Das Evangelium des Paulus. Teil 2 Paulinische Theologie: Nebst einem Anhang: “Die Gedankengänge der paulinischen Briefe” [Reprint 2019 ed.] 9783111729299, 9783111064185


160 23 14MB

German Pages 199 [204] Year 1898

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Zum Gedächtnis Karl Holsten's
Paulinische theologie
A. Einleitung
B. Genetische darstellung der christlichen Weltanschauung des Paulus
C. Schluss
Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe
A. Die sendschreiben des apostels Paulus selbst
B. Die sendschreiben und briefe unter dem namen des Paulus
Recommend Papers

Das Evangelium des Paulus. Teil 2 Paulinische Theologie: Nebst einem Anhang: “Die Gedankengänge der paulinischen Briefe” [Reprint 2019 ed.]
 9783111729299, 9783111064185

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Das

Evangelium des Paulus dargestellt

C.

H o l s t e n .

Teil II.

Paulinische

theologie

nebst einem Anhang: „Die gedankengänge der paulinischen briefe" herausgegeben und mit einem abriss von Holsten's leben eingeleitet von

D . P a u l Mehlhorct, pastor an der evangelisch-reformierten gemeinde in Leipzig. Mit d e m B i l d n i s s

Holsten's.

B e r l i n , Druck und Verlag von Georg Reimer.

1898.

Verlag von Georg Reimer in Berlin zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Das

Evangelium

des

Paulas

dargestellt von

C. Holsten. Theil I.

Die äussere Entwickelungsgeschichte des paulinischen Evangeliums.

Abth. I.

Der Brief an die Gemeinden Galatiens und der erste Brief an die Gemeinde in Korinth. Preis: M. 8.—.

U t f p n u t g ¡1

e t *

4 1

mti> e

i

Sfjefett u n b

iUefett i

g

t

o

tt

+

Vortrag

ÜOlt (£. ^ o l f t e i u (l&gebrutft au§ ber SProteftontif^eE ^irdjensettmtg 1886 60 Sßf.

Ans den Quellen der

Kirchen geschickte. Von

D. Paul Mehlhorn, Pastor an der evang.-reformirten Gemeinde zu Leipzig.

1. Heft: Bis Konstantin. Preis: 1 Mark 60 Pf.

31. 32.)

F . L a n g b e i n & Co., Heidelberg, p b o t .

V e r l a g von G e o r g R e i m e r ,

Alb. F r U c k , B e r l i » , L l e h t d r .

Berlii.

Das

Evangelium des Paulus dargestellt von

C. H o l s t e n .

Teil II. Paulinische

theologie

mebst einem A n h a n g : „Die gedankengänge der paulinischen briefe" herausgegeben und mit einem abriss von Holsten's leben eingeleitet von

D. Paul Melilhorn, pastor an (1er evangctisch-reformiertcn gemeinde in Leipzig.

B e r l i n , Druck und Verlag von G e o r g R e i m e r .

1898.

Y o r w ort. Das Evangelium des Paulus darzustellen war wol kein Theologe unserer Zeit so berufen wie Carl Holsten.

Er hatte vor, in

einem ersten Teile die äussere Entwicklungsgeschichte des paulinischen Evangeliums, in einem zweiten die innere Entwicklung des religiösen Bewusstseins des Paulus zu behandeln.

Vom 1. Teil ist

1880 die erste Abteilung erschienen, die nach einer V o r g e s c h i c h t e der Sendschreiben an die Galater, Korinther und Römer die E r klärung

des Briefes an die G a l a t e r und des e r s t e n

K o r i n t h e r gibt.

In der zweiten Abteilung hätte

an

die

nun die Er-

klärung des 2. Briefes an die Korinther und des Briefes an die Römer,

im

zweiten Hauptteile die Paulinische Theologie

folgen

sollen.

Leider ist aber die Fortsetzung des Werkes durch andere

Arbeiten Holsten's immer wieder hinausgeschoben worden, und es wurde ihm schließlich zweifelhaft, ob er es werde vollenden können. Am

15. September 1893

schrieb er an den Herausgeber:

„Ich

arbeite jetzt zum so und so vielten Male an der Gestaltung meiner Paulinischen Theologie.

Sollte mich der Tod vor dem Druck dieser

meiner Lebensarbeit überraschen, so sollst Du der Erbe des Manuscriptes sein, wie Du und Weckesser (Professor am Lehrerseminar II in Karlsruhe)

über meinen Nachlass an theologischen

Arbeiten

schalten und walten sollt." Nach dem Tode des teuren Mannes hat denn infolge dieses Vermächtnisses

die Witwe

den literarischen

Nachlass mit Ausa*

IV

Vorwort.

nähme des Kollegheftes über Religionsphilosophie, das an Professor Weckesser gesandt wurde, mir übermittelt. Ich gab mich zunächst der Hoffnung hin, aus den Kollegheften über 2. Kor. und Rom. die zweite Abteilung des ersten Teiles einfach drucken lassen zu können; es stellte sich aber heraus, dass Holsten mit d e r Neubearbeitung, die der Ausführung der ersten Abteilung entsprach, nur bis in das 2. Kap. des zweiten Korintherbriefes gelangt war, und ich wagte nicht, das Uebrige, an dem sich noch zwei Formationsschichten unterscheiden Hessen, in Druck zu geben, da es sich noch nicht in d e m Zustand der Vollendung befand, dem II., nach der erwähnten letzten Arbeitsprobe zu schliessen, allein die Druckreife zugesprochen haben würde. Dagegen war die Paulinische Theologio offenbar nach Holsten's eigener Auffassung im wesentlichen druckfertig, und ich glaubte, nicht nur dem Verfasser, sondern auch der theologischen Welt ihre Herausgabe schuldig zu sein. Viele wichtige und umstrittene Stellen der Briefe werden natürlich auch in dieser Schrift von Holsten erklärt. Die trotzdem vorhandene Lücke kann wenigstens zu einem kleinen Teile durch die eingehenden, scharfgcgliederten Inhaltsangaben ausgefüllt werden, die II. seinen Zuhörern gedruckt in die Hände gab. Es kämen hier freilich zunächst nur noch die Gedankengänge des 2. Kor.- und des Römer-Briefes in Betracht. Ich glaubte jedoch, es werde manchem mit dem Besitz einer vollständigen Zusammenstellung dieser Inhaltsübersichten gedient sein, und so habe ich sie, auch die der von II. für nachpaulinisch erklärten Briefe, hauptsächlich aus einem mir vom Verf. im Dezember 1895 geschenkten und mit seinen eigenen Korrekturen und Zusätzen versehenen Exemplare als Anhang abdrucken lassen. Auch diese kleinen tief durchdachten und scharf formulierten Uebersichten sind, wie H. in der geschriebenen Widmung sagt, ein „Ergebnis seiner Lebensarbeit". Der Hauptinhalt des vorliegenden Buches, die Paulinische Theologie, lag, wie schon angedeutet, in ihrer letzten, aus dem Wintersemester 1893/94 stammenden Durcharbeitung vor, in der schönen, klaren, aber sehr kleinen Handschrift Holstens, mit vielen, einem Uneingeweihten nicht sofort verständlichen Abkürzungen.

Vorwort.

V

Es musste also dem Druck eine Abschrift vorausgehen, und daraus erklärt sich das verhältnismässig späte Erscheinen, das durch den Umfang der Schrift nicht gerechtfertigt wäre. Die Herstellung dieser Abschrift ist ein Werk dankbarer Liebe und Verehrung, mit dem Schüler Ilolsten's zugleich sich selbst geehrt haben. Herr Stadtpfarrer Adolf Schmitthenner in Heidelberg hat die Vermittlung übernommen; die Abschreiber selbst sind die Herren: Hans Schneider, Repetent in Heilbronn, Karl Hamel, Vikar in Laudenbach, Fritz Schäfer, Vikar in Nassig, Philipp Neuer, stud. theol. in Heidelberg, Adalbert Koch, Pfarrverwalter in Rappenau, Otto Lang:, Vikar in Eckartsweier. Ihnen allen, die mit Ausnahme des Herrn Repententen Schneider zugleich Mitglieder oder Alto Herren des Akademisch-theologischen Vereins zu Heidelberg sind, dem Holsten als langjähriges Ehrenmitglied so eng verbunden war, sei hiermit der wärmste Dank für ihre Bemühungen ausgesprochen! Mit den Abschriften zugleich ging mir das Kollegheft zur Vergleichung zu, das Herr Vikar Lang im Wintersemester 1893/94 sorgfältig nachgeschrieben hat, und das noch manche verdeutlichende Aenderungen und Zusätze enthält. Ich habe nun bei der Schlussredaction von diesem Hefte vielfach Gebrauch gemacht. Wo die diktierte Form zweifellos vorzuziehen und der Sinn unverändert war, habe ich nicht immer die Herkunft der Worte aus dem Diktat in einer Anmerkung ausdrücklich angegeben. Wo dies dagegen geschehen ist, bedeutet L. Lang's Nachschrift, H. Holsten's eigene Niederschrift. Fussnoten ohne weitere Bezeichnung stammen, wo sich das Gegenteil nicht ganz von selbst ergibt, von Holsten; M. bezeichnet den Herausgeber. Bei Citaten aus dem griechischen A. T. ist natürlich an die Capitel- und Verszählung der LXX. zu denken, wo nicht geradezu auf die Zählung des hebräischen Textes hingewiesen ist. Die hebräischen Termini hat Herr Professor D. Guthe hier freundlichst kontrolliert.

VI

Vorwort.

An dem Texte des Verf. hat sich der Herausgeber nur kleine Glättungen gestattet, die den Sinn nicht veränderten. Insbesondere hat er das Pronomen „derselbe" möglichst ausgeschieden, wo „er" oder „dieser" am Platze war, und manche unnötige Inversion vermieden. Die Orthographie ist dieselbe, die im ersten Bande von Holsten angewandt worden ist; nur in der schon im „Protestant", 1897, Nr. 1 3 — 1 5 veröffentlichten biographischen Skizze ist, wie im Vorworte, die gewöhnliche Schreibweise beibehalten. Das von Frau Kirchenrat Holsten ausgewählte Bildnis dos Verewigten wild nicht nur denen, die ihn xaxa aa'pxa gekannt haben, eine willkommene Beigabe sein. L e i p z i g , 13. Januar 1898.

P. Mehlhorn.

Inhalt. Seite

Vorwort III— VI Inhalt VII— X Zum Gedächtniss Karl Holsten's XI—XXVI Paulinische theologie 1 A. Einleitung 3— 4 § 1. 1. Die aufgabe. Die verständig ordnende und die genetisch entwickelnde darstellung der religiösen

des Paulus § 2. 2. Die quellen. B . Die genetische

Weltanschauung

3— Die echten und die unechten sendschreiben

4 4

darstellung der christlichen Weltanschauung des

Paulus I. Der geschichtliche hintergrund des religiösen bewusstseins des Paulus 1. Der allgemeine hintergrund a. Die demente des jüdischen bewusstseins in Paulus .

5—132 5 5

.

5

a. die allgemeine Weltanschauung des theoretischen bewusstseins

5

§ 3. a. das bewusstsein von Gott in seinem an sich sein, die tpavipiosti TOÜ 8eoü § 4. b. das bewusstsein von der Schöpfung . . . . § 5. aa. die himmel und dio himmelswesen . § 6. bb. die erde und der mensch § 7. cc. die tiefe und die toten § 8.

c. das bewusstsein um das Verhältnis Gottes zur Schöpfung. Der teleologische theismus

§ 9.

5— 7 7— 8 8— 9 9 — 13 13

.

.

.

1 3 — 22

ß. die besondere Weltanschauung des religiösen bewusst-

seins § 10. 0. die selbstoffenbarung Gottes für das religiöse gemüt, die ¿TtoxcfXu'J'ii TOÜ öeoü § 1 1 . b. Gott als schlechthinige lebensallmacht für den menschen c. der mensch als schlechthinige lebensunmacht für Gott § 12. aa. der mensch an sich § 13. 66. der mensch in der geschichte . . § 14. b. das lebensverhältnis Gottes zum menscheo, des menschen § 15. aa. der § 16. bb. die § 17. cc. die

zu Gott religiöse lebensgrund . . . . religiöse lebensentwicklung . religiöse lebensvollendung . .

22 22— 24 2 4 — 25 26 26 2 6 — 27 27— 28— 29— 32—

28 29 32 37

Iahalt.

VIII

Seite

§18. § § § §

§

§ § §

§

b. 19. 20. 21. 22.

Das element des hellenistischen im bewusstseins des Paulus a. D a s bewusstsein von Gott ß. vom menschen u n d vom religiösen lebensideal . . . 7. vom Messias und seinem Verhältnisse zum menschen 8. von der weltvollendung a. vom auferstehungsleibe des menschen . . . § 23. t>. von der u m f o r m u n g d e r weit 2. Der besondere geschichtliche h i n t e r g r u n d § 24. a. das evangelium J e s u § 25. b. das evangelium des P e t r u s 26. 3. Das ergebnis II. Der eintritt einer n e u e n religiösen idee in das jüdisch-hellenistische bewusstsein des P a u l u s 27. 1. Der kämpf des pharisaeischen zeloten wider die u r g e m e i n d e u n d ihren g l a u b e n an den gekreuzigten lügenmessias . . 28. 2. Die cbristusvision bei Damaskus u n d der glaube des zeloten a n d e n gekreuzigten als den Messias Gottes 29. 3. Der g a n g des gläubig gewordenen in die einsamkeit Arabiens u n d die innere gestaltung u n d b e g r ü n d u n g seines glaubens I I I . Die u m f o r m u n g des jüdisch-religiösen bewusstseins des Paulus zu seiner christlich-religiösen Weltanschauung durch d e n eintritt der n e u e n religiösen idee des gekreuzigten Christus in sein bewusstsein 30. 1. Die tatsache des kreuzcs Christi, d e r tat des bis dahin v e r b o r g e n e n heilswillens Gottes, u n d die gnosis dieser tatsache als des heilsprincipes eines n e u e n b u n d e s § 31. a. das n e u e sachprincip § 32. b. das n e u e formprincip § 33. c. der Widerspruch des heilsprincips des gekreuzigten Christus mit dem des gesetzes Mosis 2. Die u m f o r m u n g des jüdischen bewusstseins des P a u l u s durch das n e u e heilsprincip a. Die u m f o r m u n g des bewusstseins vom religiösen lebensverhältnisse zwischen Gott und mensch § 3 4 . a. die u m f o r m u n g des Verhältnisses selbst § 35. ß. die u m f o r m u n g d e r beiden glieder des religiösen Verhältnisses, des bewusstseins von Gott u n d vom menschen b . Die u m f o r m u n g des j ü d i s c h e n heilsprincips u n d die folgerungen daraus § 36. a. das wesen des n e u e n heilsprincips der Stxaiosüvi) 9eo5 ix (5iä) 7Tt'aTE(u; ^«uplj ipytuv v av9pXoi (gal. 2, 14), a W ( 1 . kor. 6 , 1 ) . Den heiden, die Gott nicht kennen und von Gott nicht gekannt sind (gal. 4 , 8), stehen die juden gegenüber, die Gott zu seinem volke sich erwält hat (röm. 11, 1 . 2 ) und die ein wissen von dem Einen waren Gott besitzen (röm. 2 , 17 ff.). Der über allen waltende Gott (röm. 9, 5 ) hat ihnen seine heilsverheißungen anvertraut (röm. 3, 2), und alles in religiöser beziehung heilvolle der menschheit, auch der Messias seiner irdischen erscheinung nach, ist bis zur erscheinung des Messias allein im volke der juden beschlossen gewesen (röm. 9 , 4 ; 2, 1 7 . 2 0 ; 11, 16).

§ 14.

b.

Das l e b e n s v e r h ä l t n i s Gottes zum

menschen,

d e s m e n s c h e n zu G o t t . Hat Gott

als

die allmacht unvergänglichen lebens den men-

schen ursprünglich zum leben bestimmt, und hat nur der mensch, durch seine sünde und als strafe ihrer schuld den tod sich erworben, so tritt doch Gott, um den menschen zu erretten, in ein Verhältnis zu dem menschen, dessen endzweck der widergewinn unvergänglichen lebens ist (C.7jpivojieTv, x>.vjpovop.ta, xX^povojicj, deut. 4, 1 und sonst, 1. kor. 6, 9. 10; 15, 50. gal. 5, 2 1 ; 3, 18; 3, 2 9 ; 4, 7. röm. 4, 1 3 . 1 4 ; 8, 17). Dazu bestimmt aber sind die gerechten (röm. 5, 17 und sonst); die ungerechten aber werden nicht das reich Gottes erben (1. kor. 6, 9). Die gerechtigkeit wird Gott durch den Messias herbeifüren (1. kor. 1, 30). In ihm wird Gott einen neuen bund mit seinem erwälten volke schließen (2. kor. 3, 6), einen bund des gottesgeistes, durch den er in die fleischernen herzen des volkes wird geschrieben werden (gal. 4 , 6 ; 3 , 14. 1. kor. 3 , 3). Diesem bunde wird anfangs nur ein kleiner rest des volkes, das wäre Israel, angehören (röm. 9, 6. 2 7 — 2 9 ; 11, 4), wärend der übrige teil des volkes verstockt ist (röm. 11, 7), aber endlich wird auch das ganze Israel gerettet werden (röm. 11, 26). Zugleich aber werden boten in die heidenweit ausgehen (röm. 10, 13—15), und auch die heiden werden in dem Jerusalem der messiaszeit sich sammeln (gal. 4, 24ff.) und werden zu dem Israel Gottes gehören (gal. 6, 18). Das erbe der Verheißungsgüter wird aber angetreten nach einem großen gericht Gottes über gerechte und gottlose (röm. 2, 3. 5 . 1 6 . 2. kor. 5, 10 und sonst). Diesem gerichte wird eine auferweckung der gestorbenen gläubigen aus toten zur seite gehen (¿fstpeiv ¿x vExpwv, gal. 1, 1. 1. kor. 15, 4 . 1 2 . 5 2 . 2. kor. 1 , 9 ; 4 , 14. röm. 4, 2 4 ; 8, 11; 1 0 , 9 ) , die in einem neuen leben im leibe (1. kor. 15, 35 ff.), in einem ewigen leben (Co>$) aimvioi, gal. 6, 8 ; röm. 2, 7 ; 5, 2 1 ; 6, 2 2 . 2 3 ) , den ausgleichenden Ion für die leiden im diesseits empfangen werden (röm. 8, 18 ff. 1. kor. 15, 3 1 . 3 2 ) . Denn das jüdische postulat der ausgleichung zwischen diesseits und jenseits mit

Genetische darstellung der christlichen Weltanschauung des P a u l u s .

37

seiner lonforderung besteht auch für Paulus (1. kor. 15, 32; 3, 12 bis 14. röm. 8, 17 ff.). Dann wird auch die erscheinungsform der irdischen weit vergehen (1. kor. 7, 31), die jetzt vergängliche irdische weit wird in einer neuen verklärten weit von der V e r g ä n g lichkeit befreit werden (röm. 8, 19). Denn da die sünde nicht mehr sein wird (1. kor. 15, 54—56), so wird auch ihre strafe, die übel und leiden durch die vergängliche natur und der tod, nicht mehr sein. Nur solange diese endliche weit noch besteht und selbst der gläubige von sünde nicht frei ist (gal. 2, 20), wird auch das sinnliche übel in krankheit und schmerzen noch bestehen, aber nur als ein zuchtmittel des herrn, damit der gläubige und fromme nicht mit der sündigen weit dem endgerichte verfalle (1. kor. 11, 30 bis 32. 1. kor. 5, 5). § 18.

b. D a s e l e m e n t d e s h e l l e n i s t i s c h e n i m b e w u ß t s e i n des Paulus.

Auf das jüdische bewußtsein des Paulus ist das hellenistische seiner zeit nicht one einfluß geblieben, doch ist schwer zu entscheiden, ob unmittelbar oder mittelbar elemente desselben in die religiöse gedankenweit des Paulus gedrungen seien. Der geburtsort des Paulus, Tarsus in Cilicien, war ein blühender sitz hellenischer bildung, und so könnte der geist des Paulus schon in der jugend und unmittelbar von hellenischen gedankenelementen berürt worden sein. Aber seit den zügen und siegen Alexanders war der Orient überhaupt und waren namentlich auch die juden in und außer Palästina von hellenischer bildung beeinflußt. Zeuge ist die alexandrinische religionsphilosophie, die schon im zweiten jahrhundert vor Christus in Aristobul, einem alexandrinischen juden aus der ersten hälfte des zweiten jarhunderts, dann aber vor anderen in Philo (um 20 vor bis um 50 nach Chr.) eine mischung jüdischen und hellenischen geistes aufweist. So wäre der einfluß des hellenismus auf Paulus als ein nur mittelbarer zu denken. Und das ist das warscheinlichere. Wenigstens da wir das evangelium des Paulus in seinen grundzügen schon vor seinem auftritt als apostel fest entwickelt denken müssen — wärend jener ungefähr 3 jare in Arabien unmittelbar nach seiner bekehrung(gal. 1 , 1 7 ) —, so können einflösse hellenischen geistes zur zeit des aufenthaltes des Paulus auf hellenischem boden nach antritt seiner zweiten missionsreise seit 52 kaum von irgend welcher bedeutung gewesen sein.

38

Paulinische theologie.

Als wesen des hellenistischen ist nun für eine religiöse Weltanschauung, in der es sich um das Verhältnis Gottes, des unendlichen, zum menschen, dem endlichen, handelt, der dualismus des unendlichen geistes und der endlichen materie zu setzen, der dualismus einer geistesweit und sinnenweit (xoop-oí voijtóí und aía&r r tós), einer transcendenten weit der ideen als der Urbilder aller formen der materiellen weit und dieser sinnlich-materiellen weit als des abbildes jener ideenweit. Es war dieser dualistische idealismus das ergebnis besonders der Platonischen philosophie für die allgemeine weltbildung. Dieser philosophische dualismus tritt natürlich nicht in seiner reinen philosophischen form als dualismus von geist und materie (rcveüixa und uXij) in die religiöse gedankenweit des Paulus; das verbot schon der reine monotheismus des Paulus. Aber er tritt da auf, wo es sich um den in gedankenformen auszuprägenden gegensatz von Gott und mensch, Gott und weit, handelt, in der religiösen form von geist Gottes und fleisch des menschen (irvs3|ia und cap?), von geist und erdenstaub (irvs5[ipsav). Wie war von der alttestamentlichen Offenbarung und inessiasidee aus dieser tod und ein solcher tod zu begreifen? Petrus hatte freilich in seinem evangelium (1. kor. 15, 3) und Jesus hatte in den abendmalsworten diesen tod als einen tod für die sünde, als einen sünenden, stellvertretenden verkündet. Aber hatte nicht im gesetze Mosis Jahveh bestimmt, wie durch taterfüllung des gesetzes der jude der sündigkeit enthoben werde (gal. 2, 15)? Hatte nicht *) Vgl. H o l s t e n , die christusyision des Paulus. Hilgflds. zeit sehr, für •wissensch. theologie 1861. — B e y s c h l a g , die bekehrung des apostels Paulus mit besonderer rücksicht auf die erklärungsversuche Baurs und Holstens. Stud. u. kr. 1864, S. 197ff. — P a u l , über die geschichtl. beglaubigung einer realen auferstehung Christi. Zeitschr. f. wiss. theol. 1863. S. 182. — H o l s t e n , zum evangelium des Paulus und Petrus. 1868. S. 2—114.

Genetische darstellung der christlichen Weltanschauung des Paulus.

51

im gesetze Mosis Jahveh bestimmt, wie der jude, wenn er gesündigt, die sünde wieder sünen könne? Hatte nicht in seinem erbarmen Jahveh, der errettergott Israels, dem sünder in Israel auch one tod die begangene sünde vergeben, die schuld erlassen? Verkündeten nicht worte über worte der psalmen und propheten dieses erbarmen Jahvehs? Warum sollte denn nun.das erbarmen Jahvehs, das freie, an den tod des Messias gebunden sein? Und weshalb war denn dieser sündensünende tod ein notwendiger? Konnte nicht one diesen tod von Jahveh das heil, das verheißene, seinem volke verwirklicht werden? Hatte nicht Jahveh seinem volke das gesetz gegeben, damit es durch taterfüllung des gesetzes gerechtigkeit, durch gerechtigkeit leben sich gewinne? Stand also die heilsgewinnung durch den tod des Messias nicht in aufhebendem widersprach mit der durch das gottgegebene gesetz geordneten? Das gesetz aber war doch als heilsoffenbarung Gottes ewig, unveränderlich, wie Gott? Wie konnte denn Gott mit seiner, eigenen Offenbarung in widersprach treten, seine eigene Offenbarung aufheben? Und war denn etwa der kreuzestod des Messias, und war er in der deutung eines sündensünenden in den Offenbarungen Gottes, in den heiligen Schriften des gesetzesbuches und der propheten dem volke Israel zuvor verkündet? Und wenn doch Israel nichts hievon wußte, konnte er one diese vorverkündigung wille Gottes sein? Konnte one diese vorherverkündigung Israel an den kreuzestod des Messias als ausdruck des heilswillens Gottes glauben? ( § 8 . ) So sehen wir, wie mit der gewissheit, die Paulus auf grund der erscheinung Christi von seiner messianität gewonnen hatte, rätsei über rätsei auf den geist des Paulus eindringen mußten, die alle gelöst sein wollten, weun das infolge der Christusvision entstandene bewußtsein, daß der gekreuzigte Jesus der Christus Gottes sei, zur inneren glaubensgewißheit werden sollte. Es ist aber eine merkwürdige, jedoch entscheidende tatsache, daß Paulus [nach seiner bekehrung] die lösung dieser seinem geiste entstandenen rätsei nicht bei den jüngern J e s u , bei den aposteln vor ihm, suchte. Sofort, heißt es gal. 1 , 1 6 ff. mit bewußtsein und absieht, wandte ich mich n i c h t , w i e m a n h ä t t e e r w a r t e n s o l l e n , an fleisch und blut und an die apostel vor mir, sondern ging nach Arabien, d. h. nach Arabia petraea, der Sinaihalbinsel. Diese tatsache läßt sich nur dadurch erklären, daß Paulus, der doch wärend seiner Verfolgung der urgemeinde das evangelium des Petrus kennen 4*

52

Paulinische theologie.

gelernt hatte, wol wußte, daß er in diesem evangelium, obgleich es den tod des Messias als einen sündensünenden verkündigte (1. kor. 15, 3), und daß er bei den ursprünglichen aposteln überhaupt keine lösung der rätsei finden konnte, die ihn ängsteten. In dem ou aapxi xal afjiau gal. 1, 16 deutet Paulus an, daß er diese lösung nur unmittelbar durch Gott glaubte finden zu können. So dürfen wir denn denken, daß er in die einsamkeit Arabiens und an die uralte offenbarungsstätte Gottes am Sinai gegangen sei, um in unmittelbarem verkehr seines geistes mit Gott und in eindringendem, ernstem sinnen über die in den heiligen schriften gegebene Offenbarung Gottes die lösung der ihn quälenden rätsei, die bedeutung und notwendigkeit des kreuzestodes des Messias und die Übereinstimmung des ihm aufgegangenen bewußtseins über diesen kreuzestod mit der Offenbarung Gottes in den heiligen schriften zu finden, damit aber die einheit seines religiösen bewußtseins wiederzufinden. Innerhalb der etwa 3 jare dieser einsamkeit muß sich in seinem geiste das evangelium Christi, das evangelium des glaubens (gal. 1, 6. 7. 23), gestaltet und begründet haben. Denn one diese gestaltung, begründung und gewißheit können wir Paulus nicht denken, wenn er nach diesen 3 jaren in Jerusalem dem Petrus und Jakobus sein heidenevangelium mitteilte und das heidenevangelium sofort auf seiner ersten missionsreise in Syrien und Cilicien verkündete (gal. 1, 18—24).

III. Die umformung des jüdisch-religiösen bewufstseins des Paulus zu seiner christlich-religiösen Weltanschauung durch den eintritt der neuen religiösen idee des gekreuzigten Christus in sein bewufstsein. § 30. 1. Die tatsache des krenzes Christi, der tat des bis dahin verborgenen heilswillens Gottes, und die gnosis dieser tatsache als des heilsprincips eines neuen bundes. Offenbar in erinnerung an sein geistesleben in Arabien ruft Paulus 1. kor. 2, 9ff. aus: „was ein auge nicht sah und ein or nicht hörte und in eines menschen herz nicht aufstieg, was großes Gott bereitete denen, die ihn lieben, — uns offenbarte es Gott

G e n e t i s c h e d a r s t e l l u n g der christlichen W e l t a n s c h a u u n g d e s P a u l u s .

53

mittelst des geistes, denn der (gottes-)geist erforscht alles, auch die tiefen Gottes (d. h. den im innern Gottes verborgenen heilswillen Gottes) . . . . W i r aber haben nicht den geist der weit empfangen, sondern den geist, der aus Gott kommt, damit wir wissen möchten das von Gott als geschenk seiner gnade uns verliehene." Paulus war sich bewußt, daß ihm in Arabien mittelst des ihm, dem gläubigen, verliehenen gottesgeistes eine Offenbarung Gottes aufgegangen sei, die über alles sinnliche wissen hinausging. Denn ihr inhalt war ein geistiger, der in der weise des geistes, in form einer inneren gedankenbewegung, die tiefen des göttlichen heilswillens in der tatsache des kreuzestodes des Messias ihm enthüllte (1. kor. 1, 23). Diese dem Paulus geschehene Offenbarung war demnach das ergebnis einer gnosis des göttlichen geistes in ihm, die ein in der sinnlich-sichtbaren tatsache des kreuzestodes Jesu Christi zum ausdruck gebrachtes innerliches, nur mit dem geist zu erfassendes, eben den heilswillen Gottes, ihm aufschloss, insofern sein geist in theistisch - teleologischem denken jene äußere tatsache als eine tat des innerlichen göttlichen heilswillens betrachtete und den in der tatsache verborgenen heilszweck Gottes erforschte (§ 8). Die tatsache aber, daß der von den gläubigen als Messias anerkannte den tod am kreuze, den tod eines gottverfluchten (deut. 21, 23. gal. 3, 13) gestorben, war auch für Paulus das ] den charakter der objectivität, als eine schlechthin in nichts vom menschen, sondern durchaus n u r von Gott ausgegangene.

F ü r die neuo

Vorstellung

der Stxatoaûvij h a t Paulus den

neuen sprachlichen ausdruck SixatoauvT) Osnü ausgeprägt. druck

ist

freilich

dunkel,

D e r aus-

weil der vieldeutige genetiv auch als

possessivus aufgefaßt werden k a n n und von Paulus aufgefaßt

ist

( r ö m . 3 , 5 cf. 3 , 2 5 . 2 6 ) .

dem

die

2 . kor. 5 , 2 1 gebraucht

ist,

A b e r der Zusammenhang,

formel röm. 1 , 1 7 : 3 , 2 1 . 2 2 ;

1 0 , 3.

in

l ä ß t nirgends im zweifei, daß die Stxaioaûvr) Osoù nicht als subjective eigenschaft Gottes, sondern als ein von Gott bewirkter zustand des menschen zu denken ist.

D e r genetiv Osoû ist genetivus auctoris

und bezeichnet eine von Gott nicht nur i m allgemeinen ausgegangene, sondern bewirkte gerechtigkeit.

Der ausdruck ist im gegen-

satze gegen eine Stxatoauvij dvöpcoTr'jo gedacht, eine von menschen gewirkte gerechtigkeit, wie die 8txaioauv7) è£ épyu>v vóuou. dieser

Vorstellung

h a t Paulus in der formel

gedrückt (röm. 1 0 , 3).

D e n sinn

iòta Sixcttoaóvij

aus-

Die Sixatoauvi] Osoü ist daher als ein von

Gott gewirkter objectiver lebenszustand des menschen zu denken, in welchen dieser durch eine objective tat Gottes, durch ein Swaioüv (röm. 3 , 2 4 )

oder eine Sixatcostc (röm. 4 , 2 5 ; 5 , 1 8 ) versetzt wird.

W i e Gott der Sixai&v (röm. 8 , 3 3 ) , das active subject, so sind die menschen die Stxatoójuvot, die passiven objecte der gerechtmachen*) Die letzten ausdrücke habe ich durch gesperrten druck hervorgehoben, die entgegengesetzten zu anfang des § fund ich schon bei L . u n t e r s t r i c h e n . Holsten.

Das evangeliura des Paulus, I I .

5

M.

66

Paulinische theologie.

den tätigkeit Gottes, und zwar sind sie Stupsav Sixatoojisvoi ffl tou Oioü x a P t T l (röni. 3, 24), denn one jede vorangehende tat des menschen erworben ist die Sixatoauvrj eine Stupsa iv x a P lTl > e ' n 8a>pi)jj.a weujianxov, in cap. 2 die Schöpfung eines erdenmenschen in einem

erdenleibe,

einem af^u-a «j^u^ixiv, d. i. einem atüfia aapxos

( 1 . kor. 15, 4 4 - 4 9 , cf. § 2 1 ) . Unter diesem zusammenwirken der lebenserfarung des Paulus in der vision eines von der göttlichen menschen

(§ 28)

mit

den

lichtherrlichkeit

folgerungen,

umstralten

die aus dem werke des

Messias auf das wesen des Messias gezogen werden m u ß t e n ,

und

mit der Vorstellung seiner zeit von der ursprünglichen Schöpfung eines himmelsmenschen als sens***)

vor

ebenbildes Gottes und göttlichen We-

der Schöpfung des irdischen menschen entstand für

Paulus seine messiasanschauung.

Damit der Messias der sündlose

sei, ward er für Paulus der gen. 1, 2 6 geschaffene himmelsmensch, *) Der begründende satz ist bei L . in klammern hinzugefügt. Ueberhaupt sind gerade in diesem § viele aus L. entnommene redactionelle Änderungen H.'s verwendet. **) L . : erdenstofflichen. ' * ' ) und göttlichen wesens: L.

Genetische darstellung der christlichen Weltanschauung des Paulus.

101

d e r avöp(u7ro? litoopavios, der iroc oupavoö ( 1 . kor. 1 5 , 4 7 ) . A l s solcher i s t er e?xu>v TOÜ OSOÜ (gen. 1, 2 6 cf. 2. kor. 4, 4 ) , als solcher xo icveü.ua (2. kor. 3, 1 7 ) , d. h . d e r gottesgeist in einer eigenen d a s e i n s f o r m , eben in einem a«ijia Trvsofxauxov, e i n e m a u s h i m m l i s c h e m lichtstoff gebildeten leibe. Als e?x[mcto; als opyava gebraucht, um im diesseits zu wirken, nicht aber mit dem geiste des gläubigen und seinem ich zur einheit eines wesens verschmilzt. Paulus kennt nicht die Vorstellung und den begriff eines endlichen geistes." M.

Genetische darstellung der christlichen Weltanschauung des Paulus.

129

den Kreuzestod die menschen, die zufolge der irpö-fvu>. hinweis auf die gleichheit des von den Galatern erlebten principes des göttlichen heilswillens mit dem bei Abraham, dem principiellen anfänger des beils, in die heilsökonomie eingetretenen heilsprincipe . 3 6 , 7 ß, Der beweis, als nachweis aus dem gottesworte der schrift, dass jenes in Abraham zuerst in die Wirklichkeit getretene princip des heilserwerbes nicht im gottesgesetze Mosis, sondern in Christo zur erfüllung gekommen sei und also der im gottesworte bezeugte göttliche heilswille in der heilsoekonomie den'erwerb des messianischen heilssegens an den glauben binde 3®— u Der beweis wird gefürt durch aufweis der bedeutung der drei glieder in der geschichtlichen entwicklung der heilsoekonomie: a. der vorverheissung an den gläubigen Abraham von dem heilssegen über alle Völker in folge glaubens 38,

9

b. des gottesgesetzes mit dem fluch über die gesetzeswerkler 3 1 0 — "

139

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. c. der erfüllung in Christo mit dem empfang des verheissenen gottesgeistes in folge glaubens 3 1 3 - 1 4 f . Begründung dieses beweises durch darstellung der t e l e o l o g i e d e s g ö t t l i c h e n h e i l w i l l e n s in d e r geschichtlichen entwicklung d e r h e i l s o e k o n o m i e , nach welcher das gottesgesetz, ausgeschlossen aus dem in sich e i n i g e n h e i l s w i l l e n Gottes in Abraham und Christus, in verheissung und erfüllung, als zuchtmeister auf Christum hin nur v o r ü b e r g e h e n d e s m i t t e l gewesen in der b e i l s o e k o n o m i e z u r Verwirklichung d e r h e i l s -

a b s i e h t Gottes in Abraham in dem heilszwecke Gottes in Christo . . 3 15 — 21 a. Voraussetzung dieser begründung in der u n v e r ä n d e r l i c h k e i t einer g ö t t l i c h e n Willensbestimmung

315

b. die göttliche willensbestimmung der heilsverheissung an Abraham u n d seinen samen Christus 3 16 c. anwendungjenervoraussetzung auf diese göttliche willensbestimmung und ausschluss des gottesgesetzes aus dem h e i l s w i l l e n Gottes zu einem gliede nur der h e i l s o e k o nomie 317,18 b. angabe der positiven bedeutung des gottesgesetzes in der heilsoekonomie durch nachweis des Zweckes, zu welchem, der zeit, für welche, der form, in welcher das von dem in sich einigen Gotte nicht unmittelbar, sondern mittelst engel gegebene gottesgesetz gegeben ist, und des Verhältnisses des gottesgesetzes zur verheissung 3 19 — 21 5. Ergebnis des beweises, dass die christusgläubigen der verheissungs-

141

A. Die sendschreiben des apostéis P a u l u s selbst same Abrahams u n d damit verheiss u n g s e r b e n sind 325—29 e. A n h a n g zum beweise als beantwort u n g der durch d e n beweis hervorg e r u f e n e n f r a g e , warum d e n n in der göttlichen heilsoekonomie zwischen vorverheissung u n d e r f ü l l u n g die mittelzeit d e r pädagogie des gottesgesetzes u n d des sündenfluches . . 4 ' — 7 II. Als f o l g e r u n g aus dem beweise der göttlichen warheit des paulinischen heidenevangeliums a b w e i s d e r von den j u daisten an die Galater gestellten forderung, der beschneid u n g u n d dem gottesgesetze sich zu u n t e r w e r f e n , durch die aufforderung des P a u l u s , in der freibcit Christi zu bestehen 4 8 — 5 2 ' 1. Uebergang. W i d e r s p r u c h des Verhaltens der Galater mit d e m als göttliche warheit bewiesenen paulinischen heidenevangelium 48—11 2. E r m a n u n g , in der göttlichen warheit der freiheit von gesetz u n d beschneidung zu bestehen . . . 4 12 — 5 2 1 a. Vorbereitung dieser e r m a n u n g 412—30 a. durch eine Wendung an das gemüt der Galater 4u_so ß. durch eine Wendung an die einsieht der Galater 421—20 b. die e r m a n u n g 431—51 c. b e g r ü n d u n g dieser e r m a n u n g 52—21 a. g e g e n die Vorspiegelungen, mit d e n e n die j u d a i s t i s c h e n irrlehrer die Galater zur a n n a h m e d e r beschneidung beschwatzt h a b e n 52—32 ß. g e g e n die anklage, u n t e r welcher die j u d a i s t i s c h e n irrlehrer die Galater zur U n t e r w e r f u n g u n t e r das gottesgesetz beschwatzt h a b e n , dass die von P a u l u s g e f o r d e r t e freiheit eino freiheit zur sünde sei 513—24 III. Praktisch-paränetischer nebenteil 5"—G10 Einige besoudere, in den besonderen Verhältnissen der Galatischen g e m e i n d e n b e g r ü n d e t e , e r m a n u n g e n : 1. W a r n u n g an, die begeisteten vor d ü n k e l und m a n u n g zur gegenseitigen duldsamkeit . . . . 525—6ä 2. M a n u n g zu einem tätigen wirken des g u t e n im religiös sittlichen leben, namentlich gegen die glaubensgenossen 6°— 1 0 D. S c h l u s s 1. E i g e n h ä n d i g geschriebener n a c h t r a g des P a u l u s , um den

611—18

142

A n h a n g : Die g e d a n k e n g ä n g e d e r paulinischen briefe. Galatern die irreligiösen und u n l a u t e r e n b e w e g g r ü n d e i h r e r verstörer u n d d a g e g e n seine l a u t e r e n u n d religiösen beweggründe zu enthüllen 6"—17 2. SchluDsegenswunsch 618

2. Das als erstes überlieferte sendschreiben an die gemeinde in Korinth. A. E i n g a n g s g r u s s . G r u s s des P a u l u s an die gottesgemeinde in Korinth s a m t allen, die den n a m e n unseres herrn J e s u Christi a n r u f e n an jedem orte, durch beziehungsvolle g e d a n k e n erweitert, durch hinweis 1. auf die göttliche b e r u f u n g des Paulus zum apostel J e s u Christi; 2. auf die heiligung der gemeinde Gottes in Christo J e s u u n d ihre b e r u f u n g zu heiligen durch Gott I1—3 6. Einleitung. G e m ü t s s t i m m u n g des apostels ü b e r das g l a u b e n s i e b e n der gemeinde, f r e u d e über den geistigen reichtum an wort u n d e r k e n n t nis, mit welchem.die gemeinde begnadet ist, aber m a n u n g , von dem parteitreiben abzustehen, das aus j e n e m im theoretischen sich bewegenden glaubensieben e n t s t a n d e n ist (aufstellung des nächsten thema) I4—16 C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , eine b e k ä m p f u n g von bestreb u n g e n u n d z u s t ä n d e n , die dem wesen einer gottesgemeinde von in J e s u Christo geheiligten widersprechen 1 I T —16 1 8 I. B e k ä m p f u n g d e s p a r t e i t r e i b e n s , insofern dieses auf eine geringschätzung der predigt des P a u l u s vom kreuze Christi sich g r ü n d e t u n d besonders die partei des Apollos ins leben gerufen h a t 1"—43 1. V o r b e r e i t u n g dieser b e k ä m p f u n g durch den nachweis, dass der g r u n d der p a r t e i u n g e n ein u n berechtigter sei, die u n b e f r i e d i g u n g nämlich eines teils der g e m e i n d e mit der Verkündigung des P a u l u s vom kreuze Christi, insofern diese ihrem inhalte nach d e r Weisheitserkenntnis, i h r e r form nach der weisheitsrede e n t b e h r e 1"—34 a. nachweis, d a s s die Verkündigung des P a u l u s i n Korinth ihrem inhalte nach dem g o t t gewollten w e s e n des evangeliums vom kreuze Christi als einer torheit f ü r die weit entsprochen h a b e V—25 a. d a r s t e l l u n g des gottgewollten w e s e n s des e v a n g e l i u m s vom kreuze u n d des u n b e r e c h t i g t e n a n s t o s s e s , d e n das hellenisch-heidnische u n d das j ü d i s c h e bewusstsein a n ihm n i m m t . . . . I11—31

A. Die sendschreiben des apostéis P a u l u s selbst. ß. nachweis, dass die Verkündigung des P a u l u s in Korinth diesem gottgewollten wesen des evangeliums vom kreuze entsprochen habe 21—5 b. nachweis, dass die Verkündigung des P a u l u s in Korinth ihrer form nach dem evangelium vom kreuze Christi als einer vom geiste Gottes geoffenbarten gottesweisheit f ü r die vollendeten g l ä u b i g e n entsprochen h a b e . 2 6 —3 4 a. darstellung der Verkündigung des P a u lus als einer ihm vom geiste Gottes offenbarten gottesweisheit, die eine dem geistigen inhalte entsprechende geistige form fordere, f ü r welche aber d e r mensch sinnlichen b e w u s s t s e i n s kein organ der e r f a s s u n g u n d beurt e i l u n g habe 26—,c ß. nachweis, dass also P a u l u s den Korinthiern als noch nicht geistigen sein evangelium als eine solche gottesweisheit in geistiger redeform nicht habe verkündigen k ö n n e n 3'—* 2. A n w e n d u n g dieser vorbereitenden darstellung auf das parteitreiben der K o n n t h i e r mit b e s o n d e r e r beziehung auf die e r h e b u n g des Apollos ü b e r P a u l u s von Seiten der Apolliner 35—45 a. nachweis, dass f ü r die gemeinde P a u l u s u n d Apollos Gott g e g e n ü b e r , wenn auch eine u n t e r s c h i e d e n e arbeit, so doch eine gleiche Stellung haben, dass Paulus aber d e n Einen g r u n d der g e m e i n d e g e l e g t , Apollos n u r darauf g e b a u t habe 35—15 b. nachweis, dass die Korinthier ein u n r e c h t begehen, w e n n sie in hochschätzung der weltweisheit ein r ü m e n s von endlichen menschen machen u n d hörige einzelner menschen werden, wärend i h n e n alles hörig ist, sie selber a b e r allein Christo g e h ö r e n , wie Christus Gott 316—23 c. nachweis, dass die K o r i n t h i e r ein u n r e c h t begehen, wenn sie, und wenn sie schon jetzt, ü b e r den apostelwert des P a u l u s e i n u r t e i l sich a n m a s s e n , wärend allein der h e r r u n d des h e r r n t a g richter d a r ü b e r sind . . . . 4 1 — 5 3. s c h l u s s m a n u n g a n die g e m e i n d e , von dem parteit r e i b e n mit einer Überhebung des e i n e n g e g e n

143

144

A n h a n g : Die g e d a n k e n g ä n g e der paulmischen briefe.

d e n a n d e r n zu g u n s t e n Eines Iehrers abzulassen, unter hinweis auf die Undankbarkeit gegen P a u l u s 4 C — 1 3 II. B e k ä m p f u n g v o n l e b e n s z u s t ä n d e n u n d lebensa n s c h a u u n g e n in der korinthischen gemeinde, welche mit dem geiste des evangeliums Christi in Widerspruch stehen 4n_1558 1. U e b e r g a n g . Aufforderung an die gemeinde, P a u l u s , d e n alleinigen vater der g e m e i n d e , als rechte k i n d e r n a c h z u a m e n , mit der meidung, dass er zu dem zwecke, an seinen wandet in J e s u Christo sie zu e r i n n e r n , Timotheus zu ihnen ges a n d t habe und bald selber kommen werde . . . 4 ' 4 — 2 1 2. b e k ä m p f u n g d e r u n z u c h t und besonders eines ganz ausserordentlichen falles von unzucht in der gemeinde 5'—13 3. b e k ä m p f u n g d e r s u c h t z u r e c h t s h ä n d e l n , u n d zwar -vor heidnischen richtern C—" 4. b e k ä m p f u n g i r r i g e r a n s c h a u u n g e n über d e n g e b r a u c h d e r c h r i s t l i c h e n f r e i h e i t in betreff der b e f r i e d i g u n g eines naturtriebes, und zwar in zwei p u n k t e n , im geschlechtstriebe u n d im genusstriebe, in der ehe u n d im genusse von götzenopferfleisch mit teilnähme an heidnischen götzenopfermalzeiten 6"—II1 a. der grundsatz über die berechtigung der christlichen freiheit 613—20 b. Vorschriften ü b e r die in der ehe geordnete b e f r i e d i g u n g des geschlechtstriebes u n d über die ehelosigkeit 71—40 c. Vorschriften über den g e n u s s von götzenopferfleisch u n d die teilname an götzenopfermalzeiten 8'—II1 5. b e k ä m p f u n g v o n m i s s b r ä u c h e n b e i d e n gemeinde versam mlungen lls—1440 a. b e k ä m p f u n g der unsitte, dass die f r a u e n one schleierhülle in den gemeindeversammlungen auftreten 11'— 1 0 b. b e k ä m p f u n g der unsitte, dass die feier des liebesmales u n d des abendmales in eine g e m e i n e malzeit zur Stillung des n a r u n g s b e d ü r f n i s s e s a u s g e a r t e t ist . . . 11 1 7 — 3 4 c. b e k ä m p f u n g der Störungen, welche durch die g ä b e des z u n g e n r e d e n s in den gem e i n d e v e r s a m m l u n g e n eingetreten waren 12'—14 4 0 6. b e k ä m p f u n g d e r l e u g n u n g d e r u n g in der gemeinde

aufersteh15'— 1 8

145

A. Die sendschreiben des apostéis Paulus selbst. III. E i n z e l n e g e s c h ä f t l i c h e a n g e l e g e n h e i t e n betreffend 1. die Sammlung einer liebessteuer für die heiligen in Jerusalem 2. den besuch des Paulus in Korinth 3. die empfehlung des Timotheus, des jugendlichen missionsgefärten des apostels 4. die hinkunft des Apollos 5. eine allgemeine ermanung und besondere empfehlung in betreff der Überbringer eines briefes der Korinthier an den apostel D. S c h l u s s 1. grüsse von verschiedenen 2. eigenhändiger gross des Paulus .

IG 1 — 18

16'—* 16 5 — 9 16 10, IG12

11

IG 13 — 18 16"— 2 4 16 19- 20 16 21 — 24

3. Das als zweites überlieferte sendschreiben an die gemeinde in Korinth. A. E i n g a n g s g r u s s . O r u s s des Paulus, des apostels Christi Jesu durch Gottes willen, an die gottesgemeinde in Korinth samt allen heiligen in Achaja l 1 * 2 B. E i n l e i t u n g . D a n k gegen den Gott, der dem Paulus in jeglichem leide jeden trost spende, damit er wiederum jeglichen leidenden in jedem leide tröste, gegen den Gott, der ihn vor kurzem aus todesgefar gerettet habe und fort und fort retten werde unter beihülfe des gebetes der Korinthier, die erkennen, dass Paulus auch ihnen gegenüber in lauterkeit Gottes gewandelt und w i e b i s h e r , so b i s a n s e n d e e i n r u m f ü r s i e s e i a m t a g e des herrn Jesus I3—14 C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , eine S e l b s t v e r t e i d i g u n g des Paulus (12") wider das im gemüte der gemeinde noch bestehende misstrauen in den s i t t l i c h e n und den a p o s t o l i s c h e n Charakter des Paulus und in seinen ansprach, in g l e i c h e r w e i s e , j a in h ö h e r e m g r a d e , als die in Korinth aufgetretenen und anerkannten Christusapostel, e i n a p o s t e l C h r i s t i zu sein ;i 1 5 —13 1 0 I. Selbstverteidigung gegen das im gemüte der ganzen gemeinde noch gebliebene misstrauen in den s i t t l i c h e n und a p o s t o l i s c h e n C h a r a k t e r des Paulus selbst I 1 5 —7 1 6 und zwar 1. gegen das misstrauen in seinen s i t t l i c h e n Charakter gegen den Vorwurf der leichtfertigkeit in seinen zusagen betreffs einer reise zu den Korinthiern lis_2n H o l s t e n , Da» «vangeHuni des Paulus, II.

10

Anhang:

Die gedankengänge der paulinischen briefe.

a. aufstellung der t a t s a c h e , der änderung des ursprünglich zugesagten reiseplanes l 1 5 -

16

b. Zurückweisung des von d e n Korinthiern dieser änderung untergeschobenen grundes der leichtfertigkeit

I17—w

c. angabe des waren beweggrundes, der Schonung der korinthischen gemeinde, und angeschlossen daran die letzte beilegung des streites über das harte verfaren des apostels wider den blutschänder 2. gegen

das

misstrauen

in den

. .

. I83—2"

apostolischen

Charakter des Paulus

21J—716

und zwar a. nach einem ü b e r g a n g e ,

der

mitteilung

eines grossen, von Gott gegebenen erfolges seiner evangeliumsverkündigung, b. g e g e n

den

zweifei

an

der

warbeit seines evangeliums Widerspruche lichen

mit

der

2"—S7

göttlichen bei

dessen

alttestament-

gottesoffenbarung,

und

an

der

göttlichen berechtigung seines apostolats bei seinem anspreche, als der gottberufene

diener

eines

neuen

bundes

des

geistes anerkannt zu werden

31—46

c. gegen das befremden über die gottverhängteu

leiden

dieses

gottberufenen

dieners eines neuen bundes

47—510

d. gegen den verdacht auf eitle Selbstüberhebung und selbstrumsucht des Paulus bei der Verkündigung dieses evangeliums durch die behauptung, dass er von sich nur rede, um den Korinthiern anlass zu g e b e n , seinen wert und seine Stellung g e g e n seine gegner zu behaupten . .

. 511—G'°

e. schluss dieses teiles der Selbstverteidigung

mit der bitte des Paulus an die

Eorinthier,

dass, wie er nun sein herz

ihnen aufgetan, so auch sie ihr herz ihm auftun m ö g e n , und mit der darstellung der trostvollen freude darüber, dass nach der mitteilung des Titus die durch seinen letzten meinde

brief verursachte trauer der g e zur Wiederkehr

der

liebe

der

gemeinde zu ihrem apostel, wie zur rückkehr der Zuversicht des apostels zu seiner gemeinde ausgeschlagen sei

. . .

Gu—7"

A.

147

Die sendschreiben des apostéis Paulus selbst.

II. A n g e s c h l o s s e n an diese darstellung des wieder eingetretenen eifers der gemeinde für den Paulus die auflorderung zum abschlusse

der liebesgabe für die armen heiligen in

Jerusalem

81—9"

X. einleitender bericht über den ausserordentlichen erfolg der Sammlung der liebesgabe in Macédonien 8 1 — 6 2 . aufforderung an die Korinthier, die schon vor den Uacedoniern angefangene liebesgabe unter leitung des Titus abzuschliessen

87—ls

3 . empfehlung der b r ü d e r , welche von Paulus zum abschluss nach E o r i n t h gesandt sind,

des Titus

und der bruder aus Macédonien 4 . angabe selber

des

Zweckes,

zu k o m m e n ,

816—24

zu welchem Paulus,

statt

die brüder aus Macédonien

noch wieder sich voraufgeschickt habe

91—5

5 . aufforderung, reichlich von herzen zu geben unter hinweis auf den

segen Gottes und die Wirkung

dieser gäbe auf die urgemeinde in Jerusalem .

. 96—15

I I I . A b s c h l u s s der Selbstverteidigung gegen das im gemüte der gemeinde, und wesentlich der ihm feindlich gesinnten (10 2 ), noch bestehende misstrauen in den apostelwert des Paulus in seinem Verhältnisse zu den als „übersehraposteln" anerkannten Christusaposteln

10' —13'°

1. einleitender Übergang, bitte des Paulus, dass diejenigen,

welche

wänen,

mutig sei und in göttliche

fleisches

dass

er nur abwesend

schwäche streite,

die

kraft der wafTen des anwesenden nicht

auf die probe stellen mögen

101—6

2. die Verteidigung selbst

10T—12"

a. Verteidigung zunächst gegen den Vorwurf, dass er ein maulheld s e i , der nur abwesend in briefen den mut habe, seine apostelvollmacht

geltend

zu

machen,

durch den nachweis, dass grade bei ihm seinem wirken sein wort entspreche .

. 10T—18

b. Verteidigung gegen den wan, dass er doch den „übersehraposteln" nachstehe . .

. II1—1218

a . mit berücksichtigung des punktes, dass er, one sein apostelrecht geltend zu machen, umsonst i n K o r i n t h das evangelium verkündet habe

11'—ls

ß. mitgegenüberstellungdereigenschaften, a u f welche die „übersehrapostel" ihren von den Korinthiern

zugestandenen

wert

10*

148

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe.

gründen und auf welche Paulus seinen von den Korinthiern angezweifelten apostelwerth stützt II 1 6 —12'° f. mit hervorhebung der tatsache, dass die gemeinde ihn zu dieser Verteidigung mit dem selbstlob eines narren gezwungen habe, unter nochmaliger betonungder zwei entscheidenden punkte, dass Paulus in keinem beweiszeichen eines apostels hinter den „übersehraposteln" zurückgestanden sei ausserdem einen, dass er umsonst das evangelium verkündet habe, one selber oder durch Titus die gemeinde bei der kollekte dafür auszubeuten . . 12"— 1 8 3. schluss dieses teils der Selbstverteidigung, ihr zweck und manung .an die ihm feindlich gesinnten unreinen geister, vor seiner nun bevorstehenden ankunft ihren sinn zu ändern . . . . 12"—13 10 D. S c h l u s s . Grüsse und segenswunsch

13"—

4. Bat sendschreiben an alle in Bom gottgeliebten, berufenen heiligen. A. G i n g a n g s g r u s s I1—7 Gruss des Paulus an a l l e in Rom berufenen Jesu Christi, erweitert durch beziehungsvolle gedanken, durch hinweis 1. auf die göttliche berufung des Paulus zum apostel eines gottesevangeliums; 2. auf die Übereinstimmung dieses evangeliums des Paulus mit der vorverheissung Gottes von seinem sone durch seine propheten in heiligen scbriften; 3. auf das wesen dieses gottessones als des dem fleische nach aus dem samen Davids entstandenen, des dem heiligenden geiste nach infolge von totenauferstehung zum sone Gottes in macht bestimmten; 4. auf den göttlichen zweck des apostolates des Paulus zur Verwirklichung eines glaubensgehorsams unter a l l e n Völkern zur ehre des namens Jesu Christi; 5. auf die bestimmung des sendschreibens für a l l e berufenen heiligen in Rom.

A. Die sendschreiben des apostéis Paulus selbst.

149

B. E i n l e i t u n g I8—" 1. Nach dem ausdrucke seiner freudigen gemütsstimmung über a l l e gläubigen in Rom und seines dankes gegen Gott über die Weitanerkennung ihres glaubens I8 2. spricht Paulus seine schon lange bestehende sehnsucht aus, sie zusehen, um ihnen ein etwas von g e i s t i g e r gnadengabe mitzuteilen zur f e s t i g u n g ihres glaubens I8—13 3. hebt dazu aber besonders hervor, dass er seit langem sich vorgesetzt habe zu ihnen zu kommen, um etwelche missionsfrucht ebenso unter ihnen, wie auch unter den übrigen Völkern zu gewinnen, und dass er s o , wie er hellenen und barbaren, weisen und einfältigen ein Schuldner sei, so auch ihnen in Rom das evangelium zu verkünden seinerseits die geneigtheit habe I 13 — 15 4. dieses „so — wie" aber begründet er dadurch, dass er sich des evangeliums (vom kreuze Christi, 1. kor. I 23 ) nicht schäme als einer gotteskraft zur heilserrettung für j e d e n , der da g l a u b e , j u d e n sowol z u v ö r d e r s t , als auch h e i d e n ; denn eine gottesgerechtigkeit werde darin offenbart aus g l a u b e n zum g l a u b e n nach dem schriftwort: aus glauben wird der gerechte leben I 16, tT Damit ist das nächste thema aufgestellt: begründung des evangeliums von der gottesgerechtigkeit a u s g l a u b e n zum g l a u b e n als der E i n e n h e i l s n o r m sowol gerade für j u d e n , als auch für h e i d e n . C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , eine a p o l o g i e des paulinischen evangeliums von der gottesgerechtigkeit aus g l a u b e n als des E i n e n heilsgrundes für juden und heiden wider ein noch schwankendes (1")> noch ' n jüdischer Vorstellung befangenes, christliches bewusstsein I 18 —15 33 E r s t e r , theoretisch-dogmatischer teil I 1 8 —II 3 6 31. Aufstellung des w e s e n s d e r g o t t e s g e r e c h t i g k e i t a u s g l a u b e n als der E i n e n heilsnorm one unterschied für a l l e gläubigen I18—5" I. Darstellung der V o r a u s s e t z u n g dieser E i n e n heilsnorm in dem g l e i c h e n walten des zornes Gottes über a l l e m e n s c h e n , heiden und juden, insofern alle der gleichen sünde unentschuldbar unterworfen sind, dass sie die warheit, die sie wissen, durch die Ungerechtigkeit, die sie tun, niederhalten l 18 —3 20 1. das walten des zornes Gottes über die unentschuldbare gottlosigkeit der m e n s c h e n , welche trotzdem, dass sie um Gott als den Schöpfer in seiner allmacht und göttlichen unvergänglichkeit wissen, doch die vergängliche Schöpfung dienend verehren, dafür aber vom zorne Gottes jedem sündengreuel hingegeben sind I 18 — 32

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. 2. das walten des zornes Gottes über die unentschuldbare Ungerechtigkeit des m e n s c h e n , welcher des nächsten sünde zwar r i c h t e t , aber dieselbe sünde t u t , daher aber dem gerechten gerichte Gottes anheimfällt, der jedem vergelten wird nach seinen werken 2'— 8 3. als ergebnis die behauptung der gleichen Stellung des juden und des heidenvordem gerechten richterurteileGottes,seieszumewigenlebenoderverderben 2 9 - 1 0 4. begründung dieser g l e i c h s t e l l u n g d e s j u d e n u n d h e i d e n vor dem zorngerichte Gottes gegen den Widerspruch eines noch jüdischen bewusstseins 2 11 —3 20 a. V o r a u s s e t z u n g dieser begründung: Gott urteilt one ansehn des s c h e i n s der person und erklärt nicht den gesetzeshörer, sondern den gesetzestäter gerecht 2"—3t3 b. b e g r ü n d u n g 2»—3 3 0 a. der heide, one besitz eines gesetzes, hat das von dem gottesgesetze geforderte werk als. ein in sein herz geschriebenes und wird am tage des gerichts nach dieser seiner verborgenen innerlichkeit gerichtet 2 14 — 16 ß. der jude besitzt a. ein gesetz, aber nutzlos, denn er übertritt es mit der tat 2 1 7 — u b. einebeschneidung,aber nutzlos, falls er und weil er bei dieser nicht gesetzlich handelt und deshalb sein Judentum gleich heidentum ist . 2 " — 2 9 j. so hat freilich jude sein einen Vorzug, beschnittensein einen nutzen, zuerst den, dass die beschneidung mit den heilsverheissungen Gottes betraut und daher des heils gewiss ist. Denn der unglaube eines teils der beschneidung lässt nicht die irreligiöse folgerung zu, dass Gottes verheissungstreue dadurch aufgehoben werde, sondern ist zu dem zweck, damit Gottes gerechtigkeit in seinen verheissungsworten von dem sie leugnenden menschen siegend anerkannt werde 3'—* 8. diese Zweckbestimmung des P a u l u s könnte nun zwar der mensch überhaupt,

A. Die sendscbreiben des apostels Paulus selbst. und gerade der ungläubige jude, gegen die verhängung des zornes Gottes •vorschützen. Der mensch könnte folgern, dass, wenn die Ungerechtigkeit des menschenGottesgerechtigkeit ins licht stelle, d e r Gott, der den zorn verhängt, ein ungerechter sei. Diese irreligiöse folgerung würde jedoch.die weltrichtertätigkeit Gottes über die sündige menschenweit überhaupt aufheben. Frage aber der ungläubige jude: wenn die warhaftigkeit Gottes aus m e i n e r lüge einen gewinn zog zu seiner Verherrlichung, warum werde denn noch dazu i c h als sünder gerichtet, und warum sollen wir nicht — nach der lehre des Paulus! — das böse tun, damit das gute komme (cf. 6 , 1 ) , so sei die Verurteilung solcher frager gerecht . . 35—* e. Entsteht nun also (bei der ausfürung 31—») die frage, ob P a u l u s diesen a u c h v o n i h m behaupteten Vorzug des juden vor dem heiden (in dem betrautsein der be9chneidung mit der heilsverheissungGottes und inderverheissungstreue Gottes) gegen ein walten des zornes Gottes auch über den juden v o r s c h ü t z e , so ist dies durthaus nicht der fall. Denn er hat vorher vor 31—* die b e s c h u l d i g u n g ausgesprochen, dass juden sowol als heiden alle unter der macht der sünde stehen. Diese beschuldigung wird aber den juden durch ausspräche desgottesgesetzes bewiesen, die eben zu den juden gesprochen sind, damit die gesamte sündige menschenweit (nicht nur die heidenweit) Gottes gericht unterworfen werde, weil — nach dem worte der schrift — aus gesetzeswerken nicht wird gerecht erklärt werden alles, was fleisch ist 3 9 — 30 II. Darstellung des w e s e n s einer nunmehr sonder gesetz (one Verbindung mit einem gesetz) offenkundig gewordenen gottesgerechtigkeit, die bezeugt wird von dem gottesgesetze und den propheten, und zwar einer g o t t es gerech-

152

Anbang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. tigkeit mittelst g l a u b e n s an Jesum Christum, g e m e i n s a m für a l l e gläubigen one unterschied wegen der g l e i c h e n sündigkeit

aller

und

objectiv

als

ein

geschenk der

gnade gottes auf grund des sünenden blutes Christi Jesu 3 2 1 — 4 " 1. das w e s e n

dieser g o t t e s g e r e c h t i g k e i t mittelst

glaubens tatsache

an Jesum Christum,

des

von Gott

wie es in der

gewirkten

todes Christi

offenkundig geworden

3 S1 — 26

2. f o l g e r u n g aus diesem wesen der g o t t e s g e r e c h tigkeit aus g l a u b e n : ausschluss jedes s u b j e c t i v e n r ü m e n s , insofern jetzt, wer m e n s c h ist, d u r c h g l a u b e n gerecht wird s o n d e r g e s e t z e s w e r k , und herstellung einer e i n i g e n h e i l s n o r m f ü r j u d e n u n d h e i d e n v o n dem e i n i g e n G o t t 3. nachweis der b e z e u g u n g

3"—31

dieser einigen heils-

norm durch das gottesgesetz und die propheten, insofern

sie

als

eine

von

Gott

zugerechnete

glaubensgerechtigkeit für beschnittene und unbeschnittene

schon bei Abraham, dem

anfänger

der heilsgeschichte, zur geltung gebracht und von David als norm der Seligkeit gepriesen ist . . . 4 ' — 2 5 I I I . darstellung der f o l g e n

dieser

gottesgerechtigkeit

aus

g l a u b e n als des grundes unserer lebensvollendung, unserer errettung vom zorne Gottes, unseres friedens mit Gott, unserer boffnung auf die dereinstige herrlichkeit Gottes . 5 ' — 1 1 SB. B e g r ü n d u n g

der mit dieser gottesgerechtigkeit aus glauben als

der Einen gerechtigkeitsnorm für heiden und juden gegebenen neuen eines

religiösen noch

in

Weltanschauung

jüdischen

gegen

Vorstellungen

die

einwürfe

befangenen

christlichen bewusstseins

5"—1ISS

I. begründung der warheit des paulinischen evangeliums gegen die einwürfe eines j u d e n - c h r i s t l i c h e n

ethisch-

r e l i g i ö s e n bewusstseins 1. Ü b e r g a n g der

5"—839

und a u s g a n g :

gottesgerechtigkeit

darstellung der mit

aus glauben

gegebenen

neuen, allein durch den willen Gottes bestimmten objectiven heilsweltordnung, wie sie in der entwicklung der heilsgeschichte von Adam bis Christus zu tage getreten, zur begründung des momentes der objectivität in der gottesgerechtigkeit 5 1 ' 2 — 21 2. b e g r ü n d u n g dieser objectiven heilsweltordnung durch abwehr der falschen folgerungen, welche ein noch jüdisch-christliches, an der notwendigkeit einer subjectiven tatgerechtigkeit festhaltendes bewusstsein aus jener objectivität der gottesgerechtigkeit zieht

6l—7"

A. D i e sendschreiben des apostels P a u l a s selbst. a. abwehr der folgerüng, dass die in der gottesgerechtigkeit gesetzte objective g n a d e G o t t e s den sünder verfüre, b e i d e r s ü n d e z u verharren, damit die gnade sich m e h r e , durch den nachweis, dass die auf d e n tod Christi g e t a u f t e n , mit Christus ges t o r b e n e n zu einem n e u e n leben nicht m e h r f ü r die s ü n d e , sondern f ü r Gott ers t a n d e n sind 61—14 b. abwehr der f o l g e r ü n g , dass die mit der gottesgerechtigkeit gesetzte a u f h e b u n g eines gesetzes zum s ü n d i g e n v e r a n l a s s e , durch d e n nachweis, dass gerade die im tode Christi g e g e b e n e f r e i h e i t v o n einem g e s e t z e u n d dem gottesgesetzo ein leben nicht f ü r die sünde, sondern für Gott wirke 6 1 5 —7 6 c. abwehr der f o l g e r ü n g , d a s s , wenn mit der f r e i h e i t v o m g o t t e s g e s e t z e die f r e i h e i t v o n d e r s ü n d e beginne, das g o t t e s g e s e t z s e l b s t s ü n d e s e i , durch nachweis des w a r e n Verhältnisses des gottesgesetzes zur s ü n d e im wesen des menschen, 7 ' — " u n d zwar a . durch d e n nachweis, dass nicht das gottesgesetz s ü n d e sei, aber doch m i t t e l s t des gottesgesetzes die s ü n d e zum bewusstsein u n d die s ü n d i g e 8innenbegier zum anreiz und zur t a t werde, die f u r c h t b a r e macht also der s ü n d e gerade darin an den tag trete, dass sie mittelst des gottesgesetzes, des g u t e n u n d heiligen, dem menschen d e n tod bringe V—13 B e g r ü n d e t wird dies ß. durch aufweis des Verhältnisses des wesens des menschen u n d der s ü n d e in ihm zum wesen des gottesgesetzes 7 U — 3 5 a . a u s g a n g : das gottesgesetz ist seinem wesen nach geistig, der mensch (der als noch nicht christg l ä u b i g e r one nveüpia seiende) in conträrem gegensatze fleischig (aus fleisch) u n d deshalb unfreier sklave der sünde. Diese b e f r e m d e n d e b e b a u p t u n g , welche die s ü n d e zu einer tat nicht

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. der freibeit des willens, sondern der notwendigkeit des wesens macht, wird begründet b. durch den nachweis, dass für den menschen unter dem gottesgesetz (der das gottesgesetz weiss und anerkennt und die innere neigung hat -fHXet es zu tun), seine t a t (die d u r c h d i e g l i e d e r d e s l e i b e s ausgefürte) aa. weder formell 715—" (als tat des ich), bb. noch materiell 7 19 — 20 (als böse tat) eine freie tat des innern ich, des wissenden und wollenden, sei, sondern eine notwendige tat des dunklen naturtriebes, also der sünde im fleische, dass also c. über dem menschen unter dem gottesgesetz ein doppeltes gesetz walte: aa. überdeninnenmenschen(das wissende und wollende ich) das gottesgesetz im bewusstsein (das es aber nur zu einem unkräftigen wissen und wollen bringe) 7!l- n bb. über den aussenmenschen (den d u r c h d e n f l e i c h e s l e i b h a n d e l n d e n ) das sündengesetz in den gliedern des leibes des fleisches (diesem leibe des todes), das in seiner Überkraft über das (schwächliche) wissen das w i r k l i c h e t u n mit notwendigkeit zur sündigen tat mache 7M_« d. daraus endlich die entscheidende folgerung, dass den in Christo Jesu lebenden das in ihm herrschende gesetz des gottesgeistes des lebens von dem vorher in ihm herrschenden gesetze der sünde und des todes befreie und lebensvollendung verbürge 8 1 — 11

A. Die sendschreiben des apostels Paulus selbst.

155

Dies wird begründet, ot. und zwar die freiheit von der sünde durch den nach weis, dass, was dem gottesgesetze unmöglich war zu bewirken wegen der macht des fleisches über das noch one den gottesgeist lebende ich (die rechtsbestimmung des gesetzes zu erfüllen: oix ¿nt9u(i^aeic,7 7 ), Gott durch sendung seines sones in sündenfleischesabbilde und durch das im tode des sones vollzogene todesurteil über das sündenfleiscb bewirkt habe, damit in denen, die nach dem gesetze des gottesgeistes wandeln, die rechtsbestimmung des gottesgesetzes (oix ¿ra8u(x^jeit) erfüllt werde (gal. 5, 16 ff.). Die notwendigkeit einer derartigen sendung des gottessones zur erfüllung dieses Zweckes wird aus dem wesen der beiden substantiell e n k r ä f t e des fleisches und des gottesgeistes und ihrer Wirkung im menschen begründet, von denen das fleisch wesensnotwendig, wie s ü n d e , so t o d , der geist wesensnotwendig, wie gerechtigkeit, so leben wirkt * . . 81—9 ß. die freiheit vom tode aber durch den nachweis, dass, wenn in dem gottbegeisteten christusgläubigen der fleischesleib (7 24 ) tot ist wegen sünde, der gottesgeist aber leben ist wegen gerechtigkeit (der gottesgeist aber sein leben, sein handeln, nur durch einen gegliederten leib verwirklichen kann), Gott, wie in Christo Jesu, so in dem christusgläubigen auch den sterblichen leib lebendig machen wird um des in ihm wonenden gottesgeistes willen . 8 1 0 - 1 1 *) 7. nachweis, dass der den gläubigen verliehene gottesgeist mit der gottes*) V. 12 und 13, die in obigem gedankengange fehlen, hat H. wol als abschluss von a und ß betrachtet. Denn in einer früheren, kürzeren fassung steht statt a und ß bloss: „a. nachweis, dass nicht das gesetz, sondern der in der gemeinschaft mit Christo verliehene gottesgeist den gläubigen der macht der s ü n d e und des todes enthebe. 8 1 — I 3 ." M.

156

Anbang: Die gedankengänge der paülinischen briefe. kindschaft das erbe des ewigen lebens bringe 8U—1T 8. nachweis, dass die leiden auch noch der gläubigen in der gegenwart, die, als ausdruck des zornes Gottes über sünde betrachtet, mit der vorhergehenden behauptung in Widerspruch zu stehen scheinen, doch die gewissheit des zukünftigen lebens für den nur glaubensgerechten nicht aufheben . . 8 1 8 — 3 0 а. nachweis, dass die leiden der gegenwart nur beweisen, dass auch der gläubige auf h o f f n u n g für eine zukunft errettet und deshalb mit der gesamten Schöpfung an geduldiges erwarten gebunden sei 819—25. б. hinweis darauf, dass wärend dieser zeit der gottesgeist in den gläubigen für sie bei Gott eintrete 8 26, » c. und dass denen, die nach vorherbestimmung Gottes berufen sind, mit der berufung auch die ewige herrlichkeit gewiss sei . 8 2 9 — 3 0 3. a b s c h l u s s der begründung in dem preise dieser die gewissheit des ewigen heils bringenden gnade Gottes und liebe Christi

831—39

II. Begründung der warheit des paülinischen evangeliums gegen den einwurf eines j u d e n c b r i s t l i c h e n g e s c h i c h t l i c h r e l i g i ö s e n b e w u s s t s e i n s , dass grade mit dem evangelium des Paulus, der loslösung des heils von gesetz, beschneidung und Israel, die verheissung Gottes an Israel als hingefallen erscheine, durch lösung des Widerspruches dieses bewusstseins wider die durch die Verkündigung des Paulus hervorgerufene tatsache, dass augenblicklich n u r e i n b r u c h t e i l d e s v o l k e s I s r a e l mit der fülle der beiden zum messiasreiche berufen ist, die g e s a m t h e i t I s r a e l s also davon ausgeschlossen scheint 1. Ü b e r g a n g und ausgang: ausdruck des Schmerzes des national-religiösen gefüls des Paulas über die mit der verheissung Gottes anscheinend in Widerspruch stehende tatsache der gegenwart, dass Israel als gesamtvolk ausgeschlossen ist vom Messias und seinem reiche 91—5

91—II36

A.

Die sendschreiben des apostels P a u l a s selbst.

l ö s u n g dieses Widerspruches a. e r s t e s

moment:

96—11"

lösung des e i n e n

Wider-

spruches, dass zusammen nur mit einem b r u c h t e i l e Israels die heiden berufen sind, erklärung

durch

dieser tatsache aus dem wirkungs-

gesetze des göttlichen heilswillens

96—39

a. abweis der national-religiösen anschauung

einer

berechtigung

gesamt-

israels durch aufweis des wirkungsgesetzes des göttlichen heilswillens i n einer auswal nach göttlicher vorherbestimmung

96—13

ß. b e g r ü n d u n g d e r w a r h e i t d i e s e s g e s e t z e s

914—21

y. nachweis der anwendung dieses gesetzes auf die gegenwart b. z w e i t e s m o m e n t : Widerspruches,

9"—39

lösung des

dass

das

anderen

gesamtvolk

I s r a e l s vom messiasreiche ausgeschlossen scheint,

durch erklärung dieser tatsache

aus dem göttlichen heilszweck und auflösung dieses

scheins

in

dem waren

wesen und

zwecke der göttlichen heilsordnung

.

a. a u s g a n g s p u n k t : aufstellung der

tat-

.

sache

. 930—11" 930_33

ß. der n ä c h s t e

grund dieser tatsache

i n dem widerstreben Israels g e g e n das heilsprincipdergottesgerechtigkeitaus glauben

• . . .

10'—15

Q. als gegen ein die mosaische gesetzesgerechtigkeit aufhebendes 1 0 4 — 1 0 b. als gegen ein allgemeines und allen menschen verkündetes

. 10"—15

y. der t i e f e r e u n d w ä r e grund dieses • nächsten grundes in der heilsordnung Gottes

1016-ll«(9-">)

q. abweis der u n w a r e n

gründe

oa. in Israel 6b. in Gott

1018—31 . . . . . . .

II1—6

b. aufweis des w a r e n grundes im gesetze

des

göttlichen

heils-

willens

1 IT. 8(9. 10)

C. zurückfürung dieses waren grundes in den heilszweck der göttlichen heilsordnung o a . die wäre, vonGottes heilswillen bezweckte Wirkung

II11—33

158

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. der tatsache des ausschlusses Israels, die errettung der heiden . . I I 1 1 * 1 3 bb. ermanung au die heiden zur rechten Würdigung dieser Wirkung . . . . I I 1 5 — 2 4 CC. zurückfürung dieser Wirkung in dieteleologieder göttlichen heilsordnung, in welcher die göttliche heilsverheissung anlsrael in seiner gesamtbeit ihre endliche erfüllung findet 1125—32 3. s c h l u s s dieser lösung: preis der wunderbaren wege Gottes in der Verwirklichung dieser heilsordnung H33_J6

3 . Z w e i t e r , praktisch-paraenetischer teil 121—15M 1. Ginleitende und grundlegende manung zu einem geistigen, dem vollkommenen willen Gottes entsprechenden gottesdienste 12u 3 2. Besondere manungen, das sittliche leben des gläubigen in der gemeinschaft und für sich betreffend 1 2 * — 1 3 " a. abmanung vor. dünkelhafter Überhebung durch besonnene selbstbeurteilung nach dem masse des gottverliehenen glaubens . . . 1 2 3 — 8 b. anmanung zu den wesentlichen christlichen tugenden 12 9 — S 1 c. anmanung zum gehorsam gegen die obrigkeitlichen gewalten I3l—' d. anmanung zur liebe als des gesetzes erfüllung 1 3 ' — 1 0 e. abmanung vor allen werken der finsternis 1 3 " — 1 4 3. Besondere manung das Verhältnis der starkgläubigen zu den schwachgläubigen in der ausübung religiöser lebensformen betreffend 141—23 a. zum beginn manung an die starkgläubigen der in ihrer glaubensgewissbeit schwachen freundlich sich anzunehmen, aber nicht zum zwecke theoretischer erörterungen über den irrtum ihrer religiösen Vorurteile 14 1 b. angabe der tatsache, um welche es sich handelt, dass die glaubensschwachen nur kraut essen (kein fleisch als unrein, v. 21) und nur wasser trinken (keinen wein als die Sinnlichkeit erregend, v. 21), dass sie einzelne tage vor andern heilig achten (gal. 4 4 0 ), wä-

A. Die sendschreiben des apostéis Paulus selbst. rend die glaubensstarken alles essen und trinken und jeden tag gleich heilig achten 14'— 5 1 c. angabe des entscheidenden grundsatzes bei der beurteilung dieser unterschiede — der eigenen glaubensgewissheit eines jeden — und aufforderung zu gegenseitiger duldung 14 5 b — 1 2 d. manung an die starkgläubigen, ihre theoretisch berechtigte freiheit praktisch selbst zu beschränken, um dem schwachen bruder nicht ärgernis zu geben oder ihn zu einer freiheit zu verleiten, für welche ihm die glaubensgewissheit fehlt, da doch alles sünde ist, was one glaubensgewissheit geübt wird 14"— 2 3 ?4. Manung an die starkgläubigen (beiden), die schwächen der abergläubischen (juden) liebevoll zu tragen, und nach dem vorbilde Christi die Schmähungen, die über die abergläubischen ergehen, geduldig auf sich zu nehmen, die einheit aber zwischen heidnischen und jüdischen gläubigen im geiste Christi zu fordern 15 1 — IS ?5. Erläuternde eritschuldigungen des Paulus über die künheit seines sendschreibens an die römischen gläubigen und über den zweck seiner persönlichen gegenwart in Rom 15'*— 33 D. Schluss 1. Empfehlung der schwester Phöbe mit der aufforderung, bei ihren geschäften in Rom ihr beistand zu leisten 16 1, a ?2. grüsse an eine reihe von einzelnen gläubigen und hausgemeinden in Rom 16 3 — 16 ?3. abmanung vor verkehr mit (gnostisirenden)lehrern, welche irrlehre und ärgernis einfüren 16 1T — 15 ?4. schlussgruss 16 20 5. grüsse von verschiedenen aus der umgebung des Paulus an die römischen gläubigen 16 21 — 23 6. schlussgruss 1624 ?7. Schlusswort: lobpreis des Gottes, der die römischen gläubigen in dem (paulinischen) evangelium und der predigt von Jesus Christus zu stärken vermöge IG 25 — 27

159

16'—"

B. Die sendschreiben und briefe unter dem namen des Paulus. 1. Das zweite sendschreiben an die Thessalonicher. A. E i n g a n g s g r u s s I1'2 Gruss des Paulus und Silvanus und Timotheus an die gemeinde der Thessalonicher. B. E i n l e i t u n g ls—11 Gemütsstimmung des apostels über das kräftige glaubensieben der gemeinde. 1. d a n k an Gott für das Wachstum der gemeinde im glauben und in der liebe und für die ausharrende geduld in leiden, die bei der ausgleichenden gerechtigkeit Gottes der gemeinde ein aufweis ist ihrer einstigen teilname am reiche Gottes beim tage des gerichts und der parusie des herrn Jesus 1®—10 2. b i t t e zu Gott, dass er die glieder der gemeinde würdig mache der berufung und zur erfüllung bringe jede lust am guten wesen und jedes werk des glaubens in kraft zur Verherrlichung des namens des herrn Jesus an ihnen und ihrer am herrn Jesus in* u C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , p'nes \ifO{ napaxX^seoi; an die gemeinde . . . 2—3" I. U a n e n d e b e l e h r u n g in betreff des eintritts der parusie des herrn Jesus Christus 21—1J 1. der anlass zur belehrung 21- 2 2. die belehrung selbst 2J—18 a. die bedingung für den eintritt der parusie in dem vorherigen eintreten des abfalls und des menschen der gesetzlosigkeit . . . . 2 J — s

B.

Die sendschreiben und briefe unter dem namen des Paulus.

161

b. das noch bestehende hemmnis der Verwirklichung dieser bedingung

26—7

c . nach beseitigung dieses hemmnisses das auftreten des menschen der gesetzlosigkeit und s e i n wesen d. göttlicher

28—10 zweck dieses auftretens

in dem

gericht über die, welche der lüge geglaubt haben

2"-'»

3 . schluss der belehrung

213—17

a. dank des Paulus an Gott, dass er im g e g e n satze zu den der lüge gläubigen die T h e s salonicher durch das evangelium des Paulus zum heilserwerbe berufen habe

213-14

b. aufforderung an die g e m e i n d e , dass sie in der Überlieferung feststehe, die sie von P a u lus mittelst wort und brief als lehre empfangen habe

2IS

c. w ü n s c h , dass der herr J e s u s Christus und Gott

der vater

die herzen

der

gemeinde

manen und festigen möge in j e d e m guten worte und werke . II. B e l e h r e n d e

.'

216,

17

m a n u n g an die gemeinde

31—16

1. manung zum gebet für den apostel und den fortg a n g des evangeliums mit die

gemeinde

seine

dem vertrauen,

dass

manungen zur tat machen,

der herr aber ihre herzen zur liebe Gottes und geduldigen erwartung des Messias lenken werde 3 ' — 5 2 . manung

zur t r e n n u n g von den brüdern, die in

der erwartungszeit unordentlich l e b e n , und

ma-

n u n g an diese, wie e r , P a u l u s , ihr vorbild, b e i einem

in

ruhe

arbeitsamen

leben

ihr

eigenes

brot zu e s s e n , mit dem wünsche des friedens in der gemeinde

36—16

D . S c h l u s s g r u s s von des Paulus eigener band

317—

2. Das erste sendschreiben an die Thessalonicher. A. E i n g a n g s g r u s s

I1

Gruss des Paulus und Silvanus und Timotheus an die gemeinde der Thessalonicher. B. E i n l e i t u n g Gemütsstimmung

1»— 1 0 des apostels über das religiöse leben der

gemeinde, d a n k an Gott wegen der allseitigen Wirksamkeit des christlichen geistes i n der g e m e i n d e , begründet durch das bewusstsein des H o l s t e n , Das evangelium des Paulus, II.

11

162

Anhang: Die gedankengänge der paulinischen briefe. apostels um die göttliche erwälung der gemeinde, die in der ersten wirkungsvollen Verkündigung des apostels und ihrer sofortigen freudigen aufname von Seiten der gemeinde dargestellt wird, so dass diese ein vorbild für alle gläubigen in Macedonien und Achaja geworden ist, die laut verkünden, welchen eingang der apostel bei der gemeinde gefunden und wie diese zu dem waren Gott sich bekehrt habe und die parusie seines sones Jesus erwarte.

C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , eine erinnerung an das innige Verhältnis zwischen Paulus und den Thessalonichern und darauf gegründete dogmatisch- und ethisch-religiöse manungen . . . 2 1 — 5 J t I. G e s c h i c h t l i c h e a u s f ü r u n g 2'—3 1 3 1. Erinnerung an das Verhältnis zwischen dem apostel und den Thessalonichern bei seiner ersten anwesenheit und ihrer bekehrung 2'— I C a. erinnerung an das auftreten des Paulus bei seiner ersten Verkündigung in Thessalonich, um das reine, von den gegnern befleckte bild des apostels im gedächtnisse und gemüte der Thessalonicher wieder lebendig zu machen 21—,J b. erinnerung an die glaubenskräftige, in schwerer drangsal bewärte aufname des evangeliums von Seiten der Thessalonicher 2 13 — 16 2. Mitteilung über das verhalten des Paulus zu den Thessalonichern nach seinem weggange . . . . 2 " — 3 ' 3 a. über die sehnsucht des apostels nach den Thessalonichern, seiner hoffnungsfreude und ehre 2 17 — 20 b. über die Sendung des Timotheus, um der Thessalonicher glauben in ihren bedrängnissen zu stärken 3'— 5 c. über den trost, der ihm bei rückkehr des Timotheus geworden 3C—9 d. über des apostels wünsch zu Gott, dass dieser seinen weg zu den Thessalonichern ebnen und diese mit liebe zu einander erfüllen möge 3 10 — 13 II. E t h i s c h - d o g m a t i s c h e a u s f ü r u n g 1. manung zu einem reinen und heiligen wandel . 2. namentlich zur bruderliebe und zu einem arbeitsamen leben 3. trost in betreff der vor der parusie entschlafenen 4. manung zur steten bereitschaft für das unerwartete eintreten der parusie

4'—5" 41—8 4®—12 413—" 5'— 1 1

B. Die sendschreiben und briefe unter dem namen des Paulus. 5. manungen zur betätigung ächter frömmigkeit sowol im gemeindelebcn, als im einzelleben, mit dem endwunsche, dass Gott die Tbessalonicher völlig heiligen möge für die parusie Christi 5,a—24 D. S c h l u s s b i t t e n und schlussgruss

163

5"—58

3. Das sendschreiben an die Philippesier. A. E i n g a n g s g r u s s I1,3 Gruss von Paulus und Timotheus, knechten Christi Jesu, an a l l e heiligen in Christo Jesu zu Philippi samt bischöfen und diakonen. B. E i n l e i t u n g 1 J — 11 Gemütsstimmung des apostéis über das glaubensieben der gemeinde: 1. d a n k an Gott für a l l e glieder der gemeinde aus freude über ihre g e m e i n s c h a f t für das evangelium vom ersten tage bis jetzt und im vertrauen auf deren dauer bis zum tage Christi, ein ausdruck der liebe des apostéis zu ihnen a l l e n , die sie der ihm gewordenen leidensgnade mitgenossen a l l e sind, nach denen a l l e n er sich sehnt in herzensempfindungen Christi Jesu . . I 3 — 8 2. b i t t e zu Gott, dass diese l i e b e der gemeinde mehr und mehr noch wachse an e r k e n n t n i s zur p r ü f u n g d e s i n s i c h u n t e r s c h i e d e n e n , damit sie lauter und tadellos sei auf den tag Christi, erfüllt mit d e r gerechtigkeitsfrucht, die durch Jesum Christum erwächst zur ehre Gottes . . . I a — u C. I n h a l t d e s s e n d s c h r e i b e n s , eines X