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German Pages [493] Year 2013
Flavius Josephus
De bello Judaico Der jüdische Krieg Griechisch und Deutsch Band I: Buch I - III
Herausgegeben und mit einer Einleitung sowie mit Anmerkungen versehen von Otto Michel und Otto Bauernfeind
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. Sonderausgabe 2013 © 1959 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Einbandgestaltung: Peter Lohse, Heppenheim Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de
ISBN 978-3-534-25008-0 Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich: eBook (PDF): 978-3-534-26243-4
IN HALTSVERZEICHNIS
Vorwort .
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VII
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IX-X
Abkürzungsvep;eidmis
X
Literatur zur Einleitung
XI-XXXVI
Einleitung Buch I
2-179
Buch II
1 80-3 1 3
Buch III.
3 1 4-399
Anmerkungen zu Buch I
401-426
Anmerkungen zu Buch II
.
Anmerkungen zu Buch Ill
427-452 453-464
VORWORT
Die Arbeit an der Gesdlichte des Spätjudentums und der neutestament lichen Zeitgeschichte sieht sich auf den Bericht des Josephus gewiesen, auch nach den reichen Funden, die in den letzten Jahren verö ffentlicht worden sind. Unsere Ausgabe des "Jüdischen Krieges", die aus einer Arbeitsgemein schaft des neutestamentlichen Sektors der Evang.-Theol. Fakultät Tübingen stammt, stellt sich die Aufgabe, die Resultate der historischen Forschung in den Bericht des Josephus einzuarbeiten. Wir danken für die treue Mitarbeit unserer Assistenten, der Herren Dr. E. Kamlah, M. Hengel und 0. Betz ; ebenso danken wir Fräulein Vikarin M. Steiner für ihre gewissenhafte Hilfe bei der endgültigen Fertigstellung des Manuskripts.
Tübingen,
25.
November 1957
0. Michel
0. Bauernfeind
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
a) Zeitschriften und Sammelwerke The Biblical Ardieologist The bulletin of the American Sdiools of Oriental Researdi Beiträge zur Förderung diristlidier Theologie (1 897 ff.) K. Galling, Biblisdies Reallexikon, 1 937 Corpus Inscriptionum Atticarum ( = IG 1-111) Corpus lnscriptionum Graecarum J. B. Frey, Corpus lnscriptionum Judaicarum Bd. 1-11. 1936. 1953 CIS Corpus Inscriptionum Semiticarum W. Dittenberger, Sylloge Inscriptionum Graecarum 3. Aufl. Ditt. Syll. 1915 f. Fragmenta Ristoricorum Graecorum (C. Müller) FHG Rev. The Harvard Theological Review Harv.Theol. Journal of Biblical Literature and Exegesis IBL IG Inscriptiones Graecae New Testament Studies NTS Pauly-W. Realencyklopädie der klassisdien Altertumswissensdiaft PEQ Palestine Exploration Quaterly PJB Palästinajahrbudi RAC Reallexikon für Antike und Christentum RB Revue Biblique RBNS Revue Biblique, nouvelle suite RHPR Revue d'Histoire et de la Philosophie Religieuse RHR Revue de l'Histoire des Religions Smürer E. Sdiürer, Gesdiidite des jüdisd1en Volkes im Zeitalter Jesu Christi, Bd. I 3.-4. Aufl. 1 901, Bd. II und III 4. Auflage 1 907. 1909. Theol. Zeitsdir. Theologisdie Zeitsdirift Theologisdie Literaturzeitung ThLZ Th. Wb. G. Kittel, Theologisdies Wörterbudi zum Neuen Testament 1933 ff. ZNW Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirdie ZDPV Zeitsdirift des Deutsdien Palästina-Vereins
BA BASOR BFdJTh BR CIA CIG CIJ
b) Josephus ant. bell. c. Apion. vit.
Antiquitates Bellum Contra Apionem Vita
c) Funde von Qu�ran
CD
Damaskusschrift ed. L. Rost (Kl. Texte 1933)
1 QH 1 QM 1 QpHab 4 QpNah 1 QS 1 QSa 1 QSb
Hodajot Milhamat bene or bibene hoschech Habakuk Kommentar Nahum Kommentar Sektenregel Anhänge der Sektenregel Anhänge der Sektenregel LITERATUR ZUR EINLEITUNG
E. Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes, 1901, 1907 und 1909, 4. Aufl. G. Hölscher, Josephus Flavius, Pauly-Wissowa Realencyklopädie Bd. IX, 1916, Sp. 1934 ff. R. Laqueur, Der jüdische Historiker Flavius Josephus, 1920 W. Weber, Josephus und Vespasian, 192 1 . H. Drexler, Josephus und die Geschichte des jüdischen Aufstandes, Klio 1924, 277-312. L. Häfeli, Flavius Josephus' Lebensbeschreibung, 1925. H. St. J. Thas ye x.at -rov MaQL«Xf.t!J.'IJS itava-rov x.at -rrov :n:atlloov mhijs oil-roos
Ti!l 13uCJLAEi ltEltQ!l'Y!J.EVOV els E'ÖltQEltELC!V avayELV ßoUAOJ.LEVOS EX.dVT(S
'tE UOEA"{ELC!V ::.tat -rrov vEavlox.oov E:n:tßouJ..a s x.a-ra'ljleuöe-rat. 31 In bell. 1, 439 sagt Josephus, Mariamme habe ihr Bild an Antonius geschickt "llL' ü:n:eQßoJ..itv aoeJ..y Eta;", und in bell. 1, 498 schreibt er von dem Mariammesohn Alexander : ":n:QoOoot-toMyn -ritv e:n:tßouJ..fJ v".
XXVI
die Essener - wie übrigens auch bei Philo - als 'Eaaato t bezeichnet (bell. 1, 78; 2, 113 sing.), in dem großen Bericht bell. 2, 1 1 9-161 dagegen als 'EO'O'l]VOL Der Herrscher von Galiläa und Peräa, der bis dahin Antipas genannt wurde (bell. 1, 646. 664. 668 ; 2, 20-23.94), heißt nun Herodes (bell. 2, 1 8 1), und die Wendung 'HQroÖ1] � o 'KA1] -3el� 'Avo ln:a� in bell. 2, 1 67 stellt die Verklammerung dar. Die Gemahlin des Augustus heißt in bell. 1, 566.641 nach den besseren Handschriften Livia, in bell. 2, 1 67 dagegen Julia. Die zweite Bezeichnung setzt den Tod des Augustus voraus, nach dem die Witwe in die gens Julia aufgenommen wurde, während der für Buch 1 als Quelle benutzte Nikolaos vor diesem Ereignis geschrieben hat und die Kaiserin darum Livia nennt. Schwierig ist das Problem der Quellen für die Darstellung der Periode zwischen Herodes d. Gr. und dem Beginn des Jüdischen Kriegs. Schon über die Regierung des Archelaos konnte Nikolaos offenbar nicht mehr viel mit teilen, wahrscheinlich, weil er sich in dieser Zeit in Rom befand, und mit der Absetzung des Archelaos muß sein Werk geendet haben. Josephus hilft sich zunächst so, daß er den großen Bericht über die jüdischen Religionsparteien einschiebt (bell. 2, 1 1 9-1 66). Diesen könnte man zunächst als von Josephus selbst verfaßt ansehen, der nach vit. 10 f. nacheinander allen drei jüdischen Religionsparteien angehört haben will. Gegen Josephus als Autor spricht jedoch, daß der Jüdische Krieg in diesem Bericht o n:Qo; 'Pwf.tatou� n:6ÄEf.tO; bezeichnet wird (bell. 2, 1 52) und daß die Grausamkeit und Härte der rö mischen Kriegsführung ganz deutlich gezeigt werden (bell. 2, 152 f.), wäh rend Josephus sie sonst geflissentlich übersieht. Der Verfasser muß ein Jude sein, denn er spricht vom "Gesetzgeber" (bell. 2, 145.1 52) --'- setzt also Mose als bekannt voraus - und von den, "Griechen" (bell. 1, 155 f.)32. Er muß den Essenismus gut gekannt haben, denn der in bell. · 2, 1 1 9 ff. gegebene Bericht ist der bei weitem ausführlichste und beste über diese Sekte, wie auf Grund der Qumranschriften geurteilt werden kann ; er übertrifft die Zeugnisse des vor Josephus schreibenden Philo an Materialfülle und Sachlichkeit der Dar stellung33. Ohne diesen Bericht hätte man auch die Schriften der Qumran sekte nicht so gut verstehen und einordnen können, wie dies jetzt möglich ist. Allerdings gibt sich sein Verfasser nicht als Angehöriger dieser Sekte, auch treten die eigentlichen religiösen Anliegen der Qumranschriften weder im Bericht des Bellum über die Essener noch in den sonst von Josephus ein gefügten diesbezüglichen Notizen richtig in Erscheinung: die Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Ankunft Gottes und der Messiasse aus Aaron und aus Israel, dann der Bußruf und das Bewußtsein der schlechthinigen Abhängigkeit von Gott, das im heiligen Krieg und heiligen Dienst aufge hende Leben der Sekte in der Wüste und schließlich die Polemik gegen die restlichen Gruppen des Judentums. Man zeigt die nach außen sichtbaren 32 Die Bezeidmung Jtaiöe� 'EJ..1.:frvrov bell. 2, 1 5 5 könnte ein Hehraismus sein, und es erhebt sich dann die Frage, ob bei der Abfassung eine hebräisch oder ara mäisch geschriebene Quelle benutzt worden ist. 33 Daher ist es unwahrscheinlich, daß der Bericht des Bell um von Philos Beschrei� bungen der Essener abhängig ist. XXVII
und auffallenden Erscheinungen im Leben der Essener, ohne jedoch auf die Wurzeln hinzuweisen, aus denen heraus diese entstanden sind. Es sind das vor allem die eigentümliche Interpretation der im Alten Testament ent haltenen Pflichten für den Priester, die nun den heiligen Dienst der ganzen Gemeinde ermöglicht, ferner das am makkabäischen Vorbild orientierte Ideal des heiligen Krieges gegen Belial und dessen Verbündete und schließ lich die Lehre vom Geist Gottes und den Geistermächten, die bei Josephus durch eine griechisch orientierte Anschauung über die Seele ersetzt ist. Wahr scheinlich stammt die von Josephus benutzte Quelle von einem griechisch gebildeten Juden, der mit einem ehemaligen Angehörigen oder Novizen der Sekte gut bekannt gewesen sein muß oder sogar dieser selbst eine Zeitlang angehört hat. Aus einer schriftlichen Quelle stammen wohl auch die Angaben über die Regierungsdaten der römischen Kaiser von Augustus bis Vitellius, die aller dings meist nicht ganz zutreffen. Dagegen ist die Kenntnis über die Pro kuratoren sehr lückenhaft : Von den sieben Prokuratoren (6-41 n. Chr.) nennt Josephus nur zwei; die späteren (44-66) erscheinen vollzählig, je doch ohne Daten. Einen großen Raum in der Geschichte bis zum Ausbruch des Krieges nehmen Ereignisse ein, die mit den Herodeern Agrippa I. und II. verknüpft sindM, ferner die Unruhen unter Coponius (bell. 2, 1 1 8), unter Pilatus (bell. 2, 1 69-177), unter Gajus (bell. 2, 1 84-203) und unter Cu manus (bell. 2, 223 b - 246). Es ist denkbar, daß Josephus dafür von Agrippa II. Material geliefert bekam35• Den Verlauf des Krieges selbst schildert Josephus aus eigener Anschau ung. Dabei hat er römische Urkunden benützt, so eine Obersicht über die Verteilung der römischen Legionen unter Vespasian (bell. 2, 345 ff.) und eine Dienstvorschrift des römischen Heeres, mit deren Hilfe er einen langen und wertvollen Exkurs über die Lager und Ausrüstung dieses Heeres ein schieben konnte (bell. 3, 70-1 09). Daneben hatte er wohl die Tagebücher des Vespasian und des Titus zur Verfügung; eben das betonte Josephus, als die Glaubwürdigkeit seiner Darstellung angezweifelt wurde (vgl. c. Apion. 1 , 56; vit. 342.358). Ricciotti a. a. 0. Bd. I, 63 meint, an einigen Stellen diese Vorlage wieder entdecken zu können36, auch vermutet er, Josephus habe das Werk des Römers Julianus, der über die Juden geschrieben hae7, benutzen können. Das käme vor allem für das letzte Buch des Bellum in Betracht, das Ereignisse berichtet, die nach der Eroberung von Jerusalem stattgefunden haben. Auch die Schilderung des Triumphzuges der Flavier ( bel l . 7, 1 25 ff.) stammt nicht von Josephus selbst, wie der Abschnitt über die dabei mitgeführten Geräte des Tempels zeigt; die wenig fachkundige 34 Agrippa I. wird behandelt in bell. 2, 1 67 f. 178-183. 204-223 a. 247 b. 252.
35 So vor allem für die Vorgänge bei der Thronerhebung des Claudius. Vgl. dazu die rege Anteilnahme, die Agrippa II. an der Entstehung des Werkes genom men haben soll (vit. 364-366) . 36 So beim Marsch des Titus von Ägypten nach Palästina (bell. 4, 659 ff.), ferner bei Aktionen römischer Unterführer vor Jerusalem (bell. 5, 312 ff. ; 6, 54 f. 81 ff. 161 ff. 1 8 6 ff. 252 u. a.). 37 Es trug den Titel "De Judaeis" (Minucius Fclix, Octavius 33, 4).
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Terminologie kann keinem jüdischen Priestersohn zugetraut werden (vgl. bell. 7, 148 ff.). Die Glaubwürdigkeit des Josephus ist durch den Charakter des Schriftstellers, den Wert der von ihm benutzten Quellen und schließlich allgemein durch den Geist seiner Zeit bestimmt. Während man naturgemäß im Altertum und im Mittelalter Person und Werk des Josephus allzu hoch einschätzte, verfiel man im kritischen 1 9. Jahrhundert in das andere Extrem. In der Gegenwart werden wieder positive Urteile laut, und moderne Dar stellungen der jüdischen Geschichte schließen sich eng an Josephus an38• Vergleicht man abschließend den "Jüdischen Krieg" mit den anderen Sduiften des Josephus, so übertrifft er diese an Gründlichkeit und Sorgfalt39• 38 Vgl. die Darstellungen von F. M. Abel, M. Noth, G. Ricciotti. Nach J. Th. Shot weil (A History of History, 1 939, 1 50) war Josephus einer der 8 oder 10 großen Geschichtsschreiber der Alten Welt, und A. J. Toynbee (Greek Historical Thought, 1924, XI) stellt Josephus zusammen mit Herodot, Thukydides, Xenophon und Pollbius in eine Reihe. 3 Vgl. dazu E. Schürer, Geschichte des Jüdischen Volkes 14, 1901, 94.
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§ 3 : Der Text1 A. Die handschriftliche Oberlieferung a) Griechische Handschriften P
Cod. Parisinus, Gr. Nr. 1425 der Nationalbibliothek in Paris, X-XI2• Es fehlen 1, 12-81 und 6, 3 86-7, 44. A Cod. Ambrosianus, D sup. 50 der Bibliotheca Ambrosiana in Mailand, X-XI, nidtt ganz vollständig. M Cod. Gr. Nr. 383 der S. Markusbibliothek in Venedig, XI-XII. L Cod. PI. 69 Nr. 19 der Bibliotheca Laurentiana in Florenz, XI-XII, nidtt ganz vollständig. V Cod. Vaticanus Gr. Nr. 1 48, XI, es fehlt 1 , 493-62 3 . R Cod. Vat.-Palatinus Gr. Nr. 284, XI-XII, es fehlt der Anfang bis 1 , 93 und der Smluß von 7, 439 an. Cod. Vat.-Urbinas Gr. Nr. 84, XI, es fehlt u. a. 1, 238-247. C Cod. Philippicus aus der Bibliothek des "vir litteratissimus" Sir Thomas T Philipps (gest. 1 736), XII, nahe verwandt mit V3• Cod. PI. 69 Nr. 17 der Bibliotheca Laurentiana in Florenz, XII, nahe N verwandt mit R3• Lugd Cod. Vossianus, Fol. Gr. Nr. 72 der Bibliotheca quondam Vossiana, Uni versitätsbibliothek in Leiden, XV. Registriert sind mehr als 30 Codices. P und A einerseits sowie V und R andrerseits bilden je eine Textgruppe für sid!.. Die übrigen genannten Codices nehmen eine Mittelstellung zwisd!.en den bei den Gruppen ein bzw. sie repräsentieren einen Misd!.text. M steht - abgesehen von einigen Besonderheiten - bald bei PA, bald bei VR, die Lesart der anderen Gruppe bietet er dabei meist am Rande. Die Mittelstellung des Cod. L ist ande rer Art, er stimmt am Anfang (etwa bis 2, 400) mehr mit VR, von da an mehr mit PA überein. Außerdem ist dieser Cod. öfter als M beiden Gruppen gegenüber selbständig, er wird darin nid!.t selten von C begleitet. C hat d·arüber hinaus noch mand!.e Eigenlesarten, dod!. steht er im ganzen VR weit näher als PA. Daß der Gruppe PA - und besonders dem Cod. P - der vorderste Platz unter den bisher bekannten Zeugen zukommt, kann als anerkannt gelten ; wie weit diese Überlegenheit reid!.t, ist jedod!. in vielen Einzelfällen fraglid!..
b) 0bersetzungen Lat
Kaum übersehbar ist die Anzahl der lateinischen Josephushandschriften. Die widttigsten sind Cod. Vat. Lat. Nr. 1 922 (IX) und der Cod. Berol. Lat. Nr. 226 vom Jahre 1 1 59. Die Obersetzung des Bellum Judaicum, die ihnen 1 Am linken Rand sind die Abkürzungszeid!.en aufgeführt, die in der vorliegen den Ausgabe verwendet werden. 2 Die römisd!.en Zahlen bezeid!.nen das Jahrhundert der Niedersd!.rift. 3 T und N kommen besonders an den Stellen in Betrad!.t, die bei V und R fehlen. XXX
zugrunde liegt, wurde vielfach Rufinus zugeschrieben, zu seiner Zeit (IV bis V) oder etwas später wird sie jedenfalls entstanden sein. Unter dem Namen Hegesippus oder Egesippus (entstellt aus lat. Josippus = gr. 'Iwa'l'}rtO \;) ist außerdem eine freie, vielfach verkürzende, andererseits aber auch erweiternde Neubearbeitung des Bellum in gepflegter latei nischer Sprache überliefert, die den Stoff statt auf 7 nur auf · 5 Bücher verteilt. Trotz der Selbständigkeit dieses Werkes ist der Wortlaut der benutzten griechischen Vorlage oft deutlich zu erkennen. Die Entste hungszeit wird von der der Lat nicht sehr verschieden sein, man hat an Ambrosius gedacht. Erstrangige Handschriften sind der Cod. Ambrosianus C 1 05, der in das VI.-VIII. Jahrhundert gehört und der etwa gleichaltrige Cod. Casselianus. Heg wie Lat sind - keineswegs nur wegen des beträchtlichen Alters mancher Handschriften - so gewichtige Zeugen, daß auf sie auch in dem begrenzten textkritischen Apparat der vorliegenden Ausgabe nidlt verzichtet werden konnte. Zum Problem der lateinischen Texte vgl. Cassiodori (VI} Senatoris In stitutiones I, 1 7, ed. R. A. B. Mynors, 1 937, 55. Heg ist eine der Quellen des hebräischen (X), in verschiedenen Versionen vorliegenden und auf ]osippon bzw. Joseph ben Gorion zurückgeführten Erzählungsbuches (zum Quellenproblem vgl. L. Wallach, Quellenkritische Studien zum hebräischen Josippon, Monatsschrift für Geschichte und Wis senschaft des Judentums Bd. 82, 1 936, 190-1 98). Ober Josippon - zum Teil also Bearbeitung von Bearbeitungen - fand die Josephuserzählung dann den Weg ins Arabische (XI) und, wahrscheinlich von da aus, ins Äthiopische (vgl. L. Goldschmidt, Die abessinischen Handschriften der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M., 1 897, 5-9). - Zum Problem der armenischen Nacherzählung vgl. F. Malere, A propos du Josephe armenien, Revue de l'histoire des religions Bd. 98, 1 928, 1 3-29. Die wichtigsten Handschriften der altrussischen Übersetzung (XI ?) sind Cod. Nr. 1 09 (147) der Akademiebibliothek in Wilna (XVI), Cod. Nr. 279-:-65 8 der Historischen Archive in Moskau (XV) und der Cod. Nr. 65 1 der Staatsbibliothek in Leningrad (XVI). Diese Übersetzung enthält mehrere über die gesamte sonstige Oberlieferung weit hinausgehende Ab schnitte, dazu gehören die vielgenannten Berichte über Johannes den Täufer und Jesus. Eine Obersicht über diese Abschnitte sowie über diejeni gen Teile aus Buch I-IV, die im altrussischen Text fehlen, gibt H. St. J. Thackeray am Schluß der zweiten Hälfte seiner griechisch-englischen Aus gabe (Josephus III, The Jewish War IV-VII, Loeb Classical Library, 1 928 bis 1 957, 635-660). Eine syrische Übersetzung, freilich nur des 6. Buches, findet sich am Schluß (nach dem 4. Makkabäerbuch) eines Peschittotextes, der wohl schon im VI. Jahrhundert - also rund ein halbes Jahrtausend vor den ältesten erhaltenen griechischen Codices - niedergeschrieben wurde und seit 1 883 (Mailand) der Öffentlichkeit zugänglich ist: Translatio syra pescitto veteris Testamentti ex codice Ambrosiano sec. fere VI photolithographice edita curante et adnotante . . . Antonio Maria Ceriani Bd. 2, 660-679. XXXI
Heg
Syr
Daß der Weg der Josephuserzählung in diese mannigfachen Sprachgebiete viel fach über freie Bearbeitungen des griechischen Textes und über Tochterübersetzun gen geführt hat, steht außer Zweifel. Da aber Josephus nach 1, 3. 6 über den Jü dischen Krieg schon vor der Abfassung des griechischen Textes einmal einen Be richt in seiner Muttersprache verfaßt hatte, legt sich wohl die reizvolle Frage nahe, ob in den Obersetzungen mit den sekundären Wucherungen nicht auch Stüd!:e verquid!:t sein könnten, die auf diesen uns sonst verlorenen Bericht zurüd!:gehen.
c) Zitate und Exzerpte Porphyrius (III), Eusebius von Caesarea (III/lV), Joh. Chrysostomus (IV/V), Joh. Damascenus (VIII), Suidas (X) u.a. sind durch ihre Zitate aus dem Bellum für die Textkritik von Bedeutung, ebenso die hier und da angelegten Exzerptsammlungen. Nun weisen diese frühen Entleh nungen bisweilen einen der Gruppe VR entsprechenden Text auf; wer den - im Ganzen nicht bestreitbaren - Vorrang der Gruppe PA bejaht, ist also zu der Folgerung genötigt, daß Varianten schon sehr bald (durch Korrekturen des Autors selbst?) entstanden sein müssen. B. Gedruckte Texte a) Griechische Ausgaben
H -Iaverkamp Bernard Hudson
Cardwell Cod. P
Holwerda
Erster Druck : Paraxylus Arlen, Flavii Josephi Opera, Basel 1 544. Ober die Arbeit der 1 8 folgenden Jahrzehnte orientiert darstellend und weiter führend das zweibändige Foliowerk : Flavii Josephi quae reperiri potuerunt, opera omnia graece et latine cum notis et nova versione J oannis Hudson . . . Accedunt nunc primum notae integrae, ad graece Josephi et varios eiusdem libros D. Eduardi Bernardi . . . Omnia collegit, disposuit et post Jo. Hudsonem ad codices fere omnes, cum impressos, tum Manuscriptos . . . di ligenter recensuit, notasque passim suas . . . adjecit Siegbertus Havercampus Amstelaedami . . . 1 726 (bell. 2, 41 -436). Die von Haverkamp genannte reichhaltige Ausgabe Bernards war unvollendet geblieben, das Bellum (Oxford 1 687) schon bei 2, 292 abgebrochen ; Hudson hatte neue Hand schriften herangezogen und auch den (von Haverkamp dann nicht mehr geänderten) Text verbessert (Oxford 1720). Im Apparat der 1 837 in Oxford erschienenen zweihändigen, sehr gründlich gearbeiteten Ausgabe von E. Cardwell deutete sich schon eine Wendung zu einer neuen Be wertung der Handschriften an : Cod. P, auf den der Pariser Handschrif tenkatalog bereits 1 740 besonders aufmerksam gemacht hatte, wurde hier zum erstenmal herangezogen; Cardwelll blieb jedoch im folgenden halben Jahrhundert ziemlich einsam. Nur J. H. Holwerda veröffentlichte 1 847 eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen auf Grund eigener Konjekturen (Emen dationum Flavianarum specimen, zum Bellum Judaicum vgl. 145-160. 168), die Herausgeber hielten aber im allgemeinen an dem üblich geworde nen Text fest und achteten ihn fast wie einen "Textus receptus", der nur noch in vereinzelten Fällen einer Berichtigung bedürfe. "Seit Haverkamp XXX I I
hat überhaupt (sei!. mit Ausnahme Cardwells) keiner der . . . Herausgeber sich wieder um die Handschriften gekümmert" (E. Schürer, 14, 1 00). Selbst die Ausgabe von W. Dindorf (Bd. 2, 1 847, 1 -336) und vollends die Teubner-Ausgabe von I. Bekker (Bd. 3, 1 856, 1 - 1 72) bilden keine Aus nahme. Neuzeitlichen Ansprüchen wurde erst die große Ausgabe von Benedikt Niese gerecht: Flavii Josephi opera edidit et apparatu critico instruxit B. N., 1 8 87 ff. ; als Bd. 6 erschien 1 894 das Bellum Judaicum. Nieses Apparat war quantitativ und qualitativ dem seiner Vorgänger weit überlegen; N. ver stand es vor allem auch, in überzeugenderWeise die o. XXX genannten Grup pen, vor allem PA, herauszustellen und zu bewerten. Auf Cod. A war H. van Herwerden schon 1 859, 1 5 Jahre vor Niese, aufmerksam geworden. Seine Commentationes Flavianae duae, die u. a. den Cod. A erstmalig ver werteten, erschienen freilich erst ein Jahr vor Nieses sechsten Band (Mnemo syne, 2. Serie Bd. 2 1 , 225 ff., zum Bellum Judaicum 236-263), natürlich konnte dieser Aufsatz aber noch eingearbeitet werden. Justus von Destinon, seit längerer Zeit als Josephuskenner ausgewiesen (vgl. bes. : De Josephi Bello Judaico recensendo ad B. Niese epistula critica, Kieler Schulprogramm Nr. 269, 1 8 89), wurde Mitarbeiter, namentlich für die Gestaltung des Tex tes (Niese Bd. 6, LXIX). Wenn Niese seiner großen Ausgabe auch eine Handausgabe ohne kritischen Apparat folgen ließ ( 1 8 8 8-1 895), so lag ihm auf Grund seines Wissens um die noch offenen Fragen (z. B. Gr. Ausgabe Bd. 6, XXVI) der Gedanke an einen nunmehr maßgebepden neuen "Textus receptus" dennoch fern. In der zweiten Teubner-Ausgabe des Bellum Judaicum, die der Niese schen Ed. maior sehr rasch folgte (Flavii Josephi opera omnia post Imma nuelem Bekkerum recognovit Samuel Adrianus Naher Bd. 5 f., 1 895), hat sich sogar der alte Text in gewissem Grade noch einmal behauptet. An den Stellen wenigstens, an denen der Unterschied zwischen alt und neu der Sache nach geringfügig oder an denen der Vorrang des Niese-Textes nicht eindeutig ist, hat Naher die Kontinuität mit der Teubner-Ausgabe von 1 856 gewahrt. Da Naher jedoch andrerseits der Konjekturalkritik einen weiteren Spielraum gewährt als Niese (Bd. 5, VI), wirkt diese Traditions treue etwas anachronistisch und verwirrend, sie ist weder mit der Bereit schaft zu Konjekturen (vgl. seine Observationes criticae in Flavium Jose phum, Mnemosyne 2. Serie Bd. 1 3, 1 8.8 5, 263-284. 357-399) noch mit der grundsätzlichen Anerkennung Nieses (Bd. 5, IV) recht ausgeglichen. Der Be nutzer der Nahersehen Ausgabe wird wohl immer geistreich geführt, aber nicht immer sicher. H. St. J. Thackeray (s. o. XXXI ; 2 Bde. 1 927/1928, Neudruck 1 956/1 957) steht Niese - Destinon näher, wenn er mit Naher auch eine größere Zu rückhaltung gegenüber der Gruppe PA teilt. Er konnte auf die textkriti schen Erwägungen Th. Reinachs (s. u. XXXVI) und auf die Beobachtungen an der Redeweise des Josephus zurückgreifen, die er bei der Vorbereitung des von der Alexander Kohut-Gedächtnisstiftung in die Wege geleiteten Josephus Lexikons gewonnen hatte (A Lexikon to Josephus, 1 9 30 ff. Die erste LiefeXXXIII
Dindorf Bekker
Niese
Cod. A Herwerden
Destinon
Naber (Na)
T ha ck e ra y
(Thadc.)
rung erschien kurz nach Thackerays Tod, die Weiterführung - bis jetzt vier Lieferungen - übernahm R. Marcus). Falls nicht neue Handschriftenfunde oder neue Beobachtungen an den alten Obersetzungen die Lage verändern, wird die Ausgabe Nieses aber ihre Bedeutung vielleicht noch für Generationen behalten; in der vorliegenden Ausgabe ist deshalb jede ins Gewicht fallende Textabweichung von ihr notiert. Vollends ist für jede eingehendere Beschäftigung mit den Text problemen der Apparat Nieses unentbehrlich; wir haben uns deshalb mit unseren textkritischen Anmerkungen auf diejenigen Stellen beschränkt, an denen wir annehmen, daß dem Benutzer einer griechisch-deutschen Aus gabe mit einer raschen Orientierung über Handschriften und Herausgeber gedient ist. b) Ausgaben alter Obersetzungen Eine kritische Ausgabe des gesamten Josephus-Lat ist in Bd. 37 des Cor pus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum begonnen worden, das Bellum Judaicum liegt noch nicht vor. Man benutzt heute noch am besten die 1 524 in Basel erschienene Ausgabe von S. Gelenius (Bellum Judaicum, 578-826) unter Zuziehung der Textkritischen Studien zum lateinischen Flavius Jose phus von V. Bulhart (Mnemosyne 4. Serie Bd. 6, 1 953, 1 40- 1 57). Der Text des Heg (ältere Ausgabe bei Migne P. Lat. Bd 15, 1 887, 2002-2386) ist jedoch 1 932 im Bd. 66 des eben genannten Corpus von Vincentius Us sani kritisch bearbeitet worden. Das o. XXXI genannte hebräisdte Werk wurde oft gedruckt, mit einer lateinischen Übersetzung gab es F. Breithaupt 1 707 heraus : Josephus Giori nides s. J osephus Hebraeus juxtaVenetarn editionem latine versus et cum exem plari Constantinopolitano collatus atque notis illustratur. Zur editio princeps (vor 1 480) vgl. R. Eisler, ' lrJOOU D1AT,J1DilD ' ' ' Afl1 lllll S I ·�uUl!:I{U!tJ: J;)UJ;>J ':�qll�sny :1 90J� :IS:!!N ·s 'MlJ1AT,JDll1DilD ' . ' Al!A\.
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Plätze schleiften, wie Titus aber das ganze Land bereiste und geordnete Zustände herstellte; endlich beschreibe ich seine Rückkehr nach Italien und den Triumph. 12. 30. Dies alles habe ich in sieben Büchern vollständig aufgezeichnet; ich ließ denen, die um die Ereignisse wissen und den Krieg aus eigener Anschau ung kennen, keinen Anhaltspunkt zu Tadel oder Beschuldigung. Ich schrieb für Leute, die die Wahrheit lieben, aber nicht um einen genußreichen Lese stoff zu liefern. Ich werde aber dort mit der Erzählung den Anfang machen, wo ich ihn auch in der Inhaltsübersicht gemacht habe.
1. K a p i t e l
1. 3 1 . Es brach zwischen den Vornehmen der Juden zu der Zeit, als Antio chus, genannt Epiphanes, mit Ptolemäus VI. um das ganze Syrien10 stritt, ein Zwist aus. Das ehrgeizige Streben, das sie an den Tag legten, richtete sich auf die höchste Stellung im Staat: keiner von Rang ertrug es, den Gleichgestellten untergeordnet zu sein; Onias, einer aus der Reihe der Hohenpriester11, gewann dabei die Oberhand und vertrieb die Söhne des Tobias aus der Stadt Jerusalem. Diese aber nahmen ihre Zuflucht zu Antiochus und baten ihn eindringlich, er möge mit ihnen als An führer in Judäa einfallen12• Der König willigte ein, zumal er schon lange darauf aus war; mit großer Streitmacht setzte er sich persönlich in Marsch, nahm die Stadt im Sturm und tötete eine große Menge der Anhänger des Ptolemäus; er ließ seine Soldaten uneingeschränkt plündern und beraubte selbst den Tempel13; die ununterbrochene Fortsetzung der täglichen Opfer brachte er auf die Dauer von drei Jahren und sechs Monaten zum Still stand. Der Hohepriester Onias entkam zu Ptolemäus, und da er von ihm einen Platz im Bezirk von Heliopolis erhielt, gründete er dort ein Städt chen nach dem Plan von Jerusalem und einen ähnlichen Tempel. Dazu werde ich später an geeigneter Stelle eine Erklärung geben14• 2. 34. Antiochus hatte noch nicht genug an der unverhofften Einnahme der Stadt, an den Plünderungen und an dem gewaltigen Blutbad, nein, auf Grund seiner zügellosen Leidenschaft und in Erinnerung an das, was er bei der Belagerung durchgemacht hatte, wollte er die Juden zwingen, unter Hintansetzung der Ordnungen der Väter ihre Kinder unbeschnitten zu lassen und Schweine auf dem Altar zu opfern. Dagegen verweigerten sie allesamt den Gehorsam ; es wurden deshalb die Angesehensten hin geschlachtet. Und Bakchides, der von Antiochus gesandte Befehlshaber der Besatzungstruppen, der neben seiner angeborenen Grausamkeit noch unter dem Einfluß der gottlosen Anweisungen stand, ließ sich keinen noch so maßlosen Frevel entgehen; Mann für Mann folterte er die Oberschicht und führte der Stadt öffentlich Tag für Tag ihre Niederlage vor Augen, bis er durch das Übermaß an Untaten die Gequälten zum Wagnis des Widerstandes aufreizte. 11
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liehen Truppen gewannen die Oberhand, weil sie an Zahl überlegen waren und Glück hatten. Mit schweren Verlusten an Toten floh Judas mit dem Rest in den Bezirk von Gophna. Antiochus aber drang in J erusalem ein und blieb wenige Tage dort; dann aber zog er aus Mangel an Lebens mitteln ab unter Zurücklassung einer Wache, die er für stark genug hielt; die restliche Streitmacht führte er, um sie überwintern zu lassen, nach Syrien. 6. 47. Angesichts des Abzugs des Königs verhielt sich Judas nicht ruhig ; als viele von seinem Volk zu ihm gestoßen waren, und er dazu noch die zusammengebracht hatte, die in der Schlacht davongekommen waren, traf er bei dem Dorf Akedasa19 auf die Heerführer des Antiochus. Nachdem er sich in der Schlacht als tüchtigster Kämpfer ausgewiesen und viele Gegner niedergemacht hatte, wurde er getötet; nach wenigen Tagen starb auch sein Bruder Johannes unter den Nachstellungen der Anhänger des Antio chus20.
2. K a p i t e 1 1. 48. Es folgte ihm in der Führerschaft sein Bruder Jonathan. Er nahm einerseits allgemein seine Interessen gegenüber seinen Landsleuten durch wachsame Sicherheitsmaßnahmen wahr, stärkte aber andererseits insbeson dere seine Herrschaft durch die Freundschaft mit den Römern und ver söhnte sich mit dem Sohn des Antiochus21 . Aber nichts davon genügte ihm zur Sicherheit. Denn der Tyrann Tryphon, der Vormund des jungen Antiochus war, gegen ihn aber auch schon früher hinterhältige Pläne ge hegt hatte, versuchte dessen Freunde zu beseitigen. Er ließ den Jonathan, der mit wenigen Begleitern nach Ptolemais22 zu Antiochus gekommen war, heimtückisch verhaften, legte ihn in Fesseln und zog dann gegen Judäa zu Felde. Als er dann von Simon, der ein Bruder des Jonathan war, zurück geschlagen wurde und über die Niederlage erzürnt war, ließ er den Jona than töten. 2. 50. Simon, der die Regierung tatkräftig weiterführte, eroberte Ga zara, Joppe und Jamnia aus der Nachbarschaft und ließ die Akra schlei fen, nachdem er die Besatzung überwältigt hatte. Weiterhin wurde er auch Bundesgenosse des Antiochus gegen Tryphon, den der König in Dora23 noch vor dem Feldzug gegen die Meder belagerte. Aber er beschwichtigte nicht die Habgier des Königs, obwohl er mit dabei half, den Tryphon auszu heben. Nach kurzer Zeit schickte Antiochus seinen Feldherrn Kendebaios mit einer Streitmacht, der Judäa verwüsten und Sirnon niederwerfen sollte. Obwohl Sirnon gealtert war, führte er den Krieg mit jugendlicher Kraft. Seine Söhne schickte er mit den kampfkräftigsten Truppen voraus, er selbst aber nahm einen Teil der Streitmacht und griff an einem anderen Abschnitt an. Vielfach legte er einen Hinterhalt an, auch im Gebirge, und hatte in 15
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