Altenglische Grammatik: Nach der angelsächsischen Grammatik von Eduard Sievers [3rd rev. Edition] 9783110930894, 9783484400214

Karl Brunners »Altenglische Grammatik« ist eine Neufassung der »Angelsächsischen Grammatik« von Eduard Sievers. Sie ersc

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German Pages 446 [448] Year 1996

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Table of contents :
Einleitung (1-3)
Schrift und Aussprache (4-5)
LAUTLEHRE
I. Abschnitt: Die Vokale
Kapitel I. Allgemeines (6-7)
Quantität (8-9)
Kapitel II. Übersicht über die altenglischen Vokale
I. Die Vokale der betonten Silben
1. Einfache Vokale (10-33)
2. Die Gruppen ea, eo, io, ie (34-42)
II. Die Vokale der minderbetonten und imbetonten Silben
1. Die Vokale der Stammsilben minderbetonter Wörter (43)
2. Die Vokale der Ableitungs- und Endsilben (44)
Kapitel III. Verhältnis des ae. Vokalismus zu dem der verwandten Sprachen
A. Das germanische und westgermanische Vokalsystem (45-46)
B. Die Entsprechungen der westgermanischen Vokale im Altenglischen (47-48)
I. Die Vokale der Stammsilben
1. Allgemeine Übersicht der Entsprechungen (49-78)
2. Übersicht über die speziellen Beeinflussungen betonter Vokale durch Nachbarlaute
3. Hiatus und Kontraktionen (127-135)
4. Schwankungen der Quantität (136-138)
II. Die Vokale der Mittel- und Endsilben (139-168)
A. Vokalwechsel (140-142)
B. Apokope auslautender Vokale (143-150)
C. Weitere Veränderungen des Wortendes infolge von Vokalabfall (151-156)
D. Synkope von Mittelvokalen und Verwandtes (157 bis 162)
E. Entstehung sekundärer Vokale in betonten Silben (163-166)
F. Behandlung auslautender Vokale in der Kompositionsfuge (167-168)
II. Abschnitt: Die Konsonanten
Kapitel I. Übersicht über die ae. Konsonanten (169-170)
A. Sonore Konsonanten
B. Geräuschlaute
Kapitel II. Allgemeines über die ae. Konsonanten
1. Veränderungen im Auslaut (224)
2. Gemination (225-231)
3. Die Gruppen ft, ht, ss (232)
4. Der grammatische Wechsel (233-234)
FLEXIONSLEHRE
I. Abschnitt: Deklination
Kapitel I. Deklination der Substantiva
A. Vokalische (starke) Deklination
2. Die idg. ä-Deklination (251)
3. Die i-Deklination (261)
4. Die u-Deklination
B. Die n-Stämme (schwache Deklination)
C. Kleinere konsonantische Deklinationsklassen
Kapitel II. Deklination der Adjektiva (291)
A. Starkes Adjektivum (292)
1. Reine idg. o/ä-Stämme (293-296)
2. Idg. jo/jä-Stämme (297-299)
3. Idg. wo/wä-Stämme (300-301)
4. i-Stämme (302)
5. u-Stämme (303)
B. Die schwache Deklination (304)
C. Deklination der Partizipia (305-306)
D. Die Steigerung der Adjektiva (307-314)
Anhang: Bildung der Adverbia (315-323)
Kapitel III. Die Zahlwörter
1. Kardinalzahlen (324-327)
2. Ordinalzahlen (328)
3. Andere Zahlarten (329-331)
Kapitel IV. Pronomina
1. Persönliche ungeschlechtige Pronomina (332)
2. Reflexivum (333)
3. Geschlechtiges Pronomen der dritten Person (334)
4. Possessiva (335-336)
5. Demonstrativa (337-339)
6. Relativa (340)
7. Interrogativa (341–342)
8. Indefinita (343-349)
II. Abschnitt: Konjugation
Allgemeines (350-351)
I. Die Endungen der Verba im allgemeinen (352-366)
II. Die starken Verba
A. Die Flexion der starken Verba (367)
1. Präsens (368-374)
2. Präteritum (375-377)
3. Partizipium Präteriti (378)
B. Die Tempusbildung der starken Verba
1. Ablautende Verba (379-392)
2. Reduplizierende Verba (393-397)
III. Die schwachen Verba (398-399)
1. Erste schwache Konjugation
a) Ursprünglich kurzsilbige Verba (400-402)
b) Ursprünglich langsilbige und mehrsilbige Verba (403-406)
c) Bildungen des Präteritums und Part. Prät. ohne Mittelvokal (407)
d) Andere Besonderheiten in der Stammbildung (408)
e) Flexion (409-410)
2. Zweite schwache Konjugation (411-415)
3. Dritte schwache Konjugation (416-417)
IV. Kleinere Gruppen
1. Verba praeteritopraesentia (418-425)
2. Verba auf idg. -mi (426-430)
Verzeichnis einiger Abkürzungen
Literatur
Wörterverzeichnis
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Altenglische Grammatik: Nach der angelsächsischen Grammatik von Eduard Sievers [3rd rev. Edition]
 9783110930894, 9783484400214

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BRUNNER • ALTENGLISCHE GRAMMATIK

SAMMLUNG KURZER GRAMMATIKEN GERMANISCHER DIALEKTE BEGRÜNDET VON WILHELM BRAUNE FORTGEFÜHRT VON KARL

TTTCT.M

HERAUSGEGEBEN VON

HELMUT DE BOOK

A. HAUPTREIHE NR. 3 KARL BRUNNER ALTENGLISCHE GRAMMATIK

MAX N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 1965

KARL B R U N N E R

ALTENGLISCHE GRAMMATIK NACH DER ANGELSÄCHSISCHEN GRAMMATIK VON

EDUARD SIEVERS

DRITTE, NEUBEARBEITETE AUFLAGE

M A X N I E M E Y E R V E R L A G T Ü B I N G E N 1965

E. Sievera, Angelsächsische Grammatik: 1. Auflage 1882 2. Auflage 1886 3. Auflage 1898 K. Brunner, Altenglische Grammatik: 1. Auflage 1942 2. Auflage 1951

© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1965 Alle Rechte vorbehalten, Printed In Germany Satz und Druck: Allg&uer Heimatverlag GmbH, Kempten/Allgäu Einband: Heinr. Koch, Tübingen

VORWORT ZUR D R I T T E N AUFLAGE

In Plan und Aufbau ist diese dritte Auflage meiner Neubearbeitung des grundlegenden Werkes von Eduard Sievers den vorhergehenden Auflagen gleich. Sie behandelt daher weiterhin nur die altenglische Lautund Flexionslehre. Daß ich dies im Titel nicht erwähne, entspricht der Tradition des Buches. Im einzelnen wird aber der Benützer allerlei Veränderungen finden. Nicht nur, daß ich die verschiedenen Versehen der zweiten Auflage, auf die ich in Besprechungen und auch in Briefen von verschiedenen sorgsamen Benutzern aufmerksam gemacht worden bin, wie ich hoffe, genau verbessert habe, ich habe auch den Text da und dort geändert. Damit wollte ich betonen, daß die erwähnten Formen aus den altenglischen Texten eben nur Schreibungen sind, bei denen man oft genug nicht weiß, wie weit sie phonetisch oder phonologisch genau sind. Die Grammatik von Sievers wollte ja von vornherein nur diese Schreibungen erwähnen und damit die Grundlagen für weitere Forschungen auf dem Gebiet der altenglischen Laut- und Flexionslehre bieten. Daß ich die vielen mir zugekommenen Verbesserungen nicht im einzelnen mit Namennennung hier erwähne, möge man mir verzeihen; die Liste würde viel zu lang werden. Ich hoffe auch, neuere, seit dem Erscheinen der zweiten Auflage der Neubearbeitung veröffentlichte Untersuchungen verwertet und erwähnt zu haben, so weit sie mir wertvoll für die Erkenntnisse der altenglischen Grammatik schienen. Deshalb ist auch das Literaturverzeichnis völlig neu zusammengestellt worden. So hoffe ich, daß das Buch trotz der genauen Grammatik von Alistor Campbell, die mir bei allerlei Korrekturen ein wertvolles Hilfsmittel war, auch wo ich dies nicht besonders erwähnt habe, ein nutzbringendes Buch für das Studium des Altenglischen bleiben möge. Herr Klaus Faiß (Engl. Seminar, Universität Tübingen) hat in genauer und sorgsamster Weise die Vorkorrektur besorgt, wofür ich ihm meinen aufrichtigen Dank ausspreche. Innsbruck, im November 1964

Karl Brunner

INHALT (Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die §§) Seite

Einleitung (1-3) Schrift und Aussprache (4-5)

1 11

LAUTLEHRE I . A b s c h n i t t : Die Vokale Kapitel I.

Allgemeines (6-7) Quantität (8-9)

14 15

Kapitel I I .

Übersicht über die altenglischen Vokale

17

I . Die Vokale der betonten Silben 1. Einfache Vokale (10-33) 2. Die Gruppen ea, eo, io, ie (34r-42)

17 17 24

I I . Die Vokale der minderbetonten und unbetonten Silben 1. Die Vokale der Stammsilben minderbetonter Wörter (43) 2. Die Vokale der Ableitungs- und Endsilben (44) . .

29 29 31

Kapitel I I I . Verhältnis des ae. Vokalismus zu dem der verwandten Sprachen

33

A. Das germanische und westgermanische Vokalsystem (45-46)

33

B . Die Entsprechungen der westgermanischen Vokale im Altenglischen (47-48)

37

I . Die Vokale der Stammsilben 38 1. Allgemeine Übersicht der Entsprechungen (49-78) 38 2. Übersicht über die speziellen Beeinflussungen betonter Vokale durch Nachbarlaute 52 a) Stellung vor Nasalen (79-82) 52 b) Die Brechungen (83-86) 54 c) Vokalentwicklung vor w (87-89) 59 d) Stellung nach Palatalen (90-92) 60 e) Die Umlaute (93-94) 68 1. Der ¿-Umlaut (95-107) 69 2. Der Velarumlaut (108-111) 80 f) Vokalentwicklung nach w (112-118) 89 g) Besonderheiten vor Gaumenlauten 96 1. Die Ebnung (119-121) 96 2. Veränderungen vor ht, ha (hd) (122) . . . 102 h) Monophthongierung von eo nach Palatalen (123) 104 i) Die Lautfolge sd- (124) 105

Seite

k) Veränderungen der Diphthonge (125-126) . . 106 1. Akzentumsprung 106 2. Entstehung neuer Diphthongformen . . . 107 3. Hiatus und Kontraktionen (127-135) 108 4. Schwankungen der Quantität (136-138) 116 I I . Die Vokale der Mittel- u n d Endsilben (139-168) . . A. Vokalwechsel (140-142) B. Apokope auslautender Vokale (143-150) . . . . C. Weitere Veränderungen des Wortendes infolge von Vokalabfall (151-156) D. Synkope von Mittelvokalen und Verwandtes (157 bis 162) E. Entstehung sekundärer Vokale in betonten Silben (163-166) F. Behandlung auslautender Vokale in der Kompositionsfuge (167-168)

120 120 123 129 131 135 137

II. A b s c h n i t t : Die K o n s o n a n t e n Kapitel I .

Kapitel I I .

Übersicht über die ae. Konsonanten (169-170)

139

A. Sonore Konsonanten 1. Die sog. Halbvokale: w (171-174), j (175-177) . . 2. Die Liquiden: r (178-182), l (183) 3. Die Nasale: m,n (184^188) B. Geräuschlaute 1. Labiale: p (189), b (190-191), / (192-193), v (194) . 2. Dentale: t (195-196), d (197-198), Ö, ß (199-201), 8 (202-204) 3. Gaumenlaute: (205-206), c (207-210), 3 (211-216), h (217-223)

140 140 146 149 152 152

Allgemeines über die ae. Konsonanten 1. Veränderungen im Auslaut (224) 2. Gemination (225-231) 3. Die Gruppen ft, ht, ss (232) 4. Der grammatische Wechsel (233-234)

185 185 186 191 191

157 167

FLEXIONSLEHRE I. A b s c h n i t t : D e k l i n a t i o n Kapitel I .

Deklination der Substantiva

194

A. Vokalische (starke) Deklination 1. Die idg. o-Deklination (235-237) a) Reine idg. o-Stämme (238-245) b) Idg. 70-Stämme (246-248) c) Idg. wo-Stämme (249-250)

194 194 196 200 203

Inhalt

IX Seite

2. Die idg. ä-Deklination (251) a) Reine idg. ä-Stämme (252-255) b) Idg. jä-Stämme (256-258) c) Idg. wS-Stämme (259-260) 3. Die ¿-Deklination (261) a) Maskulina und Neutra (262-267) b) Feminina (268-269) 4. Die w-Deklination a) Maskulina (270-273) b) Feminina (274) c) Neutra (275)

205 205 208 210 211 212 217 218 218 220 221

B . Die n-Stämme (schwache Deklination) 1. ön-Stämme (276-279) 2. m-Stämme (280) C. Kleinere konsonantische Deklinationsklassen 1. Wurzelstämme (281-284) 2. Stämme auf idg. -er/-or (285) 3. Stämme auf idg. -nt (286-287) 4. Stämme auf idg. -osj-ea (288-289) 5. Stämme auf idg. -etj-ot (290) Kapitel I I .

Kapitel i n .

Kapitel I V .

221 221 225 . . . .

226 226 229 231 232 235

Deklination der Adjektiva (291)

235

A. Starkes Adjektivum (292) 1. Reine idg. o/ö-Stämme (293-296) 2. Idg. j'o/?a-Stämme (297-299) 3. Idg. wo¡wä-Stämme (300-301) 4. ¿-Stämme (302) 5. w-Stämme (303)

236 236 240 242 242 243

B . Die schwache Deklination (304) C. Deklination der Partizipia (305-306) D. Die Steigerimg der Adjektiva (307-314) A n h a n g : Bildung der Adverbia (315-323)

244 244 245 249

Die Zahlwörter

252

1. Kardinalzahlen (324^327) 2. Ordinalzahlen (328) 3. Andere Zahlarten (329-331)

252 256 257

Pronomina

258

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Persönliche ungeschlechtige Pronomina (332) . . . . 258 Reflexivum (333) 259 Geschlechtiges Pronomen der dritten Person (334) . . 259 Possessiva (335-336) 260 Demonstrative (337-339) 261 Relativa (340) 264 Interrogativa (341-342) 264 Indefinita (343-349) 265

Inhalt Seite

II. Abschnitt: Konjugation Allgemeines (350-351)

267

I . Die Endungen der Verba im allgemeinen (352-366) . 269 I I . Die starken Verba A. Die Flexion der starken Verba (367) 1. Präsens (368-374) 2. Präteritum (375-377) 3. Partizipium Präteriti (378) B . Die Tempusbildung der starken Verba 1. Ablautende Verba (379-392) 2. Reduplizierende Verba (393-397)

281 281 282 289 290 . . .

.291 291 305

I I I . Die schwachen Verba (398-399) 1. Erste schwache Konjugation a) Ursprünglich kurzsilbige Verba (400-402) . . b) Ursprünglich langsilbige und mehrsilbige Verba (403-406) c) Bildungen des Präteritums und Part. Prät. ohne Mittelvokal (407) d) Andere Besonderheiten in der Stammbildung (408) e) Flexion (409-410) 2. Zweite schwache Konjugation (411—415) . . . . 3. Dritte schwache Konjugation (416-417) . . . .

310 310 310

321 326 329 338

I V . Kleinere Gruppen 1. Verba praeteritopraesentia (418-425) 2. Verba auf idg. -mi (426-430)

348 348 352

Verzeichnis einiger Abkürzungen Literatur Wörterverzeichnis

361 363 381

312 318

solche lassen sich für das Ae. kaum festlegen, weil uns nicht genug Denkmäler erhalten sind und die Ortsnamen nicht hinreichenden Aufschluß bieten. Über aus Ortsnamen zu erschließende ae. Mundartgrenzen vgl. § 62, Anm. 2 und § 85, Asm. 1. Das mercische Reich umfaßte um 820 Gebiete, welche nicht zum alten Siedlungsgebiet gehörten, ja nicht einmal zum anglischen Gebiet, sondern zum sächsischen, worüber § 2, Anm. 1 zu vergleichen ist. Auch das Westsachsenreich hatte sich bereits stark vergrößert, so auf Kent, das mundartlich deutlich vom Westsächsischen verschieden ist.

EINLEITUNG

§ 1. Unter Altenglisch (ae.) oder Angelsächsisch verstehen wir die Sprache der germanischen Bewohner Englands von der Zeit der Besiedlung bis gegen das Ende des 11. Jahrhunderts. Von da ab wird die Sprache, welche sich durch lautliche Veränderungen, durch allmähliches Aufgeben der alten Flexionsformen und die Aufnahme zahlreicher französischer Wörter von der Sprache der früheren Zeit stärker unterscheidet, Mittelenglisch genannt. A n m . 1. Die ae. Schriftsteller nennen ihre Sprache stets en^lisc; lateinisch schreibende bezeichnen sie als lingva anglica oder auch als lingua saxonica. Die Bezeichnung Angli Saxones, vom 16. J h . an Anglo-Saxones nach den beiden germ. H a u p t s t ä m m e n in England, k o m m t auf dem K o n t i n e n t zur Bezeichnung des Volkes im Gegensatz zu den vetuli Saxones des Festlandes auf. Darnach bildete m a n auch in England das Wort An^ulseaxan, wenn m a n die beiden H a u p t s t ä m m e zusammenfassend bezeichnen wollte (z. B. An^ulseaxna cynin5 f ü r einen beide Stämme beherrschenden König), doch ist ansonsten zur Bezeichnung des Volkes An^elcynn, An^eldeod, lat. Angli üblicher u n d in späterer Zeit alleinherrschend. Das Adjektiv lat. Anglosaxonicus, engl. Anglo-Saxon und darnach deutsch angelsächsisch zur Bezeichnung der Sprache ist eine Neuschöpfung dea 17., 18. u n d 19. J a h r hunderts 1 . Man ist daher in neuerer Zeit so ziemlich allgemein dazu übergegangen, die älteste germanische Sprachform Englands als a l t e n g l i s c h zu bezeichnen, während früher a n g e l s ä c h s i s c h bevorzugt u n d vielfach die darauf folgende Sprachform, die wir heute mittelenglisch nennen, als altenglisch bezeichnet wurde. Von manchen wurde Altenglisch auch auf das ältere Mittelenglisch (etwa die Sprache der Übergangszeit: 12. u n d 13. J a h r hundert) eingeschränkt. Der Ersatz der älteren Bezeichnung angelsächsisch durch altenglisch entspricht demnach den jetzigen Gepflogenheiten u n d b e t o n t außerdem, daß die Entwicklung der englischen Sprache durch die normannische Eroberimg nicht scharf durchbrochen wurde. Das Aufgeben der Flexionsendungen ist in mittelenglischer Zeit allmählich erfolgt u n d ist bereits in ae. Zeit vorbereitet. Die Aufnahme französischer (und in der Folge lateinischer u n d anderer) Wörter betrifft den Wortschatz, aber nicht den inneren A u f b a u der Sprache. A n m . 2. Das E n d e der ae. Zeit läßt sich n u r annähernd bestimmen. Auch im 12. J a h r h u n d e r t h a t m a n noch ae. Handschriften abgeschrieben u n d sich des Ae. mindestens noch als einer Literatursprache bedient. E r s t im Laufe des 12. J a h r h u n d e r t s m e r k t m a n ein Aufhören des Verständnisses f ü r die ältere Sprachform. Aus gewissen Spuren ist jedoch zu schließen, d a ß bereits vor 1050 die Volkssprache lautliche u n d flexivische Eigentümlichkeiten angenommen hatte, die erst nach dem Aufhören der ae. Schreibgewohnheiten in den Handschriften deutlich zum Ausdruck kommen. 1

Vgl. K e m p Malone, R E S V, 173ff.

2

§ 2. Die ae. Mundarten

Seiner Stellung nach bildet das Altenglische einen Zweig der sog. w e s t g e r m a n i s c h e n Sprachen, d. h. derjenigen germ. Sprachgruppe, der auch noch das Friesische, Altsächsische, Fränkische und Oberdeutsche angehören. Seine nächsten Verwandten sind das Friesische, demnächst das Altsächsische. § 2. D a s Ae. läßt bereits in seinen ältesten Quellen mundartliche Unterschiede erkennen. Die Hauptmundarten sind das N o r d h u m b r i s c h e im Norden, das B i n n e n l ä n d i s c h e oder M e r c i s c h e im Innern, das S ä c h s i s c h e i m Süden und das K e n t i s c h e i m äußersten Südosten. Sprachgeschichtlich bilden nordhumbrisch und mercisch zusammen die Gruppe der a n g l i s c h e n M u n d a r t e n . D a s Sächsische ist uns aus d e m westlichen Teile seines Gebietes (Wessex) a m besten bekannt, und m a n pflegt daher das W e s t s ä c h s i s c h e als Hauptvertreter der Mundarten sächsischen Stammes hinzustellen. Die Sprache des dritten eingewanderten Volksstammes, der J ü t e n (lat. Iuti und Iutae, ae. Eotan u n d Ttas oder Tte) ist in der Literatur nur durch das K e n t i s c h e vertreten, so daß der Stammesscheidung in Angeln, Sachsen und Jüten in der Sprache die Dreiteilung: anglisch, sächsisch und kentisch entspricht. A n m . 1. Die Bezeichnung m e r c i s c h ist herkömmlich, aber nicht ganz richtig. Sie k o m m t von' Rechts wegen bloß den westlichen Mundarten des Gebietes zwischen dem Nordhumbrischen einerseits u n d dem Sächsischen anderseits zu. Die mercischen Könige dehnten zwar im 7. J a h r h u n d e r t ihr Herrschaftsgebiet auf Mittelanglien (mit dem heutigen Leicestershire als Kernland, südlich und östlich davon bis ins heutige Hertfordshire reichend) u n d auch bis ins heutige Lincolnshire aus, im 8. J a h r h u n d e r t vorübergehend sogar auf das Sachsenland und K e n t , doch gehörten diese Gebiete so wie Ostanglien (das heutige Norfolk u n d Suffolk) nie zu den engeren mercischen Siedlungsgebieten. Vgl. u. a. besonders Flasdieck, Beitr. 48, 376ff. - Die Bezeichnung des dritten der nach Großbritannien eingewanderten German e n s t ä m m e als J ü t e n beruht auf ihrer lat. Bezeichnung Iuti (Iutae) bei Beda. E s handelt sich aber jedenfalls u m einen Stamm, dessen Sprache westgermanisch (anglo-friesisch) war u n d nicht nordgermanisch, wie die der später in J ü t l a n d ansässigen Dänen (an. Iotar, dän. Jyder). Da Beda die festländische Heimat der Iuti nicht näher angibt, h a t m a n auch einen anderen Volksstamm, die Euten (lat. Sg. Euthio bei Venantius Fortunatus, vielleicht auch Eutii in Saxonibus Eu[t]lis, Hs. aber Euciis, wenn dies nicht bloß ein Beiname bestimmter Saxones ist, in einem Brief des Theodberht a n Iustinian, 6. Jahrhundert) unter diesen Iuti vermutet. Vgl. H . M. Chadwick, The Origin of the English Nation (Cambridge 1907 u. 1924), S. 99ff.; Hoops, Reallexikon der germ. Altertumskunde Art. ' J ü t e n ' (Much); F . Kauffm a n n , Germ. Altertumskunde I I , 136; Gösta Langenfeit, Engl. Stud. 66, 161 ff. — Inwieweit die Gebiete der ae. Mundarten alten Siedlungsgrenzen entsprechen, ist zwar umstritten, doch k a n n als sicher angesehen werden, daß die Hauptmundartgruppen durch die alten Stammesunterschiede bedingt sind. Hierbei zeigen die anglischen u n d kentischen Mundarten ge-

§ 2. Die ae. Mundarten

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wisse gemeinsame Züge im Wortschatz u n d auch in der Lautform, durch die sie n ä h e r zu den nordgerm. Sprachen stehen als das Sächsische anderseits (s. J o r d a n , Eigentümlichkeiten des angl. Wortschatzes, Anglist. Forschungen 17, 1906). Zur Frage der Grundlagen der ae. Mundartgrenzen vgl. Artikel 'Angelsachsen' bei J . Hoops, Reallexikon der germ. Altertumskunde; Luick, H i s t . Gram. § 9; Brandl, Zur Geographie der ae. Dialekte. A n m . 2. F ü r die Feststellung landschaftlicher Eigenarten sind die Schreibungen in den auf die Zeit bis etwa 900 datierbaren Handschriften u n d Urkunden besonders wertvoll. Eine Zusammenstellung dieser gibt I v a r Dahl, Substantival Inflexion in Early Old English, S. 1-42. Gedruckt sind diese vor allem bei H e n r y Sweet, Oldest English Texts (Early English Text Soc., Original Series 83, London 1885). Die ae. U r k u n d e n sind gesammelt v o n J . M. Kemble, Codex diplomaticus aevi Saxonici, 6 Bde., London 1839-48 u n d darnach hg. von B. Thorpe, Diplomatarium aevi Saxonici, London 1865. U r k u n d e n bis 975 sind gedruckt bei W . de Gray Birch, Cartularium Saxonicum, 3 Bde., London 1885-93; andere bei J . Earle, A handbook of landcharters a n d other Saxon documents, Oxford 1888. Spätere Ausgaben sind: F . E . Harmer, Select English Historical Documents of the N i n t h a n d Tenth Centuries, Cambridge 1914; D. Whitelock, Anglo-Saxon Wills, Cambridge 1930; A. J . Robertson, Anglo-Saxon Charters, Cambridge 1939; F . E . H a r m e r , Anglo-Saxon Writs, Manchester 1952. Faksimiles: E. A. Bond, Facsimiles of ancient charters in t h e British Museum, 4 Bde., London 1873— 78; W . B. Sanders, Facsimiles of Anglo-Saxon manuscripts, Southampton 1878-84; einzelne auch bei W. Keller, Ags. Palaeographie, Tafeln dazu (Palaestra 93, Berlin 1906). Sprachliche Aufschlüsse geben auch die Königsnamen auf M ü n z e n , vgl. dazu C. F . Keary, A catalogue of English coins in die British Museum, Anglo-Saxon series, London 1887-93. A n m . 3. Unter den örtlich festlegbaren u n d damit f ü r landschaftliche Besonderheiten bezeichnenden Texten sind die aus dem Gebiet des W e s t s ä c h s i s c h e n wegen der reichen Überlieferung die wichtigsten. Die ältesten ws. Texte sind in Handschriften aus der Zeit Alfreds des Großen erhalten. Die in diesen erscheinenden Sprachformen werden als a l t w e s t s ä c h s i s c h bezeichnet. Diese sind: Die ältesten Handschriften der Ü b e r s e t z u n g der C u r a p a s t o r a l i s des Papstes Gregor des Großen, C = Brit. Mus. Cotton. Tiberius B. X I (1731 bis auf Bruchstücke verbrannt, erhalten in einer Abschrift von Francis J u n i u s aus der Mitte des 17. Jhs., Bodl. Oxford, J u n i u s 53, S u m m a r y Catalogue 5163) und H = Bodl. Oxford, H a t t o n 20, Sum. Cat. 4113, beide E n d e 9. J h . (andere Hss. sind später), darnach hg. von H . Sweet, E E T S O.S. 45, 50 (1871-72), Faksimile v o n N. R . Ker, The Pastoral Care (Early English Manuscripts in Facsimile IV, Copenhagen-London-Baltimore 1956), enthält Ms. H a t t o n 20, die Fragmente von Cotton. Tiberius B. X I u n d ein Fragment aus der Landesbibliothek in Kassel. Die Ü b e r s e t z u n g der Chronik des O r o s i u s , Handschriften: Lauderdale (früher im Besitz v o n L o r d Tollemache, seit 1953 Brit. Mus. Additional Ms. 47.967), frühes 10. J h . , u n d Brit. Mus. Cotton. Tiberius B. I, 10. oder frühes 11. J h . , hg. v o n H . Sweet, E E T S O.S. 79 (1883); Faksimile von A. Campbell, The Tollemache Orosius, Brit. Mus. Add. 47.967 (Early Engl. Mss. in Facsimile I I I , Copenhagen 1953). Der älteste Teil der ae. (ws.) C h r o n i k bis 891 in der sog. Parker-Handschrift (Corpus Christi College Cambridge, 173), von einem Schreiber (in Winchester ?) etwa 891-92 geschrieben, hg. C. P l u m m e r ,

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T w o of t h e Saxon Chronicles parallel, Oxford 1892 u. 1929 (die Parker-Hs. als A bezeichnet); A. H . Smith, The P a r k e r Chronicle, 832-900 (Methuen's Old English Library B. 1, London 1935). Faksimile: R. Flower a n d A. H . Smith, T h e Parker Chronicle and Laws. E E T S 208 (1937). Die in diesen T e x t e n vorkommenden Sprachformen sind genau verzeichnet bei P . J . Cosijn, Altwestsächsische Grammatik. Sie sind zwar nicht ganz einheitlich, weil die Schreibtradition anscheinend noch nicht ganz gefestigt war u n d König Alfred eine Anzahl Mercier an seinen Hof gezogen hatte. Am meisten weist auf solchen mercischen Einfluß die Ü b e r s e t z u n g von B e d a s K i r c h e n g e s c h i c h t e . Älteste Handschriften: T = Bodl. Oxford, Tanner 10, hg. T. Miller, E E T S O.S. 95, 96, 110, 111 (1890-98); O = Corpus Christi College Oxford, 279 p t . I I (Anfang 11. Jh.) und B = Corpus Christi Coli. Cambridge 41 (Anf a n g 11. Jh.), diese beiden hg. von J . Schipper, Bibl. d. ags. Prosa, Bd. 4 (1899). D i e H s . C = Brit.Mus.Cotton. Otho B . X I (10. Jh.) ist 1731 größtenteils v e r b r a n n t , Hs. Ca = Univ. Bibl. Cambridge K k . 3. 18 s t a m m t erst aus der zweiten H ä l f t e des 11. J h s . Über H e r k u n f t u n d Sprachformen vgl. T. Miller, Q F 78; J . Schipper, Geschichte u n d S t a n d der gegenwärtigen Forschung über König Alfreds Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte; M. Deutschbein, Beitr. 26, 169-244 und 266; O. Eger, Diss. Leipzig 1910; F . Klaeber, Anglia 25, 257-315 und 27, 243-282 u n d 399-435; J . J . Campbell, J E G P h 50, 349-372; D. Whitelock, Proc. Brit. Academy X L V I I I , 57-90. Als beste Beispiele f ü r das s p ä t e W e s t s ä c h s i s c h e kann m a n die Form e n in den Texten der zahlreichen Werke des Abtes ^ E l f r i c ansehen (um 1000), so die H o m i l i e n , hg. B. Thorpe, The Homilies of t h e Anglo-Saxon Church, 2 Bde., London 1844-46; Auswahl von H . Sweet, Selected Homilies of Aelfric, Oxford 1885 u. ö.; einige auch von B. Assmann, Ags. Homilien u n d Heiligenleben, Bibl. d. ags. Prosa I I I (1889); die H i r t e n b r i e f e , hg. B . F e h r , Bibl. d. ags. Prosa I X (1914); die H e i l i g e n l e g e n d e n , hg. W . W . Skeat, E E T S O.S. 76, 82, 94, 112 (1881-1900); die Abhandlung L i b e l l u s d e v e t e r i t e s t a m e n t o e t n o v o u n d die E i n l e i t u n g zur G e n e s i s , hg. S. J . Crawford, The Old English version of the Heptateuch etc., E E T S O.S. 160 (1922); die L a t e i n g r a m m a t i k , hg. J . Zupitza, Berlin 1880; die Glossen zum lat. C o l l o q u i u m , hg. a m besten von G. N. Garmonsway, Methuen's Old English Library B, 2, London 1939. D a sich diese sprachlic h e n Ausdrucksformen im 10. u n d 11. J h . dank der politischen u n d kulturellen Vorherrschaft Westsachsens u n d der von Westsachsen ausgehenden Klosterreform des späten 10. u n d 11. J h s . auch in die Gebiete von K e n t u n d des mittleren u n d selbst nördlichen Englands als Art Schriftsprache verbreiteten ('Standard Old English', vgl. C. L. Wrenn, Transactions Philol. Soc. London 1933, S. 65ff.), finden sie sich, allerdings mehr oder minder m i t solchen, die aus anderen Gebieten stammen, vermischt in zahlreichen a n d e r e n in dieser Zeit aufgezeichneten Texten. I m folgenden wird als s t r e n g w e s t s ä c h s i s c h bezeichnet, was sich als gemeinsame Eigenart der Texte aus dem Kreis u m Alfred und der auf ^Elfric zurückgehenden feststellen läßt. Hingegen sind solche, die sich in im allgemeinen westsächsischen Texten finden, aber mit obigen nicht übereinstimm e n , als n i c h t streng ws. bezeichnet. Formen, die bestimmt aus anderen Mundartgebieten stammen, sind als angl., kent., mere, oder nordh. besonders gekennzeichnet, u n d es ist hinzugefügt, in welchen Texten sie sich finden.

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A n m . 4. Auch die ae. p o e t i s c h e n D e n k m ä l e r sind fast alle nur in Aufzeichnungen aus dem 10. u n d 11. J a h r h u n d e r t erhalten u n d zeigen daher weithin die Sprachformen dieser späten ws. Schriftsprache. Doch finden sich in ihnen verstreut allenthalben F o r m e n u n d auch Wörter, die diesen nicht entsprechen u n d daher, soweit m a n nicht mit einer traditionellen poetischen Sprache rechnen kann, auf E n t s t e h u n g in anderen Mundartgebieten u n d dort entstandene frühere Aufzeichnungen schließen lassen. Manchmal lassen sich auch ältere Sprachformen, die in den Niederschriften nicht bewahrt sind, aus der Metrik erschließen, vgl. dazu Sievers, Beitr. 10, 209-314 u n d 451-545; Zu Cynewulf; Caedmon u n d Genesis. Die ae. poetischen Texte sind hg. bei C. W . M. Grein, Bibliothek der ags. Poesie, Cassel und Göttingen 1857-64, Neuausgabe von R . P . Wülker, 3 Bde., Cassel 1883-98, u n d in der maßgebenden Sammlung von G. P. K r a p p u n d Elliott v a n Kirk Dobbie, The Anglo-Saxon Poetic Records, 6 Bde., New York u. London 1931-1953. Die wichtigsten sind in vier Sammelhandschriften erhalten: 1. Brit. Museum, Cotton. Vitellius A X V ('Beowulf Hs.') von etwa 1000. Beschreibung von M. Förster, Die Beowulf-Handschrift, Berichte über die Verhandlungen der sächs. Akademie der Wissenschaften, phil. hist. Kl. 71. Leipzig 1919. Faksimile des Beowulf: J . Zupitza, E E T S O.S. 77 (1882), Neuausgabe von N o r m a n Davies, E E T S 245 (1959); der gesamten Hs. K e m p Malone, Early English Manuscripts in Facsimile X I I , Copenhagen 1963. - 2. Bodl. Oxford, J u n i u s X I , Sum. Cat. 5123, etwa u m 1000 geschrieben (sog. 'Caedmon-Hs.'). F a k simile von I. Gollancz, The Casdmon-Ms. of Anglo-Saxon Biblical Poetry, Oxford 1927. - 3. Kathedral-Bibl. von Exeter ('Exeter Book'), geschrieben etwa 970-990 in einem Kloster in Westengland, von Bischof Leofric (gest. 1072) mit anderen Büchern der Kathedralbibliothek geschenkt. Faksimile m i t genauer Beschreibung von R . W. Chambers, M. Förster u n d Robin Flower, Bradford-London 1933. - 4. 'Vercelli-Kodex' (Vercelli-Book), Bibl. des Domkapitels von Vercelli in Oberitalien, geschrieben in der zweiten H ä l f t e des 10. Jhs., enthält hauptsächlich Prosapredigten und einige geistliche Gedichte. Beschreibung von M. Förster, Der Vercelli-Codex CXVTI nebst Abdruck einiger altenglischer Homilien der Handschrift, Studien zur engl. Philologie 50 (Festschrift f ü r Lorenz Morsbach, Halle 1913), S. 20-179. Faksimile: R . Wülker, Codex Vercellensis (enthält nur die Dichtungen), Leipzig 1894; M. Förster, II Codice Vercellese con Omilie e Poesie in Lingua Anglo-Sassone, R o m a 1913. A n m . 5. Die älteste Überlieferung des Altenglischen s t a m m t aus n o r d h u m b r i s c h e m Gebiet, allerdings nur mit kleinen Denkmälern. Solche sind: Einige R u n e n i n s c h r i f t e n , von denen die wichtigsten sind: Die auf dem aus Walroßzähnen geschnitzten Kästchen, das in Auzon bei Brioude, Dept. Haute-Loire (südl. Clermont-Ferrand, daher C l e r m o n t e r K ä s t c h e n ) gef u n d e n wurde u n d von dem drei Seiten u n d der Deckel durch einen Pariser Händler 1857 in den Besitz von W . F r a n k s gelangten, der sie 1867 d e m British Museum schenkte (daher F r a n k s C a s k e t ) , während die rechte Seite von einem Sammler in Lyon erworben wurde u n d ins Nationalmuseum in Florenz (Bargello) gelangte (Nachbildung davon im Brit. Museum). E s wird sehr verschieden datiert, meist auf etwa 700, die Sprachformen stimmen zum Nordhumbrischen, wie wir es aus anderen Quellen kennen. Der T e x t ist o f t wiedergegeben u n d transkribiert, z. B. E . Wadstein, The Clerm o n t Runic Casket (Skrifter utg. av k. H u m . Vetenskapssamf. i Uppsala,

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7 (1900); W . Viëtor, Das ags. Runenkästchen aus Auzon bei ClermontFerrand, Marburg a. d. L. 1901; A. S. Napier, The Franks Casket, in: An English Miscellany presented t o Dr. Furnivall (Oxford 1900), S. 362-381; Bruce Dickins, A system of transliteration for O. E . Runic inscriptions, Leeds Studies in English I (1932), 15-19. Literaturangaben darüber sehr vollständig bei K . Schneider, Zu den Inschriften u n d Bildern des F r a n k s Casket usw., Festschrift f. Waither Fischer (Heidelberg 1959), S. 4-20 auf S. 4 (die Ansicht des Verf., das Kästchen sei kontinentalen Ursprungs u n d bereits auf etwa 550 zu datieren, ist aber k a u m haltbar). Als etwas jünger angesehen werden die Inschriften auf d e m Steinkreuz von R u t h w e l l in Dumfriesshire (zwischen Dumfries u n d Annan, jetzt in der Kirche aufbewahrt), auf dem in B e w c a s t l e , Northumberland (nördl. von Carlisle) u n d einem in U r s w i c k (Nord-Lancashire), dessen Schaft 1911 als Querbalken eines Fensters der Kirche verwendet gefunden wurde. Hingegen dürfte die Inschrift auf dem 1923 in der Kirche von M o r t a i n (Normandie) gefundenen Hostienkästchen eher mercischen Ursprungs sein (s. I. Dahl, Subst. Inflexion, S. 27f.; über das Kästchen s. Maurice Cahen et Magnus Olsen, L'inscription runique du Coffiret de Mortain, Collection linguistique publiée par la Soc. ling, de Paris, Nr. 32. Paris 1930; Text auch bei F. Mossé, Manuel de l'Anglais du moyen âge. Vieil-Anglais, I , S. 333). Die anderen kleineren, a u c h meist aus nordhumbrischem Gebiet stammenden Runeninschriften bieten sprachhistorisch nur manchmal in Einzelwörtern Aufschlüsse. Vgl. dazu R. I . Page, Language and Dating of O. E . Inscriptions, Anglia 77 (1959), 385-406; weiter Wilhelm Viëtor, Die Northumbrischen Runensteine, Marburg 1895. Texte u . a . bei Sweet, Oldest English Texts, S. 127-130; Bruce Dickins, a . a . O . (s. o.); Ralph W . V. Elliot, Runes. An Introduction, Manchester 1959 (mit 24 Tafeln). Verzeichnis aller m i t genauen Literaturangaben: H . Marquardt, Bibliographie der Runeninschriften nach F u n d orten. I. Die Runeninschriften der Britischen Inseln. Abhandlungen d. Akademie d. Wissenschaften in Göttingen, phil.-hist. Kl. I I I , Nr. 48, 1961. Die ältesten handschriftlich überlieferten nordhumbrischen Texte sind: die Eintragung von C a e d m o n s H y m n u s in den ältesten, lateinischen, in Nordhumbrien entstandenen Handschriften der Historia ecclesiastica gentis Anglorum von Beda, u n d zwar im 'Moore-Ms.' (Univ. Bibl. Cambridge K k . 5. 16) u n d in der Hs. Leningrad, öffentliche Bibliothek Ms. Lat. Q. V. 1. 18, beide bald nach 735 entstanden (zwei weitere Has. aus dem 12. u n d 13. J h . enthalten den H y m n u s auch noch nordhumbrisch in ganz guten Abschriften), d a n n die von B e d a s S t e r b e s p r u c h in einer kontinentalen Abschrift des lat. Briefes des Abtes Cuthbert von W e a r m o u t h an seinen früheren Mitschüler Cuthwine über die letzten Stunden Bedas in der Hs. Stiftsbibliothek St. Gallen Cod. 254, S. 235 (9. Jh.), die metrische Übersetzung von Aldhelms Rätsel " D e Lorica" in der lat. Handschrift dieser Rätsel u n d anderer, Univ. Bibl. Leiden lat. in Quarto 106 (Anfang des 9. Jhs.), das sog. L e i d e n e r R ä t s e l . Diese Texte sind gedruckt bei Sweet, a . a . O . (s. Anm. 2), bei G. P. K r a p p a n d Elliott v a n Kirk Dobbie, Bd. V I (s. Anm. 4), von A. H . Smith, Three Northumbrian Poems (Methuen's Old English Library A, 1. London 1933). Zum Leidener Rätsel vgl. weiter R . W . Zandvoort, The Leiden Riddle, English a n d Germanic Studies I I I (Birmingham 1949-50), S. 42-56 (auch in Collected Papers, Groningen Studies in English V, Groningen-Djakarta 1954, S. 1-16). Über die Handschriften der beiden anderen Gedichte vgl.

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eingehend E . v a n Kirk Dobbie, The Mas. of Caedmon's H y m n a n d Bede's Death Song, Columbia Studies in English a n d Comparative Literature 128, New York 1937. Aufschlüsse über das Nordhumbrische des 8. J h s . geben auch die Schreibungen v o n Personennamen in den ältesten lat. Handschriften von B e d a s K i r c h e n g e s c h i c h t e (s. oben; die aus dem Moore-Ms. gedruckt bei Sweet, Oldest English Texts, S. 131-152; vgl. dazu H . Ström, Old English Personal Names etc.; zu denen im Leningrad Ms. O. S. Arngart, O. E. Material in t h e Leningrad Ms. etc.), d a n n die N a m e n in dem etwa 840 in Durham zusammengestellten Verzeichnis von Wohltätern der dortigen Kathedrale, dem sog. L i b e r V i t a e D u n e l m e n s i s (Hs. Brit. Mus. Cotton. Domitian A VII), in das a u c h solche aus einem bis ins 8. J h . zurückgehenden, ebensolchen der Kirche St. Cuthbert auf der Insel Lindisfarne übernommen worden waren. Gedruckt bei Sweet, a . a . O . , S. 153-166, dazu Kollationen von E . Björkman, Angl. Beibl. 29 (1918), 243-247. Faksimile von A. H . Thompson, Surtees Soc. Publ. C X X X V I (1923); vgl. dazu R . Müller, Untersuchungen über die Namen des nordh. L. V. Das s p ä t e Nordhumbrische ist zu erschließen aus der etwa in der Mitte des 10. J h s . von einem Aldred, der sich presbyter indignus et miserrimus bezeichnet, in D u r h a m oder Chester-le-Street eingetragenen ae. Interlinearglosse in dem lat. E v a n g e l i e n - K o d e x von L i n d i s f a r n e (Brit. Mus. Cotton. Nero D IV) u n d aus der wahrscheinlich von demselben stammenden in dem R i t u a l von D u r h a m (Hs. D u r h a m Cathedral A. IV. 19). Faksimile des Lindisfarne-Kodex: Evangeliorum Quattuor Codex Lindisfarnensis etc., 2 Bde. (1. Bd. Faksimile, 2. Bd. K o m m e n t a r e von T. D. Kendrick, T. J . Miles, u . a., mit Index der lat. und ae. Wörter), Olten-Lausanne 1960. Ausgabe des Textes W . W . Skeat, The Holy Gospels in Anglo-Saxon, Northumbrian, a n d Old Mercian Versions, 4 Bde., Cambridge 1871-1887. Glossar: S. Cook, A Glossary of the Old Northumbrian Gospels, Halle 1894. Über den Glossator N. R . Ker, Aldred the Scribe, Essays and Studies (Engl. Association) X V I I I (1942), S. 7-12. Zur Sprache s. verschiedene Abhandlungen im Literaturverzeichnis. Ritual von D u r h a m : A. H . Thompson a n d Uno Lindelöf, Surtees Soc. Publ. CXL (1927); Glossar dazu: Uno Lindelöf, Wörterbuch zur Interlinearglosse des Rituale Ecclesiae Dunelmensis, Bonner Beiträge zur Anglistik I X (Bonn 1901), dazu Verbesserungen auf Grund einer neuen Kollation, ders. Angl. Beibl. 39 (1928), 145-151. Ebenfalls nordhumbrisch, aber in der Sprachform verschieden, sind die ae. Interlinearglossen im E v a n g e l i e n k o d e x von R u s h w o r t h (jetzt Bodl., Oxford, Auct. D. I I . 19) zu den Evangelien Marcus (außer I bis I I , 15), Lucas u n d Johannes (außer X V I I I , 1-3), die in der zweiten H ä l f t e des 10. J a h r h u n d e r t s von einem Glossator Owun eingetragen wurden (sog. Glosse Rushworth 2 ). Sie stimmen im Wortlaut mit denen Aldreds im Lindisfarne-Kodex im großen u n d ganzen überein, obwohl der lat. Text im Rushworth-Kodex, der im 8.-9. J a h r h u n d e r t von einem Iren MacRegol geschrieben worden war, der in Irland üblich gewesene ist, im Lindisfarne-Kodex der von diesem manchmal abweichende römische. D a die Glossen zum Evangelium Matthaeus (und die zu Marcus I bis I I , 15 u n d zu Johannes XVTII 1—3) n a c h eigener Angabe von einem Glossator F a r m a n "set h a r a w u d u " eingetragen sind (das völlig überzeugend m i t Harewood im West Riding von Yorkshire, nördl. von Leeds, identifiziert werden kann) u n d eine andere

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(mercisehe) Sprachform zeigen (s. Anm. 6), Harewood nicht weit von der nordhumbrisch-rnittelländischen (mercischen) Mundartgrenze a m H u m b e r , W h a r f e bzw. Aire liegt u n d so wie auch der südliche Teil des West Riding zur Diözese York gehörte, können beide Glossatoren an demselben Orte gearbeitet haben, zumal Owuns Sprachformen solchen des nördl. u n d östlichen Yorkshire entsprechen, also etwa von York selbst oder Ripon. T e x t hg. v o n W. W . Skeat (s. oben); zu den Sprachformen Owuns vgl. U n o Lindelöf, Die südnorth. Mundart d. 10. J h s . Glossar: ders., Glossar zur altn o r t h . Evangelienübersetzung in der Rushworth Hs., Acta Societatis Scient i a r u m Fennicae X X I I , 5 (Helsingfors 1897). A n m . 6. Als m e r c i s c h sind anzusehen die Interlinearglossen in der aus d e m 8. J h . stammenden lat. Handschrift der Psalmen und einiger H y m n e n , B r i t . M u s . Cotton. Vespasian A I (sog. V e s p a s i a n - P s a l t e r u n d H y m n e n ) , die im 9. J h . eingetragen wurden. Sie wurden früher als kentisch angesehen, stimmen aber sprachlich als Vorstufe derart zu den Handschriften Oxford, Bodley 34 (von etwa 1210, wahrscheinlich aus Herefordshire), anderen von Legenden u n d Erbauungsschriften aus derselben Zeit oder etwas später (der sog. "Katherine Group") und Corpus Christi Coli. Cambridge 402 (Ancrene Wisse), die aus dem westlichen Mittelland stammen, daß m a n sie als westmercisch ansehen m u ß . Ob sich die Handschrift zur Zeit der Eintragung der Glossen in Lichfield befand oder etwa in Canterbury, wo die Eintragung durch einen Mercier erfolgt wäre, ist zwar umstritten. F ü r Canterbury tret e n ein K . Sisam, Canterbury, Lichfield, a n d the Vesp. Psalter, R E S New Series V I I (1956), 113-131; H. Gneuss, Zur Geschichte des Ms. Vesp. A. I., Anglia 75 (1957), 125-133; für Lichfield Sherman M. K u h n , The Vesp. Psalter a n d the Old English Charter Hands., Speculum X V I I I (1943), 458-483; ders., F r o m Canterbury to Lichfield, ebenda X X I I I (1948), 591629 und Some early Mercian Mas., R E S New Series VTII (1957), 355-374; weiter R . M. Wilson, The Provenance of t h e Vesp. Ps. Gloss. Text gedruckt bei H . Sweet, Oldest Engl. Texts, S. 183-420, Kollationen dazu R . Roberts, A new collation of the Vesp. Ps. and H y m n s , Leeds Studies in English I (1932), 22f., u n d Sherman M. K u h n , The Gloss to the Vesp. Ps., another collation, J E G P h 40 (1941), 344-347. Glossar: C. Grimm, Glossar z u m Vesp. Psalter u n d den H y m n e n , Anglistische Forschungen 18 (Heidelberg 1906) u n d Paule Mertens-Fonck, A Glossary to t h e Vesp. Psalter a n d H y m n s , P a r t I : The Verb, Bibliothèque de la Faculté de Philosophie et Lettres de l'Université de Liège, fasc. CLIV (Paris 1960). Zur Sprache: Rudolf Zeuner, Die Sprache des kentischen Psalters. Dazu Besprechimg von H . Sweet, Göttinger gelehrte Anzeigen 1882, Nr. 38, S. 1186-1191. Ferner ist jedenfalls mercisch die von F a r m a n eingetragene Glosse zu den Evangelien Matthaeus, Marcus I - I I , 15 u n d J o h . X V I I I , 1 - 3 (sog. Glosse R u s h w o r t h 1 ) , s. Anm. 5. Die Schreibungen sind allerdings nicht einheitlich, was a m ehesten dadurch zu erklären ist, daß die Tradition der mercischen lokalen Schreibungen nicht mehr ganz lebendig war u n d F a r m a n bereits die ws. Schriftsprache kannte, deren Schreibungen er da u n d dort ü b e r n a h m oder auch in Verwechslungen falsch anwandte (vgl. dazu u. a. § 55, Anm.), wozu da u n d dort noch die Übernahme nordh. Formen aus der Vorlage (Glossen im Lindisfarne-Kodex) gekommen sein m a g ; s. dazu R . J . Menner, Anglia 58, 1-27 und bes. Sherman M. K u h n , PMLA 60, 631-669. Dies, zusammen mit der Lage von Harewood in der Diözese York u n d nahe

§ 2. Die ae. Mundarten

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der Mundartgrenze (zu dieser s. A. H . Smith, The Place-Names of t h e West Riding of Yorkshire V I I , Engl. Place-Name Soc., vol. X X X V I , Cambridge 1962, S. 39-43; zu ihren mutmaßlichen Grundlagen s.ebenda u n d A.Brandl, Zur Geographie der ae. Dialekte, S. 14f.), erklärt die auffallende Mischung von Sprachformen u n d die Unregelmäßigkeiten wohl a m leichtesten, die Luick, Hist. Gram. § 24 u n d § 117, Anm. 1 noch als unklar bezeichnen mußte. Text bei Skeat, a . a . O . (s. Anm. 5); Glossar: E r n s t Schulte, Glossar zu F a r m a n ' s Anteil an der Rushworth Glosse, Bonn 1904; Zur Sprache vgl. E d w a r d Miles Brown, Die Sprache d. R.-Glossen usw. u n d The Language etc. Zumindest in Grundlagen als mercisch werden auch die ältesten G l o s s a r e angesehen, nämlich das von S p i n a l (Bibl. publ. Nr. 72, fol. 94-107, emem Kodex mit lat. Predigten des hl. Augustinus in neuerer Zeit zugebunden) aus d e m 8. oder Anfang des 9. J h s . ; das etwas jüngere C o r p u s - G l o s s a r (Hs. Corpus Christi Coli. Cambridge CXLIV); das von kontinentalen (hochdeutschen) Schreibern aufgezeichnete von L e i d e n (Hs. Voss. L a t . in 4°, 69 der Univ. Bibl.) aus dem späten 8. J h . u n d das von E r f u r t (Hs. Amploniana 42) aus der zweiten H ä l f t e des 9. Jhs., die auf gemeinsames älteres Material zurückgehen, weil die Schreibungen oft sehr altertümlich sind. Text bei H . Sweet, Oldest Engl. Texts, S. 35-121; W . M. Lindsay, The Corpus, Epinal, E r f u r t , and Leyden Glossaries (Publ. of t h e Philological Society VIII), Cambridge 1921; O. B. Schlutter, Das Epinaler u n d E r f u r t e r Glossar, I, Epinaler Glossar (Text u n d Facsimile), Bibl. d. ags. Prosa V I I I , 1, H a m b u r g 1912; J . H . Hessels, An eighth Cent. Latin-Anglo-Saxon Glossary preserved in t h e Library of Corpus Christi College Cambridge, Cambridge 1890; ders., A late eighth cent. Glossary preserved in the Library of Leyden Univ., Cambridge 1906; P. Placidus Glogger, Das Leidener Glossar, 3 Teile: 1 u n d 3, a, b, Programm des kgl. h u m . Gymnasiums St. Stephan, Augsburg 1901, 1907, 1908; 2 Diss. München 1903; F. Holthausen, Die Leidener Glossen, Engl. Studien 50 (1916-17), 327-340. Zu den Sprachformen: Ferdinand Dieter, Über Sprache und Mundart der ältesten engl. Denkmäler usw.; P . R o m u a l d Sauer, Zur Sprache der Leidener Glossen; Sherman M. K u h n , PMLA 54, 1-19. Einige kleinere mercische Texte sind noch: Die G l o s s e n zu der L o r i c a des G i l d a s (Hs. Cambridge Univ. Libr. LI 1. 10, das sog. 'Book of Cerne', fol. 43, etwa u m 900 eingetragen) und das von einer anderen, gleichzeitigen H a n d daselbst fol. 2a eingetragene G e b e t (gedr. bei H . Sweet, Oldest Engl. Texts, S. 171-174, als kentisch angesehen, doch bestehen Verbindungen der Hs. m i t Lichfield; von G. Leonhardi, Kleinere ags. Denkmäler, Bibl. d. ags. Prosa VI, H a m b u r g 1905, S. 207ff. u n d S. 241); die W i d m u n g in der Evangelienhandschrift der kgl. Bibl. Stockholm ( C o d e x a u r e u s ) wegen des N a m e n s des Widmers (gedr. bei Sweet, a.a.O., S. 175, auch als kentisch angesehen) von etwa 870; die G l o s s e n in der Hs. Brit. Mus. Cotton. Tiberius C I I (die H e r k u n f t der aus dem 8. J h . stammenden Hs. ist unbekannt, die Glossen sind von zwei verschiedenen Schreibern Ende des 9. oder Anfang des 10. J h s . eingetragen, wurden lange als kentisch angesehen, sind aber eher mercisch; gedr. bei Sweet, a.a.O., S. 180-182). Die frühen, deutlich mercischen U r k u n d e n (von 735-793/96, gedr. bei Sweet, a.a.O., Nr. 9-16), die sich, von mercischen Königen ausgehend, auf Land in Mercien beziehen, enthalten n u r Namen, erst spätere von etwa 803 bis etwa 840 auch englischen Text (gedr. ebenda Nr. 46-48), andere

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§ 2-3. Die ae. Mundarten

sind zwar von mercischen Königen ausgestellt, beziehen sich aber auf Dinge in K e n t , daa damals unter mercischer Oberherrschaft stand, u n d es ist daher unsicher, wo sie aufgezeichnet wurden u n d welche Sprach- bzw. Schreibgewohnheiten sie enthalten. Mercische Sprachformen, oder solche, die mercisch sein könnten, sind in mehreren sonst westsächsischen Texten enthalten, a m meisten in der ae. Übersetzimg von B e d a s K i r c h e n g e s c h i c h t e , aber auch in anderen Werken aus dem Kreis König Alfreds u n d in späteren (s. Anm. 4). Am deutlichsten sind sie in der Legende über den h l . C h a d (einen mercischen Lokalheiligen) in der aus Worcester stammenden Hs. Oxford, Bodl. H a t t o n 116 (früher J u n i u s 24) aus dem Anfang des 12. Jhs., hg. von A. Napier, E i n ae. Leben des Heiligen Chad, Anglia 10 (1888), 131-156 u n d mit ausführlicher Einleitung über die sprachlichen Besonderheiten usw. von Rudolf Vleeskruyer, The Life of St. Chad, Amsterdam 1953. Hier S. 51-62 über andere Denkmäler mit mercischen Spracheigentümlichkeiten. A n m . 7. K e n t i s c h sind vor allem U r k u n d e n , u n d zwar ältere aus der Zeit von 679-770 (gedr. bei H. Sweet, a . a . O . , Nr. 4-6) u n d jüngere, die außer Namen auch längere ae. Textstellen enthalten, von 803-868 oder 888 (gedr. ebenda Nr. 33-44). Sonst kommen n u r in Betracht die G l o s s e n zu den S p r ü c h e n S a l o m o n s (gedr. von J . Zupitza, ZfdA 21, 1877, 1-59, Nachträge dazu ebenda 22, 1878, 223-226) u n d die metrische Übersetzung des 50. P s a l m s u n d eines H y m n u s (hg. a m besten bei Krapp-Dobbie, The A.-S. Poetic Records VT, 88-94) in der Hs. Brit. Mus. Cotton. Vespasian D V I aus dem 9. J h . Hingegen s t a m m e n die Abschriften der ws. E v a n g e l i e n ü b e r s e t z u n g in den Hss. Brit. Mus. Royal 1 A 14 u n d Oxford, Bodl. H a t t o n 38, beide aus dem 12. Jh., eher aus o s t s ä c h s i s c h e m Gebiet (Essex oder Middlesex), s. Jordan, Hb. d. me. Gram., S. 10. A n m . 8. Bibliographische Angaben über die ae. Texte a m besten bei F. W . Bateson, The Cambridge Bibliography of Engl. Lit. (Cambridge 1940), I, 60-98 u n d V (Supplement, 1957), 11-12. Die wichtigsten auch bei W . L. Renwick a n d Harold Orton, The Beginnings of English Literature t o Skelton 1509. (2nd ed. London 1952), S. 154-260. Über die Handschriften ae. Texte eingehend N. R . Ker, Catalogue of Manuscripts containing Anglo-Saxon, Oxford 1957. § 3. Die Hauptkennzeichen des Westsächsischen gegenüber anderen Mundarten sind die Vertretung des germ. äe (westgerm. ä) durch Se gegen e der angl. und kent. Mundarten; fe (später i, y) als ¿-Umlaut v o n 8a (an Stelle v o n i ) und io; mit dem Kentisehen gemeinsam zeigt es frühzeitige Entrundung v o n öl zu 8 und Ersatz der Endung -u in der 1. Pers. Präs. Ind. Sg. durch -e. Die angl. Mundarten sind durch die 'Ebnung' (§ 119f.) gekennzeichnet, das spätere Nordhumbrische überdies durch die Rundung v o n S nach w zu öl, durch die Unterdrückung v o n auslautendem -n in Flexionsendungen (§ 188, 2) u n d durch die starke Zerrüttung des Systems der Flexionsendungen überhaupt (§ 236, A n m . ) ; bemerkenswert ist ferner die häufige Bildung der 3. Pers. Sg. u n d des PI. Präs. Ind. auf -s statt -d (§ 357). D a s älteste Kennzeichen

§ 4. Schrift und Aussprache

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des Kentischen ist Ersatz des palatalen 5 durch i (§ 126, 2), der Ersatz des se durch e (der auch einem Teil des Mercischen zukommt, § 52) und der Übergang von y zu 8 (§ 31, Anm. 1). Schrift und Aussprache § 4. Die Schrift in den ae. Handschriften ist die sog. Insulare, die sich aus der irischen H a l b u n z i a l e entwickelt hat, welche durch die irischen Missionare in Nordengland bekannt geworden war. Die durch die römischen Missionare von Canterbury aus auch in England bekannt gewordene kontinentale U n z i a l s c h r i f t der lat. Kirchenschriften des 4. bis 8. Jhs. und die darnach entwickelte K a p i t a l s c h r i f t wurden nur in lateinischen Handschriften verwendet. Im 10. Jh. wurde in England die inzwischen in Frankreich entwickelte sog. karolingische Minuskel bekannt, die vom 11. Jh. an in England immer mehr verwendet wurde, aber nur für lateinische Texte. Bloß einzelne Buchstaben dieser erscheinen vom 11. Jh. an auch in englischen Texten, erst im 12. Jh. wird dies häufiger. Die irische Halbunziale, und damit die englische Insulare, unterscheidet sich von der kontinentalen außer in der Art der Schrift, die steiler und spitziger ist, auch in der Form einzelner Buchstaben, welche zum Teil der späteren römischen K u r s i v s c h r i f t entstammen, so besonders der e, g, / , s, r. Auch einige Ligaturen (so w) und Abkürzungen wurden aus dieser übernommen und erscheinen daher in ae. Handschriften. Inwieweit die mit den einzelnen Buchstaben ae. verbundenen Lautwerte der kontinentalen oder irischen Aussprache des Lateinischen entstammen, läßt sich nicht leicht entscheiden, zumal die irische Aussprache von der kontinentalen beeinflußt gewesen sein kann. Vom 8. Jh. an hat sich dann in England eine mehr oder weniger einheitliche Verwendung der Buchstaben entwickelt, welche sich zum Teil von der kontinentalen unterscheidet und in manchem später für die Aufzeichnung der nordgerm. Sprachen maßgebend wurde. Solche engl. Besonderheiten sind: 1. Die Übernahme des Runenzeichens wynn zur Bezeichnung des unsilbischen 'Halbvokals' w an Stelle von uu, u oder v im Lateinischen, welche in den ältesten ae. Texten (den Glossaren, s. § 2, Anm. 6) und auch in den Glossen Aldreds im Lindisfarne Kodex und im Ritual von Durham noch manchmal verwendet werden (s. § 171, Anm. 1). 2. Die Bezeichnung des interdentalen oder postdentalen Reibelauts mit d oder dem Runenzeichen p (Rune Pom) an Stelle von th oder im

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§ 4. Schrift und Aussprache

Inlaut, wo Stirnmhaftigkeit anzunehmen ist, d (s. § 199, Anm. 1) in den ältesten Texten, das sonst den stimmhaften Verschlußlaut bezeichnet. 3. Die Verwendung des Buchstaben y für den germanischen gerundeten Hochzungenvokal (ü), die sich in den nordgerm. Sprachen bis heute erhalten hat, an Stelle der älteren und kontinentalen Bezeichnung mit ui. 4. Die Verwendung der Ligatur as (manchmal auch ae oder § geschrieben) für einen zwischen a und e stehenden palatalen Vokal, während a einen velareren Vokal bezeichnete. Dies ist eine englische Besonderheit, die auch in die nordgerm. Sprachen übernommen wurde. Irisch werden se und e unterschiedslos verwendet, auch in der kontinentalen Aussprache des Lateinischen wurde wohl kaum ein Unterschied gemacht, wie aus der Entwicklung in den romanischen Sprachen hervorgeht. 5. Die Verwendung von / sowohl für einen stimmlosen wie einen stimmhaften labiodentalen Reibelaut. I n den ältesten Texten wird für den stimmhaften Reibelaut allerdings auch b verwendet, s. § 191. 6. Die Verwendung von 3 (in der Form der Insulare bzw. irischen Halbunziale, s. o.) sowohl für einen (stimmhaften) Reibe- wie Verschlußlaut, s. § 211. 7. Die Verwendung von h sowohl für den (anlautenden) Hauchlaut, wie für den stimmlosen (palatalen und velaren) Gaumenreibelaut. In den ältesten Texten wird für letzteren wie in kontinentalen Handschriften noch ch bzw. vor t auch c (also et für späteres ht), letzteres wie im Irischen, verwendet. A n m . 1. Der Gebrauch von b, d, 3 sowohl zur Bezeichnung stimmhafter Verschluß- wie Reibelaute entspricht dem Altirischen (s. Thurneysen, Hb. d. Altir., § 27). Während es sich aber im Altirischen dabei um Stellungsvarianten handelte, ist dies ae. nicht der Fall (s. § 190, § 197, § 206, 8). Dies mag ein Grund dafür sein, daß man diese Bezeichnung außer bei 3 ae. später aufgab. Dafür unterschied man später im Ae. die stimmhaften und stimmlosen labialen und dentalen Reibelaute nicht mehr (sowohl d,p, s, f bezeichnen ae. beiderlei Reibelaute), doch handelt es sich dann um Stellungsvarianten, weil die stimmhaften nur im Inlaut zwischen Vokalen oder nach Vokalen vor stimmhaften Verschlußlauten vorkamen. 3 blieb aber einheitliche Bezeichnung für Verschluß- und Reibelaut, auch für die palatalen und velaren Varianten (so wie c für letztere beide, s. § 207). Erst mit der Einführung der karolingischen Minuskel führte man g für den Verschlußlaut und, wie im Französischen, für die Affrikata dz ein. Soweit letztere als Entwicklung aus der palatalen Geminata ae. schon bestand, wurde dafür 03 geschrieben (s. § 216, 3). Die Form 3 der Insulare wurde me. neben dem g, eingeschränkt auf die Bezeichnimg des stimmhaften Reibelautes (später nur zur Bezeichnung des palatalen und in einzelnen Handschriften auch des stimmlosen Reibelautes), beibehalten. U m anzudeuten, daß dieses Zeichen

§ 4-5. Schrift und Aussprache

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keine me. Neuschöpfung, sondern eine Fortsetzung der ae. F o r m ist, wurde wie in den früheren Auflagen 3 in diesem Buche in allen Fällen beibehalten, obwohl sonst in modernen Drucken des Ae. d a f ü r meist g verwendet wird. A n m . 2. Das Runenzeichen wynn wurde hingegen durchwegs durch w wiedergegeben, wie dies in modernen Drucken ae. Texte meist üblich ist, zumal eine N a c h a h m u n g des Runenzeichens überflüssig ist u n d zu Verwechslungen mit p Anlaß geben könnte. A n m . 3. Die Verwendung von y f ü r den gerundeten ii-Laut a n Stelle des kontinentalen ui könnte sehr wohl auf den Erzbischof Theodor von Tarsus (kam 669 nach Canterbury) u n d den A b t Hadrian, der aus Nordafrika s t a m m t e u n d als Begleiter von Theodor nach Canterbury k a m u n d dort A b t des Klosters St. Peter u n d Paul wurde, zurückgehen. Beide sprachen Griechisch als Muttersprache, u n d griechisch wurde u (in der Kapitale Y) erst etwa gegen E n d e des 1. J a h r t a u s e n d s n. Chr. entrundet, d a u n d dort noch später (s. E . Schwyzer, Griech. Grammatik, I, 2. Aufl. München 1953, S. 184). Auf die Tätigkeit Theodors und Hadrians gehen die später b e r ü h m t gewordenen Klosterschulen in England zurück. Über die Verwendung von y als 'unfestes' y f ü r altws. ie s. § 22, Anm. 2. A n m . 4. Abkürzungen sind in den ae. Handschriften nicht sehr zahlreich, bis auf sehr allgemeines 7 f ü r and, ond u n d f (lat. vel) f ü r odde oder, die aus den tironischen Noten stammen, m nach Vokalen wurde durch einen Strich über dem Vokalzeichen abgekürzt (frö f ü r from), er durch einen solchen über dem vorhergehenden Konsonantenzeichen (mfl f ü r wfter); - bezeichnet ne nach n (don f ü r donne) oder ein ausgelassenes o nach / (wie fre f ü r fore). Manchmal wurden auch lat. Abkürzungen an Stelle englischer Wörter geschrieben (wie dns = dominus für dryhten). A n m . 5. Von den gemeingerm. Runenzeichen wurden einige wegen des ae. Lautwandels in ihren N a m e n mit anderem Lautwert verwendet, außerdem wurden einige neue Zeichen erfunden. Außer in den Inschriften (s. § 3, Anm. 5) wurden Runenzeichen in Rätseln verwendet, manchmal auch zu Abkürzungen oder zur Verdeckung eines Namens. I n allerlei Handschriften sind Runenalphabete hineingeschrieben. Noch gegen E n d e der ae. Zeit entstand das R u n e n g e d i c h t m i t E r k l ä r u n g der einzelnen N a m e n in alliterierenden Versen. Zu den ae. R u n e n s. H . Arntz, H a n d b u c h der R u n e n k u n d e (Halle 1935, 2. Aufl. 1944), S. 145ff., 207f.; über Aufzeichnung von R u n e n in Handschriften ausführlich R. Derolez, Runica Manuscripta, The English Tradition, Rijksuniversiteit t e Gent. Werken uitgegeven door de Faculteit van de Wijsbegeerte en Letteren, 118® aflevering, Brügge 1954. A n m . 6. Über die ae. Schrift vgl. W . Keller, Aga. Palaeographie (Palaestra 93), Berlin 1906 u n d ders., Artikel 'Ags. Schrift' bei J . Hoops, Reallexikon der germ. Altertumskunde, I , S. 98 ff.; weiter N. Denholm-Young, Handwriting in England a n d Wales, Cardiff 1954.

§ 5. Da die genauen Lautwerte, die den einzelnen Buchstaben im Altenglischen zukamen, oft genug nicht feststellbar sind, wird im folgenden von den Schreibungen ausgegangen und versucht, diese zu erklären.

LAUTLEHRE

I. A b s c h n i t t

DIE VOKALE

Kapitel I

Allgemeines § 6. Z u m A u s d r u c k der ae. Vokallaute dienen die sechs einfachen Zeichen a, e, i, o, u, y, die L i g a t u r a? u n d die G r u p p e n oe, ea (ia), eo, io u n d ie. V o n diesen bezeichnet oe einen g e r u n d e t e n ö - L a u t , die a n d e r e n D i p h t h o n g e o d e r Gleitlaute (s. § 34). A n m . 1. F ü r se schreiben alte Hss. auch o f t getrennt ae oder auch g, doch sind diese Unterschiede rein graphischer N a t u r . - ia ist eine seltene u n d spätere kent. (sö.) F o r m f ü r ea, s. § 35, Anm. 2. — ei, ai (sei) kommen in ganz alten u n d späten Hss. vor, s. § 126, 2; ei erscheint außerdem noch in Fremdwörtern, späte Hss. setzen dafür auch eg(e), wie sce^d, Sweben f ü r sceid, Swein. - oi, ui sind alte, namentlich frühnordh. Schreibungen f ü r spätere oe, y, s. § 94, Anm. — Ganz selten ist au, das sich in Fremdwörtern wie cauL (neben cawl) Kohl, laurtreow Lorbeerbaum, clauster Kloster findet, weiter in späten Hss. auch f ü r aw(u) in saul Seele neben sawul, auht, nauht neben und s t a t t awuht, nawuht, s. § 126, 1. I n ganz alten Hss. findet sich auch eu, iu f ü r eo, io, s. § 38, Anm. 1 u n d sea, seo für ea, s. § 75, Anm. 1. A n m . 2. F ü r Vokale + auslautendes w ist diphthongische Aussprache anzunehmen, s. § 126, 1. Alle anderen Vokalgruppen sind also stets zweisilbig, also in zwei getrennte Vokale aufgelöst, auszusprechen, z. B. aidlian = ä-idlian, aurnan — ä-urnan, ayten = ä-ytan, beirnan = be-irnan, 3eywed — 3e-ywed, 3eunnan = 3e-unnan usw. Auch oe ist manchmal möglicherweise zweisilbig, s. § 429, Anm. 4. iu ist, soweit es nicht f ü r den germ. Diphthong eu steht (§ 78, Anm. 1), = ju, s. § 175, 1. § 7. I h r e r A r t i k u l a t i o n nach e n t s p r e c h e n a, o, u velaren, x, e, i, oe, y p a l a t a l e n Vokalen (s. Sievers, P h o n e t i k 6 , § 249). Die G r u p p e n ea, eo, io, ie beginnen alle m i t einem palatalen L a u t . A n m . Von den palatalen Vokalen gehören se = westg. a § 49f., sü, e = westgerm. ä § 62, e = westgerm. e § 54, ferner germ. e § 66, i, i u n d die Anfangslaute von ea, eo, io bereits der ältesten vorhistorischen Schicht des Altengl. an. Dagegen sind se als ¿-Umlaut von o § 96, 3, se als ¿-Umlaut von ä § 97, e als ¿-Umlaut von a, o vor Nasalen § 96, 5 und von o § 100, e als ¿-Umlaut von ö § 101 sowie de, oe und 'festes' y, y § 102, § 103 erst durch den ¿-Umlaut ursprünglich velarer Vokale in einer etwas späteren, wenn auch gleichfalls vorhistorischen Zeit entstanden. E s empfiehlt sich, diese beiden Gruppen als

Vokale: § 7. Allgemeines.

§ 8. Quantität

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p r i m ä r e und s e k u n d ä r e P a l a t a l v o k a l e zu unterscheiden, e als ¿-Umlaut von aj § 96, 1 bzw. ea § 104, ie, ie (bzw. 'unfeste' y, y § 41) als ¿-Umlaut von ea, eo (io) § 104, § 107 gehören als Umlaute primärer Palatalvokale zu diesen. Der Unterschied ist für die Spaltung vorhergehender Gaumenlaute in palatale und volare (§ 205, § 206) wichtig.

Quantität § 8. Die Handschriften bezeichnen die Vokalquantität in der Regel nicht, doch kommt besonders in älteren Hss. bisweilen Doppelschreibung von Vokalzeichen (außer y) zur Bezeichnung der Länge von Monophthongen vor, z. B. aa immer, breer Dornstrauch, liim Mörtel, doorn Urteil, muus Maus und besonders oft 3ood gut (zur Unterscheidung von 3od Gott). Die Ligatur se wird nicht verdoppelt (vereinzelt see f ü r m Gesetz). I n manchen Hss. des 11. Jahrhunderts wird gelegentlich, besonders zur Unterscheidung von nur durch Vokalquantität verschiedenen Wörtern, das Kürzezeichen das die Form 0 erhält, verwendet, z. B. jßd Gott gegenüber 3od gut. Die in ae. Hss. mehr oder minder häufig vorkommenden Akzente hat man lange als L ä n g e z e i c h e n angesehen, doch stößt die Ansetzung von langen Vokalen auf Grund von ihnen auf allerlei Schwierigkeiten in der Etymologie und Weiterentwicklung. Sie sind in Wirklichkeit L e s e z e i c h e n und dienen zur Hervorhebung von Wörtern oder Silben. Besonders häufig sind sie auf kurzen Wörtern, von denen allerdings viele lange Vokale haben (z. B. tid Zeit, bec Bücher, lij Leben, aber auch da?3 Tag, toej Weg usw.). Sie stehen daher auch oft auf Vorsilben, die abgetrennt geschrieben werden (d, üp, ün usw.); manchmal dienen sie auch zur Hervorhebung des Worttons oder von Satzemphase, oder sollen nur auf deutlichere Aussprache hinweisen (z. B. in späterer Zeit von Endungssilben). Auch reine Fehlschreibungen kommen vor (z. B. infolge Verlesens des Abkürzungsstriches für m § 4, Anm. 2 als Akzent, der dann bei Auflösung der Abkürzung beibehalten wurde). Wir verwenden daher in diesem Buche dem jetzt herrschenden Gebrauche folgend den waagrechten Strich (-) als Längezeichen für etymologisch lange Monophthonge und für Diphthonge, die auf gemein-germ. Diphthonge, auf lange Monophthonge oder auf Kontraktion zurückgehen. A n m . 1. Die Klärung über die Bedeutung der Akzente in den Hss. brachten Lorenz Schmitt, Die Akzente in altengl. Hss., Diss. Bonn 1907 (auch Lautliche Untersuchungen zu der Sprache des L&ceböc, Bonn 1908, S. 29-65 u. 178fF.) und W. Keller, Über die Akzente in den ags. Hss. (Prager deutsche Studien, Heft 8, S. 97-120). Die früheren Ansichten (so in § 8 von Sievers, Ags. Gram. 3 , 1898) sind demnach nicht mehr haltbar, ebensowenig

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§ 8-9. Quantität

die Ansetzungen von Längen auf Grund der Akzente (so ebenda § 120-124, doch s. Vorwort S. I X , u n d Bülbring, El. B. § 31). Die Auffassung der Akzente als Längezeichen bezweifelte schon H . Sweet, History of Engl. Sounds 2 , S. 381; weiter Varnhagen, Deutsche Lit. Zeitung 1890, S. 466; Hulme, MLN 9, 22; R . A. Williams, Anglia 25, 511. Luick, Hist. Gram. § 54 u n d Sievers, Beitr. 51 (1927), 255, F u ß n o t e 1, vertreten bereits die oben vorgetragene Ansicht, doch k a m Sievers (Braune-Festschrift 'Aufsätze zur Sprach- u n d Literaturgeschichte'. Dortmund 1920) auf Grund schallanalytischer Untersuchungen unter Aufrechterhaltung der Ansicht, daß die Akzente keine Längezeichen sind, zu dem Ergebnis, daß sie im Satzzusammenhang auszuzeichnende oder auffällige Hochtöne bezeichnen. Weil lange Vokale häufig im Tiefton stehen u n d Abweichungen von diesem Durchschnitt den ae. Schreibern besonders wichtig erscheinen, stünden sie besonders oft auf langen hochtonigen Vokalen. A n m . 2. Die Akzente der Hss. sind von links unten nach rechts oben gezogene Akute, manchmal mit einem kleinen Federstrich nach unten a m oberen rechten E n d e . Sie stammen von den Apices, welche die römischen Grammatiker zur Bezeichnung langer Vokale empfehlen, wenn Zweideutigkeiten entstehen konnten. Diese h a t t e n sich in Irland erhalten, als sie auf dem Festlande bereits außer Gebrauch gekommen waren, werden aber schon in Irland nicht mehr zur Bezeichnung von Längen allein verwendet. Die häufigen Fehlschreibungen erklären sich z. T. wohl daraus, d a ß Akzente nachträglich in die bereits fertigen Hss. eingetragen wurden. A n m . 3. Über die Kürzezeichen s. Napier, Academy 1889 (No. 909), S. 221 u n d K . Sisam, Studies in t h e History of O E . Literature, S. 187. A n m . 4. Die Verwendung des waagrechten Striches als Längezeichen h a t sich in Darstellungen des Ae. jetzt so ziemlich allgemein durchgesetzt (so auch v o n Sievers in den letzten Werken verwendet). F r ü h e r verwendete man den A k u t oder auch den Zirkumflex. A n m . 5. Bei den Buchstabengruppen bezeichnet das Längezeichen nicht die Länge des ersten Gliedes, über das wir es aus drucktechnischen Gründen gesetzt haben, sondern es soll andeuten, d a ß diese Gruppen auf Diphthonge oder lange Monophthonge zurückgehen, u n d dient so zu deren Unterscheid u n g von den auf etymologisch kurze Vokale zurückgehenden m i t der dem Ae. eigentümlichen Schreibung von Gleitlauten. A n m . 6. I n historischer Zeit im Ae. eingetretene Dehnungen u n d Kürzungen von Vokalen bleiben in diesem Buche f ü r gewöhnlich unbezeichnet. Über solche vgl. § 136 u. § 137.

§ 9. Für die ursprünglich langen Vokale gewisser Ableitungs- und Endsilben läßt sich. Bewahrung der Länge für das Ae. kaum mehr erweisen; alle Vokale von Ableitungs- und Endsilben haben im allgemeinen bereits für kurz zu gelten. A n m . Dies gilt wohl auch f ü r die manchmal als lang angesehenen -e- in der Ableitungssilbe -ere, wie in böcere, § 248, 1 und das i der schwachen Verba I I . Klasse, wie macian § 411, 1.

Einfache Vokale: § 10-13. a

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K a p i t e l II

Übersicht über die altenglischen Vokale I. Die V o k a l e d e r b e t o n t e n S i l b e n 1. Einfache Vokale a § 10. Das kurze a kommt nur in bestimmten Stellungen vor und zwar: vor einem a, o, u der Folgesilbe (auch wenn diese wegen späteren Lautwandels nicht mehr erhalten sind), z. B. habban haben, crabba Krabbe, lappa Lappen (neben laeppa), appla G. PI. zu seppel Apfel, mattuc Hacke, as-sa Esel (und darnach auch asse Eselin), cassuc, hassuc Binse, Riedgras, PI. da^as zu ¿a?j Tag, atol schrecklich, nacod nackt, PI. fatu, fata, fatum zu fset Faß, sadol Sattel, stadelian befestigen, nafela (neben nabula Corp.) Nabel, macedon (neben macodon) machten, ebenso vor dem aus -öj- entstandenen -i- der schw. Vb. II. Kl. (§ 411, 1) macian machen, 5ladian sich freuen, daccian streicheln usw. und bei Ausfall des ursprünglichen Mittelvokals jedaf(e)nian geziemen (neben 3edafonian), war{e)nian sich hüten, jad(e)rian sammeln; weiter vor einem w, dem kein i oder j folgt, z. B. G. D. Sg. clawe zu N. Sg. clea Klaue (§ 128,1), awel (? äwd, s. § 63, Anm. 2) Haken, ws. 5esawen (? 5esäwen, s. § 391, Anm. 8) gesehen; mit o wechselnd vor Nasalen, z. B. man mon Mann, nama und noma Name, sträng ström,3 stark (s. § 79) und in einzelnen Mundarten oder Texten vor rr, r + Kons., II, l + Kons, (gegenüber ea anderer, s. § 84, Anm. 1 und § 85), z. B. ald alt, warp warf usw. A n m . 1. Über a statt zu erwartendem se durch Ausgleich zwischen verschiedenen Flexionsformen s. § 50, Anm. 6. A n m . 2. Über a statt zu erwartendem o 8. § 59, Anm. 1.

§ 11. Das kurze a geht regelmäßig auf ein germ. got. a zurück, s. § 50. § 12. L a n g e s ä erscheint gemeinae. entsprechend einem germ. ai, z.B. hätan heißen, %äst Geist § 73; außerdem entspricht es lat. a in einigen Fremdwörtern wie säcerd (lat. sacerdos) Priester, cälend (lat. calendae), maxister (lat. magister), vgl. § 73, Anm. 3. § 13. Im Westsächs. steht langes ä auch, einem germ. se, got. e, westgerm. ä entsprechend, vor w, dem kein i, j folgt, und vor r, l, Labial oder Velar und a, o, u der Folgesilbe, z. B. släpan schlafen, PI. mäjas zu mä?3 Verwandter, Prät. PL lä^on sie lagen, N. A. PI. schwach flekt.

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§ 13. a.

§ 14-17. se. § 18, § 19. e

swäran, D. PI. swärum zu swwr schwer; N. A. PI. t&la zu tsel Verleumdung, Prät. PI. säwon sie sahen; täwian (schw. Verbum I I . Kl.) bereiten, vgl. § 63. Anm. Über ä in bläwan, cnäwan, säwan s. § 63, Anm. 2. H2

§ 14. se ist die dem Ae. eigentümliche Bezeichnung eines zwischen a und e stehenden Vokals (s. § 4, 4). K u r z e s x steht vor allem in einsilbigen Wörtern vor oralen Konsonanten außer rr, r + Kons., II, l + Kons., h und w (§ 49): dse$ Tag, fast Faß, säst saß; in mehrsilbigen Wörtern nur, wenn in der Folgesilbe nicht ursprünglich a, o, u folgte (s. § 50, 3): aecer Acker (got. akrs), fse^er schön (got. fagrs), G. Sg. dw^es, D. Sg. dw^e zu dse$ Tag. § 15. Das kurze se ist Vertreter eines germ. got. a, § 49f. Anm. Bisweilen steht se für zu erwartendes e, s. § 55, Anm. § 16. L a n g e s se ist der entsprechende lange Vokal oder bezeichnet einen offenen e-Laut. § 17. Das se hat verschiedenen Ursprung. Gemeinae. ist es ¿-Umlaut zu ae. ä — germ. ai, wie lisran lehren (got. laisjan) zu ae. lär Lehre; stsenen steinern zu ae. stän Stein, § 97. Im Westsächs. entspricht es außerdem 1. germ. se, got. e, westgerm. ä, wie in died Tat (alts. ddd, ahd. tdt), rsed Rat, msel Mahl, (got. megs) Verwandter, oder 2. lat. ä wie in striet Straße § 62; oder spätws. 3. kurzem se -f- 5 wie in säede für sse^de sagte u. ä. § 214, 3. e § 18. K u r z e s e ist einer der häufigsten Vokale des Ae. Inwieweit dem verschiedenen Ursprung auch noch verschiedene Aussprachen (geschlossenere und offenere) entsprachen, läßt sich nicht ermessen. Die Weiterentwicklung (Dehnung zu geschlossenem e vor gewissen Kons.-Gruppen § 137) läßt zumindest für die Fälle § 19, 1 und 2 eine geschlossene Aussprache annehmen. § 19. Das kurze e ist entweder 1. altes e, d. h. es entspricht einem germ. ahd. alts. e, got. i, wie in stelan stehlen (ahd. alts. stelan, got. stilari) § 54, oder es ist 2. Umlaut-e und zwar entweder a) ¿-Umlaut von a, genauer von se,

§ 19-21. e.

§ 22.

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•wie in settan setzen (got. satjan), § 96, 1 oder b) ¿-Umlaut des a, o vor Nasalen, wie in cennan kennen (got. kannjan), § 96, 5, oder c) ¿-Umlaut von o (entrundet aus urspr. oe) wie in exen PI. zu oxa Ochse, § 100. 3. Kent und merc. (Vesp. Ps.) für w (germ. a) der anderen Mundarten. Anm. 1. Für Umlaut-e nach 2, b) steht in den ältesten Texten se, ebenso später in gewissen mundartlich gefärbten Texten, s. § 96, 5 nebst Anm. 8. Anm. 2. Über se für zu erwartendes e in manchen Texten, s. § 55, Anm. Anm. 3. Zur Bezeichnung des alten e verwenden wir, wo nötig, im Anschluß an die von J. Grimm eingeführte Bezeichnung desselben im Deutschen, das Zeichen e, während wir das Umlaut-e unbezeichnet lassen, doch soll dies bloß ein etymologisches Hilfsmittel sein. § 20. Altes e fehlt nach § 45, § 81 vor m und Nasalverbindungen; weiter wird sein Vorkommen eingeschränkt vor und nach w, § 88, § 113, § 115, nach Palatalen, § 91, c, durch die Brechungen, § 83 ff. und den Velarumlaut, § 110. § 21. L a n g e s e ist ziemlich häufig und mehrfachen Ursprungs. 1. entspricht es nämlich seltenem germ. got. e (e2), ahd. ea, ia, wie in her hier § 66; 2. ist es unbekannten Ursprungs im Prät. gewisser ursprünglich reduplizierender Verba, § 395. Weiter ist es 3. in den angl. und kent. Mundarten Vertreter von germ. se, westgerm. ahd. as. d (got. e1) und steht gelegentlich 4. als ¿-Umlaut von ea, § 104; 5. für ea nach Palatalen im späteren Ws. § 123; 6. für ea wegen 'Ebnung', § 119, § 121; 7. für älteres öe als ¿-Umlaut von ö, § 101. i § 22. Man muß im Ae. zweierlei ¿-Laute unterscheiden. Der eine ist gemeinae., hatte offenbar einen reinen (geschlossenen) Klang und wird bis in die späte Zeit stets und in allen Mundarten mit ¿ bezeichnet, nur in manchen Stellungen und in einigen sehr späten Texten auch mit y (s. Anm. 2). Wir wollen diesen Laut als ' f e s t e s ' % bezeichnen. Das W e s t s ä c h s i s c h e hat daneben eine zweite Gruppe von i, die neben ie steht und oftmals und schon früh auch mit y bezeichnet wird (vgl. § 41). Diese ¿ wollen wir als 'unfeste' i von den anderen unterscheiden. Diese Bestimmungen gelten gleichmäßig für die Kürze wie für die Länge. Anm. 1. Die geschlossene Qualität auch der kurzen ae. i geht aus der Weiterentwicklung hervor (Dehnung zu l vor gewissen Konsonantenverbindungen, § 137).

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§ 22-24.

A n m . 2. y f ü r 'festes' i erscheint schon altws. manchmal in mycel groß (vielleicht in Analogie zu dem Bedeutungsgegensatz lytel), nach w (s. § 116), n a c h u n d vor r wie äbrycd (expugnat, Cura past. Hs. C), sprycd (loquitur, dsgl.), drync (für drinc I m p . trinke, Orosius), cyrice Kirche, fyrst Frist (dsgl.), wohl auch byrnan brennen (Orosius, vgl. § 84, Anm. 3), nach l in clypian (Cura past. Hss. C u n d H), endlich im Pron. dem dysses, dys(s)um, dysne (§ 338). I n den späteren Texten sind solche y häufiger, so lybban leben neben libban, hylpd er hilft, fyndan f ü r findan finden, nyder nieder u n d Ableitungen; weiter besonders in satznebentonigen Wörtern wie hys, hyne, hyre, hyra (Pron. pers. § 334), byst, byd bist, ist, ys ist u. ä. Außerdem steht schon altws. y für i nach § 122 in ryht recht, spätws. oft in cnyht Knecht. N a c h Ausweis des Me. ist neben Labialen tatsächlich mit der Entstehimg eines gerundeten ü-Lautes zu rechnen; in den Stellungen neben r u n d vielleicht in satznebentonigen Wörtern könnte eine Verschiebung der ¿-Artikulation zur palato-Velaren (vgl. Jespersen, Lehrbuch der Phonetik 9, 51) vorliegen, durch welche das i einen ¿¿-ähnlichen Klang erhält, da eine R u n d u n g vor r oder im Satznebenton doch sehr unwahrscheinlich ist. Manchen Schreibungen mag auch Verwechslung wegen y neben i zur Bezeichnung des 'unfesten' i zugrunde liegen. I n späten Hss. kann y f ü r i umgekehrte Schreibimg wegen der gelegentlichen E n t r u n d u n g des 'festen' y zu i sein, s. § 31, A n m . 2. I n solchen Hss. erscheint auch y f ü r langes i, wie ysem eisern, ydel eitel, lyfes, lyfe G. D. Sg. zu lif Leben. A n m . 3. Altws., besonders in Hs. H der Cura past., steht öfters ie f ü r 'festes' i. Dies könnten Verwechslungen in der Bezeichnung sein, weil oft 'unfestes' i f ü r ie eintritt, könnten aber neben r, w u n d in satznebentonigen Wörtern eine 'getrübte' (palato-gutturale) Aussprache des i darstellen, wie die späteren Schreibungen mit y (s. oben Anm. 2 und S . T . R . O . d'Ardenne, Engl. Studies 21, 150). A n m . 4. i f ü r 'festes' y (§ 31) in bestimmten Stellungen ist von obigem 'unfestem' i zu unterscheiden, s. § 31, Anm. 2. •§ 23. F e s t e s k u r z e s i entspricht: 1. gewöhnlich einem germ. i, gleichviel ob dieses auf indogerm. i oder auf germ. Entwicklung in bestimmten Stellungen auf idg. e zurückgeht (§ 45, 1. 2); 2. ist es eine ae. (wie altfries. und alts.) Sonderentwicklung eines germ. e vor m, wie in niman § 81. U n f e s t e s k u r z e s i steht ws. neben ie, y (io, e in anderen Mundarten), «. § 41, § 104, § 107. § 24. F e s t e s l a n g e s l ist entweder 1. Vertreter eines germ. i, § 67, oder 2. aus germ. i durch Konsonantenausfall, durch Kontraktion usw. entstanden, s. § 46, § 67, § 130, Anm. 4. U n f e s t e s l a n g e s l steht ws. neben ie, y (lo, e anderer Mundarten), s. § 41, § 104, § 107, § 130, 3. A n m . F ü r wort- oder silbenauslautendes i setzen manche Hss. (doch k a u m die ältesten) öfter ¿5: bei (auch in Kompositis wie bi^spel Beispiel,

§ 24. i.

§ 25-26. o.

§ 27. oe

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ftijjenjo cultor), hij für hl sie, si^ für sl sei; ¿3je für ije fl. Kasus zu i(e)j Insel, wissend für wi^end Kämpfer, li^^e für Zije D. Sg. Feuer, seltener vor anderen Vokalen als e wie ¿330^, ijjod Insel. o

§ 25. K u r z e s o ist in Stammsilben folgenden Ursprungs: 1. f e s t e s (geschlossenes) o entspricht germ. o (aus germ. u), got. u, wie sod Gott, boda Bote usw., s. § 58. Dieses o fehlt nach § 82 vor Nasalen. 2. germ. e nach w vor einem u in der Folgesilbe streng ws. und nordh., im Nordh. auch vor r + Kons., s. § 113. 3. mit a wechselndes o, entsprechend einem germ. got. a vor Nasalen, wie i n rnonn mann M a n n , hona hana H a h n usw., s. § 79. A n m . Die Hss. unterscheiden die nach 1. und 2. entstandenen o von den nach 3. entstandenen nicht; es ist aber wohl anzunehmen, daß ein phonetischer Unterschied da und dort bestand; später ist es aber zumindest in einigen Mundarten mit dem anderen o zusammengefallen. Allgemein eingetreten ist dies in einigen satznebentonigen Wörtern, wie on an, from von. — Die Bezeichnung des o nach 3. durch g, also mgnn, hgna gegen 3od, boda usw., geschieht da und dort aus etymologischen Gründen.

§ 26. Auch das l a n g e ö ist mehrfachen Ursprungs, doch sind keine Anzeichen dafür vorhanden, daß diese ursprünglich verschiedenen Laute im Ae. nicht in einem (geschlossenen) Laut zusammengefallen wären. Das lange ö ist: 1. gleich germ. got. o, wie in jöcZ gut, § 69; 2. gleich germ. se (got. e1, westgerm. ahd. a) vor Nasalen, wie in spön Spahn, § 80; oder 3. germ. (ursprünglich) nasaliertes ä vor h, wie bröhte brachte (got. ahd. brähta),

§ 45, 7 und germ. got. an vor Spiranten, wie 505

Gans, § 46. A n m . Langes ö erscheint in Lehnwörtern aus dem Altnord. als Vertreter von altnord. au (ou): PI. öran Öre, landcöp Landkauf, lahcöp Rechtskauf, brydlöp Hochzeit, röda der Rote, zu altnord. aurar, -kaup, -hlaup, raude; doch finden sich auf Münzen auch Schreibungen wie Oud^rim, As^out, Oustman wie in der älteren westnord. Orthographie.

oe § 27. oe und oe erscheinen regelmäßig nur in anglischen Texten, oe auch noch vereinzelt in kent. Urkunden des 9. Jahrhunderts und älteren westsächsischen Texten. Sie sind vor allem durch ¿-Umlaut aus o, ö entstanden, s. § 100, § 101 und später im Süden zu e, e entrundet. Im Nordh. steht dt außerdem noch für e, e nach w, s. § 115. A n m . Selten wird für oe auch eo geschrieben, wohl aus Versehen; so beöc,

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§ 27. oe.

§ 28-30. u.

§ 31. y

für böec, -meödren- Gen. Sg. für möedren zu mödor Mutter und auch feo für zweisilbiges föe Opt. Praes. § 374. - Entrundung von kurzem oe zu e kommt auch angl. vor (so Komp. sella, sellra L, s. § 312, Anm. 1).

u § 28. Eine verschiedene Aussprache der u (offen und geschlossen) läßt sich für das Ae. nicht erweisen. Die Weiterentwicklung (Dehnung der kurzen u zu ü vor gewissen Konsonantenverbindungen, § 137, 3) läßt eine geschlossene Aussprache auch der kurzen u als wahrscheinlich erscheinen. § 29. Kurzes u entspricht: 1. westgerm. u, § 60; 2. wie altfries. und alts. einem germ. u auch vor einfachem Nasal (ahd. o), z. B. j u m a (ahd. gomo) Mann, dunor (ahd. donar) Donner, § 82; 3. nach w einem germ. i vor r + Kons, oder Velarvokal der Folgesilbe, germ. e vor r + Kons., jedoch nicht gemeinae., s. § 113, a ; § 114. § 30. L a n g e s ü ist 1. gleich germ. ü, wie in hüs Haus, § 71; 2. entsteht es durch Ausfall eines Nasals aus un (wohl über nasaliertes ü) vor Spiranten, wie in müd Mund, § 46.

7 § 3 1 . Das Zeichen y drückt im Ae. einen gerundeten Vokal mit hoher Zungenlage aus, also einen dem deutschen ü entsprechenden Laut, konnte aber auch manchmal den klangähnlichen palato-velaren ungerundeten Vokal bedeuten (s. § 22, Anm. 2 und § 41). Dieser ist: 1. durch ¿-Umlaut aus u, ü entstanden. Diesen in allen Mundarten bis auf Sonderfälle (s. Anm. 1 u. 2) mit großer Regelmäßigkeit mit y bezeichneten Laut wollen wir ' f e s t e s ' y nennen. 2. Im späteren Westsächsischen t r i t t er für älteres ie, wechselnd mit f als ' u n f e s t e s ' y ein, worüber § 41 zu vergleichen ist. Anm. 1. Im Kentischen wird von etwa 900 an 'festes' y zu I. Nach Ausweis des Mittelenglischen (besonders der Ortsnamen) umfaßte das I-Gebiet außer Kent auch andere Teile des Südostens, so Teile der Grafschaft Sussex, Middlesex, Essex und Suffolk und reichte vielleicht auch nach Cambridgeshire. Als 'umgekehrte' Schreibung erklären sich gelegentliche y für I (besonders für e) in Hss. aus diesen Gegenden. Anm. 2. i für 'festes' y findet sich vereinzelt bereits in den frühesten Texten wie cisti^an munificare Ep. (aber cysti^an Cp. und uncysti5 Adj. frugens Ep. Cp.), smi^ilas PI. cuniculas Ep. (aber smy^las Cp.), risel Cp. arvina (aber rysil axungia Ep., jedoch risil Erf.), wo Unsicherheit der Schreibung vorliegen könnte; weiter nach Palatalen frühws. stets im Komp. jinjm,

§ 31-33. y

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Sup. 5intest zu ¡eon^ jung (§ 92, 1 a) mit ¿-Umlaut (s. § 307) und so auch im späteren Nordh., wo allerdings der Positiv 3M15 lautet (s. § 92), weiter gelegentlich in scildi3 schuldig (Cura past.), im Opt. Präs. seile neben scyle (s. § 423, 8); vor ht, wo h wohl wegen des t palatal gesprochen wurde, in drihten Herr (so regelmäßig auch nordh. L, Rit., R 2 , merc. in Royal Gl. und neben dryhten in R 1 ), 3enihtsumnes Überfluß (Cura past., Orosius; Vb. ^enihtsumnian zweimal auch R 1 ); endlich vor dem wohl palatal gesprochenen n in cininj König (Orosius, kinin3 auch in R 1 ) neben gewöhnlichem cyninj. Spätws. ist dies häufiger, so vor Palatalen in hi^e Gemüt, bie^(e)an kaufen, dinc(e)an dünken, fili^(e)an folgen, spinc^e Schwamm, hic^{e)an denken, vor n in cinn Geschlecht (ne. hin), cinin3, hin^rian hungern, vor ht in dem häufigen drihten und auch für y in dri^e trocken und wiscan f ü r wyscan wünschen. Hier muß man wohl an Entrundung denken. A n m . 3. Auch 'unfestes' y erscheint selten vor Palatalen; man findet ws. fast nur ei^(e)an rufen, /lij Heu, Ii3 Flamme, äflij{e)an vertreiben, bi^(e)an beugen, ic(e)an vermehren, smic Rauch, ti^(e)an binden und nur seltener cy^(e)an, smye, yc(e)an, bys(e)an; altws. manchmal io wie cie^(§)an, iec{e)an. — Ebenso ist y selten f ü r altws. ie vor ht: niht (§ 105, Anm. 1). - Nicht hierher gehören ryht und spätws. cnyht, s. § 22, Anm. 2. A n m . 4. Manchmal steht als ungenaue Schreibung ie f ü r 'festes' y (wegen ie neben 'unfestem' y), z. B. Opt. stiele soll (Cura past., s. § 423, 8). A n m . 5. Über die alte Schreibung ui für y s. § 94, Anm. - Vereinzelt scheint auch tu für y zu stehen, doch sind die Fälle nicht sicher, s. § 92, 2, a, § 114, Anm. 1. A n m . 6. Über y f ü r 'festes' i s. § 22, Anm. 2. A n m . 7. Altnord, ey entspricht ae. y in dem Lehnwort yre Sg. Öre (auch ere nach Anm. 1 in einem Denkmal aus St. Edmundsbury; PI. öran nach altnord. aurar, s. § 26, Anm.), s. M. Förster, Archiv 132, 397-399 u n d Der Vercelli Codex (Stud. zur engl. Phil. 50), S. 153.

§ 32. Die etymologischen Entsprechungen des kurzen y sind: 1. F e s t e s y ist ¿-Umlaut von u, § 102; 2. unfestes y steht im späteren Westsächsischen für (in älteren Texten belegtes oder vorauszusetzendes) ie, § 104 ff. § 33. Langes y erscheint 1. als festes y\ a) als ¿-Umlaut von w, § 103; b) durch Dehnung von y nach Ausfall von Konsonanten, wie in -hydi5 (für -hy^di^) gesinnt, § 214, 3. — 2. als unfestes y im späteren Westsächsischen neben i für altws. (belegtes oder vorauszusetzendes) ie, dem ws. ¿-Umlaut von ea oder eo, § 104 ff. A n m . Zum unfesten y gehören auch die spätws. y f ü r altws. ie durch Kontraktion (§ 130, 3 wie sy sei, hy sie, öry drei f ü r älteres sie, hie, drie).

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§ 34. ea, eo, io, ie 2. Die Gruppen ea, eo, io, ie

§ 34. Bei den Gruppen ea, eo, io, ie muß man je nach dem etymologischen Ursprung unterscheiden: 1. Fälle, in denen sie gemeingerm. Diphthongen entsprechen. In diesen bedeuten sie Diphthonge, deren Bezeichnimg der besonderen ae. Lautentwicklung entspricht und die bei späterer Monophthongierung zu langen einfachen Vokalen werden. 2. Fälle, in denen sie auf ae. Kontraktion nach Ausfall eines zwischenvokalischen h zurückgehen (s. § 128-130). In diesen fallen sie in der Weiterentwicklung mit den aus germ. Diphthongen entstandenen zusammen. 3. Fälle, in denen sie für etymologische Monophthonge vor r, l, h (sog. ae. 'Brechung', s. § 83-86), vor w (§ 87), oder vor einem volaren Vokal in der Folgesilbe (sog. 'Velarumlaut', s. § 108-111) eintreten. Hier handelt es sich um etymologisch kurze Monophthonge, nur vor h manchmal um lange (s. § 86, 4, 5). Soweit nicht spätere Dehnung vor bestimmten Konsonantenverbindungen eingetreten ist (s. § 137), hat sich die Quantität der ursprünglichen Vokale nicht geändert, die Bezeichnungen stehen daher für kurze Laute. Die Schreibung muß somit bloß einen Gleitelaut bezeichnen, der so deutlich hörbar war, daß man es für richtig fand, ihn in der Schrift zum Ausdruck zu bringen. 4. Stellung nach palatalen Konsonanten (§ 90-92). Hier wird es sich in den meisten Fällen auch um die Bezeichnung von Gleitelauten handeln, die man auszudrücken für richtig fand. Der Ton lag aber nicht auf diesen, sondern zumindest anfangs auf dem ursprünglichen Monophthong. Manche Anzeichen sprechen dafür, daß später gelegentlich Umlegung der Akzentlage vorkam, also Verschiebung auf den ursprünglichen Gleitelaut. In einigen Fällen, so vor ursprünglich volaren und unbetonten Vokalen, können aber diese Schreibungen bloß dazu gedient haben, die palatale Aussprache des vorhergehenden Konsonanten anzudeuten, die in der ae. Schrift sonst nicht zum Ausdruck kam. In diesen Fällen zeigt die Weiterentwicklung, daß die ursprünglichen Monophthonge keinerlei Veränderung mitmachten. Diese Schreibungen kommen sowohl bei ursprünglich kurzen wie langen Monophthongen vor. Anm. 1. Zu dem diesen Gruppen zukommenden Lautwert vgl. § 35-42. Die Ansicht von M. Daunt, Transactions Phil. Soc. London 1939, 108-137, daß es sich in den Fällen unter 3 um Bezeichnung des volaren Charakters der Folgekonsonanten handele, wie im Irischen, ist trotz der vorsichtigen Übernahme durch Moss6, Manuel S. 31, nicht haltbar, zumal die altirischen Schreibungen, die für das Ae. maßgebend wären, anders sind, s. Thurneysen,

§ 35. ea und eo

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Handb. d. Altirischen, § 82-84. Vgl. dazu C. L. Wrenn, Transactions Phil. Soc. London 1943, 31f. und M. L. Samuels, ebenda 1952, 15-47 (Entgegnung von M. Daunt, ebenda, 48-54). Übersicht über die verschiedenen Ansichten: Sherman M. Kuhn, Language 37, 522-538. Anm. 2. Wo e oder i deutlich nur eine graphische Andeutung der palatalen Aussprache der vorhergehenden Konsonanten ist, wird dies hier durch e oder j, kenntlich gemacht. A n m . 3. Über die Fälle unter 4 vgl. Luick, Hist. Gram. § 177 und Sievers, Metrische Studien IV, S. 102f. (§ 102). - Über Schreibungen, die deutlich auf Akzentumsprung weisen, vgl. § 125. ea und eo

§ 35. Der Unterschied zwischen ea und eo (außer in den Stellungen nach Palatalen, s. § 34,4) liegt im A n f a n g s l a u t . Bei ea entsprach dieser dem mit & bezeichneten Monophthong (s. § 14 und § 16), worauf die in sehr alten Handschriften vorkommenden Schreibungen aeo und aea und die Weiterentwicklung weisen. Die sehr umständlichen Schreibungen aeo und aea hat man anscheinend aufgegeben und durch ea ersetzt, wie denn dieses auch nach Palatalen geschrieben wird, obwohl hier der ursprünglich betonte zweite Bestandteil oft einem J entsprach. Hingegen ist für eo (außer nach Palatalen, wenn es für ehemaliges o oder u steht, s. § 92) ein geschlossenerer e-Laut als Anfangslaut anzunehmen. Dies ergibt sich aus dem späteren teilweisen Zusammenfall mit io (s. § 38) und der me. Weiterentwicklung zu einem e-oder ö-Laub. Anm. 1. ea und eo, ea und eo sind nicht in allen Texten streng geschieden. Dies mag damit zusammenhängen, daß man eine bemerkbare Rundung oder Entrundung des zweiten Bestandteils statt des Unterschiedes des ersten Bestandteils zum Ausdruck bringen wollte. So steht oft eo statt ea (für germ. au) im Cp. Gl. (reod rot, dreot Schar, 36freos fror neben read, dreat, ¡efreas, der gew. ae. Schreibung). Weitgehend vermengt sind aber ea und eo im späteren Nordh. und auch in den anderen angl. Denkmälern (Vesp. Ps., R 1 , vereinzelte Fälle finden sich auch in den poet. Texten). So steht in R a für eo sehr häufig eo (beinahe in drei Vierteln der Belege); in L und Rit. hingegen ist dies selten, ebenso im Vesp. Ps. (deode, heojud), in R 1 kommt eo für ea überhaupt nicht vor. In gleicher Weise ist bei Brechung (§ 83) zu erwartendes ea in R 2 normalerweise durch eo vertreten (eorm Arm, hweorf warf), in L und Rit. aber bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht; im Vesp. Ps. ist eo für Brechungs- und w-Umlaut-ea auf einige wenige Fälle beschränkt (so PI. deorfan einmal neben häufigem dearfa, -an Armer, beorn Kind zweimal neben häufigem bearn, feodrum D. PL, 5edeofeniad); manchmal steht eo auch in alten Glossen, im Liber Vitae, in frühkent. Urk. und in poet. Texten (so beorn brannte Beow. 1880). Umgekehrt steht nordh. in L und Rit. ea für eo aus germ. eu, wie dear teuer, leaf lieb, beada bieten, deaf Dieb, lea Löwe, dea Diener (aber stets treo Baum, s. § 77, Anm. 1), aber eo vor einem u (o) in der Folgesilbe, z. B. leofust, leofoat Sup. zu leaf lieb, 1. Sg. Präs. Ind. bebeodu zu Inf. bebeada gebieten. Im südl. Nordh. (R2), im Vesp. Ps. ist dies

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§ 35. ea und eo.

§ 36-37. ea

aber selten (in R a stehen sechsmal soviel eo als ea, im Vesp. Ps. G. PI. deada, neben diada zu deod, diod Volk, fl. Part, praet. ästeapte orphani zu ws. ästiepan berauben); in R 1 fehlt es ganz. Ebenso ist eo durch Brechung (§ 83) in L und Rit. oft eo (stearra Stern, fearra von fern, hearte Herz), selten in R 2 , vereinzelt im Vesp. Ps. (earde, äfearra, mildheartnisse u. a.) und in R 1 (Opt. äwearpa, Imp. wearp, Opt. wearpe neben häufigen eo-Formen). Bei eo wegen Velarumlaut (§ 110) steht in L ea nur bei a/o-Umlaut, nicht bei w-Umlaut (daher eata essen, steala stehlen, aber seofo sieben, heofon Himmel), im Rit. ist ea in allen Fällen ziemlich häufig, in R 2 ist das Verhältnis ungefähr gleich wie bei Brechungs-eo. Bei den Fällen mit Velarumlaut könnte man an eine stärkere Rundung des Gleitelautes als Erklärung für die Schreibimg mit eo denken. In ihren späteren Entsprechungen sind aber ea und eo auch in diesen Mundartgebieten verschieden, so daß den ae. Schreibungen kein phonemischer Zusammenfall zugrunde liegen kann, ea und eo sind allerdings so wie in der ne. Gemeinsprache zusammengefallen, doch wird dies wie in letzterer auf späteren Erscheinungen beruhen. Die Ansicht von John W. Watson Jr., Language 22, 19-25, dieser Zusammenfall sei wegen der Unregelmäßigkeiten der Wiedergabe bereits ae. gewesen, ist daher kaum haltbar. A n m . 2. Kentisch findet sich schon früh (in Urkunden) io, auch ia und ea für eo (z. B. hiofen, hiaben, heafen für heofon, wiarald für weorold, riahte für reohte), ia und ea für io (z. B. wiada, weada für wiodu Holz), später sowohl kentisch wie in Hss. mit sö. Einschlag aus dem 11. und 12. Jahrh. (Evang. Übers., Eadwine Psalter) ia, ie, ye für ea (z. B. ciestyr für ceaster, bierme für bearme, iert für eart, sielm für sealm; died für dead, iec für eac, 3ecies für 3eceas, lies für leas, yem für eam u. a.). ea § 36. K u r z e s ea hat verschiedenen Ursprung. Es entsteht 1. durch sog. Brechung aus germ. a (ae. ee) vor gewissen Konsonanten und Konsonantengruppen, wie earrn arm, eall all, eahta acht, s. § 83ff.; 2. durch sog. V e l a r u m l a u t aus germ. a (ae. SB), Z. B. ealu Bier, § 108ff.; oder 3. aus a (ae) nach Palatalen, wie 3eaf gab, ceaf Spreu, sceal soll, § 91, a. A n m . 1. j a aus velarem a nach j und sc ist von diesem ea zu scheiden, s. § 92, c, d. A n m . 2. x für ea nach Palatalen § 91, a, bei der Vorbedingung des Velarumlauts vor c und 3, § 109, Anm. 2 und 5, ist in früheren Hss. mundartlich, erst in spätws. Hss. des 11. Jahrhunderts als Zeichen der beginnenden Monophthongierung anzusehen. § 37. L a n g e s ea ist 1. Vertreter eines germ. au, wie beam Balken, eac auch § 75; 2. entstanden durch Kontraktion von a (ea) mit anderen Vokalen, wie in slean schlagen, ea Fluß § 128; oder 3. aus äe nach Palatal entwickelt, wie in 3eafon gaben, ^ear Jahr § 91, b. A n m . 1. gö für ä nach j und sc ist hiervon streng zu scheiden, s. § 92, 1, c und 2, d.

§ 37. ea.

§ 38. eo, io

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A n m . 2. w (ese) für ea und umgekehrt© Schreibungen ea für as finden sich zuerst in Hss. des 11. Jahrhunderts, s. Luick, Hist. Gram. § 356, Anm. 1. eo, io § 38. Die beiden Diphthonge sind nicht in allen Mundarten und allen Texten voneinander streng geschieden. Langes eo ist zunächst die Entsprechung eines älteren eu, langes io die eines älteren iu; in gleicher Weise geht kurzes eo auf älteres e, kurzes io hingegen auf älteres i zurück. Die langen eo und lo bleiben aber bloß im Nordh. bis ans Ende der ae. Zeit i m allgemeinen getrennt; im Mercischen tritt für lo u m etwa 800, im Westsächs. etwas später in immer größerem Umfang eo ein, spätws. sind keine lo mehr erhalten. Im Kentischen hingegen erscheint lo immer mehr für eo; dieses ist im 10. Jahrhundert beinahe völlig durchgedrungen. In anderen Mundarten ist lo für eo selten. Ahnlich bleiben auch kurze io und eo nur nordh. bis ans Ende der ae. Zeit getrennt (doch war hier eo vielfach durch ea ersetzt worden, s. § 35, Anm. 1), im Merc. und Ws. tritt für io etwa nach 800 eo ein, im Kentischen für eo weitgehend io (auch ia) bereits vom Ende des 7. Jahrhunderts an. I m folgenden sollen aus praktischen Gründen So und fo, soweit tunlich, nach ihrem etymologischen Werte unterschieden werden. A n m . 1. Die ältesten Texte schreiben auch eu, iu, s. § 77, Anm. 4, § 78, Anm. 1. A n m . 2. Die etymologische Trennung von io und eo ist a m reinsten bewahrt in R 2 und in L. Ausnahmen sind häufiges freond Freund (aber stets fiond Feind), andere sind scheinbar, wie riordade redete R 2 wegen jiriorde Rede, siofu R 2 sieben neben seofo(n) L wegen *sibuni neben *sebun (§ 45, Anm. 1), liornia(n) lehren (und Formen) neben leornia(n) (und Formen) L als alter e-Stamm (§ 417, Anm. 10), ebenso llora und leora gehen L und vielleicht auch 3etrewed, -ad, 3etreoudon, 3etreudon neben I m p . Sg. 3etriu, jetriuwe L. io für zu erwartendes eo steht ferner in 3iorne und ic bebiodo L. Auch altws. ist die Trennung noch gut bewahrt, bis auf einige Fälle in Cura past. mit lo f ü r eo, so 3ehloldon, G. PI. dioda und die § 84, Anm. 5, § 86, Anm. 3 erwähnten. R 1 und Vesp. Ps. haben nur wenige alte lo oder io durch Brechung erhalten, Vesp. Ps. auch nur wenige io durch Velarumlaut, während diese in R l bewahrt sind; So ist sonst fast überall f ü r io eingetreten. S. Sievers, Zum ags. Vokalismus, S. 26ff. Zum Übergang von io zu So im Merc. vgl. Flasdieck, Angl. Beibl. 41, 37ff. - Der Ersatz von io durch eo und umgekehrt beruht gewiß auf lautlichem Zusammenfall und kann mit Intonation zusammenhängen, s. Sievers, Luick-Festschrift S. 72, § 29; Förster-Festschrift S. 66, § 27; Zur engl. Lautgeschichte S. 14, § 11. Genaue Übersicht der Aufteilung bei Campbell, OE. Gram., § 293-97. A n m . 3. Über ea, a f ü r eo, io in mindertonigen Silben s. § 43, 2, a. A n m . 4. I n Hss. der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts findet sich auch yo für eo, io, z. B. cnyoum Gl., nyodewearde Harl. 585 (Läcnun3a) u. a., wohl als Besonderheit kent. Schreiber.

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§ 39-40. eo, io.

§ 41-42. ie

§ 39. Dem Ursprünge nach sind kurze eo, io 1. Brechungen eines alten e, i vor gewissen Konsonanten, wie in eorde, liornian (leornian), s. § 83 ff.; 2. Velarumlaute derselben e bzw. i, wie in eofor, friodu (freodu), § 108ff. Anm. eo für o, u nach germ. j oder sc ist von den übrigen eo zu scheiden, s. § 92."

§ 40. L a n g e s eo, io entspricht 1. gewöhnlich germ. eu (iu) got. iu, wie in beodan bieten § 77, stioran steuern § 78; oder es entsteht 2. durch Kontraktion von e, i mit anderen Vokalen, wie in seon sehen, dion (deon) gedeihen, aus *sehan, *ßhan, vgl. § 129, § 130. Anm. eö für ö nach germ. j oder (selten) sc ist von den übrigen eo zu scheiden, s. § 92.

ie

§ 41. Die Gruppen ¿e und ie gehören zu den besonderen Eigentümlichkeiten des älteren Westsächsischen; neben sie und an ihre Stelle treten frühzeitig 'unfeste' i, i und später y, y, welche letztere für das spätere Westsächsisch bezeichnend sind (vgl. § 22, § 31 und § 91, c, d, § 104, § 107). § 42. K u r z e s ie ist 1. ¿-Umlaut von ea und eo (io), wie in eald alt - ieldu Alter, weorpan werfen - 3. Sg. Präs. Ind. wierpö, § 104, § 107; oder 2. entstanden aus Palatal + e wie in 3 i e f a n geben, 3ielpan prahlen § 91, c. In anderen Mundarten entspricht im Falle 2. e, im Falle 1. dem ¿-Umlaut von ea ein e (bzw. se), § 104, während io (eo) unverändert bleibt, § 107. L a n g e s ie ist ¿-Umlaut 1. des ea, wie in heah - Sup. hiehsta § 106, oder 2. des io (eo), wie in ceosan - 3. Pers. Sg. Präs. Ind. ciesd, § 107. In den anderen Mundarten steht für ws. ie nach Punkt 1. e, nach Punkt 2. io (eo), s. § 104, § 107. Außerdem erscheint ws. ie als Ergebnis der Kontraktion von i, i und e, se, s. § 130, 3. Anm. 1. Über jie, jien(a), $iet(a) s. § 91, d. Anm. 2. Über gelegentliches ws. io (eo) neben oder statt ie unter den Voraussetzungen des ¿-Umlauts s. § 107. Anm. 3. In der Hs. B des Boethius (12. Jahrhundert) wird #0 auch für altws. ie als ¿-Umlaut von ea, ea geschrieben, so eormda, eoldran, heoran, neoten für altws. iermdu, ieldran, hieran, nieten-, ebenso jloi für altws. 5tet. Dies sind wohl Fehlschreibungen für das in diesen Fällen außerws. stehende e, die sich durch die damals bereits einsetzende Monophthongierung der io zu ö, & erklären dürften. Anm. 4. Altws. ie in siendun sind (Cura past. H, einmal auch C) ist wohl nach § 22, Anm. 3 zu erklären; spätws. syndon, dyssum für sindon, öissum nach § 22, Anm. 2.

§ 43. Die Vokale der minderbetonten Silben

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II.Die Vokale der m i n d e r b e t o n t e n und u n b e t o n t e n Silben 1. Die Vokale der Stammsilben minderbetonter Wörter § 43. Hierher fallen insbesondere die Stammsilben der zweiten Glieder von Kompositis, die beim Antreten von Endungen oder in dreigliedrigen Bildungen in ihrem Nebenton stark geschwächt werden; weiter in Kompositis, die nicht mehr deutlich als zusammengesetzt empfunden werden; ferner gewisse pro- oder enklitische Wörtchen, die im Zusammenhang der Rede eines stärkeren Tones entbehren. Dieser Mangel an stärkerem Akzent hat öfter umgestaltend auf den Vokalismus auch der Stammsilben solcher Wörter eingewirkt. Die wichtigsten Fälle dieser Art sind: 1. V e r k ü r z u n g ursprünglicher Länge, besonders in den zahlreichen Kompositis auf -lic, wie fullic voll, ryhtlic gerecht, woroldlic weltlich, gegenüber ^elic gleich (mit Ton auf der Endsilbe). A n m . 1. Die Kürze des i wird bereits für die ältesten Denkmäler durch die Flexion erwiesen, Nom. Sg. f. und Nom. Acc. PI. n. fuUicu, § 294; ferner durch die weitere Schwächung zu e, § 43, 3. In der Poesie werden jedoch die i in den flektierten Formen außer in denen auf u- gewöhnlich als Längen gebraucht.

2. Veränderungen der V o k a l q u a l i t ä t ; namentlich erscheinen: a) eo, io bisweilen als ea und weiter als a: sciptearo Schiffsteer, Ifi^tearo Epheuharz und sciptara, Ifi^tara neben dem Simplex teoru Teer; wselhreaw grausam neben älterem wselhreow, lardeaw Lehrer (für *lärdeow, gewöhnlich läreow, s. Anm. 4), lätdeaw Führer (so iElfric Horn., vgl. Glaeser, § 15: vgl. zu diesen Formen auch § 126, Anm. 2); andwlata Antlitz neben älterem andwliota-, weiter Eigennamen auf -bearht, -barht für -beorht in kent. Urk. des 9. Jahrhunderts (wie Werenbearht, Sebearht, Deibearht, Clalbarht) - b) ea als a wie in häufigem onwald neben jeweald Gewalt, töward zukünftig, inneward inwendig, ierfeward Erbe (kaum streng ws., Beda-Übers.) neben toweard usw.; ferner im zweiten Bestandteil von Eigennamen auf -bald neben -beald, -wald neben -weald. Nach Labialen steht auch -o- wie -word, twiefold und mit weitergehender Schwächung auch des anlautenden w- (vgl. Anm. 4) in hläford (auch Mäfurd) Herr s. § 51. 3. S c h w ä c h u n g voller Vokale, namentlich zu e: a) Schwächung ursprünglicher Kürze besonders in den zahlreichen Kompositis mit xrn Haus und -weard, wie hordern Schatzhaus, berern (und weiter verkürzt

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§ 43. Die, Vokale der minderbetonten Stammsilben

z u beren, bern) Scheune (aus *berewrn), beodern Speisezimmer, oder andwerd gegenwärtig, towerd zukünftig, foröwerd vorwärts usw., ferner i n Eigennamen -fred für -frid. - b) Schwächung ursprünglicher Länge

findet sich oft und schon in alten Texten (z. B. Cura past.) in den flektierten Formen der Komposita auf -lic (§ 43, 1) vor Endungen mit velarem Vokal (-a, -an, -um, -or, -ost), w i e misleca, mislecan, mislecum, K o m p . mislecor, Sup. mislecost. Später erscheint vor -o- (urspr. -u-) auch -u- wie neodlucor, atelucost, swutelucost. Hierher gehören auch die ver-

schiedenen Formen des sonstigen jüngeren Vokalwechsels, § 142. A n m . 2. F o r m e n wie hordern begegnen schon in der alten Sprache; hingegen ist -werd jünger, in der älteren Sprache s t e h t noch -weard oder -ward, -word. Die Scheidung richtet sich m a n c h m a l nach der Silbenzahl des Vorderwortes, so h a t R 1 n a c h zweisilbigemVorderwort (also u n t e r stärkerem Nebenton) -weard, n a c h einsilbigem -ward-, L h a t beim Subst. -weard, -weerd nach zweisilbigem, -ward, -word nach einsilbigem Vorderwort. Vgl. H . Weyhe, Beitr. 30, 77 ff. - K a u m hierher gehören aber die E i g e n n a m e n auf -berht in k e n t . U r k . v o m 8. u n d 9. J a h r h u n d e r t (¡umbercti, Mthilberhtus, Hanberhti, E^isberhti, Suidberht, Cyneberht). Diese F o r m e n sind entweder latinisierende Schreibungen (vgl. auch Bernhardt, Berrihaerdi ebenda) oder angl. F o r m e n n a c h § 120 wegen § 2, A n m . 6. A n m . 3. Auch die Schwächung nach P k t . 3, b ist durch den schwächeren Nebenton auf den Mittelsilben gegenüber stärkerem auf Auslautsilben bedingt. Mittlere Bestandteile dreigliedriger K o m p o s i t a zeigen sehr weitgehende Abschwächungen, auch schon in f r ü h e n Texten, z. B . licumlic n e b e n lichoma lebender K ö r p e r ; rümedlice, rümodlice neben rüm-möd freigebig; seofofullice, seofofallice (L, aus *seofofaldlice, s. § 330) siebenfältig, mihtelice aus mihti^lice, hefelice a u s hefi^lice schwierig; dyselic, dyslio neben dysi^lic t ö r i c h t ; fracedlicum, fracedlecestran neben fracodliee verabscheuungswert. Vgl. B. Borowski, Z u m Nebenakzent im ae. Nominalkompositum. A n m . 4. Besonders weitgehende Veränderungen zeigen die zweiten Bestandteile einer Reihe v o n Kompositis, welche f r ü h aufgehört haben, als solche e m p f u n d e n zu werden. Diese Abschwächungen gehören z. T. sicherlich bereits einer sehr f r ü h e n Zeit an, doch stehen m a n c h m a l in unserer "Überliefer u n g noch vollere F o r m e n neben den gekürzten. So h e i ß t es z . B . freols Freiheit f ü r *fri-hals, hläford Herr f ü r *hläj-weard; ferner furlon3, *furh-lan3 (ne. furlong) L ä n g e n m a ß . Langes ä aus germ. ai liegt zugrunde in den E n d silben von eorod Reiterei aus *eoh-räd; beot Prahlerei aus *bi-hät, eofot, -ut Schuld aus *ef-hät (vgl. ebhät E p . E r f . GL, = eobot Corp. GL), eofolsian lästern (nordh. ebalsia, ebolsia, eofolsia L) aus *ef-hälsian; ferner öret K a m p f (nebst öretta K ä m p f e r , örettan kämpfen) aus *or-hät, önettan sich beeilen aus *onhätjan u n d füllest Hilfe nebst fullestan (einmal jullsestan Beow.) helfen aus *ful-läst (ahd. folleist(i)) neben fylst, fylstan m i t ¿-Umlaut wegen sehr f r ü h e r Verkürzung des zweiten Bestandteils; germ. & (westgerm. ä) in ws. hired Familie a u s westgerm. *hiwa-räd (angl. hiorod m i t lo nach § 130, A n m . 2 u n d Suffixtausch nach § 141, Anm. 3), äiver, näwer usw. irgend-, nirgendwo aus *(n)ä-hwier; ferner m i t früher K ü r z u n g frsetwa, -e (Plur.) Schmuck (vgl. got. (us)fratwian) aus westgerm. *jratäwo, 3eatwa, -e (Plur.)

§ 44. Die Vokale der Ableitungs- u n d Endsilben

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R ü s t u n g n e b e n der vollen F o r m 3etäwa, -e; ae. y aus ¿-Umlaut v o n ü w a h r scheinlich in sefest, sefst (Vesp. Ps. efest n a c h § 96, A n m . 5) Neid aus *a6unsti (¿-Umlaut der ersten Silbe n a c h § 96, 3, d) u n d n o r d h . oefest Eile (neben gemeinae. ofost, ofst ohne ¿-Umlaut) a u s *obunsti (oder *ob-ansti; vielleicht aber *ob-aist oder *ob-haiati, vgl. H o l t h a u s e n , I d g . Forsch. 20, 320 u n d ae. e t y m . W b . ; O. R i t t e r , Engl. S t u d . 54, 97-100). Ursprüngliches langes l ist geschwunden in den P r o n . hwelc, swelc, Sic, ilca § 339, § 342, § 347 vgl. got. hwileiks, swaleiks. Langes ö ist v e r k ü r z t in orod, orud A t e m (später ord, d a z u oredian, ordian a t m e n ) a u s *or-5d f ü r *uz-anß (§ 186, 1); langes ü in fracod Elend aus *fra-cüd, vgl. unforcüd. Aus eo e n t s t a n d e n ist das u v o n fultum Schutz, fultumian schützen (Erf. Gl. noch fulteam u n d öfter fultemian in älteren Texten), aus eo das u, o in n o r d h . lätuw F ü h r e r , läruw, -ow Lehrer, Yesp. P s . lädtow (ws. lätteow, läreow, s p ä t lärdeaw a u s *läddeow, *lärdeow); n a c h K l u g e auch d a s -o- in wiohud, weofod Altar (nordh. wl^bed, Vesp. P s . wibed) a u s *wih-beod, n a c h a n d e r e n aus *wih-bed. Vgl. hierzu Sweet, Anglia 3, 151ff.; Kluge, Ztschr. f. vgl. Sprachforsch. 26, 72ff.; B e i t r . 8, 527ff.; M. F ö r s t e r in S t u d . z. engl. Phil. 50, 167f.; A. S. C. Ross, Leeds Studies I I I (1934), 2ff. 2. Die Vokale der Ableitungs-

und

Endsilben

§ 44. D i e Zahl der hier auftretenden Vokale ist beschränkt durch die Kürzling der ehemaligen Längen (§ 9) u n d durch das F e h l e n der D i p h thonge, die alle bereits z u Monophthongen geworden sind. E s erscheinen also nur a, ae, e, i, o, u u n d v o n diesen begegnen as u n d i, abgesehen v o n d e n Ableitungssilben -ic, -¿5, -ihte, -isc, -nis, gewöhnlich nur in d e n ältesten D e n k m ä l e r n ; später sind sowohl die se wie die i gleicherweise durch e ersetzt. S t a t t -u außer in der E n d u n g -um s t e h t später o f t -o oder -a, letzteres zuerst i m K e n t i s c h e n v o m 9. Jahrhundert an, i m Westsächsischen e t w a v o m 10. Jahrhundert an. A n m . 1. W e n n auch sämtliche alten L ä n g e n der E n d - u n d Ableitungssilben ae. bereits gekürzt sind, so zeigt sich doch eine Verschiedenheit in der Beh a n d l u n g ehemaliger K ü r z e n u n d Längen, bei den letzteren a u ß e r d e m zwischen idg. stoßtonigen u n d schleiftonigen (dreimorigen), s. § 149, § 150. A n m . 2. I d g . a, o ( = germ. a) u n d e w a r e n im u n m i t t e l b a r e n Auslaut, g e r m . a auch vor urspr. a u s l a u t e n d e m 2 (westgerm. r) u n d vor Nasalen (die ebenfalls abgefallen waren) geschwunden, s. § 143, § 144. A n m . 3. Von d e n übrigen ae. erhaltenen Vokalen gehen z u r ü c k : 1. o auf germ. a (idg. a oder o) vor einem derselben Silbe angehörigen ae. erhaltenen n (d. h . eines, das n i c h t i m u n m i t t e l b a r e n idg. Auslaut s t a n d , d a es in diesem germ. abgefallen war) s. § 150, 3; germ. ö (idg. ö oder ö) in ursprünglichen Mittelsilben außer vor m oder wenn die Endsilbe u r s p r . ein -u enthielt, s. § 150, 3; urae. nasaliertes ä oder ö, d a s d u r c h Ausfall eines n vor stimmlosen Spiranten (§186, A n m . 3) e n t s t a n d e n war, s. § 150, 3 ; weiter schleiftoniges idg. 8 vor urspr. (aber germ. oder westgerm. abgefallenem) a u s l a u t e n d e m n oder z, § 150, 1.

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§ 44. Die Vokale der Ableitungs- u n d Endsilben

2. se a u f germ. ai (idg. ai oder oi), auf germ. a (idg. a oder o) vor ae. erhaltenen K o n s o n a n t e n außer vor einem derselben Silbe angehörenden n (in diesem Falle s t e h t a, s. vorne) oder, soweit es auf idg. o zurückgeht, noch außer v o r m oder in urspr. Mittelsilben, denen ein -u folgte (in diesen Fällen s t e h t u, s. u n t e n ) , s. § 150, 1 u n d 3; weiter auf idg. stoßtoniges 6, & vor urspr. (aber g e r m . oder westgerm. abgefallenem) a u s l a u t e n d e m n oder z, s. § 150, 2. 3. i auf idg. i u n d idg. e (dieses außer v o r r, wo es erhalten blieb, s. § 140) ; auf idg. (stoßtoniges oder schleiftoniges) i, s. § 147, § 150, 1 u n d 2. 4. u a u f germ. ü u n d germ. u (auch das a u s silbischem Nasal oder L i q u i d a entstandene), weiter auf ura«. i m Auslaut vokalisiertes -w (§ 174); endlich auf germ. 5 (idg. 5 oder ä) im idg. A u s l a u t u n d in urspr. Mittelsilben vor m oder w e n n die Endsilbe urspr. ein -u enthielt, d a n n auch in der Ableitungssilbe -un3 der Verbalabstrakta, s. § 150, 3, u n d auch auf idg. o vor m oder in urspr. Mittelsilben, denen ein -u folgte (z. B . D a t . PI. ae. -um a u s idg. • *omis, A k k . Sg. brödur aus idg. *bhrätorm, griech. (pgdroga, urgerm. *brößurun). A n m . 4. F ü r e vor einem r, z. B . Akk. Sg. ae. feeder, griech. nrxiÉQa, k o m m t f r ü h a u c h se v o r (vgl. Leid. Rätsel, E p . öfter, gemeinae. ofer, griech. vjtég, obwohl sonst in d e n ältesten Quellen e steht). A n m . 5. D u r c h ¿-Umlaut (§ 96ff.) werden die Vokale der Mittelsilben ebenso v e r ä n d e r t wie die der Stammsilben, doch t r i t t f ü r y a u s u (§ 102) d u r c h E n t r u n d u n g i, gemeinae. e ein, z. B . ^sedelin^ Verwandter, Neffe, as. gaduling. A n m . 6. Altes ¿ erscheint (außer in den obengenannten Ableitungssilben) noch in d e n ältesten U r k u n d e n aus d e m S ü d e n u n d mittleren E n g l a n d bis e t w a 740, n o r d h . länger, s. Sievers, Anglia 13, 11 u n d Storms, E . Studies 37, 104—110, s p ä t e r ist es e. Ebenso erscheint altes se n u r in d e n ältesten Texten, a b e r n i c h t m e h r durchwegs, in R 1 aber noch in u n b e t o n t e n W ö r tern, s. S. M. K u h n , P M L A 60, 663-669, gemeinae. s t e h t e, jedoch ist die Ableitungssilbe -sej (germ. -ag) später -¿3, z. B . huni5 Honig, bodi$ K ö r p e r , monÌ3 m a n c h e r . D e r Unterschied in der a l t e n F o r m der Silbe zeigt sich in d e m U n t e r b l e i b e n oder Eintreten des ¿-Umlauts, vgl. § 95, A n m . 5, 4 u n d § 141, 4. Bezüglich der Unterscheidung der e verschiedenen U r s p r u n g s (aus x u n d i) k o m m e n f ü r die Flexionslehre insbesondere in B e t r a c h t F o r m e n wie ärse Gen. D a t . A k k . Sg. u n d N o m . A k k . PI. f e m . § 252, tun3se N o m . Sg. fem. § 276, 3Ödnse Akk. Sg. m a s k . § 293, saL&se 1. 3. Sg. P r ä t . I n d . schw. Vb. § 354, dorn se D a t . Sg. mask. § 237, A n m . 2, jödas N o m . PI. m a s k . § 293, jibsen P a r t . p r ä t . § 366, restsendi P a r t . P r ä s . § 363, 3, clömses Gen. Sg. § 238, suilcse A d v . § 315; aber meri, ry$i N o m . A k k . Sg. m a s k . § 262, rici desgl. § 246, nimis -id 2. 3. Sg. Ind. Präs. § 357f., neridse schw. P r ä t . Sg. § 401, -id P a r t . P r ä t . § 402 usw. A n m . 7. -u e r h ä l t sich in der E n d i m g -um u n d der Ableitungssilbe -mjij bis ans E n d e der ae. Zeit; im u n m i t t e l b a r e n Auslaut k o m m t spätws. zwar -o u n d s p ä t e r a u c h -a vor, doch zeigt sich selbst noch s p ä t Schwanken zwischen -u u n d -o ; n a c h einem -u der Tonsilbe bleibt es ü b e r h a u p t in der Regel bew a h r t (z. B . vmdu Holz, sunu Sohn, a b e r 5(i)efu, -o Gabe, hofu, -o PI. H ö f e , ricu, -0 Reiche). I m I n l a u t vor anderen K o n s o n a n t e n außer -m u n d - n j ist •o- i m W s . schon f r ü h durchwegs d u r c h g e f ü h r t , n u r n a c h einem u der S t a m m silbe s t e h t v o r einfachem K o n s o n a n t e n -u-, d a h e r munuc Mönch, dujud

§ 44. Vokale der Ableitungs- u n d Endsilben. § 45. Das germ. Vokalsystem

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Tugend, aber heafod H a u p t , nacod nackt, tun^ol Stern usw. I n den angl. Texten ist auch hier -w- viel häufiger (heafud, wuldur usw.). A n m . 8. Starkes Schwanken in der Bezeichnung der Vokale der Endsilben zeigt das späte Nordh. (L, auch R i t . u n d R 2 ) u n d R 1 . Hier stehen e, se, o ziemlich unterschiedslos nebeneinander, wenn auch se etwas seltener ist; daneben kommen aber auch noch u und i vor. Vor m steht neben u auch o, vor sc, 3, s, d gewöhnlich i. E s ist wohl anzunehmen, daß bereits alle Vokale außer vor sc, 3, s, ö reduziertes 9 waren u n d daher die Bezeichnung schwankt, s. M. Förster, Litbl. f. germ. u. rom. Phil. 23, Sp. 287 f. Ähnliche Abschwächungen zeigt auch die Steininschrift von Kirkdale (1055-1065), s. M. Förster, Engl. Stud. 36, 44ff., noch weitergehende eine Urkunde aus D u r h a m von 1099-1128, s. Liebermann, Archiv 111, 283f. - Aus ebensolchen Abschwächungen erklären sich einige spätws. Schreibungen, wie y f ü r (reduziertes) e, z. B . hselynd, fsedyr, belocyn, wintrys, bityr f ü r kielend, f seder, belocen, wintres, biter usw., auch ¿Elfryd, JEdylmer f ü r AHlfred, JEöelmer in U r k u n d e n des 10. Jahrhunderts. Andere spätws. Schwankungen in der Bezeichnung unbetonter Vokale sind u. a. Gen. Sg. -as f ü r -es (§ 237, Anm. 1), Nom. PI. -es s t a t t -as (§ 237, Anm. 3), -on, -an im Opt. P r ä t . u n d Opt. Präs. f ü r -en (§ 361, Anm. 1; § 365, Anm. 2), -an, -en s t a t t -on im I n d . P r ä t . PL, seltener -en f ü r -an im Inf. Vgl. die Zusammenstellung solcher Fälle aus südl. Hss. des 10. J a h r h u n d e r t s von K e m p Malone, Curme Volume of Linguistic Studies, 110-117 u n d Albert H . Marckwardt in Philologica (Baltimore 1949), S. 79-88. Man wird f ü r das ausgehende 10., spätestens f ü r die erste H ä l f t e des 11. Jahrhunderts, in ganz England eine allgemeine Abschwächung der Endungsvokale annehmen müssen, die aber wegen der weitgehenden Regelung der spätws. Orthographie nur in gelegentlichen 'Fehlern' zum Ausdruck kam.

Kapitel III Verhältnis des ae. V o k a l i s m u s z u d e m der verwandten Sprachen A.Das germanische und westgermanische

Vokalsystem

§ 45. W i e in d e n a n d e r e n germ. (und idg.) S p r a c h e n s t e h e n d i e ae. Vokale i n n e r h a l b einer A n z a h l v o n Reihen, wobei die einer solchen zugehörigen Vokale i n d e n zu einer W u r z e l g e h ö r e n d e n v e r b a l e n u n d n o m i n a l e n Ableitungen u n t e r e i n a n d e r wechseln, a b e r n i c h t m i t solchen einer a n d e r e n Reihe. Diesen Wechsel i n n e r h a l b einer R e i h e bezeichnet m a n m i t A b l a u t , wobei m a n zwischen H o c h s t u f e n u n d T i e f s t u f e n (bei völligem V o k a l s c h w u n d S c h w u n d s t u f e ) u n t e r s c h e i d e t . D a die Ablautreihen, deren n ä h e r e B e h a n d l u n g d e r vergleichenden g e r m a n i s c h e n bzw. i n d o g e r m a n i s c h e n G r a m m a t i k z u k o m m t , in d e r Verbalflexion a m d e u t l i c h s t e n erscheinen, w e r d e n sie d o r t (§ 381 ff.) b e h a n d e l t . Sie zeigen sich a b e r n i c h t n u r i n dieser, s o n d e r n a u c h i n n o m i n a l e n A b l e i t u n g e n u n d a u c h in Ableitungssilben.

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§ 45. Das germ. und westgerm. Vokalsystem

Das ae. Vokalsystem ist eine Entwicklung aus dem gemeingermanischen Vokalsystem, das in keiner der Einzelsprachen unverändert erhalten ist, doch auf dem Wege der Vergleichung erschlossen werden kann. Dieses germ. System bestand aus folgenden Vokalen: Kurze Vokale i1 (e2) e 1 (i2) a Lange Vokale l ex (ä) Diphthonge ai i2u, eu au

ö

(o2) u ü

Hierzu ist folgendes zu bemerken : 1. i1 und e2 einerseits, e1 und i2 wurden aus etymologischen Gründen angesetzt, i1 und e2 entsprechen idg. ( a l t e n oder p r i m ä r e n ) i, e1 und i2 idg. ( a l t e n oder p r i m ä r e n ) e. Idg. i und e sind in den germ. Sprachgruppen in verschiedener Aufteilung in i und e gespalten. Ob man dabei an einen ehemaligen phonemischen Zusammenfall und spätere verschiedene Spaltung, oder an eine Veranlassung bzw. Verhinderung des Überganges von i zu e und e zu i zu denken hat, läßt sich nicht eindeutig entscheiden. 2. Während got. in beiden Fällen regelmäßig vor r, h, kr ein e (geschrieben ai) erscheint (also parallel mit dem Übergang von u zu o, geschrieben aü, s. Pkt. 5), sonst ein i, ist west- und nordgerm. in beiden Fällen ein i nur vor einem i oder j der Folgesilbe und vor Nasal + Konson a n t nachweisbar, e in anderen Stellungen, doch zeigen die Einzelsprachen manchmal eine andere Aufteilung (vgl. dazu für das Ae. Anm. 1 - 3 und § 81). Daraus erklärt sich z. B. ae. as. Inf. helpan, ahd. helfan gegen got. hilpan, aber 3. Sg. Präs. Ind. ae. (ws.) hilpd, as. hilpid, ahd. hilfit helfen hilft, hingegen got. as. ae. und ahd. Inf. bindan binden. A n m . 1. Vor u ist der Übergang von e zu i nur ahd. und as., daher der

Unterschied zwischen ahd. metu und seltenerem mitu ae. (ws.) medu Met, ahd. sibun ae. (ws.) seofon sieben, ahd. fihu ae. feo Vieh; doch ist in der Lautfolge e-u-i der Wandel zu i-u-i auch für das Ae. anzunehmen. So erklärt sich aus Verallgemeinerung von Formen mit urspr. flexivischem i das

Nebeneinander von ae. siofon und seofon (erhalten in nordh. R 2 siofu, -o und L seofo, -a) und ws. mioluc, angl. milc Milch neben st. Vb. melcan, vielleicht noch einige andere Formen, s. Weyhe, Beitr. 31, 60 ff.

A n m . 2. Dieselbe Aufteilung findet sich auch noch in alten Lehnwörtern aus dem Lateinischen, wie ae. pir^e Birnbaum neben pere, -u Birne (vlat.

peria, pero, klass. lat. pirea, ptrum), ae. minte Minze (lat. mentha), ae. jim(m) Edelstein (lat. gemma). A n m . 3. e für i1 steht ae. weiter: a) in einigen Fällen vor einem a der Folgesilbe, so in ae. ahd. wer Mann gegen lat. vir; ae. ahd. nest gegen lat. nidua

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§ 45. Das germ. und westgerm. Vokalsystem

aus *nizdos. Hingegen ist i in anderen Fällen desselben Typus enthalten, so in ae. fisc Fisch zu lat. piscis (germ. o-Stamm); ae. (und alts.) steht hierbei i häufiger als ahd. (und altnord.), so in ae. lifer (ahd. lebera), ae. liccian lecken (ahd. leckon), ae. clifian kleben (ahd. kleben), ae. libban leben (ahd. leben) u. a. Nebeneinander stehen ae. spec und spie Speck. Über einige andere mutmaßlich hierher gehörige Fälle s. O. Ritter, Vermischte Beiträge S. 173f. - b) Wie im Altnord, vor einem z (westgerm. r, § 181, 2), das derselben Silbe angehörte und auf das in der nächsten Silbe kein i folgte. Das r (aus z) ist erhalten oder nach § 182 abgefallen, der Lautwandel gehört also in die Zeit vor dem Abfall dieser auslautenden z. Hierher gehören ae. (angl. u. poet.) meord Lohn (eo nach § 84), got. mizdd, PI. heordan Werg, reord Sprache (aber 5eriorde, ¿-Stamm), leornian neben liornian lernen (wegen des Wechsels im Suffix ehemaliger alter e-Verben, § 417, Anm. 10), weiter die Pronomina ae. ml mir (got. mis), dir (ahd. dir), 3$ ihr, wi wir. A n m . 4. Zu dem Unterschied zwischen den got. und nord- und westgerm. Entsprechungen von idg. e und i vgl. die Übersicht über die vorgebrachten Ansichten durch W . H. Bennett, Language 28, 339-342. Für ein diesen Unterschieden zugrunde liegendes einheitliches Phonem tritt ein James W . Marchand, Language 33, 346-354. - Die Entwicklung in schwachtonigen Silben ist von der unter dem Hauptton zu unterscheiden. Zu ersterer vgl. § 44 und § 140. 3. i2u ist eine aus der Weiterentwicklung zu erschließende Sonderentwicklung von idg. eu vor einem i oder j der Folgesilbe, s. § 77 und 78. Gotisch steht einheitlich iu. 4. Germ, a setzt sowohl griech. lat. a wie griech. lat. o fort, z. B. lat. ager, griech. «Ypo, got. ahtau, ahd. as. ahto acht. Entsprechend sind idg. ai und oi in germ. ai und idg. au und ou in germ. au zusammengefallen, z. B. griech. aÜ&w brenne, lat. aedes (klass. lat. ae für idg. ai) Tempel, ahd. m h d . eit Scheiterhaufen; lat. haedus

Bock,

got. gaits,

a n . geit,

ahd.

geiz Ziege (Geiß) und griech. oT8a, -e, got. wait weiß; bzw. lat. augeo, -ere, g o t . aulcan, a n . auka v e r m e h r e n ; griech. ou?, got. ausö O h r .

5. o2 ist das neue, germ. aus u in gewissen Stellungen entstandene 0. Got. steht es nur vor einem r oder h (geschrieben au), west- und nordgerm. ist o stets für u eingetreten, außer vor Nasal und Konsonant und vor einem i oder j in der Folgesilbe, z. B. nach a) ahd. gibuntan, ae. gebunden

g e b u n d e n , a b e r a h d . giholfan,

alts. gihol'pan,

ae. geholpert g e -

holfen und b) alts. huggian, ahd. hucken, ae. (mit ¿-Umlaut nach § 102) hyc^an denken, aber ae. ÄOJM Sorge. Das Got. hat hingegen stets u außer vor r, h, so bundans, hulpans, hugjan. - Ae. (und altnord.) steht weiter c) o auch vor einem z (westgerm. r) derselben Silbe, dem kein i folgte, daher ae. (ws.) oreald uralt, orsäwle leblos, or-wena, got. us-wena hoffnungslos, ae. (ws.) tor-ci(e)rre schwer zu drehen (vgl. got. tuz-wirjan zweifeln).

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§ 45. Das germ. und westgerm. Vokalsystem

A n m . 5. Ob ein in den oben genannten Stellungen verhinderter Lautwandel von u zu o stattfand, oder zuerst alle idg. u zu germ. (geschlossenem) o wurden, das sich dann ebenso wie e zu i vor Nasal + Kons, oder i, j der Folgesilbe zu u zurückentwickelte, ist umstritten. - Der Lautwandel von i zu e und von u zu o wird in germ. Grammatiken oft als 'Brechung' bezeichnet. Die ae. Grammatik verwendet aber 'Brechung' bloß für die in § 8 3 - 86 dargestellte Entwicklung von Gleitelauten vor h, r lind l. A n m . 6. Mit altem u sind zusammengefallen die aus indogerm. a2 entwickelten u und die germ. vor ursprünglich silbischen n, m, r, l entwickelten u, wie in ae. bunden, cuman, wurdon, loulf.

6. Mit e und ä? (meist als e2 und e 1 bezeichnet) werden der Deutlichkeit halber zwei Vokale getrennt, die zwar im Got. gleichmäßig durch i ausgedrückt werden, doch altn. alts. als e und ä, ahd. als e (ea, ia) u n d ä getrennt sind, vgl. got., alts. Mr, ahd. her, hear, hiar hier u n d

got. mel Zeit, altn. alts. ahd. mäl. Im Ae. sind sie außer vor Nasalen im Angl, und Kent. unter e zusammengefallen, im Ws. als e und ee getrennt; vor Nasalen steht für se gemeinae. ö; in manchen anderen Einzelfällen sicher im Ws. ä (s. § 63). Man hat daher einen gemeinwestgerm. Wandel des w zu ä wohl mit Recht anzunehmen. A n m . 7. w entspricht indogerm. e, vgl. lat. edi, got. fr-et, alts. dt, altnord. dt, ahd. dz, ws. ¡et aß, e ist selten, gew. entspricht es dem indogerm. Langdiphthong ei. In den westgerm. Sprachen erscheint es auch im Prät. einiger ursprünglich reduplizierender Verba, s. § 395.

7. Reines ä existierte germ. nicht mehr, da indogerm. ä zu ö gew o r d e n w a r (vgl. z. B. lat. fr&ter m i t got. brdpar,

ae. brööor,

alts.

brödar, ahd. broder, bruoder usw.). Germ, ö ist also zweifachen Ursprungs.

Dagegen sind s e k u n d ä r einige ä bei Ausfall eines Nasals vor y gemeingerm. entstanden, so in got. ßähta, alts. thdhta, ahd. dähta dachte, f ü r *pai}hta, zu got. pagkjan u . a . ; vgl. die Belege § 80, Anm. 1. Da aber

diesem ä im Ae. stets ö entspricht (so wie auch germ. St, westgerm. ä vor Nasalen, § 80 wie auch germ. an bei Ausfall des Nasals vor anderen stimmlosen Spiranten, § 46), so ist zu schließen, daß es germ. noch nasaliert war und die Nasalierung erst einzelsprachlich aufgegeben wurde. A n m . 8. In ebensolcher Weise werden wohl auch die aus irjh, urjh entstandenen ih, üh (vgl. § 186, Anm. 4) ursprünglich nasaliert gewesen sein.

8. Der aus dem Griech. und Altlat. erschlossene Diphthong ei ist bereits gemeingerm. über ein ii zu i geworden und daher mit vorgerm. I zusammengefallen. 9. Es wechselten die Gruppen i + Vokal und j -j- Vokal so, daß die erstere nach langer, letztere nach kurzer Wurzelsilbe stand; also z. B. Stamm *rikia- reich, aber *badja- Bett, oder in Präsensstämmen der

§ 46. Das westgerm. Vokalsystem

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ie/to-Verba (1. Kl. der schwachen Verba, § 398, 1) Stamm *domia- oder *tiazja-. § 46. Zwischen dem germ. und ae. System liegen das gemeinsame System des W e s t g e r m a n i s c h e n und weiter gewisse Veränderungen, die dem Ae. mit den am nächsten verwandten westgerm. Sprachen, dem F r i e s i s c h e n und z. T. dem A l t s ä c h s i s c h e n , gemeinsam sind. Das westgerm. Vokalsystem stimmt im allgemeinen mit dem zu erschließenden germanischen überein, doch ist die Verwandlung der germ. ee zu ä (§ 45, 6) und vielleicht auch der eu zu iu (unter den § 45, 3 angegebenen Bedingungen), weiter die Neuaufteilung der e und i, u und o (§ 45,2 und 5), die allerdings den westgerm. Sprachen mit den nordgermanischen gemeinsam ist, als Eigentümlichkeit des Westgermanischen aufzufassen. Hierzu kommen noch eine Reihe von Einzelheiten in der Entstehung von Diphthongen aus Vokal und folgendem, aus w entwickeltem u (§ 174, 1) und einzelne Dehnungen ursprünglich kurz anzusetzender Vokale (§ 137). Als wichtigste dem Altenglischen und Altfriesischen gemeinsame Erscheinungen sind zu erwähnen: Die Spaltung des germ. a in einen helleren (ee) Laut vor oralen Konsonanten (§ 49f.) und einen dunkleren vor Nasalen (§ 79), z. B. ae. fast, afries. fet Faß aber ae. man, mon, ostfries. mon Mann; die Entsprechung des westgerm. ä durch einen helleren Laut vor oralen Konsonanten (§ 62) und durch ö vor Nasalen (§ 80), z. B. ae. sleepan slepan afries. slejja schlafen, aber ae. mono, afries. mona ahd. mäno Mond; Wiedergabe des (nasalierten) germ. & vor h durch ö (§ 80, Anm. 1), z. B. ae. bröhte, afries. brächte brachte; ebenso des westgerm. & aus an vor anderen Spiranten (§ 80, Anm. 1 und § 186,1), z. B. ae. jös, afries. gos Gans; der Ausfall des nachvokalischen Nasals vor s, p und / (auch altsächs.), z. B. ae. afries. fif fünf, ae. cüd, afries. küth kund, ae. jös, afries. gos Gans (§ 186, 1) und der Ausgleich der 1. und 2. Pers. Plur. der Verba zugunsten der 3. (auch altsächs.), s. § 360, § 361, § 364, 2 und § 365. B. Die E n t s p r e c h u n g e n d e r w e s t g e r m a n i s c h e n V o k a l e im A l t e n g l i s c h e n § 47. Die Umgestaltung, welche die germ. Vokale im Ae. erfahren haben, ist entweder aus Veränderungen, die der Vokal unabhängig von seiner Umgebimg erfährt, oder aus einem bestimmenden Einfluß dieser Umgebung zu erklären. Zur ersten Art der Übergänge gehört z. B. die Wandlung des germ. ai in ä, wie in hätan heißen, zu got. haitan, oder

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§ 47-48. Die westgerm. Vokale im Ae.

§ 49-50. Westgerm, o

die des germ. au zu ea, wie in lean Lohn, zu got. laun; zu der zweiten Erscheinungen wie die verschiedenen Umlaute und Brechungen, Veränderungen von Vokalen durch Nasale, Palatale und dgl. I n der folgenden Übersicht sollen sämtliche Veränderungen, denen ein germ. Vokal im Ae. unterliegt, gleich bei der Besprechung dieses Vokales angeführt, doch nur die von der Umgebung des Vokals unabhängigen Wandlungen ausführlicher besprochen werden. Die Einflüsse der Nachbarlaute werden dann zusammenhängend behandelt. § 48. Außer dieser Unterscheidung ist noch zu beachten, daß die Entwicklung der Vokale in den betonten (Stamm-)Silben eine andere ist als in den schwächer betonten Mittel- und Endsilben. Wir behandeln deswegen die Vokale dieser Silben getrennt.

I. Die V o k a l e d e r S t a m m s i l b e n 1. Allgemeine Übersicht der Entsprechungen a

§ 49. I n e i n s i l b i g e n W ö r t e r n wird das kurze a normalerweise zu se, wo nicht besondere Umstände es verhindern: das5 Tag, brasc brach, aset saß, wses war, hasft gefangen. A n m . 1. Durch Anlehnung an mehrsilbige Flexionsformen mit a nach § 50, 1 steht meist a statt se in den Imperativen der starken Verba VI. Ablautreihe: far, säe, scaf (aber angl. auch fser (jer), s. § 368, Anm. 2). A n m . 2. a steht auch noch in einigen enklitischen Wörtern, wie ac, ah aber, dann in was, nas war (war nicht), neben gewöhnlichem wses, nws. Auch im zweiten Glied von Kompositis steht manchmal a statt zu erwarten-

dem se, wie in herepad Heerstraße, sidfat Reise u. dgl. § 60. I n m e h r s i l b i g e n W ö r t e r n steht:

1. a regelmäßig, wenn die Folgesilbe einen der volaren Vokale a, o, u enthält (oder ursprünglich enthielt). So lautet zu das3 der Nom. PI. da^os, G. da3a, D. da^um; zu fast Faß der Nom. Akk. PI. fatu, G. fata, D. fatum; zu hwaet kühn Dat. Sg. mask. und neutr. hwatum, der schwache Nom. Sg. mask. hwata-, beim Verbum Inf. faran (§ 392), 2. 3. Sg. Ind. Präs. faerest, fasred, PI. farad u. ä. Ferner haben a Wörter wie atol schrecklich, nacod nackt, sadol Sattel, crabba Krabbe, lappa Lappen, assa Esel, wascan, waxan waschen, oder das Fremdwort abbod Abt. A n m . 1. Den a, o, u der Endsilben gleich stehen 1. das aus öj über Sj entstandene i in der zweiten Klasse der schwachen Verba, also macian machen,

§ 50. Entsprechungen des westgerm. a

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ladian einladen (vgl. § 411, Anm. 2); - 2. die ebenfalls aus urspr. volaren Vokalen geschwächten e mancher Mittelsilben, auf welche noch ein velarer Vokal folgt oder folgte; vgl. z. B. Wörter wie ataöelian befestigen (zu atadol), hacele Mantel, adela Kot, hajela (neben hafola) Haupt, 3aderian (poet. auch Ssederian) sammeln, 3edafenian geziemen, hafenian halten, fa^(e)nian sich freuen, war(e)nian sich hüten, adesa Beil (vgl. auch § 142). Anm. 2. Dagegen steht SB in einer Reihe von Wörtern, in denen auf den ursprünglich volaren Vokal der Mittelsilbe (u) ein i folgt oder folgte, also Ssedelinj Verwandter (alts. gadvling), sedelinj Edler, aus *ajmlin^ (altn. 0dlingr), Imtemest der späteste, aus *latumist (vgl. § 314); set-, tö-^sedere zusammen, aus *^aduri (neben 3aderia.11 schw. Vb. I I . Kl., s. Anm. 1), aseterndse3 Sonnabend, zu Satumi dies und vielleicht hselfter Halfter aus *haluftri, und hserfest Herbst aus *harubiat. Dieser Übergang von a zu 33 ist jünger als in einsilbigen Wörtern (§ 49) oder vor e der Folgesilbe (§ 50, 3), denn das dadurch entstandene (sekundäre) se bewirkt nicht die Palatalisierung vorhergehender c und 3 (§ 206, 1) und für diese se kommt auch nicht wie für andere se nach vorhergehenden Palatalen ea vor (§ 91, a). Sie sind daher durch einen über die Mittelsilbe hinweg wirkenden i-Umlaut zu erklären, s. § 96, 3, d. Anm. 3. Über ea statt o wegen Velarumlaut s. § 108 f. Anm. 4. Soweit ein velarer Vokal auf urspr. h folgt, tritt Brechung der dem h vorausgehenden o zu ea ein (§ 86, 1). Da die Brechung eine zumindest sehr helle Aussprache der a voraussetzt (§ 86, Anm. 2), ist außer vor Nasalen ein Übergang aller westgerm. a zu se und eine Rückbildung zu a vor velarem Vokal der Folgesilbe nach der Brechung anzunehmen (so Luick, Hist. Gram. § 164). 2. a vor einem w, dem kein i folgte, so in G. D. Sg. clawe zum Nom. *clea (§ 75) Klaue (im Nom. Sg. nicht belegt). Anm. 5. Für diese Entwicklung fehlen (zufällig) außerws. Belege, sie ist aber wohl gemeinae. - -am- ergibt (durch ¿-Umlaut) -ewi-, -ewe-, s. § 96, 1. 3. se vor ursprünglichem (d. h. nicht aus a, o, u entstandenem, s. Anm. 1 und 2) e der Folgesilbe (in den ältesten Texten se, s. § 44, Anm. 6) oder vor silbischen r,l, m,n und dem daraus entwickelten sekundären e (§ 152ff.). Daher G. Sg. dieses, D. dee^e, A. ¿ » 5 ; Gen. Sg. fastes, D. faste zu fset; dann wa?jZ Nagel, hrsefn Rabe, secer (got. alcrs) Acker, fse^er (got. fagrs) schön usw. Anm. 6. Schwanken zwischen o und se in Flexionsformen erklärt sich durch Ausgleich, wie Gen. Sg. hwatea, Instr. hwate zu hwset wegen des Dat. Sg. hwatum und sw. Formen hwata, hwatan; Gen. Dat. Akk. Sg. sace neben asece wegen des Nom. aacu; asce, axe neben seace Asche nach dem Plur. aacan axan; ebenso flaace Flasche, maace maxe Masche. Schwanken zwischen a und se im Part. Prät. der starken Verba VI. Ablautreihe erklärt sich hingegen wohl aus urspr. verschiedenen Formen der Endung (-an in urspr. unflektierten, -sen, hist. -en in flektierten Formen, s. § 44, Anm. 3, 1. 2 und § 368,

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§ 51-53. Entsprechungen des westgerm. a

Anm. 4), daher faren neben fleren, Maden neben hlxden geladen, 3rafen neben srsefen gegraben, slse^en neben Slawen geschlagen. Hingegen dürfte der Opt. Präs. fare, srafe, faren, 5rafen usw. dem Ind. angeglichen sein. A n m . 7. Vor ursprünglichem i, j ist a in der Regel durch ¿-Umlaut weiterhin verändert, s. § 96. § 61. o steht für ehemaliges a in den proklitischen Präpositionen 0/ ab, on an, ot bei, gegenüber den betonten Adverbien sef-, an (cm), eet; ferner bisweilen in nebentoniger Stellung im zweiten Gliede von Kompositis, besonders wenn ein Labial vorausgeht: twiefold zweifach, 3rimbold, Oswold Eign., andsworu Antwort, hläford Herr (für *hläfword); im Vesp. Ps. auch töword zukünftig, erfeword Erbe; weiter herepod neben -päd Heerstraße § 49, Anm. 2. Vgl. § 43, 2, b. A n m . Die Form ot ist im Ws. fast ganz durch set verdrängt; eine seltene (meist kent. ?) Nebenform ist at. - I n einigen Texten schwankt auch unbetontes on nach an hin, vgl. darüber wie über einige ähnliche Fälle § 79, Anm. 3. § 52. I m Kentischen und im merc. Dialekt des Vesp. Psalters tritt für se nach § 49 und § 50, 3 e ein: in3 Pron. 348, 2. näne Öin3a Adv. 320. nän(w)uht Pron. 348, 2. nas usw. s. wesan. nasu s. nosu. nät s. witan. näthwä Pron. 344, 2. näthwelc Pron. 344, 2. näuht s. näwuht. näwöer s. nähwaeöer. näwer, nöwer Adv. 43 A. 4. 62 A. 3. näwuht, näuht, näht (näwiht, nséht, nseniht) Pron. 6 A. 1. 95 nabban s. habban. A. 1. 114 A. 4. 172 A. nabula s. nafela. 348, 2 u. A. 1.2. nacod Adj. 10. 44 A. 7. 50, 1. 150, 3. 205 A. 3. néad s. med. nacodnisse stf. 109 A. 5. neades Adv. s. nledes. n§ad3afol stn. 95 A. 4. näöer s. nähwaeöer. nèad3Ìld stn. 95 A. 4. näj)in3 s. nän Öin3neadhäd stm. 95 A. 4. näbre s. näfre. néah (neh) Adv. ; Komp. nseddre s. niedre, Adj. nearra (nserra), néedl (nèdl, neöl) stf. 62. Adv. near, nyr (néor, 148 A. 2. 154. 201, 3. nior) ; Sup. ni(e)hst(a), 252 A. 2. 254, 1. nyhst(a), néahst(a) niedre, nseddre (nedre) (néhst[a], néxt[a], nésswf. 138, 1. 229. 276 t[a], néistfa]) 86, 4. A. 4, b. c. 278. 119. 121. 122, 2. 128, nsèfre (nsebre) Adv. 191. nsB3l stm. 50, 3. 154. 3. 138 A. 161. 221 A. 160. 4. 222. 229 A. 2. 311. nae3lan swv. 96, 2. 404 313 u. A. 321. 322 A. A. 1, b. néah3ebür (nehhebür) nseht s. niht. stm. 214 A. 5. nseht s. näwuht. neaht s. niht.

416 nëalsëcan (nëo-, -léca[n], -licijan) swv. 86, 4. 119 A. 2. 218 A. 2. 405 A. 10. 407 A. 9. 10. 11. nëalic A d j . 218 A. 2. nealles (nalles) Adv.319. n e a m s. eom. n ë a n Adv. 128, 3. 321. nëanti3 s. 11130111^3. nëar(ra) K o m p . s. nëah. nearu stf. 260 u . A. 1; A d j . 109 A. 8. 300. nearwe Adv. 315. neappian s. hnappian. nëawest (nëowest) stf. 218 A. 2. nëawun3 stf. 205 A. 3. neb stn. 247. Nebrod s. Nemrod. nëd s. nïed. nëdl s. nsëdl. nëdre s. nsêdre. nëôan swv. 405 A. 5. nëôl s. nsëdl. nefa swm. 277 u. A. 1. 290 A. 2. nefene swf. 258 A. 2. nëh s. nëah. nehhebür s. nëah3ebûr. nëhst(a) s. nëah. n e h t s. niht. neidfaeae D. Sg. s. nïedfaër. neirxnawon3a s. nercsnawon3. nëista Sup. s. nëah. nellan s. willan. nemnan swv. 358 A. 4. 404 A. 1, a. 406 u. A. 4. 6. Nemrod (Nebrod) Eign. 187 A. nëodlice ; K o m p . nëodlucor Adv. 43, 3. 142. neoôan s. niôan. neoöor s. niöor. neo3an, -on s. ni30n. neo3o8a s. ni300a. nëolsêcan, -lëca(n), -lici3a(n) s. nëalsëcan. nëonti3 s. ni30nti3nêor K o m p . s. nëah. nëosian (3enïosi3a) swv. 221, 2. 412 A. 4. nëotan stv. 384 A. 1, a. nêoten s. nieten.

Wörterverzeichnis nëowe s. nïwe. nëowest s. nëawest. nëp s. nœp. nër K o m p . s. nëah. nercsnawon3, Gen. neirxnawon3a s t m . 273 A. 1. ner3an s. nerian. ner3endkons.Mask. 286. nerian, ner(i)3an swv. 44 A. 6. 83 A. 96, 1. 147, c. 175, 1. 176, 2. 181, 2. 227. 306 u. A. 1. 355. 356. 358, 1. 360, 1. 361. 363, 1. 3. 365 u . A . 3. 366, 1. 400, 1 u. A. 3. 401, 2. 402, 1. 409 u. A. 1. 410, 1. 3 u. A. 5. -neru stf. 268. nerwan swv. s. nierwan. -nes(se), -nis(se), -nys(se) Suffix (stf.) 142 A. 149, 1. 150, 3. 258, 1 u. A. 1. nest stn. 45 A. 3. nëst(a) Sup. s. nëah. net stn. 247. net(e)le stf. 159, c u. A. 3. nëten s. nieten. nëxt(a) Sup. s. nëah. nïalëcan s. nëaléêcan. nï-cenned, -cumen Adj. (Part. Prät.) 130 A. 3. 173 A. 1, d. nicor s t m . 289, 2. nid s. nïed. niöan, n y ö a n (nioöan, neoöan) Adv. 111 A. 2. 314. 321. niöanweard (neoöanweard, nyoöewearde) Adv. 38 A. 4. niöemest, nieöe-, nyöe(nioSe-) Adv. Sup. 111 A. 6. 314. niÖer(r)a A d j . K o m p . 314 u . A. 1. niöor, -er, nyöer (nioöor, neoöor) Adv. 22 A. 2. 111 u. A. 2. 321. niörian, hniörian swv. 412 A. 4. 10. 413 A. 1. nïed, nïd, n y d , nëad (nëd) stf. 94 A. 95 A. 4.106. 269.

nïedan swv. 405 A. 3. nïedes, nëades Adv. 320. nïed-fœr stm. (D. Sg. neidfaerae) 94 A. nï(e)dn»m, nyd- stf. ; -nœme Adj. 80 A. 2. nieôemest s. niôemest. nïehsta Sup. s. nëah. nieht s. niht. nierwan, nyrwian (nerwan) swv. 408 A. 6. •nierwet (nyrwet) stn. 248, 2. nïeten, nïten, n y t e n (nëten, nëoten) stn. 42 A. 3. 106. 149, 2. 162. 243, 1. n i f t stf. 193, 1. nï3e s. nïwe. ni3o5a (-e5a, -eoôa, ny30Ôa, neo3oôa) N u m . 328. ni3on, -en, -un, ny30n, -an (ni3ona, -ne, neo3an, -on, nîone) N u m . 111. 325 u. A. ni3ontïene, -tyne, -tëne N u m . 325. -ni3onti3, -anti3, nio30nti3, ny30nti3 (nïonti3, nëonti3, nëanti3) N u m . 326. nïhst(a) Sup. s. nëah. niht, nieht, neaht (neht, nseht) kons. F e m . 31 A. 3. 86, 1. 95 A. 7. 105 A. 1. 119. 122, 2 u. A. 6. 284 u . A. 4. nihte3ale swf. 278 A. 1. nihtes Adv. 320. nihtlan3es Adv. 319. niman (nioma[n]); P r â t . nom, nômon, P a r t . P r â t . 3enumen s t v . 23. 44 À. 6. 80. 81 u. A. 82. 111. 366 A. 3. 4. 370 A. 1. 8. 371 A. 7. 390 A. 3. 5. nioôan s. niôan. nioSemest s. niôemest. nioôor s. niôor. ni030nti3 s. ni3onti3. nioma(n) s. niman. nîone s. ni30n. nïonti3 s. ni30nti3nïor K o m p . s. nëah. nïowe s. nïwe.

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Wörterverzeichnis niowel, -ol s. niwel. nïpan stv. 382 A. 1, a. -nis(se) s. -nes(se). nistan swv. 405 A. 11. nisti3 Adj. 127 A. 4. nïten s. nïeten. niwe (nîowe, nëowe), ni36 Adj. 78. 89. 107 A. 5. 130 A. 3. 173 A. 1, d. 2. 176, 3. 297 A. 1. 298 A. 3. niwel, niowol, -el Adj. 88 u. A. 2. 159, a. -niwian swv. 412 A. 5. nôht s. nôwuht. nöhwaeöer, nöwöer Pron. 348, 2. noma, n a m a swm. 10. 79. 276 A. 4, c. 5. 277. norö A d j . 314; Adv. 321. noröan A d j . 321. NorÖ(an)hymbre Eign. Pl. 264. noröerra, nyröra, noröra K o m p . 314 u. A. 1. norömest Sup. 314. nosu (nasu) stf. 274 u. A. 1. nöwöer s. nöhwaeöer. nöwer s. näwer. nöwuht, nöht (nöwiht) Neutr. 114 A. 4. 116. 348, 2 u. A. 2. n ü Adv. 137, 1. •nama swm. 82. nunmynster stn. 167, c. nunne swf. 60 A. 3. n u t u wë usw. Pl. s. witan. nyböe K o n j . s. nymöe. nyd s. nied. nydnsëm, -nsëme s. nïednœm, -nœme. nyöan s. niöan. nyöemest s. niöemest. nyöer s. niöor. ny3on, -an s. nÌ30n. ny30Öa s. ni30Öa. ny3ontÌ3 s. ni30nti3. nyhst(a) s. nêah. nyllan, -e, -aö s. willan. nymöe, nyböe K o n j . 187 A. nyoöewearde s. niöanweard. nyr K o m p . a. nêah.

nyröra s. noröerra. nyrwet s. *nierwet. nyrwian s. nierwan. -nys(se) s. -nes(se). nyst(a) Sup. s. nêah. n y t a n s. witan. n y t e n s. nieten. nyt(t) stf. 258, 1; Adj. 231, 2. 297. ö Adv. s. ä. ob P r ä p . s. of. ober s. ofer. oööe (othte, oööa, eööa, aeththœ) Adv. K o n j . 199 2 u. A. 1. 200 A. 226. 317. 321 A. 3. ööer Pron. N u m . 80 A. 1. 159, a. 161 A. 186, 1. 200 A. 231, 4. 237 A. 2. 291 A. 1.296 A. 3. 328. oö-3an3an stv. 186 A. 3. ööre dse3 Adv. 237 A. 2. ööres healfes Adv. 320. othte s. oööe. œfest s. ofost. 063 s. we3Schwele s. »3hwelc. œlc s. aèle. of (ob) Präp. 51. 143. 191. 192, 1. ofdele (-dsele, aefdsell) stn. 263, 2 u. A. 3. oförect s. Öryccan. oförysc(e)an swv. 206, 7, c. 405 A. 8. ofer (ober) P r ä p . 44 A. 4. 191. 192, 2. ofere Adv. 321 A. 3. oferhy3d stn. 267, b. ofermëtto stf. 201, 4. 255, 3. ofermöd3ian swv. 413

ofhœhte P r ä t . 407 A. 12. of(o)st (œfest) stf. 43 A. 4. 95 A. 2. 100. 186 A. 3. ofr s. hof(e)r. ofscyfende P a r t . Präs., ofseyufon P r ä t . Pl. s. scûfan. oftise stm. 263, 1. o f t y r f a n swv. 405 A. 1. öhielde (öhseldi, -Öi, ôheldi) A d j . 201 A. 2. öht stf. 80 A. 1. öht s. ôwuht. öhwaeöer, öwöer Pron. 218 A. 2. 346. ôhwsër, ôwër Adv. 218 A. 2. 321 A. 2. ôhwonan Adv. 321 A. 2. ôlecc(e)an, ôlicc(e)an swv. 407 A. 9. 10. ollunc s. ondlon3on, a n Adv. 51. on P r ä p . 25 A. 51. 143. onœlet stn. 248, 2. onbryrdan swv. 180. 405 A. 11. onbryrdnis stf. 180. onbütan, a b ü t a n Adv. 188 A. 3. onclëow, andclêow stm. 198 A. 2. 250, 1. ond, a n d (send, end) K o n j . 79 A. 4. on dae3 Adv. 237 A. 2. ondcwis(s) stf. ? 232. ondetre s t m . 248, 1. ondettan (ondetti3an) swv. 217. 229 A. 2. 403 A. 405 A. 9. 406 A. 6. 412 A. 2. ondfen3a swm. 198 A. 2. ond3iet stn. 198 A. 2. ondleofa, -liofa swm.

ofersceadwian swv. 412 A. 5. *oferscyi3an swv. ; P r ä t . oferscyade 92, 2, a. ofersle3e stn. 263, 2. oferswîôan stswv. 382 A. 2. 405 A. 5. ofersylefran swv. 404 A. 1 c. Offa Eign. 192, 1. oífrian swv. 192, 1. 411 A. 6. 413 A. 5.

ondlon3, onlon3, ollunc Adv. 188 A. 1. ondön Vb. 356 A. 1. ondrsëdan, a- (ondrëdan); P r ä t . -drëd (-dreord) stv. 188 A. 3. 394, 1 u. A. 1. 395, 2, a u. A. 2. ondrys(t)lic, -drys(e)n(d)lic A d j . 188 A. 4.196 A. 3.198 A. 1. ondsaca swm. 198 A. 2.

111.

418 ondsacan stv. s. onsacan. ondswarian, and-, -sworian (-sw®re3a) swv. 412 A . 5. 413 A . 6. 417 A . 11. 16. ondswaru, andsworu (ondsvsere) stf. 51. 252 A . 2. 253. ondwierdan swv. 405 A . 11. önettan swv. 43 A . 4. 218 A . 1.229 A . 2. 403 A. on3se3n, -¡sen s. ornean. on3e A d v . 315 A . 3. onjean, -3§n, -3än (-3»3n> -3e3n> -3®n) A d v . 91, b. 123. 125, a. 214 A . 8. on3emon3, aman3 A d v . 188 A. 3. on3innan stv. 79 A . 2. 226. 386 A . 1. 4. on3sum, ancsum, anxum A d j . 215. 0n3sumnes, an3-, ancxsumnys stf. 209 A . onhieldan swv. 405 A . 11. onhyrian swv. 400 A . 1. oninnan A d v . 321. onléohtan swv. 122 A . 4. onlon3 s. ondlon3. on nön A d v . 237 A . 2. onriht, ariht A d v . 188 A . 3. onsacan, ond- stv. 198 A . 2. 368 A . 3. 371 A . 6. onseunian (-scynian, -scynÍ3e) swv. 412 A . 2. 5. 413 A . 5. 6. 414 A . 3. 417 A . 9, c. 14. onsien, -syn (-sion, -séone) stf. 107 A . 3. 198 A . 2. 269 A . 4. onstyr3an swv. 409 A . 1. Onswini s. öswine. o n t y n a n s w v . 103. onw(e)ald stn. 43, 2. 198 A . 2. 267, a. onweaÍ3, andwealh, ondwealh A d j . 198 A . 2. 214 A . 6. onwe3, awe3 A d v . 188 A . 3.

Wörterverzeichnis onwréon etv. 214 A . 6. open A d j . 159 A . 1. op(e)nian swv. 411 A . 6. oran Pl. s. yre. orceard, orcerd, orc3eard, ordceard s. ort3eard. oró s. oro5. oreald A d j . 45, 5. ore5 s. oro5. or(e)5ian swv. 43 A . 4. 158 A . 186 A . 3. óret stm. 43 A . 4. 218 A . 1. óretta swm. 43 A . 4. 229 A. 2. órettan, orrettan swv. 43 A. 4. 218 A . 1. 403 A . or-leahtre A d j . 95 A . 9. orleje stn. 263, 2. orn Prát. s. irnan. oro5, -u3, -e3, or8 stn. 43 A . 4. 158 A . 159 A. 8. 186 A . 3. orrettan s. órettan. orretseipe stm. 218 A . 1. orsawle Adj. 45, 5. ortjeard, ordceard, orceard, orcerd, orc3eard stm. 196,2.206, 8 u. A . 9. or-tudri Adj. 95 A . 9. os kons. Mask., G. Pl. ésa 281 A . 4. osle swf. 186, 1. üsríc Eign. 95 A . 1. Dswine (Onswini) Eign. 186 A . 2. Dswold Eign. 51. ot, at Prap. 51. ów5er s. 6hwse5er. Ou53rim Eign. 26 A . Oustman Eign. 26 A . ówer s. óhwser. ówuht, -wiht, óht Neutr. 344, 3 u. A . 3. oxa, Pl. exen (cexen) swm. 19, 2. 58. 100. 221, 2. 276 A . 1. 277 A . 1. pad stf. 189. pae5 stm. 189. 199 A . 1. 240 u. A. 2. pae58an swv. 96, 3, b. 227. psell stm. 85 A . 3.

psetÍ3 s. préetÍ3. palendse swf. 73 A . 3. 204 A . 5. pawa, pea swm. 63, b. 128 A . 3. 171 A . 3. peni(n)3 stm. 188, 3. peo, pie swf. 278 A . 2. Peohtas Pl. s. Piht. Perse, Perseas Eign. Pl. 264. persoc stm. 141 A . 3. pera swf. 45 A . 2. 56 A . 2. 110, 1. 278 A . 1. Piahtred Eign. 86, 3. pie stn. 189. 207. pie s. peo. Piht, Pl. Piohtas, Peohtas Eign. 86, 3.122, 1. pil stm. 189. pilece swf. 207. pin stf. 66 A . 2. pinsian swv. 186, 2. Piohtas Pl. s. Piht. pióse s. pise, piper, -or stm. 56 A . 2. 152 A . 2. 189. pir3e swf. 45 A . 2. pise (pióse) swf. 111.278. plsece, plsetse, písese stswf. 204 A . 5. plse3Ía(n), pl»3¡3a s. ple3ian. písese, plsetse s. plsece. pla3ian s. ple3ian. plea3ade Prát. s. ple3¡an. ple3a swm. 189. ple3an stv. 391 A . 1. ple3Ían (pla3¡an, plse3ia[n]; Prát. Pl. pla3adun, plea3adun) 109 A . 5. 391 A . 1. 412 A . 2. 417 A. 11, b. 16. pleoh, plioh stn. 86, 2 u. A . 3. 242, 2. pléolic A d j . 218 A . 2. pléon, pilón stv. 373. 391 2. Pléow'ald Eign. 218 A . 2. plyme swf. 103. pocca, pohha swm. 220 u. A . 1. 2. pop¡3 (popei, popae3) stm. 126 A . 3. 214, 2. pr»tÍ3, p»t¡3 A d j . 180. prafost, profost stm. 77 A . 5. 192, 2.

Wörterverzeichnis preoet stm. 77 A. 5. prica swm. 276 A. 5. Profentse On. 204 A. 5. pröfian swv. 192, 2. profost s. prafost. ps(e)alm s. s(e)alm stm. ps(e)altere s. s(e)altere. pumic Subst. 207 A. 2. p u n d stn. 60 A. 3. 189. pyffan swv. 192, 1. 405, 4. pyle, pylwe s t m . 102. 173 A. 1, f. 263, 1. p y n d a n swv. 405 A. 11. p y t t stm. 102. 189. quidu s. cwudu. Qucenöryö Eign. 208. r ä (räha) stn. 134, 1. 277 A. 2. racu stf. 252 A. 2. rador s. rodor. rädor s. rähdeor. raebsid P a r t . P r ä t . s. rsefsan. rsec(e)an swv. 407, 1 u. A. 4. raeced s. reced. raed (red) stm. 17. 62. raedan (redan); P r ä t . red, raedde (reord) stswv. 62. 181, 1. 359, 2. 394, 1 u. A. 1. 395, 2, a u. A. 2. 405 A. 3. -raeden stf. 258, 1 u. A. 5. raedic stm. 197. raefnan swv. 193 A. 1. 404 A. 1, b. rsefsan, raepsan (refsan) swv. 96,2. 192, 1. 193, 3. 405 A. 10. raen s. haern. raepsan s. rsefsan. r ä s stf. 260. raesan swv. 203 u. A. 405 A. 1. räesian swv. 408 A. 9. rsest stf. s. rest. raeswan swv. 408 A. 9. r a j u (rea3U-) stf. 109 A. 5. räha s. rä. rähdeor, rädor stn. 218 A. 2. r ä n P r ä t . s. ri3nan.

räpincel stn. 248 A. 4. rärian swv. 411 A. 7. räwan stv. 396 A. 6. read (reod) Adj. 35 A. 1. 232. reafian (3ereofa) swv. 412 A. 9. rea3u- s. ra3u. reat s. hreat. *reca s t v . ; P a r t . Präs. recende s. reocan. recc(e)an, P r ä t . rehte, rsehte swv. 119 A. 5. 122 A. 6. 138, 3. 227. 229 A. 2. 407, 1 u. A. 2. 3. 410 A. 5. *rec(e)an swv. s. recc(e)an. reced, raeced stn. 96, 3, c. 149, 2. 159 A. 6. 243, 2. recellestu swf. 201, 6. Recuulf On. 109 A. 5. red s. raed. redan s. raedan. refnan s. rsefnan. refsan s. rsefsan. re3n, ren3, ren stm. 99. 155. 185. 213. 214, 3. re3ol (reo3ol) stm. 110, l u . A . 1. 159 A. 8. reht s. riht. rehtnis (reihtniss) stf. 122, 2. rempan swv. 405 A. 8. ren s. aern. ren, ren3 s. re3n. reo, reowe, reowu (ryhae, ryae) swf. 133, 2. 218 A. 5. 278 A. 2. reocan (*reca) stv. 384 A. 1, a. reod s. read, reodan stv. 384 A. 1, a. •reofan stv. 384 A. 1, a. reo3ol s. re3ol. reoht A d j . s. riht. reon P r ä t . PI. s. röwan. reopan stv. s. rlpan. reord stf. 45 A. 3. 181,2. reord P r ä t . s. raedan. reordian, riordian (hriorda3se) swv. 38 A. 2. 412 A. 9. reotan stv. 384 A. 1, a. reoti3 A d j . 296 A. 2.

419 reow A d j . 301. reowe, -u swf. s. reo. rest (rsest) stf. 96, 2. 179 A. 2. restan swv. 44 A. 6. 96, 2. 359, 7 u. A. 8. 405 A. 11. r e t a n swv. 405 A. 8. rewet stn. 248, 2. rice stn. 44 A. 6. 7.149,2. 206, 7, c. 209 A. 246 u. A. 3; A d j . 67. 138, 1. 177, 3, b. 181, 1. 229. 309. ricxian s. rixian. ridan stv. 382 A. 1, a. rlecels stm. 183, 2, b. 238 A. 2. rifter stm. 237 A. 3. ri3nan, rinan swv. 99. 213. 214, 3; P r ä t . Sg. r ä n 382 A. 2. rihsian s. rixian. riht (reht) stn. 119. 122, 2; D. Sg. riahte 86 A. 3. riht, ryht, reoht (reht) A d j . 22 A. 2. 35 A. 2. 122, 1. 2 u. A. 1. 221, 1. rihtan, r y h t a n swv. 119. 120 A. 7. 405 A. 11. 406 A. 6. 410 A. 5. rihtlsecan swv. 407 A. 10. rihtlic, ryhtlic (rehtlic, -lih) A d j . 43, 1.210, 3. rihtwisra K o m p . A d j . 203 A. rimpan s. hrimpan. rimre stm. 248, 1. rinan s. ri3nan. rin3 s. hrin3rinnan stv. 386 A. 2. rioppa stv. s. rlpan. rlpan ([h]riop[p]a[n], reopan) stv. 370 A. 8. 382 A. 3. risan stv. 360 A. 2. 376 A. 382 A. 1, a. risce, PI. rixan s. rysce. rixian, ricxian, rihsian swv. 209 u. A. 356 A. 2. 411 A. 6. 412 A. 7. roccettan swv. 403 A. röd stf. 252 A. 1. 2.

420 röda swm. 26 A. rodor (rador) stm. 59 A. 2. 142. röf Adj. 295. römian swv. 411 A. 7. Römware Eign. PI. 252 A. 3. röw Adj. 301. röwan stv. (Prät. PL hrewun, hröwun) 89. 173 A. 3. 396, 3, a u . A. 10. rü3 8. ruh. ruh, rÜ3, G. rüwes usw. Adj. 214 A. 1. 223 u. A. 1. 295 A. 1. rümedlice, rümodlice Adj. 43 A. 3. 231 A. 2. rünian swv. 411 A. 7. rüst stm. 232. rüwes usw. s. ruh. ryae s. reo. ryööa swm. 227. ry3e stm. 44 A. 6. 263,1. ryhae s. reo. r y h t s. riht. ryhtan s. rihtan. ryman swv. 405 A. 1. ryn swv. 408 A. 17. ryne stm. 263, 1. rysee, risee, PI. ryxan, rixan 204, 4. rysel stm. 159 A. 3. ryxan PI. s. rysce. Säberht, -tiß Eign. 95 A. 4. sacan stv. 207. 368 A. 3. 4. 371 A. 2. 392 A. 1. säcerd stm. 12. 73 A. 3. sacu; G. sace u. saece, ssecce stf. 50 A. 6. 207.228 A. 3.253 u.A. sadol stm. 10. 50, 1.109. säe stmf. 134, 2. 173 A. 1, a. 266 A. 2. saecc stm. 96, 3, b. 207. 231, 1. 258, 1. ssecce G. usw. s. sacu. saec3an s. sec3(e)an. siede Prät. s. sec3(e)an. saeÖeri3e stf. 199 A. 3. Sffi3en, se3en stf. 258, 1. sael stn. s. sele. ssel stmf.? 266 u. A. 1. 3.

Wörterverzeichnis s8emtin3es s. s a m t i g e s , saendan s. sendan. saere, säre Adv. 320. sseterndse3 stm. 50 A. 2. 195. saewan stv. s. sä wan. säwet stn. 248, 2. Saex- s. Seax-, sa3u stf. 252 A. 2. salb s. sealf. salore D. 8g. s. sele. salu Adj. 300. samhwelc Pron. 347. samtiges, saem-, sem-, samten3es

Adv.

95

A. 3. 319. samwist stfn. 267 A. 2. s a f e r e stm. 237 A. 3. sär stn. 73. 252 A. 2. säre s. säre. s a c i a n swv. 411 A. 6. säri3 (söri3) Adj. 73 A. 1. säul s. säwol. säwan, säewan stv. 63 A. 2. 363 A. 4. 396, з, b u. A. 9. 10. Säweard Eign. 95 A. 4. säwl s. säwol. säwol, säwl, säul stf. 6 A. 1. 149, 1. 159, a. 252 A. 2. 254, 2. 255, 2. scä-, scae- s. auch scea-. -scaena swv. 92, 2, e. scaeppend s. scieppend. eceaba swm. 109 A. 8. sceabb stm. 91, a. sc(e)acan (sceacca) stv. 92, 2, d u. A. 7. 109 и. A. 8. 368 A. 3. 4. 392 A. 1. 3. sceacere stm. 91. 109. sceac3a swm. 216, 2. scead (scsed) stn. 260 A. 2. 271. sceada swm. 92 A. 7. 109 A. 8. sc(e)ädan stv. 92, 2, d. e u. A. 7. 358 A. 1. 394 A. 5. 395, 2, b u. A. 4. sceadu stf. 92 A. 7. 109 A. 8. 228 A. 3. 260 u. A. 2. 271. 288 A. sceaö, sceö (scäeö, sceäö) stf. 92, 2, e. 123.

sceada (scaeöo, sceoöa) swm. 92, 2, d u. A. 7. 109 u. A. 8. 276 A. 4, c. 277. seeaöan stv. s. sceööan. scea5Öi3 (scseööi3, sceöÖi3) Adj. 92, 2, e. sceräö s. sceaö. sc(e)afan stv. 91 A. 2. 368 A. 2. 392 A. 1. 3. sceaf(o)Öa (scaeföa) swm. 159, a u. A. 5. sceaft (scseft, scaspt) stm. 'Schaft' 91, a. 193, 1. sceaft stfm. 'Geschöpf' 91, a. 193, 1. sceal Vb. prto.-präs. s. sculan. sc(e)alu stf. 92, 2, d u. A. 7. sceap (scep, scip, scyp) stn. 91, b u. A. 4. 92 A. 9. 123 u. A. 2. scear stn. 289 A. 3. scearp Adj. 189. sceat(t) stm. 91, a. 109. 195. 226. 231, 1. sceaware, -were (sceware) stm. 89 A. 3. 248, 1. sceawian, scäwian (sceawi3a) swv. 75. 125, a u . A . 2.411 A. 6.412 A. 6. 8. 413 A. 7. sceawun3 (scewun3) s t f .

89 A. 3. 125, a. sceö s. sceaö. sceööan, scyööan (seeaöan) stv. 91 A. 2. 199, 2. 227. 372. 392, 4 u. A. 8. 400 A. 1, b. 401, 2 u. A. 1. sceld s. scield. scene stm. 92, 2, e. scenc(e)an swv. 92, 2, e. 198, 4. 405, 4. 406. scendan s. sciendan. *sceo (sola, sciae) swm. ? 130, 2. 277 A. 2. sceocca s. scucca. seeode Prät. s. sceawian. sceoöa s. sceaöa. sceöfan s. scüfan, sc(e)öh stm. 92, 2, b. 131. 242, 2. seeoh Adj. 295 A. 1. sceola s. *sceolh.

Wörterverzeichnis sceolan, sceolde s. sculan. sceoldor s. sculdor. *sceolh, sw. sceola A d j . 295 A. 1. sc(e)omian, sc(e)amian swv. 355 A. 3. 412 A. 4. 5. 10. sc(e)omol, sc(e)amol stm. 92, 2, c. sc(e)omu, sc(e)amu stf. 92, 2, c u. A. 7. 253. sc(e)onca, sc(e)anca swm. 92, 2, c. sceondlic A d j . 92, 2, c. sc(e)op stm. 92, 2, b. sceör s. scür. sceorfan stv. 91 A. 7. 388 A. 1. sceorpan stv. 388 A. 1. sc(e)ort A d j . 92, 2, b ; K o m p . Sup. scyrtra, -est(a) 307. 310. sceotan stv. 123. 125 A. 2. 384 A. 1, a. sc(e)otian swv. 92, 2, b. sceöwyrhta swm. 92 A. 6. scep stn. s. sceap. scepen s. scieppend. sceppan s. scieppan. sceppend s. scieppend. Sceutwald Eign. 77 A. 4. sceware s. sceaware. scewun3 s. sceawun3. scewyrhta s. sceöwyrhta. scla, scise s. *sceo. *scielcen, scylcen stf. 258, 1. sci(e)ld, scyld (sceld) stm. 91, c. 273. •sciellan, scyllan stv. 387 A. 1. sci(e)ndan, scyndan (scendan) swv. 92,2, e. 405 A. 11. 406 A. 3. 6. scienes, scynnes stf. 229 A. 2. -sciepe Suffix s. -scipe. sci(e)ppan, scyppan (sceppan) stv. 91, a. 92, 2, b. 105, b. 177, 3. 189. 227. 232. 368 A. 4. 372. 392, 4. sci(e)ppend (sceppend, scseppend, scepen) P a r t . Präs. u. kons.

421

(st.) Mask. 91 A. 2. serüd kons. N e u t r . 92, 2,» e u. A. 8. 286 281, 2. A. 4. " scruf s. scurf, sci(e)ran, scyran stv. 91, scrydan swv. 405 A. 3. a. b. c. 92, 2, d. 390 scua, seuwa swm. 92, A. 1. 400 A. 1. 2, a. 132 u. A. 2. 173 scierian swv. 400 A. 1. A. 2. scierpan swv. 'schärfen' scucca, sceucca, sceocca 405 A. 8. swm. 92, 2, a. 220 scierpan swv. 'bekleiA. 2. 228 A. 2. 407 den' 405 A. 8. A. 12. seihte P r ä t . s. *seyccan. •scüdan stv., *scüdian scild s. scield. swv. 385 A. 1. scildan swv. 358 A. 1. scüfan, sceüfan, sceöfan stv. 92, 2, a. 359 A. 9. 405 A. 11. 406 A. 6. 378 A. 1. 385 u. A. 2. scildi3 s. scyldi3. sclnan stv. 92, 2, d u. sculan, sceolan, V b . prto.-präs.; Präs. A. 7. 357 A. 3. 382 sceal (seal, scel, scael), A. 1, a . PI. sculon (sciulun, scindan s. sciendan. sciolon, -un, scylon, sciolon, -un PI. s. sculan. scilon); P r ä t . sceolde seip stn. 229 A. 3. 241. (scealde) 31 A. 4. scip s. scèap. 36. 59 A. 1. 91, a u. -scipe, -sciepe Suffix 105 A. 1. 92, 2, a u. A. 6. A. 1. 263, 1. 7. I l l A. 8. 123. 137, scipincel stn. 248 A. 4. seippan s. scieppan. 3. 202. 350, 2. 360 seippend s. scieppend. A. 4. 423, 8 u. A. 1. seiptearo, -tara stn. 43, sculdor, sceoldor (D. 2. 249 A. 4. PI. scyldrum) 92, 2, a. sciran s. scieran. scultheta swm. 95 A. 4. scitan 382 A. 1, a. scür, segör (scyür) stm. sciu PI. s. seeo. 92, 2, a. sciulon PI. s. sculan. scurf, scruf s t m . 179, 2. sci-, sem-, sen- s. sl-, scutel stm. 60 A. 3. seuwa s. scua. sm-, sn-. •scyccan swv.; P r ä t . sco- s. auch sc(e)o-. seyhte, seihte 407 A. scocha swm. 220. 12. seofl stf. 160. scö3an swv. 415, a. scyööan swv. s. sceöscoi stf. 59 A. 4. öan. scolu stf. 253. seyend s. seyhend. scraef stn. 240. scyfe s t m . 263, 1. screnc(e)an swv. 405 seyhend, seyend kons. A. 8. 10. 406 A. 2. Mask. 408 A. 17. screpan stv. 391 A. 1. seyhte P r ä t . s. *scyccan. scride s t m . 263, 1. scylcen s. *scielcen. scriöan stv. 382 A. 1, b. scyld 'Schild' s. scield. serxfan s t v . 376 A. 382 scyld stf. 'Schuld' 269. scyld3ian swv. 'sich verA. 1, a. schulden* 411 A. 6. scrimman stv. 386 A. 1. scyl3aedere (to3eddere) Adv. 50 A. 2. 91 A. 3. 96 A. 5. K e a n e s (töjejnes) Adv. 214 A. 8. 319. tö 3eflites Adv. 320. tö 3ifes Adv. 320. töh Adj. 80 A. 1. 223 A. 1. 295 A. 1. tölic Adj. 218 A. 2. tom, tarn Adj. 294. tö medes Adv. 320. tö mer3en, tö mor3en Adv. 237 A. 2. tömiddes Adv. 319. tö nönes Adv. 320. top(p) stm. 189. 226. tor-ci(e)rre Adj. 45, 5. torhtian swv. 412 A. 10. torr stm. 60 A. 3. 195. töslifan stv. 382 A. 1, a. töstenc(e)an swv. 405 A. 8. tö ühtes Adv. 320. toweard, -ward, -werd, -word Adv. 43, 2. 3. 51. 171 A. 1. toworpnisse, -wyrpnisse stf. 95 A. 8. trief, PI. treafu stn. 109 A. 1. 240. trafu stf. s. örea. trahtian swv. 86 A. 1. 224. tre s. treo(w) 'Baum', tredan (treodan) stv. 110, 2. 391 A. 1. treddan swv. 371 A. 4. 400 A. 1, c. tr§3, tri3 stn. 247 A. 1. treodan s. tredan. treow stf. 'Treue' 77. 129 A. 1. 259. treo(w) f(treu, trew, tre) stn. 'Baum' 77 u. A. 1. 4. 88. 89. 129, 1 u. A. 1. 2. 174, 1. 195. 250, 2 u. A. 4. treowan swv. s. 3etriewan. trSowen Adj. 95 A. 5. treowfast (trewufast) Adj. 89. treu, trew s. treo(w) 'Baum'.

trewufast s. treowfast. trifot stn.? 56 A. 2.192,2. triowan s. 3etriewan. trlwleas Adj. 89. truwian (Prät. tru3ude, 3itry3aìde) swv. 173 A. 2. 413 A. 6. 417 A. 9, i. 16. trymman, trymian (untrymi3a) swv. 400 A. 1, a. 2. 4. 410 A. 5. 413 A. 7. trywöe stf. PI. 200 A. tü Num. s. twé3en. tua s. tuwa. tuaelf s. twelf. tuddor, tüdor stn. 229. tu§3 8. tw§3en. tün stm. 71. 103. t,un3e swf. 44 A. 6. 137, 3. 150, 2. 3. 276 u. A. 4, a. b. 278. tun3(o)l stn. 44 A. 7. 243, 3 u. A. 244, 1. 2. tünincel stn. 248 A. 4. turf kons. Fem. 284. turnian swv. 195. tuufald s. twiefeald. tuufallice, tui- s. twiefeald. tuw(w)a, tua, twiwa, twywa, tweowa, twu3a, twÌ3(e)a, twia, twie Adv. 114 A. 5. 317. 331. tux stm. 204, 4. twä Num. s. tw§3en. twéem s. tw§3en. tw§3en (twS§3en, tw ce3(e), tu§3, twÖ3e) ; tü, twä; D. twsem Num. 69. 147, a. 172. 173. 324 u. A. 1. 329 A. 3. twelf (twcelf, tuaelf) Num. 115. 325 u. A. twelfta Num. 328. twelfti3 Num. 326. twelfwintre Adj. 303 A. 2. twente3Öa s. twenti3o5a. twSntÌ3 (twoéntÌ3, twöe3enti3) Num. 138, 2. 326 u. A. 2. twenti3(o)öa, twente3Öa Num. 328. twéo, twy swm. 130, 2. 277 A. 2.

429 tweo3(e)an swv. 130, 2. 177 A. 1. 415, b. tweonian swv. 130, 2. tweonum s. twin, tweowa s. tuwa. twia, twie s. tuwa. twiefeald, -fold, twyfeald, twi-, twi3(twufald, tuufald; dazu tuufallice, tuifallice) Num. 43, 2. 51. 137, 2. 330 u. A. 1. 2.

twÌ3(e)a s. tuwa. twin; D. tweonum Num. 329 A. 1. twiwa s. tuwa. twiwintre Adv. 137, 2. twcé3entÌ3 s. twèntÌ3twö3e s. tw63en. twufald s. twiefeald. twu3a s. tuwa. twy s. twéo. twy-böte Adj. 95 A. 9. twyfeald s. twiefeald. twywa s. tuwa. ty3en Part. Prät. s. téon 'zeihen' tyht stm. 266. tyhtan swv. 405 A. 11. tyl3 Adv. 323. tyn Num. s. tien. tyn swv. 133 A. 222 A. 229 A. 2. 408 A. 17. 410 A. 1. tyrnan swv. 195. vaia s. wela. valerum, vaelerum PI. s. welor. vosa s. wesan.

D.

üÖ3en3e Adj. 186 A. 3. ufa(n), ufenan, ufon Präp. Adv. 58. 314. 321 u. A. 1. ufemest s. yfemest. ufenan s. ufa(n). ufene, ufenne Adv. 231 A. 3. ufer(r)a s. yfer(r)a. Uffa Eign. 192, 1. ufor Adv. 58. üht stm., ühta swm., ühte swf. od. swn. 186 A. 4. 276 A. 4, a. 278 A. 5.

430 Uinibald Eign. 263 A. 5. Uiniläc Eign. 263 A. 5. vipere swf. 276 A. 4, c. unafehtenlie Adj. 388 A. 3. uncer Pron. poss. 158. 335. unöonces Adv. 320. -un3 Suffix 44 A. 3, 4. 142 A. 150, 3. 252 A. 1. 254, 2. 255, 1 u. A. 1. un3eÖin3ed Part. Prät. 414 A. 2. un3emet(e), -es (U11Ì3metes) Adv. 212 A. 1. 319. un3ewealdes Adv. 320. un3ewemmed (uniwemmed) Part. Prät. (Adj.) 212 A. 1. un3ewissea Adv. 319. un3léu s. 3léaw. vm3nyöe Adj. 303 A. 2. •unhléow Adj. 301. uniwemmed s. un3ewenaned. unlsed(e) Adj. 299 A. 1. unmyndlun3a Adv. 318. unnan (3eunnan) Yb. prto.-präs. 6 A. 2. 422, 4 u. A. 1. unrötsian swv. 411 A. 6. unstydful Adj. 263 A. 5. untréowsian swv. 411 A. 6. untrumian (untrymmia[n], -trymi3a) swv. 417 A. 9, h. untrumnes s. untrymnes. untrymÌ3a, untrymmia(n) s. untrumian. untrymnes (-nis, -nisse), auch untrumnes stf. 95 A. 8. unwilles Adv. 320. up(p) Präp. Adv. 189. 321. uppan, uppe Adv. 321. upweard(es) Adv. 319. üre Pron. pers. s. ic. üre (üser, üsser) Pron. poss. 180. 335 u. A. 336 u. A. üs, üser, üsser, üsic, üsih Pron. pers. s. ic.

Wörterverzeichnis üser, üsser Pron. poss. s. üre. üt Adv. 321. üta(n) Adv. 188, 2. 321. üte Adv. 314. 321. üt(e)mest, yt(e)mest Adv. 314. üter(r)a, üt(t)ra, yterra, yt(t)ra Komp. 314 u. A. 1. üt3eon3 stm. 92 A. 4. ütlah stm. 214, 1. ütmest s. ütemest. uton s. wuton. ütra, üttra s. üter(r)a. uuellyr3ae s. wellere. uuidu s. wudu. uuiurthit 3. Sg. Präs. Ind. s. weoröan. uundrai3e s. wundrian. uuylocas PI. s. wuluc. wä s. wea. wacian swv. 411 A. 7. 417 A. 8. wacor s. waec(c)er. wadan stv. 392 A. 1. wsecce swf. 96, 3, b. 206, 7, c. waecc(e)an swv. 407 A. 2. 417 A. 8. waec(c)er, wacor Adj. 152 A. 2. 228. wsecnan stv. 228 A. 2. 392 A. 2. waecnian swv. 392 A. 2. waed stn. 240. w®d (wede, wöede) stf. 115. wsedan (wedan, woedan) swv. 405 A. 3. 406 A. 6. wsedelnes, wseöelnes stf. 201, 3. wädla (weöla) swm. 201, 3. wseöelnes s. wädelnes. wsefa s. waeps. W8§3 stm. 73. 176, 3. 266.

WE636 stn. 248, 1. wae3n (wien) stm. 155. 214, 3. waehte Prät. s. wecc(e)an. wael stn. 240. waelhreaw, -hreow,

-réow (wcelréow) Adj. 43, 2. 115 A. 1. 217. waelle swf. s. wielle. wselm s. wielm. wselreaf (wöelreaf) stn. 115 A. 1. waelreow s. waelhreaw. wseltan swv. s. wieltan. wsemn s. wsepen. wsemnian. s. wrepnian. wsèn s. w8B3n. wäpen (wepen, woepen), waepn, wÉemn stn. 115. 148 A. 2. 155. 189. 243, 3. W£ep(e)nman, wsepman kons. Mask. 188, 1. wsepnian (wäimnian) swv. 189. 406 A. 5. waeps (waefs, waesp) stm. 193, 3. 204, 3. waer (Komp. waerra) Adj. 178, 2. 294. waeras PI. s. wer. Wäerbur3 Eign. 284 A. 6. waerc stm. 120 A. 2. waercan swv. 120 A. 2. wäere, -on Prät. s. wesan. *waer3an s. wier3(e)an. waerman, Prät. waermde s. wierman. waerna (wrenna) swm. 179, 1. wserod s. werod. waes Prät. s. wesan. waescan s. wascan. waesöm s. wsestm. wsesma swm. 221, 2. waesp s. waeps. waest(e)m, waesöm (waestum) stm. 152 A. 2. 156. 196, 1. 221, 2. waestmbaere Adj. 299. waestum s. waest(e)m. wset s. hwaet. waltan swv. 405 A. 8. waeter stn. 160. 243, 3. 245. waex stn. s. weax. waexan s. weaxan. wäfian swv. 411 A. 7. wä30n Prät. PI. zu we3an. wala s. wela. -wald s. -weald.

Wörterverzeichnis walde P r ä t . s. willan. waldend s. wealdend. walla we s. willan. wancol A d j . 141, 3. w a r a s PL s. wer. w a r ö s t m . s. waroö. w a r ö P r ä t . Sg. s. weorÖan. -ware Suffix PL 252 A. 3. 276 A. 3. 277. war(e)nian swv. 10. 50 A. 1. 411 A. 6. w a r h t e P r ä t . s. wyrc(e)an. warian swv. 411 A. 6. 7. w a r n i a n s. war(e)nian. waroö (warö, wearoò) s t m . 109 A . 1. 159 A. 8. w a r p P r ä t . Sg. s. weorpan. was P r ä t . s. wesan. wascan, w a x a n , waescan s t v . 50, 1. 204, 4. 392 A. 1. 5. 396 A. 3. w ä s t 2. Sg. P r ä s . s. witan. w ä t Vb. prto.-präs. s. witan. w a t u l s t n . 159 A. 8. w ä w a s. wéa. w ä w a n stv. 396, 3, b . w a x a n s. wascan. we P r o n . pers. s. ic. wea (wä, wäwa) s w m . 128 A. 3. w e a d u s. w u d u . wea3as PL s. we3weala s. wela. wealcan stv. 396, 1. weald s t m . 273. -weald (-wald) Suffix 43, 2. w e a l d a n (waldan) s t v . 204 A. 6. 359, 2. 396, 1. wealdend (waldend) kons. Mask. u. F e m . 286 u. A. 3. 287. W e a l h (WSal, PL WSalas) s t m . (Eign.) 218, 1. 223. 242, 1. weal(l) s t m . 239, 2. weallan stv. 85 A. 4. 105. 396, 1. wealwian swv. 411 A . 6. w é a m é t t o swf. 201, 4.

wearas PL s. wer. -weard, -werd, -word Suffix 43, 2. 3 u. A. 2. w e a r d i a n swv. 411 A. 7. wearob s. waro5. weas A d v . 320. weax (wex, wsex) stn. 119. 122, 3. w e a x a n (wexan, wsexan) stv. 86, 1. 105. 119. 122, 3. 201, 6. 221, 2 u . A. 3. 359, 7. 8 u. A. 8. 371 A . 2. 3. 392 A. 5. 396 A. 3. web(b) s t n . 190. wecc(e)an (-woecce) swv.; P r a t , wsehte, w e h t e (woehte) 96, 1.119 A. 5,e. 356 A.2. 407, 1 u. A. 2. wec3 s t m . 247. wec3(e)an swv. 400 A. 1, b. 401, 2 u . A. 1. wed s t n . 247. wedan swv. 405 A. 3. wede s. wsed. weder s t n . 160. weSla s. wsedla. w e f a n (weofan) s t v . 54. 110, 2. 190. 391 A. 1. we3 (wei3, wei, woe3, 003); PI- we3as (weo3as, wea3as) s t m . 8. 110, 2 u . A . 1. 115 u. A. 1. 119 A. 6. 126, 2. 171 A . 1. 172 A. 214, 2. 241 A. we3an s t v . ; P r a t . Sg. w®3, wash, P l . w&30n, w » 3 o n 63, a . 214 A. 2. 359 A . 4. 391 A. 1. 3. we3n s t m . 228 A. 2. w e h t e P r a t . s. wecc(e)an. wei3, wei s. we3. wei A d v . 137 A. 6. 315 A. 3. wela (weola, weala, wala) swm. 110 A. 1. 113, c. 276 A . 3. 4, b. c. 277. W e l a n d E i g n . 66. wel(e)3ian swv. 411 A. 6.

we^ehwser A d v . 321 A. 2. welhwaer A d v . 321 A. 2.

431 welhwset P r o n . 347. welhwelc P r o n . 347. welle swf. s. wielle. wellere (uuellyr3ae) S u b s t . 176, 2. welm s. wielm. welor (D. Pl. v a l e r u m , vselerum) s t m . ? 113, c u . A. 4. weist 2. Sg. P r ä s . I n d . s. wealdan. w e m r u a n swv. 405, 3. wen (wöen) stf. 80 A. 2. 101. 269. • w e n swv. 408 A. 17. w e n a n (wöenan) swv. 101 A. 1. 229 A. 2. 355 A. 4. 356 A. 3. 358 A. 1. 405, 1. wencel s t n . 141, 3. w e n d a n (wcenda) swv. 115. 224. 405 A. 11. 406 A . 3 u . 6. 410 A. 5. wen3e stswn. s. won3e swn. wenin3a A d v . 318. w e n n a n swv. 400 A. 1, a. weodowe s. wuduwe. weofod (-ud, weobud, wifod wi[3]bed) s t n . 43 A. 4. 86, 5. 114 A. 4. 141 A. 3. 191. 218 A. 2. weo3as P l . s. we3weola swm. s. wela. weol(o)c s. wuluc. weolocread, wolcread, wolcnread 188 A. 2. weorc, w u r c (worc, werc, wcsrc, weoruc) s t n . 113 A. 1. 2. 115. 120 u . A. 1. 165, b . 238 A. 1. weorö, w u r ö (wor5) s t m . 107. 113, a. 137 A. 5. weoröan (worSa); P r ä t . Sg. w e a r ö (warö), P l . wurdon; Part. Prät. -worden (-wcerden, -Warden) 35 A. 1. 45 A. 6. 59 A. 1. 84 u . A. 1. 5. 100 A. 1. 112. 113 u. A. 3. 114 A. 1. 117. 199, 2. 350, 1 u. A. 1. 358 A. 7. 359, 6

432 u. A. 7. 371 A. 4. 6. 7. 377 A. 378 A. 1. 388 u. A. 4. 5. weoròian, wurSian, (wor5ia[n], -Ì3a swv.) 113, a u. A. 1. 2. 411 A. 6. 412 A. 4. 5. 6. 8. 10. 413 A. 6. weorÒÌ3, wur5Ì3 (wor5Ì3) A d j . 113 A. 1. weordmynt stf. 255, 3. weorm s. wyrm. weornian swv. 411 A. 7. weorod s. werod. weorold s. worold. weorpan, wurpan (worpa[n]) ; P r a t . Sg. wearp (warp) stv. 10. 35 A. 1. 42. 84 u. A. 1. 3. 100 A. 1. 107. 112. 113, a u. A. 1. 3. 114 A. 1. 189. 369. 371 A. 2. 4. 6. 377 A. 378 A. 1. 388 u. A. 4. weoruc s. weorc. weota swm. s. wita. weotan s. witan. weotod s. witod. wépan (wcepa) stv. 372. 396, 2, b u. A. 11. wèpen s. wsepen. wer; PI. weras (weoras, wearas, wasras, waras) stm. 45 A. 3. 55 A. 110, 1. 113, c. 172. 181, 1.241 A. were s. weorc. wercan s. wyrc(e)an. wér3Ìan swv. 409 A. 1. 411 A. 6. -wer3an swv. s. wier3(e)an. werian swv. 176, 2. 227. 400 A. 1. werod (waerod, weorod, worud) stn. 113, b u. A. 4. 149, 2. 243, 2. werrest(a) s. wierrest(a). wesan (wos[s]a) stv., P r a t , wses, was (wees), wÉeron (wéron, woeron) ; negiert nass, nas, njeron (nèron) 49 A. 2. 63, a. 113, c u . A. 8. 115 u. A. 1. 172 A. 202. 305 A. 1. 350, 1

Wörterverzeichnis u. A. 1. 370 A. 7. 382 A. 3. 391 A. 1. 427, 3 u. A. 9-11. west Adv. 314. 321. westan Adv. 321. westan (wöestan) swv. 406 A. 3._ Westen (woesten)

stm.

95 A. 10. 149, 2. 231, 4.246.248,2 u . A . 2.3. westerra, westmest Komp. Sup. 314. westi3 A d j . 101 A. 1. wex s. weax. wexan s. weaxan. wiadu s. wudu. Wiahtred Eign. 122, 1. wie stn. 206 A. 9. wican stv. 364 A. 2. 382 A. 1, a. wic3 stn. 247. wicu s. wueu. wid A d j . 229; -e Adv. 315. widlian (wldli3a, wlöli3a) swv. 201, 3. widwe, widuw s. wuduwe. wiö, wyö P r ä p . 116. wiölija s. widlian. wieldan swv. 405 A. I i . wxelincel stn. 248 A. 4. wielisc, wylisc A d j . 105. wi(e)ll, wyll stm. 266. 278 A. 5. wi(e)lla, wylla swm. 278 A. 5. wi(e)lle, wylle (wselle, welle) swf. 278 A. 5. wi(e)lm, wylm (welm, wselm) stm. 105. wieltan (wseltan) swv. 405 A. 11. 406 A. 7. wielwan, wylwan, wylian swv. 173 A. 1. 408, 1 u. A. 7. wi(e)rÖe, wyröe, wuröe Adj. 107. 114, a u . A. 2. 118. wier3(e)an, -wyr(i)3an, wyrian, -wiri(3)an (wser3an, -wer3an, -wcer3an) swv. 'verfluchen' 96, 4. 113 A. 2. 164. 165, a. 213 A. 2. 214 A. 12. 405 A. 2. 406 A. 1. 6.

• w i e g e n , wyr3en stf. 149, 1. 258, 1. wierman (wserman) swv. 96, 4. wiernan swv. 405 A. 1. wierpan swv. 405 A. 8. wi(e)rrest(a),wyrrest(a), wi(e)rst(a), wyrst(a) (werrestfa]) A d j . Sup. 107 A. 2. 161. 312 u. A. 1. wi(e)rs, wyrs Adv. K o m p . 323 u. A. wi(e)rsa, wyrsa, wursa A d j . K o m p . 114, a u. A. 2. 118. 180. 312 u. A. 1. wietan s. witan. wif stn. 67. 239, 1, b. wifian (wife3a) swv. 412 A. 9. wifmon, -man, wimman kons. Mask. 138 A. 193, 2. 281 A. 2. wifod s. weofod. wi3a swm. 214 A. 6. 277. wi(3)bed s. weofod. wi3end, wi33end kons. Mask. 24 A. 286. wiht, w u h t ; PI. wihta, w y h t a stfn. Pron. 114 A. 4. 116. 119. 267, b u. A. 3. 269 u. A. 4. W i h t , Wioht On. 86, 3. 114 A. 4. 122, 1. 284 A. 7. Wiht3är Eign. 273 A. 4. Wiht3arabyr3 On. 274 A. 4. wilde A d j . 201, 2. wild(d)eor, wildor stn. 231, 3. 289, 2. willisc s. wielisc. will stm., willa swm., wille swf. 'Quelle' s. wiell, -a, -e. willa swm. 'Wille' 276 A. 4, a. b. willan Vb., wyllan, neg. nyllan, nellan; P r ä t . wolde (walde) 59 A. 1. 116. 127 A. 4. 137, 3. 172 A. 355 A. 4. 360 A. 3. 4. 428 u. A. 1-5. willes Adv. 320. wilm s. wielm.

Wörterverzeichnis wilnian swv. 411 A. 6. wimman, -mon s. wifman, -mon. win stn. 171 A. 3. wincian swv. 411 A. 6. windan stv. 366 A. 3. 386 A. 1. wine stm. 147, a. 150, 1. 172. 182. 262. 263 A. 1. 2. wineard s. w ü ^ e a r d . Winefri5 s. Winifriö. winester s. winster. win3eard, wineard s t m . 214, 7. Winifriö, Wine- Eign. 168. winn, wynn stn. 116. winnan, wynnan stv. 116. 359, 1. 386 A. 1. winnun3, wynnun3 stf. 116. winster, winester, winstra, wynstra A d j . 116. 186, 2. winter stm. 44 A. 8. 153. 160. 273 u. A. 2. 3. wiobud s. weofod. wioeu s. wucu. wiodu s. wudu. Wiohstan Eign. 86, 5. Wioht s. W i h t . wiota s. wita swm. wiotan Inf. s. witan. wiototlice s. witodlice. wir stm. 66 A. 1. wircan s. wyrc(e)an. wiröe s. wieröe. -wiri(3)an s. wier3(e)an. wirs s. wiers. wirsa s. wiersa. wirst(a), wirrest(a) s. wierrest(a). wise swf. 276 A. 4, a. c. 278. wisian, wissian swv. 229 A. 2. 411 A. 6. 412 A. 2. wist stf. 267 A. 2. 269. wita (wiota, weota, wuta) swm. I l l A. 2. 114, c. 276 A. 4, b. 277. witan, wietan, w u t a n ; Präs. 1. 2. Sg. I n d . wät, wäst, neg. n ä t usw.; P r ä t . wiste,

wisse Vb. prto.-präs. 56. 73. I l l A. 6. 114, c. 116. 127 A. 4. 143. 144. 172 u. A. 195. 196, 1. 232. 360 A. 4. 376 A. 378 A. 5. 420, 1 u. A. 1. wite stn. 248, 1. wit3a swm. 159, a. 276 A. 4, a. c. 277. wit3ian 411 A. 6. witnian swv. 411 A. 6. 414 A. 3. witod (weotod) P a r t . P r ä t . ; witodlice, wutudlice, wutedlice (wiototlice) Adv. 114 A. 6. 417 A. 12, c. witon I n t e r j . s. wuton. witti3 A d j . 138, 3. wlacu, wlsec Adj. 303. wlaece stn. 263, 2. wlaeffetere stm. 192, 1. wlecc(e)an swv. 407 A. 9 wlenc(e)an swv. 405 A. 8. wlenc(e)o swf. 206, 7, c. wlisp, wlips A d j . 204, 3. wlit s. wüte, wlltan stv. 172. 382 A. 1, a. wlite (wlit) stm. 56. 263, 1 u. A. 5. wlöh (PI. wlöeh) kons. F e m . 218 A. 5. 284 u. A. 4. wlonc A d j . 172. wöcor stf. 148 A. 2. 254, 1. 255, 2. -wcecce swv. s. wecc(e)an. wcede s. wsed stf. wcedan s. wsedan. wcelreaf s. wselreaf. wcelreow s. wselhreow. wöepen s. wiepen. woerc s. weorc. woerßan swv. s. wier3(e)an. woffian swv. 192, 1. wöh stn. 131. 242, 2 u. A. 1. wöh A d j . 80 A. 1. 218, 2. 223. 295 A. 1. 304 A. 4. wolc, wolc(e)n stn. 155. 188 A. 2. 243 A.

433 wolcnread, wolcread s. weolocread. wölic A d j . 218 A. 2. wöm(a) stswm. 80. won (a) Adj. 291 A. 2. wondrian swv. 411 A. 6. won3e swn., wen3e stn. 279 A. 1. wonn, wann A d j . 295 A. 2. wore s. weorc. word, wurd stn. 58. 117 u . A . 137, 3. 148, b . 150, 3. 171 A. 1. 172. 238 u. A. 1. -word s. -weard. wordlian, wurdlian swv. 117 u. A. woröa s. weoröan. woröia(n), worÖi3a s. weoröian. woröi3 s. weorÖi3world s. worold. worms s. worsm. worold, woruld, weorold, world, wur(o)ld stf. 35 A. 2. 110 A. 3. 113, b u. A. 4. 7. 161 A. 252 A. 2. woroldlic A d j . 43, 1. worpa(n) s. weorpan. worsm, worms, wurms, wursm, wrums, wyrms stn. 117 u. A. 179, 2. 185. worud s. werod. woruld s. worold. wosa, wossa s. wesan. wracu (wrac[c]o, wraecco, -e), fl. wrsece stf. 96, 3, b. 252 A. 2. 253 u. A. wrsec stfn. ? 276 A. 4, a. wraecc(e)a swm. s. wrecc(e)a. wrsecco, -e s. wracu. wrseSan swv. 405 A. 5. wrean s. wreon. wrecan (1. Sg. Präs. I n d . wreocu, P a r t , wreocende) stv. 110 A. 1. 391 A. 1. 5. wrecc(e)a, wraecc(e)a swm. 96, 3, b. 276 A. 4, a. 277. wrecc(e)an swv. 407 A. 2.

434 wreööan, wreöian swv. 400 A. 1, b. 2. wr§3(e)an swv. 126, 2. 405 A. 2. wrenc s t m . 266. wrerma s. waerna. wreocu, -ende s. wrecan. wreon, wrion (wrean, wria, wrijafn]) stv. 86, 5. 130, 2 u . A. 4. 373. 374 A. 1 - 6 . 376 A. 383, 1. 2 u. A. 2. wria s. wreon. wridan stv. 382 A. 1, a. wriöan stv. 382 A. 1, a. wri3a(n) s. wreon. wrihta s. w y r h t a . wrinßan stv. 386 A. 1. writ stn. 171 A. 1. writan stv. 172. 376 A. 378 A. 3. 382 A. 1, a. wrixl stn. 122 u. A. 2. wrixlan swv. 119. 180. 221, 2. 404 A. 1, c. wröt stf. 172. wrötan stv. 396, 2, b. wrums s. worsm. wucu (wicu, wiocu) swf. 114, b. 276 A. 4, b. 278 A. 1. w u d u (uuidu, wiodu, wiadu, weadu) s t m . 35 A. 2. 44 A. 7. 114, b. c u. A. 6. 7. 271 u. A. 1. 2. wuduwe, widuwe, wyduwe, weodowe (widwe) swf. 114 A. 6. 276 A. 4, c. 6. 278. W u f f a Eign. 192, 1. wuh(h)un3 stf. 220 u . A. 1. w u h t s. wiht. wuldor, -ur stn. 44 A. 7. 201, 2. wuldrian swv. 411 A. 6. 412 A. 4. 10. wuldur s. wuldor. wulf stm. 45 A. 6. 58. 150, 1. 3. 191. 192, 1. 2. 205 A. 3. 239, 1, a. \Vulfsi3 Eign. 263 A. 5. wulle swf. 58. 102. wuluc (weol[o]c,uuyloc-) s t m . 114, b u. A. 6. 7. w u n d stf. 172. 254, 1.

Wörterverzeichnis wundian swv. 411 A. 6. 414 A. 2. 4. wund(o)r stn. 243, 3. wundrian (uundrai3e) swv. 411 A. 6. 412 A. 2. 5. 9. 10. 413 A. 6. wunian swv. 82. 175 A. 357 A. 2. 411 A. 7. 412 A. 10. 413 A. 3. 417 A. 15. wurd s. word. wurdlian s. wordlian. wurdwritere s. wyrdwritere. wurö stm. s. weorö. wuröan s. weoröan. wuröe s. wieröe. wuröian s. weoröian. wurlde s. worold. wurm s. wyrm. wurms s. worsm. wurold s. worold. wurpan s. weorpan. wursa s. wiersa. wursm s. worsm. wurtwala, -truma s. wyrtwala, -truma. wuta s. wita. wutan s. witan. wutedlice, wutudlice s. witod. wuton, uton, witon Interj. 114, b u . A. 6. 172 A. wyduwe s. wuduwe. wyö s. wi5. wyhta PI. s. wiht. wylf (wylif) stf. 164. 258, 2. wylian swv. s. wielwan. wylif s. wylf. wylisc s. wielisc. wyll, -a, -e s. wiell, -a, -e. wylian s. willan. wyllen A d j . 102. wylm s. wielm. wylwan s. wielwan. wynn stf. 269. wynn stn. s. winn. wynnan s. winnan. Wyimefeld On. 284 A. 7. wynnun3 s. winnun3. wynstra s. winster. wynsumian swv. 360 A. 4. 412 A. 10. wyrc(e)an (wyric[e]an,

wircan, wercan); P r ä t . worhte, wrohte (worohte, warhte) swv. 59 A. 1. 107 A. 2. 113 A. 2. 114 A. 3. 165, a. b. 166. 356 A. 2. 358 A. 1. 360 A. 4. 407, 1 u. A. 7. wyrd stf. 172. 269 u. A. 2. wyrdwrltere (wurd-) stm. 118. wyröe A d j . s. wieröe. wyr3an swv. 'verfluchen' s. wier3(e)an. wyT3an swv. 'würgen' 405 A. 2. wyr3en s. *wier3en. w y r h t a (wyrihta, wrihta) swm. 164. 165, a. 166. wyrian s. wier3(e)an. wyric(e)an s. wyrc(e)an. wyri3an s. wier3(e)an. wyrihta s. wyrhta. wyrm, wurm, weorm stm. 118 u. A. 1. 147, a. 182. 265. wyrms s. worsm. wyrmsan s. wyrsman. w y r p stm. 266. wyrrest(a) s. wierrest(a). wyrs s. wiers. wyrsa s. wiersa. wyrsman, wyrmsan swv. 185. 404 A. 1, c. -wyrst stf. 179, 1. wyrsta s. wierresta. wyrt stf. 269. Wyrt3eorn Eign. 95 A. 1. w y r t t r u m a (wurt-) swm. 118. 231, 3. w y r t ü n stm. 231, 3. wyrtwala (wurt-) swm. 85 A. 3. 109 A. 6. 118. wysc(e)an, wlscan; P r ä t . auch Wiste swv. 31 A. 2. 186, 1. 405, 4 u. 8. yc(e)an s. iec(e)an. ydele s. idele. yö stf. 103. 258, 2. yö K o m p . Adv. s. ieö. yöian swv. 412 A. 2. yölsecan s. edlseean.

Wörterverzeichnis yem s. earn. yfel stn. 243, 2. yfel Adj. 159 A. 3. 296 u. A. 1. 2. yfemest (ufemest) Sup. 314. yfer(r)a (ufer[r]a) K o m p . 58. 314 u . A . 1. yfes s. efes. y h t e P r ä t . s. iec(e)an. ylc s. ¿ele. yldra, -est, -sta s. eald. yldu s. ieldu. yleca s. ilea, ylfette s. ielfetu.

ymb-, ymbe-, emb-, embe- Präfix 102 A. 3. 147 A. 1. ymb3eon3 s t m . 92 A. 4. ymb3yrdanswv.406A.7. ymbhrm3(e)an swv. 405 A. 2. ymbtyrnanswv.406A.2. ymest Sup. 218, 2. 314 u. A. 3. ymle stf. 159 A. 3. y m m o n stm. 155. ynce swf. 102. 204 A. 5. 207. yn(t)se swf. 204 A. 5. 6.

435 y p p a n swv. 359, 1 u. _ A. 9. 405, 4. 406 A. 2. yre (ere, PI. öran) swf. 26 A. 31 A. 7. yr3Öo, yrhöo stf. 214 A. 2. yrmöu s. iormöu. y r n a n s. irnan. yrre stn. u. A d j . s. ierre, ysern s. isern. yst stf. 186, 1. 269. yt(e)mest s. üt(e)mest. yterra, yt(t)ra K o m p . s. üter(r)a. ywan s. Jewan.

BERICHTIGUNGEN I m Text sind folgende Versehen zu berücksichtigen: S. 23, Z. 7 v. o.: $enihtsumian s t a t t -sumnian; letzte Zeile: drie s t a t t drie. — S. 31, Z. 10 v . o.: elend s t a t t Elend. — S. 40, Z. 10 v. o.: Öswold s t a t t Oswold. — S. 43, Z. 9 v. u . : Anm. 9 s t a t t Anm. 8. — S. 46, Z. 3 v. o.: sm^on s t a t t sm^on; Z. 7 v. o.: § 234, d s t a t t § 234, e; Z. 12 v. u . : altn. alr s t a t t ae. sei. — S. 50, Z. 2 v. o.: smya^enne s t a t t smyagenne. — S. 53, Z. 12 v. o.: zähe s t a t t Zehe. — S. 64, Z. 3 v. u.: von s t a t t vor. — S. 65, Z. 14 v. o.: ymb^eon3 s t a t t ymbgeon^. — S. 70, Z. 15 v. o.: Osric s t a t t Osric; Z. 19 v. u.: ä n i j e s t a t t senile — S. 73, letzte Zeile: *^ewierpan s t a t t *ge. — S. 74, vorletzte Zeile: heil s t a t t Heil. —• S. 76, Z. 10 v. u.: hyn$ran s t a t t hyngran. — S. 78, Z. 22 v. u . : Anm. s t a t t Anm. 2; Z. 10 v. u.: ergänze: a) vor Beispiele. — S. 104, Z. 17 v. u . : Anm. 2 s t a t t Anm. 9. — S. 105, Z. 2 v. o.: schnitt (Prät. Sg.) s t a t t Schnitt. — S. 109, Z. 13 v. u . : be-ätan s t a t t be-ietan. — S. 114, Z. 4 v. o. u n d Z. 12 v. o.: niwe s t a t t ni(e)we. — S. 137, Z. 2 v. o.: jewrohtan s t a t t geivrohtan; Z. 4 v. u . : Hadberht s t a t t -berth; letzte Zeile: Hildidryd s t a t t -dryd. — S. 145, Z. 8 v. u . : drohen s t a t t schelten und Z. 9 v. u. drea^(e)an s t a t t reajfejan. — S. 150, Z. 14 v. o.: Oswine s t a t t Oswine. — S. 152, Z. 4 v. u . : cnapa s t a t t cnappa. — S. 153, vorletzte Zeile: tifer s t a t t tifor. — S. 154, Z. 10 v. u . : 3esceaft s t a t t gesceajt. — S. 160, erste Zeile: 5idopta s t a t t gidopta. — S. 170, Z. 8 v. u . : A n m . 3 s t a t t Anm. 5. — S. 175, Z. 18 v. u . : 3recisc statt 3recisc. — S. 177, Z. 21 v. o.: ählceca s t a t t -Iceca; Z. 22 v . o.: öjliieca s t a t t -Iseca; Z. 4 v. u . : meiöhäd s t a t t -had; Z. 3 v. u.: meiöhäd s t a t t -had. — S. 190, Z. 16 v. u.: byrden s t a t t bryden. — S. 202, Z. 9 v . u.: jescec5 s t a t t ge-, — S. 207, Z. 4 v. o.: cwalu s t a t t cwala. — S. 209, Z. 15 v . u.: syden s t a t t gyden.; Z. 9 v. u . : tiefes s t a t t cefes. — S. 211, Z. 18 v . o.: blöd(es)leas s t a t t blöd(e)leas. — S. 216, Z. 15 v . u . : 36/03 statt 3efÖ3. — S. 231, Z. 20 v. u.: 2. s t a t t 2; — S. 234, Z. 18 v. o.: ie^-flota s t a t t seyflota; Z. 12 v. u : leas s t a t t leas. — S. 239, Z. 2 v. o.: Zeuner, § 138 s t a t t Zeuner — § 138. — S. 241, Z. 9 v . o.: hoferede s t a t t haferede. — S. 244, Z. 15 v . o.: 3ödena s t a t t sydena. — S. 248, Z. 4 v. o.: nach F o r m e n füge ein: sind. —

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Berichtigungen

S. 250, Z. 16 v. o.: (un)wülta statt unwülea. — S. 264, Z. 4 v. u.: 3ehwä statt Sehtvä. — S. 289, Z. 13 v. u.: 3 und c statt 3 und e. — S. 311, Z. 6 v. o.: Sewerian statt gewericm. — S. 317, Z. 10 v. o.: 3escyrt statt 3esyrt; Z. 9 v. u.: 3iirilihtad statt 3iinlihtad. — S. 326, Z. 16 v. u.: ff. nach § 406 ist zu streichen. — S. 328, Z. 7 v. u.: -leore statt ledre. — S. 331, Z. 18 v. o.: äceaidian statt acealdian. — S. 332, Z. 7 v. o.: 3emidlian statt 3emialian und ¡eläni^an statt ge-.