210 33 95MB
German Pages 523 [524] Year 2005
BOTHE RICHTER TEHERANI
KLAUS-DIETER WEISS
BOTHE RICHTER TEHERANI
BIRKHÄUSER VERLAG BASEL · BOSTON · BERLIN
»Hamburg, so wenig deutsch wie San Francisco amerikanisch oder Maastricht niederländisch, sucht seinen Weg ohne Parallelen zu Berlin oder München. Die verborgene Basis dafür liegt im dichten Netzwerk dieser Hafenpolis, in dem das Stadtbild und die Verantwortung dafür noch präsent sind.« Hadi Teherani
VORWORT
4 5
Die Architektur der Zukunft ist eine Symphonie räumlicher
mitteln. Hochqualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter sind auf eine
Formen, jeder Raum ein notwendiger Teil des Ganzen. Konstruktive Mate-
Arbeitskultur angewiesen, die Kollektivität und Individualität vereint. Den
rialien, Wände, Decken, Böden sind nur Mittel zu einem einzigen Zweck:
Begriff »Zeitlosigkeit« darf man jedoch nicht missverstehen. Architektur,
der Definition von Raumformen. Form ist weder Selbstzweck noch Ergeb-
die ihre Zeitumstände nicht reflektiert, verweigert ihre kulturelle Aufgabe.
nis des Entwurfsprozesses, sondern Instrument des Entwurfs. Nutzung und Form eines Gebäudes sind zwei unterschiedliche Ausprägungen der
Die Schönheit eines Gebäudes basiert auf seiner Logik und
gemeinsamen Basis Raum. Dabei kommt der Virtualität und Dynamik der
Effizienz, nicht auf Dekor und Zeitgeist. Stromlinienformen in der Architek-
Architektur, der Auflösung ihrer Grenzen und Konventionen, nicht ihrem
tur machen Großformen nicht nur optisch kleiner, sondern auch ökolo-
Fixieren nach historischen Vorlagen entscheidende Bedeutung zu. Archi-
gisch und konstruktiv effizienter. Künstliche Paradiese und verzauberte
tektonische Umwälzungen ereignen sich immer räumlich. Technische
Orte gehörten schon zur Stadtkultur des 19. Jahrhunderts. Heute
Errungenschaften können ein neues Raumkonzept beflügeln, aber nicht
wachsen die Pflanzen der historischen Pflanzenschauhäuser auf der
auslösen. Nichts kann die Emotionalität der dritten Dimension, des
Etage, mitten im Bürohaus. In der Durchdringung von individueller und
Raumes, wirklich ersetzen.
gesellschaftlicher Sphäre wirkt die gläserne Transparenz eines Bürohauses auf einer Mikro- und auf einer Makroebene. Intern formiert der opti-
Überzeugende Architektur ist Form gewordene Sinnlichkeit,
sche Zusammenschluss der Mitarbeiter eine den Unternehmenserfolg
Kultur, Moral, Botschaft. Architektur transportiert eine Weltanschauung,
sichernde Gruppenzugehörigkeit. Extern begründet das Verwickeltsein
weckt Wissenschaft zum Leben und hat gleichzeitig eine Ausstrahlung,
mit der Außenwelt ein höheres Verantwortungsbewusstsein, politisch wie
die Lust vermittelt. In der Architektur prägen sich wandelnde Werthaltun-
ökologisch.
gen und innovative Technologien zu einem frühen Zeitpunkt aus, sodass gute Architektur die Entwicklung und Veränderung der Gesellschaft illus-
Unser Ziel liegt darin, die höchstmögliche organisatorische und
triert und begleitet. Architektur ist darum kein Styling, kein ästhetischer
räumliche Individualität des einzelnen Arbeitsplatzes mit einer ebenso spe-
Mantel der Funktion. Die entscheidenden architektonischen Qualitäts-
zifischen wie kommunikativen Auslegung des Gebäudeentwurfs zu ver-
merkmale sind der Raum, das Volumen, der Ausblick, die Dynamik der
knüpfen, ohne dabei die strukturelle Ordnung der Stadt in Frage zu stellen.
Überschneidungen und Beziehungen. Ein intelligenter Einsatz der Mittel
Was nicht ausschließt, dass gerade architektonische Symbole des Anders-
setzt vor allem auf den Luxus dramatischer Räume.
seins und der Exklusivität dem gesellschaftlichen Austausch verpflichtet sind. Stadt verlangt Kreativität, in den Gebäuden wie im Stadtraum.
Identität stiftende Gebäude verlangen eine eindeutig definierte, anschauliche Architektur mit funktionalen Vorteilen, aber vor allem emotionaler Ausstrahlung.
Progressive Architektur kann eine Brücke bauen zwischen der Emotion oder der Poetik des Raumes und einem Futurismus neuer Dimension, der innerhalb der vielschichtigen und labyrinthisch verstrick-
Zum architektonischen Objekt als Bedeutungsträger gehören
ten Stadt, in einer Welt ohne Zentrum, in der alles Peripherie ist und
im Chaos wuchernder Städte nicht erst seit dem Pariser Centre Pompi-
nichts mehr Mitte, Orientierungspunkte und Signale urbaner Gemein-
dou der überraschende Auftritt und der provokative Maßstabssprung.
schaft setzt. Architektur ist dem Sichtbaren gewidmet. Eine einfache Kom-
Dreh- und Angelpunkt der Stadt ist das soziale Ereignis. Der Verlust des
position, eine klare, aber überraschende Idee ist leicht und ganzheitlich
Spektakels Stadt wird aus gutem Grund seit Jahrhunderten als Strafe
wahrzunehmen. Großformen versetzen den amorphen städtischen Raum
angesehen.
neu in Spannung.
Eine individuelle, spezifische, aber dennoch langfristig und zeit-
Entscheidend ist das Stärken der Zentren, um die Mitte neu zu
los, also architektonisch angelegte Umsetzung von Unternehmenswerten
etablieren. Spektakuläre, die utopische Dimension von Stadt unterstrei-
wird gegenüber der schlichten Signalisierung von Farben, Schriftzügen
chende Stadtzeichen gewährleisten die Lesbarkeit des Labyrinths Stadt.
oder Logos immer im Vorteil sein. Eine Unternehmenskultur, die nicht in
Es geht nicht um das Wiederherstellen von »Geschichte«, sondern um
einer entsprechenden Architektur gelebt werden kann, ist kaum zu ver-
das Erzählen von neuen, faszinierenden Geschichten mit zeitgenössi-
schen Mitteln. Nur so setzt sich Stadtgeschichte fort. Jede hilflose
schen sollten sich im besten Fall nicht ausschließen, sondern auf einer
Nachahmung bedeutet dagegen Geschichtsverlust. Die großartigen archi-
gemeinsamen strategischen Grundlage aufbauen.
tektonischen Zeitzeugen Hamburgs werden nicht durch ein modernes Gegenüber gefährdet, sondern durch Bauten, die uns vorlügen wollen, sie seien genauso alt.
Ganz gleich welche Bauaufgabe zu lösen ist, geht es immer um den im weitesten Sinne lebenswerten Raum, innen wie außen. Technische Form außen und lebenspraktische Geborgenheit im Inneren
Architektur ist ein Gegenstand der Auseinandersetzung, keine
schließen sich nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig. Der ent-
Dekoration. Mit anderen Worten: Architektur ist etwas, das man tut. Dem
scheidende Punkt einer Debatte über architektonische Qualitäten ist die
Gebrauchswert steht ein kultureller Mehrwert gegenüber, der einen
Frage nach der Vermittlung zwischen architektonischer Objektwelt und
Standpunkt erfordert. Diese Erkenntnis bildet sich nur ikonisch, durch
dadurch ausgelöster subjektiver Stimmung. Architektur entsteht für Men-
konkrete Anschauung. In ihrer Alltagsnähe ist Architektur für diesen Pro-
schen. Architektur vermittelt Szenen, Lebensräume, Ausstrahlung.
zess ein wichtiger Antrieb. Je mehr sich die Bauherrenfunktion jedoch in Gremien zersplittert, desto schwerer lässt sich ein klarer kultureller Standpunkt definieren. Architektur sollte aufgeschlossene, sensible Menschen begeistern können. Sie sollte urbane Verstrickungen und Nutzungsüberlagerungen provozieren und ein Gefühl für die Herausforderungen unserer Zeit vermitteln. Auf diesem Weg kann Architektur zu einer Orientierungshilfe für die Menschen wie für die Stadt werden. Wir müssen uns vor allem um die Städte kümmern, um Verdichtungsmodelle, Verkehrsmodelle, Zeitbudgets, um eine intelligentere, komplexere Verzahnung von Natur, Wissenschaft, Technik und Design. Von den Amerikanern, die heute schon zehn Jahre ihres Lebens im Auto verbringen, trennt uns so wenig, weil wir nur noch auseinander sortieren und trennen, zuwenig verbinden und überlagern. Der Architekt muss ganzheitliche Lösungen finden, er muss Städtebau, Ökologie, Ökonomie, Identität und Emotion gleichrangig berücksichtigen. Ohne diese Komplexität führt ökonomisch orientiertes Planen zu sehr kurzfristig angelegten Scheinerfolgen. Da der Architekt nicht freischaffender Künstler ist, braucht er für seine Arbeit an der gesellschaftlichen Bedeutung von Architekturformen die Komplizenschaft des Bauherrn. Der ideale Bauherr will von dem dynamischen Entwicklungspotential der Architektur profitieren und erweitert darum die Aufgabenstellung jenseits reiner Funktion und Ökonomie. Clevere Bauherren vermeiden es, zu viel Geld auszugeben. Kluge wissen, dass es viel gefährlicher ist, zu wenig zu investieren. Bezahlt man zu viel, verliert man zwar einen Teil des Geldes. Investiert man aber zu wenig, verliert man alles, weil die Investition ihren langfristigen Zweck nicht erfüllt. Architektonischer Anspruch, die ökonomischen Interessen der Investoren, aber auch die emotionale Sehnsucht der Men-
Hadi Teherani
05.6
04.5 04.3
05.8
06.3 06.4 02.5
05.2 06.6 06.12
06.2
06.10 06.9 06.11 02.4 04.8
04.1
euspaceimaging.com
VORWORT
4
Hadi Teherani
SUPERZEICHEN MIT GEFÜHLSWELT
01
02
03
04
Michael Mönninger
INDUSTRIE
10
14
AUTOHAUS CAR & DRIVER, HAMBURG
18
FIRMENGEBÄUDE TOBIAS GRAU, RELLINGEN
30
DRUCKZENTRUM SH:Z RENDSBURG–BÜDELSDORF
46
VERTEILERZENTRUM LAMY, HEIDELBERG
52
PAPIERFABRIK PALM, AALEN
58
STADTZEICHEN
66
RHEINAUHAFEN, KÖLN
70
TANGO TOWER, DÜSSELDORF
82
HOCHHAUS SPREEDREIECK, BERLIN
88
LIGHTHOUSE, HAMBURG
94
HOCHHAUS REEPERBAHN 1, HAMBURG
102
PLASTIZITÄT UND GROSSE FORM
110
Klaus-Dieter Weiss
MOBILITÄT
114
FERNBAHNHOF FLUGHAFEN FRANKFURT
118
HAUPTBAHNHOF DORTMUND
136
BAHNHOF CHAMARTIN, MADRID
152
TRANSRAPIDSTATION SCHWERIN
158
BAHNHOF PRATERSTERN, WIEN
164
HAUPTBAHNHOF HANNOVER
170
WOHNEN
178
WOHNEN BILLWERDER DEICH, HAMBURG
182
VILLA, AHRENSBURG
188
APARTMENTHAUS FÄHRHAUSSTRASSE, HAMBURG
196
WOHNHAUS MAINZER LANDSTRASSE, FRANKFURT
204
LOFTS FALKENRIED, HAMBURG
210
VILLA, MOSKAU
218
HOME4, KÖLN
222
LIVING BRIDGE, HAMBURG
236
05
MULTIFUNKTIONALES THEMEN-CENTER, PROTOTYP
246
GLASPAVILLON NIKOLAIKIRCHE, HAMBURG
252
MULTICASA, DUISBURG
258
TRABRENNBAHN, HAMBURG
272
MÜNGERSDORFER STADION, KÖLN
280
PLANETARIUM, HAMBURG
286
KLIMAHAUS, BREMERHAVEN
292
CASINO, HAMBURG
298
WATERWORLD, DUBAI
304
URBANE IMPLANTATIONEN
06
242
FREIZEIT
Klaus-Dieter Weiss
BÜROARBEIT
310
314
SPARKASSE, KIEL
318
BÜROHOCHHAUS DOPPEL-XX, HAMBURG
328
KONTORHAUS ABC-BOGEN, HAMBURG
348
BÜROHAUS BERLINER BOGEN, HAMBURG
360
BÜROHAUS SWISS RE, UNTERFÖHRING / MÜNCHEN
386
KONTORHAUS GRIMM 6, HAMBURG
412
KAY-DEGENHARD-HAUS, BERLIN
422
CARRÉ MAINZER LANDSTRASSE, FRANKFURT
428
LOFTHAUS AM ELBBERG, HAMBURG
436
ELBBERG CAMPUS ALTONA, HAMBURG
448
BÜROHAUS DOCKLAND, HAMBURG
464
BÜROHAUS DEICHTOR, HAMBURG
472
ANHANG
500
WERKCHRONOLOGIE
502
BÜROGESCHICHTE
512
BIOGRAPHIEN
514
MITARBEITER
516
BIBLIOGRAPHIE
517
AUSSTELLUNGEN, PREISE
522
BILDNACHWEIS
523
SUPERZEICHEN MIT GEFÜHLSWELT ZUR ARCHITEKTUR VON BOTHE, RICHTER, TEHERANI
Es ist gut zweihundert Jahre her, da in der Endphase des französischen
Monumentalität nicht der bloßen Größe, sondern der Fremdartigkeit, die
Absolutismus die berühmte »Querelle des anciens et des modernes«
aus dem Nichts neue Orte mit starken Gefühlswerten hervorzaubert.
entbrannte. Damals wurden die seit der römischen Antike geltenden Grundgesetze des Bauens erschüttert und die Voraussetzungen für die
Vom Erscheinungsbild her verbinden die Entwürfe von BRT
moderne Ästhetik geschaffen. Im Streit mit dem »alten« Architekturtheore-
häufig den Bewegungsfuror der futuristischen Frühmoderne mit dem
tiker Blondel stellte der »moderne« Baumeister Perrault die Unwandelbar-
Pop-Art-Technizismus der sechziger Jahre. Doch konstruiert sind ihre
keit der antiken Proportionen und Säulenordnungen in Frage und führte
Gebäude sämtlich im minimalistischen Geist der neuesten ökologischen
sie stattdessen auf Geschmack, Mode und Gewohnheit zurück. Die Archi-
High-Tech-Organik. Das hat allerdings wenig mit der jüngsten biomor-
tekturlehre der Klassik galt fortan nicht mehr als objektive Norm, sondern
phen Blob-Architektur zu tun, sondern viel mehr mit Reduktion, Leichtigkeit
als empirische Realität und durch den menschlichen Verstand vermittelt.
und Transparenz. Die Schönheit von Gebäuden wollen die Architekten
Der »moderne« Perrault führte gegen den »alten« Blondel eine neue
steigern, indem sie sie ökologisch und konstruktiv effizienter gestalten. Die
Unterscheidung ein: zwischen »positiven«, also zeitlos gültigen Werten –
unumstößlichen Grundforderungen der Bautradition – Standfestigkeit und
damit meinte er die »Firmitas« (Standfestigkeit) und »Utilitas« (Zweckmä-
Zweckmäßigkeit – werden souverän erfüllt, aber mit zeitgenössischem
ßigkeit) – und auf der anderen Seite wandelbaren »arbiträren« Werten,
Ausdruckscharakter und Schönheitsgefühl künstlerisch-sinnlich veredelt.
also »Venustas« (Schönheit). Diese Unterscheidung entfachte ein neues Interesse am Charakter und Ausdruck von Gebäuden und hatte weitrei-
Schon während ihrer Ausbildung noch ganz im Geist der
chende Folgen: Denn dadurch wurde erstmals die symbolisch-geistige
klassischen Moderne erkannten die drei Architekten, dass der unsinnliche
Energie der Architektur freigesetzt und ihre Zugehörigkeit zur Kunst fest-
Reduktionismus der vorangegangenen Baugeneration allein nicht mehr
geschrieben. Damals begann sowohl die »architecture parlante« der
trägt, wenn nicht zugleich das dreidimensionale Konzept eine einpräg-
französischen Revolution wie der englische Landschaftsgarten den künst-
same Großphysiognomie erzeugt. Seitdem haben sich BRT zu Spezia-
lerischen Gefühlsausdruck zu betonen.
listen für unmögliche Resträume entwickelt und wollen auf die scharfe Konkurrenz zwischen Zentrum und Peripherie mit »großartigen Schau-
Im ausgehenden 20. Jahrhundert konnte man plötzlich wieder
plätzen des öffentlichen Lebens und identitätsstiftenden Großformen«
Grundzüge einer ähnlichen »Querelle« entdecken. Nach dem weltweiten
(Hadi Teherani) reagieren. Als Erweckungserlebnis beschrieb Teherani
Siegeszug der klassischen Vulgärmoderne stellte eine jüngere Architek-
einmal das Centre Pompidou in Paris, bei dessen erstem Anblick ihm klar
tengeneration die unwandelbaren Regeln des Bauwirtschaftsfunktio-
wurde, »dass der überraschende Auftritt und der provokative Maßstabs-
nalismus in Frage und entwarf eine gefühlsbetontere und bildmächtigere
sprung im Chaos wuchernder Städte zum architektonischen Objekt als
Architektur, damit das Bauen und die Umweltgestaltung nicht länger von
Bedeutungsträger gehören.«
der Entwicklung der bildenden und darstellenden Künste abgekoppelt blieb. Seit der Gründung ihres Hamburger Büros 1991 haben die Archi-
Seit ihrem Erstlingserfolg, als sie 1991 für den Autosalon Car &
tekten Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani (BRT) sich mit spekta-
Driver am Hamburger Stadtrand eine vibrierende Riesenvitrine mit der
kulären Großformen hervorgetan, die in der Tat manche Züge einer spre-
damals größten Planarglasfront in Deutschland bauten, bekamen die
chenden Architektur aufweisen. Sie entwarfen ein Polizeipräsidium als
Architekten immer häufiger Aufträge für Gewerbebauten in trostlosen
überdimensionierten Sheriff-Stern, eine geplante Hafencity in Gestalt von
Gegenden. Für den Hamburger Leuchten-Designer Tobias Grau entwar-
gläsernen Wolkenbügeln, einen Flughafenbahnhof als Luftschiff oder eine
fen sie 1997 in Rellingen bei Hamburg eine Firmenzentrale, die einem
Leuchtenfabrik in Form einer Pilotenkanzel, dazu zahlreiche Raumgleiter
Kritiker wie eine »Frühlingsrolle im Streamline-Design« vorkam. Weil
und Schneewittchensärge – mit solchen Unikaten und Landmarken haben
Boden, Wand und Decke wie bei einem Raumgleiter ineinander überge-
BRT nicht nur selbstverliebte Preziosen, sondern Orientierungspunkte
hen, scheint das Gebäude knapp über der Erde zu schweben. Die
und Wegweiser im Niemandsland der Stadtränder und Verkehrsknoten
Außenhaut wird von 20 Meter langen Holzleimbindern getragen, die mit
geschaffen. Statt über den Zerfall der Städte zu klagen, setzen BRT lieber
Paneelen aus Verbundwerkstoff verkleidet sind. Es handelt sich um Kunst-
starke Objekte in die zersiedelten Resträume, die aus dem Mangel an
stoffkerne mit Aluminium-Beschichtung, die so präzise montierbar sind,
Kontext ihre eigene Umgebung gleich miterschaffen. Es ist eine neuartige
dass das gesamte Haus einer exakt geschnittenen Karosserie gleicht.
10 11
»Einzelne Probleme zu lösen ist nicht schwer. Die Herausforderung guter Architektur liegt aber darin, alle Anforderungen zu berücksichtigen.« Hadi Teherani
Superzeichen mit Gefühlswelt
Das minimalistische Raumprogramm wird von einem eingestellten Beton-
mit ihrem Stromlinien-Design die Eleganz der Superschnellzüge zu zele-
tisch strukturiert, der zugleich als Aussteifung und Obergeschoss dient.
brieren. Ein besonderer Vorzug des Entwurfes von BRT ist die Vermei-
Auftraggeber wie Architekten profitieren seitdem gleichermaßen vom Auf-
dung der Hauptsünde des Rhein-Main-Airports: durch unerwartete
merksamkeitswert dieses Corporate Design, bei dem die überzeugende
Wachstumsschübe immer planloser in die Breite zu gehen. Denn die
Wucht des Großvolumens durch die gelungene architektonische Detail-
Architekten haben die Bahnhofs-Erweiterung in der Vertikalen gleich mit-
lierung noch gesteigert wird.
geplant. Die zentrale Deckenplatte, die auf ihren Teleskopstützen die Bahnhofshalle 60 Meter frei überspannt, ist statisch so ausgelegt, dass
BRT sind im konservativen Hamburg vor allem deshalb zu
sie bis zu 180.000 Quadratmeter für künftige Büro- und Geschäftsnutzun-
Erfolg gekommen, weil sie zu den tonangebenden düsteren Backstein-
gen aufnehmen kann. Dabei dient die Plattform zugleich als liegender
häusern die innovativen Kontrapunkte lieferten. Ihr Büro entwickelte sich
Bauzaun: Während oben die Geschosse gestapelt werden, kann unten
gleichsam zum schnittigen Schnellboot, das an den fetten Ziegelkolossen
der Bahnhofsbetrieb ungestört weiter gehen.
des hanseatischen Mainstream vorbeischoss. Von ihren gläsernen Lückenfüllern an Hamburger Stadtkanälen oder mächtigen Hinterhofgebäuden
In Dortmund gelang ihnen eine fast noch mächtigere Bildprä-
wie dem gewölbten »ABC-Bogen« am Gänsemarkt zeigte sich der mitt-
gung, obwohl das Projekt bis auf weiteres in der Planung stecken geblie-
lerweile pensionierte Hamburger Oberbaudirektor Egbert Kossack so
ben ist. In das amorphe Bahnhofsviertel wollten BRT eine Multifunktions-
angetan, dass er den drei Newcomern schon Mitte der neunziger Jahre
halle einfliegen lassen, die wie ein Ufo über den Gleisen geschwebt und
attestierte: »In ihnen steckt das Zeug, das architektonische Bild Deutsch-
die Bahnstation in ein Urban Entertainment Center verwandelt hätte. Ein
lands der nächsten 20 Jahre entscheidend zu prägen.«
derart starkes Erkennungszeichen, das die »Walking Cities« und Superstrukturen der britischen Pop-Architektur von Archigram bis Future Sys-
Auf dem Rhein-Main-Flughafen, einem berüchtigten Krisenge-
tems verband, zog freilich auch heftige Kritik auf sich. Das silberne Riese-
biet des modernen Hochleistungstransports, entwarfen BRT einen ICE-
nei ziehe alles Stadtleben ab und versetze der ohnehin geschwächten
Bahnhof mit ungewohnter planerischer Weitsicht als zentralen Knoten-
City den Todesstoß, hieß es. Die Gegenthese von BRT, dass sie mit einem
punkt zwischen den Verkehrsströmen. Nachdem die Passagiere sich
solchen Superzeichen überhaupt erst die Menschen von den Stadträn-
jahrelang damit begnügen mussten, wie Ratten durch die Kellertunnels
dern wieder ins Zentrum zurückzulocken vermögen, bleibt bis zur Reali-
des Airport-Bahnhofs zu kriechen, sehen sie heute schon aus der Ferne,
sierung des Ufos unbelegt. Schneller ist eine Antwort von der in Hamburg
wo die zentrale Schnittstelle zwischen dem Luft- und Schienenverkehr
im Bau befindlichen Europa-Passage zu erwarten.
liegt. Ein 700 Meter langer Zeppelin, dessen Riesenbauch das gesamte Umschaltgetriebe zwischen den Transportgeschwindigkeiten aufnimmt,
Abschottungssehnsüchte und Inselphantasien, die in Citylagen
ist vor den Terminals niedergegangen. Auf einem Restgrundstück zwi-
oft stadtgefährdend sein können, werden im bevorzugten Aktionsfeld von
schen Autobahn und Zubringerbrücken, Airport-Hotel und Bürocenter
BRT zur architektonischen Überlebensnotwendigkeit. In der Gewerbe-
haben BRT 1999 einen Luxusbahnhof eröffnet, der die bis zu neun Millio-
wüste der Hamburger City-Süd haben BRT mittlerweile zwei völlig verlo-
nen Passagiere jährlich wie auf einer Insel der Ruhe im Meer des Flug-
rene Lagen wieder in architektonische Orientierungspunkte verwandelt.
hafenlärms empfängt.
An einer sechsspurigen Ausfallstraße schufen sie einen Doppelturm, der wie ein gigantisches Gewächshaus unter einer Glashülle sein eigenes
Die majestätische Silberhülle ist innen wie eine Schichttorte auf-
Mikroklima erzeugt. Das »Doppel-XX-Haus« kehrt sogar das Verhältnis
gebaut. Zu ebener Erde liegt die rundum verglaste Bahnsteighalle mit
von Außenraum und Gebäudeinnerem um. Der wie ein Kartenhaus kon-
vier Gleisen, im Gebäudebauch darüber der Lounge-Bereich und oben
struierte doppelte Zwölfgeschosser ist innen von großen Etagengärten
die glasüberwölbte Cockpit-Schalterhalle mit Brückenverbindung zum
und ringsum von gebäudehohen Wintergärten durchdrungen. Dadurch
Flughafen. Wie zuvor der Holländer Rem Koolhaas bei seinem TGV-
entstehen nach innen gekehrte Stadtplätze, sodass die Passanten wie
Bahnhof im nordfranzösischen Lille haben die Architekten die Züge aus
durch Schaufenster hindurch drinnen sehen können, was ihnen draußen
dem Keller wieder ans Tageslicht geholt. Und in Anlehnung an Nicholas
fehlt. Auf zwei X-förmigen Grundrissen erhebt sich eine kleine vertikale
Grimshaws Waterloo-Station in London vermag die Frankfurter Station
Stadt, die mit ihren Wegen, Terrassen und Flanierzonen einen nahezu
12 13
autarken Mikrokosmos realisiert und die sogar die Bau- und Humanöko-
die Wiederbelebung der Baukunst durch Figuration, Narration und Bild-
logie wieder ins Lot bringt. Als konsequente Low-Tech-Anlage wird dieser
lichkeit. Heute hat sich diese Gegenbewegung in die Architektur einer
Schneewittchensarg auf naürlichem Weg klimatisiert, sodass jeder Büro-
neogeometrischen, minimalistischen oder auch tektonischen Prägung
angestellte trotz der Lärmwüste ringsum wieder sein Schiebefenster öff-
ausdifferenziert, der die Vertreter eines skulpturalen, organischen und bio-
nen kann. Die gläserne Schall- und Temperaturglocke rings um das Haus
morphen Entwerfens gegenüberstehen. BRT lassen sich in diesem Spek-
fungiert in kalten Perioden als Wintergarten und saugt im Sommer die
trum schwer verorten, weil sie sich mit ihren gebauten Superzeichen auf
Heißluft kraft Thermik ab. Für zusätzlichen Durchzug sorgen die gestapel-
einer zusätzlichen Gratwanderung befinden: Es ist der Versuch, den Objekt-
ten Etagengärten, die die Frischluftverbindung zwischen der Sonnen- und
fetischismus der klassischen Moderne in die neue Kontext-Ästhetik einer
Schattenseite des Gebäudes herstellen. Die Energiekosten des Gebäu-
urbanistisch denkenden Planergeneration zu überführen, um die Stadt
des wurden dadurch fast halbiert. Nach ähnlichem Prinzip arbeitet der
wieder als Gemeinschaftsveranstaltung und soziales Fest zu begreifen.
»Berliner Bogen« nebenan. Er hat nicht nur klimatische, sondern auch konstruktive Vorzüge. Der von schlanken ovalen Stahlbögen abgehängte
Auf dieser entscheidenden urbanistischen Ebene besitzt die
Zehngeschosser überspannt ein unterirdisches Wasserrückhaltebecken,
Architektur als öffentlichste aller Künste ein wirksames demokratisches
sodass hier ein neues Grundstück entstanden ist, das ursprünglich gar
Testverfahren, das angibt, ob das Zusammenspiel von Solitär und Ensem-
nicht bebaut werden konnte.
ble gelungen ist: Es ist die Versammlung der gebauten Stadt, die über den Erfolg oder das Scheitern jedes einzelnen Hauses entscheidet. Doch
Der bislang überzeugendste Versuch, an Nicht-Orten völlig
weil dieser Abstimmungsprozess oft erst nach Generationen gültige
neue Lagequalitäten zu schaffen, ist der BRT-Neubau für den Versiche-
Urteile zulässt, ist vorerst schon viel erreicht, wenn sich Architekten wie
rungsgiganten Swiss Re (ehemals Bayerisch Rück) im Münchner Gewer-
BRT bei der Suche nach dieser schwierigen Synthese wieder von einem
begebiet Unterföhring. Um die Angestellten für den Umzug von ihrem
der tiefsten menschlichen Wunschbilder leiten lassen, das in der Archi-
idyllischen, aber zu klein gewordenen Traditionssitz am Englischen Gar-
tektur vor zweihundert Jahren zu höchster Blüte kam: von der Sehnsucht
ten zu entschädigen, gaben ihnen die Architekten die erwünschte Land-
nach einem zeitgenössischen Gefühl für Schönheit.
schaftsästhetik einfach mit auf den Weg ins neue Domizil. Rund um eine Gruppe verschachtelter Glaskuben legten sie eine drei Stockwerke hohe,
Michael Mönninger
begehbare Pergola aus Stahl, die von Weinranken und Glyzinien überwachsen wird und die die regelmäßig strukturierten Einzelpavillons wie eine Banderole zusammenhält. Der Effekt ist ein schwebender, grüner Kreuzgang, der in der trostlosen Umgebung dem Auge schmeichelt. Die wie Windmühlenflügel gespreizten Bürotrakte und Erschließungstürme sind so geschickt übereinander gestapelt, dass Höfe und Durchgänge frei bleiben. Trotz dichter Baumasse öffnet sich die üppig mit Ruhe- und Verweilzonen, Cafés und Loggien durchsetzte Anlage geradezu verschwenderisch zum Außenraum. Das gesamte Ensemble scheint sich im Schwebezustand zu befinden, was als gebauter Ausdruck der flachen Firmenhierarchie verstanden werden kann, die Individualität und Gruppengefühl ins Gleichgewicht bringen will. Dieses Haus erzeugte den Kontext für die späteren Neubauten und wollte als neuer Orientierungspunkt architektonische Nachzügler auf seine Fährte setzen. Innerhalb der einstigen Nachkriegs-»Querelle« zwischen den »alten« und den »neuen« Modernen, wie sie in den Vereinigten Staaten bereits 1970 und in Europa seit 1980 entbrannt war, ging es anfangs um Superzeichen mit Gefühlswelt
01
INDUSTRIE
Hoffnungsloser denn je scheint die Lage der Architektur in den Wegwerflandschaften unserer Stadtkultur. Hier von einem Reparaturfall zu sprechen käme angesichts der flächendeckenden Verbrüderung von Umsatzkultur und Kulturverfall niemandem in den Sinn. Lange vor der 1965 von Alexander Mitscherlich und Christopher Alexander gegeißelten Auslagerung von Gewerbe und Industrie auf den Müllabladeplatz der Urbanität war die Verbannung der Architektur stillschweigend besiegelt, Revision nicht zugelassen. Jeder der Profiteure findet dafür ein Argument, das mit dem Gemeinwohl zu tun hat. Die für die Gewerbesteuern so wichtigen, städtebaulich und architektonisch aber regelmäßig zweifelhaften Gewerbebauten umstellen die Stadt an ihrer Peripherie wie eine hastig errichtete Wagenburg. Stadtkultur, nur noch im Zentrum und dort sehr einseitig zu haben, will, gleich aus welcher Richtung man kommt, mühsam erobert sein. Der im 18. Jahrhundert erdachte und in der Charta von Athen 1943 proklamierte hygienische Ansatz der Stadtplanung dokumentiert heute ein peinlich unvernetztes Denken, dem das Getöse und der Gestank der Produktion als zentrales Argument längst abhanden gekommen ist. Je dicker der sogenannte Speckgürtel aus monofunktionalen Gewerbe- und Industriegebieten wird, desto hilfloser scheinen alle Gegenmaßnahmen. Ungebrochen ist die gewerbesteuerheischende Liebesdienerei der Kommunen, die große Teile der Städte völlig entwertet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen beherrscht das architektonische Credo von Henry Ford die Profitzonen der Peripherie. 1922, im fünfzehnten Produktionsjahr des berühmten Industrie
14 15
Modells T, schrieb der Industrielle seinen heutigen ManagerKollegen einen wichtigen Lehrsatz des Fordismus zur Senkung der Produktionskosten ins Stammbuch: »Wir denken nicht daran, prunkhafte Baulichkeiten als Symbol unserer Erfolge aufzuführen. Die Bau- und Erhaltungszinsen würden nur eine unnütze Belastung unserer Produkte bedeuten – derartige Denkmäler des Erfolges enden gar zu oft als Grabmonumente … Wir ziehen es vor, durch unsere Produkte, statt durch die Baulichkeiten, in denen sie hergestellt werden, bekannt zu werden.« Acht Jahrzehnte später werden daraufhin selbst die feinsten Computer und Kameras am Stadtrand in fensterlosen Containern gehandelt, die architektonisch nichts als Gedankenlosigkeit zum Ausdruck bringen. Walter Henn, der Nestor des deutschen Industriebaus, hatte dagegen immer wieder darauf hingewiesen, dass architektonischer Mehrwert mit der Motivation der Mitarbeiter auch den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens mehrt, mithin mehr einbringt, als er kostet. Die wenigsten Bauherren folgen dieser leicht nachvollziehbaren Rechnung. Das Firmengebäude des Leuchten-Designers Tobias Grau, Denkfabrik und Logistikzentrum ohne jedes Störpotential, könnte überall stehen, müsste sich nicht unbedingt der städtebaulichen Wirrnis und der architektonischen Ziellosigkeit eines Gewerbegebietes aussetzen – abgeschirmt hinter einer Sicht- und Lärmbarriere, als handelte es sich hier um den Schlachthof oder den Schrottplatz. Anfang der neunziger Jahre wollte die Stadt Hamburg keinen Standort intra muros zur Verfügung stellen. Das wäre erst heute, zehn Jahre später, anders zu erwarten.
Die Chance der Städte für Aufbruch und Neuorientierung liegt heute darin, mit zentralen Funktionen und neuen Aufgaben aus der vorhandenen Systematik und Ordnung gezielt und kontrastierend auszubrechen. Nicht alle Teile müssen sich dem Ganzen hierarchisch unterordnen. Großformen in der Stadt – nicht wie beim Hochhaus über ihr – können den fragmentierten städtischen Raum neu in Spannung versetzen. Sie lösen die verödende, endlos gegliederte und durchgrünte Stadt nicht auf, sondern halten sie im Gegenteil auf einer fortgeschritteneren Organisationsebene zusammen. Dieser Gedanke ist ein wichtiger Bestandteil der Architektur von BRT, insbesondere bei zentralen Aufgabenstellungen, den sozialen Kondensatoren der Jahrtausendwende.
Industrie
16 17
01.1 ZEITGEIST MOBIL CAR & DRIVER AUTOHAUS/WERKSTATT/GARAGE HAMBURG FLÄCHE BGF 9.160 m2 REALISIERUNG NOVEMBER 1990 – MAI 1991 BAUWERK DES JAHRES 1991, AIV
Bestand vor dem Umbau
ZEITGEIST MOBIL Abweichend von den Parolen der Marketingstrategen wird die Gestaltlosigkeit der Autohäuser nach dem Prinzip Supermarkt schlicht in Kundennähe umgedeutet – selbst bei Nobelmarken. Wer wird schon mit Le Corbusier, verliebt in Design und Ästhetik des Automobils, an Architektur denken, wenn das Objekt der Begierde selbst ein strahlendes Gesamtkunstwerk ist. Gehobene Ansprüche und ansprechendes Styling beziehen sich, von wenigen Ausnahmen wie Karl Schwanzers legendärem »Vierzylinder« abgesehen, gerne auf die mobile Blechkarosse: »Die schönste Form der Technik« (Alfa Romeo), »Die Kraft der Kreativität« (Citroen), »Wer seinen Job mit Stil betreibt …« (Porsche). Die Botschaft des Schaufensterinhalts überstrahlt wie im Rotlichtviertel jede bauliche Banalität. Schließlich entstand der erste Käfer in einer Doppelgarage, der erste Porsche in einem Sägewerk. Nicht von ungefähr zielt der Erstling von BRT darum auf ein Massenphänomen: die Kluft zwischen Produkt und Präsentation, noch dazu auf Basis von Altbauten an der Peripherie, die mit Fug und Recht als »Vereinigte Hüttenwerke« zu bezeichnen waren. Die Lust auf Corporate Identity kam dem Automanagement, von BMW abgesehen, erst Ende der achtziger Jahre. Als KundenAphrodisiakum galten zu diesem Zeitpunkt vor allem Firmenplakat, Logo und Kompetenzslogan (s.o.): Anmutungsqualität mittels Schrift und Farbe. Eine Architektur, die Firmenziele kommuniziert, das Image unterschiedlicher Marken in einem Haus widerspiegelt, entstand erst mit dem Hamburger Autohaus Car & Driver auf vorbildliche Art und Weise. Schade, dass das Experiment aus betriebsinternen Gründen scheiterte und der nachrückende Elektronikmarkt die Isometrie Gesamtanlage
Grundriss Ausstellungsraum
räumlichen Chancen nicht für seine Zwecke umdeuten wollte.
20 21
Schnitt Ausstellungsraum
Systemschnitt
Autohaus Car & Driver
Detail Fußpunkt
Detail Glashalterung
»Der Entwurf liegt im Grundstück, wir müssen ihn nur erkennen.« Hadi Teherani
26 27
MARKENWELT
Autos, der Rhythmus des Fertigungstakts spiegelte sich in den Glaswänden. Lodders griff die der Produktion zugrunde gelegte Technik auf und
Ende der achtziger Jahre steuerten die Werbetexter der Auto-
machte sie zum ästhetischen Leitbild. Die Anregungen für die »Gläserne
firmen auf der Suche nach Imageglanz und Stilbewusstsein mutig in die
Fabrik« waren mit Händen zu greifen, wurden allerdings erst im Zukunfts-
offene Konfrontation mit der »gebauten« Realität ihrer Auftraggeber. Da
und Schreckensjahr 2001 von VW in Dresden umgesetzt.
steckt sich ein Renault die Rosen einer Villa im Bauhausstil ans Revers, dort erträumen Mazda und Lancia den »schönen Unterschied«, den
Im Jahr 2000 eröffnete Daimler-Chrysler mit der Mercedes-Welt
»Genuss für Ästheten« oder gar »die Kunst zu leben«. »Außen Haute
in Berlin zwar das größte Autohaus der Welt. Wer aber angenommen
Couture, innen High Tech« faucht der Löwe von Peugeot, »einer der bes-
hatte, dass die Edelmarke auf diesem Weg den späten Einstieg in die
ten Arbeitsplätze der Welt« das nordisch-soziale Understatement von
Architektur gesucht hätte, sah sich getäuscht. Der Glaspalast am Berliner
Saab. Grace Jones fletscht bedrohlich die Zähne und faucht für Citroen:
Salzufer, in Sichtweite der Straße des 17. Juni, bietet zwar eine mit 160 m
»Ich will Luxus. Ich will Power. Ich will Technik. Ich will alles …« Neben
Länge gigantische, beeindruckende Halle, aber keine stadtbildende Archi-
chromglitzernden Plakatwänden, auf denen kesse Damen ihre Pumps in
tektur – trotz so brillanter Rahmenbedingungen wie alljährlich 1,2 Millionen
Motorhauben bohren, zeigt sich ein breiter Graben zwischen Produkt und
Besuchern, mehr als 5.000 verkauften Neuwagen und einem Gesamt-
Präsentation, zwischen technischem Fortschritt und Stadtgestalt, zwischen
umsatz von einer viertel Milliarde Euro. Zwar hat Mercedes von Nike
Unternehmenserfolg und Stadtkultur. Angesichts des produktimmanenten
gelernt und mystifiziert seine Produkte jetzt zwischen Kletterrosen und
Stilbewusstseins, das Le Corbusier 1922 zu Vergleichen mit dem Parthe-
Wasserspielen auf spiralförmig angeordneten Themeninseln, aber Archi-
non hinreißen ließ, verwundert das. Von der unfreiwilligen und zufälligen
tektur als Botschaft der Marke und Symbol ihrer Werte bleibt entbehrlich.
Schützenhilfe gediegener Altbauten abgesehen, bleiben die Unterschiede
Entstanden ist ein Freizeitpark mit Restaurant, 300 Autos, 40 Verkäufern,
zur gebauten Selbstdarstellung der Supermärkte marginal. Die amerika-
Formel-Eins-Simulator und Verkehrskindergarten – samt Führerschein
nische Handelskette »Best« setzte dagegen schon vor dreißig Jahren auf
auf Daimler-Chrysler Elektro-Autos. Vergessen die in die Straßenrandbe-
Architektur zum Ruhm der Marke.
bauung von Paris integrierte, mehrgeschossige Autoschlucht hinter einer 25 m hohen Glasfassade, die Laprade und Bazin 1929 mit dem »Maison
An dieser Situation der High-Tech-Repräsentanten vor Ort hat
de Vente Marbeuf« für Citroen inszenierten. Der architektonische und
sich bis heute kaum etwas geändert. Wenn sich schon die das Auto
städtebauliche Missgriff in Berlin zum Preis von 40 Millionen Euro soll
direkt begleitenden Gebäude von der Tankstelle bis zum Busbahnhof nur
sich wegen des großen Kassenerfolgs in München, Hamburg, Köln, Mai-
höchst unwillig einer städtebaulichen Disziplinierung unterziehen, müs-
land und London wiederholen. Das weitverzweigte, traditionelle Händler-
sen Autohäuser, Service- und Reparaturbetriebe, schließlich die Produkti-
netz wird für die Hersteller immer unwichtiger. Sämtlichen Händlern zu
onsanlagen selbst in diesen leichtfertig angestimmten Abgesang der
kündigen, um Umstrukturierungen durchzusetzen, ist gängige Praxis.
Stadt miteinfallen? Sollte es eine architektonische Kultur des Autos, ver-
Nach der neuen Verkaufsstrategie testen die Kunden die emotionalen
gleichbar der des Schienen- oder Luftverkehrs nicht geben können? Auch
Erlebnisräume der in Frage kommenden Marken in zentral gelegenen
Daimler-Chrysler verzichtet nach wie vor auf einen akzentuierten archi-
»Autostädten« oder »Markenwelten« und bestellen per Car-Configuration
tektonischen Auftritt. Das Mercedes-Werk in Bremen leistete sich sogar
im Internet. Wohnungsnahe Reparaturbetriebe arbeiten markenübergrei-
den Luxus, die Borgward-Werke von Rudolf Lodders, das architektonisch
fend und damit markenneutral. Die Architektur des Autos wird dann flä-
überzeugendste historische Beispiel deutscher Automobilfertigung, zu
chendeckend endgültig nicht mehr interessieren.
eigenen Zwecken zu verunstalten. Zur Werkseröffnung im Jahr 1938 überschlug sich die Presse noch in Ovationen an die gläserne Moderne:
Der revolutionäre Hamburger Vorposten für die angeblich so
»Die Hallen scheinen völlig aus Glas zu bestehen, Licht flutet von allen
neuen Marketing-Thesen des Autohandels, das laut Rolls-Royce vor zehn
Seiten herein, nur ein Gerippe von Betonpfeilern, Eisen- und Holzträgern
Jahren »grandioseste Autohaus der Welt«, hat damit seine Aufgabe erfüllt,
trägt die gläsernen Wände und Decken.« Die großen Glasflächen ließen
auch wenn es in seiner ursprünglichen Funktion als Hamburger General-
nicht nur Licht und Luft in die Hallen strömen, sondern gaben umgekehrt
vertretung der Luxusmarken Bentley, Aston Martin, La Gonda und Rolls-
Einblick in das Innenleben der Produktion. Die Herstellungstechnik der
Royce nicht mehr besteht. Der Ursprung der Idee, die tektonischen, räumAutohaus Car & Driver
lichen Ideen von Automarken neu zu entdecken und umzusetzen, findet
an abgewinkelten Konsolen gehalten. Die einem Bumerang ähnlichen
sich an einer banalen, nach Osten gerichteten, vierspurigen Ausfallstraße
Träger sind im Abstand von 1,40 m an die 29 cm starke Stahlmasten
Hamburgs, wie sie von Autohändlern gerne zu einem Gruppenauftritt
angeschweißt und untereinander durch Zugstangen verbunden, die das
genutzt werden. Dennoch stand das Terrain am Friedrich-Ebert-Damm
Gewicht der Scheiben abtragen. Die äußeren Schraubköpfe sind mit
mit verschlissener Tankstelle und einigen Montagehallen, in der Nachbar-
Lasertechnik flächenbündig in das Glas eingelassen, sodass die Fassade
schaft Schrebergärten und ein Hochhaus der siebziger Jahre, nicht sehr
auch an ihren Befestigungspunkten planeben bleibt.
hoch im Kurs. Im Unterschied zu den aktuellen Auto-Boutiquen und Showroom-Biotopen mit Raum für Ausstellungen, Seminaren und Partys
Die Ikonen des Luxus posieren 80 cm oberhalb des Straßen-
in besten Innenstadt-Lagen, die sich wie im Fall von Daimler-Chrysler am
niveaus auf einem hölzernen Schiffsdeck wie auf einem Segelschiff mit
Berliner Potsdamer Platz gerne in unauffälligen Bürohäusern verstecken,
gläsernen Segeln und vom Wind schräg gestellten Masten. Vor der glä-
waren Gewerbegebiete mit Vorstadt-Charme nach alter Diktion für Ein-
sernen Schwinge, die in ihrer Gesamtform wie in vielen konstruktiven
käufe in der Dimension von Einfamilienhäusern aber durchaus angemes-
Details die Firmenlogos der ausgestellten Edelmarken interpretiert, sorgt
sen. Ausgangspunkt des Entwurfs war eine mehrschiffige, offene Gewerbe-
ein zwei Meter breites Wasserbecken für den nötigen Respekt und Was-
halle von knapp 8.000 m2 aus den siebziger Jahren, die aufgrund ihrer
serspiele auf der Glasfassade. Der Zugang in Gestalt eines hölzernen
einfachen Bauweise Ende der achtziger Jahre bereits zu sanieren war und
Fallreeps zwingt in die Achse der Enfilade und eröffnet die Inszenierung
ein neues Dach aus flachgeneigten Aluminiumblechen bekam.
des Schauspiels Automobil unter einem theaterroten, blitzförmig modellierten Baldachin; diesem Auftakt folgen im weiteren Verlauf die rhombenförmigen Lichtschleusen im Dach über einer Besucher-Trasse aus
ENFILADE
schwarzem Granit. Links und rechts des Weges erschließen sich im Rhythmus der alten Struktur unterschiedlich große und unterschiedlich
Der Bauherr, der sich vorgenommen hatte, in seinen Werkstät-
genutzte offene Hallenräume mit eingestellten zweigeschossigen weißen
ten die aristokratischsten Autos der Welt noch nobler auszustatten und
Villen nach dem Vorbild der Hamburger Moderne. Nur dass in diesem
historische Modelle von stattlichem Millionenwert zu einem inoffiziellen
Fall die Fensterprofile deutlich filigraner ausfallen durften. Die alte Stahl-
Automuseum Hamburgs zu versammeln, setzte auf eine transparente
konstruktion wurde mattgrau angelegt und durch weiße Putzflächen und
Architektur, die ihre unmittelbare Umgebung zwar ästhetisch dominiert,
Glassteinfelder beziehungsweise Glasstreifen im Bereich der Stützen
den maritimen Standort Hamburg aber aufgreift. Vor allem vertraute er
ergänzt. Keine Postmoderne, eher ein ebenso emotionaler wie ökonomi-
jungen Architekten, die sich ihren Ruf noch erarbeiten mussten. Als Rück-
scher Konstruktivismus. Die Kosten nach DIN 277 lagen bei 1.000 Euro/m2.
grat und Orientierungsachse, als Lichtschneise im Dach und Straße durch alle Institutionen des Gebäudes schlugen die Architekten eine 100 m
Nirgends entpuppt sich der Altbau als funktionaler Störenfried.
lange Bresche durch die Aluminium-Satteldächer, und ergänzten diese
Die Inszenierung greift von der Insel mit Baum im Mittelpunkt der Büro-
königlich-barocke Enfilade an der Straße durch einen Kopfbau, der der
zone über die von den Architekten gestalteten Werkbänke bis zum
Öffentlichkeit den räumlichen und automobilen Anspruch signalisiert. Die
stählernen Bartresen so schlüssig ineinander, als wäre das Bühnenbild
Architektur, die in der Sprache des Automobils mit Stahl und Glas argu-
nicht aus dem Fundus entwickelt, sondern völlig neu entworfen. Wer
mentiert und über die gesamte Gebäudetiefe der Magazine, Büros, Lager
wollte, konnte hier sogar einen mit edlem Wurzelholz verkleideten Kühl-
und Werkstätten hinweg ihr Niveau hält, überzeugt die Passanten auch
schrank in sein Auto einbauen lassen. Nicht umsonst hieß einer der Werbe-
unter dem Blickwinkel des Autofahrers ohne Umschweife und Missver-
slogans von Car & Driver: »Wenn Sie mehr als Wagen wollen …«
ständnisse von der Exklusivität des Angebots. Am Standort der Tankstelle bietet der gläserne Showroom mit seiner um 10 Grad geneigten, Spiegelungen vermeidenden Glasfassade im Hintergrund sogar eine nobilitierende Säulen-Phalanx auf. Die Verglasung der Vitrine ist als hängende Planarfassade an eingespannten Stützen realisiert. Jede 15 mm starke Standardscheibe von maximal 2,50 x 1,40 m wird über vier Haltepunkte
01.2 FORM FÜR EMOTION UND IMAGE FIRMENGEBÄUDE TOBIAS GRAU BÜRO/LAGER/MONTAGE RELLINGEN FLÄCHE BGF 4.160 m2 REALISIERUNG APRIL 1997–APRIL 1998, JULI 2000–JULI 2001 BDA SCHLESWIG-HOLSTEIN ARCHITEKTURPREIS 1999
»Ein Architekt muss Mut zur Innovation haben, Neues wagen und Vordenker sein. Ängstliche Architekten sehen die Grenzen, nicht die Chancen, die darin liegen, sie zu überschreiten.« Hadi Teherani
FORM FÜR EMOTION UND IMAGE Den Begriff »Formensprache« besetzt im Internet, in der Presse vom Boulevardblatt bis zur Fachzeitschrift die Auto-, nicht die Bauindustrie. Unabhängig von funktionalen Erwägungen und technischen Besonderheiten, die die wenigsten verstehen, ist die Formensprache dort als eigenständiges Qualitätsmerkmal ein wichtiges Verkaufsargument. Die Form des Autos soll »sprechen«, um das Image der Marke zu definieren und zu kommunizieren: »Die Gestaltung von Front und Heck drückt jugendliche Attraktivität und Charme aus« (Mercedes). Ein BMW wird dagegen als »High-Tech«Entwurfskizze
und »High-Emotion«-Sportgerät verkauft. In der Architektur wird Formqualität weder vermittelt noch diskutiert, somit fehlt – anders als beim Auto – jede Sensibilität dafür. Dennoch werden auch in der Architektur Emotion und Image über die Form definiert – was aber nur dann publik wird, wenn für eine Produktwerbung ein ebenbürtiger oder mit umgekehrtem Vorzeichen, z. B. bei Audi, ein banaler architektonischer Rahmen gesucht wird, um mobile Eleganz und Formensprache zu betonen. Bei aller Euphorie gegenwärtiger Architekturberichterstattung für die Begriffe »Ufo« und »Raumschiff« bleibt die im Gewerbegebiet Rellingen gelandete, inzwischen doppelt angelegte silberne Raumstation für einen Leuchten-Designer deutschlandweit die einzige reale Umsetzung – inspiriert von Buckminster Fullers beziehungsweise Jean Prouvés Design als Kunst einer Wissenschaft. Fullers »Dymaxion Dwelling Machine« war historisch vielleicht die größte Annäherung der Architektur an das Industrial Design. Das »Raumschiff« des signifikanten Industriebaus in der Hamburger Peripherie bringt dagegen mit einfachen konstruktiven Mitteln die innere Emotionalität des »Hauses« via World Wide Web in die äußere Umlaufbahn eines die Firma markant repräsentierenden »Raumobjekts«.
20 m
»Einfache Ideen sind leicht zu kommunizieren: Wir nehmen einen Betontisch, überbauen ihn mit Holzleimbindern und wickeln Blech herum.« Hadi Teherani
Firmengebäude Tobias Grau
CARCHITECTURE
Auch das aerodynamische Teilstück einer Raumstation, die ihren Platz in zweiter Reihe nur zufällig und vorübergehend gefunden zu
Zum Kultobjekt der englischen Architektengruppe »Future Sys-
haben scheint und deren weiterer Ausbau aufgrund des architektonisch
tems« wurde 1999 das »NatWest Media Center« auf dem Lord’s Cricket-
untermauerten Firmenerfolgs sich schon bald abzeichnete, spielt mit den
Platz in London. Es ist das erste Gebäude der Welt, das aus zwei Schalen
Motiven Technik, Maschine, Dynamik und Mobilität. Bis hin zur kontrastie-
nur unter Verwendung von Aluminium besteht. Ähnlich den Spanten und
rend archaischen Gangway, die das Bodenpersonal nach Vorschrift an
Sparren im Flugzeug- oder Schiffsbau basiert das konstruktive Prinzip
die Kabinentür herangefahren hat, bleibt das Bild stimmig. Und dennoch
des Medienzentrums auf Reihen von I-profilierten Rippen und Blechstrei-
verharrt der silberne Ideenbeschleuniger mit dem dunkelblauen, in der
fen in einer Dimension von maximal 4,5 x 20 m, die zusammenge-
Glasfront des Hecks integrierten Solarantrieb bewegungslos, was bereits
schweißt die 100 Tonnen schwere Konstruktion bilden. In ihrer äußeren
für Unglauben sorgte. Schließlich gelang das Ingenieur-Kunststück eines
Blechstärke variiert die Gebäudehaut aus der Schiffswerft zwischen 6 und
drehbaren, noch dazu in Aluminium glänzenden Hauses mit der Casa
20 mm. Die resultierende doppelt-gekrümmte Baukörperform setzt sich
Girasole in Marcellise bei Verona bereits vor siebzig Jahren. Soviel zu der
gegenüber einem Kubus viel stärker in Szene. Außerdem erlaubt die
immer wieder überraschend tief in der Geschichte verankerten Genese
Schalenkonstruktion den Verzicht auf Verkleidung außen und Stützen
architektonischer »Erfindungen«. Das drehbare Ökohaus des Freiburger
innen. Ohne jede Dehnungsfuge ist der Bau außen wie ein Schiffsrumpf
Architekten Rolf Disch gilt heute dennoch als Super-Gimmick.
lediglich lackiert. Einziger, aber gravierender Nachteil: Die Kosten des auf zwei 15 m hohe Betontürme aufgesetzten »Kamera-Suchers« stiegen von
Natürlich ist auch der von BRT gewählte Gebäudequerschnitt
2,3 Millionen Pfund zu Beginn auf 5,8 Millionen Pfund bei Fertigstellung –
keine Erfindung im patentrechtlichen Sinne. »Innovation«, so der Kunst-
zum Teil, weil zunächst keine Klimaanlage vorgesehen worden war. Die
historiker Boris Groys, »besteht nicht darin, dass etwas zum Vorschein
um 25 Grad geneigte Panorama-Verglasung für 120 Journalisten in vier
kommt, was verborgen war, sondern darin, dass der Wert dessen, was
Reihen lässt sich nur geringfügig öffnen und lüften.
man immer schon gesehen und gekannt hat, umgewertet wird.« Die Geschichte der Transformation vertikaler Glaszylinder zu horizontalen,
»Das wenigste, was man von einer Skulptur verlangen kann, ist,
plastischeren Großformen beginnt spätestens mit Raimund Abraham und
dass sie sich nicht bewegt«, gab Salvador Dalí vor einem der ersten
seiner 1965 entwickelten Brückenstadt »Mega Bridges«. Jakov Cernichov
»Mobiles« von Alexander Calder entrüstet zum Besten. Die Revolutionäre
nahm dieses Motiv für ein Chemiewerk jedoch schon 1931 Anspruch.
von Archigram wollten diesem Diktum Mitte der sechziger Jahre noch mit
Coop Himmelb(l)au zeigte 1972 das Projekt »Frischzelle«, eine vertikale,
Architektur-Mobilen entkommen, die Luftschiffen ähnlich zur Flucht taug-
bioklimatische Park- und Erholungsanlage in Form eines gläsernen Über-
ten: »Wir konnten uns der Vorstellung nicht erwehren, dass ›Instant City‹
lebens-Tanks auf dem Dach. 1968 sollte der historische Bau der Düssel-
aus dem Nirgendwo hereinschwebt, sich niederlässt und, am Ende der
dorfer Kunstakademie durch zwei aufgesetzte transluzente Zylinder von
Ereignisse, ihre Röcke rafft und entschwindet.« Das letzte mobile Experi-
15 m im Durchmesser und 120 m Länge erweitert werden. Zwanzig Jahre
ment dieser Art unternahm 1992 Claude Vasconi für ein dem mittelalterli-
später sah Toyo Ito einen typologisch verwandten, aber im Querschnitt
chen Wandertheater nachempfundenes demontierbares Theater für 1.200
sehr frei geformten Gebäudeabschluss für das Historische Museum von
Zuschauer in Weimar: in Gestalt einer mit Hilfe von Teleskopbeinen vom
Yatsushiro vor. 1990, ein Jahr vor Gründung des Büros BRT, wird dieses
Boden gelösten und über Flughafen-Gangways erschlossenen halb orga-
dynamische Motiv von William Alsop gleich mehrfach aufgegriffen: für
nischen, halb galaktischen Aluminiumkapsel, die den Eindruck erweckt,
den britischen EXPO-Pavillon in Sevilla, für den Hamburger Fährterminal,
sie könne wie ein Gliederfüßler selbstständig fortkrabbeln. Das Projekt für
für die Département-Verwaltung in Marseille und für ein temporäres
die Kulturhauptstadt des Jahres 1999 blieb unrealisiert – wegen der auf
Besucherzentrum an der Bucht von Cardiff. Nur die beiden zuletzt genann-
12,5 Millionen Euro taxierten, privat zu finanzierenden Baukosten.
ten Stationen dieser Genese wurden in ursprünglicher Form realisiert.
Querschnitt
Längsschnitt
38 39
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Der im Querschnitt elliptische, aufgeständerte Stahlbau in Cardiff, mit nur
»Bodenblech« ein stabiles Architekturmotiv. Ein »Stabile« wie Hans Arp
einer Nutzebene, konterkariert sein technisches Image mit abstrakt-deko-
sagen würde, kein »Mobile« nach Marcel Duchamp.
rativen, organisch geformten Licht-Ausschnitten in einer aus Sperrholz und wetterfester Gewebehülle gebildeten Außenhaut. Soweit der typologische Hintergrund.
Die Architekten parodieren oder fetischisieren nicht die Pop Art der sechziger Jahre, deren naive Begeisterung für Technik und Mondlandung längst auf tönernen Füßen steht. Auch die Maschinenästhetik des 1983 Lokomotive spielenden Dentallabors von Shin Takamatsu wäre ein
EINFORM
Anachronismus. Wer wollte dieses Gebäude postmodern als Leuchte lesen. Die CI-wirksame Assoziation liegt lediglich in der Entwurfsidee
Der Bau von BRT verfolgt zwar die Idee der Passage als
»Einform«, wie sie Tobias Grau auch in seinem Leuchtenentwurf für das
Gebäude, des Weges als Ort, des Daches als Hauptgeschoss, der Ein-
Foyer umsetzte. Die bühnensicheren Raumzauberer von BRT suchen
form als Maßstabssprung, er unterscheidet sich jedoch in vielfältiger Hin-
vielmehr nach einem eigenständigen, schlüssigen und funktionssicheren,
sicht, nicht zuletzt in seiner ökonomischen und ökologischen Ausrichtung.
vor allem aber räumlich ergreifenden Bild für einen Industriebau, der
Als Firmensitz eines Leuchten-Designers vereint das zweigeschossig
Fabrik, Denklabor und Ausstellung für den Fachhandel in einem ist. Das
organisierte Gefährt funktional sehr unterschiedliche Bereiche: Foyer, Ent-
Flugobjekt in Rellingen hat die Sphäre der Phantasie durchbrochen. Da
wicklungsbüro mit Ausstellungsraum und Cafeteria im Obergeschoss,
mag man sich noch so lange die Augen reiben, die Vision Le Corbusiers
Lager, Montage und Versand im Erdgeschoss. Das Schwesterschiff erwei-
aus dem Jahr 1922 ist Wirklichkeit geworden: »Einem Baukörper den vol-
tert im Zwischenglied die Bürozone, in der Zwillingsröhre die Lagerkapa-
len Glanz seiner Form unter dem Licht zu belassen, die Außenhaut dabei
zität. Aus der Gebäudetypologie ergab sich zwangsläufig die Notwendig-
jedoch den häufig nützlichkeitsbedingten Erfordernissen angleichen,
keit, das in der Ausbaustufe der ersten Firmenröhre 58 m lange und 24 m
heißt, bei der Gliederung der Außenhaut die formanzeigenden und form-
breite, dreibündig organisierte Gebäude mit zwei von außen nicht zu ver-
erzeugenden Elemente zu ihrem Recht kommen zu lassen.« Nirgends
mutenden Atrien im Zentrum auch an den Langseiten zu öffnen, ohne
scheint diese Forderung klarer umgesetzt als hier. Der Mehrwert der
Überzeugungskraft und Crash-Sicherheit des leicht über dem Boden
Selbstfindung und Selbstdarstellung über das Medium Architektur muss
schwebenden Firmendampfers formal in Zweifel zu ziehen. Der Quer-
dabei in der Regel – abgesehen von Fosters »Hong Kong and Shanghai
schnitt des unbekannten Flugobjekts bleibt, insbesondere angesichts der
Bank« oder den eingangs erwähnten Beispielen – in einem ökonomi-
Südfront, die viel eher durch die Ästhetik ihrer Gliederung als durch die
schen Verhältnis zum Aufwand stehen. Wenn der Bauherr aber weiß, was
Dynamik ihrer Begrenzung fasziniert, trotz des sichtbaren Stichs im
ihm mit einem Firmensitz entgeht, der architektonisch nicht Position Firmengebäude Tobias Grau
Fassadenschnitt
Detail Glaslamelle
bezieht, ist der Aufwand, der vor allem ein Planungsaufwand ist, im Ver-
tralität zu vermeiden sei. Dass diese Metasprache der Superzeichen, wie
hältnis zur Wirkung sehr gering. Das wird an diesem Beispiel im Rahmen
sie auch Rem Koolhaas (Fährterminal für Zeebrugge, 1989) und Ben van
eines privat ausgeschriebenen Wettbewerbs deutlich. Die Baukosten
Berkel (Internationaler Hafenterminal für Yokohama, 1995) favorisieren, jen-
entsprechen denen eines Bürogebäudes mit gehobenem Anspruch.
seits technischer Einzelheiten nur durch enorme Detailplanung und Detail-
Konstruktiv besteht der Bau aus einem aussteifenden Betontisch mit
sicherheit zu erzielen ist, weiß nur der Architekt: »Das Einfache ist immer
einer Untersicht in Kreuzkappenform und einem Stich von 10 cm, den
das Schwierigste, denn es verzeiht keine Fehler.« Gerade diese windschnit-
gebogene, durch Pendelstützen aus Eichenholz gesicherte Holzleimbin-
tige Architektur ist im Detail nicht auf einen schnellen Blick zu enträtseln.
der umgreifen, die als Fassade und Dach schlicht Trapezblech-Elemente tragen – in einer zweiten Schicht karosseriepräzise durch Alucobondta-
Die städtebauliche Idee der Skulptur ist zwangsläufig insofern
feln abgedeckt, aufgeschraubt wie im Flugzeugbau. Die dunkelblauen
kontextfeindlich, als ihr Platz die Bühne ist, nicht die Einordnung als Bau-
Solarfassaden, 54 m2 und 180 m2 groß, als Structural-Glazing rahmenlos
stein im Parkett. Der Bau wird auch nach einer möglichen dritten paralle-
und lichtdurchlässig eingebaut, sind integraler Bestandteil der Gestaltung
len Erweiterung eine Insel bilden, die sich von der trostlosen Umgebung
und wiederholen sich im Blau der gläsernen Rückfront der Küche bezie-
mit aller Gewalt losreißt. Das ist im Rahmen eines Gewerbegebiets, das
hungsweise Cafeteria. Die motorisierten, 2,50 m langen, gewölbten Son-
hinter der optischen Barriere eines Erdwalls ausdrücklich zum Unort auf
nenschutzlamellen der Seitenfronten, formal und unter Verzicht auf jede
der Ebene von Schrottplatz und Schlachthof erklärt wurde, nicht anders
Klimatisierung energetisch unabdingbar, sind eine eigenständige Ent-
zu erwarten. In Rellingen geht dieses Versteckspiel so weit, dass laut
wicklung, die bis zuletzt zu scheitern drohte. Zunächst waren Glaslamel-
Gestaltungssatzung alles, was über die Abschirmung des Ghettos hinaus-
len mit holographisch-optischen Elementen vorgesehen, die aber nicht
ragt, eine Neigung von 45 Grad aufzuweisen und rot zu sein hat. Wie nun
leicht und lang genug waren. Erst mit der Idee, die Elemente unterseitig
zu erahnen, erfüllt BRT diese Forderung, ohne aus dem gewählten Bild
zu bedrucken und zu wölben, um sie ohne jede Unterkonstruktion ein-
auszubrechen, vor allem mit der Pilotenkanzel. Zur Not wären die Archi-
spannen zu können, war die lichttechnische und konstruktive Lösung
tekten auch bereit gewesen, einen oberen Streifen der Cockpit-Vergla-
gefunden. Das ökologisch weitgehend unabhängige Energiekonzept wird
sung rot anzulegen – als Blendschutz, nicht als Verbeugung vor einer
durch eine Betonkernkühlung und ein Blockheizkraftwerk ergänzt.
kuriosen Vorschrift. Die nahe Metropole Hamburg bedauert inzwischen, den Bau nicht in ihren Mauern zu haben – nachdem der Bauherr nach
So entsteht eine sehr homogene, objekthafte Architektur, die –
einem solchen Standort drei Jahre lang vergeblich suchen musste.
befreit von jedem banalen Detail vom Regenrohr bis zum Sockelan schluss – die Auseinandersetzung um Architektur auf eine breitere Basis stellt. Eine einfache Komposition, eine klare, aber überraschende Idee ist
SURREALISTISCHE GALERIE
leicht und ganzheitlich wahrzunehmen, sie bleibt im Gedächtnis. Ein Kunstgriff, den schon die russischen Konstruktivisten anzuwenden wuss-
Nach der äußeren Erscheinungsform hält das Raumschiff eine
ten, aber auch Hans Poelzig, der mitunter etwas pathetische Nonkonfor-
zweite Überraschung für den Besucher bereit, die nur schwer über Fotos
mist und Plastiker der Moderne. Sein entscheidendes Credo war, dass
und Pläne zu vermitteln ist. Nach der technischen Form, die da auf einem
Technik der Formlosigkeit zusteuere, der Architektur aber die Domäne des
Stück Grünland, aber dennoch weltweit auf sich aufmerksam macht,
Sichtbaren überlassen bleibe, insofern jede Unanschaulichkeit und Neu-
wechselt die Architektur völlig unerwartet in die lebenspraktische Gebor-
»Ein Gebäude, das in seiner Mobilität Ortsunabhängigkeit symbolisiert und gleichzeitig Ort schafft.« Kai Richter
42 43
Firmengebäude Tobias Grau
genheit des Alltags. Mit anderen Worten: Nach der flugzeugglatten Aluminiumhaut außen überrascht im Inneren ein sehr spezifischer bergender Raum. Diese Sensitivität einer Großform in der Nachfolge Etienne Boullées erreicht im Inneren auf wunderbare Weise die herzliche Umarmung einer doch ach so kreativen Dachkammer. Hier lässt sich denken und erfinden, ohne in einen Altbau zu fliehen. Hier wird Kreativität einmal nicht nach konventioneller Methode aufbereitet. Methode 1: Gleißende Modernität, tiefgekühlt und alltagsfern, verheißt und ermöglicht Zukunft in der Distanz zur Wonne der Normalität. Methode 2: Zukunft zu denken erfordert die sichere Basis der Vergangenheit, wenn nicht im Altbau, dann doch wenigstens in einem beliebig herstellbaren Cocktail aus dem Giftschrank der Stile. Das Erstaunlichste: Gerade die Einheitlichkeit der großen Form erzeugt spezifische Innenräume – und erzwingt eine spezifische halbhohe Möblierung. Aus der fliehenden Begrenzung der gebogenen Außenwände resultiert innen eine räumliche Dynamik, wie sie schon Friedrich Kiesler 1942 geschickt für die »surrealistische« Galerie in Peggy Guggenheims New Yorker Ausstellung »Art of this Century« nutzte. Die Dachwölbung schafft wechselnde Deckenhöhen. Die Mittelzone mit den Atrien, die über Bodenverglasungen auch das Erdgeschoss belichten, unterscheidet sich von den Randlagen der Arbeitsplätze. Diese differieren nicht nur in Ausblick oder Orientierung, sondern auch in ihrem Bezug zu Mittelzone und Dachwölbung. Das Tragwerk erzeugt rhythmische Wechsel der Räumlichkeit und des Materials. Die Frontseiten unterscheiden sich in Zuschnitt und Neigung. Was von außen so einheitlich daherkommt, ist im Inneren keinesfalls vorhersehbar oder berechenbar. Die kleine Bauaufgabe Leuchtenfabrik im Gewerbegebiet mausert sich so zu einer Kritik am Kleinmut der Stilisten, einer Kritik an der gebauten Umgebung ringsum und einer grundsätzlichen Kritik am Städtebau. Ein Affront im Pelz der Peripherie, eigentlich viel zu schade für diesen Standort und deswegen wenigstens optisch mit der Beweglichkeit eines Flugobjekts ausgestattet.
Detail Holzstütze
01.3 SYMBOLIK DER MASCHINE DRUCKZENTRUM SH:Z DRUCKEREI/BÜRO RENDSBURG-BÜDELSDORF FLÄCHE BGF 12.500 m2 REALISIERUNG DEZEMBER 1999 – AUGUST 2001
SYMBOLIK DER MASCHINE Seine rein ökonomische Zielvorgabe des Jahres 1922, allein durch die Produkte, nicht durch deren Produktionsstätten bekannt zu werden, hielt selbst Henry Ford nicht konsequent ein, markierten die Fordwerke von Albert Kahn doch den Beginn einer neuen Architektur. In seinem Aufsatz »Das Ornament der Masse« musste Siegfried Kracauer 1927 dennoch mahnend den Zeigefinger erheben: die Ratio des kapitalistischen Wirtschaftssystems sei nicht die Vernunft selbst, sondern eine getrübte Vernunft, die den Menschen nicht einbezieht. Auch wenn jeder Produktionsprozess »öffentlich im Verborgenen« abläuft, geht es um einen Arbeitsort, der Leben und Alltagserfahrung der Mitarbeiter weitgehend bestimmt. Entscheidend ist darum nicht nur die neueste Technologie haushoher Druck- und Sortiermaschinen, sondern auch die Stimmung der Mitarbeiter und das Image der Firma – mit anderen Worten: ein markanter architektonischer Auftritt, der wie eine überzeugende Rede »zu Emotionen verlockt« (Aristoteles). Als Black Box am Autobahnrand dienen Industriebauten dagegen bestenfalls als neutraler Hintergrund für den Firmennamen. Die Einsicht, dass es nicht nur darauf ankommt, was man tut, sondern auch wie man es tut, kam dem Bauherrn in diesem Fall gerade noch rechtzeitig. Jenseits des von BRT später neu entworfenen Empfangsgebäudes war der Rohbau vor Erteilung des Auftrags bereits in Arbeit. Dennoch wurde das Erscheinungsbild in einem Wettbewerbsverfahren grundsätzlich in Frage gestellt. Das Taylor-System, das Kracauer noch dafür tadelte, die Beine der Tillergirls mit den Händen in der Fabrik gleichzusetzen, war ästhetisch zu überwinden, nachdem es bereits installiert war. Der Entwurfsgedanke, die Dynamik der Rotationsmaschinen im Bild umlaufender Papierbahnen einzufangen, gibt der Maschinerie ein architektonisches Drehbuch – wider alle Regeln im Nachhinein.
Fassadenschnitt Verwaltung
48 49
Entwurfskizze
50 51
Druckzentrum sh: z
01.4 INDUSTRIEBAU ALS PRODUKT VERTEILERZENTRUM LAMY LAGER/MONTAGE HEIDELBERG FLÄCHE BGF 2.600 m2 PLANUNG JULI 2000–MAI 2002
»Architektonische Gestaltungsfreiheit ist auch, sich nicht auf den Geschmack der Masse einlassen zu müssen.« Kai Richter
20 m
54 55
INDUSTRIEBAU ALS PRODUKT Zur Einebnung typologischer Eigenart hat die Formstilistik der Moderne wesentlich beigetragen. Das Dogma der Rückführung aller Bauformen auf die primären geometrischen Körper hat am Ende zur neutralen Behälterarchitektur geführt. Mit dem stark dezimierten Vokabular der Bautypen haben die Verständigungsprobleme zwischen Architektur und Publikum zugenommen. Bedeutung und Aufgabe eines Bauwerks werden selten eindeutig signalisiert. Mit der Jahrtausendwende griff zudem vermehrt Zukunftsangst um sich. Das Verwirren von Strukturen, das Verwischen von Kanten, die Auflösung der Massivität eines Baus, das Schwächen oder Brechen seiner Verbindung mit dem Boden, das Inszenieren von Bewegung mit scheinbar architekturfremden Materialien, der Eindruck des Unvollendeten und Vagen, die mystische Unentschiedenheit zwischen Urhütte und Raumschiff, das alles scheint in Misskredit geraten. Soll die Architektur im historischen Präsens von der Welt als stillstehender erzählen? Tatsächlich hat das Zeichensystem Architektur die mediale Aufgabe, in der Gesellschaft Ideen und Botschaften auszustreuen. Für einen Industriebau, der sich nicht nur als Hülle eines fordistisch-mechanisierten Funktionskreises be greift, heißt das zumindest eines: Marketing, auch unter Einsatz »sprechender« Architektur. Ohne die Modevokabeln Corporate Konstruktionsprinzip
Identity und Corporate Design wurden diese Ziele bereits nach Gründung des Werkbunds umgesetzt. Ein gelungenes Beispiel für die unterschwellige Analogie zwischen Produkt und Firmengebäude war etwa Stirlings Olivetti School in Haslemere 1972. Niemand wird im Fall des Lamy-Gebäudes für die Montage und den Versand von Schreibgeräten die Seitenfronten als »Griffmulden« lesen. Dennoch arbeitet der Entwurf mit Designformen, wie sie für Lamy typisch sind.
56 57
Grundriss Obergeschoss
Querschnitt
Verteilerzentrum Lamy
01.5 BRANDING WEITERGEDACHT VERWALTUNG PAPIERFABRIK PALM BÜRO AALEN-NEUKOCHEN FLÄCHE BGF 1.833 m2 REALISIERUNG MÄRZ 2001–JULI 2002 WETTBEWERB 2000, 1. RANG
BRANDING WEITERGEDACHT Mit Inbetriebnahme der weltweit größten, 200 m langen Papiermaschine in Wörth, ganz aus Edelstahl mit einer Fertigungsbreite von 10 m, musste das bereits in der vierten Generation betriebene Familienunternehmen (1872) auch seine Verwaltung in Aalen erneut ausbauen. Die Jahresproduktion der 700 Mitarbeiter an drei Standorten umfasst etwa 540.000 Tonnen graphische Papiere und 820.000 Tonnen Wellpappen-Rohpapiere. Der Herstellungsprozess ist in einem vollständig geschlossenen Wasserkreislauf organisiert und beruht zu 100 Prozent auf ausgesuchten Recyclingfasern. Der Erweiterungsbau versinnbildlicht die Produktion der Firma in einem filigranen, weit auskragenden Dach, das in seiner sanften Krümmung einen papierleichten Schwebezustand andeutet. Das Flächentragwerk aus Stahl wurde insgesamt vormontiert und mit Autokränen auf wenigen Stützen in Position gebracht. Die Biegung der innen erlebbaren Dachschale ergab sich dabei wie vorberechnet von selbst. Das benachbarte Verwaltungsgebäude der siebziger Jahre wurde in Struktur und Bauvolumen mit Hilfe eines gläsernen Gelenks für den Empfang schlicht gedoppelt. Beide Gebäude(teile) vertreten ihren eigenen Charakter, werden aber durch eine verbindende gemeinsame Wasserfläche als Hinweis auf ein wesentliches Produktionselement zusammengeschlossen. Das dritte Element dieser Corporate Identity bildet innerhalb des künstlichen Sees eine Skulptur aus Mühlsteinen – historisches Zeugnis für die frühere Verwendung von zermahlenen Altkleidern als Ausgangsbasis. Selbst Edelstahlgeländer oder die wie dynamisch verformte Papierrollen frei in die zentrale Halle gestellten Funktionscontainer könnten als Hinweis auf die Papierherstellung gelesen werden. Für den Firmenauftritt entscheidender ist jedoch die luftige Weite und Transparenz des Neubaus, nicht zuletzt ausgelöst durch einen zufälligen Blick des Firmeninhabers auf den Hamburger ABC-Bogen von BRT.
60 61 10 m
Verwaltung Papierfabrik Palm
Schnitt Bürozone
62 63
Verwaltung Papierfabrik Palm
»Wir messen die Qualität eines Entwurfs nicht zuletzt an der Wirtschaftlichkeit des Gebäudes.« Jens Bothe
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
02
STADTZEICHEN
1950 lebten in Ostdeutschland und Berlin etwa 20,3 Millionen Menschen, heute sind es gut drei Millionen weniger. Bevölkerungsrückgang und Alterung lassen die Ängste vor einer stagnierenden Gesellschaft, einer »Gesellschaft in der Duldungsstarre« immer konkreter werden. Wirtschaftliche Rezession und ökologische Katastrophen verstärken die Scheu vor sozialen und kulturellen Veränderungen. Das öffentliche Leben zieht sich vielfach ins Private zurück, Debatte und Dynamik werden auch dort gemieden. Selbst Berlin, das vor zehn Jahren in kühner Selbstüberschätzung zukünftig sechs Millionen Menschen zu beherbergen und als europäische Weltmetropole Paris und London zu überflügeln hoffte, bezieht seinen Metropolen-Anspruch nur noch aus dem fehlenden Mut von Hamburg, München und Frankfurt, ihm den Rang streitig zu machen. Die Stadt am Wasser hat dafür die besten Voraussetzungen; der innerhalb der geplanten Hafen-City vorgesehene höchste Wolkenkratzer Europas wäre die offene Kampfansage – auch an London. Das Experiment, wie groß und national Deutschland sein will, ist noch nicht abgeschlossen. Die Mahnung Kurt Tucholskys aus den zwanziger Jahren, Berlin überschätze sich maßlos, wenn es glaubt, es sei Kern und Herz des Landes, hat nichts von ihrer Brisanz verloren. Der Stadt fehlt nicht das Schloss als potemkinsche Mantelrekonstruktion, keine weitere Replik der dreißiger Jahre, sondern der Diskurs, die (in die Zukunft gerichtete!) Vision – nicht zuletzt architektonisch. Es genügt nicht, die Nachteile der amerikanischen Großstadt mit denen der deutschen Provinz zu vereinen – wiederum Tucholsky. Unbeirrt nostalgisch ist die Stadt mit der Lust am Untergang nicht in der Lage, sich aus Stadtzeichen
66 67
eigener Kraft zu bewegen, und bleibt auf dauernde Transferleistungen angewiesen. In keiner anderen deutschen Stadt ist das Durchschnittseinkommen so niedrig, kein westdeutsches Wirtschaftszentrum ist, gemessen am Ausländeranteil, so wenig international. Statt der mit dem Berliner Baurecht vertriebenen internationalen Konzerne kamen polnische Wanderarbeiter, statt Global Players Glücksritter der Basarwirtschaft. Am Potsdamer Platz sehen die Einkaufspassagen aus wie in Pirmasens, das »Kranzler« könnte auch das Bahnhofscafé von Salzgitter sein. Schon Marc-Antoine Laugier, im 18. Jahrhundert der erste Kritiker der Planung von Paris, setzte auf Ordnung und Konfusion: »Es braucht Plätze, Kreuzungen, Straßen. Es braucht Regelmaß, Parallelen und Gegensätze, Zufälligkeiten, die Abwechslung ins Bild bringen, große Ordnung in den Details, Durcheinander, Gewalt und Tumult im Ganzen.« Paris hat sich die bahnbrechenden Ordnungspunkte innerhalb der revolutionären Systematik Haussmanns mit Grands Projets geschaffen – historisch wie aktuell. Architektur problematisiert auf diesem Weg gesellschaftliche Passivität, den Widerstand gegen Veränderung. Stadt hat immer eine utopische Dimension, weil sie sich der natürlichen Ordnung widersetzt. Der Ort der Stadt ist der Utopos, die wesentliche Rolle der Architektur ist es, eine so distanzierte wie emanzipierte Position zur Gegenwart einzunehmen. Der in Berlin gepflegten neuen Nüchternheit, der Provokation des Alltäglichen steht in Manhattan nach dem Dotcom-Crash und 9/11 ein neuer städtebaulicher Aufbruch gegenüber, ein »Thinking Big« allen isolationistischen Bestrebungen zum Trotz. Über ökonomische
Effizienz hinaus wird Urbanität durch gesellschaftliche Räume, innovative Milieus und intellektuelle Atmosphäre bestimmt. Für die europäische Stadt geht es dabei nicht um gründerzeitlich auf eine Traufhöhe geeichtes Gleichmaß oder ungebändigten Hochhauswald, die Entscheidung für die New Yorker Midtown vor achtzig Jahren oder die von heute, sondern es geht darum, in einem spielerischen Verständnis von Städtebau Unordnung gleichzeitig zu dulden, zu schaffen und zu bekämpfen. Wenn bereits mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in labyrinthischen Städten lebt, werden Bildfähigkeit und Bildqualität der Stadt im Sinne von Kevin Lynch immer wichtiger. Der Triumph der Sichtbarkeit über die Unsichtbarkeit der Stadt wird zur Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen. Angesichts neuer, Urbanität auf das Gebäude beziehender Funktionshybriden stellen nicht nur Höhenrekorde und gesamtgesellschaftliche Bauaufgaben die Lesbarkeit der Stadt wieder her. Der tägliche Touristenandrang im Empire State Building übersteigt die Zahl der Büroangestellten um 100 Prozent. Je deutlicher sich ein Gebäude, ein Straßennetz, eine Verkehrsstruktur als urbane Figur vom urbanen Grund abhebt, desto größer die resultierende Bildqualität. In diesem Zeichenwert lagen das in seiner Symbolik attackierte, 417 m hohe World Trade Center und das nur 87 m hohe Flatiron Building, das allein wegen seiner markanten Form als Auftakt einer hundertjährigen Hochhauskonkurrenz gilt, auf gleicher Ebene.
Stadtzeichen
68 69
02.1 TORKRÄNE AM STROM RHEINAUHAFEN KÖLN WOHNEN/BÜRO/KULTUR KÖLN FLÄCHE BGF 52.950 m2 PLANUNG MAI 1992, MÄRZ 2004 WETTBEWERB 1992, 1. RANG
TORKRÄNE AM STROM Würden sich Ruhrgebiet und Rheinschiene zur polyzentrischen Megaregion Rhein-Ruhr-City zusammenraufen, wäre Köln zweifellos ihr prädestiniertes Zentrum. Von so viel Zukunft ist die Stadt architektonisch noch weit entfernt. Obwohl kilometerweit unmittelbar am Rhein gelegen, fehlt Köln noch immer eine umtriebige Wasserkante, die die urbane Kraft des Wassers als wesentliches Definitionsmerkmal weltstädtischer Attraktivität einbezieht und das Phänomen »Stadt am Wasser« architektonisch ausspielt. Visionäre Verdichtungen und Verflechtungen des Stadtgewebes wachsen nicht auf kleinlicher Nostalgie oder einer Rekonstruktion des unter Josef Stübben 1898 mittelalterlich konzipierten, im Krieg stark beschäEl Lissitzky, Wolkenbügel für Moskau 1924/25
digten, vor allem aber 1959 durch den Bau der Severinsbrücke zerrissenen Hafenareals. Nach Freud gibt sich der Traum nie mit Kleinigkeiten ab. Die Baugeschichte einer dynamischen Stadt kann sich nicht in Gleichförmigkeit und Mittelmaß erschöpfen, das belegt an Ort und Stelle der 170 m lange, 1910 vollständig in Stahlbeton ausgeführte Speicherbau der Agrippinawerft, das sogenannte »Siebengebirge«. Gerade historische Bausubstanz lebt vom architektonisch dokumentierten Zeitsprung in die Gegenwart, jede Anbiederung setzt historische Authentizität dagegen zur synthetischen Verfügungsmasse herab. Nach jahrelangem Widerstand und erneuten Wettbewerben soll die Reaktivierung verwaister Kaianlagen – weltweit erprobt, in Hamburg und sogar Berlin längst an der Tagesordnung – endlich auch das Kölner Stadtgeschehen aufladen und verdichten: gemäß der ursprünglichen Idee den vorhandenen Kränen nachempfunden, urban integriert und stadthistorisch richtig vorindustriell-komplex genutzt.
10 m
72 73
Schnitt Bürohaus
Rheinauhafen Köln
Historischer Rheinauhafen
DOMSTADT
die Auseinandersetzung um Kölner Hochhausträume an diesem Rathausturm ihren Anfang. Zunächst sollte dieser Turm aufgestockt
Irland, das einstige Armenhaus Europas, das seinen histori-
werden, dann sorgte der Entwurf eines zwölfgeschossigen Rathauses von
schen Aufschwung der Computertechnologie verdankt, erlebt in den
Fritz Schumacher für Aufregung in nationaler Dimension. Nicht einmal
Docklands von Dublin seinen schnellsten Wandel. Die 1997 gegründete
der städtebaulich und architektonisch weitsichtig taktierende damalige
Dublin Docklands Development Authority hat sich für das 520 ha große
Oberbürgermeister Konrad Adenauer konnte diesen vom preußischen
Stadtquartier, dessen Bevölkerung bis 2012 um fast 150 Prozent wachsen
Staatsministerium gerügten Eingriff in das Stadtpanorama Kölns zu einem
soll, viel vorgenommen: »Wir werden die Docklands von Dublin zu einem
glücklichen Bauabschluss führen. Obwohl es dem späteren Kanzler, dem
weltweit vorbildlichen Musterfall nachhaltiger Stadtsanierung entwickeln.
viel daran lag, das Bild der Stadt auch durch Hochhäuser zu modernisie-
Hinsichtlich Ausbildung, Beschäftigung, Wohnverhältnissen und sozialen
ren, zum Erstaunen aller Kritiker gelungen war, das Ministerium zu einer
Einrichtungen wird die gesamte Bevölkerung von den höchsten Stan-
grundsätzlichen Genehmigung zu bewegen. Der Hauch von Weltstadt,
dards profitieren. Die Docklands werden erheblichen Anteil haben am
der sich in Köln zur Zeit der »Pressa«, der internationalen Ausstellung des
sozialen und ökonomischen Fortschritt nicht nur Dublins, sondern ganz
Pressewesens im Jahr 1928, dank moderner Architektur ebenso einge-
Irlands.«1 Nicht zuletzt auf Initiative und im Interesse der Popgruppe U2,
stellt hatte wie anlässlich der Kölner Werkbundausstellung von 1914,
die sich damit den Wunsch nach einem spektakulären Aufnahmestudio
konnte sich leider nicht als dauerhaftes Motiv durchsetzen. Mit keinem
erfüllte, wurde im August 2003 der Bau eines 60 m hohen Hafenturms
anderen Ziel hatte Adenauer aber Fritz Schumacher als Beigeordneten
als Landmarke am Ende des Britain Quays beschlossen. Ein Wettbewerb,
für das gesamte Bauwesen (1920-1923) gewonnen. Kraftvolle Stadtge-
an dem sich 500 internationale Architektenteams beteiligten. Wollte man
staltung war in Köln über Jahrhunderte chancenlos gewesen – seit der
diese Fortschritts-Euphorie Dublins mit der von Köln vergleichen, müsste
Vertreibung des Kölner Erzbischofs im Jahr 1288. Bis zum Einzug der
der irische Entwurf vor seiner Realisierung zehn Jahre lang zerredet und
Franzosen 1794 gehörte die Stadt sich selbst, den Bürgern, ruhte in sich.
torpediert werden, durch weitere Wettbewerbe kostenintensiv in Frage
Dieses Erbe scheint noch heute schwer abzuschütteln. Mit dem Ende der
gestellt werden, um dann endlich, nachdem alle Euphorie verflogen ist,
Hansezeit und der dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Stagnation
wider Erwarten doch gebaut zu werden. Dann jedoch ohne Rückhalt von
wurde die Stadtentwicklung zusehends provinziell und kleinbürgerlich.
offizieller Seite ganz den Marktmechanismen ausgeliefert. Seit 1969 wird
Selbst Industrialisierung und Wiederaufbau hatten sich im Kern weitge-
über die Zukunft des Kölner Rheinauhafens debattiert. Laut Ratsbe-
hend auf dem verwinkelten mittelalterlichen Stadtgrundriss vollzogen.
schluss von 1976 sollte die in ihrer Homogenität bemerkenswerte histori-
Kaum ein Bau oder Architekt der Gründerzeit in Köln, der überregionale
sche »Hafen- und Werftanlage zu Köln«, die im wesentlichen dem
Bedeutung hätte, urteilte Klaus Novy 1991.2 Um so enttäuschender, wenn
Getreideumschlag gedient hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg ihre
heute auch das so viele Städte revolutionierende Hafenthema keinen
Bedeutung aber verlor, in eine »Freizeit- und Erholungsanlage« umfunk-
architektonischen Impuls zum Aufbruch mobilisieren kann. Jenseits der
tioniert werden. Was nicht heißt, dass das Zerreden in Köln nach dreißig
Aufregung um die drei gläsernen Wolkenbügel bleibt jede architektoni-
Jahren schon beendet wäre. In Köln geht es dabei nicht um eine bessere
sche Zielvorgabe aus. Wer sich an die im Bebauungplan vorgegebenen
Vision von Architektur und Städtebau, sondern vornehmlich um klein-
Kubaturen und die Relikte aus der Hafenära hält, hat weitgehend freie
geistiges Mittelalter neuesten Baudatums. Der beliebteste Einwand gegen
Hand. Das lapidare städtebauliche Motto nach dem Muster New Yorks
eine architektonisch prägnant formulierte städtebauliche Fortentwicklung
lautet: »Wir vermarkten Grundstücke, der Bauherr hat das Recht, sich sei-
ist darum in Köln der Schutz des Doms vor konkurrierenden Höhenme-
nen Architekten selbst zu suchen.«3 Stadtentwicklung als kapitalistisches
tern. Der ist in der wichtigen Perspektive vom Rhein durch einen 109 m
Roulette, Intervention im Einzelfall als architektonische Scheindebatte.
höheren Fernmeldeturm von 1980 jedoch längst geschlagen. Dass populistisch begründete Restriktionen keine ideale Basis Vergessen wird dabei, dass schon der 1880 vollendete, 157 m
für herausragende architektonische Qualität darstellen, zeigen die blassen
hohe Dom ein tradiertes Höhenmaß der mittelalterlichen Stadt missach-
Beiträge selbst prominenter Architekten in der Domstadt. Der ursprüng-
tete: den bis dahin höchsten Turm des mittelalterlichen Rathauses, das
lich von Jean Nouvel entworfene »Köln-Turm« im Media-Park blieb zwar
lange Zeit dominante Symbol Kölner Bürgerstolzes. Folgerichtig nahm
9 höfliche Meter niedriger als der Dom, verlor aber auf einer aus wirt-
74 75 Rheinauhafen 1938
schaftlichen Gründen vergrößerten Grundfläche und in erweiterter Pro-
nur Unglauben, Achselzucken und denkmalpflegerische Einwände her-
jektgemeinschaft jede Eleganz. Um der schon bei Nouvels Kölner Ver-
vorrufen. Nur den Wirtschaftsdezernten wurmt, dass Köln anders als
lagshaus
erfolgreicher
München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf oder Berlin nicht zu den klassi-
Wettbewerbsentwürfe die Krone aufzusetzen, wurde die Glasfassade des
schen Bürostandorten Deutschlands gehört. Verflogen der Aufruf der
Hochhauses nicht wie von Nouvel beabsichtigt mit Schriftzeichen
prominentesten Architekturkritiker und Architekten der zwanziger Jahre,
bedruckt, sondern mit nebulösen historischen Stadtmotiven. Der kuriose
Hochhausentwürfe mit Blick auf das »künftige Stadtbild« zu beurteilen.
Versuch, ein Hochhaus noch nachträglich zum Verschwinden zu bringen.
Die 1921 mit Blick auf Manhattan geäußerte Warnung Siegfried Kracauers
Im Umkehrschluss sorgen die so gescheiterten Hoffnungen wieder für
vor »turmartigen Ungetümen, die ihr Dasein dem ungezügelten Machtwil-
argumentative Munition der Hochhausgegner. Vor dem Hintergrund der
len raubtierhaften Unternehmertums verdanken« blieb für Deutschland so
Sorge um Stadtbild und Stadtimage für architektonische Qualität zu strei-
prägend, dass in Berlin zur Korrektur des Stadtbildes heute nachträglich
ten, wäre der geschicktere Weg. Das würde allerdings eine fachlich fun-
kostenintensive Aufstockungen genehmigt werden. So darf zum Beispiel
dierte Diskussion und eindeutige Ziele voraussetzen. Vor allem bei
das Kant-Dreieck von elf auf fünfzehn Geschosse wachsen.
praktizierten
nachträglichen
Verballhornung
konservativen Bedenkenträgern, die sich an ihr großes Vorbild Adenauer offenbar nicht mehr erinnern können, und bei »Kölsch-Tümlern« sorgte das weithin sichtbare Zeichen des Wandels im Hafenareal für Aufregung.
RHEINPANORAMA
Das der Kölner Architektur gewidmete Online-Netzwerk, das mühsam versucht, eine Diskussion in Gang zu setzen und zu dessen elf Partnern
Der städtebauliche Ideenwettbewerb für den Rheinauhafen von
auch die Stadt gehört, vermochte dem noch nichts entgegenzusetzen.4
1992 schrieb die Umgestaltung der zwei Kilometer langen, halb der süd-
Der durch den Dom und die Türme der Altstadt historisch gewachsenen
lichen Altstadt, halb der Kölner Neustadt vorgelagerten Halbinsel aus.
Silhouette »drohe durch die utopische Stadtentwicklung« ein gefährliches
Das als Hafen brachliegende Gebiet sollte in einer Mischnutzung von
Zerrbild und – zum wiederholten Male – der »Ausverkauf des Stadtpano-
Wohnen, Gewerbe und Kultureinrichtungen reaktiviert werden und die
ramas«, so die Initiative Rheinauhafen. Die Grünen ließen es sich 1999
Stadt damit näher an den Strom rücken. Zwei erste Preise mit grundsätz-
nicht nehmen, die Höhe der geplanten Hochhäuser mit Luftballons zu
lich unterschiedlichen städtebaulichen Zielvorgaben machten die Ratlo-
markieren, um die offenbar als verheerend für das Stadtbild eingestufte
sigkeit der Stadt schon damals deutlich. »Der eine des Trierer Büros
Wirkung der Bevölkerung vor Augen zu führen. In kühner Argumentation
Linster, städtebaulich moderat, der Viertel- und Hafenstruktur verpflichtet.
schrieben die Alternativen den drohenden Verlust der Lebensqualität in
Der andere des Büros BRT mit imageprägender Silhouette und dem
der Kölner Südstadt ebenso auf ihre Fahnen wie den Verlust des freien
Versuch, das Zeichenhafte der ehemaligen Hafenatmosphäre zu transfor-
Ausblicks auf den Rhein. Dabei bleibt die Höhe der nur knapp 30 m brei-
mieren.«5 Hohe Prägnanz und bessere Vermarktungsmöglichkeiten spra-
ten sogenannten »Kranhäuser« mit 58 m unterhalb derjenigen, die Köln
chen nach mehreren Überarbeitungsphasen, einem Gutachterverfahren
in den zwanziger Jahren als »Hochhaus-Metropole Europas« vorgege-
und einem weiteren städtebaulichen Wettbewerb 1999 (1. Preis: Bernhard
ben hatte. In Konkurrenz zum Erzrivalen Düsseldorf übertrumpfte Köln
Winking, Hamburg) für die konstruktivistisch anmutenden Bügelhäuser
damals das 56 m hohe Wilhelm-Marx-Haus (1921-1924) von Wilhelm
von BRT. »Ein großer Wurf und ein wegweisendes Projekt für das neue
Kreis, das erste Hochhaus Deutschlands, mit dem vier Jahre lang unge-
Jahrhundert«, hieß es jetzt sogar unter konservativen Ratsmitgliedern. Die
schlagen höchsten »Wolkenkratzer« Europas, dem 65 m hohen Hansa-
Ausnutzung des Hafenareals war inzwischen von insgesamt 100.000 auf
Hochhaus (1924/25) von Jacob Koerfer. Nahezu ungeschlagen ist Köln
230.000 m2 Bruttogeschossfläche heraufgesetzt worden, die ursprünglich
bis heute in der Disziplin des Wohnhochhauses. Das 1973 mit 138 m rea-
geplante Gleichgewichtung von Kultur, Wohnen und Gewerbe war einer
lisierte Colonia-Hochhaus wurde europaweit Jahrzehnte lang nur knapp
Dominanz von Büroflächen, Dienstleistungen, Einzelhandel und Gastro-
durch den gleichzeitig entstandenen Wohnturm Tour Blanche in Paris
nomie mit einem Anteil von 40 Prozent gewichen. Außerdem gründen die
überragt. Die in Dublin jedermann in aufwendigen Internet-Präsentatio-
sechzehngeschossigen Wolkenbügel mit ihren jeweils 15.000 m2 Nutzflä-
nen zugängliche These, dass Städtebau und Architektur ein zentrales
che nicht mehr im Wasser, sondern auf dem Trockenen. Sechshundert
Element menschlichen Glücks und Wohlbefindens darstellen, gerade
Millionen Euro sind für die gesamte Baumaßnahme von 30 Baufeldern
wenn sie Aufbruch und Fortschritt symbolisieren, würde in Köln dennoch
im Gespräch – einschließlich einer 1,5 km langen Tiefgarage mit 2.400 Rheinauhafen Köln
Historischer Hafenspeicher »Siebengebirge«
öffentlichen Stellplätzen. Etwa 5.000 Menschen werden im Rheinauhafen
ven Schaffensphase, der Entwurf des Wolkenbügels. Emil Roth erarbei-
leben und arbeiten. Um Anschluss zu finden an den Wettlauf der Metro-
tete die Konstruktionsplanung in Stahl, mit erheblichen Rückwirkungen
polen würde der Oberbürgermeister das Gelände inzwischen am liebsten
auf den Entwurf – bis hin zur weiten Auskragung aus konstruktiven Grün-
in »Europahafen« umtaufen. Nachdem der Bebauungsplan seit Sommer
den. Mart Stam steuerte eigene Entwurfs-Varianten zum Thema Wolken-
2002 endlich rechtskräftig ist, beklagte sich zuletzt jedoch die Investoren-
bügel bei. Als Auslöser für den Entwurf, der durch die Arbeit Lissitzkys an
seite über einen Mangel an prominenter politischer Rückendeckung für
den Prounen vorbereitet war, insbesondere Proun 88 (ca. 1923), gelten
2
das spektakuläre Projekt; 80.000 m Gewerbefläche zu vermarkten ist
Christoph Bürkle zum einen die neuen persönlichen Kontakte zu Archi-
gegenwärtig keine leichte Aufgabe. Auf die »neue Visitenkarte Kölns mit
tekten, ein sich abzeichnender Bauboom in der damaligen UdSSR, aber
europäischer Spitzenarchitektur« zu setzen, ist der Domstadt leider etwas
auch der Versuch einer Standortbestimmung in der Auseinandersetzung
spät eingefallen. Schon im Juli 1990, zum hundertjährigen Geburtstag
verschiedener kunsttheoretischer Positionen. Für sein reduziertes, seman-
des Künstlers, hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Vorschlag
tisches Stadtzeichen pochte El Lissitzky auf folgende Bedingungen: den
gemacht, El Lissitzkys Wolkenbügel zu realisieren – zur übernächsten
fließenden Verkehr als unmittelbaren Bezugspunkt (Roth hatte davor
Weltausstellung in Hannover.6 »Gebaut wäre der 60 m hohe Büroturm mit
gewarnt, den Bau grundlos erst 50 m über dem Boden beginnen zu las-
den horizontalen Auslegern zweifellos eines der aufregendsten Monu-
sen), die klare Trennung von vertikalen und horizontalen Bewegungsli-
mente der modernen Architektur geworden«, schrieb Werner Oechslin im
nien des Gebäudes, asymmetrisch wechselnde Ansichten, schnelle
Katalog einer Ausstellung an der ETH Zürich, die die Hintergründe des
Wahrnehmbarkeit des dynamischen Zeichens auch aus schneller Bewe-
spektakulären Projekts erstmalig ausleuchtete. Der Umschlag der Erst-
gung. Für Lissitzky, der schon 1920 programmatisch geäußert hatte: »Wir
ausgabe von Adolf Behnes »Der moderne Zweckbau« zeigte folgerichtig
setzen uns die Stadt zur Aufgabe«, ging es beim Wolkenbügel ausdrück-
eine Luftperspektive des Wolkenbügels. Vergleichbare Entwürfe sind von
lich um eine städtebauliche Zielrichtung. Auf einem Stadtplan Moskaus
Friedrich Kiesler (1925), Maurice Braillard (1931), Kenzo Tange (1960) und
ordnete er acht Wolkenbügel wie suprematistische Superzeichen oder
Stephan Braunfels (1999) bekannt. Der Münchner Architekt Peter Stürze-
Stadttore konzentrisch am heutigen inneren Ring an, jeweils an Straßen-
becher bemühte sich seit 1988 immer wieder vergeblich um die Realisie-
kreuzungen oder Plätzen und mit dem horizontalen Hauptelement auf
rung einer in Stahl und Glas ästhetisierten Adaption des Wolkenbügels:
das Zentrum beziehungsweise den Kreml orientiert. Im Gegensatz zum
in Berlin als Motiv der Achse Berlin–Moskau, in Paris als Element der
universalen städtebaulichen Schematismus Le Corbusiers, der bei seiner
»Grands Projets«. Doch das Projekt schien unwiderruflich in die Sphäre
»Ville contemporaine« von 1922 lediglich noch an der Symbolik des
der Utopie verbannt.
Stadttors festhielt, jede andere Tradition nach dem akademischen Konzept der »Stadt im Nichts« aber zur Disposition stellte, suchte Lissitzky den Kontrast, ohne die alte Stadt zu beeinträchtigen, aber auch ohne
WOLKENBÜGEL
direkte Übernahme von historischen Stilformen, wie sie heute so gerne gepflegt wird. »Die Stadt besteht aus absterbenden alten Teilen und
Der Traum vom Wolkenbügel stand für El Lissitzky im Mittel7
wachsenden, lebendigen neuen. Diesen Gegensatz wollen wir vertiefen.«8
punkt seiner Beschäftigung mit Architektur. Nach seiner Ernennung zum
In diesem gerade in Köln so wichtigen Motiv, Stadtraum zu gliedern und
Leiter der Architektur-Fakultät an der Kunstschule WChUTEMAS in
zu definieren, ein Orientierungs- und Identifikationszeichen anzubieten
Moskau reiste der russische Konstruktivist 1921 nach Berlin, traf dort die
und gleichzeitig funktionale Flächen, liegt die wesentliche Übereinstim-
künstlerische Avantgarde, durch Vermittlung von Theo van Doesburg
mung zwischen dem Projekt Wolkenbügel und der Realisation der drei
auch die führenden niederländischen Architekten und Künstler. Mit
nicht durch horizontale Ausleger verbundenen »Kranhäuser«. Formale
Hannover war er durch seine erste eigene Ausstellung für die Kestner-
Analogien fehlen dagegen völlig. Immer wieder hat die Denkmalpflege
Gesellschaft verbunden. Wegen einer schweren Tuberkulose wechselte
auf die Bedeutung der historischen Kräne des Rheinauhafens hingewie-
der an der TH Darmstadt ausgebildete Architekt, der eigentlich Maler
sen und den Erhalt möglichst vieler Kräne der unterschiedlichen Typen
hatte werden wollen, 1924 in die Schweiz und lernte dort Hans Schmidt,
gefordert.9 Der architektonische Bezug zu dieser Hafentechnik fundiert
Emil Roth und Mart Stam kennen. In Minusio bei Locarno entstand im sel-
darum die gewählte Zeichenhaftigkeit ganz entscheidend. Nur durch die
ben Jahr, in einer trotz widrigster persönlicher Umstände sehr produkti-
Andeutung einer historischen Pathosformel die ersehnte Bedeutung der
76 77
Grundriss 12.–14. Obergeschoss
Architektur zurückzugewinnen wäre dagegen ein postmoderner Kurzschluss. Für El Lissitzky war schon damals der amerikanische Wolkenkratzer-Eklektizismus, wie er sich im Ergebnis des Wettbewerbs um den Chicago Tribune Tower abzeichnete, ein fataler Rückschritt der Architekturentwicklung. In diesem Punkt war der russische Konstruktivismus seiner Zeit weit voraus. Das von N. A. Ladowski 1922 entworfene Hochhaus des Obersten Volkswirtschaftsrates scheint mit seinen kühnen Auskragungen und Vorsprüngen fast ein Vorläufer von Behnischs Hauptverwaltung der Nord-LB in Hannover zu sein.
Grundriss 1. Obergeschoss
FLUSSHAFEN Der Kölner Rheinauhafen in seiner heutigen Form ist unter Einbeziehung älterer Hafenstrukturen im Zeitraum 1892 bis 1898 nach Planungen des städtischen Bauamts unter Josef Stübben und einem Wettbewerb lediglich für deren architektonische Detailgestaltung entstanden – ergänzt um Bauten der Jahre 1909 und 1922. Die Ausschreibung des Wettbewerbs verlangte »Fassaden in mittelalterlichen Formen«. Türme, Erker und Giebel sollten allerdings – anders als in der Hamburger Speicherstadt – »dem inneren Organismus der Gebäude entsprechen«. Der hohe gestalterische Aufwand entsprach nach dem Willen der Stadt, dem »seit dem Mittelalter berühmtesten und auch in der Gegenwart bedeutendsten Stadtpanorama Deutschlands«. Nach Ansicht der Denkmalpflege liegt der Wert des historischen Bestandes – einschließlich einiger dominierender Portal- und Halbportalkräne und zwei Kränen der Jahrhundertwende – im besonderen Charakter des Hafens, der aus seiner exponierten städtebaulichen Position und der damit verbundenen besonderen gestalterischen Ausarbeitung resultiert.10 Der Reichtum Kölns basierte ganz wesentlich auf seinem erst 1832 auslaufenden Stapelrecht. Alle auf dem Rhein gleich in welcher Richtung verschifften Waren mussten drei Tage lang in Köln zum Verkauf angeboten werden. Die seit dem 12. Jahrhundert in größerem Umfang betriebene Rheinschifffahrt nutzte das natürliche Ufer vor der Stadtmauer als Anker- und Ladeplatz. Hafenartige Uferbefestigungen mit öffentlichen Lagerhäusern, Kränen und Schiffswerften vor allem auf der späteren Rheinauinsel sind seit dem frühen 15. Jahrhundert bildlich überliefert. Die ab 1820 eingesetzten Dampfschiffe und die ab 1839 zunächst privatwirtschaftlich organisierte Eisenbahn intensivierten den Warenumschlag wie den Hafenbetrieb. Die notwendigen baulichen Erweiterungsabsichten konzentrierten sich dabei auf die Rheinauinsel, das »Werthchen«, das im Mittelalter dem Schiffsbau gedient hatte, im 19. Jahrhundert aber vor allem zentrales parkartiges Rheinauhafen Köln
Naherholungsgebiet war. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Insel
Anmerkungen
an ihrem Südende mit dem festen Ufer verbunden, um ein definiertes
1
Vgl. www.dublindocklands.ie beziehungsweise www.reflectingcity.com
Hafenbecken mit festen Kaimauern auszubilden. Mit dem Beschluss ihrer
2
Klaus Novy, Arno Mersmann, Bodo Hombach (Hrsg.): Reformführer NRW. Soziale
3
Ortwin Gönner, Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH »modernes köln«, zit. nach:
Neubebauung unter Stadtbaumeister Joseph Stübben wurde die ursprünglich sichelförmige, in der Mitte maximal 40 m breite Insel in ihrer
Bewegungen, Sozialreform und ihre Bauten, Köln/Weimar/Wien 1991, S. 411 ff.
gesamten Länge auf 75 m Breite ausgedehnt. Im Zweiten Weltkrieg wur-
Köln rückt näher an den Rhein (25.06.2001), www.koelnarchitektur.de
den die Bauten des Rheinauhafens stark beschädigt, im Vergleich zur
4
a. a. O.
Innenstadt war der Zerstörungsgrad jedoch geringer. Ein gravierenderer
5
a. a. O.
Eingriff in das Hafenareal war der Bau der Severinsbrücke in den Jahren
6
P.W.: El Lissitzkys Wolkenbügel für Hannover?, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zollhallen unterbrochen wurde. Um den Unterschied zum heutigen Pla-
7
Vgl. J. Christoph Bürkle: El Lissitzky. Der Traum vom Wolkenbügel, Zürich 1991
nungsansatz der nach wie vor, wenn auch unbeholfen, um ihr »Antlitz«
8
El Lissitzky: Proun und Wolkenbügel, Dresden 1977, S. 82/83, zit. nach:
9
Ulrich Krings: Bedeutung und denkmalgerechte Erhaltung des Rheinauhafens in
1956 bis 1959, weil dadurch der optische Zusammenhang zwischen den
23. Juli 1990, S. 24
besorgten Stadt zu dokumentieren, ist der zeitgenössische Kommentar der Deutschen Bauzeitung aufschlussreich. Denn bei der Errichtung der
J. Christoph Bürkle: El Lissitzky. Der Traum vom Wolkenbügel, Zürich 1991; S. 42
Hafengebäude im 19. Jahrhundert glaubte die Stadt, »es den Schifffahrts-
Köln, in: Kulturbehörde/Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg
treibenden nicht freistellen zu dürfen, ihre Schuppen selbst nach eige-
(Hrsg.): Industriekultur und Arbeitswelt an der Wasserkante. Zum Umgang mit
nem Geschmack oder Ungeschmack zu errichten, sondern es sind alle
Zeugnissen der Hafen- und Schiffahrtsgeschichte (Arbeitshefte zur Denkmal-
Baulichkeiten für städtische Rechnung hergestellt und die Schuppen gegen entsprechende Pacht den Privaten überwiesen. Dadurch macht
pflege in Hamburg Nr. 11), Hamburg 1992, S. 134 10 Vgl. Axel Föhl: Watching the River Flow…, in: Kulturbehörde/Denkmalschutzamt
die neue Hafenanlage einen ungewöhnlichen, einheitlichen und zugleich
der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Altstadt – City – Denkmalort, Jahres-
großartigen, auch architektonisch befriedigenden Eindruck.«11 Ob dieser
tagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik
Anspruch über die drei Kranhäuser hinaus zu halten sein wird, bleibt
Deutschland 1995 (Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg Nr. 16), Hamburg
abzuwarten. Das seit 1993 die nördliche Spitze des Hafengeländes belegende modernistische Schokoladenmuseum, das den neugotischen Bau des ehemaligen Hafenzollamts umklammert und durchdringt, lässt nicht viel Hoffnung zu. Wie andere Hafen-Konversionen belegen, nicht zuletzt der abends tote Medienhafen Düsseldorfs, ist das Prinzip des Laisser-faire für positive Überraschungen ein utopisches Instrument. Ein Zukunftsbezug, der für die Kölner Planungspraxis eigentlich mehr als ungewöhnlich ist. Das Stadtoberhaupt hat jedoch inzwischen Zukunft im Blick: »Die Kranhäuser sollen ein Signal sein, das auch das Selbstverständnis unserer Stadt im 21. Jahrhundert zeigt.«12 Für Architekten in Deutschland ein hartes Stück Arbeit. Erst wenn die Innenstadt um zwei Kilometer Uferpromenade und spektakuläre Maisonette-Wohnungen an luftigen Wohnstraßen im nördlichen Kranhaus erweitert ist, wird sich die Aufregung endgültig legen. Vielleicht taucht dann die Frage auf, warum die »Hochhäuser« so niedrig sind. Fünfunddreißig Kilometer Rhein durchqueren die Stadt am Fluss, in deren modernen Häfen nach wie vor über 10 Millionen Tonnen umgeschlagen werden. Ein architektonischer Bezugspunkt der Kölner City zum Wasser war längst überfällig.
1996, S. 93 ff. 11 Deutsche Bauzeitung db 32/1898, S. 270, zit. nach: Ulrich Krings: Bedeutung und denkmalgerechte Erhaltung des Rheinauhafens in Köln, a. a. O., S. 133 12 Szenenwechsel in Köln, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 9. Juni 2002
78 79
»Durch die bauliche Prägung der Lufträume ergeben sich ungeahnte Perspektiven und Ausblicke. Es entstehen Räume, wie man sie nie vermutet hätte.« Hadi Teherani
Rheinauhafen Köln
02.2 INTEGRIERTES HOCHHAUSENSEMBLE TANGO TOWER DÜSSELDORF BÜRO/HOTEL DÜSSELDORF FLÄCHE BGF 42.310 m2 PLANUNG MAI 2000
20 m
INTEGRIERTES HOCHHAUSENSEMBLE Glaubt man Jean Baudrillard, dem David Bowie der Philosophie, dann trugen die Zwillingstürme des World Trade Center als »perfekte Verkörperung einer definitiven Ordnung« das Schicksal ihrer Zerstörung in sich selbst: »monströse« Türme, die in ihrer geklonten Gedoppeltheit und Symmetrie das Verlangen nach Wiederherstellung von Asymmetrie und Singularität auslösten. Jede Macht wird danach zur Komplizin ihrer eigenen Zerstörung, weil jeder Machtzuwachs Opposition auslöst. Ohne zeitlichen Bezug zum 11. September 2001 scheint das Projekt Tango Tower diese These vorwegzunehmen. Mit 112 m Gebäudehöhe entsteht zwar ein Hochhaus, gleichzeitig aber durch das Gebäudescharnier und rechtwinklig angeschlossene niedrigere Bauteile ein weitgehend geschlossenes dreieckiges Hof-Ensemble. Das mehrteilige, gebrochene und verdrehte, nach allen Seiten anders auftretende komplexe Gebilde, das der Typologie des Turmes mit allen zur Verfügung stehenden städtebaulichen Mitteln zu entkommen sucht, lässt sich vor allem aus der Stadtstruktur am Autobahn- beziehungsweise Flughafenzubringer nördlich der Altstadt und den bevorzugten Sichtbeziehungen ableiten. Entscheidend ist, dass der Tango Tower in weiser Voraussicht das alte Verdikt der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein in Sachen Hochhaus nicht bedient: »… ohne Geheimnis und Komplexität …, glatt und gerade und schlank und hart und weiß und hoch«1. Die stadträumlich komponierte Gebäudegruppe erregt zwar Aufmerksamkeit, aber nicht mit dem Imponiergehabe amerikanischer oder der narzistischen Pose postmoderner »look-at-me-buildings«.
Anmerkungen 1
Gertrude Stein, zit. nach: Michael Jaye, Anne C. Watts (Hrsg.): Literature and the Urban Experience, New Brunswick (NJ) 1981, S. 88
84 85
Tango Tower Düsseldorf
»Architektur darf markant sein, aber nicht stören.«
Grundriss Regelgeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Hadi Teherani
02.3 GLÄSERNER STADTBAUSTEIN HOCHHAUS SPREEDREIECK BÜRO BERLIN FLÄCHE BGF 15.000 m2 PLANUNG SEPTEMBER 2001
20 m
GLÄSERNER STADTBAUSTEIN Die Suche nach »architektonischen Brennpunkten im langweiligen und unruhigen Häusermeer Berlins« setzte erst 1920 ein. 1921, im Jahr des historischen Ideenwettbewerbs für das Spreedreieck, machte sich Le Corbusier in L’Esprit Nouveau über die ungelenken deutschen Turmbaupläne zu Recht grundsätzlich lustig. Es wurden fast ausnahmslos konservative Entwürfe prämiert. Außerdem war der Auftrag längst vergeben, nicht zuletzt an den Urheber von Le Corbusiers Schadenfreude. Gebaut wurde nichts. Der folgenreichste, weil radikal programmatische, alle Vorgaben sprengende, vom 35-jährigen Mies van der Rohe unter dem Motto »Wabe« eingereichte Beitrag wurde in der Publikation des Wettbewerbs nicht einmal erwähnt. Vor dem Hintergrund der Begeisterung des Dichters Paul Scheerbart für das Material Glas: »Nur im Bau befindliche Wolkenkratzer zeigen die kühnen konstruktiven Gedanken, mit der Ausmauerung der Fronten wird dieser Eindruck vollständig zerstört«, gründete die zentrale Idee darauf, den »Rohbau« zur Urform einer neuen Metropolen-Ästhetik zu erklären – wie von Karl Scheffler schon neun Jahre zuvor beschrieben. Ebenso maßstabsprengend wie in seinen Spiegelbildern versöhnlich war der heroische Monolith solitäres Objekt wie eingepasster Stadtbaustein. Konstruktiv und technisch damals außerhalb jeder Realität ist der Bau in der beabsichtigten Leichtigkeit und Transparenz erst mit heutigen MitMies van der Rohe, Projekt für ein gläsernes Hochhaus, Berlin Friedrichstraße, 1921/22
teln realisierbar, was der Versuchsanordnung im Hinblick auf Mies’ Diktum: »Baukunst ist raumgefaßter Zeitwille, nur das Heute ist formbar«, deutlich mehr Berechtigung gibt als der Traum vom Berliner Stadtschloss. Der modifizierte, mehrfach aufteilbare Grundriss bezieht Mies’ Folgeentwurf von 1922 mit ein und organisiert die Erschließung nach den gültigen Bauvorschriften.
90 91
Grundrissvariante Zellenbüros
Grundrissvariante Großraumbüro
»Lieber eine Diskussion entfachen als im Schweigen der Mittelmäßigkeit untergehen.« Hadi Teherani
02.4 RAUMRAUSCHERLEBNIS IM WASSER LIGHTHOUSE HAMBURG BÜRO/EINZELHANDEL/HOTEL HAMBURG FLÄCHE BGF 104.000 m2 PLANUNG FEBRUAR 2002
RAUMRAUSCHERLEBNIS IM WASSER Anders als vor hundert Jahren ist das strahlende Image der Hansestadt – der schlafenden, selbstgefälligen Schönheit – heute durch fehlende Dynamik und Aufbruchstimmung gefährdet. »Hamburg muss den Ehrgeiz haben, eine 2-Millionen-Stadt zu werden, und dies mit dem Willen verbinden, national wie international Spitzenpositionen in Wissenschaft, Kultur und Architektur zu besetzen.« Der neue Hamburger Senat denkt in größeren Dimensionen und will den Vergleich mit internationalen Metropolen wie Barcelona, Toronto oder Sydney als Herausforderung verstehen. Die Basis für diesen Anspruch ist nicht aus der Luft gegriffen, nur Inner-London ist in Europa wirtschaftlich stärker als Hamburg. Zu den großen verbindenden Visionen der Stadt gehören der Ausbau der Hafen-City, die elbseitige Vergrößerung der Innenstadt um eine Fläche von 100 ha Land und 50 ha Wasser und die allmähliche Integration des gesamten Stromspaltungsgebietes im Süden der City. Die Wasserseite der Stadt, vom Sumpf zur Stadtsilhouette aufgestiegen, ist der größte emotionale Verstärker eines spezifischen Hamburg-Gefühls, ein immer wieder in Filmproduktionen eingefangenes Raumerlebnis, dem die visionäre Ausprägung in Form von futuristischer Architektur als Gegenstück zur Köhlbrandbrücke noch fehlt. Der »Fliegende Hamburger«, der schnellste Zug der Welt, koppelte Hamburg schon 1932 an die Hauptstadt. Mit dem 288 m hohen, in der Dimension europaweit einmaligen Lighthouse samt Konzerthalle im Elbstrom würde Hamburg einen städtebaulichen Anspruch dokumentieren, der in zahlreichen spektakulären Stadtbausteinen im Vergleich zum diktierten Gestaltungsnichts Berlins längst real ist. Die auch nach 9/11 für eine ökologische Stadtverdichtung notwendigen Hochhäuser machen den Reiz und das Risiko von Stadt sichtbarer als jede andere Bauform. Ihr Zoomen zwischen großer Perspektive bis zur Nordsee und kleinem Detail, zwischen Weltmaßstab und individueller Verantwortung ist unentbehrlich.
»Hamburg besitzt heute kein Wahrzeichen, dass seiner Modernität, Lebenskraft und internationalen Bedeutung gerecht wird.« Jens Bothe
96 97
Hamburger Hochpunkte
200 m
Lighthouse Hamburg
Grundriss Hotel, 52. Etage
Grundriss Büro, 11. Etage
Grundriss Lobby, Erdgeschoss
Vertikalschnitt
»Architektur muss sich stadträumlich einfügen, aber sie muss auch Emotionen auslösen und Identität schaffen.« Hadi Teherani
»Es geht nicht um das Wiederherstellen von Geschichte , sondern um das Erzählen einer neuen, faszinierenden Geschichte mit zeitgenössischen Mitteln.« Hadi Teherani
100 101
Lighthouse Hamburg
02.5 TANZENDE TÜRME HOCHHAUS REEPERBAHN 1 BÜRO / HOTEL HAMBURG FLÄCHE BGF 35.000 m2 PLANUNG JUNI 2003 WETTBEWERB 2003, 1. PREIS
TANZENDE TÜRME »Reeperbahnen« waren zur Zeit der Segelschiffe die langgestreckten Bahnen, auf denen Seile und Taue oder »Reepe« gezogen wurden. Ihr Standort war seit 1626 das über 400 m lange Areal zwischen den heutigen Straßen Reeperbahn, Hamburger Berg, Simon-von-Utrecht-Straße und Kleine Seilerstraße – gegenüber dem Spielbudenplatz, am Fuß der neuen zeichenhaften Landmarke, die die Nahtstelle zwischen der Innenstadt und der historisch gewachsenen Vorstadt St. Pauli markiert. Seitdem die Schiffe ihre Ladung nicht mehr wie vor 150 Jahren direkt an den heutigen Landungsbrücken löschen, wandelt sich der ärmste Stadtteil Hamburgs vom Rotlichtbezirk zu einem gemischten Wohn- und Geschäftsviertel. Nicht nur Bordsteinschwalben, Kneipiers und Clubbetreiber haben entlang der Reeperbahn ihren Arbeitsplatz, sondern nach den Beatles 1962 im Star-Club auch zahlreiche Computer- und Internetfirmen, z. B. die Deutschland- und Europa-Zentrale von AOL. Mit dem Umbau des Spielbudenplatzes (1795), auf dem im 19. Jahrhundert noch Krambuden, Gaukler, Marktstände, Tiershows und Artisten für die Sensationen vor den Toren sorgten, soll die Tristesse der fünfziger und sechziger Jahre endgültig verschwinden. Am Standort des legendären »Mojo-Clubs« markiert das neue schräge Hochhaus den Auftakt dieses Wandels, den städtebaulichen und architektonischen Neubeginn des immer noch »schrägsten« Hamburger Viertels. In all der hanseatischen Noblesse oder Normalität ringsum wirkt der Bau wie ein gläserner Stein des Anstoßes und sichert der Amüsiermeile damit ihren besonderen Charakter. Auch architektonisch soll verhindert werden, dass die Rotlichtmeile zum kriminellen Schmuddelkiez verkommt. Leider sind formale Eigenarten eines Gebäudes heute aber nicht mehr an einen spezifischen Auslöser gebunden. So wandert diese Bauidee bereits ratlos durch die steife Frankfurter Bankencity.
»Wie jedes menschliche Schaffen kann Architektur nur auf einer ganzheitlichen Basis langfristig von Bestand sein.« Kai Richter
104 105
Schnitt Bürozone
Hochhaus Reeperbahn 1
Blickbeziehungen
Grünbezüge
Raumkanten
106 107
Hochhaus Reeperbahn 1
Fassadendetail Bürohaus, Norden/Westen
Ansicht Norden, Reeperbahn
Ansicht Westen, Spielbudenplatz
Fassadendetail Bürohaus, Süden/Osten
PLASTICITY AND LARGE FORM
Caught in a Babylonian confusion between traditionalists and proponents
same laws of form’ as all three-dimensional objects. One could say that
of the age of Retro-Pop, the Gen- and the Cyber-generation in architec-
his Adler limousine, albeit a luxury product, is an apartment for the exis-
ture and urban design, architecture is not only subscribing to the multi-
tential minimum. In this, however, Gropius adhered to an elemental aes-
plicity of anything goes, but has also largely lost its attractiveness. “Retro-
thetic of architecture instead of a technical logic of function, contrary to
design wherever you look and everywhere the yearning for times when
his ambition.” 3
walls were massive and hitting the gas still helped… One either escapes helter-skelter into nostalgic décor, wallows in sensitive eco-aesthetics—or
In the wake of a cult of objectivity and constructivism, the
accepts the deliberate confusion and takes the insanity of illusory truths
beginning of the 1930s saw a return to the body, “a body that appears
and fiction to the extreme.” 1 The beauty of a building is based on logic
sleek and fit in the case of a human body and fast and efficient in the
and efficiency, not on décor and Zeitgeist. Streamlined forms in architec-
case of machines. What is noticeable is the fascination at that time with
ture not only optically reduce large forms; they also increase their ecolog-
the sleekness of bodies, with the union of all individual elements into the
ical and structural efficiency. These relationships have been evident in the
fluid continuum of integrated large forms. This begs the question whether
railcars for over seven decades—coinciding with the invention of the term
this design mode does not at the same time generate specific images of
“science fiction” in 1929. Examples are the “railplane” 2 car, which William
socialization.” 4 Circa 1930, Le Corbusier, unlike Gropius, made the transi-
B. Stout designed for Pullman in 1932 or the “Flying Hamburg,” devel-
tion from orthogonal systems to plastic-dynamic bodies. He had designed
oped in 1931 and used on the Hamburg to Berlin route two years later.
a car in 1928, published only in 1935 as “voiture maximum,” which was
Contemporary automobiles of the time were the “Dymaxion Car” by
based on a completely different approach to Gropius’s historic-classical
Buckminster Fuller from 1933, followed one year later by Chrysler’s “Air-
automobile design and which may have inspired the prototype for the
flow” and Volkswagen’s “Beetle.” The legendary Citroen DS 19 came only
Citroën 2CV developed in 1939, although no link has been proven to this
twenty years later.
day. In his book Aircraft 5 published in 1935, Le Corbusier employed images of airplane details to illustrate that his interest lay in a smooth and irresistible body, in the expressive quality of the streamlined form as an
STREAMLINED FORM
aesthetic principle. Parabolic arches, as for the Palace of the Soviet in Moscow (1931) and freely swinging large bodies as for Plan Obus in
Even in the early 1920s, calculations had already demonstrated
Algiers (1931), coincided with Le Corbusier’s many studies of nudes in his
definite energy savings through streamlined bodywork. As the example of
“carnets.” One can even discover traces of an analogy with the propor-
Walter Gropius’s attempts at automobile design demonstrates, architects
tional analysis of a portrait of a woman on the lower level of the Villa
had great trouble making the leap from the structural, quasi-analytical
Savoye in his anthropomorphisms in ground plans. The airplane not only
load-bearing structures to the elemental-additive design concepts that
served as a tangible model for a new plasticity in architecture, it also
were derived from them. In 1930, Gropius designed two different versions
opened up the possibility of controlling architectural events within the
of an Adler limousine. Differing only in length, the aesthetic of the Interna-
larger urban planning context from the air.
tional Style based on an orthogonal spatial economy already appeared as an outdated ideal of form in these models. The conditions for creating
In contrast to renewed efforts on the part of the railways, electric
a harmony between external form and the logic of technical functions,
cars and experimental vehicles, aside form a few unviable exceptions,
which Gropius had specifically identified as a premise for his design, had
are the only determined examples today of drawing upon the knowledge
become more complex prior to the knowledge of aerodynamic efficiency
gained on aerodynamics—and this despite the ubiquitous complaints
than the Bauhaus master was willing to acknowledge. “If one looks at
about gasoline prices. Since the 1980s, architecture and urban design
bodywork, what strikes the eye is its determinedly right-angled character
has focused on the material and facade of the building, on isolated frag-
with an additive allocation of engine block and interior—a formal reper-
ments of the urban space. Are these the only answers to global issues
toire, in other words, that is taken right out of the pages of a preliminary
and changes? Could a leap in scale in both thought and planning not
Bauhaus course. And this was very much the intention; during a lecture
lead to new strategies that help to overcome the architectural as well as
in 1933, Gropius stressed that automobile and house were subject to ‘the
the urban fragmentation? Does not the greatest appeal of shopping
110 111
centers amidst green meadows lie in the fact that the individual can
According to a Newsweek survey from 1996, a staggering
escape the age of the mass-culture and dissolution in the anonymity of
number of 48 percent of Americans believed in UFOs and 40 percent
the city, in an imaginary world in which reality can no longer be experi-
believed in supernatural forces. Twenty years earlier, the citizens of Lake
enced? As in nineteenth-century panoramas, in which the exploding city
City (Pennsylvania/USA) built a landing stage for alien space ships in all
of the industrial revolution became an island of retreat, worlds closed
sincerity—on the occasion of the bicentennial celebrations of the United
within themselves in a public space that was expanding in all directions,
States. Not to mention the UFO craze in advertising and the media during
the seductive appeal of “imagineering” and “theming” in the shopping
the 1950s, an era when even the Michelin man was seen as an extrater-
worlds in front of the city obviously lies in their synthetic screens and
restrial space traveller, magazine covers as well as paper plates were
boundaries—albeit with the considerable downside of having to leave the
graced with images of cigar-shaped rockets and space ships, and when
city with all its conveniences and complexity behind.
not a few roof tops sent a message of “Welcome Flying Saucers” in giant letters into the sky. Since the railway station project in Dortmund, every distinctive large form that has not been divided into fragments and goes
SCIENCE IN FICTION
beyond the convention of building runs the risk of being seen as a UFO. This applies equally to Jean Nouvel’s Culture and Conference Center in
Flying saucers and UFOs became an everyday topic in the
Lucerne, whose deeply cantilevered roof “seems to float above the
1950s after the US pilot Kenneth Arnold had claimed on October 27, 1947,
city like a space ship out of ‘Independence Day’,” 7 as to Herzog & de
of having observed nine such unknown flying objects above Washington.
Meuron’s new football stadium in Munich. “Even while the visitor
Four months later, RCA records released a fitting hit song: “You better
approaches the amorphous-gigantic object, beyond all sense of scale,
pray to the Lord when you see those flying saucers / It may be the com-
via the ‘streamlines’ of the enormous landscape bridge, even before he
ing of judgment day.” In the time that followed, 600 similar observations
(as in the film ‘Encounters of the Third Kind’) disappears in the blazing
were registered on average per year, and the US Air Force had an annual
light opening of the UFO hovering above the ground, he becomes part of
budget of 60,000 dollars for reconnaissance. Now the UFO seems to
a unique experience.” 8 Even Zaha Hadid’s polymorphous Science Center
have finally landed: on the tracks for regional and long-distance trains
in Wolfsburg fluctuates symbolically between “ice floe” and “space ship.” 9
right in the center of Dortmund. Stuttgart would be only too happy to be
And naturally the post-Piranesian labyrinth of consumption, which Daniel
able to realize a similarly effective railway station, in terms of both urban
Libeskind is planning above the highway near Berne, is also interpreted
planning and transportation logistics, without having to spend 2.5 billion
as a “space ship.” Dortmund, where the collaborating inner city is to be
euro for a subterranean track, that is, for a reduction in travel time of five
improved through a triumphal procession of architectural variety in the
6
minutes. Since 1976, Hanover has been struggling to make its retail strip
sense of machines of illusion unfit for flying such as the CentrO Ober-
beneath the railway station, which links several urban districts, more func-
hausen or Warner Brother’s Movie World in Los Angeles, is the only place
tional—all to no avail. The excitement in Dortmund was nevertheless great,
where talk of the future has died down.10 There, beyond the architectural
amidst romantic or neutral but always supposedly identity-forming build-
Gesamtkunstwerk, leisure architecture is reduced to the built experiential
ings in stone. The unfamiliar architectural approach has a polarizing
part of a show, a common phenomenon on the periphery without any
effect and it is through this that a visionary concept becomes noticeable
impact on the regional identity: “Pure prosit modernism” 11 as Spiegel
in the first place. The same is true for the model of a pyramid-shaped
magazine noted in reference to Stuttgart. If, in the distant future, the high-
apartment tower, accommodating parking garages, a subway station, and
speed Metrorapid train should start in Dortmund, a stylistic collision
a fitness center in its belly, which was featured as an argument in the fight
between vehicular and urban architecture would be unavoidable.
against urban sprawl at the architecture biennial in Venice in 2000. In architecture today there is hardly anything that talks and acts in a
In the face of the competition on the periphery, the inner city
contemporary voice more current than the Neo-Wilhelminian retro-design
needs new attractive sites where society can be active. The advantages of
in Berlin.
urban theme parks on the periphery are thus worthwhile re-importing into the city center.12 “Urban development since the end of World War II has shown that trade is not dependent on the city, but city is very much Plasticity and Large Form
[dependent] on trade. (…) From halls to arcades to department store, be
“It is naïve to believe that popular culture is merely entertainment. The
it a mall or a bazaar, these forms can today all claim to being building
public does want to be educated—just not in the sense of the old culture
blocks of urbanity to equal measure.” 13
of erudite education.” 17
EXCLUSIVITY
SUPERCONDUCTORS
The competition between cities and regions, which is spreading
In the chaos of rampantly expanding cities, a leap in scale, a
throughout Europe, is vying above all for attention given to people,
super sign is the only means of introducing order. The architect cannot
themes, buildings, and, of course, products. Attention is the dominant cur-
change the urban planning conditions; all that he has at his disposal is
rency at the dawn of the twenty-first century and exclusive forms are at
provocation or the symbolism of a meta-language, provided it is appro-
the center of interest in architecture. The significance of external appear-
priate for a central function. The “built superconductor” (Rem Koolhaas)
ance and internal organization in architecture makes it easier to identify
is a historically proven trick: all one has to do is to cite Hans Poelzig as a
the location and use of a building. “A broad public is willing today to grant
source of the large form or, going further into the past, the prophet of the
far-reaching powers to the designers of projects, which endow [place]
age of the masses, Alexis de Tocqueville, who wrote on democracy in
with meaning.” 14 In the competition for visitors and tourists, a new Europe
America in 1840: “In democratic nations, individuals are very weak; con-
of competing cities and regions is emerging. “Attention is the most irre-
versely, the state that represents them all and holds them in its hands, is
sistible of all drugs. Cashing in on it beats all other sources of income.
very strong. Nowhere do citizens appear smaller than among a democra-
This is why glory outstrips power and why wealth pales when compared
tic people. Nowhere does the nation itself appear greater and does the
15
In all this, the image of the UFO becomes a cipher,
mind more easily cast it in a violent image. In democratic societies, the
which—more than any other spatial image—indicates artificial urban focal
imagination of people shrivels when they think of themselves; it expands
points in such a memorable fashion as both distinctive and visionary. A
immeasurably, when they think of the state. The result is that the same
to prominence.”
superordinate architectural identity can only evolve through a formal
people, who live humbly cheek by jowl in small apartments, strive for the
smoothing out of complex programs and contents. Jean Nouvel’s work is
huge scale when public monuments are concerned. (…) Thus democ-
a case in point: the exclusive object-like quality of the Culture and Con-
racy not only spurs people on to create a multitude of trivial works; it also
ference Center in Lucerne resulting from the massive roof; the bodywork
spurs them on to erect a small number of very large buildings.” 18 Contrary
for the opera house in Tokyo; the barred Kaaba of the cultural center at
to the naive assumption that a society, which strives for equality, must
St. Herblain. “All of theses concepts explore an exclusive theme of veiling
become ossified by uniformity, it seems to have a limitless need for differ-
or, rather, sectioning, in which heterogeneous spatial forms are combined
ence so that the equality may not appear as an obvious suppression
into an identity-giving large form through the literal corset.” 16 The only
of individuality and freedom. The unexpected, according to Alexis de
time Nouvel decided to forego this meta-motif was in the competition for
Tocqueville, as an aesthetic value per se.
Dortmund’s railway station—and he failed. In the mid-1970s and right up to the current “Grands Projets,” the Centre Pompidou in Paris was a
For Hans Poelzig, the nonconformist and sculptural architect of
prominent trigger for the architectural object as a modern vehicle of
the modern, who could be somewhat melodramatic at times, building
meaning, when it became a tourist sensation despite its unusual presen-
always remained the emotional achievement of an artist with three-
tation and provocative scale in the guise of a “culture refinery.” Even then,
dimensional imagination. Poelzig rejected the purism of the radical mod-
this museum made use of design tools that can be linked to the seduc-
ern and insisted on his artistic freedom. The conversion of the former
tion strategies employed in shopping centers. Why should architecture
Schumann circus into the Große Schauspielhaus for three thousand or
wish to conceal its social context? Beginning with the spark that was trig-
even five thousand was an intentional signal, a Gesamtkunstwerk for the
gered by the Centre Pompidou, museums have long since changed from
mass age. Poelzig did not take with keeping large volumes smaller; he
sites of collections and preservation to “experiential spaces,” sites of
wanted them large. And every time he chose undivided, uniformly
encounter and entertainment—without any noticeable loss in meaning.
shaped fabrics covered in the identical skin. It was a modern that did not
112 113
want to reveal everything at once. It showed different faces and reacted
3
Christoph Asendorf: Super Constellation – Flugzeug und Raumrevolution. Die Wir-
4
Christoph Asendorf: Super Constellation – Flugzeug und Raumrevolution. Die Wir-
for it. The Roman people, Cicero said in his speech “Pro Murena,” despise
5
Le Corbusier: Aircraft. »L’avion accuse…« (London/ New York 1935), New York 1988
private luxury but love public expressions of pomp. The opposite is true
6
Walter Hönscheidt: Fünf Milliarden Mark für fünf Minuten Zeitgewinn, Frankfurter
Christina Weisse, the Federal Minister of Culture, rightly bemoans, “how
7
Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Zeitung 5.1. 2002, p. 41
uncreative and non-visionary this society has become.” The writer Peter
8
Baumeister 1/2002, p. 7
Schneider argues in a similar fashion: “Germany, it would seem, has
9
BauNetz-Meldung 25.3.2002
become a corporation for the purpose of avoiding risk and pain. Life here
10 Baumeister 12/2001, p. 10
is viewed as an event for the abolition of surprises and the unforesee-
11 Der Spiegel 48/1996, pp. 194 ff.
able.” 19 The consequence: ossification, discouragement, and despon-
12 Dieter Hoffmann-Axthelm: Der Weg zu einer neuen Stadt, Arch+ 114–115, December
differently to differing situations. The architect was entirely indifferent to the architectural viewpoints of opposing parties. In this respect, the fear of
kung der Luftfahrt auf Kunst und Kultur der Moderne, Vienna / New York 1997, p. 84
the large form is unfounded. In Germany there is simply a lack of courage
kung der Luftfahrt auf Kunst und Kultur der Moderne, Vienna/ New York 1997, p. 91
for Germans: they love private comfort and disdain public representation.
dency, a “cold” culture according to a category defined by Claude Lévi-
Allgemeine Zeitung, 20.6.2000, p. 7
1992, pp. 114–116
Strauss. “‘Hot’ societies act in exactly the opposite way: they embrace
13 Michael Mönninger: Tauschen und konsumieren, in: Romana Schneider, Winfried
what is new, find their equilibrium in constant change, do not look back
Nerdinger, Wilfried Wang (eds): Architektur im 20. Jahrhundert. Deutschland,
upon imaginary origins, but forward to (as yet) undiscovered visions; they
Munich 2000, p. 201
do not seek a lasting Here and Now, but its constant mobilization and
14 André Bideau: Ereignis, Atmosphäre, Architektur, Werk, Bauen + Wohnen 6/2000, p. 26
transgression.” 20 In 1927, Poelzig planned a perfectly circular spa palace
15 Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit, Munich 1998, p. 10
for Berlin, with a diameter of at least 160 meters. And one year later he
16 André Bideau: Ereignis, Atmosphäre, Architektur, Werk, Bauen + Wohnen 6/2000, p. 28
built the administration building for IG Farben with a total length of 250
17 Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit, Munich 1998, p. 169
meters. Luigi Snozzi’s urban edge in Maastricht, “agreeably presumptu-
18 Alexis de Tocqueville: Über die Demokratie in Amerika, vol.2 (1840), Zurich 1987,
ous” in the words of the Frankfurter Rundschau, measures 300 meters,
pp. 80/81
while the new ferry terminal in Yokohama by Foreign Office Architects is
19 Peter Schneider: Der deutsche Gulliver, Der Spiegel 16.9.2002 (38/2002), p. 193
420 meters long. In Barcelona, Herzog & de Meuron’s contribution for the
20 Hartmut Böhme: Über Geschwindigkeit und Wiederholung im Cyberspace: das Alte
World Culture Forum 2004 floats as a triangle with 160-meter-long sides
im Neuen, in: Götz-Lothar Darsow (ed.): Metamorphosen des Gedächtnisses,
above an Arabian bazaar and a wedding chapel. Large forms convey
Stuttgart/ Bad Cannstadt 1999, p. 23–43
grandeur and communicate a political message. Scale alone is not critical; what matters is the quality of the architectural and organisational translation. How much longer will innovative counter movements continue to fail because of depressive urban design that reveals its self-pity in the images of yesterday? Klaus-Dieter Weiss
Notes 1
Niklas Maak: Fremder in der Nacht. Technik, Design und Architektur verwandeln das Reale in Fiktion, Süddeutsche Zeitung September 25/26th, 1999, p. 17
2
Claude Lichtenstein, Franz Engler (eds): Stromlinienform, Zurich/ Baden 1993, p. 21
Plasticity and Large Form
03
MOBILITY
The last time the finiteness of resources entered the public discourse was during the oil crises of the 1970s. Then, atomic power and research on fusion reactors were believed to be the gleam of hope on the horizon. Free power for everyone in unlimited quantities, extracted from the hydrogen of the world’s oceans, was considered a scientifically sound vision of the future. In the meantime, and for good reason, many power plants have been shut down, and in some of the worst ones, much oil has been burned. But no realistic alternative to fossil fuels has been found yet. All of the other apocalyptic scenarios of humanity—collision with an asteroid or Al-Qaeda, climatic catastrophe or war—are “maybes.” But the fact that our fossil energy resources are limited is inescapable—even though 65 percent of all humans on this planet have never used a telephone, let alone a car. “Automobilization” has led to an urban design that overflows even further into the cities’ surrounding environs, and which are politically compelled through benefits for reducing population density and payments for building new one-family houses. Everyday destinations like schools, workplaces, shops, swimming pools and cinemas are so distant from each other that not even the city works without a car. Yet, the systemic question of what transportation infrastructure makes sense has never been posed. The decisive flaw in the cloth of urban networking has resulted from countless minor missteps, as if a matter of course. By now this process appears to be irreversible. Anyone without a car to spend ten years of his life in (like the average American) has to take the bus. We must challenge this forced mobility and destabilize the mystique of the car as freedom gained. The first phase of the development of mobility, lasting Mobility
114 115
until 1968, was characterized by the car taking over the railroad as the most important means of travel. In the second phase, lasting until 1990, the airplane continued to gain importance—bus traffic decreased, the share of car traffic stagnated. In the third phase, since 1990, even the car is losing its share to the airplane. Distant destinations—which cannot be reached with terrestrially bound means of transport— are increasingly popular. In 2001, 140 million passengers boarded airplanes in Germany—despite September 11. The exotic, the other, the novel is becoming even more attractive— with all of its attendant positive social consequences, but also its negative ecological costs, as well. In today’s society, there has been a value shift away from labor, toward leisure. As the physical strains decrease, the mental strains increase. Against the backdrop of automation, alienation, isolation, the loss of authenticity and inadequate potential for challenges, satisfaction with the workplace and with one’s place of residence diminish. Mobility turns out to be not only a function of cultural curiosity, but also a means of escape. The multi-option society opens up constantly shifting worlds of consumption and interests, which are linked to new demands for mobility. Traveling—a cultural practice that liberates new designs of meaning—is emerging as the dominant leisure activity and influences the traveler’s life-world. In the course of the “touristification” of life-worlds, the contents of these worlds are becoming increasingly interchangeable. Elements of the entertainment and adventure culture can be installed everywhere artificially, all the way to the veritable desert fort of the United Arab Emirates at the EXPO 2000 in Hanover—with real desert sand delivered by jet.
If mobility inevitably must be defined as a necessity—the capability and the need for living beings to change their location in order to acquire the resources of life, not just food, but also curiosity—then the first chance of organizing mobility intelligently, and in an ecologically justifiable manner, can be found in the efficiency of intermodal traffic nodes and networked transport systems. A second potential is found in the urbanized networking and overlapping of “elective places,” “obligatory places” and “shelters,” all the way to the generation of multifunctional transit points. The third potential lies in the mass-less movement, which was first realized on October 10, 1969—the mobilization of information into computer networks. Exploiting these potentials could help realize the slogan to “double your time,” so that even train stations in Madrid, Vienna, Frankfurt and Dortmund could become more than just train stations.
Mobility
116 117
03.1 HYBRID TRAFFIC JUNCTION TRAIN STATION FRANKFURT AIRPORT LONG-DISTANCE TRAIN STATION FRANKFURT/ MAIN GROSS FLOOR AREA 38,155 SQ M BUILT NOV 1996–MAY 1999 COMPETITION 1996, 2ND PLACE; RENAULT TRAFFIC DESIGN AWARD 2003
HYBRID TRAFFIC JUNCTION With its nine million passengers, this “train station” is atypical in many ways, not only because of its glass facades and air locks. First of all, rail transport often approaches airports underground, which only reinforces the trend to build megaports like confusing rabbit warrens. Secondly, the 690-meter-long pivot and hub for networking national rail and air traffic takes advantage of its above-ground location to attain a rare significance in rail station construction—even despite its competition with a number of other local systems of transport including, not only the airport, but the busiest interchange of the German Autobahn, under which the rails branch off into a tunnel system. This “surfboard” in the breakers of automotive traffic—from which airplanes could take off except for the six-story office and hotel superstructure—does without the classic station quarter and functions as a foundation for a variety of uses in the upper stories. Thus, those phenomena accompanying train station activity are eliminated, which defenders of the traditional train station hold to be indispensable in the sense of urbanity: “red-light districts, accommodations of all kinds and colors, a robust restaurant sector, marginal groups, the socially disadvantageous, the demimonde, deviant behavior, isolation…” (Dieter Hoffmann-Axthelm). The station at the “Intermodal Traffic Port Frankfurt” concentrates, both functionally and formally, on its transport system, particularly on the ecological objective of avoiding uneconomical short domestic flights (20,000 flights per year), in order to make possible another 50 percent expansion of capacity to up to 80 million passengers yearly. For rail passengers to and from Stuttgart, Cologne and Düsseldorf, the connection guaranteed a rapid transfer to connecting flights, including luggage in just 45 minutes.
20 m
121
Train Station, Frankfurt Airport
“When the train pulls into the station, the passengers are supposed to feel as if they are coming to rest beneath a jumbo jet. Telescope-like columns create the impression that the building really could take off.” Hadi Teherani
122 123
Train Station, Frankfurt Airport
SURFBOARD
market place. It is a daily focal point only for the tireless population of jetsetters; but what it lacks, above all, is architectural interest and focus
The evolution that began in Dayton/Ohio in 1904 at a country road section between meadows has culminated in environments today
with regard to the urban model. Instead, travellers are ruled by a regime of pictograms. Are airports the blind spots of architecture?
that differ so drastically as to be almost unrecognizable. The scale of Frankfurt airport is almost comparable to the size of Frankfurt’s downtown.
For a brief moment in the history of German airports, the reality
Given the higher degree of complexity and a more rapid transformation
of the confusing and unsightly conglomeration of buildings seemed to
by comparison to the latter, however, the identity-shaping grand form, the
be lifted off its hinges. Not because of Frankfurt’s “Gateway to the World,”
dream of creating a stage for aviation in heroic halls and the architectural
but, of all things, because of its anchored Intercity terminal. Unlike the air-
link to the region come close to being utopian. Travelling across conti-
port railway terminals in Munich or Cologne-Wahn, this terminal is not a
nents from Frankfurt to Shanghai, passengers encounter terminals
subterranean “fox-den,” but a 700-meter-long structure boldly inserted
designed by the same hand, instead of memorable, distinctive architec-
between the four ribbons of highway on the northern edge of the airfield
tural visions. As with hospitals and railway stations, the topic “Gateway to
and linked to the nomadic territory, a nondescript area devoid of archi-
the World” seems to defy architecture. The task appears to be so confus-
tecture beyond the city walls of the airport linked via an ellipsoid, glass
ing in nature, safe only in the hands of a few experts, that the prevailing
pedestrian tunnel that leads directly to Terminal I. The 80-meter-wide and
opinion among all participants is that an organizational task of such com-
200-meter-long connecting structure created by the competition winner
plexity must simply do without architecture. “We aren’t builders of cosy lit-
(architects: Braun & Schlockermann and Köhler/Menzel + Moosbrugger)
tle homes. Shanghai airport might just as well lie outside of Stuttgart, as
is designed to ensure a comfortable check-in process. In future, luggage
far as I’m concerned. What matters is that we decrease building costs
will no longer be required for flight transfers. “Although other competition
1
without detracting from the architecture.” Counter arguments by Eero
participants had also envisioned rail travel arrivals and departures on the
Saarinen, Norman Foster, Renzo Piano, Kisho Kurokawa, Rafael Moneo
ground floor, check-in and flight transfers on the first floor, BRT covered
or Santiago Calatrava go unheard in Frankfurt. Over the course of three,
the entire tracks with a bomb-proof, concrete ‘ironing board,’ on top of
and half decades, the cleverly devised, yet aesthetically uninspired mega
which buildings of up to nine storeys high can provide earthquake-proof
projects, which could still “embody” Frankfurt’s megaport despite its
accommodation for all auxiliary uses.” 3 The client was convinced, but
modular structure, have culminated in a sprawling labyrinth of shells with
decided to open the so-called Airrail-Center for development above the
a total building length of 4.5 kilometers, all cast from a single mould. “A
relay function and base plate: judging from the plans known thus far, the
mega monster, with giant jets clinging to its claws, in which passengers
center is unlikely to fulfil the aesthetic promise of the overall design
are transported through a maze of bridges, footbridges, and claustropho-
proposed by BRT. Despite this “horizontal site fence“—the distinctive
bic elevator cabins or groping their way through parking caves in whose
34,000-square-meter-large and, counting the hollow spaces, 5-meter-
dark jaws a car can only be located with the help of the parking ticket,
thick foundation platform above the traffic—Frankfurt airport remains true
thus securing the blessed escape via downward spiralling tubes. Stereo-
to its long practice of doing without form, image, and character. Forego-
typical building fabrics and utilitarian containers fill the gaps between
ing the added value of architectural character in the case of this zeppelin
multi-story traffic corridors, orientation grids and smaller access networks,
lit from within is simply beyond comprehension given a construction cost
and form deep gorges from whose crevices indefinable odors and
of more than 600 million Euro and a construction period of over three
sounds emanate. The airport as a symbol of nearly limitless access to
years. The reality above the railway station will unfortunately fall far short
distant locations is thus divorced from the immediate cultural and
of the client’s hope: “It will be the most distinctive building and the new
regional context, achieving complete detachment from the territory that
architectural symbol of Frankfurt airport.“ At the sister buildings at Frank-
surrounds it.” 2
furt’s airport, the architecture freaks, which had been anticipated for the Airrail-Center, have failed to show thus far. Even IVG Immobilien AG, a
Despite its multifunctional character—between railway station
client investor, was compelled to concede: “In the past years, this city has
and bank, mall and multiplex, casino and chapel—intended to serve as an
experienced rapid, at times even rampant, growth. It seems more like a
“alternate city,” this airport by no means fulfills the function of the medieval
125 125
Train Station, Frankfurt Airport
DB
WC
Gleis track
Longitudinal section of station hall, platform
6-7
Train Station, Frankfurt Airport
Bildlegenden
Plan of station hall
128 129 Cross section
conglomerate of many, often carelessly designed individual buildings
mund. The roughly 40 by 10 meter large elliptical opening, through which
than an architectural organism.” 5
daylight floods into the fully glazed railway station which was opened in May of 1999, was to be continued across all levels and eventually become
Changing architects took its toll on the client in as much as
an integrated component of the interior as a full-height atrium. Since the
Helmut W. Joos’s planning in Frankfurt failed to architecturally or even
railway corporation assumed rightly that the construction of the upper lev-
functionally incorporate the temporary glass dome integrated into the
els would only be completed some years hence, the glass construction
“surfboard” into the railway terminal above the tracks. The technical prob-
was intended to serve as an architectural building completion and not as
lems this triggered with regard to fire protection have, in the meantime,
a stopgap measure. The corporation had also secured some 5 million
delayed the project to such a degree that the crisis for the hotel operator
Euro from investors as compensation for the disassembly of the dome.
of the nine-story building, which is decisive for the structure, now threat-
When the architects of the Airrail-Center were unable to provide the nec-
ens the entire project.6 The French group “Le Méridien,” which operates
essary fire protection between the station and its superstructure without
126 hotels worldwide, had planned to use roughly one third of the gross
the glass dome, and conversely, the railroad corporation was no longer
floor area (185,619 square meters), that is 117,000 square meters rental
willing to do without the generous, bright hall in the shape of an airport
area for a five-star hotel with 680 rooms, a business center, as well as
cockpit for its showcase ICE terminal, an odd architectural compromise
conference and sports facilities. April 28, 2006 had been agreed upon as
solution was found. The dome, which thus far houses a restaurant and the
the opening date. Their competitor Accor had previously planned to cre-
railroad service center, will be truncated by several metres on both sides
ate 850 rooms in the three- and five-star category. According to the latest
and equipped with fireproof doors. Restaurant and service center will be
planning stage, the 660-meter-long and 47-m-high block edge develop-
moved to the Airrail-Center. And to crown it all, the dome—which no
ment on the roof of the ICE railway station, on which construction was
longer fulfills a function as a result of these changes—now divides the ver-
originally slated to begin in 2000, a 30-meter-high and equally wide
dant boulevard into two parts, creates an entirely nonsensical opening of
atrium dominating the structure was to be surrounded by an additional
the streamlined fabric on the exterior, and reduces the gross floor area by
73,000 square meters office space, 3,500 square meters for retail and
as much as 9,000 square meters.7 This readiness to form a compromise
restaurants as well as 943 parking spots on the lower levels—just in time
does not do justice to the sweeping line of the bodywork design, realized
for the soccer World Cup in 2006. Up to 6,000 people, one tenth of the
by BRT and demonstrated for the entire fabric, the first German railway
current airport personnel, are to be employed there. A shopping center,
station of distinction equal to modern airport terminals. On the contrary, in
which was originally part of the plan, was abandoned in order to avoid
losing the public appeal so necessary for its success, the building loses
unfavorable competition in the region. A medical care center and a
more than it might ultimately gain through clever cost-benefit analyses,
4,000-square meter-large diagnostic center with direct airport link for pri-
no matter how cleverly calculated, that have nothing to do with architec-
vate patients were also dropped from the plan. Whether the more than
ture or through savings in mechanical ventilation. No doubt, Peter
600-meter-long atrium—a distance that corresponds to the “Frankfurter
Zumthor’s thermal baths in Vals or Frank O. Gehry’s museum in Bilbao
Zeil” in the city—can come alive as an urban element without these mag-
could have been built at lower cost. But they would not have been suc-
nets that are so important for the overall design, is questionable. In the
cessful. Or, as W. Joos put it in an interview: “One has to constantly check
meantime, the surfboard amidst the breakers of passing traffic seems to
whether a modification would turn the entire original concept upside
transport emptiness rather than content above the rail traffic.
down. Then you have to have the courage to tell the client: it’s better to drop this plan altogether and begin anew.” 8
GLASS DOME The 145-meter-long and 14-meter-wide glass dome with its
INTERMODALITY
skin of scales composed of plane rectangular panels above the busy railway terminal, which cost 7.5 million euro, was to be disassembled for the
In 1998, Lufthansa and the German Railway agreed to link their
planned expansion and reused elsewhere. Frankfurt Zoo had expressed
routes. A faster, more comfortable and environmentally friendly way of
interest, as did a nearby museum of Celtic history and the city of Dort-
travelling thanks to seamless travel between bus, rail, and air requires a Train Station, Frankfurt Airport
132
sophisticated level of smooth connections. Comfort and time are upper-
October 1969, the newly elected SPD chancellor Willy Brandt had identi-
most in the passenger’s set of priorities. The duration of a combined rail
fied the project as one of the goals of his government. The 177-kilometer-
and air trip cannot be noticeably longer than an air-only trip with stopovers
long mountainous route through Siebengebirge, Westerwald, and Taunus
and changes between flights. The only viable alternative to flights on short
with inclines of up to 40 percent and a tunnel and bridge ratio of 25 per-
routes is to travel by high-speed train. To this end, the ICE-route Frankfurt
cent is one of the busiest links in Europe. Frankfurt, the city with Ger-
airport–Stuttgart central station was created in 2001, followed by the “Air-
many’s most imposing skyline and the oldest half-timbered houses, with
rail-Service” between Frankfurt and Cologne in 2003. The interregional
the highest debts and the largest banks, with the most generous urban
railway station in the “Airrail-Terminal” points the way to the future for
forest and the highest traffic volume, attracts 15 million visitors per year.
“Frankfurt’s Intermodal Transportation Port.” The seamless luggage logis-
With over 100,000 passengers per day, the Rhein-Main airport is the
tics at this rail terminal is unique in the world.
busiest airport on the European continent. Germany’s prime railway triangle lies directly beneath the Frankfurter Kreuz, Germany’s busiest
Lufthansa passengers checkin their luggage at Cologne train
highway interchange, in some areas with a clearance of only 7 meters.
station and only collect it once they have reached the destination airport.
Following Frankfurt’s model, the railway has committed to the strategy of
Conversely, the boarding pass issued in Los Angeles is also valid for
creating links to German airports in order to replace domestic air travel
the train from Frankfurt to Stuttgart. As many as 280 Airrail passengers
as far as possible and to operate as a feeder service for European and
are already using this service on the Cologne–Frankfurt route every day.
intercontinental flights. For routes where the journey takes up to three
Düsseldorf will be the next railway station to be linked to Frankfurt airport.
hours by rail, air travel was already transferred to rail at the beginning of
Nevertheless, experts maintain that only four to 5 percent of flights at
the 1990s. By connecting with the high-speed rail network, the catchment
Frankfurt are suitable for alternative travel by train. Given the importance
area of Frankfurt airport in a radius of 200 kilometers and a potential 35
of an integrated transportation system for Europe’s economy, the EU is
million inhabitants will be reachable within one hour. Regional rail traffic
already striving to create intermodal transportation services for cross-
will continue to operate out of the existing tunnel station. Up to 34,000
border freight traffic. Otherwise, the monomodality of freight transportation
train passengers per day are to be handled by the airport station alone.
on roads will increase the overall traffic volume by 50 percent by the
That amounts to 9 to 10 million people, who will not only travel, but also
year 2010.
avail themselves of the services offered by hotels, business and conference facilities, restaurants, park and shopping areas—all available just 18
On July 25, 2002, more than three decades after first declaring its intention to construct a high-speed route between Cologne and Frankfurt, the Federal Railway inaugurated one of the largest infrastructure projects in German rail traffic with the new route that cost 6 billion euro. In
meters above the tracks at Frankfurt.
132 133 Section of glass wall
DENSIFICATION
Glass wall elevation
role. The central railway station is once again a gate to the city and a focal point of public life. The legend of the railway station is alive and well, not
According to Ben van Berkel the evolution of airport architec-
only as a technical facility but as a cultural and social urban component.” 9
ture should be defined by deep planning, densification, and overlapping
Hanover, too, let a great opportunity slip by when it truncated such a
functions. It would seem that with its satellite-like complexity and auton-
grandiose concept.
omy, Frankfurt’s Airrail-Center has already taken the lead in this movement. The bridge structure at the integrated airport/railway station with two island platforms, four tracks and a clear view of the sky cost 225 million Euro. In the third-generation ICE, the view of the sky corresponds
Notes
to the view through the cockpit window en route—at a maximum speed of
1
300 kilometers per hour. The railway seeks to create a profile of being equal to air travel as a means of transportation through its DB-lounge
Roland Stimpel: Transparenz ist entscheidend (interview with Helmut W. Joos), Plan – Das Immobilien Journal von IVG 1/2002, pp. 11–12
2
Anett-Maud Joppien, Jörg Joppien: Der Flughafen. Eine Momentaufnahme von
inside the massive core of the new structure, placed in an elevated posi-
Geschwindigkeit, in: Martin Wentz (ed.): Region (Die Zukunft des Städtischen-
tion between platform and glass dome, and affording a view of ICE trains
Frankfurter Beiträge, vol. 5), Frankfurt/ Main/ New York 1994, pp. 43–52
pulling in and out of the station. With an inventory of 6,100 railway
3
stations, which are 90 years old on average, the leeway for architectural expression in German rail travel is naturally limited. However, the new
Werner Jacob: Die Spinne im Zentrum des Verkehrsnetzes, Der Tagesspiegel July, 14th 1999
4
Gerd Ruepp, cit. after: Ernst D. Ampolli: Ein Bau hebt ab, Plan – Das Immobilien
5
Ernst D. Ampolli: Ein Bau hebt ab, Plan – Das Immobilien Journal von IVG 2/2002,
on 43 steel trussed frames with 86 diagonal, V-shaped telescope sup-
6
Bau des Airrail Center gefährdet, Frankfurter Allgemeine Zeitung 11.8.2003
ports in three sections at 15 meter intervals. Each support is calibrated to
7
Wolfgang Schubert: Die Glaskuppel bleibt am Frankfurter Flughafen, Frankfurter
image of the railway service will only come into its own if the generous form and high-tech character of the voluminous air terminal above the
Journal von IVG 2/2002, p. 13
station is preserved. The foundation platforms, which forms the roof, rests
p. 13
absorb a load of 7,500 tons. A total of 13,000 tons of steel and 32,000 tons of concrete were used in the construction. Visually, however, the
Rundschau 14.8.2001 8
Roland Stimpel: Transparenz ist entscheidend (interview with Helmut W. Joos),
9
Bothe Richter Teherani: Erläuterungsbericht Hauptbahnhof Hannover,
result is not a cumbersome bridge structure, but a seamless metallic object that spans the tracks in a light and free manner. Rather than carrying the structure, the supports seem to anchor it, to keep it from taking off
Plan – Das Immobilien Journal von IVG 1/2002, p. 12
January 1996
into the sky—like a zeppelin just before the lines are cast off. The inclined glass skin, matched to the angle of the supports, which provides a comfortable indoor climate in summer and winter with the help of air locks at the entrance portals and an unobstructed view of the outside, appears more like a glass curtain blowing in the breeze than a hermetically sealed facade. The railway station itself—an oddly antiquated term in this context—becomes a means of transport fantasy: spaceship, steamship, hovercraft, … not just a “railway station.” In 1996, the year the airport railway terminal was designed, the architects commented on the topic on the occasion of renovating and expanding the historic central railway in Hanover in the accompanying report to the successful competition design that was, however, only partially realized: “As an interface of several traffic systems and the corresponding number of users, railway stations play an essential economic Train Station, Frankfurt Airport
Detail of glass support: elevation/section
Detail of glass support: view from below
03.2 UFO OVER THE CITY DORTMUND MAIN STATION MAIN TRAIN STATION /RETAIL/LEISURE CENTER DORTMUND GROSS FLOOR AREA 255,265 SQ M REPORT JULY 1997 COMPETITION 1997, 1ST PLACE
UFO OVER THE CITY Parallel to the construction of the Chancellory in Berlin is an “aircraft carrier against a life of feeling frustrated with history and politics” (Michael Mönninger). The communal location and functional hybrid of the “UFO” at the eastern gateway to the Ruhr territory formulates an enthusiastic focus for the future-oriented renovation of a region that became the heartland of Europe as a consequence of German unity and the European common market. From the outset, the political fragmentation of this metropolitan region—which has yet to be recognized on any map—and the competition among its approximately fifty local administrations, presented an uncalculated risk of failure. With relatively modest dimensions compared to those of other transport projects, the winning entry triumphed over such competitors as Jean Nouvel and Helmut Jahn. In the orbital, streamlined shape of the eight-story “UFO,” construction components were standardized and integrated to the greatest degree possible, creating an overarching formal mantle while demarcating the structure from the organized disorderliness of the city, and thus presenting a broad surface for attack: by city planners, who subordinate business and traffic to the museum-like, monofunctional city; by politicians, to whom consolidation and overlaying are unfamiliar as means of regulating the centering and medium of urban grandeur. At the same time, the expenses of American cities to revitalize their downtown areas by constructing vital oases for social encounters rose to at least 4 to 5 billion dollars in the last ten years. The main train station in the center of the city can and must achieve more than is expected of it today. With its revitalization into a functional hybrid, the development of the city is executing an about-face: back to the central city.
Dortmund Main Station
Section east-west
CENTERING
design with a view to creating a sustainable regional strategy that also incorporates ecological criteria: by integrating work, leisure, consumption,
Ernst Bloch regarded utopia as an indispensable dimension of
culture, traffic, and housing right in the city center.
urban planning and urban design. The railway station in Dortmund, a project from 1997 reminiscent of a UFO, was nevertheless misunderstood as
After the misguided strategy, begun in 1947, of creating a “rep-
a neo-futuristic hoax, as a techno toy world. Unjustly so, we realize today,
resentative design for the city center” 1 by loosening and restructuring or
when we look at the provincial clichés of the type “medieval age with
rather after the deliberate shift from a traditional to a “nondescript and
high-rise” that characterized subsequent planning initiatives in Dortmund
mute” city (Rem Koolhaas), the UFO represented an attempt in Dortmund
and at current international urban markers such as the futuristic art
to create a collective spatial experience within the park city with the help
museum zeppelin by Peter Cook and Colin Fournier in Graz. It is true that
of a city-forming crystallizing core: a site of social polarizations, a mix
the UFO—the most popular metaphor among architecture critics—is nei-
between Noah’s arc, shopping mall, railway station, and temporary gated
ther new nor revolutionary as a building form. Unlike the traditional Chi-
community. The symbol of utopia as an island, an anchor in the loneli-
nese palace form, which Albert Speer planned to employ for the central
ness of a city that is merely “many cities”—more than the largest ferries
railway station at Beijing, however, it does have the symbolic force and
wheel in the world could ever achieve as a new landmark for Berlin. The
eloquence of a streamlined dome that marks the ambition of an evolu-
complex spatial program oscillating between pragmatism and vision,
tionary projection of architectural history: forward from the past, and back-
between industrial and urban landscape, fills a building fabric with a clear
ward into the future.
and memorable form that can gladly do without staging a cabaret or borrowing from historic styles. The transparent foyer strengthens the
The image of the city is characterized by industrialization, war
promise of something grandiose. A moon-sized people’s hall of the kind
damage, and economic downfall. Until the mid-nineteenth century, Dort-
that was also included in the proposals for New York’s new World Trade
mund was a walled city with small half-timbered houses and a maze of
Center, albeit without a rail link. The fact that the UFO leisure object
narrow lanes. The inauguration of the railway line between Cologne and
embodies the urban community through technological machinery that is
Minden in 1847 was a catalyst for the city’s development as a center of
akin to the Centre Pompidou in Paris is only surprising at first glance. The
the coal and steel industries. As a national traffic hub, Dortmund became
symbolic use of industry and technology is part of the traditional orienta-
the most important industrial site in the rapidly developing Ruhr area.
tion of the Ruhr region. With the UFO, the symbolic power of industry was
Until 1913, 20 percent of the steel production and 23 percent of the coal
reinterpreted into fresh, media-friendly images to provide the region with
production in the Ruhr came from Dortmund. Nevertheless, the advan-
a new visibility and identity. Symbolic and aesthetic re-interpretation is a
tages of the location gradually shifted along the Rhine to Essen, Düssel-
proven means of redefining economically challenging situations—a tool
dorf, and Duisburg. After the ravages of World War II—one hundred
that is fundamentally characterized by its affinity with the visionary. In the
bombing raids since the fall of 1944—all that was left of the historic inner
end, the idea of progress of the modern was based on the assumption
city was the ring road. It is remarkable that the largest, free-span hall in
that architecture would reconcile humans with themselves provided
Germany, the Westfalenhalle (1949–1952) with a seating capacity of
it was sufficiently advanced in terms of technology. Even Zaha Hadid’s
20,000, could be created under these conditions. Here was an architec-
“latent utopias,” presented in Graz in 2002, failed to go beyond this idea.
tural departure whose influence radiated far beyond the city boundaries
How else could the necessary signal effect of the “city center” be realized,
that was hardly ever mentioned in the numerous debates on the UFO.
especially when floating above railway tracks, than by creating distance
Above all, however, the historical background illustrates the city’s yearn-
to an urban reality that seems more provincial than metropolitan? The
ing for grandeur, stature, and a clearly defined city center. Projections,
rhythm of the industrialized world has given way to unfettered confusion—
which see the current Ruhr population of 5.4 million, already down from
the best breading ground for traditional motifs, not for experiments. The
the peak of 6.2 million in 1962, drop by a further million over the next ten
outrage was correspondingly great.
to fifteen years are justified. During the sensitive stage of a region’s economic decline, it is especially important to gather all the forces of the city to enhance distinctive features through selected interventions in the urban
142 143 Section north-south
MAGIC BULLET
unless they are newly created. If old city centers are to avoid being pushed to the margins of this evolution, they must revise their visions on
One drives through the Ruhr and thinks of Los Angeles. The
their own initiative and learn from shopping centers. In other words, cities
citadels in the latter include the Music Center, the Getty complex and the
must learn to design a simulacrum of themselves in the form of an
new cathedral by Rafael Moneo.
abstract and cleaned-up ideal of urbanity in order to avoid disappearing as sites.” 3 Finding a new magic bullet for prosperity is no easy task. With-
Dortmund is the largest city of the Ruhr region—a sheer end-
out reference to the character of the site and without new forms of enter-
less industrial “conglomerate city” with almost 5.5 million inhabitants.
tainment, leisure, and tourism, it seems virtually impossible. The Ruhr,
During the heyday prior to restructuring, identity and urban image in the
which is the geographic heart of Europe, is largely unknown. “This is largely
region were always realized through monumental solitary buildings and
due to the lack of urbanity, architectural highlights, and entertainment
gigantic structures: massive town halls, churches, department stores,
value as well as to the fact that the public spaces between Lippe and
winding and water towers, gasometers, administrative headquarters, and
Ruhr are not very attractive urban backdrops for face-to-face encounters
industrial halls, with the cathedrals of coal and steel, of railroad and ship-
and weekend tourists.” 4 Chaotic, not exactly beautiful, but lively, Dort-
ping. In 1914, Alfred Fischer erected a domed hall (height, 24.5 meters;
mund will only succeed as a leading center of micro-technology and
diameter 41 meters) that is comparable to the Centennial Hall in Breslau,
logistics if a modern match is found for the blast furnaces of the aban-
the most significant multipurpose building of the Kaiser era, solely for the
doned Phoenix-West steelworks or the superannuated Westfalenhalle. A
steam engines of the Alte Emscher pump station. In Dortmund, the now
manmade lake for swimming in place of the industrial area Phoenix-East
exhausted “heart chamber of social democracy” (Herbert Wehner), there
will not provide a sufficient basis.
is no political support today for this characteristic leitmotif of the Ruhr region—the spontaneous, polycentric evaluation of the urban image—
With the exception of Frankfurt’s combined airport/railway
because the destruction of the urban plan and of valuable existing struc-
station and Berlin’s central railway station, neither of which exude the
tures that was authorized in 1947 has left planners with a bad conscience
hoped-for euphoria in their completed forms, the symbolic and ritual
and moved them to embrace romanticism in a place where contrast and
function of a national railway—still trying to catch up with the transrapid
tension, generosity and orientation, distance and alternatives are indis-
and its own future and the prestige of dominant urban terminals, that was
pensable. Is the triumphant progress of smallness and fussiness a reac-
beginning to emerge in Dortmund in the mid-nineteenth century—seems
tion to the centralism of National Socialism? The charm of the region has
to have become meaningless. “The railway terminal with its conspicuous
always been a function of its unique, almost grotesque complexity: the
station buildings and crowds … In Dortmund’s railway station, which has
cow next to the blast furnace; the pub next to the hall; the forest next to
an exquisite spacious principal structure, there is always a mighty crush
the water tower. Dortmund should reinvent itself with dynamic architec-
of people and goods …, in short: a small railway city.” 5 Is the Ruhr region
ture, not continue in a linear fashion with red brick walls and iron gray
not being deprived of its identity for the second time, of its “sensory
window frames. Contrary to its European neighbors, however, Germany
theater of life?” 6 When Heinz Rühmann’s parents ran the railway station
has lost much architectural courage. Sweden and Denmark, on the other
restaurant in Wanne-Eickel, passengers could still travel from Wanne-
hand, are not only embellishing their new Øresund link with gigantic soli-
Eickel to Milan without changing trains.7
tary buildings but with a newly founded city. In Germany, Bilbao is not seen as an example of how an aesthetic attraction can operate as a powerful economic argument, but as an abhorrence, an architectural aphro-
CITY OBJECT
disiac that rapidly loses its potency.2 Even the professional debate among experts skims merely the surface; popular prejudices that are effective
What is the image of a UFO above streamlined track vehicles
with the public at large are only rarely questioned. Cities where a spirit of
based on? Do real and virtual words combine in the digital age into
departure and “AUF-RUHR” (lit. “revolt,” public slogan in the Ruhr region
a vision of a “trans-architecture,” a “cyber-real” or “bio-electronic” archi-
proclaiming the need for structural change) would be required, are con-
tecture, as Florian Rötzer assumed in 1996? “The future belongs to man-
demned to a standstill. “There are no more functioning city centers—
nature-machine-environments—and, globalism notwithstanding, it draws Dortmund Main Station
Ebene 2 a
Plan of platform level
“A city that doesn’t change doesn’t deserve to be called a city. In addition to harmony, cities also need events that distinguish them, that inspire enthusiasm and demonstrate that they are alive.” Jens Bothe
144 145
Dortmund Main Station
new boundaries that will become more impenetrable than ever before.
UTOPIA
Monads, unique specimens of small communities, spaceships, are the living environments [of the future], regardless of where they may be. […]
Perhaps, the question is social and communication contents
People are returning to the caves in which they sought shelter once upon
rather than form? The public focal point in the form of a “living bridge”
a time, equipping them in a manner that means they never have to
that links urban districts, that merges communication, commerce, and
leave.” 8 Perhaps this is why all we see is a copy of the technology eupho-
trade into a single unit? A type that was explored as a theme in an exhi-
ria of the 1950s and 1960s, when the Independent Group and Archigram
bition mounted in 1996 at the Centre Pompidou in Paris and the Royal
developed futuristic-organic buildings in order to liberate science fiction
Academy in London. For the market square becomes more and more
from its ghetto of triviality and make use of it, provocatively, for social
important as the urban sprawl in our residential and commercial suburbs
analysis and against aesthetic standards.9 In 1964, the Canadian commu-
increases. The idea of the city based on markets and an exchange of
nication guru Marshall McLuhan, author of The medium is the message
goods is still ideologically and critically suspected of being a degenerate
(1967), went so far as to define the end of the era of circular buildings as
form of urbanity. But the origin of urban settlement has always been
having occurred when people became settled and began to specialize in
linked to trade opportunities and trade rights. Did not Walter Benjamin
terms of work division and organization. “The rectangular room or the
rightly remark that the flaneur’s goal is the market? In this sense, the
rectangular house speak the language of the settled specialist, while the
fear that “gatherings may soon come to mean only one thing: group
round hut or the igloo represents proof of the undivided nomadic lifestyle
consumerism” is unjustified.15 It was always thus. Even in 1838, Russian
of the hunter and gatherer society.” 10 We can no longer refer to this image
station planners demonstrated at the end of the line of their first railroad
today, even though the theme of mobility is inseparable from the railway
from Saint Petersburg to Pavlosk that a real railway station is more than a
station. But “innovation,” according to art historian Boris Groys, “does not
stop along the line. The station was dance hall, restaurant, casino, traffic
consist in the emergence of something that was hidden, but in the fact
hub, and trading place all in one.
that the value of that which has always been seen and known is redefined.” 11 The arena, as a symbol of a place of congregation, and the syn-
Surely one of the issues is also the ability to change the rooms
ergistic performance of wide-span building skins are models of far
within their distinctive skin. The architectural answer to the growing mobil-
greater clarity. At the 7th Biennial of Architecture in Venice, the theme of
ity can only be that buildings are designed for multifunctional and flexible
science fiction re-emerged at the turn of the millenium, albeit with a dif-
use, allowing for and provoking organizational opportunities for change
ferent terminology and on a bio-technological basis. There was talk of
and growth. Mixed use and function have always been the essential
“computer-assisted liquefaction of architecture,” of “space capsules” and
prerequisites for the development of a dynamic and animated region.
“space stations,” of “organic architecture sculptures,” “futuristic formal-
Especially for inner cities, which, as far as development areas are con-
ism,” “bulging cyber fantasy,” “curvaceous bio-design,” and “mutated
cerned, have the greatest lack in building lots, the only chance of pre-
reptile skins,” as if the future of humankind lay in the extraterrestrial
serving the downtown as a living space of interaction and of making
dreams of yesterday. “Everything that seeks to be seen as progressive at
growth possible despite central open space lies in the spatial overlapping
this Biennial is cloaked in soft, dissolved forms.” 12 In the Italian pavilion,
of different functions. Only hybrid structures are capable of adapting in
the stylistic diversity of today’s architecture was represented by the giant
a multifunctional manner to changing requirements—building on the pro-
model of a space station, which announced a better world against a
totypes by Adler and Sullivan, the Schiller Building in Chicago (1892) with
backdrop of the celestial music.
13
retail stores, theaters, clubs, and vast office spaces.
Perhaps the form is based on theoretical marginalia such as
When culture is no longer a place of critical distance but the
resistance to form and friction, or rather—and this is more important for
arena in which reality is played out, then neither art nor architecture can
stationary structures—on the ideal relationship between the built space
furnish the answer to such questions; they can only articulate the ques-
and the necessary envelope surface? For a round, cylindrical or even
tions. “Without trade, a city loses its public character; without commerce,
spherical building fabric offers the smallest surface by comparison to
there is no urban culture. (…) Greek stoa market halls, Roman porticoed
other forms in plan. Heat radiation and facade construction are thereby
shopping streets or medieval market squares were inseparable from the
minimized—in the sense of ecological building for economic not emo-
political gathering sites—agora, forum, and town square.” 16 “Spaces for
tional reasons. Even this marginalia was given new recognition at the
gatherings such as the Cloth Hall at Cracow, the basilica in Vicenza or the
Biennial of Architecture when Greg Lynn, one of the superstars of the cur-
Palazzo della Ragione in Padua, for a long time the largest hall structure
rent American scene, posed the question: “We buy drop-shaped,
in the world, mark the city centers to this day.” 17 During the Empire, fair
ergonomically perfect running shoes, drive cars that are built around the
halls and sports palaces such as the one in Berlin became gathering
body and live in angular boxes—why?” 14
places without political definition and for all strata of society. For a long time, the Westfalenhalle in Dortmund was the largest gathering place in the Federal Republic. However, the clarity of a precise city center in connection with this function is still lacking in Dortmund. Yet an urban culture for all can only develop in the casual setting of a central market square Dortmund Main Station
146 147
and/or traffic hub, not in decentralized cultural institutions. To which
DENSIFICATION
degree the boundaries between politics, culture, and consumption can be shifted should be demonstrated through experiments, not prejudices.
Perhaps, however, urban densification is more a question of
In the architectural debate, this goal is reflected in attempts at unifying
making use of the blind spots of a city, of utilizing unused or neglected
urban space and object into a dynamic whole and exploring the charac-
spaces as a pressure valve and of transforming transitional spaces into
ter of the space. The unavoidable, albeit predictable consequence of this
primary spaces in the sense of urbanity and city. For urban life will
strategy is that, as sites of a non-elitist urban culture, the traditional public
continue to concentrate within the densified environment even as subur-
space as well as the space which cultural institutions can claim for their
banization progresses with the help of computer networks. The appeal of
own use no longer belong to a clearly defined and controlled territory.
consumer markets and shopping centers on the periphery profits from
“What we observe is a cultural, political, and economic entanglement/dis-
a lack in the inner cities and banks on the so-called “Nevada effect” (Rem
entanglement in each relevant field, whenever politicians promote the
Koolhaas). “Nevada was forced to make itself artificially interesting due to
developers’ leisure projects in the fabric of the city today as they did
the lack of cultural and natural attractions, making everything that was
urban repair in the eighties.” 18
forbidden elsewhere permissible here—unregulated gambling, instant weddings, and firearms. The conventional shopping centers in the commercial districts on the urban periphery also survive by discarding nearly
LIVING BRIDGES
all social constraints imposed on customers in the cities—from dress codes to pricing to parking restrictions.” 19 Every reversal of this develop-
The bridge, which creates a focal point for all urban districts
ment must therefore take the conditions at the periphery, which are based
and does so, moreover, without occupying a building lot, follows a typol-
on authentic needs, into consideration. “To create long-term appeal for
ogy that was very common in Europe from the thirteenth to the fourteenth
their customers, the mall operators of today offer more than mountains of
century. As a link between two parts of a city, “living” bridges became the
goods; they offer what is an inherent part of the character of every true
center of public life, indispensable and integral components of the urban
city: public space, room to roam and the eroticism of the social sphere.” 20
organism. Their location at the most important trade routes transformed the bridges, which had mutated into central “squares,” into popular sites
Dortmund’s new central railway station, which was such a point
of trade. Markets were held on bridges since the Middle Ages. Even
of contention among opponents and proponents alike because of its
churches, chapels, and mills found their distinctive locations at bridges.
urban, architectural, and commercial complexity and concentration, has
“Triumphal bridges” became the stage for public festivities. Today, the
existed for a long time in its communicative, mercantile, and social densi-
vision goes beyond a Ponte Vecchio in Florence or a Pulteney Bridge in
fication—as the consequence of a social change. Not in Dortmund, but in
Bath; the historical evolution reached its conclusion in 1778. After Le
Utrecht, for example. One of the largest indoor shopping centers in
Corbusier’s bridge cities for Algiers and Rio de Janeiro, a bridge with
Europe is directly connected to the most important national and interna-
housing above train tracks by Ebenezer Howard, a skyscraper bridge
tional railroad junction in the Netherlands. Honk Kong is another exam-
across San Francisco Bay, and a twenty-part bridge city for one million
ple: the “Hong Kong Coliseum” beneath a 95-meter free-span, square
people in Manhattan (1950), plans for projects of this kind have been
roof, built in 1983, is one of the most recognizable landmarks of the city.
launched for Boston, Dubai, Rome, and London in recent times. Frank
These examples are not about science fiction for a distant future; on the
Lloyd Wright realized the modern precursor for these projects with the
contrary, they are founded in a historic typology, whose origins reach
Marin County Community Center on a bridge in California.
back millennia with a view to the market and public gathering function.
The functional variety in the plans for these projects is astonish-
The galactic railway station seems to float above the tracks like
ing. Geoffrey Jellicoe’s bridge plans in London included apartment build-
a nomad’s tent. Less a building than a traffic element and symbol that
ings, a shopping center, a skating rink, sculpture gardens, parks, and
breathes new life into the lost, a spatial concept of the city in the modern
cafés. The competition launched by the social housing society the
era by virtue of a railway station that has been functionally and formally
Peabody Trust in 1998 called for a school, a hospital, a museum, and an
enhanced to become the nucleus of the city visualizes the functions of
open-air arena for concerts and theater performances in addition to
the rail network in the sense of Habermas, much like “the city gates once
housing. Yet another competition, the “Thames Water Habitable Bridge
constituted concrete links to surrounding villages and to the next city.” 21
Competition,” went even further by stipulating that the bridge must
Does the archaic form of a space ship awaken a primeval image or antic-
become an attraction for people, enriching the entire city. Dortmund was
ipate a future archaic? The combination of familiar modern technology with
therefore by no means alone in facing the decision for a living bridge. By
archaic form is reminiscent of Buckminster Fuller’s geodesic domes and
contrast to mega-cities with millions of inhabitants, this city benefits from
their retro-utopian quality. A railway station caught between archaic and
the advantages of how manageable medium-sized agglomerations can
modern polarities, a counterpart, amidst an unusual post-industrial archaic,
be without having to forego the ever more rapid passage of tourists, pas-
to all that is artificial and indecisive in the city of today, which looks more
sengers, goods, and information in the age of mobility and integrated
to the decorative past than to a visionary future. Square and cube are
communication.
unknown in nature, while circle and sphere are understood through
analogies in nature. Square and cube mean order, unity, and clarity. As
9
un-natural constructs, they break with the traditional image of representa-
10 Marshall McLuhan: Understanding Media: The Extensions of Man (1964), German
tion, with mimesis in the more specific sense. Cubic reality as in Schinkel’s
Florian Zeyfang: Die Entdeckung der Ästhetik der Massen, Telepolis, March 21, 2000
ed. Basel/ Boston/ Berlin 1995, p. 94
Bauakademie in Berlin, amplified in the architect’s favorite rendering into
11 Boris Groys: Über das Neue. Versuch einer Kulturökonomie, Munich 1992, p. 14
a pure cube through the reflection in the waters of the Spree, has always
12 Michael Mönninger: Die Suche nach der verlorenen Stadtharmonie, Berliner
been perceived as offensive, unnatural, and revolutionary.
Zeitung, June 19, 2000 13 Roman Hollenstein: Sehnsucht nach Utopia, Neue Zürcher Zeitung, June 20, 2000
The block was associated with being grounded until Le Corbusier overthrew this basic assumption by creating a floating configuration in the shape of a modern structure on pilotis at the Villa Savoye in Poissy—no more than “a landed space ship [which] is at home everywhere and nowhere” in the eyes of conservative observers like Hans
14 Niklas Maak: Bauen für den Menschenpark, Süddeutsche Zeitung, June 20, 2000, p. 17 15 Winfried Nerdinger: Sich versammeln. Architektur und öffentliches Leben, in: Romana Schneider, Winfried Nerdinger, Wilfried Wang (ed.): Architektur im 20. Jahrhundert, Deutschland, Munich 2000, p. 270
Sedlmayr. What is wrong with this image for a traffic hub as a gateway to
16 Michael Mönninger: Tauschen und konsumieren, in: Romana Schneider, Winfried
the Ruhr region? Alternative spatial images submitted to the competition
Nerdinger, Wilfried Wang (ed.): Architektur im 20. Jahrhundert, Deutschland,
were a cube with a footbridge and a bridge with linear slabs parallel to
Munich 2000, p. 197
the tracks; one compromise solution proposed an exploded cube with
17 Winfried Nerdinger op. cit., p. 265
a broad winged roof in the direction of the tracks. The common factor in
18 André Bideau: Ereignis, Atmosphäre, Architektur, Werk, Bauen + Wohnen 6/2000,
all three alternatives is that they expand the superstructure development
p. 28
in order to complete the image of the city in as traditional a manner as
19 Michael Mönninger op. cit., p. 199
possible, despite the unavoidable leap in scale, while accommodating
20 Michael Mönninger op. cit., p. 200
a railway station without any architectural definition quasi as an after-
21 Jürgen Habermas: Moderne und postmoderne Architektur, in: Die neue Unüber-
thought. This contradicts the complexity of the task as well as the ambition to center and order the overgrown chaos of the city through a single
sichtlichkeit. Kleine politische Schriften V, Frankfurt 1985, pp. 24ff 22 Niklas Maak: Mut zur Brücke, Süddeutsche Zeitung, January 20, 2001, p. 13
central function, creating meaning through topography that points beyond the chaos theory of fractal cluster growth. The most recent attempt of meeting the dilemma in a city that cannot decide between the vocabulary of the medieval and the high-rise turned out to be entirely futile. Architecturally, the greatest social challenge of the present time remains unanswered – “the mess [caught] between the turbo-capitalistic redefinition of public space and the interests of the urban society” 22—ideally right in the middle of the city.
Notes 1
Thomas Schilp: Zeit-Räume. Aus der Geschichte einer Stadt, exhibition catalogue and documentation on the history of Dortmund presented in the new town hall, Dortmund 1989, p. 184
2
Gerd Kähler: Warnung vor einer Architektur des Spektakels. Sie nutzt sich rasch ab und dient nur den Interessen der Stadtvermarkter, Die Zeit, 48/2002
3
Susanne Hauser: Städte ohne Orte, Centrum. Jahrbuch Architektur und Stadt 2000–2001, (yearbook), Basel/ Boston/ Berlin 2000, p. 81/82
4
Klaus R. Kunzmann: Wie heißt der Pott auf englisch?, Frankfurter Allgemeine Zeitung, February 12, 2002, p. 47
5
Levin Schückin: Eine Eisenbahnfahrt von Minden nach Köln, (Leipzig 1856) Minden 1987, p. 118 /119
6
Roland Günter: Im Tal der Könige. Ein Reisebuch zu Emscher, Rhein und Rhur, Essen 1994, p. 12
7
Note: Heinz Rühmann (1902–1994), popular German film and stage actor who embodied the ‘little man’ whose honesty and moral integrity always win out in the end.
8
Florian Rötzer: Vom Bauen im Raum, Telepolis, December 9, 1996
Dortmund Main Station
148 149
151 151
Dortmund Main Station
03.3 CITY GATES WITH RAIL CONNECTION CHAMARTIN TRAIN STATION TRAIN STATION/RETAIL/LEISURE CENTER MADRID GROSS FLOOR AREA 275,000 SQ M REPORT MAY 1998
CITY GATES WITH RAIL CONNECTION Train traffic in Spain takes place predominantly in Madrid. With around 200 million passengers per year, it serves far more travelers than both Barcelona and Bilbao. Travelers on the longdistance routes, both national and international, amount to only approximately five percent of the total number of passengers in the capital, the majority of whom use local public transport. The correCross section
sponding disproportion between the users of long-distance and regional trains versus the total number of passengers of local trains (360 million) amounts to approximately ten percent. In 1992, as a way of maintaining Madrid’s importance as a transport center, the historical train station Atocha, in the city center, was restored and expanded by adding a station for high-speed trains. The Chamartin station is located in the far north of the city, the point of entry for all connections from France and Germany. With its 1980s-style utilitarian structure, Chamartin station does not possess the allure of Atocha station. The municipal master plan, designed by Ricardo Bofill, creates an elliptical plateau, which uses the three-story structure of the old building as its foundation. The inner life of the UFO—with its train station, hotel, and shopping and entertainment areas—is grouped around a central atrium extending through all levels, which ensures natural light and ventilation, and creates an open and communicative space. The new design of the station thus routes the public to both the tracks below and to the shops above. A glass hall placed on the lower level—an ellipse perpendicular to the building—takes on the function of the station hall. The large, elliptical shape of the glass hall is surrounded by skyscrapers and, with its panoramic vista of Madrid, emphasizes the northern entrance into the city. Neither modular nor decentralized structures can impart a comparable message.
Longitudinal section
Plan of level 3
03.4 A HOVERING TRAIN STATION SCHWERIN TRANSRAPID STATION TRAIN STATION SCHWERIN GROSS FLOOR AREA 8,200 SQ M REPORT MAY 1998 COMPETITION 1998, 2ND PLACE
100 m
A HOVERING TRAIN STATION For the eight architectural teams invited, the task of the competition for construction along the planned, but since rejected, Transrapid connection from Hamburg to Berlin was to design four train stations at a construction cost totaling 51 million euro: at the Hamburg Main Station in Hamburg-Moorfleet, in Schwerin, in Berlin at Spandau Station, and at Lehrter Station. Depending on local conditions, the typology of the stations alternated between subterranean and elevated, or, in the case of the Hamburg station, was left open. The terminus was located in a narrow tunnel below Lehrter Station. In Moorfleet, the station was elevated above the open landscape to make room for park-and-ride spaces below. In Schwerin, the high-speed train was to be routed above the railroad tracks so that the Transrapid station could function simultaneously as a hall and a router for the perpendicular ICE section—typologically, the most interesting case. The travel time between Hamburg and Berlin would have amounted to less than one hour. Another advantage of the system is that the Transrapid can handle gradients much more easily than any track-bound system, eliminating the need for tunnel and bridge constructions, and thus allowing significant savings. The architectural emphasis of the project was to reflect both the costly and intelligent technology developed in a wind tunnel, and to expand the Transrapid system elements through specific, significant halts. In order to stage the “flight object” of the Transrapid, platforms and station halls were thus abandoned for exact docking points on gangways and waiting tubes.
Road access
Schwerin Transrapid Station
162 163
Schwerin Transrapid Station
03.5 RECONSTRUCTING LOCATIONS PRATERSTERN VIENNA TRAIN STATION/OFFICE BUILDING ROOFING FOR THE VIENNA NORTH TRAIN STATION VIENNA GROSS FLOOR AREA 20,000 SQ M PLANNING SEP 1998
100 m
RECONSTRUCTING LOCATIONS: PRATERSTERN The push to innovate the Viennese Prater, hard-pressed by competing projects outside the city, is based on a capital bankruptcy. The neighboring fairground of the first Vienna World Fair of 1837 proved to be too large, too uninteresting and too expensive. The city bought the 40-hectare property and is planning a mixed utilization including entertainment (Cirque du Soleil), gastronomy and shopping. Thus, the Praterstern (Prater Star), a traffic node and an entrance to the Prater located in the shadow of the Vienna giant wheel, has been integrated into the project to renovate the North Train Station. This project will mutate the space from a non-location glorifying the automobile to an island of entertainment. Part of an overarching plan to utilize open spaces within the city limits, all of the train stations in Vienna and their adjacent city squares are to be transformed into representative sites. The abstract ubiquity of the modern city, the disintegration of its concrete locations and arenas, are thus confronted by an attempt to sate our hunger for metaphors of location, and to heroically reconcile the spheres of the world of consumption and culture once again. As even Charles Baudelaire’s leisurely excursions through the passages of the nineteenth century made apparent: The fetish is the good that inspires loitering and demands a new aesthetic consciousness. The urban cultures of the nineteenth and twentieth centuries were marked by the culturally enriched locations of consumption and their space-time regime. If malls and shopping centers—Rem Koolhaas’ urban theater without an admission charge—represent the last bastion of the public, the disappearance of collectivity and participation is not to be feared until realization of the electronic mall.
166 167
284,4qm 371,0qm 371,0qm 371,0qm
97,9qm 71,2qm
92,1qm
254,5qm 93,5qm
61,8qm 60,9qm 243,2qm
62,0qm 64,5qm
386,7qm
54,5qm
455,1qm
104,1qm 122,qm
107,0qm 117,2qm
149,5qm 151, 0qm
145, 2qm
361,8qm
211, 5qm
41,6qm
Plan of level 3
Plan of level 1
Praterstern Vienna
Sections
03.6 SHAPING THE CITY CENTER HANOVER MAIN STATION TRAIN STATION/RETAIL HANOVER GROSS FLOOR AREA 42,300 SQ M BUILT FEB 1998–FEB 2000 COMPETITION 1996, 1ST PLACE
100 m
SHAPING THE CITY CENTER In Hanover, the monumental square in front of the railway station (1845) is regarded as Georg L. F. Laves’s most significant contribution to urban planning, opening—as it does—a spatial sequence to Georgsplatz that fundamentally characterizes the image of the city. The first building (Ferdinand Schwarz, 1847), one of the few transit railway stations in Germany at the time, had already been contested for twenty years when work began of raising the tracks up to a height of 4.3 meter along a 8-kilometerstretch in order to replace existing railway crossings with 22 underpasses. However, the successor building by Hubert Stier, heavily damaged in World War II but used to this day, was not accessible from the rear (Raschplatz) and stood in the way of a pedestrian link to “Ernst-August-Stadt” and the city center. This shortcoming was only overcome by the link realized by Hanns Adrian and Detlef Draser in 1976: bordered by retail stores on the underground level, the pedestrian zone starts out above ground at the Kröpcke in the city center, passes beneath the railroad tracks, and crosses the sunken Raschplatz before reaching the Oststadt, a densely populated nineteenth-century residential district. Ever since the terminal was damaged in the war, the platforms have simply been sheltered with the help of separate roof coverings. The most recent plans emerging from a successful competition proposal envisioned a new, continuous roof above the tracks, an enclosure of the parking garage on Raschplatz incorporating a feature that would attract the public and a generous glass dome on the square in front of the station to light the dim pedestrian zone. The railroad management reduced their plans to conversion and commercialization despite EXPO 2000, and discarded these focal points of the original design. The reduced conversion has nevertheless achieved a far greater degree of order and transparency.
Longitudinal section of bridge
172 173
Plan of bridge, level –1
Hanover Main Station
174 175
Hanover Main Station
“A design derives its power of conviction from analysis and synthesis.” Kai Richter
177 177
Hanover Main Station
04
WOHNEN
Jeder Wohntraum beginnt im Zusammenwirken der Sehnsucht nach privatem Glück und des Gedankens an vererbbaren Besitz mit einer märchenhaften Villa am See – nicht mit einer Etagenwohnung in der Stadt. Die Folgen sind für die Stadt fatal, sie verliert langfristig ihre Einwohner. Für Innovationen im Wohnungsbau sind die Auswirkungen nicht weniger dramatisch, nachgefragt wird nur die Übergangslösung. Doch der schöne Schein der Einsiedelei trügt auch im Idealfall der Villa am See über zahlreiche versteckte Probleme hinweg. Davon abgesehen, dass die Realität in kleinen vorgefertigten Serienhäusern auf kleinen Grundstücken weit vor der Stadt unabhängig von den immer wieder schön gerechneten laufenden Kosten ganz anders aussieht, weil Wohnen die Bedürfnisse Urbanität, Vernetzung und Selbstbestimmung nicht mehr berücksichtigt. Der schwunghafte Handel mit Hörbüchern nahm in den USA im Stau seinen Anfang, weil Pendler dort nicht mehr im Garten lesen, sondern im Auto nur noch hören können. Dennoch wird keiner der stressgeplagten Einfamilienhausbewohner und Dauerpendler die zeitliche Brisanz seines Wohnstandorts bilanzieren. Selbst dazu fehlt die Zeit. Das linear geordnete Wohnen im so genannten Grünen entpuppt sich als individuell auf dem Erdboden positionierte Vereinzelung ohne räumliche Qualität und urbanen Zusammenhang. Eine bescheidene Distanz von zweimal drei Metern zwischen frei stehenden Häusern wird in der Praxis eher zum unwirtlichen und arbeitsintensiven Ärgernis als zum Ort freier Entfaltung. Akustische Abschirmung und Unabhängigkeit vom Nachbarn sind mit konstruktivem Schallschutz auf technischem Wege viel wirksamer herzustellen. Wenn die unmittelWohnen
178 179
bare Nachbarschaft weder zu sehen noch zu hören ist, kann die Stadtwohnung im baulichen Verbund viel luxuriöser sein als die Landwohnung im kleinen Haus auf sich allein gestellt. Vorausgesetzt beide Alternativen bieten identische, hausähnliche Wohnqualitäten. In ihrem Inneren und im Übergang zu einem angemessenen Freiraum: einem kleinen Garten, einem Wintergarten oder einer (Dach-) Terrasse. Diesen Anspruch realisieren Wohnungen im Geschosswohnungsbau bisher leider nur in Ausnahmefällen. Meistens, wenn Architekten für sich selbst planen. Die vermeintlich frei getroffene Entscheidung für das eigene Haus vor der Stadt ist damit eigentlich eine Entscheidung gegen unzureichende Wohnmöglichkeiten in der Stadt, nicht gegen den Wohnort Stadt. Trotz aller Schrumpfungsprozesse und Rückbaupläne in wirtschaftlich kritischeren Regionen Deutschlands ist die Wohnungsnachfrage in Ballungszentren wie München oder Hamburg ungebrochen. Hamburg hat sich unter der Zielsetzung »Metropole Hamburg – Wachsende Stadt« sogar ein erhebliches Bevölkerungswachstum vorgenommen, von bisher 1,7 Millionen Menschen auf 2 Millionen. Gerade Hamburg braucht darum Wohnungsangebote, die über die reine Unterbringung, den Notbehelf der Etage weit hinausgehen. Die Ausweisung von ländlich anmutenden Einfamilienhausgebieten im begrenzten Stadtgebiet des Stadtstaates wirkt dagegen langfristig kontraproduktiv. Der größte Reiz Hamburgs liegt an seiner neuen Wasserfront, der Hafen-City. Bei der Wohnfläche pro Einwohner liegt die Stadt mit 35,6 m2 im Vergleich der Bundesländer an vorletzter Stelle. Vor allem sind es junge Leute, die die Wanderungsgewinne Hamburgs bestimmen,
offen für neue Ideen und Eigentumsangebote des Wohnungsbaus, die mit dem traditionellen Siedeln hinter Jägerzäunen der Peripherie nur noch die Zweigeschossigkeit und die Freiheit der Wohnungsteilung beziehungsweise der -organisation gemein haben. Das Zusammenleben in der Stadt bietet unersetzbare Vorteile, sobald sich die Vielfalt urbanen Lebens zum Greifen nah vor der eigenen Tür abspielt. Stadt ist nicht durch Vorstadt, Peripherie oder Einsiedelei zu ersetzen. Umgekehrt ist jedoch die Wohnqualität des Siedelns auf eigene Faust mit architektonischen und technischen Mitteln auf dem eigenen Geschossgrundstück in der Stadt leicht zu übertreffen. Die Faszination historischer Städte liegt in ihrer räumlichen Verwobenheit, die keineswegs ohne menschliches Zutun gewachsen ist, sondern professionell geplant wurde. Die einzelnen Elemente dieser Stadtstrukturen verlieren nicht, sondern gewinnen gerade in ihrer urbanen Vernetzung. Ausgerechnet der moderne Revolutionär Le Corbusier, der die alte Stadt dem Erdboden gleich machen wollte, hatte dieses Motiv vor siebzig Jahren in die Vertikale ausgedehnt, die Realisierbarkeit von Einfamilienhäusern in der Stadt mit Hilfe von Geschossgrundstücken zumindest theoretisch vervielfacht – als Unterbauung einer Schnellstraße am Meer vor Algier.
Wohnen
180 181
04.1 FLEXIBLES WOHNGERÜST WOHNBEBAUUNG BILLWERDER DEICH BÜRO /WOHNEN HAMBURG FLÄCHE BGF 20.000 m2 PLANUNG JULI 1996
FLEXIBLES WOHNGERÜST Mit optimaler Autobahnanbindung direkt an den Elbbrücken, dem zweitgrößten Hafen Europas, der Elbe und viel Natur wirbt das benachbarte Hochhaushotel, das jeder Autofahrer kennt, der Hamburg mit dem Ziel Innenstadt von Süden erreicht. Nur zwei S-Bahn-Stationen sind es zum Hauptbahnhof. Aber als Wohnadresse ist dieser Standort in Rothenburgsort am Elbpark Entenwerder noch zu entdecken, z. B. in Lofts ehemaliger Fabriken, die in anderen Stadtteilen unbezahlbar wären. Auf dem gegenüberliegenden Ufer der Norderelbe, im Industriegebiet »auf der Veddel«, produziert die Norddeutsche Affinerie mit 2000 Mitarbeitern Kupfer. Im Kleinen Grasbrook jenseits der Elbbrücke sorgen Überseezentrum, Containerterminal und Fruchtzentrum, Lagerhallen und Kühlhäuser für ständigen Betrieb. Daneben sind an diesem industriellen Inferno Heizkraftwerk und Müllverbrennungsanlage beteiligt. Im Vergleich zu den benachbarten Hafenvierteln Kleiner Grasbrook, Veddel und Billbrook ist Rothenburgsort mit seinen Hochhäusern und Rotklinkerbauten noch der bevölkerungsstärkste. Weiter östlich wird es mit grasenden Pferden und historischen Wohnhäusern sogar idyllisch, bevor die Großsiedlung Mümmelmannsberg erneut den Maßstab wechselt. 1996 waren auf dem Grundstück noch vier Hochhäuser geplant, das zum Teil bereits genehmigte Geschäftszentrum an den Elbbrücken. Die für den Standort unkonventionellen neuen Lofts an Laubengängen standen unter der Vorgabe, viel Raum für wenig Geld anzubieten, mit dem Spielraum, über Dimension, Ausbaugrad und Nutzung (Wohnen/Arbeiten) selbst zu entscheiden. Die 220 m lange, wegen Hochwassergefahr aufgeständerte Großform aus Stahlbetonrahmen, in ihrer industriellen Umgebung nicht ungewöhnlich, schafft sich im Mikro- wie im Makroverband selbst einen städtebaulichen Rahmen und profitiert im Nahbereich von Wasser und Grün.
20 m
184 185
Grundriss Wohnen/3. Obergeschoss
Grundriss Büro/1. Obergeschoss
Wohnbebauung Billwerder Deich
»Die unmittelbare Kopplung von Wohnen und Arbeiten in ein und demselben Gebäude scheitert zu oft an bürokratischem Regelungswillen.« Kai Richter
186 187
Querschnitt
Wohnbebauung Billwerder Deich
04.2 GERUNDETE MODERNE VILLA, AHRENSBURG WOHNEN AHRENSBURG FLÄCHE BGF 969 m2 REALISIERUNG MAI 1996–JULI 1998
GERUNDETE MODERNE Das Haus in Ahrensburg – residenzartige Gründung eines Hamburger Kaufmanns im 18. Jahrhundert 20 km vor der Stadt – fällt nicht auf, weil es provoziert, sondern weil es die Konvention der gestalterischen Belanglosigkeit missachtet. Es manifestiert Architektur, obwohl im Straßenraum nur wenige Elemente wirksam werden. Nicht der Materialwechsel fällt auf, sondern die Unbeugsamkeit einer konsequenten ästhetischen Linie. »Der lange Weg vom Material über die Funktion zum schöpferischen Werk«, so Mies van der Rohe, hat immer noch »nur ein Ziel: Ordnung zu schaffen, die uns aus der verzweifelten Verwirrung unserer Zeit herausführt.« Doch die Ordnung pocht in diesem Fall nicht auf die Maske einer Gesichtslosigkeit, die jede Eigenheit unterdrückt. Eigentum bleibt Ausdruck persönlicher Freiheit, schafft eine sichtbare Verankerung und Verantwortung durch Präsenz in der Welt. Humus hängt, wie schon Martin Heidegger bemerkte, mit Humanität zusammen. ArchitekturExperten frieren ihr Engagement dagegen gerne auf dem Stand klassisch-kalter Moderne ein, ohne eine Komplexität zuzulassen, die damals parallel existierte. Dieser Kältegrad lässt viel Raum für Scharlatane und giftige Nostalgie. Kaum ein Land dürfte mehr privates und öffentliches Geld in konzeptionsloses Wohnglück nach Bauspar- und Baumarktvorlagen investiert haben als das, das die Einfalt jeweils mit Pomp vergessen machen will. Flaches Dach, weiße Fassade, Eckfenster, Langfenster, zweigeschossiger Schwerpunkt des Hauses sind abgeleitet, aber nicht kopiert. Das Haus fügt sich in die Landschaft und bleibt eigensinnig und individuell. Man muss es ganz umrunden und von innen erleben, nichts lässt sich daran mit einem schnellen Blick vorausahnen. Versprünge und Glaskurven treiben ihr Spiel mit dem Betrachter. Differenziertere »Erker« und »Ausluchten« werden kaum zu finden sein.
10 m
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
190 191
Villa, Ahrensburg
Längsschnitt
192 193
Villa, Ahrensburg
»Das Wissen eines Entwerfers kann gar nicht fundiert und vielseitig genug sein. Er muss schnell, aufnahmefähig und wachsam sein. Eine starke Persönlichkeit ist unabdingbar, auch Sympathie und Charme sind nicht zu unterschätzen.«
Hadi Teherani
04.3 MODERNE ALSTERVILLA APARTMENTHAUS FÄHRHAUSSTRASSE WOHNEN HAMBURG FLÄCHE BGF 2.349 m2 REALISIERUNG JULI 1997–JUNI 1998
MODERNE ALSTERVILLA Wie die Stadtviertel Harvestehude, Rotherbaum und Winterhude rund um die Außenalster wurde auch das ehemalige Pachtgut Uhlenhorst, nach dem der Stadtteil benannt ist, ein vornehmes bürgerliches Wohnviertel mit Villen und Stadthäusern. Bis zum Ausbau Hamburgs zur französischen Festung im Jahr 1813 hatte das Gut, zu dem ein hundert Jahre lang genutztes Gästehaus der Stadtkämmerei gehörte, das Alsterufer zwischen Feenteich und dem Alster-Seitenarm Langer Zug besetzt. Das Apartmenthaus, dem ein Altbau weichen musste, der funktional und räumlich nicht als Mehrfamilienhaus zu nutzen war, fand seinen Standort auf diesem historisch bedeutsamen Gutsgelände. 1871 wurde Uhlenhorst Vorort, 1894 Stadtteil. Der Senat behielt die gute Lage auch mit seinem 1965 bezogenen Gästehaus an der Uferstraße »Schöne Aussicht« bei. Nach schweren Kriegsschäden ist das Stadtbild heute weithin von Neubauten durchsetzt, die sich in den vorhandenen historischen Rahmen aus klassizistischer Tradition, Neorenaissance und barockisierendem Jugendstil mehr oder weniger geschickt einfügen. Abseits des Ufers werden die Stadthäuser bescheidener, die Etagenhäuser zahlreicher, noch weiter östlich mischen sich Gewerbebauten ein. Mit seiner geschickten Dimensionierung, mit Attikaund verstecktem Gartengeschoss, einem Fassadenschleier aus beweglichen Holzlamellenfeldern findet der Neubau den formalen Übergang zwischen der herrschaftlichen Villa und dem allzu banalen Etagenhaus. Auf der nordwestlich orientierten Gartenseite, insbesondere in den unteren Maisonette-Wohnungen, spielt der Bau den Reiz seines tiefen Ufergrundstücks mit großen Panoramafenstern und abgeschirmten individuellen Freiräumen aus. Dennoch bleibt auch hier das Bild einer stilistisch geordneten, symmetrischen Villa im Geiste Palladios erhalten – in moderner Diktion.
20 m
198 199
Apartmenthaus Fährhausstraße
Ansicht Nordwesten
Ansicht Nordosten
200 201
+3.0 1
Querschnitt
Längsschnitt
Apartmenthaus Fährhausstraße
»Der Bauhaus-Gedanke, alles in einem Stil zu erschaffen, hat mich schon immer fasziniert.« Hadi Teherani
Grundriss Beletage
04.4 MÄANDERNDER VILLENBLOCK WOHNHAUS MAINZER LANDSTRASSE WOHNEN FRANKFURT/ M. FLÄCHE BGF 3.800 m2 REALISIERUNG JUNI 2001–MÄRZ 2003
10 m
MÄANDERNDER VILLENBLOCK Auf sehr knappem Grundstück, unmittelbar neben dem mehrteiligen Bürokomplex Carré Mainzer Landstraße, entwickelt dieser Wohnungsbau auf seiner Gartenseite erstmals auch formal die Typologie des Häuserhauses »home4«: das mäandernde Fas sadenbild, in dem sich das weite Spektrum der frei aufteilbaren Wohnbausteine widerspiegelt. Unterschiedliche Materialien, Fassadenausprägungen und Freiraumtypen vom vorgelagerten Erdgeschossgarten über den Wintergarten oder die Loggia in mittlerer Geschosslage bis zur Terrasse auf dem Dach eröffnen für die Fol geprojekte einen weiten architektonischen Spielraum, um den Charakter des Standortes ebenso aufzugreifen wie spezifische Bewohnerwünsche. Zum ersten Mal in der Genealogie des Häuserhauses als identifizierbarem Zusammenschluss einzelner Häuser auf der Etage steht bei aller Innovation der Praxiswert ebenso im Vordergrund wie der architektonische Anspruch. Darum wird es im äußeren Erscheinungsbild nicht zu wilden Formen des Siedelns auf der Etage kommen. Ein Ansatz, der ästhetisch der Linie von Darbourne & Darke oder Ralph Erskine folgt, nicht den Parodien der Selbstverwirklichung der siebziger Jahre oder der Postmoderne. Friedensreich Hundertwassers vergleichbares Teilziel bestand immerhin darin, die einzelne Wohneinheit in der Fassade zu kennzeichnen – wenn auch nur farbig. Dass Le Corbusier bei seiner vertikalen Gartenstadt maurische Stilübungen neben Louis XVI und italienischer Renaissance dulden wollte, deutet nur darauf hin, dass er von der Utopie seiner Planung völlig überzeugt war. Umso größer wird die Freiheit im Inneren des Villenblocks von »home4« sein, auch im Vergleich zu Le Corbusiers Pendant aus dem Jahr 1922. So einfach das Modell auf den ersten Blick erscheint, so schlüssig und in der Gewichtung der einzelnen Kriterien ausgewogen werden die bisher als unüberwindbar geltenden Hürden des Häuserhauses genommen.
Ansicht Norden
Grundriss 2. Obergeschoss
206 207
Grundriss Erdgeschoss
Wohnhaus Mainzer Landstraße
Querschnitt
Längsschnitt
04.5 STADTINTERNE VERDICHTUNG LOFTS FALKENRIED BÜRO /WOHNEN HAMBURG FLÄCHE BGF 7.284 m2 REALISIERUNG DEZEMBER 2001– MÄRZ 2003 WETTBEWERB 2000, 1. RANG
STADTINTERNE VERDICHTUNG Das 50.000 m2 große Gelände der ehemaligen Fahrzeugwerkstätten in Eppendorf wird für etwa 1.700 Menschen vom Straßenbahndepot zum neuen Stadtquartier transformiert. Vor hundert Jahren wurden auf dem Gelände noch Pferdebahnen gebaut, vor dem Ersten Weltkrieg gingen Straßenbahnen und Omnibusse in die ganze Welt. 1999 fand die industrielle Erfolgsgeschichte ihr Ende. Neben Büro- und Geschäftsflächen geht es heute in alter wie neuer Bausubstanz vor allem um Wohnungen und Stadthäuser. Hamburg möchte seine Bevölkerung vergrößern, die Stadt urban verdichten. Die gängige Praxis, im begrenzten Stadtgebiet des Stadtstaates Einfamilienhausgebiete auszuweisen, ist dafür kein realistischer Weg. Dennoch sind auch an diesem Standort, dreigeschossige »Stadthäuser« zu finden, die mit ihren Erschließungsflächen innen ihren privaten Freiraum außen leicht übertreffen. Der 70 Jahre alte Traum Le Corbusiers für Algier war konsequenter. Damals wie heute bestand die Vision darin, auf den Etagen der Stadt wie in einem Einfamilienhaus zu wohnen. »home4«, ein Projekt für diese programmatische Zielsetzung im Bereich der geplanten Neubesiedlung des Hafengeländes, weist zusätzlich auf die entscheidende vierte Dimension des Wohnens hin: den Zeitgewinn im Vergleich zur praktizierten Zersiedelung. Umnutzung und Aufstockung des 100 m langen Fabrikgebäudes (1928) in Falkenried realisieren das Konzept als Vorstufe im strengen Rahmen eines Altbaus. Aus den Vorgaben entsteht formal ein Wohnungsbau der zwei Gesichter, für Hamburg eine wichtige Station für das Umdenken vom Wohnungsbau zum urban eingepassten Stadtbaustein. In der futuristischen Aufstockung ganz oben offen und zweigeschossig zu wohnen, lässt den amerikanischen Alptraum, zehn Jahre seines Lebens als Pendler im Auto zu verbringen, schnell verblassen.
212 213
Lofts Falkenried
214 215
Querschnitt
»Bei unseren Architekturkonzepten führt die Effizienz der Formgebung immer auch zu einer insgesamt wirtschaftlichen Lösung.« Jens Bothe
Lofts Falkenried
04.6 KÜNSTLICHE KRISTALLKLIPPE VILLA, MOSKAU WOHNEN MOSKAU FLÄCHE BGF 1.400 m2 PLANUNG FEBRUAR 2002
2m
Grundriss Erdgeschoss
KÜNSTLICHE KRISTALLKLIPPE Zu den berühmtesten Wohngebäuden der klassischen Moderne zählen einfache Glaskuben, die sich dem einen Außenraum mit einem Innenraum ausliefern und als Trennung nur eine ungeteilte, unbewegte Box aus Glas zulassen. Natur und Architektur durchdringen sich optisch, trennen sich aber formal: Wildwuchs und Landschaft gegen Ordnung und Obdach – ein Dach und ein Nichts. Heute begibt sich der computersynthetisierte, atmende Biomorphismus auf die Suche nach neuen Ästhetiken, neuen Werkstoffen und Technologiesprüngen, aber auch nach architekturphilosophischen Denkanstößen, wenn es denn gelingt ihn zu realisieren. Die Idee ist nicht die räumliche Auseinandersetzung mit der Natur, sondern die Übernahme ihrer oder anderer dynamischen Formen, um der Architektur neues formales Leben von außen einzuhauchen. Doch die Realität ist hartnäckig: Plastinierte Naturformen dramatisieren vielleicht die Architektur in ihrer formalen Erscheinung, nicht jedoch ihren Bezug zum Außenraum, meistens nicht einmal ihren Innenraum. Die Frage nach der neuen Architektur stellt sich nicht formal, sondern räumlich. Antworten darauf gab es schon zu Beginn der Moderne, als Mies van der Rohe 1919, mit Glasmodellen auf der Suche nach dem Spiel der Reflexe, für seine spektakulären Berliner Hochhausprojekte prismatische und polygonale Gliederungen Grundriss Obergeschoss
fand. Angesichts begrenzter technischer Möglichkeiten stand in der Folge der rationale Ansatz der Moderne im Vordergrund. Die Villa in Moskau spannt ihren flimmernden Schleier aus Glas ebenfalls in weitgehend monotonem Rhythmus über frei geformte, außen ablesbare Betondecken, die ihren statischen Verbund nicht preisgeben. Das dreidimensionale Puzzlespiel zwischen Innen und Außen eröffnet jedoch einen räumlichen Naturbezug, den der Biomorphismus als reiner Formwille nicht herstellen kann.
Grundriss Untergeschoss
220 221
Villa, Moskau
04.7 HÄUSERHAUS home4 Köln WOHNEN KÖLN FLÄCHE BGF 6.200 m2 PLANUNG 2005
Droog Design, Tejo Remy, »You can't lay down your memories«
HÄUSERHAUS Die Auflösung urbaner Verdichtung hat bisher in keinem Fall zu räumlich ansprechenden und gesellschaftlich inspirierenden Lösungen geführt. Weder die in eine Parklandschaft mit einzelnen Hochhäusern samt integrierten Ladenstraßen verwandelte Stadt Le Corbusiers noch die von Ebenezer Howard vor mehr als 100 Jahren ins Leben gerufene Gartenstadtbewegung konnten den Reiz der echten, dynamischen und spontanen Stadt ersetzen. Überspitzt formuliert ging es in beiden Alternativen darum, Stadtplanung als Surrogat zu betreiben. Im einen Fall mit Hilfe von frei flottierenden Wohndampfern, im anderen mit Hilfe von Schrebergärten. Als ebenso urbanitätsfeindlich erweist sich heute das Modell Gated Community des vor allem in den USA praktizierten New Urbanism. Bemerkenswert daran ist, dass seit Le Corbusier mit Schwerpunkten in den sechziger und siebziger Jahren fast alles Notwendige gedacht, gesagt und gezeichnet worden ist. Von ganz wenigen, oft längst vergessenen Ansätzen abgesehen fehlen jedoch die gebauten Beispiele. Das Wohnmodell »home 4«, ein ungestörtes und individuelles, architektonisch anspruchsvolles »Hausen« auf begrüntem Geschossgrundstück, eine Synthese von Villa und Stadt, soll hier Abhilfe schaffen und für das Wohnen in der Stadt neu begeistern. Mit der vierten Dimension des Wohnens wird das Zeitbudget der Bewohner zum Gegenstand von Stadtplanung und Architektur. Das »Häuserhaus« propagiert einen alten, bis heute unerfüllten Traum. Anders als in den Träumen und Visionen zur Stadtentwicklung üblich behalten dessen Architekten aber die kleinmaßstäbliche, dafür umso urbanere Realität der Stadt im Blick. Die politisch und ökologisch brisante Idee wird für Standorte der Hamburger Speicherstadt wie des Kölner Rheinauhafens konkretisiert.
Ausstattung am Beispiel Automobilbau, Mini-Cooper/BMW
224 225
Systembaukasten Wohnen
Anwendungsbeispiel
home4 Köln
1m
Grundrissbeispiel
»Durch jeden Versuch, Arbeit, Wohnen und Kultur an einem Ort zu verbinden, wird das Leben in der Stadt vereinfacht. Wege entfallen, Zeit und Ressourcen werden eingespart, die Lebensqualität verbessert sich.« Hadi Teherani
226 227
Module
home4 Köln
Additions- und Erschließungsprinzip
URBANITÄT
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste, acht Autos, Motorrad – alles lenkste
Urbanität entsteht nicht durch Dichte allein, in dieser Annahme lag, wie wir heute wissen, die Gefahr eines Missverständnisses des Leit-
natürlich selber – das wär ja gelacht! Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.
bilds der sechziger Jahre. Das spektakuläre Tagungsmotto des Bundes Deutscher Architekten (BDA) von 1963: »Gesellschaft durch Dichte«, war tatsächlich jedoch als Provokation gemeint, im Hinblick auf ein von der
So vernetzt wie der nahtlose Übergang von Wohnung und
deutschen Regierung propagiertes, de facto noch heute praktiziertes Ent-
Garten vorgibt, ist das Wohnen im Einfamilienhaus nicht. Im Gegenteil,
ballungsszenario. Yona Friedmann stellte den ursächlichen Zusammen-
das Wohnen im Einfamilienhaus jenseits der Stadt ist eindimensionales
hang zwischen Gesellschaft und Dichte schon damals grundsätzlich in
Wohnen. Seine Ordnung ist rein linear. Die zur Verfügung stehenden
Frage und plädierte in Anlehnung an die moderne Physik für eine Ver-
Freiräume liegen zwar zu ebener Erde und sind privates Eigentum. Aber
wissenschaftlichung des Städtebaus, nicht nur im Hinblick auf die Dimen-
aus juristisch motivierten Abstandsstreifen lässt sich kein räumlich anspre-
sion Raum, sondern auch unter Berücksichtigung des Zeitfaktors, vor
chender Zusammenhang gewinnen. Der größte Teil des Gartens bleibt
allem aber nicht auf künstlerische Intuition und persönliche Präferenzen
als reines Schaugrün, als psychologisches Relikt der »vornehmen Villa«
1
allein gegründet. Die heute angestrebte ökologische Stadt ist sicher nicht
ungenutzt, benötigt aber dennoch Unterhaltung und Pflege. Der deutsche
ohne Verdichtung und Nachverdichtung zu erreichen. Das Dilemma indi-
Soziologe Hans-Paul Bahrdt stellte darum 1961 lapidar fest: »Siedlungs-
viduellen Wohnens beschrieb Kurt Tucholsky in seinem Gedicht »Das
häuser und Eigenheime, die wegen der Bauwich-Vorschriften genau in
Ideal«, das am 31. Juli 1927 in der Berliner Illustrirten Zeitung erschien, vier
die Mitte sehr kleiner Grundstücke gesetzt sind, werden dem Wunsch
Jahre bevor Le Corbusier in seiner spektakulärsten Skizze eine konkrete
nach privater Abschirmung weniger gerecht als Etagenwohnungen.«2
Umsetzung anbot, samt Grundriss und Schnitt, aber leider der zeitgenös-
Das Argument muss gerade heute nachdenklich stimmen, noch nie
sischen Stadtbaudoktrin folgend ohne die laut Tucholsky unbedingt not-
waren die Bühnen des privaten Wohnglücks an der Peripherie kleiner.
wendige urbane Einbindung (Auszug):
Selbst der Österreicher Roland Rainer, einer der größten Verfechter des verdichteten Flachbaus, musste 1974 zugeben: »Der Wunsch nach privater Sphäre, der die meisten Menschen ja dazu treibt, unter hohen
ja, das möchste:
eigenen Opfern und großer Beanspruchung der Öffentlichkeit ein Einfa-
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
milienhaus anzustreben, wird durch die heutige Form dieser Häuser
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
nicht erfüllt.«3 Zusätzlich müssen die enormen Defizite eindimensionalen
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
Wohnens zeit- und kostenintensiv auf ökologisch und ökonomisch frag-
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
würdige Art mit unzähligen Fahrten im eigenen Auto ausgeglichen wer-
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
den. Oder sie werden mit dem völligen Verzicht auf kulturelles und
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
gesellschaftliches Leben in Kauf genommen. Unter mehreren Möglichkei-
Neun Zimmer – nein, doch lieber zehn!
ten frei wählen zu können, ist dagegen eine Qualität, die das verdichtete
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Wohnen in der Stadt vom vermeintlich ländlich orientierten Wohnen an
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
der Peripherie unterscheidet. Das böse Gespenst der Etagenwohnung
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
beziehungsweise »Sozialwohnung« vertrieb jedoch jede Chance zur Ein-
eine süße Frau voller Rasse und Verve –
sicht in diese Zusammenhänge. Ulrich Conrads, der langjährige Chefre-
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –,
dakteur der Bauwelt hatte 1964 den Vergleich von Wohnung und Haus
eine Bibliothek und drumherum
als schief gebrandmarkt und die Mehrheit der Einfamilienhäuser im Ver-
Einsamkeit und Hummelgesumm.
gleich zur »Sozialwohnung« als »Sozialhäuser« entlarvt, was sich leider als Synonym nicht durchsetzte. Das Schlagwort von der »Gesellschaft durch Dichte« oder der »Urbanität durch Dichte« war im Vergleich zur Gartenstadt-Idee der Jahrhundertwende durchgängig negativ besetzt.
228 229
Konstruktionsgefüge
home4 Köln
Le Corbusier, Vertikale Gartenstadt 1931
Doch es war nichts falsch daran. Falsch waren in aller Regel nur die
1968 formulierte.7 Moderne Wohnungen in diesem vielfältigen Ensemble
architektonischen Schlussfolgerungen – auf beiden Seiten der Stadtmau-
der Funktionen und Formen sollten ihre Modernität nicht nur mit techni-
ern. Falsch war vor allem der Slogan: »So viele Eigenheime wie möglich,
schem Fortschritt belegen, sondern vor allem im Sinne kultureller Ent-
so viele Mietwohnungen wie nötig.« Denn die Etagenvillen für Algier,
wicklungsfähigkeit für die Bewohner und deren unmittelbare Umgebung.
Le Corbusiers revolutionäre Idee, die er in seinem 1935 erschienen Buch
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Größe eines weitgehend autarken
»La ville radieuse« in ungewohnt dürren Worten beschrieb, war zu die-
Viertels durch die Reichweite eines Fußgängers definiert: 10 Minuten
sem Zeitpunkt lange vergessen. »Sehen Sie, hier sind die künstlichen
beziehungsweise 10.000 Einwohner.
Baugrundstücke, die Gartenstadt in der Höhe. (…) Der architektonische Aspekt ist faszinierend, eine ergreifende Erscheinung! Die größte Ver-
»Eine Stadt ist mehr als die Summe ihrer Einwohner. Sie hat die
schiedenheit in der Einheit. Wenn man will, baut jeder seine Villa, und für
Kraft, einen Überfluss an gesellschaftlichen Angeboten hervorzubringen;
das Ganze macht es nichts aus, wenn sich der maurische Stil neben
dies ist einer der Gründe, weshalb Menschen lieber in einem Gemein-
Louis XVI oder der italienischen Renaissance befindet.«
4
wesen leben als in der Abgeschiedenheit«, schrieb Gordon Cullen, der Camillo Sitte der sechziger Jahre. »Ein alleinstehendes Haus auf dem Lande wird als ein Stück Architektur erfahren. Wenn man aber ein halbes
VERNETZUNG
Dutzend Gebäude zusammenbringt, kann sich eine Kunst entfalten, die etwas anderes ist als Architektur. In der Gruppe entstehen nach und nach
Fast erschreckend ist, wie sich die Argumente der Fachwelt in
Dinge, die beim Einzelhaus nicht möglich wären. Wir können zwischen
den sechziger Jahren rund um den Globus annäherten, ohne in der Pra-
den Häusern hindurch und an ihnen vorbeigehen, wir gehen um die
xis des Städtebaus von einzelnen Ausnahmen abgesehen auch nur das
Ecke, und plötzlich fällt der Blick auf ein völlig unerwartetes Gebäude.
Geringste zu bewirken. Die praktische Antwort, die der gebürtige Russe
Wir sind überrascht, vielleicht sogar erstaunt – und diese Reaktion wird
Serge Chermayeff, Nachfolger von Laszlo Moholy-Nagy am »Insitute of
von der Komposition der Gruppe hervorgerufen, nicht vom einzelnen
Design« in Chicago, und der Wiener Christopher Alexander, beide in
Gebäude. (…) Es gibt tatsächlich eine Kunst der Beziehung, wie es eine
England ausgebildet, 1963 anboten, war die dichte Teppichsiedlung aus
Kunst der Architektur gibt. Sie ist es, die alle Elemente, die unsere
eingeschossigen, in die Tiefe entwickelten Gartenhofhäusern in einem
Umwelt ausmachen: Häuser, Bäume, Natur, Wasser, Verkehr (…), so
5
Netz aus schmalen, labyrinthischen autofreien Verbindungswegen. Für
miteinander verflicht, dass ein Drama freigesetzt wird. Denn eine Stadt
die USA lag darin ein revolutionärer, flächensparender Ansatz im Sinne
ist ein dramatisches Ereignis innerhalb unserer Umwelt.«8 Cullen formu-
der Ideen Roland Rainers, aber im Vergleich zum weit komplexeren
lierte damit nichts weniger als die entscheidende komplexere, städti-
Modell der europäischen Stadt kein konstruktiver, langfristig urbaner
sche Gegenthese zu Le Corbusiers Bild der primären, klar zu lesenden
Ansatz. Die Stadt gilt mit Lewis Mumford zu Recht als »kostbarste Erfin-
Formen unter dem Licht.
dung der Zivilisation, die als Vermittlerin der Kultur nur hinter der Sprache zurücksteht«6. Sie ist der Ort der Geschichte schlechthin. Seit fünfzig Jah-
Auf der Weltausstellung 1967 in Montreal konkretisierte Moshe
ren ist unter dem Postulat unantastbaren Eigentums dennoch die plan-
Safdie mit seinem Wohnexperiment »Habitat« die Überzeugung, dass die
lose Ausuferung der Städte in Eigenheimsiedlungen zu beobachten. Ver-
ideale Wohnform der Zukunft in der Kombination des Einfamilienhauses
gessen ist, dass die Stadterfahrung unmittelbar jenseits des privaten
mit der Etagenwohnung zu suchen sei. Der spektakuläre, stark geglie-
Wohnens beginnt und mit Einkauf und Freizeit, Schul- und Arbeitsweg,
derte und mit Brücken aufwendig erschlossene Makroverband von 158
Kultur und Kommunikation das Leben nachhaltig prägt: positiv oder ohne
Wohneinheiten aus jeweils bis zu drei industriell gefertigten Betonboxen,
ästhetische Anregung und freie Wahl zwischen Kontaktaufnahme und
die wie Legobausteine zu einer wabenartigen, offenen Wohnpyramide
Distanz negativ. In ihren einzelnen Bezirken sollte die Großstadt der
zusammenfügt sind, löste zahlreiche utopische Projekte aus, aber nur
Kleinstadt nacheifern und auf Stadtteilebene um einen Mittelpunkt einen
wenige konkrete Umsetzungen. Die englischen Architekten und Land-
räumlichen Bereich spezifischer Eigenart schaffen, eine »kleinräumige,
schaftsplaner John Darbourne und Geoffrey Darke, über die bis heute
beschauliche, behagliche alltägliche Öffentlichkeit, die aber nichts mit der
von einem kleinen Ausstellungskatalog abgesehen keine ausführlichere
Dorflinde im vorindustriellen Dorf zu tun hat«, wie es Hans-Paul Bahrdt
Publikation existiert, hatten dagegen mit der Londoner Wohnanlage
230 231
Karikatur der Etagenvilla, ca. 1920
Lillington Gardens schon 1961 ein für die Stadt und ihre Raumanforde-
Architektonische und urbanistische Alternativen, mit denen der Einzelne
rungen realistischeres Konzept entworfen und 1968 in einem ersten
seine Illusionen korrigieren und seine Phantasie erweitern könnte, fehlen.
Bauabschnitt fertiggestellt. Nur war gerade in diesem Fall, durch eine komplizierte Verschränkung der Wohnungsebenen, die dem Ziel diente,
Auf der Suche nach der sozialen Imagination von Urbanität und
alle Wohneinheiten ebenerdig zu erschließen und mit Hilfe von Dach -
Gemeinschaft hatte Sigfried Giedion 1956 die vier Jahre zuvor realisierte
straßen zwischen den oberen Maisonette-Wohnungen trotzdem eine
Unité d’Habitation von Le Corbusier in Marseille als grandiosen Beleg
Bauhöhe von bis zu fünf Geschossen zu erreichen, die einzelne Wohn-
dafür beschworen, dass sich Wohnungsbau in Zukunft nicht auf die »Auf-
einheit im Gegensatz zu Le Corbusiers epochalem Vorschlag außen kaum
einander- oder Nebeneinanderreihung einzelner Wohnzellen« beschrän-
noch ablesbar.
ken müsse. Die Grundidee der Erweiterung des bestehenden Wohnbe griffs damals wie heute bestand darin, dem Wohnen selbst im Hochhaus Luft und Raum zu geben – mit Hilfe zweigeschossiger Lufträume sogar
INDIVIDUALITÄT
auf Kosten der Wohnfläche. Schon bei seinen Villenblöcken von 1922, deren einzelne Wohneinheit 1925 in Paris ausgestellt worden war, legte
Eine 1987 vorgenommene Bilanz der Innovationsfähigkeit des
Le Corbusier das Wohnen auf der Etage hausähnlich zweigeschossig an,
Geschosswohnungsbaus konnte darum nur ein negatives Urteil fällen:
was die Intimität und die räumlichen Möglichkeiten der Wohnung erheb-
Das Versagen städtischen Wohnungsbaus wird vom Bewohner bereitwil-
lich ausdehnt. In Marseille war jede zweigeschossige Villa auf der Etage,
lig umgemünzt in das Eingeständnis, auf dem Weg in das allein rettende
wie Giedion hervorhob, nach zwei Seiten orientiert: »Gegen Osten umfasst
und selig machende Einfamilienhaus – aus finanziellen Gründen – selbst
der Blick in der Ferne eine Arena von Kalksteinbergen, wie sie überall in
versagt zu haben. Eine Annäherung von Traum und Wirklichkeit auf der
der Provence wachsen. Im Westen trifft den Blick die blaue Oberfläche
Ebene der Etage gilt als utopisch, wird nicht nachgefragt und also, den
des Mittelmeeres, und in der Nähe kann das Auge auf grünen Baumwip-
Marktmechanismen gemäß, nicht angeboten. Die plumpe Anbiederung
feln ausruhen, zwischen denen rote Ziegeldächer eingestreut sind.«10
an des Bausparers Lieblingskinder hieße allerdings, eine aus Entschei-
Falsch an diesem Modell war vor allem, dass die urbane räumliche Ver-
dungsnot geborene Vorliebe mit einer zwischen echten Alternativen
flechtung des Wohnens im Nahbereich zugunsten der damals im Sinne
getroffenen, begründeten Auswahl verwechseln. Denn für das Publikum
der Charta von Athen betriebenen Trennung der Funktionen aufgegeben
löst sich die Unterbringungsfrage auf denkbar einfache Art: Je nachtei-
wurde. Gerade das Wohnmodell Le Corbusiers hätte sich andererseits
liger sich die Stapelware des Massen-»Wohnungs«-Baus ausnimmt,
aber für den modularen Anspruch einer modernen Bauindustrie geeignet.
desto vorteilhafter stellt sich das »Hausen« auf eigene Faust dar.9 Im Liberalismus des schottischen Nationalökonomen Adam Smith gilt die freie
Die architektonisch und innenräumlich gelungene Reform des
Tätigkeit der von ihrem persönlichen Vorteil angetriebenen Individuen als
Wohnungsbaus, die Le Corbusier unter Beibehaltung der Qualitäten des
Grundlage aller Gesetze, die Natur und Gesellschaft formen. Für den
freien und flexiblen Wohnungsgrundrisses propagierte, über den die
Städtebau erfüllte der faktische Verzicht auf Planung und Aufsicht jedoch
anonyme Stilarchitektur des amerikanischen Einfamilienhauses schon
nicht die optimistische These eines aus der Wahrnehmung aller Einzelin-
vor Frank Lloyd Wright verfügt hatte, wurde in der Konkurrenz zum priva-
teressen gebildeten Gleichgewichts. Mit der Verfügungsgewalt über den
ten Einzelhaus nicht zum Maßstab. Nicht einmal im Hinblick auf dessen
Boden verlor die öffentliche Hand jeden regulierenden Einfluss auf den
eigene interne räumliche Qualitäten. Während sich das Einfamilienhaus
Immobilienmarkt. Die Geschichte der Ideen und Initiativen blieb so
noch bei den geringsten gestalterischen Ansprüchen des Vulgärfunktio-
gegenüber der Geschichte der Trends und Tatsachen stets im Hintertref-
nalismus auf privater Scholle als »einzigartig« präsentieren konnte, trafen
fen. In der alten Bürgerstadt war der Spielraum der individuellen Ent-
die architektonischen Vereinfachungen der fünfziger, sechziger und sieb-
scheidungen zwar begrenzt. Aber innerhalb eines vorgegebenen und als
ziger Jahre gerade den Massenwohnungsbau am Stadtrand besonders
selbstverständlich erachteten Musters bestand die Freiheit, sich baulich
hart – und vertieften den Graben zwischen Individuum und Gemein-
selbst auszudrücken. Heute bleibt die Frage, wie die verplanten Subjekte,
schaft, zwischen Villenbewohner und »kaserniertem Mitteleuropäer«
die eigentlich die Herren der Stadt sein sollten, leben beziehungsweise
(Roland Rainer) nochmals. Der Soziologe Hans-Paul Bahrdt hatte 1961
wie sie im Vergleich dazu leben wollen, noch immer unbeantwortet.
eindringlich vor dieser Fehlentwicklung gewarnt: »Verhängnisvoll ist vor home4 Köln
Prinzip »Verhäuselung«
allem die gedankenlose Koppelung von Eigenheim und Flachbau einer-
tischen Fußgängerzone. Sein 1975 geäußertes Plädoyer für eine human-
seits und von Mietwohnung und Mehrgeschossbau andererseits.«11
ökologische Stadtplanung beruht insofern auch auf eigenen Irrtümern: »Das Tragikomische der Mobilitätsanbetung ist, dass die Ära der höchsten menschlichen Zivilisation mit dem Zeitpunkt begann, als der Mensch
MOBILITÄT
sesshaft wurde, als er sein Nomadentum und damit die Beschäftigung des Jagens und Früchtesammelns aufgab und zu Ackerbau, Handwerk,
Zum schnell nachvollziehbaren Schreckensbild wird der Wohn-
Handel und Gewerbe überging. (…) Aus der Sesshaftigkeit ergaben sich
wunsch Nr. 1, das frei stehende Einfamilienhaus, vor allem dann, wenn
dann die Tugenden der Civitas oder das, was wir dank der Gesetzge-
man die Zeitbudgets seiner Bewohner analysiert. Laut statistischer Daten
bung, der Kunst, der Wissenschaften als Zivilisation bezeichnen. Erstaun-
des zuständigen Bundesministeriums ist in Deutschland jeder Verkehrs-
lich ist nun, dass nach etwa 10.000 Jahren der Sesshaftigkeit die Mensch-
teilnehmer im Schnitt 96 Minuten am Tag unterwegs und legt über alle
heit wieder zum Nomadentum zurückgekehrt ist. (…) Das Resultat ist,
Wege eines Tages durchschnittlich etwa 44 km zurück (Arbeits- und Aus-
dass wir so viel Zeit und Energie für unser zigeunerhaftes Herumziehen
bildungsverkehr 21 %, Einkaufsverkehr 19 %, private Erledigungen samt
aufwenden, dass uns nur noch sehr wenig Mittel und Möglichkeiten für
»Bringen und Holen« 21 %, Freizeitverkehr 31 %). Der gemittelte Zeitauf-
die Ausstattung unserer Häuser und Wohnungen, unserer Siedlungen
wand beträgt damit 11,2 Stunden pro Woche beziehungsweise mehr als
und Städte verbleiben.«12 Schon Roland Rainer faszinierte vor dreißig
24 Tage – rund um die Uhr – im Jahr. Das sind nach gewerkschaftlicher
Jahren die alternative, urbanere Idee des Einfamilienhauses auf der
Zeitrechnung fast siebzehn 35-Stunden-Wochen. Die zur Finanzierung
Etage: »Angesichts des öden Schematismus der meisten, heute von
des Individualverkehrs benötigte Arbeitszeit ist, rein betriebswirtschaftlich
den verschiedenen Bauträgern errichteten Mietwohnungen einerseits,
betrachtet, noch zu addieren. Zumal jeder Haushalt im Durchschnitt
(…) angesichts der bekannt raschen Veränderung der Familienverhält -
bereits über 1,1 Autos verfügt (1989: 0,8) beziehungsweise 28 % der
nisse, der Lebensgewohnheiten und des Wohnstandards andererseits,
Haushalte mehr als einen Pkw betreiben. 44 km/Tag beziehungsweise
erscheint natürlich der Gedanke bestechend, eine in einem Stockwerk
16.000 km/Jahr verursachen laut ADAC in einem VW Golf 1,9 TDI
liegende Ebene kaufen oder mieten zu können, wo man Wohnräume mit
Gesamtkosten von über 5.000 Euro pro Jahr. Könnte diese Zwangsmobi-
zugehörigen Freiterrassen und so weiter nach eigenen Wünschen ein-
lität durch optimale Nahbeziehungen und attraktivere Lebensumfelder
richten und an vorhandene Leitungen aller Art anschließen kann, um sol-
innerhalb einer »Stadt der kurzen Wege« vermieden werden, läge der
cherart eine individuelle Behausung, sozusagen ein Einfamilienhaus in
Zeitvorteil im Vergleich zum Vorort-Pendler bei zwei bis drei Monaten
der Etage, ohne Landverbrauch, ohne Erschließungskosten, ohne Garten-
pro Jahr. Von den vermiedenen ökologischen und gesamtwirtschaftli-
Arbeit zu gewinnen.«13 Seine spektakuläre Skizze zu diesem Traum fer-
chen Schäden gar nicht zu reden. Den schnellsten Ausweg aus der rein
tigte Le Corbusier vor 70 Jahren als Bestandteil seiner städtebaulichen
ökonomischen Misere der Zersiedlung versprechen heute Pendler-Netz-
Studien für Algier. In dem großartigen, an Sensationen nicht gerade armen
werke, die auf eine höhere Anzahl von Insassen im Auto zielen (1,04 bei
Gesamtwerk gehört gerade diese kleine Zeichnung zu den am meisten
Berufspendlern). Dieses Modell der Gruppenreise im Alltag harmoniert
publizierten Arbeiten des Architekten. Allerdings erst nach 1961, nachdem
allerdings kaum mit der erträumten Individualität des Einfamilienhauses.
sich der Niederländer Nicolaas John Habraken davon für sein Buch »Die
Von den dramatischen Zeitverlusten amerikanischer Pendler sind wir in
Träger und die Menschen. Das Endes des Massenwohnungsbaus« hatte
Deutschland nicht mehr weit entfernt. Eine politische und städtebauliche
inspirieren lassen – ohne jeden konkreten Hinweis auf die gedankliche
Umkehr wird immer schwieriger.
Verbindung. Die englische Ausgabe des Buchs erschien 1972, die deutsche erst im Jahr 2000.14 Habraken hatte mit seinem Buch Furore gemacht, obwohl es keine einzige Abbildung enthielt, selbst die Skizze Le
WOHNUNG = HAUS X STADT
Corbusiers war nicht darin enthalten. Habraken plädierte rein theoretisch dafür, das mittelalterlich-individuelle Strukturprinzip des Bürgerhauses im
Aber auch diese These ist, wie sich an einem prominenten Bei-
Wohnungsbau auch der Großstadt beizubehalten. Nach dem alten, von
spiel zeigen lässt, nicht wirklich neu. Victor Gruen, 1903 in Wien geboren,
Le Corbusier seit 1922 verfolgten Prinzip: »Jede Wohnung ist in Wirklich-
gilt in den USA als Vater der Shopping Mall wie – später – der innerstäd-
keit ein zweistöckiges Haus, eine Villa mit einem hängenden Garten,
232 233 Prinzip »Häuserhaus«
gleichgültig, in welcher Höhe sie liegt. Er besteht aus einer sechs Meter
der Etagenvilla die Forderung nach individueller Erscheinungsform und
hohen Loggia. Das Haus gleicht einem Riesenschwamm, der Luft saugt:
die Notwendigkeit des Freiraums als Gartenerlebnis auf der Etage über-
Das Haus atmet.«15 1970 war die berühmte Skizze Le Corbusiers in den
lagern. Jede Wohneinheit ist unabdingbar auf den unmittelbaren Natur-
Niederlanden in enormer Vergrößerung von fast einem Meter Länge
bezug beziehungsweise auf die Begegnung mit biologischen Abläufen
publiziert worden, zusammen mit einem Beitrag über Partizipation im
angewiesen. Wie der Schweizer Architekt Otti Gmür 1977 darstellte, ist der
Wohnungsbau. Obwohl Schnitte und Grundrisse existieren, zielt die Skizze
Platzbedarf zur Erfüllung dieses Grundbedürfnisses verschwindend gering:
Le Corbusiers wie das Buch Habrakens nicht auf die konkrete Realisie-
»Aber Erde, Wasser und Luft müssen uns dafür zur Verfügung stehen.
rung, ihre größte Kraft liegt in der suggestiven Wirkung.
Denn die Erlebnisse und Beobachtungen müssen aus eigener Initiative zu machen sein; an einem Stück Natur, das mehr ist als der Versuch, ste-
Als reine Utopie müssen Versuche gelten, das Statussymbol
rile Umwelt zu dekorieren.«17
Villa in seinem antiquierten Bildwert zu stapeln. Eine illusorische zeichnerische Annahme, die die amerikanische Architektengruppe S.I.T.E. 1981 aus einer damals über siebzig Jahre alten Abbildung in der amerikani-
VERWOBENHEIT
schen Zeitschrift Life übernahm, um für deren Neuauflage unter dem Titel »Highrise of Homes« am Standort Manhattan zwar das New Yorker
Den entscheidenden Begriff für die Zukunft des Wohnungs-
Museum of Modern Art zu begeistern, aber bis zum heutigen Tag nichts
beziehungsweise Häuserbaus in der Stadt prägte Gordon Cullen, als er
Gebautes beitragen zu können. Der Luftraum über dem doppelt angeleg-
in seinem Buch »Townscape« den Begriff der Verwobenheit einführte.18
ten Dach der Häuser bringt keinerlei Vorteil, zeigt nicht den Himmel, son-
Diese Verwobenheit war weder Le Corbusier in seinen Plänen für Algier
dern lediglich eine zwangsläufig banale Deckenuntersicht. Beide eher als
gelungen, noch Moshe Safdie mit seinem Modellprojekt Habitat, schon
Karikatur zu wertenden Zeichnungen – des Jahres 1909 wie des Jahres
gar nicht dem amerikanischen Team S.I.T.E. mit seinen bunten utopi-
1981 – belegen nur, wie tief verwurzelt das Bild der Villa jenseits jeder
schen Bildern für ein »Highrise of Homes«. Innerhalb der Genealogie des
praktischen Brauchbarkeit in seinem reinen Statuswert ist. Dennoch ist
Häuserhauses liegt die Besonderheit des Modells »home4« in der Kom-
die Idee so frappierend, dass es erstaunlich ist, wie wenig sie sich durch-
plexität und Individualität des mäandernden Fassadenbildes, in dem sich
setzen konnte. Das bislang einzige realisierte Projekt dieses Genres von
das weite Spektrum der unterschiedlichen ein- oder mehrgeschossigen
Erik Friberger in Göteborg konnte dagegen keine Aufmerksamkeit auf
frei aufteilbaren Wohnbausteine widerspiegelt. Gleichzeitig weist das
sich lenken: Immerhin achtzehn Einfamilienhäuser wurden schon 1960
labyrinthische Motiv dieses zu marktüblichen Preisen realisierbaren drei-
auf vertikal addiertem Betongrund realisiert.16 Die nach wie vor berechtig-
dimensionalen Wohnpuzzles auf die Zielsetzung hin, sich im Gegensatz
ten Ziele haben in Göteborg einen Bau entstehen lassen, der der theore-
zu den Visionen Le Corbusiers in den Rahmen der vorhandenen Stadt
tisch schlüssigen Argumentationskette die Antithese liefert. Angesichts
kleinmaßstäblich einzupassen. Das Konzept »home4« soll den Stadtraum
der Banalität einer Parkhausstruktur mit darin mühsam abgestellten, fast
nicht revolutionieren, sondern schließen und ergänzen. Das erfordert im
als Typenhäuser auftretenden Einfamilienhäusern schwindet die Katego-
Unterschied zu allen utopischen Wohnhügeln, Trichter- oder Raumstäd-
rie Architektur zusehends auf die Größe einer technischen Verwaltung
ten eindeutige, raumbildende Geometrien. Voraussetzung der Vielfalt ist
von Einzelinteressen.
allein, dass sich die individuellen Puzzleteile ohne Fehlstellen zu einer geometrischen Form ergänzen. Die neue Präsenz des »Bürgerhauses« in
Sinnvoller wäre der Versuch, die modularen Bausteine des
der Stadt, die gesellschaftlich einem erneuten Wandel vom »Ackerbür-
Wohnens, die schon Moshe Safdie zur Steigerung der räumlichen Wahl-
ger« zum »Stadtbürger« gleichkommt, lässt tiefreichende und vielschich-
möglichkeiten des Bewohners wie Legosteine nutzte, zu koppeln mit
tige Auswirkungen auf die Qualität von Stadt erwarten. Wird der Zeit-
einem individuellen Fassadenausschnitt in der Gesamtansicht des Hau-
gewinn dieser Wohnform in attraktiven Stadtlagen, verbunden mit dem
ses, der über die reinen Farbmarkierungen hinausgeht, mit denen
Erlebniswert des Wassers, im Vergleich zum Wohnen außerhalb aller
Le Corbusier die vorgelagerten Loggien seiner Unités d’Habitation indivi-
Urbanität erst erkannt, kann sich die Wanderungsbilanz attraktiver Städte
duell codierte. Nur eine strukturierte Stadt ist eine erkennbare Stadt.
sehr viel schneller positiv entwickeln. Die Zukunft des Wohnens in der
Diese Aufgabe wird dadurch erleichtert, dass sich in der Außenansicht
Stadt könnte so endlich an Dynamik und Qualität gewinnen. Die Rückhome4 Köln
kehr zur Vielfalt der Stadt könnte keinen größeren Schritt wagen als den,
13 Roland Rainer: Für eine lebensgerechtere Stadt (1974, S. 50), zit. nach: Gerd
die endlose Wiederholung des Wohnens aufzugeben, die Ausgliederung
Albers, Alexander Papageorgiou-Venetas: Stadtplanung. Entwicklungslinien 1945-
des Bürgers aus den städtischen Traditionen rückgängig zu machen.
1980 (Bd. 2), Tübingen 1984, S. 483
»Wenn unsere Städte heute mit Asche bedeckt würden wie einst Pompeji
14 Nicolaas John Habraken: Die Träger und die Menschen. Das Ende des Massen-
– was würde der Archäologe denken, wenn er die endlosen Wiederho-
wohnungsbaus (1961), vgl: Arnulf Lüchinger: 2-Komponenten-Bauweise, Die Träger
lungen der gleichen Wohneinheiten unter der Asche entdeckte? Würde
und die Menschen, Den Haag 2000
er darin den Ausdruck einer lebendigen Demokratie oder eines Sklavenstaates erkennen?«, hatte Jacob Berend Bakema 1964 gewarnt.19 Die Stadtbürger des 20. Jahrhunderts konnten zwar sehr genau schildern,
15 Le Corbusier, zit. nach: Sigfried Giedion: Architektur und Gemeinschaft. Tagebuch einer Entwicklung, Hamburg 1956, S. 103 16 Klaus-Dieter Weiss: Highrise in Göteborg. Etagengrundstücke, »deutsche bau-
wie der Fortschritt von Stadtwohnung und Stadt positiv zu beeinflussen
zeitung« db 8/1990, vgl.: Wilfried Dechau (Hrsg.): …in die Jahre gekommen.
wäre. Den Stadtbürgern des 21. Jahrhunderts aber bleibt immer noch, die
Wohnungsbauten von gestern heute gesehen, Stuttgart 1996, S. 62 ff.
Idee in die Tat umzusetzen.
17 Otti Gmür: Stadt als Heimat (1977, S. 91), zit. nach: Gerd Albers, Alexander Papageorgiou-Venetas: Stadtplanung. Entwicklungslinien 1945-1980 (Bd. 2), Tübingen 1984, S. 485 18 Gordon Cullen: Townscape. Das Vokabular der Stadt, a.a.O., S. 64
Anmerkungen 1
Gerhard Boeddinghaus (Hrsg.): Gesellschaft durch Dichte. Kritische Initiativen zu
1/1964, zit. nach: Josef Lehmbrock, Wend Fischer: Profitopolis oder: Der Mensch
einem neuen Leitbild für Planung und Städtebau 1963/1964 (Bauwelt Fundamente
braucht eine andere Stadt (Ausstellungskatalog, Die Neue Sammlung München
107), Braunschweig/Wiesbaden 1995, S. 42 ff.
29.11.1971–13.02.1972), München 1971, Tafel 4 (o.S.)1995, S. 42 ff.
2
Hans-Paul Bahrdt: Die moderne Großstadt. Soziologische Überlegungen zum
3
Roland Rainer: Für eine lebensgerechtere Stadt, Wien/München 1974 (1968), S. 18
4
Le Corbusier: La Ville radieuse, Boulogne-Seine 1935, vgl. Arnulf Lüchinger:
Städtebau, Reinbek 1961, S. 116
2-Komponenten-Bauweise, Den Haag 2000, S. 19 5
Serge Chermayeff, Christopher Alexander: Gemeinschaft und Privatbereich im neuen Bauen. Auf dem Wege zu einer humanen Architektur (1963), Mainz/Berlin 1971
6
19 Jacob Berend Bakema: Identität und Intimität der Großstadt, Bauen + Wohnen
Lewis Mumford: Die Stadt. Geschichte und Ausblick (1961), zit. nach Alexander Mitscherlich: Drei Aspekte der Stadtriesen: Wachstum, Planung, Chaos, in: Uwe Schultz (Hrsg.): Umwelt aus Beton oder Unsere unmenschlichen Städte, Reinbek 1971, S. 132
7
Hans-Paul Bahrdt: Humaner Städtebau (1968), Hamburg 1971, S. 118
8
Gordon Cullen: Townscape. Das Vokabular der Stadt (1961), Basel/Boston/Berlin
9
Klaus-Dieter Weiss: Grenzenloses Wohnen: zwischen Wohnung, Haus und Stadt,
1991, S. 6/7
in: Fischer, Fromm, Gruber, Kähler, Weiss: Abschied von der Postmoderne (Bauwelt Fundamente 64), Braunschweig 1987, S. 103/106 10 Sigfried Giedion: Architektur und Gemeinschaft. Tagebuch einer Entwicklung, Hamburg (1956), S. 104 11 Hans-Paul Bahrdt: Die moderne Großstadt, a.a.O., S. 116 12 Victor Gruen: Die lebenswerte Stadt, München 1975, S. 33
234 235
home4 Köln
04.8 URBANER BRÜCKENSCHLAG LIVING BRIDGE HAMBURG BRÜCKE, WOHNEN, GEWERBE HAMBURG FLÄCHE BGF 200.300 m2 PLANUNG JANUAR 2004
200 m
Verkehrsanbindung
URBANER BRÜCKENSCHLAG Hamburg, eine der am wenigsten verdichteten Großstädte der Welt, entdeckt seine Wasserfronten. Das Potential im Stromspaltungsgebiet scheint unerschöpflich, denn südlich der Elbe können die begehrtesten Flächen Hamburgs: zwischen den Elbvororten, dem Stadtpark und der City-Süd, verdoppelt werden. Wilhelmsburg, der seiner Fläche nach größte Stadtteil, die größte Flussinsel Europas, die Napoleon im Jahr 1814 mit einer 4 km langen Holzbrücke querte, liegt im Herzen der Stadt, sobald die Hürde der Anbindung mit einer neuen Brücke genommen ist. Die Wasserstadt Hamburgs, die heute noch zu 40 Prozent Hafengelände ist, so nah an der City wie Ottensen, bietet die besten Voraussetzungen für kilometerlange reizvolle und spezifische Standorte am Wasser. Auf 4,6 Prozent der Fläche Hamburgs leben bisher nur 2,7 Prozent der Einwohner. Auch ohne die Olympischen Spiele 2012 will Hamburg die vorhandene Aufbruchstimmung für sein ehemaliges Hinterland nutzen und seine Anziehungskraft im Sprung über die Elbe steigern, nicht zuletzt mit Hilfe der Internationalen Gartenschau und einer Internationalen Bauausstellung 2013. Den wesentlichen Vorzug von Wasserstädten sieht Adolf Max Vogt darin, mit dem Wasser Raum und Atem für kritische Innenansicht und Selbstbetrachtung zu gewinnen. Die Elbe mit Innenstadtqualitäten zu überspringen, um die über 100 Jahre betriebene Teilung in City diesseits und Hafen jenseits aufzuheben, verändert die hanseatische Stadtgestalt dramatisch. Der Blick auf die Skyline Hamburgs ist noch zu entdecken, die Chance, in dieser Dimension mitten in der Stadt wachsen zu können unvergleichlich. Die vorgeschlagene 700 m lange mehr geschossige Brückenanlage über die Norderelbe verbindet die notwendige Straßenbrücke mit einer grünen Parkachse und bezahl barem Wohnraum auf Grundstücken, die es eigentlich gar nicht gibt.
Ansicht Südwesten
»Wir suchen immer nach Neuem, seien es Formen, Materialien oder Nutzungen.« Jens Bothe
Living Bridge Hamburg
238 239
Grundriss 1. – 4. Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Systemquerschnitt über der Elbe
Systemquerschnitt Bereich Halbinsel
05
FREIZEIT
Der Anteil der Arbeitszeit an der Lebenszeit hat sich im letzten Jahrhundert halbiert, in den letzten 30 Jahren ist die Jahresarbeitszeit um 30 Prozent gesunken, während sich die Produktivität vervierfacht hat. Um 1850 arbeiteten Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 82 Stunden in der Woche, um die Jahrhundertwende 60 Stunden, 1960 nur noch 45 Stunden, inzwischen sind 35 Stunden das Ziel. Was nichts aussagt über das geruhsamere Arbeitstempo oder den höheren Selbstbestimmungsgrad der Arbeit zu früheren Zeiten beziehungsweise die Selbstausbeutung und Selbstüberforderung innerhalb von selbstbestimmten Arbeitsprozessen heute. 1999 belief sich das gesamte bezahlte Arbeitsvolumen auf 47,4 Milliarden Arbeitsstunden, die durchschnittliche Jahresarbeitszeit pro Arbeitskraft einschließlich Teilzeitkräften betrug damit 1.481 Stunden. Der Verzicht auf jeweils 250 Arbeitsstunden beziehungsweise knapp sieben Wochen bezahlte Arbeit hätte zu diesem Zeitpunkt rein rechnerisch Vollbeschäftigung bedeutet. Mit einer ökologischen Umgestaltung, die von konventioneller Energie immer unabhängiger wird und auf Recycling setzt, scheint der Weg in die alte Wachstumsherrlichkeit der Produktion weitgehend verstellt. Ob die Dienstleistungsgesellschaft den Traum vom beständigen Wachstum des Bruttosozialprodukts und von der Zentralität der Erwerbsarbeit langfristig aufrechterhalten kann, bleibt zweifelhaft. Nicht automatisierbar sind das Erfinden, Planen, Kommunizieren, Beraten, Lehren, Unterhalten, Pflegen, Trösten … Was also tun mit 7.760 Stunden freier Zeit im Jahr, wenn unser Wohlstandsniveau in absehbarer Zeit mit 1.000 Stunden Erwerbsarbeit zu halten ist? Eine Kulturgesellschaft nach Bertold Brecht wird Freizeit
242 243
sich nicht von selbst ergeben: »Einmal wenn da Zeit sein wird, / Werden wir die Gedanken aller Denker aller Zeiten bedenken ,/ alle Bilder aller Meister besehen, / alle Spaßmacher belachen, / alle Frauen hofieren, / alle Männer… belehren.« Dennoch rückt auch die frühmarxistische Utopie der Aufhebung der Arbeitsteilung wieder ins Bewusstsein, wenn sich im Rahmen einer »Dreizeitgesellschaft« ein neuer Typ von Vollbeschäftigung auf drei Bereiche erstreckt: herkömmliche Erwerbsarbeit im System der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die den Wohlstand sichert, Gemeinwohlarbeit, die den bürokratischen Sozialstaat ergänzt, und Eigen- und Reparaturarbeit, die den überzogenen Produktivismus der Arbeitsteilung und die Brasilianisierung unserer Lebensverhältnisse begrenzt. Dass der Arbeitsgesellschaft die fremdbestimmte Arbeit ausgeht, kündigte Hannah Arendt schon vor vierzig Jahren an. In der Ausweitung selbstbestimmter Tätigkeit, in der an antike und mittelalterliche Lebensmodelle angelehnten Rehabilitation von Muße, Kontemplation und Spiel liegen die utopischen Möglichkeiten dieser Epoche – verbunden mit der Chance, in einer nachhaltigen Wirtschaftsweise den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen. Voraussetzung dafür ist, sich dem Zwang zur Konsumsteigerung individuell zu entziehen und Zeitwohlstand zum integralen Bestandteil eines ganz persönlichen Wohlstandsmodells zu machen – ohne sich mit Flexibilität, Mobilität und Profitabilität zu überfordern. Die Sphäre des Privaten und der zivilgesellschaftlichen Beziehungen müsste dazu vor einem totalitären Zugriff der Kultur- und Entertainmentindustrie geschützt werden. Denn »wo Träume sind«, so
das Hamburger Trendbüro, »gibt es auch Märkte. Und in Zukunft drehen sich Märkte um die eine große Vision: den Körper zu optimieren, das eigene Leben zu gestalten. Wer früher mit Waren handelte und heute Dienstleistungen anbietet, der offeriert morgen Schicksalsangebote: bessere Gesundheit, glücklichere Beziehungen, mehr Sicherheit, erfüllte Liebe.« 244 245
Die Lenkbarkeit gegenwärtiger Freizeitprofiteure kristallisiert sich nicht zuletzt in der Erfolgsbilanz der Wolfsburger Unternehmensplattform »Autostadt«. Laut Pressemitteilung des Konzerns vom 16. September 2002 handelt es sich bei diesem Marken-Erlebnis-Park nach dem Europa-Park Rust um die »Freizeiteinrichtung mit den zweithöchsten Besucherzahlen in Deutschland«: 5 Millionen Besucher in 27 Monaten, mehr als 5.000 pro Tag. »95 Prozent der Besucher empfinden die Autostadt als einen Ort voller Harmonie, 92 Prozent genießen in erster Linie die Entspannung.« Im Gegensatz zu profitorientierter Marketingkultur und Konsumdenken verlangt das Kultivieren von Muße den Verzicht auf die eigene Totalvermarktung und Lebensbereiche, die für sich selbst stehen und ihren Wert aus sich selbst schöpfen.
Freizeit
05.1 CYBERSPACE-KOLOSSEUM MULTIFUNKTIONALES THEMENCENTER PROTOTYP EINKAUFSZENTRUM/ FREIZEITEINRICHTUNGEN FLÄCHE BGF 175.000 m2 PLANUNG 1996
CYBERSPACE-KOLOSSEUM Der Versuch zur Ordnung der Peripherie durch Konzentration aller die Stadt fliehenden Funktionen in einem in die Landschaft versenkten »unbegrenzten Freizeit-Objekt« (UFO) ist ohne Beispiel. Zwar diente das für die vierte Weltausstellung 1867 auf dem Marsfeld in Paris errichtete Kolosseum ebenfalls als Ort eines Massen- und Messenspektakels. Die durch einen Palmengarten im Zentrum sowie Restaurants und Cafés am Rand ergänzte ovale Ausstellungshalle war mit 494 m Länge und 384 m Breite gegenüber den »nur« 280 m des minimalistischen UFO oberhalb des Wallbaukörpers sogar deutlich ausgedehnter – bei ähnlichen Flächenwerten. Den 150.000 m2 Grundfläche im historischen Kolosseum von Paris stehen im UFO 135.000 m2 vermietbare Fläche gegenüber. Aber die konzentrische Anordnung von sieben Galerien, der letzte Versuch, die ganze Welt in einer kompakten Form zu veranschaulichen, war typologisch eine Addition von kurzgeschlossenen Markthallen, kein flexibel nutzbarer, räumlich und ästhetisch als Gesamtheit begriffenes Bauwerk wie etwa Fullers Kuppel-Pavillon für die USA in Montreal 100 Jahre später – was zum Hauptangriffspunkt der zeitgenössischen Kritik wurde. Bezeichnend ist, dass spätestens seit 1867 Bündelung und Überlagerung an der Front der wirtschaftlichen Einzelinteressen kaum durchsetzbar sind. Dennoch überzeugen die Vorteile: Schutz der Landschaft vor gewerblicher Zersiedelung, architektonische Fokussierung von Freizeit und Gemeinschaft, integrierte Logistik und Stellplätze (7.400), ökonomische und ökologische Optimierung (Solarenergie), Umnutzbarkeit zum reinen Gewerbe- und Bürostandort. Räumlicher Schwerpunkt ist das über vier Geschosse reichende, glasgedeckte Kolosseum mit 1.000 Sitzplätzen. Von diesem Kern aus oder über schräg verlaufende Glasaufzüge sind Malls, Kinos, Restaurants, Fachmärkte und -messen ebenso zu erreichen wie Planetarium, FitnessCenter, Musical, Varieté, Disco oder Kart-Bahn.
248 249 249
Multifunktionales Themencenter
250 251
Multifunktionales Themencenter
05.2 FRIEDENSFORUM RUINE GLASPAVILLON NIKOLAIKIRCHE HAMBURG GEBETS-, KONZERT- UND AUSSTELLUNGSRAUM HAMBURG FLÄCHE BGF 360 m2 PLANUNG OKTOBER 1997 WETTBEWERB 1997, 1. RANG
FRIEDENSFORUM RUINE Die Geschichte der Hamburger Kirche St. Nikolai mit dem dritthöchsten Kirchturm Deutschlands (nach dem Ulmer Münster und dem Kölner Dom) ist so vielschichtig wie die Interessenlage der an Erhalt und Nutzung beteiligten Gruppen. Die 1195 für die Neustadt eingerichtete Kapelle konnte im 14. Jahrhundert zur Backstein-Hallenkirche ausgebaut werden, wurde aber beim Stadtbrand von 1842 zerstört. Der Wiederaufbau (1845–1874) nach Plänen von George Gilbert Scott führte zu einem markanten Zeugnis der Neugotik, das jedoch im Zweiten Weltkrieg erneut schwer beschädigt wurde. Bis auf den imposanten, 145 m hohen Turm wurden die sehr umfangreichen Überreste der Kirche 1951 durch Sprengung beseitigt. Eine neue Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg-Harvestehude schafft seit 1962 Ersatz, die Ruine am Hopfenmarkt dient dagegen als »Mahnmal für die Opfer von Verfolgung und Krieg in den Jahren 1933 bis 1945« – ohne diesem Anspruch allerdings räumlich zu entsprechen. Angesichts nur noch mit kriminalistischem Spürsinn zu erforschender Bezugspunkte zur historischen Konstruktion beschränkt sich der im ehemaligen Chorbereich vorgesehene Glaspavillon darauf, die ursprüngliche Achsialität, Dimension und Struktur mit einer leichten, spurlos zu entfernenden Parabel-Konstruktion aus Holz und Glas stellvertretend anzudeuten. Der Turm bleibt im Innenraum präsent, anders als bei den Wettbewerbsentwürfen der fünfziger, sechziger und achtziger Jahre – unter anderem von Egon Eiermann, Gottfried Böhm und Frei Otto – entwickelt sich in räumlicher und architektonischer Distanz ein Spannungsverhältnis. Auch der Boden des filigranen Gebets-, Konzerts- und Veranstaltungsraumes ist von seiner Basis gelöst, lässt Durchblicke auf historische Mosaike zu und enthält Raum für die Unterbringung von Technik und Mobiliar.
200 m
Glaspavillon Nikolaikirche Hamburg
Längsschnitt
Grundriss
Querschnitt
Dachaufsicht
257 257
Glaspavillon Nikolaikirche Hamburg
05.3 MALL WIE MARKTPLATZ MULTICASA DUISBURG EINKAUFSZENTRUM DUISBURG FLÄCHE BGF 401.567 m2 PLANUNG 1998–1999
59 BAB
100 m
MALL WIE MARKTPLATZ Der modernen Stadt und ihrer urbanen Gesellschaft, die geprägt ist von wachsender Vereinsamung und kultureller Unsicherheit, fehlt es an Orten der Selbstverständigung. »Kultur ist nichts anderes als ein Forum des gesellschaftlichen Selbstgespräches, in dem über die Fragen der gerechten Gesellschaft nachgedacht wird« (Michael Naumann). Da die auf räumlicher Nähe basierende Gemeinschaft einem Netzwerk von Beziehungen gewichen ist, die am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder beim Einkaufen aufgebaut werden, fehlen spezifische Orte des öffentlichen Austauschs und der Konsensbildung. Ursache ist nicht zuletzt eine Abneigung gegen alles Große, die im Nachkriegs-Deutschland sämtliche Lebensbereiche erfasst hat. Sogar in der Bereitstellung von kultureller Infrastruktur wird eine Zurschaustellung des Staates gesehen oder – privat finanziert – Konsumzwang und Ausschaltung von Öffentlichkeit, was den Teufelskreis schließt. Die wichtigste Zielsetzung der Grands Travaux von Paris war, den Zugang zu den Kenntnissen der Vergangenheit wie der Gegenwart auf breiter Front zu erleichtern. Spielstätten, Gedankenschmieden oder Dokumentationszentren zu schaffen, fördert die Debatte über öffentliche Ästhetik. Dazu kommt die Anziehungskraft spektakulärer Bauten im Wettbewerb der Metropolen untereinander, die nicht erst seit den mittelalterlichen Kathedralen existiert. Vor diesem Hintergrund war das funktional vielschichtige Projekt Multi Casa der Versuch, die politischen Chancen des Großraums Mall architektonisch zu überhöhen, um sie nicht an der Peripherie, sondern in der Stadt zu installieren – im Verbund mit Sport, Kultur und Bahnhof. Die architektonische Antwort auf die größte soziale Herausforderung der Gegenwart, der Spagat zwischen der turbokapitalistischen Neudefinition des öffentlichen Raums und den Interessen der Stadtgesellschaft, steht damit noch aus.
261 261
Multicasa Duisburg
CHAOS
noch Natur – wird uns als Schatten, den die verschwundene Stadt in die Zukunft wirft, noch lange Zeit erhalten bleiben.«1 Einkaufszentrum, Shopping Center und Mega Mall sind Sta-
tionen einer sehr langen Entwicklungsreihe, die in der aktuellen Dis-
Das städtebauliche Motiv Auslagerung und Oasenbildung ist
kussion oft außer acht gelassen wird. Auch ist die besondere Situation
gerade im Ruhrgebiet seit hundert Jahren üblich, es gehört zur traditio-
des Ruhrgebiets, aktuell wie historisch, im Blick zu behalten. Denn
nellen Entwicklung dieser dynamischen Region. Schon vor hundert
schon mit dem Brachfallen der ersten Förderindustrien aufgrund
Jahren entstanden so die Freizeitzentren und Ausflugsziele an der Ruhr.
erschöpfter Kohlevorkommen im Süden des Ruhrgebiets bestand die
Fünfzig Jahre später wuchsen dort aus demselben Grund, dem Ruhr-
Planungsstrategie für Industriebrachen darin, die regelmäßig planlos
schnellweg folgend, gewaltige Konsumangebote und Kulturtempel. Die
dem Bergbau ausgelieferten, wenig urbanen Agglomerationen im
Emscherregion ist leider nicht durch starke Ortsbilder und Stadtidentitä-
Nachgang mit groß dimensionierten Ankerpunkten für Freizeit und Kul-
ten gekennzeichnet. Die Städte sind in der Regel vielmehr Siedlungen,
tur auszustatten.
entstanden im Verbund mit Kohlezechen und Stahlwerken, ein Schlachtfeld der militärisch-strategischen Ausbeutung der Erde. So
Die klassische Zielsetzung von Stadtplanung liegt darin, dem
beschrieb es Roland Kirbach, ein in Essen lebender Korrespondent der
urbanen Chaos Methode und Struktur zu geben, lesbare Orientierungs-
»ZEIT«. Abraumhalden und Zechen reihen sich an Metall- und Chemie-
hilfe und Identität in einem. Dieser Ansatz spiegelt sich in der altägyp -
werke, Schrottplätze an Lagerhöfe. Ein Gewusel von Eisenbahnen,
tischen Schrift in der eigenartigen Hieroglyphe für »Stadt«: ein Kreis mit
Schnellstraßen und Autobahnen durchschneidet das Land. Dazwischen
einem diagonal darin liegenden Kreuz. Das Schriftzeichen symbolisiert
stehen grau und schlicht staubige Wohnsiedlungen. Keine dieser
einen kreisrunden Stadtgrundriss, in dem die Masse der Häuser durch
Städte hat ein Zentrum, keine hat wirklich Gestalt angenommen. »Stadt-
zwei sich im Mittelpunkt rechtwinklig kreuzende Straßen in vier Viertel
und Raumplanung fanden hier nie statt.«2 Was Wunder also, wenn sich
geteilt wird. Städtebau war historisch keine beliebige Ansammlung von
die Menschen nach Gegenbildern sehnen, wenn eine Stadt wie Duis-
Häusern, sondern eine bewusste Markierung und Setzung. Die naive
burg versucht, diesen Teufelskreis in überschaubaren Zeiträumen und
Sicherheit der Mitte relativierte sich mit der Entdeckung der Weite.
mit vertretbarem Aufwand zu durchbrechen. Wir müssen heute mit Karl
Heute ist von der Stadt nur noch als Zentrum einer fiskalisch verordne-
Ganser erkennen: »Grundlegend umbauen lässt sich der Siedlungs-
ten Agonie die Rede. Selbst wirtschaftlich gesunde Städte wie München
raum der Industriegesellschaft wohl nicht mehr. Es geht also um Gestal-
sind über Nacht Pleite gegangen. Das in seiner Spitzenposition des
tung im Chaos, um das Herausarbeiten von punktuellen Beständen mit
Städte-Tourismus durch Hamburg hart bedrängte Berlin suchte
Qualität innerhalb des Siedlungsbreis. (…) Die Stadtzentren werden
unlängst händeringend Ratschläge dafür, welch tieferer Sinn in seiner
einen großen Teil ihrer Einzelhandelsfunktionen verlieren. Diese wan-
reaktivierten Hauptstadt-Funktion liegen könnte. Das Ergebnis auch aus
dern – und das wird man nicht verhindern können – immer mehr in
prominentem Munde blieb spärlich, angesichts der Voraussetzungen
geschlossene Einkaufszentren an dafür geeignete Standorte in der
unrealistisch und mit den Vorschlägen für eine Hauptstadtkommission
Agglomeration. Die historischen Stadtkerne werden aber daran nicht
oder für einen »Beauftragten für die inhaltliche Ingebrauchnahme« (Vol-
zugrundegehen. Sie können neue Funktionen übernehmen: mehr Woh-
ker Hassemer) geradezu kurios. Die Vision Edzard Reuters, Berlin zur
nungen, mehr Kultur, mehr Freizeit, mehr Inszenierungen, auch immer
»Stadt der europäischen Moderne« zu machen, »zum Experimentierfeld
mehr Kulisse einer längst vergangenen Zeit.«3
für Neues«, ist architektonisch längst vertan. In historischen Gewändern und preußischem Kiez-Design wird diese Aufführung nicht gelingen. Vor allem angesichts mangelnden finanziellen, nicht symbolischen
GENEALOGIE
Kapitals überbot sich die Tagespresse in urbaner Schwarzmalerei, obwohl seit der Renaissance Geschichte oft genug Stadtgeschichte,
Vergleichbar der Agora Athens mit ihren zahllosen Läden und
nicht Nationalgeschichte gewesen war. »Es ist eine ausgemachte
Markständen war im antiken Rom das Forum das Haupteinkaufszen-
Sache: Die Zeit der Stadt geht zu Ende, wir leben in der Phase des letz-
trum. Die architektonische Aufwertung des Stadtmittelpunkts ließ auf
ten Siechtums. (…) Nur das strukturlos zersiedelte Land – weder Stadt
Dauer jedoch nur die Gold- und Silberschmiede bestehen. Den Alltags-
Multicasa Duisburg
264 265
Grundriss Ebene -1
Grundriss Ebene 0
Grundriss Ebene 1
bedarf deckten neue spezifische Einkaufszentren in der Nähe des Tiber.
tisch verändert zu haben. Tatsächlich unterscheiden sich die Dimensio-
Im Forum Boarium wurde mit Vieh gehandelt, im Forum Holitorium mit
nen jedoch kaum von historischen Projekten. Der Große Basar in Istan-
Obst und Gemüse. Die Hauptstraßen säumten unzählige Läden. Bars,
bul nimmt eine Fläche von fast 19 ha in Anspruch. 1855 planten Joseph
Restaurants und Imbissbuden ersetzten die in vielen Häusern fehlen-
Paxton und William Moseley in London unabhängig voneinander Kombi-
den Küchen und boten Geselligkeit – auch als Orte des Glücksspiels
nationen aus Stadtbahntrassen und darüber angeordneten überglasten
und politischer Intrigen. Die große Warenvielfalt, die von Lebensmitteln
Einkaufspassagen – offensichtlich beeinflusst von der 1200 m langen
über Kleidung und Stoffe bis zu Pfannen, Schmuck und Büchern
Galerie, die in Paris zur Weltausstellung längs der Seine entstanden
reichte, zwang die Ladenbetreiber, ihre Auslagen bis auf den Bürger-
war. Die Paxton Arcade sollte sich über eine Gesamtlänge von 16 km
steig auszudehnen. Viele errichteten ihre Buden zwischen den Säulen
erstrecken und wie das ursprüngliche Querhaus des Londoner Kristall-
der Arkaden. Die Stadt wurde zu einem einzigen riesigen Einkaufs-
palasts 33 m hoch und 22 m breit sein. Ähnlich gigantisch war der
zentrum, obwohl es immer wieder Versuche der Behörden gab, die
1866 von Hector Horeau entwickelte Pan, die Pariser Boulevards glä-
Straßen von der Vereinnahmung der Ladeninhaber zu befreien und
sern zu überdachen. Die »Stadt unter Glas«, die der Sozialutopist
Barbiere, Schankwirte, Köche und Schlachter hinter ihre Ladenschwel -
Charles Fourier schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts gefordert hatte,
len zurückzudrängen. Die fünfgeschossigen Trajansmärkte nord öst -
ließ sich damals von der »Natur unter Glas« inspirieren, von den träu-
lich des Forums boten zu Beginn des 2. Jahrhunderts mehr als 150
merisch utopischen Forderungen nach einem künstlichen Klima in
Läden auf 4 Verkaufsebenen samt einer gewölbten zentralen Halle mit
einer künstlichen Landschaft als idealtypischem Ort einer neuen Gesell-
24 Ladenlokalen.
schaftsordnung. Wie die Passage war der Wintergarten Objekt der Schaulust und zugleich öffentliche Promenade, Treffpunkt im Zentrum
Eine Frage, wie sie Peter Neitzke in seiner Anthologie »Boule-
der Stadt. Im Jardin d’hiver, dem schon 1847 auf den Champs Elysées
vard Ecke Dschungel« aufwarf: »Verliert die auf die Bedingungen der
errichteten ersten öffentlichen Wintergarten von Paris, fanden unter
Marktgesellschaft zugerichtete Stadt nicht ihre Attraktivität?«4, hätte in
einem Glasgewölbe von 100 m Länge, 40 m Breite und 20 m Höhe bis
der Antike niemand nachvollziehen können. Stadt ohne ihren kommer-
zu 8000 Menschen Platz. Das Publikum wurde magisch angezogen von
ziellen Ursprung war nicht vorstellbar. Die Allgegenwart der Schaufens-
tropischen Pflanzen, von Konzerten, einer Kunstgalerie, einem Café,
ter im Pariser Stadtbild, die großen Warenhäuser der fünfziger Jahre
Billard-Tischen und Verkaufsständen. Auftraggeber des kommerziell
des 19. Jahrhunderts steigerten den von Emile Zola 1883 beschriebe-
sehr erfolgreichen Gebäudes war – wie schon bei den Passagen – die
nen Kaufrausch im »Paradies der Damen«5, den »Mechanismus zum
private Bauspekulation.
Verschlingen der Frauen« im Zeitalter der Weltausstellungen, »das sich auf die Genüsse stürzt«, zu einem circensischen Höhepunkt – erfanden
Welcher Standort die Umsatz- oder Flächenrekorde gegen-
ihn aber nicht. Mit der Beschreibung der Strategien und »heimlichen
wärtig bricht, lässt sich kaum feststellen. Bislang galt die Mall of Ame-
Verführer«, die für größtmöglichen Warenumsatz sorgen, nahm Zola
rica als größte Mall der Welt. Ihr Stellenwert auf der Skala des Konsums
jedoch das Einmaleins der modernen Konsumgesellschaft vorweg. Die
ist inzwischen, solange die Arabischen Emirate noch nicht auftrumpfen,
Dimensionen des einen ganzen Block umspannenden Gebäudes las-
ausgerechnet durch indonesische, bei einem Bevölkerungsanteil von
sen ihn an die »Unendlichkeit eines Sees aus in der Sonne schimmern-
fast 90 Prozent Muslimen mit anderen Worten islamische Konkurrenz
dem Glas und Zink« denken. »Jenseits davon breitete sich Paris aus,
gefährdet. Taman Anggrek, die spektakulärste Shopping-Mall Jakartas,
aber ein klein gewordenes, von dem Ungeheuer halb verzehrtes Paris …
angeblich die größte der Welt, bietet über 500 Geschäfte, 3 internatio-
links zwei Striche für Notre-Dame, rechts ein Accent circonflexe für den
nale Kaufhäuser, 13 Parkhäuser und neben allem anderen selbstver-
Invalidendom, im Hintergrund das Panthéon, verschämt und verloren,
ständlichen Zubehör trotz tropischer Hitzegrade Wasserfall und Schlitt-
kleiner als eine Linse.«
schuhbahn. Vor allem ragen jedoch 8 gewaltige Apartmenttürme aus den 7 Etagen des Konsum- und Freizeitparadieses. Die bürgerliche
Mit der Vermischung von Konsum und Freizeit im Verhältnis
Urbanität zieht sich in Jakarta auf einzelne, über die gesamte Stadt ver-
1: 2 zum Urban-Entertainment-Center scheinen sich Geschwindigkeit
teilte Punkte zusammen. Aber auch dieser Rückzug des Bürgertums,
und Dimension der Entwicklung des Handels heute nochmals drama-
die Polarisierung der Stadt in reine Geschäftsstraßen und Armutsviertel Multicasa Duisburg
266 267
zeigte sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts – in Manchester etwa
STADTDISKURS
1850. Seit dem 18. Jahrhundert war bürgerliche Öffentlichkeit lediglich das Räsonnement von Privatleuten in Salons, Clubs und Kaffeehäusern.
Der portugiesische Schriftsteller und Nobelpreisträger José
Wie der Soziologe Werner Sewing schildert, mied diese Öffentlichkeit
Saramago hat mit seinem Roman »Das Zentrum« bzw. »A Caverna« 7
den unsicheren städtischen Raum.
vor dem Fall der New Yorker Zwillingstürme eine weit beklemmendere, literarische Metapher der modernen kapitalistischen Welt im Zeichen
»Die Menschen, die das alles bezahlen können, werden immer
von Globalisierung und Virtualisierung geschaffen. Sein »Zentrum« ist
mehr zu Konsumenten, zum manipulierten Teil dieser Inszenierung; sie
eine 48 Stockwerke aufragende, sich unermüdlich ausdehnende, Stadt
geben ihr Recht auf Öffentlichkeit, auf Auseinandersetzung, auf Diskurs
verschlingende Stadt in der Stadt. Trotz aller denkbaren Errungen-
in den Kunstwelten freiwillig auf – oder kann sich jemand vorstellen,
schaften des Fortschritts gelingt es dieser Konsum-Kathedrale mit
dass – wie im Paris des Jahres 1789 in einem öffentlichen Café –
Wohnmaschine und jede Disney-World übertreffenden künstlichen
jemand in einem Einkaufszentrum zur Revolution aufruft? Aber wer will
Erlebniswelten nicht, einen alten Töpfer zu überzeugen, den der Ver-
die auch! Und wer das alles nicht bezahlen kann … Aber wen küm-
kaufserfolg von billigem Plastikgeschirr im Einkaufsparadies zur Arbeits-
mert’s? Die werden eh’ vor der Tür gelassen.«6 Der wortgewaltige Ver-
losigkeit verdammte. Er trennt sich mit seinen Angehörigen von dem
riss von Gert Kähler gilt dem »Einkaufszentrum als Großereignis« mit all
Privileg dazuzugehören und sucht nach einer Zukunft im Ungewissen.
seinen »privaten Sheriffs« – vor dem Hintergrund eines öffentlichen,
Saramago lässt die Zukunft seiner Romanfiguren wie der Stadt offen,
demokratischen und völlig unkontrollierten Kaffeehauses im Paris der
die zitierten Tugendwächter der Urbanität haben sie dagegen schon
Revolution. Im selben Duktus beklagt Ulf Jonak in der Frankfurter Rund-
beerdigt – mit scheinheiligen Argumenten und mit kleinen Notlügen. Es
schau am 5. März 2002 aus Anlass der Studie »The Harvard Design
gibt gute Gründe, die Alarmrufe für übertrieben zu halten. Es sind Kla-
School Guide to Shopping« von Rem Koolhaas die »weltweite und epi-
gen, die mit der unausgesprochenen Voraussetzung operieren, dass
demische Verwandlung des öffentlichen Raums zum flimmernden Kon-
früher alles besser gewesen sei. Das Publikum wird zum Opfer ausge-
sumbezirk oder Shopping-Center: Die Innenstädte gehören den Kon-
tüftelter Strategien erklärt, das sich im Durcheinander von Inhalt und
zernen und Investment-Gesellschaften. (…) Wie hypnotisiert wandeln
Darstellung nicht mehr zurechtfinde. Von Architektur- und Raumqualitä-
die Eingefangenen zwischen Wänden und Theken. Das Schaufenster
ten ist dabei leider nie die Rede. Stadt ist und war stets Handel. Selbst
als Guckkastenbühne hat das Fenster, das sich in die unverkäufliche
die Organisationsformen des modernen Museums sind in der Typolo-
Ferne öffnet, verdrängt. Shopping statt Natur. Shopping als Verhalten,
gie von Messe und Weltausstellung verankert. Ohne Handel verliert
als ständiges Tun. Wer stehen bleibt, zückt unwillkürlich das Portemon-
eine Stadt ihren öffentlichen Charakter; ohne Kommerz gibt es keine
naie, diskret, aber umso beharrlicher zum Konsum aufgefordert. Die
urbane Kultur. Griechische Stoa-Markthallen, römische Portici-Laden-
Faszination vor dem Glimmer der Oberflächen lässt die Kommunikation
straßen oder mittelalterliche Marktplätze waren von den politischen Ver-
stocken. So hat die Mall Park und Platz als Ort der freien Rede ver-
sammlungsstätten Agora, Forum und Rathausplatz nicht zu trennen.
drängt.« Eine Gesellschaft mündiger, emanzipierter Bürger, hypnotisiert,
Unvergessen sind die kommerziellen Glanzpunkte, die gelungenen
gequält und verschlungen von Dinosauriern des Konsums? Warum
Komplotte, die den schnöden Mammon ebenso überlisteten wie sie die
geht es dann dem Einzelhandel so schlecht wie lange nicht mehr?
dazugehörige Architektur in die urbane Verantwortung nahmen – zum
Nicht nur Zukunft, Öffentlichkeit, Natur, Kirche, Bahnhof, Museum und
wechselseitigen Vorteil. Die von kommunikativer Energie vibrierenden
freie Rede haben unternehmerische Stadt und Marktgesellschaft auf
Märkte und Markthallen, die eleganten Flanierstraßen und Passagen,
dem Gewissen. Durch den Entzug von Trinkwasser im öffentlichen
die in ihrem Angebot multikulturellen Kauf- und Warenhäuser – zumin-
Raum, durch das Schließen öffentlicher Toiletten und das Entfernen von
dest die alten, angeblich unprofitabel keuschen. Der 1922 veröffent-
Parkbänken erhebt der Warenkosmos Stadt ein Eintrittsgelt, schließt
lichten Arbeit »Luxus und Kapitalismus« des Historikers Werner Som-
Konsumverweigerer und -querulanten vom Zugriff auf den öffentlichen
bart zufolge gründet sich Stadtwachstum stets auf die Zusammen-
Raum der Stadt aus, der ohnehin – so Peter Neitzke – »durch staatliche
ballung konsumkräftiger Schichten: »Die Ausbreitung der Stadtkörper
und private Sicherheitseinrichtungen kontrolliert wird wie ein Gefängnis«.
ist also im wesentlichen einer Konzentration des Konsums in den städtischen Mittelpunkten des Landes geschuldet«. Reine Handels- und Multicasa Duisburg
»Die einfache Lösung erweist sich oft als ökonomisch, ökologisch, funktional und ästhetisch unschlagbar. Sie muss nur tief genug gegründet sein.« Hadi Teherani
Produzentenstädte kamen dagegen über die Dimension kleiner Mittel-
dienst fungierten, der »Soldaten, Hausangestellte, Personen mit Mützen
städte nie hinaus.
oder Jacken, Studenten, Taschendiebe, Bettler, Hunde und Handwerker« den Zutritt verwehrte, wie der Zeitgenosse Albert Babeau schildert.
Die Geschichte des modernen »Einkaufszentrums« und »Frei-
Warum öffentlich? Etwa, weil das Café de Foy von Spitzeln der Pariser
zeitparks« beginnt spätestens Ende des 18. Jahrhunderts, mit den 1785
Polizei observiert wurde, für die das gesamte Gelände offiziell tabu war?
im Pariser Palais Royale installierten Galeries de Bois und dem 1776 in
Zum Sturm auf die Bastille rief Camille Desmoulins vielmehr in einem
Hohenheim bei Stuttgart begonnenen »Englischen Dorf«. Anders als
kommerziellen Einkaufs- und Vergnügungszentrum auf, das hinsichtlich
beim höfischen Schäferspiel Marie Antoinettes in Versailles waren an
Eigentum und Hausrecht ebenso wenig öffentlich war wie vergleichbare
den Lustbarkeiten in Hohenheim bis zu zweitausend Bauern und Hand-
gewinnorientierte Einrichtungen heute. Trotz seiner ausdrücklich speku-
werker mit ihren Familien beteiligt. Le Grand Tivoli, einer der jardins-
lativen Zielsetzung avancierte der an der Typologie des Markus-Platzes
spectacles von Paris, die aristokratische Vergnügungseinrichtungen im
in Venedig orientierte, mit dem Bau der Galeries de Bois 1785 aber
Zuge der Revolution gegen Bezahlung allen Bürgern zugänglich
rundum geschlossene, von Viktor Louis für Philippe Egalité realisierte
machte, öffnete 1795. Hundert Jahre später trat mit »Venedig in Wien«
Baukomplex, so Heinrich Heine, zum »Versammlungsort aller unruhi-
neben dem 1873 errichteten Volksprater der unmittelbare Vorläufer der
gen Köpfe« von Paris. Viele der 600.000 Bürger von Paris, vor allem
erst 1955 realisierten Disney-World in Kalifornien auf den Plan. Der die
stellungslose Advokaten, Ärzte, Künstler und Literaten, waren der unge-
Schuldfrage nur vermeintlich klärende Begriff »Amerikanisierung« oder
mütlichen Straßen überdrüssig. Man traf sich lieber in den von zahllo-
»Disneyfication« trägt schon deshalb nicht, weil unabhängig von der
sen Luxus-Boutiquen, Buchläden, Gemäldegalerien, Kaffeehäusern,
europäischen Projekt-Genealogie Architekten wie der Österreicher Vik-
Spielsälen, Klubs, Wettbüros, Bordellen, dem Théatre Francais, kleinen
tor Gruen und der Deutsche Ferdinand Kramer in den USA maßgeblich
Café-Theatern, einem Wachsfiguren-Kabinett, der provisorischen Börse
an der modernen Konzeption von Einkaufszentrum und Warenpräsen-
und Wohnungen gesäumten Kaffeegärten des Palais Royale, wo regel-
tation beteiligt waren. Und lassen sich in der Präsentations-Askese der
rechte Redeschlachten und Aufklärungsdebatten stattfanden. Die Tasse
Nobelmarken nicht viel eher Bauhaus-Ideale aufspüren als in allen
Kaffee kostete zu Revolutionszeiten in Paris 3 Sous, ein Pfund Brot 4
übrigen Bauaufgaben?
bis 8; ein Industriearbeiter verdiente damals 25 bis 40 Sous. Ganz billig war das Vergnügen schon damals nicht, obwohl die Zeiten denkbar schlecht waren. Philippe Egalité, Herzog von Chartes, wollte, um seine
ÖFFENTLICHKEIT
Geldgier zu stillen, ausschließlich Luxusartikel und exklusive Unterhaltung anbieten und gab mit dem »Almanach du Palais-Royal« für sein
Die größte pädagogische Ideologisierung erlebt jedoch zur
Urban-Entertainment-Center sogar eine eigene Publikation heraus. Die
Zeit der Begriff der städtischen »Öffentlichkeit«. Aufsehen erregt nicht
extremen Ladenmieten führten zu zahlreichen Pleiten; die Verkaufs-
etwa, dass zum Beispiel die das gesamte soziale Stadtgefüge dirigie-
preise sollen im Vergleich zum übrigen Paris wenigstens das Doppelte
renden Schönen und Reichen von Potsdam der Allgemeinheit das See-
betragen haben – was den Galeries de Bois, der Urform der Pariser
ufer vorenthalten wollen oder dass dort Parkanlagen mit Hilfe von
Passage, den Spitznamen »Camp des Tartares« eintrug. Dem Erfolg der
Wachpersonal einer »Verbesserung der Besucherqualität« unterzogen
Immobilie, einer Mischung aus Jahrmarkt und Maskenball, aus Tempel
werden. Das fachkritische Räsonnement zweifelt bevorzugt an der
der Industrie und Tausendundeine Nacht, tat das keinen Abbruch. Nur
Öffentlichkeit von Stadt, Bahnhof und Einkaufszentrum – was sich nur
Heinrich von Kleist grauste es in einem Brief von 1801 vor der vor zwei-
solange nicht nachteilig auswirkte, bis eine zentrale Bauaufgabe der
hundert Jahren räumlich etablierten Spaßgesellschaft des Palais
Stadt daraufhin stigmatisiert und architektonisch nur noch unter dem
Royale, »wo man ganz Paris kennen lernen kann, mit allen seinen
Ladentisch gehandelt wurde. Gleichzeitig gilt das Café des Palais
Greueln und sogenannten Freuden. Es ist kein sinnliches Bedürfnis,
Royale, vor dem am Sonntag des 12. Juli 1789 der Sturm auf die Bas-
das hier nicht bis zum Ekel befriedigt, keine Tugend, die hier nicht mit
tille ausgerufen wurde, im Innenhof eines intern mit Arkaden ausgestat-
Frechheit verspottet, keine Infamie, die hier nicht nach Prinzipien
teten, von den umliegenden Straßen völlig abgeriegelten Blocks, als
begangen würde.«
öffentlich. Obwohl die königlichen Schweizer Garden als Sicherheits-
268 269
Den großartigen Schauplätzen des öffentlichen Lebens zu ebener Erde,
6
Gert Kähler: Reisen bildet? Vom Freizeitpark zur neuen Stadt, in: Max Stemshorn
den sozialen Identitätspunkten der europäischen Stadt sind wir bei
(Hrsg.): Die Inszenierung der Freizeit. Die künstliche Welt der Freizeitparks und
allem technologischen Fortschritt bislang noch vergeblich auf der Spur.
Ferienparadiese, Ulm 2000, S. 53/54
Gesellschaftliche Brennpunkte im Zentrum der Stadt, die dem längst
7
José Saramago: Das Zentrum (A Caverna, 2000), Reinbek 2002
aufgegebenen Jardin d’hiver von Paris ebenbürtig wären, fehlen der
8
Vgl. Zaha Hadid, Patrik Schumacher (Hrsg.): Latent Utopias. Experiments within
Stadt heute. Als größter Störenfried der Stadt gelten die Megastrukturen
Contemporary Architecture, Wien 2002, S. 182/183
von Konsum und Freizeit – schon wegen ihrer Dimensionen. Aber im Chaos der Städte fehlt nichts dringender als architektonisch überzeugende und programmatisch verlockende Großformen. Ideologiebeladene Konsumkritik hat zur Stigmatisierung eines wesentlichen Inhalts von Stadt und Stadtarchitektur geführt. Die Architekten sind auf dem besten Wege, sich einer wichtigen stadtbildenden Bauaufgabe endgültig zu entledigen. Der 1:2-Cocktail aus Konsum und Freizeit lässt sich architektonischer und intelligenter mixen als unter dem Label banaler peripherer Urban-Entertainment-Center im Kleinstadt-Look. Das hat Multi Casa schon im Projektstatus bewiesen. Die funktionierenden historischen Beispiele privater Bauspekulation könnten vielfältige Anregungen geben, wenn typologische Entwicklungslinien in der Architektenausbildung überhaupt eine Rolle spielten. Das beinahe regelmäßige architektonische Versagen deutscher Konsum- und Freizeitpaläste, zuletzt bei der Bruchlandung des Bremer Space Parks, haben weniger die voreiligen Investoren zu verantworten als vielmehr Politiker, Stadtplaner, Architekten und Ingenieure, die diesen ideenlos folgen. Mit dem Projekt Multi Casa in seiner ursprünglichen Form hat Duisburg eine große Chance vertan. Das lässt sich schon daran ermessen, wie oft diese tagesbelichtete Großform inzwischen von anderen Architekten wieder aufgegriffen worden ist – zum Beispiel von Lars Spuybroek/ NOX für das Pop Musik Center in Nancy.8
Anmerkungen 1
Peter Michalzik: Das Ende der Stadt. Eine kleine Chronik der rasanten Zerstörung
2
Roland Kirbach: Grüne neue Welt, Merian (Ruhrgebiet) 10/46 (Oktober1993), S. 68
3
Karl Ganser: Zum Stand der Dinge …, in: Kunibert Wachten (Hrsg.): Wandel ohne
urbanen Lebens, Frankfurter Rundschau 7. August 2003
Wachstum? Stadt-Bau-Kultur im 21. Jahrhundert (Katalog Biennale Venedig 1996), Braunschweig/Wiesbaden 1996, S. 17 und 23 4
Elisabeth Blum, Peter Neitzke (Hrsg.): Boulevard Ecke Dschungel. Stadtprotokolle, Hamburg 2002, S. 101
5
Emile Zola: Das Paradies der Damen (Au Bonheur des Dames, 1883), Berlin 1958
Multicasa Duisburg
Multicasa Duisburg
05.4 LANDART FÜR PFERDESPORT TRABRENNBAHN HAMBURG ZUSCHAUERTRIBÜNE/GASTRONOMIE HAMBURG FLÄCHE BGF 52.940 m2 PLANUNG AUGUST 2000
shops
50 m
LANDART FÜR PFERDESPORT In Hamburg fand am 31. Mai 1874 das erste offizielle Trabrennen in Deutschland statt, die Pionierarbeit bei der Professionalisierung dieser Sportart leistete der Altonaer Rennclub. 1880 wurde in Altona-Bahrenfeld eine 1320 m lange Grasbahn eröffnet, 1901 die Trabrennbahn am jetzigen Standort gegründet. Zwar musste der Sport damit leben, dass der Kaiser 1881 ein Totalisatorverbot erließ, 1894 die Sonntagsrennen untersagt wurden und im kalten Winter 1947 die Holztribüne der Bahrenfelder Anlage verheizt wurde. Aber in Bayern und vor allem in Westdeutschland wuchsen nach dem Krieg mit dem Publikum die Wetteinnahmen kontinuierlich. Die beiden Hamburger Trabrennvereine gerieten dagegen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, was mit der Liquidierung des Trabrennvereins Hamburg-Farmsen endete. Ziel des neuen Engagements für die traditionsreiche Trabrennbahn in Bahrenfeld, südlich des Altonaer Volksparks und in unmittelbarer Nachbarschaft des Teilchenbeschleunigers DESY, ist darum nicht zuletzt die dauerhafte wirtschaftliche Sicherung des Trabrennsports in Hamburg. Die gegen den Verkehrslärm entwickelte Landart des neuen, gemischtgenutzten Tribünengebäudes sieht darum neben der eigentlichen Zuschauertribüne im Zentrum – mit Wettraum, Gastronomie, Casino – weitere Bauabschnitte für Fremdnutzungen vor. Dank der in die Mantelnutzung eingeschnittenen Wintergärten und der individuellen, das Sportgeschehen nicht tangierenden Erschließung ergeben sich aus dem baulichen Verbund keinerlei Störungen. Vielmehr profitiert die Trabrennbahn von ihrer dynamischen räumlichen Fassung, während Hotel- und Bürotrakt Landschaft und Infrastruktur synergetisch nutzen.
Trabrennbahn Hamburg
Cross section Querschnitt
Grundriss Plan of level Bauteil 4/VIP1area, Ebene media, 4: VIP-Bereich, press Medien, Presse
276 277
Grundriss Plan of level Bauteil 3/stands, 1 Ebene casino, 3: Tribüne, refreshments Casino, Gastronomie
Grundriss Plan of level Bauteil 2/casino 1 Ebene 2: Casino
gastroshops 203 qm
Grundriss Plan of level Bauteil 1/lobby, 1 Ebene betting 1: counters, Foyer, Wettraum, shops Shops
Trabrennbahn Hamburg
Trabrennbahn Hamburg
05.5 KÖLNER KOLOSSEUM MÜNGERSDORFER STADION STADION KÖLN FLÄCHE BGF 110.000 m2 PLANUNG JANUAR 2001
281 281
Lageplan
KÖLNER KOLOSSEUM Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen scheinen sich die Fußballstadien wie die Kliniken und Autobahnbrücken von der Architektur in die betriebswirtschaftliche Berechenbarkeit verabschiedet zu haben. Selbst von Funktionalität zu reden fällt angesichts bis zum letzten Platz rechtwinklig verschnittener Tribünen schwer. Der Wettbewerbsjury des inzwischen realisierten »RheinEnergieStadions« fehlte beim ersten Preis zwar die Seele des Entwurfs, die Seilkonstruktion des Daches wirke überinstrumentalisiert und nicht mehr zeitgemäß. Das Attribut modern wird, nicht nur für die WM 2006, von den Veranstaltern dennoch bemüht. Gefordert war im Wettbewerb eine »moderne Fußball-Arena« mit mindestens 45.000 überdachten Sitzplätzen, ein Umbau bei laufendem Spielbetrieb. Der Prestigebau von 1923, mit dem der spätere Systemschnitt
Bundeskanzler Konrad Adenauer nach dem verlorenen Krieg »Gemeinschaftsgeist und freiwillige Einordnung« fördern wollte, wurde »die Mutter der deutschen Stadien«. Innerhalb der mit 55 ha größten europäischen Sportanlage, mit Spielplätzen, Schwimmbädern, Waldschulen und Tageserholungsheimen, war der Bau so gut ausgestattet, dass Köln zeitweise eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 1936 betrieb. Auch der Folgebau von 1972 galt in der Presse als »einmalig in Deutschland« (DIE ZEIT), die Rolling Stones traten darin ebenso auf wie der Papst. Ziel des Wettbewerbsentwurfs war darum, atmosphärisch und formal an die beiden erfolgreichen Ursprungsbauten anzuknüpfen. Über der Südseite mobile Dächer und luftunterströmte Tribünen sorgen für einen wirtschaftlichen Betrieb des Rasens, die markante Schalenform mit großem Schaufenster zum Sportpark und farbig leuchtende Dachmembranen für das notwendige Image.
282 283
Müngersdorfer Stadion
Grundriss Ebene 5
Grundriss Ebene 4
Grundriss Ebene 3
Grundriss Ebene 2
Grundriss Ebene 1
284 285 Ansicht Osten
Ansicht Norden
Längsschnitt
Müngersdorfer Stadion
05.6 ROTES HAMBURG PLANETARIUM HAMBURG PLANETARIUM HAMBURG FLÄCHE BGF 2.696 m2 REALISIERUNG OKTOBER 2002–AUGUST 2003
ROTES HAMBURG Fritz Schumacher, der 1909 das Hochbauwesen der Stadt übernahm, arbeitete nach seiner Ernennung noch in Dresden an Entwürfen für den Hamburger Stadtpark – mit einer Fläche von 180 ha die größte öffentliche Grünanlage der Stadt. Neben der neuen architektonischen Konzeption des Landschaftsgartens mit Spielwiesen, Sportplätzen, Themengärten, Reitbahn, Freiluftbad, Tanzring und Naturtheater, vor allem für die dichtbesiedelten Stadtgebiete Barmbek und Winterhude, manifestierte sich die axiale Gliederung repräsentativer barocker Vorbilder dieses Volksparks auch in zahlreichen Gebäuden: Hauptrestaurant (Stadthalle), Café, ländliche Gaststätte, Milchwirtschaft (niedersächsisches Bauerngehöft), Trinkhalle und als »point de vue« der großen Achse des Parks, westliches Pendant der im Osten angelegten Stadthalle, ein Wasserturm (Oscar Menzel 1913–1915), aus dem 1929/30 ein Planetarium mit einer Sammlung zur Geschichte von Sternkunde und Sternglaube wurde. Vor seinem Dienstantritt hatte Schumacher seine Pläne noch mit Werksteinfassaden gezeichnet. Erst in Hamburg verwandelte er sie in Backsteinhäuser. Der Stadtpark Schumachers bedeutet darum für die Stadt den Beginn einer neuen baulichen Physiognomie. »Wenn man den Stadtpark nicht nur als Erholungsfläche versteht, sondern darüber hinaus in der Vielfalt seiner räumlichen und funktionalen Gliederung, seiner Ausstattung mit Bauten gleichsam als Idealstadt, dann ist hier erstmals der Backstein – im Zusammenklang mit Grün- und Wasserflächen – zum stadtbildbestimmenden Material geworden.« (Hermann Hipp) Der denkmalgeschützte Bau wird in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und ordnet die Besucherströme in drei unterschiedlichen Ausbau-Dimensionen neu. Sowohl der Sockelbau als auch der historische Wasserbehälter (Ausstellung, Veranstaltung, Gastronomie) werden in die Planungen einbezogen.
Längsschnitt
288 289
Ansicht Norden
Ansicht Osten
Planetarium Hamburg
Grundriss 2. Obergeschoss: Restaurant
Grundriss Erdgeschoss: Foyer, Preshow
Grundriss 1. Obergeschoss: Auditorium
Grundriss Untergeschoss: Büros
Planetarium Hamburg
290 291
05.7 WISSENSSPEZIFISCHE FORM KLIMAHAUS BREMERHAVEN MUSEUM BREMERHAVEN FLÄCHE BGF 15.000 m2 PLANUNG MÄRZ 2003 WETTBEWERB 2003, 3. RANG
100 m
WISSENSSPEZIFISCHE FORM Der Blob verkörpert architektonischen Fortschritt, daran scheint sich nach den »Blobmeistern« im Deutschen Architektur Museum Frankfurt (2001) und den »Latenten Utopien« im Grazer Landesmuseum (2002) kein Zweifel zu regen. Zu inbrünstig beschwören die Protagonisten ihre revolutionäre Formwandlerei, die doch alle Register digitaler Rechnerkunst zur Geltung bringt. 1960 hieß das Projekt nach einem Buchtitel von Ulrich Conrads und Hans G. Sperlich noch »Phantastische Architektur«, 1988 bei Günther Feuerstein »Visionäre Architektur«. Ein weiteres halbes Jahrhundert zurückgeblickt, pochte das futuristische Architektur-Manifest von 1914 auf »plastische Dynamik, Musik ohne Takt und Kunst des Lärms, Begriffe mit denen wir schonungslos gegen traditionshörige Feiglinge kämpfen.« Die damalige Avantgarde blieb weitgehend bei Absichtserklärungen. Die Auto-, Flugzeug- und Lokomotivenbauer hatten die Stromlinienform technisch besser im Griff als die Architekten, die zwar wie Hermann Finsterlin in den zwanziger Jahren gegen die »Wohnkisten« und »Sachsärge« bunte erotische Träume zu Papier brachten, aber von Frank Lloyd Wrights organischem Spätwerk abgesehen kaum etwas davon realisieren konnten. Auch die heutigen Inkunabeln des IT-Barock haben das Stadium des Experiments noch nicht verlassen, die Zahl der Unbekannten ist zu groß. Den formalen Spielraum der Architektur dagegen auf Wissenschaft zu gründen, nicht nur auf Phantasie, thematisiert in diesem Fall eines Erlebnismuseums das Ausstellungsthema: das Klima der Erde. Gleichsam vom Klima, den durch die vorhandene Bebauung gebrochenen Seewinden, geformt, entsteht ein Aufmerksamkeit erregender Baukörper, der sich städtebaulich integriert und doch ein Zeichen setzt. Die Topographie des Baukörpers assoziiert die vom Wind geformten Wellen und Dünen der nahen Küstenlandschaft.
294 295
Entwurfskonzept
Querschnitt
Klimahaus Bremerhaven
Klimakonzept Sommer
Grundriss Ebene 1/Mall
Systemschnitt
Klimakonzept Übergangszeit
Grundriss Ebene 4/Ausstellung
Klimakonzept Winter
296 297
Klimahaus Bremerhaven
05.8 GELENKIGES RAUMKONTINUUM CASINO HAMBURG SPIELCASINO HAMBURG FLÄCHE BGF 3.100 m2 PLANUNG FEBRUAR 2003
20 m
GELENKIGES RAUMKONTINUUM Marlene Dietrich kannte sie alle und hielt das Casino Baden-Baden von Friedrich Weinbrenner für die schönste Spielbank der Welt. Heute tummelt sich das freizeittrunkene Berlin auf dem Marlene-Dietrich-Platz der Daimler-City vor der größten Spielbank Deutschlands von Renzo Piano. Ursprünglich sollten hier die Showrooms von Mercedes-Benz Platz finden. Wo man allein angesichts der Trinkgelder in zweistelliger Millionenhöhe pro Jahr schon großartige Räume erwarten sollte, zeigt sich in Deutschland wenig architektonische Überzeugungskraft. Das dem plüschigen Kursaal entwachsene Glücksspiel giert nach den Geldscheinen der Massen, die gerade der Shopping-Mall entkommen sind. »AmericanStyle-Casino« nennt sich die in Hamburg-Schenefeld vollzogene Symbiose mit dem Supermarkt. Das große Publikum ist das Ziel, der hemdsärmlige, aber regelmäßige Zocker, der schon mittags an nichts anderes mehr denken kann als an die drehenden Walzen mit den Fruchtsymbolen, die einmal Verkaufsautomaten vortäuschen sollten und vor 100 Jahren von einem Württemberger erfunden wurden. Das strategisch gewählte Grundstück zählt, nicht mehr das Bauwerk; der Massendurchsatz, nicht mehr der feine Zwirn. Was liegt näher, als das Casino an Flughafen, Bahnhof oder Autobahnkreuz zu etablieren? Nur drei Prozent der Bevölkerung besuchen ein klassisches Spielcasino. Das entscheidende Zielpublikum sind darum nicht Spieler, sondern Menschen, die ihre Spielleidenschaft noch gar nicht kennen. Die altehrwürdigen Formalien der Spielbanken sind für den Ausbau des Publikums jedoch völlig untauglich. Der allgemeinen Ratlosigkeit und Formlosigkeit nicht zuletzt angesichts erfolgreicher virtueller Spielbanken stellt die neue Hamburger Spielbank am Dammtor-Bahnhof ein architektonisches Zeichen entgegen, das sich nicht in technoider Zurückhaltung erschöpft, sondern Emotionen auslöst und zulässt.
300 301
Querschnitt Casino/ Dammtorbahnhof
Grundriss 2. Obergeschoss
Casino Hamburg
Vorentwurf
Casino Hamburg
05.9 FREIZEITPARADIES WÜSTE DUBAI WATER EXPERIENCE WATERPARK MIT AQUARIUM UND HOTEL DUBAILAND FLÄCHE BGF 42 ha, BEBAUT CA. 80.000 m2 PLANUNG DEZEMBER 2004
305 305
FREIZEITPARADIES WÜSTE In wenigen Jahrzehnten ist aus dem Beduinenstädtchen Dubai im zweitgrößten Emirat am Persischen Golf eine Boomtown in der Wüste geworden. Der Reichtum aus den Ölfunden der sechziger Jahre hat sich inzwischen in den Tourismus verlagert, für 2010 rechnet die Freihandelszone mit 15 Millionen Touristen im Jahr. Angesichts des schwindenden schwarzen Goldes ist Tourismusförderung Zukunftsplanung. Nirgends wird dieser Begriff in Stadtentwicklung und Architektur schneller und schillernder umgesetzt als in den Arabischen Emiraten. Neben der utopischen Luftstadt »Bubble City« in 200 m Höhe, angetrieben von zwei riesigen Heliumballons und einem Antigravitationsmotor, wirken die 300 künstlichen Inseln des Zukunftsprojekts »The World« (2008), die die Reichen der Welt anders als auf der palmenförmigen Landgewinnung »The Palm« (im Bau) auf einer grob gepixelten Weltkarte ansiedeln, fast alltäglich. Auch der Bau des weltweit höchsten Wolkenkratzers Burj Dubai gilt mit seinen geplanten 705 m Höhe und der größten Shopping-Mall der Welt als sicher. Ihren Freizeitwert möchte die Wüstenmetropole zusätzlich mit einer 70 km langen U-Bahn (2012), einer Formel 1 tauglichen Rennstrecke und neben dem Dauerthema Strandverlängerung mit dem Dubailand Vergnügungspark steigern. »Aqua Dubai«, das mit 25 ha größte Wasserparadies im Mittleren Osten, soll die Anziehungskraft des Wassers in das 2 km entfernte Hinterland, die Wüstenlandschaft von Dubai erweitern. Weithin sichtbares Symbol ist eine künstliche Wolke, die von einem nadelförmigen Aussichtsturm angestoßen wird, um ihren kostbaren Inhalt in einzelnen »Tropfen«, vielmehr kreisförmig angelegten Attraktionen, über die begrünte Wüste auszustreuen. Zum Programm gehören ein Wasserpark mit Rutschen und Achterbahn, Hotels, ein Aquarium, ein Delphinarium und ein Museum, Wassershows, ein Unterhaltungskomplex und Restaurants.
306 307
Dubai Water Experience
308 309
Dubai Water Experience
URBANE IMPLANTATIONEN
Unseren Städten ist die Raumerfahrung Öffentlichkeit, die Idee von Stadt
teln und Fähigkeiten nicht reproduzierbar sind. Von wenigen Glücksfällen
als Ort der Versammlung, des sozialen Austauschs als Ritus und Recht,
wie Quinlan Terrys Landhäusern abgesehen entstehen Kulissen von
fast spurlos abhanden gekommen. Vom kleinlichen Public Design der
Kulissen, Abziehbilder von Abziehbildern. Umso mehr, wenn die Vorlagen
achtziger Jahre in Form von Parkbank und Poller schwingt sich das Pen-
durchscheinen. Der Traum von der stillgestellten Architektur mag noch so
del der stadträumlichen Ratlosigkeit an der Jahrtausendwende zu einem
verlocken, das Schicksal dieses kurzfristigen Publikumserfolgs liegt in
Hochhaus-Revival in Deutschland auf. Beide Wendemarken werden weit-
seiner Nähe zu Walt Disney. Ohne deutlichen Zeitbezug ist Retro nicht
hin orientierungslos mit Historischem ausgeschmückt. Nach den Stra-
entwicklungsfähig. Der Brückenschlag in die Vergangenheit oder viel-
ßenlaternen der Altstadt werden jetzt auch die ursprünglich gleißend
mehr aus ihr heraus gelingt nur dann, wenn das gedankliche Tragwerk
modernen Hochhäuser für Skyline und Ansichtskarten historisch einge-
nicht reine Nostalgie bleibt. Den hilflosen Glauben an das Neue durch
kleidet. Ob das der richtige Weg ist, fragt sich München, seitdem die
einen noch hilfloseren Glauben an das Alte auszutauschen bleibt from-
zehnjährige Arbeit, die Herzog & de Meuron in das Passagensystem der
mer Wunsch, die Realisierung so fade wie fadenscheinig. Echte Vergan-
»Fünf Höfe« investierten, im äußeren Erscheinungsbild fast ausnahmslos
genheit nimmt Schaden.
im »historischen« Bild von Nachkriegsfassaden aufscheint. Hat es wirklich noch mit Denkmalschutz zu tun, wenn sich Hamburg dazu versteigt, die Stadtsilhouette rund um die Binnenalster mit Blick auf einen Merian-Stich
URBANITÄT
des 17. Jahrhunderts zu fixieren? Auch wenn die meisten dort versammelten Bauten ihren historischen Glanz durch Kriegseinwirkung und rigorose
Aber auch wenn auf historische Bezüge bei den neuen archi-
Vereinfachung des Wiederaufbaus längst verloren haben? Mit Hans Koll-
tektonischen Höhenmarken verzichtet wird und sich die neueste Moderne
hoff, der Berlin schon an Manhattan orientierte, kam für Frankfurts vertika-
in ein Nichts aus konstruktivem Netz und Glas hüllt, »Erlebnismittel-
len »Maßstabssprung« in die Zukunft mangels originellerer Bezugs-
punkte« wie die Investoren des Wiener Millennium-Towers glauben
punkte eine Adaption des neogotischen Chicago Tribune Tower aus dem
machen wollen, gewinnt die Stadt mit dieser himmelstürmenden Megalo-
Jahr 1925 an die Startblöcke. Anders als bei den bahnbrechenden Futu-
manie nicht. Im antiken Rom war das öffentliche Leben der Stadt räum-
risten zu Beginn des Jahrhunderts ist an seinem Ende das zentrale Motiv
lich zweifellos besser organisiert: auf den Straßen, Plätzen, in Amphithea-
des Handelns die Flucht. Als müßte die postmoderne Architektur erst
ter, Zirkus und Stadion. Weil elektronischer Voyeurismus via Internet und
noch erfunden werden.
Monitor noch nicht erfunden war? Die alle Dimensionen sprengenden Stadträume und Gebäude, die im Dienst der Öffentlichkeit zu ebener Erde entstanden, wurden über zweitausend Jahre zum Ausdruck der
NOSTALGIE
städtischen Dynamik, zu Bezugs- und Identifikationspunkten der Stadtbewohner. Ebenbürtige Brennpunkte fehlen der Stadt heute. Wenn schon
Schon vor hundert Jahren galt es dem aufstrebenden Amerika
Retro-Kultur, dann sollten nicht kleinkarierte Fassaden im Mittelpunkt des
als chic, Gefühle kultureller Unterlegenheit eklektizistisch abzuschütteln.
Interesses und der Stadt stehen, sondern großartige Schauplätze des
Neureiche Magnaten spielten den Renaissance-Fürsten und verlangten
öffentlichen Lebens.
nach Bühnen im Beaux-Arts-Stil. Nicht nach ahistorischem Modernismus im Gefolge von Gewächshäusern und Ausstellungshallen. Heute
Diesen Bühnen der Stadt sind die Hamburger Architekten Jens
grassiert eine neue Vergangenheitswut, angeblich Verbindliches und
Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani mit skulpturalen Großformen
Unverfälschbares steht hoch im Kurs, es lockt das stets vergangene
auf der Spur, die ihre Bedeutung im Besonderen ihrer Dimension, aber
Glück im Gewesenen. Hans Kollhoff schürt dieses Fieber mit gotischen
auch im Grundsätzlichen ihrer Form widerspiegeln. Kreisrunde oder wan-
Kirchtürmen, goldenen Zinnen, Anleihen bei Schinkel, Ledoux und Man-
kelförmige Ufos, langgestreckte, mysteriös belichtete Zeppeline, gelen-
hattan. Dabei weidet er sich an der Theorielosigkeit seiner Kollegen, ohne
kige Multifunktionshallen oder in ihrem Inneren rätselhafte Glaskuben
selbst eine ins Feld führen zu müssen. Mit Populismus sind Schlachten
und -kuppeln scheinen wie Raumgleiter in das amorphe Bild der Stadt zu
leicht zu schlagen. Die architektonischen Fluchthelfer scheitern jedoch
schweben, um neue Treffpunkte für den Aufbruch ins 21. Jahrhundert zu
daran, dass Komplexität und Dichte des Originals mit den heutigen Mit-
markieren. Anschaulichkeit ist hier schon im Maßstab des Stadtplans
310 311
gefragt. Oft handelt es sich um überraschende Standorte, deren Tauglich-
die Bürger der Cybercities an ihrer Computer-Tastatur, mit der alles
keit als Grundstück bislang unentdeckt war. Im Volksmund ist mal von
erreichbar ist, wiederholen diese These heute. Urbaner Raum und öffent-
futuristischer Architektur die Rede, mal von einem Schuppentier, einem
liche Gebäude seien sinnlos geworden, heißt es. Mit dem bekannt nei-
Alligatorrücken, einer Wirbelsäule oder einem lang gestreckten Fisch.
dischen Blick auf die USA sollen Stadtmodelle von Chicago bis Prag in der Rumpelkammer der Geschichte enden. Doch die Einrichtung der
Als Symbole des Andersseins, und gerade darin dem gesellschaftlichen Austausch verpflichtet, erregen diese Projekte ein hohes Maß
Datenautobahnen hat das reale Verkehrschaos keineswegs gemildert, die Idee der Metropole bleibt faszinierend.
an Aufmerksamkeit. Die Zustimmung überwiegt deutlich, weil Architektur einmal nicht in einer protestantischen Raum-Ethik auf Askese pocht, auf
Wer will allen Ernstes die Live-Darbietungen der Stadt an der
Angst vor der Lust und dem Vergnügen, auf Verleugnung des Visuellen.
Mattscheibe zu Hause erleben? Kann in der vielbeschworenen »City of
Emotionale Bezüge sind vielmehr ausdrücklich zugelassen. Das gilt für
Bits« das reale Miterleben ersetzt werden, indem das virtuelle Publikum
das Bürohaus Berliner Bogen und das frappierende Dockland in Ham-
seinen Applaus als codierte Reaktion über Knöpfe und Hebel zum Bes-
burg wie den Flughafen-Bahnhof in Frankfurt, das Projekt für den Dort-
ten gibt oder den Blickwinkel der Kameras in Grenzen interaktiv mitbe-
munder Hauptbahnhof, das Projekt Multi Casa auf dem Gelände des
stimmt? Das hat nicht einmal in der wenig komplexen Konkurrenz
Güterbahnhofs in Duisburg, den Glaskubus für die Ruine der Nikolai-
zwischen Fernsehen und Kino funktioniert, die längst nicht mehr zum
kirche, die neuen Alsterarkaden oder die Europa-Passage in Hamburg.
Nachteil des Kinos entschieden ist. Urbanität, das komplexeste Verhältnis
Selbst das organisatorisch und räumlich raffinierte Deichtor, dessen Vor-
zwischen Mensch und Raum, gekennzeichnet durch Offenheit und explo-
läufer, das 12-geschossige Bürohaus Doppel-XX mit seinem doppelten
sive Mischung, wird durch die Mattscheibe ihren Reiz nicht verlieren.
Kreuzzeichen im Grundriß, einer uralten, ägyptischen Hieroglyphe für
Bezeichnend ist, daß Cybercity ohne die Stadt-Metapher nicht auskommt.
Stadt, und die schon vor Jahren eröffnete Kieler Sparkasse realisieren
Paul Virilio irrte ebenfalls, als er schrieb, der Stadt werde »bald ein tele-
überraschende Ausdehnungen und Annäherungen des öffentlichen
topischer Ballungsraum folgen, in dem das öffentliche Bild in Echtzeit den
Raums. Die als Veranstaltungsort nutzbare Kassenhalle in Kiel ist in
städtischen öffentlichen Raum der res publica ablösen wird.«1 Nicht der
einem unmerklich gläsern abgeschirmten Teilbereich Tag und Nacht zu
private Tele-Terminal wird der Bezugspunkt, sondern die Stadt bleibt der
betreten. Anti-soziale Bauwerke sind diesen Architekten ausgesprochen
Bezugspunkt. Im Gegenteil, die Medieneuphorie provoziert keinen
suspekt. Choreographen vergleichbar geht es ihnen um die menschli-
»rasenden Stillstand« (Paul Virilio), sondern eine rasende Mobilität, deren
chen Bewegungen in der Stadt.
zunehmende Beschleunigung alle Erfahrungen, Beziehungen und Verhältnisse zu banalisieren droht. Dem Reisenden im Hochgeschwindigkeitszug wie im Flugzeug entzieht sich die Erfahrung von Raum, Land-
GEMEINSCHAFT
schaft, Stille und Körper. Gebrauchsfertig liegt die Welt vor ihm: begehbar, befahrbar, konsumierbar auf mühe- und leidenschaftslosen Stippvisiten.
Die Inszenierung von Gemeinschaft – jenseits von Autobahn-
Je mehr die Computerisierung um sich greift, desto stärker entwickelt
stau und Warteschlange vor dem Museum – ist gerade in einer Gesell-
sich die Sehnsucht nach der Unmittelbarkeit des konkreten, originären
schaft, die das Individuum nie mehr vereinzelte als heute, eine wichtige
Ereignisses. Man muss nicht, man will am Ort sein. Anders lässt sich das
Quelle für die kollektive Identität. Robert Venturi, der große Vordenker der
Reisefieber nicht deuten. Architektur und Stadt lassen sich nicht einmal
postmodernen Architektur, irrte nie fataler als auf der letzten Seite seines
als Still-Leben mit der Kamera umfassend einfangen und konservieren,
berühmten Buchs »Komplexität und Widerspruch in der Architektur«. Dort
geschweige denn das darin kanalisierte öffentliche und kulturelle Leben.
verkündete er vor gut dreißig Jahren, daß Amerikaner keine Piazza und
Seinen glücklichsten Moment in Bezug auf einen Ort erlebte der nieder-
keine Passegiata mehr brauchen – die traditionelle abendliche Plauder-
ländische Dichter Cees Nooteboom innerhalb des Gebäuderings der
runde der Italiener um Marktplatz und Kirche. Amerikaner, so Venturi,
Plaza Mayor im spanischen Salamanca, nicht vor einem Reisebericht
seien zu Hause vor dem Fernseher (oder mittlerweile vor dem Computer-
am Bildschirm.
Monitor) besser aufgehoben: »Man glaubt gemeinhin, dass freier Raum für unsere Städte etwas Kostbares sei. Er ist es nicht.« Moderne Cyborgs, Urbane Implantationen
ÖFFENTLICHKEIT
weiter entfernen. Sie bieten lediglich abgekapselte private Logenplätze mit Blick auf eine Stadt, die die Verheißungen ihrer mit Wolkenkratzern
Vielleicht sucht das große Publikum in den großen Museen der
auftrumpfenden Skyline mangels kommunikativer Vernetzung gar nicht
Welt weniger die Kunst allein als mit ihr die Öffentlichkeit? Das Getty
einlösen kann. Frank Lloyd Wright machte sich darum zu Recht über die
Center in Los Angeles, eine Mischung aus toskanischer Felsenstadt und
»ausgezogenen Teleskope, aufgerichteten Elefantenrüssel, Bedford-Stein-
kolossaler Bricolage nach kaiserlich-römischem Muster, verbindet Urba-
raketen, gotischen Zahnstocher, modernen Füllhalter« lustig, die »den
nität und Kunst nach dem Vorbild räumlich souverän komponierter Stadt-
Erdenwürmern unten auf der Dorfgasse die Vertikale verkaufen«. Was ihn
anlagen. Das Museum, Festung und Schatzkammer im Ansturm der
und seinen Ehrgeiz als Architekt nicht daran hinderte, mit seinem 1,7 km
Informationsrevolution, wird damit in einer Stadt, die wie ein Straßendorf
und 528 Etagen hohen »One Mile High«-Turm selbst alle Höhenrekorde
im Quadrat nur noch grenzen- und konturenlose Ansammlung ist, zur
brechen zu wollen.
Intensivstation von Öffentlichkeit und Stadtkultur. Die Künstler andererseits haben es aufgegeben, im Straßenraum unserer Städte nach Öffent-
Wenzel Hablik, der phantastische Architekt des Expressionis-
lichkeit und Urbanität zu suchen. Kunst allein kann dieses Brachland, das
mus, trieb die vertikale Stadt zu Beginn des Jahrhunderts auf die Spitze,
mangels Alternative als öffentlicher »Raum« bezeichnet wird, nicht mehr
indem er Luftkolonien und fliegende Siedlungen entwarf, die mit ihrem
fruchtbar machen. Künstler finden hier lediglich Ödnis, »Packhalden,
Propellerantrieb endgültig jede Bodenhaftung aufgaben. Für die Stadt
Zwischenräume des Ungestalteten und Unartikulierten« (Bazon Brock),
und ihre Urbanität hätte ein solcher Abschied auf Zeit nur vorteilhaft sein
aber keine konkreten Bezugspunkte.
können, wäre doch ihre horizontale Dimension unangetastet geblieben. Nach einem Jahrhundert Hochhausgeschichte sucht Frankfurt dennoch
Die Bürger der Stadt treibt dennoch eine Sehnsucht nach
sein Heil in einem vertikalen Maßstabssprung. Der Weitsprung mit Hilfe
Größe, die ihre eigene Position und Bedeutung widerspiegelt. Auch der
öffentlicher Monumentalbauten wäre sozialräumlich reizvoller, verlangt
Traum vom Berliner Stadtschloss ist dafür ein deutliches Symptom, wenn
jedoch von der Stadt mehr als ein Schachspiel mit Investoren nach dem
auch ein in sozialer Hinsicht irrelevantes Beispiel. Alexis de Tocqueville,
Motto: Turm setzt König schachmatt.
der große Prophet des Massenzeitalters, sah im Raumanspruch der Öffentlichkeit, dem scharfen Kontrast zwischen vielen kleinen und wenigen großen Bauwerken, ein zentrales Phänomen der Demokratie. Weite
VERNETZUNG
Plätze und große öffentliche Gebäude, im Stadtplan durch schiere Fläche, nicht Höhe markant ablesbar, machten im antiken Rom Urbanität unmit-
Nicht von ungefähr finden sich zu einem Zeitpunkt, da die
telbar anschaulich und greifbar. Folgerichtig sollte westlich der umbri-
Hochhäuser noch in den Kinderschuhen steckten und der vor etwa 115
schen Stadt Orvieto das kaiserliche Rom als Freizeit- und Lehrpark
Jahren gebildete Begriff »Wolkenkratzer« noch gar nicht existierte, visio-
»Roma vetus« schon neu entstehen. Die Geschichte horizontaler Stadt-
näre Darstellungen, die die Turm- und Aufzugsstadt New York durch
räumlichkeit auf einer Fläche von 360 ha in Originalgröße.
kühne Brückenschläge horizontal verknüpften. Ein Motiv, das schließlich auch der futuristische Architekt Antonio Sant’Elia aufgriff. Dagegen ist die 58 m lange gläserne Skybridge zwischen den 41. und 42. Etagen der
NEBENWELTEN
Zwillingstürme von Cesar Pelli in Kuala Lumpur nur Andeutung und Notbehelf: ein weiterer exklusiver Aussichtspunkt, rein symbolisches Glitzer-
Offenbar wollen sich die Menschen mit der Realität der Stadt
werk für die Boomtown. Die 185.000 m2 Geschossfläche auf 88 Etagen
allein nicht mehr zufrieden geben. Wir brauchen virtuelle Nebenwelten
dieses zurzeit noch weltweit höchsten Gebäudes wären in der Vernet-
wie Walt Disneys Kleinstadtmodell Celebration, das kaiserliche Rom,
zung mit Stadt für die Öffentlichkeit viel sinnvoller einzusetzen. Nicht ein-
wenigstens eine »CentrO«-Einkaufsstadt wie in Oberhausen neben dem
mal die von Rem Koolhaas in ihrer Multifunktionalität früh gepriesene
alten Zentrum oder die Wiederauferstehung historischer Kulissen. Auch
Radio City des New Yorker Rockefeller Center ist noch ein Vorbild. Hoch-
himmelwärts strebende enge Hochhausetagen sind Fluchtburgen, die
häuser bieten keine Eskalation der Urbanität, sondern Fluchtburgen ihrer
sich von der Bühne Stadt mit großem technischen Nachdruck immer
Voyeure. Es gibt kein armseligeres Schauspiel als Los Angeles sonntags
312 313
aus dem Drehrestaurant eines Hochhauses zu erleben, wie sie John Port-
deswegen der Öffentlichkeit verloren, weil es ein Privatmann gebaut hat.
man baut: ein Film ohne Ton und Handlung. Im Italien des 13. Jahrhun-
Der Ort, an dem sich zum Beispiel das Amsterdam des 19. Jahrhunderts
derts wurden die überheblichen Wohn-Türme der Magnaten zum Vorteil
versammelte, war ein Bürgerpalast, der 1864 auf Initiative des Arztes,
der Schönheit und Räumlichkeit der Stadt einfach gekappt. Heute dage-
Chemikers und Brotfabrikanten Samuel Sarphati errichtet worden war.
gen erlauben sich die Städte banale Stadtkronen in Gestalt von gestapel-
Ein Kolossalbau weit jenseits der Dimensionen der übrigen Stadt. Seit
ten anonymen Mietbüros, die keinem anderen Ziel dienen als der per-
vier Jahrzehnten beweist New York mit seinen öffentlichen Räumen in
sönlichen Bereicherung global operierender Investoren. Unter diesen
Privatbesitz, dass sich Privat und Öffentlich nicht ausschließen müssen,
Bedingungen ist der letzte Sinn des Hochhauses, die Stadt an wenigen
sondern sich ergänzende Attribute sein können. Nach dem Vorbild von
markanten Stellen mit einer spezifischen, einzigartigen Landmarke zu
Mies van der Rohes Seagram Building an der Park Avenue profitierten
bereichern, schwer einzulösen. Die von BRT geplanten Wolkenbügel am
320 Gebäude in ihrer Geschossfläche davon, den öffentlichen Raum
Kölner Rheinauhafen bieten in einem Meer von Alltäglichkeiten zwischen
urban zu erweitern. »Sobald dem Bauherrn die zusätzliche Geschoss-
»KölnTurm« und »MainTower« noch einen seltenen Glanzpunkt mit hori-
fläche genehmigt wird, verpflichtet er sich, einen öffentlich zugänglichen
zontalen Auslegern.
Raum zu gestalten, zu bauen, zu pflegen und der Öffentlichkeit uneingeschränkt zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Obwohl der Raum im
Von amerikanischen Verhältnissen im Hochhausbau scheint
Besitz des Bauherrn bleibt, muss er die Rechte, die mit diesem Privatbe-
Deutschland schon wegen des auch daran beteiligten Chicagoer
sitz assoziiert sind, abtreten. Er reiht den Raum in die freie Welt öffent-
Schnell-Couturiers Helmut Jahn nicht mehr weit entfernt. Kurioserweise
licher Räume ein, darf weder die Nutzer selektiv behandeln noch maß-
stehen dennoch ausgerechnet ernsthafte Versuche, den öffentlichen
regeln, weder den Raum nach seinen individuellen Vorstellungen verän-
Raum in der Fläche neu zu entwickeln, die Zielsetzung von BRT, als
dern noch für private Nutzungen preisgeben.« 3 Im 21. Jahrhundert wird es
autistische Amerikanismen in Verdacht. Doch ist dem Patienten Stadt nur
neue soziale Kondensatoren geben müssen, Rem Koolhaas nennt sie
noch auf diese Weise neues Leben einzuhauchen. »Dass das Volk, wenn
»gebaute Supraleiter«. Wie diese neuen Schauplätze des öffentlichen
es sich beisammen fühlt und sieht, über sich selbst erstaunt und als eine
Lebens letztlich aussehen und als soziale Kondensatoren funktionieren
Gestalt empfindet, von einem Geist belebt , hatte bereits Johann Wolf-
könnten, darauf versuchen die Hamburger Architekten eine vorläufige
gang von Goethe in der Arena von Verona bemerkt und in der Italieni-
Antwort zu geben.
schen Reise notiert. Für New York haben Thomas Wolfe und Truman Klaus-Dieter Weiss
Capote dieser kollektiven Glücksillusion in unvergesslichen Passagen ein literarisches Denkmal gesetzt.«2 Das Prinzip, wie von Goethe beschrieben, ist einfach: Sobald »irgendetwas Schauwürdiges auf flacher Erde vorgeht, und alles zusammenläuft, suchen die Hintersten auf alle mögliche Weise sich über die Vordersten zu erheben: man tritt auf Bänke, rollt Fässer her-
Anmerkungen
bei, fährt mit Wagen heran, legt Bretter hinüber und herüber, besetzt
1
Paul Virilio: Revolutionen der Geschwindigkeit, Berlin 1993, S. 65
einen benachbarten Hügel, und es bildet sich in der Geschwindigkeit ein
2
Vittorio Magnago Lampugnani: Die Ästhetik der Dichte, in: Ders. (Hrsg.):
3
Juliane Pegels: …and it does work! New York Citys Erfahrung mit privately owned
Krater.« In Berlin hieß das einmal Tempodrom und wurde unter dem Titel »Bühne für Stadtkultur« neu installiert, leider in einem betont sakralen Erscheinungsbild.
Hongkong Architektur. Die Ästhetik der Dichte, München 1993, S. 9
public space, Polis. Zeitschrift für Stadt und Baukultur 1/2003, S. 25
Die stadtentscheidende und stadtprägende Aufgabe ist nicht, private Höhenrekorde zu brechen, sondern Räume zu schaffen für die sozialen Ereignisse und Identitätspunkte der europäischen Stadt. Diesen Weg geht das Hamburger Team BRT in seinen kleinen wie großen Projekten. Eine Straße wird nicht schon deswegen zu einem öffentlichen Raum, weil sie keinem Privatmann gehört, ein Gebäude geht nicht schon Urbane Implantationen
06
OFFICE WORK
Independent of its changing organizational forms—and despite its vitreous curtain facades—the office still functions as a simple black box. For centuries, human beings have attempted to master “informal” life by creating closed spaces in which the variety of existence and its accompanying manifestations are “formally” recorded—once in files, now in date records. Offices have thus become machines that not only define society but also transform social and natural processes. In other words: the modern world is, provided the office is. The invisible world inside naturally fuels distrust; however, frustrations also arise within the data regime itself, and these only worsen as bureaucracy continues its move into cyberspace. The decisive factor is the flow of data, not the person processing it. Given the hypercomplex dynamics of such controlled processes, narration and symbolism no longer have a regulating effect on life. Workers in the office spend more time communicating with machines than with other human beings. The office itself has become a machine, and the work in it can be compared to industrial production on the conveyor belt. The computer is the final stage in the transferal of Taylorism from production to administrative processes. On the one hand, the office must not forego form with all its difficulties. On the other hand, communication, complexity, and dynamism cannot be restricted to separate areas, no matter how large or flexible these are. Communicational openness—not necessarily defined as a lack of borders—is the decisive factor within the building and beyond its boundaries. Nowhere has this urban principle of layered functions been articulated more boldly than in the Swiss Re headquarters in Munich, designed by BRT. The Office Work
314 315
continuously expandable, dense interconnection of exterior and interior space manifests itself in a play of stairs, footbridges and halls as a symbol of modern nomadic society. With the three-dimensionality of a hypertext, it links project teams and the business system in a labyrinthine and yet systematic manner. The levels include a project team, business system, and knowledge base. On the lower level, knowledge is generated, classified, integrated into context and made available. This layer is not represented by institutionalized unity, but by corporate vision, culture, and technology. Whereas the office has always been the driving force behind developing new communication technologies, mankind seems to have reached the ultimate codification and formalization of life with the computer. The content and rhythm of office work is, for the most part, determined by the computer, and often the amount of money invested in data processing is now equivalent to the construction costs of the entire office complex. It is with great urgency then, that data architecture must be reconciled with the image and work atmosphere of the office building in order to overcome anxieties and to enhance motivation. The question of office quality does not have only an architectural dimension, but an urban planning dimension as well. Or did the collapse of the twin towers of the World Trade Center mark the start of a bureaucracy that is utterly devoid of images and symbols? It is noteworthy that in the many stages leading up to the attack, architecture was not sacrificed for security.
A city is a dynamic, creative, cosmopolitan, and historical blend. Urbanism is not necessarily a question of population size, but rather a disposition which itself results from a certain way of dealing with space as a factor of social interaction. In spite of all the euphoria for new communication forms and technologies—and given the homelessness of a “cold,” hightech communication society—we have, quite obviously, not moved beyond the human or “warm” communication community to be found in urban networks. What is at stake here is the inhabitability of a social space whose future is highly dependent on the communicational quality of conurbations.
Office Work
316 317
06.1 A STEADY FLOW OF TRANSACTIONS KIEL SAVINGS BANK BANK KIEL GROSS FLOOR AREA 7,000 SQ M BUILT APRIL 1994–MARCH 1996 BDA-PREIS 1999 ARCHITEKTUR IN SCHLESWIG-HOLSTEIN 2ND PRIZE
319 319
A STEADY FLOW OF TRANSACTIONS The second project that BRT realized also targets a mass phenomenon relating to architectural denial. In terms of their buildings, a large number of savings banks and financial institutions communicate with customers on the supposedly solid basis of middle-class banality and creditworthy convention. And yet this practice stands in glaring opposition to the technical equipment now used in banking. With the introduction of automatic tellers that are usable around the clock and the attendant reorganization of customer service and financial transactions, the functional structure of the bank changed so radically that, despite long-held reservations, spatial and design innovations became realistic. In the Kiel Savings Bank, the different uses of the counter room by day and by night seem an especially consistent extension of this development. The architects achieved the double usage through the aid of a movable glass building set within the building. Their inspiration came from the glass chamber music hall that in 1990 was set as a modern element into Berlage’s stock exchange in Amsterdam. Whereas the conversion of the stock exchange necessitated the creation of an acoustic partition between the small hall and the adjacent larger 50 m
one (to be installed without any change to the historical structure), the glass elements in the savings bank divide space for security reasons. The main entrance, lobby, and counter area remain open around the clock. The only difference: outside normal opening hours, customers can only gain access with a valid bankcard. Glass walls restrict movement to the area of the computer terminals, but customers have an unchanged view of the spacious room, which is also used for cultural and other events.
South elevation
320 321
“Building good architecture always means departing from the beaten tracks.” Kai Richter
Kiel Savings Bank
30
50
3
322 323
Schematic section of glass box
Plan of first floor, customer reception hall
Plan of second floor, customer reception hall
Longitudinal section Kiel Savings Bank
324 325
Kiel Savings Bank
Multi-functional light, communications, and monitoring system
327 327
06.2 STACKED GARDEN CITY DOUBLE X OFFICE HIGH-RISE OFFICE TOWER HAMBURG GROSS FLOOR AREA 20,000 SQ M BUILT JULY 1997–AUG 1999 COMPETITION 1995, 1ST PLACE; ARCHITEKTURPREIS 2000 WESTHYP-STIFTUNG; FIABCI PRIX D’EXCELLENCE 2001
STACKED GARDEN CITY The hieroglyph for “city” in classical Greek, propelled twelve stories into the air (and into the third dimension), formed the basis of this new type of office building. With great spatial extravagance, the architects widened the normally narrow ventilation space within the double glass facade (only a superficial sign of environmental thinking) and created hanging gardens with lemon trees. The building’s glass shell is designed to keep out noise and weather. The office structure, set as a double “X” into the square glass block, only meets this shell on its outer end points and is accompanied on its rise to the skies by six building-high triangular atriums. At the center of the building, between both office “letters,” this web of space opens to form a seventh square atrium that, like the others, can be regulated climatically via retractable glass roofs. Open-plan, combination and individual offices are grouped around this airy core, and from their inner position they are linked to the exterior via two-story gaps in the Xs. Seven-meter-high gardens and luxurious relaxation areas, interacting with the twelve-story entrance hall, were created as a kind of greenhouse window in accordance with construction regulations. Long before the Dutch Pavilion at the Expo in Hanover transformed stacked landscapes into the boldest metaphor for the future, BRT combined interior, intermediary and exterior spaces in this practical, highly flexible city structure. It is situated less than ten minutes from the central station in the direct vicinity of BRT’s follow-up “Berliner Bogen” project. An airy, light and green labyrinth has evolved—one that has often been dreamed of, but has never been realized quite so impressively.
330 331
Design sketches
Double X Office High-Rise
))) ))) ))) )))
Detail of ventilation bulkhead
Detail of facade
“With high-tech there is always the danger of wanting to substitute complex technology for simple physical processes. Just for aesthetics’ sake.” Hadi Teherani
332 333
Double X Office High-Rise
WINDOW ON THE CITY This building is a “sensation,” a “cathedral,” a “city of the future,” a “building emblematic of our time,” the “sum of economic pressure and emotional dream-world,” and “probably the best example of office construction in years,” claimed the Süddeutsche Zeitung euphorically on April 19, 2000. “In a single form it combines cutting-edge technology with contemporary trends and anxieties. It reconciles the yearning for a radical departure with the desire for radical isolation … At first glance this is not obvious, since from the outside the new office building looks like a beautiful glass box that has crash-landed in rather ugly surroundings—in an area where Hamburg stops being the Hamburg of blue water, white villas, and green Barbour jackets and slowly becomes Dortmund.” Between Heidenkampsweg, the southern Hamburg highway feeder, and the Mittelkanal waterway, the architects have linked two crosses to form a spatial web that is punctuated by the glowing red of its glass and enamel balustrades. Rising twelve stories and covering 9,000 square meters of surface area, the suspended glazing is currently the tallest in Europe. The resulting pure cube of glass flies in the face of usual sculptural office design, which insists on establishing a distinctive symbol within the amorphous structure of the city. And yet within this cube—sheltered from noise and weather behind its protective glass cover—one encounters a super symbol. The multi-story building with its unique floor plan is of a modest height in keeping with the Hamburg skyline. It was made possible by the client’s willingness to modernize and keep rents low in the adjacent factory building, which was once used to produce artificial sausage skins and now provides studio space for artists, sculptors, and designers. One of the oldest symbols of the city is the cross or “X.” The Egyptian hieroglyph with which the historian Joseph Rykwert demonstrated this claim consists of a cross within a circle—two elemental and enduring elements of the city. In his central study “The Conscience of the Eye: The Design and Social Life of Cities,” Richard Sennett refers to the fundamental significance of this symbolism. “The circle is a single, unbroken, closed line: it suggests enclosure, a wall or a space like a town square; within this enclosure, life unfolds. The cross is the simplest form of distinct compound lines: it is perhaps the most ancient object of environmental process, as opposed to the circle, which represents the boundary defining environmental size. Crossed lines represent an elemental way of making streets within the boundary, through making grids.”
335 335
“They demand a rent of less than 12 euro per square meter of office space. With only two cores and a very effective building depth of 13.50 meters that left enough money to build a really high point-fixed hanging facade.” Hadi Teherani
Section of office area
Section of courtyards
The Hamburg office block thus becomes the dual symbol of city and
gardens influence the internal climate, which, within limits, follows the
urbanism in an immediately intelligible and plausible way—in particular
rhythm of the seasons and is decisive for maintaining the thematically
since the building is an open one.
designed magnolia, bamboo, azalea and citrus gardens. The reservoir capacities of the unclad reinforced concrete construction and the Brazil-
The point of intersection in the “X” structure contains the mini-
ian slate floor regulate the atmosphere both in summer and winter.
mized entrance cores, the service and sanitary facilities, kitchenettes,
The building-within-a-building concept reduces the heating costs for the
photocopying rooms, and the building’s technical installations. Around
office areas by almost 50 percent.
these cores, office areas of 140 or 220 square meters radiate out on ribbed slabs resting on visible consoles. The office areas conform to the
The surprised visitor may well have the impression that a great
shape of the cross and are free of internal supports. The sliding windows
deal of usable space is lost in this labyrinthine structure, which inter-
on the inner facade allow for a partition wall connection every 1.25 meters.
weaves a large amount of open space with relatively few office landings.
The outer points of the ground plan offer prestigious, city-oriented discus-
Compared to the standard solution of a ring-like structure with a central
sion areas bounded by what was originally planned as a red concrete
air well, every square meter of office space seems to bring with it a large
segment. Apart from a few office zones on the longitudinal sides of the
amount of “unused” open space. The views through the simply con-
cube, only these “windows on the city” push forward to the external
structed sliding windows, which are not exposed to rain or weather and
facade. As a precaution, a supporting ventilation system was installed at
therefore are not thermally insulated, lead to a luxurious emptiness, since
this point due to the increased exposure to sun. The entire shell consists
every office is situated off a winter garden. However, in mathematical
of 560 prefabricated elements and is supported by the substructure on
terms, the opposite is the case, as indicated by the high proportion of
384 piles. Only the four wall panels in the ground-floor corners were con-
window area and the construction of the inner facades. The minimization
structed on the site. This prefabricated construction method allowed each
of the access surfaces and the maximization of structural depth result in
floor to be assembled in only fourteen days.
16 square meters of utilizable space per 18 square meters of total surface. Costs for fire protection were considerably reduced through model simulations on a scale of 1: 20 that made it possible to do without
HANGING GARDENS
a sprinkler system. In case of fire, escape routes are provided by two winter gardens, which are pressure-ventilated via metal gratings. The
The spandrels of the two “X” forms create space for six building-
internal connecting halls and the internally located security stairwells are
high winter gardens and a central atrium. The loads of the external glaz-
illuminated naturally via surfaces of glass brick. These have been classi-
ing, which extends 42 meters in front of the winter gardens, are
fied as F90 fire resistant according to German regulations. With net con-
transferred to the construction via a story-high structure and concrete
struction costs of 1,140 euro per square meter—including a 172-car
cantilever arms. Adjustable glass roofs and ventilation slats 5 meters
underground garage—rental costs on completion amounted to less than
above street level automatically regulate ventilation without use of air-
12 euro per square meter plus 2.50 euro for overhead. The floor gardens,
conditioning. A test procedure was developed beforehand to collect
covering a total area of 2,000 square meters, are not rental space but
the required climatic data. The computer-supported system takes into
used free of charge. With only two stairwells and the simplest facade and
account temperature, wind conditions, working hours in the offices, as
sunshield technology behind the external climate and sound barriers, the
well as rain and smoke reports. The design allows for unrestricted techni-
Double X office building is not only an economic and environmental mas-
cal communication between the thermal-insulated and the cold facade
terpiece, but marks the pinnacle of architectural symbolism as an urban
surfaces within the structure. Ribbed concrete slabs, prefabricated on
super sign under glass. Offering an unusual degree of value for money,
a just-in-time basis for the entire project, create the necessary climatic
the building was fully rented one year prior to completion. For the time
reservoirs. Positioned in a constantly alternating pattern, floor gardens
being, a single company is using the building’s entire 20,000 square
almost 7 meters high allow for a view from the inner office areas out into
meters of space, thus optimally exploiting the symbolic power of the
the surroundings—beyond two projecting, 13.2-meter-deep office land-
architecture for corporate identity. However, it is possible for separate par-
ings that are free of supports. The plants and water surfaces in the
ties to rent the 72 office units, each with roughly 200 square meters of
336 337
Office areas
floor space. These can be divided into single, combination or open-plan offices, and if desired, connected via naturally lit hallways in the building cores. Once again we find that a provocative spatial idea, which is enormously effective in economical terms, outdoes rival firms that merely glorify technology and form. The succinct lesson that one learns here is that architectural “wonders” are always achieved in spatial terms. Ornate facade projects, whether by Jean Novel or Theo Hotz, cannot replace the emotionalism of the third dimension. The building also fits in perfectly
Gardens
with the row pattern of the surrounding neighborhood. Of all the ideas this building communicates, the central one is that innovative architects will always find eager clients, despite the problems their profession may have realizing concepts. On the other hand, office space designed as mass product, devoid of spatial inspiration and environmental intelligence, will be difficult to rent out, whatever the state of the economy. People are becoming more aware that architecture can soar when competing for clients and staff.
Voids
Access
Double X Office High-Rise
Detail of facade suspension, 12th floor
Schematic section of courtyard facade
339 339
Detail of doors to atrium, first floor
343 343
“The conservatories were originally designed to optimize the lighting in the depths of the building. More than anything else, though, they ensured that the building’s hourly airchange ran at seven-times the natural rate.” Kai Richter
344 345
Double X Office High-Rise
Elevator car
06.3 HIGH-RISE IN THE REAR ABC-BOGEN OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING HAMBURG GROSS FLOOR AREA 16,200 SQ M BUILT MARCH 1998–AUG 2000 COMPETITION 1995, 1ST PLACE
HIGH-RISE IN THE REAR In 1958, Ernst Bloch addressed the transparency and openness of modern architecture, stating: “The broad window that captures the exterior world requires an exterior world full of appealing structures. The door fitted with glass right down to the floor needs sunshine to come streaming in.” Bloch feared that, when used to reconcile both realms, total transparency would place interior space at the mercy of the exterior world. This politically motivated fear was shared by many of the first modern designers. These days glass is used almost exclusively for aesthetic purposes, and such a symbolic interpretation of the material—which Sigfried Giedion described in 1941 as the “reconciliation and penetration of the individual and societal sphere”—may seem outmoded to many. And yet there is some validity to the core statement, since new threats have replaced the Nazis and the Gestapo to which Bloch alludes. In a horrifying parallel to September 11, 2001, Bloch’s thoughts even ran to “earthscrapers,” which were “holes in the roofs of a cellar city.” The eleven-story ABC-Bogen high-rise is only 100 meters from the Gänsemarkt and has been integrated into Hamburg’s inner city with great skill. The building has a barrelshaped glass roof, but its uniqueness does not lie in the technical computations of the glass shell or the energy technology necessary for it. Rather, it arises from its spatial dynamics on a highly problematic site. The high-rise is a “protected” rear building that submits to its narrow city location, and along with the front building, it terminates the block while adapting to the adjacent building’s curved facade. It qualifies its presence in a public space through a restrained architectural vocabulary.
20 m
350 351
Longitudinal section
355 355
Plan of first floor
Plan of 4th floor
ABC-Bogen Office Building
358 359
06.4 ARCADIA FOR EMPLOYEES BERLINER BOGEN OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING, HAMBURG GROSS FLOOR AREA 43,000 SQ M BUILT AUG 1998–DEC 2001 DEUTSCHER STAHLBAUPREIS 2002, NEPIX BUILDING AWARD 2002, MIPIM AWARD 2003
ARCADIA FOR EMPLOYEES With attractive cultural and commercial locations lacking, the task of bringing culture back to the city has surprisingly fallen to the commonplace office building. In the “modern, Darwinian working world,” (Ulrich Beck) grand spaces that promote staff motivation and company loyalty are required for today’s “knowledge workers,” and are seen as decisive production factors transcending location. The 140-meter-long “airship hangar,” which has a glass skin and Shells
integrated winter gardens, is situated alongside a six-lane highway and forms the border between the city and a faceless industrial area. The only historical point of reference is Fritz Höger’s office building across the way, built in 1928. Eugène Freyssinet’s airplane hangar in Orly (1925) goes a long way toward explaining the kinship between Höger’s brick and pilaster structure and the modern steel parabola spanning the canal (for which the site first had to be
Arches
invented). Both buildings break with convention, living from their structural frame. The eight floors of the Berliner Bogen are suspended on crossing, glass-roofed arches and, for the most part, do without supporting columns. The offices inside differ in layout and orientation. Environmental building does not remain a mathematical puzzle here, but takes on human contours in the overlapping exte-
Ceilings
rior, intermediary, and interior spaces. Social commitment is a function of exposure, of integration into the surroundings, as well as the urban quality of places in the community. In 1967, the first Hamburg office building was torn down because it was regarded as “plush in the age of the machine” (Ernst Bloch). Now the modern office building is once again developing into a synonym for the city.
20 m
362 363 Design sketches
Berliner Bogen Office Building
“The glass skin is based on the igloo principle: the smallest envelope area for the maximum content.”
364 365
Jens Bothe
Berliner Bogen Office Building
Working drawing of first floor/main entrance
366 367
BG
Berliner Bogen Office Building
370 371
A “BRIDGE” TEEMING WITH LIFE
Cross section
At first glance, this building at the northern end of the City-Süd industrial area is confusing. Is it a train station? An airplane hangar? A gate to the city of Hamburg? The dimly lit airplane hangars that Eugène Freyssinet designed in Orly in the early 1920s appear to be related typologically. Freyssinet, the most important pioneer in the field of prestressed concrete, created his halls with 9-centimeter-thick reinforced concrete arches that brace the structure on its longitudinal sides. In contrast, the “airplane hangar” in Hamburg, which is 140 meters long, 10 meters wide and 36 meters high, is encased in glass from its lowest to its highest point, with three trapezoid winter gardens integrated into each side. In 2002, the structure not only won the steel industry’s architecture award, but was also named the most original office building in northern Europe at the North European Property and Investment Exhibition. Delicate-looking white concrete arches shimmer under steel and anti-sun glazing, familiar to us from airplane and automobile construction. With the diverse play of light, the catchword “double facade” gains a special aesthetic value here, and yet it is not the material, but the space in between that shows the architects’ skill. With today’s unlimited technical possibilities, the right material is only an aid in defining the right spatial proportions. The northern concrete arch shows this. Especially bold in design, it appears to intercept the glass roof over the concave arched entrance facade. However, there is a steel beam above it, between the glass skin and the concrete. The answer to the riddle is the site, which technically does not exist and was thus not the subject of any development plan. A glass pump station and the water near the entrance (which can only be crossed via a bridge) are oblique allusions to the curious situation. Lying beneath the complex is a 7-meter-deep pool that holds 22,500 cubic meters of water. It is a spooky catacomb, reminiscent of the spaces in Munich that are currently being used for concerts. The storm water storage pool is part of the city’s drainage system and balances out unequal rainfall in the canals. In the event of heavy rainfall, water from the entire eastern area of Hamburg converges here and can rise to a point that is just 60 centimeters below the foundation slab of the underground garage, which was integrated into the old canal bed without any excavation. Surely it is understandable why nobody hit upon the idea of building “on the water” at the end of the canal. On the other hand, if spaces with different functions are stacked on top of each other like this, the dense
Berliner Bogen Office Building
3.138 3.500 7. OG
3.500 6. OG
3.500 5. OG
3.500 4. OG
3.500 3. OG
3.500 2. OG
3.500 1. OG 8.512
4.600
Structural principle of steel arch
2.700
2.700
2.700
2.700
2.700
2.700
2.700
372 373
Detail of ventilation flap
“The people of Hamburg immediately found a name for all our buildings. Every taxi driver knows them.” Jens Bothe
Berliner Bogen Office Building
experience of city life will not be encroached upon by civil engineering measures such as banal car parks and transformer plants. The offices in the steel parabola have sliding, story-high glass elements, and the individual floors hang on the frame as if from a bridge. Within a short period of time, this bold mammoth form made a non-place into an “address”—no small feat in Hamburg. The building shares its structural aesthetic with Fritz Höger’s 1928 clinker brick and pilaster building across the way. As represented by both of these buildings, 1920s modernism and contemporary glass constructivism have more in Plan of 8th floor
common than is demonstrated by many recent office buildings and their reputed historical counterparts. The oversize machine shapes, sheltering arches, dynamic floor plans and flexible office arrangements have led to surprisingly diverse spatial situations that can be quite willful despite their transparency. They are not the architecturally underdeveloped platforms of a morphing office, which strands the individual worker in the middle of nowhere. The chance dispersal of rooms—with exhibition walls partitioning a space optically without giving it support or a sense of composure—are not based on any profound spatial concept, but rather on a superficial organizational idea. Concepts of office space viable over the long-term cannot be developed without architectural goals and structures. Flexible modern offices often resemble camping sites at which noise-dampening tent tarps and windscreens are creatively rearranged at least three times a week. But is this necessary? Why do we need total
Plan of first floor
spatial flexibility if electronic networks know no borders? One fundamental error lies in the assumption that space will more effectively promote creativity and innovation if the spatial structures can be easily changed. And yet occupants cannot achieve high spatial quality by refusing to
Office areas
375 375
Gardens
Access
Facade section north, main entrance
define space. Only within set limitations can an environment be created
through space under the atriums’ glass skin. The design dramatizes
and empty space avoided.
structure in way reminiscent of the transfer of load in Gaudí’s work. The four cores correspond to the diamond-shape of the building. One hun-
As cities grow, there are greater cost benefits in moving out
dred and twenty tons are suspended on the steel arches, and yet, inside
of them. However, the European city is not in a state of crisis, in spite of
and out, it is “only” the ceiling edges of the diagonal wings that are held
what many claimed in the past. Nor is the business community bidding
(in addition to the glass facade). In order to counteract the upward force
farewell to urban architecture. On the contrary, sophisticated, knowledge-
of the storage pond, the middle area loads are transferred downward via
based companies continue to look for urban locations in order to present
concrete pillars. In the middle axis of the first floor—the spine of the build-
themselves to the public in impressive buildings. Until recently, it was
ing—slanted pillars with centering beams compensate for the different
thought that information technology would have a more devastating effect
column patterns on the underlying and overlying floors. In the critical
on the city than the train or the automobile. Now the unsentimental, com-
phase of construction in which the temporarily supported concrete ceil-
puter-generated face of de-urbanization has laid the foundation for a revi-
ings were connected to the steel structure, the delicate-looking arches
talization of city centers that have allegedly only been kept alive by
sank—as calculated—by 25 millimeters.
tourism. The glass office “bridge” shows this trend. Originally designed for exclusive use by an insurance company, it provides 32,000 square meters
The environmental advantages of the Berliner Bogen come not
of floor space for up to 79 tenants or 1200 employees. Almost 90 percent
only from the utilization of the previously “non-existent” site above the
of the space was rented out before completion—in contrast to the eco-
storage pond, but also from the building’s double shell and the use of
nomic disaster of the Düsseldorf Media Harbor, in which William Alsop’s
a building-within-a-building concept. The glass shell was tailor-made for
Colorium is 95 percent empty. The rents (20 euro per square meter) are
the solid building structure within. The winter gardens function as climatic
considerably higher than those in the modern office buildings in the adja-
buffer zones, reducing the cost of the facades and sunscreens, which are
cent City-Süd industrial area. Such rents are usually only to be had at
controlled from each room. The gardens, which are connected to the
prime locations in the city or on the coveted banks of the Elbe. An archi-
central entrance axis on the ground floor, dampen street noise and serve
tecture that is both utopian and realistic has even lured tenants away
as prestigious halls for rests and exhibitions. The atriums open to the
from first-class districts such as these. This has proved once again that
street space via large, motorized tilt doors. To get outside, occupants
BRT’s emotionally charged spatial experiments—which, though futuristic-
cross a footbridge of wooden planks running above a grate-covered
looking, are grounded in everyday life and economics—act as veritable
drainage ditch. Only on its southern canal side does the building have
magnets. The glass “wave” is one of the few (and most recently selected)
a single-layer thermal-insulating facade. The glass balustrades here are
office buildings at “New German Architecture,” a five-year traveling exhi-
partially printed, and electrically controlled horizontal ribs offer protection
bition presided over by an international jury.
from the sun. In line with a “low-tech” approach, rooms are ventilated naturally, and the structure makes passive use of solar energy and warm air flows between the facade levels. In this “glassy” way, heating costs can
DRAMATIZING STRUCTURE
be cut in half.
The structure consists of crossing, cantenary-shaped, two-hinge
After this building made such a splash, all of Hamburg was
arches that rest on pile foundations at the edge of the former street. Mas-
curious about the next piece of property that BRT would take on. The
sive cast-steel joints dramatize the flow of forces at the visible footings.
architectural office took the city by surprise with a 288-meter-high glass
The arches are made of two circular tubes, 16 and 25 centimeters in
lighthouse set down in the harbor. Derived from the shape of a water
diameter, and sheet steel with holes. Tubular purlins, up to 12 meters long,
drop, the streamlined form serves as a signpost for the city’s spectacular
rest on top, and cast-steel cantilever arms are mounted on these in 1.3-
waterfront. Like the “wave” that BRT integrated into the urban landscape,
meter intervals to hold the skin of laminated safety glass. The structure
the lighthouse has been inspired by Hamburg’s amphibious character
looks like a huge machine part with trapezoids shaved out. The floor plans
and stands for the transition from water to city. Certainly one should
grow smaller toward the top of the arches, which appear to shoot wildly
commend Hamburg for its willingness to implement such innovative
378 379
Facade section south
Berliner Bogen Office Building
Schematic section atrium
383 383
Detail of steel arch, hinged joint
solutions. Berlin is the counter-example, showing the extent to which city
made congruent in this way, consumer terms such as “entertainment
government can get in the way. Nicholas Grimshaw’s “Armadillo,” which
value” and “tourist attraction” will become superfluous, even at the recre-
houses the communication center of the chamber of industry and com-
ation level.
merce, was tormented for years by the construction administration until it finally perished in captivity. In Berlin, modernism—as an antithesis to the revered Schinkel—can only be admired in museums. The Berliner Bogen demonstrates that monumental architecture can respect the dignity of those upon whom it leaves its lasting impression, since here the brute force of the large form dissolves into a powerful, transparent, multilayered and subtle play of opposing forces. In their explanation of architecture’s poetic power, Dorothea and Georg Frank write that creative architects distinguish themselves by reconciling an obsessive love of detail with a bold openness for large perspectives. This statement explains BRT’s building exactly. Urbanism is not an aspect of real, material space, but rather describes the relationship between the people collected therein and “their” space—whether in the city or at the workplace. An architecture based on communication-oriented spatial ideas and urban involvement offers us the chance to bring architectural form and social practice into synch. It makes it possible to rediscover the social sense of the urban. Like other disciplines, architecture must repeatedly elaborate its link to society. In organization theory, “collective intelligence”—which is no longer imaginable without the computer and Internet—corresponds to “organizational knowledge and learning.” Above and beyond individual contributions, this only evolves in the complex communications network of an organization. However, this communication network is not pure electronic cyberspace, but rather always functions within a space. It is dependent on distances, layerings, gradations, cross-links, and an orienting spatial articulation. We can only avoid an architectural and urban-planning rut if we reflect upon communication processes, if planning and strategy teams work not only in, but on communication patterns. In order to promote communication cultures, a spatial substrate is required that derives the necessary flexibility from formal profusion rather than neutrality and emptiness. Only spaces that are redundantly structured and latently overstructured can encompass both separation and connection. In the ongoing quest for alliances, symbioses, and docking opportunities, this means that we must—in terms of urban planning—abandon the self-sufficient large complex on the periphery and shift to the re-urbanization of city centers with densely networked clusters. If intelligence and urbanism are
384 385
06.5 SPATIAL WEB ON THE URBAN PERIPHERY SWISS RE OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING UNTERFÖHRING NEAR MUNICH GROSS FLOOR AREA 54,000 SQ M BUILT JAN 1999–DEC 2001 COMPETITION 1998, 1ST PLACE; DEUTSCHER ARCHITEKTURPREIS 2003, AWARD
SPATIAL WEB ON THE URBAN PERIPHERY We have now passed those two well-worn milestones of 1984 and 2001, and who would have thought that architecture, as the engine of public aesthetic debate, could be responsible for grand spaces and intoxicating urbanism instead of cold glass functionalism and the mathematical exercise of ecology. Even if environmental criteria are justified, an overly scientific “ecologization” of architecture that only offers a new justification for modernism’s old functionalism and utility cannot respond to the dynamics of a societal development that even in its bureaucracy aims to create subjectivity as the individual link between concentration and communication. Thus, the “opulent retro-architecture of our time,” which constantly seeks the “reconstitution of an architectural convention” (Heinrich Wefing), is caught in a never-ending vortex. By contrast, this web of space, concealed behind a bold hovering hedge, has its origins in the unrealized space-station utopias of Eckhard SchulzeFielitz, Yona Friedman and Constant Nieuwenhuys. The continually expandable, dense interconnection of inner and outer space manifests itself in a play of stairs, footbridges and halls as a symbol for modern nomadic society. As a branding strategy for a company group, this urbanistic architectural principle is both labyrinthine and systematic. Individuality within this structure does not emerge from form but from spatial reference. In reconnecting the shards of Structural principle
1960s tradition, the architectural concept of infinite space offers new contents and strategies that amount to much more than a backwards recounting of history à la Berlin and do not attempt to silence committed clients by means of aesthetic categories.
388 389
Swiss Re Office Building
Longitudinal section
Cross section
PERIOD OF EXPANSION
tion, expansion, and new construction are the order of the day. Not even swimming pools, new subway lines, and a program to restore the Isar
In 1998, real estate sales in the city limits of Munich rose by 50
River to a more natural form are considered too extravagant. Not to men-
percent to 5.3 billion euro. This was topped only by Berlin, a city three
tion the abundance of attractive mountain peaks, beer gardens, and boat-
times larger. In the year 2000, the metropolis so loved by corporate head-
ing areas. Does Munich, for lack of residential space, lure more perhaps
quarters registered over one million square meters of new office space
with its bucolic environs than with an urban focal point, which ultimately
for rent, the fifth record year in a row, and once again the highest total
can only serve as a temporary, luxurious stage for leisure? With the “new
renting performance ever achieved in a German location. The vacancy
Munich addresses,” large-scale islands and ribbons of city development
rate of just 0.2 percent was presumably the lowest for commercial real
and, for instance, in the main train station, even the dream of a high-
estate anywhere in the world. There is no talk of “the company community,
speed Paris–Munich–Budapest route are becoming more likely. But here,
that location which until recently gave life-long orientation primarily to the
too, office buildings dominate, not housing. The best that can be said
lowest third of all earners, that place where one of the most beautiful sen-
about the flexible development concept, according to the city planning
tences of the world is spoken every day: ‘Well, then, see you tomorrow…’”
officer, is that its provision of luxury apartments in the city can ensure the
becoming more fleeting and virtual, as Mathias Greffrath predicts.1 Only
supply of affordable family housing on the margins. Once work suppos-
the classical, concrete, and in the words of Oskar Negt, “dead work” has
edly disappears, will the cities thus develop into a paradox office labyrinth
emigrated to the southern hemisphere; however, this world of mines and
with accumulated leisure operations, linked to the postmodern return of
assembly lines appears to be more than replaced by the world of com-
the courier jobs of late antiquity and the feudal period? Today over than
puters in the executive offices of the globe. What is missing in Germany,
seven million people in Germany have less than 460 euro per month at
the largest labor market in central Europe, is the socially intelligent distri-
their disposal.2 Otto Steidle sought symbolic redress in the office idea
bution of work. The encouragement of education and knowledge, on the
“Everything is Housing.” According to this concept, in 1995 the T-Mobil
one hand, is at the same time confronted with a strange deprecation
headquarters in Bonn created residential courtyards in the 1950s style—
of their contents on the part of pure business on the other. Here, the
housing for 2,100 employees. A communications technology corporation
political will is missing, just as in the objectives set for city construction.
in a Trojan horse of bright, idyllic housing is hardly a fundamental solution
In Amsterdam, on the eastern docklands near the main train station, a
to the problem.
large-scale project was launched to build compact townhouses and skycharging social housing projects. Rotterdam is also reinventing itself in
In the network of global cities, Munich, unlike Frankfurt, is nei-
the former harbor area. With the battle cry “High-rise is a must!” the city is
ther an Alpha city nor a Beta city. A recent sociological model calculating
pinning its hopes even more vehemently on a compact, pedestrian-
the office networks of the one hundred largest corporate-oriented service
friendly central city and the skyscrapers required for this—including those
enterprises worldwide (banks, financial services, advertising, accounting)
for housing. While 5,719 apartments were generated in Munich in the
rated Munich as a third-class Gamma city—in the shadow of Düsseldorf,
year 2000, another 7,000 were built in the convention city of Riem. With a
and on the same level as Berlin and Hamburg. However, in individual
realistic demand of an average of 620,000 square meters of office space
disciplines such as the legal or the banking system, or in the sphere of
annually, office construction still regularly finishes laps ahead of housing.
media, Munich does have Alpha qualities: In the legal sphere, on the same
The construction material and investment engine of the city is thus the
level as Düsseldorf; in banking, right behind Frankfurt; as a media loca-
office building. Increasingly, employed knowledge workers only experi-
tion, ahead of Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, and Cologne.3 The
ence the city at work, unless their employers choose to realize their
prerequisites for a well considered, condensed, and intermixed city archi-
corporate philosophies in the industrial parks in such locations as Unter-
tecture could hardly be better in all of Germany. But does Munich’s “new
föhring, Hallbermoos, or Oberpfaffenhofen.
period of expansion” actually correspond to a new expansion-period mixture of functions? And is the city thus the antithesis of functionalism,
For years now, Munich has invested twice as much per capita
which sorted everything into niches, and is still sorting? Why is it that,
in its infrastructure than the average of the ten largest German cities.
even today, the mixture of housing, trades, and businesses in neighbor-
While cultural institutions elsewhere are being starved, in Munich, renova-
hoods built during the era of expansion at the turn of the last century
390 391
works, and works better than in areas that were explicitly planned for mixed usage today? Even the quantities in the recipe, the ingredients in their rela-
Office units
tionship to each other, have shifted. If primarily office space is built, it is a waste of time to hope that it will be mixed with housing and shops. Not to mention that there is no demand for so much “nostalgia” unless someone’s image can benefit. Nobody thinks about spatial forms of organization on the higher level any more, is the resigned conclusion. But is the New Arbitrariness of an industrial park actually a workplace worth striving for? Or, is it even reasonable and practical? Disregarding the savings in planning cost and effort? The way to reach the headquarters of Swiss Re, one of the largest reinsurers in the world, is to sneak in from the commuter train as if escaping through back courtyards after a holdup. Granted, these back courtyards are the product of city expansion, not city revitalization. Nevertheless, in this location, where the industrial park could not be circumvented for lack of space, the construction of the Swiss
Access cores/hedge
Re building in Unterföhring succeeded in creating an innovative office city behind a suspended hedgerow. The huge property’s original, unfettered freedom from any adjacent buildings was used to redefine the spatial requirements of a knowledge-based corporation.
ART PARK For the moon-landing corporation of Swiss Re, originally located in the Englischer Garten, the architects designed not a body of shining aluminum shaped parts, but a lively, walk-in mantle consisting of a suspended hedgerow. This stages the outlook onto the property itself. While the fairy tale Snow White hedge is not yet distinct as a characteristic image, the explosive power of the pioneering spatial configuration behind
Special areas
it can hardly be imagined. The architects declared their experiment—contracted by Swiss Re for its “House of 100 Professions”—a “spatial staging of the linkage of individuality and group cohesion to a creative unity.” In fact, the dense linkage between landscape, art park, and two completely different double-story office layers piled on top of each other has succeeded in creating a new exchange between large spaces, communication and community, and concentrated work in secluded rooms surrounded by green space, for individuals or groups of up to 800, or currently 580 employees (27,360 square meters effective area). The parallelogram-shaped property allows the building to be expanded by 50 percent. The insignificant furnishing variations of the office planners—who are Swiss Re Office Building
“It bothered me not being able to satisfy the people working on the commercial estate. That is why not only the workforce had to move, but also the English Garden they were all so fond of.” Hadi Teherani
393 393
Structural principle for vine frame/hedge/escape route
better at reveling in fashionable concepts than in three-dimensional
introverted manner, or vary holes in the facades of prefabricated build-
visions of space—thus face an architectural alternative, which, in a
ings in file-to-factory technology—as in the “key building of the current
smoothly networked, layered configuration of space, makes it superfluous
architecture revolution” 4 (Andreas Ruby), the Düsseldorf Neuer Zollhof
to latch on to any quickly outdated office fashion. The building is structured
office complex by Frank O. Gehry.
like a city, with streets, squares, and meeting spaces, which are recessed far behind the hedge and building boundary. This area is surrounded by
More decisive than the exercises in shaping a digital Jugend-
the main building and by the two sets of four office groups, which are
stil, or “process-controlled design according to poetic considerations,”
suspended and arranged in the shape of a windmill. The office groups
(Bernhard Franken) are architectural operations on the complexity of
have four units for twenty-four employees each, and are accessed via
spatial relationships—interior as exterior, and the space between both
four kernels at the corners of the parallelogram. All socially and spatially
spheres. An architecture not according to nature, but rather in unison with
relevant transitions between the plenum and the private sphere are repre-
nature. If that was ever the objective of the “blob” and the “bubble,” even
sented here, imparting both to employees and to customers the feeling
the selection of the heading was wrong. At first glance, in its permeation
that they are of the utmost importance. Among these are the luxury of a
of garden and office space, the labyrinthine spatial weave of the Swiss Re
jogging track along the hedge; the artificial garden by Martha Schwartz
succeeds in spatially and structurally optimizing the office building.
inside the hedge path, which, along with the roof, is color-coded red, yel-
Perhaps this topological advance will not be recognized in its entire mag-
low, blue, and green for the purposes of orientation; and, not least, the
nitude until the plants have integrated themselves more strongly into the
penetration of a non-hierarchical atmosphere in both the interior and
medial value of the architectural image—especially the 600-meter-long
exterior, on all levels of communication and concentration, all the way to
and more than 10-meter-high suspended green facade of 160 wisteria
the subterranean garage.
and 40 Virginia creepers. The hedge is to achieve its full cover by 2005, only then will the building appear completed in its entirety. But even then the image of this topological architecture will not be safe from seasonal
THE NATURE OF CULTURE
and architectural changes.
Even without its Sleeping Beauty hedge, the building structure of Swiss Re in Unterföhring, which lacks a facade and appears impene-
TOPOLOGY
trable—opens up a new relationship between landscape and architecture, between outside and inside, between technology, art, and nature. Its clas-
In topology, the “science of place,” or the geometry of pure
sical modern style presents landscape and nature most powerfully behind
relations between positions, the concept of surroundings is used to
floor-to-ceiling windows, where it is distanced and incidental, as on a cin-
abstract from all ratios of dimensions and magnitudes. Topological
ema screen in sunlight. In contrast, biomorphism, with its gushing and
characteristics of a settlement structure, for instance, are independent of
swelling natural vocabulary, appears to be so narcissistically occupied
formal changes in details. Even additions and vertical extensions leave
with its changing forms that it generally can do without the exterior as a
the structure untouched. Trees, branches, and flow systems are examples
point of reference. The decisive flaw in the reasoning of its champions lies
of open systems. In closed systems, the connections form network-like
either in the assumption that natural shapes can manage without regular-
meshes. The structure of this office building was triggered by the search
ities, or in the fact that a spatial field of conflict could emerge without a
for the best spatial organization for a knowledge-based corporation.
contrast between “natural” architecture and “natural” surroundings. A
Reinsurers collect, store, and link knowledge in order to explain, justify,
house shaped like a drop of water hence no longer needs a lakefront. It
and predict insurance risks. The spatial city differentiates vertically
is easy to see through to the technical lack of perspective by the masters
between closely connected representation, communication, and knowl-
of the blob. Not even the blob can create transparent, heat-resistant, and
edge storage in the two-story base around the meditative inner courtyard,
soundproof glass. The artificial, autistic euphoria of the shapes of the
and the four working groups recessed over this courtyard, operating
exhibition pavilions, recycling facilities, churches, ventilation towers and
autonomously in four—or, at some later date, six—“trees.” The unusually
subway stations either avert themselves from their surroundings in an
luxurious embedding of this specific office landscape in a three-dimen-
West elevation, spring
North elevation, summer
394 395
East elevation, autumn
South elevation, winter
Swiss Re Office Building
“The building is rather like an autonomous city with its own emotions and highlights, with districts, squares, parks, leisure and cultural facilities.” Hadi Teherani
sional garden landscape—which streams through the entire building,
the old school. The specifications of the building plan, which dictated a
from the subterranean garage to the roof—is a logical and inevitable
thick screen of trees against the feared heterogeneity of the industrial
conclusion. The structure of the building consistently complies with the
park, could thus be evaded. However, the archaic picture of the tree is
economy of knowledge, shifting as needed between communication and
deeply intertwined with this architecture. The welcome gesture of the tree
concentration. The supposedly “open” system of the sixteen “office units”
house, graduated far into the depths, forgoes any visible barrier to access.
in the four development cores are thus connected closely through the paths arranged on two levels through the “crowns” of the suspended hedges. This was conceived not only for the pleasure of a fresh air “cloister,” or as a substitute for the Englischer Garten, but also for reasons of
1
security.
Mathias Greffrath: Ein Brief über Arbeit, Liebe, Glück, Geschichte – An die junge Frau mit Rucksack und Fahrradsattel vor dem Deutschen Theater, in: Stefanie Carp, Daniel Libeskind, Jan Philipp Reemtsma: Alles Kunst? Wie arbeitet der
Despite all of the facility’s urbanistic complexity, which theoreti-
Mensch im neuen Jahrtausend, und was tut er in der übrigen Zeit? Reinbek 2001,
cally could be described infinitely, its success is in realizing individuality not only in the form of its appearance, but in its reference to space.
p. 94 2
Reviews by the media have made comparisons to other architectural images: Habitat 67 in Montreal, Unité d’Habitation in Marseille, the Nether-
March 4, 2002 3
lands’ Expo pavilion in Hanover, and others. However, in this case especially, it is imperative to understand landscape planning and garden
Thomas Eckardt: Arbeitnehmer sind auch nur Menschen, Süddeutsche Zeitung,
cf. Florian Rötzer: Im Netzwerk der globalen Städte, Telepolis, April 19, 2002, and the original studies listed there
4
Andreas Ruby: Beyond Form. Architektur im Zeitalter ihrer digitalen Produzierbar-
architecture as an integrated component of a process-oriented, multidi-
keit, in: Peter Cachola Schmal: digital/real. Blobmeister. Erste gebaute Projekte,
mensional contextuality, compliant with the procedure of the transfer and
Basel/Boston/Berlin 2001, p. 208
expansion of knowledge. The hurdles for the American, architecturally oriented garden artist Martha Schwartz (inner courtyard, interior gardens, roof gardens) and Peter Kluska, the landscape architect from Munich whose work focuses on structuring ecological life communities (suspended hedge, exterior park, extensive roof planting, planning of execution and foreman of construction) were thus all the higher. On the one hand, garden areas were to be created, so to speak, within the architecture, on the parallelogram-shaped property enclosed by the hedge facade, between the subterranean garage below and the “office units” above. On the other hand, the cluster-shaped structure of the threedimensional projection of the field property required an orientation guide—realized in the form of four different garden sections sorted by color—which is occasionally separated in the inner courtyard by illuminated walls of atomized spray. Fantasy and an integrated artistic experiment have thus impressively taken over from the surrounding parks of
396 397
Swiss Re Office Building
400 401
20 m
Swiss Re Office Building
402 403
Swiss Re Office Building
“Good architecture is like good music: it takes shape between the notes.” Kai Richter
408 409
Swiss Re Office Building
413 413
06.6 PERISCOPE IN A SEA OF HOUSES GRIMM 6 OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING HAMBURG GROSS FLOOR AREA 2,500 SQ M BUILT AUG 2000–SEP 2001
PERISCOPE IN A SEA OF HOUSES The 1920s-style office building is experiencing a renaissance in Hamburg, helping to define the image of the commercial district. Now, though, it is characterized by a vitreous interaction with urban space. By creating a specifically modern contrast and not superficially copying old materials, the new buildings allow the city’s historical background to be seen in a new light. Investor architecture has once again become synonymous with city image, even if the term itself remains controversial. Located on a tiny plot of land, BRT’s glass tower is an ingenious aesthetic composition. Unlike the adjacent office buildings, which are much too broad, it manages to pay homage to the picturesque variety of merchant 20 m
buildings that make up the historical harbor of the old city. Until the city’s warehouses were built, these historical hybrids—three or four windows wide—were used for residential, office, and storage purposes. Verticality, differing building heights, many small parts, and a gable motif were important elements in the design of BRT’s new building on Nikolaifleet, which fills the last gap in the old city torn open in the war. However, its architectural vocabulary is entirely new. The two-story lobby, the spacious, protruding penthouse (open on three sides), and the third-dimensional effect of the inward-bent facade are conceptual assets for which the architects had to fight with economic (i.e., investment-related) arguments. The upper floor has been set back from the facade in order to create a more dramatic view of the ruins of St. Nicholas (with the third tallest spire in Germany) and the Lever-Haus, designed by Cäsar Pinnau for the Hamburg-Süd Shipping Line, one of the first office high-rises with
Rear front, Nikolaifleet, 1939
a curtain facade of glass. The result is a Manhattan-like skyline enhanced by the historical neighbors and the amphibious character of Hamburg. Only the inward gaze guarantees concentration.
Grimm 6
West elevation, Fleet
East elevation, street front
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
416 417
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
Plan of 7th and 8th floor
Grimm 6 Office Building
MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239 MonCad™ 2D ©1994, Shung Louie,AIA,NYC All Rights Reserved (2120673-1732 Fx(212)979-0239
Longitudinal section
418 419
Grimm 6 Office Building
06.7 CONFIGURATION OF EDGES KAY DEGENHARD HOUSE OFFICES/ RETAIL BERLIN GROSS FLOOR AREA 786 SQ M BUILT JAN 2003–JUNE 2004
423 423
CONFIGURATION OF EDGES The building, which closes a gap in the Berlin cityscape, does not submit to the authority of adjacent roof edges or the monosyllabic linearity of the row. Within a mature design framework that has been defined but not narrowly interpreted, it incorporates deviations from the regular block structure that in fact do not yet exist in great detail. The different uses of the commercial building, which functions as an inner-city “display” for a fashion and design center in Treptow, have given rise to a kind of magic glass cube with a flat roof that nimbly responds to the minor infractions committed by the neighboring buildings. The concrete-framed “houses within the house,” each of which has its own stairway and colored glass facade, appear to be made up of many small pieces and do not try to curry favor with the neighboring Gründerzeit architecture, but nonetheless take it seriously. The architects were able to adopt the different heights and window proportions of the adjacent buildings without superficially copying the traditional facades. The protruding concrete “cornice” enhances the three-dimensionality of the facade even in places where it could not be realized due to urbanplanning restrictions. To be sure, the variation of building sections— with shop, office and customer-service space—is not in the end an absolute success in functional terms, since the upper two-level office runs over the border of the facade on the inside. And yet this is a reformed modernism that does not autistically exclude neighboring buildings by means of glass joints, but helps these buildings to achieve their full effect—and such a modernism is not dependent on functional successes.
20 m
South elevation, garden
Schaufenster der Mode
Kay Degenhard Haus 86 A
424 425
North elevation, street
Kay Degenhard House
“The goal of a good design is clarity and simplicity within complexity.” Hadi Teherani
Plan of 5th floor
Plan of 2nd floor
Longitudinal section
Plan of first floor
Kay Degenhard House
06.8 STRUCTURALISM IN GLASS CARRÉ MAINZER LANDSTRASSE OFFICES FRANKFURT/ MAIN GROSS FLOOR AREA 26,700 SQ M BUILT JUNE 2001–FEB 2003
STRUCTURALISM IN GLASS Located in the Gallus district to the east of the A5, between the expanded fair grounds on the former freight station site and the tracks of Frankfurt’s central railway station on the far side of the Westhafen, the compact block for residential, business, and commercial uses, lies close to the city and to transportation routes. The six- to eight-story structure is comprised of individual building blocks around a central atrium and numerous integrated greenhouses that seem labyrinthine in the interior, while completing the block on the exterior. It comes alive in the office and housing section through sculpturally documenting the individual compartments of each apartment or office group in the facade as an individual point of reference, and alluding to it in two-story compositions in the office tower. Although changing organisational forms and group structures of highly flexible office areas (open-plan, combination, tri-plan) are no longer clearly traceable on the exterior today, each employee has the benefit of an individual point of reference on the outside and the inside—not least of all due to changing forms and arrangements of two-story greenhouses at the corners lit from both sides. What was a neutral glass envelope is thus transformed into an eloquent facade and a plastic building fabric with urban divisions—sufficiently flexible to meet the needs of the surroundings despite urban density and to overcome the constraints of the site. The intense integration of greenery contributes greatly to the agreeable atmosphere, which this building exudes. In this manner the office building takes on the character of a directionless urban pattern with individual qualities, symbiotically incorporating non-office functions, while nevertheless ensuring the legibility of the labyrinth that is the city.
“I don’t want to design just any old anonymous architecture. In my opinion, individuality and personality play a decisive role.” Hadi Teherani
Carré Mainzer Landstrasse
Cross section
06.9 WORKING AND LIVING LOFT BUILDING AT ELBBERG OFFICE BUILDING HAMBURG GROSS FLOOR AREA 3,340 SQ M BUILT APRIL 1996–JULY 1997 COMPETITION 1994, 1ST PLACE; BUILDING OF THE YEAR 1997; BDA HAMBURG ARCHITEKTURPREIS 1999
WORKING AND LIVING This small assemblage of lofts, reminiscent of the Chilehaus and the Flatiron Building, is located on a problematic site in the flood area near Hamburg’s fish market. It adroitly navigates the difficult waters between the desire for traditional beauty and the widespread aversion to modernism’s gridded mediocrity, to which the Prussian-motivated package design of Berlin succumbs with all its mathematical schematism. The building presents us with two faces: the wavy glass facade overlooking the water and the finely detailed copper shingles facing the slope. The duality expresses a sense of doubt rather than eternal truth, disquietude rather than ritual and rules. It never goes to the extremes seen in the extravagant deconstructive creations of fun-loving sheet-metal artists. The architects have succeeded in bringing together hidden and transparent spheres as well as symbolic and abstract architecture to create a modernism that resolves its own contradictions. This visionary, doubly defined interpretation of the theme “flagship of stone” wrestles like David against Goliath in a city where there is an ongoing love affair with brick architecture, where one hapless imitation of Höger’s Chilehaus goes up one after the other. At the heart of the struggle is the biased belief—taken up once again by the Frankfurter Allgemeine Zeitung in its coverage of the Berlin Palace debate—that there is no single place in the world where Bauhaus successors, in the broadest sense of the word, co-exist successfully with the architecture from 1900. Precisely this kind of criticism could be leveled at the bordering areas of the warehouse district, which make rigid use of brick, and the Kehrwiederspitze across the way—despite its diplomatic red outfit.
439 439
“We built a gross floor area of 2,800 square meters over a 400-square-meter traffic island.” Kai Richter
Plan of 7th floor
Plan of 6th floor
Plan of 5th floor 20 m
A CITY ON THE WATER
scope than Berlin’s new neighborhood at Potsdamer Platz. Encompassing 155 hectares, it has been hailed as a “waterside Latin quarter,” a
The city of Hamburg derives its distinct international flair from
“Hanseatic Amsterdam” and the “Manhattan of the North.” Unfortunately,
the urban power of water. This harbor town—the “grand synthesis of
the conventional buildings that went up on the Kehrwiederspitze are a
Atlantic and Alster” (Helmut Schmidt)—is situated “not on a narrow, stingy
poor warm-up act for this grand show, only diluting and not accentuating
body of water like the Spree, but rather on a magnificently broad emerald
the famous warehouse district. More innovative solutions are to be found
current that flows into the horizon” (Alfred Kerr). With the return of archi-
on the Altona waterfront. The main stage is the oldest man-made harbor
tecture to the Elbe, to the pungent sites of the fish trade, to the harsh
facility in Hamburg. Built in 1724, two decades after the Sunday fish mar-
beauty of warehouses and cranes, the white city, the garden city, the brick
ket opened, it was named after an old fortress. In contrast to Hamburg,
city, and the business city are looking south—and embracing the new mil-
this is not a commercial harbor, but rather a fish and grain market. Fish-
lennium. In contrast to contemporary Berlin, so enamored of the past,
processing plants, a malthouse, and a grain storehouse (now home to
Hamburg has always known that urban visions cannot be based on nos-
the Stilwerk design store) now line the edge of the harbor, which once
talgia and the reconstruction of old buildings. In 1885 more than 20,000
attracted the largest fishing fleet in Germany but today only draws refrig-
people had to sacrifice their residential neighborhood (nearly 1000 build-
erated trucks.
ings) for the city’s much-admired, sleepy warehouse district, which is still used today as a kind of treasure island for carpets, coffee, and spices.
Revitalization does not mean imitating the megalomaniacal
The city’s awe for Fritz Schumacher cramped its architectural style. After
city administration of Florence, which sought to surpass the works of both
the 1962 flood, the edge of the harbor between St.-Pauli-Landungsbrücke
the Old and New Worlds when constructing its cathedral. On the other
and the Deichtor market halls became a front row seat with an unob-
hand, the architectural history of a dynamic city must rise above unifor-
structed view of the busy harbor stage. Now renewed competition is
mity and mediocrity. The identity-promoting brick provinciality favored in
coming from Altona, its onetime Prussian opponent. West of the old fish
Hamburg is a two-edged sword. For over two decades the city has been
auction house, the landscape becomes unruly and authentic: it is Ham-
doubly “red”—with its brick architecture and the alliance between the
burg’s best location for busy waterfront life this side of the planned
working and merchant classes (Helmut Schmidt). The song lyrics written
“Hafen-City” urban expansion project.
for Vienna are also applicable to Hamburg: “Kleiner roter Ziegelstein, baust die neue Welt” (“Small red brick, you build the new world”). In fact,
If even the legendary Berlin chronicler Alfred Kerr preferred the
in political and architectural terms, Hamburg seems more obstinate in
“city on the water” to the “up-and-coming imperial city” of Berlin, water
implementing this color principle than its socialist Austrian counterpart.
cannot be an unimportant criterion for urban beauty. There are now
With the construction of the city’s warehouses in 1890, the emergence of
plans to revitalize and create a denser pattern of life in Hamburg using
the office building district, and Fritz Schumacher’s brick development
approaches tested in London, Barcelona, and Sydney—ones observable
houses in the 1920s, red became the traditional color of progress. It has
at the Westhafen in Berlin. They center on redeveloping abandoned quay
remained so ever since, though the progressive nature of the city’s archi-
facilities with complex utilization concepts. The focal point of this back-to-
tecture is surely contestable. Despite the glass implants by BRT, Ham-
the-Elbe strategy is the projected “Hafen-City” surrounding Magdeburg
burg has served as a role model for stony Berlin. With his architectural
Port: the project, which in the next 25 years will expand the inner-city area
color theory, Egbert Kossak—Hamburg’s chief building director up to
by more than a third of its current size, is much bolder and larger in
1998—deserves some credit for creating a consistent city image, and yet Loft Building at Elbberg
440 441
Facade section, horizontal
he also paved the way for a great deal of mediocrity and heightened
money. “What am I supposed to do with this junk?” a despairing Höger
fears that the city’s common theme would go down in architectural
reputedly said upon seeing the bricks.
extravagance. It is no surprise that pressure built up that was not vented in five architectural forums with international participation. With the Loft
Fritz Schumacher may have insisted on “a restraint that engen-
Building and its dual architectural significance, BRT resists tradition and
ders uniformity,” but he also wanted to give architecture, as its “highest
yet it woos it at the same time—with glass and copper.
goal,” the opportunity “to surpass the lifestyle of an era in the service of an idea.” He wanted it “to anticipate the way of life that an era is in truth striving for.” This pioneering spirit is manifest in the time-bound quality of
TIME-BOUND
the warehouse district, the Chilehaus, and the Jarresstadt housing development; in the buildings by Gustav Oelsner, Fritz Schumacher, and Karl
Although it is a lot smaller and does not make use of a single
Schneider; in the Philipsturm and the tropical greenhouse at the 1953
brick, the Loft Building on the edge of the wholesale fish market in Ham-
International Horticultural Exhibition (both torn down); in the large market
burg—with a superb view of the Elbe and the harbor—is the legitimate
hall and botanical gardens designed by Bernhard Hermkes in the early
successor to Hamburg’s architectural trademark, the Chilehaus by Fritz
1960s; in the Gruner und Jahr building by Otto Steidle and Uwe Kiessler;
Höger (1924). The waves of glass and the pre-patinated copper shingles
and in the ferry terminal by William Alsop near the Loft Building (which
put on a brilliant show, not attempting to be “post-everything” like Gehry’s
unfortunately lost much of the dynamic force of the original design). On
Guggenheim Museum in Bilbao, but rather seeking the topicality and the
the other hand, it is not present in the timeless superficiality of brick
expressive, integrative force of a visionary modernism specific to Ham-
“investor architecture” that has kept the warehouse city from becoming
burg. In this modernism, the copper shingles—as the counterpart of the
a “world event.” In 1998, even one of the city’s cultural magazines con-
glass skin – are given surprising significance. Covering the building from
sidered the time ripe for Hamburg, despite its aesthetic sleepiness, to
the highest to the lowest point, they express the young architects’ rebel-
participate in the “creativity of an alert era” and overcome the resistance
lion against Hamburg’s “urban visions,” so wrongheaded and in need of
of the “brick barons” and their longtime mentor, Egbert Kossak, a trained
explaining. The story goes back to the new buildings on the Kehrwieder-
mason and architect himself.
spitze near the historical warehouse district. According to Egbert Kossak, these were realized after too much back-and-forth, which prevented
Seen against this backdrop, the Loft Building by BRT, which
“a much more interesting ensemble, one with a more lively architecture”
emerged from a competition, is a signal of the necessary resistance. It is
from emerging—let alone a “world-class architectural event.” Fritz
not meant as provocation, but rather explores counter-arguments and
Schumacher, the Chilehaus, and the beauty of the city as a whole were
counter-materials under a dynamic saddle roof (with dormer!) whose true
used to justify their mediocre design. The choice of brick in Hamburg is
character can only be seen from the air. There is even a large amount of
often more important than the message of the architecture, and this
red in the design, in a narrow metal strip that conceals the sun sails. The
selection is often made with a reference to the city’s glorious past. As a
adjacent multifamily brick building from Germany’s Gründerzeit has been
matter of fact, Oldenburg clinker brick was bought long before Fritz Höger
smoothly integrated into the aesthetic. From an architectural and techni-
was commissioned to design the Chilehaus, and it was not his first
cal point of view, the wedge-shaped structure, which offers 2,800 square
choice. Through this tactical move, the developers merely wanted to save
meters of building space, handles the extremely pointed, sloping property
Facade detail 2nd–6th floors
Facade detail, horizontal section above post
Facade detail, horizontal section above expansion joint
so well (right down to the specially designed ceiling flood lights) that a new chapter has been opened in Hamburg’s architectural history. Nearly two decades after the first brainstorming session, the sweeping structural transition of the Altona waterfront is gradually making progress, and soon crumbling quay walls, bumpy streets, and decaying, partially abandoned warehouses will become a thing of the past. Situated above this waterfront is the “Altonaer Balkon” (Altona Balcony), an elevated green area that extends the axis formed by the train station, Platz der Republik and town hall. When the locals go on their Sunday walks, this is the traditional highpoint and an ideal place to instruct youngsters on the economy of the port city of Hamburg and the activities in the Altona fishing harbor. Originally there were plans to connect the stairway of the Loft Building to the back slope via a small footbridge fitted out with prepatinated copper that matched the building’s northern face. This plan explains one detail of the facade design that otherwise seems puzzling. As a point of orientation and piece of city sculpture, the Loft Building has given rise to further development initiatives. Before the building was constructed, the large, barren, and yet prominent site was not optimally used. By day heavy trucks serving the struggling fish industry rumbled by; by night it was a red-light district. Thus it came as no surprise that the proposed plans to build residential and office lofts met with the immediate approval of the city, although the existing harbor development plan did not provide for residential use. In spite of the oversupply of office space, this elegant office building, willful in its functional division, was overrun with requests from creative companies looking for space. For the time being, then, plans to accommodate apartments in the lower, Facade section
western part of the building have temporarily been abandoned, though there is no disputing how charming it would be to live here, even with the unfortunate Kehrwiederspitze in view.
SHIP MOTIF Above the street, the building’s wave-shaped oriel windows push forward into public space in seven-meter intervals. The technically sophisticated, finely detailed facade has integrated sun screens and hardly recognizable window casements. The heating and cooling system for the roof, which is in places two-stories high, is concealed in facade’s hollow sections. The spaces behind the facade are generally five-meters deep, excluding the hallway. Occupants can create large rooms that Facade detail 2nd floor
extend over half or the entire floor, or set up individual offices, oriented to Loft Building at Elbberg
444 445
the spacing of the oriel windows, screened only acoustically so as not
land and water sides of the building, between a facade with window
to impede views. The stairway, with a vista of the adjacent green space,
openings and a curtain facade, between the stability of urban plan-
has been conceived as a vertical space for communication and rests.
ning/structural anchoring and the intoxication of a world high on commu-
Since the building stands on slanted round columns, there is additional
nication. BRT eschewed the arbitrary nature of trendy developments.
space underneath for parking. This is also the location of a side entrance
Instead they fill old roles with a new cast and hire an innovative director.
for the doorman. The main entrance lies two stories above this on the
With a sure hand, they succeed in capturing a dynamic that for purely
northern side, where it is safe from floods. The end of the building, corre-
technical reasons Emil Fahrenkamp, a contemporary of Mies van der Rohe,
sponding in design to the oriel windows, does not entirely fill out the
was not able to achieve at the pinnacle of his career, when he designed
knife-sharp tip of the property, but leaves this function to a sculptural strip
his Shellhaus in Berlin. Though made of steel, this looks like stone.
of steel. The building has many maritime details—the railing above the oriels, the as yet incomplete “jetty,” the bull’s-eye windows, the glittering fish-scale facade in the rear, the waves and reflections of light on the water side of the building, the sun sails, and the hull-shaped roof (behind which—viewed from the Altona Balcony—ships unexpectedly come into view on the way to the harbor). These create a strikingly real ship motif (or better yet “windjammer motif” once the sun sails are in place). Though often evoked by architecture, this motif is rarely treated as seriously as it is here. The viewer almost yearns for the next flood to see whether this hovering, lightweight vessel is firmly anchored to the ground. And yet it must remain where it is since it plays such an important role in the architectural debate in the brick city of Hamburg, fighting as David once did against Goliath. The perfection of the structure lends it an invulnerability at the center of the opposing movements described above. An especially striking feature is that right up to the roof the design has been doubly defined in two entirely different moods. One reason for this lies in the expressive power of the building, which could not have been achieved homogeneously with just any material. The scaly skin is made up of small copper sheets that have been mounted on the curved concrete discs of the structural frame. They change appearance with every passing cloud and ray of sunshine. The individual facade elements continually age—and do so with dignity. In other words: the range of materials that Fritz Höger considered to be “architectural gems” is expandable; brick does not have a monopoly on surface sensuousness and variety. Experimenting with the antithetical principles of tradition and modernism, the architects came up with an ingenious combination of copper and glass; materials that create a seamless transition from wall to roof and thus broaden the expressionistic capabilities of architecture. A second reason is that, with their choice of materials, the architects illustrate the contrast between nature and technology, between the
06.10 DOCKLAND CHARM ELBBERG CAMPUS ALTONA OFFICES/APARTMENTS HAMBURG GROSS FLOOR AREA 7,600 SQ M BUILT APRIL 2001–MAY 2003 BUILDING OF THE YEAR 2003, AIV
DOCKLAND CHARM Situated on the historically most important business and residential street in Altona, this courageous example of Hamburg urban development offered a unique opportunity to explore urban integration models without poking holes in the fabric of the city. After the war, all of Altona (in 1800, Denmark’s second largest city after Copenhagen) was extinguished by “New Altona.” The only exception was the flood area on the edge of the harbor. And yet New Altona’s car-friendly progressiveness failed, leaving behind a wasteland. The architectural highlights among the new buildings on the waterfront include the cruise ship terminal with its office and restaurant, and the Loft Building with its ingenious ambiguity and complex utilization concept. Following in the footsteps of the Loft Building, with its urban, Manhattan-like design, the Elbberg Campus bridges the gap between city center and the Elbe. The tiered ensemble takes as its central theme the charming topography of the “Altonaer Balkon,” a green area with a broad vista of the harbor and river, situated at the same height as the center of town. Above a hidden, two-story garage, the architects created a lively neighborhood of stairways and paths reminiscent of the more finely detailed Elbe suburb of Blankensee with its tiny captains’ houses. Linked to the existing network of paths, the project explores Charles Moore’s principle of exterior space grasped as interior space. The office and loft buildings have been integrated into the green slope as three distinct building sections and are the architects’ response to the landscape motif. The project offers a complex usage package and creates an urban quality with its large public terrace and the offices in the crowning structure on Grosse Elbstrasse.
Section
Brücke
Elbberg Ausfahrt
Einfahrt
= 5,10 ü.NN
South elevation
Eingangsbrücke
11,80 ü.NN
Technik
5,10
450 451
North elevation
Elbberg Campus Altona
Plan of 7th floor
Plan of 4th floor
10 m
Elbberg Campus Altona
454 455
Elbberg Campus Altona
“The building resembles a container ship in homage to the industrial charm of the harbor.” Jens Bohe
456 457
Elbberg Campus Altona
“Although our task is to respond to the history of the site, this should not translate into currying favor in a sentimental or historicizing manner.” Hadi Teherani
Elbberg Campus Altona
460 461
06.11 A SHIP’S BOW FOR ONLINE CAPTAINS DOCKLAND OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING HAMBURG GROSS FLOOR AREA 13,544 SQ M BUILT APRIL 2004–SEP 2005
465 465
40 m
A SHIP’S BOW FOR ONLINE CAPTAINS The cosmopolitan city of Hamburg, Germany’s leading multimedia center, derives its distinct international flair from the urban power of water. The harbor town—as a “grand synthesis of Atlantic and Alster” (Helmut Schmidt)—is situated “not on a narrow, stingy body of water like the Spree, but rather on a magnificently broad emerald current that flows into the horizon” (Alfred Kerr). With the return of architecture to the Elbe, to the pungent sites of the fish trade, to the harsh beauty of warehouses and cranes, the white city, the garden city, the brick city, and the business city are looking south—and welcoming the new millennium. In contrast to contemporary Berlin, so enamored of the past, Hamburg has always known that urban visions cannot be based on nostalgia and the
Adalberto Libera, Casa Malaparte, Capri 1938–1940
reconstruction of old buildings. After the 1962 flood, the edge of the harbor between St. Pauli-Landungsbrücke and the Deichtor market halls became a front row seat with an unobstructed view of the busy harbor stage. Now renewed competition is coming from Altona, its onetime Prussian opponent. West of the old fish auction house, the landscape becomes unruly and authentic: this is Hamburg’s best location for busy waterfront life this side of the planned “Hafen-City” urban expansion project. The Dockland building has Office areas
its own jetty and a 40-meter bow. The cleverness of the building is that it makes the distant ferry terminal by William Alsop (1991) part of its steamer motif (it is only a pity the completed terminal lost the dynamic force of the original design). For those approaching Hamburg by water, the building is a striking city gate, and with its accessible lookout platform, bar, and restaurant, it is an ideal place for landlubbers to observe ships and ferries in the harbor.
Facade
“(In a project like this) you learn what it means to create a superstructure above a federal waterway.” Jens Bothe
Access
466 467
Dockland Office Building
Longitudinal section
Schematic section of sloping elevator
Plan of 7th floor
Plan of 4th floor
Plan of 2nd floor
Plan of first floor
468 469
Dockland Office Building
471 471
06.12 URBAN PERMEABILITY DEICHTOR OFFICE BUILDING OFFICE BUILDING HAMBURG GROSS FLOOR AREA 24,000 SQ M BUILT AUG 2000–MAY 2002 COMPETITION 2000, 2ND PLACE; FEMB AWARD 2003 »OFFICE OF THE YEAR« BDA HAMBURG ARCHITEKTURPREIS 2005
20 m
URBAN PERMEABILITY In the east end of the warehouse district, there are a few lone buildings in the dense concentration of office structures that surround the Chilehaus and Messberghof, signposts of the onetime industrial redevelopment area. Situated on the border between the existent city and the largest urban expansion project in Europe— Hamburg’s new “Hafen-City”—the triangular Deichtor building (home to BRT’s new offices) lies at the interface between the historical and future metropolis, between streetside development and a more open architectural style. In the same place where Spiegel magazine planned to build its own glass high-rise, the ten-story prism, coming to a point like the Chilehaus, conveys the image of a modern Hamburg to train passengers and car drivers arriving in town. In terms of typology, the office building—as a compressed glassencased block—reveals some similarity to its historical neighbors, and yet it is far more complex. The rigid old “atrium” motif has been rearranged—not least for energy, climatic, and acoustic reasons. Daylight, city space, atriums, loggias, and hanging gardens interweave with meandering rows of offices to form a seemingly labyrinthine web of space. Given the myriad views through and out of the glass shell, it is often difficult to distinguish between inner Fritz Höger, Chilehaus, Hamburg, 1921–1924
and outer worlds. Two building-high spaces, illuminated from the roof above, have been integrated into this play of geometry and entrance axes. They permeate the two four-story entrance halls (themselves connected on the ground floor) and the four threestory gardens or “city windows.” The material and colors of the city across the way project themselves into the adjacent halls, with the result that the building’s boundaries are once again blurred, with different effects by night and by day. This building sounds a retreat from the concept of the “asocial building.” It signals the dissolution of a “Protestant ethics of space” and its “compulsive neutralization of the environment” (Richard Sennett).
Design sketches
475 475
“The structure is mirrored on every fourth floor within the triangular contour of the building. This results in fabulous interior spaces, allows light to penetrate deep into the building and opens a window overlooking the city on every side.” Jens Bothe
476 477
Deichtor Office Building
Deichtor Office Building
FOCAL POINT
Conceived of as a steel skeleton around 1910, there was still hope that the engineering structures would provide a catalyst for the
“When I observe a tree through three panes of glass, I never
revitalization of architecture, unlike the “romantic castle of uprightness”
know whether I see a tree, or the mirror image of the tree showing
(Manfred Sack) of the Speicherstadt (warehouse district) or the neo-
through, and if two trees happen to appear next to each other on a glazed
Renaissance style of the first Kontorhaus (counting house), erected in
surface, I never know whether there is a second tree, or whether there is
1886. In rivalry with Fritz Schumacher, appointed in 1909, this engineering
a real tree at all. This form of illusion is intentional: through the destabi-
performance remained restricted to such structures as the market halls.
lization of perception, it allows the creation of a mental space and the
On several occasions in the 1920s, highly modern and much bolder mar-
introduction of scenery, a scenic space, without which, as we know, build-
ket halls were planned at the Deichtor, but their execution was frustrated
ings would be mere constructions and the city a mere agglomeration.
by the global economic crisis. The Schumacher era during the period of
And it is from this very loss of scenery, this way of seeing, this entire
the Weimar Republic thus left a more enduring mark on the city than any
dramaturgy of illusion and seduction, that all of our cities suffer, damned
globally respected technical achievements. In 1932, the rail-bound “Flying
to fill up the space with functional architecture—be it useful or useless.”
Hamburger,” which helped establish the “streamlining style” in the U.S.,
Jean Baudrillard, 1999
linked Hamburg to the world as the first regular express diesel train in the world, with a travel time of just 2 hours and 18 minutes to Berlin (160
The Deichtor, one of the main gates within the rampart fortifications, has always been a distinctive focal point of development for
kilometers per hour): an achievement that was not reproduced until the modern ICE trains began running in 1998.
Hamburg. When the Hafen-City plans are realized, enlarging the inner city on the Elbe side by 100 hectares of land and 50 hectares of water, the Deichtor will be revitalized even without the traditional narrowness of a
KONTORHAUS
city gate. The new sector of the city can only be reached by bridge; the traffic—expected to travel over the five land crossings on the city side, the
Until the construction of the Speicherstadt, the largest amphib-
Niederbaumbrücke, the Brooksbrücke, the Kornhausbrücke, the Ober-
ian brick ensemble in the world—begun in 1885, and declared a historical
baumbrücke (at the Deichtor), and the Oberhafenbrücke—is correspond-
monument in 1991—this historical functional hybrid traders’ building, only
ingly high: an estimated 36,000 vehicles per hour. This contrasts with the
three or four windows wide, was a residence, office, and warehouse all at
historical role of the Deichtor: the city’s first public playground was con-
the same time. With the restriction of the free-trade area to the harbor
structed there in 1814; the first rail link was realized in 1842 in the form of
area of the Speicherstadt, the canals and traders’ houses of the old city
the Berliner Bahnhof, at approximately the current location of the railway
lost their function serving long-distance trade and providing housing and
bridge across Amsinckstrasse, south of the recently abandoned Trans-
workplaces in the middle of the operating warehouses. The first investor,
rapid station for the same route. In 1911, the Deichtor market was opened:
Heinrich von Ohlendorff, recognized the opportunities offered by the
3 hectares of sales space for 2,266 market stands. Up to 15,000 people a
counting house as a new type of building, and in 1886, along with his
day haggled over the prices of fruit, vegetables, potatoes, and flowers. In
personal architect Martin Haller (1835–1925), established the Dovenhof: a
1962, the “belly of Hamburg” moved east from the Deichtor market halls,
new kind of multifunctional rental office and service building with a post
completed in 1914, to the neighboring Hammerbrook district. The market
office and pneumatic post, steam heating, a steam-driven paternoster, its
halls served as the location of the wholesale flower market until 1984. In
own electricity supply, and supplementary gas lighting for two restau-
1989—on the occasion of the harbor’s 800th birthday—the artistic achieve-
rants. To increase the light yield of the conventional genre architecture,
ments of the “Deichtor Halls,” with their exhibition area of 6,000 square
the window frames were made of iron. The objective even back then was
meters, were already on a par with those of the largest art spaces in
“to put at the disposal of every branch of commerce the required, practi-
northern Europe. After what the monument preserver and art historian
cally furnished localities on a rental basis.” An increasingly flexible skele-
Hermann Hipp called a “somewhat too elegant renovation,” the reference
ton structure, the Kontorhaus with its courtyard (derived from the money
to their typological origin as a market was expunged from their name.
counting tables, unlike the office building, which is derived from the desk) developed into the leading form of big city architecture. Despite all of its
480 481
functional and technical advances, however, the Dovenhof was an aesthetic failure. It offered only conventional neo-Renaissance, in the words of Ernst Bloch, “plush in the machine age,” and thus was torn down in 1967—for the Spiegel magazine building by Werner Kallmorgen. What a historical irony that the glass skyscraper disk planned for Spiegel magazine at the Deichtor location in 1993, on the exact location of the Deichtor office house, was not realized. Considering the height limit of the Kontorhaus quarter, based on the height of the Speicherstadt, skyscrapers appear questionable from today’s perspective; this is certainly true for the existing post-war buildings at the Klosterwall as well. Most importantly, and imperative for the location today, the office building constructed at Deichtor—unlike the planned skyscraper—succeeds because it has no rear facade, but rather three equally representative sides. Designed as part of a city plan by Fritz Schumacher, construction of the Kontorhaus quarter, so characteristic for Hamburg, was begun in 1921. Triggered by the cholera epidemic of the year 1892, the halftimbered houses in the alley district south of Steinstrasse were torn down in 1912. Located directly north of the Deichtor office house is the former Ballinhaus by the architects Hans and Oskar Gerson, its original designation a reminder of Albert Ballin (1857–1918), who invented ocean cruises, launched the largest and fastest steamers of his age and expanded the shipping company Hapag to a global power: 175 ocean steamers calling at 400 ports on four continents on scheduled cruises. Today Hamburg is also considered the European city of the music boom. Hip hop is just as much at home here as rock, pop, and techno. According to calculations by the Hamburg economic authorities, music media companies in Hamburg have a yearly turnover of 1.5 billion euro. That is more than 50 percent of the entire German music media market. Seventy percent of all music media sold in Germany comes from Hamburg. The city’s cosmopolitan atmosphere has attracted around 800 music companies so far: music publishing houses, music media manufacturers, sound studios, concert promoters, and so on. The location’s advantage in the music business is based not least on the city’s highly developed media and communication business. Establishing the headquarters of Warner Music Germany in the Deichtor Office Building was thus of significant political importance for the location. The surprisingly economical rent prices at this prominent location, for a low-tech building that makes due without air-conditioning and floor heating, played a considerable role in the success of the project.
Deichtor Office Building
“The needs of the people living and working in a building form the basis of its architecture.” Kai Richter
482 483
Orientation concept: harbor/transport/city/ Speicherstadt
Deichtor Office Building
SECTOR BOUNDARY Office areas
In the knot of streets, railroad, and harbor, at the boundary between the city and the future Hafen-City, the largest city expansion in Europe, the Deichtor triangle, provokes a decision between the past and the future. Hamburg holds itself to be self-confident and conservative. Unlike Frankfurt or Hanover, the city has maintained its silhouette for the most part, except for business at the port. The view from the Lombardsbrücke to the buildings on the edge of the Alster interior still corresponds to a Merian engraving from the seventeenth century. Along with tradition, however, the modern must remain visible as well. The greater danger lies in retreating into a supposedly intact world of the past. The motive for such a retreat is insecurity in view of the uncertainties and challenges of the future. This insecurity is understandable, but the aesthetic corsets of the past do not help us either. City and society mean more than the sum of individuals and the satisfaction of quantifiable needs. The differentiated social mesh of interaction and exchange needs a spatial context,
Gardens
but also special, prominent locations. Collage City does not mean building in the context without changing it. Continuing to build in the context of the existing city plan, disturbing the architectural and/or city-planning context, renovating and changing—all of these actions belong to the spectrum of possible and thinkable interventions. Urbanity is more than an aesthetic phenomenon.
OFFICE WORLDS Hollywood has shown a different kind of office: “overfilled desk, mountains of documents with bookmarks sticking out of them, overflowing ashtray, files, telephone, pens and pencils, pages, books, dust, the cone of light of the black lamp on a tiny, free writing space, while everything around it gets lost in chaos.” 2 The chaos has yielded to emptiness: Voids
huge, empty tables; big screens; light, boundless spaces that appear to soar upon invisible wings all the way to the historical facades of the buildings outside the window. In the data lines of the computer, according to Hartmut Böhme, flows the “blood” of our society, mathematicized information for the control of technical peripheries, which “no art can ever make ‘physiognomic’ in this sphere of the algorithm.” 3 Seen, but not to be recognized, are: automobile manufacturing and slaughterhouse, cold rolling factory and foreign exchange department, facility construction and Aids research, intensive care unit and bomb factory, and so on. Spatial, architectural, artistic, and social compensations are required in order to keep office work from degrading into an organic prosthesis of the artificial intelligence of humans. In opposition to the elimination of everything organic in this “brave new world”—including the organs closest to the brain, the eyes and the hands—the office must offer resistance as an urban thinking space and location of communication.
Access cores
Phases of intensive work in the office require phases of intensive relaxation. The “nine to five” workday is losing importance, thus also the classic daily timetables and office architectures. The more strongly the working world is dominated by office spaces, the more alienated the
484 485
workers located there feel. Contact with nature in the city becomes more
nization of the electronic media, against the loss of place, against the
important. After the hedonistic ego culture of the 1980s, characterized by
triumph of fragmentation” (Rem Koolhaas)—above all, against the “re-tra-
the “e factors” (extroverted, extreme, eclectic, exotic), sociologists today
ditionalization”(Ulrich Beck) predominant in Germany, against the “back
speak of an integration culture, characterized by intimacy, introversion,
to the future” with the help of the costume boxes of the past. Even before
intensity and integration. Thus, the Hamburg agency Kreativphase has
the inferno of post-9/11 New York, Ulrich Beck spoke out against the hys-
declared the trend “Nature, Inc.” to “one of the greatest megatrends of
teria of security: “Not migration and opposition, not even conflicts, not
this century: Nature Incorporated describes a new kind of respect, dealing
even when they are violent, destroy the productive chaos of the large city.
with and implementation of nature in our society, which, along with well-
Its enemy is the hysteria of security, the militant grip of order, which wants
4
ness, constitutes an inseparable unity.” The overlapping of leisure and
to exterminate the ambivalences with the roots… If it is correct that the
work time, along with the necessity for medial communication, is chang-
city symbolizes the laboratory of civilization, then here is where the deci-
ing what previously was fixed as the “everyday office work schedule” and
sion is made whether and how the either-or of urbanity and ecology can
thus all necessities of its arrangements. Wellness and fitness are being
be dissolved by a ‘both-and.’” 6 Not until more modernity and greater
integrated into the direct vicinity of residence and workplace. Thus, the
urbanity are demanded is the ecological balance secured. “Open-
service society is generating other forms of relaxation than did the pro-
minded spaces” ask about the chances of the public, and expand the
duction and industrial society. The line is blurring between exteriors and
history of the place into the public. This is, according to Beck, the most
interiors. After the courtyard of the 1920s and the garden atrium of the
difficult architectural objective of all, but without the art of the “and,” there
1970s, today we have the indoor garden. The technical equipment of
will be no progress. If architecture cannot change society, then a reflexive
the office workplace may allow new spatial flexibility, but at the same time,
modernity can at least influence the way people move through their
being bound to the information and communications apparatus provide
spaces, and in these spaces perceive their connection, their coherence—
grounds for a new immobility—with working hours on the rise. With the
including all of their contradictions.
time spent at the workplace increasing, the interest in directly experiencing authentic surroundings increases.
DESIGN AMBIVALENCE
With the objective of a holistic pervasion of the building’s task, or at least with the claim to unify architecture and design through innova-
Lewis Mumford expected from architecture, beyond the con-
tive products, the architects faced the necessity of occupying themselves
structive art of engineering, a sphere of expression with the goal of over-
with the design of the furnishings. The design company founded for this
coming anyone who entered a palace, making devout anyone who
purpose is represented in the Deichtor Office Building through four prod-
moves in a cathedral, but making “self-confident, bourgeois, responsible,
ucts. The all-in-one work mobile “ST@NDBY-Office” complies with the
and critical” anyone “who walks through a city and experiences ambigu-
economic idea of desk sharing, but avoids its disadvantages: the loss of
ity.” As more and more people all over the world communicate on the
one’s own workplace, the loss of the private sphere, the loss of status. The
Internet, a kind of separated intimacy is created—an absent presence.
worker keeps his own workplace, which can be collapsed and parked in
According to the sociologist Ulrich Beck, these virtual neighborhoods can
a space otherwise only big enough for rolling cabinets. The economy of
also create new social movements that produce a new kind of locally
space refers not to the workplace, but only to its required space. Varia-
bound urban dynamic. The Deichtor Office Building provides a model for
tions of this principle are implemented in the forms of a kitchen box and
this “productivity of the ‘and’” 5 —an experimental arrangement for further
a media station. In addition to the dimmable workplace lamps integrated
experiences in practice, for instance, with respect to the use of the entry
in the “ST@NDBY-Office,” the “Balance” ceiling and floor lamps—a mov-
halls and gardens on each story. In this sense, office buildings are com-
able module in both variants—cover lighting needs without being
munity institutions as well, a kind of social-ecological architecture accord-
perceived as foreign objects in the context of the architecture. “Trans-
ing to the concept of “open-minded space” or “hospitable spaces,” which
parency” and “TecWave,” plastic and fabric floorings, respectively, offer
contribute to the new formulation of public space—“against the homoge-
floors a completely new kind of grace. TecWave unifies the sensual qual-
486 487
ities of a woven carpet with the formal minimalism of a hard surface. The flat weave maintains its color in the stabile range of warp and woof. The metallic yarn invokes an impression of technology and has a reflective surface that refracts the light. The multilayered “Transparency” plastic flooring, transparent on the surface, was laid for the first time in the Deichtor Office Building. The varying prints on its backing merely perfect the sterile character of a concrete surface.
1
Jean Baudrillard: Architektur: Wahrheit oder Radikalität? Graz/Vienna 1999, p. 12
2
Hartmut Böhme: Gehäuse des Unsichtbaren: Timm Rauters Fotografien der dritten Industriellen Revolution, in: Timm Rautert: Gehäuse des Unsichtbaren (catalog of the Ruhrland-Museum Essen), Essen 1992, p. 88
3
Hartmut Böhme ibid.
4
quoted in: Thies Schröder: Relax – Wie Büromenschen entspannen. Zwischen
5
Ulrich Beck: Risiko Stadt – Architektur in der reflexiven Moderne, in: Ulrich
Bürostuhl und Nature Inc., a-matter (www.a-matter.de), related 43, 09/04/2002, p. 3
Schwarz (ed.): Risiko Stadt? Perspektiven der Urbanität, Hamburg 1995, p. 44 6
Ulrich Beck: ibid., p. 52-53
Deichtor Office Building
“We should feel comfortable where we work, because, after all, it is the place where we spend the greater part of our lives.” Hadi Teherani
488 489
Deichtor Office Building
492 493
Deichtor Office Building
Design sketch “St@nd-by Office”
494 495
Typology: “Silver” office chair
“The Arbeitsmobil “St@ndby-Office” can be folded up and fitted into any elevator, making it possible for employees to move office in no time at all.” Hadi Teherani
Deichtor Office Building
“Buildings that create identity need a clearly defined, graphic architecture that offers functional advantages and also radiates emotions.” Hadi Teherani
496 497
Deichtor Office Building
501 501
ANHANG
WERKVERZEICHNIS
Neue Alsterarkaden
Kontorhaus ABC-Bogen
Asian Games Qatar
Airporthotel Hamburg Flughafen
Arnulfpark München
Schaufensterüberdachung
Büro
Masterplanung Asienspiele
Hotel
Büro/Hotel/Wohnen
Alsterfleet, Neuer Wall, Hamburg
ABC-Straße 19, Hamburg
Qatar, Asien
Flughafen, Hamburg
Arnulfstraße, München
BGF 400 qm
BGF 16.200 qm
BGF 18.000 qm
BGF 80.000 qm
11/1995, 01/1998–12/1998
07/1995, 03/1998–08/2000
01/2003
07/1992
04/2004
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Airbus Restaurant R06 Toulouse
Airbus A3XX Hallen
Am Zirkus Berlin
Bürohaus am Hafen
Firmenkantine
Produktionshallen
Büro/Wohnen
Büro
Toulouse, Frankreich
Hamburg-Finkenwerder
Am Zirkus 1, Berlin
Bei den Mühren 5, Hamburg
BGF 2.200 qm
BGF 315.275 qm
BGF 30.000 qm
BGF 6.500 qm
06/2004
10/2000
07/2000
06/2003
Gutachten/Wettbewerb
Wettbewerb, 3. Rang
Wettbewerb, 1. Rang
Studie
502 503
Bürohaus Ballindamm
Bürohaus Swiss Re
Bürohaus Bei den Mühren
Bürohaus Berliner Bogen
Büro/Einzelhandel
Büro
Büro
Büro
Ballindamm 38, Hamburg
Dieselstraße 11, Unterföhring bei München
Bei den Mühren 1, Hamburg
Anckelmannsplatz 1, Hamburg
BGF 165 qm
BGF 54.000 qm
BGF 3.000 qm
BGF 43.000 qm
05/2003
09/1997, 01/1999–12/2001
10/1998, 02/2000–10/2002
08/1996, 08/1998–12/2001
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Gutachten
Wohnbebauung Billwerder
Bahnhof Lattakia Syrien
Bürohaus Lycos
Bürohaus Medienhafen Düsseldorf
Bürogebäude Melatengürtel Köln
Name
Büro/Wohnen
Bahnhof/Einzelhandel/ Wohnen/Hotel
Büro
Büro
Büro
Nutzung
Gütersloh
Franziusstraße, Düsseldorf
Melatengürtel, Köln
Ort
Entenwerder, Hamburg
Lattakia, Syrien
BGF 20.000 qm
BGF 40.000 qm
BGF 88.806 qm
BGF 28.200 qm
BGF 12.430 qm
Fläche
07/1996
10/2001
09/2000
07/2001, 02/2004–02/2006
06/2000
Jahr
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb, 2. Rang
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb
Typ
BMW Werk Leipzig
Böhringer
Bürozentrum Porsche Bietigheim
Büro
Büro/Schulung/Ausstellung
Büro
BMW Zentralgebäude, Leipzig
Ingelheimer Straße, Ingelheim
Porschestraße 1, Bietigheim-Bissingen
BGF 40.000 qm
BGF 49.000 qm
BGF 19.000 qm
10/2001
07/1996
01/2000
Wettbewerb
Wettbewerb, 4. Rang
Wettbewerb, 3. Rang
Bürogebäude Reichpietschufer Berlin
Bürohaus Doppel-Z
Brachmühle Süd Wien
Berliner Tor Center
Bahnhofsvorplatz Bremen
Büro
Büro
Büro/Einzelhandel
Büro
Büro/Einzelhandel
Reichpietschufer 92/Hiroshimastr. 28, Berlin
Spaldingstraße, Hamburg
Brachmühle Süd, Wien
Beim Strohhause 31, Hamburg
Bremen
BGF 16.168 qm
BGF 15.700 qm
BGF 145.000 qm
BGF 22.000 qm
BGF 40.000 qm
06/2001
11/1997
04/2000
04/1998, 04/2000–10/2001
12/2001
Wettbewerb, 1. Rang
Gutachten
Wettbewerb, 3. Rang
Wettbewerb
Studie
Werkverzeichnis
C&A Glasbrücke
Citta di Bologna Köln
Campus Kelsterbach
Campus Mehrzweckhalle Flensburg
Interner Verbindungsgang
Ladenausbau
Büro/Wohnen
MZH Hochschulcampus
Bugenhagenstraße 32, Hamburg
Flandrische Straße 4, Köln
Konversion Enka-Werke, Kelsterbach
Kanzleistraße, Flensburg
BGF 32 qm
BGF 150.000 qm
BGF 11.000 qm
10/1994, 11/1996–03/1997
01/1994, 02/1994–06/1994
02/2002
03/2000
Direktauftrag
Direktauftrag
Gutachten
Wettbewerb
Crystal Tower Dubai
Multi-Themen-Center Dortmund
Bürokomplex Deelböge
Debitel Stuttgart
Wohnen/Einzelhandel
Bahnhof/Einzelhandel/Freizeiteinrichtungen
Büro
Büro
Hauptbahnhof, Dortmund
Salomon-Heine-Weg 70–74/ Deelböge 19, Hamburg
Konversion Flughafengelände, Böblingen-Sindelfingen
BGF 47.000 qm
BGF 255.265 qm
BGF 33.565 qm
BGF 52.000 qm
05/2004
07/1997
07/2001
01/2000
Studie
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Studie
Villa, Ahrensburg
Dorint Hotel Hamburg
Fassade Dibbern
H2Office Duisburg Innenhafen
Tango-Tower
Wohnen
Hotel
Bürohaus/ Porzellanhersteller
Büro
Büro/Hotel
Ahrensburg
Schröderstiftstraße 3/ Rentzelstraße 58, Hamburg
Heinrich-Hertz-Straße, Bargteheide
Schifferstraße 174, Duisburg
Kennedydamm, Düsseldorf
BGF 969 qm
BGF 10.420 qm
BGF 22.500 qm
BGF 42.310 qm
02/1995, 05/1996–07/1998
07/2000, 11/2000–07/2002
03/1995, 03/1996–08/1998
6/2001, 6/2002–11/2004
05/2000
Direktauftrag
Studie
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Studie
Lufthansa Frankfurt
Dubai Marina Tower
Dockland
Prager Docks 8
Domstraße Hamburg
Büro
Wohnen
Büro
Büro
Büro
Frankfurt/M.
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Van-der-Smissen-Straße, Hamburg
Liben, Prag, Tschechien
Domstraße 18, Hamburg
BGF 20.000 qm
BGF 24.000 qm
BGF 13.544 qm
BGF 27.500 qm
BGF 9.000 qm
08/1999
05/2004
01/1998, 04/2004–09/2005
01/2002
05/2001
Wettbewerb
Studie
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Studie
Bürohaus Deichtor
DeTe Immobilien Fernsehturm
Schulungszentrum Deutsche Vermögensberatung AG
Dubai Water Experience
Name
Büro
Büro
Büro/Schulung
Waterpark mit Aquarium u. Hotel
Nutzung
Ost-West-Str. 1/Oberbaumbrücke 1, Hamburg
Rentzelstraße/Lagerstraße, Hamburg
Braaker Grund 10, Stapelfeld
Dubailand, Vereinigte Arabische Emirate
Ort
BGF 24.000 qm
BGF 22.566 qm
BGF 2.385 qm
Fläche
02/2000, 08/2000–05/2002
10/1999
09/1997, 08/1998–01/1999
Wettbewerb, 2. Rang
Gutachten
Direktauftrag
BGF 42 ha, bebaut ca. 80.000 qm 12/2004 Studie
Sheikh Zayed Road, Dubai Vereinigte Arabische Emirate
Europäische Zentralbank
Expressgut-Gelände Freiburg
Emirates Industrial Bank Dubai
Lofthaus am Elbberg
Verwaltung
Büro/Einzelhandel/Hotel
Bank/Büro
Büro
Kaiserstraße 29, Frankfurt/M.
Expressgutgelände Schnewlinstraße, Freiburg
Al Garhoud Road, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Elbberg 1, Hamburg
BGF 1.000.000 qm
BGF 17.000 qm
BGF 10.000 qm
BGF 3.340 qm
09/2003
02/2004
07/2004
06/1994, 04/1996–07/1997
Wettbewerb
Wettbewerb
Wettbewerb
Wettbewerb, 1. Rang
Fernbahnhof Flughafen Frankfurt
Edilquadrifoglio Rom
Lofthaus Elbchaussee
Bürowelten im Elbschlosspark
Car & Driver
Bahnhof
Büro
Wohnen
Büro
Autohaus/Werkstatt/Garage
Flughafen, Frankfurt/M.
Via Sofia 8, Rom, Italien
Elbchaussee 372, Hamburg
Elbchaussee 372, Hamburg
Friedrich-Ebert-Damm 110, Hamburg
BGF 38.155 qm
BGF 12.000 qm
BGF 8.103 qm
BGF 18.166 qm
BGF 9.160 qm
02/1996, 11/1996–05/1999
04/2004
06/1999
07/2002, 09/2003–09/2005
10/1989, 11/1990–05/1991
Wettbewerb, 2. Rang
Studie
Direktauftrag
Direktauftrag
Direktauftrag
Werkverzeichnis
504 505
Jahr Typ
Apartmenthaus Fährhausstraße
Forum Oberkassel
Falkenried
Fuhlentwiete Hamburg
Firmengebäude Wöhner Coburg
Wohnen
Büro
Büro/Wohnen
Büro
Büro
Fährhausstraße 11, Hamburg
Oberkassel, Düsseldorf
Falkenried 13, Hamburg
Fuhlentwiete 12, Hamburg
Mönchrödener Straße 10, Rödental
BGF 2.349 qm
BGF 41.756 qm
BGF 7.284 qm
BGF 15.733 qm
BGF 5.415 qm
03/1996, 07/1997–06/1998
06/2000
05/2000, 12/2001–03/2003
01/2000
08/2001
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Studie
Geschäftshaus am Gänsemarkt
Halle K, Gasstraße Hamburg
German House Dubai
Gemeindehaus St. Nikolai
Büro/Gewerbe
Büro/Einzelhandel/Gastronomie
Büro/Einzelhandel/Hotel
Versammlungsraum
Gänsemarkt 13/Jungfernstieg 46, Hamburg
Gasstraße, Hamburg
Al Mina Road, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Harvestehuder Weg 116, Hamburg
BGF 1.745 qm
BGF 5.603 qm
BGF 17.000 qm
BGF 650 qm
05/1996
12/1995
07/2003
06/2000
Studie
Wettbewerb
Wettbewerb
Wettbewerb, 3. Rang
Bürohaus Grimm
Garden Tower Dubai
Hohe Bleichen
Pacific-Haus
Hannover Hauptbahnhof
Büro
Wohnen/Einzelhandel
Büro/Wohnen
Büro
Bahnhof/Einzelhandel
Grimm 6, Hamburg
Sheikh Zayed Road, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Hohe Bleichen 13, Hamburg
Holzdamm 28–32, Hamburg
Hannover
BGF 2.500 qm
BGF 45.000 qm
BGF 1.858 qm
BGF 9.200 qm
BGF 42.300 qm
08/1999, 08/2000–09/2001
05/2004
02/2003, 12/2003–07/2005
02/1994, 05/1995–05/1997
07/1996, 02/1998–02/2000
Direktauftrag
Studie
Direktauftrag
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Passage Hamburger Hof
Herrenhaus Köln
Hotel an der Ostseehalle Kiel
Firmengebäude Home Order TV München
Einkaufspassage
Ladenausbau
Hotel
Büro
Jungfernstieg/Poststraße, Hamburg
St.-Apern-Straße, Köln
Ziegelteich/Kleiner Kuhberg, Kiel
München
506 507
HNF 100 qm
BGF 9.135 qm
BGF 25.000 qm
01/1999
01/1989, 02/1989–04/1989
09/2002
06/2001
Gutachten
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb
BRT Büro Hopfensack
Hochhaus Parkstadt Schwabing
Verwaltungssitz British Petrol (BP) Bochum
Hamburg Reeperbahn 1
Name
Büro
Büro
Büro
Büro/Hotel
Nutzung
Hopfensack, Hamburg
Parkstadt Schwabing, München
Wittener Straße 45, Bochum
Reeperbahn 1/Zirkusweg 20, Hamburg
Ort
HNF 300 qm
BGF 6.500 qm
BGF 20.200 qm
BGF 35.000 qm
Fläche
03/1992
07/2002
07/2003, 06/2004–12/2005
06/2003
Jahr
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Typ
Humboldt-Campus
ICE-Bahnhof Messe Köln
Iljinka Straße Moskau
Jahreszeitenverlag Hamburg
Klimahaus Bremerhaven
Büro/Bank
Bahnhof
Hotel
Büro
Museum
Humboldtstraße 58–62, Hamburg
Köln-Deutz
Iljinka Straße 3/8, Moskau, Russland
Poßmoorweg/Dorotheenstr./ Moorfurthweg, Hamburg
Bremerhaven
BGF 9.600 qm
BGF 132.330 qm
BGF ca. 20.000 qm
BGF 33.375 qm
BGF 15.000 qm
08/2001, 01/2002–03/2004
12/1999
04/2004
01/1999, 09/2003–09/2005
03/2003
Direktauftrag
Wettbewerb
Studie
Wettbewerb, 1. Rang
Wettbewerb, 3. Rang
Kish Island Iran
Kiton Showroom Mailand
Lamy
Lübeckertordamm Hamburg
Hotel
Lager, Montage eines Schreibgeräteherstellers Grenzhöfer Weg 32, Heidelberg BGF 2.600 qm
Büro
BGF 87.000 qm
Präsentationsräume für Modegrossisten Via S. Andrea 19, Mailand, Italien BGF 333 qm
05/2003
05/1999, 08/1999–08/2000
07/2000
11/2002
Wettbewerb
Direktauftrag
Direktauftrag
Wettbewerb, 2. Rang
Kish Island, Iran
Lübeckertordamm/Sechslingspforte, Hamburg BGF 30.000 qm
Werkverzeichnis
Bahnhof Madrid
Nuova Sede della Regione Lombardia
Mainpark
Multicasa Duisburg
Multimedia Center Rotherbaum
Bahnhof/Einzelhandel/ Freizeiteinrichtungen Bahnhofsgelände Chamartin, Madrid BGF 275.000 qm
Regierungssitz der Lombardei
Fachmarktzentrum Lengfeld, Würzburg
BGF 105.000 qm 04/2004
BGF 6.860 qm
Fachmarktzentrum/Freizeiteinrichtungen Konversion Güterbahnhofsgelände, Duisburg BGF 401.567 qm
Büro
Mailand, Italien
07/1995
05/1998
05/2000
Wettbewerb, 5. Rang
Studie
Gutachten
Wettbewerb, 4. Rang
Messe Hafencity Hamburg
Messeerweiterung Hamburg
Carré Mainzer Landstraße
Malaja Nikiskaja Moskau
Messehallen
Messehallen
Büro/Wohnen
Büro
Kirchenpauerstraße, Hamburg
Karolinenstraße, Hamburg
Mainzer Landstraße 178–190, Frankfurt/M.
Malaja Nikiskaja 31, Moskau, Russland
BGF 339.700 qm
BGF 113.000 qm
BGF ca. 5.500 qm
07/1998
04/2003
Gutachten
Wettbewerb, 2. Rang
BGF 30.200 qm Büro/ BGF 3.800 qm Wohnen 07/2000, 06/2001–03/2003 Direktauftrag
05/1998 Gutachten
Rothenbaumchaussee, Hamburg BGF 11.127 qm
508 509
04/2004 Studie
Magnetschnellbahn BerlinHamburg
Müngersdorfer Stadion Köln
Businesspark Moskau
Museum of World Architecture
Elbberg Campus Altona
Bahnhof, Stationsplanung
Sportstadion
Büro mit Konferenzzentrum
Museum
Büro/Wohnen
Hamburg Hbf und Moorfleet, Schwerin
Aachener Straße 999, Köln
Moskau, Russland
Göteborg, Schweden
Elbberg 8–10, Hamburg
BGF inkl. Tribüne 110.000 qm
BGF 200.000 qm
03/1998
01/2001
08/2004
10/1998
02/1999, 04/2001–05/2003
Gutachten
Wettbewerb
Direktauftrag
Wettbewerb
Direktauftrag
Glaspavillon Nikolaikirche Hamburg
Bürohaus Neumühlen
Geschäftshaus Neuer Wall
Office Center Moscow
Olympia Halle Leipzig
Gebets-, Konzert- und Ausstellungsraum Ost-West-Straße/Hopfenmarkt/ Neue Burg, Hamburg BGF 360 qm
Büro
Büro/Einzelhandel
Büro
Ausstellungsgebäude
Neumühlen 19, Hamburg
Neuer Wall 37, Hamburg
Sadownitscheskaja 3/7, Moskau, Russland
Konversion Schwimmstadion, Leipziger Olympiapark, Leipzig
BGF 7.100 qm
BGF 4.132 qm
BGF ca. 40.000 qm
BGF 5.000 qm
10/1997
10/1996, 04/2001–09/2002
12/2000, 01/2002–06/2003
04/2004
08/2003
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Direktauftrag
Studie
Wettbewerb
Kay-Degenhard-Haus
Othmarschen Park
Bahnhof Papestraße Berlin
Prager Eckhaus
Name
Büro/Einzelhandel
Büro/Einzelhandel/ Gastronomie
Bahnhof
Büro
Nutzung
Papestraße, Berlin
Krizikova Str./Saldova Str. Prag, Tschechien
Ort
BGF 18.000 qm
Fläche
Oranienburgerstraße 86a, Berlin
Othmarschen, Hamburg
BGF 7.600 qm
BGF 786 qm
BGF 129.000 qm
03/1999, 01/2003–06/2004
07/1998
04/1996
02/2002
Jahr
Studie
Gutachten
Studie
Direktauftrag
Typ
Palm Island Dubai
Hamburger Stadtentwässerung
Ponte Kiton Neapel
Planetarium Hamburg
Hotel
Büro/Werkstatt
Interner Verbindungsgang
Planetarium
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Pinkertweg 3, Hamburg
Viale della Industria, Arzano/Neapel, Italien
Hindenburgstraße 1b, Hamburg
BGF 43.000 qm
BGF 5.125qm
BGF 445 qm
BGF 2.696 qm
10/2002
07/1997, 07/1998–03/1999
04/1999, 11/1999–10/2001
04/2001, 10/2002–08/2003
Wettbewerb
Direktauftrag
Direktauftrag
Studie
Altes Prager Kornhaus
Polizeipräsidium Hamburg
Europa-Passage
Living Bridge
Praterstern Wien
Wohnen
Verwaltung
Einkaufspassage/Büro
Brücke/Wohnen/Gewerbe
Bahnhof/Büro
Karlin, Prag, Tschechien
Hindenburgstraße 47, Hamburg
Paulstraße/Hermannstraße/ Ballindamm, Hamburg
BGF 12.945 qm
BGF 63.892 qm
BGF 140.000 qm
Versmannstraße, Hafencity bis Veddel, Hamburg BGF 200.300 qm
09/2002
01/1996, 12/1997–01/2000
04/1997, 2002–2007
01/2004
09/1998
Wettbewerb
Wettbewerb 1. Rang
Direktauftrag
Studie
Studie
Überbauung Nordbahnhof, Wien BGF 20.000 qm
Werkverzeichnis
Rhodarium Bremen
Bürohaus Rieselfeld
Rheinauhafen Köln
Spielbank Hamburg
Gewächshäuser
Büro/Einzelhandel
Wohnen/Büro/Kultur
Spielcasino
Bremen
Rieselfeldallee, Freiburg
Rheinauhafen, Köln
Dag-Hammarskjöld-Platz, Hamburg
BGF 12.345 qm
BGF 26.161 qm
BGF 52.950 qm
BGF 3.100 qm
06/1998
05/2001
05/1992, 03/2004
02/2003
Wettbewerb, 4. Rang
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Studie
Spreedreieck Berlin
Schlosshotel Heidelberg
Druckzentrum SchleswigHolsteinischer Zeitungsverlag
Bürohaus Sandtorkai
Sparkasse Kiel
Büro
Hotel
Druckerei/Büro
Büro
Bank
Friedrichstraße, Berlin
Heidelberger Schloss, Heidelberg
Fehmarnstraße, Rendsburg-Büdelsdorf
Am Sandtorkai 60, Hamburg
Lorentzendamm 28–32, Kiel
BGF 15.000 qm
BGF 12.000 qm
BGF 12.500 qm
BGF 6.300 qm
BGF 7.000 qm
09/2001
08/2001
09/1999, 12/1999–08/2001
11/2001, 03/2003–03/2005
11/1992, 04/1994–03/1996
Studie
Gutachten
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Porsche-Zentrum Stuttgart
Stadtparkturm
Spitze Speditionsstraße Düsseldorf
Scholz & Friends
Büro
Büro
Büroaubau
Stuttgart
Hindenburgstr. 49, Hamburg
BGF 24.000 qm
BGF 8.870 qm
Büro/Hotel/Freizeiteinrichtungen Speditionsstraße, Düsseldorf BGF 36.801 qm
01/1998
02/1999, 10/1999-01/2001
09/2000
06/1999, 08/1999–12/1999
Wettbewerb
Direktauftrag
Wettbewerb
Direktauftrag
Firmengebäude Tobias Grau
Lighthouse
Airbus Toulouse Kundendienstzentrum
Trabrennbahn Bahrenfeld
Upgrading of the Waterfront Triest
Büro/Lager/Montage von Leuchtendesign Siemensstraße 35b, Rellingen BGF 4.160 qm 11/1995, 04/1997–04/1998 07/2000–07/2001 Direktauftrag
Büro/Einzelhandel/Hotel
Büro
Zuschauertribüne/Gastronomie
Städtebaulicher Wettbwerb
Baakenhöft, Hamburg
Toulouse, Frankreich
Luruper Chaussee, Hamburg
Triest, Italien
BGF 104.000 qm
BGF 24.700 qm
BGF 52.940 qm
02/2002
06/2003
08/2000
05/2002
Studie
Wettbewerb, 2.–4. Rang
Gutachten
Wettbewerb, 1. Rang
Transrapidstation Schwerin
Unbegrenztes FreizeitObjekt (Prototyp)
Untersachsenhausen Köln
Name
Bahnhof
Einkaufszentrum/Freizeiteinrichtungen
Büro
Nutzung
Komödienstr. /Tunisstr. Köln
Ort
BGF 8.200 qm
BGF 175.000 qm
BGF 30.000 qm
Fläche
05/1998
1996
10/2003
Jahr
Wettbewerb, 2. Rang
Studie
Gutachten
Typ
Schwerin
510 511
Kehrwiederspitze, Hamburg BGF 5.000 qm
Verwaltungsgebäude Papierfabrik Palm
Bürohaus Hohenfelde
Bürohochhaus Doppel-XX
Bürohaus Wexstraße
Hotel Weber Helgoland
Büro
Büro
Büro
Büro
Hotel
Aalen-Neukochen
Landwehr/Lübecker Straße, Hamburg
Heidenkampsweg 58, Hamburg
Wexstraße 16, Hamburg
Nordosthafen, Helgoland
BGF 1.883 qm
BGF 20.293 qm
BGF 20.000 qm
BGF 3.046 qm
BGF 13.600 qm
08/2000, 03/2001–07/2002
02/2001, 04/2002–07/2004
05/1995, 07/1997–08/1999
10/2000, 10/2001–07/2002
09/2001
Wettbewerb, 1. Rang
Direktauftrag
Wettbewerb, 1. Rang
Studie
Studie
Westhafen Frankfurt
Villa, Moskau
Stadtwerke Wolfsburg
Zentrum Zukunftsenergien Berlin
Wohnen
Wohnen
Kundenzentrum
Westhafen, Frankfurt/M.
Nikolino/Moskau, Russland
Heßlinger Straße 1–5, Wolfsburg
Internationales Solarzentrum/ Büro/Gastronomie
BGF 4.700 qm
BGF 1.400 qm
BGF 2.500 qm
BGF16.944 qm
01/2001
02/2002
09/2001
03/1999, 01/2001–08/2002
Studie
Studie
Gutachten
Gutachten
Stralauer Platz 33–34, Berlin
Werkverzeichnis
BÜROGESCHICHTE
1988–1991 Car & Driver, Rheinauhafen Köln … Die Geschichte des Büros BRT beginnt in der Kölner Altstadt, zwischen historischen Stadttürmen und Kirchen, umgeben von Antiquitätenhändlern, Kunstgalerien, Fachgeschäften für anspruchsvolle Inneneinrichtungen. Im Getriebe der Stadt ist Hdie St.-Apern-Straße eine ruhige, begrünte Oase. Gastronomie und interessante Dienstleister, eine Maßschneiderei, eine Sprachenschule, Juweliere und nicht zuletzt die renommierteste Fachbuchhandlung für Architektur und Kunst weit und breit machen den urbanen Nährboden aus, auf dem die Idee BRT allmählich gedeiht. Begeistert von den neuen technischen Möglichkeiten, entdeckt Jens Bothe hier an seinem ersten selbst verdienten Apple-Computer schnell, wie weit CAD den Beruf revolutionieren wird. Der erste Farbplotter Deutschlands wurde darum in die St.Apern-Straße ausgeliefert. Noch bevor Hadi Teherani das erste wichtige Projekt, Car & Driver in Hamburg, und den Wettbewerbserfolg Rheinauhafen Köln einbringt, noch bevor später auch Kai Richter richtig dazugehört, beschäftigt sich Jens Bothe mit Ausschreibungsmodalitäten, Architektenverträgen und ihren Auswirkungen auf das architektonische Endresultat. In der Startphase des Nebeneinander-Arbeitens vor der Partnerschaft lockte Hadi Teherani – nach den Aushilfejobs im Hamburger Modegeschäft seiner Eltern zu Abiturzeiten – die Laufkundschaft im Erdgeschoss nicht nur mit Baukunst, sondern auch mit Herrenanzügen aus eigener Fertigung und unter eigenem Label. Dieser Verkaufsbetrieb senkte geschickt die Schwelle vor dem Architekturbüro und funktionierte als strategische Kontaktbühne. Die Wochenenden gehörten schon damals oft genug einer dramatischeren Hafenstadt am Wasser. Anziehungspunkt in Köln waren vor allem die gemeinsamen Lehrjahre im Büro von Joachim und Margot Schürmann gewesen, für die sich Hadi Teherani nach dem Studium als erster entschieden hatte. Eine Erfahrung, die das Streben nach Perfektion bedeutete und die Erkenntnis, dass letztendlich nur das gebaute Ergebnis zählt.
1991–1996 Sparkasse Kiel, Doppel–XX, Lofthaus … »Ich habe Hamburg, dieses nichtswürdige Sodom, aus meiner Geographie gestrichen. Ich vermeide alles, was mich daran erinnern kann, dass es existiert.« Anders als den mit seinem Schicksal hadernden Hamburger Gottfried Semper, der seine Erfolge woanders feiern musste, zieht das »Tor zur Welt« die drei jungen Wahlhamburger aus Kirchen/Sieg, Cuxhaven und Teheran, die sich im ersten Semester an der Technischen Universität Braunschweig kennen gelernt hatten, magisch an. Die Firmengründung von BRT findet 1991 in der Hamburger Altstadt, im »Hopfensack« statt. Dort, wo schon Gottfried Semper mit seinen Eltern gewohnt hatte, auf geschichtsträchtigem Boden im Umfeld der legendären Handelshäuser mit weltumspannenden Geschäftsverbindungen. In Hamburg etabliert, galt der erste große Segeltörn den Kapverdischen Inseln. In den ersten Jahren des rapiden Wachstums wird alles neu erfunden, nichts und niemand sollte Vorbild sein. Maxime ist, alle Strukturen, alle Entscheidungen dem Ziel unterzuordnen, richtungweisende Architektur zu verwirklichen. Allmählich artikulieren sich die Verantwortlichkeiten der drei Partner in unterschiedlichen Arbeitsbereichen: dem finanziellen und juristischem Rahmen, der Durchsetzung des Entwurfs im Maßstab 1:1 und der Ideenfindung für Entwurf und Projekt – zur Not auch ohne Aufgabenstellung oder bebaubares Grundstück. Von Anfang an liegt die Überzeugungskraft des Büros in den überraschenden Entwürfen Hadi Teheranis, der keinen Auftrag braucht, um Ideen zu entwickeln. Die architektonische Parallele zu Semper, der nach dem Stadtbrand von 1842 auch seinen grandiosen Entwurf für den Neubau der Hauptkirche St. Nikolai nicht hatte realisieren können, findet sich in der Rechtfertigung, nicht wie sein erfolgreicherer Konkurrent den Kölner Dom nachempfunden zu haben: »Man begeht einen Raub an der Vergangenheit und belügt die Zukunft. Am schmählichsten aber behandelt man die Gegenwart, denn man spricht ihr das Dasein ab und beraubt sie der monumentalen Urkunden.«
1996–2002 Tobias Grau, Fernbahnhof Frankfurt, Berliner Bogen, Swiss Re, Deichtor, Elbberg Campus … Mit dem Pacific–Haus zwischen Hauptbahnhof und Außenalster, Kunsthalle und Hotel Atlantic, beziehen die Architekten ihr erstes Quartier in einem eigenen Entwurf. Immer wieder drängt Hadi Teherani darauf, die Entwicklungssprünge des Büros auch in der eigenen Arbeitsumgebung räumlich umzusetzen und damit für den weiteren Erfolg nutzbar zu machen. Die Projekte Car & Driver, Lofthaus und Alsterarkaden, aber auch die Wettbewerbserfolge ABC-Bogen, Polizeipräsidium, Doppel-XX, Hauptbahnhof Dortmund, Multi Casa Duisburg, Oraneum Berlin und Swiss Re München haben das Kürzel BRT nicht nur in Hamburg – und nicht nur zur Freude aller Fachkollegen – zu einem Markenzeichen gemacht. Während in den Fachzirkeln und Fachzeitschriften angesichts der schnellen Erfolge die Vorbehalte wachsen und sich nicht zuletzt am Dortmunder Bahnhofsprojekt, ausgelöst durch Mitbewerber und eine ideologiebelastete Debatte um Privatisierung und Öffentlichkeit ein Streit entzündet, der vor allem der Stadt nachhaltig schadet, finden die Architekten ihre Resonanz – wider alle Standesregeln – vor allem beim großen Publikum und in der Tagespresse. Das Experiment, die Architektur emotional zu beflügeln, ihr nicht nur Proportion und Transparenz, Eleganz und Leichtigkeit zu geben, sondern nach den alten Zielen des Bauhauses vor allem Ausstrahlung und Aura, schafft in einer von Technik und Elektronik bestimmten Lebenswelt verführerische, räumliche Kontraste, ohne der Vergangenheit der Stile nachzueifern. Regelmäßig sind die international ausgezeichneten Bürohäuser von BRT viel schneller vermietet, als die Baufirmen unter der Regie von Kai Richter bauen können. Die Leidenschaft der Architekten, an ihrer Stadt weiterzubauen, sie in der Konkurrenz der Metropolen architektonisch zu profilieren, zieht auch Investoren in ihren Bann. Eine neue Achse des Bösen, gelten Investoren doch als ausgesprochen architekturfeindlich und an langfristigen eigenen, architektonisch begründeten Erfolgen desinteressiert. Hamburg weckt jedoch mit schlagkräftigen Alliancen von Architekten und Investoren, die oft genug auf eigene Faust spektakuläre Bauprojekte aushecken, viel Aufmerksamkeit – auch im Vergleich mit Berlin. Die neue Hamburger Philharmonie auf einem historischen Hafenspeicher oder eine dringend benötigte Elbbrücke, die beiläufig einen Park und 1000 Wohnungen trägt, sind dabei nur die spektakulärsten Beispiele. 2002 – heute Lofts Falkenried, home4, Dockland, Lighthouse, Living Bridge … Bestand das Projektteam beim Erstling Car & Driver im Jahr 1991 noch aus zehn Architekten, wächst der Mitarbeiterstamm im Jahr 2003 auf 140 Angestellte. Die unterschiedlichen Teams setzen sich aus Architekten, Bauingenieuren, Produktdesignern und Grafikern zusammen. Die Erfahrungen in CAD, Grafik und Modellbau erweitern das Leistungsspektrum so weit, dass auch alle übergreifenden Projektanforderungen vom Rendering über die Animation bis zum Wegeleitsystem in Eigenregie bearbeitet werden. Darüber hinaus ist die BRT Engineering GmbH als Generalplaner für Projekte im In- und Ausland tätig. Weitere Büros werden bereits in Moskau und Dubai unterhalten. Zur Optimierung der internen Kommunikation dient ein BRT-eigenes Netzwerk, das regelmäßig ausgebaut und angepasst wird. Alle Arbeitsergebnisse sind für alle Mitarbeiter im Intranet ständig verfügbar. Diese technische Ausstattung wird intensiv betreut und koninuierlich nach den neuesten Erkenntnissen perfektioniert. Neben diesen vielschichtigen Integrationsthemen von Architektur vollzieht sich eine weitere wichtige Verdichtung der Kompetenzen durch das Produktdesign der Hadi Teherani AG. Schnell erobert Hadi Teherani die Anerkennung als Designer, vom iF und reddot design award bis zum Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Der Aufgabenbereich spannt sich jetzt von den kleinteiligen architektonischen Stadtbausteinen über großartige Solitäre bis zu international ausgezeichneten Möbeln, Sanitärobjekten, Leuchten, Türklinken und Bodenbelägen. Die für die Architekten und Designer typische Synthese aus architektonischem, emotionalem Zeichen und ökonomischer wie ökologischer Funktionalität akzentuiert inzwischen das Image zahlreicher internationaler Unternehmen. Daneben entstehen in der erneut komplex gesteigerten eigenen Bürowelt am Deichtor, dem wichtigsten Einfallstor der Hansestadt zur Erschließung seiner Wasserstadt, ebenso utopische wie realistische Metropolen-Projekte, die das Bild und die Bedeutung der Stadt erneut im Sinne Sempers zu akzentuieren und zu aktualisieren vermögen. Bürogeschichte
512 513
BIOGRAPHIEN
Jens Bothe Dipl.-Ing. Architekt BDA Jens Bothe (*1959), der eigentlich Journalist werden wollte, am liebsten Fotoreporter, steht für die Gestaltung des Leistungsprofils, die Umsetzungsstrategien und das Vertragwesen von BRT, für alle Themen, die mit dem launischen und schillernden Instrumentarium des Computers zu tun haben, außerdem für das externe und interne Controlling wie den damit verbundenen Abstimmungsbedarf. Auch der Beruf des Patentanwalts, zwischen Forschung und Verhandlungstisch, hätte den Kaufmannssohn mit ausgesprochen maritimer Familiengeschichte begeistern können: komplizierte Sachverhalte verstehen und einfach darstellen, Sprache als Werkzeug nutzen, für Erfinder und Innovatoren streiten … Den Zugang zur Architektur vermittelte ein Architekt, eigentlich aber der Musiker, Autodidakt, Querdenker und Ästhet in ihm. Das erste Architektenhonorar diente dem Kauf eines Apple Macintosh. Nach den Lehr- und Wanderjahren, in denen Hamburg immer wieder lockte, stand für den Segler, SoftwareEntwickler und Autonarren schon vor der offiziellen Gründung der Partnerschaft – die eigentlich seit dem ersten Studiensemester an der TU Braunschweig 1978 existiert – CAD im Mittelpunkt, damit auch die strukturelle interne Basis für die Umsetzung der gemeinsamen Visionen und das Wissensmanagement des Bürobetriebs. Neben der Familie, drei Kindern, dem Segeln und Skifahren, der Musik, dem Design.
Kai Richter Dipl.-Ing. Architekt BDA Kai Richter (*1958), der ursprünglich, nach 15 Jahren an der Violine, Tonmeister werden wollte (Doppelstudium Musik/Physik), die Architektur aber schon als kleiner Junge im Blick hatte und an der TU Braunschweig »summa cum laude« abschloss, kümmert sich um die Mannschaft, um deren Aufstellung und Rollenverteilung in der jeweiligen Planungsphase, um die Koordination und Schnittstellenpflege in der Zusammenarbeit mit Bauherren, Fachplanern und Behörden. Die Leidenschaft Musik, während des Studiums eine wichtige finanzielle Basis, kommt auch architektonisch immer wieder zum Vorschein, in Begriffen wie Stimmung, Tempo, Besetzung, Koordination, Melodie. Das Mannschaftsspiel beherrscht der verhinderte Pianist, für den das Klavier das faszinierendste Instrument geblieben ist, wie im Büro so im Sport, beim Hockey als Nummer 10. Da, wo es auch wehtun kann. Ihn faszinieren Menschen, die für etwas brennen; er lebt von der Kraft und der Ausstrahlung, die von ihnen ausgeht. Fokus ist nicht zuletzt der Spaß daran, zu dritt ein guter Architekt zu sein, neben den eigenen Schwerpunkten, jederzeit auch die Arbeitsfelder der Partner bespielen zu können. Für die Familie, fünf Kinder vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, den Sport, die Musik und das Engagement in der Kirchengemeinde bleibt notgedrungen zu wenig Zeit, der Traum, Architektur auch zu lehren, ohnehin reine Vision.
Hadi Teherani Dipl.-Ing. Architekt BDA Hadi Teherani (*1954), Wahlhamburger aus Teheran, schöpferischer Unruhestifter, Maler, Zeichner, Designer, Architekt, Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg, vor allem aber unermüdlicher Innovationsgeist mit sicherem Spürsinn für Chancen, Trends, Menschen, realistische Visionen kam mit 6 Jahren nach Hamburg, um im SV Eidelstedt Hamburger Fußballmeister zu werden, das Zeichnen als Akt reiner Nachschöpfung aufzugeben und unbefangen den eigenen Weg zu entdecken. Der kreative Kopf des Architektenteams BRT und der Designfirma Hadi Teherani AG, der konsequent das lebt, was er denkt, studierte in Braunschweig nur zufällig Architektur, lehrte an der TH Aachen und begann in Köln als Architekt und Modedesigner. Zuständig für den In- und Output des Büros, akquisitorisch, konzeptionell und entwurflich, bis hin zur Qualitätssicherung des fertigen Baus bzw. Produkts, hat der medienwirksame Visionär seinen Wohnsitz an der Außenalster inzwischen zum ersten praktikablen Modell für eine breit angelegte Rückkehr in die Stadt weitergedacht. Die Strategie, den Einflussbereich im Sinne der Ganzheitlichkeit des Bauhauses bis zum Produktdesign auszudehnen, wurde unter diesem Vorzeichen, mit der Leidenschaft für Perfektion fast zwingend. Ständig auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die noch gar nicht gestellt sind, sieht der entscheidungsfreudige Vordenker das Hauptmotiv von Architektur und Design in ihrer Emotionalität. Gegenstand und Ziel der ästhetischen Arbeit lösen sich damit von allen stilistischen Vorurteilen und widmen sich allein der nicht objektiv messbaren räumlichen Atmosphäre einer komplexen Situation. Die größte Leidenschaft des Kreativ-Workaholic ist, der Phantasie freien Lauf lassen, in einer harmonischen Umgebung ohne jedes Störpotential. Dazu gehört seit Studienzeiten seine Lebenspartnerin, die Architektin Linda Strüngmann. Besondere Vorlieben sind die Nähe zum Wasser, Musik, englische Autoklassiker, der Labrador Moritz, die Koi, Le Corbusier, Mies van der Rohe und Giorgio Armani, nicht zuletzt aber interessante Menschen. Biographien
514 515
MITARBEITER
Tarek Abd Rabbo, Martina Albers, Ulrike Alex, Kasimir Altzweig, Kai Arin, Reto Jacques Aus der Au, Daniel Bauschatz, Melanie Baustel, Katrin Becker, Alex Berk, Rogerio Bexiga, Andreas Bieber, Jürgen Bischof, Artur Bomerski, Wibke Braeunlich, Birgit Brakhahn, Sven Breuer, Luca Canali, Florian Canzler, Frank Chec, Gil Coste, Tanja Croll, Richard Czardybon, Kevin Darroch, Frederike de Vivie, Carla Doberas, Kirsten Drees, Rüdiger Ebel, Mathias Eichler, Tanja El Witwity, Katja Erdmann, Arne Erichson, Robert Erlac, Christiane Ernst, Christian Feck, Kim Fenck, Heidi Fletcher, Anja Forstreuter, Mike Friedrichsen, Francis Ganet, Andreas Gatzow-von der Heide, Marco Gauer-Nachbaur, Petra Gebhart, Andreas Gerhardt, Lutz Gnosa, Roland Göppel, Frank Görge, Jörg Grabfelder, Anja Grannemann, Ralf Grigoleit, Paul Gronemeyer, Beatrice Grünzig, Anja Hahnke, Volker Halbach, Tobias Hamm, Rainer Hammer, Ingo Hartfil, Renate Hartmann, Simone Hartmann, Michaela Hauser, Andrea Hawlitzki, Martin Hecht, Markus Heller, Helmut Henke, Falco Herrmann, Heike Hillebrand, Stefanie Hillenkamp, Nadine Hinrichsen, Stefan Hofmann, Eike Holst, Benjamin Holsten, Michael Holzberger, Nicole Holzer, Michael Horn, Ulrike Horn, Dirk Hünerbein, Jörg Jahnke, Christian Jansen, Andreas Jochum, Theresa Jonetzki, Bernd Jungclaus, Martin Jürgenliemk, Björn Kantereit, Gabi Karsten, Uwe Kawohl, Andreas Keidel, Markus Kienappel, Alexander Kirchmann, Jessica Klatten, Anja Kleinschmidt, Gunther Klinger, Ute Knippenberger, Thilo Knöchel, Anja Koch, Tanja Koch, Tobias Kogelnig, Katrin Koulouri, Detlef Kozian, Ferdinand Kramer, Johannes Kramer, Heiko
Krampe, Ina Kranz, Janina Krause, Fabienne Kübel, Wolfgang Labsch, Joachim
Landwehr, Michael Langwald, Jens Launer, Oliver Lax, Amelie Lerch, Hansjörg Leuner, Oren Liebermann, Christiane Linnekogel, Astrid Lipka, Christian Löwnau, Tanja Lucas, Irene Manhart, Boris Manzewski, Peter Marquardt, Dennis Clayton Matthiesen, Alexander Maul, Stefan Mäusli, Göran Meyer, Kay Miksch, Danielle Mischitz, Semra Moritz, Ulrike Mühl, Bernd Muley, Dirk Nachtsheim, Hayo Nadler, Ilga Nelles, Corinna Neumann, Monika Niggemeyer, Dagmar Nill, Kim Nordsgard, Heike Ochs, Peter Olbert, Katja Pahl, Ali Pakrooh, Claudia Pannhausen, Marcus Pape, Susanne Paulisch, Maurice Paulussen, Sylvia Perk, Carolin Petersen, Katrin Petersen, Monika Pfretzschner, Alexandra Pier, Tatjana Pietsch, Kerstin Pietzsch, Jörg Purwin, Brigitte Queck, Erik Recke, Melanie Reichel, Amir Rezaii, Nicoletta Rhode, Christina Richter, Klaus Richter, Anja Richter, Guido Roth, Markus Röttger, Jörg Rügemer, Timo Saß, Jens Schetter, Stefanie Schleich, Nina Schmid, Stephan Schmid, Christina-Beatriz Schmidt, Miriam Schnell, Stephanie Schoel, Claus Schöffel, Laetitia Scholz, Jan Peter Schrick, Odalys del Carmen Schumacher Lopez, Marie-Louise Seifert, Elke Seipp, Barbara Sellwig, Sören Senkfeil, Joachim Sgodda, Ondrej Sklabinski, Sabine Söchtig, Marcus Sporer, Claudia Springmeier, Berthold Staber, Sylke Stahmann, Holger Stallbohm, Gabriele Steffens, Bettina Stölting, Simone Straub, Anke Stüper, Charlotte Szöts, Monica Tackenberg, Tatjana Tatzel, Ralf Thieme, Christina Tibi, Grischa Todt, Ulrich Treppesch, Yvonne van Tienhoven, Carsten Venus, Galina Viebke, Thomas Völlmar, Boris von der Lippe, Fariba Vossoughinia, Birgit Wagenknecht, Bashaar Wahab, Silke Walter, Angelika Wantulla, Rebekka Weber, Peer Weiss, Christel Wellhausen, Claus Wendel, Dominik Wenzel, Christopher Wilford, Jürgen Wilhelm, Stephen Williams, Arnd Woelcke, Caroline Wolff, Christoph Woop, Anja Zillgitt
BIBLIOGRAPHIE (AUSWAHL)
Kontorhaus ABC-Bogen, Hamburg
The Plan – Architecture & Technologies in Detail 2/2003,
Dirk U. Hindrichs, Winfried Heusler (Hrsg.): Fassaden.
Dirk U. Hindrichs, Winfried Heusler (Hrsg.): Fassaden.
S. 72–83
Gebäudehüllen für das 21. Jahrhundert, Basel 2004,
Gebäudehüllen für das 21. Jahrhundert, Basel 2004,
Fundacio Mies van der Rohe, ACTAR: Mies van der Rohe
S. 86–87
S. 112–113
Award 2003, Barcelona 2003
Friedrich Grimm: Energieeffizientes Bauen mit Glas,
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-
art 3/2002, S. 131
München 2004, S. 188–193
Echterdingen 2002, S. 138–141
DBZ Deutsche BauZeitschrift 3/2002, S. 18
Glas, Architektur und Technik 2–3/2003, S. 26–34
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
architektur.aktuell 4/2002, S. 154–156
CA contemporary architecture, Victoria/Australien 2003,
Darmstadt 2001, S. 145
DAB Deutsches Architektenblatt 4/2002, S. 18
S. 20–23
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
AD Architectural Digest 4 /2002, S. 54–56
The Plan – Architecture & Technologies in Detail 3/2003,
Hamburg. Jahrbuch 2001, Hamburg 2001, S. 26–31
industrieBAU 4/2002, S. 44–45
S. 16
Büro + Architektur, Sonderausgabe DBZ Deutsche Bau-
Baumeister Exkursion – Neue Architektur in München,
The Plan – Architecture & Technologies in Detail 4/2003,
Zeitschrift 2000, S. 3, 8
68/2002
S. 93
Engineering News Record 22. Februar 1999, S. 19
Baumeister, Architektur und Landschaft 8/2002,
Cesare Blasi, Gabriella Padovano: La sfida della sosteni-
Mathias Hein-Auty, Architekten und Ingenieurverein
S. 38–45
bilità, Neapel 2003, S. 48–49
Hamburg (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten
AAA Art, Architecture, Atmosphere 2002
Walter Meyer-Bohe (Hrsg.): Atlas Gebäudegrundrisse,
1985–2000, Hamburg 1999, S. 146
AIT 10/2002, S. 184–186
Band 3: Bauten für Dienstleistungen, Gewerbe und Ver-
Intelligente Architektur 19/1999, S. 56–63
de Architect 10/2002, S. 84–87
kehr, Stuttgart 2003, S. 50–51
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
amc Le Moniteur Architecture 10/2002, S. 110–111
Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Architektur als
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
DAM Jahrbuch für Architektur in Deutschland, München
stadtbildprägendes Element. Merkzeichen und Bereiche,
S. 28–33
2002, S. 94–99
Hamburg 2003, S. 31–33, 35
A&B – Architektura & Biznes 10/1998, S. 24–27
Intelligente Architektur 1. September 2000
The Architectural Review 6/2002, S. 56–59
AIT 10/1998, S. 25
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
DBZ Deutsche BauZeitschrift 2/2002, S. 12
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Darmstadt 2001, S. 222
Ullrich Schwarz (Hrsg.): Neue Deutsche Architektur. Eine
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175
archis 7/1999, S. 60–71
Reflexive Moderne, Ostfildern-Ruit 2002, S. 66–73
ARCHITEKTUR + WETTBEWERBE 6/1996, S. 47
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
HOME (Japan) 8/2002
Wallpaper 1. Dezember 1995
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
arcade 5/2002, S. 20
AD Architectural Digest, ADAC Reisemagazin Hamburg,
S. 28–33
md moebel interior design 10/2002, S. 128–131
architektur & wirtschaft, Architektur & Wohnen, art, Atrium –
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Hamburg Lebensart und Design, BauNetz, Baumeister,
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–17
Hamburg. Jahrbuch 2002, Hamburg 2002, S. 18–25
Bild, DAB – Deutsches Architektenblatt, Das Architektur-
Baumeister 5/1998
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): BDA Ham-
Journal, DBZ Deutsche BauZeitschrift, Der Spiegel, Der
Bauwelt 17. April 1998, S. 799
burg Architektur Preis 2002, Hamburg 2002, S. 78
Tagesspiegel, Die Welt, Elle, Hamburger Abendblatt,
wettbewerbe aktuell 4/1998, S. 19
AIT 12/2002, S. 12, 22–32, 80–83
Hamburger Morgenpost, Handelsblatt, Managermagazin,
Bauwelt 1/1998
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
P.M., taz hamburg, Welt am Sonntag
A & W Architektur & Wohnen, a dato architecture, Abend-
Darmstadt, 2001, S. 141
zeitung, amc, Architektur + Wettbewerbe, Bauen mit Stahl
Peter Zec: best selection. office design 2001, Essen 2001,
– Dokumentation 613, BauNetz, Bauzaun (Swiss Re), bba,
S. 136–137
Bürohaus Swiss Re, Unterföhring bei München
BDB-Nachrichten Journal, Bunte, Costruire, Der Tages-
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Martin Nicholas Kunz, Christian Schönwetter: Outdoor
spiegel, DETAIL, Die Gartenschau, Die Welt, ENLACE,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Living, Ludwigsburg 2005, S. 52–57
Facility Management, Fertig Haus, Financial Times, Frank-
S. 28–33
DETAIL, Sonderausgabe Bauten und Projekte. Auswahl
furter Allgemeine Zeitung, Gebäudemanagement, glas, Glas
A & W Architektur & Wohnen, A&B Architektura & Biznes,
2004, 2004, S. 26–29
– Österreichische Glaser-Zeitung, Hamburger Morgenpost,
Albingia Panorama, architektur, architektur & wirtschaft,
Phaidon Press, The Phaidon Atlas of Contemporary
Hannoversche Allgemeine, Kieler Nachrichten, Madame,
art, Atrium – Hamburg Lebensart und Design, Bauen mit
World Architecture, London 2004, S. 504
Mensch & Büro, Münchner Merkur, Neue Zürcher Zeitung,
Stahl – Dokumentation 613, BAUIDEE, Baumeister, Bau-
Werner Durth, EON Ruhrgas AG (Hrsg.): Architektur in
Reuters News Service, STERN, Süddeutsche Zeitung,
meister Exkursion – Neue Architektur in Hamburg, Bau-
Deutschland ‘03. Deutscher Architekturpreis 2003, Zürich
Umrisse – Zeitschrift für Baukultur, Welt am Sonntag, Zeit-
technik, bauzeitung, bba, Bild, Brandschutz transparent,
2004, S. 96–99
schrift für Versicherungswesen
Brigitte, Büro´99 – Sonderausgabe DBZ Deutsche Bau-
Tim Richardson (Hrsg.): Martha Schwartz. Grafische
Zeitschrift, Das Architektur–Journal, DAZ, db deutsche
Landschaften, Basel 2004, S. 198–205
bauzeitung, DETAIL, Die Welt, DIE ZEIT, ENLACE, Frank-
db deutsche bauzeitung 4/2003, S. 38–42
Bürohaus Berliner Bogen, Hamburg
furter Allgemeine Sonntagszeitung, Frau im Spiegel,
Klaus-Martin Bayer: Büro International. Handbuch
Peter Lorenz: Entwerfen. 25 Architekten – 25 Stand-
GEO, Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost,
Moderne Bürogestaltung, Leinfelden-Echterdingen 2003,
punkte, München 2004, S. 36–41
Hannoversche Allgemeine, HÄUSER, Horner Wochen-
S. 100–103
Constructiva Oficinas ‘04, Barcelona 2004, S. 1, 44–47
blatt, Hot & Cool, ibodi., immobilien business, Immobilien
Mitarbeiter, Bibliographie
516 517
Zeitung, Interzum magazin, Kieler Nachrichten, Le Figaro –
Bürohaus Deichtor, Hamburg
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Édition Spéciale MIPIM, Mensch & Büro, Merian, MIPIM
Rita Bake: Verschiedene Welten, Hamburg 2005,
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175
Daily News, Oldenburger Nachrichten, Präsentation der
S. 74–75
art 6/1998, S. 143
Preise in der Baukultur – 1. Konvent, STERN, Stuttgarter
Interior Design 6/2004, S. 1, 170–177, 230
BAUKULTUR 6/1998, S. 64–65
Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Tageslicht, The Architectu-
H.O.M.E. 7–8/2004, S. 102–107
db deutsche bauzeitung 3/1998, S. 55–61
ral Review MIPIM Future Project Preview 2003, Umrisse –
Dirk U. Hindrichs, Winfried Heusler (Hrsg.): Fassaden.
DBZ Deutsche Bauzeitschrift 9/1998, S. 73–80
Zeitschrift für Baukultur, Vogue
Gebäudehüllen für das 21. Jahrhundert, Basel 2004,
HÄUSER 6/1998, S. 6
S. 44–45
wallpaper 11–12/1998, S. 82
The Plan – Architecture & Technologies in Detail 6/2004,
wettbewerbe aktuell 3/1998, S. 103–106
Hauptbahnhof Dortmund
S. 1, 68–81
Peter Neitzke, Carl Steckeweh, Reinhart Wustlich (Hrsg.):
Design Report 2/2001, S. 26
Friedrich Grimm: Energieeffizientes Bauen mit Glas,
CENTRUM – Jahrbuch Architektur und Stadt 1998–1999,
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): New Buildings and Projects.
München 2004, S. 158–161
Wiesbaden 1998, S. 162, 193–195
Architecture in Germany, Wiesbaden 2001, S. 36–39
wettbewerbe aktuell 3/2003, S. 93–97
Architektur & Wohnen 6/1997, S. 126
Bauwelt 41/2001, S. 11
Architektur & Wohnen 4–5/2003, S. 140–141
Design Report 11/1996, S. 90/91
l´ARCA 2/2000, S. 12–19
DETAIL, Sonderausgabe Bauten und Projekte. Auswahl
DAB Deutsches Architektenblatt 7/1995, S. 1280 ff
Gert Kähler: Ein Jahrhundert Bauten in Deutschland,
2003, 2003, S. 28–32
wettbewerbe aktuell 7/1994, S. 84–85
Stuttgart 2000, S. 223
AIT 9/2003, S. 16
AD Architectural Digest, AIT, Altonaer Anzeiger, Altonaer
DAB Deutsches Architektenblatt 3/2000, S. 70–71
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-
Wochenblatt, architektur & wirtschaft, Architektur & Woh-
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Echterdingen 2002, S. 22–23
nen Special 9, Atrium – Hamburg Lebensart und Design,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
BAUIDEE, Baumeister Exkursion – Neue Architektur in
S. 28–33
Darmstadt 2001, S. 138
Hamburg, BDB Nachrichten, Bild, Die Welt, ELLE PLUS,
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Bauwelt 8/2000, S. 9
ENLACE, GEO Special, Hamburger Abendblatt, Hambur-
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175
wettbewerbe aktuell 5/2000, S. 58–59
ger Morgenpost, Kieler Nachrichten, max, Mensch & Büro,
ARKITEKTEN magasin 3/1998, S. 28–29
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Musikexpress, stadtdialog, Süddeutsche Zeitung, Szene
Baumeister 1/1998, S. 12
Hamburg. Jahrbuch 2000, Hamburg 2000, S. 114
Hamburg, Tages-Anzeiger, tain, taz hamburg, ZEIT Punkte
Bauwelt 7/1998, S. 301
Aachener Zeitung, ADAC Reisemagazin Hamburg, archi-
DAB Deutsches Architektenblatt 4/1998, S. 428–429
tektur & wirtschaft, Baumeister Exkursion – Neue Archi-
Design Report 12/1997, S. 20/21
tektur in Hamburg, BauNetz, Bild, contractworld 2003,
Autohaus Car & Driver, Hamburg
Wallpaper 11–12/1997, S. 38
DBZ Deutsche BauZeitschrift, Der Spiegel, DETAIL, Die
Freie Akademie der Künste Hamburg (Hrsg.): 25 Jahre
AD Architectural Digest, AEC-REPORT, Allgemeiner
Welt, Financial Times, Hamburger Abendblatt, Hamburger
Planen und Bauen in der Demokratie 1976–2000, Ham-
Anzeiger, archis, architektur & wirtschaft, Architektur &
Morgenpost, Hanse Art, HÄUSER, immobilien business,
burg 2003, S. 81
Wohnen Special 9, ARCHITEKTUR UND GESTALTUNG,
Immobilien Zeitung, made in Germany – Kalender 2005
Dirk Meyhöfer: motortecture, Ludwigsburg 2003, S. 27
Architektur-Forum Dortmund, Architekturführer Dortmund
(Auswärtiges Amt), Mensch & Büro, Nordwest-Zeitung,
DBZ Deutsche BauZeitschrift 1/2000, S. 104–111
1983–2000, art, Berliner Zeitung, DB mobil, DBZ Deut-
Objekt, piazza, Süddeutsche Zeitung – Beilage zur MIPIM
Mathias Hein-Auty, Architekten und Ingenieurverein
sche BauZeitschrift, Die Welt, DIE WOCHE, Dortmunder
2003, tec21, Vogue, Welt am Sonntag, Wirtschaftswoche
Hamburg (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten
Rundschau, ELLE DECORATION, ENLACE, Erlebnis Wel-
1979–1999, Hamburg 2000, S. 12
ten, FOCUS, Frankfurter Allgemeine Zeitung, GERMAN
archis 7/1999, S. 60–71
COUNCIL Report, Immobilien Zeitung, Kölner Stadt-Anzei-
Lofthaus am Elbberg, Hamburg
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
ger, Neue Ruhrzeitung, petra, P.M., PROJECTOR, RAUM
Freie Akademie der Künste Hamburg (Hrsg.): 25 Jahre
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
& mehr, Rheinische Post, Ruhr Nachrichten, StadtBau-
Planen und Bauen in der Demokratie 1976–2000, Ham-
S. 28–33
welt, stern, Süddeutsche Zeitung, Süddeutsche Zeitung
burg 2003, S. 73
Jürgen Knirsch: Eingang, Weg und Raum, Leinfelden-
MAGAZIN, Szene Hamburg, Welt am Sonntag, Westdeut-
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-
Echterdingen 1998, S. 98–99
sche Allgemeine Zeitung, Westdeutsche Zeitung, West -
Echterdingen 2002, S. 148–151
Ralf Lange: Architekturführer Hamburg, Fellbach 1995,
fälische Rundschau, Westfälischer Anzeiger, ZOO, Zug
Peter Zec: best selection. office design 2001, Essen 2001,
S. 198
S. 136–137
Baumeister 10/1995
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): Innenarchitektur. Interior
db deutsche bauzeitung 5/1995
Villa, Ahrensburg
Design in Germany, Wiesbaden 2000, S. 50–59
PROJETO 12/1995, S. 67
Bettina Rühm: Der optimale Grundriss, München 2004,
Mathias Hein-Auty, Architekten und Ingenieurverein
l´architecture d´aujourd´hui 297/1995
S. 46–47
Hamburg (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten
db deutsche bauzeitung 3/1995, S. 6–7
Architektur & Wohnen 3/2003, S. 98–104
1979–1999, Hamburg 2000, S. 35
Baumeister 2/1994, S. 8
DBZ Deutsche BauZeitschrift 4/1997, S. 89–92
Bund Deutscher Architekten BDA (Hrsg.): BDA Hand-
Gerhard Hirschfeld: Konstruktion zwischen Kunst und
Art, ENLACE, HÄUSER
buch 2000/2001, Bonn 2000, S. 140
Konvention. Ingenieurbaukunst in Hamburg, von
Gunda Dworschak, Alfred Wenke: Metamorphosen, Neu-
1950–2000, Hamburg 1994
Bürohaus Dockland, Hamburg
wied 2000, S. 74–79
S I A – Ingénieurs et Architectes Suisses 26–12/1993,
Wallpaper 7–8/2004, S. 105
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): BDA Ham-
S. 516
AD Architectural Digest 10/2004, S. 140
burg Architektur Preis 1999, Hamburg 1999, S. 30–35
ZEIT magazin 19/1993, S. 66–73
AIT 3/1999, S. 10
Frantisek D. Sedlacek (Hrsg.): AWA – Architecture Opti-
db deutsche bauzeitung 6/1992, S. 2
Altonaer Wochenblatt, architektur & wirtschaft, art, BAUKUL-
mal 1999/2000. Preisgekrönte Architektur. Internationales
db deutsche bauzeitung 1/1992, S. 14
TUR, BauNetz, Bauwelt, Bild, DBZ Deutsche BauZeitschrift,
Jahrbuch, Orlando/ USA 1999, S. 52–53
glasforum 1/1992, S. 12–26
Die Welt, Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost,
architektur.aktuell 6/1998, S. 50–61
HÄUSER 4/1992, S. 84–85
HÄUSER, ibodi., Immobilien Zeitung, Kieler Nachrichten
Süddeutsche Zeitung 18. Februar 1992, S. 40
Bauwelt 10/1991, S. 2052–2057
Hochhaus Reeperbahn 1, Hamburg
Showroom Kay-Degenhard-Haus, Berlin
DBZ – Deutsche BauZeitschrift 10/1991, S. 1421–1428
Baumeister 6/2004, S. 16
Bauwelt 8/2003, S. 10–17
ADAC Special, Antonoff CI REPORT ’94, Architektur &
Deutsche Immobilienzeitung 31. März 2003
⁄Berliner Morgenpost, Focus, Frankfurter Allgemeine
Wohnen, Architektur & Wohnen Special 9, Arkitekten, art,
Bild, Die Welt, Fertig Haus, Hamburger Abendblatt, Ham-
Zeitung, Hamburger Abendblatt, Immobilien Zeitung
AutoBild, BAUKULTUR, DAB – Deutsches Architekten-
burger Morgenpost, Kölner Express, taz Hamburg, Welt
blatt, DIE ZEIT, ENLACE, Hamburger Abendblatt, Ham-
am Sonntag
burger Morgenpost, SPIEGEL Extra
Kay-Degenhard-Haus Bauwelt 8/2003, S. 10–17 Living Bridge, Hamburg
Berliner Morgenpost, Building Projects Neues Planen –
Apartmenthaus Fährhausstraße, Hamburg
DER SPIEGEL 13. Juni 2005, S. 125
Newsletter Hamburg Team, FOCUS, Frankfurter Allge-
H.O.M.E. 5/2004, S. 1, 26–34
BauNetz, Bild, Die Welt, Hamburger Abendblatt, Hambur-
meine Zeitung, Hamburger Abendblatt, Immobilien
Homes 1/2002
ger Morgenpost, Immobilien Zeitung, Kölnische Rund-
Zeitung, Presseinformation
Nauja Statyba 3/2002, S. 18–20
schau, n24.de, ndr.de, Netzeitung.de, sat1.de, Segeberger
Die Welt, GEO Special, Hamburger Abendblatt, HÄUSER,
Zeitung, SOL.DE, taz
max, Welt am Sonntag
518 519
Planetarium Hamburg db deutsche bauzeitung 3/2004, S. 6–7 Multicasa, Duisburg
Bild, DB mobil, Die Welt, Hamburger Abendblatt, Ham-
Lofts Falkenried, Hamburg
Architektur & Wohnen 5/2000, S. 268
burger Morgenpost, Hanse Art, Lufthansa Magazin,
architektur.aktuell 10/2004, S. 1, 74–85
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Planetarium Hamburg
wallpaper 5/2003, S. 65
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Bauwelt 12. Mai 2000, S. 10
S. 28–33
Baumeister 5/2000, S. 82
Baukultur, BauNetz, Bild, DBZ Deutsche BauZeitschrift,
Bahnhof Praterstern, Wien
Bild, db deutsche bauzeitung, Denkmalwelten der Groß-
Dialog, Frankfurter Allgemeine Zeitung, German Council
Wettbewerbe Architekturjournal 20/2005, S. 8
stadt, Die Welt, Hamburger Abendblatt, Hamburger Mor-
Report, Hamburger Abendblatt, Hamburger Architektur
genpost, Immobilien Zeitung, stadtdialog, Welt am Sonn-
Sommer 2000, Immobilien Zeitung, Iserlohner Kreisan-
tag, werk, bauen + wohnen
zeiger, Merkzettel - Bemerkenswertes zum Standort Duis-
Rheinauhafen Köln
burg, Neue Ruhr Zeitung, Rheinische Post, Süddeutsche
Sabine Renz: Bauen + Wirtschaft. Architektur der Region
Zeitung, WAZ, Welt am Sonntag, Wochen Anzeiger, ZOO
im Spiegel, Worms 2004, S. 20–25
Kontorhaus Grimm 6, Hamburg
Claudia Kroth: Der Rheinauhafen Köln, Köln 2001,
architektur.aktuell 5/2002, S. 76–85
S. 124–127
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Carré Mainzer Landstraße, Frankfurt
Peter Zec: best selection. office design 2001, Essen 2001,
Hamburg. Jahrbuch 2002, Hamburg 2002, S. 62–63
Frankfurter Allgemeine Zeitung 22. Mai 2003, S. 43
S. 136–137
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): BDA Ham-
Volker Albus, Jo Franzke (Hrsg.): Architektur in Frankfurt
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): New Buildings and Projects.
burg Architektur Preis 2002, Hamburg 2002, S. 77
am Main 1999–2003, Hamburg 2002, S. 122–123
Architecture in Germany, Wiesbaden 2001, S. 44–47
4light – Lichtblicke aus Hamburg, Baumeister Exkursion –
Ingeborg Flagge, BDA Hessen (Hrsg.): Frankfurt am
Bauwelt 5. Mai 2000, S. 3
Neue Architektur in Hamburg, db deutsche bauzeitung,
Main. Stadtführer zeitgenössischer Architektur, Frankfurt
HÄUSER 5/2000, S. 20
Hamburger Abendblatt
2002, S. 34–35
polis 11/2000, S. 8
BauNetz, Financial Times, Frankfurter Neue Presse,
Peter Neitzke, Carl Steckeweh, Reinhart Wustlich (Hrsg.):
Frankfurter Rundschau, Immobilien Zeitung, Neue
CENTRUM – Jahrbuch Architektur und Stadt 1999/2000,
Presse, Rhein-Main.Net
Wiesbaden 1999, S. 156–159
Hauptbahnhof Hannover Bauwelt 45/2001, S. 4
SPIEGEL Extra 9/1996
Bauwelt 22/2000
Architektur & Wohnen, art, BauNetz, Bild Hamburg, Börse
Hermann Otto (Hrsg.): Architektur der EXPO-Stadt. Archi-
Elbberg Campus Altona, Hamburg
Online, Die Welt, Financial Times Deutschland, Frankfurter
tecture of the EXPO-City. Epochen Bauwerke Rund-
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Allgemeine Sonntagszeitung, Frankfurter Allgemeine Zei-
gänge, Hannover 2000, S. 58–59
Hamburg. Jahrbuch 2004, Hamburg 2004, S. 10–17,
tung, ftd.de, koelnarchitektur.de, Köln Magazin, Kölner
Bauwelt 29. August 1997, S. 1792
128–135
Express, Kölner Rundschau, Kölner Stadtanzeiger, Kölni-
architektur & wirtschaft, BauNetz, Einkaufscenter News
Architektur & Wohnen 5/2003, S. 150
sche Rundschau, Plan 99 – Forum aktueller Architektur
2001, Hannoversche Allgemeine, Immobilien Zeitung
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-Ech-
in Köln, StadtBauwelt, Süddeutsche Zeitung
terdingen 2002, S. 126–127 Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in home4, Köln
Hamburg. Jahrbuch 1999, Hamburg 1999, S. 86–87
Casino Hamburg
HÄUSER 3/2004, S. 6–7
ADAC Reisemagazin Hamburg, Altonaer Wochenblatt,
industrieBAU 2/2003, S. 13
Christian Schittich (Hrsg.): High-Density Housing. Kon-
architektur & wirtschaft, art, Bild Hamburg, build,
BauNetz, Bild, Die Welt, Hamburger Abendblatt,
zepte Planung Konstruktion, München/Basel 2004,
Die Welt, Elbblicke, Elbe Journal, Elbe Wochenblatt, Habi-
Hamburger Morgenpost, Immobilien Zeitung
S. 12–25
tat II, Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost,
Smart Homes 10–11/2004, S. 1, 4–5, 32–35
Immobilien Zeitung
Bild, Die Welt, Hafenblick, Hamburger Abendblatt, Ham-
Hochhaus Spreedreieck, Berlin
burger Morgenpost, Immobilien Zeitung, Welt am Sonntag
Eva-Maria Amberger, Berlinische Galerie (Hrsg.): Glaspavillon Nikolaikirche, Hamburg
Fifty:Fifty – Gebaute und nicht gebaute Architektur in
BauNetz, DBZ Deutsche BauZeitschrift, Die Welt,
Berlin 1990–2000, Berlin 2002, S. 88–89, 120
Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost
H.O.M.E. 7–8/2002, S. 80–81
Bibliographie
Museumsjournal Berlinische Galerie 4/2002
ARKITEKTEN magasin 29/1996
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Skyline XXV 1/2001, S. 20–21
Bauwelt 16/1996, S. 932–933
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Børsen, Der Tagesspiegel, Focus, Hamburger Abendblatt,
Design Report 6/1996, S. 36–39
S. 28–33
Kunsthistorische Arbeitsblätter – Zeitschrift für Studium
MÖBEL RAUM DESIGN Juni – Juli/1996, S. 80
amc – Le Moniteur Architecture 1999, S. 40–42
und Hochschulkontakt, Liberation, Märkische Oderzei-
Klaus Alberts, Ulrich Höhns (Hrsg.): Architektur in Schles-
l´ARCA 141/1999, S. 56–59
tung, Prinz – Stadtmagazin Berlin, www.faz.net,
wig-Holstein 1990–1996, Hamburg 1996, S. 80–83
DAB – Deutsches Architektenblatt 8/1999, S. 1046
www.ing.dk
Architektur & Wohnen, Baumeister Exkursion – Neue
Architektur & Wohnen 6/1998, S. 142–143
Architektur in Kiel, bba, Beirat für Stadtgestaltung,
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Betriebswirtschaftliche Blätter, DAB – Deutsches Archi-
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175
Druckzentrum sh:z, Rendsburg-Büdelsdorf
tektenblatt, Das dritte Jahrhundert, Deutsche Sparkas-
Atrium 5/1998, S. 137
DAB Deutsches Architektenblatt (Hamburg, Schleswig-
senzeitung, GLAS, Husumer Nachrichten, Kieler Express,
domus 4/1998
Holstein) 3/2003, S. 16–17
Kieler Nachrichten, SPIEGEL Extra, Welt am Sonntag
ELLE DECORATION 6/1998, S. 34–38
Burkhard Fröhlich, Sonja Schulenburg (Hrsg.): Metal
möbel kultur 10/1998, S. 50 –51
Architecture. Design and Construction, Basel 2003,
OFFICE DESIGN 6/1998, S. 28–32
S. 56–59
Firmengebäude Tobias Grau, Rellingen
PACE – Interior Architecture 10/1998, S. 44–51
DBZ Deutsche BauZeitschrift 5/2002, S. 34–35, 40–43
Freie Akademie der Künste Hamburg (Hrsg.): 25 Jahre
Architektur & Technik 6/1998, S. 81 ff
AW Architektur + Wettbewerbe (Industriebauten),
Planen und Bauen in der Demokratie 1976–2000, Ham-
Design Report 4/1997, S. 6
6/2002, S. 46–49
burg 2003, S. 83
AD Architectural Digest, ADAC Reisemagazin Hamburg,
N.N.: Architektur ist die Vision des Möglichen in Verbin-
DETAIL 6/2003, S. 668
AIT, archis, Architektur & Wohnen Special 9, art, B.Ü.R.O.,
dung mit der Intelligenz des Machbaren, 2002
Jacobo Krauel, Jennifer Brown: Office Interiors, Barce-
BauNetz, Das Architektur-Journal, DBZ Deutsche Bau-
Brunsbütteler Rundschau, Der Insel Bote, Deutsche
lona 2003, S. 54–65
Zeitschrift, Designmetropole Hamburg – Branchenpor-
Werkstätten Hellerau – Werkstättenbericht 10, Die Welt,
Cesare Blasi, Gabriella Padovano: La sfida della sosteni-
träts (Handelskammer Hamburg), Die Welt, ECONY, ELLE
Dithmarscher Rundschau, Flensburger Tageblatt, Holstei-
bilità, Neapel 2003, S. 165–166
PLUS, ENLACE, FLARE, Gestalten mit Solarzellen – Pho-
nischer Courier, Husumer Nachrichten, Marner Zeitung,
Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Architektur als
tovoltaik in der Gebäudehülle, Hamburger Abendblatt,
Neue Zürcher Zeitung, Norddeutsche Rundschau, Nord-
stadtbildprägendes Element. Merkzeichen und Bereiche,
Highlight, Holzleimbau, Immobilien Zeitung, impulse,
friesland Tageblatt, NZZ Online, Ostholsteiner Anzeiger,
Hamburg 2003, S. 30–31
Informationsdienst Holz, Intelligente Architektur, Kieler
Schlei-Bote, Schleswiger Nachrichten, Schleswig-Holstei-
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-
Nachrichten, Leonardo, LICHT, Licht & Architektur,
nische Landeszeitung, Stormarner Tageblatt, Sylter Rund-
Echterdingen 2002, S. 174–175
Lübecker Nachrichten, max, max – City Guide Hamburg,
schau, Wege ins Land – Ein Kultur-Magazin der Kieler
INTERIOR DESIGN 5/2002, S. 272–277
md moebel interior design, Mensch & Büro, Merian, Pin-
Nachrichten, Wilsternsche Zeitung, WNO – Wirtschaft
Ulrich Königs, Vladimir Nicolic: Architektonik – Vom Ent-
neberger Nachrichten, Pinneberger Tagesblatt, Pinneber-
zwischen Nord- und Ostsee
wurf zur Konstruktion, Köln 2002, S. 26–33
ger Zeitung, SCHÖNER WOHNEN, Stern, Studien aus
build 7–8/2002, S. 32–33
dem Architekturlabor, Sunny magazine, TAGESLICHT,
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): BDA Ham-
Umrisse – Zeitschrift für Baukultur, VectorWorks
Sparkasse Kiel
burg Architektur Preis 2002, Hamburg 2002, S. 64–65
Peter Lorenz, Stephan Isphording: Banken und Geldinsti-
Peter Zec: best selection. office design 2001, Essen 2001,
tute, Leinfelden-Echterdingen 2003, S. 72–77
S. 136–137
Lighthouse, Hamburg
Ingeborg Flagge (Hrsg.): Jahrbuch Licht und Architektur
The Architectural Review 1/2000, S. 52–55
H.O.M.E. 9/2002, S. 50–51, 88–89
2001/2002. Annual of Light and Architecture, Köln 2002,
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): Innenarchitektur. Interior
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
S. 116–117
Design in Germany, Wiesbaden 2000, S. 50–59
Hamburg. Jahrbuch 2002, Hamburg 2002, S. 118–129
Rudolf Schricker, Bund Deutscher Innenarchitekten
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): Architekten
Allgemeine Bauzeitung ABZ, architektur & wirtschaft,
(Hrsg.): Innenarchitektur in Deutschland, Leinfelden-
und Architektinnen BDA in Hamburg. Handbuch
Baumeister, Bergedorfer Zeitung, Bild, DER SPIEGEL,
Echterdingen 2002, S. 57
2000/2001, Hamburg 2000, S. 50–51
Die Welt, Die Welt – Sonderveröffentlichung EXPO REAL,
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): Innenarchitektur – Interior
N.N.: Bauobjekte, Architekten und Planer 2000,
Die Welt am Sonntag, dpa, Elmshorner Nachrichten,
Design in Germany, Wiesbaden 2000, S. 50–59
S. 290–291
Freie Presse, General-Anzeiger, Hamburger Abendblatt,
BDA Schleswig-Holstein (Hrsg.): BDA-Preis 1999. Archi-
Presenza Tecnica 2000, S. 83–84
Hamburger Morgenpost, Harburger Anzeigen und Nach-
tektur in Schleswig-Holstein, Kiel 2000, S. 26–27
BDA Schleswig-Holstein (Hrsg.): BDA-Preis 1999. Archi-
richten, Immobilien Zeitung, Kieler Nachrichten, Kölnische
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
tektur in Schleswig-Holstein, Kiel 2000, S. 18–19
Rundschau, Landeszeitung für die Lüneburger Heide,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
architektur 3/1999, S. 52–55
MATADOR, Mindener Tageblatt, Mitteldeutsche Zeitung,
S. 28–33
architektur.aktuell 3/1999, S. 64–75
Osnabrücker Zeitung, Pforzheimer Zeitung, Pinneberger
Der Architekt 7/1999, S. 61
HÄUSER 1/1999, S. 10–11
Tageblatt, Ruhr Nachrichten, Saale-Zeitung, Segeberger
Architektur + Wettbewerbe 12/1999, S. 13–15
industrieBau 2/1999, S. 12–15
Zeitung, Süddeutsche Zeitung, TOP Magazin, Welt am
Jürgen Knirsch: Eingang, Weg und Raum, Leinfelden-
wallpaper Januar/ Februar 1999, S. 30
Sonntag – Sonderveröffentlichung EXPO REAL, Westfa-
Echterdingen 1998, S. 94–95
Wohn!Design 2/1999, S. 225
len-Blatt, Westfälische Rundschau
ABITARE 5/1997, S. 158–165
db deutsche bauzeitung 2/1999, S. 14
N.N.: Gebäudeerweiterungen von Verwaltungsgebäuden,
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
1997
Hamburg. Jahrbuch 1999, Hamburg 1999, S. 28–35
Transrapid Station Schwerin
glasforum 1/1997, S. 13–18
Klaus Alberts, Ulrich Höhns (Hrsg.): Architektur in Schles-
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): New Buildings and Projects.
HÄUSER 2/1997, S. 10
wig-Holstein 1996–2000, Hamburg 1999, S. 110–113
Architecture in Germany, Wiesbaden 2001, S. 48–51
AIT 12/1996, S. 41–49
Ingeborg Flagge (Hrsg.): Jahrbuch Licht und Architektur
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
2000. Annual of Light and Architecture, Köln 1999,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Hamburg. Jahrbuch 1996, Hamburg 1996, S. 44–49
S. 130–133
S. 28–33
Bild Hamburg, DBZ Deutsche BauZeitschrift, ENLACE
meister, Bautechnik 77, Berliner Morgenpost, Berliner
Süddeutsche Zeitung 19. April 2000, S. 18
Zeitung, Bild, Business Traveller, DAB – Deutsches Archi-
Das Architekten-Magazin 5/2000, S. 24–26
tektenblatt, Das Architekturjournal, DB mobil, DB PRO-
industrieBau 2/2000, S. 54–56
Fernbahnhof Flughafen Frankfurt
JEKT, dbz-online, DER SPIEGEL,
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): Architekten
Renault Nissan Deutschland AG (Hrsg.): Renault traffic
Der Tagesspiegel, Die Welt, Die Woche, dpa, ENLACE,
und Architektinnen BDA in Hamburg. Handbuch
design award 2003, Brühl 2004, S. 9
Focus, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Frankfur-
2000/2001, Hamburg 2000, S. 50–51
Der Architekt 2/2004, S. 9
ter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Neue Presse, Frank-
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Alessia Ferrarini: STAZIONI dalla gare de l´est alla penn
furter Rundschau, Gateway, Hamburger Abendblatt,
Hamburg. Jahrbuch 2000, Hamburg 2000, S. 16–25
station, Martellago 2004, S. 128–141
Hamburger Morgenpost,
DETAIL 5/2000, S. 884
Nemetschek North America: IMAGES of CAD 2004,
Hannoversche Allgemeine, HOME (Japan), Immobilien
DAB Deutsches Architektenblatt 5/1999, S. 631
S. 72–73
Zeitung, Kieler Nachrichten, Kölner Stadt Anzeiger, Leo-
Peter Neitzke, Carl Steckeweh, Reinhart Wustlich (Hrsg.):
Freie Akademie der Künste Hamburg (Hrsg.): 25 Jahre
nardo, Lübecker Nachrichten, max, Nassauische Neue
CENTRUM – Jahrbuch Architektur und Stadt 1998–1999,
Planen und Bauen in der Demokratie 1976–2000, Ham-
Presse, Neue Presse – Hannover, Neue Revue, Offen-
Wiesbaden 1999, S. 194–197
burg 2003, S. 95
bach Post, petra, Rhein Main Presse, STERN, Süddeut-
Mathias Hein-Auty, Architekten und Ingenieurverein
Walter Meyer-Bohe (Hrsg.): Atlas Gebäudegrundrisse,
sche Zeitung, Szene Hamburg, taz hamburg, TECHNIK &
Hamburg (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten
Band 3: Bauten für Dienstleistungen, Gewerbe und Ver-
WIRTSCHAFT, The Architectural Review, VDI Nachrichten,
1985–2000, Hamburg 1999, S. 145
kehr, Stuttgart 2003, S. 264–265
wallpaper, Welt, Welt am Sonntag, Wereldstations – Trein-
DBZ Deutsche BauZeitschrift 12/1999, S. 12
Architectural Record 1/2002, S. 120–123
reizen in de 21e eeuw, Wirtschaftswoche
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Manuel Cuadra, Ingeborg Flagge: World Airports, Dres-
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
den 2002
S. 28–33
WORLD ARCHITECTURE 2/2001
Papierfabrik Palm, Aalen
A&B – Architektura & Biznes 10/1998, S. 24–27
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
Aalener Nachrichten, Schwäbische Post
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Darmstadt 2001, S. 104
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): New Buildings and Projects.
AIT Spezial – Intelligente Architektur 6/1997, S. 10, 44–47
Architecture in Germany, Wiesbaden 2001, S. 40–43
Bürohochhaus Doppel-XX, Hamburg
glasforum 6/1997, S. 23–28
Martha Thorne: Modern Trains and Splendid Stations.
Johann Eisele, Ellen Kloft: Hochhaus-Atlas, München
AIT, AON – Skyline inklusive, Architektur & Wirtschaft,
Architecture and Design for the Twenty First Century,
2004, S. 277
Architektur & Wohnen, Architekturpreis für vorbildliche
London 2001, S. 86–89
Peter Lorenz: Entwerfen. 25 Architekten – 25 Stand-
Gewerbebauten 2000, art, Atrium – Hamburg Lebensart
Metropolis 12/2001
punkte, München 2004, S. 36–41
und Design, BAUIDEE, Baumeister Exkursion – Neue
Hildegard Kösters, Volker Roscher (Hrsg.): Architekten
Friedrich Grimm: Energieeffizientes Bauen mit Glas,
Architektur in Hamburg, BDB Nachrichten, Berliner Zei-
und Architektinnen BDA in Hamburg. Handbuch
München 2004, S. 182–187
tung, Bild Hamburg, Büro ´99 – Sondernummer der DBZ
2000/2001, Hamburg 2000, S. 50–51
Freie Akademie der Künste Hamburg (Hrsg.): 25 Jahre
Deutsche BauZeitschrift, Das Architektur Journal, Die
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Planen und Bauen in der Demokratie 1976–2000, Ham-
Welt, Die WestHyp Stiftung – Architekturpreis für vorbild -
Hamburg. Jahrbuch 2000, Hamburg 2000, S. 94–97
burg 2003, S. 75
liche Gewerbebauten, DIE ZEIT, ENLACE, Forum Intelli-
Architektur & Wohnen 1/1999, S. 175
Cesare Blasi, Gabriella Padovano: La sfida della sosteni-
gente Architektur, Frankfurter Allgemeine Zeitung, GLAS
DBZ Deutsche Bauzeitschrift 4/1999, S. 79–82
bilità, Neapel 2003, S. 50–52
– Architektur und Technik, Hamburger Abendblatt, Ham-
The Architectural Review 5/1999, S. 78–81
Jürgen Knirsch: Büroräume, Bürohäuser, Leinfelden-Ech-
burger Morgenpost, Hannoversche Allgemeine, HÄUSER,
Baumeister 8/1999, S. 6
terdingen 2002, S. 142–147
immobilien business, Immobilien Zeitung, impulse, Intelli-
AIT 7–8/1999, S. 8
The Plan – Architecture & Technologies in Detail 0/2002
gente Architektur, Leonardo, max, Merian, Neue Zürcher
DBZ Deutsche Bauzeitschrift 8/1999, S. 16
S. 37
Zeitung, petra, SPIEGEL Extra, STERN, Stuttgarter Zeitung,
db deutsche bauzeitung 9/1999, S. 14
Rainer Hascher, Simone Jeska, Birgit Klauck (Hrsg.): Ent-
Szene Hamburg, taz hamburg, Umrisse – Zeitschrift für
Manuel Cuadra, Jo Franzke (Hrsg.): Architektur in Frank-
wurfsatlas Bürobau. Entwurfsgrundlagen des Bürobaus,
Baukultur, Welt am Sonntag
furt, Hamburg 1999, S. 140–142
Basel 2002, S. 250–251
Petra Diemer (Hrsg.): Bauten und Projekte. Architekten in
Werner Durth, EON Ruhrgas AG (Hrsg.): Architektur in
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedernhausen 1999,
Deutschland ‘01. Deutscher Architekturpreis 2001, Zürich
S. 28–33
2002, S. 112–115
Stahlbau 68, 12/1999, S. 1029–1036
DBZ Deutsche BauZeitschrift 3/2001, S. 86–89
Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in
Michael Wutzke: Skyline Guide Deutschland 2001/2002,
Hamburg. Jahrbuch 1998, Hamburg 1998, S. 164–175 AIT
Darmstadt 2001, S. 146
10/1997, S. 32
Peter Zec: best selection. office design 2001, Essen 2001,
Bauwelt 39/1997
S. 136–137
Design Report 5/1997, S. 96
bauzeitung 9/2001, S. 15–25
Bauwelt 37/1996, S. 2112–2113
Henry Beierlorzer, Ernst Hubeli, Hans-Heinrich Jagau:
BDA, Deutsche Bahn AG, DAZ (Hrsg.): Renaissance der
Haus der Architektur: HDAX 01, Graz 2001
Bahnhöfe. Die Stadt im 21. Jahrhundert,
Hans-Martin Nelte (Hrsg.): New Buildings and Projects.
Braunschweig/Wiesbaden 1996, S. 94–95
Architecture in Germany, Wiesbaden 2001, S. 30–35
db deutsche bauzeitung 9/1996, S. 16–20
Karana Marketing Village: Transparenz und Sinnlichkeit,
The Times 26. November 1996, S. 34
Dedenhausen 2001
100 Jahre Dr.-Ing. Dr. E.h. Max Mengeringhausen – Pionier
Werner Durth, EON Ruhrgas AG (Hrsg.): Architektur in
des elementierten Bauens, AD Architectural Digest, art,
Deutschland ‘03. Deutscher Architekturpreis 2001, Zürich
BAHNZEIT, Bauen mit Stahl – Dokumentation 873, Bau-
2002, S. 34–35
Bibliographie
520 521
AUSSTELLUNGEN, PREISE
AUSSTELLUNGEN
PREISE
1994
Bauwerk des Jahres 1991, Autohaus Car & Driver, Hamburg
Hamburger Architektursommer »Next Modern«
Bauwerk des Jahres 1996, Pacific-Haus Holzdamm, Hamburg 1999
»plan99« Forum aktueller Architektur in Köln
2000
Hamburger Architektursommer
Bauwerk des Jahres 2003, Elbberg Campus Altona, Hamburg
»BRT by Kumrow«, Fotografien von Klaus Kumrow
AIV Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e.V.
Bauwerk des Jahres 1997, Lofthaus am Elbberg, Hamburg Bauwerk des Jahres 2002, Bürohaus Bei den Mühren, Hamburg
»Urban Escape« Videoinstallation von Christina Lissmann
BDA Hamburg Architekturpreis 1999 Lofthaus am Elbberg, Hamburg, 1. Preisrang
2001
»Modern Trains and Splendid Stations«,
Alsterarkaden, Hamburg, 2. Preisrang
The Art Institute of Chicago BDA-Preis 1999 Architektur in Schleswig-Holstein 2002
»Worldstations in Utrecht«,
Firmengebäude Tobias Grau, Rellingen, 1. Preisrang
Centraal Museum Utrecht
Sparkasse Kiel, 2. Preisrang Berufsbildungszentrum DV AG, Stapelfeld, 2. Preisrang
2002–
»Neue Deutsche Architektur«,
2007
Berlin, Mailand, Hamburg, Kopenhagen, Turin,
2003
Privatvilla, Ahrensburg, 3. Preisrang
Madrid, La Coruña, Sevilla, Valladolid, Porto, …
Deutscher Kritikerpreis 1999
Hamburger Architektursommer,
Architekturpreis 2000 der WestHyp-Stiftung für vorbildliche
»Atelier HafenCity«
Gewerbebauten, Bürohochhaus Doppel-XX, Hamburg,
Mies van der Rohe Award,
Anerkennung
Fundació Mies van der Rohe, Barcelona FIABCI Prix d’Excellence 2001, Bürohochhaus Doppel-XX, Hamburg 2003–
»arcHH - Architektur Made in Hamburg«
2004
Hamburg, Vejle, Kopenhagen, Tallin, Berlin
Deutscher Stahlbaupreis 2002, Bürohaus Berliner Bogen, Hamburg NEPIX Building Award 2002, Bürohaus Berliner Bogen, Hamburg MIPIM Award 2003, Bürohaus Berliner Bogen, Hamburg Office of the Year 2003, Bürohaus Deichtor, Hamburg femb fédération européenne du mobilier de bureau Deutscher Architekturpreis 2003, Anerkennung, Swiss Re, Unterföhring RENAULT traffic design award 2003, Sonderkategorie Bahnhöfe, Fernbahnhof Flughafen Frankfurt BDA Hamburg Architekturpreis 2005, Bürohaus Deichtor, Hamburg, 1. Preisrang
BILDNACHWEIS
W. Beutler/ Denkmalschutzamt Hamburg, Bildarchiv
414 Mitte
Holger Knauff, Düsseldorf
502 4/4
Felix Borkenau, Hamburg
510 1/1
Julia Knop, Hamburg
Markus Braun, Würzburg
11, 14, 66, 114, 178, 242, 314, 501
Tim Corvin Kraus/ Breimann & Bruun Landscape Architects
104 unten
Marcus Bredt, Berlin
422/423, 425, 427, 508 5/1
433
BMW, Mini Prospekt
224 unten
Joachim Landwehr/ BRT
Martin Claßen, Köln
28, 504 1/3, 506 4/2, 512 oben
© Consortium Transrapid Nederland Floyd Dean/getty images
96 Mitte
H.G. Esch, Hennef–Stadt Blankenberg © European Space Imaging Klaus Frahm, Hamburg
Bill Losh/getty images
514 oben, Mitte
96 unten
Louise McGilviray, Crossford, Fife, Schottland 495 oben rechts
7
Alex Maclean/photonica Kay Miksch/ BRT
18/19, 23–27, 35 unten, 36/37, 40– 43, 45, 191
522 523
94/95, 297
Gerhard Linnekogel, Hamburg
160
428/429,
466 Mitte
232
497 oben
Heiner Müller-Elsner/Agentur Focus
373
oben, 195, 210/211, 212 unten, 216, 217, 224 oben, 286/287, 289–291,
Ulrike Myrzik & Manfred Jarisch, München
322 oben, 324 oben, 326, 327, 343, 354, 439, 440, 442–444, 446–449,
402–405, 408 oben
451– 454, 455 unten, 456–459, 462/463, 494 unten, 495 oben links,
Janne Peters, Hamburg
unten, 502 1/2, 504 1/1, 3/1, 3/2, 4/1, 5/4, 6/4, 7/5, 506 1/1, 1/3, 3/4,
Erik Recke/ Datenland, Hamburg
5/2, 6/1, 508 3/5, 4/2, 6/5, 510 3/2, 3/5, 6/4, 512 unten, 513 oben
144–146, 150–153, 156–159, 161, 163–165, 174 oben, mitte, 215,
Hinrich Franck, Hamburg
222/223, 229, 233–235, 251 oben, 260 unten, 266, 270–281, 285,
467
Matthias Friedel, Hamburg
20 links, 34, 48 oben, 104 oben, 120, 184,
388 unten, 393, 394,
191 unten, 192–194 56, 136/137, 139–141,
464/465, 502 2/4, 6/1, 504 2/2, 2/5, 4/3, 508 3/2, 6/4, 510 4/4, 5/1
188–190, 198 oben, 212 oben, 254, 320, 330, 348/349, 350 oben, 362,
Mies van der Rohe/ Bauwelt
363 oben rechts, 388 oben, 436/437, 438 oben, 450 links, 466 oben,
August Sander/ Rheinisches Bildarchiv
474 oben
Malcolm Sanders/getty images
90 75
48 unten
Andreas Garrelt, Hamburg
213 unten
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin
Gärtner + Christ, Hamburg
238, 239
Ondrej Sklabinski, Hamburg
Christoph Gebler, Hamburg
78, 155, 166, 169, 182/183, 186, 187,
88/89, 424
80/81, 304–309, 337, 375 links, 391,
466 unten, 484, 502 1/3, 1/5, 2/1, 504 4/5, 5/5, 6/2, 6/3, 7/2, 506
252/253, 255–257, 370 oben links, 386/387, 389 oben, 502 4/1, 5/3,
3/2, 3/3, 4/3, 5/4, 6/3, 7/1, 508 2/5, 3/3, 4/4, 4/5, 6/2, 510 4/3, 4/5,
504 7/3, 506 2/2, 508 1/1, 2/1, 4/1, 5/3, 7/5
5/4
Wolfram Gothe, Hamburg
Dirk Stewen, Hamburg
102/103, 105, 109, 502 5/2, 506 5/5
Bernadette Grimmenstein, Hamburg
412/413, 414 unten, 415–421,
506 3/1
Hadi Teherani/ BRT
4, 514 unten
385, 455 oben, 460 unten, 461
Michael Wurzbach, Hamburg/© Tobias Grau, Rellingen
Carlo Grossi/Virtual Architecture, Borstel-Hohenraden
82–86, 91–93,
30–33,
35 oben, 44, 510 4/1
218–219, 221, 504 3/5, 506 4/4, 508 4/3, 5/5, 510 2/1, 2/4, 7/2
J. Christoph Bürkle: El Lissitzky. Der Traum vom Wolkenkratzer,
Jörg Hempel, Aachen
Zürich 1991, 69, 72 Mitte
21, 29, 46/47, 49, 51, 58–65, 70/71, 73, 79
unten, 87, 99, 118/119, 121-128, 130-132, 134, 135, 170–172, 174 unten,
Arnulf Lüchinger: 2-Komponenten-Bauweise, Den Haag 2000, 19, 230
175–177, 196/197, 198 unten, 199–205, 207–209, 213 oben, 236/237,
Patricia Phillips, James Wines: SITE. Highrise of Homes, New York
241, 246/247, 249, 250, 251 unten, 258/259, 261, 263, 264, 292–294,
1982, 42, 231
300, 301, 318/319, 321, 322 unten, 324 unten, 325, 328/329, 331–335, 338–342, 344–347, 350 unten, 351–353, 355–361, 363 oben links,
Bei einigen Bildvorlagen konnten die Urheberrechte nicht ermittelt
unten, 364, 365, 368/369, 370 oben rechts, unten, 371, 372, 374, 375
werden. Eventuelle Rechtsinhaber werden gebeten sich mit BRT in
rechts, 376–384, 389 unten, 395–401, 406/407, 408 mitte, unten, 409–
Verbindung zu setzen.
411, 431, 432, 434, 435, 438 unten, 450 rechts, 460 oben, 469–473, 474 unten, 475–479, 482, 483, 485–493, 494 oben, 496, 497 unten, 498/499, 502 1/1, 1/4, 2/5, 3/2, 3/3, 3/4, 4/3, 5/5, 6/2, 6/3, 6/4, 504 1/4, 1/5, 2/4, 3/3, 3/4, 4/4, 5/1, 5/3, 7/1, 506 1/2, 1/4, 1/5, 2/1, 3/5, 6/2, 6/4, 6/5, 7/3, 7/5, 508 1/2, 1/3, 1/4, 1/5, 2/3, 2/4, 5/2, 6/3, 7/2, 7/3, 7/4, 510 1/3, 1/4, 2/2, 2/3, 2/5, 3/3, 4/2, 5/3, 6/1, 6/2, 6/3, 6/5, 7/1, 7/5, 513 unten Heike Hillebrand/ BRT HHLA, Hamburg
96 oben, 100/101
480
Benjamin Holsten/ BRT
52–55, 57, 298/299, 302/303, 504 7/4,
506 7/4, 510 1/5 Michael Horn/ BRT
365 unten rechts
Kalavaal Architects, Dubai
504 2/1, 4/2 Ausstellungen, Preise, Bildnachweis
Gestaltungskonzept, Layout und Satz: Christina Hackenschuh, Stuttgart Assistenz: Markus Braun, Ute Kleim, Natascha Saupe www.hackenschuh.com Zeichnungen: BRT Architekten Projektkoordination: Jessica Klatten, Anke Stüper (BRT Architekten) Einbandmaterial: Möbelstoff »WATERBORN« der Firma Kvadrat A/ S Ebeltoft, Dänemark Architekten und Verlag danken Kvadrat für die freundliche Kooperation.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergü tungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.
Diese Publikation ist auch in einer englischen Sprachausgabe erschienen (ISBN 3-7643-2172-5).
© 2005 Birkhäuser – Verlag für Architektur, Postfach 133, CH–4010 Basel, Schweiz. Ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. TCF ∞ Printed in Germany Druck und Bindung: Offsetdruckerei Grammlich, Pliezhausen ISBN-10: 3-7643-6629-X ISBN-13: 978-3-7643-6629-2 987654321 www.birkhauser.ch