Der einfache Diebstahl im englischen und deutschen Recht: Eine rechtsvergleichende Studie [Reprint 2018 ed.] 9783110897425, 9783110011524


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German Pages 356 [360] Year 1964

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Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DARSTELLUNG DES EINFACHEN DIEBSTAHLS IM ENGLISCHEN RECHT
I . Die Definition des Diebstahls im Larceny Act von 1916
II . Zweckbestimmung der Diebstahlssanktion
III. Allgemeine Grundlagen des Common Law-Siebstahls einschließlich der Besitzdoktrin
IV. Gesetzliche Tatbeatandsmerkmale des einfachen Diebstahls
V. Statutarische Sonderregelungen
VERGLEICH DES ENGLISCHEN RECHTS DES EINFACHEN DIEBSTAHLS MIT DEN EINSCHLÄGIGEN BESTIMMUNGEN DES DEUTSCHEN STRAFGESETZBUCHES
I. Einleitung
II. Vergleich der einzelnen Rechtsgrundsätze der beiden Rechtssysteme
III. Schlußfolgerungen
QUELLENNACHWEIS
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Der einfache Diebstahl im englischen und deutschen Recht: Eine rechtsvergleichende Studie [Reprint 2018 ed.]
 9783110897425, 9783110011524

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DER EINFACHE DIEBSTAHL IM ENGLISCHEN UND DEUTSCHEN RECHT Eine rechtsvergleichende Studie

von

KARL HAGEL Ministerialrat a. D. in Stuttgart

Berlin 1964 W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. vormals G. J . Göschen'sehe Verla gshandluDg • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl J . TrObner • Veit & Comp.

Arohiv-Nr. 2743641 Alle Rechte, einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vorbehalten

I n h a l t s v e r z e i c h n i s

EINLEITUNG

1

DARSTELLUNG DES EINFACHEN DIEBSTAHLS IM ENGLISCHEN HECHT .

6

I.

Die Definition des Diebstahls im Larceny Act von 1916

6

II.

Zweckbestimmung der Diebstahlssanktion

6

III. Allgemeine Grundlagen des Common Law-Diebstahls einschließlich der Besitzdoktrin IV.

Gesetzliche Tatbestandsmerkmale des einfachen Diebstahls A) Der objektive Tatbestand AA) Der Begriff der Wegnahme (taking) 1. Besitzentziehung a) Einfache Wegnahme b) Konstruktive Wegnahme aa) Diebstahl durch Kniff (larceny by a trick)

bb) Diebstahl durch Einschüchterung (larceny by intimidation) cc) Diebstahl durch Irrturnsausnützung (larceny by a mistake) dd) Funddiebstahl (larceny by finding) . c) Diebstahl durch Dienstboten und Eheleute aa) Diebstahl durch Dienstboten . . . . bb) Diebstahl durch Eheleute 2. Besitzerwerb des Entziehenden BB) Der Begriff des Wegbringens (carrying away) . CC) Bechtswidrigkeit der Wegnahme DD) Objekt des Diebstahls ES) Fremdes Eigentum und Diebstahl durch den Eigentümer FF) Eigentum von Wert

III

14242424243436 37

56 59 67 92 92 108 116 134138 14-1 152 166

B) Der subjektive Tatbestand AA) Wegnahme fraudulently and without a claim of right BB) Der animus furandi CC) Der Zeitpunkt des Vorliegens des animus furandi und das continuous trespass . . . . . . . V.

170 174. 181 191

Statutarische Sonderregelungen 206 A) Bailment 206 AA) Historische Entwicklung des bailment . . . . 206 BB) Wesen und Charakter des bailment 214 CG) Begründung eines bailment 222 DD) Die verschiedenen Arten von bailment . . . . 225 SS) Identität des zu bailment überlassenen Gegenstandes 227 FF) Beendigung des bailment 236 1. durch Rückgabe 236 2. durch Zueignung 238 B) Teileigentum (part ownership) 24-9

VERGLEICH DBS ENGLISCHEN HECHTS DES EINFACHEN DIEBSTAHLS MIT DEN EINSCHLÄGIGEN BESTIMMUNGEN DES DEUTSCHEN STRAFGESETZBUCHES

254

I.

254-

Einleitung

II. Vergleich der einzelnen Rechtsgrundsätze der beiden Rechtssysteme A) Zweckbestimmung der Diebstahlssanktion B) Verschiedenheit des Wegnahmebegriffs C) Das Diebstahlsobjekt D) Das Erfordernis der Rechtswidrigkeit E) Die Beraubungs- und Zueignungsabsieht (animus furandi) F) Das bailment und seine Beurteilung nach dem deutschen Strafrecht G) Teileigentum III. Schlußfolgerungen

235 255 257 290 302 306 311 318 319

IV

QUELLENNACHWEIS

327

A) Englische und amerikanische Quellen I. Englisches und amerikanisches Schrifttum II. Englische EntseheidungsSammlungen . . . III. Englische Statuten und Jahrbücher

327 . . . . 327 335 '43

B) Deutsche Quellen I. Deutsches Schrifttum II. Deutsche Entscheidungssammlungen

546

C) Abkürzungen

351

V

346 350

EINLEITUNG

Der sich anbahnende Zusammenschluß der europäischen Staaten zieht im Lauf der Zeit auch eine Annäherung auf rechtlichem Gebiet nach sich, wobei neben den handelsrechtlichen Bestimmungen insbesondere auch die strafrechtlichen Regelungen eine Angleichung erfahren dürften. Dazu kommt, daß in der laufenden Legislaturperiode des Deutschen Bundestages der Entwurf eines neuen Strafgesetzbuches für die Bundesrepublik Deutschland zur Debatte steht und dies einen Vergleich mit der Strafgesetzgebung der anderen europäischen Staaten nahelegt. Dabei ist das Herausgreifen des Diebstahlsrechts insofern gerechtfertigt, als den Vermögensdelikten, insbesondere dem Diebstahl und dem Betrug, eine besondere Bedeutung dadurch zukommt, daß sie an Häufigkeit der Begehung alle anderen strafbaren Hand1 lungen weit übertreffen. Ein Vergleich des deutschen mit dem englischen Diebstahlsrecht ist aber insofern von besonderem Interesse, als das englische Hecht im Gegensatz zu den Rechtssystemen der kontinentalen Länder und auch zu Schottland zwar gleichfalls seinerseits aus dem römischen und kanonischen Recht stammende Rechtsgedanken vielfach übernommen, aber die Rezeption 1

In England sind es annähernd zwei Drittel aller schriftlich anklagbaren Delikte (vgl. Prevezer, S.: Criminal Appropriation, Current Legal Problems (C.L.Pr.) vol.12 (1959) p.160). Ein noch etwas höheres Verhältnis besteht in Deutschland zwischen den Vermögensdelikten (Diebstahl, Unterschlagung, Untreue, Betrug, Begünstigung, Hehlerei) und den übrigen als Verbrechen oder Vergehen strafbaren Delikten bei Ausschaltung der Strassenverkehrsdelikte unter Zugrundelegung der erfolgten VerurteHungen (vgl. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Statistischen Bundesamt (Wiesbaden), Stuttgart und Mainz 1962, V.Rechtspflege, C.Strafverfolgung, ^^Verurteilte nach ausgewählten Straftaten, s.130/151).

1

p

des römischen Hechts als solchen abgelehnt hat. Das Common Law, das, germanischer Wurzel entsprossen,^ als case law aus der gerichtlichen Praxis heraus sich entwickelt hat, hat so Jt seine eigenen Wege eingeschlagen. Dabei war es bei seiner Biegsamkeit bestrebt, dem Gerechtigkeitsbedürfnis des einzelnen Falles, mitunter sogar auf Kosten-einer logischen-Fortentwicklung des Rechts, zu entsprechen.^ Dazu kommt, daß die 2

Salmond, John: Jurisprudence on the Theory of the Law, 7th ed., Londoni Sweet & Maxwell 1924 p.324; Buckland, W.W. and McNair, Arnold D.t Roman Law and Common Law. A Comparison in Outline, 2nd ed. by F.H.Lawson, Cambridge University Press 1952, Introduction XX; Kielwein, G.: Die Straftaten gegen das Vermögen'im englischen Recht, Bonn 1955 (Rechtsvergleichende Untersuchungen zur gesamten Strafrechtswissenschaft, Neue Folge H.15) S.4. Buckland, W.W. and McNair, Arnold D. op.cit. Introduction XX.

tL

Von den frühesten Zeiten abgesehen, kennt z.B. das englische Recht keine Duplizität von possessorischen und petitorischen RechtabeheIfen, wie sie sich im römischen Recht und hernach in den kontinentalen Rechtaayatemen findet (Buckland, W.W. and McNair, Arnold D. op.cit. p.69; Holmea Jr., Oliver Wendeil: The Common Law, 41st ed., Boston: Little Brown & Co. 19^8 p.209). Auch hat das kontinentale Recht ein allgemeines Prinzip der Verantwortlichkeit auagearbeitet, während das englische Recht eine Klage bei gewissen Situationstypen gewährte, wie das action of trespass bei unmittelbarer und gewaltsamer Berührung von Personen oder Sachen (Morier-Genond, Jacques: Le Trespass. Stüde de droit anglais. Diss.Lausanne. Lausanne: Imprimerie Henri Jannin 1958 p.9).

^ Paton, G.W.: Bailment in the Common Law, London: Stevens & Sons Ltd. 1952 p.4-35 unter Bezugnahme auf R.v.Poyser, 1851, 2 Den.2335 3 Dig.Bailm.107, 320; The Law Quarterly Review (L.Q.R.) vol.59 (1943) Notes p.199; Kerr, M.R.E.: The Time of Criminal Intent in Larceny, unter Bezugnahme auf Mathew J. in R.v.Ashwell. 1885, 16 Q.B.D.190; 15 Dig .Repl.1048, 10 325, L.QJt. vol.66 (1950) p.184, p.188 and p.204; Prevezer, S.: Criminal Appropriation, C.L.Pr. vol.12 (1959) p.176; Prevezer, S.: English Criminal Law Reform and The American Model Penal Code, C.L.Pr. vol.11 1/1 Q 7 In dem ä h n l i c h d i e Teilung des E r l ö s e s e r f o l g t s e i . gela1S0 g e r t e n F a l l R.v.Bunce bestimmte A den B durch die f a l s c h e Behauptung, damit zu zaubern, i h r zehn Goldstücke zu ü b e r g e ben gegen das Versprechen, d i e s e zehn Goldstücke und dazu 1 7 0 Pfund zurückzubringen, worauf s i e mit dem Geld verschwand. Da B nur den B e s i t z an den Goldstücken ü b e r l i e B und n i c h t auch den H e c h t s t i t e l , so war l a r c e n y by a t r i c k gegeben. H . v . P a t c h , 1 7 8 2 , 1 Leach 2 3 8 ; 15 D l g . R e p l . 1 0 4 2 , 10 255? H.v.Moore, 1784-, 1 Leach 3 1 4 ; 14 D i g . R e p l . 1 0 2 , 6 5 1 ; R . v . Castlewood, 1 Leach 4 0 9 ; R . v . M a r s h , 1784, 1 Leach 3 4 5 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 4 2 , 10 2 5 7 ; R . v . S t a f f o r d , 1 9 3 5 , Newsp.The Times October 1 9 3 5 ; R.v.Watson, 1 7 9 4 , 2 Leach 6 4 0 ; 15 D l g . R e p l . 1 0 4 2 , 10 2 5 8 . 1 5 0

R . v . B u n c e , 1 8 5 9 , 1 F.& F . 5 2 3 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 4 3 , 10 2 6 0 .

- 40 -

E i n a n d e r e r F a l l dea l a r c e n y by a t r i c k l i e g t v o r , wo d e r Bes i t z e r b e a b s i c h t i g t , B e s i t z und R e c h t s t i t e l ( E i g e n t u m ) an e i nen a n d e r e n zu ü b e r t r a g e n , jedoch, n u r u n t e r d e r Bedingung s o f o r t i g e r v e r t r a g s m ä s s i g e r G e g e n l e i s t u n g . S o f e r n d i e Bedingung n i c h t e r f ü l l t w i r d , d e r a n d e r e v i e l m e h r d i e Sache an s i c h nimmt und s i c h damit davon m a c h t , b l e i b t dem Eigentümer s e i n R e c h t s t i t e l e r h a l t e n und d e r a n d e r e e r l a n g t den B e s i t z i n u n e h r l i c h e r Weise n i c h t d u r c h e i n e r e c h t s w i r k s a m e Ü b e r g a b e , s o n d e r n o r i g i n ä r d u r c h Wegnahme und b e g e h t b e i V o r l i e g e n d e s animus f u r a n d i D i e b s t a h l . So v o r a l l e m b e i Barkauf m i t d e r V e r p f l i c h t u n g zur Zug um Z u g - L e i s t u n g . B e i Hingabe auf K r e d i t i s t e s k e i n t r e s p a s s und k e i n D i e b s t a h l , a b e r m ö g l i c h e r w e i s e o b t a i n i n g by f a l s e p r e t e n c e s oder V e r s t o ß gegen D e b t o r s Act 1869 c . 6 2 s . 1 3 icp sübs.1. ' So auch i n dem F a l l e , wo b e i e i n e r v o r s c h u ß w e i s e n G e l d z a h l u n g e i n Eigentumsübergang d a r a n vom Ankläger n i c h t an d i e Bedingung g e k n ü p f t w a r , daß d i e h i e r f ü r z u g e s a g t e n D i e n s t e a l s b a l d g e l e i s t e t werden, s o n d e r n n u r i n d e r e i t l e n H o f f n u n g , daß s i e g e l e i s t e t würden. H i e r l i e g t k e i n l a r c e n y by a t r i c k v o r , m ö g l i c h e r w e i s e a b e r o b t a i n i n g money by f a l s e p r e t e n c e s , f a l l s z u r Weckung d e r H o f f n u n g e i n e b e s t e h e n di es z - n i c h t e i n e b l o ß z u k i i n f t i g e - T a t s a c h e v o r g e s p i e g e l t wurde. I n d i e s e K a t e g o r i e des l a r c e n y by a t r i c k f a l l e n a b e r auch d i e W e c h s e l g e l d t r i c k s 151 S c u r l o c k , J o h n : The Element of T r e s p a s s i n L a r c e n y a t Common Law, Temple Law Q u a r t e r l y v o l . 2 2 No.1 ( J u l y 1948) p . 2 4 m i t E . V . C o h e n , 1851, 2 Den.C.C.249; 15 Dig . R e p l . 1 0 3 9 , 10 212; R . v . S l o w l y and Humphrey, 1873, 12 Cox C.C.2695 15 D i g . R e p l . 1 0 3 9 » 10 214; R.v.Edmundson, 1912, 8 C r . A p p J l . 1 0 7 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 3 9 , 11 216; R . v . P r a t t , 1830, 1 Mood.250; 15 D i g . R e p l . 1 0 3 9 , 10 210; v g l . auch Cundy v . L i n d s a y , 1878, (1878) 3 A . C . 4 5 9 ; 14 Dig . R e p l . 5 9 8 , 5956; R . V . G i l b e r t , 1828, 1 Mood.C.C.185; 15 D i g . R e p l . 1 0 3 9 , 10 209; R . v . D a v e n p o r t , 1826, R u s s e l l , W.O.: On Crime 1 0 t h e d . by T u r n e r , London 1950 p p . 1 0 9 2 , 1149; 1 5 Dig . R e p l . 1 0 3 9 , 10 219; R . v . C a m p b e l l , 1827, 1 Mood.179; 15 D i g J l e p l . 1 1 3 7 f 11 439; R . v . S h a r p l e s s and G e a t r i x , 1772, 1 Leach 92; 15 Dig . R e p l . 1 0 3 9 , 10 2 1 8 ; Heap v . M o t o r i s t s Advisory Agency L t d , 1923, 1 K . B . 5 7 7 ; 39 Dig.S.Goods 531, 1441. 152 S c u r l o c k , J o h n : The Element of T r e s p a s s i n Larceny a t Common Law, Temple Law Q u a r t e r l y v o l . 2 2 N o . 1 ( J u l y 1948) p . 2 4 m i t R . v . P a r k e s , 1794 , 2 E a s t P . C . 6 7 1 ; 15 Dig . R e p l . 1 0 4 5 ,

10 292.

153 R . v . C a s l i n , 1961, (1961) 1 A l l E . R . 2 4 6 e t

- 41 -

seq.

(ringing changas), bei denen der Gauner Großgeld zum Wechseln anbietet, in der unehrlichen Absicht es zu behalten, und sich Kit dem erhaltenen Wechselgeld davonmacht. Auch hier wird daa Wechselgeld vom Eigentümer nur unter der Bedingung der sofortigen Gegenleistung ausgehändigt, sodaß bei Ausfall der Bedingung der Eigentümer seinen Rechtstitel (Eigentum) nicht aufgeben will, der (Täter den Besitz an dem Geld also in rechtswidriger Weise durch Wegnahme erlangt und animo furandi Diebstahl begeht.^^ Ähnlich ist die Rechtslage beim Mißbrauch eines Warenautomaten, wo z.B. jemand Zigaretten aus einem Automaten mittels eines Metallstücks anstelle des geforderten Geldstücks sich verschafft. Hierbei ist davon auszugehen, daß der Täter durch den Kniff sich den Besitz an den Zigaretten verschafft in der Absicht, sich nicht bloß den Besitz, sondern auch das Eigentum daran zuzueignen, während der Automatenbesitzer das Eigentum nur unter der Voraussetzung abzugeben gewillt ist, daß ein entsprechendes, den Wert der entnommenen Sache deckendes Geldstück eingeworfen wird, er daher hier Eigentümer bleibt und der Täter die durch Kniff erlangte Sache gegen den Willen des Eigentümers animo furandi an sich b r i n g t . g ^ n larceny 154 R.v.Williams, 1834, 6 C.& P.390; 15 Dig .Repl.1041, 10 238$ R.v.Oliver, 1811, 4 Taunt.274; 15 Dig.Repl.10iH, 10 236, zitiert in R.v.Walsh, 1812, 2 Leach 1054; 15 Dig.Repl.1085, 10 376; R.vjtodway, 1841, 9 C.& P.784; 15 Dig.Repl.1040, 10 222; R.v.Smith, 1852, 2 Den.449; 15 Dig.Repl.1086, 10 754; R.v.Aickles, 1784, 2 Sast P.C.675? 15 Dig.Repl. 1042, 10 244; R.v.McKale, 1868, L.R.1 C.C.R.125; 15 Dig. Repl.1041, 10 241; R.v.Greenaway, 1908, 72 J.P.389; 15 Dig. Repl.1041, 10 243. Das Entsprechende gilt bei Herausgabe von Wechselgeld in doppeltem Betrag unter der Bedingung, daß der Fordernde den ihm zustehenden Betrag nicht bereits erhalten haben sollte. 155 R.v.Hands, 1887, 16 Cox C.C.188; 15 Dig.Repl.1039, 10 217; Warburton, Henry and Grundy, Claude H.i A Selection of Leading Cases in the Criminal Law, 5th ed., London: Stevens & Sons Ltd. 1921 p.299j Kenny, C.S.: Outlines of Criminal Law, new ed. by J.W.Cecil Turner, Cambridge University Press 1952 p.224; Turner, J.W.Cecil: A Modern Approach op.cit. PP-374 et seq. Einige Schriftsteller wie Warburton, Henry and Grundy, Claude H. op.cit. pp.299-300 und Russell, W.O.: Qa Crime, 10th ed. by J.W.Cecil Turner, vol.2, p.1114 möchten in dem Automatenmißbrauch, wie es scheint, eine tatsächliche Wegnahme und keine konstruktive i.S. des larceny by a trick sehen. - 42 -

by a trick wurde auch bei Hingabe von Geld dann bejaht, wenn der Geber das hinterlegte Geld, wenn auch nicht in den identischen Münzen, so doch im gleichen vom Empfänger zur Rückzahlung bereitzuhaltenden Betrag unter bestimmten Voraussetzungen zurückhaben wollte, während der Empfänger von Anfang an entschlossen war, das Geld keineswegs zurückzugeben, sondern sich dasselbe zu eigenem Nutzen zuzueignen. Der Umstand, daß der Geber nicht die identischen Münzen zurückhaben wollte, sondern sich mit anderen Geldstücken gleichen Werts zufriedengegeben hätte, beweist nicht, daß er sein Becht auf den Besitz des Geldes aufgeben wollte. Dieser Grundsatz wurde inB.v. Buckmaster'1^ bestätigt, dessen Sachverhalt dahin ging, daß der Ankläger bei dem Angeklagten, einem Buchmacher, 10 sh. auf ein Pferd namens Bird of freedom gesetzt hatte, das im Bennen gewann. Als der Vetter seinen Gowinn abholen wollte, war der Buchmacher mit dem Geld verschwunden. Noch am Nachmittag traf der Ankläger den Angeklagten und verlangte von ihm den Gewinn; dieser jedoch leugnete den Abschluß der Vette. Lord Coleridge führte in seiner Urteilsbegründung aus: "Der Ankläger hinterlegte das Geld bei dem Angeklagten nicht in der Absicht, das Eigentrum daran aufzugeben, da er sein Geld in einem bestimmten Falle zurückbekommen sollte, während der Angeklagte, als er das Geld erhielt, niemals die Absicht hatte, es in irgendeinem Falle zurückzugeben. Es ist richtig, daß der Ankläger befriedigt gewesen wäre, wenn er nicht die identischen Geldstücke zurückerhalten hätte, die er hinterlegt hatte, sondern andere Geldstücke gleichen Werts; aber dies beweist nicht, daß er der Meinung war, sein Becht auf das Geld "aufzugeben". Er behielt vielmehr sein Eigentum daran und gab nur den Besitz ab, sodaß der Angeklagte ihn durch Trick animo furandi erlangte und so Diebstahl begingJ'157 Hiermit stimmten auch die Bichter Manistry, 156 r.v.Buckmaster, 1887, 20 Q.B.D.182; 15 Dig.Bepl.1037, 10 195; Grünhut, Maxi Das englische Strafrecht.-ln: Das ausländische Strafreoht der Gegenwart. Herausgegeben von Mezger, Schönke und Jescheck. Dritter Band. Berlin 1959 S.236 mit Anm.113. 157 in gleichem Sinne sprechen sich die Entscheidungen inB.v. Walsh, 1812, 4 Taunt.258; 15 Dig.Repl.1085, 10 744 und B.v. Oliver, 1811, 4 Taunt.2?4; 15 Dig.Repl.1CW1, 10 236, aus. - 43 -

Hawking und A.L.Smith, in ihren Urteilsbegründungen im genannten Fall R.v.Buckmaster überein. Im gleichen Sinne wurde in R •v.Robson'1^® entschieden. In diesem Falle handelte es sich gleichfalls um eine durch Täuschung hervorgerufene Wette, bei der das Geld vom Getäuschten bei einem Gauner hinterlegt wurde, der alsbald mit dem Geld verschwand. Auch hier ging das Gericht davon aus, daß der Getäuschte nur den Besitz, nicht aber das Eigentum an dem Geld aufgab, letzteres vielmehr nur im Falle etwaigen Verlustes der Wette endigen sollte, sodaß der Empfänger des Geldes, der schon beim Empfang entschlossen war, dasselbe sich sofort zuzueignen, sich in unrechtmässiger Welse durch Täuschung des Besitzes bemächtigte und damit Diebstahl beging. Zu gleichen Ergebnissen kommen die Entscheidungen in R.v.Patch, und R , v . M o o r e . i m letztgenannten Fall nahmen neun der Richter an, daß das Geld, dessen diebische Wegnahme Gegenstand der Anschuldigung war, als Pfand gegeben wurde, sodaß nur der Besitz daran durch den Ankläger aufgegeben wurde und nicht das Eigentum. An ders wäre die Rechtslage nur, wenn der Gebende sowohl Besitz wie Eigentum an dem Geld dem Empfänger überliesse, ihn also lediglich zum Darlehensschuldner machte. Hier läge, auch wenn die Überlassung des Geldes durch Täuschung herbeigeführt worden wäre, kein trespass und damit auch kein Diebstahl vor. Dagegen könnte unter Umständen das Delikt des obtaining by false pretences (Larceny Act 1916 s.32 (1) ) oder des Kreditbetrugs nach dem Debtors Act 1869 (32 & 33 Vict. c.62) s.13 sübs.1 in Verbindung mit dem Criminal Justice Act 194-8 (11 & 12 Geo.VI C.58) s.1 (2) in Frage kommen. Der Grundsatz, daß die erschwindelte Hinterlegung eines Geldbetrags eine rechts158

159

R.v.Hobson, 1820, R.&R.413; 15 Dig.Repl.1042, 10 251; vgl. auch R.v.Horner, 1783, 1 Leach 270; 15 Dig.Repl. 1037, 10 193. R.V.Patch, 1782, 1 Leach 238; 15 Dig.Repl.104-2, 10 255; R.v.Moore, 1784, 1 Leach 314-; 14 Dig.Repl.102, 651; vgl. auch Coleridge J. in R.V.Wilson and Martin, 1837, 8 C.& P.111; 15 Dig.Repl.1046, 10 305-

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widrige Wegnahme und damit Diebstahl begründe, fand im Hin160

b l i c k auf eine Vorschußleistung in R.v.Russett erneut Annahme. Der Tatbestand war folgender: Am 26.März 1892 wohnte der Ankläger der Winchcomb-Messe b e i , wo ihm der Angeklagte ein Pferd zum Kauf für 24 Pfund anbot. Er kam mit dem Angeklagten hernach überein, das Pferd für 23 Pfund zu kaufen, wovon 8 Pfund s o f o r t anbezahlt, die r e s t l i c h e n 15 Pfund dem Angeklagten ausgehändigt werden s o l l t e n , sobald der Ankläger in der Lage war, das erwartete Darlehen von einem Freund auf der Messe zu erhalten oder spätestens im Hause des Anklägers in L i t t l e Hampton, wohin der Angeklagte nach seiner Erklärung das Pferd bringen w o l l t e , wenn der Restbetrag auf der Messe nicht mehr erlangt werden s o l l t e . Tie Vereinbarung wurde dann s c h r i f t l i c h n i e d e r g e l e g t , worauf der Ankläger 8 Pfund dem Angeklagten aushändigte. Der Angeklagte gab dem Ankläger niemals Gelegenheit zu versuchen, die 15 Pfund zu borgen, noch brachte er das Pferd in das Haus des Anklägers, sondern veranlaßte, daß es von der Messe unter Umständen entfernt wurde, aus welchen die jury schloß, daß er niemals beabsichtigte, es abzulief e r n . Der Ankläger erklärte im Verlauf der Beweisaufnahme, daß er nie erwartete, die 8 Pfund wiederzuerhalten, sondern daß es ihm nur darum zu tun war, das Pferd zu b e s i t z e n . In der Begründung des U r t e i l s i s t unter anderem ausgeführt: Der Ankläger beabsichtigte n i e , das Eigentum an 8 Pfund dem Angeklagten zu übertragen mit der Maßgabe, daß derselbe das Geld an sich nehmen und behalten s o l l t e , g l e i c h g ü l t i g , ob er das Pferd abl i e f e r t e oder n i c h t . Es war vielmehr die Absicht des Anklägers, daß der Angeklagte das ausgezahlte Geld z e i t w e i l i g als b e i ihm in Form eines Vorschusses auf den v o l l e n Kaufpreis h i n t e r l e g t behalten s o l l t e , b i s der Vertrag vollendet s e i , und es lag h i n r e i chender Beweis dafür v o r , daß der Angeklagte niemals die Absicht hatte,der Vertragaabredung entsprechend das Pferd dem Ankläger zu übergeben. Es waren daher die 8 Pfund von dem Angeklagten nur besitz160

R.v.Hussett, 1892, 2 Q.B.312; 15 Dig.Repl.1042, 10 250.

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weiae durch d i * von ihm vorgegebene Vertragsabrede erlangt worden, aber er erwarb kein Eigentum daran, sodaß der Angek l a g t e sich durch Zueignung des Geldes des Diebstahls und 161

nicht eines Betrugs schuldig machte. Larceny by a t r i c k l i e g t auch v o r , wo der Verfügende B e s i t z und H e c h t s t i t e l abzugeben b e a b s i c h t i g t , aber die Übertragung des H e c h t s t i t e l s r e c h t l i c h unwirksam i s t , derselbe daher beim Verfügenden v e r b l e i b t und der Täuschende nur den Besitz i n rechtswidriger Weise erlangt und b e i V o r l i e g e n des animus furandi Diebstahl begeht. So wenn die Ubergabe durch eine Mittelsperson ( a g e n t ) e r f o l g t , die nur die Ermächtigung zur Überlassung des B e>s|iCO t z e s , aber nicht zur Übertragung des R e c h t s t i t e l s hatte oder d i e , w i e z . B . e i n Dienstbote oder A n g e s t e l l t e r , über eine Sache des Dienst- oder Geachäftsherrn v e r f ü g t , ohne überhaupt eine Ermächtigung hierzu zu besitzen}" 1 ®' desgleichen b e i Verfügung in mißbräuchlicher Überschreitung der bestehenden E r m ä c h t i g u n g , i n s b e s o n d e r e durch Abweichung und Zuwiderhandlung gegen besondere Weisungen des Dienst- oder Geschäftsherrn über die Art und die Bedingungen der H e c h t s t i t e l ü b e r t r a g u n g . E i e r erlangt der Erwerber den B e s i t z ohne H e c h t s t i t e l und begeht animo f u r a n d i Diebstahl. BesaB der Verfügende f r e i l i c h eine allgemeine Veräusserung8befugni8, wie z . B . e i n Bankkassier I n Ansehung 161 Vgl.auch R . v . W i l k s , 1914, 10 Cr.App.H .16; 14 Dig.Repl. 622, 6237. 162 Scurlock, John: The Element of Trespass in Larceny at Common Law, Temple Law Quarterly v o l . 2 2 No.1 (July 1948) p.24; R . V . S t e w a r t , 1845, 1 Cox C.C.174; 15 Dig.Repl. 1043, 10 270 per Blackburn J . ; R . v . P r i n c e , 1868, 32 J . P . 615; 14 Dig.Repl.160, 1234; R . v . B r e r e t o n , 1914, 10 Cr.App. H.201; 15 Dig.Repl.1044, 10 272. 163 So b e i Abgabe an jemand anderen a l s den wahren Empfangsb e r e c h t i g t e n , da die Ermächtigung nur auf Abgabe an l e t z teren geht. R . v . L o n g s t r e e t h , 1826, 1 Mood.C.C.137; 15 Dig. Repl.1038, 10 199; R.V.Simpson, 1847, 2 Cox C.C.235; 15 Dig.Repl.1038, 10 203. .164 R . v . S m a l l , 1837 , 8 C.& P.46; 15 Dig .Repl.1043, 10 268; H. v . Webb, 1850, 5 Cox C.C.154; 15 Dig.Repl.1043, 10 269. 165 R . v . L i t t l e and Eustace, 1867, 10 Cox C.C.559; 15 D l g J ì e p l . 1045, 10 283; R.v.Sheppard, 1839, 9 C.& P.121; 15 Dig. Repl.1044, 10 277.

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des Galdos, das ihm vom Dienatherra für Geschäftszwecke anvertraut i s t , so führt auch eine durch Täuschung hervorgerufene Verfügung, z.B. Einlösung eines gefälschten Schecks, zu keinem trespass und daher auch nicht zum Diebstahl, wohl aber zu obtaining by f a l s e pretences ( L a r ceny Act 1916 s.32 ( 1 ) ) . 1 6 6 Ob die Postbediensteten e i ne allgemeine Ermächtigung zur Auszahlung von Geld des Generalpostmeisters besitzen, die durch sie auf Grund e i genen Irrtums gemacht wird, i s t ungewiß, da der genaue Umfang ihrer Ermächtigung noch nicht f e s t g e l e g t i s t . ' ' ^ Da ein Postmeister von London s p e z i e l l e Ermächtigung f ü r a l l e Anweisungen auf gekündigte Postsparguthaben e r h ä l t , die er einlösen s o l l , so wird das Geld, das er auf eine gefälschte Anweisung ausbezahlt, da er hierzu keine Ermächtigung b e s i t z t , ihm durch Diebstahl weggenommen. Ein larceny by a t r i c k kann sich auch daraus ergeben, daß sich Betrügereien als Diebstähle herausstellen, weil r e c h t liche Gesichtspunkte den Ubergang des Eigentums verhindern, z.B. b e i Dissens oder Geschäftsunfähigkeit des Getäuschten. Eine solche Schwierigkeit kann insbesondere auch darin l i e g e n , daß die Täuschung sich auf Tatsachen b e z i e h t , die für die beabsichtigte Veräußerung so grundlegend sind, daß der dadurch hervorgerufene Irrtum des Eigentümers das ganze Rechtsgeschäft n i c h t i g macht und so verhindert, daß die 168

Veräusserung eine Übertragung des Eigentums bewirkt. So vor allem bei einem durch die Täuschung hervorgerufenen -Irrtum des Eigentümers über die Person der Gegenpartei, wie wenn A Sachen von B dadurch e r l a n g t , daß er sich f ü r 1 6 6 H . v . P r i n c e , 1868, L.R.1 C.C.R.150; 15 Dig.Repl.1W3, 10 265; R.v.Jackson, 1826, 1 Mood.C,C.119; 15 Dig.Repl. 10H6, 10 298. 167 Widersprechende Begründung des U r t e i l s in R.v.Middleton, 1873, L.R.2 C.C.R.38; 15 Dig.Repl.10it4, 10 282. 1 6 8 Paton, G.W. o p . c i t . p.442; Kenny, C.S. o p . c i t . 8th ed. p.207 mit n.3, hinweisend auf R . v . T i d e s w e l l , 1905, (1905) 2 K.B.273; 15 Dig.Repl.10t4, 10 275«

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C1697 oder f ü r e i n e n empfangsberechtigten A n g e s t e l l t e n des 170 Eigentümers a u s g i b t . ' Wo aber der durch Täuschung h e r v o r gerufene Irrtum des Eigentümers d i e Eigentumsübertragung an der Sache, deren Veräusserung b e a b s i c h t i g t i s t , n i c h t n i c h t i g , sondern nur v e r n i c h t b a r ( a n f e c h t b a r ) macht, da e s s i c h um keinen grundlegenden Irrtum h a n d e l t , ^ ^ kann k e i n t r e s p a s s und so auch k e i n D i e b s t a h l v o r l i e g e n , vielmehr kann s o l c h e n f a l l s nur das D e l i k t des o b t a i n i n g by f a l s e p r e t e n c e s (Larceny l e t 19^6 s . 3 2 ( 1 ) ) i n Frage kommen. Auch e i n e Anfechtung des V e r t r a g s würde s o l c h e n f a l l s k e i n e Änderung der Hechtslage f ü r das Gebiet des S t r a f r e c h t s h e r b e i f ü h r e n , da der Anfechtung f ü r d i e s e s Gebiet keine Rückwirkung zukommt. Auf die v i e l f a c h e n f ä l l e d i e s e r Art kann im Rahmen d i e s e r Abhandlung n i c h t eingegangen w e r d e n . ^ ^ Doch muß im Zusammenhang h i e r m i t über die Abgrenzung zwischen dem l a r c e n y by a t r i c k und dem D e l i k t des o b t a i n i n g by f a l s e p r e t e n c e s noch kurz gesprochen werden. Während nach den b i s h e r i g e n Ausführungen beim l a r c e n y by a t r i c k v o r a u s g e s e t z t i s t , da£ der g e t ä u s c h t e Eigentümer keine Abs i c h t h a t , s e i n Eigentum an den überlassenen Sachen abzugeb e n , sondern l e d i g l i c h den z e i t w e i l i g e n B e s i t z daran i n Form e i n e s bailment aufgeben w i l l , muß e r im F a l l e des obt a i n i n g by f a l s e p r e t e n c e s g e w i l l t s e i n , s e i n Eigentum oder 169 Vgl.Cundy v . Lindsay, 1 8 7 8 , ( 1 8 7 8 ) 3 A . C . 4 5 9 ; Dig. R e p l . 5 9 8 , 5 9 5 6 . Irrtum über grundlegende Tatsachen l i e g t vor b e i e r r o r i n p e r s o n a , i n n e g o t i o , i n corpore e i n s c h l i e ß l i c h des e r r o r i n q u a n t i t a t e , d . i . Irrtum über die Person, d i e Geschäftsbedingungen, das r e c h t l i c h zu ü b e r machende I n t e r e s s e und den Geschäftsgegenstand e i n s c h l i e ß l i c h des Irrtums über die Menge des Gegenstandes; vgl.Harnson, C . J . : The E f f e c t of a S e c r e t Fraudulent I n t e n t , L.Q. R. vol.51 (1935) p.665. 170 R.v.Hench, 1 8 1 0 , R . & R . 1 6 3 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 3 8 , 10 2 0 0 . 171 So b e i Irrtum i n q u a l i t a t e (über die E i g e n s c h a f t des Ges c h ä f t s g e g e n s t a n d e s ) ! London J e w e l l e r s L t d . v . A t t e n borough, 1 9 3 4 , 2 K . B . 2 0 6 ; 30 D i g . R e p l . 2 1 4 , 5 6 1 . 172 B e z ü g l i c h der eingehenden Rechtsprechung über das l a r c e n y by a t r i c k d a r f i c h auf die Ausführungen i n meinem obenb e z e i c h n e t e n Werk B d . I I T e i l I Kap.2 A b s c h n . I I , 1 , A, b , a a , S . 2 2 f f . verweisen.

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doch, die Befugnis Eigentum zu ubertragen173 '' und Besitz daran, regelmässig in der form eines Verkaufs, abzulassen. Dieses Unterscheidungsmerkmal, das sowohl seit langem in einer fortlaufenden Reihe von Entscheidungen 174 ' 175 festgelegt und auch in der Literatur allgemein anerkannt worden ist, ist heute, wie es acheint, ein unangreifbarer Rechtsgrundsatz.''''7® Die Zweckbestimmung des Eigentümers ist sonach die Grundlage der Unterscheidung. Während nach den bisherigen Ausführungen im Falle des larceny by a trick die Täuschung den vom Erwerber bezweckten Übergang von Eigentum und Besitz verhindert, der Erwerber also nur Obhut an der übergebenen Sache erlangt, sodaß er durch seine Zueignung dem Eigentümer den Besitz entzieht 173 Whitehorn Bros. v. Davison, 1911, L.R.1 K.B.463; 80 L.J.K.B.425? 15 Dig.Repl.1038, 10 197i Folkes v. King, 1922, 2 K.B.348» 1923, 1 K.L.282; 15 Dig.Repl.1040, 10 23^5 Lowther v. Harris, 1927, (1927) 1 K.B.393; 34 Dig.Mast.& S.28, 66; London Jewellers Ltd. v. Attenborough, 1934-, 2 K.B.206 ; 30 Dig.Repl.214, 561; R.v. Levine and Wood, 1867, 10 Cox C.C.374; 15 Dig.Repl.1179, 11 911; R.v.Wilkins, 1789, 1 Leach 520; 15 Dig.Repl. 1038, 10 198; Hamson, C.J.: The Effect of a Secret Fraudulent Intent, L.Q.R. vol.51 (1935) p.656. 174- Abgesehen von den bisher erwähnten Fällen ist unter anderem noch auf folgende hinzuweisen: R.v.Parkes, 1794, 2 East P.C.671; 15 Dig.Repl.1045, 10 292; R.v.Barnes, 1850, 2 Den.59; 15 Dig.Repl.1047, 10 311; R.V.Thompson, 1862, L.& C.233; 15 Dig.Repl.1065, 10 512; R-.v.Kilham, 1870, L.R.1 C.C.R.261; 15 Dig.Repl.1165, 11 763; R.v. Cooke, 1871, L.R.1 C.C.R.295; 15 Dig.Repl.1065, 10 503; insbesondere auch auf R.V.Solomons, 1890, 17 Cox C.C. 93; 15 Dig.Repl.1046, 10 306; Oppenheimer v. Frazer and Wyatt, 1907, (1907) 2 K.B.50; 15 Dig.Repl.1037, 10 196; R.V.Fisher (Edward), 1910, 5 Cr.App.R.102; 15 Dig.Repl. 1045, 10 290; Heap v. Motorists Advisory Agency Ltd., 1923, 1 K.B.577; 39 Dig.S.Goods 531, 1441; R.V.Essex, 1857, 27 L.J.M.C.20; 15 Dig.Repl.1046, 10 299; R.v.Caslin, 1961, (1961) 1 All E.R.246 et seq. 175 Stephen, H.J.: Commentaries on the Laws of England, 19th ed. by Fifoot, vol.4, London: Butterworth & Co.Ltd.1928 p.115; Russell, W.O.: A Treatise on Crimes an Misde-r meanours, 8th ed. by Ross and McClure, London: Stevens & Sons Ltd. 1923 p.1446; Archbold, J.F.: Archbold's Criminal Pleading, Evidence and Practice in Criminal Cases, 20th ed. by Bruce, London: Sweet & Maxwell Ltd.1886 p.691; Kenny, C.S.: Outlines of Criminal Law, 8th ed., Cambridge University Press 1 9 1 7 p.206. 176 Hamson, C.J.: The Effect of a Secret Fraudulent Intent, L.Q.R. vol.51 (1935) p.660. -49 -

und so e i n trespass und animo furändi Diebstahl begeht, g i b t beim obtaining by f a l s e pretences der Eigentümer Eigentum und Besitz an der übergebenen Sache i n f o l g e seines durch die Täuschung des Erwerbers hervorgerufenen Irrtums in einer Weise auf, die den Übergang nicht n i c h t i g , sondern nur v e r nichtbar (anfechtbar) macht und denselben also nicht v e r 177 h i n d e r t , sodaß e i n Wegnehmen e n t f ä l l t . ' ' Ein neu e n t s c h i e dener F a l l i s t Dennant v . Skinner and Collom,'1^® wo b e i e i ner Versteigerung von Motorfahrzeugen der meistbietende Käuf e r während der Versteigerung eine f a l s c h e Angabe über seine I d e n t i t ä t dem Auktionator gegenüber machte. Der Auktionator, der dieser falschen Darlegung Glauben schenkte, erlaubte dem Käufer die Fahrzeuge zu übernehmen und nahm einen Scheck in Zahlung an, der von dem Z e r t i f i k a t des Käufers dahingehend b e g l e i t e t war, daß das Eigentum an den Fahrzeugen nicht auf ihn übergehen würde, bis der Scheck honoriert worden wäre. Der Käufer verkaufte eines der Motorfahrzeuge an einen D r i t ten, der es s e i n e r s e i t s an den Angeklagten v e r k a u f t e . Es wurde entschieden, daß es kein larceny by a t r i c k war, das den Übergang des Eigentums auf den Käufer verhindert h ä t t e , daß vielmehr das Eigentum mit dem Zuschlag überging und es k e i ne rechtswirksame Bedingung war, daß es e r s t b e i Honorierung des Schecks übergehen s o l l e . Nachdem das Eigentum mit dem Zuschlag übergegangen war, war es dem Käufer nicht möglich,durch blosse Unterzeichnung jenes Z e r t i f i k a t e s sich des E i g e n Clough v . London N.W.Ry Co., 1871, L.R.7 Exch.26; 21 Dig.Estpl.357, 1380; 35 Dig.Misrep.69, 669; H.v.Harrey, 1787, 1 Leach 467; 15 Dig.Repl.104-5, 10 291; R.V.Adams, 1812, R.& R.225; 15 Dig.Repl. 1045, 10 285; R.v.Coleman, 1783, 2 East P.C.672; 15 Dig.Repl. 1046, 10 300; R . v . Thomas, 184-1, 9 C.& P.741; 15 Dig.Repl.1046, 10 301; R . v . Atkinson, 1778, 1 Leach 302 n; 15 Dig .Repl.1064, 10 4-93; R . v . P r i n c e , 1868, L.R.1 C.C.R.150; 15 D i g . R e p l . 1043, 10 265; R.V.Nicholson, Jones and Chappel, 1794, 2 East P.C.669; 15 Dig.Repl.1046, 10 307. 178

Dennant v . Skinner and Collom, 1948, (1948) 2 K.B.164; 2 Dig. Supp.3 Auction and Auctioneers 2, 277 a .

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tuma zu entblöaaen und ea dem Verkäufer zurückzuubertragen. Die Schwierigkeit der Unterscheidung zwischen larceny by a trick und obtaining property by false pretences iat vielfach ao groß, daß, wie Scurlock''^^ ausführt, es, mindestens in den amerikanischen Fällen, nicht mehr möglich ist, eine klare Grenzlinie zwischen den beiden Delikten zu ziehen» Auch das englische Recht hat diesem Umstand insofern Rechnung getragen, als es im Larceny Act 1916 a.44 (3) und (4) bestimmt, daß, wenn auf eine Anklage wegen Diebstahls hin bewiesen wird, daß der Angeklagte die Sachen durch falsche Vorwände erlangte, die jury ihn vom Diebstahl freisprechen und des obtaining by false pretences für schuldig finden kann und daß andererseits, wenn auf eine Anklage wegen obtaining by false pretences hin bewiesen wird, daß der Angeklagte den fraglichen Eigentumsgegenstand gestohlen hat, er deswegen von der Anklage des obtaining by false pretences nicht freigesprochen werden soll. Allerdings sind die Folgen, die aich an eine Verurteilung wegen obtaining by false pretences in Rücksicht auf die Eigentumsrestitution anschliessen, verschieden von denen, die an eine Verurteilung wegen Diebstahls aich knüpfen, insofern im letzteren Falle bei Verfolgung und Schuldigsprechung des Diebes das Eigentum an der gestohlenen Sache - mit Ausnahme der Gegenstände, die in second Proviso zu s.45 (2) Larceny Act 1916 genannt sind - ohne Rücksicht auf bona fide-Zwischenverkäufe auf offenem Markt im Zeitpunkt der Schuldigsprechung auf den Eigentümer zurückfällt und daher von die1BO sem in specie zurückgefordert werden kann, während bei Betrügereien, die keinen Diebstahl bilden, insbesondere bei dem Delikt des obtaining by false pretences, die Verurteilung keinen solchen Rückfall des Eigentums auf den ursprünglichen 179 ,J Scurlock, John: The Element of Trespass in Larceny at Common Law, Temple Law liuarterly vol.22 No.1 (July 1948) p.25. 1 AO Kiralfy, A.K.R.: The Problem of a Law of Property in Goods, M.L.R. vol.12 (194-9) p.426.

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Eigentümer h e r b e i f ü h r t , daß e r bona f ide -Z wi s chenverkäufe n i c h t i g macht.'181 E n d l i c h nag noch auf den Unterschied zwischen l a r c e n y by a t r i c k und l a r c e n y by a b a i l e e hingewiesen werden. Der maßgebliche Gesichtspunkt, um das l a r c e n y by a t r i c k vom l a r c e n y by a b a i l e e zu u n t e r s c h e i d e n , i s t , wie In Oppen18? heimer v . F r a z e r and Wyatt d e u t l i c h zum Ausdruck gekommen i s t , d a r i n zu e r b l i c k e n , daß im e r s t e r e n F a l l e zur Z e i t der Erlangung des B e s i t z e s an der Sache der B e s i t z e r w e r b e r die Absicht v e r f o l g t , s i e zu s t e h l e n , während im l e t z t e r e n F a l l e der B e s i t z der Sachen in r e c h t m ä s s i g e r Weise durch die Begründung des bailment e r l a n g t wurde und der b a i l e e e r s t hernach die ihm zum B e s i t z ü b e r l a s s e n e n Sachen zu e i genem Hutzen s i c h z u e i g n e t . So wurde im genannten F a l l e e i n l a r c e n y by a t r i c k b e j a h t und e i n l a r c e n y by a b a i l e e v e r n e i n t , da b e i den auseinandergehenden Auffassungen der P a r t e i e n über den Eigentumsübergang k e i n Vertrag zustandekam, der Angeklagte vielmehr schon b e i Erlangung des B e s i t z e s die Absicht r e c h t s w i d r i g e r Zueignung h a t t e , i n s o f e r n e r die ihm auf s e i n Angebot zum Verkauf ausgehändigten Diamanten von Anfang an zu seinem eigenen Nutzen s i c h zuzueignen e n t s c h l o s s e n war, d . h . von Anfang an animo furandi und n i c h t a l s b a i l e e t ä t i g war. Anders wäre die R e c h t s l a g e , wenn der Angeklagte zunächst i n e h r l i c h e r Weise b e a b s i c h t i g t h ä t t e , die ihm auf Grund des bailment vom Ankläger zum Verkauf ü b e r l a s s e n e n Diamanten auf Rechnung des Anklägers zu v e r ä u s s e r n , hernach aber e r s t nach Erlangung des B e s i t z e s an den Diamant e n den Entschluß g e f a ß t h ä t t e , s i e s i c h r e c h t s w i d r i g zuzue i g n e n . S o l c h e n f a l l s läge k e i n l a r c e n y by a t r i c k , wohl aber 18/1

Larceny Act 1916 s.4-5 ( 1 ) mit f i r s t P r o v i s o zu s.4-5 ( 2 ) ; über G e l d e r s a t z v g l . s . 4 5 ( 3 ) .

" 1 8 2 Oppenheimer v . F r a z e r and Wyatt, 1 9 0 ? , ( 1 9 0 7 ) 2 K . B . 5 0 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 3 7 , 10 196; Lake v . Simmons, 1926, 1 K . B . 366 ; 35 Dig.Mistake 9 7 , 64-.

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ein larceny by a bailee v o r . Der Unterschied zwischen l a r ceny by a t r i c k und larceny by a bailee t r i t t auch in dem F a l l in Erscheinung, in dem Eigentümer und beabsichtigter Erwerber übereinstimmend es auf die Begründung eines b a l l ment abgesehen haben, der Erwerber aber die Erlangung des bailment durch Täuschung herbeigeführt hat. Hier f r a g t es sich, ob die Täuschung die nominelle Übereinstimmung von Eigentümer und Erwerber und damit das bailment n i c h t i g macht oder n i c h t . Die Beantwortung dieser Frage i s t heute nur noch von akademischer Bedeutung, da, wenn das Bestehen eines bailment bejaht wird, ein larceny by a b a i l e e , wenn es verneint wird, ein larceny by a t r i c k gegeben i s t . S o l l te aber die Präge zu entscheiden sein, so geht für das 183 s t r a f r e c h t l i c h e Gebiet Cross-Jones, ' der sich auf R . v . 18h.

Pear b e r u f t , davon aus, daß auch in diesem F a l l die Täuschungshandlung des Erwerbers die Begründimg eines b a i l ment v e r e i t e l t und der Erwerber daher eines larceny by a t r i c k sich schuldig macht. Das Strafrecht t r i t t mit dieser Auffassung in direkten Gegensatz zum Z i v i l r e c h t , nach welchem eine Täuschungshandlung einen Vertrag und damit auch ein bailment, das für die R e g e l , wenn auch keineswegs not185 wendig, ein Vertrag i s t , y immer dann nichtig macht, wenn durch die Täuschung bei dem Eigentümer ein solcher wesentl i c h e r Irrtum hervorgerufen wird, daß er den Vertrag v e r e i t e l t , im übrigen ihn aber nur vernichtbar (anfechtbar) macht, sodaß l e t z t e r e n f a l l s der Erwerber Besitz an der zu bailment überlassenen Sache rechtmässig, wenn auch anfechtbar erwirbt und b e i Zueignung zu eigenem Nutzen larceny by a b a i l e e begeht. Hieran würde, wie schon ausgeführt, eine vollzogene Anfechtung nichts ändern, da ihr auf s t r a f r e c h t lichem Gebiet keine rückwirkende K r a f t zukommt. S o l l t e ea Cross, Rupert and Jones, P.A. o p . c i t . p.166. 1779, 1 Leach 212; 15 Dig.Repl. 104-0, 10 227. Hierauf wird später einzugehen sein.

184R.v.Pear,

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sich allerdings um ein bailment ohne Vertragscharakter handeln, wie ein solches nach dem Gesagten möglich i s t , so kämen die Vertragsgrundsätze nicht zur Anwendung und insoweit e n t f i e l e auch der Widerspruch zwischen den beiden Rechtsgeb i e t e n . Bei dieser Sachlage i s t es nicht verwunderlich, daß auch für das Gebiet des Strafrechts mitunter schon eine Auffassung v e r t r e t e n wurde, die im Anschluß an die z i v i l r e c h t lichen Grundsätze dafür e i n t r i t t , daß die Täuschung im vorliegenden F a l l nicht ohne weiteres die N i c h t i g k e i t des b a i l ment, sondern nur dessen Vernichtbarkeit bewirkt und der Erwerber daher durch die nachträgliche rechtswidrige Zueignung ein larceny by a b a i l e e begeht. Als Begründung wird auf a l t e Entscheidungen hingewiesen, die dahin gingen, daß im genannten F a l l die jury einen ursprünglichen animus furandi aus späterem Verhalten schliessen könne, hierzu aber kein Anlaß bestehe, da, wenn die bailments n i c h t i g gewesen wären, der Besitzerwerb von Anfang an ein trespass und nach dem Grund186 satz v o n R . v . R i l e y larceny by a t r i c k begründet hätte, auch wenn ursprünglich kein animus furandi vorgelegen h ä t t e . Doch i s t nach dem Stand der Rechtsprechung davon auszugehen, daß auf dem Gebiet des Strafrechts der Grundsatz, daß die bestehende geheime Täuschungsabsicht einer P a r t e i einen Vertrag von sich aus von Anfang nichtig m a c h t , b i s heute aufrechterhalten i s t , sodaß das Strafrecht für seine Zwecke s p e z i e l l e Regeln entwickelt hat, die in Z i v i l f ä l l e n logisch weder auf den Kauf noch auf das bailment angewandt werden können. Nach C.J.Hamson 188 wäre es aber wünschenswert, einen e i n h e i t 186

1ßfi

R . v . R i l e y , 1853, Dears.C ,G. 14-9; 15 Dig .Repl.1049, 10 333. Paton, G.W. o p . c i t . p.44-0 (Im Strafrecht i s t offenbar, daß das " e x i s t i n g secret and fraudulent intent of one party to a contract ( i s ) of i t s e l f e f f e c t i v e , to make the contract void ab i n i t i o " ) ; Hamson, C . J . : The E f f e c t of a Secret Fraudulent I n t e n t , L.Q.R. v o l . 5 1 (1935) p.656; Dennant v . Skinner and Collom, 194-8, (1948) 2 K.B.164; 2 Dig.Supp.3 Auction and Auctioneers 2, 277 a. Hamson, C . J . : The E f f e c t of a Secret Fraudulent I n t e n t , L. ö n R.v.Nowell Wilkinson and Joseph Marsden, 1821, R.&R.4-70j 15 Dig.Repl.1073, 10 585. - 164 -

in dar Absicht, einen Dritten - die Versicherungsgesellschaft zu betrügen, ein ausreichender animus furandi erblickt werden wollte. 582 Der Wegnahme der eigenen Sachen durch den Generaleigentümer bei dem bailee dürfte auch die Wegnahme der beim Eigentümer gepfändeten Sachen durch den Eigentümer bei dem Gerichtsvollzieher gleichzusetzen sein. Auch dem Gerichtsvollzieher steht nach der weit überwiegenden Meinung der durch den Schuldner verlorene juristische Besitz und nicht bloß Obhut an den ge583 pfändeten Sachen zu.^ ^ Freilich wird auch mitunter eine abweichende Auffassung vertreten, wonach auch der juristische Besitz wie das Eigentum dem Schuldner bis zum Verkauf und zur Besitzübergabe verbleibt und die Sachen auf Grund der Beschlagnahme durch den Gerichtsvollzieher in custodia legis, d. h. in der Obhut des Gesetzes stehen, sodaß sie nicht nochmals gepfändet werden können. Diese Auffassving vertritt auch 584Goodeve,^ der aber gleichwohl dem Gerichtsvollzieher juristischen Besitz gegenüber demjenigen zuerkennen will, der ihm die gepfändeten Sachen wegnimmt. 585 Der Zwangsvollstreckungsgläubiger erlangt mit der Beschlagnahme der Sachen nur ein Recht zum Besitz, nicht aber juristischen Besitz. Der Schuldner ist Eigentümer der gepfändeten Sachen geblieben, bis sie durch den Gerichtsvollzieher, der juristischer Besitzer ist, verkauft und übergeben werden. Durch die Entziehung des juristischen Besitzes des Gerichtsvollziehers an den gepfändeten Sachen seitens des Eigentümers begeht also letzterer Diebstahl 582 Cross, Rupert: Larceny by an Owner and Animus Furandi, L. Q.R. vol.68 (1952) p.104; vgl.auch Edwards, J.LI: Stealing One1s Own Property, M.L.R. vol.14 (1951) p.218. 583 Giles v. Grover, 1832, 9 Bing.128; 11 Dig.Const.L.504, 65; 41 Dig.Shrffs 120-121, 762; 16 Dig.Cr.Pract.226, 169 per Lord Tenderden; Wilbraham v. Snow, 1670, 2 Keb.588; sub nom. Willbraham v. Snow, 1 Mod.Rep.30; 21 Dig.Exon.507, 828; 4-1 Dig.Shrffs 121, 767; Woodland v. Füller, 184-0, 11 Ad.& El.859; 5 Dig.Bkrpcy 832, 7054; 4-1 Dig.Shrffs 121, 763; Pollock, F. and Wright, R.S. op.cit. pp.82 and 203. 584y Goodeve, L.A. op.cit. p.34-. 585 Goodeve, L.A. op.cit. p.464. - 165 -

an diesen Sachen, sofern die Wegnahme fraudulently and without any Claim of r i g h t made in good f a i t h und animo furandi e r f o l g t . Da der Gerichtsvollzieher - ebenso wie der b a i l e e ein special property an den gepfändeten Sachen hat, so i s t dem genannten Erfordernis genügt, wenn der Generaleigentümer es auf sich nimmt, eine absolute Herrschaft über die Sachen auszuüben, zu deren Ausübung er in dieser Zeit nicht berecht i g t i s t und zwar wissentlich gegen den Willen des z e i t w e i l i gen Eigentümers, d.h. in unehrlicher Weise und ohne wirklichen oder vermutlichen Rechtsanspruch. Nach englischem Recht wird also der Tatbestand, der nach deutschem Recht sich als Verstrickungsbruch d a r s t e l l t , als Diebstahl behandelt, sofern wirksamerweise eine stehlbare Sache der Pfändung unterworfen worden war. Hierauf wird noch später einzugehen sein. FF) Eigentum von Wert

Um stehlbar zu sein, muß die Sache auch einen Wert aufweisen.-'®® Nach feststehender Lehre gewährte das Common Law-Diebstahlsrecht wegen mangelnden Wertes oder Geringfügigkeit derselben keinen Schutz solchen Haustieren, die weder zum Ziehen noch zur Nahrung oder Kleidung noch zum Gewinn dienten,-'®^' wie unter anderem Hunden-*®® oder Katzen¡589 aber vermochte das Stehlen des Halsbandes eines Hundes oder des gegerbten F e l l e s eines toten Hundes Diebstahl zu begründen. Aua demselben Grund genossen auch Tiere ferae naturae, die zum Genuß ungeeignet sind, selbst wenn sie für häusliche oder sonatige Zwecke nütz7 l i e h sind, 590 keinen Diebstahlaschütz, auch wenn sie gezähmt

R.v.Phipoe, 1795, 2 East P.C.599; 15 Dig.Repl.1117, 11 102. 587 1 Haie P.C.512. 5 8 8 R.v.Robinson, 1859, B e l l C.C.34; 15 DigJlepl.1163, 11 74-7. 5 8 9 Co.Inst.109. Pollock, F. and Wright, R.S. o p . c i t . p.235. 586

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waren oder eingesperrt gehalten wurden, wie z.B. Frettchen, Affen, Papageien, Kanarienvögel; ebensowenig auch die Jungen solcher Tiere. Diese Lehre gründete sich ursprünglich, wie es scheint, auf die Auffassung, daß Tiere dieser Art - auch wenn gezähmt - nur dem Vergnügen dienten und deshalb vom Gesetz, wie immer sie der Eigentümer bewerten möchte, nicht so hoch angeschlagen werden sollten, daß um ihrerwillen ein Mensch sterben sollte.^^ Dieser Grund dürfte übrigens auch für den mangelnden Diebstahlsschutz der obengenannten Haustiere gegolten haben und es dürfte nicht, wie Kielwein^ 92 meint, die mangelnde Klagbarkeit die Wertlosigkeit bestimmt haben. Konnte doch schon in alter Zeit für die Wegnahme eines 593 Hundes Schadensersatz in einer Zivilklage gefordert werden. yjj Pollock spricht sogar von Verpfändung von Hunden. Ausnahmen von C Qder Nichtstehlbarkeit galten übrigens für gezähmte FaliL ken^ 7 ^ und Schwäne sowie für Bienen, die, obwohl seibat nicht eßbar, jedoch als eine Quelle der Nahrung für stehlbar angesehen w u r d e n . N i c h t stehlbar sind nach Common Law reine Forderungsrechte, da sie, wie schon früher dargetan wurde, nicht besitzbar sind. Da im Common Law der Grundsatz galt, daß Diebstahl nur an solchen Sachen begangen werden könne, die irgendeinen Wert in sich haben und die ihren Wert nicht nur von ihrer Beziehung zu einer anderen Sache h e r l e i t e n , 5 9 ^ sind Urkunden, die lediglich zum Beweis bestehender Forderungsrechte dienen, wie ein Eigenwechsel oder ein Kaufvertrag 591 1 Hawk. c.33 s.36; 4- Blackst.Comm.236; 2 East P.C.614-; Rüssel, W.O.: Qn Crime op.cit. vol.2 p.1070. 2 Kielwein, G. a.a.O. S.58. 595 Kenny, C.S. op.cit. 8th ed.(1917) p.201 n.5 unter Hinweis auf Manwood: Forest Laws, 1598, p.99; Stephen, H.J. op. cit. vol.4 p.96; Pollock, F. and Wright, R.S. op.cit. p.235. 594

1 Haie P.C.235; Pollock, F. and Wright, R.S. op.cit.pp.235236. 595 Hannam v. Mockett, 1824-, 2 B.& C.934; Russell, W.O.: On Crime op.cit. vol.2 p.1066; 2 Dig. Animals 209, 4-8; 2 East P.C.607 mit Tibbs v. Smith, T.Raym.33; 2 Blackst.392. 596 ^ Hawk. c.33 s.35; 2 East P.C.597; R.v.Watts, 1854, Dears. C.C.326; 15 Dig.Repl.1080, 10 682.

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über eine Monge nicht bestimmter Ware nicht atehlbar.^^ Desgleichen sind nach dem weiteren Common Law-Grundsatz "Die Nebensache muß ihrer Hauptsache folgen" Urkunden, die sich auf Realeigentum beziehen, wie schon früher erwähnt, nicht stehlbar, während allerdings nach demselben Grundsatz Urkunden über einen Rechtstitel auf bestimmte stehlbare Fahrnisgegenstände selbst stehlbar sind, z.B. eines Pfandleihers PfandscheinCQg duplikat oder ein Ladeschein. 7 Was die Beweisurkunden anbelangt, so ist su beachten, daß der Wert als Papier als in ihrem Beweischarakter aufgegangen erachtet wurde und daß sie daher auch als Papier nicht Gegenstand des Diebstahls sein konnten.^^ Anders liegt es freilich, wenn die wegen Unvollständigkeit unwirksame Urkunde kein klagbares Forderungaracht darstellt, sondern auf ihren Wesenscharakter als blosses Papierstück zurückgeführt wird; hier kann letzteres Diebstahlsgegenstand sein, z.B. ein eingelöster Eigenwechsel, der, obwohl wieder begebbar, nicht wieder begeben worden ist. Wertlos sind nur solche Sachen, die für niemand einen Wert haben, d.h. nicht zu verkaufen oder zu vertauschen sind, weil sie ohne Mühe und Kosten ersetzt werden können. Dagegen können Sachen, die nur für den Eigentümer, nicht aber für andere von Wert sind, gestohlen werden, wie z.B. gekündigte Banknoten von Landbanken, die durch die Landbanken wieder ausgegeben werden können. Sie sind insofern für sie - aber nicht für andere von Wert, als sie die Kosten des Drucks neuer Noten ersparen. ^ ^ Kenny, C.S. op.cit. 8th ed. p.202 mit Bezugnahme auf Dalton, M.: The County Justice, 174-2, p.501; Williams, J. op.cit.Introduction § 3( Stephen, H.J. op.cit. vol.4 pp.155-156. 598 R.v.Morrison, 1859, Bell C.C.158; 15 Dig.Repl.1081, 10 699; S.v.Spencer, 1958, Newsp.The Times L.R. 18.3.1958; E.v.Gordon, 1958, Newsp.The Times L.R. 18.3.1958. 599 R.V.Watts, 1854-, Dears.C.C.326; 15 Dig.Repl.1080, 10 682; Kenny, C.S. op.cit. new ed. by Turner p.240; Russell, W.O.: On Crime op.cit. vol.2 pp.1054-1055. 600 r.v.Mead, 1831, 4 C.& P.535; 15 Dig.Repl.1081, 10 689; R.v. Perry, 1845, 1 Den.69; 15 Dig.Repl.1082, 10 702; R.v.Clark, 1810, R.&R.181; 15 Dig.Repl. 1081, 10 690. R.v.Clark, siehe Anm.600; Stephen, J.F. op.cit. 6th ed. art. 320 p.253; Kenny, C.S. op.cit. new ed.by Turner pp.236-237 and n.3; Pollock, F. and Wright, R.S. op.cit. p.233. -

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Was den g e f o r d e r t e n Wert a n b e t r i f f t , so braucht e r s i c h n i c h t auf den Wert der k l e i n s t e n Münze, e i n e s f a r t h i n g , noch auf den hundertsten T e i l e i n e r solchen zu b e l a u f e n , wie der e i n e s 60? Stückes Papier oder e i n e s wertlosen S c h e c k s . B e i Anklagen wegen D i e b s t a h l s von zur Post gegebenen B r i e f e n l a u t e t die Anklage gewöhnlich auf D i e b s t a h l e i n e s Stückes P a p i e r . Ferner sind so V e r u r t e i l u n g e n wegen D i e b s t a h l s von Korrekturbogen, von f ü r u n g ü l t i g e r k l ä r t e n Banknoten, von einem w e r t l o s e n S c h e c k ,6(Vl ^ ^ von der A b s c h r i f t e i n e r abgelegten diplomatischen

Urkunde und von einem mit B l e i s t i f t b e m e r k u n g e n b e s c h r i e b e nen Zettel®®^ e r f o l g t . Wäre aus der D e f i n i t i o n des D i e b s t a h l s jede Bezugnahme auf das Tatbestandsmoment des "Wertes" weggeb l i e b e n , so h ä t t e das Larceny Act 1916 einen f e s t b e g r ü n d e t e n Rechtsgrundsatz abgeändert. F r e i l i c h muß zugegeben werden, daß das i n der D e f i n i t i o n des D i e b s t a h l s b e i b e h a l t e n e Wort "Wert" ( " v a l u e " ) (Larceny Act 1916 s . 1 ( 3 ) ) heute i n einem Sinn verstanden werden muß, der weder n a t ü r l i c h noch sogar g e nau i s t . Der Grund f ü r die Regeln über den Wert i s t dunkel. S i e mögen w a h r s c h e i n l i c h auf die a l t e Lehre zurückgehen, wonach f ü r den D i e b s t a h l das Motiv des l u c r i f a c i e n d i g r a t i a notwendig war oder es kann e i n i n d i r e k t e s Ergebnis der a l t e n 606

Unterscheidung zwischen grand und p e t t y l a r c e n y sein - e i ne E r k l ä r u n g , die im F a l l e von Urkunden w a h r s c h e i n l i c h e r s c h e i n t , da der Wert des Pergaments oder P a p i e r s i n der Z e i t , 602 R . v . P e r r y . 184-5, 1 Den.69; 15 D i g . R e p l . 1 0 8 2 , 10 7 0 2 ; R . v . M o r r i s , 1 8 4 0 , 9 C.& P.34-9; 15 D i g . R e p l . 1 0 7 7 , 10 6 2 9 ; Kenny, C . S . o p . c i t . new ed. by J . W . C e c i l Turner ( 1 9 5 2 ) p . 2 3 6 n . 4 ; P o l l o c k , F . and Wright, R . S . o p . c i t . p . 2 3 3 ? Stephen, H . J . o p . c i t . 9th e d . ( 1 8 8 3 ) p . 8 5 ; v g l . auch R.v.Edwards and S t a c e y , 1877, 13 Cox C . C . 3 8 4 ; 1 5 D i g . R e p l . 1 0 7 7 , 10 638-, R . v . C l a r e n c e , 1888, 22 Q.B.D.23; 15 D i g . R e p l . 9 8 6 , 9 6 4 6 . 603 R . v . P e r r y , s i e h e Anm.602. 604 r . v . A . B . , 1 9 4 1 , 1 K . B . 4 5 4 ; sub nom. R . v . K e n t , 110 L . J . K . B . 2 6 8 j 15 D i g . R e p l . 1 0 7 8 , 10 6 4 1 ; C r o s s , R . and J o n e s , P.A. o p . c i t . p.161 n.h. 6 0 5 R . v . B i n g l e y and Law, 1833, 5 C.& P . 6 0 2 ; 15 D i g . R e p l . 1 1 1 8 , 11 1 1 0 ; R . v . M o r r i s , s i e h e Anm.602. 606 P e t t y l a r c e n y b e i einem Wert b i s zu 12 d . , grand l a r c e n y b e i höherem Wert.

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wo die Unterscheidung entstand, selten 12 d. betragen haben dürfte. Wo freilich der Wert des Diebstahlsgegenstand.es einen wesentlichen Bestandteil des Delikts bildet, wie in Larceny Act 1916 as.8, 9 und 16, müssen in der Anklage genügend Gegenstände genannt werden, um die zur Begründung des Delikts notwendige Summe zu erreichen. Im übrigen ist die Feststellung des Wertes in der Anklage nicht notwendig.^^ Diese Common Law-Grundsätze wurden - wie schon früher dargetan durch das Statutarrecht stark durchlöchert, vor allem sind Urkunden jeder Art, insbesondere auch Wertpapiere, zum Gegenstand des Diebstahls gemacht worden (Larceny Act 1916 ss.1, 2, 6 and 7). Soweit es den durch Statut zum Diebstahlsobjekt gemachten Wertpapieren an der Vollständigkeit fehlt, die das Statut verlangt, erlangen sie ihren nach dem Common Law becno gründeten Charakter als Stück Papier wieder. Als feste Regel gilt heute, daß Wertpapiere den statutarischen Diebstahlsschutz auch geniessen, solange sie sich noch in den Händen des Herstellers befinden und noch nicht ausgegeben sind.^ 9

B) Der subjektive Tatbestand Auch das englische Recht verlangt auf strafrechtlichem Gebiet zum Vorliegen eines Delikts neben einer gesetzlich verbotenen Handlung ein Verschulden (mens rea). Das Erfordernis des Verschuldens bedeutet aber "that a person cannot be convicted and punished in a proceeding of a criminal nature, unless it can

^ ^ Indictments Act 1915» Appendix I rule 6 (I). 608 Vgl. R.v.Ranson, 1812, R.& R.232; 15 Dig.Repl.1081, 10 691; Pollock, P. and Wright, R.S. op.cit. p.234. 609

R.v.Walsh, 1812, R.&R.215; 15 Dig.Repl.1085, 10 744? R.v. Metcalf, 1835, 1 Mood.433; 15 Dig.Repl.1064, 10 4 % ; R.v. Heath, 1838, 2 Mood.C.C.33; 15 Dig .Repl.1064, 10 497.

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be shown that ho had a g u i l t y mind". Ein solches V e r s c h u l den kann a l l g e m e i n - ohne Rücksicht auf daa e i n z e l n e D e l i k t vor allem durch daa Pehlen e i n e s rechtswirksamen Willena i n f o l g e K i n d e s a l t e r s , Trunkenheit oder Geisteskrankheit ausgeschlossen oder beschränkt s e i n . Bs kann im Rahmen d i e s e r Abhandlung h i e r a u f n i c h t näher eingegangen werden. Bemerkt s o l l nur werden, daß b e z ü g l i c h der Unzurechnungsfähigkeit das engl i s c h e Recht noch heute an den McNaghten Rules f e a t h ä l t , d i e durch d i e R i c h t e r auf Veranlassung des House of Lords anläß611 l i e h des F a l l e s R . v . D a n i e l McNaghten (oder McNaughton) cip a u f g e s t e l l t worden s i n d . Sie l e g e n über den ursprünglichen F a l l der Wahnvorstellungen hinaus d i e Grenze der Unzurechn u n g s f ä h i g k e i t f e s t und gehen von dem Grundsatz aus, daß j e dermann a l s geistesgesund vermutet w i r d , b i s das G e g e n t e i l im Gegensatz zu den allgemeiner. Beweisregeln - vom Angeklagten dargetan w i r d . Es e r k l ä r t sich l e t z t e r e s aus dem Umstand, daß d i e Unzurechnungsfähigkeit im e n g l i s c h e n Recht keinen Schuldausachliessungsgrund, sondern eine V e r t e i d i g u n g s e i n r e d e b i l d e t , d i e nur Beachtung f i n d e t , wenn s i e vom Angeklagten g e l t e n d gemacht w i r d . ^ Auch d i e anglo-amerikanischen Gericht e h a l t e n noch an diesem P r ü f s t e i n f e s t , wenn auch d i e Ernennung t i n p a r t e i i s c h e r Sachverständiger immer mehr e i n d r i n g t . Die Entscheidung v e r b l e i b t aber der j u r y , d i e d i e ä r z t l i c h e n Gutachten nach ihrem Ermessen zu b e u r t e i l e n h a t . Unwiderstehlicher T r i e b i s t an s i c h keine V e r t e i d i g u n g , aber e i n r e c h t l i c h an610 Chisholm v . Doulton, 1889, 22 Q.B.D.736; 14- D i g . R e p l . 3 1 , 34; H a r r i s , S . P . o p . c i t . 17th e d . by A.M.Wilshere p . 1 8 ; Archbold, J . F . o p . c i t . 32nd e d . by P . B u t l e r and M.Garsia p.22. 611 R . v . D a n i e l McNaghten, 1843, 4 S t . T r . N . S . 8 4 7 ; 14 D i g . R e p l . 61, 246. 612 Mannheim, H. a . a . O . S.23; Grünhut, Max: Das e n g l i s c h e S t r a f r e c h t . - I n : Das ausländische S t r a f r e c h t der Gegenw a r t . Hrsg. von Mezger, Schönke und Jescheck. 3 . B d . , B e r l i n 1959 S.198 f . mit Anm.45; Attorney General f o r the State of South A u s t r a l i a v . Brown, 1960, (1960) 1 A l l E.R. 734; R.v.Ahmed Din, 1962, ( 1 % 2 ) 2 A l l E.R.123; 3 Dig.Supp. 378, 239 b e ; R . v . E r i c e , 1962, (1962 ) 3 A l l E.R.957; 3 D i g . Supp.378, 239 bd; R.v.Duke, 1961, ( 1 % 1 ) 3 A l l E.R.737; 3 Dig.Supp.409, 3547. 613 Woolmington v . D . P . P . , 1935, A.C.462; 14 D i g . R e p l . 4 9 3 , 4768; R.v.Ahmed Din, siehe Anm.612; R . v . P r i c e , siehe Anm. 612; Grünhut, M. a . a . O . S.200 f .

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erkanntes Symptom, aus dem die j u r y , insbesondere i n Zusammenhang mit ä r z t l i c h e n Gutachten auf Geisteskrankheit im Rahmen der McNaghten r u l e s s c h l i e s a e n kann. S e i t dem Homicide Act von 1957 ( 5 & 6 E l i z . I I c . 1 1 ) s . 2 ( 1 ) i s t b e i Tötung auch d i e Annahme verminderter Zurechnungsfähigkeit m ö g l i c h . Noch n i c h t hinreichend g e k l ä r t i s t , i n w i e w e i t schwere Psychopathen von der Rechtsprechung a l s vermindert zurechnungsfähig anerkannt werden. In bejahendem Sinn sprach s i c h das Court of 614 Criminal Appeal i n R . v . D u n b a r aus. Hiervon abgesehen v e r langt das e n g l i s c h e S t r a f r e c h t zum Verschulden nach Common Law n i c h t , daß es s i c h auf die e i n z e l n e n Tatbestandsmerkmale des b e t r e f f e n d e n D e l i k t s beziehen muß; j a es muß s i c h n i c h t einmal auf e i n s t r a f b a r e s Verhalten r i c h t e n , sondern es b e s t e h t l e d i g l i c h i n dem ä u s s e r l i c h erkennbaren bösen W i l l e n des T ä t e r s durch seine f r e i w i l l i g e Handlung gegen e i n g e s e t z l i c h e s Verbot zu V e r s t ö s s e n , wie z . B . durch Begehung e i n e r z i v i l r e c h t l i c h unerlaubten Handlung, s o f e r n d i e s e Handlung zu e i n e r R e c h t s v e r l e t z u n g f ü h r t , auch wenn s i e vom Täter n i c h t b e a b s i c h t i g t war noch vorausgesehen werden konnte. Wenn a l s o z . B. jemand auf e i n Huhn s c h i e ß t , um es zu s t e h l e n , und einen 61S

Menschen t r i f f t , so l i e g t der Tatbestand des Mordes v o r . ' Die Auffassung, daß sogar e i n noch l e i c h t e r e r Grad von Schuld a u s r e i c h t , d i e i n der Kenntnis des T ä t e r s von dem Unmoralischen seines Verhaltens b e s t e h t , i s t s t r i t t i g . Während i n R . v . 616 Prince a l l e 15 R i c h t e r an der Notwendigkeit eines V e r s t o s ses gegen e i n g e s e t z l i c h e s Verbot f e s t h i e l t e n , gingen 8 davon sogar s o w e i t , e i n unmoralisches Verhalten a l s ausreichend f ü r das S c h u l d e r f o r d e r n i s anzuerkennen. A l l e i n es handelte s i c h h i e r b e i nur um e i n o b i t e r dictum, n i c h t um eine bindende Autor i t ä t , da dem Angeklagten Umstände bekannt waren, d i e s e i n V e r h a l t e n n i c h t nur zu einem unmoralischen, sondern auch zu einem 614 R.v.Dunbar, 195V, Cr.App.R.182; Hämo, J . i n Journal of Criminal Law, Criminology and P o l i c e Science v o l . 4 2 (1951/ 52) p.433; v g l . auch Grünhut, M. a . a . O . S.199 f f . 6^5 P o s t e r 258; D i r e c t o r of P u b l i c Prosecutions v . Smith, 1960, (1960) 3 A l l E.R.161 e t s e q . ; 3 Dig.Supp.472, 9145 a . 616 R . v . P r i n c e , 1875, L . R . 2 C.C.R.154; 15 Dig.Repl.1032, 10 142. - 172 -

ala z i v i l r e c h t l i c h unerlaubte Handlung g e s e t z l i c h klagbaren machten. Die letztgenannte weitgehende Auffassung wird neuerdings schon wegen der vagen Beschaffenheit eines ethischen Maßstabs a b g e l e h n t . D i e englische Rechtsprechung i s t noch bis heute nicht über die Bedeutung der mens rea als der gewollten, auf eine g e s e t z l i c h verbotene Handlung gerichteten Geisteshaltung des Täters mit der gesetzlichen Vermutung e i ner Verantwortlichkeit für die aus jener Handlung sich e r g e benden Folgen hinausgekommen und hat nicht zu dem r i c h t e r l i chen Auaspruch geführt, daß die mens rea als Voraussicht der Folgen der g e s e t z l i c h verbotenen Handlung anzusehen i s t . F r e i l i c h nur da, wo keine schwerere oder l e i c h t e r e Schuldform, also kein "particular i n t e n t " oder "particular State of mind" für einzelne Delikte f e s t g e l e g t i s t , muß auf die gewöhnliche, eben geschilderte mens rea, in der jene s p e z i e l l e Schuldform 61fi

enthalten i s t , ohne aber mit ihr identisch zu sein, zurückg e g r i f f e n werden. Eine solch besondere Schuldform ( s p e c i f i c i n t e n t ) , das "intent to s t e a l " , für das die Beweislast der 619 Krone o b l i e g t , i s t beim Diebstahl vorgesehen. Nach Larceny Act 1916 s.1 ( 1 ) setzt sie sich aus zwei Schuldmerkmalen zusammen, nämlich dem Erfordernis des "fraudulently and without a claim of r i g h t made in good f a i t h " e i n e r s e i t s und dem "animus furandi" andererseits. Cross, R . and Jones, P.A. o p . c i t . p.38; vgl.auch R.v.Popl a r Borough Council, 1922, 1 K.B.95; sub nom. R.v.Poplar Borough Council ex parte Metropolitan Asylums Board (No. 2 ) , 91 L.J.K.B.174; 16 Dig.Repl.3^7, 1551; Edwards, J . L I : Ualice and Willfulness in Statutory Offencea, C.L.Er. v o l . 4 (1951) p.248; Strond, Douglas Aikenhead: Mens Rea or Imputability under the Law of England, London: Sweet & Maxwell 1914 pp.29 and 37 und Besprechung des Werkes in L.i^. R . vol.31 C1915) P»45, die in Übereinstimmung mit dem Herausgeber des L.Q.Ro daran f e s t h ä l t , daß die Absicht, e i ne Handlung zu tun, die nur unmoralisch und nicht unges e t z l i c h i s t , nicht eine mens rea begründen kann, die gewöhnlich f ü r kriminelle Verantwortlichkeit notwendig i s t . strond, Douglas Aikenhead o p . c i t . p.15. 619 Unger, J . : Motive and Intent in Criminal Law, The S o l i c i tor v o l . 1 4 (1947) No.7 p.152 unter Bezugnahme auf R . v . Steane, 1947, (194?) 1 A l l E.R.813; 14 Dig.Repl.33, 47.

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AA) Wegnahme fraudulently and without a claim of right Dieses Schuldmoment weist einen subjektiv-objektiven Charakter auf. Es ist offensichtlich, daß, wenn eine Sache von dem Eigentümer, der ein unmittelbares Hecht auf deren Besitz hat, weggenommen wird, dieser weder ein zivilrechtliches noch ein strafrechtliches Unrecht begeht. Diese objektive Seite gehört eigentlich dem Tatbestand der Rechtswidrigkeit an, die nach den früheren Ausführungen bei Zustimmung des Eigentümers zur Wegnahme, bei der Notwendigkeit zur Sicherung des öffentlichen Wohls und bei der Notwendigkeit der Durchführung der Rechtspflege entfällt. Aber darüberhinaus greift eine Straflosigkeit auch dann Flatz und begründet eine Wegnahmehandlung nicht nur dann keinen Diebstahl, wenn sie mit gesetzlichem Recht vorgenommen wird, sondern sogar auch dann, wenn dies nur unter dem Vernünftigermassen begründeten Schein eines Rechts geschieht. Es genügt also hier die gewöhnliche mens rea, die sich regelmässig mit einer ehrlichen Unkenntnis des Gesetzes sehr wohl verträgt, nicht; vielmehr geht das "intent to steal", die Kenntnis der schädigenden Folge der Wegnahmehandlung, darüber hinaus. Denn irgendein 'Rechtsanspruch, der in gutem Glauben gemacht ist", mag er auf Tat- oder sogar auf Rechtsgpo irrtum beruhen, wenn er überhaupt vernünftig ist, genügt, der Handlung des Wegnehmenden jeden deliktischen Charakter zu cp/ cpp nehmen, z.B. Irrtum über die Rechte eines Finders oder 62*5 eines Wilddiebes. J Wenn freilich der Anspruch bloß ein scheinbarer Vorwand ist, um den Besitz der Sache zu erhalten oder zu behalten, so kann er keine Verteidigung begründen. 620 R.v.Nundah, 1916, 16 S.R.N.S.W.482; 15 Dig.Repl.1062, , „ 6475 (Aus.)i 2 East P.C.659. Journal of Criminal Law vol.XV (1951) pp.23-25. 622 R.v.Reed, 1842, C.& M.306; 15 Dig.Repl.1052, 10 364. 625 R.v.Hall, 1828, 3 C.& P.409; 15 Dig.Repl.1061, 10 462-, R.v.Clayton, 1920, 15 Cr.App.R.45; 15 Dig.Repl.1061, 10 465; R.v.Knight, 1908, 73 J.P.15; 15 Dig.Repl.1061, 10 468. 624 Stephen, H.J.: Commentaries op.cit. 17th ed. by Jenks and Gattie vol.4 p.94. - 174 -

Ob guter Glaube vorliegt, 1st eine von der jury zu entscheidende T a t f r a g e . V e n n immer die Hechtslage in Zweifel gezogen werden kann, wird das Gericht zu einem Freispruch komcpc cpn men. Der erwähnte Grundsatz ist in den von Edwards ' angeführten Fällen H.v.Hall,628 Daniel v. J a m e s , S m i t h v. Williams6^® und in neuerer Zeit in R.v.Bernhard6''' vom Court of Criminal Appeal eingehend dargelegt worden. Darin, ist unter anderem ausgeführt: "Wir sind anderer Meinung als der L.C.J. in Ansehung der richtigen Konstruktion der Worte "fraudulently and without a claim of right made in good faith". Wenn die Frage res Integra wäre, so wäre zweifellos für die Ansicht, die beim Lord Oberrichter Gunst fand und die dahin ging, daß die Worte "claim of right" nicht so verstanden werden dürften, daß aie auch einen Anspruch einschlössen, der rechtlich unbegründet ist, viel zu sagen. Wir sind jedoch durch eine lauige Reihe von Entscheidungen, von denen viele dem larceny Act 1916 vorausgingen und eine mindestens ihm nachfolgte, an die Auffassung gebunden, daß diese Ansicht unrichtig ist und daß jemand einen Hechtsanspruch im Sinne der Common Law-Lehre hat, wenn er ehrlicherweise etwas zu haben behauptet, was er für einen rechtmässigen Anspruch hält, auch wenn derselbe rechtlich oder tatsächlich un625 R.v.Daniels, 1915, 11 Cr.App.R.101; 14- Dig.Repl.556, 5462; R.v.Farnborough, 1895, 2 Q.B.483; 14 Dig.Repl.502, 4842. 626 E a a ^ p.c.659} Kenny, C.S. op.cit. new ed. by J.W.O.Turner p.242; Russell, W.O.: On Crime op.cit. vol.2 p.1204; Stephen, J.F.: A History of the Criminal Law of England, vol. 3, London: Macmillan & Co.1883 P.124; Halsbury's Laws of England vol.IX (Criminal Law) 2nd ed. p.497. 627 Edwards, J.LI: Malice and Willfulness in Statutory Offences, C.L.Pr. vol.4 (1951) p.269. 628 R.v.Hall, 1828, 3 C.& P.409; 15 Dig.Repl.1061, 10 462. 629 Daniel v. James, 1877, 2 C.P.D.351, at p.353; 15 DigJlepl. 1223, 12 492. 630 Smith v. Williams, 1892, 56 J.P.840; 15 Dig.Repl.1223, 12 493; vgl.auch Bryan v. Eaton, 1875, 4-0 J.P.213; 15 Dig. Repl.1223, 12 491; R.v.Hammings, 1864, 4 F.& F.50; 15 Dig. Repl.1061, 10 469? R.v.Wade, 1869, 11 Cox C.C.549; 15 Dig. Repl.1061. 10 470; R.v.Clayton, 1920, 15 Cr.App.R.45; 15 Dig.Hepl.1061, 10 465; R.v.Boden, 1844, 1 C.& K.395; 15 Dig.Repl.1117» 11 096. 631 R.v.Bernhard, 1938, 2 K.B.264; 15 Dig.Repl.1125, 11 218.

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begründet sein möchte". Die wesentlichen Worte des s.1 Larceny Act von 1916 geben das genannte, durch eine tingebrochene Kette von Autoritäten unterstützte Common law lediglich wieder. So spricht sich die schon erwähnte Entscheidung R.v. 632 Bernhard ^ aus, wo gesagt ist: "a person has a claim of right within the meaning of the section", i.e. s.1 Larceny Act 1916, "if he is honestly asserting what he believes to be a lawful claim, even though it be unfounded in law or in fact". Da hiernach ein subjektiver Prüfungsmaßstab anzulegen ist, so muß, selbst wenn die Gründe für die Annahme des Wegnehmenden objektiv für unvernünftig erachtet werden sollten, die jury noch prüfen, ob der Angeklagte selbst nicht in ehrlicher und echter Weise annahm, er habe ein Hecht ausgeübt, auf das er einen Anspruch gehabt habe, um so befriedigt zu CZ7 sein, daß er keine schuldhafte Gesinnung besaß. Der beste Beweis, daß tatsächlich ein aufrichtiger Rechtsanspruch behauptet wird, ist, daß die Sachen ganz offen weggenommen werden.^^ Eine heimliche Wegnahme oder ein nachfolgendes Leugnen oder ein Verstecken der Sachen läßt dagegen stark auf eine verbre63S cherische Absicht schliessen. Notwendig ist, daß ein wirklicher oder scheinbarer Rechtsanspruch auf die Wegnahme der Sachen besteht. Die Tatsache oder die gutgläubige Annahme, daß die weggenommenen Sachen dem Wegnehmenden gehören, genügt nicht, da sonst der Eigentümer mit Recht und ungestraft die von ihm einem anderen zu zeitweisem Besitz überlassenen Sachen 632 R.v.Bernhard, 1938, 2 K.B.264; 15 Dig.Repl.1125, 11 218) Edwards, J.LI: Mens Rea in Statutory Offences, London: Macmillan & Co.Ltd 1955 (English Studies in Criminal Science, edit, by L.Radzinowicz and J.W.O.Turner, vol. VIII) pp.184-185. 633 Edwards, J.LI: Malice and Willfulness in Statutory Offences, C.L.Er. vol.4 (1951) p.281*, Edwards, J.LI: Mens Rea op.cit. p.188. 654 1 Hale P.C.509; R.v.Curtis, 1925, 18 Cr.App.R.174; 14 Dig. Repl.338, 3302} Kenny S.C.I.281 mit Causey v. State Supreme Court of Georgia, 1887, 79 Georgia 564. 635 Stephen, H.J. op.cit. 17th ed. by E.Jenka and V.R.M.Gattie vol.4 p.94.

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vor Ablauf der Überlassungszeit wieder wegnehmen könnte. Das Torliegen eines Diebstahls verlangt nicht nur, daß der Wegnehmende keinen wirklichen oder scheinbaren Rechtsanspruch auf die weggenommene Sache hat, sondern daß die Wegnahme auch fraudulently erfolgt. So ist auch in der Begriffsbestimmung des Diebstahls in s.1 (1) Larceny Act 1916 eine Wegnahme und ein Wegbringen "fraudulently" gefordert. Der Sinn des Ausdrucks "fraudulently" war lange Zeit ungeklärt. Die Entwicklung dieses Tatbestandsmoments mag im Anschluß an Edwards^? folgendermaasen zusammengefaßt werden. Der Ausdruck "fraudulently" wiederholt, was in der Diebstahladefinition des römischen Rechts mit contrectatio "fraudulosa" bezeichnet ist. Gewisse Unterschiede gegenüber dem römischen Recht zeigt die Bractonache Diebstahlsdefinition, die von einer contrectatio "fraudulenta cum animo furandi" spricht. Mit Rücksicht auf die im Auadruck "fraudulenta" ausgesprochene Bedeutung der geistigen Haltung dea Diebes erachtet J.JT. Stephen®^® "fraudulenta" mit dem Ausdruck "cum animo furandi" für tautologisch, fügt aber bei, daß, wenn es aus der Diebstahlsdefinition Bractons den Fall der Wegnahme auf Grund eines Rechtsanspruchs ausachlieaaen soll, es dann keineswegs überflüssig ist. Eine andere Auffassung vertritt Turner in Rusaells Qn Crime,^39 d e r geltend macht, daß der Auadruck "fraudulenta" in. Bractons Definition überflüssig wurde, als die Worte "cum animo furandi" eingefügt wurden, da der Auadruck "fraudulosa" im römischen Recht schon eine unrechtmässige Absicht in sich geschlossen habe. Von den Schriftstellern dea 17. bis 19. Jahrhunderts legte H a l e ® ^ den animua furandi ao aua, daß er einfach verbrecheriach (felonioua) aein muß. Ihm folgte Coke, der forderte, daß die Wegnahme verbrecherisch, d.h. animo furandi aein müsse. Siehe tinten bei der Daratellung des bailment. Edwards, J.LI: Mens Rea op.cit.pp.178 et aeq. Stephen, J.P.: A Hiatory op.cit. vol.3 p.131. 6 9 ' Ruaaell, W.O.: Qn Crime op.cit. vol.2 p.1162. 6 W 1 Haie P.C.508. 3 Co.Inst.107. J(

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In demselben Sinne spricht sich Blackstone aus, wahrend Hawkins®^ Diebstahl als "a felonious and fraudulent taking 644 and carrying away" bezeichnet. In R.v.Holloway geht Parke 645 y B. von der Diebstahlsdefinition aus, die East aufgestellt hat und die ein "wrongful or fraudulent taking and carrying away ... with a felonious intent to convert them to his"(the taker's)"own use and make them his property without the consent of the owner" verlangt und bezeichnet sie insofern als mangelhaft, als die Wegnahme nicht nur "wrongful and fraudulent", sondern auch "without any colour of right" sein soll646 te. In anderen reports desselben Falles spricht sich Parke B. dahin aus, daß die Worte "wrongful and fraudulent" wahrscheinlich "without colour of right" bedeuten. Aus diesen zwei verschiedenen ergab Streitfrage, das Wort "fraudulently"Versionen im Larceny Act sich 1916 die s.1 dem Satzteil ob "without a 647 claim of right" etwas noch beifüge. Russell ist der Ueinung, daß dem Ausdruck "fraudulently" etwas anhängt, was ursprünglich mit dem Wort "felonious" verknüpft war und daher anzeigen will, daß der Täter wissen muß, daß er etwas tut, was den Maßstäben sozialen Verhaltens, die in der Gemeinschaft vorherrschen, widerspricht. Aber er ist der Auffassung, daß der Ausdruck "fraudulently" dem genannten Ausdruck "without a claim of right" nichts hinzufuge.648 In dem schon früher erwähnten neueren 649 Pall Rose v. Matt 7 wurde die Bedeutung des Ausdrucks "fraudulently" im Hinblick darauf, daß bei klarer Fassung des Gesetzes dessen Wortlaut die Entscheidung des Gerichts bestimmen 642 Blackstone, W. op.cit. vol.4 p.330. 643 Hawkins P.C.134. 644 r.v.Holloway, 1849, 5 C.& P.525« 15 Dig.Repl.1060, 10 454. 64 5 2 East P.C.553. 646 R.v.Holloway, 1849, 5 C.& P.525» (1848) 1 Den.370, at p.375; 15 Dig.Repl.1060, 10 454. Russell, W.O.: Qn Crime op.cit. pp.1161, 1175. 648 Russell, W.O.: On Crime op.cit. p.1175. 649 Rose v. Matt, 1951, (1951) 1 K.B.810; 15 Dig .Repl.1073, 10 584.

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müsse , ^ 0 e r a e u t ; erwogen. Eine Angabe über die Grenzen der fraudulent intention wurde allerdings h i e r i n nur ingoweit gemacht, als es einfach "acting dishonestly" bedeuten soll.®^' 1 Z w e i f e l , die in der Frage bestanden haben mögen, ob dem Wort "fraudulently" eine Bedeutung zuzuschreiben i s t , die vom nachfolgenden S a t z t e i l "without a claim of r i g h t made in good f a i t h " verschieden i s t , sind nun durch die bejahende Antwort des Court of Criminal Appeal in H.v.Williams and Another®^ behoben worden. Die Angeklagte, eine Unterpostmeisterin, war in einem Ladengeschäft t ä t i g , das ihr Ehemann b e t r i e b . Als der Laden in f i n a n z i e l l e Schwierigkeiten g e r i e t , nahm die Angeklagte aus der Sasse der Fostabteilung Geld, das dem Postmaster General gehörte, und verwendete es für das Ladengeschäft. Auf Grund der ausgesprochenen Absicht der Angeklagten, das Geld aus den Verkäufen des Ladens zurückzuzahlen, wurde eingewendet, daß sie nicht beabsichtigte, den Postmaster General des Eigentums an dem Geld dauernd zu berauben. Dieser gegen den animus furandi gerichtete Einwand wurde im Hinblick auf Geld als besonders gearteten Diebstahlsgegenstand vom Gericht zurückgewiesen. Der weitere Einwand der Angeklagten, daß sie nicht "fraudu l e n t l y " gehandelt habe, schnitt wieder die Präge an, welche Bedeutung dem Ausdruck "fraudulently" in der D i e b s t a h l s d e f i n i tion des Larceny Act 1916 zukommt. Unter Zurückweisung der 65-5 durch Parke B. in R.v.Holloway gegebenen Auslegung v e r t r a t 654-

Lord Goddard C.J. in R.v.Williams and Another ^ die Auffassung, daß das Wort "fraudulently" den Zweck v e r f o l g e , dem S a t z t e i l "without a claim of r i g h t made in good f a i t h " etwas beizufügen, 650 Rose v . Matt, 1951, (1951) 1 K.B.810, at p.813; 15 D i g J l e p l . 1073, 10 584. Rose v . Matt, 1951i (1951) 1 K.B.810, at p.814-, 15 Dig.Repl. 1073, 10 584-. 652 R.v.Williams and Another, 1953, (1953) 1 A l l E.R.1068; 15 Dig.Repl. 1058, 10 4-29. 6 5 5 R.v.Holloway, 184-9, 5 C.& P.525; 15 Dig.Repl.1060, 10 4-54. 6 R . v . W i l l i a m s and Another, 1953, (1953) 1 A l l E.R.1068; 15 Dig .Repl. 1058, 10 4-29.

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und diaa auch tue. Indem das Gericht davon ausging, daß jedem Wort eines Gesetzes eine Bedeutung zuzumessen ist, legte die Angeklagte nahe, daß das Wort "fraudulently" die Absicht ausdrücke, zum Nachteil irgendeiner Person gegen deren Wünsche zu handeln. Das Gericht vertrat aber nach der Urteilsbegründung die Auffassung, daß das Wort "fraudulently" - absichtlich den Worten "without a claim of right" angefügt - die Bedeutung habe - obwohl dies nicht für alle Fälle passen dürfte, wohl aber für den vorliegenden Fall (R.V.Williams and Another)-, daß die Wegnahme absichtlich und überlegt, d.h. ohne Irrtum sein müsse. Der Täter müsse also wissen, daß der Gegenstand, den er wissentlich wegnimmt, das Eigentum eines anderen ist und daß er ihn überlegter- nicht irrtümlicherweise wegnimmt, mit der Absicht, die Person des Eigentümers dieses Gegenstandes zu b e r a u b e n . U n t e r Hinweis auf die Schwierigkeit "fraudulently" von dem zu trennen, was bisher als Handeln "without a claim of right made in good faith" beschrieben worden ist, sagte Lord Goddard im weiteren Verlauf seiner Begründung, daß die Angeklagte und ihr Ehemann "acted fraudulently because they knew they had no right to take the money".^56 ihr Verhalten habe gezeigt, daß "they had acted dishonestly". Die Unehrlichkeit mag hauptsächlich mit Beziehung auf die Absicht geprüft werden, den owner dauernd des Eigentums zu berauben. Die Unehrlichkeit wird so nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Angeklagte, obwohl sie zur Zeit der Wegnahme nicht in der Lage war, das Geld zu ersetzen, gehofft und beabsichtigt hatte, künftig hierzu in der Lage zu sein.®-'"'' Freilich möchte dies, wie Lord Goddard beifügte, dann der Fall sein, wenn jemand, der über fremdes Geld verfügt, eine Person von reichlichen Mitteln und guten Kredits ist. Damit wird aber, worauf Edwards besonders hinweist, 655 R.V.Williams and Another, 1953, (1953) 1 All E.R.1068; 2 W. L.R.937, at p.941; 15 Dig.Repl.1058, 10 429. 656 R.v.Williams and Another, 1953, (1953) 1 All E.R.1068; 2 W. L.R.939, 943; 15 Dig.Repl.1058, 10 429. 6 5 7 h.v.Carpenter, 1911, 22 CoxC.C.618; 15 Dig .Repl.1189, 12 042; R.v.Kritz, 1949, (1949) 2 All E.R.406; 14 Dig.Repl. 652, 6633.

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die Frage ehrlichen oder unehrlichen Verhaltens als Tatfrage der jury zur Entscheidung unter Berücksichtigung a l l e r derselben vorliegenden Tatsachen überlassen.®-'® Für die Ansicht, daß "fraudulently" etwas dem "without a Claim of r i g h t " b e i f ü g t , spricht das schon oben erwähnte von Cross®-^ angeführte B e i s p i e l , nach welchem eine bis zum Verlangen der Rückgabe einem b a i l e e at w i l l zur Verwahrung gegebene Sache von dem Ubergebenden ohne Rückgabeverlangen aus dem Haus des Verwahr e r s zurückgeholt wird. Hier würde der Eigentümer kein Claim of r i g h t made in good f a i t h behaupten können, da er keinen ehrlichen Glauben an sein Recht geltend machen könnte, die Sache in der Art und Weise und unter den Umständen wegzuneh660

men, unter denen er sie wegnahm. Es könnte aber bei Fehlen weiteren Beweises nicht gesagt werden, daß er fraudulently gehandelt habe, sofern er nicht beabsichtigte, einen falschen Anspruch gegen den Verwahrer wegen Verlustes der Sache zu e r heben. BB) Der animus furandi Schon s e i t der Zeit Bractons und der Yearbooks f i n d e t sich als zweites Schuldmoment des Diebstahls der animus furandi, der einen animus lucrandi einschloß, ohne daß sich eine genau661 ere Erläuterung dieses B e g r i f f s f i n d e t . Auch Coke, der für Diebstahl das Erfordernis felonious a u f s t e l l t e , gab keine nähere Erklärung des Wortes " f e l o n i o u s " . Es b l i e b lange Zeit den Gerichten überlassen aus dem objektiven Verhalten des Täters auf eine ehrenhafte oder verbrecherische Gesinnung zu s c h l i e s sen. Auch in der F o l g e z e i t f i n d e t sich keine nähere Erläuterung 6 58 Edwards, J . L I : Mens Rea o p . c i t . pp.182-184-; vgl.aber h i e r zu Landon, P.A. in L.Q.R. v o l . 7 2 (1956) "Reviews and Not i c e s " p.4-22. 659 Cross, Rupert: Larceny by an Owner and Animus Furandi, L. Q.R. v o l . 6 8 (1952) p.103. R u s s e l l , W.O.: On Crime o p . c i t . p.1204. 6 6 - 1 3 Co.Inst.107.

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des E r f o r d e r n i s s e s " f e l o n i o u s " . Es e r k l ä r t s i c h aus der T a t s a c h e , daß s i c h der Zueignungsbegriff n i c h t nur im S t r a f r e c h t , sondern auch im Z i v i l r e c h t auf dem Gebiet der u n e r l a u b t e n Handlungen f i n d e t und daß auf beiden R e c h t s g e b i e t e n u r s p r ü n g l i c h von demselben Z u e i g n u n g s b e g r i f f , dem "Converting t o o n e ' s own uae" a l s der Verwendung e i n e r einem ander e n gehörenden beweglichen Sache durch deren B e s i t z e r zu e i genem Nutzen oder zum Nutzen e i n e s anderen a l s des E i g e n t ü mers d e r s e l b e n ausgegangen wurde. Als aber i n der F o l g e z e i t der z i v i l r e c h t l i c h e Zueignungsbegriff e i n e Ausdehnung i n der Richtung e r f u h r , daß die H e r l e i t u n g e i n e s V o r t e i l s f ü r den Zueignenden n i c h t mehr f ü r notwendig e r a c h t e t , sondern daß die Schädigung des Eigentümers a l s ausreichend angesehen wurde, wobei das Wesen der Schädigung d a r i n e r b l i c k t wurde, daß mit der Sache i n e i n e r Weise v e r f a h r e n wird, die mit dem H e r r s c h a f t s r e c h t des Eigentümers Tinvereinbar i s t , g r i f f d i e s e Auffassung auch auf das s t r a f r e c h t l i c h e Gebiet ü b e r . Auch h i e r wurde im Zuge d i e s e r Entwicklung die E r l a n g u n g , e i n e s V o r t e i l s durch den Wegnehmenden - l u c r i causa - n i c h t mehr f ü r notwendig befunden, zumal man schon f r ü h z e i t i g s i c h dazu bekannt h a t t e , daß, wenn d i e s e s Moment des l u c r i causa überhaupt e i n notwendiges Tatbestandsmoment des D i e b s t a h l s s e i n s o l l t e , es n i c h t auf den Erwerb pekuniären V o r t e i l s oder der Wegnahme der gestohlenen Sache i h r e s Wertes h a l b e r beschränkt s e i n könn e . Vielmehr s o l l t e die Wegnahme i n der A b s i c h t , die weggenommene Sache zu z e r s t ö r e n , a u s r e i c h e n , um D i e b s t a h l zu begründen, wenn s i e e r f o l g t , um den Zweck e i n e s mutmaßlichen Vort e i l s f ü r den Delinquenten oder f ü r e i n e n D r i t t e n zu e r z i e l e n , g l e i c h g ü l t i g , was mit der Sache hernach geschehen s o l l t e , s o daß a l s o d i e Zueignungsabsicht auch dann b e j a h t wurde, wenn die Absicht d a r i n b e s t a n d , die an s i c h gebrachte Sache s o f o r t an e i n e n D r i t t e n weiterzugeben oder s i e zu z e r s t ö r e n . Diese R e c h t s auffassung fand i h r e n Ausdruck i n R . v . C a b b a g e w o der Ange662 1 Haie P.C.508» 1 Hawkins P . C . 8 9 ; B l a c k s t o n e , W. o p . c i t . vol.4 p.232. 6 6 5 R.v.Cabbage, 1 8 1 5 , R . & R . 2 9 2 ; 15 D i g . R e p l . 1 0 5 9 , 10 44-9.

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klagte ein Pferd, weggenommen und in einen Kohlenachacht gestürzt hatte, um es als Beweismittel in einem Verfahren gegen seinen Freund zu vernichten. Er wurde des Diebstahls für schuldig befunden. Zu demselben Ergebnis kommt R.v. Jones.^^ Ausnahmsweise freilich wurde noch einige Zeit da3 Merkmal des lucri causa in den Fällen der rechtswidrigen Verwendung der Sache zu des Herrn eigenem Nutzen, insbesondere bei Verfütterung von Futter des Dienstherrn an dessen eigene Pferde, jedoch mit der schwer beweisbaren Begründung beibehalten, daß dadurch die Arbeit des Dienstknechtes wahrscheinlich sich verringerte.^®^ In der Folgezeit wurde auch diese Ausnahme ganz fallengelassen und man sah sich daher der Härte wegen gezwungen, diese Handlungsweise aus dem Diebstahlstatbestand ganz herauszunehmen und sie durch das besondere Statut des Misappropriation by Servants Act von 1863 (26 & 27 Vict. c.103) s.1 mit s.5 unter Strafe zu stellen. Mit dem Wegfall dieses Erfordernisses des lucri causa, wofür sich eine Bestätigung 666

unter anderem in Ruse v. Read findet, wurde der animus furandi als die Absicht bestimmt, den Eigentümer seines Eigentums völlig und auf die Dauer in einer Weise zu berauben, die mit dessen Interesse schlechterdings unverträglich ist. Die langjährige Tradition, die auch R.v.Cabbage®6'' im Jahre 1815 nicht zu beseitigen vermochte, brachte es aber mit 3ich, daß

trotz der neuen Bestimmung der Zueignungsabsicht als der Absicht, den Eigentümer seines Eigentums dauernd zu berauben, wie sie in s.1 (1) Larceny Act 1916 verkörpert wurde, das englische Recht nach wie vor davon auszugehen scheint, daß der e€A

R.V.Jones, 1846, 1 Den.188; 15 Dig.Repl.1059, 10 4-51 i Buckland, W.W. and McNair, A.D. op.cit. pp.352-353. 5 R.v.Morfit, 1816, R.& R.307? R.v.Privett, 1846, 1 Den. 1935 R.v.Handley, 1842, C.& M.547. 666 H U a e v . Read, 1949, (1949) 1 All E.R.398; 15 Dig.Repl. 1050, 10 340; Cross, Rupert: Larceny and the Formation of a Felonious Intent after Taking Possession, M.L.R. vol.12 (1949), Notes of Cases, p.228. 667 R.v.Cabbage, 1815, R.&R.292; 15 Dig.Repl.1059, 10 449. 66

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Täter die weggenommene Sache, wenn auch nur für einen Augenb l i c k , in seine Verfügungsgewalt bringt und damit die Herr66 fi schaft über dieselbe wie ein Eigentümer ausübt und so sich dieselbe zueignet, um über sie dann durch Weitergabe oder Zerstörung zu verfügen. Bestünde f r e i l i c h die Absicht, die Durchführung der Beraubung im Weg der Zerstörung der Sache zu bewerkstelligen, so könnte zwar Sachbeschädigung (mal i c i o u s damage), aber kein Diebstahl v o r l i e g e n . Hieraus e r k l ä r t sich, daß in der englischen Rechtsliteratur zur Bezeichnung "der Absicht, den Eigentümer der weggenommenen Sache dauernd zu berauben" v i e l f a c h noch von "Zueignungsabs i c h t " ^ 9 oder von "Beraubungs- und Zueignungsabsicht"®'''^ 671 gesprochen wird. ' So dürfte auch heute noch bei einer künft i g e n Entscheidung in einem F a l l , wo dieselbe Handlung die Wegnahme und Zerstörung e r f ü l l t , die Tradition den Vorrang b e h a l t e n . D a b e i i s t allerdings zu beachten, daß sich die Zueignungsabsicht dea englischen Strafrechts mit der des deutschen Diebstahlsrechts nicht deckt, wo eine Absicht gef o r d e r t i s t , über die fremde Sache unter Ausschluß des Berechtigten wie ein Eigentümer in der Weise zu verfügen, daß die Sache ihrem Substanzwert nach dem eigenen Vermögen des Diebes zugeführt wird, wodurch unter anderem Fälle s o f o r t i g e r Weitergabe oder Zerstörung der weggenommenen Sache als Diebstahl ausscheiden. Im einzelnen i s t zum B e g r i f f des animus furandi noch zu bemerken: Es i s t zwischen der Eigenschaft der beabsichtigten Beraubung und Zueignung e i n e r s e i t s und der 6 6 8 R.v.Poole and Yates, 1857, Dears.St B.345, at pp.346-347; 15 Dig.Repl.1060, 10 456. 6 6 9 Kenny, C.S. o p . c i t . 8th ed. (1917) pp.211-212: "Intention of appropriation". 6 7 0 P o l l o c k , F. and Wright, R.S. o p . c i t . pp.233-234-: "intent i o n of deprivation or appropriation". Prevezer, S . : Criminal Appropriation, C . L . P r . v o l . 1 2 (1959) pp.159 et seq. 6 7 2 Holmes, Oliver Wendeil o p . c i t . p.74-.

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E n d g ü l t i g k e i t d e r s e l b e n a n d e r e r s e i t s zu u n t e r s c h e i d e n . Was das e r a t e r e Moment a n b e l a n g t , so braucht keine A b s i c h t v o r z u l i e g e n , den Eigentümer der Sache s e l b s t t a t s ä c h l i c h zu b e r a u ben oder s i e , mindestens f ü r einen A u g e n b l i c k , s e i n e r Anwes e n h e i t zu e n t z i e h e n oder von seinem Grund und Boden wegzunehmen. Es genügt v i e l m e h r , wenn e i n B e d i e n s t e t e r Sachen s e i nes Dienatherrn nur von einem T e i l des Ladens an e i n e n ander e n v e r b r i n g t i n der A b s i c h t , s i e dem D i e n s t h e r r n a l s e i n e e i nem anderen gehörende Sache zum Kauf a n z u b i e t e n , wobei das g e machte Angebot der s t ä r k s t e Beweis e i n e r A b s i c h t des Angeklagten i s t , d i e H e r r s c h a f t über die Sache auszuüben. ' E i n e b l o s se Sachwertentziehung l i e g t auch i n dem F a l l v o r , wo jemand e i ne E i s e n b a h n f a h r k a r t e oder eine T h e a t e r k a r t e wegnimmt und s i e nach gemachtem Gebrauch z u r ü c k g i b t . P a t t e s o n J . f ü h r t e i n der 674 U r t e i l s b e g r ü n d u n g i n R.v.Beecham unter anderem a u s , daß, wenn der Angeklagte d i e F a h r k a r t e i n der A b s i c h t wegnahm, s i e f ü r s e i n e e i g e n e n Zwecke zu gebrauchen, g l e i c h g ü l t i g , ob e r s i e dann seinem Freund geben oder ob e r s i e v e r k a u f e n oder s e l b s t mit i h r r e i s e n w o l l t e , es n i c h t s d e s t o w e n i g e r D i e b s t a h l s e i n würd e , auch wenn s i e s c h l i e ß l i c h der G e s e l l s c h a f t am Ende der R e i se wieder zurückgegeben würde. Eine Anordnung der Bahnverwalt u n g , daß d i e F a h r k a r t e b e i Beendigung der R e i s e zurückzugeben i s t , i s t l e d i g l i c h e i n e zu Kontrollzwecken dienende V e r w a l t u n g s v o r s c h r i f t , d i e den D i e b s t a h l s t a t b e s t a n d unberührt l ä ß t . Eine B e raubung l i e g t auch i n dem F a l l v o r , wo e i n B e d i e n s t e t e r r e c h t s w i d r i g e r w e i s e d i e Radachse s e i n e s D i e n s t h e r r n i n den e i g e n e n Hochofen des Herrn l e g t e , um s i e zu s c h m e l z e n . D e n n e s i s t 673

674 675

Archbold, J . F . o p . c i t . 32nd e d . ( 1 9 5 2 ) p . 5 1 8 ; R . v . H a l l , 184-9, 2 C.& K.947 n ; 1 5 D i g . R e p l . 1 0 6 0 , 1 0 4 5 7 ; R . v . M a n ning and Smith, 1 8 5 2 , D e a r s . C . C . 2 1 5 1 5 D i g . R e p l . 1 0 6 0 , 10 458. R . v . B e e c h a m , 1 8 5 1 , 5 Cox C . C . 1 8 1 ; 1 5 D i g . R e p l . 1 0 6 0 , 1 0 460. R . v . R i c h a r d s , 1 8 4 4 , 1 C.& K . 5 3 2 ; 1 5 D i g . R e p l . 1 0 5 9 , 1 0 4 5 0 ; v g l . auch R.v.Webb, 1 8 3 5 , 1 M o o d . C . C . 4 3 1 ; 1 5 D i g . R e p l . 1 0 5 9 , 1 0 4 5 3 ; R . v . P o o l e and Y a t e s , 1 8 5 7 , Dears.fc B . 3 4 5 ; 1 5 Dig. R e p l . 1060, 10 456.

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eine ebenso wirksame Beraubung des Eigentümers, ihn den Wert seiner eigenen Sache bezahlen zu lassen oder die Eigenschaft seiner Radachse zu zerstören, wie mit ihnen wegzulaufen. Auch braucht, wie schon erwähnt, keine Absicht vorzuliegen, die Sache durch den Wegnehmenden auch nur für kurze Zeit zu eigenem Gebrauch zu behalten oder zu verwenden, sodaß die Absicht der sofortigen Weitergabe®''® oder der Zerstörung®"''''7 ausreicht. Neben R .v.Cabbage ist noch besonders auf R •v.Wynn®"'7® hinzuweisen, wo ein Postbeamter, um die Entdeckung eines beim Sortieren von Briefen gemachten Fehlers zu verhindern, zwei Briefe 679 in den Abort warf, und auf R.V.Jones, ' J wo ein Dienstbote einen Brief zerstörte, der seinem Dienstherrn gehörte, in der Annahme, der Brief enthalte Nachteiliges über ihn. Zweifelhaft ist, ob die Absicht von einem Eigentümer eine Belohnung dafür anzufordern, daß er ihm eine verlorene Sache wieder verschaffe, ausreicht, um einen animus furandi zu begründen. Wie es scheint dürfte eine ursprüngliche Absicht, die gefundene Sache zu behalten, wenn keine Belohnung gegeben werden sollte, zur Diebstahlsabsicht ausreichen, nicht aber, wenn die Absicht bloß dahingehen sollte, die Sache für eine längere oder kürzere Zeit in der Hoffnung zurückzubehalten, es werde eine Belohnung ausgesetzt weiden, besonders wenn kein Beweis einer Absicht vorläge, eine übermässige Belohnung zu fordern.®®1207 Nutzen. Schönke stimmt dem unter der Voraussetzung zu, daß der Täter durch seine Verfügung dem D r i t t e n gegenüber a l s Schenkender oder sonst Q u a s i b e r e c h t i g t e r a u f t r i t t , sodaß a l s o d i e Übergabe an den D r i t t e n Zueignung " f ü r s i c h " s e i n kann. Nach dem d a r g e l e g t e n Zueignungsbegriff des deutschen Hechts i s t 1200

1201

1202

Schönke, A . a . a . O . zu § 242, V I I , 2, 1844, 1 C.& K.532; 15 Dig.Repl.1059, and Y a t e s , 1857, Dears.and B.345; 1$ R.v.Beecham, 1851, 5 Cox C.0.181; 15

a,/3; R . v . R i c h a r d s , 10 450; R . v . P o o l e D i g . R e p l . 1 0 6 0 , 10 456. Dig.Repl.1060, 10 460.

RGSt 41, 43? 61, 127. ' 1 2 ° 5 Schönke, A . a . a . O . zu § 242, V I I , 2, 1 2 C W 'RGSt 6 1 , 233; 62, 1 7 , 174; 64, 259, 415; 65, 147. 1 2 0 5 RGSt 57, 199; 61, 233; 62, 17; 64, 406; 67, 216, 266; 68, 305; RG IR 1943 S.756; Urt.OLG Bremen i n MIR 1948 S.260; BGH GA 1953 S.84; Dalcke, A . a . a . O . zu § 242, 6 . 1 2 0 6 Prank, R . a . a . O . zu § 242, V I I , 2, a,/3; Urt.OLG C e l l e in Hannov.Rpfl. 1947 S.34; U r t . OLG Braunschweig i n JBlBraunschweig 194-7 Sp.270. 1207

Schönke, A . a . a . O . zu § 242, V I I , 2, d .

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308

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also ein Diebstahl In den Fällen zu verneinen, in denen die Absicht des Täters darauf gerichtet i s t , die weggenommene 1208 Sache alsbald zu zerstören oder zu beschädigen oder sich alsbald durch Wegwerfen oder sonstige Dereliktion ihrer wie1209 7 Im englischen Recht dagegen i s t der zu entäussern. in diesen F ä l l e n , wie auch im Falle der beabsichtigten s o f o r t i gen schenkweisen Übergabe an einen 1210Dritten nach obigen Auaführungen Diebstahl zu bejahen. Obereinstimmend verlangen beide Rechtssysteme eine Absicht v o l l e r und dauernder Beraubung des Eigentümers, also eine v o l l e Herrschaft über die Sache. 1211 Dia blosse Besitzentziehung auf Zeit (furtum usus) begründet nach englischem wie deutschem Recht keinen Dieb1212

stahl. Aus diesem Grund mußte auch die blosse unbefugte Benützung eines Fahrzeuges zu einer Vergnügungsfahrt, soweit kein Diebstahl an Benzin oder Ol in Betracht kam, um strafbar zu sein, durch Sonderbestimmung unter Strafe g e s t e l l t werJ Andere Fälle s t r a f l o s e n Gebrauchsentzugs sind unter den. 121?

1214

anderem die Wegnahme von Akten zur blossen Einsichtnahme, ferner die Wegnahme eines entlaufenen Hundes, l e d i g l i c h um die für die WiederZuführung an den Eigentümer ausgesetzte Belohnung zu erhalten. 1215' Dasselbe g i l t , wo jemand Gegenstände e i 1208 RGSt 4, 5375 9, 582-, 11, 239; 35, 355; 61, 232; 64, 250; RG GA 54, 420; RG HRH 1927 Nr.193 und 1860} Schönke, A. a.a.O. zu § 242, V I I , 2, a,/3. 1209 RGSt 35, 357. 1210 R.v.Wynn, 1849, 1 Den.365; 15 Dig.Repl.1059, 10 452; R . v . Jones, 1846, 1 Den.188; 15 Dig.Repl.1059, 10 451. 1211 R.v.Holloway, 1849, 5 C.& P-525; 15 Dig.Repl.1060, 10 454; R.v.Webb, 1835, 1 Mood.C.C.431; 15 Dig.Repl.1059, 10 453. 1 2/, 2 R . v . P h i l l i p s and Strong, 1801, 2 Bast P.C.662; 15 Dig.Repl. 1059, 10 439; R.v.Crump, 1825, 1 C.& P.658; Kenny S . C . I . 284; R.v.Dickinson, 1820, R.& R.420; 15 Dig.Repl.1058, 10 433; Kenny, C.S. o p . c i t . new ed. by J.W.C.Turner (1952) p.245; RGSt 24, 22; 64, 259; 65, 215; 66, 259; DJZ 1929 S.740. 1213 Road T r a f f i c Act 1930 (20 & 21 Geo.V c.43) s.28« VO gegen unbefugten Gebrauch von Kraftwagen und Fahrrädern v.20.10. 1932 (RGBl. I , 496), übernommen auf Grund des 3•Strafrechtsänderungsgesetzes v.4.8.1953 (BGBl. I , 735) als § 248 b in die Neufassung des StGB v . 25.8.1953 (BGBl. I , 1083). 1214 RG JW 1922 S.293. 1215 RGSt 55, 59. - 309 -

nes Fräuleins an sich nimmt, in der Absicht, sie zu bestimmen, nach diesen Sachen zu fragen und ihm so Gelegenheit zu geben, sie zu veranlassen, mit ihm unzüchtige Handlungen v o r zunehmen oder wo ein Dienstmädchen den Schmuck der Diensthex'rin an sich nimmt, um ihn bei bestimmter Gelegenheit zu tragen und ihn dann zurückzugeben. Das deutsche Recht kennt noch als einen zweiten F a l l eines strafbaren furtum usus die Gebrauchsanmassung des § 290 StGB - ein Delikt, das dem englischen Recht fremd i s t . Die Verpfändung einer fremden Sache sehließt dagegen sowohl nach englischem wie nach deutschem Recht den animus furandi bzw. die Zueignungsabsicht nur aus, wenn b e i der Verpfändung sowohl die f e s t e Absicht der E i n l ö sung und Zurückgabe wie die Fähigkeit oder mindestens eine vernünftige Annahme dieser Fähigkeit seitens des Verpfändenden nachzuweisen i s t , ^217 Zugignungsabsicht muß nach deutschem Recht bei der Wegnahme selbst vorliegen; eine nachträgliche Zueignungsabsicht i s t nicht ausreichend, um Diebstahl zu b e •I pyl Q gründen, wohl aber Unterschlagung ( § 246 StGB). Nach englischem Recht muß der animus furandi g l e i c h f a l l s im Zeitpunkt des "taking" vorliegen. Da aber das "taking" neben der r e c h t s widrigen Besitzentziehung den Besitzerwerb seitens des B e s i t z entziehers umfaßt, kann, sofern Besitzentziehung und B e s i t z e r werb z e i t l i c h nicht zusammenfallen, b e i Fortdauer der r e c h t s widrigen Besitzentziehung (continuous trespass) auch, ein b i s zur Vollendung des "taking" gefaßter animus furandi nach R . v . Riley,''^' 1 ^ dessen Regelung noch heute a l s geltendes Recht anzu1216

H.v.Dickinson, 1820, R.& R.420; 15 Dig.Repl.1058, 10 4-33; Archbold, J.F. o p . c i t . p.519i v g l . auch R . v . B a i l e y , 1872, L.R.1 C.C.R.347; 15 Dig.Repl.1058, 10 4-38.

1217

R.v.Pheteon, 1840, 9 C.& P.552: 15 Dig.Repl.1059, 10 444-; R.v.Medland, 1851. 5 Cox C.C.292; 15 Dig.Repl.1059, 10 448; R.v.Trebilcock, 1858, D.& B.453; 15 Dig.Repl.1059, 10 44-5; R.v.Wynn, 1849, 1 Den.365; 15 Dig.Repl.1C59, 10 452; Kenny, C.S. o p . c i t . 8th ed. (1917) pp.211, 212 and 191; ähnl i c h RGSt 2, 22; 26, 230; RG GA 47, 44-9; RG DR Jg.6 S.80.

1?18 RGSt 52, 147; 54, 229; 61, 394. V 1 9

R . v . R i l e y , 1853, Deara.C.C.149; 15 Dig.Repl.1049, 10 333.

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sehen i s t , Diebstahl begründen. Keine Zueignung i s t nach deutschem Becht d i e b l o s s e Sachentziehung, d i e gegeben i s t , wenn d i e Sache dem Eigentümer nur entzogen w i r d , ohne daß s i e gebraucht oder v e r n i c h t e t w i r d , z . B . F l i e g e n l a s s e n e i n e s K a n a r i e n v o g e l s , Ausströmenlassen von Gas, B e f r e i u n g von F i schen aus F i s c h b e h ä l t e r n oder Wild aus einem Park oder V e r senken von Sachen i n einen Fluß oder Stossen i n e i n e n Abgrund, l e d i g l i c h um den Eigentümer zu ärgern oder zu s c h ä d i gen, aber auch d i e Wegnahme von S i c h e r h e i t e n , um e i n Pfand f ü r 1220 e i n e Forderung i n d i e Hand zu bekommen. E i e r l i e g t nach deutschem Recht keine s t r a f b a r e Handlung v o r , sondern l e d i g l i c h e i n e Vermögensschädigung, 1221 d i e nur der z i v i l r e c h t l i c h e n Ausgleichung überlassen i s t . Auch nach englischem Becht i s t im l e t z t g e n a n n t e n F a l l e der Sachentziehung k e i n D i e b s t a h l anzunehmen, da d i e Wegnahme n i c h t i n der A b s i c h t v ö l l i g e r und dauernder Beraubung des Eigentümers e r f o l g t i s t ,

sondern nur

i n der A b s i c h t , den Schuldner durch Zurückbehaltung der wegge1222 nommenen Sache zu b e l ä s t i g e n , b i s er seine Schuld b e z a h l t , wohl aber i n den s o n s t i g e n F ä l l e n der Sachentziehung i n der Abs i c h t dauernder Beraubung und Schädigung. F ) Das bailment und seine B e u r t e i l u n g nach dem deutschen S t r a f r e c h t Nach den f r ü h e r e n eingehenden Darlegungen i s t a l s bailment

die

z e i t w e i l i g e Übertragung des j u r i s t i s c h e n B e s i t z e s und S p e z i a l eigentums s e i t e n s des Generaleigentümers sfi einen anderen, den b a i l e e , unter der Voraussetzung zu v e r s t e h e n , daß d i e

identi-

sche Sache an den Generaleigentümer zurückübertragen oder nach dessen Weisung a n d e r w e i t i g darüber v e r f ü g t w i r d . Dabei w i r d r e 1220

1221

RGSt 64, 250; Schönke, A. a . a . O . zu § 242, V I I , 2, a

RGSt 13, 28; 64, 250; RG HRR 1927 Nr.193; L i s z t , F.von a . a . O . 2 5 . A u f l . (1927) § 127; Olshausen a . a . O . 1 1 . A u f l . (1927) zu § 303, 4 , b . 1222 Schinnerer, E . : Vergleichende Studie zwischen l a r c e n y und deutschem D i e b s t a h l s r e c h t , Z e i t s c h r i f t f ü r d i e gesamte S t r a f r e c h t s w i s s e n s c h a f t Bd.57 ( 1 9 3 8 ) S.354 unter Berufung auf R . V . J o n e s , 1925, 19 Cr.App.R.39; 14 D i g . R e p l . 6 4 5 , 6543; Kenny, C . S . o p . c i t . 12th e d . p . 2 1 1 .

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gelmässig die Überlassung auf vertraglicher Grundlage beruhen, wie auf Miete, Hinterlegung, Leihe, Auftrag, Verpfändung oder Werkmiete,^223 ^ e g a ^ e r nicht. Die zu bailment überlassene Sache kann in doppelter Weise Gegenstand eines Diebstahls werden: Einmal durch rechtswidrige Zueignung seitens des bailee selbst in Fora des larceny by a bailee und sodann durch Wegnahme seitens eines Dritten, ja, wie früher schon näher dargelegt, seitens des Generaleigentümers selbst. Was das erstere Verhältnis anbelangt, so entspricht dem Diebstahl des englischen Hechts die erschwerte Unterschlagung oder Veruntreuung des deutschen Rechts (§ 246 Abs.1 Halbs.2 StGB), da die übergebene Sache dem Besitz- oder Gewahrsamsinhaber anvertraut, d. h. kraft eines Hechtsgeschäfts mit der Verpflichtung überlassen ist, sie zurückzugeben oder zu bestimmten Zwecken zu verwenden, 1224 insbesondere sie einem Dritten abzuliefern, Es besteht nach BGHSt Bd.9 S.90 kein Anlaß, den genannten Tatbestand der erschwerten Unterschlagung dem der Untreue anzugleichen, bei der ein besonderes über die vertraglichen Beziehungen hinausgehendes Treueverhältnis vorausgesetzt wird. Beispielsweise ist auch die gemietete Sache i.S. des § 246 Abs.1 Halbs.2 StGB anvertraut, ohne daß die vertraglichen Beziehungen zusätzliche Merk1225

male aufweisen müßten. Anvertrauen liegt auch beim Kauf unter Eigentumsvorbehält und bei der Sicherungsübereignung, bei der dem Sicherungsgeber die übereignete Sache zum Gebrauch überlassen wird, vor. In beiden Fällen besitzt der Gewahrsamsinhaber die Sache auf Grund eines Vertrauensverhältnisses und darf sie nur in bestimmtem Rahmen verwenden. Ob ein Anvertrauen bei sittenwidrigen Verhältnissen möglich ist oder nicht, ist zweifelhaft. Soweit der Eigentümer die Sache einem anderen in sittenwidriger Weise anvertraut hat, z.B. Geld zum Ankauf 1227 von Diebeswerkzeug, wird die Frage im allgemeinen bejaht, ' aber 1223 Coggs v. Bernard, 1703, 2 Ld Raym.909; 3 Dig.Bailm.53,15 60, 47; 67 , 96 ; 72, 133? 85, 99; 89, 219; 90, 227. 1224 BGHSt 9, 90; Dalcke, A. a.a.O. 37.Aufl. (1961) zu § 246,6; Schönke, A. a.a.O. 6.Aufl. (1952) zu § 246, I, 2; RGSt 4, 386; 6, 117; 11, 85; 29, 239; 40, 223. 1225 BGHSt 9, 90. 1226 Schönke, A. a.a.O. zu § 246, X, 2. 1227 RG GA 46, 445; BGH NJW 1954 S.889; Urt.OLG Braunschweig in NJW 1950 S.656. - 312 -

vom Reichsgericht ^pnn verneint, wenn die Übergabe der Sache durch einen Dritten den Interessen des Eigentümers zuwiderläuft, wenn z.B. der Dieb seine Beute von einem anderen ver-" wahren läßt. Schönte verneint in beiden Fällen das Anvertrauen.122^ Gleichgültig ist, ob der Gewahrsam vom Eigentümer - was die Regel ist - oder für diesen von einem Dritten erlangt wird. Was die rechtswidrige Zueignung durch den Besitzoder Gewahrsamsinhaber anbetrifft, so ist zu beachten, daß nach englischem Recht für die Zueignung i.S. des larceny by a bailee eine Verfügung erforderlich ist, die eine objektive Schädigung der sachenrechtlichen Stellung des bailor bewirkt, z.B. Übertragung des Eigentums an der veräusserten fremden Sache.'1^® Nach neuester Rechtsprechung freilich ist, wie früher schon dargetan, an der sachenrechtlichen Schädigung des bailor durch die Zueignung des bailee nicht mehr festgehalten, vielmehr ein conversion nicht bloß bei vollzogenem Verkauf, sondern auch schon bei versuchtem Verkauf unter Anbieten des Kaufgegenständes bejaht und so eine Annäherung an die deutsche Rechtsauffassung herbeigeführt worden. Nach deutschem Recht braucht für die rechtswidrige Zueignung i.S. des § 246 StGB keine körperliche Verfügung über die Sache zu erfolgen, vielmehr genügt es, daß der Täter die Absicht, die Sache seinem Vermögen einzuverleiben, d.h. die Herrschaft über die Sache gleich dem berechtigten Eigentümer und mit dessen Ausschluß auszuüben, in einer Handlung oder Unterlassung äusserlich erkennbar zum Ausdruck bringt, J also den Zueignungswillen durch eine nach aussen erkennbare Handlung, die ein unmittelbares tatsächliches Gewaltverhältnis i.S. des § 872 BGB zum Ausdruck bringt, betätigt. Erforderlich ist also zur Zueignung eine Betätigung des 1228 Host 40. 223; Frank, R. a.a.O. zu § 246, VI, 1-, Olshausen a.a.O. 12.Aufl. (1944) zu § 246, B, 15, b. 1229 Schönke, A. a.a.O. zu § 246, X, 2. 1230 lancashire Waggon Co.Ltd v. Fithug, 1861, 6 H.& N.502; 21 Dig.Exon.501, 755; 43 Dig.Trov.482, 193; Cooper v. Willomatt, 1845, 1 C.B.672; 3 Dig.Bailm.106, 316; 110, 345. 1231 Rogers v. Arnott, 1960, (1960) 2 All E.R.417 et seq. 1252 RGSt 4, 404. - 313 -

Zueignungswillens in objektiv erkennbarer Weise. Eine Verschlechterung der Rechtsstellung des Eigentümers ist nicht erforderlich« Auch rechtlich wirkungslose Maßnahmen, wie z.B. Veräusserung an Bösgläubige oder Handlungen, bei denen selbst die Besitzverhältnisse unverändert bleiben, wie Ableugnung des Besitzes oder Kaufabschluß, ja sogar unter Umständen ein 1234 Verkaufsangebot, reichen aus. y Freilich ist noch strittig, ob schon in der Kundgabe des Zueignungswillens eine Verwirklichung desselben gefunden werden kann oder ob eine besondere Betätigung der Zueignungsabsicht notwendig ist, insbesondere, wenn es sich um Zueignung des Teils einer Sachgesamtheit handelt. Im Schrifttum wird speziell in diesem Fall die Auffassung vertreten, daß eine Kundgabe des Zueignungswillens hier nicht zureiche, und gefordert, daß eine Betätigung und Verwirklichung dieses Willens hinzukommen müsse, z.B. durch Aussonderung von Kommissionsware zum Zweck des Verkaufs.^235 Di e 3 e r Auffassung hat sich das Reichsgericht in einer Entscheidung, veröffentlicht in der Juristischen Wochenschrift 1934- S.614-, angenähert, indem es ausführte, daß, wenn sich die Betätigung des Zueignungswillens nicht auf einen bestimmten Gegenstand beziehe, nur eine Kundgabe, aber keine Verwirklichung dieses Willens vorliege. Das Reichsgericht hat aber später1236 diese Auffassung aufgegeben und erklärt, daß es für die Verwirklichung des Zueignungswillens genüge, wenn der Täter einen Teil einer aus vertretbaren Sachen bestehenden Sachgesamtheit, der der Uenge nach bestimmt sei, aber Vom Rest noch nicht abgesondert sei, zum Kauf anbiete. Denn auch in dem Angebot eines solchen Teils einer Sachgesamtheit komme der Wille des Anbietenden zum Ausdruck, über die Sache - und zwar über die Sachgesamtheit - wie ein Eigentümer zu verfügen. Dies ist heute die herrschende, vom Schrifttum allerdings mitunter noch bekämpfte, Meinung. Je nach1233 RGSt 65, 14-7; 73, 254. 1234 RGSt 17, 59? 58, 230} 59, 174{ 67, 79; 73, 254 unter Bezugnahme auf Urt.v.12.3.1925 - 2043/25} BGHSt 1, 264} ürt.OLG Braunschweig in NJW 1947 S.109; 1949 S.477. 1235 RGSt 67, 74. 1236 RGSt 73, 254.

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dem man der einen oder anderen Auffassung zustimmt, macht sich derjenige, der in Kenntnis hiervon die Sache rechtswidrigerweise an sich bringt, einer Hehlerei oder einer Beihilfe zur Unterschlagung schuldig. ^ 3 7 Beim rechtswidrigen Verbrauchen oder Verzehren der fremden Sache ist nach beiden Rechtssystemen die verlangte Zueignung gegeben; desgleichen in der Verpfändung einer fremden Sache, wenn der Verpfander den Umständen nach davon ausgeht, die Pfandsache nicht rechtzeitig wiedereinlösen zu können. Dagegen liegt straflose Gebrauchsanmassung vor, wenn der Verpfander in der Lage und gewillt ist, aus sofort verfügbaren Mitteln die Sache rechtzeitig, insbesondere dann wieder einzulösen, sobald der Eigentümer die Sache benötigt.''2^® Bei der Pfändung liegt eine Zueignung nur vor, wenn der Täter die fremde Sache dem Gerichtsvollzieher zur Verfügung stellt; das Geschehenlassen der Pfändung reicht nicht aus, da es an einer Rechtspflicht zum Einschreiten fehlt. Für die Präge, ob die Zueignung der Besitz- oder Gewahrsamserlangung nachfolgen muß oder mit ihr zusammenfallen kann, mag auf die früheren Ausführungen Bezug genommen werden. Auch gelten bei der Unterschlagung für die Zueignung an einen Dritten dieselben Grundsätze, die nach den früheren Ausführungen beim Diebstahl zugunsten eines Dritten dargelegt worden sind. Das Erfordernis, daß der Täter sich die Sache zueignet, bedeutet, daß er die Sache oder ihren wirtschaftlichen Wert dem eigenen Vermögen einverleibt. Dies kann aber auch in der Weise geschehen, daß der Täter sie einem Dritten zu eigentumsgleicher Nutzung überträgt. Geschieht 1257 1258

NJW 194-7 S.109 ff. RGSt 66, 156; RG HER 1934- Nr.1528; RG JW 1937 S.2391; BGH NJW 1959 S.584, JZ 1959 S.493; BGHSt 12, 299; R.V. Pentland, 1906, C.C.C.Sess.Pap.CXLV, 419; R.v.Medland, 1851, 5 Cox C.C.292; 15 Dig.Repl.1059, 10 448; R.v.Trebilcock, 1858, D.& B.453; 15 Dig.Repl.1059, 10 445; Penn v. Bittleston, 1851, 7 Exch.152; 3 Dig.Bailm.106, 317; Parker v. Godin, 1728, 2 Str.813; 4-3 Dig.Trov.485, 218; R.v.Poyser, 1851, 2 Den.233; 3 Dig.Bailm.107, 320; R.v. Wynn, 1887, 16 Cox C.C.231; 15 Dig.Repl.1059, 10 446. Schönke, A. a.a.O. zu § 246, V, 2 mit Urt.OLG Oldenburg in NJW 1952 S.1267. - 315 -

dies gegen Entgelt, so führt er damit den wirtschaftlichen Wert in sein Vermögen über und eignet sie sich so zu. Es kann aber der Täter die Sache ihrem wirtschaftlichen Wert nach auch dadurch sich zueignen, daß er sie einem Dritten unentgeltlich überläßt. Hierbei ist jedoch Toraussetzung, daß er davon einen Nutzen oder Vorteil im weitesten Sinne, wenn auch 121-0 nur mittelbar, hat, zum mindesten im eigenen Namen über 124-1 die Sache verfügt. Deshalb eignet sich eine fremde Sache zu, wer sie einem Dritten schenkt, sei es daß er sie selbst ubergibt oder dem Dritten gestattet, sie wegzunehmen. Sein Nutzen liegt darin, daß er unter Einsparung einer Aufwendung aus dem eigenen Vermögen freigebig ist, mag eine gesellschaftliche oder sittliche Pflicht vorliegen oder nicht, mag eine nahe oder weniger nahe •1244-Beziehung des Täters zum Dritten bestehen oder nicht. Idealkonkurrenz zwischen erschwerter Unterschlagung und Untreue ist möglich (§§ 246 Abs.1 Halbs.2 , 266 , 73),''^^ sofern ein Treuhandverhältnis, welches rechtlicher oder tatsächlicher Art sein kann, begründet ist, das seinem Vesen nach Treuverpflichtrungen erzeugt, die über die allgemeinen Pflichten aus einem Vertragsverhältnis hinausgehen, z.B. Hingabe eines Sparbuches zur Verwahrung, verbunden mit der Ermächtigung, nach Bedarf Geld für den Auftraggeber ab1246 zuheben. Es muß bei der "Wahrung fremder Vermögensinteressen" an Pflichten oder Fflichtenkreise gedacht werden, die sich ihrer Dauer nach über eine gewisse Zeit oder ihrem Umfang nach ' 1240 BGH NJW 1954 S.1295. 124 1 ' RGSt 61, 228; 62, 15; 67, 334-; BGHSt 4, 76. Dalcke, A. a.a.O. zu § 242, 7. ' I245 BGHSt 4-, 236. 1244 RG JW 1936 S.659; BGH LM Nr.9 a zu § 350. 1245 RGSt 63, 407; 69, 58, 336: 73, 374; RG JW 1938 S.2336; BGHSt 3, 289; 177; 5, W ; Dalcke, A. a.a.O. zu § 266, 13; Schönke, A. a.a.O. zu § 266, XII. 1246 RGSt 71, 91; RG JW 1937 S.1804-; RG HER 1939 Nr.1446; Urt. OLG Braunschweig in NJW 1950 S.656; BGHSt 1, 189; 170; 5, 64-, 188.

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über blosse Einzelfälle hinaus erstrecken, sodaß der Verpflichtete für ihre Erfüllung einen gewissen Spielraum, eine gewisse Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit hat, mag auch der Pflichtenkreis hinter dem eines Vormundes oder sonstigen Vermögenaverwalters mehr oder weniger zurückbleiben und sich mehr einer einzelnen Geschäftsbesorgung nähern. Jedoch scheiden untergeordnete oder mechanische Tätigkeiten aus.'12*1"'' Die Pflichtverletzung kann in jeder rechtlichen oder sachlichen Einwirkung bestehen, die das anvertraute Vermögen unmittelbar oder mittelbar beeinträchtigt und beschädigt. Eine Bereicherling des Täters braucht nicht eingetreten noch beabsichtigt zu sein. Hiernach greift die strafbare Untreue weit in daa Gebiet der Unterschlagung hinein und begründet in solchen Fällen dann Idealkonkurrenz zwischen Untreue und erschwerter Unterschlagung. Was das Verhältnis des Dritten zum bailee anbelangt, so macht sich nach englischem Recht der Dritte, der die Sache dem bailee rechtswidrigerweise wegnimmt, eines einfachen Diebstahls i.S. von s.1 (1) Larceny Act 1916 schuldig. Dasselbe gilt auch, wenn der Generaleigentümer selbst während des Bestehens des bailment dem bailee den juristischen Besitz rechtswidrigerweise entzieht, da das Spezialeigentum des bailee dem Generaleigentum 124-8 des bailor, das während dieser Zeit ruht, vorgeht. Nach deutschem Recht begeht der Dritte durch die Wegnahme der Sache aus dem Gewahrsam des bailee Diebstahl, während der Eigentümer durch die Wegnahme der in seinem ausschließlichen Eigentum stehenden Sache sich keines Diebstahls schuldig machen A OZlQ kann, da y es an dem Erfordernis der "fremden" Sache fehlt. Dagegen kann ein Delikt der Pfandkehr (§ 289 StGB) in Betracht kommen, falls der Eigentümer seine eigenen Sachen dem bailee als Nutzniesser, Pfandgläubiger oder Inhaber eines Gebrauchs- oder Zurückbehaltungsrechts - gleichgültig, ob diese Rechte auf Gesetz oder Vertrag beruhen - in rechtswidriger Absicht, d.h. in /|24 7

' BGHSt 15, 315. Rose v. Matt, 1951, (1951) 1 K.B.810; 15 Dig.Repl.1073, 10 £84. Schönke, A. a.a.O. zu § 242, III, 3, a.

1248

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dem zielgerichteten Willen des Täters unter Vereitelung des fremden Rechts die eigene und unbeschränkte

Verfügungsmög-

lichkeit wiederherzustellen, wegnimmt.' 1 ^® Die herrschende Meinung nimmt Ein, daß hier das Wegnehmen nicht im Sinne des § 242 StGB verlangt ist, sondern schon dann gegeben ist, wenn die Sache dem tatsächlichen Machtbereich eines anderen so entzogen wird, daß diesem die Ausübung der genannten Rechte u n möglich gemacht wird. Dieser Auffassung ist auch das Reichsgericht, das beim sogenannten "Rücken des Mieters" Pfandkehr bejaht.''2-''' Anderer Ansicht ist Schönke,''2-'2 der aus der gegenüber §§ 288 und 137 StGB erhöhten Strafandrohung für § 289 StGB Verletzung bestehenden Gewahrsams, also Gewahrsamsbruch, fordert und daher dem Inhaber besitzlosen Gewahrsams, wie Vermieter und Verpächter, nur den allgemeinen Schutz des § 288 StGB zugestehen will. Dalcke'' 2 ^ verlangt Vereitelung des dem Berechtigten zustehenden Gebrauchsrechts durch Bruch seines Gewahrsams oder - wo das Recht auch ohne Gewahrsam besteht, wie beim gesetzlichen Vermieter- oder Verpächterpfandrecht - durch Bruch des besitzähnlichen Verhältnisses des Berechtigten zur Sache. Er kommt so zu demselben Ergebnis wie die obenerwähnte herrschende Meinung.

G ) Teileigentum Wie schon früher dargelegt wurde, konnte der Teileigentümer, weil der Besitz nur einer einzelnen Person oder mehreren als Gemeinschaft zustehen konnte und daher jeder Teileigentümer Besitz an der ganzen Sache hatte, keine rechtswidrige

Besitzent-

ziehung und daher nach Common Law auch keinen Diebstahl begehen. Das praktische Bedürfnis zwang - in gleicher Weise wie beim bailment - zu der in Larceny Act 1916 s.1 Proviso zu (1) be1 2 5 0

R G DR Jg.6 S.594.

1251

RGSt 25, 117; 27, 222; 37, 126; 38, 174.

' l 2 ^ 2 Schönke, A . a.a.O. zu § 289, III; Frank, R . a.a.O. zu § 289, III. " l 2 5 5 Dalcke, A . a.a.O. zu § 289, 3.

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stimmten Ausnahme, sodaß heute jeder Teileigentümer, der sich reohtawidrigerweise die gemeinsame Sache zueignet, einen Diebstahl begeht. Es kann aber, wie früher schon ausgeführt, der alleinige Besitz an der gemeinsamen Sache einem der Teileigentümer als bailee von den übrigen Teileigentümern übertragen werden. In diesem Fall kann sowohl der bailee unter den Teileigentümern selbst durch rechtswidrige Zueignung sich eines Diebstahls (larceny by a bailee) schuldig machen; es kann aber auch jeder Teileigentümer in gleicher Weise wie ein Fremder einen einfachen Diebstahl dadurch begehen, daß er die Sache dem bailee während der Dauer des bailment in rechtswidriger Zueignungsabsicht wegnimmt, da das special property des bailee dem general property der übrigen Teileigentümer, das während dieser Zeit ruht, vorgeht. Nach deutschem Recht kann bei Mitgewahrsam aller Teileigentümer jeder derselben, der die gemeinschaftliche Sache in rechtswidriger Zueignungsabsieht an sich nimmt, sich eines Diebstahls schuldig machen, da der Bruch des Mitgewahrsams dem des Alleingewahrsams gleichsteht und jeder Miteigentümer nur einen Anteil an der gemeinschaftlichen Sache hat. Ist von den Miteigentümern einem derselben der Alleingewahrsam an der gemeinschaftlichen Sache übertragen, wie etwa zum Zweck der Verwaltung oder auch der Verfügung über die gemeinsame Sache, so kann dieser selbst durch rechtswidrige Zueignung sich einer erschwerten Unterschlagung (§ 246 Abs.1 Halbs.2 StGB), unter Umständen in Idealkonkurrenz mit Untreue (§ 266 StGB) schuldig machen, während jeder andere Miteigentümer ebenso wie ein Fremder sich eines Diebstahls dadurch schuldig machen kann, daß er dem Gewahrsamsinhaber die gemeinsame Sache, an der er einen Anteil besitzt, in der Absicht rechtswidriger Zueignung wegnimmt. III. Schlußfolgerungen Im Hinblick auf den grundsätzlichen Unterschied des Wegnahmebegriffs in den beiden Rechtssystemen ist in diesem Punkt an eine

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Angleichung oder Annäherung nicht zu denken. Die vom e n g l i schen Schrifttum mehrfach hervorgehobenen Schwierigkeiten, die aich aua der Verbindung dea Wegnahmebegriffa mit dem B e g r i f f dea juristischen Besitzes im englischen Hecht g e z e i g t haben und die auch zu den Entwürfen eines Strafgesetzbuches von 1878 und 1879 Anlaß gegeben hatten, haben der englischen Rechtsprechung mitunter mehr oder weniger erzwungene Auslegungen des geltenden Rechts abgenötigt, um dasselbe dem natürlichen a l l gemeinen Volksempfinden anzupassen. Da in England selbst immer wieder eine Behebung dieser Schwierigkeiten, die auch durch das Larceny Act von 1916 nicht v o l l ausgeräumt werden konnten, durch geaetzliche Festlegung befürwortet wird, i s t die e n g l i sche Regelung des Wegnahmetatbestandes für eine deutsche S t r a f rechtsreform ohne Intereaae. Es wird vielmehr, wie dies auch in den verschiedenen Entwürfen eines neuen deutschen S t r a f g e s e t z buches durchweg geschehen i s t , an dem B e g r i f f der Wegnahme als einea Gewahrsamsbruchs in Verbindung mit der Begründung neuen Gewahrsams festzuhalten sein. Allerdings wäre zu erwägen, ob nicht der Gewahrsam nur dem zugesprochen werden s o l l t e , der i n f o l g e eines beatehenden Näheverhältnisses tatsächlich und auss c h l i e ß l i c h auf die Sache einzuwirken und über sie zu verfügen in der Lage i s t , und nicht demjenigen, der ohne Fortbestand des Näheverhältniases bisher hierzu in der Lage war und den Willen hat, auch weiterhin über die Sache verfügen zu können, wie bei Abwesenheit dea Eigentümers auf Reisen oder b e i einem längeren Krankenhausaufenthalt oder bei vergessenen oder versehentlich liegengelassenen Sachen. Das Reichsgericht, das sich ursprüngl i c h der weiterreichenden Auslegung des Gewahrsamsbegriffs angeschlossen hattej^iW- n äherte sich in späteren Entscheidung^1255 ¿ o r e n g e r e n Auslegung, indem es in den F ä l l e n , in denen Sachen in Behördexiräumen versehentlich liegengeblieben sind, an ihnen Gewahrsam der Amtsstelle und nicht des bisherigen Inhabers angenommen hat. Bemerkt s o l l werden, daß die engere oder

1255

RGSt 38, 444; v g l . auch Olshausen a.a.O. 12.Aufl. zu § 242, 13, a. RGSt 50, 46; 54, 231. - 320 -

w e i t e r e Auslegung dea Gewahrsamsbegriffs vor a l l e m i n dem F a l l p r a k t i s c h e Bedeutung b e s i t z t ,

i n dem e i n e Sache einem U n t e r g e -

benen zum T r a n s p o r t übergeben wurde und e r s i e unterwegs r e c h t s w i d r i g z u e i g n e t e , wie auch im F a l l der

sich

nachträglichen

Zueignung e i n e r v e r l o r e n e n Sache durch den F i n d e r . H i e r i s t

je

nach der w e i t e r e n oder engeren Auslegung des Gewahrsamsbegriffs D i e b s t a h l oder Unterschlagung anzunehmen. S o l l t e f r e i l i c h im l e t z t g e n a n n t e n F a l l der F i n d e r d i e Sache schon im Zeitpunkt der Gewahrsamserlangung durch Ansichnahme d e r s e l b e n s i c h

zueig-

nen, so könnte e r damit k e i n e n Gewahraamsbruch und so auch k e i nen D i e b s t a h l begehen. Ja, e r würde s i c h auch k e i n e r

Unterschla-

gung nach der b i s h e r herrschenden Meinung, d i e v e r l a n g t ,

daß

d i e Gewahrsamserlangung der Zueignung vorausgehen muß, s c h u l d i g machen und g i n g e sogar v ö l l i g

s t r a f l o s aus. Neuerdings

freilich

hat d i e Rechtsprechung, auch d i e des B u n d e s g e r i c h t s h o f a , ^ 2 5 6 d i e s e A u f f a s s u n g o f f e n b a r aus k r i m i n a l p o l i t i s c h e n Gründen t r o t z der entgegenstehenden Fassung der g e s e t z l i c h e n Bestimmung a u f g e geben und auch i n dem F a l l der G l e i c h z e i t i g k e i t von Gewahraamaerlangung und Zueignung Unterschlagung b e j a h t . B e i

Festhalten

an d i e s e r Rechtsprechung würde auch d i e erwähnte Ausdehnung des Gewahrsamabegriffs b e i v e r g e s s e n e n bzw. v e r s e h e n t l i c h l a s s e n e n Sachen ü b e r f l ü s s i g , da d e r j e n i g e , der d i e

liegenge-

gewahrsamlo-

se Sache i n r e c h t s w i d r i g e r Zueignungsabsicht an s i c h nimmt, n i c h t s t r a f l o s b l e i b e n würde, sondern s i c h zwar k e i n e s

Diebstahls,

wohl aber e i n e r Unterschlagung s c h u l d i g machen würde. Nach e n g l i schem R e c h t , das i n d i e s e n F ä l l e n D i e b s t a h l b e j a h t , i s t es and e r s , da h i e r n i c h t auf den t a t s ä c h l i c h e n B e s i t z , den j u r i s t i s c h e n B e s i t z a b g e s t e l l t

ist,

sondern auf

der durch das v e r s e h e n t -

l i c h e L i e g e n l a s s e n n i c h t ohne w e i t e r e s e r l i s c h t . Dasselbe

gilt

beim V e r l i e r e n e i n e r Sache, s o f e r n der F i n d e r b e i der Anaichnahme der Sache e i n e n SchlÜ8sel zum Ausfindigmachen des besitzt,

Verlierers

d . h . d i e M i t t e l h a t , d i e b e i ihm v e r n ü n f t i g e r w e i s e

die

Annahme der Bestimmbarkeit des Eigentümers h e r v o r r u f e n . B e i Neu-* Schaffung e i n e s deutschen Strafgeaetzbuch.es i s t es g e b o t e n ,

1256

BGH LM zu § 246 Nr.35 BGHSt 2, 317; 4-, 77.

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eine

klare Rechtslage zu schaffen und die bisher nur durch die Rechtsprechung recht und schlecht ausgefüllte Lücke auch durch entsprechende Fassung der Gesetzesbestimmung zu achlieasen. Schon der Entwurf eines Strafgesetzbuches von 1 9 2 5 ^ ^ sah bei der Unterschlagung (§ 301) - im Gegensatz zur Veruntreuung (§ 300) von dem Erfordernis des Besitzes oder Gewahrsams ganz ab und stellte lediglich auf die Zueignung einer fremden beweglichen Sache in unrechtmässiger Bereicherungsabsicht, also auf die Eigentumsverletzung, ab, womit die obengenannte Lücke für die Fälle der Gewahrsamserlangung durch Fund, Naturereignisse oder Irrtum oder bei Mittäterschaft ohne Gewahrsam des Mittäters geschlossen werden sollte. Entsprechend will § 333 des Entwurfs eines Strafgesetzbuches von 1927^"'® im Anschluß an das Schrifttum die genannte Lücke dadurch schliessen, daß er die Zueignung einer fremden beweglichen Sache, "die sich nicht im Gewahrsam eines anderen befindet", in unrechtmässiger Bereicherungsabsicht unter Strafe stellen und außerdem in § 334-''^^ die rechtswidrige Zueignung einer fremden beweglichen Sache als solche - ohne Bereicherungsabsicht - mit Strafe belegen will. Auch hiernach wäre also die genannte Lücke geschlossen worden. Der neuyl OA0 este Entwurf eines Strafgesetzbuches (E 1960) schließt sich dieser Auffassung insofern an, als er bei der Unterschlagung von der bisherigen Voraussetzung des Besitzes oder Gewahrsams überhaupt absieht und lediglich auf Eigentumsverletzung abstellt. Wie schon im Schrifttum angeregt, soll so die Unterschlagung jede rechtswidrige Zueignung fremden Eigentums umfassen, die nicht 1257 Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches nebst Begründung. Veröffentlicht auf Anordnung des Reichsjustizminister iums , Berlin und Leipzig 1925•-In: Materialien zur Strafrechtsreform Bd.3, Bonn 1954, 1 Teil, 26.Abschn., S.32. 1258 Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches mit Begründung und 2 Anlagen (Reichstagsvorlage v. 14.5.1927), Berlin 1927.-In: Materialien zur Strafrechtsreform Bd.4-, Bonn 1954, 26.Abschn., S.35. 1259 Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches mit Begründung und 2 Anlagen (Reichstagsvorlage v. 14.5.1927), Berlin 1927.-In: Materialien a.a.O. S.35.

1260 Entwurf eines Strafgesetzbuches (E 1960), Bundestags-Drucksache 2150 v. 3.11.1960 § 240 mit Begründung S.376.

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322

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schon unter die anderen Bestimmungen über Diebstahl, Haut, Betrug, Erpressung oder Untreue fällt, sodaß also die UnterschlagungsbeStimmung als Auffangtatbestand lediglich subsidiären Charakter aufweist. Auch damit würde die obengenannte Lücke geschlossen und so einem bisherigen Mangel abgeholfen. Eine Ergänzung des Wegnehmens durch ein Wegbringen, wie im englischen Recht gefordert ist, erübrigt sich im deutschen Hecht, da die Wegnahme im Sinne des deutschen Diebstahlsbegriffs als eines Gewahrsamsbruchs, verbunden mit Begründung neuen Gewahrsams für den Täter oder einen Dritten durch ersteren, das nach englischem Recht zusätzliche Wegbringen einschliessen dürfte, insofern nach der englischen Rechtsprechung die geringste Verschiebung der Sache aus ihrer bisherigen Lage zum Wegbringen ausreicht und andererseits nach der deutschen Rechtsprechung das blosse Berühren der Sache zur Begründung des neuen Gewahrsams nicht genügt. Der Begriff der Sache als greifbarer körperlicher Gegenstand deckt sich im wesentlichen in beiden Rechtssystemen mit der Folge, daß Naturkräfte wie elektrische Energie schon bisher einer sondergesetzlichen Regelung unterworfen worden sind. Hieran wird auch fortan - unter Ausdehnung auf Energien anderer Art festzuhalten sein, zumal der gesetzliche Tatbestand der Energieentziehung sich keineswegs mit dem Diebstahlstatbestand deckt. Dem entspricht auch § 243 des Entwurfs eines Strafgesetzbuches /ipc/l von 1960, der - anders als beim Diebstahl - Bereicherungsabsicht verlangt, während bei Fehlen der Bereicherungsabsicht, aber bei Vorliegen der Absicht, denjenigen, dem die Energie entzogen wird, zu schädigen, nach § 251 Sachentziehung gegeben ist, die aber im Entwurf von 1960 nicht unter dem ersten Titel "Diebstahl und Unterschlagung", sondern unter dem dritten Titel "Sachbeschädigung und Sachentziehung" unter Strafe gestellt ist. Auch bezüglich des Werts des Diebstahlsobjekts, der zwar im englischen Diebstahlstatbestand, nicht aber im deutschen aufgeführt ist, könnte es sich nur darum handeln, ob auch bei einer Neufassung der Gesetzesbestimmung im neuen deutschen Strafgesetzbuch 1261 Entwurf eines Strafgesetzbuches (E 1960) a.a.O. § 24-3. - 523 -

die Werteigenachaft eingefügt werden sollte. Da aber nach beiden Rechtaayatemen auch der minimalste Wert, sofern nur die Eigentumafähigkelt daran nach der geltenden Rechtsprechung nicht ausgeschlossen erscheint, zur Begründung des Diebstahlsdelikts ausreicht, kann die Aufnahme des Merkmals "Wert" besser unterbleiben und die Feststellung der Verneinung eines Diebstahls wegen völliger oder annähernd voller Wertlosigkeit und damit wegen mangelnder Eigentumsfähigkeit, wie bisher, der Rechtsprechung überlassen bleiben. Dabei ist aber zu beachten, daß eine wertlose oder an Wertlosigkeit grenzende Sache durch die Art ihrer Verwendung, z.B. durch Beschreiben eines Papierstücks mit einer wichtigen Notiz, Wert erlangen und so Diebstahlsgegenstand werden kann. Wie schon oben dargelegt, besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen dem englischen und deutschen Recht auf der subjektiven Seite des Diebstahlstatbestandes. Übereinstimmend gehen die beiden Rechtssyateme davon aus, daß eine Bereicherungsabsicht oder gewinnsüchtige Absicht, wie sie als lucri faciendi gratia dem früheren englischen Recht eigen war, für den Diebstahlstatbestand. neben der Zueignungsabsicht bzw. der Beraubungs- und Schädigungsabsicht nicht in Frage kommt. Zwar haben die Entwürfe eines neuen deutschen Strafgesetzbuches von 1925, 1927 und 1930 im Gegensatz zum bisherigen Recht nach österreichischem und schweizerischem Vorbild wieder auf eine ergänzende Bereicherungsabsicht abgestellt. Allein der neueste Entwurf von 1960 läßt diese Voraussetzung - wie schon der Entwurf von 1936 in Obereinstimmung mit den Beschlüssen der amtlichen Strafrechtskommission von 1935 - wieder fallen, zumal der Gesetzgeber sonst gezwungen wäre, wie es in dem Entwurf von 1927 auch geschehen ist, einen ergänzenden Tatbestand der unberechtigten Aneignung aufzustellen, womit nur eine Erschwerung der Rechtspflege ohne wesentliche Änil p£p derung erreicht würde. Während das deutsche Diebstahlsrecht eine Absicht fordert, einem anderen, sich oder - was bisher bestritten ist, aber durch den Entwurf von 1960 In § 235 festgelegt werden soll - einem Dritten eine Sache widerrechtlich zuzueignen, 1262 Entwurf eines Strafgesetzbuches (E 1960) a.a.O. Begründung von § 235 S.369. - 324

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verlangt das englische Recht nur eine Absicht, den Eigentümer dauernd der Sache zu berauben und ihn so zu schädigen. L e t z teres schließt so auch die widerrechtliche Sachentziehung in der Absicht, den Eigentümer dauernd zu schädigen, e i n . Im deutschen Strafrecht dagegen i s t bei Pesthalten an der r e c h t s widrigen Zueignungsabsicht die Sachentziehung nicht unter den Diebstahlstatbestand zu subsumieren. Ihre S t r a f l o s i g k e i t wurde, mindestens unter gewissen Voraussetztingen, als eine ungerechtf e r t i g t e Lücke empfunden. Um diese Lücke zu schliessen, muß man entweder die Zueignungsabsicht, wie im englischen Hecht geschehen, durch die Beraubungs- und Schädigungsabsicht ersetzen, eine Änderung in der Rechtsprechung, die s e i n e r z e i t vom e n g l i schen Schrifttum als F o r t s c h r i t t empfunden wurde, da so auch die F ä l l e s o f o r t i g e r Zerstörung oder alsbaldiger schenkweiser Weitergabe an einen Britten unter den Diebstahlstatbestand gebracht werden konnten, während nach deutschem Recht, wie früher dargetan, in diesen Fällen regelmässig kein Diebstahl anzunehmen i s t , oder man muß die Sachentziehung unter eine besondere Strafsahktion s t e l l e n . Da die Behandlung der Sachentziehung als Diebstahl sich häufig ala Härte herausstellen möchte, wenn es sich z.B. nur darum handeln würde, dem Eigentümer einen Schabernack anzutun oder ihn bloß zu ärgern, erscheint es zweckmässig e r , die Sachentziehung unter Einschluß der ohne Bereicherungsabsicht vollzogenen Energieentziehung bei Absicht erheblicher Schädigung des Eigentümers oder eines Dritten unter eine besondere Strafbestimmung zu s t e l l e n . Dies war b e r e i t s im S t r a f g e setzbuchsentwurf von 1925 in § 30t- und in demjenigen von 1927 in § 337 vorgeschlagen und i s t j e t z t auch im Entwurf von 1960 in § 2^1 in neuer Fassung vorgesehen. Eine dauernde Entziehung i s t h i e r b e i nicht g e f o r d e r t , da sie sonst den praktischen Bedürfnissen nicht genügen würde, z.B. bei nur vorübergehender Entziehung zum Schaden des Eigentümers in der Absicht s o f o r t i ger Rückgabe nach Erreichen der Schädigungsabsicht. Dabei i s t es unerheblich, ob die vorübergehende Sachentziehung sich nur als z e i t w e i l i g e Zurückhaitung oder als z e i t w e i l i g e Gebrauchsanmassung d a r s t e l l t . Hierbei handelt es sich allerdings - mangels einer Zueignungaabsicht - nicht um Diebstahl, sondern um ein der

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Sachbeschädigung g l e i c h z u s t e l l e n d e s D e l i k t , wie es denn auch im Entwurf von 1960 unter dem d r i t t e n T i t e l "Sachbeschädigung und Sachentziehung" l ä u f t . A l s Gebrauchsanmassung kennen beide Rechtssysteme l e d i g l i c h den unbefugten Gebrauch eines Fahrzeugs. Die b i s l a n g noch im deutschen Strafgesetzbuch e n t h a l t e ne "Gebrauchsanmassung" des § 290, d i e dem englischen Recht schon bisher unbekannt war, i s t im Entwurf von 1960 mit Recht e b e n f a l l s g e s t r i c h e n , da s i e r i c h t i g e r unter d i e gewerberechtl i c h e n Strafbestimmungen einzureihen i s t . Ein der Pfandkehr ( § 289 StGB) des deutschen Rechts entsprechende Bestimmung kennt das e n g l i s c h e Recht n i c h t , das vielmehr wenigstens e i n i g e der darunter f a l l e n d e n Tatbestände a l s Diebs t a h l behandelt, wie oben beim bailment d a r g e l e g t wurde. F r e i l i c h wäre d i e s e r Ausweg f ü r das deutsche Recht nicht gangbar, da e r mit den Besonderheiten des englischen B e s i t z r e c h t s zusammenhängt. Es e m p f i e h l t sich daher auch d i e besondere S t r a f b e stimmung, wie s i e im Entwurf 1960 i n § 268 vorgesehen i s t , b e i zubehalten, zumal nach i h r eine Zueignungsabsicht n i c h t v e r l a n g t i s t , sondern nur d i e Verletzung des Rechts des P f a n d g l ä u b i g e r s , Nutzniessers oder s o n s t i g e r Personen i n ähnlicher R e c h t s stellung erstrebt wird. Der V e r g l e i c h der beiden Rechtssysteme hat g e z e i g t , daß das engl i s c h e Diebstahlsrecht i n s e i n e r heutigen G e s t a l t zwar manche dem deutschen S t r a f r e c h t analoge Züge a u f w e i s t , b e i seinem and e r s a r t i g e n Aufbau aber f ü r eine Angleichung wenig Anhaltspunkt e b i e t e t . V i e l l e i c h t d ü r f t e man aber d i e Hoffnung hegen, daß der e n g l i s c h e Gesetzgeber b e i der schon mehrfach g e f o r d e r t e n R e form der Vermögensdelikte eine Angleichung an die k o n t i n e n t a l e n Rechtssysteme, insbesondere an das deutsche D i e b s t a h l s r e c h t , i n Erwägung ziehen möchte.

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1804-1807 1610-1626 1756-1772 184-5-1856 1856-1865

1729-1834 1834-1913 1875-1880 184-1-1853 1841-1842 1823-184-1 1882-1885 1807-1816 s i n c e 1890 current 1875-1890

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1844-1852

s i n c e 1919 current

E n g l i s h R e p o r t s and E n g l i s h R e p o r t s Annotated, 178 vols.. 1220-1865 and 10 v o l s . and1866-1869 E l l i s ( T . P . ) and Blackburn ( C . ) R e p o r t s CJueen Bench, 8 v o l s . 1852-1858 E a s t ( S i r E . H . ) , Term Reports i n K i n g ' s Bench, 16 v o l s . 1800-1812 337

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Jurist R e p o r t s ) Weekly p e r i o d i c a l containing Reports i n a l l

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1627-1631 since 1893 current 1866-1877 since 1878 current

since 1837 current 1862-1882, 1883-1908, 1909-1930, since 1931 current

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1662-1707

1831-1946 since 1947 current 1831-1896 1947-1949 1865-1875 1865-1875 1865-1875 1866-1875 1877-1893 1865-1875 1875-1890 since 1843 current 1861-1865

Laach. ) Laach C.C. )

Laon. Leon.Cases

Law Law I c . c .

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Newsp.The Times T, s Newspaper "The Times" Law Newsp.The Times L Reports Owen

Owen's Reports King's Bench and Common Fleas, 1 vol.

^preceded by date) Law ReportaProbate, Divorce J * and Admiralty Division 340

1813-1817 1836-1847

current

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17^3-1767 1678-1717 1790-1794 184-1-1849 1891-1901 since 1952 current

1800-1823 1694-1732 1660-1683

1826-1852 1803-1806

1163-1820 1820-1858

1814-1823 1557-1583

1716-1747

Observations concerning the P r a c t i c e of the Common Law in the Court of Westminster, p a r t i c u l a r l y the K i n g ' s Bench ( l . v o l . 1646-1655); Continua t i o n by John L i l l y ( J . ) with Supplement 2nd ed. 1745), 1 vol. The Times Law Reports T.L.H. T.L.R . ^The Times Law Reports (preceded by d a t e ) T.R. Term Reports (Durnford ( C . ) and East ( S i r E . H . ) , K i n g ' s Bench R e p o r t s ) , 8 v o l s . T.& A. Turner and Armitage1 A Sel e c t i o n of Cases on Criminal Law, Cambridge U n i v e r s i ty Press 1953 Taunt. Taunton ( W . P . ) , Reports in the Common Fleas and other Courts, 8 vols. T y r w i t t and Granger's Reports Tyr.fc Gr. Exchequer, 1 v o l . Vesey (Francis j u n . ) , Reports Vea.jun. of Cases argued and determined i n the High Court of Chancery, 19 v o l s . W.L.H. Weekly Law Reports Warburton

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1646-1655 1884-1950 since 1951 current 1785-1800

1807-1819 1835-1836

1789-1817 since 1953 current

1686

III. Englische Statuten u n d Jahrbücher Statute against Fraudulent Bailees (Embezzlement)

21 Hen.VIII c.7

1529

Evidence Act

3 W111.& Mary c.9

1691

. . .

5 & 6 Will.& Mary

1694

False Pretences Act

30 Geo.II c.24

1757

Embezzlements Act

39 Geo.Ill c.85

1799

Embezzlement by Bankers etc.

52 Geo.Ill c.63

1812

Larceny Act

7 & 8 Geo.IV c.29

1827

Night Poaching Act

9 Geo.IV c.69

1828

Game Act

1 & 2 Will.IV c.32

1831

Night Poaching Act

7 & 8 Vict, c.29

1844

Common Law Procedure Act London Hackney Carriage Act

15 & 16 Vict, c.76 j 16 & 17 Vict, c.33

1852 1853

Bankers) Act)

20 & 21 Vict, c.54

1857

Larceny Act

24 & 25 Vict, c.96

1861

Poaching Prevention Act

25 & 26 Vict, c.114

1862

Misappropriation by Servants

26 & 27 Vict, c.103

1863

Punishment of Frauds Act (Fraudulent Trustees (and

343

Larceny ( R e c o r d e r ' s ) Act

51 & 52 V i c t , c.116

1868

Debtors Act

52 & 53 V i c t , c.62

1869

Act

52 & 55 V i c t , c.115

1869

Married Women's Property Act

33 & 34- V i c t , c.93

1870

(Unlawful Pawning A c t )

35 & 36 V i c t , c.93

1872

Infants R e l i e f Act

37 & 58 V i c t , c.62

1874

Property Act

58 & 59 V i c t , c.86

1875

Ground Game Act

4-5 & 44 V i c t , c.47

1880

E l e c t r i c Lighting Act

45 & 46 V i c t , c.56

1882

Married Women's Property Act

45 & 46 V i c t , c.75

1882

Factors Act

52 & 53 V i c t , c.4-5

1889

Married Women's Property Act

56 & 57 V i c t , c.65

1895

Sale of Goods Act

56 & 57 V i c t , c.71

1895

Crime Act N.S.W. ( A u s . )

65 & 6*- V i c t , s.124

1900

Ground Game (Amendment) Act

6 Edw.VII c.21

1906

Forgery Act

5 & 4 Geo.V c.27

1915

3445 & 6 Geo.V c.90

1915

6 & 7 Geo.V c.50

1916

Metropolitan Public Carriage

Pawnbrokers Act

Conspiracy and Protection of

Indictments Act Larceny Act

Eoad T r a f f i c Act

20 & 21 Geo.V c . 4 3

1930

Law Reform (Harried Women and T o r t f e a s o r s ) Act 25 &. 26 Geo.V c . 3 0

1935

Transport Act

10 & 11 Geo.VI c . 4 9

1946

C i v i l A v i a t i o n Act

10 & 11 Geo.VI c . 7 0

1946

Criminal J u s t i c e Act

11 & 12 Geo.VI c . 5 8

1948

Homicide Act

5 & 6 E l i z . I I c.11

1957

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(1374)

Year Book 33 Hen.VI f . 2 6 p i . 1 2 ( 1 4 5 5 ) Year Book 10 Edw.IV f . 1 4 p i . 9 ( 1 4 7 0 ) Year Book 13 Edw.IV f . 9 Pasch. p i . 5 (The C a r r i e r ' s Case) (1473) Year Book 3 Hen.VII f . 1 2 p i . 9 ( 1 4 8 6 ) Year Book 21 Hen.VII f . 1 4 H i l . p i . 2 1

(1504)

Year Book 18 H e n . V I I I p i . 1 1 (The Case of Peacocks)

345

(1526)

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Das Laroeny Act 1916» e r l ä u t e r t auf der Grundlage der h ö c h s t r i c h t e r l i c h e n R e c h t sprechung und v e r g l i c h e n mit den B e s t i m mungen des Deutschen S t r a f g e s e t z b u c h e s u n t e r besonderer B e r ü c k s i c h t i g u n g der Entscheidungen des R e i c h s g e r i c h t s und des B u n d e s g e r i c h t s h o f s , 4 Bände, S t u t t g a r t 1960 Cim Archiv ungedruckter w i s s e n s c h a f t l i c h e r S c h r i f t e n b e i der Deutschen B i b l i o t h e k i n F r a n k f u r t (Main) und auf Mikrofilm beim I n t e r n a t i o n a l Documentation C e n t r e , Tumba, Schweden).

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g q h l a g u n g . - I n : Vergleichende D a r s t e l lung des Deutschen und Ausländischen S t r a f r e c h t s . T o r a r b e i t e n zur Deutschen S t r a f r e c h t s r e f o r m . Herausgegeben auf Anregung des R e i c h s - J u s t i z amtes von den P r o f e s s o r e n Birkmeyer, van C a l k e r , Frank, von Hippel, K a h l , von L i l i e n t h a l , von L i s z t und Wach. B e s . T e i l , V I . B d . : Kaub und Erpressung. Sachbeschädigung. D i e b s t a h l und U n t e r schlagung. S t r a f b a r e r E i g e n n u t z . Beerb, von Trank, Harburger, N a g l e r , Schmoll e r und Kriegsmann. B e r l i n 1907 S . 1 8 7 f f . , 333 f f . K i e l w e i n , G.

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Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches nebst Begründung. 348

V e r ö f f e n t l i c h t auf Anordnung dea Reichsjustizministeriums, Berlin und L e i p z i g 1 9 2 5 . - I n : M a t e r i a l i e n zur S t r a f r e c h t s r e f o r m , B d . 3 , Bonn 1954-. 1 - T e i l , 2 6 . A b s c h n . , S.32 f f . Entwurf e i n e s Allgemeinen Deutschen S t r a f g e s e t z b u c h e s mit Begründung und zwei Anlagen ( R e i c h s t a g s v o r l a g e v . 1 4 . 5 . 1 9 2 7 ) , B e r l i n 1927.-In» Mat e r i a l i e n zur S t r a f r e c h t s r e f o r m , Bd. 4-, Bonn 1954-, 26.Abscrhn., S.35 f f . Entwurf zu einem neuen S t r a f g e s e t z buch vom Stand v . I . J u l i 1936, B e r l i n 1936. Entwurf e i n e s S t r a f g e s e t z b u c h e s (E 1960), Bonn 1960 (BT-Drucksache 2150).

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Deutsche Entseheidungssnmmlungen

Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofs, hrsg. von Lindenmaier, Möhring u.a. Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in Strafsachen Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in Zivilsachen Entscheidungen des Bayerischen Obersten Landesgerichts in Strafsachen Goltdammers Archiv für Strafrecht Höchstrichterliche Entscheidungen in Strafsachen. Sammlung von Entscheidungen der Oberlandesgerichte in Strafsachen Höchstrichterliche Rechtsprechung auf dem Gebiet des Strafrechts Rechtsprechung des Reichsgerichts in Strafsachen Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Entscheidungen des ReichsmilAtärgerichts Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte in den Deutschen Staaten

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C) Abkürzungen

C.L.Pr. Crim.L.R. Harv.L.R. L.Q.R. M.L.R. Temp.L.