Der guote Gêrhart [3rd rev. Edition] 9783110962529, 3484200537, 3484200553, 9783484201569


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Der guote Gêrhart [3rd rev. Edition]
 9783110962529, 3484200537, 3484200553, 9783484201569

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ALTDEUTSCHE T E X T B I B L I O T H E K Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von Georg Baesecke und Hugo Kuhn Herausgegeben von Burghart Wachinger Nr. 56

Der guote Gêrhart von Rudolf von Ems

Herausgegeben von John A. Asher Dritte, durchgesehene Auflage

MAX N I E M E Y E R V E R L A G T Ü B I N G E N 1989

1. Auflage 1962 2. Auflage 1971

FRIEDRICH R A N K E

zum Zeichen des Gedenkens

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Rudolf (von Ems): Der guote Gêrhart / von Rudolf von Ems. Hrsg. von John A. Asher. - 3., durchges. Aufl. - Tübingen : Niemeyer, 1989 (Altdeutsche Textbibliothek ; Bd. 56) Einheitssacht. : Der gute Gerhard NE: Asher, John A. [Hrsg.]; GT ISBN 3-484-20053-7 (Kart. Ausgabe) ISBN 3-484-20055-3 (Geb. Ausgabe) ISSN 0342-6661 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1989 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten Einband: Heinr. Koch, Tübingen

INHALT

Einleitung Bibliographie Abbildungen Verwendete Siglen Text

VII XXII XXVI XXVIII 1

EINLEITUNG

Der Text des Quoten Gêrhart hat eine sonderbare Geschichte. Der erste Herausgeber, Moriz Haupt, hat die Handschriften niemals selbst zu Gesicht bekommen.1 Er konnte nur Abschriften benutzen, die von anderen angefertigt waren und deren Fehlerhaftigkeit seinem Text und Variantenapparat großen Schaden brachte. Den späteren textkritischen und reimtechnischen Untersuchungen nicht nur Haupts, sondern auch Lachmanns, Pfeiffers, Wackernagels, Junks, Zwierzinas, Edward Schröders, Leitzmanns, Bormanns und Ingeborg Dangls lag, soweit man sehen kann, ausschließlich der gedruckte Text Haupts zugrunde. Nur Anton Schönbach scheint die Fehlerhaftigkeit von Haupts Abschriften erkannt zu haben: «Es ist wunderlich, feststellen zu müssen, daß doch eine ziemliche zahl nicht ganz unwichtiger versehen und Verlesungen in der von Haupt gebrauchten abschrift übrig geblieben sind: auch wo in den lesarten ausdrücklich angegeben wird, es stehe oder fehle etwas bestimmt in der hs., verhält es sich oft nicht so. Von der schuld wird Haupt selbst wol freigesprochen werden müssen, dessen abschriften und collationen in der regel zuverlässig waren ... man wird den umstand verantwortlich machen, daß Haupt bei der textgestaltung nur die copie vor sich hatte, das original jedoch niemals zu gesicht bekam. »2 Schönbach verzeichnet 256 Abweichungen, die eine Kollation der Handschrift A mit dem Texte und dem Variantenapparat Haupts ergab. Aber auch Schönbach hat nur die eine Handschrift durchgesehen und diese nur flüchtig: Seine Liste enthält nur eine Handvoll der nötigen Korrekturen und er 1

2

Der gute Gerhard. Eine Erzählung von Rudolf von Ems, hrsg. von Moriz Haupt, Leipzig 1840, S. V., und Asher, DVjs 38 (1964) 565ff. Schönbach, PBB 33 (1908) 187.

Vili macht selber Fehler (z.B. 3012 chintlichem statt kintlichem; 3552 inunbekant statt irunbekant).3 Die obengenannten Textkritiker sind die einzigen, die den Text untersucht haben. Die von Edward Schröder schon 19044 als nahe bevorstehend angekündigte neue Auflage von Haupts Edition ist niemals erschienen. Andere Werke über Rudolf (einschließlich der in den letzten Jahren erschienenen Studien von Xenja von Ertzdorff, Brackert, Schnell und anderen) befassen sich nicht mit den Handschriften des Guoten Gêrhart. Den vorliegenden Text habe ich, ohne Rücksicht auf Haupts Edition, aus den beiden Handschriften ausgearbeitet. Ich hielt es aber für nötig, wesentliche Abweichungen von Haupts Text in meinem Variantenapparat zu verzeichnen. Die kleineren orthographischen und anderen Fehler Haupts und die große Anzahl von ungenauen oder ganz falschen Lesarten in seinem Variantenapparat (zirka ein Viertel des ganzen) konnten unberücksichtigt bleiben. Trotz dieser Mängel sei betont, daß Haupts Edition unter den Umständen, unter denen er arbeitete, als eine große wissenschaftliche Leistung angesehen werden muß: selten in der Geschichte der Textkritik ist es möglich gewesen, aus so schlechten Abschriften einen so lesbaren und vielfach so genauen Text auszuarbeiten. Manchmal hat Haupt sogar falsche Lesarten verworfen, die in seinen Abschriften standen, und ist durch Konjekturalkritik auf die richtige Form gekommen, die, wie er nicht wußte, tatsächlich in den Handschriften stand. Die

Handschriften

A = österreichische Nationalbibliothek, Wiener Codex 2699 [Nov. 420], Pergament, gotische Buchschrift. Die Handschrift enthält 48 Blätter: den Guoten Gêrhart ohne Uberschrift von Blatt 1 bis Blatt 46°, das Gedicht Nikolaus 3 4

A.a.O., S. 189. Schröder, PBB 29 (1904) 197.

IX Schlegels mit der Überschrift ditz ist vongotz lichnam von Blatt 46d bis Blatt 48c. Hinter Blatt 19 (V. 2639) und 33 (V. 4827) fehlen je 2 Blätter, die innersten der Lagen. Die Mundart ist bairisch. Β = österreichische Nationalbibliothek, Wiener Codex 2793 [Philol. 44], Papier, gotische Eilschrift. Die Mundart ist schwäbisch.5 Was die Datierung der Handschrift A betrifft, so bin ich seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe (1962) meines Textes auf Grund paläographischer und anderer Untersuchungen zu der Meinung gelangt, daß sie - obwohl man das erste Viertel des 14. Jhs. als mögliche Entstehungszeit nicht ausschließen kann wahrscheinlich im letzten Viertel des 13. Jhs. geschrieben wurde. Die Handschrift Β dürfte im letzten Drittel des 15. Jhs. geschrieben worden sein. Die beiden Handschriften weisen eine kleine Anzahl von gemeinsamen Fehlern auf; zumindest einige davon sind vermutlich durch Zufall entstanden. A ist eine der zuverlässigsten Handschriften, die wir aus dieser Zeit besitzen. Ich teile Schönbachs Ansicht, daß «A für die güte des textes in einer weise gewähr [leistet], wie das bei der mhd. poesie selten vorkommt».6 Der Text wurde mit größtmöglicher Akribie abgeschrieben und mindestens zweimal (einmal vom Schreiber selbst) sorgfältig korrigiert. Trotzdem fehlen in A 624 Verse: 548 gingen mit den vier Blättern nach 19 und 33 (s. o.) verloren. Weitere 76 sind an verschiedenen Stellen vom Schreiber weggelassen worden. Es gibt auch viele Hunderte von Fällen, in denen der Text von A nachweis5

6

Eine genaue Beschreibung der Handschriften findet sich in dem Katalog Hermann Menhardts, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der österreichischen Nationalbibliothek, Bd. 1. Berlin 1960, S. 134-135, 302-303. Schönbach, PBB 33 (1908) 188.

χ lieh verderbt ist.7 In vereinzelten Fällen zeigt sich der Schreiber von A fähig, sogar Sinnloses zu schreiben (ζ. B. 6613). Von Β hatte Haupt, nicht ohne Grund, eine sehr schlechte Meinung: «ich kenne keine handschrift deren fehler so oft bis zu völligem unsinne gehen ... dennoch verdiente sie zuweilen den Vorzug und an manchen stellen mag sie dem echten näher stehen als mein text, aber ohne noth durfte ich von der älteren Überlieferung nicht abweichen und einem Schreiber vertrauen der allzu oft sich mit sinnlosem begnügt oder unverstandenes willkürlich ändert. »8 Der Schreiber von Β (Gabriel Sattler-Lindenast von Pfullendorf) hat zum Beispiel an drei verschiedenen Stellen eine ganze Spalte seiner Vorlage übersehen. Wenigstens scheint es keine andere vernünftige Erklärung dafür zu geben, daß nach 2978, 3136 und 6170 jeweils genau 30 Verse fehlen. (Das ist übrigens einer der vielen Beweise, daß Β nicht unmittelbar von A abgeschrieben sein kann, denn A hat durchschnittlich 34 Verse pro Spalte.) Eine ähnliche Nachlässigkeit, aber mit anderen Folgen, sieht man in den Versen 2221-2234. In diesem Falle hat der Schreiber gedankenlos vier Verse (2221-2224) beim Abschreiben übersprungen. Als er 2234 (den letzten Vers in der Spalte) erreichte, fiel es ihm auf, daß er etwas weggelassen hatte; statt aber zurückzugehen und die übersprungenen Verse nachzutragen, machte er einfach weiter und brachte die fünf Verse, die er zuletzt geschrieben hatte, ein zweitesmal aufs Papier. Daß er sich dabei wiederholte und außerdem nicht vier sondern fünf Verse abschrieb, scheint ihm kein Kopfzerbrechen bereitet zu haben. Weiter gibt es in Β noch 23 Fälle, in denen bis zu sechs vollständige Verse fehlen, wobei meistens der Sinn entstellt oder zerstört wurde. (Es fehlen in Β insgesamt 133 Verse.) Auch 7 8

S. ζ. B. Asher, DVjs 38 (1964) 568ff. Haupt (s. Anm. 1), S. vii.

XI einzelne Worte und Sätze sind in mehreren Fällen weggelassen worden. Der Schreiber von Β läßt nicht nur aus: gelegentlich weist die Handschrift Worte, Sätze, Verse und Gruppen von Versen auf, die wahrscheinlich aus Gabriels Feder stammen (ζ. B. nach 3296 und nach 4884). E s gibt manchen Hinweis darauf, daß der Schreiber - von Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit ganz abgesehen - die Dichtung leichtfertig abschrieb und die Bedeutung des Textes gelegentlich zu humoristischen Zwecken absichtlich verzerrte. Der Schreiber spielte zum Beispiel auf seine eigene Müdigkeit an, als er 3082 nû zwîvel ich des daz sîn leben durch die Worte Vntzwyffel es ist ein schwär leben ersetzte, oder 3549 anstatt sîn gemahel im versaget die Worte Sitz gemaches mier versaget schrieb. 9 Trotz allem ist Β für die Textgestaltung von viel größerem Wert, als Haupt auf Grund seiner Abschrift ahnen konnte: Β ergibt immer wieder wertvolle Verbesserungen des Textes hinsichtlich des Sinnes, der Metrik und sogar der Orthographie.

Methodische

Richtlinien

Die methodischen Richtlinien, die dieser Ausgabe zugrundeliegen, unterscheiden sich in gewissen wesentlichen Punkten von denen anderer Ausgaben mittelalterlicher Texte. Der rekonstruierte Text beruht in erster Linie auf A. E r unterscheidet sich aber in allen jenen Fällen von dieser Handschrift, wo Β nachweislich eine bessere Lesart bietet. 10 Bei einem Editions verfahr en dieser Art gilt es, im Falle einer jeden zweifelhaften Lesart (zumal dort, wo die Handschriften Verschiedenes überliefern) Textparallelen aufzufinden, entweder in den Handschriften selbst oder aber, wenn notwendig, in ande9 10

S. Asher, in: Festschrift für Hans Eggers, 1972. S. Asher, DVjs 38 (1964) 565-575.

XII ren handschriftlich überlieferten Werken desselben Dichters. (Mein Arbeitszimmer in Neuseeland bricht unter dem Gewicht der Wortindices, grammatischen Indices, metrischen Konkordanzen, Reimwörterbücher und anderer für die Herausgabe des Guoten Gêrhart geschaffener Apparate fast zusammen!) In jedem zweifelhaften Falle - ob es sich nun um Orthographie, Grammatik, Satzbau, Sprachgebrauch oder Metrik handelte haben Parallelen anderswo in den betreffenden Handschriften mir geholfen, mich zu entscheiden. Die Kriterien, von denen ich mich leiten ließ, wenn ich zwischen zwei oder mehr Lesarten wählen mußte, sind aber aus der Ausgabe nur sehr selten zu ersehen, weil die Einleitung und der Apparat sonst ins uferlose gewachsen wären. Ich glaube aber, daß ich stichhaltige, dem Text entstammende Gründe vorbringen kann, um meine Entschlüsse in jedem einzelnen Fall (auch wenn es sich nur um einen verschliffenen Vokal handelt!) zu rechtfertigen. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, solche Methoden seien rein mechanisch. Dem ist nicht so. Der oft sehr große Umfang des Beweismaterials, wobei es sich in gewissen Fällen sogar um Hunderte von Lesarten für und wider handeln mag, macht es notwendig, daß der Herausgeber nicht nur methodisch-wissenschaftlich vorgeht, sondern auch letzten Endes immer wieder ästhetische Entscheidungen trifft. Sein eigenes Urteil darf nie das einzige Kriterium sein. Trotzdem bleibt es ein wichtiges Kriterium, und in jenen Fällen, wo das handschriftliche Beweismaterial, für und wider, mehr oder weniger im Gleichgewicht ist, wird das Urteil des Herausgebers entscheidend sein. Eine mittelalterliche Dichtung herauszugeben bleibt letzten Endes, auch bei solchen Methoden, eine Aufgabe nicht nur wissenschaftlicher Akribie, sondern auch des Gefühls für die Dichtung und ihren Autor.

XIII Orthographie Obgleich der vorliegende Text sich im großen und ganzen eng an die Orthographie der älteren Handschrift anschließt, habe ich in gewissen Fällen keine Bedenken getragen, Β zu folgen, ζ. B. mit Β in jedem Falle hinnen statt hinnan (vgl. den Reim 2199.2200 hinnen : gewinnen); und gleichfalls mit Β immer ritter, statt mit A bald riter bald ritter — um nur zwei einfache Beispiele zu geben. Eine rein orthographische Normalisierung habe ich mir in gewissen Fällen erlaubt. 11 E s ist also z.B. ai durch ei; e wo notwendig durch entweder ä oder se; cht durch ht; k im Auslaut durch c; pf im Anlaut durch ph; tz durch ζ wiedergegeben, was in den meisten Fällen mindestens mit einer Handschrift übereinstimmt. Auch die Schreibung von Lauten, die oft vertauscht werden, ζ. B. s und ζ im Auslaut; ν und f; ν und u; j und i ist geregelt worden in Übereinstimmung mit dem häufigen aber nicht ausnahmslosen Gebrauch in den Handschriften. Graphisch erspartes u vor und nach w ist ergänzt. Abkürzungen (ζ. B. ñ = en) sind aufgelöst. Wie in fast allen Fällen in beiden Handschriften schreibe ich immer (außer im Reim 12 ) b im Auslaut nach a, o, ou, uo, ζ. B. gab, lob, geloub, huob. Formen wie lobt ich, begund er, möht ez sind ebenso wie regelmäßig in den Handschriften getrennt geschrieben und nicht, wie Bormann 13 vorgeschlagen hat, inkliniert (lobtich, begunder, möhtez). Die Abschnittsgliederung ist fast überall mit der in A und Β identisch; sonst wird

11

12

13

Der handschriftlich häufig nicht unterschiedene Dat. und Akk. PI. des Personalpronomens der 2. Person ist durch iu bzw. iuch wiedergegeben. Wiederhergestellt ist die in beiden Handschriften gelegentlich zu -(i)e abgeschwächte Endung -iu. Andererseits wurde das -iu in den seltenen Fällen, wo es der normalisierten Dichtersprache nicht entspricht, zu -(i)e geändert. Die Reime werden von Rudolf, wie auch von anderen mittelhochdeutschen Dichtern, anders behandelt als Formen im Versinnern. Bormann, 1923, S. 18.

XIV die Abweichung im Variantenapparat verzeichnet. Die Interpunktion, die übrigens vielen Stellen eine andere Bedeutung gibt als die Haupts, wird hoffentlich den Lesern das Verständnis des Gedichts erleichtern.

Verse 1673ff., muff.

und 5288ff.

Mein Text ist um acht Verse kürzer als der Haupts. Die zwei Verse nach 1673 stehen nicht in B, entsprechen dem Sprachgebrauch des Dichters nicht und enthalten nur eine sinnlose Wiederholung. Die zwei Verse in Β nach 4884 verraten sich durch ihren schlechten Bau, durch ihre matte Wiederholung und Sinnlosigkeit als Einschiebsel des Schreibers. Sogar wenn man die zwei Verse in Β nach Haupts Vorgangsweise emendiert (swer auch nû spil merken wil, / dà was mane ritterlîchez spil.), unterscheidet sich die Stelle grundsätzlich von dem uns bekannten Sprachgebrauch des Dichters. Die vier Verse in Β nach 5288 lassen sich ebenfalls als unecht erkennen, und zwar aus vier Gründen. Erstens: die betreffenden vier Verse fehlen in A. Zweitens: die Aufnahme der betreffenden Verse hätte mich aus reimtechnischen Gründen gezwungen (wie auch Haupt gezwungen wurde), einen sonst völlig in den Zusammenhang passenden, in der besseren Handschrift überlieferten Vers zu tilgen: Do waz mir vil harte gach14 (5289). Drittens: der Wirt, der Gerhard e wol erkannt sein sollte, war ihm sicherlich unbekannt. 15 Viertens: die betreffenden vier Verse entsprechen nicht dem, was wir vom Sprachgebrauch des Dichters wissen (Rudolf vermeidet zum Beispiel das Wort beliben als Hauptwort). 14

15

«Unreine» Reime wie gach : s-prach sind öfters bei Rudolf zu finden. Vgl. ζ. B. 161-162, 4927-4928, 5103-5104, 5289-5290 und viele weitere Beispiele in den Handschriften der späteren Dichtungen. S. Asher, DVjs 38 (1964) 571 ff.

XV Die «Lücke» nach V. 284-9 Haupt war der Meinung, daß die erste Lücke der älteren Handschrift, wo zwei Blätter fehlen, durch die entsprechenden 270 Verse in Β nicht vollständig ergänzt wurde: «zwischen 2641 und 2912 [2639 und 2910 nach meiner Numerierung] müssen in A, wenn der regel nach auf jeder spalte 35 verse standen, 280 verse fehlen; in Β sind also ungefähr zehn nach 2851 [2849] übersprungen.»16 Nach 2849 läßt also Haupt eine halbe Seite leer, um die Stelle, wo seiner Meinung nach etwas fehlen soll, zu bezeichnen. Die späteren Forscher (auch Menhardt17) teilen Haupts Ansicht. Es besteht aber meiner Meinung nach kein Zweifel, daß die betreffenden 270 Verse in Β die Lücke in A vollständig ergänzen. Auf vielen Spalten in A stehen weniger als 35 Verse, ζ. B. auf Blatt 19 (gerade vor der betreffenden Lücke in A): 33, 33, 34, 34; auf Blatt 20: 34, 30, 29, 32; auf Blatt 21: 32, 32, 32, 32; auf Blatt 22: 32, 32, 35, 35; auf Blatt 23: 35, 35, 35, 35; usw. Es ist also so gut wie sicher, daß die Verse auf den zwei verlorenen Blättern in A den 270 Versen in Β zahlenmäßig entsprechen. Die Verse vor und nach der «Lücke» im Text hängen auch inhaltlich vollkommen zusammen18 und sind ohne weiteres verständlich. Die scharfe, zornige und ziemlich grobe Frage 19 von Gerhards Frau: (2848) erhält von Gerhard eine ebenso scharfe Antwort: (2849-2851) 16 17 18

19

Haupt (s. Anm. 1), S. vii. Menhardt (s. Anm. 5), S. 302. Diese Verse passen organischer in ihren Zusammenhang als gewisse andere Textstellen, deren Zuverlässigkeit nicht bezweifelt werden kann, z.B. 1366-1373 und andere. Ihr Zorn verrät sich nicht nur in der Grobheit des ist... worden (man dürfte es etwa mit «wo hast du sie aufgelesen?» übersetzen!!), sondern vor allem in dem Gebrauch des Personalpronomens sì statt ζ. B. min vrowe (vgl. etwa 2841, 2870).

XVI Es ist auch nicht nötig, 2849-2851 weitgehend zu emendieren. Ich habe allerdings mit Lachmann 20 das offensichtlich verderbte vnbillich in unbilden geändert. Aus dem Das in 2851 habe ich ein der gemacht und nach sich in 2850 (trotz Lachmann 20 ) ein Komma gesetzt. Es ist aber überhaupt nicht nötig, 2849 zu ändern, wie es Pfeiffer, Bormann und auch Haupt selber gemacht haben: vrowe, daz sage ich dir vil wol (Pfeiffer 21 ); wîp, daz sagich dir vil wol (Bormann22); daz gesage ich dir vil wol (Haupt 23 ) (die beste von allen drei Emendationen, obgleich das Verbum gesogen sich im ganzen Gedicht nirgends findet). Aber die fehlende Senkung zu ersetzen ist nicht nötig: Der Vers hat metrische Parallelen an anderen Stellen des Gedichts, z. B. 2769, 4527, 5235. Ganz abgesehen von den obigen Argumenten ist es mir unklar, warum Haupt ausgerechnet nach 2849 eine Lücke zu entdecken glaubte. Β wimmelt von Stellen, die auf den ersten Blick genauso «unverständlich» sind wie diese Zeilen. Es besteht auch kein anderer Hinweis darauf, daß gerade dieser Vers (der zehnte in der Spalte) in irgendeiner Weise außergewöhnlich sein sollte.

Metrik Die Wiederherstellung des ursprünglichen Metrums stellt bei der Herausgabe eines mittelalterlichen Gedichtes eines der schwierigsten Probleme dar. Die meisten Herausgeber, von Lachmann bis auf den heutigen Tag, sind der Ansicht, daß die einzelnen Handschriften kaum etwas über die Metrik eines Dichters auszusagen vermögen. Viele Herausgeber mittelhochdeut20 21 22 23

S. Haupt, ZfdA. 1 (1841) 200. S. Haupt, ZfdA. 3 (1843) 276. Bormann, 1923, S. 57. Haupt, ZfdA. 3 (1843) 276.

XVII scher Texte haben also keine Bedenken getragen, manche Vokale, zumal syn- und apokopierte e-Laute zu ergänzen, was in vielen Fällen durchaus seine Berechtigung hat.24 Für den Guoten Gêrhart kann aber ein solches Verfahren (d. h. die Einführung eines handschriftlich nicht gerechtfertigten e-Lautes aus metrischen Gründen) nicht in Frage kommen. Die beiden Handschriften sind (wie auch gewisse andere mittelhochdeutsche Handschriften) metrisch zuverlässig, d.h. sie überliefern genügend verläßliches Material, um Schlüsse auf das Metrum des Guoten Gêrhart zuzulassen. Bei der Herausgabe folgte ich prinzipiell dem Grundsatz, daß die metrische Fassung der Handschriften als richtig zu akzeptieren sei, vorausgesetzt, daß beide Handschriften übereinstimmen und daß es für die Metrik des Verses genaue Parallelen an anderen Stellen des Gedichtes und auch in verwandten mittelhochdeutschen Werken (ζ. B. Erec, Gregorius, Der arme Heinrich, Iwein, Tristan und Isold) gibt. Die meisten strittigen Verse in meiner Ausgabe (d. h. diejenigen, die aus metrischen Gründen angezweifelt worden sind) erfüllen die oben genannten Voraussetzungen. Dort, wo das in einer der beiden Handschriften überlieferte Metrum eines Verses mit dem Metrum anderer in beiden Handschriften überlieferter Verse übereinstimmte, und wo sich gleichzeitig auch in Hartmanns und Gottfrieds Dichtungen metrische Entsprechungen in ähnlichem Sinnzusammenhang auffinden ließen, habe ich es ebenfalls als echt akzeptiert. In fast

24

Die einzigen Fälle, in denen ich ein in beiden Handschriften fehlendes e je nach den rhythmischen Erfordernissen ergänzt habe, sind unde statt vñ, vnnd usw.; umbe statt umb. (Die Zahl der Fälle, in denen unde statt vñ usw. geschrieben wurde, ist im Vergleich zur ersten Ausgabe stark reduziert.) Das Problem und(e) ist bei Herausgebern mittelhochdeutscher Texte wohlbekannt. S. z. B. Friedrich Ranke, Zum Vortrag der Tristanverse, in: Festschrift Paul Kluckhohn und Hermann Schneider, Tübingen 1948, S. 533ff.; Das Nibelungenlied und die Klage. Kommentar bearbeitet von Heinz Engels, Stuttgart 1968, S. 23.

XVIII allen diesen Fällen erfüllte nur eine der handschriftlich überlieferten Lesarten diese Bedingungen, wodurch die Echtheit des in der anderen Handschrift überlieferten Metrums sofort in Frage gestellt werden durfte. Wenn solche Verse früheren Auffassungen über Rudolfs Metrik widersprechen, so beweist das meines Erachtens nur, daß diese Auffassungen unrichtig waren. Frühere Darstellungen der Metrik des Guoten Gêrhart sind überhaupt von verhältnismäßig geringem Wert, weil keiner der betreffenden Gelehrten, Haupt und Bormann eingeschlossen, jemals die Handschriften gesehen hat. Die vier anderen uns bekannten Dichtungen Rudolfs sind gewiß bedeutsam für Vergleichszwecke; doch sind zwei von ihnen immer noch nicht in akzeptablen modernen kritischen Ausgaben zugänglich, nämlich Barlaam und Josaphat (hrsg. von Franz Pfeiffer. Berlin 1965) und Alexander (hrsg. von Victor Junk. Leipzig 1928-1929). 2 5 Bei den zwei anderen Dichtungen, Willehalm von Orlens (hrsg. von Victor Junk. Berlin 1905) und der Weltchronik (hrsg. von Gustav Ehrismann. Berlin 1915) beruhen die Ausgaben nicht auf zuverlässigen Untersuchungen der in Betracht kommenden Handschriften (ein im Falle der Weltchronik überdies außerordentlich schwieriges Unternehmen, da über achtzig Handschriften und Handschriftenfragmente dieser umfangreichen Dichtung vorliegen). Aber selbst wenn ausreichende kritische Ausgaben und Untersuchungen zu den Handschriften für diese späteren Dichtungen zur Verfügung stünden, so würden sie immer noch keine zuverlässigen Schlüsse auf die Metrik von Rudolfs erstem Gedicht zulassen. E r könnte sehr wohl im Guoten Gêrhart metrische Anordnungen vermieden haben, die er in seinen späteren Dichtungen verwendet hat, oder umgekehrt. Die wichtigsten Schlüsse in bezug auf die Metrik müssen stets aus den Handschriften des Guoten Gêrhart selbst genommen werden. 26 25

26

S. z. B. Carl von Kraus, Text und Entstehung von Rudolfs Alexander, München 1940 (MSB 1940/8). Die sehr vielen metrischen Unterschiede zwischen meinem Text und

XIX Variantenapparat Angesichts der Tatsache, daß der rekonstruierte Text hauptsächlich auf A gegründet ist, sind alle in A vorkommenden Varianten, abgesehen von kleinen orthographischen Abweichungen, im Apparat verzeichnet. Was Β betrifft, enthält der Apparat alle Lesarten, die in irgend einer Weise für den Text des Guoten Gêrhart relevant sind. Die Varianten aus B, die als Fehler von seiten des Schreibers sofort identifiziert werden können, die also aus seiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Sinn des Gedichts und/oder aus seinen absichtlichen Textverdrehungen 27 entstanden, sind nicht in jedem Falle im Apparat verzeichnet. Es wäre nicht möglich gewesen, alle solchen Varianten aus Β d.h. auch die, die für Rudolfs Text keine Relevanz haben vollständig zu verzeichnen, ohne den Apparat an sehr vielen Stellen ins Uferlose aufzuschwellen. «Ein Herausgeber ... soll sich ... hüten, seinen Variantenapparat unnötig mit Belanglosigkeiten zu belasten. Wenn eine Lesart im Apparat aus einem einzigen Wort besteht, z.B. 57 gemerei Β, entspricht die Lesart dem einzigen

27

28

dem Hauptschen beruhen vor allem auf seiner Einstellung dem synund apokopierten e gegenüber. In fast jedem möglichen Falle hat Haupt ein «fehlendes» e ergänzt, auch wo das betreffende e weder in A noch in Β vorhanden war. Haupt (ZfdA 1 [1841] 201) und Bormann (1923, S. 62-69) haben sich auch bemüht zu zeigen, daß Rudolf zweiund dreisilbige Auftakte vermeidet. Ich kann mich Bormanns Ansicht, daß das Gedicht «jedem Scheine von dreisilbigem Auftakt ausweicht», nicht anschließen. Verse wie ζ. B. 802 sind meines Erachtens ohne Zweifel echt, da die handschriftliche Überlieferung und der Sprachgebrauch des Dichters ihre Richtigkeit gewährleisten (s. Asher, Euphorion 59 [1965] 132-134). Haupt und Bormann haben auch nicht erkannt, daß Rudolf an gewissen Höhepunkten seiner Dichtung (ζ. B. an Stellen religiöser Intensität) seine Metrik ändert. S. Haupt (s. Anm. 1), S. vii und Asher, in: Festschrift für Hans Eggers, 1972, S. 416-427. Joachim Kirchner, Germanistische Handschriftenpraxis, München 1950, S. 112.

XX Wort im Vers, das den gleichen Anfangsbuchstaben hat, d. h. in diesem Fall geneiget · oder sie kann auf andere Weise sofort identifiziert werden, z . B . 233 Gerücht B, wo der Großbuchstabe zeigt, daß die Lesart das erste Wort im Vers ist. Wenn Zweifel bestehen könnten, auf welches Wort oder welche Worte die Lesart sich bezieht, wird sie ausführlicher identifiziert, ζ. B. 43 Ein A, In B; 45 wyse vert Β; 53 l. aine Β. Wenn nur eine Lesart aus Haupt (H.) angeführt wird, so bedeutet dies, daß meine Lesart mit beiden Handschriften übereinstimmt. Die späteren Emendationsvorschläge von Haupt selber, Lachmann, Pfeiffer, Wackernagel, Junk, Schröder, Leitzmann, Bormann und anderen, die alle kritisch gesichtet worden sind, erscheinen im Apparat nur, wenn sie zur Textgestaltung etwas beigetragen haben. Wenn die Unterschiede zwischen zwei Lesarten rein orthographisch sind, ζ. B. 5329 eberwige A, Eberwîge H., wird nur eine Lesart im Apparat verzeichnet: 5329 eberwige AH. Abkürzungen wie ζ. B. è,s sind im Apparat aufgelöst, außer in Zweifelsfällen, in denen die unaufgelöste Form wiedergegeben ist. Die Herausgabe des Guoten Gêrhart geht zurück auf eine Anregung, die mein verehrter Lehrer und Freund Friedrich Ranke im J a h r e 1947 gab. E s war 13 Jahre später, als Hugo Kuhn, der damalige Herausgeber der Altdeutschen Textbibliothek, bei seiner Anwesenheit in Neuseeland diese Anregung erneut aufgriff. Die vorliegende revidierte Ausgabe ist das Ergebnis weiterer langjähriger Bemühungen um den Text des Guoten Gêrhart. Alle Vorschläge, die seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe eingegangen sind, 29 sind von mir berücksichtigt worden. Den ganzen

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Ein Beispiel unter vielen: Xenja von Ertzdorff (1967, S. 173) bezweifelt die Richtigkeit von muoz (muss B) in v. 4 meiner Ausgabe und liest mit A und Haupt mach. Sie übersetzt: «wenn es in gebührender Weise geschehen kann». Nimmt man aber mach als richtig an, so setzt man notwendigerweise voraus, daß wan am Anfang dieses Ver-

XXI Text und den Variantenapparat habe ich an den Handschriften von jedem Gesichtspunkt aus gründlich geprüft. E s hat sich eine beträchtliche Zahl von Änderungen30 ergeben, die alle Verbesserungen im Sinne der in dieser und in der ersten Ausgabe dargelegten Richtlinien darstellen. Ich hoffe, daß der Text in der jetzt vorliegenden Gestalt zu weiterem Interesse am Guoten Gêrhart führen wird, denn das Gedicht ist, wie Hermann Schneider einmal mit Recht sagte, 31 «eine der liebenswürdigsten und feinst abgetönten Dichtungen deutscher Zunge». Auckland, im Dezember 1988

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31

John Asher

ses im Sinne von «wenn» = «vorausgesetzt, daß» verwendet wird, weil der Vers sonst seinen Sinn verliert. Rudolf verwendet aber das Wort wan, das 133mal im Gedicht vorkommt, niemals im Sinne von «wenn» = «vorausgesetzt, daß». Der Vers bedeutet «weil dies in Anständigkeit geschehen muß» (d.h. «weil ein rechtgesinnter Mensch ihm das eben schuldig ist»), muoz geschehen ist übrigens eine von Rudolf bevorzugte Kombination (vgl. 1768, 4141 und viele weitere Beispiele in den Handschriften der späteren Dichtungen). Die revidierte Ausgabe enthält mehr als 300 Verbesserungen. Es handelt sich dabei vor allem um Änderungen in der Wortwahl (ζ. B. 2264, 2673), in der Wortstellung (z.B. 1265-6), im Metrum (z.B. 1029, 5303, 6109, 6626), in der Flexion (ζ. B. 4068, 5494), in der Orthographie (z.B. 6035, 6334), in der Interpunktion (z.B. 4104, 5751) und im Variantenapparat (ζ. B. 1330, 4596). Schneider, 1943, S. 348.

BIBLIOGRAPHIE

Reinhard Bleck, Keiser Otte und künic Willehalm. Rudolf von Ems Dò min vil lieber herre sach daz ich daz lant, die stat versprach, er bat mit sînen vriunden mich durch got, durch in, durch sì daz ich stat, drivait silber, oder lant η seme aldâ von sîner hant. daz versprach ich gar durch got. doch durch der künigín gebot lobt ich ir rôtem munde daz ich wolte nemen etewaz von silber und von golde, swenn ich ze lande wolde. des was mîn werdiu vrowe vrô. für daz gestüele drungen dô gegen mir mit einer grôzen schar die ellenthaften ritter gar den ich des küniges hulde erwarp, die durch ir schulde in sîner sehte waren ê. sì künden niht gedanken mê; sì vielen ûf ir knie für mich ; sì vreuten also sère sich daz man si harte weinen sach. grôz jâmer in vil vreuden jach. sì sprächen: hende und dar zuo füeze kusten sì von vreuden mir. daz was gar âne mine gir. si wolden es niht lâzen. doch muosten si ez mâzen und machen ir gebíerde ein zìi. ir vreudendankes was sô vil daz ich aldâ von manigem man

6355 tor A fehlt Β 6359 Kein Absatz Β 6365 Nun haustu Β 6369 Vergelt dier wernden s. t. Β ; gebe H. 6376 min begier Β 6377 wolltund B, enwolden AH. 6379 machten A

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vrœlîch gunst gewan mit lieplîcher stsetekeit. swâ ich gie oder reit, dà wart ich vil gekaphet an. mir wünscht manic werder man durch einer zühte gebot sseld und heiles umbe got. Diu ritterschaft begunde dò in ritterschefte wesen vrô, als ez der hôchzît gezam. ieglîcher an sich nam sine fuoge, der er phlac mit höchgemüete gar den tac. dirre lief, jener spranc ; dirre seite, jener sane; hie was buhurt, dort was tanz: diu ritterschaft truoc vreuden kränz, sus was mit vreuden âne klage diu hôchzît drî tage. daz varnde vole mit vreuden enphie manige riche gäbe hie; die ritter lêhen, silber, golt; von gesteine riehen solt enphiengen von dem künige dà die ellenthaften fürsten sä. diu hôchzît sich balde schiet. die fürsten faoren mit ir diet hin wider heim al gelîche von dem künicríche über mer und über lant.

6382 vrœlîche H. 6386 wunst Β, wünschte Η. ; bider hyess mir dess dangken gott B ; Steide H.; vmb A durch Β 6400 drîe H. 6401 vernde A, frömde 6403 Den ritern leh er s. vnnd g. Β 6406 ritter sa Β

Β

6388 Vnnd 6398 trùk A, Β ; vreude H. 6409 alle AH.

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von swannen sì aldar gesant in daz riche wären hin, dar jagte sì ir herzen sin. diu VTowe weinde sä zestunt dô der kiinic Reinmunt, ir vater, von dem lande fuor, der mir ûf sin triuwe swuor daz er immer gerne taste durch mich swes ich in baete. Der geheize wart mir vil mit danke an dem selben zil von manigem werden man getan, ich wart dankes niht erlân von mines herren magen, die minen dienst wägen höher dan er waere. die geste unwandelbare schieden von dem lande hie. dô diu hôchzît zergie, dar nach wart ouch ich enein daz ich kêrte wider hein. ich bat urlobes ûf die vart. dô des min herre innen wart und ouch diu liebe vrowe min, sì begunden beide trûric sin. sì weinden dicke beide von jâmer und von leide, swenn ich urlobes wolte gern, so muost ich es von in enbern. iedoch treip ich si dar an daz ich urlob von in gewan.

6412 bekannt Β 6414 Veriagtend sy irsa Β 6415 Die fremden s.z.B 6416 da A, Vnnd £ 6418 eine H. 6420 wass ich Β 6426 Diemierzudinstew. Β 6427 den A, denne H. 6430ergieB 6438 vnnd och von Β 6440 muoste H. ; von A fehlt Β 6441 si A fehlt Β

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dô hiez ich mir bereiten gar min snhif als ich ez brâht dar wider ûf des wages trän. swaz ich ze nôt solte hân her wider heim ze spîse, des wart in richer wise min schif in grôzer rîcheit rîlîch und wol bereit. Dô der urlobes tac unde scheidens zît gelac, ich gie für minen herren sâ und für die künigin aldâ. ich sprach: dô besande er aber dar die werden Wigande die von der heiden lande dà vor mit mir fuoren ê. den tet unser scheiden wê, daz aldâ von uns geschach. min herre dô mit zühten sprach : < herzenlieber vater guot, durch dinen sseliclxchen muot là noch din guot dir gelten mich, des ger ich durch got an dich.> dô sprach diu küniginne : < durch die süezen gotes minne, lieber vater guoter, brine miner lieben muoter mines guotes etewaz.>

6443 Doch Β 6444 brâhte H. 6445 dran Λ 6450 Billich Β, rflîche H. 6451 Kein Absatz Β 6452 schaides Β, scheidennes Η. 6456 Nun laut Β 6468 ich ger Β

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vil balde man dô für mich truoc gesteine, silber unde golt. des wart mir sô vil geholt, wolt ich ez halbez hân genomen, mir waer min guot wider komen drivait oder dannocb mêr. dô sprach diu küniginne hêr:

< vrowe, ich nim uns beiden wol daz mich und sì genüegen 3ol.> dannoch dûhte richer mich der gotes Ion. iedoch nam ich durch den künic und die kiinigîn ein fürspan und ein vingarlin und brâhte mînem wîbe daz und niht anders fürbaz. daz was leit in beiden, dô wolt ich dannen scheiden, min herre mit mir schöne reit und ouch diu künigín gemeit mit einer wünneclichen schar zuo mînem schiffe balde dar hin in die hab da ich ez lie. sin zuht an mir begie

6474 gerne H.

fehlt Β

6478 an dirre g. A, annderss dirre g. B; fvrbaz A

6479 Absatz AH.

6480 man mir für t. Β

6483 halben ge-

nomen Β 6484 güllte Β 6485 Vir valt A, viervalt H. 6497.6498 umgestellt Β 6498woldeH. 6501 minneklichen Β 6503 habe BH. 6504 sîne H.

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mit klage manic stolzer lîp, beidiu man und dar zuo wîp. Dô ich von dannen wolte scheiden als ich solte, min herre als ein getriuwer man vii sère weinen began. er sprach: Ich sprach: sus kuste ich in und er mich.

6539 klaghaffter Β 6541 möhte H. 6543 i.w. me Β 6546 wöllt Β, wolte Η. ; geeret Β 6547 möhte AH. 6556 H. schulde s. Β 6558 wenig hon B, nicht durchgestrichen enhan A 6559 w®re H. ; fro ich frowte m. Β 6560 diuhte H. ; uil ze schnellelich Β

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dô weinde wir, min herre und ich, mîn vrowe und ouch diu ritterschaft mit leide in ungemüetes kraft, als uns von jâmer gezam, dô ich urlob aldâ genam. Dô wir bereiten uns ze wege, in die vil siiezen gotee phlege gab ich die vrowen und ir man. ich lie sì dà und schiet ich dan ze tal daz wazzer in daz mer, min sun und ich. des kiiniges her liez ich aldâ mit jâmer sin. der künic und ouch diu kiinigin nie geschieden von dem 3tade sich die wîle daz sì sahen mich. β laus fuor ich ze lande wider, ich hân wol vernomen sider daz er mit höchgemüete in reiner küniges güete lebt also lobeüche daz sin künicriche mit kiiniclîchen êren sît ie beleip bî einer zît. sin lant mit vride ie was behuot, sin gerihte was sô guot daz sin name wart erkant mit wirde über manic lant. sin und der vrowen werdekeit an lobe werde kröne treit, swâ man ir beider werdekeit ze m sere in dem lande seit ;

6566 wir A fehlt Β 6574 schifft hin dan Β 6577 Liessen a. mit fröden sin Β 6586 Lebte Δ Η . 6586 Da Β 6590 gedichte Β 6596 den landen Β

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wan ir beider tugent kränz was an s seiden also ganz daz man ir lob erkennet swâ man ir namen nennet. Dô ich her heim ze lande kam und ich alsolhen gruoz vernam, den vriunt sol bieten vriundes kunft, nach lieplîcher sigenunft wart ich mit vreude enphangen. dô ditz was ergangen, die liute dûhte richer, vil grcezer, lobelîcher diu guottât dan sì wœrc. von disem selben msere wart ich der guote genant, nû ist mir leider unbekant daz reht· des namen. ich bin niht guot, wan daz die liute durch ir muot mir gäben disen höhen namen ze riehen und ze lobesamen. ich bin ein also siindic man daz ich iu niht verjehen kan daz ich ze guote iht hab getân, wan daz ich iu gesaget hân. ist ditz guot, daz tet ich. nû enmag ich niht gezîhen mich in herzen noch in muote daz ich iht mê ze guote durch got ie mê ge tac te. doch W8or ich gern stoete

6598 Wz aliso statt vnnd g. Β 6601 Kein Absatz Β ; her A fehlt Β 6608 g. vnd 1. A, greezr und 1. H. 6612 vnerchant AH. 6613 Wan ich dez nam niht me bin g f t A 6619 giite Β ; habe BH. 6622 Nun sag ich Β ; geziehen H. 6623 Im h. vnnd jm m. Β 6624 iht me A, nie Β 6626 Ouch Β; wsere Η.; gerne Η.

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daz ich get sete etewaz dâ mit ich gote diente baz, daz er die sünde tilget abe in den ich mich verrüemet habe. » Ê daz des m aeres wârheit dem keiser wurde geseit, sin weinlich jâmer was sô grôz daz er ûf sîner brüst begôz vor im in jâmer daz gewant. dô er der m sere wart ermant, diu guottât erbarmet in. ouch nam er in sinen sin wie sines mundes rüemlich don verworhte an gote sînen lôn. des m aeres grôz erbermekeit und diu manlíche süeze breit an des koufmannes triuwe erweind in und diu riuwe die er von den Sünden truoc daz er des ruomes ie gewuoc. sîn sünde im riuwe brâhte. dô er an sî gedâhte, got er klagen sì began. er sprach : « Gêrhart, vil süezer man, dû bist von rehte guot genant; din guottât ist ouch guot erkant; dû bist guot; din reiner muot ist vil bezzer danne guot; din tugentrîch gemüete

6627 gerette Β 6628 mite H. ; gotte Β fehlt A ; gedinte AH. 6629 tiligtA, tilgte H. 6630 vorsumet Β 6632wrdenA 6633 weinlich8 A, wainelich Β 6638 Doch Β 6639 wainelich don Β 6642 Im sin hertz gantz durch echnaid Β ; manlich A 6644 Er wainet ess vnnd hatt r. B ; er weind A, erweinde H. 6647 trüwe Β 6649 gote Η.; sin Β 6654 dann Β, denne AH.

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über giietet alle güete ; dîn herz ist reiner güete vol. ez was vil bezzer danne wol daz dîn lîp ie wart geborn. zuo dînen tilgenden hat gesworn der hcelisten tugent werdekeit diu aller tugende kröne treit. Vil süezer, reiner, werder man, dû wändest sünden dich dar an, ob dû disiu m sere seitest mir. benamen nein, ich gihe dir daz ez vil bezzer ist gesagt dan ob dû h setest ez verdagt. hast ich sô saeldenrîchen muot, ez wœr mir immer mê guot an bezzerung der saelikeit, an sünden die min schulde treit. dîn guot und dîner s seiden rât mit guottât über güetet hât die kranken guottât die ich hân durch mînen schepher getân. mîn herze dir der volge giht daz ich dîne guottât niht gehundertvalten möhte daz ez dannoch iht töhte. mînem ruome ist an gesigt. diu wäge uns ungelîche wigt; der mâze wac mir kûme ein lôt, dà dir daz fürgeweege bôt den zentern an güete,

6657 herze H. 6658 denne AH. 6662 krone A, blúmen Β 6663 war der rain m. Β 6665 dise Β, ditze AH. 6668 Den du es h. u. Β ; den A; hatest A 6671 An hertzen sträng der s. B; bezzerunge H. 6673 D. güttaut vnnd Β 6679 Beaonnder uallen m. Β 6684 Da B, daz A; fürwäge Β

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an reinem hôcbgemûete. stift ich ein gotes hûs durch got und gab ich dran durch sin gebot dienstman und eigenschaft, daz was dannoch ein ringiu kraft gên diner süezen giiete grôz. fiirsten, grâven, der genôz kouftest dû in din gebot und gœb sì dar nach durch got. Dû naeme durch den schepher din ein edel ríche künigin mit triuwen dínem libe und gœbe si ze wîbe din selbes sun. dâ nâch zehant wart von gote dir gesant sin gewœriu botschaft. dò minntest dû durch sine kraft got für dich, für kindes lîp. dû gœbe dines sunes wip irem manne durch den riehen Krist. dar nâch in etlicher vrist gœb dû kröne unde lant durch got von din selbes hant, grâveschaft, herzogentuom, stete, fürstenlichen ruom weltlicher eren teil, dû lieze durch der 3ele heil der weide riche werdekeit. sit dir nû ist unverseit mit immer werndem Iòne des himelriches kröne,

6687 Rùffte ich an gottess huid durch g. Β 6693 sim g. Β 6694 gäbt B, gœbe H. 6696edeleH. 6701 boteschaft H. 6702 Die Β 6705 Irn B, ir Η. 6706 etelîcher H. 6707 gebe dû krön H. 6708 dines Β 6710 steten AH. 6712 Liesestu Β; seiden A, seien H. 6714die ist Β

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sô bitte got daz er sich ruoch erbarmen über mich vil armen sündeere. ich armer riiemesœre daz kleine guot verrüemet hân daz ich hân durch got getân. daz hilf mir got gebüezen mit dînen werken süezen. » Dô sprach der guote Gêrhart : «got der durch uns mensch wart, der gebe uns 3 seid e und ere und ouge uns solhe 1ère daz wir in disen kurzen tagen die êwiclîchen zît bejagen diu immer wert und niht zergât, der vreudenkraft niht ende hat, dâ tûsent jar sint ein tac, die niemen vol recken mac. dâ mache uns got mit sselden vrô. » sì sprächen «àmen» beide dò, der keiser und der guote man. sî stuonden ûf und giengen dan für der kemenâten tür ûf den hof dort hin für. dâ hâten die burgaer gebiten ein teil mit urdriuzen siten, die nam des michel wunder durch waz der rät besunder sô lange wœr geschehen da. mit zühten sprach der keiser sä :

6718 Geruch B, ruoche H. 6721 Dz arme Β 6723 helff Β ; gote Η. 6726 mensche Η. 6727 Vergebe Β 6728 ovgenA,ochB 6729 fehlt Β nach 6730 Ze himel werde krone traget Β 6732 vreud kraft A, vreude kraft H. 6734 vollennden Β 6736 Baide Amen Β 6741 bürgere H. 6742 In aim sal mit frödlichem s. B; vrdruzen A 6745 wœre H.

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«vil lieben burgœre guot, mîn geverte und mînen muot weiz Gêrhart mit wârheit wol. iuwer rät gelouben sol swaz er von mînenthalben seit, daz wizzent von der wârheit. sag er iu niht, daz lânt ouch sîn. daz ist in dem willen min. Nû wil ich iuch bitten mê. sît mir, als ir wârent ê, getriuwe in stsetem muote gar und nement mit guoten triuwen war des riches, als ir tâtent ie. ich vand ie niht wan triuwe hie ; daz volbringet ûf daz zil. ir leistent mir ie triuwe vil ; des lônet iu mit s seiden wol got der triuwe Ionen sol. der lônet swaz mit staetekeit einem herren triuwe treit. got lêrt den man daz er si mit triuwen sinem herren bi. hie mit suit ir urlob hân. ir habent mir dicke wol getan; des sît stœte noch an mir. » «gern, herre, daz tuon wir» sprächen die burgsere dô. «wir wolten immer wesen vrô, h seten wir iu gedienet iht. » «des wil ich an iu zwîveln niht»

6748 min gut Β 6749 mit A, uon Β 6752 fon der aus aun die? hon. A 6753 Sage BH. ; vch A fehlt Β 6755 Kein AbsaizB 6756 Sit ir mir Β 6763 mit truwen Β 6768 s. dienner by Β 6769 mite Η. ; sölt A, sollt Β 6770 honnd Β 6772 gerne Η. 6775 Hieten A, haete Η. ; dienet Β 6776 ich A, vnnss Β

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sprach dô der keiser riche, mit ztihten wîselîche die burger urlob nâmen, als sì dà vor dar kämen. sì schieden von dem hove gar. der keiser fuor mit sîner schar da im der imbîz was bereit, er enbeiz, als man mir seit. Dô der rcemische vogt, dem nie wart laster ûz erbrogt, ze Kölne enbeiz, er reit von dan. der bischof und sine man leisten im in lieber kraft mit dienst geselleschaft für die stat hinz ûf den plân. dà sach man gruoz gên gruoz gân. urlob nam der keiser dà. gên Megdeburc reit er sä und buozte sine schulde der süezen gotes hulde mit der phafheit rate, fruo und dar zuo späte phlag er mit unmuoze gên gote sîner buoze. nû dâhte er daz ditz masre ein bezzerunge waere der kristenheit, ob man ez schribe, daz ez verborgen niht belibe. daz m aere dô nâch im wart offenbârlîch enbart und mit der schrift behalten.

6777 k. wyse riche Β 6778 wyssennliche Β, witzekliche AH. 6780 sy dar under k. Β 6783 der A, sin Β 6786 erfrauget Β 6790 dienste H. 6791 mtz BH. 6792gruozeH. 6804ichtAH. 6806 offenberlich A, Offennbarlichen B, offenbserlîche H.

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diu phafheit hiez es walten nâch des keisers vergiht, daz ez uns verdürbe niht. dô behielt diu schrift den hört, des moeres wârheit und wort, der urkiind uns gewisheit gît diu geschiht der selben zît. Wie ich ditz selb mscr vernam und wie ez her ze lande kam, des vernement die wârheit. ez hat uns ein man geseit, der ez alsus geschriben las daz ez gar behalten was mit der schrift gewaerlîche. der fuor von Osterriche, der brâht ez her in ditz lant, als er ez geschriben vant. der seit ez ze m aere dem werden Steinachœre, herrn Ruodolf, dem genamen min. der bat mich durch den willen sin ditz m ser in tiutsch berihten, in rehte rime tihten. dô begund ich ez durch in. durch kurzwile und durch minen sin leit ich dar an mîn arebeit, durch werder liute werdekeit, durch werde man, durch werdiu wîp. swer hab alsô getriuwen lîp, sô diemiieten sin daz er

6808 es fehlt AB 6812 vnd A fehlt Β 6813 vrkunde BH.; wysshait Β 6815 selbe H. ; mœre H. 6819 g. vandl. Β 6822 füret Β 6823 brâhte H. ; ditze H. 6825 seite H. 6827 den naraen Β 6828 batt Β, hiez aus hat korr. A, hiez H. 6829 mœre H. 6831 begunde H. ; es Β fehlt A 6832 kvrtzwil AH. ; gewin Β 6836 habe sô H. 6837 denmütlich Β

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des m seres ze kurzewîle ger, der lâze mîn lôn daz wesen, ob er ditz m sere hœre lesen, daz er mir günne alsolher gunst, genieze ich inder miner kunst, daz ich einen danc bejage, nach dem ich warp ie mine tage ; und daz er vriuntlîche an mir rüege, ob ich der kunst enbir diu mit wîslîcher wîsheit kunstlicher 1ère witze treit. Mir ist liep und bin es vrô, swer mîn unkunst rüegt sô daz sin rat ist sô vriuntlich daz er an witzen bezzert mich ; des râte tuon ich volge schîn. swer aber welle spotten mîn und machen mîniu m sere mit spotte wandelbare, der unêret selben sich, doch wil er vernemen mich, sô ruoche sich des wol verstân des ich hie vor gesprochen hân : swaz der man durch guoten muot ze guote in guotem muote tuot, daz man es im ze guote jehe und niht sîn unfuoge spehe an unkunst, wan ez ist guot swaz man durch got ze guote tuot.

6838 ze übergesetzt A fehlt BH. ; kurtzwile B H . 6839 më Β 6840 hortte Β 6846 r?g A, Rüche Β 6848 Kuntlicher Β, chvnstlich A 6849 vnd A, ich Β 6850 rûcht Β, rüeget Η. 6852 sich A 6854 wer AB 6855 mine A B 6856 Mit spotten vnnd w. Β 6857 selbe BH. 6858 Noch Β 6863 ez im AH., jm ees Β 6866 gott Β, g f a AH.

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an mich selben mein ich daz. ich spraeche, künde ich, gerne baz. dà von sol man ez hân verguot. ich h sete des vil guoten muot daz ich gerne spraeche wol; dà von ez iu behagen sol. ein ander sprach nach disem gât, den gît ouch min tumber rät, daz man daz rüemen lâze sîn ; wan an dem guoten wirt wol schîn swer durch guotes herzen rät guotes iht geprüevet hât. Des bin ich unervaeret. ich hân iu hie bewaeret an dirre âventiure wol daz niemen sich versprechen sol. swer sich des kan behüeten niht, verrüemet er sich, dem geschiht als dem keiser geschach, dô er ze höhe sich versprach, und de3 koufmannes güete mit richer dêmiiete sîne guottât über want. hie bî suit ir sîn gemant, ob ir guotes iht getuot, daz ir ez lâzent wesen guot ân itewîze sunder ruon. daz suit ir dêmûetlîchen tuon.

6867 mein A, nem B, meine H. 6870 hate AH. 6874 truwer Β 6876 an den Α, dem Β 6878 gewiircket Β 6879 Kein Absatz Β 6879. 6880vnuerserret :geweretB 6881.6882 umgestellt Β 6883 dez A fehlt Β ; iht Β 6884 Dess rümet sich der g. Β ; verrvmt AH. 6886 ze hoff Β 6887 An dess Β 6890 sölt A, sonnd Β 6892 irss 1. Β, ir 1. ez A 6893 Ane ettwz Β 6894 soit A, sonnd B ; demvtiklich A, den miettenklichen B, dêmuotlîche H.

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sô wirt iuwer dêmûete wert, dâ sî nâch ruome lônes gert. diu welt des ruomes wol vergiht, dâ guotes iht durch si geschiht. ouch wirt von gote im lôn bereit, swer im an rehter stsetekeit dienet stseteclîche. nû wünschet al gelîche mit vreuden zûhteclîche daz uns got in sîn rîche vrœlîchen sende ûz disem eilende, ouch gert der tihtœre der iu ditz selbe maere ein teil durch guotes muotes rât ze kurzwîl getihtet hât daz ir im wünschet heiles, ze himel werndes teiles, und ruochent in geniezen lân daz er des hât vil guoten wân, wirt im ein anderz kunt getan, daz noch mac vil wol ergân, daz er dâ wil ze buoze stân, hât er an disem missetân. des bîtet ûf den selben wân und lât ditz hie ein ende hân.

6895 ivr AH. 6896 Dass Β 6897 Du wollest des r. ν. Β 6899 got AH. ; von gûte jm so b. Β 6900 im an A, in Β 6902 alle AH. 6907 richerre Β 6908 Der was des Β ; selb A, selben Β 6910 kurzwîle H. nach 6910 wiederholt A 6907 6912himeleH. 6914 het A 6916/eAftB 6919 bitten Β 6920 ein A fehlt Β Nach 6920 Got behvt den schribere vor hertzenl icher s were Vñ m^z vus immer mit im geben zehimel ewiklichezleben DvrchsinhfJigedrlnamen dezwnschetallevn sprecht A.M.E. N. Wer nit wol scriben kan. der geit der veder die schulde dar an. A In der dryer namen Sprechend alle amen. Deo gratias Β