei den Festspielen in Zoppot u. Salzburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1855.

Großkurth, Kurt [I,626], geb. 11. 5. 1909 Langenselbold/Hessen, gest. 29. 5. 1975 (Verkehrsunfall) Bad Aibling/Oberbayern. 1952–56 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, sp¨ater freier Schauspieler, zeitweilig Mitglied des „Millowitsch-Theaters“ in K¨oln. Literatur: Ulrich 1,658; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

Grossniklaus, Christina, geb. 16. 3. 1947 Unterseen/Bern; S¨angerin. Ausbildung bei Jakob Keller in Bern, an der Musikhochschule in Berlin bei Elisabeth Gr¨ummer, in Z¨urich bei Sylvia G¨ahwiller u. 1977/78 am dortigen Opernstudio. 1978/79 am Opernhaus Z¨urich, 1979/80 in St. Gallen, 1980/81 in Pforzheim, 1984/85 am St¨adtebundtheater Hof u. 1985–88 Mitglied des Landestheaters Detmold. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1856.

Großmann, Leopold, geb. 19. 8. 1933 Wien; Dirigent, Pianist, Komponist und Arrangeur. 1948–56 Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, u. a. bei

Grosz, George (bis 1916 Georg Gross), geb. 26. 7. 1893 Berlin, gest. 6. 7. 1959 ebd.; Maler. Sohn eines Gastwirtes, besuchte die Kunstakademie in Dresden u. mit Unterbrechungen die Kunstgewerbeschule in Berlin (Sch¨uler

Grosz von Emil Orlik). Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg, schwere Verwundung, Aufenthalt in einem Nervensanatorium. 1919 Verhaftung w¨ahrend des Spartakusaufstands, konnte entkommen u. untertauchen, Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD; 1923 Austritt). Freundschaft mit John Heartfield (d. i. Helmut Herzfeld). Entwarf f¨ur Walter Mehrings „Einfach klassisch! Eine Orestie mit gl¨ucklichem Ausgang“ B¨uhnenbild u. Marionetten (ausgef¨uhrt von Heartfield), aufgef¨uhrt am 8. 12. 1919 im „Schall und Rauch“ im Großen Schauspielhaus. 1920 erste Einzelausstellung u. Mitveranstalter der „Ersten Internationalen DadaMesse“ in Berlin. In seinen Gem¨alden u. Mappenwerken wandte er sich gegen den Militarismus u. das konservativ-reaktion¨are B¨urgertum der Weimarer Republik. Wiederholt Schwierigkeiten mit der Justiz. 1922 f¨unfmonatige Rußlandreise mit Martin Andersen Nex¨o. 1928 entwarf G. 300 Zeichnungen f¨ur einen Trickfilm, der w¨ahrend der Auff¨uhrung des St¨ucks „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ von Jaroslav Hasˇek (bearbeitet von Erwin Piscator u. a.) in Berlin, Theater am Nollendorfplatz, zu sehen war. Bis 1930 arbeitete G. an 12 Theaterproduktionen mit, von denen 2 nicht realisiert wurden, wiederholt am Deutschen Theater u. am Theater am Nollendorfplatz. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in New York (1932) emigrierte G. im J¨anner 1933 in die USA. In Dtl. werden seine Werke diffamiert u. als „entartete Kunst“ bezeichnet. 1941 G.-Retrospektive im Museum of Modern Art in New York, weitere Ausstellungen in versch. amerikanischen Museen. 1951 erste Dtl.reise nach dem 2. Weltkrieg, 1954 entwarf er f¨ur die Kom¨odie Ber¨ lin nochmals Kost¨ume. 1959 Ubersiedlung nach Berlin. Literatur: Rischbieter 558; Theatrical Drawings and Watercolors by ~. Ausstellungskatalog [...] Busch-Reisinger Museum, Harvard University, Cambridge, Massachusetts 1973; A. DeShong, The Theatrical Designs of ~, Ann Arbor/Michigan 1982 [= revidierte Fassung der Diss. New Haven 1970]; H. Hess, ~, London 1985; M. K. Flavell, ~. A Biography, 1988; U. M. Schneede, ~, der K¨unstler in seiner Gesellschaft, 5 1989; I. Kranzfelder, ~, 1993 (2005); B. M¨ockel, ~ in Amerika, 1997; ~ – Zeichnungen f¨ur Buch und B¨uhne (hg. Stiftung Stadtmuseum Berlin) 2001; L. Fischer, ~ in Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 52001; R. Jentsch, Alfred Flechtheim, ~: Zwei dt. Schicksale, 2008.

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Groszer Grosz, Wilhelm (Will; Ps. Hugh Williams, Andr´e Milos), geb. 11. 8. 1894 Wien, gest. 10. 12. 1939 New York; Komponist, Pianist und Dirigent. Studierte Komposition, Klavier u. Dirigieren an der Wiener Musikakademie, u. a. bei Richard Heuberger u. Robert Fuchs, 1913–16 u. 1918/19 in der Kompositonsklasse von Franz Schreker, daneben Studium der Musikwissenschaft an der Univ., 1920 Dr. phil., 1920/21 (unbezahlter) Korrepetitor u. 1921/22 Dirigent am Nationaltheater Mannheim. 1922–26 freier Pianist u. Komponist (u. a. von B¨uhnenmusik) in Wien. 1927–33 in Berlin, k¨unstlerischer Leiter der neu gegr¨undeten Ultraphon-Schallplattengesellschaft, Dirigent, Pianist, Komponist, u. a. von Couplets f¨ur Friedrich Hollaenders Kabarett „Tingel-Tangel“ u. Arrangeur. 1933 R¨uckkehr nach Wien, musikalischer Leiter der Wiener Kammerspiele. Im M¨arz 1934 Emigration nach England, Komponist von Schlagern, die unter den Ps. auch in Dtl. gespielt wurden (u. a. „Red Sails in the Sunset“, dt. „Ein Schiff f¨ahrt nach Schanghai“). Im Mai 1939 Weiteremigration in die USA, wo er einige Schlager f¨ur die „Irving Berlin Music Company“ in New York komponierte. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Sganarell. Einakter (Text: Robert Konta nach Jean Baptiste Moli`ere), UA 21. 11. 1925 Dessau; Der arme Reinhold. Tanzm¨archen mit Gesang (Text: B. Paumgartner nach H. Hoffmann) UA 22. 12. 1928 St¨adtische Oper Berlin; Baby an der Bar. Tanz-Groteske (Text: B´ela Bal´asz) UA 1928 St¨adtische B¨uhnen Hannover; Achtung, Aufnahme!! Tragikom¨odie (Text: ders.) UA 23. 3. 1930 Opernhaus Frankfurt/Main; Wiener Illustrierte. Revue (Text: Geza Herzog, Kurt Robitschek) UA 1933 Kammerspiele Wien; Skandal im Konzerthaus. Revue (Text: Karl Farkas) UA 1935 ebd.; Jan Korowski. Musikalische Kom¨odie (Text: ders.) UA 1935 ebd. ¨ Literatur: MGG 28,92; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; C. Ottner, „Was damals als unglaubliche K¨uhnheit erschien.“ Franz Schrekers Wiener Kompositionsklasse. Studien zu ~, Felix Petyrek u. Karol Rathaus, 2000. Groszer, Christoph, geb. 1. 10. 1926 Hamburg; Schauspieler, Regisseur und Intendant. W¨ahrend seiner Ausbildung (1947–49) an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin Regieassistent ebd. am Deutschen Theater, am Theater am Schiffbauerdamm, am Theater im

Grot British Center, an der St¨adtischen Oper u. bei den Salzburger Festspielen. 1949–57 als Schauspieler, Regieassistent, Dramaturg u. sp¨ater Regisseur am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, 1950 Debut als Opernregisseur, 1957–60 als Dramaturg u. Oberspielleiter des Schauspiels u. der Oper am Stadttheater Luzern, 1960–64 Oberspielleiter der Oper am Stadttheater Bern, 1964–67 Intendant des Landestheaters T¨ubingen, 1967–72 Direktor des Stadttheaters St. Gallen, 1972–78 GI des Staatstheaters Braunschweig, 1978–86 Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, 1986–91 Direktor des Opernhauses Z¨urich. Danach Gastregisseur, u. a. bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld. Literatur: TdS. Grot, Anke, geb. 1963 L¨ubeck; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste in Hamburg, u. a. bei Wilfried Minks. Assistentin von Anna Viebrock am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, seit Mitte der neunziger Jahre freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, u. a. am Schauspielhaus Hamburg, am Theater Basel, an der Schaub¨uhne Berlin, in Bochum, Bielefeld u. Oberhausen. Wiederholte Zus.arbeit mit Barbara B¨urk, Barbara Frey u. Christian Schl¨uter. Grote, Siegfried, geb. 1930 Gelsenkirchen; Regisseur und Intendant. Nach Studienjahren in Essen u. einem Volontariat in Oberhausen Regisseur in Gelsenkirchen, dann Spielleiter an den B¨uhnen der Stadt Essen u. sp¨ater Oberspielleiter in Hagen/Westfalen. Gastregisseur in ¨ Dtl., den Niederlanden, Ost. u. Polen, daneben Lehrt¨atigkeit an den Musik-Hochschulen in D¨usseldorf, Dortmund u. Wuppertal. 1989– 2004 Intendant der Eutiner Festspiele, danach wieder freier Regisseur. Grote, Wilfried, geb. 27. 4. 1940 Hannover; Regisseur und Autor. Studierte einige Semester Theologie, 1969–71 Regieassistent u. Regisseur beim Bayerischen Rundfunk, danach Regisseur an verschiedenen M¨unchner B¨uhnen, seit 1978 vorwiegend Autor von Kinder- u. Jugendst¨ucken. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Aufruhr in Schnauzhaltersheim, UA 26. 12. 1983 Das fr¨ohliche Kindertheater M¨unchen; Der B¨arenh¨auter (nach Jacob u. Wilhelm Grimm) UA 9. 11. 1985 Theater in der Kreide M¨unchen;

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Grothgar Lyssi. Jugendmusical, UA 13. 3. 1988 Musiktheater im Revier Gelsenkirchen; Der Mann aus der Morgenr¨ote, UA 25. 4. 1997 B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel; Es waren zwei K¨onigskinder (Musik: Peer Raben) UA 13. 6. 1999 ¨ Theater Uberzwerg Saarbr¨ucken; Lausekerl und Schwindelfinger. Kindermusical (Musik: ders.) 17. 6. 2007 Theater Dortmund. Groth, Ernst Johann [I,627], gest. 13. 8. 1936 Leipzig. Groth, Sylvester, geb. 31. 3. 1958 Jerichow/Sachsen-Anhalt; Schauspieler. Ausbildung (Schauspiel u. Gesang) an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. 1982–84 erstes Engagement am Schauspielhaus Dresden, 1984/85 u. a. in M¨unchen u. bei den Salzburger Festspielen. 1986–89 an der Schaub¨uhne Berlin, seither freier Schauspieler, u. a. am Residenztheater M¨unchen, an den Schauspielh¨ausern in Leipzig, Hamburg u. wiederholt in Z¨urich, am Renaissance-Theater u. an der Schaub¨uhne Berlin, am Wiener Burgtheater sowie bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 289; Habel 136. Grothe (geb. Heiberg), Kirsten [I,627], gest. 2. 3. 1976 Oslo. Zwischen 1938 u. 1945 Filmschauspielerin in Dtl., 1951 R¨uckkehr nach Norwegen, 1952–60 am Tr¨ondelag Theater in Trondheim u. als Gast an Theatern in Oslo, daneben gab sie Schauspielunterricht. Literatur: F. Beyer, Die Gesichter der UFA [...], 1992; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007 (unter Heiberg). Grothgar, Andreas, geb. 1957 Hamburg; Schauspieler. 1979–82 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, 1984–87 am Theater am Neumarkt in Z¨urich u. am Staatstheater Stuttgart, 1988–91 am Theater Bremen, 1991–96 am Schauspiel Bonn, am Staatstheater Wiesbaden u. am Schauspielhaus Z¨urich, 1996–2000 am Schauspielhaus Hamburg, 2001/02 an den M¨unchner Kammerspielen, 2002–05 am Schauspiel Frankfurt, am Staatstheater Hannover, am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. an der Berliner Schaub¨uhne, 2005–10 Ensemblemitglied am Schauspiel Essen, 2010–12 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Schauspielhaus Bochum.

Grothkopf

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Gruber

Grothkopf, Bettina, S¨angerin. Gesangsstudium an der „Felix Mendelssohn“ Musikhochschule in Magdeburg, weitere Ausbildung in Meisterkursen. Gasts¨angerin an den Opernb¨uhnen in Bonn, Stralsund, Magdeburg, an der Kammeroper Hamburg u. in Brandenburg. Seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Eduard-von-Winterstein Theater in Annaberg-Buchholz.

1967–75 Lektor u. Dramaturg beim S. Fischer Verlag in Frankfurt/Main, 1975–98 Chefdramaturg der B¨uhnen der Stadt Bielefeld, seit 1998 freier Autor (u. a. M¨archenspiele, Ge¨ dichte u. Prosatexte), Bearbeiter u. Ubersetzer von Theaterst¨ucken. 2008/09 dramaturgischer Berater des Intendanten am Staatstheater Darmstadt. Literatur: DLL 20. Jh. 12,531.

Grothum, Brigitte, geb. 26. 2. 1935 Dessau; Schauspielerin und Regisseurin. Private Schauspielausbildung bei Marlise Ludwig u. Herma Clement, 1954 Debut am Zimmertheater in Berlin-Tempelhof, Engagements an verschiedenen Berliner B¨uhnen, u. a. an der Trib¨une, an der Kom¨odie, wiederholt am Renaissance-Theater u. regelm¨aßig am Theater am Kurf¨urstendamm, 1964 u. 1967 bei den Salzburger Festspielen, sp¨ater auch am SchloßparkTheater Berlin, an der Kom¨odie in Frankfurt/ Main, am „Theater im Rathaus“ in Essen u. an der Kom¨odie im Winterhuder F¨ahrhaus in Hamburg. Seit 1987 Regisseurin der Berliner Jedermann-Festspiele.

Gruber, Ernst, geb. 20. 12. 1918 Wien, gest. 24. 8. 1979 Berlin; S¨anger. Ausbildung bei Karl R¨ossl-Majdan u. Hans Depter in Wien, 1947 Debut am Opernhaus Graz, 1947/48 als Gast in der Schweiz u. in Ungarn, 1949–53 am Nationaltheater Weimar, 1953–70 Ensemblemitglied am Opernhaus Leipzig, zugleich Gastspielvertrag mit der Staatsoper Dresden u. seit 1964 auch Mitglied der Berliner Staatsoper, daneben Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1857.

Grove, Moritz, geb. 1982 Hamburg; Schauspieler. 2004–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Hamburg. In der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg u. seit der Spielzeit 2009/10 am Deutschen Theater Berlin. Grube, Carl [I,628], Todesdatum unbekannt. 1897–1909 am Hoftheater Weimar. 1918/19 Chefredakteur der „Ostdt. Rundschau“ in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 12,529. Grube-Deister, Elsa, geb. 11. 1. 1926 Hamburg, gest. 7. 12. 2001 Bollersdorf/Brandenburg (nach anderer Quelle Berlin); Schauspielerin. Anfangs an den B¨uhnen in Bielefeld, Chemnitz, Neuruppin u. Eisenach, ab 1953 in Berlin, bis 1960 am Berliner Ensemble u. 1960–99 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters. Literatur: Rischbieter 561; Habel 136; LThInt 350. Gruber, Alexander, geb. 2. 10. 1937 Ebingen/ Baden-W¨urttemberg; Dramaturg und Autor. Studierte 1957–67 Germanistik, Neuere Geschichte, Soziologie u. Anglistik an den Univ. in K¨oln, M¨unchen u. Freiburg/Br., 1960/61 Studium am College in La Grange/Georgia.

Gruber, Ferry, geb. 28. 9. 1926 Wien, gest. 23. 7. 2004 M¨unchen; Dirigent, S¨anger und Regisseur. Ausbildung an der Wiener Musikakademie bei Hans Swarowsky u. Hermann Gallos, zun¨achst Chordirektor u. Dirigent in Wien, 1950 Debut als S¨anger am Stadttheater Luzern, anschließend in Basel u. an der Staatsoper Hamburg, seit 1954 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. am dortigen Staatstheater am G¨artnerplatz. Gasts¨anger an der Wiener Staatsoper u. seit 1960 st¨andig an der Volksoper, an europ¨aischen Opernb¨uhnen u. bei Festspielen. Seit 1969 auch Opern- u. Operettenregisseur. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1858; OML. Gruber, Heinz Karl (HK, gen. Nali), geb. 3. 1. 1943 Wien; Komponist, Kontrabassist, Dirigent und Chansonnier. 1953–57 Mitglied der Wiener S¨angerknaben, studierte 1957–63 Kontrabaß, Horn, Elektronische Musik, Filmmusik u. Komposition an der Wiener Hochschule f¨ur Musik u. a. bei Alfred Uhl u. Erwin Ratz, 1963 in der Meisterklasse von Gottfried von Einem. 1961–63 Kontrabassist im Ensemble „die reihe“ u. 1963–69 beim „Nieder¨osterreichischen Tonk¨unstlerorchester“. 1968 gr¨undete G. zus. mit Kurt Schwertsik u. Otto M. Zykan das Ensemble „MOB art & tone ART“, f¨ur das sie die sog. „MOB-St¨ucke“ u. „inszenierte Musik“ (kleine Theaterst¨ucke mit Musik) komponierten u. auff¨uhrten, G. trat ebd. auch als Chansonnier u. Schauspieler auf. 1969 Mitglied des ORF-Symhonieorchesters. Bekanntschaft mit

Gruber Leonard Bernstein, der zu einem seiner wichtigsten F¨orderer wurde. Mit seinem Pand¨amonium „Frankenstein!!“, uraufgef¨uhrt 1978 mit dem Liverpool Philharmonic Orchestra unter Sir Simon Rattle u. mit G. als Chansonnier gelang ihm der internationale Druchbruch. Seither zahlreiche Auff¨uhrungen auf der ganzen Welt in verschiedenen Sprachen, in unterschiedlichen Fassungen, sowohl auf der B¨uhne als auch konzertant. International als Dirigent t¨atig, 2004/05 „Artist in Residence“ der Philharmonie Essen, 2006 „Composer-in-Residence“ beim Lucerne Festival u. 2006/07 „Artist in Residence“ beim Schwedischen Kammerorchester, 2008/09 „Artist in Residence“ am Wiener Konzerthaus. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die Vertreibung aus dem Paradies. Melodrama in 5 Szenen (Text: Richard Bletschacher) UA 11. 2. 1969 Wien; Gloria von Jaxtberg oder Das Gegenteil von Wurst ist Liebe. Eine bayerische Oper (Text: Rudolf Herfurtner) UA 17. 11. 1994 Lawrence Batley Theatre Huddersfield Festival (durch die Opera North) – deutsche EA 14. 12. 1994 Volkstheater M¨unchen; Reportage aus Gomorra. Einakter f¨ur 5 S¨anger u. kleine Orchesterbesetzung, UA 1976 Arena Wien – als abendf¨ullende Oper mit dem Titel: Gomorra oder Wie Ihr es verdient. Ein musikalisches Spektakel in 9 Bildern (Text: Richard Bletschacher) UA 18. 1. 1993 Volksoper Wien; Der Herr Nordwind (Text: H. C. Artmann) UA 12. 6. 2005 Opernhaus Z¨urich; Geschichten aus dem Wiener Wald. Oper (Text: Michael Sturmin¨ on von Horv´aths gleichnamigem ger nach Od¨ St¨uck) geplante UA 23. 7. 2014 Festspielhaus Bregenz. ¨ Literatur: MGG 28,110; OML; R. Buland, Die „Neuen Wilden“. Die musikalische Entwicklung der Komponisten Otto M. Zykan, Kurt Schwertsik u. ~ bis zu den Salonkonzerten u. der Konzeption der „MOB art & tone Art“ (Diss. Wien) 1989; M. Weber, Ein Lehrst¨uck ohne Lehre? Zur UA des szenischen Spektakels ‚Gomorra oder Wie ihr es verdient‘ von ~ in der Wiener Volksoper am 18. J¨anner 1993 ¨ (in: Osterreichische Musikzeitschrift 48) 1993; Verr¨uckte Polymetrik. Lukas Ligetis „Groove Magic“ – Ein Gespr¨ach zwischen ~ u. Lukas Ligeti (ebd.); „Schafft den Heiligenschein in der Kunst ab!“ ~ im Gespr¨ach mit Heinz R¨ogl (in: ebd. 50) 1995; D. Weber, ~ uber den ¨ ‚Herrn Norrrdwind‘. Das „Umtata“ ist eine der gr¨oßten Errungenschaften der Oper! (in: ebd. 60) 2005; J. Heinzelmann, Zur Dramaturgie der Musiktheaterwerke von ~ (in: Musiktheater der

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Gruber Gegenwart [...] hg. J. K¨uhnel, U. M¨uller, O. Panagl) 2008. Gruber, Jonas, geb. 19. 2. 1977 Pf¨affikon/Z¨urich; Schauspieler. 1997–2001 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 2001–04 Ensemblemitglied am Theater Konstanz u. 2004–07 am Schauspielhaus Bonn, seit 2007 freier Schauspieler, u. a. 2008–10 am Prinzregent-Theater Bochum, 2008 am Schauspiel Essen u. am Staatstheater Braunschweig, am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Theater Heidelberg u. seit 2010 am Schauspielhaus Bochum. Gruber, Karoline, geb. in der Umgebung von Graz; Regisseurin. Studierte Theater- u. Musikwissenschaft, Kunstgeschichte u. Philosophie an der Univ. Wien, erste Inszenierung u. a. in Basel u. Bremen, 1994–96 Oberspielleiterin am Linzer Landestheater, gleichzeitig Gastregisseurin an den Stadttheatern Klagenfurt u. Gießen, 1997 an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg u. 1997 Chefregisseurin am Staatstheater Kassel, freie Regisseurin f¨ur Schauspiel u. Oper u. a. am Staatstheater Darmstadt u. Saarbr¨ucken, an der Staatsoper Hamburg, am neuen Opernhaus Erfurt, an den Opernh¨ausern in Bonn, K¨oln u. Leipzig, an der S¨achsischen Staatsoper Dresden, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg, an der Wiener Staatsoper, am Cuvilli´es-Theater M¨unchen u. in Lissabon. Literatur: Warum Oper? Gespr¨ache mit Opernregisseuren. Gespr¨ache mit Sebastian Baumgarten, Calixto Bieito, Paul Esterhazy, ~, Claus Guth, Andreas Homoki, [...] (hg. B. Beyer) 2005. Gruber, Ludwig, geb. 13. 7. 1874 Wien, gest. 17./18. 7. 1964 ebd.; Komponist und Kapellmeister. Studierte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Kapellmeister in Mischkoltz/Ungarn, Karlsbad u. D¨usseldorf. Mit Freunden gr¨undete er eine Liebhaberb¨uhne, auf der er seine selbst verfaßten St¨ucke auff¨uhrte. Geriet im 1. Weltkrieg in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1920 heimkehrte. 1950 gr¨undete G. die „Gesellschaft zur Hebung u. F¨orderung der Wiener Volkskunst“. Komponist von Singspielen, Operetten u. Wienerlieder (u. a. „Mei Muatterl war a Weanerin“; „Es wird a Wein sein“). ¨ Literatur: OML; S. Lang, Lex. osterreichischer ¨ U-Musik-Komponisten im 20. Jh., [1986]; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993.

Gruber Gruber, Marie, geb. 11. 6. 1955 Wuppertal; Schauspielerin. Lehre als Maschinenbauzeichnerin, 1979–82 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. W¨ahrend des Studiums (bis 1985) am Theater Anklam, 1985 am Staatsschauspiel Dresden, 1986–90 an der B¨uhne „Das Ei“ in Berlin, 1987 an der dortigen Volksb¨uhne, 2000–03 am „Theater 89“ in Berlin, 2001 auch am Theater Brandenburg, danach wieder in Berlin, u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm. Seit 2000 vorwiegend Fernsehschauspielerin. Literatur: Habel 138. Gruber, Markus, geb. 1980 Coburg; S¨anger. 2003–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in W¨urzburg, in Kursen bei Cheryl Studer u. Ingeborg Hallstein, erste Auftritte in der W¨urzburger Opernschule. Seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied am Landestheater Detmold. Gruber, Peter, geb. 23. 9. 1946 Wien; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, als Schauspieler u. Regisseur u. a. in Wien (Volkstheater, Volksoper, Theater an der Wien, Theater in der Josefstadt, Schauspielhaus), Klagenfurt, Salzburg, Bregenz, Graz, D¨usseldorf, Oberhausen, T¨ubingen, Z¨urich u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 1973 K¨unstlerischer Leiter u. Regisseur der „Nestroy Spiele“ in Schwechat/Nieder¨osterreich. Gruber, Thomas, geb. 1951 Oberhausen/ Rheinland; Maler und B¨uhnenbildner. Ausbildung an der Akademie der Bildenden K¨unste in M¨unchen u. Stipendiat der Cit´e Internationale des Arts in Paris. Seit 1974 B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an den Staatstheatern Wiesbaden, Saarbr¨ucken, Schwerin, Braunschweig, Darmstadt u. Kassel, am Nationaltheater Weimar u. Mannheim, an den Opernh¨ausern in K¨oln, Bonn u. Leipzig, am Theater an der Wien u. an der Wiener Staatsoper sowie an der Deutschen Oper Berlin. Seit 1978 zahlreiche Einzelausstellungen u. Ausstellungsbeteiligungen. Gruberov´a, Edita, geb. 23. 12. 1946 BratislavaRaˇca (Preßburg); S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Preßburg, 1968 ebd. Debut am Nationaltheater, 1969–71 am Theater in Bansk´a Bystrica (Neusohl), 1970 Gastspiel an

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Gruber ¨ der Wiener Staatsoper, weitere Studien bei Ruthilde Boesch, ab 1972 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Umfangreiche internationale Gastauftritte an allen großen Opernh¨ausern u. bei Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1858; OML; TdS; N. Rishoi, ~. Ein Portrait (aus dem Amerikanischen von M. Heusser-Krause) 1996; C. Risi, Die Posen der Diva. Inszenierung u. Wahrnehmung der Außergew¨ohnlichen heute. Anne Netrebko „gegen“ ~ (in: Diva – die Inszenierung der ubermenschlichen Frau [...], hg. R. ¨ Grotjahn, D. Schmidt u. Th. Seedorf) 2011; M. Thiel, ~ – Der Gesang ist mein Geschenk, 2012. Gruder-Guntram, Hugo, geb. 18. 7. 1885 Czernowitz/Bukowina (Ukraine), gest. 16. 8. 1963 Wien; S¨anger und Theaterdirektor. Zun¨achst Physik- u. Mathematikstudium in Wien, Lehrer in Czernowitz. Sp¨ater Gesangsstudium bei Adolf Robinson in Wien u. bei V. M. Vanzo in Mailand, 1908/09 erstes Engagement am Stadttheater Troppau, 1909–12 am Stadttheater N¨urnberg, 1912/13 am Stadttheater Dortmund u. 1913/14 am Opernhaus in Breslau. Soldat im 1. Weltkrieg. 1918/19 als Direktor u. S¨anger am Stadttheater Teplitz-Sch¨onau. Danach einj¨ahrige b¨uhnenferne T¨atigkeit. 1920 an der Wiener Staatsoper, 1921/22 u. 1925/26 Mitdirektor an der dortigen Volksoper, sp¨ater Impresario in Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1859. Grub, ¨ Willy [I,629], gest. 1999. 1947–53 in in Freiburg/Br., 1953/54 Chefdramaturg an den St¨adtischen B¨uhnen D¨usseldorf, seit 1954 am S¨uddt. Rundfunk in Stuttgart, k¨unstlerischer Beirat der Schwetzinger Festspiele. Literatur: DLL 20. Jh. 12,542. Grubel, ¨ Matthias, geb. 1982 Esslingen/BadenW¨urttemberg; Musiker und Komponist. Studierte Theaterwissenschaft u. Anglistik in Berlin, lebt u. arbeitet als freier Musiker in Berlin. Komponist von B¨uhnenmusiken u. a. an der Schaub¨uhne, am Maxim-Gorki Theater, am HAU, alle Berlin, am Staatstheater Oldenburg, am Thalia-Theater Hamburg, am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. am Staatstheater Oldenburg. Seit 2007 Musiker des Theaterkollektivs Copy & Waste. Gruber, ¨ Arthur [I,629], gest. 5. 10. 1990 Waldbronn/Baden-W¨urttemberg. 1944 GMD in Halle/Saale, im selben Jahr Kriegdienst u. in

Gruber ¨ franz¨osischer Kriegsgefangenschaft. 1947–51 erster musikalischer Oberleiter der Staatsoper Hamburg, 1951–55 1. Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin, 1955–62 GMD in Braunschweig u. 1962–76 GMD am Staatstheater Karlsruhe. Ab 1963 Lehrer an der dortigen Musikhochschule. Seine Oper „Trotz wider Trotz“ wurde im Februar 1948 an der Staatsoper Hamburg uraufgef¨uhrt. Literatur: Ulrich 1,661; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Gruber, ¨ Klaus Michael, geb. 4. 6. 1941 Neckarelz/Baden-W¨urttemberg, gest. 22. 5. 2008 Belle-ˆIle-en-Mer/ Bretagne; Regisseur. Ausbildung an der Schauspielschule in Stuttgart, u. a. bei Siegfried Melchinger, ab 1964 Regieassistent u. Mitarbeiter von Giorgio Strehler am Piccolo Teatro in Mailand. 1967 Debut in Freiburg/Br., 1968 u. 1969 Inszenierungen in Mailand. Ab 1969 als freier Regisseur in Dtl. t¨atig, u. a. am Bremer Theater, in Stuttgart, D¨usseldorf u. Frankfurt/Main. In den 70er Jahren regelm¨aßig an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer u. sp¨ater auch an der Freien Volksb¨uhne, beide Berlin. In den sp¨aten 1970er Jahren Regisseur vor allem in Paris, u. a. als erster Deutscher an der Com´edie Fran¸caise. Ab 2001 Regisseur am Wiener Akademie- u. Burgtheater. Ab 1971 auch internationaler Opernregisseur. H¨aufig Zus.arbeit mit bildenden K¨unstlern. Literatur: Henschel Theaterlex. 290; Rischbieter 561; LThInt 350; P. Iden, Theater als Widerspruch. Pl¨adoyer f¨ur die zeitgen¨ossische B¨uhne am Beispiel neuerer Auff¨uhrungen der Regisseure Luc Bondy, ~, [...], 1984; ~ (hg. U. B. Carstensen) 1988; G. Banu, ~. „Il faut que le th´eaˆ tre passe a` travers les larmes“, Paris 1993; F. Kreuder, Formen des Erinnerns im Theater ~s, 2002 (zugleich Diss. Freie Univ. Berlin 2001); K. Dermutz, ~. Passagen u. Transformationen, 2008; H. Rischbieter, ~ (1941–2008). Was wir sind, finden wir nicht (in: Theater heute 8/9) 2008; K. Dermutz, „Klaus ist ein sch¨oner Mensch“. Ein Gespr¨ach mit Bruno Ganz uber ¨ den K¨unstler-Freund ~ (ebd.); ders., Fleisch vom eigenen Fleisch. Peter Stein im Gespr¨ach uber ¨ den vertrauten Antipoden ~ (ebd.); G. Siegmund, In die Geschichte eintreten. Performatives Erinnern bei Rimini Protokoll u. ~ (in: Kommunikation – Ged¨achtnis – Raum [...], hg. M. Cs´aky) 2009; Der Verwandler: ~ (Fotos: Ruth Walz, Texte: Bruno Ganz, Gestaltung: Karl-Ernst Herrmann) 2009.

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Grummer ¨ Gruhn, ¨ Petra Maria, geb. 18. 11. 1950 Darmstadt; Schauspielerin, Regisseurin und Theaterleiterin. 1970–73 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1972 Debut am Theater der Jugend ebd., 1973 bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, 1974/75 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1975/76 an den M¨unchner Kammerspielen, 1978/79 am Schauspielhaus Bochum. Danach vorwiegend Fernseht¨atigkeit. 1987 u¨ bersiedelte sie nach Paris, (Co-)Regisseurin, 1992 Gr¨underin der „Compagnie Ant´eros“. 1985 Gr¨undungsmitglied des M¨unchner „Teamtheaters“, seit 1994 Leiterin des „Teamtheaters Tankstelle“ u. seit 1997 auch der „Teamtheater Comedy“. Grumbel, ¨ Thorsten, geb. 1971 Kiel; S¨anger. Privater Gesangsunterricht bei Viktor LedererPonzer in Kiel, Gesangsstudium an den Musikhochschulen in L¨ubeck u. Detmold, zahlreiche Meisterkurse, u. a. bei Walter Berry u. Roman Trekel. W¨ahrend der Ausbildung erste Gastauftritte am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, am Stadttheater Gießen u. bei den Opernkursen auf Schloß Weikersheim. 1999– 2009 u. wieder seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, dazwischen Mitglied der Oper Frankfurt/Main. Daneben zahlreiche Gastauftritte. Grummer, ¨ Elisabeth [I,629], geb. 31. 3. 1911 Niederjeutz (heute Yutz-Base)/Lothringen, gest. 6. 11. 1986 Warendorf/Nordrhein-Westfalen. 1931–34 unter ihrem M¨adchennamen Elisabeth Schilz als Schauspielerin in Meiningen, nach ihrer Heirat (1934) mit dem Geiger u. Konzertmeister Detlev G. zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck. Sp¨ater Gesangsunterricht bei Fritz Schlenker in Aachen u. 1941 ebd. Debut (als Einspringerin). 1942 am Stadttheater Duisburg bzw. nach der Evakuierung des Ensembles am Deutschen Theater in Prag. Nach dem Tod ihres Gatten (1944 bei einem Bombenangriff) bis zum Kriegsende Angestellte bei der Post. 1945 als Gast in Meinigen, 1946–72 Ensemblemitglied (seit 1986 Ehrenmitglied) der St¨adtischen (bzw. Deutschen) Oper Berlin. Seit 1953 st¨andige Gasts¨angerin an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger u. Bayreuther Festspielen sowie internationale Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1860; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997.

Grun ¨ Grun, ¨ Bernhard (in England Bernard Grun), geb. 11. 2. 1901 Staritsch bei Trebitsch/M¨ahren, gest. 28. 12. 1972 London; Komponist, Dirigent und Autor. Studierte Philosophie und Jus, Dr. iur., danach Komposition bei Alban Berg, Egon Wellesz u. Hans G´al sowie Dirigieren bei Felix Weingartner. Ende der 1920er Jahre Dirigent in Karlsruhe, Mannheim u. am Kom¨odienhaus in Wien. Emigrierte 1934/35 nach London, wo er als Komponist u. sp¨ater vorwiegend als Musikschriftsteller (u. a. „Kulturgeschichte der Operette“, 1961) t¨atig war. Komponierte zun¨achst Kammermusik u. Lieder, sp¨ater Operetten u. ab 1931 auch Filmmusik. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Abenteuer in Schottland. Operette (Text: Paul Frank u. Peter Herz) UA 25. 12. 1928 Neues Deutsches Theater Prag; Miss Chocolate. Operette (Text: Hans Regina Nack u. Rudolf Stadler) UA 1. 2. 1929 Rolandb¨uhne Wien; B¨ohmische Musikanten. Singspiel (Text: Julius Wilhelm u. Peter Herz) UA 18. 12. 1931 B¨urgertheater Wien; Musik um Susi. Musikalisches Lustspiel (Text: Paul Frank u. P. Herz) UA November 1932 Komische Oper Berlin; Madame Sans-Gˆene. Kom¨odie mit Musik (Text: H. Weigel) UA 1. 9. 1937 Theater an der Wien Wien; Old Chelsea. Operette (zus. mit Richard Tauber, Text: W. Ellis u. F. S. Tysh [Tisch]) UA 1942 Birmingham. ¨ Literatur: OML. Gruen (eigentl. Gr¨unbaum), Victor David, geb. 18. 7. 1903 Wien, gest. 14. 2. 1980 ebd; Architekt, St¨adteplaner und Kabarettist. 1918–23 Architekturstudium an der H¨oheren Gewerbeschule in Wien, 1924–33 bei den Architekten Melcher & Steiner t¨atig, 1934–38 privates Architekturb¨uro (1938 enteignet). 1926–33 Conf´erencier u. Texter am „Politischen Kabarett“ in Wien. 1938 Emigration in die USA, 1938 Gr¨under u. Spiritus rector der KabarettTruppe „Refugee Artist Group“ (Juni 1939 Premiere der Revue „From Vienna“ in der Music Box am Broadway, April 1940 Premiere der Revue „Reunion in New York“ am Little Theatre). Er¨offnete 1939 mit seiner (zweiten) Frau Elsie Krummeck ein Design-B¨uro in New York, sp¨ater Filialen in anderen St¨adten. 1950 Gr¨under (zus. mit Rudolf Baumfeld) u. bis 1968 Leiter der Planungsgruppe „V. G. Associates“, 1968 Gr¨under der „V. G. Foundation for Environmental Planning“ u. 1973 deren europ¨aische Organisation „Zentrum f¨ur Umweltplanung“ in Wien, wo er auch wieder lebte u. ein Architekturb¨uro betrieb. 1952 baute er in Northland bei Detroit sein erstes Einkaufszentrum u.

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Grunauer ¨ 1955/56 die erste u¨ berdachte „Shopping Mall“ in Southdale/Minneapolis. Befaßte sich u. a. mit Umweltfragen in der Stadtentwicklung, gilt als „Vater der Shopping Malls“. – Seine fr¨uhen Texte erschienen 1973 mit dem Titel „Meine alte Schuhschachtel“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,347; O. Kapfinger, ~ u. Rudi Baumfeld. Traumkarriere einer Partnerschaft (in: Vision¨are & Vertriebene [...] Ausstellung, hg. M. Boeckl) 1995; J. Doll, Theater im roten Wien. Vom sozialdemokratischen Agitprop zum dialektischen Theater Jura Soyfers, 1997; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna.“ Exilkabarett in New York 1938 bis 1950, 2002; M. Jeffrey Hardwick, Mall Maker. ~, Architect of an American Dream, Philadelphia/ Pennsylvania 2004; A. Wall, ~ – From Urban Shop to New City, Barcelona 2005; Auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt [...]. Symposium anl¨aßlich des 100. Geb.tags von ~ [...] (Redaktion: B. Fellner) 2005. Grunauer, ¨ Daniel, geb. 1982 Weiden/Oberpfalz; Dramaturg und Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft u. Geschichte an der Univ. M¨unchen, Germanistik u. Politische Wissenschaften an der Univ. W¨urzburg, w¨ahrend des Studiums Gr¨undung eines Studententheaters in W¨urzburg u. 2005 erste Inszenierung, Hospitant am dortigen Theater. Studienaufenthalt u. a. in Frankreich, 2006–12 Regisseur u. Dramaturg bei den Burgfestspielen Leuchtenberg/ Bayern, 2010–12 Regisseur u. Dramaturg am neugegr¨undeten Landestheater Oberpfalz, seit der Spielzeit 2012/13 Schauspieldramaturg am Theater Ulm. Grunauer, ¨ Ingomar, geb. 11. 8. 1939 Melk/ Nieder¨ost.; Komponist. Studierte 1950–61 an der Wiener Musikakademie bei Hans Swarowsky, Richard Hauser u. Karl Schiske, weitere Studien 1957, 1959 u. 1961 bei den Darmst¨adter Ferienkursen. 1961–68 als Repetitor, Kapellmeister u. Komponist von Schauspielmusik am Theater in Heidelberg, 1968–82 Lehrer an verschiedenen Schulen in Dtl., daneben weiterhin als Komponist t¨atig. 1974 Gastdozent im Fach „Szenische Musik“ an der Univ. Salvador da ¨ Bahia/Brasilien, 1982–2001 Prof. f¨ur Asthetik u. Kommunikation an der Fachhochschule in Frankfurt/Main. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Sch¨opfungsgeschichte des Adolf W¨olfli. Musiktheater f¨ur sechs S¨anger, Streichquintett und Schlagzeug (Text: Komponist) UA 20. 3. 1982

Grunbaum ¨ Theater (Kleine B¨uhne) Basel; Amleth und Fengo. Oper in 2 Akten (Text: Komponist, nach der „Historia Danica“ des Saxo Grammaticus) UA 1982 Heidelberg; Die Mutter. Musikalisches Kammerspiel (Text: Komponist, nach dem gleichnamigen Roman von Maxim Gorki) UA 17. 2. 1988 Theater Basel; K¨onig f¨ur einen Tag. Oper in drei Bildern (Text: Komponist, nach Pedro Calder´on de la Barcas „La vida es sue˜no“ u. Hugo von Hofmannsthals „Der Turm“) UA 16. 5. 1990 Stadttheater Luzern; Die Rache einer russischen Waise. Kammeroperette in 17 empfindsamen Bildern (Text: Komponist zus. mit Matthias Kaiser, nach dem gleichnamigen Schauspiel von Henri Rousseau) UA 18. 3. 1993 Saarl¨andisches Staatstheater (Alte Feuerwache) Saarbr¨ucken; Winterreise. Oper in 11 Szenen (Text: Francesco Micieli) UA 24. 8. 1994 Stadttheater Luzern; Trilogie der Sommerfrische. Oper in 3 Akten (Text: ders. nach Carlo Goldoni) UA 30. 6. 2000 Hannover (EXPO 2000); Cantor – Die Vermessung des Unendlichen. Oper in einem Aufzug (Text: Komponist) UA 10. 11. 2006 Opernhaus Halle/Saale. ¨ Literatur: OML; D. K¨osterke, Walter Benjamin u. die „Teufelsm¨uhle“. Dt. EA der ‚Winterreise‘ von ~ in Wiesbaden (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 158/3) 1997. Grunbaum, ¨ Fritz (eigentl. Franz Friedrich) [I,630], gest. 14. 1. 1941 KZ Dachau. Ab 1906 literarischer Mitarbeiter u. Conf´erencier am Wiener Kabarett „H¨olle“, 1907–10 Conf´erencier u. Texter am „Chat noir“ in Berlin, anschließend wieder in Wien an der „H¨olle“ u. ab 1914 am neuer¨offnetem Kabarett „Simpl“. Nach dem 1. Weltkrieg (Teilnahme als Freiwilliger) ab 1920 wieder in Berlin, Autor von Revuen f¨ur das Ensemble von Rudolf Nelson, Conf´erencier im Kabarett „Rakete“, Auftritte u. a. an Kurt Robitscheks „Kabarett der Komiker“ („Kadeko“), am Theater am Schiffbauerdamm u. bis 1932 als Gast an verschieden Berliner B¨uhnen. Ab 1921 auch wieder in Wien, Beginn der Zus.arbeit mit Karl Farkas in den sog. „Doppelconf´erencen“. 1923 Leiter der „H¨olle“, Zus.arbeit mit Paul Morgan, 1924 zus. mit Julius Wiesner Direktor des „Pavillon“, 1926 Leiter mit Farkas des Wiener Stadttheaters, 1927 zus. mit Wiesner Direktor des „Boulevardtheaters“. Im Herbst 1932 letzter Aufenthalt in Berlin, 1933 als Gast in Prag. 1934 offizielles Arbeitsverbot f¨ur Dtl., Ausschluß aus der Reichstheateru. Reichsfilmkammer. Auftritte in versch. Kabaretts u. Theatern in Wien, 1937 4-w¨ochiges Gastspiel bei der Pariser Weltausstellung. Im

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Grunbaum ¨ M¨arz 1938 mißlungener Versuch, in die Tschechoslowakei zu fliehen, im Mai desselben Jahres in Wien verhaftet, zun¨achst in Dachau inhaftiert, im September ins KZ Buchenwald deportiert, spielte ebd. Kabarett zus. mit Morgan u. Hermann Leopoldi. Im Oktober 1940 wieder ins KZ Dachau gebracht, trat zu Silvester 1940 ein letztes Mal vor seinen Kameraden auf. Auff¨uhrungen (Ausw.): Phryne. Burleske Operette (zus. mit Robert Bodanzky, Musik: Edmund Eysler) UA 7. 10. 1906 H¨olle Wien (Er¨offnung); Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland. Kinderoperette (zus. mit dems., Musik: Franz Leh´ar) UA 1. 12. 1906 Theater an der Wien Wien; Mitislaw, der Moderne. Operette (zus. mit dems., Musik: Franz Leh´ar) UA 5. 1. 1907 H¨olle Wien; Brigantino. Musikalische Szene (Musik: B´ela Laszky) UA 19. 4. 1907 ebd.; Die Dollarprinzessin. Operette (zus. mit Alfred M. Willner, Musik: Leo Fall) UA 2. 11. 1907 Theater an der Wien Wien; Principessa. Operette (zus. mit Georg Burghard, Musik: Rudolf Nelson) UA 1. 5. 1908 Residenztheater Frankfurt/Main; Der Liebeswalzer. Operette (zus. mit Robert Bodanzky, Musik: Carl Michael Ziehrer) UA 24. 10. 1908 Raimundtheater Wien; Madame Flirt. Operette in 3 Akten (zus. mit Heinz Reichert, Musik: Anselm G¨otzl) UA 25. 12. 1908 Neues Operettentheater Hamburg; Miss Dudelsack. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: Rudolf Nelson) UA 3. 8. 1909 Neues Schauspielhaus Berlin; Die teuerste Frau von Paris. Operette in 1 Akt (zus. mit dems., Musik: Leo Schottl¨ander) UA 13. 10. 1910 Bellevuetheater Stettin; Der ledige Gatte. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: Gustav Wanda) UA 28. 10. 1910 Residenztheater Dresden; Don Quixote. Operette in 2 Bildern (zus. mit dems., Musik: Richard Heuberger) UA 1. 12. 1910 H¨olle Wien; Die weiße Fahne. Operette in 1 Akt (Musik: Oskar Stalla nach Melodien von Josef Strauß) UA 17. 11. 1911 ebd.; Der Zigeunerprimas. Operette (zus. mit Julius Wilhelm, Musik: Emmerich K´alm´an) UA 11. 10. 1912 Johann-Strauß-Theater Wien; Der Frechling. Operette (zus. mit Heinz Reichert, Musik: Charles Weinberger) UA 21. 12. 1912 B¨urgertheater Wien; Leute vom Stand. Singspiel (zus. mit Robert Bodanzky, Musik: Richard Fall) UA 1. 3. 1913 H¨olle Wien; Die Prinzenjagd. Operette in 3 Akten (zus. mit Heinz Reichert, Musik: Ludwig Friedmann) UA 4. 4. 1913 Residenztheater Dresden; Anno 1914. Singspiel in 3 Akten (Musik: Ralph Benatzky) UA 22. 9. 1914 Stadttheater Wien; Eh-

Grunbaum ¨ renwort. Eine Separ´eegeschichte (Musik: ders.) UA 26. 9. 1914 Rideamus Wien; General Wutkisoff. Operette in 1 Akt (Musik: ders.) UA 1. 12. 1914 Royal Orpheum Budapest; Der Favorit. Operette (zus. mit Wilhelm Sterk, Musik: Robert Stolz) UA 7. 4. 1916 Komische Oper Berlin; Mein Annerl. Operette (zus. mit dems., Musik: Georg Jarno) UA 1. 9. 1916 CarlTheater Wien; Eine einzige Rettung (zus. mit Heinz Reichert, Musik: Gustav Benedict) UA 30. 7. 1918 Bellevuetheater Stettin; Das Busserlschloß. Operette (Musik: Robert Stolz) UA 1. 8. 1918 Ronacher Wien; Der rote Graf. Singspiel (Musik: Paul Pallos) UA 3. 9. 1918 ebd.; Vox populi. Singspiel (Musik: Otto Stransky) UA 1. 4. 1919 ebd.; Die Czikosbaroness. Operette (Musik: Georg Jarno) UA 28. 10. 1919 Neues Operettentheater Hamburg; Total Manoli. Revue (zus. mit Paul Morgan u. Theobald Tiger [Kurt Tucholsky], Musik: Rudolf Nelson) UA 8. 10. 1920 Nelson-Theater Berlin; Dorine und der Zufall. Lustspiel mit Musik (zus. mit Wilhelm Sterk, Musik: Jean Gilbert) UA 15. 9. 1921 Neues Theater am Zoo Berlin; Der Frauenr¨auber (zus. mit Herbert Steineck, Musik: Kurt Zorlig) UA 23. 12. 1921 Friedrich-Wilhelmst¨adtisches-Theater Berlin; Der Keuschheitsapostel. Schaukelspiel zwischen Moral und Unmoral (zus. mit Fritz L¨ohner-Beda, Musik: Heinz Schulbaur) UA J¨anner 1922 Kammerspiele Wien; Des K¨onigs Nachbarin. Eine Sinngeschichte aus dem deutschen Rokoko in 3 Akten (zus. mit Wilhelm Sterk, Musik: L´eon Jessel) UA April 1922 Wallner-Theater Berlin; Journal der Liebe. Revueoperette in 18 Bildern (zus. mit Karl Farkas, Musik: Egon Neumann) UA 29. 1. 1926 B¨urgertheater Wien; Wien lacht wieder! Ausstattungsrevue (zus. mit Karl Farkas, Musik: Ralph Benatzky) UA 2. 10. 1926 Neues Stadttheater Wien; Ich und Du. Operette in 3 Akten (Musik: Lamberto Pavanelli) UA 28. 11. 1926 Neues Deutsches Theater Prag; Meine Tochter Otto. Operette in 3 Akten (zus. mit Wilhelm Sterk, Musik: L´eon Jessel) UA 5. 5. 1927 Rolandb¨uhne Wien; Rosen aus Schiras. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: Frank Stafford) UA 24. 6. 1927 Johann-Strauß-Theater Wien; Hallo! Hier Gr¨unbaum. Revue (Musik: Richard Fall) UA 29. 8. 1927 Boulevard-Theater Wien; Intermezzo im Zirkus. Ein St¨uck in der Menage (zus. mit Wilhelm Sterk, Musik: Dol Dauber) UA 14. 11. 1930 Kammerspiele Wien; Der Traumexpreß. Operette (zus. mit Karl Farkas u. Geza Herczeg, Musik: Robert Kartscher) UA 5. 6. 1931 Theater an der Wien

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Grunbaum ¨ Wien; Sie, Johann! Musikalisches Lustspiel in 3 Akten (zus. mit anderen, Musik: Paul Weisz) UA 16. 4. 1937 Volksoper Wien; Robinson Farkas auf der Gr¨unbauminsel. Revue (zus. mit Karl Farkas) UA 12. 11. 1937 Simpl Wien; Ali Farkas und die 40 Gr¨unb¨aume. Revue (zus. mit dems.) UA November 1937 ebd.; Metro Gr¨unbaum – Farkas’ h¨ohnende Wochenschau. Revue (zus. mit dems., Musik: Robert Schwarz) UA 29. 2. 1938 ebd. ¨ Literatur: OML; Hdb. Exiltheater 1,347; LThInt 351; Kabarett-Lex. 124; DLL 20. Jh. 12,558; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; R. Dachs, Sag beim Abschied ..., 1997; Hallo, hier Gr¨unbaum! Altes u. Neuentdecktes von u. u¨ ber ~ (hg. u. mit einem biographischen Vorwort von P. Gen´ee) 2001; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; „Gr¨uß mich Gott!“ ~ 1880–1941. Eine Biographie (hg. M.-T. Arnbom u. Ch. Wagner-Trenkwitz) 2005; „Gute Unterhaltung!“ ~ u. die Vergn¨ugungskultur im Wien der 1920er u. 1930er Jahre (hg. B. Dalinger, K. Ifkovits u. A. B. Braidt) 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon ¨ emigrierten Filmschaffender aus Dtl. u. Ost. den 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; I. Geiler, Wie ein Schatten sind unsere Tage. Die Geschichte der Familie Gr¨unbaum, 2012; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Grunbaum, ¨ Herbert (in Pal¨astina Tuvia Grinbaum), geb. 27. 8. 1903 Berlin, gest. 23. 9. 1981 ebd.; Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter. Nach der Schauspielausbildung erstes Engagement 1920/21 an den M¨unchner Kammerspielen, 1922/23 am Landestheater Halle/Saale, 1924–28 an den Hamburger Kammerspielen, 1928/29 als Gast an Berliner B¨uhnen, 1931–33 am Schauspielhaus in Z¨urich. 1934 R¨uckkehr nach Berlin, um seinen Eltern bei der Ausreise zu helfen, was jedoch nicht gelang. Um 1934 Ausschluß aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer, bis 1938 Schauspieler u. Regisseur am Theater des J¨udischen Kulturbundes in Berlin. 1939 Emigration in die Niederlande u. im selben Jahr nach Pal¨astina, bis 1947 K¨unstlerischer Leiter der Chug Theatergruppe im Kibbuz Meschek Jagur, 1948–53 als Schauspieler u. Regisseur am Cameri Theater in Tel Aviv, wo seine Frau Margarete Dreyer (unter dem Namen Margalit Dreimer) Leiterin der Kost¨umab-

Grunbaum ¨ teilung war. 1953 R¨uckkehr nach Dtl., 1954– 60 als Regisseur und Schauspieler an der Berliner Volksb¨uhne, ab 1960 Ensemblemitglied des Schiller- u. Schloßpark-Theaters in Westberlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,348. Grunbaum, ¨ Karoline [I,630; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 18. 3. 1814 Prag, gest. 16. 5. 1868 Braunschweig; S¨angerin. Tochter des S¨angerehepaares Johann Christoph G. u. Therese G.M¨uller. 1829 Debut am Theater am K¨arntnertor in Wien, 1830 zus. mit ihrer Mutter auf Gastspielreise u. a. in Hamburg, Hannover, Darmstadt, Frankfurt/Main u. W¨urzburg. 1832 am K¨onigst¨adtischen Theater Berlin u. 1832–44 (in den Spielzeiten 1840–42 trat sie nicht auf) Ensemblemitglied der dortigen Hofoper, wo sie u. a. am 24. 5. 1833 in der UA der Oper „Hans Heiling“ von Heinrich Marschner die Rolle der Anna sang. 1836 als Gast an der Hofoper Dresden u. 1841 am Hoftheater Schwerin. 1844 heiratete sie den Schauspieler u. S¨anger Julius Bercht u. nahm ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1862. Grunberg, ¨ Klaus, geb. 1969 Hamburg; B¨uhnenbildner und Lichtdesigner. Studierte B¨uhnenbild bei Erich Wonder in Wien, seit 1994 freier B¨uhnenbildner u. Lichtdesigner f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Th´eaˆ tre de Vidy Lausanne, am Opernhaus Graz, an der Oper Leipzig, am Theater Bremen, an der Staatsoper u. an der Komischen Oper Berlin, an der Nieders¨achsischen Staatsoper Hannover, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. an der Wiener Staatsoper. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit dem Komponisten u. Regisseur Heiner Goebbels. 1999 er¨offnete G. in Hamburg das MOMOLMA (Museum of More or Less Modern Art). Grunberg, ¨ Klaus, geb. 20. 11. 1941 Wismar/ Mecklenburg-Vorpommern; Schauspieler. Ausbildung in Berlin, Engagements u. a. am Landestheater Coburg, am Staatstheater Kassel u. am Theater am Neumarkt Z¨urich. Vorwiegend Film- u. Fernsehschauspieler. Grunberg, ¨ Max, geb. 26. 3. 1882 Berlin, Todesdatum unbek.; Schauspieler. 1902–06 jeweils eine Saison an den Stadttheatern in Spandau, Kolmar, Konstanz u. Halberstadt, 1906/07 am Hoftheater Oldenburg, 1907/08 am Stadttheater Posen, 1909/10 am Kleinen Theater Berlin, 1910–13 in K¨oln. 1913–15, 1916–18 u.

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Grundgens ¨ 1920–23 am Lessing-Theater u. am Deutschen K¨unstler-Theater Berlin, 1918/19 am Nationaltheater Mannheim, dann wieder an Berliner B¨uhnen u. in Kabaretts, 1930 auf S¨udamerikaTournee, 1932/33 am Metropol-Theater Berlin. Um 1935 Ausschluß aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer. Emigrierte 1933 nach Prag, bis 1938 als Gast am dortigen Neuen Deutschen Theater, im August 1938 am Kurtheater Bad Pistyan (Pieˇstany). Danach nichts mehr bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,349. Grundel, ¨ Nicola, geb. 1973 Berlin; Schauspielerin. 1978–88 Ballettausbildung, anschließend Klavierstudium am Conservatoire Sup´erieur National de R´egion de Paris (1988–92) u. am Mozarteum in Salzburg, 1997 Diplom. 1995– 98 Schauspielstudium an der Elisabethb¨uhne in Salzburg u. ebd. erstes Engagement. Danach am Staatstheater Kassel u. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 2001–06 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Schauspiel Frankfurt/Main. Seither freie Schauspielerin, u. a. an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz u. an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz, beide Berlin, an Schauspielhaus Hannover, am Staatsschauspiel Dresden u. am Schauspielhaus Graz. Zahlreiche u¨ bergreifende Arbeiten in den Sparten Tanz, Schauspiel u. Musik. Grundgens, ¨ Gustaf (eigentl. Gustav Heinrich Arnold) [I,630], gest. 6./7. 10. 1963 Manila/ Philippinen (auf einer Weltreise). 1934–37 Intendant u. bis 1945 GI der Preußischen Staatstheater (Theater am Gendarmenmarkt, Kleines Haus, Lustspielhaus). Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten K¨unster. Nach Ausrufung des „Totalen Kriegs“ Dienst bei der Luftwaffe in Holland. Ab April 1944 bis zur Schließung der Theater (September 1944) wieder in Berlin. Nach dem Fall von Berlin mehrmonatige Haft im russischen Lager Jamlitz. 1946 Schauspieler u. Regisseur am Deutschen Theater Berlin, 1947–55 GI der St¨adtischen B¨uhnen D¨usseldorf, 1955–63 GI des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Im Dezember 1959 mit seinem Ensemble Gastspiel in Moskau u. Leningrad, im Februar 1961 mit „Faust“ I Gastspiel in New York. 1963 letzter B¨uhnenauftritt als K¨onig Philipp II. in Friedrich Schillers „Don Carlos“. In erster Ehe (1926–29) war G. mit Erika Mann u. in zweiter mit Marianne Hoppe (1936–46) verheiratet. 1949 adoptierte er den Filmregisseur Peter Gorski. – G. war das Vorbild f¨ur den Schauspieler Hendrik H¨ofgen in

Grundgens ¨ Klaus Manns Roman „Mephisto“. 1981 verfilmte Istv´an Szab´o den Roman mit Klaus Maria Brandauer in der Rolle des H¨ofgen. Literatur: Henschel Theaterlex. 291; Rischbieter 563; LThInt 351; Kabarett-Lex. 125; DLL 20. Jh. 12,570; Theater. ~ inszeniert (Photographiert von R. Clausen, Texte von G. Penzoldt) 1960; Nachspiel auf dem Theater f¨ur ~. Reden u. Texte der Gedenkfeier am 20. Oktober 1963 im Deutschen Schauspielhaus im Hamburg, 1963; C. Riess, ~. Eine Biographie unter Verwendung bisher unver¨offentlichter Dokumente aus dem Nachlaß, 1965 (1988 u. d. T.: Die klassische Biographie des großen K¨unstlers); G. G., Briefe, Aufs¨atze, Reden (hg. R. Badenhausen u. P. Gr¨undgens-Gorski) 1967; E. K¨uhlken, Die Klassiker-Inszenierungen von ~, 1972 (zugleich Diss. K¨oln 1972); ~-Ausstellung anl¨aßlich seines Achtzigsten Geburtstages [...] (Redaktion H. Riemenschneider) 1980 (2., verbesserte Auflage 1981); A. M¨uhr, Mephisto ohne Maske. ~ – Legende u. Wahrheit, 1981; H. Goertz, ~ in Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1982 (72006); E. Spangenberg, Karriere eines Romans. Mephisto, Klaus Mann u. ~. Ein dokumentarischer Bericht aus Dtl. u. dem Exil 1925–1981, 1982; „Laß mich ausschlafen“. Neue Quellen zur Wirklichkeit u. Legende des großen Theatermannes (hg. R. Badenhausen) 1982; R. Wires, The Opportunist as Hero. Klaus Mann: „Mephisto“, and ~ (in: Philological Papers 32) Morgantown/West Virginia 1986; A.-M. Lohmeier, ¨ Es ist also doch ein sehr privates Buch. Uber Klaus Manns „Mephisto“, ~ u. die Nachgeborenen (in: Klaus Mann) 1987 (=Text + Kritik 93/94); O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; Aber ich habe nicht mein Gesicht. ~ – eine dt. Karriere (Ausstellung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz [...], Redaktion: Dagmar Walach) 1999; Th. Blubacher, ~, 1999; ~ – Ansichten eines Schauspielers (hg. M. Matzigkeit) 1999 (= Dokumente zur Theatergeschichte 11); P. Michalzik, ~. Der Schauspieler u. die Macht, 1999; „Als Schauspieler f¨uhle ich mich“. ~ (1899–1963). Ein Berliner Symposion (hg. E. Fischer-Lichte u. D. Walach) 2000; P. Michalzik, ~, 2001; R. Schneider, So leichtf¨ußig war sein Gang: Klaus Mann u. ~ (in: R. Sch., Ich bin ein Narr u. weiß es. Liebesaff¨aren dt. Literaten) 2001; F. N. Mennemeier, ~, Emil Jannings, Werner Krauß. Zuckmayers Schauspieler-Charakteristiken im Kontext (in: Zur Diskussion. Zuckmayers „Geheimreport“ [...], Redaktion Ulrike Weiß) 2002; O. Bincs´o,

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Gruener „Ich bin doch nur Schauspieler!“. Die moralische Verantwortung des K¨unstlers in Istv´an Szab´os Film „Mephisto“ (Diplomarbeit Wien) 2004; E. Ebermayer, Eh’ ich’s vergesse ... Erinnerungen an Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Klaus Mann, ~, Emil Jannings u. Stefan Zweig (hg. mit einem Vorwort von D. Heißerer) 2005; C. Stern, Auf den Wassern des Lebens. ~ u. Marianne Hoppe, 2005; D. Walach, „Die Gl¨uckssucher“ – ~ u. Ren´ee Stobrawa. Eine Liebe in Briefen u. Dokumenten, 2005; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; K. von LindeinerStr´ask´y, „Diese Leistung bleibt zu bewundern“. Remembering Wilhelm Furtw¨angler and ~ in Biographies and Memoirs of the 1950s and 1960s (in: Monatshefte f¨ur deutschsprachige Literatur u. Kultur 102/2) Madison/Wisconsin 2010; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Teilbd. 1 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010; P. W. Marx, Janus-faced Hamlets of the German Stage. Fritz Kortner and ~ (in: The Hamlet Zone. Reworking Hamlet for European Cultures, hg. R. J. Owen) Newcastle upon Tyne 2012. Grundgens, ¨ Marianne s. Hoppe, Marianne. Gruneis, ¨ Raoul, geb. 1964 W¨urzburg; Dirigent und GMD. Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin, in Liedinterpretationskursen bei Aribert Reimann u. Dietrich Fischer-Dieskau. Erstes Engagement 1990–96 als Solorepetitor u. Dirigent in Freiburg/Br., anschließend Dirigent am Nationaltheater Mannheim u. Assistent von Donald Runnicles u. Giuseppe Sinopoli bei den Bayreuther Festspielen. Erster Kapellmeister am Staatstheater Oldenburg, in ders. Funktion u. stellvertretender GMD am Staatstheater Darmstadt, 2005–09 GMD in Regensburg, gleichzeitig 2005–12 Dirigent des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken. 2010– 13 GMD der Staatsoper Istanbul u. seit der Spielzeit 2013/14 GMD des Mittels¨achsischen Theaters in Freiberg u. D¨obeln. Gruener, Franz (Josef Maria) [I,632], gest. 25. 6. 1953 Innsbruck. 1919–28 LandeshauptmannStellvertreter von Tirol. Danach freier Autor u. Kunstsammler, erwarb 1925 Schloß Itter. Verarmte in den 1930er Jahren, 1934 wurde der Großteil seiner Bibliothek u. Kunstsammlung versteigert, 1939 beschlagnahmte die Schutzstaffel (SS) das Schloß u. baute es zu einem Gef¨angnis um. G. ubersiedelte nach Salzburg. ¨

Grunert ¨ Literatur: DLL 20. Jh. 12,574; St. Leitner, ~. Biographie eines Tiroler Politikers (1879–1953) (Diss. Innsbruck) 1990; H. Schlosser, (1879– 1953) Schloßherr, Dichter, Anwalt, Sozialist (in: R. Hofmann, Sozialdemokratie in Tirol [...]) 2003. Grunert, ¨ Harald, geb. 9. 10. 1902 Wien, gest. 1990; Schauspieler. 1928–32 jeweils eine Saison an den Stadttheatern Saarbr¨ucken, W¨urzburg, Teplitz-Sch¨onau u. Zwickau, 1932/33 am Zentral-Theater Berlin, 1934 in Straßburg, 1935/36 an der „Kom¨odie“ in Luxemburg, 1936 am „Dt.sprachigen Schauspielerensemble“ in Straßburg. 1936 wieder in Berlin, wegen seiner j¨udischen Ehefrau Ausschluß aus der Reichstheaterkammer, Wiederaufnahme nach der Scheidung (1940), jedoch ohne Engagement. Nach dem 2. Weltkrieg u. a. am Schauspielhaus Potsdam, 1948–50 an versch. Berliner Gastspielb¨uhnen, sp¨ater am Deutschen Theater Berlin. Verließ Ende der 1960er Jahre Ostdtl. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,350. Grunewald, ¨ Gernot, geb. 1978 Stuttgart; Schauspieler und Regisseur. 1999–2003 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am dortigen Deutschen Theater u. am Schauspielhaus Hamburg, 2003–05 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Stuttgart u. 2005–07 am Schauspielhaus Hamburg. 2007–11 Studium der Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg, seit 2011 freier Regisseur, u. a. am Jungen Theater G¨ottingen, am Staatstheater Karlsruhe, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Theater Bremen u. am Schauspielhaus Wien. Grunewald, ¨ Sebastian, geb. 16. 3. 1984 Coburg; Schauspieler. 2004–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, erstes Engagement 2008 am Centraltheater Leipzig u. als Gast am Deutschen Theater Berlin. Grunhage, ¨ Johannes [I,633], Todesdatum unbekannt. Seit 1919 bis Mitte der 60er Jahre Ensemblemitglied, sp¨ater als Gast u. Ehrenmitglied am Stadttheater Bielefeld, 1930 gr¨undete er zus. mit Wilhelm Schramm die „Notgemeinschaft Bielefelder K¨unstler“. Nach 1976 im B¨uhnenjahrbuch nicht mehr verzeichnet. Literatur: Ulrich 1,666.

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Gruning ¨ Grunig, ¨ Peter, geb. 1955 Wettingen/Aargau; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule in Z¨urich, erstes Engagement am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich, dann am Staatstheater Darmstadt, 1983–89 Mitglied als Schauspieler u. 1989–92 als Oberspielleiter am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, 1993–2000 als Schauspieler u. sp¨ater als Regisseur am Volkstheater Rostock, 2003–09 Regisseur bei den Darß-Festspielen, 2010 als Gastschauspieler u. seit 2011 Ensemblemitglied am Theater L¨ubeck. Grunig, ¨ Renato, geb. 12. 1. 1948 Wettingen/ Aargau, gest. 28. 9. 2010; Schauspieler, Regisseur und Autor. Absolvierte 1964–68 das Lehrerseminar in Wettingen, anschließend Schauspielausbildung in Z¨urich u. Paris, als Schauspieler an versch. B¨uhnen in Dtl., 1983 Gr¨undungsmitglied der „Bremer Shakespeare-Company“, ebd. u. an anderen Theatern als Regisseur u. Schauspieler sowie ab 2001 auch als Gastdozent an der Bremer Hochschule f¨ur K¨unste t¨atig. Seit 2007 Ensemblemitglied am Theater L¨ubeck. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die Erfindung der Freiheit oder Kann denn Fliegen S¨unde sein (zus. mit anderen) UA Dezember 1989 BremerShakespeare-Company; Die Comedian Harmonists. Phantasie u¨ ber einen Mythos (zus. mit Pit Holzwarth) UA 12. 3. 1997 ebd.; Orient-Express. Ein literarisch-musikalischer Reise-Krimi (nach dem Roman von Graham Greene zus. mit Mellow Melange) UA 16. 9. 2007 Theater L¨ubeck; Rio Reiser – der Kampf ums Paradies (zus. mit dems.) UA 16. 1. 2002 ebd. Gruning, ¨ Ilka (eigentl. Ilka Henriette Gr¨unzweig) [I,633], geb. 4. 9. 1876 Wien, gest. 14. 11. 1964 Los Angeles/Kalifornien. 1900–26 an versch. Berliner B¨uhnen, 1926/27 an der Trib¨une u. seit 1927/28 freie Schauspielerin. Daneben Leiterin (nach 1933 zus. mit Lucie H¨oflich) einer in den fr¨uhen zwanziger Jahren von ihr gegr¨undeten Schauspielschule. 1934 aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer ausgeschlossen. Nach 1936 Emigration nach Paris, im Februar 1939 Weiteremigration in die USA, Lehrerin an Max Reinhardts „Workshop of Stage, Screen and Radio“ in Hollywood, daneben kleine Filmrollen u. Mitwirkung bei zwei K¨unstlerabenden. Literatur: LThInt 352; Hdb. Exiltheater 1,350; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. ¨ u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

Gruninger ¨ Gruninger, ¨ Alfred, geb. 25. 5. 1900 Lachen/ Schwyz, gest. 31. 8. 1954 Z¨urich; S¨anger. Zun¨achst Versicherungsbeamter, Gesangsausbildung bei Hermann Dubs u. Ilona Durigo am Konservatorium Z¨urich, 1929/30 am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1930/31 am Stadttheater G¨ottingen, 1931/32 am Stadttheater Halle/ Saale, 1932/33 am Schiller-Theater in Hamburg-Altona, 1933/34 am Stadttheater Basel u. 1934/35 an der Wiener Staatsoper. Sp¨ater Gasts¨anger in Z¨urich u. Basel. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1864. Grunmandl, ¨ Florian, geb. 3. 5. 1965 Innsbruck; Autor und Regisseur. Sohn von Otto G., studierte zuerst Kunstgeschichte, 1988–96 Studium (Regie bei Axel Corti, Peter Patzak u. Wolfgang Gl¨uck) an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien. Freier Mitar¨ Rundfunk u. Fernsehen sowie beiter beim Ost. beim TV-Sender 3 Sat, u. a. in den Bereichen Dokumentarfilm u. H¨orspiel, Produzent u. a. von Dokumentar- u. Spielfilmen, Autor u. a. von Drehb¨uchern, H¨orspielen u. Kabarett-Texten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Wahncaf´e (zus. mit Herbert Haider) UA 1988 Kellertheater Innsbruck; Klar gesp¨ult. Text (zus. mit dems.) UA 1993 Kabarett Niedermeier Wien; Puppengemetzel – Besuch bei Ken und Barbie (zus. mit dems.) UA 1994 Tiroler Volksschauspiele Telfs; Ich z¨ahle die Stunden, UA 1995 Treibhaus Innsbruck; Alle Jahre wieder (zus. mit Herbert Haider) UA 1996; Tony Amigo – Nur f¨ur Sie allein (zus. mit dems., Musik: Wolfgang Trockner) UA 1996; Tony Amigo – Liebeskrank (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 1997; Krippensausen (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 2000; Lunakanal (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 2001. Grunmandl, ¨ Otto, geb. 4. 5. 1924 Hall/Tirol, gest. 2. 3. 2000 ebd.; Kabarettist, Schauspieler und Autor. Vater von Florian G. Studierte 1945– 47 Technik an der Technischen Hochschule in Graz, bis 1965 als Textilkaufmann in Hall t¨atig. Seit 1965 freier Autor, vor allem von H¨orspielen am ORF-Landesstudio Tirol, 1972–81 Leiter der Unterhaltungsabteilung, wo er mit Theo Peer die „Alpenl¨andischen Interviews“ f¨uhrte. 1976 trat er beim „steirischen herbst“ mit seinem ersten Solo-Kabarett-Programm auf, weitere Programme folgten. Seit 1982 freier Autor (H¨orspiele, Prosa u. St¨ucke), Kabarettist u. Schauspieler, u. a. Gastvertrag an den M¨unchner Kammerspielen (u. a. zus. mit Gerhard Polt).

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Gruter ¨ Als Kabarettist trat er mit seinen eigenen Pro¨ u. Bayern auf. Mitgrammen vor allem in Ost. begr¨under der Tiroler Volksschauspiele u. 1996 Gr¨under des „Zimmertheaters“ in Hall, an dem er jedes Wochenende eines seiner alten Kabarettprogramme spielte. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): T¨urkischer Vorhang (Musik: Bert Breit) UA 1965 Tiroler Landestheater Innsbruck; Ein-MannStammtisch, UA 1976 Steirischer Herbst Graz; Ich heiße nicht Oblomow, UA 1978 Freie B¨uhne Wieden Wien; Ein Fußbad im Schwarzen Meer, UA 1985 Theater Kulisse Wien; Ich komme aus der Wirtschaft, UA 1985 Treibhaus Innsbruck; Politisch bin ich vielleicht ein Trottel, aber privat kenn ich mich aus, UA 1987 ebd.; Tirili (zus. mit Georg Kreisler) UA 1993 Tiroler Volksschauspiele Telfs; Der Jodler vom Karpatenschloß, UA 1995 Haller Salzlager Hall; Kreisverkehr. Eine Groteske, UA 1995 Kulisse Wien; The Tatzelwurm-connection, UA 1997 Haller Salzlager Hall. Literatur: Kabarett-Lex. 126; DLL 20. Jh. 12,584; I. Fink, Von Travnicek bis Hinterholz ¨ 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, von A bis Zugabe, 2000. Grunne, ¨ Fritz („Fips“), geb. 30. 7. 1909 Wien, gest. 1. 2. 1943 (Freitod aufgrund der bevorstehenden Deportation); Schauspieler. Spielte im Februar 1935 in der „Gruppe Ernst L¨onner“ ¨ on von Horv´aths „Kabei der ost. ¨ EA von Od¨ simir und Karoline“ die m¨annliche Titelrolle, 1938–41 am J¨udischen Kulturbund Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,351. Gruntzig, ¨ Walter [I,633], Todesdatum unbekannt. 1950–55 Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Grunzweig, ¨ Heinrich (Ps. Heinrich Gr¨unau) [I,634], gest. 13. 1. 1937 Antwerpen. Literatur: DLL 20. Jh. 12,557 (unter Gr¨unau). Gruter, ¨ Benjamin, geb. 4. 5. 1974 Z¨urich; Schauspieler. 1992–96 Ausbildung zum Dekorationsgestalter, 1997–2001 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, davon zwei Jahre am Studio des Staatsschauspiels Dresden. Seit 2001 Ensemblemitglied des Schauspielhauses Stuttgart.

Grutzke ¨ Grutzke, ¨ Johannes, geb. 30. 9. 1937 Berlin; Maler, Graphiker, Plastiker, Schauspieler, Autor und B¨uhnenbildner. Absolvierte 1957 einen 3-semestrigen Grundkurs an der Meisterschule f¨ur das Kunsthandwerk in Berlin, 1959–64 Studium an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste ebd., zun¨achst bei Hans Orlowski u. dann bei Peter Janssen, 1963 als dessen Meistersch¨uler. W¨ahrend des Studiums B¨uhnenarbeiter an der Freien Volksb¨uhne u. am Theater des Westens. 1962 Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie f¨ur Bildende K¨unste in Salzburg, Sch¨uler von Oskar Kokoschka. 1964 erste Einzelausstellung in Bad Godesberg. Gr¨undete 1965 zus. mit dem Architekten Wolfgang Gr¨afe das unkonventionelle Musikensemble „Erlebnisgeiger“, das in unregelm¨aßigen Abst¨anden Konzerte gibt, ab 1980 unter dem Namen „Erlebnisgeiger und Klavier und Gesang“, seither h¨aufig Auftritte im Caf´e Einstein in Berlin. 1966 Debut als Schauspieler am Berliner Renaissance-Theater, ab 1968 eigenes Atelier in Berlin-Wilmersdorf, gr¨undete versch. Gesellschaften, 1973 Gr¨undungsmitglied der K¨unstlergruppe „Schule der Neuen Pr¨achtigkeit“. Betrieb 1977/78 zus. mit G¨unter Meisner die „Galerie Diogenes“ als Theater. 1978 Debut als B¨uhnenbildner f¨ur Gerhard Lampersbergs Musikdramolett „Dornr¨oschen“, in dem er auch die Rolle der „Ersten Hofdame mit Geige“ ubernahm. Ab 1979 B¨uhnenbildner am Deut¨ schen Schauspielhaus Hamburg vor allem f¨ur die Inszenierungen von Peter Zadek, 1985–88 dessen K¨unstlerischer Berater. Weitere B¨uhnenbilder in Zus.arbeit mit Zadek am Wiener Burgtheater, am Th´eaˆ tre de l’ Europe National de l’Od´eon in Paris, am Berliner Ensemble u. an den M¨unchner Kammerspielen, in Verbindung mit anderen Regisseuren u. a. an den Staatstheatern Kassel u. Karlsruhe sowie am SchloßparkTheater Berlin. 1987–91 schuf er den Fries „Der Zug der Volksvertreter“ in der Wandelhalle der Paulskirche in Frankfurt/Main. 1992–2002 Professor f¨ur Malerei an der Akademie der Bildenen K¨unste in N¨urnberg. Zahlreiche Ausstellungen, Ehrungen und Mitgliedschaften. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die Maßregelung auf dem Floß der Medusa, UA 14. 5. 1973 Berlin; Die Schaukel. Show in drei Variationen (zus. mit Barbara Naujok, Musik: Wolfgang Gr¨afe) UA 1979 Diskothek „Metropol“ am Nollendorfplatz Berlin; Im Fundb¨uro. Oper (zus. mit Tillman Lehnert) UA 1980 Caf´e Einstein Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 293; J. Bacher, ~ – Selbstverst¨andlich, 1995; ~ – Theater der

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Grund Menschheit [...]. Katalog (Redaktion: J. Bacher) 1997; ~ – Malen ist Denken. Retrospektive zum 70. Geb.tag des K¨unstlers (Katalog) 2007; J. G. – mein Schadow. Reden, Dialoge, Theaterst¨ucke (zus.gestellt von K. Gehrmann) 2008; ~. Die Retrospektive. Germanisches Nationalmuseum N¨urnberg [...] (bearb. von B. Jooss) 2011; B. Kaesbohrer, ~ u. das Theater (ebd.); ~. Die ganze Welt in meinem Spiegel (Katalog) 2012; E. Beaucamp, E. Simon, ~, 2012; E. Plessen, Peter Zadek u. seine B¨uhnenbildner, 2012. Grujˇcic, Ljubiˇsa Lupo, geb. 6. 1. 1973 Prijedor/ehemaliges Jugoslawien; Schauspieler. Aufgewachsen in Hanau, nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann 1997–2001 Schauspielausbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz u. w¨ahrend des Studiums Engagement am dortigen Landestheater, 2001–03 Ensemblemitglied am Theater Junge Generation in Dresden, danach wieder in Linz, zun¨achst als Ensemblemitglied, dann als Gast. Seit 2009 am Theater in der Josefstadt in Wien. Grumbach, Rainer, geb. 20. 1. 1934 Eibelstadt bei W¨urzburg, gest. 5. 5. 2010 M¨unchen; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in W¨urzburg, u. a. bei Anton Theisen. 1956–59 erstes Engagement am Stadttheater W¨urzburg, 1959–64 am Opernhaus N¨urnberg. u. 1963– 85 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. 1972–2000 Gesangsprofessor an der dortigen Musikhochschule. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1865. Grumeth, Katrin, geb. 17. 3. 1974 Graz; Schauspielerin. 1993–97 Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, 1997–2000 erstes Engagement am Theater L¨ubeck, 2001–06 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Schauspiel Frankfurt/Main, seither freie Schauspielerin, u. a. am Nationaltheater Mannheim, am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. an der „Garage X“ (vormals „Ensembletheater am Petersplatz“) in Wien. Grun, Bernard s. Gr¨un, Bernhard. Grund, Manfred, geb. 27. 5. 1929 Dresden; Graphiker und B¨uhnenbildner. Lehre als Theatermaler u. 1948–51 Ausbildung bei Karl von Appen am Staatstheater Dresden, 1951–54 weitere Studien an der Hochschule der K¨unste ebd., 1954–57 Ausstattungsleiter am Stadttheater Zittau, 1957–64 am Berliner Ensemble in Berlin,

Grundheber 1964–71 an der dortigen Volksb¨uhne, 1974–77 in Dresden u. danach wieder am Berliner Ensemble. Literatur: Rischbieter 561; Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988. Grundheber, Franz, geb. 27. 9. 1937 Trier; S¨anger. Verpflichtete sich nach der Matura f¨ur drei Jahre bei der Luftwaffe der Dt. Bundeswehr, besuchte die Offiziersschule in M¨unchen u. war in Hamburg stationiert, dort nahm er auch Gesangsunterricht. Weitere Ausbildung als Stipendiat an der Indiana University in Bloomington u. an der Music Academy of the West in Santa Barbara/Kalifornien. Seit 1966 an der Hamburgischen Staatsoper engagiert, bis 1988 als Ensemblemitglied u. danach mit einem Gastspielvertrag, seit 2006 als Ehrenmitglied. Neben seiner internationalen Gastspielt¨atigkeit an Opernh¨ausern u. bei Festspielen singt er insbesondre an den Staatsopern von Wien u. M¨unchen. 2007 gab er in Trier sein Debut als Regisseur. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1866; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Grune, Karl (Berthold), geb. 22. 1. 1885 Wien, gest. 2. 10. 1962 Bournemouth/England; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am Konservatorium in Wien, u. a. bei Ferdinand Gregori u. Hermann Thimig, 1910/11 am Stadttheater Budweis, dann u. a. 1912/13 als Schauspieler u. Regisseur am Theater in Laibach (Ljubljana), in Czernowitz, Meiningen u. Regensburg. Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg. 1918 Regisseur am Berliner Residenztheater u. zuletzt (1920/21) an den Barnowsky-B¨uhnen. Ab 1919 Drehbuchautor (teilweise zus. mit seiner Gattin Beate Schach), sp¨ater Filmregisseur u. -produzent. 1933 Emigration nach England. Literatur: K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Gruner, Michael, geb. 1. 1. 1945 Falkenstein/ Vogtland; Schauspieler und Regisseur. 1963– 65 Ausbildung an der Schauspielschule in Frankfurt/Main, 1965 Debut am Staatstheater Darmstadt, 1966 am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/Main, 1970–72 am D¨usseldorfer Schauspielhaus, danach wieder am TAT in Frankfurt/Main, ebd. Debut als Regisseur. 1974 Regisseur in Darmstadt, 1976 am D¨usseldorfer

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Grunewald Schauspielhaus, ab 1981 regelm¨aßiger Gastregisseur am Thalia-Theater Hamburg, 1987–89 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1989 Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart, daneben Gastregisseur am Deutschen Theater u. am Schloßpark-Theater, beide Berlin, am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Nationaltheater Weimar, am Staatstheater Darmstadt u. am Wiener Volkstheater. 1999–2010 Schauspieldirektor am Schauspiel Dortmund, weiterhin als Gastregisseur t¨atig. Literatur: Henschel Theaterlex. 294. Gruner, Wolfgang, geb. 20. 9. 1926 Rathenow/ Brandenburg, gest. 16. 3. 2002 Berlin; Schauspieler, Kabarettist und Autor. 1944 eingezogen, bis 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner R¨uckkehr 1950 Schauspielunterricht in der Schule von Marlise Ludwig, erstes Engagement an der Trib¨une, dann an der Kom¨odie, am Theater am Kurf¨urstendamm u. am Hebbel-Theater. Seit 1951 Mitglied des Kabaretts „Die Stachelschweine“, seit 1959 auch als Autor. Schrieb auch Texte f¨ur die „W¨uhlm¨ause“. Literatur: Kabarett-Lex. 126. Grunert, Carl (Ps. Carl Friedland) [I,636], gest. 22. 4. 1918 Erkner bei Berlin. Zuerst Lehrer in Naumburg/Saale, 1889–1903 in Berlin, danach lebte er in Erkner. Literatur: DLL 20. Jh. 13,3; D. M¨unch, ~ (1865–1918), der Pionier der dt. Kurzgeschichten-Science-Fiction, 2005 (2., vollst¨andig uber¨ arbeitete u. stark erweiterte Aufl., 2006); ders., ~ (1865–1918) (in: Der Krieg der Zukunft vor 100 Jahren. Bd. 1: Die Vorkriegsjahre 1900–1913. Antikriegs- u. Kriegsutopien von P. Berendt, ~, [...] u. a.) 2008. Grunert (geb. Petitjean), Martha, geb. 1821, gest. 30. 5. 1890 Dessau. Literatur: R. M¨orike, Werke u. Briefe [...]. Bd. 17, Briefe: 1857–1863 (hg. R. Cerfontaine u. H.-U. Simon) 2002. Grunewald, Gottfried [I,636], gest. 25. 4. 1929 Magdeburg. Auff¨uhrungen: Astrella. Oper in einem Akt (Text: Carl Tannenhofer) UA 25. 12. 1894 Stadttheater Magdeburg; Die Brautehe. Oper (Text: Albert Eisert) UA 24. 4. 1904 ebd.; Der fromme K¨onig. B¨uhnenspiel (Text: ders.) UA 23. 3. 1905 ebd.

Gruntz Literatur: D. K¨ahne, Untersuchungen zu biographischen Angaben von Sigfrid Karg-Elert im Zus.hang mit dem Musikleben um 1900 in Magdeburg (in: Mitteilungen der Karg-ElertGesellschaft) 1993/94. Gruntz, George (Paul), geb. 24. 6. 1932 Basel, gest. 12. 1. 2013 Allschwil bei Basel; JazzPianist, Komponist und Bandleader. 1948–51 Lehre als Elektro-Maschinenzeichner, daneben langj¨ahriger Klavierunterricht, ab 1954 Jazzmusiker im Nebenberuf (u. a. 1957 Pianist im Basler Jazz-Cafe „Atlantis“) u. musikalische Weiterbildung, seit 1963 professioneller Musiker. Zahlreiche Europatourneen als Pianist, 1972– 94 k¨unstlerischer Leiter der „Berliner Jazztage“ (ab 1985 „JazzFest Berlin“). 1972 Gr¨under u. seither Leiter von „The Band“ (ab 1978 „The G. G. Concert Jazz Band“). Ab 1968 Komponist von Schauspielmusik am Schauspielhaus Z¨urich, 1970–84 ebd. Leiter der Abteilung Musik, als Gast f¨ur B¨uhnenmusik u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Wiener Burgtheater, am T¨ubinger Zimmertheater u. am Tiroler Landestheater Innsbruck. 2002 erschien seine Autobiografie „Als weißer Neger geboren. Ein Leben f¨ur den Jazz“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Teufelsuhr. Festspiel (Text: Silja Walter) UA Sommer 1970 W¨urenlos; World Jazz Oper, u. d. T. „Money“ (Text: Amiri Baraka) UA (einer fragmentarischen Version) 1982 Theater La Mama E. T. C. New York; Cosmopolitan Greetings. Jazzoper (zus. mit Rolf Liebermann) UA 1988 Kampnagel Hamburg. Literatur: TdS; HLS; U. Roth, ~. Schweizer zu sein ist sch¨on, manchmal (in: Jazz-Podium 60) 2011. Grunwald, Udo, geb. 19. 7. 1968 Goch/Niederrhein; Schauspieler. Nach einer kaufm¨annischen Ausbildung besuchte er 1992–95 die Schauspielschule am Theater „Der Keller“ in K¨oln, 1994 Engagement am Schauspiel Bonn, 1995–98 Mitglied am D¨usseldorfer Schauspielhaus, 1999 in Krefeld/M¨onchengladbach, 1999– 2003 am Theater Heilbronn, seit 2003 am dortigen Kinder- u. Jugendtheater u. 2004–06 am Theaterschiff, 2005–08 auch am „Theater am Olgaeck“ Stuttgart, seit 2009 am Zimmertheater Rottweil u. in Ansbach. Ab 1995 auch Filmu. Fernseht¨atigkeit, seit 2006 auch Regisseur u. als Klinikclown t¨atig.

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Guadagno Grunwald, Willy [I,636], Todesdatum unbekannt. Bis 1924 Intendant in Hannover, 1923/24 auch Leiter der dortigen „Schauburg“. Nach 1924 Intendant der Theatergemeinschaft Gladbeck, Hamborn u. Oberhausen, dann in Berlin. Literatur: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anf¨angen bis zur Gegenwart, 2002. Gruß, Rainer, geb. in Meißen; Schauspieler. Aufgewachsen in Dresden, nach einer Ausbildung zum Betonstein- u. Terrazzofacharbeiter 1977–80 Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Nach dem ersten Engagement am Theater der Bergarbeiter Senftenberg seit 1988 am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. Gschnitzer, Julia, geb. 21. 12. 1931 Innsbruck; Schauspielerin. Ausbildung bei Traute Foresti, 1951 Debut u. Engagement bis 1954 am Tiroler Landestheater Innsbruck, Gastspiele am Theater f¨ur Vorarlberg in Bregenz. 1954–56 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. 1956–59 am Stadttheater Bern. 1960–90 Ensemblemitglied am Wiener Volkstheater, daneben Gastspiele u. a. am Landestheater Salzburg (ebd. 1990–94 Ensemblemitglied) u. am Neuen Stadttheater in Bozen. Gschwend, August, geb. 17. 2. 1918 Herisau/ Appenzell-Ausserrhoden; S¨anger. 1938–40 Ausbildung bei Aldo Bonifanti in Monte Carlo u. 1940–42 bei Dora Wyss in Z¨urich, 1941/42 u. 1943–47 am Stadttheater Luzern, 1942/43 am Stadttheater Z¨urich, 1947–51 am Stadttheater Basel, 1951/52 an der Wiener Staatsoper (in der Volksoper), 1952–54 am Staatstheater Wiesbaden, 1954/55 an der Oper in Amsterdam, 1955/56 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/ Main. Daneben Gasts¨anger. Ende der f¨unfziger Jahre beendete er seine B¨uhnenlaufbahn. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1858; TdS. Guadagno, Anton, geb. 2. 5. 1925 Castellamare del Golfo/Trapani, gest. 16. 8. 2002 Wien; Dirigent. Ausbildung am Vincenzo-Bellini Konservatorium in Palermo u. an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, weitere Studien bei Herbert von Karajan am Mozarteum Salzburg. Dirigent in S¨udamerika u. MD der „Bellas Artes Opera Season“ in Mexiko City, 1958/59 stellvertretender Dirigent an der Metropolitan Opera in New York, 1966–72 MD der „Philadelphia Lyric Opera Company“, seit 1973 Dirigent u. Leiter des italienischen Repertoire an

Gube der Wiener Staatsoper u. seit 1984 k¨unstlerischer Leiter u. Chefdirigent der Palm Beach Opera. Daneben internationaler Operndirigent. 2002 musikalische Leiter der Opernfestspiele in St. Margarethen/Burgenland. Gube, G¨unter (eigentl. G¨unther Helmut Walter), geb. 19. 8. 1917 Krappitz/Schlesien (heute Polen), gest. 24. 1. 1994 Ostermundigen/Bern; Schauspieler. Ausbildung an der neu gegr¨undeten Schauspielklasse am Konservatorium in Dresden. 1945–48 erstes Engagement am Landestheater Coburg, 1948/49 an den M¨unchner Kammerspielen, 1949–51 in Baden-Baden, 1955–58 am Zimmertheater Heidelberg, gleichzeitig auch am Kleinen Theater Heilbronn u. als Gast an „Die Insel“ in Karlsruhe, 1958– 61 am Nationaltheater Mannheim, 1960–63 am Landestheater T¨ubingen u. 1963/64 am Staatstheater Braunschweig. 1964–82 Ensemblemitglied (die Spielzeiten 1966–68 nur mit St¨uckvertr¨agen) u. danach noch bis 1991 als Gast am Stadttheater Bern, 1966–68 am Schauspielhaus Bochum. Als Gast u. a. am Atelier-Theater Bern u. an B¨uhnen in Deutschland. Literatur: TdS. Guber, Carola, geb. um 1970 Braunschweig; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule Hannover, vor allem bei Carol Richardson, w¨ahrend des Studiums als Gast u. 1993–2001 Mitglied am Staatstheater Hannover, 2001–04 Ensemblemitglied an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 2004–08 Ensemblemitglied am Theater Erfurt. Danach Gasts¨angerin, seit 2004 regelm¨aßig bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1873.

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Gudzuhn Detmold, 1981/82 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1983–86 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, seit 1986 freier Schauspieler, u. a. 1989–92 am Theater Essen, 1992–95 als Gast am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main u. auf Tourneen, sp¨ater vorwiegend Fernsehschauspieler. Literatur: TdS. Gudbjornsson, ¨ Gunnar, geb. 1965 Reykjavik/ Island; S¨anger. Ausbildung an der New Music School in Reykjavik, bei Hanne Lore Kuhse in Berlin u. bei Nicolai Gedda in London. 1988 Debut am Opernhaus in Reykjavik, dann u. a. bei der Welsh Opera Cardiff u. bei der Opera North Leeds sowie Konzerts¨anger. 1991– 95 Mitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1995–97 an der Op´era National de Lyon, danach Gasts¨anger u. a. an den Opernh¨ausern in Berlin, an der Op´era Bastille in Paris, an den Opernb¨uhnen in Osnabr¨uck, K¨oln u. Halle/ Saale. Seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Theater Freiburg/Br. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1874. Gudenberg, Erich Freiherr Wolff von (Ps. Erich Anders) [I,639], gest. 8. 1. 1955 Hamburg. W¨ahrend des Dritten Reiches Referent der Reichsmusikkammer, Fachschaft Komponisten, Leiter einer B¨uhnenagentur in Berlin. Nach 1948 freier Komponist in Hamburg. Die UA seiner tragischen Oper „Venezia“ (Text: Hans Ludwig) fand 1917 in Frankfurt/Main u. die UA der rhapsodischen Szene „Tod und Leben“ (Text: Ernst von Bassermann-Jordan) am 13. 12. 1920 am Residenztheater Hannover statt. Literatur: Ulrich 1,668; M. Wiehle, AltmarkPers¨onlichkeiten [...] 1999.

Gubisch, Barbara, geb. 17. 9. 1938 Eberswalde/ Brandenburg; S¨angerin. Zuerst Ausbildung zur Hebamme, dann Gesangsunterricht in Weimar u. bei Johannes Kemter in Dresden. 1969 Debut am Stadttheater Cottbus, seit 1971 Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden, daneben Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1874.

Gudmundsson, Einar Th., geb. in Reykjavik/ Island; S¨anger. Lehrerausbildung, 1998–2001 Volksschuldirektor in Reykjavik, ab 1999 Gesangsstudium an der Musikhochschule Island u. am Mozarteum in Salzburg bei Martha Sharp, Wolfgang Holzmair, Margaret Singer u. Josef Wallnig, 2003–10 Ensemblemitglied u. danach als Gast an der Wiener Volksoper, hierauf Mitglied am Salzburger Landestheater.

Gubser, Stefan, geb. 1. 8. 1957 Winterthur/Z¨urich; Schauspieler. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, am Actors Studio bei Susan Batson in New York, bei Rena Mirecka u. Augusto Fernandez in Berlin. 1980/81 erstes Engagement am Landestheater

Gudzuhn, J¨org, geb. 23. 3. 1945 Seilershof/ Brandenburg; Schauspieler. Lehre als Haus- u. Wandmaler, arbeitete kurze Zeit in dem Beruf u. spielte in einem Laientheater, 1966–70 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in

Guden ¨ Berlin. 1970–74 Engagement an der Volksb¨uhne in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1974–76 am Hans-Otto-Theater in Potsdam, 1976–87 Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater in Berlin u. seit 1987 am Deutschen Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 295; LThInt 356; Habel 139. Guden ¨ (geb. Hulda Geiringer), Hilde [I,771], gest. 17. 9. 1988 Klosterneuburg/Nieder¨osterreich. Ausbildung an der Wiener Musikakademie, 1937 Debut an der Volksoper Wien, 1939 am Opernhaus Z¨urich, ab 1941 an der Staatsoper M¨unchen, 1943 Ausschluß aus der Reichsmusikkammer u. Vertragsaufl¨osung. Weitere Ausbildung in Italien. 1947–73 Mitglied (seit 1973 Ehrenmitglied) der Wiener Staatsoper. Internationale Gastspielt¨atigkeit, 1951–65 an der New Yorker Met. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1875; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Guhne, ¨ Erich [I,639], Todesdatum unbekannt. Nach dem 2. Weltkrieg an Berliner B¨uhnen, u. a. 1948–51 am Deutschen Theater. Guldenberg, ¨ Marie [I,639], Todesdatum unbekannt. Lebte noch 1928 als pensionierte Hofschauspielerin in Dessau. Guldenberg, ¨ Patrick, geb. 1979 Hamburg; Schauspieler. 1999–2003 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, w¨ahrend des Studiums 1999/2000 am Hamburger Schauspielhaus, Gastengagements u. a. 2004/05 u. 2008/09 am Nationaltheater Weimar, 2005/06 am Schauspielhaus Z¨urich, bei der Ruhr-Triennale, am Thalia-Theater Hamburg u. an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin. Seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. Gulke, ¨ Peter, geb. 29. 4. 1934 Weimar; Dirigent und Musikwissenschaftler. 1952–57 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Weimar sowie Studium der Musikwissenschaft, Romanistik u. Germanistik an den Univ. in Weimar, Jena u. Leipzig, 1958 Dr. phil., 1959–64 Repetitor, Dramaturg u. Dirigent am Theater Rudolstadt, 1964/65 Musikalischer Oberleiter am Theater Stendal, 1966–69 Chefdirigent am

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Guntert ¨ Hans-Otto-Theater Potsdam, 1972–76 in ders. Funktion am Theater Stralsund, 1976–81 Dirigent an der Staatsoper Dresden u. 1981–83 GMD am Deutschen Nationaltheater Weimar. Nach einem Gastdirigat an der Staatsoper Hamburg blieb er in Westdtl., 1984 Habilitation, 1986–96 GMD der Stadt Wuppertal, danach bis 2000 Leiter der Dirigentenklasse an der Hochschule f¨ur Musik Freiburg/Br., 1999–2002 Professor f¨ur Musikwissenschaft an der Univ. Basel, seit 2011 Pr¨asident der S¨achsischen Akademie der K¨unste. Zahlreiche Gastdirigate, Verfasser musikhistorischer Schriften. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; Musiksprache – Sprachmusik. Symposium zum 70. Geb.tag von ~ [...] (hg. J. Willimann) 2006; N. Miller, Laudatio auf ~ (in: Reden zum Tag der Deutschen Einheit, zur Verleihung des Weimar-Preises u. der Ehrenb¨urgerschaft [...]) 2009. Gulland, ¨ Heiko, geb. in Celle; Schauspieler. Schauspielausbildung u. Studium der Phonetik in Frankfurt/Main. 1989–97 als Gast am Theater am Turm, am Schauspiel Frankfurt u. an der dortigen „Katakombe“. Seit 1997 Ensemblemitglied der Vorpommerschen Landesb¨uhne Anklam u. Sprecherzieher an der Theaterakademie Zinnowitz. Gunter, ¨ Horst, geb. 23. 5. 1913 Leipzig, gest. 7. 1. 2013 Hamburg; S¨anger. Mitglied des Leipziger Thomanerchores, Gesangsausbildung am Konservatorium in Leipzig, weitere Studien in Bologna, Innsbruck u. Berlin. Seit 1937 Konzerts¨anger, 1941 B¨uhnendebut am Stadttheater Schwerin. 1944 Soldat u. 4 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. 1948 am Stadttheater G¨ottingen, 1949/50 am Staatstheater Wiesbaden u. 1950–61 Ensemblemitglied u. bis 1968 noch als Gast an der Hamburger Staatsoper. Gleichzeitig 1958–63 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. 1959–65 an der Staatsoper Stuttgart sowie Gastspielt¨atigkeit. Bis 2004 als Gesangsp¨adagoge t¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1878; G. Asche, Abschied von ~ (in: Opernwelt 2) 2013. Guntert, ¨ Hermann [I,640], gest. 23. 4. 1948 Heidelberg. 1926–46 o. Prof. f¨ur Vergleichende Sprachwissenschaft an der Univ. Heidelberg. Literatur: DLL 20. Jh. 13,58.

Gunther ¨ Gunther, ¨ Alexander, geb. 1965 Magdeburg; S¨anger. 1986–92 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, w¨ahrend des Studiums als Gast am Nationaltheater Weimar (1989) u. an der Staatsoperette Dresden (1990– 92), seit 1992 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar. Gunther, ¨ Alfred (Otto Hugo) [I,640], gest. 17. 12. 1969 Stuttgart-Degerloch. Bis 1934 Chefredakteur beim „Universum“ im ReclamVerlag, 1935 Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer u. Schreibverbot, sp¨ater Lektor im Rowohlt-Verlag u. 1945–55 Cheflektor der Dt. Verlags-Anstalt in Stuttgart. Literatur: DLL 20. Jh. 13,63. Gunther, ¨ Carl, geb. 22. 11. 1885 BuxtehudeOttensen/Niedesachsen, gest. 9. 9. 1958 Hamburg; S¨anger. Gelernter Kupferschmied auf einer Hamburger Werft, Gesangsunterricht bei Wilhelm Vilmar. 1912 Debut u. bis 1934 Ensemblemitglied (bis 1938 noch als Gast) am Stadttheater bzw. Opernhaus in Hamburg, daneben Gasts¨anger u. a. in Berlin u. Wien. Sp¨ater Gesangslehrer in Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1879. Gunther, ¨ Caroline Wilhelmine s. G¨untherBachmann, Caroline Wilhelmine.

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Guenther Gunther, ¨ Friedrich [I,641], geb. 1750 in der Grafschaft Hohenstein, gest. in Basel Datum unbek. Da er erkrankte, d¨urfte er als Mitglied der Truppe F¨urchtegott von Hof(f)mann in der Schweiz nicht mehr aufgetreten sein, er lebte nach 1792 in Basel. Gunther, ¨ Ingo, geb. 1965; Musiker und Komponist. Mitbegr¨under der Filmmusikband „die paramounts“. Komponist u. Arrangeur von B¨uhnenmusik u. a. am Schauspiel Leipzig, am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Theaterhaus Jena, am Nationaltheater Weimar, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Schauspiel Magdeburg, am Neuen Theater Halle/Saale u. am Thalia-Theater Hamburg. Zus.arbeit mit den Regisseuren Sebastian Baumgarten, Barbara Weber, Claudia Bauer, Armin Petras u. Herbert Fritsch. Gunther, ¨ Jens-Uwe, geb. 18. 4. 1937 Magdeburg; Dirigent und Komponist. 1959–64 Ausbildung (Komposition, Klavier u. Dirigieren) an der Hochschule f¨ur Musik in Leipzig, 1964–67 als Komponist u. Schauspielkapellmeister an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, 1967–74 in denselben Funktionen am Nationaltheater Weimar, 1974–85 freier Komponist. 1985–91 Dozent f¨ur Musikerziehung an der Theaterhochschule Leipzig, 1987–93 musikalischer Leiter am Staatsschauspiel Dresden u. 1994–2002 am Schauspiel Leipzig. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Scherz. List und Rache. Kammeroper nach Goethe, UA 1976 St¨adtische B¨uhnen Erfurt; Macette. Kom¨odie f¨ur Musiktheater (Text: Heidi Kirmße) UA 1979 Nationaltheater Weimar; Dona Juanita. Oper (Text nach Eberhard Panitz) UA 1981 Theater Stralsund; Der erkl¨arte Weiberfeind. Kammeroper, UA 1981 Nationaltheater Weimar; Luise – Herzensk¨onigin. Operette (Text: Dirk Heidicke) UA 27. 11. 2010 Landestheater Neustrelitz.

Gunther, ¨ Dominik, geb. 1973 Bonn; Regisseur. Studierte Sozialwissenschaften, Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Univ. Bielefeld, seit 1998 Regieassistent an den Theatern Bielefeld, Bonn u. am Thalia-Theater Hamburg. W¨ahrend des Studiums spielte er in der freien Theatergruppe „Canaillen Bagage“ u. gr¨undete die Musikkabarettgruppe „Nik Neandertal“, in der er singt u. f¨ur die er auch Texte schreibt. Seit 2003 freier Regisseur u. a. am Thalia-Theater Hamburg, am Staatstheater Braunschweig, an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld/M¨onchengladbach, in L¨ubeck, Bielefeld, am Rheinischen Landestheater Neuss u. am „Dschungel Theater“ Wien. 2011/12 am Stadttheater Bern u. Heilbronn. Seit Herbst 2005 Dozent f¨ur Szenen- u. Rollenstudium am Hamburger Schauspiel-Studio Frese.

Gunther, ¨ Johannes [I,641], gest. 8. 1. 1984 G¨ustrow/Mecklenburg-Vorpommern. Lebte ab 1943 in G¨ustrow. Literatur: DLL 20. Jh. 13,99.

Gunther, ¨ Frank [I,641], gest. 1944 Berlin. 1934 schrieb er zus. mit Hans Fritz Beckmann, G¨unter Neumann u. a. die Kabarett-Revue „Windst¨arke 10“ f¨ur Trude Hesterbergs kurzlebiges Kabarett „Die Musenschaukel“ in Berlin. Literatur: Kabarett-Lex. 128.

Guenther, Johannes von [I,641], gest. 28. 5. 1973 Kochel/Oberbayern. Zus. mit August L. Mayer u¨ bersetzte er Tirso de Molinas Kom¨odie „Don Gil von den gr¨unen Hosen“, die am 20. 3. 1920 an den M¨unchner Kammerspielen urauf¨ gef¨uhrt wurde. Ubersetzer u. Herausgeber rus-

Gunther ¨ sischer Autoren des 19. Jh. Obwohl er im Oktober 1933 das Gel¨obnis treuester Gefolgschaft f¨ur Adolf Hitler unterschrieben hatte, wurden ihm ¨ 1941 russische Ubersetzungen verboten. 1969 erschienen seine Erinnerungen „Ein Leben im Ostwind. Zwischen Petersburg und M¨unchen“. Literatur: DLL 20. Jh. 13,100. Gunther, ¨ Marc, geb. 18. 12. 1951 Freiburg/Br.; ¨ Regisseur, Schauspieldirektor, Autor und Ubersetzer. Studierte 1971–75 Germanistik, Geschichte u. Philosophie an der Univ. Heidelberg, 1975/76 Lehrer, 1976–79 Regieassistent u. Produktionsdramaturg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1979–82 Dramaturg am Stadttheater Wuppertal, erste Inszenierungen. 1982/83 Regisseur in der Freien Szene in ¨ M¨unchen. 1983–90 Dramaturg, Ubersetzer (aus dem Franz¨osischen u. Italienischen) u. Regisseur, daneben Gastdramaturg u. Regisseur in Italien. 1990–2000 Regisseur u. Schauspieldirektor in Graz, 2000/01 in Bozen u. 2001–07 Schauspieldirektor in K¨oln. Seit 2007 freier Regisseur u. Verfasser von Libretti, u. a. „Das kalte Herz.“ Szenische Ballade in drei Teilen (Musik: Volker David Kirchner) UA 27. 10. 1988 Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, „K¨onig David, Zither und Schwert.“ Kammeroper in 7 Bildern (Musik: Uros Rojko) UA Herbst 2009 Theater im Marienbad Freiburg/Br. Gunther(-Brauer), ¨ Marie [I,642; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 29. 5. 1854 L¨ubeck, gest. 1916 Wiesbaden m¨oglich; S¨angerin und Schriftstellerin. Tochter von Leopold G. u. Minna G.Wieck, Ausbildung durch ihre Mutter. Engagements in Rostock, Hamburg, Kassel, Neustrelitz u. Altenburg. Sie gab (vermutlich um 1870) aus gesundheitlichen Gr¨unden ihre B¨uhnenlaufbahn auf u. schrieb zahlreiche Theaterst¨ucke, die zum Teil auch aufgef¨uhrt wurden, u. a. „Mama muß heiraten“, UA 19. 10. 1874 Hoftheater Schwerin, „Die beiden Haus¨arzte“, UA 20. 3. 1889 Thaliatheater Rostock. Literatur: DLL 1,901 (unter Brauer); Ulrich 1,674. Gunther, ¨ Matthias, geb. 1947 Halle/Saale; Schauspieler. Zun¨achst Puppenspieler in Halle, 1969–72 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1973 bis Anfang der 1980er Jahre an den St¨adtischen B¨uhnen Karl-MarxStadt (Chemnitz), 1984 an der Volksb¨uhne Berlin u. sp¨ater am Staatstheater Dresden. 1986

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Gunther ¨ Ausreise nach Westdtl., Engagements u. a. am Theater am Neumarkt Z¨urich, am Schauspiel K¨oln, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspiel Bonn u. am Wiener Volkstheater. Nach der Wende (1989/90) u. a. wiederholt am Hans-Otto-Theater Potsdam u. am Renaissance-Theater Berlin. Literatur: Habel 140. Guenther, Max, geb. um 1890, gest. Anfang der 1950er Jahre; Schauspieler und Ballettmeister (Choreograph). Ab 1918 als Schauspieler an b¨ohmischen u. schlesischen Theatern, 1923/24 Ballettregisseur u. Schauspieler an der Komischen Oper K¨onigsberg, 1924/25 Ballettmeister u. Schauspieler am Theater „Die Gondel“ in Berlin, danach an versch. Berliner B¨uhnen. Emigrierte nach Shanghai, Auftritte in „Die ¨ Kom¨odie“. Nach 1946 R¨uckkehr nach Ost., ¨ Tontechniker f¨ur H¨orspiele beim Ost. Rundfunk. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,353. Gunther, ¨ Michael, geb. 1. 6. 1966 Dresden; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, Engagement an der Volksb¨uhne Berlin u. 1993–95 Leitung einer Jugendtheatergruppe an der Volksb¨uhne Berlin, dann an den Freien Kammerspielen Magdeburg, am Stadttheater Chemnitz, 1999–2002 am Theater Bielefeld, 2002–06 am Staatstheater Mainz, dann freier Schauspieler u. Regisseur, u. a. am Renitenztheater Stuttgart, an der Theaterfabrik Hamburg u. in Baden-Baden. Seit 1998 auch als Schauspieldozent an den Hochschulen in Leipzig, Mainz u. Stuttgart t¨atig. Gunther, ¨ Mizzi (Marie) [I,642; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 21. 3. 1879 Warnsdorf/B¨ohmen, gest. 18. 3. 1961 Wien; S¨angerin und Schauspielerin. Sie heiratete den Schauspieler Alfred Fischer u. trat mit ihm in Hermannstadt (1897–99) auf, anschließend am Operettentheater Venedig in Wien, in Teplitz u. Karlsbad, Ab 1901 in Wien, am Carltheater, am Theater an der Wien, am Johann-StraußTheater, an der Volksoper u. am Raimundtheater. Sie sang in zahlreichen OperettenUrauff¨uhrungen, u. a. am 30. 12. 1905 die Rolle der Hanna Glawari in Franz Leh´ars „Die Lustige Witwe“, in dieser Rolle gastierte sie u. a. auch in Paris u. London. Als Schauspielerin am Volkstheater, an der Neuen Wiener B¨uhne u. an den Kammerspielen, 1950–52 als Gast an der Wiener

Gunther ¨ Staatsoper. Sie war zuletzt mit dem Schauspieler Fred Hennings (eigentl. von Papen-Pawlowski) verheiratet. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,881; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Gunther, ¨ Rosa s. Schmith(-G¨unther), Rosa [III,2041]. Gunther ¨ (geb. Huber), Sofie [I,641], gest. 10. 11. 1828 Darmstadt. Sie war Mitglied folgender Theatertruppen: 1769–75 bei Koch, 1775–77 bei D¨obbelin u. 1777–80 bei Bondini. Nach 1798 heiratete sie den S¨anger, Schauspieler u. Komponisten Franz Xaver Krebs (1763– 1841). Sie spielte u. a. 1798–1803 in der Truppe Josef Secondas, ab 1807 in Darmstadt, wo Krebs u. a. 1807–10 Direktor des Theaters war. Literatur: MGG 210,650 (zu Franz Xaver Krebs). Guenther, Wolfram A., geb. Juli 1929 Dresden; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht in Dresden, ab 1950 Ausbildung an der Schauspielschule in Wiesbaden, erste Engagements in Ballenstedt/Harz, Wiesbaden u. 1953/54 als Gast am M¨unchner Residenztheater. 1954–68 Leiter des „Deutschen Theaters“ in S˜ao Paulo/Brasilien. 1968 R¨uckkehr nach Dtl., am Kabarett „M¨unchner Zwiebel“, Tourneen u. Gastspiele u. a. in M¨unchen, Berlin, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Bonn u. K¨oln. Gunther-Bachmann, ¨ Caroline Wilhelmine [I,642; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 13. 2. 1817 D¨usseldorf, gest. 17. 1. 1874 Leipzig; S¨angerin und Schauspielerin. Ausbildung bei ihrem Vater Carl G. (1786–1840), trat in Kinderrollen im Schauspiel u. in der Oper am Hoftheater Braunschweig auf, 1833/34 am Stadttheater Bremen u. ab 1834 bis zu ihrem Tod Mitglied am Stadttheater Leipzig. Dort sang sie in allen Leipziger-Urauff¨uhrungen der Opern von Albert Lortzing, am 20. 2. 1837 das Suschen in „Die beiden Sch¨utzen“ (mit Lortzing in der Rolle des Peter), am 22. 12. 1837 die Marie in „Zar und Zimmermann“ (mit Lortzing als Peter Iwanow), am 20. 9. 1839 die Angela in „Caramo oder das Fischerstechen“, am 13. 6. 1840 die Cordula in „Hans Sachs“, am 31. 12.

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Gurle ¨ 1840 die Bettina in „Casanova“, am 31. 12. 1842 die Baronin im „Wildsch¨utz“ u. am 25. 5. 1849 den Andiol in „Rolands Knappen“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1882; Ulrich 1,674. Gunzel, ¨ Marcus, geb. Dresden; S¨anger. Mitglied des Dresdner Kreuzchores, 1997–2003 Gesangsstudium bei Margret Trappe-Wiel an der Dresdner Musikhochschule, 2003 erster Auftritt u. seit 2005 Mitglied der Staatsoperette Dresden. Gura, ¨ Werner, geb. 1964 M¨unchen; S¨anger. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, bei Kurt Widmer in Basel u. Margreet Honig in Amsterdam, dramatischer Unterricht bei Ruth Berghaus u. Theo Adam. Als Gasts¨anger u. a. am Opernhaus in Frankfurt/Main, am Stadttheater Basel, am Opernhaus K¨oln, an der Staatsoper Berlin u. ab 1995 regelm¨aßig an der Staatsoper Dresden. In den letzten Jahren vermehrt Liederu. Oratoriens¨anger. Seit 2009 Gesangsp¨adagoge an der Musikhochschule Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1882. Gurbaca, ¨ Tatjana, geb. 1973 Berlin; Regisseurin und Operndirektorin. Regiestudium an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, Meisterkurse f¨ur Opernregie bei Ruth Berghaus, Peter Konwitschny, Willy Decker u. Christine Mielitz. W¨ahrend der Ausbildung erste eigene Inszenierungen am Schloßtheater Rheinsberg, 1998–2001 Regieassistentin am Opernhaus Graz. Seit 2001 freie Opernregisseurin u. a. an der Volksoper Wien, am Opernhaus Leipzig, an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. an der Vlaamse Opera Antwerpen. Ab der Spielzeit 2011/12 auch Operndirektorin am Staatstheater Mainz. Gurle, ¨ G¨unes, geb. 7. 7. 1975 Izmir/T¨urkei; S¨anger. Ausbildung in klassischer Gitarre, ab 1993 Gesangsausbildung bei Aydin u. Azra G¨un in Istanbul, erste Auftritte, 2002/03 an der Staatsoper Istanbul, Gastengagements in Straßburg u. Treviso, seit der Spielzeit 2005/06 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Als Gasts¨anger u. a. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, an der Oper in Antwerpen, bei den Wiener Festwochen u. wiederholt bei den Opernfestspielen St. Margarethen/Burgenland.

Gurster ¨ Gurster, ¨ Eugen (Ps. Hermann Steinhausen, Hermann Lepel, Alfred Weidanger), geb. 23. 6. 1895 F¨urth/Bayern, gest. 1./2. 5. 1980 M¨unchen; Schauspieler, Regisseur, Dramaturg, ¨ Autor, Ubersetzer (u. a. von Calderon) und Diplomat. Studierte Germanistik, Arch¨aologie u. Musikwissenschaft an der Univ. M¨unchen, 1920 Dr. phil., 1922/23 Dramaturg an der Bayerischen Landesb¨uhne, 1924/25 als Schauspieler u. Regisseur in Breslau, 1926–31 Lektor in Berlin, 1932/33 Chefdramaturg am Landestheater Darmstadt. Emigrierte 1933 in die Schweiz, ver¨offentlichte zahlreiche Artikel unter den Ps., 1941 Weiteremigration in die USA, 1943–52 Dozent f¨ur Deutsch an versch. Univ. u. Colleges. 1952 R¨uckkehr nach Dtl., Kulturattach´e der Dt. Botschaft, bis 1959 in London u. 1960– 62 in Wien. Seine Kom¨odie (zus. mit Adam Kuckhoff) „Wetter f¨ur morgen ver¨anderlich“ wurde am 24. 3. 1932 an der Trib¨une Berlin uraufgef¨uhrt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,353; DLL 20. Jh. 13,129. Gussow, ¨ Veit, geb. 1977 M¨unchen; Regisseur. W¨ahrend seines Studiums (Theaterwissenschaft, Anglistik u. Psychologie) an den Univ. in M¨unchen u. Berlin Regie- u. Dramaturgieassistent am Ulmer Theater u. an der Schaub¨uhne Berlin, erste Inszenierungen in der freien Szene, 1999 u. 2000 Zusammenarbeit mit Keith Johnstone am Loose Moose Theatre in Calgary/Kanada. Nach Abschluß des Studiums Regieassistent am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, erste eigene Inszenierungen am dortigen Marstall, danach Regisseur u. a. am Stadttheater St. Gallen, am Theater Erlangen, am Staatstheater N¨urnberg, am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen u. am Theater in Heidelberg, an dem er 2012/13 f¨ur die k¨unstlerische Gestaltung der Veranstaltungen zur Wiederer¨offnung des renovierten Theaters verantwortlich war. Guther, ¨ Reinhold, geb. 2. 12. 1911 Berlin, gest. 11. 1. 1990 Z¨urich; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule Berlin u. a. bei Paul Lohmann, 1932–39 erstes Engagement am Stadttheater Greifswald, 1939/40 u. 1947–50 am Stadttheater L¨ubeck, 1950–52 am Theater am Goetheplatz in Bremen u. 1952–69 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich. 1961–77 auch Orchesterinspektor des Tonhalle- u. Theaterorchesters Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1884.

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Guggenheim Gutschow, ¨ Gert, geb. 2. 3. 1928 Rostock; Schauspieler. 1945 Debut in Rostock, kurze Zeit an der Hoschschule f¨ur Musik ebd., danach Engagements in Stralsund, Halberstadt, Altenburg, G¨orlitz u. Erfurt, 1959 bis etwa 1994 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Schauspielhaus Leipzig. Literatur: LThInt 357; Habel 140. Guttler, ¨ Michael, geb. 1966 SteinheidelBreitenbrunn/Erzgebirge; Dirigent. Ausbildung (Violine, Trompete, Klavier, Dirigieren) an der Hochschule f¨ur Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden u. in zahlreichen Meisterkursen u. a. bei Leonard Bernstein, Sergiu Celibidache, Ilya Musin, Valery Gergiev. 1998– 2002 Chefdirigent am Stadttheater Klagenfurt, seit 2003 st¨andiger Gastdirigent am Mariinski-Theater in St. Petersburg, internationaler Gastdirigent, u. a. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, an den Staatsopern in Hamburg u. Wien, an den Opernb¨uhnen in Paris, Madrid, Lissabon u. Tokio. Gugenberger, Harald, geb. 1953 Linz; Musiker und Theaterdirektor. Absolvierte das Bruckner Konservatorium in Linz, danach jahrelanger Aufenthalt in Spanien als Musiker u. Fremdenf¨uhrer. 1986 gr¨undete er zus. mit seiner Lebensgef¨ahrtin, der Schauspielerin Stella Hierl¨ander, das Wald4tler Hoftheater in P¨urbach/Nieder¨osterreich. Seither leitet er das Theater u. f¨uhrt auch bei etlichen Theaterproduktionen Regie. Zus.arbeit mit namhaften ¨ Theatern in Dtl. u. Osterreich. Gugerbauer, Walter E., geb. 1955 Linz/ Donau; Dirigent und GMD. Ausbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz u. an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, 1979–82 Dirigent der Wiener S¨angerknaben, 1982–87 Dirigent u. Chordirektor an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1987–90 Dirigent am Staatstheater Hannover, 1990–96 Erster Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1995–98 GMD der B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel. 1998– 2000 freier Dirigent, u. a. st¨andiger Gastdirigent an der Staatsoper Hannover. 2000–12 GMD der Oper Erfurt, danach freier Dirigent. Guggenheim, Kurt [I,643], gest. 5. 12. 1983 Z¨urich. 1939–43 Mitarbeiter der Praesens-Film AG in Z¨urich. Freier Schriftsteller, verfaßte, meist in Zusammenarbeit mit Richard Schweizer zahlreiche Drehb¨ucher.

Gugitz Auff¨uhrungen: Der sterbende Schwan (Der Untergang der zweiten Eskader) UA 1943 Schauspielhaus Z¨urich; Das F¨ahnlein der sieben Aufrechten (nach Gottfried Keller) UA 1956 am Kantonalen Sch¨utzenfest Balsthal. Literatur: TdS; HLS; DLL 20. Jh. 13,157. Gugitz, Gustav (Ps. Gustav Litschauer; Jean Reybaud) [I,643], gest. 3. 3. 1964 Rekawinkl/ Nieder¨osterreich. Nach 1945 wieder Privatgelehrter. Literatur: DLL 20. Jh. 13,168; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993. Guhl, Regina, geb. 1957 Wolfsburg/Niedersachsen; Dramaturgin. Studierte Germanistik, Romanistik u. Philosophie an der Freien Univ. Berlin, nach dem Studium Dramaturgieassistentin an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin, Dramaturgin bzw. Chefdramaturgin an den Schauspielh¨ausern in Bremen, L¨ubeck, Graz (1994–96) u. am Thalia-Theater Hamburg. 2000–08 Chefdramaturgin u. Stellvertreterin des Schauspiel-Intendanten am Staatstheater Hannover, seit der Spielzeit 2008/09 Chefdramaturgin am Schauspielhaus Graz. Guidi, Java, geb. 1981 Bremen; Schauspielerin. 2000–03 Ausbildung am Hamburger Schauspiel-Studio „Frese“, Engagements u. a. am St. Pauli Theater, an der Kom¨odie Winterhuder F¨ahrhaus u. seit 2007 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Guilleaume, Margot, geb. 12. 1. 1910 Hamburg, gest. 25. 6. 2004 ebd.; S¨angerin. 1929– 31 Chorausbildung am Vogtschen Konservatorium f¨ur Musik in Hamburg, zun¨achst Mitglied des Chores am Schillertheater in Hamburg-Altona, 1932/33 am Theater von Harburg-Wilhelmsburg, daneben Gesangsunterricht (Sologesang) bei Lilly Schmitt de Giorgi. 1933/34 als Chormitglied mit kleinen Soloverpflichtungen am Stadttheater L¨ubeck, seit 1934 an der Staatsoper Hamburg, ab 1936 als Solistin. Ab 1936 Chormitglied der Bayreuther Festspiele. Nach einem schweren Motorrad-Unfall (1937) konnte sie u¨ ber 1 Jahr lang nicht auftreten. 1939/40 am Stadttheater Wilhelmshaven, 1940– 44 am Staatstheater Oldenburg u. 1946–1949 an der Hamburgischen Staatsoper. Danach vorwiegend Rundfunk- u. Konzerts¨angerin. 1950– 78 Gesangsp¨adagogin an der Musikhochschule Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1891.

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Gundlach Guindani, Mauro, geb. 28. 5. 1947 Lugano/ Tessin; Regisseur. 1967/68 Pantomimen- u. Theaterausbildung bei Jacques Lecoq in Paris, studierte 1968–73 Philosophie u. Soziologie an der Sorbonne in Paris, gleichzeitig Ausbildung in Modern Dance. 1974–77 Schauspiel- u. Regiestudium an der Folkwang-Hochschule in Essen. Ab 1977 Regisseur an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, 1980–82 leitender Regisseur des dortigen Kinder- u. Jugendtheaters, 1977/78 auch am Jungen Theater in G¨ottingen. 1982–84 Regisseur an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1985–87 am Stadttheater W¨urzburg u. seit 1988 freier Regisseur vorwiegend f¨ur Schauspiel, u. a. am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Schauspielhaus Bochum, an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, in T¨ubingen, Pforzheim, Bielefeld u. Basel. 1989 Mitbegr¨under der Musical-Abteilung an der Folkwang-Hochschule in Essen u. ebd. bis 1991 als Lehrer t¨atig. 1993–96 szenischer Leiter der Opernschule an der Musikhochschule Freiburg/Br., 2006 gr¨undete er zus. mit anderen K¨unstlern in Breganzona/Tessin „Il Funambolo“, die „Theatergruppe f¨urs Tessin und den Rest der Welt“ u. produziert j¨ahrlich ein Theaterst¨uck. Literatur: TdS. Gumos, Karolina, geb. in Gdynia/Polen; S¨angerin. Gesangsstudium in Posen u. ab 2001 bei Anneliese Fried an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, besuchte mehrere Meisterkurse. 2002–05 Engagement am Theater Dortmund, 2005/06 am Staatstheater Braunschweig u. seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. Gundlach, Christian, geb. 26. 6. 1970 Hanno¨ ver; Komponist, Ubersetzer und Librettist. Medienmanagement-Studium an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1996 Ab¨ schluß. Freier Autor, Komponist und Ubersetzer, u. a. von Stephen Schwartz u. William Finn. 1998 Marketingleiter u. seit 2005 Gesch¨aftsf¨uhrer der Landesb¨uhne Hannover. 2007–12 Direktor der Musical-Company am Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim, an der er mehrere Broadway-Musicals als dt.sprachige EA herausbrachte. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Kleiner K¨onig Kalle Wirsch. Kindermusical (Text: Komponist, nach dem gleichnamigen Buch von Tilde Michels) UA November 2002 Eduardvon-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz;

Gundlach Theos Reise. Jugendst¨uck mit Musik (Text: Komponist, nach dem gleichnamigen Roman von Catherine Cl´ement) UA 17. 2. 2003 Landesb¨uhne Hannover; Hans Wundersam. Ein Winterm¨archen. Musical (Text: Komponist, nach dem gleichnamigen M¨archen von Ernst Kutzer u. Adolf Holst) UA 7. 11. 2004 Eduardvon-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz; Bis nach Batang. Schauspiel (nach einer Geschichte von Edith Jeske) UA 18. 11. 2009 Theater Bielefeld; M¨archenmond. Musical (Text: Komponist, nach dem Roman von Wolfgang u. Heike Hohlbein) UA 20. 11. 2010 Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim; Das letzte Einhorn. Musical (Text: Komponist, nach dem gleichnamigen Fantasy-Roman von Peter S. Beagle) UA 18. 11. 2011 ebd. Gundlach, Nina, geb. in Berlin; Kost¨umbildnerin. 1996–99 Ausbildung zur Damenschneiderin in Hildesheim, anschließend Kost¨umbildstudium an der Fachhochschule f¨ur Kunst u. Design in Hannover, Kost¨umbildassistentin u. a. an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Seit 2005 freie Kost¨umbildnerin f¨ur Theater, Tanz u. Film, u. a. am Wiener Burgtheater, an der Volksb¨uhne u. am HAU Berlin, am Schauspiel Hannover, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Th´eaˆ tre Garonne in Toulouse. Gunten, Dominik von, geb. 22. 3. 1952 Basel; Regisseur. Studierte Germanistik, politische Philosophie u. Geschichte an der Univ. Basel, ab 1970 Regiehospitant u. 1974/75 Regieassistent ebd. am Theater. 1974–78 Schauspielausbildung an der Hochschule der K¨unste Berlin, 1978–88 Regisseur, Projektleiter u. Schauspieler bei freien Theatergruppen. 1989–91 Regieassistent u. danach Regisseur an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, ab 1991 freier Regisseur u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, am Hans-Otto-Theater Potsdam, an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., am Nationaltheater Mannheim, am Landestheater Linz u. am Staatstheater Braunschweig. 2001–09 Hausregisseur am Theater Ingolstadt. Literatur: TdS. Gunzinger, Eduard (eigentl. Edouard Louis), geb. 18. 12. 1897 Basel, gest. 4. 8. 1972 ebd.; Maler, Graphiker und B¨uhnenbildner. Nach einer kaufm¨annischer Lehre besuchte G. 1921– 24 die Akademische Hochschule f¨ur bildende K¨unste u. 1924–28 die Vereinigten Staatsschulen f¨ur freie u. angewandte Kunst in Berlin (u. a.

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Gura-Hummel Malerei bei Karl Hofer, B¨uhnenbild u. Theaterarchitektur bei C´esar Klein). Danach freier Graphiker u. Maler. 1934–36 Assistent von Roman Clemens am Stadttheater Z¨urich, 1936 ebd. erste Ausstattung. 1938/39 u. 1942–64 B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel, Oper u. Ballett am Stadttheater Basel. Literatur: TdS. Gura (auch G.-D¨ornke), Anita, geb. 20. 2. 1911 Berlin, gest. 7. 8. 1978 Bad Salzschlirf/Hessen; S¨angerin. Ausbildung bei ihren Eltern, den S¨angern Hermann Gura u. Annie G.-Hummel. Bereits 1928 bei der von ihrem Vater begr¨undeten Deutschen Gastspieloper („Gura-Oper“), 1931–35 an der Deutschen Oper Berlin-Charlottenburg, 1935–56 Mitglied des Opernhauses Hannover. Bis 1973 Konzerts¨angerin u. Gesangslehrerin in Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1897. Gura, Hedy, geb. 21. 1. 1894 M¨unchen, gest. 18. 3. 1967 Hamburg; S¨angerin. Ausbildung in M¨unchen, 1925–29 am Stadttheater W¨urzburg, 1929–31 in Gera, 1931–33 am Stadttheater Erfurt u. 1933–54 Mitglied der Staatsoper Hamburg, wo sie u. a. am 13. 3. 1954 in der szenischen UA der Oper „Die Heirat“ von Bohuslav Martin˚u mitwirkte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1898. Gura, Hermann [I,646], gest. 13. 9. 1944 Bad Wiessee/Oberbayern. Er trat zeitweise unter dem Namen „Hermann Andrew“ auf. 1938–42 Leiter der Opernklasse am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin, lebte dann in Bad Wiessee. Er war in dritter Ehe mit Annie, geb. Hummel, verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1898. Gura-Hummel, Annie, geb. 5. 10. 1884 Straßburg, gest. 7. 1. 1964 Hannover-Langenhagen; S¨angerin. Tochter des Komponisten Ferdinand Hummel. Erstes Engagement 1906/07 am Stadttheater Elberfeld, 1907–09 am Hoftheater Schwerin, 1909/10 am Stadttheater Hamburg, 1913–16 am Hoftheater Dessau, 1916–20 am Opernhaus Leipzig, 1920–22 am Stadttheater Freiburg/Br. u. 1920–27 an der Finnischen Nationaloper in Helsinki, wo ihr Gatte Hermann G. Direktor war. Nach Beendigung ihrer B¨uhnenlaufbahn lebte sie in Bad Wiessee/ Oberbayern u. sp¨ater in der N¨ahe von Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1899.

Gurgel Gurgel, Horst, geb. 25. 3. 1932 Rostock, gest. 28. 3. 2005 Leipzig; Dirigent. Klavierstudium an den Hochschulen f¨ur Musik in Rostock u. Leipzig, 1957 Solorepetitor am Landestheater Halle/ Saale, 1959–89 am Opernhaus Leipzig, zuerst als Solorepetitor, 1967–71 als Studienleiter u. danach als Dirigent. Seit 1971 unterrichtete er an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Gurk, Paul (Ps. Franz Grau) [I,647], gest. 12. 8. 1953 Berlin. Seit 1924 freier Schriftsteller in Berlin, lebte 1943–45 in Nienstedt/Harz, dann wieder in Berlin. Auff¨uhrungen: Thomas M¨unzer, UA 1922 Breslau; Persephone, UA 1922 Berlin; Jeremia, UA 1923 K¨oln; Bruder Franziskus, UA 1923 Halle/Saale; Wallenstein und Ferdinand II., UA 30. 11. 1927 Stadttheater L¨ubeck; Magister Tinius. Ein Drama des Gewissens, UA 3. 1. 1937 Deutsches Theater Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 13,200; E. Emter, ~ (1880–1953). Ein vergessener Dichter aus Frankfurt an der Oder, 1995. Gurlitt, Manfred, geb. 6. 9. 1890 in Berlin, gest. 29. 4. 1972 Tokio; Komponist und Dirigent. Sohn der Annarella G., geb. Imhof, u. des Kunsth¨andlers Fritz G. (gest. 1893), wahrscheinlich war G.s leiblicher Vater Willi Waldecker, den Annarella G. nach dem Tod ihres Gatten heiratete. W¨ahrend der Schulzeit Klavierunterricht bei Moritz Meyer-Mahr u. Rudolf Maria Breithaupt, Theorie u. Kontrapunkt bei Hugo Kaun, 1907 Sch¨uler von Engelbert Humperdinck (in der Kompositions-Meisterklasse) u. bei Karl Muck (Dirigieren). Erste Kompositionen entstehen. 1908–11 „Korrepetitor Volont¨ar“ an der Berliner Hofoper, 1911 Assistent von Karl Muck bei den Bayreuther Festspielen. 1911 zweiter Kapellmeister u. Chordirektor in Essen, 1912/13 Kapellmeister in Augsburg, 1914–27 erster Kapellmeister u. seit 1924 GMD am Stadttheater Bremen, 1920 gr¨undete er die „Neue Musik-Gesellschaft Bremen“, UA seiner ersten Oper „Die Heilige“. 1927–33 freier Komponist in Berlin, u. a. 1929 Dirigent an der Berliner Kroll-Oper, Gastdirigent u. a. in Hamburg, Dessau, Wien u. am Rundfunksender Breslau. 1933 Beitritt zur „Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei“ (NSDAP), 1937 Aberkennung der Mitgliedschaft („j¨udischer Mischling 2. Ordnung“) u. Ausschluß aus der Reichsmusikkammer. Nach Protest G.s 1938 Wiederaufnahme in die Partei, jedoch kaum Auff¨uhrungen seiner Werke.

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Gurlitt 1937/38 Verhandlungen uber die japanische ¨ Botschaft in Berlin f¨ur eine Stelle u. a. als Klavierlehrer in Tokio, der schon abgeschlossene Vertrag wurde durch die Nationalsozialisten annuliert. Im Mai 1939 Ausreise (ohne Arbeitsvertag) nach Japan, mit Hilfe des Dirigenten Hidemaro Konoe nach kurzer Zeit Rundfunkdirigent, Lehrer (Klavier, Komposition, Kammermusik u. Dirigieren) an der Musikhochschule in Tokio, erste Operndirigate u. Verbindung zur Fujiwara Opera Company, dessen „Musical Di¨ rector“ bis 1952. 1944 seiner Amter enthoben u. nach Karuizawa evakuiert. 1952 Gr¨under seiner eigenen Operngesellschaft, der „G. Opera Company“, bis 1970 Leiter. Daneben Dirigent u. a. am Rundfunk. 1955 Europa-Reise mit seiner (vierten) Ehefrau, der japanischen S¨angerin Hisako Hidaka, die in der Folge mehrmals in der Titelrolle der Oper „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini in Dtl. gastierte. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): H. Eulenberg, Die Insel. Drama (Schauspielmusik) UA 6. 2. 1919 Dresden; Die Heilige. Musikalische Legende in 3 Vorg¨angen (Text: Komponist nach Carl Hauptmann) UA 21. 1. 1920 Stadttheater Bremen; Wozzeck. Musikalische Trag¨odie (Text: Komponist nach Georg B¨uchners gleichnamigem St¨uck) UA 21. 4. 1926 ebd.; Soldaten. Oper in 3 Akten (Text: Komponist nach Jakob Michael Reinhold Lenz’ gleichnamigem St¨uck) UA 9. 11. 1930 St¨adtische B¨uhnen D¨usseldorf; Nana. Oper in 4 Akten (Text: Max Brod [nach ´ G.s Szenario] nach Emile Zolas gleichnamigem Roman) UA 16. April 1958 St¨adtische B¨uhnen Dortmund (die UA 1933 in Mannheim kam nicht zustande); Nordische Ballade. Oper in 4 Akten (Text: Komponist nach Selma Lagerl¨ofs Erz¨ahlung „Herrn Arnes Schatz“) UA 4. 5 2003 Theater Trier. – Die Galoschen des Gl¨ucks (entstanden 1933, Musik verschollen); Seguidilla Bolero (N¨achtlicher Spuk). Oper in 3 Akten (entstanden 1934–1936; im Nachlaß); Warum (Feliza). Oper in einem Vorspiel, 4 Akten u. Nachspiel (entstanden 1934–1936/1942– 1945; im Nachlaß); Wir schreiten aus. Ein dt. M¨archen in 4 Akten (entstanden 1944–49; unvollendet). Literatur: MGG 28,297; C. F. Mann, A Comparison of Musical Settings of Georg B¨uchner’s „Woyzeck“ by Alban Berg and ~ (Diss. Cincinnati/Ohio) 1986; K. Winkler, ~ u. die Oper ‚Wozzeck‘ (1926) (Magisterarbeit Hamburg) 1992; I. Suchy, Dt.sprachige Musiker in Japan vor 1945 [...] (Diss. Wien) 1992; dies., Die Kehrseite der Medaille – Emigration u. Kul-

Guschlbauer turtransfer am Beispiel europ¨aischer Kunstmusik in Japan (in: Verfemte Musik. Komponisten in den Diktaturen unseres Jahrhunderts [...], hg. Y. Braun) 1995; J. Stenzl, Der andere Wozzeck. Zu Manfred ~s B¨uchner-Oper (1926) (in: Hermenautik – Hermeneutik [...], hg. H. Helbig) 1996; H. G¨otz, ~. Leben u. Werk, 1996 (zugleich Diss. G¨ottingen 1995); A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; K. Winkler, Der ¨ „andere“ ‚Wozzeck‘. Uber ~s B¨uchner-Oper (1920–25) (in: Hamburger Jahrbuch f¨ur Musikwissenschaft 14) 1997; P. Petersen, Die B¨uchner¨ Opern im Uberblick. Zugleich ein Diskussionsbeitrag zur „Literaturoper“ (ebd.); J. K¨uhnel, Von der offenen zur geschlossenen Form. Georg B¨uchners „Woyzeck“-Fragmente [...]. Mit einem Exkurs zu ~s ‚Wozzeck‘-Libretto (in: Alban Bergs „Wozzeck“ u. die Zwanziger Jahre [...], hg. P. Csob´adi) 1999; Th. Hirsbrunner, Volkslieder, M¨arsche, T¨anze u. M¨archenerz¨ahlungen in Alban Bergs u. ~s „Wozzeck“-Opern (ebd.); S. Choki, ~ in Japan (in: Das (Musik-)Theater in Exil u. Diktatur [...], hg. P. Csob´adi) 2005; H. Commichau, „Ich brauche keine l¨acherliche Artistik ...“. Untersuchungen zu ~s B¨uchner-Oper ‚Wozzeck‘ (Magisterarbeit Erlangen-N¨urnberg) 2008; D. Martin, Der doppelte „Wozzeck“. Georg B¨uchners Dramenfragment als moderne Oper bei Alban Berg u. ~ (in: Wort und Ton, hg. G. Schnitzler, A. Aurnhammer) 2011; Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele u. die „Juden“ 1876 bis 1945. Eine Ausstellung von Hannes Heer, J¨urgen Kesting, Peter Schmidt, 2 2012. Guschlbauer, Theodor, geb. 14. 4. 1939 Wien; Dirigent und GMD. Ausbildung (Dirigieren, Klavier u. Cello) am Konservatorium in Wien, u. a. bei Hans Swarowsky, in Sommerkursen bei Herbert von Karajan und Lovro von Mataˇci´c am Mozarteum Salzburg. 1961–69 Leiter des Wiener Barock-Ensembles, 1964–66 Chorleiter an der Volksoper Wien, 1966–68 Dirigent am Landestheater Salzburg. 1969–75 an der Oper in Lyon, zun¨achst als erster Kapellmeister u. ab 1971 als Opernchef. 1975–83 GMD u. Chefdirigent (bis 2009 Gastdirigent) des Bruckner Orchesters Linz, gleichzeitig zweiter Kapellmeister an der Wiener Staatsoper. 1983–97 Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Strasbourg u. MD der Op´era du Rhin ebd., 1997– 2001 GMD der Staatsphilharmonie RheinlandPfalz in Ludwigshafen. Seit 2001 freier Opernu. Konzertdirigent. ¨ Literatur: OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997.

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Guszalewicz Gusner, Amina, geb. 26. 4. 1965 Moskau; Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Tochter der Filmregisseurin u. Drehbuchautorin Iris G., Schwester von Inken G., Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seit 1985 als Schauspielerin sowie als Regisseurin u. Autorin an verschiedenen Theaterproduktionen beteiligt, u. a. in Berlin an der Volksb¨uhne am RosaLuxemburg-Platz, am Maxim-Gorki-Theater u. als Regisseurin h¨aufig am „Theater unterm Dach“. Ab 2003 wiederholt Regisseurin am Staatstheater Kassel, an der Neuen B¨uhne Senftenberg, am Hans-Otto-Theater in Potsdam. 2001 gr¨undete sie zus. mit anderen K¨unstlern die K¨unstlergruppe „allein-im-hausflur.de“, die Gestaltung u. Vermarktung von Kunst zum Ziel hat. 2008–12 Schauspieldirektorin an den B¨uhnen der Stadt Gera u. des Landestheaters Altenburg (Theater & Philharmonie Th¨uringen GmbH). Literatur: Habel 141. Gusner, Inken, geb. in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz); Kost¨umbildnerin und Designerin. Schwester von Amina G., Ausbildung zur Diplom-Designerin an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste in Dresden, erstes Engagement als Kost¨umbildnerin bei der DEFA, seit 1990 freiberuflich f¨ur Film, Fernsehen u. Theater t¨atig, teilweise zus. mit ihrer Schwester. Gussmann, Wolfgang, geb. 9. 8. 1952 Oldenburg; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Anfangs Theatermaler an den Wuppertaler B¨uhnen, ab 1975 pers¨onlicher Assistent von Herbert Wernicke u. a. an den Staatsopern Hamburg, M¨unchen, Stuttgart, am Schillertheater u. an der Deutschen Oper Berlin, am Theater Basel, in Wiesbaden u. Darmstadt, wo er 1979 seine erste eigene Ausstattung entwarf. Seitdem freier international t¨atiger B¨uhnen-u. Kost¨umbildner, vor allem in Zus.arbeit mit den Regisseuren Willy Decker, Andreas Homoki, Harry Kupfer u. Johannes Schaaf. Guszalewicz, Genia, geb. 1902 Prag, gest. 13. 7. 1971 K¨oln; S¨angerin. Tochter des S¨angerehepaares Eugen u. Alice G., Ausbildung bei ihrer Mutter. 1923 Debut u. Engagement bis 1929 an der Berliner Staatsoper, 1929 als Gast an der Staatsoper Wien. 1930/31 am Opernhaus von Breslau, 1932/33 am Nationaltheater Weimar u. 1936–38 am Stadttheater Plauen. W¨ahrend

Gutbrod des 2. Weltkriegs Auftritte auf Soldatenb¨uhnen. Nach dem Krieg Gesangslehrerin in K¨oln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1902. Gutbrod, Ulrike, geb. 1967 Hamburg; Kost¨umbildnerin. Kost¨umbildstudium an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Hamburg, ab 1994 B¨uhnen- u. Kost¨umbildassistentin, seit 1997 freie Kost¨umbildnerin, u. a. am Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main, am Schauspiel Basel, am Deutschen Theater u. an der Schaub¨uhne Berlin, am Schauspiel Graz, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Schauspiel Hannover. Zus.arbeit u. a. mit Herbert Fritsch, Christian Weise, Tom K¨uhnel, Thomas Ostermeier u. Patrick Wengenroth. Guth, Claus, geb. 3. 2. 1964 Frankfurt/Main; Regisseur. Studierte Philosophie, Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, 1987–91 Theater- u. Opernregie an der dortigen Hochschule f¨ur Musik. 1990/91 Regiemitarbeiter von Axel Manthey u. a. am Thalia-Theater Hamburg u. am Staatstheater Stuttgart. Seit 1991 international t¨atiger Opernregisseur, speziell zeitgen¨ossischer Opern, u. a. inszenierte er die UA von Luciano Berios „Cronaca del luogo“ (UA 24. 7. 1999 Salzburger Festspiele), Peter Ruzickas Oper „Celan“ (UA 25. 3. 2001 Staatsoper Dresden), Klaus Hubers „Schwarzerde“ (UA 3. 11. 2001 Theater Basel), Awet Terterjans Oper „Das Beben“ (UA 16. 3. 2003 Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen) u. Helmut Oehrings „SehnSuchtMEER“ (UA 8. 3. 2013 Deutsche Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg). Literatur: Warum Oper? Gespr¨ache mit Opernregisseuren. Gespr¨ache mit Sebastian Baumgarten, Calixto Bieito, Paul Esterhazy, Karoline Gruber, ~, Andreas Homoki, [...] (hg. B. Beyer) 2005. Guth, Lisa, geb. 1984 Hamburg; Schauspielerin. 2006–10 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums spielte sie am BAT Studiotheater u. auf der Freilichtb¨uhne Eltville am Rhein. 2010 Gastengagement an der Berliner Schaub¨uhne, 2011 am Hans-Otto-Theater in Potsdam, 2012 am Theater Bonn u. seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Theater Bremen.

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Gutmann Gut(t)mann, Artur (Ps. Otto Erwin), [I,650; irrt¨umlich mit dem Vornamen Erwin], gest. 3. 9. 1945 Los Angeles/Kalifornien. 1912–14 Dirigent am Johann Strauß-Theater in Wien, nach dem 1. Weltkrieg Dirigent in Berlin, u. a. an der Komischen Oper. Seit Mitte der 20er Jahre Komponist von Filmmusik. 1933 R¨uckkehr nach Wien, auf Einladung der Filmfirma MGM 1936 Emigration uber Spanien in die ¨ USA. Auff¨uhrungen (Ausw.): Die Studenten-Leni. Operette (Text: Alfred Deutsch-German) UA 1. 2. 1909 Colosseum Wien; Das Zuckergoscherl oder Wie weit es noch kommen wird. Operettenparodie (Text: L¨ohner Beda, Musik nach Motiven von R. Wagner) UA 31. 8. 1918 H¨olle Wien. ¨ Literatur: OML; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. ¨ emigrierten FilmLexikon der aus Dtl. u. Ost. schaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Gutmann, Julius, geb. 18. 6. 1889 Andrichau/ Galizien (heute Polen), gest. 22. 10. 1960 New York; S¨anger. Sohn des Oberkantors u. Komponisten Baruch G., Ausbildung in Berlin, ab ca. 1914 in Kassel, 1916–18 in Krefeld, 1918– 21 am Stadttheater Freiburg/Br., 1921–24 am Stadttheater Duisburg u. 1923–34 am Stadttheater bzw. Opernhaus Hamburg, wo er u. a. am 18. 11. 1927 in der UA von Ottorino Respighis Oper „Die Versunkene Glocke“ mitwirkte. 1933/34 einige Auftritte beim J¨udischen Kulturbund. 1934 zwangspensioniert, im Juni 1934 Flucht in die Tschechoslowakei u. bis 1938 (Entlassung) am Deutschen Theater Prag. Daneben Gastengagements u. a. am Stadttheater Z¨urich, am Teatro Col´on in Buenos Aires u. bei den Festspielen in Cannes. Im Juni 1939 Flucht nach London, verschiedene Auftritte, u. a. beim Freien Deutschen Kulturbund u. bei Konzerten sowie Gesangslehrer. 1947 ubersiedelte er nach ¨ New York. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1904. Gutmann, Maria Adele (auch Guttmann, in den USA Maria Hershman, [verh.] Maria Horch), geb. 11. 6. 1889 Graz, gest. 19. 2. 1963 Z¨urich; Schauspielerin, Regisseurin, Dramaturgin und Theaterleiterin. 1908 Debut in Graz, dann in Wien, u. a. 1922–26 am Raimundtheater, 1926/27 u. 1929–34 am Deutschen Volkstheater, auch als Regisseurin u. 1932/33

Gutmann als Oberspielleiterin der M¨archenvorstellungen. Daneben k¨unstlerische Arbeit in der sozialde¨ mokratischen Jugendorganisation Osterreichs, Leiterin der „Studiob¨uhne – Die junge B¨uhne“. 1937/38 im Dramaturgischen B¨uro des Theaters in der Josefstadt. 1938 Emigration uber Paris in ¨ die USA. Regisseurin u. Leiterin des „Young People’s Theatre“ in New York, Schauspielerin bei den „Players from Abroad“. 1945 heiratete sie den Autor u. Literaturagenten Franz Horch. 1948 erste Europa-Reise nach dem 2. Weltkrieg, 1949/50 im Ensemble der Vereinigten Theaterbetriebe (Wiener K¨unstlertheater u. Revuetheater „Auge Gottes“). Nach dem Tod ihres Gatten (1951) reiste sie mehrmals nach Europa. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,355. Gutmann, Paul [I,650], gest. August 1953 Mexiko. Literatur: DLL 20. Jh. 13,221. Gutmann, Renate, geb. im Baltikum, gest. 28. 9. 1999 in der N¨ahe von Stuttgart; S¨angerin. 1953/45 am Staatstheater Mainz, 1954–60 am Staatstheater Karlsruhe, 1964–75 Gastvertrag an der Staatsoper Stuttgart. Sie war mit dem S¨anger Klaus Bertram verheiratet. Gutperl, Marie s. Zimmermann, Marie [VII,3812]. Gutstein, Ernst (Heribert), geb. 15. 5. 1924 Wien, gest. 24. 2. 1998 ebd.; S¨anger. Ausbildung an der Wiener Musikakademie u. a. bei Josef Witt u. Hans Duhan, 1948 Debut u. Engagement bis 1952 am Landestheater Innsbruck, 1952/53 am Stadttheater Hagen/Westfalen, 1953/54 am Stadttheater Heidelberg, 1954– 58 am Staatstheater Kassel, 1958/59 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. 1959–62 am Opernhaus in Frankfurt/ Main. Ab 1962 st¨andiger Gasts¨anger an der Wiener Staatsoper sowie umfangreiche internationale Gastspielt¨atigkeit. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1904; OML. Guttentag, Berthold (Ps. vermutlich f¨ur Bert[hold] Gutten), geb. 10. 7. 1887, Todesdatum unbek.; S¨anger, Schauspieler und Regisseur. Seit 1910 als Schauspieler u. Regisseur an versch. B¨uhnen in der Schweiz u. in Dtl., 1928– 30 Operettenregisseur u. S¨anger am Stadttheater Glogau, 1930/31 Oberspielleiter u. S¨anger

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Guttmann am Stadttheater Oppeln, 1931/32 Oberspielleiter am Stadttheater Bautzen u. gleichzeitig Regisseur in Glogau. Dann ohne Engagement, ab 1937 Auftritte am J¨udischen Kulturbund Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,355. Guttmann, Arthur [I,650], gest. 3. 6. 1956 Wien. Bruder von Emil u. Paul G. Literatur: Ulrich 1,678; Kutsch-Riemens 7,5178 (im Artikel Zwerenz, Mizzi). Guttmann, Emil [I,650], geb. 23. 9. 1879 Baden bei Wien, gest. 26. 3. 1934 Wien (Freitod). Bruder von Arthur u. Zwillingsbruder von Paul G., Debut 1897 am Stadttheater in Wiener Neustadt, dann in Graz, ebd. 1902 Debut als Regisseur, 1903/04 in Innsbruck, ab 1904 in Wien, am Theater in der Josefstadt, am Stadttheater u. am Theater an der Wien, an dem er zeitweise auch Oberregisseur war. Guttmann, Erwin s. Gut(t)mann, Artur. Guttmann (in den USA Gutman), Igo, geb. 1896 Wien, gest. 19. 5. 1966 New York; S¨anger und Schauspieler. Ausbildung in Wien, 1919 Debut an der Wiener Volksoper, 1919/20 erstes Engagement am Stadttheater Aussig/Elbe, 1921/22 Oberspielleiter der Operette u. Schauspieler am Stadttheater Czernowitz, 1925/26 an der Oper in Graz, 1927–30 an der Hamburger Volksoper, als Gast am Opernhaus in K¨oln, an der Berliner Staatsoper u. 1932/33 am dortigen Metropol-Theater. 1933 entlassen, R¨uck¨ kehr nach Ost., bis Mitte der 30er Jahre als Gast wieder an der Grazer Oper, 1937/38 an der Wiener Volksoper. 1938/39 als Gast beim J¨udischen Kulturbund Berlin. 1939 Emigration in die USA, Gasts¨anger, zuletzt Gesangslehrer in New York. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1905; OML; Hdb. Exiltheater 1,356; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna.“ Exilkabarett in New York 1938 bis 1950, 2002. Guttmann, Karl (Bartov), geb. 30. 7. 1913 Bielitz/Schlesien, gest. 6. 1. 1995 Amsterdam; Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter u. Produzent. 1934–36 Ausbildung am Max-ReinhardtSeminar in Wien, 1935 Debut am Sch¨onbrunner Schloßtheater ebd., 1936–38 als Schauspieler u. Regieassistent am Stadttheater Bielitz. Nach seiner Entlassung versch. T¨atigkeiten, 1939–41

Guttmann in Lemberg, lernte Jiddisch, Auftritte als Vortragsk¨unstler. Im Juni 1941 Flucht nach Taschkent, 1943 als Angeh¨origer der polnischen Anders-Armee Emigration nach Pal¨astina, Mitwirkung im „Dachgarten“-Theater. 1944–50 Mitgr¨under, Schauspieler u. Mitglied der k¨unstlerischen Leitung des „Theatron Kameri“ in Tel Aviv. Nach seiner Heirat (1949) mit der niederl¨andischen Schauspielerin u. Schriftstellerin Greta Roselaar (Ps. Luisa Treves) u¨ bersiedelte er in die Niederlande. 1950–55 Dramaturg u. Regisseur an der Com´edie in Den Haag, 1957–60 freier Regisseur in Rotterdam, 1960– 68 Leiter des „Ensembles“ in Amsterdam-Eindhoven. 1968–71 Leiter der Schauspielschule an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart. Ab 1971 freier Regisseur u. sp¨ater auch Produzent, gr¨undete 1974 zus. mit seiner Frau die Theatergesellschaft „ACCOLADE“, 1982 u. a. als Gastregisseur am Theater in der Josefstadt in Wien. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,356. Guttmann, Moritz Ritter von [I,650], gest. 13. 7. 1934 Wien. Sein Trauerspiel „Konradin, der letzte Hohenstaufe“ wurde im Februar 1892 am Stadttheater Bielitz/Schlesien uraufgef¨uhrt. Guttmann, Paul [I,651], geb. 23. 9. 1879 Baden bei Wien, gest. um 1942 im Ghetto Minsk. Bruder von Arthur u. Zwillingsbruder von Emil G., Debut 1895 am Stadttheater in Wiener Neustadt, anschließend an versch. B¨uhnen in der ¨ Osterreich-Ungarischen Monarchie. Ab 1903 in Wien, u. a. am Orpheum, 1908/09 als Schauspieler u. Oberregisseur am Ronacher-Theater, 1911–18 als Schauspieler, Regisseur u. Oberspielleiter am Theater an der Wien, 1918/19 Direktor u. Oberspielleiter am Stadttheater Czernowitz/Bukowina, 1920/21 Oberspielleiter u. stellvertretender Direktor am Apollo-K¨unstlerTheater in Wien, 1921/22 u. 1925/26 Oberspielleiter des Reichshallen-Operettentheaters in K¨oln, 1924/25 u. 1926/27 in ders. Funktion am Corso-Theater in Z¨urich. Lebte dann als freier Schauspieler u. Regisseur in Wien, 1931/32 Oberspielleiter (als Gast) am WalhallaTheater in Halle/Saale. Am 28. 11. 1941 wurde er nach Minsk deportiert. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,357; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Guttmann, Wilhelm (Ps. Hans Roland), geb. 1. 1. 1886 Berlin, gest. Februar 1941 ebd.;

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Gynt(-Janitschek) S¨anger und Komponist. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Berlin, u. a. bei Max Bruch u. Paul Juon, 1906 in der Meisterklasse von Engelbert Humperdinck. Zuerst Konzerts¨anger, 1920 B¨uhnendebut bei den H¨andel-Festspielen in G¨ottingen, 1922–25 Mitglied der Berliner Volksoper u. 1925–34 der St¨adtischen Oper ebd., wo er u. a. am 29. 10. 1932 in der UA von Franz Schrekers Oper „Der Schmied von Gent“ die Rolle des „Herzog Alba“ sang. Zwischen 1933 u. 1939 beim J¨udischen Kulturbund in Berlin. Er starb w¨ahrend eines Verh¨ors durch die Geheime Staatspolizei an einem Herzinfarkt. Seine Komische Oper „Die Traumprinzeß“ (Text: Robert Misch) wurde am 4. 1. 1914 an der Neuen Oper Hamburg uraufgef¨uhrt. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1905. Gutzelnigg-Pfluger, Paula [I,651 u. III,1760], Todesdatum unbekannt. Bis Mitte der 60er Jahre Mitglied am Wiener Volkstheater. Gutzschebauch (Ps. Gutzschbach), Richard [I,652], gest. 4. 11. 1921 Dresden. Seit 1866 Mitglied der Dresdner Hofoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1906. Gwisdek, Michael, geb. 14. 1. 1942 Berlin; Schauspieler und Filmregisseur. Ausbildung als Gebrauchswerber u. Dekorateur, arbeitete als Plakatmaler, Dekorateur u. in anderen Berufen, daneben Laienschauspieler. Absolvierte ein Fernstudium f¨ur Regie am Theaterinstitut Leipzig, 1965–68 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“)in Berlin. Erstes Engagement am St¨adtischen Theater Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1973–83 an der Volksb¨uhne Berlin u. 1983–91 Ensemblemitglied des dortigen Deutschen Theaters. Seit 1991 freier Schauspieler, vorwiegend jedoch Filmschauspieler u. -regisseur. Er war 1985–2007 mit der Schauspielerin Corinna Harfouch verheiratet. Literatur: LThInt 358; Habel 141. Gynt(-Janitschek), Walter, geb. 22. 2. 1895 Wien, gest. 24. 9. 1959 ebd.; Schauspieler und Regisseur. 1915/16 am Deutschen Theater Berlin, 1916–19 am Stadttheater Z¨urich, 1919/20 am Landestheater Darmstadt, 1920/21 in Hamburg, 1921/22 an den M¨unchner Kammerspielen, 1922–24 am Stadttheater Aussig/Elbe,

Gynt(-Janitschek) 1924–27 an den Vereinigten Theatern in Breslau, dann in Berlin, u. a. wieder am Deutschen Theater u. an den Saltenburg-B¨uhnen. 1932/33 als Gast Oberspielleiter am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. 1933 u. a. an der „Neuen B¨uhne“ in Paris, 1934 in Straßburg, 1935/36 als Schauspieler u. Spielleiter am Stadttheater Teplitz-Sch¨onau u. 1937/38 am Stadttheater Bielitz. F¨ur die n¨achsten Jahre fehlen Nachrichten uber ¨ ihn. 1949/50 Regisseur am Landestheater Salzburg, 1951/52 als Schauspieler u. Regisseur am

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Gysbers Stadttheater Baden bei Wien. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,357. Gysbers, Jens, geb. in D¨usseldorf; B¨uhnenbildner. Studierte 1997–2003 Architektur an der Univ. Kassel, 2003–05 Zusatzstudium in B¨uhnen- u. Kost¨umbild an der Technischen Univ. Berlin. 2004 B¨uhnenbildassistent in Berlin u. Weimar, 2005 Praktikum an der Deutschen Oper Berlin, seit 2005 B¨uhnenbildassistent an der Deutschen Oper Berlin.

H Haack, G¨unther, geb. 20. 2. 1929 Berlin, gest. 16. 6. 1965 Delitzsch/Sachsen (Verkehrsunfall); Schauspieler. 1949–52 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, Debut an der Volksb¨uhne ebd., dann in Senftenberg u. ab 1962 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin, zeitweise auch am Kabarett „Lachbrett“. Literatur: Habel 144. Haack, K¨athe s. Schroth, K¨athe [III,2096]. Haag, Ansgar, geb. 5. 7. 1955 Stuttgart; Dramaturg, Regisseur und Intendant. Studierte Theaterwissenschaft, Psychologie u. Amerikanistik an der Univ. M¨unchen, 1975–77 Regieassistent an den M¨unchner Kammerspielen. 1978 Gaststudium am Dramatic-Art-Institute in Berkeley/ Kalifornien. 1979–81 Dramaturg am Theater in Bonn, 1981–83 in derselben Funktion am Staatstheater Darmstadt, 1983 erste eigene Inszenierung, 1983/84 Spielleiter an den Vereinigten B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 1984– 89 Hausregisseur am Staatstheater Darmstadt u. 1989–94 Oberspielleiter am Salzburger Landestheater. 1994–2006 Intendant am Ulmer Theater, gleichzeitig seit der Spielzeit 2005/06 Intendant des S¨udth¨uringischen Staatstheaters Meiningen u. seit 2008/09 auch Intendant des Landestheaters Eisenach. Daneben zahlreiche Gastinszenierungen im Schauspiel u. in der Oper. Literatur: Henschel Theaterlex. 298. Haag, Michael, geb. um 1972 Trier; S¨anger. Mitglied der Trierer S¨angerknaben, studierte Betriebswirtschaftslehre, Musik- u. Gesangstudium in Luxemburg. 1997–99 am Stadttheater St. Gallen, danach Gastengagements u. a. in D¨usseldorf, M¨unster/Westfalen u. Mannheim, seit der Spielzeit 2002/03 Ensemblemitglied des Opernhauses in Essen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1908. Haage, Peter, geb. 23. 5. 1935 Berlin, gest. Juni 2005 Borkheide/Brandenburg; S¨anger. Ausbildung an der Berliner Musikhochschule, vor allem bei Herbert Sengeleitner, 1961–63 erstes Engagement am Stadttheater Ulm, 1963–68 am Stadttheater L¨ubeck u. 1968–98 Ensemblemitglied der Hamburger Staatsoper. Gasts¨anger, u. a. 1983–86 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1909.

Haagen, Margarethe [I,653], gest. 19. 11. 1966 M¨unchen. Sie trat in M¨unchen u. a. auch am Volkstheater, an der Kleinen Kom¨odie u. am Kabarett „Die Schaubude“ auf. Literatur: Ulrich 1,681; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Haagen, Philipp, geb. 1964 Hamburg; Komponist. Klavierunterricht bei Michael Beißenhirtz u. Gabriele Cervone an der Musikhochschule Hamburg, Studium (Jazzklavier u. Jazzposaune) an der Musikhochschule Hannover. Seit 1998 uberwiegend als Theatermusiker t¨atig, u. a. am ¨ Burgtheater Wien, am Deutschen Theater Berlin, am Thalia-Theater u. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an den Schauspielb¨uhnen in Hannover, K¨oln u. D¨usseldorf. Haape, Martha [I,654], (Ps. Arazym-Haape), gest. nach 1977. Bis 1951 Mitglied der Staatsoper Stuttgart. 1952 ging sie mit ihrem Gatten, dem Arzt Heinrich Haape (1910–1976) nach Durban/S¨udafrika, wo er 1959 die „Durban Opera Company“ gr¨undete, die 1964 in das „Natal Performing Arts Council“ (NAPAC) uberging ¨ u. dessen Leiter er war. Martha H. trat in versch. Opernproduktionen auf. Literatur: Kutsch-Riemens 1,137 (unter Arazym-Haape). Haarmann, Nils, geb. 1983 Essen; Dramaturg. Studierte Literatur-, Theater- u. Filmwis¨ senschaft sowie Russisch u. Okonomie an den Univ. in Mainz, Bochum u. Paris. W¨ahrend des Studiums Regie- u. Dramaturgieassistent am Schauspiel Essen u. am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Zus.arbeit mit der Compagnie Bernadete Alves (Brasilien). 2008 Studienaufenthalt in New York. Seit 2009/10 an der Berliner Schaub¨uhne, zuerst als Dramaturgieassistent u. seit der Spielzeit 2010/11 als Dramaturg. Haas, Adele, geb. 20. 2. 1939 Merzig an der Saar; S¨angerin. Studierte zun¨achst Germanistik u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Saarbr¨ucken u. Wien, ebd. Ausbildung zur S¨angerin an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst, erste Auftritte an der Wiener Kammeroper u. am Salzburger Landestheater, 1973–97 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, sie gastierte u. a. am Landestheater Linz, bei den Bregenzer Festspielen u. an der Wiener Staatsoper.

Haas Haas, Carl Max [I,654], Todesdatum unbek. 1952–55 wieder Intendant des Stadttheaters Ingolstadt, 1959 1. Vorsitzender des Kunstvereins Ingolstadt. Literatur: DLL 20. Jh. 13,258. Haas, Frithjof, geb. 7. 7. 1922 Karlsruhe; Dirigent und Musikwissenschaftler. Studierte an der Musikhochschule in K¨oln bei Walter Braunfels u. G¨unter Wand, 1947 stellvertretender Chordirektor u. Repetitor an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, 1948–87 zuerst als Solorepetitor, dann als Kapellmeister (1987 Ehrenmitglied) am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Autor musikwissenschaftlicher B¨ucher, u. a. „Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi“ (1995), „Hans von B¨ulow. Leben und Wirken“ (2002), „Der Magier am Dirigentenpult. Felix Mottl“ (2006) u. „Menschen um Richard Wagner“ (2012). Haas, Georg Friedrich, geb. 16. 8. 1953 Graz; Komponist. Ausbildung an den Musikhochschulen in Graz 1972–79 u. 1981–83 in Wien, u. a. bei Friedrich Cerha, 1980, 1988 u. 1990 Teilnahme an den Darmst¨adter Ferienkursen. 1978–97 u. seit 2002 Lehrt¨atigkeit an der Grazer Musikhochschule, 1992/93 Stipendiat der Salzburger Festspiele, 1999 „Next Generation“Komponist bei den Salzburger Festspielen, 1999/2000 Stipendiat des Dt. Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) in Berlin. Im August 2004 Dozent bei den Darmst¨adter Ferienkursen, seit Herbst 2005 Leiter einer Kompositionsklasse an der Hochschule f¨ur Musik der Musikakademie Basel. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Adolf W¨olfli. Oper (Text: Komponist nach Adolf W¨olfli) UA 1. 11. 1981 Oper Graz; Nacht. Kammeroper in 24 Bildern (Text: Komponist nach Friedrich H¨olderlin) UA 7. 8. 1996 Bregenzer Festspiele; Die sch¨one Wunde. Kammeroper (Text: Komponist u. Isabel Herzfeld, nach Franz Kafkas „Ein Landarzt“ u. Edgar Allan Poes „The Pit and the Pendulum“) UA 14. 8. 2003 Bregenzer Festspiele; Melancholia. Oper (Text: Komponist nach dem ersten Abschnitt von Jon Fosses Roman „Melancholie“) UA 9. 6. 2008 Palais Garnier Paris; Bluthaus. Oper (nach einem Libretto von H¨andl Klaus) UA 29. 4. 2011 Schwetzinger Festspiele (Koproduktion mit dem Theater Bonn); Thomas. Oper (Text: H¨andl Klaus) UA 24. 5. 2013 Schwetzinger Festspiele (Koproduktion mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe u. dem Tiroler Landestheater Innsbruck).

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Haas ¨ Literatur: MGG 28,336; OML; J. H¨opfel, Zwei Opern u¨ ber gescheiterte Utopien in Bregenz: „Le Roi Arthus“ von Ernest Chausson u. ¨ ‚Nacht‘ von ~ (in: Osterreichische Musikzeitschrift 51) 1996; D. Ender, ~: ‚Die sch¨one Wunde‘ [...] (in: ebd. 58) 2003; L. Farthofer, ~ „Im Klang denken“, 2007; J. P. Hiekel, Dunkle ¨ R¨aume der Expressivit¨at. Uber den o¨ sterreichischen Komponisten ~ (in: Positionen 73) 2007; B. G¨unther, ~: ‚Melancholia‘. Oper in drei Teilen ¨ nach einem Libretto von Jon Fosse (in: Osterreichische Musikzeitschrift 63) 2008; T. Knipper, „Ich leiste mir den Luxus ...“. Die Bedeutung von Tonsystemen in der Oper ‚Melancholia‘ von ~ (in: Dissonanz 108) 2009; E. Blaskewitz, Die Spuren des Melancholischen. Ein Portr¨at des Komponisten ~ (in: Berliner Philharmoniker 1/2) 2010. Haas, J¨org-Dieter, geb. 10. 11. 1938 Rosenheim/Oberbayern, gest. 30. 8. 2012 M¨unchen; Dramaturg, Regisseur und Intendant. Studierte 1955–58 Theaterwissenschaft, Germanistik u. Kunstgeschichte an den Univ. in Erlangen u. seit 1958 in Berlin, Mitarbeiter an der Studentenb¨uhne der Freien Univ., aus der 1962 die „Schaub¨uhne am Halleschen Ufer“ hervorging, bis 1972 ebd. als Schauspieler, Regieassistent, Dramaturg u. Regisseur. 1972–82 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen zuerst als Dramaturg u. ab 1979 als Chefdramaturg. 1983– 88 Intendant u. Gesch¨aftsf¨uhrer des M¨unchner Volkstheaters. Literatur: Henschel Theaterlex. 298. Haas, Joseph [I,654], gest. 30. 3. 1960 M¨unchen. 1921 gr¨undete er zus. mit Paul Hindemith u. Heinrich Burkard die „Donaueschinger internationalen Kammermusikfeste f¨ur Neue Musik“. Auff¨uhrungen: Tobias Wunderlich. Oper in 3 Aufz¨ugen (Text: Hermann Heinz Ortner u. Ludwig Andersen) UA 24. 11. 1937 Staatstheater Kassel; Die Hochzeit des Jobs. Komische Oper in 3 Akten (Text: Ludwig Andersen) UA Juli 1944 S¨achsische Staatsoper Dresden. Literatur: K. Laux, ~. Leben und Werk, 1958; F. J. Wehinger, Traurigsein hebt keine Not! ~, Leben und Werk, 1959; K. Roeseling, ~ u. das religi¨ose Theater (in Musica sacra 79) 1959; K. G. Fellerer, Ludwig Strecker u. ~ in der Arbeit an ‚Tobias Wunderlich‘ (in: Festschrift f¨ur einen Verleger [...], hg. C. Dahlhaus) 1973; W. Zentner, ~ (in: Ver¨offentlichungen der Schw¨abischen Forschungsgemeinschaft [...] 10) 1973; K.

Haas Laux, Burkard – ~ – Hindemith. Eine sch¨opferische Freundschaft. Ein Beitrag zur Geschichte der Donaueschinger Kammermusiktage u. zur ~-Biographie (in: Musicae scientiae collectanea [...], hg. H. H¨uschen) 1973; S. Gmeinwieser, ~, 1994 [= Komponisten in Bayern 23]; ~ (1879–1960). Mittler zwischen Max Reger u. der neuen Musik. Gedenkausstellung [..., Katalog: Sigrid von Moisy, Uta Schaumberg u. a.] 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Haas, Konrad, geb. 1954 Riedlingen/Allg¨au; Gitarrist, Musiker, Schauspieler und Komponist. 1971–76 Musikstudium (Gitarre) an der Musikhochschule Trossingen u. 1976–78 bei Betho Davezac am Conservatoire de Paris. 1979 Mitbegr¨under der Rockgruppe „Steinwolke“, Tourneen im In- u. Ausland. 1988–90 als Songwriter, Musiker u. Schauspieler f¨ur die TV-Serie „Lindenstraße“ besch¨aftigt. Seit 1991 T¨atigkeit als Theaterkomponist u. musikalischer Leiter am E. T. A.-Hoffmann-Theater Bamberg. Haas, Otthein, geb. 28. 6. 1906 Landshut/Niederbayern, gest. 22. 2. 1976 Aachen; Schauspieler und Regisseur. Schauspielunterricht bei K¨ate Nevill-Schweikart in M¨unchen, 1929 erstes Engagement an den M¨unchner Kammerspielen, 1933 entlassen, 1933–35 als Schauspieler u. Inspizient am Kabarett „Die vier Nachrichter“, 1936 Auftrittsverbot als „Halbjude“, sp¨ater Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. Lebte in Aachen, wo er 1945 von der englischen Milit¨arbeh¨orde mit dem Wiederaufbau des dortigen Theaters betraut wurde. Bis zu seinem Tod als Dramaturg, Schauspieler u. Regisseur am wiederaufgebauten Theater. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,360. Haas, Robert Maria [I,654], gest. 4. 10. 1960 Wien. 1930–45 zus. mit Anton Orel u. Leopold Nowak Hg. der Gesamtausgabe der Werke Anton Bruckners, ab 1935 zus. mit Helmut Schultz Hg. der Hugo Wolf-Gesamtausgabe. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Haas, Rudolf (auch Ruedi), geb. 30. 1. 1954 Z¨urich; Schauspieler. 1975–78 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie Z¨urich, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Schauspielhaus Z¨urich, 1978 bei den Burgfestspielen Jagsthausen, 1978/79 am Stadttheater Bremerhaven, 1979/80 am Stadttheater Konstanz, 1980–

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Haase 83 am Landestheater Schwaben in Memmingen, 1983/84 am Landestheater in Schleswig, 1984–87 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, danach freier Schauspieler u. a. am BernhardTheater Z¨urich u. bei Tournee-Theatern. Nach 2000 in einem b¨uhnenfremden Beruf t¨atig. Literatur: TdS. Haas-Bober (geb. Heymann), Eva, geb. 20. 5. 1925 Berlin; S¨angerin. Konnte im Mai 1939 nach London emigrieren, versch. Arbeiten. Studierte nach dem 2. Weltkrieg Gesang u. Schauspiel am Peabody Conservatory in Baltimore/ Maryland, R¨uckkehr nach Dtl., ab 1954 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, bis 1968 als Ensemblemitglied u. danach bis 1975 als Gast, ab 1975 als Regieassistentin u. 1979–87 als Souffleuse. Sie war mit dem Dirigenten Frithjof H. verheiratet. Literatur: A. Salewsky, „Der olle Hitler soll sterben!“ Erinnerungen an den j¨udischen Kindertransport nach England, 2001. Haase, Alfred [I,655], gest. 14. 12. 1960 Berlin. Literatur: Ulrich 1,683. Haase, Andreas, geb. 1953; Schauspieler. Gelernter Eektromechaniker, danach Schauspielausbildung in Leipzig, ab 1981 Engagements u. a. am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder, am Theater Nordhausen, am Staatstheater Kassel, am Schauspiel Frankfurt/Main u. 2012/13 am Theater in Konstanz. Haase, Annemone, geb. 13. 11. 1930 Breslau; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Dresden, 1949 Debut am Stadttheater Annaberg-Buchholz, 1951–54 in G¨orlitz, 1956–59 in Erfurt u. 1959–2001 Mitglied am Berliner Ensemble. Literatur: LThInt 359; Habel 144. Haase, Conrad, geb. 1952 Katzh¨utte/Th¨uringen; Dirigent, Komponist und Arrangeur. Ausbildung als Dirigent an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, 1978–83 erstes Engagement als Repetitor mit Dirigierverpflichtung an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, 1983– 94 Chordirektor am Theater Rudolstadt, 1995– 2008 musikalischer Leiter, Komponist u. Arrangeur u. danach als Gast f¨ur verschiedene Produktionen an der Neuen B¨uhne Senftenberg.

Haase Haase, J¨urgen Josef, geb. 23. 5. 1958 Altenburg/Th¨uringen; Schauspieler und Kabarettist. 1979–83 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1981–83 am Schauspielstudio des Staatsschauspiels Dresden, 1983–89 an der Landesb¨uhne Sachsen, 1989– 91 Mitglied u. danach als Gast am Staatsschauspiel Dresden, seither freier Schauspieler. 1982 gr¨undete er zus. mit Peter Kube u. Tom Pauls die Kabarettgruppe „Zwinger-Trio Dresden“, die regelm¨aßig im Fernsehen, im Theater u. in Klubs auftritt. Haase-Hindenberg, Gerhard, geb. 14. 5. 1953 Schweinfurt/Bayern; Schauspieler, Regisseur, Autor und Publizist. Privater Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig, 1978–81 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Engagements an Theatern u. a. in N¨urnberg, M¨unchen u. Berlin. Seine musikalische Revue „Romanisches Caf´e“ (Musik u. Arrangement: Wolfgang K¨ohler) wurde am 29. 9. 1990 an der Freien Volksb¨uhne Berlin uraufgef¨uhrt. Haaß-Berkow, Gottfried [I,656], gest. 24. 6. 1957 Winterthur/Z¨urich. Literatur: C. Niessen, ~ (in: Neue Deutsche Biographie 7) 1966. Haasteren, Albert van, geb. Oktober 1927 Rotterdam; S¨anger. Studierte zuerst Innenarchitektur u. Design in Rotterdam, dann Gesangsausbildung. Erstes Engagement am Badischen Staatstheater Karlsuhe u. 1963–94 Ensemblemitglied am Theater Heidelberg. Habbema, Cox (eigentl. Cornelia), geb. 21. 3. 1944 Amsterdam; Schauspielerin, Regisseurin und Intendantin. Kurzes Jurastudium, dann Schauspiel- u. Regieausbildung an der Toneelschool in Amsterdam, 1967 Debut, Hospitantin an verschiedenen B¨uhnen in London, Paris u. in Italien. Seit 1970 in Berlin, bis 1985 als Schauspielerin u. Regisseurin Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, daneben Film- u. Fernsehschauspielerin, wiederholt zus. mit ihrem Gatten Eberhard Esche auch Regisseurin, Zus.arbeit mit Peter Hacks. Gleichzeitig auch als Gast an niederl¨andischen B¨uhnen. 1985 R¨uckkehr in die Niederlande, zun¨achst Produzentin, Moderatorin u. Redakteurin beim Fernsehen, 1986–96 Intendantin des Theaters „Stadsschouwburg“ Amsterdam. Danach im Kulturmanagement t¨atig. Seit 2011

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Habeck Intendantin der B¨uhne „Habbema“ der PeterHacks-Gesellschaft am Prenzlauer Berg in Berlin. 2004 erschien ihre Autobiographie „Mein Koffer in Berlin oder das M¨archen von der Wende“ (aus dem Niederl¨andischen von Ira Wilhelm). Literatur: Habel 145. Habben, Gralf-Edzard, geb. 13. 6. 1934 Moers/ Nordrhein-Westfalen; B¨uhnenbildner. Ausbildung an der Werkkunstschule in Krefeld u. ´ an der Ecole des Beaux Arts in Toulouse. Seit den 1960er Jahren als B¨uhnenbildner u. a. am Jungen u. am Deutschen Theater G¨ottingen, am Schauspielhaus Frankfurt/Main, an der Freien Volksb¨uhne u. am Schiller-Theater Berlin, am Staatstheater Karlsruhe, am Thalia-Theater Hamburg, bei den Festspielen in Schw¨abisch Hall u. Bad Hersfeld. Seit 1968 kontinuierliche Zus.arbeit mit Roberto Ciulli, mit ihm u. dem Dramaturgen Helmut Sch¨afer 1980 Gr¨undung des „Theaters an der Ruhr“ in M¨ulheim/Ruhr u. bis in die Gegenwart dessen Mitdirektor. Als Gastb¨uhnenbildner u. a. am Staatstheater Kassel. Literatur: Henschel Theaterlex. 299. Habeck, Fritz (Ps. Glenn Gordon) [I,656], gest. 16. 2. 1997 Baden bei Wien. 1947/48 Dramaturg der Renaissanceb¨uhne in Wien, 1949 mit einem „Goethe-Reisestipendium“ in Italien, danach Fortsetzung des Jura-Studiums in Wien, 1950 Dr. iur., 1950/51 Hoteldirektor in Tirol, 1951–53 Mitarbeiter an versch. Zeitungen in Wien, seit 1953 Lektor u. 1968–77 Leiter der ¨ Literatur-Abteilung im Studio Wien des Ost. Rundfunks (ORF), dann freier Schriftsteller. Auff¨uhrungen (Ausw.): Zwei und zwei ist vier, UA 8. 4. 1948 Landestheater Linz; Baisers mit Schlag. Lustspiel, UA 11. 2. 1950 Theater in der Josefstadt Wien; Der Floh und die Jungfrau, UA 18. 3. 1953 Theater am Parkring Wien; Marschall Ney, UA 2. 2. 1954 Stadttheater Klagenfurt. Literatur: DLL 20. Jh. 13,275; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004. Habeck, Michael, geb. 23. 4. 1944 Gr¨onenbach/Bayern, gest. 4. 2. 2011 M¨unchen; Schauspieler und Regisseur. 1963–65 Ausbildung an der Schauspielschule Ruth Zerboni in M¨unchen, 1965–70 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1970– 82 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele, als Gast u. a. bei den Ruhrfestspielen

Habekost Recklinghausen, am Bayerischen Staatsschauspiel u. am M¨unchner Volkstheater, als Schauspieler u. Regisseur am Modernen Theater M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 300. Habekost, Christian (Ps. Chako), geb. 27. 3. 1962 Mannheim; Kabarettist, Musiker und Autor. Studierte Anglistik, Germanistik u. Politische Wissenschaft an den Univ. in Mannheim u. London, trat w¨ahrend des Studiums mit Peter Fr¨ohlich als „Duo-Kabarett Die Vordenker“ auf. L¨angere Aufenthalte in der Karibik (Jamaica, Trinidad u. Tobago, Kuba), 1994 Dr. phil., Kabarettist, Musik-Performer u. Autor, unter dem Ps. einige Zeit auch in der Popmusik-Szene t¨atig. 1994–96 Auftritte beim „Carnival“ in Trinidad u. Tobago als erster weißer Calypso-S¨anger. Ab 1990 mit Solo-Programmen auf Tournee, verbindet in seinen Programmen die Pf¨alzer Mundart mit karibisch-lateinamerikanischen Rhythmen. Autor von Gedichten u. Performance-Texten, u. a. „Dialektisch gsehe. Performance-Texte in Kur/Pf¨alzer MundART“ (2000); „Chako babbelt wie gedruckt“ (2010). Literatur: Kabarett-Lex. 130. Habelitz, Michael, geb. 1953 Helmstedt/Bayern; Schauspieler, Regisseur, B¨uhnenbildner und Videok¨unstler. Gelernter Dekorateur, studierte Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Hannover u. an der Univ. Kassel, gr¨undete 1982 zus. mit anderen K¨unstlern die Performancegruppe „Commedia Futura“ in Hannover, 1992–2005 gemeinsam mit Martina van Boxen K¨unstlerischer u. Technischer Leiter der Theaterwerkstatt Hannover. Als Schauspieler, Regisseur, B¨uhnenbildner u. Videok¨unstler u. a. am Nationaltheater Mannheim, auf Kampnagel Hamburg u. seit 2005 regelm¨aßig am Schauspielhaus Bochum. Habereder, Agnes, geb. 2. 4. 1954 Kelheim an der Donau/Bayern; S¨angerin. 1970–74 Gesangsunterricht bei Karl-Heinz Jarius in Stuttgart, 1974–79 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in M¨unchen bei Marianne Schech u. Raimund Grumbach, Liedgestaltung bei Erik Werba, 1979/80 am Stadttheater Augsburg. Weitere Studien bei Mario Tonelli in Florenz. Seit 1981 Gasts¨angerin u. a. an der Wiener u. M¨unchner Staatsoper, an den Opernh¨ausern in Leipzig, K¨oln, D¨usseldorf u. Paris, st¨andige Gasts¨angerin an der Dresdner Staatsoper u.

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Haberkorn am Opernhaus Z¨urich, 1983–86 bei den Bayreuther Festspielen. 1992 zog sie sich aus privaten Gr¨unden von der B¨uhne zur¨uck. Seither Lieds¨angerin u. Unterrichtst¨atigkeit, seit 2005 k¨unstlerische Arbeit auf ihrem Gest¨ut „Kirchberg“ in Bissingen-Stillnau/Bayern unter dem Motto „Pferde und Musik“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1911. Haberer, Hemmann (auch Henman u. Hermann) [I,657], geb. um 1505 Brugg/Aargau, gest. 1577 (oder sp¨ater?) Zofingen/Aargau. 1522/23 als Student an der Univ. Basel, uber ¨ die n¨achsten Jahre gibt es keine gesicherten Angaben. 1532–58 Schreiber in Lenzburg, 1559– 77 Stiftsschreiber in Zofingen. Verfasser von mindestens zwei Spielen, „Jephta“ [verschollen], UA 29. 4. 1551 Aarau, „Ein gar sch¨on Spyl von dem gl¨oubigen vatter Abraham [...]“ UA 29. 5. 1562 Lenzburg. Literatur: TdS; HLS; M. Banholzer, ~, Landschreiber u. Dramatiker (in: Brugger Neujahrsbl¨atter) 1960. Haberfeld, Susannah, geb. in Z¨urich; S¨angerin. Tochter von Gwyneth Jones, Gesangs- u. Schauspielstudium am Royal Northern College of Music in Manchester u. an der Academie europ´eenne in Aix-en-Provence, wo sie 2001/02 debutierte. Weitere Studien am Schweizerischen Opernstudio in Biel u. Engagement am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. 2003 als Gast am Theater Hof, 2003–05 Mitglied am Stadttheater Bern, als Gast u. a. in Dublin, Luzern u. an der Pocket Opera in Z¨urich. 2007–10 Ensemblemitglied der Oper Halle/Saale. Danach freie S¨angerin, u. a. an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Haberkorn, Elfriede, geb. 1895 Chemnitz, gest. 15. 11. 1973 Bernbach im Schwarzwald; S¨angerin. 1918/19 erstes Engagement am Stadttheater Chemnitz, 1919–30 Mitglied der Staatsoper Dresden, wo sie u. a. in folgenden Urauff¨uhrungen mitwirkte: am 4. 11. 1924 in Richard Strauss’ Oper „Intermezzo“, am 6. 6. 1928 in Strauss’ Oper „Die a¨ gyptische Helena“, am 27. 3. 1926 in Kurt Weills „Der Protagonist“ u. am 8. 1. 1927 in Othmar Schoecks Oper „Penthesilea“. 1930–44 am Staatstheater Karlsruhe. Sie war mit ihrem Kollegen Adolf Schoepflin (1884–1956) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1911.

Haberl Haberl, Benno, geb. 1875 Wien, gest. 21. 5. 1942 Weimar; S¨anger. 1909–32 Ensemblemitglied am Hof- bzw. Nationaltheater Weimar. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1911. Haberland, Karlheinz (Ps. Henryk Roberts), geb. 28. 12. 1924 Bielitz/Schlesien (heute Polen); Intendant und Regisseur. Nach dem 2. Weltkrieg Ausbildung am Konservatorium „Horak“ in Wien, 1946–49 Regieassistent u. 1950–56 Regisseur an der dortigen Volksoper, 1949/50 pers¨onlicher Referent an den St¨adtischen B¨uhnen Graz, 1956–59 Chefdisponent an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1959–63 stellvertretender Intendant der St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, 1963–68 Intendant der Vereinigten B¨uhnen Graz, 1968– 74 stellvertretender Direktor des Opernhauses Frankfurt/Main, 1974–81 Intendant am Salzburger Landestheater, 1981–86 Direktor des „Deutschen Theaters“ in M¨unchen u. 1986–89 Vizedirektor der Wiener Volksoper. Gastregisseur u. a. bei den Seefestspielen in M¨orbisch, bei den Bregenzer u. Salzburger Festspielen. ¨ Literatur: OML. Haberlandt, Fritzi, geb. 6. 6. 1975 Berlin; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. W¨ahrend u. nach ihrer Ausbildung Zus.arbeit mit Robert Wilson, u. a. 1998 am Berliner Ensemble u. 1999 in New York. 1999/2000 Engagement am Schauspiel Hannover, 2000–05 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg, 2005/06 am Deutschen Theater Berlin u. 2006– 08 u. seither als Gast am Maxim-Gorki-Theater Berlin, als Gastschauspielerin auch am Wiener Burgtheater. Literatur: Henschel Theaterlex. 300. Habermehl, Anne, geb. 1981 Heilbronn; Autorin und Regisseurin. Studierte zuerst Germanistik u. Geschichte, 2004–08 Szenisches Schreiben an der Univ. der K¨unste Berlin. In der Spielzeit 2008/09 Stipendiatin des Autorenlabors am D¨usseldorfer Schauspielhaus. Lebt als freie Autorin in Berlin, teilweise als Regisseurin ihrer eigenen St¨ucke. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Letztes Territorium, UA 18. 11. 2008 Thalia-Theater Hamburg; K¨uß mich hinter Karstadt, UA 2. 5. 2009 Theater Chemnitz; Daddy, UA 20. 6. 2009 Bayerisches Staatsschauspiel M¨unchen; Narbengel¨ande, UA 8. 10. 2010 Theater AltenburgGera; Luft aus Stein, UA 17. 1. 2013 Schauspielhaus Wien.

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Habicht Habich, Eduard [I,657], gest. 15. 3. 1960 Berlin. 1910–30 Ensemblemitglied der Hof- bzw. Staatsoper Berlin, wo er u. a. am 20. 10. 1924 in der UA der szenischen Kantate „Die Zwingburg“ von Ernst Kˇrenek mitwirkte u. am 10. 12. 1928 in der UA der Oper „Der singende Teufel“ von Franz Schreker die Rolle des „Peter“ sang. Gasts¨anger u. a. in Genf, Br¨ussel, Buenos Aires, London u. in Amsterdam. 1930–32 an der Oper in Chicago u. 1935–37 Mitglied der Metropolitan Opera New York. 1924–31 bei den Bayreuther Festspielen, 1929 u. 1942 bei den Festspielen in Zoppot. 1944 als Gast in Kassel, sp¨ater Gesangslehrer in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1912. Habich, Matthias, geb. 12. 1. 1940 Danzig/ Polen; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, erste Auftritte am dortigen Deutschen Schauspielhaus, erstes Engagement am Stadttheater Chur, weitere Studien am Conservatoire de l’art dramatique in Paris. 1964/65 in BadenBaden, 1965–67 an den Wuppertaler B¨uhnen, 1967/68 u. 1977–83 am Schauspielhaus Z¨urich. 1968–77 Ensemblemitglied am Basler Theater, daneben 1970/71 an den M¨unchner Kammerspielen u. 1971–76 an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin. 1983–86 Zus.arbeit mit Peter Brook in Paris. Danach Gastschauspieler, u. a. in Berlin an der Freien Volksb¨uhne, am Schillertheater u. am Renaissance-Theater, am Burgtheater Wien, bei den Festspielen in Schwetzingen u. Bad Hersfeld. Literatur: Henschel Theaterlex. 301; TdS. Habich, Sven-Christian, geb. in Hamburg; Schauspieler. Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, erstes Engagement am Stadttheater Luzern, danach Engagements u. a. am Landestheater T¨ubingen, am Theater am Turm in Frankfurt/Main, am Stadttheater Freiburg/Br., am Staatstheater Kassel, am Schauspiel Bonn, am Berliner Ensemble u. am Nationaltheater Mannheim. Seit 1998 Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Habicht, Ilse, geb. 24. 9. 1897 Berlin, gest. nach 1988; S¨angerin. 1920/21 erstes Engagement am Stadttheater Bamberg, 1921–24 am Landestheater Altenburg/Th¨uringen, 1924–28 am Stadttheater Magdeburg u. seit 1926 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1912.

Habietinek Habietinek, Hans, geb. 10. 5. 1906, gest. 4. 2. 1992 Prein an der Rax/Nieder¨osterreich; S¨anger. Erstes Engagement 1942–44 am Landestheater Linz, nach dem 2. Weltkrieg 1946– 50 Ensemblemitglied u. danach als Gast an der Wiener Volksoper, 1947 u. 1955 als Gast am Opernhaus Graz, 1956–59 u. 1961 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1912. Hablowetz, Silvia, geb. in Bad Arolsen/Hessen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule Detmold, Meisterkurse u. a. bei Brigitte Fassbaender u. Thomas Quasthoff, ab 1997 Gastengagements u. a. in M¨unster, Hannover, Berlin u. Wien, an franz¨osischen Opernb¨uhnen u. bei den Festspielen in Aix-en-Provence. 2002/03 Ensemblemitglied am Stadttheater Bielefeld, 2003/04 am Badische Staatstheater Karlsruhe, freie S¨angerin, u. a. 2012/13 an der Oper K¨oln. Hachfeld, Eckart, geb. 9. 10. 1910 M¨orchingen/Lothringen, gest. 5. 11. 1994 Berlin; Autor. Vater von Rainer H. u. Volker Ludwig (Eckart H.). Studierte Rechtswissenschaften an den Univ. in Heidelberg, Leipzig u. Kiel, 1935 Dr. iur. in Marburg. 1946 gr¨undete er in englischer Kriegsgefangenschaft im Camp Sheffield das Lagerkabarett „Das Waschbrettl“. Nach seiner Entlassung (1947) schrieb er 1949–51 Texte f¨ur die Kabaretts „Bonbonniere“ u. „Rendezvous“ in Hamburg, ab 1952 in Berlin Autor u. a. f¨ur den „N¨urnberger Trichter“, 1953 f¨ur das Kabarett im „Rauchfang“, 1953–78 Hausautor am D¨usseldorfer „Kom(m)¨odchen“, gelegentlich Mitarbeiter der Kabaretts „Stachelschweine“, „Die Zwiebel“, 1965–68 am „Reichskabarett“ u. ab 1983 f¨ur das „Institut f¨ur Lebensmut“ in Berlin. Seit 1954 ver¨offentlichte er seine eigene Kolumne „Amadeus geht durchs Land“ in der „Die Welt“ seit 1964 im „Stern“. Er schrieb auch die Liedertexte zu Udo J¨urgens’ Musical „Helden Helden“ u. Chansons. Literatur: Kabarett-Lex. 130. Hachfeld, Rainer, geb. 9. 3. 1939 Ludwigshafen/Rheinland-Pfalz; Karikaturist, B¨uhnenbildner und Autor. Sohn von Eckart H., studierte 1956–1960 Zeichentrickfilm u. B¨uhnenbild an der Meisterschule f¨ur das Kunsthandwerk in Berlin, 1959 B¨uhnenbildassistent am Kom(m)¨odchen in D¨usseldorf. 1960/61 Maler in Paris, 1961–63 B¨uhnenbildner an den Kabaretts „Die Bedienten“ u. „Reichskabarett“ in

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Hacke Berlin, anschließend Filmzeichner, sp¨ater Dramaturg u. Drehbuchautor bei der Ufa-Werbefilm in D¨usseldorf, lebt seit 1966 als Karikaturist in Berlin. Verfasser von Kinderst¨ucken. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Reise nach Pitschepatsch (zus. mit Volker Ludwig) UA 1968 Theater f¨ur Kinder im Reichskabarett Berlin; Stokkerlok und Millipilli. Ein abenteuerliches Puzzlespiel (zus. mit Volker Ludwig, Musik: Birger Heymann) UA 17. 5. 1969 ebd.; Mugnog-Kinder! (Musik: ders.) UA 2. 5. 1970 ebd.; Da wackelt die Wand (zus. mit Uwe Jens Jensen) UA 8. 5. 1972 Theater Oberhausen; Banana (zus. mit Reiner L¨ucker, Musik: Birger Heymann) UA 10. 9. 1976 Grips Theater Berlin; Spaghetti mit Ketchup (Musik: ders.) UA 14. 12. 1979 ebd.; Kannst du zaubern, Opa? (zus. mit Stefan Reisner) UA 20. 2. 1976 ebd.; Eins auf die Fresse, UA 12. 11. 1996 ebd. Hachmann, Anette, geb. 1978 Hannover; Kost¨um- und B¨uhnenbilderin. Studierte B¨uhnen- u. Kost¨umbild an der Akademie der Bildenden K¨unste in Stuttgart bei Martin Zehetgruber u. Modedesign an der Fachhochschule f¨ur Gestaltung in Pforzheim. 2008 am Theater des Regisseurs u. Schauspielers Tim Robbins in Los Angeles. Freie Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin, u. a. am Staatstheater Stuttgart, an den M¨unchner Kammerspielen, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, am Schauspiel Hannover u. Chemnitz, am Luzerner Theater. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit Ren´e Pollesch u. Christian Brey. Hackbarth, Hilde, geb. 1904, gest. 7. 6. 1943 W¨urzburg; S¨angerin. 1926 Debut am Stadttheater Cottbus, anschließend u. a. an den Theatern in Harburg u. Halberstadt, 1938–40 Mitglied am Stadttheater W¨urzburg, danach Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1913. Hackbarth, Maria-Elena, geb. 1981 Koblenz; Regisseurin. Assistentin an den Theatern in Koblenz, Mainz u. Bern. 2004–09 als Regisseurin u. Theaterp¨adagogin am Theater Baden-Baden, dann freie Regisseurin u. a. in Oldenburg, Bremerhaven u. weiterhin in Baden-Baden. Hacke, Ernst-Max [I,658], gest. 30. 11. 1999 Bayreuth. Betrieb sp¨ater ein Fachantiquariat in Kemnath-Stadt/Oberpfalz. Mit seinem Partner Erich Ebermayer schrieb er u. a. Filmdrehb¨ucher. Literatur: DLL 20. Jh. 13,300.

Hacker Hacker, Dieter, geb. 4. 8. 1942 Augsburg; Maler, B¨uhnenbildner und Regisseur. 1960– 65 Studium an der Akademie der Bildenden K¨unste in M¨unchen in der Klasse von Ernst Geitlinger, ab 1961 entwickelte H. interaktive Spielobjekte, in den 70er Jahren politische u. sozialkritische Installationen, Anfang der 80er Jahre wandte er sich der (neuen gegenst¨andlichen) Malerei zu. 1977–80 Ausstattung mehrerer TV-Filme. Seit 1986 B¨uhnen- u. Kost¨umbildner in Zus.arbeit u. a. mit den Regisseuren Luc Bondy, Frank Patrick Steckel u. Herbert K¨onig an der Schaub¨uhne Berlin, am Schauspielhaus Bochum (dort auch als Regisseur), am Schauspielhaus D¨usseldorf u. am Wiener Burgtheater. 1990–2007 Professor f¨ur Malerei an der Univ. der K¨unste Berlin. Zahlreiche Einzel- u. Gruppenausstellungen. Literatur: Henschel Theaterlex. 301; ~: Theater. Museum Bochum [...], 1993; B¨uhnenbild heute, B¨uhnenbild der Zukunft [...]. Eine Ausstellung des Zentrums f¨ur Kunst u. Medientechnologie Karlsruhe (hg. H. Klotz) 1993; ~, der rechte Winkel in mir. Katalog zur Ausstellung [...] des Museums f¨ur Konkrete Kunst Ingolstadt [...] (hg. T. Hoffmann) 2007. Hacker, Gustl (Gustav), geb. 13. 12. 1913 Hammer/B¨ohmen; S¨anger und Regisseur. 1932–34 Gesangsunterricht bei Ria Wartusch u. Otto Macher in Teplitz-Sch¨onau, 1935 bei Andreas B¨ohm in Aussig an der Elbe. 1933 erste Auftritte am Stadttheater Teplitz-Sch¨onau, 1933– 35 erstes Engagement am Stadttheater Aussig, 1935 in Luxemburg, 1937/38 am Stadttheater Leitmeritz u. 1940–44 am Stadttheater Br¨ux. 1944–46 Soldat u. Kriegsgefangenschaft. 1946– 50 am Stadttheater Braunschweig, 1950/51 am Stadttheater L¨uneburg, 1951–53 am Stadttheater L¨ubeck, 1953–57 Ensemblemitglied am Stadttheater Mainz u. 1957–63 als S¨anger u. Regisseur Mitglied am Stadttheater Pforzheim. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1913. Hacker, Norman, geb. 18. 8. 1962 Enns/ Ober¨ost.; Schauspieler, Kabarettist und Regisseur. 1982–84 Ausbildung am Franz-SchubertKonservatorium in Wien, 1984–86 am Ensembletheater am Petersplatz in Wien, 1986– 2000 Engagement am Schauspielhaus Graz sowie 1987–2000 auch als Kabarettist u. Regisseur am „Kabarett in der Galerie Moser“, 2000– 09 Ensemblemitglied des Thalia-Theaters Hamburg, danach u. a. als Gast am Deutschen Theater Berlin u. am Theater in der Josefstadt Wien.

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Hackl Seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Residenztheater M¨unchen. 2001 spielte er bei den Bad Hersfelder, 2003 u. 2006 bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 301. Hackethal, Joachim, geb. 7. 11. 1924 Gotha/Th¨uringen, gest. 26. 1. 2003 M¨unchen; Schauspieler und Kabarettist. Studierte Volkswirtschaft u. Philos. an den Univ. in Jena u. Kiel, 1947 Mitgr¨under, Autor, Darsteller u. Leiter (bis zu dessen Ende 1961) des Kabaretts „Die Amnestierten“ in Kiel, danach Autor f¨ur Kabaretts, 1961/62 f¨ur das „(Kleine) Renitenztheater“ in Stuttgart, 1963–66 f¨ur „Die Zwiebel“ in M¨unchen, 1966–69 f¨ur die „M¨unchner Lachund Schießgesellschaft“ u. zuletzt f¨ur die K¨olner „Machtw¨achter“. Literatur: DLL 20. Jh. 13,308; Kabarett-Lex. 131. Hackhausen, Katharina, geb. 5. 7. 1985 K¨oln; Schauspielerin. 2000–06 Ausbildung an der Comedia Schauspielschule K¨oln u. 2006–10 an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Schauspiel in Frankfurt/Main, ab der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied an den M¨unchner Kammerspielen. Hackl, Franziska, geb. 13. 2. 1983 Wien; Schauspielerin. Tochter von Karlheinz H. u. Brigitta Furgler, 2002–06 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 2006–08 Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz, danach u. a. an den Hamburger Kammerspielen, am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin, am Landestheater Nieder¨osterreich St. P¨olten, in Wien am „Theater in der Drachengasse“ u. am Schauspielhaus. Hackl, Heidi, geb. 1965; Kost¨umbildnerin. Besuchte 1979–82 die Fachschule f¨ur Angewandte Malerei in Innsbruck, anschließend studierte sie Kost¨um- und B¨uhnenbildentwurf am Mozarteum in Salzburg. 1986–88 Kost¨umbildnerin f¨ur freie Theatergruppen in Berlin, 1988–91 Kost¨umassistentin an der Freien Volksb¨uhne ebd., seit 1992 freie Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Stuttgart, am Hans-Otto-Theater Potsdam, am Thalia-Theater Hamburg, an der Volksb¨uhne u. am Deutschen Theater Berlin, am Burgtheater Wien, am M¨unchner Residenztheater, am

Hackl Opernhaus Z¨urich, an der Staatsoper Berlin, am Theater an der Wien u. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Seit 2000 auch Kreativdirektorin des B¨uros f¨ur Kommunikation u. Gestaltung „Circus“ u. ab 2002 zus. mit dem Komponisten, Kulturschaffenden u. Co-intendant der Tiroler Festspiele Erl, Andreas Schett, Chefredakteurin der Kulturzeitschrift „Quart Heft f¨ur Kultur Tirol“. Hackl, Karlheinz, geb. 16. 5. 1949 Wien; Schauspieler und Regisseur. Nach einem abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaft Schauspielunterricht u. a. bei Fritz Muliar. 1972/73 erstes Engagement am Theater der Courage, danach mit einem St¨uckvertrag am Theater in der Josefstadt, 1974–76 am Volkstheater, 1976–78 am Thalia-Theater Hamburg, seit 1978 als Schauspieler u. Regisseur Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, als Schauspieler bei den Salzburger Festspielen u. in Musical-Rollen an der Wiener Volksoper. Wegen einer schweren Erkrankung konnte er 2003–05 nicht auftreten. Seit 2005 tritt er vermehrt als Kabarettist oder mit eigenen Programmen auf. Seine erste Ehefrau war die Schauspielerin Brigitta Furgler, seit 1997 ist er mit der Schauspielerin Maria K¨ostlinger verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 302. Hacks, Peter (Ps. Ulf Baumann, Marcel Breslauer, Johann Andres Cramer [Craemer, Kramer], Anselm Didak, Ernst Eylt, Salmon Fink, Konrad Fobisch, Molly Julek, Saul O’Hara, Pasiphae, [Kurt-]Philipp Senger, Bogumil Schmid[t]), geb. 21. 3. 1928 Breslau/Niederschlesien (heute Polen), gest. 28. 8. 2003 bei Groß Machnow (Ortsteil von Rangsdorf)/Brandenburg; Autor. In der Endphase des 2. Weltkrieges kurzzeitig in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Im M¨arz 1946 Matura in Wuppertal, ubersiedelte mit seiner Familie nach ¨ Dachau, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie u. Soziologie an der Univ. M¨unchen, 1951 Dr. phil., 1951–55 Schriftsteller in M¨unchen, Mitarbeiter am Rundfunk, Auftritte mit eigenen Texten in Kabaretts u. er¨ ste Arbeiten f¨ur die B¨uhne. 1955 Ubersiedlung nach Ost-Berlin, zun¨achst Mitarbeiter am Berliner Ensemble, 1960–63 als Dramaturg u. Hausautor am Deutschen Theater Berlin. Lebte danach als freier Schriftsteller in Berlin u. seit Mitte der 1970er Jahre in den Sommermonaten auf seinem Landhaus „Fenne“ bei Groß-Machnow. Neben zahlreichen B¨uhnenst¨ucken schrieb er

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Hacks Gedichte, H¨orspiele u. theoretische Schriften, u. a. „Versuch u¨ ber das Theaterst¨uck von morgen“, 1960, „Das Poetische. Ans¨atze zu einer postrevolution¨aren Dramaturgie“, 1972. Teilweise Zus.arbeit mit seiner Gattin, der Schriftstellerin Anna Elisabeth Wiede (1928–2009). – 2007 Gr¨undung der P.-H.-Gesellschaft e. V., die seit 2008 j¨ahrlich eine wissenschaftliche P.-H.Tagung abh¨alt u. die Beitr¨age publiziert. Seit 2007 erscheint die Zeitschrift „Argos. Mitteilungen zu Leben, Werk und Nachwelt des Dichters P. H. (1928–2003)“. Die P.- H. Gesellschaft betreibt zus. mit Cox Habbema als Intendantin, dem Eulenspiegel Verlag u. dem Aurora Verlag eine eigene B¨uhne „Habbema“ am Prenzlauer Berg in Berlin. Ausgaben (Ausw.): Werke, 15 Bde., 2003. – Theaterst¨ucke, 1957; F¨unf St¨ucke, 1965; Vier Kom¨odien, 1971; Ausgew¨ahlte Dramen, 3 Bde., 1972, 1976 u. 1981; Die sp¨aten St¨ucke, 2 Bde., 1999. Briefsammlungen: R. M. Schernikau, „Dann h¨atten wir noch eine Chance“. Briefwechsel mit P. H. Texte aus dem Nachlaß (Vorwort: R. Bohn) 1992; A. M¨uller sen., P. H., „Nur daß wir ein bischen kl¨arer sind.“ Der Briefwechsel 1989 und 1990 (hg. von den Korrespondenten) 2002; P. H., Heinar Kipphardt, Du tust mir wirklich fehlen. Der Briefwechsel (hg. U. Naumann) 2004; Verehrter Kollege. Briefe an Schriftsteller (ausgew., hg. u. mit einem Nachwort von R. Kirsch) 2006; G. Fischborn, P. H., Fr¨ohliche Resignation. Interviews, Briefe, Aufs¨atze, Texte, 2007; P. H., Hans Heinz ¨ Holz, Nun habe ich Ihnen doch zu einem Arger verholfen. Briefe, Texte, Erinnerungen (hg. A. Sch¨olzel) 2007; Der Briefwechsel zwischen P. H. u. Andr´e Thiele 1997–2003 (hg. F. Bartels) 2012; P. H. schreibt an „Mamama“. Der Familienbriefwechsel 1945–1999 (hg. G. Nicke) 2013. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Er¨offnung des indischen Zeitalters. Schauspiel, UA 17. 3. 1955 Kammerspiele M¨unchen – 2. Fassung u. d. T.: Columbus oder Die Weltidee zu Schiffe, nicht aufgef¨uhrt [1970 f¨ur die Ruhrfestspiele geplant]; J. M. Synge, Der Held der westlichen Welt. St¨uck in 3 Akten (aus dem Englischen uber¨ tragen zus. mit Anna Elisabeth Wiede) UA 11. 5. 1956 Theater am Schiffbauerdamm Berlin; Die Schlacht bei Lobositz. Kom¨odie in 3 Akten, UA 1. 12. 1956 Deutsches Theater Berlin; Der M¨uller von Sanssouci. Ein b¨urgerliches Lustspiel, UA 5. 3. 1958 ebd.; Die Kinderm¨orderin. Ein Lust- und Trauerspiel (nach H. L. Wagner) UA 6. 5. 1959 B¨uhnen Wuppertal – 2. Fassung,

Hacks UA 5. 5. 1968 Stadttheater Pforzheim; Die blaue Akte. Drama (B¨uhnen-Bearbeitung der Novelle „Der blaue Aktendeckel“ von Friedrich Karl Kaul) UA 1960 Quedlinburg; Die Trickbetr¨ugerin und andere merkw¨urdige Begebenheiten. 3 Einakter: I Die Trickbetr¨ugerin, II Ein Schwabenstreich [auch u. d. T.: Die Russen kommen], III Der patriotische Pastor, UA 3. 10. 1959 Deutsches Theater Berlin; Die Sorgen und die Macht. Historie, [UA] Probeauff¨uhrung 1959 Deutsches Theater Berlin – UA [der 2. Fassung] 15. 5. 1960 Theater der Bergarbeiter Senftenberg – UA [der 3. Fassung] 2. 10. 1962 Deutsches Theater Berlin – Auff¨uhrung (mit dem Titelzusatz: Ein St¨uck uber die Zukunft von ¨ gestern nach P. H.) 4. 9. 2010 Deutsches Theater Berlin; Heiraten ist immer ein Risiko (auch u. d. T.: Inspektor Campbells letzter Fall) (von Saul O’Hara [= P. H.], fiktiver englischer Titel „Risky Marriage“). Kom¨odie in einem Vorspiel und 3 Akten, UA 4. 7. 1962 Kleines Theater Bad Godesberg – als Oper u. d. T.: Noch einen L¨offel Gift, Liebling? Komische Kriminaloper in einem Vorspiel und 3 Akten (Musik: Siegfried Matthus) UA 16. 4. 1972 Komische Oper Berlin; Der Frieden. Kom¨odie (nach Aristophanes) UA 14. 10. 1962 Deutsches Theater Berlin; Die sch¨one Helena. Operette f¨ur Schauspieler (nach Meilhac und H´alevy) UA 6. 11. 1964 ebd.; Polly oder Die Bataille am Bluewater Creek. Kom¨odie (nach Johan Gay) UA 19. 6. 1965 Landestheater Halle/Saale; Moritz Tassow. Kom¨odie, UA 5. 10. 1965 Volksb¨uhne Berlin; Die Geschichte eines alten Wittibers im Jahre 1637. Schauspiel, UA 1966 Studiob¨uhne der Universit¨at M¨unchen; Der Schuhu und die fliegende Prinzessin (Musik: Hans-Dieter Hosalla) UA 29. 4. 1966 Bat-Studiotheater Berlin – als Oper (Musik: Udo Zimmermann) UA 30. 12. 1976 Staatsoper Dresden; Das Volksbuch vom Herzog Ernst oder Der Held und sein Gefolge. St¨uck in einem Vorspiel und 3 Abteilungen, UA 21. 5. 1967 Nationaltheater Mannheim; Kasimir der Kinderdieb. Eine p¨adagogische Farce in 3 Akten, UA 10. 6. 1967 St¨adtische B¨uhnen Dortmund; Der Mann, der bei Schirocco kam, UA 1967 Altenburg; Amphitryon. Kom¨odie in 3 Akten, UA 17. 2. 1968 Deutsches Theater G¨ottingen; Margarete in Aix. Kom¨odie in 5 Aufz¨ugen, UA 23. 9. 1969 Theater Basel; Omphale. Kom¨odie, UA 7. 3. 1970 St¨adtische B¨uhnen Frankfurt/Main – als Oper (Musik: Siegfried Matthus) UA 7. 9. 1976 Nationaltheater Weimar; W. Shakespeare, K¨onig Heinrich IV. (bearbeitet u. teilweise neu u¨ bersetzt) UA 8. 10.

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Hacks 1970 Schiller-Theater Berlin; Hacks als solcher [Balladen, Lieder, Gedichte, Texte] UA 19. 3. 1972 Deutsches Theater G¨ottingen; Adam und Eva. Kom¨odie in einem Vorspiel und 3 Akten, UA 23. 9. 1973 Staatsschauspiel Dresden; Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern (nach Johann Wolfgang von Goethe) UA 11. 10. 1975 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin – als Oper (Musik: Julian Klein, Tatjana Komarova, Markus Schmitt, Stefan Stoll u. Sabine W¨usthoff) UA 20. 7. 1996 Kammeroper Schloß Rheinsberg; Rosie tr¨aumt. Legende in 5 Aufz¨ugen (nach Hroswith von Gandersheim) UA 19. 12. 1975 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Prexaspes. Schauspiel in 5 Aufz¨ugen, UA 19. 2. 1976 Staatsschauspiel Dresden; Ein Gespr¨ach im Hause Stein u¨ ber den abwesenden Herrn von Goethe. Schauspiel, UA 20. 3. 1976 ebd.; Armer Ritter. Ein Kinderm¨archen in 5 Akten, UA 27. 10. 1978 Deutsches Theater G¨ottingen; Die Fische, UA 24. 11. 1978 ebd.; Senecas Tod. Schauspiel in 3 Akten, UA 27. 9. 1980 Deutsches Theater Berlin – zeitgleich Staatsschauspiel Dresden; Die V¨ogel. Schauspiel in 2 Akten (nach Aristophanes) UA 3. 6. 1981 Staatsschauspiel Dresden; Das musikalische Nashorn. Kinderoper (Musik: Herbert Gadsch) UA 18. 5. 1982 Theater im Palast Berlin; Pandora. Drama (nach Johann Wolfgang von Goethe) UA 7. 10. 1982 Deutsches Theater G¨ottingen; Musen. 4 Auftritte, UA 17. 9. 1983 B¨uhnen der Stadt Magdeburg; Barby. Lustspiel in 3 Akten (zus. mit Rudi Strahl) UA 1. 10. 1983 Neues Theater Halle/ Saale; Die Kinder. Ein Kinderm¨archen in 3 Akten, UA 12. 2. 1984 Theater Greifswald; Die Binsen. Romantische Kom¨odie in 5 Aufz¨ugen, UA 11. 11. 1985 Theater im Palast Berlin; Maries Baby. Ein Kinderm¨archen in 2 Aufz¨ugen, UA 23. 10. 1987 B¨uhnen der Stadt Nordhausen; Fredegunde. Schauspiel in 5 Akten, UA 21. 1. 1989 Staatstheater Braunschweig; Fafner, die Bisam-Maus. Lustspiel in 3 Akten, UA 28. 5. 1992 Vereinigte St¨adtische B¨uhnen KrefeldM¨onchengladbach; Der Geldgott. Kom¨odie in 3 Akten (nach Aristophanes) UA 25. 9. 1993 Theater Greifswald; Die H¨oflichkeit des Genies. Ein Dramolett, UA 15. 7. 1994 Piccolotheater Hamburg; Genovefa. Schauspiel in 5 Akten, UA 7. 1. 1995 St¨adtisches Theater Chemnitz; Da Capo. Der Schauspieldirkektor. Komische Oper in 2 Teilen (Musik: W. A. Mozart) UA 28. 7. 1995 Schloßfestspiele Heidelberg; Orpheus in der Unterwelt. Operette f¨ur Schauspieler in 3 Akten und einem Nachspiel (nach Calzabigi, Cr´emieux und Hal´evy, Musik: Jac-

Hacks ques Offenbach) UA 11. 9. 1998 Kulturpalast Bitterfeld: Der Bischof von China. Dramolett, UA 26. 3. 2004 Theater Waidspeicher (Puppentheater) Erfurt; Tatarenschlacht. Schauspiel in 5 Akten (nach Ladislaus Oserow) UA 13. 1. 2005 Theater Erlangen; Jona. Trauerspiel in 5 Akten, UA 6. 11. 2009 Schauspiel Wuppertal; Der Maler des K¨onigs. Kom¨odie in einem Vorspiel und 3 Akten, UA 11. 12. 2010 Theater Meiningen. Nicht aufgef¨uhrt [bis 2013]: Der falsche Zar. Schauspiel in 5 Akten (nach Alexander Sumarokow); Bojarenschlacht. Schauspiel (nach Jakob Knaschnin); Numa. Kom¨odie in 5 Auz¨ugen; Das Hemd der K¨onigin, auf Wunsch gek¨urzt. Drei Dramoletts. I Der Parteitag, II Phraates, III Berliner Novelle. Literatur: Henschel Theaterlex. 303; Rischbieter 572; LThInt 360; KLG; DLL 20. Jh. 13,317; H. Laube, ~, 1972; C. Trilse, Das Gesamtwerk von ~. Eine Untersuchung der Poetik, des Genres u. der Traditionsbeziehungen sowie seiner Stellung in der sozialistischen Gegenwartsliteratur der DDR, 2 Bde. (Diss. Greifswald) 1978; ders., Das Werk des ~, 1980 (Neudruck u. d. T.: ~. Leben u. Werk, 1980); A. J¨ager, Der Dramatiker ~. Vom Produktionsst¨uck zur Klassizit¨at (Diss. Marburg) 1986; M. Mitchell, ~. Theatre for a Socialist Society, Glasgow 1990; In den Tr¨ummern ohne Gnade. FS f¨ur ~ zum 75. Geb.tag (hg. A. Thiele) 2003; V. Huber, Mein Theaterbuch. Essays zu Dichtern u. Komponisten, Themen u. Szenarien, 2006; H. Urbahn de Jauregui, Zwischen den St¨uhlen. Der Dichter ~, 2006; E. Schmidt, ‚Der Schuhu und die fliegende Prinzessin‘ von Udo Zimmermann. Ein Werkstattbericht [...] (in: M¨archenoper. Ein europ¨aisches Ph¨anomen, hg. M. Herrmann) 2007; H. Urbahn de Jauregui, Der verschleppte Dichter. Zu ~ (in: Weiterschreiben. Zur DDR-Literatur nach dem Ende der DDR, hg. H. Helbig) 2007; G. Nickel, Zur anhaltenden Abwesenheit von ~’ St¨ucken in den Spielpl¨anen der dt. Theater (in: Argos 1) 2007; H. Urbahn de Jauregui, ~ u. die Wende (ebd.); M. Mose¨ bach, Uber die Vorteile des Einfrierens. Warum nimmt man ~ u¨ bel, daß er von seinem Stalinismus niemals abgefallen ist? (ebd.); U. Baum, ¨ Uber ~’ „russische“ St¨ucke (in: Argos 2) 2008; A. Lose, „Meine begangenen Missetaten.“ ~’ Agitprop-Arbeiten der 50er u. 60er Jahre (in: Argos 3) 2008; J. Bisky, Also ist die L¨osung nicht die L¨osung. Staatsk¨unstler ohne Staat. Lange hat der sozialistische Klassiker ~ ein UlbrichtDrama geplant (ebd.); F.-J. Payrhuber, „Das Kind ist der poetische Mensch“. Zu den M¨archendra-

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Hacks men von ~ (in: Kinder – Lesen – Literatur [...], hg. M. Plath u. G. Mannhaupt) 2008; R. Weber, ~-Bibliographie. Verzeichnis aller Schriften von u. zu ~ 1948 bis 2007, 2008; Staats-Kunst. Der Dramatiker ~ (hg. K. K¨ohler) 2009; J. Decker, Ein machtvolles Gespenst. ~’ Trauerspiel ‚Jona‘ (in: Argos 5) 2009; A. Lose, ~-Vertonungen. Verzeichnis der Vertonungen lyrischer Werke von 1949 bis 2008 [...] 2009; W. G. Schmidt, „Alle Kunstwerke sind Golems“. Organisation u. Hypertrophie der „totalen Dialektik“ bei ~ (in: Internationales Archiv f¨ur Sozialgeschichte der deutschen Literatur 34/1) 2009; H. Urbahn de Jauregui, Die Ausnahmestellung des Dramatikers ~ (in: Cahiers d’´etudes germaniques 58) Aix-enProvence 2010; dies., „Komm, sehr Fremde ...“. Das Frauenbild im Werk ~s (in: Argos 6) 2010; Ch. Krause, „Wir brauchen unsere 11. Sinfonie“. Kongruenzen u. Widerspr¨uche zwischen ~ u. der SED-Kulturpolitik in der Entstehung des Dramas ‚Die Sorgen und die Macht‘ (ebd.); St. Wolle, Die Schaub¨uhne als ideologische Anstalt. Vorgeschichte, Auff¨uhrung u. Verbot der Kom¨odie ‚Die Sorgen und die Macht‘ von ~ (ebd.); Gute Leute sind uberall gut. ~ u. Brecht ¨ (hg. K. K¨ohler) 2010; F. Bartels, Leistung u. Demokratie. Genie u. Gesellschaft im Werk von ~, 2010; C. Kraft, Haltung. Zwischen Wirklichkeit u. Utopie. Die Inszenierung von ‚Die Sorgen und die Macht. Ein St¨uck u¨ ber die Zukunft von gestern nach P. H.‘ am Deutschen Theater zu Berlin (in: Klassik, hg. H. H. Holz u. D. Losurdo) Neapel 2010; D. P¨ullmann, ‚Senecas Tod‘. Bei ~ u. Heiner M¨uller (in: Argos 7) 2010; Salpeter im Haus. ~ u. die Romantik (hg. K. K¨ohler) 2011; B. Grubner, „Kunst ist vorgestellte Praxis.“ ~’ ‚Pandora‘ vor dem Hintergrund des „Traditionsdisputs“ der 1970er Jahre in der DDR (in: Das Drama nach dem Drama [...], hg. A. Pelka, St. Tigges) 2011; B. Leistner, In Sachen ~. Studien u. Kritiken aus zwei Jahrzehnten, 2011; M. Mandelartz, Postscriptum vom Ende der Geschichte. Noch einmal zu ~’ ‚Pandora‘ (in: M. M., Goethe, Kleist: Literatur, Politik u. Wissenschaft um 1800) 2011; ders., Jenseits u. diesseits der Polarit¨at. ‚Pandora‘ von Goethe u. ~ (ebd.); G. Nickel, Wieviel Vergangenheit vertr¨agt die Zukunft? Zum Umgang mit der NS-Zeit in den Werken Bertolt Brechts, Carl Zuckmayers u. ~’ (in: Wendezeiten. Historische Z¨asuren in Drama u. Film, hg. A. Gall) 2011; R. Weber, Eine S¨aule. ~, G¨unther Fleckenstein u. das Deutsche Theater in G¨ottingen (in: Argos 8) 2011; K. Werner, Heitere Renitenz. Goethe, ~ u. das „D¨orfchen“ DDR. Klassik-

Hadamowsky Rezeption als spezifischer Geist-Macht-Diskurs (in: K. W., Schriftsteller u. Gesellschaft [...]) 2011; G. Fischborn, ~ u. Heiner M¨uller. EssayCollage, 2012; Heitere Spiele uber den Ausgang ¨ der Geschichte. ~ u. die Kom¨odie im Kalten Krieg (hg. A. J¨ager u. K. K¨ohler) 2012; Dokumente zur Entstehungs- u. Wirkungsgeschichte von ~’ ‚Moritz Tassow‘ (zus. getragen, eingeleitet u. kommentiert von G. Nickel u. R. Weber) (in: Argos 9) 2012; R. Charbon, Plundersweilern hinter der Mauer. ~ bearbeitet Goethe (in: Figurationen des Grotesken in Goethes Werken, hg. E. A. Kunz, D. M¨uller, M. Winkler) 2012; „... und nehmt das Gegenteil“. Gesellschaftsutopien bei ~ [...] (hg. K. K¨ohler) 2013. Hadamowsky, Franz [I,659], gest. 9. 1. 1995 (nicht 1994) Wien. 1954–66 Direktor der Thea¨ Nationalbibliothek. tersammlung der Ost. Literatur: DLL 20. Jh. 13,343; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004.

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H¨aberli geschriebenen St¨uckes „Indien“ statt (1993 als Film, Regie: Paul Harather), H. u. Dorfer spielten jeweils auch de beiden Hauptrollen. Literatur: Kabarett-Lex. 131; I. Fink, Von ¨ Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, von A bis Zugabe, 2000. Hadrabov´a, Eva, geb. 12. 1. 1902 Luˇzn´a bei Rakonitz/M¨ahren, gest. 13. 2. 1973 Wien; S¨angerin. 1919–24 Ausbildung an den Konservatorien in Prag u. Wien, 1922 Debut in M¨ahrisch-Ostrau, dann in Olm¨utz u. 1926/27 in Preßburg, ab 1928 an der Wiener Staatsoper, 1930–36 deren Mitglied, ab 1931 auch bei den Salzburger Festspielen. 1936/37 in Prag engagiert, 1938–40 in Graz u. 1940–44 in N¨urnberg. Gasts¨angerin in London u. den USA. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1916; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994.

Hadank, G¨unther [I,659], gest. 23. 8. 1973 Berlin. 1944 B¨uhnenvorstand am Deutschen Theater Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg spielte er in einigen Filmen. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007.

Hadziahmetovic, Jasmina, geb. in Sarajevo; Regisseurin. Kam 1992 nach Dtl., studierte nach der Matura Rechtswissenschaften u. arbeitete als Spielleiterin u. Regieassistentin am Staatstheater Kassel, wo sie auch erstmal Regie f¨uhrte. 2003 in denselben Funktionen an der Staatsoper Stuttgart u. ab 2004 an der Komischen Oper Berlin, wo sie auch Regie f¨uhrt. Gastinszenierungen u. a. am Stadttheater Konstanz u. an der Oper Halle/Saale.

Haddock (auch Jerome-H.), Marcus, geb. 19. 5. 1957 Fort Worth/Texas; S¨anger. Sohn eines Baptistenpredigers, studierte Medizin, Gesangsausbildung an der Boston Univ. bei Phyllis Curtin, bis 1988 an amerikanischen Opernh¨ausern. Ab 1988 in Europa, zuerst an der Oper in Bordeaux, 1988–90 Engagement am Stadttheater Aachen u. seit 1990 Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Internationale Gastspielt¨atigkeit. 2009 mußte er aus gesundheitlichen Gr¨unden seine B¨uhnenkarriere aufgeben. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1914.

Hadˇzic, Bahrija (eigentl. Bahrija Nuri-Hadˇzic, auch Bachria Nuri), geb. 4. 3. 1904 Sarajevo, gest. 22. 10. 1993 Belgrad; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Belgrad bei Ivanka Milojevic u. in Wien bei Theo Lierhammer. 1928–31 erstes Engagement am Stadttheater Bern u. 1931–60 Mitglied am Nationaltheater Belgrad. 1935–38 st¨andige Gasts¨angerin an der Wiener Volksoper u. wiederholt am Opernhaus Z¨urich, wo sie u. a. am 2. 6. 1937 in der UA der Oper „Lulu“ von Alban Berg die Titelpartie sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1017; TdS.

Hader, Josef, geb. 18. 2. 1962 Waldhausen/ Ober¨osterreich; Kabarettist und Autor. Studierte einige Semester Geschichte u. Germanistik an der Univ. Wien, gr¨undete 1981 die Kabarettgruppe „Die Heiterdenker“, 1982 Auftritt mit seinem ersten Solo-Programm. Ab 1992 mit eigenen Programmen auf Tourneen, auch Filmschauspieler u. Drehbuch-Mitarbeiter. 1991 fand in Wien am Theater „Die Kulisse“ die UA seines zus. mit Alfred Dorfer

H¨aberli, Urs, geb. 11. 11. 1960 Bern; Regisseur und Intendant. 1980–83 Schauspielausbildung in Bern, zun¨achst Regieassistent am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, an den St¨adtischen B¨uhnen Regensburg u. an der Oper Frankfurt/Main, wo er erstmals inszenierte. 1991– 2000 freier Regisseur vorwiegend f¨ur das Musiktheater (Oper, Operette u. Musical). 2000–02 pers¨onlicher Referent der Intendantin, Regisseur u. Chefdisponent am Theater Regensburg,

Haecker seit 2002 als Betriebs- u. Operndirektor sowie stellvertretender Intendant u. seit der Spielzeit 2012/13 Intendant am Pfalztheater Kaiserslautern. Haecker, Hans Joachim [I,659], gest. 20. 2. 1994 Hannover. 1948–55 Lehrer in Wilhelmshaven u. anschließend bis zu seiner Pensionierung (1972) Lehrer in Hannover. Auff¨uhrungen: Tod des Odysseus, UA 1949 Braunschweig; David vor Saul. Schauspiel, UA 22. 3. 1951 St¨adtische B¨uhnen Wuppertal; ¨ der Lampen. Trag¨odie, UA 2. 5. Das Ol 1953 M¨unchen; Nicht im Hause ... nicht auf der Straße. Schauspiel, UA 16. 5. 1953 Landesb¨uhne Niedersachsen-Nord Wilhelmshaven; Dreht euch nicht um, UA 29. 4. 1961 Schauspielhaus (Kammerspiele) Bochum; Gedenktag (Das Dokument), UA 1. 3. 1962 Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin; Der Brieftr¨ager kommt, UA 31. 3. 1962 Schloßtheater Celle. Literatur: DLL 20. Jh. 13,359. H¨ackermann, Hans, geb. 3. 3. 1930 Pirna/ Sachsen, gest. 16. 9. 1995 Ritzerau/SchleswigHolstein; Schauspieler, Regisseur, Oberspielleiter und Intendant. Ausbildung bei Claus Clausen in Freiburg/Br., 1951 Debut u. erstes Engagement bis 1954 an den B¨uhnen der Hansestadt L¨ubeck, 1954–58 am Stadttheater Bremerhaven, 1958–63 als Schauspieler u. Regisseur am Staatstheater Kassel, 1963–69 am Schauspielhaus Bochum, 1969–72 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. 1972/73 als Schauspieler u. Regisseur am Badischen Staatstheater Karlsruhe. 1973–75 Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Osnabr¨uck, 1975–85 als Schauspieler, Schauspieldirektor u. stellvertretender GI am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in Schleswig u. 1985–93 GI des Oldenburgischen Staatstheaters, an dem er auch als Regisseur t¨atig war u. die Oldenburger Internationalen Ballett-Tage begr¨undete. Haefelin, Trude, geb. 1. 7. 1914 Passau, gest. 3. 10. 2008 Bruckm¨uhl/Oberbayern; Schauspielerin. Ausbildung an der St¨adtischen Schauspielschule in M¨unchen, 1930 Debut am dortigen Schauspielhaus, dann an Berliner B¨uhnen, u. a. am Rose-Theater, am Theater am Nollendorfplatz, am Deutschen Theater u. am SchillerTheater. Nach dem 2. Weltkrieg am M¨unchner Volkstheater.

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H¨ahndel Haefliger, Ernst, geb. 6. 7. 1919 Davos/ Graub¨unden, gest. 17. 3. 2007 ebd.; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Z¨urich, Gesangsunterricht bei Leni Haefely ebd., Julius Patzak in Wien u. Fernando Carpi in Prag u. Genf. 1942 Debut als Konzerts¨anger, 1943– 52 erstes Engagement am Opernhaus Z¨urich, 1952–74 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin u. 1959–67 auch Mitglied der Hamburger Staatsoper. Er sang in mehreren Erst- u. Urauff¨uhrungen, u. a. am 9. 8. 1949 bei den Salzburger Festspielen in der UA der Oper „Antigonae“ von Carl Orff die Rolle des Tiresias, am 4. 2. 1966 an der Staatsoper Hamburg in der UA der Oper „Zwischenf¨alle bei einer Notlandung“ von Boris Blacher u. vom selben Komponisten am 25. 9. 1969 an der Deutschen Oper Berlin in der UA der Oper „200 000 Taler“ die Rolle des „Motel“. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1917; TdS; HLS; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. H¨afner, Michael, geb. 14. 10. 1959, gest. 3. 1. 2005 M¨unchen (Freitod); Schauspieler und S¨anger. Ausbildung an der International School of Percussion in M¨unchen, Engagement am Landestheater Coburg, ebd. Gr¨undung des seit 1992 j¨ahrlich stattfindenden „Samba-Festival“, seit 1992 Ensemblemitglied des Staatstheaters am G¨artnerplatz M¨unchen. H¨ager, Klaus, geb. 1965 Wuppertal; S¨anger. Zun¨achst Studium der Schulmusik in K¨oln, sp¨ater Gesangsstudium an den Musikhochschule ebd. u. in Freiburg/Br., weiters besuchte er Meisterkurse bei Sena Jurinac, Ernst Haefliger u. Dietrich Fischer-Dieskau. Seit 1991 Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper, 1997–2004 auch Mitglied der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Gasts¨anger u. a. bei den Festspielen in Salzburg, Schwetzingen u. Bayreuth. Seit 2004 Professor an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Rostock. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1918. H¨ahndel, Gerhard, geb. 28. 12. 1956 bei J¨uterbog/Brandenburg; Schauspieler. Gelernter Metalldreher, Schauspielausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. 1976– 93 am Schauspiel Chemnitz, seit der Spielzeit 1993/94 am Staatsschauspiel Dresden. Seit 2012 bei den Krabat-Festspielen in Schwarzkollm/ Oberlausitz.

H¨amer H¨amer, Therese, geb. 6. 2. 1962 Kassel; Schauspielerin. Studierte Germanistik, Philosophie u. Romanistik an der Univ. Berlin, 1985 Assistentin von Hans Neuenfels u. 1986 Engagement an der Freien Volksb¨uhne Berlin. 1987– 89 Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen u. erste kleine Rollen an den dortigen Kammerspielen, 1990–93 am Schiller-Theater Berlin, 1993–2003 (teilweise als Gast) am Schauspiel Bonn. Seit 2002 Gastschauspielerin, u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel, am Theater Freiburg/Br., am Nationaltheater Weimar u. am Schauspielhaus Bochum. Literatur: Henschel Theaterlex. 304. H¨ammerli, J¨urg, geb. 21. 9. 1958 Bern; Chordirektor. Ausbildung (Musiktheorie, Klavier) am Konservatorium Winterthur, an der Musikhochschule Z¨urich (Dirigieren) u. an der Akademie f¨ur Schul- u. Kirchenmusik in Luzern. Seit 1987 am Opernhaus Z¨urich, bis 1990 als Assistent des Chordirektors, 1990–93 Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen u. seit der Spielzeit 1993/94 Chordirektor. Literatur: TdS. Haenchen, Hartmut, geb. 21. 3. 1943 Dresden; Dirigent. 1953–60 Mitglied des Dresdner Kreuzchores, 1960–66 Dirigier- u. Gesangsstudium an der Musikhochschule in Dresden, weitere Studien bei Arvid Jansons, Jevgeni Mrawinski, Pierre Boulez u. Herbert von Karajan. 1966–72 Direktor der Singakademie Halle/ Saale, 1972/73 Dirigent in Zwickau, 1973–76 Dirigent der Dresdner Philharmoniker, 1974– 76 des Philharmonischen Chores u. regelm¨aßig an der Staatsoper ebd., 1976–79 stellvertretender MD u. Chefdirigent der Staatskapelle Schwerin, Gastdirigent u. a. an der Komischen Oper u. an der Staatsoper Berlin, 1986–2002 Chefdirigent der Niederl¨andischen Philharmonie u. des Niederl¨andischen Kammerorchesters Amsterdam, 1986–99 zugleich GMD der Niederl¨andischen Oper Amsterdam. 2003–08 Intendant der Dresdner Musikfestspiele, 2006–10 Gastdirigent an der Op´era National de Paris, 1989–1993 u. ab 2010 Gastdirigent des Royal Opera House London, daneben internationale Gastdirigate. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. H¨andl, Klaus (K¨unstlername H¨andl Klaus), geb. 17. 9. 1969 Rum/Tirol; Schauspieler, Regisseur und Autor. Schauspielunterricht bei Julia

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H¨andl Gschnitzer u. Eva Zilcher in Wien, 1991/1992 am Wiener Schauspielhaus u. bis 2005 gelegentlich Filmschauspieler. Lebt als freier Autor (Prosa, Drehb¨ucher, H¨orspiele, Operntexte, Theaterst¨ucke) in Wien, Berlin u. Port/Bern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Ritzen, UA 1988 Treibhaus Innsbruck; Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen, UA 6.10. 2001 Bautechnikzentrum der TU Graz (im Rahmen des „steirischen herbsts“); H¨aftling von Mab. Kammeroper in 4 Bildern (Musik: Eduard Demetz) UA 16. 3. 2002 Tiroler Landestheater Innsbruck; (Wilde) – Der Mann mit den traurigen Augen, UA 20. 9. 2003 Orpheum Graz (im Rahmen des „steirischen herbsts“, Koproduktion mit dem Schauspiel Hannover); Dunkel lockende Welt. Theaterst¨uck, UA 1. 2. 2006 Kammerspiele M¨unchen; Vom Mond (Musik: Klaus Lang) UA 2. 3. 2007 Tiroler Landestheater Innsbruck (durch das Sirene-Operntheater); Furcht und Zittern. Singspiel (Musik: Lars Wittershagen) UA 12. 9. 2008 Ruhrtriennale (Koproduktion mit den M¨unchner Kammerspielen); Die Glocken von Innsbruck l¨auten den Sonntag ein. Szenisches Konzert (Musik: Ruedi H¨ausermann) UA 30. 1. 2009 Burgtheater Wien; W¨ustenbuch. Musiktheater (Texte: H. K., Ingeborg Bachmann, Antonio Machado u. a., Musik: Beat Furrer) UA 14. 3. 2010 MusicalTheater Basel (Koproduktion mit dem Klangforum Wien, den Berliner Festspielen Maerzmusik u. den Wiener Festwochen); Legenden, UA 6. 5. 2010 Westbahntheater Innsbruck; Buch Asche (Musik: Klaus Lang) UA 6. 6. 2010 Theater Bonn; Gruppe Junger Hund, UA 8. 10. 2010 Stadttheater (Vidmarhallen BernLiebefeld) Bern; Der Einfluß des Menschen auf den Mond (Musik: Klaus Lang), UA 26. 3. 2011 Staatstheater Braunschweig; Bluthaus. Oper (Musik: Georg Friedrich Haas) UA 29. 4. 2011 Schwetzinger Festspiele (Koproduktion mit dem Theater Bonn); Meine Bienen. Eine Schneise (Musik: Musicbanda Franui) UA 23. 8. 2012 Landestheater Salzburg (im Rahmen der Salzburger Festspiele); Gabe/Gift, UA 7. 3. 2013 Schauspiel K¨oln; Rechne, UA 4. 5. 2013 Schauspielhaus Z¨urich (im Rahmen „Arm und Reich“); Thomas. Oper (Musik: Georg Friedrich Haas) UA 24. 5. 2013 Schwetzinger Festspiele (Koproduktion mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe u. dem Tiroler Landestheater Innsbruck). Literatur: Henschel Theaterlex. 304; DLL 20. Jh. 13,385; E. Deutsch-Schreiner, Austrian Writer’s Theatre. Drama has been Booming for

H¨andler over 20 Years (in: Jazzforschung 39) 2007; A. Byland, Neue Theatertexte – neue Begrifflichkeit? Textanalyse aktueller St¨ucke nach dem vermeintlichen Ende des Dramas unter besonderer Ber¨ucksichtigung neuer Theatertexte von ~ u. Lukas B¨arfuss (Lizentiatsarbeit Z¨urich) 2008; ~: auf Umwegen (hg. A. Erb) 2011. H¨andler, Andrea, geb. 14. 5. 1964 Wien; Schauspielerin und Kabarettistin. Ausbildung bei Herwig Seeb¨ock, Reinhard T¨otschinger u. Giora Seeliger, ab 1984 in verschiedenen Theaterproduktionen u. als Kabarettistin t¨atig. Ab 1984 Mitglied der Kabarettgruppe „Schlabarett“ in Wien, 1989 Mitglied des Kabaretts „StattTheater“, ab 1995 mit Solo-Programmen auf Tournee. 2006 Schauspielerin bei den Sommerfestspielen Schloß Weitra/Nieder¨osterreich. Literatur: I. Fink, Von Travnicek bis Hinter¨ holz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, von A bis Zugabe, 2000. H¨andler, Pia Luise, geb. 1982 Hamburg; Schauspielerin. Besuchte 2003–05 die School of Music in Hamburg, 2004/05 erste Auftritte am dortigen Deutschen Schauspielhaus, 2006–10 Schauspielausbildung an der Univ. der K¨unste Berlin, seit 2010 am Schauspielhaus Graz, als Gast u. a. am Deutschen Theater u. an der Schaub¨uhne Berlin, am St. Pauli Theater Hamburg. Haenel, G¨unther [I,661], gest. 5. 3. 1996 Baden bei Wien. Ab 1942 Oberspielleiter u. 1945–48 Direktor des Volkstheaters Wien. 1948 gr¨undete er zus. mit Karl Paryla, Wolfgang Heinz u. a. das „Neue Theater in der Scala“ u. war bis 1952 dessen Mitglied. Anschließend wieder am Volkstheater u. 1958–74 als Schauspieler u. Regisseur am Burgtheater. Literatur: Ulrich 1,687; C.-R. K¨oper, Ein unheiliges Experiment. Das Neue Theater in der Scala (1948–1956), 1995; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; P. Manker, Spurensuche. Der Theatermann Gustav Manker, 2010.

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Haensch Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Aidsfieber. Ein unmoralisches Schauspiel zwischen positiv und negativ (Musik: Johannes Klose) UA 1988 Theaterwerkstatt Hannover; Ohne Prinzessin l¨auft gar nichts, UA 1989 Theater im Pott Oberhausen; Ca Ira! – Es war einmal eine Revolution (zus. mit Ingrid Hentschel, Musik: Bettina Schr¨oder) UA 1989 Theaterwerkstatt Hannover; Die Eier des Kolumbus, UA 1992 Theater Bleichgesichter Hannover; Das Meer im Bauch oder Die ganze Wahrheit u¨ ber St¨ortebeker. Monolog f¨ur eine Frau und einen Musiker (Musik: Heiko Klotz) UA 1995 B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel (Theater im Werftpark); Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte oder Sogar f¨ur die Revolution braucht man Profis, UA April 2011 Staatstheater Darmstadt; Alk – Außer Kontrolle. Theaterst¨uck f¨ur Jugendliche (nach dem gleichnamigen Roman von W. H.) UA 2012 Westf¨alisches Landestheater CastropRauxel; Der Trollspion, UA 23. 2. 2013 Theater Erlangen. Literatur: DLL 20. Jh. 13,388; W. Grote, „Ein Regenbogen der Bildlust“. Laudatio anl¨aßlich der Verleihung des Kurt-Morawietz-Preises 2001 an ~ (in: Die Horen 46/2) 2001. H¨anggi, Pia, geb. 6. 7. 1957 Basel; Schauspielerin und Regisseurin. 1973–76 Ausbildung an der Theaterschule Renato Cibolini in Basel, erste St¨uckvertr¨age u. a. am D¨usseldorfer Schauspielhaus, an den Wuppertaler B¨uhnen, an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen u. an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg. 1979/80 am Stadttheater St. Gallen, 1980/81 am Stadttheater Bern u. 1981–83 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen. 1984–96 beim Tourneetheater Kempf u. 1995–97 an der „B¨uhne 64“ in Z¨urich, als Gast u. a. auch in Bonn, am Alten Schauspielhaus Stuttgart u. an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen. Seit 1995 auch Regisseurin, u. a. am „Theater 44“ in M¨unchen, am Tourneetheater Kempf, am Stadttheater F¨urth u. bei den Festspielen in Heppenheim. Literatur: TdS. H¨anisch, Natalie [I,662], gest. 1921 Dresden.

H¨anel, Wolfram (Ps. Kurt Appaz), geb. 7. 3. 1956 Fulda; Autor. Studierte Germanistik u. Anglistik an der Freien Univ. Berlin u. an der Univ. Hannover, Werbetexter, Gebrauchsgraphiker, Theaterfotograph u. Dramaturg, u. a. an der Landesb¨uhne Hannover. Seit 1987 freier Autor (Kinderb¨ucher, Theaterst¨ucke, Romane) oft in Zus.arbeit mit seiner Partnerin, der Dramaturgin Ulrike Gerold; lebt in Hannover.

Haensch, Hermann, geb. 19. 1. 1899 Hannover, gest. Mai 1992 Hamburg; Schauspieler und Regisseur. In den 20er Jahren Debut in Detmold, dann an versch. Berliner B¨uhnen, w¨ahrend des 2.Weltkrieges in Den Haag. Nach dem Krieg an der Schauburg u. an den St¨adischen B¨uhnen in Hannover, mit J¨urgen von Alten gr¨undete er ebd. die Kammerspiele, die aber

H¨anse nur bis 1948 bestanden. Sp¨ater beim Westdt. Rundfunk (WDR) K¨oln. Literatur: Ulrich 1,687. H¨anse, Walter, geb. 1903 Mannheim, gest. 23. 10. 1971 Weinheim an der Bergstraße; S¨anger. Ausbildung in Mannheim, Frankfurt/Main u. in Italien. 1926/27 am Nationaltheater Mannheim, 1927/28 am Stadttheater Ulm, 1928/29 an der Berliner Kammeroper, 1929/30 am Stadttheater Beuthen/Schlesien, 1930–32 am Stadttheater Saarbr¨ucken, 1932/33 am Staatstheater Wiesbaden, 1933–35 am Stadttheater K¨onigsberg, 1935/36 am Stadttheater Duisburg, 1936–38 an der Staatsoper Stuttgart u. 1938–44 Ensemblemitglied der Berliner Volksoper. Nach dem 2. Weltkrieg als Gast am Opernhaus Z¨urich u. bis 1949 am Stadttheater Bern. Anschließend bis in die 50er Jahre Gasts¨anger, seit 1961 Gesangslehrer in Weinheim. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1920. Haensel, Carl [I,662], gest. 25. 4 1968 Winterthur/Z¨urich. Unterschrieb 1933 das „Gel¨obnis treuester Gefolgschaft f¨ur Adolf Hitler“. 1946 am Oberlandesgericht in Freiburg/Br., Verteidiger im N¨urnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher. 1950 Justitiar des S¨udwestfunks Baden-Baden, ab 1952 Lehrbeauftragter f¨ur Rundfunkrecht an der Univ. T¨ubingen. Literatur: DLL 20. Jh. 13,396; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Haensel, Michael, geb. 21. 9. 1943 Straßburg/ Elsaß; Regisseur und Intendant. Ausbildung (Schauspiel u. Regie) am Wiener Max-Reinhardt-Seminar, 1968 erstes Engagement als Regieassistent an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, 1967–75 Regieassistent u. Mitarbeiter Herbert von Karajans bei den Osterfestspielen in Salzburg. 1968–72 Regieassistent u. Spielleiter am Stadttheater Basel, 1972–74 Regisseur, Chefdisponent u. Stellvertreter des GI an den B¨uhnen der Hansestadt L¨ubeck, 1976–81 als Regisseur u. Verwaltungsdirektor am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin, 1981–91 Betriebsdirektor u. ab 1983 auch stellvertretender Intendant der Oper K¨oln.1991–2003 Intendant des Theaters im Pfalzbau in Ludwigshafen am Rhein. Seit 2003 freier Regisseur.

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Haertel H¨anseroth, Albin, geb. 24. 2. 1939 M¨onchengladbach/Nordrhein-Westfalen, gest. 9. 9. 2004 K¨oln; Medienwissenschaftler und Intendant. Studierte Sozial- u. Wirtschaftswissenschaften an der Univ. K¨oln, 1978 Dr. rer. pol., 1978 Professor f¨ur Soziologie u. P¨adagogik der Massenmedien an der Fachhochschule Niederrhein, daneben Musikkritiker f¨ur in- u. ausl¨andische Zeitungen u. Fachzeitschriften. 1988–94 am Gran Teatre de Liceu Barcelona, zuerst als k¨unstlerischer Berater u. Produktionschef, seit 1990 als k¨unstlerischer Direktor. Anschließend kaufm¨annischer Direktor u. 1995–99 Intendant der Staatsoper Hamburg, 1999–2004 Intendant der K¨olner Philharmonie u. k¨unstlerischer Direktor der „MusikTriennale“. H¨anssler, Erica, geb. 1947; Schauspielerin und Theaterleiterin. Aufgewachsen in Z¨urich u. Vevey, nach einem Studium in Wien arbeitete sie als Air-Hostess. Ab 1973 in Z¨urich Schauspielausbildung bei Elisabeth Barth u. bei Zbigniew Stok an seinem Kammertheater, ab den 80er Jahren in von ihr u. Stok erarbeiteten Eigenproduktionen. Nach Stoks Tod (1990) f¨uhrt sie das Theater allein, seit Mai 1992 zus. mit Peter Doppelfeld unter dem Namen Theater Stok. Pro Jahr erarbeitet sie ein bis zwei Eigenproduktionen, einige Monate wird das Theater als Gastspielort vermietet. H¨antzschel(-Clairmont), Walter (Ps. Jean [Johannes] Clairmont, Walter Clairmont, W. von der Zschopau) [I,663], Todesdatum unbekannt. Lebte um 1930 in Berlin-Charlottenburg. Literatur: DLL 20. Jh. 13,401. H¨aring, Roma [I,663] s. Bahn, Roma Helena [Nachtragsband 1,40]. Haerlin, Friedl [I,664], geb. 29. 12. 1901 Gauting/Oberbayern, gest. 17. 4. 1981 ebd. 1921 Debut an den M¨unchner Kammerspielen, dann u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, in Wien am Burgtheater, am Theater in der Josefstadt u. am Volkstheater. Seit 1930 an versch. B¨uhnen in Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg wanderte sie nach Peru aus, ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie jedoch in Gauting. Haertel, Gustav (Adolf) [I,664], geb. 7. 12. 1836 Leipzig, gest. 28. 8. 1876 Homburg vor der H¨ohe.

H¨artel Auff¨uhrungen: Der Hausirer. Operette in einem Akt, UA 15. 1. 1862 Hoftheater Schwerin; Die Carabiniers. Komische Oper in 3 Acten (Text: Adelbert von Keller) UA 1866 (?) ebd.; Eine n¨arrische Heirath. Komische Oper in einem Akt (Text: Leopold G¨unther) UA 1872 ebd. Literatur: Ulrich 1,688. H¨artel, Renate, geb. 22. 2. 1927 Meerane/ Sachsen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Dresden bei Annemarie Rauch u. bei Elly Doerner, 1954 Debut in Greiz/Th¨uringen, 1955–66 am Stadttheater in Karl-MarxStadt (Chemnitz) u. seit 1966 Ensemblemitglied des Opernhauses Leipzig, als Gast wiederholt an den Staatsopern in Dresden u. Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1920. Haertel, Siegfried, geb. 24. 2. 1926 G¨orlitz/ Sachsen; S¨anger. Ausbildung in G¨orlitz, 1946– 48 Mitglied des Chores u. Solist kleiner Partien am dortigen Stadttheater, 1948 als Solist am Landestheater Brandenburg in Potsdam, weitere Gesangsstudien bei Erwin Michaels u. Anfang der 50er Jahre in Berlin. 1955–59 am Stadttheater M¨unster/Westfalen, 1959–61 am Opernhaus K¨oln u. 1961–88 Ensemblemitglied des Staatstheaters Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1920. Haerten, Theodor [I,664], gest. 30. 6. 1968 Oberhausen. Zuletzt Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen. Literatur: Ulrich 1,688. Haeser, Georg, geb. 17. 8. 1865 Danzig, gest. 13. 6. 1945 Riehen bei Basel; Musiklehrer und Komponist. Studierte Theologie, ab 1888 Musik am Konservatorium Leipzig, ab 1894 Musiklehrer in Z¨urich, Violinlehrer am Lehrerseminar K¨usnacht/Z¨urich u. Dirigent mehrerer Ch¨ore, 1905–33 Lehrer f¨ur Theorie u. Komposition am Konservatorium Basel. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Hadlaub. Oper (Text: Komponist nach Gottfried Keller) UA 19. 3. 1903 Stadttheater Z¨urich; Der Taugenichts. Heiter-romantisches B¨uhnenspiel (Text: Komponist nach Joseph von Eichendorff) UA 15. 11. 1923 Stadttheater Basel. Literatur: E. Refardt, Historisch-biographisches Musikerlex. der Schweiz, 1928; Schweizer Musik-Lexikon / Dictionnaire des musiciens suisses (bearb. von W. Schuh) 1964.

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H¨ausler H¨asler, Ueli, geb. 30. 9. 1964 Interlaken/Bern; Dirigent und Operndirektor. Studierte 1983–88 am Konservatorium f¨ur Musik Bern, Hauptfach Oboe u. Musikwissenschaften an der dortigen Univ. sowie in Basel, anschließend bis 1992 an der Hochschule f¨ur Musik in Z¨urich, 1993/94 Studium Orchesterdirigieren an der Juilliard School in New York. Chordirigent u. Leiter versch. Operettenproduktionen in der Schweiz, seit 2010/11 Chordirektor u. Operndirektor an den B¨uhnen der Stadt Gera u. des Landestheaters Altenburg. H¨ausermann, Ruedi, geb. 5. 12. 1948 Lenzburg/Aargau; Schauspieler, Regisseur, Musiker und Komponist. Studierte zuerst Wirtschaftswissenschaft, dann Musik (Querfl¨ote, Klarinette u. Saxophon), wandte sich dem Jazz u. der freien Improvisation zu. Erste Kompositionen f¨ur Theater, Film u. Performance, 1985 u. 1988 als Schauspielmusiker am Schauspielhaus Z¨urich. Zus.arbeit mit dem Aktionsk¨unstler Giuseppe Reichmuth u. mit dem Regisseur Christoph Marthaler. Freier Komponist u. Regisseur, u. a. am Theater Neumarkt in Z¨urich, am Theater Basel, an der Volksb¨uhne am RosaLuxemburg-Platz Berlin, am Staatstheater Hannover, am Burgtheater Wien u. bei den M¨unchner Opernfestspielen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Kanon f¨ur geschlossene Gesellschaft. Halboper, UA 28. 6. 2000 Bayerische Staatsoper (Cuvilli´estheater) M¨unchen; Gew¨ahltes Profil: lautlos, UA 6. 5. 2006 Schauspielhaus Hannover; Wenn eine Dolores heißt, muß sie noch lange nicht sch¨on sein. Ein musikalischer Abend mit Texten von Peter Bichsel, UA 25. 1. 2007 Schauspielhaus (Schiffbau) Z¨urich; Aber nein – noch leben sie! Odeanbusch, UA 17. 10. 2009 Schauspielhaus Hannover; Randolph’s Erben. Blas- und Streichinstrumente An- und Verkauf, UA 7. 11. 2009 Staatstheater (Kammertheater) Stuttgart; Der Hodler. Musiktheatralische Einsicht, UA 10. 4. 2010 Schauspielhaus (Schiffbau, Box) Z¨urich; Gang zum Patentamt. Komposition f¨ur vier wohlpr¨aparierte Einhandklaviere und Perpetuum mobile, mit Texten von Paul Scheerbart, UA 22. 9. 2010 HAU 1 Berlin; Vielzahl leiser Pfiffe. Umwege zum Konzert, UA 20. 4. 2012 Schauspielhaus (Schiffbau, Box) Z¨urich; Robert Walser, voraussichtliche UA M¨arz 2014 ebd. Literatur: TdS. H¨ausler, Martin, geb. in M¨unchen, gest. 28. 7. 2012 Kiel; S¨anger. Studierte Zahnmedizin an

Haeussermann der Univ. M¨unchen, gleichzeitig Gesangsunterricht bei Karl Schmitt-Walter, 1953–55 erstes Engagement am Stadttheater Augsburg, 1955– 61 am Opernhaus K¨oln, 1961–64 am Stadttheater Bielefeld u. 1964–86 Ensemblemitglied am Stadttheater Kiel. 1963 als Gast bei den Festspielen in Salzburg u. 1964 in Eutin. Er war mit seiner Kollegin Ingeborg Helmreich verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,192. Haeussermann, Ernst, geb. 3. 6. 1916 Leipzig, gest. 11. 6. 1984 Wien; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Sohn von Reinhold H., 1933–35 Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, 1933 Debut u. bis 1939 Engagement am Wiener Burgtheater, als Gast auch am Renaissancetheater Berlin. 1939 Emigration in die USA, pers¨onlicher Assistent Max Reinhardts in dessen „Workshop for Stage, Screen and Radio“ in Hollywood, versch. Auftritte, u. a. an der „Freie B¨uhne“ Los Angeles. 1946 R¨uckkehr nach Wien als Kulturoffizier der „United States Office of War Information“ (OWI), Leiter der Film-, Theater-u. Musikabteilung der US-Botschaft, daneben Programmdirektor des Senders „Rot-Weiß-Rot“ in Salzburg u. Regisseur. 1953–58 zus. mit Franz Stoß Direktor des Theaters in der Josefstadt. 1959– 68 Direktor des Burgtheaters, w¨ahrend seiner Burgtheater-Direktionszeit holte er die Matura nach u. studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 1966 Dr. phil., 1968 Ehrenmitglied des Burgtheaters. 1972–77 wieder zus. mit Stoß u. 1977–84 alleiniger Direktor des Theaters in der Josefstadt. Daneben Regisseur, Direktoriumsmitglied (Abteilung Schauspiel) der Salzburger Festspiele, Lehrer an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, zus. mit Marcel Prawy Leiter des „Instituts f¨ur kulturelles Management“. Er war mit Johanna Lothar (1918–1945) u. seit 1954 mit Susi Nicoletti verheiratet. Er verfaßte u. a. B¨ucher zur Geschichte des Burgtheaters („Das Wiener Burgtheater“, 1975). Literatur: Henschel Theaterlex. 304; Rischbieter 573; LThInt 361; Hdb. Exiltheater 1,361; ¨ OML; DLL 20. Jh. 13,427; A. Bauer, G. Kropatschek, 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788–1988, 1988; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon ¨ emigrierten Filmschaffenden der aus Dtl. u. Ost. 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

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Hagemeister H¨außler, Richard [I,666], gest. 28. 9. 1964 M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,728; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hafgren, Lilly, geb. 7. 10. 1884 Stockholm, gest. 27. 2. 1965 Berlin; S¨angerin. Tochter des Intendanten Johan Erik H., Ausbildung am Raffschen Konservatorium in Frankfurt/Main, bei Max Fleisch in Stuttgart u. weitere Studien in Mailand, 1908 Debut bei den Bayreuther Festspielen, bei denen sie auch 1909, 1911/12 u. 1924 sang. 1908–10 am Hoftheater Mannheim, 1912–20 an der Hof- bzw. Staatsoper Berlin, danach umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1923. Hafner, Josef [I,666], gest. 4. 3. 1932 Bad Ischl/ Ober¨osterreich. Literatur: DLL 7,99. Hagemann, Emmy, geb. 1907 Wuppertal, gest. nach 1998; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Julius von Raatz-Brockmann in Berlin, 1929/30 erstes Engagement am Landestheater Braunschweig, 1931/32 am Stadttheater Stralsund, 1932/33 am Stadttheater Eger, 1933/34 am Stadttheater G¨ottingen, anschließend bei der Wanderb¨uhne „Deutsche Musikb¨uhne“, 1935/36 am Stadttheater Gießen, 1936/37 am Landestheater Altenburg, 1937/38 in Rudolstadt, 1938/39 in Gotha, 1939–41 am Stadttheater L¨ubeck u. 1941–66 Ensemblemitglied (seit 1956 auch als Souffleuse) des Deutschen Opernhauses Berlin, wo sie u. a. am 23. 9. 1952 in der UA der Oper „Ein preußisches M¨archen“ von Boris Blacher die Rolle der „B¨urgermeisterin“ sang. Sie lebte sp¨ater in Bremen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1924. Hagemeister, Erich [I,668], gest. 27. 1. 1958 Schwerin. 1905 Dr. phil., danach 25 Jahre Dramaturg am Landestheater Schwerin. Auff¨uhrungen: Ulenspegel. Komedi in 3 Upt¨og, UA 14. 1. 1922 Landestheater Schwerin; De gollen Kutsch [...], UA 24. 1. 1923 ebd.; De Buer un de Paap. En lustig Truerspill in 1 Uptog, UA 25. 5. 1924 Niederdt. B¨uhne Kiel; Jungfer Eli un de Appelboom. Komedi in 3 Upt¨og, UA 5. 12. 1928 Niederdt. B¨uhne Hamburg; Myr¨ ten un Olfarw. Komedi in 3 Upt¨og, UA 26. 2. 1930 Niederdt. B¨uhne Schwerin; De d¨ustern Lant¨uchten. Ne l¨utte Komedi ut de Swedentied, UA 11. 9. 1931 Niederdt. B¨uhne Wismar;

Hagen Karsten Sarnow. En St¨uck ut de grote Hansentied in 5 Upt¨og, UA 20. 2. 1933 Niederdt. B¨uhne Schwerin; De adlige Rosenblome. En Spill ut olle Tiden in 3 T¨orns, UA 1. 10. 1938 ebd.; Nette Pasteten. Schwank in dree T¨orns, UA 16. 4. 1939 Niederdt. B¨uhne Hamburg – Neufassung [von G¨unther Siegmund] u. d. T.: Frikadellen, UA 4. 1. 1970 Ohnsorg-Theater Hamburg; De Sch¨aper un sin Baron. Kummedi in dree T¨orns, UA 16. 3. 1950 Fritz-ReuterB¨uhne Schwerin. Literatur: DLL 20. Jh. 13,446. Hagen, Alfred (Ps. f¨ur Alfred Weiss) [I,668; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 17. 9. 1879 Wien, gest. 7. 12. 1963 Z¨urich. Nach 1900 Hg. u. Chefredakteur der Wochenschrift „Wiener Leben“, sp¨ater Chefredakteur der Z¨urcher „Morgen-Zeitung“. Verfasser u. a. von Feuilletons u. Dramen. Literatur: DLL 7,115. Hagen, Carla, geb. 11. 9. 1931 Hamburg; Schauspielerin. 1950–52 Schauspielunterricht bei Eduard Marks an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, danach als Elevin am Deutschen Schauspielhaus ebd., 1953 Mitglied des Kabaretts „Die Globetrotter“. 1959 an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm in Berlin, 1960 Ensemblemitglied des dortigen Schiller-Theaters, Zus.arbeit mit dem Regisseur Hans Lietzau, ihrem zuk¨unftigen Gatten. 1961 an den M¨unchner Kammerspielen, 1962 bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, 1962–65 wieder am Berliner Schiller-Theater, 1963–65 u. 1970 am Schauspielhaus Hamburg, 1968/69 als Gast am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen u. 1971–81 wieder Mitglied des Berliner Schiller-Theaters. Weitere (Gast-)Engagements u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Schauspiel Stuttgart, an den M¨unchner Kammerspielen, am Burgtheater u. am Theater in der Josefstadt in Wien, bei den Salzburger Festspielen. Nach dem Tod von Lietzau (1991) zog sie sich zur¨uck, 1996 spielte sie an den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 305. Hagen, Christina, geb. um 1957 Hamburg; S¨angerin. Gesangsunterricht u. a. bei Hilde Nadolowitsch in Berlin, bei Naan P¨old an der Hamburger Musikhochschule, in Meisterkursen u. bei Christa Ludwig in Salzburg. 1978/79 erstes Engagement am Staatstheater Oldenburg, 1983/84 am Stadttheater Osnabr¨uck, 1984–96

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Hagen Mitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, seit 1996 freie S¨angerin. Wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1925. Hagen, Eva-Maria (geb. Buchholz), geb. 19. 10. 1934 K¨oltschen/Hinterpommern (heute Polen); Schauspielerin, Diseuse, Malerin und Autorin. Lehre als Maschinenschlosserin in Wittenberg, dann Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1953 erste Auftritte am Berliner Ensemble, 1956 Fortsetzung des Schauspielstudiums an der Fritz-Kirchhof-Akademie in Westberlin. 1958–61 Engagement am Maxim-Gorki-Theater Berlin, daneben Film- u. Fernsehschauspielerin. 1965 Begegnung u. Liaison mit dem Liedermacher Wolf Biermann, Einschr¨ankung der Arbeitsm¨oglichkeiten, nur Gastengagements an Theatern in der Provinz. 1976 fristlose Entlassung wegen Protest gegen die Ausb¨urgerung Biermanns, 1977 Aberkennung der Staatsb¨urgerschaft der ¨ DDR, Ubersiedlung nach Hamburg. An versch. B¨uhnen, u. a. in Hamburg u. D¨usseldorf, auf Tournee als Schauspielerin u. S¨angerin. 1999 erste Ausstellung ihrer Bilder in Templin/Uckermark. Aus ihrer Ehe mit dem Schriftsteller Hans Oliva-Hagen stammt die Tochter Nina Hagen (geb. 1955). Literatur: Habel 146; DLL 20. Jh. 13,448; E.M. Hagen, Eva und der Wolf, 1998 [Briefsammlung 1965–1977]; Th. Daum, ~, Eine W¨urdigung, 2000. Hagen, Fritz (Fr´ed´eric), geb. 24. 7. 1903 N¨urnberg, gest. 24. 2. 1979 Saint-Cloud bei Paris; Maler, B¨uhnenbildner, Schauspieler, Regisseur, ¨ Autor und Ubersetzer. 1922–24 Ausbildung an der Kunstakademie in N¨urnberg, 1926–30 als B¨uhnenbildner, Schauspieler u. ab 1927/28 auch als Regisseur am Landestheater Sondershausen, 1930/31 in denselben Funktionen am Neuen Stadttheater Teplitz-Sch¨onau, 1931/32 am Theater in Bremerhaven, 1932/33 Oberspielleiter u. Schauspieler am Intimen Theater N¨urnberg, 1930–33 Mitarbeit am Radio Frankfurt/Main, 1933 illegale politische Bet¨atigung, M¨arz bis Mai in „Schutzhaft“. Im Juli 1933 Emigration nach Frankreich, arbeitete als Maler, Werbedesigner u. Layouter. Mitglied antifaschistischer K¨unstler- u. Schriftstellerorganisationen. 1939 interniert u. bis Juni 1940 im unbewaffneten milit¨arischen Arbeitsdienst („Prestataire“). Ab Mai 1944 Mitglied einer Parti-

Hagen sanengruppe. 1944/45 Leiter der Propagandaabteilung des Hauptquartiers „Freier franz¨osischer Intellektueller“ in Gu´eret/Limousin. 1945 Zeichenlehrer in Paris, 1945–50 Chefredakteur dt.sprachiger Sendungen am franz¨osischen Rundfunk, Korrespondent dt. Zeitungen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,362; DLL 20. Jh. 13,449. Hagen (eigentl. K¨ostelbauer), Hans, geb. 4. 2. 1915 Heiligeneich/Nieder¨ost., gest. 14. 5. 1979 Tullnerbach/Nieder¨ost.; Komponist und Dirigent. S¨angerknabe in Klosterneuburg, studierte Komposition bei Joseph Marx und Dirigieren bei Rudolf Nilius, 1945 Kapellmeister am Landestheater Linz. Gr¨undete 1948 das „Große Rot-Weiß-Rot-Orchester“ beim Sender RotWeiß-Rot in Wien, unterrichtete am Konservatorium der Stadt Wien, zuletzt musikalischer Leiter am Theater in der Josefstadt. Komponist von B¨uhnen-, Film- u. Unterhaltungsmusik. ¨ Literatur: OML. Hagen, Holger, geb. 27. 8. 1915 Halle/Saale, gest. 16. 11. 1996 M¨unchen; Schauspieler. Sohn des Kunsthistorikers Oskar H. (1888–1957) u. der S¨angerin Thyra Leisner (gest. 1938). Seit 1924 in den USA (sein Vater war Prof. an der Univ. in Madison/Wisconsin). Schauspielausbildung u. Auftritte am Broadway. 1945 als Offizier der US Army R¨uckkehr nach Dtl., bis 1948 Theater- u. Musikbeauftragter der USMilit¨arregierung. Erstes Engagement in Dtl. am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main, 1952–54 Mitglied des Thalia-Theaters Hamburg, als Gast an den dortigen Kammerspielen, weitere Gastspielengagements u. a. am Renaissance-Theater Berlin, an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen, am Theater der Freien Hansestadt Bremen u. in Bad Godesberg. Er war mit der Schauspielerin Bruni L¨obl verheiratet. Hagen, Josef, geb. 19. 3. 1886 Wien, gest. 13. 9. 1967 ebd.; S¨anger. Ausbildung in Wien, 1912 Debut u. Engagement bis 1923 an der dortigen Volksoper, zu Beginn der 20er Jahre wiederholt als Gast an der Staatsoper ebd., 1923–37 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Prag, sp¨ater Gesangslehrer in Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1925. Hagen, Mary [I,669], gest. 12. 11. 1944 Weimar. 1902/03 in Wien am Theater an der Wien, 1903–08 am Theater des Westens in Berlin, 1909–11 ebd. an der Komischen Oper. Lebte sp¨ater als Gesangsp¨adagogin in Weimar. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1925.

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Hagenau Hagen, Reinhard, geb. 1962 Bremen; S¨anger. Studierte Mathematik u. sang in einem Oratorienchor in Karlsruhe, ebd. musikalische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik. 1987–89 Konzerts¨anger, 1989/90 Gastengagement am Staatstheater Kassel, 1991–94 Ensemblemitglied am Opernhaus Dortmund u. seit der Spielzeit 1994/95 an der Deutschen Oper Berlin. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1926. Hagen, Willy (eigentl. Leo Julius Raphaeli), geb. 15. 11. 1878 Erfurt, gest. 5. 4. 1942 Vernichtunslager Ł´od´z; Schauspieler, Kabarettist und Textdichter. 1903 Debut in Hamburg am CarlSchultze-Theater, ab 1906 Auftritte in Hamburger Kabaretts, 1910 auch in Berliner Kabaretts, u. a. im „Chat noir“ mit eigenen Texten u. Chansons. 1913 Leiter des „Kleinen Theaters“ (heute Sitz des Ohnsorg-Theaters). Schrieb Texte u. Texteinlagen f¨ur Revuen u. Operetten f¨ur Hamburger B¨uhnen. 1929– 33 Mitarbeiter der Nordischen Rundfunk AG (NORAG). Er¨offnete im Mai 1934 im Curiohaus sein Kabarett „Die Rosenrote Brille“, Ende 1934 geschlossen, Auftrittsverbot. 1936 Leiter der Sparte Kleinkunst im Hamburger Kulturbund, durfte selbst aber nur selten auftreten. Im Oktober 1941 nach Ł´od´z deportiert. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,362. Hagen-Groll, Walter, geb. 15. 4. 1927 Chemnitz; Dirigent. Studierte 1947–52 an der Hochschule f¨ur Musik in Stuttgart, 1952–57 Korrepetitor u. stellvertretender Chorleiter an der Oper Stuttgart, 1957–61 Chordirektor an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1961–84 Chordirektor (seit 2001 Ehrenmitglied) der Deutschen Oper Berlin, 1984–86 in ders. Funktion an der Wiener Staatsoper, anschließend Leiter der Chordirigentenklasse am Mozarteum Salzburg, seit 1965 st¨andiger Chordirektor bei den Salzburger Festspielen. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. Hagenau, Heinz, geb. 22. 7. 1929 Hamburg; S¨anger. Gelernter Maurer, privater Gesangsunterricht bei Irene Schwedthelm u. Charlotte Feindt in Hamburg, 1955 Mitglied des Chores am Hamburger Operettentheater, 1956–58 erstes Engagement als Solist am Stadttheater Flensburg, 1958–61 am Stadttheater L¨ubeck, 1961– 63 am Stadttheater Mainz u. 1963–94 Ensemblemitglied am Opernhaus in Frankfurt/Main. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1927.

Hagenbruch Hagenbruch, Charlotte (eigentl. Amalie Marie Lotte H.), geb. 27. 3. 1896 Chemnitz, gest. 20. 5. 1968 Grabs/St. Gallen; Schauspielerin. Ausbildung am Hoftheater Meiningen, 1917/18 Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Chemnitz, 1918/19 am Stadttheater N¨urnberg, ab 1919 am Deutschen Theater Berlin. Seit 1921 mit dem Schauspieler u. Regisseur Wilhelm Dieterle verheiratet, 1924 Mitglied des von ihrem Mann gegr¨undeten kurzlebigen „Dramatischen Theaters“, 1926/27 an den Saltenberg-B¨uhnen. 1927 gr¨undete das Paar die Produktionsfirma „Charha-Film“, schrieb mehrere Drehb¨ucher. Emigrierte 1930 mit ihrem Mann nach Hollywood, ebd. vorwiegend Managerin ihres Ehemanns u. Schauspiellehrerin. 1958 R¨uckkehr nach Europa, lebte im F¨urstentum Liechtenstein. Mitarbeiterin am Tournee-Theater „Der gr¨une Wagen“ u. ab 1967 gemeinsame Leitung des Theaters. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,363. Hageneier, Stefan, geb. 1972 Oberammergau; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Gelernter Holzbildhauer, 1991–93 Assistent f¨ur B¨uhne u. Kost¨ume an den M¨unchner Kammerspielen, freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner, u. a. am Thalia-Theater Hamburg, in Berlin an der Schaub¨uhne u. am Berliner Ensemble, am Wiener Burgtheater u. am Schauspielhaus Z¨urich. 2001–11 Ausstattungsleiter am Bayerischen Staatsschauspiel. Seither wieder freischaffend f¨ur Schauspiel u. Oper. Zus.arbeit u. a. mit Christian St¨uckl, f¨ur die Passionsspiele in Oberammergau, 2000 u. 2010 entwarf er die Kost¨ume u. B¨uhnenbilder. Seit 2011 Professor f¨ur B¨uhnen- u. Kost¨umbild an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 306. Hager, Franziska [I,670], gest. 17. 9. 1960 M¨unchen. Sie schrieb u. a. das Libretto zur Oper „Thamar“ (Musik: Wilhelm Mauke), UA 26. 11. 1922 W¨urttembergisches Landestheater Stuttgart. Literatur: DLL 20. Jh. 13,458. Hager, Leopold, geb. 6. 10. 1935 Salzburg; Dirigent und GMD. 1949–57 Studium am Mozarteum in Salzburg, u. a. bei Bernhard Paumgartner, Gerhard Wimberger, Cesar Bresgen u. Egon Kornauth. 1957–62 Dirigent am Stadttheater in Mainz, 1962–64 am Linzer Landestheater, 1964/65 Erster Kapellmeister am

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Hagl Opernhaus K¨oln, 1965–69 GMD in Freiburg/Br., 1969–81 Chefdirigent des Mozarteum-Orchesters Salzburg u. 1981–96 des RTLSinfonieorchesters in Luxemburg. Daneben regelm¨aßig an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen u. 2005–08 Chefdirigent an der Volksoper Wien. Gastdirigate an internationalen Opern- u. Konzerth¨ausern. ¨ Literatur: OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hager, Paul, geb. 18. 11. 1925 Remscheid/ Nordrhein-Westfalen, gest. 12. 4. 1983 Dortmund; Regisseur und Intendant. 1951–63 Assistent von Wieland Wagner bei den Bayreuther Festspielen, 1955–58 Intendant in Heidelberg, sp¨ater Oberspielleiter in N¨urnberg, San Francisco u. Wien. Seit 1974 GI in Dortmund. Hager, Robert [I,670], Todesdatum unbek. Nach 1952 lebte er in Hechendorf am Pilsensee/ Bayern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1927. Hagg, Nicolaus, geb. 1967 Klagenfurt; Schauspieler und Autor. Trat schon als Kind am Klagenfurter Stadttheater auf, studierte zuerst Jus, Geschichte u. Arch¨aologie, dann Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien bei Elfriede Ott. 1996–2001 Ensemblemitglied am Wiener Volkstheater, danach am Theater des Westens in Berlin, dann wieder in Wien u. a. am Theater in der Josefstadt u. an der Volksoper, bei den Schloßspielen Kobersdorf, den Sommerspielen Stockerau, an der B¨uhne Baden bei Wien u. bei den Festspielen Reichenau, f¨ur letztere schreibt er auch St¨ucke (u. a. „Parkbankphilosophen“ 2008) oder erstellt B¨uhnenfassungen von Romanen (u. a. „Spion Oberst Redl“, 2011; „Madame Bovary“, 2013). F¨ur den osterreichischen Rundfunk (ORF) verfaßte er ¨ 1998–2009 die Texte f¨ur die satirische Wochensendung „Der Gugelhupf“. Hagl, Heidi, geb. 28. 11. 1946 Wien; Schauspielerin. 1969–72 Ausbildung an der Schauspielschule Kraus u. privat bei Trude Hajek, erste Auftritte u. a. am Stadttheater Baden, am Theater der Jugend u. am Theater der Courage, beide Wien u. an der Kom¨odie in Graz, 1974–77 u. 1982–85 Mitglied von Conny Hans Meyers „Kom¨odianten“ im Theater im K¨unstlerhaus Wien, 1977–83 am Landestheater Linz, 1983 am Volkstheater Wien, 1987–92 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1992–99 am Stadt-

Hagmeister theater St. Gallen. Seit 2000 freie Schauspielerin, u. a. an der Kleinen Kom¨odie Graz u. am Armen Theater Wien. Hagmeister, Lisa, geb. 1979 Berlin; Schauspielerin. 1999–2003 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums 2001/02 am Deutschen Theater Berlin, 2002–06 Engagement am Schauspielhaus D¨usseldorf u. seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied des ThaliaTheaters Hamburg. Hagner, Walter, geb. 1900, gest. 28. 9. 1987 Marquartstein/Oberbayern; S¨anger. 1921– 23 erstes Engagement am Stadttheater Freiburg/Br., 1923–26 am Landestheater Darmstadt, 1926/27 am Stadttheater Mainz, 1927–31 an den Vereinigten Theatern Elberfeld-Barmen, 1931– 41 Ensemblemitglied am Opernhaus D¨usseldorf u. 1941–44 am Stadttheater in Straßburg. Nach dem 2. Weltkrieg 1946–54 Ensemblemitglied u. danach noch bis 1961 als Gast an der Staatsoper Stuttgart. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1928.

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Hahn a. am Opernhaus Z¨urich, an den Staatstheatern in Hannover u. Braunschweig. 2001–06 Ensemblemitglied am Stadttheater W¨urzburg, seit 2006 Mitglied des Opernchores mit kleinen Solopartien am Opernhaus Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1929. Hahn, Brigitte, geb. 4. 3. 1964 Duisburg; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Dortmund u. am Robert-Schumann-Konservatorium in D¨usseldorf, 1990 Debut am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1991– 94 erstes Engagement am Landestheater Coburg, 1994–97 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, 1997–2001 st¨andige Gasts¨angerin an der Staatsoper Hamburg, seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover. Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1929. Hahn, Ekkehard, geb. November 1934 Naumburg an der Saale; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, 1962–99 Ensemblemitglied am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.

Hagopian, Katharina, geb. 1983 Mainz; S¨angerin. Studium an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln u. ab 2007 am Mannes College for Music in New York, daneben absolvierte sie mehrere Meisterkurse u. private Gesangsstudien bei Edda Moser u. Reinhard Becker. 2010/11 am Internationalen Opernstudio Z¨urich u. ab der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Theaters Aachen.

Hahn, Emilie [I,672], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 13,473.

Hahlo, Julius, Lebensdaten unbek.; B¨uhnenbildner. 1921 an den Berliner Kammerspielen, 1925/26 u. 1929–31 am Neuen Theater Frankfurt/Main, 1927–29 am Friedrich-Theater in Dessau, 1931–33 am Stadttheater Breslau, 1933 entlassen u. um 1934/35 aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Emigrierte nach Eng¨ land, 1942 Mitarbeit an der „Osterreichischen B¨uhne“ in London. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,363.

Hahn, Heidrun Maria, geb. 12. 8. 1963 Mannheim; S¨angerin. Ausbildung zun¨achst an der Musikhochschule in Mannheim, dann bei Jakob St¨ampfli am Konservatorium in Bern, weitere Studien u. a. bei Elisabeth Schwarzkopf, Giulietta Simionato, Erik Werba u. Paul Schilhawsky. 1988/89 erstes Engagement am Staatstheater Wiesbaden, 1992–95 am Opernhaus Graz, 1995–97 am Opernhaus Chemnitz u. gleichzeitig 1995–98 an der Staatsoper Prag, danach Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1930.

Hahn, Barbara, geb. um 1965 Stuttgart; S¨angerin. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg bei Rudolf Knoll, 1987 Debut in Bielefeld, 1989–91 am Theater in Freiburg/Br., 1991–93 an der Oper in Frankfurt/Main, 1993–97 Ensemblemitglied am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken u. 1997/98 an der Leipziger Oper. Daneben u. dar¨uber hinaus als Gasts¨angerin u.

Hahn, Erwin (Ps. Georg Weitbrecht) [I,672], Todesdatum unbek. 1946/47 Intendant in Karlsruhe. Am 19. 8. 1954 wurde auf der Heilbronner Deutschhofb¨uhne in H.s Anwesenheit sein St¨uck „Anna Susanna“ aufgef¨uhrt.

Hahn, Oskar (Ps. Otto Hahn) [I,673], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 13,492. Hahn, Victor [I,673], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 13,511.

Hahn Hahn, Werner, geb. 1944, gest. 25. 8. 1994 Leipzig; Schauspieler. Seit 1970 als Schauspieler an versch. B¨uhnen in Leipzig. Hahn, Werner, geb. 1956 Salzburg; S¨anger, Schauspieler und Regisseur. Ausbildung (Gesang u. Violine) am Mozarteum Salzburg, parallel dazu Studium der Musikwissenschaft u. Geschichte an der Univ. ebd., 1978 am Internationalen Opernstudio des Opernhauses Z¨urich, anschließend Engagement an diesem Haus. Seit 1982 als S¨anger, Schauspieler u. Regisseur am Theater Hagen, seit der Spielzeit 2000/01 auch Leiter des Kinder- u. Jugendtheaters „lutzhagen“. Hahnenfurth, Franz, geb. 18. 2. 1901 Solingen/Nordrhein-Westfalen, gest. 1. 12. 1971 ebd.; S¨anger und Regisseur. Werkzeugmacher, ab 1925 Gesangsunterricht, 1933 Debut u. Engagement bis 1937 am Stadttheater Plauen, 1937 am Opernhaus in Breslau, als Gast u. a. an den Staatsopern in Berlin u. Dresden. 1944 zur Wehrmacht eingezogen, erlitt als Kriegsgefangener eine schwere Erkrankung u. verlor dadurch seine Stimme. Einige Zeit Regisseur am Stadttheater Dortmund, danach nicht mehr b¨uhnent¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1930.

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Hailer Rundfunk (ORF), sp¨ater Beamter in der Kulturabteilung der Nieder¨ost. Landesregierung. 1978–93 als Autor Mitarbeiter am Wiener Kabarett „Simpl“. F¨ur Auff¨uhrungen im Schloß Leiben/Nieder¨ost. schrieb er u. a. „HexenProzeß“ (1994) u. „Sommer-Theater“ (1998). Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der Untergang des R¨omischen Imperiums. Beamtenkom¨odie mit Musik (Musik: Werner Schulze) UA 1989 Szene Krems; Br¨uderlein, halt!, UA 11. 3. 2000 Stadttheater St. P¨olten. Literatur: DLL 20. Jh. 13,528. Haider, Friedrich, geb. 7. 11. 1961 Linz/Donau; Dirigent und k¨unstlerischer Leiter. Ausbildung an der Wiener Musikhochschule, u. a. bei Nikolaus Harnoncourt, 1984 Debut als Dirigent am Theater in Klagenfurt, Dirigent an kleineren B¨uhnen. 1991–94 Chefdirigent an der Op´era National du Rhin in Straßburg, danach Gastdirigent u. a. an den Staatsopern in Wien, Berlin, M¨unchen u. Dresden, an den Opernh¨ausern in Barcelona, Nizza, Venedig u. Tokio sowie an der New Yorker Metropolitan Opera. Seit 2004 vorwiegend Konzertdirigent, 2004–11 MD der nordspanischen Oviedo Filarmon´ia, seit 2012 Chefdirigent u. K¨unstlerischer Leiter des Slowakischen Nationaltheaters in Preßburg. Seit 2002 intensive Besch¨aftigung mit u. Auff¨uhrung der Musik von Ermanno Wolf-Ferrari. Literatur: O. Beaujean, Die Geste des Klangs. Dirigent ~ u¨ ber die Dimensionen des Belcanto [...] (in: Takt 4) 2004.

Haider, Alfons, geb. 24. 11. 1957 Wien; Schauspieler, S¨anger, Moderator, Kabarettist und Entertainer. Schauspiel- u. Musicalausbildung in Wien u. am Lee Strasberg Institut in Los Angeles. Engagement u. a. 1975/76 am Theater der Jugend, 1977–81 am Theater in der Josefstadt, ab 1976 wiederholt am Raimundtheater, am Volkstheater u. auf Tourneen. Ab 1981 regelm¨aßig bei den Stockerauer Festspielen, 1998–2012 deren Intendant. Seit 1989 Moderator u. Entertainer ¨ Rundfunk (ORF), zwischen 1995 u. beim Ost. 2007 trat er fast jedes Jahr als Kabarettist mit von Peter Orthofer verfaßten Programmen auf. Literatur: N. Beck, Der vielseitige Schauspieler ~. Theater, Musical & Unterhaltungsmedien (Diplomarbeit Wien) 1997; N. D. Amon, A. Papai, ~. mehr gehalten, als versprochen, 2004; A. H. Geliebt. Verteufelt. Die Autobiografie (aufgezeichnet von Walter Pohl) 2007.

Haider, Herbert, geb. 9. 1. 1966 Innsbruck; S¨anger, Schauspieler und Kabarettist. Gesangsausbildung am Konservatorium Innsbruck, Schauspielunterricht bei Joseph Kuderna, Robert Hauer-Riedel u. Rainer Egger. Danach Theater-, Film- u. Fernsehproduktionen sowie seit 1988 Kabarett-Solo- u. -Duo-Programme, oft in Zus.arbeit mit Florian Gr¨unmandl als CoAutor u. Regisseur. 1993 erstes Soloprogramm „Klar gesp¨ult“ (zus. mit Florian Gr¨undmandl). Parodist von Stimmen bekannter Personen des offentlichen Lebens. ¨ Literatur: I. Fink, Von Travnicek bis Hinter¨ holz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, 2000.

Haider, Alois, geb. 3. 5. 1948 Amstetten/Nieder¨osterreich; Autor. Studierte Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte an der Univ. Wien, 1978 Dr. phil., parallel dazu Ausbildung zum ¨ Regisseur, 1974–78 freier Mitarb. beim Ost.

¨ Hailer, Peter, geb. 1956 Ohringen/BadenW¨urttemberg; Regisseur. Studierte Politikwissenschaft, Musikwissenschaft u. Jus, ab 1984 im Bereich experimentelles Musiktheater in Berlin t¨atig. 1991 Regieassistent u. seit 1992 freier

Haindl

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Hajos

Schauspiel- u. Opernregisseur, u. a. am Staatstheater Mainz, Hausregisseur am D¨usseldorfer Schauspielhaus, seit 2005 h¨aufig am Staatstheater Darmstadt, ab der Spielzeit 2008/09 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, am Theater Erfurt u. am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg.

Heilbronn, dann am Opernhaus in Dortmund u. 1931–50 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt/Main, wo sie u. a. am 22. 5. 1935 in der UA der Oper „Die Zaubergeige“ von Werner Egk die Rolle der Ninabella sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1931.

Haindl, Hermann, geb. 1927 Berlin; Maler und B¨uhnenbildner. 1942–44 Ausbildung zum Theatermaler u. B¨uhnenbildner am Theater in Kattowitz, ab 1944 Soldat u. bis 1948 in russischer Kriegsgefangenschaft. Danach besuchte er die Meisterschule f¨ur Graphik in Berlin u. die St¨adelsche Abendschule in Frankfurt/Main, 1950–83 Theatermaler u. B¨uhnenbildner an den dortigen St¨adtischen B¨uhnen, freier Mitarbeiter am Volkstheater ebd., seither vorwiegend Maler, Reisen u. a. nach Nordamerika u. Indien, seine Werke sind von den Religionen u. Mythologien dieser Kulturen beeinflußt. 1962 Gr¨undungsmitglied der K¨unstlergruppe „Hofheimer Gruppe“ u. 1966 des Kunstvereins Hofheim. 2008 erschien seine „Lebensgeschichte eines Malers: Bub, Bub, was soll mal aus dir werden“. Literatur: C. Pohl, G. Reising, ~. Bilder u. Interpretationen, 1978.

Hais, Olaf, geb. 1965 Dingelst¨adt/Th¨uringen; Schauspieler. 1986–90 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film- u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. W¨ahrend des Studiums am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1990– 2000 an den Landesb¨uhnen Sachsen DresdenRadebeul. Ab 2001 freier Schauspieler, u. a. Engagements in Dresden: an der Kom¨odie, am Societaetstheater, am Theater im Wechselbad, seit 2006 auch am Theaterkahn u. 2009–11 am Staatsschauspiel Dresden, ab 2005 wiederholt am Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau u. 2011/12 am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. 1990–2000 spielte er auch bei den Karl-May-Festspielen in Rathen.

Haindl, Katharina, geb. 1977 N¨urnberg; Schauspielerin. 1999–2003 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Thalia-Theater ebd., 2003–05 Ensemblemitglied am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen, danach an M¨unchner B¨uhnen, u. a. am Volkstheater u. am Metropol-Theater. Haindl, Marieluise [I,674] s. Fleißer, Marieluise [Nachtragsband 1,376]. Hainisch, Leopold [I,674], gest. 21. 2. 1979 Hamburg. Bis 1970 vorwiegend Filmregisseur (u. a. von Musikkulturfilmen), Gr¨under u. Leiter mehrerer Produktionsfirmen. Ab 1970 Schauspieler am Thalia-Theater Hamburg. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hainmuller, ¨ Emmy, geb. 26. 5. 1897 Karlsruhe, gest. 4. 7. 1996 Frankfurt/Main; S¨angerin. Pianistenausbildung am Konservatorium in Karlsruhe, ebd. auch Lehrauftrag f¨ur Klavierspiel. Dann Gesangsunterricht bei Mary Esselsgrothvon Ernst u. nach 1930 bei Beatrice SutterKotlar. 1928 erstes Engagement am Stadttheater

Hajek, Aurelia, geb. in Stuttgart; S¨angerin. Tochter des Malers, Graphikers u. Bildhauers Otto Herbert H. (1927–2005), Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin, privater Gesangsunterricht in Mailand, weitere Studien bei Aribert Reimann. 1989/90 an der Berliner Kammeroper, 1990–95 u. 1999/2000 an der Oper Leipzig, 1991/92 u. 1994–96 am Staatstheater Meiningen, 1992/93 am Staatstheater Mainz, 1994/95 an den St¨adtischen B¨uhnen Regensburg, 2000/01 an den St¨adtischen B¨uhnen der Hansestadt L¨ubeck u. danach Gasts¨angerin u. a. am Theater Erfurt u. wiederholt an der Komischen Oper Berlin. Hajos, Karl (Karoly), geb. 28. 1. 1889 Budapest, gest. 1. 2. 1950 Los Angeles/Kalifornien; Komponist. Nach dem 1. Weltkrieg Komponist von Operetteneinaktern f¨ur das Etablissement „Die H¨olle“in Wien, Schlagern u. Wienerliedern, gr¨undete um 1921 den „Pierrot-Verlag“. 1923 Direktor des Berliner Thalia-Theaters. Ging 1924 nach New York u. war ab 1927 als Filmkomponist t¨atig. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): In flagranti. Musikalisches Spiel (Text: Ernst Wengraf u. Max Berndt) UA 1. 9. 1920 K¨unstlerspiele Pan Wien; Der Herr Oberst (Text: Wilhelm Sterk) UA 1. 11. 1920 H¨olle Wien; Dienstmann Nr. 16. Posse (Text: Bruno Hardt-Warden u. Otto Hein) UA 1. 10. 1920 ebd.; Eine feine Nummer (Text: Wilhelm Sterk) UA 1. 2. 1921 Wien; Der

Hajossyov´ ´ a schwarze Pierrot. Operette (Text: Fritz L¨ohner) UA 19. 5. 1922 Theater am Kurf¨urstendamm Berlin; Der Herr der Welt. Revue-Operette (Text: Karl Brettschneider, F. Wolf u. Beda [= Ps. f¨ur Fritz L¨ohner]) UA 4. 10. 1921 Komische Oper Berlin; Die rote Katze. Operette (Text: Eugen Burg u. Louis Taufstein) UA 27. 4. 1923 Thalia-Theater Berlin. ¨ Literatur: OML; Das Theater u. Kabarett „Die H¨olle“ (hg. M.-Th. Arnbom, G. Wacks) 2010. Hajossyov´ ´ a, Magdal´ena, geb. 27. 5. 1946 Preßburg; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Preßburg, 1967 Debut am Opernhaus Br¨unn, danach an tschechoslowakischen B¨uhnen, u. a. an der Nationaloper Preßburg u. am Nationaltheater Prag. Seit 1975 als Gast u. 1978–2006 als Mitglied an der Berliner Staatsoper. Internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1932. Halama, Jan Hax, geb. 23. 5. 1975 Gießen; Graphikdesigner, B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Ausbildung an der Fachoberschule f¨ur Gestaltung in Gießen, Assistenzen an der Folkwang-Hochschule Essen, am Landestheater Mecklenburg Vorpommern in Neustrelitz, am Stadttheater Gießen u. an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster. Engagements als B¨uhnenu. Kost¨umbildner u. a. in Marburg, Neustrelitz, Frankfurt/Main, Amsterdam u. Den Haag. 1998–2003 zuerst als Ausstattungsassistent, dann B¨uhnen- u. Kost¨umbildner am Landestheater Linz, 2003–06 Ausstattungsleiter am dortigen „Theater des Kindes“ u. 2007–12 f¨ur das graphische Erscheinungsbild des „u\hof: Theaters f¨ur junges Publikum“ am Landestheater verantwortlich, 2012 Chefb¨uhnenbildner der Tiroler Festspiele Erl. Set 2006 regelm¨aßig bei den Kom¨odienspielen Porcia. Hal´asz, Michael, geb. 21. 5. 1938 Klausenburg/Siebenb¨urgen; Dirigent und GMD. Studierte Fagott in Wien u. Z¨urich, 1957 Solofagottist der Philharmonia Hungarica. Ab 1965 Dirigierstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1972 erstes Engagement als Dirigent am Staatstheater am G¨artnerplatztheater M¨unchen, 1975–77 Erster Kapellmeister am Opernhaus Frankfurt/Main, 1977 Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin u. Erster Kapellmeister an der Staatsoper Hamburg, 1978–91 GMD am Theater Hagen, seit 1991 st¨andiger Dirigent an der Wiener Staatsoper. Daneben Gastdirigent an den Opernh¨ausern in Berlin,

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Halbers Stuttgart, M¨unchen, Amsterdam, Li`ege, Turin u. Z¨urich. Halban, Heinz (eigentl. Heinrich Halpern), geb. 17. 9. 1895 Wien, gest. 14. 9. 1972 Buenos Aires/Argentinien; Schauspieler, Regisseur und Autor. Studierte zun¨achst Musik, dann Kunstu. Literaturgeschichte an der Univ. Wien, 1922 Dr. phil., privater Schauspielunterricht. Erster Auftritt an den Wiener Kammerspielen, 1920–22 am Akademietheater ebd., danach als Schauspieler u. Regisseur in Iglau, Bayreuth u. M¨unster/Westfalen, 1926/27 am Stadttheater Ratibor, ab 1927 in Berlin, 1928–31 an den Barnowsky-B¨uhnen, danach freier Schauspieler, 1931/32 als Gast am Z¨urcher Schauspielhaus. 1933 Berufsverbot u. Ausschluß aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer. 1933 als Schauspieler u. Regisseur am Theater am Neubau in Wien, dann bis 1936 sporadisch in Berlin, u. a. am J¨udischen Kulturbund, 1937/38 am J¨udischen Kulturtheater in Wien. 1938 Emigration nach Buenos Aires, Mitglied der dortigen „Freien Deutschen B¨uhne“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,364. Halbers, Fritz (eigentl. Fritz Josef Halberstaedter, auch Fritz Halbus; in USA Fred Halbers), geb. 6. 7. 1894 Berlin, gest. 1987 Cordoba/ Argentinien; Schauspieler, Regisseur, B¨uhnenbildner, Maler und Autor. 1912–14 Ausbildung an Max Reinhardts Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin, 1914/15 erstes Engagement am Stadttheater Brandenburg, 1915– 18 Kriegsdienst, kleinere Engagements, 1918/19 am Stadttheater G¨orlitz, 1919/20 in M¨unster, 1920–24 Regisseur in Koblenz, 1922 am Schauspielhaus in D¨usseldorf, 1923/24 Regisseur am Stadttheater Eger, 1924–26 als Regisseur, Schauspieler u. B¨uhnenbildner am Schauspielhaus Potsdam, anschließend als Gast an versch. Theatern in Berlin, 1928–33 als Schauspieler, Regisseur u. B¨uhnenbildner an der Wanderb¨uhne der Gesellschaft f¨ur Volksbildung, 1933 entlassen u. Berufsverbot. Emigrierte 1939 nach La Paz/Bolivien, arbeitete ebd. bis 1954 u. a. als Restaurator, Haus- u. Schildermaler, Rezitator u. Leiter von Amateurauff¨uhrungen, Lehrer an der Academia de Bellas Artes. Lebte seit 1954 in New York, seit 1969 in Cordoba. Mehrere Ausstellungen, auch in Dtl. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,364; DLL 20. Jh. 13,563.

Halbert Halbert, Abram (Ps. f¨ur Abraham [Awrum, Abram] Halberthal; weitere Pseudonyme Albert Ganzert; Alfred [auch Albert] Thal; Albert Rudolph[e] zus. mit Rudolf Frank) [I,678], gest. 15. 10. 1965 Hamburg. Emigrierte 1934 nach Wien, 1938 Flucht nach Z¨urich, erhielt keine Publikationsm¨oglichkeiten. Nach dem 2. Weltkrieg Verfasser u. a. von Werbefachschriften, lebte bis 1954 in Z¨urich, dann in K¨usnacht/Z¨urich, 1960 R¨uckkehr nach Deutschland. Auff¨uhrungen: Dame Sabine. Kom¨odie, UA 1932 Stadttheater Bremen; Die Grenze, UA 21. 4. 1936 J¨udisches Kulturtheater Wien; Das Lied vom Licht. Chanukkha-Spiel, UA 24. 11. 1936 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 13,564; Hdb. Exiltheater 1,365; B. Dalinger, Verloschene Sterne. Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 1998. Halbwachs, Danielle, geb. auf Mauritius; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Kapstadt u. an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover sowie in mehreren Meisterkursen. 1997–99 am Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper, 1999/2000 am Staatstheater Schwerin, 2001– 05 Ensemblemitglied u. danach Gasts¨angerin der Hamburgischen Staatsoper, 2006–08 an der Oper Frankfurt/Main, als Gast u. a. am AaltoTheater in Essen, an der Mail¨ander Scala u. an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1934. Haldas, B´eatrice, geb. 8. 2. 1944 Genf, gest. 3. 12. 1987 Nyon/Waadt; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Genf bei Juliette Bise u. in Mailand bei Arturo Merlini. Erste Auftritte am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. am Stadttheater Bern, 1977–79 Engagement in Basel. 1979–85 Ensemblemitglied u. danach als st¨andige Gasts¨angerin an der Hamburger Staatsoper. Als Gast u. a. auch an den Opernh¨ausern in Amsterdam, Rom, Wien, Z¨urich u. Straßburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1934; TdS; HLS. Halden, Hans s. Siewert, Georg. Halem, Victor von, geb. 26. 3. 1940 Berlin; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in M¨unchen, 1966 Debut an der Deutschen Oper Berlin u. mehr als 30 Jahre lang deren Mitglied. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1936.

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Haller Halenke, Gustl, geb. in D¨usseldorf; Schauspielerin. Erstes Engagement am Schauspielhaus D¨usseldorf, danach in Schleswig, Saarbr¨ucken, Baden-Baden u. am Staatstheater Stuttgart. Ab den 1960er Jahren wiederholt am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, als Gast an den dortigen Kammerspielen, am Schloßpark- u. Schiller-Theater u. an der Freien Volksb¨uhne in Berlin. Sie war seit 1956 mit Thomas Holtzmann verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 306. Halgardt, Harald, geb. 5. 8. 1927 Bremen; Schauspieler. 1946–48 Schauspielunterricht bei Dora-Maria Herwelly in Bremen, Engagements in Delmenhorst/Niedersachsen, Bremen, Verden, 1950–61 an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig u. anschließend bis 1984 Ensemblemitglied der Berliner Volksb¨uhne. 1984 ging er mit seiner Gattin, der Schauspielerin Marianne Christina Schilling (1928– 2012), nach Westdtl. u. gastierte u. a. in Bremen, Hannover u. Hamburg. Literatur: Habel 149. Halle, Thomas, geb. 1987 Berlin; Schauspieler. Studierte kurze Zeit Philosophie u. Kunstgeschichte an der Univ. Halle/Saale, ab 2007 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums spielte er u. a. am dortigen Deutschen Theater u. am BAT Studiotheater, seit der Spielzeit 2011/12 Mitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Haller, Adolf [I,679], gest. 21. 9. 1970 Luzern. 1920–60 Bezirksschullehrer in Turgi/Aargau. Auff¨uhrungen (Ausw.): s H¨urotsexame. Kom¨odie, UA 1929 Baden; Das Spiel vom Bruder Tod, UA 1933 Amphitheater Vindonissa; Im Aarg¨au sind zweu Liebi. Schweizerisches Volksliederspiel (Musik: Robert Blum) UA 12. 6. 1937 Kursaal Baden. Literatur: HLS; DLL 20. Jh. 13,585; R. Joho, Verzeichnis der schweizerischen B¨uhnenwerke f¨ur das Volkstheater, 1953. Haller, Andreas, geb. 1947 in Deutschland; S¨anger. Aufgewachsen in S¨udafrika, studierte Mathematik u. Statistik, bis 1982 Dozent an der Univ. Kapstadt. Seit 1972 privater Gesangsunterricht u. seit 1980 Auftritte bei verschiedenen Operngesellschaften in S¨udafrika. 1988 R¨uckkehr nach Dtl., bis 1996 Mitglied des Stadttheaters Hagen/Westfalen, dann am Stadttheater Bremen, Gastengagement am Opernhaus in

Haller Frankfurt/Main u. weitere Gastauftritte. 2004– 12 Ensemblemitglied am Theater L¨ubeck. Danach wieder Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1939. Haller, Edith, geb. 25. 4. 1972 Meran/S¨udtirol; S¨angerin. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg u. an der M¨unchner Singschul, erste Engagements an der Staatsoper Prag, am Teatro Puccini in Meran u. am Teatro Sociale in Rovinj/Kroatien. 2002–05 Ensemblemitglied am Theater St. Gallen u. 2005–09 am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Danach Gasts¨angerin, seit 2006 auch bei den Bayreuther Festspielen. Haller, Hans Florian (Ps. Hans Florian) [I,679], gest. 17. 10. 1979 M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,697. Haller, Hermann (eigentl. Hermann Freund) [I,679], gest. 5. 5. 1943 London. 1914–23 Direktor des Theaters am Nollendorfplatz Berlin, 1923–29 P¨achter des Theaters im Admiralspalast ebd., wo er große, meist selbst verfaßte Ausstattungsrevuen („Haller-Revue“) herausbrachte. 1929 Schließung durch die Baupolizei. 1930/31 Revueproduktionen im Theater am Schiffbauerdamm, dann Wiederer¨offnung des Theaters im Admiralspalast. Emigrierte 1933 nach Wien u. 1938 nach London. Auff¨uhrungen (Ausw.): Der Juxbaron. Operette (zus. mit Alexander Siegmund Pordes, Musik: Walter Kollo) UA 14. 11. 1913 CarlSchultze-Theater Hamburg; Immer feste druff! Vaterl¨andisches Volksst¨uck (Musik: ders.) UA 1. 10. 1914 Theater am Nollendorfplatz Berlin; Blaue Jungens. Marine-Volksst¨uck (zus. mit anderen, Musik: Rudolf Nelson) UA 1916 Berlin; Drei alte Schachteln. Operette (Musik: Walter Kollo) UA 6. 10. 1917 Theater am Nollendorfplatz Berlin; Die Gulaschkanone. Volksst¨uck mit Gesang (Musik: ders.) UA 1917 Berlin; Der Vielgeliebte. Operette in 3 Akten (zus. mit Rideamus [d. i. Fritz Oliven], Musik: Eduard K¨unneke) UA November 1919 Theater am Nollendorfplatz Berlin; Wenn Liebe erwacht. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 3. 9. 1920 ebd.; Die Ehe im Kreise. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 1921 ebd.; Der Vetter aus Dingsda. Operette (zus. mit Fritz Oliven, Musik: ders.) UA 15. 4. 1921 ebd.; Verliebte Leute. Operette in 3 Akten (zus. mit Rideamus [d. i. Fritz Oliven], Musik: ders.) UA 15. 4. 1922 ebd.; Drunter und Dr¨uber. Revue in 3 Akten (zus. mit

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Haller dems. u. Willy Wolff, Musik: Walter Kollo) UA 7. 9. 1923 Theater im Admiralspalast Berlin; Noch und noch. Ausstattungsrevue in 50 Bildern (zus. mit denselben, Musik: ders.) UA 23. 8. 1924 ebd.; Achtung Welle 505! Ausstattungsrevue (zus. mit dens., Musik: ders.) UA 19. 8. 1925 ebd.; An und aus. Ausstattungsrevue in 50 Bildern (zus. mit dens., Musik: ders.) UA 18. 8. 1926 ebd.; Wann und wo. Ausstattungsrevue (zus. mit dens., Musik: ders.) UA 2. 9. 1927 ebd.; Sch¨on und schick. Ausstattungsrevue in 50 Bildern (zus. mit Marcellus Schiffer, Musik: Hans May, Siegwart Ehrlich, Harry Carlton u. a.) UA 21. 8. 1928 ebd.; Der doppelte Br¨autigam. Vaudeville in 12 Bildern (zus mit Willy Wolff, Musik: Walter Kollo) UA 7. 3. 1930 Theater am Schiffbauerdamm Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,366; DLL 20. Jh. 13,592; F.-P. Kothes, Die theatralische Revue in Berlin u. Wien 1900–1938. Typen, Inhalte, Funktionen. Haller, Irene, geb. 10. 3. 1908 M¨unchen, gest. 22. 7. 1999 Heidelberg; S¨angerin, Schauspielerin und Schauspiellehrerin. 1934–37 erstes Engagement in Neustrelitz, dann an der Berliner Volksoper, am Stadttheater St. Gallen u. 1941– 45 am Stadttheater Heidelberg. Ab 1946 Schauspiellehrerin an ihrem eigenen „Studio Haller“ u. nach der Ausbildung ab 1982 auch Psychodrama-Therapeutin. Haller, Paul, geb. 13. 7. 1882 Rein bei Brugg/ Aargau, gest. 10. 3. 1920 Z¨urich (Freitod); Lehrer und Autor. Studierte 1902–06 Theologie an den Univ. in Basel, Marburg, Berlin u. Z¨urich, 1906–10 protestantischer Pfarrer in Kirchberg bei Aarau. Studierte Germanistik, Geschichte u. Psychologie an der Univ. Z¨urich, 1914 Dr. phil., 1913–16 Lehrer in Schiers/Graub¨unden, 1916–20 am Lehrerseminar Wettingen/Aargau. Sein in Mundart verfaßtes Schauspiel „Marie und Robert“ wurde am 4. 4. 1917 durch den Dramatischen Verein Aarau uraufgef¨uhrt. Die UA auf einer Berufsb¨uhne fand 1939 am Stadttheater St. Gallen statt. Literatur: TdS; HLS; DLL 20. Jh. 13,602; U. Steiner, ~ u. sein Schauspiel ‚Marie und Robert‘, 1992. Haller, Peter Paul, geb. 1978 Meran/S¨udtirol; S¨anger. Musicalausbildung in Wien u. Gesangsstudium an der Musikhochschule Leipzig. Seit 2006 Ensemblemitglied an den B¨uhnen der Stadt Gera u. des Landestheaters Altenburg.

Hallervorden Hallervorden, Dieter („Didi“), geb. 5. 9. 1935 Dessau; Schauspieler, Kabarettist und Theaterleiter. Studierte Romanistik an der Univ. Berlin, 1958 Weiterstudium (zus¨atzlich Publizistik u. Theaterwissenschaft) an der Freien Univ. in West-Berlin. Schauspielunterricht an der Privatschule von Marlise Ludwig, erstes Engagement an der Trib¨une. 1960 gr¨undete er mit einigen Schauspielerkollegen das Kabarett „Die W¨uhlm¨ause“ u. ist bis heute (2013) dessen Direktor. Drehte zahlreiche Filme, versch. Fernsehserien, u. a. 1975–80 die SlapstickReihe „Nonstop Nonsens“, 1992 „Spottschau“ u. 1994–2003 „Hallervordens Spott-Light“. Seit September 2009 Direktor des Berliner Schloßpark-Theaters. Literatur: Kabarett-Lex. 131; DLL 20. Jh. 13,605; H. Pfeifer, W¨uhlmaus nonstop. Zum 70. Geb.tag von ~ am 5. September (in: Triangel 10) 2005. Hallhuber, Erich, geb. 14. 7. 1951 M¨unchen, gest. 17. 9. 2003 ebd.; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1974–79 erstes Engagement an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, 1979–86 Mitglied am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, seit 1986 freier Schauspieler, u. a. am Staatstheater am G¨artnerplatz. Literatur: Henschel Theaterlex. 307; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hallstein, Ingeborg, geb. 23. 5. 1936 M¨unchen; S¨angerin. Ausbildung durch ihre Mutter, die S¨angerin Elisabeth H., 1956 Debut am Stadttheater Passau, 1958/59 am Stadttheater Basel, danach am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. 1961–73 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper. Internationale Gasts¨angerin, wiederholt bei den Salzburger Festspielen, wo sie u. a. am 6. 8. 1966 in der UA der Oper „Die Bassariden“ von Hans Werner Henze die Rolle der Autonoe sang. 1979–2006 Gesangsprofessorin an der Musikhochschule in W¨urzburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1941. Hallstrom, ¨ Erik, geb. 5. 8. 1901 Kassel, gest. 28. 11. 1962 Hohensachsen an der Bergstraße; S¨anger. Nach Engagements in Graz, Berlin u. K¨onigsberg 1934–40 am Nationaltheater Mannheim, 1940–43 am Staatstheater Kassel. Seit 1946 lebte er in Wiesbaden, wo er noch bis 1953 als Gast am dortigen Staatstheater auftrat. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1942.

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Halmen Hallwachs, Hans-Peter, geb. 10. 7. 1938 J¨uterbog/Brandenburg; Schauspieler und Regisseur. 1959–61 Ausbildung an der Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule „Der Kreis“ in Berlin, 1962/63 erstes Engagement in Rheydt/Nordrhein-Westfalen, 1963–67 am Bremer Theater, 1967–69 am Staatstheater Stuttgart, danach freier Schauspieler u. gelegentlich auch als Regisseur, u. a. an den M¨unchner Kammerspielen, am Bayerischen Staatsschauspiel, am SchillerTheater Berlin, am Thalia-Theater Hamburg, bei den Salzburger Festspielen, bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel u. am Schauspielhaus Graz. Literatur: Henschel Theaterlex. 308; Rischbieter 575; LThInt 363. Hallwachs, Karl [I,679], gest. 15. 8. 1959 Kassel. Seit 1902 Chordirigent u. Seminarleiter am Konservatorium in Kassel, 1911 Musikdirektor. Auff¨uhrungen: Ramaka. Oper, UA 1898 Mainz; Sophokles, Antigone [B¨uhnenmusik], UA 1915 Kassel. Hallwachs, Reinhard [I,679], geb. 10. 9. 1833 Darmstadt, gest. 2. 6. 1872 Auerbach an der Bergstraße. Halm, Gerhard [I,680], gest. 14. 7. 1962 M¨unchen. Literatur: DLL 20. Jh. 14,2. Halmay, Tibor von, geb. 20. 12. 1894 Nagyszentmikl´os/Ungarn, gest. 3. 11. 1944 Budapest; Schauspieler, S¨anger und T¨anzer. Nach dem 1. Weltkrieg Schauspielausbildung, trat zuerst an Budapester B¨uhnen auf, ab 1928 an Berliner B¨uhnen, am Deutschen Theater u. am Theater am Nollendorfplatz. Daneben Filmt¨atigkeit in Berlin, sp¨ater in Wien u. Budapest. Literatur: K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Halmen, Pet, geb. 1943 Talmaciu/Rum¨anien, gest. 28. 2. 2012 M¨unchen; Regisseur, B¨uhnenund Kost¨umbildner. Ausbildung zum Theatermaler am Deutschen Theater in Berlin, danach B¨uhnenbildassistent, erste eigene Ausstattungen u. a. in D¨usseldorf, M¨unchen u. Schwetzingen. Ende der 70er Jahre Zus.arbeit mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle am Monteverdi- u. Mozart-Zyklus am Z¨urcher Opernhaus, sp¨ater u. a. an den Opernb¨uhnen in New York,

Halpern San Francisco, Washington, Houston, Chicago, Mailand, Nizza, Madrid, Hamburg, M¨unchen, Salzburg u. Wien. Seit 1986 als Regisseur u. Ausstatter in Personalunion. Literatur: P. H. Plakate, B¨uhnenbilder, Kost¨ume [Ausstellung Dt. Theatermuseum ... M¨unchen] 1986; C. Ulrich, ~ – ein Verfechter des Gesamtkunstwerkes (in: Bl¨atter der Bayerischen Staatsoper 5) 1987; H.-E. Renk, Die Metamorphosen sind der Stil des Herrn ~ (in: Journal der Bayerischen Staatsoper 9) 1989/90. Halpern, Dino, geb. 25. 12. 1914 Wien, gest. 26. 8. 1972 Graz; S¨anger. 1929–33 Ausbildung zum Elektrotechniker in Wien, 1935–40 selbstst¨andiger Techniker in Tel Aviv, ebd. Gesangsausbildung, ab 1940 Konzert- u. Oratoriens¨anger in Pal¨astina. 1946–53 Gesangslehrer in Tel Aviv u. 1949–53 Engagement an der Is¨ rael National Opera. 1953 R¨uckkehr nach Ost., 1954–62 Mitglied am Opernhaus Graz. Danach Lehrer am Steierm¨arkischen Landeskonservatorium u. an der Musikakademie in Graz. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1943; OML. Halter, Arnim, geb. 26. 2. 1948 Hombrechtikon/Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. 1965– 67 in der Schauspielgemeinschaft Z¨urich u. 1967–69 bei Etienne Decroux in Paris. 1970– 77 freier Schauspieler u. Regisseur. 1977/78 in Dinkelsb¨uhl, 1978–80 am Schauspiel in Marburg u. 1980–84 am Stadttheater St. Gallen. Seit 1984 wieder freier Regisseur u. Schauspieler, u. a. am Stadttheater Bern, am Stadttheater St. Gallen, am Theater f¨ur Vorarlberg Bregenz, am Pfalztheater Kaiserslautern, in Z¨urich am Theater an der Winkelwiese u. am Theater Neumarkt. 1997 gr¨undete er zus. mit Helmut Sch¨uschner u. Regine Weingart das Theater „Parfin de si`ecle“ in St. Gallen, das er seither zus. mit Weingart leitet. Literatur: TdS. Haltiner, Fred (Alfred), geb. 15. 12. 1936 Rh¨az¨uns/Graub¨unden, gest. 7. 12. 1973 Z¨urich; Schauspieler. Nach einer kaufm¨annischen Lehre Versicherungsbeamter, Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, erste Auftritte 1958/59 am Schauspielhaus Z¨urich u. am Atelier-Theater Bern, 1961/62 am Stadttheater Chur, 1963/64 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1964/65 an der Freien Volksb¨uhne Berlin u. 1965/66 am Schauspielhaus D¨usseldorf. 1966 weitere Ausbildung am Actors’ Studio in New York. 1966–69

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Hamari auf Tournee, seit 1969 als Schauspieler u. Regisseur am Schauspielhaus Z¨urich. Seine Kom¨odie „Chinchilla“ wurde 1970 am Theater im Kornhaus in Baden uraufgef¨uhrt. Literatur: TdS. Halx, Heidrun, geb. 16. 7. 1945 Pirna/Sachsen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Dresden, 1968 Debut u. Engagement bis 1970 am Theater in Brandenburg, dann in Frankfurt/ Oder u. ab 1971 Ensemblemitglied am Opernhaus Leipzig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1943. Hamacher, Hans W(ilhelm), geb. 14. 6. 1920 K¨oln, gest. 23. 7. 2000 in Berlin; Schauspieler. Nach der Schauspielausbildung seit 1945 an Berliner B¨uhnen, u. a. am Berliner Ensemble bzw. am Theater am Schiffbauerdamm u. am Renaissance-Theater. Hamann, Evelyn, geb. 6. 8. 1942 Hamburg, gest. 28. 10. 2007 ebd.; Schauspielerin. Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, erste Auftritte am dortigen Thalia-Theater, 1968–71 erstes Engagement am Jungen Theater G¨ottingen, 1971–73 an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg u. 1973–79 Ensemblemitglied des Bremer Theaters. Ab 1976 B¨uhnenpartnerin von Loriot (Bernhard-Viktor Christoph Carl von B¨ulow) in zahlreichen, von ihm verfaßten Sketches. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hamann, Hans, geb. 10. 8. 1929 Jatznick/Vorpommern; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Schwerin, u. a. bei Carl Stralendorf u. Rudolf Bockelmann, 1955 Debut in Annaberg/Sachsen, 1959–63 in Eisenach, 1963–66 in Plauen, 1966–70 am S¨achsischen Landestheater Dresden-Radebeul u. 1970–85 Ensemblemitglied des Theaters in Rostock. Seit 1982 regelm¨aßiger Gasts¨anger an der Staatsoper Berlin, ab 1985 Mitglied der Staatsoper Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1944. Hamann, Ludwig [I,681], gest. 2. 3. 1929 Berlin. Literatur: DLL 7,217. Hamari, Julia, geb. 21. 11. 1942 Budapest; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Budapest u. 1966/67 in Stuttgart. 1966 Konzertu. 1967 B¨uhnendebut, 1973/74 Engagement

Hamblin an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg, dazwischen u. danach freie S¨angerin, vorwiegend Konzerts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1944; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hamblin, Pamela, geb. 14. 6. 1954 Cookeville/ Tennessee, gest. 9. 10. 2012 Ort unbek.; S¨angerin. Musik- u. Gesangsstudium an der North Texas State Univ. u. am Mozarteum in Salzburg, 1979–94 Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Gasts¨angerin u. Leiterin versch. Ch¨ore, u. a. seit 1998 der „Liedertafel Ettlingen“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1945. Hamel, Bettina, Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, Engagements u. a. in Bern, Salzburg, Ulm, am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen u. an den dortigen Kammerspielen. Ihr St¨uck „Titanic“ wurde am 23. 5. 1998 am Theater in Bonn uraufgef¨uhrt. Hamel, Lambert, geb. 7. 6. 1940 Ludwigshafen am Rhein; Schauspieler. Studierte 1960– 62 Germanistik, Philosophie u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Heidelberg u. K¨oln. Anschließend Schauspielausbildung an der Westf¨alischen Schauspielschule Bochum, w¨ahrend seiner Ausbildung 1963 Debut am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1964 am Schauspielhaus Bochum, 1964–68 Mitglied am Schauspielhaus K¨oln, 1968–72 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 1972/73 als Gast am Schauspielhaus Hamburg, 1973–82 u. 1985– 2001 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Dazwischen freier Schauspieler, u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main u. bei den Salzburger Festspielen. 2001–11 wieder am Bayerischen Staatsschauspiel. Literatur: Henschel Theaterlex. 308; LThInt 363. Hamel, Peter (Ps. Francis Pledge) [I,685], gest. 26. 2. 1979 M¨unchen. Seit 1950 auch Film- u. Rundfunkt¨atigkeit. Er schrieb B¨uhnenst¨ucke u. Drehb¨ucher. Auff¨uhrungen (Ausw.): Hans erbt eine Frau, UA 1940 Breslau; Die Liebesbr¨ucke, UA 1943 Reichenberg; Der Teufel ist los (Bearbeitung von Christian Dietrich Grabbes „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“) UA 1953 N¨urnberg. Literatur: DLL 20. Jh. 14,23.

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Hametner Hamel, Peter Michael, geb. 15. 7. 1947 M¨unchen; Komponist. Private Kompositionsstudien bei Fritz B¨uchtger, Studium an der Hochschule f¨ur Musik in M¨unchen, u. a. Komposition bei G¨unter Bialas u. Dirigieren bei Kurt Eichhorn, daneben Studium der Musikwissenschaft, Soziologie u. Psychologie an den Univ. in M¨unchen u. Berlin. 1969–74 Zus.arbeit mit Josef Anton Riedl in multimedialen Projekten, 1970 Mitgr¨under u. bis 1980 Leiter der international besetzten Improvisationsgruppe „Between“, daneben Interpret eigener Kompositionen (als Pianist, Organist, S¨anger u. LiveElektroniker). 1973/74 mehrmonatiger AsienAufenthalt. 1978 Mitgr¨under des „Freien Musikzentrums“ M¨unchen. 1982–90 Vortragsreisen durch Europa, USA u. Asien, 1993/94 Gastprofessor an der Musikhochschule Graz u. 1997– 2012 Professor f¨ur Komposition u. Theorie an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg. 1998 Gr¨undung des Interkulturellen Musikinstituts in Aschau/Chiemgau. Komponist von Orchesterwerken u. B¨uhnenmusik, u. a. f¨ur die Schaub¨uhne am Halleschen Ufer Berlin u. f¨ur die M¨unchner Kammerspiele. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, ohne B¨uhnenmusik): Ein Menschentraum. Musiktheater in 2 Teilen (Text: Komponist u. Claus H. Henneberg) UA 27. 6. 1981 Staatstheater Kassel; Kassandra – Starrend von Zeit und Helle. Musiktheater, UA 8. 9. 1987 Alte Oper Frankfurt/ Main – Neufassung (Fassung f¨ur kleines Orchester) UA 21. 1. 1989 Marstall M¨unchen; Radio Sehnsucht. Songoper in 2 Akten (Text: Gabriele Bodenstein) UA 3. 4. 1992 Ulm. Literatur: MGG 28,474; Henschel Theaterlex. ¨ 309; U. Stranz, Uber ~ (in: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der sch¨onen K¨unste) 1988; H. Feser, Portr¨at: ~ (in: Theater-Rundschau 42/9) 1996; F. Helfrich, Zwischen den Welten. Zum Komponieren von ~, 1999. Hamel, Walter E., geb. 1926 Gießen, gest. Juni 2007 ebd.; Dirigent. Ausbildung (Klavier, Klarinette, Dirigieren) an der Nordwestdt. Musikakademie in Detmold, Volontariat am dortigen Stadttheater, danach bis 1991 Kapellmeister, Chordirektor u. Komponist von Schauspielmusik am Stadttheater Gießen, auch Musikalischer Leiter der Bad Hersfelder Festspiele. Hametner, Ernst, geb. 15. 1. 1925 St. P¨olten/ Nieder¨osterreich, gest. 23. 7. 1993 Villach/ K¨arnten; Dirigent. 1948–55 Studium an der Musikakademie in Wien, 1956–60 zun¨achst

Hamik Korrepetitor, dann Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Stadttheater Luzern. 1960–91 Studienleiter, Solorepetitor, Chordirektor, Dirigent u. Leiter der B¨uhnenmusik am Stadttheater Bern. Literatur: TdS. Hamik, Anton [I,685], geb. 1887 Wien, gest. 4. 2. 1943 Graz. Literatur: DLL 20. Jh. 14,26. Hamilton, Ronald, geb. 21. 5. 1948 Hamilton/Ohio; S¨anger. Studierte 1966–68 Medizin, 1968–71 Gesang an der Ohio State Univ., kam dann nach Europa. 1973–75 erstes Engagement am Stadttheater Ulm, 1975–77 am Opernhaus Dortmund u. 1977–85 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Internationaler Gasts¨anger, u. a. sang er am Th´eaˆ tre de la Monnaie in Br¨ussel am 4. 3. 1993 in der UA der Oper „Reigen“ von Philippe Boesmans die Rolle des Dichters. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1946. Hamm, Thomas, geb. 1973 Darmstadt; Schauspieler. Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. W¨ahrend des Studiums als Gast am „carrousel theater“ Berlin u. an der Freien B¨uhne Senftenberg. 1998/99 am Kinder- u. Jugendtheater des Hans-Otto-Theaters in Potsdam, danach am Landestheater Neustrelitz, an den Freien Kammerspielen Magdeburg u. am Landestheater Dinslaken. Seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied des Theaters Aachen. Hammacher, Christiane, geb. 1. 5. 1939 Mannheim; Schauspielerin. Tochter von Rudolf H. u. der Schauspielerin Lilo H., Schauspielunterricht bei ihren Eltern. 1956 Debut u. bis 1960 erstes Engagement am Atelier-Theater Bern, 1960–62 an den St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen, gleichzeitig 1961/62 als Gast am Atelier-Theater Bern, 1963–65 am Stadttheater Luzern, 1965–73 Mitglied am Schauspielhaus D¨usseldorf u. 1973–83 an den M¨unchner Kammerspielen. Seit 1983 freie Schauspielerin, u. a. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm in Berlin, an der Kom¨odie am Bayerischen Hof in M¨unchen u. auf Tournee (zus. mit Gunnar M¨oller). Seit 2000 am Fritz-R´emond- Theater im Zoo in Frankfurt/Main. Literatur: Henschel Theaterlex. 310; TdS.

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Hammel Hammacher, Rudolf, geb. 11. 1. 1893 K¨oln, gest. 2. 2. 1971 Bern; Schauspieler und Regisseur. Vater von Christiane H. 1933–37 am Stadttheater Aachen, 1937–42 am Nationaltheater Mannheim, 1942–49 am Deutschen Theater Berlin, 1950–54 Oberspielleiter am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1954–59 als Regisseur u. Schauspieler, ab 1955 auch als Oberspielleiter am Stadttheater Bern. Ab 1959 als Schauspieler u. Regisseur am Atelier-Theater Bern, daneben Gastregisseur in Koblenz u. Gastschauspieler am Stadttheater Bern. Er war mit der Schauspielerin Lilo (Liselotte) geb. Rietzschel (1904–1992), verheiratet. Literatur: TdS. Hammann, Torsten, geb. 3. 11. 1965 Hamburg; Schauspieler. Ausbildung an der Schule f¨ur Schauspiel in Hamburg, Engagements an Hamburger B¨uhnen, u. a. am Thalia-Theater, am Ernst-Deutsch-Theater, am Altonaer Theater, am Schmidts Tivoli u. am St. Pauli Theater. Am 24. 11. 2008 wurde sein Krippenspiel „Große Stadt, heilige Nacht“ [u. d. T. „Stille Nacht 2008“] an Schmidts Tivoli Hamburg uraufgef¨uhrt. Hamm´e, Johannes van, geb. 10. 6. 1894 Wien, gest. 23. 3. 1964 Baden-Baden; S¨anger, Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn von Eduard van H. (1853–1921), 1884–1921 T¨anzer an der Hof- bzw. Staatsoper. Studierte Jura, private Gesangs- u. Schauspielausbildung (u. a. bei Raoul Aslan). Ab 1921 als S¨anger u. a. in Wien, Breslau, K¨onigsberg u. Dresden. Nach einem Autounfall mußte er seine S¨angerlaufbahn aufgeben. Engagements als Schauspieler in Klagenfurt, Graz, Wien, Hannover u. M¨unchen. 1946–49 Direktor des Landestheaters Salzburg, 1951/52 Spielleiter u. Schauspieler am Landestheater Linz, in denselben Funktionen am Stadttheater Chur u. am Stadttheater Klagenfurt. Hammel, Claus, geb. 4. 12. 1932 Parchim/ Mecklenburg-Vorpommern, gest. 12. 4. 1990 Althagen bei Ahrenshoop/Mecklenburg-Vorpommern; Redakteur und Autor. 1949/50 Gesangsstudium in West-Berlin, 1950–55 T¨atigkeit in der Kulturabteilung der „Freien Dt. Jugend“ (FDJ) in Ost-Berlin, 1955–57 Theaterkritiker des „Neuen Deutschland“, 1957/58 Redakteur der Zeitschrift „Neue Dt. Literatur“ (NDL), 1959–68 Mitarbeiter der Wochenzeitung „Sonntag“. Seit 1968 Mitarbeiter u. seit

Hammel 1972 in der k¨unstlerischen Leitung am Volkstheater Rostock, 1969–72 am Deutschen Theater Berlin. Viele seiner St¨ucke sind Adaptionen von Prosatexten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen find’t. Eine Berliner Kom¨odie (nach Motiven von Theodor Fontane) UA 28. 2. 1964 MaximGorki-Theater Berlin; Um neun an der Achterbahn, UA 4. 10. 1964 Senftenberg; Die Fischerkinder (nach dem Roman „Die Hochzeit von L¨anneken“ von Herbert Nachbar, Musik: Wolfgang Bayer) UA 1962 Volkstheater Rostock; Ein Yankee an K¨onig Artus Hof. Ein Spiel nach alten Quellen (nach Motiven von Mark Twain) UA 1967 Erfurt; Morgen kommt der Schornsteinfeger, UA 1967 ebd.; Le Faiseur oder Warten auf Godeau. Kom¨odie (nach Honor´e de Balzac) UA Herbst 1970 Deutsches Theater Berlin (im Rahmen der XIV. Berliner Festtage); Rom oder Die zweite Erschaffung der Welt. Kom¨odie, UA 5. 6. 1975 Volkstheater Rostock; Das gelbe Fenster, der gelbe Stein, UA 16. 1. 1977 ebd. (anl¨aßlich der Wiederer¨offnung des Großen Hauses); Humboldt und Bolivar oder Der Neue Continent, UA 20. 10. 1979 ebd.; Die Preußen kommen, UA 3. 7. 1981 ebd.; Lokomotive im Spargelbeet, UA 1984 ebd. Literatur: Henschel Theaterlex. 310; LThInt 364; DLL 20. Jh. 14,31. Hammel, Fritz, geb. 24. 6. 1958 Linz/Donau; Schauspieler. Studium an der Hochschule f¨ur Musik in Wien u. private Schauspielausbildung ebd., erste Engagements an kleinen B¨uhnen in Wien, 1981/82 am Landestheater f¨ur Vorarlberg Bregenz, freier Schauspieler, wiederholt am Landestheater Linz, am Theater in der Josefstadt u. seit 1988 regelm¨aßig am dortigen Volkstheater, bei den Bregenzer u. Salzburger Festspielen. Hammelstein, Britta, geb. 8. 8. 1981 Friedberg/Hessen; Schauspielerin. 2002–05 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, erste Auftritte an den dortigen Kammerspielen, 2006–08 am Theater in Freiburg/Br., 2008–11 Ensemblemitglied des Maxim-Gorki-Theaters in Berlin u. seit der Spielzeit 2011/12 am Residenztheater M¨unchen. Hammer, Ellen, geb. 1942 M¨unchen; Dramaturgin und Regisseurin. Studierte Literatur u. Theaterwissenschaft, 1967–70 Regie- u. Dramaturgieassistentin an den M¨unchner Kammer-

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Hammer spielen u. 1970–78 an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer. Ab 1978 st¨andige Regiemitarbeiterin von Klaus Michael Gr¨uber. Regisseurin u. a. in Bonn, Stuttgart, Frankurt/Main, Wien, Graz, Mailand u. Paris. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit Robert Wilson. Hammer, Ernst [I,686], gest. 1950 Flensburg. Sein Festspiel „Stralsund und der Herzog von Friedland“ mit der Musik von E. Magnus wurde am 14. 7. 1934 in Stralsund uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 14,35. Hammer, Gero, geb. 26. 2. 1933 Stettin (heute Polen); Dramaturg und Intendant. Studierte 1951–55 Philologie u. Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, anschließend bis 1960 Chefdramaturg an den B¨uhnen der Stadt Zwickau, 1960–62 am Theater in Cottbus, 1962–66 stellvertretender Leiter der Abteilung Theater im Ministerium f¨ur Kultur der DDR. 1966–69 Chefdramaturg u. stellvertretender Intendant an der Volksb¨uhne Berlin, 1971–90 Intendant des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. 1991–99 Intendant des Halberst¨adter Theaters bzw. des Nordharzer St¨adtebundtheaters. Hammer, Gusta [I,687], geb. 3. 4. 1896 Brandenburg an der Havel, gest. 6. 1. 1977 M¨unchen. 1928/29 erstes Engagement an der Kroll-Oper in Berlin, dann am Stadttheater Kiel, 1932–34 am Landestheater Braunschweig u. 1934–55 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. 1957 gab sie ihre B¨uhnenkarriere auf, danach Konzerts¨angerin u. P¨adagogin in M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1947. Hammer, Werner, geb. 20. 5. 1899 Dresden, gest. 31. 3. 1966 Hildesheim; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung bei Erich Ponto in Dresden u. Volont¨ar am dortigen Schauspielhaus, ab 1920 Engagements am Stadttheater Kiel, an den Hamburger Kammerspielen u. am Schauspielhaus D¨usseldorf. Dann wieder in Dresden, Mitbegr¨under der „Kom¨odie“, am Raimundtheater in Wien, 1925/26 Regisseur an den Vereinigten Theatern M¨ahrisch-Ostrau, 1928–30 am Schauspielhaus Pforzheim, 1930– 33 als Schauspieler u. Regisseur am Neuen Stadttheater Teplitz-Sch¨onau, 1933–36 am Landestheater Linz, 1936/37 am Stadttheater Bielitz/Polen. Emigrierte 1938 in die Schweiz, 1941 nach Brasilien, gr¨undete 1946 in Rio de Janeiro zus. mit Wolfgang Hoffmann-Harnisch das „Freie Europ¨aische K¨unstlertheater“ (seit

Hammerschlag 1950 „Kammerspiele“). Nach 1955 R¨uckkehr nach Europa, 1956/57 u. 1960/61 am Stadttheater Chur, dann u. a. an den Hamburger Kammerspielen, am Volkstheater Rostock, bei den Festspielen in Ralswieck/Insel R¨ugen, 1962– 64 am Schauspielhaus D¨usseldorf u. 1965/66 als Regisseur u. Schauspieler am Stadttheater Hildesheim. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,368. Hammerschlag, Peter (Hermann) (Ps. Peter Mahr; STOMP; Werbock), geb. 27. 6. 1902 Wien, gest. 1942 KZ Auschwitz; Autor und Kabarettist. Studierte einige Semester Kunstgeschichte an der Univ. Wien, 1921/22 an der H¨oheren Graphischen Lehr- u. Versuchsanstalt, Bekanntschaft u. langj¨ahrige Freunschaft mit Friedrich Torberg. 1929/30 erste Auftritte im K¨unstlerkaffee „K¨uka“ in Berlin, danach wieder in Wien. 1931–35 Hausautor, „Blitzdichter“ u. Conf´erencier im von Stella Kadmon gegr¨undeten „Der Lieber Augustin“, daneben Verfasser von Einaktern, Gedichten u. Parodien f¨ur andere Kleinb¨uhnen, u. a. f¨ur das Kabarett „Sta¨ chelbeere“ u. die „Osterreichische Volksb¨uhne“ („Urania“), nach 1935 u. a. f¨ur das „ABC“ u. h¨aufig f¨ur die „Literatur am Naschmarkt“. 1937 Bekanntschaft mit dem Komponisten Alexander Steinbrecher, im August 1938 Emigration nach Belgrad, Ende November nach Budapest abgeschoben u. von dort nach ein paar Tagen ausgewiesen. R¨uckkehr nach Wien, Mitarbeiter unter Ps. f¨ur das „Wiener Werkel“, ab dem Sp¨atsommer 1941 Zwangsarbeiter, sp¨atestens Mitte Juni 1942 tauchte H. unter u. lebte in einem Versteck in der Wohnung Steinbrechers. Als er einmal sein Versteck verließ, wurde er verhaftet u. am 17. 7. 1942 nach Auschwitz deportiert u. ermordet. ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,369; OML; Kabarett-Lex. 133; DLL 20. Jh. 14,45; Kringel, Schlingel, Borgia. Materialien zu ~ (hg. M. Kiegler-Griensteidl u. V. Kaukoreit) 1997; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hammerthaler, Ralph, geb. 2. 12. 1965 Wasserburg am Inn; Autor. Studierte Soziologie an den Univ. in M¨unchen, Berlin u. Jena, Dr. phil., 1999 Kurator des Symposiums „R¨aumungen – Von der Unversch¨amtheit, Theater f¨ur ein Medium der Zukunft zu halten“ am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, Juror der Autorentheatertage am Schauspiel Hannover. 2000–02 Kulturredakteur an der „S¨uddt. Zeitung“ in

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Hampe Berlin, lebt als freier Autor (Romane, Theaterst¨ucke, Libretti) in Berlin, 2006/07 Gastdramaturg an der dortigen Schaub¨uhne. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Hier ist nicht Amerika, UA 2. 12. 2004 D¨usseldorf; Schnappr¨auber, UA 6. 11. 2005 Passage Maximilianstraße/Altstadtring M¨unchen; Bestmannoper (Musik: Alex Nowitz), UA 8. 4. 2006 Theater Osnabr¨uck; Moshammeroper (Musik: Bruno Nelissen) UA 23. 8. 2007 Neuk¨ollner Oper Berlin; Die Nacht des Brokers. Kammeroper (Musik: Christoph Reiserer) UA 22. 2. 2010 Muffatwerk M¨unchen; Ein Gott eine Frau ein Dollar, UA 25. 2. 2013 Postgaragen M¨unchen. Literatur: DLL 20. Jh. 14,52. Hammes, Liselotte, geb. um 1933 Siegburg/Nordrhein-Westfalen; S¨angerin. Ausbildung (Klavier u. Gesang) an der Musikhochschule K¨oln, 1957 Debut u. Engagement bis 1968 am dortigen Opernhaus, daneben internationale Gasts¨angerin. Nach ihrer Heirat (1968) bis Mitte der 70er Jahre nur mehr als Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1948. Hamouda, Ahmed, geb. 22. 8. 1947 Kairo; Schauspieler, Regisseur und B¨uhnenbildner. Schauspieler, Regisseur u. Grafiker in Kairo, ¨ ¨ 1970 Ubersiedlung nach Ost., 1972–75 Studium an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien in der B¨uhnenbildklasse von Lois Egg. 1974–85 technischer Leiter u. B¨uhnenbildner bei Conny Hannes Meyers „Kom¨odianten“ im Theater im K¨unstlerhaus Wien, nebenbei B¨uhnenbildner, technischer Leiter, Regisseur u. Schauspieler in der freien Theaterszene Wien, 1989–93 Mitarbeiter im technischen Betriebsb¨uro des Burgtheaters, 1993–96 technischer Leiter des „Ronachers“ in Wien, 1996–99 freier B¨uhnenbildner, 1999–2005 Produktionsbetreuungen am Burgtheater Wien. Hampe, Christiane, geb. um 1949 Heidelberg; S¨angerin. Ausbildung an den Musikhochschulen in Heidelberg bei Annemarie Bl¨umer u. in M¨unchen bei Annelies Kupper. 1971–73 erstes Engagement am Stadttheater Hagen, 1973–76 am Stadttheater Basel, 1976–78 am Opernhaus Wuppertal u. 1979/80 am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Danach umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Seit 1988 Gesangsprofessorin an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1950.

Hampe Hampe, Michael, geb. 3. 6. 1935 Heidelberg; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn eines Architekten, Konzertdiplom f¨ur Cello, Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen u. Studium der Theater- u. Musikwissenschaft sowie Germanistik an den Univ. in Heidelberg, M¨unchen u. Wien, Dr. phil., 1958/59 erstes Engagement als Schauspieler am Nordmark-Landestheater Schleswig, 1959/60 als Schauspieler u. Regieassistent am Nationaltheater Mannheim, 1961–63 als Schauspieler, Regisseur u. Dramaturg am Stadttheater Luzern, 1963–65 Regisseur am Stadttheater Bern, 1965–70 als Regisseur u. pers¨onlicher Referent des Direktors am Schauspielhaus Z¨urich (die letzte Saison als Gastregisseur). Daneben Gastregisseur u. a. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. am Theater Bremen. 1972– 75 Intendant des Nationaltheaters Mannheim, 1975–95 Intendant der K¨olner Oper, gleichzeitig 1986–89 Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele u. 1992–2000 Intendant der Dresdner Musikfestspiele, seit 1997 internationaler Opernregisseur. Er wurde wiederholt bei Neubauten von Theaterb¨uhnen oder bei Renovierungen als Berater zugezogen, u. a. beim Bau der Op´era Bastille Paris. Literatur: TdS; Oper in K¨oln. Von den Anf¨angen bis zur Gegenwart (hg. Ch. Schwandt) 2007. Hampel, Bruno (Ps. Bruder Eduard) [I,687], gest. 19. 2. 1980 Innsbruck. Die Laien- u. Singspiele schrieb er u. a. f¨ur die „Christliche Volksb¨uhne“ u. f¨ur die „Spielleute Gottes“. Literatur: DLL 20. Jh. 14,57. Hampl, Stephanie, geb. 1980 M¨unchen; S¨angerin. Ab 1998 Gesangsunterricht bei Tanja d’Althann an der Bayerischen Singakademie u. ab 2000 Gesangsstudium an der Hochschule f¨ur Musik Augsburg bei Fenna Kuegel-Seifried, weitere Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater M¨unchen u. an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“, Auftritte u. a. am Prinzregententheater u. am Mainfrankentheater W¨urzburg. 2007/08 am Opernstudio der Bayerischen Staatsoper. Seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Theater Augsburg. Auch Lied- und Oratoriens¨angerin. Hampson, Thomas, geb. 28. 6. 1955 Elkhart/ Indiana; S¨anger. Studierte zun¨achst Politologie u. Jus, Gesangsunterricht bei Gwendolyn Koldowsky, Martial Singher u. Elisabeth Schwarzkopf, 1978 Debut in Spokane/Washington.

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Hancke Kam 1980 nach Europa, 1981–84 Engagement an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, als Gast an den Opernh¨ausern in Darmstadt, K¨oln, Bonn, Hamburg u. M¨unchen, seit der Spielzeit 1984/85 st¨andiger Gasts¨anger am Opernhaus Z¨urich u. seit 1986 regelm¨aßig an der Wiener Staatsoper. Internationaler Gasts¨anger, neben seiner B¨uhnent¨atigkeit widmet er sich dem Liedgesang, besch¨aftigt sich besonders mit Gustav Mahler. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1950; OML; TdS; S. M. Lutz, „Ich bin kein Operns¨anger, sondern ein S¨anger.“ Ein Portrait des Baritons ~ (Diplomarbeit Wien) 2003; M. Deninger, ~ in seinen sch¨onsten Opernrollen. Hommage an einen Jahrhunderts¨anger, 2008. Hamvasi, Sylvia, geb. in Budapest; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Budapest u. in diversen Meisterkursen, Debut an der Staatsoper Budapest, seit der Spielzeit 2001/02 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldort-Duisburg. Han´ak, Bohuˇs, geb. 8. 1. 1925 Banowitz/Slowakei, gest. 14. 3. 2010 Basel; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Preßburg, Debut u. Engagement am dortigen Nationaltheater, 1958–60 Ensemblemitglied am Landestheater Linz/Donau u. 1968–88 (zuletzt als st¨andiger Gast) am Stadttheater Basel. Als Gast u. a. in Budapest, Dresden, Sofia, Moskau, Paris, Genf u. an der Komischen Oper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1951; TdS. Hanak, Dorit, geb. 15. 11. 1938 Baden bei Wien; S¨angerin. Ausbildung an der Wiener Musikakademie bei Elisabeth Rado, 1958 Debut u. Engagement am Opernhaus Graz u. uber 25 ¨ Jahre lang dessen Ensemblemitglied. Gasts¨angerin, wiederholt an der Wiener Staats- u. Volksoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1952. Hanau, Hermann [I,688], Todesdatum unbek. Lebte sp¨ater in Rom. Literatur: DLL 20. Jh. 14,60. Hancke, Edith, geb. 14. 10. 1928 Berlin; Schauspielerin. Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig, 1949 Debut am Renaissance-Theater Berlin, Engagements an vielen Berliner B¨uhnen, zwei Jahre lang Mitglied des Kabaretts „Die Stachelschweine“, ab 1972 vorwiegend am Theater „Die Trib¨une“, das ihr Ehemann Klaus Sonnenschein bis 1997 leitete.

Handel Handel, Wolfram, geb. 16. 5. 1929 Erfurt, gest. 11. 12. 1987 Berlin; Schauspieler. Schauspielunterricht bei Wilhelm Hinrich Holtz in Weimar, Debut ebd., dann Engagements in Sangerhausen, Meiningen, Eisenach, Greiz, Rudolstadt, Zeitz u. 1956–87 Mitglied am Berliner Ensemble. Literatur: Habel 151. Handel-Mazzeti, Enrica Freiin von [I,688], gest. 8. 4. 1955 Linz/Donau. Lebte 1904–11 bei ihrem Onkel Alois u. ihrer Tante Louise H.M. in Steyr/Ober¨ost. u. ab 1911 in Linz. Nach sozialem Engagement w¨ahrend des 1. Weltkrieges ab 1921/22 R¨uckzug aus dem offentlichen ¨ Leben. Im M¨arz 1904 wurde ihr St¨uck „Ich kauf mir ein Mohrenkind“ im Kaufm¨annischen Vereinshaus in Wien aufgef¨uhrt, H.-M. spielte selbst die Rolle der Oberin von St. Charles. Literatur: DLL 20. Jh. 14,63; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; ~ „und k¨usse Ihre Busipf¨otchen.“ Ein Leben in Briefen (Ausstellung [...], hg. P.-M. Dallinger) 2005; J. J. Preyer, ~. Ein biografisches Lesebuch, 2009. Handke, Peter, geb. 6. 12. 1942 Altenmarkt, ¨ Gemeinde Griffen/K¨arnten; Autor und Ubersetzer. Sohn der K¨arntner Slowenin Maria Siutz u. des dt. Wehrmachtssoldaten Ernst Sch¨onemann, noch vor der Geburt heiratete die Mutter den Soldaten Bruno H. aus Berlin, nach Kriegsende ging sie mit Peter H. nach BerlinPankow, im Juni 1948, kurz vor Beginn der sowjetischen Blockade R¨uckkehr nach Griffen. 1954–59 Internatssch¨uler des Stiftsgymnasiums Tanzenberg in Maria Saal, 1959 erste literarische Ver¨offentlichung in der „K¨arntner Volkszeitung“, 1959 Wechsel in das Bundesgymnasium in Klagenfurt, 1961 Matura, 1961–65 Studium der Rechts- u. Staatswissenschaften in Graz (ohne Abschluß). Seit 1965 freier Schriftsteller. Sein „spektakul¨arer Auftritt“ (er hielt eine l¨angere Schm¨ahrede, in der er u. a. die „Beschreibungsimpotenz“ der anderen Autoren beklagte) im April 1966 beim Treffen der „Gruppe 47“ in Princeton/USA u. die UA seines St¨uckes „Publikumsbeschimpfung“ im Juni 1966 f¨uhrten zu einem „kometenhaften“ Aufstieg H.s, Freundschaft mit Wim Wenders. Im Sommer ¨ 1966 Ubersiedlung nach D¨usseldorf (ebd. bis 1968) mit seiner sp¨ateren Ehefrau, der Schauspielerin Libgart Schwarz (1967 Heirat, 1994 Scheidung), danach wechselnde Wohnsitze u. gr¨oßere Reisen, u. a. 1978/79 in den USA,

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Handke 1979–87 in Salzburg, 1987–90 Weltreise, dazwischen immer wieder l¨angere Aufenthalte in Paris mit seiner Tochter Amina (geb. 1969). Intensive Auseinandersetzung mit dem Kriegsgeschehen im ehemaligen Jugoslawien, ab 1995 j¨ahrlich Reisen dorthin. Nach seinem Reisebericht „Gerechtigkeit f¨ur Serbien. Winterliche Reise zu den Fl¨ussen, Donau, Save, Morawa und Drina“ (erschienen 5./6. u. 13./14. 1. 1996 in der „S¨uddt. Zeitung“) weltweite Reaktion der Medien (Vorwurf, serbische Kriegsverbrechen zu verharmlosen). H. ist in 2. Ehe mit der Schauspielerin Sophie Semin verheiratet, seit 1990 lebt er in Chaville, am s¨udwestlichen Rand von Paris. – Seit 2011 l¨auft das umfangreiche Forschungsprojekt „handkeonline“ am Li¨ Nationalbibliothek. teraturarchiv der Ost. Briefe: P. H. – Nicolas Born. Die Hand auf dem Brief. Briefwechsel 1974–1979 (in: Schreibheft Nr. 65) 2005; P. H. – Hermann Lenz. Berichterstatter des Tages. Briefwechsel (hg. u. mit. einem Nachwort versehen von H. B¨ottiger u. a., mit einem Essay von P. Hamm) 2006; P. H. – Alfred Kolleritsch. Sch¨onheit ist die erste B¨urgerpflicht. Briefwechsel, 2008; P. H. – Siegfried Unseld. Der Briefwechsel (hg. Raimund Fellinger) 2012. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Publikumsbeschimpfung, UA 8. 6. 1966 Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main (im Rahmen des Theaterfestivals Experimenta 1); Selbstbezichtigung – Weissagung, UA 22. 10. 1966 St¨adtische B¨uhnen (Studio 99 in den Kammerspielen) Oberhausen; Hilferufe, UA 12. 9. 1967 Dt. Theaterwoche Stockholm (durch die St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen) – dt. EA 14. 10. 1967 St¨adtische B¨uhnen Oberhausen; Kaspar, UA 11. 5. 1968 Theater am Turm (TAT) Frankfurt/ Main zeitgleich St¨adtische B¨uhnen Oberhausen; Das M¨undel will Vormund sein, UA 31. 1. 1969 Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main; Quodlibet, UA 24. 1. 1970 Kom¨odie Theater Basel; Der Ritt u¨ ber den Bodensee, UA 23. 1. 1971 Schaub¨uhne am Halleschen Ufer Berlin; Die Unvern¨unftigen sterben aus, UA 17. 4. ¨ 1974 Theater am Neumarkt Z¨urich; Uber die D¨orfer. Dramatisches Gedicht, UA 8. 8. 1982 Felsenreitschule Salzburg (im Rahmen der Salzburger Festspiele); Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land, UA 16. 1. 1990 Burgtheater Wien; Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten. Ein Schauspiel, UA 9. 5. 1992 Theater an der Wien (durch das Burgtheater im Rahmen der Wiener Festwochen); Zur¨ustungen f¨ur die Unsterblichkeit, UA 8. 2.

Handke 1997 Burgtheater Wien; Die Fahrt im Einbaum oder Das St¨uck zum Film vom Krieg, UA 9. 6. 1999 ebd.; Pourquoi la cuisine?, UA Fr¨uhjahr 2001 Th´eaˆ tre Tattoo im Th´eaˆ tre Garonne Toulouse – dt. EA u. d. T.: Warum eine K¨uche, 5. 10. 2002 Choreographisches Theater Bonn; Untertagblues. Ein Stationendrama, UA 30. 9. 2004 Berliner Ensemble Berlin; Spuren der Verirrten, UA 17. 2. 2007 ebd. – als Oper (Musik: Philipp Glass, Text eingerichtet von Rainer Mennicken) UA 12. 4. 2013 Landestheater Linz (anl¨aßlich der Er¨offnung des neuen Musiktheaters); Jusqu’`a ce que le jour vous s´epare ou Une question de lumi`ere, UA 4. 11. 2008 La Com´edie de Valence, Centre dramatique national Drˆome-Ard`eche – dt. EA u. d. T.: Bis daß der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts, 9. 8. 2009 Landestheater Salzburg (Koproduktion mit den M¨unchner Kammerspielen im Rahmen der Salzburger Festspiele); Immer noch Sturm, UA 12. 8. 2011 Perner Insel Hallein (Koproduktion mit dem Thalia-Theater Hamburg im Rahmen der Salzburger Festspiele); Die sch¨onen Tage von Aranjuez. Ein Sommerdialog, UA 15. 5. 2012 Akademietheater Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen). ¨ Ubersetzungen (nur f¨ur die B¨uhne): Aischylos, Prometheus, gefesselt, UA 10. 8. 1986 Salzburger Festspiele; W. Shakespeare, Das Winterm¨archen, UA 15. 12. 1990 Schaub¨uhne Ber¨ lin; Sophokles, Odipus in Kolonos, UA 11. 5. 2003 Wiener Festwochen; Euripides, Helena, UA 9. 6. 2010 Burgtheater Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen). Literatur: Henschel Theaterlex. 311; Rischbieter 578; LThInt 365; DLL 20. Jh. 14,65; KLG; H. Falkenstein, ~ (2., erg¨anzte Aufl.) 1979; M. Durzak, ~ u. die dt. Gegenwartsliteratur. Narziß auf Abwegen, 1982; H. Rietschi, Warum sprecht ihr nicht miteinander? Zum Problem monologisierter Dialoge im modernen Drama. Ein sprachwissenschaftlicher Versuch zu ~s ‚Der Ritt u¨ ber den Bodensee‘ u. ‚Die Unvern¨unftigen sterben aus‘ (Lizentiatsarbeit Z¨urich) 1987; G.-A. Goldschmidt, ~, Paris 1988; F. Durand-Bogaert, Th. Girard, ~, Paris 1991; A. Haslinger, ~. Jugend eines Schriftstellers, 1992; M. Charron, ~, la sensation de savoir quelque chose, Candiac/Qu´ebec 1992; R. A. Firda, ~, New York 1993; U. Dronske, Dramatisches Schweigen. Zu ~s ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ (in: Der Wende entgegen, hg. D. Horvath) 1994 (= Zagreber Germanistische Beitr¨age, Beiheft 2); Die Angst des Dichters vor der Wirklichkeit. 16 Antworten auf ~s Win-

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Handke terreise nach Serbien (hg. T. Z¨ulch) 1996; W. Raitz, Grals Ende? Zur Rezeption des Parzival/Gral-Stoffes bei Tankred Dorst, Christoph Hein, ~ u. Adolf Muschg (in: Der fremdgewordene Text [...], hg. S. Bovenschen) 1997; E. Pascu, Unterwegs zum Ungesagten. Zu ~s Theaterst¨ucken ‚Das Spiel vom Fragen‘ u. ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ mit Blick u¨ ber die Postmoderne, 1998; ~, (Neufassung) 61999 (= Text + Kritik 24); T. Karino, ¨ Das Theater zur Ubung des Zuschauens: ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ von ~ (In: Doitsu Bungaku 103) Tokio 1999 (mit dt. Zus.fassung); G. Bauer, Formen des Anschauens u. Bedenkens. Zu ~s M¨archen ‚Die Abwesenheit‘ u. dem Drama ‚Das Spiel vom Fragen‘ (Diplomarbeit Wien) 2000; P. Heyer, Von Verkl¨arern u. Spielverderbern. Eine vergleichende Untersuchung neuerer Theaterst¨ucke ~s u. Elfriede Jelineks, 2001 (zugleich Diss. Bochum 2000); B. Desbri`ere-Nicolas, Le retour de ~ au th´eaˆ tre. Renouvellement ou impasse? (In: Austriaca 26, Nr. 53) Rouen 2001; G. Pichler, Die Beschreibung des Gl¨ucks. ~. Eine Biographie, 2002; D. Puchberger, Ein Jona im Bauch des Theaters. Eine selbst verfaßte dramatische Montage epischer u. szenischer Erz¨ahlstile sowie eine Untersuchung epischer Verfahrensweisen im Drama am Beispiel ~s dramatischem Fr¨uhwerk (Diplomarbeit Hildesheim) 2003, H. Wagner, La mission th´eaˆ trale de ~, 2003; M. Wetzel, Die Angst des Kameramanns bei der Einstellung. ~ u. Wim Wenders zwischen Autorenfilm u. Literaturverfilmung (in: Sprache u. Literatur 34) 2003; „Es ist sch¨on, wenn der Bleistift so schwingt“. Der Autor ~ (hg. J. Benay) 2004; F. Wefelmeyer, ~’s Theater (in: The Works ~. International Perspectives, hg. D. N. Coury) Riverside/Kalifornien 2005; H. H¨oller, ~, 2007; P. Meurer, Theatrale R¨aume. Theater¨asthetische Entw¨urfe in St¨ucken von Werner Schwab, Elfriede Jelinek u. ~, 2007 (zugleich Diss. Dortmund 2005); B. Greiner, „Bleib in dem Bild“. Die Verweigerung von Geschichte(n) auf dem Theater. ~ ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ u. Botho Strauß „Schlußchor“ (in: Schreiben nach der Wende [...], hg. G. Fischer) 22007; C. Sittig, Die R¨uckkehr des K¨onigs. ~s Welttheater der ‚Zur¨ustungen f¨ur die Unsterblichkeit‘ in wechselnden epochalen Konstellationen (in: Zeitschrift f¨ur Germanistik 17/2) 2007; F. Hafner, ~. Unterwegs ins Neunte Land, 2008; S. Malaguti, Wim Wenders’ Filme u. ihre intermediale Beziehung zur Literatur ~s, 2008; ~. Freiheit des Schreibens – Ordnung der Schrift (hg. K. Kast-

Handl berger) 2009 (= Profile 16); ~ u. der Krieg (hg. St. Denz, D. Pirkl) 2009; H. Gottwald, A. Freinschlag, ~, 2009; K. Gritsch, ~ u. „Gerechtigkeit f¨ur Serbien“. Eine Rezeptionsgeschichte, 2009; A. Pompe, ~. Pop als poetisches Prinzip, 2009; L. Federmair, Befreiung u. Heimkehr. Wandlungen des Schriftstellers ~ (in: Manuskripte 49, Heft 186) 2009; A. Nyitrai, Das Spiel der permanenten Wiedergeburt. ~ u. das Drama (in: Br¨uchige Welten. Von Doderer bis Kehlmann. Einzelinterpretationen, hg. A. Bombitz) 2009; P. J. Divinzenz, Expedition Drama. Zur Darstellung des Reisemotivs in ausgew¨ahlten Dramen ~s (Diplomarbeit Wien) 2010; M. Herwig, Meister der D¨ammerung. ~. Eine Biographie, 2010; V. Lassenberger, Mind the Gap. Eine Distanzanalyse der theatralen R¨aume am Beispiel von ~s Stationendrama ‚Untertagblues‘ oder Wie aus der U-Bahn ein Reisebus wurde (Diplomarbeit Wien) 2010; K. Wagner, Weiter im Blues. Studien u. Texte zu ~, 2010; A Bieringer, „H¨uhnerleiter wird Jakobsleiter“. Spuren der Liturgie in ~s St¨uck ‚Immer noch Sturm‘ (in: Internationale katholische Zeitschrift Communio 39/6) 2010; H. Klessinger, Der Zuschauer als Erz¨ahler. Zur postdramatischen Wirkungs¨asthetik von Heiner M¨ullers „Bildbeschreibung“ (1985) u. ~s ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ (1992) (in: Euphorion 104/4) 2010; O. Berduta, Zwischen Spiel und Ernstfall. Kommunikationsstile im Drama ~s, 2011 (zugleich Diss. Mannheim 2011); M. Brady, J. Leal, Wim Wenders and ~. Collaboration, Adaptation, Recomposition, Amsterdam 2011; P. Kersche, ~ im Spiegel der Kritik 1966–2011, 2011; E. Polt-Heinzl, ~. In Gegenwelten unterwegs, 2011; M. Sexl, Literatur als Bildkritik. ~ u. die Jugoslawienkriege der 1990er Jahre (in: Kriegsdiskurse in Literatur u. Medien nach 1989, hg. C. Gansel, H. Kaulen) 2011; „Theater f¨ur ein neues Jahrhundert“. Claus Peymann im Gespr¨ach mit Katharina Pektor u¨ ber die Theaterst¨ucke ~s (in: Volltext 4) 2012; L. Federmair, Die Apfelb¨aume von Chaville. Ann¨aherungen an ~, 2012; J. Uthoff, Flickermaschine u. Leuchtschrift. Wahrnehmung u. Bewußtsein in mediatisierten Lebensr¨aumen bei Rolf Dieter Brinkmann u. im Fr¨uhwerk ~s, 2012 (zugleich Magisterarbeit Bremen 2010); Die Arbeit des Zuschauers. ~ u. das Theater (hg. K. Kastberger, K. Pektor) 2012; K. Kastberger, Lesen u. Schreiben. ~s Theater als Text (ebd.); K. Braun, Der Beat von Achtundsechzig. Geschichte u. Geschichten zu ~s ersten St¨ucken (ebd.); H.-T. Lehmann, ~s postdramatische Poetiken (ebd.); K. Pektor, „Diese Bretter

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Handschuh ¨ bedeuten keine Welt“. Uber Orte, Schaupl¨atze und R¨aume in ~s Theaterst¨ucken u. ihre Umsetzung auf der B¨uhne – nach Gespr¨achen mit Katrin Brack, Karl-Ernst Herrmann u. Hans Widrich (ebd.); H. Bannert, Die Linksh¨andigkeit des Schreibens – Die Rechtsh¨andigkeit des ¨ Ubersetzens. Die Freih¨andigkeit des Nichtstuns. ~ u. die griechische Trag¨odie (ebd.); E. PoltHeinzl, „Alle sind im Recht“ oder Wider Tat¨ sachensklaven u. Wurzelschnitzer. ~s ‚Uber die D¨orfer‘ (ebd.); A. Roeder, Wahrspieler – Performer. ~: ‚Das Spiel vom Fragen‘ – Marina Abramovi´c: The Artist Is Present (ebd.); Ch. Narholz, Der erste Knopf. Zwei Kn¨auel u. die Leere (ebd.); F. Sch¨oßler, Theater als agora. Die Wahrnehmung des Zuschauers in ~s St¨ucken ‚Die Stunde da wir nichts voneinander wußten‘ und ‚Die Fahrt im Einbaum oder Das St¨uck zum Film vom Krieg‘ (ebd.); M. Sexl, Der Einbaum, die Medien u. der Krieg (ebd.); L. Struck, „Der mit seinem Jugoslawien“. ~ im Spannungsfeld zwischen Literatur, Medien u. Politik, 22013. Handl(-Wiedenhofer), Herma, geb. 19. 4. 1915 Graz, gest. 29. 1. 2004 ebd.; S¨angerin. 1934 Debut u. Engagement am Opernhaus Graz bis zu ihrem B¨uhnenabschied im Juni 1952, 1947 bei den Salzburger Festspielen, ab 1948 st¨andige Gasts¨angerin an der Wiener Staatsoper. Danach bis 1983 Gesangsp¨adagogin an der Grazer Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1953; OML. Handler, Irma, geb. 6. 7. 1907 Philippsburg/ Baden-W¨urttemberg, gest. 30. 1. 1995 Mannheim; S¨angerin. 1932/33 erstes Engagement am Stadttheater Aussig/Elbe, 1933/34 am Deutschen Theater Prag, 1934–36 am Stadttheater Basel u. 1936–38 am Opernhaus N¨urnberg. 1938–50 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg u. 1951–63 des Nationaltheaters Mannheim. 1935 als Gast an der Wiener Staatsoper u. 1943 u. 1944 bei den Salzburger Festspielen, wo sie am 16. 8. 1944 bei der UA (eigentl. offentliche Generalprobe) der Oper „Die Liebe ¨ der Danae“ von Richard Strauss die Rolle der Xanthe sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1953. Handschuh, Timo, geb. 1975 Lahr im Schwarzwald; Dirigent und GMD. Studierte Orgel, Kirchenmusik u. Dirigieren an den Musikhochschulen in Stuttgart u. Freiburg/Br., 2002–11 als Korrepetitor u. seit 2007/08 als musikalischer Assistent des GMD an der Staatsoper

Hanell Stuttgart. Seit der Spielzeit 2011/12 GMD am Theater Ulm. Hanell, Robert, geb. 2. 3. 1925 Tschoschl (Kˇrimov-Str´azˇ )/B¨ohmen, gest. 14. 3. 2009 Fredersdorf-Vogelsdorf/Brandenburg; Dirigent und Komponist. Privater Musikunterricht in Teplitz, 1943/44 Korrepetitor u. Chordirigent am dortigen Stadttheater. Nach dem 2. Weltkrieg u. Kriegsgefangenschaft bis 1948 Dirigent am Theater in Zwickau, 1948–50 Musikalischer Oberleiter am Landestheater Meiningen, 1950– 52 in ders. Funktion am Theater Gera, 1952– 55 St¨adtischer MD in G¨orlitz, 1955–64 Erster Kapellmeister (seit 1962 Staatskapellmeister) an der Komischen Oper Berlin. 1965–90 Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters Berlin, 1972 GMD. Daneben st¨andiger Gastdirigent an der Berliner Staatsoper, an der Komischen Oper u. bis 1982 am Metropol-Theater, Gastdirigate auch am Opernhaus Leipzig, an der Staatsoper Dresden u. am Opernhaus Chemnitz. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Bettler von Damaskus. Dramatische Oper in einem Akt (Text: Franz Essel) UA 1947 Zwickau; Die Gnomenwette. M¨archenoper in einem Akt (Text: Ulrich Winzer) UA 1949 Meiningen; Die Spieldose. Oper in 2 Akten (Text: Komponist nach dem gleichnamigen Schauspiel von Georg Kaiser) UA 30. 11. 1957 St¨adtische B¨uhnen Erfurt; Dorian Gray. Oper in 9 Bildern mit 8 Zwischenspielen (Text: Komponist nach Oscar Wilde) UA 9. 6. 1962 Staatsoper Dresden; Oben und unten. Komische Oper in 2 Akten (Text: Komponist nach Johann Nestroy) UA 7. 10. 1964 B¨uhnen der Stadt Magdeburg; Esther. Oper in 2 Akten (Text: G¨unther Deicke) UA 10. 10. 1966 Staatsoper (Apollo-Saal) Berlin zeitgleich mit Kleist-Theater Frankfurt/Oder u. Theater Zeitz; Griechische Hochzeit. Oper in 2 Akten (Text: Komponist nach der gleichnamigen Erz¨ahlung von Herbert Otto) UA 31. 5. 1969 Opernhaus Leipzig; Fiesta. Al fresco f¨ur Musiktheater (Text: Komponist frei nach einem Roman von Prudencio de Pereda) UA 28. 5. 1974 Opernhaus Erfurt (durch das Nationaltheater Weimar); Reise mit Joujou. Musikalische Kom¨odie in 2 Akten (Text: Klaus Eidam nach einer Vorlage des Komponisten nach Guy de Maupassant) UA 9. 10. 1976 Landesb¨uhne Sachsen Radebeul; Babettes gr¨uner Schmetterling. Singspiel-Burleske (Text: Klaus Eidam nach einer Vorlage des Komponisten) UA 6. 10. 1982 Nationaltheater Weimar.

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Hanke Literatur: S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949–1989, 1992; H.-J. Irmer, Interpret u. Komponist: ~ (in: Musik u. Gesellschaft 14) 1964; Ch. Sramek, Zum Opernschaffen von ~ (in: Die Oper in B¨ohmen, M¨ahren u. Sudetenschlesien [...], hg. T. Fuchs) 1996. Hanfstaengl (geb. Faßbender), Zdenka [I,689] s. Fassbender, Zdenka [Nachtragsband I,347]. Hanft, Karl [I,689], gest. 2. 2. 1982 M¨unchen. Bis 1973 Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,704. Hangen, Frank, geb. 1960 Hagen/Westfalen; Schauspieler. Ausbildung an der Neuen M¨unchner Schauspielschule Ali Wunsch-K¨onig, 1986– 88 erstes Engagement am Landestheater Detmold, 1988–93 Ensemblemitglied am Stadttheater Regensburg, seither freier Schauspieler, u. a. am Stadttheater, am Altonaer Theater Hamburg, am Schloßtheater Celle, an der Landesb¨uhne Esslingen, am Stadttheater Baden bei Wien, an den Berliner Kammerspielen u. bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Hanicke, Karl Heinz, geb. 29. 12. 1921 Pirna/ Sachsen, gest. 23. 2. 2013 Dresden; Dirigent. Ausbildung (Dirigieren, Klavier, Klarinette, Saxofon) an der Akademie f¨ur Musik u. Theater in Dresden, 1949–53 Leiter mehrerer Ch¨ore, 1953/54 Dirigent am Gerhart-Hauptmann-Theater in G¨orlitz u. seit 1954 als Chordirektor, 2. u. 1. Kapellmeister sowie kurze Zeit auch als Musikalischer Oberleiter an der Staatsoperette Dresden. Literatur: P. Gunold, 50 Jahre Staatsoperette Dresden [...], 1997. Hanisch, Hans-Joachim, geb. 12. 8. 1928 Koblenz; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, Engagements in Frankfurt/Main, Tuttlingen u. Garmisch-Partenkirchen. Ab Anfang der 50er Jahre in Berlin am Theater am Schiffbauerdamm u. an der Volksb¨uhne. Nach 1990 kaum mehr Auftritte. Literatur: Habel 151. Hanke, Dirk Olaf, Dramaturg und Schauspieldirektor. Studierte Germanistik, Geschichte u. P¨adagogik an den Univ. in D¨usseldorf u. K¨oln, 1988 Dramaturg am Schloßtheater Moers,

Hanke 1993–96 Schauspieldramaturg am Nationaltheater Mannheim, 1996 am Stadttheater Konstanz, Mitorganisator des Kinder- u. Jugendtheatertreffens „Triangel“ u. k¨unstlerischer Leiter des Autoren-Festivals „Neue Szene 2000“, Zus.arbeit mit der Univ. Konstanz. 2001– 04 Leitender Dramaturg am Staatstheater Oldenburg, 2004–08 Schauspieldirektor u. Chefdramaturg am Stadttheater Gießen, 2008/09 gesch¨aftsf¨uhrender Dramaturg am Hans-OttoTheater Potsdam u. 2009–14 Schauspieldirektor am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen. Hanke, Friedemann, geb. 4. 7. 1941 Mechtal (Miechowice)/Oberschlesien (heute Polen), gest. 19. 11. 1983 Wien; S¨anger und Regisseur. Ausbildung zum Schauspieler u. dann zum S¨anger, 1968–72 erstes Engagement als S¨anger u. Regisseur am Stadttheater Osnabr¨uck, 1972– 76 am Staatstheater Darmstadt u. 1976–82 Ensemblemitglied am Opernhaus Graz u. seit der Spielzeit 1982/83 an der Wiener Staatsoper engagiert. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1954. Hanke, G¨unther, geb. 6. 4. 1912 Berlin, gest. 28. 7. 1967 Ulm; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Schauspielschule Ilka Gr¨uning in Berlin, am Rundfunk ebd. u. in Saarbr¨ucken, 1935/36 an der Naturb¨uhne Berlin, wegen Homosexualit¨at zu 5 Monaten Gef¨angnis verurteilt, aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen (vor¨ubergehend wieder Mitglied, 1943 endg¨ultiger Ausschluß). 1938– 40 am Oberschlesischen Landestheater Beuthen, 1940–42 am Kom¨odienhaus Dresden. 1945–50 am Staatstheater Dresden, ab 1950/51 als Schauspieler u. Regisseur am Theater in Ulm, sp¨ater in der Verwaltung des Theaters t¨atig. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,370. Hanke, Willi (Wilhelm), geb. 23. 2. 1902 M¨unster/Westfalen, gest. 23. 11. 1954 Bremen; Schauspieler, Regisseur und Intendant. W¨ahrend des Schulbesuchs Statist am Stadttheater in M¨unster, seit 1921 Mitglied von Wanderb¨uhnen, 1926–31 erstes Engagement am Bremer Stadttheater, 1931–33 Oberspielleiter am Stadttheater Bremerhaven, Schauspieldirektor in Dortmund, 1934–38 Intendant in M¨unster/Westfalen, 1938/39 in Graz u. anschließend Intendant in N¨urnberg. Von 1949 bis zu seinem Tod Intendant des Theaters der Freien Hansestadt Bremen.

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Hannemann Literatur: Ulrich 1,705; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hann, Georg (Gustav), geb. 30. 1. 1897 Wien, gest. 9/10. 12. 1950 M¨unchen; S¨anger. Gesangsunterricht bei Theo Lierhammer in Wien, von 1927 bis zu seinem Tod Mitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, wo er u. a. am 28. 10. 1942 in der UA der Oper „Capriccio“ von Richard Strauss die Partie des La Roche sang. Gasts¨anger, ab 1931 wiederholt bei den Salzburger Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1955; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hannak, Sebastian, geb. 1976; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. 1999–2004 Ausbildung an der Kunstakademie Stuttgart bei J¨urgen Rose u. Martin Zehetgruber, Studienaufenthalt bei David Hockney in Los Angeles, Assistent u. Mitarbeiter u. a. von Klaus-Michael Gr¨uber, John Neumaier u. Johann Kresnik in Darmstadt, Hamburg u. Z¨urich. Freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner f¨ur Schauspiel, Oper u. Tanztheater, an der Staatsoper Stuttgart, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Nationaltheater Mannheim, am Prinzregententheater u. am Volkstheater M¨unchen. Hannemann, Alexander, Dirigent. Ausbildung (Klavier) bei Edmundo Lasheras in Detmold u. an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, Dirigieren bei Hans Dieter Baum u. Christian Ehwald, w¨ahrend des Studiums erste Dirigate, u. a. Musikalischer Leiter an der Musikakademie Rheinsberg. Erstes Engagement als Studienleiter u. Dirigent in Wittenberg, dann Repetitor mit Dirigierverpflichtung am Tiroler Landestheater Innsbruck, 2006– 09 als Kapellmeister u. Korrepetitor am Landestheater Linz, seit der Spielzeit 2009/10 am Staatstheater Kassel, zuerst als 2. Kapellmeister u. seit 2012 als Koordinierter 1. Kapellmeister. Hannemann, Eike, geb. 1976 Hannover; Regisseur. Ausbildung (Schauspielregie) an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, seit 2004 freier Regisseur, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Theater Erlangen, am Schauspiel Stuttgart, am Theaterhaus Jena, am Schauspiel Wuppertal, am Staatstheater Braunschweig, am Volkstheater M¨unchen u. am Schauspielhaus Wien.

Hannemann Hannemann, Emil [I,690], geb. 1852 Berlin, gest. 22. 6. 1904 ebd. Hannemann, K¨athe [I,690], geb. 13. 5. 1881, Todesdatum unbek. 1893 Debut am Sch¨utzenhaus-Theater in K¨onigsberg, dessen Direktor ihr Vater war, 1899 am K¨olner Stadttheater, sp¨ater in Berlin. Hanner, Barry Neil, geb. 20. 2. 1936 Bloomington/Indiana; S¨anger. Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Martial Singher u. 1961 mit einem Fulbright-Stipendium in Europa. 1962 Debut am Staatstheater Karlsruhe, freier S¨anger u. a. am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, an der Staatsoper Stuttgart, an den Staatstheatern in Darmstadt u. Wiesbaden, an der Wiener Volksoper u. in Amsterdam. Lange Jahre hindurch am Opernhaus N¨urnberg, ebd. auch als Oberspielleiter. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1956. Hannig, Ute, geb. 1972 Hamburg; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin. 1997–2000 Engagement am Schauspiel K¨oln u. 2000–05 am Staatstheater Stuttgart. Seit 2005 Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. 1997 spielte sie bei den Salzburger Festspielen. Hannula, Tero, geb. 1946 Vehmaa/Finnland; S¨anger. Ausbildung in Helsinki, Turku, Rom u. Wien. 1976 Debut am Pfalztheater Kaiserslautern, 1977–82 am Nationaltheater Mannheim, 1982–89 am Staatstheater Stuttgart u. ab 1993 Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1956. Hansa, Ethel, geb. um 1888 Philadelphia/ Pennsylvania, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Mathilde Marchesi de Castrone in Paris u. in Berlin bei Albert Loesch. 1911/12 am Stadttheater Wuppertal-Elberfeld, 1912/13 an der Kurf¨urstenoper Berlin u. 1916– 26 Ensemblemitglied der dortigen Hof- bzw. Staatsoper. Dann Gesangslehrerin in Berlin, wo sie 1941 noch lebte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1957. Hansch, Agnes, geb. 1980 Rosenheim/Oberbayern; Regisseurin. Studierte 2000/01 Angewandte Theaterwissenschaften an der Univ. Gießen, 2001–04 Schauspielregie an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in

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Hansen Berlin, 2004/05 Regieassistentin am Staatsschauspiel Dresden. Danach Studium der Islamwissenschaften u. Arabistik an der Freien Univ. Berlin. 2010 gr¨undete sie „ZENTRALE“, ein K¨unstlerinnenkollektiv f¨ur Theater, Performance u. Tanz. Regisseurin u. a. am MaximGorki-Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 312. Hansen, Claire (Klara), geb. um 1884 Elberfeld/Rheinland, Todesdatum unbek.; S¨angerin. 1906–08 als Chors¨angerin am Stadttheater Elberfeld, 1908–10 als Solistin am Stadttheater Barmen, 1910–12 am Opernhaus D¨usseldorf, 1912/13 am Stadttheater Bochum, 1913– 16 am Opernhaus Hamburg, 1917/18 am Stadttheater Posen, dann am Stadttheater W¨urzburg u. 1919/20 am Stadttheater Minden/Westfalen. 1921–26 Ensemblemitglied am Stadttheater Bremerhaven u. 1927–39 S¨angerin am Westdeutschen Rundfunk in K¨oln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1958. Hansen, Hans, geb. 10. 12. 1907 Prag, gest. Mai 2006 M¨unchen; S¨anger. Debut am Deutschen Theater Prag, 1936–45 Ensemblemitglied des Dresdner Central-Theaters, dann an Berliner B¨uhnen, u. a. an der Scala, am MetropolTheater u. 1948–50 am Corso, als Gast in großen Revuen an vielen B¨uhnen, 1984 nahm er am Deutschen Theater M¨unchen seinen B¨uhnenabschied. Hansen (eigentl. Spieler), Joachim, geb. 28. 6. 1930 Frankfurt/Oder, gest. 13. 9. 2007 Berlin; Schauspieler. Ausbildung an der von Hilde K¨orber gegr¨undeten Max-Reinhardt-Schule f¨ur Schauspiel in Berlin, erste Engagements an den Stadttheatern in Rheydt, Wilhelmshaven u. Oberhausen, als Gast u. a. an der Kom¨odie im Marquardt Stuttgart, am Theater „Die kleine Freiheit“ in M¨unchen, an der Landesb¨uhne Hannover, am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main, am Theater in der Josefstadt Wien u. bei den Festspielen in Feuchtwangen u. Ettlingen. Seit 1986 lebte er auf Vancouver Island/Kanada, kam aber regelm¨aßig nach Dtl., spielte bei Tourneetheatern u. wiederholt bei den „Jedermann-Spielen“ im Berliner Dom. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hansen, Julia, geb. in Hamburg; B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin. Seit 2000 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel, Oper u. Tanz,

Hansen u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen Regensburg, in Freiburg/Br., am Hessisches Staatstheater Wiesbaden, an der Oper K¨oln, in W¨urzburg, L¨ubeck, am Theater an der Wien, an der Oper Lausanne u. wiederholt an der Op´era du Rhin in Straßburg. 2007–11 Ausstattungsleiterin am Stadttheater Bern. Hansen, Julia, geb. in Kotagiri/S¨udindien; Schauspielerin. Wuchs in Somalia u. Sambia auf, 1991–95 Ausbildung an der FolkwangHochschule Essen, 1995 Gastvertrag am Theater „Casa Nova“ in Essen, 1996–99 erstes Engagement am Stadttheater Bielefeld, 1999–2010 Ensemblemitglied am Deutschen Theater G¨ottingen. Danach u. a. am Schloßparktheater Berlin, beim Tourneetheater Landgraf, am Staatstheater Darmstadt u. am Ernst Deutsch Theater Hamburg. Daneben regelm¨aßig Auftritte als S¨angerin mit ihrer eigenen Jazzband. Hansen, Konrad, geb. 17. 10. 1933 Kiel, gest. 9. 8. 2012 Heikendorf bei Kiel; Autor, Regisseur und Theaterdirektor. Studierte 1953–58 Germanistik, Philosophie, Theologie u. Volkswirtschaft an den Univ. in Kiel u. Freiburg/Br., Diplom-Volkswirt. 1958 Programmgestalter bei Radio Bremen, 1966–73 freier Schriftsteller in Bremen, 1974–79 Leiter der Abteilung Heimatfunk beim Radio Bremen. 1980–87 Intendant des Ohnsorg-Theaters in Hamburg, 1987–94 Direktor der Niederdeutschen B¨uhne in Flensburg. Seit 1994 freier Schriftsteller (H¨orspiele, Romane, Theaterst¨ucke tw. in Mundart) u. Regisseur. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Een Deern na Maat. Kom¨odie in 1 Akt, UA 12. 12. 1961 Niederdeutsche B¨uhne L¨ubeck; Dat Sp¨oo¨ khuus. Lustspiel in 3 Akten, UA 26. 8. 1962 Ohnsorg-Theater Hamburg; Witte Wyandotten. Kom¨odie in 3 Akten, UA 27. 10. 1963 ebd.; Jonny de Dr¨utte. Kom¨odie in 3 Akten, UA 3. 9. 1965 Niederdeutsches Theater Bremen; Een toveel in’t Huus. Kom¨odie in 3 Akten, UA 12. 1. 1969 Ohnsorg-Theater Hamburg; Schipp ahn Hoben. Schauspiel in 3 Akten, UA November 1969 Niederdeutsches Theater Bremen; Dat warme Nest. Kom¨odie, UA 30. 5. 1973 ebd.; Een Handvull Minsch. Schauspiel, UA 30. 9. 1973 Niederdeutsche B¨uhne Neum¨unster; Dreih di nich um ¨ – De Mann von g¨ustern. 2 Einakter, UA 17. 11. 1977 ebd.; Mit Gef¨ohl un Wellenslag. Lustspiel in 3 Akten, UA 4. 1. 1978 Niederdeutsches Theater Bremen; Allens hett sien’n Pries. Kom¨odie in

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Hansen 12 Bildern, UA Oktober 1970 Niederdeutsches Theater Bremen – Neubearbeitung u. d. T.: De Firma dankt. Volksst¨uck, UA 11. 5. 1980 Ohnsorg-Theater Hamburg; Een St¨uck vun’t Gl¨uck. Lustspiel in 3 Akten, UA 2. 10. 1983 OhnsorgTheater Hamburg; Poppe stiggt ut. Schwank in 3 Akten, UA 25. 8. 1985 ebd.; Salon Meier. Niederdeutsche Kom¨odie, UA 2. 11. 1986 ebd.; Een Matjes singt nich mehr. Schwank, 2. 11. 1986 ebd.; Na uns de Sintfloot. Niederdeutsches Volksst¨uck, UA 10. 12. 1989 Niederdeutsche B¨uhne Neum¨unster; Labskaus un Schampanjer. Lustspiel, UA 18. 3. 1990 Ohnsorg-Theater Hamburg; Vun Hackepeter un de Kole Mamsell. Kom¨odie in 7 Szenen, UA 2. 2. 1991 Niederdeutsche B¨uhne Flensburg; Allens in’n Griff. Schwank in 3 Akten, UA 2. 2. 1992 OhnsorgTheater Hamburg; K¨onig Meier. Kom¨odie in 3 Akten, UA 21. 4. 1996 ebd.; Bett un Fr¨ohst¨uck. Schwank in 3 Akten, UA 22. 2. 1998 ebd.; Dolly Butt. Kom¨odie in 3 Akten, UA 30. 10. 1998 Niederdeutsche B¨uhne Kiel; Riep f¨or Rimini. Schwank in 5 Akten, UA 12. 11. 2000 OhnsorgTheater Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 14,141; F. W. Michelsen, ~ u. das niederdt. Theater. Ein Gespr¨ach mit dem k¨unftigen Leiter des Ohnsorg-Theaters (in: Quickborn 69) 1979; Lachen ist nicht genug. Zum 75. Geburtstag von ~ (Red.: Alexandra Beese) 2008. Hansen, Max [I,693], gest. 12./13. 11. 1961 Kopenhagen. Musik- u. Gesangsstudium in M¨unchen, zun¨achst Variet´ek¨unstler, u. a. in Kopenhagen u. Oslo. 1920 Gastspiel im Variet´e „Wintergarten“ in Berlin u. 1923 am „Ronacher“ in Wien. Seither Operettens¨anger in Wien u. Berlin, wo er u. a. am Großen Schauspielhaus am 8. 11. 1930 in der UA von Ralph Benatzkys Operette „Im weißen R¨ossl“ die Rolle des „Leopold“ sang. Daneben Kabarettist, 1924 Gr¨under (zus. mit Kurt Robitschek u. Paul Morgan) des „Kabarett der Komiker“ („Kadeko“). Dort fast allabendlich Auftritte, gelegentlich auch mit selbst verfaßten Chansons (u. a. „War’n Sie schon mal in mich verliebt?“). Um 1934 Ausschluß aus der Reichstheateru. Reichsmusikfilmkammer. 1934 am Wiener Volkstheater, 1934 Gastspiel in Schweden, 1934/35 als Gast an den Stadttheatern in Br¨unn u. Reichenberg, 1936/37 am Theater an der Wien, wo er u. a. am 1. 9. 1936 in der UA der Operette „Axel an der Himmelst¨ur“ von Ralph Benatzky die Rolle des Axel Swift u. Zarah Leander die Gloria Mills sang. 1938 Emigration

Hansen nach Kopenhagen u. sp¨ater nach Stockholm, u. a. an der K¨oniglichen Oper Stockholm. 1949 u. ¨ 1951 Gastspielreisen nach Dtl. u. Ost., 1956–58 Direktor des Tivoli-Theaters in Kopenhagen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1959; Hdb. Exiltheater 1,370; Kabarett-Lex. 133; K. Wolffram, „Wir wollen deutsche Schauspieler!“ Der Fall ~ (in: Schauspieler im Exil) 2000; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. ¨ emigrierten FilmLexikon der aus Dtl. u. Ost. schaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hansen, Max [I,693], gest. 20. 11. 1960 Davos/ Graub¨unden. Auff¨uhrungen (Ausw.): Des Teufels Widersacher. Schauspiel in 3 Akten, UA 1950 Stenographenverein Kradolf/Thurgau (1952 als Tourneeproduktion an verschiedenen Deutschschweizer Stadttheatern); Kurt von Koppigen. Schauspiel in 6 Bildern, UA 1955 Stadttheater Chur. Literatur: TdS; DLL 20. Jh. 14,144. Hansen, Monika, geb. 1943 Berlin; Schauspielerin. Mutter von Ben Becker, 1959–62 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, erstes Engagement am Ulmer Theater, anschließend zehn Jahre lang am Theater der Freien Hansestadt Bremen, ab 1973 in Berlin an der Freien Volksb¨uhne, dann am Schiller-Theater, an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer u. zuletzt am Renaissance-Theater, Gastengagements u. a. in Bochum u. am Staatstheater Kassel. Nach der Scheidung von Rolf Becker heiratete sie 1971 den Schauspieler Otto Sander. Hansen, Paul, geb. 3. 4. 1886 Kopenhagen, gest. 11. 11. 1967 Helsinki; S¨anger und Theaterdirektor. Private Gesangsausbildung in Kopenhagen, 1908 Debut u. bis 1913 Engagement an der K¨oniglichen Oper ebd., 1913– 24 Mitglied der Deutschen Oper BerlinCharlottenburg, weitere Studien u. a. bei Lilli Lehmann u. Richard Loewe. 1918–22 (Stumm-)Filmschauspieler. 1925–30 Direktor des Landestheaters Gera. Danach Gesangslehrer in Kopenhagen, sp¨ater in Helsinki. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1959.

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Hanson Hansen (eigentl. L¨owy, auch H.-L¨owy), Paul, geb. 28. 1. 1893 Wien, Todesdatum unbek.; Schauspieler und Autor. Ausbildung bei Albert Heine, ab 1920 Engagements in Troppau, Baden-Baden, Teschen u. Wien. 1925/26 an den „Vereinigten B¨uhnen“ Berlin, anschließend am Stadttheater Bielitz, in Frankfurt/Oder u. Dresden, zuletzt am Stadttheater M¨unster, 1931/32 ebd. stellvertretender Direktor. Danach noch einige Gastspiele, 1939 als „Halbjude“ aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Im August 1942 wurde sein St¨uck „Schuß an Bord“ von der Freien Deutschen B¨uhne in Rio de Janeiro aufgef¨uhrt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,371. Hansing, Friedrich [I,693], gest. 10. 6. 1973 Stuttgart. Literatur: Ulrich 1,708. Hansky, Bernhard, geb. 1988 Eisenh¨uttenstadt/ Brandenburg; S¨anger. Ausbildung an der St¨adtischen Musikschule in Eisenh¨uttenstadt u. an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, ab 2007 erste Gastauftritte u. seit 2011 als Gast an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Hansmann, Christine, geb. 1961 Erfurt; S¨angerin. 1983–89 Gesangsstudium an der Musikhochschule in Leipzig bei Helga Forner u. in Meisterkursen bei Luisa Bosabaljan, Horst G¨unther u. Tom Krause. Seit 1989 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar. Internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1960. Hansmann, Rotraud, geb. 1. 3. 1940 Graz; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Graz, in Sommerkursen am Mozarteum in Salzburg u. bei Paula Lindberg in Amsterdam. 1960 Debut am Opernhaus Graz, Gastauftritte an der Niederl¨andischen Oper Amsterdam u. 1962 bei den Bregenzer Festspielen. 1964 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1960. Hanson, George, geb. in den USA; Dirigent. Ausbildung u. a. bei Franco Ferrara, Seiji Ozawa u. Leonard Bernstein, an der Wiener Musikhochschule, an der Indiana Univ. u. in Tanglewood, 1988–93 Resident Conductor des Atlanta Symphony Orchestra, ab 1994 MD des Tucson Symphony Orchestra, 1998–2004 GMD

Hanstein des Sinfonieorchesters Wuppertal u. des dortigen Opernhauses. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit als Konzert- u. B¨uhnendirigent. Ab 2012 k¨unstlerischer Leiter des „Sunriver Music-Festival“ in Oregon. Hanstein, Otfried von (Ps. Otfried von Zehlen) [I,694], gest. 17. 2. 1959 Berlin. Lebte als freier Schriftsteller in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 14,148. Hanushevsky, Stefko, geb. 1980 Linz/Donau; Schauspieler. Studierte zun¨achst Philosophie u. Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 2001–05 Schauspielstudium an der Univ. der K¨unste in Berlin. 2005–09 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main u. seit der Spielzeit 2009/10 am Staatsschauspiel Dresden. Gastengagements u. a. am Nationaltheater Mannheim, am Maxim-Gorki-Theater u. an der Vagantenb¨uhne Berlin. Hanzel, Peter, geb. 1941, gest. August 2003 Augsburg; Schauspieler und S¨anger. 1964 am Neuen Theater N¨urnberg, sp¨ater u. a. an der Lore-Bronner B¨uhne M¨unchen u. am Landestheater Schwaben in Memmingen. Seit 1980 Ensemblemitglied am Augsburger Theater. Happ, Alfred [I,695], gest. 20. 12. 1961 Frankfurt/Main. Lebte ab Mitte der 1950er Jahre in Frankfurt/Main. Literatur: DLL 20. Jh. 14,156. Happel, Maria, geb. 16. 10. 1962 Erlenbach am Main; Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung am B¨uhnenstudio Hedi H¨opfner in Hamburg, erste Engagements am Bremer Theater, am Schauspielhaus K¨oln u. am Staatstheater Hannover. 1991–2000 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, 2000–03 am Berliner Ensemble u. seit der Spielzeit 2002/03 wieder im Ensemble des Burgtheaters. Seit 2005 auch Regisseurin, u. a. bei den Festspielen in Reichenau u. am Landestheater Nieder¨osterreich St. P¨olten. 2012 erschien ihre Biographie „Das Schnitzel wird umbesetzt. Was bisher geschah ...“. Literatur: Henschel Theaterlex. 312. Happel, Wilfried, geb. 2. 7. 1965 N¨urnberg; Dramaturg und Regisseur. Studierte 1987–94 Germanistik u. Philosophie an den Univ. in K¨oln u. Frankfurt/Main. Lebt als Regisseur

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Haratischwili in der freien Theaterszene u. als freier Autor (Prosa, Theaterst¨ucke, H¨orspiele) in BerlinNeuk¨olln. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das Schamhaar, UA 11. 9. 1994 Schauspiel K¨oln; Mordslust, UA 3. 2. 1996 ebd.; FressOrgie oder Der Gott als Suppenfleisch. Kom¨odie mit musikalischen Einlagen, UA 18. 5. 2000 Schauspiel Hannover; Der Nudelfresser, UA 25. 6. 2000 Deutsches Theater Berlin; Die Wortlose, UA 10. 4. 2002 Gostner Hoftheater N¨urnberg; Mein Onkel Bob, UA 12. 12. 2003 Theater N¨urnberg; Die Nebelmaschine, UA 2005 Theater Ensemble W¨urzburg; Fischfutter. Ein Doppelspiel, UA 8. 4. 2005 Stadttheater Bremerhaven; Schluß mit Schubert!, UA 22. 11. 2007 Theater „Der Keller“ K¨oln. Literatur: DLL 20. Jh. 14,158. Happl, Doris, geb. 1961 Enns/Ober¨ost.; Dramaturgin, Regisseurin und Autorin. Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 1989 Dr. phil., Dramaturgin u. Regisseurin bei freien Gruppen in Wien, Gr¨underin der Theatergruppe „off-burg.“, Produktionsdramaturgin u. a. am Schauspielhaus Z¨urich u. bei den Bregenzer Festspielen. 1993–99 Dramaturgin am Theater in der Josefstadt Wien, 1999–2011 Chefdramaturgin am Tiroler Landestheater Innsbruck u. danach Dramaturgin am Wiener Volkstheater. Schreibt Kleinkunstprogramme, Revuen u. erstellt B¨uhnenfassungen, u. a. von Andrea Maria Schenkels „Tann¨od“ (zus. mit Maya Fanke) UA 15. 3. 2008 Tiroler Landestheater Innsbruck. F¨ur Florian Bramb¨ocks Oper „Der dritte Polizist“ schrieb sie das Libretto, UA 6. 5. 2012 Kammerspiele des Landestheaters Innsbruck. Haradauer, Antonie [I,695], geb. 11. 3. 1778 Baden bei Wien, gest. 1857 Graz m¨oglich. ¨ Literatur: OML; Kutsch-Riemens 3,1961; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994 (unter Huber). Haradauer, Franz [I,695], geb. 1772 Wien, gest. 1857 Graz. ¨ Literatur: OML. Haratischwili, Nino, geb. 1983 Tiflis/Georgien; Regisseurin und Autorin. Besuchte in Tiflis das Dt. Gymnasium, 1995–97 Deutschlandaufenthalt, 1998 Gr¨underin u. bis 2003 Leiterin der dt.-georgischen Theatergruppe, des sp¨ateren „Fliedertheaters“. Studierte 2000–03 Filmregie an der Staatlichen Schule f¨ur Film u. Thea-

Harb ter in Tiflis u. 2003–07 Theaterregie in Hamburg. Lebt als freie Regisseurin u. Autorin in Hamburg. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Mein und dein Herz (Medeia), UA 24. 2. 2007 Kampnagel Hamburg; Le petit Maˆitre. Ein Liebesst¨uck, UA 1. 6. 2007 Staatstheater Kassel; Georgia (Agonie), UA 21. 9. 2007 Lichthof-Theater Hamburg; M¨ude Menschen in einem Raum, UA 10. 10. 2008 ebd.; Liv Stein, UA 14. 2. 2009 Theater der Stadt Heidelberg; Algier, UA 5. 6. 2009 Lichthof-Theater Hamburg; Zorn, UA 13. 2. 2010 Deutsches Theater G¨ottingen; Die zweite Frau, UA 9. 10. 2009 Monsun Theater Hamburg; Radio Universe, UA 7. 4. 2010 Kampnagel Hamburg; Das Jahr von meinem schlimmsten Gl¨uck, UA 19. 11. 2010 Lichthof-Theater Hamburg; Das Leben der Fische, UA 30. 4. 2011 Deutsches Theater G¨ottingen; Wir ohne uns, UA 31. 3. 2012 Junges Schauspielhaus Hamburg; Kokoro, UA 19. 5. 2012 Saarl¨andisches Staatstheater Saarbr¨ucken; Elektras Krieg, UA 9. 9. 2012 Deutsches Schauspielhaus Hamburg. Harb, Alex, geb. 5. 12. 1969 D¨usseldorf; B¨uhnenbildner und Szenograph. 1995–2000 B¨uhnenbildner u. seit 1998 als Ausstattungsleiter am Schauspielhaus Bochum, vor allem in der Zus.arbeit mit der Regisseurin Christina Paulhofer, Gastb¨uhnenbildner u. a. an der Oper Frankfurt/Main, an der Schaub¨uhne u. am Deutschen Theater Berlin, am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Z¨urich, am Schauspiel Hannover, an den M¨unchner Kammerspiele, am Staatsschauspiel Dresden, bei der Ruhr Triennale u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2010 auch Szenograph am Landesmuseum Z¨urich. Harbeke, Sabine, geb. 21. 3. 1965 Affoltern am Albis/Z¨urich; Regisseurin und Autorin. Studierte 1991–95 Visuelle Kommunikation an der Hochschule f¨ur Gestaltung u. Kunst in Luzern, 1996– 2002 Arbeits- u. Studienaufenthalt in New York. Seither Filmemacherin, Autorin u. Regisseurin ihrer eigenen St¨ucke. Seit 2009 Leiterin der Regieklasse an der Z¨urcher Hochschule der K¨unste. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): God exists, UA 1999 Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich; W¨unschen hilft, UA 7. 9. 2000 Theater Neumarkt Z¨urich; Schnee im April, UA 20. 12. 2001 ebd.; Der Himmel ist weiß, UA 30. 1. 2003 ebd.; Lustgarten, UA 6. 12. 2003 ebd.; Und jetzt / and now, UA 20. 10. 2004 Thalia in der Gaußstraße Hamburg; Nur noch heute.

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Harbou Ein Theaterst¨uck nach Kurzgeschichten von Raymond Carver, UA M¨arz 2004 Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich; Nachts ist es anders. Ein Reigen, UA 6. 10. 2006 Nationaltheater Mannheim; Schonzeit, UA 16. 9. 2006 B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel (Lagerhalle Nordhafen); Trotzdem, UA 20. 10. 2007 Schauspielhaus Bochum; Mundschutz, UA 19. 4. 2008 Theater Basel; Jetzt und alles, UA 24. 4. 2009 ebd.; 11o Windstill, UA 16. 1. 2010 Theater Kiel. Harbich, Adolf, geb. 15. 4. 1887 Laibach/Slowenien, gest. 8. 5. 1970 Wiesbaden; S¨anger. Ausbildung in Wien, 1920 Debut u. Engagement bis 1923 am Opernhaus Graz, 1923– 27 am Stadttheater N¨urnberg, 1927–37 Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden, wo er j¨udische Kollegen denunzierte. 1937–39 am Staatstheater Kassel, anschließend als Gast an der Mail¨ander Scala, in Barcelona u. bei der Richard-Wagner-Festwoche in Detmold. Ab 1940 unterrichtete er an der Prager Musikhochschule, 1942 u. 1943 als Gast am Stadttheater Aussig/Elbe. Nach Kriegsende R¨uckkehr nach Wiesbaden. Er war mit der Schauspielerin Olly Heidenreich verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1961; H. Heer, S. Fritz, H. Drummer, J. Zwilling, Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der „Juden“ u. „politisch Untragbaren“ aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945, 2011. Harbort, Christine, geb. 27. 4. 1949 Oschersleben/Sachsen-Anhalt, gest. 17. 6. 2003 Berlin; Schauspielerin und Regisseurin. Zun¨achst Lehre als medizinisch-technische Assistentin, 1969–72 Ausbildung an der Schauspielschule in Rostock, 1972 Debut am dortigen Volkstheater, danach Engagements in Stralsund, ebd. Debut als Regisseurin u. in Rostock, daneben auch am Berliner Kabarett „Die Distel“. 1981–84 Regiestudium am Institut f¨ur Schauspielregie in Berlin, danach freie Schauspielerin u. Regisseurin. Literatur: Habel 151. Harbou, Thea von [I,696], gest. 1. 7. 1954 Berlin. Als Schauspielerin 1911–13 in Chemnitz u. 1913/14 in Aachen. 1914 heiratete sie den Schauspieler u. Regisseur Rudolf Klein-Rogge (1921 Scheidung). Ab 1917 in Berlin, Verfasserin von Romanen f¨ur Berliner Illustrierte u. Drehb¨uchern, u. a. f¨ur Joe May, Friedrich Wilhelm Murnau u. Fritz Lang, f¨ur den sie bis 1932 alle Drehb¨ucher schrieb (u. a. „Der m¨ude

Harder Tod“, 1921; „Die Nibelungen“, 1924; „Metropolis“, 1927) u. mit dem sie 1922–33 verheiratet war. 1940 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP). Nach Kriegsende war sie im Zuge der Entnazifizierung f¨ur kurze Zeit von der britischen Besatzung interniert. Ab 1948 war sie f¨ur den Film im Bereich Synchronisation ausl¨andischer Filme t¨atig. Literatur: DLL 20. Jh. 14,166; K. Bruns, Kinomythen 1920–1945. Die Filmentw¨urfe der ~, 1995 (zugleich Diss. [u. d. T. ~] Essen 1993); U. M¨uller, „Das geistige Heiligtum einer Nation“. Die „grand op´era cin´ematographique“ uber ¨ die ‚Nibelungen‘ von Fritz Lang u. ~ (1924) (in: Alban Bergs „Wozzeck“ u. die Zwanziger Jahre [...], hg. P. Csob´adi) 1999; H. J. Galle, Preußische Offizierstochter, die Filmgeschichte machte: ~ (in: Zwischen Flucht u. Herrschaft. Phantastische Frauenliteratur, hg. J. Rzeszotnik) 2002; A. M. Sigmund, Die Frauen der Nazis III, ¨ 2002; H.-P. Ecker, Uberleben in einem Land, das ein Weib ist. Geschlechtsideologische Imaginationen des „Deutschen“ bei ~ u. Fritz Lang (in: Geschlecht – Literatur – Geschichte, hg. G. Loster-Schneider, Bd. 2) 2003; B. Kazmirowski, Begabt, gefeiert u. vergessen. Eine Erinnerung an ~ anl¨aßlich ihres 50. Todestages am 1. Juli 2004 (in: Vorschau und R¨uckblick 7) 2004; G. Lembke, ~ – Fremdbilder in den Erz¨ahltexten der Fr¨uhen Moderne. ‚Der unsterbliche Acker‘, ‚Frau im Mond‘ u. ‚Das indische Grabmal‘ (in: Habitus u. Fremdbild in der dt. Prosaliteratur des 19. u.d 20. Jh., hg. E. Pytel-Bartnik) 2006. Harder, G¨unther, geb. 1977 Bremen; S¨anger und Schauspieler. Bruder von Manuel H., studierte Anglistik, Geschichte u. Philosophie an der Univ. Freiburg/Br., 1999–2003 Schauspielausbildung an der „Athanor Akademie“ in Burghausen/Oberbayern, Schauspieler in der freien Theaterszene, zahlreiche Auftritte als S¨anger einer Rockband. 2005–2010 Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund, seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig. Harder, Lutz-Michael, geb. 1951 Langenfeld bei K¨ustrin; S¨anger. Studierte Kirchenmusik in Halle/Saale u. 1972–76 Gesang an der Musikhochschule in Hamburg, 1975 Debut bei den Festspielen in Eutin, dann Gastengagements u. a. an den Staatsopern in Stuttgart u. Hamburg, 1980–88 Mitglied des Staatstheaters Hannover. Seit 1989 Gesangsprofessor an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1962.

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Hardt Harder, Manuel, geb. 1971 Valpara´iso/Chile; Schauspieler. Bruder von G¨unther H., erste Auftritte in der freien Theaterszene in Bremen, 1995–99 Schauspielausbildung an der „Athanor Akademie“ in Burghausen/Oberbayern, 1999– 2001 erstes Engagement am Salzburger Landestheater, 2001–08 am Schauspiel Dortmund u. seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig. Harder, Ren´e, geb. 23. 12. 1971 Konstanz; Schauspieler, Regisseur und Autor. 1992/93 Schauspiel- u. Regiestudium am Staatlichen Institut in St. Petersburg, 1993/94 Michael Tschechow Studienjahr, 1994/95 Studium der Angewandten Theaterwissenschaften an der Univ. Gießen u. 1995–2000 Studium der Theaterregie am Institut f¨ur Theater, Musiktheater u. Film der Univ. Hamburg. Seit 1994 diverse Auftritte als Schauspieler, seit 1999 freier Autor (Theaterst¨ucke u. Drehb¨ucher), Regisseur, u. a. in Hamburg, G¨orlitz, Leipzig u. Konstanz. Seit 2008 Professor f¨ur Schauspiel an der „Alanus Hochschule f¨ur Kunst u. Gesellschaft“ in Alfter bei Bonn. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Gottesacker bl¨uht, UA 4. 7. 1999 Nikolaifriedhof G¨orlitz; Kinder der Musik oder Was es heißt Wieniawski zu spielen. Ein konzertantes Theaterst¨uck, UA 6. 11. 2005 Theater (Apollo) G¨orlitz; Perdu – Eine Barockhochzeit auf Probe, UA 2. 7. 2004 Theater G¨orlitz; Kampfgruppe Benz, UA (Szenischen Lesung) 25. 5. 2007 Stadttheater (Spiegelsaal) Konstanz; Alles oder Nichts (Musik: Roman Vinuesa u. Jan Dvoˇra´ k) UA 20. 6. 2009 Theater (auf dem Untermarkt) G¨orlitz. Hardmeier, Andri, geb. 1974 Z¨urich; Dramaturg und Kulturmanager. Studierte Philosophie u. Musikwissenschaft an der Univ. Wien, sp¨ater Theoretische Physik an der Univ. Z¨urich u. Management an der Univ. Basel. Regie- u. Dramaturgieassistent u. a. bei den Wiener Festwochen u. bei den Salzburger Festspielen. 2006–08 Musikdramaturg am Theater Freiburg/Br., Gastdramaturg u. a. in Basel, Aachen u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2011 Leiter des Fachbereichs „Musik“ bei der Schweizer Kulturstiftung „Pro Helvetia“. Hardt, Karin Therese Meta, geb. 28. 4. 1910 Altona, gest. 5. 3. 1992 Berlin; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht bei Alex Otto, erste Auftritte in M¨onchengladbach, Rheydt u. Altenburg. Ab 1931 Filmschauspielerin. Nach

Hardt-Hardtloff dem 2. Weltkrieg wieder B¨uhnenschauspielerin, u. a. in Hamburg, Aachen, K¨oln u. in Berlin am Hebbel-Theater, am Renaissance-Theater, am Theater am Kurf¨urstendamm u. am Theater des Westens. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hardt-Hardtloff, Hans, geb. 8. 8. 1906 K¨oln, gest. 24. 5. 1974 Potsdam; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Debut an einer Wanderb¨uhne, sp¨ater Schauspielunterricht, Engagement am Millowitsch-Theater in K¨oln. W¨ahrend der Zeit des Nationalsozialismus in Wien, Br¨ussel u. Argentinien. Nach dem 2. Weltkrieg Oberspielleiter beim Mitteldt. Rundfunk in Leipzig, dann kurze Zeit Direktor am Theater in Annaberg, 1952–57 am Landestheater Meiningen, dann in Eisleben, Wittenberg, D¨obeln, 2 Jahre in Berlin am Berliner Ensemble u. 1960–69 Ensemblemitglied am Hans-OttoTheater in Potsdam. Danach Mitglied des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Literatur: Habel 153. Hardtmuth (auch Hartmuth), Paul, geb. 22. 2. 1888, gest. 5. 2. 1962 London; Schauspieler und Regisseur. 1917/18 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Laibach, 1918/19 am Stadttheater Klagenfurt, dann jeweils eine Saison an den Stadttheatern in Regensburg, Bozen, Gablonz u. Z¨urich. Ab 1927/28 in Berlin, am Renaissance-Theater, 1928–31 an den Barnowsky-B¨uhnen u. 1931/32 am Deutschen K¨unstlertheater. 1934/35 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Troppau u. 1936/37 am Stadttheater Reichenberg. Emigrierte dann nach England, Schauspieler an der „Kleinen B¨uhne“ in London, Regisseur am dortigen „Das Laterndl“. Spielte nach dem 2. Weltkrieg u. a. am Playhouse London. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,373. Hardy, Janet, geb. 1940 Atlanta/Georgia; S¨angerin. Ausbildung zur Musiktherapeutin, dann Gesangsstudium in New Orleans, bei Dominique Modesti in Paris, Gladys Kuchta in D¨usseldorf u. Hilde Zadek in Wien, 1972 erstes Engagement in Gelsenkirchen, dann am Staatstheater Kassel u. 1977–2001 Ensemble- u. danach Ehrenmitglied am Stadttheater Augsburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,196. Harell, Marte s. Hartl, Marte.

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Harlan Harfouch (eigentl. Meffert), Corinna, geb. 16. 10. 1954 Suhl/Th¨uringen; Schauspielerin. Spielte w¨ahrend ihrer Schulzeit am Pioniertheater. Ausbildung zur Krankenschwester, 1975– 78 Studium der Textiltechnik an der Technischen Univ. Dresden, 1978–81 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, in der Meisterklasse am Berliner Theater im Palast (TiP), 1982/83 erstes Engagement am St¨adtischen Theater Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), ab 1982 wieder in Berlin, an der Volksb¨uhne u. bis 1990 am Berliner Ensemble. 1999/91 Engagement u. dann als Gast am Deutschen Theater Berlin, weitere Gastengagements u. a. an der Berliner Schaub¨uhne, an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz, ebd. Zus.arbeit mit Frank Castorf, am Wiener Burgtheater, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Staatstheater Stuttgart. 1997 spielte sie unter Castorfs Regie in „Des Teufels General“ im 1. Akt den General Harras, in den weiteren Akten die Diva Olivia Geiss. Sie war in erster Ehe mit dem syrischen Informatiker Nabil Harfouch u. 1985–2007 mit Michael Gwisdek verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 313; Habel 152. Harlacher (geb. Rupp), Elise [I,697], gest. 23. 2. 1933 Karlsruhe m¨oglich. Am Hoftheater Karlsruhe sang sie am 6. u. 7. 12. 1890 bei der UA der vollst¨andigen Fassung der zweiteiligen Oper „Les Troyens“ von Hector Berlioz die Rolle des „Ascanius“. Ihr Gatte August H. f¨uhrte Regie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1965. Harlan, Fritz Moritz [I,697], gest. 30. 12. 1970 Freiburg/Br. Bruder von Veit H., 1929/30 am Stadttheater L¨ubeck, 1930–33 am Landestheater Braunschweig, 1933–42 Ensemblemitglied des Staatstheaters Karlsruhe u. 1942–44 am Deutschen Theater in Den Haag. Nach dem 2. Weltkrieg 1946–48 als Gast am Staatstheater Karlsruhe, 1948/49 am Stadttheater Freiburg/Br. Danach Professor an der dortigen Musikhochschule u. vorwiegend Konzert- u. Oratoriens¨anger. Seine Tochter Christiane (geb. 1932) ist Malerin u. Schauspielerin u. war mit dem Filmregisseur Stanley Kubrick (1929–1999) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1965. Harlan, Veit [I,697], gest. 13. 4. 1964 auf Capri/ Italien. Bruder von Fritz Moritz H., seit 1934

Harloff ausschließlich Regisseur nationalsozialistischer Propaganda- u. Hetz-Filme, u. a. 1940 „Jud S¨uß“. Nach dem 2. Weltkrieg vor allem wegen dieses Films wegen Verbrechen an der Menschlichkeit angeklagt, wurde er in allen Prozessen freigesprochen. Nach 1951 drehte er noch einige Filme. Er war in erste Ehe mit Dora Gerson u. in zweiter Ehe mit Hilde K¨orber verheiratet. Seine dritte Ehefrau war die Schauspielerin Kristina S¨oderbaum (1912–2001), die in seinen Filmen jeweils die Hauptrolle spielte. Literatur: DLL 20. Jh. 14,244; S. Zielinski, ~. Analysen u. Materialien zur Auseinandersetzung mit einem Film-Regisseur des deutschen Faschismus, 1981; R. Bender, ~ u. die nationalsozialistische Propaganda im Film, 1993; F. Noack, ~ – „des Teufels Regisseur“, 2000; D. Knopp, NS-Filmpropaganda. Wunschbild u. Feindbild in Leni Riefenstahls „Triumph des Willens“ u. ~s ‚Jud S¨uß‘, 2004; Das L¨uth-Urteil aus (rechts-)historischer Sicht. Die Konflikte um ~ [...] (hg. Th. Henne, A. Riedlinger) 2005; „Jud S¨uß.“ Hofjude, literarische Figur, antisemitisches Zerrbild (hg. A. Przyrembel, J. Sch¨onert) 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; I. Buchloh, ~. Goebbels’ Starregisseur, 2010; J. Trefzer, „Jud S¨uß“ von Lion Feuchtwanger versus ‚Jud S¨uß‘ von ~ (1934) (in: Das internationale Lion-Feuchtwanger-Jahr [...], hg. M. Buscher, O. Turecek) 2010; U. Gehrke, ~ u. der ‚Kolberg‘-Film. Filmregie zwischen Geschichte, NS-Propaganda u. Vergangenheitsbew¨altigung, 2011; N. V. Weber, Im Netz der Gef¨uhle. ~s Melodramen, 2011. Harloff, Marek, geb. 22. 4. 1971 Hamburg; Schauspieler. Studierte Germanistik, Philosophie u. Musik, Schauspielausbildung in diversen Workshops. Seit 1997 freier Schauspieler, Gastengagements u. a. am Thalia-Theater Hamburg, am Nationaltheater Weimar, 2001– 05 u. 2009/10 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 2006 am Schauspielhaus Bochum, ab 2008 in Berlin an der Volksb¨uhne, am Deutschen Theater u. am Maxim-Gorki-Theater, am Staatstheater Mainz, zuletzt am Centraltheater Leipzig, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Schauspiel Frankfurt/Main. Harms, Kirsten, geb. 25. 6. 1956 Hamburg; Regisseurin und Intendantin. Studierte 1976– 78 Musikwissenschaft an der Univ. Hamburg u. 1978–82 Musiktheater-Regie an der dortigen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst. 1983 Gr¨undungsmitglied der freien

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Harnack Theatergruppe „Mimesis“ in Hamburg. 1985– 88 Regieassistentin an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, danach freie Regisseurin, u. a. an den B¨uhnen in Bremen, Hannover, Kiel, Saarbr¨ucken, Darmstadt, Innsbruck u. Mainz. 1992 Lehrauftrag am Studiengang Musiktheater-Regie an der Hamburger Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst. 1995–2003 Intendantin der Kieler Oper. 2003 erstmals als Regisseurin an der Deutschen Oper Berlin u. 2006–11 Intendantin des Hauses. Danach Gastregisseurin. Literatur: M. Brug, Opernregisseure heute, 2006; A. K. W. Meyer, Halte fest, was dir von allem u¨ brigblieb. 100 Jahre Theater am Kleinen Kiel, 2007. Harms, Thomas, geb. 31. 8. 1957 Schwerin; Schauspieler. 1979–82 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1982–90 erstes Engagement am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, 1990–93 am Stadttheater L¨uneburg u. seit 1993 Ensemblemitglied am Staatstheater Cottbus. Harmsen, Friederike, geb. in Hamburg; S¨angerin und Schauspielerin. Ausbildung an der Univ. der K¨unste in Berlin bei Inge Uibel, in Meisterkusern u. a. bei Agnes Giebel, David L. Jones, Janet Williams u. Eva Lindqvist. W¨ahrend des Studiums regelm¨aßig Auftritte im In- u. Ausland, vor allem als Interpretin zeitgen¨ossischer Musik, u. a. sang sie in der Neuk¨ollner Oper (Berlin) am 23. 8. 2007 bei der UA der „Moshammeroper“ von Bruno Nelissen die Rolle der „von Klunker“, weiters wirkte sie in mehreren Werken von Christoph Schlingensief mit: in der ReadyMadeOper „Mea Culpa“ (2009 Burgtheater Wien), im Fluxus-Oratorium „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ (2009 Ruhrtriennale) u. in „Via Intolleranza II“ (2010 Br¨ussel). 2012/13 u. a. an der Deutschen Staatsoper Berlin. Harnack, Falk [I,698], gest. 3. 9. 1991 Berlin. Bis 1951 k¨unstlerischer Leiter der „Dt.Film-AG“ (DEFA). Sein erster Film, die Arnold Zweig-Verfilmung „Das Beil von Wandsbek“, wurde nach einigen Auff¨uhrungen aus dem Vertrieb genommen, er verließ daher 1952 die DDR. Regisseur u. Autor in West-Berlin, 1963–65 leitender Regisseur des Zweiten Dt. Fernsehens (ZDF). Sowohl er als auch sein Bruder Arvid H. waren im Widerstand gegen den Nationalsozialismus t¨atig. Nach der Verhaftung

Harnisch (1942) wurde Arvid zum Tode verurteilt, Falk hingegen freigesprochen. H.s Cousin Ernst von H., die Vettern Klaus u. Dietrich Bonhoeffer sowie der Schwager Hans von Dohnanyi wurden im Fr¨uhjahr 1945 von der SS ermordet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,373; LThInt 369; DLL 20. Jh. 14,263; Hommage an ~ (Redaktion G. Schoenberner) 1983; G. Jordan, Der Verrat oder Der Fall ~ (in: apropos: Film 2004. Das Jahrbuch der DEFA-Stiftung, Redaktion: R.Schenk) 2004; A. Ziegler, Dramaturg des Widerstands. ~ u. die Geschichte der „Weiße Rose“. Ein Beitrag zur „Weiße Rose“Forschung, 2005. Harnisch, Jutta, geb. 1935 Altenburg/Th¨uringen; Kost¨umbildnerin. Studierte 1955–60 Textilgestaltung an der Hochschule f¨ur industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle/Saale. 1961–64 Leiterin einer Teppichmanufaktur, dann freie Textilgestalterin, 1969– 75 anf¨anglich als Kost¨umbildassistentin, dann als Kost¨umbildnerin an der Volksb¨uhne Berlin, 1975–82 am Landestheater Halle/Saale, seit 1982 wieder an der Volksb¨uhne, als Gast u. a. am Deutschen Theater u. an der Komischen Oper Berlin, an der Staatsoper Stuttgart u. ab 1992 regelm¨aßig am Staatsschauspiel Dresden. Literatur: Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988. Harnisch, Rachel, geb. 1. 8. 1973 Brig-Glis/ Wallis; S¨angerin. 1993–99 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Freiburg/Br. u. Mitglied der dortigen Opernschule, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte in Freiburg/Br., 1999/2000 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien, 2003/04 am Stadttheater Bern u. 2004/05 am Aalto Theater Essen. Freie S¨angerin u. a. an den Opernh¨ausern in Berlin, M¨unchen, D¨usseldorf, Z¨urich, Paris, Toulouse, Madrid, Athen u. Turin. Seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich. Literatur: TdS. Harnisch, Wolf (in Brasilien auch Wolfgang Hoffmann-H.; eigentl. Wolfgang Friedemann Franz Hoffmann-H.), geb. 10. 2. 1918 Br¨unn, gest. 2. 2. 1992 M¨unchen; Schauspieler und Autor. Sohn von Wolfgang Hoffmann-H., ab 1924 einer der ersten Kindersprecher bei der Berliner Funkstunde, Mitglied der „Roten Falken“, sp¨ater der „Sozialistischen Arbeiterjugend“, 1934 von der SS verhaftet, nach der Freilassung Relegation vom Gymnasium, bis 1937

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Harnoncourt aktiv im Widerstand. 1936/36 privater Schauspielunterricht. Im November 1937 Emigration nach Brasilien mit den Zwischenstationen London, Panama (1938) u. Chile (1939). 1939–41 Journalist u. Autor in Porto Allegro, ab 1941 in Rio de Janeiro auch Schauspieler u. Regisseur, einige Zeit Lehrer. 1946 Gr¨under (zus. mit seinem Vater u. Werner Hammer) des zweisprachigen (dt.-portugiesisch) Ensembles „Freies Europ¨aisches K¨unstler-Theater“, ab 1950 „Kammerspiele Rio de Janeiro“, Schauspieler an dieser B¨uhne u. in mehreren brasilianischen Filmen. 1951 R¨uckkehr nach Dtl., bis 1958 an Westberliner B¨uhnen, 1958–60 in Wien, 1961/62 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen, 1962/63 mit einem eigenen Tournee-Theater in den USA unterwegs, 1964 am Stadttheater Baden-Baden. 1965–70 Chefredakteur der „Dt. Welle K¨oln“, seit 1971 Schauspieler, Produzent u. Autor (meist in portugiesischer Sprache) in M¨unchen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,374. Harnoncourt, Eberhard, geb. 28. 12. 1957 Wien, gest. 23. 11. 1990 Passau (Autounfall); Schauspieler. Sohn von Nikolaus H., zuerst Lehre als Geigenbauer in Bremen u. Niederbayern, danach dreij¨ahrige Schauspielausbildung in Graz, erstes Engagement in Hannover, ab 1986 am Schauspielhaus Graz. Harnoncourt, Nikolaus, geb. 6. 12. 1929 Berlin; Cellist und Dirigent. Sohn des DiplomIng. et Dr. iur. Eberhard de la Fontaine Graf d’Harnoncourt-Unverzagt u. der Ladislaja Gr¨afin von Meran, Freiin von Brandhofen, Vater von Philipp u. Eberhard H. 1931 R¨uckkehr der Familie aus Berlin nach Graz, w¨ahrend der Volksschulzeit Cellounterricht bei Hans Kortschak, 1945–48 privater Cello-Unterricht bei Paul Gr¨ummer, danach bis 1952 Cello-Studium an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien. 1952–69 Cellist bei den Wiener Symphonikern, begr¨undete 1949 mit Eduard Melkus, Alfred Altenburger u. seiner sp¨ateren Gattin Alice Hoffelner das „Wiener GambenQuartett“, 1953 Gr¨under eines InstrumentalEnsembles mit seiner Gattin als Konzertmeisterin, seit 1957 unter dem Namen „Concentus Musicus Wien“ (CMW), ab 1958 rege (internationale) Konzertt¨atigkeit des CMW, im M¨arz 2003 Jubil¨aumskonzert zum 50-j¨ahrigen Bestehen. Ab 1971/72 auch Operndirigent, ab 1975 Zus.arbeit mit Jean-Pierre Ponnelle u. nach dessen Tod (1988) mit J¨urgen Flimm u. anderen

Harnoncourt Regisseuren am Opernhaus Z¨urich (bis 2011), seit 1987 auch an der Wiener Staatsoper u. weitere Gastdirigate. 2008 zus. mit seinem Sohn Philipp Debut als Regisseur. ¨ Literatur: DLL 20. Jh. 14,270; OML; TdS; M. Mertl, Vom Denken des Herzens. Alice u. ~. Eine Biographie 1999 (bearbeitete u. erg¨anzte Neuausg. u. d. T.: Vom Denken des Herzens. ~, eine Biographie, 2004); M. Turkovic, M. Mertl, Die seltsamsten Wiener der Welt. ~ u. sein Concentus Musicus, 2003; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; Ereignis Klangrede. ~ als Dirigent u. Musikdenker (hg. W. Gratzer) 2009; Being ~ (hg. O. Hochreiter, M. Huber) 2009; D. Ender, „Man darf nie glauben, die Wahrheit zu haben“. ~ im Gespr¨ach mit D. E. u¨ ber das Aufr¨uhrerische der Auff¨uhrungspraxis u. uber ¨ ¨ Kants drei Fragen (in: Osterreichische Musikzeitschrift 67) 2012. Harnoncourt, Philipp, geb. 20. 9. 1955 Wien; Lichtgestalter, Regisseur und Dramatiker. Sohn von Nikolaus H., zun¨achst Licht- u. B¨uhnentechniker, 1993–2003 technischer Leiter des „ImPulsTanz-Festival“ in Wien, 2000/01 zus. mit Hans Gratzer Theaterleiter des Wiener Schauspielhauses, ebd. Debut als Regisseur, seither Regisseur, u. a. an der Wiener Kammeroper, am Tiroler Landestheater Innsbruck, am Theater an der Wien u. bei der „styriarte“ in Graz. 2006–08 inszenierte er j¨ahrlich eine Oper beim Klassikfestival „Kultur im Schloß Kirchstetten“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Sei Partisan! Ein St¨uck Theater in drei Akten, UA 4. 6. 1987 Studio Moli`ere Wien; Orfeus und Eurydike auf Alpha Centauri. Kom¨odie in sieben Akten vom Ende der Zeit und von den M¨uhen der Kunst, UA 1996 KAT Klagenfurt. ¨ Literatur: OML. Harper, Thomas (Tom), geb. um 1951 Oklahoma; S¨anger. Studierte zun¨achst Saxophon u. Klarinette, dann Gesang an den Univ. in Los Angeles u. Kansas City. Ging dann nach Europa, Mitglied des Chores mit kleinen Solopartien am Theater Luzern, daneben weitere Gesangsstudien in Paris u. in Italien. 1982–85 am Landestheater Coburg, 1985–87 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1987–91 am Stadttheater Hagen/Westfalen, ab 1991 am Opernhaus in Dortmund u. an der Oper in Seattle, als Gast u. a. an der Deutschen Oper Berlin, am Staatstheater Darmstadt u. am Grand Th´eaˆ tre Genf. Gesangsprof. u. Direktor des „Opera-Theater“ an der Univ. Washington. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1967.

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Harsch Harprecht, Bruno [I,698], gest. 11. 7. 1948 Berlin-Halensee. Bis 1921 am Landesheater Darmstadt, 1921–31 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1931–34 am Deutschen Landestheater Prag, 1934–41 mit kurzer Unterbrechung am Schauspielhaus Breslau, 1941–43 am Stadttheater Straßburg, 1943/44 als Gast an Berliner Theatern. 1946 letzter Auftritt am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1967; Ulrich 1,712. Harriet, Elisabeth-Joe, geb. 25. 9. 1954 Wien; Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin. Schauspielausbildung u. erste Auftritte am Wiener Volkstheater, nach der Heirat bis 1989 Hauptschullehrerin. Danach Kabarettistin, u. a. 1992 mit „Klassefrauen – klasse Frauen?“ auf Tournee, 1995 zus. mit Edith Leyrer in der kabarettistische Revue „Edith & Joe“. 2003 Gr¨undung von „Literatur-on-tour“, ein Literatur-Musik-Kunst-Kulinarik-Theater, aufgef¨uhrt an Originalschaupl¨atzen. Daneben Zus.stellung u. teilweise Autorin von musikalischen-literarischen Event-Programmen, Moderatorin internationaler Galas u. Shows, Autorin ¨ u. Ubersetzerin. Literatur: DLL 20. Jh. 14,284; I. Fink, Von ¨ Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, 2000. Harrison, Patricia Maria, geb. 22. 9. 1956 Vorst/Nordrhein-Westfalen, gest. 24. 2. 2007 Bonn; Schauspielerin. 1976–79 Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1979–83 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1983–91 am Staatstheater Kassel u. 1991–2003 Ensemblemitglied am Schauspiel Bonn. Harry-Meyer, Hermann Heinrich Willibald [I,699], gest. 13. 6. 1880 Berlin. Literatur: Ulrich 1,713. Harsch, Doroth´ee, geb. 18. 4. 1954 Bretten/ Baden-W¨urttemberg; S¨angerin. Nach einem Graphik- u. Designstudium an der Kunstakademie Stuttgart 1980–83 Gesangsausbildung an der Musikhochschule Karlsruhe u. an der Manhattan School of Music in New York sowie privat bei Maria Stader. 1982–86 erstes Engagement am Stadttheater St. Gallen, 1986–91 am Opernhaus in Bremen u. 1991–95 wieder in St. Gallen. Gastauftritte u. a. in Kiel, Dortmund u. Oldenburg. Seit 1995 freie S¨angerin u. a. auch

Hart in sparten¨ubergreifenden Projekten (Musik u. Lyrik u. Malerei). Literatur: TdS. Hart, Ferdinand, geb. 28. 10. 1893 Pisek/B¨ohmen, gest. 12. 1. 1937 Prag; Schauspieler. 1919/20 am Stadttheater Aussig/Elbe, 1920/21 am Deutschen Theater Prag, 1921/22 am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1922–24 am Deutschen Theater Berlin, 1924/25 am Schauspielhaus Frankfurt/Main. Ab 1925 an versch. B¨uhnen in Berlin u. am Staatlichen Schauspielhaus, am Deutschen K¨unstlertheater u. an der Volksb¨uhne, 1928 bei den Salzburger Festspielen. 1934 aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer ausgeschlossen. Als Gast am Neuen Deutschen Theater Prag u. 1935/36 am Deutschen Theater M¨ahrisch-Ostrau. In dem Film „Der Golem“ (1936) spielte er die Titelrolle. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,375; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ge¨ emigeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Hart, J¨urgen, geb. 20. 9. 1942 Treuen/Vogtland, gest. 9. 4. 2002 Leipzig; Kabarettist und Autor. Studierte 1963–67 Deutsch u. Musik an der Univ. Leipzig, 1967–70 Lehrer. 1970– 75 Leiter des Poetischen Theaters „Louis F¨urnberg“ der Univ. Leipzig, zu dem auch das von ihm gegr¨undete Studentenkabarett „academixer“ geh¨orte, 1976–90 Direktor der „academixer“, ab 1980 auch Schallplattenproduktionen mit s¨achsischen u. satirischen Liedern. Nach 1991 freier Autor, Kabarettist u. gelegentlich Schauspieler, u. a. am M¨unchner Volkstheater. Sein St¨uck „Augen zu und durch – Die unernste Geschichte Sachsens“ wurde am 24. 10. 1998 am Schauspielhaus Chemnitz uraufgef¨uhrt. Literatur: Kabarett-Lex. 134; DLL 20. Jh. 14,289; M. Wedel, Was w¨are wenn? Zur Methode der „academixer“ (in: M. W., Ausverkauft [...]) 1989; C. Molle, Kabarett „Academixer“ Leipzig, 1993; H. Pfeifer, Kabarett in f¨unf Jahrzehnten. Zum 40j¨ahrigen Bestehen der „academixer“ (in: Triangel 11/9) 2006. Hart, Katrin, geb. 1950 Rostock; Kabarettistin. Ausbildung zur Filmkopier-Facharbeiterin in Berlin, studierte 1969–73 Kultur- u. Theaterwissenschaft an der Univ. Leipzig, seit 1969 Mitglied des Leipziger Kabaretts „academixer“. Mit ihrem Ehemann J¨urgen H. bis zu dessen Tod zahlreiche gemeinsame Auftritte, danach auch in Soloprogrammen.

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Harteros Hartau, Ludwig [I,700; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 19. 2. 1877 Trachenberg/Schlesien, gest. 24. 11. 1922 Berlin; Schauspieler. Engagements an Berliner B¨uhnen, u. a. am Deutschen Theater u. Schauspiellehrer, seit 1912 Filmschauspieler. Literatur: Ulrich 1,714. Hartelius, Malin, geb. 1. 9. 1966 V¨axj¨o/Schweden; S¨angerin. Ausbildung in Schweden u. am Konservatorium der Stadt Wien, 1986 Debut am Schloßtheater Laxenburg, weitere Auftritte am Raimundtheater Wien u. bei der Sommerarena in Baden bei Wien, 1989/90 Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper u. 1990/91 „Junges Mitglied“ des Hauses. 1989/90 am Stadttheater St. Gallen, 1990 bei den Ludwigsburger Festspielen u. 1991 bei den Schwetzinger Festspielen. Ab 1989 Gastauftritte u. 1991–2012 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich. Regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen sowie internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1973; TdS. Harten, Kl¨are (auch Cl¨are H.-Stoeckel), geb. 3. 5. 1890, gest. 13. 10. 1972 Berlin; Schauspielerin. 1913/14 am Stadttheater M¨uhlhausen/Elsaß, 1914/15 am Stadttheater Cottbus, 1918/19 am Schauspielhaus u. 1921/22 am Kleinen Theater Leipzig, 1922–24 an den M¨unchner Kammerspielen, 1924/25 ebd. am Schauspielhaus, 1925/26 am Albert-Theater Dresden u. 1926–31 am Schauspielhaus Leipzig, wo ihr Ehemann Otto (Hermann August) Stoeckel (1873–1958) Regisseur war. Danach in Berlin, ohne Engagement, um 1937 als „Halbj¨udin“ aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,375. Harteros, Anja, geb. 23. 7. 1972 Bergneustadt/ Nordrhein-Westfalen; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Astrid Huber-Aulmann in Gummersbach u. 1991–96 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln. 1996–98 Ensemblemitglied am Schillertheater der Stadt Gelsenkirchen u. Wuppertal, 1998–2000 Ensemblemitglied der Oper Bonn u. 2003/04 der Staatsoper Dresden. Als Gasts¨angerin an den Opernb¨uhnen in Frankfurt/Main, Hamburg, M¨unchen, Dresden, Berlin, Wien, Lyon, Amsterdam, Paris, Mailand u. New York sowie die Salzburger Festspiele. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1974.

Hartfiel Hartfiel, J¨urgen, geb. 17. 6. 1941 Sch¨onwalde bei Stolp/Pommern (heute Polen); S¨anger. Gesangsunterricht bei R. Goldmann u. Johannes Kemter in Dresden, 1967–70 am Opernstudio der Dresdner Staatsoper, ab 1970 Ensemblemitglied der Staatsoper, wo er u. a. am 25. 3. 2001 in der UA der Oper „Celan“ von Peter Ruzicka mitwirkte. Als Gast auch an der Dresdner Staatsoperette. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1974. Hartig, Mina [I,701], gest. 3. 9. 1947 Hagen/ Westfalen. Literatur: DLL 20. Jh. 14,309. Hartinger, Dorothee, geb. 2. 3. 1971 Regensburg; Schauspielerin. Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen, w¨ahrend des Studiums 1991 Debut an den dortigen Kammerspielen, 1994–98 erstes Engagement am Schauspiel Frankfurt/Main, 1995/96 u. 1997/98 bei den Salzburger Festspielen, 1998–2000 am Thalia-Theater Hamburg. Von 1999 bis 2001 spielte sie in Peter Steins Faust-Inszenierung das „Gretchen.“ Seit 2002 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Literatur: Henschel Theaterlex. 314. Hartl (eigentl. B¨onsch), Franz, geb. 25. 4. 1907 Wien, gest. 22. 2. 1986 ebd.; Schauspieler. An der Piscator-B¨uhne in Berlin, dann in Wien, 1931 kurzzeitig Mitglied der „Truppe 31“ in Berlin, R¨uckkehr nach Wien. 1935 des Hochverrats wegen „Werbet¨atigkeit“ f¨ur die ¨ (KPO) ¨ angeklagt, Kommunistische Partei Ost. konnte nach England emigrieren. Im M¨arz 1939 Mitinitiant der Wiener Kleinkunstb¨uhne „Das Laterndl“ in London, schrieb Texte f¨ur diese B¨uhne u. spielte in einigen Programmen auch mit. Nach 1942 im Lager Isle of Man interniert, verantwortlich f¨ur das Lagertheater. Nach dem 2. Weltkrieg R¨uckkehr nach Wien, arbeitete in der Kulturabteilung des Zentralkomitees der ¨ KPO. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,376. Hartl, Marte (Ps. Marte Harell) [I,701], gest. 12. 3. 1996 Wien. Seit 1939 vorwiegend Filmschauspielerin. Nach dem 2. Weltkrieg wieder B¨uhnenschauspielerin, u. a. an der M¨unchner Trib¨une, 1963–67 an der Kom¨odie im Marquardt in Stuttgart, als Gast am Theater am Dom in K¨oln u. an der Kleinen Kom¨odie in M¨unchen. Ab 1967 in Wien, 1968–86 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt.

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Hartmann Literatur: Ulrich 1,710; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hartleb, Hans, geb. 3. 5. 1910 Kassel; Regisseur. Studierte Germanistik, Kunst- u. Musikwissenschaft an der Univ. M¨unchen, 1934 Dr. phil., 1935–47 zun¨achst Dramaturg, dann auch Spielleiter u. ab 1942 Oberspielleiter an der Volksoper Berlin, 1937 ebd. Debut als Regisseur, 1947–56 Oberspielleiter der Oper in Essen, 1956–61 Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen in Frankfurt/Main u. 1961–67 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, danach international t¨atiger Opernregisseur. Literatur: TdS. Hartmann, Alfred [I,702], gest. 1970 Jena m¨oglich. Literatur: DLL 20. Jh. 14,331. Hartmann, Carlo, geb. 29. 8. 1955 Vianden/ Luxemburg; S¨anger. Gesangs- u. Opernstudium bei Carmen Welter-Jander in Ettelbruck, bei Ionel Pantea am Konservatorium Luxemburg, bei Mike Rhodes in Trier u. bei Marga Schiml in Karlsruhe, erste Auftritte am Kasemattentheater Luxemburg. 1992 erstes Engagement am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken, seit 1997 freier S¨anger, u. a. in Karlsruhe, Mannheim, Bonn, Leipzig, D¨usseldorf, 2000/01 am Landestheater Innsbruck u. am Anhaltischen Theater Dessau, an der Komischen Oper Berlin, 2001/02 als Gast an der San Francisco Opera, 2003–06 Gastengagement am Hessischen Staatstheater Wiesbaden u. seit der Spielzeit 2006/07 wiederholt an der Wiener Volksoper. F¨ur die Op´era du Trottoir inszenierte H. Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ (in luxemburgischer Sprache), in der er auch mitspielte u. die 2012/13 an versch. Orten in Luxemburg aufgef¨uhrt wurde. Hartmann, Elke, geb. 30. 9. 1951 Sangerhausen/Sachsen-Anhalt; S¨angerin und Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Erstes Engagement am Landestheater Meiningen, danach in Rudolstadt u. seit 2008 Ensemblemitglied des „Jungen Schauspiels“ Eisenach.

Hartmann Hartmann, Elke, geb. 1965 Wien; Schauspielerin und Regisseurin. 1986–89 Ausbildung an der Schauspielschule „Krauss“ in Wien, 1987– 95 in der freien Wiener Theaterszene, u. a. am Theater Drachengasse, am Theater der Jugend, am Theater im Rabenhof, am Theater im K¨unstlerhaus, 1998–2011 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Salzburg, 2009 Debut als Regisseurin am Theater „praesent“ in Innsbruck. Hartmann, Emilie [I,703], geb. 20. 4. 1847 Oberingelheim/Rheinland-Pfalz, gest. nach 1927. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1977. Hartmann, Franz (Josef Robert, Klostername Plazidus) [I,703], gest. 10. 1. 1965 Engelberg/ Obwalden. 1914–48 Lehrer f¨ur Geographie, Mathematik u. Deutsch an der Klosterschule Engelberg, bis 1931 auch Leiter des Schultheaters, ebd. wurden auch seine Theaterst¨ucke, teilweise mit Musik (u. a. von P. Adalbert H¨afliger) uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 14,368; R. Joho, Verzeichnis der schweizerischen B¨uhnenwerke f¨ur das Volkstheater, 1953. Hartmann, Franziska, geb. 1984 Starnberg/ Oberbayern; Schauspielerin. Wuchs in M¨unchen auf, 2004–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Leipzig, w¨ahrend des Studiums 2005 in Esslingen, 2006/07 am Schauspiel Chemnitz, 2008 an den Theatern in Cottbus u. am Schauspiel Bonn, 2009 am Schauspiel K¨oln u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg. Hartmann, Georg [I,704], gest. 9. 4. 1972 M¨unchen. Zus. mit dem GMD Georg Solti veranstaltete H. 1950 die ersten M¨unchner OpernFestspiele nach dem Krieg. Literatur: Ulrich 1,716. Hartmann, Hannes, geb. 1972 Wien; B¨uhnenund Kost¨umbildner. Ausbildung f¨ur Innenarchitektur u. M¨obelbau, 1994–2001 Studium B¨uhnenbild u. Kost¨umentwurf am Mozarteum in Salzburg bei Herbert Kapplm¨uller, Kunstgeschichtsstudium an der Univ. Wien. Seit 1999 freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner f¨ur Schauspiel, Oper u. Film, u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum, an der Oper Chemnitz, an den Sophiens¨alen Berlin,

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Hartmann am Mousonturm Frankfurt/Main u. auf Kampnagel Hamburg. Seit der Spielzeit 2009/10 Ausstattungsleiter am Schauspiel Stuttgart. Hartmann, Hanns, geb. 22. 4. 1901 Essen, gest. 5. 4. 1972 Mindelheim/Bayern; Schauspieler und Intendant. Neben seiner kaufm¨annischen Lehre Ausbildung zum Schauspieler, ab 1920 versch. Engagements als Schauspieler, 1925–30 am Stadttheater Hagen, zuerst als stellvertretender Direktor u. Verwaltungschef, ab 1926 als Direktor, 1930–33 Direktor des St¨adtischen Theaters Chemnitz, 1933 entlassen, weil er sich nicht von seiner j¨udischen Ehefrau trennte. Arbeitete u. a. im Musikverlag „Meisel & Co.“ 1945/46 Direktor des Metropol-Theaters in Berlin, Vorsitzender der Entnazifizierungskommission f¨ur ¨ Berliner Kulturschaffende. Ubersiedelte 1946 nach Hamburg, besuchte ebd. die Rundfunkschule, 1947–55 Intendant des Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) K¨oln u. nach dessen Aufl¨osung 1956–60 Intendant des Westdt. Rundfunk (WDR) K¨oln. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,377. Hartmann, J¨org, geb. 8. 6. 1969 Hagen/Westfalen; Schauspieler. 1990–94 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1994–96 Engagement am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen, anschließend bis 1999 am Nationaltheater Mannheim u. 1999–2009 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne, an der er weiterhin als Gast arbeitet. Seit 2007 vermehrt Fernseht¨atigkeit. Hartmann, J¨urgen August, geb. 24. 5. 1965 Stuttgart; Schauspieler und Regisseur. Besuchte 1985–88 die Kleintheaterschule von Frieder N¨ogge in Stuttgart u. anschließend die Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hannover. 1992–97 Engagement am Staatstheater Darmstadt, 1997 am Theater Basel, 1997–99 am Nationaltheater Weimar, 1999–2004 Mitglied am Theater Dortmund u. 2001, 2003 u. 2004 am Staatstheater Darmstadt, dann u. a. am Stadttheater Bern, 2009/10 am Schauspiel Essen u. seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum. Hartmann, Julia, geb. 9. 7. 1985 Berlin; Schauspielerin. Schwester von Sebastian H., 2004– 08 an der Folkwang Univ. der K¨unste Essen, Studiengang Schauspiel in Bochum, 2007– 09 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater,

Hartmann 2011 am Landestheater Linz u. am Schauspielhaus D¨usseldorf, danach u. a. am Centraltheater Leipzig. Hartmann, Karl (Carl) [I,704], gest. 30. 5. 1969 M¨unchen. An den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln sang er am 16. 12. 1933 in der UA der Oper „Der Heidenk¨onig“ von Siegfried Wagner. Bis 1940 an der Metropolitan Opera New York. Nach dem 2. Weltkrieg er¨offnete er in M¨unchen ein Gesch¨aft f¨ur Solinger Stahlwaren u. trat gelegentlich noch als Konzerts¨anger auf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1976. Hartmann, Karl Amadeus [I,704], gest. 5. 12. 1963 M¨unchen. 1919–22 Besuch der Lehrerbildungsanstalt in M¨unchen-Pasing, vor¨ubergehend B¨uroangestellter. Ab 1925 Studien an der Akademie der Tonkunst in M¨unchen, bis 1929 Komposition bei Joseph Haas u. bis 1932 Posaune bei Ernst Gaetke u. Gustav Trampler. In den sp¨aten 1920er u. fr¨uhen 1930er Jahren Leiter der Konzertreihe bei der K¨unstlervereinigung „Die Juryfreien“, Bekanntschaft mit Hermann Scherchen, der sein Lehrer u. F¨orderer wurde. 1934 Heirat mit Elisabeth, geb. Reußmann (1913–2003), in den letzten Kriegsjahren lebte er zur¨uckgezogen im Haus seiner Schwiegereltern in Kempfenhausen am Starnberger See. Mit Ausnahme der B¨uhnenmusik zu William Shakespeares „Macbeth“ (1942) wurden seine Werke bis 1945 in Dtl. nicht aufgef¨uhrt. 1942 Privatunterricht bei Anton Webern in Maria Enzersdorf bei Wien. 1945 Musikdramaturg an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, begr¨undete die bis heute bestehende Konzertreihe f¨ur Neue Musik „Musica Viva“, die er bis zu seinem Tode leitete. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): W. Shakespeare, Macbeth. B¨uhnenmusik, UA 27. 3. 1942 Residenztheater M¨unchen; F¨unf kleine Opern (Wachsfigurenkabinett). I Leben und Sterben des heiligen Teufels (Text: Erich Bormann), II Der Mann, der vom Tode auferstand (Text: ders., nach den Skizzen vervollst¨andigt u. in Partitur gesetzt von G¨unter Bialas u. Hans Werner Henze) – III Chaplin-Ford-Trott (Text: ders., nach den Skizzen vervollst¨andigt u. in Partitur gesetzt von Wilfried Hiller) – IV F¨urwahr...?! (Text: ders., nach den Skizzen vervollst¨andigt u. in Partitur gesetzt von Hans Werner Henze) – V Die Witwe von Ephesus (Text: ders.) UA 29. 5. 1988 M¨unchen (1. M¨unchner Biennale); Des Simplicius Simplicissimus Jugend. Bilder einer Entwicklung aus dem deutschen Schicksal

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Hartmann (Text: Komponist zus. mit Hermann Scherchen [Szenarium] u. Wolfgang Petzet nach H. J. Chr. Grimmelshausen) UA [konzertant] 2. 4. 1948 Bayerischer Rundfunk M¨unchen – UA [szenisch] 20. 10. 1949 Kammerspiele der B¨uhnen der Stadt K¨oln – Neufassung u. d. T.: Simplicius Simplicissimus. Drei Szenen aus seiner Jugend, UA 9. 7. 1957 Nationaltheater Mannheim. Literatur: MGG 28,749; H. Eimert, UA in K¨oln. ~: ‚Des Simplicius Simplicissimus Jugend‘ (in: Melos 12) 1949; W.-E. von Lewinski, Das letzte Gespr¨ach mit ~ (in: Melos 31) 1964; U. Dibelius, ~ ist tot (ebd.); A. D. Mac Credie, ~. Sein Leben u. Werk (aus dem Englischen uber¨ setzt u. mit einem Briefanhang, einer Zeittafel, Werkverzeichnis, Diskographie, Bibliographie, Register u. Bildteil erg¨anzt von Ken Bartlett) 1980 (stark erweiterte Neuausg. zum 100. Geb.stag des Komponisten, 2004); A. Jaschinski, ~ – symphonische Tradition u. ihre Aufl¨osung, 1982 (zugleich Diss. Kiel 1981); ~. Das fr¨uhe Werk: ein Komponist sucht seinen Weg. [Ausstellung u. Katalog: Helmut Hell] 1988; M. Kerstan, ‚Wachsfigurenkabinett‘. Zur UA von ~s F¨unf kleinen Opern (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 149/6) 1988; ~, 1995 (= Komponisten in Bayern 27); H.-W. Heister, „Innere Emigration“, „verdeckte Schreibweise“, kompositorischer Widerstand. Aus ~s Schaffen nach 1933 (in: Die dunkle Last. Musik u. Nationalsozialismus, hg. B. Sonntag, H.-W. Boresch, D. Gojowy) 1995; St. Hanheide, Musik der Trauer. ~s Bekenntnis gegen Gewaltherrschaft u. Krieg (in: Musikalische Bekenntnisse. Dokumente u. Reflexionen [...], hg. G. Wojnarowicz) 1995; R. Behschnitt, „Die Zeiten sein so wunderlich ...“ ~s Oper ‚Simplicius Simplicissimus‘, 1998; M. Hoffmann, ~ u. Ingeborg Bachmann. Musik u. Literatur – Eine Begegnung der K¨unste (in: Musik in Bayern 61) 2001; B. Haas, ~. Zeitzeugen u. Dokumente, 2004; ~. Komponist im Widerstreit (hg. U. Dibelius) 2004; Gegenaktion. ~, ein Komponistenleben in M¨unchen (1905– 1963). Eine Ausstellung des M¨unchner Stadtmuseums [...] (hg. N. G¨otz) 2005; M.-Th. Hommes, „Wider das Vergessen.“ Chiffrierte Botschaften in ~s wiederentdeckter Schauspielmusik zu „Macbeth“ von 1942 (in: Die Musikforschung 58) 2005; H.-W. Heister, „Ich sitze und schaue auf alle Plagen der Welt ...“ ~s Komponieren gegen Faschismus u. Krieg (in: Vom h¨orbaren Frieden, hg. H. L¨uck u. D. Senghaas) 2005; Da mal Saturn herankam. In Erinnerung an ~ zum 100. Geb.tag. Neue Musik u. ihr Umfeld (Redaktion: L. Kowal-Wolk) 2006; E. Voss,

Hartmann Socialism and the „Free Development of Art.“ ~’s Opera ‚Simplicius Simplicissimus‘ (in: Music, Theatre and Politics in Germany. 1848 to the Third Reich, hg. N. Bacht) Aldershot 2006; G. Schubert, Hindemith u. ~. Eine eigensinnige Verbindung (in: Hindemith-Jahrbuch 36) 2007; C. Grun, Richard Strauss u. ~ – zwei M¨unchner zwischen Krieg u. Frieden (in: Die Musikforschung 62) 2009; K. A. H., Simplicius Simplicissimus (hg. U. Tadday) 2010 (= Musik-Konzepte. NF 147); M.-Th. Hommes, Verkettungen u. Querst¨ande. Weberns Sch¨uler ~ u. Ludwig Zenk u. die politischen Implikationen ihres kompositorischen Handelns vor u. nach 1945, 2010 (zugleich Diss. Berlin Univ. der K¨unste 2008); ~. Komponist zwischen den Fronten u. zwischen den Zeiten [...] (hg. I. M. Groote) 2010; C. Arlt, Von den „Juryfreien“ zur „musica viva.“ ~ u. die Neue Musik in M¨unchen, 2010; U. J. Blomann, „So sind wir scheinfrei denn nach Jahren noch enger dran, als wir zu Anfang waren.“ Nachtr¨age zu ~s zweiter „innerer Emigration“ nach 1945 – ein Forschungsbericht (in: Musik-Kontexte [...], Bd. 1, hg. Th. Phleps u. W. Reich) 2011. Hartmann, Lukas (Ps. f¨ur Hans-Rudolf Lehmann), geb. 29. 8. 1944 Bern; Autor. Lehrerausbildung, abgebrochenes Studium der Germanistik, Psychologie u. Musik, Lehrer, Sozialarbeiter u. Radiojournalist am Studio Bern. 1983/84 am Istituto Svizzero in Rom, 1990/91 Vortrags¨ reise in Agypten. Seit 1993 freier Schriftsteller (Romane, Erz¨ahlungen, Kinderb¨ucher, H¨or- u. Fernsehspiele) in Spiegel bei Bern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Beruhigungsmittel, UA 12. 3. 1976 St¨adtebundtheater Biel-Solothurn; Familiefescht, UA 27. 9. 1977 ebd.; Rosa und der letzte Punk, UA 1988 Theater Chindlifr¨asser Bern (Koproduktion mit dem Stadttheater Bern); Ikarus, eine Geiselnahme, UA 14. 10. 1989 Stadttheater Bern (Koproduktion mit dem Theater Chindlifr¨asser Bern). Literatur: DLL 20. Jh. 14,178; TdS.

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Hartmann gr¨undete 1958 ein Jugendtheater. 1985–88 Regieassistent am Schiller-Theater Berlin, 1988/89 als Regieassistent u. Regisseur (1990 Debut) am Stadttheater Kiel, 1990–93 Hausregisseur am Nieders¨achsischen Staatstheater Hannover, anschließend freier Regisseur, u. a. am Staatsschauspiel M¨unchen, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Burgtheater Wien u. am Schauspielhaus Z¨urich. 2000–05 Intendant des Schauspielhauses Bochum, 2005–09 des Schauspielhauses Z¨urich u. seit der Spielzeit 2000/10 Direktor des Wiener Burgtheaters. Daneben Regisseur f¨ur Schauspieler u. Oper. Literatur: Henschel Theaterlex. 315; A. Roeder, S. Ricklefs, Junge Regisseure, 1994; K. D¨ornemann, Was f¨ur ein Theater [...], 2003. Hartmann, Paul [I,705], gest. 30. 6. 1977 M¨unchen. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der Schauspieler. 1934–44 Ensemblemitglied am Berliner Staatstheater u. 1942–45 Pr¨asident der Reichstheaterkammer, eine Funktion, die nach Kriegsende zu einem Auftrittsverbot f¨uhrte. Ab 1948 wieder Gastengagements, u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Theater am Kurf¨urstendamm u. am Renaissance-Theater in Berlin, am Schauspielhaus Hamburg, am Residenztheater M¨unchen u. bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 316; Rischbieter 586; LThInt 370; D. Mihelic, ~ (Diss. Wien) 1959; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hartmann, Placidus Franz s. Hartmann, Franz Placidus. Hartmann, Roland, S¨anger. Ausbildung bei Elfriede Kern an der Musikschule „Franz Liszt“ in Weimar, bei Ludwig B¨atzel u. an der Opernschule unter Harry Kupfer. 1974–95 Ensemblemitglied am Theater Rudolstadt, 1995–2008 am Landestheater Eisenach u. seit 2008 am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen.

Hartmann (geb. Chalupetzky), Marie [I,705], gest. M¨arz 1911 Essen. Sie war mit dem Theaterdirektor Georg H. (1862–1939) verheiratet. Literatur: Ulrich 1,717.

Hartmann, Rolf (Ps. Achim Anders) [I,705], Todsdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 1,235 (unter Anders).

Hartmann, Matthias, geb. 27. 6. 1963 in Osnabr¨uck; Regisseur und Theaterdirektor. Brach die Ausbildung an der Schauspielschule in Stuttgart ab, holte 1985 seine Matura nach u.

Hartmann, Rudolf [I,705], gest. 26. 8. 1988 M¨unchen. Bis 1967 Intendant der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Inszenierte 1951 „Die Meistersinger von N¨urnberg“ bei den ersten

Hartmann Nachkriegsfestspielen in Bayreuth. Seine Erinnerungen „Das geliebte Haus. Mein Leben mit der Oper“ erschienen 1975. Literatur: DLL 20. Jh. 14,371; Ulrich 1,718. Hartmann (eigentl. Gniffke), Rudolf A., geb. 19. 1. 1937 Bad Windsheim/Bayern, gest. 16. 8. 2006 Z¨urich; S¨anger. Studierte zuerst Jura, dann Gesangsausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in M¨unchen bei Franz Theo Reuter u. privat bei Karl Schmitt-Walter. 1963 Debut u. Engagement bis 1965 am Stadttheater Augsburg, 1965–72 am Opernhaus N¨urnberg (hier Fachwechsel vom Bass zum Bariton) u. 1972–2002 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Opernhaus Z¨urich, wo er u. a. am 18. 1. 1975 in der UA von Giselher Klebes Oper „Ein wahrer Held“ die Rolle des „Philly Cullen“ u. am 5. 6. 1977 in der UA von Rudolf Kelterborns Oper „Ein Engel kommt nach Baylon“ die Rolle des „Erzministers“ sang. Er gastierte u. a. 1971–73 bei den Bayreuther Festspielen, am Opernhaus Graz, an den Staatsopern in Hamburg, Wien u. Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1977; TdS. Hartmann, Sebastian, geb. 18. 5. 1968 Leipzig; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Bruder von Julia H., 1988–91 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1991–93 am Deutschen Nationaltheater Weimar, 1993/94 am Carroussel-Theater in Berlin, danach Regisseur in der freien Theaterszene, 1997/98 gr¨undete er die freie Schauspielgruppe „wehrtheater hartmann“. 1999–2001 Hausregisseur an der Volksb¨uhne Berlin, seither freier Regisseur u. a. am Jungen Theater G¨ottingen, am Theaterhaus Jena, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Theater Magdeburg, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am Schauspielhaus Frankfurt/Main, am Theater Basel u. am Wiener Burgtheater. 2008–13 Intendant des Schauspiels (Centraltheater) Leipzig. Literatur: Henschel Theaterlex. 317. Hartmann, Tina, geb. 1973 Stuttgart; Dramaturgin und Autorin. Studierte Literaturwissenschaft u. Kunstgeschichte an den Univ. in T¨ubingen u. Canterbury, 2002 Dr. phil., seit 2006 Lehrt¨atigkeit an der Univ. Jena, 2011 Habilitation ebd., bis 2008 Mitarbeiterin der Hamburger Stiftung f¨ur Wissenschaft u. Kultur, organisierte die szenische Wiederauff¨uhrung von Anton Schweitzers u. Christoph Martin Wielands „Alceste“ zur Wiederer¨offnung der

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Hartmann „Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ in Weimar 2007. 2008/09 Stipendiatin der Akademie Schloß Solitude in Stuttgart. 2009/10 Dramaturgin f¨ur Musiktheater am Theater Heidelberg u. ab 2011/12 in derselben Funktion am Badischen Staatstheater Karlsruhe. F¨ur die nachfolgenden B¨uhnenwerke schrieb H. die Libretti: „Last Desire“. A Tragedy in One Act (nach Oscar Wilde’s „Salom´e“) UA 20. 12. 2004 Forum Neues Musiktheater Staatsoper Stuttgart; „Dreimaldrei gleich unendlich“. Oper (Musik: Karola Oberm¨uller) UA Juli 2009 Schloß Solitude Stuttgart; „Kastraten – Gesang nach Messers Schneide“. Pasticcio und groteskes Variet´e mit Musik von Claudio Monteverdi bis Michael Jackson und Georg Friedrich H¨andel bis Amy Winehouse, UA 9. 6. 2009 Thalia-Theater Halle/Saale (in Kooperation mit den H¨andelfestspielen Halle/Saale u. der Oper Halle/Saale); Dino und die Arche. Eine Darwinistische Oper (Musik: Thomas Leininger) UA 19. 2. 2012 Staatstheater (Kleines Haus) Karlsruhe. Hartmann, Will (Wilhelm), geb. 10. 6. 1964 Siegen; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln u. 1991–93 am dortigen Opernstudio sowie in Meisterkursen bei Elisabeth Schwarzkopf u. Hans Hotter. 1993–96 Ensemblemitglied der Oper K¨oln u. 1996–2006 der Staatsoper Hannover. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1978. Hartmann, Willy, geb. 16. 1. 1934 Alborg/D¨anemark, gest. 11. 9. 1985 in D¨anemark; S¨anger. 1957–62 Ausbildung am Konservatorium u. an der K¨oniglichen Opernschule Kopenhagen, 1962 Debut u. bis 1967 Ensemblemitglied u. danach als Gast an der K¨oniglichen Oper Kopenhagen. 1966–72 Mitglied der Staatsoper Hamburg. Er gastierte u. a. bei den Bayreuther Festspielen, an der Wiener Staatsoper u. an den Opernh¨ausern in Br¨ussel, Stockholm u. Bordeaux. 1972 mußte er seine Karriere wegen Krankheit aufgeben. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1978. Hartmann, Wolfgang [I,706], gest. 28. 9. 1981 Luzern. Lebte nach dem 2. Weltkrieg in Montana/Wallis, 1952–54 in Kitzb¨uhel/Tirol u. seit 1954 als Theaterkritiker in Luzern. Literatur: DLL 20. Jh. 14,375.

Hartmann Hartmann, Wolfgang, geb. 1947 Hamburg; Schauspieler. 1966–69 Ausbildung am Schauspielstudio „Frese“ in Hamburg, 1968/69 erstes Engagement am dortigen Schauspielhaus, 1969/70 am Stadttheater Heilbronn, 1970– 72 am Stadttheater L¨uneburg, 1972/73 an der Landesb¨uhne Rendsburg, 1973–77 Mitglied der St¨adtischen B¨uhnen Kiel, 1977/78 am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken, 1978–80 an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg. Seither freier Schauspieler an Hamburger B¨uhnen, u. a. st¨andiger Gast am Winterhuder F¨ahrhaus. 1984–90 als Schauspieler, Dramaturg u. Gesch¨aftsf¨uhrer am Hamburger „Kleckstheater“, 1987 Tournee mit Patrick S¨uskinds „Der Kontrabaß“. Hartmann-Gollmann, Elfriede [I,706], gest. 18. 11. 2007 Linz/Donau. Bis 1971 als Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Landestheater Linz.

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Hartwig 1950–53 am Landestheater Detmold, 1953–56 am Stadttheater Bremen u. 1956–62 am Opernhaus N¨urnberg. 1960–89 Ensemblemitglied des Staatstheaters am G¨artnerplatz in M¨unchen, daneben l¨angeres Gastengagement an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1979. Hartung, Hansj¨org, geb. 1960 im Allg¨au; B¨uhnenbildner. Ausbildung an der Akademie der Bildenden K¨unste in M¨unchen, w¨ahrend des Studiums arbeitete er an diversen Projekten in der freien Theaterszene in M¨unchen mit. Freischaffender B¨uhnenbildner, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus D¨usseldorf, an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, am Nationaltheater Mannheim, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Staatstheater N¨urnberg. 1995–98 Ausstattungsleiter am Maxim-Gorki Theater Berlin. Seit 2000 vor allem als Ausstellungsarchitekt t¨atig.

Hartmannshenn, Sabine, geb. in Idstein im Taunus; Regisseurin. Studierte Musikwissenschaft, Germanistik u. Philosophie an der Univ. K¨oln, daneben Gesangs- und Klavierunterricht. Zun¨achst Inspizientin, Regieassistentin u. Abendspielleiterin an der K¨olner Oper, dann freie Regisseurin, u. a. 1999 am Theater Freiburg/Br., 2001 am Theater L¨ubeck, wiederholt am Staatstheater Kassel, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. zuletzt (2013) an der Oper K¨oln.

Hartwich, Otto [I,706], gest. 23. 11. 1948 Drevenack-H¨unxe/Nordrhein-Westfalen. Bis 1934 Domprediger in Bremen. Literatur: DLL 20. Jh. 14,392.

Hartnack, Anneliese, geb. 19. 6. 1906 Hamburg, gest. 26. 10. 1995 Berlin; Schauspielerin. 1929 an der Niederdeutschen B¨uhne Hamburg, 1930/31 am Stadttheater Frankfurt/ Oder, 1931/32 am Landestheater Meiningen, danach Schauspielerin u. Rezitation an Berliner B¨uhnen. Ab 1930 Bekanntschaft mit dem Widerstandsk¨ampfer Theodor Haubach, 1935/36 Mitglied des Tournee-Ensembles „Reichsautobahnb¨uhne“, dann Arbeitsverbot u. um 1940 Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. 1939 Emigration in die Schweiz, 1954 R¨uckkehr nach Berlin, trat nur mehr selten auf. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,378.

Hartwig, Grete (auch Greta), geb. 19. 4. 1899 Wien, gest. 15. 4. 1971 Anna Maria/Florida; Schauspielerin, S¨angerin und Autorin. Schwester der Schauspielerin u. Autorin Mela Spira. Gesangs- u. Tanzausbildung in Wien, Auftritte mit eigenen Texten in Kabaretts, 1927– 29 am Landestheater Linz, 1929–31 am Stadttheater Augsburg. Zus. mit ihrem Ehemann, dem Komponisten Ashley Vernon (eigentl. Kurt Manschinger 1902–1968), emigrierte sie 1938 in die Tschechoslowakei, weiter nach London, wo sie im Juni 1939 am „Laterndl“ auftrat u. schließlich 1940 in die USA. Freundschaft mit Mimi Grossberg, gemeinsame Gestaltung von Kleinkunstabenden. Schauspiel- u. Gesangslehrerin in New York, Verfasserin u. a. von Sketches u. Libretti f¨ur ihren Gatten. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,380; S. Bolbecher, K. Kaiser, Lex. ost. ¨ Exilliteratur, 2000 (unter Manschinger); R. Wall, Lex. dt.sprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933–1945, 2004; V.

Hartung, Gretel, geb. 1923 Oesede bei Osnabr¨uck, gest. 21. 6. 1990 M¨unchen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Braunschweig, 1947 Debut am Bachlenz-Theater in Heidelberg-Handschuhsheim, 1948/49 am Stadttheater Heidelberg, 1949/50 in Ulm,

Hartwig, Franz, geb. 1986 Dresden; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, w¨ahrend des Studiums am BAT-Studiotheater u. am MaximGorki-Theater Berlin, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne.

Hartwig Popp, „Aber hier war alles anders ...“. Amerikabilder der dt.sprachigen Exilliteratur nach 1939 in den USA, 2008; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hartwig, Hildegard, geb. 17. 6. 1951 Dortmund, gest. 18. 11. 1992 Hamburg; S¨angerin. Ausbildung in M¨unchen u. 1974–76 am Opernstudio der K¨olner Oper, ebd. erste Auftritte, 1976–81 am Opernhaus Bonn, 1980–86 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. seit 1982 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Bei den Festspielen in Schwetzingen sang sie am 1. 5. 1986 in der UA der Oper „Die Leiden des jungen Werthers“ von Hans-J¨urgen von Bose die Partie der Lotte. 1989 mußte sie krankheitsbedingt ihre Karriere aufgeben. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1979. Hartwig, Janina, geb. 8. 6. 1961 Berlin; Schauspielerin. 1978–81 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1981–91 Engagement am Staatsschauspiel Dresden, danach freie Schauspielerin, u. a. bei den Luisenburg-Festspiele Wunsiedel, vorwiegend jedoch Filmt¨atigkeit. Literatur: Habel 154. Hartz, Erich von [I,706], Todesdatum unbek. Lebte um 1952 in Hannover. Auff¨uhrungen (Ausw.): Odrun, UA Februar 1939 St¨adtische B¨uhnen Wuppertal; Sigrun, UA 3. 12. 1933 Landestheater Darmstadt. Literatur: DLL 20. Jh. 14, 402; A. G¨obel, Das Hessische Landestheater in Darmstadt in der Fr¨uhzeit nationalsozialistischer Herrschaft, 2001. Hartz, Matthias von, geb. 1970 Augsburg; Regisseur und K¨unstlerischer Leiter. Studierte ¨ Okonomie an der School of Economics in London u. Regie in Hamburg. Regisseur u. a. auf Kampnagel Hamburg, am Schauspielhaus Leipzig, am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, Projektmanager, Kurator von Projekten in Museen u. Theatern, u. a. der Aktions- u. Performancereihe „Go create resistance“ am Hamburger Schauspielhaus. 2006–11 zusammen mit Tom Stromberg K¨unstlerischer Leiter des Theaterfestivals „Impulse“ in Nordrhein-Westfalen, 2007–12 Leiter des Internationalen Sommerfestivals Hamburg auf Kampnagel, 2013 K¨unstlerischer Leiter des neuen internationalen Festivals

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Hase zeitgen¨ossischer performativer K¨unste „Foreign Affairs“ bei den Berliner Festspielen. Harwath, Andreas, geb. 1970 Hermannstadt/ Rum¨anien; Musiker, Schauspieler, S¨anger und Komponist. Ausbildung zum Dirigenten, Komponist von Blasmusik, Schauspieler an versch. Theatern in M¨unchen, u. a. am BlutenburgTheater, Auftritte mit Chanson-Kabarett-Programmen. Seit 2004 Schauspieler u. musikalischer Leiter am Landestheater Franken-Schwaben in Dinkelsb¨uhl. Seine B¨uhnenbearbeitung (nach dem Roman von Peter Høeg) „Fr¨aulein Smillas Gesp¨ur f¨ur Schnee“ wurde am 21. 11. 2008 an der Neuen B¨uhne Bruck in F¨urstenfeldbruck uraufgef¨uhrt. Harzer, Jens, geb. 14. 3. 1972 Wiesbaden; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen u. privates Gesangsstudium. 1993–2001 Engagement an den M¨unchner Kammerspielen, 2001–08 am dortigen Staatsschauspiel, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Thalia-Theaters Hamburg. Als Gast u. a. an der Berliner Schaub¨uhne, am dortigen Deutschen Theater, am Schauspielhaus Hamburg, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Burgtheater Wien u. seit 2000 regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 318. Haschke, Stefan, geb. 28. 9. 1982 Leipzig; Schauspieler. 2004–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg. W¨ahrend des Studiums spielte er am Kinderu. Jugendtheater Leipzig. Seit 2006 an verschiedenen Hamburger Theatern als Gast engagiert, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses. Hase, Annemarie (eigentl. Annita Maria Hirsch), geb. 14. 6. 1900 Berlin, gest. 22. 2. 1971 ebd.; Schauspielerin und Kabarettistin. Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, 1919 Debut am Stadttheater Osnabr¨uck, 1919/20 am Stadttheater Halberstadt, ab 1921 als S¨angerin u. Schauspielerin an Berliner Kabaretts, u. a. an Trude Hesterbergs „Wilder B¨uhne“ u. an Werner Fincks „Katakombe“, in den Kabarett-Revuen am Renaissance-Theater u. am Theater am Kurf¨urstendamm. Daneben an versch. Theaterb¨uhnen in Berlin, 1922/23 an den M¨unchner Kammerspielen, am Thalia-Theater u. am Kleinen Schauspielhaus

Haselbock ¨ Hamburg, zuletzt ebd. im Februar 1933. Anschließend Gastauftritt am Corso-Theater in Z¨urich, dann bis 1936 beim J¨udischen Kulturbund Berlin, Auftritte in zahlreichen Veranstaltungen. 1936 Emigration nach London, ab 1940 an der „Kleinen B¨uhne“ in London u. bei versch. Revuen (teilweise Regiebeteiligung). W¨ahrend des 2. Weltkrieges Sprecherin dt.sprachiger Sendungen der BBC, als „Frau Wernicke“ kommentierte sie regelm¨aßig das politische Geschehen in Dtl. 1947 R¨uckkehr nach Berlin, am Hebbel-Theater, an der Trib¨une, 1949–57 am Berliner Ensemble, 1956– 58 am Staatstheater Dresden, 1958 Tournee, zahlreiche Auftritte als Kabarettistin u. Chansons¨angerin. Ab 1961 an westdt. Theatern, u. a. am Hebbel-Theater, an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer u. am Theater am Kurf¨urstendamm, zuletzt am Stadttheater Krefeld. Literatur: Rischbieter 588; Hdb. Exiltheater 1,381; Habel 155; LThInt 371; Kabarett-Lex. 135; B. Adler, Frau Wernicke. Kommentare einer „Volksjenossin“ (hg. u. mit einem Nachwort von Uwe Naumann) 1990; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. ¨ emigrierten FilmLexikon der aus Dtl. u. Ost. schaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Haselbock, ¨ Hermine, geb. 7. 3. 1967 Melk/ Nieder¨ost.; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien bei Rita Streich u. Hartmut Krones, anschließend bei Ingeborg Ruß an der Musikhochschule Detmold, weitere Studien bei Sena Jurinac, Marjana Lipovˇsek, Christa Ludwig u. Eva Randov´a. Seit 2005 freie S¨angerin, u. a. bei der „styriarte“ Graz, an der Wiener Volksoper u. am Theater an der Wien, am Opernhaus Graz u. bei den Tiroler Festspielen in Erl. ¨ Literatur: OML. Haseleu, Werner, geb. 2. 5. 1935 Wittenberg/Sachsen-Anhalt, gest. 29. 6. 2012 Leipzig; S¨anger. Ausbildung an der Leipziger Musikhochschule, 1958 Debut u. Engagement bis 1972 am Nationaltheater Weimar, 1972–84 an der Staatsoper Dresden, wo er u. a. am 30. 12. 1976 in der UA der Oper „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ von Udo Zimmermann sang. Seit 1984 Mitglied der Komischen Oper Berlin, als Gast auch an der dortigen Staatsoper, dort sang er u. a. am 28. 9. 1985 in der UA der Oper „Judith“ von Siegfried Matthus die Rolle des „Holofernes“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1981.

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Hasenclever Haselmann, Lena, geb. 7. 1. 1983 Heidelberg; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Mannheim, an der Musikhochschule N¨urnberg-Augsburg u. bei zahlreichen Meisterkursen. 2002 Debut u. Engagement am Theater Heidelberg, als Gast an der Deutschen Oper unter den Linden in Berlin. Hasenau, Beate, geb. 15. 4. 1936 Frankfurt/ Main, gest. 1. 10. 2003 Hamburg; Schauspielerin und Kabarettistin. Privater Schauspiel- u. Gesangsunterricht, zun¨achst an Theatern in Frankfurt/Main, ab den 70er Jahren Mitglied des Kabaretts „Die Stachelschweine“, Gastengagements ebd. am Theater der Westens u. am Renaissance-Theater. Seit 1984 in Hamburg, u. a. am St.-Pauli-Theater u. am Theater am Holstenwall. Hasenauer, Hermann [I,707], Todesdatum unbek. Lebte um 1930 in D¨oberitz-Rohrbeck. Literatur: DLL 20. Jh. 14,412. Hasenclever, Walter [I,708], gest. 22. 6. 1940 Lager Les Milles bei Aix-en-Provence/Frankreich. 1924–28 Korrespondent f¨ur das Berliner „8-Uhr-Abendblatt“ in Paris, Freundschaft mit Kurt Tucholsky u. Jean Giraudoux. Ab 1929 wieder in Berlin, unterbrochen von Reisen durch Europa u. Nordafrika. Im Mai 1933 wurden seine B¨ucher verbrannt u. seine Werke verboten, H. fl¨uchtete nach Nizza, weitere ExilStationen waren das ehemalige Jugoslawien, Italien, England u. wieder S¨udfrankreich. Zwischen 1939 u. 1940 zweimal in Frankreich interniert, auf Intervention von Giraudoux jedoch wieder freigelassen. 1940 erneut inhaftiert, beim Anmarsch dt. Truppen auf das Lager Les Milles nahm er sich das Leben. Auff¨uhrungen (Ausw.): Der Sohn. Ein Drama in 5 Akten, UA 30. 9. 1916 Deutsches Theater (Kammerspiele) Prag – EA 8. 10. 1916 AlbertTheater Dresden; Antigone. Trag¨odie in 5 Akten, UA 17. 12. 1917 Schauspielhaus Leipzig; Der Retter. Dramatische Dichtung. – Die Entscheidung. Kom¨odie, UA 20. 9. 1919 Trib¨une Berlin (zur Er¨offnung des Theaters); Die Menschen. Schauspiel in 5 Akten, UA 15. 5. 1920 Deutsches Theater (Kammerspiele) Prag – als Oper in zwei Akten (Musik: Detlev M¨ullerSiemens) UA November 1990 Nationaltheater Mannheim; Jenseits. Drama in 5 Akten, UA

Hasenfratz 28. 10. 1920 Schauspielhaus Dresden; Gobseck. Drama in 5 Akten, UA 26. 1. 1922 ebd. zeitgleich in K¨oln, Meiningen u. Prag; Mord. Ein St¨uck in 2 Teilen, UA 1926 Deutsches Theater Berlin; Ein besserer Herr. Lustspiel in 2 Teilen, UA 12. 1. 1927 Schauspielhaus Frankfurt/ Main; Ehen werden im Himmel geschlossen. Kom¨odie in 4 Akten, UA 12. 10. 1928 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin; Bourgeois bleibt Bourgeois. Musikalische Kom¨odie in 2 Teilen (zus. mit Ernst Toller, frei nach Moli`ere, Musik: Friedrich Hollaender) UA 20. 2. 1929 Lessing-Theater Berlin; Napoleon greift ein. Ein Abenteuer in 7 Bildern, UA [in unga¨ rischer Ubersetzung] 30. 1. 1930 Innerst¨adter Theater Budapest – dt. EA 8. 2. 1930 Neues Theater Frankfurt/Main; Kommt ein Vogel geflogen. Kom¨odie, UA 21. 3. 1921 ReinhardtB¨uhnen (Kom¨odie) Berlin; Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas. Kom¨odie in einem Vorspiel u. 6 Bildern (zus. mit Peter Panter [d. i. Kurt Tucholsky]) UA 24. 9. 1932 Schauspielhaus Leipzig; Sinnengl¨uck und Seelenfrieden, UA [u. d. T.: Dinah] 30. 5. 1936 Teplitz-Sch¨onau; What Should a Husband Do? (zus. mit Robert Klein u. Hubert Griffith) UA 15. 2. 1937 Wintergarden-Theatre New Brighton; Konflikt in Assyrien. Kom¨odie in 3 Akten, UA ¨ [in englischer Ubersetzung u. d. T.: Scandal in Assyria, unter dem Ps. Axel Kjellstr¨om] 30. 4. 1939 International Theatre Club London (geschlossene Vorstellung) – dt. EA 15. 9. 1957 Deutsches Theater G¨ottingen; M¨unchhausen. Ein Schauspiel in 5 Akten, UA 8. 2. 1948 Schauspielhaus Leipzig; Kulissen. Lustspiel in 2 Teilen, UA 9. 12. 1989 Grenzlandtheater Aachen. Literatur: Henschel Theaterlex. 319; Rischbieter 588; LThInt 371; Hdb. Exiltheater 1,382; DLL 20. Jh. 14,413; M. Raggam, ~. Leben u. Werk, 1973; B. Kasties, ~. Eine Biographie der dt. Moderne, 1994 (zugleich Diss. Aachen) 1992; ~, 1890–1940 (hg. D. Breuer) 21996; B. Beßlich, L’Empereur zwischen Expressionismus u. Exil. Napoleon-Dramen von Hermann Essig, Fritz von Unruh, ~ u. Georg Kaiser (in: Jahrbuch der Dt. Schillergesellschaft 46) 2002; K. Kotsiaros, ~s u. Bertolt Brechts Bearbeitungen der Sophokleischen „Antigone“ (Diss. Freie Univ. Berlin) 2006; A. Erck, H.-J. Kertscher, ~ u. das Landestheater Meiningen (in: Literatur in der Moderne. Jahrbuch der W.-H.-Gesellschaft 7) 2010/11; D. Henderson, Therapeutic Tragedy. ~’s ‚Antigone‘ and the Need to Bury the War Dead (in: Arcadia 26) 2011.

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Haspel Hasenfratz, Ferdinand (Ps. Waldstrolch) [I,708], gest. 1. 5. 1943 Untereggingen/Baden. 1914–33 Ratsschreiber. Literatur: DLL 20. Jh. 14,420. Hasenfratz, Oliver, geb. 20. 11. 1966 Sindelfingen/Baden-W¨urttemberg, gest. 14. 11. 2001 Berlin; Schauspieler. Ausbildung an der privaten Schauspielschule in Heidelberg, 1989–91 erstes Engagement am Stadttheater Hildesheim, 1991/92 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. 1992–95 am Schauspielhaus Bochum. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hasenfuss, Michael, geb. 18. 9. 1965 Wuppertal; Schauspieler und Regisseur. 1988–92 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, seither freier Schauspieler u. a. am Staatstheater Schwerin, am Stadttheater Luzern, am St¨adtebundtheater Biel Solothurn, auf Kampnagel Hamburg, am Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main, am Theater an der Winkelwiese Z¨urich u. am Kellertheater Winterthur, seit 1996 auch als Regisseur u. Schauspiellehrer t¨atig. Hasenkamp, Gottfried [I,709], gest. 2. 9. 1990 M¨unster. Literatur: DLL 20. Jh. 14,423. Haskel, Leonhard [I,709], geb. 7. 4. 1872 Seelow/Brandenburg, gest. 30. 12. 1923 Berlin. Seine Posse „Die Kinopuppe“ mit Musik von Walter Bromme wurde am 28. 2. 1919 am Nationaltheater Berlin uraufgef¨uhrt. Literatur: Ulrich 1,721. Haslinger, Theo [I,709], Todesdatum unbekannt. 1956–60 Dirigent der Milit¨armusik K¨arnten. Auff¨uhrungen: Die Wienerwaldfee. Operette, UA 13. 1. 1921 Schauspielhaus Stuttgart; Pyramidenzauber. Operette, UA 1926 Stadttheater Klagenfurt. Literatur: Ulrich 1,722. Haspel, Dieter, geb. 19. 6. 1943 Gloggnitz/ Nieder¨osterreich; Regisseur und Theaterleiter. Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 1967 Mitbegr¨under der Theatergruppe „Caf´etheater hinterm Graben“ (J¨anner 1968 erste Premiere), das er ab 1973 unter dem Namen „Ensembletheater“ (im „Kleinen Theater

Hass im Konzerthaus“ u. ab 1981/82 im Kellertheater am Petersplatz) bis 2009 leitete. Danach freier Regisseur. Hass, Katja, geb. 1968 bei Krefeld; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. Ausbildung bei Erich Wonder in Wien, anschließend zwei Jahre B¨uhnenbildassistentin von Anna Viebrock am Hamburger Schauspielhaus. 1996–2000 B¨uhnenbildnerin am Staatstheater Stuttgart u. 2000– 02 Atelierleiterin u. feste B¨uhnenbildnerin am Thalia-Theater Hamburg. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit ihrem Gatten, dem Regisseur Stephan Kimmig, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Burgtheater Wien, am ThaliaTheater Hamburg u. an den M¨unchner Kammerspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 319. Hass, Sabine, geb. 8. 4. 1949 Braunschweig, gest. 17. 2. 1999 Klagenfurt; S¨angerin. Tochter des Kammermusikers Ernst Hass, bei ihm Violinstudium, Mitglied eines Jugendorchesters, sp¨ater Gesangsunterricht bei KarlHeinz Lohmann in Berlin, bei Esther M¨uhlbauer u. am Richard-Strauss-Konservatorium in M¨unchen, 1970–77 Mitglied der Staatsoper Stuttgart, danach umfangreiche internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1982; „Immer den geraden Weg“. Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Bl¨atter der Bayerischen Staatsoper 7) 1989. Haßbecker, Eva, geb. 28. 7. 1932 Leipzig, gest. 1. 8. 1998 Magdeburg; Ausbildung in Leipzig, 1958 Debut u. Engagement bis 1963 am Landestheater Gera, anschließend bis 1983 am Stadttheater Halle/Saale u. zuletzt am Stadttheater Magdeburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1982. Hasse, Hannjo, geb. 31. 8. 1921 Bonn, gest. 5. 2. 1983 Falkensee/Brandenburg; Schauspieler. 1938–41 Schauspielausbildung, danach Arbeitsdienst u. Soldat. Nach dem 2. Weltkrieg besuchte er noch f¨ur ein halbes Jahr die Schauspielschule in Weimar. Debut in Nordhausen, dann in Eisleben, Burg, Schwerin u. 1954–62 am Hans-Otto-Theater in Potsdam, anschließend in Berlin, 1960/61 an der Volksb¨uhne u. 1962– 66 am Deutschen Theater. Danach Filmschauspieler. Literatur: Habel 155; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

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Hassel Hasse, Otto Eduard (ab 1939 O. E. Hasse) [I,710], gest. 12. 9. 1978 Berlin. 1930–39 an den M¨unchner Kammerspielen, 1939/40 am Deutschen Schauspielhaus Prag, auch als Regisseur. Luftwaffensoldat, Ordonanz in der Hauptfilmstelle der Luftwaffe. 1945 in der Rolle als Mephisto in J¨urgen Fehlings Inszenierung von Goethes „Urfaust“ in Fehlings Theater in Berlin-Zehlendorf, 1946–50 am Hebbel-Theater u. 1950–54 am Schiller-Theater in Berlin. Danach Gastschauspieler, u. a. am SchloßparkTheater, am Renaissance-Theater, an der Freien Volksb¨uhne, alle Berlin, an den M¨unchner Kammerspielen, am Thalia-Theater Hamburg, am Schauspielhaus Bochum, am Wiener Burgtheater u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 320; Rischbieter 589; LThInt 372; Hdb. Exiltheater 1,383; H. Knudsen, ~, 1960; W. Theis, Ein kapitaler Sp¨atentwickler. Hommage an den Schauspieler ~ (in: Museumsjournal 17) 2003; T. Musial, ~, 2003; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hassel, Kristin, geb. 1974 Mannheim; Kost¨umbildnerin. Studierte Innenarchitektur an der Akademie der Bildenden K¨unste in N¨urnberg, seit 2003 freie Kost¨umbildnerin, u. a. am Burgtheater Wien, am Centraltheater Leipzig, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Staatstheater N¨urnberg, in Magdeburg, Freiburg/Br., Ingolstadt u. am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Hassel, Lotte, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Ausbildung bei Luise Dumont in D¨usseldorf, erste Rollen am dortigen Schauspielhaus, 1926–30 in Bad Godesberg, seit 1932 an Schweizer B¨uhnen, u. a. in Schaffhausen, Bern, Basel u. am Corso-Theater in Z¨urich, gr¨undete u. leitete ein Handpuppentheater in Z¨urich. 1939 Emigration mit ihrem Gatten Georg Braun nach Bolivien, lebte zuerst in La Paz, dann in San Ignacio. Ende 1943 als Schauspielerin u. Regisseurin in Cochabamba an der von ihnen gegr¨undeten „Neuen B¨uhne Cochabamba“, 1947 an Paul Walter Jacobs „Freier Deutschen B¨uhne“ in Buenos Aires/Argentinien, dann wieder an der „Neuen B¨uhne“ in Cochabamba (Aufl¨osung Oktober 1948). Folgte im J¨anner 1949 ihrem bereits ubergesiedelten ¨ Mann nach Montevideo/Uruguay, wo das Paar bis Mai 1951 die „Kammerspiele“ leitete. Ob

Hasselberg sie mit ihrem Gatten in den 50er Jahren nach Berlin zur¨uckkehrte, ist nicht bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,384. Hasselberg, Viola, geb. um 1969 Bonn; Schauspielerin, Dramaturgin und Schauspieldirektorin. Studierte angewandte Theaterwissenschaft u. Musik in Hildesheim, Schauspielerin am Theater „Aspik“, Forschungsstipendium in Krakau u. Lehrt¨atigkeit an der Univ. Hildesheim, 1999–2003 Chefdramaturgin am Luzerner Theater, 2003–06 Dramaturgin am Schauspiel Hannover u. seit der Spielzeit 2006/07 Schauspieldirektorin am Theater Freiburg/Br. Hassencamp, Oliver, geb. 10. 5. 1921 Rastatt/ Baden-W¨urttemberg, gest. 31. 3. 1988 Waging am See/Oberbayern (Autounfall); Kabarettist, Schauspieler u. Autor. Im Alter von 18 Jahren als Soldat im 2. Weltkrieg, in Rußland schwer verwundet (litt Zeit seines Lebens an Gehbeschwerden). Studierte ab 1945 an der Univ. M¨unchen Kunstgeschichte u. Psychologie, daneben Schauspielunterricht im Schauspielstudio von Heinrich Koch. 1946 Regieassistent bei Erich Engel an den M¨unchner Kammerspielen, ebd. Debut als Schauspieler, 1948 am Kabarett „Die Schaubude“. Ab 1951 Autor u. Mitglied des Direktorenkollektivs des Kabarett-Theaters „Die Kleine Freiheit“ in M¨unchen, KabarettTexte schrieb er auch f¨ur die „Stachelschweine“, f¨ur das „Ko(m)¨odchen“, die „Zwiebel“ u. die „M¨unchner Lach- und Schießgesellschaft“, deren Namengeber er war. Ab 1955 freier Autor von Romanen, Drehb¨uchern u. Jugendb¨uchern, u. a. die 27b¨andige Reihe „Burg Schreckenstein“. Literatur: Kabarett-Lex. 135; DLL 20. Jh. 14,451. Hassler, Silke, geb. 1969 Klagenfurt; Autorin. Studierte Literaturwissenschaft an den Univ. in Wien u. London, lebt als freie Autorin in Retz/ Nieder¨osterreich. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Azrael. TangoOper (Musik: Dirk D’Ase) UA 29. 4. 1999 Maxim-Bar Wien; Endlich Schluß. Kammeroper (Musik: Wolfram Wagner) UA 13. 9. 2003 Semper-Depot Wien (durch die Neue Oper Wien); Jedem das Seine. Eine Volksoperette (zus. mit Peter Turrini, Musik: Roland Neuwirth) UA 8. 3. 2007 Stadttheater Klagenfurt – Neufassung, UA 25. 3. 2010 Theater in der Josefstadt Wien; Kleine Nachtmusik. Ein St¨uck, UA 28. 4. 2007 Landestheater Nieder¨osterreich

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Hatry St. P¨olten; Qualifikationsspiel. Ein St¨uck, UA 17. 11. 2007 Neue B¨uhne Villach; Lustgarantie. Eine Kom¨odie, UA 17. 3. 2011 ebd.; Total gl¨ucklich, UA 17. 1. 2013 Theater in der Josefstadt (Kammerspiele) Wien. Literatur: G. A. H¨ofler, Auf der Suche nach einer Sprache der Liebe. ~s ‚Kleine Nachtmusik‘ u. Margret Kreidls „Von Herzen, mit Schmerzen“ (in: Die Lust im Text. Eros in Sprache u. Literatur, hg. D. Moser) 2009; ders., Drei Generationen Jugend oder Die Permanenz der Unlust. Hans-Georg Behr: „Fast ein Nomade“, Robert Menasse: „Don Juan de la Mancha [...]“ u. ~: ‚Total gl¨ucklich‘ (in: Zwischen Aufbegehren u. Anpassung. Poetische Figurationen von Generationen u. Generationserfahrungen in der ost. ¨ Literatur, hg. J. Drynda) 2012. Hath´azy, Peter, geb. 1951 Nikosia/Zypern; Regisseur und Autor. 1972–75 Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin. 1975/76 Regieassistent, danach Regisseur u. Autor am Grips-Theater Berlin u. am Theater der Jugend in M¨unchen, wo sein St¨uck „Kein Feuer ohne Kohle“ am 17. 4. 1985 uraufgef¨uhrt wurde. 1986–95 als Regisseur regelm¨aßig am Deutschen Theater G¨ottingen, 2000–02 Schauspieldirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe, danach freier Regisseur, u. a. am Staatstheater N¨urnberg. Hatheyer, Heidemarie [III,1877], gest. 11. 5. 1990 Scheuren/Z¨urich. 1955–82 regelm¨aßig am Schauspielhaus Z¨urich, als Gast u. a. auch am Renaissance-Theater Berlin, am Thalia-Theater u. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg u. am Burgtheater Wien. Sie war (in zweiter Ehe) mit dem Journalisten u. Theaterkritiker Curt Riess (1902–1993) verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 321; Rischbieter 591; LThInt 372; TdS; HLS; C. Riess, Die Frau mit den hundert Gesichtern. Requiem f¨ur ~, 1991; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Filmu. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007, H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hatry, Michael, geb. 12. 12. 1940 Hamburg; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte 1960–65 Theaterwissenschaft, Germanistik u. Publizistik an der Freien Univ. Berlin, 1966 Dr.

Hattemer phil., 1967–69 Dramaturg u. Regisseur am Ulmer Theater, 1970/71 u. 1973–76 Dramaturg u. Regisseur an den M¨unchner Kammerspielen. 1984–2000 als Dramaturg u. Autor beim Bayerischen Rundfunk, lebt seither als freier Autor (H¨or- u. Fernsehspiele, Drehb¨ucher, Prosa) in M¨unchen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Notstands¨ubung, UA M¨arz 1968 Theater (in der Hochschule f¨ur Gestaltung) Ulm; Br¨uderlein und Schwesterlein oder Der verlorene Sohn kehrt heim. Bilder eines deutschen Familiengem¨aldes, UA November 1969 Theater Ulm. Literatur: DLL 20. Jh. 14,463. Hattemer, Josef, geb. 15. 3. 1903, Todesdatum unbek.; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Berlin, zun¨achst als Konzerts¨anger, 1930/31 Engagement am Reußischen Landestheater Gera, 1931/32 am Landestheater Dessau, 1932–34 am Deutschen Theater Prag, 1934– 37 Mitglied der Staatsoper Hamburg u. anschließend bis Kriegsende am Nationaltheater Weimar. 1948/49 in Heidelberg, 1949/50 am Opernhaus Dortmund u. 1950–68 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast wieder am Nationaltheater Weimar. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1986. Hattstein, Julia, geb. 1963 Krefeld; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. Assistentin am Residenztheater M¨unchen, 1988–90 Ausbildung zur Theaterplastikerin an den M¨unchner Kammerspielen, 1991–93 Studium B¨uhnen- u. Kost¨umbild an der Kunsthochschule BerlinWeißensee. Seit 1993 freie Ausstatterin, u. a. in Kiel, am Deutschen Theater G¨ottingen, in Bielefeld, Hildesheim, 1995–97 Ausstattungsleiterin am Theater in Erlangen, am Schauspiel Hannover, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim u. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin. Haub, Elise [I,712], geb. 13. 11. 1815 Mannheim, gest. 25. 9. 1837 Wiesbaden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1987. Haubner, Wolfgang, geb. 1932 Reichenberg/B¨ohmen; Schauspieler. Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, erste Auftritte am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dann an kleinen B¨uhnen, seit 1961 am Schauspielhaus D¨usseldorf, als Gast in Heidelberg, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, in Bad

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Haucke Hersfeld u. bei den Luisenburg Festspielen in Wunsiedel. Haubold, Ingrid, geb. 1943 Berlin; S¨angerin. Studierte Kirchenmusik an der Akademie in Detmold, dann Gesangsausbildung bei Annelies Kupper an der Musikhochschule in M¨unchen, Mitglied am Studio der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1965/66 am Staatstheater am G¨artnerplatz ebd., 1970–72 Mitglied am Landestheater Detmold, 1972–78 am Stadttheater Bielefeld. Nach einer krankheitsbedingten Pause 1979 am Stadttheater L¨ubeck, Gastengagements u. a. an den Staatstheatern Hannover u. Karlsruhe (1981–84). Seit Mitte der achtziger Jahre internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1987. Haubrich, Benedikt Bernhard, geb. 13. 4. 1979 Mainz; Regisseur und Autor. Studierte Geisteswissenschaften an der Freien Univ. Berlin u. Schauspielregie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 2005–08 Regieassistent an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz, ebd. auch eigene Inszenierungen, 2006 auch am Theater Dortmund. Freier Regisseur, seit 2008 realisiert er regelm¨aßig mit „BRAND – Verein f¨ur theatrale Feldforschung“ Projekte im offentlichen ¨ Raum. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Kaltes Land Heißes Land Heiliges Land, UA 8. 5. 2009 Staatstheater Kassel; Gegen¨uber, UA 2010 Schauspielhaus Bochum; Das Maß der Verl¨aßlichkeit, UA 20. 1. 2011 Staatstheater Kassel; Stromabw¨arts, UA 20. 3. 2011 Theater (UG) Luzern. Hauck, Barbara, geb. 1983 Bamberg; Regisseurin. Studierte 2003–09 Literaturwissenschaften, Theaterwissenschaft u. Geschichte an der Univ. M¨unchen, Assistentin u. Hospitantin u. a. an den M¨unchner Kammerspielen u. am Hamburger Schauspielhaus, 2009/10 Regieassistentin am Schauspiel Essen u. 2010–12 am Schauspielhaus Bochum, erste eigene Inszenierungen. Seit 2012 freie Regisseurin. Hauck, Herbert, geb. 17. 3. 1931 Weißenfels/ Saale; Intendant. 1960–66 Dramaturg an den Kammerspielen in D¨usseldorf, 1979–96 Intendant des Westf¨alischen Landestheaters CastropRauxel. Haucke, Gert, geb. 13. 3. 1929 Berlin, gest. 30. 5. 2008 L¨uneburg; Schauspieler, Regisseur und Autor. 1947 Debut u. Engagement bis

Hauenschild 1951 am Schiller-Theater Berlin, danach freier Schauspieler, u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Gastregisseur in Buenos Aires u. L¨ubeck. Vorwiegend Radiosprecher. Ende Februar 2007 gab er am Theater im Rathaus in Essen seine Abschiedsvorstellung. Hauenschild, Bettina, geb. 1964 Stade/Niedersachsen; Schauspielerin. Ausbildung an der Neuen M¨unchner Schauspielschule, 1989–98 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele, anschließend bis 2004 am dortigen Residenztheater, danach freie Schauspielerin. Hauer, Jochen [I,712], gest. 29. 3. 1966 Ort unbekannt. Hauer, Josef Matthias, geb. 19. 3. 1883 Wiener Neustadt/Nieder¨ost., gest. 22. 9. 1959 Wien; Komponist und Musikschriftsteller. 1897–1902 Ausbildung zum Lehrer, 1902 Lehrer in Krumbach/Nieder¨ost., ab 1904 in Wiener Neustadt, Cello- u. Klavierunterricht, daneben autodidaktisch Theorie- u. Kompositionsstudium sowie Organist, Chordirigent u. Cellist. W¨ahrend des 1. Weltkriegs Schreiber im Wiener Armee-Hauptquartier. Lebte dann in Wien, Bekanntschaft u. a. mit Hermann Bahr, Karl Kraus, Adolf Loos u. Johannes Itten. Ab 1919 freier Komponist, entwickelte noch vor Arnold Sch¨onberg eine eigenst¨andige Zw¨olftontechnik, die auf sogenannten „Tropen“ basiert („Zw¨olftontechnik. Die Lehre von den Tropen“, 1926, Neudruck 1953). Auff¨uhrungen u. a. in Donaueschingen, Frankfurt/Main u. Baden-Baden, 1935 Auff¨uhrungsverbot in Dtl., 1939 in der Wanderausstellung „Entartete Musik“ diffamiert. Komponierte nach 1939 nur mehr nummerierte bzw. datierte „Zw¨olftonspiele“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Salambo. Oper in 7 Bildern (Text: Bruno Hauer nach dem gleichnamigen Roman von Gustave Flaubert) [konzertanteTeilauff¨uhrung] UA 1930 Berlin – [konzertante Gesamtauff¨uhrung] UA 1983 Funkhaus Wien; Die schwarze Spinne. Oper, UA 23. 5. 1966 Theater an der Wien Wien. ¨ Literatur: MGG 28,860; OML; R. Stephan, ¨ Uber ~ (in: Archiv f¨ur Musikwissenschaft 18) 1961; M. Lichtenfeld, Untersuchungen zur Theorie der Zw¨olftontechnik bei ~ (Diss. K¨oln) 1964; W. Szmolyan, ~. Eine Studie, 1965; ders., ¨ ~ als Opernkomponist (in: Osterreichische Musikzeitschrift 21) 1966; ders., ~s Kompositionstechnik in der Oper ‚Die Schwarze Spinne‘ (ebd.); W. Reich, Gotthelfs „Schwarze Spinne“

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Haufe u. die Komponisten (ebd.); H. Kirchmeyer, Sch¨onberg u. ~. Eine Studie uber den soge¨ nannten Wiener Priorit¨atsstreit (in: Zeitschrift f¨ur Musik 127) 1966; H. U. G¨otte, Die Kompositionstechniken ~s unter besonderer Ber¨ucksichtigung deterministischer Verfahren, 1989 (zugleich Diss. Duisburg 1988); A. K. W. Meyer, Entdeckung eines Opernkomponisten. ~ ‚Die schwarze Spinne‘ (in: Musica 46) 1992; J. Sengstschmid, ~ – Initiator u. Vollender einer alternativen Zw¨olftonmusik (in: Visionen u. Aufbr¨uche [...], hg. G. Metz) 1995; J. Cobb Biermann, ~s Opernvertonung von Flauberts „Salammbˆo“ (in: Flauberts „Salammbˆo“ in Musik, Malerei, Literatur u. Film) 1998; H. Henck, „... meine innere musikalische Biographie ...“ ~s wiederentdeckte Schrift „Zw¨olftonmusik“ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 162) 2001; R. R¨atz, ~s Theorie u. Musik, 2003 (zugleich Diss. Technische Univ. Berlin 2003); J. Diederichs, „Durch dick und d¨unn zum Staatsvertrag.“ ~s Kultur¨ u. Menschenbild (in: Osterreichische Musikzeitschrift 60) 2005; B. Darmst¨adter, Klangfarben und Farbkl¨ange. ~ u. Johannes Itten (in: Mu¨ sik & Asthetik 10) 2006; R. R¨atz, ~s System der Tropen (in: Musiktheorie an ihren Grenˇ zen [...], hg. A. Moths u. a.) 2009; D. Sedivy, Tropentechnik [...], 2011. Hauer, Marion, geb. 1965 Passau; Kost¨um- und B¨uhnenbildnerin. Studierte Kunstgeschichte an der Univ. Passau, anschließend Fotografie u. Mediendesign in Stuttgart, 1989–93 Ausstattungsassistentin an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, ab 1990 ebd. erste eigene Arbeiten. Seit 1993 freie Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin, u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Schauspiel Leipzig, am Hans-OttoTheater Potsdam, am Staatstheater Wiesbaden, am Theater Oberhausen, am Stadttheater Ingolstadt, Heidelberg u. am Schauspielhaus Graz. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit der Regisseurin Cornelia Crombholz. Hauer-Riedl, Robert, geb. 16. 8. 1942 Krems/ Nieder¨ost., gest. 21. 2. 2005 Graz; Schauspieler. Engagements u. a. in Salzburg, Innsbruck, Hannover u. Darmstadt. Ab Ende der 1970er Jahre am Ensembletheater in Wien, seit der Spielzeit 1989/90 regelm¨aßig am dortigen Volkstheater. 1973 gastierte er bei den Salzburger Festspielen. Haufe, Heinz [I,713], gest. 8. 5. 1945 Loosch/ Nordb¨ohmen (Freitod, zus. mit seiner Frau Carla). Zuletzt Intendant in Zittau.

Haufe Literatur: D. Cornelsen, Das zertretene Angelspiel. Eine Berliner Kindheit nach 1945, 2003. Haufe, Johannes, geb. in Werdau/Sachsen; B¨uhnenbildner. Zun¨achst Klavierbauer, versch. Praktika an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig, 1982–87 Studium (B¨uhnen- u. Kost¨umbild) an der Kunsthochschule Berlin. 1987–89 am Hans-Otto-Theater Potsdam, seither freier Kost¨umbildner, u. a. am Schauspielhaus Graz, am Volkstheater Rostock, am Opernhaus Chemnitz u. am Stadttheater Bremerhaven. Hauff, Angelika (eigentl. Alice Paula Marie Suchanek), geb. 15. 12. 1922 Wien, gest. 3. 12. 1983 ebd.; Schauspielerin. Ballettausbildung u. 1940 Debut als Ballettt¨anzerin an der Wiener Staatsoper, nebenbei Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 1942/43 erstes Engagement am Salzburger Landestheater, danach vorwiegend Filmschauspielerin. Nach dem 2. Weltkrieg u. einigen Filmen (u. a. in Brasilien) 1950 am Schloßpark-Theater Berlin, 1951 an den M¨unchner Kammerspielen, 1953 am Theater am Central in Z¨urich u. von 1955 bis zu ihrem Tod Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Gr¨underin des „Vereins zur Pflege christlicher Theaterkultur“ (u. a. Auff¨uhrung von Calderons „Welttheater“ in der Wiener Karlsrkirche 1980). Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hauff, Walter von, geb. 1949 Beuron/BadenW¨urttemberg; Schauspieler. Studierte Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, spielte an der Studentenb¨uhne. Ausbildung an der Neuen M¨unchner Schauspielschule. Erstes Engagement am Theater in Konstanz, 1975–77 in L¨ubeck, anschließend am Landestheater Linz, dann u. a. in Bern, Salzburg, Wunsiedel, M¨unchen u. Wiesbaden. 1986 Mitgr¨under der Theatergruppe „Das kleine Ensemble“ u. im selben Jahr des Theaters „Viel L¨arm um nichts“ in M¨unchen. Haufler, Janet, geb. 15. 3. 1931 Basel; Schauspielerin. Tochter von Max H., 1957/58 Pantomimen-Ausbildung bei Roy Bosier, Marcel Marceau u. Jacques Lecoq, 1959–62 Schauspielausbildung am Theater in Carouge/Genf,

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Haug 1962/63 weitere Studien in Paris. 1962 Debut u. bis 1972 Ensemblemitglied am Theater in Carouge, daneben Gastauftritte an versch. Theatern in Genf. Seit 1971 Zus.arbeit mit Norbert Klassen in Bern in der freien Theatergruppe „Studio am Montag“ (sp¨ater „Theaterkollektiv Studio am Montag“) u. in dessen sowie in eigenen freien Produktionen, sp¨ater auch eigene Projekte, Installationen u. Performances u. a. in Bern, Paris, Kassel, Frankfurt/Main, Berlin, Leipzig, D¨usseldorf u. New York. Daneben Gastengagements u. a. am Schauspielhaus u. am Theater am Neumarkt Z¨urich, am Stadttheater Bern u. am Th´eaˆ tre national de Strasbourg. Literatur: TdS. Haufler, Max [I,713], gest. 25. 6. 1965 Z¨urich (Freitod). 1949–52 am Cabaret Federal in Z¨urich, 1951–57 Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1957–59 Mitglied am Landestheater Darmstadt. Literatur: TdS; HLS. Haug, Hans, geb. 27. 7. 1900 Basel, gest. 15. 9. 1967 Lausanne/Waadt; Dirigent und Komponist. Ausbildung am Konservatorium Basel (bei Ernst L´evy u. Egon Petri), an der Musikakademie in M¨unchen, u. a. Sch¨uler von Ferrucio Busoni, danach Dirigent in Grenchen u. Solothurn. 1928–34 Chordirektor u. Kapellmeister am Stadttheater Basel, danach Konzertdirigent. Mitte der vierziger Jahre diverse Kompositionen f¨ur das „Cabaret Kaktus“ in Basel. Seit 1947 Dozent f¨ur Musiktheorie am Konservatorium in Lausanne. Komponierte B¨uhnenmusik, Ballette, Opern u. Operetten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Don Juan in der Fremde. Komische Oper (Text: Dominik M¨uller) UA 5. 12. 1930 Stadttheater Basel; Madrisa. Volksoper (Text: Johannes Jegerlehner) UA 15. 1. 1934 ebd.; Tartuffe (nach Moli`ere) UA 24. 5. 1937 ebd.; E liederlig Kleeblatt. Operette (Text: Emil Beurmann nach Nestroys „Lumpazivagabundus“) UA 3. 9. 1938 ebd.; R. B. Maeglin, Gilberte de Courgenay. Volksst¨uck (B¨uhnenmusik) UA 24. 8. 1939 Schauspielhaus Z¨urich; ’s Anneli us dr Linde. Volksst¨uck mit Musik (Text: Rudolph Bodo Maeglin) UA 26. 10. 1940 Stadttheater Basel; Barbara. Singspiel (Text: Gustav Hartung u. Kurd E. Heyne nach George Sand) UA 23. 1. 1943 ebd.; Leute von der Straße. Operette (Text: Emil Hegetschweiler nach Wilhelm Lichtenberg) UA 5. 4. 1945 ebd.; Der unsterbliche Kranke. Komische Oper (Text: Bernhard Diebold nach Moli`ere) UA 8.

Haug ´ 2. 1947 Stadttheater Z¨urich; Passage de l’Etoile, UA 1950 Th´eaˆ tre du Jorat M´ezi`eres. Literatur: MGG 28,866; TdS; HLS. Haug, Helgard, geb. 1969; Regisseurin. Studierte am Institut f¨ur Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen, entwickelte seit 2000 auf B¨uhnen u. im Stadtraum Theaterprojekte, seit 2002 arbeitet sie meist zus. mit Daniel Wetzel u. Stefan Kaegi im Regiekollektiv unter dem Namen „Rimini Protokoll“. Markenzeichen ihrer Theaterprojekte ist das Spiel von „Theater-Laien“, die jedoch nicht als Laien, sondern als Darsteller ihrer selbst auftreten. Neben diesen speziellen, dokumentarischen Spielarten des Sprechtheaters realisiert „Rimini Protokoll“ auch international ortsspezifische Projekte. Literatur: Henschel Theaterlex. 722 (unter „Rimini Protokoll“); Theater im Kasten. Rimini Protokoll, Castorfs Video, Beuys & Schlingensief, Lars von Trier (hg. A. Kotte) 2007; Experten des Alltags. Das Theater von Rimini Protokoll (hg. M. Dreysse, F. Malzacher) 2007; A.-Ch. Focke, Unterwerfung u. Widerstreit. Strukturen einer neuen politischen Theater¨asthetik, 2011 (zugleich Diss. M¨unchen 2011); A. Janhsen, Neue Kunst als Katalysator, 2012; J. Roselt, Geschichte wird nachgemacht. [...] u. „Deutschland 2“ von Rimini Protokoll als k¨unstlerische Reenactments (in: Theater als Zeitmaschine [...], hg. J. R.) 2012. Haugk, Dietrich, geb. 12. 5. 1925 Ellrich/Th¨uringen; Schauspieler, Regisseur und Direktor. 1941–43 private Schauspielausbildung in Bielefeld u. Berlin, anschließend Soldat. Ab 1945 als Sprecher beim Berliner Rundfunk u. bei Radio Bremen. 1946 Debut als Schauspieler in Bielefeld, 1948–50 an der Jungen B¨uhne Hamburg, ebd. Debut als Regisseur. 1950–52 am Theater am Schiffbauerdamm u. am HebbelTheater Berlin, 1952–54 als Regisseur u. Mitdirektor am Theater am Zimmer in Hamburg, 1954/55 Oberspielleiter am Schauspiel Basel, 1955–57 am Schauspielhaus Bochum, 1957–60 Direktor des Schauspielhauses Stuttgart, daneben u. danach freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, seit 1985 vorwiegend f¨ur Film u. Fernsehen. Literatur: Henschel Theaterlex. 321; LThInt 373. Haumer, Claus, geb. 1965 Meschede/Westfalen; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an

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Haupt der Schauspielschule in M¨unster u. an der Staatlichen Schauspielschule in Frankfurt/Main, erstes Engagement bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, 1989–91 am Theater in Chemnitz, anschließend Engagements am Deutschen Theater G¨ottingen, in Freiburg/Br. u. Erlangen. Seit 2004 Leiter einer Englisch-Sprachschule in Luang Prabang/Laos. Haumer, G¨unter, geb. 12. 4. 1973 Wien; S¨anger. Studierte zun¨achst Klarinette, ab 1990 Gesang an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, Mitglied des „Arnold-Sch¨onberg-Chores“, weitere Gesangsstudien bei Helena Lazarska u. Wicus Slabbert, ab 1999 am Royal College of Music in London u. in Meisterkursen u. a. bei Walter Berry, Graham Johnson, Wolfgang Holzmair u. David Lutz. Versch. Auftritte u. a. beim Carinthischen Sommer, beim Festival Retz/Nieder¨ost. u. in S¨udamerika. Seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. Haunstein, Rolf, geb. 18. 1. 1943 Dresden; S¨anger. Kaufm¨annische Ausbildung, privater Gesangsunterricht bei Johannes Kemter in Dresden u. bei Kurt Rehm in Berlin. 1964 Debut u. bis 1966 Engagement am DeutschSorbischen Volkstheater in Bautzen, 1966–69 am Stadttheater Freiberg/Sachsen, 1969–71 am Theater in Cottbus, 1971–91 an der Staatsoper Dresden, wo er u. a. am 27. 3. 1973 in der UA von Udo Zimmermanns Oper „Levins M¨uhle“ die Rolle des „Willhun“ sang. Ab 1977 als Gast auch am Opernhaus Leipzig, 1979–90 st¨andiger Gast an der Komischen Oper Berlin u. an der dortigen Staatsoper, 1991–2011 am Opernhaus Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1990; TdS. Haupt, Max, geb. in Berlin; Schauspieler. 1991–94 Ausbildung an der Schule f¨ur die Darstellenden K¨unste in Berlin. Bis 1996 an Berliner B¨uhnen (u. a. 1992–96 am Theater im Keller u. 1996/97 an Jakob van Hoddis Theater), 1997/98 an der Vorpommerschen Landesb¨uhne Anklam, danach am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, in Freiburg/Br., Essen, Bregenz u. Neustrelitz. Seit 2002 Mitglied des Berliner „Kriminal Theaters“. Haupt, Sabine, geb. 28. 9. 1966 Frankfurt/ Main; Schauspielerin. 1989–93 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, erstes Engagement am dortigen „Theater

Haupt an der Glocksee.“ 1994–97 an den St¨adtischen B¨uhnen Bielefeld, 1997–99 am Thalia-Theater Hamburg u. seit der Spielzeit 1999/2000 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. 2004 gastierte sie am Schauspielhaus Bochum, 2006– 08 am Schauspielhaus Z¨urich. Haupt, Ullrich [I,713], gest. 22. 11. 1991 M¨unchen. 1937–40 am Staatsschauspiel M¨unchen, 1940 bis Kriegsende am Staatstheater Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg an verschiedenen Tourneetheatern in den USA. 1951–55 am Schauspielhaus D¨usseldorf u. 1955–64 Mitglied des Hamburger Schauspielhauses, 1967–70 am Schauspielhaus Z¨urich, 1970 an den M¨unchner Kammerspielen, dann bis 1973 u. 1982–84 am Thalia-Theater Hamburg, 1973–81 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, daneben u. danach als Gast an weiteren B¨uhnen, u. a. auch bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen u. bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 322; Rischbieter 591; LThInt 373; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Haupt, Walter, geb. 28. 2. 1935 M¨unchen; Dirigent, Regisseur und Komponist. 1955–57 Studium (Schlagzeug, Dirigieren u. Komposition) am Konservatorium u. an der Musikhochschule M¨unchen, 1965/66 erg¨anzende Kompositionsstudien am Salzburger Mozarteum bei Hans Werner Henze. 1955–60 Mitglied des W¨urttembergischen Staatsorchersters Stuttgart u. 1960–97 Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters M¨unchen, 1969–86 Leiter der Experimentierb¨uhne der Staatsoper, wo einige seiner Kompoistionen zur UA kamen. Seit 1969 als Komponist, Dirigent u. Regisseur (u. a. von Open-Air-Produktionen) im In- u. Ausland t¨atig. Komponist von mehreren Balletten, seine Oper „Marat“ wurde im Juni 1983 am Staatstheater Kassel uraufgef¨uhrt. 1987 wurde die Kassler „documenta 8“ mit der UA seiner Oper „Pier Paolo Pasolini“ er¨offnet. Literatur: H. Lohm¨uller, Ich traf ~ (in: Melos 41) 1974; M. Reißinger, ~ [mit Werkverzeichnis] (in: Musik in Bayern 48) 1994. Hauptmann, Cornelius, geb. 14. 6. 1951 Stuttgart; S¨anger. 1974–82 Ausbildung an der Musikhochschule Stuttgart, 1980–82 am Konservatorium Bern u. in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Hans Hotter, Robert Holl u.

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Hauptmann Elisabeth Schwarzkopf. Ab 1982 an der Staatsoper Stuttgart, 1986/87 am Stadttheater Heidelberg, 1987/88 am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Seit 1989 freier S¨anger mit internationaler Gastspielt¨atigkeit, bei den Festspielen in Schwetzingen sang er am 2. 6. 1983 in der UA der Oper „Die englische Katze“ von Hans Werner Henze. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1991. ¨ DoHauptmann, Elisabeth (Ps.Catherine Ux; rothy Lane; Josefine Diestelhorst), geb. 20. 6. 1897 Peckelsheim/Westfalen, gest. 20. 4. 1973 ¨ Berlin; Autorin, Ubersetzerin und Dramaturgin. 1918–22 Lehrerin in Linde/Westpreußen, ab 1922 in Berlin, seit 1924 Zus.arbeit mit Bertolt Brecht (vgl. dazu die einzelnen St¨ucke im Artikel „Brecht“), 1925–27 als Lektorin f¨ur Bertolt Brecht u. Ernst Toller beim Gustav Kiepenheuer Verlag, 1927–33 freie Autorin. Ende 1933 Emigration zun¨achst nach Paris u. dann in die USA, 1935–40 (mit Unterbrechungen) Lehrerin in St. Louis/Missouri, 1941–46 freie ¨ Schriftstellerin u. Ubersetzerin in New York, 1943/44 Sekret¨arin des „Council for a Democratic Germany“, 1946–48 in Los Angeles, Liaison u. 1948–51 verheiratet mit Paul Dessau. Im Oktober 1948 R¨uckkehr nach Europa, 1950– ¨ 54 freie Schriftstellerin u. Ubersetzerin in Berlin, ab 1954 Dramaturgin u. ab 1956 litera¨ rische Mitarbeiterin (Ubersetzungen u. Bearbeitungen von Theaterst¨ucken, u. a. zus. mit Benno Besson) am Berliner Ensemble. Mitherausgeberin der „Gesammelten Werke“ von Bertolt Brecht sowie zahlreicher Einzelausgaben u. Sonderb¨ande. Ihre Kom¨odie in 3 Akten „Happy End“ mit Musik von Kurt Weill wurde am 2. 9. 1929 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgef¨uhrt. Literatur: LThInt 373; Hdb. Exiltheater 1,384; DLL 20. Jh. 14,522; S. Kebir, Ich fragte nicht nach meinem Anteil. ~s Arbeit mit Bertolt Brecht, 1997 (22006); W. G¨odde, Brechts linke ¨ Hand. Uber den Versuch, sich der Schriftstellerin ~ (1897–1973) zu n¨ahern (in: „Anmut sparet nicht noch M¨uhe.“ Zur Wiederentdeckung Bertolt Brechts [...], hg., R. Sareika) 2005; P. Hanssen, „Wir werden also im reinsten und besten Sinne B¨urger dieser Welt.“ Die Exilbriefe der Brecht-Mitarbeiterinnen u. Autorinnen Margarete Steffin u. ~ (in: „Ich wohne fast so hoch wie er.“ Margarete Steffin u. Bertolt Brecht [...], hg. S. Kebir) 2008; dies., Brecht’s Dependable Disciple in the GDR. ~ (in: Brecht and the GDR. Politics, Culture, Posterity, hg. L. Bradley) Rochester/New York 2011.

Hauptmann Hauptmann, Franz [I,714], gest. 17. 6. 1970 Mainz. Nach dem 2. Weltkrieg Dramaturg am St¨adtischen Theater in Leipzig, lebte ab 1948 in Baden-Baden, sp¨ater in Mainz. Sein Spiel „Das Wunder von Saragossa“ wurde am 9. 3. 1954 am Landestheater Linz uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 14,525. Hauschild, Wolf-Dieter, geb. 6. 9. 1937 Greiz/Th¨uringen; Dirigent, Intendant und GMD. Ausbildung (u. a. Dirigieren bei Hermann Abendroth u. Gerhard Pfl¨uger) an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, Meisterkurse bei Hermann Scherchen u. Sergiu Celibidache. 1959 Korrepetitor am Nationaltheater Weimar, 1963 Chefdirigent am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder, 1970–79 Chefdirigent des Rundfunkchores der DDR, 1973-76 Chefdirigent des Rundfunk-SinfonieOrchesters Berlin. 1978–85 Chefdirigent des Symphonieorchesters u. Chores Leipzig. Regelm¨aßig Gastdirigent an der Deutschen Staatsoper u. an der Komischen Oper Berlin sowie an der Dresdner Staatsoper, wo er 1985 die Festvorstellung anl¨aßlich der Wiederer¨offnung dirigierte. 1985 u¨ bersiedelte er nach Westdtl., MD der Stuttgarter Philharmoniker bis 1991, anschließend Chefdirigent der Essener Philharmoniker u. 1992–97 Opernintendant am Theater in Essen. 2001–04 Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Halle/Saale u. gleichzeitig 2002–04 GMD der Norddeutschen Philharmonie u. des Volkstheaters Rostock. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. Hauser, Carry (Carl Maria), geb. 16. 2. 1895 Wien, gest. 28. 10. 1985 Rekawinkel/Nieder¨osterreich (in einem Sanatorium); Graphiker, Maler, B¨uhnenbildner und Autor. Besuchte einen Abendkurs an der Graphischen Lehr- u. Versuchsanstalt, 1912–15 Studium an der Kunstgewerbeschule, 1915 Kriegsfreiwilliger. Freundschaft u. k¨unstlerische Zus.arbeit uber Jahr¨ zehnte mit Franz Theodor Csokor, f¨ur dessen St¨ucke er auch seine ersten B¨uhnenbilder entwarf (1921 in Br¨unn, 1928 am Wiener Raimundtheater). Ab 1919 als freier Maler u. Schriftsteller in Wien, vermutlich ab 1925 Mitglied der Wiener K¨unstlergruppe „Hagenbund“, Vorstandsmitglied bis zu dessen Aufl¨osung 1938, zeitweise auch Pr¨asident. Anfang der 20er Jahre in Passau Bekanntschaft mit dem Maler Georg Philipp W¨orlen, mit ihm zus.

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Hauser Gr¨under der Gruppe „Der Fels“. 1931 weitere B¨uhnenbilder, u. a. f¨ur das Wiener Burgtheater, 1935 f¨ur den Arkadenhof des Rathauses (im Rahmen der Wiener Festwochen), ab 1936 wieder f¨ur das Burgtheater u. das Sch¨onbrunner Schloßtheater. Treuh¨ander des Referates „Bildende Kunst“ innerhalb der „Vaterl¨andischen Front“ u. B¨uhnenbildner f¨ur die in die¨ sem Rahmen neu gegr¨undete „Osterreichische L¨anderb¨uhne“. 1938 Arbeits-u. Ausstellungsverbot, fl¨uchtete in die Schweiz, seine Ehefrau Getrude, geb. Herzog nach Holland, der Sohn Heinrich H. wurde in einem Kloster in Dover untergebracht. 1946 Wiedervereinigung der Familie, 1947 R¨uckkehr nach Wien. 1948 B¨uhnenbild (f¨ur Csokors St¨uck „Wenn sie zur¨uck kommt ...“) am Theater „Die Insel“ in der Kom¨odie. Danach keine B¨uhnenbilder mehr. Vorstandsmitglied des P.E.N.-Clubs, Mitbegr¨under des „Berufsverbandes der Bilden¨ den K¨unstler Osterreichs“ u. Ehrenpr¨asident des „Neuen Hagenbundes“. Seine St¨ucke „Das Spiel von Arm und Reich“ u. „Das Spiel von Gut und B¨ose“ wurden 1942 bzw. 1943 in der Pfarre St. Peter u. Paul in Z¨urich-Außersihl uraufgef¨uhrt. „Das Spiel von Haß und Liebe“ wurde vermutlich nicht aufgef¨uhrt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,385; DLL 20. Jh. 15,170; R. Schubert, Das Vaterl¨andische Frontwerk. Ein Beitrag zur Geschichte der Kulturpolitik der Vaterl¨andischen Front (Diss. Wien) 1978; ~ zum 90. Geburtstag. Eine Rehabilitation, 1985; Der Fels, K¨unstlergemeinschaft 1921–1927 [Ausstellung, Redaktion: Michaela Rathgeber] 1991; C. Cabuk, ~. Das malerische u. graphische Werk bis zum Jahr 1927. Seine Entwicklung im Umfeld der dt. u. o¨ sterreichischen Kunst dieser Zeit (Diss. Wien) 1995; Ch. Gregorich, Der b¨uhnenbildnerische Nachlaß des Malers ~. Dokumentation u. Analyse (Diplomarbeit Wien) 2008; C. Cabuk, ~. Monografie und Werkverzeichnis (hg. A. Husslein-Arco) 2012. Hauser, Fritz, geb. 29. 3. 1953 Basel; Komponist und Improvisationsmusiker. 1972–74 Ausbildung zum Schlagzeuger an der Musikakademie in Basel, 1980–83 Komponist von B¨uhnenmusik am Theater ebd., tritt als Solist u. in verschiedenen Gruppierungen auf, Komponist von Film- u. H¨orspielmusik, Klanginstallationen. Sparten¨ubergreifende Arbeiten mit dem Architekten Boa Baumann, der Lichtgestalterin Brigitte Dubach, der Regisseurin Barbara Frey sowie den Choreografen Joachim Schloemer, Heddy Maalem u. Anna Huber, u. a. 1995

Hauser „Auftritt mit Maske“ zus. mit Barbara Frey u. Werner Strub, 2010 wieder mit Frey „A Dream within a Dream“ am Schauspielhaus Z¨urich u. 2013 zus. mit Joachim Schl¨omer „K¨oniginnen“ am Theater Basel, ein St¨uck an der Schnittstelle von Oper, Schauspiel u. Tanz. Literatur: TdS; Ch. Wagner, Mann mit Trommel. Die vielf¨altigen Ausfl¨uge des Schlagwerkers ~ in außermusikalisches Terrain. Ein Interview (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 168) 2007; Architektur Musik. Boa Baumann, ~ (hg. H. Adam) 2011. Hauser, Harald, geb. 17. 2. 1912 L¨orrach/Baden, gest. 6. 8. 1994 Berlin; Autor. Studierte 1930–33 Jura an den Univ. in Freiburg/Br. u. Berlin, 1932 Mitglied der Kommunistischen Partei Dtl. (KPD), emigrierte 1933 (noch vor der Macht¨ubernahme der Nationalsozialisten) nach Frankreich, Gelegenheitsarbeiten, im Widerstand t¨atig, 1937 Mitglied der „Freien Dt. Jugend“, 1939 Dienst im Ausl¨ander-FreiwilligenRegiment der franz¨os. Armee, nach der Demobiliserung (1940) Mitglied der R´esistance im unbesetzten S¨udfrankreich, ab 1943 illegale politische Arbeit in Paris, Chefredakteur der illegalen Zeitung „Volk u. Vaterland“. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges R¨uckkehr nach Dtl., Redakteur, 1949–55 Chefredakteur der Zeitschrift „Die neue Gesellschaft“, ab 1955 freier Schriftsteller (Romane, Kinderb¨ucher, H¨or- u. Fernsehspiele) in Berlin-Niedersch¨onhausen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Prozeß Wedding. Schauspiel in 4 Akten u. einem Vorspiel, UA 1953 Deutsches Theater Berlin; Am Ende der Nacht. Schauspiel in 3 Akten, UA 1955 Magdeburg; Im Himmlischen Garten, UA 1958 St¨adtisches Theater Leipzig; Weißes Blut. Schauspiel in 2 Akten, UA 1960 ebd.; H¨aschen Schnurks. M¨archenspiel f¨ur die Kleinsten in 4 Bildern, UA 1960 Theater der Freundschaft Berlin; Spuk von Frankenh¨oh. Satirische Kom¨odie, UA [u. d. T.: Night-Step] 1961 ABC-Theater Prag – dt. EA 1962 Rostock; Barbara. Drei Biographien in einem Vorspiel u. 7 Bildern, UA 1964 Rostock – Neufassung, UA 1967 Volksb¨uhne Berlin. Literatur: LThInt 377; DLL 20. Jh. 15,174. Hauser, Heinz, geb. in Innsbruck; Graphiker, Illustrator und B¨uhnenbildner. Studierte Malerei u. Graphik an der Bundesgewerbeschule in Innsbruck, an der Malerschule in Baden bei Wien u. an der Akademie f¨ur Angewandte Kunst in Wien. Anfangs Illustrator, Graphiker (u. a. am Tiroler Landestheater) u. Art Director. Seit 1980 freier B¨uhnenbildner, u. a.

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Hauska in Zus.arbeit mit Otto Schenk, Franz Xaver Kroetz u. David Mouchtar-Samorai vorwiegend f¨ur Opern, u. a. auch f¨ur Revuen (am Friedrichstadtpalast Berlin). F¨ur das Musical „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ entwarf er nicht nur die B¨uhnenbilder, sondern auch das eigens daf¨ur gebaute Theater in F¨ussen. Hauser, Philo, geb. 9. 5. 1915 Graz, gest. 17. 9. 1970 London; Schauspieler. Ausbildung in Wien, 1935 Debut, 1938 Emigration nach Belgien u. 1939 weiter nach England, im Lager Hutchinson auf der Isle of Man interniert, wo er in einem Lagertheater auftrat. Ab 1942 Schauspieler am „Laterndl“ in London u. an der dortigen „Kleinen B¨uhne“. Nach dem 2. Weltkrieg vorwiegend Filmschauspieler. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,385; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hauser, Reinhard, geb. 1950 Wien; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Ausbildung in Wien, Engagements u. a. in Aachen, Bremen, Hamburg, St. Gallen, in Wien am Burgtheater, am Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt. 2001–05 K¨unstlerischer Leiter des Stadttheaters St. P¨olten. Danach freier Schauspieler u. Regisseur, u. a. am Theater Akzent in Wien u. beim Wiener Operettensommer. Hauser, Sebastian [I,719], gest. 9. 7. 1986 Wien. Bis 1956 Ensemblemitglied an der St¨adtischen Oper Berlin, trat als Gast vor allem an der Wiener Staatsoper auf. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,1993; OML. Hauser, Sigrid, geb. 20. 1. 1966 Wien; S¨angerin, Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin. Ausbildung am Konservatorium u. an der Musikhochschule in Wien, erste Auftritte u. a. am Metropol, am Graumann-Theater u. am Volkstheater, 1993–97 als Schauspielerin, S¨angerin u. Regisseurin am Kabarett „Simpl“, wo auch ihre beiden Musikrevuen „Florence Foster Jenkins Award“ u. „Simpl goes Music“ aufgef¨uhrt wurden. Ab 2000 wiederholt an der Volksoper u. am Raimund-Theater, am Stadttheater St. Gallen u. am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen. Sie tritt auch mit selbst verfaßten Soloshows auf. Hauska, Hans, geb. 18. 5. 1901 Maschau/B¨ohmen, gest. 7. 5. 1965 Berlin; Geiger, Pianist und Komponist. Geigen-, Bratschen- u. Klavierunterricht in Wien, daneben Studium an der Technischen Univ., 1921–24 Bankangestellter, dann

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Klavierbegleiter. Ab 1928 in Berlin, u. a. Stehgeiger u. Kinomusiker. 1929 Beitritt zur Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), musikalische Mitarbeit bei Agitprop-Gruppen. Auf Vermittlung von Hanns Eisler Zus.arbeit als Komponist u. Pianist mit den Truppen „Das Rote Sprachrohr“ u. „Rote Raketen“. 1931– 34 Komponist von B¨uhnenmusik u. musikalischer Leiter des „Deutschen Theaters Kolonne Links“ in Moskau, 1935/36 am Deutschen Gebietstheater Dnepropetrovsk, 1933–37 auch f¨ur verschiedene Theater u. a. in Moskau, Kiew u. Smolensk, Klavierbegleiter von Ernst Busch. 1937 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet, 1938 aus der Sowjetunion ausgewiesen u. von der Gestapo festgenommen, bis 1940 inhaftiert, dann dienstverpflichtet. Nach 1945 zun¨achst in Ulm, ab 1948 in Wien, u. a. Klavierbegleiter, ¨ Korrektor bei der Universal Edition. Ubersiedelte 1956 in die DDR, 1958 durch das Moskauer Milit¨argericht rehabilitiert. Hauptreferent der Musikabteilung der Ostberliner Konzertu. Gastspieldirektion, Betreuer von Laienspielgruppen, Mitarbeiter an Musikzeitschriften, am Aufbau des Hanns-Eisler-Archivs der Berliner Akademie der K¨unste u. an der Herausgabe des Eisler-Nachlasses beteiligt. ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,386; OML; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995; Von Stalin zu Hitler. Ein Schicksal aus den Zeiten des Terrors. Aufzeichnungen, Briefe u. Dokumente (hg. P. Diezel) 2003; Schnittstelle Moskau. Gemeinsame u. getrennte Wege: Curt Trepte, Luisrose Fournes, ~. Aufzeichnungen, Briefe, Dokumente (hg. dems.) 2008.

Hausmann, Manfred (Ps. Toyotama Tsuno) [I,719], gest. 6. 8. 1986 Bremen. Bis 1942 Mitarbeiter am „Das Reich“, 1945–52 Redakteur beim „Weser-Kurier“, lebte seit 1927 mit Unterbrechungen am Weyerberg in Worpswede, 1929–33 u. 1945–50 Mitglied des dortigen Gemeinderates, u¨ bersiedelte 1950 nach Bremen¨ R¨onnebeck, 1968–81 ordinierter Altestenprediger der evangelisch-reformierten Gemeinde ebd., mehrere seiner Gedichte wurden vertont. Auff¨uhrungen (Ausw.): Lilofee. Eine dramatische Ballade, UA 12. 1. 1937 Schauspielhaus Bremen; Der dunkle Reigen. Mysterienspiel in 13 Bildern, UA M¨arz 1951 Hessisches Staatstheater Wiesbaden; Hafenbar. Schauspiel in 2 Bildern, UA 24. 4. 1954 Nationaltheater Mannheim; Der Fischbecker Wandteppich. Legendenspiel in 5 Bildern, UA November 1955 Bremen; Aufruhr in der Marktkirche. Reformationsspiel in 15 Bildern, UA Oktober 1957 Hannover; Die Zauberin von Buxtehude. Schauspiel in 5 Akten, UA 14. 10. 1959 Kammerspielkreis L¨ubeck Buxtehude. Literatur: DLL 20. Jh. 15,218; K. Schauder, ~. Weg u. Werk, 21979; A. Strohmeyer, Der Mitl¨aufer. ~ u. der Nationalsozialismus, 1999; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; U. Kriehn, Zwischen Kunst und Verk¨undigung. ~s Werk zwischen Literatur u. Theologie, 2008 (zugleich Diss. Fernuniv. Hagen 2002); R. JungSchmidt, „Aber immer f¨uhlt er des Gottes wartenden Blick im Nacken“. ~ oder Der K¨unstler vor Gott (in: „Wacht auf, denn eure Tr¨aume sind schlecht!“ [...], hg. J. Badewien u. H. SchmidtBergmann) 2010.

Hausmann, Ernest Allan, geb. 1968 oder 1972 Hamburg; Schauspieler. 1991 Workshop am Actors Studio in Los Angeles, spielte dann u. a. am Thalia-Theater Hamburg, 2000/01 am Schauspielhaus Oberhausen, 2001/02 am Berliner Ensemble, 2002/03 am Schauspielhaus Z¨urich u. in der freien Theaterszene.

Hausmann, Mathias, geb. 1974 Bruck an der Mur/Steiermark; S¨anger. Gesangausbildung bei Karl Ernst Hoffmann in Graz u. Walter Berry in Wien. 2000 Debut bei den Haydn-Festspielen in Eisenstadt. 2002 als Stipendiat bei Ryland Davies am Royal College of Music in London, 2002/03 Mitglied des National Opera Studio London. Weitere Studien in Meisterkursen, u. a. bei Cecilia Bartoli, Grace Bumbry, Christa Ludwig u. Thomas Quasthoff. 2003 an der Oper Graz, seit 2005/06 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, als Gast u. a. an der Mail¨ander Scala, an den Opernh¨ausern in Antwerpen u. Gent, bei den Salzburger Festspielen u. am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen.

Hausmann, Esther, geb. 1959 Hamburg; Schauspielerin. Ausbildung an den Hochschulen f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg u. Frankfurt/Main, 1978–81 am Theater am Goetheplatz Bremen, 1985 u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1986–99 Ensemblemitglied am Residenztheater M¨unchen, 2001–06 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Schauspielhaus D¨usseldorf, ab 2009 wiederholt am Schauspiel Frankfurt/Main.

Hausmann, Werner, geb. 14. 6. 1901 Basel, gest. 17. 7. 1991 ebd.; Schauspieler und

Hausmeister Regisseur. 1920 Schauspielstudium in Berlin, 1921/22 erstes Engagement am Stadttheater Bautzen, 1922/23 am Albert-Theater in Dresden, 1923/24 an der Volksb¨uhne Z¨urich, 1924/25 am Stadtheater St. Gallen, 1925/26 am Landestheater Rudolstadt, ab 1926 an versch. B¨uhnen in Berlin, u. a. an den Saltenburg-B¨uhnen, am Neuen Theater am Zoo u. am Wallner-Theater. 1930 R¨uckkehr in die Schweiz, Reporter, Moderator u. H¨orspielregisseur im Studio Basel des Landessenders Berom¨unster, daneben bis 1956 als Gast (Schauspieler u. Regisseur) am Stadttheater Basel. Zus. mit Kurd E. Heyne schrieb er die Hotelrevue „Herzlich willkommen“, die am 25. 2. 1939 am Stadttheater Basel uraufgef¨uhrt wurde. Literatur: TdS; HLS. Hausmeister, Ruth (Edna) [I,720], geb. 5. 6. 1912 Stuttgart, gest. 1. 2. 2012 M¨unchen. 1938 als „Viertelj¨udin“ aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, danach mit einer jederzeit widerrufbaren Sondergenehmigung t¨atig. 1939/40 am Deutschen Theater Prag, 1940–42 am Thalia-Theater Hamburg u. 1943 bis J¨anner 1944 an der Soldatenb¨uhne Berlin, dann keine Auftritte mehr. Nach dem 2. Weltkrieg zun¨achst am Rheingau-Theater, 1946–49 am Deutschen Theater u. bis 1950 am Renaissance-Theater, als Gast am Schiller-, Schloßpark- u. HebbelTheater, alle Berlin, weitere Gastengagements u. a. an den M¨unchner Kammerspielen, am Schauspielhaus Bochum u. am Thalia-Theater Hamburg. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,386. Hausner, Xenia, geb. 7. 1. 1951 Wien; Malerin und B¨uhnenbildnerin. Tochter des Malers Rudolf H., 1972–76 B¨uhnenbildstudium an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien u. an der Royal Academie of Dramatic Art in London. Freie B¨uhnenbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Burgtheater u. am Theater in der Josefstadt Wien, am Thalia-Theater Hamburg, am Renaissance-, am Schiller- u. Schloßpark-Theater Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, an der Covent Garden Opera London u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 1992 ausschließlich Malerin, zahlreiche Ausstellungen. Literatur: Henschel Theaterlex. 323; X. H., R¨atselraum fremde Frau, 1990; X. H. Damenwahl. Berichte aus dem Labor, 2003; X. H., ¨ UberLeben [anl¨aßlich der Ausstellung ... im Essl-Museum Klosterneuburg] 2012; B. Behr,

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Haußmann B¨uhnenbildnerinnen. Das Studium den Frauen – der Beruf den M¨annern? (Diss. Graz) 2011. Hauß, Karl (Charles Jean Ren´e, Ps. Forest) [I,720], gest. 30. 1. 1925 Straßburg/Elsaß. 1898 Mitbegr¨under des „els¨assischen Theaters“. Sein vaterl¨andisches Schauspiel „Eulogius Schneider“ wurde am 8. 4. 1903 in Straßburg uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 15,232; B. von H¨ulsen, Szenenwechsel im Elsaß. Theater u. Gesellschaft in Straßburg [...], 2003. Hauß, Karl, geb. 4. 9. 1892 Straßburg/Elsaß, gest. 27. 9. 1982 Hannover; S¨anger. 1919–21 erstes Engagement am Landestheater Saarbr¨ucken, 1921–25 am Stadttheater Duisburg, 1925/26 am Stadttheater N¨urnberg u. 1926–53 Ensemblemitglied (die letzte Spielzeit nur mehr als Gast) u. danach Ehrenmitglied am Staatstheater Hannover. Er gastierte vor dem 2. Weltkrieg u. a. an den Staatsopern in Berlin, Dresden u. Wien sowie bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1993. Hauß, Philipp, geb. 1980 M¨unster/Westfalen; Schauspieler und Regisseur. 1998–2002 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, w¨ahrend des Studiums Regieassistent von Christoph Schlingensief an der Volksb¨uhne Berlin. Seit 2002 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, als Gast am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2006 auch als Regisseur t¨atig, zuletzt am Landestheater Nieder¨osterreich St. P¨olten. Haußmann, Doris, geb. in Berlin; Kost¨umbildnerin. Ausbildung an der Textil- u. Modefachschule in Berlin, Assistentin am Theater am Schiffbauerdamm, an der Volksb¨uhne u. an der Staatsoper, danach selbst¨andige Kost¨umbildnerin, 1961–89 beim Fernsehen, vorwiegend f¨ur historische Filmstoffe, Ballett u. Oper. Nach 1989 als Gastkost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. in Weimar, Frankfurt/Main, M¨unchen am Residenztheater u. an der Bayerischen Staatsoper, am Berliner Schiller-Theater u. am Wiener Burgtheater. Seit 1995/96 st¨andige Gastkost¨umbildnerin am Schauspielhaus Bochum. Sie war seit 1956 mit Ezard H. verheiratet.

Haußmann Haußmann, Erich, geb. 13. 7. 1900 Neu-Ulm, gest. 9. 9. 1984 Weimar; Schauspieler. Vater von Ezard H. Nach dem 1. Weltkrieg ohne Ausbildung am Stadttheater Ulm, danach in Dresden, Zwickau u. Berlin, 1962–80 Mitglied des Berliner Ensembles. Literatur: Habel 156. Haußmann, Ezard, geb. 10. 2. 1935 Berlin, gest. 6. 11. 2010 ebd.; Schauspieler. Sohn von Erich H. u. der S¨angerin u. Malerin Ruth Wenger, Vater von Leander H. Wuchs in der N¨ahe von Lindau auf, Internatsbesuch mit Hilfe von Hermann Hesse (dem ersten Ehemann von Wenger) in der Schweiz. Nach Schulabbruch Kochlehre an der Hotelfachschule in M¨unchen, arbeitete in versch. Berufen, u. a. Kellner, Komparse, Beleuchter u. Souffleur am Landesthea¨ ter Detmold. 1956 Ubersiedlung mit seinen Eltern in die DDR, 1956–58 Engagement in Stendal, 1958 Schauspieldiplom an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Danach Engagements in Quedlinburg u. Wismar, 1961–67 am Deutschen Theater Berlin, 1965–91 Mitglied der Volksb¨uhne. 1968 politischer Prozeß wegen „Staatsbeleidigung“ (er protestierte gegen die Niederschlagung des „Prager Fr¨uhlings“), mehrmonatige Gef¨angnisstrafe u. in der Folge zehn Jahre lang kaum Rollen. 1992/93 als Gast am Schiller-Theater Berlin, 1992–94 Mitglied des Wiener Burgtheaters, 1994 Ensemblemitglied des Bochumer Schauspielhauses (w¨ahrend der Intendanz seines Sohnes Leander H.), Gastengagements (teilweise in Zus.arbeit mit seinem Sohn) u. a. am Thalia-Theater Hamburg, in Berlin am Schloßpark-Theater, am Berliner Ensemble, an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz u. am Theater am Kurf¨urstendamm. Literatur: Henschel Theaterlex. 323; Habel 157; LThInt 377. Haußmann, Leander, geb. 26. 6. 1959 Quedlinburg/Sachsen-Anhalt; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn von Ezard u. Doris H., 1979–82 Lehre als Drucker, 1982–86 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. 1986–88 an den B¨uhnen der Stadt Gera, Zus.arbeit mit Frank Castorf, 1988/89 als Schauspieler u. Regisseur am Landestheater Parchim, 1989–1992 als Schauspieler u. sp¨ater auch als Regisseur am Nationaltheater Weimar, Gastregisseur u. a. in Leipzig, am Schauspielhaus in Frankfurt/Main, am Schiller-Theater Berlin,

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Havelland am Residenztheater M¨unchen, am Hamburger Schauspielhaus u. bei den Salzburger Festspielen. 1999–2000 Intendant des Schauspielhauses Bochum. Danach nur mehr gelegentlich Theaterregisseur, vorwiegend Filmarbeit (u. a. 1999 „Sonnenallee“, „Hotel Lux“ 2011). 2013 erschienen seine Theatererinnerungen „Buh“. Literatur: Henschel Theaterlex. 324; Habel 157; LThInt 377; A. Roeder, S. Ricklefs, Junge Regisseure, 1994; M.-H. Qu´eval, Irrungen u. Wirrungen der Wende. Herr Lehmann, Sven Regener u. ~ (in: Medienkonstellationen [...], hg. V. Wehdeking) 2008. Haußwald, G¨unter [I,720], gest. 23. 4. 1974 Stuttgart. 1947–53 Dramaturg der Staatsoper Dresden, 1949 Habilitation u. 1950–53 Dozent f¨ur Musikwissenschaft an der Univ. Jena, 1956– 59 Verlagsmitarbeiter in Kassel, 1958–70 Hg. bzw. Mithg. der Zeitschrift „Musica“, 1960–68 Leiter der Abteilung Oper beim S¨uddt. Rundfunk in Stuttgart. Literatur: DLL 20. Jh. 15,240. Haustein (auch Valstar-H.), Margot [I,720], geb. 1923 Leipzig, gest. 2009 Krefeld. Bis 1955 an der Staatsoper Berlin, wo sie u. a. am 17. 3. 1951 in der UA der Oper „Das Verh¨or des Lukullus“ von Paul Dessau die Partie der „K¨onigin“ sang. 1955–60 am Stadttheater Krefeld, 1960/61 am Stadttheater Heidelberg u. 1961– 64 am Opernhaus Essen. Seit 1971 lebte sie in Krefeld-Fischeln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1993. Hauswirth, Ed., geb. 1965 Mooskirchen/Steiermark; Regisseur. Studierte Geschichte u. Theaterwissenschaft an der Univ. Wien. Zuerst Spielberater f¨ur außerberufliches Theater, in den fr¨uhen 90er Jahren Gr¨undungsmitglied des freien Theaterensembles „Theater im Bahnhof“ (TiB) in Graz u. seither dessen k¨unstlerischer Leiter. Daneben Gastregisseur am Schauspielhaus Graz. Havelland, Kurt, geb. 1. 6. 1904 Kassel, gest. 21. 2. 1937 Breslau; Dirigent. Nach seiner Ausbildung 1927 als Korrepetitor, 1928 auch als Dirigent u. seit 1931 als Kapellmeister am Staatstheater Wiesbaden, 1933 entlassen, 1933/34 Kapellmeister beim J¨udischen Kulturbund Berlin, ab 1934 Leitender Dirigent am J¨udischen Musikerverein Breslau.

Havemann Literatur: H. Heer, S. Fritz, H. Drummer, J. Zwilling, Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der „Juden“ u. „politisch Untragbaren“ aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945, 2011. Havemann, Franz, geb. 4. 8. 1933 Neukloster/Mecklenburg-Vorpommern; B¨uhnenbildner. 1951–56 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Bildende u. Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, 1957–59 B¨uhnenbildassistent am Theater in Wismar, seit 1960 als B¨uhnenbildner u. seit 1963 als Ausstattungsleiter am Deutschen Nationaltheater Weimar. Literatur: Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988. Havenstein, Klaus, geb. 7. 4. 1922 Wittenberge/Brandenburg, gest. 19. 3. 1998 M¨unchen; Schauspieler, Kabarettist, Regisseur, Moderator und Intendant. Neben seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann privater Schauspielunterricht, Soldat im 2. Weltkrieg, ab 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in einem Lager in Garmisch-Partenkirchen, ebd. Debut. 1956 Gr¨undungsmitglied der M¨unchner „Lach- u. Schießgesellschaft“ u. deren Mitglied bis 1972. Bis 1996 Moderator, u. a. von Kindersendungen (in der Serie „Jeremias Schrumpelhut“ sprach er alle 50 Rollen selbst), beim Bayerischen Rundfunk. 1990–92 Intendant der Burgfestspiele in Bad Vilbel. Havlicek, Michael C., geb. 1977 Wien; S¨anger. 2002–04 Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien u. in Meisterkursen u. a. bei Franz Grundheber u. Walter Berry. 2004 am Stadttheater St. P¨olten, dann u. a. am Theater u. an der Sommerarena in Baden bei Wien, bei den Festspielen in Lockenhaus u. bei den Opernfestspielen St. Margarethen. Seit 2011/12 an der Wiener Volksoper, seit 2012/13 als Ensemblemitglied. Havranov´a, Jana, geb. um 1965 in der Slowakei; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Preßburg, 1987 Debut am Staatstheater Koˇsice (Kaschau), 1995–98 Ensemblemitglied an der Staatsoper Prag, ab 1999 am Staatstheater Meiningen, ab 2003 Gasts¨angerin, 2006–10 Ensemblemitglied am Theater in Freiburg/Br., seit 2010/11 freie S¨angerin.

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Hawemann Hawemann, Horst, geb. 4. 2. 1940 Brandenburg an der Havel, gest. 13. 7. 2011 Berlin; Regisseur und Autor. Vater von Sascha H. 1961– 66 Ausbildung am Staatlichen Theater-Institut A. W. Lunatscharski in Moskau, 1966–78 Regisseur am Theater der Freundschaft in Berlin, 1978–87 freier Regisseur, 1987–89 an der Volksb¨uhne Berlin u. danach wieder freier Re¨ gisseur. Ubersetzer, Verfasser von Kinder- u. Jugendst¨ucken, die meist in Berlin am Theater der Freundschaft (ab 1990 unter dem Namen carrousel-Theater) zur UA kamen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Kokori oder Mein Freund ist ein Affe (frei nach dem gleichnamigen Kinderbuch von J. Gutierres) UA 23. 3. 1979 Theater der Freundschaft Berlin; Tschapai ... Tschapai ... Tschapajew (Musik: W. Daschkjewitsch) UA 21. 10. 1977 ebd.; K¨onig Drosselbart und das M¨adchen Prinzessin (nach den Br¨udern Grimm) UA 22. 5. 1985 ebd.; Die Katze. Phantastisches Schauspiel (frei nach Rudyard Kipling) UA 25. 4. 1986 ebd.; Immer sch¨on Tiger, UA 18. 6. 1992 ebd.; Alles frei – Stuhl besetzt, UA 30. 3. 1995 Freie Kammerspiele Magdeburg; Haha, der letzte Erz¨ahler, UA 10. 12. 1997 ebd.; Elli und die Schokobanditen oder Es ist zum Weglaufen!, UA 7. 9. 1996 carrousel-Theater Berlin; Die heimliche Insel. Ein St¨uck mit mehreren Geheimnissen UA 4. 3.1998 Junges Theater Z¨urich; Macius der Erste – Kinderk¨onig (nach dem Roman f¨ur Kinder u. Erwachsene von Janusz Korczak) UA 28. 2. 2000 Theater der Jungen Generation Dresden; T¨ulliKn¨ulliF¨ulli. Eine Dreischweinchengeschichte nach einem alten englischen M¨archen f¨ur Schauspieler, Puppen und Ding, UA 2. 5. 2003 Volkstheater Rostock; Plunderwunder, UA 29. 11. 2009 Theater Rosinante (Gemeinschaftszentrum Buchegg) Z¨urich. Literatur: LThInt 379; DLL 20. Jh. 15,265. Hawemann, Sascha (Alexander), geb. 1967 Berlin; Regisseur. Sohn von Horst H., aufgewachsen in der DDR u. im ehemaligen Jugoslawien. Studierte Germanistik u. 1988–91 Schauspielregie an der Theaterhochschule in Belgrad. 1991 R¨uckkehr nach Berlin u. Fortsetzung des Regiestudiums an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1995–2000 als Hausregisseur u. ab 1997 als Leitender Regisseur am Hans-Otto-Theater in Potsdam, sp¨ater auch als Gastregisseur. Seit 2000/01 freier Regisseur, u. a. am Schauspiel Magdeburg, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Theater Bielefeld, am Theater Chemnitz u. regelm¨aßig am

Hawlata Schauspielhaus Leipzig u. am Deutschen Theater Berlin. Hawlata, Franz, geb. 26. 12. 1963 Eichst¨att/ Oberbayern; S¨anger. Studierte zuerst Musikwissenschaft, ab 1983 Gesang an der Musikhochschule in M¨unchen u. a. bei Raimund Grumbach, Ernst Haefliger, Hans Hotter u. Erik Werba. 1986 Debut am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen, 1987–89 am Landestheater Coburg, 1989–92 Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin, danach internationale Gastspielt¨atigkeit, seit 1994 regelm¨aßig an der Wiener Staatsoper, 1997– 2004 bei den Salzburger u. ab 2007 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1995. Hay, Julius (Gyula H´ay, Ps. Stefan Faber) [I,721], gest. 7. 5. 1975 Intragna/Tessin. Nach ¨ seiner Ausweisung aus Ost. 1934 in Z¨urich, 1935–41 in Moskau, 1941 Evakuierung nach Alma-Ata, ab 1944 Redakteur des Propagandasenders „Kossuth-Radio“, 1945 R¨uckkehr nach Budapest, Generalsekret¨ar, sp¨ater Vorsitzender der „Gesellschaft f¨ur Ungarisch-Sowje¨ tische Freundschaft“, Ubersetzer russischer u. ungarischer Dramen ins Deutsche, Chefdramaturg an den Staatlichen Filmstudios u. Drehbuchautor. Nach der Niederschlagung des ungarischen Aufstands (1956) verhaftet u. zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, 1960 amnestiert. Ab 1963 M¨oglichkeit, in den Westen zu reisen, blieb 1965 auf solch einer Reise im Westen, lebte in Ascona/Tessin. Auff¨uhrungen (Ausw.): Gott, Kaiser und Bauer. Schauspiel, UA [u. d. T.: „Sigismund“] 15. 10. 1932 Lobetheater Breslau; Das neue Paradies. Kom¨odie, UA 3. 12. 1932 Volksb¨uhne Berlin; Vierzig Watt. Fragment einer Kom¨odie, UA 14. 10. 1934 Z¨urich; Kamerad Mimi. Schauspiel, UA 16. 6. 1937 Jiddisches Staatstheater Kiew – dt. EA 18. 2. 1950 Neues Theater Erfurt; Der Damm an der Theiss. Schauspiel, UA September 1936 Prag – dt. EA 16. 4. 1953 Theater der Altmark Stendal; U. Br¨aker, Der arme Mann im Toggenburg (dramatisiert), UA 7. 4. 1936 Stadttheater Bern; Haben. Schauspiel, UA 18. 5. 1945 Budapest – dt. EA August 1945 Volkstheater Wien; Gerichtstag. Eine deutsche Trag¨odie, UA 18. 9. 1945 Deutsches Theater Berlin; Ausverkauf. Schauspiel, UA 29. 3. 1947 St¨adtisches Theater Chemnitz; Der Putenhirt. Tragikom¨odie, UA 1. 5. 1949 G¨orlitz; Br¨ucke des Lebens. Schauspiel, UA 13. 2. 1951 Budapest – dt. EA [u. d. T.: „Donaubr¨ucke“] Oktober 1951

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Heater Scala Wien; Energie. Schauspiel, UA 25. 2. 1952 Budapest – dt. EA 4. 3. 1953 Maxim-GorkiTheater Berlin; G´asp´ar Varr´os Recht. Schauspiel, UA 25. 10. 1963 Br¨unn – dt. EA 12. 12. 1965 Schauspielhaus Wuppertal; Das Pferd. Kom¨odie, UA 21. 8. 1964 Landestheater (Festspiele) Salzburg; Der Barbar. Tragikom¨odie, UA 30. 1. 1965 Schauspielhaus K¨oln; Attilas N¨achte. Trag¨odie, UA 22. 7. 1966 Theater am Kornmarkt (Festspiele) Bregenz; Der Großinquisitor. Gespensterspiel, UA 9. 10. 1968 Theater in der Josefstadt Wien; Moh´acs. Trag¨odie, UA [u. d. T.: „Die Bastion“] 8. 10. 1970 Stadttheater Luzern. Literatur: Rischbieter 598; LThInt 379; Hdb. Exiltheater 1,387; HLS; DLL 20. Jh. 15,266; J. Szab´o, Der „vollkommene“ Macher ~. Ein Dramatiker im Bann der Zeitgeschichte, 1992. Hay, Stella (K¨unstlername f¨ur Stella Ehrlich, geb. May), geb. 7. 2. 1893 Wien, gest. 1943 KZ Auschwitz; Schauspielerin. Ausbildung in Wien, 1913/14 Engagement am Deutschen Theater Berlin u. an weiteren B¨uhnen, u. a. auch als Rezitatorin, ab 1934 am J¨udischen Kulturbund Berlin. Am 17. 5. 1943 wurde sie zus. mit ihrem Gatten Kurt Ehrlich, einem Kaufmann, nach Auschwitz deportiert u. dort ermordet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,388. Hayduk, Alfons (Ps. Fonslik) [I,722], gest. 15. 7. 1972 Erlangen. Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Gau Oberschlesien. Nach 1945 Lehrer in Bayern, ab 1959 Hg. des „Volkskalenders f¨ur Schlesier“, ab 1965 Leiter des „Kulturwerks Schlesien“ in W¨urzburg, 1966 Begr¨under u. Hg. der Zeitschrift „Schlesischer Kulturspiegel“, ab 1970 Chefred. der Zeitschrift „Silesia“. Literatur: DLL 20. Jh. 15,274; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Heater, Claude, geb. 1927 Oakland/Kalifornien; S¨anger. Nach seiner Gesangsausbildung in Los Angeles u. New York Konzert- u. Musicals¨anger in den USA, 1952 Gesangsstudien in Mailand, 1954 in W¨urzburg, 1956/57 am Stadttheater Basel, 1957–59 an der St¨adtischen Oper Berlin u. 1959–61 an der Wiener Staatsoper. Danach neuerliche Gesangsstudien bei Mario del Monaco in Mailand u. bei Max Lorenz in M¨unchen. 1964–68 Ensemblemitglied an der

Hebeisen Bayerischen Staatsoper M¨unchen, internationaler Gasts¨anger, 1966 bei den Bayreuther Festspielen. 1988–90 Direktor der Oakland Opera. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2001. Hebeisen, Peter Ernst, geb. 4. 7. 1949 Erlenbach/Bern; B¨uhnenbildner und visueller Gestalter. 1967–70 Lehre als Hochbauzeichner, weitere Ausbildung 1971–73 an der Kunstgewerbeschule Basel u. 1973–78 an der Hochschule der K¨unste in Berlin, 1977/78 als Meistersch¨uler in der B¨uhnenbildklasse von Achim Freyer. 1978 Assistent an verschiedenen Theatern in Dtl., 1979–2001 freier B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel, Ballett u. Oper, u. a. am Stadttheater Bern, in Bremen, Basel, in Freiburg/Br., an der Oper Frankfurt/Main, an den Staatstheatern Darmstadt u. Braunschweig, am Stadttheater Klagenfurt, an der Wiener Kammeroper u. am Landestheater Linz. Seit 1986 Lehrt¨atigkeit, 2000–07 Fachlehrer f¨ur Visuelle Gestaltung in Z¨urich, seit 2011 selbst¨andig als Visueller Gestalter t¨atig. Literatur: TdS. Hebenstreit, Wolfgang von, geb. 28. 8. 1906 Linz, gest. 27. 6. 1968; Schauspieler und Regisseur. 1928–30, 1935–37, 1940–44 u. 1947–51 am Landestheater Linz, danach in Wien am Theater in der Josefstadt u. seit 1960 bis zu seinem Tode Ensemblemitglied des Burgtheaters. Literatur: H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803–1958, 1958. Heberlein, Katharina [I,725] s. Kapherr [nicht Kopler], Katharina Freifrau von. Hechenberger, Herbert, geb. um 1958 Innsbruck; S¨anger. 1984–88 erste Engagements in Augsburg u. Linz, 1988–90 an der Volks- u. Staatsoper Wien, 1990–92 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 1997–2003 Ensemblemitglied des Aalto-Theaters Essen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2001; OML. Hechenleitner, Max, geb. um 1932; S¨anger. Nach seiner Ausbildung 1957/58 am Landestheater Innsbruck, 1961–64 am Landestheater Detmold u. 1968–91 Ensemblemitglied am Landestheater Innsbruck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2002.

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Hechy Hecht (geb. Spiro), Ada, geb. 31. 1. 1896 Zarichost/Polen, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Ausbildung 1919/20 am Konservatorium in Warschau u. 1920/21 an der Hochschule f¨ur Musik in Wien, seit 1925 Mitglied der dortigen Volksoper. 1942 ins Ghetto Theresienstadt u. 1944 ins KZ Mauthausen deportiert, u¨ berlebte. Dann Chansons¨angerin u. Gesangslehrerin in Berlin. Literatur: R. M. Wlaschek, Biographia Judaica Bohemiae 2, 1997. Hecht, Ada (eigentl. Adelheid Sophie), geb. 4. 3. 1912 Kimpolung/Bukowina (heute Rum¨anien), gest. 28. 3. 2001 Berlin; Kabarettistin und Diseuse~. Haush¨alterin, nahm nebenbei Gesangsunterricht, einige Zeit bei Barbara Kemp von Schillings, der Witwe von Max von Schillings. 1942–44 S¨angerin auf Wehrmachtstourneen. Nach dem 2. Weltkrieg Auftritte in Valeska Gerts Kabarett „Hexenk¨uche“ in Berlin u. 1951–57 u. ab 1973 bis zu Gerts Tod (1978) in deren Kabarettb¨uhne „Ziegenstall“ in Kampen/Sylt. Dazwischen u. danach Auftritte in versch. Kleinkunstlokalen, 1971 Mitbegr¨underin u. seither Mitglied am Berliner Kabarett „Klimperkasten“. Literatur: I. Friedrich, Zwischen Ziegenstall und Ku’damm. Das Leben der Diseuse ~. Aus Tageb¨uchern, Briefen u. Erinnerungen, 2006. Hecht, C¨acilie [I,725], geb. 1857 Breslau, Todesdatum unbek. Bis 1880 am Stadttheater N¨urnberg,1880/81 in Riga, 1881/82 am Thalia-Theater in New York, 1883/84 am Stadttheater Rostock, 1884/85 am Walhalla-Operetten-Theater Berlin, 1885/86 am Stadttheater Barmen, 1887/88 am Stadttheater Koblenz u. 1890/91 am Amberg Theatre in New York. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2002. Hechy (geb. Scheel), Alice, geb. 21. 7. 1893 Anklam/Mecklenburg-Vorpommern, gest. 26. 5. 1973 Berlin; Schauspielerin und S¨angerin. Gesangsausbildung bei Ludwig Mantler, ab 1912 Stummfilmschauspielerin. Seit Mitte der 1920er Jahre B¨uhnenengagements in Berlin, u. a. 1925– 27 am Berliner Theater im Admiralspalast, 1927/28 am Neuen Theater am Zoo, 1930/31 am Theater in der Behrenstraße, 1932/33 am Thalia-Theater, dazwischen u. danach Gastspiele. Im Februar 1934 Mitwirkende in einem Kleinkunstprogramm am J¨udischen Kulturbund Berlin, danach in der Emigration. Nach dem 2. Weltkrieg wieder an Berliner B¨uhnen, u. a.

Heckel am Theater am Schiffbauerdamm, am Theater in der Kaiserallee, an Kleinkunstb¨uhnen u. auf Tourneen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,390. Heckel, Georg, geb. in Saarbr¨ucken; S¨anger und Operndirektor. W¨ahrend der Schulzeit Gesangsunterricht bei Claudio Nicolai an der Musikhochschule K¨oln, nach der Matura Studium der Musikwissenschaft u. Germanistik an der Univ. K¨oln, ebd. Assistenzen an der Oper. Gesangsstudium an den Musikhochschulen Freiburg/Br., Karlsruhe u. K¨oln, privater Gesangsunterricht bei Elisabeth Schwarzkopf u. Meisterkurse u. a. bei Kurt Moll u. Renata Scotto.W¨ahrend der Ausbildung Gastauftritte an den Opernh¨ausern in Basel, Freiburg/Br. u. Leipzig, 2001 Engagement am Landestheater Coburg, an der Oper K¨oln u. weitere Gastengagements. 2006 beendete er seine Karriere als S¨anger. Seit 2006 am Staatstheater Darmstadt, zuerst als Chefdisponent, 2008 als K¨unstlerischer Betriebsdirektor u. seit der Spielzeit 2010/11 als Operndirektor. Hecker, Siegmund, geb. 19. 12. 1874 Odessa, Todesdatum unbek.; S¨anger. Ausbildung in Odessa u. Wien, 1900/01 am Stadttheater Troppau, 1901/02 am Stadttheater Klagenfurt, 1902/03 an der Wiener Hofoper, die n¨achsten Jahre Gasts¨anger. Ab 1905/06 jeweils eine Saison an den Stadttheatern in Olm¨utz, N¨urnberg u. Reichenberg, 1908–10 am Raimund-Theater in Wien. 1911–21 Ensemblemitglied der Oper in Breslau, daneben als Gast in Hannover, Hamburg u. wieder an der Wiener Hof- bzw. Staatsoper. Seit 1922 Gesangslehrer in Breslau. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2003; OML. Heckmanns, Martin, geb. 19. 10. 1971 M¨onchengladbach/Nordrhein-Westfalen; Autor. Studierte Philosophie, Geschichte u. Komparatistik, versch. Auszeichnungen u. Preise. Seit der Spielzeit 2009/10 Dramaturg u. Hausautor am Staatsschauspiel Dresden. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Finnisch oder Ich m¨ochte Dich vielleicht ber¨uhren. Monolog, UA 22. 10. 1999 Stadttheater Herford; Disco, UA 5. 12. 2001 Staatsschauspiel Dresden; Schieß doch, Kaufhaus!, UA 9. 5. 2002 Staatsschauspiel (Theater in der Fabrik [TiF]) Dresden (Koproduktion mit Theaterhaus Jena, Sophiens¨ale Berlin u. Thalia-Theater Hamburg); Kr¨ank, UA 11. 3. 2004 Schauspielhaus Frankfurt/Main; Anrufung des Herrn, UA 13. 5. 2004 Staatsschauspiel (TiF) Dresden; 4 Millionen T¨uren (zus. mit

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Heckroth Thomas Melle) UA 1. 10. 2004 Deutsches Theater (Werkraum) Berlin; Das wundervolle Zwischending, UA 10. 2. 2005 Nieders¨achsisches Staatstheater Hannover; Die Liebe zur Leere, UA 26. 1. 2006 Schauspiel Frankfurt/Main; W¨orter und K¨orper, UA 10. 2. 2007 Schauspiel Stuttgart; Kommt ein Mann zur Welt, UA 24. 3. 2007 Schauspielhaus D¨usseldorf; Ein Teil der Gans, UA 10. 10. 2007 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin; Zukunft f¨ur immer, UA 12. 9. 2009 Staatsschauspiel Dresden; Hier kommen wir nicht lebendig raus. Versuch einer Heldin, UA 22. 4. 2010 Schauspielhaus (Kleines Haus) D¨usseldorf; Vater Mutter Geisterbahn, UA 6. 5. 2011 Staatsschauspiel Dresden; Wir sind viele und reiten ohne Pferd, UA 20. 5. 2012 Staatstheater Stuttgart; Einer und Eine, UA 15. 11. 2012 Nationaltheater Mannheim. Literatur: Henschel Theaterlex. 327. Heckroth, Hein (Heinz), geb. 14. 4. 1901 Gießen, gest. 6. 7. 1970 Alkmaar/Holland; B¨uhnen- und Kost¨umbildner, Filmausstatter und Maler. 1918–21 Studium der Malerei am St¨adelschen Kunstinstitut in Frankfurt/ Main, 1921–24 erste B¨uhnenbilder in Frankfurt/Main, 1924–27 B¨uhnenbildner am Stadttheater M¨unster/Westfalen, Zus.arbeit mit Kurt Joos, Freundschaft mit Leopold von Kalckreuth u. Oskar Schlemmer, ab 1927 k¨unstlerischer Beirat u. seit 1929 Ausstattungsleiter der St¨adtischen B¨uhnen Essen sowie Leiter der Fachklasse f¨ur B¨uhnengestaltung an der Folkwangschule Essen. Gleichzeitig als Gastb¨uhnenbildner wiederholt an den St¨adtischen B¨uhnen D¨usseldorf, an der Oper Berlin-Charlottenburg, am Opernhaus K¨oln, an der Staatsoper Dresden, 1932 am Th´eaˆ tre des Champs Elys´ees Paris, 1933 am Nationaltheater M¨unchen, am Opernhaus Frankfurt/Main. 1933 Lehr- u. Malverbot, Emigration nach Paris, Ausstattung f¨ur das Joos-Ballett, Bekanntschaft u. a. mit Max Ernst u. Man Ray. 1935 Weiteremigration nach London, Leitung einer Kunstschule bis 1939 (zus. mit Mark Tobey) in Dartington-Hall/South Devon. Ausstatter u. a. am Old Vic Theatre London, bei den Opern-Festspielen in Glyndebourne u. am Teatro Colon in Buenos Aires. 1937 Aufenthalt bei Georges Braque in Cassis/S¨udfrankreich. 1940 Internierung u. Deportation in das Lager Hay/Australien, 1941 R¨uckkehr (auf Vermittlung von Herbert Read) nach London. Ausstattungen u. a. f¨ur das Repertory Theatre Birmingham, f¨ur das „New Russian Ballet“ im Cambridge Theatre London, 1943 Ausstellung

Hector in der Modern Art Gallery London. Ab 1945 regelm¨aßige Mitarbeit bei „Archers Film Productions“ (u. a. 1948 „The Red Shoes“) u. weiterhin B¨uhnenbildner. Ab 1952 zahlreiche FilmProjekte in England, Frankreich u. Dtl., 1955 erste Ausstattung nach dem 2. Weltkrieg an der St¨adtischen Oper Berlin, ab 1956 Ausstattungsleiter der St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, daneben Gastb¨uhnenbildner u. a. an der Oper D¨usseldorf, an der Mail¨ander Scala, Ausstatter im Film (1965 6-monatiger Aufenthalt in Hollywood) u. Fernsehen, zahlreiche Ausstellungen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,390; Rischbieter 601; LThInt 381; ~ 1901–1970 [Ausstellung, Frankfurter Kunstverein] 1970; ~ 1901–1970 ([Ausstellung Kassel], Texte u. Bildauswahl: K. Gabler, E. Herzog, J. Schuchard) 1977; D. St¨urz, ~ 1901–1970. Aus Leben u. Werk [Ausstellung in Gießen]1998; N. Eckert, Das B¨uhnenbild im 20. Jh., 1998; F. H¨aring, ~ Biographie (in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen 78) 1993; Magier der Szene. ~ zum 100. Geb.tag. Eine Ausstellung [...] Univ. zu K¨oln, Schloß Wahn [...] (Katalog: S. Herder) 2001; D. Wosimsky, ~ (1901–1970), Maler, B¨uhnenbildner u. Oscar-Preistr¨ager (in: Cum tempore [...] zum 400-j¨ahrigen Bestehen der Univ. Gießen [...], hg. B. Spengler) 2008. Hector, Claude, geb. 1924 Tourcoing/Nordfrankreich, gest. 2. 8. 2002 Ort unbek.; S¨anger. Ausbildung an den Konservatorien in Tourcoing u. Paris, 1949 Debut u. Engagement bis 1954 in Br¨ussel, seit 1952 als Gast auch an der Op´era-Comique in Paris u. 1954/55 ebd. an der Grand Op´era. Nach weiteren Studien (vor allem im deutschen Repertoire) 1959/60 Mitglied des Opernhauses in Essen, 1960–63 am Stadttheater Bern u. 1963–68 Ensemblemitglied am Opernhaus in Graz. Danach noch Gasts¨anger, mußte aber 1971 krankheitsbedingt seinen B¨uhnenabschied nehmen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2003. Hedergott, Illa (Ilse), geb. um 1922, gest. Mitte September 2006 Travem¨unde/Schleswig-Holstein; Schauspielerin. Seit 1945 Ensemblemitglied der L¨ubecker Landesb¨uhne. Hedler, Friedrich Gottfried (Ps. Anselm Berkey) [I,727], gest. 26. 3. 1987 Gummersbach/Nordrhein-Westfalen. 1934–44 Regisseur u. Chefdramaturg an den St¨adtischen B¨uhnen in Magdeburg, Landesleiter der

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Heesters Reichsschrifttumskammer, 1948/49 Chefdramaturg am Stadttheater Eisenach, sp¨ater Redakteur. Literatur: DLL 20. Jh. 15,336. Heege, Fritz (Ps. Max Anders) [I,728], gest. 14. 1. 1953 Bremen. Literatur: DLL 20. Jh. 15,337. Heerdegen, Edith, geb. 2. 7. 1913 Dresden, gest. 13. 7. 1982 Dachsberg/Baden-W¨urttemberg; Schauspielerin. Schauspielunterricht u. a. bei Erich Ponto, 1933 Debut, Engagements u. a. in G¨ottingen, Wuppertal, M¨unchen u. Wien. Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges Engagement am Staatstheater Dresden, 1947–79 Ensemblemitglied am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart, danach folgte sie Claus Peymann ans Schauspielhaus Bochum. Literatur: Henschel Theaterlex. 327; Rischbieter 601; LThInt 382; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Heeß, Viola, geb. 1980 Stuttgart; Schauspielerin. Ausbildung 1999/2000 an der Martha Graham School of Contemporary Dance in New York u. 2004–08 an der Akademie f¨ur Darstellende Kunst in Ulm, 2008 am Theaterlabor Bremen, 2010/11 am Theater Ravensburg, 2011/12 beim Freien Ensemble D¨usseldorf u. wiederholt am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg. Heesters, Johannes („Jopi“; eigentl. Johan Marius Nicolaas) [I,728], gest. 24. 12. 2011 Starnberg/Oberbayern. Seit 1935 in Berlin an der Komischen Oper, am Metropoltheater u. am Admiralspalast, arrangierte sich mit dem Nationalsozialistischen Regime. Nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Gastengagements u. a. in Wien am Theater in der Josefstadt u. am Theater an der Wien, in M¨unchen an der Kleinen Kom¨odie u. am Staatstheater am G¨artnerplatz, am Theater des Westens in Berlin, in N¨urnberg, Frankfurt/ Main, Hamburg u. auf Tourneen. Nach dem Tod seiner ersten Frau, der belgischen S¨angerin u. Schauspielerin Ludovica „Louisa“ Ghijs (1902–1985), heiratete er 1992 die Schauspielerin Simone Rethel. Mit ihr spielte er 1996–2001 in dem von Curth Flatow f¨ur ihn geschriebenen St¨uck „Ein gesegnetes Alter“ an der Kleinen Kom¨odie am Max II. in M¨unchen u. auf Tournee.

Heesters Literatur: Kutsch-Riemens 3,2005; Henschel Theaterlex. 328; Rischbieter 603; LThInt 382; ¨ OML; I. Dombrowski, R. Borchert, ~, 1978; J. H. „Es kommt auf die Sekunde an“. Erinnerungen an ein Leben im Frack (nach Gespr¨achen aufgezeichnet von Willibald Eser) 1978 [Anhang: H. J. auf der B¨uhne, im Film, im Fernsehen u. auf Schallplatten]; S. Rethel, B. Ross, Sch¨onheit des Alters. ~, 1998; J. Trimborn, Der Herr im Frack – ~. Biographie (mit einem Vorw. von Hellmuth Karasek) 2003; J. H. „Auch hundert Jahre sind zu kurz“. Die Erinnerungen. Aufgeschrieben von Beatrix Ross (mit Verzeichnissen der Theater-, Film- und Fernsehrollen) 2002 (42003); S. Rethel-Heesters, ~. Ein Mensch u. ein Jahrhundert, 2006; L. Schenk, Jopi ist immer pr¨asent [Ausstellung „J. H. – auf den Spuren eines Ph¨anomens“ ... Theatermuseum D¨usseldorf] (in: D¨usseldorfer Hefte 53) 2008. Heesters, Nicole, geb. 14. 2. 1937 Potsdam; Schauspielerin. Tochter von Johannes H. u. Ludovica „Louisa“ Ghijs, Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, u. a. bei Helene Thimig. 1954 Debut am Wiener Volkstheater, anschließend bis 1972 Ensemblemitglied am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1972–80 am ThaliaTheater Hamburg, 1980–85 an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin, 1985/86 am Residenztheater M¨unchen, 1987 am Schauspielhaus Bochum, sp¨ater Gastengagements, u. a. in Wien am Theater in der Josefstadt u. am Volkstheater, in Hamburg am Ernst-Deutsch-Theater, an den Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus u. an der Kom¨odie Winterhuder F¨ahrhaus, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am RenaissanceTheater Berlin, am dortigen Berliner Ensemble u. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm, am Nationaltheater Mannheim u. am Schauspielhaus Z¨urich. Sie war mit dem B¨uhnenbildner Pit Fischer (1937–2010) bis zu seinem Tod verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 328; LThInt 382. Hefti, Urs, geb. 20. 7. 1944 Klosters/Graub¨unden, gest. 20. 1. 2008 Wien; Schauspieler. 1962 Geigenstudium am Konservatorium in Z¨urich, 1963–65 Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) ebd., weitere Studien bei Ellen Widmann u. 1969/70 an der Ecole de mimes bei Etienne Decroux in Paris. 1972–76 am Landestheater T¨ubingen, 1976–79 am Staatstheater Stuttgart, 1980–86

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Hegenbart(-Matsui) am Schauspielhaus Bochum, 1986–93 am Wiener Burgtheater, 1993–95 am Berliner Ensemble, 1995 als Gast am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. seit 1995 wieder Ensemblemitglied am Burgtheater. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 329; TdS. Hegar, Peter, geb. 23. 7. 1882 Basel, gest. 2. 11. 1946 ebd.; S¨anger. Ab 1906/07 jeweils eine Spielzeit an den Stadttheatern in Mainz, Luzern u. St. Gallen, 1911–13 am Stadttheater Osnabr¨uck u. 1914–22 Ensemblemitglied u. 1927/28 nochmals als Gast am Stadttheater Basel. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2006; TdS. Hegemann, Carl Georg, geb. 6. 3. 1949 Paderborn; Dramaturg und Autor. Studierte Philosophie, Gesellschafts- u. Literaturwissenschaften an der Univ. in Frankfurt/Main, 1979 Dr. phil., 1988/89 Dramaturg bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, 1989–92 Chefdramaturg am Stadttheater Freiburg/Br., 1992–95 u. 1998– 2006 an der Volksb¨uhne am Rosa-LuxemburgPlatz in Berlin, 1995/96 am Schauspielhaus Bochum u. 1996–98 am Berliner Ensemble. Seit 2006 Professor f¨ur Dramaturgie an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Langj¨ahrige Zus.arbeit mit den Regisseuren Frank Castorf, Ren´e Pollesch u. mit dem 2010 verstorbenen Christoph Schlingensief, an dessen Inszenierung von Richard Wagners „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen (2004–07) er als Dramaturg beteiligt war. Verfasser u. Hg. von theaterkritischen Texten, u. a. „Pl¨adoyer f¨ur die ungl¨uckliche Liebe. Texte u¨ ber Paradoxien des Theaters 1980–2005“ (hg. S. Umathum) 2005. Literatur: Henschel Theaterlex. 329; U. Feist, Schwebend bodenlose Welt. ~ uber Theater¨ visionen f¨ur verr¨uckte Zeiten (in: Lutherische Monatshefte 35) 1996. Hegenbart(-Matsui), Boris D., geb. 1969 Berlin; Klangk¨unstler und Komponist. Studierte am Institut f¨ur Komposition u. Elektroakustik (ELAK) an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien. 1996 initiierte er die Reihe „[#/TAU]“ in Berlin, Komponist von Klanginstallationen, elektroakustischen Konzerten, Performances sowie Kompositionen f¨ur Theater, Tanz u. experimentelle Videos. Er ist mit der japanischen K¨unstlerin Yumiko Matsui verheiratet.

Heger Heger, Grete, geb. 8. 6. 1916 Wien, gest. 25. 12. 2007 Z¨urich; Schauspielerin. Schauspielunterricht bei Josef Danegger u. Hugo Stern am Konservatorium in Wien, 1932–35 am Kabarett „Literatur am Naschmarkt“, ab 1936 am Schauspielhaus Z¨urich. Nach dem 2. Weltkrieg R¨uckkehr nach Wien,1946/47 am Volkstheater, 1947/48 Tournee, dann wieder in Wien, 1948– 50 am Neuen Theater in der Scala u. an den Kammerspielen, ab 1950 wieder Mitglied am Z¨urcher Schauspielhaus. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,391; TdS; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Heger, Mauriz Hans [I,729], gest. nach 1968. Direktor der Filmgesellschaft „Omnia“, bis 1949 Lektor f¨ur Sprechtechnik an der Univ. Wien, lebte 1949–68 in Radlbrunn/Nieder¨osterreich. Literatur: DLL 20. Jh. 15,377. Heger, Robert [I,729], gest. 14. 1. 1978 M¨unchen. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten Dirigenten. Am 5. 4. 1942 Gastdirigent am neu gegr¨undeten Stadttheater Thorn/Polen. 1945–50 Dirigent an der St¨adtischen Oper Berlin, ab 1950 wieder Dirigent an der Staatsoper M¨unchen u. 1950–54 Pr¨asident der Musikhochschule. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Ein Fest zu Haderslev. Oper in 3 Akten (Text: Komponist nach einer Erz¨ahlung von Theodor Storm) UA 12. 11. 1919 Stadttheater N¨urnberg; Der Bettler Namenlos. Oper in 3 Akten (Text: Komponist) UA 8. 4. 1932 Nationaltheater M¨unchen; Der verlorene Sohn. Oper in 2 Akten (Text: Komponist) UA 31. 3. 1936 Staatsoper Dresden; Lady Hamilton. Oper (Text: Komponist) UA 11. 2. 1951 Stadttheater N¨urnberg; Trag¨odie der Zwietracht, nicht aufgef¨uhrt. ¨ Literatur: MGG 28,1156; OML; E. Kroll, ~ (in: Neue Musikzeitschrift 4) 1950; J. Herrmann, ~ 70 Jahre (in: Musica 10) 1956; Ch. Henzel, „Du, Tell, sollst der F¨uhrer sein ...“. Die Rossini-Bearbeitung von Julius Kapp u. ~ (in: Die Musikforschung 52) 1999; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hegetschweiler, Emil, geb. 15. 10. 1887 Z¨urich, gest. 1. 10. 1959 ebd.; Schauspieler, Kabarettist und Autor. Konditorlehre, Auftritte als Couplets¨anger u. ab 1907 Laiendarsteller im „Dramatischen Verein“ Z¨urich. 1917 ubernahm ¨ er das Gesch¨aft seines Vaters, f¨uhrte 1927–39

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Heggen im heutigen Helmhaus die „Konditorei H.“, die zum K¨unstler-Treffpunkt wurde. Ende 1933 Mitgr¨under des „Cabarets Cornichon“, bis 1942 ebd. Mitautor u. Darsteller. Daneben Gastauftritte am Corso-Theater Z¨urich, am Stadttheater Basel, am Schauspielhaus Z¨urich u. ab 1941 am dortigen Bernhard-Theater. 1943 trat er mit seinem eigenen Ensemble im Corso-Theater auf, ab 1946 unter dem Namen „Hegi-Theater“ auch auf Tournee. Spielte in u¨ ber 30 Spielfilmen (u. a. 1957 Hauptrolle in „B¨ackerei Z¨urrer“, Regie: Kurt Fr¨uh). Literatur: Kabarett-Lex. 137; TdS; HLS; ~ in seinem Leben – in seinen Rollen (hg. E. Arnet) 1960. Hegewald, Hans-Joachim, geb. 21. 5. 1930 Pauschwitz (heute Ortsteil von Trebsen/Mulde) /Sachsen, gest. 4. 6. 2010 Leipzig; Schauspieler. Vater von Valeska H. 1948 erstes Engagement als Chors¨anger, Schauspieleleve, Inspizient u. Requisiteur am Stadttheater Burgst¨adt/ Sachsen, dann in Chemnitz, ebd. auch privater Schauspielunterricht, hierauf in Anklam, Stralsund, 1955–58 am Deutschen Nationaltheater Weimar u. 1958–95 als Schauspieler u. Regisseur Ensemblemitglied am Schauspielhaus Leipzig, danach u. a. bei den Sommerfestspielen in Heppenheim/Hessen. Literatur: Habel 158. Hegewald, Valeska, geb. 14. 1. 1958 Weimar; Schauspielerin. Tochter von Hans-Joachim H., Ausbildung an der Musik- u. Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, freie Schauspielerin, u. a. in Rostock, Leipzig, Dessau, Greifswald, Schwedt, Rudolstadt u. an Berliner B¨uhnen, u. a. am Maxim-Gorki-Theater u. am Berliner Ensemble. Heggen, Almar, geb. 25. 5. 1933 Valldal/Norwegen; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Oslo, Gesangsunterricht bei Paul Lohmann in Wiesbaden u. bei Clemens Kaiser-Breme in Essen. 1957 Debut in Oslo, 1958–60 am Opernhaus Wuppertal, 1960/61 an der St¨adtischen Oper Berlin, 1961–64 am Stadttheater Freiburg/Br., 1964–66 am Staatstheater Wiesbaden, 1966–69 am Opernhaus N¨urnberg u. zugleich 1967–70 am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen. Danach R¨uckkehr nach Norwegen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2006.

Hegi Hegi, Lilot, geb. 4. 3. 1947 Rebstein/St. Gallen; B¨uhnenbildnerin und Regisseurin. Studierte Literatur u. Philosophie an der Univ. Z¨urich, ab 1971 Ausbildung (B¨uhnenbild) an der Hochschule der K¨unste in Berlin bei Willi Schmidt, Meistersch¨ulerin von Achim Freyer, w¨ahrend des Studiums erste eigene B¨uhnenbilder in Mannheim, T¨ubingen u. am GripsTheater Berlin, 1980–85 Assistentin u. B¨uhnenbildnerin u. ab 1983 Ausstattungsleiterin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 1985 freie B¨uhnenbildnerin, u. a. am Staatstheater Stuttgart, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater Wien, am Schauspielhaus Bochum, an den M¨unchner Kammerspielen, am Deutschen Theater Berlin, am Thalia-Theater Hamburg, am Theater Basel, am Stadttheater Bern u. an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., seit 1997 auch Regisseurin. Literatur: TdS. Hehn, Albert, geb. 17. 12. 1908 Lauda/ Baden-W¨urttemberg, gest. 29. 7. 1983 Hamburg; Schauspieler. Ausbildung am Hamburger Schauspielhaus u. ebd. 1934 Debut, 1935/36 am Landestheater Neustrelitz, 1937–39 an der Berliner Volksb¨uhne, dann vorwiegend Filmschauspieler. Nach dem 2. Weltkrieg an den Passauer Kammerspielen, sp¨ater an der Volksb¨uhne u. am Schillertheater Berlin u. auf Tournee. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Heichele (auch Schwab-Heichele), Hildegard, geb. September 1947 Obernburg am Main; S¨angerin. 1966–70 Ausbildung an der Musikhochschule M¨unchen, w¨ahrend des Studiums erstes Engagement am Stadttheater Klagenfurt, 1971–74 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. 1974–88 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt/Main, umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Gr¨underin u. 1993–2003 Leiterin des Musikzentrums in Altusried/Oberallg¨au. Sie ist mit dem Regisseur u. ehemaligem GI vom Nationaltheater Mannheim (1996–2005), Ulrich Schwab, verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2007. Heicks, Michael, Regisseur und Intendant. 1979–84 Ausbildung an der Otto-FalckenbergSchule M¨unchen, Regieassistent u. Regisseur u. a. in in M¨unchen u. Salzburg, seit 1997 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an den Staatstheatern in Braunschweig u. Oldenburg,

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Heidemann am Grips Theater Berlin, am Deutschen Theater G¨ottingen, am Theater Salzburg, am Theater Basel, am Theater am Neumarkt in Z¨urich u. am Thalia-Theater Hamburg. Seit 2000 am Theater Bielefeld, bis 2004 als Schauspieldirektor u. seit 2005 als Intendant. Heide, Adrian van der, geb. 29. 4. 1905 M¨unchen, gest. 6. 2. 2000 St. Gallen; S¨anger. Ausbildung an der Akademie der Tonkunst in M¨unchen, u. a. bei Anna Bahr-Mildenburg, privater Gesangsunterricht bei Horand R¨omer u. Paul Bender. In der Spielzeit 1932/33 Debut bei der Wanderb¨uhne „M¨unchner Musikb¨uhne“, 1933/34 am Deutschen Theater M¨unchen, 1934–37 am Landestheater Neustrelitz, 1942–44 am Stadttheater Guben u. 1947–72 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2008; TdS. Heide, Rolf, geb. 17. 4. 1905 Chemnitz; S¨anger. Gesangsunterricht in Chemnitz, in Berlin bei Adolf Lussmann u. Julius von RaatzBrockmann, 1929 Debut u. Engagement bis 1933 am Stadttheater Hamburg-Harburg, 1933– 35 am Volkstheater Lichtburg in Berlin, 1935–38 an der dortigen Volksoper, 1938–40 am Stadttheater Krefeld, 1940–42 am Stadttheater Posen, 1942–50 u. 1953 bis Ende der 70er Jahre Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Dazwischen Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2008. Heidebrecht, Kornelius, geb. 1979 AlmaAta/Kasachstan; Musiker. Aufgewachsen in Weißrußland u. Dtl., ab 2002 Studium der Tonu. Bildtechnik an der Hochschule f¨ur Musik in D¨usseldorf, seit 2008 Komponist u. Sounddesigner f¨ur Schauspiel u. Tanz, B¨uhnenmusiker u. Liveperformer. Er komponierte B¨uhnenmusik u. a. f¨ur das Schauspielhaus Z¨urich, f¨ur das Deutsche Theater Berlin u. das Schauspiel Frankfurt/Main. Heidemann, Paul, geb. 26. 10. 1884 K¨oln, gest. 20. 6. 1968 Berlin; S¨anger und Schauspieler. Nach einer Kaufmannslehre Schauspielunterricht bei Leopold Teller, 1906 Debut in Hanau, 1909–11 in Breslau u. ab 1911 an Berliner B¨uhnen, u. a. am Theater am Nollendorfplatz, sp¨ater vorwiegend Filmschauspieler, gelegentlich auch als Regisseur. Literatur: Habel 158.

Heidemann Heidemann, Stefan, geb. 1958 Osnabr¨uck; S¨anger. Schlagzeug-Studium an der Musikhochschule Hannover, Gesangsunterricht bei Ch. Lehmann u. 1989 u. 1990 in Meisterkursen bei Josef Greindl. Debut am Landestheater Detmold, 1988–91 am Opernhaus N¨urnberg u. seit 1991 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Gasts¨anger, wiederholt an der Komischen Oper Berlin u. in L¨ubeck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2008. Heiden, Marga, geb. November 1921; T¨anzerin und Schauspielerin. Anf¨anglich BallettT¨anzerin, seit 1946 auch Schauspielerin, 1963– 2003 Ensemblemitglied der niederdeutschen Fritz-Reuter-B¨uhne Schwerin. Heidenreich (geb. Riegert), Elke (Helene), geb. 15. 2. 1943 Korbach/Hessen; Autorin, Literaturkritikerin, Kabarettistin, Moderatorin und Journalistin. Studierte 1963–69 Germanistik, Theaterwissenschaft, Religionswissenschaft u. Publizistik an den Univ. in M¨unchen, Hamburg u. Berlin, seit 1970 freie Autorin (H¨orspiele, Drehb¨ucher, Prosa u. Libretti), Literaturkritikerin, Mitarbeiterin am Radio u. seit den 1980er Jahren Fernsehmoderatorin. Erfand Mitte der 1970er Jahre die satirische Figur „Else Stratmann“, 1983–99 Kolumnistin der Zeitschrift „Brigitte“. Von April 2003 bis September 2008 war sie f¨ur die Literatursendung „Lesen!“ beim Zweiten Dt. Fernsehen (ZDF) verantwortlich. Sie war in erster Ehe mit Gert H. u. danach mit Bernd Schroeder verheiratet. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Unternehmen Arche Noah, UA 15. 4. 1987 Landesb¨uhne Esslingen; Das Opernschiff oder Am S¨udpol, denkt man, ist es heiß. Oper f¨ur Kinder (Musik: Marius Felix Lange) UA 26. 4. 2005 Kinderoper K¨oln; Gala Gala. Kammeroper (Musik: Marc-Aurel Floros) UA 19. 3. 2006 Oper K¨oln; Adrianas Fall. Oper (Musik: ders.) die geplante UA am 6. 12. 2008 an der Oper K¨oln fand nicht statt. Literatur: DLL 20. Jh. 15,450. Heidenreich, Gert, geb. 30. 3. 1944 Ebers¨ walde/Brandenburg; Autor, Ubersetzer und Radiosprecher. Studierte 1962–69 Germanistik, Theaterwissenschaft, Soziologie u. Philosophie an der Univ. M¨unchen, Dramaturg an der Studententheaterb¨uhne. Sprecher (Rundfunk, Fernsehen u. H¨orverlage) u. seit 1967 freier Autor (Lyrik, H¨orspiele, Prosa u. Theaterst¨ucke),

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Heidenreich Journalist u. Kritiker. Mitbegr¨under des Theaters in der Kreide (TiK) in M¨unchen. Mehrere l¨angere Afrika-Reisen u. daraus resultierende Reiseberichte, 1984 u. 1988 Reisen in die Sowjetunion, ab 1990 verst¨arkt politisches Engagement. Lebt als freier Schriftsteller in Oberbayern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Beim Arsch des Krebses. Kom¨odie (nach Ruzzante) UA 21. 8. 1970 Theater in der Kreide (TiK) M¨unchen; Die Kom¨odie vom Aufstand der Kardin¨ale, UA 25. 8. 1971 ebd.; Clown und B¨urger weint und lacht. Ein Arbeitgeberst¨uck, UA 5. 11. 1974 ebd.; Die gestiefelte Nachtigall oder Demokratie auf dem Dach. Berufsverbot-Revue (Musik: R. P. Parchwitz) UA 15. 7. 1976 ebd.; Abriß – Eine Operette in Grund und Boden. Musikalisches Ereignis f¨ur Spekulanten (Musik: R. P. Parchwitz) UA 23. 11. 1977 ebd.; Siegfried. Karriere eines Deutschen, UA 23. 5. 1980 ebd.; Strafm¨undig, UA 28. 9. 1981 Staatstheater Braunschweig; Der Wetterpilot, UA 9. 12. 1983 St¨adtische B¨uhnen Osnabr¨uck u. Ingolstadt; Die Rampe. Ein Linkes St¨uck Rechts, UA 15. 3. 1985 TiK M¨unchen; F¨uchse jagen. Epilog auf das Jahr 1968, UA 10. 11. 1988 Landestheater T¨ubingen; Der Riese Rostratum. St¨uck f¨ur Kinder, UA 1991 Mainz; Der Wechsler. Far¸ce (nach Henrik Ibsen) UA 2. 5. 1992 Deutsches Theater G¨ottingen; Magda – Finis tertii imperii, UA 13. 3. 1993 St¨adtische B¨uhnen Chemnitz; Jahrestagung, UA 3. 6. 1994 Saarl¨andisches Staatstheater Saarbr¨ucken; Vaterliebe, UA 22. 5. 1997 Ernst Deutsch Theater Hamburg; Siegfried und Sieglinde (zus. mit Christoph Hein) UA 29. 4. 1999 Deutsches Nationaltheater Weimar; Endgeil, UA 24. 2. 2005 Zimmertheater Heidelberg. Literatur: Henschel Theaterlex. 330; LThInt 382; DLL 20. Jh. 15,453; KLG; N. Kalmbach, Das Theater in der Kreide (TiK). Theorie u. Praxis eines kollektiv organisierten Zielgruppentheaters der 70er Jahre u. dessen Entwicklung in den 80er Jahren (Magisterarbeit M¨unchen) 1990; ~ (hg. K. Esselborn, H. Hunfeld) 1991. Heidenreich, J¨urgen, geb. 1941 Regenwalde (Resko)/Pommern (heute Polen), gest. Mitte April 2003; B¨uhnen- und Kost¨umbildner und Regisseur. 1961–66 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Bildende u. Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, 1966–70 u. 1975–85 am Hans-Otto-Theater Potsdam, ab 1982 als Ausstattungsleiter, 1970–73 am Landestheater Halle/Saale, 1973–75 u. ab 1984 freier B¨uhnen-

Heidenreich bildner, u. a. am Berliner Maxim-GorkiTheater u. am Deutschen Theater, in den letzten Jahren auch Regiet¨atigkeit. Literatur: Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988. Heidenreich, Olly (Olga Helene), geb. 23. 2. 1899 Wien, gest. 12. oder 14. 2. 1945 Berlin (bei einem Luftangriff); Schauspielerin. Erstes Engagement 1916/17 am Deutschen Theater Stuttgart, 1923 am Stadttheater Freiburg/Br., 1924/25 an den Vereinigten Stadttheatern N¨urnberg-F¨urth, 1927–36 am Staatstheater Wiesbaden, wo sie den S¨anger u. u¨ berzeugten Nationalsozialisten Adolf Harbich kennenlernte u. 1929 heiratete. 1936 wurde sie entlassen u. aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Obwohl sie sp¨ater glaubhaft machen konnte, aus einer außerehelichen Beziehung ihrer Mutter (mit einem „Arier“) zu stammen, bekam sie kein Engagement mehr. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,391; H. Heer, S. Fritz, H. Drummer, J. Zwilling, Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der „Juden“ u. „politisch Untragbaren“ aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945, 2011. Heidenreich, Walter, geb. Juni 1921; B¨uhnenbildner. W¨ahrend seiner Ausbildung zum B¨uhnenbildner Volontariat am Deutschen Theater Berlin bei Bertolt Brecht, dann am Metropol-Theater u. an der Komischen Oper. 1958 ubersiedelte er nach Westdtl., u. a. an Berli¨ ner Theatern, in Hagen/Westfalen, Hamburg u. 1976–86 an der Berliner Schaub¨uhne. Heidersbach-K¨alle, K¨athe [I,731], geb. 30. 10. 1897 Breslau, gest. 26. 2. 1979 Kyrkhult/Schweden. Bis 1944 an der Staatsoper Berlin, wo sie u. a. am 24. 11. 1938 in der UA von Werner Egks Oper „Peer Gynt“ die Partie der Solveig sang. Gastspielt¨atigkeit. Sie war seit 1928 mit dem den schwedischen Operns¨anger Nils K¨alle verheiratet u. lebte seit 1945 als Konzerts¨angerin u. Gesangslehrerin in Stockholm, seit 1963 in Kyrkhult. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2008. Heidger, Gerd, geb. 1926; Dirigent und GMD. 1965–91 GMD am Stadttheater Gießen. Heidicke, Dirk, geb. 1964 Magdeburg; Autor. Gelernter Elektromonteur, 1986–92 Beleuchter am Theater in Magdeburg, seit 1992 freier Autor.

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Heigl Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Hol dir den geheimen Preis, UA 1993 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg; Sysiphos oder Ab heute heißt du Ixos, UA 3. 2. 1994 Freie Kammerspiele Magdeburg; The Kraut – Ein Marlene Dietrich Abend. Musikalische Einrichtung Jens Uwe G¨unther, UA November Stadttheater 2004 Bern; Hamlet For One. Kom¨odie, UA M¨arz 2005 Forum Gestaltung Magdeburg; Luise – Herzensk¨onigin. Operette (Musik: Jens Uwe G¨unther) UA 27. 11. 2010 Landestheater Neustrelitz. Heidrich, Walter, geb. 3. 8. 1905 Gablonz an der Neiße, gest. 29. 1. 1989 Aum¨uhle/Schleswig-Holstein; Schauspieler und Intendant. Ausbildung in Dresden, erste Engagements in Reichenberg, Meißen u. Guben, 1932–36 Direktor der Sudetenb¨uhne, 1937–39 Direktor der Landesb¨uhne Dresden. Im 2. Weltkrieg Soldat, dazwischen (1942–44) Direktor des Stadttheaters Reichenberg. Nach dem 2. Weltkrieg in Hannover, wo er 1952 die Landesb¨uhne Niedersachsen-S¨ud (seit 1961 Landesb¨uhne Hannover) gr¨undete u. bis 1964 leitete, 1964– 68 Intendant am Stadttheater L¨ubeck, dann in Hamburg. Auf seine Initiative entstanden 1955 die Sommerspiele in Herrenhausen, die er ebenfalls bis 1964 leitete. Literatur: Hannoversches Biographisches Lex. Von den Anf¨angen bis in die Gegenwart, 2002. Heidsieck, Hanns (Ps. Harry Hoff) [I,732], gest. 24. 8. 1967 Neufrach/Baden-W¨urttemberg. Sein erstes Theaterst¨uck „Die treibende Kraft“ wurde am 17. 3. 1913 am Stadttheater Koblenz uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 15,470. Heigel (geb. Reiner), Karoline [I,732], geb. 1762 Wien, gest. 25. 2. 1803 M¨unchen. Heigl, Alois Michael, geb. 1938 M¨unchen; Regisseur. Zun¨achst Ausbildung zum Bauingenieur, gleichzeitig privater Schauspielunterricht in M¨unchen, freier Regisseur u. a. in Bonn, Essen, Mannheim, Hannover, Kassel, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Berliner Schiller-Theater, 1979–85 Schauspieldirektor am Staatstheater Wiesbaden, danach wieder freier Regisseur, u. a. in Regensburg u. M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 330.

Heiken

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Heimerl

Heiken, Gussa, geb. 1893, gest. 15. 6. 1968 D¨usseldorf; S¨angerin. 1918/19 erstes Engagement am Stadttheater Essen, 1919–21 am Stadttheater Bremerhaven, 1921/22 am Stadttheater Rostock u. 1922–40 Ensemblemitglied u. danach Ehrenmitglied am Nationaltheater Mannheim. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2009.

a. am Glyndebourne Festival u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Seit der Spielzeit 2008/09 Operndirektor am Stadttheater St. Gallen.

Heilein, Peter, geb. 1942 Krakau; B¨uhnenund Kost¨umbildner. Lehre als Theatermaler am Staatstheater Dresden, 1963–68 Studium an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste ebd., 1968–82 als B¨uhnen- u. Kost¨umbildner u. ab 1972 als Ausstattungsleiter am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1982–85 Ausstattungsleiter an der Staatsoper Dresden, dann B¨uhnen- u. Kost¨umbildner an der Staatsoper Berlin u. als Gast wieder an der Staatsoper Dresden. Literatur: Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988.

Heilmann, Uwe, geb. 7. 9. 1960 Darmstadt; S¨anger. Ab 1980 Gesangsstudium an der Hochschule f¨ur Musik in Detmold bei Helmut Kretschmar, 1981 Debut am Landestheater ebd., 1985 weiterf¨uhrende Studien bei Elisabeth Schwarzkopf, im selben Jahr Engagement an der Staatsoper Stuttgart. Internationaler Gasts¨anger. 1996 zog er sich aus pers¨onlichen Gr¨unden aus dem Opernbetrieb zur¨uck u. ging mit seiner Frau, der Sopranistin Tomoko Nakamura, nach Japan. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2011.

Heiler, Oscar, geb. 23. 11. 1906 Stuttgart, gest. 9. 4. 1995 ebd.; Schauspieler. Buchhandelslehre u. nebenbei Schauspielausbildung bei Willy Reichert, 1928–31 erste Engagements am Kleinen Schauspielhaus Stuttgart u. am Deutschen Theater M¨unchen, 1930 mußte ihm ein Bein amputiert werden, danach vorwiegend im Rundfunk u. Fernsehen. Zusammen mit Willy Reichert entwickelte er (als „H¨aberle“) die Figuren „H¨aberle & Pfleiderer“, mit denen sie erstmals 1932 am Stuttgarter Variet´e „Excelsior“ auftraten, ihre Duo-Zusammenarbeit dauerte bis zu Reicherts Tod 1973. Als Gastschauspieler u. a. an der Kom¨odie im Marquardt Stuttgart. Seine Erinnerungen erschienen 1976 „Sind Sie ein Schwabe, Herr H¨aberle? O. H. schw¨atzt und lacht u¨ ber sich und d’Leut“ u. 1991 „Bekenntnisse eines Kom¨odianten“. Literatur: Kabarett-Lex. 137; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Heilker, Peter, geb. 1972 M¨ulheim/Ruhr; Dramaturg und Operndirektor. Studierte Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur u. Psycholinguistik an der Univ. M¨unchen, 1994 Dramaturgieassistent an der M¨unchner Biennale f¨ur Neues Musiktheater, 1997/98 Musikdramaturg am Stadttheater St. Gallen, 1998–2008 Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, ab 2005 Referent der Operndirektion u. 2006–08 Leitender Dramaturg, Produktionsdramaturg u.

Heilmann, Franziska (Fanny) [I,733], geb. 29. 10. 1880, gest. 21. 3. 1960 M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,738.

Heim, Melitta [1,733], geb. 7. 1. 1888 Wien, gest. J¨anner 1950 London. In der Emigration in London anf¨anglich Putzfrau, sp¨ater Gesangslehrerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2011; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Heim, Wilhelm [I,733], gest. 31. 8. 1954 Wien. Literatur: Ulrich 1,739. Heimberg, Liliana, geb. 18. 5. 1956 Wimmis/ Bern; Schauspielerin, Regisseurin und Theaterp¨adagogin. 1973–78 Gesangsausbildung bei Marianne Graber in Thun, 1976–79 an der Schauspiel-Akademie Z¨urich u. 1980/81 an der Hochschule der K¨unste in Berlin, 1981–84 freie Theaterp¨adagogin, Zus.arbeit mit dem Schauspieler u. Autor Beat F¨ah. 1984–89 Engagement als Schauspielerin am Theater am Neumarkt in Z¨urich, 1989 Gr¨undungsmitglied u. bis 1999 Leiterin, Dramaturgin, Regisseurin u. Schauspielerin der freien Gruppe „Vaudeville Theater“ in Z¨urich. Danach theaterp¨adagogisch t¨atig, seit 2004 Professorin an der Z¨urcher Fachhochschule der K¨unste, daneben auch als Projektentwicklerin u. -leiterin an versch. Theatern, Regisseurin u. a. von LandschaftstheaterAuff¨uhrungen. Literatur: TdS. Heimerl, Maria [I,734], gest. 8. 11. 1947 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 15,577.

Heims Heims, Else [I,734], gest. 20. 2. 1958 Santa Monica/Kalifornien. Sie emigrierte mit ihren S¨ohnen Wolfgang Reinhardt (1908–1979) u. Gottfried R. (1913–1994) in die USA, wo sie in einigen Filmen mitspielte. Ab 1950 gastierte sie wieder an B¨uhnen in Dtl., u. a. 1951 an der Freien Volksb¨uhne in Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,393; Rischbieter 603; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Heimsoth, Heinz [I,734], Todesdatum unbekannt. 1929–33 Gastschauspieler in Hamburg, 1933 Conf´erencier an der Scala in Berlin. ¨ 1933 wegen politischer Außerungen verhaftet, auf Bem¨uhen Carl Ludwig Duisbergs entlassen. 1933/34 in Bunzlau, 1934/35 am Stadtu. Grenzlandtheater Elbing, 1935/36 gastierend, 1936/37 am Reußischen Theater Gera, 1938–40 wieder gastierend. Danach nichts mehr bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,393. Hein, Christoph, geb. 8. 4. 1944 Heinzendorf/ ¨ Schlesien; Autor und Ubersetzer. Sohn eines Pastors, wuchs in Bad D¨uben bei Leipzig auf, besuchte 1958–61 ein Gymnasium in West-Berlin, in versch. Berufen t¨atig, 1963/64 Regieassistent am Deutschen Theater Berlin, 1964 Matura an einer Abendschule in Ost-Berlin, studierte 1967–71 Philosophie u. Logik an den Univ. in Leipzig u. Berlin, ab 1971 Dramaturg u. sp¨ater Hausautor an der Berliner Volksb¨uhne, seit 1979 freier Autor (Erz¨ahler, Dramatiker, Essayist) in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Schl¨otel oder Was solls. Kom¨odie in 5 Akten, UA 25. 9. 1974 Volksb¨uhne Berlin; Vom hungrigen Hennecke. Ein Kinderspiel, UA 1974 ebd.; Die Gesch¨afte des Herrn John D. Revue f¨ur Schauspieler, UA 1979 Neustrelitz; Cromwell. Schauspiel in 15 Bildern, UA 17. 4. 1980 Cottbus; Lassalle fragt Herbert nach Sonja. Die Szene ein Salon, UA 19. 11. 1980 Schauspielhaus D¨usseldorf; Der neue Menoza oder Geschichte des kumbanischen Prinzen Tandi. Kom¨odie (bearbeitet, nach Jakob Michael Reinhold Lenz) UA 28. 5. 1982 Staatstheater Schwerin; Die wahre Geschichte des Ah Q (nach der gleichnamigen Novelle von Lu Xun) UA 22. 12. 1983 Deutsches Theater Berlin; Passage. Ein Kammerspiel in 3 Akten, UA 25. 10. 1987 Essen; Die Ritter der Tafelrunde, UA 12. 4. 1989 Staatsschauspiel Dresden; Ma ... Ma ... Marlene, UA 22.

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Hein 3. 1990 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Randow. Eine Kom¨odie, UA 21. 12. 1994 Staatsschauspiel Dresden; Bruch. Schauspiel in 4 Akten, UA 27. 2. 1999 Schauspielhaus D¨usseldorf; In Acht und Bann. Kom¨odie in einem Akt, UA 29. 4. 1999 Deutsches Nationaltheater Weimar; Siegfried und Sieglinde (zus. mit Gert Heidenreich) UA 29. 4. 1999 ebd.; Zaung¨aste. Lustspiel – Himmel auf Erden. Lustspiel in einem Akt, UA 9. 10. 1999 Schauspielhaus Chemnitz; Mutters Tag, UA 16. 10. 2000 Berliner Ensemble Berlin; Noach. Oper in neun Bildern (Musik: Sidney Corbett) UA 19. 10. 2001 Theater Bremen; Zur Geschichte des menschlichen Herzens oder Herr Schubart erz¨ahlt Herrn Lenz einen Roman, der sich mitten unter uns zugetragen hat. Kom¨odie, UA 2. 2. 2002 Stadttheater Bern; In seiner fr¨uhen Kindheit ein Garten (nach dem Roman von Ch. H., f¨ur die B¨uhne eingerichtet von Ch. Marten-Moln´ar, B. Werner u. Axel Vornam) UA Juni 2009 Theater Heilbronn; Tilla, UA 2. 11. 2012 Deutsches Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 331; LThInt 383; DLL 20. Jh. 15,598; KLG; A. JanssenZimmermann, Gegenw¨urfe. Untersuchungen zu Dramen ~s, 1988; ~. Texte, Daten, Bilder (hg. L. Baier) 1990; B. Fischer, ~. Drama u. Prosa im letzten Jahrzehnt der DDR, 1990; Chronist ohne Botschaft. ~. Ein Arbeitsbuch. Materialien, Ausk¨unfte, Bibliographie (hg. K. Hammer) 1992; W. Raitz, Grals Ende? Zur Rezeption des Parzival/Gral-Stoffes bei Tankred Dorst, ~, Peter Handke u. Adolf Muschg (in: Der fremdgewordene Text [...], hg. S. Bovenschen) 1997; T. Albrecht, Rezeption u. Zeitlichkeit des Werkes ~s, 2000 (zugleich Diss. Berlin 1997); ~ (hg. B. Niven, D. Clarke) Cardiff 2000; German Monitor. ~ in Perspective (hg. G. Jackman) Amsterdam 2000; U. Kaufmann, „Ein Genie zu Gast in meinem Haus“. F¨unf Anmerkungen zu einem F¨unfakter ~s u¨ ber Lenz u. Schubart (2002) (in: U. K., Wahlbruder Lenz [...]) 2003; S. Flegel, Kein Himmel auf Erden. ~ – St¨uckeschreiber seit der Wende (in: Weiterschreiben. Zur DDR-Literatur nach dem Ende der DDR, hg. H. Helbig) 2007; F. Meyer-Gosau, „Der Gral lebt“. Verlust u. Wiedergewinnung von „Utopie“ in ~s Kom¨odie ‚Die Ritter der Tafelrunde‘ (in: DDR-Theater. Theater in der DDR, hg. P. Chiarini) Rom 2010. Hein, Jan, geb. 1967; Dramaturg und Regisseur. Studierte Germanistik, Philosophie u. Kunstgeschichte an der Univ. K¨oln, Regieassistent bei Peter Palitzsch u. Dimiter Gotscheff

Hein in Frankfurt/Main, K¨oln u. D¨usseldorf, 1999– 2002 Dramaturg u. Mitglied der Schauspieldirektion am Theater Bielefeld, ebd. Leiter der Autorenb¨uhne „Neue Szene“, 2002–05 Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Zus.arbeit u. a. mit J¨urgen Gosch, 2006/07 Dramaturg am Schauspiel Frankfurt/Main, 2007–13 Dramaturg am Schauspiel K¨oln u. ab der Spielzeit 2013/14 Leitender Dramaturg am Schauspiel Stuttgart. Seit 1996 Zus.arbeit mit dem Regisseur Thorsten Lensing, seit 2003 RegieDuo, unter dem Label „Theater T1“. Hein, Pieter, geb. 1938 Berlin, gest. Juni 2011 ebd.; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. 1956–61 Ausbildung an der Hochschule der Bildenden K¨unste in Berlin-Charlottenburg, 1962– 64 Meistersch¨uler von Karl von Appen an der Deutschen Akademie der K¨unste in Berlin. 1964–69 Assistent u. B¨uhnenbildner am Berliner Ensemble, 1969–80 B¨uhnen- u. Kost¨umbildner an der Volksb¨uhne u. lange Zeit am Deutschen Theater, Zus.arbeit mit den Regisseuren Thomas u. Matthias Langhoff, Manfred Karge u. Adolf Dresen. Literatur: Rischbieter 604; Bild u. Szene. B¨uhnenbildner der DDR 1978 bis 1986 (hg. I. Pietzsch, G. Kaiser u. D. Schneider) 1988; D. Kranz, Gespr¨ach mit Manfred Karge, Matthias Langhoff u. ~ (1971) (in: Dramaturgie in der DDR Bd. 2 (1970–1990) hg. H. Kreuzer, K.-W Schmidt u. H. Heinze) 1998. Hein, Walter, geb. 14. 7. 1929 Alzenau/Bayern; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt/Main bei Marion Matth¨aus u. Hans M¨uller-Schumann, bei Paul Lohmann u. Jan Tamaru in Wiesbaden u. bei Ernst Gerold Schramm in Frankfurt/Main. 1967/68 erstes Engagement am W¨urttembergischen Landestheater Esslingen, 1968/69 am Theater in Klagenfurt u. anschließend f¨ur viele Jahre als S¨anger u. Schauspieler am Stadttheater St. Gallen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2013. Heinau, Katrin, geb. 23. 1. 1965 Berlin; Schauspielerin und Autorin. Studierte 1985–91 Allgemeine u. Vergleichende Literaturwissenschaft u. Germanistik an der Freien Univ. Berlin, in einem Buchantiquariat t¨atig, sp¨ater Dramaturgin. 1993–96 Schauspielausbildung, 1997– 2000 Schauspielerin in der freien Berliner Theaterszene, 1998–2000 Mitarbeit im Ensemble „M¨aanda“. P¨adagogische Weiterbildung am

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Heinemann Goethe-Institut. Lebt seit 2006 als freie Autorin (Romane, B¨uhnenst¨ucke, Lyrik) in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Marlon Brando auf Tahiti. Vier Szenen, UA 27. 1. 1998 Theater Nordhausen; Die blauen Schwestern oder Rixdorf im Jahr 2000. Phantastisches Lokalst¨uck (Musik: Hanno Siepmann) UA 1999 Saalbau Neuk¨olln; Ich werde falsche Angaben machen. Ein Spiel vom Sterben, UA 30. 9. 2000 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. Literatur: DLL 20. Jh. 15,655. Heine, Ann, geb. 1968 Landau/Pfalz; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. Studierte B¨uhnenbild an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Karlsruhe bei Johannes Sch¨utz. Engagements u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Staatstheater Darmstadt, am Residenztheater M¨unchen, am Schauspielhaus Bochum, am Staatstheater Braunschweig, am Staatsschauspiel Dresden, am Deutschen Theater Berlin, am Schauspiel Graz u. 2012 am Nationaltheater Weimar. Heine, Beate, geb. 1964 Hamburg; Dramaturgin und Regisseurin. Studierte Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie u. Romanistik an der Freien Univ. Berlin, ab 1992 zun¨achst Journalistin in Berlin u. Paris, ebd. auch Dramaturgin am Th´eaˆ tre de Bobigny u. am Th´eaˆ tre de L’Od´eon. Mitte der 90er Jahre R¨uckkehr nach Berlin, entwickelte als Dramaturgin u. Regisseurin in Zus.arbeit mit dem Dirigenten u. Komponisten Christian von Borries f¨ur die Reihe „Musikmißbrauch“ zahlreiche Projekte u. Opern, 1998 Dramaturgin an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz, danach am Bremer Theater u. am Maxim-GorkiTheater Berlin, 2002–05 an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz, 2005–09 Chefdramaturgin am Schauspiel Hannover u. seit der Spielzeit 2009/10 Gesch¨aftsf¨uhrende Dramaturgin am Thalia-Theater Hamburg. Heine, Manfred, geb. 25. 8. 1932 Weimar; Schauspieler. Schauspielunterricht bei Lothar M¨uthel in Weimar, Engagements in Potsdam, Rudolstadt, Neustrelitz, Meiningen, Zwickau u. Erfurt. 1966–97 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar. Literatur: Habel 160. Heinemann, Lili (auch Lilli u. Lilly), geb. 21. 6. 1909 Berlin, gest. 12. 12. 2006 Buenos Aires/ Argentinien; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht, sp¨ater am Sternschen Konservatorium in

Heinen Berlin bei Anna W¨ullner-Hoffmann u. an der Staatlichen Akademischen Hochschule f¨ur Musik bei Louis Bachner. Erste Auftritte in Berlin, Engagements u. a. am Stadttheater Guben u. am Berliner Theater am Weinbergsweg. 1933/34 Auftritte im Rahmen des J¨udischen Kulturbundes, 1935 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen u. 1936 f¨ur alle B¨uhnenvermittler gesperrt. 1936 Gasts¨angerin bei den von Fritz Busch geleiteten Festspielen in Glyndebourne, Auftritte in ausl¨andischen Rundfunkanstalten. Im J¨anner 1938 Emigration nach Buenos Aires, 1938, 1939 u. 1942 am dortigen Teatro Col´on, 1949/50 an Paul Walter Jacobs „Freier Deutschen B¨uhne“, daneben gab sie bis Ende der 1950er Jahre Liederabende u. wirkte als Gesangsp¨adagogin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,393. Heinen, Hanns (eigentl. Jakob Josef, auch Hanns H.-Steinhoff) [I,737], gest. 23. 12. 1961 Solingen/Nordrhein-Westfalen. Ab 1948 Chefredakteur der Fachzeitschrift „Eberswalder Offertenblatt“. Literatur: DLL 20. Jh. 16,8. Heinen, Josef Maria (Ps. Christine Abendstern, Hugolin Immergr¨un, Balduin L¨ammle, Johannes Sch¨onfeld) [I,737], gest. 14. 12. 1975 M¨unchen. Nach seiner Priesterweihe 1925– 37 Kaplan u. Religionslehrer in Saarbr¨ucken, 1933 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiter-Partei (NSDAP), nach der Geburt eines Sohnes Verzicht auf das geistliche Amt auf Druck des Generalvikariates, 1938 Heirat, 1939–45 Kriegsteilnehmer als SS-Offizier. 1945 Ehescheidung u. Aufnahme in den Klerus der Erzdi¨ozese M¨unchen-Freising. 1950–71 Hg. (zus. mit Gertrud Mayer) der Reihe „Spiele des bunten Wagens“. Literatur: DLL 20. Jh. 16,8. Heinen, Werner [I,737], gest. 22. 10. 1976 K¨oln. Professor an der P¨adagogischen Akademie in K¨oln, ab 1950 Zweiter Vorsitzender des Westdt. Autoren-Verbandes. Literatur: DLL 20. Jh. 16,12. Heinersdorff, Ren´e („Robby“), geb. 29. 9. 1963 D¨usseldorf; Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor und Autor. Studierte Germanistik, Medizin u. Philosophie an der Univ. D¨usseldorf, Schauspielunterricht bei Harald Leipnitz, Gesangsausbildung bei Ruth Gr¨unhagen. Seit 1985 als Schauspieler u. Regisseur u. a. an der

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Heinrich Kom¨odie im Bayerischen Hof M¨unchen, am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/ Main u. am Contra-Kreis-Theater in Bonn. Gleichzeitig Mitglied der Direktion des K¨olner „Theaters am Dom“ u. seit 1994 Direktor des von ihm mitgegr¨undeten „Theaters an der K¨o“ in D¨usseldorf. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw): Alles Liebe, UA 2003 Theater an der K¨o D¨usseldorf; Kleine S¨uchte – ... aholics. Eine Therapie in f¨unf Sitzungen, UA 18. 5. 2004 ebd.; Z¨artliche Machos. Kom¨odie f¨ur die halbe Familie, UA 2007 ebd.; Die Nummer des Jahres (zus. mit Gunther Beth) 15. 11. 2007 ebd.; Endstation Irgendwo. Eine Bahnhofsmission UA 14. 1. 2010 ebd.; Sei lieb zu meiner Frau. Eine Beziehungskom¨odie, UA 3. 11. 2010 ebd.; Der Kurschattenmann. Ein Sanatorium, UA 22. 11. 2012 Theater am Dom K¨oln. Heinimann, Charlotte, geb. 10. 12. 1956 Basel; Schauspielerin und S¨angerin. 1976–81 Gesangsunterricht bei Beat Hadorn in Z¨urich, seit 1998 bei Yvonne Prinz in Wien, 1979–82 Ausbildung am Studio f¨ur Musik u. Theater der Musik-Akademie in Basel u. anschließend am Theaterhaus Berlin. Ab 1983 Engagements u. a. am Theater am Neumarkt in Z¨urich, am Theater an der Winkelwiese ebd. u. am Stadttheater Luzern. 1989 Mitbegr¨underin des „TiF-Ensembles“ in Schaffhausen u. bis heute dessen Mitglied. Daneben als Gast u. a. am Theater Basel, am Schauspielhaus Z¨urich u. auf Tournee. Auftritte auch mit eigenen musikalischen Programmen. Literatur: TdS. Heinitz, Wilhelm [I,737], gest. 31. 3. 1963 Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 16,22. Heinrich, J¨urgen, geb. 20. 8. 1945 GroßGodem/Mecklenburg; Schauspieler. Ausbildung zum Stahlschiffbauer, 1965–70 Schauspielstudium an der Theaterhochschule in Leipzig, 1966 (freiwillig) Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Dtl.s (SED), w¨ahrend des Studiums erste Filmrollen. Seit 1970 Engagements in Halle/Saale, Zwickau, Neustrelitz u. am Deutschen Theater Berlin. Protest gegen die politische Linie der Regierung, 1982 Austritt aus der SED, das Deutsche Theater gab ihm keine Rollen mehr. Die n¨achsten Jahre arbeitete er als Ta¨ xifahrer u. Schneider. 1985 Ubersiedlung nach Westdtl., 1985–87 am Schiller-Theater, danach vorwiegend Film- u. Fernseht¨atigkeit. Literatur: Habel 160.

Heinrich Heinrich, Jutta, geb. 4. 4. 1940 Berlin; Autorin. Arbeitete zun¨achst u. a. als Sekret¨arin u. Handelsvertreterin, holte die Matura nach u. studierte ab 1972 Sozialp¨adagogik an der Fachhochschule Hamburg u. ab 1975 Literaturwissenschaft u. Germanistik an der Univ. ebd., Lehrbeauftragte an versch. Univ. sowie Leiterin von Schreibwerkst¨atten u. Theaterprojekten, Autorin von Romanen, H¨orspielen u. Theatertexten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): M¨annerd¨ammerung. St¨uck in 2 Teilen, UA 24. 5. 1990 PathosTransport-Theater M¨unchen; Die Macht des Kopfkissens. Monodram – Und gelassen uber ¨ den Mond gebeugt. Monodram, UA 31. 1. 1991 Theater Aufbau Kreuzberg (TAK) Berlin; Leidenschaft der Stille. Monodram – Verm¨achtnis des K¨orpers. Monodram, UA September 1991 Pathos-Transport-Theater M¨unchen; Das Geschlecht der Gedanken. Monodram, UA 15. 12. 1991 Studiotheater im Werkraum Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 16,37; KLG. Heinrich, Manfred, geb. 19. 3. 1944 Berlin; Schauspieler. Ausbildung 1968–70 an der FritzKirchhoff-Schule in Berlin, 1970/71 erstes Engagement am Stadttheater Chur, 1971/72 am Landestheater Memmingen u. 1972–97 Mitglied des „Theaters f¨ur den Kanton Z¨urich“, als Gast u. a. am Sommertheater Winterthur, am Theater Hedy Maria Wettstein u. am BernhardTheater Z¨urich, am Kosmos-Theater Bregenz. Literatur: TdS. Heinrich, Peter, geb. 6. 4. 1942; Dirigent. 1977–2007 Chordirektor u. Kapellmeister am Stadttheater M¨unster/Westfalen. Heinrich, Reinhard, geb. 24. 8. 1935 Halle/ Saale, gest. 6. 7. 2006 Ort unbek.; Kost¨umbildner. Bruder von Rudolf H., 1953–55 Schneiderlehre bei seinem Vater Otto H., privater Unterricht in Zeichnen, Maltechnik, Portrait u. Aktzeichnen, 1955–57 Volont¨ar in den Kost¨umwerkst¨atten der Komischen Oper Berlin, 1957–61 Assistent an den Berliner Staatstheater-Werkst¨atten, erste eigene B¨uhnenbilder. Nach dem Bau der Berliner Mauer Flucht nach Westdtl., 1962 Assistent von Curt Palm bei den Bayreuther Festspielen, 1969 Leiter der Kost¨umabteilung am M¨unchner Residenztheater, anschließend auf Reisen. 1972 Leiter der Kost¨umabteilung der Bayreuther Festspiele, seit 1978 Zus.arbeit mit Harry Kupfer u. a. an der Staatsoper Dresden, an der Komischen Oper u.

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Heintze an der Staatsoper Berlin, am Opernhaus K¨oln, bei den Bregenzer u. Salzburger Festspielen, in Wien u. M¨unchen. 1991–2000 Direktor der Kost¨umwerkst¨atten der Komischen Oper Berlin. Literatur: H.-E. Renk, Er zieht die Puppen an, bevor sie tanzen. Interview mit ~ (in: Journal der Bayerischen Staatsoper 3) 1989/90; Heinrich2. Die B¨uhnenk¨unstler Rudolf u. ~ [= Ausstellungskatalog] 1995; W. Wagner, F¨ur ~ (ebd.); H. Kupfer, Zu ~ (ebd.). Heinrich, Rudolf, geb. 10. 2. 1926 Halle/Saale, gest. 1. 12. 1975 London; Kost¨umbildner. Bruder von Reinhard H., 1943–45 Arbeitsdienst, Milit¨ar u. amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946–48 Studium der Malerei an der Kunstschule auf Burg Giebichenstein bei Carl Crodel, Praktikum am Landestheater Halle/Saale, 1948–50 Assistent am Opernhaus Leipzig, erste Entw¨urfe f¨ur Plakate u. B¨uhnenbilder, 1950–54 B¨uhnenbildner am Landestheater Halle/Saale, Zus.arbeit mit dem Regisseur Heinz R¨uckert. 1954–61 Ausstattungsleiter an der Komischen Oper Berlin, Zus.arbeit mit Walter Felsenstein. Nach dem Bau der Berliner Mauer Flucht nach Westdtl., freier B¨uhnenbildner bis 1964 vor allem in M¨unchen, ab 1965 an zahlreichen internationalen Opernh¨ausern, ab 1967 regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen, Zus.arbeit u. a. mit G¨unther Rennert, 1968 am Wiener Burgtheater u. seither h¨aufig Zus.arbeit mit Otto Schenk. Literatur: Heinrich2. Die B¨uhnenk¨unstler ~ u. Reinhard [= Ausstellungskatalog] 1995; E. Grassi, ~ (ebd.); J. Herz, ~ (ebd.); Otto Schenk uber ~ (ebd.). ¨ Heintel, Kurt [I,741], geb. 24. 11. 1924 Wien, gest. 10. 12. 2002 ebd. 1945 erstes Engagement am Landestheater Salzburg, seit der Spielzeit 1948/49 Ensemblemitglied (1993 Ehrenmitglied) des Theaters in der Josefstadt in Wien. Als Gast u. a. an den Schauspielh¨ausern in Z¨urich, Hamburg u. D¨usseldorf, in M¨unchen, Berlin u. wiederholt bei den Salzburger Festspielen. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Heintze, Detlef, geb. 1945 Potsdam; Schauspieler. Lehre als Koch, danach Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad

Heintze Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, 1971– 2010 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar, danach freier Schauspieler. Literatur: Habel 161. Heintze, Regine, Schauspielerin und Regisseurin. Schwester von Detlef H., Ausbildung an der Theaterhochschule in Leipzig u. am Studiotheater des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Quedlinburg, danach freie Schauspielerin, 1985–95 u. 2000–03 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar, 1996 gr¨undete sie das Jugendtheater „D.A.S.Jugendtheater e. V.“ in Weimar, dazwischen u. danach freie Schauspielerin u. Regisseurin, u. a. am Theater Erfurt. Heintzsch, Werner, geb. 2. 3. 1929, gest. 2. 12. 2008 Dresden; Schauspieler und S¨anger. Gesangsstudium an der Akademie f¨ur Musik u. Theater in Dresden, in den 50er Jahren als S¨anger am Hans-Otto-Theater in Potsdam, 1958–94 Ensemblemitglied u. danach Ehrenmitglied der Staatsoperette Dresden. Heinz, Gabriele, geb. 1948 Wien; Schauspielerin und Regisseurin. Tochter der Schauspielerin Erika Pelikowsky u. des Schauspielers u. Regisseurs Wolfgang Heinz. 1966–70 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. 1970–75 erstes Engagement am Theater in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), seit 1975 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, auch als Regisseurin an diesem Theater u. am dortigen „Theater 89“ t¨atig. Literatur: LThInt 385; Habel 161. Heinz, Gerd, geb. 21. 9. 1940 Aachen; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Studierte Germanistik u. Philosophie an der Univ. K¨oln, daneben Ausbildung zum Schauspieler u. Regisseur. 1962–65 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Aachen, 1965–67 in Kiel, 1967/68 in Essen, 1968/69 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1969–71 am Schauspielhaus Bochum, 1972–75 Schauspieldirektor u. stellvertretender Intendant am Staatstheater Darmstadt. Danach freierRegisseur, u. a. am Thalia-Theater Hamburg, in Wien am Burgtheater u. am Volkstheater, ab 1978 regelm¨aßig am Schauspielhaus Z¨urich, 1982–89 dessen Intendant. 1989–93

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Heinz freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper. 1993– 97 leitender Regisseur des Musiktheaters an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br. u. 1997–2008 szenischer Leiter der Opernschule an der dortigen Musikhochschule. Literatur: Henschel Theaterlex. 332; Rischbieter 605; LThInt 385; TdS; U. Kr¨oger, P. Exinger, „In welchen Zeiten leben wir!“ Das Schauspielhaus Z¨urich 1938–1998, 1998. Heinz, Hans Joachim (eigentl. Hans-Joachim Hirsch) [I,741], gest. 6. 8. 1982 New York. Emigrierte nach 1938 in die USA, wo er vorwiegend als Gesangslehrer t¨atig war, 1944 am Peabody Conservatory of Music in Baltimore, seit 1956 an der Julliard School of Music in New York u. seit 1966 an der Dartmore Music School. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2017; OML; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Heinz, Harald, geb. 1946 Wuppertal; Schauspieler und Regisseur. 1967–70 Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, Engagements an den Stadttheatern in Kiel (1970–73), Gießen (1973–75) u. Dortmund (1975–78), 1978–82 am Theater Basel, 1982–86 am Staatstheater Braunschweig, 1986–90 am Stadttheater Heidelberg, seit 1990 freier Schauspieler u. Regisseur, u. a. an den Staatstheatern Wiesbaden u. Mainz, in M¨unster/Westfalen, L¨ubeck, wiederholt am Zimmertheater Heidelberg, am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. am Alten Schauspielhaus Stuttgart sowie bei versch. Sommerfestspielen. Heinz, Herbert, geb. 29. 10. 1922, gest. 28. 5. 2002 Maßbach/Unterfranken; Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter. Schauspielunterricht bei Lena Hutter, seit der Gr¨undung des Fr¨ankischen Theaters an diesem Theater als Schauspieler, Regisseur u. seit 1972 auch als Direktor, zus. mit seiner Ehefrau Lena Hutter, die vor ihrer Ehe mit H. mit Oskar Ballhaus, dem Gr¨under des Theaters verheiratet war. Das seit 1960 im Schloß Maßbach beheimatete Theater leitet nach Hutters Tod (2003) ihre Enkelin Anne Maar. Heinz, Wolfgang (eigentl. David Hirsch) [I,741], gest. 30. 10. 1984 Berlin. 1933 zus. mit seiner Lebensgef¨ahrtin Angelica Arndts Emigration nach Wien u. 1934 nach Z¨urich, bis 1946

Heinzel Engagement am Schauspielhaus Z¨urich, 1946– 48 am Volkstheater Wien, 1948–56 zusammen mit Karl Paryla Leiter des „Neuen Theaters in der Scala“ Wien, 1947–51 bei den Salzburger Festspielen. Ab 1951 am Deutschen Theater Berlin: bis 1956 als Gast, danach Festengagement als Regisseur u. Schauspieler, ab 1958 als Oberspielleiter u. 1963–69 als Intendant, danach weiterhin als Schauspieler u. Regisseur. 1962/63 Intendant der Volksb¨uhne Berlin. Als Gast auch an anderen B¨uhnen in Ost-Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 332; Rischbieter 605; Hdb. Exiltheater 1,395; LThInt 385; Habel 162; TdS; HLS; Gelebt f¨ur alle Zeiten. Schauspieler uber sich u. andere (hg. R. Seydel) ¨ 2 1978; R. Waack, ~ – Denken, Handeln, K¨ampfen, 1980; C.-R. K¨oper, Ein unheiliges Experiment. Das Neue Theater in der Scala (1948– 1956) 1995; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ¨ emigegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Heinzel, Wolfgang, geb. 1951 Nordhausen/Th¨uringen; Dirigent und Komponist. 1972–77 Ausbildung (Klavier, Dirigieren, Schlagzeug u. Komposition) an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, als Assistent von Sergiu Celibidache Studienaufenthalte in London u. Paris. 1980 Solorepetitor u. Ballettkapellmeister am Badischen Staatstheater Karlsruhe, ab 1985 freier Konzert- u. Operndirigent, 1988 Leiter der Schauspielmusik am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken, 1992– 2003 Erster Kapellmeister am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Seit 2003 Chefdirigent der Philharmonie Merck in Darmstadt. Komponist u. a. von Schauspielmusik, dem Ballett „Lorely“ (UA 1982 Karlsruhe) u. den Musicals „Sweeney Todd“, UA 1989 Staatstheater Saarbr¨ucken u. „Der Rattenf¨anger“. Musical nach Carl Zuckmayer, UA 26. 3. 1999 Theater Hameln. Heinzelmann, Markus, geb. 1968 Karlsruhe; Regisseur. Studierte Germanistik u. Philosophie an den Univ. in W¨urzburg u. Hamburg, Mitglied freier Theatergruppen. Seit 1990 Regieassistent u. a. auf Kampnagel in Hamburg, am Staatstheater Mainz u. am Theater Konstanz sowie eigene Inszenierungen in der freien Szene. 1999–2004 freier Regisseur in Mainz, Bielefeld, Kassel, L¨ubeck, Berlin, Linz u. Konstanz, 2003/04 auch Dozent an der Schauspiel-

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Heise schule Leipzig, Studio Weimar. 2004–11 K¨unstlerischer Leiter u. Gesch¨aftsf¨uhrer am Theaterhaus Jena. Weiterhin Gastregisseur am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Theater Bremen. Heinzl, Hans Peter, geb. 1. 2. 1942 Wien, gest. 2. 9. 1996 ebd; Kabarettist und Musiker. Nach seinem Musikstudium (Klavier) zun¨achst Industriekaufmann in Linz u. am dortigen Landesstudio Ober¨osterreich, ab 1982 Kabarettist, Zus.arbeit mit Peter Orthofer. Zu mehr als 20 mit Orthofer gemeinsam verfaßten Programmen komponierte H. die Musik u. begleitete sich selbst am Klavier. 1984 er¨offnete er das „K&K – Theater am Naschmarkt“, wo er mit seinen Soloprogrammen auftrat, aber auch andere K¨unstler gastierten. Literatur: DLL 20. Jh. 16,122; S. Mayerhofer, Der Kabarettist ~ u. sein Theater „Kabarett und Kom¨odie am Naschmarkt“ (Diplomarbeit Wien) 1999; I. Fink, Von Travnicek bis Hinter¨ holz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, von A bis Zugabe, 2000; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Heise, Oliver, geb. 1967 Gronau/Westfalen; Komponist, Pianist und Dirigent. Studierte an den Musikhochschulen in M¨unster/Westfalen (1986–92), Enschede/Niederlande (1992–94) u. 1994–1996 an der Filmakademie Baden-W¨urttemberg in Ludwigsburg. 1989–93 Klavierdozent an versch. Musikschulen, 1990–92 Korrepetitor der Opernklasse an der Musikhochschule M¨unster, 1994–96 musikalischer Assistent an den Opernh¨ausern in Dortmund u. St. Gallen, ebd. 1998/99 auch Dirigent. Ab 1999 freier Komponist f¨ur B¨uhne u. Film. Musikalischer Leiter von einzelnen Produktionen, Berater u. Pianist am Studio Theater Stuttgart u. an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen. Seine Rock-Oper „Das Lied von Schillers Glocke“ wurde am 29. 10. 2009 in Marbach uraufgef¨uhrt. Heise, Reiner, geb. 1956 Sch¨onebeck/Elbe; Schauspieler und Regisseur. 1978–81 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1981–84 in der Meisterklasse im Theater im Palast Berlin, anschließend Mitglied der Volksb¨uhne Berlin. Seit 1992 freier Schauspieler u. a. in M¨unchen, Erfurt u. wiederholt

Heise als Schauspieler u. Regisseur am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin. Literatur: Habel 162. Heise, Wilhelm [I,742], gest. 11. 3. 1949 Berlin. 1934 Entlassung aus dem Schuldienst, 1934– 45 Privatlehrer, nach dem 2. Weltkrieg Berliner Stadtschulrat u. bis Ende 1946 Leiter der Abteilung Schulwesen der dt. Verwaltung f¨ur Volksbildung, 1946 a. o. Prof. an der Humboldt Univ. u. Dekan der P¨adagogischen Fakult¨at. Literatur: DLL 20. Jh. 16,151. Heiseler, Bernt von [I,742], gest. 24. 8. 1969 Brannenburg/Oberbayern. Nach 1945 wurde sein Haus „Vorderleiten“ in Brannenburg kultureller Treffpunkt, in der zum Saal ausgebauten Tenne fanden u. a. Theaterauff¨uhrungen u. Konzerte statt. 1959–69 Hg. von „Der Kranich. Ein Jahrbuch f¨ur die dramatische, lyrische u. epische Kunst“. Auff¨uhrungen (Ausw.): C¨asar, UA 10. 11. 1941 Deutsches Theater Berlin; Botschaft an den Kaiser. Der Hohenstaufentrilogie 2. Teil, UA 5. 4. 1951 Lichtspielhaus M¨unchen-Gr¨afelfing (durch das Schauspielstudio Lore Bronner); Das Haller Spiel von der Passion, UA 1954 vor der St. Michaelskirche in Schw¨abisch Hall. Literatur: DLL 20. Jh. 16,157. Heiseler, Till Nikolaus von, geb. 1962 Braunschweig; Autor, Schauspieler, Regisseur, Konzeptk¨unstler und Performer. Sohn des Privatgelehrten u. Dichters Johannes Henrich von H. (den Bernt von H. adoptiert hatte). Ab 1990 freie Produktionen in Basel u. Berlin, 1991– 93 Regisseur seiner eigenen St¨ucke am Theater in Frankfurt/Oder. Seit Mitte der 90er Jahre Mitglied der Gruppe „formatLabor“ in Berlin, ein Kollektiv von Theoretikern u. K¨unstlern unterschiedlicher Sparten, die mit Interventionen, Aktionen u. Performances im offentlichen ¨ u. halb-¨offentlichen Raum arbeiten. Zus.arbeit mit den Komponisten Conrado del Rosario, Helmut Oehring u. der Schauspielerin u. Performerin Michaela Caspar. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Tag mit der Frau mit den Blumen. Theaterst¨uck, UA 1990 St¨uckf¨arberei Basel; Die Bauchschl¨aferin. Ein Opernfragment in 7 Versuchen (Musik: Conrado del Rosario) UA 1992 KleistTheater Frankfurt/Oder; Nadas Traum. Theaterst¨uck mit Musik/Schauspieloper (Musik: Helmut Oehring) UA 1993 ebd.; Ein sehr kurzes St¨uck f¨ur Bankdirektoren. Unangemeldete

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Heiter ¨ Performance in Banken zu den regul¨aren Offnungszeiten, Auff¨uhrungen 1997 in verschiedenen St¨adten; Medea! Die Wahrheit! Me Dea F! Theaterst¨uck f¨ur H¨orende und Geh¨orlose (Musik: Achim Kubinski) UA 2011 Ballhaus Ost Berlin. Heiser, Karl Peter [I,743], gest. 19. 3. 1978 Maria Schmolln/Ober¨osterreich. Schauspielausbildung bei Eduard Loibner, 1921/22 u. 1925–27 am Landestheater Linz, dann Theaterdirektor in Baden-Baden u. Posen, in den 1950er Jahren an der Vereinigten B¨uhnen Graz, seither freier Schriftsteller. Seine Kom¨odie „Der neue Herr“ wurde im Februar 1952 im Kleinen Haus der St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 16,170. Heising, G¨unt(h)er, geb. 10. 2. 1919 Berlin, gest. 27. 2. 1988 Hamburg; Schauspieler und Regisseur. Nach Engagements in Hagen, Gera, Glogau, Wuppertal, K¨oln, 1953–67 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Basel, 1967 als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1967–69 an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, 1969/70 an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund u. 1970–88 Mitglied am Thalia-Theater Hamburg. Literatur: TdS. Heising, Ulrich, geb. 15. 4. 1941 K¨onigsberg, gest. 24. 1. 2013 M¨unchen; Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft an den Univ. in K¨oln u. Berlin. 1964/65 Regieassistent an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, 1965–68 an den M¨unchner Kammerspielen u. 1968 am Schauspielhaus Hamburg, 1969 Debut als Regisseur im Werkraum der M¨unchner Kammerspiele, danach freier Regisseur, bis 1992 regelm¨aßig am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus D¨usseldorf, u. a. auch an den M¨unchner Kammerspielen, am dortigen Volkstheater, an der Freien Volksb¨uhne Berlin u. am Theater in Ulm. 1967–70 als Lehrer u. 1994–96 als Direktor an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, weitere Lehrt¨atigkeiten. Literatur: Henschel Theaterlex. 333; Rischbieter 607. Heissing, Hermann (Ps. Hermann von der Lippe) [I,743], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 16,201. Heiter, Richard [I,743], geb. 19. 3. 1841 Prag, gest. 1898 vermutlich Wien.

Heitmann Heitmann, Hans [I,744], geb. 4. 9. 1970 L¨ubeck. 1934–69 Sonderschullehrer in L¨ubeck. Auff¨uhrungen (Ausw.): Grise Wulf. Glieknishaft Speel in 3 Opt¨oo¨ g, UA 12. 10. 1937 Niederdeutsche B¨uhne Hamburg; Swarten Meelb¨udel. Een vergn¨oo¨ gt Speel in 2 T¨orns, UA 25. 3. 1938 Niederdeutsche B¨uhne Kiel; Schimmelrieder. Speel in veer Biller, UA 27. 8. 1938 Niederdeutsche B¨uhne Hamburg; Fockenstedt. Kom¨odi in dre T¨orns, UA 30. 11. 1939 ebd.; Opr¨umen. Speel un Bispeel in dree Upt¨og, UA 17. 11. 1948 Niederdeutsche B¨uhne L¨ubeck; Kruut gegen den Dood. Biller ut en ool M¨arkenbook, UA 11. 10. 1952 Ohnsorg-Theater Hamburg (Festspiel zum 50j¨ahrigen Jubil¨aum des Richard-Ohnsorg-Theaters); De rode Hahn. Dree Opt¨oo¨ g un en Twischenspeel, UA 1955 ebd.; De Windfahn. Komedi in dree Opt¨og, UA 2. 1. 1955 ebd.; Till Ulenspegel un de Demokratie. Marktspiel, UA in der Saison 1965/66 Niederdeutsche B¨uhne L¨ubeck; H¨olten Deern. Komedi in veer T¨orns, UA 27. 3. 1966 Ohnsorg-Theater Hamburg; Till schall hangen. Heiteres Spiel, UA 1969 Niederdeutsche B¨uhne L¨ubeck; De trurige GmbH. Komedi – Schipp op Strand, UA 6. 6. 1971 Ohnsorg-Theater Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 16,210; H. Stiebeling, ~ 1904–1970. Versuch einer Ann¨aherung (in: Der Wagen. L¨ubecker Beitr¨age zur Kultur u. Gesellschaft) 2004. Heizmann, Friedel, geb. 4. 12. 1909 Basel, gest. 14. 1. 2001 Grenzach-Wyhlen/BadenW¨urttemberg; Schauspielerin. W¨ahrend der Schulzeit in Schauspielkursen bei Oskar W¨alterlin am Konservatorium Basel u. in kleinen Rollen am dortigen Stadttheater, nach der Matura Schauspielausbildung bei Louise Dumont u. Gustav Lindemann an der Hochschule f¨ur B¨uhnenkunst in D¨usseldorf, 1930/31 Engagement am Schauspielhaus ebd., 1931–33 am National-Theater Mannheim, danach u. a. als Gast am Schillertheater Berlin, 1940–43 Ensemblemitglied am Stadttheater Frankfurt/Oder. Nach dem 2. Weltkrieg am Stadttheater Freiburg/Br., 1955–61 an der St¨adtischen B¨uhne Ulm u. anschließend an Basler B¨uhnen, bis 1989 Gastauftritte an den von Renato Cibolini geleiteteten Theatern am Aeschengraben in Basel. Literatur: TdS. Helbling, Niklaus, geb. 27. 2. 1959 Z¨urich; Regisseur und Autor. Studierte 1980–85 Germanistik, Geschichte u. Literaturkritik an der

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Held Univ. Z¨urich, 1985–88 Lehrt¨atigkeit an verschiedenen Z¨urcher Gymnasien. 1988 Dramaturgieassistent u. 1989–98 Dramaturg am Thalia-Theater Hamburg, seit 1998 freier Dramaturg, Autor u. Regisseur, u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Schauspielhaus Z¨urich, am Thalia-Theater Hamburg, am Staatsschauspiel Dresden, am Staatstheater Oldenburg u. am Burgtheater Wien. 1996 Gr¨under (zus. mit dem Musiker Martin Gantenbein u. dem Medientechnologen Walter Stulzer) der interdisziplin¨aren Schweizer K¨unstlergruppe „Mass & Fieber“, die seit 1999 aus den Bereichen Musik, Theater, Video, Tanz u. Literatur eigene St¨ucke u. Performances zur Auff¨uhrung bringen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Bambifikation. Plastikmenschen schauen dich an. Ein rehkranker Abend (zus. mit Martin Gantenbein) UA 30. 1. 1999 Katakombe Z¨urich (Koproduktion mit dem Theater an der Winkelwiese Z¨urich); Krazy Kat oder Die Liebe im Zeichen des Pflastersteins (zus. mit Brigitte H., Musik: Sibylle Aeberli, M. Gantenbein) UA 2. 10. 2001 Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich; Autodrom. Eine Expedition ins Leben mit den Autos (zus. mit ders., Musik: S. Aeberli, M. Gantenbein, Markus Sch¨onholzer u. Jeroen Visse) UA 15. 11. 2003 ebd.; King Placebo oder Die Reise ins Pharmaland (zus. mit ders.) UA 6. 1. 2005 Theater Basel; Houdini. Die Rock’n’Roll Show der letzten Befreiung (zus. mit ders., Musik: M. Sch¨onholzer, M. Gantenbein) UA 23. 2. 2006 Klub Mascotte Z¨urich; Die schwarze Kammer. Geistersingspiel aus dem B¨urgerkrieg (zus. mit ders., Musik: dieselben) UA 23. 2. 2008 Schlachthaus Theater Bern; Fall out Girl. Radioaktive Roadshow, UA 14. 3. 2012 Theaterhaus Jena; Black Face: Die Villa, UA 30. 5. 2013 ebd. Literatur: Henschel Theaterlex. 333; TdS. Held, Ernst (gen. Peter, eigentl. Heinrich Ernst Rosenbaum), Geb.datum unbek., gest. 1953 Berlin; Dramaturg und Regisseur. Ohne Ausbildung 1923/24 Schauspieler, 1924/25 auch Hilfsdramaturg u. 1925–30 Dramaturg an den Hamburger Kammerspielen, 1930/31 Oberregisseur an den Kammerspielen in Frankfurt/ Main u. 1931 an den M¨unchner Kammerspielen. Ging 1932 auf Einladung Erwin Piscators nach Moskau, 1933 Leiter der RepertoireKommission des Internationalen Theaterbundes (IRTB), sp¨ater Kulturredakteur des Moskauer Rundfunks, ab 1944 versch. Kulturarbeiten mit Kriegsgefangenen. Im April 1949 R¨uckkehr nach Dtl., von einem Schlaganfall im Juni

Held 1949 mit halbseitiger L¨ahmung erholte er sich nicht mehr. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,397; N. Held, Ohne Scham. Lebensbericht der Nelly H. (erfragt u. hg. M. Krumrey) 1990. Held, Gerald Alexander, geb. 30. 11. 1957 M¨unchen; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, Engagements u. a. an den dortigen Kammerspielen, am Staatsschauspiel Hannover, an der Freien Volksb¨uhne Berlin, am Theater Basel u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 1993 vorwiegend Fernseh- u. Filmschauspieler. Held, Hans Ludwig [I,745], gest. 3. 8. 1954 M¨unchen. Trotz seiner Unterschrift im Oktober 1933 unter das „Gel¨obnis treuester Gefolgschaft f¨ur Adolf Hitler“ als Direktor der M¨unchner Stadtbibliothek entlassen. Nach dem 2. Weltkrieg wieder Direktor der Stadtbibliothek. Literatur: DLL 20. Jh. 16,257. Held, Lia, geb. 21. 11. 1924 Augsburg; T¨anzerin und S¨angerin. 1940–43 Solot¨anzerin an der Wiener Volksoper, daneben Gesangsausbildung an der Musikschule der Stadt Wien, Gastengagement als S¨angerin am Raimundtheater ebd., 1943/44 am Stadttheater Hof, dann u. a. am Stadttheater Wien, am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. am Opernhaus Graz. 1949–55 Ensemblemitglied u. bis 1960 als Gast am Stadttheater Bern, Gasts¨angerin am Stadttheater Basel u. Z¨urich. Bis 1986 Lehrerin f¨ur t¨anzerische Gymnastik in Bern. Literatur: TdS. Held, Martin, geb. 11. 11. 1908 Berlin, gest. 31. 1. 1992 ebd.; Schauspieler. Vater von Maximilian H. Lehre als Elektrotechniker, 1929– 31 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1931/32 bei der Wanderb¨uhne f¨ur Ost- u. Westpreußen in K¨onigsberg u. Tilsit, 1933/34 am Albert-Theater in Dresden, 1934/35 am Stadttheater Elbing, 1935–37 am Stadttheater Bremerhaven, 1937–41 am Landestheater Darmstadt, 1941–51 Ensemblemitglied der St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main u. ab 1951 Mitglied an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 334; Rischbieter 608; LThInt 386; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009.

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Helfricht Held, Maximilian, geb. 9. 9. 1967 Berlin; Schauspieler. Sohn von Martin H. u. der Schauspielerin Lore Hartling, Schauspielausbildung an der Maria-K¨orber-Schule in Berlin, seit 1988 Engagements u. a. in Berlin an den Staatlichen B¨uhnen, am Theater am Kurf¨urstendamm u. an der Vaganten-B¨uhne, am Stadttheater Bern, am Theater Klagenfurt, am Schauspielhaus Graz, an der Kom¨odie Dresden, an der Kom¨odie Hamburg u. bei den Bad Hersfelder Festspielen. Heldrich, Eva Johanna, geb. 1956 Karlsruhe, gest. 31. 12. 2006/1. 1. 2007 Berlin; Theaterleiterin. Studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte u. Publizistik an der Freien Univ. Berlin, Dramaturgin am Theater der Stadt Schwedt u. am Staatstheater Braunschweig, 1993–97 im Leitungsteam des Berliner Theaters am Halleschen Ufer, 1998–2004 Leiterin des „Theaters in der Fabrik“ (TiF) am Staatsschauspiel Dresden, seit 2005 bis zu ihrem Tod k¨unstlerische Direktorin des Stuttgarter Schauspiels. Helf, Oliver, geb. 1975 Kaiserslautern; B¨uhnenund Kost¨umbildner. Studierte zun¨achst Architektur an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste in Hamburg u. Freie Kunst am Oxfordshire College of Art & Design in England, danach Kost¨umbild an der Hochschule f¨ur Angewandte Wissenschaften Hamburg bei Dirk von Bodisco. 2003/04 Assistent von Kaspar Glarner u. a. an der Staatsoper Hamburg u. an der Oper Frankfurt/Main. Nach dem Abschluß des Studiums 2005–08 B¨uhnenbildassistent am Thalia-Theater Hamburg, eigene B¨uhnen- u. Kost¨umbilder f¨ur Kampnagel ebd. u. diverse freie Spielorte. Seit 2008 freier B¨uhnenbildner an Hamburger B¨uhnen, am Deutschen Theater Berlin, am M¨unchner Volkstheater, am Centraltheater Leipzig u. am Schauspiel Dortmund. Helfmann, Alexander [I,746], gest. 27. 2. 1986 Griesheim bei Darmstadt. 1947–67 als Schauspieler im Ensemble des Landestheaters Darmstadt. Helfricht, Cornelia, geb. 1962 Coburg; S¨angerin. 1982–87 Ausbildung (Gesang, Klavier u. Violoncello) an der Musikhochschule in Augsburg, Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, danach Engagements am Staatstheater Mainz, an der Wiener Staats- u. Volksoper, an der Oper Leipzig sowie Gasts¨angerin.

Helg Helg, Carl Robert, geb. 26. 5. 1956 L¨utisburg/St. Gallen, gest. 23. 7. 2011 Karlsruhe; Pianist, Dirigent und Chordirektor. Ausbildung (Klavier, Fagott, Dirigieren u. Chorleitung) am Konservatorium Winterthur, Dirigent u. a. am Opernhaus Z¨urich, am Theater Basel, an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, am Staatstheater Wiesbaden u. am Stadttheater Hildesheim. 1989 Assistent bei den Bayreuther Festspielen, 1990/91 stellvertretender Chefdirigent des Musicals „Das Phantom der Oper“ in Hamburg. Seit 1997 Chordirektor u. Dirigent am Badischen Staatstheater Karlsruhe. 2002 musikalischer Leiter der Operette Balzers/F¨urstentum Liechtenstein, Mitbegr¨under des Opernfestivals Burg Hohenstein der „L’Opera Piccola“ in Bad Schwalbach. Mit seinem 2000 gegr¨undeten „Carl-Robert-Helg-Ensemble“ bestritt er zahlreiche Konzerte, u. a. in der eigenen Konzertreihe, das „Musikalische Stephanienbad“. H. starb infolge eines Sturzes von der Beleuchtungsbr¨ucke auf die B¨uhne des Staatstheaters Karlsruhe. Er war mit der Sopranistin Christine Zoller verheiratet. Helgers, Otto, geb. 4. 12. 1882 Frankfurt/ Main, gest. April 1945 Berlin; S¨anger. Gesangsunterricht bei Eugen Hildach in Frankfurt/ Main. 1909 Debut u. Engagement bis 1911 am Opernhaus Hannover, 1911–13 am Stadttheater Aachen, 1912/13 als Gast an der Dresdner Hofoper, 1913–20 Mitglied an der Hof- bzw. Staatsoper Stuttgart, wo er u. a. am 4. 11. 1913 in der UA der Oper „Ulenspiegel“ von Walter Braunfels die Rolle des „Klas“ sang. Seit 1920 Mitglied der Staatsoper Berlin, dort sang er u. a. am 19. 12. 1922 in der UA der Oper „Fredigundis“ von Franz Schmidt, am 12. 11. 1931 in der UA der Oper „Das Herz“ von Hans Pfitzner. 1925–33 regelm¨aßig als Gast an der Covent Garden Opera London, weitere Gastauftritte in Oslo, Amsterdam u. bei den Festspielen in Zoppot. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2020. Heli, Astrid, geb. um 1947 Berlin, gest. Ende August 2003; S¨angerin. Nach der Gesangsausbildung bis 1983 Ensemblemitglied der St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen, dann am Staatstheater Oldenburg u. Gasts¨angerin. Helke, Fritz [I,746], gest. 13. 9. 1967 Kriftel/ ¨ Hessen. Nach 1945 Jugendbuchautor u. Ubersetzer, 1954–58 mehrere Reisen in die USA.

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Hellberg Literatur: DLL 20. Jh. 16,292; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hell, Adele [I,746], Todesdatum unbekannt. Nach ihrem Engagement am Wiener Volkstheater (1892–95) nicht mehr im B¨uhnenjahrbuch verzeichnet. Hell, Bodo, geb. 15. 3. 1943 Salzburg; Autor. Studium (Orgel) am Mozarteum in Salzburg u. Film und Fernsehen an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, ebd. studierte er an der Univ. Philosophie, Germanistik u. Geschichte. Lebt als freier Schriftsteller (u. a. Prosa, Dramen u. H¨orspiele) in Wien u. am Dachstein/Steiermark. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Herr im Schlaf, UA 29. 9. 1995 Thalia Graz; Tassen im Schrank, UA 12. 12. 1996 Mozarteum Salzburg; Gold im Mund. St¨uck f¨ur T¨anzer, 2 Sprecherinnen und 1 Sprecher, UA 1999 Salzburg; Mohr im Hemd. St¨uck f¨ur 2 Paare und einen Wirt/Hirt, UA 18. 3. 2000 Rauris (im Rahmen der 30. Rauriser Literaturtage); Ria nackt – Ariadne im Garn. Eine Racheoper (Musik: Renald Deppe) UA 2002 Donaufestival Krems; Tracht : Pflicht. Performance (zus. mit Bernd Jeschek u. Renald Deppe) UA 14. 3. 2003 Landestheater Salzburg u. Schauspielhaus (Probeb¨uhne) Graz; Donna Juana. Musiktheater f¨ur 6 Musiker-Sprecher und eine Frauenstimme (Musik: Renald Deppe) UA 2006 Rauris. Literatur: DLL 20. Jh. 16,294; KLG; M. Lentz, Zum Parnass: ~ (in: M. L., Textleben [...]) 2011; B. H., Omnibus, 2013. Hellbach, Rudolf [I,746], Todesdatum unbekannt. Bis 1915/16 am Hoftheater Kassel, danach Soldat im 1. Weltkrieg. Hellberg, Dagmar, geb. 1957 im Schwarzwald; S¨angerin und Schauspielerin. B¨uhnenausbildung in M¨unchen, S¨angerin in zahlreichen Musicals, u. a. am Berliner Theater des Westens, in Wien an der Volksoper, am Raimund-Theater, am Ronacher u. am Theater an der Wien, an der Oper Graz, am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. seit 2008 wiederholt, auch als Schauspielerin, am Stadttheater Klagenfurt. Hellberg, Hilde, geb. 1905, gest. Juli 1999 Wiesbaden; Schauspielerin. Nach der Schauspielausbildung Engagements an den Theatern in Oldenburg, Flensburg u. Schwerin, 1934–47

Hellberg in Wiesbaden, anschließend in Worms, sp¨ater in Bonn u. Braunschweig. Sie spielte auch bei den Loreley-Festspielen, die ihr Ehemann Karl Sibold 1952 gegr¨undet hatte. Hellberg, Martin (Gottfried Heinrich), geb. 31. 1. 1905 Dresden, gest. 31. 10. 1999 Bad Berka/Th¨uringen; Schauspieler, Regisseur und Autor. 1922–24 Ausbildung am Dresdner Konservatorium u. a. bei Georg Kiesau, 1924– 33 am Schauspielhaus Dresden, 1931 Mitglied der Kommunistischen Partei Dtl. (KPD), Mitwirkung im Arbeitertheater u. bei Agit-PropGruppen, 1933 politische Maßregelung u. fristlose Entlassung. 1933–35 u. a. als Gast in Berlin, sp¨ater in Essen u. an den Hamburger Kammerspielen, 1939–41 an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, 1941–43 Oberregisseur in Freiburg/Br., 1942 Ausschluß aus der Reichskulturkammer, 1943–45 Berufsverbot u. Wehrdienst. 1945/46 Regisseur, Schauspieldirektor u. stellvertretender Intendant in Freiburg/Br., 1946 an den M¨unchner Kammerspielen, 1946– 49 Direktor der Dt. Schauspielschule ebd. u. 1948/49 Direktor des dortigen Dramatischen Theaters. 1949 in Berlin u. a. am Deutschen Theater u. an den Kammerspielen, 1949–52 zuerst als Oberspielleiter u. ab 1951 als GI des Staatstheaters Dresden (seit 1974 Ehrenmitglied), danach vorwiegend Filmregisseur. 1954 Mitbegr¨under der Hochschule f¨ur Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, 1962/63 GI des Staatstheaters Schwerin, 1963 wegen Mißachtung staatlicher Weisung entlassen, lebte ab 1964 als freier Autor (Drehb¨ucher, B¨uhnenadaptionen u. Lebenserinnerungen) in Weimar u. Bad Berka. Literatur: LThInt 386; Habel 163; DLL 20. Jh. 16,298. Hellberg, Ruth [I,746], gest. 26. 4. 2001 Feldafing/Oberbayern. 1929–31 am Alten Theater Leipzig, dann u. a. in Wien u. an versch. B¨uhnen in Berlin, 1938–45 am Berliner Staatstheater. 1946–48 Mitglied u. sp¨ater auch noch als Gast am Staatstheater Stuttgart, weitere Gastengagements, u. a. am Fritz-R´emond Theater im Zoo in Frankfurt/Main, am Staatstheater Wiesbaden, an den M¨unchner u. Hamburger Kammerspielen. Von 1934 bis 1943 war sie mit dem Regisseur Wolfgang Liebeneiner verheiratet. Ihr erster Ehemann war Fritz Landshoff, der 1936 im Exilverlag „Querido“ in Amsterdam Klaus Manns Roman „Mephisto“ verlegte. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945,

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Heller 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Helle, Michael, geb. 1952 Zittau/Oberlausitz; Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1975–78 Regieassistent in Gera, danach als Regisseur in Zeitz, wieder in Gera u. ab 1985 in Frankfurt/Oder. Nach der Wende zun¨achst in Marburg, dann in Darmstadt u. am Staatstheater Mainz, ebd. 1996–99 als Oberspielleiter u. 2000–05 in derselben Funktion am Theater Aachen. Seit 2005 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an den Staatstheatern Oldenburg u. Darmstadt, am Landestheater T¨ubingen u. am Schauspiel Bonn. Heller, Andr´e (eigentl. Francis Charles Georges Jean Andr´e Heller-Hueart), geb. 22. 3. 1947 Wien; Schauspieler, Autor, S¨anger und Multimediak¨unstler. Schauspielunterricht, 1965– 1967 Schauspieler an Wiener AvantgardeB¨uhnen, 1967 Gr¨undungsmitglied des o¨ ster¨ reichischen Radiosenders „O3“, 1968–1983 Chansonnier mit eigenen Liedern, Zus.arbeit u. a. mit Astor Piazolla, Wolfgang Ambros u. Helmut Qualtinger, Entertainer in eigenen Fernsehshows. 1976 Gr¨undung des „Circus Roncalli“ (zus. mit Bernhard Paul), bis 1981 auch Filmschauspieler. Ab 1982 Hinwendung zu spektakul¨aren Großprojekten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): King-Kong-KingMayer-Mayer-Ling. Ein St¨uck Theater, UA 1972 (= Er¨offnungspremiere der Wiener Festwochen); Sein und Schein. Szenen im Leben eines Zauberers. Ein Kaleidoskop, UA 19. 1. 1993 Burgtheater Wien. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 16,304; ~ – ¨ Bilderleben. Offentliches & Privates 1947–2000 (hg. H. Brandst¨atter) 2000; D. Heißerer, Europa am Gardasee. Paul Heyse, Henry Thode, Gabriele d’Annunzio u. ~ in Gardone Riviera (in: Literatur in Bayern 63) 2001; Th. Trenkler, „Ich warte darauf, ber¨uhmt zu werden.“ Interview mit ~ (in: Morgen 2) 2011; Ch. Seiler, ~. Feuerkopf. Die Biografie, 2012. Heller, Constance, geb. in Oberbayern; S¨angerin. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, w¨ahrend des Studiums debutierte sie am Stadttheater Gießen, sie gastierte u. a. an den Theatern in Krefeld/M¨onchengladbach, Augsburg, Annaberg-Buchholz, Hamburg, 2006 in Berlin an der Deutschen Oper u. an der Staatsoper Unter den Linden, an der Mail¨ander Scala u.

Heller

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Helletsgruber

an der Semperoper Dresden. Ab der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.

1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012.

Heller, Franz Josef [I,747], gest. 15. 2. 1962 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 16,311.

Heller, Hans, geb. 14. 9. 1957 Soest/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1982 am Staatstheater Hannover u. 1982–84 am dortigen Theater „Chrom & Chlor“, 1984– 89 Mitglied am Stadttheater Bielefeld, 1990/91 am Stadttheater Dortmund, 1991/92 am Staatstheater Oldenburg u. 1992/93 am Staatstheater Schwerin. Danach freier Schauspieler mit eigenen Theaterproduktionen u. a. als Mitglied der Gruppe „Die Delikaten“ u. seit 2010 am „LitEnsemble“ in Hamburg, wo er 2001 zus. mit seiner Frau, der Malerin Barbara Koch, das „K¨unstlerhaus Ohlendorffturm“ gr¨undete.

Heller, Friederike, geb. 1974 Berlin; Regisseurin. 1996–2000 Studium der Schauspielregie an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, u. a. bei J¨urgen Flimm. W¨ahrend des Studiums Assistentin u. a. bei Niels-Peter Rudolph u. Nicolas Stemann. Erste eigene Inszenierungen am Theater in der Fabrik (TIF) Dresden, 2000–04 regelm¨aßig ebd., freie Regisseurin, u. a. am Dresdner Staatsschauspiel, am Burgtheater Wien, am Schauspiel K¨oln, an den Kammerspielen u. am Residenztheater M¨unchen, am Staatstheater Stuttgart, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Schauspielhaus Graz, am Thalia-Theater Hamburg u. an der Berliner Schaub¨uhne am Lehniner Platz, 2009/10 ebd. gesch¨aftsf¨uhrende Dramaturgin u. ab 2010 Hausregisseurin. Literatur: Henschel Theaterlex. 335. Heller, Fritz, geb. 9. 6. 1893 in Wien, gest. 24. 12. 1966 ebd.; Schauspieler und Kabarettist. Erste Auftritte in der Kindertheatergruppe Duschinsky in Wien, 1909 Debut als S¨anger u. Schauspieler in Landshut, dann u. a. 1911 in Offenburg u. St. P¨olten. Seit 1920 in Wien, am Kabarett „H¨olle“ u. 1922–38 mit Unterbrechungen, vor allem in Doppelconf´erencen mit Fritz Imhoff, an der Kleinkunstb¨uhne „Femina“, 1926/27 am Raimund-Theater, 1928– 31 an den Kammerspielen u. gleichzeitig 1929– 31 am Neuen Wiener Operettentheater, 1931 auch am Theater an der Wien. Im November 1938 in das KZ Dachau deportiert, seiner Gattin gelang es, ihn, mit dem Versprechen auszuwandern, „freizukaufen“. Im April 1939 Emigration nach Shanghai, Schauspieler u. daneben Brotaustr¨ager. 1947 oder 1951 R¨uckkehr nach Wien, Auftritte vor allem im Kabarett „Simpl“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,398; KabarettLex. 137; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008; Das Theater u. Kabarett „Die H¨olle“ (hg. M.-Th. Arnbom, G. Wacks) 2010; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon ¨ emigrierten Filmschaffenden der aus Dtl. u. Ost.

Heller, Hans Ludwig (auch Hans Ewald) [I,747], gest. 1. 10. 1966 New York. Mitglied der Direktion der Wiener Volksoper. 1939 Emigration in die USA, Musik-Arrangeur in Hollywood. Auff¨uhrungen: Messalina. Oper, UA 1925 Prag; Der Liebling von London. Operette (Text: F. D¨ormann) UA 19. 4. 1924 Carltheater Wien; Satan, UA 1926 Wien. Literatur: W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Heller, Katrin, geb. 1969 (Ost)Berlin; Schauspielerin. 1990–94 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1995 Debut u. Engagement bis 2000 am Theater Bremen, ab 2011 Ensemblemitglied des Staatstheaters Schwerin. Heller, Wilhelm [I,747], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 16, 327. Helletsgruber, Luise Maria, geb. 30. 5. 1901 Wienerherberg/Nieder¨osterreich, gest. 5. 1. 1967 in der N¨ahe von Wien (Autounfall); S¨angerin. 1922 Debut u. Engagement bis 1942 an der Wiener Staatsoper, wo sie u. a. am 8. 12. 1934 in der UA der Oper „Das Veilchen“ von Julius Bittner die Rolle „Die Eigner-Mali“ sang. 1943 am Neuen Lustspielhaus in Berlin, 1926– 38 als Gast bei den Salzburger Festspielen u. 1934–38 bei den Festspielen in Glyndebourne. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2022; OML.

Hellmann Hellmann, Claudia, geb. um 1932 Berlin; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht in Berlin, zun¨achst Konzerts¨angerin, 1958 B¨uhnendebut u. Engagement bis 1960 am Stadttheater M¨unster/Westfalen, 1960–66 u. 1975–83 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart, 1966– 75 am Opernhaus in N¨urnberg. Sie gastierte an vielen europ¨aischen Opernb¨uhnen, bei den Bayreuther u. Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2023. Hellmann, Hannes, geb. 25. 10. 1954 Berlin; Schauspieler. Abgebrochenes Germanistik-Studium, Liedermacher u. Kabarettist. Ausbildung zum Schauspieler an der Universit¨at der K¨unste Berlin, 1981–93 Mitglied des Theaters an der Ruhr in M¨ulheim, 1994–98 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg, 2001–05 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Dazwischen u. danach Gastengagements, u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Nieders¨achsischen Staatstheater Hannover u. am HebbelTheater Berlin. Er war mit Marina H. verheiratet. ˇ Hellmann (geb. Cuturilo), Marina, geb. 1956 Belgrad, gest. 21. 12. 2011; B¨uhnenbildnerin. Nach ihrem Architekur-Studium in Belgrad B¨uhnenbildnerin an versch. Theatern im ehemaligen Jugoslawien, 1991–93 am Theater an der Ruhr in M¨ulheim, 1993 an den Wuppertaler B¨uhnen. Seit 1994 freischaffend t¨atig, u. a. in D¨usseldorf, Bremen, Antwerpen, L¨ubeck, Kiel, Rostock, Hamburg, Hannover, Mainz, Weimar, Berlin, Linz u. Klagenfurt. 2007 war sie f¨ur die „Raumgestaltung“ der Freilichtspiele „Das große Welttheater“ in Einsiedeln verantwortlich, seit 2007 gestaltete sie an der Staatsoper Hannover die j¨ahrlichen Opernb¨alle. Seit 2009 Gastdozentin f¨ur B¨uhnenbild an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg. Hellmann, R¨udiger, geb. 1959 Aschaffenburg/ Bayern; Schauspieler. Ausbildung am Theaterstudio „Nawrot“ in Berlin u. an der Spielstatt Ulm, 1984–88 erste Engagements an Berliner Off-Theatern, 1989 am Ost-WestTheaterfestival in Ulm, in den Sommermonaten 1992 am Actor’s Lab in Toronto. 1992/93 am Freien Schauspiel Berlin, 1996/97 beim Westdt. Tourneetheater Remscheid, dann u. a. am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, am Lichttheater K¨oln, am Theater Nordhausen, 2003–07 Ensemblemitglied der Landesb¨uhne Hannover, seit der Spielzeit 2007/08

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Hellmer Ensemblemitglied am Theater f¨ur Niedersachsen Hildesheim Hannover. Hellmer (eigentl. Ehrlich), Arthur [I,748], gest. 16. 1. 1961 Hamburg. Vater von Kurt H. 1939 Emigration nach England, 1940/41 auf der Isle of Man interniert. Gr¨under bzw. Mitgr¨under kurzlebiger B¨uhnen. 1946 R¨uckkehr nach Dtl. Literatur: Henschel Theaterlex. 336; Rischbieter 608; LThInt 387; Hdb. Exiltheater 1,399; Th. Siedhoff, Das Neue Theater in Frankfurt am Main 1911–1935. Versuch einer systematischen W¨urdigung eines Theaterbetriebs, 1985; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hellmer, Karl, geb. 11. 3. 1896 Wien, gest. 18. 5. 1974 Berlin; Schauspieler. 1911–14 Ausbildung an der Elektro- u. Maschinenschule in Pola/Kroatien, 1918–21 Schauspielausbildung an der Staatsakademie f¨ur Musik u. Darstellenden Kunst in Wien, 1921 Debut am dortigen Akademietheater, danach Engagements in Pilsen, Meißen, Bad Reinerz u. Bielitz, seit 1926 an verschiedenen B¨uhnen in Berlin, 1932–34 an der Volksb¨uhne, 1935–48 Ensemblemitglied am Deutschen Theater, anschließend am Theater am Schiffbauerdamm u. seit 1951 Ensemblemitglied am Schiller-Theater. Literatur: LThInt 387; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hellmer (eigentl. Ehrlich), Kurt (in den USA auch Curtis L. Hellmer), geb. 26. 12. 1909 Frankfurt/Main, gest. 11. 5. 1975 New York; Dramaturg, Regisseur, Journalist und literarischer Agent. Sohn von Arthur H., studierte Philosophie u. Psychologie an den Univ. in Heidelberg, Berlin u. Frankfurt/Main, 1931/32 Dramaturg u. Regisseur am Stadttheater Erfurt, 1932/33 Regisseur am Kleinen Schauspielhaus Hamburg, gleichzeitig als Gast u. 1933–35 als Mitglied (Regisseur u. Dramaturg) an Neuen Theater in Frankfurt/Main, daneben auch als Gast am anderen B¨uhnen sowie Lektor f¨ur verschiedene Theaterverlage. Ging 1935 nach Wien, bis 1937 Dramaturg u. Regisseur am Theater an der Wien, 1938 Emigration in die USA, 1939 Redakteur des „Aufbau“ in New York, 1941 Begr¨under u. Mitleiter des „Theatre of German Freemen“ ebd., ab 1952 Literaturu. Theateragent. Literatur: Rischbieter 608; Hdb. Exiltheater 1,400.

Hellmich Hellmich, Wolfgang, geb. 21. 5. 1935 Dresden; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Dresden, vor allem bei Helga Fischer, 1960 Debut am Stadttheater Zittau, 1962–66 in Dessau u. 1966–81 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast an der Staatsoper Dresden, wo er u. a. am 27. 3. 1973 in der UA der Oper „Levins M¨uhle“ von Udo Zimmermann mitwirkte. Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2023. Hellmuth, Fritz (Ps. f¨ur Siegfried Jelinek) [I,748], gest. 26. 12. 1939 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 16, 348. Hellwig, Friedrich Karl [I,497], gest. 27. 11. 1954 Frankfurt/Main. Literatur: DLL 20. Jh. 16,357. Hellwig, Hans (Georg Carl Richard) [I,749], Todesdatum unbekannt. Lebte in den 50er Jahren in L¨ubeck. Literatur: DLL 20. Jh. 16,357. Hellwig, Hans-Joachim, geb. um 1934 in Cottbus/Brandenburg, gest. Anfang 2003; S¨anger, Regisseur und Oberspielleiter. Nach seinen Anf¨angerjahren als Chors¨anger in Burgst¨adt/ Sachsen 1955 an der Staatsoperette Dresden, dann in Meiningen, ebd. auch als Regisseur, u. in Bernburg. 1967–91 S¨anger und Oberspielleiter am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg. Danach st¨andiger Gast, vor allem mit seinen Erich-K¨astner-Abenden, am Berliner Kabarett-Theater „Die Kneifzange“. Hellwig, Judith, geb. 19. 8. 1906 Neusohl/Slowakei, gest. 25. 1. 1993 Wien; S¨angerin. Ausbildung an den Musikakademien in Br¨unn u. Wien, 1928/29 erstes Engagement am Stadttheater Saarbr¨ucken, 1929–37 Ensemblemitglied u. bis 1939 als Gast am Stadttheater Z¨urich, wo sie u. a. am 28. 5. 1938 in der UA der Oper „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith die Rolle der „Ursula“ sang. 1939 Emigration in die USA, dort ausgedehnte Konzertreisen. 1940/41 am Teatro Col´on in Buenos Aires. 1946–72 Ensemblemitglied an der Staatsoper Wien, als Gast u. a. bei den Salzburger Festspielen, an der Grand Op´era Paris u. an der Mail¨ander Scala. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2024; OML; TdS; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994.

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Helm Hellwig (eigentl. Dollinar), Leo [I,749], gest. September 1912 Langenzersdorf/Nieder¨osterreich. 1884–1901 am Theater an der Wien, anschließend am Raimundtheater. Literatur: Ulrich 1,749. Helm, Anny, geb. 20. 7. 1903 Wien, gest. 21. 8. 1993 Bibione/Italien; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Marie Gutheil-Schoder u. Gertrude F¨orstel in Wien u. Ernst Grenzebach in Berlin. 1924 Debut u. Engagement bis 1926 am Stadttheater Magdeburg, 1926–33 Ensemblemitglied der St¨adtischen Oper Berlin, gleichzeitig 1931– 33 am Deutschen Theater Prag u. 1927–31 bei den Bayreuther Festspielen, umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. 1933 ging sie nach Italien, wo sie Giuseppe Sbis`a, den Direktor der Triestiner Oper, heiratete u. ihre B¨uhnenkarriere fortsetzte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2025. Helm, Hans, geb. 12. 4. 1934 Passau; S¨anger. Bruder von Karl H., nach dem Besuch der Wirtschaftsakademie in M¨unchen als Finanzbeamter t¨atig. Gesangsstudium bei Else Zeidler in Dresden u. bei Franz Reuter-Wolf in M¨unchen, bei Emmi M¨uller in Krefeld. 1957 Debut u. Engagement bis 1968 am Opernhaus in Graz, 1968–71 am Staatstheater Kassel, 1971– 73 am Opernhaus in Dortmund u. 1973–96 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. St¨andiger Gasts¨anger an der Hamburger u. 1990–93 an der M¨unchner Staatsoper. Als Gast an zahlreichen weiteren Opernb¨uhnen in Dtl. sowie in Z¨urich, wo er am 5. 12. 1984 in der UA der Oper „Der Kirschgarten“ von Rudolf Kelterborn die Rolle des „Lopakhin“ sang. Als Gast u. a. bei den Salzburger u. Bregenzer Festspielen, an der Volksoper Wien, bei den Festspielen in Glyndebourne u. an der Covent Garden Opera London. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2025; OML. Helm, Hugo, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Regisseur. Ab 1904/05 Engagements als Schauspieler u. a. in Znaim, Pilsen u. Aussig an der Elbe, 1908–12 am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 1912/13 als Gast ebd. am Intimen Theater. 1917/18 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Salzburg u. 1918/19 am Stadttheater Troppau. Sp¨ater in den Niederlanden, wo er zus. mit Fritz Hirsch die „Fritz-HirschOperette“ im Theater Princesse Schouwburg Den Haag leitete, 1932/33 zus. mit Hirsch Direktor u. Oberspielleiter des Berliner Schiller-

Helm

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Helmreich

Theaters, 1933 R¨uckkehr in die Niederlande. Nach der Besetzung der Niederlande 1941 in ein KZ deportiert u. ermordet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,401.

den beiden Theatern, Gastregisseur u. a. an der Kom¨odie im Bayerischen Hof M¨unchen, am Theater in der Josefstadt Wien, in Koblenz u. K¨oln.

Helm, Karl, geb. 3. 10. 1938 Passau, gest. 7. 8. 2012; S¨anger. Bruder von Hans H., Ausbildung bei Else Zeidler in Dresden u. Franz Reuter-Wolf in M¨unchen, erstes Engagement am St¨adtebundtheater Passau, 1968–70 am Stadttheater Bern u. seit 1970 Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2026.

Helmich, Bernhard, geb. 13. 8. 1962 IdarOberstein/Rheinland-Pfalz; Dramaturg und Intendant. Studierte 1981–87 Literatur-, Musiku. Theaterwissenschaften an den Univ. in K¨oln u. Hamburg, 1989 Dr. phil., Studium der Musiktheater-Regie bei G¨otz Friedrich in Hamburg, Regieassistent an der dortigen Staatsoper u. an der Komischen Oper Berlin. 1989–92 am Nationaltheater Taipeh/Taiwan. Ab 1992 Dramaturg am Theater in Trier u. in Bielefeld, danach pers¨onlicher Referent des GI u. Dramaturg am Theater Dortmund. 2001–05 Chefdramaturg an der Oper Leipzig. 2006–13 GI der St¨adtischen Theater Chemnitz, ab der Spielzeit 2013/14 GI am Theater Bonn.

Helm, Maria, geb. um 1928 Hamburg; S¨angerin. 1952 Debut u. Engagement bis 1954 am Stadttheater Trier, 1954–63 am Stadttheater Gelsenkirchen u. 1963–67 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim. Aus gesundheitlichen Gr¨unden mußte sie dann ihren B¨uhnenabschied nehmen, Gesangslehrerin in in Ahrensburg/Schleswig-Holstein. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2026. Helm, Paul, geb. 1893, gest. 19. 6. 1962 Wien; S¨anger und Regisseur. 1921–23 erstes Engagement am Deutschen Theater Br¨unn, 1923/24 am Landestheater Oldenburg, 1924/25 am Stadttheater Saarbr¨ucken, 1925–27 in Kiel, 1927–32 am Deutschen Theater in Prag, 1932/33 am Opernhaus in Essen, 1933/34 an der Oper in Frankfurt/Main, 1934–38 am Opernhaus in D¨usseldorf u. 1941–44 wieder in Saarbr¨ucken. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, sp¨ater auch Regisseur. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2026. Helmbold, Florian, geb. 21. 5. 1981 Hannover; B¨uhnenbildner und Regisseur. 2001–04 Studium am Institute For Performance Arts in Liverpool, seit 2005 Regieassistent, B¨uhnenbildner u. seit der Spielzeit 2009/10 auch Regisseur am M¨unchner Volkstheater. Helmer, Claus, geb. 23. 2. 1944 Br¨unn; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. 1956 erste Auftritte am Theater im Konzerthaus in Wien, 1959–62 ebd. Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar, 1962 erstes Engagement in D¨usseldorf, ab 1965 freier Schauspieler u. Regisseur in Aachen, D¨usseldorf, Hamburg, ab 1965 am „Kleinen Theater im Zoo“ u. ab 1967 an der Kom¨odie, beide in Frankfurt/Main. Seit 1972 Direktor der Kom¨odie u. seit 1995 auch Direktor des Fritz-R´emond-Theaters im Zoo, daneben weiterhin als Schauspieler u. Regisseur an

Helmig, Alexandra, geb. 1975 in D¨usseldorf; Schauspielerin und Autorin. Ausbildung ´ 1995/96 an der Ecole de Maquillage Artistique Avant-Sc`ene in Paris u. 1996–99 am Hamburger Schauspielstudio, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte an den dortigen Kammerspielen, lebt als freie Schauspielerin u. Autorin von Theaterst¨ucken, Drehb¨uchern u. Kinderb¨uchern in M¨unchen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Leila Surana, UA [Szenische Lesung] 2006 ThaliaTheater Hamburg (im Rahmen der Autorentheatertage); Die deutsche Mutter, UA 24. 9. 2008 Muffathalle M¨unchen; Oder Argentinien, UA 18. 2. 2010 Theater Hof; Frau Mutter Tier, UA [Szenische Lesung] 14. 7. 2011 Galerie Nusser & Baumgart M¨unchen. Helminger, Gusti [I,751], gest. 14. 4. 1957 M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,750. Helmke, Gefion [IV,2274], gest. 10. 12. 2001 M¨unchen. Bis 1996 war sie noch als Film- u. Fernsehschauspielerin t¨atig. Helmreich, Fritz [I,751], gest. 6. 10. 1935 Berlin. Literatur: Ulrich 1,751. Helmreich, Ingeborg, Lebensdaten unbek.; S¨angerin. 1954–57 am Stadttheater Augsburg, 1963/64 am Stadttheater Bielefeld u. 1964–85 Ensemblemitglied am Stadttheater Kiel. Sie war mit ihrem Kollegen Martin H¨ausler verheiratet.

Helms Literatur: Kutsch-Riemens 3,1922 (im Artikel H¨ausler, Martin). Helms, Joachim, geb. 24. 6. 1943 Rostock; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar bei Fritz Steffens u. bei Johannes Kemter in Dresden, 1974 Debut u. Engagement bis 1984 am Stadttheater Erfurt, 1984 Ensemblemitglied an der Staatsoper Dresden u. Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2027. Helmy, Eva-Leda, geb. 17. 7. 1958 Kaiseraugst/ Aargau; Schauspielerin. Schauspielausbildung in Z¨urich u. Musicalausbildung in Wien. Zun¨achst am Kabarett „G¨otterspass“ in Z¨urich, 1986–88 am Fr¨ankisch-Schw¨abischen St¨adtetheater Dinkelsb¨uhl, 1988–91 am Kleinen Theater im Park Bonn-Bad Godesberg u. an der Landesb¨uhne Rheinland-Pfalz Neuwied, 1991–97 Ensemblemitglied des Stadttheaters Bern, danach freie Schauspielerin. Literatur: TdS. Heltau, Michael (eigentl. Heribert Huber), geb. 5. 7. 1933 Ingolstadt/Bayern; Schauspieler und Chansonnier. 1951–53 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, u. a. bei Helene Thimig. 1953/54 erstes Engagement am Stadttheater W¨urzburg, 1954–57 am M¨unchner Residenztheater, 1957 am Theater in der Josefstadt in Wien, 1959–61 als Gast bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, ab 1964 regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen, am Schiller-Theater u. am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Wiener Volkstheater. Seit 1967 (seit 1972 als Ensemblemitglied, 1993 Doyen des Burgtheaters u. 2003 Ehrenmitglied) am Wiener Burgtheater, 1967–72 Gesangsstudium an der Musikakademie ebd. u. seither auch Lieders¨anger, Chansonnier (mit eigenen Soloprogrammen) u. Musicaldarsteller. Literatur: Henschel Theaterlex. 336; LThInt ¨ 388; OML; M. Mertl, Auf Stichwort: ~, 2008. Helzel, Ulrike, geb. um 1970 Magdeburg; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Leipzig bei Christa Kern-P¨oschel, w¨ahrend des Studiums Engagements an den Opernh¨ausern in Halle/Saale u. Leipzig, 1996– 2009 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Als Gasts¨angerin u. a. an der Komischen Oper Berlin, an den Opernh¨ausern in Dresden, M¨unchen, Basel, Genf, Graz, Br¨ussel u.

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Henckels Amsterdam sowie seit 2006 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2027. Hemetsberger, Roman, geb. 1982 V¨ocklabruck/Ober¨osterreich; Schauspieler. Ausbildung 2000–04 an der Kunstuniv. Graz, 2004–09 am Theater Esslingen, 2009–11 Ensemblemitglied am Theater Kiel, 2011 am Staatstheater Stuttgart, anschließend am Theater Bonn u. am Volkstheater M¨unchen. Hemm, Manfred, geb. 1961 M¨odling/Nieder¨osterreich; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien bei Dominique Weber, David Lutz, Waldemar Kmentt u. Robert Werner sowie in Meisterkursen bei Hans Hotter u. Robert Holl, 1984 Debut am Stadttheater Klagenfurt, 1984–86 am Stadttheater Augsburg, 1986–88 am Opernhaus in Graz, wo er u. a. am 26. 9. 1987 in der UA von Friedrich Cerhas Oper „Der Rattenf¨anger“ die Rolle des „Stadtrichters“ sang, 1988–91 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien. An den Vereinigten B¨uhnen Wien sang er am 30. 10. 1990 die Titelrolle in der UA von Gottfried von Einems Oper „Tulifant“. Internationaler Gasts¨anger, seit 1987 auch bei den Bayreuther u. seit 1988 bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2028; St. Tilch, „Creare con gioia!“ Das Credo von ~ (in: Journal der Bayerischen Staatsoper 4) 1992/93. Hempel, Frieda [I,752], gest. 7. 10. 1955 Berlin. Bis 1920 Mitglied der New Yorker Metropolitan Opera, 1920/21 an der Oper von Chicago. Danach Konzert- u. Lieds¨angerin, sie gab sog. „Jenny-Lind-Konzerte“, bei denen sie im Kost¨um u. mit dem Repertoire der schwedischen S¨angerin Jenny Lind in versch. St¨adten in den USA auftrat. Sp¨ater Gesangslehrerin in New York u. San Francisco. W¨ahrend eines Besuches in Berlin anl¨aßlich der Ver¨offentlichung (1955) ihrer Erinnerungen „Mein Leben dem Gesang“ starb sie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2029. Henckels, Paul [I,752], gest. 27. 5. 1967 Kettwig (heute Stadtteil von Essen). 1928/29 als Schauspieler u. Regisseur am Thalia-Theater, 1930/31 Schauspieler an den SaltenbergB¨uhnen, sp¨ater am Renaissance-Theater u. 1936–38 am Theater am Kurf¨urstendamm, alle Berlin. 1936 als Gast u. 1939–44 Mitglied am Schauspielhaus des Preußischen Staatstheaters

Henderichs Berlin, dessen Intendant Gustaf Gr¨undgens sich f¨ur ihn einsetze (H. erhielt 1935 als „Halbjude“ u. wegen seiner Ehe mit der j¨udischen Schauspielerin Thea Grodtczinsky eine jederzeit widerrufbare Sondergenehmigung, 1939 vollg¨ultiges Mitglied der Reichskunstkammer). 1945–48 an der Berliner Trib¨une, als Gast, oft zus. mit seiner Gattin, u. a. am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. an den Schauspielh¨ausern in K¨oln u. D¨usseldorf. Er schrieb mehrere B¨ande Lebenserinnerungen: „Ich war kein Musterknabe“, 1956; „Heiter bis wolkig. Ein Lebens-Wetterbericht“, 1960 u. „Allerlei Heiterei. Hobelsp¨ane von den Brettern, die die Welt bedeuten“, 1966. Literatur: Henschel Theaterlex. 337; Rischbieter 610; LThInt 388; Hdb. Exiltheater 1,402; DLL 20. Jh. 16,438; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; B. Schrader, „Jederzeit widerruflich“. Die Reichskulturkammer u. die Sondergenehmigungen im Theater u. Film des NSStaates, 2008; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Henderichs, Marie-Theres, geb. um 1910, gest. 11. 4. 1945 Bad Kissingen/Bayern; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in K¨oln, 1930–44 Mitglied der St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, wo sie u. a. am 16. 12. 1933 in der UA von Siegfried Wagners Oper „Der Heidenk¨onig“ sang. Als Gasts¨angerin an der Staatsoper Wien, in Antwerpen u. Paris. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2030.

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Hengelbrock (Aufl¨osung des Senders) Moderator mit eigenen Sendungen (u. a. „Club 18“, „Heute so beliebt wie damals“ u. „Zweites Fr¨uhst¨uck mit J. H.“) beim RIAS Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,403. Hendriks, Jan (eigentl. Heinz Joachim Hinz), geb. 6. 12. 1928 Berlin, gest. Mitte Dezember 1991 Berlin; Schauspieler. Zun¨achst Lehre in einem Berliner Hotel, nebenbei Filmkomparse. Nach dem 2. Weltkrieg Ausbildung an der Schauspielschule des Hebbel-Theaters in Berlin, Engagement an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen ebd., danach u. a. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin, 1957 auf einer S¨udamerika-Tournee, sp¨ater u. a. an der Kleinen Kom¨odie Hamburg, an der Kom¨odie im Bayerischen Hof M¨unchen, wieder am Theater am Kurf¨urstendamm, am Hansa-Theater Berlin u. zuletzt (1988) auf einer Tournee. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Bd. 2 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010. Hendriks, Marijke, geb. 18. 4. 1956 Schinveld/Holland; S¨angerin. 1976–79 Ausbildung an der Musikhochschule in Maastricht, 1979– 81 am Opernstudio des K¨olner Opernhauses u. anschließend bis 1987 Ensemblemitglied des Opernhauses, danach freie S¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2033.

Henders, Harriet, geb. 1904 Marengo/Iowa, gest. 8. 5. 1972 New York; S¨angerin. Ausbildung in Los Angeles u. in Wien bei Marie Gutheil-Schoder, 1931 Debut u. Engagement bis 1935 am Opernhaus in Graz, 1935–38 am Deutschen Theater Prag, 1935 u. 1936 gastierte sie an der Wiener Staatsoper u. 1937 bei den Salzburger Festspielen. Nach ihrem Prager Engagement kehrte sie in die USA zur¨uck, gab aber nach ihrer Heirat ihre B¨uhnenkarriere auf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2030.

Hendrikx, Louis, geb. 13. 3. 1927 Antwerpen, gest. 11. 8. 2006 ebd.; S¨anger. Zuerst in einem kaufm¨annischen Beruf t¨atig, Gesangsausbildung am Konservatorium in Antwerpen bei Willem Ravelli. 1963 Debut u. anschließend Mitglied an der K¨oniglichen Oper Antwerpen, 1966–72 am Staatstheater Kassel, Gastengagements 1972–76 an der Staatsoper Hamburg u. am Opernhaus K¨oln, daneben weitere Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2033.

Hendrik, John, geb. 19. 11. 1904 Berlin, gest. 11. 6. 2004 ebd.; Schauspieler und S¨anger. Musikstudium an der Hochschule f¨ur Musik in Berlin, Engagements am Theater des Westens, beim Berliner Rundfunk u. 1931/32 an der Komischen Oper Berlin. 1933 Emigration nach England u. 1936 in die USA, wirkte in versch. Kabarett- u. Revueprogrammen mit. 1957 R¨uckkehr nach Berlin u. bis 1993/94

Hengelbrock, Thomas, geb. 9. 6. 1958 Wilhelmshaven/Niedersachsen; Violinist, Dirigent und Operndirektor. 1975–79 Ausbildung an den Musikhochschulen in W¨urzburg bei Conrad van der Goltz u. 1979–82 in Freiburg/Br. bei Rainer Kussmaul. Violinist, u. a. beim Concentus Musicus, 1985 Mitbegr¨under des Freiburger Barockorchesters u. bis 1997 dessen k¨unstlerischer Leiter. 1988–91 k¨unstlerischer Leiter der

Hengge Amsterdamer Bachsolisten, 1991 Gr¨undung des „Balthasar-Neumann-Chores“, 1995–98 Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 1993 Debut als Operndirigent, 2000–03 Musikdirektor der Wiener Volksoper. 2001 Gr¨undung u. bis 2006 k¨unstlerischer Leiter des Feldkirch Festivals, seit 2011 Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Internationaler Opern- u. Konzertdirigent. ¨ Literatur: OML. Hengge, Paul, geb. 12. 5. 1930 Wien; Autor und Regisseur. Ausbildung (Regie) am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, Regisseur u. Autor von H¨orspielen u. kulturpolitischen Sendungen bei verschiedenen Rundfunkanstalten. 1954 erste Inszenierung am Theater am Parkring in Wien, nach 1955 Mitarbeiter beim RIAS Berlin, 1960–67 Gesch¨aftsf¨uhrer u. Dramaturg bei der Bertelsmann-Fernsehproduktion. 1967/68 Chefdramaturg u. Regisseur am Landestheater Salzburg. Anschließend wieder in Berlin, Autor von Drehb¨uchern, H¨orspielen u. Romanen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Sender schweigt, UA M¨arz 1957 Theater am Kurf¨urstendamm Berlin; Freispruch kann es nicht geben (B¨uhnenfassung des Romans „Der Rosengarten“ von P. H.) UA 1993 Baden-Baden; Der Fl¨ugelschlag des Schmetterlings, UA 1994 ebd.; Das Urteil. Dialog in 2 Szenen, UA 16. 6. 1999 Thalia-Theater Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 16,449. Hengstenberg, Ernst (Ps. Erwin H¨ulchrath, Erika Herberger) [I,752], gest. 11. 12. 1971 W¨urzburg. Sein St¨uck „Die gr¨oßere Liebe“ inszenierte er bei der UA 1947 (?) selbst. Literatur: DLL 20. Jh. 16,456. Henius(-Klaiber), Carla, geb. 4. 5. 1919 Mannheim, gest. 27. 12. 2002 Murnau/Oberbayern; S¨angerin. Tochter der S¨angerin Irene Eden (1885–1975). Ausbildung an der Berliner Musikhochschule bei Lula Mysz-Gmeiner, Hans Emge u. bei Maria Ivog¨un. 1943 Debut am Staatstheater Kassel, 1946–48 am Staatstheater Darmstadt, 1949–51 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1951–56 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, danach freie S¨angerin, vor allem im zeitgen¨ossischen Repertoire, u. a. sang sie am Teatro La Fenice Venedig am 13. 4. 1961 in der UA der Oper „Intolleranza 1960“ von Luigi Nono, der seine „La fabbrica illuminata“ eigens f¨ur sie komponierte. 1978–86

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Henkel Leiterin der „musik-theater-werkstatt“ f¨ur moderne Oper am Theater im Revier Gelsenkirchen u. danach in Wiesbaden (bis 1998). Sie war mit dem Intendanten Joachim Klaiber verheiratet. F¨ur Aribert Reimann bearbeitete sie August Strindbergs „Ein Traumspiel“, die Oper wurde am 20. Juni 1965 in Kiel uraufgef¨uhrt. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2034; DLL 20. Jh. 16,464; Carla Carissima. ~ u. Luigi Nono. Briefe, Tageb¨ucher, Notizen (mit einem Essay u. Materialien von J. Stenzl) 1995; Nonos Muse: ~ ist tot (in Opernwelt 2) 2003. Henke, Liselotte (eigentl. Liselotte von Huetschler), Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und S¨angerin. 1925/26 in K¨oln, 1928/29 am Neuen Theater in Frankfurt/Main, 1930– 32 an den Kammerspielen im Lustspielhaus u. 1932/33 an den Kammerspielen im Thalia-Theater in Hamburg, 1933/34 an den Preußischen Staatstheatern Berlin, 1935–38 am Thalia-Theater Hamburg, danach ohne Engagement. D¨urfte um 1941 nach Brasilien emigriert sein, spielte am Freien Europ¨aischen K¨unstlertheater bzw. an den Kammerspielen in Rio de Janeiro. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,403. Henke, Waldemar [I,753], geb. 24. 3. 1876 K¨onigsberg/Preußen, Todesdatum unbek. 1901–11 am Hoftheater Wiesbaden, seit 1911 Ensemblemitglied der Berliner Hof- bzw. Staatsoper, wo er u. a. am 24. 10. 1924 in der UA der Oper „Die Zwingburg“ von Ernst Kˇrenek die Rolle des „Ausgezehrten“ u. am 14. 12. 1925 in der UA der Oper „Wozzeck“ von Alban Berg die Rolle des „Hauptmanns“ sang. Versch. Gastspiele, u. a. 1928–31 an der KrollOper Berlin u. in den USA als Mitglied der „German Opera Company“ von Johanna Gadski. Seit 1936 B¨uhnenmanager in Berlin, 1944 ubersiedelte er nach K¨onigsberg u. von dort ¨ ging er im Winter 1944/45 zu seiner Schwester nach Zoppot/Polen. Seither fehlen jegliche Nachrichten uber ihn. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2034. Henkel, Alexandra, geb. 6. 9. 1971 Erlangen; Schauspielerin. 1990–94 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1994–2001 am Thalia-Theater Hamburg, seit der Spielzeit 2001/02 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Henkel Henkel, Heinrich, geb. 12. 4. 1937 Koblenz; Autor. Wuchs in Bad Ems auf, nach einer Malerlehre Maler u. Tapezierer an versch. Orten, seit 1964 in Basel, seit 1970 freier Schriftsteller, 1970–75 Hausautor an den Basler Theatern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Eisenwichser, UA 23. 9. 1970 Theater Basel; Fr¨uhst¨uckspause. Einakter, UA 17. 4. 1971 ebd.; Spiele um Geld, UA 20. 9. 1971 ebd.; Olaf und Albert, UA 19. 9. 1973 ebd.; Betriebsschließung, UA 15. 2. 1975 ebd.; Still, Ronnie, UA 17. 9. 1981 ebd.; Altrosa, UA 21. 1. 1983 ebd.; Zweifel, UA 21. 4. 1985 W¨urttembergische Landesb¨uhne Esslingen Lohnhof, UA 19. 4. 1996 Stadttheater Luzern; Steinzeit, UA 7. 3. 1997 Theater am Marienplatz Krefeld. Literatur: Henschel Theaterlex. 337; Rischbieter 611; TdS; DLL 20. Jh. 16,474; KLG. Henkel, Karin, geb. 15. 8. 1970 K¨oln; Regisseurin. Studierte Geschichte u. Germanistik (ohne Abschluß) an der Univ. Hamburg, Hospitantin am Theater in Dortmund, Regieassistentin am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1993 ebd. Debut als Regisseurin, 1993/94 Regieassistentin, 1994 u. 1995 Regisseurin am Wiener Burgtheater, seither freie Regisseurin, u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Thalia-Theater u. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Berliner Ensemble in Berlin, am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Bremen, am Schauspielhaus K¨oln u. an den M¨unchner Kammerspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 337. Henker, Paul R. (eigentl. Paul Ernst Wilhelm), geb. 21. 2. 1898 Suhl/Th¨uringen, gest. 15. 6. 1960 Berlin; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Erlernte das v¨aterliche Handwerk eines B¨uchsenmachers, danach Schauspielausbildung bei Max Grube in Meiningen, Debut 1919 ebd., dann Engagements als Schauspieler u. Regisseur in Remscheid, W¨urzburg, Heidelberg, Mainz u. Wiesbaden. 1945–48 Intendant in Magdeburg, 1948–50 Intendant des Landestheaters Eisenach, ab 1950 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Literatur: LThInt 388; Habel 164. Henn, Brigitte, geb. 21. 10. 1939 Freudenthal/M¨ahren; S¨angerin. Ausbildung in Frankfurt/Main privat bei Emmy Greif, an der dortigen Musikhochschule bei Gertrude Pitzinger, in Wiesbaden bei Helena Braun u. in Basel bei Raymond Henn, 1968–75 Ensemblemitglied u.

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Henne danach als Gast am Stadttheater Basel, 1976–80 st¨andige Gasts¨angerin an der Deutschen Oper Berlin u. weitere Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2035. Henn, Hans, geb. 13. 1. 1926 Esslingen/BadenW¨urttemberg; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Nach Kriegsdienst u. Kriegsgefangenschaft 1946–49 Schauspielunterricht bei Kurt Junker u. Margarete Schell-von No´e, 1949/50 erstes Engagement am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, dann Gastengagements u. a. am Stadttheater Hildesheim, 1952 an den Hamburger Kammerspielen, 1953/54 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 1957–59 am Landestheater Coburg, am Stadttheater Ingolstadt, am Deutschen Theater in Buenos Aires u. am Stadttheater Konstanz, am Theater der Altstadt in Stuttgart, am Zimmertheater Heidelberg, 1964/65 am Raimund-Theater Wien u. am Theater des Westens Berlin. 1967–87 am Stadttheater Chur, als Schauspieler, ab 1971 auch als stellvertretender Intendant u. ab 1975 als Intendant. 1972–75 gleichzeitig Schauspieler am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich in Winterthur. 1960–69 u. ab 1983 jedes Jahr bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall. Nach 1987 als Gast u. a. am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, am Atelier-Theater Bern u. am Theater der Altstadt in Stuttgart, 1995–2001 gastierte er als Schauspieler u. Regisseur an der Kleinen Kom¨odie in Teneriffa. Literatur: TdS. Henn, Walter, geb. 10. 12. 1931 Frankfurt/ Main, gest. 22. 3. 1963 Basel; Schauspieler und Regisseur. 1953 Schauspieler u. Regieassistent in Frankfurt/Main, dann Regieassistent bei Fritz Kortner, 1959 erste eigene Inszenierung u. Regisseur an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin. Literatur: Rischbieter 611. Henne, Bruno [I,753], Todesdatum unbekannt. Bis 1904 am Hoftheater Coburg-Gotha, danach nicht mehr im B¨uhnenjahrbuch verzeichnet. Henne, Hartmut, geb. 1949, gest. September 2001; Dramaturg und Intendant. Nach dem Studium Dramaturg in Kiel u. Leiter des neu gegr¨undeten Kinder- u. Jugendtheaters, dann an versch. B¨uhnen in Dtl. u. der Schweiz, l¨angerer ¨ Aufenthalt als Gastdramaturg u. Ubersetzer in den USA. Nach seiner R¨uckkehr Chefdramaturg in Gießen, dann in Frankurt/Main, Berlin u. seit 1998 Intendant des Theaters in Erfurt.

Henneberg Henneberg, Claus H., geb. 4. 2. 1936, gest. 22. 2. 1998 K¨oln; Dramaturg, Intendant, Libret¨ tist und Ubersetzer. Nach seinen Studien an den Univ. in K¨oln u. Berlin, Regieassistent u. 1971– 76 Chefdramaturg an der Deutschen Oper Berlin, 1976/77 Intendant des Opernhauses Kiel, ab 1979 K¨unstlerische Berater der Stadt Bonn, ¨ Ubersetzer u. Librettist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Melusine. Oper in 4 Akten (nach dem gleichnamigen St¨uck von Yvan Goll, Musik: Aribert Reimann) UA 29. 4. 1971 Festspiele Schwetzingen; Fettkl¨oßchen. Opera buffa (nach der Novelle von Guy de Maupassant, Musik: Karl Heinz Wahren) UA 1976 Deutsche Oper Berlin; Lear. Oper in 2 Teilen (nach dem gleichnamigem St¨uck von William Shakespeare, Musik: Aribert Reimann) UA 9. 7. 1978 Bayerische Staatsoper M¨unchen; Enrico. Dramatische Kom¨odie in 9 Szenen (nach Enrico IV von Luigi Pirandello, Musik: Manfred Trojahn) UA 10. 4. 1991 Festspiele Schwetzingen; Drei Schwestern. Oper in 3 Sequenzen (nach dem gleichnamigen St¨uck von Anton Tschechov, Musik: Peter E¨otv¨os) UA 13. 3. 1998 Op´era Lyon; Was ihr wollt. Oper in 4 Akten (nach dem gleichnamigen St¨uck von William Shakespeare, Musik: Manfred Trojahn) UA 24. 5. 1998 Bayerische Staatsoper M¨unchen; Thomas Chatterton. Oper in 2 Teilen (nach dem gleichnamigen St¨uck von Hans Henny Jahnn, Musik: Matthias Pintscher) UA 25. 5. 1998 Staatsoper Dresden; Die S¨undflut. Musiktheaterst¨uck (zus. mit Michael Hampe, nach dem gleichnamigen St¨uck von Ernst Barlach, Musik: Wilfried Maria Danner) UA 13. 4. 2002 Badisches Staatstheater Karlsruhe. Henneberg, Gerd Michael (eigentl. Gerhard Otto), geb. 14. 7. 1922 Magdeburg/SachsenAnhalt, gest. 1. 1. 2011 Berlin; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn des Schauspielers u. Regisseurs Richard H. (1897–1959). Ausbildung an der St¨adtischen Schauspielschule in Leipzig, ebd. Debut, 1940 erstes Engagement in Aschaffenburg, 1946 am Deutschen Nationaltheater Weimar u. seit 1950 an Berliner B¨uhnen, am Theater am Schiffbauerdamm, 1954–58 an der Volksb¨uhne u. 1958–60 am Maxim-Gorki-Theater. 1960–62 u. 1966–68 Intendant am Friedrich-Wolf-Theater in Neustrelitz, 1962–66 GI am Staatstheater Dresden u. danach wieder Ensemblemitglied am Berliner MaximGorki-Theater. Literatur: LThInt 388; Habel 164.

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Hennenberg Henneberg, Matthias, geb. 7. 1. 1956 Gotha/Th¨uringen; S¨anger. 1976–82 Ausbildung an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar u. a. bei Gerd Neumann, erste Auftritte am Nationaltheater Weimar, 1982–85 Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Dresden u. seit 1985 Ensemblemitglied der Dresdner Oper, auch Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2035. Henneberger, J¨urg, geb. 30. 1. 1957 Luzern; Dirigent. 1976–80 Klavierstudium an der Musik-Akademie in Basel, 1980–84 Dirigierstudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg bei Klauspeter Seibel u. Christoph von Dohn´anyi. 1978–80 Assistent an den Basler Theatern. 1984–87 Korrepetitor u. Dirigent am Staatstheater Oldenburg, 1987– 91 am Theater Basel, zun¨achst als Korrepetitor, ab 1989 als Dirigent u. sp¨ater als st¨andiger Gastdirigent. Zus.arbeit mit den Regisseuren Herbert Wernicke u. Christoph Marthaler in zeitgen¨ossischen Musikprojekten. Seit 1998 Leiter des von ihm gegr¨undete „Ensemble Phoenix Basel“, Gastdirigent u. a. am Staatstheater Hannover. Literatur: TdS. Hennenberg, Fritz, geb. 11. 6. 1932 D¨obeln/ Sachsen; Musikwissenschaftler und Dramaturg. Studierte an der Musikhochschule Dresden u. an der Univ. Leipzig, 1965 Dr. phil., 1987 Habilitation an der Univ. Halle/Saale. 1954–56 Lehrbeauftragter an der Theaterhochschule Leipzig, 1956–59 Assistent f¨ur Musikgeschichte am Konservatorium Halle. Komponist von B¨uhnenmusiken f¨ur die Studentenb¨uhne der Univ. Leipzig (1955/56) u. f¨ur das Maxim-GorkiTheater Berlin (1957). 1964–79 Konzertredakteur des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig, 1972 Chefdramaturg des Gewandhausorchesters Leipzig. Ab 1969 Zus.arbeit mit der S¨angerin Roswitha Trexler, auch als Begleitpianist. Gr¨undete 1984 das alternative Avantgarde-Musikfestival „Wutiker Steinberg Stadel“ (bis 1989). 1990–97 Chefdramaturg an der Oper Leipzig. Zahlreiche musikwissenschaftliche B¨ucher u. Musikerbiographien, u. a. u¨ ber Paul Dessau, Hanns Eisler, Udo Zimmermann, Ralph Benatzky u. Victor Fenigstein. Literatur: Musik + Dramaturgie. 15 Studien. ~ zum 65. Geb.tag (hg. B. Hiltner-Hennenberg) 1997.

Hennig Hennig, Alfred (Richard Alfred) [I,754], gest. 25. 9. 1975 Hannoversch-M¨unden. Sein „Spiel vom Doktor Eisenbart“ wurde zu Pfingsten 1955 vor dem Rathaus in HannoverschM¨unden uraufgef¨uhrt. In verk¨urzter Form wird es j¨ahrlich (mit einigen Unterbrechungen) bis in die Gegenwart gespielt. Literatur: DLL 20. Jh. 16,509. Henniger, Rolf, geb. 30. 8. 1925 Erfurt; Schauspieler. 1945 Debut in Nordhausen, danach in Erfurt, 1947/48, 1950–53 u. 1954/55 an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln, 1949–51 in Bochum, 1953–58 am Schauspielhaus Stuttgart, gleichzeitig auch am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 1955–88 am Schiller- und Schloßpark-Theater Berlin, die ersten 3 Jahre als Gast u. danach Ensemblemitglied. 1977–82 Leiter des Studienbereiches Schauspiel an der Folkwang-Schule Essen. Literatur: TdS. Henninger, Klaus, geb. 24. 7. 1939 Braunschweig/Niedersachsen; Schauspieler und Regisseur. 1956–59 Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, 1959/60 erstes Engagement in Cuxhaven, 1960–62 in Wilhelmshaven, 1962–65 an den St¨adtischen B¨uhnen Flensburg, 1965/66 am Deutschen Theater Berlin, 1966/67 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, 1967/68 am Staatstheater Braunschweig, 1968– 72 am Staatstheater Wiesbaden, 1972–75 (zeitweise als Gast) am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart, 1977–80 am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/Main, 1980–82 als Gast (Schauspieler u. Regisseur) am Landestheater Schwaben in Memmingen, 1981/82 als Gast am Rheinischen Landestheater Neuss, 1983–91 an den St¨adtischen B¨uhnen Krefeld–M¨onchengladbach, 1991–2004 am Stadttheater Bern u. danach am Stadttheater St. Gallen, wiederholt auch bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall. Literatur: TdS. Hennings, Fred (eigentl. Franz R. von Pawlowski) [III,1743], gest. 22. 11. 1981 Wien. Bis 1971 Ensemblemitglied (1963 Ehrenmitglied) des Wiener Burgtheaters. 1933 Mitglied der (verbotenen) Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP) u. der (illegalen) Sturmabteilung (SA). Besch¨aftigte sich mit der Stadtgeschichte Wiens u. schrieb einschl¨agige B¨ucher, u. a. „Zweimal Burgtheater. Vom Michaelerplatz zum Franzensring“, 1955 (21963); „Ringstraßensymphonie“ 3 Bde., 1963/64 (Neuausg.

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Henrichs 1968 u. 1977) u. „Heimat Burgtheater“ 3 Bde., 1972–74. Literatur: DLL 20. Jh. 16,525; K. Siedl, ~ u. das Burgtheater (Diss. Wien) 1966; E. M. Auer, Professor ~. Nachruf (in: Wiener Geschichtsbl¨atter 36) 1981; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Henoumont, Edmund [I,755], gest. 1910. 1884 gr¨undete er zus. mit dem Maler Albert Lu¨ decke die „Sedanspiele“ in Herchen an der Sieg, 1901 waren die beiden zus. mit dem B¨urgermeister Gr¨under des lokalen „Versch¨onerungsvereins“. Henreid, Paul (eigentl. Paul Georg Julius von He[r]nried, Ritter von Wasel-Waldingau), geb. 10. 1. 1908 Triest, gest. 29. 3. 1992 Santa Monica/Kalifornien; Schauspieler. Besuchte die Kunstgewerbeschule in Wien, Buchdrucker u. Buchbinder, daneben Schauspielausbildung am Konservatorium Wien, 1933–37 Engagements in Wien an der Scala, am B¨urgertheater, am Volkstheater, Raimundtheater u. am Theater in der Josefstadt. Sein Gesuch um Aufnahme in die Reichsfilmkammer wurde abgelehnt. 1935 Filmangebot in London, wo er bis zu seiner Emigration (1940) in die USA blieb. In den USA zun¨achst Auftritte am Broadway, ab Ende 1941 Filmschauspieler in Hollywood, gelegentlich B¨uhnendarsteller, u. a. 1972/73 auf einer Tournee. 1984 erschien in New York seine Autobiographie „Ladies Man“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,403; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ge¨ emigeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Henrich (geb. von Fladung), Irene [I,735], s. Fladung, Irene von [Nachtragsband 1,374]. Henrichs, Helmut, geb. 13. 4. 1907 Elberfeld/Nordrhein-Westfalen, gest. 1. 10. 1975 M¨unchen; Regisseur und Intendant. Studierte Literatur-, Kunst- u. Theaterwissenschaft an den Univ. in M¨unchen, K¨oln u. Berlin. 1930– 32 Regieassistent am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1933–37 Theaterkritiker der D¨usseldorfer Zeitung „Der Mittag“. 1939–42 Dramaturg am Deutschen Theater Berlin, 1942–50 Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart u. 1950–53 in der selben Funktion am Deutschen Theater

Henry G¨ottingen. 1953–58 GI der St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal u. 1958–72 Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 339; Rischbieter 611. Henry, Sir (eigentl. John Henry Nijenhuis, K¨unstlername Sir Henry), geb. 8. 10. 1964 Montr´eal/Kananda; Musiker, Komponist und Schauspieler. Klavierausbildung, studierte abendl¨andische Philosophie, Theologie, Geschichte u. Kunst am King’s College in Halifax/ Kanada, Musiker in Kanada. 1996 spielte er beim „Sonambiente“-Festival in Berlin, seither als Musiker, Komponist u. Schauspieler an der Berliner Volksb¨uhne, regelm¨aßige Zus.arbeit mit Frank Castorf, Dimiter Gotscheff u. Ulrich Rasche. Henschel, Dietrich, geb. 1967 Berlin; S¨anger. Ausbildung (Klavier u. Dirigieren) am Konservatorium N¨urnberg, Gesangsausbildung an der Musikhochschule M¨unchen bei Hanno Blaschke u. bei Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, 1990 Debut bei der M¨unchner Biennale, danach Gastauftritte an verschiedenen Opernb¨uhnen, 1993–95 Ensemblemitglied am Opernhaus Kiel, dann an den Opernh¨ausern in Bonn u. Stuttgart, seit 1997 internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2039. Henschel, Jane, geb. 2. 3. 1952 Los Angeles; S¨angerin. Ausbildung an der Univ. of Southern California bei Ruth Michaelis u. Nina Hinson, Konzert- u. Oratoriens¨angerin in den USA, Konzerttournee durch Westdtl. u. Spanien, 1978–81 Engagement am Stadttheater Aachen, 1981– 83 Ensemblemitglied am Opernhaus in Wuppertal, 1983 am Opernhaus in Dortmund, internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2040. Hensel, Fritz [I,756], gest. April 1955 D¨usseldorf. Nach dem 2. Weltkrieg wieder in Halle/ Saale u. zuletzt am Schauspielhaus D¨usseldorf. Literatur: Ulrich 1,757. Hensel, Kai, geb. 30. 10. 1965 Hamburg; Regisseur und Autor. Nach der Matura versch. Arbeiten, u. a. Museumsw¨arter, Tellerw¨ascher u. Barkeeper, in den 1990er-Jahren mehrmonatige Reisen durch Europa, Afrika u. Asien. Dann Regisseur in L¨ubeck, Ghostwriter u. Drehbuchautor in K¨oln, seit 1999 freier Schriftsteller in Berlin.

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Hensel Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Party mit totem Neger, UA 23. 6. 2000 Staatsschauspiel (Theater in der Fabrik) Dresden; Klamms Krieg, UA 17. 11. 2000 Staatsschauspiel Dresden; Weg in den Dschungel, UA 20. 11. 2002 ebd.; Welche Droge paßt zu mir?, UA 1. 11. 2003 Theater Freiburg/Br.; Sommer mit M¨adchen, UA 30. 9. 2004 Staatstheater Braunschweig; Der Feind bist Du, UA 9. 9. 2007 Theater Oberhausen; Gl¨uck im 21. Jahrhundert, UA 29. 9. 2007 Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) Wien; Das Meerschweinchen, UA 30. 1. 2008 Schauspiel Essen. Literatur: Henschel Theaterlex. 339; DLL 20. Jh. 16,567. Hensel, Katja, geb. 1967 Hamburg; Schauspielerin, Produzentin und Autorin 1988–90 Ausbildung an der Schule f¨ur Schauspiel in Hamburg, 1991–93 am Landestheater Schleswig-Holstein, 1993–95 am Schauspiel Essen u. 1996–98 bei der Bremer Shakespeare Company, Mitgr¨underin des Ensembles „Labaolavache“, mit dem sie einige St¨ucke produzierte. 1998– 2000 am Th´eaˆ tre Rep`ere in Qu´ebec/Kanada. Nach ihrer R¨uckkehr nach Europa freie Schauspielerin, u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, in Freiburg/Br., Bremen, KrefeldM¨onchengladbach, am Schauspielhaus Z¨urich u. an den Sophiens¨alen Berlin. Autorin u. Produzentin in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): vampiru, UA 5. 9. 2008 Kresch-Theater Krefeld; Alice, UA 9. 9. 2008 ebd.; A House full of Music. Musiktheater uber John Cage f¨ur Kinder ab 5, UA ¨ 12. 12. 2008 Dschungel Wien (durch die Wiener Taschenoper); Kopf oder Zahl, UA 3. 10. 2009 Theater an der Parkaue Berlin; Ins Weite schrumpfen, UA 15. 1. 2010 Staatstheater Kassel; Im Sprung der toten Katze, UA 21. 1. 2012 ebd.; Br¨ussel brennt, sorry, UA 1. 2. 2013 ebd. Hensel, Kerstin, geb. 29. 5. 1961 Karl-MarxStadt (Chemnitz); Autorin. Besuchte die medizinische Fachschule in Karl-Marx-Stadt, 1980– 83 Krankenschwester, studierte 1983–85 am Institut f¨ur Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig, 1985–87 Mitarbeiterin in der Dramaturgie des Theaters der Jungen Welt in Leipzig. Seit 1987 freie Schriftstellerin (Gedichte, Romane u. B¨uhnenst¨ucke) in Berlin, versch. Lehrauftr¨age. 1995 Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom, seit 2012 Mitglied der Akademie der K¨unste in Berlin.

Hensel Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Klistier, UA 11. 10. 1997 Nationaltheater Mannheim; Hy¨anen, UA 3. 10. 1999 Stadttheater Ingolstadt; M¨ullers Kuh M¨ullers Kinder. Kinderst¨uck, UA Mai 2000 Theater Greifswald; Atzenk¨ofls T¨ochter, UA 11. 5. 2001 Stadttheater Ingolstadt; Preußisch Blau. Einakter, UA 22. 6. 2001 Staatstheater Cottbus; Kalka, UA 11. 3. 2005 Theater Bielefeld. Literatur: DLL 20. Jh. 16,568; KLG. Hensel, Ralph, geb. 1963 in (Ost)Berlin; Schauspieler. Besuchte 1983–88 die Offiziershochschule in Kiew, nach seiner R¨uckkehr nach Dtl. 1989–91 als Eleve am Mecklenburgischen Landestheater Parchim. 1991–95 Ausbildung an der Schauspielschule Rostock, Engagements u. a. an den Uckerm¨arkischen B¨uhnen Schwedt, am Kleist-Theater Frankfurt/Oder, am Carrousel-Theater Berlin u. seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. Hensel-Schwei(t)zer, Elsa [I,757], gest. 1937 Frankfurt/Main. Nach 1911 Gesangslehrerin in Berlin, sp¨ater in Frankfurt/Main. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2042. Hentsch, J¨urgen, geb. 17. 3. 1936 G¨orlitz, gest. 21. 12. 2011 R¨udersdorf bei Berlin; Schauspieler. 1954–57 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1957 Debut u. erstes Engagement am Theater in Gera, 1962–65 in Chemnitz u. seit 1965 bis Mitte der 80er Jahre am Deutschen Theater in Berlin. Ging dann nach Westdtl. u. spielte u. a. am Burgtheater Wien, an den M¨unchner Kammerspielen u. 1987–90 an der Berliner Schaub¨uhne. Nach der Wende gastierte er u. a. am Deutschen Theater Berlin u. an den M¨unchener Kammerspielen. Zahlreiche Film- u. Fernsehrollen. Literatur: LThInt 389; Habel 166. Hentschel, Ingrid, geb. 30. 10. 1954 Bad Muskau/Oberlausitz; Theaterwissenschaftlerin und Autorin. Studierte Germanistik u. Politische Wissenschaft an der Univ. Hannover, 1986 Dr. phil., 1977/78 Schauspielerin u. 1986–89 Dramaturgin an der „theaterwerkstatt hannover“, sp¨ater Professorin an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen. Verfasserin von Fachschriften u. B¨uhnenst¨ucken.

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Henz Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Ca Ira! – Es war einmal eine Revolution (zus. mit Kaurt Appaz [= Wolfram H¨anel], Musik: Bettina Schr¨oder) UA 1989 Theaterwerkstatt Hannover; Mit einem Fuß im Schwanenteich, UA 21. 4. 1990 Theater Doppelherz Hannover; Ich Camille Claudel Bildhauerin, UA 26. 10. 1991 ebd.; Die Indianerin, UA 16. 3. 1995 ebd.; Eismeer (mit Una H. Moehrke). Performance, UA 2006 Spinnereigel¨ande Leipzig. Literatur: DLL 20. Jh. 16,601. Hentschke, Heinz [I,758], gest. 3. 7. 1970 Berlin. Bis 1944 Direktor des Metropol-Theaters u. des Admiralspalastes in Berlin, wo er große Operetten-Revuen herausbrachte, an deren Libretti er auch oft selbst mitschrieb. Nach dem 2. Weltkrieg Regisseur. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.; Gesangstexte meist von G¨unther Schwenn): Lauf ins Gl¨uck! Operette in 5 Akten (zus. mit Paul Beyer, Musik: Fred Raymond) 24. 9. 1934 Metropol-Theater Berlin; Ball der Nationen. Große Ausstattungs-Operette in 8 Bildern (Musik: ders.) UA 27. 9. 1935 ebd.; Auf großer Fahrt. Große Ausstattungs-Operette in 8 Bildern (Musik: ders.) UA 21. 8. 1936 ebd.; Maske in Blau (Musik: ders.) UA 27. 9. 1937 ebd.; Die oder keine! (Musik: Ludwig. Schmidseder) UA 20. 3. 1939 ebd.; Frauen im Metropol (Musik: ders.) UA 27. 9. 1940 ebd.; Hochzeitsnacht im Paradies (Musik: F. Schr¨oder) UA 24. 9. 1942 ebd.; Der goldene K¨afig. Operette in 4 Bildern (Musik: Theo Mackeben) UA 23. 9. 1943 Admiralspalast Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 16,603; Ulrich 1,758; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Henz, Rudolf [I,759], gest. 12. 2. 1987 Wien. 1938 aus politischen Gr¨unden entlassen, freier Schriftsteller, Glasmaler u. Restaurator alter Kirchenfenster. 1945–47 wieder Programmdirektor ¨ ¨ des Ost. Rundfunks, ab 1955 auch des Ost. Fernsehens, Mithg. versch. literarischer Zeitschriften. Auff¨uhrungen (Ausw.): Flucht in die Heimat. Spiel aus unseren Tagen, UA 27. 2. 1935 Akademietheater (Studio Burgtheater) Wien; Kaiser Joseph II. Schauspiel in 8 Bildern, UA 8. 4. 1937 Burgtheater Wien; Die große Entscheidung, Drama, UA 14. 6. 1954 Akademietheater Wien; Der B¨ußer, UA 20. 5. 1955 Tiroler Landestheater Innsbruck.

Henze Literatur: DLL 20. Jh. 16,605; Dichter zwischen den Zeiten. FS f¨ur ~ zum 80. Geb.tag (hg. V. Suchy) 1977; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Henze, Gregor, geb. 1980 B¨unde/Westfalen; Schauspieler. 2001–05 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 2005– 08 erstes Engagement am Theater Erlangen, dann Gastengagement am Volkstheater Rostock u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied der Wuppertaler B¨uhnen. Henze, Hans Werner [I,759], gest. 27. 10. 2012 Dresden; Komponist und Dirigent. Erste Studien 1942 an der Staatsmusikschule Braunschweig, im letzten Kriegsjahr zu Arbeits- u. Milit¨ardienst eingezogen, 1945 kurze Zeit in englischer Kriegsgefangenschaft. 1945 Korrepetitor am Stadttheater Bielefeld, ab 1946 Kompositionsstudium bei Wolfgang Fortner in Heidelberg u. 1949 bei Ren´e Leibowitz in Darmstadt u. Paris, erste Auff¨uhrungen eigener Kompositionen (1946 UA seines Kammerkonzerts beim ersten Internationalen Ferienkurs f¨ur Neue Musik in Schloß Kranichstein bei Darmstadt). 1948 musikalischer Mitarbeiter von Heinz Hilpert am Theater Konstanz, 1950 K¨unstlerischer Leiter u. Dirigent des Balletts am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Ab 1953 lebte H. in Italien, zun¨achst in Forio auf Ischia, ebd. reger Kontakt u. a. mit Wystan Hugh Auden, Golo Mann u. William Walton, ab 1956 in Neapel, sp¨ater in Rom, Castel Gandolfo u. schließlich in Marino in den Albaner Bergen. 1976 Mitglied der Kommunistischen Partei Italiens (KPI). Enge Freundschaft mit Ingeborg Bachmann, seit 1967 mit Fausto Moroni bis zu dessen Tod 2007. 1962–67 Leiter einer Meisterklasse f¨ur Komposition am Mozarteum in Salzburg, 1980–91 Professor f¨ur Komposition an der K¨olner Musikhochschule. 1976 Gr¨under u. bis 1980 Leiter des „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano, Mitbetreuer von Projekten in der Steiermark, in Westfalen u. Schleswig-Holstein. 1988 Gr¨under u. bis 1994 Leiter der „M¨unchner Biennale“. Sein kompositorisches Œuvre umfaßt alle Sparten der Musik, inklusive Filmmusik. Briefe: Ingeborg Bachmann – H. W. H. Briefe einer Freundschaft (hg. u. mit einem Nachwort von H. H¨oller) 2004. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, ohne B¨uhnenmusik u. Ballette): Das Wundertheater. Oper in einem Akt f¨ur Schauspieler nach einem Intermezzo von Miguel de Cervantes (dt. von Adolf Graf

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Henze von Schack) UA 7. 5. 1949 St¨adtische B¨uhnen Heidelberg – Einrichtung f¨ur Schauspieler u. f¨unf Musiker [reduzierte Fassung] von Henning Brauel, UA 30. 9. 1965 Schiller-Theater Berlin – Neufassung f¨ur S¨anger u. kleinere Orchesterbesetzung mit dem Untertitel: Oper auf ein Intermezzo von Miguel de Cervantes, UA 30. 11. 1965 St¨adtische B¨uhnen (Kammerspiel) Frankfurt/Main; Ein Landarzt. Rundfunkoper auf die Erz¨ahlung von Franz Kafka, Ursendung 19. 11. 1951 Nordwestdt. Rundfunk Hamburg – revidierte Fassung, Ursendung 27. 9. 1996 Westdt. Rundfunk K¨oln – B¨uhnenfassung: Ein Landarzt. Oper in einem Akt. Eine wortgetreue Vertonung der gleichnamigen Erz¨ahlung von Franz Kafka (Theatereinrichtung der gleichnamigen Rundfunkoper) UA 30. 11. 1965 St¨adtische B¨uhnen Frankfurt/Main; Boulevard Solitude. Lyrisches Drama in 7 Bildern (Text: Grete Weil, Szenarium: Walter Jockisch) UA 17. 2. 1952 Landestheater Hannover; Das Ende einer Welt. Eine Rundfunkoper mit Prolog und Epilog (Text: Wolfgang Hildesheimer) Ursendung 4. 12. 1953 Nordwestdt. Rundfunk Hamburg – revidierte Fassung, Ursendung 27. 9. 1996 Westdt. Rundfunk K¨oln – B¨uhnenfassung: Das Ende einer Welt. Opera buffa in einem Akt (Theatereinrichtung der gleichnamigen Rundfunkoper) UA 30. 11. 1965 St¨adtische B¨uhnen Frankfurt/Main; K¨onig Hirsch. Oper in 3 Akten (Text: Heinz von Cramer nach dem M¨archenspiel „Il re cervo“ von Carlo Gozzi) [fragmentarische] UA 23. 9. 1956 St¨adtische Oper Berlin – reduzierte Neufassung: Il Re Cervo oder Die Irrfahrten der Wahrheit. Oper in 3 Akten, UA 10. 3. 1963 Staatstheater Kassel – Gesamtfassung, UA 5. 5. 1985 W¨urttembergische Staatsoper Stuttgart; Der Prinz von Homburg. Oper in 3 Akten (9 Bilder) (Text: Ingeborg Bachmann nach dem gleichnamigem Schauspiel von Heinrich von Kleist) UA 22. 5. 1960 Staatsoper Hamburg – revidierte Fassung, UA 24. 7. 1992 Bayerische Staatsoper (Cuvilli´es-Theater) M¨unchen (im Rahmen der M¨unchener OpernFestspiele); Elegy for Young Lovers – Elegie f¨ur junge Liebende. Oper in 3 Akten (Text: Wystan Hugh Auden u. Chester Kallman, Dt. von Ludwig Landgraf [d. i. Ludwig von Hessen]) UA 20. 5. 1961 Schwetzinger Festspiele – revidierte Fassung, [halbszenische] UA 28. 10. 1988 Teatro La Fenice Venedig; Der junge Lord. Komische Oper in 2 Akten (Text: Ingeborg Bachmann nach einer Parabel aus „Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven“ von Wilhelm Hauff) UA 7. 4. 1965 Deutsche Oper Berlin;

Henze The Bassarids – Die Bassariden. Musikdrama in einem Akt (Text: Wystan Hugh Auden u. Chester Kallman nach der Trag¨odie „Die Bakchen“ des Euripides. Dt. von Maria Bosse-Sporleder u. Helmut Reinold) UA 6. 8. 1966 Großes Festspielhaus Salzburg – The Judgement of Calliope – Das Urteil der Kalliope. Ein Satyrspiel (= aus den „Bassariden“ herausgel¨ostes Intermezzo) UA 29. 10. 1997 Stadttheater Gießen; Moralities – Moralit¨aten. Drei szenische Kantaten (Spiele) (Text: Wystan Hugh Auden nach Fabeln des Aesop, Dt. von Maria Bosse-Sporleder) UA 18. 5. 1968 Cincinnati (May Festival) – Kleine Fassung, UA 1. 4. 1970 Kongreßhalle Saarbr¨ucken; Das Floß der Medusa. Oratorium (Text: Ernst Schnabel) Ursendung 9. 12. 1968 Norddt. Rundfunk Hamburg – [konzertante] UA 29. 1. 1971 Musikverein Wien – [szenische] UA 15. 4. 1972 St¨adtische B¨uhnen N¨urnberg; Der langwierige Weg in die Wohnung der Natascha Ungeheuer. Show mit 17 (Text: Gast´on Salvatore) UA 17. 5 1971 Teatro Olimpico Rom; La Cubana oder Ein Leben f¨ur die Kunst. Fernsehoper (Vaudeville) in 5 Bildern (Text: Hans Magnus Enzensberger nach Motiven aus dem Roman „Canci´on de Rachel“ von Miguel Barnet) UA (Fernsehversion) 4. 3 1974 Channel 13, WNET Opera Theatre New York – B¨uhnenfassung, UA 28. 5. 1975 Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen; We come to the River – Wir erreichen den Fluß. Handlungen f¨ur Musik (Text: Edward Bond) UA 12. 6. 1976 Royal Opera House Covent Garden London; Pollicino. M¨archen f¨ur Musik (Text: Giuseppe Di Leva nach M¨archen von Carlo Collodi, den Br¨udern Grimm u. Charles Perrault) UA 2. 8. 1980 Montepulciano (im Rahmen des 5o Cantiere Internazionale d’Arte); The English Cat – Die Englische Katze. Eine Geschichte f¨ur S¨anger und Instrumentalisten in 2 Akten (7 Bildern) (Text: Edward Bond, Dt. von Ken W. Bartlett) ¨ UA 2. 6. 1983 Schwetzinger Festspiele; Odipus der Tyrann oder Der Vater vertreibt seinen Sohn und schickt die Tochter in die K¨uche. Ein Spiel (Text: Hubert Hollm¨uller, H. W. H. zus. mit Hans-J¨urgen von Bose, S. Holt u. David Lang) UA 30. 10. 1983 Kindberg/Steiermark; Das verratene Meer. Musikdrama in 2 Akten (Text: Hans-Ulrich Treichel nach dem Roman „Gogo No Eiko“ [Der Seemann, der die See verriet] von Yukio Mishima) UA 5. 5. 1990 Deutsche Oper Berlin – revidierte u. erweiterte Fassung [in japanischer Sprache] UA 15. 10. 2003 Suntory Hall Tokyo – erneut erweitert, UA 26. 8 2006 Großes Festspielhaus Salzburg; Venus und

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Henze Adonis. Oper in einem Akt f¨ur S¨anger und T¨anzer (Text: Hans-Ulrich Treichel) UA 11.1. 1997 Bayerische Staatsoper M¨unchen; L’Upupa und der Triumph der Sohnesliebe. Ein deutsches Lustspiel in 2 Akten (11 Bildern) (Text: Komponist, nach einem arabischen M¨archen) UA 12. 8. 2003 Großes Festspielhaus Salzburg; Phaedra. Konzertoper in 2 Teilen (9 Bildern) (Text: Christian Lehnert) UA 6. 9. 2007 Staatsoper Berlin; Gisela! oder: Die merk- und denkw¨urdigen Wege des Gl¨ucks. Musiktheaterst¨uck (Text: Christian Lehnert u. Michael Kerstan) UA 25. 9. 2010 Maschinenhalle Zeche Zweckel Gladbeck – revidierte Fassung, UA 20. 11. 2010 Semperoper Dresden. Bearbeitungen (Ausw.): Don Chisciotte della Mancia. Komische Oper von Giovanni Battista Lorenzi und Giovanni Paisiello. Neu erz¨ahlt von Giuseppe Di Leva u. H. W. H. (unter Mitarbeit von Henning Brauel) UA 1. 8. 1976 Montepulciano (im Rahmen des 1o Cantiere Internazionale d’Arte); Il ritorno d’Ulisse in patria von Claudio Monteverdi. Dichtung von Giacomo Badoaro. Freie Rekonstruktion von H. W. H., UA 11. 8. 1985 Felsenreitschule Salzburg; Karl Amadeus Hartmann, Wachsfigurenkabinett. Nr. 4: F¨urwahr ...?! Nach den Skizzen vervollst¨andigt u. in Partitur gesetzt (Text: Erich Bormann) UA 29. 5. 1988 M¨unchen (im Rahmen der 1. M¨unchener Biennale); ders., Der Mann, der vom Tode auferstand. Nach den Skizzen vervollst¨andigt und in Partitur gesetzt von G¨unter Bialas (Vorspiel und Finale) und H. W. H. (Text: Erich Bormann) UA 29. 5. 1988 M¨unchen (im Rahmen der 1. M¨unchener Biennale); Il Re Teodoro in Venezia. Dramatische Heldenkom¨odie in 2 Akten von Giambattista Casti und Giovanni Paisiello. Neue Orchestrierung und neue Rezitative von H. W. H. (unter Mitarbeit von David Paul Graham) UA 16. 7. 1992 Montepulciano (im Rahmen des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano). Literatur: MGG 28,1325; DLL 20. Jh. 17,3; J. H¨ausler, ~ –.Versuch eines Portr¨ats (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 122) 1961; D. de La Motte, ~. Der Komponist als Dramaturg (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik, 125) 1964 J. Herrmann, ‚K¨onig Hirsch‘ (in: Musica 18) 1964; D. de La Motte, ~. ‚Der Prinz von Homburg‘. Ein Versuch uber die Komposition u. den Komponi¨ sten, 1960; G. R. Sellner, Die Geburtsstunde des ‚Jungen Lord‘ (in: Melos 32) 1965; L. Knessl, ~s mythologische Festspieloper f¨ur Salzburg (in: Melos 33) 1966; W. Schwinger, Auf der Suche nach neuer Sch¨onheit. ~ – Ein Portr¨at (in: Mu-

Henze sica 20) 1966; K. Geitel, ~, 1968; H. H. Stuckenschmidt, ~ – sein Werk u. sein Aufstieg in der heutigen Musik (in: Universitas 24) 1969; W. Burde, Tradition und Revolution in ~s musikalischem Theater (in: Melos 2) 1976; H. J. Kreutzer, Libretto u. Schauspiel. Zu Ingeborg Bachmanns Text f¨ur ~s ‚Der Prinz von Homburg‘ (in: Werke Kleists auf dem modernen Musiktheater, hg. K. Kanzog u. H. J. K.) 1977; N. Miller, Geborgte Tonf¨alle aus der Zeit. Ingeborg Bachmanns „Der junge Lord“ oder Keine Schwierigkeiten mit der komischen Oper (in: F¨ur und Wider die Literaturoper. Zur Situation nach 1945, hg. S. Wiesmann) 1982; H.-W. Heister, Kinderoper als Volkstheater. ~s ‚Pollicino‘ (in: Oper heute. Formen der Wirklichkeit im zeitgen¨ossischen Musiktheater, hg. O. Kolleritsch) 1985; Der Komponist ~. Ein Buch der Alten Oper Frankfurt (hg. D. Rexroth) 1986; H. Hopf, ‚Das Floß der Medusa‘ von ~ – Eine Dokumentation zur UA des Oratoriums. ~ zum 60. Geburtstag (in: Zeitschrift f¨ur Musikp¨adagogik 11) 1986; ~ (hg. E. Restagno) Turin 1986; P. Petersen, ~. Ein politischer Musiker. Zw¨olf Vorlesungen, 1988; H.-J. Wagner, Studie zu ‚Boulevard Solitude‘. Lyrisches Drama in sieben Bildern von ~, 1988 (zugleich Diss. K¨oln); M. M¨uller-Naef, „Steht nicht an jeder Wegkehrung der Musik auch eine neue Dichtung?“. Zur Zus.arbeit von Ingeborg Bachmann u. ~ (Lizentiatsarbeit Z¨urich) 1989; J. Bultmann, Die kulturp¨adagogische Arbeit ~s am Beispiel des „Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano“, 1992 (zugleich Diss. K¨oln 1992); W. Schottler, ‚Die Bassariden‘ von ~. Der Weg eines Mythos von der antiken Trag¨odie zur modernen Oper. Eine Analyse von Stoff, Libretto u. Musik, 1992 (zugleich Diss. Hamburg 1992); H. J. Kreutzer, Vom Schauspiel zur Oper. Ingeborg Bachmanns Libretto f¨ur ~s ‚Der Prinz von Homburg‘ (in: H. J. K., Obert¨one. Literatur u. Musik [...]) 1994; W. Bernhart, Prek¨are angewandte Opern¨asthetik. Audens „Sekund¨are Welt“ u. ~s ‚Elegie f¨ur junge Liebende‘ (in: Die Semantik der musiko-literarischen Gattungen [...]) 1994; O. Beaujean, Ein Meister des musikalischen Humors. ~. Portr¨at (in: Takt. Magazin der Bayerischen Staatsoper 1/2) 1995; P. Petersen, Klischee als Sujet. ~s ‚The English Cat‘ u. sein Arbeitstagebuch (in: Klischee und Wirklichkeit in der musikalischen Moderne, hg. O. Kolleritsch) 1995; P. Grell, Ingeborg Bachmanns Libretti, 1995 (zugleich Diss. Bayreuth 1994); D. Hochgesang, Die Opern ~s im Spiegel der dt.sprachigen Musikkritik bis 1966, 1995

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Henze (zugleich Diss. Hamburg 1992); P. Petersen, ~. Werke der Jahre 1984–93, 1995; ~. Ein Werkverzeichnis (hg. A. Krause) 1996; Th. Beck, Bedingungen librettistischen Schreibens. Die Libretti Ingeborg Bachmanns f¨ur ~, 1997 (zugleich Diss. Erlangen-N¨urnberg 1996); B. Wilms, Von der Sch¨onheit alter Jahrhunderte. ~s Bearbeitung von Claudio Monteverdis „Il ritorno d’Ulisse in patria“, 1997 (zugleich Diss. Saarbr¨ucken 1996); H.-J. Schaal, Musik aus dem Geiste des Theaters. ~ zum 70. Geburtstag (in: Das Orchester 44) 1996; P. Petersen, Ein unbekanntes Skizzenheft zu ‚K¨onig Hirsch‘ von ~ (in: Opernkomposition als Prozeß [...], hg. W. Breig) 1996; R. Braunm¨uller, Der einsame Fremde. ~s Oper ‚Der junge Lord‘ u. die Tradition der Kom¨odie (in: Musica 50) 1996; O. Thelen, Der Traum des singenden „Prinzen von Homburg“. Aspekte der Librettistik am Beispiel des Textbuches von Ingeborg Bachmann. Zu ~s Oper ‚Der Prinz von Homburg‘ (in: Heilbronner Kleist-Bl¨atter 4) 1998; ~. Politisch-humanit¨ares Engagement als k¨unstlerische Perspektive. Festschrift [...] (hg. S. Giesbrecht u. St. Hanheide) 1998; H.-K. Jungheinrich, ~ (in: Oper im 20. Jh. Entwicklungstendenzen u. Komponisten) 2000; K.-U. Kirchert, ‚Das Floß der Medusa‘. Reale u. bildnerische Hintergr¨unde in ~s Oratorium (in: Archiv f¨ur Musikwissenschaft 57/3) 2000; A. F¨orger, Verherrlichung eines Tr¨aumers – Anmerkungen zu ~s Oper ‚Der Prinz von Homburg‘ (in: Frankfurter Zeitschrift f¨ur Musikwissenschaft 4) 2001; K. Schmidt-Wistoff, Dichtung u. Musik bei Ingeborg Bachmann u. ~. Der „Augenblick der Wahrheit“ am Beispiel ihres Opernschaffens, 2001 (zugleich Diss. Bonn 2000); Ch. Bielefeldt, Wie der Schrei Musik wird. Zu Ingeborg Bachmanns u. ~s Oper ‚Der junge Lord‘ (in: Die dunkle Seite der Medien [...], hg. B. Laser, J. Venus, Ch. Filk) 2001; Im Laufe der Zeit. Kontinuit¨at u. Ver¨anderung bei ~ . Symposion [...] (hg. H.-K. Jungheinrich) 2002; Ch. Bielefeldt, ~ u. Ingeborg Bachmann. Die gemeinsamen Werke. Beobachtungen zur Intermedialit¨at von Musik u. Dichtung, 2003 (zugleich Diss. Hamburg [u. d. T.: ~ u. Bachmann] 2002); P. Andraschke, ~ – Rezeption von Mythos aus dem Geist der Musik (in: B¨uhne, Film, Raum u. Zeit in der Musik des 20. Jh., hg. H. Krones) 2003; ~. Die Vortr¨age des internationalen ~-Symposions [...] (hg. P. Petersen) 2003 (= Hamburger Jahrbuch f¨ur Musikwissenschaft 20); K. Oehl, Die Oper ‚K¨onig Hirsch‘ (1953–55) von ~, 2003 (zugleich Diss. Hamburg 2001); P. Petersen, Das Orpheus-Projekt von ~

Henze u. Edward Bond (in: Hamburger Jahrbuch f¨ur Musikwissenschaft 21) 2004; A. Tumat, Dichte¨ rin u. Komponist. Asthetik u. Dramaturgie in Ingeborg Bachmanns u. ~s ‚Prinz von Homburg‘, 2004 (zugleich Diss. Heidelberg 2003); A. Unger, L¨uge u. Wahrheit. Zur Kunst¨asthetik in ~s Oper ‚Der junge Lord‘ (in: „Theater ist ein Traumort“ [...], hg. H. Krellmann u. J. Schl¨ader) 2005; ~ Komponist der Gegenwart (hg. M. Kerstan, C. Wolken) 2006; ~ (hg. U. Tadday) 2006 (= Musik-Konzepte. NF 132); A. Tumat, Ingeborg Bachmanns Belinda-Fragment. Vom Scheitern der ersten Oper mit ~ (in: Die Saite des Schweigens. Ingeborg Bachmann u. die Musik, hg. S. Kogler) 2006; A. Tumat, ~s ‚Bassariden‘ im Kontekt der achtundsechziger Bewegung (in: Musikkulturen in der Revolte [...], hg. B. Kutschke) 2008; Th. Nytsch, ~s ‚Das Ende der Welt‘ u. Bachmanns „Die Zikaden“ – Musik u. Dichtung als H¨orkunst (in: Bachmanns Medien, hg. O. Simons) 2008; J. Rosteck, ~. Rosen u. Revolutionen. Die Biographie, 2009; J. M¨uller, Realismus u. „Realien“. Zitatcollagen u. -montagen in den Werken ~s um 1970 (Magisterarbeit Berlin) 2010; B. Sch¨afer, „Die Suche nach Sch¨onheit ist mein ethischer Auftrag“. B. Sch. im Gespr¨ach mit dem Komponisten ~ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 171/6) 2010; A. Tumat, Italien als a¨ sthetischer Projektionsraum. Textkritische Bemerkungen zum Entwurf einer „besseren Welt“ in ~s Schriften der 1950er Jahre (in: „Dahin! ...“ – Musikalisches Reiseziel Rom [...], hg. S Meine u. R. Grotjahn) 2011; G. Kaiser, Christian Lehnerts Text zu Hans Werner Henzes Oper ‚Phaedra‘. Das Libretto als Dichtung (in: Wort u. Ton, hg. G. Schnitzler u. a.) 2011; D. Cooperman, ~’s Early Political Thought. Three Case Studies, Ann Arbor/Michigan 2012 (zugleich Diss. McGill Univ. Montreal 2011); Th. Nytsch, Enigma – ein lyrisches R¨atsel als Schl¨ussel zum Verst¨andnis der musikalischen Poetik von Ingeborg Bachmann u. ~ (in: Erzeugen u. Nachvollziehen von Sinn [...], hg. M. Zenck) 2011; D. Brandenburg, Im Dazwischen zuhause. Zum Tod von ~ (in: Die deutsche B¨uhne 12) 2012; R. Nonnenmann, Traditionsbewusster Neut¨oner. Zum Tod von ~ (in: Musik-Texte 134) 2012; ~ u. seine Zeit (hg. N. Abels u. E. Schmierer) 2013. Henze, Peter, geb. 3. 6. 1949 Bad Lauterberg/Harz; Schauspieler, Regisseur und Autor. Studierte 1967–70 Theaterwissenschaft u. Germanistik an der Univ. K¨oln, 1970–74 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Hannover, 1975–90 Engagements u. a. am

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Hepp Staatstheater Hannover, am Theater am Turm (TAT) Frankfurt/Main u. am Theater f¨ur Kinder Hannover, Mitbegr¨under der „theaterwerkstatt hannover“ u. dort bis 1991 Schauspieler, Regisseur, Autor, K¨unstlerischer Leiter u. Gesch¨aftsf¨uhrer. 1989–92 mehrere Gastspielreisen nach Moskau, St. Petersburg u. Rostow am Don. Seit 1992 freiberuflich t¨atig, 1992–94 Leiter eines dreisprachigen Theaterprojektes mit dt. u. russischen Theaterleuten, Regisseur in Moskau u. am „Musiktheater Lupe“ in Osnabr¨uck. 1999 Gr¨under u. seither Leiter, Regisseur u. Schauspieler des „Theaters Henze & Co.“ in Asendorf-Arbste/Niedersachsen, zahlreiche eigene Produktionen, daneben als Schauspieler u. Regisseur am Theater Wrede in Oldenburg u. als Regisseur an der Landesb¨uhne Wilhelmshaven. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): De ole ¨ Buur un sin OkoDeern / Der alte Bauer und ¨ die OkoTussi. In Hochdeutsch und en beten Platt von Christa Holste, UA 25. 9. 2004 Asendorf; Großes Herz und Ich. Eine wundersame Geschichte um Alt und Jung, UA 17.11. 2006 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 17,9. Henzold, Olaf, geb. 1960 Leipzig; Dirigent. Ausbildung an der Musikhochschule in Dresden bei Hartmut Haenchen u. an der Akademie der Sch¨onen K¨unste in Prag bei V´aclav Neumann, 1989 an der Deutschen Staatsoper Berlin, 1990 Kapellmeister am Opernhaus Leipzig, 1991– 96 am Stadttheater Luzern u. Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters, 1998–2001 am Saarl¨andisches Staatstheater Saarbr¨ucken, danach Chefdirigent an der Den Norske Opera Oslo u. Gastdirigate. Hepp, Wolfgang, geb. 28. 1. 1941 Singen/ Baden-W¨urttemberg; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte an den M¨unchner Kammerspielen, 1962–66 am Ulmer Theater, 1966–72 am Staatstheater Kassel, 1972– 77 am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1977–91 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Theater Basel u. 1991–94 Mitglied u. danach als Gast am Schauspiel Bonn. 1980 u. 1981 bei den Festspielen in Schw¨abisch Hall u. 1987–91 bei den Festspielen in Bad Hersfeld. Danach vorwiegend Fernseht¨atigkeit. Literatur: TdS; R. Heyberger, H.-A. Stechl, Die Fallers privat [...]. Das Begleitbuch zur S¨udwestrundfunk-Fernsehserie, 1999.

Heppner Heppner, Gustav, geb. 26. 1. 1885 Olm¨utz/ M¨ahren, gest. 1945; Schauspieler, Regisseur und Direktor. 1911/12 am Stadttheater Troppau, 1912/13 am Intimen Theater Wien, 1914/15 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater St. P¨olten, 1915/16 am Stadttheater G¨ottingen, 1917/18 als Regisseur am Stadttheater Kattowitz, 1919/20 Oberregisseur u. Schauspieler am Theater in der Friedrichstadt Berlin, 1920/21 Schauspieler am Friedrich-Wilhelmst¨adtischen Theater ebd., 1921–26 Direktor, Oberspielleiter u. Schauspieler am Intimen Theater Berlin, seit 1925 auch Direktor des Berliner Kabaretts „Gr¨oßenwahn“ unter dem Namen „9Uhr-Einakter-Theater“. Sp¨ater Filmschauspieler u. nach 1933 in der Verwaltung des Berliner Kabaretts „Tingel-Tangel“, 1934 Auftritt in einem Kleinkunstprogramm im Rahmen des J¨udischen Kulturbundes Berlin. 1937 aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen u. ab 1939 Auftrittsverbot. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,404. Hepting, Judith, geb. 1981 Duisburg; Kost¨umbildnerin. Studierte 2003–08 Kost¨umdesign an der Hochschule f¨ur angewandte Wissenschaften in Hamburg, w¨ahrend des Studiums Assistentin an der Komischen Oper Berlin u. auf Kampnagel in Hamburg, 2008/09 Kost¨umassistentin an den M¨unchner Kammerspielen, danach freie Kost¨umbildnerin u. a. am Schauspiel Frankfurt/ Main, am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. in der freien Theaterszene. Herald, Heinz (eigentl. Georg Pinner, auch Georg-Heinz Herald u. in den USA George Heinz Herald), geb. 24. 10. 1890 Birnbaum/Posen, gest. 22. 7. 1964 Bad Kreuth/Bayern; Dramaturg, Regisseur, Direktor und Autor. Studierte in Berlin, ab 1910 Dramaturg am Deutschen Theater, 1917 Mitbegr¨under u. bis 1920 Sekret¨ar, Dramaturg u. Regisseur der Experimentalb¨uhne „Das junge Dtl.“ an Max Reinhardts Deutschem Theater, 1919 Mitbegr¨under des Kabaretts „Schall und Rauch“, 1926–29 Leiter der Gastspiele des Deutschen Theaters, 1928/29 Direktor des Berliner Theaters u. 1929–33 K¨unstlerischer Direktor des Deutschen Theaters, 1933 „als Jude“ entlassen, emigrierte 1933/34 u¨ ber Paris u. London 1935 nach New York, bis 1953 Drehbuchautor f¨ur versch. Filmgesellschaften in Hollywood. 1953 R¨uckkehr nach Dtl., k¨unstlerischer Berater an den M¨unchner Kammerspielen u. Rundfunkmitarbeit. 1956–60 wieder in den USA, danach endg¨ultige R¨uckkehr nach Deutschland.

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Herbert Literatur: Hdb. Exiltheater 1,405; DLL 20. Jh. 17,24. Herbe, Herbert [I,760], geb. 1908 Wien, gest. 21. 6. 1955 ebd. 1952–55 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Literatur: Ulrich 1,759. Herber, Karl Heinz, geb. 1963; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1989 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, 1991–96 am Staatstheater Mainz, 1996–98 u. 2002/03 Ensemblemitglied am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1998–2001 am Schauspielhaus Graz, 2002/03 u. 2005/06 am Schauspielhaus K¨oln, 2004/05 in Bielefeld u. bei den Freilichtspielen in Schw¨abisch Hall, 2005–08 in Baden Baden, gleichzeitig 2006–09 am Nationaltheater Mannheim u. 2008 am Staatstheater N¨urnberg, danach am Schauspielhaus Dortmund, am Staatstheater Darmstadt u. am Schloßpark-Theater Berlin. Herberich (recte Herbrich), Joseph [I,760], Todesdatum unbekannt. Herberstein, Petrus, geb. in Wien; Dirigent, Regisseur und Theatergr¨under. Nach einem abgeschlossenem Medizinstudium Ausbildung zum Dirigenten an der Wiener Musikhochschule bei Hans Swarowsky u. in Rom bei Franco Ferrara. 1976 Debut als Dirigent in Wien, gr¨undete das Wiener Symphonische Kammerensemble u. gab Konzerte in Wien, Italien u. Frankreich, daneben Gastdirigent. 1983 Studienleiter an der Staatlichen Oper Ankara, 1984 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/ Westfalen u. danach am Theater am Goetheplatz in Bremen, wo er 1987 die „opera piccola“ gr¨undete u. seither leitet u. an der er auch als Dirigent u. Regisseur t¨atig ist, seit 2003 gastiert er mit seinem Programm auch in Wien. Herbert, Maximilian, geb. 2. 7. 1901 Wien, gest. 5. 1. 1959 Innsbruck; S¨anger. Ausbildung in Wien, 1925–28 erstes Engagement am Stadttheater Krefeld, 1928–35 am Stadttheater Stettin, dann an der Wiener Volksoper u. am Stadttheater Aussig an der Elbe, 1940/41 in Karlsbad u. 1942–44 in Troppau, dazwischen auch Gastspiele. Nach dem 2. Weltkrieg am Opernhaus Graz u. seit 1950 als S¨anger u. seit Mitte der 50er Jahre auch als Oberspielleiter am Tiroler Landestheater Innsbruck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2043.

Herbert Herbert, Peter, geb. 29. 2. 1960 Bludenz/Vorarlberg; Kontrabassist und Komponist. Ausbildung 1976–78 am Konservatorium in Bregenz, 1981–86 (Kontrabaß u. Komposition) an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellenden Kunst in Graz u. 1987–89 am Berklee College of Music in Boston. 1989–2003 freier Musiker in New York, seit 2003 in Paris. Zwischen 1992 u. 2002 komponierte er B¨uhnenmusik f¨ur das „Aktionstheater-Ensemble“ Wien, f¨ur das Theater Kosmos Bregenz u. f¨ur das „Theater k.l.a.s.“ auf der Heunburg in Haimburg/K¨arnten. ¨ Literatur: OML. Herbig (eigentl. Pfaffenbach), Ernst [I,760; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 26. 3. 1889 Frankfurt/Main, gest. 8. 3. 1907 G¨orlitz; Schauspieler. Erstes Engagement am Stadttheater G¨orlitz. Literatur: Ulrich 1,759. Herbig, G¨unther, geb. 30. 11. 1931 Aussig ´ i nad Labem)/B¨ohmen; Dirian der Elbe (Ust´ gent. 1951–56 Ausbildung an der Franz-LisztHochschule in Weimar bei Hermann Abendroth, weitere Studien bei Hermann Scherchen, Arvid Jansons u. Herbert von Karajan, 1957–62 Dirigent am Deutschen Nationaltheater Weimar, 1962–66 MD am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1966–72 Dirigent u. 1977–83 Chefdirigent des Berliner Symphonie-Orchesters, 1972– 77 GMD der Dresdner Philharmonie. 1984– 90 Dirigent des Symphonie-Orchesters Detroit, 1988/89 k¨unstlerischer Berater u. 1990–94 Chefdirigent des Toronto Symphony Orchestra, 2001–06 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbr¨ucken. Dazwischen u. danach Gastdirigent. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. Herbig, Lutz, geb. in Leipzig; Dirigent und GMD. Ausbildung an den Musikhochschulen in Leipzig, Dresden, Wien u. Berlin, weitere Studien bei V´aclav Neumann u. Sergiu Celibidache. Dirigent in Aachen u. Saarbr¨ucken, 1979 GMD am Stadttheater Trier u. 1985–92 GMD an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster. Danach freier Dirigent u. Lehrt¨atigkeit. Herbrecht, Inge, geb. 2. 9. 1925 Karlsruhe, gest. 15. 4. 2012 Berlin; Schauspielerin. Ausbildung an derTheaterakademie in Karlsruhe, 1944 Debut in Bunzlau, dann Engagements in T¨ubingen u. Karlsruhe, als Gast am Deutschen Theater

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Herchet Berlin u. 1951–56 Mitglied des Berliner Ensembles. Als „Fluchthelferin“ einige Zeit inhaftiert. Seit Anfang der 1960er Jahre an verschiedenen Westberliner B¨uhnen engagiert. Herbst, Christoph Maria, geb. 9. 2. 1966 Wuppertal; Schauspieler. W¨ahrend seiner Ausbildung zum Bankkaufmann spielte er in der freien Theaterszene in Wuppertal, 1986 Mitgr¨under u. dann Schauspieler am Theater in Cronenberg (TiC) mit angeschlossener Schauspielschule. 1989 Engagement am Landestheater Dinslaken, ab 1992 freier Schauspieler, u. a. am Stadttheater Bremerhaven, 2002/03 am Metropol-Theater in M¨unchen u. seit 2005 am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin. 2009 auch bei den Nibelungenfestspielen in Worms. Literatur: DLL 20. Jh. 17,45. Herbst, Ignaz [I,761], gest. 23. 10. 1954 Wien. 1903 Theaterkapellmeister in Hannover, Dirigent einer Opern-Tournee durch die Schweiz, ¨ ubersiedelte 1904 nach Osterreich, lebte zu¨ erst in Krems/Nieder¨ost. u. Klagenfurt, ab 1908 als Dirigent, Komponist, Musikschriftsteller u. Lehrer in Wien, 1913–38 Leiter des „Dt.-¨ost. Autoren-Verbandes“ u. ab 1945 dessen Nachfolgevereins, der Internationale Konzert- und Theater-Vereinigung sowie der Fritz Egon Pamer-Gemeinde (F. Pamer). 1945 Leiter der Wiener musikhistorischen Gesellschaft. ¨ Literatur: OML. Herbst, Jo, geb. 11. 8. 1928 Berlin, gest. 18. 9. 1980 ebd.; Schauspieler und Kabarettist. Ausbildung in Berlin, 1949 Mitgr¨under des Berliner Kabaretts „Die Stachelschweine“ u. als Darsteller (bis 1964) u. Autor (bis 1961) Ensemblemitglied. Daneben schrieb er Texte u. a. f¨ur den „N¨urnberger Trichter“, „Die Schiedsrichter“ u. die „M¨unchner Lach- und Schießgesellschaft“ u. trat in kabarettistischen Veranstaltungen auf. Literatur: Kabarett-Lex. 139. Herchet, J¨org, geb. 20. 9. 1943 Dresden; Komponist. 1964–67 Studium an der Hochschule f¨ur Musik Dresden, 1967–69 Kompositionsstudium, u. a. bei Rudolf Wagner-R´egeny an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin u. ebd. an der Univ. Studium der Musikwissenschaft. 1969 wurde ihm das Staatsexamen aus politisch motivierten kunst¨asthetischen Gr¨unden verweigert. 1969/70 im Buchhandel t¨atig, 1970–74 Meistersch¨uler von Paul Dessau an der Akademie der K¨unste Berlin.

Herden Ab 1975 Auff¨uhrung seiner Werke, Gastdozent im In- u. Ausland, ab 1981 Lehrbeauftragter f¨ur Musiktheorie u. Komposition u. 1993–2009 Professor f¨ur Komposition u. Analyse an der Hochschule f¨ur Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Lebt als Komponist u. a. von Kammermusik u. geistlicher Musik in Weinb¨ohla/ Sachsen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Nachtwache. Komposition f¨ur das Musiktheater (Text: Nelly Sachs) UA 25. 6. 1993 Opernhaus Leipzig (im Rahmen der Leipziger Opernfestspiele); Abraum. Komposition f¨ur das Musiktheater (Text: J¨org Milbradt nach Motiven aus Gerhart Hauptmanns „Und Pippa tanzt“) UA 7. 3. 1997 ebd. Literatur: MGG 28,1371; A. Kaiser, Intentionen. Neue Musiktheater-Werke von ~, Jakob Ullmann u. Siegfried Matthus (in: Musik u. Gesellschaft 39/10) 1989; Ch. Sramek, Eine eigene Welt. Gespr¨ach mit ~ u¨ ber sein Werk ‚Abraum‘ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 2) 1997; ders., Politisch nicht konform – trotzdem erfolgreich. Der Dresdner Komponist ~ (in: Das Orchester 46/5) 1998; „Die T¨one haben mich geblendet“. Festschrift zum 60. Geb.tag des Dresdner Komponisten ~ (hg. Ch. Sramek) 2003. Herden, Anja, geb. 1970 Bielefeld; Schauspielerin. 1993–97 Ausbildung an der FolkwangHochschule Essen, Gastengagements bis 2001 u. a. am Schauspielhaus u. am Theater am Neumarkt Z¨urich, am D¨usseldorfer Schauspielhaus, am Grillo Theater Essen, am Schauspielhaus Graz u. am Thalia-Theater Hamburg, 2001/02 am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. seit 2002 Ensemblemitglied am Schauspiel K¨oln. Herden, Eugen P., geb. 1932 Forst/Lausitz; Schauspieler. Ausbildung an der Musik- u. Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, erstes Engagement in D¨obeln, dann u. a. in Brandenburg, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Halle/ Saale u. Rostock. 1991–93 am Theater in Ulm u. danach am Deutschen Theater G¨ottingen. Herden, Peter, geb. 5. 5. 1918 Pl¨on/Holstein; Schauspieler und S¨anger. Schauspielunterricht in Breslau, nach dem 2. Weltkrieg an den Theatern in Altenburg, Plauen u. Glauchau, seit 1949 als S¨anger u. Schauspieler Ensemblemitglied des Staatstheaters Dresden, seit 1988 Ehrenmitglied des Staatsschauspiels. Literatur: Habel 167.

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Herfurtner Herder (eigentl. Smith), Irene, geb. 13. 10. 1891 Riga, gest. 13. 7. 1980 Basel; Schauspielerin. 1917/18 am Stadttheater L¨uneburg, 1918–20 am Residenztheater Hannover, 1920–22 am Stadttheater Hildesheim, 1924–26 an den Vereinigten Theatern Schaffhausen-Winterthur, 1927 auf Tournee, 1927/28 am M¨unchner Volkstheater u. als Gast am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. 1928–33 Ensemblemitglied am Stadttheater Basel u. 1934–36 wieder in Hildesheim, danach nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Literatur: TdS. Herdieckerhoff, Margarete, geb. 9. 1. 1929, gest. August 2001 Scharbeutz/Schleswig-Holstein; Schauspielerin, Regisseurin u. Autorin. Ausbildung bei Willy Steegen am Staatstheater Braunschweig, 1950 Debut u. Engagement bis 1951 am Zimmertheater Wolfenb¨uttel, 1951/52 am Landestheater Hannover, 1952–54 in L¨ubeck, dann in Kassel. 1978 gr¨undete sie in K¨oln das „Theater Tambourin“, eine interkulturelle Spielgruppe f¨ur dt. u. ausl¨andische Schulkinder u. 1985 das „Neue Theater K¨oln – Kammerspiele unterwegs“ mit eigenem Ensemble. Ihr St¨uck „Auf bald am Alexanderplatz“ wurde 1997 am Deutschen Theater G¨ottingen uraufgef¨uhrt. Herfurth, Emil [I,762], gest. 27. 12. 1951 Weimar. 1933 Mitglied der Reichsschrifttumskammer u. 1937 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP), bis 1945 Gymnasialdirektor in Weimar. 1945 von den sowjetischen Milit¨arbeh¨orden verhaftet u. aus dem Schuldienst entlassen. Literatur: DLL 20. Jh. 17,74. Herfurtner, Hanna, geb. 1981 M¨unchen; S¨angerin. Studierte 2002–04 Theaterwissenschaft an der Univ. in M¨unchen, Gesangsstudium bei Bernhard J¨ager-B¨ohm in Stuttgart u. 2006–10 an der Univ. der K¨unste Berlin sowie Besuch von Meisterkursen. W¨ahrend des Studiums Assistentin am Bayerischen Staatsschauspiel u. bei den Festspielen in Jagsthausen. Seit 2007 als Gasts¨angerin u. a. an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, bei den Salzburger Festspielen u. bei der RuhrTriennale, wo sie am 25. 9. 2010 bei der UA in Hans Werner Henzes „Gisela! – oder: Die merk- und denkw¨urdigen Wege des Gl¨ucks“ die Titelpartie sang.

Herfurtner Herfurtner, Rudolf, geb. 19. 10. 1947 Wasserburg am Inn; Autor. Studierte 1968–75 Germanistik, Anglistik u. Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, ab 1971 journalistische Ver¨offentlichungen, seit 1975 freier Autor von Kinder- u. Jugendliteratur in M¨unchen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Caf´e StarTraum. Ein Musikst¨uck f¨ur junge Leute, UA 18. 2. 1982 Theater der Jugend M¨unchen; Rita Rita, UA 20. 1. 1983 Theater der Jugend M¨unchen; Geheime Freunde (nach dem Roman „Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy) UA 15. 2. 1986 Theater der Jugend M¨unchen; Nachtv¨ogel (nach Tormod Haugens gleichnamigem Roman) UA 7. 10. 1988 St¨adtische B¨uhnen Osnabr¨uck; Der Nibeljunge, UA 2. 4. 1994 Theater Mummpitz N¨urnberg (Koproduktion mit der Tafelhalle N¨urnberg); Die Waldkinder, UA 15. 3. 1996 Landestheater Detmold – mit Musik von Wilfried Hiller, UA 23. 4. 1998 Zerwirkgew¨olbe M¨unchen; Gloria von Jaxtberg, UA 15. 11. 1997 Theater Mummpitz N¨urnberg; Joseph und seine Schwester, UA 28. 6. 1998 Domfestspiele Bad Gandersheim; Eduard auf dem Seil. Ein Dichterm¨archen in 23 Bildern (Musik: Wilfried Hiller) [konzertante] UA 31. 10. 1999 Herkulessaal der Residenz M¨unchen – [szenische] UA 12. 11. 1999 Opernhaus Halle/Saale; Muschelkind (zus. mit Christian Schidlowski) UA 2002 Theater Pf¨utze N¨urnberg; Pinocchio. Ein italienischer Traum in 12 Bildern (nach dem Roman Pinocchio von Carlo Collodi, Musik: Wilfried Hiller) UA 12. 10. 2002 Stadttheater Trier; Zanki Fransenohr, UA 7. 3. 2003 Stadttheater Konstanz; Ester und der K¨onig von Persien. Eine biblische Geschichte in drei Teilen, UA 27. 6. 2003 Theater Pf¨utze/Stadttheater F¨urth; Das Geheimnis der Bl¨atter, UA 22. 4. 2006 Comedia Colonia Theater K¨oln; Das Geschenk des weißen Pferdes, UA 24. 10. 2010 Junges Ensemble Stuttgart; Der K¨onig hinter dem Spiegel, UA 14. 2. 2013 Hans-Otto-Theater Potsdam; Mensch Karnickel (Theaterfassung des gleichnamigen Jugendromans von R. H.) UA 26. 9. 2013 Theater Osnabr¨uck. Literatur: Henschel Theaterlex. 340; DLL 20. Jh. 17,75; U. Bischof, H. Heidtmann, „Die Sehnsucht der B¨arin“ oder ~ als „Klassiker“ des dt. Kindertheaters? Anmerkungen zu ~s St¨uck ‚Der Nibeljunge‘ (in: Beitr¨age Jugendliteratur u. Medien NF 48/2) 1996; M. Dahrendorf, Bemerkungen zum Werk ~s (ebd.); Theater u. Musik f¨ur Kinder. Beitr¨age u. Quellen zu ~, Hiller, Ponsioen, Schwaen. Zum Kinderschauspiel u.

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Hering Figurentheater (hg. G. Reiß) 2001; M. Jahnke, Vertrauen in weiße Pferde. ~s neues St¨uck ‚Das Geschenk des weißen Pferdes‘ wurde in Stuttgart uraufgef¨uhrt u. erlebte gleich zwei weitere Inszenierungen in M¨unchen u. Z¨urich (in: Die deutsche B¨uhne 1) 2011. Herheim, Stefan, geb. 13. 3. 1970 Oslo/Norwegen; Regisseur. Ausbildung als Cellist, anfangs im Bereich Regie u. Ausstattung am Opernhaus u. an der Opernhochschule in Oslo t¨atig, leitete auch ein Opern-Marionettentheater. Studierte 1994–99 Opernregie in Hamburg bei G¨otz Friedrich. Seit 2000 international t¨atiger Opernregisseur, u. a. an der Volksoper Wien, an den Opernh¨ausern in Stuttgart, Graz, Oslo, Amsterdam, Z¨urich, an der Staatsoper Dresden, an der Staatsoper Unter den Linden u. an der Komischen Oper Berlin, an der Lettischen Nationaloper in Riga, am Aalto-Theater Essen, am Th´eaˆ tre de la Monnaie in Br¨ussel sowie bei den Salzburger u. Bayreuther Festspielen. Literatur: A. Goldhammer, Weißt du, was du sahst? ~s Bayreuther Parsifal, 2011. Hering, Bettina, geb. 1960 Z¨urich; Dramaturgin, Regisseurin und Theaterdirektorin. Studierte Germanistik, Philosophie u. anthropologische Psychologie an der Univ. Z¨urich, Regieassistentin am Hamburger Schauspielhaus u. an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, Zus.arbeit mit den Regisseuren Einar Schleef, Hans-J¨urgen Syberberg u. Peter Palitzsch, erste eigene Inszenierungen. Seit 1991 freie Dramaturgin u. Regisseurin, u. a. beim zweisprachigen Festival in Bad Radkersburg-Gornja Radgona, bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf, beim Theatersommer Haag, 2006 am Opernhaus Z¨urich, 2007 am Landestheater Nieder¨ost. St. P¨olten, 2009 im Vestib¨ul des Wiener Burgtheaters. Seit der Spielzeit 2012/13 K¨unstlerische Leiterin des Landestheaters Nieder¨osterreich St. P¨olten. Hering, Ernstgeorg, geb. 29. 1. 1942 Berlin; Dramaturg und Regisseur. Studierte 1961– 65 Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, 1965–1972 Dramaturg u. Regisseur am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1972–91 an der Volksb¨uhne Berlin, seit 1974 als Mitglied der K¨unstlerischen Leitung u. ab 1975 als Regisseur in Zus.arbeit mit Helmut Straßburger, gleichzeitig auch als Gastregisseur

Hering am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1992– 2007 Dramaturg u. Regisseur, wieder in der Zus.arbeit mit Straßburger, am Anhaltischen Theater Dessau. Seither Gastregisseur u. a. am Theater Naumburg/Saale. Literatur: LThInt 390. Hering, Gerhard Friedrich [I,763], gest. 12. 4. 1996 Darmstadt. Studierte Publizistik, Literaturu. Theaterwissenschaft an den Univ. in Berlin u. Heidelberg, Dr. phil., Feuilletonist u. Theaterkritiker, 1943 wegen „politischer Unzuverl¨assigkeit“ Schreibverbot. 1948–50 Dramaturg am Stadttheater Konstanz, 1950–52 Direktor der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in M¨unchen, 1952–54 Chefdramaturg u. Regisseur am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart, 1959–61 Leiter des Westdt. Rundfunk (WDR)-Studios Kultur in D¨usseldorf, 1961–71 Intendant am Landestheater Darmstadt, danach Gastregisseur. Literatur: Henschel Theaterlex. 341; LThInt 390; DLL 20. Jh. 17,89; V. Huber-Hering, Das Theater ~s, Landestheater Darmstadt 1961/62– 1970/71, 2001; Geradewegs durch die Zeit – ~ 100 Jahre. Schriftsteller, Regisseur, Intendant (hg. V. Huber-Hering) 2009. Hering, Karl-Josef, geb. 14. 2. 1929 West¨onnen/Westfalen, gest. 20. 5. 1998 Berlin; S¨anger. Gesangsunterricht bei Franz V¨olker, Max Lorenz u. Fred Husler, 1958 Debut am Staatstheater Hannover, 1963–66 am Theater in M¨onchengladbach, 1966–77 Mitglied am Deutschen Opernhaus Berlin, umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, 1968–81 regelm¨aßig an der Wiener Staatsoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2047. Hering, Markus, geb. 26. 4. 1960 Siegen/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. Zun¨achst Tischlerlehre u. Waldarbeiter, 1983–87 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hannover, 1989 Mitgr¨under des bis heute bestehenden „Theaters an der Glocksee“ ebd., erste Engagements am Staatstheater Kassel u. am Schauspielhaus Frankfurt/Main, dann in Wien am Schauspielhaus, am Volkstheater, 1992–2011 Ensemblemitglied des Burgtheaters, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Residenztheaters M¨unchen. Herken, Sabine, geb. 6. 10. 1957 Berlin; Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Ausbildung

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Herking an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, Engagements am Schauspiel Essen u. am Schauspielhaus D¨usseldorf, Regisseurin u. a. am Nationaltheater Weimar u. am Kinder- u. Jugendtheater „Spielwerkstatt Berlin“, f¨ur das sie auch Kinderst¨ucke schreibt. Literatur: DLL 20. Jh. 17,93. Herkenrath, Luth, geb. 23. 2. 1960 Hannover; Schauspieler. 1982–85 Ausbildung in M¨unchen, 1985/86 am Rheinischen Landestheater Neuss, 1986–88 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/ Westfalen u. 1989–92 Ensemblemitglied am Stadttheater Bremen. Seit 1992 freier Schauspieler, u. a. in Hamburg an der Kom¨odie Winterhuder F¨ahrhaus u. am Ernst-Deutsch-Theater. Herking, Lily [I,763; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 11. 9. 1881 Elberfeld/Rheinland (heute Stadtteil von Wuppertal), gest. 25. 1. 1922 Dessau; S¨angerin. 1903–05 am Stadttheater L¨ubeck, 1905–10 am Stadttheater N¨urnberg u. seit 1910 Ensemblemitglied am Hof- bzw. Landestheater Dessau. Sie starb beim Brand des Dessauer Theaters. Sie war mit dem Schauspieler Willy Klein (1865–1924) verheiratet, Ursula H. war ihre gemeinsame Tochter. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2048. Herking, Ursula (eigentl. Ursula Maria Natalie Klein), geb. 28. 1. 1912 Dessau, gest. 17. 11. 1974 M¨unchen; Schauspielerin und Kabarettistin. Tochter von Lilly H. u. Willy Klein, Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule bei Leopold Jessner in Berlin, 1930 erstes Engagement am Friedrichs-Theater in Dessau, ab 1933 wieder in Berlin, kurze Zeit am Schiller-Theater, an Paul Schneider-Dunckers Kabarett im Restaurant „Uhlandeck“ u. in Werner Fincks „Katakombe“ bis zu deren Schließung 1935. Danach im Kabarett „Tatzelwurm“ u. an Berliner B¨uhnen, u. a. am Deutschen Theater u. an den Kammerspielen. 1944/45 in einem R¨ustungsbetrieb zwangsverpflichtet. 1946 an der M¨unchner „Schaubude“, 1949 u. a. am „Kom(m)¨odchen“ in D¨usseldorf, 1950 an der „Bonbonniere“ in Hamburg, 1951 einige Monate im Kollektiv des neugegr¨undeten KabarettTheaters „Die Kleine Freiheit“ in M¨unchen, anschließend in Berlin, wo sie Mitbegr¨underin des Kabaretts „N¨urnberger Trichter“ war, auch an anderen Berliner Kabaretts, 1954 mit Wolfgang Neuss im „Rauchfang“, 1955/56 u. 1967 wieder an der „Kleinen Freiheit“. 1956–58 an der M¨unchner „Lach- und Schießgesellschaft“,

Herl 1959 wieder am „Kom(m)¨odchen“. Daneben Soloauftritte, Diseuse u. B¨uhnenengagements, u. a. am Hebbel-Theater u. an der Kom¨odie Berlin, am Landestheater Castrop-Rauxel, am Landestheater T¨ubingen u. am Ernst-DeutschTheater Hamburg. 1973 erschienen ihre Erinnerungen „Danke f¨ur die Blumen. Damals – gestern – heute“. Literatur: Henschel Theaterlex. 341; Rischbieter 614; LThInt 390; Kabarett-Lex. 140; E. Nick, Das literarische Kabarett „Die Schaubude“ 1945–1948. Seine Geschichte in Briefen u. Songs (hg. u. kommentiert von D. Nick) 2004; G. von Ambesser, Schaubudenzauber. Geschichte u. Geschichten eines legend¨aren Kabaretts, 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007.

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Herm Schauspielregisseur) an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, seit 1971 Direktoriumsmitglied, daneben Gastregisseur an allen großen Opernb¨uhnen in Dtl. u. in der Schweiz, in Wien u. an der Mail¨ander Scala. Literatur: Ein Magier der B¨uhne. Der Regisseur ~, 1989 [= Austellung im Dumont-Lindemann-Archiv Theatermuseum ... D¨usseldorf]; U. Schreiber, Regietheater ante festum. Zum Tod von ~ (in: Opernwelt 4) 2006. Herlitzius, Evelyn, geb. 27. 4. 1963 Osnabr¨uck; S¨angerin. Ausgebildete T¨anzerin, Gesangsausbildung bei Hans Kagel u. Eckart Lindemann an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1993 Debut am Stadttheater Flensburg, 1994 am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken u. an der Hamburgischen Staatsoper, seither internationale Gasts¨angerin, seit 1997 regelm¨aßig an der Staatsoper Dresden, ab 2002 auch bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2049; J. Breiholz, „Ich wirke eher als Gesamtkunstwerk“. Die Sopranistin ~ vor Ihrem Bayreuth-Deb¨ut (in: Opernwelt 8) 2002.

Herl, Michael, geb. 1959 Pirmasens/Pfalz; Journalist, Autor. Dokumentarfilmer und Theatergr¨under. 1981/82 Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in M¨unchen, bei der „S¨uddeutschen Zeitung“ u. beim Bayerischen Rundfunk. Reporter beim „Stern“ in Hamburg, sp¨ater in der „Stern“-Redaktion in Frankfurt/Main. Seit 1984 freier Autor u. Dokumentarfilmer, 1999–2004 Co-Moderator der „Late Lounge“ im Fernsehen des Hessischen Rundfunks (HR). 1998 Gr¨under des „Stalburg Theaters“, einer B¨uhne mit eigenen Theaterproduktionen im Frankfurt-Nordend, seither dessen K¨unstlerischer Leiter u. Hausautor. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Mutterlos, UA 1998 Stalburg Theater Frankfurt/Main; On Air, UA 1999 ebd.; Junger Mann zum Mitreisen gesucht, UA 2000 ebd.; Wer kocht, schießt nicht. Satire, UA 26. 9. 2002 ebd.; Von oben ist die Welt so klein. Schauspiel, UA 7. 11. 2002 ebd.; Sperrm¨ull, UA 2003 ebd.; Neumann nach Berlin, UA 2005 ebd.; Brumm Brumm. Kom¨odie, UA 10. 9. 2008 ebd.; Herzscheiße, UA Oktober 2009 ebd.; Waldweiberwildwechsel. Kom¨odie, UA 2. 3. 2012 Theater im Wechselbad Dresden; J¨urgen von Nazareth. Weihnachtsfarce, UA 20. 11. 2012 ebd.

Herlt, Paul, geb. 18. 6. 1886 Schwerin, gest. 1967; Schauspieler und Spielleiter. 1905/06 am Stadttheater Danzig, 1906/07 am Schauspielhaus Stralsund, 1907/08 u. 1913–15 am Stadttheater Chemnitz, 1908–13 am Stadttheater Magdeburg. 1917–19 als Regisseur u. Schauspieler am Deutschen Theater Kowno (Kaunas)/Litauen, 1920–22 Schauspieler am St¨adtischen Theater Magdeburg, 1922–24 am Operetten-Theater Leipzig u. 1924–41 als Schauspieler u. Spielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Halle/Saale. Wegen „Abh¨oren eines ausl¨andischen Senders“ u. Homosexualit¨at wurde er 1941 zu eineinhalb Jahren Gef¨angnis verurteilt, aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen u. erhielt kein Engagement mehr. 1945–50 als Regisseur u. Schauspieler am Landestheater Sachsen-Anhalt Halle/Saale. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,406; Der Rote Ochse, Halle (Saale). Politische Justiz 1933– 1945, 1945–1989 (hg. J. Scherrieble) 2008.

ˇ aslav/ Herlischka, Bohumil, geb. 25. 4. 1919 C´ B¨ohmen, gest. 24. 2. 2006 D¨usseldorf; Regisseur. Ausbildung (Klavier, Geige u. Dirigieren) am Prager Konservatorium, 1946 Debut als Regisseur am Staatstheater M¨ahrischOstrau u. ebd. Engagement bis 1952, 1952–57 am Nationaltheater Prag, 1958 ubersiedelte er ¨ nach Westdtl., Opernregisseur (nur gelegentlich

Herm, Klaus, geb. 13. 1. 1925 Bern; Schauspieler. 1942/43 Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin, ebd. 1945–47 Engagement, 1947–50 am Theater am Schiffbauerdamm, 1951/52 am Theaterclub im British Centre u. an der Volksb¨uhne, 1952–70 Ensemblemitglied u. 1974–79 als Gast an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin. Ab 1970 freier

Herma Schauspieler, u. a. am M¨unchner Residenztheater, 1979–82 u. 1983–86 am Schauspielhaus D¨usseldorf, dazwischen an den B¨uhnen der Stadt Bonn, 1986/87 am Schauspielhaus Essen, 1988–90 am Bayerischen Staatsschauspiel u. zuletzt an den Hamburger Kammerspielen. Herma, Karl Johann [I,763], gest. 2. 11. 1969 Erfurt. 1939 Rektor in Bielitz, dann in Greiz, studierte nach dem 2. Weltkrieg Psychologie an der Univ. Berlin, bis 1964 Dozent am P¨adagogischen Institut in Erfurt. Literatur: DLL 20. Jh. 17,108. Herman, Lazar (Ps. Leo Lania) [I,763], gest. 9. 11. 1961 M¨unchen. Wandte sich ab Mitte der 20er Jahre dem Theater u. Film zu, Zus.arbeit mit Erwin Piscator, Fritz Kortner u. Max Reinhardt, schrieb zus. mit C. W. Pabst das Drehbuch f¨ur die Verfilmung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht. 1932 Reise durch die UdSSR, dann in Wien, 1933 Emigration nach Paris, Mitarbeiter an Tageszeitungen u. Drehbuchautor. 1936 erneut Reise durch die UdSSR, dann wieder in Paris. Nach zweimaliger Verhaftung u. Internierung schließlich Flucht nach S¨udfrankreich u. im Sommer 1941 uber Spanien Emi¨ gration in die USA. Freier Schriftsteller, Mitarbeiter amerikanischer Zeitungen u. Autor von Radiosendungen. Nach dem 2. Weltkrieg Korrespondent europ¨aischer Zeitungen u. amerikanischer Zeitschriften, Vortragsreisen in den USA u. Dtl., Mitte der 50er Jahre R¨uckkehr nach Dtl., lebte in M¨unchen. Seine Kom¨odie „Konjunktur“ (mit der B¨uhnenmusik von Kurt Weill) wurde am 8. 4. 1928 am Lessingtheater Berlin uraufgef¨uhrt. Literatur: H. Hardt, Leo Lania (in: Neue Dt. Biographie 13) 1982. Herman, Silvia, geb. um 1955 Wien; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule Wien, u. a. bei Anton Dermota, 1976–79 Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper u. 1979– 82 Mitglied der Staatsoper, 1983–85 Gastengagement an der Staatsoper Hamburg, Gasts¨angerin, wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. Bei den Salzburger Festspielen sang sie am 7. 8. 1981 bei der UA der Oper „Baal“ von Friedrich Cerha die Rolle der „J¨ungeren Schwester“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2049. Hermanis, Alvis, geb. 27. 4. 1965 Riga/Lettland; Schauspieler, Regisseur, Autor und Intendant. 1984–88 Ausbildung am Lettischen Staatskonservatorium, 1990–92 in New York, seit

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Hermann 1993 Regisseur, Schauspieler u. seit 1997 Intendant des Neuen Theaters Riga („Jaunais Rigas Teatris“). Seit 2006 Regisseur u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Schauspielhaus K¨oln, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Wiener Burgtheater, an den M¨unchner Kammerspielen u. an der Berliner Schaub¨uhne. Literatur: Henschel Theaterlex. 342; F. Wille, Body goes first. Ein Gespr¨ach mit dem Regisseur ~ uber sein Theater in Riga, die Ar¨ beit mit dem Schauspieler, R¨aume, dt. Theaterkabuki u. Stanislawski (in: Theater heute 12) 2010; E. Behrendt, Auf dem Kompost der Zivilisation. Knapp vierzig Jahre nach Peter Steins legend¨arer „Sommerg¨aste“-Inszenierung an der Berliner Schaub¨uhne versucht ~ Gorkis Untote zu reanimieren. Mit Erfolg? (in: ebd. 2) 2013; F. Wille, Santa Lucia! Am Schauspiel Z¨urich [...], ~ dramatisiert „Kaspar Hauser“ (in: ebd. 4) 2013. Hermann, Andreas, geb. in Rottweil am Neckar; S¨anger. Studierte zun¨achst Wirtschaftsingenieurwesen an der Univ. Karlsruhe, Gesangsausbildung bei Reginaldo Pinheiro in Karlsruhe u. Freiburg/Br., in der Spielzeit 2003/04 Debut an der Oper Frankfurt/Main, erstes Engagement am Stadttheater Bern u. seit 2004/05 Ensemblemitglied des Aalto-Theaters Essen. Gasts¨anger, u. a. wiederholt an der Staatsoper Stuttgart. Hermann, Dagmar, geb. 31. 10. 1918 Wien, gest. 3. 8. 1997 ebd.; S¨angerin. Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, 1942 Debut an den St¨adtischen B¨uhnen Br¨unn, 1946–74 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, als Gast regelm¨aßig an der Volksoper ebd., bei den Salzburger Festspielen u. an europ¨aischen Opernb¨uhnen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2050; OML. Hermann, David, geb. 1977; Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, Assistent u. a. von Hans Neuenfels bei den Salzburger Festspielen, seit 2000 freier Regisseur an den großen europ¨aischen Opernb¨uhnen, bei den Salzburger Festspielen u. bei der Ruhrtriennale, wiederholt am Theater Basel u. an der Oper Frankfurt/Main, kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Ausstatter Christof Hetzer. Hermann, Gerhard, geb. 26. 4. 1956 Dachau/ Oberbayern; Schauspieler. 1979–82 Ausbildung

Hermann an der Neuen M¨unchner Schauspielschule, erste Auftritte in Ulm u. am Schauspielhaus Graz, 1983–86 erstes Engagement am Stadttheater Luzern, 1986/87 in Hildesheim, 1987–91 Ensemblemitglied am Stadttheater Berlin, 1992–96 an den Vereinigten B¨uhnen Graz, 1996–2004 am Staatstheater Darmstadt, 2004–09 am Landestheater Salzburg, 2010–12 Mitglied u. danach als Gast am Schauspiel Essen. Literatur: TdS. Hermann, Hans (Georg) [I,765], gest. 18. 5. 1931 Berlin. Lebte ab 1907 als freier Komponist in Dresden, ab 1927 wieder in Berlin. Sein Singspiel „Das Urteil des Midas“ wurde am 1. 5. 1905 an der Wolzogen-Oper Berlin uraufgef¨uhrt. Literatur: Ulrich 1,764. Hermann, Irm (Irmgard), geb. 4. 10. 1942 M¨unchen; Schauspielerin. Arbeitete als Sekret¨arin, Bekanntschaft mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder, in dessen Filmen sie 1966–75 mitspielte sowie an Fassbinders „antiteater“ in M¨unchen. Seit 1975 in Berlin, u. a. 1979/80 u. 1987–91 an der Freien Volksb¨uhne, 1991–93 Mitglied des Berliner Ensembles, wiederholt am Schauspielhaus Z¨urich u. wieder an der Berliner Volksb¨uhne, seit der Spielzeit 2008/09 f¨ur Sprechrollen an der Komischen Oper Berlin engagiert. Literatur: Henschel Theaterlex. 343. Hermann, Martha, s. Herrmann, Martha. Hermann, Max(im), Lebensdaten unbek., geb. in Kanada; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. ¨ auf, erstes Engagement am GerWuchs in Ost. mania-Theater in St. Louis/Missouri, 1902/03 am Stadttheater Klagenfurt, dann jeweils eine Saison an den Stadttheatern in Preßburg u. Leitmeritz, 1907/08 am Landestheater Laibach, dann u. a. am Stadttheater Hamburg, 1915/16 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Hanau, 1819–20 als Operettenregisseur u. S¨anger am Stadttheater Augsburg, 1922–24 u. 1925–29 am Stadttheater u. an den Kammerspielen L¨ubeck, danach ohne Engagement. Emigrierte 1935 nach Br¨ussel, wo er in versch. Revuen mitwirkte. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,406.; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012.

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Hermanowski Hermann, Regine, geb. 1965 Horb am Neckar; S¨angerin. 1984–89 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart bei Grace Hoffmann u. Julia Hamari, 1989/90 am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand. 1991–94 erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt, danach freie S¨angerin, 2001– 07 Ensemblemitglied am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen u. Gastengagements. 2003– 10 Medizinstudium an der Univ. Essen-Duis¨ burg, seit 2011 Arztin u. Stimmbildnerin in Essen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2051. Hermann, Roland, geb. 17. 9. 1936 Bochum/ Westfalen; S¨anger. Studierte Musikwissenschaft, Anglistik u. P¨adagogik an den Univ. in Freiburg/Br., Mainz, Frankfurt/Main u. in den USA. Gesangsausbildung bei Margarete von Winterfeldt in Freiburg/Br., bei Flaminio Contini in Florenz u. bei Paul Lohmann in Frankfurt/Main. 1967/68 erstes Engagement am Stadttheater Trier u. 1968–99 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich, wo er u. a. am 5. 6. 1977 in der UA von Rudolf Kelterborns Oper „Ein Engel kommt nach Babylon“ die Rolle des Nebukadnezar u. am 4. 12. 1984 in der UA der Oper „Der Kirschgarten“ desselben Komponisten die Rolle des Leonid Andrejewitsch Gajew sang. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2051; TdS. Hermanns, Elisabeth, Schauspielerin. Ausbildung in K¨oln, 1950 Debut am Stadttheater Kamenz, dann in Bernburg, G¨orlitz, 1966–98 Ensemblemitglied am Theater in Erfurt u. danach am Landestheater Detmold. Hermanns, Will (eigentl. Peter Josef Wilhelm) [I,765], gest. 16. 10. 1958 Aachen. Bis 1952 Leiter des Internationalen Zeitungsmuseums in Aachen. 1921 Mitgr¨under der bis heute bestehen¨ den Mundart-Puppenb¨uhne „Ocher Sch¨angchen“, f¨ur das H. viele St¨ucke in Aachener Platt schrieb. Die „Aachener Marionettenspiele“ (so ihr damaliger Name) wurden mit H.s St¨uck „Der Teufel in Aachen oder Et Sch¨angche k¨ollt der Krippekratz“ er¨offnet. Literatur: DLL 20. Jh. 17,155. Hermanowski, Georg [I,766], gest. 22. 10. 1993 Bonn. Studierte Jus an der Univ. Berlin, als Soldat f¨unf Monate in Belgien eingesetzt, Kontakt zu fl¨amischen Schriftstellern, nach R¨uckkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1945–48 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte u. Arch¨aologie an der Univ. Bonn,

Hermecke

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Herold

1948–50 Verlagslektor, ab 1950 freier Schrift¨ steller u. Ubersetzer. Literatur: DLL 20. Jh. 17,160.

Hermes, Franz [I,766], gest. 10. 8. 1866 Kant bei Breslau. Zuletzt Steuerinspektor in Kant. Literatur: DLL 7,992.

Hermecke, Hermann [I,766], gest. 5. 10. 1961 Oberaudorf/Oberbayern. Als S¨anger u. Regisseur versch. Engagements, u. a. in Leipzig, D¨obeln, Cottbus u. ab etwa 1933 in Chemnitz, lebte 1943–45 in Mondsee/Ober¨ost., nach 1945 zun¨achst in Dresden u. sp¨ater in Oberaudorf. Auff¨uhrungen (Ausw.): Liebe in der Lerchengasse. Operette in 3 Akten (Musik: Arno Vetterling) UA 31. 12. 1936 Magdeburg; Monika. Operette in 3 Akten (Musik: Nico Dostal) UA 3. 10. 1937 Stuttgart; Die ungarische Hochzeit. Operette in einem Vorspiel und 3 Akten (Musik: ders.) UA 4. 2. 1939 ebd.; Die Flucht ins Gl¨uck. Operette in 3 Akten (Musik: ders.) UA 1940 ebd.; Die Erntebraut. Operette in 3 Akten (Neufassung der Operette „Polenblut“ von Leo Stein, Musik O. Nedbal) UA 1942 Berlin; Zirkusblut. Operette in 3 Akten (Musik: Nico Dostal) UA 1950 Leipzig; Doktor Eisenbart. Großm¨achtiges Spectaculum in 7 Bildern (Musik: ders.) UA 29. 3. 1952 N¨urnberg; Die ideale Geliebte. Operette (zus. mit Eva H.-Engelhardt, Musik: Gerhard Winkler) UA 1957 ebd.; Der F¨urst von Monterosso. Operette (Musik: ders.) UA 1960 Augsburg. Literatur: DLL 17,163; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007.

Hermus, Antony, geb. 1973 in den Niederlanden; Dirigent und GMD. Studierte zun¨achst Wirtschaftsinformatik, sp¨ater Klavier u. Dirigieren an der Musikhochschule in Tilburg, 1998– 2003 als Praktikant u. 2003–08 als GMD am Theater Hagen/Westfalen, seit 2009/10 GMD am Anhaltischen Theater Dessau u. Chefdirigent der Anhaltischen Philharmonie. Gastdirigent u. a. am Staatstheater Stuttgart, an der Komischen Oper Berlin, an der Op´era National de Paris, an den Opernb¨uhnen in Toulon u. Rennes.

Hermecke-Engelhardt, Eva, geb. 25. 2. 1905 Berlin, Todesdatum unbek.; S¨angerin und Librettistin. 1927 erstes Engagement am Theater in Ballenstedt/Harz, dann u. a. in Allenstein, D¨obeln, Cottbus u. Chemnitz. Mit Hermann H. verheiratet. Lebte zuletzt in einem Seniorenheim auf Teneriffa. Sie schrieb das Libretto zu der Oper in 3 Akten „Das Herrenrecht“ (Musik: Wilhelm St¨ark) UA 21. 11. 1940 Nationaltheater Weimar. Literatur: DLL 17,165. Hermer (eigentl. Herxheimer), Margot, geb. 29. 6. 1900 Berlin, gest. 1993; Schauspielerin und Autorin. Privater Schauspielunterricht u. a. bei Eduard von Winterstein, Engagements u. a. am Stadttheater Bernburg u. am Thalia-Theater Hamburg. 1933 emigrierte sie nach Capri, 1936 nach Kolumbien, wo sie u. a. als Architekturzeichnerin, Sekret¨arin u. Mitarbeiterin einer Frauenzeitschrift t¨atig war. Literatur: DLL 20. Jh. 17,170.

Herndon, Thomas, geb. 23. 7. 1937 Durham/ North Carolina, gest. 6. 1. 1981 Hamburg; S¨anger. Ausbildung am Westminster College in New Jersey bei Walter Johnson, bei Sidney Dietch u. Dorothy Di Scala in Philadelphia, bei Hertha Kalcher in Stuttgart u. bei Dusolina Giannini in Z¨urich. 1964–68 am Stadttheater Heidelberg, 1968/69 am Nationaltheater Weimar, 1969–73 an der Staatsoper Stuttgart u. danach bis zu seinem Tod an der Staatsoper Hamburg, gleichzeitig 1976–80 Gastengagement am Z¨urcher Opernhaus u. weitere Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2054. Hernried (eigentl. Hirsch), Robert Franz Richard [I,767], gest. 3. 9. 1951 Detroit/Michigan. 1935 R¨uckkehr nach Wien, 1939 Emigration in die USA, Lehrer an versch. Schulen, Colleges u. Instituten, zuletzt 1946–51 Professor f¨ur Musiktheorie, Komposition u. Orchestrierung am Detroit Institute of Musical Art. Seine Oper „Die B¨auerin“ wurde 1923 in Kaiserslautern uraufgef¨uhrt, seine zweite Oper „Francesca da Rimini“ d¨urfte unaufgef¨uhrt sein. ¨ Literatur: OML; Verdr¨angte Musik. Berliner Komponisten im Exil (hg. H. Traber u. E. Weingarten) 1987; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Herold, Barbara, geb. 1962 M¨unchen; Regisseurin und Autorin. Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, 1986 Regieassistentin an der Badischen Landesb¨uhne Bruchsal, ab 1988 ebd. auch als Regisseurin. Seit 1991 freie Regisseurin, u. a. am Vorarlberger Landestheater Bregenz, am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, am M¨unchner Volkstheater, am Tiroler Landestheater Innsbruck, am

Herold Theater Regensburg u. am Theater Dortmund. Ihr St¨uck „Covergirl“ wurde am 24. 6. 2008 auf der Probeb¨uhne des Vorarlberger Landestheaters uraufgef¨uhrt. Herold, Eduard (Otto Wilhelm) [I,768], gest. 15. 11. 1955 Wunsiedel/Oberfranken. Lebte bis 1945 in N¨urnberg, danach in Wunsiedel, wo er sich f¨ur die Luisenburg Festspiele engagierte. Literatur: DLL 17,218. Herold, Falko, geb. 1974 M¨olln/SchleswigHolstein; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. 1997– 2001 Ausbildung an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien, u. a. bei Erich Wonder, 2001–03 Lehrbeauftragter f¨ur B¨uhnengestaltung an der Meisterklasse f¨ur Szenografie an der Kunstakademie ebd., seither freier B¨uhnenu. Kost¨umbildner, u. a. am Theater in der Josefstadt Wien, am Mainfranken Theater W¨urzburg, an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, am Deutschen Theater Berlin u. am dortigen Maxim-Gorki-Theater, am Oldenburgischen Staatstheater u. an der San Francisco Opera. Zus.arbeit u. a. mit Dieter Giesing, Johannes Schaaf u. Hermann Schneider. Heroldt, Julius [I,769], Todesdatum unbek. Erstes Engagement in N¨urnberg, nach dem 1. Weltkrieg 9 Jahre lang Oberspielleiter der Operette, S¨anger u. Regisseur am Stadttheater W¨urzburg. Danach vermutlich nicht mehr b¨uhnent¨atig. Lebte nach dem 2. Weltkrieg (zuletzt 1957) in Mitteldorf/Oberfranken. Herr, Karlheinz, geb. 27. 12. 1933 Zellhausen (Ortsteil von Mainhausen)/Hessen; S¨anger. Zun¨achst Maurer u. Mitglied eines Gesangvereines, dann Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt/Main bei Paul Lohmann, 1959 Debut am Stadttheater Mainz, 1960–63 am Landestheater Darmstadt u. 1963–88 Ensemblemitglied u. danach noch gelegentlich als Gast (zuletzt 2002) am Nationaltheater Mannheim. Gasts¨anger, auch bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2055. Herr, Trude, geb. 4. 5. 1927 K¨oln-Kalk, gest. 15. 3. 1991 Lauris bei Aix-en-Provence; Schauspielerin, S¨angerin und Theaterleiterin. Nach dem 2. Weltkrieg einige Zeit als Statistin bei der Aachener Wanderb¨uhne „Theater am Vorhang“, 1948 als Schauspielerin (in kleinen Rollen) am „Millowitsch-Theater“ in K¨oln, 1949

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Herricht gr¨undete sie mit Gustav Schellhardt die kurzlebige „K¨olner Lustspielb¨uhne“, danach f¨ur einige Zeit Bardame. 1958 an Willi Schaeffers Kabarett „Tingel-Tangel“ in Berlin, S¨angerin u. Filmschauspielerin, ab 1964 Reisen durch die Sahara. Im September 1977 er¨offnete sie im K¨olner Stadtteil Severinsviertel ihr eigenes Theater, das „Theater im Vringsveedel“, sie wirkte dort als Darstellerin u. Regisseurin, mußte es aber 1987 aus gesundheitlichen u. finanziellen Gr¨unden schließen. Danach lebte sie auf den Fidschi-Inseln u. nach einem vor¨ubergehenden Aufenthalt in K¨oln seit Anfang 1991 in Lauris. Literatur: DLL 20. Jh. 17,227; G. Schmidt, ~, ihr Leben. „Niemals geht man so ganz ...“, 1991; ~ – ein Leben. Zeitzeugen u. Bilder erz¨ahlen (hg. u. bearbeitet von H. Beutel, A. B. Hagin) 1997; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Herrbold, Gudrun, geb. 8. 4. 1967 Leverkusen; Schauspielerin, Regisseurin und Theaterp¨adagogin. Studierte 1986–88 Germanistik, Philosophie u. Politologie an der Univ. K¨oln, 1988–91 Schauspielausbildung an der Schule f¨ur die darstellenden u. bildenden K¨unste „Etage“ in Berlin, 1992 weitere Studien am Lee Strassberg Theatre Institute, New York. 1991–95 Schauspielerin an der Badischen Landesb¨uhne Bruchsal, am Hebbel Theater u. am „Theater f¨ur Trillionen“, beide Berlin. Ab 1997 T¨atigkeit als Regisseurin von Theaterprojekten mit H¨aftlingen, Jugendlichen u. Senioren. Seit Herbst 2007 unterrichtet sie Darstellendes Spiel an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste in Braunschweig. Herre, Mattes, geb. 1977 Halle/Saale; Schauspieler. 1998–2002 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums als Gast am Berliner Ensemble u. am Hans-Otto-Theater in Potsdam, 2002–05 am Nationaltheater Mannheim, danach freier Schauspieler, u. a. am Theater Augsburg u. wiederholt am Theater BadenBaden, Leiter zahlreicher Theaterworkshops, Mitglied der freien Theatercompagnie „fliegende fische“. Herricht, Rolf (Oskar Ewald G¨unter), geb. 5. 10. 1927 Magdeburg, gest. 23. 8. 1981 Berlin; Schauspieler und S¨anger. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg Requisiteur u. Inspizient am Magdeburger Theater, private Schauspielausbildung am dortigen Schauspielstudio. Engagements an

Herrig den Theatern in Salzwedel, Stendal, Staßfurt, G¨ustrow u. Frankfurt/Oder, 1957–61 am Theater in Magdeburg u. ab 1964 bis zu seinem Tod am Metropol-Theater Berlin. Langj¨ahrige Zus.arbeit mit Hans-Joachim Preil in KurzSketches. Literatur: Habel 168. Herrig, Axel, geb. 1. 6. 1963 Trier; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln, Abteilung Aachen bei Elisabeth Bock-Ksoll, w¨ahrend des Studiums am Theater Aachen, 2000 am Theater des Westens Berlin, Produktionstourneen, 2004 am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, dann u. a. an der Kom¨odie D¨usseldorf, 2009 am Staatstheater Mainz, ab 2009 wiederholt am Nationaltheater Mannheim u. an der Wiener Volksoper. Herrmann, Andreas, geb. 1953 AnnabergBuchholz/Sachsen; Schauspieler. Ausbildung in Leipzig, Engagements in Stralsund, Karl-MarxStadt (Chemnitz), am Volkstheater Rostock u. an den Freien Kammerspielen Magdeburg, 1994–2004 am Bremer Theater, 2004–09 am Hans-Otto-Theater Potsdam u. danach am Theater Aachen.

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Herrmann Herrmann (geb. Kupper), Annelies [I,770], gest. 8. 12. 1987 M¨unchen. Neben ihrem Engagement an der Bayerischen Staatsoper regelm¨aßig als Gast an der Staatsoper Wien u. an der St¨adtischen Oper Berlin sowie internationale Gastspielt¨atigkeit, bei den Festspielen in Bayreuth u. bei den Salzburger Festspielen, wo sie u. a. am 14. 8. 1952 in der offiziellen UA der Oper „Die Liebe der Danae“ von Richard Strauss die Titelrolle sang. 1966 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 4,2550 (unter Kupper). Herrmann, Dennis, geb. 22. 12. 1986 Remscheid/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 2007–11 Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels M¨unchen u. seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Hans-OttoTheaters Potsdam. Herrmann, Emil Alfred [I,770], gest. 23. 4. 1957 Heidelberg. Sein Weihnachtsspiel „Das Gotteskind“ wurde am 2. 12. 1913 am K¨oniglichen Schauspielhaus Dresden uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 17,245.

Herrmann, Andreas, geb. 13. 7. 1961 Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. 1983–85 Klavierstudium am Konservatorium Z¨urich u. 1985–88 Ausbildung an der Schauspielakademie Z¨urich. 1989–91 erstes Engagement am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1991–2001 Ensemblemitglied am Stadttheater Bern, 1998 ebd. Debut als Regisseur, 2001–05 als Schauspieler u. Regisseur am Staatstheater Mainz, seit 2004 als Regisseur u. seit der Spielzeit 2007/08 K¨unstlerischer Leiter des Schauspiels am Theater Luzern. Literatur: TdS.

Herrmann, Franziska, geb. 1985; Schauspielerin. 2001–04 Gesangsausbildung am Konservatorium Frankfurt/Main, 2005–09 Studium an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in M¨unchen, w¨ahrend des Studiums Engagement bei den Bad Hersfelder Festspielen, erste Engagements am Theater der Jungen Generation Dresden, an der Volksb¨uhne Berlin, am dortigen Maxim-Gorki-Theater, 2012/13 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Hessischen Landestheater Marburg.

Herrmann, Anita, geb. um 1948 Karlsruhe; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe, am Conservatoire Municipal in Straßburg bei Marcelle Bunlet u. an der Musikhochschule K¨oln bei Josef Metternich. 1971 Debut u. Engagement bis 1979 am Stadttheater Bonn, 1979/80 am Stadttheater Freiburg/Br., 1980–86 Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe, danach eine Saison gastierend, 1987–89 an der Staatsoper Stuttgart u. 1987–90 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Danach Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2056.

Herrmann, Gerhart (Ps. Gerhart Herrmann Mostar) [I,770], gest. 8. 9. 1973 M¨unchen. 1935 Hausautor des „Lieben Augustin“ in Wien, 1938 Emigration nach Belgrad, 1941 nach Bulgarien u. 1943 nach Rum¨anien. Mitarbeiter an ¨ versch. Zeitungen, Privatlehrer u. Ubersetzer. 1945 R¨uckkehr nach Dtl., Mitgr¨under u. Autor bis 1948 des Literarisch-politischen Reisekabaretts „Die Hinterbliebenen“ in Bad Reichenhall. 1948–54 Gerichtsberichterstatter f¨ur den S¨uddt. Rundfunk Radio Stuttgart. Danach freier Schriftsteller in M¨unchen u. Brissago/Tessin.

Herrmann Auff¨uhrungen: Der Zimmerherr, UA 1946 Wuppertal; Meier Helmbrecht, UA 8. 10. 1947 Schillertheater Ludwigsburg; Die Geburt, UA 12. 12. 1947 K¨unstlertheater Bremen; Putsch in Paris, UA 12. 3. 1948 Stadttheater Krefeld; Bis der Schnee schmilzt, UA 19. 10. 1948 ThaliaTheater Hamburg. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,683; KabarettLex. 264; W. Samelson, ~. A Critical Profile, Den Haag, 1966; H. Mandl, Cabaret u. Courage. Stella Kadmon – Eine Biographie, 1993; R. Krziskewitz, ~ zum Gedenken an seinen 100. Geb.tag (in: Bernburger B¨ar 39) 2001; ~, 1901–1973 (hg. E. Fr¨uh) 2003 (= Spuren und ¨ Uberbleibsel 46); B. G. Ulbrich, ~: Journalist u. Schriftsteller [...] (in: Zerbster Heimatkalender 45) 2003 (immer unter Mostar). Herrmann, Herbert, geb. 7. 6. 1941 Bern; Schauspieler und Regisseur. Nach einer Schriftsetzerlehre privater Schauspielunterricht in Z¨urich, erste Auftritte am „Galerietheater Die Rampe“ in Bern, 1966–70 am dortigen Atelier-Theater, danach vorwiegend mit St¨uckvertr¨agen u. a. am Renaissance-Theater Berlin, an der Kleinen Kom¨odie in M¨unchen, an den Hamburger Kammerspielen, an der Kom¨odie D¨usseldorf, an der Kom¨odie im Marquardt in Stuttgart, am Theater u. an der Kom¨odie am Kurf¨urstendamm Berlin sowie auf zahlreichen Tourneen. Literatur: TdS. Herrmann (Ps. G¨uden), Hilde [I,771] s. G¨uden, Hilde. Herrmann, Josef [I,771], gest. 19. 11. 1955 Hildesheim/Niedersachsen. Bis 1950 an der Staatsoper Dresden, gleichzeitig (1948–55) Mitglied der St¨adtischen Oper Berlin u. 1950–52 Mitglied der Wiener Staatsoper, 1951/52 Gastengagement an der Staatsoper M¨unchen, seit 1955 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper. Vor u. nach dem 2. Weltkrieg internationaler Gasts¨anger. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2056; OML. Herrmann, Karl Bernhard [I,771], gest. 16. 3. 1890 Berlin. Literatur: Ulrich 1,766. Herrmann, Karl-Ernst, geb. 12. 8. 1936 Neukirch/Oberlausitz; B¨uhnen- und Kost¨umbildner und Opernregisseur. Seit 1950 in Berlin, Ausbildung 1953–57 an der Meisterschule f¨ur

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Herrmann Kunsthandwerk u. 1957–62 an der Akademie f¨ur Bildende K¨unste, in der B¨uhnenbildklasse von Willi Schmidt. 1962/63 Assistent von Wilfried Minks am Ulmer Theater, 1963–69 B¨uhnenbildner am Theater Bremen, 1969/70 Ausstattungsleiter am Staatstheater Braunschweig, ab 1971 an der Berliner Schaub¨uhne am Halleschen Ufer bzw. am Lehniner Platz. Gastb¨uhnenbildner u. a. am Wiener Burgtheater, am Berliner Ensemble, am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Bochum u. am Schauspielhaus Z¨urich. 2005–07 entwarf H. das Logo u. den graphischen Gesamtauftritt f¨ur die Ruhrtriennale. Als B¨uhnenbildner h¨aufig in Zus.arbeit mit den Regisseuren Peter Stein, Peter Zadek, Luc Bondy u. Claus Peymann, letzterem folgte er auch jeweils an die von ihm geleiteten B¨uhnen (1974–80 am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart, 1980–85 am Schauspielhaus Bochum, 1986–2000 am Wiener Burgtheater u. seit 2000 am Berliner Ensemble). Seit 1982 auch Opernregisseur, h¨aufig zus. mit seiner Frau Ursel H., u. a. bei den Salzburger Festspielen, an den Staatsopern in Berlin u. Wien, an der Grand Op´era Paris, an der Nederlandse Opera Amsterdam, an der Deutschen Oper Berlin, am Th´eaˆ tre de la Monnaie in Br¨ussel u. am St¨andetheater in Prag. Literatur: Henschel Theaterlex. 344; Rischbieter 615; LThInt 390; Inszenierte R¨aume. ~, Erich Wonder [Ausstellung Kunstverein in Hamburg, 24. M¨arz - 13. Mai 1979] 1979 [Ausstellungskatalog]; Schaub¨uhne am Halleschen Ufer, Lehniner Platz. 1962–1987, 1987; J. Starobinski, Les enchanteresses. Dessins de ~, Paris 2005. Herrmann, Klaus [I,771], gest. 22. 4. 1972 Erfurt (nach anderen Angaben Weimar). 1945 Mitarbeiter der M¨unchner „Neuen Zeitung“ u. ¨ anderer Bl¨atter. Ubersiedelte 1949 in die DDR, freier Schriftsteller (Prosa, Dramen u. H¨orspiele) in Weimar. 1957–71 Generalsekret¨ar der Dt. Schillerstiftung. Auff¨uhrungen (Ausw.): Im Himmel und auf Erden. Kom¨odie, UA 1941 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin; Die G¨otterwitwe, UA 1947 Bielefeld; M. M. greift ein. Drama, UA 1962 Cottbus. Literatur: DLL 20. Jh. 17,262. Herrmann (auch Hermann), Martha, Lebensdaten unbek.; S¨angerin. 1938 erstes Engagement am Staatstheater Karlsruhe, 1939/40 am Landestheater Saarbr¨ucken, 1940–42 am Stadttheater Stettin u. ab 1942 an der Berliner Volksoper.

Herrmann Nach dem 2. Weltkrieg 1946–50 am Staatstheater Kassel, 1950–56 am Opernhaus N¨urnberg, danach noch gelegentlich Gastauftritte. Ende der 50er Jahre zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2050. Herrmann, Martin, geb. 1957 Mannheim; Schauspieler. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen. Erstes Engagement 1981–91 am Stadttheater N¨urnberg, 1992–2005 Ensemblemitglied am Rheinischen Landestheater Neuss, 2005–07 am Theater Heilbronn u. seit der Spielzeit 2007/08 am Theater Augsburg. Herrmann, Mathias, geb. 1962 Friedberg/ Hessen; Schauspieler. Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen. 1986 in N¨urnberg, 1987–89 in Freiburg/Br., 1989–91 Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund, 1991 am Bremer Theater, 1991/92 am Schauspiel Bonn, 1992/93 am Nationaltheater Mannheim u. 1993–96 Ensemblemitglied am Theater Basel, seither freier Schauspieler, u. a. am Theater an der K¨o in D¨usseldorf u. am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin. Herrmann, Mathias Max, geb. 1966 M¨ulheim an der Ruhr; Schauspieler. 1987–91 private Schauspielausbildung in Essen u. K¨oln, erste Gastengagements am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. am Theaters Essen, 1990 Mitbegr¨under des „Theaters im Ballsaal“ in Bonn, 1993 am Prinz-Regent-Theater Bochum, 1993–95 Ensemblemitglied am W¨urttembergischen Landestheater T¨ubingen,1995–97 Gastschauspieler u. a. am Stadttheater Klagenfurt und am KleistTheater Frankfurt/Oder, 1998–2001 Mitglied der Freien Kammerspiele Magdeburg, 2001–03 freier Schauspieler u. Produzent in Berlin, 2004– 09 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/ Main u. seit 2009/10 Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover. 2001 begr¨undete er in Magdeburg die „Gerd Schneider Gesellschaft“, mit der er als Darsteller u. Produzent zahlreiche Veranstaltungsreihen durchf¨uhrt. Herrmann, Sebastian, geb. 1977 Heidelberg; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 2000–04 am Schauspiel K¨oln, 2004–10 Gastengagements am Volkstheater Wien, in den Sophiens¨alen Berlin u. am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, daneben Musical-Regisseur am

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Hersberger Schauspiel K¨oln. Seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Oldenburgischen Staatstheater. Herrmann, Theo, geb. 26. 1. 1902 Wien, gest. 18. 2. 1977 Hamburg; S¨anger. 1922 Debut am Opernhaus in Zagreb, 1922–27 am Deutschen Theater in Prag, 1927–34 am Staatstheater Darmstadt u. 1934–61 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2057. Herrmann, Theodor [I,772], geb. 27. 2. 1907 Heidelberg, gest. 25. 11. 1989 Augsburg. Geriet gegen Ende des 2. Weltkrieges in Kriegsgefangenschaft. 1948–69 Ensemblemitglied am Stadttheater Augsburg u. als Gast an den Staatsopern in Stuttgart u. M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2057. Herrnfeld, Anton [I,772], geb. 15. 1. 1866 ¨ Raab/Osterreich-Ungarn, gest. 22. 9. 1929 Berlin. Gr¨undete 1884 in Berlin mit seinem Bruder Donat H. in der Neuen K¨onig-Straße die „Erste Original Budapester Orpheum-Gesellschaft“, ab 1886 unter dem Namen „Budapester Possen- u. Operettentheater“ u. ab 1906 „Gebr¨uder H.-Theater“ in der Kommandantenstraße. Nach Donat H.s Tod (1916) gastierte Anton H. in den USA, 1917 u. 1919/20 Direktor des Central-Theaters in Berlin, 1920 wieder in den USA,1926 R¨uckkehr nach Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 17,295; P. Sprengel, Popul¨ares j¨udisches Theater in Berlin von 1877 bis 1933, 1997; M. Otte, Eine Welt f¨ur sich? B¨urger im Jargontheater von 1890 bis 1920 (in: Juden, B¨urger, Deutsche, hg. A. Gotzmann) 2001; M. Otte, Jewish Identities in German Popular Entertainment 1890–1933, Cambridge 2006; Popul¨ares Judentum. Medien, Debatten, Lesestoffe (hg. Ch. Haug, F. Mayer u. M. Podewski) 2009; E. Krivanec, „krank u. wieder gesund gelacht ...“ J¨udisches Unterhaltungstheater in Wien u. Berlin zwischen 1910 u. 1918 (in: ebd.). Herrnfeld, Donat (eigentl. David) [I,772], geb. ¨ 14. 11. 1867 Raab/Osterreich-Ungarn, gest. 8. 6. 1916 Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 17,297. Hersberger, Hans J¨org („H¨abse“), geb. 25. 9. 1944 Basel; Schauspieler und Theaterleiter. Kaufm¨annische Ausbildung, Laienschauspieler u. Conf´erencier bei bunten Abenden. Anfang

Herse

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Herterich

der 60er Jahre gr¨undete H. zus. mit Laiendarstellern die „Theatergruppe H¨abse“, die j¨ahrlich einen Schwank in Mundart mit H. als Hauptdarsteller u. Regisseur spielte, daraus entwickelte sich die professionelle Gastspieltruppe „H¨abse und Ensemble“. 1989 gr¨undete H. das bis heute bestehende u. von ihm geleitete „H¨abse-Theater“ in Basel. Literatur: TdS.

ab 1996 als Direktionsassistent am Stadttheater Bern, anschließend Leiter des K¨unstlerischen Betriebsb¨uros an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., daneben Lehrt¨atigkeit an der Bayerischen Theaterakademie in M¨unchen u. Gastregisseur, 2007–10 Operndirektor u. K¨unstlerischer Betriebsdirektor am Stadttheater Gießen, seit der Spielzeit 2010/11 Operndirektor am Schleswig-Holsteinischen Landestheater.

Herse (eigentl. Hahn), Henrik [I,773], gest. 16. 3. 1953 Malente/Schleswig-Holstein. Literatur: DLL 20. Jh. 17,301; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007.

Hertel, Paul, geb. 9. 5. 1953 Wien; Komponist und Produzent. Studierte 1973–83 an der Wiener Musikhochschule bei Erich Urbanner, Alfred Uhl, Heinrich Gattermeyer, G¨unther Theuring u. Roman HaubenstockRamati (Komposition, Chordirigieren, Elektroakustische Musik) u. an der Univ. Wien Theaterwissenschaft, 1978 Dr. phil., ab 1979 freier Mitarbeiter bei diversen Rundfunk- u. Fernsehgesellschaften, seit 1981 Komponist von Filmu. B¨uhnenmusik, 1979 Begr¨under des „Projekts Urauff¨uhrung“ (heute „Creatives Centrum Wien“) u. bis 2000 Vorstandsmitglied. 1985 musikalischer Leiter des Bregenzer Landestheaters sowie der Freilichtspiele Schw¨abisch Hall, 1991/92 Arbeiten f¨ur die Vereinigten B¨uhnen Graz, daneben Komponist von B¨uhnenmusik f¨ur das Volkstheater Wien u. das Theater Chur. Ab 2005 Gastvorlesungen an der Grazer Musikuniv. u. an weiteren Musikhochschulen, T¨atigkeit als Vorsitzender oder Vorstandsmitglied in diversen Musikgremien. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, ohne B¨uhnenmusik): Rabautz. Kinderoper (Text: Roswitha Egli u. Komponist) UA 18. 6. 1988 Schw¨abisch Hall; Askalun, das Musical. Ein „Rock-Spektakel“ (Text: Manfred Bender) UA 1988 Pforzheim – Neufassung, UA 2. 6. 1992 Zelt vor der Votivkirche Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen); Abschiedsst¨uck. MiniaturOper (Text: Wolf Wondratschek) UA 3. 11. 1995 Schloßtheater Weitra; Under The Bridge. Die hip BRASS hop Oper (Text: nach einer Erz¨ahlung von Andreas Sp¨orri) UA 9. 7. 2002 Casino Interlaken; Elster und Parzival. Kinderoper (Text: Paul Flieder) UA 29. 3. 2003 Deutsche Oper Berlin – gek¨urzte Neufassung, UA 21. 9. 2006 ebd.; Der Mozartautomat oder Die Geheimnisse des sonderbaren Doktor Mesmer. Kammeroper (Text: Claudia Toman u. Komponist) UA 2012 Kammeroper Wien. ¨ Literatur: OML.

Hersmann, Doris, geb. 27. 2. 1946 Beckum/ Nordrhein-Westfalen; Kost¨umbildnerin. 1965– 68 Lehre als Schneiderin am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1968–72 Studium der Kunstgeschichte u. Design an der Akademie der bildenden K¨unste in K¨oln, gleichzeitig Assistentin von Jean-Pierre Ponnelle u. Teo Otto. Erstes Engagement 1972–76 am Stadttheater Regensburg, 1976–90 am Staatstheater Saarbr¨ucken, 1982–96 am Stadttheater St. Gallen, zuerst als Gast, seit 1990 als Leiterin der Kost¨umabteilung. Daneben u. a. 1987/88 an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1991/92 am Pfalztheater Kaiserslautern u. 1990–95 in Koblenz. 1996–2000 Kost¨umdirektorin am Volkstheater Rostock, seit 1997 als Gast u. seit 2000 Mitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Literatur: TdS. Hert, Tamara, geb. 5. 12. 1940 Basel; S¨angerin. 1956–60 Gesangsunterricht bei Margarethe Haeser in Z¨urich, am Konservatorium Basel u. bei Ria Schmitz-Gohr am Mozarteum in Salzburg. 1970/71 erstes Engagement am St¨adtebundtheater Hof, 1971–73 Mitglied u. bis 1978 auch als Gast in L¨ubeck u. 1978/79 Mitglied u. bis 1982 noch als Gast am Staatstheater Kassel, gleichzeitig 1974–83 teils Gast, teils Ensemblemitglied am Theater in Basel, Gastengagements an weiteren Opernb¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2059; TdS. Hertel, Markus, geb. in Essen; Regisseur und Operndirektor. Studierte 1987–91 Regie bei August Everding u. Cornel Franz an der Hochschule f¨ur Musik in M¨unchen, gleichzeitig erstes Engagement am dortigen Staatstheater am G¨artnerplatz, 1991–99 als Regieassistent u. Abendspielleiter, ab 1993 als Regisseur u.

Herterich, Franz [I,773], gest. 28. 10. 1966 Wien. Ab 1932 k¨unstlerischer Leiter des Thea-

Herterich ters der Jugend, nach 1945 an der Reorganisation maßgeblich beteiligt. Bis 1950 Ensemblemitglied, seit 1957 Ehrenmitglied, des Wiener Burgtheaters. Literatur: DLL 20. Jh. 17,311; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Herterich, Fritz, geb. 10. 4. 1906 Regensburg, gest. 1981; Dramaturg, Regisseur und Intendant. Studierte Staats- u. Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, privater Schauspielunterricht bei Richard R´evy, 1935 Regieassistent am Staatstheater Mainz, ab 1936 am Stadttheater Regensburg, zuerst als Dramaturg u. Spielleiter, ab 1940 als Oberspielleiter u. 1941–45 als Intendant. 1950–64 Intendant des Landestheaters W¨urttemberg-Hohenzollern T¨ubingen u. 1964–67 des Salzburger Landestheaters. Literatur: 100 Jahre Haus am Makartplatz. Salzburger Landestheater (hg. L. Hochstraate) 1993. Hertling, Nele, geb. 23. 2. 1934 Berlin; Theaterdirektorin. Studierte 1953–58 Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, 1959/60 Aufenthalt in London, 1962 Sekret¨arin an die Akademie der K¨unste, Abteilungen Musik u. Darstellende Kunst, seit 1970 allj¨ahrliche Produktion (zus. mit Dirk Scheper) der Reihe „Pantomime – Musik – Tanz – Theater“, 1988 Leiterin der „Werkstatt Berlin“, 1989–2003 Intendantin des Berliner Hebbel-Theaters. 1999 war sie zus. mit Thomas Langhoff f¨ur das Konzept u. das Programm des Festivals „Theater der Welt“ in Berlin verantwortlich. 2003–06 ehrenamtliche Direktorin des „Berliner K¨unstlerprogramms des Dt. Akademischen Austauschdienstes (DAAD)“, 2001– 06 gleichzeitig stellvertretende Direktorin der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der K¨unste u. seit 2006 Vizepr¨asidentin der Akademie. Zahlreiche Mitgliedschaften u. Mitarbeiterin in versch. Gremien, u. a. seit 1995 Mitglied des „Deutsch-Franz¨osischen Kulturrates“, seit 2001 Pr¨asidentin. Literatur: Henschel Theaterlex. 345; Ich weiß, was ich will! Frauen, Kultur, Management (hg. L. See, A. Wilder-Mintzer) 1991. Hertner, Walter (bis 1930 Walter Herz), geb. 22. 2. 1907 Berlin, gest. 11. 2. 1978 in Eng-

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Herwig land; Schauspieler. 1925/26 an den Vereinigten Theatern Dresden, 1926/27 am Stadttheater Bautzen, 1927/28 am Landestheater Schneidem¨uhl, 1928/29 an der Berliner Nachtb¨uhne, 1929/30 am Stadttheater Bern, 1930/31 am Albert-Theater Dresden, 1932/33 am dortigen Zentraltheater. Im M¨arz 1934 Mitglied in Robert Klupps „Deutschsprachigem Schauspielerensemble“ in Straßburg, dann bis 1939 Schauspieler innerhalb des J¨udischen Kulturbundes Berlin, als Gast auch am J¨udischen Kulturbund Rhein-Ruhr. Um 1935 Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. Emigrierte nach England, spielte an der Kleinkunstb¨uhne „Das Laterndl“. Ab 1940 Mitarbeiter an der BBC London, schrieb Theaterkritiken f¨ur die BBC, dt. u. schweizer Rundfunkanstalten. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,409; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hertweck, Florian, geb. 1978 Karlsruhe; Schauspieler. 2000–02 Studium der Medieninformatik an der Hochschule f¨ur Technik u. Wirtschart Berlin u. anschließend bis 2006 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. W¨ahrend des Studiums als Gast in Aachen, Potsdam u. Berlin. 2006–09 Ensemblemitglied am Theater der Stadt Heidelberg, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover, als Gast u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Herwig, Alfons, Lebensdaten unbek; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart u. bei Richard Bitterauf. 1950 Debut u. Engagement bis 1952 am Stadttheater Pforzheim, 1952/53 am Stadttheater Regensburg, 1953–55 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 1955– 58 an der St¨adtischen Oper Berlin u. 1958–61 Mitglied u. bis etwa 1970 noch als Gast an der Staatsoper Stuttgart. Gasts¨anger, wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2060. Herwig, Curt [I,774], gest. 6. 10. 1953 W¨urzburg. 1934 Intendant in Bonn. Nach dem 2. Weltkrieg 1945–50 Direktor der Bonner Kammerspiele u. des dortigen „Theaters im Zimmer“, ab 1953 Oberspielleiter am Stadttheater W¨urzburg. Literatur: Ulrich 1,769.

Herwig Herwig, K¨at(h)e, geb. 9. 12. 1891 Berlin, gest. 28. 10. 1953 ebd.; S¨angerin. Ausbildung bei Ernst Grenzebach in Berlin, 1914 Debut u. bis 1918 Engagement am Deutschen Opernhaus Berlin, 1919–34 Ensemblemitglied am Opernhaus K¨oln. 1934 mußte sie krankheitsbedingt ihre B¨uhnenlaufbahn aufgeben. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2060; Rheinische S¨angerinnen des 20. Jh. Eine Dokumentation in Wort u. Ton (hg. Th. Synofzik u. S. Rode-Breymann) 2003. Herwig, Paul, geb. 10. 4. 1970 Berlin; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht bei Eike Steinmetz u. Marcella Rehm, 1990–94 Schauspielstudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1995–2001 Engagement am Residenztheater M¨unchen u. 2001–07 an den M¨unchner Kammerspielen u. weiterhin als Gast. Seit 2007 freier Schauspieler, u. a. am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Schauspielhaus Bochum u. an der Berliner Schaub¨uhne. Literatur: Henschel Theaterlex. 346. Herz, Joachim, geb. 15. 6. 1924 Dresden, gest. 18. 10. 2010 Leipzig; Regisseur und Intendant. Ausbildung f¨ur das H¨ohere Lehramt an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik in Leipzig, 1944/45 Milit¨ardienst. 1946 Fortsetzung des Studiums an der Staatlichen Akademie f¨ur Musik u. Theater in Dresden, 1948–51 Studium der Regie u. Musikwissenschaft an den Univ. in Dresden u. Berlin. 1950 erste eigene Inszenierung, 1951–53 Regisseur an den Landesb¨uhnen Sachsen in Radebeul, 1953–56 Assistent von Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin, 1956/57 Regisseur an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, 1957–59 Oberspielleiter u. 1959–76 Direktor der Oper Leipzig, 1976–81 Intendant u. Chefregisseur der Komischen Oper Berlin u. 1981–91 Chefregisseur an der Staatsoper Dresden. Seit 1971 auch Gastregisseur im Ausland, versch. Lehrt¨atigkeiten. 2005 Ehrenmitglied der Komischen Oper Berlin. ¨ Literatur: OML; H.-J. Irmer, W. Stein, ~ – Regisseur im Musiktheater. Beitr¨age zu Theorie u. Praxis des Musiktheaters, 1977; Opern u. Opernfiguren. Festschrift f¨ur ~ (hg. U. u. U. M¨uller) 1989; J. H., Theater, Kunst des erf¨ullten Augenblicks. Briefe, Vortr¨age, Notate, Gespr¨ache, Essays (hg. I. Kob´an) 1989; M. Benz, Die Wagner-Inszenierungen von ~. Studien zur theatralen Wagner-Rezeption in der DDR (Diss. Erlangen, N¨urnberg) 1998; Oper

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Herz mit Herz. Das Musiktheater des ~. I Von der Barockoper zum Musiktheater, II Zwischen Romantik und Realismus, III Musiktheater in der Gegenwart (hg. M. Heinemann u. K. Pappel) 2010–12. Herz, Peter, geb. 18. 1. 1895 Wien, gest. 7. 3. 1987 ebd.; Autor. Studierte einige Semester an der Univ. Wien u. besuchte die Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, 1923 Bankbeamter, danach nur mehr Autor. Schrieb seit 1924 Texte f¨ur versch. Kabaretts u. Theater, u. a. f¨ur die „Die H¨olle“ u. das Lustspieltheater im Prater, Librettist von Operetten u. Textdichter von Schlagern u. Wiener Liedern, oft in Zus.arbeit mit seinem Freund Hermann Leopoldi. 1938 Emigration u¨ ber Z¨urich u. Paris im Juni 1939 nach London, 1940 6 Monate auf der Isle of Man interniert, ebd. Gr¨under u. Leiter des „Stacheldraht-Cabaret“, 1940–46 Kassierer in einer Londoner Fabrik. 1943 Gr¨under u. bis 1954 Leiter, Autor u. Conf´erencier des Theaters „Blue Danube Club“, daneben auch Autor f¨ur die BBC u. Auslandskorrespondent f¨ur o¨ st. Zeitungen. 1954 R¨uckkehr nach Wien, Mitarbeiter ¨ beim Osterreichischen Rundfunk u. Fernsehen (ORF), Librettist u. Liedertexter. Seine Erinnerungen „Gestern war ein sch¨oner Tag. Liebeserkl¨arung eines Librettisten an die Vergangenheit“ erschienen 1985. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Welt um Mitternacht. Revue (Co-Autor, Musik: Fred Raymond), UA 1927 Berlin; Gl¨uck in der Liebe. Operette (zus. mit Julius Horst, Musik: Michael Krausz) UA 25. 2. 1927 Johann Straußtheater Wien; Die Milliard¨arin. Operette (zus. mit A. Sch¨utz, Musik: Bruno Granichstaedten) UA 6. 1. 1928 ebd.; Abenteuer in Schottland. Operette (Text: Paul Frank u. Peter Herz, Musik: Bernhard Gr¨un) UA 25. 12. 1928 Neues Deutsches Theater Prag; Die Jungfrau von Avallon. Musikalische Kom¨odie (zus. mit Paul Frank, Musik: Fred Raymond) UA 16. 6. 1929 Central-Theater Dresden – u. d. T.: In einer kleinen Konditorei, UA 30. 11. 1929 Schillertheater Hamburg-Altona; B¨ohmische Musikanten. Singspiel (zus. mit Julius Wilhelm, Musik: Bernard Gr¨un) UA 18. 12. 1931 B¨urgertheater Wien; Der Jolly Joker. Revue-Operette (zus. mit Emil u. Arnold Golz, Musik: Egon Neumann) UA 8. 4. 1932 ebd.; Musik um Susi. Musikalisches Lustspiel (zus. mit Paul Frank, Musik: Bernard Gr¨un) UA November 1932 Komische Oper Berlin; Freut euch des Lebens. Operette (zus. mit Julius Wilhelm, Musik: Johann

Herz-Kestranek Strauss) UA 22. 12. 1932 Volksoper Wien; Der K¨onigsleutnant. Singspiel (zus. Paul Frank nach Karl Gutzkow, Musik: Fred Raymond) UA 27. 2. 1933 Neues Operetten-Theater Leipzig; Um ein bischen Liebe (zus. Rudolph Lothar, Musik: Leo Ascher) UA 5. 6. 1936 Neues Stadttheater Wien; Wiener Musik. Operette (zus. mit Martin Costa, Musik: Edmund Eysler) UA 22. 12. 1947 B¨urgertheater Wien; Liebe in Tirol. Operette (zus. mit Rudolf Weys, Musik: Juan Delgada) UA 31. 12. 1959 St¨adtische B¨uhnen W¨urzburg. ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,410; OML; DLL 20. Jh. 17,347; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Herz-Kestranek, Miguel, geb. 3. 4. 1948 St. Gallen; Schauspieler und Autor. 1969–71 Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, als Gast am Wiener Volkstheater u. als Eleve am Wiener Burgtheater, dann am Grazer Schauspielhaus, 1974–79 Ensemblemitglied u. sp¨ater als Gast am Theater in der Josefstadt Wien u. wiederholt bei den Festspielen Reichenau/Rax. Rezitator, Kabarettist, Chansonnier u. Autor (Prosa, Lyrik). Literatur: DLL 20. Jh. 17, 350.

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Herzmanovsky-Orlando Der Aushilfsgatte. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: E. Eysler) UA 7. 11. 1917 Apollo Wien; Der dunkle Schatz. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 14. 11. 1918 B¨urgertheater Wien; Lady X. Operette in 3 Akten (Musik: George Edwards) UA 10. 9. 1926 Apollo Wien; Friederike. Singspiel (zus. mit Fritz L¨ohner-Beda, Musik: Franz Leh´ar) UA 4. 10. 1928 Metropol-Theater Berlin; Das Land des L¨achelns. Operette in 3 Akten (zus. mit Fritz L¨ohner-Beda, Musik: Franz Leh´ar) UA 10. 10. 1929 Metropol-Theater Berlin; Sch¨on ist die Welt. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 3. 12. 1930 Metropol-Theater Berlin; Venus in Seide. Operette in 3 Akten (zus. mit Alfred Gr¨unewald, Musik: Robert Stolz) UA 10. 12. 1932 Stadttheater Z¨urich; Der Prinz von Schiras (zus. mit Fritz L¨ohner-Beda, Musik: Joseph Beer) UA 1934 Z¨urich. ¨ Literatur: DLL 20. Jh. 17,357; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994 (unter Herzek).

Herzig, Eva, geb. 26. 6. 1972 Salzburg; Schauspielerin. 1990–94 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, 1991–99 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, seither freie Schauspielerin, u. a. am Schauspiel Bonn, am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Basel u. bei den Festspielen Reichenau/ Rax.

Herzl, Robert, geb. 1940 Graz; S¨anger, Schauspieler, Regisseur und Direktor. Studierte an der Hochschule f¨ur Welthandel in Wien, Ausbildung (Regie u. Schauspiel) am Max ReinhardtSeminar, Gesangsausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, w¨ahrend des Studiums u. a. als S¨anger u. Regisseur an der Wiener Kammeroper, 1969–72 als S¨anger, Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater in St. Gallen, ab 1972 an der Volksoper Wien, zuerst Leiter des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros, dann Regisseur, 1982 Oberspielleiter der Operette, 1993 stellvertretender Direktor u. 1996–99 Mitglied der Direktion, seit 1998 Ehrenmitglied. Daneben Gastregisseur im In- u. Ausland, 1984–89 K¨unstlerischer Leiter der Seefestspiele M¨orbisch. Seit Herbst 2000 K¨unstlerischer Konsulent u. seit 2005 K¨unstlerischer Direktor am Stadttheater Baden bei Wien.

Herzl (Ps. Herzer), Ludwig [I,776], gest. 17. 4. 1939 St. Gallen. Emigrierte im November 1938 in die Schweiz. Sein Drama „Morphium. Ein Notturno in 4 Teilen“ wurde u. a. am Street Theatre am Broadway im Fr¨uhling 1923 aufgef¨uhrt. Auff¨uhrungen (Ausw.): Das Zimmer der Pompadour. Operette in einem Akt (zus. mit Oskar Friedmann, Musik: Edmund Eysler) UA 1. 12. 1915 H¨olle Wien; Die goldene Tochter. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: Max Milian) UA 22. 4. 1916 B¨urgertheater Wien;

Herzmanovsky-Orlando, Fritz (eigentl. Friedrich Josef Franz; Ps. R. von Braiten-Landenberg), Ritter von, geb. 30. 4. 1877 Wien, gest. 27. 5. 1954 Schloß Rametz bei Meran; Architekt, Autor und Zeichner. Studierte 1896– 1903 Architektur an der Technischen Hochschule in Wien, 1903 Bekanntschaft u. lebenslange Freundschaft mit Alfred Kubin. 1904 Besuch einer Kunstschule in M¨unchen. 1905–12 Architekt mit einem eigenen B¨uro in Wien. Ab 1912 lebte er wegen seines angeschlagenen Ge¨ sundheitszustandes u. a. in Italien, Agypten u.

Herze, Henriette (Henny) [I,775], gest. 19. 12. 1993 Wien. 1938–74 Ensemblemitglied, seit 1983 Ehrenmitglied der Wiener Volksoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2061.

Herzog seit 1916 als freier Zeichner u. Schriftsteller in Meran. Zus. mit seiner Gattin Carmen Schulista widmete er sich auch okkultistischen Forschungen. Seit 1913 Mitglied der „Theosophischen Gesellschaft“, 1922 Bekanntschaft mit J¨org Lanz von Liebenfels u. 1924 Mitglied dessen „Ordens des Neuen Tempels“. 1932 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP), sein 1942 gestellter Antrag um Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer wurde wegen seines ausl¨andischen Wohnsitzes abgelehnt. Im „Zuge der Option“ in S¨udtirol ubersiedelte er ¨ 1940 nach Malcesine am Gardasee. 1948 kehrte er nach Meran zur¨uck u. lebte bis zu seinem Tod auf Schloß Rametz. 1951 lernte er den ¨ Ubersetzer u. Kulturjournalisten Kosmas Ziegler kennen, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Ziegler war auch nach dem Tod von Carmen H.-O. (1962) der Nachlaßverwalter. Friedrich Torberg, mit dem H.-O. seit 1935 in Verbindung stand, gab posthum seine „Gesammelten Werke“ (4 B¨ande, 1957–63) heraus, griff aber massiv in den Text ein. Keines der B¨uhnenwerke wurden zu Lebzeiten H.-O.s aufgef¨uhrt, Fritz Salmhofer legte die Vertonung (1926–29) der „Die Krone von Byzanz“ zur¨uck. Briefe: Der Briefwechsel mit Alfred Kubin. 1903 bis 1952 (hg. u. kommentiert von M. Klein) 1983 [= S¨amtliche Werke 7]; Ausgew¨ahlter Briefwechsel. 1885–1954 (hg. u. kommentiert von M. Reinisch) 1989 [= S¨amtliche Werke 8]. Ausgaben: S¨amtliche Werke in 10 B¨anden. Texte, Briefe, Dokumente (hg. W. Methlagl, W. Schmidt-Dengler), 10 B¨ande, 1983–94. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Kaiser Joseph II. und die Bahnw¨arterstochter. Eine dramatische Stimme aus Inner¨osterreich zum Klang gebracht durch Friedrich von Orlando Herrn und Landstand in Krain und auf der Windischen Mark, Patrizier von Triest und Fiume etc. etc., UA (bearbeitete Fassung von Friedrich Torberg) 10. 1. 1957 Kammerspiele M¨unchen – Originalfassung (mit Eingriffen seitens des Regisseurs Peter Lotschak; Musik: Kurt Schwertsik) UA 25. 9. 1977 Steirischer Herst u. 850 Jahr-Feier der Stadt Graz; Die F¨urstin von Cythera. Venezianische Maskenkom¨odie in einem Vorspiel und 5 Bildern, u. d. T.: Zerbinettas Befreiung (Bearbeitung u. Einrichtung: Friedrich Torberg) UA 13. 2. 1961 Akademietheater Wien – Originalfassung u. d. T.: Die F¨urstin von Cythera, UA 7. 6. 1995 Schloßtheater Sch¨onbrunn Wien; Prinz Hamlet der Osterhase oder „Selawie“ oder Baby Wallenstein. Eine Gesellschaftskom¨odie aus den

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Herzog feinsten Kreisen B¨ohmens und M¨ahrens, UA (bearbeitete Fassung von Friedrich Torberg) 3. 3. 1970 Theater am Belvedere Wien – Originalfassung, UA 31. 12. 1983 Schauspielhaus Z¨urich; Der Gaulschreck im Rosennetz. Ein Wiener Bilderbogen (nach F. von H.-O.s gleichnamigem Roman, produziert vom Serapion Ensemble unter Leitung von Erwin Piplits) UA 1980 Serapionstheater (Theater am Wallensteinplatz, „Vindobona“) Wien; ’s Wiesenhendl oder Der abgelehnte Drilling. M¨unchner Kom¨odie in 3 Aufz¨ugen, UA 16. 12. 1984 Volkstheater Wien; Apoll von Nichts oder Exzellenzen ausstopfen – ein Unfug. Ein skandal¨oses Begebnis aus dem alten Wien, UA 20. 12. 1990 Prinzregententheater M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 347; LThInt 392; DLL 20. Jh. 17,380; W. Pirkl, Das konser¨ vative Osterreichbild in der Literatur der f¨unfziger Jahre u. die Entdeckung ~s (Diss. Salzburg) 1983; Sinfonietta Canzonetta Austriaca. Eine Dokumentation zu Leben u. Werk (hg. u. kommentiert von S. Goldberg, M. Reinisch) 1994 [= S¨amtliche Werke 10];G. Van Zon, Word and Picture. A Study of the Double Talent in Alfred Kubin and ~, 1991 (zugleich Diss. New York 1988); W. Schmidt-Dengler, Kakanische Traumreiche. Alfred Kubins „Die andere Seite“ u. ~s ¨ Litera‚Das Maskenspiel der Genien‘ (in: Ost. tur u. Kultur. Tradition u. Rezeption, hg. A. W. Belobratow) St. Petersburg 2003; Phantastik auf Abwegen. ~ im Kontext. Essays, Bilder, Hommagen (hg. B. Fetz, K. Ma, W. Schmidt-Dengˇ ler) 2004; V. Zmegaˇ c, Ein entz¨uckender Unfug. ~s B¨uhnenwerk ‚Exzellenzen ausstopfen – ein Unfug‘ (in: Weiter schreiben – wieder schreiben. Dt.sprachige Literatur der f¨unfziger Jahre [...], hg. hg. A. Hummel, S. Nieberle) 2004; M. Winkler, Warum es keine Oper von ~ u. Franz Salmhofer gibt. Zum f¨unfzigsten Todestag des Dichters (in: Musikbl¨atter der Wiener Philharmoniker 59) 2004/05; E. Beutner, Metamorphosen des Josephinischen. ~s ‚Kaiser Joseph II. u. die Bahnw¨arterstochter‘ (in: Nachkl¨ange der Aufkl¨arung im 19. u. 20. Jh. [...], hg. K. M¨ullerSalget, S. P. Scheichl) 2008; A. Meifert, Forscher im Zwischenreich. Der Zeichner ~ (hg. M. Kopriva) 2012. Herzog, Albert [I,777], gest. 8. 8. 1955 BadenBaden. Literatur: DLL 20. Jh. 17,386. Herzog, Alfred [I,777], gest. 15. 10. 1973 Berlin. 1942/43 Frontb¨uhnenleiter, 1944 Oberregisseur am Landestheater Posen, dann am

Herzog Staatstheater Karlsruhe, 1945–50 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, danach freier Autor u. Journalist. Literatur: DLL 20. Jh. 17,387; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Herzog, Jens-Daniel, geb. 12. 7. 1963 Stuttgart; Regisseur und Intendant. Sohn von Peter Herzog, studierte 1982–88 Philosophie an der Univ. M¨unchen u. an der Freien Univ. Berlin, 1989–99 an den M¨unchner Kammerspielen, bis 1993 als Regieassistent von Dieter Dorn u. Hans Lietzau, 1993 erste eigene Inszenierung im Werkraum der M¨unchner Kammerspiele, 1993–95 als Regisseur u. 1995–99 als Spielleiter. 1999/2000 freier Regisseur, 2000–06 Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim, danach wieder freier Regisseur u. seit 2011 Intendant der Oper Dortmund. Als Regisseur f¨ur Oper u. Schauspiel u. a. am ThaliaTheater Hamburg, am Wiener Burgtheater, am Schauspiel u. an der Oper Frankfurt/Main, am Schauspielhaus u. am Opernhaus Z¨urich, an den Staatstheatern in Mainz, N¨urnberg, Karlsruhe, an der Hamburgischen Staatsoper, am Nationaltheater Mannheim, am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, bei den Salzburger Festspielen u. den Schwetzinger Musikfestspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 347; A. Falentin, Gesang f¨ur Fans. Dortmund steckt mitten im Strukturwandel [...] u. hat ein stark segmentiertes Theaterpublikum, zu ihm sucht Opernleiter ~ seit Sommer 2012 den Kontakt – mit Erfolg (in: Die deutsche B¨uhne 6) 2012; M. Jeitschko, ~ – Oper f¨ur alle. Dortmunds Musiktheaterchef sorgt f¨ur frischen Wind (in: Westfalenspiegel 62/1) 2013. Herzog, Lisa [I,777], Todesdatum unbekannt. 1938–42 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 1943/44 am Deutschen Theater in Prag u. danach am Theater am Nollendorfplatz in Berlin. 1943 als Gast an der Wiener Volksoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2062. Herzog, Peter, geb. 9. 12. 1929 Breslau, gest. 26. 7. 2004 M¨unchen; Schauspieler. Vater von Jens-Daniel H. Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig in Berlin, 1958/59 erstes Engagement an der Vaganten-B¨uhne in Berlin, 1959– 63 Film- u. Fernseht¨atigkeit. 1963–69 an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer Berlin, 1965– 67 auch am „Reichskabarett“. 1970–72 am

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Herzog-Gotze ¨ Deutschen Schauspielhaus Hamburg, seit damals langj¨ahrige Zus.arbeit mit Dieter Dorn. 1972–76 an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin, 1977–2001 Ensemblemitglied an den M¨unchner Kammerspielen u. seit 2001 am Bayerischen Staatsschauspiel. Literatur: Henschel Theaterlex. 348. Herzog, Sigrid, geb. 30. 11. 1949; Regisseurin und Choreographin. Schwester von Werner H., nach der Ausbildung an der Otto-FalckenbergSchule in M¨unchen ebd. Lehrt¨atigkeit: 1970– 88 als Dozentin f¨ur Tanz u. Bewegung, 1988– 94 als Dozentin f¨ur Schauspiel u. Regie u. seit 1994 als Vizedirektorin. Choreografisch-szenischen Arbeiten u. a. zus. mit den Regisseuren Ernst Wendt, Dieter Dorn u. Frank-Patrick Steckel, seit 1983 auch Regisseurin, u. a. an den M¨unchner Kammerspielen, am Volkstheater Wien, am Staatstheater Wiesbaden, an den Theatern in Augsburg u. Bremen. Literatur: Henschel Theaterlex. 349. Herzog, Werner (eigentlich Werner Herzog Stipeti´c), geb. 5. 9. 1942 M¨unchen; Regisseur, Produzent, Schauspieler und Autor von Filmdrehb¨uchern. Studierte Geschichte, Literatur u. Theaterwissenschaft, 1962 drehte er seinen ersten Film, den zw¨olfmin¨utigen Kurzfilm „Herakles“, 1963 Gr¨undung der „W. H. Filmproduktion“, Bekanntschaft mit Klaus Kinski, der in f¨unf Filmen die Hauptrolle spielte, u. a. 1979 in „Nosferatu – Phantom der Nacht“ u. 1982 in „Fitzcarraldo“; u¨ ber die Beziehung der beiden drehte H. 1999 den Dokumentarfilm „Mein liebster Feind“. Ab Mitte der 1980er Jahre auch Opernregisseur, u. a. bei den Bayreuther Festspielen, an der Scala Mailand, an der Opera Bastille Paris u. am Teatro Real Madrid. Literatur: DLL 20. Jh. 17,403; E. Carr`ere, ~, Paris 1982; B. Prager, The Cinema of ~. Aesthetic Ecstasy and Truth, London 2007; Lektionen in ~. Neues u¨ ber Dtl.s verlorenen Filmautor ~ u. sein Werk (hg. C. Wahl) 2011; M. Holfelder, ~, die Biografie. „Jeder Film ist eine Eintrittskarte zur Welt“, 2012; A Companion to ~ (hg. B. Prager) New York 2012; L. P. Koepnick, Archetypes of Emotion. ~ and Opera (in: ebd.). Herzog-Gotze, ¨ Rosemarie, geb. 20. 8. 1926 Sebnitz/Sachsen, gest. 9. 8. 2011 Potsdam; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Dresden, Debut in D¨obeln, dann am Theater der Jungen Generation Dresden, an der Landesb¨uhne Sachsen,

Hespos am Theater in G¨orlitz u. seit 1953 am HansOtto-Theater Potsdam, Gastschauspielerin u. a. am Metropoltheater u. am Deutschen Theater Berlin. Nach der Wende tourte sie mit ihrem Ehemann G¨unther G¨otze u. der gemeinsamen Tochter Gela u. a. mit Tucholsky-Revuen u. Otto-Reutter-Abenden durch Deutschland. Hespos, Hans-Joachim, geb. 13. 3. 1938 Emden/Ostfriesland; Komponist. Studierte P¨adagogik an der P¨adagogischen Hochschule in Oldenburg, 1962–84 im Schuldienst, 1972/73 Stipendiat der Villa Massimo in Rom, seit 1984 freier Komponist. 1969 Gr¨undung der j¨ahrlichen Konzertreihe „11.11 neue musik“ in Delmenhorst u. 1982 zus. mit Werner Scheitza der „Kulturreihe Hoyerswege, Zentrum Aktueller Taten“, verschiedene Lehrauftr¨age. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Augen der W¨orter. Experimentelle Kom¨odie in f¨unf Lichtakten (Text: Komponist u. Sigrun KaethnerB¨oke) UA 28. 4. 1992 Bayerische Staatsoper (Marstall) M¨unchen; Zeitwasser. Kammermusiksprechtheater (Text: Komponist u. Thomas J. Hauck) UA 1994 Pumpwerk Wilhelmshaven; iOPAL. Große Oper, UA 30. 4. 2005 Staatstheater Hannover. Literatur: MGG 28,1465; Th. Steiert, Die Konzeption des Integralen Theaters in den Musiktheaterwerken von ~ (in: Hamburger Jahrbuch f¨ur Musikwissenschaft 10) 1988; ~. Beitr¨age, Meinungen u. Analysen zur neuen Musik (hg. E.-M. Houben) 1998; E.-M. Houben, Die Frau als „raumfigur“ u. „stimmenk¨orper“. Die Frauenstimme in Kompositionen von ~ (in: Frauenstimmen, Frauenrollen in der Oper u. Frauen-Selbstzeugnisse, hg. G. Busch-Salmen, E. Rieger) 2000; dies., ~ – eine Monographie, 2003; St. Drees, Befreiungsaktionen. K¨orperliche Behinderungen zwischen Imperfektion u. eigenst¨andigem Ausdruckswert (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 169) 2008; J. Spinola, Musiktheater in der Gegenwart – einige Beispiele (in: Neue Musik in Bewegung [...], hg. J. P. Hiekel) 2011; T. D. Reiser, H¨ore ~! Gespr¨ache mit dem Komponisten ~, 2011. Hess, Gerhard, geb. 1948 Basel; Regisseur und Intendant. 1980–84 Oberspielleiter am Theater der Landeshauptstadt Kiel, danach freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper u. a. an den Theatern Dortmund, Essen u. N¨urnberg, am Nationaltheater Mannheim u. an den Staatstheatern Saarbr¨ucken, Braunschweig u. Wiesbaden. 1998–2013 Intendant u. Regisseur der

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Hesse Landesb¨uhne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven, danach Gastregisseur. Heß, Johan, geb. 1977 Leipzig; Regisseur und Autor. Studierte Germanistik, Theaterwissenschaft u. Informatik, 1999–2005 in der freien Leipziger Theaterszene t¨atig, Gr¨under, Regisseur u. Autor der Theatergruppe „theaterbaustelle“. 2005–07 Regieassistent am Staatstheater N¨urnberg, ebd. 2006 eigene Inszenierungen, 2007–10 Regieassistent u. Regisseur am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, danach ebd. als freier Regisseur, u. a. auch in Rudolstadt, Senftenberg, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen u. am Theater an der Rott in Eggenfelden. Sein St¨uck „Wir sind Weltmeister“ wurde im Juni 2006 in der Blue Box des Staatstheaters N¨urnberg uraufgef¨uhrt. Heß, Johannes [I,778], Todesdatum unbekannt. Lebte um 1934 in Berlin-Pankow. Literatur: DLL 20. Jh. 17,436. Hess, Walter, geb. 8. 3. 1939 Luzern; Schauspieler und Regisseur. 1961–63 private Schauspielausbildung bei Linde Strube in Zollikon, erstes Engagement 1963–68 am Stadttheater Konstanz, 1970/71 am Schauspielhaus Z¨urich, 1971/72 an den Basler Theatern, 1972–80 als Schauspieler, sp¨ater auch als Mitglied der k¨unstlerischen Leitung u. als Regisseur am Theater an der Winkelwiese Z¨urich. Ab 1980 freier Schauspieler u. Regisseur weiterhin am Theater an der Winkelwiese, 1986 als Gast an den Basler Theatern u. 1987 am Schauspiel Bonn, 1988–97 ebd. Ensemblemitglied, 1997–2000 am Schauspiel Hannover, 2000–02 am Schauspielhaus Z¨urich u. seit 2002 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Literatur: TdS. Hesse (geb. Kurs), Alice [I,778], gest. nach 1906. Lebte u. a. 1876–87 in K¨oln, dann in Graudenz u. seit 1901 in Berlin-Charlottenburg. Sie schrieb unter dem Ps. Paul Kurth das Opernlibretto „Der alte Dessauer“ (Musik: Otto Neitzel), UA 1889 Hoftheater Wiesbaden. Literatur: DLL 9,741 (unter Kurs); Musen und Grazien in der Mark. Bd. 2. Ein historisches Schriftstellerlex. (hg. P. Walther) 2002. Hesse, Dagmar, geb. um 1965 Kassel; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Kassel u. 1988–93 an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, w¨ahrend des Studiums als Gast

Hesse am Staatstheater Kassel u. an der Oper Frankfurt/Main, 1994 am Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper, 1999 an der Kammeroper in Wien, seit 2001 Ensemblemitglied am Theater Hagen/Westfalen. Gastspiele u. a. in Bremen, an der Oper K¨oln, an der Hamburgischen Staatsoper, am Theater Aachen u. an der S¨achsischen Staatsoper Dresden. Hesse, Elke, geb. 1964 Wien; Schauspielerin und Intendantin. Studierte Musik- u. Theaterwissenschaft, daneben Schauspiel- u. Musicalausbildung am Konservatorium in Wien. Zun¨achst Schauspielerin u. a. in Hamburg u. ¨ bei verschiedenen Tourneetheatern in Osterreich, ab 1998 Zusammenarbeit mit Hans Gratzer als pers¨onliche Assistentin bzw. Referentin am Schauspielhaus Wien u. ab 2002 am Theater in der Josefstadt. 2005–09 Intendantin der Bad Hersfelder Festspiele, seit 2010 Direktorin des „MuTh – Konzertsaal der Wiener S¨angerknaben“. Hesse, Ferdinand [I,779], gest. 2. 11. 1964 Ebersbach/Sachsen. 1915 Gr¨under des Naturtheaters in Hammer am See/B¨ohmen, 1923–31 Journalist u. Verleger in Ebersbach u. in Hirschberg/Riesengebirge. Literatur: DLL 20. Jh. 17,779. Hesse, Herbert, geb. 20. 2. 1893 Chemnitz, gest. 11. 6. 1985 Frankfurt/Main; S¨anger und Regisseur. Ausbildung am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main bei Rudolf Liegniez, zun¨achst als Mitglied des Opernchores an den Stadttheatern in W¨urzburg, M¨unster/ Westfalen u. N¨urnberg, 1917–24 am Stadttheater Stettin, seit 1918 als Solist, 1924/25 in Rudolstadt, 1925–29 am Stadttheater Koblenz, 1929–31 in Mainz, 1931–33 in Duisburg u. 1933–45 Ensemblemitglied am Opernhaus in Frankfurt/Main, wo er u. a. am 22. 5. 1935 in der UA von Werner Egks Oper „Die Zaubergeige“ die Rolle des „Kaspar“ u. am 20. 2. 1943 in der UA von Carl Orffs Oper „Die Kluge“ die Rolle des „dritten Vagabunden“ sang. Sp¨ater Regisseur. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2063. Hesse, Johanna s. Zapf, Johanna [VII,3694]. Hesse, Rudolf, geb. 27. 11. 1901 Wuppertal, gest. 23. 10. 1966 Bern; Regisseur, Dramaturg und Intendant. Vater von Volker H. 1930–34 zun¨achst Regieassistent, dann Regisseur der

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Hesse Oper u. Chefdramaturg an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 1934/35 Oberspielleiter u. Musikdramaturg am Stadttheater Plauen, 1935– 42 Oberspielleiter der Oper am Deutschen Nationaltheater Weimar. 1942–59 am Stadttheater Trier, zun¨achst als gesch¨aftsf¨uhrender Intendant, ab 1943 als Intendant, nach 1945 als Oberspielleiter der Oper u. Chefdramaturg u. 1952–59 wieder als Intendant. 1959 im Direktionskollegium (mit Raoul Alster u. Lois Egg) u. 1960–66 Chefdisponent u. stellvertretender Direktor am Stadttheater Bern. Literatur: TdS. Hesse, Ruth, geb. 18. 9. 1936 Wuppertal; S¨angerin. Ausbildung bei Peter Offermanns in Wuppertal, bei Hildegard Scharf in Hamburg u. in Mailand. 1958 Debut u. Engagement bis 1960 am Stadttheater L¨ubeck, 1960–62 am Staatstheater Hannover u. 1962–95 Ensemblemitglied amDeutschen Opernhaus Berlin, wo sie u. a. am 7. 4. 1965 in der UA der Oper „Der junge Lord“ von Hans Werner Henze die Rolle der „Frau von Hufnagel“ sang. Seit 1960 regelm¨aßig an den Staatsopern in Hamburg u. Wien sowie bei den Bayreuther Festspielen, 1974/75 auch bei den Salzburger Festspielen. Internationale Gasts¨angerin. Sie ist mit dem Regisseur und B¨uhnenbildner Siegwulf Turek verheiratet u. lebt nach Beendigung ihrer Karriere in Hallstatt/Ober¨osterreich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2064; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hesse (eigentl. Hesse von den Steinen), Ursula, geb. 1970 (?) K¨oln; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Berlin u. in Meisterkursen u. a. bei Brigitte Fassbaender u. Aribert Reimann. Erste Opernengagements in Hamburg, Dresden u. an der Komischen Oper Berlin, 1995/96 Mitglied am Stadttheater L¨ubeck, dann als Gasts¨angerin u. a. in Antwerpen, Amsterdam u. Br¨ussel, 1998/99 Engagement am Opernhaus N¨urnberg u. 1999–2002 Ensemblemitglied an der Staatsoper Dresden. Seither internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2064. Hesse, Volker, geb. 30. 12. 1944 im Hunsr¨uck; Regisseur und Intendant. Sohn von Rudolf H., studierte Theaterwissenschaft, Germanistik u. Philosophie an den Univ. in K¨oln u. Wien, 1971 Dr. phil., Regieassistent u. a. am Stadttheater Bern, an den Basler Theatern u. am Wiener Burgtheater. 1970/71 Dramaturg u.

Hesse Regisseur am Atelier-Theater Bern, Regisseur auch am „Galerietheater Die Rampe“ u. am Stadttheater ebd., seit 1978 regelm¨aßig an den M¨unchner Kammerspielen, an den Basler Theatern u. am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1979– 85 ebd. Mitglied der k¨unstlerischen Leitung. Gastregisseur u. a. auch am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Schauspiel Bonn u. am Maxim-Gorki-Theater Berlin. 1993–99 Direktor (zus. mit Stephan M¨uller) des Theaters am Neumarkt in Z¨urich, 2001–06 Intendant des Maxim-Gorki-Theaters Berlin. Dazwischen u. danach wieder freier Regisseur, u. a. von Freilichtauff¨uhrungen (Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ in Altdorf). Literatur: Henschel Theaterlex. 349; LThInt 392; TdS. Hesse, Walter [I,780], gest. 26. 4. 1997 Z¨urich. 1955–57 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/ Westfalen, 1957–63 am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1963/64 st¨andiger Gasts¨anger am Stadttheater Bern, 1965–67 als Regisseur u. S¨anger am St¨adtebundtheater Hof. Nach einem schweren Unfall konnte er einige Zeit nicht auftreten. 1969–85 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich, wo er u. a. am 5. 6. 1977 in der UA von Rudolf Kelterborns Oper „Ein Engel kommt nach Babylon“ die Rolle des „Urgeneral“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2065; TdS. Hessenbruch, Friedhelm, geb. 1926 K¨oln; S¨anger. Nach dem 2. Weltkrieg Ausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart, 1949 Debut u. Engagement bis 1951 an der Staatsoper Stuttgart, 1951–53 am Stadttheater Flensburg, 1953– 55 Mitglied am Opernhaus Z¨urich. Nach einer Krankheit gab er seine B¨uhnenkarriere auf, ab 1957 Konzerts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2065. Hessler, Ulrike, geb. 7. 2. 1955 Kassel, gest. 30. 7. 2012 M¨unchen; Autorin, Journalistin und Intendantin. Studierte Neuere deutsche u. franz¨osische Literatur, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Univ. Eichst¨att, 1984 Dr. phil., freie Mitarbeiterin mehrerer Zeitschriften u. Rundfunkanstalten. Ab 1984/85 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, zuerst als Assistentin des Pressesprechers u. Leiterin des Presseb¨uros, ab 1988 Pressesprecherin, sp¨ater Chefin ¨ der Offentlichkeitsarbeit. Ab 2006 Mitglied der dreik¨opfigen bzw. ab 2008 der zweik¨opfigen Interimsdirektion der Staatsoper. Seit 2010 Intendantin der Semperoper Dresden.

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Hetterle Literatur: J. Lange, Beharrlich, klug, charmant. Zum fr¨uhen Tod von ~ (in: Die deutsche B¨uhne 9) 2012; Abschied (in: Opernwelt 9/10) 2012. Hessling, Hans Oskar Richard, geb. 22. 3. 1903 Hamburg, gest. 24. 2. 1995 Bad Oldesloe/Schleswig-Holstein; Schauspieler. Sohn eines Kapit¨ans, 1920–22 Schauspielunterricht bei Carl Wagner in Hamburg, 1928/29 am dortigen Schauspielhaus, 1929–31 am Schauspielhaus Z¨urich, 1931–34 am Schauspielhaus Leipzig, ab 1934 an Berliner B¨uhnen, am Theater des Volkes Berlin, an der Volksb¨uhne u. am Schillertheater. Nach dem 2. Weltkrieg (u. Kriegsgefangenschaft) 1946/47 am Bremer K¨unstlertheater, dann wieder in Berlin am Hebbeltheater u. am Schiller- u. Schloßparktheater, sp¨ater am Wiener Burgtheater u. am Thalia-Theater Hamburg. Hesterberg, Trude (eigentl. Gertrud(e) Johanna Dorothea Helene) [I,780], gest. 31. 8. 1967 M¨unchen. Am 5. 9. 1921 er¨offnete sie das Kabarett „Wilde B¨uhne“ im Keller des „Theater des Westens“ in Berlin, das sie bis zu einem Brand 1923 leitete u. in dem sie auch selber auftrat. Danach wieder S¨angerin u. Schauspielerin in Berlin u. auf Gastspielreisen. Im November 1933 begr¨undete sie in Berlin das satirisch-literarische Kabarett „Die Musenschaukel“ (1934 geschlossen). Nach dem 2. Weltkrieg lebte sie in M¨unchen, Gastengagements u. a. am Staatstheater am G¨artnerplatz, an der Kleinen Kom¨odie u. an den Kammerspielen. Als Chansons¨angerin trat sie u. a. im M¨unchner Kabarett „Die Zwiebel“ auf. 1971 erschien ihre Autobiographie „Was ich noch sagen wollte“. Literatur: DLL 20. Jh. 17,590; Kabarett-Lex. 143; U. Hartmeyer, Die ersten Prinzipalinnen in der Geschichte des dt. Kabaretts: Rosa Valetti u. ~ (Magisterarbeit Hamburg) 1995; V. K¨uhn, Von Wilder B¨uhne, Tingel-Tangel u. T¨ut¨u. Kabarett im Theater des Westens (in: 100 Jahre Theater des Westens. 1896–1996) 1996; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hetterle, Albert, geb. 31. 10. 1918 Peterstal bei Odessa/Ukraine, gest. 17. 2. 2006 Berlin; Schauspieler, Regisseur und Indentant. Studierte P¨adagogik, Schauspielunterricht bei Ilse Fogarasi, 1936 Eleve u. ab 1937 Schauspieler am Deutschen Kollektivisten-Theater in Odessa, 1941 Evakuierung u. R¨uckkehr nach Dtl., zur

Hetterle Wehrmacht eingezogen, nach schwerer Erkrankung 1945 aus dem Lazarett entlassen. Erstes Engagement nach dem 2. Weltkrieg in Sondershausen, 1949/50 in Greifswald, 1950/51 in Altenburg, 1951–53 in Erfurt u. 1953–55 in Halle/ Saale. 1955–98 Ensemblemitglied (seit 1994 Ehrenmitglied) am Maxim-Gorki-Theater Berlin, 1967/68 stellvertretender Intendant u. 1968–94 Intendant des Theaters. Er war mit Monika, geb. Schmidt verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 350; Rischbieter 617; LThInt 392; Habel 169; G¨unter Gaus im Gespr¨ach mit [...], ~, Ellen Brombacher, 1993; G. Gaus, Zur Person. Bd. 3: Kurt B¨owe, ~, [...], Dieter Hildebrandt, Thomas Langhoff, [...], 1999. Hetterle, Alexander, geb. 24. 7. 1969 Berlin; Schauspieler. Sohn von Albert u. Monika H., 1990/91 am Theater Brandenburg, 1991/92 als Gast am Maxim-Gorki-Theater Berlin, 1992/93 am Landestheater Mecklenburg-Strelitz, 1995– 98 Ensemblemitglied am Theater Junge Generation Dresden, 1998/99 am Staatstheater Cottbus, 1999–2001 Mitglied an der Neuen B¨uhne Senftenberg, danach Gastengagements u. a. am Schauspiel Hannover u. bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall, 2003/04 Ensemblemitglied am Theater Rudolstadt, 2004–08 an den St¨adtischen Theatern Chemnitz, 2008–10 am Theater Heilbronn, seit 2011 als Gast am SchloßparkTheater Berlin u. am Kabarett „Die Stachelschweine“. Literatur: Habel 170 (im Artikel Monika H.). Hetterle, Marc, geb. 13. 2. 1963 Berlin; Schauspieler. Bruder von Alexander H., 1984–88 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1996–98 am Theater in Chemnitz, dann freier Schauspieler u. a. in Hildesheim, Bielefeld, wiederholt am Theater Baden-Baden u. am Palladium Theater Stuttgart. Literatur: LThInt 393; Habel 170 (im Artikel Monika H.). Hetterle (geb. Schmidt), Monika, geb. 3. 7. 1940 Weimar; Schauspielerin. 1959–62 Ausbildung an der Theaterhochschule Leipzig, seit 1961 Mitglied am Maxim-Gorki-Theater Berlin, sie war mit Albert H. verheiratet. Literatur: LThInt 393; Habel 169.

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Hetzer Hettinger, Grazita, geb. 27. 5. 1908 Delmenhorst/Niedersachsen, gest. 24. 12. 2000 Riehen/Basel; Schauspielerin. Musikstudium in Paris, Schauspielausbildung u. a. bei Maria Koppenh¨ofer u. Sascha O. Schoening in Berlin, als Gast an verschiedenen Berliner u. Schweizer B¨uhnen, 1946 gr¨undete sie zusammen mit Schoening in L¨orrach die „Junge B¨uhne“ bzw. „Drei-L¨ander-Eck-B¨uhne“. Sp¨ater war sie Gesch¨aftsf¨uhrerin einer N¨ahseide-Fabrik in L¨orrach u. nicht mehr b¨uhnent¨atig. Literatur: TdS; T. Blubacher, Die Drei-L¨anderEck-B¨uhne L¨orrach (in: L¨orracher Jahrbuch) 1999. Hettinger, Hans-Ulrich, geb. 29. 12. 1933 Ludwigshafen, gest. 12. 1. 2005 Hamburg; Kost¨umbildner. 1948–51 Lehre als Herrenschneider, 1953–56 Besuch der Meisterschule f¨ur Mode in M¨unchen, danach Aufenthalt als Chefdesigner in Florida. 1957 R¨uckkehr nach Dtl., 1958–68 am Nationaltheater Mannheim, zun¨achst als Assistent des Garderobeninspektors, ab 1961 als Gewandmeister, 1969–75 Leiter der Kost¨umabteilung an der Staatsoper Hamburg. 1964 gr¨undete er mit seinem damaligen Lebensgef¨ahrten, dem T¨anzer u. Choreographen Heino Heiden, die „Schule f¨ur Ballett H. H.“ u. das „L¨ubecker Theaterhaus“. F¨ur das „L¨ubecker Kinder-Tanztheater H. H.“ entwarf er Kost¨ume. 1991–93 Leiter der Herrenschneiderei an der Oper Kiel. Daneben entwarf er auch Kost¨ume u. a. f¨ur Ballettensembles in Antwerpen u. Amsterdam. Literatur: Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Teilbd. 1 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010. Hetzer, Christof, geb. 1976 Salzburg; B¨uhnenund Kost¨umbildner. Sohn von Knut H., Ausbildung in der Meisterklasse von Erich Wonder an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien. Seit 2001 freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner, u. a. an der Schaub¨uhne Berlin, am Theater Bremen, am Theater der Stadt K¨oln, am Theater Heidelberg, am Luzerner Theater, an der Oper Frankfurt/Main, am Nationaltheater Mannheim, am M¨unchner Volkstheater u. an der Komischen Oper Berlin. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit dem Regisseur David Hermann. Hetzer, Knut, geb. in Berlin; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Vater von Christof H. Studierte

Heuberger B¨uhnenmalerei in Frankfurt/Main u. Angewandte Malerei an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Offenbach/Main. Ausstattungsassistent am Hessischen Rundfunk. 1970– 74 Ausstattungsleiter an der Landesb¨uhne Esslingen u. 1974–87 am Landestheater Salzburg. Seit 1987 freier B¨uhnen- u. Kost¨umbildner, u. a. am Nationaltheater Mannheim, am M¨unchner Staatsschauspiel, am Staatstheater Saarbr¨ucken, am Schloßparktheater Berlin, am Theater Essen, am Opernhaus Z¨urich, am Landestheater Linz, an der Oper Graz u. am Staatstheater N¨urnberg. Heuberger, Ella (eigentl. Rosa Emanuela Fridrika Carolina) [I,781], geb. 27. 8. 1871 Bern, Todesdatum unbekannt. Tochter von Karl H., 1893–1918 Ensemblemitglied am Stadttheater Straßburg/Elsaß, 1920–25 am M¨unchner Volkstheater bzw. an den Vereinigten M¨unchner B¨uhnen, um 1943 lebte sie noch in M¨unchen. Sie war mit dem Schauspieler Franz Sch¨onemann (1880–1960) verheiratet. Literatur: TdS (unter Sch¨onemann-Heuberger). Heuberger, Franziska [I,781], gest. 14. 1. 1940 W¨urzburg. Bis zu ihrem Tod am Stadttheater W¨urzburg engagiert. Literatur: Ulrich 1,775. Heuberger, Karl (Carl Friedrich) [I,781], geb. 31. 12. 1817 Rickenbach/Thurgau, gest. 11. 7. 1887 Z¨urich-Hottingen. Vater von Ella H. Ab 1859 spielte er mit einer eigenen Truppe u. a. in Biel, Burgdorf, Freiburg, Glarus, La Chauxde-Fonds, Langenthal, Lenzburg, Rapperswil, Solothurn, Winterthur u. Zug. 1875–77 Direktor des Stadttheaters Bern u. gleichzeitig (1871–77) Leiter des Sommertheaters im Kursaal „Sch¨anzli“ ebd., 1881 u. 1883 Leiter eines Sommertheaters im Garten des Caf´e „Strauss“ in Winterthur. Literatur: TdS. Heuberger, Luise [I,781; nicht eingel¨oster Verweis], Geb.datum unbek., gest. 1. 2. 1888 Darmstadt. Schauspielerin u. Theaterdirektorin. Literatur: Ulrich 2,1989 (unter Weber). Heuer (K¨unstlername Wilde), Erika [I,782], weitere biographische Umst¨ande nicht bekannt. Auff¨uhrungen: Tischlein deck dich, UA 1950 Theater am Schiffbauerdamm Berlin; Der Weiberheld (nach Plautus „Miles Gloriosus“) UA 1952 Leipzig – als Musical, UA 15. 9. 1956 Theater Magdeburg.

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Heusinger Literatur: F. Erpenbeck, Geschmackvoll, heiter, leicht spielbar. ~s ‚Weiberheld‘ in Magdeburg (in: Theater der Zeit 11) 1956. Heuer, Gerda [I,782], geb. 17. 2. 1893 Berlin, gest. 8. 1. 1965 Wiesbaden. 1933/34 in Stendal, 1934/35 u. 1939/40 am Stadttheater Magdeburg, 1935–39 Gastspiele, 1940–49 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Sp¨ater Gesangslehrerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2067. Heuser, Hermann, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Ab 1918 Engagements an den Stadttheatern in Hildesheim, Hanau, Recklinghausen, Halberstadt u. Aachen, 1924–32 an den Vereinigten Stadttheatern Duisburg-Bochum, 1932/33 am Schiller-Theater Berlin. Aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, 1933/34 am J¨udischen Kulturbund Berlin, emigrierte 1934 nach Pal¨astina, Schauspieler u. ab 1943 Leiter der Abteilung f¨ur hebr¨aische u. englische H¨orspiele am Rundfunk in Jerusalem. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,412. Heuser, Loni (eig. Apollonia Henriette H.; auch Heuser-Mackeben), geb. 22. 1. 1908 D¨usseldorf, gest. 6. 3. 1999 Berlin; Gesangs- u. Sprechunterricht in Hamburg u. Berlin, 1926 am Neuen Theater am Zoo in Berlin, anschließend am Theater am Nollendorfplatz in Berlin, bis 1932 Engagements in Breslau u. Hamburg, dann Auftritte in Variet´es u. Kabaretts in Berlin, u. a. an der Scala, im Wintergarten u. an Rudolf Nelsons Kabarett der Komiker („Kadeko“). Nach dem 2. Weltkrieg an Berliner B¨uhnen, u. a. am Theater des Westens. Sie war mit dem Komponisten Theo Mackeben (1897– 1953) verheiratet. Literatur: DLL 20. Jh. 18,36; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Heusinger, Brigitte, geb. in Hamburg; Dramaturgin und Direktorin. Studierte Psychologie, Germanistik u. Philosophie an den Univ. in Bremen u. Freiburg/Br., einige Zeit Psychologin, dann Dramaturgieassistentin an der Oper ¨ Frankfurt/Main, Referentin f¨ur Offentlichkeitsarbeit am Mecklenburgischen Landestheater Neustrelitz u. am Nationaltheater Mannheim, 1998–2006 Dramaturgin am Landestheater Linz, 2006–12 Operndramaturgin am Theater Basel u. seit der Spielzeit 2012/13 Operndirektorin des Saarl¨andischen Staatstheaters Saarbr¨ucken.

Heuss Heuss, Eleonore, geb. 9. 12. 1918 Leipzig; Schauspielerin. 1940–42 Ausbildung an der Schauspielschule des Dresdner Konservatoriums, 1942–44 erstes Engagement am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, als Gast in Z¨urich am Bernhard-Theater u. am Schauspielhaus, 1944–47 Ensemblemitglied am Stadttheater Bern u. 1947–53 am Stadttheater Luzern, danach zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck u. trat nur noch einmal (1958) am Theater am Central in Z¨urich auf. Literatur: TdS. Heusser, Hedda, geb. 21. 9. 1921 Triest/Italien; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Z¨urich bei Ria Ginster, Sylvia G¨ahwiller u. Alice Frey-Knecht, in Mailand bei Giannina Arangi-Lombardi, bei Maria Ivog¨un in M¨unchen u. bei Thea Linhard-B¨ohm in Wien. 1941 Debut u. Engagement bis 1943 am Stadttheater Luzern, 1943–47 am Stadttheater St. Gallen u. 1947–50 am Stadttheater Bern, 1950/51 an der Wiener Staatsoper u. 1952/53 an der Oper in Frankfurt/Main. Wiederholt Gasts¨angerin am Opernhaus Z¨urich, als Gast u. a. auch in Amsterdam, Berlin, D¨usseldorf-Duisburg, Genf, Hamburg u. Wien sowie bei den Bregenzer u. Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2067; TdS. Heuwinkel, Jens, geb. 1982; Regisseur. Wuchs in Bielefeld auf, 2004–07 Studium der Theaterregie am Drama Centre in London, zahlreiche eigene Regiearbeiten in London, nach dem Studium Regieassistent an der Landesb¨uhne Nord in Wilhelmshaven, seit der Spielzeit 2009/10 Regieassistent am Hans-Otto-Theater Potsdam, seit 2011/12 auch als Regisseur. Hewett, Simon, geb. in Seattle/USA; Dirigent. Dirigierstudium an der Univ. of Queensland u. an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, 2003–05 Assistent des GMD an der Australia Opera in Sydney, 2005–08 Kapellmeister u. Assistent der GMD Simone Young an der Hamburgischen Staatsoper, Gastdirigate u. a. an der Komischen Oper Berlin, an der Staatsoper Unter den Linden, an der Oper Graz u. an der Wiener Staatsoper. Seit 2009/10 Erster Dirigent des Hamburger Balletts u. ab der Spielzeit 2013/14 1. Kapellmeister an der Oper Stuttgart. Hey, Hans Erwin (Ps. Hans Erwin) [I,784], gest. 12. 5. 1943 Wien. Bis 1925 in D¨anemark, 1925/26 an der Wiener Kammeroper, 1932–38

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Hey am Deutschen Theater in Prag, 1929/30 USATournee, sp¨ater Gesangslehrer in Berlin-Charlottenburg, Ankara/T¨urkei u. Wien. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2068; OML. Hey, Heinrich, geb. 19. 7. 1919 Berlin, gest. August 2006 Saarbr¨ucken; S¨anger. 1937–41 Gesangsausbildung, 1942/43 S¨anger bei Wehrmachts-Tourneen, 1943–51 am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken. Nahm dann krankheitshalber seinen B¨uhnenabschied u. war bis 1960 in der Verwaltung des Theaters u. bis 1985 als Theaterbibliothekar t¨atig. Hey, Peter (Carl) (Ps. Hannes Langfeld, Trajan G¨oßner), geb. 8. 11. 1914 Wien, gest. 9. 12. 1994 Wolfpassing/Nieder¨ost.; S¨anger, Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Autor. 1933–36 Schauspielunterricht bei Rudolf Beer in Wien, danach Engagements u. a. an Kleinkunstb¨uhnen in Wien, Innsbruck, Graz, Z¨urich u. Bern, 1938/39 u. 1940–44 als S¨anger u. Regisseur am Landestheater Linz, gr¨undete 1945 ebd. das Kabarett „Eulenspiegel“ (bis 1947), dann Conf´erencier u. Quizmaster beim Sender „RotWeiß-Rot“, teilweise Zus.arbeit mit Max(i) B¨ohm, Gastengagements u. a. in M¨unchen, Stuttgart u. Baden-Baden, 1956 R¨uckkehr nach Wien, Filmregisseur u. Kabarettist, Zus.arbeit mit Karl Farkas. Gastauftritte u. a. am Raimundtheater u. am Theater in der Josefstadt, ab 1969 am Volkstheater, 1972–83 als dessen Ensemblemitglied. 1971–74 Regisseur u. Mitdirektor des Kabaretts „Simpl“ in Wien. 1983 beendete er seine B¨uhnenlaufbahn. Autor von Kabarett-Texten u. H¨orspielen. Literatur: DLL 20. Jh. 18,69; I. Fink, Von Trav¨ nicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Osterreich ab 1945, von A bis Zugabe, 2000; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004. Hey, Richard (Ps. Hardy Reich), geb. 15. 5. 1926 Bonn, gest. 4. 9. 2004 Berlin; Regisseur, ¨ Autor und Ubersetzer. Studierte Theater- u. Musikwissenschaft, Philosophie u. Germanistik an der Univ. Frankfurt/Main, ab 1947 u. a. Regieassistent beim Film, Journalist, Musikkritiker, ab 1952 st¨andiger Mitarbeiter bei versch. Rundfunksendern, H¨orspielautor. 1975/76 Schauspieldramaturg an den Wuppertaler B¨uhnen, danach freier Autor.

Heydenreich Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Revolution¨are, UA September 1953 British Center Theatre Berlin; Thymian und Drachentod. Schauspiel, UA 26. 3. 1955 Staatstheater Stuttgart; Der Fisch mit dem goldenen Dolch, UA 12. 2. 1958 ebd.; Margaret oder das wahre Leben, UA 20. 9. 1958 ebd.; Weh dem, der nicht l¨ugt, UA 1. 2. 1962 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Lysiane. Lustspiel, UA 16. 1. 1963 Staatstheater Kassel; Ein permanenter D¨ammerschoppen, UA 31. 5. 1969 Badisches Staatstheater Karlsruhe; Kandid. Zwei Akte nach Voltaire, UA 26. 9. 1972 Stadttheater Ulm; Das Ende des friedlichen Lebens der Else Reber, UA 21. 5. 1977 Wuppertaler B¨uhnen; Die Mamella-Maschine oder In gar sicherer Ruh. Farce, UA 18. 10. 1987 St¨adtische B¨uhnen Osnabr¨uck. Literatur: Henschel Theaterlex. 351; DLL 20. Jh. 18,70; KLG; M. Kesting, Panorama des zeitgen¨ossischen Theaters. 50 literarische Portr¨ats, 1962. Heydenreich, Klaus (nicht Kurt) [I,785], geb. 14. 1. 1909 Dresden, gest. 30. 4. 1990 Stuttgart. 1952–82 k¨unstlerischer Leiter der Reutlinger Freilichtb¨uhne, 1958 Gr¨under (zus. mit seiner Gattin Elisabeth Justin-H., gest. 2007) u. bis zu seinem Tod Leiter des bis heute bestehenden „Theaters der Altstadt“ in Stuttgart. Literatur: Ulrich 1,777. Heydenreich, Susanne, geb. 1954 M¨unchen; Schauspielerin, Regisseurin und Intendantin. 1973 erstes Engagement am (von ihren Eltern gegr¨undeten) „Theater der Altstadt“ in Stuttgart, 1975 am Stadttheater Chur, 1982– 92 Ensemblemitglied am Schauspiel in Krefeld/M¨onchengladbach, 1982 auch bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen. Seit 1996 Intendantin des Theaters der Altstadt u. eigene Regiet¨atigkeit, als Gast u. a. am Staatstheater Karlsruhe, an der Kom¨odie im Marquardt u. am Alten Schauspielhaus Stuttgart u. am Zimmertheater Rottweil. Heydrich, Bruno [I,785], gest. 26. 8. 1938 Halle/Saale. 1899–1901 am Stadttheater Halle/ Saale, gr¨undete ebd. eine Gesangsschule u. leitete zuletzt das Konservatorium. Er war der Vater von Reinhard H. (1904–1942), SSObergruppenf¨uhrer u. Leiter der Geheimen Staatspolizei, der 1941 mit der „Endl¨osung der Judenfrage“ beauftragt wurde.

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Heyduck Auff¨uhrungen: Amen. Oper in 1 Akt mit dem musikalischen Vorspiel „Reinhards Verbrechen“ (Text: Max Behrend) UA 22. 9. 1895 K¨oln; Frieden. Oper in 4 Akten (Text: ders.) UA 27. 1. 1907 Stadttheater Mainz; Der Zufall. Oper (Text: Hans Dahlmann) UA 7. 4. 1914 Halle/ Saale. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2069. Heydrich, Peter Thomas, geb. 2. 3. 1931 Berlin, gest. 22. 11. 2000 D¨usseldorf; Schauspieler, Regisseur und Kabarettist. Enkel von Bruno H. u. Neffe von Reinhard H., Schauspielstudium, als Schauspieler u. Regisseur in D¨usseldorf u. Wuppertal, seit 1977 gastierte er mit Texten u. a. von Erich K¨astner, Heinrich Heine, Frank Wedekind, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky u. Walter Mehring auf vielen Kabarettb¨uhnen Deutschlands. Literatur: „Ich war der Kronprinz von Heydrich“. Eine Kindheit im Schatten des Henkers von Prag (hg. H.-G. Wiedemann) 2006. Heydt, Karl von der [I,786], gest. 9. 8. 1922 Godesberg. Lebte bis 1918 in Berlin, danach auf der Wacholderh¨ohe in Godesberg. Mit Rainer Maria Rilke befreundet, den er auch finanziell unterst¨utzte. Literatur: DLL 20. Jh. 18,103; W. Seringhaus, ~ (in: Wuppertaler Biographien 2) 1960. Heyduck, Christof, geb. 21. 12. 1927 Breslau; B¨uhnenbildner und Maler. 1943–45 Soldat u. 1945–48 in amerikanischer u. franz¨osischer Kriegsgefangenschaft. Studierte 1948–54 Kunsterziehung, Malerei u. Grafik an der Staatlichen Werkakademie Kassel, Meistersch¨uler von Hans Leistikow. 1954–96 freier B¨uhnenbildner u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster, am Salzburger Landestheater, am Deutschen Theater G¨ottingen, am Theater Basel, am Staatstheater Stuttgart, am Theater Baden-Baden u. am Musiktheater Gelsenkirchen. Daneben Maler u. seit Anfang der 1990er Jahre auch Videok¨unstler. Literatur: Geistige R¨aume. ~ – Arbeiten f¨ur die B¨uhne (hg. M. Matzigkeit) 2003 [= Ausstellungskatalog]; V. Stiller, ~ u. Renata Schumann. Ausstellung u. Ehrung [...] (in: Schlesien heute 10) 2007; ~, Stationen eines Malerlebens [...] anl¨aßlich der Ausstellung [...] im Rahmen der 57. Wangener Gespr¨ache, 2007. Heyduck, Peter, geb. 27. 11. 1924 Breslau, gest. M¨arz 2001; B¨uhnenbildner. Ausbildung an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, dann an versch. B¨uhnen, 1957–90 an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg.

Heyer Heyer, Bernhard (Bernd) [I,786], Todesdatum unbekannt. 1941–43 am Staatstheater am G¨artnerplatztheater in M¨unchen u. 1943/44 am Theater am Nollendorfplatz in Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg 1945–49 Ensemblemitglied der Staatsoper M¨unchen, 1949/50 u. 1959/60 als Gast am dortigen G¨artnerplatztheater. 1950/51 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1951/52 Mitglied u. 1966–70 als Gast am Stadttheater W¨urzburg, 1952–54 am Opernhaus Wuppertal. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2069. Heyer, Edwin [I,786], geb. 8. 5. 1885 Straßburg, gest. 22. 6. 1966 Berlin. Ausbildung an der Musikhochschule u. am Sternschen Konservatorium in Berlin. Bis 1957 Mitglied der St¨adtischen Oper (bzw. Deutsches Opernhaus) Berlin, wo er u. a. am 29. 10. 1932 in der UA der Oper „Der Schmied von Gent“ von Franz Schreker u. am 23. 9. 1952 in der UA von Boris Blachers Oper „Preußisches M¨archen“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2070. Heymann, Birger, geb. 7. 5. 1943 Berlin, gest. 18. 7. 2012 ebd.; Musiker und Komponist. Musikstudium, erste Kompositionen f¨ur die Kabaretts „Die W¨uhlm¨ause“, „Das B¨ugelbrett“ u. „Reichskabarett“, dem sp¨ateren Grips-Theater, an dem er Hauskomponist war, Zus.arbeit mit Volker Ludwig. Auch Filmkomponist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Linie 1. Eine musikalische Revue (Text: Volker Ludwig) UA 30. 4 1986 Grips-Theater Berlin; Eins, zwei drei (nach dem Film von Billy Wilder, Drehbuch adaptiert nach dem gleichnamigem B¨uhnenst¨uck von Ferenc Moln´ar) UA 12. 11. 1989 Theater des Westens Berlin; Melodys Ring. Eine kom¨odiantische Liebeserkl¨arung an Berlin (zus. mit der Rockband „No Entry“, Text: Volker Ludwig) UA 20. 10. 2000 GripsTheater Berlin; Linie 2 – Der Alptraum. Musikalische Revue (zus. mit „vielen anderen“, Text: Volker Ludwig u. R¨udiger Wandel) UA 16. 20. 2009 ebd.; Die fabelhaften Millibillies (Text: Volker Ludwig u. Ensemble) UA 25. 1 2012 ebd. Heymann, Sofie [I,786], Todesdatum unbekannt. 1900–02 Mitglied am Theater des Westens in Berlin, als Gast u. a. 1902 am Opernhaus Leipzig u. 1907 an der Komischen Oper Berlin. Danach vorwiegend Konzerts¨angerin, um 1927 in Berlin, sp¨ater in Amsterdam. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2070.

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Heymann Heymann, Werner Richard, geb. 14. 2. 1896 K¨onigsberg, gest. 30. 5. 1961 M¨unchen; Komponist. Private Musikstudien bei Paul Scheinpflug in K¨onigsberg, seit 1912 in Berlin, Studien bei Paul Juon an der Hochschule f¨ur Musik, 1918 UA seiner „Rhapsodischen Sinfonie“ durch Felix Weingartner. Seit 1919 zus. mit Friedrich Hollaender Hauskomponist an Max Reinhardts Kabarett „Schall und Rauch“, 1921– 23 musikalischer Leiter an Trude Hesterbergs Kabarett „Die Wilde B¨uhne“, daneben Komponist von B¨uhnenmusiken u. seit 1923 auch von Filmmusik. 1925 Assistent des GMD der UFA u. seit 1926 selbst GMD u. Komponist der UFA, begr¨undete das Genre der Tonfilmoperette. 1933 Emigration nach Paris, Operettenkomponist. Vor¨ubergehend in den USA u. London, 1936 wieder in Paris u. danach Filmkomponist in Hollywood. 1951 R¨uckkehr nach Dtl., lebte in Salzburg u. M¨unchen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, ohne B¨uhnenmusik, Ausw.): Dame Nr. 1 rechts. Operette (Text: Hans M¨uller) UA 21. 9. 1934 Johann Straußtheater Wien – Neubearbeitung u. d. T.: Kiki vom Montmartre. Musikalisches Lustspiel, UA 5. 6. 1954 Schauspielhaus Stuttgart; Florestan I., Prince de Monaco. Operette (Text: Sacha Guitry) UA 1933 Th´eaˆ tre des Bouffes– Parisiens Paris; Trente et Quarante. Operette (Text: S. Fodor) UA 1935 ebd.; Die Drei von der Tankstelle. Theaterst¨uck (1933 u. 1955 als Film) UA Februar 2006 Kom¨odie Dresden – als Musical, UA September 2005 Berlin; Ein Blonder Traum. Depressionskom¨odie (nach dem Film, B¨uhnenfassung: Bernd Stromberger) UA 4. 10. 2006 Kleines Theater Berlin; Der Kongreß tanzt. Eine musikalische Kom¨odie nach dem gleichnamigen Film von Erik Charell. Neue B¨uhnenfassung von Michael Quast u. Rainer Dachselt, UA 25. 5. 2007 Theater Baden-Baden. Literatur: MGG 28,1505; Kabarett-Lex. 144; M. Pacher, Den gab’s nur einmal ... ~, 1996; V. K¨uhn, Das gab’s nur einmal. Der Komponist (in: Filmexil) 1997; M.-L. Bolte, Vom Kabarett zum Film. Thesen zum Filmsong u. vier Komponisten-Portr¨ats [~, Friedrich Hollaender, Ralph Benatzky, Mischa Spoliansky] (in: Als die Filme singen lernten [...], Red.: Malte Hagener) 1999; „Ein Freund, ein guter Freund“. Der Komponist ~ (1896–1961), 2000 (= Ausstellungskatalog, Red.: Helga Gutsche); K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. ¨ emigrierten FilmLexikon der aus Dtl. u. Ost. schaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨uber-

Heyme sicht, 2011; W. Trautwein, ~. Berlin, Hollywood und kein Zur¨uck, 2011; W. R. H., „Liebling, mein Herz l¨aßt dich gr¨ußen“. Der erfolgreichste Komponist der UFA-Zeit erinnert sich (hg. H. Ortkemper) 2011. Heyme, Hansg¨unther, geb. 22. 8. 1935 Bad Mergentheim/Baden-W¨urttemberg; Regisseur und Intendant. Studierte zuerst Architektur in Karlsruhe, ab 1956 Germanistik, Philosophie u. Soziologie an der Univ. Heidelberg, 1956/57 Regieassistent bei Erwin Piscator in Berlin u. Mannheim, erste eigene Inszenierungen, 1958–63 Regisseur u. zuletzt Spielleiter in Heidelberg, 1964–68 Oberspielleiter des Schauspiels am Staatstheater Wiesbaden, 1968– 79 am Schauspiel K¨oln, zuerst als Oberspielleiter, 1972 als Schauspieldirektor u. 1975 Intendant des Schauspiels. 1979–85 Schauspieldirektor am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart („Freie Medienfabrik Stuttgart“) u. 1985– 92 in ders. Funktion am Essener Schauspiel, gleichzeitig Professor u. Leiter der Schauspielabteilung an der dortigen Folkwang Hochschule. 1992/93 GI u. bis Ende der Spielzeit 1993/94 Leiter der Sparte Schauspiel am Bremer Theater. 1991–2003 K¨unstlerischer Leiter der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Seit 2004 Intendant des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen am Rhein, wo er 2010–13 als Regisseur, B¨uhnenbildner u. Ausstatter in Zus.arbeit mit der Deutschen Staatsphilharmonie RheinlandPfalz u. der Oper Halle/Saale Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ realisierte. Literatur: Henschel Theaterlex. 352; Rischbieter 617; LThInt 394; F. Piedmont, Klassiker-Auff¨uhrung als Interpretationskorrektur. „Wallensteins Lager“ [von Friedrich Schiller] in ~s K¨olner „Wallenstein“-Inszenierung von 1969 (in: Maske und Kothurn 27) 1981; P. Iden, Theater als Widerspruch. Pl¨adoyer f¨ur die zeitgen¨ossische B¨uhne am Beispiel neuerer Auff¨uhrungen der Regisseure Luc Bondy, Klaus Michael Gr¨uber, ~, [...] (Nachwort: Claus ¨ Peymann) 1984; W. Hinck, Vom Argernis der Klassiker-Inszenierungen. Goethes Bearbeitung von „Romeo und Julia“ u. ~s Bearbeitung des „Wallenstein“ (in: Verlorene Klassik? Ein Symposium, hg. W. Wittkowski) 1986; W. K¨assens, J. W. Gronius, Theatermacher. Gespr¨ache mit Luc Bondy, J¨urgen Flimm, ~, [...] 1987; G. Erken, ~, 1989; Ch. Crist, W. Sprenger, Theateru. Psychotherapie. Ergebnisse einer praktischen Theaterarbeit mit ~, 1989; S. Schiffer, Inszenierung als Politik – Politik als Inszenierung. Fried-

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Heyne rich Schillers „Wilhelm Tell“ u. ~s B¨uhnenfassung (Magisterarbeit Marburg) 1990; I. Lauer, Lohenstein-Renaissance auf der B¨uhne? ~s Barock-Inszenierungen im Spiegel der Rezensionen (in: Andreas Gryphius u. das Theater des Barock [...]) 1995; H. O. Hemmer, St. Hegger, Kunst f¨ur Kohle – Kunst f¨ur Europa. Gespr¨ach mit ~ u¨ ber die Ruhrfestspiele, Kunst u. Theater (in: Gewerkschaftliche Monatshefte 47) 1996; V. N¨olle, Die patrenale Zeichensprache in ~s Inszenierung der „Maria Magdalena“ (am Beispiel der Szene I/6) (in: Hebbel-Jahrbuch 57) 2002. Heyn, Walter Thomas, geb. 14. 11. 1953 G¨orlitz; Komponist. 1974–80 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Felix MendelssohnBartholdy“ in Leipzig, 1976 in der Kompositionsklasse von Siegfried Thiele, 1981–83 Meistersch¨uler von Siegfried Matthus an der Akademie der K¨unste der DDR.1980–86 Assistent bzw. Oberassistent f¨ur Komposition, Chorsatz u. Arrangement an der Leipziger Musikhochschule. Gastierte Mitte der 80er-Jahre mit einem privaten Kammermusiktheater in versch. St¨adten der ehemaligen DDR, seit 1988 freier ¨ Komponist. Ubersiedelte nach der Wende 1991 nach Berlin, 1991–99 Verleger u. Cheflektor des Verlags „Neue Musik“, daneben produzierte er mit seinem eigenen Label „kreuzberg records“ CDs uberwiegend mit neuer Musik. Seither ¨ wieder freier Komponist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Krischans Ende. Oper (Text: Ralph Oehme) UA 15. 10. 1987 Theater Stralsund; Marsyas oder Der Preis sei nichts Drittes. St¨uck f¨ur Musiktheater (Text: ders. nach der gleichnamigen Erz¨ahlung von Franz F¨uhmann) UA 28. 1. 1986 Kammermusiktheater Leipzig in Weimar – Neufassung, UA 28. 1. 1989 Staatsoper (Kleine Szene) Dresden; Abenteuer Esperanza. Ein Spektakel f¨ur Kinder mit Seer¨aubern, Gespenstern und Musik (Text: ders.) UA 1992 Theater Stralsund; Abenteuer im Vogelschloß. Ein St¨uck nicht nur f¨ur Kinder (Text: Frank Rebitschek) UA 1995 Schola Cantorum Leipzig; Ritter Runkel und die Digedags. B¨uhnenst¨uck (Text: Martin Verges) UA 17. 7. 2003 Harzer Bergtheater Thale. Literatur: MGG Supplement 328; S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949–1989, 1992. Heyne, Kurd E(rnst) [I,787], gest. 5. 5. 1961 Luzern. 1930 Mitbegr¨under des M¨unchner Kabaretts „Die vier Nachrichter“, Mitautor u. Komponist der Programme, ab 1932 auch

Heyne Ko-Direktor. 1935 letzte gemeinsame Produktion der „Vier Nachrichter“ mit „Der Apfel ist ab“, wenige Tage nach der Premiere im Oktober 1935 Verbot des St¨ucks u. des Kabarett-Unternehmens, Entzug der Lizenz als Theaterleiter, Ausschluß aus der Reichstheater-, Reichsmusik- u. Reichsschrifttumskammer. 1938 Emigration in die Schweiz u. bis 1961 Ensemblemitglied als S¨anger, Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Basel. 1943–46 Texter f¨ur das Kabarett „Kaktus“ in Basel, Autor von H¨orspielen, Operetten, Revuen u. Bunten Abenden. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Herzlich willkommen. Eine heitere Hotelrevue (Musik: Werner Hausmann) UA 25. 2. 1939 Stadttheater Basel; Barbara. Singspiel (zus. mit Gustav Hartung, Musik: Hans Haug) UA 23. 1. 1943 ebd. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,413; Kutsch-Riemens 3,2071; Kabarett-Lex. 145; TdS. Heyne, Stefan, geb. 19. 7. 1965 Brandenburg an der Havel; Bildender K¨unstler und B¨uhnenbildner.1987–92 Studium der Szenografie an der Kunsthochschule Berlin bei Volker Pf¨uller u. 1992/93 dessen Meistersch¨uler. Photograph mit zahlreichen Ausstellungen, entwarf B¨uhnenbilder f¨ur einzelne Produktionen, u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, am Deutschen Theater u. am Maxim-Gorki-Theater Berlin u. am Residenztheater M¨unchen. Literatur: St. H. – Speak to me [anl¨aßlich der Ausstellung „Speak to Me“ ... Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus] 2012. Heyne-Franke, Margarethe, geb. 21. 5. 1892, gest. 19. 2. 1980 Dresden; 1917 Debut in N¨urnberg, 1918–21 am Landestheater Gera, 1921– 24 an der Staatsoper Stuttgart u. 1924–28 Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden, danach Gastengagements. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2071. Heynen, Barbara, geb. 25. 7. 1984 BrigGlis/Wallis; Schauspielerin. Ausbildung an der Z¨urcher Hochschule der K¨unste, w¨ahrend des Studiums versch. Auftritte, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. Heynicke, Kurt (Ps. Werner Cornelius, Regina Merz) [I,787], gest. 18. 3. 1985 Merzhausen/ Baden-W¨urttemberg. 1924–26 Dramaturg u. Spielleiter am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1926– 28 in dens. Funktionen am dortigen Stadtthea-

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Heyse ter, 1932–39 Drehbuchautor f¨ur die Universum Film AG (UFA) in Berlin, nach 1933 auch Verfasser von v¨olkischen „Thingspielen“. Seit 1943 freier Autor (Prosa, Lyrik, Theaterst¨ucke, H¨orspiele, Drehb¨ucher) in Merzhausen, zunehmend sehbehindert, seit 1979 blind. Auff¨uhrungen (Ausw.): Konservenwurst und Liebe. Ein fr¨ohliches Spiel aus der Kriegszeit in 1 Akt, UA 27. 1. 1918 Valenciennes/Frankreich; Der Kreis. Ein Spiel u¨ ber den Sinnen, UA 2. 10. 1920 Schauspielhaus D¨usseldorf zeitgleich mit Neues Theater Frankfurt/Main; Die Ehe. Ein B¨uhnenwerk, UA 1921 Schloßpark Theater Berlin; Das Meer. Szenische Ballade, UA 1924 Stadttheater L¨ubeck; Der Prinz von Samarkand. Ein M¨archenspiel, UA 1926 Stadttheater Remscheid; Kampf um Preußen, UA 1926 St¨adtische B¨uhnen Hannover; Wer gewinnt Lisette. Lustspiel, UA 1928 Landestheater Darmstadt; Emilie oder der Sieg des Weibes. Tragikkom¨odie, UA [in italienischer Sprache] 1928 Turin; Der Weg ins Reich. Zwei Thingspiele, UA 5. 6. 1934 Thingplatz Brandenberge bei Halle; Frau im Haus. Lustspiel in drei Aufz¨ugen, UA 1937 Staatstheater (Kleines Haus) Berlin; D’r Josephin ihr Teschtament, UA 1956 Allemannische B¨uhne Freiburg/Br.; Steckenpferd und Staatssekret¨ar. Lustspiel in 3 Akten, UA 1959 ThaliaTheater Hamburg; D’ Hauptsach mr sin gl¨ucklich. Lustspiel in 3 Akten, UA 3. 2. 1967 Alemannische B¨uhne Freiburg/Br.; Erasmus vom Stillen Winkel. Volksst¨uck in 3 Akten, UA 10. 6. 1970 ebd.; E Tr¨opfli Ewigkeit oder Die kleinen S¨unden. Heiteres Spiel in 2 Akten, UA 16. 10. 1971 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 18,181; Alles Gelebte ist Leihgab. ~ zum 90. Geb.tag (hg. U. Keicher, W. F. Bonin) 1981; W. Menzel, „Des Dichters Schaffen ist Gnade“. ~ zum 100. Geb.tag (in: Allmende 32/33) 1992; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; M. Maruck, Der Wohlversargte. ~ – Leben u. Werk (in: Literarisches Liegnitz, hg. E. Bialek) 2008; dies., ~ (1891–1985). Eine annotierte Auswahlbibliographie (in: Geistiges Leben in Liegnitz vom 17. bis zum 20. Jh. [...], hg. ders.) 2010. Heyse, Hans-Joachim, geb. 29. 6. 1929 Liegnitz/Niederschlesien, gest. 23. 3. 2013 Mayen/ Rheinland-Pfalz; Schauspieler, Regisseur und Intendant. 1948–50 Ausbildung am Schauspielstudio der St¨adtischen B¨uhnen Magdeburg, 1950 Debut u. Engagement bis 1952 am Theater der Stadt Zeitz, 1952/53 am Theater Mei-

Heyt(h)ekker ningen. 1953 ging er nach Westdtl., 1953– 56 Regieassistent am Schauspielhaus Bochum, ebd. erste eigene Regie. 1959/60 Oberspielleiter am St¨adtebundtheater Hof, 1960–64 Spielleiter u. Leiter des Nachwuchsstudios u. 1966– 70 Oberspielleiter in Bochum, 1964–66 Oberspielleiter u. 1970–81 GI u. k¨unstlerischer Leiter des Schauspiels an den B¨uhnen der Stadt Bonn. 1979–84 Leiter der Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel u. 1988–2003 Intendant u. K¨unstlerischer Leiter der Burgfestspiele Mayen. Literatur: Henschel Theaterlex. 354. Heyt(h)ekker, Jan [I,788], gest. 19. 11. 1953 Bremen. 1923–34 Ensemblemitglied als S¨anger, Regisseur u. Oberspielleiter, danach noch als Gastregisseur am Stadttheater Bremen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2071. Hickmann, Franz Maria (Ps. Frank Highman) [I,788], gest. 3. 2. 1960 Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 18,194. Hielscher, Liane (eigentl. Juliane), geb. 9. 11. 1935 Schweidnitz/Schlesien (heute Polen), gest. 26./27. 1. 2000 Bad Aibling/Bayern; Schauspielerin. Absolvierte die Handelsoberschule in Hamburg u. arbeitete drei Jahre als Dolmetscherin, Schauspielunterricht bei Joseph Offenbach am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1960 Debut u. Engagement bis 1962 am St¨adtebundtheater Hof, 1962–64 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen, 1964–66 am „Theater 53“ u. am Theater im Zimmer in Hamburg u. an der Landesb¨uhne Hannover, 1966/67 am Thalia-Theater Hamburg, 1967/68 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen u. 1968–70 Mitglied am Hebbel-Theater Berlin, danach Gastengagements, u. a. an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen, am Fritz-R´emondTheater im Zoo in Frankfurt/Main, am ErnstDeutsch-Theater Hamburg u. auf zahlreichen Tourneen. Literatur: Ulrich 1,780; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hielscher, Margot [I,789], geb. 29. 9. 1919 Berlin. 1935–39 Ausbildung als Kost¨umbildnerin u. Modedesignerin in Berlin, gleichzeitig Gesangsu. Schauspielunterricht bei Albert Florath u. Maria Koppenh¨ofer. Nach 1945 tourte sie als S¨angerin durch Clubs in der amerikanischen Besatzungszone, sp¨ater zahlreiche Auftritte in

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Hien Fernsehserien bis in die 1980er Jahre u. Moderatorin ihrer eigenen Talkshow im Bayerischen Fernsehen. 1991/92 trat sie im Berliner Theater des Westens auf. 1994 zog sie sich aus dem Filmgesch¨aft zur¨uck u. gastierte gelegentlich am Theater. Sie war mit dem Komponisten u. Bandleader Friedrich Meyer (1915–1993) verheiratet u. lebt (2013) in M¨unchen. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hielscher, Ulrich, geb. 29. 4. 1943 Schwarzengrund/Schlesien (heute Polen); S¨anger. Ausbildung am „Robert Schumann-Konservatorium“ in D¨usseldorf bei Philipp G¨opelt, erg¨anzende Studien bei Francesco Carino ebd. u. bei Paul Lohmann in Wiesbaden. 1967–74 erstes Engagement am Opernhaus Essen, seit 1974 Ensemblemitglied des Opernhauses der Stadt K¨oln. ¨ Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Uber sein Leben erz¨ahlt er in „... wenn’s anders w¨ar gewesen. Schicksal einer schlesischen Familie“ 2004, u. 2005 erschien „Gelebte Opernwelt in Versen vorgestellt. Ein Buffo erz¨ahlt aus seinem Theaterleben“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2073. Hiemer, Horst, geb. 22. 4. 1933 Ratibor/ Oberschlesien (heute Polen); Schauspieler und Regisseur. 1952–55 Ausbildung am Deutschen Theaterinstitut in Weimar u. an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, ebd. erste Rollen am Schauspielhaus, 1958–60 am Landestheater u. am Theater der Jungen Garde in Halle/Saale, ebd. Debut als Regisseur, 1960 am Staatstheater Schwerin, 1960–2003 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Seither freier Schauspieler u. a. an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz. Literatur: LThInt 395; Habel 170. Hien, Jonas, geb. 1979 M¨unchen; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig, erstes Engagement am Neuen Theater Halle, wo er zus. mit Sebastian Kaufmane das Comedy-Projekt „Stulle und Bulle“ entwickelte u. in Gastspielen in ganz Dtl. auftritt. 2009–12 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Theater Magdeburg, 2011 Debut als Regisseur am Theater der Altmark Stendal. Seit der Spielzeit 2012/13 freier Schauspieler u. Regisseur.

Hienl Hienl, Franz [I,789], Todesdatum unbekannt. Nach dem Engagement in Darmstadt war er 1878/79 in Magdeburg, 1879/80 als S¨anger u. Regisseur in Stettin u. 1880/81 am Stadttheater N¨urnberg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2074. Hierl¨ander, Stella, geb. in Graz, gest. 2005; Schauspielerin. Abgebrochenes P¨adagogikstudium, danach Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, erste Engagements in Graz u. am Linzer Landestheater. 1986 gr¨undete sie zus. mit ihrem Lebensgef¨ahrten, dem Musiker Harald Gugenberger, das Wald4tler Hoftheater in P¨urbach/Nieder¨ost., das sie mit ihm leitete u. wo sie auch auftrat. Hieronimus, Katrin, geb. 1974 Iserlohn/ Nordrhein-Westfalen; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Studierte 1994–2000 Architektur u. Innenarchitektur in D¨usseldorf, anschließend Aufbaustudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, parallel dazu erste Assistenzen am Stadttheater Heidelberg u. am Volkstheater Wien, 2002–04 Ausstattungsassistentin an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin, ebd. auch Entwurf des ersten eigenen B¨uhnenbildes, seit 2004 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Theater Magdeburg, an der Oper in Lausanne, am Hans-OttoTheater in Potsdam, am Staatsschauspiel Dresden, am Stadttheater Konstanz, ebd. 2008/09 Ausstattungsleiterin u. an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin. Regelm¨aßige Zus.arbeit u. a. mit den Regisseuren Wulf Twiehaus, Enrico Stolzenburg u. dem Choreografen Marco Santi. Hierse, Thorsten, geb. 1981 Gehrden/Niedersachsen; Schauspieler. Studierte 2001–04 Philosophie u. Germanistik an der Univ. G¨ottingen, 2004–08 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, wo er w¨ahrend des Studiums am Schauspielhaus auftrat sowie am Thalia-Theater Hamburg. 2009–11 Engagement am Jungen Schauspielhaus Hamburg u. seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. Hierzegger, Pia, geb. 1972 Graz; Schauspielerin u. Autorin. Studierte Germanistik u. Anglistik an der Univ. Graz, Schauspielausbildung. Seit 1993 Ensemblemitglied am Grazer „Theater im Bahnhof“ u. Autorin.

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Hilber Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Vernetzt denken, UA 25. 5. 2007 Theater Augsburg; Sound of Seiersberg, UA 31. 10. 2007 Schauspielhaus Graz (Kooperation mit dem „Theater im Bahnhof“); W. Haas, Das ewige Leben. Dramatisiert, UA 22. 10. 2009 ebd., Die Kaufleute von Graz, UA 9. 3. 2011 ebd. (Kooperation mit dem „Theater im Bahnhof“). Hiesgen, Hermann, geb. 17. 7. 1912 Hagen/ Westfalen, gest. 19. 5. 1978 Berlin; Schauspieler. 1936–38 Ausbildung an der Folkwangschule in Essen, dann versch. Engagements. 1954–61 Engagement in Meiningen, seit 1961 Mitglied am Berliner Ensemble in Berlin. Literatur: LThInt 395; Habel 172. Hieß, Josef [I,790], gest. 11. 6. 1973 Wels/ Ober¨osterreich. Lebte seit 1940 als Gaugesch¨aftsf¨uhrer des „Vereins f¨ur das Deutschtum im Ausland“ in Linz. Lebte sp¨ater in Offenhausen/Ober¨ost., 1963 Gr¨under des rechtsextremen Vereins „Dichterstein Offenhausen“, der 1999 beh¨ordlich aufgel¨ost wurde. Literatur: DLL 20. Jh. 18,219. Hiestermann, Horst, geb. 14. 8. 1934 Ballenstedt am Harz; S¨anger. Gelernter Maschinenschlosser, 1955 als Mitglied des Chores u. ab 1957 als Solist am Stadttheater Brandenburg/Havel, 1959–61 am Opernhaus Leipzig, 1961–64 am Nationaltheater Weimar u. 1964– 76 an den Staatsopern in Berlin u. Dresden. Er ubersiedelte dann nach Westdtl., 1976–84 Mit¨ glied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Am Deutschen Opernhaus Berlin sang er u. a. am 25. 9. 1984 in der UA der Oper „Gespenstersonate“ von Aribert Reimann den „Oberst“, am Opernhaus Z¨urich, wo er regelm¨aßig gastierte, sang er am 4. 12. 1984 in der UA der Oper „Der Kirschgarten“ von Rudolf Kelterborn die Rolle des „Boris Borissowitsch Simeonow Pistschik“. Umfangreiche internationale Gastspielt¨atigkeit, 1978–86 auch bei den Salzburger Festspielen. 1997 nahm er am Opernhaus Essen seinen B¨uhnenabschied. 1998 erschienen seine Erinnerungen „Ei Mime, bist du so witzig?“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2074. Hilber, Johann Baptist [I,790], gest. 30. 8. 1973 Luzern. H¨aufig Zus.arbeit mit Oskar Eberle, zu dessen St¨ucken f¨ur die Laienb¨uhne „Luzerner Spielleute“ H. die Musik komponierte.

Hilbert 1942 Gr¨under der Schweizerischen Katholischen Kirchenmusikschule in Luzern u. bis 1968 deren Leiter. Literatur: TdS; HLS; O. Gilli´eron, Bibliographie ~ (1891–1973). Verzeichnis seiner Kompositionen u. musiktheoretischen Arbeiten, 1977; Z. Wyss-Keller, ~ 1891–1973. Gedenkschrift zum 100. Geburtsjahr, 1991. Hilbert, Egon [I,790], gest. 18. 1. 1968 Wien. 1935 Presseattach´e in Prag, 1938–45 im KZ Dachau inhaftiert. 1945/46 Kommissarischer Leiter des Salzburger Landestheaters, um die Reorganisation der Salzburger Festspiele ¨ bem¨uht. 1946–1953 Leiter der Osterreichischen Bundestheaterverwaltung, 1953–1959 Leiter des ¨ Osterreichischen Kulturinstituts in Rom. 1959– 63 Intendant der Wiener Festwochen, 1963/64 zus. mit Herbert von Karajan u. 1964–68 alleiniger Direktor der Wiener Staatsoper. ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,414; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hilbrich, Frank, geb. 1968 Bremen; Regisseur. Erste Theatererfahrungen im Jugendclub am Bremer Theater, Assistent im Musiktheater zun¨achst in Bremen, sp¨ater an der Staatsoper Stuttgart, Zus.arbeit mit dem Intendanten Klaus Zehelein. 1999–2002 Chefregisseur u. Stellvertretender Operndirektor am Staatstheater Schwerin, zeitgleich gastierte er regelm¨aßig am Luzerner Theater. Seit 2002 freier Regisseur, mit Schwerpunkt Musiktheater, u. a. in Freiburg/Br., an der Oper Halle/Saale, am Staatstheater Hannover, am Theater in Kiel u. an der Komischen Oper Berlin. Hilchenbach, Norbert, Regisseur und Intendant. Studierte P¨adagogik, Psychologie, Gemanistik u. Anglistik, Regisseur u. Dramaturg an den Stadttheatern Aachen u. Trier, an den Westf¨alischen Kammerspielen Paderborn u. am Staatstheater Saarbr¨ucken, 1990–97 Intendant am Landestheater Schwaben Memmingen, 1997 Intendant der St¨adtischen B¨uhnen Osnabr¨uck u. seit der Spielzeit 2007/08 Intendant des Theaters Hagen/Westfalen. Hildebrand, Camillo [I,790], gest. 13. 10. 1953 Sondershausen/Th¨uringen. 1928–32 k¨unstlerischer Leiter der Orchestervereinigung „Berliner Musikfreunde e. V.“. Komponierte zu Beginn des Dritten Reichs zahlreiche St¨ucke, in denen er das neue Regime bejubelte. Lebte seit Ende 1944 in Sondershausen. Literatur: Ulrich 1,781.

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Hildebrandt Hildebrand, Hilde (Emma Minna), geb. 10. 9. 1897 Hannover, gest. 27. 5. 1976 Berlin-Grunewald; Schauspielerin. Ab 1924 an Berliner B¨uhnen, u. a. an den BarnowskyB¨uhnen u. am Renaissance-Theater, daneben (Stumm)Filmschauspielerin u. im Kabarett. Nach dem 2. Weltkrieg 1947–50 an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen, dann wieder in Berlin, u. a. am Renaissance-Theater, an der Kom¨odie u. an der Freien Volksb¨uhne, als Gast auch am Schauspielhaus Frankfurt/Main u. in Basel. Literatur: Henschel Theaterlex. 354; Rischbieter 620; LThInt 396; Kabarett-Lex. 145; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hildebrand, Horst, geb. 1939 Wernigerode/ Harz; Schauspieler und S¨anger. Aufgewachsen in Rostock. Nach seiner Ausbildung am Max Reinhard-Seminar in Wien an zahlrei¨ chen B¨uhnen u. bei Festivals in Dtl., Ost. u. der Schweiz engagiert, regelm¨aßig als Gast bei den Domfestspielen Bad Gandersheim, 1984– 2004 Ensemblemitglied am Theater Baden-Baden. Danach freier Schauspieler, u. a. bei den Schloßfestspielen in Ettlingen. Hildebrand, Monika, geb. 10. 8. 1941 Dresden; Schauspielerin. Ausbildung an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg u. in Dresden, 1965–84 am Theater der Jungen Generation in Dresden, seit 1984 freie Schauspielerin an Dresdner B¨uhnen, daneben Auftritte mit Chansons u. literarisch-musikalischen Programmen. Literatur: Habel 172. Hildebrandt, Bruno [I,791], Todesdatum unbekannt. Ab 1902 Engagements an den Stadttheatern K¨onigsberg, Basel, Elberfeld, Chemnitz, Dortmund u. 1911/12 am Opernhaus Laibach/Slowenien. Er lebte sp¨ater in Berlin u. Ende der 20er Jahre in Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2076. Hildebrandt, Dieter, geb. 23. 5. 1927 Bunzlau/Schlesien (heute Polen); Kabarettist, Schauspieler und Autor. Ab 1943 Luftwaffenhelfer, kurze Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Holte 1947 die Matura nach u. studierte 1950–55 Literatur, Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte an der Univ. M¨unchen, daneben Schauspielunterricht am Seminar f¨ur Ausdrucksschulung bei Alice Strathmann, Debut

Hildebrandt am Studententheater. Gr¨undete 1955 mit Studienkollegen das Studentenkabarett „Die Namenlosen“ u. trat bis 1956 ebd. auf. Seit der Gr¨undung (1956) bis 1972 als Autor u. Darsteller an der „M¨unchner Lach- u. Schießgesellschaft“. 1973–79 Moderator der eigenen Fernseh-Satirereihe „Notizen aus der Provinz“ u. 1980– 2003 programmatischer Leiter der kabarettistischen Livesendung „Scheibenwischer“. 1974– 82 Zus.arbeit mit Werner Schneyder in DuoProgrammen, Auftritte mit Gerhart Polt, Gisela Schneeberger, Otto Gr¨unmandl u. der Bierm¨osl Blosn u. a. an den M¨unchner Kammerspielen u. in Filmen. Daneben geht er mit Solo-Programmen auf Tournee u. stellt seine B¨ucher (u. a. mehrere B¨ande seiner Autobiographie) auf Lesungen vor. Literatur: Henschel Theaterlex. 355; KabarettLex. 145; DLL 20. Jh. 18,287; KLG; K. P. Schreiner, Die Zeit spielt mit. Die Geschichte der Lach- u. Schießgesellschaft, 1976; R. Strobel, W. Faulstich, ~. Steinschleuder im Glashaus oder Staatskabarettist? (in: Die dt. Fernsehstars 4) 1998; Ich mische mich ein. Markante dt. Lebensl¨aufe (hg. W. Bittner u. M. vom Hofe) 2006. Hildebrandt, Paul Hermann Bruno [I,791], gest. 1914 Mannheim. 1889–1908 am Hoftheater Mannheim, zuerst als S¨anger u. Oberspielleiter, sp¨ater als „B¨urochef“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2076. Hildebrandt, Wolf (Ps. Hil), geb. 4. 2. 1906 Stettin, gest. 14. 10. 1999 Deidesheim an der Weinstraße/Rheinland-Pfalz; Maler und Autor. 1925 B¨uhnenbildner in Rudolstadt, ab 1926 Studium am Bauhaus Dessau, 1928 am Theater in Liegnitz. 1931 Mitgr¨under des antifaschistischen „Kollektiv Hamburger Schauspieler“, 1933 verhaftet u. einige Monate inhaftiert. 1938 Reise durch Jugoslawien, 1941 Ausstellungsverbot u. vom Theater entlassen. 1942 Soldat in Frankreich, 1945 schwer krank (Bleivergiftung), lange arbeitsunf¨ahig, ab 1959 wieder als Maler u. Schriftsteller t¨atig, lebte seit 1977 in Deidesheim. Ab 1965 zahlreiche Einzelausstellungen. 2000 erschienen seine Erinnerungen „Die Irrwege w¨aren die Sch¨oneren“. Auff¨uhrungen: Orpheus oder Die Gewalt. Tanzdrama, UA 1975 Nationaltheater Mannheim; Elvia/Alwara. Tanzspektakel (Musik: Herbert Stumpf) UA 1981 Mannheim; Das Paradies ist das Labyrinth. Zeitst¨uck, UA 1984 – Neufassung, UA 1994 Studiob¨uhne Schminkkasten Rudolstadt. Literatur: DLL 20. Jh. 18,306.

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Hildesheimer Hildebrant, Gustaf (auch Gustav, eigentl. Moritz Reich) [I,791], Todesdatum unbekannt. Leiter der dt. Vortragsb¨uhne in Cottbus u. sp¨ater in Frankfurt/Oder. Sein Trauerspiel „Dido“ wurde am 11. 4. 1912 am Stadttheater Elberfeld uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 18,307. Hildesheimer, Wolfgang, geb. 9. 12. 1916 Hamburg, gest. 21. 8. 1991 Poschiavo/Graub¨unden; Autor. Sohn eines Chemikers, emigrierte 1933 mit den Eltern u¨ ber England nach Pal¨astina. 1934–37 Tischlerlehre in Jerusalem, daneben Zeichenunterricht u. Ausbildung in M¨obeldesign u. Innenarchitektur. Studierte 1937 an der Sommerakademie in Salzburg B¨uhnenbild bei Emil Pirchan, 1937–39 Zeichnen, Malerei u. B¨uhnenbild an der Central School of Arts and Crafts in London, Aufenthalt in Cornwall. Im Oktober 1939 R¨uckkehr nach Pal¨astina, 1940–42 Englischlehrer im British Council in Tel Aviv, 1943–46 Informationsoffizier beim Public Information Office der britischen Regierung in Jerusalem. 1946 Textil- u. B¨uhnenbildentw¨urfe in London, zweiter Aufenthalt in Cornwall. 1946–49 Simultandolmetscher beim N¨urnberger Kriegsverbrecherprozeß. 1949–1953 freier Maler u. Graphiker in Ambach am Starnberger See, 1950 erste schriftstellerische Arbeiten u. 1953–1957 freier Autor in M¨unchen. Seit 1957 lebte er in Poschiavo u. 1968–78 zeitweise bei Urbino/ Marche, verst¨arkte Hinwendung zur bildenden Kunst, Graphiken, Aquarellen u. vor allem Collagen. 1983 bewußte Aufgabe der literarischen Produktion (Prosa, H¨orspiele, Theaterst¨ucke u. die Biographie „Mozart“, 1977) ausgenommen ¨ einige Reden, Essays, Rezensionen u. Ubersetzungen. Briefe: Was ist eigentlich ein Escoutadou? Briefe mit Zeichnungen an Julie (mit einem Vorwort von Silvia H.) 1996; Briefe (hg. Silvia H. u. D. Pleyer) 1999. Ausgaben: Gesammelte Werke in 7 B¨anden (hg. Ch. L. Hart Nibbrig u. V. Jehle) 1991 (Bd. 6 Theaterst¨ucke). Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Drachenthron, UA 23. 4. 1955 Schauspielhaus D¨usseldorf; Pastorale oder Die Zeit f¨ur Kakao. Spiel in einem Akt (Musik: Elmar Seidel) UA 14. 11. 1958 Kammerspiele M¨unchen – Neufassung mit dem Zusatz: Groteske in einem Akt, UA 15. 1. 1966 Burghofb¨uhne Dinslaken; Der schiefe Turm von Pisa. Spiel in einem Akt – Die Uhren. Spiel in einem Akt, UA 18. 4.

Hill 1959 Schloßtheater Celle; Landschaft mit Figuren. Spiel in 2 Teilen, UA 29. 9. 1959 Trib¨une Berlin; Das Opfer Helena, UA 8. 10. 1959 Zimmerspiele Mainz; Die L¨asterschule (nach Sheridan) UA 5. 6. 1960 Landestheater Hannover; Die Versp¨atung. St¨uck in 2 Teilen, UA 14. 9. 1961 Kammerspiele D¨usseldorf; Rivalen (nach Sheridan). Ein Lustspiel in 2 Akten, UA 18. 10. 1961 St¨adtische B¨uhnen M¨unster; Die Schwiegerv¨ater (nach Goldoni) UA 4. 12. 1961 Trib¨une Berlin; Nachtst¨uck. St¨uck in einem Akt, UA 28. 2. 1963 Kammerspiele D¨usseldorf; G. B. Shaw, Die heilige Johanna (Neu¨ubersetzung) UA 2. 11. 1966 St¨adtische B¨uhnen Bielefeld; Die Eroberung der Prinzessin Turandot, UA 11. 9. 1967 Saarl¨andisches Landestheater Saarbr¨ucken; G. B. Shaw, Helden (Neu¨ubersetzung) UA 15. 1. 1970 Schauspiel K¨oln; Mary Stuart. Eine historische Szene, UA 15. 12. 1970 Schauspielhaus D¨usseldorf; W. Congreve, Der Lauf der Welt (Neu¨ubersetzung) UA 18. 5. 1985 Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: Henschel Theaterlex. 355; Rischbieter 620; LThInt 397; Hdb. Exiltheater 1,414; ¨ TdS; HLS; KLG; Uber ~ (hg. D. Rodewald) 1971; H. Puknus, ~, 1978; ~, 1986 (= Text u. Kritik 89/90); ~ (hg. V. Jehle) 1989; V. Jehle, ~, Werkgeschichte, 1990 (erweiterte Neuausg. in 2 B¨anden, 2003); ders., Scheiterndes. Kunst u. Leben. ~, 2003; S. Braese, Die andere Erinnerung. J¨udische Autoren in der westdt. Nachkriegsliteratur, 2001; S. Scheer, „Seid l¨unglich von uns keinem gek¨ußt“. Leben u. Werk. Zur Freundschaft von G¨unter Eich u. ~ (in: Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens 7) 2005; B. Steinwendtner, Das Weite gesucht. Herbst in ~s Poschiavo (in: Sinn und Form 58/3) 2006; W. D¨using, Der Triumph des Erhabenen u. seine Destruktion. Schillers „Maria Stuart“ u. ~s ‚Mary Stuart‘ (in: Nachleben der Antike – Formen ihrer Aneignung [...], hg. B. BosoldDasGupta) 2006; R. Garaventa, La crisi della teodicea in ~ e Elie Wiesel (in: Dopo la Shoah. Un nuovo inizio per il pensiero, hg. I. Adinolfi) Rom 2011; L. Licciardi, ‚Die Uhren‘ di ~. Meccanismi del tempo nel teatro dell’assurdo (in: Annali. Universit`a degli Studi di Napoli l’Orientale 21) Neapel 2011; Ch. Pflaumbaum, „Alles wird dunkler“. ~s Theater des Verfalls (in: Das Drama nach dem Drama [...], hg. A. Pelka u. St. Tigges) 2011; ~ u. England. Zur Topologie eines literarischen Transfers (hg. R. G¨orner u. I. Wagner) 2012; O. Garcia, „Dtl. bei Nacht u. Nebel (zu) verlassen“. ~s zweites Exil

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Hillebrecht (in: Ged¨achtnis, Erz¨ahlen, Identit¨at [...], hg. M. Maldonado Alem´an) 2012. Hill, Hainer Heinrich, geb. 28. 7. 1913 Darmstadt, gest. August 2001; B¨uhnenbildner. Ausbildung an der Gewerbeschule in Darmstadt, an der Staatsschule f¨ur Freie u. Angewandte Kunst in Mainz u. an der St¨adel-Kunsthochschule in Frankfurt/Main, Assistent von Caspar Neher. 1942–44 Ausstattungsleiter am Reussischen Theater Gera, 1949 am Schauspielhaus Leipzig, anschließend in Berlin, bis 1954 am Berliner Ensemble u. danach Ausstattungsleiter an der dortigen Deutschen Staatsoper, sp¨ater Ausstattungsleiter u. Chefb¨uhnenbildner am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. in Dortmund. Literatur: LThInt 397. Hillebrand, Nikolaus, geb. um 1948 Ziegenhals/Oberschlesien; S¨anger. Gesangsuntericht bei Rolf Dieter Knoll in K¨oln u. bei Hanno Blaschke in M¨unchen. 1973 Debut am Stadttheater L¨ubeck, 1974–77 am Staatstheater Karlsruhe, 1976–83, 1985/86 u. 1992/93 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Als Gast an den Opernh¨ausern in Wien, Paris, Berlin, Rom u. Br¨ussel sowie bei den Salzburger u. Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2079. Hillebrandt, Oskar, geb. 15. 3. 1943 Schopfheim/Baden-W¨urttemberg; S¨anger. Machte zuerst eine Lehre als Goldschmied in Recklinghausen, dann Gesangsstudium an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik in K¨oln bei Josef Metternich. 1969 Debut u. Engagement bis 1971 an der Staatsoper Stuttgart, dann an den Opernb¨uhnen in Saarbr¨ucken, Kiel, Braunschweig u. Dortmund. Ab 1990 internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2079. Hillebrecht, Hildegard, geb. 26. 11. 1927 Hannover; S¨angerin. Studierte zuerst Medizin, dann Gesangsunterricht bei Margarethe von Winterfeldt, Franziska Martienssen-Lohmann u. Paul Lohmann. 1951 Debut in Freiburg/Br., 1951–54 am Opernhaus Z¨urich, 1954–62 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1959–63 am Opernhaus K¨oln, Gastengagements an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, an der Staatsoper Stuttgart, seit 1972 am Opernhaus Z¨urich u. 1959–61 u. 1965–76 an der St¨adtischen Oper Berlin, wo sie u. a. am 29. 9. 1968 in der UA der Oper „Ulisse“ von Luigi Dallapiccola die Rolle der „Anticlea“ sang. Internatio-

Hillengaß nale Gasts¨angerin. 1977 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2080; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hillengaß, Hedwig, geb. 5. 10. 1902 Mannheim, gest. 22. 5. 1970 ebd.; S¨angerin. Neben ihrer Arbeit im Telegraphenamt Mannheim ebd. Gesangsunterricht bei Jane FreundNauen, 1925–27 erstes Engagement am Stadttheater Pforzheim, 1928–31 am Stadttheater Heilbronn, 1931–33 am Stadttheater Plauen, 1933–35 am Nationaltheater Mannheim, 1935– 39 am Staatstheater Karlsruhe engagiert, 1939– 41 am Opernhaus D¨usseldorf u. 1941–44 am Opernhaus in Krakau. Nach dem 2. Weltkrieg 1946–53 Ensemblemitglied am Stadttheater Heidelberg, danach Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2080; H. W. Hillengaß, Alte Heimat – neue Heimat. Auswanderung nach Amerika u. Leben im Kraichgau. Die Geschichte einer Kurpf¨alzer Sippe, 2010. Hiller, Kurt [I,793], Todesdatum unbekannt. Lebte um 1960 vermutlich in Aschaffenburg. Literatur: Ulrich 1,784. Hiller, Susanne, geb. 1979 Hamburg; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. Ausbildung 2001–06 an der Hochschule f¨ur Gestaltung, Hessische Theaterakademie in Offenbach/Main u. 2005/06 an der Hochschule f¨ur Gestaltung u. Kunst in Z¨urich. Seit 2007 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel, Oper, Tanz u. Performance, u. a. am Schauspiel Frankfurt/Main, am Schauspielhaus Wien, am Staatstheater Stuttgart, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, in Heidelberg u. Augsburg. Regelm¨aßige Zus.arbeit mit den Regisseuren Seraina Sievi u. Tomas Schweigen. Daneben in der freien Szene ¨ t¨atig, sowie Realisation eigener in Dtl. u. Ost. k¨unstlerischer Projekte bei Ausstellungen u. im offentlichen Raum. ¨ Hiller, Wilfried, geb. 15. 3. 1941 Weißenhorn/ Bayern; Komponist und Dirigent. Ab 1956 Klavierstudium bei Wilhelm Heckmann am Konservatorium in Augsburg, komponierte sein erstes Musikst¨uck f¨urs Theater, Organist u. Ballett-Korrepetitor, ab 1962 Hospitant u. a. von Pierre Boulez, Bruno Maderna u. Karlheinz Stockhausen im Rahmen der Darmst¨adter Ferienkurse f¨ur Neue Musik, Bekanntschaft mit dem Komponisten Karl Amadeus Hartmann.

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Hiller 1963 Fortsetzung des Studiums an der Musikhochschule in M¨unchen, Komposition bei G¨unter Bialas, Opernregie bei Heinz Arnold, Schlagzeug und Pauke sowie Musiktheorie. Ab 1967 Schlagzeuger u. a. beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks u. an der Bayerischen Staatsoper. 1968 gr¨undete er die Konzert-Reihe „Musik unserer Zeit“, aus der 1981 die „M¨unchner Musikn¨achte“ hervorgingen. 1971–2005 Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk, 1993 Kompositionslehrer am Richard-Strauss-Konservatorium in M¨unchen. 2009–12 k¨unstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche N¨urnberg. 1968 wegweisende Bekanntschaft mit Carl Orff, seit 2008 Vorsitzender der Carl Orff-Stiftung. 1971 Beginn der Zus.arbeit mit seiner sp¨ateren Gattin, der Schauspielerin Elisabet Woska (gest. 27. 3. 2013). Bei einem Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom lernte er 1978 Michael Ende kennen, seit damals bis zu dessen Tod (1995) enge freundschaftliche Verbindung u. Zus.arbeit als Librettist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): An diesem heutigen Tage. Monodram f¨ur Schauspielerin und Schlagzeug (Text: Elisabet Woska nach Briefen Maria Stuarts) UA 9. 1. 1974 Zweites Dt. Fernsehen (ZDF) – [konzertante] UA 14. 5. 1975 Theater an der Leopoldstraße M¨unchen – [szenische] UA 15. 7. 1979 Bayerische Staatsoper (Theater im Marstall) M¨unchen (im Rahmen der Opernfestspiele); Niobe (Text: Komponist u. Elisabet Woska nach Fragmenten aus „Niobe“ des Aischylos) UA 23. 3. 1978 Bayerisches Fernsehen – [konzertante] UA 1. 4. 1979 Cuvilli´es-Theater M¨unchen; Ijob. Monodrama f¨ur einen a¨lteren Tenor, eine Schauspielerin, einen Vorleser, Schlaginstrumente, Klavier und Orgel (nach „Die Schriftwerke“, verdeutscht von Martin Buber) UA 15. 7. 1979 Bayerische Staatsoper (Theater im Marstall) M¨unchen (im Rahmen der Opernfestspiele); Liebestreu und Grausamkeit. Ein großes Ritter-Geister-SchauR¨uhr- und Spectakelst¨uck in 3 Aufz¨ugen (nach einem Text von Wilhelm Busch) UA 11. 1. 1981 Stadttheater Regensburg zus. mit: Vier musikalische Fabeln (Text: Michael Ende) I Der Lindwurm und der Schmetterling oder „Der seltsame Tausch“ – II Tranquilla Trampeltreu, die beharrliche Schildkr¨ote – III Die Ballade von Norbert Nackendick oder Das nackte Nashorn – IV: Die Fabel von Filemon Faltenreich oder Die Fußballweltmeisterschaft der Fliegen; Der Goggolori. Eine bairische M¨ar mit Musik in 8 Bildern und einem Epilog (Text: Michael Ende) UA 3. 2. 1985 Staatstheater am G¨artnerplatz

Hiller M¨unchen; Die Jagd nach dem Schlarg. Eine musikalische Clownerie (Text: ders. frei nach Lewis Carrolls Nonsensegedicht „The Hunting of the Snark“) UA 16. 1. 1988 Prinzregententheater M¨unchen; Karl Amadeus Hartmann, ChaplinFord-Trott. Nr. 3 aus dem Wachsfigurenkabinett. Nach Skizzen vervollst¨andigt und in Partitur gesetzt von W. H. (Text: Erich Bormann) UA 29. 5. 1988 M¨unchen (im Rahmen der 1. M¨unchener Biennale); Das Traumfresserchen. Ein Singspiel in 7 Bildern und 6 Zwischenspielen (Text: Michael Ende) UA 17. 2. 1991 Theater Bremen; Der Rattenf¨anger. Ein Hamelner Totentanz in 11 Bildern, einem Prolog und einem Epilog (Text: ders.) UA 26. 9. 1993 Opernhaus Dortmund; Die Geschichte vom kleinen blauen Bergsee und dem alten Adler. Taschenoper I (Text: Herbert Asmodi) Ursendung 21. 9. 1996 Bayerischer Rundfunk – UA 29. 10. 1997 Theater der Stadt Trier; Heidenr¨oslein. Ein b¨urgerliches Drama in 3 Akten (nach „Ecce civis“ von Christian Morgenstern). Eingerichtet u. instrumentiert von W. H. nach Volksliedvertonungen u. dem „Rosenwalzer“ von Johannes Brahms, UA 29. 10. 1997 ebd.; Peter Pan. Eine musikalische Abenteuerreise in 3 Akten, einem Vor- und einem Nachspiel (nach dem Kinder¨ buch von James Matthew Barrie in der dt. Ubersetzung von Erich K¨astner) UA 29. 11. 1997 Prinzregententheater M¨unchen; Die Waldkinder. Taschenoper II (Text: Rudolf Herfurtner) UA 23. 4. 1998 Zerwirkgew¨olbe M¨unchen; Der Schimmelreiter. 22 Szenen und ein Zwischengesang (Text: Andreas K. W. Meyer nach Theodor Storm) UA 21. 6. 1998 Opernhaus Kiel; Eduard auf dem Seil. Ein Dichterm¨archen in 23 Bildern (Text: Rudolf Herfurtner) [konzertante] UA 31. 10. 1999 Herkulessaal der Residenz M¨unchen – [szenische] UA 12. 11. 1999 Opernhaus Halle/Saale; Der Geigenseppel. Ein Melodram f¨ur Marionetten (Text: Elisabet Woska nach Wilhelm Busch) UA 4. 6. 2000 Dt. Pavillon Hannover (im Rahmen der EXPO 2000); Pinocchio. Ein italienischer Traum in 12 Bildern (Text: Rudolf Herfurtner nach Carlo Collodi) UA 12. 10. 2002 Prinzregententheater M¨unchen; Wolkenstein. Eine Lebensballade (Text: Felix Mitterer) UA 6. 3. 2004 Theater N¨urnberg; Die Fabel von Filemon Faltenreich oder Die Fußballweltmeisterschaft der Fliegen. Nr. 4 der „Vier musikalischen Fabeln“, UA 5. 2. 2006 Komische Oper Berlin; Die Ballade von Norbert Nackendick oder Das nackte Nashorn. Nr. 3 der „Vier musikalischen Fabeln“, UA 27. 9. 2006 Studiob¨uhne Brandenburg – re-

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Hiller vidierte Fassung, UA 9. 10. 2010 Stadttheater Aschaffenburg; Der Sohn des Zimmermanns. Kirchenoper u¨ ber Jesus (Text: Winfried B¨ohm) UA 16. 3. 2010 Dom W¨urzburg; Momo. Schauspiel nach Michael Endes Roman. B¨uhnenmusik (Textfassung: Georg B¨uttel & Gaston) UA 22. 8. 2013 Amphitheater im Michael-EndeKurpark in Garmisch-Partenkirchen; Der Flaschengeist. Singspiel aus Ozeanien (Text: Felix Mitterer nach Robert Stevenson) geplante UA 23. 1. 2014 Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen. Literatur: MGG 28,1589; M. Hofmann, ‚Der Goggolori – eine bairische M¨ar‘ von ~ u. Michael Ende (Zulassungsarbeit M¨unchen) 1989; A. Rahm, Bairisches Welttheater. Carl Orff „Der Mond“ u. ~/Michael Ende ‚Der Goggolori‘ (in: Welttheater, Mysterienspiel, rituelles Theater [...], hg. P. Csob´adi) 1992; H. Berndt, Portrait: ~ (in: Theater Rundschau 44/6) 1998; C. Raffelsbauer, Liebe, Schnaps u. M¨annertreue. ~ komponierte die Musik zu einer Opernfarce von Wilhelm Busch (in: Literatur in Bayern 57) 1999; G. Reiß, Musik als soziale Utopie. ~s u. Rudolf Herfurtners Musiktheater f¨ur Kinder ‚Waldkinder‘ (in: Theater u. Musik f¨ur Kinder [...], hg. G. R.) 2001; Th. Schulz, Raus aus dem Getto. Th. Sch. im Gespr¨ach mit ~ (in: Das Orchester 49) 2001; C. Drews, Kinderoper in Deutschland am Beispiel von Kurt Schwaen, ~ u. Violeta Dinescu (Magisterarbeit Bayreuth) 2004; F. Messmer, Man h¨ort, was man weiß. Der Komponist ~ u¨ ber seine f¨ur ihn zukunftsentscheidende Begegnung mit Karl Amadeus Hartmann im Interview mit F. M. (in: KarlAmadeus-Hartmann-Jahr 2005 in Bayern, hg. F. M.) 2004; S. Hartmann, Dokumentation zur UA der Oper ‚Wolkenstein – eine Lebensballade‘ am 6. M¨arz 2004 im Staatstheater N¨urnberg. Musik von ~, Libretto von Felix Mitterer (in: Jahrbuch der Oswald-von-WolkensteinGesellschaft 15) 2005; E. Sindichakis, Der Komponist ~. Ein Portr¨at (Diplomarbeit M¨unchen) 2005; A. Grandjean-Gremminger, Oper f¨ur Kinder. Zur Gattung u. ihrer Geschichte. Mit einer Fallstudie, 2008 (zugleich Diss. Freiburg/ Schweiz 2006); J. Farbacher, Kindermusiktheater von Qualit¨at. Eine Analyse des Singspiels ‚Das Traumfresserchen‘ von ~ (Diplomarbeit Hildesheim) 2011; G. Reiß, Auf dem „Tr¨odelmarkt der Tr¨aume“. Der Komponist ~, 2011; ders., „Die zweite rechts u. dann geradeaus bis morgen“. Laudatio auf ~ (in: Jahrbuch. Bayerische Akademie der Sch¨onen K¨unste in M¨unchen 25) 2011; St. M¨osch, Das Staunen hat er nicht ver-

Hiller lernt. ~ zum 70. Geburtstag (in: Opernwelt 3) 2011; Tradition u. Utopie. Eine Werkschau zum 70. Geburtstag des Komponisten (hg. G. Reiß) 2012; M. von Schoenebeck, Trilogie der Tr¨aume. ~s Kinderopern ‚Das Traumfresserchen‘, ‚Peter Pan‘ u. ‚Pinocchio‘ (ebd.); D. Helms, Im Strudel des hermeneutischen Zirkels. ~s ‚Jagd nach dem Schlarg‘ (ebd.); M. Ch. Hastetter, Vergegenw¨artigung der Erinnerung. Die Kategorie der Memoria als Schl¨ussel zu ~s Werk. ‚Der Sohn des Zimmermanns‘ (ebd.); A. GrandjeanGremminger, ‚Oswald von Wolkenstein‘. Eine K¨unstleroper (ebd.). Hiller, Wilhelm, geb. 16. 1. 1900 Karlsruhe, gest. 7. 4. 1964 Berlin; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Karlsruhe bei Max B¨uttner, 1923 Debut u. Engagement bis 1925 an der Staatsoper Stuttgart, 1925–29 am Stadttheater Z¨urich, 1929–34 am Opernhaus in Breslau, 1934–42 u. kurze Zeit nach dem 2. Weltkrieg Ensemblemitglied an der Berliner Staatsoper, wo er in mehreren UA sang, u. a. am 24. 11. 1928 in der Oper „Peer Gynt“ von Werner Egk, am 28. 1. 1939 in Rudolf WagnerReg´enys Oper „Die B¨urger von Calais“ u. am 1. 4. 1943 in der Oper „Das Schloß D¨urande“ von Othmar Schoeck. 1948–50 Ensemblemitglied u. danach noch bis Mitte der 50er Jahre als Gast an der St¨adtischen Oper Berlin u. an ¨ weiteren Opernh¨ausern in Dtl. u. Osterreich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2081. Hilling, Anja geb. 1975 Lingen an der Ems/ Niedersachsen; Autorin. Studierte Theaterwissenschaft u. Germanistik an der Univ. M¨unchen u. an der Freien Univ. Berlin, 2002–06 „Szenisches Schreiben“ an der Univ. der K¨unste in Berlin, lebt als freie Autorin in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Mein junges idiotisches Herz, UA 3. 3. 2005 Theaterhaus Jena; Monsun. Ein St¨uck in f¨unf Akten, UA 27. 9. 2005 Schauspiel K¨oln; Sterne, UA 28. 1. 2006 B¨uhnen der Stadt Bielefeld; Bulbus, UA 16. 3. 2006 Burgtheater (Kasino) Wien; Engel, UA 29. 9. 2006 Kammerspiele M¨unchen; Protection. Ein St¨uck in 3 Teilen, UA 18. 10. 2006 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Sinn, UA 15. 9. 2007 Com´edie de St. Etienne – dt. EA 30. 9. 2007 Thalia-Theater Hamburg; Schwarzes Tier Traurigkeit, UA 12. 10. 2007 Nieders¨achsisches Staatstheater Hannover; Nostalgie 2175, UA 2. 4. 2008 Thalia-Theater Hamburg; Radio Rhapsodie, UA 9. 5. 2009 ebd.; Der Garten, UA 10. 12. 2011 Schauspielhaus Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 356.

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Hilmer Hillje, Jens, geb. 1968; Dramaturg. Aufgewachsen in Mailand, M¨unchen u. Landshut. Studierte 1989–94 Angewandte Kulturwissenschaften an den Univ. in Perugia, Hildesheim u. Berlin. 1990–94 als Schauspieler, Autor u. Regisseur Mitarbeit bei freien Theatergruppen in Hildesheim, anschließend entstanden unter seiner Leitung Theaterprojekte mit Kindern u. Jugendlichen. 1996–99 Dramaturg u. Ko-Leiter der Baracke des Deutschen Theaters Berlin, 1999–2009 Mitglied der K¨unstlerischen Leitung u. Chefdramaturg der Berliner Schaub¨uhne. Nach 2009 Gastdramaturg, mit Nurkan Erpulat schrieb er das St¨uck „Verr¨ucktes Blut“, das am 2. 9. 2010 in der Gebl¨asehalle Duisburg (im Rahmen der Ruhrtriennale) uraufgef¨uhrt wurde. Hillmann, Franz (Anton Ludwig) (Ps. Franz Walden, Hilmar Gera, Franz Neuß, Ulkinger) [I,793], gest. 21. 3. 1953 D¨usseldorf. Bruder von Robert H., 1907/08 Musikstudium an der K¨oniglichen Kunstschule in Berlin, ab 1910 Musik- u. Zeichenlehrer in Neuß/Rhein. Literatur: DLL 20. Jh. 18,373. Hillmann, Lutz, geb. 1959 Bischofswerda/ Sachsen; Schauspieler und Regisseur. Schauspielausbildung in Leipzig u. Dresden, seit 1985 als Schauspieler u. Regisseur, seit 1998 als Intendant am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. Hillmann, Robert [I,794], gest. 23. 2. 1939 Erfurt. Bruder von Franz H. Literatur: DLL 20. Jh. 18,380. Hilmer, Christof, geb. 1955 Heidelberg; Fl¨otist, Dirigent und Organist. Ausbildung (Fl¨ote, Orgel, Cembalo u. Klavier) an der Hochschule der K¨unste in Berlin u. an der Musikhochschule in Hamburg, Orchestermusiker u. Leiter mehrerer Orchester. Ab 1987 Dirigier¨ unterricht bei Helmut Rilling u. Karl Osterreicher. Danach als Solorepetitor u. Kapellmeister am Landestheater in Wittenberg, am Theater Bielefeld u. am Stadttheater Bern, 1999 stellvertretender Chordirektor am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 2000 Chordirektor in Osnabr¨uck, 2003/04 Chordirektor u. Kapellmeister in Eisenach, 2004–07 Chordirektor in Magdeburg, anschließend in ders. Funktion bis 2010/11 am Staatstheater Wiesbaden. Seither Organist u. Kantor in Leezen/Schleswig-Holstein.

Hilmes Hilmes, Maria, geb. in Kassel; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln. 2002– 11 Ensemblemitglied am Theater Dortmund, seither Gasts¨angerin u. a. in Krefeld-M¨onchengladbach, am Staatstheater Kassel, am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Hilpert, Heinz [I,794], gest. 25. 11. 1967 G¨ottingen. Bis 1966 Direktor des Deutschen Theaters G¨ottingen, daneben auch als Gast Schauspieler u. Regisseur, u. a. in Hamburg, Berlin, M¨unchen u. Wien. Seit 1966 heißt das 1958 erbaute Theater der Stadt L¨unen in Westfalen „Heinz-Hilpert-Theater“. Literatur: Henschel Theaterlex. 356; Rischbieter 620; LThInt 397; TdS; DLL 20. Jh. 18,390; W. Drews, ~. Entwicklung u. Wachstum. Eine W¨urdigung. Mit einem Bildtl. „~ als Schauspieler“. Festgabe f¨ur ~ [...], 1965; H.-G. Falkenberg, ~. Das Ende einer Epoche (hg. mit Nachwort von N. Baensch) 1968; J. Wondra, ~. 1919–1934 (Diss. Wien) 1971; M. Dillmann, ~. Leben u. Werk, 1990; O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; ~: Schauspieler, Regisseur u. Theaterleiter. Gedenkrede anl¨aßlich der Pr¨asentation seiner Bronze-B¨uste [...] (in: G¨ottinger Jahrbuch 46) 1998; A. Weigel, Ged¨ampftes Saitenspiel: Heinrich von Kleist, das Deutsche Theater u. sein Direktor ~ 1934–1944 (in: Beitr¨age zur Kleist-Forschung 19) 2005 (auch in: Kleist im Nationalsozialismus [...], hg. M. Maurach, 2007); E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hilsberg, Esther, geb. 26. 7. 1975 Berlin; S¨angerin und Komponistin. Schwester von Inga H., erster Gesangsunterricht bei Kaja Borris, danach Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln, u. a. bei Hans Sotin u. in Meisterkursen. 2001–03 Ensemblemitglied am Nordharzer St¨adtebundtheater Halberstadt, 2003/04 u. 2011/12 am Staatstheater Meiningen, 2004–08 Ensemblemitglied am Theater Freiberg/Sachsen u. 2010/11 am Landestheater Eisenach, daneben u. danach versch. Gastengagements, u. a. in Aachen, Magdeburg u. Gera. Komponistin vorwiegend von Kinderopern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Schneek¨onigin. Kinderoper in 7 Bildern, UA 9. 9. 2003 Hohenloher Kultursommer; Der Nußknacker. Kinderoper, UA 1. 11. 2007 Kammeroper K¨oln; Die chinesische Nachtigall. Kinderoper, UA 27. 6. 2009 Festspielhaus BadenBaden.

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Himmelheber Hilsberg, Inga, geb. 30. 11. 1972 Berlin; Dirigentin. Schwester von Esther H., 1992–97 Studium der evangelischen Kirchenmusik, 1997–99 Dirigierstudium bei Volker Wangenheim an der Hochschule f¨ur Musik K¨oln, seit 1997 Chefdirigentin u. musikalische Leiterin der Jungen Kammeroper K¨oln. Versch. Gastdirigate, u. a. von Musicals in Hamburg u. Stuttgart, am Festspielhaus Baden-Baden u. an der Deutschen Oper Berlin. 2001/02 Zweite Kapellmeisterin u. Studienleiterin am Mainfranken Theater W¨urzburg, 2003–08 Kapellmeisterin u. Studienleiterin am Theater Nordhausen, seit 2007 Chefdirigentin der K¨olner Symphoniker. Hilsdorf, Dietrich W., geb. 1948 Darmstadt; Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/ Main, Regieassistent bei Peter Palitzsch u. Hans Neuenfels am Schauspielhaus ebd., 1981– 84 Hausregisseur u. Oberspielleiter am Ulmer Theater, 1985–90 Regisseur am Schauspiel Frankfurt/Main, seither freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, an der Oper Leipzig, am Staatstheater Wiesbaden u. an der Oper K¨oln. Regelm¨aßig u. a. an der Oper u. am Schauspiel Bonn, am Aalto-Musiktheater Essen, am Schauspielhaus D¨usseldorf u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 358. Hilsdorf, Hans, geb. 16. 3. 1930 Mainz, gest. 17. 11. 1999 Berlin; Dirigent, Chorleiter und Komponist. Ausbildung am Konservatorium in Mainz, seit 1959 als Studienleiter und Dirigent an der St¨adtischen bzw. Deutschen Oper Berlin. Von 1973 bis zu seinem Tod Direktor der Berliner Sing-Akademie, k¨unstlerischer Leiter des Akademischen Orchesters Berlin, versch. Gastdirigate im In- u. Ausland, Konzertpianist u. Liedbegleiter. Himmelheber, Liat, geb. 27. 4. 1956 Stuttgart; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Margarete von Winterfeldt in Berlin, bei Judith Beckmann in Hamburg u. in Meisterkursen u. a. bei Aribert Reimann u. Dietrich Fischer-Dieskau. 1982/83 erster Auftritt bei den Festspielen in Eutin, 1983/84 am Opernstudio des Opernhauses K¨oln, 1984/85 am Staatstheater Oldenburg, 1985–92 Ensemblemitglied am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. 1992–97 am Stadttheater Augsburg. Seither Lehrt¨atigkeit an mehreren Musikhochschulen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2082.

Himmelmann Himmelmann, Philipp, geb. 1962 Saarbr¨ucken; Regisseur. Studierte Musikwissenschaft u. Sprachen an der Univ. Bonn u. 1983– 87 Musiktheater-Regie an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, Gesangsstudium in Hamburg u. an der Guildhall School of Music and Drama in London. Erste Inszenierungen bei freien Ensembles in Hamburg, Berlin u. Stuttgart, ab 1989 wiederholt am Stadttheater Luzern, 1996–98 Oberspielleiter am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken. International t¨atiger Opernregisseur. Hindemith, Harry, geb. 16. 6. 1906 Br¨ussel, gest. 21. 1. 1973 Berlin; Schauspieler. Studierte (Cello) an den Musikhochschulen in Mannheim u. Karlsruhe. Seit 1925 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Dtl. (KJVD) u. seit 1928 der Kommunistischen Partei Dtl. (KPD). Schauspielunterricht bei Hans Finohr in W¨urzburg, 1930 Debut u. Engagement am Stadttheater W¨urzburg. 1933 wegen seiner KPDMitgliedschaft vor¨ubergehend inhaftiert u. zeitweise Auftrittsbeschr¨ankung. 1937 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP), Engagements am Landestheater Allenstein u. an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal. Nach dem 2. Weltkrieg kurze Zeit am Theater Rostock, 1945–54 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin u. seit 1954 an der dortigen Volksb¨uhne. Literatur: LThInt 398; Habel 172; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hindemith, Paul (Ps. Paul Merano) [I,796], gest. 28. 12. 1963 Frankfurt/Main. Bruder von Rudolf H. 1949/50 hielt H. Poetik-Vorlesungen an der Harvard University, bis 1953 war er Professor f¨ur Musiktheorie an der Yale University in New Haven, 1951–57 auch Professor f¨ur Musikwissenschaft an der Univ. Z¨urich. Ab 1953 lebte er in Glattfelden bei Z¨urich, dann in seinem Haus „La Chance“ in Blonay am Genfer See, wo sich heute die 1968 gegr¨undete P.-H.Stiftung befindet. 1974 wurde das P.-H.-Institut in Frankfurt/Main er¨offnet u. seit 2001 gibt es die P.-H.-Gesellschaft in Berlin. Briefe (Ausw.): Briefe (hg. D. Rexroth) 1982; Carl Zuckmayer – P. H., Briefwechsel (mit Einleitung u. Kommentar, hg. G. Nickel, G. Schubert) 1998; „Das private Logbuch“. Briefe an seine Frau Gertrud (hg. F. Becker u. G. Schubert) 1995.

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Hindemith Ausgaben: S¨amtliche Werke (hg. L. Finscher, K. von Fischer, G. Schubert, redaktionelle Mitarbeit L. Schader) 1975ff.; Aufs¨atze – Vortr¨age – Reden (hg. G. Schubert) 1994. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): M¨order, Hoffnung der Frauen. Oper in einem Akt (Text: Oskar Kokoschka) zus. mit Das Nusch-Nuschi. Ein Spiel f¨ur burmanische Marionetten in einem Akt (Text: Franz Blei) UA 4. 6. 1921 W¨urttembergisches Landestheater Stuttgart; Sancta Susanna. Oper in einem Akt (Text: August Stramm) UA 26. 3. 1922 Opernhaus Frankfurt/ Main; Tuttif¨antchen. Weihnachtsm¨archen mit Gesang und Tanz in 3 Bildern (Text: Hedwig Michel u. Franziska Becker) UA 13. 12. 1922 Hessisches Landestheater Darmstadt; Cardillac. Oper in 3 Akten (Text: Ferdinand Lion nach E. T. A. Hoffmanns Erz¨ahlung „Das Fr¨aulein von Scuderi“) UA 9. 11. 1926 S¨achsisches Staatstheater Dresden – Neufassung, UA 20. 6. 1952 Stadttheater Z¨urich; Hin und zur¨uck. Sketch mit Musik (Text: Marcellus Schiffer) UA 17. 7. 1927 Kurhaus Baden-Baden (im Rahmen des Festivals „Dt. Kammermusik Baden-Baden“); Neues vom Tage. Lustige Oper in drei Akten (Text: Marcellus Schiffer) UA 8. 6. 1929 Krolloper Berlin (im Rahmen der Berliner Festspiele 1929) – Neufassung: Lustige Oper in 2 Akten, UA 7. 4. 1954 Teatro di San Carlo Neapel – dt. EA 13. 12. 1955 Volksoper Wien; Lehrst¨uck (Text: Bertolt Brecht) UA 28. 7. 1929 Stadthalle Baden-Baden (im Rahmen des Festivals „Dt. Kammermusik Baden-Baden“); Wir bauen eine Stadt. Spiel f¨ur Kinder (Text: Robert Seitz) UA 21. 6. 1930 Berlin (im Rahmen der Festspiele „Neue Musik Berlin“); Mathis der Maler. Oper in 7 Bildern (Text: Komponist) UA 28. 5. 1938 Stadttheater Z¨urich (im Rahmen der Juni-Festwochen); Die Harmonie der Welt. Oper in 5 Aufz¨ugen (Text: Komponist) UA 11. 8. 1957 Prinzregententheater M¨unchen; Das lange Weihnachtsmahl (Text: Komponist nach Thornton Wilder) 17. 12. 1961 Nationaltheater Mannheim. Literatur: MGG 29,5; TdS; HLS; DLL 20. Jh. 18,450; A. Briner, ~, 1971; E. Preussner, ~. Ein Lebensbild, 1984 G. Schubert, ~. Mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1986 (51999); A. Laubenthal, ~s Einakter-Triptychon: ‚M¨order, Hoffnung der Frauen‘, ‚Das Nusch-Nuschi‘ u. ‚Sancta Susanna‘, 1986 (zugleich Diss. Frankfurt/Main 1982); dies., Skizzen, Entstehung u. Formkonzept der ‚Sancta Susanna‘ (in: H.¨ Jahrbuch 16) 1987; Uber ~. Aufs¨atze zu Werk, ¨ Asthetik u. Interpretation (hg. S. Schaal-Gotthardt, L. Schader) 1996; G. Schubert, ~ u. Weill.

Hindemith Zu einer Musikgeschichte der zwanziger Jahre (in: H.-Jahrbuch 25) 1996; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; G. Schubert, „~s Musik st¨ort kaum“. Zu ~ u. Brecht (in: Brecht u. seine Komponisten, hg. A. Riethm¨uller) 2000; ders., Der lange Blick zur¨uck – ~s Operneinakter ‚Das lange Weihnachtsmahl‘ (in: Musiktheater im Spannungsfeld zwischen Tradition u. Experiment (1960 bis 1980), hg. Ch.-H. Mahling u. K. Pfarr) 2002; S. Schaal-Gotthardt, Gottfried von Einem u. ~ – zwei Komponisten in ihren Welten (in: Gottfried-von-Einem-Kongreß [...], hg. I. Fuchs) 2003; Der sp¨ate ~ (hg. G. Schubert, U. Tadday) 2004; H. J.Winkler, „Mir scheint es heute aktueller als je zu sein.“ Die beiden Fassungen von ~s Oper ‚Neues vom Tage‘ (in: Musik-Konzepte 125/126) 2004; C. Bork, ¨ Wendung zur Kom¨odie. Uberlegungen zu ~s Einakter ‚Das Nusch-Nuschi‘ (in: H.-Jahrbuch 33) 2004; dies., Im Zeichen des Expressionismus. Kompositionen ~s im Kontext des Frankfurter Kulturlebens um 1920, 2006 (zugleich Diss. Humboldt-Univ. Berlin 2001); U. Fischer, Recht u. Gesch¨aft als Opernsujet. Zur „lustigen Oper“ ‚Neues vom Tage‘ (in: H.-Jahrbuch 36) 2007; M. Trageser, „Es liegt in der Luft eine Sachlichkeit“. Die zwanziger Jahre im Spiegel des Werks von Marcellus Schiffer (1892–1932), 2007; ~-Interpretationen. ~ u. die zwanziger Jahre (hg. D. Sackmann) 2007; W. Rathert, ~s B¨uhnenwerke der zwanziger Jahre u. die „Verhaltenslehren der K¨alte“ (ebd.) (auch in: H.-Jahrbuch 37, 2008); G. Schubert, ~ u. Honegger. Konturen einer ungew¨ohnlichen Freundschaft. Mit unver¨offentlichten Briefen, 2008; J. Haney, Slaying the Wagnerian Monster. ~, ‚Das Nusch-Nuschi‘, and Musical Germanness after the Great War (in: The Journal of Musicology 25/4) Berkeley/Kalifornien 2008; H. J. Winkler, ~ – Stationen auf dem Weg in die Emigration (in: Komponisten im Exil [...], hg. F. Zehentreiter) 2008; Ch. M¨unch, Ankl¨ange des Grotesken im Werk von ~ (in: H.-Jahrbuch 38) 2009; S. Bruhn, H.Trilogie, I ~s große B¨uhnenwerke, II ~s große Vokalwerke, III ~s große Instrumentalwerke, 2009–12; A. Rubeli, Z¨urcher Jahre. ~ u. Z¨urich (in: H.-Forum 21) 2010; A. Junold, Die Opern ¨ ~s. Ein Uberblick, 2010; A. T¨onnesmann, Alte Erde, neues Exil? Thomas Mann, ~, Carl Zuckmeyer zur¨uck in der Schweiz (in: Thomas Mann u. das „Herzasthma des Exils“ [...], hg. Th. Sprecher) 2010; M. Breivik, Musical Functionalism. The Musical Thoughts of Arnold Schoenberg and ~, Hillsdale/New York 2011; H.-J. Winkler, Eberhard Preußner u. ~. Eine Dokumentation

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Hindemith (in: Eberhard Preußner (1899–1964). Musikhistoriker, Musikp¨adagoge, Pr¨asident [...], hg. Th. Hochradner u. M. Schwarzbauer) 2011; S. Haasis, Mathis – ~ – Kepler. Zur (Be-)Deutung des Opernschaffens ~s zwischen 1929 u. 1957 vor dem Hintergrund der Phantasie einer „musica mundana“ (Diplomarbeit Wien) 2011; S. SchaalGotthardt, ‚Sancta Susanna‘. Sch¨one Musik eines klugen Komponisten. Ein Gespr¨ach mit dem Dirigenten Hans Graf (in: H.-Forum 24) 2011; dies., „Ein verpflichtendes Erbe“. ~ u. das H.Institut Frankfurt (in: Archiv f¨ur Musikwissenschaft 69) 2012; dies., Expressionistische Musik im Rhein-Main-Gebiet. ~ u. die Frankfurter B¨uhnen (in: Ph¨anomen Expressionismus [...], hg, H. Beck) 2012; R. Schochow, ~. Ein F¨uhrer zu den B¨uhnenwerken, 2012. Zu einzelnen Opern: Cardillac (= Ca): H. L. Schilling, ~s Ca. Beitr¨age zu einem Vergleich der beiden Opernfassungen. Stilkriterien im Schaffen ~s, 1962; G. Schubert, Zur Konzeption der Musik in ~s Oper Ca (in: H.-Jahrbuch 17) 1988; Th Seedorf, Des Goldschmieds neue Kleider. Zur Zweitfassung des Ca (in: ebd. 22) 1993: E. Schwind, Die K¨unstlerproblematik in ~s Ca. Zur zweiten Fassung von 1952 (ebd.); W. Mastnak, Ca. Psychologische Oper im 20. Jh. K¨unstlerische Erfahrung, kulturelle M¨undigkeit u. Gesellschaftskritik als musikp¨adagogischer Auftrag (in: Polyaisthesis 4 [...], hg. Ch. Khittl) 1995; N. Abels, Gold, Hybris u. Formk¨alte. Anmerkungen zu Ca (in: H.-Jahrbuch 29) 2000; E. Schmierer, Neue Sachlichkeit u. K¨unstleroper. Zu ~s erster Fassung von Ca (in: H.-Jahrbuch 30) 2001; C. Gommel, Prosa wird Musik. Von Hoffmanns „Fr¨aulein von Scuderi“ zu ~s Ca, 2002 (zugleich Diss. Freiburg/Br. 2001); dies., ~s Ca (1926). Versuch einer Entdeckung von Wirkungsgeschichte (in: H.-Jahrbuch 32) 2003; H. Danuser, ~s Metaoper Ca (in: „... daß alles auch h¨atte anders kommen k¨onnen“. Beitr¨age zur Musik des 20. Jh., hg. S. Schaal, L. Schader, H. J. Winkler) 2009; C. Bork, Kalte Liebe – ~s Ca u. der Liebesdiskurs der neuen Sachlichkeit (in: Musikalische Analyse u. kulturgeschichtliche Kontextualisierung [...], hg. T. Bleek u. C. B.) 2010. Mathis der Maler (= MM): K. Holl, Zu ~s MM (in: Das Musikleben 7) 1954; A. Plebe, Il problema del linguaggio melodrammatico nel MM di ~ (in: La Rassegna musicale 32) Turin 1962; F. W¨ohlke, MM von ~, 21965; A. Briner, Entstehung u. Aussage der Oper MM von ~ (in: Melos 37) 1970; J. E. Paulding, ~ and Gr¨unewald (in: The Music Review 33) Cambridge

Hindemith 1972; J. E. Paulding, MM – the Politics of Music (In: H.-Jahrbuch 5) 1976; B. Coghlan, To do the Right Deed for the Wrong Reason. Temptation & Martyrdom in „Murder in the Cathedral“ & MM (in: Miscellanea Musicologica 15) Adelaide 1988; U. Weisstein, Die letzte H¨autung. Two German „K¨unstleropern“ of the Twentieth Century. Hans Pfitzners „Palestrina“ and ~s MM (in: German Literature and Music [...], hg. C. Reschke, H. J. Pollack) 1992; V. Karbusick´y, Engelmusik u. teuflische Schreie. Imaginationen des Matthias Gr¨unewald in ~s musikalischen Bildern (in: Musikalische Ikonographie, hg. H. Heckmann, M. Holl, H. J. Marx) 1994; F. Becker, Des K¨unstlers Entsagung. Die „Dichtung“ MM, ihre Entstehungsgeschichte u. einige kritische Anmerkungen zur Legendenbildung um ~s Libretto (in: Biographische Konstellation u. k¨unstlerisches Handeln, hg. G. Schubert) 1997; G. Breimann, MM u. der „Fall ~“. Studien zu ~s Opernlibretto im Kontext der kulturgeschichtlichen u. politischen Bedingungen der 30er Jahre, 1997 (zugleich Diss. M¨unster 1996); M. Fuller, ~’s MM. A Parable of our Time (in: H.-Jahrbuch 26) 1997; S. Bruhn, The Temptation of ~. Mathis der Maler as a spiritual Testimony, Stuyvesant/New York, 1998; W. Salmen, Matthias Gr¨unewald – ~. Bild – Musik – Bez¨uge (in: Musik u. Kunst [...], hg. W. Jank, H. Jung) 2000; S. Bruhn, Aesthetic Symbiosis and Spiritual Quest. Gr¨unewald’s Isenheim Altarpiece in ~’s Opera MM (In: The Orchestration of the Arts [...], hg. M. Kronegger) Dordrecht 2000; K. Painter, Symphonic Ambitions, Operatic Redemption. MM and „Palestrina“ in the Third Reich (In: The Musical Quarterly 85) Cary/North Carolina 2001; M. Schwarzbauer, MM u. die sieben Tods¨unden. Werkinterpretation im Spannungsfeld von Erfahrung u. Darstellung (in: Musik & Bildung 34) 2002; St. Hoffmann, ~ – musikalische Gratwanderung zwischen Kunst u. Politik (in: Intermedialit¨at [...], hg. G. Schnitzler, E. Spaude) 2004; C. Taylor-Jay, The Artist-Operas of Pfitzner, Krenek, and ~. Politics and the Ideology of the Artist, Aldershot 2004; J. J. Morehead, Zeitgeist and Compositional Style in ~’s „Suite 1922“ and MM (Diss. Chicago/Illinois) 2004; E. Reeser, ~s MM u. Pfitzners „Palestrina“ (in: Mitteilungen der Hans-Pfitzner-Gesellschaft 64) 2004; G. Schubert, Genesis u. Geltung. Der Weg zu ~s Oper MM (in: „Theater ist ein Traumort“. Opern des 20. Jh. von Jan´acˇ ek bis Widmann, hg. H. Krellmann, J. Schl¨ader) 2005; T. L. Jackson, Representations of „Exile“ and „Consolation“ in

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Hindermann ~’s MM (in: Musik im Exil [...], hg. C. Walton, A. Baldassarre) 2005; G. Schubert, „Palestrina“ u. MM. Zum Vergleich zweier K¨unstleropern (in: Hans Pfitzner u. das musikalische Theater [...], hg. R. Franke, W. Osthoff, R. Wiesend) 2008; J. Czifra, ~ u. seine Aktualit¨at als Komponist unter besonderer Bezugnahme auf sein Werk MM (Diplomarbeit Salzburg) 2010. Hindemith, Rudolf (seit 1951 amtlich Paul Quest, lebte u. arbeitete unter dem Ps. Hans Lofer), geb. 9. 1. 1900 Hanau, gest. 7. 10. 1974 M¨unchen; Cellist, Dirigent und Komponist. Bruder von Paul H., studierte Violoncello, Dirigieren u. Partiturspiel am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, 1919–21 Solocellist im M¨unchner Konzertverein u. 1921–24 im Orchester der Wiener Staatsoper, 1924–27 Mitglied des „Amar-Quartetts“, setzte sich intensiv mit dem Jazz auseinander. 1930/31 Leiter des Rundfunkorchesters in Berlin, daneben Komponist. Zu Beginn der 40er Jahre Chefdirigent der „Philharmonie des Generalgouvernements“ in Krakau. Nach dem 2. Weltkrieg lebte er unter dem Ps. als Komponist, Geigen- u. Klavierlehrer in Bad Furth bei Deisenhofen. Er war mit der Pianistin Maria Landes (1901–1987) verheiratet. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Konradin, der letzt Hohenstaufer. Oper in 3 Akten und 7 Bildern (Text: Maria Landes u. Hermann Bischler) bis 2013 nicht aufgef¨uhrt; Des Kaisers neue Kleider. Komische Oper (Text: Komponist nach H. Ch. Andersen) UA 2. 12. 1953 St¨adtische B¨uhnen Gelsenkirchen. Literatur: MGG 29,51; H. G. Brill, ~ (9. 1. 1900–7. 10. 1974) – zwei Leben. Kurzbiographie u. Werkverzeichnis. Zum 100. Geb.tag, 2000; ders., ~ u. Hans Pfitzner. Begegnungen (in: Mitteilungen der Hans-Pfitzner-Gesellschaft 64) 2004; St. Timoschek, ~. Leben u. Werk. Eine biographische u. musik¨asthetische Skizze (Diplomarbeit Graz) 2005. Hinderer, Oskar [I,797], Todesdatum unbekannt. Feierte 1941 seinen 70. Geburtstag. Hinderjock, Gerhard, geb. 17. 1. 1920; S¨anger. 1966–84 Ensemblemitglied am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Hindermann, Mario, geb. um 1930; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, erstes Engagement 1957–60 am Landestheater Darmstadt, 1960–66 Dramaturg

Hindersin u. Schauspieler am Schauspielhaus Z¨urich, 1966/67 Regisseur u. Dramaturg am Jungen Theater G¨ottingen. Dann bis 1993 Regisseur u. Dramaturg beim Schweizer Radio, Sparte H¨orspiel. Literatur: TdS. Hindersin, Friedrich [I,797], gest. 1936 Vienenburg/Niedersachsen. Literatur: DLL 20. Jh. 18,469. Hinkelbein, Susanne, geb. 1953 Stuttgart; Komponistin, Autorin und Regisseurin. Klavierstudium bei Paul Buck an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1972–80 Studium der Germanistik, Philosophie u. Psychologie, Kompositionsauftr¨age f¨ur B¨uhnenmusik u. Ch¨ore. 1980–84 musikalische Leiterin am Landestheater T¨ubingen u. 1985– 90 am Schauspiel K¨oln. Seither freie Komponistin von Opern, Chorwerken, Liedern, Theaterst¨ucken u. musikalischen Installationen im offentlichen Raum. H. lebt seit 1993 in Ho¨ henstein auf der Schw¨abischen Alb, am Theater Lindenhof in Melchingen/Schw¨abische Alb ist sie als Autorin, Komponistin u. Regisseurin an vielen Produktionen beteiligt. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Faust III. Oper f¨ur Schauspieler (Text nach Friedrich Theodor Vischer) UA 12. 9. 1992 Landestheater T¨ubingen; Nachtbuch Z¨urich. Eine Oper, UA 5. 3. 1998 Theater am Neumarkt Z¨urich, Berta und Marta oder Die Schwierigkeiten mit dem hohen „g“. Tragikom¨odie mit Musik, UA 1999 Theater Lindenhof Melchingen; Tuten und Blasen. Eine kleine Philosophie des Scheiterns, UA 2001 ebd.; Waidmannsheil. Eine kleine Farce, UA Oktober 2004 ebd.; Eintagsfliegen, UA 2. 3. 2006 ebd.; Stadtoper Esslingen. Oper f¨ur Flaneure, UA September 2007 Esslingen; Stadtoper Reutlingen, UA Juli 2009 Reutlingen; Zeit im Orbit u. d. T.: Der (Letzte) Kosmonaut. Kammeroper (in der Fassung von Anja Panse) UA 21. 2. 2009 Theater Konstanz; Arche Konrad. Ein Seefahrerst¨uck uber die Alb (mit Musik von S. ¨ H.) UA 27. 9. 2012 Theater Lindenhof Melchingen. Hinrich, Hans (eigentl. Hans Hinrich Prager), geb. 27. 11. 1903 Berlin, gest. 30. 10. 1974 ebd.; Schauspieler, Regisseur und GI. 1919–21 privater Schauspielunterricht in Berlin, 1921/22 am Stadttheater Minden/NordrheinWestfalen, 1921–27 als Schauspieler u. Regisseur am Schauspielhaus Bochum, 1927/28 in

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Hinrichs dens. Funktionen an den Hamburger Kammerspielen, 1928/29 am Volkstheater u. als Gast am Raimund-Theater, beide Wien, ab 1930 an Berliner B¨uhnen, Regisseur am Theater am Schiffbauerdamm u. am Lessing-Theater (1931/32), 1930/31 Oberspielleiter an der Volksb¨uhne, als Gastregisseur an weiteren B¨uhnen, auch an der Kroll-Oper u. an der Staatsoper. 1931–33 Filmregisseur bei der UFA. 1934/35 Schauspieler u. Regisseur beim J¨udischen Kulturbund RheinRuhr u. bei anderen J¨udischen Kulturb¨unden. Im Herbst 1935 Arbeitsverbot (auch im Rahmen der Kulturb¨unde). Durch Intervention seiner Gattin, der Schauspielerin Maria Krahn, bekam er f¨ur die Jahre 1936 bis 1939 eine jederzeit widerrufbare Sondergenehmigung, Filme zu drehen. 1939 Annulierung der Sondergenehmigung, ab 1940 in Rom, Filmregisseur, 1945– 48 als Schauspieler u. Regisseur bei versch. italienischen Theatergesellschaften. Ab 1949 wieder Filmarbeit in Dtl., 1955–58 Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 1958–66 GI der St¨adtischen B¨uhnen Gelsenkirchen. Danach freier Schauspieler, u. a. in M¨unster/Westfalen, an den M¨unchner Kammerspielen u. an der Volkb¨uhne Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,415; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; ders., „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Hinrich (geb. Krahn), Maria [I,797], geb. 7. 10. 1896 bei K¨oln, gest. 19. 12. 1977 Gelsenkirchen; Schauspielerin. Sie war seit 1928 mit Hans Hinrich verheiratet, den sie 1940 ins Exil nach Rom folgte, ebd. auch Film- u. Theaterarbeit. Ab 1949 neben ihrer T¨atigkeit in Italien wieder an Theatern in Dtl., 1951 am Berliner Hebbeltheater, 1955–58 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 1958–66 Mitglied der St¨adtischen B¨uhnen Gelsenkirchen, ab 1967 am Schauspielhaus Bochum. Nach dem Tod ihres Mannes (1974) zog sie sich vom Film u. Theater zur¨uck. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,529 (unter Krahn). Hinrichs, August [I,797], gest. 21. 6. 1956 Großenkneten (Ortsteil von Huntlosen)/Niedersachsen. Bruder von Emil H., ab 1935 Landesleiter des Gaus Weser-Ems der Reichsschrifttumskammer, 1937 Mitglied der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP), versch.

Hinrichs NS-Auszeichnungen. Beim Entnazifizierungsverfahren 1949 als „Mitl¨aufer“ eingestuft. 1939 wurde die 1921 als „Der Ollnborger Kring“ gegr¨undete (seit 1923 unter dem Namen „Niederdt. B¨uhne“) in „August-Hinrichs-B¨uhne“ Oldenburg umbenannt. Seit 2006 geh¨ort die A.-H.-B¨uhne zur eigenen Sparte „Niederdt. Schauspiel“ am Oldenburgischen Staatstheater. Auff¨uhrungen (Ausw.): Frithjof. Sagenspiel, UA 13. 7. 1913 Harzer Bergtheater Thale; Marie. Plattd¨utsch Drama in eenen Uptog, UA 19. 9. 1922 Niederdt. B¨uhne Oldenburg; Swienskom¨odi. Een Buernst¨uck in dree Ennens [hochdt. u. d. T.: „Krach um Jolanthe“; „Metzelsuppe“] UA 31. 3. 1930 ebd.; Wenn de Hahn kreiht, UA 24. 3. 1933 ebd.; De Stedinge. Historienspiel in drei Akten, UA 27. 5. 1934 Freilichtb¨uhne Bookholzberg (durch die Niederdt. B¨uhne Oldenburg); F¨or de Katt. Buernkom¨odi in dre Ennens, UA 7. 2. 1938 Niederdt. B¨uhne Oldenburg; Sware Tied, UA 1944 ebd.; Alltomal S¨unner. Kom¨odie in einem Akt, UA 9. 9. 1951 ebd.; De kloke Heini. Litje Kom¨odi, UA 1953 ebd.; Siebzehn und zwei. Kom¨odie, UA 31. 12. 1953 Remscheid. Literatur: DLL 20. Jh. 18,477; K. V. Riedel, Niederdt. Theater in Oldenburg. Geschichte der August-Hinrichs-B¨uhne am Oldenburgischen Staatstheater, 1996; K. Dede, ~ – ein „Helfer des F¨uhrers“. Der „Heimatdicher“ – das Symbol des Dritten Reiches u. der Republik, 2001; A. Warner, „Kraft durch Freude und Kraft durch Ersch¨utterung“. Funktionen nationalsozialistischer Literatur am Beispiel von ~’ H¨orspiel u. Thingspiel ‚Die Stedinger‘ (in: Funktionen von Literatur [...], hg. M. Gymnich) 2005; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hinrichs, Carl, geb. 18. 9. 1907 Oldenburg, gest. 7. 12. 1967 ebd.; Schauspieler. Sohn von Emil H., kaufm¨annische Ausbildung, Maschinenbaustudium in den USA u. in Oldenburg. Ab 1933 Schauspieler an der „Niederdt. B¨uhne“ Oldenburg, f¨uhrte daneben die v¨aterliche Weinhandlung bis 1958. Nach dem Tod seines Vaters (1944) Leiter der „August-Hinrichs-B¨uhne“. Hinrichs, Emil [I,797], geb. 1. 2. 1881 Oldenburg, gest. 21. 5. 1944 ebd. Bruder von August H., Vater von Carl H. Hinrichs, Fabian, geb. 1976 Hamburg; Schauspieler. Studierte anf¨anglich Jura u. besuchte

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Hinrichsen dann die Westf¨alische Schauspielschule in Bochum. 2000–05 Engagement an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg Platz Berlin, 2005/06 an den M¨unchner Kammerspielen, seit 2007/08 wiederholt Zus.arbeit mit Schorsch Kamerun am Schauspielhaus Z¨urich u. im Rahmen der Wiener Festwochen, seit 2010 auch Zus.arbeit mit Ren´e Pollesch an den M¨unchner Kammerspielen u. an der Berliner Volksb¨uhne. Hinrichs, Ursula, geb. 27. 4. 1935 Apen/ Niedersachsen; Schauspielerin. 1957 Debut u. Engagement an der Oldenburger AugustHinrichs-B¨uhne. Seit 1972 als Gast u. seit 1981 Ensemblemitglied am Ohnsorg-Theater Hamburg. Hinrichs-Bettinger, Manfred, geb. 1954 Willen/Ostfriesland; Schauspieler, Dramaturg und Autor. Nach einer Lehre zum Tiefbauzeichner studierte er 1974–78 Graphik-Design an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Bremen, daneben Schauspielunterricht. 1977–82 Schauspieler am Ernst-Waldau-Theater ebd., seit 1982 als Schauspieler, 1983–91 auch als Regieassistent u. 2003–06 als Dramaturg Ensemblemitglied am Ohnsorg-Theater Hamburg. Verfasser u. a. von ¨ M¨archenspielen, Ubersetzer von B¨uhnenwerken ins Plattdeutsche. Literatur: DLL 20. Jh. 18,490. Hinrichsen, Bertha s. Thomaschek-Hinrichsen, Bertha [IV,2576]. Hinrichsen, Ludwig [I,797], gest. 25. 2. 1957 Kappeln/Schleswig-Holstein. 1941 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, 1943 ausgebombt u. Verlust seines schriftstellerischen Werkes. Auff¨uhrungen (Ausw.): Um den B¨oukemhoff. Burndrama in drei Uptog, UA 15. 2. 1914 Schillertheater Altona; Rumpelkamer. Ein St¨uck niederdeutschen Lebens in 3 Akten, UA 1920 Kammerspiele Hamburg (durch die Niederdt. B¨uhne Hamburg); B¨urgermeister Stine. Lustspiel in 3 Akten, UA 4. 4. 1921 Stadttheater Altona (durch die Niederdt. B¨uhne Hamburg); Opa. Plattd¨utsch Komedi in 3 Opt¨og, UA 9. 1. 1921 Kammerspiele Hamburg (durch die Niederdt. B¨uhne Hamburg); Jens St¨ortebeker. En Speel von Storm un See, UA 6. 2. 1924 ThaliaTheater Hamburg (durch die Niederdt. B¨uhne Hamburg); Verloren Spill. Ein plattdeutsches Schauspiel in drei Akten, UA 13. 4. 1927 Niederdeutsche B¨uhne Hamburg; Ut di ward nicks.

Hinrichsen En Lustspill in dree Upt¨oo¨ g, UA 21. 1. 1931 ebd.; Schipp up Strand, ahoi. En Volksst¨uck in 3 Deel, UA 9. 9. 1936 ebd.; Fritzing. Eine Reuter-Kom¨odie in 3 Akten, UA 26. 10. 1938 ebd.; Drievjagd. Volksst¨uck in 4 Akten, UA 27. 3. 1943 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 18,491. Hinrichsen (Ps. Hinnerk), Otto [I,797], gest. 7. 4. 1941 Herisau/Appenzell-Ausserrhoden. 1923–41 Direktor der Kantonalen Heil- u. Pflegeanstalt in Herisau. Auff¨uhrungen (Ausw.): N¨arrische Welt. Kom¨odie in 3 Akten, UA 1902 Lessingtheater Berlin; Graf Ehrenfried. Lustspiel in 5 Akten, UA 1910 Stadttheater Z¨urich; Ehrsam und Genossen. Kom¨odie in 3 Akten, UA 21. 2. 1911 Lustspieltheater Wien. Literatur: DLL 20. Jh. 18,476 (unter Hinnerk); Schweizerische B¨uhnenwerke in dt. Sprache. Berufstheater (hg. R. Joho) 1955. Hinsch-Grondahl, ¨ Natalie, geb. 3. 11. 1915 ¨ Wilhelmshaven; S¨angerin. Uber ihre Ausbildung ist nichts bekannt, 1936–39 am Stadttheater Bremen, 1939–41 am Stadttheater Freiburg/Br., 1941/42 am Stadttheater Karlsbad, 1942–44 am Deutschen Theater in Oslo. 1947– 49 am Stadttheater Zittau, 1949/50 am Landestheater Gera, 1951–56 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, 1955–59 Gastengagement am Opernhaus K¨oln, wo sie u. a. am 8. 6. 1957 in der UA der Oper „Bluthochzeit“ von Wolfgang Fortner die Partie der „Mutter“ sang. 1959–61 Mitglied am Stadttheater Oberhausen, danach regelm¨aßig als Gast 1962–66 am Staatstheater Wiesbaden u. 1966–68 am Stadttheater Basel. 1953 bei den Bayreuther Festspielen. Sie war mit dem Schauspieler Friedrich Gr¨ondahl (1913–93) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2085.

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Hintze als Teil der Salzburger Festspiele, 2005–07 Konzertdirektor der Salzburger Festspiele u. in der ¨ Saison 2011 Ubergangs-Intendant der Salzburger Festspiele. Ab 2014 wird er, zus. mit Sermin Langhoff, die Wiener Festwochen leiten. Hintermaier, Gabriele, geb. 1956 Stuttgart; Schauspielerin. 1974–78 Ausbildung an der Schauspielschule in Stuttgart, 1978/79 erstes Engagement am Zimmertheater M¨unster/ Westfalen, 1979–84 an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1985–89 an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, 1989–93 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br. u. seit der Spielzeit 1993/94 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart. Hintermeier, Margareta, geb. 11. 9. 1954 St. P¨olten; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien bei Traute Skladal, 1972 erstes Engagement am Theater an der Wien, 1976 Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper, weitere Ausbildung bei Hilde Konetzni. 1979–2007 Mitglied der Wiener Staatsoper, wo sie u. a. 15. 6. 2002 in Friedrich Cerhas Oper „Der Riese vom Steinfeld“ die Rolle der „K¨onigin Viktoria“ sang. Internationale Gasts¨angerin, bei den Salzburger Festspielen sang sie u. a. am 7. 8. 1981 in Friedrich Cerhas Oper „Baal“ drei Rollen („Lupu“, „Maja“ u. „Ein M¨adchen“). ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2086; OML.

Hinsmann, Friedrich [I,798], Todesdatum unbekannt. Lebte um 1926 in Wandsbek bei Hamburg. Literatur: DLL 20. Jh. 18,496.

Hintermeier, Volker, geb. 1968 Donauw¨orth/ Bayern; B¨uhnenbildner. Ausbildung (Kost¨um u. B¨uhnenbild) am Mozarteum in Salzburg bei Herbert Kapplm¨uller, B¨uhnenbildassistent bei J¨urgen Rose u. Peter Mussbach an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Danach B¨uhnenbildner in M¨unchen, Salzburg u. Essen sowie Ausstellungen u. Installationen. 2000–05 Ausstattungsleiter am Schauspielhaus Bochum u. 2005–09 in ders. Funktion am Schauspielhaus Z¨urich, seit der Spielzeit 2009/10 am Wiener Burgtheater, als Gastb¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper international t¨atig.

Hinterh¨auser, Markus, geb. 30. 3. 1959 La Spezia/Ligurien; Pianist, Kulturmanager und Festivalleiter. Klavierstudium am Wiener Konservatorium u. am Mozarteum in Salzburg, Kammermusiker u. lange Zeit Begleiter der S¨angerin Brigitte Fassbaender. Als Gast bei vielen Festivals. 1993 Gr¨under zus. mit Tomas ZierhoferKin u. Leiter bis 2001 des „Zeitlfluss-Festivals“

Hintze, Werner, geb. in Berlin; Dramaturg. Studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, 1985 Dramaturg f¨ur Musiktheater am Landestheater Halle/Saale, sp¨ater am Hans-Otto-Theater Potsdam u. an der Staatsoper Dresden. Seit 2003 Chefdramaturg an der Komischen Oper Berlin. Seit 1984 regelm¨aßige Zus.arbeit mit Peter Konwitschny, u. a. an der

Hinz Bayerischen Staatsoper M¨unchen, an der Staatsoper Hamburg, an der S¨achsischen Staatsoper Dresden u. am Bolschoi-Theater Moskau. Seit 1985 schreibt er zus. mit Bettina Bartz deutsche Fassungen italienischer u. russischer Opernlibretti. Hinz (Ps. Michaeli), Dinah [I,798], Tochter von Ehmi Bessel u. Ernst Udet, Stieftochter von Werner Hinz. 1951–53 an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg, 1952/53 am Residenztheater M¨unchen, 1954–56 am Thalia-Theater Hamburg, 1957 am Zimmertheater Hamburg, 1957–59 an den Wuppertaler B¨uhnen, 1960–63 Mitglied u. a. danach als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1964–68 am Schauspielhaus Hamburg, danach freie Schauspielerin, u. a. am Theater in der Josefstadt Wien, am Thalia-Theater Hamburg, am Grenzlandtheater Aachen, am Theater L¨uneburg, am Theater am Dom K¨oln, wiederholt an den Hamburger Kammerspielen, bei den Freilichtspielen in Feuchtwangen u. Schw¨abisch-Hall (1981–85), auf Tourneen u. seit 2004 regelm¨aßig am Zimmertheater Heidelberg. Seit 1960 lebt sie in Zollikerberg/Z¨urich. Literatur: TdS; Ch. Wettstein-Fretz, ~. Eine Theaterfrau durch u. durch (in: Zolliker Jahrheft) 2001. Hinz (geb. Bessel), Ehmi [I,798] s. Bessel, Ehmi [Nachtragsband I,92]. Hinz, Knut, geb. 23. 10. 1941 Berlin; Schauspieler. Sohn von Werner H. u. Ehmi Bessel, Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Hamburg, freier Schauspieler, u. a. an den Wuppertaler B¨uhnen, am Staatstheater Braunschweig, in Hamburg am Schauspielhaus, am Thalia-Theater u. am Ernst-Deutsch-Theater sowie auf Tourneen. Hinz, Lena, geb. 1981 Wuppertal; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. 2004–08 Ausbildung an der Academie Voor Beeldende Kunsten in Maastricht u. an der National Academy of Art in Sofia. 2008 B¨uhnenbildassistentin u. Requisiteurin am Ro Theater in Rotterdam, Ausstattungen diverser Tanz- u. Theaterproduktionen ebd. u. in Amsterdam. Seit 2009 Ausstattungsassistentin am Jungen Schauspielhaus Hamburg, ebd. auch erste eigene Arbeiten sowie ebd. am Kampnagel.

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Hinze Hinz, Michael, geb. 28. 12. 1939 Berlin, gest. 6. 11. 2008 M¨unchen; Schauspieler. Bruder von Knut H., Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1958 Debut am dortigen Thalia-Theater, freier Schauspieler, u. a. am Deutschen Theater G¨ottingen, an den Hamburger Kammerspielen u. am ErnstDeutsch-Theater ebd., am Fritz R´emondTheater im Zoo in Frankfurt/Main, an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen u. auf zahlreichen Tourneen. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hinz, Werner [I,798], gest. 10. 2. 1985 Hamburg. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der Schauspieler. 1945–47 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1951–53 am Residenztheater M¨unchen, 1953–55 am Schauspielhaus Z¨urich u. 1955–78 als Ensemblemitglied wieder am Hamburger Schauspielhaus, 1972 u. 1974 als Gast am Wiener Burgtheater. Nach 1978 freier Schauspieler. Literatur: Henschel Theaterlex. 358; Rischbieter 624; Habel; LThInt 398; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hinze, Elisabeth, geb. 1939 K¨onigsberg; S¨angerin. Gesangsstudium in Berlin, 1963–2007 Ensemblemitglied am Opernhaus Halle/Saale. Hinze, Gerhard (in England Gerard Heinz), geb. 2. 1. 1904 Hamburg, gest. 20. 11. 1972 London; Schauspieler und Regisseur. Ab 1921 ¨ an versch. B¨uhnen in Dtl. u. Ost., 1925/26 am Stadttheater Frankfurt/Oder, 1926/27 am Schauspielhaus Stuttgart, 1927–29 an den Vereinigten B¨uhnen Duisburg-Bochum u. 1930–32 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Mitglied der Kommunistischen Partei Dtl. (KPD) u. 1932/33 Leiter u. Regisseur des „Kollektivs Hamburger Schauspieler“. Nach Aufl¨osung der Truppe ging er nach Berlin, Mitglied einer Truppe um den Schauspieler Hans Otto, zweimal verhaftet u. mehrere Monate im KZ Oranienburg inhaftiert. Nach seiner Entlassung Flucht u¨ ber die Schweiz 1935 nach Prag, Mitglied des Emigranten-Schauspielerkollektivs „Einheitsfront-Truppe“, ging Ende 1935 in die UdSSR, Schauspieler, zuletzt k¨unstlerischer Leiter am Deutschen Gebietstheater in Dnepropetrowsk, 1936/37 als Schauspieler u. Regisseur am Deutsche Kollektivistentheater in Odessa.

Hinze Sp¨ater ausgewiesen, R¨uckkehr in die Tschechoslowakei, 1938 Flucht nach England, organisierte Fl¨uchtlingshilfe. Gr¨undungs- u. Vorstandmitglied des „Freien Dt. Kulturbundes“ (FDKB). 1939–42 im Farnham Camp in Kanada interniert, organisierte Theater- u. Kulturveranstaltungen. R¨uckkehr nach London, Schauspieler u. Regisseur bei versch. Produktionen, 1942 Mitdirektor der dt.-¨ost. „Lessing-B¨uhne“, dann k¨unstlerischer Leiter u. Regisseur des FDKBTheaters „Kleine B¨uhne“. Gleichzeitig auch Schauspieler auf englischen B¨uhnen u. im Film. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,417. Hinze, Heinz, geb. 31. 8. 1905 Leipzig, gest. 8. 9. 1988 Berlin; Schauspieler. Vater von Petra H. Nach seiner Ausbildung Engagements u. a. in Hamburg, Z¨urich, Augsburg, K¨onigsberg, D¨usseldorf, N¨urnberg u. M¨unchen. Nach dem 2. Weltkrieg in Gera, Leipzig, Halle/Saale u. seit 1951 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Literatur: Habel 173. Hinze, Petra, geb. 5. 6. 1942 Frankfurt/Oder; Schauspielerin. Tochter von Heinz H., 1962– 64 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, danach Engagement in Wittenberg, in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), am „Theater 89“ in Berlin, ebd. an weiteren B¨uhnen als Gast sowie in Potsdam. Langj¨ahriges Mitglied des Schauspielensembles des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Literatur: Habel 173. Hinze, Wolfgang, geb. 25. 2. 1935 Leipzig; Schauspieler. 1953–55 Ausbildung an der MaxReinhardt-Schule in Berlin, 1955–57 an den St¨adtischen B¨uhnen Krefeld, 1957/58 in Heilbronn, 1958/59 am Staatstheater Saarbr¨ucken, 1960–63 am Schiller-Theater Berlin, 1963–66 Mitglied am Staatstheater Wiesbaden, 1966–69 am Schauspiel Frankfurt/Main, 1970–80 Ensemblemitglied am Schauspielhaus K¨oln, 1980– 83 am Staatstheater Stuttgart, 1983–86 am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. 1986–2010 Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 359; LThInt 399. Hinzelmann, Heinz [I,799], gest. 25. 6. 1970 Berlin. 1913/14 Dramaturg in Leipzig, 1917

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Hiob stellvertretender Intendant in Bremen, 1924– 27 Intendant der Mecklenburgischen Landesb¨uhne, danach freier Schriftsteller in Hamburg u. Berlin. Emigrierte 1937/38 nach Shanghai u. er¨offnete ebd. ein Photogesch¨aft, Mitarbeiter an der „Shanghai-Woche“ u. am „8-UhrAbendblatt“, um 1948 R¨uckkehr nach Berlin. Auff¨uhrungen: Sandro der Narr. Oper (Musik: H. Bienstock) UA 24. 9. 1916 Hoftheater Stuttgart; Magdalena. Oper (Musik: F. Koennecke) UA 8. 12. 1919 Oper Berlin-Charlottenburg. Literatur: DLL 20. Jh. 18,520. Hinzelmann, Helmut [I,799], geb. 6. 8. 1904 Oldenburg, gest. 15. 5. 1972 Essen. Nach 1951 an den Theaterin in M¨unster, Dortmund, N¨urnberg, Wiesbaden u. Essen. Literatur: Ulrich 1,788. Hinzelmann, Werner, geb. 20. 12. 1901 Eberswalde/Brandenburg, gest. 22. 8. 1942 Berlin; Schauspieler und Regisseur. 1925–28 an Berliner B¨uhnen, 1928/29 Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Landshut, 1929/30 beim Ensemble der „Norddt. Operetten-Gastspiele“ in Emden, 1931/32 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, sp¨ater Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. Schauspieler u. Regisseur beim J¨udischen Kulturbund Berlin, ab 1936 Leiter (anfangs zus. mit Ernst Rosenbaum) des Theaters der J¨udischen Schulen im Kulturbund. Gr¨undete mit seiner Gattin, der Schauspielerin Steffi Ronau (1907–1995), eine Puppenb¨uhne, mit der sie in den einzelnen Zweigstellen des Kulturbundes gastierten. Ab 1938 auch Leiter der Filmb¨uhne des Kulturbundes. Nach Aufl¨osung der selbst¨andigen Kulturb¨unde bis 1941 Leiter der Abteilung „Gesamtorganisation“ des „J¨udischen Kulturbundes in Dtl.“. Im Herbst 1941 als Kohlentr¨ager zwangsverpflichtet, dann zur Aufstellung von Deportationslisten herangezogen, erlitt er einen Herzinfarkt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,418. Hiob, Hanne, geb. 12. 3. 1923 M¨unchen, gest. 23. 6. 2009 ebd.; T¨anzerin und Schauspielerin. Tochter von Bertolt Brecht u. der S¨angerin Marianne Zoff, die nach der Scheidung von Brecht 1928 den Schauspieler Theo Lingen heiratete. Lebte ab 1933 in Wien, ebd. Tanzu. Schauspielunterricht, 1941 Ballettelevin an der Wiener Staatsoper, 1942–44 unter dem Namen Hanne Lingen Engagement zun¨achst als T¨anzerin, dann als Schauspielerin am Landestheater Salzburg. 1946/47 als Schauspiele-

Hippe rin am Volkstheater Wien, 1947/48 am Stadttheater Straubing. 1948 heiratete sie den Berliner Arzt Joachim Hiob. Nach l¨angerer krankheitheitsbedingter Pause 1953–58 am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, danach Gastschauspielerin, u. a. am Berliner Ensemble u. am Schiller-Theater Berlin, an den Kammerspielen M¨unchen, am Schauspielhaus Z¨urich u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. 1976 zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck, sie trat nur mehr in Lesungen (zum Teil auf Tourneen) oder bei politischen, meist antifaschistischen u. pazifistischen Veranstaltungen auf. Mit Therese Giehse befreundet u. deren Nachlaßverwalterin. Literatur: Henschel Theaterlex. 360; Rischbieter 625; Habel 174; LThInt 399; Hdb. Exiltheater 1,419; TdS; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hippe, Lorenz, geb. 1965 Frankfurt/Main; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte Angewandte Theaterwissenschaften an der Univ. Gießen, Regieassistent in Berlin, Theaterp¨adagoge u. teilweise auch Regisseur in Potsdam, Berlin u. Marburg. 2002–06 Dramaturg u. Theaterp¨adagoge am Kinder- u. Jugendtheater „zwinger 3“ des Theaters der Stadt Heidelberg. Lebt als Dozent f¨ur Theaterp¨adagogik, Szenisches Schreiben u. als Autor von Kinder- u. Jugendst¨ucken in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Sky is the Limit (zus. mit C´edric Pintarelli) UA 14. 10. 2004 Theater der Stadt Heidelberg; Strike! In dieser Nacht schlagen wir zur¨uck, UA 30. 4. 2008 Theater Osnabr¨uck; Sonjas Entscheidung, UA 4. 9. 2009 Stadttheater Bremerhaven; 2050 – Ein Tag im November, UA 23. 1. 2011 Rheinisches Landestheater Neuss. Hirche, Albrecht, geb. 1959 in Heckelberg/ Brandenburg; Regisseur. Studierte Angewandte Kulturwissenschaften an der Univ. Hildesheim, 1986–89 Dozent f¨ur Theatertheorie u. -praxis ebd., 1981–2000 Regisseur, Schauspieler u. Autor am Theater Mahagoni Hildesheim. Daneben u. dar¨uber hinaus Regisseur u. a. am Theaterhaus Jena, am Schauspiel Basel, Hannover u. K¨oln, am Staatstheater Oldenburg, am MaximGorki-Theater Berlin, am Centraltheater Leipzig u. am Theater Magdeburg. Zus.arbeit mit Kathrin Krumbein (hirche/krumbein productions). Hirche, Klaus, geb. 15. 8. 1936 Bad Freienwalde/Brandenburg; Schauspieler. Onkel von

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Hirsch Albrecht H., 1952–56 Ausbildung zum Kantor u. Organisten an der Landeskirchenmusikschule in Dresden, 1957–60 Schauspielausbildung in Berlin u. Hannover, privater Gesangsunterricht bei Marianne Kupfer-Fischer in Berlin. 1960– 62 erstes Engagement am Staatstheater Braunschweig, danach u. a. in Bremen, Celle, Bremerhaven u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, daneben auch kabarettistisch t¨atig, 1972– 2001 als Schauspieler u. S¨anger im Ensemble des Stadttheaters Bern, danach ebd. als Gast. Literatur: TdS. Hirn, Sebastian, geb. 1975 M¨unchen; Regisseur und B¨uhnenbildner. Studierte Geschichte, Literatur u. Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, Regieausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien bei Luc Bondy, bei ihm sowie bei Achim Freyer u. Christian St¨uckl Assistent. Regisseur f¨ur Schauspiel, Musiktheater sowie sparten¨ubergreifende Projekte, insbesondere Happenings u. Performances, oft in Zus.arbeit mit der Komponistin Helga Pogatschar. Hirsch, Fritz, geb. 11. 5. 1888 Mannheim, gest. 10. 6. 1942 KZ Mauthausen-Gusen; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Zun¨achst B¨ackergeselle, 1908/09 Schauspieler am Actientheater in Landsberg an der Warthe, 1909/10 an den Vereinigten Stadttheatern Stendal, Rathenow, Stargard, 1910–14 am Neuen Schauspielhaus K¨onigsberg, 1914/15 am Thalia-Theater u. 1915–19 am Stadttheater, beide Hamburg. 1920–24 am Staatlichen Schauspielhaus Berlin u. 1926/27 am Deutschen K¨unstlertheater ebd., lebte seit 1926 in den Niederlanden, Gr¨under u. Leiter zus. mit Hugo Helm der „Fritz-HirschOperette“ im Theater Princesse Schouwburg Den Haag. 1932/33 zus. mit Helm Direktor u. Oberspielleiter des Berliner Schiller-Theaters, 1933 R¨uckkehr in die Niederlande, nach der Besetzung der Niederlande 1941 verhaftet, im Gef¨angnis in Scheveningen interniert. Nach vor¨ubergehender Freilassung erneut verhaftet u. uber das KZ Sachsenhausen im Mai 1942 in ¨ das KZ Mauthausen, Außenlager Gusen, deportiert. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,419; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; ders., „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

Hirsch Hirsch, Hatto, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Erste Engagements in Leipzig u. Berlin, 1958–62 an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld–M¨onchengladbach, 1962/63 am Theater an der Berliner Allee in D¨usseldorf. 1963/64 Gastengagement am Atelier-Theater Bern, gleichzeitig als Gast u. 1964–92 als Ensemblemitglied am Stadttheater Bern. Literatur: TdS. Hirsch, Hugo [I,800], gest. 16. 8. 1961 Berlin. 1950 kehrte er aus seinem Exil in Frankreich nach Berlin zur¨uck. Er war seit 1930 mit der S¨angerin Ottilie (gen. Tilly), geb. Sch¨onwald (1887–1978) verheiratet. Auff¨uhrungen: Die Scheidungsreise. Musikalischer Schwank in 3 Akten [mit dem Schlager „Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht“] (Text: Leo Walther Stein u. Arthur Rebner) UA 1918 Deutsches K¨unstlertheater Berlin; Die tolle Lola. Operette in 3 Akten (Text: Arthur Rebner, nach Gustav Kadelburg) UA 1919 Neues Operettentheater Berlin; Die erste Nacht. Musikalischer Schwank in 3 Akten (Text: Erich Urban u. Hans H. Zerlett) UA 1. 6. 1922 Deutsches K¨unstlertheater Berlin; Der F¨urst von Pappenheim. Operette in 3 Akten (Text: Franz Arnold u. Ernst Bach) UA 16. 2. 1923 ebd.; Der blonde Traum. Operette in 3 Akten (Text: Richard Kessler u. Arthur Rebner) UA 5. 3. 1925 Theater am Schiffbauerdamm Berlin. Literatur: H. Bartmuß, ~ „Wer wird denn weinen ...“, 2012. Hirsch, Karl Jakob (Ps. Joe Gassner, Karl B¨ottner, Jacobus, Joga u. a.), geb. 13. 11. 1892 Hannover, gest. 8. 11. 1952 M¨unchen; Maler, Grafiker, Autor und B¨uhnenbildner. Studierte an der Kunstgewerbeschule in Hannover, 1909–12 an der M¨unchner Malschule Debschitz u. anschließend in Paris bei Maurice Denis. Lebte mit Unterbrechungen von 1914 bis 1932 in der K¨unstlerkolonie Worpswede. 1916–18 Soldat, 1918 Mitarbeiter des „Rates Geistiger Arbeiter“, Mitbegr¨under der K¨unstlervereinigung „Novembergruppe“, 1918–22 Ausstattungsleiter der Volksb¨uhne Berlin, ab 1926 in ders. Funktion an Moritz Seelers „Junger B¨uhne“ ebd., 1933 Verbot seiner Werke. Emigrierte uber die Schweiz ¨ 1935 in die USA, 1938–45 Redakteur, Filmu. Theaterkritiker der „Neuen Volks-Zeitung“ in New York, sp¨ater Angestellter der staatlichen Zensurbeh¨orde. Nach 1945 einige Zeit lang f¨ur die amerikanische Milit¨arregierung in

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Hirsch M¨unchen t¨atig, 1948 endg¨ultige R¨uckkehr nach Dtl., ließ sich als Autor, Kunstkritiker u. Maler in M¨unchen nieder. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,420; DLL 20. Jh. 18,557; H. F. Pfanner, ~. Schriftsteller, K¨unstler u. Exilant. Eine Biographie mit Werkgeschichte, 2009; A. Mahn, ~ (1892–1952). „Beinahe w¨are etwas aus mir geworden ...“. Werk u. Leben des Schriftstellers u. bildenden K¨unstlers ~, 2010 (zugleich Diss. Hamburg 2009). Hirsch, Leon, geb. 2. 10. 1886 Berlin, gest. 27. 7. 1954 Bern; Verleger und Kabarett-Leiter. Gr¨undete 1904 den Leon H.-Verlag in Berlin, in den 20er Jahren Besitzer einer Buch- u. Kunsthandlung, u. a. mit Erich M¨uhsam befreundet. Veranstaltete sog. „Abende des L.-H.Verlages“, aus denen 1926 das Kabarett „Die Wespen“ entstand. Er leitete das Kabarett, das ohne festes Domizil in Gastst¨atten rund um den Alexanderplatz auftrat, bis zu seinem Verbot im Sommer 1932. Emigrierte 1933 in die Schweiz, lebte lungenkrank u. in a¨rmlichen Verh¨altnisse in Brissago/Tessin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,421; KabarettLex. 430 (unter „Wespen“); W. U. Sch¨utte, „Mit Stacheln und Stichen ...“. Beitr¨age zur Geschichte der Berliner Brettl-Truppe „Die Wespen“ (1929–1933), 1987; ders., Von Berlin nach Brissago. Auf den Spuren von ~ in der Schweiz, 1987. Hirsch, Ludwig, geb. 28. 2. 1946 Weinberg/ Steiermark, gest. 24. 11. 2011 Wien; Schauspieler und Liedermacher. Gr¨undete w¨ahrend der Schulzeit zus. mit Erwin Novak u. Peter Schleicher die Rockband „The Clan“, Graphikstudium an der Hochschule f¨ur Angewandte Kunst in Wien, ab 1967 an der Schauspielschule Krauss ebd., daneben Mitarbeiter beim Rundfunk. 1973–75 Engagements am Stadttheater Regensburg, an den Vereinigten B¨uhnen Wuppertal u. am Thalia-Theater Hamburg. 1975–79 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt Wien, seit 1978 bei den Salzburger Festspielen. Seit 1977 S¨anger chanson¨ahnlicher Lieder, mit eigenen, teilweise im Wiener Dialekt verfaßten Texten, zahlreiche Tourneen. Ab den 90er Jahren wieder vermehrt Schauspieler, u. a. am Wiener Volkstheater. Er war seit 1977 mit der Schauspielerin Cornelia K¨ondgen verheiratet. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 18, 563; U. Paill, ~. Bestandsaufnahme. Analyse ausgew¨ahlter Liedertexte (Diplomarbeit Graz) 1994; M. H. Werner, Der Tod, das muß ein Wiener sein.

Hirsch Die Darstellung des Todes in den Texten der Wiener Liedermacher Georg Kreisler, Wolfgang Ambros u. ~ (in: Magisterarbeit ErlangenN¨urnberg) 1997. Hirsch, Michael, geb. 1958 M¨unchen; Komponist. Ausbildung bei Joseph Anton Riedl u. Dieter Schnebel, lebt seit 1981 als freier Komponist in Berlin, auch Schauspieler u. Sprecher in dem von Achim Freyer in Berlin gegr¨undeten „Freyer Ensemble“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das stille Zimmer. Oper nach Texten von Ernst Herbeck, UA 5. 5. 2000 Theater Bielefeld; La Didone abbandonata. Dramma per musica (nach einem Libretto von Pietro Metastasio) UA 1. 10. 2004 Festspielhaus Hellerau; Die Klage des Pleberio. Oper nach einem Text von Fernando de Rojas, UA 11. 11. 2005 Klangwerkstatt Berlin; Eines sch¨onen Tages. Oper f¨ur ein Hotel (nach einem Libretto von Alexander Weil) UA 27. 4. 2005 Staatsoper Hannover; Stationendrama. Oper in einer U-Bahn (Text: Paul Brodowsky u. Johanna Schweizer nach der Erz¨ahlung „Rachel“ von Paul Brodowsky) UA 15. 3. 2007 Staatsoper Stuttgart. Literatur: M. Rebstock, Il e´ tait une fois ... Vom Erz¨ahlen im Neuen Musiktheater (in: Positionen. 55) 2003; F. Schenker, Unkonventionelle Verquickungen. Laudatio auf ~, den BusoniPreistr¨ager der Akademie der K¨unste Berlin (in: Musik-Texte 106) 2005; G. Nauck, Im Schnittpunkt von Musik u. Theater. Der Komponist ~ (in: Positionen 66) 2006. Hirsch, Peter, geb. 1956 K¨oln; Dirigent. Studium (Klavier u. Dirigieren) an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln, Repetitor, dann Assistent von Michael Gielen u. 1984–87 erster Kapellmeister an der Oper Frankfurt/Main, danach Dirigent einzelner Opernauff¨uhrungen, u. a. in Wales, Schottland u. Holland, in Zus.arbeit mit den Regisseuren J¨urgen Gosch u. Andr´e Engel. 1985 Begegnung, Zus.arbeit u. Freundschaft mit Luigi Nono. In den letzten Jahren vermehrt Konzertdirigent, 2013 als Gast an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Hirschal, Adi (eigentl. Adolf), geb. 17. 11. 1948 Innsbruck; Schauspieler, S¨anger, Texter, Komponist und Intendant. Vater von Maddalena H. Studierte Jus u. Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, Ausbildung am Max-ReinhardtSeminar ebd., 1974–76 erstes Engagement am

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Hirschberg Wiener Burgtheater, danach mit eigenen Texten u. Musik „auf Wanderschaft“, vor allem in Italien. Ab 1982 wieder Schauspieler, bis 1984 in Memmingen, dann in Wien u. a. am Theater in der Josefstadt, am Akademietheater, am Metropol u. an der Volksoper, am Stadttheater Klagenfurt, am M¨unchner Volkstheater, am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg u. am Aalto-Theater Essen. Daneben mit eigenen Musikprojekten, kabarettistischen Solopro¨ grammen auf Tourneen in Dtl. u. Ost., teilweise zus. mit Wolfgang B¨ock. 2003–08 Intendant des „Theatersommers Haag“, seit 2003 k¨unstlerischer Leiter des von ihm gegr¨undeten Wiener „Lustspielhauses“. Hirschal, Maddalena, geb. 31. 5. 1983 Memmingen/Bayern; Schauspielerin. Tochter von Adi H., 2003–07 Ausbildung an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, freie Schauspielerin, u. a. am Theater in der Josefstadt, am Metropol, am Stadttheater Walfischgasse u. am Lustspielhaus, alle in Wien, am Schauspielhaus Graz, am Landestheater Nieder¨osterreich St. P¨olten, am Staatsschauspiel ¨ Dresden, bei versch. Sommerfestspielen in Ost. u. bei den Festspielen in Bad Hersfeld. Hirschberg, Arthur [I,800], Todesdatum unbekannt. Nach dem 2. Weltkrieg u. a. Regisseur am Theater in Maastricht. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2088. Hirschberg, Berthold, geb. in Weilerbach/ Rheinland-Pfalz; S¨anger. Ausbildung zum Gesangsp¨adagogen an der Univ. in Mainz u. an der Akademie f¨ur Tonkunst in Darmstadt, dramatischer Unterricht bei Harro Dicks. 1986–88 Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe u. 1988–93 am Theater der Stadt Trier, seit 1993 freier S¨anger u. Gesangsp¨adagoge. Hirschberg, Dieter, geb. 22. 3. 1949 Hagen/Westfalen; Dramaturg und Autor. Studierte Germanistik, Theaterwissenschaft u. Philosophie in Berlin, Dramaturg an den Theatern in Dortmund, Heidelberg u. Bochum, H¨orspieldramaturg beim S¨udwestfunk in Baden-Baden, ab Ende der 80er Jahre Verfasser von Drehb¨uchern f¨ur Kriminal-Reihen im Fernsehen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die R¨aumung, UA 1. 10. 1974 B¨uhnen Wuppertal; Drunter, Dr¨uber. Szenen aus dem Familienleben, UA 30.

Hirschberg 9. 1977 St¨adtische B¨uhnen Dortmund; F¨unfzehn, Sechzehn, Siebzehn, UA 28. 2. 1978 Werkstattb¨uhne Bonn, zeitgleich mit Stadttheater Braunschweig. Literatur: DLL 20. Jh. 18,573. Hirschberg, Rudolf (Ps. Hirschberg-Jura, Rudolf Jura, B. Marinelli, Konrad Freidank, Sebald Wendhus), [I,801], gest. 1943. Lebte ab 1914 in M¨unchen, ab Ende der 30er Jahre in Leipzig. Literatur: DLL 20. Jh. 18,578. Hirschfeld, Georg [I,801], gest. 17. 1. 1942 M¨unchen. 1895–1905 Mitglied des „Friedrichshagener Dichterkreises“, lebte ab 1905 in der K¨unstlerkolonie Dachau, ab 1912 in M¨unchenGroßhadern. Im 1. Weltkrieg schwer verwundet. Auff¨uhrungen (Ausw.): Agnes Jordan. Schauspiel, UA 20. 10. 1899 Deutsches Theater Berlin, zeitgleich mit Burgtheater Wien; Der Weg zum Licht. Schauspiel, UA 5. 4. 1902 Deutsches Theater Berlin; Nebeneinander. Schauspiel, UA 25. 3. 1904 Residenztheater M¨unchen; Sp¨atfr¨uhling. Lustspiel, UA (?) 10. 2. 1906 Burgtheater Wien; Mieze und Marie. Kom¨odie, UA 23. 2. 1907 Lessing-Theater Berlin; Das zweite Leben. Schauspiel, UA 19. 2. 1910 Burgtheater Wien, zeitgleich mit Hoftheater Karlsruhe; ¨ Uberwinder. Drama, UA 5. 11. 1913 Stadttheater N¨urnberg. Literatur: DLL 20. Jh. 18,584. Hirschfeld, Kurt [I,801], gest. 8. 11. 1964 Tegernsee/Bayern. Studierte Philosophie, Soziologie, Germanistik u. Kunstgeschichte an den Univ. in Heidelberg, Frankfurt/Main u. G¨ottingen, Feuilletonist u. Mitarbeiter beim Berliner Rundfunk. Ab 1931 Dramaturg am Hessischen Landestheater Darmstadt, 1931 Regiedebut, 1933 entlassen, emigrierte in die Schweiz. 1933 Dramaturg am Schauspielhaus Z¨urich, 1934 nach Auseinandersetzungen mit dem Direktor Ferdinand Rieser entlassen. 1935–38 Regieassistent von Wsewolod Meyerhold u. Korrespondent der „Neuen Z¨urcher Zeitung“ in Moskau. Initiator u. Mitbegr¨under der „Neuen Schauspielhaus AG“, ab 1938 wieder Dramaturg u. Regisseur am Schauspielhaus Z¨urich, ab 1946 Vizedirektor u. seit 1961 bis zu seinem Tod Direktor. Daneben Gastregisseur u. a. am Landestheater Hannover u. am Opernhaus Z¨urich. Literatur: Henschel Theaterlex. 361; Rischbieter 625; Hdb. Exiltheater 1,422; LThInt 400;

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Hirt TdS; HLS; DLL 20. Jh. 18,591; Theater – Wahrheit u. Wirklichkeit. Freundesgabe zum 60. Geb.tag von ~ am 10. M¨arz 1962, 1962; W. Mittenzwei, Das Z¨urcher Schauspielhaus. 1933– 1945 oder die letzte Chance, 1979; U. Kr¨oger, P. Exinger, „In welchen Zeiten leben wir?“ Das Schauspielhaus Z¨urich 1938–1998, 1998. Hirschfeld, Ludwig [I,802], Todesdatum unbekannt. Im 1. Weltkrieg Kriegsberichterstatter, in den 1920er Jahren auch Texter u. Komponist von Revuen. Am 6. 11. 1942 wurde H. uber ¨ das Sammellager Drancy (bei Paris) in das KZ Auschwitz deportiert u. am 4. 5. 1945 f¨ur tot erkl¨art. Auff¨uhrungen (Ausw., ohne Revuen): Die sch¨one Katharin. Musikalischer Schwank (zus mit Oskar Hein, Musik: Robert Stolz) UA 11. 1. 1916 Ronacher Wien; Der ber¨uhmte Gabriel. Operette (zus. mit Rudolf Eg[g]er, Musik: Edmund Eysler) UA 8. (10.?) 11. 1916 B¨urgertheater Wien; Ein Jahr ohne Liebe. Operette (zus. mit Alfred Deutsch-German, Musik: Leo Ascher) UA 16. 5. 1923 Stadttheater Wien; Die silberne T¨anzerin. Operette (zus. mit Paul Frank, Musik: Julius Bittner) UA 1. 2. 1924 Carltheater Wien; Die Reise um die Halbwelt in 120 Minuten. Aktuelle Revue in 10 Bildern (zus. mit K. Farkas, Musik: K. H.) UA 6. 4. 1925 Neue B¨uhne Wien; Stiefmama (zus. mit Paul Frank) UA (?) 23. 12. 1926 Burgtheater Wien; Gesch¨aft mit Amerika. Lustspiel (zus. mit Paul Frank) UA (?) 7. 2. 1931 Burgtheater Wien; Die Fahrt in die Jugend. Operette (zus. mit B´ela Jenbach, Musik: Eduard K¨unneke) UA 26. 3. 1933 Opernhaus Z¨urich; Zwei lachende Augen. ¨ Operette (zus. mit Rudolf Osterreicher, Musik: Oscar Straus) UA 22. 12. 1933 Theater an der Wien Wien. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 18,595; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hirsti, Marianne, geb. 11. 6. 1958 Oslo; S¨angerin. Ausbildung in Oslo u. an der Musikhochschule in L¨ubeck, 1980/81 als Gast am Landestheater Kiel, 1981–85 Mitglied der Staatsoper Hamburg, 1985–87 am Opernhaus K¨oln u. 1987–89 an der Staatsoper Stuttgart, danach freie S¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2088. Hirt, Barbara, geb. 1980 Basel; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Leipzig, im Rahmen des Studiums zun¨achst Studiomitglied am Neuen Theater Halle/Saale, 2007–10 Ensemblemitglied am

Hirte Schauspiel Essen u. 2010–12 am Schauspielhaus Bochum, danach freie Schauspielerin, u. a. an den beiden gen. B¨uhnen. Hirte, Klaus, geb. 28. 12. 1937 Berlin, gest. 15. 8. 2002 Stuttgart; S¨anger. Werkzeugmacher, Ausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart bei Hans Hager, seit 1964 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart. Als Gast u. a. an der Staatsoper Wien, an den Opernh¨ausern in K¨oln, Frankfurt/Main, an den Staatstheatern Karlsruhe, Mannheim u. Hannover, bei den Bayreuther u. Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2089; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hirzel, Max (eigentl. Martin Robert), geb. 18. 10. 1888 Z¨urich, gest. 12. 5. 1957 ebd.; S¨anger. Ausbildung zum Maschineningenieur, dann Gesangsunterricht in Dresden bei Dora Erl u. seiner sp¨ateren Ehefrau Melitta Seckbach. 1917–22 erstes Engagement am Stadttheater Z¨urich, 1922–35 an der Staatsoper Dresden, wo er in zahlreichen Urauff¨uhrungen mitwirkte, u. a. sang er die Rolle des „Offiziers“ am 9. 9. 1926 in Paul Hindemiths Oper „Cardillac“, am 3. 10. 1930 sang er den „Fischer“ in Othmar Schoecks Oper „Vom Fischer un syner Fru“. Daneben Gasts¨anger. Als o¨ ffentlich bekennender Gegner des Nationalsozialismus 1937 R¨uckkehr in die Schweiz. Bis 1947 regelm¨aßig als Gast an den Stadttheatern Basel u. Bern sowie an den Opernh¨ausern in Z¨urich u. Genf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2090; TdS, HLS. Hitz, Bruno, geb. 21. 11. 1940 Uster/Z¨urich; Dramaturg. 1961/62 Regieassistent am Schauspielhaus Z¨urich, danach Buchh¨andler in Berlin. 1966–68 Regieassistent u. Dramaturg am Stadttheater Bern, 1968–71 Dramaturg am Staatstheater Stuttgart, Zus.arbeit mit den Regisseuren Peter Palitzsch u. Peter Zadek. 1972– 76 Studium der Germanistik u. Philosophie an der Univ. Z¨urich, anschließend Gymnasiallehrer u. Theaterkritiker. 1980–86 Dramaturg am Burgtheater Wien, 1986–89 am Schauspielhaus Z¨urich, 1989–91 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1991–93 Chefdramaturg am Stadttheater Bern u. 1993–2002 Dramaturg u. pers¨onlicher Berater der k¨unstlerischen Direktion am Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: TdS.

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Hobbs Hitz, Damian, geb. 30. 11. 1969 Stans/Nidwalden; B¨uhnenbildner. Besuchte nach der Schlosserlehre die Gestaltungsschule Material u. Form in Luzern, B¨uhnenhandwerker am Luzerner Theater. Ausstattungsassistent am Theater Heidelberg, B¨uhnenbildassistent u. a. von Anna Viebrock am Schauspielhaus Z¨urich, dort erste eigene Arbeiten, u. a. f¨ur Schorsch Kamerun. Seit 2003 freier B¨uhnenbildner, u. a. am Theater in der Fabrik (TIF) des Staatsschauspiels Dresden, am Stadttheater Bern, an den Staatstheatern Mainz u. Stuttgart, kontinuierliche Zus.arbeit mit Ingo Berk, u. a. am Schauspielhaus Graz, am Volkstheater Wien, am Theater Osnabr¨uck, am Schauspiel Bonn, Hannover u. an der Berliner Schaub¨uhne. Hitzelberger, Sabine [I,803], gest. nach 1810 (1815?) W¨urzburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2091. Hlawa, Stefan [I,804], gest. 5. 6. 1977 Wien. Ab 1948 wieder am Wiener Burgtheater. Als Gastb¨uhnenbildner u. a. am Theater an der Wien, am Volkstheater, an der Staats- u. Volksoper u. bei den Salzburger Festspielen. ¨ Literatur: Rischbieter 627; LThInt 400; OML; F. Hadamowsky, ~ u. sein szenisches Werk. Aus Anlaß der Ausstellung zu seinem 25j¨ahrigen Jubil¨aum als B¨uhnenbildner, 1956 (= BiblosSchriften 12); P. Roboz, Der B¨uhnenbildner ~. Ein Beitrag zur Geschichte des modernen ¨ B¨uhnenbildes in Osterreich (Diss. Wien) 1969; ¨ ~. 40 Jahre B¨uhnenbild in Osterreich (hg. J. Mayerh¨ofer) 1974; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hobarth, Elfie (eigentl. Elfriede H¨obarth), geb. 1956 Wien; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, 1978 Debut u. bis 1983 Ensemblemitglied, bis 1991 noch als Gast, an der Wiener Staatsoper. Gasts¨angerin an großen Opernb¨uhnen in Dtl. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2092. Hobbs, Dara, geb. in Williams Bay/Wisconsin; S¨angerin. Ausbildung an der Northwestern Univ. in Chicago, in Graz u. 2006 in Spoleto, 2007–12 Ensemblemitglied am Theater KrefeldM¨onchengladbach, seither freie S¨angerin, u. a. an der Oper in Leipzig, an der Staatsoper Hannover, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. an der Oper in Frankfurt/Main.

Hobmeier Hobmeier, Brigitte, geb. 2. 3. 1976 M¨unchen; Schauspielerin. 1996–99 Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, daneben Gesangsunterricht. W¨ahrend des Studiums Gastengagements am Landestheater Neuss u. am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1999–2001 im „Faustensemble“ von Peter Stein in Hannover. 2002–05 Engagement am M¨unchner Volkstheater, seit 2005 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele u. als Gast an der Berliner Schaub¨uhne. Bei den Salzburger Festspielen 2013 spielte sie die Rolle der „Buhlschaft“ im „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal. Literatur: Henschel Theaterlex. 361. Hoby, Oskar, geb. 11. 1. 1918 St. Gallen, gest. 5. 6. 1998 Heiden/Appenzell-Ausserrhoden; S¨anger und Kabarettist. Gesangsausbildung in Mailand, w¨ahrend des 2. Weltkrieges Mitglied der Schweizer Soldaten-B¨uhne „B¨arentatze“, dann u. a. an Alfred Rassers „Cabaret Kaktus“, 1950–53 Mitglied am Stadttheater St. Gallen. 1953 gr¨undete er zus. mit Alfred Bruggmann das „Cabaret R¨ueblisaft“ in Baden/Aargau, an dem er bis zu dessen Aufl¨osung 1976 als Darsteller, kaufm¨annischer Leiter u. Tourneemanager t¨atig war. Daneben u. dar¨uber hinaus Gastauftritte, u. a. am Bernhard-Theater u. am Opernhaus Z¨urich, an den Stadttheatern Bern u. St. Gallen. Literatur: TdS; 10 Jahre Cabaret R¨ueblisaft (hg. A. Bruggmann u. O. Hoby) 1963. Hochapfel, Wilhelm [I,805] gest. 3. 6. 1978 M¨unster. Literatur: Ulrich 1,791. Hochberger, Iris, geb. 31. 3. 1968 M¨unchen; Schauspielerin. Studierte Schauspiel und Method Acting in Berlin u. New York, besuchte die Schule f¨ur die Darstellenden K¨unste „Die Etage“ in Berlin. 1999 an den Kammerspielen Paderborn, 2000–05 Ensemblemitglied des Westf¨alischen Landestheaters u. seit 2005 des E. T. A.-Hoffmann-Theaters Bamberg. Hochfeld, Jochen, geb. 1974 Hamburg; B¨uhnen- und Kost¨umbildner. Machte eine Herrenschneiderlehre an der Hamburgischen Staatsoper, danach Schneider u. Ankleider am Theater Bremen. Studierte 2001–07 B¨uhnen- u. Kost¨umbild an der Kunsthochschule BerlinWeißensee u. an der Akademie der Bildenden K¨unste in Krakau. Assistent u. a. an der Komischen Oper Berlin u. am Burgtheater Wien.

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Hochhuth Arbeit als B¨uhnenbildner u. a. in Bochum, am Oldenburgischen Staatstheater, seit 2009 an der Volksb¨uhne u. an der Schaub¨uhne Berlin. Hochholdinger, Antje, geb. 1972 M¨odling/ Nieder¨ost.; Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien, 1991/92 als Elevin am Burgtheater Wien, 1992–94 am Stadttheater Aachen, 1995/96 am Theater in der Josefstadt Wien, 1996/97 am Theater „Gruppe 80“ ebd. u. 1997–2000 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Von 2000–05 war sie selbstst¨andig als Schauspielagentin t¨atig u. gastierte u. a. am Nationaltheater Weimar. Seit der Spielzeit 2005/06 Ensemblemitglied des Landestheaters Nieder¨osterreich St. P¨olten. 2008/09 gab sie an dieser B¨uhne ihr Debut als Regisseurin. Hochhuth, Rolf, geb. 1. 4. 1931 Eschwege/ Hessen; Autor. Lehre als Buchh¨andler, danach T¨atigkeit in Buchhandlungen u. Antiquariaten in Marburg, Kassel u. M¨unchen, daneben Gasth¨orer an den Univ. in Heidelberg u. M¨unchen, 1955–63 Lektor beim BertelsmannLesering in G¨utersloh. Lebte 1963–2007 als freier Autor in Riehen bei Basel, danach in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der Stellvertreter. Schauspiel, UA 20. 2. 1963 Freie Volksb¨uhne Berlin; Soldaten. Nekrolog auf Genf. Trag¨odie, UA 9. 10. 1967 ebd.; Guerillas. Trag¨odie in 5 Akten, UA 15. 5. 1970 W¨urttembergisches Staatstheater Stuttgart; Die Hebamme. Kom¨odie, UA 4. 5. 1972 Kammerspiele M¨unchen, zeitgleich mit: Staatstheater Kassel, Schauspiel Essen, Deutsches Theater G¨ottingen, Hessisches Staatstheater Wiesbaden u. Schauspielhaus Z¨urich; Lysistrate und die Nato. Kom¨odie, UA 22. 2. 1974 Schauspiel Essen, zeitgleich mit: Volkstheater Wien – als Musical u. d. T.: Inselkom¨odie oder Lysistrate und die Nato (Musik: Florian Fries) UA 30. 7. 2010 Theater am Schiffbauerdamm Berlin; Tod eines J¨agers, UA 11. 8. 1977 Mozarteum Salzburg (Salzburger Festspiele); Juristen. 3 Akte f¨ur 7 Spieler, UA 14. 2. 1980 Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, zeitgleich mit: Deutsches Theater G¨ottingen u. St¨adtische B¨uhnen Heidel¨ berg; Arztinnen, UA 9. 11. 1980 Nationaltheater Mannheim; Judith, UA [in englischer Sprache] 9. 11. 1984 Citizen Theatre Glasgow – dt. EA 26. 6. 1985 B¨uhnen der Landeshauptstadt Kiel; Unbefleckte Empf¨angnis, UA 8. 4. 1989 Schiller-Theater Berlin; Sommer 14, UA 21.

Hochmair 12. 1990 Akademietheater Wien; Wessis in Weimar, UA 10. 2. 1993 Berliner Ensemble Berlin; Effis Nacht, UA 15. 5. 1998 Akademietheater M¨unchen; Arbeitslose, UA 4. 12. 1999 Landestheater Salzburg; Hitlers Doktor Faust, UA 21. 10. 2001 Schloßpark-Theater Berlin; Nachtmusik, UA [in englischer Sprache] 25. 10. Citizen Theatre Glasgow – dt. EA 12. 11. 2002 Landestheater Salzburg; McKinsey kommt, UA 13. 2. 2004 Theater Brandenburg; Familienbande, UA 25. 11. 2005 ebd.; Eine Liebe in Deutschland, UA 1. 4. 2006 Theater 89 Berlin; Heil Hitler! Tragikom¨odie, UA 13. 1. 2007 Akademie der K¨unste Berlin; Gasherd und Klistiere oder Die Urgroßmutter der Di¨atk¨ochin, UA 30. 3. 2011 J¨udisches Theater Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 362; Rischbieter 627; LThInt 401; TdS; KLG; DLL 20. Jh. 19,34; Der Streit um ~s ‚Stellvertreter‘ (hg. R. Grimm u. a.) 1963; Summa Iniuria oder Durfte der Papst schweigen? ~s ‚Stellvertreter‘ in der offentlichen Kritik (hg. F. J. Raddatz) 1963; J.¨ M. G¨orgen, Pius XII., Katholische Kirche u. ~s ‚Stellvertreter‘, 1964; J. Nob´ecourt, ‚Le Vicaire‘ et l’histoire, Paris 1964; S. Melchinger, ~, 1967; J. Berg, ~s ,Stellvertreter‘ u. die ‚Stellvertreter‘Debatte. Vergangenheitsbew¨altigung in Theater u. Presse der sechziger Jahre (Diss. K¨oln) 1977; M. E. Ward, ~, Boston/Massachusetts 1977; R. Ta¨eni, ~, 1977; ~, 1978 (= Text u. Kritik 58); ~ – Dokumente zur politischen Wirkung (hg. mit Einleitung von R. Hoffmeister) 1980; ~ – Eingriff in die Zeitgeschichte. Essays zum Werk (hg. W. Hinck) 1981; B. Balzer, ~. ‚Der Stellvertreter‘, 1986; ~. Werk u. Wirkung (hg. R. Wolff) 1987; G. Rauscher, Kein Zeichen, kein Wunder. ~ uber Sch¨opfer, Sch¨opfung u. Gesch¨opf. Mit ¨ einem Schriftstellergespr¨ach, 2000; B. Marschall, Dramaturgische Konzepte von ~, Weiss, Kipphardt (in: B. M., Politisches Theater nach 1950) 2010; ~. Theater als politische Anstalt [...] (hg. I. Nagelschmidt, S. Neufert u. G. Ueding) 2010; U. Ruch, Bericht aus dem Archiv: ~s tragische Helden (in: „Wir stehen da, gefesselte Betrachter“. Theater u. Gesellschaft, hg. E. Pellin u. U. Weber) 2010; H. Puknus, N. G¨ottler, ~. St¨orer im Schweigen. Der Provokateur u. seine Aktionsliteratur, 2011. Hochmair, Philipp, geb. 16. 10. 1973 Wien; Schauspieler. 1993–95 Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, Meistersch¨uler von Klaus Maria Brandauer u. 1996 am Conservatoire National Sup´erieur d’Art Dramatique in Paris. Spielte 1995–2000 die Hauptrolle in „Das

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Hochmann Spiel im Berg“ von Felix Mitterer, inszeniert von Brandauer, aufgef¨uhrt im Salzbergwerk in Altaussee. Diverse experimentelle Projekte mit dem Regisseur Nicolas Stemann in der Kampnagelfabrik Hamburg u. am Gostner Hoftheater N¨urnberg. Ab 2000 mit St¨uckvertr¨agen u. a. an den Schauspielh¨ausern in Hamburg, Bochum u. Hannover. 2003–09 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Hamburger Thalia-Theater. Literatur: Henschel Theaterlex. 363. Hochmann, Vasa (Walter, eigentl. Wenzel Kraml, ab 1915 durch Adoption Vaclav Hajek), geb. 29. 3. 1904 Wischau/M¨ahren, gest. 2. 10. 1963 Bad Homburg; Schauspieler und Regisseur. Besuchte die Handelsakademie in Wien, dann die Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst ebd., erstes Engagement (unter dem Namen Walter Hajek) 1922/23 am Stadttheater Steyr, 1923/24 (unter dem Namen Walter H.) am Stadttheater St. P¨olten, 1924/25 in Gablonz, 1925–27 in M¨ahrisch-Ostrau u. 1928–34 Mitglied (ab 1930 unter dem Namen Vasa H.) am Stadttheater St. Gallen. 1933 Gr¨under u. Leiter eines politischen Kabaretts, f¨ur das er gr¨oßtenteils auch die Texte selbst schrieb. Wegen seines politischen Engagements am Stadttheater entlassen, verließ Ende 1934 die Schweiz. 1934/35 am Stadttheater in Aussig/Elbe, wo er das Kabarett „Zum Weltgewissen“ (sp¨ater „Truppe 35“) gr¨undete u. an vielen Orten gastierte. 1935– 38 als Schauspieler u. ab 1937 auch als Regisseur an den Vereinigten Deutschen Theatern in Br¨unn. Im September 1938 Emigration in die Schweiz, vorerst ohne Arbeitserlaubnis, 1940– 43 Oberspielleiter des Schauspiels u. Schauspieler am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1941/42 Gastregisseur am Stadttheater Basel, 1943–46 k¨unstlerischer Leiter der Schweizer Experimentierb¨uhne „Trib¨une“. 1947 Schauspieler u. Regisseur am Theater der Stadt G¨ottingen, 1948 Gastregisseur am Nationaltheater Mannheim, 1948–50 Schauspieler u. Regisseur in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus u. als Gast am dortigen Theater im Zimmer, 1949/50 auch am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin. 1950/51 Leiter, Regisseur u. Schauspieler an der „Trib¨une“ Hamburg, dann teils Fest- teils Gastengagements an den Hamburger Kammerspielen u. am dortigen Deutschen Schauspielhaus, an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, am Jungen Theater Bremen u. am Theater am Domhof Osnabr¨uck. 1961 u. 1962 bei den Ruhrfestspielen in Recklinghau-

Hochreiter sen. Zuletzt Oberspielleiter an der Landesb¨uhne Rhein-Main in Frankfurt/Main. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,424; TdS; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hochreiter, Yella, geb. 15. 5. 1906 Wien, gest. 25. 9. 1997 Stuttgart; S¨angerin. Ausbildung bei ihrem Vater Emil H. u. an der Wiener Musikakademie bei Rosa Papier-Paumgartner. 1926 Debut in Breslau, 1928–30 am Stadttheater Stettin, 1930 in Danzig, 1931–33 am Stadttheater Freiburg/Br. u. 1933–42 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Daneben Gastauftritte. 1942 nahm sie ihren B¨uhnenabschied, Gesangslehrerin in Stuttgart u. gelegentliche Auftritte als Konzertsolistin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2093. Hochstraate, Lutz, geb. 7. 1. 1942 Dortmund; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, Engagements als Schauspieler u. seit 1972 auch als Regisseur, 1974–79 Oberspielleiter f¨ur Schauspiel am Salzburger Landestheater, danach freier Regisseur u. a. am Schauspiel Frankfurt/ Main, an den B¨uhnen der Stadt Bonn u. in Heidelberg. 1986–2004 Intendant (seit 2012 Ehrenmitglied) des Salzburger Landestheaters. Danach freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. in den letzten Jahren auch f¨ur Oper. Seit 2009 Pr¨asident des Vereins „Camerata Salzburg“. ¨ Literatur: OML; Ch. Fuchs, Die Intendanten Haberland, Mirdita, ~ (in: 100 Jahre Haus am Makartplatz. Salzburger Landestheater, hg. L. Hochstraate) 1993; O. Panagl, Das Mozartrepertoire der Intendanz ~ (ebd.). Hochstrasser, Michael, geb. 26. 6. 1956 Z¨urich; Schauspieler. 1974–78 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie Z¨urich u. an der Westf¨alischen Schauspielschule Bochum, 1978/79 erstes Engagement am Stadttheater Pforzheim, 1979/80 an den St¨adtischen B¨uhnen Osnabr¨uck, 1980–83 am Staatstheater Hannover u. seit 1983 Ensemblemitglied am Staatstheater N¨urnberg. Literatur: TdS. Hochw¨alder, Fritz [I,806], gest. 20. 10. 1986 Z¨urich. Erlernte das v¨aterliche Tapeziererhandwerk, 1936 Meisterpr¨ufung, bis 1938 Leiter einer eigenen Werkstatt. Bildete sich autodidaktisch an der Volkshochschule Ottakring weiter u. schrieb seit 1930 Theaterst¨ucke. 1927–34

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Hochw¨alder Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. Im August 1938 fl¨uchtete er in die Schweiz, in dem er den Rhein durchschwamm. Er lebte unter schwierigen Bedingungen, ohne Arbeitserlaubnis in Z¨urich, 1941/42 im Arbeitslager Gordola/Tessin interniert. Nach Kriegsende freier Schriftsteller in Z¨urich. Ausgaben: Dramen, 2 Bde., 1959 u. 1964; Dramen, 1968; St¨ucke (ausgew¨ahlt von M. Hocke. Mit einem Nachwort von H. Huppert) 1969; Dramen, 4 Bde., 1975–1985; Donadieu und andere Dramen. Mit autobiographischen Skizzen und einem Essay, 1985; Holokaust (Totengericht). Schauspiel in drei Akten. Aus dem Nachlaß (mit Zeichnungen von Alfred Hrdlicka, Nachwort: M. Esslin) 1998. Auff¨uhrungen: Jehr. Schauspiel, UA 1. 3. 1933 Kammerspiele Wien; Liebe in Florenz (auch: „Die unziemliche Neugier“) UA 5. 3. 1936 Theater f¨ur 49 Wien; Der Astrolog vom Niederdorf. Schwank (unter dem Ps. Alice Rossier, zus. mit Hans Weigel) UA 1942 Bernhard-Theater Z¨urich; Das heilige Experiment. Schauspiel in 5 Aufz¨ugen, UA 24. 3. 1943 St¨adtebundtheater Biel-Solothurn; Der Fl¨uchtling. Schauspiel in 3 Akten, UA 5. 9. 1945 ebd.; Hˆotel du Commerce. Kom¨odie in 5 Akten (nach Maupassants Novelle „Boule de suif“) UA 1. 2. 1946 Theater des 5. Mai Prag; Meier Helmbrecht, UA 17. 9. 1947 Theater in der Josefstadt Wien; Der o¨ ffentliche Ankl¨ager. Schauspiel in 3 Akten, UA 10. 11. 1948 Neues Theater Stuttgart; Virginia. Schauspiel in 5 Akten, UA 5. 12. 1951 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Donadieu. Schauspiel in 3 Akten, UA 1. 10. 1953 Burgtheater Wien; Die Herberge. Dramatische Legende in 3 Akten, UA 30. 3. 1957 ebd.; Der Unschuldige. Kom¨odie in 3 Akten, UA 22. 12. 1958 Akademietheater Wien; Donnerstag. Ein modernes Mysterienspiel, UA 29. 7. 1959 Landestheater Salzburg (im Rahmen der Salzburger Festspiele); 1003, UA 7. 1. 1964 Theater in der Josefstadt Wien; Der Himbeerpfl¨ucker. Kom¨odie in 3 Akten, UA 27. 9. 1965 Schauspielhaus Z¨urich; Der Befehl. Schauspiel in 3 Akten, UA 3. 3. 1968 Burgtheater Wien; Lazaretti oder Der S¨abeltiger. Schauspiel in 3 Akten, UA 29. 7. 1975 Landestheater Salzburg (im Rahmen der Salzburger Festspiele); Die Prinzessin von Chimay. Kom¨odie in 3 Akten; Holokaust. Schauspiel in 3 Akten (beide bis 2013 nicht aufgef¨uhrt). Literatur: Henschel Theaterlex. 364; Rischbieter 630; LThInt 402; Hdb. Exiltheater 1,425; TdS; HLS; DLL 20. Jh. 19,52; KLG; W. Borten-

Hockenbrink schlager, Der Dramatiker ~, 1979; E. V. Chandlee, ~ as Heir to the Viennese Hanswurst Tradition with a ~-Bibliography, Los Angeles 1979; M.H. Yun, ~ (1911–1986). Die Rezeption seiner Dramen auf den Wiener B¨uhnen (Diss. Wien) 1987; P. Roessler, Am Beispiel ~s. Kontinuit¨aten u. Diskontinuit¨aten im Werk eines Exildramatikers nach 1945 (in: P. R., Studien zur Auseinandersetzung mit Faschismus u. Krieg im o¨ sterreichischen Drama der Nachkriegszeit u. der 50er Jahre) 1987; R.-B. Gross, ~. Sein Leben, Werk, Wirkung u. Perspektiven (Diplomarbeit Wien) 1988; ~. Ausstellung der Wiener Stadtu. Landesbibliothek [...] (Ausstellung u. Katalog: H. B¨ohm, hg. H. W¨urtz) 1991; V. Obad, Zwei „Heilige Experimente“ der dt.sprachigen Dramatik. ~s ‚Das heilige Experiment‘ u. Friedrich D¨urrenmatts „Es steht geschrieben“ (in: Sprachkunst 23/2) 1992; K. M¨uller, „Wir von der ¨ blauen Donau“. Osterreich-Mythos – kritisches Volksst¨uck. Fritz Kortner, ~ u. Heinz R. Unger (in: Modern Austrian Literature 26) Houston/Texas 1993; A. Bolterauer, Tragischer Konflikt oder literarische Beobachtungen des Poli¨ tischen? Uberlegungen zu ~ (in: Der Schriftsteller u. der Staat [...], hg. J. Golec) Lublin 1999; A. Schalk, ~ – Der Fall eines vergessenen Dramatikers (in: Centre Stage. Contemporary Drama in Austria, hg. A. Finlay, R. Jeutter) Amsterdam 1999; U. H. Gerlach, Text¨anderungen an ~s ‚Die Prinzessin von Chimay‘. Mit ungedruckten Briefen ~s (in: Maske u. Kothurn H. 2–4) 2000; R. P. Baker, A Question of Conscience. The Dramas of ~, Dunedin/Neuseeland 2001 (zugleich Diss. Univ. of Otago 1995); H. Chul-Hee, Studien zu Leben u. Werk von ~ (Diss. Wien) 2001; E. R. McDonald, ~’s Problematic Marriage of Medium and Message in ‚The Holy Experiment‘ and ‚The Raspberry Picker‘ (in: Literature, Film, and Culture Industry in Contemporary Austria, hg. M. LambFaffelberger) New York 2002; P. Roessler, Ein Exildrama im osterreichischen Nachkriegsfilm. ¨ Von ~s ‚Fl¨uchtling‘ zum Film „Die Frau am Weg“ (in: Exilforschung 21) 2003; J. Beniston, ~’s ‚Holokaust‘. A Choice of Evils (in: Hitler’s First Victim? Memory and Representation in Post-war Austria, hg. J. B.) London 2003; T. C. Hanlin, „Wer ist schuldlos? – Einzig jene, die ins Gas mußten“. ~ u. sein Nachkriegsst¨uck ‚Holokaust‘ (in: Echo des Exils. Das Werk emigrierter o¨ sterreichischer Schriftsteller nach 1945, hg. J. Thunecke) 2006; S. P. Scheichl, ~. Die Entwicklung des Dramatikers vom ‚Heiligen Experiment‘ u¨ ber den ‚Himbeerpfl¨ucker‘ zum ‚Be-

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Hochst ¨ fehl‘ (in: Felix Austria – Dekonstruktion eines Mythos? [...], hg. M. Leyko) 2009. Hockenbrink, Christian, geb. 1975 Wickede/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler und Regisseur. Tanz-Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1995–98 Schauspiel-Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen. Engagements an den M¨unchner Kammerspielen, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Schauspiel Frankfurt/Main, 2005 Debut als Regisseur am Nationaltheater Mannheim. Seither freier Regisseur, u. a. an den Stadttheatern in Augsburg u. Aachen, an den Schauspielh¨ausern in Bochum u. Frankfurt/Main, an den Staatstheatern Oldenburg, Karlsruhe und Stuttgart. Hobarth, ¨ Elisabeth, geb. 11. 3. 1923 Wien, gest. 16. 2. 2007 Naters/Wallis; Schauspielerin. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, anfangs bei einer Wandertruppe in M¨ahren, 1945–63 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, als Gast an den Hamburger Kammerspielen, in Mannheim, am Z¨urcher Schauspielhaus u. bei den Bregenzer Festspielen. Sie war mit dem Geiger u. Dirigenten Willi Boskovsky (1909–1991) verheiratet. Hobling, ¨ Franz [I,808], gest. 14. 2. 1965 Wien. 1911–59 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Wiener Burgtheater. Literatur: Ulrich 1,791; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Hochst, ¨ Alexander, geb. 3. 7. 1962 Bad Saarow/Brandenburg; Schauspieler. Lehre als Monteur, dann 1984–88 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1988 Debut u. Engagement bis 1990 am St¨adtischen Theater Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Seit 1991 freier Schauspieler, u. a. an der Berliner Volksb¨uhne, an den Freien Kammerspielen Magdeburg, am Landestheater Eisenach, am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder, seit 1977 wiederholt am „Theater 89“ Berlin. Literatur: Habel 174. Hochst, ¨ Siegfried, geb. 26. 7. 1939 Alt Kattenau/Ostpreußen (heute Furmanowka/Rußland), gest. Dezember 1991 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Vater von Alexander H. 1960– 62 Ausbildung an der Schauspielschule (heute

Hocker ¨ Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1962–64 erstes Engagement am dortigen Deutschen Theater, 1964–69 am HansOtto-Theater Potsdam, 1969–73 wieder am Deutschen Theater Berlin u. 1973–78 am Volkstheater Rostock. Immer wieder krankheitsbedingte Pausen, Gastregisseur u. a. in Schwerin u. Chemnitz, 1985–89 Oberspielleiter an der Berliner Volksb¨uhne, Gastinszenierungen am Maxim-Gorki-Theater. Lehrt¨atigkeit an versch. Schauspielschulen. Literatur: LThInt 401; Habel 175. Hocker, ¨ Hugo [I,808], geb. 27. 2. 1864 Reichenberg/B¨ohmen, gest. 5. 9. 1948 Karlsruhe. 1890–1941 Ensemblemitglied am Hof- bzw. Staatstheater Karlsruhe. Hocker, ¨ Karla Alexandra (Ps. Christiane Rautter) [I,808], gest. 15. 10. 1992 Berlin. Freie Schriftstellerin, nach dem 2. Weltkrieg Mitarbeit bei versch. Tageszeitungen. Mit Wilhelm Furtw¨angler, den sie als Pressemitarbeiterin auf seinen Konzertreisen begleitete, befreundet. Ihr lyrisches Spiel f¨ur Menschen oder Marionetten „Der gefangene Vogel“ (Musik: Hans CheminPetit) wurde am 16. 10. 1927 am Berliner Renaissance-Theater uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 20. Jh. 19,107. Hockmayr, ¨ Eva-Maria, geb. 1979 W¨urzburg; Regisseurin. Studierte Theaterwissenschaft, Literatur u. Philosophie an der Univ. M¨unchen, Regie-Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ ebd., 2006 Abschluß. W¨ahrend des Studiums Hospitantin u. Assistentin in M¨unchen am Staatstheater am G¨artnerplatz, am Bayerischen Staatsschauspiel u. am Metropoltheater sowie am Theater in Weimar, Assistentin von Claus Guth bei versch. Produktionen. 2006–08 Regieassistentin f¨ur Schauspiel u. Musiktheater am Theater Freiburg/Br., seit 2008 freie Regisseurin f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. weiterhin in Freiburg/Br., in Aachen, Heidelberg, Luzern, an der Berliner Staatsoper, an den Opernh¨ausern in K¨oln u. Frankfurt/Main u. am Nationaltheater Weimar. Hofel, ¨ Emilie [I,809; nicht eingel¨oster Verweis], Lebensdaten unbek., S¨angerin. 1870/71 am Stadttheater Hamburg, 1872–76 am Stadttheater Mainz u. 1878–83 Mitglied am Deutschen Opernhaus in Rotterdam. Sie war mit Balduin H., der 1882 in Rotterdam starb, verheiratet.

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Hofferer ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2095 (im Artikel H¨ofel, Balduin). Hofer, ¨ Franz [I,809], gest. 13. 11. 1952 Garmisch-Partenkirchen. Seit 1926 Musiklehrer am Gymnasium in Ettal. Auff¨uhrungen: Sarema. Oper, UA 1904 Stadttheater Regensburg; Dornr¨oschen. M¨archenoper (Text: Max M¨uller) UA 24. 11. 1918 Stadttheater N¨urnberg. Hofer, ¨ Peter (Frank) [I,809], Todesdatum unbekannt. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges an verschiedenen Berliner B¨uhnen, u. a. am Lustspielhaus u. am Lessing-Theater. Nach dem 2. Weltkrieg 1948 am Theater der Jugend in Stuttgart u. am Deutschen Theater M¨unchen, sp¨ater Conferencier u. Sprecher beim Rundfunk. 1982 wirkte er noch in einem Film mit. Literatur: Ulrich 1,795. Hofermayer, ¨ Walter [I,810], gest. 5. 12. 1973 Wien. 1936–38 am Theater in K¨onigsberg, 1939–44 u. 1950/51 Mitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, wo er u. a. am 28. 10. 1943 in der UA der Oper „Capriccio“ von Richard Strauss den „Grafen“ sang. 1945–55 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Er sang 1946– 48 bei den Salzburger Festspielen u. gastierte an vielen europ¨aischen B¨uhnen, wiederholt am Opernhaus in Z¨urich. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2096; OML. Hoffer, ¨ Donata, geb. 29. 9. 1949 Berlin; Schauspielerin. 1966–68 Ausbildung an der MaxReinhardt-Schule in Berlin, 1969–71 erstes Engagement an den Wuppertaler B¨uhnen, 1969 als Gast bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen, 1970 am Schiller-Theater u. an weiteren Berliner B¨uhnen. 1975–80 Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, danach freier Schauspielerin, u. a. am Bremer Theater u. auf vielen Tourneen. Literatur: Henschel Theaterlex. 364. Hofferer, ¨ Sissy, geb. 23. 4. 1955 Klagenfurt; Schauspielerin. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 1976–80 Ensemblemitglied am M¨unchner Residenztheater. 1979 gr¨undete sie zus. mit Andr´as Fricsay u. ihrem damaligen Ehemann, dem Film- u. Fernsehschauspieler Jacques Breuer, in M¨unchen die freie Theatergruppe „Zauberfl¨ote“ u. war deren Mitglied bis 1984. Danach freie Schauspielerin an versch. M¨unchner B¨uhnen. Literatur: Henschel Theaterlex. 364.

Hoffgen ¨ Hoffgen, ¨ Marga, geb. 26. 4. 1921 M¨ullheim/ Baden-W¨urttemberg, gest. 7. 7. 1995 ebd.; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht bei Anna Erler-Schnaudt in Essen, dann an der Berliner Musikhochschule u. bei Hermann Weißenborn. Seit ihrem Debut 1952 in Berlin Konzerts¨angerin. Auf der B¨uhne ist sie vorwiegend in der Rolle der „Erda“ im Ring von Richard Wagner aufgetreten. Sie gastierte u. a. 1960–75 bei den Bayreuther Festspielen, am Nationaltheater Mannheim, an der Wiener Staatsoper u. an weiteren europ¨aischen Opernb¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2096. Hofler, ¨ Erwin, geb. 1939 Linz, gest. August 2003; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien, privater Gesangsunterricht ebd. u. bei Mary Williams in D¨usseldorf. 1960–74 an versch. Wiener B¨uhnen, 1974/75 am Stadttheater Klagenfurt. 1976–78 am Theater f¨ur Kinder in Hamburg, 1979–81 Mitglied am Zimmertheater M¨unster/Westfalen, 1981–86 Ensemblemitglied am Rheinischen Landestheater Neuss, 1986–88 am Theater im Westen Stuttgart, anschließend am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel u. zuletzt an der Landesb¨uhne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven. Hoflich, ¨ Lucie (eigentl. Helene Lucie von Holwede) [I,811], gest. 9. 10. 1956 Berlin. 1933/34 Direktorin der Staatlichen Schauspielschule Berlin, ab 1936 leitete sie ihr eigenes Schauspiel-Studio. 1946–50 Direktorin des Schauspiels am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, danach wieder auf Berliner B¨uhnen, u. a. am Hebbel-, Schloßpark- u. Schillertheater. Literatur: Henschel Theaterlex. 365; Rischbieter 631; LThInt 404; H. Z¨anger, ~ gr¨undete eine Schauspielschule. Eine Erinnerung an eine Schauspielerin (in: H. Z., 170 Jahre Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin. Aus dem Theaterleben) 2005; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; H. Z¨anger, Ein Markstein der neuen Zeit. ~ u. der Aufschwung des Schauspiels (in: H. Z., Schweriner Theater-Begegnungen [...]) 2010; G. Grewolls, Wer war wer in Mecklenburg u. Vorpommern. Das Personenlex., 2011. Hoflich, ¨ Ursula, geb. 1911 Berlin; Schauspielerin. Tochter von Lucie H. aus ihrer ersten

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Hohfeld ¨ Ehe mit dem Kunsthistoriker Georg Anton Mayer. Ausbildung an der Theaterschule Ilka Gr¨uning in Berlin, 1931–33 am dortigen Deutschen Theater, 1933–36 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Nach dem 2. Weltkrieg 1946–49 am Staatstheater Schwerin u. ab 1955 am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin. Hoft, ¨ Thomas, geb. 16. 10. 1961 im Landkreis L¨uchow-Dannenberg; Regisseur, Intendant und Autor. Studierte Kunstgeschichte, Literatur- u. Musikwissenschaft und Sprachpsychologie an der Univ. Hamburg, redaktionelle T¨atigkeit, Mitarbeiter am Deutschlandfunk. Seit 1994 Dramaturg u. teilweise auch Regisseur bei der „styriarte“ Graz u. seit 2003 auch am Festival „Psalm“, daneben Mitarbeiter bei Ausstellungen, 1999–2001 Intendant des Brandenburger Theaters, 2004/05 Intendant des „Festivals Pax 2005“ zur Erinnerung an das 450j¨ahrige Jubil¨aum des Augsburger Religionsfriedens u. 2012 Gesch¨aftsf¨uhrer der K¨olner „Gesellschaft f¨ur Alte Musik“. Autor von B¨uhnenst¨ucken u. Operntexten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): T¨otet Mozart. Monolog, UA 1991 Akademie der K¨unste Berlin; Tod im Zylinder. Theaterst¨uck, UA 1992 Kammerspiele Hamburg 1992; Castor & Pollux. Theaterst¨uck, UA 1994 Akademie der K¨unste Berlin; Heinrichs Fieber. Oper (Musik: Gerald Humel) UA 1994 Kleist-Theater Frankfurt/Oder; Kronprinz Friedrich. Kammeroper (Musik: Siegfried Matthus) UA 30. 12. 1999 Schloßtheater Rheinsberg 1999; Radek. Kammeroper (Musik: Richard D¨unser) UA 12. 8. 2006 Werkstattb¨uhne Bregenz (im Rahmen der Bregenzer Festspiele); Dialog mit einem Perser. Theaterst¨uck, UA 1. 4. 2007 Helmut-List-Halle Graz (im Rahmen des Festivals Psalm); P¨unktchen und Anton. Oper nach Erich K¨astner (Musik: Iv´an Er¨od) UA 8. 5. 2010 Staatsoper Wien. Hogger, ¨ Robert [I,811], gest. 21. 7. 1931 Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 19,144. Hohfeld, ¨ Ralf N., geb. im Ruhrgebiet; Autor. Lebt u. arbeitet als Texter u. Dramatiker in Bremen. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Erschossen nach dem ersten Satz, UA September 1998 Stadttheater Heilbronn; Adip¨os – das fette St¨uck, UA 30. 9. 2000 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg; P¨archen Passion, UA

Hohn ¨ 19. 10. 2002 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; Mein letzter Sexfilm meine letzte Puppe meine letzte Zigarette, UA M¨arz 2004 Schauspiel Leipzig; Die meistfotografierte Scheune der Welt, UA 18. 9. 2004 Theaterkohlenpott Herne; David und Madonna. Die heimlichste Liebesgeschichte der Welt!, UA Dezember 2005 Landestheater (u\hof:) Linz; 24 Stunden in der 5. Woche, UA 24. 9. 2010 Landesb¨uhne Esslingen; Der Bushaltestellenk¨usser, UA 7. 3. 2013 Theaterhaus Frankfurt/Main. Hohn, ¨ Carola, geb. 3. 3. 1961 Erfurt; S¨angerin. 1977–84 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar. 1984–87 erstes Engagement am Landestheater Eisenach, 1987/88 am Landestheater Altenburg, seit 1988 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, wo sie u. a. am 14. 7. 1989 in der UA der Oper „Graf Mirabeau“ von Siegfried Matthus die Partie der „K¨onigin Marie-Antoinette“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2098. Hohne, ¨ Klaus (Wilhelm Bruno), geb. 13. 6. 1927 Hamburg, gest. 21. 8. 2006 Murnau/ Oberbayern; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht bei Joseph Offenbach, 1951 Debut am Theater im Zimmer in Hamburg, 1952–54 Gastengagement an den dortigen Kammerspielen, 1954–58 am Stadttheater Aachen, 1958–61 am Staatstheater Stuttgart, seither Gastschauspieler u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Theater in der Josefstadt in Wien u. auf Tourneen. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hohne, ¨ Thomas, geb. 7. 10. 1964 in der ehemaligen DDR; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Theaterhochschule Leipzig, Engagements u. Gastvertr¨age u. a. in D¨usseldorf, Essen, Bremen, Wuppertal, bei den Sommerfestspielen Schw¨abisch Hall u. bei Tourneetheater-Produktionen. Seit der Spielzeit 2004/05 als Schauspieler u. Regisseur am Theater BadenBaden. Hold, ¨ Steffen, geb. 2. 7. 1969 Ulm; Schauspieler und Regisseur. 1989–93 Ausbildung (Schauspiel u. Regie) am Mozarteum in Salzburg. 1993 erstes Engagement am Schauspielhaus K¨oln, dann in N¨urnberg, am Theater Ph¨onix in Linz, am Schauspielhaus Graz u. am Theater Rampe Stuttgart. Seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Wien. Als Regis-

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Holler ¨ seur u.a. am Theater Ph¨onix in Linz u. am Schauspielhaus Salzburg. Holing, ¨ Ann (eigentl. Anneliese Amalie), geb. 22. 4. 1921 Oberstein/Rheinland-Pfalz, gest. November 2005 in Indien; Schauspielerin und Kabarettistin. 1939–41 B¨uhnenausbildung als Elevin am Stadttheater Bielefeld, 1941 Debut am Kabarett der Komiker in Berlin, danach bis 1952 an Berliner B¨uhnen am Schloßpark-Theater, am Theater am Schiffbauerdamm, am Deutschen Theater, an der Kom¨odie, am Theater am Kurf¨urstendamm, an der Trib¨une, am Hebbeltheater u. am Theater am Nollendorfplatz. 1952 Mitglied des Kabaretts „Die Stachelschweine“. 1952–57 an Hamburger B¨uhnen, 1957–66 Ensemblemitglied am Stadttheater Basel, Gastauftritte an Schweizer B¨uhnen, in Berlin, Br¨ussel, Nancy, Wien sowie in S¨udostasien. Literatur: TdS. Holle, ¨ Matthias, geb. 8. 7. 1951 Rottweil am Neckar; S¨anger. Privater Gesangsunterricht bei Josef Sinz, dann an der Musikhochschule in Stuttgart bei Georg Jelden u. sp¨ater in K¨oln bei Josef Metternich. Anfangs Konzerts¨anger. 1976– 87 am Opernhaus K¨oln u. seit 1987 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Internationaler Gasts¨anger, regelm¨aßig bei den Bayreuther Festspielen. Zus.arbeit mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, in dessen „Licht-Zyklus“ er mitwirkte (am 15. 3. 1981 in der UA von „Donnerstag aus Licht“ u. am 25. 5. 1984 in der UA von „Samstag aus Licht“, jeweils in Mailand). Literatur: Kutsch-Riemens 3,2100. Holler, ¨ Franz [I,812], gest. 17. 12. 1972 Frankfurt/Main. 1938 Mitglied der Nationalsozialisischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP), Gaupropagandaleiter u. Kulturbeauftragter in Reichenberg. Nach dem 2. Weltkrieg Journalist in Frankfurt/Main. Literatur: DLL 20. Jh. 19,180; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Holler, ¨ Max [I,812], gest. 1954 Wien. H. leitete zus. mit seiner Gattin Anna H. die „Pradler Ritterspiele“ in Innsbruck-Pradl u. seit 1949 in Wien. Gleichzeitig war er Direktor u. a. 1918– 20 u. 1922–24 des Linzer Landestheaters, wo er 1919 eine zweite B¨uhne, die „Kleine B¨uhne“ im Redoutensaal er¨offnete. Sie war bis 1925 u. 1942–58 unter dem Namen „Kammerspiele“ in Betrieb.

Holler ¨ Literatur: H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803–1958, 1958. Holler, ¨ York, geb. 11. 1. 1944 Leverkusen/Nordrhein-Westfalen; Komponist. 1963–70 Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln bei Bernd Alois Zimmermann, Herbert Eimert, Schmitz-Gohr u. Alfons Kontarsky, daneben studierte er Musikwissenschaft u. Philosophie an der Univ ebd., weitere Studien in den Darmst¨adter Ferienkursen f¨ur Neue Musik, speziell bei Pierre Boulez. 1969–72 Mitglied der „Gruppe 8 K¨oln“, kurze Zeit Solorepetitor an der Oper in Bonn, ab Mitte der 70er wiederholt am Pariser Forschungsinstitut IRCA. 1986–90 Dozent an der Musikhochschule K¨oln, 1990– 99 k¨unstlerischer Leiter des Studios f¨ur Elektronische Musik am Westdt. Rundfunk (WDR). 1993–95 an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin u. seit 1995 wieder in K¨oln. Seine Oper „Der Meister und Margarita“ wurde am 20. 5. 1989 an der Pariser Oper uraufgef¨uhrt, die dt. EA fand im November 1991 an der Oper K¨oln statt. Literatur: MGG 29,224; I. Fabian, Adieu Palais Garnier, ~s ‚Der Meister und Margarita‘ wurde als letzte Premiere der Großen Oper in Paris uraufgef¨uhrt (in: Opernwelt 7) 1989; K. Kirchberg, Eine Art von Grenzg¨anger. ~s Oper ‚Meister und Margarita‘ in Paris (in: Musikalienhandel 40/5) 1989; S. Rode-Breymann, Text- u. Musikstruktur in ~s Oper ‚Der Meister und Margarita‘. „Beruhigt euch nicht, Margarita. Alles ist richtig. Darauf ruht die Welt“ (in: Welttheater, Mysterienspiel, rituelles Theater [...], hg. P. Csob´adi) 1992; dies., Sinnliche Intensit¨at des Innehaltens. ~s ‚Meister und Margarita‘ in K¨oln ¨ (in: Osterreichische Musikzeitschrift 47) 1992; ¨ B. Spassov, Uber einige Faust-Motive in Bulgakovs Roman „Der Meister und Margarita“ u. ihre musiktheatralische Interpretation (in: Wort und Musik. Salzburger Akademische Beitr¨age 18) 1993; R. G. Ehlert, Die Verwendung elektronischer Kl¨ange in der Musik von ~ (Magisterarbeit K¨oln) 1999; Y. H., Klanggestalt – Zeitgestalt. Texte und Kommentare 1964–2003 (hg. R. Dusella) 2004. Holscher, ¨ Julia, geb. 1979 Stuttgart; Regisseurin. Zun¨achst Gesangs-, ab 2003 Regiestudium an der Hamburger Theaterakademie, 2007 Debut am Schauspiel Hannover, danach u. a. an den Schauspielh¨ausern in Frankfurt/ Main, D¨usseldorf, Magdeburg, in Braunschweig u. Freiburg/Br., seit der Spielzeit 2009/10 Hausregisseurin am Staatsschauspiel Dresden.

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Holszky ¨ Holszky, ¨ Adriana, geb. 30. 6. 1953 Bukarest; Komponistin. Besuchte 1959–69 das Musiklyzeum in Bukarest, 1961 erste Kompositionen, 1972–75 Studium (Komposition u. Klavier) an der Musikhochschule ebd., 1976 Ausreise in die Bundesrepublik Dtl., 1977–80 Kompositionsstudium an der Musikhochschule Stuttgart, seit 1980 ebd. Lehrt¨atigkeit, 1978–84 Teilnahme an den Darmst¨adter Ferienkursen f¨ur Neue Musik. Versch. Stipendien u. Preise, 1997–2000 Professur f¨ur Komposition an der Musikhochschule in Rostock, seit 2000 in ders. Funktion am Mozarteum Salzburg. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Bremer Freiheit. Singwerk auf ein Frauenleben (Text: Thomas K¨orner, nach dem gleichnamigen St¨uck von Rainer Werner Fassbinder) UA 4. 6. 1988 M¨unchen (Biennale f¨ur neues Musiktheater); Die W¨ande. Musiktheater in 3 Akten (Text: ders. nach dem Schauspiel „Les Paravents“ von Jean Genet) UA 20. 5. 1995 Theater an der Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen); Trag¨odia (Der unsichtbare Raum). Ein Werk mit theatralischen R¨aumen, UA 29. 5. 1997 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn; Giuseppe e Sylvia. Musiktheater in 3 Akten (Text: Hans Neuenfels) UA 17. 11. 2000 Oper Stuttgart; Der gute Gott von Manhattan. Musiktheater nach dem H¨orspiel von Ingeborg Bachmann, UA 19. 5. 2004 Rokokotheater Schwetzingen (im Rahmen der Festspiele); Hybris / Niobe. Drama f¨ur Stimmen (Text: Yona Kim, basierend auf Agostino Steffanis Oper „Niobe“ nach Motiven von Ovid, Shakespeare, der Bibel u. einer Textcollage der „Landplagen“ von Jakob Michael Reinhold Lenz) UA 25. 4. 2008 Schwetzingen; B¨ose Geister (Text: Yona Kim nach Dostojewskis Roman „Die D¨amonen“) voraussichtliche UA 31. 5. 2014 Nationaltheater Mannheim. Literatur: MGG 29,255; G. R. Koch, ~, 1990; ~ (hg. B. Borchard) 1991; Ch. Baier, ~ ‚Die ¨ W¨ande‘ UA [...] (in: Osterreichische Musikzeitschrift 50) 1995; U. B¨uchter-R¨omer, Aspekte des neuen Musiktheaters u. Strategien seiner Vermittlung, 1996 [u. a. zu ~s ‚Bremer Freiheit‘]; dies., Chaos der Gef¨uhle. ~ ‚Bremer Freiheit – Singwerk auf ein Frauenleben‘ (in: MusikTexte 65) 1996; E.-M. Houben, Durchsichtige W¨ande in Bewegung. Die neueren Kompositionen von ~ (ebd.); dies., Gelb. Neues H¨oren: Vinko Globokar, Hans-Joachim Hespos, ~, 1996; F. K¨ampfer, Keimzellen f¨ur ein Theater der Kl¨ange. ~ im Gespr¨ach mit Frank K¨ampfer uber ihr neues ¨ St¨uck ‚Trag¨odia‘ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik

Holzel ¨ 158) 1997; Ch. E. Zech, Zum Geschlechterbild im zeitgen¨ossischen Musiktheater am Beispiel von ~s ‚Bremer Freiheit‘ u. Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexiko“. Zwischen Neuentwurf u. Tradition, 1998; H. M¨oller, Ein Gewirr unterschiedlicher Zeiten ... ~ im Gespr¨ach (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 160/5) 1999; ~ (hg. E.-M. Houben) 2000; E.-M. Houben, Klangmembranen. Anmerkungen zu den Bildern f¨ur Stimmen u. Zuspielband in ~s Oper ‚Die W¨ande‘ [...] (ebd.); U. B¨uchter-R¨omer, ~s ‚Bremer Freiheit – Singwerk auf eine Frauenleben‘ ... Vom „Chaos der Gef¨uhle“ zum „Chaos der Musik“? (in: Frau Musica (nova). Komponieren heute [...], hg. M. Homma) 2000; J. P. Hiekel, „Glattes Eis, ein Paradeis ...“. Theatrale Impulse im Werk von ~ (in: Dissonanz 81) 2003; M. Kostakeva, „Die Anwesenheit des Abwesenden schmerzlich zu machen ...“ ~ ‚Trag¨odia – Der unsichtbare Raum‘ (ebd.); K. Gr¨onke, Lady Macbeth und ihre Schwestern. Axiologische Betrachtungen zur Rolle der mordenden Frau in den Opern „Lady Macbeth aus Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch, ‚Bremer Freiheit‘ von ~ u. „Er´endira“ von Violeta Dinescu (in: Schostakowitsch u. die Folgen. Russische Musik zwischen Anpassung u. Protest [...], hg. E. Kuhn) 2003; H. M¨oller, Zeit-Dimensionen. ~ u. Ingeborg Bachmann (in: Der Mensch ist nicht gegeben [...], hg. M. Baßler) 2005; M. Kostakeva, Ein Tag f¨ur ~, Oper, Konzert, Symposium ¨ in Dresden (in: Osterreichische Musikzeitschrift 60) 2005; P. Petersen, ~’ Opern. Theatrale Musiksprache u. vokal-instrumentales Theater (in: Von der Zukunft einer unm¨oglichen Kunst. 21 Perspektiven zum Musiktheater, hg. B. Knauer u. P. Krause) 2006; M. Zenck, „Dunkles zu sagen.“ Oralit¨at u. Skripturalit¨at der Lyrik Ingeborg Bachmanns in den Kompositionen von Giacomo Manzoni, Luigi Nono u. ~ sowie in den Gem¨alden Anselm Kiefers (in: Die Saite des Schweigens. Ingeborg Bachmann u. die Musik, hg. S. Kogler) 2006; Ankommen: Gehen. ~s Textkompositionen (hg. W. Gratzer u. J. P. Hiekel) 2007; F. Reininghaus, Die Toten retten – ‚Giuseppe e Sylvia‘ von Hans Neuenfels u. ~ (in: Chronik der Musik im 20. Jh., hg. F. R.) 2007; M. Kostakeva, Die Opernb¨uhne – ein anachronistisches Medium? Das Theatralische im Spannungsfeld des Akustischen? ‚Der gute Gott aus Manhattan‘ von ~ (in: Musiktheater der Gegenwart [...] hg. J. K¨uhnel, U. M¨uller, O. Panagl) 2008; dies., Die Weltzeituhr ist abgeschafft. ~ thematisiert die stille Katastrophe (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 169/4)

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Holzinger ¨ 2008; J. Bl¨attler, ~s ‚Bremer Freiheit‘. Analytische Zug¨ange (Lizentiatsarbeit Z¨urich) 2009; J. Hinterberger, Kl¨ange haben mehr Ged¨achtnis. Zur musikalischen Rezeption von Ingeborg Bachmanns H¨orspiel „Der gute Gott von Manhattan“, 2010; B. Spassov, Der Tod als Wiederholungsspiel in ‚Bremer Freiheit‘ von ~ (in: Katastrophe, S¨uhne, Erl¨osung – der Tod im (Musik-) Theater, hg. J. K¨uhnel, U. M¨uller, O. Panagl) 2010; M. Kostakeva, Die stille Katastrophe oder Das Spiel des Scheins. ~s j¨ungste Werke (ebd.); J. P. Hiekel, Was leistet das Musiktheater heute? Bewegungen u. Tendenzen (in: Neue Musik in Bewegung. Musik- u. Tanztheater heute, hg. J. P. H.) 2011; ~ (hg. U. Tadday) 2013 (= MusikKonzepte N.F. 160/161). Holzel, ¨ Peter, geb. 11. 9. 1939 Radebeul/Sachsen, gest. 6. 3. 1990 Dresden m¨oglich; Schauspieler. 1960–62 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, versch. Engagements, 1971–90 Ensemblemitglied am Staatstheater Dresden. Literatur: Habel 175. Holzer, ¨ Sabrina, geb. 1968 Gummersbach/ Nordrhein-Westfalen; Regisseurin. Studierte 1988–94 Musikwissenschaft, Philosophie, P¨adagogik u. Germanistik an der Univ. K¨oln, w¨ahrend des Studiums Regieassistentin u. Abendspielleiterin an verschiedenen B¨uhnen in Dtl., 1998–2011 Regisseurin im Leitungsteam an der 1997 gegr¨undeten „Zeitgen¨ossischen Oper“ Berlin, daneben Inszenierungen u. Realisation von interkulturellen Musiktheaterprojekten u. a. an der Op´era National de Lyon, am Hebbel-Theater, an der Komische Oper, beide Berlin, in Luzern sowie bei versch. Biennalen. 2011 gr¨undete sie das Label „Into the Dark“ f¨ur ihre Arbeiten im lichtlosen Raum u. erarbeitet mit dem Solistenensemble „Kaleidoskop“ musikalische Werke in v¨olliger Dunkelheit. Daneben zahlreiche Lehrauftr¨age an versch. KunstHochschulen. Holzinger, ¨ Anne, geb. 1972 Berlin; B¨uhnenund Kost¨umbildnerin. 1993–2001 Studium der Architektur an der Hochschule der K¨unste Berlin, daneben verschiedene Hospitanzen am Theater, 2003 B¨uhnen- u. Kost¨umbildassistentin am Thalia-Theater Hamburg, 2004–07 B¨uhnen- u. Kost¨umbildassistentin am Deutschen Theater Berlin, erste eigene Arbeiten, seit 2007 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, u.a.

Hoelzke am Schauspiel Frankfurt/Main, am Deutschen Theater Berlin, am Centraltheater Leipzig, am Staatstheater N¨urnberg, am Staatstheater Mainz u. an der Komischen Oper Berlin. Hoelzke, Christian Andreas, geb. 5. 7. 1962 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Sohn von Hubert H., 1984–88 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1989– 91 in Stralsund, 1991 in Stendal, 1992/93 in Plauen, dann u. a. 1995–98 in Zwickau, 2000/01 an der Landesb¨uhne Hannover, 2001 bei den Freilicht-Festspielen Schw¨abisch Hall, 2001/02 in L¨ubeck, dann bei Tourneeb¨uhnen, seit 2006 Mitglied am Kriminaltheater Berlin. Literatur: Habel 176. Hoelzke, Hubert, geb. 13. 9. 1925 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Vater von Christian-Andreas H. 1945/46 bei der „K¨unstlerarbeitsgemeinschaft“ in Calbe/Saale, danach Ausbildung an der Schauspielschule in Magdeburg, ebd. Engagement an der St¨adtischen B¨uhne, dann als Schauspieler u. Regisseur in Eisenach, Gotha u. Weimar. Ab 1954 in Berlin, 1957/58 Schauspieler am Metropol-Theater, Regisseur am Theater der Freundschaft, am Kabarett „Die Distel“ u. am Friedrichstadtpalast. Sp¨ater vorwiegend als Schauspieler u. Regisseur bei der Dt. Film AG (DEFA) u. Fernseh-Regisseur. Literatur: Habel 175. Holzke, ¨ Karl-Friedrich, Tenor, geb. 5. 7. 1920 Barby/Sachsen-Anhalt, gest. 28. 10. 2012; S¨anger. Privater Gesangsunterricht in K¨othen u. Weimar. 1946 Debut am Theater in Bernburg, 1947–50 am Landestheater Gotha, 1950– 52 am Landestheater Halle/Saale u. seit 1952 Ensemblemitglied, sp¨ater Ehrenmitglied an der Staatsoper Dresden, wo er u. a. am 30. 12. 1976 in der UA von Udo Zimmermanns Oper „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ mitwirkte. 1954–60 Gastengagement an der Komischen Oper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2101. Holzlin, ¨ Heinrich, geb. 9. 11. 1894 Mannheim, gest. 16. 9. 1963 ebd.; S¨anger. W¨ahrend des 1. Weltkrieges ohne Ausbildung 1916 Debut am Stadttheater Colmar/Elsaß, 1917/18 am Stadttheater Bamberg, 1918–21 in Freiburg/Br., 1921–27 an der Oper in Darmstadt, 1927–31 am Staatstheater Wiesbaden, 1931–33 am Deutschen Theater Prag u. von 1933 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Nationaltheater

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Honer ¨ Mannheim. Seit 1959 Leiter der Opernschule an der Musikhochschule Mannheim. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2102. Homberg, ¨ Hans [I,813], gest. 4. 7. 1982 Kufstein/Tirol. 1935 Reichsfachschaftsleiter im „Reichsverband Dt. Schriftsteller“, Filmkritiker f¨ur den „V¨olkischen Beobachter“. Lebte nach 1945 als freier Schriftsteller in W¨orgl/Tirol. Auff¨uhrungen (Ausw.): Kirschen f¨ur Rom. Kom¨odie, UA 1940 Berlin; Minnifie (Musik: Friedrich Jung) UA in der Saison 1942/43 Volksb¨uhne Berlin; Der tapfere Herr S., Kom¨odie, UA 21. 1. 1943 Staatstheater Berlin; In Cognac gibt es keine Tr¨anen. Szenische Chronik, UA August 1943 Leipzig; Hauptmann a. D., UA 1951; Das Roß der fr¨ohlichen Lerche. Kom¨odie, UA Oktober 1955 Braunschweig; Die Chinesische Witwe. Kom¨odie, UA 19. 7. 1957 Bregenzer Festspiele (durch das Wiener Burgtheater). Literatur: DLL 20. Jh. 19,208. Hoene (eigentl. Niemann), Barbara, geb. 4. 2. 1944 Cottbus; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschschule in Leipzig bei Kurt Seipt, bei Maria Croonen u. Johannes Kemter. 1966 Debut u. Engagement bis 1968 am Landestheater Dessau, 1968–73 am Opernhaus in Halle/Saale, 1973–2009 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast an der S¨achsischen Staatsoper Dresden, wo sie u. a. am 25. 5. 1998 in der UA der Oper „Thomas Chatterton“ von Matthias Pintscher die Partie der „Zimmerwirtin“ sang, am 25. 3. 2001 interpretierte sie 3 Rollen in der UA der Oper „Celan“ von Peter Ruzicka. 1980–90 auch st¨andige Solistin des Dresdner Kreuzchores, als Gast u. a. an den Opernh¨ausern in Berlin u. Leipzig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2103. Honer, ¨ Peter, geb. 17. 1. 1947 Eupen/Belgien; Schauspieler, Regisseur und Autor. Aufgewachsen in Belgien u. in der Schweiz, Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, 1972/73 erstes Engagement am Theater Bremen, 1973/74 an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1974/75 in Basel, 1975–78 Mitglied u. die letzte Saison als Gast am Nationaltheater Mannheim, 1978–81 bei der „Claque“ in Baden/Aargau. Seit 1981 freier Schriftsteller, Schauspieler u. Regisseur, 1986–90 Afrikaaufenthalt mit seiner Gattin, die dort als Korrespondentin arbeitete. Lebte 2000– 04 in Wien u. seit Mai 2004 wieder in der

Hongen ¨ Schweiz. 1997–2000 Pr¨asident der Schriftstellervereinigung „Gruppe Olten“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): En Muurerstreik. Schauspiel in zwei Teilen, UA 1. 5. 1981 Claque Baden; Abschied von Venedig. Kom¨odie, UA 1982 Schauspielhaus Kiel; Anna und Paul. Theaterst¨uck, UA 1985 Kellertheater Bremgarten; Uf 2x Tuusig und z’rugg. Festspiel f¨ur die 2000 Jahrfeier Vindonissa, UA 1986 Amphitheater Windisch; H¨ohenlust. Ein Nachtst¨uck, UA 16. 10. 1992 Theater 1230 Bern; Rezeptur wider das B¨ose. Groteske in einem Akt, UA M¨arz 1995 Luxemburg; Die Helvetische Sphinx. Oper (Musik: Ruedi Debrunner) UA 17. 1. 1998 Saalbau Aarau; Caf´e Pelican. Theaterst¨uck, UA 1998 Theater „Ressort K“ Maloja; Seitenwechsel. Theaterst¨uck in 12 Bildern, UA 20. 1. 2001 Landesb¨uhne-Nord Wilhelmshaven; Zauber der Mareien. Festspiel mit Tanz und Musik, UA Sommer 2002 Kurtheater Baden; Bilal. Leben und Sterben als Illegaler. Ein Theaterst¨uck nach dem Tatsachenbericht von Fabrizzio Gatti, UA 21. 1. 2012 Landesb¨uhne-Nord Wilhelmshaven; Hereinspaziert. Ein St¨uck Migration, UA 12. 4. 2012 Freies Theater Thurgau Kreuzlingen. Literatur: DLL 20. Jh. 19,210; TdS. Hongen, ¨ Elisabeth [I,813], gest. 1. 8. 1997 Wien. 1940–43 Mitglied der Dresdner Staatsoper, wo sie u. a. am 4. 2. 1942 in der UA der Oper „Die Zauberinsel“ von Heinrich Sutermeister sang. Seit 1943 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien, internationale Gasts¨angerin. 1971 nahm sie an der Wiener Staatsoper ihren B¨uhnenabschied. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2103; OML; E. Wurm, ~. Ein K¨unstlerbild, 1966; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004. Honig, ¨ Dieter, geb. um 1940 Stuttgart; S¨anger. Studierte zun¨achst Betriebswirtschaft, dann Gesangsausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart, 1971–2005 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Staatstheater Kassel, als Gast an mehreren europ¨aischen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2104. Honigswald, ¨ Nelly [I,813], Todesdatum unbekannt. 1910–12 Ensemblemitglied des Wiener Hofburgtheaters.

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Hopfner ¨ Honing, ¨ Eva (geb. Eva-Ruth Dorn), geb. 20. 5. 1919 Breslau, gest. 16. 7. 1999; Schauspielerin und Dramaturgin. Ausbildung am Landestheater Gotha u. am Nationaltheater Weimar, studierte ebd. Germanistik u. Anglistik. Erste Engagements u. a. in Weimar, Neuss, Br¨ux u. Jena. Nach dem 2. Weltkrieg Chefdramaturgin u. stellvertretende Intendantin am Theater in Meiningen, Leiterin der dortigen Schauspielschule. 1953 ubersiedelte sie nach Westdtl., Gastengage¨ ments, Lesungen, Theaterkritikerin f¨ur mehrere Zeitungen u. u¨ ber 30 Jahre Theaterp¨adagogin an der Volkshochschule in G¨utersloh. Honsch, ¨ Giselheid, geb. 9. 10. 1936 Zabrze/ Oberschlesien (heute Polen); Schauspielerin. Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte in Cuxhaven, 1957–59 erstes Engagement am Stadttheater Hildesheim, 1959–70 Ensemblemitglied u. 1972 als Gast am Schauspielhaus Bochum. Nach ihrer Heirat l¨angere B¨uhnenpause, ab 1989 als Gast wieder am Schauspielhaus Bochum u. seit 1990 Ensemblemitglied des Jungen Theaters Bonn. Hoenselaers, Peter [I,814], gest. 19. 6. 1966 Karlsruhe. 1937–44 von der Nationalsozialistischen Partei als GI des Stadttheaters Dortmund eingesetzt. Literatur: Ulrich 1,794. Hoper, ¨ Wolfgang, geb. 15. 3. 1933 Braunschweig; Schauspieler und S¨anger. Ausbildung an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1956–58 erstes Engagement am Stadttheater Hildesheim, 1958–64 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, 1964– 66 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden, seit 1966 Ensemble- u. seit 1998 Ehrenmitglied des W¨urttembergischen Staatstheaters Stuttgart, 1972/73 am Schauspielhaus D¨usseldorf. Literatur: Henschel Theaterlex. 365. Hopfner, ¨ Hedi, geb. 15. 5. 1910 Berlin, gest. 24. 8. 1988 Hamburg; T¨anzerin, Schauspielerin und Schauspiellehrerin. Tanzausbildung an der St¨adtischen Oper Berlin, Schauspielunterricht bei Carl Winter u. Robert M¨uller, Auftritte meist zus. mit ihrer Schwester Margot H. in Filmen, im Kabarett u. auf der B¨uhne. Ende der 50er Jahre beendete sie ihre Zus.arbeit mit ihrer Schwester u. gr¨undete das bis heute existierende „B¨uhnenstudio der Darstellenden K¨unste“ in Hamburg, das sie bis zu ihrem Tode leitete.

Hopfner(-Westphal) ¨ Hopfner(-Westphal), ¨ Margot, geb. 30. 1. 1912 Berlin, gest. 23. 8. 2000 Bad Bevensen/Niedersachen; T¨anzerin, Schauspielerin, Regisseurin und Schauspiellehrerin. Tanzausbildung an der St¨adtischen Oper Berlin, Schauspielunterricht bei Carl Winter u. Robert M¨uller, zus. mit ihrer Schwester Hedi H. Auftritte in Filmen, im Kabarett u. auf der B¨uhne. Mitte der 50er Jahre unterrichtete sie an den Hamburger Kammerspielen Tanz u. Schauspiel, nachdem sie die Zus.arbeit mit ihrer Schwester beendet hatte, er¨offnete sie in Hamburg eine Schauspielschule. Gelegentlich auch Regisseurin. Sie war in zweiter Ehe mit dem Zahnarzt Axel Westphal verheiratet. Hopfner, ¨ Ursula, geb. 19. 12. 1949 Hannover; T¨anzerin und Schauspielerin. 1967–71 Ballettausbildung bei Yvonne Georgi an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1971/72 am Staatstheater Hannover u. 1973– 76 am Bremer Theater, dort lernte sie ihren sp¨ateren Ehemann George Tabori (1914–2007) kennen. In der Folge enge Zus.arbeit mit Tabori, Schauspielerin in dessen neu gegr¨undetem Theaterlabor. 1978–81 u. 1985/86 mit Tabori an den M¨unchner Kammerspielen, dazwischen u. a. am Schauspielhaus Bochum. 1986–90 Ensemblemitglied an Taboris Theater „Der Kreis“ in Wien, 1990–99 am Wiener Burgtheater u. seit 1999 Mitglied des Berliner Ensembles. Literatur: Henschel Theaterlex. 366. Hoepner, Lilli-Hannah, geb. 1980 Berlin; Regisseurin. 2001–05 Regiestudium an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen, 2004/05 Regieassistentin an den M¨unchner Kammerspielen u. am Schauspiel Frankfurt/Main, ebd. Debut, seit 2009 freie Regisseurin u. a. am Markgrafentheater Erlangen, am Theater Konstanz, am Schauspielhaus Bochum, am Stadttheater Augsburg, an der Neuk¨ollner Oper Berlin u. am Theater Osnabr¨uck. Hoppner, ¨ Achim (eigentl. Joachim), geb. 9. 6. 1946 L¨ubeck, gest. 18. 11. 2006 Germering/ Oberbayern; Schauspieler und Rezitator. Nach der Matura Volontariat im Malsaal der St¨adtischen B¨uhnen L¨ubeck, studierte dann Theatergeschichte, Kunstgeschichte, Germanistik u. B¨uhnenbild in M¨unchen. Schauspieler in freien Theatergruppen mit St¨uckvertr¨agen am Bayerischen Staatsschauspiel u. an den Kammerspielen ebd., 1969 Mitgr¨under des „Theaters in der Kreide“ (TiK) in M¨unchen, an dem er in den

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Horbiger ¨ n¨achsten Jahren auftrat. Seit 1976 jedoch vorwiegend (Synchron-)Sprecher u. Rezitator. Hoppner, ¨ Benjamin, geb. 1974 Salisbury/ Rhodesien; Schauspieler. Wuchs in Br¨ussel u. Hamburg auf, Ausbildung an der Westf¨alischen Schauspielschule in Bochum, erstes Engagement ebd. am Schauspielhaus, 2000–05 Ensemblemitglied u. danach regelm¨aßig als Gast am Schauspiel Hannover, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden. Hoppner, ¨ Michael, geb. 1980 Berlin; Regisseur. Studierte Theater-, Literatur- u. Musikwissenschaft an der Freien Univ. Berlin, seit 2011 Studium der Musiktheaterregie an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“. Hospitant u. Regieassistent, u. a. bei Frank Castorf an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, ebd. 2006 Debut als Regisseur, 2007–10 Regieassistent u. seit 2008 auch als Regisseur am Burgtheater Wien. Freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper. Literatur: Henschel Theaterlex. 366. Horbiger, ¨ Attila [I,814], gest. 27. 4. 1987 Wien. Vater von Elisabeth, Christiane u. Maresa H. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der FilmSchauspieler. 1928–49 Engagement am Theater in der Josefstadt in Wien, gleichzeitig 1933–44 am Deutschen Theater Berlin. 1950–75 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. 1935–37 u. 1947–51 spielte er die Titelrolle in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Nach der Scheidung u. der kirchlichen Annullierung der Ehe mit der Operns¨angerin Consuelo Martinez heiratete er 1935 die Schauspielerin Paula Wessely. Literatur: Henschel Theaterlex. 367; Rischbieter 647; LThInt 411; H. Weigel, Der Schauspieler ~, 1963; E.-M. Klinger, ~. Entwicklungsgang eines Charakterschauspielers (Diss. Wien) 1969; E. Orth, M¨archen ihres Lebens. Meine Eltern Paula Wessely u. ~, 1975; Paula Wessely, ~. Ihr Leben, ihr Spiel (hg. E. Fuhrich u. G. Prossnitz) 1985; O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; G. Markus, Die H¨orbigers. Biografie einer Familie, 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon

Horbiger ¨ zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Horbiger, ¨ Christiane, geb. 13. 10. 1938 Wien; Schauspielerin. Tochter von Attila H. u. Paula Wessely, brach nach kurzer Zeit die Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien wegen eines Filmengagements ab, sp¨ater private Schauspiel-, Tanz- u. Gesangsausbildung, vor allem bei Alma Seidler u. Leopold Lindtberg. 1959 Debut am Wiener Burgtheater, 1960/61 an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1961– 66 wieder am Burgtheater, 1967–85 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. Sie gastierte an den M¨unchner Kammerspielen u. wiederholt bei den Salzburger Festspielen, wo sie u. a. 1969–72 in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ die Buhlschaft spielte. Sp¨ater ausschließlich Film- u. Fernsehschauspielerin. 2008 erschienen ihre Lebenserinnerungen „Ich bin der weiße Clown“. Literatur: Henschel Theaterlex. 367; TdS; G. T¨otschinger, ~. Ein Portr¨at aus der N¨ahe, 1993 (2007); G. Markus, Die H¨orbigers. Biografie einer Familie, 2006. Horbiger, ¨ Elisabeth s. Orth, Elisabeth. Horbiger, ¨ Maresa (eigentl. Maria Theresia), geb. 29. 1. 1945 Seefeld/Tirol; Schauspielerin. Tochter von Attila H. u. Paula Wessely, Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, erste Engagements an den Stadttheatern in Regensburg u. Bern, dann an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin u. in Hamburg. Seit 1972 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Als Gast u. a. an versch. Berliner B¨uhnen, bei den Festspielen in Reichenau an der Rax u. am nieder¨osterreichischen Landestheater St. P¨olten. In der Villa ihrer Eltern in WienGrinzing gr¨undete sie 2003 den „Kultursalon H¨orbiger“ u. 2008 zus. mit dem Schauspieler Karlheinz Hackl das „Theater zum Himmel“, wo Lesungen, speziell sog. „szenische Lesungen“ stattfinden. Aus der Ehe mit dem Schauspieler Dieter Witting stammt der gemeinsame Sohn Manuel Witting, der ebenfalls Schauspieler ist. Literatur: Henschel Theaterlex. 368; TdS; G. Markus, Die H¨orbigers. Biografie einer Familie, 2006.

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Horbing ¨ Horbiger, ¨ Mavie, geb. 14. 11. 1979 M¨unchen; Schauspielerin. Tochter von Thomas (Tommy) H. (1931–2011), Schauspieler, Gastronom u. Textdichter f¨ur Udo J¨urgens, Enkelin von Paul H. Abgebrochene Ausbildung am Schauspielstudio Christa Willschrei in M¨unchen, 2001 Gastengagement am Schauspielhaus Hannover, dann u. a. am Schauspielhaus Bochum, 2006–08 Mitglied u. danach als Gast am Theater Basel, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Sie ist mit ihrem Kollegen Michael Maertens verheiratet. Horbiger, ¨ Paul [I,814], gest. 5. 3. 1981 Wien. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der FilmSchauspieler. 1940–46 u. seit 1963 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Als Gast u. a. am Theater in der Josefstadt Wien u. am Renaissance-Theater Berlin. Er spielte in mehr als 200 Filmen mit. Literatur: Henschel Theaterlex. 368; Risch¨ bieter 648; LThInt 412; OML; P. H., Ich hab f¨ur euch gespielt. Erinnerungen (aufgezeichnet von G. Markus) 1979 (31994); O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; M. Horowitz, ~. Lebensbilder (mit einem Vorwort von Peter Alexander) 1993; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; ~, Hans Moser. Zwei Wiener Schauspiel-Legenden [Katalog, Gestaltung u. Text: A. Mantler, hg. H. W¨urtz] 1994; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; G. Markus, Die H¨orbigers. Biografie einer Familie, 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Horbiger-Wessely, ¨ Paula [I,815] s. Wessely, Paula [VI,3278]. Horbing, ¨ Sonja, geb. 7. 3. 1934 Dresden, gest. 3. 8. 2010 Wiesbaden; Schauspielerin. 1953–56 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, Debut in D¨obeln, dann am Landestheater Magdeburg, Gastengagements in Berlin u. Dresden, 1963–71 Mitglied am HansOtto-Theater Potsdam, 1971–81 am Berliner Ensemble. Seit 1981 in Westdtl., Gastengagement in Gelsenkirchen u. 1985–95 Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden. Literatur: Habel 176.

Horl ¨ Horl, ¨ Andreas, geb. 1973 M¨unchen; S¨anger. Privater Gesangsunterricht bei Kurt Moll u. an der K¨olner Musikhochschule. Nach Abschluß des Studiums am Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper u. 2001–05 Engagement an der Staatsoper, 2005–07 an der Oper K¨oln, 2007–12 Ensemblemitglied am Opernhaus Z¨urich u. ab 2012/13 an der Wiener Staatsoper. Als Gast sang er u. a. an der Oper Frankfurt/Main, an der Komischen Oper Berlin u. an der Deutschen Oper unter den Linden, am Theater Chemnitz u. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Hornemann, ¨ K¨ate (Ps. Cara [nicht Clara] Gyl) [I,815], Todesdatum unbekannt. 1929–34 am S¨achsischen Staatstheater Dresden, 1934/35 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main u. ab 1935 am Staatstheater Kassel. Sie war mit Erich K¨astner befreundet, der sich f¨ur ihr St¨uck „Die Tournee“ einsetzte u. das am 28. 8. 1934 in Mainz uraufgef¨uhrt wurde. Literatur: S. Hanuschek, Keiner blickt dir hinter das Gesicht. Das Leben Erich K¨astners, 1999; St. Neuhaus, Das verschwiegene Werk. Erich K¨astners Mitarbeit an Theaterst¨ucken unter Ps., 2000. Hoerning, Hanskarl, geb. 28. 12. 1931 Leipzig; Schauspieler und Kabarettist. Ausbildung in Leipzig, 1954 Debut am Theater der Jungen Garde in Halle/Saale, danach bis 1958 in Halberstadt u. Eisleben. 1957/58 beim Funkkabarett „Tandaradei“ des Senders Leipzig, 1958– 97 Mitglied (auch Texter) der Leipziger „Pfefferm¨uhle“, daneben auch zwei Soloprogramme. Nach 1990 vor allem Autor, u. a. „Die Leipziger Pfefferm¨uhle. Geschichten und Bilder aus f¨unf Jahrzehnten“, 2004; „Aufgewachsen in Ruinen. Kindheit und Jugend eines Leipziger Pfefferm¨ullers“, 2008 u. „Was bist du, und wenn nicht, wie lange? Literaturkabarett“, 2010. Literatur: Kabarett-Lex. 150.

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Hoesslin Literatur: DLL 20. Jh. 19,260; ~ (1901–1976). Ann¨aherungen an einen H¨orspielautor. Ein fast vergessenes Kapitel dt. Rundfunkgeschiche (Ausstellungskatalog, Texte: C. Eichenberger) 2008. Horschl¨ ¨ ager, Anton, geb. 1934 Haslach/ Ober¨osterreich, gest. 31. 8. 2008 M¨unchen; Ausbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz bei Brigitte Musil, 1958 am Theater der Jugend in M¨unchen, dann u. a. am M¨unchner Volkstheater, in Ingolstadt, Landshut, Paderborn, Schleswig, am Theater f¨ur Vorarlberg Bregenz, am Landestheater Linz, bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall u. bei den LuisenburgFestspielen Wunsiedel. Zuletzt mehrere Jahre am Fr¨ankischen Theater Schloß Maßbach. Hoschel, ¨ Astrid, geb. 1957 Schloß Dornreichenbach bei Wurzen/Sachsen; Schauspielerin. Ausbildung zur Krankenschwester, Schauspielstudium an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1981–84 erstes Engagement am Theater der Bergarbeiter in Senftenberg, 1984–2000 Ensemblemitglied am Kleist-Theater Frankfurt/Oder. Lebt seit 2000 freischaffend (Film- u. Fernsehschauspielerin, Malerin) in Leipzig, k¨unstlerische Lesungen zus. mit ihrem Ehemann Dieter Bellmann. Seit 2007 Lehrbeauftragte an der Hochschule f¨ur Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“.

Horrmann, ¨ Albert [I,815], gest. 12. 7. 1980 Gravenbruch/Hessen. 1945–56 Ensemblemitglied am Staatstheater Oldenburg, anschließend am Schauspiel in Frankfurt/Main. Literatur: Henschel Theaterlex. 369; Rischbieter 650.

Hoess, Traute, geb. 24. 5. 1950 Weilheim/Bayern; Schauspielerin. Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen, Mitgr¨underin des freien Theaterkollektivs „Rote R¨ube“, erstes Engagement am Theater Bremen, dann Engagements in Wuppertal, Basel u. M¨unchen. 1984–89 wieder am Bremer Theater, 1989/90 als Gast am Theater des Westens in Berlin, anschließend in K¨oln, 1993–95 am Berliner Ensemble, 1995–2000 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, 2000–07 wieder am Schauspiel K¨oln u. 2010–12 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main. Dazwischen u. dar¨uber hinaus Gastengagements u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf, am Berliner Ensemble u. am Deutschen Theater Berlin, am Theater in der Josefstadt u. am Burgtheater Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 369.

Hoerschelmann, Fred von [I,815], gest. 2. 6. 1976 T¨ubingen. Verfasser zahlreicher H¨orspiele.

Hoesslin (geb. Liebenthal), Erna von [I,816], gest. 28. 9. 1946 bei S`ete/S¨udfrankreich (bei einem Flugzeugabsturz). Zuerst Schauspielerin,

Hoesslin 1909/10 am Stadttheater Bromberg, 1910–12 am Stadttheater Danzig, 1915/16 am Etablissement „Die H¨olle“ in Wien u. 1917–21 am Nationaltheater Mannheim. Danach Gesangsausbildung, Gastauftritte u. a. am Landestheater Dessau, am Stadttheater Basel u. an der Oper in Monte Carlo. 1933 Auftrittsverbot in Dtl., lebte in Florenz, sp¨ater zus. mit ihrem Gatten Franz von H. in Genf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2105. Hoesslin, Walter, geb. 3. 3. 1910 Augsburg, gest. 7. 1. 1996 Wien; B¨uhnenbildner. Ausbildung bei Alfred Roller, Oskar Strnad u. Max Reinhardt, 1932 als dessen Assistent bei einer Inszenierung an der Wiener Volksoper. Von 1935 bis zu seinem Tod lehrte er am Reinhardt-Seminar u. war von 1977 bis 1983 dessen Leiter. 1945 Technischer Leiter u. Chefausstatter der Wiener Volksoper. 1946 maßgeblich an der Gr¨undung der Bregenzer Festspiele beteiligt. Hottges, ¨ Richard, geb. 30. 4. 1880, gest. ¨ 11. 11. 1973 Agidienberg/Nordrhein-Westfalen; S¨anger. Ohne Ausbildung 1906/07 Engagement am Opernhaus in D¨usseldorf, 1907/08 in M¨ulhausen/Elsaß, 1908–10 in L¨ubeck, 1910/11 in N¨urnberg, 1911–13 am Stadttheater Bremen, 1913–24 Ensemblemitglied an der Oper K¨oln u. Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2105. Hoevels, Daniel, geb. 10. 3. 1978 in Schweden; Schauspieler. Studierte 1997–2000 Politikwissenschaften an der Univ. Berlin, 2001–04 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg. 2004–09 Ensemblemitglied des Thalia-Theaters Hamburg u. seit der Spielzeit 2009/10 des Deutschen Theaters Berlin. Hofbauer, Rudolf [I,816], Todesdatum unbekannt. 1928/29 Gastengagement an der KrollOper, 1932/33 an der Komischen Oper, dann am Theater am Nollendorf-Platz u. 1934–44 am Rose-Theater, alle in Berlin. Zuletzt trat er vermehrt als Schauspieler auf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2106. Hofer, Claus (eigentl. Peter Joseph Hungersh¨ofer), geb. 1914, gest. J¨anner 2006 Garbsen/Niedersachsen; Schauspieler. 1934–36 Schauspielausbildung am Deutschen Theater Berlin, erstes Engagement am Schauspielhaus Hannover, danach bis Ende der 40er Jahre am

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Hofer Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 1950–52 in Bochum, dann in Darmstadt u. am Schillertheater Berlin, sp¨ater u. a. in Wilhelmshaven, Coburg u. Bad Hersfeld. Hofer, Gerhard, geb. 30. 10. 1923 Hollabrunn/ Nieder¨ost.; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Als Darsteller an versch. B¨uhnen, u. a. am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, an dem er 1971–89 Regisseur u. Spielleiter war. Hofer, Hans (eigentl. Hanuˇs Schulhof), geb. 12. 4. 1907 Prag, gest. 26. 4. 1973 Rostock; Schauspieler, Kabarettist und Regisseur. Seit 1924 an versch. Kleinkunstb¨uhnen in Wien u. Prag, seit Anfang Mai 1938 am J¨udischen Kabarett in Prag. Ende Juli 1942 wurde er zus. mit seiner Ehefrau Lisl H. in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo das Ehepaar zus. mit Wolfi Lederer das „Hofer-Kabarett“ gr¨undete, u. f¨ur das er auch Texte schrieb. Ende September 1944 wurde er (ohne seine Frau) zun¨achst in das KZ Auschwitz u. sp¨ater in das KZ Dachau, Außenlager Kaufering deportiert, wo er im April 1945 befreit wurde. Zus. mit seiner Gattin R¨uckkehr nach Prag, ab 1960 Engagement am Volkstheater Rostock. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,426; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Hofer, Heinz, geb. 10. 8. 1909 Berlin, gest. April 2004 Esslingen/Baden-W¨urttemberg; Schauspieler, Dramaturg und Regisseur. Studierte 1929–34 Theaterwissenschaft an den Univ. in Berlin u. Rostock, privater Schauspielunterricht bei Carl Hagemann, parallel zu seiner Ausbildung Regieassistent in Berlin. 1936/37 erstes Engagement als Schauspieler u. Dramaturg in G¨orlitz, 1937–44 Chefdramaturg, Oberspielleiter u. Schauspieler am Stadttheater Mainz. Nach dem 2. Weltkrieg in dens. Funktionen an der W¨urttembergischen Landesb¨uhne Esslingen, Anfang der 60er Jahre in Oberhausen u. Oldenburg, ab 1970 am Theater in Ulm u. sp¨ater als Regisseur u. Schauspieler am Theater in Konstanz. Hofer, Hilde [I,817] s. Pittschau-Hofer, Hilda.

Hofer Hofer (geb. Stern), Johanna, geb. 30. 7. 1896 Berlin, gest. 30. 6. 1988 M¨unchen; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht, erstes Engagement unter Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin, 1916–18 Mitglied am Schauspielhaus Frankfurt/Main, anschließend an Berliner B¨uhnen, u. a. an der Volksb¨uhne u. am Staatstheater. 1924 heiratete sie (in zweiter Ehe) Fritz Kortner u. zog sich nach der Geburt ihrer Kinder (1924 u. 1929) weitgehend von der B¨uhne zur¨uck. 1932 emigrierte das Ehepaar uber Ascona/Tessin u. Wien 1934 nach London ¨ u. 1938 weiter in die USA, bis 1941 vorwiegend in New York, ab 1941 in Los Angeles, Auftritte bei versch. Veranstaltungen. 1948 R¨uckkehr nach Berlin, Gastengagements ebd. am Renaissance-Theater, an der Schaub¨uhne am Halleschen Ufer, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Schauspielhaus Bochum, meist als Partnerin ihres Gatten oder unter seiner Regie. Nach dem Tod von Kortner (1970) gastierte sie weiterhin an den genannten B¨uhnen, vor allem in Zus.arbeit mit den Regisseuren Peter Zadek, Dieter Dorn und Peter Stein. Literatur: Henschel Theaterlex. 370; Rischbieter 630; LThInt 402; Hdb. Exiltheater 1,427; F. Kortner, Letzten Endes. Fragmente (hg. J. K.) 1971; Die Kortner-Hofer-K¨unstler-GmbH [Ausstellung in der Dresdner Bank, BerlinMitte, Konzeption: Ina Prescher] 2003; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Le¨ xikon der aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Hofer, Karoline [I,817] s. Mill¨ocker, Lina. Hofer, Laurenz, geb. 28. 4. 1888 K¨oln, gest. 29. 11. 1964 Hannover; S¨anger und Regisseur. Ausbildung am Konservatorium in K¨oln, 1912/13 am Opernhaus ebd., dann am Stadttheater Trier, 1914/15 am Opernhaus Berlin, 1915–17 am Stadttheater Halle/Saale, 1917/18 in L¨ubeck, 1918–20 u. 1927–29 am Opernhaus D¨usseldorf, 1920/21 am Opernhaus Hannover, 1921–27 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, 1929–32 Mitglied am Staatstheater Kassel, 1932/33 am Staatstheater Wiesbaden u. 1934–36 als S¨anger u. Regisseur am Stadttheater Hagen/Westfalen, danach Gasts¨anger. Nach dem 2. Weltkrieg trat er nicht mehr auf, er war seit 1946 Gesangslehrer in Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2107.

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Hoff Hofer, Lisl (geb. Elisabeth Steinitz), geb. 16. 12. 1912 Wien, gest. 11. 2. 1991 Rostock; S¨angerin und Schauspielerin. Tanz- u. Gesangsunterricht in Wien, S¨angerin u. Kabarettistin an versch. Kleinkunstb¨uhnen in Wien, zuletzt am Theater an der Wien, ebd. 1938 entlassen. Zus. mit ihrem Ehemann Hans H. Flucht nach Prag, Auftritte an Kleinkunstb¨uhnen. Ende Juli 1942 wurde das Paar in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mitwirkung im von ihrem Mann geleiteten „Hofer-Kabarett“. Anfang Oktober in das KZ Auschwitz u. sp¨ater in das KZ Mauthausen deportiert. Nach der Befreiung R¨uckkehr mit ihrem Mann nach Prag, ebd. Theaterbeleuchterin. Seit 1960 am Volkstheaeter Rostock. Literatur: K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Filmu. Musikk¨unstler 1933–1945, 2008. Hofer (eigentl. Figar), Richard [I,817] geb. 19. 7. 1866 Weiß Tremeschna bei K¨oniginhof an der Elbe/B¨ohmen, gest. 21. 5. 1921 Prag. 1894–1900 an der Oper von Agram (Zagreb), 1900/01 am Opernhaus D¨usseldorf u. 1901–07 am Deutschen Theater in Prag, wo er 1908 eine Opernschule er¨offnete. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2107. Hofer-Sternischa, Franz [I,817], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 19,321. Hoferschneider, Karoline [I,827] s. Mill¨ocker, Lina. Hoff, Margarethe (auch Detta, eigentl. Margarete Luzia Hoffmann), geb. 18. 2. 1890 Breslau, gest. 10. 2. 1956 Bern; Schauspielerin. 1919/20 in Forst/Lausitz, 1920/21 in Breslau, 1924–30 an den Vereinigten Stadttheatern Barmen-Elberfeld, 1934–37 in Remscheid, 1937–47 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen u. 1947– 53 Mitglied u. danach als Gast am Stadttheater Bern, weitere Gastauftritte am Stadttheater Basel u. am Stadttheater Chur. Literatur: TdS. Hoff, Martin, geb. in Ballenstedt/Harz; Komponist, Dirigent und GMD. Ausbildung (Dirigieren, Klavier u. Korrepetition) an der Hochschule f¨ur Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden, u. a. Dirigieren bei Hartmut Haenchen u. Siegfried Kurz, erstes Engagement als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung, sp¨ater auch Studienleiter und Kapellmeister am Opernhaus Halle/Saale, 1997–2004

Hoff 1. Kapellmeister u. stellvertretender GMD am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen, seit der Spielzeit 2004/05 1. Kapellmeister am Nationaltheater Weimar. Gastdirigate u. a. an den Opernb¨uhnen in N¨urnberg, Dessau, Brandenburg, Zwickau, Ulm u. bei den Schwetzinger Festspielen. Hoff, Renate, geb. 9. 2. 1933 G¨usten/SachsenAnhalt; S¨angerin. Zuerst Ausbildung als Pianistin, dann als S¨angerin an den Musikhochschulen in Halle/Saale u. Leipzig. 1958 Debut u. Engagement bis 1962 am Stadttheater Magdeburg, 1962–96 Ensemblemitglied an der Staatsoper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2107. Hoffer, Eduard [I,818], gest. 1955 vermutlich Graz. Ab 1938 Theaterkritiker des „Grazer Volksblattes“, u. ab 1945 freier Mitarbeiter am „Das Steirerblatt“. Literatur: DLL 20. Jh. 19,333. Hoffman, Grace (eigentl. Goldie), geb. 14. 1. 1926 Cleveland/Ohio, gest. 26. 7. 2008 Stuttgart; S¨angerin. Studierte Literatur u. Musikwissenschaft, Gesangsunterricht bei Lila Robeson, an der Manhattan School of Music bei Friedrich Schorr, Giuseppe Gentile, weitere Studien bei Mario Basiola in Rom u. bei Maria Witzelsberger in Stuttgart. 1951 Debut bei der „US Touring Company“, 1952–55 am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1955–95 Ensemble- u. seit 1993 Ehrenmitglied an der Staatsoper Stuttgart. Internationale Gasts¨angerin, 1957–70 bei den Bayreuther Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2108; OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hoffmann, Adolf-Peter, geb. 29. 1. 1906 K¨oln, gest. 23. 7. 1982 Berlin; Schauspieler, Regisseur und Schauspieldirektor. Privater Schauspielunterricht, 1925 erstes Engagement in W¨urzburg, anschließend in L¨ubeck, Saarbr¨ucken, Danzig u. Frankfurt/Main. Nach dem 2. Weltkrieg 1947 als Schauspieler u. Regisseur in Magdeburg, 1950–52 Schauspieldirektor in Rostock u. 1952–54 in ders. Funktion in Erfurt, 1954–74 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Er war mit der Schauspielerin Gaby J¨ah verheiratet, der gemeinsame Sohn ist Tim H. Literatur: LThInt 403; Habel 176.

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Hoffmann Hoffmann, Alfons, geb. 11. 4. 1904 Wien, gest. 1. 12. 1981 Bern; Schauspieler und Regisseur. Vater von Amido H. Schauspielunterricht bei Friedrich Rosenthal in Wien, 1920 erstes Engagement am Akademietheater ebd., Tourneen mit Paul Wegener nach Kronstadt u. Bukarest, 1923/24 am Stadttheater Baden bei Wien, dann jeweils eine Saison an den Stadttheatern in Landshut, Ratibor/Schlesien u. Bremerhaven, 1927/28 am Ostpreußischen Landestheater K¨onigsberg, 1928–34 Mitglied am Stadttheater u. an den Kammerspielen Erfurt, danach Schauspieler beim J¨udischen Kulturbund Rhein-Ruhr. Aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, 1935 Emigration in die Schweiz. 1935–37 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Schaffhausen, 1937/38 am Stadttheater Aarau-Chur, 1937–40 am Schauspielhaus Z¨urich, 1940/41 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. 1941–55 als Schauspieler u. ab 1944 auch als Regisseur am Stadttheater St. Gallen. 1955–69 H¨orspielregisseur beim Radio Studio Bern, daneben u. nach 1969 freier Schauspieler u. Regisseur an versch. Schweizer Theatern. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,428; TdS. Hoffmann, Amido, geb. 6. 6. 1927 Bremerhaven, gest. 7. 11. 2003 Bern; Schauspieler und Regisseur. 1941–43 Schauspielunterricht bei seinem Vater Alfons H. u. bei Johannes Steiner, 1943–52 erstes Engagement am Stadttheater St. Gallen, 1952–54 an den St¨adtischen B¨uhnen Bielefeld, 1955–61 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, gelegentlich auch als Regisseur. 1961–90 H¨orspielregisseur u. Dramaturg beim Radio Studio Bern, daneben Schauspieler u. Regisseur am Atelier-Theater Bern. Literatur: TdS. Hoffmann, Anke, geb. 19. 9. 1969 Siegen/ Nordrhein-Westfalen; S¨angerin. Ab 1989 Ausbildung an der Musikhochschule in K¨oln bei Dietger Jacob, Ingeborg Most u. in Meisterkursen u. a. bei Kurt Moll u. Hartmut H¨oll. Mitglied am Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1993 Ensemblemitglied des Opernhauses in Bonn, sp¨ater freie S¨angerin, u. a. seit 2000 wiederholt bei den Eutiner Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2109. Hoffmann, Benno (eigent. Bernhard Adolf Bodmann), geb. 30. 5. 1919 S¨uderbrarup/

Hoffmann Schleswig-Holstein, gest. 9. 3. 2005 Vomp/Tirol; T¨anzer, S¨anger und Schauspieler. 1936–39 Ausbildung (Schauspiel und Tanz) an der Folkwangschule in Essen, ab 1939 T¨anzer u. Ballettmeister u. a. in Wuppertal, Coburg, am Deutschen Theater G¨ottingen, in Bielefeld u. Karlsruhe. 1941–45 Kriegsdienst bei der Marine. Ab 1948/49 Solot¨anzer am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, seit 1951 freier Schauspieler u. S¨anger. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hoffmann, Bernd, geb. 1935, gest. 5. 1. 2010 in der Schweiz; Schauspieler und Regisseur. An versch. B¨uhnen als Schauspieler u. Regisseur in Berlin, Hamburg, Z¨urich, M¨unchen u. D¨usseldorf. 1991–2002 Ensemblemitglied an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld– M¨onchengladbach. Hoffmann, Doris, geb. 6. 1. 1922 Eschlikon/ Thurgau; T¨anzerin und S¨angerin. Ausbildung zur Ballett-T¨anzerin in Z¨urich u. 1939–42 ebd. Engagement am Stadttheater. Danach Gesangsunterricht bei Melitta Hirzel u. Luise Essek, 1942/43 als S¨angerin am Stadttheater St. Gallen, 1943–45 am Stadttheater Luzern, 1945–50 am Stadttheater Basel u. 1952/53 am Opernhaus D¨usseldorf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2109. Hoffmann, Eugen (in den USA Eugene Hoffman), geb. in Wien, Lebensdaten unbek., Kabarettist. Seit 1931 Auftritte u. a. im „Ronacher“, im „Simpl“ u. zuletzt in der „Schiefen Laterne“. Emigrierte 1938 uber Reichenberg u. ¨ Prag, 1939 nach Rotterdam u. von dort weiter in die USA. Mitwirkender in versch. Kabarettprogrammen in New York, u. a. am „New Yorker Kabarett der Komiker“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,429; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna“. Exilkabarett in New York 1938 bis 1950 [= Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung ..., hg. U. Seeber] 2002. Hoffmann, Florian, geb. 1978 Berlin; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“, seit 2003 in der Klasse bei Reiner Goldberg. W¨ahrend des Studiums Gastauftritte als Opern- u. Konzerts¨anger. Seit 2005/06 Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Als Gasts¨anger bei den Festspielen in Baden-Baden u. ab 2009 bei den Bayreuther Festspielen.

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Hoffmann Hoffmann, Frank, geb. 16. 7. 1938 Radebeul/ Sachsen; Schauspieler. Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in M¨unchen. Erste Engagements in Heidelberg, Chur u. am M¨unchner Residenztheater, 1960–62 an den Vereinigten B¨uhnen Graz, 1962/63 am Stadttheater Basel, 1963–65 an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1965–67 an den B¨uhnen der Stadt K¨oln u. seit 1967 Mitglied des Wiener Burgtheaters. Als Gast u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, bei den Salzburger Festspielen u. bei den Festspielen Bad Hersfeld sowie in Sprechrollen an mehreren Opernh¨ausern. 2001 gr¨undete er den G¨ussinger Kultursommer u. ist seither dessen Intendant. Hoffmann, Frank, geb. 23. 2. 1954 Luxemburg; Regisseur und Intendant. Studierte Germanistik, Romanistik u. Philosophie an den Univ. in Luxemburg u. Heidelberg, 1983 Dr. phil., 1981/82 Regieassistent am Theater in Heidelberg, ab 1983 freier Regisseur an B¨uhnen in Dtl., Frankreich, Luxemburg u. der Schweiz, Regieprofessor am Konservatorium in Luxemburg. 1997 Gr¨under des „Theatre National du Luxembourg“ u. seither dessen Intendant. Seit 2004 Intendant der Ruhrfestspiele in Recklinghausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 371. Hoffmann, Franziska (Fr¨anze) [I,819], geb. 22. 11. 1895 Sagan/Schlesien, gest. 14. 1. 1963 Kaiserslautern. 1919–59 Ensemble- u. dann Ehrenmitglied am Pfalztheater Kaiserslautern, anfangs als S¨angerin zuletzt als Schauspielerin. Literatur: Ulrich 1,797; V. Carl, Lexikon Pf¨alzer Pers¨onlichkeiten, 32004. Hoffmann, Gertrud, geb. 26. 2. 1902 Leipzig, gest. 15. 1. 1978 Bad Iburg/Niedersachsen; Schauspielerin. Schwester von Hermes H., Debut 1919 in Leipzig, dann Engagements an kleineren Theatern, u. a. in Dinslaken, Bernburg, Rendsburg, sp¨ater u. a. in Leipzig u. Brandenburg. 1940–44 als Dramaturgin, Schauspielerin u. Theatersekret¨arin u. ab 1941 auch als Spielleiterin u. Verwaltungsdirektorin am NordmarkLandestheater Schleswig, ab 1952 wieder in Schleswig als Schauspielerin, Organisations- u. Werbeleiterin u. 1958 auch als Leiterin des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros. 1960 wechselte sie mit dem Direktor Horst Gnekow ans Stadttheater Luzern, ebd. bis 1967 Leiterin des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros u. pers¨onliche Referentin von Gnekow sowie bis 1968 Schauspielerin.

Hoffmann 1969/70 als Schauspielerin u. wieder pers¨onliche Mitarbeiterin von Gnekow an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen. Literatur: TdS. Hoffmann, Hans [I,819], gest. 26. 8. 1949 Bielefeld. 1927/28 Solorepetitor u. Dirigent an der Oper in Kiel, 1933 Chordirektor der Hamburger Singakademie u. Leiter versch. Ch¨ore, 1935–49 Dirigent des Musikvereins der Stadt Bielefeld u. zugleich 1943–49 st¨adtischer MD, nach 1945 f¨ur kurze Zeit Direktor des dortigen Stadttheaters. Seit 1927 trat er auch als Konzerts¨anger auf. Literatur: Ulrich 1,798; Kutsch-Riemens 3,2110. Hoffmann, Herbert (Hermann Ernst), [I,819], gest. 26. 2. 1975 Stuttgart. Firmenanwalt, 1945/46 w¨urttembergischer Landesschlichter, 1950–52 Mitglied des W¨urttembergischen Landtags. Literatur: DLL 20. Jh. 19,375. Hoffmann, Hermes (eigentl. Heinrich Hermann Richard), geb. 7. 10. 1898 Leipzig, gest. 17. 11. 1971 Neuchˆatel; Schauspieler und Regisseur. Bruder von Gertrud H., nach der Ausbildung in Leipzig 1920/21 erstes Engagement in Naumburg, 1921–23 in Bernburg, 1923–26 u. 1929–31 am Stadttheater Zwickau, dazwischen in Erfurt u. Oberhausen, 1931/32 am Stadttheater Guben, 1932/33 am Landestheater Detmold, 1933/34 am Stadttheater Elbing, 1934–38 als Schauspieler u. Regisseur am Landestheater Schneidem¨uhl, 1940/41 in Flensburg, 1939/40 u. 1941–44 als Schauspieler u. Oberspielleiter am Nordmark-Landestheater Schleswig. 1956– 59 Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Chur u. anschließend bis zu seinem Tod in dens. Funktionen am St¨adtebundtheater BielSolothurn. Literatur: TdS. Hoffmann, Horst, geb. 13. 6. 1935 Oppeln/ Schlesien; S¨anger. Arbeitete zuerst als Maschinenschlosser u. Kranf¨uhrer, dann Gesangsstudium bei Thilde Amelung in Hildesheim u. Otto K¨ohler in Hannover, 1962 Debut u. Engagement bis 1968 u. danach regelm¨aßig als Gast am Staatstheater Hannover, 1966–71 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, daneben Gastengagements am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, an der Staatsoper Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-

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Hoffmann Duisburg u. an der Wiener Volksoper. Internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2110. Hoffmann, Jutta, geb. 3. 3. 1941 Halle/Saale; Schauspielerin. 1959–62 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1962–65 u. 1967–73 Ensemblemitglied am Maxim-GorkiTheater Berlin, 1965–67 am dortigen Deutschen Theater, 1973–78 ebd. am Berliner Ensemble, ab 1978 Gastengagements in Westdtl., u. a. an der Freien Volksb¨uhne Berlin, ab 1983 in Westdtl., als Gast an den M¨unchner Kammerspielen, am Dt. Schauspielhaus Hamburg, am Berliner Schiller-Theater, nach 1990 wieder am Deutschen Theater Berlin u. am Berliner Ensemble. 1992–2006 Professorin f¨ur Darstellende Kunst an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg. Seit 1975 Zus.arbeit mit dem Regisseur Einar Schleef, nach dessen Tod (2001) veranstaltete sie u. a. Lesungen seiner Texte. Literatur: Henschel Theaterlex. 372; Rischbieter 631; Habel 177; LThInt 403; P. Warnecke, B. Scholz, ~. Schauspielerin, 2012. Hoffmann, Katrin, geb. 1967 Hamburg; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Kost¨umbildstudium bei Dirk von Bodisco in Hamburg. Seit 1995 als freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin t¨atig, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Hamburger Schauspielhaus, am Burgtheater u. an der Staatsoper Wien sowie an der Bayerischen Staatsoper in M¨unchen u. beim Festival d’Avignon, seit 2001 regelm¨aßig an der Berliner Schaub¨uhne. Seit 1996 enge Zus.arbeit mit dem Regisseur Falk Richter, mit ihm u. a. 2000–04 am Z¨urcher Schauspielhaus. Hoffmann, Lore, geb. 23. 8. 1911 Bielefeld, gest. 18. 2. 1996 Bad Pyrmont/Niedersachsen; S¨angerin. Ausbildung an der Berliner Musikhochschule, 1933 Debut am Opernhaus in Breslau, 1933–44 Mitglied der St¨adtischen Oper Berlin. 1946–89 Ensemblemitglied der Hamburger Staatsoper, daneben Gasts¨angerin an Opernb¨uhnen in Dtl. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2112. Hoffmann, Paul [I,821], gest. 2. 12. 1990 Wien. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten K¨unstler. 1946–57 Schauspieler am W¨urttembergischen Staatstheater Stuttgart, ab 1950 auch k¨unstlerischer Leiter u. 1952–57 Schauspieldirektor, daneben gastierte er u. a. an

Hoffmann den M¨unchner Kammerspielen u. am Theater in der Josefstadt in Wien. Ab 1959 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, 1968–71 dessen Direktor, seit 1972 Ehrenmitglied. Literatur: Henschel Theaterlex. 373; Rischbieter 631; LThInt 403; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hoffmann, Reinhild, geb. 1. 11. 1943 Sorau/ Brandenburg (heute Polen); T¨anzerin, Choreographin und Regisseurin. 1965–70 Ausbildung an der Folkwangschule in Essen bei Kurt Jooss, erste Engagements als T¨anzerin, 1975–77 zus. mit Susanne Linke Leiterin des von Jooss gegr¨undeten Tanzstudios an der Folkwangschule, erste eigenen Choreographien. 1978–86 (bis 1981 zusammen mit Gerhard Bohner) Direktorin des Bremer Tanztheaters. Anschließend bis 1995 mit einem Großteil des Bremer Tanzensembles am Schauspielhaus Bochum. Seither freie Choreographin u. Opernregisseurin, u. a. an der Oper Frankfurt/Main, am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. an der Staatsoper Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 373; Bremer Tanztheater ~: 1978–1986 (Red.: J. Sch¨utz) 1986; S. Schlicher, TanzTheater. Traditionen u. Freiheiten. Pina Bausch, Gerhard Bohner, ~, Hans Kresnik, 1987; K¨orper u. Raum. Pina Bausch, Susanne Linke, ~, William Forsythe (hg. D.-L. Heusler) 1999 [= Ausstellungskatalog]; N. Servos, Solange man unterwegs ist. Die T¨anzerin u. Choreographin ~, 2008. Hoffmann, Sigrid [I,821] s. On´egin, Sigrid. Hoffmann, Tim, geb. 16. 1. 1943 Frankfurt/ Main; Schauspieler. Sohn von Adolf-Peter H. u. Gaby J¨ah, die als 98-J¨ahrige 2010 noch in Berlin lebte. Nach der Matura Requisiteur am Deutschen Theater Berlin u. Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) ebd., 1964–2008 Ensemblemitglied u. danach als Gast am MaximGorki-Theater Berlin. Literatur: Habel 179. Hoffmann, Yannchen, geb. 21. 7. 1961 Luxemburg; S¨angerin. Ausbildung an den Konservatorien in Luxemburg u. Br¨ussel, bei Mike

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Hoffmann-Harnisch Rhodes in Trier u. bei Marga Schiml in Karlsruhe. Engagements an den Opernh¨ausern in Krefeld-M¨onchengladbach, in Trier, an der Wiener Kammeroper, 2001 am Tiroler Landestheater Innsbruck u. wiederholt an der Wiener Volksoper. Sie ist mit dem luxemburgischen S¨anger Carlo Hartmann verheiratet, mit dem sie in versch. musikalischen Programmen auftritt. Hoffmann-Axthelm, Thea, geb. 1986 Berlin; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Wuchs in Berlin u. Venedig auf, studierte Philosophie u. Kulturwissenschaft in Berlin, daneben Hospitanzen an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, B¨uhnenbildstudium an der Univ. f¨ur Angewandte Kunst in Wien, w¨ahrend des Studiums B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin bei zahlreichen freien Theaterprojekten in Wien u. am Ballhaus Ost in Berlin, B¨uhnenbildassistentin u. a. am Burgtheater, an der Staatsoper Wien, am Centraltheater Leipzig u. an der Oper Kassel. Seit 2011 u. a. am Theater Oberhausen, am Schauspielhaus Graz, am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. weiterhin in der freien Wiener Theaterszene. Hoffmann-Harnisch, Wolfgang (eigentl. Friedrich Wolfgang Hoffmann, Ps. Wolfgang Lindroder) [I,821], geb. 13. 5. 1893 Frankfurt/ Oder, gest. 3. 1. 1965 Bonn. Vater von Wolf Harnisch. 1911/12 u. 1913/14 Schauspieler an den Stadttheatern in L¨ubeck u. Z¨urich, 1914– 18 Soldat im 1. Weltkrieg, 1918/19 Schauspieler in Br¨unn u. Regisseur am Stadttheater Riga, 1919/20 Oberregisseur am Stadttheater Bielefeld, 1921/22 in ders. Funktion am Landestheater Darmstadt, 1922/23 in Mainz u. 1923–26 Oberspielleiter am Landestheater Stuttgart. 1922 Mitglied der „Dt. Liga f¨ur Menschenrechte“. Studierte daneben Wirtschafts- u. Sozialwissenschaften an den Univ. in Berlin u. Frankfurt/ Main, 1925 Dr. rer. pol., 1927–36 Regisseur an versch. Berliner Theatern, im Sommer 1932 P¨achter des Volkstheaters „Neue Welt“ in Berlin-Neuk¨olln, 1933–35 am Deutschen K¨unstlertheater. Autor u. Produzent von H¨orspielen f¨ur die Berliner Funkstunde. Emigrierte 1938 uber ¨ Chile u. Argentinien nach Brasilien, 1938–45 Regisseur an Studententheatern in Rio de Janeiro, 1946 Gr¨under (zus. mit seinem Sohn u. Werner Hammer) u. Direktor des zweisprachigen (dt.-portugiesisch) Ensembles „Freies Europ¨aisches K¨unstler-Theater“, ab 1950 „Kammerspiele Rio de Janeiro“, Gastspiele u. a. in Sao Paulo. Regisseur auch anderer Schauspielertruppen. 1951 R¨uckkehr nach Dtl., 1952–

Hoffmann-Pauels 58 Chefdramaturg u. Leiter der H¨orspielabteilung beim Sender Freies Berlin, sp¨ater beim Saarl¨andischen Rundfunk. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,429; DLL 20. Jh. 19,425. Hoffmann-Pauels, Charlotte, geb. 25. 8. 1913 K¨oln, gest. 10. 10. 1995 Bergheim/NordrheinWestfalen; S¨angerin. Zuerst Sekret¨arin, daneben privater Gesangsunterricht bei Emma Hankammer-Lindenberg in K¨oln, 1935/36 Mitglied im Opernchor der Oper K¨oln u. 1937–78 als Solistin Ensemblemitglied u. danach Ehrenmitglied der K¨olner Oper, wo sie u. a. am 20. 10. 1949 in der UA der Oper „Des Simplicius Simplicissimus Jugend“ von Karl Amadeus Hartmann die Titelrolle u. am 16. 7. 1950 in der UA von Ernst Kˇreneks Oper „Tarquin“ die Rolle der „Corinna“ u. sang. Sie war mit dem Komponisten u. Dirigenten Heinz Pauels (1908–85) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2113; Rheinische S¨angerinnen des 20. Jh. [...] (hg. Th. Synofzik u. S. Rode-Breymann) 2003. Hofinger, Dieter, geb. 14. 11. 1938 Salzburg; Schauspieler. 1958–60 Ausbildung am Salzburger Mozarteum, 1958/59 erste kleine Rollen bei den Salzburger Festspielen, 1958–60 am Stadttheater Klagenfurt, 1963/64 am St¨adtebundtheater Landshut-Passau, 1964/65 am Theater der Jugend M¨unchen, 1965–67 am Deutschen Theater Berlin, 1969–79 (mit Unterbrechung 1977/78 am Salzburger Landestheater) Mitglied von Conny Hannes Meyers „Kom¨odianten“ im Theater am B¨orseplatz bzw. im K¨unstlerhaus Wien, 1979/80 am Landestheater T¨ubingen, 1980–87 u. 1991/92 Ensemblemitglied der „Gruppe 80“ in Wien, 1987–90 am Stadttheater Ulm, 1990/91 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1992–2003 Ensemblemitglied am Pfalztheater Kaiserslautern. Daneben Gastengagements bei verschiedenen Festspielen, u. a. 1985–92 bei den Luisenburgfestspielen Wunsiedel u. 1963 u. 1983 bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen. Hofmann, Bernd, geb. in Schorndorf/BadenW¨urttemberg; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien bei Ralf D¨oring u. Walter Berry, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte u. a. in der freien Wiener Opernszene, 1997 am Stadttheater W¨urzburg, 1998–2008 am Staatstheater N¨urnberg u. seit 2008 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Daneben

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Hofmann zahlreiche Gastspiele an in- u. ausl¨andischen Opernb¨uhnen, ab 1999 wiederholt bei den Salzburger Festspielen. Hofmann, Ellen, geb. 1968 Berlin; Kost¨umbildnerin. Studierte Mode- u. Theaterdesign in Berlin u. London. 1993–2004 Kost¨umbildnerin an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, wo sie u. a. Kost¨ume f¨ur Johann Kresnik, Tim Staffel, Dimiter Gotscheff u. Christoph Schlingensief entwarf. 1996/97 Videou. Kost¨um-Mitarbeit bei der „Wooster Group“ in New York. Seit 2004 freie Kost¨umbildnerin in Zus.arbeit mit Sebastian Baumgarten, Penelope Wehrli, Dimiter Gotscheff u. a. in Berlin an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg Platz, am Maxim-Gorki-Theater, am Palast der Republik u. am Deutschen Theater, am Schauspiel Hannover, an der Staatsoper Dresden, am Schauspiel Frankfurt/Main u. am Thalia-Theater Hamburg. Hofmann, Eva-Maria, geb. 24. 10. 1951 K¨unzelsau/Baden-W¨urttemberg; Schauspielerin. 1972–75 Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, 1975/76 erstes Engagement am T¨ubinger Zimmertheater, 1976/77 in Kiel, 1977/78 am Stadttheater Heidelberg, 1978–88 Ensemblemitglied an den Basler Theatern, 1988/89 Gastengagement am Th´eaˆ tre des Capucins in Luxemburg, 1989/90 am Schauspiel K¨oln, 1990/91 am Bremer Theater, 1992–2000 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, 2001–09 am Berliner Ensemble u. seit 2008/09 wiederholt am Schauspiel bzw. Centraltheater Leipzig. Literatur: TdS. Hofmann, Gert, geb. 29. 1. 1931 Limbach/ Sachsen, gest. 1. 7. 1993 Erding/Oberbayern; Autor. Studierte 1950/51 Slawistik an der Univ. Leipzig, 1951–57 Anglistik, Germanistik, Romanistik, Soziologie u. Politikwissenschaft an der Univ. Freiburg/Br., 1957 Dr. phil., 1957– 81 Gastdozent an ausl¨andischen Univ., danach freier Autor (Prosa, B¨uhnenst¨ucke, H¨orspiele) in Erding. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Advocat Patelin, UA 7. 2. 1961 Wallgraben-Theater Freiburg/Br.; Der B¨urgermeister, UA [in englischer Sprache] J¨anner 1963 Drama Department University of Bristol – dt. EA 30. 11. 1963 Schauspielhaus D¨usseldorf; Der Sohn, UA 13. 1. 1965 Kammerspiele M¨unchen; Unser Mann in Madras, UA 13. 2. 1969 Theater im Keller

Hofmann (Spielv¨ogel) Graz; Tod in Miami, UA 3. 5. 1974 Thalia-Theater (Theater im Keller) Hamburg; Bakunins Leiche, UA 18. 10. 1980 Schauspielhaus Graz (im Rahmen des Steirischen Herbstes); Der Austritt des Dichters Robert Walser aus dem Literarischen Verein, UA 29. 1. 1983 Schauspielhaus D¨usseldorf. Literatur: Henschel Theaterlex. 374; DLL 20. Jh. 19,461; KLG; G. Wendt, Zerlegen u. Zusammensetzen. ~s literarische Welten. Essay, 1995; Erinnerungen an ~, 3 Hefte, 1997–99; H.-G. Schede, ~. Werkmonographie, 1999 (zugleich Diss. Freiburg/Br. 1998). Hofmann, Hans, geb. 20. 11. 1908 Wachenheim/Rheinland-Pfalz, Todesdatum unbek.; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Mannheim bei Emma Wolf-Dengel. 1936/37 erstes Engagement am Stadttheater Guben, 1937–39 am Stadttheater Osnabr¨uck, 1939–44 an der Volksoper Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg 1945/50 an der St¨adtischen Oper Berlin u. anschließend bis 1977 Ensemblemitglied, seit 1973 Ehrenmitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Daneben umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2113. Hofmann, Hubert, geb. 3. 10. 1933 Wien, gest. 26. 12. 1988 Ofterschwang-H¨uttenberg/ Bayern; S¨anger. Gesangsunterricht bei Ludwig Hofmann (mit dem er nicht verwandt war). 1957 Debut u. Engagement bis 1959 am Landestheater Salzburg, 1959–61 am Stadttheater Bielefeld, 1961–63 am Stadttheater Mainz. 1962– 66 Ensemblemitglied am Deutsches Opernhaus Berlin u. gleichzeitig 1963–66 am Opernhaus Graz. 1967–72 an der Staatsoper Hamburg u. am Opernhaus Z¨urich, 1972–82 Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart. Daneben gastierte er an internationalen Operb¨uhnen, 1964 bei den Bayreuther Festspielen. 1982 mußte er aus gesundheitlichen Gr¨unden seinen B¨uhnenabschied nehmen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2114. Hofmann, Johannes, geb. 1981 Schw¨abisch Hall; Musiker und Komponist. Ausbildung zum Mediengestalter Bild u. Ton mit Schwerpunkt Tontechnik u. Sounddesign beim Bayerischen Rundfunk in M¨unchen, komponierte u. produzierte ebd. mehrere Klangcollagen, H¨orspiele u. Kurzfilme, 2005/06 Tontechniker u. Produktionsassistent, parallel dazu Komponist von

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Hofmann B¨uhnen- u. Kurzfilmmusiken. Studierte 2006– 10 Musik an der Univ. der K¨unste in Berlin u. Geschichte an der Humboldt-Univ., seither Komponist von B¨uhnenmusik, u. a. am ThaliaTheater Hamburg, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Theater Basel, am Schauspiel Frankfurt/Main, am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. am Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin. Hofmann, Judith, geb. 14. 5. 1967 Z¨urich; Schauspielerin. Ausbildung am Max-Reinhardt Seminar in Wien, 1992/93 erstes Engagement am Schauspielhaus ebd., 1994–99 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 1999–2001 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, 2001– 09 am Thalia-Theater Hamburg u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 374; TdS. Hofmann, Katharina, geb. in Erlangen; Schauspielerin. 1990–94 Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1994–2001 erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt, 2001/02 am Landestheater Linz, danach mit St¨uckvertr¨agen in M¨unster/Westfalen, am Schauspiel Essen, am Schauspielhaus Leipzig, am Staatstheater Stuttgart, an der Vagantenb¨uhne Berlin u. am Theater am Neumarkt Z¨urich. Seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Hofmann, Ludwig, geb. 14. 1. 1897 Frankfurt/Main, gest. 2. 1. 1964 London (nach anderen Quellen gest. 28. 12. 1963 Frankfurt/ Main); S¨anger. Privater Gesangsunterricht in Frankfurt u. Mailand, 1918 Debut in Bamberg, 1919/20 am Landestheater Detmold, 1920–25 am Stadttheater Bremen, 1925–27 am Staatstheater Wiesbaden, 1927–34 am Deutschen Opernhaus Berlin, 1934–44 an der Staatsoper Berlin u. zugleich 1935–39 (u. danach als Gast) an der Wiener Staatsoper. Nach dem 2. Weltkrieg wieder Mitglied der Staatsoper Berlin, 1949/50 am Staatstheater Wiesbaden, 1950/51 an der St¨adtischen Oper Berlin u. 1952–55 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien. Internationaler Gasts¨anger, ab 1928 auch bei den Bayreuther u. ab 1929 bei den Salzburger Festspielen, wo er am 17. 8. 1953 bei der UA der Oper „Der Prozeß“ von Gottfried von Einem mehrere Rollen sang. Zuletzt lebte er als Gesangslehrer in London. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2114; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994.

Hofmann Hofmann, Magdalena Anna, geb. 14. 6. 1976 Warschau; S¨angerin. Ausbildung am PraynerKonservatorium in Wien u. 1999–2002 Mitglied der Opernschule am Konservatorium der Stadt Wien, weitere Studien bei Birgid Steinberger u. Carolyn Hague sowie in Meisterkursen. 2003 Debut bei den Bregenzer Festspielen, seither freie S¨angerin, wiederholt an der Wiener Kammeroper/Theater an der Wien, an den Opernb¨uhnen in Bonn, Lyon, Bordeaux u. Tallinn/Estland. Hofmann, Manfred, geb. 10. 10. 1940 Kahl am Main; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt/Main bei Martin Gr¨undler, 1970/71 erstes Engagement am Landestheater Saarbr¨ucken, 1972–74 am Stadttheater Luzern, 1974–77 am Stadttheater Mainz, 1977–80 Stadttheater St. Gallen, 1980–84 am Stadttheater Bern, seit 1985 Ensemblemitglied am Opernhaus Graz, wo er u. a. am 26. 9. 1987 in der UA der Oper „Der Rattenf¨anger“ von Friedrich Cerha die Rolle des „2. Mannes“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2115. Hofmann, Peter, geb. 12. 8. 1944 Marienbad/B¨ohmen, gest. 29. 11. 2010 Selb/Fichtelgebirge; S¨anger. W¨ahrend seiner Schulzeit Leistungssportler, S¨anger u. Gitarrist in einer Rock’n’Roll-Band. Ab 1963 Milit¨ardienst. Seit 1969 Ausbildung an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Emmy Seiberlich. 1972 Debut am Stadttheater L¨ubeck, 1974/75 am Opernhaus Wuppertal u. 1975–83 Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart, daneben Gastvertr¨age mit der Staatsoper Hamburg u. der Deutschen Oper Berlin, 1979–89 wiederholt an der Wiener Staatsoper, 1976–88 fast allj¨ahrlich bei den Bayreuther Festspielen. Bis 1992 internationaler Gasts¨anger. Neben seiner Karriere als Operns¨anger trat er weiterhin als Rocks¨anger auf, 1990 wirkte er am Hamburger Flora-Theater in dem Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber u. 1997 bei den Indianer-Festspielen in Bad Segeberg mit. Aus gesundheitlichen Gr¨unden konnte er nicht mehr auftreten u. zog sich nach seiner Weihnachtstournee 2000 zur¨uck. – 2007 richtete H.s Bruder Fritz in der Stadtb¨ucherei in Kemnath/ Oberpfalz eine Dauerausstellung ein, die dem Leben u. Wirken des S¨angers gewidmet ist. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2115; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; M. T¨urschmann, ~, singen aus Leidenschaft, 2003; F. Hofmann, ~ Geschichten aus einem bewegten S¨angerleben, 2012.

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Hofmuller ¨ Hofmann, Tanja, geb. 26. 5. 1973 Bamberg; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. 1993–97 Studium der B¨uhnen- u. Kost¨umgestaltung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, w¨ahrend des Studiums Assistentin bei den Bayreuther Festspielen in der Kost¨um- u. Ausstattungsabteilung, 1997–99 Ausstattungsassistentin am Berliner Ensemble, 1999/2000 am Staatstheater Saarbr¨ucken u. 2000–03 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Seit 2003 freiberuflich t¨atig, u. a. f¨ur die Theater in Detmold, Ingolstadt, Landshut, Bamberg, Kaiserslautern, Regensburg, 2007 f¨ur die Oper Magdeburg, 2011 f¨ur die Oper Frankfurt/Main u. seit 2009 f¨ur die Kom¨odienspiele Porcia in K¨arnten. Hofmann, Torsten, geb. 1966 G¨orlitz; S¨anger. Wuchs in Dresden auf, Mitglied des Dresdner Kreuzchores. Ausbildung in Berlin, erste Engagements an der Komischen Oper Berlin, an der Landesb¨uhne Sachsen Radebeul, an der Staatsoperette Dresden, 1999–2006 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf–Duisburg, seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Gastspiele an großen europ¨aischen Opernh¨ausern. Hofmann, Willy, geb. 18. 6. 1909 Frankfurt/Main, gest. 21. 1. 1984 Hallgarten/Hessen; S¨anger. Zuerst Bankangestellter, daneben privater Gesangsunterricht, 1933 Debut bei der Wandertruppe „Deutsche Musikb¨uhne“, 1934–36 in Gera, 1938/39 in M¨unster/Westfalen, 1939–41 in N¨urnberg, 1941/42 in Ulm u. 1942–72 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2116. Hofmuller, ¨ Max [I,826], gest. 26. 6. 1981 M¨unchen. 1901–04 Korrepetitor am Hoftheater Schwerin, anschließend Gesangsstudium, 1911 Debut u. Engagement bis 1918 (mit Unterbrechung durch Kriegsdienst) am Stadttheater Straßburg. Danach nur mehr Regisseur, 1919–23 am Opernhaus Hannover, 1923–28 als Oberregisseur an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1928–33 Intendant der K¨olner Oper, 1935–38 als Regisseur an der Volksoper Berlin, 1936–44 Oberregisseur an der Staatsoper Dresden, 1947–49 wieder an der Bayerischen Staatsoper. 1938 inszenierte er auch bei den Salzburger Festspielen u. wiederholt am Teatro Col´on in Buenos Aires. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2116.

Hofmuller ¨ Hofmuller, ¨ Rudolf [I,826], gest. 17. 7. 1976 Gauting/Bayern. Hofst¨atter, Maria, geb. 30. 3. 1964 Linz/Donau; Schauspielerin. Ohne Ausbildung seit 1983 Schauspielerin u. Kabarettistin, u. a. am Theater der Jugend in Wien, am Theater Ph¨onix in Linz, am Stadttheater Klagenfurt u. an der Berliner Volksb¨uhne. Seit 1995 leitete sie zus. mit Dietmar Nigsch das 1988 gegr¨undete „Projekttheater Vorarlberg“. Als Filmschauspielerin Zus.arbeit mit dem Regisseur Ulrich Seidl. Hofstetter, Igo, geb. 1. 6. 1926 Linz, gest. 2. 3. 2002 ebd.; Lehrer und Komponist. Studierte Komposition bei Fritz Heinrich Klein u. Dirigieren bei Ludwig Leschetitzky am Konservatorium in Linz. Bis zu seiner Pensionierung (1986) Gymnasiallehrer f¨ur Musik in Linz, dane¨ ben Mitarbeiter beim Osterreichischen Rundfunk u. Komponist von gehobener Unterhaltungsmusik u. Operetten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Roulette der Herzen. Operette in 3 Akten (Text: Ludwig Husnik) UA 14. 11. 1964 Landestheater Linz; Alles spricht von Charpillon. Operette in 3 Akten (Text: Carl Hans Watzinger) UA 4. 5. 1968 ebd. ¨ Literatur: OML. Hofstetter, Michael, geb. 1961 M¨unchen; Dirigent. Ausbildung am „Richard-Strauss“Konservatorium in M¨unchen, Privatsch¨uler von Irvin Gage. Erstes Engagement am Opernhaus Passau, 1991–96 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1997–99 GMD am Stadttheater Gießen u. Chefdirigent des Genfer Kammerorchesters. 2005–12 Chefdirigent der Ludwigsburger Schloßfestspiele u. seit der Spielzeit 1912/13 wieder GMD in Gießen. Als Gastdirigent an internationalen Opernh¨ausern u. Festivals, u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, an der Deutschen Oper Unter den Linden in Berlin, in Barcelona, London u. bei den Salzburger Festspielen. Seit 2006 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters u. seit 2012 auch Chefdirigent des „recreation“-Orchesters Graz. Hofteufel, Marie (verehelichte Kranz) [I,827; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 17. 9. 1884 Wien, Todesdatum unbek.; Schauspielerin. 1910–12 Ensemblemitglied am Wiener Hofburgtheater, wo sie u. a. am 14. 10. 1911 in der UA der Tragikom¨odie „Das weite Land“ von Arthur Schnitzler die Rolle der Erna spielte.

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Hogrefe Literatur: O. Rub, Das Burgtheater. Statistischer R¨uckblick [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch, 1913. Hoger, Hannelore (Erika), geb. 20. 8. 1942 Hamburg; Schauspielerin und Regisseurin. 1958–61 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, 1961–65 am Ulmer Theater, seither 1965–67 am Theater Bremen, 1968–72 am Staatstheater Stuttgart, 1972–80 am Schauspielhaus Bochum u. 1980–85 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Wiederholte Zus.arbeit mit Peter Zadek seit ihrer Zeit in Ulm u. mit Augusto Fernandes in Bochum. Seit 1986 freie Schauspielerin u. Regisseurin, u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Staatstheater Darmstadt u. am Theater in der Josefstadt Wien. Gelegentlich tritt sie seit 2005 zus. mit ihrere Tochter Nina H. u. dem Ensemble „Noisten“ auf. Seit 1994 Titelrolle in der TV-Kriminalserie „Bella Block“. Literatur: Henschel Theaterlex. 376; Rischbieter 635; LThInt 406; E. Franke, Drei Schwestern? E. F. u¨ ber 3 fast neue Regisseurinnen: Gabriele Jacobi, Elke Lang u. ~ (in: Theater heute, Jahrbuch) 1988; S. Maurer, Von Bella (Block) zu ~ oder Was geschieht auf dem Weg vom Buch zum Film? (in: Frauen auf der Spur [...], hg. C. Birkle, B. Hedderich) 2001; dies., Bella Block alias ~. Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar (in: Vorneweg u. mittendrin. Portr¨ats erfolgreicher Frauen, hg. Ch. Boeser, B. Schaufler) 2006. Hoggenmuller, ¨ Klaus, geb. 1954 Waldshut/ Baden-W¨urttemberg; Autor. Studierte Germanistik u. Geschichte an der P¨adagogischen Hochschule (PH) in Freiburg/Br., ab 1981 Realschullehrer ebd., 1995–2002 Dozent f¨ur Deutsch u. Theaterp¨adagogik am Staatlichen Seminar f¨ur Didaktik u. Lehrerbildung u. seit 2001 Dozent an der PH in Freiburg/Br. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Sack und Asche, UA 9. 12. 1988 Stadttheater Konstanz; Wendels Heimat, UA 30. 1. 1991 ebd.; In Deutschland heißt du Oliver, UA 1991 Landesb¨uhne Bruchsal; Mondenquarz, UA 19. 3. 1994 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; So nah und doch so fern, UA 31. 5. 2007 Maxim Gorki Theater Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 19,556. Hogrefe, Sabine, geb. um 1966 L¨ubeck; S¨angerin. Erster Gesangsunterricht w¨ahrend der Schulzeit an der Musikhochschule in L¨ubeck

Hoheisel

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bei Karl Heinz Pinnhammer, 1985–91 Gesangsstudium an der Musikhochschule in Detmold, sp¨ater weitere Studien bei Hans Kagel in Hamburg u. Ada Zapperi in Freiburg/Br., 1989 Debut am Aalto-Theater in Essen, 1989–91 am Staatstheater Schwerin, 1994–96 Mitglied des Staatstheaters am G¨artnerplatz M¨unchen, 1997– 2002 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Stadttheater Freiburg/Br., 2003–05 freie S¨angerin, u. a. in Luzern u. Mannheim, 2005–07 Mitglied an der Oper in Bremen, danach Gasts¨angerin u. a. am Landestheater Detmold, an der Staatsoper Hamburg, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, am Theater in Dijon u. 2010 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2117.

Hohenesche, Wilhelm von (eigentl. Guillaume du Fresne), geb. 9. 11. 1900 Linz/Donau, gest. 27. 5. 1978 Biel/Bern; S¨anger und Regisseur. Besuchte die Handelsakademie in Wien, Bankbeamter. Gesangsausbildung an der Musikakademie M¨unchen bei Anna Bahr-Mildenburg u. am Salzburger Mozarteum bei Karl Groß. 1924/25 erstes Engagement am Landestheater Altenburg, 1925/26 am Opernhaus K¨oln, 1926– 28 am Stadttheater Hagen/Westfalen, 1928–31 an der Staatsoper Stuttgart, 1931/32 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. 1932–48 Ensemblemitglied am Stadttheater Bern, auch als Regisseur u. Spielleiter, 1951/52 an der „Wiener Operettenb¨uhne“ in Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2117; TdS.

Hoheisel, Tobias geb. 24. 6. 1956 Frankfurt/ Main; B¨uhnen- und Kost¨umbildner sowie Regisseur. Studierte Theater-Design an der Hochschule der K¨unste in Berlin bei Achim Freyer (B¨uhnenbild) u. Martin Rupprecht (Kost¨umDesign). Danach Assistent von Marco Marelli, 1982 Debut als Kost¨umbildner an der Oper K¨oln, 1983 Kost¨um- u. B¨uhnenbildner in Rio de Janeiro. Seither international t¨atiger B¨uhnenu. Kost¨umbildner f¨ur Schauspiel u. Oper. Seit 2002 zus. mit der Schauspielerin Imogen Kogge auch gelegentlich Regisseur.

Hohenstatter, Ernst [I,828], gest. 22. 6. 1954 M¨unchen. Ab 1936 Chefredakteur der „M¨unchner Neuesten Nachrichten“. Literatur: DLL 20. Jh. 19,575.

Hohenemser, Henri, geb. 6. 10. 1946 M¨unchen; Schauspieler, Regisseur, B¨uhnenbildner, Autor und Maler. Nach der Matura Regieassistent am Schiller-Theater Berlin u. a. bei Boleslaw Barlog, Fritz Kortner u. Hans Schweikart, 1971 Regieassistent am Thalia-Theater Hamburg u. a. bei J¨urgen Flimm, Boy Gobert, Hans Hollmann, Otto Schenk u. George Tabori. 1975 Dramaturg u. Regisseur am Stadttheater Bremerhaven, als Gastregisseur in Oberhausen u. Ingolstadt, 1976–78 Dramaturg u. leitender Regisseur an den St¨adtischen B¨uhnen Essen, 1978–84 Oberspielleiter am Stadttheater Gießen, Gastinszenierungen u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Staatstheater Darmstadt u. an den St¨adtischen B¨uhnen Essen. 1985–93 Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg. Seit 1994 freier Regisseur u. B¨uhnenbildner u. a. in Augsburg, Ingolstadt, Bielefeld, Darmstadt, Erfurt, Pforzheim, Regensburg, Trier u. bei den Schloßfestspielen Ettlingen. Sein St¨uck „Whirrlymann“ wurde 1993 an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg uraufgef¨uhrt. Literatur: Henschel Theaterlex. 377.

Hohler, Franz, geb. 1. 3. 1943 Biel/Bern; Kabarettist und Autor. Studierte Germanistik u. Romanistik an der Univ. Z¨urich, nach dem Erfolg seines ersten Soloprogramms „Pizzicato“ (1965) Abbruch des Studiums. Gastiert mit seinen EinMann-Programmen in fast allen europ¨aischen L¨andern. 1979–84 gestaltete H. regelm¨aßig die Sendung „Denkpause“ im Schweizer Fernsehen DRS. Lebt als freier Schriftsteller (Gedichte, Erz¨ahlungen, Kinder- u. Jugendb¨ucher) in Z¨urich. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Bosco schweigt. Groteske, UA 13. 11. 1968 Theater am Neumarkt Z¨urich; Gr¨uß Gott, Herr Meier! Einakter, UA 6. 12. 1968 Theater der Stadt Baden-Baden; Moli`ere, Liebeskummer (¨ubersetzt) UA 15. 10. 1969 Theater am Neumarkt Z¨urich; Lassen Sie meine W¨orter in Ruhe! St¨uck, UA 18. 6. 1974 Theaterkollektiv Studio am Montag Bern; Der Riese. Einakter, UA 10. 4. 1976 Volkstheater N¨urnberg; David und Goliath. St¨uck f¨ur Kinder, UA 19. 2. 1977 Schpilkischte Basel; Die dritte Kolonne. St¨uck f¨ur zwei Frauen, UA 12. 10. 1979 Theater Claque Baden; Solothurner Chueche. Festspiel zum 500-j¨ahrigen Jubil¨aum des Kantons Solothurn, UA 6. 9. 1981 St¨adtebundtheater BielSolothurn; Die Lasterhaften. St¨uck, UA 13. 3. 1981 Theater an der Winkelwiese Z¨urich; Die falsche T¨ure. St¨uck, UA 31. 10. 1995 Stadttheater St. Gallen; Die drei Sprachen. St¨uck f¨ur Kinder, UA 1997 Mladih Theater Sarajewo; Zum Gl¨uck. Kom¨odie, UA 2002 Casinotheater Winterthur; Call Center, UA 1. 12. 2010 Theater

Hohmann Rigiblick Z¨urich; Sense!, UA 26. 8. 2011 Klosterhof Werthenstein/Luzern; Die Steinflut. Ein Erz¨ahltheater in Mundart nach der Novelle von F. H., UA 10. 9. 2011 Elm. Literatur: LthInt 407; Kabarett-Lex. 151; TdS; DLL 20. Jh. 20,2; KLG; ~. Texte, Daten, Bilder (hg. M. Bauer, K. Siblewski) 1993; P. A. Bloch, ~, Kabarettist u. Schriftsteller (in: Oltner Neujahrsbl¨atter 59) 2001; M. Pender, ~ u. die Zerst¨orung der Idylle (in: La Suisse – une idylle? [...], hg. P. Schnyder) Straßburg 2002; Lieber ~! Ein Autor schreibt f¨ur Kinder – Kinder schreiben einem Autor. Publikation zur Ausstellung im Strauhof Z¨urich [..., Red.: Christine Holliger] 2006. Hohmann, Christoph, geb. 1960 Geisa/Th¨uringen; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1982–92 am Staatsschauspiel Dresden, dann am Schauspiel Frankfurt/Main, am Wiener Burgtheater, am Theater Basel u. am Schauspiel Leipzig, seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am HansOtto-Theater Potsdam. Hohnerlein, Max [I,828], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 20. Jh. 20,27. Hohoff, Margarethe E(lisabeth) [I,829], Oberstudienr¨atin in M¨unchen. Sie war mit dem Schriftsteller Curt H. (1913–2010) verheiratet. Holder, Elenor, geb. 14. 5. 1951 Reutlingen, gest. 29. 11. 2008 K¨oln; Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung an der Neuen M¨unchner Schauspielschule, 1974 Debut an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, danach u. a. in Heidelberg, Ulm, am Nationaltheater Mannheim, an den Staatstheatern in Darmstadt u. Karlsruhe, am Thalia-Theater Hamburg u. seit 1992 wiederholt in Oberhausen. Daneben auch Regisseurin u. 1997–2006 Dozentin an der dem K¨olner „Theater der Keller“ angeschlossenen Schauspielschule. Holdorf, Udo, geb. 10. 7. 1946 Bonn; S¨anger. 1966–71 Ausbildung an der Musikhochschule K¨oln bei Ellen Bosenius u. Josef Metternich, weitere Studien bei Francesco Carino in D¨usseldorf, w¨ahrend seines Studiums erste Auftritte in kleineren Partien am Theater in Bonn, 1971–73 am Stadttheater W¨urzburg, seit 1973 Ensemblemitglied an der Deutschen

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Holender Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Wiederholt bei den Bayreuther u. Salzburger Festspielen sowie als Gasts¨anger an zahlreichen großen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2118. Holecek, Heinz, geb. 13. 4. 1938 Wien, gest. 13. 4. 2012 ebd.; S¨anger. Vater von Sebastian H. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien u. an der dortigen Musikhochschule, u. a. bei Elisabeth Rado u. Elisabeth H¨ongen, 1960 Debut u. Engagement bis 1992 an der Wiener Volksoper u. gleichzeitig 1962–92 auch Mitglied der Wiener Staatsoper, 1964–67 Gastengagement an der Staatsoper Stuttgart. Daneben Auftritte als Kabarettist, Imitator u. Gestalter von Fernseh-Sendereihen. 1987 Gr¨under u. bis 1990 Leiter der Kamptalfestspiele. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2118; OML. Holecek, Sebastian, geb. 27. 3. 1964 Wien; S¨anger. Sohn von Heinz H., Ausbildung an der Musikhochschule Wien, w¨ahrend des Studiums Gastauftritte in Holland, Dtl., der Schweiz ¨ u. in Osterreich, 1987–90 an der Volksoper Wien, 1990–92 Mitglied am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 1993–97 an der Wiener Volks- u. Staatsoper, 1997–2006 internationaler Gasts¨anger, seit der Saison 2006/07 Ensemblemitglied an der Volksoper Wien, weiterhin auch als Gasts¨anger t¨atig. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2119; OML. Holender, Ioan (eig. Johann Hollaender), geb. 18. 7. 1935 Timisoara/Rum¨anien; S¨anger, K¨unstleragent und Operndirektor. Studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Timisoara, 1956 wegen seiner Teilnahme an den Studentenbewegungen von allen Hochschulen des Landes ausgeschlossen, bis 1959 u. a. Tennislehrer u. Regieassistent. 1959–62 Gesangsausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, 1962–1966 S¨anger, u. a. zwei Spielzeiten am Stadttheater Klagenfurt. Ab 1966 Mitarbeiter in einer B¨uhnenvermittlungsagentur, die er ab 1973 als eigene „Opernagentur H.“ leitete. 1988 Generalsekret¨ar der Wiener Staatsoper u. Volksoper, 1991–2010 Direktor der Wiener Staatsoper (1991/92 zus. mit Eberhard Waechter), 1992–96 auch Direktor der Volksoper. Seither K¨unstlerischer Berater der Metropolitan Opera New York, K¨unstlerischer Leiter u. Pr¨asident des internationalen „Enescu“-Musikfestivals u. weitere Beratert¨atigkeiten. Seine Erinnerungen erschienen

Holenia 2001 „Von Temesvar nach Wien“ u. 2010 „Ich bin noch nicht fertig“. ¨ ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 20,52; Uber 6000 Vorstellungen an der Oper. ~ u. die Wiener Staatsoper, 2009; Ch. Wagner-Trenkwitz, Strauss¨ Pflege an der Wiener Staatsoper in der Ara ~ (1991–2010) (in: Richard-Strauss-Jahrbuch) 2010; Closeup – ~. 118 Premieren. Wiener Staatsoper, Wiener Volksoper (Photos Axel Zeininger) 2010. Holenia, Hanns (Johann Baptist Emil Othmar), geb. 5. 7. 1890 Graz, gest. 8. 11. 1972 ebd.; Dirigent und Komponist. Besuchte 1908–12 die Musikschule des Musikvereins in Graz, Philosophiestudium an der Univ. ebd., 1913/14 Sch¨uler von Emil Nikolaus von Reznicek in Berlin. Nach dem 1. Weltkrieg Beamter der Landesregierung in Graz, 1922–32 Kapellmeister in St. Gallen u. Z¨urich. 1940–45 Lehrer an der Grazer Hochschule f¨ur Musikerziehung, danach freier Komponist in Graz. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Viola. Oper in einem Vorspiel u. 3 Aufz¨ugen (Text: Oskar Widowitz frei nach William Shakespeares „Was ihr wollt“) UA 17. 11. 1934 Opernhaus Graz; Der Schelm von Bergen. Oper in 3 Aufz¨ugen (Text: Oskar Widowitz nach Julius von der Trauns gleichnamiger Erz¨ahlung) UA 27. 5. 1936 ebd.; Sommerlegende. Oper in einem Vorspiel u. 3 Aufz¨ugen (Text: Hermann Pferschy) UA 21. 1. 1944 ebd.; Tiroler Ballade 1813. Oper in 3 Akten (Text: H. Lohberger ¨ u. H. Pferschy) Ursendung 23. 11. 1969 Ost. Rundfunk. ¨ Literatur: OML; W. Suppan, ~. Eine W¨urdigung seines Lebens u. Schaffens, 1960; H. Lohberger, Ein Musikerleben f¨ur die Steiermark. ~ zum Gedenken (in: Bl¨atter f¨ur Heimatkunde [Graz] 47) 1973. Holetzeck, Mario, geb. 31. 1. 1963 Greiz/Th¨uringen; Regisseur und Autor. Arbeitete anfangs in versch. Berufen, dann Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Rostock, w¨ahrend des Studiums erste Regiearbeiten, 1991–93 Studium (Schauspieltheaterregie) an der Univ. Hamburg, u. a. bei J¨urgen Flimm u. Manfred Brauneck. 1992 Regiedebut auf Kampnagel in Hamburg, Regieassistent am Schauspielhaus Hamburg. 1993–95 Leiter der Studiob¨uhne am Staatstheater Kassel, 1995– 97 Oberspielleiter am Gostner-Hof-Theater in N¨urnberg. Versch. Lehrt¨atigkeiten u. Drehbuachautor. 2003–08 freier Regisseur u. Schau-

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Holitscher spieler, seit der Spielzeit 2008/09 Schauspieldirektor u. Regisseur am Staatstheater Cottbus. Holger, Gerd (eigentl. Gerhard Hoschke), geb. 18. 4. 1918 Sangerhausen/Sachsen-Anhalt, gest. 3. 3. 2006 Leipzig; B¨uhnenbildner, Pianist und Komponist. Ausbildung als B¨uhnenbildner u. 1935–38 Musikstudium. Zun¨achst B¨uhnenbildner u. Theatermaler, u. a. 1945 an den Fr¨ankischen B¨uhnen Leipzig, 1949/50 am Kabarett „Die Rampe“ ebd., wo er f¨ur seine Gattin Ursula Schmitter Songs u. Chansons komponierte. 1955–85 musikalischer Leiter der „Leipziger Pfefferm¨uhle“, daneben Komponist f¨ur den Rundfunk. F¨ur Schmitter komponierte u. gestaltete er Chansonsabende u. begleitete sie am Klavier. Ab Anfang der 90er Jahre gastierte das Ehepaar auch an Kleinkunstb¨uhnen in Westdtl. Literatur: Kabarett-Lex. 152. Holitscher, Arthur [I,830], gest. 14. 10. 1941 Genf. Lebte 1895/96 als freier Schriftsteller in Paris, 1896 Redakteur der Zeitschrift „Simplicissimus“ in M¨unchen, dann auf Reisen, seit 1907 Lektor im Verlag Bruno Cassirer in Berlin, 1911 Reise nach Kanada u. in die USA, sp¨ater in Ostpreußen, Mitarbeiter versch. Zeitungen, w¨ahrend der Novemberrevolution 1918 Beauftragter des „Arbeiter- u. Soldatenrates“ u. Mitglied des „Rates geistiger Arbeiter“ in Berlin. 1919 Mitgr¨under des „Proletarischen Theaters“. 1920 erste von insgesamt f¨unf Reisen in die Sowjetunion, engagierte sich f¨ur dt. kommunistische Schriftsteller, Mitglied der „Gesellschaft der Freunde des neuen Rußland“, 1927 Teilnahme am „Ersten Internationalen Kongreß proletarisch-revolution¨arer Schriftsteller“ in Moskau. Unternahm weiterhin große Reisen, u. a. nach Indien, China, Japan u. in die USA. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Emigration u¨ ber Paris nach Genf. Sein St¨uck „Der Golem“ wurde 1909 in Wien uraufgef¨uhrt, die UA der gleichnamigen Oper mit der Musik von Eug`ene d’Albert (Textbearbeitung: Ferdinand Lion) fand am 14. 12. 1926 am Opernhaus Frankfurt/Main statt. Literatur: DLL 20. Jh. 20,60; E. Schulz, ~ (in: Neue Deutsche Biographie 9) 1972; M. Bruchmann, ~ – ein Dichter zwischen Literatur u. Politik (Diss. Graz) 1972; F. Sz´asz, Rilke u. ~ (in: Berlin – Wien, Stationen der Moderne) 2000 (= Bl¨atter der Rilke-Gesellschaft 23); M. Chobot, ~ (1869–1941) (in: Literatur und Kritik 389/390) 2004; N. Kordics, Identit¨atsfragen und

Holl Exil-Dasein in den autobiographischen Werken von ~ (In: Erliegst du der G¨otter Abgeschiedenheit [...], hg. A. F. Balogh) Klausenburg 2007; dies., „Ich schreibe dieses Buch fast wie ein Toter.“ Selbstrepr¨asentanz u. Selbstbewahrung in den Autobiographien von ~ (in: Germanistik ohne Grenzen [...], hg. S. J´anos-Szatm´ari) ebd. 2007; S. Zajac, Auf der Suche nach der „Menschenheimat“. Alfons Paquet, ~ u. Franz Jung als Reiseberichterstatter aus dem neuen Rußland (Diplomarbeit Wien) 2010. Holl, Emma, geb. um 1890, Todesdatum unbek.; S¨angerin. 1913/14 am Stadttheater Heilbronn, 1915–35 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt/Main, an der sie u. a. in mehreren Urauff¨uhrungen sang: am 21. 10. 1919 die Rolle der „Fennimore“ in der Oper „Fennimore und Gerda“ von Frederick Delius, am 21. 1. 1920 die Partie der „Els“ in Franz Schrekers Oper „Der Schatzgr¨aber“ u. am 26. 3. 1922 die Titelrolle in Paul Hindemiths Oper „Sancta Susanna“. 1943 lebte sie noch als Gesangslehrerin in Frankfurt/ Main. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2119. Holl, Gussy (eigentl. Auguste Marie), geb. 22. 2. 1888 Frankfurt/Main, gest. 16. 7. 1966 Salzburg; Schauspielerin und Chansonniere. Ausbildung an der Reinhardt-Schule in Berlin, 1910 Debut am Intimen Theater N¨urnberg, im selben Jahr gr¨undete sie zus. mit Emil Meßthaler in M¨unchen das Unterhaltungskabarett „Bonbonniere“, 1911 starb Meßthaler u. sie ging nach Berlin, ebd. Engagement an Rudolf Nelsons „Chat noir“, 1912 am „LindenCabaret“. Danach spielte sie an versch. Berliner B¨uhnen, u. a. am Metropol- u. am Residenztheater. 1922 beendete sie ihre B¨uhnenkarriere u. heiratete den Schauspieler Emil Jannings. Literatur: Kabarett-Lex. 152. Holl, Karl [I,831], gest. 25. 11. 1971 Heidelberg. 1937 zwangsemeritiert. 1945 Regierungspr¨asident von Nordbaden, ab 1947 wieder in der Industrie t¨atig, lebte dann in Heidelberg. Literatur: DLL 20. Jh. 20,75. Holl, Karl [I,831], gest. 3. 10. 1975 Frankfurt/ Main. 1946–58 Ministerialdirektor f¨ur die Abteilungen Theater, Musik u. Film im Hessischen Kultusministerium in Wiesbaden. ¨ Literatur: OML; DLL 20. Jh. 20,76.

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Hollaender Holl, Robert, geb. 10. 3. 1947 Rotterdam; S¨anger und Komponist. Gesangsunterricht bei Jan Veth u. David Hollestelle in Rotterdam u. 1971/72 bei Hans Hotter in M¨unchen. 1973–75 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, danach l¨angere Zeit vorwiegend Konzerts¨anger. Seit 1990 wieder vermehrt B¨uhnenauftritte, internationaler Gasts¨anger. 1996–98 u. 2000/01 bei den Bayreuther Festspielen. Lehrt¨atigkeit u. Komponist u. a. von Liedern. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2120; OML; TdS. Hollaender, Friedrich (eigentl. Frederick Maurice, in den USA Frederik Hollander), geb. 18. 10. 1896 London, gest. 18. 1. 1976 M¨unchen; Komponist, Autor und Regisseur. Sohn von Victor H., Neffe von Felix H., ab 1899 in Berlin, Kompositionsstudium am Sternschen Konservatorium in Berlin u. an der Akademie der K¨unste ebd., Meistersch¨uler von Engelbert Humperdinck, 1914 Aufenthalt in New York, 1915 Korrepetitor am Landestheater Prag, 1917 Dirigent an Fronttheatern in Frankreich u. Belgien. 1919 musikalischer Leiter beim „Ballett Charell“ an der Komischen Oper Berlin, 1919/20 musikalischer Leiter, Komponist u. Pianist an Max Reinhardts Kabarett „Schall u. Rauch“ im Großen Schauspielhaus, ab 1920 Komponist u. Texter f¨ur Rosa Valetti u. seiner damaligen Gattin Blandine Ebinger am „Cabaret Gr¨oßenwahn“ u. an der „Rakete“, 1922 musikalischer Leiter in Trude Hesterbergs „Wilder B¨uhne“, 1925 in ders. Funktion an der M¨unchner „Bonbonni`ere“. Ab 1925 Texter f¨ur Revuen des Nelson-Theaters in Berlin, eigene RevueProduktionen, Komponist von B¨uhnenmusik u. Operetten, 1926–31 auch von Filmmusik, u. a. f¨ur „Der blaue Engel“ (1930, Regie: Josef von Sternberg). Er¨offnete im J¨anner 1931 sein eigenes „Tingel-Tangel-Theater“, Anfang 1933 Schließung. Ende Februar 1933 Flucht mit seiner (zweiten) Ehefrau Trudi Schoop u¨ ber Paris in die USA. Er¨offnete 1934 in Hollywood das englisch-sprachige Kabarett „Frederick Hollander’s Tingel-Tangel-Theatre“, das er nach wenigen Monaten wieder aufgab. Bis 1955 Filmkomponist ebd., nach seiner R¨uckkehr nach Dtl. Komponist von Filmmusik, Kabarettliedern, Autor von Revuen u. Kabarett-Texten, lebte in M¨unchen. 1965 erschienen seine Erinnerungen „Von Kopf bis Fuß. Mein Leben mit Text und Musik“ (2001 hg. u. kommentiert von V. K¨uhn, mit dem Untertitel: Revue meines Lebens).

Hollaender Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der! Die! Das! Kabarett-Revue (Text: H. Kr¨uger) UA 1925 M¨unchen; Laterna magica – Auch eine Revue. Kabarett-Revue, UA 19. 2. 1926 Renaissance-Theater Berlin; Het¨arengespr¨ache (Text: Marcellus Schiffer) UA November 1926 Kleines Theater (Unter den Linden) Berlin; Es kommt jeder dran! Kabarett-Revue, UA Juli 1928 Deutsches K¨unstler-Theater Berlin; Bei uns um die Ged¨achtniskirche rum, UA 1927 Theater am Kurf¨urstendamm Berlin; Das spricht B¨ande. Kabarett-Revue (Musik: Rudolf Nelson) UA 1929 Berlin; Quick. Kabarett-Revue (zus. mit Marcellus Schiffer, Musik: Rudolf Nelson) UA 1930 Berlin; Tingel-Tangel. Kabarett-Revue, UA 7. 1. 1931 Tingel-Tangel-Theater Berlin (zur Er¨offnung); Das zweite Programm. Kabarett-Revue, UA M¨arz 1931 ebd.; Spuk in der Villa Stern. Kabarett-Revue, UA September 1931 Berlin; Allez-Hopp! Kabarett-Revue, UA Dezember 1931 ebd.; H¨ochste Eisenbahn. Kabarett-Revue, UA Herbst 1932 ebd.; Es war einmal. Kabarett-Revue, UA Dezember 1932 ebd. (letzte Revue in seinem Theater); Scherzo, UA 2. 2. 1956 Theater am Besenbinderhof Hamburg; Hoppla, aufs Sofa! UA 17. 5. 1957 Kabarett „Die Kleine Freiheit“ M¨unchen; Der große Dreh. Kabarett-Revue, UA 22. 1. 1958 ebd.; Es ist angerichtet! Kabarett-Revue, UA 4. 12. 1958 ebd.; Das Blaue vom Himmel. Musikalische Kom¨odie in 3 Akten (Text: Robert Gilbert u. Per Schwenzen) UA 14. 11. 1959 St¨adtische B¨uhnen N¨urnberg; Rauf und runter. Kabarett-Revue, UA 1960 Intimes Theater M¨unchen; Futschikato! KabarettRevue, UA M¨arz 1961 Kabarett „Die Kleine Freiheit“ M¨unchen; Adam und Eva. Satirisches Musical, UA 29. 3. 1981 Stadttheater W¨urzburg. Literatur: MGG 29,212; Hdb. Exiltheater 1,431; Kabarett-Lex. 152; DLL 20. Jh. 20,85; Verdr¨angte Musik. Berliner Komponisten im Exil (hg. H. Traber, E. Weingarten) 1987; V. K¨uhn, Sp¨otterd¨ammerung. Vom langen Sterben des großen kleinen ~, 1988 (1996); Bei uns um die Ged¨achtniskirche rum ... ~ u. das Kabarett der zwanziger Jahre (Ausstellungskatalog, Redaktion: S. Diekmann u. a.) 1996; A. Lereau, Wenn ick mal tot bin. Blandine Ebingers ‚Lieder eines armen M¨adchens‘ (von ~) (in: Dt. Lied 1, Von den Hymnen bis zum Baum der Schmerzen) 2007; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

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Hollaender Hollaender, Victor [I,831], gest. 24. 10. 1940 Hollywood. Vater von Friedrich H. Emigrierte 1934 nach Hollywood. Auff¨uhrungen: (Ausw.): Die Gesangvereinsprobe oder Der Jubil¨aumstag. Operette (Text: Komponist) UA 1882 K¨oln; Schloß Caliano. Operette (Text: Gustav Kadelburg) UA 1885 Hamburg; Carmosinella. Operette (Text: Rudolf Hirschsohn) UA 1887 Frankfurt/Main; K¨onig Krause. Posse (Text: Julius Keller u. Louis Herrmann) UA 1892 Berlin; Ein ber¨uhmter Mitb¨urger. Burleske (Text: Karl Laufs u. Wilhelm Jacoby) UA 1892 Berlin; Yvette. Posse (Text: K. Laufs u. Max Kr¨amer) UA 1892 Berlin; San Lin (Das Neujahrsfest). Oper (Text: Heinrich Blau nach Ch. B. Fernald) UA 1. 2. 1899 Breslau; Sch¨on war’s doch. Vaudeville (Text: Julius Freund) UA 24. 8. 1901 Metropol-Theater Berlin; Der rote Kosak. Operette (Text: Louis Herrmann u. Hermann Hirschel) UA 21. 12. 1901 Friedrich-Wilhelmst¨adtisches Theater Berlin; Ne feine Nummer. Posse (zus. mit Leo Fall, Text: Julius Freund) 26. 12. 1901 Metropol-Theater Berlin; Die zw¨olf Frauen des Japhet. Vaudeville (Text: ders.) UA 29. 11. 1902 ebd.; Der Sonnenvogel. Operette (Text: Rudolf Schanzer u. Georg Okonkowski) UA 1903 St. Petersburg (durch das Wiener Operettenensemble); Durchlaucht Radieschen. Posse (Text: Julius Freund) UA 31. 10. 1903 Metropol-Theater Berlin; Die Herren vom Maxim. Posse (Text: ders.) 29. 10. 1904 ebd.; Kadettenstreiche. Operette (Text: Heinrich Bolten-Baeckers) UA 1906 Aachen; Das Mitternachtsm¨adchen. Schwank (Text: Jean Kren u. Arthur Lippschitz) UA 1908 Berlin; Schneider Fips. Operette (Text: Hans von Wentzel nach August von Kotzebue) UA 17. 11. 1908 Hoftheater Weimar; Meister Tutti. Posse (Text: Alfred Sch¨onfeld u. J. Kren) UA 1909 Berlin; Der Jockeyclub. Operette (Text: Robert Misch) UA 8. 1. 1909 Neues OperettenTheater Mannheim; Wo wohnt sie denn? Posse (Text: J. Kren u. G. Okonkowski) UA 12. 2. 1909 Thalia-Theater Berlin; Prinz Bussi. Posse (Text: A. Sch¨onfeld u. J. Kren) UA 13. 8. 1909 Thalia-Theater Berlin; Die s¨uße Cora. Posse (Text: J. Kren u. Arthur Lippschitz) UA 31. 8. 1909 Kurtheater Norderney; Revanche. Operette (Text: Louis Windhopp) UA 31. 10. 1909 H¨olle Wien; Rechts herum. Ein Spiel (Text: Hans Gaus u. Theo Halton) UA 28. 11. 1908 Stadttheater Magdeburg – u. d. T.: Fliegende Bl¨atter aus dem Jahrgang 1850, UA 12. 5. 1916 Residenztheater Berlin; Sumurˆun. Tanz-Pantomime (Text: Friedrich Freska) UA 24. 4. 1910

Hollander Kammerspiele Berlin; Hupf mein M¨aderl! Ausstattungsoperette (Text: J. Kren u. Carl Lindau) UA 13. 8. 1910 Ronacher Wien; Die K¨onigin der Nacht. Operette (Text: Emil u. Arnold Golz) UA 26. 2. 1913 Apollo-Theater Wien; Der Regimentspapa. Vaudeville (Text: Richard Kessler u. Heinrich Stobitzer) UA 1914 Berlin; Und Michel lacht dazu. Zeitbild (Text: Ely u. Otto) UA 2. 11. 1914 Nationaltheater Berlin; Freiwillige vor. Vaterl¨andisches Volksst¨uck (Text: Louis Taufstein) UA 1. 12. 1914 Krystallpalast-Theater Leipzig; Die Sch¨one vom Strande. Musikalischer Schwank (Text: Oskar Blumenthal u. Gustav Kadelburg) UA 5. 2. 1915 Residenztheater Berlin; Die Prinzessin vom Nil. Musikalischer Schwank (Text: Franz Cornelius, Arthur Landsberger u. Willy Prager) UA 18. 9. 1915 ebd.; Loge Nr. 7. Musikalischer Schwank (Text: Kurt Kraatz u. Th. Halton) UA 28. 1. 1916 ebd.; Der J¨ager aus Kurpfalz. Volksst¨uck (Text: Ferdinand Bonn nach Karl Immermanns „Der Oberhof“) UA 2. 4. 1919 Walhalla-Theater Berlin; Der Schwan von Siam. Romantisch burleske Operette (Text: Bruno Decker u. Robert Pohl) UA 25. 12. 1920 Olympia-Theater Dortmund; Der Marmorgraf. Operette (Text: Richard Kessler u. Gerhard Sch¨atzler-Perasini) UA 12. 3. 1921 Residenztheater Wiesbaden. Literatur: Ulrich 1,809; MGG 29,210. Hollander, Walther von [I,832], gest. 30. 9. 1973 Ratzeburg/Schleswig-Holstein. Lebte ab 1920 in Worpswede, gr¨undete 1921 die „Hol¨ lander-Presse“ f¨ur bibliophile Drucke. Ubersiedelte 1923/24 nach Berlin, anfangs Buchh¨andler, sp¨ater freier Schriftsteller, ab 1936 Verfasser vorwiegend von Filmdrehb¨uchern u. ab 1938 von Lebensratgebern, 1945–71 Rundfunkmitarbeit. Seit 1939 lebte er bei Hamburg in Niendorf an der Stecknitz. Literatur: DLL 20. Jh. 20,99; W. Kayser, ~, 1971; Braunschweigisches biographisches Lexikon. 19. u. 20. Jh. (hg. H.-R. Jarck) 1996. Hollburg, Ludwig, geb. 19. 2. 1954 Magdeburg; Schauspieler und Regisseur. 1979–82 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, Außenstelle Rostock. 1982–85 Engagement am Staatstheater Schwerin, 1987/88 an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1990/91 erste Inszenierung am Theater Benedita in Portugal, 1991/92 am Theater der Stadt Bielefeld, 1992–96 am Theater an der Ruhr in M¨ulheim, 1996/97 am Renaissance Theater Berlin, dann einige Jahre Schauspiellehrer u.

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Holliger Regisseur u. a. in Portugal u. Berlin, ab 2010 als Gast am Grenzlandtheater Aachen. Umfangreiche Film- und Fernseht¨atigkeit. Holldack, Otto [I,832], Todesdatum unbekannt. 1897–1904 Ensemblemitglied am Hoftheater Hannover, 1904/05 am Stadttheater Metz, anschließend lebte er in Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2122. Hollenbeck, Fritz, geb. 23. 10. 1929 L¨ubz/ Mecklenburg-Vorpommern; Schauspieler. Nach dem 2.Weltkrieg Ausbildung an der Schauspielschule in Schwerin, 1951 erstes Engagement am dortigen Staatstheater, dann in Parchim, Staßfurt u. Erfurt, 1956–61 am Berliner Ensemble. Blieb 1961 nach seinem Aufenthalt in Hamburg ebd., Engagement an den Kammerspielen, 1966–72 am Ulmer Theater u. seit 1972 Ensemblemitglied u. sp¨ater noch als Gast am Ohnsorg-Theater Hamburg. Holley, William, geb. 4. 12. 1930 Bristol/Florida; S¨anger. Privater Gesangsunterricht in den USA bei Anna Kaskas, Frank St. Leger u. Louis Cunningham. 1956 Debut am Landestheater Salzburg, 1958/59 in Flensburg, 1959– 67 Mitglied am Stadttheater Gelsenkirchen u. 1965–67 auch am Opernhaus Essen, 1966–84 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. L¨angere Gastengagements an der Deutschen Oper Berlin, an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. an der Staatsoper Stuttgart, 1969–71 bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2122. Holliday, Melanie (eigentl. Melanie Claire Young), geb. 12. 8. 1951 Houston/Texas; S¨angerin. Tanzausbildung, dann Gesangsstudium an der Indiana Univ. School of Music. Seit 1973 in Europa, zuerst als Gast in Hamburg, dann am Stadttheater Klagenfurt u. in Basel, 1976– 89 Ensemblemitglied an die Wiener Volksoper. Daneben u. danach internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2122. Holliger, Erich, geb. 2. 5. 1936 Langenthal/ Bern, gest. 22. 7. 2010 Basel; Schauspieler und Regisseur. Bruder von Heinz H., studierte Germanistik, Anglistik u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Bern, Heidelberg u. Z¨urich, w¨ahrend des Studiums Schauspieler an Studententheatern u. an diversen Kellerb¨uhnen in

Holliger Bern, wo er die Schauspielschule am Konservatorium f¨ur Musik besuchte. 1958–61 Dramaturg, Regisseur u. Schauspieler an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1961–63 Regisseur am Stadttheater Basel, 1963/64 an den Wuppertaler B¨uhnen, 1964–66 Regisseur an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen, daneben Gastinszenierungen u. a. am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, am Nationaltheater Mannheim, an den Vereinigten B¨uhnen Graz u. an der Kom¨odie Basel, ab 1968 Regisseur u. Mitglied der Dramaturgie an den Basler Theatern, 1978–88 Leiter der „Theaterwerkstatt kleine B¨uhne“. Im Rahmen der „Montagabende“ (in der Kom¨odie) pr¨asentierte er u. a. musikalische Avantgarde u. als Leiter der Theaterwerkstatt Jugendtheater, woraus sich schließlich das Basler Jugendtheater entwickelte. Literatur: TdS; DLL 20. Jh. 20,116. Holliger, Heinz, geb. 21. 5. 1939 Langenthal/ Bern; Oboist, Dirigent und Komponist. Bruder von Erich H., bereits w¨ahrend des Gymnasiums Studium (Oboe, Klavier u. Komposition) am Konservatorium f¨ur Musik in Bern bei Emile Cassagnaud, Sava Savoff u. S´andor Veress, weitere Studien am Conservatoire national sup´erieur in Paris u. 1961–63 an der MusikAkademie der Stadt Basel bei Pierre Boulez. 1959–63 Orchester-Oboist, danach KonzertOboist, seit den sp¨aten 70er Jahren vermehrt als Dirigent t¨atig, daneben freier Komponist. In den 50er Jahren Komponist von Schauspielmusiken, u. a. f¨ur die St¨adtische B¨uhne Heidelberg u. die B¨uhnen der Hansestadt L¨ubeck. Gr¨undete 1987 zus. mit Rudolf Kelterborn u. J¨urg Wyttenbach die Konzertreihe „Basler Musik Forum“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Der magische T¨anzer (Text: nach der gleichnamigen Dichtung von Nelly Sachs) UA 26. 4. 1970 Theater Basel; Come and go – Va et vient – Kommen und Gehen. Kurzoper in 3 Akten (Text: nach dem Dramaticule von Samuel Beckett) UA 16. 2. 1978 Staatsoper Hamburg; Not I. Monodrama f¨ur Sopran und Tonband (Text: ders.) UA 15. 7. 1980 Festival d’Avignon; What Where. Kammeroper (Text: ders.) UA 19. 5. 1989 Oper Frankfurt/Main; Schneewittchen. Oper (nach einem Dramolett von Robert Walser) UA 17. 10. 1998 Opernhaus Z¨urich. Literatur: TdS; MGG 29,226; J. H¨ausler, ~. Versuch eines Portr¨ats (in: Schweizerische Musikzeitung 107) 1967; ~. Komponist, Oboist, Dirigent (hg. A. Landau) 1996; A. Pˆaris, Klassische

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Hollinderb¨aumer Musik im 20. Jh., 21997; Th. Meyer, Zersplitterte Biografien. Zum 60. Geburtstag des Schweizer Komponisten, Oboisten u. Dirigenten ~ (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 160) 1999; M. Kunkel, „... etwa mit Musik“. ~s ‚Schneewittchen‘, Oper nach Robert Walser [...] (in: „Entre Denges et Denezy ...“. Dokumente zur Schweizer Musikgeschichte 1900–2000. Begleitbuch zur Ausstellung [...], hg. U. Mosch) 2000; K. Ericson, ~ – Spurensuche eines Grenzg¨angers. Das kompositorische Schaffen im Spiegel der Besch¨aftigung mit Sprache, Atem, Schweigen, 2004; A. Thiemann, Sprachmusik. Das Beckett-Programm der Zeitgen¨ossischen Oper Berlin (in: Opernwelt 6) 2005; G. Schauerte, „Gl¨uhende R¨atsel a¨ugen sich an“. Nelly Sachs u. ~, 2007 (zugleich Diss. Heidelberg 2005); ders., Im Veress-Spiegel. Ein Gespr¨ach mit ~ (in: S´andor Veress. Komponist – Lehrer – Forscher, hg. D. Lanz u. A. Gerhard) 2008; M. Kunkel, „... dire cela sans savoir quoi ...“. Samuel Beckett in der Musik von Gy¨orgy Kurt´ag u. ~, 2008 (zugleich Diss. Basel 2006); J. P. Hiekel, Der Widerhall des Zweifelns. ~s K¨unstler-Reflexionen (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 170/3) 2009. Holliger, Peter, geb. 6. 10. 1945 Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. 1966–69 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien u. 1980 an der Stage Group Company in San Francisco. 1969/70 erstes Engagement am Atelier-Theater Bern, 1971/72 am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, 1972/73 an den St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen, 1973–75 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1975/76 am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich, 1976–82 Ensemblemitglied u. 2006–09 St¨uckvertrag am Schauspielhaus Z¨urich, 1983/84 am Stadttheater St. Gallen. Seit 1985 freier Regisseur u. Schauspieler, seit 2003 Auftritte zus. mit dem Gitarristen Marcel Ege in literarisch-musikalischen Programmen. Literatur: TdS. Hollinderb¨aumer, Dietrich, geb. 16. 8. 1942 Essen; Schauspieler und Regisseur. Lebte als Jugendlicher l¨angere Zeit in Schweden, Ausbildung an der Schauspielschule des K¨oniglich Dramatischen Theaters in Stockholm, 1968– 72 erstes Engagement als Schauspieler, Regieassistent u. Regisseur am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, dann in Kiel, am Deutschen u. am Jungen Theater in G¨ottingen, am Theater am Zimmer in Hamburg, 1978– 83 als Schauspieler u. Regisseur an den St¨adti-

Hollmann schen B¨uhnen Heidelberg, 1983–88 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, seither freier Schauspieler, u. a. in Wien am Theater in der Josefstadt u. am Volkstheater, am Schauspiel Bonn, am Theater Bremen, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Ernst Deutsch Theater Hamburg. Hollmann, Ernest [I,833], gest. 1945 Znaim/ M¨ahren. Literatur: DLL 20. Jh. 20,128. Hollmann, Hans, geb. 4. 2. 1933 Graz; Regisseur und Intendant. Studierte Jus an der Univ. Graz, 1956 Dr. iur., Schauspiel- u. Regiestudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 1958–68 Schauspieler, Regieassistent u. Regisseur am Theater in der Josefstadt ebd., seit 1968 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper (seit 1976) an zahlreichen B¨uhnen im dt.sprachigem Raum. 1975–78 Direktor der Basler Theater. 1993–2003 als Professor f¨ur Theaterregie u. seit 1998 als Dekan an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Initiant der 2002 gegr¨undeten Hessischen Theaterakademie u. deren Vorstand bis 2006. Literatur: Henschel Theaterlex. 378; Rischbieter 640; TdS; LThInt 408; HLS; Regie u. Interpretation. Gespr¨ache mit Achim Benning [...], ~ [...] u. Georgij Towstonogov (hg. H. Mainusch) 21989; H. Szabo, ~. Ein Europ¨aer ¨ aus Osterreich. 30 Jahre Theater der Erregung (Diss. Wien) 1996. Hollmann (auch Holmann), Maria, Lebensdaten unbek., geb. in Wien; S¨angerin und Schauspielerin. Ausbildung (Gesang u. Tanz) an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, ebd. Debut, 1938–40 als Mitglied des Chores u. als Solistin kleiner Rollen am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, Tournee mit Liedern u. Chansons in der Schweiz. Emigrierte nach Argentinien, 1940–63 Ensemblemitglied an Paul Walter Jacobs „Freier Deutscher B¨uhne“ in Buenos Aires. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,433. Hollnsteiner, Franz Xaver [I,833], gest. 8. 4. 1982 Wien. Nach der R¨uckkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft Lektor im Bundesministerium f¨ur Unterricht in Wien, ab 1966 Sekretariats-Leiter an der Hochschule f¨ur angewandte Kunst. Literatur: DLL 20. Jh. 20,131; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994.

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Hollwedel Hollop, Markus, geb. 27. 3. 1967 Berlin; S¨anger. Bereits als Kind (1974–86) Mitglied des Berliner Staats- u. Domchores. 1986–91 Ausbildung an der Musikhochschule in M¨unchen bei Josef Loibl, in Meisterklassen bei Astrid Varnay, Kristinn Sigmundsson u. Jewgenji Nesterenko, sp¨ater weiterer Gesangsunterricht bei Irmgard Hartmann. 1991–93 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. 1993–97 deren Ensemblemitglied, 1997/98 am Staatstheater Kassel u. seither internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2123. Hollreiser, Heinrich, geb. 24. 6. 1913 M¨unchen, gest. 24. 7. 2006 Scheffau am Wilden Kaiser/Tirol; Dirigent und GMD. Ausbildung an der Akademie der Tonkunst in M¨unchen u. a. bei Karl Elmendorff. 1933–35 als Solorepetitor u. Dirigent am Staatstheater Wiesbaden, 1935– 38 Kapellmeister (1937/38 als Erster Kapellmeister) an der Oper Darmstadt, 1938/39 Erster Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim, 1939–42 an der Oper Duisburg, 1942–45 an der Staatsoper M¨unchen, 1945–52 GMD in D¨usseldorf, 1952–61 Dirigent an der Wiener Staatsoper, gleichzeitig seit 1953 Leiter des Kammerorchesters der Wiener Konzerthausgesellschaft. 1961–64 Chefdirigent u. musikalischer Oberleiter an der Deutschen Oper Berlin. Danach Gastdirigent bis 1994 an der Wiener Staatsoper (seit 1991 Ehrenmitglied) u. an der Berliner Oper. 1973–75 auch Dirigent bei den Bayreuther Festspielen. ¨ Literatur: OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Hollweck, Sabine, geb. 10. 8. 1970 N¨urnberg; Schauspielerin. Studierte 1990–95 Amerikanistik u. Kunstgeschichte an der Univ. Erlangen, 1995–99 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Saarbr¨ucken, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am dortigen Staatstheater, 1999 am Wolfgang-Borchert-Theater in M¨unster/Westfalen, 2000/01 am Westf¨alischen Landestheater Castrop-Rauxel, 2002–06 am Theater „Die Tonne“ in Reutlingen, seit 2008 Gastengagement am Stadttheater Pforzheim u. 2012/13 als Gast an der Berliner Schaub¨uhne. Hollwedel, Jens, geb. 1976 Delmenhorst/Niedersachsen; Schauspieler und Autor. 2000–04 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg,

Hollweg 2004–07 Ensemblemitglied am Schleswig-Holsteinischen Landestheater. Seither freier Schauspieler u. Autor. Sein St¨uck „Wie ein junger Gott. Frustspiel in 2 Akten“ wurde am 19. 2. 2004 im Theater 89 in Berlin uraufgef¨uhrt. Hollweg, Ilse, geb. 23. 2. 1922 Solingen/Nordrhein-Westfalen, gest. 9. 2. 1990 ebd.; S¨angerin. Ausbildung an der K¨olner Musikhochschule bei Gertrude F¨orstel. 1943 Debut am Stadttheater Saarbr¨ucken, 1946–51 am Opernhaus D¨usseldorf, 1951/52 in Berlin u. Hamburg, 1952–55 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper u. 1955–70 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Daneben u. sp¨ater Gasts¨angerin, 1954–57 bei den Bayreuther u. 1955 bei den Salzburger Festspielen. An der Hamburger Staatsoper sang sie am 16. 6. 1964 in der UA „Der goldene Bock“ von Ernst Kˇrenek. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2124; K. Ruhrberg, ~, 1971; Rheinische S¨angerinnen des 20. Jh. [...] (hg. Th. Synofzik u. S. Rode-Breymann) 2003. Hollweg, Titus, geb. 5. 9. 1975 Salzburg; Regisseur und Komponist. Sohn von Werner H., 1984–88 Mitglied der Wiener S¨angerknaben, Studium (Schlagwerk u. Kontrabaß) an der Musikhochschule Wien, Regieassistent u. a. an der Wiener Staatsoper, am Salzburger Landestheater, 1996/97 Regieassistent u. Abendspielleiter an der Volksoper Wien. Ab 1997 freier Musiktheater-Regisseur vor allem f¨ur Kinderopern, u. a. f¨ur die traditionellen Auff¨uhrungen von Kinderopern der Wiener S¨angerknaben. Am 25. 2. 2006 wurde seine zus. mit Emanuel Schulz geschriebene u. komponierte Oper „M¨archen Matrix“ von den S¨angerknaben uraufgef¨uhrt. Daneben auch Regisseur u. a. in Belgien u. Montreal/Kanada. Hollweg, Werner, geb. 13. 9. 1936 Solingen/Nordrhein-Westfalen, gest. 1. 1. 2007 Freiburg/Br.; S¨anger. Vater von Titus H. (er ist nicht verwandt mit Ilse H.). Zun¨achst Ausbildung an der Schauspielschule Dumont in D¨usseldorf, dann Gesangsausbildung an der Musikhochschule Detmold, bei Fred Husler in Lugano u. in M¨unchen. 1962/63 erstes Engagement an der Wiener Kammeroper, 1963–67 am Opernhaus Bonn u. 1967–69 Ensemblemitglied am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Danach Gasts¨anger, u. a. 1969–72 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg,

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Holm 1970–81 an der Deutschen Oper Berlin, 1970– 91 an der Hamburgischen Staatsoper, 1971–86 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1974– 86 an der K¨olner Oper, 1977–91 am Opernhaus Z¨urich u. 1982–93 am Landestheater Salzburg u. wiederholt bei den dortigen Festspielen. Daneben war er ab den 80er Jahren auch als Regisseur t¨atig u. unterrichtete 1993–2003 an der Hochschule f¨ur Musik in Freiburg/Br. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2124; TdS; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Holly, Eugen (Ps. Egon Erich Stampf) [I,833], gest. 16. 4. 1964 Budapest. Seit 1939 Redakteur am „Pester Llyod“ in Budapest, sp¨ater Schriftleiter der Zeitung „Freies Leben“. Literatur: DLL 20. Jh. 20,143; R. Rudolf, E. Ulreich, Karpatendt. Biographisches Lex. 1988. Holm, Claus (eigentl. Helmut Gerhard Ozygus), geb. 4. 8. 1918 Bochum, gest. 21. 9. 1996 Berlin; Schauspieler. Zuerst Bergmann, daneben Statist am Bochumer Schauspielhaus u. Schauspieler in kleinen Filmrollen. Nach dem 2. Weltkrieg gr¨undete er das Altm¨arkische Landestheater in Salzwedel, das er als Regisseur bis zu dessen Verstaatlichung 1948 leitete. Daneben u. danach Filmschauspieler u. Engagement am Theater am Schiffbauerdamm Berlin. Ab 1953 in Westdtl., seit 1963 Ensemblemitglied an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin sowie Film- u. Fernseht¨atigkeit (u. a. 1966 als „Leutnant Hasso Sigbj¨ornson“ in der TV-Serie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“). Literatur: Habel 179; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Holm, Grete (K¨unstlername f¨ur Margarete Hirsch), geb. 21. 3. 1884 Prag, Todesdatum unbek. (am 5. 3. 1941 in das Ghetto Modliborzyce bei Lublin deportiert, das am 8. 10. 1942 aufgel¨ost wurde u. dessen Bewohner zum Großteil in das KZ Majdanek deportiert wurden); S¨angerin. Erste Ausbildung in Br¨unn, 1904 Debut u. Engagement bis 1907 am dortigen Stadttheater. Ab 1907 in Wien, ebd. weitere Gesangsausbildung bei Rosa Papier-Paumgartner u. Engagements als Operettens¨angerin 1908/09 am Raimund-Theater, 1909–11 am Theater an der Wien, 1912/13 am Johann-Strauß-Theater u. 1916–20 am Wiener B¨urgertheater. Sie sang in vielen Operetten-Urauff¨uhrungen u. unternahm zahlreiche Gastspiele. Von 1904–12 war

Holm sie mit dem Komponisten Robert Stolz verheiratet. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2126; OML. Holm, J¨org, geb. 4. 2. 1940 Stettin, gest. 22. 7. 2000 Berlin; Schauspieler. Sohn von Richard H., 1957 am Theater in Schleswig, dann in K¨oln, am Residenztheater M¨unchen, in Hannover u. am Theater am Neumarkt in Z¨urich. 1975–79 am Thalia-Theater Hamburg, anschließend einige Zeit in S¨udamerika. 1980 an der Freien Volksb¨uhne u. danach am Schillertheater Berlin, ab 1985 wieder am Thalia-Theater Hamburg, zuletzt am Renaissance-Theater Berlin. Holm, Renate (K¨unstlername f¨ur Renate Franke), geb. 10. 8. 1931 Berlin; S¨angerin. Zahnarzthelferin u. daneben privater Gesangsunterricht u. a. bei Maria Ivog¨un in Wien. Seit 1953 Filmschauspielerin u. S¨angerin von Unterhaltungsliedern, 1957 Debut am Theater an der Wien, ab 1961 an der Wiener Staatsoper u. 1964–91 deren Ensemblemitglied, gleichzeitig u. danach noch bis 1995 an der dortigen Volksoper. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen, Gastengagements am Opernhaus Frankfurt/Main (1963–66) u. an der Deutschen Oper Berlin (1972–76) u. zahlreiche internationale Gastauftritte, wiederholt am Teatro Col´on in Buenos Aires. Zuletzt Schauspielerin, u. a. am Theater in der Josefstadt in Wien. 1991 erschien ihre Autobiographie „Ein Leben nach Spielplan. Stationen einer ungew¨ohnlichen Karriere“. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2126; OML. Holm, Richard [I,834], gest. 20. 7. 1988 M¨unchen. Ab 1948 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, wo er in mehreren Urauff¨uhrungen mitwirkte, u. a. sang er am 11. 8. 1957 in der Oper „Die Harmonie der Welt“ von Paul Hindemith den „Wallenstein“, am 27. 11. 1963 in der Oper „Die Verlobung in San Domingo“ von Werner Egk die Rolle des „Black“ u. am 9. 7. 1978 in der Oper „Lear“ von Aribert Reimann den „Kent“. Neben seinem langj¨ahrigen Gastvertrag an der Stuttgarter Staatsoper gastierte er an zahlreichen in- u. ausl¨andischen Opernh¨ausern u. wiederholt bei den Festspielen in Salzburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2127. Holm, Staffan Valdemar, geb. 1958 Tomelilla/S¨udschweden; Regisseur und Intendant. 1984–88 Regieausbildung an der Staatlichen

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Holms Theaterakademie in Kopenhagen, 1986 Assistent an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin. 1989 gr¨undete er das „New Scandinavian Experimental Theatre“, 1990–92 Hausregisseur am K¨oniglichen Theater Kopenhagen, 1992–98 Intendant am Theater Malm¨o, 2002– 08 Intendant des K¨oniglich Dramatischen Theaters (Dramaten) in Stockholm. Daneben seit 1996 auch als Opernregisseur t¨atig. 2011/12 GI am Schauspielhaus D¨usseldorf. Seither freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper. Holmes, Eugene, geb. 7. 3. 1934 Brownsville/ Tennessee, gest. 19. 1. 2007 D¨usseldorf; S¨anger. Ausbildung an der Indiana Univ. in Bloomington u. bei Dorothy Ziegler in Miami, ab 1963 versch. Engagements in den USA, seit 1971 Ensemble- u. seit 2003 Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, daneben internationale Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2128. Holmgren, Ingeborg, geb. 7. 5. 1897 Skinnskatteberg/Schweden, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht bei Augustin Kock in Stockholm, dann Ausbildung an der K¨oniglichen Opernschule in Stockholm, weitere Studien in Berlin, Prag u. Wien, 1920 Debut u. Engagement bis 1923 an der Oper in Stockholm, 1923–27 an der Deutschen Oper Berlin, 1927/28 am Deutschen Theater Prag, 1928–30 an der Oper in Breslau, 1930–38 Ensemblemitglied u. 1940 als Gast am Stadttheater N¨urnberg. Seit 1936 auch am Opernhaus Breslau, 1924–31 regelm¨aßig bei den Bayreuther Festspielen. Nach dem 2. Weltkrieg Gesangslehrerin in Ume˚a/Schweden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2128. Holms, Lotte (eigentl. Charlotte Hirschfeld), geb. 22. 2. 1887 Berlin, Todesdatum unbek.; Schauspielerin. 1905–10 am Schiller-Theater Berlin, 1910–12 am Intimen Theater N¨urnberg, 1913/14 auf einer Tournee mit den „Schiffbr¨uchigen“, 1914/15 in Berlin, 1916/17 am Albert-Theater Dresden, 1918/19 am Friedrichstadt-Theater Berlin, letztes Engagement 1924/25 am Stadttheater Aachen. Sp¨ater aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Schauspielerin u. Rezitatorin beim J¨udischen Kultur¨ bund Berlin, zuletzt im April 1940. Uber ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,433.

Holndonner Holndonner, Ilonka, geb. 10. 7. 1895 Budapest, gest. 1985 Barcelona; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Budapest u. am Salzburger Mozarteum, 1918–21 als Volont¨arin in Schwerin, 1922–24 am Landestheater Altenburg, 1924–26 am Stadttheater Basel, danach Gastengagement an der Nationaloper Budapest, 1931–33 an der Berliner Staatsoper. Danach nur mehr Gasts¨angerin. Sie war von 1922–48 mit dem S¨anger Helge Rosvaenge (1897–1972) verheiratet, mit dem sie vor dem 2. Weltkrieg gemeinsam gastierte, u. a. 1936 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2129. Holonics, Nico, geb. 29. 12. 1983 Gera; Schauspieler. Mitglied im Leipziger Gewandhauschor, 2003–07 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, als Gast am Staatsschauspiel Dresden, 2007–10 Ensemblemitglied am M¨unchner Volkstheater, 2010–12 an den dortigen Kammerspielen u. seit 2012/13 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main. Holsboer (geb. Rupp), Margot [I,834], Todesdatum unbekannt (begraben am Friedhof Riem in M¨unchen). Holsboer, Willem [I,834], gest. 14. 6. 1959 M¨unchen. Nach dem 2. Weltkrieg an den M¨unchner Kammerspielen, 1951/52 als Gast am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. 1952/53 am Schauspielhaus Z¨urich. Ab 1953 wieder in M¨unchen, u. a. als Schauspieler u. Regisseur an der Kleinen Kom¨odie. Literatur: Ulrich 1,811. Holst, Maria [II,1190], gest. 8. 10. 1980 Salzburg. Nach dem 2. Weltkrieg vorwiegend Filmschauspielerin. Kurze Zeit Schauspiellehrerin, 1956 heiratete sie in 2. Ehe den Berliner Arzt Rudolf R¨ottger (1919–1976) u. zog sich weit¨ gehend aus der Offentlichkeit zur¨uck. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Holsten, Josy (eigentl. Josefine Pyro), geb. 14. 10. 1897 D¨usseldorf, gest. 26. 11. 1963 Z¨urich; Schauspielerin. 1927–29 erstes Engagement an den M¨unchner Kammerspielen, 1928/29 am Stadttheater Augsburg, 1929–37 am Schauspielhaus Z¨urich, 1939–42 am Bremer Schauspielhaus u. 1942–44 am Deutschen Theater in Den Haag. Ab 1944 wieder in der

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Holtbernd Schweiz, u. a. bei versch. Tourneeproduktionen, am Stadttheater Luzern, an der Kom¨odie Basel, am Theater am Central in Z¨urich u. ebd. wieder am Schauspielhaus. 1951/52 am Theater der Stadt Baden-Baden u. 1960/61 am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin. Literatur: TdS. Holt, Evelyn (K¨unstlername f¨ur Edith Toni Sklarz), geb. 3. 10. 1906 Berlin, gest. 22. 2. 2001 Los Angeles/Kalifornien; Schauspielerin und S¨angerin. Gesangsunterricht, ab 1927 Filmschauspielerin. 1931/32 Engagement am Großen Schauspielhaus Berlin, 1934/35 an der Komischer Oper ebd., 1936 heiratete sie den j¨udischen Verleger Felix Guggenheim (1904– 1976), mit dem sie 1938 u¨ ber die Schweiz 1940 nach England u. von dort sp¨ater in die USA emigrierte. Sie war in den USA nicht mehr b¨uhnent¨atig. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,433; K. Weniger, Zwischen B¨uhne u. Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- u. Musikk¨unstler 1933– 1945, 2008; ders., „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus ¨ emigrierten Filmschaffenden 1933 Dtl. u. Ost. bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Holt, Hans (eigentl. Karl Johann H¨odl) [I,834], gest. 3. 8. 2001 Baden bei Wien. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der Film-Schauspieler. 1934–52 u. 1954–88 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt Wien, 1946/47 als Gast am Z¨urcher Schauspielhaus, 1952–54 am Wiener Burgtheater. Seine Erinnerungen „Jeder Tag hat einen Morgen“ erschienen 1990. Auff¨uhrungen: Es wird einmal, UA 19. 11. 1948 Theater in der Josefstadt Wien; Der Zaun, UA 1. 3. 1951 ebd.; Der Herzspezialist, UA 27. 10. 1956 Deutsches Theater G¨ottingen; Die Rabenmutter. Lustspiel mit Musik (Musik: G. Bronner u. P. Wehle) UA 18. 11. 1959 Theater in der Josefstadt Wien; Der Traumt¨anzer. Kom¨odie, UA 26. 7. 1973 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 20,176; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Holtbernd, Benedikt, geb. 1962 Bottrop/ Nordrhein-Westfalen; Dramaturg, Operndirektor und Kulturmanager. Studierte 1983–92 Germanistik u. Musikwissenschaft an der Univ. Bo-

Holte chum, 1992 Dr. phil., gleichzeitig Gesangsunterricht bei Hendrikus Rootering. 1992–94 Dramaturg am Stadttheater W¨urzburg, 1994– 96 Dramaturg, Regieassistent, Abendspielleiter ¨ u. f¨ur die Presse- u. Offentlichkeitsarbeit verantwortlich an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf Duisburg, 1996–2001 Dramaturg (Musiktheater u. Ballett) am Stadttheater Bern, 2002–04 Operndirektor an den St¨adtischen B¨uhnen Krefeld–M¨onchengladbach, 2004–10 an der Staatsoper Dresden, bis 2006 K¨unstlerischer Produktionsleiter u. Leiter der Studiob¨uhne „semper kleine szene“, 2006–10 K¨unstlerischer Betriebsdirektor, danach K¨unstlerischer Berater des Intendanten des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin. Ab 2013 K¨unstlerischer Gesch¨aftsf¨uhrer des „Deutschen Musikrates“. Holte, Alfons, geb. 29. 5. 1923 Solingen/Nordrhein-Westfalen, gest. 8. 2. 2013 ebd.; S¨anger. Gelernter Elektriker, nach dem 2. Weltkrieg privater Gesangsunterricht bei Emil Treskow in K¨oln u. bei Gertrud Asteroth in D¨usseldorf, gleichzeitig 1946–50 Engagement am Stadttheater Solingen, 1950/51 an der Staatsoper Hamburg u. 1951–96 Ensemblemitglied u. danach Ehrenmitglied an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2130; K. G¨unther, Auf den Fl¨ugeln des Gesangs. Wege u. Stationen Solinger Gesangssolisten aus zwei Jh., 2002. Holtenau, Rudolf, geb. 1937 Salzburg; S¨anger. Gesangsstudium in Linz bei Fritz Worff u. an der Wiener Musikakademie bei Hans Duhan, Alfred Jerger u. Paul Sch¨offler. Zuerst (1959–61) Konzerts¨anger, 1961 B¨uhnendebut u. Engagement bis 1962 am Stadttheater Klagenfurt, 1962– 65 am Stadttheater Regensburg, 1965–67 am Stadttheater Bielefeld, 1967–75 Ensemblemitglied am Opernhaus Essen u. 1972/73 gleichzeitig Gastengagement am Opernhaus K¨oln, 1975– 77 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper u. 1977–79 Mitglied des Opernhauses in Graz. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2130. Holtmann, Ilse, geb. 24. 9. 1914 Berlin, gest. Juli 2006 ebd.; Schauspielerin. Ausbildung an der Schule des Deutschen Theaters Berlin, erstes Engagement Ende der 30er Jahre in Greifswald, danach in Allenstein, Beuthen u. auf Tourneen. Nach dem 2. Weltkrieg in L¨ubeck, Hamburg, Potsdam u. an versch. Berliner B¨uhnen.

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Holtzhauer Holtorf, Hans, geb. 29. 6. 1899 Friedrichstadt/ Schleswig-Holstein, gest. 26. 6. 1984 Bockholmwik/Schleswig-Holstein; Theatergr¨under, ¨ ¨ Schauspieler, Ubersetzer und Maler. Uberwiegend autodidaktische Ausbildung als Maler, daneben kunsthistorische Studien in Kiel u. 1918– 21 in M¨unchen. 1920 gr¨undete er die Wandertruppe „Maskenwagen der Holtorf-Truppe“ mit Sitz in Heide bzw. Soest (1924/25). Mit dem Ensemble der Truppe Auff¨uhrungen an zahlreichen B¨uhnen in Dtl. u. S¨ud-D¨anemark, bis in die vierte Spielzeit trat er auch selbst jeweils auf. Ab 1926 Maler u. zus. mit seiner ¨ d¨anischen Ehefrau Ubersetzer vor allem Ludvig Holbergs. Seine Lebenserinnerungen 1899– 1937 „Jugend zwischen Malerei und Theater“ erschienen 1980. Literatur: H.-P. Widderich, ~ 1899–1984. Schleswig-Holsteinischer Maler u. Theatermann (in: Vortr¨age der Detlefsen-Gesellschaft 4) 2001; A. Wittboldt, ~ u. der Maskenwagen der Holtorf-Truppe (1920–1925), 2008. Holtz, J¨urgen, geb. 10. 8. 1932 Berlin; Schauspieler. 1952–55 Ausbildung am Theaterinstitut in Weimar u. an der Theaterhochschule Leipzig. 1955–57 erstes Engagement in Erfurt, 1957– 60 in Brandenburg an der Havel, 1960–64 am Theater in Greifswald, dann in Berlin bis 1966 an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz, 1966–74 Mitglied am Deutschen Theater, 1974– 77 am Berliner Ensemble u. 1977–83 wieder an der Volksb¨uhne. Gastengagement 1978 am Schauspielhaus Hamburg u. 1981/82 am Schauspielhaus Bochum, seit 1983 in Westdtl., bis 1985 am M¨unchner Residenztheater, 1985–90 u. 1992–95 am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 1995–2000 wieder am Deutschen Theater Berlin, seit 2000 als Gast am Berliner Ensemble u. am Nationaltheater Mannheim. Literatur: Henschel Theaterlex. 379; Rischbieter 642; Habel 179; LThInt 409. Holtz, Wilhelm Hinrich [I,837], gest. 22. 3. 1971 Weimar. 1917–65 Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar. Literatur: Ulrich 1,812. Holtzhauer, Christian, geb. 1974 Leipzig; Dramaturg. Studierte Theater- u. Musikwissenschaft an den Univ. in Berlin u. Toronto, w¨ahrend des Studiums Regieassistent, Produktionsleiter u. Dramaturg bei verschiedenen freien Projekten. 2001–04 zus. mit Amelie Deuflhard k¨unstlerischer Leiter der Berliner Sophiens¨ale,

Holtzmann seit der Spielzeit 2005/06 Dramaturg am Schauspiel Stuttgart. Seit 2011 Vorsitzender der „Dramaturgischen Gesellschaft“ Berlin. Holtzmann, Thomas, geb. 1. 4. 1927 M¨unchen, gest. 4. 1. 2013 ebd.; Schauspieler. Studierte Theaterwissenschaft bei Artur Kutscher an der Univ. M¨unchen, daneben Schauspielunterricht bei Paul Wagner, 1949 Debut am dortigen Ateliertheater, 1952 am Landestheater Schleswig, 1953 an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, 1954 am Staatstheater Saarbr¨ucken u. 1954–59 an den St¨adtischen B¨uhnen K¨oln. Anschließend am Berliner Schiller-Theater. Seit 1961 am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 1966–2001 an den M¨unchner Kammerspielen, seit 1977 als Ensemblemitglied. 2001 folgte er dem Intendanten Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel. Gastspiele u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Burgtheater Wien u. am Schauspielhaus Hamburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 380; Rischbieter 642; LThInt 409; A. Fritsch, ~ wird 80 (in: Die deutsche B¨uhne 4) 2007. Holz, Armin, geb. 15. 8. 1962 Krefeld; Regisseur. Studierte 1983–85 Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte an der Univ. Wien, anschließend Regiestudium an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, Regieassistent bei Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Ab 1992 freier Regisseur, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Staatstheater Hannover, am Schauspielhaus Bochum (2005–07) u. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Holz, (Johannes) Arthur, geb. 1876 Berlin, gest. 4. 11. 1940 Hamburg; Schauspieler und Regisseur. Anfangs Engagements als Schauspieler, dann als Regisseur, 1905 am Central-Theater Dresden, 1906–11 am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1912 Dramaturg am Hoftheater Dresden, 1916–19 Regisseur am Wiener Burgtheater, sp¨ater am Nationaltheater Mannheim, 1924– 30 Oberspielleiter am Thalia-Theater Hamburg, 1932 als Gastregisseur am dortigen Operettenhaus, 1935 Regisseur des einzigen Theaterabends der „J¨udischen Gesellschaft f¨ur Kunst u. Wissenschaft“ in Hamburg. Starb m¨oglicherweise durch Freitod im Untersuchungsgef¨angnis in Hamburg. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,434.

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Holzer Holzapfel, Helmut, geb. 4. 12. 1941 Robertson/S¨udafrika; S¨anger. Ausbildung an der Univ. Stellenbosch u. an der Wiener Musikakademie bei Erik Werba, 1971/72 erstes Engagement in Klagenfurt, 1972–77 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1977–2007 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Daneben internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2131. Holzapfel, Thomas s. Gazheli, Thomas. Holzer, Fritz, geb. 22. 3. 1929 Wien, gest. 17. 10. 2000 ebd.; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 1953 Debut am Theater der Courage ebd., danach an versch. Wiener B¨uhnen, u. a. am Theater am Parkring, am Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt, 1965–67 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 1969 freier Schauspieler u. a. am Salzburger Landestheater, ebd. auch bei den Festspielen, an den Vereinigten B¨uhnen Graz, an der Wiener Volksoper u. am Burgtheater. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004. Holzer, Robert, geb. 8. 5. 1963 Waldhausen/ Ober¨osterreich; S¨anger. Ausbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz bei Gertrud Schulz u. am Mozarteum in Salzburg bei Rudolf Knoll. 1986/87 erstes Engagement an der Wiener Kammeroper, 1987–91 am Stadttheater Bern, 1991/92 an der Wiener Staatsoper, danach zahl¨ reiche Gastauftritte in Europa u. Ubersee, 1996– 2000 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, seither internationaler Gasts¨anger. Seit 2006 Lehrbeauftragter an der Anton-Bruckner-Univ. Linz u. seit 2011 Institutsdirektor der Abteilung „Gesang u. Musiktheater“. An der Oper in Monte Carlo sang er am 27. 4. 2011 bei der UA der Oper „Die Marquise von O ...“ von Ren´e Koering die Rolle des „Forstmeisters von G“. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2132; OML. Holzer, Rudolf [I,839], gest. 17. 7. 1965 Wien. 1950–55 Theaterkritiker der Zeitung „Die Presse“, danach freier Schriftsteller. 1900 Mitbegr¨under u. Pr¨asident des Journalistenu. Schriftstellervereins „Concordia“ bis zur Aufl¨osung 1938 sowie 1945–58, danach Ehrenpr¨asident.

Holzhausen Auff¨uhrungen (Ausw.): Fr¨uhling. Schauspiel, UA 26. 4. 1900 Landestheater Linz; Schlingen. Kom¨odie, UA 1906 Raimund-Theater Wien; Gute M¨utter. Kom¨odie, 13. 4. 1912 Landestheater Linz; Eines doch bedenke jeder, UA 22. 10. 1928 ebd.; Stille Musik. Schauspiel (nach Franz Grillparzer) UA (?) 17. 4. 1934 Burgtheater Wien; Justitia. Drama eines deutschen Mannes, UA 4. 9. 1940 ebd.; Der Himmel voller Geigen. Wiener St¨uck, UA 23. 10. 1948 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 20,245; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Holzhausen, Lukas, geb. 11. 8. 1967 Schmerikon/St. Gallen; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielakademie Z¨urich, 1992/93 als Gast am Schauspielhaus Z¨urich, 1993–2000 Engagement am Schauspielhaus Graz, 2000/01 am Bremer Theater, 2001–03 am Schauspiel Frankfurt/Main, 2003–07 am Schauspiel K¨oln, 2007– 11 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. Holzinger, Gisela, geb. 15. 9. 1915 Mannheim, gest. 18. 10. 2004 K¨oln; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht bei Willy Birgel, 1931 Debut am Nationaltheater Mannheim, dann in Bonn, Bamberg, Plauen u. wieder in Mannheim. Nach dem 2. Weltkrieg in L¨ubeck u. am Schauspielhaus Bochum, 1951–94 Ensemblemitglied (seit 1979 Ehrenmitglied) u. danach als Gast an den K¨olner B¨uhnen. 1996 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Holzmair, Wolfgang, geb. 1952 V¨ocklabruck/ Ober¨osterreich; S¨anger. Studierte Wirtschaftswissenschaft, dann Ausbildung an der Wiener Musikhochschule vor allem bei Hilde R¨osslMajdan u. Erik Werba (Liedgesang). 1983–86 erstes Engagement am Stadttheater Bern, 1986– 89 am Theater im Revier Gelsenkirchen, seither internationaler Gasts¨anger u. regelm¨aßig Auftritte als Lieds¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2133. Holzmayer, Sylvia, geb. 1940 Wien, gest. 15. 11. 2002 ebd.; S¨angerin. Nach ihrer Gesangs- u. Schauspielausbildung zun¨achst am Stadttheater Klagenfurt, dann Engagements in L¨ubeck, Trier, Bremen u. Hamburg. Seit der Spielzeit 1975/76 Ensemblemitglied der Volksoper Wien.

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Holzmeister Holzmeister, Clemens, geb. 27. 3. 1886 Fulpmes/Tirol, gest. 12./13. 6. 1983 Hallein/Salzburg; Architekt und B¨uhnenbildner. Vater von Judith H. Studierte an der Technischen Hochschule in Wien, 1919 Dr. techn., 1913 errichtete er sein erstes Geb¨aude, die Volksschule in Marbach an der Donau/Nieder¨ost., 1919–23 Lehrt¨atigkeit an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, 1923/24 Ateliergemeinschaft mit Luis Trenker in Bozen. 1924–38 Professor an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien, gleichzeitig (1928–32) auch Professor an der Kunstakademie D¨usseldorf. 1926 erster u. 1938/39 zweiter Umbau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg. Arbeitete daneben seit 1933 auch in der T¨urkei, 1938 Emigration dorthin, 1940–49 Leiter einer Meisterklasse f¨ur Architektur an der Technischen Hochschule in Istanbul, Architekt u. a. des Freilichttheaters in Istanbul u. des Regierungsviertels (insgesamt 11 Staatsbauten, diverse Ministerien, Banken, Gesandtschaftsgeb¨aude) in Ankara. 1954 endg¨ultige ¨ R¨uckkehr nach Ost., bis 1957 wieder Professor an der Akademie der Bildenden K¨unste in ¨ Kunstsenats. ZahlreiWien u. Pr¨asident des Ost. che Wohn- u. Kirchenbauten. 1955–60 Bau des Großen Festspielhauses Salzburg, 1957 Erneuerung des Zuschauerraumes des Linzer Landestheaters, 1956–58 Bau der dortigen Kammerspiele, 1965 Umbau des Schloßtheaters Schwetzingen, 1969/70 Umgestaltung der Felsenreitschule. Ab 1927 B¨uhnenbildner f¨ur die Salzburger Festspiele, schuf dort u. a. 1933 f¨ur die Felsenreitschule die „Fauststadt“ f¨ur Max Reinhardts Inszenierung von Johann Wolfgang Goethes „Faust“. Weitere B¨uhnenbilder vor u. nach dem 2. Weltkrieg f¨ur die Staatsoper u. das Burgtheater Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 381; Risch¨ bieter 643; LThInt 410; OML; Hdb. Exiltheater 1,434; K. M. Grimme, ~ (in: Der F¨ahrmann 3) 1926; F. Krotsch, Die Salzburger Fauststadt (in: Bergland 7) 1934; G. Hohenauer, ~. Zum 80.Geb.tag (in: Der Schlern 40/5) 1966; ~ u. Salzburg. Ausstellung in den R¨aumen der Residenz, 1966 [= Katalog]; M. Knofler, ~. Das architektonische Werk (Diss. Univ. Innsbruck) 1976; H. Muck, G. Mladek, W. Greisenegger, ~ – Sakralbau, Profanbau, Theater, 1978; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; B. Cinici, ~. Mimarlik tarihi ders notlari 1951– 52 (hg. A. Cinici) Istanbul 1995; B. Nicolai, Moderne u. Exil. Dt.sprachige Architekten in der T¨urkei 1925–1955, 1998 (zugleich Habilitations-Schrift Berlin 1996); ~ (hg. G. Rigele,

Holzmeister G. Loewit) 2000; N. Mayr, Vorhang auf – Das Spiel ist aus. Umbau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg [...] (in: Architektur & Bauforum 7) 2002; B. Dogramaci, Kulturtransfer und nationale Identit¨at. Dt.sprachige Architekten, Stadtplaner u. Bildhauer in der T¨urkei nach 1927, 2008; W. Posch, ~. Architekt zwischen Kunst u. Politik Mit einem Werkverzeichnis von Monika Knofler, 2010. Holzmeister, Judith [II,930 unter J¨urgens], gest. 23. 6. 2008 Baden bei Wien. 1947–1985 Ensemblemitglied u. seit 2000 Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters. Sp¨ater gastierte sie u. a. am Akademietheater u. an der Volksoper. Sie war in erster Ehe mit Curd J¨urgens, in zweiter mit Bruno Dallansky verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 381; Rischbieter 645; LThInt 410. Holznagel, Ernst [I,840], gest. 14. 4. 1982 Wiehl/Nordrhein-Westfalen. Ab 1947 als Schauspieler u. Regisseur am „Theater am Niederrhein“ in Kleve. Literatur: Ulrich 1,814. Holzschuh, Evelyn, geb. 4. 11. 1958 Graz; S¨angerin. Gesangs- u. Klavierstudium an den Musikhochschulen in Graz u. Hamburg, 1986– 88 erstes Engagement am S¨udostbayerischen St¨adtetheater Passau, 1988–90 am Landestheater Salzburg, 1991/92 am Stadttheater Aachen, 1993 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen u. 1993–95 am Stadttheater Dortmund, sp¨ater Gasts¨angerin u. Gesangslehrerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2133. Holzwarth, Pit, geb. 1956 Geislingen/BadenW¨urttemberg; Regisseur. Engagements u. a. in Heidelberg, Mannheim u. Saarbr¨ucken, 1996– 2007 Direktoriumsmitglied, Regisseur u. Autor der Bremer Shakespeare Company, seit der Spielzeit 2007/08 Schauspieldirektor des Theaters L¨ubeck. Homann, Erna (auch Homann-Lange u. Homann-Darapski), geb. 1893, gest. 5. 9. 1975 Mexico City; S¨angerin. Ausbildung u. erste Engagements in Hamburg, 1913/14 an der Neuen Oper, 1914–16 an der Volksoper u. 1916–32 am Opernhaus, wo sie u. a. am 12. 11. 1927 in der UA von Ottorino Respighis Oper „Die versunkene Glocke (La campana sommersa)“ mitwirkte u. am 7. 10. 1927 in der UA der Oper „Das Wunder der Heliane“ von Erich Wolfgang Korngold eine der Seraphischen Stimmen sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2134.

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Homoki Homberger, Christoph, geb. 10. 10. 1962 Z¨urich; S¨anger. Gesangsunterricht in Z¨urich bei Ruth Rohner u. G¨osta Winbergh, 1984 Debut am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, in den folgenden Jahren vorwiegend Oratorien- u. Konzerts¨anger. Seit 1989 auch B¨uhnent¨atigkeit, vor allem am Theater Basel, enge Zus.arbeit u. a. mit Christoph Marthaler u. Herbert Wernicke. Vermehrt Auftritte in experimentellen Musiktheater-Projekten, in Rollen, die Musik u. Theater auf spezielle Weise verbinden, gastiert nicht nur an Opernh¨ausern, sondern auch an Schauspielb¨uhnen. Mauricio Kagel schrieb f¨ur ihn das St¨uck „Entf¨uhrung im Konzertsaal“, das 2001 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgef¨uhrt wurde. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2134; TdS. Homeyer, Margret, geb. 7. 10. 1927 Hagen/ Westfalen; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin, 1949–51 u. 1952–61 Engagement am Deutschen Theater, 1951/52 am Staatstheater Dresden, daneben Film- u. Fernsehschauspielerin. Nach 1961 in Westdtl., meist an Hamburger B¨uhnen, am Deutschen Schauspielhaus u. 1973– 84 am Thalia-Theater. Literatur: Habel 180. Homoki, Andreas, geb. 16. 2. 1960 Marl/ Nordrhein-Westfalen; Regisseur und Intendant. Studierte 1979–87 Schulmusik u. Germanistik an der Hochschule der K¨unste u. der Technischen Univ. in Berlin. W¨ahrend seines Studiums hospitierte er bei Harry Kupfer an der Komischen Oper Berlin u. assistierte ihm sp¨ater bei verschiedenen Gastinszenierungen, u. a. bei den Salzburger Festspielen. 1987–93 Regieassistent u. Abendspielleiter an der K¨olner Oper u. 1988–92 Lehrbeauftragter f¨ur szenischen Unterricht an der Opernschule der dortigen Musikhochschule. Im Rahmen seiner Lehrt¨atigkeit entstanden erste eigene Inszenierungen. Seit seiner Inszenierung 1992 an der Oper Genf ¨ (Ubernahme an das Th´eaˆ tre du Chˆatelet in Paris) arbeitet er international als Regisseur, u. a. in Berlin, Dresden, Hamburg, K¨oln, Leipzig, M¨unchen, Kopenhagen, Amsterdam, Barcelona, Venedig, Mailand, Br¨ussel, Lyon, Paris u. Tokyo. 2002–12 Chefregisseur u. seit 2003 Intendant der Komischen Oper Berlin. Seit der Spielzeit 2012/13 Intendant des Opernhauses Z¨urich.

Homolka Literatur: F. Leipold, Radikalit¨at u. Antiquiertheit. ~ u. Wolfgang Gussmann u¨ ber Mozarts „Idomeneo“ (in: Takt. Journal der Bayerischen Staatsoper Mai/Juni) 1996; P. Heiker, Vom Zauber der Begegnung. ~ inszeniert „Arabella“ [an der Staatsoper M¨unchen] (in: ebd. April/Mai) 2001; Warum Oper? Gespr¨ache mit Opernregisseuren. Gespr¨ache mit Sebastian Baumgarten, Calixto Bieito, Paul Esterhazy, Karoline Gruber, Claus Guth, ~ [...] (hg. B. Beyer) 2005. Homolka, Oskar [I,841], gest. 28. 1. 1978 Tunbridge Wells/Kent. Emigrierte im J¨anner 1935 zun¨achst nach England, wo er in englischsprachigen B¨uhnenrollen auftrat, sp¨ater Weiteremigration in die USA, ebd. wieder an versch. Theatern, daneben Film- u. sp¨ater in England auch Fernsehschauspieler. Ab 1950 lebte u. arbeitete er abwechselnd in England u. den USA, ¨ gelegentlich gastierte er an Osterreichischen u. Schweizer B¨uhnen. Mitte der 60er Jahre ließ er sich endg¨ultig in England nieder. Literatur: Henschel Theaterlex. 381; Rischbieter 645; LThInt 410; Hdb. Exiltheater 1,435; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, ¨ 1994; R. Ulrich, Osterreicher in Hollywood, 2 2004; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ge¨ emigeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Homrich, Martin, geb. 1974 Siegen; S¨anger. Ausbildung an der K¨olner Musikhochschule bei Kurt Moll u. 1997–99 Mitglied des Opernstudios, 1999–2001 im Jungen Ensemble der Hamburgischen Staatsoper, 2001–09 Ensemblemitglied u. danach als Gast an der S¨achsischen Staatsoper Dresden. Seit 2009 freier S¨anger, u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, an der Wiener Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden u. an der Mail¨ander Scala. Honeck, Manfred, geb. 17. 9. 1958 Nenzing/ Vorarlberg; Bratschist, Dirigent und GMD. Ausbildung an der Musikhochschule Wien, Bratschist bei den Wiener Philharmonikern u. beim Wiener Staatsopernorchester sowie Leiter des Wiener „Jeunesse Musicales-Orchesters“, 1987/88 Assistent von Claudio Abbado beim „Gustav-Mahler-Jugendorchester“ in Wien, 1989 Dirigent u. a. an der Wiener

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Honisch Volksoper u. 1990 an der Staatsoper. 1991– 96 Erster Kapellmeister am Opernhaus Z¨urich, sp¨ater ebd. noch als Gast. 1997/98 MD an der Norwegischen National Oper in Oslo, 1996– 99 Dirigent des Sinfonieorchesters des Mitteldt. Rundfunks (MDR) in Leipzig. 2000–06 Chefdirigent des Schwedischen Radio-Symphonieorchesters in Stockholm, 2007–11 GMD an der Staatsoper Stuttgart. Gleichzeitig seit 2008 auch MD des Pittsburgh Symphony Orchestra u. Opern-Gastdirigent. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. Honig, Lebrecht, geb. 1922 Posen, gest. Oktober 2006 N¨urnberg; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule des Berliner Schillertheaters, Engagements u. a. in Potsdam, Recklinghausen, Gelsenkirchen, Mannheim u. seit 1969 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied an den St¨adtischen B¨uhnen bzw. am Staatstheater N¨urnberg. Honigmann, Barbara, geb. 12. 2. 1949 Berlin; Dramaturgin, Regisseurin und Autorin. Studierte 1967–72 Theaterwissenschaft an der Humboldt-Univ. Berlin, 1972–75 Dramaturgin u. Regisseurin in Brandenburg, an der Volksb¨uhne u. am Deutschen Theater Berlin. Seit 1975 freie Autorin u. Malerin, lebt seit 1984 in Straßburg. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Das singende, springende L¨oweneckerchen, UA 23. 11. 1980 B¨uhnen der Stadt Zwickau; Don Juan – Der Schneider von Ulm, UA 22. 3. 1984 Theater am Turm Frankfurt/Main; Die Sch¨opfung, UA 7. 3. 1985 St¨adtische B¨uhnen M¨unster. Literatur: DLL 20. Jh. 20,292; KLG; B. Lermen, In der „Fremde der Heimat“. Die Schriftstellerin ~ (in: Zwischen Distanz u. N¨ahe [...], hg. H. Abret u. I. Nagelschmidt) 1998; H. Steinecke, Schriftsteller sind, was sie schreiben: ~ (in: Signaturen der Gegenwartsliteratur [...], hg. D. Borchmeyer) 1999. Honisch, Fritz, geb. 24. 2. 1901 Olm¨utz/M¨ahren, gest. 8. 1. 1947 Jena; S¨anger. Zuerst Schauspieler am Stadttheater Olm¨utz, Gesangsunterricht in Wien, Mitglied des Chores 1920/21 u. 1924 am Stadttheater Aussig/Elbe, 1923/24 in Br¨ux, 1926–28 als Solist am Stadttheater Gablonz, 1929/30 u. 1933/34 am Stadttheater Reichenberg. 1934/35 u. 1937/38 Mitglied des Stadttheaters Z¨urich, wo er u. a. am 2. 6. 1937 in der UA von Alban Bergs Oper „Lulu“ die

Hopf Rolle des „Schigolch“ u. am 28. 5. 1938 in der UA der Oper „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith die Rolle des „Lorenz von Pommersfelden“ sang. 1938/39 u. 1940/41 an der Berliner Volksoper, 1941–43 am Deutschen Theater in Oslo. Nach dem 2. Weltkrieg 1946 am Nationaltheater Weimar. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2135. Hopf (geb. Schneider), Gertraud Maria Josefa, geb. 17. 2. 1920 Wien, gest. 19. 8. 2008 ebd.; S¨angerin. Gesangsunterricht u. a. bei Anna Bahr-Mildenburg, 1947/48 als Gast am Opernhaus Z¨urich, 1949–51 u. 1957–70 Ensemblemitglied am Stadttheater Graz, 1951–54 st¨andige Gasts¨angerin am Landestheater Salzburg, als Gast an der Wiener Staatsoper, an der Scala Mailand, in Br¨ussel, Paris, Z¨urich u. 1960– 69 bei den Bayreuther Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2137; OML. Hopf, Hans [I,841], gest. 25. 6. 1993 M¨unchen. 1941–43 am Deutschen Theater in Oslo, ebd. Forsetzung seiner Gesangsausbildung bei Ragnvald Bjarne, 1943/44 an der Staatsoper Dresden. 1946–48 u. 1949/50 an der Berliner Staatsoper, 1948/49 wieder in Dresden. 1949–88 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, gleichzeitig Gastspielvertrag mit der Wiener Staatsoper u. der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Seit 1951 wiederholt bei den Bayreuther Festspielen, internationaler Gasts¨anger. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2137; OML; H.H.-Ausstellung [...] Dumont-Lindemann-Archiv D¨usseldorf, 1981. A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997.

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Hoppe Oper Frankfurt/Main u. 1976–98 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, daneben als Gast an großen europ¨aischen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2138. Hopffgarten, Elinor von (Ps. Z. von Heyneck) [I,842], gest. 20. 2. 1951 Merxhausen bei Kassel. Literatur: DLL 20. Jh. 20,313. Hopfner, Heiner, geb. 28. 6. 1941; S¨anger. Mitglied der Regensburger Domspatzen, Ausbildung an der Musikhochschule M¨unchen, P¨adagogikstudium an der Univ. ebd., Engagement an versch. Opernb¨uhnen in Dtl., in den sp¨aten 70er Jahren am Staatstheater Kassel, sp¨ater Gesangslehrer am Mozarteum Salzburg. Hopp, Manfred, geb. 15. 3. 1936 Berlin; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in Berlin bei Dagmar Freiwald-Lange, 1961 Debut u. bis nach 1997 Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. In der Spielzeit 1967/68 an der Staatsoper Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2139. Hopp, Max (eig. Marcus), geb. 1972 Berlin; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1995/96 am Bremer Theater, 1996–2000 am Schauspielhaus Hamburg, 2001–05 am Schauspielhaus Z¨urich u. 2001–03 an den M¨unchner Kammerspielen sowie 2002 am Deutschen Theater Berlin. Seit 2005 an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz u. in Sprechrollen an der Komischer Oper Berlin.

Hopf, Otto, geb. 24. 9. 1908 Bromberg/Posen (heute Polen), gest. 25. 2. 1974 Berlin; S¨anger. Gesangsunterricht bei Julius von Raatz-Brockmann u. Jacques St¨uckgold in Berlin, 1934 Debut am Stadttheater Chemnitz, 1937–39 am Stadttheater L¨ubeck u. 1939–44 am Stadttheater Bielefeld. 1945–56 Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin, danach Gasts¨anger bis gegen Ende der 60er Jahre. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2138.

Hoppe, Bettina, geb. 1974 Nairobi/Kenia; Schauspielerin. Aufgewachsen in der Pfalz. Ausbildung 1996–2000 an der Hochschule der K¨unste in Berlin, 2004 Schauspielworkshop an der Filmakademie Ludwigsburg. Seit 2000 an Berliner Theatern engagiert: zuerst am Deutschen Theater, 2001–06 am Maxim-GorkiTheater u. 2006–08 an der Schaub¨uhne, seit 2009 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main.

Hopferwieser, Josef, geb. 25. 5. 1938 Graz; S¨anger. Zun¨achst in einem b¨uhnenfremden Beruf t¨atig, 1960 privater Gesangsunterricht bei Herma Handl in Graz, 1964 Debut u. Engagement bis 1967 am Staatstheater Braunschweig, 1967–69 am Opernhaus Essen, 1969–73 an der

Hoppe, Christine, geb. 2. 11. 1968 Dresden; Schauspielerin. Tochter von Rolf H., 1985–89 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1989–91 Engagement am Theater in Chemnitz u. seit 1991 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden.

Hoppe Hoppe, Edgar, geb. 18. 12. 1937 Hannover; Schauspieler. 1953–56 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1956 Debut (im Nachwuchsstudio) am Schauspielhaus Bochum u. Engagement bis 1959, 1959–63 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1963– 69 wieder in Bochum, 1973–76 am ThaliaTheater Hamburg u. danach langj¨ahriges Engagement am dortigen Deutschen Schauspielhaus. Literatur: Henschel Theaterlex. 382. Hoppe, Fritz [I,843], gest. 4. 11. 1973 Berlin. Seit 1949 Ensemblemitglied der St¨adtischen Oper Berlin, wo er u. a. am 23. 9. 1952 in der UA der Oper „Ein preußisches M¨archen“ von Boris Blacher mitwirkte. Er war auch als Regisseur t¨atig, u. a. auf der Freilichtb¨uhne Rehberge bei Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2139. Hoppe, Gesa, geb. 9. 6. 1969 Kiel; S¨angerin. Ausbildung 1989–93 an der Hochschule f¨ur Musik in Detmold u. 1993–96 an der Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe bei Maria Venuti, Hartmut H¨oll u. Renate Ackermann sowie in Meisterkursen. 1997–2000 Ensemblemitglied am Stadttheater Hagen/Westfalen u. 2000–04 am Stadttheater Bern. Seither freie S¨angerin an vielen europ¨aischen Opernh¨ausern u. bei den Festspielen in Salzburg, Edinburgh u. Luzern. Hoppe, Heinz, geb. 26. 1. 1924 Saerbeck/ Westfalen, gest. 7. 4. 1993 Mannheim; S¨anger. Bis 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft, danach Ausbildung bei Fred Husler am Konservatorium in Detmold, 1953 Debut am Stadttheater M¨unster/Westfalen, 1955–57 am Stadttheater Bremen, 1957–70 Ensemblemitglied an der Hamburger Staatsoper, wo er u. a. am 22. 5. 1960 in der UA von Hans Werner Henzes Oper „Der Prinz von Homburg“ die Rolle des „Grafen Hohenzollern“ sang. Gasts¨anger, u. a. regelm¨aßig an der Oper Frankfurt/Main. 1977–89 Gesangslehrer an der Musikhochschule Mannheim-Heidelberg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2140. Hoppe, Karl (Carl) [I,843], gest. 7. 6. 1988 M¨unchen. Ausbildung am Konservatorium in Duisburg, sein erstes Engagement (1939) am Theater in Chemnitz konnte er wegen des Ausbruchs des 2. Weltkrieges nicht antreten, da er eingezogen wurde. 1943/44 am Deutschen Theater in Oslo. Nach dem 2. Weltkrieg

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Hoppe 1947/48 am Stadttheater Saarbr¨ucken u. 1948– 79 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2139. Hoppe, Marianne [I,631], gest. 23. 10. 2002 Siegsdorf/Oberbayern. 1928 Debut bei einer Matinee an der B¨uhne der Jugend in Berlin, 1928–30 Ensemblemitglied am Deutschen Theater unter Max Reinhardt, 1930–32 am Neuen Theater in Frankfurt/Main, 1932/33 an den M¨unchner Kammerspielen u. danach in Berlin am Staatlichen Schauspielhaus unter der Intendanz von Gustaf Gr¨undgens, mit dem sie 1936–46 verheiratet war. Nach dem 2. Weltkrieg 1947–55 am Schauspielhaus D¨usseldorf, danach kein festes Engagement mehr. Auftritte u. a. am Schiller-Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Residenztheater M¨unchen, in Bochum, Frankfurt/Main, sp¨ater auch am Berliner Ensemble u. wiederholt am Wiener Burgtheater, u. a. in St¨ucken von Thomas Bernhard. 1990 verk¨orperte sie in William Shakespeares „K¨onig Lear“ die Titelrolle (Regie: Robert Wilson). Literatur: Henschel Theaterlex. 383; Rischbieter 647; LThInt 411; Die K¨onigin – ~. Dokumentarfilm (Regie: Werner Schroeter) 2000; P. Kohse, ~. Eine Biografie, 2001; C. Stern, Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gr¨undgens u. ~, 2005; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009; B. Pargner, ~. „Erst Sch¨onheit, dann Klugheit u. dann das helle saubere Herz“. (Ausstellung [...] anl¨aßlich des 100. Geburtstages von ~ [...]) 2009. Hoppe, Rolf, geb. 6. 12. 1930 Ellrich/Harz; Schauspieler. Vater von Christine H. Nach einer B¨ackerlehre Schauspielstudium am Staatlichen Landeskonservatorium in Erfurt, 1949 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, 1950 wegen Erkrankung der Stimmb¨ander vor¨ubergehend Tierpfleger. 1951 am Theater der Jungen Garde Halle/Saale, 1952/53 am Theater in Greifswald, 1953–55 am Theater der Jungen Generation in Leipzig, 1955–61 in Gera, 1961–70 u. 1975–86 Ensemblemitglied am Staatstheater Dresden, 1970–75 am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen als „Mammon“ in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“. 1995 gr¨undete er in Dresden-Weißig in einem ehemaligen Bauernhof das „Hoftheater“, das er als „Prinzipal“ leitet u. wo er auch gelegentlich auftritt.

Hoppe Literatur: Henschel Theaterlex. 383; Habel 180; LThInt 411; Der Schauspieler ~. Von Dresden in die Welt (hg. E. G¨orner) 1996; D. Zumpe, ~. Getr¨aumtes Leben – gelebte Tr¨aume, 2007. Hoppe, Ulrich, geb. 1967 Berlin; Schauspieler. 1986–90 Ausbildung am Max-Reinhardt Seminar in Wien, 1990–92 Engagement am dortigen Theater der Jugend, 1992–99 am Berliner Ensemble u. seit 2007 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne. Gastengagements u. a. am Theater an der Winkelwiese in Z¨urich, am Schillertheater u. am Theater des Westens in Berlin, bei den Freilichtspielen Schw¨abisch Hall u. den Salzburger Festspielen. Horak, Cornelia, geb. 15. 7. 1966 Wien; S¨angerin. Ausbildung an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, am Goetheanistischen Konservatorium bei Hilde R¨ossl-Majdan u. bei Cristina Miatello in Padua, 1990 Debut an der Volksoper Wien, 1993–99 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1999/2000 wieder an der Wiener Volksoper u. 2000–07 Ensemblemitglied am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, seither freie S¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2141. Horak, Heinz, geb. 8. 8. 1927 Wien; Komponist, Pianist, Arrangeur und Regisseur. Nach dem 2. Weltkrieg Pianist in amerikanischen Clubs in Salzburg, 1947/48 Studium an der Wiener Musikakademie u. an der Univ. ebd., Komponist, Texter u. musikalischer Leiter von Kabaretts, Revueprogrammen u. Theaterauff¨uhrungen. Seit 1992 Komponist von B¨uhnenmusik am Theater in der Josefstadt. Mit seiner (letzten) Theaterproduktion „Mich h¨atten sie sehen sollen“ wurde das „Gloria Theater“ in Wien-Floridsdorf am 10. 10. 2001 er¨offnet. ¨ Literatur: OML. Horand, Theodor, geb. 28. 1. 1895 Hamburg, gest. August 1973 Leipzig; S¨anger. Ausbildung (Violoncello, Klavier u. Gesang) in Hamburg u. Leipzig, 1920 Debut am Hamburger Opernhaus, 1921–23 in Kiel, 1923/24 in Dessau u. 1924–54 Ensemblemitglied u. bis 1960 noch als Gast am Opernhaus Leipzig, wo er u. a. am 10. 2. 1927 in der UA der Oper „Jonny spielt auf“ von Ernst Kˇrenek die Rolle des „Violinvirtuosen Daniello“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2141.

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Horn Horch, Franz J(akob), geb. 21. 1. 1901 Wien, gest. 14. 12. 1951 New York; Dramaturg, Autor und Literaturagent. Studierte an der Univ. Wien, 1923 Dr. phil. ebd., Mitarbeiter an Fried¨ Wanderb¨uhne“, 1924–26 rich Rosenthals „Ost. Dramaturg u. Vizedirektor der Wiener Kammerspiele, 1926–32 Dramaturg an Max Reinhardts Theater in der Josefstadt u. 1929/30 auch an dessen Deutschem Theater Berlin, 1931–33 Dramaturg beim Dt. Lichtspielsyndikat in Berlin. 1933 R¨uckkehr nach Wien, Dramaturg u. Leiter der Abteilung Theater u. Film im Zsolnay Verlag u. wieder als Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Emigrierte 1938 u¨ ber Z¨urich in die USA, literarischer Agent f¨ur europ¨aische u. amerikanische Autoren. Er war seit 1945 mit der Schauspielerin Maria Gutmann (1889–1963) verheiratet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,436; DLL 20. Jh. 20,344. Horeschovsky, Melanie, geb. 26. 11. 1901 Wien, gest. 13. 2. 1983 M¨unchen; Schauspielerin. Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, 1925 Debut u. Engagement bis 1927 an den M¨unchner Kammerspielen, 1927–29 am Albert-Theater Dresden, dann in Wien bis 1931 am Schauspielhaus, 1931/32 am Volkstheater u. 1932–34 am Burgtheater, 1934–39 wieder an den M¨unchner Kammerspielen u. 1939–44 am Deutschen Theater Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1954 Mitglied des Theaters in der Josefstadt in Wien, dann wieder an den M¨unchen Kammerspielen, ab 1958 als Gast am Wiener Burgtheater u. weitere Gastengagements in Wien u. M¨unchen. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Horina, Luise [I,844], gest. 5. 4. 1918 Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2142. Horn, Anna, geb. 1977 Bad Saarow/Brandenburg; Regisseurin. Studierte Theaterwissenschaft u. Theaterp¨adagogik an der Univ. M¨unchen, 2 Jahre Regieassistentin an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, 2006–08 Dramaturgin u. Regisseurin am neu er¨offneten Ballhaus Ost in Berlin, 2008 gr¨undete sie in K¨oln zusammen mit G¨otz Leineweber die „Rheinischen Rebellen“, den Jugendclub am Schauspiel K¨oln, mit deren Mitgliedern sie als Regisseurin eigene St¨ucke erarbeitet u. auff¨uhrt.

Horn Horn, Camilla [I,844], gest. 14. 8. 1996 Gilching/Oberbayern. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete sie zun¨achst als Dolmetscherin, ab 1948 wieder am Theater, u. a. in D¨usseldorf, Frankfurt/Main, Wuppertal u. auf Tourneen, in der Spielzeit 1976/77 nahm sie in Bad Godesberg ihren B¨uhnenabschied. 1985 erschienen ihre Memoiren „Verliebt in die Liebe“. Literatur: Ulrich 1,820; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Horn, Fritz, geb. 25. 1. 1887 Prag, Todesdatum unbek.; Schauspieler. Nach der Schauspielausbildung an kleineren B¨uhnen, 1930–37 bei den Salzburger Festspielen, 1933/34 Oberspielleiter u. Schauspieler an der Wanderb¨uhne „Nordm¨ahrische St¨adteb¨uhne M¨ahrisch-Tr¨ubau“, 1939/40 am Stadttheater Iglau. 1940 als „Halbjude“ aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, u¨ berlebte das KZ Sachsenhausen. 1946 an den Wiener Kammerspielen u. 1947– 59 Ensemblemitglied des Burgtheaters. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,436. Horn, Heiner [I,845], geb. 20. 6. 1920 Darmstadt. 1946–50 am Staatstheater Darmstadt u. 1952–85 Ensemblemitglied am K¨olner Opernhaus, wo er u. a. am 15. 2. 1965 in der UA der Oper „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann die Rolle des „Eisenhardt“ sang. Gastauftritte u. a. in Z¨urich, Paris, Bologna, Venedig, Barcelona u. London. 2010 feierte er seinen 90. Geburtstag. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2142. Horn, Martin, geb. 1962 Lippstadt/NordrheinWestfalen; Schauspieler und Regisseur. 1984–87 Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1988–90 am Staatstheater Hannover, 1990– 93 in Basel, 1993–2000 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. seit der Spielzeit 2000/01 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, als Gast u. a. in Basel, am Schauspielhaus Z¨urich u. an der Volksb¨uhne Berlin. Horn, Peter A. [I,845], Todesdatum unbekannt. Lebte als freier Schriftsteller in Hamburg-Othmarschen. Literatur: DLL 20,381. Horn, Volker, geb. 13. 3. 1943 Klagenfurt, gest. 20. 11. 2009 Berlin m¨oglich; S¨anger. Wuchs in Bayreuth auf, Mitglied der Regensburger

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Horner Domspatzen, 1954/55 sang er den „Hirtenknaben“ in Richard Wagners „Tannh¨auser“ bei den Bayreuther Festspielen u. 1969–75 Mitglied des Bayreuther Festspiel-Chores. Ausbildung (Gesang u. Violine) an der Musikhochschule in Wien, 1976–2008 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin. Er setzte sich f¨ur das Opernschaffen von Siegfried Wagner ein, u. a. sang er in Opern des genannten Komponisten 1992 u. 1993 bei den Festspielen in Rudolstadt, am 17. 10. 2001 sang er in der K¨olner Philharmonie in der konzertanten UA der Oper „Die heilige Linde“ die Rolle des „Philo“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2143. Horner, Hanspeter, geb. 10. 11. 1956 Z¨urich; Schauspieler. Lehre als Offsetkopist an der Kunstgewerbeschule Z¨urich, 1978–80 Ausbildung als Mime, Clown u. Schauspieler bei Jacques Le Coq in Paris, Gr¨undungsmitglied u. Schauspieler am Theater „Zwischen den Zeilen“ u. an den „Lufthunden“ in Z¨urich. Seit 1988 freier Regisseur, u. a. am Theater Ph¨onix Linz, am Theater in der Josefstadt Wien, am Landestheater Innsbruck, am Vorarlberger Landestheater Bregenz, am Wald4tler Hoftheater in P¨urbach u. am Theater am Neumarkt Z¨urich sowie bei zahlreichen freien Produktionen. Seit 1996 Lehrauftrag u. Projektarbeit an der Kunstuniv. Graz sowie in Indien u. Thailand. Literatur: TdS. Horner, Harry, geb. 24. 7. 1910 Holitz/B¨ohmen gest. 5. 12. 1994 Pacific Palisades-Los Angeles/Kalifornien; Schauspieler, Regisseur und Ausstatter. Studierte Architektur an der Technischen Hochschule in Wien u. a. bei Oskar Strnad, 1932–34 Regiestudium am Max Reinhardt-Seminar ebd., 1932 B¨uhnenbildner am „Politischen Kabarett“, 1933–36 Schauspieler, B¨uhnenbildner u. gesch¨aftsf¨uhrender Direktor am Theater in der Josefstadt, auch als Schauspieler wiederholt bei den Salzburger Festspielen in Inszenierungen Max Reinhardts. 1935/36 Assistent von Reinhardt bei Franz Werfels „The Eternal Road“, pendelte dann zwischen New York u. Salzburg, Sommer 1937 ebd. zum letzten Mal vor dem 2. Weltkrieg als B¨uhnenbildner. Emigrierte dann in die USA, Ausstatter bei New Yorker Schauspiel- u. Musicalb¨uhnen u. an der Metropolitan Opera. Ab 1940 Filmausstatter in Hollywood, gleichzeitig 1940–80 Musiktheater-Regisseur u. seit 1952 auch Filmregisseur.

Horner Literatur: Hdb. Exiltheater 1,437; R. Ulrich, ¨ Osterreicher in Hollywood, 1993; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna“. Exilkabarett in New York 1938 bis 1950, 2002; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Horner, Hermann, geb. 30. 1. 1892 Rzesz´ow/ Galizien (heute Polen), Todesdatum unbek. (gestorben im Ghetto Rzesz´ow oder nach dem Juli 1942 in das Vernichtungslager Belzec deportiert u. dort ermordet); S¨anger. Ausbildung in Belgien, Debut nach dem 1. Weltkrieg an der Fl¨amischen Oper Antwerpen, dann am Stadttheater Lemberg, 1924 am Opernhaus in Breslau, 1925–27 am Deutschen Theater Prag, 1927– 29 am Opernhaus N¨urnberg u. 1929–33 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart, 1928 Auftritt bei den Bayreuther Festspielen. 1933 in Stuttgart als „Jude“ entlassen, 1933–35 Engagement am Stadttheater Aussig/Elbe, danach R¨uckkehr nach Rzesz´ow, wo die Juden im Herbst 1939 in Arbeitslager u. ab 1941 in das Ghetto eingewiesen wurden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2145; Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele u. die „Juden“ 1876 bis 1945. Eine Ausstellung von Hannes Heer, J¨urgen Kesting, Peter Schmidt, 2 2012. Horney, Brigitte [I,846], gest. 27. 7. 1988 Hamburg-Eppendorf. Ab 1931 in Berlin am Lessingtheater, am Deutschen Theater, am Theater am Kurf¨urstendamm u. 1932/33 an der Volksb¨uhne. Danach Filmt¨atigkeit, 1939 als Gast am Deutschen Theater. 1946 u. 1948/49 am Schauspielhaus Z¨urich, 1946/47 am Stadttheater Chur, 1947/48 am Stadttheater Basel. Von 1952 bis 1975 lebte sie in Boston, gelegentlich trat sie im dt.sprachigen Raum im Film oder Fernsehen auf, 1953–59 als Gast am Deutschen Theater G¨ottingen. 1975 R¨uckkehr nach Dtl., spielte in zahlreichen Fernseh-Serien, 1975 St¨uckvertrag am Schauspielhaus Z¨urich. Ihre Autobiographie „So oder so ist das Leben“ (aufgezeichnet von G. H. Heyerdahl) erschien 1992. Literatur: Henschel Theaterlex. 384; Rischbieter 650; LThInt 412; TdS; H.-J. Schlamp, ~, 1939; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hornik, Gottfried, geb. 5. 8. 1940 Wien; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien bei Paula

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Horres K¨ohler u. Josef Witt, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Stadttheater Klagenfurt, 1965– 76 Ensemblemitglied an der Oper Graz, 1976– 2002 Mitglied an der Wiener Staatsoper, wo er u. a. am 26. 5. 1995 in der UA von Alfred Schnittkes Oper „Gesualdo“ die Rolle des „Don Giulio“ sang. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen u. internationaler Gasts¨anger. Gelegentlich auch Dirigent. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2145; OML. Hornung, Elisabeth, geb. um 1958 in Niederschlesien; S¨angerin. Studierte Mathematik an der Univ. Posen u. gleichzeitig Gesang an der dortigen Musikhochschule, dann an der Musikakademie in Danzig. 1980, noch w¨ahrend des Studiums, Engagement an der Komischen Oper Berlin u. als Gast an der Dresdner Staatsoper, seit 1984 Ensemblemitglied am Staatstheater Darmstadt, Gasts¨angerin u. a. am Staatstheater Karlsruhe, an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper Frankfurt/Main u. in Basel, wo sie u. a. am 3. 11. 2001 in der UA der Oper „Schwarzerde“ von Klaus Huber die Rolle der „Anna“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2146. Horres, Bernarda, geb. in L¨ubeck; Regisseurin. Tochter von Kurt H., studierte Germanistik u. Theater-, Film- u. Fernsehwissenschaften an der Univ. Frankfurt/Main, daneben 1987 Assistentin bei Einar Schleef am Schauspiel ebd., 1989– 93 Regieassistentin am Schauspiel K¨oln u. erste eigene Inszenierungen. 1996–2001 Hausregisseurin am Staatstheater Darmstadt. Seit 2001 freie Regisseurin, u. a. am Staatsschauspiel Dresden, am Staatstheater Darmstadt, am Theater in Oberhausen, am Landestheater Linz, am Theater Krefeld-M¨onchengladbach u. an der Staatsoper Hannover. Horres, Kurt, geb. 28. 11. 1932 D¨usseldorf; Regisseur und Intendant. Vater von Bernarda H. Studierte Germanistik, Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte an der Univ. K¨oln u. besuchte das Konservatorium in D¨usseldorf. 1955 Regieassistent bei Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin, erste eigene Inszenierungen in Bonn u. Wuppertal, 1960–64 Oberspielleiter der Oper L¨ubeck, 1964–75 Operndirektor an den Wuppertaler B¨uhnen, 1976–84 Intendant des Staatstheaters Darmstadt, anschließend f¨ur wenige Monate Intendant der Hamburgischen Staatsoper u. 1986–96 GI der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Seither freier Regisseur, besonders zeitgen¨ossischer Musikwerke.

Horrmann Horrmann, Fritz [I,846], Todesdatum unbekannt. Ansager u. Humorist beim Reichssender M¨unchen. Horst, Anja, geb. 1966 Solingen/NordrheinWestfalen; Regisseurin. Studierte Theaterwissenschaft, Psychologie u. Geschichte an der Univ. Erlangen. 1995–97 Regieassistentin am Theater St. Gallen, 1997–2004 Leiterin des dortigen Kinder- und Jugendtheaters. 1999 k¨unstlerische Leiterin des Internationalen Kinder- u. Jugendtheaterfestivals „Triangel“. 2005 gr¨undete sie am Landestheater Eisenach das „Junge Theater“ u. baute ein eigenes Ensemble auf. Seit 2008 T¨atigkeit als freie Schauspiel- u. Opernregisseurin sowie Dramaturgin in Berlin, Gastdozentin an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“. 2009 f¨uhrte sie Regie bei „La Boh`eme im Hochhaus“, einer Opernproduktion des Schweizer Fernsehens in Koproduktion mit Arte, T´el´evision Suisse Romande (TSR) u. Radiotelevisione svizzera (RSI). Horst, Jana, geb. 1984 Erfurt; Schauspielerin. 2002–06 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig, w¨ahrend des Studiums u. danach als Gast am Schauspielhaus Leipzig, 2009 am Stadttheater Bremerhaven, weitere Gastauftritte u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Erfurt u. am Wiener Burgtheater (Vestib¨ul). Horst, Waldemar [I,847], geb. 18. 8. 1892 Salzburg, gest. 19. 7. 1976 M¨unchen. 1937–57 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,822. Horstkotte, Hinrich, geb. 1972 Bonn; B¨uhnen- und Kost¨umbildner sowie Regisseur. Studierte 1992–98 B¨uhnenbild, Kost¨um u. Dramaturgie an der Akademie der Bildenden K¨unste in M¨unchen u. a. bei Karl-Ernst u. Ursel Herrmann, bei beiden Regieassistent u. a. in Baden-Baden, Salzburg, Amsterdam u. Genf. 1994 gr¨undete er das „Inboccallupo-Ensemble“, f¨ur das er in der Berliner Off-Szene mehrmals inszenierte. Freier Regisseur, meist in eigener Ausstattung, u. a. an den Opernh¨ausern in Berlin, Chemnitz, Dortmund, Halberstadt, Detmold, Krefeld-M¨onchengladbach, Saarbr¨ucken u. an der Volksoper Wien sowie bei zahlreichen Festivals.

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Horvath Horstmann, Jan Michael, geb. 1968 Frankfurt/ Main; Dirigent, GMD und Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg bei Klauspeter Seibel, w¨ahrend des Studiums 1991–96 Kapellmeister u. Korrepetitor am Theater Wuppertal, Zus.arbeit mit Pina Bausch. 1996–2004 Erster Kapellmeister u. stellvertretender GMD am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg, 2004–13 GMD des Mittels¨achsischen Theaters Freiberg u. D¨obeln sowie k¨unstlerischer Leiter der Mittels¨achsischen Philharmonie. Seit 2012 Operndirektor an den Landesb¨uhnen Sachsen Radebeul, 2013 ebd. Debut als Regisseur. Horstmann, Rudi, geb. 30. 7. 1922 Bottrop/Nordrhein-Westfalen, gest. 2. 2. 2004 Saarbr¨ucken; S¨anger, Schauspieler und Regisseur. Zuerst kaufm¨annische Ausbildung im elterlichen Malerbetrieb, dann Ausbildung (Gesang, Schauspiel u. Regie) an der Folkwangschule in Essen, 1946 erstes Engagement in Essen, danach Engagements als S¨anger u. teilweise auch als Regisseur in Wuppertal, Hanau u. Trier sowie als Mitglied der Tournee-Opernb¨uhne „R¨osler“ in M¨unchen. 1957–86 Ensemblemitglied u. danach bis 2003 als Gast am Staatstheater Saarbr¨ucken. Horvat(-Gottlieb), Anka, geb. 21. 6. 1884 Kastel bei Zlatova/Kroatien, gest. 10. 7. 1947 Zagreb; S¨angerin. Ausbildung bei Leonija Br¨uckl in Agram (Zagreb) u. bei Philip Forst´en in Wien, 1904 Debut u. Engagement bis 1914 am Opernhaus in Agram, 1914–17 an der Dresdner Hofoper, 1918 als Gast an der Wiener Hofoper, 1920 an den Staatsopern in M¨unchen, Berlin u. Leipzig, danach R¨uckkehr nach Kroatien, als Gast an der Oper in Zagreb. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2147; OML. Horvath, Barbara, geb. 1973 Oberwart/Burgenland; Schauspielerin. 1993–96 Ausbildung an der Schauspielschule des Wiener Volkstheaters u. gleichzeitig (1993–2000) Gesangsstudium bei Rudolf Oster in Wien. Seit 1996 Engagements als Schauspielerin u. S¨angerin, u. a. am Schauspielhaus Wien, am Rabenhoftheater, an der Garage X/Ensembletheater am Petersplatz, bei den Sommerspielen Melk, seit 2000 regelm¨aßig u. seit der Spielzeit 2010/11 als Mitglied am Schauspielhaus Wien. Horvath, Carl [I,847], Todesdatum unbekannt. 1902 feierte er seine 25 j¨ahrige Zugeh¨origkeit zum Hamburger Stadttheater. Literatur: Ulrich 1,823.

Horvath Horvath, Leontine [I,847], Todesdatum unbekannt. Sie nahm im Mai 1911 vom Hamburger Thalia-Theater ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Ulrich 1,823. Horwitz, Dominique, geb. 23. 4. 1957 Paris; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. Seine Eltern waren nach Paris emigriert, 1971 kehrte die Familie nach Berlin zur¨uck. Nach der Matura Verk¨aufer, Fernseh- u. Filmschauspieler, 1978/79 Mitglied des Berliner „Cabaret des Westens“ (CaDeWe), 1979–83 am Zimmertheater T¨ubingen, 1983–85 am M¨unchner Residenztheater u. 1985–88 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg, danach freier Schauspieler u. a. am Berliner Ensemble, am dortigen Deutschen Theater u. am Renaissance-Theater, am Schauspielhaus Z¨urich, am D¨usseldorfer Schauspielhaus, am Theater in der Josefstadt in Wien u. an den Hamburger Kammerspielen, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am dortigen Schauspielhaus. 2006 Debut als Regisseur bei den Bad Hersfelder Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 385. Horwitz, Hans (in der USA Henry Holt), geb. 1909 Jung-Bunzlau/B¨ohmen, gest. 19. 11. 1969 Palo Alto/Kalifornien; Pianist, Komponist und Dirigent. Musiker in Wien am Kabarett „Stachelbeere“ u. an der „Literatur am Naschmarkt“, Dirigent am dortigen Stadttheater u. am Raimundtheater. Emigrierte 1938 nach New York, gr¨undete 1956 die „West-Bay-Opera“ in Palo Alto, die nach seinem Tod seine Frau Maria Holt (1913–1996) leitete. ¨ Literatur: Hdb. Exiltheater 1,439; OML.; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Horwitz, Kurt [I,847], gest. 14. 2. 1974 M¨unchen. 1933 Emigration in die Schweiz, 1933–38 u. 1940–46 als Schauspieler u. Regisseur am Schauspielhaus Z¨urich, 1938–40 als Schauspieler u. Regisseur, 1946–49 als Schauspieldirektor u. 1949/50 zus. mit Gottfried Becker u. Hans Thudium Direktor am Stadttheater Basel. Daneben als Gastschauspieler u. Gastregisseur an den Stadttheatern Bern, Chur u. Luzern sowie am Schauspielhaus Z¨urich, ebd. 1950–53 wieder Mitglied. 1953– 58 Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels M¨unchen, dann freier Schauspieler u. Regisseur in M¨unchen, Hamburg, Wien u. Z¨urich.

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Hospach Literatur: Henschel Theaterlex. 385; Rischbieter 653; LThInt 413; Hdb. Exiltheater 1,439; TdS; HLS; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der ¨ aus Dtl. u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Horwitz, Mirjam s. Ziegel-Horwitz, Mirjam (VII,3768). Horysa, Inghild, geb. 2. 1. 1944 Bielitz/Oberschlesien (heute Polen); S¨angerin. Gesangsunterricht bei Helena Braun in M¨unchen, 1966 Debut u. 1967/68 Engagement an der dortigen Staatsoper, 1968/69 am Stadttheater Bremen, 1969–74 am Opernhaus Dortmund, anschließend f¨ur mehr als zwanzig Jahre Ensemblemitglied am Opernhaus N¨urnberg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2147. Hosemann, Marc, geb. 20. 8. 1970 Hamburg; Schauspieler. 1993–96 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Ham´ burg u. an der Ecole internationale de Th´eaˆ tre Jacques Lecoq in Paris. Debut am Hamburger Thalia-Theater, freier Schauspieler u. a. an den Schauspielh¨ausern in D¨usseldorf, Hamburg u. Z¨urich, regelm¨aßig an der Berliner Volksb¨uhne. Literatur: Henschel Theaterlex. 386. Hosfeld, Wolfgang, geb. 1947 Magdeburg; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1971–2012 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Maxim-GorkiTheater Berlin. Auftritte mit literarisch-musikalischen Programmen, teilweise zus. mit seiner Gattin Brigitte Hube, an der von Hube gegr¨undeten u. geleiteten Schloßakademie „Otto-Maria-Hermann“ in Zeuthen bei Berlin. Literatur: Habel 183. Hospach, Viktor, geb. 14. 6. 1904 Hockenheim/Baden-W¨urttemberg, gest. 12. 8. 1971 Wiesbaden; S¨anger. Zuerst Uhrmacher, sp¨ater privater Gesangsunterricht in Karlsruhe, ab 1927 an der Theaterakademie des Badischen Staatstheaters Karlsruhe u. 1929–33 Mitglied des Theaters, von 1933 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. In den Jahren 1932 bis 1940 sang er fast allj¨ahrlich bei den Festspielen in Zoppot. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2148.

Hoss Hoss, Nina, geb. 7. 7. 1975 Stuttgart; Schauspielerin. Tochter des Politikers u. Gewerkschaftlers Willi H. u. der Schauspielerin u. sp¨ateren Theaterintendantin Heidemarie Rohweder. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1997 Engagement an der Landesb¨uhne Esslingen, 1999– 2013 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, seit der Spielzeit 2013/14 an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz, regelm¨aßig Zus.arbeit mit dem Regisseur Michael Thalheimer. Literatur: Henschel Theaterlex. 386; R. Rother, ~. „Ich muß mir jeden Satz glauben“. Ein Portr¨at, 2009. Hossfeld, Christiane, geb. 2. 3. 1961 Schwerin/Mecklenburg; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, u. a. bei ihrer Mutter, der S¨angerin Irmgard Boas, Debut am Opernhaus Halle/Saale, 1983–86 am Volkstheater Halberstadt, 1986/87 am Opernstudio u. seit 1988 Ensemblemitglied an der Dresdner Staatsoper, gleichzeitig seit 1989 Gastengagement an der Staatsoper Berlin. 1989– 97 regelm¨aßig bei den Bayreuther Festspielen, internationale Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2148. Hostettler, Sarah, geb. 1983 Solothurn; Schauspielerin. 2003–07 Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Bern, w¨ahrend des Studiums u. a. am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. Entwicklung von diversen Theater- u. Musikprojekten, 2007–09 Ensemblemitglied u. bis 2011 als Gast am Deutschen Theater G¨ottingen, 2009–11 freie Schauspielerin, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. Hotschnig, Alois, geb. 3. 10. 1959 Berg/Drautal; Autor. Studierte ohne Abschluß Medizin, Germanistik u. Anglistik an der Univ. Innsbruck, lebt seit 1989 als freier Schriftsteller (Prosa, Gedichte u. Theaterst¨ucke) in Innsbruck. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Absolution, UA 6. 6. 1995 Schauspielhaus Wien; Aus, UA 13. 11. 2000 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 20, 520; KLG; W. A. Mitgutsch, Alles vertuschen [zu ‚Absolution‘] (in: Literatur und Kritik 287/288) 1994; L. Decloedt, Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Hinter den Bergen eine ¨ andere Welt. Osterreichische Literatur des 20. Jh., hg. A. Bosse) Amsterdam 2004; H. Winkels,

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Hotz Gert-Jonke-Preis f¨ur ~ (in: Literatur-a: Jahrbuch [...] 6) 2011/12; B. Pfaffenbauer, Der Bauch von der Mutter hat einen Friedhof gehabt. Krankheit u. Tod bei ~ (Diplomarbeit Wien) 2013. Hotter, Hans [I,848], gest. 6. 12. 2003 M¨unchen. 1937–71 Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, wo er u. a. in Urauff¨uhrungen von zwei Richard-StraussOpern sang: am 24. 7. 1938 die Rolle des „Kommandanten“ in „Der Friedenstag“ u. am 28. 10. 1942 den „Olivier“ im „Capriccio“. Umfangreiche internationale Gaststpielt¨atigkeit, st¨andiger Gast an den Staatsopern in Wien (wo er u. a. 1989 noch auftrat), Hamburg u. Stuttgart, wiederholt an der Mail¨ander Scala, bei den Festspielen in Bayreuth u. Salzburg. An der Wiener Staatsoper sang er u. a. am 23. 5. 1971 in der UA der Oper „Der Besuch der alten Dame“ von Gottfried von Einem die Rolle des „Lehrers“. Als Regisseur war er u. a. an der Covent Garden Opera London, in Wien u. Hamburg t¨atig. 1996 erschien seine Autobiographie „Der Mai war mir gewogen“. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2149; OML; B. W. Wessling, ~, 1966; P. Turing, ~. Ein S¨angerportr¨at (¨ubersetzt u. bearb. von G. Martin, E. Maschat) 1984; S. Benda, Wanderer zwischen den Zeiten. ~: S¨anger, Regisseur, Lehrer (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 148) 1987; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; Hommage an ~ (in: Das Opernglas) 19 1998; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004; H. G¨artner, Ihm war nicht nur der Mai gewogen. Kammers¨anger ~ hat seinen 95. Geb.tag nicht mehr erleben k¨onnen (in: Chiemgau-Bl¨atter 4) 2004; St. M¨osch, In memoriam ~ [...] (in: Opernwelt 2) 2004; C. H¨oslinger, Abschied von einem Gott (in: Prolog. Wiener Staatsoper 1) 2004. Hottinger, Sophie, geb. 1978 Z¨urich; Schauspielerin. 2000–04 Ausbildung an der Theaterhochschule Z¨urich, 2004–06 erstes Engagement am Theaterhaus Jena, 2006–12 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Schauspielhaus Graz, ab der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Theater Bern. Hotz, Andreas, geb. 1981; Dirigent. Ausbildung (Orchesterleitung, Klavier, Korrepetition u. Orgel) an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, erstes Engagement als Solokorrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Staatstheater Darmstadt, 2006–10

Hotzel erster Kapellmeister am Pfalztheater Kaiserslautern, 2010–12 in ders. Funktion am Staatstheater Mainz, seit der Spielzeit 2012/13 GMD am Theater Osnabr¨uck. Gastdirigate im In- u. Ausland. Hotzel, Curt (Ps. Th¨urink) [I,848], gest. 10. 8. 1967 Berlin. 1937–44 Chefredakteur des „Kladderadatsch“, Mitarbeiter u. a. am „Stahlhelm“, „Welt u. Welle“ u. am „V¨olkischen Beobachter“. 1939 Mitglied des „Bamberger Dichterkreises“. Lebte nach dem 2. Weltkrieg als freier Schriftsteller, Journalist u. Redakteur in Berlin. Literatur: DLL 20. Jh. 20, 533; Der Bamberger Dichterkreis 1936–1943 (hg. W. Segebrecht) 1987. Houben, Heinrich [I,849], gest. 20. 7. 1941 Leutherheide bei Nettetal-Breyel/NordrheinWestfalen. Literatur: DLL 20. Jh. 20, 537; H. K. Matussek, ~ (1866–1941) ein Dichter aus Leutherheide (in: Heimatbuch des Kreises Viersen 56) 2004. Houben, Heinrich Cornelius [I,849], gest. 1923 Ort unbek. Ausbildung zum Landvermesser, sp¨ater Rentmeister in D¨uren, wohnte in Rheinbreitbach/Rheinland-Pfalz. Houdus, Pascal, geb. 1986 Bielefeld; Schauspieler. 2009–13 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums am BAT Studiotheater in Berlin u. am M¨unchner Volkstheater, seit der Spielzeit 2013/14 Mitglied am Thalia-Theater Hamburg. Houska, Hannes, geb. 1931 Linz/Donau, gest. 13. 2. 2012 ebd.; Schauspieler, S¨anger, T¨anzer, Regisseur und Intendant. Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien, 1957 Debut als S¨anger u. T¨anzer am Stadttheater W¨urzburg, ¨ dann an versch. Theatern in Ost., Dtl. u. der Schweiz, ab 1967 Oberspielleiter an den Stadttheatern in Regensburg u. Freiburg/Br., 1971– 75 als Intendant, Regisseur u. Schauspieler am Theater in L¨uneburg, 1975–96 Intendant des Theaters der Stadt Koblenz, seit 1996 dessen Ehrenmitglied. Literatur: T. H¨unke von Podewils, Vorhang auf. Theater in L¨uneburg 1946–90, 1990.

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Hoyer Houtzeel, Stephanie, geb. in Kassel; S¨angerin. Wuchs in der N¨ahe von Boston auf, studierte zuerst Politische Wissenschaften u. Franz¨osisch, 1990–96 Ausbildung am New England Conservatory in Boston u. an der Juilliard School in New York, 1997–2001 erstes Engagement am Landestheater Linz, dann am Opernhaus Graz, seit der Saison 2010/11 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, versch. Gastauftritte, auch bei den Salzburger Festspielen. Hovorka, Nikolaus [I,850], gest. 23. 12. 1966 Neunkirchen/Nieder¨osterreich. 1925–30 Redakteur der „Reichspost“, Hg. der „Sozialpolitischen Korrespondenz“, 1938 verhaftet u. bis 1942 in den Konzentrationslagern Dachau u. Mauthausen. Sp¨ater Chefredakteur der Wochzeitung „Offenes Wort“, Kulturrefe¨ Arbeiter- u. Angestellten Bunrent des „Ost. ¨ u. seit 1955 Hg. von dessen Organ des“ (OAAB) „Freiheit“. Literatur: R. Winter, Das Akademische Gymnasium in Wien. Vergangenheit u. Gegenwart, 1996. Hoyem, Robert, geb. 23. 9. 1930 Lewistown/ Montana; S¨anger. Zuerst Soldat u. Lehrer, dann Ausbildung an der Montana Univ. bei John Lester, an der Manhattan School of Music in New York bei Herta Glaz, bei Max Lorenz in M¨unchen u. bei Margarethe D¨uren-Herrmann in K¨oln, 1961 Debut u. Engagement bis 1963 am Stadttheater Heidelberg, 1963/64 am Opernhaus Wuppertal, 1964–66 am Stadttheater Kiel, 1967–71 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 1970–75 u. 1976–78 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. Gasts¨anger. Seit 1978 Regisseur, u. a. in Heidelberg, Bremerhaven, Mainz, Coburg, St. Gallen u. Graz. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2155. Hoyer, Ralf, geb. 13. 4. 1950 Berlin; Komponist. 1968–75 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, 1975–78 Musikregisseur beim Volkseigenen Betrieb (VEB) Dt. Schallplatten, 1977–80 Meistersch¨uler f¨ur Komposition an der Akademie der K¨unste bei Ruth Zechlin u. Georg Katzer, seither freier Komponist. 1994 Gr¨undung des „ensemble pianoplus“ f¨ur Kammermusik u. Live-Elektronik, 2002–09 Kurator u. k¨unstlerischer Leiter (zus. mit Susanne Stelzenbach) des interdisziplin¨aren Kunstfestivals „Pyramidale“ in Berlin-Hellersdorf.

Hradek Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das Musikalische Nashorn. Kammermusik f¨ur Kinder (Text: Peter Hacks) UA 1982 Theater im Palast Berlin; Ay, Don Perlimplin! Op´era grotesque in 4 Bildern (nach Federico Garc´ia Lorca) UA 12. 3. 1987 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Iphigenie. Dramma per musica (nach Texten von Johann Wolfgang von Goethe u. Volker Braun, zus. mit Susanne Stelzenbach) UA 18. 6. 1993 Hebbel-Theater Berlin (Koproduktion mit dem Hans-Otto-Theater Potsdam); Ich schlafe was ich denke. Musiktheater (mit Texten von Fernando Pessoa, zus. mit ders.) UA 21. 4. 1996 Hebbel-Theater Berlin; open windows 2.0. MusikTheaterInstallation (zus. mit ders.) UA 2. 7. 1998 Staatsschauspiel Dresden; Zauberfl¨ote 2.2. Musiktheatralische Fragmente nach Johann Wolfgang von Goethe (zus. mit ders.) UA 27. 8. 1999 Fabrik Heeder Krefeld (Koproduktion mit dem Hebbel-Theater Berlin u. dem Theater Krefeld–M¨onchengladbach); druck # 2.2 / KLIMA gefilde.vermessen (Text: Barbara Kenneweg, zus. mit ders.) UA 9. 5. 2008 Schloßtheater der Musikakademie Rheinsberg. Literatur: S. u. H. Neef, Dt. Oper im 20. Jh. DDR. 1949–1989, 1992; Musik im Dialog 2 (hg. Ch. Metzger u. R. Hoyer) 1999 (= Jahrbuch der Berliner Gesellschaft f¨ur Neue Musik 6). Hradek, Kurt, geb. 1927 Graz; Schauspieler. Nach seiner Ausbildung zum Diplombibliothekar besuchte er das Max-Reinhardt-Seminar in ¨ Wien, ab 1954 an Theatern in Dtl. u. Ost., u. a. in Hannover, Wuppertal, Castrop-Rauxel, Bochum, am Landestheater Salzburg u. 1978–92 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Schauspielhaus Graz, als Gast auch am Wiener Burgtheater. Hron, Hellmuth, geb. 15. 9. 1933 Budapest, gest. 23. 10. 2002 Wien; Schauspieler. Lehre in einer Eisenwarenhandlung, daneben privater Schauspielunterricht bei Dorothea Neff, erste Engagements an Wiener Kleinb¨uhnen, u. a. am Theater Experiment, am Theater der Courage, am Ateliertheater, dann am Theater der Jugend, am Volkstheater u. an der Kleinen Kom¨odie. Sp¨ater auf Tourneen, seit 1973 wiederholt u. seit der Spielzeit 1991/92 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt in Wien. Hruba-Freiberger, Venceslava, geb. 28. 9. 1945 Dobrovice/B¨ohmen; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht in Prag, 1968–70 Mitglied

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Hruschka des Chores u. ab 1969 auch Solopartien am Nationaltheater Prag, 1970–72 an der Oper in Pilsen, 1972–88 Ensemblemitglied der Oper Leipzig, seit 1987 Gastspielvertrag mit der Staatsoper Berlin. Als Gast u. a. auch an den Opernb¨uhnen in Genf, Lyon u. bei den Festspielen in Aix-enProvence. Ab 1989 Gesangslehrerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2156. Hruby, Gerhard, geb. 1925, gest. J¨anner 1996 Wien; B¨uhnenbildner. Nach dem 2. Weltkrieg B¨uhnenbildner an fast allen Wiener Kellertheatern, sp¨ater langj¨ahriger Chefb¨uhnenbild¨ Rundfunk (ORF) u. B¨uhnenner beim Ost. bildner, u. a. am Wiener Burgtheater. Literatur: H. Lederer, Bevor alles verweht ... Wiener Kellertheater 1945 bis 1960, 1986. Hruby (auch Klein-H.), Margarete, geb. 22. 2. 1897 Wien, gest. 22. 2. 1966 Ottobrunn/Oberbayern; Schauspielerin. 1927/28 am AlbertTheater in Dresden, 1929/30 an der Berliner Trib¨une, 1934 im Ensemble der Wiener Reinhardt-Tournee, emigrierte nach Frankreich, Ende 1938 Auftritt in Paris, Weiteremigration nach London, dort im M¨arz 1940 interniert, konnte schließlich in die USA gehen. Wirkte in kabarettistischen Abenden mit, spielte bei Veranstaltungen des „Jewish Club 1933“ in Los Angeles u. am Wilshire Ebel Theatre. Nach 1949 R¨uckkehr nach Dtl., Filmschauspielerin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,442. Hruby, Viktor [I,852], gest. 10. 7. 1978 Wien. Ab 1931 freier Mitarbeiter der Radio-VerkehrsAktien-Gesellschaft (RAVAG), ab 1934 Komponist u. a. f¨ur den Film u. Bearbeiter von Operetten u. Unterhaltungsmusik. 1951–65 Vi¨ zepr¨asident des Osterreichischen Komponistenbundes. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hruschka, Karl, geb. 21. 8. 1905 Wien, gest. 2. 1. 1970 ebd.; Schauspieler. Trat ab 1924 an Wiener Kleinkunstb¨uhnen u. in Kabaretts auf. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004. Hruschka, Wilhelm, geb. 21. 5. 1912 Wien, gest. 1979; S¨anger und Regisseur. Ausbildung an der Wiener Musikakademie bei Hans Duhan u. Fritz Krauss, 1937/38 Mitglied des Chores am

Hub Theater in Allenstein/Ostpreußen, danach weitere Ausbildung, 1939/40 als Solist am Theater in Neustrelitz, 1940–42 am Stadttheater Posen. 1947/48 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1948– 51 am Stadttheater Freiburg/Br., 1951–56 als S¨anger u. Regisseur am Stadttheater Heidelberg u. 1956–78 Ensemblemitglied am Stadttheater Kiel. Daneben auch Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2157. Hub, Franz Peter, geb. 17. 3. 1929 Wien, gest. 19. 8. 2000 vermutlich Wien; Komponist. Ausbildung an der Musikakademie in Wien, Pianist, Korrepetitor u. Theaterkapellmeister. Ab 1948 freier Komponist, 1950–53 Hauskomponist des Kabaretts „Simpl“, danach wieder freier Komponist. ¨ Literatur: OML. Hub, Heinrich [I,852], geb. 1902, gest. 14. 10. 1962 Gießen. Literatur: Ulrich 1,827. Hub, Ulrich, geb. 2. 11. 1963 T¨ubingen; Schauspieler, Regisseur und Autor. Schauspielausbildung an der Musikhochschule in Hamburg, Schauspieler u. a. in Gießen u. Darmstadt, lebt als Autor (B¨uhnenst¨ucke, Drehb¨ucher u. Kinderb¨ucher) u. Regisseur (teils seiner eigenen St¨ucke) in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Fr¨aulein Braun. Ein St¨uck f¨ur eine Schauspielerin und einen Deutschen Sch¨aferhund, UA 17. 2. 1995 Thalia-Theater Hamburg; Der dickste Pinguin vom Pol, UA 4. 9. 1996 Theater Dortmund; Die Beleidigten, UA 7. 6. 1998 Theater der Stadt Heidelberg; Die Rechnung des Milchm¨adchens, UA 17. 3. 2000 Schauspiel Bonn; Pinguine k¨onnen keinen K¨asekuchen backen, UA 27. 5. 2001 Reibekuchen-Theater Duisburg; Blaupause, UA 13. 1. 2002 B¨uhnen der Stadt K¨oln; Imago, UA 16. 6. 2004 B¨uhnen der Stadt K¨oln; Das Schlafzimmer von Alice. Schauspiel mit Musik, UA 10. 4. 2005 Staatstheater Darmstadt; Remind me to forget, UA 12. 11. 2005 Hessisches Staatstheater Wiesbaden; An der Arche um acht, UA 6. 4. 2006 Badisches Staatstheater Karlsruhe; Ich, Moby Dick (nach dem Roman von Herman Melville) UA 25. 11. 2007 Schauspiel K¨oln; Nathans Kinder, UA 4. 4. 2009 Theater Junge Generation Dresden; Animal Lounge oder F¨uchse haben kurze Beine, UA 12. 5. 2012 ebd. Literatur: DLL 20. Jh. 20,569.

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Hube Hubacher, Maria, geb. 1. 10. 1898 Bern, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Private Gesangsausbildung bei Victor Litzelmann in Bern, dann an der Akademie der Tonkunst in M¨unchen u. privat bei Hermine Bosetti. 1922–25 am Stadttheater Bern, 1926/27 am Bellevue-Theater Stettin, 1927–29 an der Neuen Wiener Operettenb¨uhne in Konstanz, 1928–30 am UnionTheater in Straßburg/Elsaß, 1930–32 am Operettenhaus „Alhambra“ in Bern, 1932/33 an der Hamburger Volksoper, 1933–35 u. 1936–39 am Schillertheater Hamburg-Altona, 1940/41 am Stadttheater Kolberg, 1941–44 u. 1945–48 am Stadttheater Meissen, 1948–55 Ensemblemitglied am Theater Bautzen u. 1955–62 am Stadttheater St. Gallen. Nach ihrem B¨uhnenabschied lebte sie in Interlaken. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2158. Hubacher, Rahel, geb. 1975 Bannwil/Bern; Schauspielerin. Ausbildung als Goldschmiedin, danach Schauspielstudium an der Hochschule der K¨unste in Z¨urich, 2002–06 Ensemblemitglied am Theater Basel, 2008–10 Mitglied des Theaters am Neumarkt Z¨urich, seit 2010 freie Schauspielerin, u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater am Neumarkt u. bei freien Produktionen. Mitbegr¨underin der freien Theatergruppe „CapriConnection“. Hubalek, Claus (eigentl. Harry), geb. 18. 3. 1926 Berlin, gest. Mai 1995 Hamburg; Dramaturg und Autor. 1944 Soldat u. Kriegsgefangenschaft, 1946 Redakteur u. erste Ver¨offentlichungen, 1949–52 Assistent bei Bertolt Brecht am Berliner Ensemble, 1963–66 Chefdramaturg beim Fernsehen des Norddt. Rundfunks (NDR). Ab 1968 Chefdramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, schrieb zahlreiche Fernsehspiele u. -filme. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der Hauptmann und sein Held, UA 14. 1. 1954 Theater am Kurf¨urstendamm Berlin; Herr Nachtigall (Musik: Georg Haentzschel) UA 8. 2. 1955 Kom¨odie Berlin; Keine Fallen f¨ur die F¨uchse, UA 11. 4. 1957 Kleines Haus Frankfurt/Main; Die Stunde der Antigone, UA 1962 Prag; Stalingrad, UA 1962 Schauspiel K¨oln. ˇ Fr´ankov´a, Dreimal Literatur: LThInt 416; S., Antigone (Bakalaureatsarbeit Br¨unn) 2006. Hube, J¨org, geb. 22. 11. 1943 Neuruppin/ Brandenburg, gest. 19. 6. 2009 M¨unchen; Schauspieler, Kabarettist und Regisseur. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in

Hube-Hosfeld M¨unchen u. am Salzburger Mozarteum. 1968/69 erstes Engagement am Stadttheater Trier, dann in M¨unchen, 1971–73 Mitglied des Kabaretts „Die Hammers¨anger“, 1973–75 am Theater der Jugend, 1973 auch an den Kammerspielen u. 1975 am „Modernen Theater“. Ab 1975 trat er mit seiner Kabarett-Figur des „Herzkasperls“ auf, die Programme entwickelte er zus. mit seiner Partnerin Elisabeth Fall (K¨ustlername f¨ur Elisabeth Fanderl). Neben seinen Kabarett-Auftritten gastierte er u. a. bei den Festspielen in Gandersheim, bei den Salzburger Festspielen u. an M¨unchner B¨uhnen. 1986 gab er in Salzburg sein Debut als Regisseur, danach u. a. als Regisseur in Erlangen u. am Cuvilli´es-Theater in M¨unchen. 1991–93 Leiter der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, danach wieder an den dortigen Kammerspielen u. seit 2001 am Bayerischen Staatsschauspiel. Literatur: Henschel Theaterlex. 388; KabarettLex. 155; R. M¨ortl, In Memoriam: ~ (in: Bairische Sprache 18) 2009; E. M. Fischer, Zum Tod des M¨unchner Schauspielers ~ (in: Die deutsche B¨uhne 8) 2009; G. Holzheimer, „Herzkasperls Herz schl¨agt nicht mehr“. Auf Wiedersehen, ~ (in: Literatur in Bayern 26) 2009; Mein Kopf ist eine Bombe. ~. Ein K¨unstlerleben [Ausstellung der Monacensia ..., verantwortlich: E. Tworek u. E. Demmelhuber] 2011; ~ „Herzkasperls Biograffl“. Ein K¨unstlerleben (hg. E. Demmelhuber) 2011. Hube-Hosfeld, Brigitte, T¨anzerin, S¨angerin und Regisseurin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, Mitglied des Tanzensembles der ehemaligen DDR, viele Jahre hindurch am Maxim-GorkiTheater als Mitwirkende in literarisch-musikalischen Programmen. Nebenbei Ausbildung (im Fernstudium) an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Regisseurin von zum Teil eigenen Produktionen, u. a. „Dietrich Bonhoeffer. Glaube – Liebe – Widerstand – Zivilcourage“ (zus. mit Jackson Ho, Musik: Rolf von Nordenskj¨old), uraufgef¨uhrt am 16. 3. 2013 in der Michaeliskirche in Erfurt. Gr¨underin u. Leiterin der Schloßakademie „Otto-Maria-Hermann“ in Zeuthen bei Berlin. Huber, Dominic, geb. 1972 M¨annedorf/Z¨urich; B¨uhnenbildner und Theatermacher. Architekturstudium an der Eidgen¨ossischen Technischen Hochschule in Z¨urich, B¨uhnenbildassistent am Theater am Neumarkt ebd., seit 1999

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Huber B¨uhnenbildner u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Basel, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Theater Aachen, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Schauspiel Frankfurt/ Main. Seit 2008 regelm¨aßige Zusammenarbeit mit Stefan Kaegi u. Lola Arias, daneben entwickelt er eine Reihe von Installationen, Ausstellungen u. seit 2010 eigene installative Theaterprojekte. Huber, Franz Xaver [I,852], geb. 10. 10. 1755 Beneschau/B¨ohmen, gest. 25. 7. 1814 Mainz. F¨ur Ludwig van Beethoven schrieb er den Text ¨ zu dessen Oratorium „Christus am Olberg“ das am 5. April 1803 am Theater an der Wien uraufgef¨uhrt wurde. Literatur: G. Gugitz, ~ (in: Neue Deutsche Biographie 9) 1972. Huber, G¨unther, geb. 1951, gest. Mitte August 2005; Regisseur. Ab Ende der 80er Jahre Dramaturg u. pers¨onlicher Referent des damaligen Direktors Otto Schenk am Theater in der Josefstadt in Wien, sp¨ater ebd. Regisseur. Ab den 90er Jahre Regisseur am Theater in Aachen. Er war mit der Schauspielerin Sabine Sinjen (1942– 1995) verheiratet. Huber, Gusti (Auguste), geb. 27. 7. 1914 Wiener Neustadt, gest. 12. 7. 1993 Mount Kisco/ New York; Schauspielerin. 1929/30 Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, Debut am Volkstheater Wien, 1930–35 erstes Engagement am Schauspielhaus Z¨urich, anschließend R¨uckkehr nach Wien, 1935–38 am Volkstheater, 1938–40 am Theater in der Josefstadt u. 1940–44 Ensemblemitglied am Burgtheater. Nach dem 2. Weltkrieg heiratete sie in zweiter Ehe den US-Offizier Joseph Besch u. ging mit ihm nach Amerika, wo sie wieder b¨uhnent¨atig war. Literatur: TdS; LThInt 417; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Huber, Heinz [I,853], gest. 1957. Zuletzt Direktor des Pfalztheaters Kaiserslautern. Literatur: Ulrich 1,828. Huber, Klaus, geb. 30. 11. 1924 Bern; Komponist. Zun¨achst Lehrer, dann Musikstudium am Konservatorium Z¨urich u. 1954/55 an der Musikhochschule in Berlin, u. a. Komposition bei

Huber Boris Blacher. 1950–60 Violinlehrer am Konservatorium Z¨urich, 1960–63 Dozent f¨ur Musikgeschichte u. Literaturkunde am Konservatorium Luzern u. 1961–72 Dozent an der Musik-Akademie der Stadt Basel. 1961 Teilnahme an den Internationalen Ferienkursen f¨ur Neue Musik in Darmstadt, 1969 Gr¨under des Internationalen Komponistenseminars in Boswil/Aargau. 1973–90 Leiter der Kompositionsklasse u. des Instituts f¨ur Neue Musik an der Musikhochschule in Freiburg/Br., gleichzeitig u. danach zahlreiche Gastprofessuren. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Jot, oder Wann kommt der Herr zur¨uck. Dialektische Oper (Text: Philip Oxman) UA [als Fragment] 27. 9. 1973 Orangerie des Schlosses Berlin-Charlottenburg (durch die Deutsche Oper Berlin); Im Paradies oder Der Alte vom Berge. 5 schematische Opernakte (Text: Alfred Jarry) UA 3. 3. 1975 Theater Basel; Schwarzerde. B¨uhnenwerk in 9 Sequenzen (Text: Michael Schindhelm nach Texten von Ossip Mandelstam) UA 3. 11. 2001 ebd. Literatur: MGG 29,440; TdS; HLS; F. Muggler, Das Portr¨at: ~ (in: Melos 41) 1974; A. Zimmerlin, ~s musikdramatisches Werk (in: Musiktheater. Zum Schaffen von Schweizer Komponisten im 20. Jh.) 1983 (= Schweizer Theaterjahrbuch Nr. 45); G. R. Koch, Im Spannungsfeld von Material u. Moral. Versuch uber ~, 1986; M. Nyf¨ feler, ~, 1989; M. Kunkel, Opernrund der Zeiten. Ossip Mandelstam u. ‚Schwarzerde‘ von ~ im Theater Basel (in: Dissonanz 73) 2002; A. Haefeli, ~s Oper ‚Schwarzerde‘. Der Komponist im Gespr¨ach mit A. H. (in: Musiktheater heute [...], hg. H. Danuser) 2003; Unterbrochene Zeichen. ~ an der Hochschule f¨ur Musik der Musik-Akademie der Stadt Basel. Schriften, Gespr¨ache, Dokumente (hg. M. Kunkel) 2005; G. Hindrichs, Die Schwarzerde der Zeit (in: Mnemosyne. Zeit u. Ged¨achtnis in der europ¨aischen Musik des ausgehenden 20. Jh., hg. D. Redepenning u. J. Steinheuer) 2006; ~ (hg. U. Tadday) 2007 (= Musik-Konzepte 137/138); M. Zenck, Politisches Denken u. Transkulturalit¨at in ~s Oper ‚Schwarzerde‘ nach Ossip Mandelstam (ebd.); Th. Meyer, Das Intervall macht die Musik. Ein Gespr¨ach mit dem Komponisten ~ (in: Musik-Texte 123) 2009; C. St. Mahnkopf, ~. Von Zeit zu Zeit. Das Gesamtschaffen. Gespr¨ache, 2009; Transformationen. Zum Werk von ~ (hg. J. P. Hiekel u. Patrick M¨uller) 2013. Huber, Leopold, geb. 20. 10. 1955 Harrau/ Ober¨osterreich; Regisseur und Autor. Nach seiner Ausbildung zum Textiltechniker studierte er

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Huber 3 Semester Psychiatrie u. Psychologie an der Univ. Wien. 1976–79 Regie- und Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar ebd., 1979–81 Regieassistent am Stadttheater St. Gallen, ebd. eigene Inszenierung. Seit 1981 freier Autor u. Regisseur, u. a. am Stadttheater Ingolstadt, am Vorarlberger Landestheater in Bregenz, an den Landestheatern in Linz u. Salzburg u. am Neuen Stadttheater Bozen. 1990 Gr¨undungsmitglied des „See-Burgtheaters“ in Kreuzlingen, das er seit 1993/94 zus. mit seiner Gattin, der Schauspielerin Astrid Keller, leitet. Literatur: TdS. Huber, Lotti (geb. Lotti Dora Goldmann, Ps. Yvette Marnier), geb. 16. 10. 1912 Kiel, gest. 31. 5. 1998 Berlin; T¨anzerin, S¨angerin und Schauspielerin. Besuchte eine Tanzschule in Kiel, seit Ende der 20er Jahre in Berlin, weitere Tanzausbildung u. Auftritte als T¨anzerin. 1937 denunziert u. ins KZ Lichtenburg deportiert. 1938 von einer amerikanischen Organisation freigekauft, emigrierte uber die Schweiz ¨ u. Italien nach Haifa. Studierte Tanz u. Pantomime am Konservatorium in Jerusalem, Auftritte als T¨anzerin u. S¨angerin in Kabaretts, Nachtclubs u. Variet´es im Nahen Osten, f¨uhrte sp¨ater ein Hotel in Nikosia/Zypern u. in Kyrenia/Zypern ein Restaurant. Mit ihrem zweiten Mann Norman Edwin Huber (1910–1971), einem britischen Offizier, ging sie 1960 nach London u. von dort u¨ bersiedelte das Ehepaar 1965 nach Berlin. Sp¨ater Protagonistin in den Filmen von Rosa von Praunheim, daneben trat sie als Performance-K¨unstlerin mit eigenen Programmen auf. Ihre Autobiographie „Diese Zitrone hat noch viel Saft!“ erschien 1990. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,442; D. Bachnick, ~. Weisheit = Herz + Schnauze. Fotostudie, 1998; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Huber, Markus, geb. 1968 M¨unchen; Dirigent und GMD. Ausbildung an den Musikhochschulen in M¨unchen u. Wien, u. a. bei Leopold Hager (Dirigieren) u. Karl-Hermann Mrongovius (Klavier), Korrepetitor in der Regieklasse von August Everding an der Hochschule f¨ur Musik in M¨unchen. 1996/97 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Landestheater Detmold, 1997–2002 in ders. Funktion u. als 2. Chordirektor am Opernhaus Chemnitz, 1999 auch Chefdirigent des „Collegium Instrumentale Chemnitz“. 2002–07 erster Gastdirigent des Bulgarischen Kammerorchesters, 2003

Huber Chefdirigent des Wests¨achsischen Sinfonieorchesters Leipzig. Seit 2008 GMD des Theaters Pforzheim. Daneben Gastdirigate. Huber, M´elanie, geb. 1981 Z¨urich; Regisseurin. Studierte Germanistik an der Univ. Z¨urich und Regie (Film, Dramaturgie u. Drehbuch) an der Z¨urcher Hochschule der K¨unste, w¨ahrend des Studiums u. a. Regisseurin u. Dramaturgin von H¨orb¨uchern u. H¨orspielen, 2009–11 Regieassistentin am Schauspielhaus Z¨urich, seit 2011 freie Regisseurin, u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, am Theater Stadelhofen ebd. u. am Schauspielhaus Wien. Huber, Monika, geb. 18. 4. 1913 Z¨urich, gest. 19. 7. 1981 ebd.; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Melitta Hirzel in Z¨urich, 1943–52 Ensemblemitglied des Opernhauses Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2159. Huber, Paul, geb. 17. 2. 1918 Kirchberg/Thurgau, gest. 25. 2. 2001 St. Gallen; Musiklehrer, Dirigent und Komponist. 1940 Musikstudium am Konservatorium Z¨urich u. 1947/48 bei Nadia Boulanger in Paris. 1943–49 Organist an der Stadtkirche in Wil/St. Gallen, 1949–51 Musikdirektor ebd., 1951–83 Lehrer f¨ur Gesang u. Klavier an der Kantonsschule in St. Gallen. Daneben Chor- u. Orchesterdirigent sowie Komponist. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): G. Th¨urer, Frau Musika. Festspiel, UA 6. 7. 1948 St. Gallen; ders., St. Galler Bundesspiel, UA 1953 St. Gallen (zur 150-Jahr-Feier des Kantons St. Gallen); Das Schaufenster. Kammeroper (Text: Dino Larese) UA 27. 3. 1957 Stadttheater St. Gallen; Die Br¨ucke. B¨uhnenspiel (Text: ders.) UA 28. 6. 1962 Amriswil; A. J. Welti, Ragazer Brunnenspiel. Festspiel, UA 8. 6. 1968 Bad Ragaz; ders., Goldacher Bilder-Chronik. Festspiel, UA 28. April 1989 Goldach (zum 1200-Jahr-Jubil¨aum von Goldach). Literatur: TdS; HLS; D. Larese, ~. Eine Dokumentation, 1959; ~ zum 60. Geb.tag (hg. D. Larese) 1978; ~: Werkverzeichnis (hg. M. L¨utolf u. B. Hangartner) 1993. Huber, Robert [I,854], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 8, 190. Huber, Stefan, geb. 22. 10. 1960 Z¨urich; Schauspieler, S¨anger und Regisseur. 1981–85 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u.

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Hubrich Theater in Bern, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Stadttheater Bern u. am Pfalztheater Kaiserslautern, 1985–94 Engagement am Stadttheater Aachen, 1988 u. 1994 als Musicaldarsteller an den Vereinigten B¨uhnen Wien u. als Gast am Theater in der Josefstadt. Ab 1994 freier Schauspieler u. Regisseur f¨ur Schauspiel u. Musical, u. a. an den Theatern in Aachen, Bern, Luzern, Koblenz, an der Staatsoperette Dresden, am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, am Staatstheater Mainz, am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, in Bielefeld, Magdeburg u. Baden-Baden. K¨unstlerischer Berater, Regisseur u. Bearbeiter der St¨ucke f¨ur die Seeb¨uhne Walenstadt/St. Gallen. Literatur: TdS. Huber, Thomas, geb. 11. 7. 1963 M¨unchen; Schauspieler. Ausbildung an der Folkwangschule in Essen, erste Engagements an den Stadttheatern in Bremerhaven u. Gießen, 1989– 93 am Nationaltheater Mannheim, 1993–2000 Ensemblemitglied am D¨usseldorfer Schauspielhaus, dann freier Schauspieler, u. a. am Schauspielhaus Frankfurt/Main, am Stadttheater Bern, am Arcola Theatre in London u. ab 2005 am Schauspiel Leipzig. Seit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main. Huber, Wilhelm (Ps. Friedrich Eckart) [I,854], gest. 21. 8. 1971 Graz. Huber-Anderach, Theodor [I,854], gest. 13. 9. 1961 Uffing/Oberbayern. 1920–27 Dirigent der Liedertafel in M¨unchen, 1927 Lehrer f¨ur Musiktheorie u. Dirigieren am Trappschen Konservatorium ebd., seit 1938 Gymnasial-Musiklehrer. 1948–51 Leiter des Collegium musicum instrumentale an der Univ. M¨unchen. Literatur: Bosls Bayerische Biographie. 8000 Pers¨onlichkeiten aus 15 Jh. (hg. K. Bosl) 1983. Hubertus, Romanus (eigentl. Hubert R¨omer) [I,854], gest. 16. 5. 1969 M¨onchengladbach. 1942–46 Operndirektor in Graz, 1946–50 GMD der St¨adte M¨onchengladbach–Rheydt u. 1950– 69 GMD der Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach. Hubrich, Susanne, geb. in Hilden/Nordrhein-Westfalen; Kost¨umbildnerin. Nach einer Schneiderlehre Ausbildung zur Kost¨umbildnerin in Berlin u. Hamburg, seit 1991 freie Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel, Oper u. Musical, u. a. am Tiroler Landestheater Innsbruck,

Hubschmid am Wiener Volkstheater, in Luzern, St. Gallen, Saarbr¨ucken, N¨urnberg u. Wiesbaden, an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. am dortigen Staatstheater am G¨artnerplatz, an der Komischen Oper Berlin u. an der Hamburgischen Staatsoper. Hubschmid, Paul [I,854], gest. 1. 1. 2002 Berlin. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film-)Schauspieler. 1939/40 am Volkstheater u. 1940–48 am Theater an der Josefstadt in Wien, Gastengagements u. a. in Berlin am Deutschen Theater, an der Kom¨odie u. am Theater des Westens, an der Kom¨odie Frankfurt/Main, an der Kom¨odie D¨usseldorf, am T(h)eater Briennerstraße M¨unchen, am Theater am Dom K¨oln u. auf zahlreichen Tourneen, vorwiegend jedoch Filmschauspieler (1948–53 unter dem Ps. Paul Christian in Hollywood). 1994 erschien seine Autobiographie „Sch¨oner Mann, was nun?“. Literatur: TdS; HLS; I. Hubschmid, ~ – Geliebter Mann, was nun? Erinnerungen, 2006; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Huby, Felix (Ps. f¨ur Eberhard Hungerb¨uhler), geb. 21. 12. 1938 Dettenhausen/Baden-W¨urttemberg; Autor. Lokalredakteur u. Reporter bei der „Schw¨abischen Donau Zeitung“, Texter in einer Werbeagentur, dann Chefredakteur u. 1972–79 Korrespondent f¨ur BadenW¨urttemberg beim „Spiegel“. Lebt als Autor (Drehb¨ucher, Kriminalromane, Theaterst¨ucke, H¨orspiele) in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das Stuttgarter Hutzelm¨annlein (in schw¨abischer Mundart, Mitarbeiter J¨urgen Popig, nach einer Erz¨ahlung von Eduard M¨orike) UA 8. 11. 2003 Staatstheater Stuttgart; Gr¨ussgott, Herr Minischter. Schw¨abische Kom¨odie in einem Akt, UA 12. 1. 2005 Kom¨odie im Marquardt Stuttgart; Mord im Morgengrauen. Kriminalst¨uck, UA 27. 5. 2006 Altes Schauspielhaus Stuttgart; Selbst ist der Mann (zus. mit Dieter de Lazzer) UA 29. 9. 2006 Kom¨odie im Marquardt Stuttgart; Das Schlitzohr von K¨openick (zus. mit Hans M¨unch) UA 15. 10. 2006 Hauptmannsb¨uhne Alt K¨openick Berlin-K¨openick; Die Nibelungen vom Killesberg (in schw¨abischer Mundart, zus. mit Volker Jeck) UA 19. 9. 2008 Kom¨odie am Marquardt Stuttgart; Georg Elser – Allein gegen Hitler. Ein schw¨abisches Volksst¨uck (zus. mit Dieter de Lazzer) UA 28.

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Hudezeck 2. 2008 Theater Lindenhof Melchingen; Der schlaue Herr Fuchs. Volksst¨uck (frei nach „Volpone“ von Ben Jonson, zus. mit Hartwin Gromes) UA 25. 6. 2009 ebd.; Lassalle oder Die Erfindung der Arbeiterbewegung (zus. mit Hartwin Gromes) UA 19. 6. 2013 Theaterwerkstatt Schramberg. Huch, Elisabeth [I,854], gest. Mai 1956 M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,831. Hudarew, Sarah Alexandra, geb. um 1983 Kirchheim unter Teck/Baden-W¨urttemberg; S¨angerin. W¨ahrend ihrer Schulzeit Gesangsunterricht bei Ingeburg Dobmeier, studierte Geschichte u. Germanistik, 2007–11 Gesangsausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in Karlsruhe bei Marga Schiml u. in Meisterkursen, u. a. bei Dietrich Fischer-Dieskau, Brigitte Fassbaender u. Julia Varady, 2010/11 Mitglied des Opernstudios des Staatstheaters Karlsruhe u. seit der Spielzeit 2011/12 Mitglied im Opernensemble. Hudez, Karl [I,855], gest. 16. 10. 1995 Wien. 1938–53 Studienleiter u. Dirigent an der Volksoper u. 1953–68 Studienleiter an der Wiener Staatsoper. Zusammen mit Peter Klein leitete er die Opernklasse des Konservatoriums der Stadt Wien. ¨ Literatur: OML. Hudezeck, Hartmut, geb. in Stuttgart; Repetitor, Dirigent und Komponist. 1977–80 Ausbildung (Klavier u. Dirigieren) an der M¨unchner Hochschule u. ab 1980 am Mozarteum in Salzburg, w¨ahrend des Studiums u. a. Dirigent bei der Kammeroper Neuburg an der Donau u. 1984 dessen Musikalischer Leiter. 1984–90 erstes Engagement als Chor-Repetitor an der Deutschen Oper Berlin, 1990–92 Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Landestheater Linz, 1992–96 am Opernhaus Graz, 1995/96 ebd. auch stellvertretender Studienleiter, 1996–99 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf/Duisburg, 1999–2002 an der Oper Frankfurt/Main, 2002 an der Wiener Volksoper, 2008 Studienleiter am Theater u. Philharmonie Th¨uringen in Gera u. Altenburg. Daneben Konzertt¨atigkeit als Solist, Kammermusiku. Liedpianist, Lehrt¨atigkeit.

Hubbenet ¨ Hubbenet ¨ (geb. Siebers), Josefine von [I,855], gest. 5. 1. 1954 M¨unchen. 1896–1909 am Opernhaus in D¨usseldorf. 1909 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Sp¨ater Gesangslehrerin. Sie war seit 1887 mit dem S¨anger Adolf von H. (1858–1903) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2161. Hubchen, ¨ Henry, geb. 20. 2. 1947 BerlinCharlottenburg; Schauspieler. Vater von Theresa H. Schon als Kind u. Jugendlicher in diversen Filmrollen, studierte 2 Semester Physik, 1968–71 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1970–74 erstes Engagement am Theater in Magdeburg, seit 1974 Ensemblemitglied an der Volksb¨uhne Berlin, seit 1985 Zusammenarbeit mit Frank Castorf, Protagonist in vielen seiner Inszenierungen. Seit 1986 auch gelegentlich Regisseur. Literatur: Henschel Theaterlex. 389; Habel 183; LThInt 417; ~, Chaot u. Perfektionist (hg. A. D¨urrschmidt) 2007. Hubchen, ¨ Theresa, geb. 20. 2. 1971 Berlin; Schauspielerin. Tochter von Henry H., gelernte Hutmacherin, zun¨achst in kleinen Rollen am Berliner Maxim-Gorki-Theater u. an der Volksb¨uhne, 1994 am Theater in der Josefstadt Wien, danach u. a. am dortigen Burgtheater, sp¨ater am St. Pauli Theater Hamburg, am Nationaltheater Mannheim u. am Berliner Schloßpark-Theater. Hubenthal, ¨ Kurt, geb. 30. 11. 1918 Halle/ Saale; S¨anger. Zun¨achst Schlosserlehrling, daneben Chors¨anger. 1942–46 in kanadischer Kriegsgefangenschaft, im Lager Gesangsunterricht bei Karl Marstatt u. Hans Oncken, nach kurzem Aufenthalt in England 1947 R¨uckkehr nach Halle, weitere Studien bei Kurt Wichmann u. bei Fritz Polster in Leipzig. 1956–66 als S¨anger u. seit 1960 auch als Regisseur am Landestheater Halle, ebd. auch Lehrt¨atigkeit an der Musikhochschule, seit 1969 Professor (1976– 79 Prorektor) an der Musikhochschule Weimar, 1973–75 auch an der Musikhochschule Berlin, 1982 emeritiert. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2162. Hueber, Kurt Anton, geb. 9. 7. 1928 Salzburg, gest. 10. 3. 2008 Wien; Dirigent und Komponist. 1942–48 Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, 1950–54 Studium der Musikwissenschaft u. Romanistik an der Univ. Wien, 1955

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Hubner ¨ Dr. phil., weitere Studien an der Musikakademie u. Dirigenten-Ausbildung bei Clemens Krauss u. Hans Swarowsky, 1949/50 Korrepetitor am Grazer Opernhaus, 1958–60 Dirigent am Linzer Landestheater, 1962 Leiter der Musikschule der Stadt Wien in Wien-D¨obling u. 1980–93 Lehrer an der Wiener Musikhochschule. 1991–98 Pr¨asident der „Internationalen Gesellschaft f¨ur Ekmelische Musik“. Seine satirische Oper „Schwarz auf Weiß oder Die allm¨achtige Feder“ (Text: Rainer Martin) wurde am 19. 11. 1968 in Wien uraufgef¨uhrt. ¨ Literatur: OML; Musikalische Dokumentation ~ (Red. G. Brosche) 1996. Hubner, ¨ Achim, geb. 8. 10. 1929 Berlin; Schauspiel und Regisseur. Bruder von Wolfgang H., 1946–49 Ausbildung am Deutschen Theater-Institut in Weimar, seit 1954 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, sp¨ater Oberspielleiter am Stadttheater Zittau. 1987–99 mit Johann Wolfgang von Goethes «Faust I u. II» als Ein-Personen-St¨uck auf Tournee, danach u. a. an der Kom¨odie Dresden. Literatur: Habel 184. Hubner, ¨ Bruno [I,855], gest. 22. 12. 1983 M¨unchen. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film-)Schauspieler. Als Regisseur u. a. am Deutschen Theater Berlin, an den M¨unchner Kammerspielen u. am dortigen Staatstheater. Literatur: Henschel Theaterlex. 390; Rischbieter 655; LThInt 417; Bosls Bayerische Biographie [...] (hg. K. Bosl) Erg¨anzungsbd. 1988; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hubner, ¨ Charly (eigentli. Carsten Johannes Marcus), geb. 4. 12. 1972 Neustrelitz/Mecklenburg-Vorpommern; Schauspieler. 1993–97 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums 1995/96 am Maxim-Gorki-Theater u. 1996/97 am Bat-Studiotheater ebd., 1996–99 am Schauspiel Frankfurt/Main, 1999–2003 am dortigen Theater am Turm (TAT) u. gleichzeitig 2000–03 an der Schaub¨uhne Berlin, danach freier Schauspieler, u. a. am Schauspielhaus Z¨urich u. 2011– 13 Mitglied am Schauspiel K¨oln.

Hubner ¨ Hubner, ¨ Fritz, geb. 25. 4. 1933 Sachsengr¨un/ Erzgebirge, gest. 16. 6. 2000 Berlin; S¨anger. Ausbildung zum Bau- u. M¨obeltischler, arbeitete in der Tischlerei des Landestheaters Dessau, ebd. Gesangsunterricht, 1954–57 Mitglied des Chores an der Theatern in K¨othen, Dessau u. Leipzig, ab 1957 Solist in Bernburg, 1959/60 in Nordhausen, 1960–62 am S¨achsischen Landestheater Dresden-Radebeul, 1962–74 Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin, ab 1972 als Gast u. 1974–95 Ensemblemitglied der Deutschen Staatsoper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2162. Hubner, ¨ Herbert [I,856], gest. 27. 1. 1972 M¨unchen. 1947–53 am Schloßpark- u. SchillerTheater, 1953 am Hebbeltheater, beide in Berlin, 1959 Ensemblemitglied der Kammerspiele M¨unchen. Literatur: Ulrich 1,830; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hubner, ¨ Holger, geb. 1963; Schauspieler. 1984–88 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1988–90 Ensemblemitglied am Stadttheater Karl-Marx-Stadt bzw. Schauspielhaus Chemnitz, seit 1990 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, daneben Gastauftritte an der dortigen Kom¨odie u. am Theater Nordhausen. Hubner, ¨ Josef [I,856], gest. 6. 11. 1966 Graz. 1953/54 Schauspieler u. Regisseur am Vorarlberger Landestheater Bregenz, 1954/55 am Wiener Raimundtheater u. seit 1955 Ensemblemitglied an den Vereinigten B¨uhnen Graz. Literatur: Ulrich 1,830; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Hubner, ¨ Karin, geb. 16. 9. 1936 Gera/Th¨uringen, gest. 25. 7. 2006 M¨unchen; S¨angerin und Schauspielerin. Tochter von Manfred H., Gesangs- u. Schauspielunterricht an der MaxReinhardt-Schule in Berlin, S¨angerin u. Schauspielerin, u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen u. in Bremen. 1961 in der Rolle der „Eliza Doolittle“ in Frederick Loewes Musical „My Fair Lady“ am Theater des Westens Berlin, bis 1965 gastierte sie in dieser Rolle an zahlreichen B¨uhnen. Danach Gastengagements u. a. an der Kleinen Kom¨odie M¨unchen u. am dortigen Deutschen Theater,

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Hubner ¨ am Theater am Dom K¨oln u. an der Kom¨odie Berlin. Ende der 1970er Jahre zog sie sich aus privaten Gr¨unden von der B¨uhne zur¨uck. 1983 inszenierte sie am Theater im K¨unstlerhaus in M¨unchen, 1984/85 Auftritte als Schauspielerin in M¨unchen, 1987 endg¨ultiger B¨uhnenabschied. Literatur: H. O. Hermanni, Von Jean Gabin bis Walter Huston. Das Film ABC, 2009. Hubner, ¨ Katrin, geb. um 1976 Borna/Sachsen; S¨angerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig u. an der Hochschule der K¨unste Berlin bei Julie Kaufmann. 2002 als Gast an der Komischen Oper Berlin, 2003 am Schloßtheater Rheinsberg, seit der Spielzeit 2004/05 Ensemblemitglied am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Hubner, ¨ Kurt, geb. 30. 10. 1916 Hamburg, gest. 21. 8. 2007 M¨unchen; Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und Intendant. Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin, nach dem 2. Weltkrieg zun¨achst Mitarbeiter beim Radio Hamburg, 1947 Regie- u. Dramaturgieassistent am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1948 Debut als Regisseur am Landestheater Hannover, danach Regisseur u. a. in G¨ottingen, Ingolstadt u. Freiburg/Br., 1953– 55 H¨orspieldramaturg beim S¨uddt. Rundfunk in Stuttgart. 1955–57 Chefdramaturg u. Regisseur an der Landesb¨uhne Hannover, 1957– 59 Chefdramaturg am Staatstheater Stuttgart, 1959–62 Intendant der St¨adtischen B¨uhnen Ulm, Zus.arbeit mit Peter Zadek u. Peter Palitzsch, 1962–73 Intendant am Bremer Theater, Fortsetzung der Zus.arbeit mit Zadek u. Palitzsch, außerdem mit den B¨uhnenbildnern Wilfried Minks, J¨urgen Rose, Karl-Ernst Herrmann u. sp¨ater auch mit Erich Wonder. Mit weiteren Regisseuren u. dem Schauspielerensemble pr¨agte H. den sog. „Bremer Stil“. 1973– 86 Intendant der Freien Volksb¨uhne Berlin. Danach freier Regisseur u. Lehrt¨atigkeit an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen. Literatur: Henschel Theaterlex. 390; Risch¨ bieter 657; LThInt 417; K. Mallwitz, Die ~-Ara. Avantgardistisches Theater in Bremen 1962– 1973 (Magisterarbeit Erlangen-N¨urnberg) 1987; D. N. Schmidt, ~. Von der Leidenschaft eines Theatermenschen, 2006; F. Sch¨umann, Bremer Theater 1913–2007, 2007; B. Marschall, Minks, Zadek u. ~: der Bremer Stil (in: B. M., Politisches Theater nach 1950) 2010.

Hubner ¨ Hubner, ¨ Lutz, geb. 16. 1. 1964 Heilbronn; Schauspieler, Regisseur und Autor. Studierte Germanistik, Philosophie u. Soziologie an der Univ. M¨unster/Westfalen, 1986–89 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Saarbr¨ucken, danach Engagements als Schauspieler am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken u. am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1990–93 als Schauspieler u. Regisseur am Rheinischen Landestheater Neuss u. 1993–96 am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. Er lebt seit 1996 als freier Schriftsteller u. Regisseur (teilweise seiner eigenen St¨ucke) in Berlin u. ist mit der Schauspielerin u. T¨anzerin Sarah Nemitz verheiratet. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Tr¨anen der Heimat. Monodram, UA 20. 10. 1994 K¨unstlerclub „Die M¨owe“ Berlin; Letzte Runde. St¨uck, UA 21. 11. 1995 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg; Das Herz eines Boxers. Drama, UA 19. 10. 1996 GRIPS-Theater Berlin; Gretchen 89ff. Kom¨odie in 10 Szenen, UA 29. 10. 1997 Deutsches Theater (Baracke) Berlin; Alles Gute. Jugendst¨uck, UA 13. 11. 1998 GRIPS-Theater Berlin; Ausnahmezustand. Szenen und Texte zum G¨ottinger November 89, UA 28. 4. 2001 Deutsches Theater G¨ottingen; Herzm¨undung. Schauspiel in 5 Akten, UA 11. 4. 1999 Staatstheater Mainz; Alles wird anders, alles wird gut. Jahrhundertrevue, UA 27. 11. 1999 ebd.; Oh, Theodora! St¨uck in 3 Szenen, UA 26. 2. 2000 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg; Creeps. Jugendst¨uck, UA 1. 4. 2000 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Die Franklin-Expedition. St¨uck (Musik: Cong Su) UA 15. 9. 2000 Theater Bielefeld; Der Maschinist. Oper (Musik: Hans Schanderl) UA 17. 9. 2000 Oper Magdeburg / EXPO 2000 Hannover – als Schauspiel in 5 Akten, UA 3. 10. 2004 Staatstheater Braunschweig; Don Quixote (B¨uhnenfassung nach Miguel de Cervantes) UA 12. 11. 2000 Staatstheater Hannover; Wallenberg. Oper (Musik: Erkki-Sven T¨uu¨ r) UA 5. 5. 2001 Oper Dortmund; Winner & Loser. Schauspiel, UA 17. 1. 2002 Staatstheater Hannover; Leichen im Keller. Ein Kriminaltango, UA 25. 5. 2002 Stadttheater Gießen; Einfache Freuden. St¨uck, UA 10. 1. 2003 Prinzregent-Theater Bochum (Koproduktion mit dem Theater Rampe Stuttgart); Nellie Goodbye. Jugendst¨uck, UA 2. 11. 2003 Theater Hagen; Dramoletti. Ein Kabarett, UA 22. 11. 2003 Theater Rampe Stuttgart; Bankenst¨uck, UA 20. 3. 2004 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Hotel Paraiso. St¨uck (zus. mit Sarah Nemitz) UA 8. 10. 2004 Staatstheater Hannover; Got-

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Hubner ¨ teskrieger. Schauspiel, UA 3. 5. 2005 MaximGorki-Theater Berlin; Ehrensache, UA 10. 12. 2005 Schauspiel Essen; Die letzte Show. Schauspiel mit Musik (zus. mit Sarah Nemitz, Musik: Tobias Philippen u. Marc Sch¨afers) UA 12. 1. 2006 Theater der Jugend Wien; F¨ur Alle das Beste. Familienst¨uck uber das Altern (zus. ¨ mit ders.) UA 29. 9. 2006 Staatstheater Hannover; Bl¨utentr¨aume (zus. mit ders.) UA 16. 9. 2007 Theater Essen; Der Zauberer von Camelot. Kinderrevue nach Motiven von Mark Twain (zus. mit ders., Musik: Marc Schubring) UA 28. 10. 2007 Friedrichstadtpalast Berlin; Aussetzer (zus. mit ders.) UA 9. 11. 2007 Staatstheater Hannover; Geisterfahrer (zus. mit ders.) UA 21. 9. 2008 ebd.; Dream Team (zus. mit ders.) UA 9. 1. 2009 Schauspiel Essen; Nachtgeschichte. St¨uck (zus. mit ders.) UA 26. 9. 2009 ebd.; Frau M¨uller muß weg (zus. mit ders.) UA 22. 1. 2010 Staatsschauspiel Dresden; Die Firma dankt (zus. mit ders.) UA 27. 1. 2011 ebd.; Held Baltus. Kinderst¨uck (zus. mit ders.) UA 15. 9. 2011 GRIPS-Theater Berlin; Familienbande. Ein musikalischer Abend unter Verwandten (zus. mit Franz Wittenbrink) UA 22. 10. 2011 Staatsschauspiel Dresden; Was tun (zus. mit Sarah Nemitz) UA 6. 10. 2012 ebd.; Richtfest (zus. mit ders.) UA 8. 12. 2012 Schauspielhaus Bochum. Literatur: Henschel Theaterlex. 391. Huebner, Manfred, geb. 3. 1. 1905 London, gest. 14. 5. 1978 Dresden; Schauspieler und S¨anger. Vater von Karin H. Lebte mit seinen Eltern seit 1910 in Dtl., 1924 Schauspieler am Stadttheater Konstanz, daneben Gesangsunterricht bei Max Gillmann u. Fritz Feinhals in M¨unchen, seit 1927 bei Oscar Daniel in Berlin. 1931 Debut u. Engagement bis 1932 an der Staatsoper Berlin, 1932–36 am Stadttheater L¨ubeck, 1936/37 am Landestheater Gera, 1937– 41 am Opernhaus in Essen u. 1941–44 am Theater des Volkes in Dresden, ebd. auch als Regisseur. Nach Kriegsdienst u. sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1947–58 Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden, 1958–61 als Gast regelm¨aßig an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg u. an der Nationaloper Budapest. 1966 nahm er am Opernhaus Leipzig seinen B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2163. Hubner, ¨ Wolfgang, geb. 29. 1. 1931 Berlin; Schauspieler und Regisseur. 1948–51 Ausbildung am Deutschen Theater-Institut „Schloß

Hubsch ¨ Belvedere“ in Weimar, 1952–62 Mitglied am Maxim-Gorki-Theater Berlin, ab 1969 externes Regiestudium an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Danach vor allem Regisseur von Fernsehfilmen, daneben auch Inszenierungen am Berliner „Theater im 12. Stock“, teilweise Zus.arbeit mit seinem Bruder Achim H. Literatur: Habel 184. Hubsch, ¨ Timo, geb. 25. 3. 1977 K¨oln-Lindenthal; Schauspieler. Ausbildung an der Arturo Schauspielschule in K¨oln, seit 2003 Engagements u. a. am Teo-Otto-Theater Remscheid, an der Brotfabrik Berlin, am Comedia Theater K¨oln u. am Grenzlandtheater Aachen. Auch Film- u. Fernseht¨atigkeit. Hubsch, ¨ Wolfgang, geb. 12. 11. 1939 Steyr/ Ober¨osterreich; Schauspieler. Absolvierte die Fachschule f¨ur Holzverarbeitung in Hallstatt u. arbeitete einige Jahre als Tischler. Danach Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg, erste Engagements am Landestheater Salzburg u. am Stadttheater Klagenfurt, 1966–70 am Volkstheater Wien, 1970–72 am Residenztheater M¨unchen u. 1972–89 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, seither freier Schauspieler. ¨ Huckl, ¨ Anneliese, geb. um 1936 in Osterreich; S¨angerin. 1958–65 Mitglied des Chores an der Wiener Staatsoper, daneben Gesangsausbildung, 1967/68 als Solistin am Landestheater Salzburg, 1968/69 am Stadttheater Klagenfurt, 1969/70 am Stadttheater Bonn u. 1970–88 Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters Innsbruck, gleichzeitig 1977–80 am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2163. Huckler, ¨ J¨org, geb. 1971 Stendal/Sachsen-Anhalt; Dramaturg, Schauspieldirektor und Autor. Studierte Sonderp¨adagogik u. Germanistik an der Univ. Magdeburg, Regieassistent an den Freien Kammerspielen ebd., 2002–07 Dramaturg f¨ur Kinder- und Jugendtheater sowie Theaterp¨adagoge u. 2007/08 Schauspieldirektor am Volkstheater Rostock, 2009/10 Chefdramaturg am „Theater Junge Generation“ in Dresden u. 2010–13 Schauspieldirektor u. Chefdramaturg am Volkstheater Rostock. Seine Adaptierung des Filmes von C. U. Wiesner mit dem Titel „Spuk unterm Riesenrad“ wurde am 14. 6. 2012 am Volkstheater Rostock im „Theater im Stadthafen“ uraufgef¨uhrt.

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Huelsenbeck Hugli, ¨ Emil [I,857], gest. 7. 4. 1956 Chur/ Graub¨unden. Nach 1923 freier Schriftsteller (Gedichte, Romane, B¨uhnenst¨ucke) u. Korrespondent f¨ur verschiedene Schweizer Zeitungen in Chur. Auff¨uhrungen (Ausw.): Rita Roselli. Trauerspiel in 5 Akten, UA 16. 3. 1914 Stadttheater Bern; Heimetland, UA 1919 Liebhabertheater Bern; D’r Meischterchn¨acht, UA 1922 Dramatischer Verein Bern-Nord; Der Landvogt von Zernez. Lustspiel in 5 Akten, UA 1925 Stadttheater Chur. Literatur: TdS; HLS; DLL 8,225; R. Joho, Schweizerische B¨uhnenwerke in dt. Sprache. Berufstheater, 1955. Huhnerbein, ¨ Emma Karolina (Ps. Jul von Bergen) [I,857], gest. 1969 Wien. Hulgert, ¨ Alfred, geb. 1908 Wien, gest. 13. 11. ¨ 1953 Berlin; S¨anger. Uber seine Ausbildung ist nichts bekannt, 1935/36 am Stadttheater Gablonz, dann in Reichenberg, 1938–42 an der Wiener Volksoper u. 1942–44 am dortigen Raimund-Theater. Nach dem 2. Weltkrieg ab 1947 an der Komischen Oper Berlin u. gleichzeitig seit 1948 an der Staatsoper Berlin, wo er am 17. 3. 1951 in der UA („zur Probe“) der Oper „Das Verh¨or des Lukullus“ von Paul Dessau die Titelpartie sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2164. Huller, ¨ Sandra, geb. 1978 Suhl/Th¨uringen; Schauspielerin. 1996–2000 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1999–2001 erstes Engagement am Theaterhaus Jena, 2001/02 am Schauspiel Leipzig, 2002–06 am Theater Basel, seit 2006/07 wiederholt an den M¨unchner Kammerspielen, als Gast auch am Schauspiel Hannover, am Theater Halle/Saale u. an der Berliner Volksb¨uhne. Hulper, ¨ Ilse [I,857], geb. 27. 8. 1919 Berlin. 1951/52 am Theater am Nollendorfplatz u. als Gast an der St¨adtischen Oper Berlin, 1957/58 Mitglied des Hamburger Operettenhauses. Bis 1967 Gasts¨angerin an Berliner Operettentheatern u. bei Freilichtauff¨uhrungen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2164. Huelsenbeck, (Carl Wilhelm) Richard (nach 1936 Charles R. Hulbeck), geb. 23. 4. 1892 Frankenau/Hessen, gest. 20. 4. 1974 Muralto/ Tessin; Autor, Arzt und Psychoanalytiker. Sohn

Hulsmann ¨ eines Apothekers, studierte Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie u. Medizin, u. a. in Paris, Z¨urich, M¨unchen u. Berlin, Dr. med. et Dr. phil., 1913 erste Gedichtver¨offentlichungen. Trat 1916 in Z¨urich am neu gegr¨undeten „Cabaret Voltaire“ auf u. wurde zum Mitbegr¨under der Dada-Bewegung. 1917 R¨uckkehr nach Berlin, wo er zus. mit Else Hadwiger, George Grosz, Walter Mehring u. Raoul Hausmann den „Club Dada“ gr¨undete. 1918 schrieb er sein „Dadaistisches Manifest“. Seit 1920 T¨atigkeit als Arzt, seit 1922 in Danzig, „Mitbegr¨under des Ostdt. Kulturverbandes“, Verfasser von journalistischen Artikeln, ab 1925 als Schiffsarzt, Korrespondent u. Verfasser von Reiseberichten u. a. in China, Japan, Burma, Haiti u. Kuba. 1936 Emigration nach New York, psychoanalytische Ausbildung, sp¨ater eigene psychiatrische Praxis. Mehrere Ausstellungen als Bildender K¨unstler, Verfasser von Feuilletonartikeln zu Themen aus Kunst u. Kultur. Ab 1970 lebte er im Tessin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Das Geld unter die Leute, UA 13. 5. 1923 Stadttheater Danzig; Warum lacht Frau Balsam? Schmugglerst¨uck von der deutschen Westgrenze (zus. mit G¨unther Weisenborn) UA 16. 3. 1933 K¨unstlertheater Berlin. Literatur: HLS; Hdb. Exiltheater 1,443; Kabarett-Lex. 156; R. Sheppard, ~, 1982; ders., ~. Dada and Psycho-analysis (in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 26) 1985; St. H¨anchen, Berlin Dada. Ende der Kunst?, 1987; H. Bergius, Das Lachen Dadas. Die Berliner Dadaisten u. ihre Aktionen, 1989; G. Sowerby, Das Drama der Weimarer Republik u. der Aufstieg des Nationalsozialismus: „Der Feind steht rechts“, 1991 (zugleich Diss. Nottingham 1988); Der junge ~. Entwicklungsjahre eines Dadaisten (hg. H. Feidel-Mertz) 1992; R. Nenzel, Hugo Ball u. ~. Dada, Kunst gegen Kunst. Aspekte ihrer Beziehung (in: Hugo-Ball-Almanach 14) 1990; Dada total. Manifeste, Aktionen, Texte, Bilder (hg. K. Riha) 1994; R. Nenzel, Der fr¨uhe ~, kleinkarierte Avantgarde. Zur Neubewertung des dt. Dadaismus. Sein Leben u. sein Werk bis 1916 in Darstellung u. Interpretation, 1994; K. Riha, Dada im „Cabaret Voltaire“ (in: Die Horen 40) 1995; K. F¨ullner, ~: „Bang! Bang! Bang bangbang“. The Dada Drummer in Zurich (in: Dada Zurich. A Clown’s Game from Nothing, hg. B. Pichon) New York 1996; G. Werner, Dadaismus: O Allah Cadabaudahojoho! ~ – ber¨uhmtester Sohn der Stadt Frankenau (in: Frankenberger Heimatkalender 15) 1997; H. van den Berg, Avantgarde u. Anarchismus, Dada in Z¨urich und

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Huemer Berlin, 1999; Dada Berlin. Une r´evolution culturelle? (hg. F. Lartillot, H. Bergius) 2005; M. Jamiolkowski, ~. Der Lebensweg eines Dadaisten (in: Studia niemcoznawcze 46) Warschau 2010; M. Brandt, Lebensentscheidung in einer alten Stadt: ~ in Danzig 1920–1923 (in: Kleine Literaturen [...], hg. B. Neumann u. A. Talarczyk) ¨ 2010; H. Bergmeier, Dada-Z¨urich. Asthetische Theorie der historischen Avantgarde, 2011; M. Engel, Dadaistischer Primitivismus u. ~s Gedicht „Ebene“ (in: Poetik des Wilden [...], hg. J. Robert) 2012. Hulsmann, ¨ Ingo, geb. 1963 Stuttgart; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, 1987–91 an der Freien Volksb¨uhne Berlin u. am dortigen Schillertheater, 1991–93 am Schauspielhaus Hamburg u. am Burgtheater Wien, 1994 an den Hamburger Kammerspielen u. am Berliner Ensemble, 1996–2001 Mitglied am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 2000 als Gast am Volkstheater Wien, 2001–12 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin u. seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne. Literatur: Henschel Theaterlex. 392. Hultner, ¨ Robert, geb. 4. 6. 1950 Inzell/ Oberbayern; Autor. Lehre als Schriftsetzer u. Studium an der Filmhochschule M¨unchen. Danach u. a. Regieassistent, Regisseur von Dokumentar- u. Kurzfilmen, Filmrestaurator u. Betreiber eines Wanderkinos. Lebt als freier Schriftsteller (Kriminalromane, Theaterst¨ucke, H¨orspiele u. Drehb¨ucher) in M¨unchen u. in S¨udfrankreich. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Schikaneder. Spektakel mit Musik (Musik: Elmar Raida u. Michael Emanuel Bauer) UA 7. 5. 2004 S¨udostbayerisches St¨adtetheater (Landestheater Niederbayern) Landshut – Passau – Straubing; Theater-Trilogie: Die Ruhe und die Ordnung, I Marseillaise oder Krieger und Bauern. Volksst¨uck, UA M¨arz 2006 ebd. – II Der Leutnant von A, Volksst¨uck, UA 23. 3. 2007 ebd.– III Der Bedeutende. Volksst¨uck, UA 28. 3. 2008 ebd. Huemer, Kurt, geb. 14. 4. 1933 Linz, gest. 11. 7. 2005 R¨ottingen/Bayern; S¨anger, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar, erste Engagements als Schauspieler in Klagenfurt, Salzburg u. Luzern, danach als S¨anger u.

Humpel ¨ Musicaldarsteller am Stadttheater N¨urnberg, am Theater Basel, an der Hamburger Staatsoper u. 1974–88 an der Wiener Volksoper, gleichzeitig 1984–87 Direktor des Wiener Raimund-Theaters. Regisseur u. a. an den Kammerspielen u. an der Kammeroper, beide Wien, als Regisseur u. Schauspieler bei den Frankenspielen R¨ottingen. Humpel, ¨ Nicola, geb. 1967 L¨ubeck; Regisseurin. Ausbildung an der Hochschule der Bildenden K¨unste in Hamburg u. 1992 an der Internationalen B¨uhnenklasse am Bauhaus Dessau, 1996 gr¨undete sie das Ensemble „Nico and the Navigators“ u. ist seither in allen Produktionen f¨ur Konzept u. Regie verantwortlich, mit dem Ensemble gastiert sie weltweit. Huners, ¨ Pauline, geb. 1981 Hamburg; Kost¨umbildnerin. Arbeitete nach der Matura mit Straßenkindern in Nicaragua, wieder in Dtl. absolvierte sie zahlreiche Praktika bei Filmu. Theaterproduktionen, studierte Ethnologie u. schließlich Kost¨umbild an der Hochschule f¨ur Angewandte Wissenschaften in Hamburg u. 2007 an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Seit 2006 kontinuierliche Zus.arbeit mit der Regisseurin Jette Steckel u. a. am Thalia-Theater Hamburg, am Deutschen Theater Berlin u. am M¨unchner Volkstheater. Huni ¨ (geb. Mihacsek), Felice [I,858], gest. 26. 3. 1976 M¨unchen. An der M¨unchner Staatsoper sang sie u. a. am 12. 11. 1931 in der UA von Hans Pfitzners Oper „Das Herz“. Sie gastierte an mehreren Opernh¨ausern, u. a. an der Staatsoper Dresden, wo sie am 2. 3. 1937 in der UA von Othmar Schoecks Oper „Massimilla Doni“ mitwirkte. Regelm¨aßig als Gast u. 1942–45 als Mitglied an der Wiener Staatsoper. Wiederholt bei den Salzburger Festspielen. 1945 nahm sie ihren B¨uhnenabschied, 1953 sang sie nochmals an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen die Rolle der Marschallin im „Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2165. Huni, ¨ Ulrich Jacques, geb. 1967 K¨oln; Regisseur. Studierte Theaterwissenschaften in Gießen u. Regie in Hamburg, seit 1994 freier Regisseur, u. a. am Schauspiel Frankfurt/Main, am Staatstheater Kassel, am Thalia-Theater Hamburg, am Landestheater Salzburg, am Theater Freiburg/Br. u. am Schauspiel Leipzig. 2009 gr¨undete er die Agentur „H¨uniFrei“ f¨ur Ereignis- u. Erinnerungskultur u. sp¨ater

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Hupeden ¨ die Plattform f¨ur Theaterschaffende „raum4 – Netzwerk f¨ur k¨unstlerische Alltagsbew¨altigung“. Hunke ¨ von Podewils, Torsten, geb. 21. 12. 1909 Kassel, gest. Juni 2007 L¨uneburg; Dramaturg, Regisseur, Dirigent und Komponist. 1930–32 Ausbildung am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin, 1946–75 Dirigent, Regisseur, Chefdramaturg, stellvertretender Intendant u. 1970/71 kommissarischer Intendant am Theater L¨uneburg, Komponist von B¨uhnenmusik. Literatur: T. H¨unke von Podewils, Vorhang auf. Theater in L¨uneburg 1946–90, 1990. Hunlich, ¨ Renate, geb. 2. 9. 1927 in Oberschlesien; Schauspielerin. Ausbildung nach dem 2. Weltkrieg an der Schauspielschule in Dresden, erstes Engagement in Zwickau, danach in Bautzen u. Halle/Saale. 1953 fl¨uchtete sie gemeinsam mit ihrem sp¨ateren Ehemann Josef Hermann nach Westdtl., zun¨achst an verschiedenen Theatern in Nordrhein-Westfalen, danach am Theater in Regensburg, 1962–66 in Rheydt u. seit der Spielzeit 1966/67 Ensemblemitglied am Stadttheater Regensburg. Hunseler, ¨ Georg, geb. 29. 4. 1930 Bochum; Schauspieler, Regisseur und Autor. Lehre als Dreher u. drei Jahre in diesem Beruf t¨atig, danach Ausbildung an der Folkwangschule in Essen, erste Auftritte am Theater in Senftenberg, erstes Engagement in Castrop-Rauxel, dann in K¨oln, Augsburg, Trier, 1961–68 an versch. B¨uhnen in M¨unchen, sp¨ater Mitglied einer Tournee-Truppe in S¨udamerika. Nach seiner R¨uckkehr in Bochum als Schauspieler u. Regisseur in Neuwied u. 1974–93 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Landestheater Coburg, wo er 2004 mit Rezitationsabenden sein 50j¨ahriges B¨uhnenjubil¨aum feierte. Neben Fernsehdrehb¨uchern schrieb er auch Gedichte. Hupeden, ¨ George [I,858], Todesdatum unbekannt. Engagements u. a. 1903/04 am Stadttheater Basel, 1904–06 am Stadttheater M¨ulhausen/ Elsaß u. 1906/07 am Stadttheater Magdeburg. 1892 sang er bei den Bayreuther Festspielen, 1905–07 als Gast an der Covent Garden Opera London. Nach 1910 war er B¨urgermeister von Hitzacker an der Elbe, wo er um 1917 noch lebte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2165.

Hurlimann ¨ Hurlimann, ¨ Thomas, geb. 21. 12. 1950 Zug; Autor. Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums in Einsiedeln Studium der Philosophie an der Univ. Z¨urich u. 1974–78 an der Freien Univ. Berlin, 1982–85 Regieassistent u. Produktionsdramaturg am Schiller-Theater ebd., seither freier Autor (B¨uhnenst¨ucke u. Prosa). Vor¨ubergehende R¨uckkehr in die Schweiz, 1990–93 Hausautor am Z¨urcher Schauspielhaus. Seit 2000 Dozent am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Großvater und Halbbruder. St¨uck in 15 Szenen, UA 15. 10. 1981 Schauspielhaus Z¨urich; Stichtag. St¨uck in 1 Akt, UA 2. 11. 1984 Schauspielhaus D¨usseldorf, zeitgleich mit: W¨urttembergisches Staatstheater Stuttgart – als Oper (Musik: Daniel Fueter) UA 7. 2. 1998 Stadttheater St. Gallen; Das verschonte Land. Zeitrevue (Mitverfasser) UA 26. 9. 1985 Schauspielhaus Z¨urich; Der letzte Gast. Kom¨odie in 4 Akten, UA 22. 2. 1990 ebd.; Chlaus Lymbacher (nach Meinrad Inglin) UA 5. 5. 1990 ebd.; Der Gesandte. St¨uck in 7 Bildern, UA 14. 5. 1991 ebd. – Berner Fassung, UA 15. 1. 1993 Stadttheater Bern; De Franzos im Ybrig. Kom¨odie mit Musik, UA 7. 8. 1991 Roßstallhof des Klosters Einsiedeln (durch die Theatergruppe „Ch¨arnehus“) – hochdt. Fassung, UA 31. 12. 1995 Schauspiel¨ haus Z¨urich – Da Franzos in Otz, UA 12. 8. 1994 Tiroler Volksschauspiele Telfs – De Franzos im Aargau, UA 5. 7. 2011 Klosterspiele Wettingen; G¨udelm¨antig. Kom¨odie, UA 4. 8. 1993 Roßstallhof des Klosters Einsiedeln (durch die Theatergruppe „Ch¨arnehus“) – als (Sprech-) Oper (Musik: John Wolf Brennan) UA 5. 9. 2004 Aarau; D¨ammerschoppen – Jelzins Koffer oder Der Robbenk¨onig, UA 12. 8. 1995 Tiroler Volksschauspiele Telfs; Carleton, UA 14. 9. 1996 Theater am Neumarkt Z¨urich; Das Geburtstagskind, UA 29. 9. 1996 Tiroler Landestheater Innsbruck (anl¨aßlich der 1000-Jahr-Feier ¨ Osterreichs); Das Lied der Heimat. Kom¨odie in 4 Bildern, UA 30. 4. 1998 Schauspielhaus Z¨urich; Synchron, UA 30. 4. 2000 ebd.; AlpenHegel, UA 18. 5. 2000 Schauspiel Hannover; Das Einsiedler Welttheater (nach Calder´on de la Barca) UA 23. 6. 2000 Klosterplatz Einsiedeln – Magdeburger Fassung u. d. T. Das große Welttheater, UA 29. 8. 2002 Seeb¨uhne im Elbauenpark Magdeburg (durch das Theater der Landeshauptstadt); Aufstand der Schwingbesen. Operette in 2 Akten (Musik: Daniel Fueter) UA 8. 12. 2000 Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich; Mein liebstes Krokodil (nach der Erz¨ahlung

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Hurlimann ¨ „Die Dame mit dem H¨undchen“ und Briefen von Anton Tschechow und Olga Knipper) UA 14. 12. 2002 Theater Ticino W¨adenswil; Einsiedler Welttheater 2007, UA 22. 6. 2007 Klosterplatz Einsiedeln; Das Gartenhaus (nach der gleichnamigen Novelle von Th. H., Dramatisierung zus. mit Peter Carp) geplante UA 21. 3. 2014 Theater Oberhausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 392; LThInt 429; TdS; KLG; P. Utz, Heimattr¨aume. Risse im literarischen Film der Schweiz bei Gottfried Keller, Robert Walser u. ~ (in: Schweizer Monatshefte 11) 1991 (auch in: Aspekte der Schweiz 1291–1991, hg. J. O. Askedal u. K. E. Sch¨ondorf, Oslo 1992); St. Pf¨affli, „Man muß die Wahrheit l¨ugen, um zu ihr zu gelangen“. Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Entw¨urfe f¨ur Literatur 2/5) 1996; J. S¨oring, „Hinterlassenschaften“. Widmer, ~ u. der Fall des Schweizer Gesandten Hans Fr¨olicher (Berlin 1938–1945) (in: Dt.sprachige Gegenwartsliteratur, hg. H.-J. Knobloch, H. Koopmann) 1997; D. Jacobsen, Ein kritischer Traditionalist. Der Schweizer ~ erhielt in Weimar den diesj¨ahrigen Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (in: Palmbaum 5) 1997; G. R¨uhle, Verleihung des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung an ~ [...] Dokumentation, 21998; F. Wille, Der Berg bewegt sich (in: Theater heute 6) 1998 [zu: ‚Heimat‘]; ders., Die Zeitzeugen treten ab. Gespr¨ach (ebd.); M. Titze, Vom Mond das fehlende St¨uck. Ein Essay zu dem St¨uck ‚Das Einsiedler Welttheater‘ von ~, nach Pedro Calder´on de la Barca, 2000; D. Lenz, Gespr¨ach mit ~ (in: Sinn und Form 52/4) 2000; B. Daniel, „Bockig war er schon immer“. Varianten des Fremden bei ~ untersucht an vier St¨ucken (Lizentiatsarbeit Z¨urich) 2000; A. Kotte, „Ich bi d’ W¨alt“ (in: Theater der Zeit 9) 2000 [zu: ‚Das Einsiedler Welttheater‘]; W. Schulze-Reimpell, Das Dorf die Welt (in: Theater heute 9) 2000 [zu: ‚Das Einsiedler Welttheater‘]; Intervista a cinque scrittori [Peter Stamm, Adolf Muschg, Urs Widmer, Hugo Loetscher, ~] (hg. S. Sala) Bellinzona 2001; T. M¨uller, Steif bleibt nur die Oberlippe (in: Theater heute 3) 2001 [zu: ‚Schwingbesen‘]; J. Dewulf, Calder´on in der Innerschweiz (in: Runa 29) Lissabon 2001/02; T. M¨uller, Wiederholung, gleichzeitig (in: Theater der Zeit 6) 2002 [zu: ‚Synchron‘]; B. Burckhardt, Der Z¨uriberg ruft (in: Theater heute 6) 2002 [zu: ‚Synchron‘]; Ph. Lothenbach, „Wor¨uber ich schreiben sollte und nicht schreiben kann“. Die Todesthematik im Werk von ~ (Lizentiatsarbeit Bern) 2003; Ph. Wellnitz, ‚Das Lied der Heimat‘. Zu ~s Theater der Jubil¨aums-

Hurrig ¨ jahre 1991/1998 (in: Partir de Suisse, revenir en Suisse, hg. G. Vilas-Boas) Straßburg 2003 (= Collection Helvetica 5); H.-R. Schwab, „Wir brauchen eine Vergangenheit, an die wir glauben k¨onnen. (Er l¨achelt m¨ude.)“. ~ u. die Auseinandersetzung mit der Zeit von 1933 bis 1945 in der dt.sprachigen Schweizer Gegenwartsliteratur (in: Begegnung mit dem Nachbarn (IV.): Schweizer Gegenwartsliteratur, hg. M. Braun, B. Lermen) 2005; M. L. Schewe, „... uber das ¨ Fremdwerden des Eigenen“ or 100 Years of Switzerland, Compressed into a Collage of Four Scenes: ~’s ‚Das Lied der Heimat‘ (in: From the Margins to the Centre. Irish Perspectives on Swiss Culture and Literature, hg. P. Studer u. S. Egger) Oxford 2007; M. Basili, ~ drammaturgo, narratore e saggista, Rom 2007; Gnade wird nicht gegeben. ~s ‚Einsiedler Welttheater 2007‘. ~ im Gespr¨ach mit Hans-R¨udiger Schwab (in: Schweizer Monatshefte 87/6) 2007; Ch. Gell¨ ner, Auf- und Ab- u. Uberg¨ ange. ~s neuestes ‚Welttheater‘ u. die Bedeutung der Religion in seinem Œuvre (in: Orientierung 71) 2007 (auch in: „... dar¨uber ein himmelweiter Abgrund“. Zum Werk von ~, hg. H.-R. Schwab, 2010); „... dar¨uber ein himmelweiter Abgrund“. Zum Werk von ~ (hg. H.-R. Schwab) 2010; B. Hitz, Versuch u¨ ber den Schwindel. Zu den St¨ucken von ~ (ebd.); N. A. Bakˇsi, Synchroner ¨ Raum. Uber zwei Auff¨uhrungen von ~s ‚Synchron‘ in Rußland (ebd.); St. Boyd, M. Schewe, Welttheater u¨ bersetzen, adaptieren, inszenieren / World Theatre Translation, Adaptation, Production, 2012. Hurrig, ¨ Hansj¨urgen, geb. 22. 10. 1944 Dresden; Schauspieler. 1969–72 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1972/73 erstes Engagement am Landestheater Halle/Saale, 1973–83 am Hans-Otto-Theater Potsdam u. 1983–98 Ensemblemitglied des Maxim-GorkiTheaters Berlin. Danach Fernsehschauspieler. Literatur: LThInt 419; Habel 185. Husch, ¨ Gerhard [I,858], gest. 21. 11. 1984 Viehhausen bei Regensburg. 1930–35 Ensemblemitglied an der St¨adtischen Oper u. 1937–44 an der Staatsoper Berlin, daneben viele Gastspiele, 1930/31 auch bei den Bayreuther Festspielen. Seit 1932 umfangreiche Gastspielt¨atigkeit als Lieders¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2166, A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997.

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Husch ¨ Husch, ¨ Hanns Dieter, geb. 6. 5. 1925 Moers/ Niederrhein, gest. 6. 12. 2005 Werfen-Windeck/Nordrhein-Westfalen; Kabarettist. Wegen einer Fußmißbildung kein Milit¨ardienst, kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges Beginn eines Medizinstudiums an der Univ. Gießen, 1946–51 Studium der Literatur- u. Theaterwissenschaft an der Univ. Mainz, erste Gedichte u. Chansons entstehen. 1947/48 Mitglied des Studentenkabaretts „Die Tolleranten“. 1949 erstes Soloprogramm, 1950–56 Schauspieler kleiner Rollen am Mainzer Zimmertheater. 1956 gr¨undete er zus. mit anderen das Kabarett „arche nova“ in Mainz, das sich nach sieben Programmen u. mehreren Gastspielen im In- u. Ausland 1963 aufl¨oste. Danach fast ausschließlich Solokabarettist, daneben auch Autor, Moderator u. Interpret in zahlreichen Radio- u. Fernsehsendungen. 1974–82 Mitautor u. Dialogpartner von Helmut Ruge in der monatlichen H¨orfunksendung „Hammer und Stichel“. Literatur: Kabarett-Lex. 157; KGL; E. Fr¨uhling, ~. Ein Mainzer Kabarettist, 1983; B. Schroeder, ~ hat jetzt zugegeben ... Eine Collage, 1985; P. Burri, Dilettant in Hochform (in: Theater heute 5) 1995; ~ – Kabarett auf eigene Faust. 50 B¨uhnenjahre (hg. J. Kessler) 1997 (aktualisierte Taschenbuchausgabe 2000); M. Buchholz, „Was machen wir hinterher?“ ~ – Bekenntnisse eines Kabarettisten, 2000; Auf der Suche nach dem Gem¨ut. ~ im Garten auffe Bank (hg. G. Bungter) 2002; „Untersteht euch – es wird nix gemacht!“ ~ zum 80sten (hg. J. Schmude u. W. Brunswick) 2005; O. Herlyn, Weil mich mein Gott das Lachen lehrt. Das theologische Verm¨achtnis des Kabarettisten~ (1925–2005) (in: Zeitzeichen 7) 2006; G. Schwikart, Der Kabarettist. Wie ~ den lieben Gott zum Schmunzeln brachte (hg. U. Birnstein) 2010; M. Welke, Der Kabarettist als literarischer Orator. Produktions- u. rezeptions¨asthetische Strategien im Werk des literarischen Kabarettisten ~, 2010 (zugleich Diss. D¨usseldorf 2010); B. E. Koziel, „Wir sehen uns wieder“. Narrative Eschatologie bei ~ (in: Geist und Leben 83) 2010; Der große ~. Das Beste aus 33 B¨uchern (hg. G. Bungter u. J. Pankarz) 2 Bde., 2011; M. Welke, Der liebe Gott in Dinslaken. Zur kabarettistischen Verortung der religio am Niederrhein. Ein kurzer Beitrag zur Werkanalyse des niederrheinischen Kabarettisten u. Predigers ~ (in: Christus. Zur Wiederentdeckung des Sakralen in der Moderne, hg. A.-M. Bonnet) 2012.

Husemann ¨ Husemann, ¨ Bernard [I,858], Todesdatum unbekannt. Literatur: Westf¨alisches Autorenlexikon 3 (hg. W. G¨odden) 1997. Huser, ¨ Francis, geb. 1960 Krefeld; Dramaturg, Operndirektor und Autor. Studierte Germanistik, Anglistik u. Soziologie an der Univ. Aachen, 1995–2005 Referent des damaligen Intendanten Albin H¨anseroth u. sp¨ater K¨unstlerischer Produktionsleiter an der Staatsoper Hamburg, 2005–10 leitender Dramaturg und K¨unstlerischer Produktionsleiter an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, seit der Spielzeit 2010/11 Operndirektor u. stellvertretender Intendant der Hamburgischen Staatsoper. Verfasser von Opernlibretti. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das Fest im Meer. Musiktheater (nach dem Roman „To the Wedding“ von John Berger, Musik: J¨orn Arnecke) UA 17. 6. 2003 Kampnagel Hamburg; Drei Helden. Farce f¨ur Musik (Musik: ders.) UA 30. 5. 2004 Schloßtheater Rheinsberg; Vom Meer. Oper (nach Ibsens Drama „Die Frau vom Meer“, Musik: Alexander Muno) UA 29. 4. 2011 Opernzelt Heidelberg. Huttig, ¨ Ernst [I,859], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 8,247. Huttmann, ¨ G¨unther, geb. 28. 2. 1927 Hamburg, gest. 27. 3. 2008 Dortmund; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1947 spielte er in der UA von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der T¨ur“ an den Hamburger Kammerspielen mit, Mitbegr¨under des „Theaters 53“ in Hamburg. Engagements u. a. am Altonaer Theater Hamburg u. an den St¨adtischen B¨uhnen Augsburg, 1968–2002 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Dortmund. Hufschmidt, Dieter, geb. 1935 M¨ulheim an der Ruhr; Schauspieler. 1955 Debut, nach mehreren Engagements seit 1969 Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover. Gastengagements am Schauspiel Essen u. am Schauspielhaus Bochum. Hufschmidt, Sebastian, geb. Mai 1965 M¨unster/Westfalen; Schauspieler. 1980–82 Ausbildung an der „Akademie voor Expressie door Woord en Gebaar“ in Utrecht, Schauspieler in Wien, 1990–96 Engagement am Staatstheater Darmstadt, danach freier Schauspieler, seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied am Landestheater Linz.

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Hugenroth Hug, Dodo (eigentl. Doris), geb. 12. 2. 1950 Bern; S¨angerin, Musikerin und Schauspielerin. 1970–80 Ausbildung (Tanz, Pantomime, Akrobatik u. Stimmbildung), wirkte anfangs bei verschiedenen Musiktheaterprojekten mit. 1974– 79 Mitglied der Gruppe „Tarot“, 1979 Mitglied von Peter Brogles mobilem Variet´etheater „Brogle’s Schaubude“, 1980 u. a. B¨uhnenmusikerin am Theater am Neumarkt Z¨urich. 1982– 93 unter dem Namen „Mad Dodo“ auf Tournee mit kom¨odiantischen Musikprogrammen in verschiedenen Formationen, seit 1994 zus. mit ihrem Partner, dem sardischen Musiker Efisio Contini. Parallel dazu Schauspielerin u. a. am Theater am Hechtplatz in Z¨urich, am Theater Basel u. im Film u. Fernsehen. Literatur: TdS. Hug, Martin, geb. 17. 9. 1961 Wetzikon/Z¨urich; Schauspieler. 1986–89 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie Z¨urich, 1989–92 erstes Engagement in Wilhelmshaven, 1992 am Theater des Westens Berlin u. Gastengagement an den Wuppertaler B¨uhnen, 1993–96 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich, anschließend bis 2001 freier Schauspieler, u. a. am Stadttheater Bern, in Luzern u. regelm¨aßig am Theater an der Winkelwiese Z¨urich. Seit 2001 Ensemblemitglied am Theater Basel. Literatur: TdS. Hugelmann, Oskar [I,859], gest. 13. 6. 1967 Wien. Literatur: Ulrich 1,832. Hugenberg, Josef (Ps. Feri oder Fery Walter) [I,859], gest. 28. 4. 1983 Meppen/Niedersachsen. Literatur: DLL 8,254. Hugenroth, Jan, geb. 1976 M¨unster/Westfalen; Produktionsleiter u. B¨uhnenbildner. Studierte Theater- u. Veranstaltungstechnik an der Beuth-Hochschule f¨ur Technik in Berlin, ab 2005 Engagements als Konstrukteur u. Produktionsleiter an den M¨unchner Kammerspielen u. an der Oper in Frankfurt/Main, Zus.arbeit mit den B¨uhnenbildnern Barbara Ehnes, Jens Kilian u. Robert Schweer. Seit der Spielzeit 2009/10 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg, 2013 ebd. erstes eigenes B¨uhnenbild.

Huggenberger Huggenberger, Alfred (Ps. Hans Meyerlein) [I,860], gest. 14. 2. 1960 Kloster St. Katharinental/Thurgau. Bewirtschaftete seit 1908 bis zu seinem Tod ein kleineres Gut in Gerlikon bei Frauenfeld, ebd. auch Gemeindevorsteher. Sein St¨uck „Dem Bollme si b¨os Wuche“ (u. d. T.: „Dem Pfl¨ager Bollme si b¨os Wuche“) wurde am 6. 4. 1914 durch den Dramatischen Verein Z¨urich am Pfauentheater (Schauspielhaus) Z¨urich uraufgef¨uhrt. Literatur: DLL 8,255; TdS; HLS; R. Joho, Verzeichnis der Schweizerischen B¨uhnenwerke f¨ur das Volkstheater von 1900 bis 1952, 1953; ders., Schweizerische B¨uhnenwerke in dt. Sprache. Berufstheater, 1955; E. Horn, B¨auerlicher Schriftsteller der Schweiz: ~ (in: E. H., Geehrt – geliebt – vergessen? Begegnungen mit 38 Dichtern) 1985; M. Bosch, ~ oder die Schwierigkeit, sich selbst aus der Erde zu graben (in: M. B., Boh`eme am Bodensee. Literarisches Leben am See von 1900 bis 1950) 1997; W. Schmid, ~ u. die Deutschen. Literaturkritik mit Fragezeichen: Soll dem Thurgauer Dichter politisch-menschliches Versagen vorgeworfen werden? (in: Thurgauer Jahrbuch 78) 2002; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; R. Br¨andle, M. K¨onig, ~. Die Karriere eines Schriftstellers, 2012. Huggler, Heinz, geb. 27. 3. 1911 M¨unchenstein/Basel-Land, gest. 13. 1. 1980 St. Gallen; S¨anger. Gesangsunterricht bei Alfredo Cairati in Z¨urich u. 1937/38 am Neuen Konservatorium in Wien. 1938/39 erstes Engagement am Stadttheater Basel, 1939–77 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2168; TdS. Huhn, Ingolf, geb. 1955 Magdeburg; Regisseur und Intendant. Studierte Opernregie an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin sowie Musikwissenschaft an der Univ. Leipzig, Dr. phil., paralell dazu machte er ein Fernstudium in Theologie. 1985–88 weitere Studien an der Akademie der K¨unste der DDR, Meistersch¨uler in der Klasse von Ruth Berghaus u. deren Assistent bei vielen Inszenierungen. Seit 1986 als Gast, 1988–97 als Opernregisseur u. seit 1993 als Operndirektor am S¨udth¨uringischen Staatstheater Meiningen, daneben st¨andiger Gastregisseur in Graz/Steiermark. 1998–2003 Intendant des Mittels¨achsischen Theaters Freiberg-D¨obeln, 2003–08 GI des Theaters Plauen-Zwickau u. seit 2009/10 Intendant des Eduard-von-Winterstein-Theaters in Annaberg-Buchholz.

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Huml Humburg, Eva, B¨uhnen und Kost¨umbildnerin. Vor 1992 Ausstattungsassistentin am Theater Essen u. am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. a. bei Wolf M¨unzner u. Heinz Hauser, seit 1992 selbst¨andige B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, u. a. am Deutschen Theater G¨ottingen, am Stadttheater Heilbronn, auf Kampnagel Hamburg, am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. am Landestheater Nieder¨osterreich St. P¨olten. 1993–95 Ausstattungsleiterin an den Hamburger Kammerspielen u. 2010–12 am Stadttheater Bremerhaven. Humburg, Will, geb. 1957 Hamburg; Dirigent. Studierte in Hamburg u. a. bei Horst Stein u. Christoph von Dohnanyi, 1979–83 Dirigent am Theater Bremen, 1983–88 am Theater Hagen, 1988–91 k¨unstlerischer Leiter des Teatro Communale Alessandria/Piemont u. Direktor des Laboratorio Lirico-Festivals f¨ur zeitgen¨ossisches Musiktheater ebd., 1992–2004 GMD der St¨adtischen B¨uhnen u. des Symphonieorchesters der Stadt M¨unster/Westfalen, 2009–11 Chefdirigent und Direttore Artistico des Teatro Massimo Bellini in Catania. Internationaler Gastdirigent. Humel, Gerald, geb. 7. 11. 1931 Cleveland/ Ohio, gest. 13. 5. 2005 auf einem Flug von Mailand nach Berlin; Komponist. Sohn tschechischer Eltern, 1949–60 Ausbildung (Komposition, Fl¨ote u. Dirigieren) an versch. Musikuniv. in den USA u. 1954–56 am Royal College of Music in London, kam 1960 als Fulbright-Stipendiat nach Berlin, wo er an der Hochschule f¨ur Musik u. a. bei Boris Blacher studierte. Lebte seither als freier Komponist in Berlin, 1965 Mitbegr¨under u. Leiter des Ensembles „Neue Musik Berlin“. Komponist vor allem von Balletten, seine Oper „Heinrichs Fieber“ (Text: Thomas H¨oft) wurde 1994 am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder uraufgef¨uhrt. Literatur: MGG 29,495. Humes, Steven, S¨anger. Ausbildung am Musikkonservatorium in New England u. an der Boston Univ., 2003–11 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, danach internationaler Gasts¨anger. Huml, Karl, geb. in Melbourne/Australien; S¨anger. Gesangsausbildung am Victorian College of the Arts in Melbourne, 1997–2000 Engagement an der Opera Australia, 2000–02

Humm Mitglied des Opernstudios der B¨uhnen der Stadt K¨oln, 2002–06 Engagement am Theater Bremen, 2006–12 Ensemblemitglied an der Volksoper Wien, neben seinen Engagements u. dar¨uber hinaus zahlreiche Gastengagements. Humm, Ambrosius, geb. 30. 10. 1924 Z¨urich; B¨uhnenbildner und Maler. Sohn von Rudolf Jakob H., 1940/41 Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Z¨urich, 1942–44 Tischlerlehre ebd., 1944–48 Assistent von Teo Otto u. Caspar Neher am Schauspielhaus Z¨urich, ebd. erstes B¨uhnenbild, 1948–52 B¨uhnenbildner am Stadttheater St. Gallen, 1953–60 Mitglied u. danach bis 1971 als Gast an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, 1966–71 wiederholt als Gast u. 1971–79 Mitglied am Theater am Neumarkt Z¨urich. Danach freier B¨uhnenbildner, u. a. am Schloßpark-Theater Berlin, am Burgtheater Wien, am Stadttheater Freiburg/Br., am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. an Schweizer B¨uhnen. Seit 1996 vor allem Maler, zahlreiche Ausstellungen. Literatur: TdS; ~ [Ausstellung Z¨urich, Katalog: W.-K. Walde, K. Schmid] 1994; J. Matheson, ~. Eintreten in einen fremden Raum, 1998. Humm, Rudolf Jakob [I,861], gest. 27. 1. 1977 Z¨urich. Vater von Ambrosius H. Zusammen mit seiner Frau, der schottischen Malerin Lili Crawford f¨uhrte er im „Rabenhaus“ am Z¨urcher Hechtplatz ein offenes Haus, das vor allem f¨ur Emigranten zum Treffpunkt wurde. Sein Spiel zur 600-Jahr-Feier des Eintritts Z¨urichs in die Eidgenossenschaft „Der Pfau muß gehen“ wurde am 10. 5. 1951 am Schauspielhaus Z¨urich uraufgef¨uhrt. Seine Erinnerungen „Bei uns im Rabenhaus. Literaten, Leute und Literatur im Z¨urich der Dreißiger Jahre“ (1963) wurden von Martin Dreyfuss 2002 neu herausgegeben. Literatur: TdS; HLS; DLL 8,285; A. Bunzel, „Chez nous, dans la maison des corbeaux“ de ~: reflet de la Suisse des ann´ees 30 ou 60? (in: Lieux de migrations, lieux de m´emoires franco-allemands, hg. Th. Keller) Aix-en-Provence 2007. Hummel, Bertold, geb. 27. 11. 1925 H¨ufingen/Baden-W¨urttemberg, gest. 9. 8. 2002 W¨urzburg; Komponist. Nach Milit¨ardienst u. franz¨osischer Kriegsgefangenschaft studierte er 1947–54 Komposition u. Violoncello an der Musikhochschule in Freiburg/Br., 1954–56 als Cellist auf Konzertreisen, 1956–63 Kantor in Freiburg/Br. u. freier Mitarbeiter beim

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Hummel S¨udwestfunk Baden-Baden, seit 1963 Kompositionslehrer am Konservatorium in W¨urzburg u. gleichzeitig bis 1988 Leiter des „Studios f¨ur Neue Musik“ W¨urzburg, 1979–87 Pr¨asident u. danach Ehrenpr¨asident der Hochschule f¨ur Musik in W¨urzburg. Komponist u. a. von liturgischen Werken, Musik f¨ur Kinder, Kammermusik, Balletten, B¨uhnen- u. Filmmusik u. der Kammeroper „Des Kaisers neue Kleider“ (Text: Oskar Gitzinger nach H. Christian Andersen) UA 19. 6. 1957 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br. ¨ Literatur: MGG 29,500; K. Schumann, Uber ~ (in: Jahrbuch der Bayerische Akademie der Sch¨onen K¨unste M¨unchen 5) 1991; S. Fink, ~, 1998 (= Komponisten in Bayern 31); M. Schwemmer, K¨under des Lobes Gottes. Zum Tode des Komponisten ~ (in: Musica sacra 122) 2002. Hummel, Franz, geb. 1. 1. 1939 Altmannstein/ Oberbayern; Pianist und Komponist. Sohn der Kunstdesignerin, Autorin u. Illustratorin Lore H. (1915–1997). Klavierausbildung bei Elly Ney u. sp¨ater bei Hans Ehlers in Salzburg, Studium (Musiktheorie u. Komposition) bei Erich S¨ondermann, Komposition bei Jiri Weis in London u. sp¨ater bei Ren´e Leibowitz in Paris. Ab 1959 Pianist auf internationalen Tourneen, zahlreiche Schallplattenaufnahmen, Rundfunk- u. Fernsehaufzeichnungen. Seit 1975 freier Komponist in Riedenburg/Altm¨uhltal, er ist mit der ausgebildeten S¨angerin Sandra H. (geb. 1967 Dormagen/Nordrhein-Westfalen) verheiratet, die in den letzten Jahren die Texte f¨ur seine B¨uhnenkompositionen schreibt. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): K¨onig ¨ u. Oper in 11 Szenen (Text: Roland Lillie Ub¨ nach „Ubu roi“ von Alfred Jarry) UA 11. 3. 1984 Landestheater Salzburg; Blaubart. Kammeroper (Text: Susan Oswell) UA 13. 10. 1984 Oper Frankfurt/Main; Luzifer. Oper (Text: Christian Martin Fuchs) UA Mai 1987 Ulm; An der sch¨onen blauen Donau. Kammeroper (Text: Elisabeth Gutjahr) UA 20. 11. 1993 Stadttheater Klagenfurt; Gorbatschow. Kammeropern-Farce (Text: Thomas K¨orner) UA 6. 6. 1994 Bundeskunsthalle Bonn; Gesualdo. Oper in 2 Akten (Text: Elisabeth Gutjahr) UA 14. 1. 1996 Kaiserslautern; Der Intendant. Satyrspiel (Text: Thomas K¨orner) UA 3. 4. 1997 Bundeskunsthalle Bonn; Beuys. Oper (Text: Elisabeth Gutjahr) UA Mai 1998 Rheinmetall-Halle D¨usseldorf; Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies. Musical (Text: Stephan Barbarino) UA 7. 4. 2000 Musicaltheater F¨ussen; Styx. Szenisches

Hummel Adagio (Oper) in 4 Spielszenen (Text: Elisabeth Gutjahr) UA 23. 2. 2001 Badisches Staatstheater Karlsruhe (im Rahmen der H¨andel-Festspiele); Der Richter und sein Henker. Oper in einem Vorspiel und 12 Szenen (Text: Sandra Hummel nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich D¨urrenmatt) UA 8. 11. 2008 Theater Erfurt; Joseph Fouch´e. Schauspieloper (Text: dies.) UA 9. 1. 2009 Posthof Linz (im Rahmen von Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas); Zarathustra. Oper in 12 Szenen (Text: dies.) UA 24. 4. 2010 Stadttheater Regensburg; H¨auptling Abendwind. Operette in 1 Akt (Text: dies. nach Johann Nestroys gleichnamigem St¨uck) 10. 11. 2010 Stadttheater Wels; Hexen 1x1. Kinderoper (Text: Ursula Galli) UA 19. 3 2011 Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg. Literatur: MGG Supplement 350; H. Ludwig, Psychostrip mit letalem Ende. ~s ‚Blaubart‘ am Frankfurt TAT (in: Opernwelt 12) 1984; N. J. Schneider, „Zeige Deine Wunde“. ~ im Gespr¨ach (in: Musik-Texte 19) 1987; ders., „Ich fl¨uchte, wenn ich kann“. Musik u. Psychoanalyse in ~s Oper ‚Blaubart‘ (ebd.); Zu ~s Opern (hg. H. u. G. Turner) 1988; G. Rohde, Der Ton ist schon die Handlung. Zeitgen¨ossisches in Frankfurt ... Wolfgang Rihms „S´eraphin“, ~s ‚An der sch¨onen blauen Donau‘ (in: Opernwelt 11) 1994; E. Scherzer, Politik u. als B¨uhne. ‚Gorbat¨ schow‘ von ~ in Wels (14. 6.) (in: Osterreichische Musikzeitschrift 50) 1995; ~ – Oper, Kammeroper. Dokumentation, 1995; W. Dotzauer, ‚Gesualdo‘ als Musiktheater. Zu Opern von ~ u. Alfred Schnittke (in: Artes liberales [...], hg. M. Dobberstein) 1998; M. Angerer, ~. Von K¨onig Ubu bis Ludwig II. (in: M¨alzels Magazin 2) 1999; K. M. Wunder, Der Pianist u. Komponist ~ (in: Lichtung 12) 1999; E. Scherzer, Portrait: ~ (in: Theater Rundschau 47/2) 2001. Hummel, Mathilde [I,861], Todesdatum unbekannt. Sie war bis 1894 Ensemblemitglied an der Hofoper Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2171. Hummitzsch, Matthias, geb. 1949 in der ehemaligen DDR; Schauspieler; 1970–74 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, Engagements in Halle/Saale, Senftenberg, Schwerin, Chemnitz u. Dresden, seit der Spielzeit 1996/97 Ensemblemitglied am Schauspiel bzw. Centraltheater Leipzig. Humperdinck, Wolfram, geb. 29. 4. 1893 Frankfurt/Main, gest. 16. 4. 1985 Bad Neu-

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Hunger-Buhler ¨ enahr/Rheinland-Pfalz; Regisseur und Intendant. Sohn des Komponisten Engelbert Humperdinck (1854–1921), studierte zuerst Malerei u. Plastik an der Hochschule f¨ur Bildende K¨unste in Berlin, danach Musik u. Regie an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, 1920/21 Volontariat an der Oper Berlin-Charlottenburg, 1921/22 Regisseur am Landestheater Neustrelitz, 1922–24 am Nationaltheater Weimar, 1924– 26 als Oberspielleiter am Landestheater Oldenburg, 1926/27 in ders. Funktion am Stadttheater Hagen, Regieassistent bei den Bayreuther Festspielen. 1927–30 Oberspielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, in ders. Funktion u. als Dramaturg u. stellvertretender Intendant am Opernhaus in K¨onigsberg, 1933–41 in dens. Funktionen an der Leipziger Oper, 1941–45 Intendant der St¨adtischen B¨uhnen Kiel. Nach dem 2. Weltkrieg Regisseur am Landestheater Siegburg, 1952–59 Oberspielleiter am Landestheater Detmold, Dozent an der dortigen Nordwestdt. Musikakademie. Daneben betreute er das Archiv im H.-Museum in Siegburg u. war Gastregisseur u. a. in Wien, New York, Bayreuth, Berlin u. Paris. 1965 erschien sein Buch „Engelbert H. – Das Leben meines Vaters“. Literatur: E. Humperdinck, Zwei S¨ohne. Siegfried Wagner als Regisseur der Werke seines Vaters Richard Wagner 1904–1930 u. sein RegieAssistent ~ 1924–1925–1927, 2001. Hundeling, Maida, geb. in Bizerta/Tunesien; S¨angerin. Wuchs in Bramsche-Pente/Niedersachsen auf, erster Gesangsunterricht bei Werner Sch¨urmann, danach zahlreiche Meisterkurse, u. a. 1997 in der Meisterklasse von Walter Berry, 2001–03 am Landestheater Eisenach, seit 2003 freie S¨angerin, u. a. an den Staatstheatern in Saarbr¨ucken u. Braunschweig, an der Oper Leipzig, wiederholt an der Wiener Volksoper u. an der Staatsoper Prag. Hunger-Buhler, ¨ Robert, geb. 7. 5. 1953 Hefenhofen/Thurgau; Schauspieler und Regisseur. 1972–75 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie in Z¨urich, 1975–78 Schauspieler u. Regisseur in Wien, u. a. am Theater am Belvedere u. in der freien Theaterszene, Gr¨undungsmitglied des Studententheaters „Gruppe 85“, 1978–82 Engagement am Ensemble-Theater, 1982/83 am Schauspiel Bonn, danach Gastengagements 1988–90 an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1990–92 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1991 am Schauspielhaus Graz u.

Hunold 1993–95 an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, 1996/97 Ensemblemitglied an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz ebd., 1998 am Theater in der Josefstadt u. 1999 am Burgtheater Wien. 2000/01 spielte er den „Mephisto“ in beiden Teilen von Goethes „Faust“ (Regie: Peter Stein). Seit der Spielzeit 2001/02 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich. Daneben Auftritte mit Musik u. Rezitationen, gelegentlich Regisseur, u. a. an der Berliner Volksb¨uhne u. am Hans-Otto-Theater Potsdam. Literatur: Henschel Theaterlex. 393; TdS; R. H.-B., Mephisto. Ohne Licht, ohne L¨arm. Aus dem Leben eines Schauspielers (hg. R. Koberg) 2001; R. H.-B., Herzschlag-Zeit. Haiku (Zeichnungen: Okka-Esther H. u. Felix Loycke) 2013. Hunold, Erich [I,864], geb. 11. 9. 1864 Erfurt, gest. 4. 12. 1923 Braunschweig. Er war bis 1905 am Deutschen Theater Prag engagiert, wo er u. a. am 15. 11. 1903 in der UA der Oper „Tiefland“ von Eugen d’Albert die Partie des „Sebastiano“ sang. 1905–07 am Stadttheater Augsburg, 1907/08 wieder am Deutschen Theater Prag, 1908–11 am Stadttheater Bremen, 1912– 15 am Stadttheater Elberfeld u. 1915–23 Ensemblemitglied am Hof- bzw. Landestheater Braunschweig. Gasts¨anger an großen Opernb¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2173. Hunstein, Stefan, geb. 27. 7. 1957 Kassel; Schauspieler. 1979–82 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1982/83 erstes Engagement am Theater der Stadt Essen, 1983–86 in Freiburg/Br., 1986– 90 am Schauspielhaus Bochum, ebd. vor allem in Inszenierungen von Andrea Breth. 1990– 2001 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele, 2001–10 am Bayerischen Staatsschauspiel u. gleichzeitig 2005–07 Gastengagement am Deutschen Theater Berlin, seit der Spielzeit 2010/11 wieder Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Literatur: Henschel Theaterlex. 394. Hunstiger, Josef, geb. 23. 7. 1897 Krefeld/Nordrhein-Westfalen, gest. 6. 8. 1965 Weil am Rhein-Haltingen/Baden-W¨urttemberg; S¨anger und Schauspieler. Schlosserlehre, dann Gesangsunterricht bei Max Barth in Berlin, weitere Ausbildung an der dortigen Hochschule f¨ur Musik. Debut am Stadttheater Stralsund, 1924–26 erstes Engagement an der Volksoper Wien, 1926–34 am Stadttheater Basel, gelegentlich auch als Schauspieler, 1934/35 am

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Huonder Landestheater Altenburg/Th¨uringen, 1935–49 als S¨anger u. Spielleiter am Stadttheater Cottbus, danach wieder in Altenburg, am Stadttheater Rostock u. zuletzt Mitglied des Ensembles der „Berliner Operngastspiele“. Literatur: TdS. Hunten (eigentl. Hundt, auch Hunt u. Hunten-Lang), Marion, geb. 1900 D¨usseldorf, gest. 22. 10. 1965 Frankfurt/Main; S¨angerin. Ausbildung in D¨usseldorf, 1927 Debut u. Engagement bis 1929 am Stadttheater (Duisburg-)Hamborn, 1929–32 am Stadttheater Elberfeld u. 1932/33 am Stadttheater Krefeld, 1933/34 am Stadttheater Mainz, 1934–36 Mitglied der Staatsoper Dresden, wo sie u. a. am 24. 6. 1935 in der UA der Oper „Die schweigsame Frau“ von Richard Strauss mitwirkte. Seit 1936 Ensemblemitglied am Opernhaus Frankfurt/Main. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1275. Hunziker, Jakob [I,864], gest. 3. 3. 1941 Rombach-K¨uttigen/Aargau. Lehrer in K¨uttigen. Literatur: DLL 8,303. Huonder, Guido, geb. 16. 7. 1942 Chur, gest. 6. 8. 2013 Wien; Regisseur und Intendant. Zuerst Lehrer, studierte dann Philosophie, Kunstgeschichte u. Theologie an den Univ. in Z¨urich u. Freiburg/Br., 1967–70 Regieassistent u. ab 1968 auch dramaturgischer Mitarbeiter am Schauspielhaus Z¨urich, 1969 Schauspieler u. Inspizient bei den Burgfestspielen Jagsthausen, 1970–72 Regieassistent am Staatstheater Stuttgart, 1972/73 an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1974/75 Regisseur am Schauspielhaus Bochum, 1975–77 Spielleiter in Dortmund, danach freier Regisseur, u. a. in Heidelberg, Graz u. Bielefeld, 1979–83 Oberspielleiter des Schauspiels am Ulmer Theater, 1985– 91 Schauspieldirektor der St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1991–93 Intendant am Hans-OttoTheater Potsdam. Daneben u. dar¨uber hinaus Gastregisseur. Literatur: Henschel Theaterlex. 395; TdS. Huonder, Silvio (Ps. J. J. Silla), geb. 6. 10. 1954 Chur; Autor. Studierte 1975–78 Germanistik u. Kunstgeschichte an der Univ. Z¨urich, danach verschiedene T¨atigkeiten u. erste Ver¨offentlichungen. 1983–87 Studium (B¨uhnenbild) an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz u. 1990–94 an der Hochschule der K¨unste Berlin (Szenisches Schreiben). Lebt

Huonker als freier Autor (Romane, Drehb¨ucher, Gedichte, H¨orspiele u. B¨uhnenst¨ucke) in Ferch am Schwielowsee bei Potsdam. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die Holzfresser, UA 26. 2. 1988 Theater Casino Zug; Vincent, UA 22. 11. 1990 Pathos-TransportTheater M¨unchen; Feuerlilli. Ein M¨archendrama, UA 20. 11. 1993 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; Schneller Wohnen. Kom¨odie, UA 13. 3. 1996 Stadttheater Konstanz; Kino, UA 27. 2. 2005 Staatsschauspiel (Kleines Haus) Dresden; rAmurs – L¨arm und Liebe im Schams (Musik: Cur`o Mani) UA 2. 8. 2013 Freilichtspiel Andeer; Die Dunkelheit in den Bergen. Theaterst¨uck nach dem gleichnamigen Roman, geplante UA in der Spielzeit 2013/14 Theater Chur. Literatur: TdS; KLG; Ch. Richard, Konstanz: Gegenwartsgebrauchsdramatik (in: Theater heute 5) 1996 [zu: ‚Schneller Wohnen‘]; Ch. Rakow, Das Leben, ein Schnittplatz? (in: ebd. 6) 2005 [zu: ‚Kino‘]. Huonker, Laura, geb. 1981 Z¨urich; Regisseurin. Aufgewachsen in Z¨urich u. Chur, studierte zwei Semester Theaterwissenschaft, Soziologie u. Geschichte an der Univ. Bern sowie an der Z¨urcher Hochschule der K¨unste Theaterregie u. Schauspiel. Hospitantin an den M¨unchner Kammerspielen u. in Z¨urich am Schauspielhaus u. am Theater Neumarkt. Ab 2007 erste Regiearbeiten, 2009/10 u. a. am Theater Basel, am Staatstheater Cottbus, 2010/11 u. a. am Theater Baden-Baden. Hupach, Gerald, geb. in Leinefelden/Th¨uringen; S¨anger. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, seit 1993 Ensemblemitglied an der S¨achsischen Staatsoper Dresden, Gasts¨anger. In der Oper „Gisela! [...]“ von Hans Werner Henze sang er in der UA am 25. 9. 2010 in der Maschinenhalle Zeche Zweckel in Gladbeck die Rolle „Ein anderer Tourist“. Hupfer, Thomas, geb. 1973 Alt¨otting; 1994– 98 Ausbildung am Schauspielhaus Salzburg u. 1998–2002 als Ensemblemitglied an diesem Theater. 2001 gr¨undete er gemeinsam mit dem Dramatiker u. Schauspieler Nicolas Marchand die Theatergruppe TRT („Le Th´eatre des Rˆeves Tˆetus“). Mit Marchand schreibt er f¨ur das TRT auch St¨ucke. 2003–05 Engagement am Rheinischen Landestheater Neuss, als Gast u. a. in St. Gallen, 2006 am Theater Aachen u. wieder am Schauspielhaus Salzburg, 2010 bei den

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Hurshell Kreuzgangspielen Feuchtwangen u. 2010/11 am Theater Ansbach. Huppert, Daniel, geb. 1980; Dirigent. Studierte zun¨achst Violoncello u. Dirigieren sowie Musikwissenschaft u. Germanistik an der Univ. Saarbr¨ucken, danach Studium an der Hochschule f¨ur Musik „Franz Liszt“ in Weimar, 2010 Debut als Dirigent am Theater Nordhausen, Assistent des Chefdirigenten an der Op´era national de Paris, seit 2011 Erster Kapellmeister u. seit der Spielzeit 2012/13 GMD am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Hurk, Paul van der [I,864], gest. 17. 8. 1983 Bad Wiessee/Oberbayern. 1946/47 Direktor am Stadttheater Baden-Baden, dann freier Schriftsteller in M¨unchen. Literatur: DLL 8,310. Hurny, Juraj, geb. 3. 5. 1948 Humenn´e/Slowakei; S¨anger. Wuchs in Preßburg (Bratislava) auf, studierte zun¨achst Trompete, ein Jahr lang Mitglied der Slowakischen Philharmonie, danach Gesangsstudium in Preßburg u. am „Centro di Avviamento al Teatro Lirico“ am Teatro Massimo in Palermo bei Gina Cigna. 1973–78 an der Oper in Preßburg u. 1978–2013 Ensemblemitglied der Oper Graz, wo er am 8. Juni 2013 seinen B¨uhnenabschied nahm. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2177. Hurrle, Curth, geb. 29. 9. 1907 Karlsruhe, gest. 13. 2. 1974 ebd.; Regisseur und Intendant. Ausbildung in M¨unchen u. W¨urzburg, Dramaturg in W¨urzburg u. an den M¨unchner Kammerspielen, 1933 Spielleiter des M¨unchner Schauspieler-Gastspielensembles. 1936–39 Regisseur u. zuletzt Intendant des Stadttheaters Teplitz-Sch¨onau, 1940 Intendant des Stadttheaters Neisse u. 1944 des Oberschlesischen Theaters der Stadt Gleiwitz. 1946–52 Intendant des G¨artnerplatztheaters M¨unchen. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Hurshell, Edmund, geb. um 1920 Ohio; S¨anger. Ausbildung u. erste Auftritte in den USA, weitere Studien in Dtl., 1952/53 an der St¨adtischen Oper Berlin, 1953–55 am Stadttheater Kiel, 1955–60 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien, danach internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2177.

Hurst Hurst, John, geb. 1950 Norfolk/Virginia; S¨anger. Studierte zun¨achst Jura, dann Gesangsausbildung in den USA, am Mozarteum in Salzburg, an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien u. nach einer sechsj¨ahrigen Unterbrechung privat in Wiesbaden. 1982– 84 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1984/85 am Stadttheater Augsburg, 1985/86 am Opernhaus in N¨urnberg u. 1987–94 Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper, danach Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2177. Hurwicz, Angelika, geb. 22. 4. 1922 Berlin, gest. 26. 11. 1999 Bergen/Nordholland; Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. 1939–41 privater Schauspielunterricht bei Lucie H¨oflich, Debut bei einer erzgebirgischen Wanderb¨uhne. 1945–49 am Deutschen Theater Berlin, 1949–58 ¨ Mitglied des Berliner Ensembles. 1959 Ubersiedlung nach Westdtl., Gastschauspielerin u. Gastregisseurin an versch. B¨uhnen in Dtl. u. am Wiener Burgtheater. 1973/74 Direktionsmitglied der K¨olner B¨uhnen. Nach 1985 zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck u. lebte als Schriftstellerin (Gedichte, Memoiren u. zahlreiche Abhandlungen zur Theatermethode) in Bergen. Literatur: Henschel Theaterlex. 395; Rischbieter 658; Habel 185; LThInt 420; H.-D. Roser, Leben ist außerhalb der B¨uhne. In memoriam ~ (1922–1999) (in: Kunst, Kontext, Kultur [...] hg. v. G. Withalm, A. Spohn u. G. Bast) 2012; P. Roessler, Das Wissen der alten Meisterinnen. Pionierinnen u. Antipodinnen heutigen Theaters. Mit einem besonderen Augenmerk auf ~ (in: Ratio und Intuition [...], hg. A. Ellmeier, D. Ingrisch u. C. Walkensteiner-Preschl) 2013. Husemann, Mart(h)a s. Wolter, Mart(h)a [VII,3590]. Husmann, Maria, geb. in Flensburg; Schauspielerin und S¨angerin. Als Jugendliche Schauspielerin am Landestheater Schleswig-Holstein, Ausbildung (u. a. Gesang bei Aribert Reimann) an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, ebd. Debut u. Engagement an der Staatsoper, 1980–86 Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart, seither freie S¨angerin, u. a. an den Staatsopern in Hannover, Dresden u. M¨unchen, an der Oper Leipzig u. an den Berliner Opernh¨ausern. 1993–98 als Schauspielerin am Berliner Ensemble, mit Soloabenden als Schauspielerin u. Chansonette als Gast an vielen B¨uhnen. Sie widmet sich besonders der Musik des 20. Jh., intensive Zusammenarbeit u.

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Hussek a. mit Hans Werner Henze, Aribert Reimann u. Gy¨orgy Kurt´ag. Husmann, Mathias, geb. 21. 6. 1948 Hamburg; Dirigent, Komponist und Pianist. Ausbildung (Dirigieren, Klavier u. Komposition) an der Musikhochschule in Hamburg. 1972–75 Assistent des GMD Horst Stein u. sp¨ater wiederholt Gastdirigent an der Hamburgischen Staatsoper, 1975–77 Erster Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt, 1977–81 am Nationaltheater Mannheim u. 1981–83 an den B¨uhnen der Stadt Dortmund. 1983–91 GMD am Theater in Ulm, 1992–98 GMD in Magdeburg u. 2002–09 GMD am Theater Vorpommern in Greifswald u. Stralsund. Seither freier Dirigent f¨ur Oper u. Konzert, st¨andiger Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin, an der Hamburgischen Staatsoper u. an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, Liedbegleiter seiner Gattin, der S¨angerin Frauke Wehrmann, u. Komponist u. a. von Kammermusik u. Opern. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Vivaldi – il prete rosso. Kammeroper (Text: Komponist) UA 11. 1. 2002 Kellertheater Ulm; Zugv¨ogel, Oper (Text: Friedrich Kabermann) UA 7. 3. 2009 Theater Stralsund. Hussa, Marie s. Greve, Marie. Hussain, Leo, geb. 1978 Cambridge; Dirigent. Ausbildung an der Univ. Cambridge u. an der Royal Academy of Music, Assistent u. a. von Simon Rattle, Valery Gergiev u. Riccardo Muti, 2004 musikalischer Leiter der „English Touring Opera“, Dirigent u. a. bei den Salzburger Festspielen, seit der Spielzeit 2009/10 Musikdirektor am Salzburger Landestheater. Regelm¨aßige Gastdirigate am Th´eaˆ tre de la Monnaie in Br¨ussel, als Gast an der Staatsoper Berlin, am Theater an der Wien u. an der Pariser Op´era Comique. Hussek, Josef, geb. 1950 Wien; Operndirektor. Studierte Soziologie u. Politikwissenschaft an der Univ. Wien, 1980–88 Dramaturg, K¨unstlerischer Koordinator u. Disponent bei den Orchestern u. an den jeweiligen Theatern in Bern u. Bonn, zus. mit Peter Ruzicka w¨ahrend 9 Jahren Leiter des K¨unstlerischen Betriebsb¨uros an der Hamburgischen Staatsoper, 1997–2000 Intendant der Wiener Kammeroper, 2001–04 K¨unstlerischer Betriebsdirektor der Salzburger Festspiele, 2005–10 Operndirektor u. stellvertretender Opernintendant der Hamburgischen

Huszka Staatsoper. Danach kurze Zeit Gesch¨aftsf¨uhrer u. Intendant der Opernfestspiele in Eutin, dar¨uber hinaus Juror zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe. Huszka, Rose, geb. 20. 11. 1909 Budapest; S¨angerin. Ausbildung in Budapest, 1934 Debut u. erstes Engagement an der Budapester Oper, 1935–37 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1937–39 am Nationaltheater Mannheim u. 1939–44 Mitglied der Oper in Frankfurt/Main. Nach dem 2. Weltkrieg gelegentliche Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2179. Huth, Christina, geb. 11. 1. 1929; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule in Erfurt, Engagement am dortigen Theater, danach in Anklam, Stralsund, am Nationaltheater Weimar, am Staatstheater Schwerin u. an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig. Huth, J¨urgen, geb. 1944 Potsdam. Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin. Nach Engagements in Brandenburg, Rostock u. Potsdam seit 1984 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. Huth, K¨athe [II,865], Todesdatum unbekannt. 1894–1919 Mitglied am Stadttheater Leipzig. Danach zog sie sich von der B¨uhne zur¨uck. Literatur: Ulrich 1,838. Huth, Leo Sylvester, geb. 31. 12. 1901, gest. 23. 6. 1980 Bremen; Schauspieler. 1922/23 am Rheinischen Volkstheater K¨oln, 1923/24 an den Vereinigten Stadttheatern OberhausenGladbeck, 1924/25 an den K¨olner Kammerspielen, 1925/26 am Landestheater Kaiserslautern, 1927–31 am Schauspielhaus Essen, 1931/32 am Berliner K¨unstlertheater, 1934/35 am J¨udischen Kulturbund Berlin, 1936/37 am Stadttheater Br¨ux, 1937/38 als Schauspieler u. Regisseur in Br¨unn. Danach offenbar nicht mehr b¨uhnent¨atig, in den 70er Jahren Verleger in M¨unchen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,444. Huthmann, Michael, geb. 26. 4. 1945 Darmstadt; Dramaturg. Studierte Philosophie, Geschichte u. Literaturwissenschaft an den Univ. in Frankfurt/Main u. Heidelberg, 1964–75 Chefdramaturg an den Wuppertaler B¨uhnen, anschließend am Schauspiel Frankfurt/Main,

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Hutter 1986–96 am D¨usseldorfer Schauspielhaus, auch als stellvertretender GI, sp¨ater am Staatstheater Stuttgart u. unter der Intendanz Dieter Dorns an den M¨unchner Kammerspielen. 1999–2010 Professor f¨ur Theorie des Theaters an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart. In der Spielzeit 2005/06 dramaturgischer Berater am Schauspielhaus Bochum. Literatur: A. M¨ury, Minetti ißt Eisbein. Lob der Hinterb¨uhne, 1992. Hutmacher, Zoe, geb. 1978 Winsen/Luhe; Schauspielerin. Nach einer FotolaborantenLehre l¨angerer Aufenthalt in Griechenland, 2001–04 Schauspielausbildung am SchauspielStudio Frese in Hamburg, Gastengagements u. a. am St. Pauli Theater Hamburg, am dortigen Thalia-Theater u. am Winterhuder F¨ahrhaus, an den Sophiens¨alen Berlin, auf Kampnagel u. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 2007– 11 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Theaterhaus Jena, 2011 Gastengagement am Staatstheater Braunschweig u. am Deutschen Theater Berlin. Seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Theater Basel. Hutsch, G¨unther, geb. 1943 Breslau, gest. 21. 7. 2008; Schauspieler. Wuchs in Weimar auf, 1962– 65 Ausbildung an den Hamburger Kammerspielen, danach an versch. B¨uhnen, u. a. ab 1977 in L¨ubeck, 1984–86 in Kiel u. 1986–2006 Ensemblemitglied am Staatstheater Braunschweig. Hutschenreuther, Hans-Joachim, geb. 27. 10. 1921, gest. 10. 9. 2002 Dresden; Pianist, Komponist und Dirigent. Musikalischer Leiter u. Komponist am Dresdner Kabarett „Herkuleskeule“, einige Jahre f¨ur die B¨uhnenmusik am Staatsschauspiel Dresden zust¨andig, Lehrt¨atigkeit an der dortigen Hochschule „Carl Maria von Weber“. Hutter, Birgit, geb. 1941 Wien; Kost¨umbildnerin. Ausbildung (Malerei) an der Akademie f¨ur Angewandte Kunst in Wien, an der Art Student League New York sowie als B¨uhnenbildu. Kost¨umgestalterin an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien, daneben Studium der Theater- u. Kunstgeschichte an der Univ., Assistentin bei Vivienne Westwood u. Marc Bohan. Kost¨umbildnerin f¨ur Film, Fernsehen, Schauspiel u. Oper, u. a. in Wien am Volkstheater, am Theater in der Josefstadt, an der Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen sowie an großen

Hutter B¨uhnen in Berlin, Hamburg u. M¨unchen, u. a. Zusammenarbeit mit dem Regisseur J¨urgen Flimm. Hutter, Gardi, geb. 5. 3. 1953 Altst¨atten/St. Gallen; Clownin. 1974–77 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie Z¨urich, erste Engagements u. a. am Theater f¨ur den Kanton Z¨urich in Winterthur u. bei der „Claque“ in Baden. 1978 in Italien, wo sie sich mit verschiedenen Clownrollen auseinandersetzte, Studium bei Mario Gonzales, Nani Colombaioni u. Ferruccio Cainero vom Teatro Ingenuo in Meride/Tessin, hier auch Auftritte als Schauspielerin. In dem zus. mit Cainero entwickelten St¨uck „Jeanne d’ArPpo – Die tapfere Hanna“, aufgef¨uhrt 1981 in einem Park beim Theaterfest „Ben Venga Maggio“ in Mailand, trat sie erstmals mit der Kunstfigur des tragischen weiblichen Clowns („Clownerin“) auf. In der Folge entwickelte sie die Rolle weiter u. tritt seither allein oder zus. mit unterschiedlichen B¨uhnenpartnern mit ihren eigenen Produktionen auf Tourneen in Europa u. Amerika auf. 1997 St¨uckvertrag am Schauspielhaus Z¨urich. Daneben Verfasserin von Kinderb¨uchern. Literatur: TdS; S. u. H. W. Moser-Ehinger, ~, die Clownerin, 1985; Th. Roth-Hunkeler, ~, die kluge Augustine (in: Passagen 10) 1991; D. Muscionico, ~, Clownerin (in: Heimat, what’s that?) 2003; V. Egli, Die schwarze Erde des Rheintals. ~ (in: Bl¨utenweiß bis rabenschwarz. St. Galler Frauen – 200 Portr¨ats, hg. M. Widmer u. a.) 2003; F. Rossel, Clown et com´edien liens et distinctions? R´eflexion a` travers le travail de ~, Freiburg 2010; A. Kobler, ~ – endlich u¨ ber eine Frau lachen. Zum 30-j¨ahrigen B¨uhnenjubil¨aum (in: Unser Rheintal 69) 2012. Hutter, Lena, geb. Dezember 1911 in Pommern, gest. 18. 12. 2003 Maßbach/Unterfranken; Schauspielerin, Theatergr¨underin und leiterin. Schauspielunterricht in Leipzig, erste Engagements in Darmstadt, Kassel u. in Berlin am Theater am Schiffbauerdamm u. am LessingTheater, 1943 u¨ bersiedelte sie mit ihren Kindern nach Coburg/Oberfranken, wo sie nach dem 2. Weltkrieg zus. mit ihrem Ehemann Oskar Ballhaus den „Coburger Kulturkreis“, als Vorl¨aufer des „Fr¨ankischen Theaters“ gr¨undete. Gemeinsam leitete das Ehepaar das bis heute bestehende Fr¨ankische Theater im Schloß Maßbach (1948–54 im Schloß Wetzhausen/Schweinfurt u. 1955–60 im Schloß St¨ockach/Unterfranken). In zweiter Ehe war sie mit dem Schauspieler u.

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Huwyler Regisseur Herbert Heinz, der von Beginn an zum Ensemble des Theaters geh¨orte, verheiratet. Nach dem Tod von Ballhaus (1972) leitete sie zus. mit Heinz das Theater, seit 2000 gemeinsam mit ihrer Enkelin Anne Maar. Hutterli, Kurt, geb. 18. 8. 1944 Bern; Autor. Bruder von Werner H., Lehrerausbildung in Bern, freier Schriftsteller (Prosa, Lyrik, sowie zahlreiche, teilweise in Dialekt verfaßte B¨uhnen- u. H¨orspiele), lebt seit 1996 in Kanada. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Das Matterk¨opfen, UA 1978 Innerstadtb¨uhne Aarau (Koproduktion mit der „Claque“ Baden); ¨ Uberlebenslust, UA November 1983 Kleintheater „Kramgasse 6“ Bern; Bakunin am Lago Maggiore, UA Juni 1984 Stadttheater Bern (zum 150-Jahr-Jubil¨aum der Univ. Bern); Der Clown im Mond, UA 1990 Kleintheater „Kramgasse 6“ Bern (Theatercompanie Bern). Literatur: TdS. Hutterli, Werner, geb. 6. 6. 1946 Bern; B¨uhnenbildner und Regisseur. Bruder von Kurt H., 1963–66 Ausbildung an der Schule f¨ur Gestaltung in Bern, weitere Studien an den Kunsthochschulen in M¨unchen u. Berlin, w¨ahrend des Studiums erste B¨uhnenbilder f¨ur das Galerietheater „Die Rampe“ in Bern, B¨uhnenbildassistent an verschiedenen B¨uhnen, Studienaufenthalt bei Jiˇr´i Trnka in Prag. 1970–73 Ausstattungsleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, 1973–75 in ders. Funktion am Ulmer Theater, 1976–80 B¨uhnenbildner am Theater Basel, ab 1977 als Gast u. 1980–99 Festengagement am Stadttheater Bern. 1999– 2003 Ausstattungsleiter der Volksoper Wien. Als Gastb¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper u. a. am Schiller-Theater Berlin, an den M¨unchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien, in D¨usseldorf, Frankfurt/Main u. an Schweizer B¨uhnen. Ab 1982 regelm¨aßig Regiet¨atigkeit. 1986 k¨unstlerischer Leiter der Ausstellung „Mythos Berlin“, 1995 Ausstellung des begehbaren Raums „Faust Weltbild“ an der 8. Quadriennale f¨ur B¨uhnenbild u. Theaterarchitektur in Prag. Literatur: TdS. Huwyler, Aldo, geb. 7. 8. 1932 Davos/ Graub¨unden, gest. 11. 2. 2010 Ort unbek. (begraben in Davos); Schauspieler. Zuerst Bankkaufmann, 1952–54 Schauspielausbildung an der Abendschule des B¨uhnenstudios (Hochschule

Huxdorf f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich u. privater Schauspielunterricht. 1959–61 am Zimmertheater M¨unster, 1960/61 als Gast an den St¨adtischen B¨uhnen Mainz, 1961–64 an der BurghofB¨uhne Dinslaken, 1964/65 am Kleinen Theater Bad Godesberg, 1965–67 am Schauspiel Cuxhaven, 1967 am Grenzlandtheater Aachen, 1968 am Stadttheater Chur, 1968–71 Mitglied am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1971/72 am Stadttheater St. P¨olten, 1972/73 am Landestheater Schleswig-Holstein in Rendsburg, 1973–76 am Heilbronner Theater, 1976/77 am St¨adtebundtheater Hof, 1977/78 am Landestheater Linz, 1978/79 wieder in Biel-Solothurn, 1980/81 am Landestheater Salzburg, danach auf Tournee, am Stadttheater Chur u. 1981–95 Ensemblemitglied (zeitweise als Gast) am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. Literatur: TdS. Huxdorf, Kurt, geb. 1. 10. 1900 Berlin, gest. 21. 8. 1968 Hannover; S¨anger. Gesangsstudium in Berlin, 1924–56 Ensemblemitglied des Staatstheaters Hannover. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2180.

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Hymmen Hymmen, Friedrich Wilhelm [II,867], gest. 25. 3. 1995 W¨urzburg. Kriegsdienst bis 1942, dann Entlassung wegen einer schweren Augenverletzung. Nach 1945 Pressereferent des Kriegsblindenbundes, Initiator des H¨orspielpreises der Kriegsblinden u. bis 1995 Organisator u. Jury-Vorsitzender dieses Preises. Seit 1949 freier Mitarbeiter u. 1958–78 Chefredakteur des Informationsdienstes Kirche und Rundfunk beim Evangelischen Pressedienst in Bielefeld u. sp¨ater in Frankfurt/Main. Auff¨uhrungen: Der Vasall. Trag¨odie, UA 1937 Bochum; Beton. Drama in 3 Akten, UA Dessau 1938; Die Petersburger Kr¨onung. Trag¨odie in 3 Akten, UA 1940 Stuttgart; Die sieben Sch¨onsten. Tanzspiel, UA 1944 Prag. Literatur: U. Kammann, Abschied. ~ ist tot (in: Kirche und Rundfunk 24) 1995; U. Kammann, „Mir tr¨aumt ...“. Er „war“ der H¨orspielpreis: ~ (in: H¨orWelten. 50 Jahre H¨orspielpreis der Kriegsblinden 1952–2001. Red.: H.-U. Wagner u. U. Kammann) 2001; Westf¨alisches Autorenlex., Bd. 4 (hg. u. bearb. vom W. G¨odden u. I. N¨olle-Hornkamp) 2002; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007.

I Ibele, Maria [II,868], gest. 1979. Ibler, Helmut, geb. 30. 4. 1933 Graz; S¨anger. Ausbildung bei Herbert Th¨ony in Graz, 1954 Debut u. Engagement bis 1955 an der dortigen Oper, 1955/56 am Landestheater Linz, 1956– 59 wieder an der Grazer Oper, 1959–61 am Opernhaus Dortmund, 1961–63 am Stadttheater Heidelberg u. 1963–71 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Gasts¨anger, u. a. an der Wiener Staatsoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2185. Icks, Sascha Maria, geb. 1967 D¨usseldorf; Schauspielerin. Studierte 1986–91 Japanologie an der Univ. Hamburg, 1991–95 Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1994/95 an den M¨unchner Kammerspielen, 1995–97 am Rheinischen Landestheater Neuß, 1997–2000 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 2000/01 am Staatstheater Mainz, 2001–04 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal, 2004–09 am Schauspiel Frankfurt/Main u. seit der Spielzeit 2010/11 Ensemblemitglied am Stadttheater Bremerhaven. Ide, Wilhelm [II,869], gest. 19. 7. 1963 Marburg. 1947–56 Gesch¨aftsf¨uhrer des „Kurhessichen Heimatbundes“. Literatur: W. Leesch, Die dt. Archivare 1500– 1945, Bd. 2, 1992. Iffert, August [II,869], gest. 13. 8. 1930 Dresden. Seit 1898 Gesangsprofessor am Konservatorium in Wien, sp¨ater in Dresden. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2186. Ifrim, Cosmin, geb. um 1974 Ineu-Arad/ Rum¨anien; S¨anger. Ausbildung an der Academia de Muzica in Cluj (Klausenburg), erste Auftritte am dortigen Opernhaus u. als Gast in Rotterdam u. Utrecht. 2000/01 Stipendiat des Herbert von Karajan Centrums u. Mitglied der Wiener Staatsoper, seit 2008 internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2186. Igelhoff, Peter (eigentl. Rudolf August Ordnung), geb. 22. 7. 1904 Wien, gest. 8. 4. 1978 Bad Reichenhall/Oberbayern; Komponist, S¨anger und Pianist. Studierte an der Musikakademie in Wien bei Franz Neuhofer u. Joseph Marx, 1924–32 Beamter im Sozialministerium, weitere Studien an der Billy Mayerls School of

Music in London u. danach Barmusiker u. Korrepetitor u. a. in Wien, Linz, Basel, K¨oln, Prag u. Budapest. 1933 erste Schallplattenaufnahmen ¨ in Wien, 1935 Ubersiedlung nach Berlin, Barpianist u. Chansonnier seiner eigenen Schlager, Auftritte u. a. am Kabarett der Komiker, zahlreiche Schallplattenaufnahmen. Ab 1937 Filmmusikkomponist, 1943 Auftrittsverbot, tauchte in Berlin u. Wien unter. Nach dem 2. Weltkrieg wieder S¨anger, Pianist u. Komponist f¨ur Rundfunk, Film u. Fernsehen, lebte in M¨unchen. Seit 1950 Vorstandsmitglied des Dt. Komponistenrats. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Liebe auf den ersten Blick, UA 1937 Bremen; Ein Mann ohne Herz (Text: Henri Peters-Arnolds [d. i. Henry Peters]) UA November 1946 St¨adtische B¨uhne Ulm (schon 1938 Dresden?); Ein toller Fall, UA 1940 Frankfurt/Main; Ich habe eine reizende Mama, UA 12. 10. 1945 Philadelphiatheater Wien; Die hellblaue Venus (Text: Bert Markus) EA September 1948 Operettentheater Stuttgart; Eine Nacht mit Rosita, UA 1949 M¨unchen; Geld regiert die Welt (Text: Janne Furch) UA 26. 9. 1978 St¨adtische B¨uhnen Koblenz. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Ignatovich, Svetlana, geb. in Rußland; S¨angerin. Ausbildung am Rimskij-Korsakov Konservatorium in St. Petersburg, 1998 am Opernstudio ebd., weitere Studien am Konservatorium in Mailand, an der Musikakademie in Basel u. in Meisterkursen, u. a. bei Renata Scotto u. Bruno Cagli. 2007/08 am Opernstudio „OperAvenir“ des Theaters Basel, seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied der Oper Basel. Als Gast u. a. am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken, an der Deutschen Oper Berlin, am Theater Dortmund u. an der Niederl¨andischen Oper Amsterdam. Ihering (auch Jhering), Herbert [II,910], gest. 15. 1. 1977 Berlin. 1937–41 Besetzungschef bei der Tobis-Filmproduktion, 1942–44 Dramaturg am Wiener Burgtheater, 1945–53 Chefdramaturg am Deutschen Theater Berlin. 1956–62 st¨andiger Sekret¨ar der Sektion „Darstellende Kunst“ der Akademie der K¨unste u. Theateru. Filmkritiker f¨ur versch. Presseorgane. Literatur: Henschel Theaterlex. 398; LThInt 446; Rischbieter 666; DLL 8,576; E. Krull, ~, 1964; U. Krechel, Information u. Wertung. Untersuchungen zum theater- und filmkritischen

Ihle Werk von ~ (Diss. K¨oln) 1972; J. Biener, Alfred Kerr u. ~. Ein Beitrag zur Geschichte der neueren Theaterkritik (Diss. Berlin) 1973; Theater in Aktion. Kritiken aus 3 Jahrzehnten 1913– 1933 (hg. E. Krull u. H. Fetting) 1986; R. Mast, Die „Entdeckung“ Bertolt Brechts durch ~ als „Wiederentdeckung“ ~s durch Bertolt Brecht (in: Bertolt Brecht (1898–1956), hg. W. Delabar) 1998; D. Mayer, „... gleichsam mit einer unsichtbaren Jakobinerm¨utze“? Der Theaterkritiker ~ u. seine Charakteristik in Carl Zuckmayers „Geheimreport“ (in: Carl Zuckmayer, Briefe an Hans Schiebelhuth 1921–1936 u. andere Beitr¨age [...], hg. G. Nicke) 2003; Berlin – Wien eine Kulturbr¨ucke [...] 2007; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; Umschlagpl¨atze der Kritik. Texte zu Kultur, Politik u. Theater (hg. C. Kirschstein, S. G¨oschel, F. I. Lingnau) 2010; ~: Filmkritiker [...], 2010 [= Film & Schrift 12]; ¨ S. G¨oschel, C. Kirschstein, F. I. Lingnau, Uberleben in Umbruchzeiten. Biographische Essays zu ~, 2012. Ihle, Andrea, geb. 17. 4. 1953 Dresden; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule Dresden, u. a. bei Klara Elfriede Intrau, 1976 Debut an der Dresdner Staatsoper u. seither deren Ensemblemitglied, wo sie u. a. am 10. 5. 2008 in der UA der Oper „La Grande Magia“ von Manfred Trojahn die Rolle der „Matilde Di Spelta“ sang. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2186. Ihle, Peter (in England Peter Illing), geb. 4. 3. 1899 Wien, gest. 29. 10. 1966 London; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung in Wien, 1919/20 erstes Engagement am Stadttheater Olm¨utz, dann an Berliner B¨uhnen, u. a. 1920/21 am Lessing-Theater u. am Deutschen K¨unstler-Theater, 1921–23 am Neuen Volkstheater, 1926–28 an der Volksb¨uhne u. zuletzt (1932/33) am Deutschen Theater. Daneben auch Schauspieler u. Regisseur an Kabaretts. 1933 R¨uckkehr nach Wien, 1933/34 Regisseur an der Kom¨odie, Schauspieler am Theater in der Josefstadt u. Regisseur an mehreren Kabaretts, u. a. an Stella Kadmons „Der liebe Augustin“, im April 1937 Gastauftritt am Neuen Deutschen Theater Prag. 1937 Emigration nach London, 1939–47 Sprecher bei der BBC, 1940/41 auf der Isle of Man interniert, wirkte in Lagerauff¨uhrungen mit. Ab 1943 Schauspieler an Londoner B¨uhnen, seit 1947 auch Filmschauspieler.

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Ilieva Literatur: Hdb. Exiltheater 1,444; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ge¨ emigeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Ihloff, Jutta-Renate, geb. 1. 11. 1944 Winterberg/Nordrhein-Westfalen; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Hamburg, bei Marja Stein ebd. u. bei Giorgio Favaretto in Rom u. Siena. 1973 Debut an der Staatsoper Hamburg u. bis 1986 deren Ensemblemitglied. Daneben Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2187. Ilg, Paul [II,873], gest. 15. 6. 1957 Uttwil/Thurgau. 1914 R¨uckkehr in die Schweiz, lebte in ¨ Uberlingen u. sp¨ater in Uttwil. Auff¨uhrungen (Ausw.): Der F¨uhrer. Drama in 3 Akten, UA 26. 4. 1919 Stadttheater Z¨urich; Mann Gottes. Tragische Kom¨odie in 3 Akten, UA 4. 12. 1924 Stadttheater Basel; Das kleine Licht. Drama in 3 Akten, UA 2. 11. 1933 Stadttheater Luzern. Literatur: DLL 8,356; R. Joho, Schweizerische B¨uhnenwerke in dt. Sprache. Berufstheater, 1955; N. Schubert, Uttwil, das Dorf der Dichter u. Maler. Sechs Lebensbilder aus unserem Dorf, 1985; N. Bosch, ~, ein Selfmademan der Literatur (in: Bodensee-Hefte 3) 1993, ders., Ein Selfmademan der Literatur. Leben u. Werk des Thurgauers ~ (in: Boh`eme am Bodensee [...], hg, M. B.) 1997. Ilic, Danica (Ps. Daniza Illitsch) [II,873], gest. 17. 1. 1965 Wien. Zuletzt (1958) als Gast an der Oper Graz, seit 1959 lebte sie zur¨uckgezogen in Wien. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2188; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Ilieva, Vera, geb. 9. 8. 1952 Sofia; S¨angerin. Besuchte das Musikgymnasium in Sofia, anschließend Ausbildung an der dortigen Musikhochschule bei Mati Pinkas, 1976 Debut an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, danach Engagements in Rudolstadt, Halle/Saale, Gera u. Leipzig, seit 1981 Ensemblemitglied am Stadttheater Trier. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2188.

Ill´es Ill´es, Eva, geb. 18. 7. 1929 Budapest, gest. 28. 4. 2010 Wien; S¨angerin. Ausbildung in Budapest u. Engagements in Ungarn. Seit 1967 in Westdtl., 1967–69 am Stadttheater Regensburg, 1969–71 am Stadttheater Freiburg/Br., 1971–75 Mitglied des Opernhauses Z¨urich u. 1974–81 gleichzeitig Mitglied des Staatstheaters Hannover, zuletzt (1981/82) an der Oper in Frankfurt/Main, st¨andige Gasts¨angerin am Opernhaus N¨urnberg u. an den Staatsopern in Hamburg u. Stuttgart, daneben weitere Gastauftritte. 1983–97 Gesangsprofessorin am Mozarteum Salzburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2189. Illiard, Ellice (Elise, eigentl. Elisabeth Piper), geb. 25. 3. 1906 K¨oln, gest. 8. 7. 1969 Berlin; S¨angerin. 1928–30 am Landestheater Gotha, 1930/31 am Stadttheater Dortmund, 1931–33 am Nationaltheater Mannheim u. 1933/34 an der Staatsoper Dresden, wo sie u. a. am 1. 7. 1933 in der UA der Oper „Arabella“ von Richard Strauss die Rolle der „Fiakermilli“ sang. 1934/35 an der Volksoper Wien, gleichzeitig am Berliner Metropoltheater, 1935/36 am Theater am Nollendorfplatz ebd., 1937/38 am Theater des Volkes ebd., 1938/39 am Wiener Raimundtheater u. 1941/42 am Admiralspalast in Berlin. Sie war seit 1935 mit dem Dirigenten, Komponisten u. Verleger Will (August Wilhelm) Meisel (1897–1967) verheiratet u. wandte sich vermehrt der Unterhaltungsmusik zu. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2189. Illich, Helga, geb. 13. 11. 1938 Baden bei Wien; Schauspielerin, Regisseurin und Theatergr¨underin. Studierte Germanistik, Theaterwissenschaft u. Romanistik an der Univ. Wien, gleichzeitig Schauspielausbildung. 1965– 80 Mitglied (Regisseurin u. Schauspielerin) von Conny Hannes Meyers „Kom¨odianten“ im Theater am B¨orseplatz bzw. im K¨unstlerhaus Wien, 1980 Gr¨undung der „Gruppe 80“ in Wien zus. mit Helmut Wiesner, 1980/81 Engagement am Landestheater Linz, 1983–2005 Direktorin (zus. mit Wiesner), Schauspielerin u. Regisseurin der „Gruppe 80“ in Wien. Illig, Rolf, geb. 30. 5. 1925 Berlin, gest. 24. 2. 2005 Issing am Ammersee; Schauspieler. Wuchs in Tirol auf, nach Kriegsdienst u. amerikanischer Kriegsgefangenschaft Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, erste Auftritte am „Theater der Jugend“ ebd., dann

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Iltz an verschiedenen M¨unchner B¨uhnen u. literarischer Sprecher beim Bayerischen Rundfunk, Film- u. Fernseht¨atigkeit. Illing, Arthur [II,874], geb. April 1874, gest. 24. 4. 1933 (Freitod im Zug auf der Fahrt BerlinBeuthen). Literatur: Hdb. Exiltheater 1,445. Ilosfalvy, R´obert, geb. 18. 6. 1927 H´odmezov´as´arhely/Ungarn, gest. 6. 1. 2009 Budapest; S¨anger. Mitglied verschiedener Ch¨ore, 1949– 53 Ausbildung an der Musikakademie in Budapest u. a. bei Imre Moln´ar u. And´or Lendvai. 1954 Debut u. Engagement an der Nationaloper Budapest, nach 1961 versch. Gastspiele im Ausland, 1965 an den Staatsopern in Stuttgart u. M¨unchen, 1966–81 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast an der Oper K¨oln, internationaler Gasts¨anger. Seit 1982 wieder Mitglied (seit 1992 Ehrenmitglied) der Budapester Staatsoper. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2190. Ilosvay, Maria von, geb. 8. 5. 1913 Budapest, gest. 16. 6. 1987 Hamburg; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Budapest u. an der Musikhochschule in Wien, 1937 Debut am dortigen Stadttheater, 1937–39 unter dem Namen „Esther von Ilosvay“ Nordamerika-Tournee mit der „Salzburg Oper Guild“. 1939/40 am Stadttheater Essen u. seit 1940 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg, wo sie u.a. am 2. 11. 1965 in der UA der Oper „Jacobowsky und der Oberst“ von Giselher Klebe mitwirkte. Gasts¨angerin, 1948 u. 1949 bei den Salzburger Festspielen, wo sie am 15. 8. 1948 in der UA von Frank Martins „Le vin herb´e“ die Rolle der „Mutter Isots“ u. am 9. 8. 1949 in der UA von Carl Orffs Oper „Antigonae“ die Rolle der „Ismene“ sang. 1951–58 bei den Bayreuther Festspielen. Nach 1970 nahm sie ihren B¨uhnenabschied. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2190. Iltz, Bruno Walter [II,875], gest. 5. 11. 1965 Tegernsee/Oberbayern. 1946/47 Intendant des N¨urnberger Theaters, 1947–51 Intendant des Staatstheaters Braunschweig u. 1951–56 GI der St¨adtischen B¨uhnen D¨usseldorf. Wehrte sich gegen den nationalsozialistisch ausgerichteten Spielplan u. setzte sich f¨ur j¨udische u. regimekritische K¨unstler ein.

Imbsweiler Literatur: O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; P. Manker, Enttarnung eines Helden. Das g¨anzlich unbekannte Leben des ~, 2012. Imbsweiler, Gerd, geb. 19. 2. 1941 Offenbach am Main, gest. 12. 1. 2013 Arlesheim/Basel; Schauspieler, Regisseur und Autor. Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1966–68 am Schauspielhaus Z¨urich, 1968–75 Ensemblemitglied des Theaters Basel, 1974 gr¨undete er zus. mit seiner Frau, der Schauspielerin Ruth Oswalt, das Theater „Spilkischte“ (seit 1999 unter dem Namen „Vorstadttheater“) in Basel, das ganzj¨ahrig ausschließlich Kindertheater spielte. Seither als Schauspieler, Regisseur, Autor u. k¨unstlerischer Leiter f¨ur dieses t¨atig. Seit Beginn der 80er Jahre regelm¨aßig Tourneen im In- u. Ausland. Mit der Spielzeit 2007/08 R¨uckzug aus dem Vorstadttheater Basel, Gastschauspieler am Theater „Schauburg“ in M¨unchen. 1985 gr¨undete er den „Imbos-Verlag“ in Basel. Verfasser von Erz¨ahlungen u. Kurzgeschichten. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Sartolo, der Puppenspieler, UA 1. 9. 1983 Spilkischte Basel; Der Esel und sein Schatten, UA 4. 5. 1984 ebd.; Fink oder Freitag, der 13., UA 9. 11. 1985 ebd.; Aus der Fr¨uherheit. Theatersolo, UA 19. 1. 1998 ebd. Literatur: TdS. Imdahl, Heinz, geb. 9. 8. 1924 D¨usseldorf, gest. 21. 3. 2012 M¨unchen; S¨anger. Privater Gesangsunterricht bei Berthold P¨utz in Krefeld, nach dem 2. Weltkrieg weitere Studien an der Musikhochschule K¨oln. 1948 Debut u. Engagement bis 1951 am Opernhaus D¨usseldorf, 1951/52 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, 1952–55 am Stadttheater Bremen, 1955/56 an der Staatsoper Berlin, 1956–62 wieder in D¨usseldorf u. 1959–88 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. 1958–70 Gastvertrag am Opernhaus N¨urnberg, st¨andiger Gasts¨anger auch an den Opernb¨uhnen in Z¨urich u. K¨oln, daneben umfangreiche Gast¨ spielt¨atigkeit. Er lebte sp¨ater in Ubersee am Chiemsee auf dem Chiemgauhof, den seine Gattin Johanna, geb. Holzner, seit 1961 f¨uhrte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2191. Imdahl, Joseph (Josy) [II,875], gest. 6. 10. 1956 Dalheim/Remich. Mitgr¨under u. sp¨ater Regisseur beim Theaterclub „Cercle amical“ in

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Imhoff Limpertsberg, der auch seine Operette „D’ Joffer Marie-Madeleine mit der Musik von Louis Beicht“ 1916 auff¨uhrte. 1922 Mitgr¨under der „F´ed´eration des soci´et´es dramatiques luxembourgeoises“, eines nach Regionen gegliederten Dachverbandes f¨ur luxemburgische Theatervereine. Redakteur des Monatsblatts „Ons B¨uhn. Blieder fir Theater, Musik a Gesank“. Literatur: V. Delcourt, Luxemburgische Literaturgeschichte. Autoren dt., franz¨osischer, luxemburgischer Sprache, Luxemburg 1992. Imhof, Adolf (Ps. Indergassen) [II,875], gest. 2. 4. 1976 Brig/Wallis. 1957–70 Lehrer f¨ur Deutsch, Latein u. Franz¨osisch am Kollegium „Spiritus Sanctus“ in Brig. 1957 gr¨undete er den „Oberwalliser Volksliederchor“ u. war dessen Dirigent bis 1964. Seine St¨ucke wurden von Spielgruppen in Brig aufgef¨uhrt. Literatur: R. Joho, Verzeichnis der Schweizerischen B¨uhnenwerke f¨ur das Volkstheater von 1900 bis 1952, 1953. Imhoff, Fritz [II,908], gest. 24. 2. 1961 Wien. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film-) Schauspieler. Spielte nach dem 2. Weltkrieg u. a. an der Scala, am Volkstheater, am B¨urgertheater, an den Kammerspielen u. am Raimundtheater, alle in Wien. 1952–59 verk¨orperte er bei den Salzburger Festspielen die Rolle des „Dicken Vetters“ in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“. Spielte in u¨ ber 100 Filmen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2192; OML; Kabarett-Lex. 159; I. Karner, ~ (in: Neue Deutsche Biographie 10) 1974; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; C. Skopal, ~ als Vertreter der Wiener Unterhaltungskultur der Zwanziger u. Dreißiger Jahre des 20. Jh., unter besonderer Ber¨ucksichtigung der Operette, Revue u. des Kabaretts (Diplomarbeit Wien) 2004; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Imhoff, Otto [II,875], gest. Mai 1958. 1946–48 Direktor des Pf¨alzischen Landestheaters Kaiserslautern, danach in Wittenberg, Wismar u Altenburg. Literatur: Ulrich 1,844.

Imhoof Imhoof, David, geb. 1969 Winterthur/Z¨urich; Schauspieler und Regisseur. Sohn von Markus I., 1991–95 Ausbildung an der Hochschule der K¨unste in Bern, seit 1995 freier Schauspieler u. a. am Stadttheater Bern, am Staatstheater Darmstadt, am Stadttheater Freiburg/Br. u. am Theater Luzern, Mitglied diverser Tanztheater-Formationen, Realisation von eigenen Projekten u. Regisseur. Imhoof, Markus, geb. 19. 9. 1941 Winterthur/Z¨urich; Regisseur. Vater von David I. Studierte Germanistik, Kunstgeschichte u. Geschichte an der Univ. Z¨urich, daneben Hospitant u. Regieassistent am Schauspielhaus Z¨urich, 1967/68 Filmkurse an der Kunstgewerbeschule Z¨urich bei Kurt Fr¨uh. Seit 1968 freier Filmautor und -regisseur. Seit 1987 auch Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an den Staatstheatern in Saarbr¨ucken, Darmstadt u. Stuttgart, am Tiroler Landestheater Innsbruck u. an der Volksoper Wien. Literatur: TdS.

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Ingensand Leitung der „musical academy“ ebd., 2003–06 Dozent an der Theaterschule Aachen. Gastregisseur u. a. in Dresden, Bremerhaven, Hamburg, Hannover u. Bamberg, seit 2010 Regisseur am „aixpertentheater“ in Aachen. Immisch, Marie [II,878], Todesdatum unbek. Nach ihrem Engagement in Prag spielte sie am Irving Place Theatre in New York, nach ihrer R¨uckkehr nach Europa am Friedrich-Wilhelmst¨adtischen Theater Berlin, nach 1910 ist sie im B¨uhnenjahrbuch nicht mehr nachgewiesen. Imre, Violet Esther s. R´ethy, Esther. Incontrera, Roxana, geb. um 1966 Ploiesti/ Rum¨anien; S¨angerin. Privater Gesangsunterricht bei Magda Ianculescu in Bukarest, Engagement am Theater in Rudolstadt/Th¨uringen, 1987–89 Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Dresden u. seit 1989 Ensemblemitglied dieser Opernb¨uhne. Daneben Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,1294.

Imkamp, Anton, geb. 4. 9. 1899 M¨unster/ Westfalen, gest. 3. 1. 1959 D¨usseldorf; S¨anger. Ausbildung in M¨unster u. am Konservatorium in K¨oln, 1927 Debut u. Engagement bis 1932 am Stadttheater M¨unster, 1932–34 am Stadttheater Halle/Saale, 1935–38 am Opernhaus in Breslau, 1938–41 am Landestheater Darmstadt u. anschließend bis 1944 am Theater in K¨onigsberg. Nach dem 2. Weltkrieg seit 1946 Mitglied am Opernhaus D¨usseldorf, 1955/56 als Gast am Opernhaus Z¨urich. Am 28. 12. 1958 brach er w¨ahrend einer Auff¨uhrung in D¨usseldorf auf offener B¨uhne nach einem Herzkollaps zusammen u. starb f¨unf Tage sp¨ater. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2192.

Ingenlath, Heiner (auch Heinrich), geb. 26. 2. 1927 Krefeld, gest. 10. 3. 1967 Basel; Schauspieler. Erstes Engagement am Stadttheater Krefeld, 1949–51 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal-Solingen, 1952–54 in Remscheid, 1954/55 (auch als B¨uhnenbildner) an der Pikkolom¨odie Wuppertal, 1955–57 am Stadttheater Konstanz, 1957–60 Ensemblemitglied des Stadttheaters Bern, 1960–62 am Staatstheater Stuttgart, 1962– 64 am Staatstheater Braunschweig u. 1964 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied an der Kom¨odie Basel. Literatur: TdS.

Immelmann, Georg, geb. 30. 4. 1935 Berlin; Regisseur und Intendant. Studierte 1955–59 Theaterwissenschaft, Germanistik u. Philosophie an der Freien Univ. Berlin, 1958 Leiter der Studentenb¨uhne, 1959–64 zun¨achst als Regieassistent, sp¨ater auch als Dramaturg u. Regisseur an der Landesb¨uhne Hannover, 1964–68 Chefdramaturg u. Oberspielleiter des Schauspiels am Theater in L¨ubeck, 1968–70 freier Regisseur, u. a. in Aachen, Kiel, Oldenburg u. Wiesbaden. 1970–79 Regisseur u. Chefdramaturg am Theater in Aachen, 1979–94 Intendant der Landesb¨uhne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven, 1991/92 u. 1998–2003 Intendant der Gandersheimer Domfestspiele, 2000 Gr¨undung u.

Ingensand, Ingo, geb. 8. 5. 1951 Hannover; Dirigent. Studierte (Dirigieren, Klavier, Komposition, Fagott, Violine u. Gesang) an der Musikhochschule Berlin, Dirigierkurse u. a. bei Herbert von Karajan u. Zubin Mehta. 1974 gr¨undete er das „Consortium musicum Berlin“ u. war dessen Dirigent bis 1980. Als Dirigent u. a. 1975–78 am Stadttheater Heidelberg u. ab 1978 am Theater Basel, seit 1985 erster Kapellmeister am Landestheater Linz, 2000–02 k¨unstlerischer Leiter u. danach Resident Conductor des Bruckner Orchesters ebd., internationaler Gastdirigent. ¨ Literatur: OML.

Inger Inger, Manfred (eigentl. Fred Lorenz, auch Inger-Lorenz), geb. 1. 1. 1907 Wien, gest. 25. 7. 1984 ebd.; Schauspieler. Studierte 1926/27 an der Graphischen Lehr- u. Versuchsanstalt an der Akademie f¨ur Angewandte Kunst in Wien, gleichzeitig erstes Engagement am Freien Theater Wien, 1927–32 am Theater Breslau. 1933 R¨uckkehr nach Wien, u. a. 1934/35 am Raimundtheater, 1936–38 am Theater an der Wien, daneben zahlreiche Kabarettauftritte, vor allem seit der Er¨offnung (November 1933) am Kabarett „Literatur am Naschmarkt“. 1938 Emigration uber die Niederlande in die USA, 1939/40 ¨ Auftritte in Victor Gruens Kabarett „Refugee Artists Group“ in New York u. in weiteren Kabaretts. 1944/45 Mitglied des „Office of Strategic Services“ (OSS), Attach´e der US-Army in London, Paris u. Luxemburg, Programmdirektor von Radio Frankfurt. Im Sommer 1946 R¨uckkehr nach New York, trat u. a. bei den „Players from Abroad“ auf, 1947 an den Sommertheatern Falmouth u. Oak Bluffs/Massachusetts. 1949 R¨uckkehr nach Wien, u. a. am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater u. wieder in Kabaretts. 1954–60 an versch. Theatern in Dtl., u. a. an den Hamburger Kammerspielen u. am Schauspielhaus D¨usseldorf, 1960– 74 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Wiener Burgtheater, 1964 bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,446; ~ (1907– 1984). K¨unstler zwischen zwei Welten (Redaktion F.-X.Schmid), 1994 [= Kulturverband Favoriten, Katalog 61]; Ch. Kl¨osch, R. Thumser, „From Vienna“. Exilkabarett in New York 1938 bis 1950, 2002; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Ingle, William, geb. 17. 12. 1934 Texhoma/Texas; S¨anger. Ausbildung an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia bei Dorothy di Scala, bei Sidney Dietsch in New York u. bei Luigi Ricci in Rom. 1965 Debut u. Engagement bis 1966 am Stadttheater Flensburg, 1966–68 am Stadttheater Bremerhaven, 1968–72 am Opernhaus Graz u. 1972–93 Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2195. Ingrisch, Lotte (geb. Charlotte Gruber, Ps. Tessa T¨uvari), geb. 20. 7. 1930 Wien; Autorin. Begann Anfang der 1950er Jahre zun¨achst unter dem Ps. humoristische, dann unter eigenem Namen psychologische Romane zu schreiben.

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Innfelder Lebt als freie Autorin (B¨uhnenst¨ucke, H¨or- u. Fernsehspiele, Libretti u. Sachb¨ucher) im Waldviertel u. in Wien. In erster Ehe (1949–65) war sie mit dem Philosophen Hugo Ingrisch u. von 1966–96 mit dem Komponisten Gottfried von Einem verheiratet. Seit Anfang der 80er Jahre setzt sich I. literarisch mit dem Thema Tod auseinander (u. a. „Reisef¨uhrer ins Jenseits“, 1980). Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Wirklichkeit und was man dagegen tut. Tragische Posse mit Gesang, UA 9. 6. 1968 Akademietheater Wien; Damenbekanntschaften. 4 Einakter: Vanillekipferl – Abend zu dritt – Donau so blau – Letzte Rose, UA (?) 11. 9. 1971 Akademietheater Wien; Der rote Br¨autigam, UA 4. 8. 1974 Martinsplatz Bregenz (im Rahmen der Bregenzer Festspiele); Kabale und Liebe. Oper in 2 Teilen (9 Bildern) (zus. mit Boris Blacher nach Friedrich Schiller, Musik: Gottfried von Einem) UA 17. 12. 1976 Staatsoper Wien; Der Herr Floridus, UA 9. 8. 1978 Martinsplatz Bregenz (im Rahmen der Bregenzer Festspiele); Jesu Hochzeit. Mysterienoper in 2 Akten (Musik: Gottfried von Einem) UA 18. 5. 1980 Theater an der Wien Wien; Kybernetische Hochzeit. Musikalisches Zauberspiel (Musik: Martin Wichtl) UA 22. 2. 1982 Kammerspiele Wien; Prinz Chocolat. Musikm¨archen in 5 Episoden (Musik: Gottfried von Einem) UA 1. 3. 1983 Bern; Tulifant. Oper in 3 Akten (Musik: ders.) ¨ UA 30. 10. 1990 Ronacher Wien; Uberlaßt den Elementen euch und ihren Geistern. Ein Paracelsusspiel (Musik: ders.) UA 12. 8. 1991 Carinthischer Sommer Ossiach; Lambert Veigerl macht sein Testament. Kom¨odie, ost. ¨ EA 1. 12. 1989 Theater Akzent Wien – als Kammeroper (Musik: Paul Hertel) UA 11. 8. 1992 Wald4tler Hoftheater P¨urbach; Wiener Totentanz (Musik: Alexander Kukelka) UA 17. 5. 1990 Rabenhof Wien; Luzifers L¨acheln. Kammeroper in einem Akt (Musik: Gottfried von Einem) UA 4. 2. 1998 Kammeroper Wien. Literatur: DLL 8,381; Pro und kontra ‚Jesu Hochzeit‘. Dokumentation eines Opernskandals (hg. M. Dietrich u. W. Greisenegger) 1980 [= Maske und Kothurn Beiheft 3]; A. Honkisz, Das literarische Werk von ~ (Diplomarbeit Wien) 2000; B. Kuˇcerov´a, Wiener Totent¨anze in Schnitzlers Nachfolge (Bachelorarbeit Br¨unn) 2006. Innfelder (geb. Keßler), Therese [II,879], Todesdatum unbekannt. 1904–06 am Stadttheater Bern, 1906/07 am Residenztheater K¨oln, danach mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Nor-

Ionitza bert Innfelder in Moskau, 1909/10 am Stadttheater Gablonz, dann gastierend, 1912 in Graz, 1913–18 am Theater in Steyr u. weitere Gastauftritte. Um 1924 wohnte sie in Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2195. Ionitza, Alexandru, geb. 24. 10. 1948 Jassy/ Rum¨anien, gest. 2. 1. 2010 D¨usseldorf; S¨anger. Studierte zun¨achst Ingenieurwissenschaften, dann Ausbildung an der Musikakademie in Bukarest, Debut ebd., 1971–73 am Stadttheater Klagenfurt, 1973–76 am Stadttheater Bielefeld, 1976–84 an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster/Westfalen, 1984–96 u. wieder seit 1999 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, internationaler Gasts¨anger. Er war mit der S¨angerin Tamara Lund (1941–2005) verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2196. Ip, Irene, geb. 1978 Bologna; Kost¨um- und B¨uhnenbildnerin. Ausbildung an der niederl¨andischen Kunstakademie Minerva in Groningen u. an der Nuova Accademia di Belle Arti in Mailand. 2001/02 Kost¨umassistentin am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 2004/05 an den dortigen Kammerspielen. Freie Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin, u. a. am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Thalia-Theater Hamburg, am Theater Freiburg/Br., am Schauspielhaus Wien, am Theater Magdeburg, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Schauspiel Hannover u. an der Deutschen Oper Berlin, regelm¨aßige Zusammenarbeit mit Robert Lehniger. Ippen, Hedda, geb. 15. 10. 1924 Wien; Schauspielerin. Besuchte eine Schauspielschule, emigrierte dann nach England, 1943 Mitwirkende in der Londoner Kleinkunstb¨uhne „Das Laterndl“, kam nach 1945 in die Schweiz, erstes Engagement am Stadttheater Chur, 1947 am Stadttheater Basel, ab 1948 am Bernhard-Theater Z¨urich, 1951–57 Mitglied des neu gegr¨undeten „Theaters am Central“ ebd. u. als Gast am Schauspielhaus, als Gast auch am Atelier-Theater Bern, an der Kom¨odie Basel u. 1964–67 an der Kom¨odie im Marquardt in Stuttgart. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,447; TdS. Irl, Eduard [II,881], gest. 6. 1. 1955 M¨unchen. Irle, Eddie, geb. 1980 Herdecke/NordrheinWestfalen; Schauspieler. Ausbildung 2004–08 an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad

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Isailovits Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, erste Auftritte in der Berliner Off-Szene, 2008/09 am Theater Magdeburg u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied des Hans-Otto-Theaters Potsdam. Iro, Otto [II,8], gest. 15. 4. 1971 V¨ocklabruck/ Ober¨ost. 1917–52 Gesangsp¨adagoge in Wien, dann in Weyregg am Attersee. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2198; OML; DLL 8,393. Iro-Gottstein, Gerda s. Gerdago. Irosch, Mirjana, geb. 24. 10. 1939 Zagreb; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Zagreb bei Fritz Lunzer, 1961 Debut u. bis 1962 Engagement am Landestheater Linz, 1962–65 am Stadttheater Ulm, 1965–67 am Stadttheater Bern u. seit 1967 Ensemblemitglied (seit 1992 Ehrenmitglied) der Wiener Volksoper, zahlreiche Gastauftritte. Sie war mit dem S¨anger Harald Serafin verheiratet. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2198. Irrgang, Georg [II,882], gest. 1939 Dresden. Irrgang, Vera, geb. 1946 Brieske/Brandenburg; Schauspielerin. 1966–70 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, seit 1970 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. Irro, Claudia, geb. 1985 M¨unchen; Kost¨umbildnerin. Studierte Modedesign in M¨unchen, seit 2009 Assistentin u. a. am Staatsschauspiel Dresden, am Theater Basel sowie an der Biennale f¨ur zeitgen¨ossisches Musiktheater M¨unchen, zus. mit der Gruppe „Rattehawaii“ gestaltet sie Performances u. Ausstellungen. Isailovits, Michael [II,882], Todesdatum unbekannt. 1898/99 als Schauspieler u. Regisseur am Vereinstheater M¨ahrisch-Ostrau, 1899/1900 am Stadttheater Augsburg, 1900/01 an den Vereinigten Stadttheatern ElberfeldBarmen, 1901/02 am Stadttheater Chemnitz, 1902–04 am Stadttheater Br¨unn, 1904–06 am Stadttheater D¨usseldorf. Nach seinem Engagement (1906/07) als Schauspieler am Stadttheater N¨urnberg, 1907/08 an den Vereinigten Dt. Theatern in Milwaukee u. Chicago, 1908–11 am Stadttheater Bremen, 1911–13 wieder in Milwaukee, 1913/14 am Stadttheater Magdeburg, 1914/15 am Stadttheater Halle/Saale u. 1915– 21 als Schauspieler u. Spielleiter am Stadttheater Basel. Literatur: TdS.

Iselin Iselin, Anita, geb. 11. 1. 1969 Chur; Schauspielerin. Ausbildung 1987 am Vocal Studio in London, 1988/89 privater Gesangs- u. Tanzunterricht u. 1989–93 an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Graz, 1993–97 erstes Engagement am Staatstheater Braunschweig, 1997–99 am Ulmer Theater, 1999/2000 am Theater am Neumarkt Z¨urich, 2000/01 mit einem St¨uckvertrag am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, 2001–09 Ensemblemitglied des Schauspiel Frankfurt/Main, danach freie Schauspielerin, u. a. am Deutschen Theater Berlin. Isemann, Bernd [II,882], gest. 5. 10. 1967 Gernsbach/Baden-W¨urttemberg. 1921–38 Privatlehrer u. Schriftsteller in Schleißheim, 1938– 50 Lehrer im Landerziehungsheim Reichersbeuern bei Bad T¨olz. Nach 1950 freier Schriftsteller in Schleißheim u. zuletzt bei seiner Schwester in Gernsbach. Literatur: DLL 8,398; D. Slark, „Dichtung – h¨ochster Ausdruck der Sprache“. Zur Erinnerung an ~ (in: Der Jungbuchhandel 22) 1968; A. Puluj-Hohenthal, ~ 1881–1967, Lehrer in Reichersbeuern (in: Jahresheft des Landerziehungsheim Reichersbeuern) 1995/96. Ishino, Shigeo, geb. 29. 12. 1963 Chiba/Japan; S¨anger. 1982–88 Ausbildung am Kunitachi College of Music in Tokio, 1989–91 Mitglied des Internationalen Opernstudios in Z¨urich, weitere Ausbildung bei Irwin Gage in Z¨urich u. 1991–96 am Konservatorium in Bern bei Juliette Bise, seit 1994 Auftritte als Konzertsolist. 1997–2001 am Theater Basel, 2001–06 an der Staatsoper Hannover u. seit 2006/07 Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2201. Isler, Leopold [II,883], Todesdatum unbek. Zuletzt 1941 nachgewiesen. Istel, Edgar [II,883], gest. 17. 12. 1948 Miami/ Florida. Nach Ausbruch des spanischen Br¨ugerkrieges emigrierte er zun¨achst nach England u. 1938 in die USA. Auff¨uhrungen (Ausw.): Der fahrende Sch¨uler. Komisch-romantisches Spiel in einem Aufzug (Text: Komponist nach Miguel de Cervantes) UA 28. 3. 1906 Hoftheater Karlsruhe – Neubearbeitung u. d. T.: Maienzauber, UA 18. 10. 1919 Reußisches Theater Gera; Des Tribunals Gebot. Komische Oper (Text: Komponist) UA 16. 11. 1916 Stadttheater Mainz – u. d. T.: Verbotene Liebe, UA 18. 10. 1919

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Iturralde Reußisches Theater Gera; Endlich. Burleskromantische Oper (Text: Komponist) UA 12. 1. 1920 Landestheater Schwerin; Wenn Frauen tr¨aumen. Operette (Text: Komponist nach einer Kom¨odie von Lothar Schmidt) UA 4. 4. 1920 Komische Oper Berlin; Wie lernt man lieben? Komische Oper, UA 1931 Duisburg. Literatur: MGG 29,712; A. Ott, ~ (in: Neue Deutsche Biographie 10) 1974. Italiaander, Rolf [II,883], gest. 3. 9. 1991 Hamburg. Unternahm zahlreiche Reisen. Stilisierte sich nach dem 2. Weltkrieg zum Regimegegner, leitete im Auftrag der Britischen Besatzungsarmee eine internationale Theatertruppe. Ab 1947 lebte er mit seinem Lebensgef¨ahrten Hans-Ludwig Spegg als freier Autor in Hamburg. Zus. mit Hans Henny Jahnn u. a. gr¨undete er die „Freie Akademie der K¨unste“ ebd., die er mehr als zwanzig Jahre als ihr Generalsekret¨ar leitete, Initiant des „Ersten Hamburger Lesetheaters“ u. 1954 Gr¨under u. bis 1962 Pr¨asident (danach Ehrenpr¨asident) des ¨ „Verbands dt.sprachiger Ubersetzer literarischer u. wissenschaftlicher Werke“. 1970 gr¨undete er f¨ur seine vielen auf den Reisen gesammelten Objekte in Rade das „Museum Rade“. Seit 1987 befindet sich das Museum in einer Villa in Reinbek u. wird nach I.s Tod von der Stiftung „Sammlung R. I./Hans Spegg“ verwaltet. Auff¨uhrungen (Ausw.): Das Spiel mit dem Rekord, UA 1950 Kammerspiele Hamburg; Das Recht auf sich selbst. Einakter, UA 1952 ebd. Literatur: DLL 8,406; P. G. Fried, Die Welt des ~, 1973 R. Kirchhof, ~, 1977; Die Verantwortung eines Schriftstellers. Zum 75. Geburtstag von ~ (hg. H. Kotsch) 1988; D. J. Lompo, Schwarzweißer Dialog. ~ u. sein Afrika-Bild, 1989; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Bd. 2 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010. Itter, K¨athe [II,883], gest. 1992. Nach dem 2. Weltkrieg u. a. am Stadttheater Baden-Baden u. am W¨urttembergischen Landestheater Eßlingen. Iturralde, Hernan, geb. um 1967 Buenos Aires; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium u. am Institut f¨ur Kunst des Teatro Col´on in Buenos Aires, weitere Studien an der Musikhochschule in Karlsruhe u. in Meisterkursen bei Ernst Haefliger, Elisabeth Schwarzkopf u. Aldo Baldin. 1993–95 am Stadttheater Gießen, 1995/96 am

Ivan Opernhaus Leipzig u. 1997–2003 Mitglied der Oper Stuttgart, danach freier S¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2205. Ivan, Simina, geb. um 1966 Timisoara (Temesvar)/Rum¨anien; S¨angerin. Ausbildung an der Musikakademie in Bukarest, u. a. bei Magda Ianculescu u. Ileana Cotrubas, w¨ahrend des Studiums am Bukarester Operettentheater u. 1990– 94 an der Nationaloper ebd., seit 1994 an der Volks- u. Staatsoper Wien, Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2205. Ivanchey, Dmitry, geb. 1985 Rostow am Don; S¨anger und Geiger. 2000–04 Ausbildung (Violine u. Gesang) am Konservatorium in Rostow, 2004–07 an der Gnessin Musikakademie in Moskau, 2007–09 am dortigen Tschaikowsky-Konservatorium u. in versch. Meisterkursen. 2006 Mitglied des Moskauer Philharmonischen Orchesters, ab 2008 Auftritte als S¨anger an mehreren B¨uhnen in Rußland, 2011 an der Helikon-Oper in Moskau, 2012 am dortigen Bolschoi-Theater u. seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied des Opernhauses Z¨urich. Ivanova, Marina, geb. 1964 Moskau; S¨angerin. Ausbildung als Pianistin am Konservatorium in Moskau, danach ebd. Gesangsstudium bei Vera Gornostajeva u. Jana Kudrjavtseva-Lebedeva, Meisterkurse u. a. bei Helmuth Rilling u. Galina Wischnewskaja. 1993–97 am Opernhaus in Essen, 1997–2000 am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in Schleswig, danach am Nationaltheater Mannheim, seit 2004 st¨andige Gasts¨angerin an der Oper Stuttgart u. seit 2008 an der Oper Frankfurt/Main, weitere Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2206. Ivashchenko, Dimitry, geb. 1973 in Rußland; S¨anger. Ausbildung am Glinka-Konservatorium in Nowosibirsk bei Nina Lubyanovskaya u. in Karlsruhe bei Maria Venuti u. Renate Ackermann. 2000–04 Ensemblemitglied am Stadttheater Augsburg, danach Gastengagements u. a. an der Deutschen Oper Berlin u. an der dortigen Komischen Oper, am Staatstheater Darmstadt, an der Op´era Bastille Paris, in Baden-Baden, bei den Salzburger Festspielen u. an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Iven, Christiane, geb. 9. 3. 1965 Hamburg; S¨angerin. Ausbildung in Hamburg, vor allem bei Judith Beckmann u. in Kursen (Liedinterpretation) bei Dietrich Fischer-Dieskau.

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Ivschina 1991/92 an der Staatsoper Hamburg, 1992–96 am Stadttheater Bremen u. als Gast in Hamburg, Leipzig u. Hannover. 1996–2001 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, 2001/02 am Staatstheater Hannover u. seit der Spielzeit 2006/07 Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. 2001–07 Gesangsprofessorin an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hannover u. seit 2013/14 an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2206. Ivers, Axel (nicht Carl) [II,884], gest. 23. 10. 1964 Wiesbaden. Seit 1932 bis zu seinem Tod als Dramaturg u. Regisseur am Landes- bzw. Staatstheater Wiesbaden. Auff¨uhrungen (Ausw.): Bob macht sich gesund. Lustspiel in 3 Akten, UA 1933 Landestheater Wiesbaden; Spiel an Bord. Lustspiel in 3 Akten, UA 1935 Schauspielhaus Bochum; Parkstraße 13. Ein Kriminalst¨uck in 3 Akten, UA 1937 Schauspielhaus Bremen; Held seiner Tr¨aume. Lustspiel in 3 Akten, UA 9. 1. 1937 Nationaltheater Weimar; Der gute Geist des Hauses. Lustspiel in 3 Akten, UA 1941 Landestheater Wiesbaden; Zwei im Busch. Lustspiel in 3 Akten, UA 1940 Schauspielhaus Frankfurt/Main; Der F¨alscher. Ein Kriminalst¨uck in 3 Akten, UA 1943 Reichsgautheater Posen; Das Herz der Dame. Schauspiel in 3 Akten, UA 23. 11. 1946 Staatstheater Wiesbaden; Der K¨onig von Uganda. Kom¨odie in 3 Akten, UA 14. 1. 1963 Theater Trier. Literatur: DLL 8,414. Ivogun ¨ (eigent. Kempner), Maria [III,1823 unter Raucheisen], gest. 2. 10. 1987 Beatenberg/ Bern. Am M¨unchner Nationaltheater sang sie noch in zwei weiteren Urauff¨uhrungen: am 28. 3. 1916 die Rolle der „Laura“ in Erich Wolfgang Korngolds Oper „Der Ring des Polykrates“ u. am 30. 11. 1920 die Rolle der „Nachtigall“ in Walter Braunfels’ Oper „Die V¨ogel“. Nach 1958 zog sie mit ihrem (zweiten) Gatten, den Pianisten Michael Raucheisen (1889–1984), nach Beatenberg. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2206; OML; A. Tubeuf, Die Stars von damals. Die ber¨uhmte Leichtigkeit (in: Journal der Bayerischen Staatsoper 6) 1990/91 [¨ubersetzt von U. Hessler]; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Ivschina, Tatjana, geb. in Taschkent/Usbekistan; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Studium

Iwen der Bildenden K¨unste in Taschkent, 1994 Emigration nach Dtl. u. Fortsetzung des Studiums an der Hochschule f¨ur Gestaltung in Offenbach am Main, seit 2000 freie B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin, u. a. am Theater Bremen, an den Stadttheatern in St. Gallen u. Bern, an den Staatstheatern in Oldenburg u. Darmstadt u. am Theater Dortmund. Iwen, Reginald van, geb. 1926 Berlin, gest. 10. 2. 2009 Coburg; Schauspieler und S¨anger. Schauspiel-, Tanz- u. Gesangsausbildung in Berlin, spielte in Kabaretts u. an Berliner B¨uhnen, u. a. am Renaissance-Theater u. am Theater am Schiffbauerdamm. In den 1950er Jahren gr¨undete er zus. mit seiner Frau, der Schauspielern Ellen Baier das „Berliner M¨archenensemble“, mit von Baier verfaßten St¨ucken ging das Paar auf Tournee durch die DDR. Nach dem Bau der Berliner Mauer (1961) u¨ bersiedelte es nach Frankfurt/Main u. produzierte M¨archenSchallplatten. Sp¨ater hatte I. Engagements u. a. an den St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen, an den Landestheatern in Rendsburg, Schleswig u. Memmingen, 1981–93 Mitglied u. danach noch als Gast des Coburger Landestheaters.

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Iwer Iwer, J¨org, geb. 10. 8. 1957 Essen; Dirigent und Komponist. 1977–84 Ausbildung (Chorleitung, Dirigieren u. Komposition) an der FolkwangHochschule f¨ur Musik in Essen, 1983 Meisterkurs bei Kurt Masur, 1985–87 musikalischer Leiter des „ensemble V“ in Essen u. des „accanto-ensemble“ in Stuttgart, 1987–89 Chordirektor u. Kapellmeister am Landestheater Detmold, 1989–96 Erster Kapellmeister am Theater Trier, 1991–2001 MD u. seit 2009 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Villingen-Schwenningen, 1996–2002 Chefdirigent u. musikalischer Oberleiter am Mitteldeutschen Landestheater Wittenberg, 1997/98 erster Gastdirigent am Opernhaus Sczecin, seit 2006 st¨andiger Gastdirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg, zahlreiche internationale Gastdirigate. Komponist von B¨uhnenmusik u. Arrangements. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Bremer Stadtmusikanten. Kinderballett, UA 1992 Trier; Pauline P.: Gefesselt! Oper in einem Akt, UA 1995 Stadttheater Trier; Kr¨umelnehmer. Komische Oper (nach der gleichnamigen Erz¨ahlung von G¨unther Bruno Fuchs) UA 21. 5. 1999 Theater Nordhausen.

J Jachnow, Hildegard, geb. um 1909, Todesdatum unbek.; S¨angerin. 1930–35 Mitglied des Chores am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, daneben Gesangsunterricht, 1936–38 als Solistin am Stadttheater Gießen, 1938/39 am Stadttheater Wuppertal, 1939–41 am Staatstheater Karlsruhe, 1941/42 am Stadttheater Chemnitz u. 1942–44 am Deutschen Theater in Den Haag. Gasts¨angerin u. a. an der Wiener Volksoper u. 1942 bei den Bayreuther Festspielen. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1949 am Stadttheater Bremen u. 1949–56 Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2211. Jackson, Graham, geb. 15. 2. 1967 Burnhamon-Sea/Somerset, gest. 23. 7. 2012 Cambridge; Dirigent und GMD. Ausbildung am Trinity College an der Univ. Cambridge, 1985–88 Dirigierstudium am Royal Northern College of Music in Manchester, 1992–2000 Dirigent an der Welsh National Opera in Cardiff, als Gastdirigent u. a. an der Komischen Oper Berlin, an der Oper Frankfurt/Main, an der Staatsoper Hamburg u. an der Wiener Volksoper. 2000–03 erster Kapellmeister am Theater Bremen, seit der Spielzeit 2003/04 bis zu seinem Tod GMD der Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld– M¨onchengladbach. Jacob, Astrid, geb. 1945 Dresden; Schauspielerin, Kabarettistin, Regisseurin und Intendantin. 1962–64 Ausbildung an der Schauspielschule in Bochum, Engagements an zahlreichen B¨uhnen in Dtl., u. a. in Saarbr¨ucken, N¨urnberg, Frankfurt/Main u. Krefeld, 1978–82 Mitglied der Lach- u Schießgesellschaft in M¨unchen, ab 1982 freie Schauspielerin, mit eigenen Soloprogrammen auf Tournee. Seit 1991 auch freie Regisseurin f¨ur Oper u. Schauspiel. Seit 2007 Intendantin der Schloßfestspiele Neersen in Willich am Niederrhein. Literatur: Henschel Theaterlex. 400. Jacob (geb. Angel), Dora, geb. 29. 9. 1889 Wien, gest. 26. 2. 1984 Berlin; Schauspielerin. Engagement am Deutschen Theater Berlin, 1939 emigrierte sie mit ihrem 2. Gatten Heinrich Eduard J. (erste Ehe mit dem Schriftsteller Otto Soyka) in die USA u. war in der Folge nicht mehr b¨uhnent¨atig. Jacob, Heinrich Eduard (Ps. Henry E. Jacob; Eric Jens Petersen) [II,884], gest. 25. 10. 1967 Salzburg. Studierte Germanistik, Geschichte u.

Musikwissenschaft in Berlin, 1910 FeuilletonRedakteur am Charlottenburger Wochenblatt „Herold“, Dramaturg bei Max Reinhardt, ab 1912 Redakteur der „Dt. Montagszeitung“, erste Ver¨offentlichungen. Sp¨ater Journalist, Feuilletonist u. Autor. 1927–33 Leiter des Mitteleurop¨aischen B¨uros des „Berliner Tageblatts“ in Wien, danach freier Schriftsteller ebd., 1935 u. neuerlich 1938 verhaftet u. ins KZ Dachau u. danach ins KZ Weimar-Buchenwald deportiert. Dank den Bem¨uhungen seiner sp¨ateren Ehefrau Dora Angel u. seines amerikanischen Onkels Michael J. Barnes im J¨anner 1939 entlassen, im Juli 1939 u¨ ber England Emigration in die USA, 1953 R¨uckkehr nach Europa, unstete Aufenthalte. Verfasser u. a. von Romanen, Sachb¨uchern u. Biographien („Johann Strauss und das 19. Jh.“, Amsterdam 1937, sp¨ater u. d. T.: „Johann Strauss Vater und Sohn“, 1953; „Mozart oder Geist, Musik und Schicksal“, 1955; zuletzt u. d. T.: „Mozart. Der Genius der Musik“, 2005; „Felix Mendelssohn und seine Zeit“, 1959). Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Beaumarchais und Sonnenfels, UA 6. 12. 1919 Stadttheater Bochum; Der Tulpenfrevel, UA 31. 5. 1921 Nationaltheater Mannheim. Literatur: DLL 8,419; H. Schwenger, Kein Grab in Weißensee. ~ u. Berlin (in: Begegnungen – Konfrontationen. Berliner Autoren uber histo¨ rische Schriftsteller ihrer Stadt, hg. U. Janetzki) 1987; H.-J. Gerlach, ~: Between two Worlds = Zwischen zwei Welten, 1997; J. B. Berlin, „War unsre [KZ] Gefangenschaft ein Einzelfall, etwas Monstr¨os-Zuf¨alliges oder war sie die nat¨urliche Folge nat¨urlicher Gegebenheiten?“ The Unpublished Exile Correspondence between ~ and Raoul Auernheimer (1939–1943) (in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, NF 49/2) 1999; ders., „Durch mich geht’s ein zur Stadt der Schmerzerkorenen, durch mich geht’s ein zum ewiglichen Schmerz, [...] Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!“. The Unpublished Correspondence of ~ in KZ Dachau and Buchenwald (1938–1939) [...] (in: ebd. 49/3) 1999; A. Clarenbach, „Finis Libri“ – Der Schriftsteller u. Journalist ~ (1889–1967) (Diss. Hamburg) 2002; I. Mozer, Zur Poetologie bei ~, 2005 (zugleich Diss. Frankfurt/Main 2005); J.-E. Hohmann, Unverg¨anglich Verg¨angliches. Das literarische Werk ~s (1889–1967), 2006 (zugleich Diss. Hamburg 2004); J. Brandt, Der Biograph der Dinge. Wie u. warum ~ vom Romancier zum Sachbuchautor wurde (in: Sachen u. Sachlichkeit, die 1920/30er Jahre, hg. D. Oels) 2007;

Jacob M. Dordevic, Auf der Suche nach der geistigen Heimat. ~ u. Max Brod – unver¨offentlichte Briefe aus dem Exil (1936–1967) (in: Nur uber ¨ ˇ Uvanovic) Osidie Grenzen hinaus! [...], hg. Z. jek [Esseg] 2010; N. Shchyhlevska, „Einander im geschriebenen Wort nahe sein“. ~ u. Oskar Jellinek im Briefwechsel mit Oskar Maurus Fontana (in: Erste Briefe, First Letters aus dem Exil 1945–1950 [...], hg. P.-H. Kucher) 2011. Jacob, Hildegard, geb. 13. 6. 1915 Dresden, gest. November 1997 Essen; Schauspielerin. 1931–33 Schauspielunterricht bei Georg Kiesau in Dresden, 1933/34 erstes Engagement am Staatstheater Dresden, 1934/35 am Stadttheater Kamenz/Sachsen, 1935–37 an der Volksdeutschen B¨uhne Berlin, 1937–39 an der Landesb¨uhne Sachsen in Radebeul, 1939/40 am Stadttheater Reichenberg, 1940/41 an den St¨adtischen B¨uhnen Kattowitz u. 1941–44 am Schauspielhaus K¨onigsberg. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1949 wieder am Staatstheater Dresden, 1951/52 an den St¨adtischen B¨uhnen Bonn u. 1952–77 u. danach noch als Gast am Theater in Essen. Jacob, Paul Walter (Ps. Paul Walter), geb. 26. 1. 1905 Duisburg, gest. 20. 7. 1977 Schw¨abischHall/Baden-W¨urttemberg; Regisseur, Schauspieler, Dirigent, Theatergr¨under, Intendant und Autor. W¨ahrend der Schulzeit privater Geigen- u. Klavierunterricht u. in seinen beiden letzten Schuljahren Besuch der St¨adtischen Musikschule in Mainz u. a. bei Hans Rosbaud, studierte 1923–28 Musik- u. Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie u. Zeitungskunde an der Univ. Berlin, gleichzeitig Privatsch¨uler (Harmonielehre, Kontrapunkt, Instrumentation, Korrepetition u. Partiturspiel) bei Walther Gmeindl. 1926/27 Regieassistent u. 1928/29 Spielleiter u. Korrepetitor an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Daneben 1924–25 privater Schauspielunterricht bei Ferdinand Gregori, 1924–27 Ausbildung in Tanz, Gymnastik u. Bewegungslehre bei Toni Vollmuth u. Besuch eines choreographischen Sonderkurses bei Rudolf von Laban. 1929/30 Oberspielleiter der Oper am Theater der Stadt Koblenz, 1930/31 Spielleiter der Oper am Stadttheater L¨ubeck, 1931/32 Oberspielleiter f¨ur Oper u. Operette an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal u. 1932/33 Regisseur an den St¨adtischen B¨uhnen Essen. Ende M¨arz 1933 Flucht nach Amsterdam, Musikjournalist, ebenso 1933/34 in Paris, 1934–36 an der

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Jacobi Exilb¨uhne „Die Kom¨odie“ in Luxemburg u. 1936–38 Schauspieler u. Regisseur f¨ur Oper u. Operette am Stadttheater Teplitz-Sch¨onau. Im Sommer 1935 k¨unstlerischer Leiter der Freilichtfestspiele in Echternach. 1938 emigrierte er nach Argentinien, wo er 1940 die Freie Deutsche B¨uhne (FDB) gr¨undete, bis 1949 deren Leiter, Regisseur und Hauptdarsteller. 1949 R¨uckkehr nach Dtl., 1950–62 Intendant, ab 1957 GI der St¨adtischen B¨uhnen Dortmund, danach freier Schauspieler, Regisseur u. Rundfunksprecher. Sein umfangreicher Nachlaß bildete die Grundlage f¨ur das heutige „P. Walter Jacob Archiv“ an der „Walter A. Berendsohn Forschungsstelle f¨ur dt. Exilliteratur“ sowie f¨ur die T¨atigkeit der „P. Walter Jacob Stiftung“, deren Gr¨undung J. in seinem Testament verf¨ugte. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,449; Rischbieter 685; Theater. Sieben Jahre Freie Dt. B¨uhne in Buenos Aires (hg. P. W. J.) Buenos Aires 1946; Theater 1940–1950. Zehn Jahre Freie Dt B¨uhne in Buenos Aires (hg. ders.) ebd. 1950; K. V. Wolfgang, ~ u. die Freie Deutsche B¨uhne in Argentinien (Diss. Wien) 1980; Ein Theatermann im Exil: ~ (hg. U. Naumann) 1985; F. Pohle, ~ am Rio de la Plata (in: Exil 7 u. 8) 1987 bzw. 1988; I. Maaß, Das ~-Archiv, 2000; Musikalische Streitschriften. ~s Musikpublizistik 1933– ¨ 1949 (hg. A. L¨ohrer) 2005; Reunion der Uberlebenden. ~s Korrespondenz mit Freunden und Kollegen 1939–1949 (hg. F. Trapp) 2005; F. Fezer, ~ (in: Franz Schrekers Sch¨uler in Berlin [...], hg D. Schenk) 2005; dies., Irr- u. Umwege eines Opernregisseurs im Exil. Die biographischen Stationen u. k¨unstlerischen T¨atigkeiten ~s von 1933 bis 1949 (in: Musiktheater im Exil der NS-Zeit [...], hg P. Petersen, C. Maurer Zenck) 2007. Jacobi, Ernst, geb. 11. 7. 1933 Berlin; Schauspieler. 1951–54 Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, anschließend Kurse bei Jacques Lecoq in Paris u. London. W¨ahrend des Studiums 1951 Debut am Berliner Hebbel-Theater, dann am Theater am Kurf¨urstendamm, an der Trib¨une u. am Schiller-Theater, alle in Berlin, an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, am Theater K¨oln, am Theater im Zimmer in Hamburg u. am Landestheater Schleswig. 1968/69 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, sp¨ater an den Kammerspielen u. am Residenztheater M¨unchen, 1977–84 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, als Gast auch an Berliner B¨uhnen, 1987–92 Mitglied am Schauspielhaus Z¨urich, danach freier Schauspie-

Jacobi ler. 2008 erschien seine Autobiographie „geb. ’33“. Literatur: Henschel Theaterlex. 401. Jacobi, Johann(es) [II,885], geb. 1651 Zwickau/ Sachsen, gest. 1714 Zwickau-Marienthal. Seit 1682 Pfarrer in Marienthal. Literatur: DLL 8,427. Jacobi (geb. Goldberg), Lucy von (Ps. Lino Rossi, Elisabeth Alzey u. a.) [II,886], gest. 24. 4. 1956 Locarno/Tessin. Trat anfangs unter dem K¨unstlernamen Lucy Geldern auf, 1917 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dann in Berlin u. in den 20er Jahren an den Hamburger Kammerspielen, ab 1926 am Albert-Theater in Dresden. Ab 1928 Redakteurin, 1934 Emigration in die Schweiz, einige Monate auf dem Monte Verit`a bei Ascona, anschließend Weiteremigration nach Italien, wo sie bis 1938 in Florenz eine Pension f¨uhrte, daneben Mitarbeiterin unter Pseudonymen u. a. am „Prager Tageblatt“ u. an Schweizer Zeitungen, 1938 R¨uckkehr in die Schweiz. Literatur: DDL 8,431; I. Below, ~ (1887–1956). Von einem Fund in einem Florentiner Antiquariat u. verschwiegenen Familiengeschichten (in: Familiengeschichte(n). Erfahrungen u. Verarbeitung von Exil u. Verfolgung im Leben der T¨ochter, hg. I. Hansen-Schaber, S. Hilzinger, A. Feustel u. G. Knapp) 2006; ~. Journalistin (mit Aufs¨atzen u. Kritiken von L. von J., Essays von I. Below u. R. Oelze) 2009. Jacobi, S´ebastien, geb. 1970 K¨oln; Schauspieler. Wuchs zweisprachig (Franz¨osisch u. Dt.) auf, 1992–96 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/ Main, 1996–98 erstes Engagement am Theater Basel, 1999–2002 am Theater Dortmund, 2002– 07 am Schauspiel K¨oln u. 2009–12 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Schauspiel Frankfurt/Main. Als Gast u. a. an den Staatstheatern in Mainz u. Darmstadt, seit 2008 auch Regisseur u. Realisierung von Kunstprojekten. Jacobine, Fritz [II,886], geb. 23. 4. 1899 Hannover, gest. 13. 3. 1989 Celle. Literatur: Ulrich 1,852. Jacobovics, Traute (eigentl. Waltraut Johanna Maia, Ps. Traute Janin), geb. 14. 5. 1909 Triest, gest. 30. 1. 1978 Baden bei Wien; Schauspielerin. Private Schauspielausbildung, 1934/35 Mitglied der Gastspielb¨uhne „Deutsches Theater

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Jacobsen Wien“, 1935 am Stadttheater Linz, danach in Wien an den Kammerspielen, am „Theater f¨ur 49“ u. an Kleinkunstb¨uhnen, u. a. an der „Insel“. Im Dezember 1938 Emigration, ab Mai 1941 in Rio de Janeiro/Brasilien, lebte vermutlich von kunstgewerblichen Arbeiten. 1946 u. 1948 am „Freien Europ¨aischen K¨unstlertheater“ in Rio de Janeiro, kehrte sp¨ater schwer krank ¨ zur¨uck. nach Ost. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,451. Jacobs, Fritz (Ps. Hans Sternau) [II,886], gest. 5. 1. 1955 M¨ulheim an der Ruhr. Literatur: DLL 8,434. Jacobs, Karl [II,887], gest. 23. 8 1997 Essen. Studierte an den Univ. in Bonn, Lausanne, M¨unchen u. K¨oln, 1929 Dr. phil., 1937–71 Gymnasiallehrer in Essen. Literatur: DLL 8,435. Jacobs, Ren´e, geb. 30. 10. 1946 Gent; S¨anger und Dirigent. Studierte klassische Philologie an der Univ. Gent, Gesangsunterricht bei Louis Devos in Br¨ussel u. bei Lucie Frateur in Den Haag, spezialisierte sich auf Barockmusik. B¨uhnendebut als Countertenor 1974 in Amsterdam (mit dem Ensemble von Alan Curtis). 1977 gr¨undete er sein eigenes Vokal-Ensemble „Concerto Vocale“. Ab 1982 Dirigent u. S¨anger bei den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck, 1997–2009 k¨unstlerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen. Seit 1995 Erster Gastdirigent u. k¨unstlerischer Berater f¨ur das fr¨uhe Repertoire an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2212; OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; N. Blanmont, ~. Prima la musica, prime le parole, Louvain-la-Neuve 2009; „Ich will Musik neu erz¨ahlen“. ~ im Gespr¨ach mit Silke Leopold, 2013. Jacobsen (Ps. Jensen), Eugen [II,887], gest. 23./24. 11. 1957 M¨unchen (w¨ahrend einer Gastspieltournee). 1938 Emigration in die Schweiz, als Gastregisseur u. Schauspieler bis 1955 am Schauspielhaus Z¨urich, 1943/44 auch am Bernhard-Theater u. 1951/52 am Theater am Central ebd., 1953–55 an der Kom¨odie Basel. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,458; TdS; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ¨ emigegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011 (jeweils unter Jensen).

Jacobsen Jacobsen, Franziska, geb. 1983 Heidelberg; Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin. 2006–11 Kost¨um- u. B¨uhnenbildnerin bei der „Kompanie pvc Tanz Freiburg Heidelberg“ u. Ausstatterin an den Theatern in Freiburg/Br. u. Heidelberg. Seit der Spielzeit 2011/12 freie Ausstatterin u. a. am Staatstheater Karlsruhe, am Jungen Schauspielhaus D¨usseldorf, am Theater Konstanz u. am Theater Freiburg/Br. Jacobson (auch Jacobsen), Grete [II,888], Todesdatum unbek. An versch. Berliner B¨uhnen, 1932/33 am Hessischen Landestheater Darmstadt. 1933 Spielverbot. Ab 1951 wieder Engagements, u. a. an den M¨unchner Kammerspielen. Sie war seit 1921 mit dem Schauspieler u. Regisseur Erwin Faber (1891–1989) verheiratet. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,451. Jacobson, Leopold [II,888], gest. 23. 2. 1943 KZ Theresienstadt. Verfasser von Operettenlibretti. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Ein Walzertraum (zus. mit Felix D¨ormann nach der Novelle „Nux der Prinzgemahl“ von Hans M¨uller, Musik: Oscar Straus) UA 2. 4. 1907 Carltheater Wien; Der tapfere Soldat (zus. mit Rudolf Bernauer nach George Bernhard Shaws „Helden“, Musik: ders.) UA 14. 11. 1908 Theater an der Wien Wien; Die keusche Barbara (zus. mit dems., Musik: Oskar Nedbal) UA 7. 10. 1911 Ronacher Wien; Adam und Eva (Musik: A. M. Schweiger) UA 1. 3. 1912 ebd.; Die sch¨one Unbekannte (zus. mit Leo Walther Stein, Musik: Oscar Straus) UA 15. 1. 1915 Carltheater Wien; Auf Befehl der Herzogin (zus. mit Robert Bodanzky, Musik: Bruno Granichstaedten) UA 19. 3. 1915 Theater an der Wien Wien; Warum gehts denn jetzt? (zus. mit dems., Musik: Edmund Eysler) UA 5. 7. 1916 Metropoltheater Wien; Der Nachtfalter (zus. mit dems., Musik: Oscar Straus) UA 13. 3. 1917 Ronacher Wien; Eine Ballnacht (zus. mit dems., Musik: ders.) UA 11. 10. 1918 Johann Strauß-Theater Wien; Der Liebesteufel (zus. mit dems., Musik: Julius Bistron) UA 17. 10. 1919 Kom¨odienhaus Wien; Dorfmusikanten (zus. mit dems., Musik: Oscar Straus) UA 26. 11. 1919 Theater an der Wien Wien; Yuschi tanzt (zus. mit dems., Musik: Ralph Benatzky) UA 3. 4. 1920 B¨urgertheater Wien; Die Tanzgr¨afin (zus. mit dems., Musik: Robert Stolz) UA 18. 2. 1921 Wallner-Theater Berlin; Katja, die T¨anzerin (zus. mit Rudolf ¨ Osterreicher, Musik: Jean Gilbert) UA 5. 1. 1923 Johann Strauß-Theater Wien; Der Tanz um die

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J¨ackle Liebe (zus. mit Heinz Saltenburg, Musik: Oscar Straus) UA 1924 Berlin; Eine einzige Nacht ¨ (zus. mit Rudolf Osterreicher, Musik: Robert Stolz) UA 23. 12. 1927 Carltheater Wien; Eine Nacht in Kairo (zus. mit Bruno Hardt-Warden, Musik: Jean Gilbert) UA 1928 Dresden; Hochzeit in Hollywood (zus. mit dems., Musik: Oscar Straus) UA 21. 12. 1928 Johann Strauß-Theater Wien. ¨ Literatur: DLL 8,442; OML; A. Bauer, Opern u. Operetten in Wien, 1955. Jacobson, Rut, geb. 1927 Jokkmokk/Lappland, gest. Juni 2011 G¨oteborg; S¨angerin. Ausbildung an den Musikakademien in Stockholm u. seit 1952 in Wien, 1954 Debut u. Engagement bis 1957 an der Oper Graz, 1957/58 an der Wiener Volksoper. 1958–71 Mitglied des Stora-Theaters in G¨oteborg u. seit der Spielzeit 1970/71 am Stadttheater Malm¨o. Seit 1964 Lehrt¨atigkeit an der Theaterschule in G¨oteborg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2213. Jacoby, Gabriele, geb. 13. 4. 1944 Salzburg; Schauspielerin und Musicals¨angerin. Tochter von Marika R¨okk (1913–2004) u. des Filmregisseurs Georg J. (1882–1964), 1962–64 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, erstes Engagement am Landestheater Salzburg, Ende der 60er Jahre am D¨usseldorfer Schauspielhaus, ab 1969 vorwiegend Musicaldarstellerin in Wien am Theater an der Wien, sp¨ater auch am Raimundtheater, an der Kleinen Kom¨odie, bei den Sommerspielen Melk, am Theater am Dom in K¨oln, bei den Gandersheimer Domfestspielen u. seit 1990 wiederholt am Theater in der Josefstadt in Wien. J¨ackel, Manfred, geb. 23. 4. 1936; Dirigent. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, Dirigent in Bernburg, Senftenberg u. Eisenach, 1966–96 Chorleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Erfurt, 1967 ebd. Gr¨under u. Leiter der „Singakademie“, Chordirigent zahlreicher Laiench¨ore. J¨ackel-Stursberg, Antonie [II,889], gest. 26. 12. 1960 Berlin. Literatur: Ulrich 1,851. J¨ackle, Uli, geb. 1961 Schramberg/BadenW¨urttemberg; Regisseur. Seit 1993 freier Regisseur, u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an den Staatstheatern in Stuttgart,

Jaeger Braunschweig u. Dresden, am Theater Freiburg/Br., seit 1992 als Regisseur beim K¨unstlerkollektiv „Aspik“ in Hildesheim, wo er in theaterfremden R¨aumen (u. a. Supermarkt, Bibliothek) Inszenierungen realisiert. Daneben auch Regisseur von „Landschaftstheaterprojekten“ mit Beteiligung von mehr als 100 Laiendarstellern (z. B. seit 1996 Heersumer Sommerspiele). Jaeger, Adolf [II,889], gest. 3. 8. 1956 Uttrichshausen/Hessen. 1915–19 an der Oper D¨usseldorf, 1919–29 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt/Main u. 1929–33 am Stadttheater Dortmund. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2216. Jaeger, Edith, geb. 17. 4. 1918 Stuttgart; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Stuttgart, 1941 Debut u. Engagement bis 1943 am Landestheater Gera, 1944 am Stadttheater K¨onigsberg. Nach dem 2. Weltkrieg 1945/46 an der Staatsoper Stuttgart, 1946–48 u. 1953/54 am Landestheater Darmstadt, 1948– 52 am Opernhaus Frankfurt/Main, 1952/53 am Nationaltheater Mannheim u. 1954–63 Ensemblemitglied u. bis 1970 noch als Gast am Nationaltheater Mannheim. 1970–86 Gesangsp¨adagogin an der Staatlichen Hochschule f¨ur Musik Heidelberg-Mannheim u. an der St¨adtischen Musikschule. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2217. J¨ager, Elsa [II,889], Todesdatum unbekannt. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2217; OML. J¨ager, Ferdinand [II,889], Todesdatum unbekannt. 1897–1901 am Hoftheater Karlsruhe, als Gast u. a. an der Wiener Hofoper u. an den Hoftheatern in Wiesbaden u. Mannheim, sp¨ater fast ausschließlich Konzerts¨anger. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2217; OML. J¨ager, Hannelore, geb. November 1937 Karlsruhe; T¨anzerin, Schauspielerin und S¨angerin. Ausbildung in t¨anzerischer Gymnastik u. Ballett-Studium an der Ballettschule des Staatstheaters Karlsruhe, 1958–67 ebd. Engagement als T¨anzerin u. in Kassel, daneben privater Schauspiel- u. Gesangsunterricht, 1971–85 als Schauspielerin am Ulmer Theater, danach Gastengagements u. a. an den Stadttheatern in Konstanz, Bielefeld u. Pforzheim, am Staatstheater Karlsruhe u. mit eigenen musikalisch-literarischen Abenden auf Tournee.

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J¨aggi J¨ager, Hanns Ernst, geb. 1. 1. 1910 Wien, gest. 15. 8. 1973 M¨unchen; Schauspieler. Studierte zun¨achst Jura u. Medizin, 1937 Debut am Scala-Theater in Wien, 1938/39 in Linz, 1939/40 in Graz, 1940/41 in Chemnitz u. 1941–44 in Darmstadt. Anschließend Soldat u. in Kriegsgefangenschaft, nach dem 2.Weltkrieg 1946/47 u. 1948–50 in Baden-Baden, 1947/48 in Essen, 1948/49 auch in Kalrsruhe u. 1949/50 in Heidelberg, 1950/51 am Nationaltheater Mannheim u. an der Fritz-R´emondB¨uhne am Zoo in Frankfurt/Main, 1951–55 Mitglied am Schauspielhaus Bochum, 1955–58 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, danach freier Schauspieler, u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin, am Staatstheater Stuttgart, am Theater in der Josefsstadt Wien u. bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Literatur: Henschel Theaterlex. 401; Rischbieter 686; LThInt 436. J¨ager, Karl Hans, geb. 2. 7. 1895 B¨ockingen/ Baden-W¨urttemberg, gest. 13. 10. 1958 Bremerhaven; Schauspieler und Oberspielleiter. Erstes Engagement am Nationaltheater Mannheim, danach u. a. in Kiel, K¨onigsberg, D¨usseldorf, Linz, Graz u. Kattowitz, ebd. auch Oberspielleiter u. Organisator der Veranstaltungen zur Truppenbetreuung. Mit dem Ensemble des letztgen. Theaters trat er 1943 zur Truppenbetreuung mit seinen eigenen St¨ucken „Gitta hat einen Vogel“ u. „Gest¨orte Hochzeitsnacht“ auf. Ab 1955 als Schauspieler u. Oberspielleiter in Bremerhaven. Literatur: E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. J¨ager, Richard [II,890], Todesdatum unbekannt. Ausbildung zum Dirigenten u. S¨anger in Dresden u. Berlin, zuerst Dirigent in Arnstadt u. Sondershausen, sp¨ater Engagements als S¨anger in Chemnitz, Magdeburg, Dresden u. Prag. Er schrieb das Libretto zur Operette „Der Goldfisch“ (Musik: Georg Jarno), die am 20. 1. 1907 am Schauspielhaus Breslau uraufgef¨uhrt wurde. Literatur: Dt. Tonk¨unstler u. Musiker in Wort u. Bild (hg. G. Jansa) 21911. J¨aggi, Andreas, geb. 30. 3. 1952 Basel; S¨anger, B¨uhnen- und Kost¨umbildner sowie bildender K¨unstler. Ausbildung als B¨uhnen- u. Kost¨umbildner in der Fachschule f¨ur Graphik u. Design in Basel, gleichzeitig Gesangsunterricht

J¨aggi bei Maria Stader in Z¨urich. Ab 1976 S¨anger, Kost¨um- u. B¨uhnenbildner des Musiktheaterensembles „Companie Alain Germain“ in Paris, gastierte mit diesem Ensemble in Frankreich, Bonn, Basel, New York u. Los Angeles. 1981/82 Mitglied des Opernstudios des Opernhauses Z¨urich, 1982–84 am Stadttheater Osnabr¨uck, 1984/85 am Landestheater Kiel, 1985– 88 am Opernhaus Dortmund, danach freier S¨anger, internationale T¨atigkeit, wiederholt an der Op´era du Rhin Straßburg u. an der Op´era Bastille Paris. Als bildender K¨unstler zahlreiche Ausstellungen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2218. J¨aggi, Ueli, geb. 8. 10. 1954 Olten/Solothurn; Schauspieler und Regisseur. Studierte 1975–79 Germanistik, Romanistik u. Geschichte an der Univ. Basel, daneben Auftritte am Basler Jugendtheater, 1979/80 Ausbildung an der Schauspiel-Akademie Z¨urich, 1980–86 am Theater der Jugend M¨unchen, 1987–89 an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, dann am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, in den 90er Jahren am Theater Basel, seither kontinuierliche Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler, 2000–04 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich, seit 2004 freier Schauspieler u. Regisseur. Literatur: TdS. J¨akel, Gisbert, geb. 11. 3. 1954 Aachen; B¨uhnenbildner und Regisseur. Ausbildung an der Kunsthochschule K¨oln bei Rolf Glittenberg, B¨uhnenbildassistent am Schauspielhaus K¨oln, an der Staatsoper Hamburg u. in Br¨ussel, 1984– 86 B¨uhnenbildner an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1986–90 Ausstattungsleitung am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 1990–92 freier B¨uhnenbildner u. a. am Wiener Burgtheater, am Opern- u. Schauspielhaus Graz, 1992–97 fest an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin. Seither wieder freier B¨uhnenbildner u. a. an der Deutschen Oper u. an der Komischen Oper Berlin, am Burgtheater Wien u. am Opern- u. Schauspielhaus Graz, seit 1998 auch Regisseur, 2005–07 als Regisseur u. B¨uhnenbildner am Hans-Otto-Theater Potsdam, danach wieder freier B¨uhnenbildner u. Regisseur. Zus.arbeit mit Uwe Eric Laufenberg, zuletzt (2013/14) am Landestheater Linz. Literatur: Henschel Theaterlex. 402.

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Jaff´e Jaenicke, K¨ate, geb. 22. 3. 1923 Danzig, gest. 1. 11. 2002 M¨unchen; Schauspielerin. Nach dem Schauspielunterricht erste Auftritte (1941) am Theater in Gießen, Anfang der 50er Jahre an Fritz-R´emonds Kleinem Theater am Zoo in Frankfurt/Main, dann in Berlin u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm, am Hebbel-Theater u. am Renaissance-Theater, am Nationaltheater Mannheim. J¨anicke, Yvi, geb. 1959 Berlin; S¨angerin. Nach abgeschlossenem Klavier- u. Schulmusikstudium Gesangsunterricht bei Helmut Kretschmar in Detmold, 1989/90 an den Vereinigten B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 1990–94 am Stadttheater Bern, 1994–2005 Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg, wo sie u. a. am 24. 5. 1995 in der UA der Oper „Freispruch f¨ur Medea“ von Rolf Liebermann die Rolle der „Chalkiope“ sang. Internationale Gastspielt¨atigkeit, seit 2008 Gesangsp¨adagogin an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Hamburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2219. Jaff´e, Carl Heinz (eigentl. Heinrich, Ps. Frank bzw. Heinz Alwar, auch Heinz AlwarJaff´e), geb. 21. 3. 1902 Hamburg, gest. 12. 4. 1974 London; Schauspieler. Nach der Matura ohne Schauspielausbildung 1920–23 als Volont¨ar am Staatstheater Wiesbaden, 1924–27 u. a. am Schauspielhaus Frankfurt/Main, 1927–30 am Staatstheater Kassel, ab 1930 an Berliner B¨uhnen, u. a. 1930 am Deutschen Theater u. am Theater in der Josefstadt Wien, 1932/33 (unter Ps.) am Metropol-Theater, 1933/34 am Renaissance-Theater u. 1934/35 am Rose-Theater, alle Berlin. Danach auf einer SkandinavienTournee. Nach seiner R¨uckkehr nach Berlin Berufsverbot u. 1936 Ausschluß aus der Reichstheaterkammer. 1935/36 am J¨udischen Kulturbund in Hamburg. Im Juni 1936 Emigration nach London, Ende des Jahre 1936 als Schauspieler u. Regisseur bei der Truppe „Die Wanderb¨uhne“, ab 1937 Schauspieler an englischsprachigen B¨uhnen. 1940–42 in der Unterhaltungsabteilung des „Auxiliary Military Pioneer Corps“, danach Nachrichtensprecher bei der dt. Abteilung der BBC u. Filmschauspieler. Nach 1945 Schauspieler bei englischsprachigen Theaterproduktionen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,453; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als ge¨ emigeben ...“. Lexikon der aus Dtl. u. Ost. grierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011.

Jaffe Jaffe, Monte, geb. 5. 6. 1940 Chattanooga/Tennessee; S¨anger. Sohn einer Blues-S¨angerin, trat bereits als Kind auf, arbeitete sp¨ater in versch. Berufen in New York, Gesangsausbildung am Curtis Institute of Music ebd. u. privat bei Giorgio Tozzi, daneben Schauspielausbildung, erste Engagements als Schauspieler u. a. am American Palace Theater am Broadway u. an weiteren OffBroadway H¨ausern, Mitglied des Opernstudios der New Yorker Met u. erste Auftritte in kleineren Rollen. 1980 ging er nach Dtl., 1981– 89 an den Vereinigten Stadttheatern KrefeldM¨onchengladbach, 1988–91 Ensemblemitglied des Staatstheaters Karlsruhe, wiederholt an den B¨uhnen der Stadt Bielefeld, wo er u. a. am 7. 1. 1995 in der UA der Oper „Der Sturz des Antichrist“ von Viktor Ullmann die Rolle des „W¨arters“ sang. Internationale Gastspielt¨atigkeit, vor allem in zeitgen¨ossischen Opern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2219. Jaggberg (eigentl. Jagersberger), Kurt, geb. 10. 11. 1922 Wiener Neustadt/Nieder¨ost., gest. 27. 12. 1999 Wien; Schauspieler. Studierte Philosophie u. Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 1949 Dr. phil., Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar, freier Schauspieler an Wiener B¨uhnen, u. a. am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater u. am Theater an der Wien, an der Freien Volksb¨uhne, am HebbelTheater u. am Theater am Kurf¨urstendamm, alle Berlin sowie am Schauspielhaus Z¨urich. Daneben auch Kabarettist, Mitarbeiter am Radio u. Verfasser von Drehb¨uchern. Sp¨ater vor allem Film- u. Fernsehschauspieler. Jagsch, Alexander, geb. 30. 5. 1970 Wien; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule des Volkstheaters Wien, ab 1993 Engagements u. a. am Volkstheater, am Theater an der Wien, am Theater in der Josefstadt, am Stadttheater Klagenfurt u. am Theater Ph¨onix Linz. Jahn, Claudia, geb. 1971 Jena; Schauspielerin. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, 1993– 96 an den St¨adtischen B¨uhnen N¨urnberg, 1996– 2005 am Staatstheater Stuttgart, 2005–08 am Schauspielhaus Hamburg u. seit der Spielzeit 2008/09 Ensemblemitglied am Theater Basel. Jahn, Gertrude, geb. 13. 8. 1938 Agram (Zagreb); S¨angerin. Ausbildung an der Wiener Musikakademie bei Elisabeth Rad´o u. Lily Kolar, weitere Studien bei Erik Werba u. Josef Witt, 1960/61 an der Wiener Kammeroper, 1963 in

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Jahncke Basel, 1967–98 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, Gasts¨angerin in M¨unchen, Barcelona, Innsbruck u. bei den Salzburger Festspielen, wo sie u. a. am 15. 8. 1986 in der UA der Oper „Die schwarze Maske“ von Krzysztof Penderecki die Rolle der „Gr¨afin Laura H¨uttenw¨achter“ sang. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2221; OML. Jahn, Thomas, geb. 29. 12. 1940 Berlin; Komponist und Posaunist. 1962–64 Studium (Komposition, Kontrapunkt, Instrumentation u. Zw¨olftonanalyse) an der Hochschule f¨ur Musik Berlin, 1964–68 Posaunenstudium am St¨adtischen Konservatorium ebd. u. an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, ebd. 1969–73 Dirigierstudium bei Alfred Bittner u. 1978–80 Studium der Musiktheorie bei Werner Kr¨utzfeldt. 1968 Mitgr¨under der Gruppe „Hinz&Kunzt“ (ab 1970 Ensemble „Hinz&Kunst“ u. dem 1983 daraus hervorgegangenen Ensemble „L’art pour l’art“) u. in der Folge Zus.arbeit mit den gen. Ensembles. 1969 Arbeitsaufenthalt bei Anita Kerr in Los Angeles. 1967–70 Assistent u. 1971–78 Dozent f¨ur Posaune u. schulpraktisches Musizieren an der Hamburger Musikhochschule, 1973/74 Musikalischer Leiter am Thalia-Theater Hamburg. 1975–85 Mitarbeit am Aufbau von Hans Werner Henzes „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano/Italien. 1979–85 Lektor im „Peer Musikverlag“ Hamburg, 1980– 83 Zus.arbeit mit dem Choreographen William Forsythe. Ab 1986 freier Komponist, 1990 Mitgr¨under des Theaters „Scala“ in Hamburg. Komponist u. a. von Schauspielmusik u. Balletten, auch als Mitarbeiter in einem Komponisten-Kollektiv, u. a. „Der heiße Ofen. Komische Oper“, UA 18. 3. 1989 Kassel. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Der zoologische Palast. Drei Opernszenen (Text: 4 englische Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren unter der Leitung von Edward Bond) UA 1976 Teatro Poliziano Montepulciano – dt. EA 1977 Deutsche Oper Berlin; Tender Buttons. Ein poetisches Musiktheater (Texte: Gertrude Stein) UA 1991 Scala Hamburg. Literatur: MGG 29,854. Jahncke, Rolf, geb. 22. 1. 1923 Hamburg, gest. 10. 6. 2010 ebd.; Schauspieler und Regisseur. 1945/46 Schauspielunterricht am Staatstheater Oldenburg, 1946 Debut u. Engagement bis 1947 am Stadttheater Villingen, 1947–49 als Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater L¨orrach u.

Jahnke 1949–52 Leiter der Kammerspiele in Delmenhorst/Niedersachsen, danach freier Schauspieler u. Regisseur, u. a. in Konstanz, Pforzheim, Ingolstadt, Castrop-Rauxel u. L¨uneburg, wiederholt bei den Bad Hersfelder Festspielen, 1956– 60 mit St¨uckvertr¨agen an der Kom¨odie im Marquardt Stuttgart, 1960–64 Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart. Seit 1964 an Hamburger B¨uhnen. Seine Autobiographie „Kennen Sie mich etwa? M(k)eine Karriere?“ erschien 2005. Jahnke, Bettina, geb. 1963 Wismar/Mecklenburg-Vorpommern; Regisseurin und Intendantin. Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Leipzig, erste Inszenierungen am „Poetischen Theater“ der Studiob¨uhne der Univ., 1994–98 Regieassistentin u. Regisseurin am Staatstheater Cottbus, 1998–2005 freie Regisseurin, u. a. in Magdeburg, Leipzig, Rostock, Potsdam u. Bern, 2005–08 Oberspielleiterin am Staatstheater Cottbus u. seit der Spielzeit 2008/09 Intendantin des Rheinischen Landestheaters Neuss. Jahnn, Hans Henny (eigentl. [bis 1912] Hans Henry August Jahn) [II,893], gest. 29. 11. 1959 Hamburg. 1919 gr¨undete er zus. mit Gottlieb Friedrich („Friedel“) Harms (1893–1931), Franz Buse (1900–1971), Friedrich Lorenz („Lore“) J¨urgensen (1878–1934) u. Ernst Eggers (1895– 1942) in Eckel/Niedersachsen die K¨unstlergemeinschaft „Ugrino“ u. den gleichnamigen Verlag, den sp¨ater Monna Harms, Ernst Eggers u. J.s Tochter Signe, verh. Trede, bis 1971 weiterf¨uhrten, 2010 Neugr¨undung des Verlags. J. war f¨ur die norddt. Orgelbewegung bedeutend, er konstruierte u. restaurierte uber 100 ¨ Orgeln, 1931–33 Leiter der Experimentalabteilung des dt. Orgelrates u. amtlicher Orgelsachverst¨andiger Hamburgs. Lebte bis 1950 als Schriftsteller (Romane, theoretische Schriften, B¨uhnenst¨ucke u. a.), Landwirt u. Orgelsachbearbeiter f¨ur die d¨anische Firma „Frobenius“ auf seinem Hof „Bondegaard“ in Bornholm/D¨anemark, danach in Hamburg. Zus. mit Hans Erich Nossack u. a. gr¨undete J. 1950 die „Freie Akademie der K¨unste in Hamburg“ u. war deren Gr¨undungspr¨asident bis 1959. Ausgaben: H. H. J. – Peter Huchel. Ein Briefwechsel 1951–1959 (hg. u. Vorwort von B. Goldmann) 1974; Das H. H. J. Lesebuch (hg. U. Schweikert, Nachwort von H. Heißenb¨uttel) 1984; Werke in Einzelb¨anden (hg. U. Bitz u. U. Schweikert), 12 Bde., 1985–1994; Jubil¨aumsausgabe in 8 B¨anden (hg. dieselben) 1994; „Orgelbauer bin ich auch“. H. H. J. und die Musik.

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Jahnn Mit der Erstver¨offentlichung des Briefwechsels H. H. J. – Carl Nielsen (hg. U. Schweikert) 1994. Auff¨uhrungen: Die Kr¨onung Richards III. Historische Trag¨odie, UA 5. 2. 1922 Schauspielhaus Leipzig – Neufassung, UA 25. 11. 1960 B¨uhnen der Stadt Bonn; Pastor Ephraim Magnus. Drama, UA [in der Fassung von Bertolt Brecht] 23. 8. 1923 in der geschlossenen Gesellschaft „Das Theater“ Berlin; Medea. Trag¨odie, UA 4. 5. 1926 Staatliches Schauspielhaus Berlin – revidierte Fassung, UA 13. 12. 1964 Hessisches Landestheater Wiesbaden; Der Arzt, sein Weib, sein Sohn. Drama, UA 1. 4. 1928 Kammerspiele Hamburg; Armut, Reichtum, Mensch und Tier. Drama, UA 25. 6. 1948 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Neuer L¨ubecker Totentanz (zus. mit Werner Helwig) UA [szenische Lesung] 1951 Kammerspiele Hamburg – UA [mit der Musik von Yngve Jan Trede] 16. 4. 1954 B¨uhnen der Stadt K¨oln; Thomas Chatterton. Eine Trag¨odie, UA 26. 4. 1956 Deutsches Schauspielhaus Hamburg – als Oper in zwei Teilen (Libretto: Komponist u. Claus H. Henneberg, Musik: Matthias Pintscher) UA 25. 5. 1998 S¨achsische Staatsoper Dresden – reduzierte Fassung, UA 20. 5. 2000 Volksoper Wien; Die Tr¨ummer des Gewissens, UA [Texteinrichtung von Karlheinz Braun u. Erwin Piscator] u. d. T. „Der staubige Regenbogen“ UA 17. 3. 1961 St¨adtische B¨uhnen Frankfurt/Main – Originalfassung, UA 13. 9. 1981 St¨adtische B¨uhnen Wuppertal; Straßenecke, UA 25. 2. 1965 Studiob¨uhne Erlangen; Die Spur des dunklen Engels (Musik: Yngve Jan Trede) UA 6. 12. 1969 St¨adtische B¨uhnen M¨unster; Hans Heinrich, UA 21. 6. 1987 B¨uhnen der Stadt Bielefeld; Der gestohlene Gott, UA 10. 6. 1993 Thalia-Theater Hamburg; Die Familie Jakobsen, UA 16. 6. 1993 Studiob¨uhne der Freien Universit¨at Berlin; Das Holzschiff. Oper in 1 Akt (Text: Christoph Klimke nach dem gleichnamigen Roman von H. H. J., Musik: Detlev Glanert) UA 9. 10. 2010 Opernhaus N¨urnberg. Literatur: Henschel Theaterlex. 402; Rischbieter 686; LThInt 436; DLL 8,482; KLG; G. Harms, ~: ‚Pastor Ephraim Magnus‘ (in: Kleine Ver¨offentlichungen der Glaubensgemeinde Ugrino 3) 1921; P. Th. Hoffmann, ~s ‚L¨ubecker Totentanz‘ (in: Der Kreis 10) 1931; G. J. Gerlitzki, Der mittelalterliche Totentanz u. der ‚Neue L¨ubecker Totentanz‘ von ~. Ein Vergleich (Diss. New York) 1959; H. H. J. Buch der Freunde (zus.gestellt im Auftrag der Freien Akademie der K¨unste in Hamburg von R. Ita-

Jahnn liaander) o. J. [1960]; S. Kienzle, ~. Szenische u. dramaturgische Interpretation (Diss. Wien) 1962; ~, 1964 (31980) [= Text + Kritik 2/3] I. R. B¨ohner, Das Menschenbild ~s (Diss. Innsbruck) 1964; S. Hohl, Das ‚Medea-Drama‘ von ~. Eine Interpretation unter besonderer Ber¨ucksichtigung des Mythischen (Diss. M¨unchen) 1966; L. Secci, Il Mito di Medea nella Tragedia di ~ (in: Studi germanici 5) Rom 1967; W. Muschg, Gespr¨ache mit ~, 1967; R. Wagner, Der Orgelreformer ~, 1970; W. Blohm, Die außerrealen Figuren in den Dramen ~s (Diss. Hamburg) 1971; D. M. Weible, Eros in the Works of ~. A Study of Platonic Influences in Four of the Plays (Diss. Univ. of Kansas) 1972; B. Goldmann, ~. Schriftsteller, Orgelbauer 1894–1959. Eine Ausstellung, 1973; H. J. Eichhorn, Mythus u. Tragik. ~s Dramen (Diss. Z¨urich) 1973; P. Kobbe, Mythos u. Modernit¨at. Eine poetologische u. methodenkritische Studie zum Werk ~s, 1973; Ch. Linsmayer, Das Todesproblem bei ~ (Diss. Z¨urich) 1973; R. Wagner, Archaische, pythagoreische u. harmonikale Grundz¨uge in den Jugenddramen ~s (in: Literatur in Wissenschaft u. Unterricht 7) 1974; E. J¨ager, Untergang im Untergrund. Die jugendliche Gruppe in den Dramen ~s, 1979 (zugleich Diss. Frankfurt/Main 1978); ~ zum Ged¨achtnis seines 20. Todestages. Dokumentation [...], 1981; Die Suche nach dem rechten Mann. M¨annerfreundschaft im literarischen Werk ~s (hg. W. Popp) 1984; Ist der Mensch zu retten? Das Leben u. Werk ~s. Begleitpublikation zur Ausstellung [...] anl¨aßlich des 90. Geb.tages u. 25j¨ahrigen Todestages ~s, 1984; Th. Freeman, ~. Eine Biografie, 1986; F. Krey, ~ u. die mann-m¨annliche Liebe, 1988 (zugleich Diss. Berlin Freie Univ. 1986); R. Wagner, ~ – der Revolution¨ar der Umkehr. Orgel, Dichtung, Mythos, Harmonik, 1989; E. Wolffheim, ~. Mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1989 (32007); M. Weber, ‚Medea‘. ~. Ein Theaterbuch (hg. vom Schauspiel K¨oln) 1989 [mit dem vollst¨andigen Text der Urfassung von 1924]; J. Hengst, H. Lewinski, Ugrino. Die Geschichte einer K¨unstler- u. Glaubensgemeinschaft. Mit einer Bibliographie von Arne Drews, 1991 [= Ausstellungskatalog]; A. Mebus, Kampf mit der Mauer. Die Figuren in ~s fr¨uhen Dramen zwischen Rebellion u. Anpassung, 1992 (zugleich Diss. M¨unchen 1992); ‚Der gestohlene Gott‘, Trag¨odie. ~s Welt 1924. Materialien zur UA, 1993; W. Muschg, Gespr¨ache mit ~ (hg., kommentiert u. mit einem Essay von J. Egyptien, Vorwort von R. Anders) 1994; M. Walitschke, ~s ‚Neuer L¨ubecker Totentanz‘:

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Jahnn Hintergr¨unde – Teilaspekte – Bedeutungsebenen, 1994 (zugleich Diss. K¨oln 1992); H. Mayer, Versuch u¨ ber ~, 1994; C. Benthien, Das Feste, das Fließende u. das Fragmentarische. Grundstrukturen in ~s Trag¨odie ‚Medea‘ (in: Forum Homosexualit¨at u. Literatur 22) 1994; J. Hengst, „Er war die Kraft, die meine Bahn ver¨anderte“. ~ – Friedrich Gottlieb Harms. Stationen einer Freundschaft u. die schriftliche Form ihres Dialogs (ebd.);Weiberjahnn. Eine Polemik zu ~ (hg. u. mit einem Vorwort von F. Hamann u. R. Venske) 1994; P. Neulichedl, Die „Medea“ als Barbarin bei Euripides u. ~ (Diplomarbeit Innsbruck) 1994; M. S. Neub¨ock, „Medea“. Der mythologische Gehalt der ‚Medea‘ von ~ im Vergleich zu den Dramen von Euripides u. Grillparzer (Diplomarbeit Wien) 1995; M. Meister, „Gewiß, Worte verschweigen das Eigentliche“. Der imagin¨are Raum des Theaters bei ~ (in: Archaische Moderne. Der Dichter, Architekt u. Orgelbauer ~, hg. H. B¨ohme) 1996 (wieder in: ¨ M. M., Theater denken. Asthetische Strategien in den szenischen K¨unsten, 2009); M. Weinberg, „Unsere Gemeinschaft ist eine Schwindel erweckende Konstruktion“. Zum Zus.hang von Homosexualit¨at u. Ged¨achtnis bei ~ (in: Erinnern u. Wiederentdecken [...], hg. D. Linck) ¨ 1999; R. Stach, Das Argernis ~ (in: Literaturen 5) 2003; J. B¨urger, Der gestrandete Wal. Das maßlose Leben des ~. Die Jahre 1894 bis 1935, 2003; R. Niehoff, Endstation Hinterzarten. ~ im Schwarzwald, 2003; A. N. Herbst, Ihr wollt ein Wort von mir. Ein Schicksal sollt ihr haben. Eine literarische Spekulation uber ~ u. ¨ ‚Medea‘ (in: Der Literaturbote: L. 19/75) 2004; H. Krah, Knaben, K¨orper u. emphatischer Tod. Zur „Konturierung“ ~s Dramen im System der Fr¨uhen Moderne (in: Norm – Grenze – Abweichung [...], hg. G. Frank) 2004; U. Japp, Der verfemte Autor. ~: ‚Thomas Chatterton‘ (in: U. J., Das dt. K¨unstlerdrama von der Aufkl¨arung bis zur Gegenwart) 2004, J. Heizmann, Mann Maschine Tod. Tradition u. Moderne in ~s Mysterienspiel ‚Neuer L¨ubecker Totentanz‘ (In: L’art macabre 5) 2004; H. L. Arnold, Der Fremde. ¨ Uber ~ (in: H. L. A., Von Unvollendeten. Literarische Portraits) 2005; M. G¨obel-Uotila, ‚Medea‘. Ikone des Fremden u. des Anderen in der europ¨aischen Literatur des 20. Jh. am Beispiel von ~, Jean Anouilh u. Christa Wolf, 2005 (zugleich Diss. Bochum 2003); W. Blohm, R. Blase, ~s ‚Neuer L¨ubecker Totentanz‘ als Multimediatheater. Ein Bericht (in: L’art macabre 6) 2005; S. Schlichtmann, Der andere Mann. Homosozialit¨at u. Interkulturalit¨at in ~s Drama

Jahns ‚Straßenecke‘ (in: Literatur f¨ur Leser 28/3) 2005; J. Kost, Inhumaner Humanismus u. antiklassizistische Vitalit¨at. Zur Antikerezeption in ~s ‚Medea‘ (in: Literatur f¨ur Leser 28/4) 2005; R. Reichstein, Bornholm im Werk von ~ (in: Text & Kontext 28/2) Kopenhagen 2006; M. Keil¨ son-Lauritz, Eros trifft Thanatos. Uberlegungen zu makabrer Homoerotik am Beispiel von ~s ‚Neuem L¨ubecker Totentanz‘ (in: Forum Homosexualit¨at u. Literatur 48) 2006; A. Elstner, Medea. Fremde unter Fremden. Der MedeaMythos bei ~ u. Christa Wolf – ein Vergleich (Magisterarbeit Chemnitz) 2007; T. Fasching, ~: ‚Thomas Chatterton‘ (Diplomarbeit Wien) 2008; R. Guldin, Spiegelgeschichten. Zu Hubert Fichtes u. ~s ‚Thomas Chatterton‘, 2010; J. B¨urger, „Ein uns¨aglich leidender Mensch“. Wie ~ 1917 einen anderen „Richard III.“ entworfen hat (in: Shakespeare-Jahrbuch 146) 2010; S. Wennerscheid, Die Stadt als mythischer K¨orper. ~s „Ugrino“ (in: Les mondes germaniques et les „villes-mirages“ de la fin du XIXe si`ecle a` nos jours, hg. A. Chon´e) Straßburg 2010; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Teilbd. 1 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010; N. Birkner, Emotionalit¨at u. Emotionslosigkeit als a¨sthetische Kategorien in ~s K¨unstlerdrama ‚Thomas Chatterton‘ (in: Sentimentalit¨at u. Grausamkeit [...], hg. S. Wennerscheid) 2011; St. Hermes, „Hier ist ein Neger zu lynchen“. Rassistische Gewalt in ~s Großstadtdrama ‚Straßenecke‘ (1931) (in: Metropolen als Ort der Begegnung u. Isolation [...], hg. E. W. B. Hess-L¨uttich) 2011; A. Zaorska, Die ¨ schwarze Medea. Uber die Wandlung des Medea-Mythos bei ~ (in: Variable Konstanten, hg. K. Jastal) 2011; L. Mingjun, Wahnsinn der Medea. Eine Studie zu Grillparzers Trilogie „Das goldene Vliess“ u. ~s Drama ‚Medea‘, 2013 (zugleich Diss. Shanghai 2009). Jahns, Annette, geb. 24. 6. 1958 Dresden; S¨angerin. 1975–81 Ausbildung an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule in Dresden u. in Meisterkursen bei Judith Beckmann, Ute Niss u. Theo Adam, 1982–86 Mitglied am Opernstudio der Staatsoper Dresden u. 1986–99 Ensemblemitglied u. danach als Gast an der Staatsoper, wo sie u. a. am 25. 5. 1998 in der UA der Oper „Thomas Chatterton“ von Matthias Pintscher die Rolle der „Sarah Pintscher“ u. am 25. 3. 2001 in der UA der Oper „Celan“ von Peter Ruzicka die Rollen „Die Dichterin (Nina Cassian)“ u. „Eine Fremdenf¨uhrerin“ sang. Seit

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Jahoda 1999 freie S¨angerin u. Regisseurin, als letztere u. a. am Mittels¨achsischen Theater Freiberg u. am Nationaltheater Br¨unn. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2222. Jahoda, Fritz, geb. 23. 5. 1909 Wien, gest. 20. 12. 2008 Concord/Massachussets; Dirigent. Private Ausbildung in Wien, zun¨achst Chordirigent, 1930–33 Assistent an der Oper D¨usseldorf, 1934–38 Dirigent am Stadttheater Graz, 1938 Emigration uber England in die USA. ¨ 1940–46 Lehrer am Sarah Lawrence College in Bronxville/New York u. 1946–74 am City College of New York, Pianist, Opern- u. Konzertdirigent in den USA, 1947 Gastdirigent an der Wiener Staatsoper. ¨ Literatur: OML; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Jahoda (eigentl. Murer), Gertrude, geb. 6. 8. 1919; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Sofie Kierner u. Gunnar Graarud in Wien, 1939 Debut am Stadttheater Klagenfurt, 1939/40 am Niederschlesischen Landestheater Jauer, 1940/41 am Stadttheater Heilbronn u. 1941–44 am Theater in M¨uhlhausen/Elsaß. Nach dem 2. Weltkrieg 1949–51 am Landestheater Linz, 1951–53 an der Oper Graz u. 1950–52 Gastengagement an der Wiener Staatsoper, 1953–55 am Opernhaus D¨usseldorf, 1955–57 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim u. 1957–61 Ensemblemitglied am Staatstheater Saarbr¨ucken. Danach noch gelegentlich Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2223. Jahoda, Lutz, geb. 18. 6. 1927 Br¨unn/M¨ahren; Schauspieler und S¨anger. Kaufm¨annische Ausbildung, 1943/44 erste Auftritte an den Br¨unner Kammerspielen. Nach dem 2. Weltkrieg privater Schauspiel-, Gesangs- u. Ballettunterricht in Wien u. ab 1946 in Berlin, 1946/47 erstes Engagement am Theater am Nollendorfplatz Berlin, 1947–49 als S¨anger u. Schauspieler am Theater der Altmark in Stendal, 1950/51 am Volkstheater Halberstadt, 1952/53 als Schauspieler am Zimmertheater Garmisch-Partenkirchen, 1955–57 als S¨anger an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig. 1957–67 versch. Konzerttourneen, daneben (vor allem bis zur Wende) freier Schauspieler u. a. am Berliner Ensemble u. am Deutschen Theater, beide Berlin, Autor (u. a. der Roman-Trilogie „Der Irrtum“, 2009), S¨anger u. Moderator (u. a. eigener Shows) f¨ur Rundfunk u. Fernsehen. Ende der

Jahrbeck 90er Jahre wieder gelegentliche Auftritte, Gastengagements an der Dresdner Kom¨odie, an der auch am 2. 2. 2007 seine Kom¨odie „Fernsehkommissare haben’s gut“ uraufgef¨uhrt wurde. Seine Autobiografie „Lutz im Gl¨uck und was sonst noch schieflief“ erschien 2001. Literatur: Habel 188. Jahrbeck, Gustav [II,893], geb. 22. 6. 1891 Hannover, gest. Oktober 1972 wohl D¨usseldorf. Bis 1956 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast in D¨usseldorf. Literatur: Ulrich 1,857. Jakisch, Max, geb. 19. 10. 1903 Remscheid/ Nordrhein-Westfalen, gest. 25. 3. 1982 Bern; ¨ S¨anger. Uber seine Ausbildung ist nichts bekannt, 1924–26 am Stadttheater Remscheid u. 1926–66 Ensemblemitglied des Stadttheaters Bern. Als Gast am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2224. Jakobi, Regina, geb. in Mannheim; S¨angerin. Studierte zun¨achst Schulmusik u. Musikwissenschaft an der Musikhochschule MannheimHeidelberg, anschließend Gesangsunterricht bei Elsa Cavelti, am Opernstudio der Musikhochschule Basel, bei Ren´e Jacobs (Barockgesang) an der Schola Cantorum Basiliensis u. in Meisterkursen. Seit 1989 freie S¨angerin u. a. am Theater Basel, an den Stadttheatern in Bern u. Luzern, am Opernhaus Z¨urich u. seit 2004 wiederholt an der Berliner Kammeroper. Jaksch, Erik [II,894], gest. 27. 7. 1976 Wien. Neben musiktheoretischen Studien kaufm¨annische Ausbildung. Auff¨uhrungen (Ausw.): Millionenhochzeit. Operette in 3 Akten (Text: Walter Hauttmann) UA 26. 11. 1941 Raimundtheater Wien; Veronika. Singspiel in 3 Akten (Text: Tilde Binder nach einem heiteren Spiel Franz Streichers) UA 1944 Thorn; Ein Strauß Rosen. Musikalische Kom¨odie, UA 1949 Amsterdam; Paradies ohne M¨anner (Text: Harald Bratt) UA 23. 3. 1952 Theater der Freien Hansestadt Bremen. ¨ Literatur: OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Jaksch, Friedrich (Ps. Friedrich Bodenreuth) [II,894], gest. 18. 2. 1946 Speziallager Nr. 2 Buchenwald bei Weimar (in sowjetischer Haft). Ab 1920 Leiter des Sudetendt. Verlags in Reichenberg u. der dortigen Freilicht-Festspiele, 1923

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Jalowetz Mitbegr¨under u. Direktor der „B¨ucherei der Dt. in der Tschechoslowakei“. Literatur: DLL 8,492. Jaksch, Oliver, geb. 1971 Innsbruck; Schauspieler. 1991–94 Ausbildung an der Schauspielschule des Innsbrucker Kellertheaters, anschließend u. a. am Tiroler Landestheater Innsbruck, am Theater f¨ur Vorarlberg Bregenz u. in der freien Theaterszene in Wien u. Berlin, 1997–2000 Mitglied u. danach als Gast am Staatstheater Braunschweig, 2000–02 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, dann freier Schauspieler u. a. am Alten Schauspielhaus Stuttgart u. bei den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel, seit 2005 an der Landesb¨uhne Hannover bzw. am Theater f¨ur Niedersachsen (TfN) Hildesheim u. Hannover. Seit 2011 wiederholt bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Jakubaschk, Ronny, geb. 1979 Guben/Brandenburg; Regisseur. W¨ahrend der Schul- u. Zivildienstzeit (1998–2001) erste Regiearbeiten mit der eigenen Theatergruppe in Cottbus, 2001–06 Dramaturgiestudium an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Leipzig, w¨ahrend des Studiums zahlreiche Projekte u. Inszenierungen in Leipzig, Cottbus u. Bad Hersfeld, Assistent u. Dramaturg am Staatstheater Cottbus, am Schauspiel Frankfurt/Main u. am Burgtheater Wien, 2006–09 Regieassistent u. Regisseur am Maxim-Gorki-Theater Berlin, seit 2009 freier Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. am Theater Basel, am Schauspiel Frankfurt/Main, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Theaterhaus Jena, am Volkstheater Rostock, am Theater Aachen, an der Oper Dortmund u. am Staatstheater Oldenburg. Literatur: Henschel Theaterlex. 403. Jalowetz, Heinrich [II,895], gest. 2. 2. 1946 Black Mountain/North Carolina. 1909/10 Kapellmeister in Danzig, 1912–1916 in Stettin, 1916–1923 am Deutschen Landestheater Prag, 1924/25 an der Wiener Volksoper, 1925–1933 am Stadttheater K¨oln. 1933 R¨uckkehr nach Prag, Musiklehrer u. Chordirigent, 1936–1938 Kapellmeister am Stadttheater Reichenberg (Liberec). 1938 Emigration in die USA, 1939–46 Professor am Black Mountain College. Komponist von B¨uhnenmusik. ¨ Literatur: OML; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995.

James James, Gal, geb. 8. 5. 1977 in Israel; S¨angerin. Ausbildung in Tel Aviv u. am Opernstudio der Deutschen Staatsoper Berlin, seit 2009/10 Ensemblemitglied der Oper Graz. Gasts¨angerin u. a. am Stadttheater St. Gallen u. an der Staatsoper Dresden. Jammal, Camill, geb. 1985 Heidelberg; Schauspieler. Nach dem Abbruch der Schule 2001– 05 Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 2006–09 am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg u. seit der Spielzeit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover. Janatsch, Helmuth [II,895], gest. 24. 11. 1989 Salzburg. 1945/46 am Salzburger Landestheater, dann an der Kleinkunstb¨uhne „Die Insel“ in Wien u. ab 1950 Ensemblemitglied am Burgtheater, 1952–77 auch bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 403; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Jancke, Oskar [II,895], gest. 24. 2. 1957 Stuttgart. Nach dem 2. Weltkrieg Leiter der literarischen Abteilung beim S¨uddt. Rundfunk Stuttgart. Spiritus rector der 1949 gegr¨undeten „Dt. Akademie f¨ur Sprache u. Dichtung“ in Darmstadt. Literatur: DLL 8,496. Janda (auch N¨otzoldt-Janda), Elsbeth, geb. 27. 12. 1923 Mannheim, gest. 9. 4. 2005 Heidelberg; Kabarettistin, Schauspielerin und Autorin. Studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte u. Philosophie an der Univ. Heidelberg, dann zun¨achst Musiklehrerin. Ab den 1950er Jahren trat sie zus. mit ihrem Gatten, dem Schriftsteller u. Kabarettisten Fritz N¨otzoldt (1908– 1987), mit kabarettistischen Programmen u. nach N¨otzoldts Tod mit Soloprogrammen auf. Seit 1962 st¨andige Mitarbeiterin f¨ur H¨orfunk u. Fernsehen, 1978–1986 Moderatorin beim Fernsehsender S¨udwest 3. Daneben auch Schauspielerin am Oststadt-Theater Mannheim u. am dortigen Theater Alte Werkstatt (TAW). Verfasserin u. a. von Kabarett-Texten, Moritaten u. Gedichten teilweise in Pf¨alzer Mundart, Ver¨offentlichungen zur Kulturgeschichte der Kurpfalz. Literatur: DLL 8,497.

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Jandl Jander, Andreas, geb. 1959 Freiburg/Br.; B¨uhnen-, Kost¨umbildner und Lightdesigner. Studierte Architektur an der Univ. Stuttgart, 1984–87 Regie-, B¨uhnenbild- u. Kost¨umassistent am Staatstheater ebd., auch am Massimotheater in Palermo, an der Staatsoper Wien u. 1987–90 bei Hansg¨unther Heyme u. Wolf M¨unzner, u. a. am Schauspiel Essen, am Theater in M¨ulheim an der Ruhr u. am D¨usseldorfer Schauspielhaus. Seit 1991 freier B¨uhnenbildner, bis 2007 kontinuierlich am Schauspiel Leipzig, dort Zus.arbeit mit Lutz Graf, Konstanze Lauterbach (mit ihr auch 2004–11 am Staatstheater Wiesbaden) u. Wolfgang Engel, 1994–99 B¨uhnenbildner am Schauspiel u. an der Oper Graz, 1996–2002 am Staatstheater Darmstadt, 2002–04 Ausstattungsleiter am Theater Freiburg/Br., seit 2010 leitender B¨uhnen- u. Kost¨umbildner sowie Mitglied der k¨unstlerischen Leitung am Schauspiel Essen, daneben zahlreiche Ausstattungen u. Installationen f¨ur Oper, Schauspiel u. Tanztheater an verschiedenen Theatern im In- u. Ausland. Jandl, Ernst, geb. 1. 8. 1925 Wien, gest. 9. 6. 2000 ebd.; Autor. Ab 1943 Milit¨ardienst u. bis 1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, danach Studium der Germanistik u. Anglistik an der Univ. Wien, 1950 Dr. phil., Mittelschullehrer in Wien (mit mehreren Beurlaubungen bis zu seiner Pensionierung 1979). 1952 erste Ver¨offentlichungen in der Zeitschrift „Neue Wege“, 1952/53 als Deutschlehrer in England. Ab 1954 Lebensfreundschaft u. Zusammenarbeit mit Friederike Mayr¨ocker. 1957 Publikation der ersten „sprechgedichte“. 1966 Auftritte zusammen mit dem Duo Dieter Glawischnik (Piano) u. Ewald Oberleitner (Baß). 1970/71 mit Mayr¨ocker als Stipendiat des Dt. Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin, 1972 gemeinsame Vortragsreise durch die USA. Ab 1984 Auftritte mit Musikern des „Vienna Art Orchestra“, seit 1992 gemeinsame Auftritte mit dem Musiker Erich Meixner. Lesereisen im In- u. Ausland. Ausgaben: Gesammelte Werke. Gedichte. St¨ucke. Prosa, 3 Bde. (hg. K. Siblewski) 1985; poetische werke, 10 Bde. (hg. ders.) 1997; Briefe aus dem Krieg. 1943–1946 (hg. ders.) 2005. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): szenen aus dem wirklichen leben, UA 18. 6. 1966 Theater an der Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen); der raum. szenisches gedicht f¨ur beleuchter und tontechniker, UA 4. 12. 1973 Studiob¨uhne Villach; die humanisten, UA 26. 10. 1976 Schau-

Janisch spielhaus (Probeb¨uhne) Graz – als Kammermusikalische Konversationsoper (Musik: Erhan Sanri) UA September 2000 Opera Stabile in der Staatsoper Hamburg; Aus der Fremde. Sprechoper in 7 Szenen, UA 28. 9. 1979 Schauspielhaus Graz. Literatur: Henschel Theaterlex. 404; Rischbieter 689; LThInt 438; KLG; M. Wulff, Konkrete Poesie u. sprachimmanente L¨uge. Von ~ zu Ans¨atzen einer Sprach¨asthetik (mit einem Vorwort von E. J.) 1978 (Diss. [Salzburg] u. d. T.: Wirklichkeit konkret. Untersuchung zu M¨oglichkeiten von Literatur – von der konkreten Poesie ~s bis zur sprachimmanenten L¨uge, 1977); A. Berger, ~s Bearbeitung der Sprache (in: Lyrik von allen Seiten, hg. L. Jordan, A. Marquardt u. W. Woesler) 1981; P. H. Neumann, Der unmanierliche Dichter, oder: Individual¨ stil u. Experiment. Uber ~ (in: Akzente Heft 1) 1982; I. Haag, E. Wiecha, Konversation auf Abwegen – zu ~s B¨uhnensatire ‚Die Humanisten‘ (in: Modern Austrian Literature 15/1) Riverside/Kalifornien 1982; W. Schmidt-Dengler, Humanisten und/oder Terroristen (in: Literatur und Kritik H. 165/166) 1982; W. Abraham, Das Konzept der „projektiven Sprache“ bei ~ (in: Dt. Vierteljahrsschrift f¨ur Literaturwissenschaft u. Geistesgeschichte Heft 4) 1982; ~. Materialienbuch (hg. W. Schmidt-Dengler) 1982; G. Sauder, ~s „St¨ucke“ u. die Sprechoper ‚Aus der Fremde‘ (in: Drama u. Theater im 20. Jh, [...], hg. H. D. Irmscher u. W. Keller) 1983; M. Loew Cadonna, L¨osung. Die dramatische Struktur von ~s ‚Aus der Fremde‘ (in: Protokolle, H. 2) 1985; ~. Texte, Daten, Bilder (hg. H. Siblewski) 1990; W. Schmidt-Dengler, Der wahre Vogel. Zur Figur des Dichters bei ~ (in: Wiener Avantgarde – einst u. jetzt, hg. W. Buchebner) 1990; H. Lengauer, ~ im Wandel (in: Abgelegte Zeit [...], hg. H. L.) 1992 [= Zirkular. Sondernummer 28]; ~, 1996 [= Text + Kritik 129]; P. Brady, Nonsense und Realit¨at. ¨ Zum Werk ~s (in: Sinn im Unsinn. Uber Unsinnsdichtung vom Mittelalter bis zum 20. Jh., hg. Th. Stemmler u. St. Horlacher) 1997; „a komma punkt“. ~. Ein Leben in Texten u. Bildern (hg. K. Siblewski) 2000; „Stehn Jandl groß hinten drauf“. Interpretationen zu Texten ~s (hg. M. Vogt) 2000; G. Sauder, ~: ‚Die Humanisten‘ (ebd.); F. Mayr¨ocker, Requiem f¨ur ~, 2001; W. Schmidt-Dengler, Der wahre Vogel. Sechs Studien zum Gedenken an ~, 2001; S. Heuber, Ein Vergleich: Samuel Beckett u. ~, 2001; K. Siblewski, Telefongespr¨ache mit ~. Ein Portr¨at, 2001; ~ (hg. B. Kraller) 2002 [= Wespennest 125]; ~

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Janisch – Musik Rhythmus Radikale Dichtung (hg. B. Fetz) 2005; A. Uhrmacher, Spielarten des Komischen. ~ u. die Sprache, 2007 (zugleich Diss. Trier 2005); M. Hammerschmid, H. Neundlinger, „von einen sprachen“. Poetologische Untersuchungen zum Werk ~s, 2008; ~. Mit poetologischen Statements des Autors u. Erinnerungen des Hg.s [= B. Jentzsch] 2008; W. Schmidt-Dengler, ~, eine Station auf dem m¨uhsamen Weg der osterreichischen Aufkl¨arung? (in: Nachkl¨ange ¨ der Aufkl¨arung im 19. u. 20. Jh., hg. K. M¨ullerSalget) 2008; N. Bernstein, ~ im retroaktiven Maskenspiel. Zu autobiographischen u. metapoetischen Werken ~s (in: Retrospektivit¨at u. Retroaktivit¨at [...], hg. M. A. Born) 2009; J. Drews, Der humorlose Komiker. Etwas uber ~ ¨ (in: H¨orspiel. Autorengespr¨ache u. Portr¨ats, hg. K. Agathos u. H. Kapfer) 2009; G. Predoiu, Rebellion gegen Regeln. ~ u. Oskar Pastior (in: ¨ Osterreichische Literatur ohne Grenzen, hg. A. Bombitz u. a.) 2009; „von ~ weg auf ~ zu“. 47 ¨ Begegnungen u. Uberlegungen (hg. R. Urbach) 2009; Die ~-Show. Eine Ausstellung des WienMuseums [...] (hg. B. Fetz u. H. Schweiger) 2010; ~. Interpretationen, Kommentare, Didaktisierungen (hg. J. G. Lughofer) 2011; V. R¨omer, Dichter ohne eigene Sprache? Zur Poetik ~s, 2012 (zugl. Diss. M¨unchen 2012); H. Neundlinger, I’d rather be a Saxophone. ~ and Jazz (in: Jazz in German-Language Literature, hg. K. KrickAigner u. M.-O. Schuster) 2012; Wir Jandln! Didaktische u. wissenschaftliche Wege zu ~ (hg. H. Schweiger u. H. Nagy) 2012; H. Schweiger, mein literaturen sein unseren literaturen. der sprachenkunstler ~ u. sein universit¨aten professor Wendelin Schmidt-Dengler (in: Der Dichter u. sein Germanist [...], hg. St. Kurz) 2012; B. Fetz, Vom Archiv zur Biographie u. wieder zur¨uck. Biographische u. mediale Transformationen am Beispiel ~s (in: Anekdote, Biographie, Kanon [...], hg. M. Unseld) 2013. Janisch, Antonie s. Valley, Antonie [V,2752]. Janisch, Michael [II,896], gest. 29. 11. 2004 Wien. Bruder von Peter J., 1949–87 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, als Gast an ¨ weiteren B¨uhnen in Dtl. u. Ost., zwischen 1950 u. 1977 auch bei den Salzburger Festspielen. Janisch, Peter, geb. 20. 12. 1924 Wien; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Bruder von Michael J., anfangs Film- u. Fernsehschauspieler, 1963–91 Leiter der „Melker Sommerspiele“

Janitschek (heute „Sommerspiele Melk“), 1967–2005 Direktor des Wiener Ateliertheaters, 1993 zus. mit Adi Reuscher Gr¨under der „Raimundspiele Gutenstein“ (heute „Gutenstein Festspiele“) u. bis 1999 deren Intendant, 2000–04 Intendant der „Kom¨odienspiele“ (heute „Wachaufestspiele“) Weißenkirchen. Janitschek, Raimund, geb. 4. 11. 1893 Wien, gest. 21. 5. 1953 M¨unchen; Schauspieler. Mit Hilfe eines Burgtheaterstipendiums Ausbildung zum Schauspieler, erstes Engagement in Frankfurt/Main, 1914 in Baden. Danach Soldat, Verwundung u. russische Kriegsgefangenschaft. 1922–24 am Staatstheater M¨unchen, 1924/25 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1925/26 am Nationaltheater Mannheim, 1927–30 als Regisseur, Schauspieler u. Dramaturg am St¨adtischen Theater Oberhausen, 1932– 34 am Deutschen Theater Prag, 1934/35 Regisseur u. Schauspieler am Stadttheater Bielitz/Schlesien, 1935/36 in dens. Funktionen am Stadttheater Innsbruck, danach nicht mehr im B¨uhnenjahrbuch verzeichnet, m¨oglicherweise wieder an sudetendt. B¨uhnen. Nach dem 2. Weltkrieg bis zu seinem Tod Ensemblemitglied des Staatsschauspiels M¨unchen. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,455. Janka, Hans-Heinz, geb. 22. 12. 1914 Saaz/ B¨ohmen, gest. 5. 11. 1970 Hamburg; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, Eleve am dortigen Theater in der Josefstadt, dann in Troppau, Baden-Baden, Heilbronn u. am Fronttheater in Lille. Nach 1945 am Staatstheater Braunschweig, seit 1946 als Regisseur, Oberspielleiter, 1968 als kommissarischer Leiter u. ab Dezember 1969 als Intendant am Theater L¨uneburg. Literatur: T. H¨unke von Podewils, Vorhang auf. Theater in L¨uneburg 1946–90, 1990. Janko, Emil von [II,896], gest. 21. 12. 1967 Wien. Literatur: DLL 8,503. Janko, ´ Ilo von, geb. 24. 5. 1920 Reichenberg (Liberec)/B¨ohmen, gest. 30. 4. 2001 Wedel bei Hamburg; Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter. 1939–41 Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin, erstes Engagement 1941–44 an den St¨adtischen B¨uhnen Wuppertal-Barmen, 1947–49 am Landestheater Esslingen, sp¨ater meist Regisseur u.

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Janku˚ a. am Staatstheater Stuttgart, in Berlin an der Trib¨une, am Hebbel-Theater u. an der Freien Volksb¨uhne, am Hamburger Thalia-Theater, sp¨ater Oberspielleiter der St¨adtischen B¨uhnen L¨ubeck u. zehn Jahre Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim. Daneben wirkte er am Berliner Kabarett „Die Stachelschweine“, f¨ur das er auch Texte schrieb. Seit 1987 regelm¨aßig als Regisseur am Ohnsorg-Theater in Hamburg. Seine Kom¨odie „Herr Jalin duelliert sich“ wurde am 20. 2. 1953 am Fritz-R´emond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main uraufgef¨uhrt, die UA (20. 5. 2001) seines Spiels „Dat Familienfest“ (nach einem St¨uck von Johann Friedrich von Cronegk) am Ohnsorg-Theater konnte er nicht mehr erleben. Janko, Josef [II,896], gest. 1. 11 1984 Graz. Gesangsunterricht bei Felix von Kraus, 1930–33 an der Staatsoper M¨unchen, 1933–35 am Stadttheater Bielefeld, 1935–40 am Opernhaus K¨oln u. 1940–57 Ensemblemitglied u. bis 1964 als Gast am Opernhaus in Graz. Als Gast u. a. an der Wiener Volks- u. Staatsoper, wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2228; OML. Jankov´a, Martina, geb. 1972 Orlov´a/Tschechien; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in Ostrava (M¨ahrisch-Ostrau), an der Musikakademie in Basel bei Antonie Denygrov´a u. in Meisterkursen bei Carlo Bergonzi, Gustav Kuhn u. Michael Eliassen. W¨ahrend des Studiums als Gast am Opernhaus in Ostrava, seit 1992 am Nationaltheater Prag. 1997 Mitglied des Internationale Opernstudios des Opernhauses Z¨urich u. 1998–2012 Ensemblemitglied u. danach als Gast am gen. Opernhaus. Internationale Gasts¨angerin, seit 2000 wiederholt bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2229. Janku, ˚ Hana, geb. 25. 10. 1940 Br¨unn, gest. 28. 4. 1995 Berlin; S¨angerin. Gesangsstudium vor allem bei Jaroslav Kvapil in Br¨unn, 1959 Debut u. Engagement an der Oper von Br¨unn, seit 1970 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. zugleich am Deutschen Opernhaus Berlin sowie am Nationaltheater Mannheim. Internationale Gastspielt¨atigkeit. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2230.

Janner Janner, Brigitte, geb. 24. 1. 1945 Meseritz/ Brandenburg (heute Polen); Schauspielerin. Wuchs in Berlin u. Hamburg auf, trat 1962 an der Studiob¨uhne der Univ. Hamburg auf, sp¨ater freie Schauspielerin u. a. am Residenztheater M¨unchen, an den Schauspielh¨ausern in Hamburg, K¨oln u. Z¨urich, an den Staatstheatern in Hannover, Bochum, am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, am dortigen St. Pauli Theater u. am Wiener Volkstheater. J´anosi-Engel, Josef [II,897], gest. 25. 11. 1939 auf seinem Gut J´anosi in F¨unfkirchen (P´ecs)/Ungarn. Seine umfangreiche Sammlung von Kunstobjekten, seltenen Drucksachen u. Manuskripten ging in den Wirren der Kriegszeit verloren. Seine beiden S¨ohne Richard u. R´obert wurden im KZ Mauthausen ermordet. Literatur: P. Gulyas, Magyar ´ir´ok [...] 7. Bd., Budapest 1990. Janowitz, Gundula, geb. 2. 8. 1937 Berlin; S¨angerin. Aufgewachsen in Graz, Ausbildung am Konservatorium ebd. bei Herbert Th¨ony, mit einem Stipendium der Grazer RichardWagner-Gesellschaft 1959 in Bayreuth, 1960 Debut bei den dortigen Festspielen u. in der Folge regelm¨aßig ebd., 1960–90 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, umfangreiche große internationale Gastspielt¨atigkeit, als Konzerts¨angerin trat sie auch nach 1990 weiterhin auf. 1990/91 Direktorin der Grazer Oper. 1970 gr¨undete sie die „G. J.-Stiftung“ zur F¨orderung des S¨angernachwuchses. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2231; OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Janowitz, Hans, geb. 2. 12. 1890 Podiebrad/B¨ohmen, gest. 25. 5. 1954 New York; Autor. Soldat im 1. Weltkrieg, danach Redakteur in M¨unchen, sp¨ater Dramaturg in Berlin, schrieb zus. mit Carl Mayer das Drehbuch zu dem Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1920, Regie: Robert Wiene). 1921 Mitbegr¨under u. Autor von Trude Hesterbergs Kabarett „Wilde B¨uhne“. 1933 R¨uckkehr nach Prag, 1939 Emigration uber Frankreich nach ¨ New York, Manager der Jan Villon Perfume Co. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,456; KabarettLex. 162; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012.

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Jansen Janowski, Marek, geb. 18. 2. 1939 Warschau; Dirigent. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in K¨oln bei Wolfgang Sawallisch u. an der Accademia Musicale Chigiana in Siena, Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung an den Opernh¨ausern in Aachen, K¨oln u. D¨usseldorf, 1969–74 1. Kapellmeister an der Oper Hamburg, 1973–75 Musikdirektor am Stadttheater Freiburg/Br. u. 1975–79 in ders. Funktion am Opernhaus Dortmund, Gastdirigent an internationalen Opernh¨ausern. Ab den 90er Jahren vorwiegend Konzertdirigent, k¨unstlerischer Leiter u. Chefdirigent versch. Orchester, u. a. 1984–2000 Musikalischer Leiter des Orchestre Philharmonique de Radio France, 1986– 90 Chefdirigent des G¨urzenich-Orchesters in K¨oln, 2005–12 Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande, 2000–05 Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo u. seit 2002 Chefdirigent, seit 2008 K¨unstlerischer Leiter auf Lebenszeit des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997; W. Seifert, Atmen mit dem Orchester. Der Dirigent ~. Autorisierte Biografie, 2010. Jansen, Dorothee, geb. 1969 Bonn; S¨angerin. Ausbildung an den Musikhochschulen in Freiburg/Br. u. K¨oln, Mitglied des Opernstudios K¨oln, seit 1993 freie S¨angerin, u. a. an den Opernh¨ausern in Essen, Lausanne, Freiburg/Br., an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, an der Mail¨ander Scala u. regelm¨aßig am Opernhaus K¨oln. 1998–2001 bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2232. Jansen, Gerrit, geb. 21. 7. 1981 Solingen/ Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. 2004–08 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, seit 2008 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Jansen, Susanne, geb. 1966 Berlin; Schauspielerin und S¨angerin. 1984–88 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 1992 Debut am MaximGorki-Theater ebd., 1994–99 Ensemblemitglied am Theaterhaus Jena, danach freie Schauspielerin, u. a. am Theater am Neumarkt Z¨urich, auf Kampnagel in Hamburg, in Berlin an der Volksb¨uhne am Rosa-Luxemburg-Platz u. am Hebbel-Theater, seit 2001 vor allem am Staatsschauspiel Hannover u. seit 2009 am Staatsschauspiel Dresden, am St. Pauli Theater, am

Jansen Ernst-Deutsch-Theater u. am Thalia-Theater, alle in Hamburg. Seit 2003 tritt sie auch mit eigenen musikalischen Programmen auf. Jansen, Yves, geb. 4. 7. 1952 Aarburg/Aargau; Schauspieler und Regisseur. 1973–76 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Frankfurt/Main, w¨ahrend des Studiums Regieassistent bei Harry Buckwitz am Schauspielhaus Z¨urich u. bei Hans Neuenfels am Schauspielhaus Bochum. 1975/76 Engagement als Schauspieler an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1976 bei den Festspielen Bad Hersfeld, 1976/77 am Landestheater in T¨ubingen u. am dortigen Zimmertheater, 1977–79 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, 1979/80 an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin, 1980 u. 1984/85 Gastengagement am Theater Basel. 1981 Regieassistent am Berliner Ensemble in Berlin, erste eigene Inszenierungen am Jungen Theater ebd., freier Regisseur u. a. am Stadttheater Pforzheim, am Theater am Turm in Frankfurt/Main, an der Freien Volksb¨uhne Berlin, an den Hamburger Kammerspielen, am Ernst-Deutsch-Theater ebd., am Nationaltheater Mannheim, am Landestheater Linz, am Stadttheater St. Gallen, am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin u. an der Kom¨odie Winterhuder F¨ahrhaus in Hamburg. 2005 Mitgr¨under u. bis 2008 Regisseur des „Ensembles Proszenium Hamburg“. Literatur: TdS. Jansen, Yvon, geb. 1972; Schauspielerin. Wuchs am Niederrhein auf, studierte zuerst Theater- u. Filmwissenschaften, Germanistik u. P¨adagogik an den Univ. in Bochum u. Berlin, 1997–2000 Ausbildung an der westf¨alischen Schauspielschule Bochum, w¨ahrend des Studiums am dortigen Schauspielhaus u. am Schauspielhaus Hamburg, 2000–05 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Z¨urich u. 2008–10 am dortigen Theater am Neumarkt, als Gast u. a. an den M¨unchner Kammerspielen u. wiederholt an der Berliner Schaub¨uhne, 2011–13 wieder am Schauspielhaus Z¨urich, seit der Spielzeit 2013/14 Ensemblemitglied am Schauspiel K¨oln. Literatur: Henschel Theaterlex. 405. Janson, Emil [II,898], geb. 17. 1. 1872, gest. 7. 6. 1958 Hamburg-Harburg. Literatur: Ulrich 1,861. Janssen, Albrecht [II,898], gest. 27. 2. 1972 Hamburg. Literatur: DLL 8,515.

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Janssen Janssen, Herbert [II,898], geb. 22. 9. 1892 K¨oln, gest. 3. 6. 1965 New York. Studierte Jura an der Univ. Berlin, nach dem 1. Weltkrieg Gesangsunterricht bei Oscar Daniel in Berlin, 1922 Debut u. Engagement bis 1937 an der Berliner Staatsoper. Als Gast u. a. an den Staatsopern M¨unchen u. Dresden, 1931–34 an der Grand Op´era Paris, 1934 u. 1935 am Th´eaˆ tre royal de la Monnaie Br¨ussel, 1926–30 regelm¨aßig an der Covent Garden Opera London, seit 1930 wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. 1937/38 Mitglied der Wiener Staatsoper, 1938 emigrierte er nach Nordamerika. 1939–52 Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper, seit 1940 in der Sommersaison st¨andiger Gasts¨anger am Teatro Col´on in Buenos Aires, 1945–51 regelm¨aßig als Gast an der Oper San Francisco. Zuletzt Gesangslehrer in New York. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2233; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Janssen, John, geb. um 1956 Weert/Holland; S¨anger. Ausbildung am Konservatorium in Maastricht, erstes Engagement am Theater im Revier Gelsenkirchen, danach Mitglied der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, seit 1986 freier S¨anger mit internationalen Gastauftritten, mit Schwerpunkt in zeitgen¨ossischen Opern, u. a. sang er am Stadttheater Bern am 12. 5. 1991 in der UA der Oper „Die Richterin“ von Franc¸ois Pantillon. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2234. Janssen, Julia [II,898], gest. 24. 12. 1982 Herdecke/Nordrhein-Westfalen. Bis 1957 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Gasten¨ gagements an B¨uhnen in Dtl. u. Osterreich. Literatur: Ulrich 1,862. Janssen, Thomas, geb. 1957 Dinslaken/Nordrhein-Westfalen; Regisseur. Studierte Theater-, Film- u. Fernsehwissenschaft sowie Literatur an der Univ. K¨oln, 1982–84 Regieassistent am Thalia-Theater Hamburg, 1984–86 am Schauspielhaus D¨usseldorf u. 1986/87 am Staatsschauspiel M¨unchen u. am Schauspiel Essen. Nach einer vierj¨ahrigen Theaterpause freier Regisseur u. a. am Schauspielhaus Graz, am Staatstheater Darmstadt u. an den Wuppertaler B¨uhnen. Janssen, Walter [II,898], gest. 1. 1. 1976 M¨unchen. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der (Film-)Schauspieler. 1946 u. 1947 Direktor der Marburger Festspiele u. 1949–51 des Ateliertheaters M¨unchen, sp¨ater am Hamburger Schauspielhaus.

Jantschge Literatur: Ulrich 1,872; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Jantschge, Georg [II,899], gest. 1961 Wien. Jantzen, Bettina, geb. 1969; Dramaturgin. Studierte 1989–95 Theaterwissenschaft, Erziehungswissenschaft u. Sozialp¨adagogik an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig u. an der dortigen Univ., w¨ahrend des Studiums Mitarbeit am „Poetischen Theater“ Leipzig u. an der „Inselb¨uhne“, Gastdramaturgin u. a. am Theater der Jungen Welt Leipzig, am „piccoloTheater“ Cottbus u. am Staatstheater Cottbus, ebd. seit 1995 Schauspieldramaturgin. Janzen, Juliane, geb. 1933 Essen, gest. Mai 2002 ebd.; Schauspielerin. Ausbildung an der Folkwanghochschule in Essen, erstes Engagement ebd., dann an den Stadttheatern in Baden-Baden, Kiel u. Heidelberg, 1985–96 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Grillo-Theater Essen. Jar, Valentin, geb. 1958 Bukarest; S¨angerin. Ausbildung an den Konservatorien in Bukarest u. Den Haag. 1984–93 Ensemblemitglied am Opernhaus Frankfurt/Main u. Gastengagement am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Seither internationaler Gasts¨anger. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2235. Jaray, Hans (in den USA Hans Varay) [II,899], gest. 6. 1. 1990 Wien. 1923–29 u. 1932/33 am Volkstheater u. 1930–38 mit Unterbrechungen als Schauspieler u. Regisseur am Theater in der Josefstadt Wien. 1938 Emigration uber Z¨urich ¨ u. Paris nach New York, ubersetzte u. adaptierte ¨ eigene u. fremde St¨ucke, 1942 Mitbegr¨under des Emigrantenensembles „The Players from Abroad“. 1948 R¨uckkehr nach Wien, 1948– 51 am Volkstheater u. anschließend mit Unterbrechungen bis 1986 als Schauspieler u. Regisseur wieder am Theater in der Josefstadt, seit 1986 Ehrenmitglied. Als Gast u. a. am Thalia-Theater Hamburg u. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen. Seit 1926 auch Filmschauspieler. Seine Autobiographie „Was ich kaum ertr¨aumen konnte ... Ein Lebensbericht“ erschien postum 1990.

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Jarmers Auff¨uhrungen: Ein feiner Herr [unter dem Ps. Hans Honneg]. Lustspiel in 3 Akten, UA April 1932 Volkstheater Wien; Blaue Wolken. Kom¨odie in 6 Bildern, UA 1933 ebd.; Ist Geraldine ein Engel? Lustspiel in 3 Akten, UA 21. 3. 1933 Theater in der Josefstadt Wien – als Musical u. d. T. Geraldine (Musik: Gustav Zelibor) UA 21. 11. 1957 Theater in der Josefstadt (Kammerspiele) Wien; Christiano zwischen Himmel und H¨olle. Schauspiel in 6 Bildern, UA 26. 1. 1934 Theater in der Josefstadt Wien; Ping-Pong. Lustspiel in 3 Akten, UA 21. 12. 1934 ebd. Literatur: Henschel Theaterlex. 405; Hdb. Exiltheater 1,457; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. ¨ emigrierten FilmLexikon der aus Dtl. u. Ost. schaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Jaresch, August, geb. 12. 7. 1902 Klosterneuburg/Nieder¨ost., gest. 12. 9. 1984 ebd.; S¨anger. Ausbildung in Wien, 1937/38 Mitglied des Chores am Theater in Innsbruck, ab 1938 als Solist an der Volksoper Wien, 1946–56 Ensemblemitglied der Wiener Staats- u. 1956–1965 der Wiener Volksoper. Ab 1951 bei den Salzburger Festspielen, wo er u. a. am 14. 8. 1952 in der UA der Oper „Die Liebe der Danae“ von Richard Strauss einen K¨onig sang. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2236; OML. Jaritz, Simon, geb. 20. 11. 1975 Graz; Schauspieler. Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien u. ebd. Studium der Publizistik, Politik- u. Theaterwissenschaft an der Univ., 2002–06 Ensemblemitglied am Theater der Jugend ebd., freier Schauspieler, u. a. am Theater Ph¨onix in Linz, am Theater im Zentrum u. am Schauspielhaus Wien. Jarke, Stefani, geb. 1966 Hamburg, gest. 18. 10. 1996 M¨unchen; Schauspielerin. Nach ihrer Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen Mitglied der dortigen Kammerspiele. Jarmers, Britta (Mercedes), geb. 1961; Schauspielerin. Ensemblemitglied u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am dortigen ThaliaTheater, am Schauspielhaus Bochum, an der Schaub¨uhne u. seit 2001 regelm¨aßig als Gast

Jaroszek auch am Berliner Ensemble. Gesangsp¨adagogin u. Coacherin f¨ur Schauspieler im eigenen Studio. Jaroszek, Jan, geb. 10. 2. 1986 Stuttgart; Schauspieler. 2007–11 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik, Theater u. Medien in Hannover, erste Auftritte u. a. am Schauspiel Hannover u. am Theater Bremen, seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart. Jascha, Oskar, geb. 4. 6. 1881 Wien, gest. 9. 1. 1948 ebd.; Dirigent und Komponist. Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Kapellmeister in Dtl., Holland u. Italien, dann Dirigent in Wien am Theater an der Wien u. am Stadttheater. Nach seiner R¨uckkehr aus dem Exil (N¨aheres dazu ist nicht bekannt) ab 1945 Kapellmeister am Wiener B¨urgertheater u. bei Radio Wien. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Die Vogelscheuche. Musikalische Groteske (Text: A. Aldermann) UA 28. 4. 1916 Theater an der Wien Wien; Ade, du liebes Elternhaus ... (auch u. d. T.: Die Lori) Singspiel (Text: Heinz Reichert u. Alfred Maria Willner) UA 5. 1. 1928 Volksoper Wien; Die Brasilianerin. Operette (Text: Fritz L¨ohner-Beda u. Max Neal) UA 12. 1. 1923 Carltheater Wien; Revanche. Operette (Text: ders. u. Fritz Lunzer) UA 8. 1. 1924 B¨urgertheater Wien; Rosen im Schnee. Singspiel (nach Melodien von Karl Loewe, Text: ders. u. Bruno Hardt-Warden) UA 20. 1. 1933 Volksoper Wien; Winterlegende. Spiel mit Musik (Text: Paul Busson) UA 3. 12. 1946 B¨urgertheater Wien. ¨ Literatur: OML; A. Bauer, Opern u. Operetten in Wien, 1955. Jasper, Bella, geb. 18. 2. 1933 Sz¨ony/Ungarn, gest. M¨arz 1992 Berlin; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in Budapest bei Olga Revhegyi, 1958 Debut an der Budapester Nationaloper, 1960 am Staatstheater am G¨artnerplatz M¨unchen, 1962 als Gast am Opernhaus Z¨urich, 1962–64 Ensemblemitglied am Opernhaus Frankfurt/Main u. anschließend Mitglied der Deutschen Oper Berlin, wo sie u. a. am 7. 4. 1965 in der UA der Oper „Der junge Lord“ von Hans Werner Henze die Rolle der „Ida“ sang. Als Gast an vielen europ¨aischen Opernh¨ausern sowie 1969 am Teatro Col´on in Buenos Aires. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2237.

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Jax Jaßlauk, Dieter, geb. 4. 3. 1934 Dresden; Schauspieler. Ausbildung vermutlich in Leipzig, 1958–70 erstes Engagement am Landestheater Meiningen, 1970–78 am Theater in Stralsund u. seit 1978 Ensemblemitglied (zuletzt als Gast) am Schauspielhaus Leipzig. Jauslin, Christian, geb. 19. 3. 1934 Z¨urich; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte u. Philosophie an den Univ. in Z¨urich, Berlin u. M¨unchen, 1964 Dr. phil., Sprechausbildung bei Ellen Widmann, Mitglied beim Kammersprechchor Z¨urich, Regieassistent u. 1965–69 Dramaturg am Schauspielhaus ebd., 1969–71 Chefdramaturg u. Regisseur am Theater der Stadt Trier, Regisseur am Stadttheater Luzern, am Landestheater Darmstadt u. am Stadttheater Chur, 1972–96 Regisseur u. Dramaturg im Bereich H¨orspiel beim Studio Basel des Schweizer Radio DRS, seit 1955 auch Mitarbeiter versch. Zeitungen u. Fachbl¨atter. Literatur: TdS. Jax, Gerhard, geb. 3. 8. 1944 Wien, gest. 1. 1. 1990 ebd.; B¨uhnen- und Kost¨umbildner sowie Regisseur. Architekturstudium an der Technischen Hochschule Wien, Besuch von B¨uhnenbildseminaren bei Gottfried Neumann-Spallart am Institut f¨ur Theaterwissenschaft der Univ. Wien, daneben in verschiedenen Architekturb¨uros t¨atig. Seit 1969 B¨uhnenbildner u. Ausstattungsleiter bei Conny Hannes Meyers „Kom¨odianten“, daneben B¨uhnen- u. Kost¨umbildner u. a. am Burgtheater, am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater, an der Volksoper, am Theater der Jugend u. am Ensembletheater am Petersplatz. Nach 1985 als B¨uhnenbildner u. Regisseur am Landestheater u. an den Kammerspielen Salzburg, als B¨uhnenbildner u. a. am Landestheater Linz, an den B¨uhnen der Stadt K¨oln, am Schauspiel Bonn, am Schillertheater Berlin, am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Wiesbaden u. an den Stadttheatern in Luzern u. St. Gallen. Literatur: Ch. Fuchs, In memoriam (in: 100 Jahre Haus am Makartplatz, hg. L. Hochstraate) 1993; W. Schl¨ogl, Conny Hannes Meyer u. seine Kom¨odianten, 2 Bde. (Diss. Wien) 1994; W. St¨ogmann, Raum als B¨uhne. Ausgew¨ahlte Arbeiten des B¨uhnenbildners ~ (Diplomarbeit Wien) 1997.

Jecklin Jecklin, Peter, geb. 25. 10. 1955 Chur/ Graub¨unden; Schauspieler und Regisseur. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Chur u. einer Buchh¨andlerlehre in Z¨urich 1980–84 Schauspielausbildung am Konservatorium f¨ur Musik u. Theater in Bern, ab 1982 Mitwirkung bei verschiedenen Performances des „Studios am Montag“ ebd., 1984/85 erstes Engagement am Stadttheater Bern, 1984 als Gast u. 1985–93 Mitglied am Theater Basel, 1993–96 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 1996–2004 Dozent an der Hochschule der K¨unste Bern. Freier Schauspieler, Regisseur u. k¨unstlerischer Berater freier Theaterproduktionen. Literatur: TdS. Jecklin, Ruth, geb. 11. 11. 1934 Z¨urich, gest. 7. 3. 2004 Chur/Graub¨unden; Schauspielerin und S¨angerin. Privater Ballett- u. Gesangsunterricht, Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1953–57 erstes Engagement als Schauspielerin u. S¨angerin am Stadttheater St. Gallen, dann an der St¨adtischen B¨uhne Hagen u. am Stadttheater Aachen, daneben regelm¨aßig als Gast an der Kom¨odie Basel, auch am Z¨urcher BernhardTheater u. am Opernhaus. Ab Anfang der 60er Jahre Mitglied des Gastspieltheaters von Walterer Roderer (1920–2012), ihrem sp¨ateren Lebenspartner. Mit ihm trat sie in zahlreichen Kabarettprogrammen, Schw¨anken u. Kom¨odien (meist in Mundart) auf. 1993 nahm sie zus. mit Roderer ihren B¨uhnenabschied. Literatur: TdS. Jehli, Johann [II,903], gest. 22. 7. 1968 Waltensburg/Graub¨unden. Seine B¨uhnenst¨ucke wurden nicht aufgef¨uhrt. Literatur: DLL 8,545. Jeker, Valentin, geb. 26. 10. 1934 Olten/Solothurn; Schauspieler und Regisseur. 1957–60 Ausbildung am B¨uhnenstudio (Hochschule f¨ur Musik u. Theater) in Z¨urich, 1960–62 u. 1964– 66 als Schauspieler u. Regieassistent an der St¨adtischen B¨uhne Ulm, 1962–64 am Staatstheater Stuttgart, 1966/67 am Staatstheater Kassel, 1967–72 als Regieassistent, Schauspieler u. Regisseur wieder in Stuttgart, Gastregisseur u. a. in Frankfurt/Main, K¨oln u. G¨ottingen, 1973–76 als Schauspieler u. Regisseur am Landestheater T¨ubingen, 1976–83 an den St¨adtischen B¨uhnen Freiburg/Br., 1983–91 am Staatstheater Kassel, 1991–2002 am Schauspiel Bonn u. 2002– 05 am

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Jelinek Staatstheater Wiesbaden (meist unter der Intendanz von Manfred Beilharz). Daneben Gastregisseur u. a. an den Staatstheatern in Darmstadt, Stuttgart u. Dresden, am Schauspielhaus Bochum, am Theater Basel u. am Wiener Burgtheater. Literatur: Henschel Theaterlex. 407; TdS. Jelden, Malte, geb. 1971 Erlangen; Dramaturg und Regisseur. Studierte Germanistik u. Geschichte an der Univ. T¨ubingen, 1993/94 Hospitant u. Regieassistent am Rheinischen Landestheater Neuss, danach am RenaissanceTheater Berlin, in Hamburg, G¨ottingen, Bremerhaven u. Krefeld, seit 1997 freier Regisseur, u. a. in G¨ottingen, Krefeld, K¨oln, Mannheim, M¨unchen u. Stuttgart. 2003 gr¨undete er zusammen mit Oliver Krietsch-Matzura das sparten¨ubergreifende Ensemble „Drama K¨oln“. Seit 2007 Dramaturg an den M¨unchner Kammerspielen. Jelenko, Siegfried [II,903], gest. 2. 3. 1935 Wien. ¨ Literatur: Osterreichisches Biographisches Lex. 1815–1950, Bd. 3, 1962. Jelinek, Elfriede, geb. 20. 10. 1946 M¨urzzuschlag/Steiermark; Autorin. Studierte w¨ahrend der Schulzeit am Konservatorium in Wien Orgel, Blockfl¨ote u. sp¨ater Komposition, ab 1964 Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte an der Univ. Wien, Abbruch des Studiums nach einigen Semestern aus psychischen Gr¨unden, erste Gedichte. Ihr j¨udischer Vater Friedrich J., der vor 1945 als Chemiker in kriegsdienlicher Forschung t¨atig war u. so vor antisemitischer Verfolgung einigermaßen sicher war, erkrankte in den fr¨uhen 1950er Jahren psychisch u. starb 1969 in einer psychiatrischen Klinik. Nach 1969 engagierte sie sich in der Studentenbewegung u. schrieb erste H¨orspiele. 1972 lebte sie mit dem Schriftsteller Gert Losch¨utz in Berlin, 1973 R¨uckkehr nach Wien, 1974 Beitritt zur Kom¨ (KPO), ¨ 1991 Austritt. munistischen Partei Ost. 1983 erschien ihr Roman „Die Klavierspielerin“ (2001 verfilmt, Regisseur: Michael Haneke, als Oper mit der Musik von Patricia J¨unger 1989). Sie ist seit 1974 mit Gottfried H¨ungsberg verheiratet, der in den 1960er Jahren dem Kreis um Rainer Werner Fassbinder angeh¨orte u. heute (2013) als Informatiker in M¨unchen lebt. J. erhielt zahlreiche Auszeichnungen, 2004 den Nobelpreis f¨ur Literatur. – 2004 wurde das „E. J.-Forschungszentrum“ an der Univ. Wien

Jelinek gegr¨undet, das seit 2010 das Jelinek[Jahr]Buch herausgibt. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder St¨utzen der Gesellschaften, UA 6. 10. 1979 Vereinigte B¨uhnen Graz (im Rahmen des Steirischen Herbstes); Clara S. Musikalische Trag¨odie, UA 24. 9. 1982 B¨uhnen der Stadt Bonn; Burgtheater. Posse mit Gesang, UA 10. 11. 1985 ebd.; Begierde und Fahrerlaubnis, UA 20. 9. 1986 Steirischer Herbst Graz; Krankheit oder Moderne Frauen. Wie ein St¨uck, UA 12. 2. 1987 Schauspiel (Kammerspiele) Bonn; Pr¨asident Abendwind. Ein Dramolett, sehr frei nach J. Nestroy, UA 11. 7. 1987 Literaturhaus Berlin (im Rahmen des Theaterfestes des Literaturhauses „Anthropophagen im Abendwind“) – EA 20. 11. 1992 Tiroler Landestheater Innsbruck; Wolken.Heim, UA 21. 9. 1988 Schauspiel (Halle Beuel) Bonn – erg¨anzt um den Epilog „Und dann nach Hause“, UA 2. 3. 2005 Berliner Ensemble Berlin; Unruhiges Wohnen, UA 12. 9. 1991 ars electronica Linz (Koproduktion mit dem Opernhaus Z¨urich); Totenauberg. Ein St¨uck, UA 18. 9. 1992 Akademietheater Wien; Der Wald, UA 14. 10. 1992 Theaterhaus Gessnerallee Z¨urich (durch das Ringtheater); Rastst¨atte oder Sie machens alle. Eine Kom¨odie, UA 5. 11. 1994 Akademietheater Wien; Stecken, Stab und Stangl, UA 12. 4. 1996 Deutsches Schauspielhaus (Malersaal) Hamburg; Ein Sportst¨uck, UA 23. 1. 1998 [UA der Langfassung 14. 3. 1998] Burgtheater Wien; er nicht als er (zu, mit Robert Walser), UA 1. 8. 1998 Elisabethb¨uhne Salzburg (im Rahmen der Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg); Das Schweigen, UA 27. 5. 2000 Deutsches Schauspiel¨ haus Hamburg; Ich liebe Osterreich, UA 14. 6. 2000 Container vor der Staatsoper Wien (im Rahmen der Schlingensief-Aktion „Bitte liebt ¨ Osterreich!“); Das Lebewohl (Les Adieux), Urlesung 22. 6. 2000 am Wiener Ballhausplatz – UA 9. 12. 2000 Berliner Ensemble Berlin; Macht nichts. Eine kleine Trilogie des Todes: Die Erlk¨onigin – Der Tod und das M¨adchen – Der Wanderer, UA 11. 4. 2001 Schauspielhaus Z¨urich; K¨orper und Frau. Claudia, UA 4. 11. 2001 Schauspiel Frankfurt/Main (im Rahmen des Abends „Mit vollem Munde. Ein literarisches Bankett“); In den Alpen, UA 5. 10. 2002 Kammerspiele M¨unchen (Koproduktion mit dem Schauspielhaus Z¨urich); Prinzessinnendramen I-III. Der Tod und das M¨adchen I (Schneewittchen) – Der Tod und das M¨adchen

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Jelinek II (Dornr¨oschen) – Der Tod und das M¨adchen III (Rosamunde) UA 22. 10. 2002 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Prinzessinnendramen IV-V. Der Tod und das M¨adchen IV (Jackie) – Der Tod und das M¨adchen V (Die Wand) UA 24. 11. 2002 Deutsches Theater Berlin; Die Liebhaberinnen, UA 14. 12. 2002 Schauspielhaus (Kleine Haus) D¨usseldorf; Das Werk, UA 11. 4. 2003 Akademietheater Wien; Wer will allein sein. Eine Untersuchung I K¨orper und Frau – Eine Ent¨außerung, II Das Schweigen – Einer dieser vergeblichen Versuche III Alleinsein – Ein Tatsachenbericht, UA [der Trilogie] 18. 11. 2003 O.K Centrum f¨ur Gegenwartskunst Linz; Bambiland, UA 12. 12. 2003 Burgtheater Wien; Irm sagt: / Margit sagt:, UA 7. 2. 2004 Schauspielhaus Z¨urich (im Rahmen zu Christoph Schlingensiefs „Attabambi-Pornoland. Eine Reise durchs Schwein“); Ernst ist das Leben (Bunbury, nach Oscar Wilde, Musik: Rocko Schamoni) UA 18. 2. 2005 Akademietheater Wien; Babel, UA 18. 3. 2005 Burgtheater Wien; Parsifal (Laß o Welt o Schreck laß nach) UA 20. 1. 2006 ebd.; Am Abfluß des W¨ortersees, UA 15. 2. 2006 Akademietheater Wien (im Rahmen des Abends „Mein Reich ist in der Luft. Gert Jonke zum Sechzigsten“); Ulrike Maria Stuart. K¨oniginnendrama, UA 28. 10. 2006 Thalia-Theater Ham¨ burg; Uber Tiere, UA 4. 5. 2007 Burgtheater (Kasino am Schwarzenbergplatz) Wien; Rechnitz (Der W¨urgeengel), UA 28. 11. 2008 Kammerspiele M¨unchen; Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskom¨odie, Urlesung 16. 3. 2009 Akademietheater Wien – UA 16. 4. 2009 Schauspiel K¨oln (Koproduktion mit dem Thalia-Theater Hamburg); Abraumhalde, UA [als Teil von Lessings „Nathan der Weise“] 3. 10. 2009 Thalia-Theater Hamburg; Das Werk / Im Bus / Ein Sturz, UA 29. 10. 2010 Schauspiel K¨oln; Winterreise, UA 4. 2. 2011 Schauspielhaus M¨unchen; Kein Licht, UA 30. 9. 2011 Schauspiel K¨oln; Der ideale Mann (Dt. Fassung von Oscar Wildes „Der ideale Gatte“, nach ei¨ ner Ubersetzung von Karin Rausch) UA 23. 11. 2011 Burgtheater Wien; FaustIn and out, UA 9. 3. 2012 Schauspielhaus Z¨urich; Schatten (Eurydike sagt), UA 23. 6. 2012 Philharmonie Essen – UA der Theaterfassung, 17. 1. 2013 Akademietheater Wien; Rein Gold, Urlesung 1. 7. 2012 Prinzregententheater M¨unchen – mit der Musik von Richard Wagner u. a., geplante UA 9. 4. 2014 Staatsoper (im Schillertheater) Ber¨ lin; Die Straße. Die Stadt. Der Uberfall, UA 27. 10. 2012 Kammerspiele M¨unchen; Aber si-

Jelinek cher!, UA 14. 3. 2013 Theater Bremen; Todkrank.doc, geplante UA 29. 11. 2013 Theater Bremen; Strahlende Verfolger, geplante UA 11. 1. 2014 Deutsches Schauspielhaus Hamburg. Vertonungen und Libretti: Die Klavierspielerin. Musiktheaterst¨uck (Musik: Patricia J¨unger) UA 11. 11. 1989 Kom¨odie Basel; Der Wald. Ein t¨onendes Fastfoodgericht (Musik: Olga Neuwirth) UA 18. 5. 1991 Theater im K¨unstlerhaus Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen, Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart); B¨ahlamms Fest. Musiktheater in 13 Bildern (Text: E. J., nach Leonora Carringtons Theaterst¨uck „The Baa-Lamb’s Holiday“, Musik: dies.) UA 19. 6. 1999 Sofiens¨ale Wien; Lost Highway. Musiktheater (Text: E. J., nach David Lynch u. Barry Gifford, Musik: dies.) UA 31. 10. 2003 Helmut-Liste Halle Graz (im Rahmen des Steirischen Herbstes); Der tausendj¨ahrige Posten oder Der Germanist. Oper in drei Akten (zus. mit Irene Dische, Musik: Franz Schubert) UA 10. 3. 2012 Theater Heidelberg. Werkverzeichnis: P. Janke, Werkverzeichnis ~, 2004. Literatur: Henschel Theaterlex. 408; LThInt 444; KLG. Allgemein zu Leben und Werk: A. von Bormann, „Von den Dingen die sich in den Begriffen einnisten“. Zur Stilform ~s (in: Frauen¨ von 1945 bis heute [...], hg. C. literatur in Ost. Kleiber u. E. Tunner) 1985; Ch. G¨urtler, Der b¨ose Blick der ~. D¨urfen Frauen so schreiben? (in: Ch. G., Frauenbilder, Frauenrollen, Frauenforschung) 1987; Gegen den sch¨onen Schein. Texte zu ~ (hg. Ch. G¨urtler) 1990; A. Roscher, Gespr¨ach mit ~ (in: Neue Deutsche Literatur H. 3) 1991; ~ (hg. K. Bartsch, G. A. H¨ofler) 1991 [= Dossier 2]; E. Spanlang, ~. Studien zum Fr¨uhwerk, 1992; S. Berka, Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Modern Austrian Literature H. 2) Riverside/Kalifornien 1993; ~ [= Text + Kritik 117] 1993 (2., erweiterte Auflage, 1999; 3. Aufl. = Neufassung, 2007); O. Claes, Fremde. Vampire. Sexualit¨at, Tod u. Kunst bei ~, 1994; A. Doll, Mythos, Natur u. Geschichte bei ~, 1994; A. Fiddler, Rewriting Reality. An Introduction to ~, Oxford 1994; M. Janz, ~, 1995 [= Sammlung Metzler 286]; ~ – Die internationale Rezeption (hg. D. Bartens u. P. Pechmann) 1997; ~, schreiben, fremd bleiben (hg. B. Basting) 1999 [= DU H. 10]; B. Kozak, Die Banalit¨at des Weiblichen. Frauen im Werk von ~ (in: Bestandsaufnahmen, hg. M. Harder) 2001; Die Nestbeschmutzerin. ~ ¨ & Osterreich (hg. P. Janke) 2002; H.-J. Heinrichs, Gespr¨ach mit ~ (in: Sinn und Form H. 6) 2004;

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Jelinek (in: ~ [= Text + Kritik 117]) 21999; Ch. Schmidt, Sprechen sein. ~s Theater der Sprachfl¨achen (in: Sprache im technischen Zeitalter 153) 2000; D. von Hoff, Straße. B¨uhne. Internet. Die Drama¨ tikerin ~ (in: Asthetik u. Kommunikation 110) 2000; P. Heyer, Von Verkl¨arern und Spielverderbern. Eine vergleichende Untersuchung neuerer Theaterst¨ucke Peter Handkes u. ~s, 2001; From Perinet to ~. Viennese Theatre in its Political and Intellectual Context (hg. W. A. Yates u. a.) Oxford 2001; A. Bl¨odorn, Paradoxie u. Performanz in ~s postdramatischen Theaterst¨ucken (in: Text & Kontext H. 1/2) 2005; U. Nyssen, ¨ Zu den eisigen H¨ohen des Ruhms. Uber den Vertrieb einiger Theaterst¨ucke von ~ (in: Sprache im technischen Zeitalter H. 180) 2006; Stets das Ihre. ~ (hg. B. Landes) 2006 [= Theater der Zeit. Jahrbuch]; E. Deutsch-Schreiner, Austrian Writer’s Theatre. Drama has been booming for over 20 Years (in: Jazzforschung 39) 2007; D. Jaeger, Theater im Medienzeitalter, 2007; ~. St¨ucke f¨ur oder gegen das Theater (hg. I. Arteel, H.-M. M¨uller) Br¨ussel 2008; M. B´ehague, Mythification et d´emythification dans le th´eaˆ tre contemporain. „Ulrike Meinhof“ de Johann Kresnik et ‚Ulrike Maria Stuart‘ d’~/ Nicolas Stemann (in: 1968: quarante ans plus tard, hg. R. Zschachlitz) Aix-en-Provence 2008; B. Biebuyck, G. Martens, Metonymia in memoriam. Die Fig¨urlichkeit inszenierter Vergessens- u. Erinnerungsdiskurse bei Grass u. ~ (in: Literatur im Krebsgang [...], hg. A. de Winde) Amsterdam 2008 [= Amsterdamer Beitr¨age zur neueren Germanistik 64]; P. Clar, Ch. Schenkermayr, Theatrale Grenzg¨ange. ~s Theatertexte in Europa, 2008; G. D¨urbeck, Provokative Stereotype. Ein Gespr¨ach uber S¨udseeliteratur u. das postdrama¨ tische Theater ~s (in: Focus on German Studies 15) Univ. of Cincinnati 2008; M. Glac, Kollektives Schweigen – offentlicher Skandal. ¨ NS-Vergangenheit in ~s ‚Pr¨asident Abendwind‘ u. „Heldenplatz“ von Thomas Bernhard, 2008; A. Barz, „... muß nach drei Seiten ~-Lekt¨ure schreiend aus dem Fenster springen ...“. ~ u. das Theater (in: LiLi H. 154) 2009; N. Bloch, Legitimierte Gewalt. Zum Verh¨altnis von Sprache u. Gewalt in Theatertexten von ~ u. Neil LaBute, 2011; M. Meister, Transformierte Emotionen. ~s Theater (in: Kultur der Gef¨uhle [...], hg. A. Ellmeier) 2012; A. Pelka, Gerade wenn es besonders ernst wird, muß man besonders komisch werden. Die Un-Komik im Theater ~s (in: Politik und Ethik der Komik, hg. S. Kaul) 2012; Il teatro di ~ in Italia (hg. L. Secci) Rom 2012.

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Jelinek Jelinek und die Musik: R. Bozic, Wertverlust u. uberh¨ ohende Imagination. Aspekte zum Thema ¨ „Musik“ im dichterischen Werk von ~ u. Friederike Mayr¨ocker (in: Zum Verh¨altnis von zeitgen¨ossischer Musik u. zeitgen¨ossischer Dichtung, hg. O. Kolleritsch) 1988; P. Janke, Verr¨uckte Blicke auf die Wirklichkeit. ~s Texte zu Olga Neuwirths H¨orst¨ucken u. Opern (in: Wespennest H. 118) 2000; P. Janke, ~ u. die Musik. Versuch einer ersten Bestandsaufnahme (in: Sprachmusik. Grenzg¨ange der Literatur, hg. G. Melzer u. P. Pechmann) 2003; G. Fuchs, „Musik ist ja der allergr¨oßte Un-Sinn.“ Zu ~s musikalischer Verwandtschaft (ebd.); K. Hochradl, Olga Neuwirths u. ~s Musiktheaterschaffen. ¨ Asthetik, Libretto, Analyse, Rezeption, 2010; St. Drees, „... in einer virtuellen Neuerschaffung ¨ u. musikalischen Uberh¨ ohung“. Olga Neuwirths Umgang mit Text u. Sprache ~s (in: ~(Jahr)Buch) 2013. Zu einzelnen Theatertexten (chronologisch nach den UA-Daten): Was geschah, nach dem Nora [...]: P. Kruntorad, Was geschah, als ~ Ibsen verließ? (in: Theater heute 11) 1979 [zur UA]; E. Heinrich, Zur Darstellung u. Analyse des Masochismus am Beispiel u. im Vergleich von Henrik Ibsens „Nora (Ein Puppenheim)“ u. ~s ‚Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen [...]‘ (Masterarbeit Graz) 2012. Clara S.: M. Seiler, Die Frau, das ubermannte ¨ Wesen (in: Theater heute 11) 1982; R. S. Thomas, Subjectivity in ~’s ‚Clara S.‘ Resisting the Vanishing Point (in: Modern Austrian Literature 32/1) Riverside/Kalifornien 1999; S. Ham, Zum Bild der K¨unstlerin in literarischen Biographien. Christa Wolfs „Kein Ort. Nirgends“, Ginka Steinwachs’ „George Sand“ u. ~s ‚Clara S.‘, 2008. Burgtheater: M.-T. Kerschbaumer, Bemerkungen zu ~s ‚Burgtheater. Posse mit Gesang‘ (in: Frischfleisch & L¨owenmaul 39) 1983; B. Landes, Kunst aus Kakanien (in: Theater heute 1) 1986; S. L¨offler, Was habe ich gewußt? – nichts? (ebd.); Ch. Kiebuzinska, Historicizing Austria in ~’s ‚Burgtheater‘ and ‚Totenauberg‘ (in: F¨unfzig Jahre Staatsvertrag. Schreiben, Identit¨at u. das ¨ unabh¨angige Ost., hg. G. J. Carr u. C. Leahy) 2008. Krankheit: U. Kahle, M¨annliche Mattheit, weibliche Wucht (in: Theater heute 4) 1987; R. Friedrich, Quod licet Bonn ? (in: Forum H. 399/400) 1987. Wolken.Heim u. Und dann nach Hause: B. K¨upper, Wir und die anderen. ~ „Heimat’-

Jelinek Trilogie“ ‚Wolken.Heim‘, ‚Totenauberg‘ u. ‚Rastst¨atte oder sie machens alle‘ (Magisterarbeit Osnabr¨uck) 1997; M. Lamb-Faffelberger, Auf ¨ dem „Holzweg des modernen Daseins“. Uberlegungen zu ~s Kritik am Heimat-Mythos in ‚Wolken.Heim‘ u. ‚Totenauberg‘ (in: Modern Austrian Literature 32/3) Riverside/Kalifornien 1999; E. Annuß, Zwangsleben u. Schweigen in ~s ‚Wolken.Heim‘ (in: Sprache im technischen Zeitalter H. 153) 2000; W. Delabar, Jenseits der Kommunikation. ~s antirhetorisches Werk. (Zu ‚Wolken.Heim‘ u. ‚Und dann nach Hause‘) (in: Theatralische Rhetorik, hg. W. Neuber u. Th. Rahn) 2008; M. Schaffrick, ‚Wolken.Heim‘ genießen (in: Das Imagin¨are der Nation [...], hg. K. Grabbe) 2012. Totenauberg (= Tot): F. Wille, Zwischen Re¨ quiem und Klom¨odie. Uber ~s Tot [...] (in: Theater heute 11) 1992; S. Perthold, Die Sprache zum Sprechen bringen (in: Die B¨uhne 9) 1992; D. Castner, Hauptrolle Sprache (in: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 12) 1992; B. K¨upper, Wir und die anderen. ~ „Heimat’Trilogie“ ‚Wolken.Heim‘, Tot u. ‚Rastst¨atte oder sie machens alle‘ (Magisterarbeit Osnabr¨uck) 1997; M. Lamb-Faffelberger, Auf dem ¨ „Holzweg des modernen Daseins“. Uberlegungen zu ~s Kritik am Heimat-Mythos in ‚Wolken.Heim‘ u. Tot (in: Modern Austrian Literature 32/3) Riverside/Kalifornien 1999; F. Sch¨oßler, Erinnerung zwischen Aura u. Reproduktion. Heidegger in Thomas Bernhards „Alte Meister“ u. ~s Tot (in: Politik und Medien bei Thomas Bernhard, hg. F. Sch., I. Villinger) 2002; Ch. Kiebuzinska, ~. Staging a Heideggerian Postmodern Debate in Tot (in: Drama and the Postmodern [...], hg. D. K. Jernigan) Amherst 2008; Ch. Kiebuzinska, Historicizing Austria in ~’s ‚Burgtheater‘ and Tot (in: F¨unfzig Jahre Staatsvertrag. Schreiben, Identit¨at u. das ¨ unabh¨angige Ost., hg. G. J. Carr u. C. Leahy) 2008; A. Fukuoka, Gegen das B¨ose als Gedankenlosigkeit. ~s sprachliche Strategie in Tot (in: „Aku“ no bungakushi [...]) Tokio 2010. Rastst¨atte (= Ra): F. Wille, Realit¨aten u. andere Einbildungen (in: Theater heute 12) 1994; B. K¨upper, Wir und die anderen. ~ „Heimat’Trilogie“ ‚Wolken.Heim‘, ‚Totenauberg‘ u. Ra (Magisterarbeit Osnabr¨uck) 1997; W. HuberLang, Twinpeaks mit B¨ar u. Elch (in: Theater der Zeit 1) 1995; St. Schuler, ~: Ra. Vom literarischen zum theatralischen Text. Eine Untersuchung zur Intermedialit¨at (Magisterarbeit Kassel) 1997; M. Sander, Elch und B¨ar auf dem Zwillingsgipfel. Ra von ~ (in: Die Zoologie der

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Jelinek Tr¨aume [...], hg. D. R¨omhild) 1999; A. Pelka, ~s Ra: (k)ein Theater-Porno oder Wie die Skandalisierung zum Skandal wird (in: Literatur als Skandal [...], hg. St. Neuhaus) 2007; Ch. Klein, „Wir sind immer so beispiellos normal“ Ra, ein Satyrspiel von ~ (in: Liebe in der dt.sprachigen Literatur nach 1945 [...], hg. K. H. G¨otze) 2010. Stecken, Stab und Stangl (= St): K. Tiedemann, Unter der H¨akeldecke (in: Theater der Zeit 3) 1996; B. Schmitz-Burckhardt, Wunder des Theaters (in: Theater heute 6) 1996; M. Janz, Das Verschwinden des Autors. Die Celan-Zitate in ~s St¨uck St (in: Celan-Jahrbuch 7) 1997/98; D. Bartens, Das H¨akeln u. die Avantgarde. Zu ~s St – Eine Handarbeit (in: Avantgarde und Traditionalismus [...], hg. K. Bartsch) 2000; B. K. Kosta, Murderous Boundaries. Nation, Memory and Austria’s Fascist Past in ~’s St (in: Writing against Boundaries [...], hg. B. K. K.) Amsterdam 2003; B. Kallin, The Representation of Roma in ~’s St (in: Colloquia Germanica 37/2) 2004; K. Sieg, The Ambivalence of Antifascist Rhetoric. Victims, Artists, and the Masses in ~’s St (in: New German critique 92) Durham 2004; D. Barnett, Televisualising Racism on Stage. ’s St (in: Blueprints For No-man’s Land [...], hg. J Stewart) Oxford 2005; R. Fuchs, ZeichenK¨orperZeichen. Zeichenk¨orper u. K¨orperzeichen in ~s Schauspiel St (in: Zeichenk¨orper u. K¨orperzeichen im Wandel von Literatur- u. Sprachgeschichte, hg. H. Herwig) 2005; G. D¨urbeck, Ideologiekritik im postdramatischen Theater. Thirza Brunckens UA von ~s St (in: Gegenwartsliteratur 5) 2006; K. T. Vander Lugt, „Necropolitics“. Reading the Revenant Body in ~’s St and ‚Bambiland‘ (in: Gegenwartsliteratur 6) 2007; T. Postpischil, Kommunizierende Gef¨uge. Zur Rekonstruktion der Nachstellungen in ~s St. Eine Handarbeit, 2010; B. Mariacher, Die ¨ Sprache als „Werkst¨uck“ Uberlegungen zu ~s poetologischem Konzept am Beispiel des Theaterst¨ucks St (1996) (in: Textpraxis 6) 2013. Sportst¨uck (= Sport): F. Wille, Gespenster der Gegenwart (in: Theater heute 3) 1998 [u. a. zu Sport]; D. Bartens, „Mein Vater, mein Vater, warum hast du mich verlassen?“ Eine Lesart von ~s Sport (in: manuskripte H. 144) 1999; J. Vogel, Harte Bandagen. Vorl¨aufige Anmerkungen zu ~s Sport (ebd.); U. Haß, Im K¨orper des Chores. Zur UA ~s Sport am Burgtheater durch Einar Schleef (in: Transformationen. Theater der Neunziger Jahre [...], hg. E. Fischer-Lichte) 1999; L. C. DeMeritt, Staging Superficiality. ~’s Sport (in: Postwar Austrian Theater [...], hg. L. C. DeM.) Riverside 2002; M. Janz, M¨utter,

Jelinek Amazonen u. Elfi Elektra. Zur Selbstinszenierung der Autorin in ~s Sport (in: Weiblichkeit als politisches Programm? [...], hg. B. Gruber u. H.-P. Preußer) 2005. er nicht als er: A. Deuber-Mankowsky, „er lebt ja so gern in seinem Grab mit den Toten!“ Zu ~s ‚er nicht als er (zu, mit Robert Walser)‘ (in: Sprache im technischen Zeitalter H. 153) 2000. Lebewohl: M. Hammerschmid, Drei mal drei: Die Trilogien der ~ [zu: ‚Lebewohl‘, ‚Macht nichts‘, ‚Alpen‘] (in: Wespennest H. 128) 2002. Macht nichts: T. M¨uller, K¨ampfen mit dem Exzeß (in: Theater der Zeit 5) 2001; M. Hammerschmid, Drei mal drei: Die Trilogien der ~ [zu: ‚Lebewohl‘, ‚Macht nichts‘, ‚Alpen‘] (in: Wespennest H. 128) 2002; E. Behrendt, Baut auf, baut ab (in: Theater heute 8/9) 2009. In den Alpen: B. Burckhardt, Das Schmelzen der Worte (in: Theater heute 11) 2002; M. Hammerschmid, Drei mal drei: Die Trilogien der ~ [zu: ‚Lebewohl‘, ‚Macht nichts‘, ‚Alpen‘] (in: Wespennest H. 128) 2002; K. Werner, „Zahlen Sie gleich, sterben Sie sp¨ater“ (in: Theater der Zeit 11) 2002 [zur UA]; ~, eine Wiederholung? Zu den Theaterst¨ucken ‚In den Alpen‘ u. ‚Das Werk‘ (hg. F. Lartillot, D. Hornig) 2008. Prinzessinendramen: B. Burckhardt, Wer ist die Sch¨onste im ganzen Land? (in: Theater heute 1) 2003; F. Lettow, Das Schweigen der Prinzessinnen (in: Theater u¨ ber Tage. Jahrbuch f¨ur das Theater im Ruhrgebiet, hg. J. Grimm, U. Haß, G. Hiß) 2003 [zu: ‚Der Tod und das M¨adchen‘ II und III]; B. L¨ucke, Die Bilder st¨urmen, die Wand hochgehen. Eine dekonstruktivistische Analyse von ~s Prinzessinnendramen ‚Der Tod und das M¨adchen IV. Jackie‘ u. ‚Der Tod und das M¨adchen V. Die Wand‘ (in: Literatur f¨ur Leser H. 1) 2004; S. Kirsch, Lesarten. ~: ‚Die Wand (Der Tod und das M¨adchen V)‘ (in: Theater der Zeit 2) 2011; Ch. Kiebuzinska, Violence and Pornography in ~’s ‚Princess Plays‘ (in: Gender and Trauma [...], hg. F. Festic) Newcastle upon Tyne 2012. Das Werk u. Das Werk / Im Bus / Ein Sturz: J. Lux, Im Hochgebirge (in: Theater heute. Jahrbuch) 2002; St. Hilpold, Zum Zerschnetzeln gut (in: Theater der Zeit 5) 2003 [zur UA]; W. Kralicek, Wenn der Damm bricht (in: Theater heute 6) 2003 [zur UA]; ~, eine Wiederholung? Zu den Theaterst¨ucken ‚In den Alpen‘ u. ‚Das Werk‘ (hg. F. Lartillot, D. Hornig) 2008; G. Preußer, Auf dem Kampfplatz der S¨atze (in: Theater heute 12) 2010 [zu: ‚Rechnitz‘ u. ‚Das Werk / Im Bus / Ein Sturz‘]; R. Thiele, Katerstimmung im Rheinland (in: Theater heute.

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Jelinek Jahrbuch) 2010 [zu: ‚Ein Sturz‘]; G. D¨urbeck, Opus fluens. Intermedialit¨at u. Experiment in Text u. Auff¨uhrung von ~s ‚Das Werk‘ (in: Literarische Experimente [...], hg. Ch. Zeller) 2012. Bambiland (= Bam): K. Cerny, Weitermachen im Korsett (in: Theater der Zeit 2) 2004 [zur UA]; R. Detje, Wie er tut, was wir nicht lassen k¨onnen (in: Theater heute 2) 2004 [zur UA]; B. L¨ucke, Der Krieg im Irak als literarisches Ereignis [...] ~s ‚Bambiland und zwei Monologe‘. Eine dekonstruktivistisch-psychoanalytische Analyse (in: Weimarer Beitr¨age 50) 2004; B. Beuker, Theaterschlachten. ~s dramaturgisches Konzept u. die Thematik der Gewalt am Beispiel von Bam (in: Modern Austrian Literature 39/3–4) Riverside/Kalifornien 2006; A. Bl¨odorn, Medialisierung des Krieges. Mit Susan Sontag in ~s Bam (in: Gegenwartsliteratur 5) 2006; M. Naumann, Krieg im Theater als Fortsetzung/Unterbrechung des Mediendiskurses. Die massenmediale Darstellung des Irakkrieges 2003 in ~s Bam u. Falk Richters „Hotel Palestine“ (in: Information Warfare. Die Rolle der Medien [...] bei der Kriegsdarstellung u. -deutung, hg. C. Glunz) 2007; K. T. Vander Lugt, „Necropolitics“. Reading the Revenant Body in ~’s ‚Stecken, Stab und Stangl‘ and Bam (in: Gegenwartsliteratur 6) 2007; Ch. Klein, Dire l’´ev´enement. Bam d’~ et la guerre en Irak (in: Le th´eaˆ tre contemporain de langue allemande [...], hg. H. Inderwildi) Paris 2008; B. L¨ucke, Terror, Irak-Krieg, Folter. ~s „Moralkunstwerk“ Bam/,Babel‘ (in: An den R¨andern der Moral [...], hg. U. Kinzel) 2008; E. Kormann, Die B¨uhne als media¨ ler Echo-Raum. Zu ~s Bam (in: Okonomie im Theater der Gegenwart, hg. F. Sch¨oßler) 2009; J. S¨uselbeck, „Es ist total moralisch, das Werk“. ~s Theatertexte Bam u. ‚Babel‘ (2004) als Reaktionen auf die Fotos aus Abu Ghraib, gelesen im Kontext neuerer Kriegsinszenierungen in den Medien (in: Das erste Jahrzehnt [...], hg. Julia Sch¨oll) 2011; A. Bandhauer, Terror in ~s Bam (in: Terror und Form = Terror and Form, hg. F. J. Deiters) 2011; M. Szczepaniak, Der Krieg findet ja nicht im Bild statt. Zu ~s Bam u. Dea Lohers „Land ohne Worte“ (in: Kriegsdiskurse in Literatur und Medien nach 1989, hg. C. Gansel) 2011; C. Shahan, The Real and Illusory after September 11, 2001, in ~’s Bam and ‚Babel‘ (in: The German Quarterly 85/3) Cherry Hill 2012; B. Blaschke, Emotionsmodellierung in Kriegsdramen. ~ u. Falk Richter als satirische Medienbeobachter (in: Repr¨asentationen des Krieges [...], hg. S. R. Fauth) 2012.

Jelinek Wer will allein sein: R. Kannonier, Linz: Gewalt allerorten (in: Theater der Zeit 1) 2004 [zur UA]. Babel: F. Wille, Der w¨uste Sturm (in: Theater heute 5) 2005; B. L¨ucke, Terror, Irak-Krieg, Folter. ~s „Moralkunstwerk“ ‚Bambiland/Babel‘ (in: An den R¨andern der Moral [...], hg. U. Kinzel) 2008; J. S¨uselbeck, „Es ist total moralisch, das Werk“. ~s Theatertexte ‚Bambiland‘ u. ‚Babel‘ (2004) als Reaktionen auf die Fotos aus Abu Ghraib, gelesen im Kontext neuerer Kriegsinszenierungen in den Medien (in: Das erste Jahrzehnt [...], hg. Julia Sch¨oll) 2011; C. Shahan, The Real and Illusory after September 11, 2001, in ~’s ‚Bambiland‘ and ‚Babel‘ (in: The German Quarterly 85/3) Cherry Hill 2012; N. Bloch, Kapital, Religion, Gewalt. Die Untoten u. Zombie-Stimmen in ~s ‚Babel‘ (in: Sprachkunst 42/1) 2013. Ulrike Maria Stuart: D. Pilz, Besser w¨utend als traurig (in: Theater der Zeit 12) 2006; S. Anders, Neurotische Frauen (in: Theater heute. Jahrbuch) 2006; W. Spatz, L¨astige Fortpflanzungsangelegenheiten (in: Theater der Zeit 5) 2007; S. Stammen, Am dt. Mittagstisch (in: Theater heute 5) 2007; A. J¨uttner, Zickenradau u. Zombierequiem (in: ebd. 11) 2007; T. Raabke, Verschiedene K¨oniginnen (in: Theater heute. Jahrbuch) 2007; K. Pewny, Die Befreiung der Zeichen aus der Haft der Repr¨asentation. Ulrike Meinhofs Wiederkehr in Nicolas Stemanns Inszenierung von ~s ‚Ulrike Maria Stuart‘ (in: NachBilder der RAF, hg. I. Stephan) 2008. ¨ Tiere: B. Stegemann, Die Zerst¨orung der Uber Bilder (in: Theater heute. Jahrbuch) 2006; F. Wille, Typisch Frauenfall (in: Theater heute 7) 2007. Rechnitz: J. Lochte, Redeschwall u. Schweigemauer (in: Theater heute. Jahrbuch) 2008; M. Laages, Heute gibt’s H¨aute: mit ~ in die Wortspielh¨olle. ‚Rechnitz‘ in M¨unchen (in: Die deutsche B¨uhne 1) 2009; W. Spatz, Jemand muß auch T¨ater sein (in: Theater der Zeit 1) 2009; F. Wille, Die ganz normale Katastrophe (in: Theater heute 1) 2009; G. Preußer, Auf dem Kampfplatz der S¨atze (in: ebd. 12) 2010 [zu: ‚Rechnitz‘ u. ‚Das Werk / Im Bus / Ein Sturz‘]; C. Tiefenbacher, Von der Freiheit zur Sprache. Dekonstruktive Textverfahren in ~s ‚Rechnitz‘ (in: Spannungsfelder. Literatur und Freiheit [...], hg. U. Ebel) 2010; „Die endlose Unschuldigkeit“. ~s ‚Rechnitz (Der W¨urgeengel)‘ (hg. P. Janke, T. Kovacs, Ch. Schenkermayr) 2010. Die Kontrakte des Kaufmanns: V. Boenisch, Der sch¨onen Scheine sch¨oner Schein (in: Theater

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Jelinek der Zeit 6) 2009; B. von Blomberg, Der Markt ist das Totale (in: ebd. 7/8) 2009; G. Decker, Die Sprache des Geldes (in: ebd. 5) 2010; W. Kralicek, Kapitalismus zu verkaufen (in: Theater heute 2) 2010; St. Reuter, Karneval der Krisengewinnler (in: ebd. 4) 2010; T. Briegleb, Bombenst¨ucke (in: ebd. 5) 2010 [u. a. zu: ‚Die Kontrakte ...‘]; F. Wille, Das große Wir (in: ebd. 6) 2009; P. van Bergen, Der Rest ist Spielbank (in: ebd. 4) 2011; G. Preußer, Alles Geld (in: ebd. 1) 2012. Winterreise: M. G¨unther, Spur des Vaters im Schnee (in: Theater heute. Jahrbuch) 2010; A. Puff-Trojan, Durch Eis u. Schnee in ruheloser Sprache (in: Volltext H. 1) 2011; D. Diederichsen, Der Vater u. seine Zeit (in: Theater heute 3) 2011; A. J¨uttner, Reise in die wahre K¨alte (in: ebd. 6) 2011; H. Gollner, Mein Leben ist vorbei. Mir doch egal! ~s neuer Redestrom ‚Winterreise‘ (in: Literatur u. Kritik H. 457/458) 2011; J. Berger, Zeit-Vertreib (in: Theater heute 3) 2012; B. Hayer, Jetzt bin ich aus mir selbst verwiesen worden. (Anti-)Identit¨aten in ~s ‚Winterreise‘ u. Wilhelm M¨ullers „Die Winterreise“, 2012; B. Hayer, „Kein Licht mehr, das verlockt den Wandersmann“ Wilhelm M¨uller u. ~ auf den Pfaden ins Schattenreich (in: Wirkendes Wort 62/1) 2012. Kein Licht: S. Kirsch, Wer hat die T¨one gestohlen? (in: Theater der Zeit 11) 2011; G. Preußer, Untergangsunterhaltung (in: Theater heute 11) 2011; R. Thiele, „Nicht einmal ein Wort r¨uhrt uns an“ (in: ebd.) 2011; B. L¨ucke, Fukushima oder die Musik der Zeit. Zu ~s B¨uhnenst¨uck ‚Kein Licht‘ (in: Weimarer Beitr¨age 58/3) 2012. Der ideale Mann: W. Kralicek, God save the Queen of Kalauer (in: Theater heute 2) 2012. FaustIn and out: R. Koberg, Gretchenpalipsest aus dem Keller (in: Theater heute. Jahrbuch) 2011; S. Sojitrawalla, Faust, F¨auste, F¨austinnen (in: Theater der Zeit 11) 2012. ¨ Die Straße. Die Stadt. Der Uberfall: D. Baur, M¨uhevoll lieblich. Zwei Urauff¨uhrungen der f¨uhrenden deutschsprachigen Dramatikerinnen: Dea Lohers dramatisches Gedicht „Am Schwarzen See“ [...] ~s ‚Die Straße. Die Stadt. Der ¨ Uberfall‘ an den M¨unchner Kammerspielen [...] (in: Die deutsche B¨uhne 12) 2012. Aber sicher: F. Wille, Das b¨urgerliche Gesch¨aftsgeheimnis. ~ schreibt weiter hinter der Finanzkrise her. Andrea Breth untersucht einen Erzliberalen. ‚Aber sicher!‘ in Bremen, [...] (in: Theater heute 6) 2013. Jelinek, Julia, geb. 26. 12. 1984 Wien; Schauspielerin. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-

Jellinek Schule in M¨unchen, erste Auftritte an den dortigen Kammerspielen, 2009/10 Ensemblemitglied am Vorarlberger Landestheater Bregenz, danach freie Schauspielerin u. a. an der Neuen B¨uhne Villach, an der „Garage X“ in Wien u. am Schauspielhaus Graz. Jellinek, Josef [II,904], Todesdatum unbekannt. Zuletzt 1938 in Berlin nachgewiesen. Literatur: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945 (hg. J. Walk) 1988. Jelosits, Peter, geb. 23. 5. 1960 Wien; S¨anger. 1969–75 Sopransolist bei den Wiener S¨angerknaben, ab 1978 Ausbildung an der Musikhochschule Wien bei Hilde R¨ossl-Majdan u. Erik Werba, 1983–85 Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper u. seither deren Ensemblemitglied. Als Gast u. a. bei den Salzburger Festspielen. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2243; OML. Jelusich, Mirko [II,904], gest. 22. 6. 1969 Wien. 1923–33 Ressortleiter der Abteilung „Kultur“ bei der „Dt.-¨ost. Tageszeitung“, seit 1933 freier Schriftsteller (historische Romane u. Theaterst¨ucke mit NS-Tendenz), M¨arz bis Anfang Juli 1938 kommissarischer Leiter des Burgtheaters. Nach dem 2. Weltkrieg im August 1945 verhaftet, 1946 jedoch freigesprochen. 1946 Wiederaufnahme des Verfahrens, das jedoch drei Jahre sp¨ater eingestellt wurde. Auff¨uhrungen (Ausw.): Cromwell, Schauspiel in 5 Aufz¨ugen, UA 5. 5. 1934 Bochum; Der gl¨aserne Berg. Ein Spiel von zwei Menschen aus verschiedenen Welten. In einem Vorspiel und 3 Aufz¨ugen, UA 24. 5. 1930 Kom¨odie Wien; Samurai, UA 29. 10. 1942 Staatstheater Kassel. Literatur: DLL 8,551; J. Sachslehner, F¨uhrerwort u. F¨uhrerblick: ~. Zur Strategie eines Bestsellerautors in den Dreißiger Jahren, 1985; O. Rathkolb, F¨uhrertreu u. gottbegnadet. K¨unstlereliten im Dritten Reich, 1991; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Jenbach (eigentl. Jacobowicz), Bela [II,905], gest. 21. 1. 1943 Wien. Zuerst Schauspieler ¨ 1891–97 an kleineren B¨uhnen in Ost., ab 1898 in Dtl., auch als Regisseur, 1904–07 am Stadttheater Meran u. 1907–13 Mitglied des Wiener Burgtheaters, danach Verfasser von Libretti. Lebte ab 1940 in einem Kellerversteck in Wien.

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Jenckel Auff¨uhrungen (Ausw.): Die romantische Frau. Operette (zus. mit Carl Lindau, Musik: Charles Weinberger) UA 17. 3. 1911 Johann-StraußTheater Wien; Der Naturs¨anger. Operette in einem Akt (zus. mit Leo Stein, Musik: Edmund Eysler) UA 22. 12. 1911 Apollotheater Wien; Die Premiere. Musikalischer Schwank (zus. mit dems., Musik: J. G. Hart) UA 10. 8. 1912 ebd.; Der fliegende Rittmeister. Operette in einem Akt (zus. mit dems., Musik: Hermann Dostal) UA 5. 10. 1912 ebd.; Ein Tag im Paradies. Musikalische Posse (zus. mit dems., Musik: Edmund Eysler) UA 23. 12. 1913 B¨urgertheater Wien; Liebesgeister. Musikali¨ scher Schwank (zus. mit Rudolf Osterreicher, Musik: Ernst Steffan) UA 1. 3. 1915 Apollotheater Wien; Die – oder keine. Operette in 3 Akten (zus. mit Leo Stein, Musik: Edmund Eysler) UA 9. 10. 1915 B¨urger-Theater Wien; Die Cs´ard´asf¨urstin. Operette in 3 Akten (zus. mit dems., Musik: Emmerich K´alm´an) UA 13. 11. 1915 Johann-Strauß-Theater Wien; Urschula. Singspiel in 2 Akten (zus. mit Julius Wilhelm, Musik: Hermann Dostal) UA 1. 9. 1916 Apollotheater Wien; Das Hollandweibchen. Operette (zus. mit Leo Stein, Musik: Emmerich K´alm´an) UA 30. 1 1920 Johann-Strauß-Theater Wien; Die blaue Mazur. Operette in 2 Akten u. einem Zwischenspiel (zus. mit dems., Musik: Franz Leh´ar) UA 28. 5. 1920 Theater an der Wien Wien; Rinaldo (¨ubers. zus. mit Ru¨ dolf Osterreicher, Musik: Albert Szirmai) UA 1. 3. 1921 Johann-Strauß-Theater Wien; Die Ballk¨onigin. Operette in 3 Akten (zus. mit Emmerich von Gatti, Musik: Karl Stigler) UA 21. 9. 1923 Kom¨odienhaus Wien; Clo-Clo (sp¨ater u. d. T.: Lolotte). Operette in 3 Akten (Musik: Franz Leh´ar) UA 9. 3. 1924 B¨urgertheater Wien; Paganini. Operette in 3 Akten (zus. mit Paul Knepler, Musik: ders.) UA 30. 10. 1925 Johann- Strauß-Theater Wien; Der Zarewitsch. Operette in 3 Akten (zus. mit Heinz Reichert, Musik: ders.) UA 16. 2 1927 Deutsches K¨unstlertheater Berlin; Die kluge Mama. Musikalische Kom¨odie (¨ubers., Musik: Lajos Lajtai) UA 6. 4. 1931 Volksoper Wien. ¨ Literatur: OML; A. Bauer, Opern u. Operetten in Wien, 1955. Jenckel, Helga [II,905], geb. 26. 5. 1923 Hamburg, gest. 27. 3. 2000 K¨oln. Bis 1955 an der Oper K¨oln, 1955/56 am Stadttheater L¨ubeck u. 1959–72 wieder am K¨olner Opernhaus, wo sie u. a. am 8. 6. 1957 in der UA von Wolfgang Fortners Oper „Die Bluthochzeit“ die Rolle

Jendreyko der „Bettlerin“ u. am 15. 2. 1965 in der UA der Oper „Die Soldaten“ von Bernd-Alois Zimmermann die Rolle der „Charlotte“ sang. 1961– 65 Gastengagement an der Oper in Br¨ussel. Nach ihrem B¨uhnenabschied war sie Gesangslehrerin in K¨oln. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2243. Jendreyko, Hans-Dieter, geb. 2. 1. 1937 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft u. Germanistik an den Univ. in K¨oln, M¨unchen u. Paris, 1959–61 Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen. 1961/62 erstes Engagement am Nordmark-Landestheater Schleswig, 1962–64 an den St¨adtischen B¨uhnen Gelsenkirchen, 1964–68 am Theater der Freien Hansestadt Bremen, 1968/69 am Staatstheater Braunschweig, 1969/70 am Schauspielhaus Z¨urich, 1970–77 zun¨achst Mitglied dann als Gast Engagement am Theater Basel. 1977 erste Inszenierung am Badischen Staatstheater Karlsruhe, danach als Gastregisseur u. a. am Schauspielhaus D¨usseldorf u. am Schauspiel Frankfurt/Main. 1986 gr¨undete er das bis heute (2013) bestehende „Od-Theater“ in Basel u. ist dessen k¨unstlerischer Leiter. Daneben weiterhin Gastengagements als Schauspieler u. Regisseur, u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Schauspiel Bonn, am Schauspielhaus Z¨urich u. am Theater Basel. Literatur: Henschel Theaterlex. 409; TdS. Jenkins, Julika, geb. 20. 10. 1971 Heidelberg; Schauspielerin. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in M¨unchen, 1993 Debut an den dortigen Kammerspielen, 1994–99 am Theater am Neumarkt Z¨urich, 1999–2003 Ensemblemitglied an der Schaub¨uhne am Lehniner Platz in Berlin, seither freie Schauspielerin, u. a. am Schauspielhaus Z¨urich, an den M¨unchner Kammerspielen, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. am Schauspielhaus Bochum. Jenkins, Philip, geb. 1976 Heidelberg; Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, 2001 Regieassistent am Burgtheater ebd., ab 2003 erste eigene Inszenierungen in der Nachwuchs-Reihe des Burgtheaters, seit 2010 Gastregisseur u. a. am Volkstheater ebd., am Schauspielhaus Graz, am Harztheater Halberstadt u. am Theater am Neumarkt Z¨urich.

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Jensen Jenne, Gertrud, Lebensdaten unbek.; S¨angerin. 1931–34 erstes Engagement am Nationaltheater Mannheim, 1937/38 am Opernhaus D¨usseldorf, 1938–43 Mitglied am Stadttheater M¨unster/ Westfalen u. 1943/44 am Opernhaus in Den Haag. Nach dem 2. Weltkrieg 1945–51 Ensemblemitglied u. danach noch als Gast am Nationaltheater Mannheim. Anfang der 70er Jahre lebte sie in Gauting bei M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2246. Jenny, Urs, geb. 26. 4. 1938 Essen; Dramaturg und Kulturredakteur. Nach dem Schulbesuch in der Schweiz Studium der Germanistik, Romanistik u. Theatergeschichte u. a. an der Univ. M¨unchen, 1964–69 Theater-, Film- u. Literaturkritiker bei der „S¨uddeutschen Zeitung“, 1970–72 Chefdramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen u. 1972–79 Chefdramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 1979 Kulturredakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Literatur: Henschel Theaterlex. 410; TdS. Jensen, Simon geb. 27. 2. 1988; Schauspieler. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik, Theater u. Medien in Hannover, 2011 erste Auftritte am Theater Bremen u. am Staatstheater Kassel, 2012 an der Berliner Volksb¨uhne u. seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied am Volkstheater Rostock. Jensen, Uwe Jens, geb. 3. 6. 1941 Hamburg, gest. 25. 5. 1997 Wien; Dramaturg, Regisseur und Autor. Studierte Literatur, Geschichte u. Theaterwissenschaft an den Univ. in Hamburg, T¨ubingen u. Wien, 1967 Dr. phil., ab 1967 Dramaturg in K¨oln, T¨ubingen, Oberhausen, 1972–79 am Staatstheater Stuttgart, 1974–79 auch als Mitdirektor u. Regisseur. Seit 1979 freier Regisseur, u. a. am Schauspiel Frankfurt/ Main, am Landestheater Salzburg u. vor allem in der Zus.arbeit mit Claus Peymann 1979–86 am Schauspielhaus Bochum u. 1986–89 am Wiener Burgtheater. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Da wackelt die Wand. Kinderst¨uck (zus. mit Rainer Hachfeld) UA 8. 5. 1972 Theater Oberhausen; Elvis Presley Memorial (Musik: Hansgeorg Koch) UA 1977 Stuttgart; Unsere Republik. Ein deutsches Singspiel in 4 Akten (Musik: ders.) UA 20. 9. 1980 Schauspielhaus Bochum; John Lennon (Musik: ders.) UA 8. 2. 1986 ebd.; Elvis und John – zwei Bilder aus dem K¨unstlerleben (Musik: ders.) UA 7. 10. 1987 Burgtheater Wien;

Jentjens Tana in New York (Musik: Alfons Nowacki) UA 1990 Schauspielhaus Bochum. Literatur: Henschel Theaterlex. 410; P. Iden, Theater als Widerspruch. Pl¨adoyer f¨ur die zeitgen¨ossische B¨uhne [...], 1984. Jentjens, Guido, geb. 1965 Geldern am Niederrhein; S¨anger. Studierte Kirchen- u. Schulmusik in M¨unster/Westfalen u. Duisburg, 1986– 90 Gesangsausbildung an der Musikhochschule in K¨oln u. am Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein. 1990–92 erstes Engagement am Stadttheater Augsburg, 1992–94 am Theater Erfurt, danach Engagements u. a. an den Staatstheatern in Karlsruhe u. Wiesbaden, an den Opernh¨ausern in Bielefeld, Halle/Saale, Dortmund u. Essen, seit 2005 Ensemblemitglied am Staatstheater N¨urnberg. Internationaler Gasts¨anger, auch bei den Bayreuther u. den Salzburger Festspielen. Jentsch, Julia, geb. 20. 2. 1978 Berlin; Schauspielerin. 1997–2001 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 2001–06 Ensemblemitglied u. danach als Gast (2009) an den M¨unchner Kammerspielen u. am Hamburger St. Pauli Theater. Aus privaten Gr¨unden mehrj¨ahrige Spielpause, 2009 u. 2012 am Schauspielhaus Z¨urich. Literatur: Henschel Theaterlex. 410. Jentzsch, Marco, geb. 1974 Potsdam; S¨anger. Nach einer Ausbildung als Erzieher privater Gesangsunterricht u. a. bei Irmgard HartmannDressler, 2003/04 Stipendiat der Staatsoper Berlin, 2005/06 Ensemblemitglied am Theater Erfurt u. gleichzeitig als Gast am Stadttheater Gießen, 2006–08 Ensemblemitglied am Nieders¨achsischen Staatstheater Hannover, seither Gasts¨anger, u. a. an der Oper K¨oln, am Theater Dortmund, an der Oper Leipzig, an der Komischen Oper Berlin, an der Staatsoper Hamburg u. am Opernhaus Z¨urich. Jerger, Alfred (eigentl. Alois) [II,907], gest. 18. 11. 1976 Wien. Am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich sang er u. a. am 11. 5. 1917 in der UA der Oper „Turandot“ von Ferruccio Busoni den „Pantalone“, am 11. 11. 1916 in der UA der Oper „Erwin und Elmire“ von Othmar Schoeck die Rolle des „Bernardo“ u. am 16. 4. 1919 in der UA der Oper „Don Ranudo“ desselben Komponisten die Titelrolle. 1921–63 Ensemblemitglied (seit 1959 Ehrenmitglied) der Wiener Staatsoper, er gastierte an der

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Jerusalem Volksoper ebd. u. seit 1922 bei den Salzburger Festspielen, internationaler Gasts¨anger. An der Dresdner Staatsoper sang er als Gast am 1. 7. 1933 in der UA der Oper „Arabella“ von Richard Strauss den „Mandryka“. Nach dem 2. Weltkrieg vor¨ubergehend Direktor der Wiener Staatsoper (im Theater an der Wien). 1943– 49 Leiter der Opernschule am Konservatorium Wien u. seit 1947 Leiter des Studios f¨ur S¨angernachwuchs an der Staatsoper der Wiener Musikakademie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2248; TdS; ¨ OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Jerkunica, Ante, geb. 1978 Split/Kroatien; S¨anger. Ausbildung an der Musikschule in Split, an der Musikakademie in Lovran u. in Meisterkursen bei Renata Scotto u. Olivera Miljacovic, erste B¨uhnenauftritte in Kroatien, u. a. bei den Opernfestspielen in Split. 2006 am Staatstheater Hannover, danach Gastengagement u. seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Gasts¨anger u. a. an der Oper K¨oln, am Gran Teatro del Liceu in Barcelona, an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. bei den Salzburger Festspielen. Jeroma, Daniel, geb. 1978 L¨orrach/BadenW¨urttemberg; Schauspieler. Ausbildung an der Univ. der K¨unste Berlin, w¨ahrend des Studiums am Staatsschauspiel Dresden, sp¨ater an der Schaub¨uhne Berlin, an den dortigen Sophiens¨alen u. am Hans-Otto-Theater Potsdam, 2006–09 am Grips Theater in Berlin, seit der Spielzeit 2009/10 am Theater der Jugend in Wien, Zus.arbeit mit dem Regisseur Henry Mason, u. a. auch bei den Salzburger Festspielen 2013. Jerusalem, David, geb. 1985 M¨unchen; S¨anger. Sohn von Siegfried J., Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik in N¨urnberg u. an der RobertSchumann-Hochschule in D¨usseldorf, 2006–09 an der Kammeroper M¨unchen, 2011 als Gast bei den Tiroler Festspielen in Erl u. 2012 bei den Ludwigsburger Schloßfestspielen. 2011/12 Mitglied am Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. seit 2012/13 Ensemblemitglied dieses Opernhauses. Jerusalem, Siegfried, geb. 17. 4. 1940 Oberhausen; S¨anger. Vater von David J. Ausbildung (Violine, Klavier u. Fagott) an der Folkwang-Hochschule in Essen, 1961–77 Fagottist

Jesatko in versch. Orchestern, ab 1972 Gesangsunterricht bei Hertha Kalcher in Stuttgart, 1975 Debut als S¨anger an der Stuttgarter Staatsoper, 1976 u. a. in Darmstadt, Hamburg u. Aachen, 1977– 80 Mitglied der Deutschen Oper Berlin, 1978– 98 regelm¨aßig als Gast an der Wiener Staatsoper u. ab 1977 bei den Bayreuther Festspielen, internationaler Gasts¨anger. Lehrer u. Rektor der Musikhochschule N¨urnberg-Augsburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2250; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; St. M¨osch, „Ich habe noch nie so viel gearbeitet“. Interview mit ~ (in: Opernwelt 5) 2004. Jesatko, Thomas, geb. in N¨urnberg; S¨anger. Ausbildung in N¨urnberg u. M¨unchen, erste Engagements in Darmstadt u. Osnabr¨uck, seit 1997 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, als Gast u. a. an den Opernh¨ausern in Z¨urich, M¨unchen, Stuttgart, Hannover, K¨oln, Leipzig, Dresden u. Santiago de Chile. Jesch, Daniel, geb. 27. 9. 1974 M¨unchen; Schauspieler. 1996–98 Philosophiestudium, 1998–2000 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater Z¨urich, seit 2000 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Jeschke, Ernst [II,908] s. Arnold, Ernst [Nachtragsband I,26]. Jeschke, Friedrich Arnold Heinrich [II,908] s. Imhoff, Fritz. Jessen, Hermann [II,908], Todesdatum unbekannt. Er lebte um 1920 in Graz. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2251. Jessen, Paul (Ps. Jan G¨unn) [II,909], gest. 31. 12. 1976 Nieb¨ull/Schleswig-Holstein. Auff¨uhrungen (Ausw.): Logis to vermeeden, UA 5. 11. 1938 Niederdeutsche B¨uhne G¨ustrow; L¨utt Matten, de Haas, UA 9. 11. 1948 Marne; Wedderl¨uchten, UA 4. 11. 1957 Niederdeutsche B¨uhne Schwerin; Dat Appelspeel, UA 9. 9. 1962 Niederdeutsches Theater Bremen. Literatur: DLL 8,573. Jessen, Toni, geb. 1984; Schauspieler. 2006– 10 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, erste Auftritte u. a. an der Berliner Volksb¨uhne, an der Schaub¨uhne u. am dortigen Ballhaus Ost, am Schauspiel Frankfurt/Main, 2010–13 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart.

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Jessner Jessen, Uwe-Detlef, geb. 2. 10. 1931 Wismar/ Mecklenburg-Vorpommern; Schauspieler und Regisseur. Stand bereits als Kind in G¨ustrow auf der B¨uhne, 1951–54 Ausbildung an der Schauspielschule (heute Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“) in Berlin, 1954–59 erstes Engagement am Theater Senftenberg, ab 1959 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, 1963–65 Oberspielleiter in Senftenberg, 1965/66 Schauspieler u. Spielleiter an der Volksb¨uhne Berlin, 1966–80 als Schauspieler u. Regisseur Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin, 1980–89 Schauspieldirektor, Chefregisseur u. Schauspieler am Volkstheater Rostock. Seither Gastengagements u. a. am Schloßtheater Celle u. seit 1993 regelm¨aßig am OhnsorgTheater in Hamburg. Literatur: Habel 188. Jesserer, Gertraud, geb. 13. 12. 1943 Wien; Schauspielerin. Spielte bereits mit 15 Jahren eine kleine Filmrolle, die Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien brach sie vorzeitig ab. 1960 Debut u. Ensemblemitglied bis 1969 am Theater in der Josefstadt, 1969–73 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1973 als Gast wieder am Theater in der Josefstadt u. seit der Spielzeit 1973/74 Ensemblemitglied des Burgtheaters. Sie war mit dem Schauspieler Peter Vogel (1937–1978) verheiratet. Literatur: Henschel Theaterlex. 411; LThInt 446. Jessner, Fritz (in den USA auch Frederic), geb. 19. 8. 1889 Stolp/Pommern (heute Polen), gest. 9. 7. 1946 Boston; Schauspieler. Regisseur und Intendant. Jurastudium in Leipzig, 1912 Dr. iur., Schauspielausbildung in Berlin, w¨ahrend des 1. Weltkriegs Schauspieler u. Regisseur am Neuen Schauspielhaus K¨onigsberg, danach bis 1924 an den M¨unchner Kammerspielen, am Thalia-Theater Hamburg u. an den ReinhardtB¨uhnen in Berlin, 1925–33 Oberspielleiter u. ab 1928 Intendant des Preußischen Landestheaters K¨onigsberg. Im Sommer 1933 Gastregisseur in Straßburg, 1934–36 Oberspielleiter am Theater des J¨udischen Kulturbundes Berlin. 1936 Emigration in die Schweiz, 1936/37 Gastregisseur am Schauspielhaus Z¨urich u. 1936–38 Oberspielleiter am Stadttheater Bern. 1940 Weiteremigration in die USA, versch. Auftritte u. a. bei Sommertheatern, unterrichtete an der Yale Univ. in New Heaven u. am Smith College in Northampton. 1946 berief ihn Erwin Piscator an seinen „Dramatic Workshop“ an der New

Jessner School for Social Research in New York, er starb jedoch vor Antritt der Stelle. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,459; TdS. Jessner, Irene, geb. 28. 8. 1901 Wien, gest. 10. 1. 1994 Toronto; S¨angerin. Ausbildung am Neuen Konservatorium in Wien bei Victor Fuchs, 1927/28 erstes Engagement am Stadttheater Teplitz, nach weiteren Studien 1929/30 am G¨artnerplatztheater M¨unchen, bis 1932 Gasts¨angerin. 1932/33 am Landestheater Salzburg, 1934/35 am Stadttheater Reichenberg (Liberec), als Gast in Br¨unn u. M¨unchen, 1936– 52 Ensemblemitglied der New Yorker Metropolitan Opera. Sp¨ater Gesanglehrerin in New York u. 1952–86 Lehrt¨atigkeit am Royal Conservatory in Toronto. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2251. Jett, Renate, geb. in Bludenz/Vorarlberg; Schauspielerin und Regisseurin. Gelernte Goldschmiedin, Schauspielstudium in Los Angeles u. Wien, erste Engagements am Landestheater Linz, am Ensembletheater u. am Schauspielhaus in Wien, Auftritte mit ihrer eigenen Band „Jett and the Brothers“. 1987–91 Ensemblemitglied am Theater „Der Kreis“ in Wien, 1991–93 am Schauspielhaus Graz u. 1993–2000 Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart. Seit 2000 freie Schauspielerin u. Regisseurin vor allem in Zus.arbeit mit dem Regisseur Krzysztof Warlikowski. Jhering, Herbert s. Ihering, Herbert. Jicha, Susanne s. unter Steinberger, Hans Wilhelm [IV,2306]. Joachim, Harald, geb. 31. 10. 1923 DresdenCossebaude; S¨anger, Regisseur und Operndirektor. Privater Gesangsunterricht u. Regiestudium in Berlin. 1955 Debut u. Engagement bis 1962 an der Staatsoper Dresden, seit 1962 am Theater in Eisenach als S¨anger, sp¨ater als Regisseur, seit 1974 als Intendant u. seit 1979 als Operndirektor. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2253. Joachim, Marie [II,911], gest. vermutlich Oktober 1918 Hamburg. 1897–1900 am Hoftheater Kassel, 1900/01 am Opernhaus Frankfurt/ Main, 1902/03 an der Hofoper M¨unchen engagiert. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2254.

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Jochum Jochims, Wilfried, geb. 3. 12. 1936 D¨uren/ Nordrhein-Westfalen; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in K¨oln, 1964–67 am Opernhaus in Essen, danach fast ausschließlich Konzert- u. Oratoriens¨anger auf weltweiten Gastspielreisen, ab 1968 Dozent an der K¨olner Musikhochschule, 1994 Gr¨undungsrektor der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Rostock. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2255. Jochmann, Hansi, geb. 19. 2. 1953 Berlin; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule Marlise Ludwig in Berlin, 1973–77 u. 1980–87 Ensemblemitglied an den Staatlichen Schauspielb¨uhnen Berlin, 1979 Gastengagement an der Freien Volksb¨uhne ebd., seit 1989 Synchronregisseurin. Jochum, Eugen [II,911], gest. 26. 3. 1987 M¨unchen. Bruder von Georg Ludwig J. Stand auf der „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten Dirigenten. 1932–34 Dirigent an der St¨adtischen Oper Berlin, 1934–49 GMD der Hamburgischen Staatsoper u. Leiter des Philharmonischen Orchesters. Dirigierte mehrmals Konzerte im Rahmen von Veranstaltungen der Nationalsozialistischen Dt. Arbeiterpartei (NSDAP). 1949–60 erster Dirigent u. bis zu seinem Tod Gastdirigent des neugegr¨undeten Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, 1961–64 Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters in Amsterdam, 1969–73 K¨unstlerischer Leiter der Bamberger Symphoniker u. 1975– 78 Ehrendirigent des Symphonieorchesters von London. Wiederholt Dirigent an der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, der Wiener Staatsoper u. bei den Bayreuther Festspielen. ¨ Literatur: OML; J. Herrmann, Dirigentenportr¨at: ~ (in: Musica 8) 1954; K. Westphal, Ich brauche die Oper. Zum 65.Geb.tag von ~ am 1. November (in: Opern-Journal 3) 1967/68; Ch. Schwarz, ~ uber 60 Jahre am Pult der M¨unch¨ ner Philharmoniker (in: Jahrbuch der M¨unchner Philharmoniker) 1986/87; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; St. Mauder, ~ als Chefdirigent beim Bayerischen Rundfunk, 2003; ~ (hg. E.-J.-Gesellschaft) 2005; W. Schreiber, Große Dirigenten, 2005; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Jochum, Georg Ludwig, geb. 10. 12. 1909 Babenhausen/Bayern, gest. 1. 11. 1970 M¨ulheim an der Ruhr; Dirigent. Bruder von Eugen J. Ausbildung am Konservatorium in Augsburg u.

Jochymski an der Akademie der Tonkunst in M¨unchen, 1932–34 Musikdirektor der Stadt M¨unster u. Dirigent am Theater ebd., 1934–37 Erster Kapellmeister am Opernhaus in Frankfurt/Main u. Leiter der Museumskonzerte, 1937–40 musikalischer Oberleiter des Stadttheaters Plauen, 1940–45 GMD am Stadttheater Linz. 1946–70 GMD der Duisburger Sinfoniker u. Dirigent am Theater ebd., zugleich auch Direktor (bis 1958) des dortigen Konservatoriums. 1948–50 Dirigent der Bamberger Symphoniker. ¨ Literatur: OML; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007. Jochymski, Jan, geb. 1969 Leipzig; Schauspieler, Regisseur und Schauspieldirektor. 1990–94 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Hans Otto“ in Leipzig, 1992 zus. mit Stefan Ebeling Gr¨under der bis heute (2013) bestehenden freien Gruppe „TheaterschaffT“. 1994/95 erstes Engagement am Theater Rudolstadt, 1995–97 als Schauspieler u. Regisseur am Theaterhaus Jena, seit 1997 freier Regisseur, u. a. am Deutschen Theater u. am Maxim-Gorki Theater, beide Berlin, am Schauspiel Leipzig, am Staatstheater Stuttgart, am Volkstheater Rostock u. am Theater Bielefeld, seit der Spielzeit 2009/10 Schauspieldirektor am Theater Magdeburg. Jockisch, Walter, geb. 20. 2. 1907 Arolsen/ Hessen, gest. 1970 M¨unster/Westfalen m¨oglich; Regisseur und Oberspielleiter. Wuchs in Danzig auf, studierte an der Univ. Frankfurt/Main, 1930 Dr.phil., Lehrer. 1935–37 Assistent von Oskar W¨alterlin u. Walter Felsenstein an der Oper in Frankfurt/Main, 1937–40 zun¨achst als Spielleiter, ab 1938 als Oberspielleiter der Oper u. Operette am Stadttheater G¨ottingen, 1940–44 als Spielleiter, Dramaturg, Leiter des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros u. ab 1941 auch als Oberspielleiter der Oper an den St¨adtischen B¨uhnen Essen. 1946–48 Intendant des Landestheaters Darmstadt, 1948–50 Oberspielleiter der Oper am Staatstheater Stuttgart, daneben u. danach Gastregisseur u. a. in Kiel, Darmstadt, Hannover u. Luzern. 1960–63 Oberspielleiter der Oper u. K¨unstlerischer Beirat an den St¨adtischen B¨uhnen Oberhausen, 1964/65 Oberspielleiter der Oper u. Operette an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, ab 1968 bis zu seinem Tod Oberspielleiter der Oper an den St¨adtischen B¨uhnen M¨unster. Literatur: TdS.

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Jorg ¨ Johnk, ¨ Ben Daniel, geb. 31. 5. 1969 Hamburg; Schauspieler. 1989–93 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Hamburg, 1993–99 Engagements in Marburg, Trier u. Saarbr¨ucken, 1999–2001 am Theater in Luzern, 2001–05 Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, danach freier Schauspieler, u. a. am Schauspiel Frankfurt/Main, am Thalia-Theater Hamburg u. seit 2008 am Theater in Freiburg/Br. Joken, ¨ Karl, geb. 3. 11. 1893 Krefeld, gest. 7. 4. 1971 Hamburg; S¨anger. Studierte Chemie, 1914–18 Kriegsdienst, ohne Gesangsausbildung 1918 Debut am Stadttheater Krefeld, 1920–23 am Stadttheater Freiburg/Br., 1923–30 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, wo er u. a. am 10. 12. 1928 in der UA der Oper „Der singende Teufel“ von Franz Schreker sang, als Gast an der Kroll-Oper ebd., nach 1930 Gasts¨anger u. a. am Berliner Metropol-Theater, 1931/32 am Teatro Col´on in Buenos Aires, seit 1933 am Theater des Westens in Berlin, zeitweise auch dessen Leiter, 1941–44 am Theater des Volkes ebd., 1946–50 am Volkstheater Hamburg u. 1954–56 am dortigen Operettentheater. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2256. Joel, Alexander, geb. 1971 London; Pianist und Dirigent. Wuchs in Wien auf, studierte zun¨achst Klavier u. sp¨ater Komposition an der Musikhochschule ebd., 1991–96 Dirigierstudium am Konservatorium der Stadt Wien, 1995 Debut am Theater in N¨urnberg, danach Kapellmeister an den Stadttheatern in Baden u. Klagenfurt, an der Wiener Volksoper, 2001–07 Erster Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 2007–2013/14 GMD des Staatstheaters Braunschweig, dazwischen u. danach Gastdirigent. Jorg, ¨ Johann, geb. 1959 M¨unchen; B¨uhnenbildner. Ausbildung bei Erich Wonder an der Hochschule f¨ur Angewandte Kunst u. an der Akademie der Bildenden K¨unste in Wien, ab 1986 Assistent an den Operh¨ausern in Frankfurt/Main u. Genf, am Wiener Burgtheater, in Zus.arbeit mit George Tabori am Theater „Der Kreis“ ebd. u. mit Erich Wonder an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Seit 1989 freier B¨uhnenbildner f¨ur Schauspiel u. Oper, u. a. an den Schauspielh¨ausern in Z¨urich u. D¨usseldorf, an der Staatsoper unter den Linden Berlin, an der Oper Leipzig, an der Oper Dortmund, am

Jorger ¨ Staatstheater Saarbr¨ucken, wiederholt am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen u. am Nationaltheater Mannheim, h¨aufig in Zus.arbeit mit den Regisseuren Tilman Knabe u. Immo Karaman. Jorger, ¨ Johann Benedikt [II,912], gest. 2. 3. 1957 Chur. 1930–46 Leiter der Heilanstalt Waldhaus bei Chur, 1947–50 Interimsleiter der Anstalt St. Pirminsberg in Pf¨afers. Sein „Deutsches Weihnachtsspiel“ wurde am 6. 12. 1934 am Stadttheater St. Gallen uraufgef¨uhrt. Literatur: HLS. Jorissen, ¨ Henrike Johanna, geb. 1986 Hamburg; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, erste Auftritte (2005) am Hamburger Schauspielhaus u. am Deutschen Theater Berlin, 2009–13 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main u. ab der Spielzeit 2013/14 am Schauspielhaus Z¨urich. Joesten, Aga, geb. 4. 10. 1904 Remagen/ Rheinland-Pfalz, gest. 18. 11. 1996 Liederbach am Taunus; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Hermann Abendroth, Gertrude Foerstel u. Otto Watrin in K¨oln, 1934 Volont¨arin am Opernhaus ebd., 1935/36 am Stadttheater Remscheid, 1936–38 am Stadttheater Wuppertal, 1938–40 am Stadttheater Essen, 1940–43 an der Staatsoper Hamburg, 1943–57 Ensemblemitglied am Opernhaus Frankfurt/Main, 1953 als Gast an der Staatsoper Berlin u. 1953/54 als Gast an der Wiener Staatsoper u. weitere Gastauftritte. Nach Beendigung ihrer B¨uhnenkarriere f¨uhrte sie ein Blumengesch¨aft in Frankfurt/ Main, sp¨ater lebte sie an der spanischen Mittelmeerk¨uste, zuletzt wieder in Frankfurt/Main. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2257. Johannsen, Ebba [II,915], gest. 13. 3. 1976 Wien. 1929–34 u. 1938–45 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, 1934/35 u. 1936–38 am Staatstheater Dresden u. als Gast u. a. an den Preußischen Staatstheatern Berlin. 1952–59 am Stadttheater Bern u. 1959–66 Ensemblemitglied am Stadttheater Basel, gleichzeitig als Gast am Theater am Central in Z¨urich. Ab 1966 als Gast u. ab 1968 bis zu ihrem Tod Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Literatur: TdS.

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Johansson Johannsen, Else, geb. 13. 2. 1894 HamburgBergedorf, Todesdatum unbek.; Schauspielerin und Rezitatorin. Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, 1918–20 erstes Engagement am Theater in der Josefstadt Wien, 1920– 23 am Schauspielhaus Hamburg, anschließend bis 1933 Vortragsk¨unstlerin in dt.sprachigen L¨andern. 1934 emigrierte sie mit ihrem j¨udischen Gatten Albert Malte Wagner (1886–1962) nach London, wo sie bis 1976 als Sprecherin u. Autorin von Schulfunksendungen bei der BBC arbeitete. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,462. Johannsen, Johann Ingwer [II,915], gest. 1967. Feuerwehrmann, in den 30er Jahren Gr¨under, Regisseur u. Schauspieler der „Niederdt. Spielschar Altona“, f¨ur die er viele St¨ucke schrieb. 1946 Neugr¨undung als „Niederdt. B¨uhne Ulzburg“ Auff¨uhrungen (Ausw.): De Kuckuck, UA 30. 11. 1941 Waller Speeldeel Bremen; De Friewarwer. Lustspiel, UA 1. 3. 1942 Ort unbek. Johansson, Eva, geb. 25. 2. 1958 Kopenhagen; S¨angerin. Ausbildung an der K¨oniglichen Opernschule u. am K¨oniglichen Musikkonservatorium in Kopenhagen, 1982 Debut u. Engagement an der Oper ebd., ab 1988 regelm¨aßig als Gast an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorfDuisburg, an den Staatsopern in Dresden u. M¨unchen sowie weitere Gastengagements, zwischen 1988 u. 2004 auch bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2258; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997. Johansson (auch Johanson), Sigrid (Blanca Ingeborg), geb. 2. 6. 1898 Dresden, gest. 23. 9. 1977 Hamburg; S¨angerin und Schauspielerin. Ausbildung an der K¨oniglichen Musikhochschule in Stockholm, in Italien u. 1930/31 bei Ernst Grenzebach in Berlin. 1921/22 erstes Engagement am Landestheater Detmold, 1922–25 am Staatstheater Wiesbaden, 1925–27 Ensemblemitglied an der Staatsoper Berlin, wo sie u. a. am 14. 12. 1925 in der UA der Oper „Wozzeck“ von Alban Berg die Rolle der „Marie“ sang. 1928 heiratete sie Samuel Ulrich Wilhelm Manfred Graf von Richthofen-Seichau (1903–1945) u. gab bald ihre S¨angerkarriere auf (1932/33 sang sie noch am Opernhaus in D¨usseldorf u. 1933/34 am Deutschen Opernhaus Berlin). Nach dem 2. Weltkrieg gelegentlich Auftritte als Schauspielerin u. a. an den

John D¨usseldorfer Kammerspielen u. in Filmen. Rosa von Praunheim drehte 1977 den halb biographischen Film „Gr¨afin von Richthofen“. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2259. John, Albert, geb. 22. 1. 1921 Erfurt, gest. 18. 1. 2005 Eisenach/Th¨uringen; Schauspieler. Nach einer Kaufmannslehre Schauspielausbildung an der Theaterakademie in Karlsruhe u. Studium der Theaterwissenschaft an der Univ. Heidelberg, erstes Engagement an der Landesb¨uhne Esslingen, w¨ahrend des Krieges Soldat bei einer Frontb¨uhne, nach seiner Entlassung aus franz¨osischer Kriegsgefangenschaft Schauspieler in Erfurt, Gotha, an den Landesb¨uhnen Sachsen Radebeul u. uber 10 Jahre als Spielleiter u. ¨ Schauspieler am Rudolst¨adter Theater, 1971–88 Ensemblemitglied des Landestheaters Eisenach, daneben gastierte er seit 1974 bis kurz vor seinem Tod mit dem Otto-Reuter-Abend „Nee, so was“. John, Anton, geb. 29. 3. 1910 Mainz, gest. 22. 12. 1967 Aystetten bei Augsburg; S¨anger. Gesangsunterricht, 1933–39 als Mitglied des Chores an den Theatern in Mainz, Kaiserslautern u. Augsburg, nach weiteren Gesangsstudien 1939/40 Solist am Staatstheater Kassel, 1940–42 am Stadttheater Hanau, 1942/43 am Nationaltheater Mannheim, 1943–50 Mitglied der Staatsoper Stuttgart, 1950–54 am Stadttheater Gelsenkirchen u. 1954–64 Ensemblemitglied am Stadttheater Augsburg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2259. John, Bobby (Robert), geb. 1905 Wien, Todesdatum unbek.; Kabarettist. 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, im KZ Mitglied des „Hofer-Kabaretts“, stellte dann ein eigenes Ensemble, das „John-Kabarett“ zus., 1944 nach Auschwitz deportiert, u¨ berlebte das Lager. 1946–48 am M¨unchner Kabarett „Der bunte W¨urfel“. Weiteres nicht bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,462; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. John (eigentl. Jacobsohn), Georg, geb. 23. 7. 1879 Schmiegel/Posen (heute Polen), gest. 18. 11. 1941 Ghetto Ł´od´z; Schauspieler und Regisseur. Anfangs bei Wanderb¨uhnen, 1904 als Schauspieler u. Regisseur in Wilhelmshaven, dann u. a. in Altona, Bochum u. G¨ottingen, 1914 in Wien, seit 1917 Stummfilmschauspieler. 1926/27 am Kleinen Theater Berlin, dann als

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John Gast an versch. Berliner B¨uhnen, 1930/31 an der Volksb¨uhne Berlin-Spandau. Um 1934/35 Ausschluß aus der Reichstheater- u. Reichsfilmkammer, beim J¨udischen Kulturbund RheinRuhr u. 1936–41 beim J¨udischen Kulturbund Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,462. John, Gottfried, geb. 29. 8. 1942 Berlin; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig in Berlin, Debut am dortigen Schiller-Theater, 1963–65 an der Landesb¨uhne Hannover, 1965–67 an den Vereinigten B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, danach in Heidelberg. Seit 1972 langj¨ahrige Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder, unter dessen Leitung (1974/75) am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/Main, sp¨ater freier Schauspieler, u. a. an der Freien Volksb¨uhne Berlin u. bei den Bad Hersfelder Festspielen, vorwiegend Filmschauspieler. Literatur: Henschel Theaterlex. 413. John, Karl [II,915], geb. 24. 3. 1905 K¨oln, gest. 22. 12. 1977 G¨utersloh/Nordrhein-Westfalen. Nach dem 2. Weltkrieg in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus u. am Thalia-Theater, an den St¨adtischen B¨uhnen in Wuppertal u. Frankfurt/Main, bei den Bad Hersfelder Festspielen u. auf Tourneen mit dem „Gr¨unen Wagen“. Daneben auch Regisseur u. Chansons¨anger, u. a. am Kabarett „Die Schaubude“ in M¨unchen, Auftritte mit (meist selbst vertonten) Seemannsliedern. Literatur: Ulrich 1,873; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. John, Katharina, geb. 9. 7. 1970 Heidelberg; Dramaturgin. Studierte Germanistik, Politische Wissenschaften u. Geschichte an den Univ. in Heidelberg u. Kiel, 1994–2003 zun¨achst als Regieassistentin u. ab 1995 als Musikdramaturgin an der Oper Kiel, anschließend in Berlin im Bereich Musikmanagement t¨atig. 2004/05 Musiktheaterdramaturgin am Saarl¨andischen Staatstheater Saarbr¨ucken, 2005–11 Stellvertretende Chefdramaturgin an der Deutschen Oper Berlin, seit der Spielzeit 2011/12 Gesch¨aftsf¨uhrende Leiterin der Oper u. Chefdramaturgin f¨ur alle Sparten am Theater Augsburg.

John John, Katharina, geb. 1971 Hamburg; B¨uhnenbildnerin. Engagements an versch. Theatern in Dtl., u. a. auf Kampnagel Hamburg, ebd. am Deutschen Schauspielhaus u. an den Kammerspielen, am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt/Main u. am Hebbel-Theater Berlin. Sp¨ater Theater- u. Portraitphotographin, lebt seit 1999 in Venedig. Zus. mit ihrem Gatten, dem Schauspieler Ulrich Tukur, ver¨offentlichte sie 2007 die venezianischen Geschichten „Die Seerose im Speisesaal“. John, Markus, geb. 17. 2. 1962 Duisburg; Schauspieler. 1981–84 Ausbildung an der Schauspielschule „Zinner-Studio“ in M¨unchen, 1984–88 erstes Engagement am Stadttheater Pforzheim, 1988–91 an den Vereinigten St¨adtischen B¨uhnen Krefeld-M¨onchengladbach, 1991–97 am Stadttheater Bern, 1997–2009 Ensemblemitglied am Schauspiel K¨oln u. seit der Spielzeit 2009/10 Mitglied des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Literatur: TdS. John, Martha, geb. 5. 2. 1900 Wien, gest. nach 1971; Schauspielerin. 1920/21 Ausbildung bei Friedrich Rosenthal an der Wanderb¨uhne des osterreichischen Volksbildungsamtes, 1922–25 ¨ an der Volksb¨uhne Stuttgart, 1925/26 am Landestheater Darmstadt, 1926/27 an der Pommerschen Landesb¨uhne der Gesellschaft f¨ur Volksbildung in Berlin, 1929/30 am Theater am Nollendorfplatz, sp¨ater am Theater am Schiffbauerdamm u. an weiteren Berliner B¨uhnen, bis 1933 Rundfunkt¨atigkeit. Danach auf Tournee mit Rezitationsabenden. 1938 Emigration uber ¨ die Schweiz nach Argentinien, 1939 Sprecherin beim Rundfunk in Montevideo, 1942–45 u. ab 1948 an Paul Walter Jacobs „Freier Deutschen B¨uhne“ u. an weiteren B¨uhnen in Buenos Aires. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,463. John, Monika, geb. 31. 5. 1935 Berlin; Schauspielerin. Schauspielunterricht in Berlin u. M¨unchen, 1953 Debut am Residenztheater M¨unchen, 1953–55 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Osnabr¨uck, danach freie Schauspielerin u. a. an der Freien Volksb¨uhne Berlin u. an M¨unchner Theatern, 1973–79 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele, anschließend bis Ende der 1980er Jahre am Bayerischen Staatsschauspiel, als Gast u. a. am Theater in der Josefstadt in Wien. Literatur: Henschel Theaterlex. 413.

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Joho Johnson, David Cale, geb. um 1956 in Texas; S¨anger. Gesangsunterricht, Schauspielstudium am American Conservatory-Theatre in San Francisco, erste Auftritte an (s¨ud)amerikanischen Opernh¨ausern, in Musicals am Broadway New York u. als Konzerts¨anger. Seit 1986 in Europa, am Theater in Flensburg, als Gast an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. bei den Festspielen in Ludwigsburg, 1987–91 Mitglied am Staatstheater Hannover, ab 1991 an der Staatsu. an der Volksoper Wien, daneben Gastengagements. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2260. Johnson, Douglas, geb. 1958 in Kalifornien; S¨anger. Ausbildung an der Univ. Los Angeles, ab 1984 in Europa. 1984–87 am Stadttheater Aachen, 1987–89 am Staatstheater Hannover u. seit 1989 am Opernhaus Frankfurt/Main, Gasts¨anger, 1987–91 bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2261. Johnson, James, geb. 15. 2. 1946 New Orleans; S¨anger. Ausbildung an der Lousiana State Univ. u. am Curtis Institute of Music in Philadelphia, 1972 Debut u. Engagement bis 1974 am Staatstheater Braunschweig, 1974–76 am Opernhaus K¨oln, 1977–83 Ensemblemitglied am Opernhaus Graz, danach internationaler Gasts¨anger, ab 1992 st¨andiger Gasts¨anger an der Staatsoper Stuttgart. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2262. Johnson, Nancy, geb. 1954 in Kalifornien; S¨angerin. Ausbildung an der California State Univ. Hayward, 1980/81 erstes Engagement am Landestheater Detmold, 1981/82 am Staatstheater Wiesbaden, 1982–87 Mitglied am Nationaltheater Mannheim, ab 1987 an der Staatsoper Stuttgart, st¨andige Gasts¨angerin an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg u. weitere Gastengagements. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2263. Joho, Andres, geb. 19. 4. 1951 Z¨urich; Dirigent und Komponist. 1971–74 Ausbildung an der Musikhochschule Z¨urich bei Amadeus Schwarzkopf (Klavier) u. Ferdinand Leitner (Dirigieren), 1974–80 als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung, sp¨ater als Dirigent am Theater Basel, Beginn der langj¨ahrigen Zus.arbeit mit Heinz Spoerli u. Hans Hollmann, 1979–84 Dirigent bei der Orchestergesellschaft Biel u.

Joho f¨ur einzelne Produktionen musikalischer Leiter am Atelier-Theater Bern. 1984–86 erster Kapellmeister am Stadttheater Klagenfurt, 1986– 89 wieder in Basel, 1989–91 Dirigent am Stadttheater Bern, 1991–95 musikalischer Leiter des Musiktheaters Aargau, danach u. a. erster Kapellmeister u. Studienleiter am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, Komponist von B¨uhnenmusik, Kindermusicals (u. a. „Di chli H¨ax“, UA 1990 Opernhaus Z¨urich; „Der Zauberer von Oz“, UA 1992 St¨adtebundtheater Biel-Solothurn) sowie Pianist u. Komponist bei Kabarettgruppen. Literatur: TdS. Joho, Rudolf [II,915], gest. 30. 3. 1966 Bern. 1933–38 an der St¨adtischen B¨uhne Hildesheim, 1938–42 als Schauspieler, dann auch als Dramaturg u. Spielleiter an den St¨adtischen B¨uhnen Flensburg, 1942/43 Schauspieler am Theater in Dessau, 1943/44 Spielleiter des Schauspiels u. Leiter der Kammerspiele des Staatstheaters Braunschweig, ab August 1944 dessen Direktor. Nach Schließung aller Theater (September 1944) R¨uckkehr in die Schweiz, Gastregisseur u. a. am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn. Engagierte sich f¨ur das Laientheater, verfaßte auch theaterwissenschaftliche Schriften. Auff¨uhrungen (Ausw.): J¨urg Jenatsch. Historisches Schauspiel, UA 1936 St¨adtische B¨uhne Hildesheim; Tod Guiskards des Normannen. Drama, UA 1943 Schauspielhaus N¨urnberg; S¨agesse sing! UA 1945 Konolfingen; Der Fall Liechti, UA 1949 ebd. Literatur: TdS; HLS; R. Joho, Verzeichnis der Schweizerischen B¨uhnenwerke f¨ur das Volkstheater, 1953; ders., Schweizerische B¨uhnenwerke in dt. Sprache. Berufstheater, 1955. Johst, Hanns (gen. der „Barde der SS“; seit 1952 Ps. Odemar Oderich) [II,915], gest. 23. 11 1978 Ruhpolding/Bayern. Mitglied des 1928 von Alfred Rosenberg gegr¨undeten „Nationalsozialistischen Kampfbundes f¨ur deutsche Kultur“ (KfdK), seit 1932 Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), ab M¨arz 1933 bis Ende des Jahres Erster Dramaturg am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt Berlin. Im Oktober 1933 Mitunterzeichner des „Gel¨obnisses treuester Gefolgschaft f¨ur Adolf Hitler“, ab 1935 Pr¨asident der Reichsschrifttumskammer (RSK). Seit den fr¨uhen 1930er Jahren eng mit Heinrich Himmler befreundet, 1935 von diesem als SS (Schutzstaffel)-Oberf¨uhrer in den pers¨onlichen

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Johst Stab der Reichsf¨uhrer-SS aufgenommen, 1942 SS-Gruppenf¨uhrer, im August 1942 mit Himmler „Besichtigung von Judenlagern“ an der Durchgangsstraße 4 bei Lemberg. 1944 in die „Gottbegnadeten Liste“ u. in Hitlers „Sonderliste der sechs wichtigsten Schriftsteller“ aufgenommen u. von s¨amtlichen Kriegsverpflichtungen freigestellt. Mitte Mai 1945 von amerikanischen Soldaten verhaftet u. bis 1948 in verschiedenen Lagern interniert, als „Mitl¨aufer“ eingestuft u. zur Wiedergutmachung zur Zahlung von 500 DM verurteilt. Nach weiteren Berufungsverhandlungen (1949 als „Hauptschuldiger“ u. 1951 als „Belasteter“ eingestuft) 1955 Einstellung des Verfahrens aufgrund des sog. „Befreiungsgesetzes“ u. Aufhebung des (seit 1949 bestehenden) Publikationsverbotes. Auff¨uhrungen (Ausw.): Stroh. Eine Bauernkom¨odie, UA 18. 9. 1915 Schauspielhaus Leipzig; Der junge Mensch. Ein ekstatisches Szenarium, [private] UA 28. 1. 1918 M¨unchen (durch Mitglieder des Kreises um Artur Kutscher) – offentliche UA 13. 3. 1919 Thalia¨ Theater Hamburg; Der Ausl¨ander. Ein b¨urgerliches Lustspiel, UA 15. 5. 1925 Schauspielhaus Baden-Baden; Der Einsame. Ein Menschenuntergang, UA 2. 11. 1917 Schauspielhaus D¨usseldorf; Der K¨onig. Schauspiel, UA 20. 5. 1920 Staatstheater Dresden; Propheten. Schauspiel UA 2. 11. 1922 ebd.; Wechsler und H¨andler. Kom¨odie, UA 5. 5. 1923 Schauspielhaus Leipzig; Die fr¨ohliche Stadt. Schauspiel, UA 19. 5. 1925 St¨adtisches Theater (Kleines Haus) D¨usseldorf; Marmelade. Kom¨odie, UA 10. 4. 1926 Stadttheater Ulm; Der Herr Monsieur (nach Holbergs „Jean de France“) UA vermutlich 1926 Freilichtb¨uhne Weißenberg; Thomas Paine. Schauspiel, UA 30./31. 3. 1927 an 8 B¨uhnen (D¨usseldorf, K¨oln, Hannover, Bremen, Danzig, Karlsruhe, L¨ubeck u. Baden-Baden); Schlageter. Schauspiel, UA 20. 4. 1933 Staatstheater am Gendarmenmarkt Berlin. Literatur: Henschel Theaterlex. 414; Rischbieter 702; LThInt 449; R. J. Cadigan, Richard Billinger, ~, and Eberhard Moeller. Three Representative National Socialist Playwrights (Univ. of Kansas) 1979; G. R. Cuomo, ~ u. die Reichsschrifttumskammer. Ihr Einfluß auf die Situation des Schriftstellers im Dritten Reich (in: Leid der Worte [...], hg. J. Thunecke) 1987; H. F. Pfanner, ~. Vom Expressionismus zum Nationalsozialismus, Den Haag 1970 [= Studies in German Literature 17]; U. Weisstein, The lonely Baal. Brecht’s first Play as a Parody of ~’s ‚Der Einsame‘ (in: Modern Drama 13) Toronto 1970

Jokisch (auch in: U. W., Links u. links gesellt sich nicht [...], 1986); H. G. Hermann, Ausgebeutete Amerika-Romantik. ~ u. der „Parteigenosse“ Thomas Paine (in: Amerika in der dt. Literatur, hg. S. Bauschinger, H. Denkler u. W. Malsch) 1975; H. Beier, ~. Vom expressionistischen Dramatiker zum Pr¨asidenten der Reichsschrifttumskammer (Magisterarbeit Hamburg) 1988; J. Seidel, Zeitgeschehen u. literarische Verarbeitung. ~ u. der Fall Schlageter (in: Das literarische D¨usseldorf [...], hg. G. Cepl-Kaufmann u. W. Hartkopf) 1988; F. Vassen, Die „Verwerter“ u. ihr „Material“ – Brecht u. Baal. Bertolt Brechts „Baal“, ein Gegenentwurf zu ~s ‚Der Einsame‘ (in: Grabbe-Jahrbuch 8) 1989; U. J. Faustmann, Die Reichskulturkammer. Aufbau, Funktion u. rechtliche Grundlagen einer K¨orperschaft des offentlichen Rechts im nationalsozialistischen ¨ Regime (Diss. Bonn) 1990; S. Zirden, Glaube, Standpunkt, Bekenntnis. Zu den literarischen Schriften von ~ (Magisterarbeit Freie Univ. Berlin) 1990/91; H. G¨obel, Zum politischen Drama u. Theater im Nationalsozialismus. ~s ‚Schlageter‘ als politisches M¨artyrerdrama u. die nationalsozialistischen Massenveranstaltungen (in: Aspekte des politischen Theaters u. Dramas von Calder´on bis Georg Seidel [...], hg. G. ¨ Turk) 1996; F. Radvan, Uberlegungen zur Wiederauff¨uhrung nationalsozialistischer Dramatik auf dt. B¨uhnen: ~s Schauspiel ‚Schlageter‘ (UA 1933) als Beispiel (in: Forum modernes Theater 13/2) 1998; Th. Eicher, B. Panse u. H. Rischbieter, Theater im Dritten Reich [...], 2000; R. D¨usterberg, V¨olkermord u. Saga-Dichtung im Zeichen des „Großgermanischen Reiches“. ~s Freundschaft mit Heinrich Himmler (in: Internationales Archiv f¨ur Sozialgeschichte der dt. Literatur 24/2) 1999; ders., ~ im Urteil Carl Zuckmayers (in: Zuckmayer-Jahrbuch V) 2002; ders., ~: „Der Barde der SS“. Karrieren eines dt. Dichters, 2004; F. Radvan, „Mein Privatleben w¨are Fahnenflucht!! Ich bin Soldat!“. ~s Schauspiel ‚Schlageter‘ (in: Kritische Ausgabe 8) 2004; H. Rischbieter, „Schlageter“ der „erste Soldat des Dritten Reichs“. Theater in der Nazizeit (in: Hitlers K¨unstler [...], hg. H. Sarkowicz) 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; D. Treffinger, Zwischen Funktionalit¨at u. Literarizit¨at. Eine Analyse der nationalsozialistischen Dramen ‚Thomas Paine‘ u. ‚Schlageter‘ von ~ (Masterarbeit Graz) 2008; R. D¨usterberg, ~, der Literaturfunktion¨ar u. Saga-Dichter (in: Dichter f¨ur das „Dritte Reich“ [...], hg. R. D.) 2009.

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Jonas Jokisch, Walter, geb. 9. 12. 1914 Breslau, gest. 23. 2. 1984 M¨unchen; Schauspieler und Regisseur. Schauspielunterricht bei Walter Franck in Berlin, dann an versch. B¨uhnen in Dtl., Kriegsdienst u. amerikanische Kriegsgefangenschaft. Danach ab 1946 am Theater in Bamberg, sp¨ater als Schauspieler u. Regisseur am Theater der Freien Hansestadt Bremen, seit 1961 freier Schauspieler, u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm in Berlin, an den Hamburger Kammerspielen u. auf Tournee. Literatur: H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Jokl, Fritzi [II,916], gest. 15. 10. 1974 New York. 1932/33 am Landestheater Darmstadt, 1934 Frankreich-Tournee mit der Wanderb¨uhne „Mozart-Oper“. Bis 1936 nur noch Auftritte am Theater des J¨udischen Kulturbundes in Berlin. 1936 Emigration nach den USA, Heirat mit dem Journalisten u. Schriftsteller Jack Siegel in New York, dann kaum mehr b¨uhnent¨atig. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2264; Hdb. Exiltheater 1,464; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil, 1995. Joloff (eigentl. Jolowicz), Friedrich, geb. 14. 12. 1908 Berlin, gest. 4. 1. 1988 Verden an der Aller; Schauspieler. 1925–27 Ausbildung an der Theaterschule des Deutschen Theaters in Berlin, 1927 –33 Engagement am Deutschen Theater ebd., unter seinem Geburtsnamen gastierte er auch an Berliner B¨uhnen. 1933 Berufsverbot, Kriegsdienst u. ab 1941 in Kriegsgefangenschaft. 1947 wieder in Berlin, zun¨achst beim TheaterClub des British Center, dann u. a. am Theater am Kurf¨urstendamm, am Hebbel-Theater u. an der Kom¨odie. Ab 1967 lebte er vorwiegend in seiner Villa in Djerba/Tunesien. Literatur: H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009; Mann f¨ur Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe u. mannm¨annlicher Sexualit¨at im dt. Sprachraum, Teilbd. 1 (hg. B. U. Hergem¨oller) 22010. Jonas, Bruno, geb. 3. 12. 1952 Passau/Bayern; Kabarettist. Studierte Germanistik, Politologie, Philosophie u. sp¨ater Theaterwissenschaft an der Univ. M¨unchen, gr¨undete 1975 in Passau zus. mit Siegfried Zimmerschied das Kabarett „Die Verhonepeopler“. 1976–78 Autor u. Darsteller am M¨unchner Rationaltheater, 1979 erstes Soloprogramm, weitere folgten. 1981–84 Mitglied der „Lach- u. Schießgesellschaft“. 1986– 92 Autor u. Darsteller der eigenen Fernsehsendung „Jonas“ sowie weitere Kabarett-Auftritte

Jonas u. Sendungen bei Radio Bremen, ab 1985 regelm¨aßig Gast in Dieter Hildebrandts „Scheibenwischer“, den er nach Hildebrandts R¨ucktritt (Ende 2003) zus. mit Mathias Richling, Georg Schramm (bis 2006) u. Richard Rogler (ab 2006) bis 2008 weiterf¨uhrte. Im Juni 2004 inszenierte er am Staatstheater am G¨artnerplatz in M¨unchen das Musical „Der Mann von La Mancha“ u. spielte selbst die Rolle des „Don Quichotte“. Seine Soloprogramme sind zum Teil auch als B¨ucher erschienen. Literatur: Kabarett-Lex. 162; K. D¨utsch, K¨orperhaltung. Sir Peter Jonas u. ~ uber „Libe¨ ralitas Bavariae“ (in: Maximilianeum 16) 2004; E. Garhammer, Ein Gespr¨ach mit ~ (in: Lebendige Seelsorge 60/1) 2009; K.-H. Paulus, „Humor ist gut f¨ur die Seele“. Ein Gespr¨ach mit dem Kabarettisten ~ (in: Sch¨oner Bayerischer Wald 199) 2011; E. M. Fischer, So samma mia. ~ – seine Passauer Wurzeln, die bayerische Dialektik u. sein neues Programm (in: Lichtung 26) 2013. Jonas, Fritz Eduard (auch Fritz Friedrich), geb. 1907, gest. 1989; Schauspieler und S¨anger. Ausbildung bei Karl Uhlig, dann Volont¨ar am Staatlichen Schauspielhaus Berlin, 1925/26 an der Volksb¨uhne des S¨udwestens in Berlin, 1926/27 in Annaberg, 1927/28 am Landestheater Rudolstadt, 1928–30 als Schauspieler, S¨anger u. Inspizient am Stadttheater Liegnitz, 1930/31 in K¨onigsberg, 1931/32 am Reußischen Theater Gera u. 1933/34 als Schauspieler u. S¨anger am Landestheater Beuthen. Ging dann nach Wien, 1935 Aufritte am „Simpl“, 1937 am Volkstheater Graz, 1938/39 Emigration nach Shanghai, 1939 Gr¨under u. bis 1948 Leiter des „Thespiskarren“ (vermutlich ein Sch¨uler- oder Laientheater). 1949 wahrscheinlich R¨uckkehr nach Dtl. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,464. Jonas, Hildegard, geb. 2. 11. 1915 Emmerich/ Nordrhein-Westfalen, gest. 27. 2. 1973 Lauf bei N¨urnberg; S¨angerin. Ausbildung in Berlin, 1940 Debut am Stadttheater Troppau, 1941/42 an der Wiener Volksoper, 1942/43 am Stadttheater Gießen u. 1943/44 an der Staatsoper Dresden. Nach dem 2. Weltkrieg zun¨achst Gasts¨angerin, 1949/50 wieder am Stadttheater Gießen, 1950/51 am Staatstheater Kassel u. 1951–67 Ensemblemitglied am Opernhaus N¨urnberg, seit 1955 Gastengagement an der Berliner Staatsoper u. weitere Gastauftritte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2266.

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Jonasson Jonas, Sir Peter, geb. 14. 10. 1946 London; Intendant. Studierte Englische Literatur an der Univ. Sussex, Oper u. Musikgeschichte am Royal Northern College of Music in Manchester, am Royal College of Music in London u. an der Eastman School of Music in Rochester. W¨ahrend des Studiums Statist u. B¨uhnenarbeiter an der Glyndebourne Festival Opera. 1974 Assistent von Sir Georg Solti u. 1976– 85 k¨unstlerischer Betriebsdirektor des Chicago Symphony Orchestra in Chicago, 1985 Generaldirektor der English National Opera London, 1993–2006 Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Literatur: Th. Voigt, „So wichtig wie ein Krankenhausbett“. ~ im Gespr¨ach (in: Opernwelt 1) 1996;W.-D. Peter, Neue Ansichten, neue Aussichten. Die Bayerische Staatsoper im „Jahr 5“ unter Intendant ~ (in: Die deutsche B¨uhne 12) 1997; K. D¨utsch, K¨orperhaltung. ~ u. Bruno Jonas u¨ ber „Liberalitas Bavariae“ (in: Maximilianeum 16) 2004; K. Kalchschmid, Mythos trifft ¨ ~ an der Moderne. Neue Akzente in der Ara Bayerischen Staatsoper (in: Opernwelt. Sondernummer) 2006; W.-D. Peter, Ein Sir an der Isar [...]. Ein R¨uckblick auf 13 M¨unchner Opernjahre (in: Die deutsche B¨uhne 6) 2006; Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter ... Wunderbare Jahre: ~, Zubin Mehta u. die Bayerische Staatsoper 1993–2006 (zus.gestellt von U. Hessler) 2006. Jonassohn, Johann Franz [II,917], gest. nach 1798. 1792/93 u. 1797/98 in der Truppe von ¨ Marianna B¨ohm. Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Literatur: Theater in B¨ohmen, M¨ahren u. Schlesien [...] (hg. A. Jakubcov´a u. M. J. Pernerstorfer, neu bearb., dt.sprachige Ausg.) 2013. Jonasson (geb. Stumpf), Andrea, geb. 29. 6. 1942 Freiburg/Br.; Schauspielerin. Tochter des Schauspielers Wolfgang Stumpf (1909–1983), Ausbildung an einer privaten Schauspielschule in M¨unchen, 1962 als Elevin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, anschließend bis 1966 am Theater der Stadt Heidelberg, dann Mitglied am Schauspielhaus Z¨urich, Gastengagements am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia-Theater Hamburg u. bei den Salzburger Festspielen, wo sie 1973 erstemals unter der Regie ihres sp¨ateren Gatten Giorgio Strehler (1921–1997) spielte. Seit 1974 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, ab 1981 auch Auftritte (in italienischer Sprache) am Piccolo Teatro Mailand,

Jonca sp¨ater als Gast u. a. am Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt in Wien u. am Schauspielhaus Graz, vorwiegend jedoch in Italien. Literatur: Henschel Theaterlex. 414; Rischbieter 703; LThInt 449. Jonca, Heike, geb. 18. 8. 1956 Halle/Saale; Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1979–86 an den St¨adtischen B¨uhnen KarlMarx-Stadt (Chemnitz) u. 1986–93 an der Kleinen B¨uhne „das ei“ in Berlin, seither freie Schauspielerin, u. a. am „Theater 89“ u. am Renaissance-Theater in Berlin, seit 2001 auch Regisseurin. Jonelli (eigentl. Joneli), Hans, geb. 19. 6. 1912 Basel, gest. 22. 10. 2000 ebd.; S¨anger. Privater Gesangsunterricht bei Salvatore Salvati in Basel u. bei Enrico Pessina in Mailand, 1941/42 erstes Engagement am Stadttheater Bern, 1942/43 am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1943–55 Ensemblemitglied am Stadttheater Basel, wo er u. a. am 26. 3. 1952 in der UA von Rolf Liebermanns „Leonore 40/45“ die Rolle des „Kellners“ sang. Als Gast u. a. am Grand Th´eaˆ tre in Genf, am Stadttheater St. Gallen u. am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich. Ab 1955 vor allem Konzert- u. Oratoriens¨anger, sp¨ater auch Gesangslehrer in Basel, Stuttgart u. M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2266; TdS. Jonen, Hans [II,917], gest. 15. 11. 1958 K¨oln. Gr¨under u. Vorstand der K¨unstlervereinigung „Die Muuzem¨andelcher“ in K¨oln. Literatur: DLL 8,673. Jones, Gwyneth, geb. 7. 11. 1936 Pontnewynydd/Wales; S¨angerin. Ausbildung am Royal College of Music in London bei Arnold Smith u. Ruth Packer, an der Accademia Chigiana in Siena u. bei Maria Carpi in Genf. 1961/62 am Internationalen Opernstudio Z¨urich u. 1962/63 Engagement am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, seit 1965 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. seit 1966 an der Staatsoper Wien. Internationale Gasts¨angerin, langj¨ahrig an allen großen Opernh¨ausern weltweit sowie bei den Salzburger u. Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2268; TdS; ~. Bilder ihres Lebens u. ihrer Rollen (hg. T. Haberfeld) 1991; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997.

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Jonigk Jones, Julia, geb. 28. 4. 1961 in Droitwich/England; Dirigentin. Ausbildung an der Chethams School of Music in Manchester, 1980–83 an der Bristol Univ., 1983/84 an der Guildhall School of Music and Drama London, 1990/91 Dirigierstudium in Rom u. Assisi. 1985–88 Solokorrepetitorin an der Oper K¨oln, 1988–91 in ders. Funktion an der Staatsoper Stuttgart, musikalische Assistenz bei Hans Werner Henze an der Sommerakademie G¨utersloh 1989, 1991–94 2. Kapellmeisterin, Studienleiterin u. Assistentin der GMD Alicja Mounk u. bis 1995 des GMD James Allen G¨ahres am Stadttheater Ulm, 1995– 97 1. Koordinierte Kapellmeisterin am Staatstheater Darmstadt, 1997/98 Gastdirigentin am Theater Basel, am Staatstheater Darmstadt u. an der Op´era du Rhin in Straßburg, 1998–2002 Chefdirigentin am Theater Basel, seither internationale Gastdirigentin. Jonge, Moritz de [II,917], gest. 1920 Berlin. Literatur: S. Wininger, Große j¨udische National-Biographie [...] Bd. 3 u. 7, Czernowitz 1928 bzw. 1936. Jonigk, Thomas, geb. 4. 3. 1966 in Eckernf¨orde/Schleswig-Holstein; Autor, Dramaturg und Regisseur. Studierte 1985–91 Medi¨avistik, Neuere Dt. Literatur u. Theaterwissenschaft an der Freien Univ. Berlin, seit 1991 freier Autor (B¨uhnenst¨ucke, H¨orspiele, Romane), im selben Jahr Mitgr¨under der Berliner Theatergruppe „Theater Affekt“. Schauspieldramaturg vor allem bei Stefan Bachmann u. Tina Lanik, u. a. am D¨usseldorfer Schauspielhaus u. am Theater Neumarkt Z¨urich, 1997–99 Chefdramaturg am Schauspielhaus Wien. Als Musiktheaterdramaturg Zus.arbeit vor allem mit Christof Loy u. a. bei den Salzburger Festspielen, an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg sowie an der Op´era National de Lyon. 2006–11 Hausautor, Dramaturg u. Leiter des „Autorenlabors“ am D¨usseldorfer Schauspielhaus, 2009– 2013 Hausautor u. Dramaturg am Schauspielhaus Z¨urich. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Von blutroten Sonnen, die am Himmelszelt sinken, UA 11. 9. 1994 Schauspiel K¨oln; Du sollst mir Enkel schenken, UA 9. 10. 1994 Theater Bonn; Rottweiler, UA 12. 11. 1994 Schauspielhaus Wien; T¨ater, UA 8. 12. 1999 Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Triumph der Schauspielkunst. Ein Dramolett zu Tschechows „Der Kirschgarten“, UA 21. 1. 2000 Maxim-Gorki-Theater Berlin; Jupiter (nach dem gleichnamigen Roman) UA

Jonke 6. 6. 2003 St¨adtische B¨uhnen Freiburg/Br.; Die Elixiere des Teufels (frei nach E. T. A. Hoffmann) UA 27. 9. 2003 Stadttheater Gießen; Ach!, UA J¨anner 2004 Schaub¨uhne am Lehniner Platz Berlin (im Rahmen des „F.I.N.D. Festival“); Liebe Kannibalen Godard (frei nach Luc Godards „Week-End“) UA 31. 3. 2006 Theater (Verkehrshaus der Schweiz) Luzern; H¨orst du mein heimliches Rufen, UA 16. 9. 2006 Schauspiel Frankfurt/Main; Diesseits, UA 6. 10. 2007 Schauspiel D¨usseldorf; Donna Davison, UA 21. 1. 2009 Deutsches Theater (Kammerspiele) Berlin; Martin Salander (nach dem Roman von Gottfried Keller) UA 18. 9. 2009 Schauspielhaus Z¨urich; Ach, da bist du ja!, UA 10. 1. 2010 Schauspielhaus (Kleines Haus) D¨usseldorf; Weiter tr¨aumen, UA 22. 10. 2011 Schauspielhaus Z¨urich; Hotel Capri, UA 20. 9. 2013 Cuvilli´estheater M¨unchen. Libretti: Heliogabal. Eine Big-Band-Oper (Musik: Peter Vermeersch) UA 8. 5. 2003 Gebl¨asehalle Duisburg (im Rahmen der RuhrTriennale); Hommage a Klaus Nomi (Musik: Olga Neuwirth u. Klaus Nomi) UA 7. 3. 2008 Haus der Berliner Festspiele; Der Sandmann (Musik: Andrea Lorenzo Scartazzini) UA 20. 10. 2012 Theater Basel. Literatur: Henschel Theaterlex. 415; KLG; F. Wille, Vater Baggerf¨uhrer, Mutter Putzfrau, beide Alkoholiker, Sohn schwul – und dennoch kein Sozialdramatiker: ~ (in: Theater heute 11) 1994; S. Vill, Wovon einer nicht schweigen kann, dar¨uber muß er sprechen. Kunstsprachen in Dramen von Werner Schwab u. ~ (in: Der Diskurs des M¨oglichen. Musik zwischen Kunst, Wissenschaft u. P¨adagogik [...], hg. P. M. Krakauer) 1999; S. von B¨uren, Das verhinderte Fest. Zu ~s Dramatisierung von Gottfried Kellers Sp¨atroman „Martin Salander“ (in: Mitteilungen der Gottfried-Keller-Gesellschaft [Z¨urich]) 2010; F. Wille, Dr¨uber, drunter u. drauf (in: Theater heute 2) 2000; ders., Neue Sorgen hat das Selbst (in: ebd. 4) 2000; St. Reuter, Die ertr¨agliche Ern¨uchterung des Seins (in: ebd. 8/9) 2003 [u. a. zur B¨uhnenfassung von ‚Jupiter‘]; F. Z¨urcher, Das Leben in Zentimetern (in: Theater heute. Jahrbuch) 2008 [zu: ‚Donna Davison‘]; A. Wilink, „Verkehrsfragen“ (in: Theater heute 3) 2010 [zu: ‚Ach, da bist du ja!‘]. Jonke, Gert Friedrich, geb. 8. 2. 1946 Klagenfurt, gest. 4. 1. 2009 Wien; Autor. Ausbildung (Klavier, Harmonielehre u. Kontrapunkt) am Landeskonservatorium in Klagenfurt, ab 1966 in Wien, studierte an der Akademie, Abteilung Film u. Fernsehen, ferner Germanistik,

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Jonke Philosophie u. Geschichte an der Univ., danach freier Autor (Prosa, Lyrik u. Dramatik), 1971–78 in Berlin, zwischendurch l¨angere Aufenthalte in London u. nach 1977 in S¨udamerika. 1978 R¨uckkehr nach Wien, 1981 Aufenthalt in Hamburg u. 1985/86 in Frankfurt/Main. Lebte die letzten Jahre abwechselnd in Klagenfurt u. Wien. Ausgaben: Alle St¨ucke (hg. u. mit einem Nachwort von J. Lux) 2008. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Die Hinterh¨altigkeit der Windmaschinen, UA [der u¨ berarbeiteten „Prosa“-Fassung] 9. 10. 1981 Forum Stadtpark Graz – UA [der „Trag¨odien“-Fassung] 28. 5. 2011 Theater Osnabr¨uck; Volksoper (Musik: Dieter Kaufmann) UA 19. 6. 1984 Theater an der Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen); Gegenwart der Erinnerung, UA 16. 6. 1988 Abteiberg Museum M¨onchengladbach; Damals vor Graz, UA 25. 1. 1989 Forum Stadtpark Graz; Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist, UA 25. 6. 1990 Schauspielhaus Graz; Opus 111. Ein Klavierst¨uck, UA 28. 2. 1993 Volkstheater Wien; Gegenwart der Erinnerung. Ein Festspiel, UA 21. 5. 1995 ebd.; Es singen die Steine. Ein St¨uck Naturtheater, UA 27. 9. 1998 Stadttheater Klagenfurt; Insektarium, UA 13. 6. 1999 Volkstheater Wien (im Rahmen der Wiener Festwochen); Die V¨ogel (Bearbeitung nach Aristophanes) UA 14. 9. 2000 Stadttheater Klagenfurt – Neufassung, UA 20. 1. 2002 Volkstheater Wien; Chorphantasie. Konzert f¨ur SoloDirigent auf der Suche nach einem Orchester, UA 17. 5. 2003 Schauspielhaus Graz (Koproduktion mit dem Burgtheater Wien); Redner rund um die Uhr, UA 24. 9. 2004 Semperdepot Wien; Seltsame Sache. Ein Melodram f¨ur Lorenzo Da Ponte, UA 8. 9. 2005 Duisburg (RuhrTriennale); Die versunkene Kathedrale, UA 18. 9. 2005 Akademietheater Wien; Freier Fall, UA 24. 5. 2008 ebd.; Platzen Pl¨otzlich, UA 27. 6. 2008 Theater am Kornmarkt Bregenz. Literatur: Rischbieter 706; LThInt 450; KGL; P. Friedl, Keine Himmelfahrt des Arsches (in: Theater heute 11) 1981 [zu: ‚Die Hinterh¨altigkeit ...‘]; A. Kunne, Gespr¨ach mit ~ (in: Deutsche B¨ucher, Heft 4) 1983; Gegenwart der Erinnerung. Lesebuch zu einem Schauspiel nach ~ (hg. R. Hunger-B¨uhler u. J. Schultheis) 1988; W. Kralicek, Irr + Witz. Wir + Sinn + Wahn (in: Theater heute 6) 1993 [zu: ‚Opus 111‘]; ~ (hg. D. Bartens) 1996; L. Scheidl, Tendenzen des o¨ sterreichischen Theaters der 90er Jahre: ~: ‚Sanftwut oder der Ohrenmaschinist‘ u. Peter Turrini: „Endlich Schluß“ (in: Runa 27) 1997/98; W.

Jonsson ´ Kralicek, Ersprochen ist ersprochen (in: Theater heute 11) 1998 [zu: ‚Es singen die Steine‘]; ¨ St. Schwar, Textinsekten mit Uberschall. Tradition u. Moderne bei ~ (in: Avantgarde u. Traditionalismus [...], hg. K. Bartsch) 2000; A. Dorschel, ~ ‚Chorphantasie. Konzert f¨ur Dirigent auf der Suche nach dem Orchester‘, Schauspielhaus ¨ (UA 17. 5.) (in: Osterreichische Musikzeitschrift 58/7) 2003; S. Huber, W¨orter-See (in: Theater heute, Jahrbuch) 2005; St. Hilpold, Am W¨orterSee. Eine UA von ~ [...] als Saisonbeginn am Wiener Burgtheater (in: Theater der Zeit 10) 2005; Z. Mareˇcek, „... kein Grund, die Z¨ugel locker zu lassen“. Zur ‚Chorphantasie‘ von ~ u. ihrem Ort im Kontext seines Werkes (in: Kunst und Musik in der Literatur [...], hg. R. Kopˇriva u. J. Kov´aˇr) 2005; W. Kralicek, Es lebe der Zentralfriedhof (in: Theater heute 7) 2008 [u.a. zu: ‚Freier Fall‘]; K. Dermutz, Das Leben mit Sanftmut b¨andigen. Nachruf (in: Theater der Zeit 2) 2009; J. Lux, Der K¨unstler als Seilt¨anzer. Spiele mit Raum und Zeit – Zum Tod von ~ (in: Thea¨ ter heute 2) 2009; K. Amann, ~ oder Uber die Aufhebung der Schwerkraft (in: Manuskripte 183) 2009; G. Ernst, ~, dem ich ewig h¨atte zuh¨oren k¨onnen (ebd.); G. Freitag, Gl¨ucklose Retter (ebd.); E. Jelinek, Allzu schneller R¨ucklauf (ebd.); J. Jung, „Gert“ (Rede zur Beerdigung) (ebd.); A. Stadler, Ja, das Leben ist kurz, so kurz wie einmal den Graben hinauf und hinunter (ebd.); K. Amann, In memoriam ~ (in: Literatur-a: Jahrbuch) 2009/10. Jonsson, ´ P´etur Arni, geb. 21. 12. 1884 Island, gest. 14. 4. 1956 Reykjav´ik (?); S¨anger. Studierte Medizin, ab 1911 Gesangsstudium in Berlin. 1912 Debut an der Kurf¨ursten-Oper (das sp¨aterere Deutsche K¨unstlertheater) Berlin, 1914–18 am Stadttheater Kiel, 1918–22 am Landestheater Darmstadt, wo er u. a. am 30. 11. 1918 in der UA der Oper „Sonnenflammen“ von Siegfried Wagner u. am 18. 5. 1921 in der UA der Oper „Scirocco“ von Eugen d’Albert sang. 1922–24 Mitglied der Deutschen Oper Berlin u. 1924–29 des Stadttheaters Bremen, danach noch als Gast in Berlin. 1931 R¨uckkehr nach Island. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2272. Joosten, Guy, geb. 1963 Genk/Belgien; Regisseur. Gr¨undete in Antwerpen 1984 zus. mit Luk Perceval die „Blauwe Maandag Compagnie“, freier Regisseur u. a. in Br¨ussel, Amsterdam u. Gent. 1991 am Burgtheater Wien u. im selben Jahr Debut als Opernregisseur in Antwerpen, 1992–94 Oberspielleiter am Thalia-Thea-

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Jordan ter Hamburg. International t¨atiger Regisseur f¨ur Schauspiel u. Oper. Jordan, Armin (Georg), geb. 9. 4. 1932 Luzern, gest. 20. 9. 2006 Z¨urich; Dirigent. Vater von Philippe J. Studierte zuerst Rechtswissenschaft, Literatur u. Theologie an der Univ. in Freiburg (Schweiz), gr¨undete ebd. 1949 das Orchester „Pro Musica“, Musikausbildung an den Konservatorien in Freiburg, Lausanne u. Genf. 1957–63 zun¨achst Korrepetitor, dann Dirigent am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn, 1963–70 Erster Dirigent am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1970/71 musikalischer Oberleiter am Stadttheater St. Gallen, 1971–89 musikalischer Oberleiter (seit 1964 bereits als Dirigent) am Theater Basel, gleichzeitig Leiter des Basler Symphonie-Orchesters, 1973–85 des Orchestre de chambre de Lausanne u. 1985–97 des Orchestre de la Suisse Romande. 1986–93 Erster Gastdirigent des Ensembles „Orchestral de Paris“. Wiederholt Gastdirigent am Grand Th´eaˆ tre in Genf sowie weltweite Gastdirigate. Literatur: TdS; HLS; J.-J. Roth, P. Hagmann, ~. Images d’un chef, Carouge 1997; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; A. Pecqueur, In memoriam ~, 1932–2006 (in: Revue musicale de Suisse romande 59/4) Lausanne 2006; H. Renggli, Der Grenzg¨anger (in: Opernwelt 4) 2006; H. W. Koch, Musik in zwei Sprachen. Zum Tod des großen Schweizer Dirigenten ~ (in: ebd. 11) 2006. Jordan, Egon [II,917], gest. 27. 12. 1978 Wien. Seit 1935 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied des Wiener Volkstheaters. Literatur: Ulrich 1,876; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Jordan, Hanna, geb. 3. 4. 1921 Elberfeld/ Rheinland; B¨uhnen- und Kost¨umbildnerin. Besuchte 1935–39 die Internationale Qu¨akerSchule in Schloß Eerde bei Ommen/Holland. Nach ihrer R¨uckkehr nach Dtl. Studium an der D¨usseldorfer Kunstakademie, das sie jedoch als „Mischling ersten Grades“ nach 3 Monaten abbrechen mußte, kurze Zeit in der B¨uhnenbildklasse der Folkwangschule in Essen, dann „Kriegseinsatz“ als technische Zeichnerin in einer Wuppertaler R¨ustungsfabrik, sp¨ater lebte sie in einem Versteck in Wuppertal u. im Bergischen Land. 1946–95 B¨uhnen- u. Kost¨umbildnerin f¨ur Schauspiel (bis in die 70er Jahre) u. Oper an den Wuppertaler B¨uhnen, daneben ab 1958 als Gast an Schauspielb¨uhnen u. Opernh¨ausern in Dtl.

Jordan Literatur: A. Linsel, Weltentw¨urfe. Die B¨uhnenbildnerin ~, 2006; B. Behr, B¨uhnenbildnerinnen. Das Studium den Frauen – der Beruf den M¨annern? (Diss. Graz) 2011. Jordan, Peter, geb. 26. 4. 1967 Dortmund; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Hamburg, 1994/95 am Volkstheater Rostock, 1995–2000 am Schauspielhaus Bochum, 2000– 09 Ensemblemitglied am Thalia-Theater Hamburg, danach freier Schauspieler, u. a. am Deutschen Theater u. am Maxim-Gorki-Theater, beide Berlin, am St.-Pauli-Theater Hamburg, an den M¨unchner Kammerspielen u. am Wiener Burgtheater. In der Spielzeit 2010/11 Debut als Regisseur am Theater Dortmund. Literatur: Henschel Theaterlex. 416. Jordan, Philippe, geb. 18. 10. 1974 Z¨urich; Dirigent, Sohn von Armin J., erste Auftritte als Mitglied der Z¨urcher S¨angerknaben am Opernhaus Z¨urich, w¨ahrend des Schulbesuches 1990– 94 Musikstudium am Konservatorium Z¨urich, Korrepetitor u. a. beim Festival in Aix-enProvence u. am Th´eaˆ tre du Chˆatelet in Paris. 1994–98 als Korrepetitor u. Assistent des Chefdirigenten, ab 1996 als erster Kapellmeister am Stadttheater Ulm, 1998–2001 Dirigent u. Assistent von Daniel Barenboim u. 2006–10 Erster Gastdirigent an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, 2001–04 Chefdirigent am Grazer Opernhaus. Ab 1997 zahlreiche internationale Gastdirigate, seit 2009/10 musikalischer Direktor der Op´era National de Paris, designierter Chefdirigent der Wiener Symphoniker ab der Saison 2014/15. Literatur: TdS. Jordan, Robert [II,917], gest. 4. 7. 1970 Braunschweig. 1929–34 Dramaturg am Landestheater Braunschweig, 1934 Entlassung aufgrund offentlicher Schm¨ahungen wegen „Nichtzu¨ geh¨origkeit zur Partei“. Freier Autor in Braunschweig, Mitglied der 1859 in Braunschweig gegr¨undeten gesellschaftlichen Vereinigung „Die Ehrlichen Kleiderseller“. Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lex. 19. u. 20. Jh. (hg. H.-R. Jarck u. G. Scheel) 1996; K. Hoffmeister, Vom Gr¨unen J¨ager zum Großen Weghaus. Die Kleiderseller vor, mit und nach Wilhelm Raabe in bald 150 Jahren, 2002.

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Joseph Jordis, Eelco van (eigentl. Eelco Voet van Vormizeele), geb. 11. 5. 1943 Graz; S¨anger. 1960–67 Gesangsausbildung in Graz, Z¨urich u. Mailand, auch an der Opernschule der Mail¨ander Scala, u. a. bei Tito Gobbi. In der Spielzeit 1965/66 Debut am Opernhaus Graz, 1967–69 am Stadttheater Ulm, 1969–72 am Stadttheater Regensburg, 1972–77 am Staatstheater Saarbr¨ucken u. 1977–79 am Staatstheater Kassel. Seit 1979 Ensemblemitglied am Stadttheater Bielefeld. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2274. Josefovicz (auch Josefovic[s]), Karl (Ps. Carl Josef bzw. Joseph, in Israel: Joe Karl), geb. 11. 2. 1906 Wien, gest. 22. 2. 1993 Haifa; B¨uhnenarchitekt und -bildner. Studierte an der Akademie der K¨unste in Wien, zwischen 1929 u. 1938 an zahlreichen Wiener B¨uhnen, u. a. 1930/31 am Neuen Schauspielhaus, 1392/33 u. 1936–38 an der Volksoper, 1934–36 an den Kammerspielen u. 1936/37 am B¨urgertheater, auch Ausstatter an Kleinb¨uhnen, u. a. an der „Literatur am Naschmarkt“ u. am „Lieben Augustin“. 1938 Emigration nach London, B¨uhnenbildner am „Laterndl“ u. an der „Kleinen B¨uhne“, ab 1939 Ausstatter f¨ur Revuen u. Opernauff¨uhrungen im Londoner Westend. 1952–56 B¨uhnenbildner u. Ausstatter in Israel, u. a. am Habimah-Theater in Tel Aviv, danach in Holland u. wieder in England, 1963 R¨uckkehr nach Israel. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,467. Joselson, Rachel, geb. 16. 9. 1955 Englewood/ New Jersey; S¨angerin. Studierte 1973–80 Musik u. Gesang an der Florida State Univ. u. an der Indiana Univ., 1980–82 weitere Studien bei Mario del Monaco in Villorba/Veneto. 1982– 84 erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt, 1984–89 Mitglied der Staatsoper Hamburg u. anschließend am Opernhaus Essen. In den sp¨aten 90er Jahren R¨uckkehr nach den USA. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2274. Joseph, Albrecht, geb. 20. 11. 1901 Frankfurt/ Main, gest. 28. 4. 1991 Beverly Hills; Regisseur, Drehbuchautor u. Film-Cutter. Bruder von Rudolph S. J., 1921/22 Regieassistent von Gustav Hartung an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main, 1922/23 Regisseur u. Dramaturg in Kiel, 1923/24 Regisseur am Landestheater Darmstadt, 1924/25 am Schauspielhaus Berlin u. an weiteren Berliner B¨uhnen, mit Carl Zuckmayer befreundet. Seit 1925 Drehbuchautor. 1933 Emigration nach Salzburg, sp¨ater nach Rom, London u. Paris, 1939 in die USA,

Joseph 1941 Sekret¨ar von Franz Werfel, schrieb weiterhin Drehb¨ucher, ab 1943 unter dem Namen Al Joseph vorwiegend Cutter f¨ur Film u. Fernsehen in Hollywood. Er war seit 1970 mit Alma Mahler-Werfels Tochter Anna verheiratet. Josephs Erinnerungen „Ein Tisch bei Romanoff ’s. Vom expressionistischen Theater zur Westernserie“ erschienen 1991. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,468; P. St. Jungk, Franz Werfel. Eine Lebensgeschichte, 1987; K. Weniger, „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...“. Lexikon der aus Dtl. ¨ u. Ost. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamt¨ubersicht, 2011. Joseph, Rudolph S., geb. 17. 4. 1904 Frankfurt/ Main, gest. 11. 5. 1998 Santa Barbara/Kalifornien; Dramaturg. Bruder von Albrecht J., Ausbildung im Kunsthandel, 1925–27 Dramaturg an den Saltenburg-B¨uhnen, 1927–30 am Renaissance-Theater, dort ab 1928 auch stellvertretender Direktor. 1931–33 Lektor beim „DreiMasken-Verlag“ in Hamburg. Im M¨arz 1933 Emigration nach Paris (bis 1935, Zus.arbeit mit dem Filmregisseur G. W. Pabst), 1936 mit seinem Bruder in Rom. 1939 Emigration in die USA, Filmproduzent. 1957 Besuch in Europa, 1963–73 Leiter des neugegr¨undeten Filmmuseums M¨unchen. Danach R¨uckkehr nach Kalifornien. 1994 erschienen seine Erinnerungen an das Theater der Zwanziger Jahre „Aus großer Theaterzeit“. Literatur: Hdb. Exiltheater 1,468. Jost, Christian, geb. 17. 10. 1963 Trier; Komponist. 1983–88 Studium (Komposition bei Bojidar Dimov) in K¨oln u. 1988/89 (Komposition u. Dirigieren bei David Sheinfeld) am Konservatorium in San Francisco. Ab 1989 Urauff¨uhrung seiner Werke, 1996–98 regelm¨aßige Reisen in die Volksrepublik China u. intensive Zus.arbeit mit verschiedenen chinesischen Orchestern. Mehrmals „Composer in Residence“ (u. a. 2010/11 am Theater Dortmund), lebt als freier Komponist u. Dirigent in Berlin. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Death Knocks. Oper in einem Akt nach dem gleichnamigen Schauspiel von Woody Allen (dt. Textfassung: Esther Ferrier) [konzertante] UA 29. 9 2001 Hannover – szenische UA 6. 5. 2005 Theater (Studio) Erfurt; Vipern. Eine m¨orderische Begierde in 4 Akten (Text: Komponist u. Tim Coleman nach Motiven von Thomas Middleton u. William Rowley, Dt. von Rainer G. Schmidt) UA 21. 1. 2005 Opernhaus D¨usseldorf (in Koproduktion mit dem Stadttheater Bern [EA 15.

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Jost 4. 2007]); Die arabische Nacht. Oper (Text: Komponist nach dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig) UA 26. 4. 2008 Grillo Theater Essen; Hamlet. 12 musikdramatische Tableaux nach William Shakespeare, UA 21. 6. 2009 Komische Oper Berln; Mikropolis. Die abenteuerliche Insektenoper (Text: Michael Frowin) UA 30. 10. 2011 ebd.; Rumor. Oper in 15 Szenen (Text: Komponist nach dem Roman „Un dulce olor a muerte“ von Guillermo ¨ Arriaga, in der dt. Ubersetzung von Susanna Mende) UA 23. 3. 2012 Vlaamse Opera Antwerpen – geplante dt. EA 21. 3. 2014 Theater Heidelberg; Heart Sutra. Chamber Opera in 4 Scenes and a Prologue (Text: Joyce Chiou nach Texten von Zhang Ailing) UA 2. 3. 2013 National Concert Hall Taipei (im Rahmen des Taiwan International Festival) – geplante dt. EA 20. 11. 2013 Neues Theater Halle/Saale. Literatur: Th. Schulz, „Das Solokonzert ... eine der wunderbarsten Versinnbildlichungen der menschlichen Existenz“. Siemens-F¨orderpreistr¨ager ~ im Gespr¨ach (in: Neue Zeitschrift f¨ur Musik 164/4) 2003; A. Thiemann, Gef¨ahrliche Liebschaften. D¨usseldorf, Deutsche Oper am Rhein, ~ ‚Vipern‘ (in: Opernwelt 3) 2005; U. B¨uchter-R¨omer, Reflexe des Unbehausten. Eine Einf¨uhrung in das zeitgen¨ossische Musiktheater [...], 2007; I. Dorfm¨uller, Durst. Essen, ~ ‚Die Arabische Nacht‘ (in: Opernwelt 6) 2008; A. Thiemann, F¨ur Shakespeare muß es schon reichen. ~ versucht sich mit jeder Komposition neu zu erfinden (in: ebd. 3) 2009; K. Luehrs-Kaiser, ~ ‚Hamlet‘ in der Komischen Oper Berlin (in: ebd. 8) 2009. Jost, Peter Paul, geb. 8. 9. 1926 Dresden, gest. 7. 1. 2000 Wien; Schauspieler. 1958–80 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Jost, Silvia, geb. 11. 2. 1945 Bern; Schauspielerin, S¨angerin und Regisseurin. Besuchte die Theatertanzschule von Toni von Tuason in Bern, sp¨ater Gesangs- u. Schauspielunterricht, diverse kleine Rollen am Stadttheater Bern, u. a. als Gast am Galerietheater „Die Rampe“ u. am Atelier-Theater ebd., 1966–72 Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen, seither freie Schauspielerin, u. a. wieder am Atelier-Theater Bern, am Theater Basel, an den Stadttheatern in Bern u. St. Gallen, am St¨adtebundtheater Biel-Solothurn u. auf Tourneen, daneben auch Auftritte mit Soloprogrammen u. im Kabarett. 2006 gr¨undete sie mit ihrem Partner, dem

Jost-Arden Regisseur, Schauspieler u. Autor Andreas Berger, die Produktionsgemeinschaft „jostundberger.ch“, sie treten gemeinsam oder mit eigenen Solo-St¨ucken, in der Zus.arbeit mit befreundeten Musikern, auf. Literatur: TdS. Jost-Arden (geb. Graef), Ruth, geb. 2. 9. 1899 Berlin, gest. 19. 12. 1985 Bayreuth; S¨angerin. 1918–23 Ausbildung in Berlin, anschließend in New York. 1928/29 an der Komischen Oper Berlin, 1929–31 als Gast u. a. am Stadttheater Magdeburg, 1930 bei den Bayreuther Festspielen. 1933–41 Mitglied am Opernhaus K¨oln, wo sie u. a. am 16. 11. 1933 in der UA der Oper „Der Heidenk¨onig“ von Siegfried Wagner sang. Nach dem 2. Weltkrieg lebte sie in Bayreuth, trat aber nicht mehr auf. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2276; Th. Synofzik, ~ – Das Scheitern einer Opernkarriere im nationalsozialistischen K¨oln (in: Rheinische S¨angerinnen des 20. Jh. [...], hg. Th. S. u. S. Rode-Breymann) 2003. Jubal, Elias (Ernst, eigentl. Benno oder Benjamin Neumann), geb. 12. 1. 1901 Horodenka/ Galizien (heute Ukraine), gest. in Australien Datum unbek.; Schauspieler und Theaterdirektor. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, gr¨undete 1933 ebd. den j¨udischen Theaterverein „Karawane“, 1934 Gr¨under, Regisseur u. bis 1936 Leiter des (bis 1938 bestehenden) „Theaters f¨ur 49“, 1935–37 Regisseur u. Leiter des J¨udischen Kulturtheaters Wien. 1938 Emigration nach Australien, gr¨undete Ende 1941 in Melbourne die englischsprachige Theatergruppe „Gong“. Ab 1951 Leiter des Drama Department an der Univ. Colombo/Ceylon (heute Sri Lanka). Literatur: Hdb. Exiltheater 1,469; B. Dalinger, Verloschene Sterne. Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 1998; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012. Jubisch, Fritz (Ps. Dagobert; Hans aus Sachsen) [II,922], gest. 1947. Literatur: DLL 20. Jh. 14,134. Juch, Hermann, geb. 19. 9. 1908 Innsbruck, gest. 12. 7. 1995 Jona/St. Gallen; Dirigent und Operndirektor. Studierte Rechtswissenschaft in Wien, 1933 Dr. iur., ab 1937 in der o¨ sterreichischen Bundestheaterverwaltung t¨atig, studierte daneben Gesang, Klavier u. Komposition. 1940–42 Direktionsbeirat u. 1941 Leiter

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Judeich des k¨unstlerischen Betriebsb¨uros der Wiener Staatsoper, Auftritte als Konzerts¨anger. 1945– 55 Direktor der „Staatsoper in der Volksoper“ Wien, 1956–64 GI der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1964–75 Direktor des Z¨urcher Stadttheaters, das bei seinem Amtsantritt in „Opernhaus“ umbenannt wurde. ¨ Literatur: OML; TdS. Jucker, Paula, geb. 30. 10. 1922 Z¨urich; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht bei Ellen Widmann, Adolf Manz u. Kurt Horwitz in Z¨urich, 1942–44 als Elevin am Schauspielhaus ebd., 1944–47 am Stadttheater Basel, zugleich auch am Schauspielhaus Z¨urich u. am Stadttheater Chur, 1947–50 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, 1950/51 wieder am Z¨urcher Schauspielhaus, als Gast am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1953/54 am Stadttheater St. Gallen. Danach Abbruch der Karriere. Literatur: TdS. Jucker, Urs, geb. 1973 Arlesheim/Baselland; Schauspieler. 1995–99 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater in Bern, 1999– 2003 erstes Engagement am Theater Neumarkt in Z¨urich, 2003–06 am Theater Basel, dann bis 2008 freier Schauspieler, u. a. am Theater in Luzern u. am Stadttheater Freiburg/Br., seit 2008 Ensemblemitglied der Berliner Schaub¨uhne. Jucker, Werner [II,922] s. Juker, Werner. Jud, Karin, geb. 1978 Z¨urich; Kost¨umbildnerin. Studierte 2000–04 Modedesign an der Hochschule f¨ur Gestaltung u. Kunst in Basel, anschließend bis 2007 Kost¨umassistentin am Schauspielhaus Z¨urich u. am dortigen Opernhaus, seit 2007 freie Kost¨umbildnerin, u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen, am Theater Augsburg, am Staatstheater Mainz, am Schauspiel Bonn, am Schauspielhaus Graz, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. 2013 bei den Bayreuther Festspielen. Kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Regisseur Jan Philipp Gloger. Judeich, Johanna Helene [II,922], gest. 5. 9. 1951 Dresden. 1892–1924 Dozentin am Lehrerinnenseminar in Dresden. Literatur: DLL 8,696.

Judtmann Judtmann, Fritz [II,928], gest. 10. 12. 1968 [nicht 31. 1. 1969] Wien. Ab 1934 B¨uhnenbildner, 1935–63 am Wiener Burgtheater, ab 1945 als Ausstattungs-Chef. Daneben Architekt von Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien. Literatur: H. Schwarz, Gestaltung u. Gestalter des modernen B¨uhnenbildes: ~, Manker, Meinecke (Diss. Wien) 1950; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; H. Weihsmann, Das Rote Wien [...], 22002. Juhe, ¨ Ulrike, geb. 1974 Bonn; Regisseurin. Studierte Germanistik, Theater- u. Musikwissenschaft an den Univ. in Leipzig u. Antwerpen, w¨ahrend des Studiums Praktika an Opernh¨ausern in Leipzig, Bonn u. Stuttgart, ab 2000 Regieassistentin u. Abendspielleiterin in Aachen u. Mainz, seit 2006 am Theater Basel, ebd. auch eigene Inszenierungen. Julich, ¨ Elsa, geb. 19. 9. 1886 in K¨oln-Deutz, gest. 23. 6. 1964 Ramat-Gan/Israel; S¨angerin. Ausbildung am Konservatorium in K¨oln, 1907 Debut u. Engagement bis 1908 am Stadttheater Krefeld, 1908/09 am Opernhaus K¨oln, 1909/1910 am Stadttheater Dortmund, 1910– 1912 wieder in Krefeld, 1913–1915 am Stadttheater Freiburg/Br., 1919/20 am Stadttheater Bremen, wo sie u. a. am 27. 1. 1920 in der UA der Oper „Die Heilige“ von Manfred Gurlitt sang. 1921/22 am Opernhaus Frankfurt/ Main u. 1924–29 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Daneben verschiedene Gastengagements, auch bei den Bayreuther Festspielen. Ab 1929 vorwiegend Konzerts¨angerin, nach 1933 konnte sie nur mehr im Rahmen des J¨udischen Kulturbundes auftreten. Mit ihrem zweiten Gatten, dem Dirigenten, Pianisten u. Komponisten Michael Taube (1890–1972), ubersiedelte sie im Sommer 1935 nach Tel Aviv, ¨ sp¨ater lebte sie in Ramat-Gan. Gesangslehrerin, u. a. am Konservatorium, das ihr Ehemann 1937 gegr¨undet hatte, daneben auch Konzerts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2281; Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele u. die „Juden“ 1876 bis 1945. Eine Ausstellung von Hannes Heer, J¨urgen Kesting, Peter Schmidt, 2 2012. Julich, ¨ Rolf, geb. 10. 7. 1932 Swinem¨unde/ Westpommern (heute Polen), gest. Juli 2005 Tangstedt/Schleswig-Holstein; Schauspieler. Ausbildung an der Akademie f¨ur Musik u. Theater in Hannover, 1952–70 am Deutschen

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Junger ¨ Theater G¨ottingen, anschließend mehr als 10 Jahre Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, danach freier Schauspieler. Jullich, ¨ Julius, geb. 1909 Pirmasens/Rheinland¨ Pfalz, gest. 9. 11. 1963 Essen; S¨anger. Uber seine Ausbildung ist nichts bekannt, erstes Engagement 1936/37 am Staatstheater Karlsruhe, 1937–39 am Stadttheater W¨urzburg, 1939–42 am Stadttheater Erfurt u. 1942/43 am Stadttheater Aachen. Anschließend Kriegsdienst u. russische Kriegsgefangenschaft. 1946/47 am Stadttheater G¨ottingen u. ab 1947 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Opernhaus Essen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2281. Jullig, ¨ Karl Hans [II,929], gest. 26. 4. 1975 Wien. Konzertierte als Geiger im In- u. Ausland, Musiklehrer an versch. Schulen. Sein St¨uck „Der Christusfilm“ wurde 1925 am Stadttheater Wien uraufgef¨uhrt. ¨ Literatur: DLL 8,701; OML; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994. Juncke, ¨ Marie [II,929; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 1818 L¨ubeck, gest. 2. 9. 1899 Flensburg; Schauspielerin. 1833 Debut in L¨ubeck, dann an versch. Theatern, 1842–46 am Stadttheater Breslau, 1846–48 am Deutschen Landestheater Prag u. 1848–88 Ensemblemitglied am Hoftheater St. Petersburg (in der Spielzeit 1859/60 als Gast am Friedrich Wilhelmst¨adtischen Theater Berlin u. am Hamburger Stadttheater). Nach ihrem B¨uhnenabschied u¨ bersiedelte sie zu ihrem Sohn nach Flensburg. Sie war seit 1840 mit ihrem Kollegen Karl Pollert (gest. 1860 Hamburg) verheiratet. Literatur: Ulrich 2,1445; L. Eisenberg, Großes Biographisches Lexikon der dt. B¨uhne im XIX. Jh., 1903 (jeweils unter Pollert). Junger, ¨ Patricia, geb. 6. 8. 1951 Frankfurt/Main (Zwischenlandung auf einem Flug Dublin–Wien); Komponistin. 1971–78 Ausbildung (Komposition, Klavier, Orgel u. Dirigieren) an der Univ. f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Wien, in Frankfurt/Main u. in Paris. Freie Komponistin von mehrheitlich elektroakustischer Musik, H¨orspiel- u. Schauspielmusik, u. a. zu Elfriede Jelineks „Krankheit oder Moderne Frauen“, UA 12. 2. 1987 Schauspiel (Kammerspiele) Bonn. Ab den 90er Jahren vermehrt Komponistin musikalischer Events. Die Oper „Die Klavierspielerin“ (nach Elfriede Jelineks Roman) wurde am 11. 11. 1989 an der Kom¨odie Basel uraufgef¨uhrt.

Jungst ¨ ¨ Literatur: OML; TdS; L. Weidacher, Die Sucht nach akustischen Ph¨anomenen: ~ (in: Komponistinnen in Berlin, hg. B. Brand) 1987. Jungst, ¨ Hans Ernst [II,929], gest. 20. 4. 1975 Lindenfels/Hessen. 1909–23 Schauspieler u. Regisseur u. a. in M¨unchen, Flensburg, Plauen u. Frankfurt/Main, anschließend freier Journalist, 1938–40 Dramaturg an der Landesb¨uhne Frankfurt/Main, nach dem 2. Weltkrieg Mitarbeiter an der „Neuen Presse“ in Frankfurt/ Main. Auff¨uhrungen (Ausw.): Achill unter den Weibern. Schauspiel, UA J¨anner 1941 Prag; Das M¨adchen mit dem Apfel. Kom¨odie, UA 20. 4. 1943 Prag u. Bremen; Die Witwe von Gerona. Schauspiel, UA 17. 12. 1947 Stadttheater Bochum. Literatur: DLL 8,715. Jurgens, ¨ Annemarie [II,930], geb. 5. 7. 1910 Buenos Aires, gest. 1988 D¨usseldorf. 1946–55 als S¨angerin u. Schauspielerin an der Komischen Oper Berlin, danach wieder am D¨usseldorfer Schauspielhaus. 1968 mußte sie krankheitshalber ihren B¨uhnenabschied nehmen, danach Rezitatorin u. Schauspiellehrerin. Literatur: Ulrich 1,883. Jurgens, ¨ Curd [II,930], gest. 18. 6. 1982 Wien. 1937–39 u. 1940–42 am Theater am Kurf¨urstendamm u. an der Kom¨odie in Berlin, 1938– 1941 am Volkstheater in Wien u. anschließend bis 1953 Ensemblemitglied am Burgtheater. Nach dem 2. Weltkrieg gastierte er mit seiner „M¨unchner Gastspielb¨uhne C. J.“ in Bayern, mit dieser Truppe brachte er auch im M¨arz 1946 die UA seines B¨uhnenst¨ucks „Geliebter Michael“ heraus. 1947 vor¨ubergehend Direktor des Straubinger Stadttheaters. Nach 1953 internationaler Filmschauspieler. 1965–1968 wieder Mitglied am Burgtheater. Als Gast u. a. am Theater in der Josefstadt Wien, 1973–77 bei den Salzburger Festspielen in der Titelrolle des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal u. bis 1980 auf Tournee mit dem Einpersonenst¨uck „Im Zweifel f¨ur den Angeklagten“ von David W. Rintels. Seine Autobiographie „... und kein bißchen weise“ erschien 1976. J. war f¨unfmal verheiratet, u. a. mit der Schauspielerin Judith Holzmeister. Literatur: Henschel Theaterlex. 417; Rischbieter 711; LThInt 455; S. J¨urgens, Das geborgte Gl¨uck. Die zwei Gesichter meines Lebens, 1979; G. Ball, ~. Seine Filme, sein Leben, 1982; ~:

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Jurgens ¨ wie wir ihn sahen. Erinnerungen von Freunden (hg. Margie J.) 1985; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; Legenden: Evita, Soraya, ~, Romy Schneider, [...] (Redaktion: F. Arnold) 1998; F. Weissensteiner, Sie haben f¨ur uns gespielt. 105 Kurzportr¨ats ber¨uhmter Film- u. B¨uhnenpers¨onlichkeiten, 1999; R. Lenius, Wiener Spuren ber¨uhmter Schauspielerinnen u. Schauspieler, 2004; E. Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007; ~ (hg. H.-P. Reichmann) 2 2007; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Jurgens, ¨ Hanna, geb. 1976 M¨unster/Westfalen; Schauspielerin. W¨ahrend der Schulzeit (1992/93) Ausbildung zur B¨uhnent¨anzerin bei John Neumeier in Hamburg, 1995–99 Schauspielausbildung an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in M¨unchen, 1999– 2002 erstes Engagement am Theater Oberhausen, 2002–04 Mitglied am Berliner Ensemble, 2005 am Theater Aachen, 2005/06 u. sp¨ater als Gast am Staatstheater Wiesbaden, ab 2009 am Berliner Ensemble. Jurgens, ¨ Helmut [II,930], gest. 29. 8. 1963 M¨unchen. 1923 Lehre als Kirchen- u. Dekorationsmaler in Lippspringe bei Paderborn, danach Studium an der Kunstschule in Kassel u. an der Kunstakademie in D¨usseldorf, gleichzeitig praktische Ausbildung als Theatermaler an den D¨usseldorfer B¨uhnen. 1926–30 B¨uhnenbildner in Krefeld, M¨onchen-Gladbach u. Aachen, 1930–38 Ausstattungsleiter an den St¨adtischen B¨uhnen D¨usseldorf u. 1938–45 in ders. Funktion an den St¨adtischen B¨uhnen Frankfurt/Main u. als Gastb¨uhnenbildner in Budapest, Prag u. Barcelona. Von 1948 bis zu seinem Tod Chefb¨uhnenbildner an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen, daneben Gastb¨uhnenbildner vorwiegend f¨ur Opernauff¨uhrungen, u. a. an den Opernh¨ausern in Hamburg, D¨usseldorf, Rom, London u. bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Henschel Theaterlex. 418; R. Badenhausen, ~ (in: Neue Dt. Biographie 10) 1974. Jurgens, ¨ Johann, geb. 1985 Neubrandenburg; Schauspieler. Ausbildung an der Theaterakademie Vorpommern in Zinnowitz auf der Insel Usedom u. an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, 2008–13 Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater Berlin, ab der Spielzeit 2013/14 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart.

Jurgens ¨ Jurgens, ¨ Judith s. Holzmeister, Judith. Jurgens, ¨ Torben, geb. 1983 Hagen/NordrheinWestfalen; S¨anger. Ausbildung an der Musikhochschule in K¨oln, an der Folkwang Univ. der K¨unste Essen bei Reinhard Leisenheimer u. JanHendrik Rootering u. in Meisterkursen u. a. bei Kurt Moll u. Thomas Hampson. 2006 Debut bei den H¨andelfestspielen G¨ottingen, 2009–12 Engagement am Theater Bielefeld, seit der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg. Jurgens ¨ (eigentl. Bockelmann), Udo, geb. 30. 9. 1934 Klagenfurt; S¨anger, Pianist und Komponist. 1948–50 Ausbildung (Klavier, Theorie, Komposition u. Gesang) am Konservatorium in Klagenfurt, erste Auftritte mit seiner „Udo Bol´an Band“, sp¨ater Tourneen mit eige¨ nen Combos bzw. als Jazzpianist durch Osterreich u. Dtl., seit 1954 unter dem K¨unstlernamen U. J., Interpret (S¨anger u. Pianist) seiner eigenen Lieder (u. a. „ Sag’ ihr, ich laß sie gr¨ußen“ 1965; „Merci Ch´erie“ 1966; „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ 1967), unternahm j¨ahrlich ausgedehnte Tourneen. Komponierte u. a. auch f¨ur Catarina Valente, Sacha Distel u. Sarah Vaughan, mit denen er teilweise auch gemeinsam auftrat. Werke (nur f¨ur die B¨uhne): Helden, Helden. Musical (Text: Walter Brandin, Hans Gm¨ur, Eckart Hachfeld nach George Bernard Shaws „Arms and The Man“) UA 27. 10. 1972 Theater an der Wien Wien; Ich war noch niemals in New York. Musical (Text: Gabriel Barylli) UA 2. 12. 2007 Operettenhaus Hamburg. ¨ Literatur: OML; A. Eggebrecht, Warum nur, warum? Das Ph¨anomen ~, 1971; ~. Ein R¨uckblick in Bildern (hg. M. Bockelmann) 1994; L. Bischoff, ~ „Merci“. Die Biografie, 2009; J. Hagestedt, Tausend Tr¨aume. ~ u. seine Musik, 2009; J. Vogt-Tegen, ~. Portr¨at eines Weltstars, 2009. Jurgensen ¨ (geb. Barteldes), Cilli [II,931], Todesdatum unbek. Sie war bis 1907 am Hoftheater Kassel engagiert. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2282. Jussen, ¨ Horst, geb. 10. 1. 1941 Recklinghausen/Nordrhein-Westfalen, gest. 10. 11. 2008 M¨unchen; Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Autor. Ausbildung zum Bankkaufmann u. nebenbei Schauspielunterricht. 1963–65 an der Freien Volksb¨uhne Berlin, 1965 gr¨undete er das kurzlebige „Berliner Tournee-Theater“, 1967

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Juhnke am Stuttgarter Renitenztheater u. 1969–72 Mitglied der M¨unchner Lach- u. Schießgesellschaft, danach vorwiegend Fernsehschauspieler (u. a. 1973–79 in der ARD-Klamaukserie „Klimbim“). Seit 2004 war er mit dem von ihm selbst verfaßten St¨uck „Die Klimbim-Familie lebt“ auf Tournee. Er schrieb Kinderst¨ucke u. Romane. Literatur: H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Juten, ¨ Grit van, geb. 17. 4. 1944 Hamburg; S¨angerin. Ausbildung an der Musikhochschule in M¨unchen bei Li Lingemann, Marie-Theres Gernot-Heindl u. Annemarie Hanschke, 1966 Debut am dortigen Staatstheater am G¨artnerplatz, 1970–77 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, gleichzeitig Gastengagements an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen u. am Opernhaus N¨urnberg. Seit 1977 Gasts¨angerin an europ¨aischen Opernb¨uhnen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2282. Jugert, Rudolf [II,931], gest. 14. 4. 1979 M¨unchen. 1932–38 Regieassistent, Dramaturg (seit 1934 Chefdramaturg) u. Regisseur am Schauspielhaus Leipzig. 1938/39 Besuch der Filmakademie in Rom, anschließend Regieassistent von Helmut K¨autner. Ab 1943 Kriegsdienst u. sp¨ater in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach 1947 freier Filmregisseur (u. a. „Axel Munthe – Der Arzt von San Michele“ 1962, mit O. W. Fischer in der Titelrolle). Literatur: Ulrich 1,879. Juhani, Matti (eigentl. Matti Juhani Piiponen), geb. 26. 2. 1937 Helsinki; Bratschist, Dirigent und S¨anger. Ausbildung als Bratschist an der Sibelius-Akademie in Helsinki, 1961– 63 Leiter des Kammerorchesters der SibeliusAkademie, gleichzeitig Gesangsausbildung. Erste Auftritte in Helsinki, 1964–74 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1974–81 regelm¨aßig an der Niederl¨andischen Oper Amsterdam, 1977–84 an der Oper in Frankfurt/Main u. weitere Gastengagements. Gleichzeitig ab 1973 Dirigent in Helsinki u. Gesangslehrer an der Sibelius-Akademie. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2282. Juhnke, Harald, geb. 10. 6. 1929 Berlin-Charlottenburg, gest. 1. 4. 2005 R¨udersdorf bei Berlin; Schauspieler und Entertainer. Privater

Juin Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig in Berlin, ab 1948 erste Auftritte am „Haus der Kultur der Sowjetunion“ u. bei den „Vaganten“, 1950 am Theater Neustrelitz, dann an der Freien Volksb¨uhne Berlin. Sp¨ater freier Schauspieler an versch. Berliner B¨uhnen, am Theater am Dom in K¨oln, an der Kom¨odie D¨usseldorf, an der Kleinen Kom¨odie u. am Theater in der Briennerstraße M¨unchen sowie auf zahlreichen Tourneen. Seit 1987 Mitglied am Berliner Renaissance-Theater, 1996 als Gast am Maxim-GorkiTheater ebd. Seit Anfang der 70er Jahre umfangreiche Fernseharbeit, Moderator u. Entertainer. Aus gesundheitlichen Gr¨unden konnte er nach 2001 nicht mehr auftreten. Seine Erinnerungen „Die Kunst, ein Mensch zu sein“ erschienen 1980 (21987 mit dem Titel „Na wenn schon“), 1998 ver¨offentlichte er „Meine sieben Leben“ (Neuausgabe 2001). Literatur: Henschel Theaterlex. 418; R. Schaper, Der Entertainer der Nation ~ zwischen Glamour u. Gosse, 1997; S. Juhnke, In guten u. in schlechten Tagen. Mein Leben (bearbeitet von B. Wedekind), 2003; H. O. Hermanni, Von Curd J¨urgens bis Hildegard Knef. Das Film ABC, 2009. Juin, Karl s. Giugno [nicht Guigno], Karl [I,557]. Juker, Werner [II,922], gest. 15. 11. 1977 Wabern/Bern. Bis 1958 Bibliothekar an der Stadtbibliothek Bern. Autor von Novellen, H¨orspielen, historischen u. heimatkundlichen Schriften, u. a. zum Theater- u. Musikleben in Bern, seit 1948 Mitherausgeber der kritischen Ausgabe der Werke von Jeremias Gotthelf. Auff¨uhrungen: Der Friedenspfarrer. Berndeutsches Schauspiel, UA 1935 Heimatschutz-Theater Bern; David und Goliath. Berndeutsches Schauspiel, UA 1. 10. 1936 ebd.; Verchehrti W¨alt. Berndeutsches Schauspiel, UA 1. 1. 1938 ebd.; E fr¨omde F¨otzel. Berndeutsches Schauspiel, UA 1. 4. 1943 Stadttheater Biel (durch die Liebhaberb¨uhne Biel); Das Laupenspiel. Festspiel (Musik: Heinrich Sutermeister) UA 20. 9. 1941 Stadttheater Bern; Die Hochzeit des M¨onchs. Trag¨odie, UA 24. 5. 1944 ebd. Literatur: DLL 8,722; TdS; HLS. Julisch (Ps. Jules), Anton [II,923], gest. August 1913 Wien. Literatur: Ulrich 1,879.

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Jung Jun, Attila, geb. 1973 Seoul/S¨udkorea; S¨anger. Ausbildung an der National Univ. in Seoul, erste Auftritte. Seit 1998 in Dtl., weitere Studien an der Musikhochschule in K¨oln bei Hans Sotin. Im Oktober 1998 Debut an der Oper Stuttgart u. seit der Spielzeit 1999/2000 Ensemblemitglied dieses Hauses. Seit 1999 wiederholt bei den Bayreuther Festspielen u. weitere Gastauftritte, u. a. an den Staatsopern in Hamburg, Wien u. M¨unchen. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2284. Juncker von Ober-Conreut (Ps. E. v. Weitra), Elisabeth [II,933], Todesdatum unbekannt. Literatur: DLL 30,290 (unter Weitra). Jung, Andr´e, geb. 13. 12. 1953 Luxemburg; Schauspieler. Vater von Marie J. 1973–76 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, 1977/78 erstes Engagement an den St¨adtischen B¨uhnen Heidelberg, 1978–83 (zeitweise als Gast) am Theater Basel, 1983–86 Mitglied am Schauspiel Frankfurt/Main, 1985–88 u. ab 1993 am Schauspielhaus Z¨urich, 1988–93 wieder am Theater Basel unter der Intendanz von Frank Baumbauer, dem er 1993–2000 ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg folgte. 2000–04 wieder am Schauspielhaus Z¨urich u. seit 2004 Ensemblemitglied der M¨unchner Kammerspiele. Literatur: Henschel Theaterlex. 418; TdS. Jung (geb. Pirngruber), Anna Maria Elisabeth [II,933; nicht eingel¨oster Verweis], geb. 8. 11. 1711 Almegg/Ober¨ost., gest. 19. 7. 1844 Linz. Mutter von Marianne von Willemer [s. VI,3401]. Jung, Cusch (eigentl. Klaus), geb. 6. 6. 1958 Kaiserslautern; Schauspieler, S¨anger, Regisseur und Texter. Schauspiel-, Gesangs- u. Tanzausbildung, trat seit 1970 wiederholt auf. 1981 Engagement am Theater in Kaiserlautern, seit 1984 am Theater des Westens Berlin, als Gast in Mu¨ sicalrollen an vielen Musikb¨uhnen in Dtl., Ost. u. der Schweiz. Seit 1996 auch Regisseur, u. a. am Volkstheater Rostock, am Stadttheater St. Gallen, an der Musikalischen Kom¨odie Leipzig u. bei den Freilichtspielen Tecklenburg/Westfalen. Verfasser von Texten f¨ur Musicalrevuen, u. a. „Alles nur Theater“, UA 10. 11. 1996 Theater des Westens; „Das Leben ist (k)ein Musical“, UA 30. 8. 2005 ebd.

Jung Jung (eigentl. Crittenden), Doris, geb. 5. 1. 1924 Centralia/Illinois; S¨angerin. Ausbildung bei Julius Cohen in Urbana/Illinois, Emma Zador u. Winifred Cecil in New York sowie bei Luise Helletsgruber in Wien. 1955 Debut u. Engagement bis 1956 am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1958/59 am Staatstheater Oldenburg, 1959–63 am Stadttheater Freiburg/Br., 1963–66 an der Staatsoper Hamburg u. 1966–69 an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen. Umfangreiche Gastspielt¨atigkeit, wiederholt gastierte sie an der New York City Opera. Seit 1970 Gesanglehrerin in New York. Sie war seit 1951 mit dem Dirigenten u. Pianisten Felix Popper (1908–2000) verheiratet, der Dirigent (1949– 82) u. „Music Administrator“ (1957–82) an der New York City Opera war. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2285. Jung, Franz [II,933], gest. 21. 1. 1963 Stuttgart. Studierte an den Univ. in Leipzig, Breslau, Jena u. M¨unchen Jura, National¨okonomie, anfangs auch Musik (bei Max Reger in Leipzig) u. Germanistik. Ab 1911 in M¨unchen, Bekanntschaft mit dem Psychoanalytiker Otto Gross u. dem Schriftsteller Erich M¨uhsam, erste Ver¨offentlichungen (1912 Roman „Das Trottelbuch“), ubersiedelte 1913 nach Berlin, enge Bekannt¨ schaft mit Franz Pfemfert. 1914 Kriegsfreiwilliger, Ende 1914 Desertion, 1915 verhaftet, u. a. im Gef¨angnis in Berlin-Spandau inhaftiert, Mitte 1915 freigelassen. Journalist, seit 1917 Kontakt zum „Spartakusbund“ in Berlin, politisch aktiv, seit 1919 Mitglied der neugegr¨undeten Kommunistischen Partei Dtl. (KPD), Mitarbeiter versch. Journale. 1920 Ausschluß aus der KPD, Mitbegr¨under der Kommunistischen Arbeiterpartei Dtl. (KAPD) u. deren Kampforganisation (KO). 1920 als Delegierter in Moskau, nach seiner R¨uckkehr wegen Beteiligung an mehreren kommunistischen Aktionen (darunter die Entf¨uhrung eines Schiffes) verhaftet, 1921 gegen Kaution aus dem Gef¨angnis entlassen, tauchte unter. An den M¨arzk¨ampfen in Mitteldtl. f¨uhrend beteiligt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes Flucht, Verhaftung u. Ausweisung in die Sowjetunion. Im November 1923 R¨uckkehr nach Dtl., lebte u. ver¨offentlichtete unter dem Namen Franz Larsz u. unter dem Ps. Frank Ryberg. Seit 1927 Mitarbeiter am Studio der Piscator-B¨uhne in Berlin, 1929 Dramaturg bei Piscator am Wallner-Theater. 1933–36 zus. mit Alexander Schwab Hg. des „Pressedienstes f¨ur den Wirtschaftsaufbau“, Mitglied der „Roten K¨ampfer“, 1936/37 inhaftiert, ging dann nach Prag, anschließend nach

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Jung Wien, Paris, Genf (1939 ausgewiesen) u. Budapest, wo er polnischen Fl¨uchtlingen half. Oktober u. November 1944 verhaftet, jedesmal gelang ihm die Flucht, Anfang 1945 in Norditalien wieder verhaftet, im KZ Bozen inhaftiert, von amerikanischen Truppen befreit, lebte bis 1948 in Fregene/Italien. Wanderte 1948 in die USA aus, Wirtschaftskorrespondent f¨ur dt.sprachige Zeitungen in New York u. seit 1953 in San Francisco. 1960 R¨uckkehr nach Europa, lebte zun¨achst in Paris dann in Stuttgart. 1961 erschienen seine Erinnerungen „Der Weg nach unten“ (Neuausgabe 1972 unter dem Titel „Der Torpedok¨afer“). Ausgaben: Schriften und Briefe in 2 B¨anden (hg. P. u. U. Nettelbeck) 1981; Werke, 12 B¨ande in 14 Teilb¨anden (versch. Herausgeber) 1981– 97. Auff¨uhrungen: Wie lange noch?, UA 6. 2. 1921 Proletarisches Theater Berlin; Die Kanaker, UA 10. 4. 1921 Proletarisches Theater Berlin; Legende, UA 13. 10. 1927 Schauspielhaus Dresden; Heimweh, UA 8. 1. 1928 Studio der PiscatorB¨uhne Berlin; Der verlorene Sohn, UA 19. 11. 1992 Theater Ulm; Gesch¨afte, UA 28. 4. 1995 Freie Kammerspiele Magdeburg; Schatten, UA 28. 4. 1995 Landestheater T¨ubingen. Literatur: Henschel Theaterlex. 419; LThInt 453; Hdb. Exiltheater 1,471; DLL 8,730; M. Glaubrecht, ~ (in: Neue Dt. Biographie 10) 1974; A. Imhof, ~. Leben, Werk, Wirkung, 1974; W. F¨ahnders, Br¨uche. Zur Wiederentdeckung des ~ (in: Spuren in Kunst u. Gesellschaft 5) 1984; W. Rieger, Gl¨uckstechnik u. Lebensnot. Leben u. Werk ~s. Mit einer ~-Bibliographie von W. F¨ahnders, 1987; M. Jendryschik, Zur Rezeption eines Ph¨anomens: ~ (in: Neue dt. Literatur 36) 1988; F. Mierau, Leben u. Schriften des ~. Eine Chronik (in: F. J., Werke 1/1) 1981 (wieder in: Der Torpedok¨afer [...], hg. L. Schulenburg, 1988); J. E. Michaels, ~. Expressionist, Dadaist, Revolutionary and Outsider, New York 1989; H.-J. Schulz, Utopie des Herzens. ~ zwischen Expressionismus u. proletarischer Literatur (in: Autoren damals u. heute [...], hg. G. P. Knapp) Amsterdam 1991; V. Belentschikow, Wie der dt. Expressionist ~ zum russischen proletarischen Schriftsteller wurde [...] (in: Zeitschrift f¨ur Slawistik 37) 1992; ~. Leben u. Werk eines Rebellen (hg. E. Sch¨urer) 1994; F. Loquai, Politik auf der B¨uhne. Zum Verh¨altnis von politischem Bewußtsein u. literarischer T¨atigkeit bei ~ (ebd.); Y.-P. Alefeld, Die B¨uchse der Pandora. Zum Expressionismus ~s (in: „Die Großstadt rauscht gespenstisch fern u. nah“ [...], hg. D. Ha-

Jung berland) 1995; R. Henning von Lange, ~ auf der Suche nach der verborgenen Heimat (in: Literarisches Schreiben aus regionaler Erfahrung [...], hg. W. G¨ossmann) 1996; W. F¨ahnders, H. Karrenbrock, ~ u. die Theater-Avantgarde. Mit dem Erstdruck seines Szenariums „Kinderballade“ (in: Literatur Sprache Kultur, hg. W. Asholt u. S. Kanngießer) 1996; F. Mierau, Das Verschwinden von ~. Stationen einer Biographie, 1998; Y.-P. Alefeld, ~ u. die Provokation der Vernunft (in: Aufkl¨arung in Schlesien im europ¨aischen Spannungsfeld, Teil 2, hg. W. Kunicki) Breslau 1998; M. Rohrwasser, Aus dem Leben eines Taugenichts. ~ als oberschlesischer Autor (in: Assimilation – Abgrenzung – Austausch [...], hg. H. Katarzyna Lasatowicz) 1999; W. F¨ahnders, ~ u. die Linkspresse der Weimarer Republik (in: Kultur als Fenster zu einem besseren Leben u. Arbeiten [...], hg. Fritz-H¨user-Gesellschaft) 2003; Vom „Trottelbuch“ zum „Torpedok¨afer“. ~ in der Literaturkritik 1912–1963 (hg. W. F¨ahnders u. A. Hansen) 2003 u. Nachtr¨age 1, 2006; ¨ P. Jung, Emigrantenkind. Uber meinen Vater ~ (in: Sinn und Form 56/1) 2004; W. F¨ahnders, Der „Expressionist“ ~ (in: Mitteilungen des Dt. Germanistenverbandes 58) 2011; M. Lumachi, Rivolta e disincanto. ~ e l’avanguardia tedesca, Rom 2011. Jung, Franz Herbert Max [II,933], gest. 25. 10. 1978 Erfurt. 1919–24 Solorepetitor u. Dirigent an der Staatsoper Dresden, 1924–53 Musikalischer Oberleiter der St¨adischen B¨uhnen Erfurt, danach Konzertdirigent u. Lehrer. Jung, Helene, geb. 14. 6. 1887 Weimar, gest. 3. 10. 1975 Gosheim/Baden-W¨urttemberg; S¨angerin. 1904–10 Mitglied des Chores am Hoftheater Weimar, 1904–07 Gesangsunterricht bei Karl Scheidemantel in Dresden, 1910– 14 als Solistin am Hoftheater Weimar, 1914–20 am Stadttheater (Opernhaus) Hamburg u. 1920– 41 Ensemblemitglied an der Staatsoper Dresden, wo sie in mehreren Urauff¨uhrungen der Opern von Richard Strauss sang: am 6. 11. 1928 in ¨ der „Agyptischen Helena“ die „allwissende Muschel“, am 24. 6. 1935 in der „Schweigsamen Frau“ die „Haush¨alterin“ u. am 15. 10. 1938 in „Daphne“ die Rolle der „Gaea“. Daneben zahlreiche Gastauftritte. 1941–63 unterrichtete sie an der Musikhochschule in Weimar. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2286. Jung, Josef [II,933], gest. 18. 1. 1932 Erfurt. Literatur: DLL 8,734.

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Jung Jung, Katja, geb. 1968 Bonn; Schauspielerin. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, w¨ahrend des Studiums als Gast u. a. ebd. am Maxim-GorkiTheater u. am Hebbel-Theater, am Hans-OttoTheater in Potsdam, 1996–2006 Engagement am Theater Basel, seit der Spielzeit 2007/08 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Wien. Jung, Lars, geb. 1952 Dresden; Schauspieler. 1973–77 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, seit 1977 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. Jung, Manfred, geb. 9. 7. 1940 Oberhausen/ Nordrhein-Westfalen; S¨anger. Erlernte den Beruf des Starkstrom-Elektrotechnikers u. arbeitete als Beleuchter am Theater der Stadt Essen, dann Gesangsausbildung an der FolkwangMusikhochschule Essen bei Hilde Wesselmann. 1968–71 erstes Engagement an der K¨olner Kammeroper, 1971–75 am Opernhaus Dortmund, dann am Pfalztheater Kaiserslautern, 1976– 88 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, daneben u. seither internationaler Gasts¨anger, seit 1977 wiederholt bei den Bayreuther Festspielen. 1989–2011 Dirigent der St¨adtischen Chorgemeinschaft Herne, seit Sommer 2006 K¨unstlerischer Leiter der „Jungen Musiker Stiftung“ in Bayreuth. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2286. Jung, Marie, geb. 4. 9. 1985 D¨udeldingen/Luxemburg; Schauspielerin. Tochter von Andr´e J., wuchs in Basel auf, 2005–09 Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, 2008 bei den Bad Hersfelder Festspielen, 2009–12 Ensemblemitglied am Theater Basel u. seit der Spielzeit 2012/13 an den M¨unchner Kammerspielen. Jung, Rudolf, geb. 27. 7. 1882 Winterthur/Z¨urich, gest. 15. 12. 1958 Lausanne; S¨anger. Ausbildung am Hochschen Konservatorium in Frankfurt/Main, 1911–13 am Hoftheater Mannheim, 1913–15 am Stadttheater Freiburg/Br., 1915–20 am Stadttheater Bern, 1920/21 an der Wiener Staatsoper, 1922/23 am Opernhaus Stuttgart u. 1925–27 am Landestheater Dessau, danach bis 1930 Gastengagements an den Stadttheatern Basel, Z¨urich u. an der Staatsoper Wien. Am 16. 4. 1919 sang er am Stadttheater Z¨urich in der UA der Oper „Don Ranudo“ von Othmar Schoeck die Rolle des „Gonzalo de las Minas“, zwischen 1908 u. 1910 brachte J. zahlreiche Lieder von

Jung Schoeck, der ihn auch oft am Fl¨ugel begleitete, zu Urauff¨uhrung. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2286. Jung, Sarah, geb. 1. 3. 1978 Innsbruck; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule des Tiroler Landestheaters Innsbruck, erste Auftritte an dieser B¨uhne, am Kellertheater u. bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs. 1999/2000 Engagement am Landestheater Linz, 2000–02 am Volkstheater M¨unchen, seit 2004 Gastengagement am Tiroler Landestheater. Jung(k), Theodora [II,933], in der Spielzeit 1965/66 noch in Kiel engagiert. Jung-Alsen, Kurt [II,933], gest. 20. 12. 1976 Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg Regisseur u. Theaterdirektor in Gera, Altenburg, Erfurt, 1952–54 in Halle/Saale, seit 1951 auch Regisseur am Theater am Schiffbauerdamm Berlin, daneben auch an der Volksb¨uhne u. an den Kammerspielen des Deutschen Theaters. Sp¨ater Filmregisseur u. ab Mitte der 60er ausschließlich Fernsehregisseur. Literatur: Habel 191. Jungbauer, Jenny, geb. 19. 6. 1892 Wien, gest. nach 1967 Wien; S¨angerin. Ausbildung in Wien, 1915 als Elevin am Hoftheater Mannheim, 1916–18 am Hoftheater Altenburg, 1918– 22 am Landestheater Darmstadt, 1922–27 Ensemblemitglied am Stadttheater (Opernhaus) Hamburg u. 1927–30 am Stadttheater Chemnitz, danach regelm¨aßig als Gast an der Wiener Staats- u. Volksoper, 1934/35 Operettentournee zus. mit Eduard Lichtenstein durch Belgien, 1937/38 Konzerttournee durch die USA. Sie lebte dann, nicht mehr b¨uhnent¨atig, in Wien, wo sie ihren 75. Geburtstag feierte. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2287. Jungbluth, Robert, geb. 5. 1. 1928 Wien, gest. 3. 1. 2009 ebd.; Gesch¨aftsf¨uhrender Intendant. Lehrerausbildung, daneben Statist u. Schauspieler kleiner Rollen am Burgtheater, 1948 Leiter des Schulgemeindereferates der Wiener Berufsschulen. 1960 pers¨onlicher Referent von Egon Hilbert, dem Intendanten der Wiener Festwochen, 1964–69 zus. mit Rolf Kutschera Gesch¨aftsf¨uhrer u. Direktor des Theaters an der Wien, wo er als Produzent zahlreiche Musicals auff¨uhrte. 1969 Direktor u. Gesch¨aftsf¨uhrer der Wiener Stadthalle. 1971–88 Generalsekret¨ar des

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Junge ¨ neu gegr¨undeten Osterreichischen Bundestheaterverbandes (Burg- u. Akademietheater, Staatsu. Volksoper). 1988–99 (bis 1997 unter der Direktion Otto Schenks u. danach Helmuth Lohners) Kaufm¨annischer Direktor des Theaters in der Josefstadt u. 1971–87 auch Mitglied des Kuratoriums der Salzburger Festspiele. Literatur: Henschel Theaterlex. 420. Junge, Franziska, geb. 1981 Zschopau/Sachsen; Schauspielerin und S¨angerin. 1999–2003 Musicalausbildung an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in M¨unchen u. 2003–06 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, w¨ahrend des Studiums als Gast am Schauspiel Leipzig, 2006–08 am Berliner Ensemble, seit 2009/10 Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt/Main, als Gast an der Berliner Volksb¨uhne. Junge, Friedrich Wilhelm, geb. 15. 7. 1938 Schwerin; Schauspieler und Theatergr¨under. 1957–60 Ausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, 1960–62 erstes Engagement am Theater Rudolstadt, 1962–65 in Plauen/Vogtland u. 1966–85 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, 1985–87 an der Volksb¨uhne Berlin u. am Bayerischen Staatsschauspiel M¨unchen. 1988 Gr¨under des „Dresdner Brettl“ u. bis 2005 dessen K¨unstlerischer Leiter. Zahlreiche Auftritte mit Chanson-, Literatur- u. Cabarettprogrammen. Literatur: LThInt 453; Habel 192. Junge, Stephanie, geb. 1959 D¨usseldorf; Dramaturgin, Regisseurin und Schauspieldirektorin. Studierte Theaterwissenschaft, Literatur u. Psychologie an der Univ. Erlangen-N¨urnberg, Assistentin in D¨usseldorf, Freiburg/Br. u. Karlsruhe, 1991/92 Dramaturgin u. Regisseurin am Theater im Westen Stuttgart, 1993/94 Chefdramaturgin u. stellvertretende Intendantin an der Landesb¨uhne Esslingen, 1996–2000 Mitglied der Schauspielleitung am Staatstheater Darmstadt, 2001–05 Chefdramaturgin am Theater Heidelberg u. Leiterin des „Heidelberger St¨uckemarktes“, 2009/10 Schauspieldirektorin u. pers¨onliche Referentin des GI Wolfgang Gropper am Staatstheater Braunschweig, seit der Spielzeit 2012/13 Schauspieldirektorin am Theater Regensburg. 1998 u. 2003 Regisseurin der Schweppermann-Spiele in Kastl bei Amberg.

Jungh¨anel Jungh¨anel, Konrad, geb. 27. 2. 1953 G¨utersloh/Nordrhein-Westfalen; Lautenist und Dirigent. Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Tanz in K¨oln, seit 1973 Zusammenarbeit mit Ren´e Jacobs u. den Ensembles „Les Arts Florissants“, „La Petite Bande“ u. „Musica Antiqua K¨oln“, 1987 Gr¨under des Vokalensembles „Cantus C¨olln“ u. bis heute (2013) dessen Leiter. Daneben Gastdirigent im In- u. Ausland vor allem bei Opernauff¨uhrungen des Barock u. der fr¨uhen Klassik. Literatur: A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 2 1997. Junghanns, Caroline, geb. 1984 Dresden; Schauspielerin. 2004–08 Ausbildung an der Hochschule f¨ur Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart, w¨ahrend des Studiums erste Auftritte am Schauspiel u. am Wilhelma-Theater ebd., 2008–12 Ensemblemitglied am Schauspiel Chemnitz u. ab der Spielzeit 2013/14 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart. Junghans, G¨unter, geb. 14. 7. 1941 Leipzig; Schauspieler. W¨ahrend seiner Lehre als Maschinenschlosser in Leipzig Mitglied der Agit-PropGruppe „Rote Blusen“, 1959–63 Schauspielausbildung an der Hochschule f¨ur Film u. Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, 1963–70 erstes Engagement am Hans-OttoTheater Potsdam u. 1970–93 Ensemblemitglied der Volksb¨uhne Berlin, seither freier Schauspieler, u. a. wieder am Hans-Otto-Theater Potsdam, am Renaissance Theater u. am Theater am Kurf¨urstendamm Berlin. Literatur: LThInt 454; Habel 192. Jungkind, Lisa, geb. 26. 7. 1911 Hamburg, gest. Anfang Dezember 2001; S¨angerin. Gesangsunterricht bei Paul Jost in Hamburg, 1932 Debut an der Schiller-Oper in Hamburg, 1933–50 Ensemblemitglied u. danach als Gast am Stadttheater (bzw. an der Staatsoper) ebd. sowie vor allem nach 1950 als Gast am dortigen Operettenhaus. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2287. Jungkurth, Hedwig, geb. 22. 6. 1900 Darm¨ stadt, Todesdatum unbek.; S¨angerin. Uber ihre Ausbildung ist nichts bekannt, 1921 Debut u. Engagement bis 1924 an der Staatsoper Stuttgart, 1924/25 an der Berliner Staatsoper, 1925–28 wieder in Stuttgart, 1928/29 an der Opernb¨uhne in Braunschweig u. 1932/33 am Stadttheater Stettin. W¨ahrend des 2. Weltkrieges Konzerts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2287.

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Jungwirth Jungmann, Adele [II,934] gest. 27. 4. 1943 Liegnitz/Schlesien. Literatur: Ulrich 1,882. Jungwirth, Andreas, geb. 15. 4. 1967 Linz/Donau; Autor. Studierte 4 Semester Germanistik u. Theaterwissenschaft an der Univ. Wien, besuchte dann die Schauspielklasse am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1996 freier Autor (Theaterst¨ucke, H¨orspiele) zuerst in Berlin u. ab 2010 in Wien. Seit 2007 Mitarbeiter an versch. Projekten am Schauspielhaus Wien, u. a. 2009– 12 Leiter des Theaterprojekts „Szene machen!“, seit 2011 Leiter der „Schreibklasse“. Werke (nur f¨ur die B¨uhne, Ausw.): Heesters in den Str¨auchern, UA 14. 1. 2001 Landestheater (Kammerspiele) Linz; Die Flucht oder was ist das – Schenkel. Puppentheater, UA 20. 10. 2001 Theater der Jungen Generation (Puppentheater) Dresden; Alles Helden, UA 24. 11. 2005 Theater Ph¨onix Linz; Schwarze Mamba, UA 8. 6. 2006 Thalia-Theater Hamburg; Outside Inn, UA 12. 9. 2007 Charity Randall Theatre Pittsburgh/Theater Rampe Stuttgart; Volksgarten – S¨underinnen, UA 24. 1. 2008 Theater Ph¨onix Linz; Schonzeit, UA 26. 1. 2008 Staatstheater Darmstadt; Sandmann. Nachtst¨uck nach E. T. A. Hoffmann, UA 11. 3. 2011 Staatstheater Darmstadt; Bossnapping, UA 22. 3. 2012 Theater Ph¨onix Linz; Heidi (nach dem Roman von Johanna Spyri) UA 17. 11. 2012 Vereinigte B¨uhnen Bozen. Jungwirth, Leopold, geb. 1891 Krakau, gest. ebd. (Ghetto) Datum unbek.; Schauspieler. Seit 1909 beim Jiddischen Theater in Wien, 1912– 14, 1920–22, 1924–28 u. 1935 an der J¨udischen B¨uhne, 1919 u. 1920 an der Freien J¨udischen Volksb¨uhne, 1928/29 am J¨udischen K¨unstlerkabarett, Gastspiele u. a. in London, Paris u. Prag. J. u¨ bersetzte St¨ucke ins Jiddische u. schrieb auch selbst St¨ucke, u. a. „Gotts Mischpot“, aufgef¨uhrt 1914 an der J¨udischen B¨uhne, mit Musik von Josef Grob. Gemeinsam mit seiner Gattin Ernestine, die bis 1923 zus. mit ihm spielte, sich dann aus gesundheitlichen Gr¨unden zur¨uckzog, befand er sich zu Beginn des 2. Weltkrieges in Krakau, wo beide im Ghetto umkamen. Literatur: B. Dalinger, Verloschene Sterne. Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 1998; dies., Quellenedition zur Geschichte des j¨udischen Theaters in Wien, 2003; Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt (hg. H. Veigl, unter Mitarbeit von I. Fink) 2012.

Jungwirth Jungwirth, Manfred [II,934], gest. 23. 10. 1999 Passau. Privater Gesangsunterricht, w¨ahrend des Kriegsdienstes 1942 Debut an der Staatsoper Bukarest, 1945–49 am Landestheater Innsbruck, 1949–54 u. 1958–61 Ensemblemitglied u. 1971– 82 als Gast am Stadttheater (Opernhaus) Z¨urich, 1954–58 Gastengagement an der Komischen Oper Berlin, 1956/57 am Staatstheater Wiesbaden, 1957/58 an der Deutschen Oper am Rhein D¨usseldorf-Duisburg, 1960–68 Mitglied am Opernhaus Frankfurt/Main u. 1967–79 Ensemblemitglied u. bis 1985 noch als Gast an der Wiener Staatsoper, daneben seit 1976 st¨andiger Gasts¨anger an der Bayerischen Staatsoper M¨unchen sowie internationale Gastspielt¨atigkeit. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2288; OML; TdS. Jungwirth, Nora [II,934], nach 1952 regelm¨aßig als Gast an der Wiener Volksoper, 1956–59 Ensemblemitglied der St¨adtischen Oper Berlin, wo sie u. a. am 23. 9. 1956 in der UA der Oper „K¨onig Hirsch“ von Hans Werner Henze die Rolle der „Scolatella“ sang, gleichzeitig (1956–60) am Opernhaus Wuppertal. Nach 1960 Gasts¨angerin. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2289. Junior, Willy [II,934], gest. 8. 5. 1957 Freiburg/Br. 1904–12 u. 1919–28 Ensemblemitglied am Stadttheater Freiburg/Br. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2290. Junker-Giesen, Ellinor, geb. 3. 7. 1912 Berlin, gest. 15. 2. 2007 Leonberg/Baden-W¨urttemberg; S¨angerin. Nach ihrer Ausbildung in Berlin 1936 Debut am Stadttheater Zittau, 1938 am Opernhaus in N¨urnberg, Gasts¨angerin in Wien, Krakau u. Dresden. Nach dem 2. Weltkrieg an der Staatsoper M¨unchen u. 1948–72 Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart, wo sie u. a. am 9. 5. 1957 in der UA der Oper „Der Revisor“ von Werner Egk die „Junge Witwe“ sang. Sie war seit 1943 mit dem Pianisten Hubert Giesen (1898–1980) verheiratet, der sie auch oft bei Konzerten oder Liederabenden begleitete. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2290. Junkers, Herbert [II,935], gest. 3. 3. 1990 Murnau/Bayern. 1947–50 Intendant der St¨adtischen B¨uhne Dortmund, 1950–52 Oberspielleiter des Musiktheaters in Bremen. 1952–62 Produzent u. Regisseur von Opern, Operetten u. Balletten beim Nordwestdt. u. beim Norddt. Rund-

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Jurgons funk in Hamburg, 1962–72 Regisseur u. Leiter der Abteilung „Dramatische Musik“ beim neugegr¨undeten Sender Zweites Dt. Fernsehen (ZDF). Literatur: Ulrich 1,862. Juon, Julia, geb. 28. 11. 1943 St. Gallen; S¨angerin. Lehrerin in Catania/Sizilien, ebd. Klavierstudium am Konservatorium u. in Z¨urich bei Hans Andreae, privater Gesangsunterricht bei Helen Haefeli in Z¨urich, 1975–80 erstes Engagement am Stadttheater St. Gallen, 1980–83 am Badischen Staatstheater Karlsruhe u. 1983– 92 Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Seither freie S¨angerin, seit 1988 langj¨ahriger Gastvertrag mit der Hamburger Staatsoper u. seit 1991 mit dem Opernhaus in Essen, umfangreiche Gastspielt¨atigkeit an europ¨aischen Opernh¨ausern. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2290; TdS. Jup´e, Walter, geb. 6. 4. 1916 Berlin, gest. 16. 11. 1985 ebd.; Schauspieler und Autor. Privater Schauspielunterricht bei Helene Lackner in Berlin, 1943 Debut in Oldenburg, nach dem 2. Weltkrieg am Nationaltheater Weimar u. 1952–82 Ensemblemitglied am MaximGorki-Theater Berlin. Zus. mit Friedrich Karl Kaul schrieb er uber 40 Episoden der „Krimi¨ Fernsehpitavale“ (Kriminalfilme authentischer F¨alle). Literatur: LThInt 454; Habel 193. Jurek, Jan, geb. 1951 Bratislava (Preßburg)/Slowakei; S¨anger. Ausbildung (Klavier u. Gesang) an der Musikakademie in Preßburg, 1977 Mitglied des Chores am Opernhaus Frankfurt/ Main, Gesangsunterricht bei Lisa Hagenau, danach ab 1984 als Solist am Frankfurter Opernhaus. Weitere Studien bei Hans Hopf, 1986–90 am Stadttheater Regensburg u. anschließend f¨ur einige Spielzeiten am Opernhaus in N¨urnberg. Literatur: Kutsch-Riemens 3,2291. Jurgons, Gert, geb. 10. 2. 1930 K¨onigsberg, gest. 2. 9. 2006 Ort unbek.; Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter. Vater von Michael J. Studierte 1950–54 am Deutschen Theaterinstitut in Weimar bzw. an der Theaterhochschule in Leipzig, 1954–56 als Schauspieler in Nordhausen u. Wittenberg, 1956–62 Lehrer an der Theaterhochschule in Leipzig, erste Inszenierungen. 1962–64 Oberspielleiter am Theater in Eisleben, 1964–74 Schauspieldirektor am Staatstheater Schwerin, 1974–80 Spielleiter u. 1980– 86 Schauspieldirektor in Magdeburg, 1986–94

Jurgons Oberspielleiter am Hans-Otto-Theater Potsdam. Daneben Gastregisseur, u. a. in Dresden u. Halle/Saale. Literatur: LThInt 455. Jurgons, Michael, geb. 15. 2. 1958 Leipzig; Regisseur. Sohn von Gert J., 1980–84 Regiestudium in Berlin. Engagements u. a. am EduardWinterstein-Theater in Annaberg-Buchholz, am Landestheater Salzburg, am Staatstheater Cottbus, am Theater Meiningen u. am Opernhaus Dortmund, 1987–90 Regisseur am Deutschen Theater Berlin, 1992–99 Oberspielleiter u. Regisseur am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Seit 2000 freier Regisseur, 2002 Gr¨under u. Leiter der „Theatermacher“. Literatur: LThInt 456. Jurichs, Claus, geb. 28. 3. 1935 Berlin, gest. 31. 3. 2005 Meschede/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler. 1953–55 Ausbildung an der MaxReinhardt-Schule in Berlin, u. a. bei Lucie H¨oflich u. Hilde K¨orber. 1955 Debut am Bremer Zimmertheater, 1956/57 an den St¨adtischen B¨uhnen Leipzig u. am dortigen Funkkabarett „Tandaradei“, sp¨ater am Landestheater Meiningen u. ab Ende der 50er Jahre an WestBerliner B¨uhnen sowie beim Film u. Fernsehen in Ostberlin, auch nach 1961. Literatur: Habel 194. Jurinac (eigentl. Srebrenka Jurinac), Sena [II,935], gest. 22. 11. 2011 Neus¨aß-Hainhofen/ Bayern. Bis 1982 Ensemblemitglied (seit 1968 Ehrenmitglied) der Wiener Staatsoper. Internationale Gasts¨angerin, regelm¨aßig bei den Salzburger Festspielen, auch bei den Festspielen in Edinburgh, Glyndebourne u. Bayreuth. ¨ Literatur: Kutsch-Riemens 3,2292; OML; U. Tamussino, ~, 1971; A. Pˆaris, Klassische Musik im 20. Jh., 21997; Kai Luehrs-Kaiser, Retrospektive. „Ich war so eine richtige k. u. k.-Mischung“ (in: Opernwelt 4) 2010; G. Asche, Naturbegabung u. Kunstverstand. Sie war mehr als der Octavian ihrer Zeit – zum Tod von ~ (in: ebd. 1) 2012. Jurowski, Michail, geb. 1945 Moskau; Dirigent. Sohn des Komponisten Vladimir J., Ausbildung am Moskauer Konservatorium, Operndirigent in Moskau. Seit 1978 regelm¨aßiger Gastdirigent an der Komischen Oper Berlin, ab 1989 an der Staatsoper Dresden, 1992–97 GMD u. Chefdirigent der Nordwestdt. Philharmonie in Herford, 1997–99 GMD am Volkstheater Rostock, 1999–2001 Chefdirigent der

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Just Oper Leipzig. 1998–2006 st¨andiger Gastdirigent beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, 2006–08 Chefdirigent des WDR Rundfunkorchester K¨oln u. seit 2003 Erster Gastdirigent des Tonk¨unstler-Orchesters Nieder¨osterreich. Daneben umfangreiche Gastdirigate, seit der Spielzeit 2001/02 st¨andiger Dirigent an der Deutschen Oper Berlin, ab der Saison 2002/03 auch an der Oper Frankfurt/Main. Jusits, Rudolf, geb. 29. 12. 1948 Stegersbach/Burgenland, gest. 24. 6. 2005 P¨urbach/ Nieder¨osterreich; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, erste Auftritte bei Conny Hanns Meyers „Kom¨odianten“, am Theater der Courage, ebd. auch als Regisseur, am Volkstheater u. am Theater in der Josefstadt, 1976–86 als Schauspieler u. Regisseur am Burgtheater, anschließend an B¨uhnen in Dtl., seit 1988 regelm¨aßig am Wiener Volkstheater, als Gast auch am Theater in der Josefstadt, am Theater Ph¨onix in Linz u. am Tiroler Landestheater Innsbruck. J. starb w¨ahrend der Proben von Johann Nestroys Kom¨odie „Der Zerrissene“ am „Wald4tler Hoftheater“ in P¨urbach. Just, Gerhard, geb. 4. 7. 1904 Cottbus/Brandenburg, gest. 5. 8. 1977 T¨ubingen; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht bei Ferdinand Gregori in Berlin, erstes Engagement in Esslingen, dann in Bremerhaven, danach u. a. an der Jungen B¨uhne in M¨unchen u. in Karlsruhe, 1948–51 an den St¨adtischen B¨uhnen Hannover, 1951–54 am Nationaltheater Mannheim u. seit 1954 bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart. Er war mit der Schauspielerin Charlotte Schreiber-J. (1914–2000) verheiratet. Literatur: Rischbieter 711. Just (Ps. Stepanek), Lilly [II,936], gest. 24. 5. 2004 Baden bei Wien. Als „Halbj¨udin“ 1938– 45 Auftrittsverbot. 1945–86 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, daneben als Gast u. a. an der Volksoper. 1949 Gr¨undungsmitglied des Wohlt¨atigkeitsvereins („K¨unstler helfen K¨unstlern“), der 1964 das „Hilde Wagener K¨unstlerheim“ in Baden er¨offnete u. in dem sie seit 2002 lebte. Sie war mit dem Schauspieler u. Regisseur Heribert Just (1902–1984) verheiratet, unter seinem Namen erschienen ihre B¨uhnenst¨ucke. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,906; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6 (Erg¨anzungsband) 2004.