Der fünfzehnte Kongreß des Deutschen Schachbundes zu Nürnberg 1906: Mit einer Studie über das Endspiel von Turm und Bauer gegen Turm [Reprint 2022 ed.] 9783112669242, 9783112669235


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German Pages 144 [284] Year 1906

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Vorrede
Inhalt
I. Geschichte des Kongr
II. Partien
III. Das Endspiel von Turm und Bauer gegen Turm
Uebersicht der Eröffnungen
Tabelle zum Aufsuchen der einzelnen Partien
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Der fünfzehnte Kongreß des Deutschen Schachbundes zu Nürnberg 1906: Mit einer Studie über das Endspiel von Turm und Bauer gegen Turm [Reprint 2022 ed.]
 9783112669242, 9783112669235

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Der fünfzehnte Kongreß des

Deutschen Schachbundes zu Nürnberg 1906. Mit einer Studie über das Endspiel von Turm und Bauer gegen Turm. Herausgegeben von

Dr. Tarrasch und J. Schenzel.

Leipzig Verlag von Veit & Comp.

1906

Dem

hochverdienten Präsidenten des Deutschen Schachbundes

Herrn Professor Dr. Gebhardt

verehrungsvoll gewidmet.

Vorrede. Wie den Subskribenten in Aussicht gestellt ist, erscheint dieses Buch wenige Monate nach dem Kongreß.

Den historischen

Teil hat J. S c h e n z e l verfaßt, die Bearbeitung des Partienteils sowie die Endspielstudie rührt von Dr. T a r r a s c h her. Der mühsamen Durchsicht und Auswahl der Haupt- und Trostturnierpartien haben sich die Herren stud. math. W. S c h m i d t in München und ganz besonders Architekt Ruck in Nürnberg unterzogen, wofür ihnen der beste Dank ausgesprochen sei. N ü r n b e r g , Dezember 1906.

Die Herausgeber.

Inhalt Seite

I. Geschichte des Kongresses

1—52

II. Partien 52—268 III. Das Endspiel von Turm und Bauer gegen Turm 269—276 Uebersicht der Eröffnungen 277 Tabelle zum Aufsuchen der einzelnen Partien . . . . 278

I. Geschichte des Kongresses. Im Jahre 1883 tagte in Nürnberg der dritte Kongreß des Deutschen Schachbundes, dessen Veranstaltung der Schachklub Nürnberg übernommen hatte. Im Hauptturniei errang stud. med. S. Tarrasch-Halle-Breslau den ersten Preis und damit die Würde eines Meisters des Deutschen Schachbundes. Niemand konnte damals ahnen, daß der Jungmeister dereinst Mitglied und langjähriger verdienstvoller Vorsitzender des Nürnberger Klubs werden würde, daß er so manche Siegesfahrt von der mauer um gürteten Noris aus antreten und schließlich Taufpate des Klubs werden sollte. Nürnberg ward die zweite Heimat des einstigen Preisträgers und der Klub ehrte sich selbst, als er, seinen Namen mit dem des erfolggekrönten Meisters vereinigend, sich vom 5. Mai 1903 ab Schachklub Nürnberg, Tarraschklub nannte. Durch die nach dem Urteil der Zeitgenossen wohlgelungene Durchführung des Kongresses hatte das Nürnberger Schachleben einen bedeutenden Aufschwung erfahren. So konnte es der Klub wagen, aus Anlaß der im Jahre 1896 stattfindenden Bayerischen Landesausstellung ein internationales Meisterturnier zu veranstalten, das die stärksten Spieler jener Zeit vereinigte. Manchen Helden jener Tage deckt schon die kühle Erde. Nicht nur Steinitz, der alte Löwe und Schiffers, der liebenswürdige russische Meister, auch drei der jüngsten Teilnehmer sind schon in Walhall eingezogen, der feurige Ungar Charousek, der körperlich kleine, im Spiel desto größere deutsche Meister Walbrodt und zuletzt Pillsbury, das amerikanische Genie, sie alle wurden viel zu früh der Schachwelt entrissen, die sich von ihnen noch so viel versprach. Die Taten dieser Meister des königlichen Spiels 1

2 leben fort und ihre Namen werden nicht vergessen werden, solange Caissas Kunst in deutschen Landen eine Heimstatt findet. Der harmonische Verlauf und die glänzenden Ergebnisse des Turniers von 1896 boten Veranlassung zu einer Wiederholung, als für das Jahr 1906 zur Feier der hundertjährigen Vereinigung der freien Reichsstadt Nürnberg mit dem Königreich Bayern abermals eine Landesausstellung in Aussicht stand. War das Meisterturnier von 1896 lediglich eine Veranstaltung des Klubs, so hofften wir diesmal, gleichwie im Jahre 1883, den Kongreß des Deutschen Schachbundes bei uns zu sehen, um unsere Bundestreue beweisen und der vollsten Uebereinstimmung mit der jetzigen, das deutsche Schachleben mächtig fördernden Leitung des Bundes Ausdruck geben zu können. Die außerordentliche Hauptversammlung vom 1. Juli 1902 beschloß, dem Deutschen Schachbund die Abhaltung des XV. Kongresses anzubieten. Die Einladung, die der erste Vorsitzende, Herr Rechtsanwalt Beyer und der Verfasser dieser Zeilen der am 17. Juli 1904 zu Coburg tagenden ordentlichen Hauptversammlung des Bundes persönlich überbrachten, fand einstimmige Annahme, und nun begann für den Klub eine Zeit ernster Arbeit und mancher Sorge. Ein vorbereitender Ausschuß, unter dem Vorsitz des heimischen Meisters tagend, beriet Art und Umfang der Turniere. Den erfolgreichsten unter den bekannten Meistern sollte ein Championturnier Gelegenheit bieten, in engeren Wettbewerb zu treten und der Schachwelt die edelsten Perlen ihrer Kunst zu bieten. Meister-, Haupt- und Nebenturnier sollten in der üblichen Weise abgehalten werden; für die älteren Meister waren Beratungspartien über bestimmte Eröffnungen geplant. Zur Aufbringung der nötigen großen Geldmittel wurde zunächst ein Finanzausschuß gewählt, der seine Aufgabe unter der bereits 1896 erprobten Leitung des Herrn Gemeinde bevollmächtigten S. Wertheimer mit ebenso viel Eifer als Erfolg löste. So konnte denn ab 12. März d. J. folgende Einladung an die Schach weit versandt werden:

3

XV. Kongress des Deutschen Schacht) undes e. Y. zu N ü r n b e r g , 21. Juli bis Mitte August 1906. Nachdem der Schachklub Nürnberg — Tarraschklub — auf dem Kongreß zu Coburg 1904 den ehrenvollen Auftrag erhalten hat, den XV. K o n g r e ß des D e u t s c h e n S c h a c h b u n d e s abzuhalten, laden wir hiermit die Mitglieder des Deutschen Schachbundes und alle Schachfreunde zu zahlreicher Beteiligung herzlichst ein. Im Einvernehmen mit dem Bundesvorstand wurde das folgende Programm festgesetzt, dem weitere Einzelheiten rechtzeitig folgen werden. Eine Erhöhung der Preise ist in Aussicht genommen. Wir werden bestrebt sein, den Kongreß in einer des Deutschen Scliachbundes und der Ueberlieferungen unseres Klubs würdigen Weise durchzuführen und heißen die Schachwelt in unsrer, im Ausstellungskleide prangenden Noris herzlichst willkommen. Anmeldungen bitten wir an den mitunterzeichneten II. Vorsitzenden J. S c h e n z e l , untere Baustraße 2a zu richten. Bestellungen auf das Kongreßbuch, das zum Preise von 6 Mark (Subscriptionspreis für Bundesmitglieder 5 Mark) spätestens 3 bis 4 Monate nach Schluß des Kongresses erscheint, sind baldmöglichst an den Herausgeber des Werkes, Herrn Dr. S. T a r r a s c h , Fürtherstr. 62, zu richten. Zu Bestellungen und Anmeldungen beliebe man sich der beiliegenden Karten zu bedienen. N ü r n b e r g , 1. März 1906.

Schachklub Nürnberg Tarraschklub. 0. B e y e r , I. Vorstand. J. Schenzel, II. Vorstand. E r n s t M ü l l e r , I. Schriftführer. W. G o l d s t e i n I., II. Schriftführer. F. G o r t e r , Schatzmeister. A. G o l d s t e i n , Bibliothekar. Dr. S. T a r r a s c h . Der Finanzausschuß: S. W e r t h e i m e r , W. H a h n , A. L a n d m a n n , F. Schreiber. Programm. Sonnabend, 21. Juli 1906 von */g8 Uhr abends: Empfang der Gäste und gemütliches Zusammensein im Festsaal des Hôtel Luitpold. Sonntag, 22. Juli 1906 im Festsaal des Hôtel Luitpold : Vormittags 9 Uhr: Legitimationsprüfung nach § 11 der Satzungen; Auslosung zu 1*

4 den Turnieren; Wahl des Schiedsgerichts. Vormittags 10 Uhr: Ordentliche Mitgliederversammlung. Die Tagesordnung wird der Bundesvorstand besonders veröffentlichen. Abends 7 Uhr: Gemeinsames Fest-Mahl. — Anmeldung bis spätestens 21. Juli, abends 9 Uhr im Kongreßlokal. Während der Dauer der Turniere findet abends gemäß vorheriger Bekanntmachung gemütliche Zusammenkunft im Kongreßlokal, in den Klubräumen (Café Zentral — Karolinenstraße 23) oder im A u s s t e l l u n g s p a r k statt. Turniere.

I. Champion-Turnier. (Dasselbe wird nur bei entsprechender Teilnahme abgehalten). Eingeladen wurden die Herren: J a n o w s k y , Dr. E. L a s k e r , Maroczy, Marshall, P i l l s b u r y , S c h l e c h t e r und Dr. Tarrasch, die je nach der Teilnehmerzahl mit jedem Gegner 3 bis 5 Partien spielen. Reugeld 100 Mark. Die Zeit wird durch Uhren festgestellt, doch wird ohne Zeitbeschränkung gespielt. Mißbrauch dieser Bestimmung hat Ausschluß vom Turnier unter Verlust jeden Anrechts auf Preis und Reugeld zur Folge. Preise: I. Preis . . . Mk. 2500.— IV. Preis . . . . Mk. 500.— V. „ . . . . „ 250.II. , . . . „ 1500.III. „ . . . „ 750.-

II. Turniere des Deutschen Schachhundes. a) M e i s t e r - T u r n i e r . (Bis zu 20 Teilnehmern, von denen Jeder mit Jedem täglich eine Partie spielt). Einsatz: 20 Mark. Eeugeld: 50 Mark. I. Preis II. „ . III. „ . IV. , .

. . . .

. . . .

Preise: . Mk. 1200.— V. Preis VI. „ . „ 800.VII. „ . , 600.. „ 5 0 0 . - VIII. „

. .

. .

.

.

. Mk. 400, . „ 300, • D 150, . , 50,

b) H a u p t - T u r n i e r . Einsatz: 10 Mark. Eeugeld: 20 Mark. Spielweise in Gruppen geplant, z. B. bei 50 Teilnehmern 5 Gruppen à 10 Gegner. Jeder spielt mit allen Angehörigen seiner Gruppe je

5 eine Partie: jede Gruppe hat 2 Sieger, die um nachstehende Preise kämpfen: I. Preis . II. )) III. 5T IV. V. >> •

.

.

. •



Mk. SCHISSO— 7} 250.— 200.— » 150.—

VI. Preis VII. ) ! VIII. J ) IX. ) J X. ))

.

.



Mk. 120.— 100.— 5) 70.— 50.— 5) 30.— »

Der erste Preisträger erwirbt zugleich die Würde eines „ M e i s t e r s des D e u t s c h e n S c h a c h b u n d e s " . c) N e b e n t u r n i e r . J e nach Zahl der Anmeldungen werden ein oder zwei Nebenturniere abgehalten, wofür vorläufig 200 bezw. 400 Mark an Preisen vorgesehen sind. Spielweise in Gängen. d) B e r a t u n g s p a r t i e n . Um auch denjenigen Meistern, welche die Anstrengungen der Turniere scheuen, Gelegenheit zur Betätigung zu geben, gedenken wir eine ganze Anzahl Beratungspartien über bestimmte Eröffnungsthemata zu veranstalten und dafür entsprechende Preise auszusetzen. Näheres darüber im folgenden Programm. S ä m t l i c h e T u r n i e r e b e g i n n e n am 23. J u l i 1906.

Allgemeines. Für die Turniere a, b und c gelten die Bestimmungen der Turnierordnung des Deutschen Schachbundes. Sollte letztere in der ordentlichen Mitgliederversammlung des Bundes am 22. Juli 1906 Aenderungen erfahren und das sofortige Inkrafttreten derselben beschlossen werden, so gelten die neuen Bestimmungen. Die Anmeldung zu den Turnieren muß bis s p ä t e s t e n s 1 J u l i 1906 erfolgen; eine Berücksichtigung späterer Anmeldungen kann nicht bestimmt zugesagt werden. Die Spieler und zwar beide Gegner haben ihre Partien selbst aufzuzeichnen und ihre Aufzeichnungen stets sofort nach Schluß oder Abbruch der betreffenden Partie der Spielleitung zu übergeben. lieber die Partien der Turniere a, b, c und d hat der Deutsche Schachbund, über diejenigen des Champion-Turniers der Schachklub Nürnberg, Tarraschklub das ausschließliche Verfügungsrecht. D i e P r e i s e w e r d e n , w e n n m ö g l i c h noch e r h ö h t . Das Reugeld wird nach Schluß der Turniere zurückgezahlt.

6 Nichtmitglieder des Deutschen Schachbundes haben als Zuschauer nach Lösung einer Tageskarte (Preis 1 Mark) oder einer Dauerkarte (Preis 5 Mark) Zutritt. K o n g r e ß - L o k a l : H o t e l L u i t p o l d , Luitpoldstraße 3 (erste Querstraße der Königsstraße vom Hauptbahnhof aus). W o h n u n g e n werden auf Wunsch bei r e c h t z e i t i g e r Anmeldung nachgewiesen oder vermittelt. Zimmer stehen im Hotel Luitpold, wie auch anderwärts zur Verfügung. An die Herren Janowski, Lasker, Marshall, Maroczy, Pillsbury und Schlechter war bereits anfangs September 1905 eingeschrieben die Einladung ergangen, gemeinsam mit unserem heimischen Meister, H e r r n Dr. Tarrasch, am Championturnier teilzunehmen. Einem der Geladenen wurde von F r e u n d Hein Schach geboten und diesem „Champion of the W o r l d " ist der Meisterschaftskandidat leider unterlegen. Da auch zwei weitere Herren trotz wiederholter freundlicher Aufforderung sich nicht veranlaßt sahen, zu antworten, so m u ß t e auf diese Idee verzichtet werden, von deren D u r c h f ü h r u n g m a n auch in weiteren Kreisen viel erhofft hatte. Im zweiten Programm, das E n d e J u n i d. J . zum Versand gelangte, fiel deshalb das Championturnier a u s ; die Preise der übrigen Turniere wurden d a f ü r bedeutend erhöht. Nachstehend der W o r t l a u t :

XV. Kongress des Deutschen Schachbundes e. V. zu N ü r n b e r g , 21. Juli bis Mitte August 3906. Der im März d. J. zum Versand gelangten Einladung f ü r den XV. K o n g r e ß des D e u t s c h e n S c h a c h b u n d e s lassen wir nunmehr das vom Bundesvorstand genehmigte endgiltige Programm folgen. Wir hoffen umsomehr auf zahlreichen Besuch, als das durch seine Kunstschätze bekannte alte Nürnberg gegenwärtig den Gästen auch durch die wohlgelungene J u b i l ä u m s - L a n d e s a u s s t e l l u n g Anregung, Unterhaltung und Abwechslung in Fülle bietet. So heißen wir denn die Jünger Cai'ssas in unserer Mitte herzlichst willkommen; wir werden uns bemühen, ihnen den Aufenthalt in Nürnberg so angenehm als möglich zu gestalten. A n m e l d u n g e n zu den Turnieren bitten wir bis l ä n g s t e n s 10. J u l i d. J. unter Benützung beifolgender Karte an den mitunterzeichneten II. Vorsitzenden J. S c h e n z e l zu richten.

7 Das K o n g r e ß b u c h erscheint längstens im Dezember d. J. zum Preise von 6 Mark (Vorzugspreis für Bundesmitglieder 5 Mark). Um die Höhe der Auflage bestimmen zu können, ist d r i n g e n d wünschenswert, Bestellungen b a l d i g s t an den Herausgeber des Werkes, Herrn Dr. Tarrasch, Fürtherstraße 62 zu senden; Bestellkarte liegt bei. Gäste, die P r i v a t w o h n u n g wünschen, belieben sich sofort an den Vorsitzenden des Wohnungsausschusses, Herrn H e i n r i c h S c h w a r z , Karolinenstraße 25 zu wenden, da infolge Zusammentreffens mehrerer Kongresse Ueberfüllung droht. N ü r n b e r g , im Juni 1906

Schachklub Nürnberg Tarraschklub. 0. B e y e r , I. Vorstand.

J. Schenzel, II. Vorstand, Turnierleiter. E r n s t M ü l l e r , I. Schriftführer. W . G o l d s t e i n I, II. Schriftführer. F. G o r t er, Schatzmeister. A. G o l d s t e i n , Bibliothekar. Dr. T a r r a s c h . Der Finanzausschuß: S. W e r t h e i m e r , W . H a h n , A. L a n d m a n n , F. S c h r e i b e r .

Programm: S o n n a b e n d , 21. J u l i 1906 von V28 Uhr abends: Empfang der Gäste und gemütliches Zusammensein im Festsaal des Hotel Luitpold. S o n n t a g , 22. J u l i 1906 im Festsaal des Hotel Luitpold: Vormittags 9 Uhr: Legitimationsprüfung nach § 11 der Satzungen, Auslosung zu den Turnieren, Wahl des Schiedsgerichts. Vormittags 10 Uhr: Ordentliche Mitgliederversammlung. Die Tagesordnung wird der Bundesvorstand besonders veröffentlichen. Abends 7 Uhr: Gemeinsames Festmahl. — Schluß der Teilnehmerliste: 21. Juli abends 9 Uhr. Reden sind beim Vorsitzenden anzumelden. S o n n t a g , 29. J u l i 1906 bei genügender Teilnahme Tagesausflug nach Rothenburg 0. Tauber. Anmeldungen bis längstens 28. Juli, 12 Uhr mittags erbeten. Während der Dauer der Turniere findet jeden Abend gemütliche Zusammenkunft statt, der Ort wird rechtzeitig im Kongreßlokal bekannt gegeben. Nach Beendigung der Turniere: S c h l u ß f e i e r m i t P r e i s verteilung.

8 Turniere. (Das Champion-Turnier unterbleibt wegen zu geringer Teilnahme.) a) M e i s t e r t u r n i e r . 18 Teilnehmer, Einsatz 20 Mark, Reugeld 50 Mark. I. Preis II. „ . III. „ . IV. „ . V. . . .

. . . . . . . . . . .

. . . .

Preise: Mk. 2500.— . VI. Preis . . . Mk. 4 0 0 . — „ 1500.— VII. . . . . . . „ 250.— „ 1000.— • V I I I . „ . . . . „ 150.— „ 700.— IX. „ . . . . „ 100.— „ 500.—

b) H a u p t t u r n i e r . Einsatz 10 Mark. Reugeld 25 Mark. Spielweise in Gruppen, z. B. 5 Gruppen k 10 Gegner oder 5 Gruppen k 8 Gegner u. s. f. Jeder spielt mit allen Angehörigen seiner Gruppe j e eine Partie, jede Gruppe hat 2 Sieger, die um nachstehende Preise kämpfen: I. Preis . . . . Mk. 6 0 0 . — VI. Preis . . . Mk. 2 0 0 . — II. „ . . . . „ 500.— VII. 150.— III. 400.— VIII. 120.— IV. „ . . . . „ 300.— IX. 100.— V. „ . . . . „ 250.— ' X. „ 50 — Der erste Preisträger erwirbt zugleich die "Würde eines M e i s t e r s des D e u t s c h e n S c h a c h b u n d e s . Für die im Hauptturnier unterlegenen Spieler findet ein T r o s t t u r n i e r statt, für das bis zu 6 0 0 M a r k zur Verteilung gelangen. Zu a und b. W e i t e r g e l a n g e n zwei von H e r r n B a r o n A l b e r t von R o t h s c h i l d - W i e n g e s t i f t e t e S c h ö n h e i t s p r e i s e im B e t r a g e von 3 0 0 und 2 0 0 M a r k zur V e r t e i l u n g . c) N e b e n t u r n i e r : Spielweise in Gruppen. Beabsichtigt ist die Bildung von 3 Gruppen ä, 4 Teilnehmer. Die ersten Sieger jeder Gruppe spielen um den I., II. und I I I . Preis, die zweiten Sieger jeder Gruppe um den IV., V. und VI. Preis. I. Preis . . . . Mk. 1 2 0 . — IV. Preis . . . . Mk. 6 0 . — II. „ . . . . „ 80.— V. 40.— III. 70.— VI. 30.— d) B e r a t u n g s p a r t i e n . Als Thema wird das F a l k b e e r - G a m b i t

bestimmt.

Es sind

9 wenigstens 6 Partien mit je 4 Teilnehmern geplant und wird jede Partie mit mindestens 30 Mark honoriert. Anmeldungen zu den Beratungspartien möglichst frühzeitig erbeten. S ä m t l i c h e T u r n i e r e b e g i n n e n am 23. J u l i 1 9 0 6 f r ü h 9 Uhr. Gespielt wird täglich mit Ausnahme der Sonntage nur je eine Partie. S p i e l z e i t : 9—3 Uhr und 5 1 /,—8V 2 Uhr. Programmänderungen behält sich die Turnierleitung vor.

Allgemeines. Für sämtliche Türniere gelten die Bestimmungen der Turnierordnung des Deutschen Schachbundes, wie sie am 23. Juli 1906 in Kraft sind. Die Spieler und zwar beide Gegner haben ihre Partien selbst aufzuzeichnen und ihre Aufzeichnungen stets sofort nach Schluß oder Abbruch der betreffenden Partie der Spielleitung zu übergeben. Die Teilnehmer an den Beratungspartien werden gebeten, ihre Aufzeichnungen durch Bemerkungen zu ergänzen. D e r D e u t s c h e S c h a c h b u n d h a t das a u s s c h l i e ß l i c h e V e r f ü g u n g s r e c h t ü b e r a l l e P a r t i e n des K o n g r e s s e s . Das Reugeld wird nach Schluß der Turniere zurückgezahlt. K o n g r e ß - L o k a l : H o t e l L u i t p o l d , Luitpoldstraße 3, erste Querstraße der Königstraße vom Hauptbahnhof aus. N i c h t m i t g l i e d e r des Deutschen Schachbundes haben als Zuschauer nach Lösung einer Tageskarte (Preis 1 Mark) oder einer Dauerkarte (Preis 5 Mark) Zutritt. Die Anmeldungen — besonders zum Meisterturnier — liefen so zahlreich ein, daß die Spielleitung, zu deren Vorsitzenden inzwischen der Verfasser dieser Zeilen gewählt wurde, auch diesmal gezwungen war, im Einvernehmen mit dem Bundesvorstände manchem der sich Meldenden eine Absage zu senden. Im Gegensatz hierzu fanden die Beratungspartien nicht die erwartete Beteiligung. Die Herren, die das Meisterturnier nicht mitmachten, zogen vor, entweder bald zu den heimischen Penaten zurückzukehren oder das Heer der Zuschauer zu vermehren. Als Kongreßlokal wurden die Festsäle des Hotel Luitpold bestimmt, die nahe dem Hauptbahnhof und der Hauptverkehrsader, der Königsstraße, gelegen, doch von deren Geräuschen nicht erreicht wurden.

10 Leider konnte im oberen Festsaal nur während des Tages gespielt werden; der in demselben stattfindenden Theatervorstellungen wegen mußten die abgebrochenen Partien des Meisterturniers abends im unteren Saal — den sogenannten Katakomben — fortgesetzt werden. Ein Wohnungsausschuß unter der Leitung des Herrn Heinrich Schwarz bemühte sich erfolgreich, den Wünschen nach gut gelegenen, schönen und doch billigen Zimmern gerecht zu werden. Der Vergnügungsausschuß, bestehend aus den Herren Schreiber und Kirschenpfad, sorgte für Ausschmückung des Festsaals und sicherte sich die für die Haupttage nötigen Musikkapellen. Die Presse bereitete in zahlreichen Artikeln auf den Kongreß vor, zu dessen Eröffnung der gesamte Bundesvorstand im Laufe des 21. Juli eintraf, am Bahnhof herzlich begrüßt von Vorstand und Empfangsausschuß des Klubs. Letzterem lag auch ob, jene Meister am Bahnhofe zu empfangen, die die Zeit ihrer Ankunft angezeigt hatten. Nachmittags um 5 Uhr fand unter dem Vorsitz des allverehrten Bundespräsidenten Herrn Professer Dr. Gebhardt eine Sitzung statt, über deren Zweck und Verlauf das Deutsche Wochenschach in No. 32 berichtet:

Der Deutsche Schachbund und die Landesverbände. Der Vorstand des D. Schachbundes hatte im Juni d. J. an die Vorstände der Provinzial-Schachverbände das folgende Schreiben gerichtet : „Zu den vornehmsten Zielen des D. Schachbundes gehört es, die Ausbreitung des Schachspiels innerhalb des Deutschen Vaterlandes fördern zu helfen und der gesunden Entwicklung dieser edlen Beschäftigung nach Kräften Vorschub zu leisten. Er glaubt eine wesentliche Unterstützung dieser Bestrebungen in der Bildung von Sonderverbänden zu sehen, weil dadurch das Schachleben im engeren Kreise gekräftigt und zugleich der Sinn für den Wert einer Organisation geweckt und ausgebildet wird. Der Zusammenschluß der einzelnen Vereine zu Landes- oder Gauverbänden muß unzweifelhaft dem einzelnen wie der Gesamtheit zugute kommen, ein wirklich ersprießliches Zusammenwirken dürfte aber wohl erst dann in der wünschenswerten

11 Weise empfunden werden und sich geltend machen, wenn die Einzelverbände und der Deutsche Schachbund enge und dauernde Beziehungen zu einander unterhalten. Der D. Schachbund betrachtet es natürlich als seine Pflicht, den Vereinen, die ihm angegliedert sind, — es sind deren z. Zt. bereits über 100 — alle die Vorteile, welche mit der Bundeszugehörigkeit verknüpft sind, dem einen wie dem andern, zuteil werden zu lassen; allein, bei der stetig wachsenden Ausdehnung seines Geschäftsbereichs wird es immer schwieriger, die Verbindungen mit den einzelnen Vereinen so auszugestalten, wie es ihre Interessen vielleicht erheischen. Und darum würde es ihm höchst willkommen sein, sich der Sonderverbände als vermittelnder Organe bedienen zu dürfen, wenn es sich darum handelt, ihnen, den Einzelvereinen, im Bedarfsfalle sich dienstbar zu zeigen, sei es durch Baterteilung, Nachweise, Mitarbeit bei Statutenentwürfen, Auskünfte aller Art oder durch Darleihen von Spielmaterial, event. auch durch pekuniäre Beihilfe bei schachlichen Veranstaltungen usw. Der Zweck dieses Schreibens ist nun, die betr. Landesverbände aufzufordern, in Gemeinschaft mit dem Vorstande des D. Schbd. beraten zu wollen, wie der vorerwähnte Gedanke zu beiderseitigem Nutz und Frommen verwirklicht werden kann, und da sich anläßlich des bevorstehenden 15. Bundeskongresses ein geeigneter Ort und eine passende Gelegenheit dazu bietet, so erlaubt er sich, an den . . . die Bitte zu richten, aus seiner Mitte zwei Abgeordnete zu wählen, die geneigt sind, am Sonnabend, den 21. Juli d. J., etwa um 5 Uhr Nachmittags, in Nürnberg in dem dazu freundlichst überlassenen Klublokale des Tarrasch-Klubs (Café Central) mit dem Vorstande des D. Schachb. die angeregten Fragen in vorläufig unverbindlicher Weise zu besprechen. In der Hoffnung usw " Die Besprechung, von der in diesem Schreiben die Rede ist, hat zu der angegebenen Zeit in Nürnberg stattgefunden. Der Vorstand des D. Schachbundes war vollzählig anwesend. Vertreten war der Niederrheinische Schachverband durch Höing-Düsseldorf und MalthanBarmen, der Saale-Schbd. durch Voigt-Halle und Hering-Dessau, der Thüringische Schbd. durch Hild-Ohrdruf und Koch-Tröchtelborn, der Bayerische Schbd. durch Beyer und Schenzel-Nürnberg, der Allgemeine Schbd. Berlin durch Bretschneider und Ranneforth. Es waren auch Vertreter von Gegenden anwesend, in denen ein Verband bisher nicht existiert; für Südwestdeutschland E. Brech-Mülhausen i. E., für Posen-

12 Schlesien A. Scliottländer, für das Königreich Sachsen Paul Schellenberg, für Oesterreich Dir. Berger. Die Nützlichkeit eines engeren Einvernehmens zwischen Bund und Landesverbänden, die selbst dann einleuchten müßte, wenn sie nur eine Vereinfachung des Kassenwesens für den Bund und die Vereine im Gefolge hätte, wurde allerseits anerkannt. Zu einer festen Organisation kam es natürlich noch nicht, es wurde nur der Wunsch ausgesprochen, daß aus den Einzelverbänden Vertrauensmänner gewählt werden, welche als Beirat dem Vorstande des D. Schachbundes zur Seite stehen und in Gemeinschaft mit diesem die gegenseitigen Interessen fördern können. Dieser Wunsch wurde zum Beschsuß erhoben.

Abends 1/28 Uhr fanden sich die Teilnehmer in den Katakomben des Hotel Luitpold ein, wo sich bei den Weisen des philharmonischen Orchesters bald ein gemütliches Treiben entwickelte. Der I. Vorsitzende des Klubs, Herr Rechtsanwalt Beyer, gedachte in seiner Ansprache der idealen Seite des Schachspiels, wie sie im Deutschen Schachbund gepflegt wird, im Gegensatz zu der Degradierung des Schachs zu einem Sport, wie man sie in jüngster Zeit versucht habe. Herr Professor Dr. Gebhardt, der I. Vorsitzende des Bundes, stimmte diesen Worten vollständig zu und nannte sie „eine befreiende Tat". Der Schreiber dieser Zeilen begrüßte als Spielleiter die Gäste, besonders die Teilnehmer an den Turnieren, vor allem aber jene Herren, welche nach wochenlanger Anstrengung am kaum beendeten Ostender Turnier ohne Erholungspause auf den hiesigen Kampfplatz geeilt seien. Er beglückwünschte die Sieger von Ostende, besonders den ersten Preisträger, den in Nürnberg längst heimisch gewordenen Meister Schlechter, dessen Spielstärke höchstens durch seine Bescheidenheit und Beliebtheit übertroffen werde. Bei Nennung des Namens Schlechter ertönte stürmischer Beifall, ein Zeichen, daß der Redner allen Anwesenden aus dem Herzen gesprochen hatte. Sonntag, den 22. Juli, fand Vormittags 9 Uhr die Auslosung zu den Turnieren statt. Es beteiligten sich folgende 18 Meister: Dir. J. Berger, Graz Losnummer 8 Erich Cohn, München „ 3

13 Old Duras, Prag Hans Fahrni, Schweiz Leo Forgàcz-Fleischmann, Budapest D. Janowski, Paris P. S. Leonhardt, Hamburg F. J. Marshall, New-York Dav. Prczepiórka, Göttingen H. Sal we, Lodz Carl Schlechter, Wien E. von Snosko-Borowski, St. Petersburg Rudolf Spielmann, München Rudolf Swiderski, Leipzig Dr. Tarrasch, Nürnberg M. Tschigorin, St. Petersburg Milan Vidmar, Laibach Heinrich Wolf, Jägerndorf

• . . . .

Losnummer 2 „ 13 „ 6 „ 11 „ 9 „ 17 „ 12 ,, 16 „ 14 „ 10 „ 7 „ 18 ,, 4 ,, 5 „ 1 „ 15

Das Hauptturnier wurde in 5 Gruppen zu je 10 Spielern, das Nebenturnier in 4 Gruppen zu je 4 Spielern geteilt; für letzteres wurden vom Klub 2 weitere Preise ausgesetzt. Die Namen der Teilnehmer am Haupt- und Nebenturnier sind aus den Tabellen auf Seite 40 ff. zu ersehen. Für die an die Verlosung sich anschließende XV. ordentliche Haupt-Versammlung hatte der Bundesvorstand folgendes Programm an die Mitglieder versandt:

Deutscher Schachbund, e.V. Die Mitglieder des Deutschen Schachbundes, e. V., beehren wir uns zu der am Sonntag, dem 22. 3uli 1906, vormittags 10 Uhr in Dürnberg (Rotel Luitpold, Luitpoldstraße 3)

stattfindenden

ordentlichen Illitglieder-Versammlung ergebenst einzuladen.

14

Tagesordnung: 1. Geschäfts- und Kassenbericht.

Entlastung des Vorstandes,

bezw. W a h l der Revisoren. Dazu: Anlagen A. und B. 2. A n t r a g des Vorstandes auf Abänderung der bisher gültigen Spielgesetze,

sowie

der

Meisterturnierordnung

und

der

Problemturnierordnung. Dazu: eine Sonderbeilage, enthaltend die 3 vom Vorstande beschlossenen Entwürfe in Zusammenstellung mit den bisherigen Bestimmungen. 3. A n t r a g des Vorstandes betr. Einführung eines allgemeinen Erkennungszeichens für die Bundesmitglieder. 4. Haushaltsvoranschlag. Dazu: Anlage C. 5. W a h l des Vororts f ü r den nächsten Kongreß. 6. W a h l e n zur Ergänzung des Vorstandes an Stelle: a) des satzungsgemäß ausscheidenden, wieder wählbaren Herrn P a u l S c h e l l e n b e r g - D r e s d e n (Schachwart), b) des sein Amt niederlegenden Herrn H e i n r i c h R a n n e f o r t h - B e r l i n (2. Vorsitzender).

Das K o n g r e ß b u c h (herausgegeben von den Herren J. S c h e n z e l und D r . S. T a r r a s c h )

wird spätestens 3 — 4 Monate nach Schluß des

Kongresses erscheinen. P r e i s : a) für Bundesmitglieder Mk. 5 . — b ) f ü r Nichtmitglieder Bestellungen

bitten w i r

möglichst

Mk. 6 . — bald

an Herrn

Dr. med.

S. Tarrasch, Nürnberg, Fürtherstraße 62 zu richten.

Der Vorstanb bes Deutschen Schachbunbes, e. U. Dr. Gebhardt. H. Ranneforth. Chr. Schroeder. Dr. med. Tausch. Paul Schellenberg.

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Schmidt

Atteslander (Genf) Bodenstein (Metz) Donegan (Brünn) Puckner (Leipzig) Gutmayer (Berlin) Hering (Dessau) Johner (New York) W. Schmidt (München) Dr. Schober (Leipzig) Yalentiner (Leipzig)

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1 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Bodenstein

Atteslander

b) 2. Gruppe.

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c) 3. Gruppe. >1 -M N

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

— Edelheim (Leipzig) Härtel (Berlin) 0 Hilse (Bremen) V2 Jahn (Zwittan i. Mähren) 0 Kieseritzky (Berlin) Vi Klein (Wien) 0 Köhnlein (Nürnberg) 1 Martinolich (Triest) 0 Nauhaus (Weilburg) Vi Taussig (Prag) 1

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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

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Siegergruppe des Hauptturniers.

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III. Trostturnier.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Bosshard Gajdos Heilmann Kunze Möwig Renner Satzinger Valentiner

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*) Im Stichkampfe siegte K r i e g . c) 3. Gruppe.

1. Dütschke (Glogau)

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1. Bauriedel (Nürnberg) 2. Engel (Nürnberg)

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e6 — d5:

Es beleuchtet die Unerschöpflichkeit des Schachspiels, daß sich in den letzten Jahren aus dem sogenannten Damengambit nicht weniger als zwei wirkliche und höchst interessante Gambits entwickelt haben, nämlich erstens Albins Gegengambit (2. c2 — c4 e7 — eö), eine Art Falkheergambit auf der Damenseite, und sodann der vorliegende Zug, der das Spiel nach 5. . . . de 6. d5 ebenfalls zu einem schwierigen Gambitspiel gestaltet. Der Zug ist zuerst von Marshall gegen Schlechter (Monte Carlo 1904) angewandt worden.

5

Sb8 — c6

Dieser Zug, den auch Schlechter in der zitierten Partie machte, vermeidet das Gambit, ist aber schwerlich genügend. Besser ist 5 de 6. dö fö, wie Janowski gegen Burn in Ostende 1905 spielte.

G. e4 — dö: 7. Sgl — e2

Sc6 — d4:

Etwas absonderlich, aber wohl ebenfalls genügend, dem Weißen einen Entwicklungs-Vorteil zu verschaffen. Einfacher wäre 7. Sf3 Lg4

8. Le2, und Schwarz kann schließlich den Springer auf d4 nicht behaupten und muß ihn abtauschen, worauf Weiß etwas in der Entwicklung voraus ist.

Dd8 — b6

7

Schwarz sucht den P u n k t d4 zu behaupten, — die logische Fortsetzung. Auf 7 Sf5 kann Weiß mit Vorteil 8. Sg3 spielen (Drohung: Lböf).

8. Se2 — d4: 9. Lfl - böf

cö — d4:

Beginn einer sehr kühnen, schwierigen und, wie es scheint, korrekten Opferkombination.

9 10. Ddl -

e2

Ke8 — d8 Sg8 — f6

Den Springer zu schlagen wäre jetzt direkt fehlerhaft wegen 11. De8f Kc7 12. D f 7 f . L oder Se7 13. Lf4f resp. 12 Kb8 13. Df8: Db5: ? 14. Dd6f.

11. Lei — gö

d4 — c3:

Auch 11 Le7 12. 0 - 0 - 0 de 13. d6 verschafft dem Weißen einen heftigen Angriff.

12. 13. 14. 15.

De2 De8 Lb5 Tal

— — — -

e8f 17f d7: cl

Kd8 Lc8 Sf6 Db6

— — — —

c7 d7 d7: b2:

Anscheinend das stärkste Gegenspiel. Aber auch Lb4 kam in Betracht.

16. 0—0 17. Df7 — g7:

Lf8 — d6

Erste Runde

Schwarz hat mit Turm und Springer gegen die Dame und zwei Bauern ein ganz aussichtsloses Spiel.

Stellung nach den» 17. Zuge von Weiss.

17

Ta8 — g8

Dies ist fehlerhaft und führt sofort zum Verlust. Der richtige Zug war 17 Le5, worauf 18. Lf4 die beste Antwort ist. Auf 18 The8 folgt dann 19. L e ö f Te5: 20. T b l nebst Turmopfer auf b7 und D d 7 f ; auf 18. . . . L f 4 : aber gewinnt Weiß durch 19. T c 3 f KdG 20. Tcfif bc 21. Db2: die Dame gegen 3 Figuren, worauf er wegen der exponierten Königsstellung von Schwarz und seiner Bauernübermacht im Vorteil ist. Es könnte etwa folgen 21 Leo 22. Db7 cd 23. T e l d4 24. Tc7, und Weiß steht sehr gut.

18. Tel — c3f 19. Tc3 — c8f 20. Dg7 — b 2 :

59

Kc7 — 1)8 Tg8 — c 8 : Th8 — g8

21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33.

Tfl Lg5 Db2 Df6

Df7

Dg7 Lh4 Tbl Lg3

— — — — — — — —

bl h4 f6 f7 g7 h6 g3 dl d6:

h2 — h4 Tdl — d2 Td2 — d5:

Tc8 — Sd7 — Ld6 — Tg8 — Le7 — Sb6 — Tf8 — Tc7 — Sc8 — Sd6 — Sb5 — Sc3 —

c7 b6 e7 f8 d6 c8 d8 d7 d6: b5 c3 d5

Weiß kann gewinnen, wie er will.

33 34. Dh6 — L7: 35. R4 - g 5 36. Kgl — f l 37. gö - g 6 38. g6 — g7 39. K f l — e l 40. Kel — e2 41. Ke2 - e3 42. Ke3 — e4 43. Ke4 — e5 44. Dh7 — f5: 45. Ke5 — f5:

Td7 — d5: Td5 - d4 Td4 — g4t Tg4 — f4 Td8 — f8 Tf4 - f 2 f Tf2 - f l + Tfl — f2f Tf2 - m Tf3 — f 4 f Tf4 — f 5 f T18 - f5T Aufgegeben.

Partie No. 4.

W e i ß : Yidmar. 1. d2 — d4 2. c2 — c4 3. S b l — c3

S c h w a r z : Swiderski.

d7 — d5 e7 — e6 Sg8 - f6

Die orthodoxe Verteidigung des Damengambits, die, wie alles Orthodoxe, vom Uebel ist.

4. Lei — g5 5. e2 — e3 6. S g l — f3

Sb8 — d7 Lf8 — e7 0 — 0

7. T a l — cl c4 — d 5 : 8. 9. L f l — d3 10. 0 —0 11. S13 — e5 12. f2 — f4 13. Ddl - f3

b7 e6 Lc8 c7 a7 Tf8 Sd7

— — — — — — —

b6 d5 b7 c5 a6 e8 f8

Soweit nach Pillsbury. Weiß hat ein sehr schönes Spiel mit Angriffs-

60

Meisterturnier

chancen nicht nur auf dem Königsflügel, sondern auch im Zentrum. Alle seine Figuren sind trefflich postiert, nur der Damenturm ist auf cl ziemlich nutzlos und würde auf dl besser stehen. Der Angriff ist allerdings keineswegs leicht zu führen. Pillsbury hat ihn in einer Unzahl von Partien glänzend durchgeführt.

14. Kgl — h l Um Tgl nebst g2 — g4 folgen zu lassen.

14 15.

Ta8 — c8 Lg5 — f6:

Dieser Abtausch erleichtert das schwarze Spiel beträchtlich. Tgl nebst g2 — g4 sollte geschehen.

15 16.

g2 — g4

Le7 - f6: Tc8 — c7

Um 17. g5 mit 17. . . . 18. de d4 zu beantworten.

17.

g7 -

g6

Um Lg7 nebst f6 zu spielen. Der Springer e5 hat jetzt keinen Rückzug.

18.

Tfl — f"2

Ein Pehlzug, der dem Läufer gestattet, die Drohung des Springergewinns mit Angriff auf den Turm herzustellen. Immer noch sollte T g l nebst g5 geschehen.

18 19. 20.

g4 — g5 Df3 — f2:

Lf6 — h4 Lh4 — f2: Sf8 — d7

Schwarz hat nun mit dem Gewinn der Qualität entscheidenden Vorteil erlangt. Die Versuche des Weißen, einen Angriff zu erlangen, müssen erfolglos bleiben.

21.

Se5 — g4

25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

f7 — f5

Kg8 — g7 Sd7 — f8 c5 — c4

Ld3 h4 Tgl Df2 h5 Tg3 b2 Lbl Del Se2 Dh4 Th3

- bl — h5 - g 3 — el -

— — — — — —

g6:

h3 c3: c2 h4 cl el h2

b6 — Lb7 — b5 — Dd8 — h7 c4 — b4 — Sf8 — Kg7 De7 — Da3 — Db2 —

b5 c8 b4 e7 g6: c3 c3: h7 f8 a3 b2 al

Ueberflüssig.

37.

Keine Verstärkung des Angriffs! T g l nebst g5 war am Platze.

Sg4 — h6f Tel — g l h2 — h4

Schwarz erlangt nun Angriff auf dem Damenflügel und führt dort die endliche Entscheidung herbei.

Le5:

Sc3 — e2

17

22. 23. 24.

Th2 — e2

a6 — a5

Um den Läufer zum Angriff heranzuziehen.

38.

Del — g l

Weiß ist in Verlegenheit, was er ziehen soll. Sein Spiel ist total verloren.

38 39. 40.

Te2 — el Dgl — h2

Lc8 Dal -

a6 b2

Vielleicht ein Versehen; aber auf andere Züge folgt Tce7 nebst Te3:. Die Züge von Weiß sind schon längst

jenseits von gut und 40 41. Tel - g l 42. a2 — a4 43. Dh2 — f2 44. Sh6 — f 5 : 45. g5 - g 6 46. g6 - g ? t Aufgegeben.

böse.

Te8 — Te7 — La6 — Tg7 g 6 Db2 Kf8 -

e3: g7 e2! e7 f5: c2: g8

Erste Runde

61

Partie No. 5. W e i ß : Spielmann. Sc h w a r z : Prczepiörka. Weiß hat nun infolge des Besitzes 1. e2 — e4 e7 — e5 der offenen f-Linie und des wohl2. Lfl - c4 Lf8 — c5 postierten Läufers ersichtlich das. 3. d2 — d3 d7 — d6 bessere Spiel. 4. Sbl — c3 Sb8 — c6 15 Dd8 — d7 5. Sc3 - a4 Ta8 — e8 16. d3 — d4 Dieser Zug ist für Weiß nicht so 17. Tfl — f3 Te8 - e7 vorteilhaft, wie es scheint. Bei dem 18. Tal — fl Sc6 - d8 folgenden Tausch gewinnt Schwarz 19. Tf3 - g3 g7 — g6 ein Tempo durch Oeffnung der Turmlinie; allerdings hat Weiß dafür die beiden Läufer, aher wie lange?

5 6. Sa4 — b6: 7. f2 — f4

Lc5 — b6 a7 — b6:

Die ganze Spielweise ist für Weiß nicht günstig.

Sg8 — f6

7

Weit stärker scheint Le6, wie in der 7. Matchpartie Marshall-Tarrasch geschah; z. B. 8. Lb5 ef 9. Lf4: Df6 mit gutem Spiel für Schwarz; oder 8. Le6: fe 9. fe de (auch Se5: kann sehr gut geschehen) 10. Dhöf g6 11. Dg4 Dd6, und nun folgt auf 12. Sf3 Sb4, auf 12. Lg5 aber Db4f. Schwarz hat immer einen Vorsprung in der Entwicklung, allerdings einen etwas geschwächten Königsflügel.

8. Sgl — f3 9. c2 — c3

Lc8 — g4 d6 — d5

Verfrüht. Schwarz sollte statt dessen rochieren und, falls Weiß dasselbe tut, mit 10 ef 11. Lf4: Shö 12. Dd2 Sf4: 13. Df4;: Lf3: nebst Se5 fortfahren.

10. 11.

e4 — d 5 : h2 — h3

Sf6 — d 5 :

Dies nötigt zu mehrfachem, für Schwarz ungünstigem Tausch, der den Angriff des Weißen entwickelt. Lg4 — Í3 11

12. Ddl — f3: 13. Lei — f4: 14. 0 —0 15. Df3 — f4:

Sd5 — f4 e5 — f4 0 - 0

Bekanntlich soll man die Rochadebauern in der Verteidigung nicht ohne Not ziehen. Die Drohung Dh6 ließ sich durch Dc6 anscheinend besser parieren, es wäre jedoch darauf Turmopfer auf g7 nebst Dgöf zu entscheidendem Vorteil von Weiß gefolgt.

20. Df4 — h6 21. Lc4 — b3

Dd7 — c6 Tf8 — e8

Schwarz hat nun im Besitz der e-Linie ein wirksames Gegenspiel, und es ist sehr schwierig, den Angriff mit Erfolg fortzusetzen.

22.

Tfl — f4

Tf5 ist auch nicht besser.

22

Te 7 — e4

Ein sofort entscheidender Fehler, Mit Se6 23. Th4 Sf8 resp. 23. Le6: De6 : 24. Th4 f5 konnte sich Schwarz ausreichend verteidigen. Auch 23. d5 Dc5f 24. De3 Sg7 führt zu nichts. M

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Meisterturnier

62 23 Lb3 — f7'f! p 4 Tf4 — f7: 25. Dh6 — h7f

8d8 — f 7 : Kg8 — f 7 : Kf7 — f8?

Mit Ke6 26. Tg6f Kdo konnte Schwarz noch hartnäckigen Widerstand leisten. 26.

Tg3 —

Aufgegeben.

Partie No. 6.

Weiß: Forgäcs. 1. d2 2. c2 — 3 Sbl — 4. c4 —

d4 c4 c3 d5:

c7 — c6 d7 — d5 Sg8 — f6

Damit arrondiert Weiß die schwarze Stellung. Größere Schwierigkeiten hat Schwarz nach e2 — e3.

4 5. Sgl — f3 6. Lei — f4 7. e2 - e3

c6 e7 Sb8 Lf8

— — — —

d5: e6 c6 b4

Dieser Zug in Verbindung mit dem folgenden verdirbt das schwarze Spiel. Ld6 gewährte eine . einfache Verteidigung.

8. L f l — d3 9. Ld3 — e4:

Sf6 — e4

Besser, den Springer sofort zu schlagen, als ihn erst durch f7 — f5 unterstützen zu lassen. Der Bauer e4 gibt nun dem Weißen eine Marke zum Angriff.

9 10. Sf3 — d2 11.

0 — 0

12.

f2 — f3

d5 — e4: f7 — f5 0 — 0

g7 — g5?

Das hiermit eingeleitete Vorgehen sämtlicher Bauern des Königsflügels muß, wie leicht ersichtlich, zu einem Debacle ' führen. Schwarz spielt die Partie im Kaffeehausstil.

13. Lf4 — g3 14. Lg3 — f2

f5 — f4

ef wäre natürlich schlecht wegen gf nebst e3.

14 15. Sd2 — f3: 16. Sf3 — d2

e4 — f3: g5 — g4? h7 — h5

S c h w a r z : Fahrni. 17. Sd2 — e4 18. Lf2 — g3! 19. L g 3 — e l

f4 - f3 li5 — h4? b7 - b6

Der Weiße ist bisher vor lauter Zwangszügen garnicht zum Spiel gekommen, jetzt aber, nachdem Schwarz ausgetobt hat, ist das schwarze Spiel direkt verloren.

20. g2 — 13: 21. Tfl — fJ 22. b2 — c3: 23. f3 — f4!

Lc8 — a6 Lb4 — c3 : h4 — h3

Viel stärker als fg, worauf Schwarz mit Ddö noch den Schatten eines Angriffs erlangen könnte.

23 24. D d l — g4f 25. f4 - f5!

Dd8 — d5 Kg8 — f7

Weiß widerlegt das schlechte Spiel des Gegners sehr kraftvoll, aber es ist hier keine große Kunst.

25

e6 — e5

Tg8 führt wegen 26. fef nebst Tf 7f zum Verlust.

26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35.

Se4 e3 d4 Lei Dg4 Tf2 Tg2 Tg5 Kgl Th5

— — — — — — — — —

g5f e4 d5 d2 h3: g2 g5: h5 f2 h6f

Kf7 — Ddö — Sc6-— Ke7 — Sd8 — Sf7 — Dg8 — Dh8 — Tf8 — Kd6 —

e7 g8 d8 d6 f7 g5: h8 g7f g8 c5

3 6 . D h 3 - e 3 f Aufgegeben. Das Matt erfolgt nach Kb5! in 3 Zügen durch 37. Dd3f etc.

Erste Runde

63

Partie No. 7. W e i ß : E. Cohn. S c h w a r z : Sahve. 1. e2 — e4 2. Sgl — f3 3. Lfl — -b5 4. Lb5 — a4 5. 0 — 0

e7 Sb8 a7 Sg8 Lf8

— — — — —

e5 c6 aß f6 e7

Diese Verteidigung führt zu einer beengten Stellung für Schwarz, wie alle Spielweisen, bei denen der Läufer f8 durch den Bauern d6 versperrt ist.

6. Tfl — el 7. c2 — c3 8. h2 — 1x3

Schwarz strebt nach Auflösung des Doppelbauern durch f6—f5, aber im Moment, wo er seinen Plan durchgesetzt hat, ist merkwürdigerweise seine Partie verloren.

20. Sf3 — h2! 21. e4 — f5: 22. Lc2 — fö: 23. Sh2 — g4!

f6—fö Ld7 — fö: Dc8 - f5:

S t e l l u n g nach dem 23. Zuge Ton Weiii,

d7 — d6 0 — 0 Sf6 - d7

Andere Züge mögen besser sein, aber wenn Schwarz nicht zu d6—do gelangt, kann er sich aus der gedrückten Stellung nicht befreien.

9. 10. 11. 12. 13. 14.

d2 Lei Sbl Sd2 La4 Ddl

— — — — — —

d4 e3 d2 fl b3 d2

Le7 ScG Se7 Sd7 Tf8 Sb6

— — —

f6 e7 g6 b6 e8 d7

Auf cd würde natürlich der Läufer zurückschlagen.

15. Sfl — g3 16. Sg3 — h5

Sd7 — f8

Während Schwarz in dem letzten halben Dutzend Zügen seine Stellung gar nicht verbessern konnte, hat Weiß alle seine Figuren wohl geordnet und geht nun zu direkten Angriffen über. Bs droht Sf6f, und, falls die Dame zurückschlägt, Damenverlust durch Lg5.

16

Lc8 — e6

Der Läufer f6 mußte nach e7 zurückgehen. Die Schwächung der Punkte f6 und h6 kommt dem Schwarzen bald teuer zu stehen.

17. d4 — d5 18. Sh5 — f6f 19. Lb3 — c2

Le6 — d7 g7 — f6: Dd8 — c8

Schwarz hat keinen Rettungszug; es droht Sh6f; geht die Dame zurück, so gewinnt Sftîf mindestens die Qualit ä t ; und zieht der König nach g7, so folgt Lh6f nebst Lg5, und die Situation ist für Schwarz noch schlimmer.

24. Le3 — g5! Es droht Lf6f nebst Sh6f. Auf Sd7 geht durch Shf> die Dame verloren. Eine sehr überraschende Wendung.

24. . . . .

Te8 — e7

Um den Gegner womöglich durch Qualitätsopfer zu versöhnen. 25. Sg4 — h6 • Df5 — g 5 : 26. Dd2 — g5: und Schwarz leistete noch 20 Züge einen heldenmütigen, aber natürlich fruchtlosen Widerstand.

Meisterturnier.

64

1. 2.

Partie No. 8. Weiß: Dr. Tarrasch. Schwarz: Wolf. 8. Ddl — e2 d2 — d4 d7 — d5 Um auf cd mit 9. Tdl fortzufahren. c2 — c4 d5 — c4:

Die Annahme des Damengambit 8 ist in neuerer Zeit, namentlich auf Janowskis Empfehlung hin, recht beliebt geworden. Natürlich ist sie bei weitem nicht so schlecht wie die orthodoxe Verteidigung (2 e6 3. Sc3 Sf6?), aber immerhin läßt sie dem Weißen das etwas bessere Spiel. Schwarz verliert nämlich mit der Annahme des Gambits einen Zug, oder besser, er schenkt dem Gegner einen Zug, da er selbst keinen Entwicklungszug macht, während derGegner das Tempo (durch Lc4:) zur Entwicklung ausnützt. Außerdem gibt Schwarz mit dem Zuge d5—c4: das Zentrum auf, in welchem dann später der Gegner vordringen und Terrain gewinnen kann. Lehrreich für die Behandlung des Angriffs in dieser Spielweise ist die Partie Tarrasch-Janowski aus der 14. Kunde.

3. Sgl — f3 Bekanntlich der stärkste Zug, der e7—e5 verhindert.

3 4. e2 — e3 5. Lfl - c4:

Sg8 — f6 e7 — e6 a7 — a6

Janowskis Zug. Schwarz will b7—b5 und Lb7 spielen, womit er, wie mir scheint, sein Spiel freier gestaltet und wesentlich an Terrain gewinnt. Wenn Weiß dies aber, wie in der vorliegenden Partie, durch a2 —a4 verhindert, so wird der weiße Damenflügel besonders die Punkte b4 und b3, geschwächt und der b-Bauer rückständig. Also stehen sich hier, w i e ü b r i g e n s i m m e r , Vorteile und Nachteile gegenüber.

6. 7.

a2 — a4 0 - 0

c7 — c5 Sb8 — c6

Man sieht bei Abzahlung der auf dem Brett ersichtlichen Züge, daß Weiß um einen Zug (Lc4) voraus ist.

Der einfachere Zug 8. de gibt die Chancen im Zentrum auf.

8 9. Sbl - c3

Lf8 — e7

Jetzt aber wäre es besser, mit de fortzufahren. 9. . . 0 — 0 Denn Schwarz konnte sich jetzt ganz gut auf die Fortsetzung 9 cd 10. Tdl eö 11. ed ed 12. Sd4: (oder Le3 Lg4) Sd4: 13. Deö 0 - 0 14. Td4: Db6 einlassen.

10. Tfl — dl 11. d4 — d5

Dd8 — c7

Dieser Zug befreit das schwarze Spiel nicht nur, sondern bringt Schwarz sogar in Vorteil, denn der schwarze Damenläufer wird frei, während der weiße noch eingeschlossen ist. Es konnte de geschehen, am besten aber war e3—e4, wie in der Partie TarraschJanowski geschah.

11. . • • . 12. Sc3 — d5:

e6 — d5:

Mit dem Läufer zu schlagen, war auch nicht besser, da Lg4 folgt. Weiß leidet beständig an der Einsperrung seines Damenläufers.

12 13. Lc4 — d 5 : 14. Sf3 — d2

Sf6 — d5: Le7 — f6!

Da dem Weißen keine normalen Entwicklungszüge zu Gebote stehen (e4 wird mit Lg4 beantwortet), muß er es mit Steinitz'schen Einwicklungszügen versuchen. Diese reüssieren aber nur bei schwachem. Gegenspiel.

14 15. Sd2 — e 4 16. Tdl — d 5 : 17. Td5 — dl

Sc6 — b4! Sb4 — d5: Lf6 — e7

Erste Bunde

65

Notwendig vor Entwicklung des Läufers, da sonst der Turm keinen guten Rückzug hat.

29. Kfl - gl 30. h2 — h3

17 18. Lei — d2

30

Lc8 — e6

Endlich! Aber Schwarz hat mit seinen beiden Läufern und bei der jetzt in Betracht kommenden Schwäche des Punktes b3 das weit überlegene Spiel.

18

Dc7 — c6

Wieder sehr gut gespielt! Auf indifferente Züge würde Weiß Lc3 spielen und ganz gut stehen, jetzt aber muß der Springer auf dieses Feld zurück, da sonst durch Lb3 der aBauer verloren geht.

19. Se4 — c 3 20. a4 — a5 21. Tdl — cl 22. Ld2 — el 23. Tal — a3

Tf8 Le6 Td8 Ta8

— — — -

d8 b3 d6 d8

Um c5—c4 zu provozieren und so dem Springer das Feld d5 zugänglich zu machen.

23 24. Ta3 — a l 25. e3 — e4

25 26. Tel — b l

Lei — g5

Sd5, was geplant war, scheitert an De6, womit Td5: droht.

26 27. Kgl — fl

Dc6 — e6

Um Ld2 mit Sd5 zu beantworten, wozu die Dame gedeckt sein muß. Ueberhaupt droht Weiß jetzt mit Sd5 die Verbindung der Türme zu unterbrechen.

27 28.

12 - f3

Nicht g3 wegen Td2.

Td3 — e3

Es ist nicht leicht, die weiße Stellung völlig zu zertrümmern; Td2 wird mit Ld2: nebst Tdl beantwortet. Es folgt nun eine überraschende und schöne Kombination von Schwarz, die jedoch auch nicht völlig zur Entscheidung genügt.

31. De2 — f2

Td8 — d4 De6 - h6

Te3 — e4:

Stellung nfteli dem 31. Zng-e von Schwarz.

I •

¡¡¡p Wm. wm. Wi^'t' • i A* I I • mm. i* WI i i 4m Jpp WM,

m j

IP i ¡ff l §gi

c5 — c4 Td6 — d3

Weiß hat keine befriedigenden Züge mehr. Er will den Springer nach dö bringen, aber dazu kommt es nicht mehr, und statt dessen wirkt das Eingreifen des Läufers Le7 entscheidend.

Lg5 — f4

HP

H

k s

4m *

M

Ä Ä



m

32. 33. 34. 35. 36

f3 Df2 Lei Lf2 Kgl

— — — -

e4: e3: f2 d4: hl

37. 38. 39. 40.

Khl Kgl Tbl Tal

— gl —hl — gl — a2

Lf4 — Dh6 — De3 — Dd3 — Dd4 —

e3 e3=f d3 d4f d2

Trotz der geringen Wirksamkeit der Türme hat Weiß nun Remischancen, da der Läufer schwer zum Angriff zu bringen und die weiße Position fest ist.

h7 — h6 Lb3 — c2 Lc2 — d3

Ein schrecklicher Zug, aber es ist alles gedeckt.

40 41. Tgl — dl 42. Tdl — gl

Kg8 — h7 Dd2 — e3 De3 — d2 5

66

Meisterturnier

Der Gewinn des e-Bauern würde völlig belanglos sein.

43. 44. 45. 46.

Tgl Tdl Ta2 Ta4

— — — —

dl gl a4 a2

Dd2 — e3 Kh7 — h8 De3 — d2

Nicht Tb4 wegen Le4:, wonach der Läufer eine entscheidende Angriffslinie erlangt.

46

1. d2 2. e2 3. Sgl 4. c2 5. Sbl

Ld3 — c2

47. Ta2 — al 48. Tal — bl 49. Tbl — al

Lc2 — b3 Lb3 - c2 Lc2 - b3

Schwarz steht natürlich immer noch besser, aber nach Schluß der Partie angestellte Versuche, durch Vorgehen des h- und g-Bauern den Gewinn zu erzielen, ergaben kein befriedigendes Resultat. Remis durch Wiederholung der Züge.

Partie No. 9. Weiß: Berger. Schwarz: Janowski. — d4 d7 — d5 19. Lc3 - d4 f7 - f6 — e3 Sg8 — f6 20. f2 — f4 — f3 Lc8 — f5 Um e6 — e5 zu verhindern. — c4 e7 — e6 20. . . . . Kg8 — f7 — c3 Statt dessen konnte Schwarz sehr

Viel stärker scheint Db3, das auch im folgenden Zuge noch gut genug war. Der beste Gegenzug wäre Sc6, um Db7: mit Sb4 zu beantworten.

5 6. Lfl — e2 7. 0—0 8. Ddl — b3

Lf8 — e7 0—0 c7 — c5

Jetzt kommt dieser Zug erheblich post festum.

8 9. Sc3 — a4 10. a2 - b3:

Dd8 — b6 Db6 — b3: Sb8 — d7

Es drohte Sb6.

11. d4 — c5: 12. Sa4 — c5: 13. Lei — d2 14. Ld2 — c3 15. b3 — b4 16. c4 — c5

Sd7 — cö: Le7 — c5: Tf8 — d8 Li5 — c2 Lc5 — e7

Weiß übt nun auf der offenen a-Linie einen lästigen Druck aus.

16 17. Sf3 — e5 18. Se5 - g6:

Lc2 — g6 Sf6 - e4 h7 — g6:

gut g6 — go ziehen, um mindestens seinen Doppelbauern aufzulösen.

21. Tfl — cl Um b4 — bö zu spielen, Schwarz zunächst verhindert.

21 22. Le2 — d3

was

Td8 — c8

Weiß hat entschieden mit seinen Läufern und seinem Angriff auf dem Damenflügel das bessere Spiel.

22 23. Tel — c3

Se4 — d2 a7 — a6

Dieser Zug müßte nach Tca3 doch geschehen.

24. Tc3 — a3

Ta8 — b8

Um den Zug b4 — bo zu verhindern, zu dem Weiß aber doch bald gelangt.

25. Ta3 — c3

Le7 — d8

Um Lc7 nebst e6 — e5 zu spielen.

26. Tal — cl

Tc8 — c6

Jetzt wäre Lc7 wegen Schwarz ungünstig.

27. b4 — b ö 28. Ld3 - b5:

c6 für

a6 — b5:

67

Erste Runde Nachdem Weiß nunmehr seinen Doppelbauern aufgelöst hat, steht er ausgezeichnet.

28 29. Tel — a l

Tc6 — c8

Besser war es, mit dem andern Turm die a-Linie zu besetzen, auf Se4 konnte dann b2 — b4 folgen und Weiß drohte, die Türme auf der a-Linie zu verdoppeln und Ta7 zu spielen.

29 30. Tc3 — cl 31. c5 — c6

Sd2 — e4 Ld8 — c7 b7 — c6:

StellunjjMjachden^j^

»

w, i ü Ws* §m m ^ mm

...

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l

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HPtttaT* m.

IS1

. wi,

32. Lb5 -

mm.

c6:

Statt dessen mußte, wie Berger selbst angibt, La6 nebst T c 6 : geschehen, Weiß hätte dann immer noch ein sehr starkes Spiel gehabt. Jetzt wendet Schwarz durch eine überraschende Antwort das Spiel zu seinen Gunsten.

32 33. Tel — c2

Lc7 — b6!

Um den b-Bauern zu decken; aber nun wird der Bauer d4 schwach.

33 34.

e3 — d4:

Lb6 — d4: f6 — fö

Um ein günstiges Feld für den König zu gewinnen.

35. Tal — a7f 36. Ta7 — a6

Kf7 — 16 Kf6 — e7

Bs drohte 37. Ld5: T c 2 : 38. T e 6 f Kf7 39. T c 6 f .

37. g2 — g4 38. g4 — f 5 : 39. Tc2 - g2 40. h2 — h4

Tb8 — b4 g6 — f5: Ke7 — f6

Auf Ld5: folgt jetzt T c l f .

40 41.

h4 — h5

Tb4 — d4: Tc8 — c7

Es drohte T g 6 f nehst T a 7 f .

42. Lc6 — e8

Mit fortgesetzter Drohung T g 6 f .

42 43. Kgl — h'2

Td4 — d l f Tdl - d2

Damit hat Schwarz die letzte Gefahr beschworen und muß nun gewinnen.

44. b2 — b4 45. Kh2 — g2:

Td2 — g2f d5 — d4

Stärker war wohl zunächst T c 2 f , sodann Ke7 und d5 — d4. Jetzt wird der schwarze Turm für einige Zeit abgesperrt und der kostbare d-Bauer geht verloren.

46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54.

Le8 b4 Ta6 Ta4 Td4 Kg2 Td3 Te3 Td3

— — — — — — -

c6 b5 a4 d4f d3 f3 e3 d3f dl

Kf6 Se4 Ke7 Kd6 Sf6 Sb5 Kc5 Sf6

— — — — — — —

e7 f6 d6 c5 h5: f6 d6 d5

Eine Remischance bot sich hier noch durch L d ö : nehst Kf3 — g3 — h4 — g 5.

54

Tc7 — a7

Nun greift der entscheidend ein.

55. 56. 57. 58. 59.

Tdl Kf3 Tgl Kf2 Lc6

— — —

gl f2 g7: fl e8

schwarze

Ta7 Sd5 Sf4 Sd3 Ta3

— — — — —

Turm

a3f 14: d3f e5 b3

Meisterturnier

68 60. 61. 62. 63. 64.

Tg4 Tb7 Tb6 Ta6 Tal

— — — —

hl

b6f a6 al cl

f5 Kd6 f4 Tb3 Kd5

— — — — —

f4 d5 f3 b2 e4

Sg4 mit der Drohung Sh2f und f2f hätte sofort gewonnen.

65. 66. 67. 67 68.

Le8 — c6+ Tel — dl Kfl — el

Ke4 — f4 Kf4 — g3

Auf andere Zügen gewinnt Sg4,

b5 — c 6 :

Se5 — c6: Kg3 — g2

Aufgegeben.

Zroeite Runde, gespielt Dienstag, den 24. Juli. Die zweite Runde brachte nicht weniger als sechs Damengambits, die zum Teil einen sehr scharfen Verlauf nahmen. Zuerst besiegte Marshall seinen Gegner E. Cohn durch einen äußerst schneidig geführten Angriff auf einen minderwertigen Eröffnungszug hin. Schlechter gewann gegen Forgäcz, der Ausgleich erlangt hatte, durch eine fehlerhafte Combination seines Gegners. Snosko-Borowski spielte gegen Swiderski auf Zukertort's Eröffnung (2. Sf3) Damengambit im Nachzuge, kam, da der Gegner das Gambit annahm, bald in Vorteil und errang einen glänzenden Sieg. Duras erlangte in einer unregelmäßigen Verteidigung gegen das nicht genügend scharfe Spiel Vidmars die überlegene Stellung und gewann leicht auf einen Fehlzug des Gegners. Auch Spielmann verteidigte sich gegen Fahrni so gut, daß er sehr frühzeitig das überlegene Spiel erlangte und ohne große Schwierigkeit gewann. Dr. Tarrasch gelangte gegen Salwe aus einer symmetrischen Stellung etwas in Vorteil, versäumte aber die kräftige Ausnutzung desselben und kam durch weiteres schwaches Spiel in eine ungünstige Position, die Salwe, der die ganze Partie durchweg fein behandelte, bald vollends demolierte. Wolf spielte gegen Tschigorin in einem Dreispringerspiel sehr gewandt und war die ganze Partie im Vorteil; schließlich ließ er etwas nach und gab dem Gegner Remischancen. Allein in einem sehr interessanten und schwierigen Endspiel traf Tschigorin einmal den richtigen Zug nicht, so

Zweite Runde

69

daß Wolf e i n e n übrigens w o h l v e r d i e n t e n S i e g errang. In e i n e m ebenfalls sehr s c h w i e r i g e n und feinen Endspiel, das sich aus d e m Vierspringerspiel e r g e b e n hatte, s i e g t e J a n o w s k i über Leonhardt. Prczepiörka und Berger g a b e n einen Spanier bei v o l l e m Brett remis.

Partie Nr. 10. W e i ß : Marshall. 1. d-2 — 2. c2 — 3. S b l — 4. c4 — 5. S g l —

d4 c4 c3 d5: f3

d7 e7 c7 e6 Sg8

— — — — -

d5 e6 c5! d5: f6

Ich halte es für besser, den Fesselungszug zu vermeiden und deshalb hier Sc6 und erst auf Lf4 Sf6 zu ziehen. 6. L e i — g5 Lc8 — e6 Hier mußte sofort der Entfesselungszug Le7 geschehen. 7. e2 — e4 c5 — d 4 : Schwarz ist bereits in Schwierigkeiten verwickelt. Am besten war vielleicht noch de 8. Se4: Lei, trotz des Verlustes des Bauern c5. Aber die schwarze Stellung macht bereits den Eindruck der Unsicherheit. Es droht schon alles mögliche. 8. L f l — b ö f Sb8 — d7 Auf Sc6 würde Sd4: noch mit Tempogewinn folgen. 9. S f 3 — d 4 : L i 8 — b4 Auf de gewinnt Weiß sofort durch 10 Se6: fe 11. Lf6: gf 12. Dhöf Ke7 13. 0 — 0 — 0 oder Tdl. Auf 9 Le7 kann Weiß durch Lf6: nebst ed einen Bauern gewinnen. Merkwürdig, wie trostlos Schwarz bereits nach so wenigen Zügen eines Damengambits steht in Folge eines oder zweier kleiner Fehler. Der Angriff des Weißen ist so stark wie im Muziogambit! 10. e4 — e5 h7 — h 6 *

S c h w a r z : E. Cohn. 11. e5 — 16: Lb4 — c 3 f 12. b2 — c 3 : h6 — g 5 : 13. Sd4 — e 6 : f7 - e 6 : ' 14 f6 — g 7 : Th8 — g8 Ke8 — e7 15. D d l — h 5 f 16. Dh5 — g5=f Ke7 — f7 Schwarz macht lauter Zwangszüge! Und Weiß lauter Kraftzüge! 17. Dg5 — h 5 f Kf7 — e7 Schlägt der König den Bauern, so kann Ld3 folgen. Hätte Schwarz im 11. Zuge nicht seinen Läufer abgetauscht, so würde er jetzt durch Damenschach verloren gehen. 18. 0 — 0 Tg8 — g 7 : 19. T f l — e l Sd7 — f6 20. D h 5 - h 3 D d 8 — d6 21. Lb5 — d3 Ta8 — g8 22. g2 — g3 Sf6 - g4 23. L d 3 — f 5 S g 4 — e5 Besser war vielleicht noch e6 — e5, aber Schwarz ist immer verloren. 24. Lf5 — e 6 : ! Tg8 — f8 Auf De6: folgt natürlich Abtausch nebst f2 — f4; auf Sf3f nebst Sei: gewinnt einfach Tel:. 25. D h 3 — h 4 f ! Tf8 — f6 Oder Ke6: 26. Dh6f. 26. Le6 — d 5 : ! D d 6 — d5: 27. D h 4 — d4 Ke7 — e6 28. Tal — d l Aufgegeben; auf Td7 folgt Te5: nebst Dd7f. Eine Prachtpartie! Sie stürmt und braust dahin wie ein Orkan!

Meisterturnier

70

Partie No. 11. 1. d2 2. c2 3. Sbl 4. c4 5. Sgl 6. Lei

Weiß: Schlechter. d5 d7 d4 e6 e7 c4 c5 c7 c3 e6 -- d5: d5: c6 Sb8 f3 d4: cö f4

Dies ist nicht nötig, es befördert nur den weißen Springer auf das günstige Feld d4. Sofort Sf6 ist unbedenklich.

7. Sf3 — d4:

Lf8 — b4

Auch dieser Zug nebst dem späteren Tausch scheint mir für Schwarz mindestens nicht günstig zu sein, da der isolierte c-Bauer leicht mit Vorteil vorgehen kann.

8. e2 — e3 9. Ddl - a4

Sg8 — f6

In diesem Moment ist der Zug nicht stark, da er einfach zum Damentausch führt. Dagegen konnte erst Springertausch auf c6 und sodann Da4 geschehen. Allerdings konnte Schwarz vielleicht auch dann die Dame auf a5 opponieren, dies involviert aber das Opfer beider Türme mit einer sehr wilden Fortsetzung.

9

Dd8 — a5!

Fehlerhaft wäre Ld7 wegen 10. Sc6: Lc3f 11. bc 12. Da3 -mit ausgezeichnetem Spiel für Weiß.

10. Da4 — a 5 : 11. Sd4 — c6: 12. Lf4 — e5

Lb4 — a5: b7 — c6: Sf6 - e4

Das Bauernopfer ist ganz korrekt.

13. Le5 — g7: 14. f2 — f3

Th8 — g8

Auf Le5 erzwingt f7 — f6 und auf Ld4 c6 — c5 ebenfalls den Zug f2 — f3 und zwar unter für Weiß ungünstigeren Umständen.

Schwarz: Forgäcz. 14 15. f3 — e4: 16. 0 — 0 — 0 17. b2 — c3:

Tg8-g7: Ta8 — b8 La5 — c3: d5 — e4:

Das interessante Geplänkel der letzten 7 Züge hat dem Weißen keinen Vorteil gebracht. Das Spiel steht ziemlich gleich, eher hat Schwarz einige Angriffschancen auf der bLinie.

18. Tdl — d4 19. Td4 — b4 20. g2 — g3

f7 — f5 Tb8 — b6 Lc8 — e6

Hier sollte Tgb7 geschehen.

21. Lfl — h3 22. Thl — fl

Ke8 — e7 Tb6 — b4:

Sonst folgt jetzt Ta4:

23.

c3 — b4:

fö — f4?

Durch diese fehlerhafte Kombination verliert Schwarz die bisher sehr gut gespielte Partie, die sonst wohl mit Remis geendet hätte.

24. 25. 26. 27.

Lh3 Le6 Lf5 Tfl

—e6: f4 — g3: — fö g3 — h2: — e4: Tg7 - gl - dl

Diesen einfachen Rettungszug hatte Schwarz übersehen.

27 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

Le4 — hl Tdl — d2 Td2 — f2 Kcl — d2 Kd2 — d3 e3 — e4 Kd3 — c4 Kc4 — cö: Kc5.— b4

37. K b 4 — c4

Tgl - g4 Tg4 — b4: Tb4 — h4 Ke7 — e6 Ke6 — e5 c6 — c5 Th4 — h3f h7 — hS Th3 — c3f Tc3 — h3 Aufgegeben.

Zweite Runde

71

Partie No. 12.

Weiß: Swiderski. 1. d2 — d4 2. Sgl — 13

Schwarz: Snosko-Borowski.

d7 — d5 c7 — c5

Bekanntlich die beste Antwort. Nun ist es Schwarz, der Damengambit spielt, zu dessen Verteidigung Weiß einen Zug vorhat.

3-. 4.

e2 — e3 d4 — cö:

Sb8 — c6

Das Damengambit anzunehmen, kann sich der Anziehende leichter gestatten als der Kachziehende, nur verzichtet er damit, da er ja dem Gegner ein Tempo schenkt, auf den Vorteil des Anzugs. Jetzt ist also die Partie ein richtiges, von Schwarz gegebenes Damengambit geworden.

4 5.

e7 — e6 a2 — a3 Nach Janowski.

5 6. Lfl — e2 7. 0 - 0 8. Sbl - c3

a7 — a5 Lf8 — c5: Sg8 — f6

Unmöglich, in der Verteidigung des Damengambits den c-Bauern nicht zu ziehen. Der Zug ist die Quelle aller folgenden Verlegenheiten. 8

0 — 0

9. Sc3 — b5 Die Besetzung des schwachen Punktes b5 ist hier ganz bedeutungslos.

9 10.

Dd8 — e7 b2 — b3

Jetzt war der letzte Moment, mit c2—c4- noch ein halbwegs befriedigendes Spiel zu erlangen.

10 11. Lei — b2 12. Ddl — cl

Tf8 — d8 e6 — e5

Weiß sieht ein, daß er den c-Bauern ziehen muß, kann dies jetzt aber nur mit Tempoverlust tun.

12 13. Tfl — d l 14. c2 — c4

Sf6 — e4 Lc8 — g4

Jetzt dient der Zug nur dazu, dem Gegner einen starken Freibauern zu verschaffen. Schwärz stand aber so wie so schon bedeutend besser.

14 15. Del — c2

d5 — d4!

Auf Sd4: folgt ed 16. Lg4: Dh4 mit Angriff auf Läufer und Bauern f2. Auch im folgenden Zuge darf der d-Bauer nicht geschlagen werden.

15 16. e3 — d4: 17. Tdl — d3

f7 — f5 e5 - d4:

Auf 17. Sbd4: folgt 17 Lf3: 18. Sf3: Sf2: zum Vorteil für Schwarz. Mit dem Textzug will Schwarz d4— d3 verhindern, aber weder Td3 noch Ld3 gibt noch ein befriedigendes Spiel.

17 18.

Lg4 — f3: g2 — f3:

Bei T oder Lf3: folgt Se5, z. B. 18. Tf3: Se5 19. Tf5: d3 (oder auch Sf2:) 20. Te5: de (am einfachsten) 21. Te7: Le7:, und Schwarz hat zunächst die Qualität mehr und einen starken Freibauern.

18 19. Kgl — f l

De7 — g5f Dg5 — f4'

Sehr hübsch gespielt! Ob Weiß den Springer schlägt oder nicht, sein Spiel ist verloren.

20. f3 — e4: 21. Dc2 — d2 22. D d 2 — el 23. Le2 — g4

f5 e4 Df4 Td8

— — — -

Aufgegeben. Schwarz hat tadellos gespielt.

die ganze

e4: e3 h2: f8 Partie

Meisterturnier

72

Partie No. 13. W e i ß : Yidmar. S c h w a r z : Duras. 1. d2 — d4 d7 — d5 13. Sc3 — e2 Es ist klar, daß der König hier 2. c2 — c4 e7 — e6 viel schlechter steht, als auf cl. Zu3. Sbl — c3 a7 — a6 Auch diese Verteidigung rührt von Janowski her, der sie in Monte Carlo 1902 gegen Pillsbury angewendet hat.

4.

c4 — d5:

Verhütet von vornherein alle Schwierigkeiten, die dem Schwarzen entstehen könnten.

4 5. Sgl — f3

e6 — d5: Sb8 — c6

Jetzt, wo das schwarze Spiel bereits befreit ist, ist es natürlich nicht nötig, den c-Bauern zu ziehen. Auch Janowski verstellte in der zitierten Partie den c-Bauern mit Recht. Pillsbury fuhr übrigens mit 6. Db3 fort.

6. Lei 7. e2 -

f4 e3

Sg8 — f6 Lf8 — d6

Man sieht, daß Schwarz ein völlig gleichwertiges Spiel hat.

8. Lf4 — g5

Sc6 — e7

Nicht gut, denn erstens steht der Springer auf g6, wohin er strebt, gar nicht gut und bietet dort sogar eine Marke für den Angriff; und sodann ist es sehr zweifelhaft, ob Schwarz für die mit Lf6: mögliche Aufreißung seines Königsflügels das geringste Aequivalent hat.

9. Lfl — d3 10. Ddl — c2 11. Tal — c l

c7 — c6 Se7 — g6

Die lange Rochade nebst Vorstoß des h-Bauern war ganz unbedenklich und hätte den Vorteil der besseren Entwicklung zu einem starken Angriff ausgenützt. Der Turmzug hat nicht den geringsten Wert, höchstens einen Minuswert, da er die Chance der langen Rochade verdirbt. 11

12. Kel — f l 12

0 — 0

Tf8 — e8

nächst war aber überhaupt noch keine Notwendigkeit zu dem Königszuge gegeben. Weiß konnte h2 — h4 ziehen oder, wenn er diesen Angriff unterlassen wollte, einfach rochieren. Aber auch 12. e4 de 13. Se4: Te8 14. 0 — 0 kam in Betracht. Sehr ungünstig; der Springer vertauscht einen günstigen Platz mit einem ungünstigen. Nachdem Weiß einmal den König gezogen hat, mußte er unter allen Umständen den hBauern vorstoßen Wozu denn sonst der Verzicht auf die Rochade?

13 14. Lg5 -

h7 — h6 h6:

Ein inkorrektes Opfer Schwarz konnte sich sehr wohl auf 14, gh 15. Lg6- fg 16. Dg6f Kh8 17. Dh6f Sh7 einlassen, da er jeden Angriff sofort mit Df6 pariert. Anders wäre es, wenn Weiß bereits h2 — h4 gezogen hätte und dann mit Sg5 fortfahren könnte. — Statt des Opfers konnte Weiß mit 14. Lg6: fg 15. Lf4 fortfahren, um nach dem Läufertausch den Punkt e5 mit dem Springer zu besetzen. Allerdings laborierte er dann immer an dem Mangel der Rochade.

Sf6 — e4

14. . . .

Auch hiermit erhält Schwarz das überlegene Spiel.

15. 16. 1?. 18. 19. 20.

Lh6 — Se2-e3 — g2 — Kfl — Ld3 —

f4 f4: f4: g3 gl e4:

Ld6 Sg6 Dd8 Lc8 Df6

— — — — —

f4: f4: f6 h3f h6

Besser war jedenfalls noch Lfl

20 21. Dc2 — d2

Te8 — e4:

Und hier war Dd3 nebst Sgö oder e5 vorzuziehen.

Zweite Runde

21 22. Sf3 — e 5

Dh6 — h5

Zum Schluß noch ein grober Fehler! Die Partie ist eine der schlechtesten des Turniers. Von

73

Herrn Duras wenigstens im gut gespielt.

ist sie allerdings, zweiten Teile, sehr

22

Te4 — e5: Aufgegeben.

Partie No. 14.

Weiß: Salwe. 1. d2 — d4 2. Sgl — £3 3. e2 — e3 4. c2 — c4 5. Sbl — c3

d7 c7 Sb8 e7 Sg8

— — — — —

Schwarz: Dr. Tarrasch. d5 c5 c6 e6 f6

Damit ist die Normalstellung des Damengambits erreicht.

6. Lfl - dB 7. 0 — 0 8. Ddl — e2 9. b2 — b3 10. Lei — b2 11. Tal — dl

Li8 0 Dd8 b7 Lc8 Ta8

— — — — — —

d6 0 e7 b6 b7 d8

Bis hierher mußte Schwarz dem Gegner einfach die Züge nachmachen. Hier aber war Tac8 besser; auch Weiß hätte seinen Damenturm besser nach cl entwickelt. Bezüglich der besten Behandlung dieser Partie vergleiche man die Partie Salwe-Forgäcz aus der 4. Runde. Die daselbst gewählte Portsetzung war nach der vorliegenden Partie durch eine Analyse der Herren Forgäcz und Dr. Tarrasch festgestellt worden.

12. Tfl — e l

Kg8 — h8

Schwarz geniert sich, alle Züge zu kopieren, ist aber um bessere in Verlegenheit.

13. Lb2 — a l 14. Ld3 — bl 15. c4 — d5:

Ld6 — b8 Tf8 — e8

Endlich schlägt Weiß los, aber nicht zu seinem Vorteil. Er gestaltet das schwarze Spiel nur freier.

15 16. De2 — b2

e6 —• d5:

Weiß will auf g7 mattsetzen (de nebst Sd5:). Schwarz schließt deshalb die Diagonale von Läufer und Dame zu.

16 17.

c5 — d4: De7 — f8

e3 — d4:

Das Spiel steht gleich. Der folgende Zug des Weißen ist für ihn nicht günstig und gestattet Schwarz Terrain zu gewinnen und seine Stellung zu verstärken.

18. Sc3 — e2 19. Se2 — g3 20. Lbl — d3

Sf6 — e4 f7 — f5

Um Lb5 zu spielen, den Springer zu tauschen und mit Se5 das Zentrum zu okkupieren. Stellung nach dem 20. Zuge von Weiß.

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B áB

wm mm W0/ a7 — a6

20. . . . Der nächstliegende Zug zur Verhinderung dieses Planes; Schwarz konnte jedoch viel stärker Ld6 spielen und damit seinen Vorteil weiter ver-

Meisterturnier

74

größern. Es drohte dann Lb4 nebst Sc3 mit sehr gutem Spiel für Schwarz, z. B. 20 Ld6 21. Lb5 Lb4 22. Te2 (auf Te3 folgt f4; auf T f l geschieht ebenfalls Sc3) Sc3 23. Te8: T e 8 u n d jetzt ist Turm und Läufer von Weiß angegriffen, und auf Lc6: folgt Sdl: mit Angriff auf die Dame. Oder 20 Ld6 21. Lb5 Lb4 22. Lc6:; hierauf hat Schwarz zwei für ihn günstige Fortsetzungen, nämlich Lc6: und Lei:; bei 22 Lc6: folgt 23. Te2 Lb5 24. Tc2 La3 25. Dbl mit trostloser Stellung für Weiß; bei 22 L e i : hingegen erhält Schwarz nach 23. Lb7: Lf2f 24. Kill Lg3: 25. hg Dd6 oder auch sofort Sg3f 2 Bauern für die Qualität bei sehr starkem Angriff; es droht Dh6f. — Wenn Weiß aber auf 20 Ld6 irgend etwas zur Abwehr gegen Lb4 tat, so konnte immer noch a7—a6 geschehen, ohne daß Weiß sein Spiel durch a2—a3 befreien korinte.

21.

a2 — a3!

Ein Meisterzug, der das weiße Spiel befreit und ein Gegenspiel auf dem Damenflügel ermöglicht.

21 22. 23.

b3 — b4 Sfö — d2

Lb8 — d6 b6 — b5

Der Springer strebt nach c5.

23

Sc6 — b8

Schwarz seinerseits will seinen Springer über d7 und b6 nach c4 spielen.

24. Sg3 — f l Weiß darf nicht sofort Sb3 ziehen, da f5—f4—f3 droht, womit Schwarz einen starken Angriff erlangen würde.

24

Ld6 — f4?

Ein sehr schlechter Zug, der ein wichtiges Tempo verliert. Schwarz mußte seinen mit Sb8 eingeleiteten Plan konsequent ausführen. Wenn Weiß inzwischen seinen Springer nach c5 brachte, so geschah darauf Lc8. Schwarz hatte dann ein mindestens gleiches Spiel.

25. Sd2 — b3

Sb8 — d7

26. Sb3 — c5 27. f2 — f3 28. h2 — h4!

Lb7 — c8 Se4 — g 5 Sd7 — c5:

Dieser Zug ist jetzt erzwungen, denn auf Sf7 gewinnt Weiß durch Se6 die Qualität.

29.

d4 — c5:

Nun ist die Diagonale für Läufer und Dame geöffnet, sodaß Schwarz unter beständiger Mattdrohung steht, der Freibauer c5 ist sehr stark und der isolierte Damenbauer sehr schwach geworden. Das weiße Spiel ist damit gewonnen.

29 30. Tel - e8: 31. Db2 - b3

Sg5 — f7 Td8 — e8:

Viel stärker als Dd4, was mit Le5 nebst Td8 beantwortet würde.

31

Te8 — d8

Der Damenbauer ist schlecht zu decken; auf Le6 folgt Tel sehr wirkungsvoll.

32. Ld3 — b l Noch stärker war Tel, was die schwarze Dame patt gestellt hätte, die jetzt noch zu einem nicht ganz ungefährlichen Gegenangriff gelangt.

32 33. Tdl — d5: 34. Lbl — f5:

Df8 — G7 De7 — h4: Td8 — e8

Auf Lfö: 35. Tf5: Sg5 folgt 36. Db2, was alle Opferangriffe (Sh3f) vereitelt.

35. Db3 — c3! Auf Lc8: wäre Tel mit sehr starken Drohungen gefolgt. Auch Tdl wäre ungünstig für Weiß wegen Te2 mit der Drohung Df2f.

35 Lf4 — h6 36. Lf5 — c8: . Te8 — c8: Te2 wäre jetzt wegen g2—g3 erfolglos geblieben. Nun sind die schwarzen Figuren deplaciert und das Spiel für Schwarz aussichtslos.

37i Dc3 — d3

Zweite Runde Stärker war jedenfalls Td7, was auch noch den Springer gefesselt hätte.

37 38. Td5 — d7 39. Lal — e5

Tc8 — e8 Sf7 — g5

Um noch die verzweifelte Kombination Sh3f nebst Le3 f und (bei Se3:?) Dg3f zu verhindern.

39

Sg5 — e6

40. 41.

75 g2 — g3 f3 — f4

Dh4 — h5

AVeiß hat die schwarzen Figuren in sehr zwingender Weise zurückgedrängt ; es ist nichts mehr zu machen.

41 42.

c5 — c6

43. D d 3 — h 7 f

Kh8 — g8 g7 — g5 Aufgegeben.

Partie No. 15. 1. d2 — 2. c2 — 3. Sbl — 4. Sgl —

Weiß: d4 c4 c3 f3

F a h m i . Sc hwarz: Spiel manu. 11. Ld3 — c4: a7 — a6 e7 — e6 d7 — d5 Schwarz hat nun infolge seiner besseren Entwicklung, seines Läuferc7 - c5 paares und seiner kompakten Stellung Sg8 — f6

Wegen der nun möglichen Fesselung Lg5 ziehe ich zunächst Sc6 vor.

5. L e i — f4 6. e2 — e3

Lf8 — d6

Besser Lg3 oder Lg5. 6

0 — 0

7. Lf4 — e5 Weiß verabsäumt die Entwicklung und legt die Partie überhaupt ganz verfehlt an.

7 8.

e3 — d4:

c5 — d4: Sb8 — c6

Schwarz bietet ein Bauernopfer an: 9. Lf6: Df6: 10. cd ed 11. Sd5:, um dann mit De6f 12. Se3 Lb4f fortzufahren.

9. Lfl — d3 Mit 9. cd ed 10. Le2 würde Weiß noch ein leidliches Spiel erlangen; jetzt erhält er einen isolierten und dabei schwachen Damenbauern, zu dessen Stütze sein Damenläufer fehlt.

9 10. Le5 —

d5 — c4: iß:

Auf Lc4: verliert Weiß durch L e 5 D a m e n t a u s c h und Sg4 einen Bauern.

10.

Dd8 — f6:

das überlegene Spiel.

12. 0 — 0 13. Lc4 — d3 14. Sc3 — e4

b7 —; b5 Lc8 — b7

Was soll Weiß tun? Wenn man keinen Angriff hat, ist ein isolierter Bauer auf einer offenen Linie ein schlimmer Positionsfehler.

14 . . . . 15. Tfl — el 16. Tel - e3

Df6 — e7 Ld6 — b4 Tf8 — d8

Es droht d4 — dö nebst Seg5.

17. a2 18. d4 19. Sf3 20. Ddl

— — — —

a3 d5 e5: h5

Lb4 — d6 Sc6 — e5 Ld6 — e5:

Die Angriffsversuche sind schwach und werden energisch zurückgewiesen. Weiß sollte einfach d5 — e6: spielen.

20 21. d5 — d6 22. Se4 — g5 23. Dh5 — h4

f7 Le5 g7 Lb7

— — — —

f5 d6: g6 d5

Nach Zurückweisung des Angriffs hat Schwarz leicht gewonnenes Spiel.

24. Tal — el 25. Te3 — h3

Ta8 — c8 Td8 — d7

76

Meisterturnier

26. 27. 28. 29. 30. 31.

f2 — f4 b2 — b4 Tel — c l : Kgl — f2 Kf2 — e2 Sg5 — e6:

Td7 Tc7 Tc8 De7 h7

— c7 — cl — elf - a7f — h5

Ist dies auch Wahnsinn, hat es doch keine Methode, die lag vielmehr in Te3.

31 32. 33. 34. 35. 36. 37.

Dh4 Df6 Dd8 Dg5 Th3 Ke2

— f6 — d8f — g5 — d8f — e3 — f3

Ld5 — e6: Da7 — f7 Df7 — f8 DfB — g7 Ld6 — f8 Dg7 — b2f Tel — c8

Um, wenn die Dame wegzieht, durch Ldöf nebst Dg2f zu gewinnen.

38. Te3 — e2 39. Kf3 — e2:

Db2 — e2f Tc8 — d8:

(Siehe Diagramm.)

40.

g2 — gS

Weiß hat, mit Turm und Läufer weniger, natürlich nicht die geringsten Aussichten mehr; wenn er trotzdem unentwegt bis zum Matt weiter spielt, so tut er dies offenbar lediglich zum Vergnügen und zum Zeitvertreib, ohne alle materiellen Hintergedanken.

Ein derartiger Idealismus ist, zumal bei einem Berufsspieler, nicht hoch genug anzuerkennen.

40 41. Ld3 — c4f 42. a3 — a4 43. b4 — b5 44. b5 — a6: 45. g3 — g4

Le6 — c4 b5 — c4: c4 — c3 c3 — c2 c2 — clD Del — dlf

Das Problem war mit Td2f und Dc3f schon in 2 Zügen zu lösen.

46. Ke2 — f2 47. Kf2 — g3

Td8 — d2+ Ddl — g4f.

• • ••

Stellung nach dem 39. Zage von Schwarz.

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Partie No. 16. Weiß: Wolf. Schwarz: Tschigorin. des englischen Springerspiels (1. e4 e4 e7 — e5 1. e2 5e 2. Sf3 Sc6 3. c3 Sf6) ohne Sbl und i . Sgl — f3 Sb8 — c6 Lf8. 3. Sbl — c3 Lf8 — b4 5 Lb4 — e7 Wohl nicht ganz so gut wie Sf6. 6. Lfl - d3 4. Sc3 — d5 Sg8 — f6 Auf La5 könnte c2—c3 nebst b2 —b4 und a2—a4 folgen; auf Lc5 ebenfalls c2—c3 nebst d2—d4.

5.

c2 — c3

Am einfachsten war es wohl, Sb4: nebst c2—c3 zu ziehen; es ergab sich dann merkwürdigerweise die Stellung

6

Originell, aber nicht schlecht. 0 — 0

7. Ld3 — c2 8. 0 —0 9. h2 — h3

Tf8 •— e8 d7 — d6

Auf d2—d4 würde Lg4 unbequem sein.

Zweite Runde

9 10. Sd5 — e7f 11. d-2 — d4

Lc8 — e6 Dd8 - e7:

Weiß ist in der Entwicklung etwas zurückgeblieben, holt das aber schnell nach.

11 12. Lei — g5 13. Ddl — d2

Le6 — d7 Ta8 — d8 Kg8 — h8

Schwarz hat ein etwas gedrücktes Spiel bekommen, aber das Zentraum behauptet, sodaß der Angriff für Weiß schwer einzuleiten ist. Der Textzug soll h6 nebst g5 vorbereiten.

1 4 Kgl — hl 15. Sf3 — gl

Te8 — g8 h7 — h6

Weiß drohte jetzt mit dem Vorgehen des f-Bauern.

16. Lg5 — e3!

Td8 — e8

Fehlerhaft wäre 16 ed wegen 17. Ld4: Se4:? 18. Dh6f!

17. Tal — el

g7 — g5

Schwarz muß f2—f4 verhindern. Weiß geht nun auf dem Damenflügel vor.

18.

c3 — c4 Es droht dö nebst Da5.

18 19.

b2 — b4

b7 — b6 SfB — h5

Schwarz strebt nach Gegenangriff auf dem Königsflügel, der zunächst mit Sf4 eingeleitet werden soll. Weiß vereitelt aber durch sehr gewandtes Spiel jeden Angriffsversuch.

20. d4 — d5 21. D d 2 - d l !

Sc6 — d8 Sh5 — f6

Der Springer muß zurück, denn auf Sf4 folgt 22. g3 Sh3:? 23. Sh3: Lh3: 24. Dh5.

22. Le3 — cl Zur Vorbereitung von La4.

22 23. Lc2 — a4

Tg8 — g7 Te8 — g8

Zur Erhaltung seines gutpostierten Läufers hätte Schwarz im vorigen

77

Zuge den Te8 ziehen sollen.

24. La4 — d7: 25. Sgl — e2

Sf6 — d7: g5 — g4

Schwarz hält den Moment für geeignet, zum Angriff vorzugehen, aber wiederum weist ihn der Gegner sehr geschickt zurück.

26. 27. 28. 29. 30.

Se2 g2 Ddl Sg3 Sh5

g3 h3: h5! h5: g3

g4 De7 Dh4 Tg7

— — -

h3: h4 h5: g6

Der Springer erlangt nun einen vorzüglichen Posten, während die schwarzen Springer halbpatt stehen. Der Bauer h6 ist sehr gefährdet.

30 31. Sg3 — f5 32. Tfl — gl

f7 — f6 Tg8 — e8

Wohl noch stärker als den hBauern sofort zu schlagen.

32 33. 34. 35. 36.

Sf5 Tel Khl Kgl

— — -

h6: gl: gl; g2

Te8 Tg6 Tg8 Kh8

— — —

g8 gif gif g7

Nachdem Weiß einen Freibauern mehr hat und außerdem freier steht, sollte die Partie für ihn ohne größere Schwierigkeiten gewonnen sein.

36 37. Kg2 — g3 38. Kg3 - g4 39. Sh6 — f7:

Sd7 — f8 Sfö — g6 Sd8 — f7

Weiß tauscht einen sehr aktiven Springer gegen einen fast unbeweglichen ab und erleichtert damit das schwarze Spiel. Stärker war wohl Sföf nebst Vorgehen des h-Bauern bis h5. Die schwarzen Bauern konnten sich dann nicht rühren, während der weiße Springer über e7 und c6 und der König über fö einzudringen drohte.

39 40. Lei — e3

Kg7 — f7: Sg6 — e7

Meisterturnier

78 41.

c4 — c5

Dies läßt dem Schwarzen ein Gegenspiel; es sollte zuvor !3 geschehen, um f5f mit Kgo beantworten zu können.

41 42.

f6 — f5+ Se7 - d5:

e4 — f 5 :

Man sieht, daß Schwarz jetzt ein viel freieres Spiel hat als vorher. Außerdem ist der weiße f-Bauer verdoppelt.

43.

a2 — a3

d6 — c5:

Sehr stark erscheint hier Sf6f nebst dö, wonach Schwarz einen sehr starken Freibauern hat. Aber auch mit der von Schwarz gewählten Spielweise sollte er Remis erzielen.

44.

b4 — c5:

Sd5 — e3:

Anscheinend nicht gut, da es die Bauern entdoppelt, aber völlig zum Remis genügend.



MMi

ll

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b6 -

b5

(Siehe Diagramm.) Nun muß der weiße König sofort nach dem Damenflügel eilen, um die Bauern aufhalten zu können.

46

a7 — a5

Dies ist ein Fehlzug. Es mußte statt dessen c7—c6 geschehen, was zum Remis geführt hätte. Schwarz übersah wohl den Zug c5—c6, der ihn in eine Zugzwangsstellung bringt. Nach 46 cß konnte sich der weiße König niemals vom Damenflügel entfernen noch den Bauern eö erobern, da a7 —a5—a4ihnnachd3 zurückgezwungen hätte. Die Freibauern aber auf der f- und h-Linie konnten ohne Unterstützung ihres Königs nichts ausrichten z. B. 46 c6 47. Ke4 Kf6 48. h4 aö 49. h5 a4 50. h6 b4 51. Kd3 e4f 52. Kc4 b3 = Remis.

47. Kf3 — e4

Stellung nach dem 46. Zuge von WeiB.



45. f2 — e3: 46. Kg4 — f3

Kf7 -

f6

Notwendig, denn auf a4 folgt 48. Ke5: b4 49. Kd4 ba oder b3 50. Kc3 nebst e4.

48.

c5 — c6

b5 — b4

Auf a4 geht der König ebenfalls auf die Bauern zu und erobert sie.

49. 50. 51. 52. 53. 54. 55.

a3 Ke4 Kd3 h3 Kc4 Kb4 Kc4

— — — — — —

b4: d3 c4 h4 b4: c4 d4

56. K d 4 — e 4 :

a5 Kf6 Kf5 Ke4 e5 Kf5 Kg4

— — — — — — —

b4: f5: e4 f5 e4 g4 h4:

Aufgegeben.

Partie No. 17.

W e i ß : Janowski. 1. e2 — e4 2. Sgl f3 3. Sbl — c3 4. L f l — b5 5. 0 — 0 6. d2 — d3

e7 Sb8 Sg8 Lf8 0

Lb4

e5 c6 f6 b4 0

c3:

S c h w ä r z : Leonhardt. 7. 8. 9. 10. 11.

b2 Tal Tfl Lb5 Lc4

— — — — —

c3:

bl

el c4 b3

d7 Sc6 c7 b7 Lc8

— — — —

d6 e7 c6 b5 e6

Zweite Runde Schwarz beabsichtigt offenbar schon jetzt, die Läufer zu tauschen und sich nach ab einen Freibauern auf der a-Linie zu verschaffen. — Die Eröffnung und das Mittelspiel dieser Partie sind übrigens einfach und leicht verständlich, das Bndspiel aber sehr schwierig und interessant.

12. Ii

Jetzt hat Weiß gar 2 verbundene Freibauern und damit ist das Spiel für ihn gewonnen.

30. 31. 32. 33. 34.

Tb6 Sg3 Sf5 Tel

— — — —

d6: f5: e7: c3

De6 Dd5 Dd6 Kf7 Db8

— — — —

d5 d6: b8 e7: d6

Kann nichts mehr verderben! 35. L d 4 — e 5

Aufgegeben.

Achte Runde

149

Partie No. 62. 1. d2 2. c2 3. Sbl 4. Sgl 5. Lei 6. e2

Weiß: Sehlechter. d4 d7 d5 c4 e7 e6 c3 Sg8 f6? £3 Sb8 d7 g5 Lf8 e7 e3 b7 b6

S c h w a r z : Prczepiörka. 9. Lg5 — f4 0 — 0 10. Lfl —