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German Pages 417 [420] Year 1961
K A R L J U L I U S BELOCH
BEVÖLKERUNGSGESCHICHTE ITALIENS III DIE BEVÖLKERUNG DER R E P U B L I K VENEDIG, DES HERZOGTUMS MAILAND, PIEMONTS, GENUAS, CORSICAS UND SARDINIENS DIE GESAMTBEVÖLKERUNG ITALIENS
BERLIN
WALTER DE GRUYTER & CO. V O R M A L S G. J . G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U N G — J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G — G E O R G R E I M E R — K A R L J. T R Ü B N E R — V E I T ic C O M P .
1961
Gedruckt mit Unterstützung der Universität Pavia
© Archiv-Nummer 47 33 61 Printed in Germany Alle Rechte des Nachdrucks» der pho tomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung, der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin W 30
VORWORT DER HERAUSGEBER Der unselige zweite Weltkrieg ist der Grund gewesen, daß der III. Band der Bevölkerungsgeschichte Italiens von Julius Beloch erst 30 Jahre nach seinem Tode und 20 Jahre nach dem Erscheinen des II. Bandes veröffentlicht werden kann. Gaetano De Sanctis, der die Herausgabe der ersten beiden Bände geleitet hatte, war infolge seines schweren Augenleidens nicht mehr imstande, den handschriftlichen Text von Beloch zu entziffern. Er hat aber an der Fortsetzung des Werkes regstes Interesse genommen und nach dem Kriege zusammen mit der Tochter von Beloch, Margherita PiazzolaBeloch, den an zweiter Stelle zeichnenden Herausgeber gebeten, den Restteil des Manuskripts zu transkribieren, der die Vorlage für diesen III. Band darstellt. Die schlechte Lesbarkeit des Manuskripts erschwerte die Arbeit sehr, doch konnte schließlich die Entzifferung restlos durchgeführt und anschließend daran auch alle erforderlichen Kontrollen vorgenommen werden. De Sanctis hat in seinen Vorworten zu Band I und II betont, daß er es als seine Aufgabe ansehe, den Text entsprechend den Absichten des Verfassers so treu wie nur möglich ohne Richtigstellungen und Überarbeitungen wiederzugeben und nichts Neues hinzuzufügen. Auch bei Band III sollte so verfahren werden. De Sanctis hat aber die Herausgabe desselben nicht mehr erleben dürfen, da die Schwierigkeit der Finanzierung des Bandes eine jahrelange Verzögerung mit sich brachte. Nach dem Tode von De Sanctis hat der an
VI
Vorwort
erster Stelle unterzeichnende Herausgeber es übernommen, alles weiter Erforderliche zu veranlassen. Die beiden Herausgeber haben sich voll und ganz den von De Sanctis gegebenen Richtlinien angeschlossen. Dazu ist zu bemerken, daß Beloch den Text noch einmal zur Fertigstellung für den Druck bis zum Abschnitt X I (Sardinien) überprüft hatte. Der Tod hat ihn aber vor der endgültigen Revision des Abschnittes X I I (Gesamtbevölkerung) überrascht, so daß dort gewisse Ungleichförmigkeiten geblieben sind, die die Herausgeber aus den oben angegebenen Gründen nicht verbessert haben, um den Autor nicht ersetzen zu wollen. Eine Überprüfung des Textes von Band I I mit dem handschriftlichem Material ergab noch eine Reihe von Druckfehlern und Versehen, die bei der Neuherausgabe von Band I I berücksichtigt werden sollen. Möge dieser III. Band, dessen spätes Erscheinen ein Spiegelbild der schweren hinter uns liegenden Zeiten darstellt, in der Gelehrten weit eine wohlwollende Aufnahme finden und Anregung für weitere Forschungen auf dem Gebiete der Bevölkerungsgeschichte Italiens bieten, welche angesichts des unerschöpflichen Reichtums der italienischen Archive sicher noch viel zusätzliches Material zutage bringen werden. Rom, im Oktober i960 Luigi Pareti Wolfgang Hagemann
INHALTSVERZEICHNIS VIL Die Republik Venedig Seite
i. Die Stadt Venedig
I
§ i . Einteilung der Stadt und die Bevölkerungsaufnahmen bis zum X I I I . Jahrhundert. S. i. — § 2. Die Pestepidemien und die Bevölkerungsentwicklung bis zum Anfang des X V I . Jahrhunderts. S. 3. — § 3. Die Zählungen von 1509 und 1540. S. 5. — § 4. Die übrigen Zählungen aus dem X V I . Jahrhundert. S. 7. — § 5. Die Bevölkerungsentwicklung in den ersten Jahrzehnten des X V I I . Jahrhunderts. S. 10. — § 6. Die Pest von 1630/31. S. 12. — §7. Die Zählungen von der Mitte des X V I I . Jahrhunderts bis zum X I X . Jahrhundert. S. 15. — § 8. Die Verteilung der Bevölkerung auf die Stadtbezirke. S. 18. — § 9. Die Gliederung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter. S. 18. — § 10. Die Gliederung der Bevölkerung nach der sozialen Stellung. S. 20. — § 11. Die Bevölkerungsbewegung. S. 22.
2. Das Dogado
23
§ 1. Der Umfang des Dogado und die Bevölkerungsentwicklung in Chioggia. S. 23. — § 2. Die Bevölkerung der übrigen Gemeinden des Dogado und der Flächenraum des Dogado. S. 24.
3. Istrien und Pinguente
28
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung des Gesamtgebiets und der wichtigsten Orte und die Dichtigkeit. S. 28.
4. Die Terraferma. Zählungen § 1. Die Entwicklung des venetianischen Besitzes und die Verwaltungsorganisation. S. 31. — § 2. Einzelzählungen. S. 32. — § 3. Die Gesamtzählungen aus der 2. Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 33. — § 4. Berichte der Statthalter über Einzelzählungen aus dem X V I . Jahrhundert. S. 35.
31
Vili
Inhaltsverzeichnis
5. Friaul (Patria del Friuli)
Seite
39
§ 1. Die Zählungen von 1548 und 1557. S. 39. — § 2. Die Zählungen bis 1632. S. 42. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Orten und die Dichtigkeit. S. 45.
6. Treviso, Ceneda, Bassano
52
§ 1. Die Zählungen in Treviso und Gebiet. S. 52. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in Conegliano. S. 54. — § 3. Sonstige Angaben über die Bevölkerung von Treviso und der wichtigsten Orte. S. 55. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung in Ceneda und Bassano und die Dichtigkeit des Gesamtgebiets. S. 56.
7. Feltre, Belluno, Cadore
58
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in Feltre. S. 58. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in Belluno. S. 60. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung im Cadore, die Gliederung nach Geschlecht und Alter und die Dichtigkeit im Gesamtgebiet. S. 63.
8. Padua
65
§ 1. Der Umfang der Stadt und die Zählungen des X I V . Jahrhunderts. S. 65. — § 2. Die Zählungen zwischen 1 4 1 1 und 1802. S. 68. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung von i i 7 4 b i s 1802. S. 72. — § 4. Die Zählungen im Gebiet bis 1557. S. 74. — § 5. Die Zählungen im Gebiet zwischen 1571 und 1648. S. 76. — § 6. Die Bevölkerungsentwicklung im Gebiet im X V I I I . Jahrhundert, die Dichtigkeit im Gebiet und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Orten. S. 77.
9. Polesine di Rovigo
82
§ 1. Der Umfang des Polesine di Rovigo. S. 82. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in Rovigo und Gebiet, in Rovigo, Lendinara und Badia und die Entwicklung der Gesamtbevölkerung. S. 83.
io. Vicenza § 1. Der Umfang der Stadt und die Zählungen bis 1590. S. 87. — § 2. Die Zählungen bis 1629. S. 91. — § 3. Die Pest von 1630 und die Bevölkerungsentwicklung bis 1802. S. 93. — § 4. Die Bevölkerung in einzelnen Bezirken und in den Sette Comuni. S. 95. —
87
Inhaltsverzeichnis
IX Seite
§ 5. Die Bevölkerungsentwicklung vom X V I . bis X I X . Jahrhundert und die Gliederung der Bevölkerung. S. 97. — § 6. Die Dichtigkeit und die wichtigsten Ortschaften des Gebiets. S. 99.
I i . Verona und Cologna
100
§ 1. Der Umfang von Verona und der Estimo. S. 100. — § 2. Die Zählungen von 1473 bis 1557. S. 101. — § 3. Die Zählungen von 1566 bis 1599. S. 103. — § 4. Die Zählungen von 1604 bis 1627. S. 106. — § 5. Die Pest von 1630 und die Zählungen bis 1795. S. 109. — § 6. Die Bevölkerungsentwicklung der Vorstädte, die Gliederung der Bevölkerung und die Angaben über Taufen und Todesfälle. S. 1 1 3 . — § 7. Die Bevölkerungsentwicklung in Verona und im Gebiet, einschließlich Legnago und Peschiera, vom X V . bis X V I I I . Jahrhundert und die Dichtigkeit. S. 116. — § 8. Die Bevölkerungsentwicklung in Cologna. S. 120.
12. Brescia
121
§ 1. Die Zählungen zwischen 1440 und 1579. S. 1 2 1 . — § 2. Die Zählungen zwischen 1592 und 1650. S. 124. — § 3. Die Zählungen des X V I I I . Jahrhunderts und die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt. S. 125. — § 4. Die Zählungen im Gebiet zwischen 1493 und 1764. S. 128. — § 5. Die Zählungen in den Alpentälern, in der Riviera di Salò und Asola. S. 130. — § 6. Die Bevölkerungsentwicklung im Gebiet vom X V . bis X V I I I . Jahrhundert. S. 134. — § 7. Die Gliederung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter. S. 136. — § 8. Der Umfang und die Dichtigkeit des Gebiets und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften. S. 139.
13. Bergamo § 1. Der Umfang der Stadt und die Bevölkerungsentwicklung bis 1627. S. 142. — §2. Die Bevölkerungsentwicklung bis zum X V I I I . Jahrhundert. S. 143. — § 3. Die Zählungen im Gebiet von 1548 und 1557. S. 145. — § 4. Die Zählungen im Gebiet zwischen 1554 und 1596. S. 146. — § 5. Die Berichte der venetianischen Statthalter vom X V I . und X V I I . Jahrhundert über das Gebiet. S. 149. — § 6. Die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet vom X V I . bis X V I I I . Jahrhundert. S. 153. — § 7. Die Gliederung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht. S. 155. — § 8. Der Umfang und die Dichtigkeit des Gebiets und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften. S. 156.
142
X
Inhaltsverzeichnis Seite
14. Crema
158
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet vom X V I . bis X V I I I . Jahrhundert. S. 158. — § 2. Die Verteilung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter, der Umfang des Gebiets und die Dichtigkeit. S. 161.
15. Gesamtbevölkerung der Republik Venedig
162
§ 1. Überblick über die Bevölkerungsentwicklung vom X V I . bis X V I I I . Jahrhundert. S. 162. — § 2. Die Bevölkerungsverluste durch die Pestepidemien. S. 165. — § 3. Überblick über die Bevölkerungsentwicklung zwischen 1766 und 1790 und Umfang des Gebiets. S. 167.
VIII. Das Herzogtum Mailand 1. Die Zählungen
168
§ 1. Die Zählungen des X V . und X V I . Jahrhunderts. S. 168. — § 2. Einzelzählungen des X V I . und X V I I . Jahrhunderts. S. 1 7 1 . — § 3. Die Zählungen aus der ersten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 172. — § 4. Die Zählungen aus der zweiten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 174.
2. Die Stadt Mailand
175
§ 1. Der Umfang der Stadt und die ältesten Angaben über die Bevölkerung. S. 175. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung im X V . und X V I . Jahrhundert auf Grund der Verzeichnisse der Getauften und der Gestorbenen. S. 176. — § 3. Die Kirchenvisitation von 1576 und die Bevölkerungsentwicklung bis 1628. S. 181. — § 4. Die Pest von 1630 und die Bevölkerungsentwicklung bis 1800. S. 186. — § 5. Überblick über die Bevölkerungsentwicklung von 1288 bis 1800. S. 190. — § 6. Die Bevölkerung geistlichen Standes und die Juden. S. 191.
3. Das Landgebiet Mailand § 1. Die Bevölkerung im Jahre 1542. S. 192. — § 2. Die Kirchenvisitation von 1576 und die Bevölkerungsentwicklung im X V I . Jahrhundert. S. 192. — § 3. Der Umfang des Gebiets und die Pest von 1630. S. 197. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung im X V I I I . Jahrhundert. S. 198, — § 5. Überblick über die Bevölkerungsentwicklung von 1542 bis 1774. S. 199. — § 6. Der Umfang des Gebiets, die Dichtigkeit und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften. S. 200.
192
Inhaltsverzeichnis
XI Seite
4. Cremona
202
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung bis zum Ende des X V I . Jahrhunderts. S. 202. — §2. Die Pest von 1630 und die Bevölkerungsentwicklung bis 1800. S. 204. — § 3. Der Umfang des Gebiets und die Bevölkerungsentwicklung von 1502 bis 1800. S. 205. — § 4. Überblick über die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet zwischen 1502 und 1774, Dichtigkeit und Überblick über die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften. S. 208.
5. Lodi
209
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet zwischen 1542 und 1800. S. 209. — § 2. Der Umfang des Gebiets und die Dichtigkeit. S. 211.
6. P a v i a
212
§ 1. Der Umfang der Stadt und die ältesten Angaben über die Bevölkerung. S. 212. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung im X Y . Jahrhundert. S. 213. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung bis 1800. S. 215. — § 4. Der Umfang des Gebiets. S. 217. — § 5. Die ältesten Angaben über die Bevölkerung des Gebiets vom X V . Jahrhundert. S. 221. — § 6. Die Entwicklung der Bevölkerung im Gebiet zwischen 1542 und 1800 und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften. S. 222.
7. Vigevano
225
§ 1. Der Umfang des Gebiets. S. 225. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet zwischen 1542 und 1774. S. 226.
8. Tortona
226
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Gebiet vom X V . Jahrhundert bis 1774. S. 226. — § 2. Der Umfang des Gebiets und die Dichtigkeit. S. 228.
9. Alessandria mit Valenza § 1. Die Bevölkerungsentwicklung zwischen 1542 und 1774. S. 229. — § 2. Der Umfang des Gebiets und die Dichtigkeit. S. 229. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in Valenza. S. 230.
229
Inhaltsverzeichnis
XII
Seite
231
io. Novara und Val Sesia § x. Die Bevölkerungsentwicklung in Novara und Val Sesia bis ins X V I I I . Jahrhundert. S. 231. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in der Riviera d'Orta zwischen 1594 und 1774. S. 233. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Ortschaften und Überblick über die Bevölkerungsentwicklung in Novara und Gebiet. S. 234. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung im X V I I I . Jahrhundert in der Val Sesia. S. 234.
Ii. Como
235
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt bis ins X V I I I . Jahrhundert. S. 235. — § 2. Der Umfang des Gebiets und die Bevölkerungsentwicklung im Gebiet bis 1800. S. 237. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in den zur Schweiz und Graubünden gehörenden Teilen der Diözese Como und Überblick über die Bevölkerung der ganzen Diözese. S. 240.
12. Übersicht
242
§ 1. Flächeninhalt und Bevölkerung des Gesamtstaates zwischen 1542 und 1774. S. 242. — § 2. Übersicht über den Umfang des Gesamtstaates. S. 243. — § 3. Übersicht über die Bevölkerung der an Piemont abgetretenen Teile des Herzogtums zwischen 1707 und 1774. S. 244. — § 4. Übersicht über die Gesamtbevölkerung zwischen 1730 und 1800. S. 246. — § 5. Übersicht über die Gesamtbevölkerung der aus der österreichischen Lombardei gebildeten Departements 1810 und 1814. S. 247. — §6. Gliederung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter. S. 247. — § 7. Die Dichtigkeit in den wichtigsten Städten und die Entwicklung der städtischen Bevölkerung. S. 248.
IX. Piemont 1. Die Bevölkerungsentwicklung X V I I I . Jahrhunderts
bis zur Mitte des
§1. Die Angaben über die Bevölkerung bis zum Anfang des X V I . Jahrhunderts. S. 250. — § 2. Die Zählungen bis 1612. S. 253. — § 3. Die Bevölkerungsangaben nach den Berichten der venetianischen Gesandten und den kirchlichen Zählungen. S. 255. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur ersten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 257. — § 5. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 259.
250
Inhaltsverzeichnis
XIII Seite
2. Die Bevölkerungsentwicklung bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts 260 § 1. Die Zählungen von 1750—1755. S. 260. — § 2. Die Zählung von 1774 und Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung im X V I I I . Jahrhundert. S. 263.
3. Die Bevölkerungsentwicklung im X I X . Jahrhundert und Übersichten über die Bevölkerungsentwicklung vom X V I I . bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts 266 § 1. Die Zählung von 1806. S. 266. — § 2. Übersichten über die Bevölkerungsentwicklung vom X V I I . bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts. S. 269. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in einigen westlichen Zonen von Piémont vom X V I I . bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts. S. 272.
4. Der Umfang des Gebiets und die Bevölkerungsdichtigkeit 273 § 1. Der Umfang des Gebiets. S. 273. — § 2. Die Dichtigkeit des Gebiets. S. 275.
5. Die Bevölkerungsentwicklung in den Städten
. . . 276
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung in den Städten. S. 276. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in Nizza und Übersichten über die Bevölkerungsentwicklung in den Städten. S. 278.
6. Monferrat
279
§ 1. Der Umfang des Gebiets, die Bevölkerungsentwicklung und die Dichtigkeit. S. 279. — § 2. Die Verteilung der Bevölkerung. S. 281.
7. Savoyen
282
§ 1. Der Umfang des Gebiets und die Bevölkerungsentwicklung bis 1774. S. 282. — § 2. Die Zählungen in der ersten Hälfte des X I X . Jahrhunderts. S. 284. — § 3. Übersicht über die Bevölkerungsdichtigkeit und die Bevölkerungsentwicklung in den wichtigsten Städten. S. 285.
8. Der Gesamtstaat § 1. Der Flächeninhalt und Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung. S. 286.
286
Inhaltsverzeichnis
XIV
X. Genua* Corsica i. Die Stadt Genua
Seite
287
§ 1. Der Umfang der Stadt und die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X V I . Jahrhunderts. S. 287. — § 2. Die Bevölkerungszählung von 1597 und die Pestepidemien von 1579 und 1656. S. 288. — § 3. Die Zählung von 1681. S. 291. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung im X V I I I . und X I X . Jahrhundert. S. 293.
2. Das Gebiet auf dem Festlande
295
§ 1. Die Angaben über die Bevölkerung aus dem X V I . Jahrhundert und die Zählung von 1607. S. 295. — § 2. Die Angaben über die Bevölkerung für die Diözese und Übersichten über die Bevölkerungsentwicklung bis 1607. S. 298. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung vom X V I I . bis X I X . Jahrhundert. S. 300.
3. Volksdichte und Ortsbevölkerung § 1. Der Umfang des Gebiets. der Bevölkerung. S. 304.
S. 302. —
302 § 2. Die Verteilung
4. Corsica
306
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur ersten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts. S. 306. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur ersten Hälfte des X I X . Jahrhunderts. S. 308. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung in den Städten. S. 312. — § 4. Der Umfang des Gebiets und die Dichtigkeit. S. 312.
5. Der Gesamtstaat
313
§ 1. Der Flächeninhalt und Übersicht über die Gesamtbevölkerung. S. 313.
XI« Sardinien 1. Die Aufnahmen der Bevölkerung. § 1. Die Zählung von 1485. S. 314. — § 2. Die Zählungen bis zum Ende des X V I I . Jahrhunderts. S. 316. — § 3. Die Zählungen des X V I I I . Jahrhunderts. S. 319. — § 4. Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts. S. 323. — § 5. Die Bevölkerungsentwicklung im X I X . Jahrhundert. S. 323.
314
Inhaltsverzeichnis
XV Seite
2. Die Gesamtbevölkerung
324
§ 1. Die Entwicklung der Gesamtbevölkerung. S. 324. •— § 2. Übersicht über die Gesamtbevölkerung. S. 326.
3. Die Besiedlung
326
§ i. Der Umfang des Gebiets. S. 326. — § 2. Die Verteilung der Bevölkerung. S. 328. — § 3. Die Bevölkerungsdichte. S. 329. — § 4. Die Bevölkerungsentwicklung in den Städten. S. 331. — § 5. Die Bevölkerungsentwicklung in den Landgemeinden. S. 337.
XII. Die Gesamtbevölkerung Italiens 1. Das X I I I . bis X V I . Jahrhundert
339
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X I V . Jahrhunderts. S. 339. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X V . Jahrhunderts. S. 344. — § 3. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X V I . Jahrhunderts. S. 347.
2. Italien im X V I . und X V I I . Jahrhundert
350
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung bis zur Mitte des X V I I . Jahrhunderts. S. 350. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in den auswärtigen Besitzungen. S. 352.
3. Italien im X V I I I . Jahrhundert
353
§ 1. Die Bevölkerungsentwicklung im X V I I I . Jahrhundert. S. 353. — § 2. Die Bevölkerungsentwicklung in den auswärtigen Besitzungen. S. 354. — § 3. Übersichten über die Bevölkerungsentwicklung vom X V I . bis zum X V I I I . Jahrhundert. S. 354.
4. Die größeren Städte vom X V I . bis zum X V I I I . Jahrhundert 356 § 1. Allgemeine Betrachtungen über die Zählungen. S. 356. — § 2. Das X V I . Jahrhundert. S. 357. — § 3. Das X V I I . Jahrhundert. S. 359. — § 4. Das X V I I I . Jahrhundert. S. 360.
5. Italien nach seiner politischen Einteilung § 1. Italien um 1600. S. 362. — § 2. Italien nach dem Spanischen Erbfolgekriege 1721. S. 365. — § 3. Italien um 1790. S. 366. — § 4. Italien unter französischer Herrschaft. S. 369.
362
Inhaltsverzeichnis
XVI
Seite
6. Die Dichtigkeit § 1. Der Gesamtflächeninhalt. S. 376. — § 2. Die Dichtigkeit der Bevölkerung in Norditalien. S. 378. — § 3. Die Dichtigkeit der Bevölkerung in Mittelitalien. S. 380. — § 4. Die Dichtigkeit der Bevölkerung in Süditalien. S. 381. — § 5. Die Entwicklung der Verschiebung der Dichtigkeit der Bevölkerung in Süditalien. S. 382. — § 6. Die Entwicklung der Verschiebung der Dichtigkeit der Bevölkerung in Mittelitalien. S. 3S3. — § 7. Die Entwicklung der Verschiebung der Dichtigkeit der Bevölkerung in Norditalien. S. 383. — §8. Die Entwicklung der Verschiebung der Dichtigkeit der Bevölkerung auf den Inseln. S. 385.
376
VII. A b s c h n i t t
Die Republik Venedig i. Die Stadt Venedig
i . Über die Geschichte Venedigs ist unendlich viel geschrieben worden. Aber mit der Frage nach der Bevölkerung der Stadt hatte sich niemand beschäftigt, wenigstens nicht in wissenschaftlicher Weise. Und doch hegt darüber in den Archiven ein reiches Material. Manches daraus hat Cecchetti veröffentlicht, aber nur für das X V I I . und X V I I I . Jahrhundert (Delle fonti della Statistica negli Archivi di Venezia, Atti dell'Istit. Veneto Serie I V i , 1871/72, S. 10310., 11830.). Ich selbst habe dann in Conrads Jahrbüchern 3. Folge Bd. X V I I I (1899) S. i f f . und, ausführlicher, Nuovo Arch. Veneto N. S. III 1 (1902) einen Abriß der Bevölkerungsgeschichte Venedigs seit dem Anfang des X V I . Jahrhunderts gegeben, auf den ich hierfür manche Einzelheit verweisen muß. Dadurch angeregt, hat A. Contento in breitester Ausführung die Methode dargelegt, nach der die Aufnahmen gehalten wurden (Nuovo Arch. Ven. X I X — X X , 1900), ohne aber neues statistisches Material beizubringen, außer für die Bevölkerung der beiden Sestieri Cannaregio und S. Croce nach der Zählung von 1670 (S. 59 des S. A.). Die Anfänge Venedigs fallen bekanntlich in die Stürme der Völkerwanderung, wo die Bewohner der venetischen Küste vor den Einfällen der Hunnen und Germanen auf den Inseln der Lagune eine Zuflucht suchten. Schon in der ersten Hälfte des VI. Jahrhunderts besaßen diese Inseln administrative Selbständigkeit und eine nicht geringe maritime Bedeutung (Cassiod. Var. X I I 24). In der Karolingerzeit vermittelte 1
B c l o c h , Bevölkerungsgeschichte Italiens III.
2
VII. Die Republik Venedig
Venedig bereits einen großen Teil des Handelsverkehrs zwischen Oberitalien und dem griechischen Osten. Die Kreuzzüge brachten dann einen weiteren Aufschwung. So wurde Venedig zur Großstadt. In der zweiten Hälfte des X I I . Jahrhunderts (1171) wurde die Einteilung der Stadt in die 6 Bezirke (Sestieri) geschaffen, die seitdem bestehen geblieben ist. Auch die Zahl der Contrade in den einzelnen Sestieri war schon annähernd dieselbe wie später; sie betrug: Contrade
Sestieri
S. Marco Castello Cannaregio S. Croce S. Polo Dorsoduro
1171
. . .
. . . .
|
1586
16 12 12 8 8 10
16 13 13 8 9 n
66
70
1171 nach Gallicciolli, Memorie Venete II 185, nach Ms. Svayer n. X X I ; unter den Contrade von S. Croce ist Murano eingerechnet, die Giudecca als eine Contrada von Dorsoduro gezählt. 1586 nach Cod. Ottobon. Lat. 2580 der Vaticana; Murano und die Giudecca sind hier nicht mitgezählt.
Venedig hat also bereits damals annähernd den heutigen Umfang gehabt. Allerdings war die Bebauung weniger dicht; es gab auch innerhalb der bewohnten Quartiere noch zahlreiche offene Wasserflächen, die zum Teil erst im X I V . und X V . Jahrhundert zugeschüttet und mit Häusern besetzt worden sind (Cecchetti, Arch. Ven. X X V I I , 1884, S. 8ff.), und die an der Peripherie gelegenen Sestieri Castello, Cannaregio, S. Croce, der Westen von Dorsoduro werden damals einen geringeren Teil der Gesamtbevölkerung umschlossen haben als später. Bevölkerungsaufnahmen sollen bereits im X I I I . Jahrhundert gehalten worden sein (Cecchetti, a. a. O., X X I X , S. 27ff.), doch ist von den Ergebnissen nichts überliefert.
i. Die Stadt Venedig
3
Nach dem Chronicon Justiniani hätte die Stadt 1338 ab annis XX supra et a LX infra homines ab armis XXX m(üia) gezählt (Ms. der Marcusbibliothek, Lat. X 36 a, Bl. 130 A; ich verdanke den Nachweis dieser Stelle dem der Wissenschaft viel zu früh entrissenen Prof. Giov. Monticolo). Das würde einer Bevölkerung von rund 100000 entsprechen, und diese Zahl hat gar nichts unwahrscheinliches, wenn wir die Ausdehnung der Stadt und ihre kommerzielle und politische Bedeutung in Betracht ziehen. Aber auch abgesehen davon, daß solche mittelalterliche Chroniken in statistischen Dingen sehr unzuverlässige Quellen sind, ist die Zahl viel zu rund, um uns von der Bevölkerung Venedigs in dieser Zeit mehr als eine ganz allgemeine Anschauung zu geben. 2. Wenige Jahre später (1347) wurde die Bevölkerung durch den Schwarzen Tod dezimiert; es sollen 50 famiglie nobili ausgestorben und die Stadt beinahe entvölkert worden sein (Gallicciolli, Mem. Ven. II S.204). Ganz so schlimm kann die Sache nicht gewesen sein, denn eine Einschätzung zur Steuer (Estimo), die 1379 vorgenommen wurde, ergab 2170 Steuerpflichtige mit mehr als 300 Libbre Vermögen, davon 1209 Nobili und 919 Cittadini, Angehörige des höheren Bürgerstandes {Cod. Marc. 1370, Ms. Svayer S. 296ff., bei Gallicciolli, Mem. Ven. 99ff., danach, und nach einer Wiener Handschrift (Palat. 6170) Margarethe Merores, Vierteljahrsschrift für Soc. und Wirtsch. Gesch. XVI, 1922, S. 414). Das ist annähernd dieselbe Zahl Nobili wie zwei Jahrhunderte später (1586), wo sie 1747 Männer von über etwa 16 Jahren betragen hat, unter denen aber die wirtschaftlich noch nicht selbständigen Haussöhne einbegriffen sind (s. unten § 10); doch werden die Nobili 1379 einen stärkeren Bruchteil der Gesamtbevölkerung gebildet haben als später. Die Zahl der Cittadini betrug 1586 2312 Männer in dem angegebenen Alter, ebenfalls einschließlich der Haussöhne, hatte sich also seit 1379 bedeutend vermehrt, wenn wir die Haussöhne auf etwa % ansetzen, beinahe verdoppelt; doch wird das zum großen Teil darauf beruhen, daß der Wohlstand in den höheren Bürgerkreisen gestiegen
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V I I . Die Republik Venedig
war. Da Venedig 1586 im ganzen 148640 Einwohner hatte, wird die Bevölkerung also 1379 m ehr als die Hälfte dieser Zahl betragen und 100000 erreicht haben, wie vor der großen Pest. Seit der Mitte des X I V . bis an den Anfang des X V I . Jahrhunderts wurde die Stadt von Pestepidemien heimgesucht; erwähnt werden sie in folgenden Jahren: 1350 1357
1359 1360
1361
1382, März bis Oktober, es starben 19000. 1393 1397, es starben 15000.
1398
1400, es starben 16000. 1413, es starben in 4 Monaten 30000, nach anderen 50000. 1423, Juli bis Oktober, nach den Registri tenuti dalli Signori di Notte starben 16300. 1424, in 3 Monaten starben 11300. 1427 1428, es starben 20000. 1447, gravissima peste.
1456
1464 1468 1478, ein Jahr lang. 1484, 8 Monate, es starben 30000.
1485 1498
1503
Gallicciolli, Memorie Venete antiche, II 204 fr.
Nun mögen diese Zahlen ja zum Teil sehr übertrieben sein, aber die authentischen Nachrichten, die über die Pestepidemien 1575 und 1630 vorliegen und noch viel höhere Zahlen der Gestorbenen angeben (unten § 4 u. 6), lassen keinen Zweifel, daß die Zahl der Opfer auch bei den früheren Epidemien beträchtlich gewesen sein muß, und wenn sie auch
i. Die Stadt Venedig
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bald ersetzt worden sein mögen, so ist es doch nicht wahrscheinlich, daß die Bevölkerung der Stadt in dieser Zeit sehr wesentlich gestiegen sein sollte. Nun sagt allerdings Marin Sanudo unter dem Jahr 1422 : fra fémene e homeni e futi fo trovà anime numero cento e novanta milia (Vite dei Dogi S. 468 des eigenhändigen Ms. in der Marciana, Ms. It. V I I 800). Die Notiz (auf 1424 bezogen) wird von Quadri wiederholt (Storia della Statistica, Venedig 1824, S. 100), nach dem sie den Registri del Magistrato della Sanità entnommen wäre; aber diese Behörde ist erst durch Senatsbeschluß vom 2. Januar i486 (1485 more veneto) geschaffen worden. Cecchetti macht daraus una preziosa statistica manoscritta di Antonio Quadri (Atti dell' Istituto Veneto Serie IV 1, S. 1040) ; vielmehr ist klar, daß Quadri die Zahl der Ausgabe den Vite Sanudos in Muratori, Rer. Ital. Script. X X I I , entnommen hat, wo sie ebenfalls unter dem Jahr 1424 gegeben wird. Was aber die statistischen Angaben bei Sanudo wert sind, werden wir gleich sehen. Übrigens findet sich bei diesem, an derselben Stelle, die Angabe, daß jährlich 335000 Scheffel (staia) Weizen nach Venedig eingeführt wurden; bei einem Konsum von 4 Scheffeln auf den Kopf (so rechnet eine Statistik von 1555, Venedig, Museo Correr, Cod. Dona 53) würden sich etwa 84000 Einwohner ergeben; und diese Zahl hat große innere Wahrscheinlichkeit, da die Bevölkerung der Stadt noch am Anfang des X V I . Jahrhunderts nicht viel höher gewesen ist. 3. Endlich, mit der Zählung vom 4. Juni 1509, kommen wir auf festeren Boden. Die Aufnahme wurde in der Weise gehalten, daß der Rat der Zehn für jeden der 6 Stadtbezirke (Sestieri) 2 gentilhuomini und 2 cittadini (Männer aus dem höheren Bürgerstande) als Zähler ernannte, die dann ihrerseits in jeder Contrada 2 gentilhuomini und 2 cittadini mit der Vornahme der Zählung beauftragten. Die Aufnahme bezog sich nicht nur auf die ortsansässige Bevölkerung, sondern auch auf die vorübergehend anwesenden Fremden, spezifiziert nach persone utili (Männer von 15—60 Jahren) und inutili (die übrige Bevölkerung). Leider sind die Ergebnisse nur für
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V I I . Die R e p u b l i k Venedig
3 Sestieri, und zwar S. Marco, S. Polo und S. Croce, erhalten, also für den mittleren Teil der Stadt. Es wurden gezählt: .
I3I34
persone inutili
27190
persone utili
40327 (sic)
Die Summen werden nur für die Contrade und für jedes der 3 Sestieri gegeben; die letzteren stimmen nicht immer genau mit den Einzelzahlen überein, doch handelt es sich um kleinere Abweichungen (Venedig, Museo Correr, Cod. Cicogna 2923; die Zahlen für die einzelnen Pfarreien N. Arch. Veneto N. S. III, 1901). Die 3 Sestieri hatten bei der nächsten Zählung (i54o)zusammen 49237 Einwohner; die übrigen (Castello, Cannaregio, Dorsoduro) 76563; nach diesem Verhältnis würde die ganze Stadt 1509 102 000 Einwohner gehabt haben. Daß die Klöster nicht eingerechnet sind, sagt Sanudo ausdrücklich (s. unten), und wird richtig sein. Auch 1540 wurden sie und die Hospitäler bei den einzelnen Sestieri nicht mitgezählt. Sie hatten damals, in der ganzen Stadt, 4171 Insassen. Übrigens lagen sie zum bei weiten größten Teil in den 3 Sestieri an der Peripherie, über deren Bevölkerung aus 1509 keine Angaben vorliegen. Sie werden 1509 kaum weniger Insassen gehabt haben. Möglicherweise waren auch die Juden nicht eingerechnet. Sonst scheint die Zählung vollständig; wenigstens bilden die Männer von 15—60 Jahren 32%% der Bevölkerung, während nach der Zählung von 1766 die männlichen Personen von 14—60 Jahren 33% der Bevölkerung bildeten. Das ist also etwa derselbe Prozentsatz, und demnach scheint schon die Zählung von 1509 sich auf die Gesamtbevölkerung erstreckt zu haben. Sollten aber die Säuglinge von der Zählung ausgeschlossen oder zum Teil aus Versehen übergangen sein, so macht das kaum einen fühlbaren Unterschied. Venedig war also 1509 eine Stadt von etwas über 100000 Einwohnern. Nach Sanudo aber wäre das Ergebnis dieser Zählung folgendes gewesen (Diarii VIII 414, Venedig 1882):
i . Die Stadt Venedig
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15 zugno 1509 Descriptione di le anime si atrova in la cità de Veniexia homene e done, vechij, putì e pute 300 milia homeni da anni 8 fin 60 160 milia 80 milia homeni da fati femene e putì 48 milia 346 femene da partido . X I milia 654 Senza li frati e monache.
Hier sind also die uomini da fatti doppelt gezählt; die •bfemene da partido« (öffentliche Dirnen) ein bloßer Lückenbüßer, um die runde Zahl 300000 voll zu machen. Die Zahl der Männer steht zu der der Frauen und Kinder außer allem Verhältnis. Und auch diese letztere Zahl kann trotz ihrer scheinbaren Genauigkeit nicht authentisch sein, da die Bevölkerung bei dieser Zählung nur nach utili und inutili unterschieden war. Wir müssen daher annehmen, daß die inutili gemeint, also auch die Männer über 60 Jahre in diesen 48346 eingerechnet sind; dafür würde sprechen, daß die Zahl der Männer nur die unter 60 Jahren begreift. Aber daß die inutili in den 3 Sestieri, für die uns die amtlichen Zahlen nicht vorliegen, nur 21000 betragen haben sollte, die Gesamtbevölkerung der 3 Sestieri also nur etwa 31000, ist doch sehr unwahrscheinlich oder vielmehr ganz unmöglich, da diese 3 Sestieri 30 Jahre später 76563 Einwohner gezählt haben. Es könnten also Sanudo im besten Falle nur Angaben für einige Sestieri vorgelegen haben. Jedenfalls sind seine Zahlen vollständig unbrauchbar. Und doch war er ein Zeitgenosse und praktischer Staatsmann und sonst ein höchst glaubwürdiger Historiker. Nur in statistischen Dingen war er ganz urteilslos, wie übrigens so manche seiner Kollegen noch heute. 4. Als diese Zählung gehalten wurde, stand Venedig im Kriege gegen die Liga von Cambrai; soeben war die Schlacht bei Agnadello geschlagen (14. Mai), man mußte an die Verteidigung der Stadt denken, und eben das wird die Veranlassung zur Zählung gegeben haben. Der Krieg dauerte noch bis Anfang 1517. Dann folgte eine verhältnismäßig ruhige
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V I I . Die Republik Venedig
Zeit, auch von größeren Epidemien blieb die Stadt verschont. So ergab die nächste Zählung, deren Ergebnis uns erhalten ist, 1540 eine Bevölkerung von 129 971 Einwohnern, einschließlich der Klöster und Hospitäler (Gallicciolli, Memorie V I I 113), aber, wie es scheint, ohne die Juden, die übrigens 1552 nur 902 Köpfe zählten, so daß die Gesamtbevölkerung 1540 sich etwa auf 131000 belaufen haben wird. Ob die Fremden einbegriffen sind, wird nicht angegeben. Die Aufnahme war diesmal von den Pfarrern vorgenommen worden, was, wie es scheint, auch bei den folgenden Zählungen der Fall gewesen ist ; bezeugt ist es für die Aufnahmen von 1586 {Cod. Gradenigo 116 des Museo Correr, nach Contento S. 47) und 1607 (s. unten S. 11). Auch während der nächsten Jahrzehnte blieb die Bevölkerung im Wachsen. Es wurden gezählt, einschließlich der Klöster, Hospitäler und Juden, aber ohne die Fremden: 1552 im Juli
158 069
1563 .
168627
.
. .
Die Zählung von 1552 ist mehrfach überliefert, mit kleinen Abweichungen, zum Teil erst in 1555 oder 1556 gesetzt, am besten Staatsarchiv Venedig, Mise.
125, und gleichlautend Vatikanisches Archiv, Cod.
Borgh.
Arm. I 170—73, danach die obigen Zahlen; die Zählung von 1563 Venedig, Museo Correr, Cod.
Donà
53. Näheres unten.
Von größeren Epidemien war Venedig seit dem Anfang des Jahrhunderts ziemlich immun geblieben ; es werden allerdings Pesten in den Jahren 1510,1511, 1513, 1536, 1556, 1565 verzeichnet, doch war die Sterblichkeit, außer etwa 1556, nur unbedeutend (Gallicciolli, Memorie a. a. O.). Dann aber trat 1575 die schwerste Epidemie ein, welche die Stadt im Verlaufe ihrer ganzen Geschichte, oder doch seit 1347/48 betroffen hatte. Der erste Todesfall wurde am 2. Juli 1575 festgestellt, das Dankfest für das Erlöschen der Seuche am 21. Juli 1577 gefeiert. Die Zahl der Gestorbenen wird wie folgt angegeben (Gallicciolli II 215) :
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i. Die Stadt Venedig
Stadt M.
1
Hospitäler M.
W.
Zusammen
W.
M.
1
W.
1. Aug. 1575 bis 28. Febr. 1576
1682
1699
174
172
[1856]
[1871]
1. März 1576 bis 28. Febr. 1577
11 240
12925
10213
8647
[21453]
[21572]
[14624]
[10387]
[8819]
[23309]
[23443]
1 [12922]
Im ganzen also 46752. Vom 1. März 1577 bis zum Erlöschen der Pest rechnete man dann noch weitere 4000 Tote, so daß die Gesamtzahl rund 50000 betragen hätte. Die Zahlen sind ohne Zweifel offiziell, werden aber, wie gewöhnlich in solchen Fällen, sämtliche während der Pestzeit erfolgten Todesfälle einschließen; da die normale Sterblichkeit in den Jahren vor der Pest reichlich 5000 betragen hat, würde die Abnahme der Bevölkerung infolge der Epidemie nur etwas über 40000 betragen haben, doch hat sich natürlich auch die Zahl der Geburten vermindert. Daß diese Angaben in der Hauptsache richtig sind, ergibt sich aus den Zählungen, die in den nächsten Jahren nach Erlöschen der Pest gehalten wurden. Danach betrug die Bevölkerung : 1581 1586 1593 1624
134800 148640 1 einschließlich der Klöster, Hospitäler und Juden. 139459 J 142804
1581: Enumerazione spettanti
alla città di
della città di Venezia, i n Raccolta di varie
Venezia,
a n g e f ü h r t bei Y o d a r t e , Vie d'un
notizie
patricien
de Venise, Paris 1874, als befindlich i m Dépôt des archives des affaires
étran-
gères (doch in Paris). Ich habe das Dokument nicht gesehen, kann also nicht sagen, ob die Klöster usw. einbegriffen sind. 1586: Cod. Ottobon. Latin. 2580 der Bibl. Vatic., Bl. 17öS., und nicht so ins einzelne gehend Cod. Ital. VII 2211 der Bibl. Marciana (gibt als Hauptsumme 148097). Ferner Cod. Gradenigo 116 des Museo Correr, von mir nicht gesehen.
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V I I . Die Republik Venedig
1593: Cod. Cicogna 1624: Cecchetti, Atti
1102 S. 64 ff. Istit.
Veneto Serie I V 1, S. 1 2 2 1 Ü , ohne Quellen-
angabe. Ob die Klöster usw. einbegriffen sind, wird nicht gesagt; es ist aber nach der Analogie der übrigen Zählungen aus dieser Zeit wahrscheinlich.
Gegen die Bevölkerung von 1575, die wir auf etwa 180000 veranschlagen können, ergibt sich also 1581, falls diese Zählung vollständig war, eine Abnahme von etwa 45000; und noch 1586, also 9 Jahre nach dem Erlöschen der Pest, von über 30000. Wir dürfen dabei nicht vergessen, daß nach großen Epidemien die Bevölkerung sich sehr rasch zu vermehren pflegt, durch verminderte Sterblichkeit, Steigerung der Geburtsziffer und Zuwanderung von außen. Die Verminderung von 1593 ist wahrscheinlich nur scheinbar, wie die Verteilung der Bevölkerung auf die Geschlechter zeigt; es wurden gezählt, abgesehen von den Juden und Armen, die nicht nach dem Geschlecht unterschieden werden: M.
W.
1586
. . . .
74 022
71366
1593
. . . .
73093
63 846
Und es ist doch klar, daß das weibliche Geschlecht sich nicht so stark vermindert haben kann, während das männliche ungefähr stationär blieb. Die Zählung von 1593 war also, wenigstens was das weibliche Geschlecht angeht, unvollständig, und die Bevölkerung muß etwa ebenso hoch gewesen sein wie 1586. Immerhin scheint es doch, daß das Anwachsen der Bevölkerung zum Stillstand gekommen war. Das wird bestätigt durch die Zählung von 1624, auch wenn wir annehmen, daß die Klöster usw. nicht eingerechnet sind; selbst dann bleibt das Ergebnis um etwa 1500 hinter der Zahl von 1586 zurück (ohne die Klöster usw. 145388). Wir sehen, daß es mit Venedig wirtschaftlich abwärts zu gehen begann. 5. Daneben stehen allerdings viel höhere Zahlen. Guicciardini sagt in der 3. ital. Auflage seiner Descrittione di tutti i Paesi Bassi (Antwerpen 1588), Venedig zähle, secundo
i. Die Stadt Venedig
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l'ultima e fresca descrittione, 195 863 Einwohner. In den beiden vorhergehenden Auflagen (1567 und 1581) findet sich diese Notiz noch nicht. Und im Cod. It. V I I 2211 der Marcusbibliothek wird die Bevölkerung von Venedig, nach den Anagrafi degli abitanti nett' anno 1606, auf 190714 angegeben, einschließlich der Klöster und Juden, aber angeblich ohne die Kinder unter 6 Jahren. Nun ist nichts gewisser, als daß Venedig damals eine so hohe Bevölkerung nicht gehabt haben kann, denn alle übrigen Zählungen von 1509—1901 bilden eine geschlossene Reihe, deren einzelne Glieder sich gegenseitig stützen; es ist nicht abzusehen, wie die Bevölkerung gleich nach der Pest von 1575/77 auf 195863 hätte steigen sollen, um dann ebenso plötzlich von 1606 bis 1624 auf 142804 Einwohner zu fallen. Andererseits können die Angaben Guicciardinis und der Anagrafe von 1606 nicht wohl aus der Luft gegriffen sein. Noch heute sind, allerdings nur für ein Sestiere, S. Polo, die gedruckten Formulare erhalten, die damals zum Zwecke der Aufnahme an die Pfarrer verteilt worden sind ; woraus sich zugleich ergibt, daß die Zählung erst 1607 zur Ausführung gekommen ist, wenn sie auch schon im Jahr vorher angeordnet worden sein mag (Venedig, Museo Correr, Cod. Donà 351, vgl. Contento, N. Arch. Ven. X I X — X X , S. 52, 151 und 249 des S. A.). Es bleibt also nichts übrig als die Annahme, daß sie sich nicht auf 6 Sestieri der Stadt allein beziehen. Der Verfasser des Cod. Donà 53 des Museo Correr sagt in bezug auf die Zählung von 1563 : nella quale non credo sia fatta menzione detti forestieri che vanno e vengono, nè tampoco detti hàbitanti sopra barche e navilij, nè meno detti habitanti a Murano et nette Contrade (gemeint sind Torcello und die Nachbarinseln). Das zeigt, daß diese Inseln manchmal in die Bevölkerung der Stadt einbegriffen wurden. Und in einem Senatsbeschluß vom 24. Juli 1624 heißt es (publiziert von Contento a. a. O. S. 220) : Ricercando il publico servitio che non resti più lungamente dismesso l'uso di farsi di tempo in tempo la descritione delle anime di questa Città e Dogado, d'ogni grado e qualità et conditione, che già circa 17 anni et più non è stata
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V I I . Die Republik Venedig
fatta, e bette furch'ella di fresente si faccia usw. Hier ist also mit klaren Worten gesagt, daß die vor »17 und mehr Jahren«, d. h. eben 1606—1607, gehaltene Zählung sich auch auf das Dogado erstreckt hat. Aus den Berichten der Statthalter (rettori) von Chioggia, Pietro Lippomano (2. Juni 1608) und Andrea Duodo (24. November 1624), geht denn auch hervor, daß beide Aufnahmen der Bevölkerung veranstaltet hatten, also in denselben Jahren, in denen in Venedig Zählungen gehalten worden sind, denn Lippomano ist schon 1607 im Amte gewesen. Auch die Angaben über die Verluste von der Pest von 1630/31 beziehen sich auf Venedig und wenigstens einen Teil des Dogado (Murano, Malamocco, Chioggia, s. unten). Nach dem allen kann nicht wohl ein Zweifel sein, daß das überlieferte Ergebnis dieser Zählung sich auf Stadt und Dogado bezieht, und dasselbe hat denn auch für die Zahl bei Guicciardini zu gelten. Als dieser die 3. Auflage seiner Paesi Bassi erscheinen ließ, war die ultima et fresca descrittione die von 1586; ziehen wir deren Ergebnis in Venedig selbst von seiner Zahl ab, so erhalten wir für das Dogado 47223 Einwohner, was mit den Angaben, die wir sonst über dessen Bevölkerung in dieser Zeit haben, gut übereinstimmt (s. unten S. 24). 6. Die Pest von 1630/31 brachte dann einen neuen schweren Rückschlag. Es starben, nach offiziellen Angaben, in Venedig, Murano, Malamocco und Chioggia: 1630 Juli/August September Oktober November Dezember
48 1168 2121
14465 7641 [25443]
1 6 3 1 Januar Februar März April Mai
2048 2033 2085 2213
2 936 [11315]
13
i. Die Stadt Venedig
1631 Juni
4002
Juli
2891
August
1474
September
638
Oktober
727 [9732]
Zusammen 46 490. Im November 1631 war die Pest zuEnde. Die Zahlen nach Bottani, Delle Epizoozie del Veneto dominio (Venedig 1819 II S. 43), der das Archivio del Magistrato della Sanità als Quelle angibt. Er meint aber, die Zahlen bezögen sich nur auf die Stadt, in Murano, Malamocco und Chioggia seien außerdem noch 36000 gestorben. Diese letztere Zahl ist natürlich absurd, da die 3 Orte zusammen bei weitem nicht so viele Einwohner hatten. Vielmehr ergibt sich aus den Akten des Archivio della Sanità (Decreti 17), daß die Nachbarorte bereits in den obigen Zahlen einbegriffen sind; es wird dort angegeben, daß von 13465 (sie) im November 1630 Gestorbenen 1x997 auf Venedig selbst kamen, also 1468 auf die anderen Orte (Cecchetti, Atti Istit. Veneto 1871/72, S. 1219). Ist die Zahl 13465 richtig (ich selbst habe das Dokument nicht gesehen), so verändert sich die Gesamtsumme der Opfer der Pest auf 45490. Nach dem Verhältnis der Todesfälle vom November 1630 (für die anderen Monate hegen die entsprechenden Angaben nicht vor), würden also in Venedig selbst 37500, in den anderen Orten etwa 7000 gestorben sein. Im Archivio della Sanità a. a. O. hegt dann noch eine zweite Angabe über die Zahl der Gestorbenen vor, nach Geschlecht, Alter und Stand unterschieden, wie folgt (Cecchetti a. a. O.) : donne da p a r t o . . . .
11486
figliuoli
n 486
donzelle da 14 a 25 anni
5043
putti e putte
. . . .
9306
donne a rifuso
. . . .
29336
preti e frati nobili
1129 217
mercatanti e artigiani .
25208
ebrei
450 93661
14
V I I . D i e R e p u b l i k Venedig
Hier ist es klar, daß die Zahl 11486 doppelt gesetzt ist, wie sie denn bei Gallicciolli, Memorie II 224, der dieselben Zahlen hat, nur einmal als Summe der donne da -parto e figliuoli gegeben wird, so daß die Gesamtsumme bei ihm 8 2 1 7 5 beträgt ; auch das ist freilich nicht richtig, da die putti e putte dann noch einmal erscheinen, so daß die Zahl 11486 sich auf die donne da parto allein beziehen muß. Aber auch die donne da parto und die putte werden dann noch einmal in Ansatz gebracht, während sie doch in den donne a rifuso einbegriffen sein müssen. So ergibt sich eine maßlos übertriebene Hauptsumme. Durch Subtraktion der Zahl der in den einzelnen Monaten Gestorbenen ( 4 6 4 9 0 ) , die er auf Venedig allein bezog, von dieser Hauptsumme ( 9 2 6 6 1 ) hat Bottani die 3 6 0 0 0 (genauer 3 6 1 7 6 ) gefunden, die nach ihm in Murano, Malamocco und Chioggia gestorben sein sollen. Lassen wir diese doppelt gezählten Posten beiseite und addieren die Zahlen im zweiten Teil unserer Liste von donne a rifuso an, so ergeben sich 5 6 3 4 0 Gestorbene (wir vermissen die Cittadini, die aber in dieser Zeit nicht viel zahlreicher waren als die Nobili und also kaum ins Gewicht fallen). Offenbar sind diese Zahlen durch Subtraktion der Ergebnisse der ersten nach der Pest gehaltenen Zählung von den Ergebnissen der letzten vorher gehaltenen gewonnen; sie können also nicht mit der Zahl der amtlich konstatierten Todesfälle identisch sein. Bald nach dem Erlöschen der Pest wurde von den Provveditori alla Sanità eine neue Zählung angeordnet (30. Oktober 1 6 3 2 ) , die dann 1 6 3 3 zu Ende geführt wurde. Die Erhebung geschah durch die Pfarrer, denen zu diesem Zweck gedruckte Formulare gegeben wurden; die Familienhäupter wurden mit Namen verzeichnet, von den übrigen Familienmitgliedern nur die Zahl angegeben. Klöster, Hospitäler, fromme Stiftungen, Gefängnisse, Garnison, Juden sind einbegriffen. Die Gesamtzahl in den 6 Sestieri ist 98 244 (Cecchetti, Atti dell'Istituto Veneto 1 8 7 1 / 7 2 , S. I 2 2 i f f . ) , andere leicht abweichende Angaben, aber nur für 4 bzw. 5 Sestieri, ebenda S. 1183. Gegenüber dem Ergebnis der Zählung von 1624 ergibt
15
i. Die Stadt Venedig
das eine Verminderung um 44560. Das zeigt, daß die Angaben über die Zahl der an der Pest Gestorbenen, wie sie für die einzelnen Monate gegeben werden, wenigstens in der Hauptsache richtig sind, die Mortalitätsstatistik also, trotz der Pest, recht sorgfältig geführt worden ist. 7. Die Bevölkerung hat sich bald wieder vermehrt. Die Zählungen bis zum Ende des Jahrhunderts ergeben: 1642
Christen . . . Juden . . . . |
1655
1696
capi di casa
anime
anime
anime
23913 549
120439
153652
.—
[2750]
4870
[24462]
[123000]
158722
—
132637
1642: Venedig, Staatsarchiv, Cod. Mise. 125, nach Geschlecht, Alter und Stand; Klöster usw. einbegriffen. Als Hauptsumme der Capi di casa gibt die Handschrift 24575. Nach Sestieri: Cecchetti a. a. O. S. I22iff., ohne Angabe der Quelle. Hauptsumme 120396, also auch hier die Klöster usw. einbegriffen. 1655: Bibl. Marc., Cod. It. VII 2211, nach Ständen unterschieden; Klöster usw. einbegriffen. 1696: Cecchetti a. a. O., ohne Quellenangabe. Nach Sestieri. Ob die Klöster usw. einbegriffen sind, wird nicht gesagt; es ist aber wahrscheinlich, weil das bei der analogen Angabe für 1642 der Fall ist.
Außerdem sind uns aus 1670 Angaben über die Bevölkerung von 2 Sestieri (S. Croce und Cannaregio) erhalten ; sie zählten zusammen 41585 Einwohner, gegen 42440 im Jahre 1642 und 43061 im Jahre 1696. Venedig, Staatsarchiv, Provved. Sanità, Busta 570, und Mus. Correr, Cod. Donà 351, bei Contento a. a. O. S. 58 f., der leider nicht angibt, ob die Klöster usw. einbegriffen sind.
Die 549 jüdischen Haushaltungen, die 1642 gezählt wurden, entsprechen nach dem Verhältnis bei der christlichen Bevölkerung etwa 2 750 Köpfen ; die Gesamtbevölkerung einschließlich der Juden hat also rund 123000 betragen. Das ergibt seit 1633 eine Vermehrung um 19000, was durchaus
16
V I I . Die R e p u b l i k Venedig
wahrscheinlich ist, da nach Epidemien immer eine schnelle Vermehrung eintritt. Daß aber die Bevölkerung sich dann während der nächsten 13 Jahre um weitere 35000 vermehrt haben und dann wieder bis 1696 um 26000 gesunken sein sollte, während Venedig doch in dieser Zeit von keiner großen Epidemie betroffen worden ist, ist schwer zu glauben; um so mehr, als die Zählung von 1670, soweit wir sehen, eine etwas geringere Zahl ergeben hat als die von 1696, so daß also die Abnahme in den Jahren von 1655—1670 erfolgt sein müßte. Verdächtig ist auch, daß einige der Teilzahlen von 1655, nämlich die Massere (5753), Frati (1235), Poveri d'Ospedali (1290), genau mit den Zahlen von 1593 übereinstimmen, und die Zahl der Nobili nur um 1 (1844 gegen 1843) und die der Nonnen um gerade 100 (2508 gegen 2408) von der Zahl von 1593 abweicht (s. unten S. 18). Diese Übereinstimmungen können doch kaum auf Zufall beruhen. Dazu kommt weiter, daß in unserer Quelle {Cod. Marc. It. VII 2211) die Zählung von 1655 zwischen der von 1586 und der von 1606 steht. Da nun bei der Zählung von 1593, wie sie im Cod. Cicogna 1102 überliefert ist, die Zahl der Frauen zu niedrig angegeben wird, so hegt die Vermutung nahe, daß bei der angeblichen Zählung von 1655 das Datum verschrieben ist, und wir es mit der Zählung von 1593 zu tun haben. In der Tat stimmen beide in der Zahl der männlichen Bevölkerung nahezu überein (1593:71958, 1655:71116, ohne Klöster usw.). Wir werden also gut tun, die angebliche Zahl von 1655 für die Bevölkerungsgeschichte des X V I I . Jahrhunderts nicht zu berücksichtigen. Wie dem auch sein mag, jedenfalls war die Bevölkerung der Stadt am Ende des Jahrhunderts nur wenig höher, als sie 1642 gewesen war, und hatte die Zahl vor der Pest von 1630 noch nicht ganz wieder erreicht. Während der ersten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts sind Zählungen in Venedig überhaupt nicht gehalten worden. Erst durch Senatsbeschluß vom 27. Oktober 1760 wurde wieder eine Aufnahme der Bevölkerung angeordnet, die dann aber erst am 1. März des folgenden
17
i. Die Stadt Venedig
Jahres zur Ausführung kam. Seitdem sind die Zählungen bis zum Ende des X I X . Jahrhunderts in kurzen Zwischenräumen wiederholt worden. Die Ergebnisse waren: 149476 140256
1790
136803
1802 1823
134398 100556
1780
138700 140286
1785
139095
1761 1766 1771
1857 1881
118172
129445
1 7 6 1 nach Cod. It. V I I 1 7 7 9 der Marcus-Bibliothek und vollständiger aus Staatsarchiv, Provved. Sanitä,
bei Cecchetti a. a. O. S. 1 2 2 1 — 2 8 und
Contento S. 64 des S. A . F ü r 1 7 6 6 — 1 8 0 2 nach dem offiziellen Zensuswerk. F ü r 1 8 2 3 und 1 8 5 7 nach Castiglioni, Introduzione S. 3 3 2 und 330. Die Zahl für 1 8 8 1 bezieht sich auf die popolazione agglomerata der 6 Sestieri; einschließlich der popolazione sparsa betrug die ortsanwesende Bevölkerung der ganzen Gemeinde 1 3 2 8 2 6 (Zensuswerk).
Alle diese Zählungen beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung. Sie ist von 1766 bis zum Untergang der Selbständigkeit des Staates annähernd stationär gebheben; es ist klar, daß sie sich nicht von 1760—1766 um 9220 vermindert haben kann. Die Addition der Einzelzahlen, die 1760 aufgeführt werden, würde sogar eine Bevölkerung von 151874 ergeben; es ist also klar, daß hier etwas nicht in Ordnung ist. Wahrscheinlich sind die servitori und massere, zusammen 12 819, bereits in den Zahlen der Männer und Frauen einbegriffen und also doppelt gezählt; bringen wir sie von 151874 in Abzug, so würde die Bevölkerung 138 955 betragen haben, was durchaus wahrscheinlich ist. Danach ergibt sich folgende Übersicht der Entwicklung der Bevölkerung: etwa 105000
1586
148640
1696
129971
140256
158069
139459
1766
1552 1563
1593
132637
1540
142804
1802
134398
1633 1642
98244
1823 1881
100556
1509
168627
1581
134800
1624
120439
129445
1642, vielleicht auch 1540, sind die Juden nicht einbegriffen. 2
B e l o c h , Beyolkerungsgeschichte Italiens III.
VII. Die Republik Venedig
18
8. Auf die einzelnen Stadtbezirke verteilte sich die Bevölkerung in folgender Weise: i5°9 Castello.... S. Marco . . . Cannaregio . . S. Croce. . . . S. Polo . . . . Dorsoduro . . Klöster usw. Juden . . . .
—
20168 —
11820 8339 — — —
154°
1586
1696
23611 25201 26678 15188 8848 26274 [4171] fehlen
29204 23503 31865 16448 11271 29903 4 752 1694
29486 22395 27422 15659 9838 27837 einbegriffen einbegriffen
129971
148640
132637
1766 3i 179 20649 30720 13635 10446 27378 4576 1673 140256
Quellen s. oben. Außerdem ist uns die Bevölkerung der einzelnen Sestieri überliefert für 1593, 1624,1633 (s. oben S. 14—15), 1642, 1670(3.oben S. 15), 1761. Die Sestieri bestehen noch heute, mit geringfügigen Änderungen, im alten Umfang. Die 3 ersten Hegen östlich, die 3 letzten westlich des Canal Grande. S. Marco umfaßt die vom Canal Grande umflossene Halbinsel, östlich begrenzt durch den Kanal, der von der Seufzerbrücke nach dem Rialto läuft; Castello den Osten der Stadt bis einschließlich SS. Giovanni e Paolo; Cannaregio den Nordwesten von SS. Giovanni e Paolo bis zum Bahnhof. S. Polo Hegt um die gleichnamige Kirche, vom Rialto und dem Palazzo Corner della Regina bis zu den Frari (einschHeßHch). NordwestUch davon, bis zum Canal Grande Hegt S. Croce; südUch Dorsoduro, zu dem auch die Giudecca und S. Giorgio Maggiore gehören. Die obigen Zahlen sind insofern nicht ganz gleichartig, als 1696 wahrscheinHch die Klöster und Armenhäuser und wohl auch die Juden in der Bevölkerung der einzelnen Sestieri einbegriffen sind. 9. Was die GHederung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter angeht, so werden in der ältesten erhaltenen Zählung nur utili (Männer von 15—60 Jahren) und inutili (aHe übrigen) unterschieden; es waren in den 3 Sestieri, für die
19
i. Die Stadt Venedig
Angaben vorliegen, 13 i34bzw. 27190 (oben S. 5—6) ; die Männer von 15—60 Jahren würden also 32,5% der Bevölkerung gebildet haben. Bei der Zählung von 1540 werden 3 Kategorien unterschieden, Uomini, Donne und Putti (letztere nicht nach dem Geschlecht spezifiziert), doch sind die Zahlen für diese Kategorien erst bei der nächsten Zählung (1552) überliefert. Damals wurden gezählt : Huomini Donne Putti
48332 55422 49923
Frati Monache
849 1900
zusammen
Männer
[49181]
Weiber
[57322] [106503]
Staatsarchiv, Cod. Mise. 1 2 5 , und gleichlautend Vatican. Cod. Borgh. Arm. I 1 7 0 — 1 7 3 .
Die Poveri d'hospitali und die Juden werden nicht nach Geschlecht und Alter unterschieden. Unter Putti werden die Kinder da 16 anni in giù verstanden (Vatican, Fondo Chigi N. II 41, Blatt 19). Seit 1563 werden dann auch die Putti nach dem Geschlecht unterschieden. Es wurden gezählt :
Uomini
. . . .
Putti männlich . . .
1563
1586
1642
1766
54514 31135
44336
33449
52951
[85649]
[74022]
[57509]
46981
38907
29686
24060
16322 69273
Donne
. . . .
53621
Putte
. . . .
26454
24385
. . .
[79075]
[71366]
[59245]
70983
[145388]
["6754]
140256
weiblich
zusammen
[165724]
20338
—
Quellen oben bei den einzelnen Zählungen.
Juden, Arme in den Hospitälern, Bettler und Fremde sind bis 1642 ausgeschlossen, weil in den Urkunden nicht nach dem Geschlecht unterschieden; erst die Zahlen von 1766 beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung. Unter Putti werden 2*
20
V I I . Die R e p u b l i k Venedig
1642 die Kinder bis zu 18 Jahren verstanden, vielleicht auch 1563 und 1586; 1766, wo sie Ragazzi genannt werden, bis zu 14 Jahren; die weibliche Bevölkerung wird bei dieser Zählung nicht mehr nach dem Alter unterschieden, dafür aber beim männlichen Geschlecht die Übersechzigj ährigen besonders gezählt (6556). Daß die Putti bei den früheren Zählungen so viel zahlreicher sind als die Putte, liegt ohne Zweifel an der früheren Reife des weiblichen Geschlechts. Nach % betrug die Zahl der
Uomini . . Donne . . Putti 1 • Putte / .
. . • .
. . • .
männlich . . . •weiblich . . .
1552
1563
31.5 37.0
33
31.5 — —
1586
1642
31
29 33
32 r iQ 116
32 20 17
17
52
51
48
49
5° 5°
21
1766 maschi 14—60 maschi 60—00 maschi 0—14
33.1 4.7 11,6
49.4 50.6
Die Prozentsätze haben sich also in diesen beiden Jahrhunderten nicht wesentlich verändert, was für die Richtigkeit der Zählungen spricht. Daß der Prozentsatz des männlichen Geschlechts beständig sinkt, kann mit dem wirtschaftlichen Verfall Venedigs zusammenhängen, beruht aber in der Hauptsache wohl nur darauf, daß die Männer in älterer Zeit sorgfältiger gezählt wurden als die Weiber. Eine unmittelbare Vergleichung der Zahlen für die Knaben ist bei der wechselnden Altersgrenze nicht möglich, aber der Rückgang von 21% in 1642 auf 11,6% in 1766 ist viel größer, als es der Herabsetzung der Altersgrenze von 18 auf 14 Jahre entspricht, so daß die Knaben und also auch die Mädchen im XVI. und XVII. Jahrhundert einen größeren Bruchteil der Bevölkerung gebildet haben als in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts. 10. Über die Gliederung der Bevölkerung nach der sozialen Stellung geben die Zählungen ein reiches Material,
i. Die Stadt Venedig
21
schon seit 1509, hier allerdings noch beschränkt auf die utili, die Männer von 15—60 Jahren, mit Ausschluß der Priester, Mönche und Juden. Es wurden gezählt: 3 Sesalle 6 Sestieri tieri 1509 1563 1586 1766 männlich Nobili . . . Cittadini . . Artegiani e Bottegai. . .
in % i5°9
1563
1586
1766
7.8 7.7
5.0 9.7
4.5 6,0
2,9 4-9
10180 41244 34642 4 r 347 84.5
85,3
89.5
93.2
15—60 14—60 Jahre über 16 Jahre Jahre 952 921
2 435 1747 4714 2312
1286 1709
12053 48393 38701 44342 100,0 100,0 100,0 100,0 Die Zahlen sind insofern nicht ganz vergleichbar, als 1509 und 1766 die Männer bis zu 60 Jahren, 1563 und 1586 auch die Übersechzigj ährigen gezählt sind, doch macht das keinen wesentlichen Unterschied, da 1766 nur 6351 übersechzigj ährige Männer der 3 obigen Kategorien gezählt wurden oder 14,5%; 1563 und 1586 werden es jedenfalls im Verhältnis nicht mehr gewesen sein, so daß z. B. die Nobili unter 60 Jahren 1586 rund 1500 gewesen sein würden. Auch wissen wir nicht, ob die »Männer« 1563 und 1586 von 16 oder von 18 Jahren ab gerechnet wurden. Die Prozentsätze bleiben von dem allem unberührt. Wir sehen, daß die Zahl der Nobili von 1509 bis 1766 im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und, wenigstens seit 1563 auch absolut, beständig gesunken ist, ebenso, wenn auch bei weitem nicht in demselben Maße, die der Cittadini. Unter diesen sind 1563 wahrscheinlich die Priester, soweit sie nicht zu den Nobili gehörten, einbegriffen, die bei dieser Zählung sonst fehlen würden, vgl. das Dokument X V I I bei Contento, Nuovo Arch. Veneto X I X — X X 1900, doch bleibt die Zahl auch dann auffallend hoch.
VII. Die Republik Venedig
22
Die Gliederung der Gesamtbevölkerung nach Ständen war folgende: 1563
1586
7597 13604 127746 4674 8234
6039 7665 117524 3861 6122 536 1238 2 4°3 1 in 447 1694
1552 Nobili Cittadini Artigiani e Bottegai Famigli Massere Preti Frati Monache . . . . Poveri d'Ospedali . Poveri Mendicanti. Ebrei Forestieri . . . .
— — — — — —
—
849 1900 741
1196 2134 1479 539 1424
—
902 —
|
—
-
1:68627
1642 — — —
3681 6554 735 1144 3027 1945 —
1766 3557 5211 125239 — — —
1368 1732 1476 —
—
1740
148640
1673 —
140256
I i . Nicht so gut unterrichtet sind wir über die Bewegung der Bevölkerung. Geburtsregister wurden von Staats wegen nur für die Nobili geführt. Dagegen wurden die Todesfälle auf dem Gesundheitsamt verzeichnet, und die ziemlich vollständige Reihe dieser Register ist von 1537—1805 erhalten (Staatsarchiv, Provv. Sanità 794—998). Dort werden die Verstorbenen nach Namen und Alter aufgeführt, meist aber keine Summen gegeben. Danach betrug die jährliche Mittelzahl der Gestorbenen :
1565. 1569. 1573 1593—1597 1602—1606 1637/38, 1641/42, 1645 1682/83,1685,1687,1688 1692/93, 1696/97, 1699
Todesfälle
Bevölkerung
5251 4714 5371 37°9 4^5 4858
(1563) 168627 (1593) etwa 150000
Todesfälle auf 1000 Einw. Jahre 3i 31
—
(1642) 120439
3i
—
(1696) 132637
37
3 5 5 5 5 5
2. Das Dogado
Todesfälle 1700, 1705, 1708/09, 1712/13, 1716/17, 1719, 1721 1723/24, 1726, 1728, 1730/32, 1739 1782, 1789, 1790, 1799
5694 4840 5450
Bevölkerung
23
Todesfälle auf Jahre 1000 Einw.
10
—
8
—
(1785) 139095
39
4
Cecchetti, Atti Istit. Veneto 1871/72, S. 1 2 1 5 3 . Die Mittelzahlen von mir berechnet.
Die Sterblichkeit würde demnach von der Mitte des X V I . bis zur Mitte des X V I I . Jahrhunderts, von den beiden Pestepidemien abgesehen, etwa die gleiche geblieben sein, sich dann aber seit dem Ende des X V I I . Jahrhunderts beträchtlich erhöht haben. Ob das richtig ist, oder nicht vielmehr die Todesfälle früher unvollständig verzeichnet worden sind, mag dahingestellt bleiben. 2. Das Dogado
1. Die Inseln in den Lagunen um Venedig standen seit dem frühen Mittelalter unter venetianischer Herrschaft und wurden daher unter der Bezeichnung des »Herzogtums« (Dogado) zusammengefaßt. Auch Adria, das sich 1509 Venedig unterworfen hatte und zuerst zum Polesine gezogen worden war, wurde später als Teil des Dogado betrachtet, ebenso Gambarare, das früher zu Padua gehört hatte. Eine einheitliche Verwaltung dieses Gebietes bestand aber nicht, vielmehr hatte jede Gemeinde ihren eigenen Statthalter, und infolgedessen wurden auch die statistischen Aufnahmen in jeder Gemeinde gesondert gehalten. Die größte dieser Gemeinden war, wie auch heute, Chioggia. Die Bevölkerung betrug nach den Angaben der venetianischen Statthalter (Staatsarchiv Venedig) und seit 1760 den Anagrafi:
24
VII. Die Republik Venedig
Jahr
Stadt
Gebiet
1561 1585 1608 1611
—
—
9300
2 000
10932
487
1624
1629 1736 1761
1766 1780 1802
zusammen 14000 10000 [11300] —
11 870
—
—
13 800
—
—
33000
19303
18148 18589 —
[H409] [9658] —
29557 28247 30207
Paolo Pisani Giov. da Lezze, Mai PietroLippomano, 2. Juni 1609, nach eigener Aufnahme Girolamo Corner, 12. April. Pellestrina fehlt Andrea Duodo, 24. Nov., nach eigener Aufnahme. Wahrscheinlich ebenfalls ohne Pellestrina Pietro Contarini, nach eigener Aufnahme Giov. Duodo, 20. April Anagrafi, Cod. Marc. Ital. VII 1779. Pellestrma zählte 5594 Einwohner Anagrafi Anagrafi Anagrafi
Von der Pest von 1630 hat auch Chioggia sehr schwer zu leiden gehabt. Dann fehlt für ein Jahrhundert jede Angabe über die Bevölkerung, es war aber eine Zeit glänzenden Aufschwungs. Seit 1736 ist die Bevölkerung stationär geblieben. Das Gebiet war beschränkt auf die nächste Umgebung der Stadt und die Nehrung (Lido), welche die Lagunen vom Meere trennt, entsprechend den heutigen Gemeinden Chioggia (181 qkm) und Pellestrina (16 qkm). Zum Teil ist es von der Laguna morta eingenommen. Die Dichtigkeit, abgesehen von der Hauptstadt, betrug um die Wende des X V I . Jahrhunderts nur etwa 10 auf 1 qkm, im X V I I I . Jahrhundert etwa 50 und abzüglich Pellestrina nur etwa 25. 2. Sonst liegen uns Angaben über die Bevölkerung aus älterer Zeit nur für folgende Gemeinden des Dogado vor:
25
2. Das Dogado
Adria 1371 submersa, 12 Feuerstellen Theiner, Cod. dipi, domin. temp. S. Sedis I I , S. 490 fr.
Jahr 1548 1557 1655
1766
Stadt
Gebiet
I59I
1774
—
—
4000 5664
—
[3840]
zusammen
3375 (sie) Descr. Tiepolo Descr. Contarini 2895 —
9504
Arch. Vat. Brev. Later. 349 Anagrafe
Gambarare 1548
1760 1766 1802
-
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
4726 3819 3463
3068
Descr. Tiepolo Cod. Marc. Ital. V I I 1779 Anagrafe Anagrafe
Caorle 1653
1656 1760 1766 1802
—
992 —
—
I75I —•
4000 3000 3412 2743 3033
Arch. Vat. Brev. Later. 349 ebenda Cod. Marc. It. V I I 1779 Anagrafe Anagrafe
Grado 1580 1589
1760 1766 1802
137°
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
3000 2254 2022 2267
Cod. Marc. Ital. V I I 1187 ebenda Cod. Marc. I t . V I I 1779 Anagrafe Anagrafe
E s wird aber ohne Zweifel in Venedig noch manches zu finden sein. Die übrigen Gemeinden zählten gegen Ende der venetianischen Herrschaft:
26
VII. Die Republik Venedig
im ganzen 1761 Loreo Cavarzere Malamocco und Castel del Lido Murano Torcello Burano Mazzorbo
J
1766
davon in der Stadt 1766
11031 10801
11068 10071
2297 5722
1118 5880 5020
1494 4894
1319 4894 296 5848
5903 282
}
> 10006
J
—
1802 —
5244
]
949 4505
> 13294
J
Die Bevölkerung der kleinen Inseln bei Venedig wird im XVI. Jahrhundert etwa ebenso hoch, vielleicht auch etwas höher gewesen sein als im XVIII. Dagegen hat die Bevölkerung von Loreo und Cavarzere sich wahrscheinlich in ähnlichem Verhältnis vermehrt wie die von Chioggia, Adria und der Polesine, zwischen denen sie gelegen sind; sie mögen also im XVI. Jahrhundert nur etwa halb so viel Einwohner gezählt haben als 1766. Danach ergibt sich für das Dogado in der Zeit vor der Pest von 1575/76 etwa folgende Bevölkerung: Adria (1548) Loreo und Cavarzere Chioggia (1561) Gambarare (1548) Malamocco
3375 (10000) 14000 4726 (1000)
Murano Burano, Torcello Caorle Grado
(5000) (10000) 3000 3000 54000
Infolge der Pest von 1575/76 muß die Bevölkerung etwas gesunken sein, wie wir ja für Chioggia an Hand der Zählungen feststellen können. Kurz darauf, wahrscheinlich 1586, jedenfalls nicht später, wird die Bevölkerung Venedigs auf 195 863 Seelen angegeben, worin das Dogado einbegriffen sein muß (oben S. 10—11); da die Stadt 1586 148640 Seelen gezählt hat, bleiben für das Dogado 47223; es ist aber wahrscheinlich, daß Adria fehlt, vielleicht auch die eine oder die andere Gemeinde. Etwa ein Jahrhundert später gibt Riccioli die Bevölkerung
2. Das Dogado
27
des Dogado auf 60000 Einwohner an (Geografia Reformata, Venedig 1672, S. 678), und das wird ungefähr richtig sein, da die Zählung von 1766 84822 Einwohner ergeben hat, einschließlich Adria und Gambarare. Das Zensuswerk selbst rechnet auch noch Cologna dazu und kommt so auf eine Gesamtbevölkerung von 96603. Der Flächenraum des Dogado betrug nach der entsprechenden heutigen Gemeinde berechnet:
Superficie territoriale I agraria Adria Bottrighe . . . . Cà Emo Pettorazza . . . . Adria
60 46 30 22 158
143
Cavarzere Cona Cavarzere
141 65 206
132 63 195
181 16 197
150 1
Loreo Contarine . . . . Donada Rosolina Taglio di Po . . . Loreo
42 81 51 71 79 324
40 76 44 67 73 300
Venezia Murano Burano, Torcello . Caorle
106 23 169 177
4 7 no 163 1073
.... ....
Chioggia Pellestrina . . . .
I35I
55 41 27 20
151
28
V I I . Die Republik Venedig
Gambarare, das heute keine Gemeinde mehr bildet, und Grado, das bis zum ersten Weltkriege österreichisch war, sind hier nicht berücksichtigt. Danach würde die Dichtigkeit, wenn wir nur die Superficie agraria berücksichtigen (das übrige ist meist Laguna morta), und von Gambarare und Grado abgesehen, um 1570 etwa 43 auf 1 qkm betragen haben, und wenn wir die Stadt Chioggia einschließen, etwa 34. 3. Istrien und Pinguente
1. Der größere Westteil von Istrien ist schon im X I I I . Jahrhundert von Venedig erworben worden; die Grenze des venetianischen Gebiets entsprach hier, bis zum Ende der Republik, der deutschen Bundesgrenze von 1814—1866. Die Inseln Cherso, Veglia und Lussin gehörten unter der venetianischen Herrschaft zu Dalmatien. Der venetianische Anteil entsprach den österreichischen Bezirkshauptmannschaften Capo d'Istria, Parenzo und Pola mit zusammen 2335 qkm und einem kleinen Stück (an der Küste des Quarnero) des Bezirkes Mitterburg (Pisino); im ganzen etwa 2500 qkm. Er umfaßte nach einem venetianischen Bericht aus dem Jahre 1600 {Cod. Marc. Ital. V I I 1187) 4 Städte, 7 Flecken (terre), 20 Kastelle, 7 Türme (torri) und 100 Dörfer (villette). Die Bevölkerung wird wie folgt angegeben: Jahr
anime
1561
52000
Sindaci Inquisitori, Bericht im Staatsarchiv Venedig, zioni,
1586
70000
1600
[57000]
Coli. V
54
Cod. Marc. It. V I I 1187 Cod. Marc. V I I 1187, nur die Zahl der Feuerstellen (11400) angegeben
1766
Rela-
(Segreta)
85768
Anagrafe
1771
89622
Ebenso
1780
96112
Anagrafe
1785 1790
99383 85242
Ebenso Ebenso
3- Istrien und Pinguente
29
Für einzelne Stadtgebiete liegen mir folgende Angaben vor: Capo d ' I s t r i a Jahr 1553
Stadt
Gebiet
„
zusammen
10000
—
1584
3921
5790
[97"]
1587 1596
5000
6000
[11000]
5500
1600 —
—
4060 3400
4000
—
[8060]
—
—
1630
5000
—
—
1631
3000
—
—
1709 1766
4650 5010
—
—
—
—
—
—
—
—
Itinerari di Giov. B a t t . Giustinian, Monumenta spectantia histor. Slavorum meridionalium VIII, Agram 1877, S. igoff. Giacomo Lion, 28. Juni, nach eigener Zählung (Staatsarchiv Venedig, Original von mir nicht gesehen) Cod. Marc. I t . V I I 1187 (März) Cod. Marc. Cod. Marc. Ughelli I V 356 fidelium animarum intra moenia degentium circiter Zeitschrift L'Istria I, 1846, S. 16, ohne Quellenangabe, auch der Verfasser nicht genannt Ebenda. An der Pest wären 1927 gestorben Ebenda Anagrafe
Isola 1590
1766
2000 2020
Cod. Marc. Anagrafe
Pirano 1553
1598 1766
3500
5000 4100
Montana 1607 Dignano 2277 1590 1766 2721
—
—
—
—
—
—
1
-
1 9000
—
—
—
—
Itin. G. B. Giustinian; s. oben Cod. Marc. Anagrafe (Stadt)
Cod. Marc.
Cod. Marc. Anagrafe
30
V I I . Die R e p u b l i k Venedig
Pola Jahr
1585
Stadt
Gebiet
551
3249
zusammen 4071
Giacomo
Renier,
eigener riche
8. O k t . ,
Zählung
di
Pola,
(Notizie Parenzo
nach sto1876,
S. 352). In der G e s a m t b e v ö l k e rung sind 271 nuovi eingeschlossen,
così
habitatori nella
città
come sparsi per il territorio
1588
600
3300
4507
Nicolò
Salomon,
5. März,
nach
eigener Zählung ( a . a . O . S. 379). I n der G e s a m t s u m m e 607 Zugewanderte einbegriffen
1590
1300
3665
4965 4292
163.
(Aug.) Cod. Marc. (a. a. O. S. 407) Pietro Basadonna, 9. Juni, n a c h eigener Zählung. La città è spopolata
1766
Anagrafe
762
Die Anagrafe von 1766 gibt folgende Zahlen für die Städte: Parenzo Rovigno.
1853 12661
Barbano Pinguente
.
1879 1724
Die Originalberichte der venetianischen Statthalter im Staatsarchiv Venedig habe ich nicht eingesehen. Das sind zusammen, für das Ende des X V I . Jahrhunderts, rund 30000 Einwohner. Für Cittanuova, Parenzo, Rovigno, Albona, Pinguente und die Landgebiete von Pirano und Dignano (das kleine Gebiet von Isola ist wohl bei der Stadt einbegriffen) habe ich keine Angaben. Danach scheint die Zahl von 70000 Einwohnern in 1586 (s. oben) für den ganzen venetianischen Anteil von Istrien annähernd richtig zu sein, oder doch nicht sehr übertrieben. Die 11400 Feuerstellen, die für 1600 angegeben werden, würden auf eine Bevölkerung von etwa 67000 Einwohnern führen. Da Capo d'Istria an der Pest von 1630 1927 Personen, etwa 40% seiner Bevölkerung, verloren hat (L'Istria I S. 16, vgl. oben), werden auch die
31
4- Die Terraferma. Zählungen
übrigen Städte schwer zu leiden gehabt haben; doch ist der Verlust, wie die Zählung von 1766 zeigt, im Laufe des nächsten Jahrhunderts auch hier reichlich ersetzt worden. Offenbar war das Ergebnis dieser Zählung etwas zu niedrig, denn eine jährliche Vermehrung um fast 1 % bis 1785 ist doch höchst unwahrscheinlich. Die Dichtigkeit hat betragen: 1586
28
1766
34
1600
24
1785
40
auf 1 qkm, sie war also noch etwas geringer als in dem nahen Friaul. 4. Die Terraferma. Zählungen
1. Die venetianische Herrschaft ist lange auf die Inseln in den Lagunen beschränkt geblieben. Sehr früh wurden dann die dalmatinischen Inseln gewonnen (X. Jahrhundert), etwas später der größte Teil Istriens (XI. Jahrhundert), und weiterhin ein ausgedehntes Kolonialreich im Orient. Auf dem italienischen Festlande wurde 1339 Treviso erworben und dann, seit dem Ende des X I V . Jahrhunderts innerhalb weniger Jahrzehnte, ein Reich geschaffen, das in Italien nur dem Königreich Neapel an Größe und Bevölkerung nachstand, an Bevölkerung dem Kirchenstaat und dem Herzogtum Mailand gleichkam, das letztere aber an Ausdehnung weit übertraf. Rovigo und das Polesine wurden 1395 unterworfen, Verona und Padua 1405, Feltre, Belluno, Friaul 1420, Brescia 1426, Bergamo 1428, Crema 1454. Vorübergehend haben auch Rovereto, Cremona (1499—1509) und einige Städte in der Romagna und in Apulien zu Venedig gehört, sind aber schon am Anfang des X V I . Jahrhunderts infolge des Krieges gegen die Liga von Cambrai wieder verlorengegangen; die übrigen italienischen Besitzungen sind bis zum Ende der Republik bei Venedig geblieben. Sie werden unter dem Namen der Terraferma zusammengefaßt. Das so begründete Reich bildete nun aber keineswegs einen Einheitsstaat. Jede Gemeinde verwaltete sich selbst
32
V I I . Die Republik Venedig
nach ihren alten Statuten, die bei der Besitznahme meist ausdrücklich gewährleistet worden waren. Nur, daß jetzt venetianische Beamte neben die Munizipialbehörden traten: ein Podestà für die Zivilverwaltung und ein Capitano für das Kriegswesen ; in den kleineren Städten waren beide Ämter in dieselbe Hand gelegt. In der Regel blieben diese Gouverneure (Rettori) 18 Monate in ihrer Stellung; die Berichte, die sie nach Ablauf ihrer Amtszeit an die venetianische Regierung erstatteten, bilden eine unserer hauptsächlichsten Quellen für die Erkenntnis der wirtschaftlichen Zustände in den Provinzen der Republik. 2. Zählungen, und zwar nicht nur der Feuerstellen, sondern der Gesamtbevölkerung, sind in diesen Gebieten schon früh gehalten worden, doch ging in der Regel hier jede Gemeinde selbständig vor. Die Ergebnisse sind uns für einige Gemeinden (Verona, Brescia) seit dem Ende des X V . Jahrhunderts erhalten, für die übrigen erst seit der Mitte des X V I . Jahrhunderts. Damals ließ der Provveditore Generale di Terraferma Stefano Tiepolo in dem ganzen festländischen Gebiete der Republik eine Zählung veranstalten ; ebenso 1557 der Provveditore Tommaso Contarmi. Später scheinen solche allgemeinen Aufnahmen nicht mehr veranstaltet worden zu sein, wenn auch die Berichte der Provveditori an die Regierung noch jetzt Angaben über die Bevölkerung der Terraferma enthalten ; doch handelt es sich hier, soweit wir sehen, nur um eine Zusammenstellung der Ergebnisse der schon früher gehaltenen munizipalen Aufnahmen, die höchstens in einigen Territorien durch neue Aufnahmen ergänzt wurden; auch sind diese Angaben zum Teil unvollständig und wenig zuverlässig. Mitunter wird auch das Ergebnis der von einem Vorgänger gehaltenen Aufnahme einfach wiederholt. Seit etwa der Mitte des X V I I . Jahrhunderts werden auch die munizipalen Zählungen immer seltener und schliefen endlich so gut wie ganz ein. Nur über die Teste per Macina, d. h. die Mehlsteuerpflichtigen (Bevölkerung über 5 Jahr), wurden in einigen Territorien (Padua, Treviso) noch Listen geführt. Es kam so weit, daß am Anfang des
4- Die Terraferma. Zählungen
33
X V I I I . Jahrhunderts niemand mehr zu sagen wußte, wie viel Einwohner denn das Gebiet der Republik eigentlich hätte. Um wenigstens eine allgemeine Anschauung der Bevölkerungsverhältnisse zu gewinnen, veranstaltete Nicolò Tron, Capitano von Padua 1736—1738, eine Zählung der Bevölkerung im Bezirk Conselve, bei der Name und Alter jedes Bewohners verzeichnet und das Ganze dann nach Altersklassen zusammengestellt wurde. Auf Grund dieser Aufnahme berechnete er die Bevölkerung der Terraferma östlich vom Mincio, mit Zuhilfenahme der Listen über die Teste per Macina und der Angaben über den Salzkonsum; das Ergebnis, 1300000 ohne die Provinzialhauptstädte, kam in der Tat, wie die 30 Jahre später gehaltene allgemeine Zählung bewies, der Wahrheit recht nahe. Auch sonst gingen in dieser Zeit einige Statthalter mit partiellen Zählungen vor, so Andrea Pasqualigo 1712 in Belluno, Paolo Michiel in Rovigo. Auch über die Bevölkerung von Bergamo und seines Gebietes haben wir aus 1734 eine Angabe, die auf eine Zählung zurückgehen muß, ebenso über die Städte Vicenza (1710) und Verona (1738). 3. Endlich erkannte auch die Zentralregierung, daß es so nicht weiter gehen konnte. Es wurde also zuerst 1761 in Venedig selbst und in den umliegenden Ortschaften (dem Dogado) eine Zählung veranstaltet, dann 1764, in viel umfassenderer Weise, in Brescia und dessen Gebiet und 1766 nach deren Muster in den übrigen Provinzen des Staates. Erhoben wurde die Zahl der Familien, nach Ständen unterschieden; die Zahl der Personen, unterschieden nach Geschlechtern und innerhalb des männlichen Geschlechts nach drei Altersklassen : unter 14 Jahren, von 14—60, über 60 Jahre. Daran schloß sich weiter eine sehr ins einzelne gehende Berufsstatistik, eine Statistik der industriellen Betriebe und eine Zählung des Viehstandes. Man sieht, das Ganze hat viel Ähnlichkeit mit den preußischen Generaltabellen aus derselben Zeit, nur daß die Ergebnisse der damaligen preußischen Statistik niemals in derselben übersichtlichen Form für den Gesamtstaat zusammen3
B e l o c h , Bcvölkerungsgcschichte Italiens III.
34
V I I . Die Republik Venedig
gestellt worden sind. Ausführende Organe waren die Pfarrer, an die zu diesem Zweck gedruckte Formulare verteilt wurden. Die Ergebnisse, nach Pfarreien spezifiziert, erschienen 1768 in 5 Foliobänden in der Stamperia ducale in Venedig. Veröffentlicht aber wurde das Werk keineswegs; vielmehr ließ man nur 7 vollständige Abzüge herstellen, außerdem eine Anzahl Separatabdrucke der Statistik der einzelnen Provinzen zum Gebrauch der Lokalbehörden. So groß war noch die Geheimniskrämerei der Verwaltung. Die Zählung sollte alle 5 Jahre wiederholt werden, und es wurde auch wirklich 1771 eine Zählung gehalten, dann aber erst wieder 1780; wenigstens ist mir eine Zählung zwischen diesen beiden Jahren nicht bekannt. Dann erfolgten Zählungen in den regelmäßigen fünfjährigen Intervallen, 1785 und 1790. Später ist noch einmal unter der österreichischen Herrschaft, 1802, eine Zählung in der alten Weise gehalten worden. Die Ergebnisse aller dieser Zählungen sind nicht mehr gedruckt worden, vielmehr sind die Zahlen mit der Feder in gedruckte Formulare eingetragen, mit Ausnahme der Zählung von 1790, wo auch das gedruckte Formular fehlt; die Einrichtung ist aber auch hier und überall sonst genau dieselbe wie bei der Zählung von 1766. Anagrafi data dall' signori
di tutto lo Stato della serenissima
eccmo Senato
deputati
co' suoi
ed aggionti
Repubblica
di Venezia,
decreti, ed eseguita dal magistrato
sopra la provisione
coman-
eccmo
del denaro, divisa in
de'
cinque
volumi. V e n e d i g 1768, nella ducal stamperia di Venezia. M i t K a r t e n . E x e m p l a r e in der Marcusbibliothek ( L X X I 35845) und i m S t a a t s a r c h i v V e n e d i g . —
Die
H a u p t s u m m e v o n 1766 f ü r V e n e d i g und die einzelnen P r o v i n z e n , nach G e schlecht und A l t e r , f ü r den G e s a m t s t a a t a u c h n a c h S t a n d u n d B e r u f , a b g e d r u c k t bei Castiglioni, Introduzione
S. 300, aber fälschlich auf 1 7 7 0 bezogen.
I n denselben B ä n d e n , in die g e d r u c k t e n Formulare handschriftlich eingetragen, die Zahlen der A u f n a h m e v o n 1 7 7 1 . D i e Zahlen v o n 1780 und 1785 in Anagrafi
di tutto lo Stato Veneto etc., Venezia, S t a m p e r i a D u c a l e , 5 Bde.,
i m S t a a t s a r c h i v V e n e d i g . W i e oben bemerkt, nur die Formulare g e d r u c k t , auch
hier sind
die
Zahlen
handschriftlich eingetragen.
Doch
fehlen
die
Zahlen i m g a n z e n V . B a n d e (Friaul, Belluno, Bassano, Feltre, Conegliano, Ceneda, Istrien), außerdem i m I V . B a n d e die Zahlen der A u f n a h m e v o n 1785 f ü r T r e v i s o ; indes g i b t das Compendio
generale wenigstens die B e v ö l k e r u n g
4- Die Terraferma. Zählungen
35
der Provinzen für beide Jahre und für den ganzen Staat. Die Zahlen für 1790 in einem Ms. des Staatsarchivs Venedig, das im Epilogo generale auch die Ergebnisse der Aufnahme von 1785 nach Provinzen wiederholt, und zwar etwas mehr ins einzelne gehend als das Compendio generale dieser Zählung selbst. Die Einzelzahlen, soweit sie in beiden Handschriften gegeben sind, und die Hauptsummen stimmen genau überein. Die Bevölkerungszahlen der Provinzen für 1780 und 1785 (irrtümlich auf 1789 bezogen) sind veröffentlicht bei Castiglioni a. a. O., wo aber die Juden, die schon bei den einzelnen Provinzen eingerechnet sind, am Schluß noch einmal in Ansatz gebracht werden, und so eine um reichlich 3000 zu hohe Gesamtsumme herauskommt. Das Ergebnis der Aufnahme von 1780 für die Provinzen und ihre größeren Unterabteilungen hat Cecchetti veröffentlicht nach Archivio dei Deputati ed Aggiunti alla provvisione del denaro pubblico, vol. 976 im Staatsarchiv Venedig (Atti dell' Istituto Veneto, Serie IV, vol. 1, 1871/2; dort auch die Ergebnisse der Zählung von 1802). Es wäre sehr wünschenswert, wenn dieses ganze reiche Material einmal monographisch verarbeitet würde, wozu der Professor der Statistik oder auch der Professor der Geographie an der Universität Padua wohl die Anregung geben könnte.
4. Die Ergebnisse der in Venedig und in den einzelnen Territorien bis 1764 veranstalteten Zählungen sind uns in extenso erhalten in den Archiven und Bibliotheken Venedigs selbst und der Provinzialhauptstädte, mit Angabe der Bevölkerung in den Bezirken, den Städten und den Gemeinden des Gebiets, und zwar, soweit meine Kenntnis reicht, fürFriaul, Belluno, Vicenza, Polesine, Verona, Brescia, Bergamo und die meisten auswärtigen Besitzungen, doch, von Brescia und Verona abgesehen, nur für wenige Jahre. Wir sind also in der Hauptsache auf die Berichte der Statthalter angewiesen, die diese bei Ablauf ihrer Amtszeit dem Senat von Venedig erstatteten. Einzelne dieser Berichte gehen bis in die erste Hälfte des X V I . Jahrhunderts hinauf, meist aber stammen sie erst aus der Zeit seit 1550. Soweit sie dem X V I . und dem Anfang des X V I I . Jahrhunderts angehören, enthalten sie in der Regel Angaben über die Bevölkerung der Stadt und über die des Gebietes; fast immer aber nur die Hauptsummen, ohne nähere Spezifizierung und in runden oder doch abgerundeten Zahlen. Mitunter bleiben manche Teile des Gebietes ausgeschlossen, ohne daß das angegeben wird. Manchmal beruhen die Zahlen auf bloßen Schätzungen, was zum Teil auch gesagt 3*
36
V I I . Die Republik Venedig
wird ; in der Regel aber liegen die Ergebnisse der letzten oder doch einer der letzten Aufnahmen zugrunde, doch wird das Jahr, in dem diese Aufnahme gehalten ist, nur selten angegeben und hin und wieder nur das Resultat einer älteren Aufnahme wiederholt. Bei weitem die meisten der uns erhaltenen Berichte finden sich auf dem Staatsarchiv Venedig (Relazioni Podestà e Capitani) ; manches ist auch sonst in venetianischen Archiven und Bibliotheken verstreut. Eine Anzahl dieser Berichte ist einzeln veröffentlicht worden, meist, nach der italienischen Sitte, als Festschriften zu Hochzeiten. Doch ist die Benutzung dieser Publikationen (auch abgesehen davon, daß die Zahlen nicht immer korrekt sind) natürlich noch umständlicher als die Benutzung der Originale. Wo im folgenden nicht das Gegenteil ausdrücklich bemerkt ist, befindet sich der betreffende Bericht im Staatsarchiv und ist dort von mir eingesehen.
Eine reiche Fülle von Auszügen, meist aus jetzt verlorenen Berichten, findet sich in Cod. It. V I I 1187 der Marcusbibliothek, aus dem Anfang des X V I I . Jahrhunderts, der Bibliothek von Girolamo Contarmi vermacht. Sie gehen von 1561—1612. Der Verfasser, der seinen Namen nicht nennt, war, wie er selbst sagt (unter Salò e Riviera 1608), Provveditore Generale di Terraferma gewesen. Er hatte lebhaftes statistisches Interesse und gibt darum stets die Bevölkerungszahlen, an denen er mitunter eine sehr verständige Kritik übt. Die Ergebnisse der 1548 von Stefano Tiepolo gehaltenen Zählung finden sich, in Auszügen, in Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs Venedig: Descrittione delle anime che sono nelle Cittadi et Territorii dell'Ili""' Signoria di Venetia fatta per il Ciar"'" M(esser) Stephano Tiepolo Provveditore generale di Terraferma dell'anno MDXLVIII. Hier wird nur die Bevölkerung der Städte und ihrer Gebiete gegeben, etwas ausführlichere Angaben nur für Brescia. Dieselben Zahlen finden sich auch im Archiv des Vatikans, Fondo Borghese Arm. I 171, Blatt 236. In dem Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs Venedig findet sich ferner ein Summario de le anime et le città et ville di Terraferma dello Illmo Dominio Veneto fatto nell'anno 1556, das aber mit einigen Schreibfehlern, Rechenfehlern und Auslassungen nur die Zahlen von 1548 wiederholt; näheres darüber in Conrads
4- Die Terraferma. Zählungen
37
Jahrbüchern X V I I I , 1899, S. 12, wo die Zahlen veröffentlicht und kritisch besprochen sind. Ausführlichere Angaben über die Ergebnisse der Zählung von 1548 enthält ein Cod. Contarmi des X V I I . Jahrhunderts der Marcusbibliothek {Cod. It. V I I 924) : Summario delle Città, Castelli, Ville et Anime che sono in Terraferma sotto l'Ili""' Sig(no)ria di Venetia, ohne Jahreszahl. Hier wird auch die Bevölkerung der einzelnen Bezirke gegeben, in welche die Territorien zerfielen. Die Zahlen stimmen bis auf kleine Schreibfehler mit den im Cod. Mise, des Staatsarchivs für die Descrittione von 1548 gegebenen überein, soweit sie auch dort gegeben werden. Es ist bei weitem das wichtigste Dokument zur Bevölkerungsgeschichte der Terraferma, das wir besitzen, war aber gleichwohl, soviel ich sehe, allen Bearbeitern der Geschichte Venedigs unbekannt geblieben und ist bis heute nicht veröffentlicht, bis auf die Auszüge, die ich im Bull, de l'Instit. international de Statistique, 1888, S. i f f . , und ausführlicher in Conrads Jahrb. 3. Folge X V I I I , 1899, S. iff., daraus gegeben habe. Die Ergebnisse der Zählung von 1557 finden sich in dem angeführten Cod. Borghese Arm. I 1 7 1 , Bl. 237, des vatikanischen Archivs: Descrittione dell'anime del Dominio Veneto fatta del 1557; auch hier wird meist nur die Bevölkerung der Territorien und ihrer Hauptstädte gegeben, doch gehen die Angaben etwas mehr ins einzelne als im Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs Venedig für die Zählung von 1548. Das Ergebnis der Zählung von 1557 für Vicenza, nach Stadtquartieren und im Gebiet nach Gemeinden, ist erhalten als Anlage zum Bericht von Giulio Gabriel (27. Oktober 1558) im Staatsarchiv Venedig (Relazioni Podestà e Capitani, busta 51) : Descrittione delle anime della città di Vicenza et borghi, da fattione et inutili, fatta d'ordine detti CI"" ms. Gerolamo Minio et ms. Giulio Gabriel dig"" Rettori di Vicenza per esecutione di lettere del Clm° ms. Thomaso Contarini digmo Pro(vedito)r generale di Terraferma; es folgen dann die Angaben für das Gebiet. Die Summen, wie sie für die Stadt in diesem Dokument, für Stadt und Gebiet zusammen im Bericht von Giulio
38
VII. Die Republik Venedig
Gabriel gegeben werden, stimmen mit den Zahlen des angeführten Cod. Borghese überein. Wir sehen also, daß die Zählung von 1557 von Tommaso Contarini angeordnet ist. Außerdem sind uns die Ergebnisse dieser Zählung nach Gemeinden noch für Friaul erhalten (s. unten). Der Bericht der Sindaci Inquisitori inTerraferma von 1561 (anonym: Staatsarchiv, Relazioni Collegio V, Segreta 54) gibt Zahlen nur für Istrien, Friaul und die Marca Trevisana (umfaßt Padua, Vicenza, Treviso, Feltre, Belluno, Adria), außerdem für die ganze Terraferma einschließlich Istrien. Der Cod. Marc. It. VII 1187 wiederholt diese Hauptsumme und nennt außerdem die Namen der Sindaci: Alvise Mocenigo, Zuan Antonio Zen, Daniel Querini. Die Zahlen sind so hoch, daß sie nur auf Schätzung beruhen können, außer vielleicht für Istrien. Alvise Mocenigo, 1566 Provveditore Generale di Terraferma, wiederholt in seinem Bericht (Staatsarchiv, ohne Jahr und Datum) einfach die Zahlen von 1548 für die einzelnen Territorien, nur abgerundet. Er hat also keineswegs, wie der Verfasser des Cod. Marc. It. VII 1187 glaubte (Patria del Friuli 1590), eine eigene Zählung gehalten. Auch finde ich von einer solchen Zählung sonst keine Spur und ebensowenig von einer Zählung unter dem Provveditore Aless. Grimani 1590, von der der angeführte Cod. Marc, gleichfalls berichtet, doch läßt sich hier, da nur die Gesamtsumme für die ganze Terraferma gegeben wird, nichts sicheres sagen. Wohl aber beruhen die Angaben in dem Bericht des Provveditore Benedetto Moro vom 14. Januar 1607 (Staatsarchiv) für die einzelnen Territorien, Stadt und Gebiet gesondert, teils auf bloßer Schätzung, teils auf Zusammenstellung der Ergebnisse bereits vorliegender Zählungen, die abgerundet werden; an eine eigene Zählung ist schon darum nicht zu denken, weil Treviso und Friaul fehlen und für Vicenza, das aufgeführt ist, keine Zahl gegeben wird. Von da an fehlt jede Angabe über die Gesamtbevölkerung der Terraferma bis auf die Zählung des gesamten Staates von 1766 (s. oben S. 33—34)-
39
5- Friaul (Patria del Friuli)
5. Friaul (Patria del Friuli) 1. Aus der Zeit vor 1548 sind uns Angaben über die Bevölkerung nicht überliefert, oder doch nur für die Hauptstadt Udine. Die Ergebnisse der Zählung von 1548 für alle einzelnen Gemeinden sind im Cod. Marc. It. VII924 erhalten; außerdem, nach da fatti und inutili unterschieden, am Rande einer anonymen Relation über die Patria del Friuli (Staatsarchiv Venedig, Segreta filza 49). Die in dieser Relation gegebenen Zahlen stimmen mit verhältnismäßig wenigen und geringen Abweichungen mit den Zahlen des Cod. Marc, überein. Die Ergebnisse der Zählung von 1557 finden sich im Cod. Borgh. Arm. I 170—173, Blatt 287, des vatikanischen Archivs, aber im einzelnen nur für Udine und die unter eigenen Statthaltern stehenden Orte, für den Rest des Gebiets wird nur die Hauptsumme gegeben. Die Zahlen für die einzelnen Gemeinden nach dieser Zählung finden sich im Text der angeführten Relazione anonima (irrtümlich auf 1548 bezogen) und noch einmal mit zahlreichen, aber nur unbedeutenden Abweichungen am Rande derselben Relation. — Die Zahlen für 1548 und 1557 finden sich auch in 3 Codici Cicogna des Museo Correr (2177, 1315, 1316); doch hat mir zu deren mehr als summarischen Vergleichung in Venedig leider die Zeit gefehlt. Danach betrug die Bevölkerung: 1548
1557
1557
Cod. Marc. It. 924
Cod. Borgh. Vat.
Relaz. anonima. Text
anime
anime
anime
14579 2320
12 700 2662
12700
7 7
16899
[15362]
[12700]
ville Città di Udine Ville
. . . .
Luoghi dove vanno Rettori
Veneziani
Cividale ( c i t t à ) . . . . ville in piano . . . . ville in monte . . . .
95
2903 ì 12912 /
18755
15815
18755
f 2903 l 16035 5064 [24002]
40
V I I . Die Republik Venedig
1548
1557
1557
Cod. Marc. It. 924
Cod. Borgh. Vat.
Relaz. anonima. Text
ville
anime
anime
anime
13
5671
7°54
Sacile (e ville) . . . . Porto Gruaro (con 1 villa) Monfalcone e ville . . Marano Pordenone e ville . . Comunità della Patria Gemona (e ville) . . . Venzon (non ha ville) . Carnia (Tolmezzo) . . Fagagna Avian Caneva Meduno
i
3640
17 6 6
4OI3 684 6068
700 6725
138
35891
[33234]
2
335° 1648
—
Ville comuni sottoposte al luogotenente . . . . Castelli di nobili Castellani Sotto di Prelati Capitolo d'Aquileia. . Monache d'Aquileia . Capitolo di Concordia. Abbazia di Rosazzo . Abbazia di Mozzo . . Abbazia di Sesto . . . Abbazia di Summaga . Capitolo di Udine . . Capitolo di Cividale .
5 24
5 779 1243 [3806]
205
[36037]
.
Überlieferte Summe . Authentische Summe .
—
—
5 567 — —
[29569]
—
4127 1800 17618
—
3 728
— —
5 754 [1724] 4 750
— — — -
39661
56
11304
—
10182
315
73182
—
[83099]
1 J
28
1
J
7304
24 7
5717 1119 2787
24 3 [2]
3913 545 812
15
—
103 Castella della Patria
16983 3228
152 16 6
—
—
—
.—
824
—
|
[22197] —
4332 2563 5599 1329 2875
— — — — — — — — —
163916
194965
—
[i945i°]
[212 517 ;
3913 606 812 1491 [23520] —
187069 [198731!
5- Friaul (Patria del Friuli)
41
Der Cod. Marc, gibt die Bevölkerung von Meduno 1548 auf 371, die der zugehörigen Dörfer auf 2820, die Summe auf 3241 an; die Zahl für die Dörfer ist also aus 2870 verschrieben. Das ist, nach der Relaz. anon. (amRande), die Zahl der inutili, die da fatti (565) sind also im Cod. Marc, übergangen, die richtige Summe beträgt demnach 3806, wie oben gesetzt ist. — Für das Kapitel von Udine gibt der Cod. Marc. 212 Einwohner, die Relaz. anon. 812, was offenbar richtig ist, wie die Zählung von 1557 zeigt, die 882 Einwohner gibt. Die Zahl der zu diesem Kapitel gehörigen Dörfer ist im Cod. Marc. ausgefallen; nach der Relazione anon. waren es 2. Die übrigen Zahlen stimmen meist mit der Relaz. anon. überein, sind also richtig überliefert; nur hier und da finden sich kleine Abweichungen, auf die einzugehen hier zu weit führen würde. In den Einzelzahlen für die Castelli de' nobili Castellani sind mehrere Fehler, die uns aber hier nichts angehen, da ich oben nur die überlieferte Gesamtsumme gesetzt habe; die Zahlen für die einzelnen Dörfer zu geben, hätte keinen Zweck gehabt. Das Sommario de le anime et le città et ville di terra ferma fatto nell' anno 1556 [Cod. Mise. 125 im Staatsarchiv Venedig), das aber die Resultate der Descrizione Stefano Tiepolo von 1548 wiedergibt, gibt als Gesamtbevölkerung des Friaul 159030, was aus 195030 verschrieben ist, wie an sich klar ist und durch die dort gegebene Hauptsumme für die ganze Terraferma bestätigt wird. Dieselbe Zahl 195030 steht auch in der Übersicht über die Bevölkerung der Terraferma in der angeführten Relazione anonima. Dieselbe Relazione anonima gibt als Somma di tutte le anime della Patria che furono descritte l'anno 1548, non compresi i luochi dove vanno Rettori veneziani, ne li uomi del Patriarcato e de li Regi (Österreicher) 181960. Annähernd dieselbe Zahl (182707, per la descrizione fatta) gibt Fr. Michiel in seinem Bericht vom 26. Januar 1552. Die Zählung ist also die von 1548. Einschließlich der unter eigenen Statthaltern stehenden Orte würden etwa 218000 herauskommen.
Es fehlen in der oben nach dem Cod. Marc. 924 gegebenen Übersicht über die Zählung von 1548 die Dörfer in den Bergen bei Cividale und das Kapitel von Cividale, die 1557 zusammen 6555 Einwohner hatten, ferner eine Anzahl Dörfer im Feudalbesitz, mit 1557 zusammen rund 3000 Einwohnern. Die Bevölkerung würde sich dadurch auf etwa 204000 erhöhen. Weiter fehlen die Besitzungen des Patriarchen von Aquileia (S. Vito und S. Daniele mit den zugehörigen Dörfern), die 1586 zusammen 12000 Einwohner zählten {Cod. Marc. It. V I I 1187), und die im Besitz der Savorgnan und Vendramin befindlichen Orte Belgrado und Latisana, über deren Bevölkerung im X V I . Jahrhundert keine Angaben vorliegen, die aber doch
42
VII. Die Republik Venedig
einige iooo Einwohner gezählt haben müssen, da 1766 Latisana allein 3917 Einwohner gezählt hat. Demnach muß die Bevölkerung von Friaul sich 1548 auf wenigstens 215 000 Einwohner belaufen haben, wahrscheinlich auf einige Tausend mehr. D a ß 1557 im Cod. Borgh. auch die Ville sottoposte al
Luogotenente und die geistlichen Besitzungen (abgesehen natürlich von denen des Patriarchen) bei den Castella della Patria eingerechnet sind, zeigt die Höhe der Zahl; ebenso ohne Zweifel auch Portogruaro und Monfalcone, die in der Übersicht fehlen. Dann stimmt die Zahl ungefähr mit der Relaz. anon. Dagegen fehlen im Cod. Borgh. die Dörfer in den Bergen bei Cividale, wodurch die Gesamtsumme sich auf 217576 erhöht. Dazu die Besitzungen des Patriarchen von Aquileia und Latisana und Belgrado, ergibt zusammen rund 230000 und vielleicht etwas darüber. — Die Relaz. anon. gibt als Gesamtsumme, ohne die unter eigenen Statthaltern stehenden Ortschaften, 187069, was wie die ähnliche Angabe für 1548 etwas zu hoch ist. Die Zahl der Waffenfähigen betrug:
da fatti inutili
1548
1557
40822 141138
40813 146256
181960
187069
Relaz. anon. Dieselben Zahlen, mit einigen Schreibfehlern, auch im Cod. Marc. It. V I I 1187.
2. Aus den nächsten 200 Jahren sind uns die Ergebnisse keiner Zählung mehr im einzelnen erhalten; wir sind angewiesen auf die Berichte der venetianischen Statthalter. Sie geben folgende Zahlen: Jahr
anime
da fatti
1548 1548 1548
148000 182707 163 700 168306
40—41000 36461
1557 1569 1572
165941 140304
—
36325 —
23100
Cod. Marc. It. V I I 1 1 8 7 (unter dem J a h r 1602) F r . Michiel, 26. J a n . 1552.
Daniele Priuli, 16. März 1573
5- Friaul (Patria del Friuli)
Jahr
anime
da fatti
1574
80000
25000
1585
190000
—
I590
116000
—
1599
97000
22 746
1602
90000
—
1604 1612 1621 1625 1626 1632
140000 100000 180000 190 000 187500 140000
— — — — — —
43
Girol. Mocenigo, 27. Aug., per descrizione fatta ultimamente. Ohne die Orte unter eigenen Statthaltern Pietro Gritti, Juli (nella Patria possono essere ca. 190000 anime) Aless. Grimani, Provved. Generale di Terraferma, Cod. Marc. It. V I I 1187 Stef. Viaro, 4. Nov. (ohne Udine, das 10170 Einwohner zählte, und Cividale) Nicolò Sagredo, Provved. Gen. di Palma, danach Cod. Marc. Dieselbe Zahl wiederholt Andrea Minotto, Provv. Gen. di Palma, 8. Jan. 1608 Cod. Marc, (ausschl. Udine) Cod. Marc, (ausschl. Udine) Pietro Sagredo, 2. April (compresa la Carnia) Giov. Barbarigo, 30. Juli (compresa la Carnia) Girol. Civran, 11. Dez. (ausschließlich Udine) Girol. Venier, 14. Juli (früher 182000, jetzt 4 0 0 0 0 weniger)
D a ß die Zahlen nicht gleichartig sind, ist auf den ersten Blick klar und geht schon aus den so stark voneinander abweichenden Angaben für 1548 hervor. Bei den Zahlen Daniele Priulis für 1548—1572 sind die unter eigenen Statthaltern stehenden Gebiete ausgeschlossen, wie ein Vergleich mit den Ergebnissen der Zählungen von 1548 und 1557 zeigt. Die Verminderung von 1569—72 wird in dem Bericht des Statthalters der Hungersnot und dem Flecktyphus des Jahres 1570 zugeschrieben, außerdem der Flucht der Militärpflichtigen aus Furcht vor der Aushebung zum Ruderdienst. D a ß die Zählung sehr unvollständig gewesen ist, ergibt sich aus dem Verhältnis der da fatti zur Gesamtbevölkerung. Auf dieselbe Zählung geht doch offenbar die Angabe Girol. Mocenigos vom 27. August 1574 zurück, da er dieselbe Zahl von da fatti gibt, nur nach oben hin abgerundet; die Zahl 80000, die er als Gesamtbevölkerung gibt, muß auf einem Versehen beruhen. Eine
44
VII. Die Republik Venedig
angebliche Zählung des Provveditore Generale Alvise Mocenigo von 1565 (richtiger 1566) soll 196000 Einwohner ergeben haben (Cod. Marc, unter 1590 und Stef. Viaro unter dem 4. November 1599); aber Alvise Mocenigo hat gar keine Zählung gehalten, sondern wiederholt in seinem Bericht einfach die Zahlen von 1548 (s. oben S. 38). Es scheint, daß auch Pietro Gritti (Juli 1585) nichts anderes getan hat, da er nur sagt, nella Patria possono essere circa igoooo anime, sich also auf keine Zählung beruft; beruht die Angabe gleichwohl auf einer Zählung, so müßte sie sich auf die ganze Patria beziehen, abgesehen etwa von Cividale und natürlich den Besitzungen des Patriarchen, die überall fehlen, wenn das auch nur in dem Bericht von Giacomo Mocenigo (1574) ausdrücklich gesagt ist. Die Zahlen von 1590—1602 können sich nur auf das unter dem Luogotenente stehende Gebiet beziehen, wie denn auch 1599 ausdrücklich gesagt ist, daß Cividale fehlt, sind aber auch in bezug auf dieses nicht vollständig. So fehlt 1599 Udine, und das muß dann auch 1590 der Fall sein, da die Bevölkerung des Friaul sich inzwischen durch die Pest vermindert hatte. Offenbar fehlt aber außerdem noch Carnien und wohl noch manches andere; denn sonst wäre es nicht zu erklären, wie die Bevölkerung 1621 wieder auf 180000, 1625 auf 190000, oder genauer, wie unter dem nächsten Jahre (1626) angegeben wird, auf 187500 gestiegen sein könnte. An der Richtigkeit dieser letzten Zahlen kann somit kein Zweifel sein; sie schließen Carnien ein, aber offenbar auch die unter eigenen Statthaltern stehenden Orte, höchstens mit Ausnahme von Cividale, was dahingestellt bleiben muß. Denn wollten wir sie nur auf das Gebiet unter dem Luogotenente beziehen, so ergäbe sich seit 1557 eine Vermehrung um etwa 20000, die nach allem, was wir über die Bevölkerungsgeschichte Friauls in dieser Zeit wissen, kaum wahrscheinlich ist. Die Zahl 140000 (ausschließlich Udine) schließt also wahrscheinlich ebenfalls Carnien ein, nicht aber die unter eigenen Statthaltern stehenden Orte.
45
5- F r i a u l ( P a t r i a del Friuli)
Die Statthalter selbst haben freilich zum Teil nicht gesehen, daß sie ungleichartige Zahlen vor sich hatten, und reden so, als ob eine furchtbare Entvölkerung eingetreten wäre, während ihnen doch nur Zählungen aus einem Teil des Gebietes vorlagen, die sie mit der Gesamtbevölkerung früherer Zeiten vergleichen. So sagt Stefano Viaro (4. November 1599) : la povera Patria,
nella quale già trenta anni incirca
fatta si è veduto che erano li habitanti n'erano
fino al numero
per la
di 196000,
descrittione et di
questi
da fatti 38000: eccettuato da questo numero la Città di Udene, et
dale, al presente non se ne ritrovano
in essa Patria
più
di 97000 persone
Civiin
circa, et da fatti 22J46 . . . Et da alcuni anni in qua è talmente destructa la detta Patria,
che non vi è villa che dui terzi delle case di essa et anco li tre quarti
sieno ruinate pestati
et dishabitate
. . . partendosi
et poco meno della mettà dei terreni di essa
ogni giorno li habitanti
non sono
di essa.
Ähnlich Tommaso Morosini (14. Juni 1601) : miserevole intere
spettacolo
si vedono, specialmente
oltre il Tagliamento,
le ville
dishabitate.
Daran ist ohne Zweifel viel wahres, da Friaul eben damals (1588 und 1599) von der Pest betroffen worden war; aber so schlimm kann die Sache nicht gewesen sein, denn die Bevölkerung wird 1621—1626 wieder auf 180—190000 Einwohner angegeben. Da wir beim Mangel ins einzelne gehender Angaben nicht wissen, auf welchen Teil des Gebietes sich die verschiedenen Zählungen beziehen, haben wir uns an die höchsten Zahlen zu halten. Sie geben den Beweis, daß die Bevölkerung noch um 1620 annähernd ebenso hoch gewesen ist wie um die Mitte des XVI. Jahrhunderts, auch wenn wir annehmen, daß die Zahlen von 1621—1626 sich auf das Gesamtgebiet der Patria beziehen. Jedenfalls schließen sie Carmen ein, also offenbar sämtliche unter dem Luogotenente della Patria stehenden Gebiete. 3. Über die Bevölkerung der unter eigenen Statthaltern stehenden Orte und von Carmen haben wir folgende Angaben :
46 a)
b)
V I I . Die Republik Venedig Cividale Jahr
Stadt
Gebiet
zusammen
1548 1557 1557
2903
12912
2903
21099
15815 18755 24102
1588
3300
13458
16758
1595 1599
3000 2800
11000 13000
14000 15800
1602 1605 1606
3000 3000 3000
11000 9800 9900
14000 12800 [12900]
1607 1610
8000 11000
11000 15000
1736 1766
3000 4000 3000 4328
—
—
24347
28675
1780
4411
26891
313°!
—
Descr. Stef. Tiepolo Arch. Vat. Cod. Borgh. Relaz. anonima (einschl. der ville in montagna) Vincenzo Bollari, 29. Okt. (ebenso) Domenico Bon, 19. Aug. 1595 Cod. Marc. It. V I I 1187 (einschließl. der parte in montagna) Francesco Boldi, 9. Sept. Fr. Lippomano, 27. März Cod. Marc, (compresa la Schiavonia, d. h. die Dörfer im Gebirge) Fr. Valier, 15. Okt. Andrea Pisani, 18. Aug. Giov. Ant. Gritti, 4. Aug. Anagrafe. Die Stadt selbst, ohne die Comuni suburbani, zählte nur 643 Einwohner Anagrafe
Pordenone 1548 1557 1586 1605 1766
c)
—
2710 3013 — —
3091
3358 3712 — —
3104
6068 [6725] 8000 7000 6195
Descr. Stef. Tiepolo Arch. Vat. Cod. Borgh. Cod. Marc. It. V I I 1187 id. Anagrafe
Sacile 1548 1557 1593 1766
—
1954 2350 1954
—
5100 4300 —
5671 [7054] [6650] —
Descr. Stef. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Cod. Marc. It. V I I 1187 Anagrafe (mit 4 Dörfern)
47
5- Friaul (Patria del Friuli) d) F o r t e z z a d i
Marano
Jahr
Einwohner
1548 1557 1584
684 700 582, dazu 104 Soldati et
1766
654
altri
e) F o r t e z z a
di
Jahr
Stadt
1664
1180
1666
II54
1680
1452 1877 einschl. d. Besatzung 2048
1766
Descr. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Relaz. Andrea Zane, im Staatsarchiv Venedig Anagrafe
salariati
Palma Gebiet
zusammen
—
—
—
Descr. Foscarini (Alv. Molin, 15. Sept. 1666) Descr. Alvise Molin, Bericht vom 15. Sept. Priano da Lezze, Mai
—
2942
894
Die Festung Palma
(jetzt Palmanova)
tober 1593 gegründet worden della Patria del Friuli,
Anagrafe ist am 8.
(Hercole Partenopeo,
Ok-
Descr.
Udine 1604), und fehlt darum bei den
älteren Zählungen. D a s Gebiet bestand aus 3 miserabili villette (Girol. Corner, 17. Juni 1676), die 1766 894, 1780 919 E i n wohner zählten, f)
Carnia Jahr 1548 1557 1596 1601 1608 1621 1766 1780 1802
Einwohner 16983 17618 20000 25000 22000 20000 27386 31291 32896
Descr. Stef. Tiepolo Relaz. anon. Cod. Marc. It. V I I 1187 Tomm. Morosini, 14. Juni Cod. Marc. It. V I I 1187 Pietro Sagredo, 2. Aprii Anagrafe Anagrafe Anagrafe
48
V I I . Die Republik Venedig
Carnia ist der nördlichste Teil des Friaul, der vom oberen Tagliamento und seinen Zuflüssen durchströmt wird, entsprechend den heutigen Distrikten Ampezzo und Tolmezzo. Es stand unter dem Luogotenente von Udine, ist aber stets als ein besonderer Teil der Patria betrachtet worden. Die Pest von 1630 und noch mehr vielleicht die folgende Hungersnot hat dann auch hier eine starke Abnahme der Bevölkerung im Gefolge gehabt, die von Girolamo Venier (Bericht vom 14. Juli 1632) auf 40000 angegeben wird. Dann fehlt jede Angabe über die Bevölkerung bis 1766. Die Zählungen aus den letzten Jahrzehnten der Republik und dem Anfang der österreichischen Herrschaft ergaben:
Friaul Camia Cividale Palma u. Marano
1766
1771
1780
1785
1790
1802
257681 27386 28675
260 392 27037 29 009
273976 31291
275926
275882
31301
30787 30176
34 r 99 28560
308617 32896 32648
3596
3551
3494
3 721
4226
3299
317338
319989
340 062
340610
342867
377460
Cadore, früher zu Belluno gehörig, wird bei den Zählungen von 1766 und 1771 zu Friaul gerechnet, später gesondert aufgeführt; hier ist es überall in Abzug gebracht. Wir erhalten demnach folgendes Bild der Entwicklung der Bevölkerung in Friaul seit der Mitte des XVI. Jahrhunderts: 1548 1557 1604
204 000 217576 175000
1626 1632 1766
187500 140000 317338
Latisana, Belgrado und die Besitzungen des Patriarchen von Aquileia fehlen bis einschließlich 1632; es werden dafür etwa 15 000 Seelen zuzuschlagen sein. In 1766 sind sie in dem Verwaltungsbezirk des Luogotenente einbegriffen. Einschließlich der Besitzungen des Patriarchen, Latisana und Belgrado hat die Bevölkerung also 1557 rund 230000, 1626 rund 200000 betragen; die letztere Zahl würde auf etwa
49
5- Friaul (Patria del Friuli)
215000 zu erhöhen sein, wenn Cividale nicht einbegriffen sein sollte. Auch abgesehen davon bleiben ja die Zählungen des XVI. und XVII. Jahrhunderts etwas unter der Wahrheit, und bei einem so komplizierten Organismus wie Friaul konnten Auslassungen ganzer Bezirke besonders leicht vorkommen. Die Zahlen aus dieser Zeit haben also hier noch mehr als sonst nur als Minimalzahlen zu gelten. Wie in den meisten übrigen Teilen der venetianischen Terraferma war die Bevölkerung von 1630 ungefähr ebenso hoch wie um 1550; doch war der Rückschlag, den die Pest von 1598 gebracht hatte, 1630 noch nicht ganz ausgeglichen. Große Städte hat Friaul nicht besessen, seit Aquileia in den Stürmen der Völkerwanderung verfallen war. Die bedeutendste war seit dem Ausgang des Mittelalters, wie noch heute, die Hauptstadt Udine. Die Bevölkerung betrug: 1528
13 35°
Descriptio bladorum et hominum
in
1539
13 345
1548 1557 1574 1577
14579 12 700 12000 13—14000
1599 1601 1604 1612 1615 1621 1625
10170 14000 13000 14000 12000 10—11000 11000
1626 1630 1632
10000 9000 10000
Gabriele Venier, 18. Dez. (herausgegeben per nozze, Udine 1858) Descr. Stef. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. und Relaz. anon. Girol. Mocenigo, 27. Aug. Alvise Giustinian, nach eigener Zählung Stefano Vi aro, 4. Nov. Tommaso Morosini, 14. Juni Cod. Marc. It. VII 1187 id. Vincenzo Capello, 12. Juni Pietro Sagredo, 2. April Giov. Barbarigo, 30. Juli (ausschließlich der Garnison) Girolamo Civran, 11. Dez. Bernardo Polani (nach der Pest) Girol. Venier, 24. Juli
Utine, bei J o p p i , Raccolta Storica Friulana
Die Verminderung auf 10170 in 1599 ist offenbar eine Folge der Pest, die im Jahre vorher in Friaul geherrscht hatte, 4
B e l o c h , Bcvolkerungsgeschichtc Italiens III.
50
VII. Die Republik Venedig
ebenso wie das Sinken auf 9000 in 1630 eine Folge der Pest dieses Jahres war. Die Zahlen für 1548 und 1557 beziehen sich nur auf die Stadt mit den Vorstädten und schließen das Landgebiet aus, das übrigens nur 7 Dörfer umfaßte mit zusammen 2320 (1548) bzw. 2662 Einwohnern. Wie es sich bei den übrigen Zählungen verhält, wird nicht angegeben; wahrscheinlich sind aber die Dörfer nicht einbegriffen. Aus den Jahren 1632—1766 haben wir keine Zahlen. Die Aufnahmen in der zweiten Hälfte des X V I I I . und dem Anfang des X I X . Jahrhunderts ergaben in Città e borghi : 1766 1771 1780 1802
14339 14716 15510 16126
Die Bevölkerung ist also während dieser drei Jahrhunderte annähernd stationär geblieben. Der Tiefstand in den Jahren 1599 und 1630 ist eine Folge der Pest; übrigens war schon etwas vor letzterem Jahre eine Abnahme eingetreten. Die Bevölkerung der übrigen größeren Ortschaften betrug: 1548 Portogruaro Cividale Pordenone Gemona Sacile Venzone Porcia Spilimbergo Concordia Monfalcone
3500 2903 2710 2070 —
1648 1314 1285 1257 1162
1766
1557 — —
3013 2694 1954 1846 1341
3187 (mit 5 Dörfern) 643 3091 (nur die Stadt) 4431 (mit Ospedaletto) 2063 (mit 4 Dörfern) — —
—
—
995
—
—
1146
Die Stadt Cividale mit den comuni suburbani zählte 1766 4328 Einwohner; ohne Zweifel sind also die comuni
5- Friaul (Patria del Friuli)
51
suburbani auch in den Zahlen aus früherer Zeit einbegriffen. Von den übrigen Ortschaften hat im XVI. Jahrhundert keine die Zahl von iooo Einwohnern erreicht, außer vielleicht Latisana, S. Daniele und S. Vito, über die keine Angaben vorliegen. Im X V I I . Jahrhundert ist Palma in diese Reihe getreten (s. oben S. 47), im X V I I I . Jahrhundert noch einige andere, doch läßt sich darüber nichts sicheres sagen, da die Zählungen nur die Bevölkerung der Gemeinden angeben, die Zahlen also die umhegenden Dörfer einschließen. In der Hauptsache lebte die Bevölkerung im XVI. Jahrhundert, wie noch heute, in Dörfern verstreut, deren Zahl 1557, im venetianischen Anteil, auf 835 angegeben wird, im österreichischen, abgesehen von dem Gebiete von Görz, qual ha assai ville, auf 46 (Relaz. anon.). Friaul war eben, ähnlich wie Piemont, ein Vorland Italiens, das an der Kulturentwicklung nur beschränkten Anteil genommen hat. Infolgedessen war auch die Volksdichtigkeit nur gering, was schon in den Berichten der venetianischen Statthalter hervorgehoben wird. Der Umfang des Landes entspricht ziemlich genau der heutigen Provinz Udine (6570 qkm) und dem Distrikt Portogruaro (632 qkm) der Provinz Venedig abzüglich der Gemeinde Caorle (177 qkm); zusammen 7025 qkm. Dabei sind einige österreichische Enklaven (Codroipo und andere) in der heutigen Provinz Udine einbegriffen, wogegen Monfalcone im früheren Küstenlande hinzutritt; beides wird sich ungefähr kompensieren. Die Dichtigkeit betrug demnach 1557 etwa 31, 1766 44, 1802 52 auf 1 qkm. Natürlich war sie in den Alpengebieten geringer als in der Ebene. Carnien entspricht etwa den früheren Distrikten Ampezzo (428 qkm) und Tolmezzo (800 qkm), hatte also einen Flächenraum von 1228 qkm, also 1548 eine Dichtigkeit von 14, 1608 von 18, 1766 von 22 auf 1 qkm oder, in beiden Jahren, nur etwa die Hälfte der Dichtigkeit der ganzen Provinz; noch 1901 betrug die Dichtigkeit in diesen beiden Distrikten 44 auf 1 qkm gegen 90 in der ganzen Provinz Udine. 4*
52
VII. Die Republik Venedig 6. Treviso, Ceneda, Bassano
i. Eine Descriptio omnium hominum et mulierum civitatis Tarvisii von 1384 ergab : masculi maiores annis XIV . 1451 masculi minores 400 religiosi 135
mulieres famuli
2607 165
Summa omnium bucarum . 4758
Treviso, Stadtbibliothek Ms. b.37, bei A.Marchesan, Treviso Medioevale I. S. XV.
Wie das Mißverhältnis zwischen den Geschlechtern zeigt, war diese Zählung sehr unzuverlässig. Besser ist eine zweite Zählung aus etwa derselben Zeit (1396), wonach die Zahl der buche (sie) 7278, der armigeri 1831 betragen hätte (Stadtbibl., Cod. chart. f. 32, Marchesan a. a. O.). Wehrpflichtig waren alle Bürger von 16, manchmal auch von 14/15 bis 60 Jahre; da die Männer in diesem Alter etwa 2/7 der Bevölkerung bilden, würden die 1831 Armigeri einer Einwohnerzahl von 7400 entsprechen, was mit der Zahl der Bocche, bei der die Kinder unter 2—3 Jahren nicht einbegriffen sind, genau übereinstimmt. Diese Zählung ist also glaubwürdig. Dann haben wir erst wieder seit 1548 Angaben über die Bevölkerung. Die Zählungen ergaben: Jahr
Stadt
Gebiet
Kastelle
1548 1557 1563 1564
11798
55538 63364
78335 92 394
1576
12000
48398
1579 1609 1631
11000 14000 10000
61000
1766 1780 1802
9997 10688
86 049 87617
13306 13962 12897
—
—
—
54343
67777 44280
-
88933 —
80 000
Summe 145671 169064 181268 156173 —
[152000]
—
—
—
—
I37750 148373 —
233 796 246668 256682
Descr. Stef. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Andrea Corner, 22. März Pietro Pizzomano, 6. J uni (eigene Zählung) Bartol. Capello, 12. März (herausgegeben von C. Pasini per nozze, Treviso 1859) Andrea Corner, 23. Jan. Alvise Moro, 17. März Giov. Batt. Sanudo, 13. März Anagrafe id. id.
53
6. Treviso, Ceneda, Bassano
Die obigen Zahlen sind insofern nicht gleichwertig, als Mestre 1548 und ohne Zweifel auch bei den folgenden Zählungen bis 1631 bei dem Gebiet im engeren Sinne, den Quattro Quartieri del Trevisan, einbegriffen ist, Conegliano dagegen bei den Castelli, während von 1766 an Mestre zu den Castelli gerechnet, Conegliano aber gesondert aufgeführt wird. Ferner fehlen 1548 und wahrscheinlich auch bei den folgenden Zählungen die Terre Separate (s. unten S. 53), die 1766 und später aufgeführt werden und deren Bevölkerung oben unter diesen Jahren bei den Kastellen eingerechnet ist. Die Kastelle (Podestarie) waren:
Asolo Castelfranco PortobufEole Oderzo Motta Noal Serravalle Mestre Conegliano
1548
1766
1780
19933 14036 4681 11657 5882 6081 6795
27657 18652 5112
28300 19343 5051 15476 10336
I5I74 9572 7398 11280 17178 13863
—
9270
8363 11378 20017 13594
Die Terre Separate, oder wie sie damals genannt wurden, Giurisdizioni e Contadi, waren in der zweiten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts:
Valmaren Mei Cesana, S. Polo e S. Donà Collalto e S. Salvatore . . Cordignano
1766
1780
7703 3408 6408
8381 4025
5 895 3025
7837 6074 3 782
[26439]
[30099]
Aus früherer Zeit haben wir über die Bevölkerung keine Angaben (s. oben).
54
VII. Die Republik Venedig
2. Außerdem gehörte Conegliano zum Gebiet von Treviso im weiteren Sinne, hatte aber eine selbständige Stellung und wird bei den Zählungen des X V I I I . Jahrhunderts, zum Teil schon des X V I . Jahrhunderts, gesondert aufgeführt. Über Conegliano finde ich folgende Angaben: Jahr
1548
Stadt
Gebiet
—
—
1603
5000
14000
1606
3000
—
1609
374°
7265
zusammen 9270 [19000]
Descr. Tiepolo Angaben der Gesandten der Stadt, Cod. Marc. It. VII 1187
—
11005
Cod. Marc. It. V I I 1187, Sept. Marco Magno, 1. Aug., eigene Zählung, der Klerus und die Juden einbegriffen
5000
12000
[17000]
1766
2918
I0945
13863
Anagrafe
1780
2789
10805
13594
id.
15063
id.
1611
1802
—
—
Cod. Marc. It. V I I 1187
Bei der Bevölkerung der Stadt sind 1609 35, 1766 69, 1780 58 Juden einbegriffen. Der Bericht von Marco Magno (von mir im Original nicht gesehen) ist veröffentlicht in der Schrift Del Governo Documenti
inediti.
Nozze
Malatesta-Bidasio-Imberti.
Veneto in Venedig
Conegliano. 1857.
Die
Zahlen nach eigener Aufnahme, der Klerus und die Juden sind einbegriffen. Die Angaben aus 1603 und 1611 sind, wie schon die runden Zahlen zeigen, offenbar übertrieben.
Die Verminderung der Bevölkerung des Gebietes im engeren Sinne (distretto) in 1564 und 1576 kann natürlich nur scheinbar sein; es handelt sich im letzteren Jahre um eine descrizione fatta delle bocche di quelli che si mandano a descrivere la quantità delle biave; es sind also offenbar die Kinder unter 3 Jahren nicht einbegriffen, und auch sonst muß diese Zählung unvollständig gewesen sein, da ja 3 Jahre später wieder 61000 Einwohner gezählt wurden und diese Zahl dann bis 1609 noch weiter gestiegen ist. Schon daraus sehen wir, daß Treviso von der Pest von 1575—1577 nicht betroffen worden ist, was auch ausdrücklich bezeugt wird (Giov. Bonifaccio, Istoria di Trivigi, Venedig 1744 [1. Ausgabe 1591] S. 534).
6. Treviso, Ceneda, Bassano
55
Auch die Abnahme der Bevölkerung des Gebietes von 67777 in 1609 auf 44 280 in 1631 ist keineswegs eine Folge der Pest, da der Bericht des Giov. Batt. Sanudo, der die letztere Zahl gibt, unter Berufung auf die ultima descrizione, vom 13. März 1631 datiert ist, während die Pest erst wenige Tage vorher, am 9. März, in Treviso ausgebrochen war oder doch dort offiziell konstatiert wurde. Die Zählung war also offenbar unvollständig, wie sich denn Sanudo selbst über das niedrige Ergebnis wundert. 3. Uber die Bevölkerung der Stadt Treviso haben wir noch folgende Angaben, wobei ich für die Zeit vor 1580 und nach 1766 auf die obige Tabelle verweise: Jahr 1581 1586 1587
Einwohner 14000 13000 12810
1597 1598 1607
10600 15000 14300 14000
1612
10683
1625 1628
10000 10000
1631 1632
io OOO
1639 1640 1766
7000 8589
1590
7304
9997
Cod. Marc. It. V I I 1187, April Domen. Lion. Ohne die Klöster Carlo Marin, 23. Dez., nach eigener Aufnahme, ohne die Klöster Cod. Marc. It. V I I 1187 Daniele Dolfin, 3. Mai, ohne die Klöster Cod. Marc. It. V I I 1187 Francesco Tiepolo, ebenso Alvise Moro, 17. März 1609 Vincenzo Pisani, 10. März, einschließlich der Klöster Almaio Delfico, 3. Juni (nicht ganz 10000) Antonio Zen, 4. April (non arriva a 10000) Giov. B a t t . Sanudo, 13. März Angelo Trevisan, i. Okt., nach eigener Zählung im J a n u a r Paolo Querini, 1. Juli Antonio Giustinian, 10. J a n . Anagrafe
Schon 1607 schreibt Francesco Tiepolo: il numero degli habitanti in quella città va piuttosto scemando ogni giorno per il mancamento detti eròi e traffichi. Dasselbe sagt 1628 Antonio Zen : die Stadt habe non molti anni sono 15 000 Einwohner gezählt, et a 10 non arriva al presente. Bald darauf brachte die
56
VII.
Die Republik Venedig
Pest eine weitere Verminderung, wenn auch die Sterblichkeit nicht besonders hoch war; es sollen seit dem 9. März 1631 gestorben sein (Angelo Trevisan 1. Oktober 1632): nella città . . . nei lazaretti . . nel territorio . .
680
351 538 [1569]
Im Januar 1632 wurden nicht mehr als 7304 Einwohner gezählt. Es müssen also viele geflohen sein. Dann hob sich die Bevölkerung wieder etwas, wie eine wahrscheinlich 1639 gehaltene Zählung ergab (Antonio Giustinian, 10. Januar 1640): männlich huomini d a X fino alli anni 15 di lì in su . . frati
1257
2211 249 [37*7]
weiblich donne in t u t t o monache
. .
4164
398 [4562]
im ganzen
. . . .
8589
[arithmetische S u m m e 8279]
Nach 1766 zählte die Stadt kaum 10000 Einwohner. Von den übrigen Städten haben wir Angaben über die Bevölkerung aus älterer Zeit nur über Conegliano (oben S. 54). Nach der Zählung von 1766 betrug die Bevölkerung: Treviso e pertinenze . . . . Serravalle (mit 5 Dörfern) . . Castelfranco Asolo
9997 4215 3374 3065
Mestre (mit 4 Dörfern) . Conegliano Oderzo (mit 7 Dörfern) . Noa.1 e borghi
2976 2918 2821 1655
Die übrigen waren kleiner. Die Bevölkerung lebte also in der Hauptsache auf dem Lande. Die Zahl der Dörfer betrug, nach der Zählung von 1548, ungerechnet der Gebiete von Conegliano, Serravalle und der Terre Separate, 461. 4. Politisch nicht zu Treviso gehörten Ceneda und Bassano, wurden aber zur Marca Trevigiana gerechnet. Ceneda (jetzt Vittorio Veneto umgetauft) zählte :
57
6. Treviso, Ceneda, Bassano
Jahr
Stadt
Gebiet
1599
3000
3000
1605
3000
2000
1651
3500
1766
4198
1780
3841
Grafschaft —
zusammen —
Cod. Marc. It. VII 1187
1802
—
4000
—
1857 1952
—
2120 2067
—
—
9000
—
8175 7860 8596
id., nach Angaben des Bischofs A r c h . V a t . ßrev. Lat.
349 Anagrafe Anagrafe Anagrafe
Die Zahl für 1651 nach einem Informationsbericht aus geistlicher Quelle a n d e n h e i l . S t u h l : farà da 7 in 800 case et sopra 3000 anime incirca.
Aus Bassano haben wir eine Schwurliste von Oktober 1175 (Treuschwur an das Volk von Vicenza): Juraverunt unusquisque homo de Baxano a XIIII annis in sursum usque ad illos, qui plus hàbent LXX annorum, Clericis et Conversis exceptio et valetudinariis, ut sunt assiderati. Folgen die Namen; eine Summe fehlt, eine ganz genaue Auszählung ist unmöglich, es sind ungefähr 775 Namen, darunter manche Fremde, Tedeschi, Mantuaner, Trevisaner und aus dem Ultraplave (Giamb. Verci, Storia degli Eccelini, Bassano 1779, III S. 59). Danach würde Bassano damals eine Stadt von etwa 2500 Einwohnern gewesen sein. Die Zählungen seit 1548 ergaben: Jahr
Stadt
1548 1557
3267
1580
6541
1643
7067
1766
8633 8983
1780 1802
—
—
Gebiet —
zusammen 11495
4255
7522
—
—
15147 15955 —
23780 24938
32 257
Descr. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Barbarano, Annali di Vicenza, 1651, Ms. der dortigen Stadtbibliothek Barbarano, Hist. eccl. di Vicenza. Vicenza 1762, Lib. VI S. 24 Anagrafe id. id.
VII. Die Republik Venedig
58
Die Zahlen von 1557 müssen zu niedrig sein. Die venetianische Zählung von 1785 ergab 26700, die von 1790 25834, war also wahrscheinlich zu niedrig; die österreichische Zählung von 1802 wird das richtige geben. Das Gebiet von Treviso mit Ceneda und Bassano entspricht der heutigen Provinz Treviso (2477 qkm), den Distrikten Mestre (171 qkm) und S. Dona (458 qkm) der Provinz Venedig und dem Distrikt Bassano (275 qkm) der Provinz Vicenza, doch mit Ausnahme der westlich der Brenta gelegenen Gemeinden (47 qkm) dieses Distriktes, die zu Vicenza gehörten. Außerdem gehörten zu Treviso Cesana und Mel, die den heutigen Gemeinden Mel, Trinchiana und Lentiai (zusammen 167 qkm) der Provinz Belluno entsprechen. Das sind zusammen 3501 qkm. Die Bevölkerung dieses Gebietes betrug: 1548 Treviso Ceneda Bassano
145671 (6000) 11495 157166
1557
1766
169064 (6 000) (11500)
247659
186500
279614
8175 23780
Es kamen also auf 1 qkm 1548 45, 1557 53, 1766 70. Die Zahl für 1548 ist etwas zu niedrig, da ja die Terre Separate des Gebiets von Treviso fehlen und die Zählung wohl auch sonst nicht ganz vollständig gewesen ist; die Dichtigkeit wird offenbar bereits etwa ebenso hoch gewesen sein wie 1557. 7. Feltre, Belluno, Cadore
1. Auch diese Gebiete gehörten zur Mark von Treviso, waren aber administrativ selbständig. Uber die Bevölkerung haben wir folgende Angaben: Feltre Jahr 1548 1557 1562
Stadt
Gebiet
zusammen|
3844 4954
17981 20271
21835 25225 19800
—
—
Descr. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Giov. Batt. Foscarini (Cod. Marc. It. V I I 1187)
59
7- Feltre, Belluno, Cadore
Jahr
Stadt
Gebiet
zusammen
6000
22000 14400 19000
[28000] [18900] 24000 20000 22 000 20400(SÌC) [21500] [18700]
1578 1580 1585 1587 1589 1591 1597 1598 1605 1607
33°° 3500 3000
14620 17000 15400 15925 14000
1608 1611 1611
5000 5000 5000
22000 20 000
3500 5000 — —
8715 4500
— —
—
[19425] [17000] —
[27000] [25000]
Giulio Garzoni, 26. Okt. Cod. Marc. It. V I I 1187 id. id. id. Francesco Sagredo, 14. Nov. Cod. Marc. Cod. Marc. Ermolao Morin Anonymer Bericht im Staatsarchiv Venedig Cod. Marc. Cod. Marc. Fr. da Mosto, 7. April (nozze Mestre-Covolo,
1614 1616 1622 1624
—
3252 3880 377°
1627 1628
4000
1631 1766 1780 1802
4000 4071 4030
—
—
—
16889 18940 20000
22000 [20141] [22820] [23 770]
24000 20000
28000
17000 23382 2440
[21000]
—
—
27453 28430 34062
V e n e d i ? 1857)
Domenico Trevisan. 2t. Okt. Bartol. Moro, 22. Sept Morin Zane Alvise Mocenigo. 1. Okt. 1625 (Zählung 1624) Fr. Savorgnan, 10. März Marcantonio Memmo. 14. Juli (eigene Zählung^ Andrea Pisani (Schätzung) Anagrafe id. id.
Daß die Stadt Feltre 1591 nicht 8715 Einwohner gezählt haben kann, ist klar; diese Zahl ist also verschrieben, wie ja auch die Summe nicht stimmt, und muß außer Betracht bleiben. Ebenso klar ist es, daß die Bevölkerung von 1578 bis 1580 nicht von 6000 auf 3500 gesunken sein kann, um dann 1585 wieder auf 5000 zu steigen, oder daß von 1607—1608 nicht eine Vermehrung von 3000 auf 5000 eingetreten sein kann. Nur je eine dieser Zahlen kann richtig sein. Nun kann kein Zweifel sein, daß die Angaben für 1616—1624 auf Zählungen beruhen; Feltre war also damals eine Stadt von
60
VII.
Die Republik Venedig
3—4000 Einwohnern, wie schon 1548 und nach 1766—1780. Die höheren Angaben beruhen entweder auf bloßen Schätzungen, wie sie denn fast durchweg in runden Tausenden gegeben werden, oder es ist die weitere Umgebung der Stadt eingerechnet. Das Gebiet würde nach unseren Angaben von 1548—1578 etwa 20000 Einwohner gezählt haben, dann bis 1607 rund 15000 und seit 1611 wieder rund 20000. Es ist klar, daß die Bevölkerung nicht solche Sprünge gemacht haben kann. Wir haben uns hier an die höchsten Angaben zu halten, soweit sie auf Zählungen beruhen, also die Zahlen von 1557, 1624 und 1628, die übereinstimmend etwa 20000 Einwohner geben; die niedrigeren Angaben müssen auf unvollständiger Zählung beruhen, die vereinzelten höheren Angaben sind wahrscheinlich überschätzt. Bei der Zahl für 1627 (24000) ist das so gut wie sicher, da die drei Jahre früher und ein Jahr später gehaltenen Zählungen übereinstimmend nur 20000 Einwohner ergeben haben; die Annahme liegt nahe, daß die Bevölkerung der Stadt hier doppelt in Ansatz gebracht ist. Auch sind natürlich Schreibfehler nicht ausgeschlossen, namentlich bei den Zahlen, die nur im Cod. Marc, überliefert sind. C i v i d a l di B e l l u n o 2. Uberliefert sind folgende Zahlen: Jahr 1548 1557
1561 1562 1589 159°
Stadt
Gebiet
zusammen
4168 4306
19647 18946
f 4250 I4250
20808 20863 19000
Descr. Tiepolo 23815 22252 Cod. Borgh. Vat. (sie, richtige Summe 23252) Giacomo Salomon, Bericht 1561 25058 Anlage zu dem Bericht, s. unten 25 " 3 Pietro Loredan, 1. Juni [23450] 26000 Cod. Marc. It. VII 1187 24500 Giacomo Barbaro, Juli (auch Cod. Marc.)
4450 —
—
—
• —
7- Feltre, Belluno, Cadore
Jahr
Stadt
Gebiet
zusammen
1592
3355
[18597]
21952
1600 1605 1608
6000 5000
1609
13000 22000 20000 22000
—
f 5000 l -
—
5000
30000
[26000] 26000 25000 [35000]
1628 1640
5000 4194
21000
[26000]
25158
29352
1712
(2433)
(13180)
[15613]
1766 1780 1802
3968 3468
40696
44664 42631
1611 1622 1626
J 4000 l
22000
—
28000 [25000] [27000] 27476
-
—
—
—
39163
—
47375
—
61
Franc. Soranzo, 23. Sept. (per nozze, Padua 1858) Cod. Marc. Cod. Marc. Cod. Marc. Cod. Marc. Franc. Zen, 6. Okt. (B. Luciani, per nozze, Venedig 1855) Cod. Marc. Pietro Lion, 28. Juni Angelo Giustinian, 20. Juli Francesco Viaro, 1. Okt. (eigene Zählung) Alvise Sanudo, 9. März Ermolao Tiepolo, 18. Juli (eigene Zählung) Andrea Pasqualigo (anime da comunione, ohne Zoldo und Agordo) Anagrafe Anagrafe Anagrafe
Angaben über die Bevölkerung einzelner Gebietsteile liegen nur für wenige Jahre vor, und zwar: 1561 Bell uno u. Vorstädte Sindicaria della terra Gebiet im engeren Sinne Capitanat Zoldo . . Capitanat Agordo .
3 725 525 13292 1727 5844 25113
1766
1780
1635
1640
—
Ì J 4 r94
3968
3 47°
14437 2004 8717
24316 3870 12465
23265 3682 12204
29352
44664
42631
—
8000 14000 —
Für 1561 und 1640 in Anlage zu den Berichten von Giacomo Salomon und Ermolao Tiepolo im St.-A. Venedig, für 1635 in dem Bericht von Domenico Zen vom 21. Febr. dieses Jahres, für 1766 und 1780 in den Anagrafi. Die Bevölkerung wird 1561 und 1640 nach den einzelnen Capitanaten,
62
V I I . Die Republik Venedig
Pieven und Sindicarien gegeben, 1640 auch nach Geschlechtern, und für das männliche Geschlecht nach Altersklassen; ich muß mich hier darauf beschränken, das Wesentliche daraus mitzuteilen, übrigens stimmt die Zahl, die Salomon in seinem eigenen Bericht für das Gebiet gibt, mit den Zahlen der Anlage nicht genau überein, die Differenz ist aber minimal.
Die Zahlen für 1635 (Domenico Zen, Bericht vom 21. Februar) sind handgreiflich übertrieben, namentlich für das Capitanat Zoldo, wo man an einen Schreibfehler denken möchte. Die starke Vermehrung im Capitanat Agordo von 1561—1640, bei sonst fast stationärer Bevölkerung, beruht offenbar nur darauf, daß die Zählung von 1561 in diesem Alpental unvollständig gewesen ist; und das wird auch dann von den übrigen Zählungen des X V I . Jahrhunderts zu gelten haben, die bis auf geringe Schwankungen in ihren Ergebnissen übereinstimmen. Die Zahl für 1600 schließt offenbar Zoldo und Agordo aus, während die Zahl von 30000, die Francesco Viaro auf Grund einer von ihm selbst gehaltenen Zählung 1626 für das Gebiet gibt, offenbar die Stadt einschließt. Auch die Zahl von 13180 anime da comunione, entsprechend einer Gesamtbevölkerung von gegen 20000, in 1712 ist im Verhältnis zu der Zählung von 1640 ebenso wie zu der von 1766 zu niedrig und schließt also wahrscheinlich Zoldo und Agordo oder doch wenigstens Agordo aus. Bei den Zahlen für die Stadt ist die Sindicaría della terra, also die unmittelbare Umgebung, wahrscheinlich überall einbegriffen, außer vielleicht 1592. Direkt bezeugt ist es freilich nur für 1561; für 1640 folgt es daraus, daß die Sindicaría della terra überhaupt nicht aufgeführt wird. Die Zahlen für 1608—1609, 1626 und 1628 mögen überschätzt sein. Sonst ist gegen unsere Zahlen nichts einzuwenden. Die Bevölkerung von Belluno und seines Gebietes ist demnach von 1548 bis 1640 annähernd stationär geblieben; die scheinbare Vermehrung um etwa 5000 Einwohner beruht zum größten Teil auf mangelhafter Zählung im Capitanat Agordo. Die 15613 anime da comunione, die 1712 gezählt wurden, entsprechen einer Gesamtbevölkerung von einigen 20000 und, wenn wir die Nichtkommunionsfähigen zu 50%
7- Feltre, Belluno, Cadore
63
der Kommunionsfähigen ansetzen, etwa von 23000 Einwohnern; da eine Verminderung seit 1640 ebenso unwahrscheinlich ist wie eine Verdoppelung (ganz oder annähernd) bis 1766, so sind wahrscheinlich Zoldo und Agordo oder wenigstens das letztere hier nicht einbegriffen. Einschließlich beider Bezirke hat die Bevölkerung sich von 1640—1766 um etwa 50% vermehrt. Cadore 3. Die venetianischen Statthalter von Belluno sagen in ihren Berichten nie etwas über die Bevölkerung des Cadore, bis auf Ermolao Tiepolo, der 1640, wie in Belluno selbst, so auch hier eine Zählung gehalten hat, deren Ergebnis uns in der Anlage zu seinem Berichte erhalten ist. Auch in der Zählung von Stefano Tiepolo (1548) wird Cadore übergangen, wie ein Vergleich mit der Zählung von 1557 zeigt. Wir haben infolgedessen hier nur verhältnismäßig wenige Angaben über die Bevölkerung, und zwar: 1557 1605 1640 1766 1780 1802
II 1 1 7 20000 13923 21 298
22246 24051
Cod. Borgh. Vat. Cod. Marc. It. V I I 1 1 8 7 Ermolao Tiepolo. 24. Mai Anagrafe Anagrafe Anagrafe
Von diesen Zahlen beruht die Angabe für 1605 nur auf einer vagen Schätzung: i comuni del Cadore contengono, -per quanto m'e stato detto, intorno a 20000 anime, sagt der Verfasser des Cod. Marc. It. V I I 1187. Damit ist noch nicht gesagt, daß die Zahl sehr übertrieben ist; in solchen Gebirgsländern sind Zählungen schwer durchzuführen und blieben darum in früheren Zeiten oft unter der Wahrheit, während die Vermehrung meist nur sehr langsam ist. E s ist also wenig wahrscheinlich, daß die Bevölkerung sich hier von 1640—1766 um 50% vermehrt haben sollte. Nach Geschlecht und Alter gliederte sich die Bevölkerung 1640 wie folgt (Descriz. Ermolao Tiepolo):
64
VII. Die Republik Venedig
Belluno
Cadore
5173 7662 1291
2119 3586 638
männlich
14126
6343
donne, putte et vecchie in comune
15226
758o
29352
13923
putti sin anni 15 huomini dalli 15 sin alli 55 . . . vecchi dalli 55 in su
Aus Feltre, Belluno und Cadore wurde 1805 das Departement Piave des napoleonischen Königreichs Italien gebildet, das bis auf geringfügige Grenzverschiebungen der heutigen Provinz Belluno (3305 qkm) entspricht. Das Gebiet von Feltre entspricht dem heutigen Circondario (640 qkm), abzüglich Cesana (heutige Gemeinde Lentiai, 38 qkm), das Gebiet von Belluno den Distrikten Belluno (701 qkm), abzüglich der Gemeinden Mei (85 qkm) und Trinchiana (44 qkm), Agordo (514 qkm) und Longarone (277 qkm), das Cadore dem Circondario Pieve di Cadore (1173 qkm). Demnach betrug der Flächeninhalt und die Dichtigkeit:
Feltre . . . . Belluno.... Cadore . . . .
qkm
1557
1622—40
1766
602
42 16 JO
38 22 12
33 19
1363 II73
46
3138
In Belluno und Cadore ist die Dichtigkeit im X V I . Jahrhundert um ein geringeres höher gewesen als hier angegeben, da die Ergebnisse der Zählungen, auf die unsere Berechnung sich gründet, etwas zu niedrig sind; doch wird dadurch an dem Gesamtbild nichts Wesentliches geändert. Noch heute ist die Verteilung der Bevölkerung auf die einzelnen Distrikte der Provinz im ganzen dieselbe wie damals, wenn auch die absolute Volkszahl sich im Laufe des X I X . Jahrhunderts verdoppelt hat.
8. Padua
65
Ortschaften von einiger Bedeutung hat es in diesem Alpengebiet nicht gegeben; waren doch selbst Belluno und Feltre nur Kleinstädte. 8. Padua i . Das römische Patavium umfaßte das von den Kanälen umflossene Zentrum der heutigen Stadt zwischen den Brücken S. Michele, Torricella, S. Lorenzo, Altinate, Molino und S. Giovanni mit einem Flächenraum von etwa 76 ha. Bis zum Ende des XII. Jahrhunderts hatte die Stadt diesen Umfang. Der Bau des heutigen Mauerringes begann 1195, wurde aber erst um die Mitte des X V I . Jahrhunderts vollendet. Noch im X I . Jahrhundert war fast die Hälfte des Stadtgebietes, mindestens 33 ha, von Gärten (masserie) eingenommen. Im XII. Jahrhundert werden diese Masserie nicht mehr erwähnt, die Häuser aber waren auch damals noch klein, meistens von Holz, nur einige Paläste hatten ein oberes Stockwerk, die übrigen Häuser hatten nur ein Erdgeschoß (Gloria, L'Agro Patavino, Venedig 1881, S. 17). Bei einer Feuersbrunst im Jahre 1174 brannten 2614 Häuser ab, was tres partes der Stadt waren (Chronik von Padua, Ms. der Bibl. Ambrosiana in Mailand, ich zitiere nach dem Referat von A. Cerruti in Arch. Stor. Ven. X , 1875, S. 427). Danach würde die Stadt im ganzen etwa 3200 Häuser gehabt haben, was einer Bevölkerung von rund 17500 Einwohnern entsprechen würde. Im XI. Jahrhundert würden es, nach der Ausdehnung der bebauten Fläche zu schließen, kaum über 10000 gewesen sein. Erst 1320 ist eine Zählung gehalten worden. Als Can Grande della Scala damals die Stadt belagerte, fu fatta la descrittione
degli uomini
da fatti di tutta la città et molti
li abitanti per la guerra in quella, fu in tutto in n° undici cioè 11031 quelli
(sic), cavadi
tempi,
con Cane,
da un libro
di carta membrana
et in questi non sono numerati
accampati
al
gli ribelli,
de
milia cento et trenta grande
quali
autentico
erano fuori
villa, uno, di usciti
Bassanello.
Die Zahlen werden für die einzelnen Straßen gegeben, nur in wenigen Fällen für die ganzen Centenaria, und zwar entweder nach familiae oder nach viri (= uomini da fatti), für ;
B c l o c h , Bevolkeruogsgeschichte Italiens III.
66
VII. Die Republik Venedig
beide Kategorien nur in 3 Centenaria des Quartiers Torreselle Die Ergebnisse waren: Quarterium Domi j
Centenaria
S. Urbani . S. Thomasi S. Nicolai . Domi S. Lucie .
Quarterium Turrisellarum
familie
. . . . . .
Centenaria
familie
S. Egidii . . . S. Martini . . Ruthene . . .
193 452 90
476
465
. .
210
1041
167
299
743
1237
1386
2577
S. Danielis . . S. Crucis . . .
[1410]
viri
297 282
—
1965 Quarterium Pontis Molendinorum
Quarterium Pontis Altinati Centenaria
S. Blaxii . S. Andree S. Mathei Arene . . S. Sophye
familie
. . . . .
390
viri
und
248
33° 380 512 495
— — — —
|
Centenaria
S. Leonardi . S. Jacobi . . Pont. Molend. S. Firmi . . Caude longe .
1965
viri
. . . . .
827 276 310 300 248 1961
Zusammen 3765 familie und 6503 viri. In dem Centenarium S. Biagio des Quartiers Pontaltinate wird für einen Teil der Straßen die Zahl der Familien, für die übrigen die Zahl der Männer gegeben. Das Verzeichnis hat einige Lücken (6 Straßen fehlen ganz) ; manche Zahlen sind offenbar verschrieben, da die Zahl der Familien höher ist als die der Männer. S t a d t b i b l i o t h e k P a d u a , M s . Q 490, estratto da una cronicha ovvero bora esistente
apresso il magnifico
misser
Capovaccha
nel MDXLVII
annale fedel-
mente, veröffentlicht von G. Grion in seiner Ausgabe von Antonio da Tempo, Delle rime volgari, Collezione pubblicati
di opere inedite e rare dei primi secoli della
per cura della R. Commissione
pe' testi di lingua nelle province
lingua, dell'
Emilia, voi. 25, Bologna 1869, S. 254Ìf.
In den Centenarien, für die beide Zahlen vorliegen, kommen auf jede Familie 1,85 Männer. Dieses Verhältnis
8. Padua
67
scheint an sich angemessen. Danach würde die ganze Stadt etwa 7365 Familien und 11200 Männer gezählt haben. Die letztere Zahl stimmt zu der in dem Dokument angegebenen Gesamtsumme. Die Zahlen sind also in Ordnung. Aber sie schließen viel geflüchtetes Landvolk ein. Angaben über dessen Zahl haben wir nur für 2 Centenarien des Domquartiers, S. Nicolò mit 162 und S. Lucia mit 30 Familien von villani, und das ist eine zu schmale Grundlage, um darauf eine Berechnung zu gründen. Wir sehen nur, daß die Bevölkerung der Stadt die Zahl von 33000, die 11000 waffenfähigen Männern entsprechen würde, bei weitem nicht erreicht haben kann. Es mögen immerhin 25000 und auch darüber gewesen sein. Eben damals hatte Padua unter der Herrschaft der Carrara seine Blütezeit ; das Zeitalter der großen Epidemien, die seit 1347 die Bevölkerung Italiens in kurzen Zeiträumen dezimierten, hatte noch nicht begonnen. Fast ein Jahrhundert später, 1397, unter Francesco Carrara, während des Krieges gegen Gian Galeazzo Visconti, wurde wieder eine Zählung der Männer in waffenfähigem Alter gehalten, die in der Stadt 9800 Mann ergeben haben soll, in den Vororten oder, wie sie hier genannt wurden, Termini, weitere 1600 (Andrea Gattaro, Istoria di Padova, bei Muratori, Rer. Ital. Scr. X V I I 817). Das würde, mit 3 multipliziert, einer Bevölkerung von rund 30 000 und einschließlich der Vororte von 35000 entsprechen. Die Bevölkerung würde sich also seit 1320 kaum vermehrt haben, was sich durch den Schwarzen Tod und die diesem folgenden Epidemien erklärt. Es fragt sich allerdings, was die Zahlen wert sind, da sie nur von einem, allerdings gleichzeitigen Chronisten überliefert werden. Wenige Jahre später verlor Padua seine Selbständigkeit. Während der venetianischen Belagerung (1405) brach die Pest in der Stadt aus; vom 1. Juli bis Mitte August sollen per conto tenuto al vescovato di comandamento del Signore 44 mila persone e più, gestorben sein (Gattaro a. a. O. S. 921). E ciò dico io, setzt der Chronist hinzu, e scrivo di veduta, che ogni giorno 5*
68
VII. Die Republik Venedig
morirono
300, 400, ovvero
500 persone.
D a s würde aber für
die anderthalb Monate, die mittlere Z a h l als
Durchschnitt
genommen, nur 18000 T o t e ergeben, und dabei war viel g e flüchtetes
L a n d v o l k . A u c h diese Z a h l wird noch übertrieben
sein; aber die Belagerung dauerte bis z u m Herbst u n d h a t t e eine schwere Hungersnot i m Gefolge. K e i n Zweifel also, d a ß der Verlust sehr hoch war, u n d ebenso, daß die S t a d t sich nur l a n g s a m v o n diesem Schlage erholt hat. 2. K u r z darauf, 1 4 1 1 , wurde eine Z ä h l u n g gehalten, die erste, über die wir zuverlässig unterrichtet sind. Hec est descriptio omnium personarum Civitatis Padue facta in anno 1411 in centenariis infrascriptis, cum suis quarteriis, secundum ordinem datum notariis ipsorum centenariorum Quarterium Pontis Altinati
Quarterium Domi Centenaria S. Urbani . S. Thomasii S. Nicolai . Domi S. Lucie. .
. . . . . . . .
capita familiarum . . .
| Stadt
|
392
—
108
754 614 1041
—
514
—
88
[3315]
Centenaria
extra
[196]
35" Quarterium Turrisellarum
S. Blaxii . S. Andree S. Mathei Arene . . S. Sophye
| . . . . .
1466 460 442 967 1188
capita familiarum. .
[4523]
S. Crucis Ruthene
533 2214
233 326
S. Leonardi. S. Jacobi. . Pontis Molendinorum S. Firmi . . Caude longe
[5156]
[731]
capita familiarum. .
. . . . . .
capita familiarum . . .
172 —
extra —
59 102 90 324 [575]
5098
1198
—
|
Quarterium Pontis Molendinorum
S. Egidii . . . S. Danielis . . S. Martini. . .
631 580
Stadt
—
765 531 «5
—
100 331
[3039]
5887 im ganzen in civitate . in burgis .
154
«94 434
3624 16033 2087 [18120]
[585]
69
8. P a d u a
P a d u a , A r c h i v i Giudiziari Civili, Ufficio
dell' Aquila,
filza
3 a , a. 1408 bis
1 4 1 2 , not. L a n z a r o t t o Trepello. I c h v e r d a n k e die A b s c h r i f t des D o k u m e n t s meinem Freunde Prof. A l d o Ferrabino v o n der U n i v e r s i t ä t P a d u a .
Daß es sich nicht um Familien handeln kann, ist klar; denn sonst wäre Padua eine Stadt von 90000 Einwohnern gewesen. Capita familiarum heißt also nicht »Familienhäupter«, sondern »Kopfzahl aller Familien«, dasselbe, was in der Überschrift durch personae bezeichnet wird. Die Kinder unter 2 Jahren sind dabei wahrscheinlich nicht einbegriffen; noch 1554 wurden sie nicht mitgezählt (Relaz. Marcant. Grimani, Staatsarchiv Venedig). Der Ausdruck familiae macht es ferner wahrscheinlich, daß auch die Klöster ausgeschlossen sind. Padua mit seinen Vororten (termini) würde demnach 1411 etwas über 20000 Einwohner gehabt haben. Eine wenige Jahre später, 1430, gehaltene Zählung ergab 16736 Einwohner (persone), wobei die Termini, das Gebiet bis zu 2 Milien vor den Toren, offenbar nicht eingerechnet sind (Atti del Consiglio 1430, G. Luzzatto, Nuovo Arch. Ven., N. S. III 2, 1902; Gloria, II territ. Padov. illustr., Padua 1862, I 74 ; ich kenne die Zahl auch aus frdl. Mitteilung von Prof. Ferrabino in Padua). Die Bevölkerung hatte sich also in den beiden ersten Jahrzehnten der venetianischen Herrschaft nur ganz unbedeutend vermehrt. Dann hob die Stadt sich allmählich. Am Anfang des X V I . Jahrhunderts, vor dem Kriege Venedigs gegen die Liga von Cambrai (1509—1517), wurden in Padua 4007 Häuser gezählt (Marcantonio Grimani, Relaz. di Padova, 8. März 1554, Staatsarch. Venedig) ; da die Stadt nach einer 1554 oder im Jahre vorher gehaltenen Zählung 5800 Häuser et più und 36000 Einwohner über 2 Jahre zählte (derselbe Bericht), im ganzen also wenigstens 38000 oder 6 % auf jedes Haus, würde die Bevölkerung am Anfang des Jahrhunderts rund 27000 betragen haben. Die Termini sind hier offenbar nicht einbegriffen. Seit der Mitte des Jahrhunderts sind uns dann die Ergebnisse einer Reihe von Zählungen aufbewahrt. Danach betrug die Bevölkerung:
V I I . Die Republik Venedig
70
Jahr
Stadt und Termini
Gebiet
zusammen
1548
34°75
118088
152163
1554
36 000
120000
[156000]
1557 1558
35852 38000
143312
179164 160000
1560 1571
40000 36000
122000 144000
162000 [180000]
1580 1586
24000 30600
1603 1605
40000 36054
150000 124000
[190 000] [160000]
1610
40000
i00000
[140000]
1611
40000
160000
[200 000]
1615
34770
127373
[162143]
1630
13600
—
—
Descr. Tiepolo, s. unten S. 75 (Stadt 32035, Termini 2056) Marcant. Grimani, 8. März (Einwohner über 2 Jahre) Descr. Contarmi Bernardo Bembo, Padua, Museo Civico, Ms. B . P. 1015, X X , bei G. Luzzatto, Nuovo Arch. Ven., N. S. I l i 2, 1902, S. 384 Cod. Marc. It. V I I 1187, Dez. Pietro Sanudo, 27. Sept., per l'ultima descrizione Cod. Marc. Andrea Bernardo, Padua, Mus. Civ., Ms. B . P. 1015, X V , bei Luzzatto a. a. O. Cod. Marc. It. V I I 1187, Dez. Stefano Viaro, 24. Jan., für das Gebiet per descrittione altra volta fatta Franc. Morosini, 1. Juli, compresili monasteri, hospitali ed hebrei. Die Bevölkerung des Gebiets per la descrittione, che altra volta fu fatta Pietro Morosini, 15. Dez. Nach Schätzung Vitale Landò, 21. Mai 1616, Einwohner über 3 Jahre, ohne die Klöster und Juden. Dieselben Zahlen geben Giov. Dandolo, 28. Nov. 1617, und abgerundet (35000) und mit einer kleinen Variante (127363) Massimo Valier, 23. Okt. 1619 Ducale vom 10. Mai 1633, Padua, Stadtarchiv, Anagrafi e Statistiche, filza P. 2725, bei Luzzatto a. a. O. Vincenzo Capello, 7. J a n . 1631, gibt 12122, ungerechnet etwa 1600 claustrali
8. Padua
Jahr
Stadt und Termini
1633
14000
Gebiet
71
zusammen Fr. Pisani, Juli 1633, offenbar ebenfalls ohne die Klöster: ho trovato la città da 12 in 13 mila anime e l'ho lasciata a 14000
I634
21 331
87393
1638 1648
25000 32714
[162177]
1660
—
[108724]
—
194991
167555
descrittione, anche
1691
50000
1730
40000
1766
4° 795
231048
271843
1771 1780 1785 1802
40428 41058 41753 45475
234325 243986 231618 244228
274753 285044 27337 1 289703
incirca
Girol. Civran, 2. März; die Zählung der Stadt ist aus diesem, die des Gebiets aus dem vorhergehenden Jahre. Die Klöster sind einbegriffen Giov. Pisani, nach Schätzung Padua, Arch. del Territorio, Reg. F, freundl. Mitteilung von Prof. Ferrabino in Padua Angelo Marcello (kein Monats- und Tagesdatum) nach der ultima numero
che
sarà
accresciuto
Andrea Capello (ohne Monats- und Tagesdatum). Offenbar bloße Schätzung 200000
240 000
Maffei,
Verona illustrata
IV
26
(Mailand 1826) Anagrafe. Die Termini sind einbegriffen Ebenso Ebenso Ebenso Ebenso
Die Stadtmauer von 1195 ist so weit gezogen worden, daß der umschlossene Raum nie auch annähernd von Häusern ausgefüllt worden ist. Es konnten sich also keine Vorstädte bilden oder doch erst in unserer Zeit. Wohl aber gehörte das Gebiet bis 2 Milien vor den Toren, die sogenannten Termini, zum Weichbild der Stadt; ihre Bevölkerung wurde zugleich mit dieser gezählt und ist in den Angaben über die Bevölkerung der Stadt einbegriffen. Das wird bei der Zählung von 1615 ausdrücklich gesagt (Bericht von Vitale Lando, St.-A.
72
V I I . Die Republik Venedig
Venedig) und folgt für die übrigen Zählungen daraus, daß die Gesamtsumme sich aus den Zahlen für Stadt und Gebiet zusammensetzt. 3. Die Angaben über die Bevölkerung der Stadt in der Zeit bis 1621 zerfallen in zwei Kategorien, und zwar in regellosem Wechsel; sie geben entweder in runder Zahl 40000 Einwohner oder 34—36000 Einwohner, zum Teil in ganz genauen Zahlen. Den Grund gibt Massimo Valier in seinem Bericht vom 23. Oktober 1619: die letzte Zählung habe 35 000 Einwohner ergeben, non comprese le persone religiose, come frati e monache, et anco gli Hebrei, einschließlich dieser wären es im ganzen ungefähr 40000. Ebenso schreibt Vitale Landò unter dem 21. Mai 1616: con l'occasione di questa riforma dell' Estimo è stata fatta la descrittione delle anime della Città, et s'ha trovato esserne al presente n° 34770, non compresi i frati, le monache et li altri religiosi claustrali. Demnach werden wir annehmen müssen, daß bei den niedrigeren, auf Zählung beruhenden Angaben die Klöster und Juden überall ausgeschlossen sind, wo dagegen die Bevölkerung auf 40000 angegeben wird, nur Schätzung vorliegt, welche diese Kategorien einschließt. Diese Schätzung muß übrigens annähernd richtig sein. Die Zahl der Mönche und Nonnen betrug unmittelbar nach der Pest von 1630 1631
1600 incirca, Vinc. Capello, Bericht vom 7. Januar 1631,
1634
1756, Girol. Civran, Bericht vom 2. Mai 1634,
und ist vor der Pest natürlich beträchtlich höher gewesen. Die Zahl der Juden war 1766 468 (Anagrafe) und ungefähr ebenso hoch nach den folgenden Zählungen; für die frühere Zeit haben wir keine Angaben, die Zahl wird aber, nach der Analogie anderer Städte zu schließen, bereits im X V I . Jahrhundert ungefähr ebenso hoch gewesen sein. Die Zahl der Mönche, Nonnen und Juden zusammen muß sich also damals auf 2—3000 belaufen haben, wozu dann noch die Hospitäler kommen.
8. Padua
73
Bei der Zählung von 1554 waren ferner li putti lattanti da due anni in soso nicht einbegriffen (Marcant. Grimani, 8. März 1554). Da diese Zählung 36000 Einwohner ergeben hat, 2000 mehr als die Zählung von 1548 und ebenso viele wie die Zählungen von 1557 und 1571, so sind die Säuglinge wahrscheinlich auch bei diesen Zählungen nicht einbegriffen gewesen. In dem Landgebiet sind noch 1616 nur die bocche da anni 3 in su gezählt worden ; ob das damals auch in der Stadt so gehalten worden ist, wird nicht angegeben, ist aber doch wahrscheinlich. Nun wurden 1881 in der Gemeinde Padua unter einer Bevölkerung von 72174 3038 Kinder von 0—2 Jahren gezählt oder 4,2% ; wie hoch der Prozentsatz im XVI. Jahrhundert gewesen ist, wissen wir freilich nicht, aber jedenfalls war er nicht geringer. Von der Pest der Jahre 1576/77 hat Padua schwer zu leiden gehabt; die Seuche wütete von Mai bis April und soll 12000 Menschen weggerafft haben (Cavaccio bei Corradi). Wahrscheinlich beruht diese Angabe aber auf der Subtraktion des Ergebnisses der Zählung von 1580 (oder kurz vorher), die 24000 Einwohner ergab, von den 36000 Einwohnern, die vor der Pest (1571) gezählt worden waren. Jedenfalls ist der Verlust bald ersetzt worden, denn 1603 wird die Bevölkerung wieder auf 40000 geschätzt und kurz vor 1616 wurden 34770 gezählt, wobei die Klöster, Juden, Hospitäler und wohl auch die Kinder unter 2 Jahren nicht mitgerechnet sind. Dann ist die Bevölkerung stationär geblieben, bis 1630 noch einmal die Pest kam. Nach deren Erlöschen wurden am Ende des Jahres nur noch 12122 Einwohner gezählt und einschließlich der Klöster usw. etwa 13700. Die Bevölkerung ist dann rasch wieder gestiegen ; 1638 wird sie auf 25 000 geschätzt ; die Zählung von 1648 ergab 24743 Einwohner in der Stadt, 7971 in den Termini. In 1691 wurden 50000 e più anime angegeben, doch ist diese Zahl ohne Zweifel übertrieben, denn um 1730 hatte die Stadt nicht mehr als 40000 Einwohner, offenbar einschließlich der Termini, und noch 1766 wurden nicht über 40795 gezählt, wobei die Termini ebenfalls einbegriffen sind.
V I I . Die Republik Venedig
74
D a n a c h ergibt sich folgende E n t w i c k l u n g der B e v ö l k e rung während der 6 Jahrhunderte v o n 1 1 7 4 — 1 8 0 2 : Jahr
Stadt
Termini
—
—
—
—
1174 1320 1397 1411 1500
(29400) 16033
1548 1557 157I 1580
32025
(4800) 2087
—
—
zusammen (17500) 25—30000 (34200) 18120 (27000)
2050
—
—
—
—
—
—
34°75 35852 36000 24000
Jahr
Stadt
Termini
zusammen
—
34770 12122
— 1615 1630 — 1634 — 1648 24743 1730 — 1766 30804
1785 30956 1802 32436
—
21331 32714 40 000
-
794 1 —
9991 10797
4° 795 41753 45475
13039
Berechnete (1174) u n < i ungenügend bezeugte (1397) Zahlen sind in Klammern gesetzt. Die übrigen Zahlen beruhen auf Zählungen, beziehen sich aber erst seit 1766 auf die Gesamtbevölkerung und bleiben bis dahin um etwa 1 0 — 1 5 % darunter zurück. 4. D a s Gebiet v o n P a d u a , ohne die H a u p t s t a d t ,
zählte
1281 1 2 6 6 0 Feuerstellen, was, 5 K ö p f e auf jede Feuerstelle gerechnet, einer B e v ö l k e r u n g v o n 63300 entsprechen würde. D i e Z a h l der Feuerstellen wird f ü r jede einzelne O r t s c h a f t angegeben. Cod. Statutario Carrarese des Museo Civico in Padua, Cod. B. P. 1266, Bl. 141—280, daraus G. Luzzatto, N. Arch. Ven., N. S. I I I 2, 1902. Leider gibt Luzzatto nur die Einzelzahlen für die 17 größten Gemeinden, darunter fehlt Camposampiero, das einen eigenen Staat unter paduanischer Oberhoheit bildete (L. Rostirola, Camposampiero, Padua 1924); es ist also möglich, daß dieses nicht einbegriffen ist, ähnlich wie bei der Zählung von 1397 (s. unten), doch würde das keinen großen Unterschied machen. E i n Jahrhundert später, während des Krieges gegen Gian Galeazzo Visconti, g a b Francesco da Carrara Befehl, che tutte le parti tesse portar
della armi
E così ciascuno
Signoria
nel
si presentasse fu ubbedtente
che fu al dì 16 d'Agosto
1397.
Padovano a Padova
a i termini
ogni
suddito
con l'armi dati
che
dal detto
che
da po-
aveva. Signore
75
8. Padua
Die Zahl der Waffenfähigen wird wie folgt angegeben: Vicariate
Podestarien
4350
Montagnana. . Este Monselice . . . Castelbaldo . . Cittadella . . . Piove del Sacco
2300 3600 400
5150 6300 |
[22 xoo]
Im ganzen [38500] und einschließlich Padua und der Termini 49900. Camposampiero fehlt auch hier.
Natürlich können die Leute sich nicht an einem Tage gestellt haben, das ist Ausschmückung des Chronisten. Es handelt sich vielmehr um eine Zählung. Rechnen wir auf jeden Waffenfähigen 3 Köpfe, so ergäbe sich eine Bevölkerung des Gebiets von 1 1 5 500, ebenso viele, wie 1548 gezählt wurden. Auch die Verteilung auf die einzelnen Distrikte ist etwa dieselbe wie 150 Jahre später (vgl. unten S. 79), nur die Zahlen für Miran und Monselice sind unwahrscheinlich hoch, und das Vicariat Carrara bestand 1548 überhaupt nicht mehr. Die Bevölkerung würde sich also in dem Jahrhundert seit 1281 etwa verdoppelt haben, und das erscheint wenig wahrscheinlich, da der Schwarze Tod und andere schwere Epidemien dazwischen hegen. Aber freilich wissen wir nicht, ob die Zahlen für 1281 vollständig sind. So muß der Wert der Zählung von 1397 dahingestellt bleiben. Mit der Zählung von 1548 kommen wir dann endlich auf festen Boden. Sie liegt uns in doppelter Überlieferung vor: Cod. Marc. It. V I I 924 StadtPadua Termini Podesterien Vicariate
32025 1 2050 J 79610 ") 36464 J 150149
Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs
34075 118088 152163
76
V I I . Die Republik Venedig
Im Cod. Marc, wird die Bevölkerung der einzelnen Landbezirke gegeben, es fehlen Anguillara und Castelbaldo; letzterer Bezirk wird bereits 1397 erwähnt, Anguillara damals noch nicht, wohl aber in der Relaz. Marcantonio Grimani vom 8. März 1554, und es ist doch kaum wahrscheinlich, daß der Bezirk erst im Laufe der 6 vorhergehenden Jahre errichtet worden wäre. Beide Bezirke lagen an der Etsch und waren klein ; Castelbaldo soll 1397 nur 400 waffenfähige Männer gezählt haben, Anguillara hatte noch 1766 nur 2644 Einwohner. Es ist also wahrscheinlich, daß das Minus von 2014 Einwohnern im Cod. Marc, gegenüber dem Cod. Mise, des Staatsarchivs durch das Fehlen der beiden Bezirke verursacht ist. Die Zählung von 1557 ergab im Gebiet 143 312 Seelen (Vatikan. Archiv, Cod. Borghese Arm. 170—173, Blatt 237), und es ist doch klar, daß die Bevölkerung in diesen 9 Jahren sich nicht um 25224 (21%) vermehrt haben kann. Also war das Ergebnis der von Stefano Tiepolo vorgenommenen Zählung zu niedrig, und das Gebiet von Padua muß bereits 1548 gegen 140000 Einwohner gezählt haben, jedenfalls nicht viel weniger. Die Podestarie Gambarare, die 1548 mit 4726 Einwohnern aufgeführt ist, wird in der Relaz. Grimani 1554 nicht mehr erwähnt und ist später zum Dogado gerechnet worden. Sollte sie schon 1557 nicht mehr einbegriffen sein, so würde die Vermehrung von 1548—1557 auf gegen 30000 steigen, doch läßt sich darüber nichts sagen, da von der Zählung von 1557 nur die Hauptsumme für das ganze Gebiet überliefert ist. 5. Unter dem 27. September 1571 gibt Pietro Sanudo die Bevölkerung des Gebietes »nach der letzten Zählung« auf 144000 an, wiederholt also das Ergebnis der Zählung von 1557. Ein halbes Jahrhundert später, am 21. Mai 1616, schreibt Vitale Landò, per la descrittione fatta l'anno passato (also 1615) delle bocche et dei carri di tutto il territorio non comprese le ville che fanno colla città (die Termini) furono ritrovate essere le bocche da anni 3 in su numero 127 373 et li carri 6yoo. Da die Zahl der Kinder in dem Vicariai Conselve nach der Zählung von 1737 9 % der Bevölkerung ausmachte (s. unten S. 77—78), entspricht
8. Padua
77
das einer Gesamtbevölkerung von rund 140000, etwa der Zahl, die 1557 ermittelt worden war. Pietro Morosini hatte 4 Jahre früher die Bevölkerung auf 160000 angegeben (Bericht vom 15. Dezember 1611), aber nur auf Grund einer Schätzung: sebbene non s'è fatta particolare descrittione, non di meno da più, incontri si tiene essere in tanto numero. Auch Vitale Landò meint, das Land sei früher bevölkerter gewesen, und gibt als Grund der Abnahme an, daß die Viehzucht an die Stelle des Ackerbaus getreten sei. Jedenfalls zeigt die Zählung von 1615, daß die Bevölkerung sich seit 1557 nicht vermehrt hatte. Stefano Viaro gibt 1605 per descrittione altra volta fatta 124000 anime incirca; auch hier wird nur die Bevölkerung von über 3 Jahren gezählt sein. Franc. Morosini (1. Juli 1610) gibt, ebenfalls per descrittione che altra volta fu fatta, 100000; die Zahl muß verschrieben oder abgerundet sein. Die Pest von 1630 brachte dann einen schweren Rückschlag. Nach Girolamo Civran, Bericht vom 2. März 1634, ergab die nell'anno passato, also 1633, gehaltene descrittione del territorio, computati li castelli (d. h. die Podestarien) di esso, in tutto persone 87393, che resta inferiore a quella del 1630 di persone 14315. Die Zählung von 1630 hätte also 101708 Einwohner ergeben. Die Zählung von 1648 ergab 162177 Einwohner ; es ist klar, daß die Bevölkerung in den 15 Jahren seit 1633 sich nicht annähernd verdoppelt haben kann. Auch muß die Zählung von 1630, da das Ergebnis beträchtlich höher war als 1633, vor der Pest gehalten sein, denn sonst müßten die Dinge umgekehrt liegen. Und die Zählung von 1615 hatte im Gebiet 127373 bocche da 3 anni in su ergeben. Es bleibt also kaum etwas übrig als die Annahme, daß die Zahl des Rückganges der Bevölkerung seit 1630 bei Civran verschrieben ist, etwa aus 44315. 6. Seitdem sind uns, durch ein Jahrhundert, Ergebnisse von Zählungen nicht überliefert, wenigstens mir nicht bekannt. Jedenfalls war längere Zeit vor 1737 keine Zählung mehr gehalten worden, denn der damalige Capitano und Podestà von Padua, Nicolò Tron, ließ, um eine Anschauung von
78
V I I . Die Republik Venedig
der Bevölkerung des Gebietes zu gewinnen, eine Zählung im Vicariat Conselve veranstalten. Das Ergebnis war:
dalli anni 1 alli 3 . dalli anni 3 alli 5 . dalli anni 5 alli 15
persone
0/ /o
3005 1518 7911
9,2 4.6 24,2
persone 0 . . dalli anni 60 in su in t u t t o
18845 I4I5
/o 57.7 4.3
132694 I 100,0
Venedig, Museo Correr, Cod. Dona 468 n. 70 und 70 bis, auch Cod. Donà 353 n. 3.
Hier ist die Bevölkerung von der Geburt an gezählt ; die Verteilung auf die einzelnen Altersklassen zeigt ferner, daß die Zählung recht gut war (s. unten). Das Ergebnis bleibt nur etwa 14% hinter dem Ergebnis der Zählung von 1766 (37962) zurück; das ganze Gebiet von Padua muß also damals gegen 200000 Einwohner gezählt haben. Zu demselben Ergebnis kam, natürlich auf anderem Wege, Nicolò Tron. Die Zahl der Mehlsteuerpflichtigen (teste per macina) betrug damals im Gebiet von Padua, also abgesehen von der Stadt und den Termini, 162717; dabei waren die Kinder unter 5 Jahren nicht eingerechnet. Nach dem Verhältnis, das die Zählung in Conselve ergeben hatte, würden das 22511 gewesen sein; dazu rechnet Tron dann weiter 6% für die bei der Ermittlung der Mehlsteuerpflichtigen übergangenen, also 11113, und erhält so eine Gesamtzahl von 196341. Die gleiche Zahl (200000) gibt übrigens bereits 1730 Scipione Maffei (oben S. 71), natürlich nur auf Grund einer Schätzung. Von 1737—1766 würde die Vermehrung der Bevölkerung etwa 35000 betragen haben. Da die Bevölkerung in den 14 Jahren von 1766—1780 sich um etwa 13000 vermehrt hat, scheint eine solche Vermehrung in den vorhergehenden 29 Jahren etwas hoch, doch mag die Zahl der teste per macina weiter hinter der Wahrheit zurückgeblieben sein, als Nicolò Tron annahm. Über die Bevölkerung der Distrikte des Gebietes haben wir Angaben, abgesehen von der Zählung von 1397, nur
8. Padua
79
aus 1548, und dann wieder seit 1766. Es wurden gezählt in den: Vicariaten Conselve Teolo Arquà Miran Oriago Anguillara
1766
1548 Dörfer
| Einwohner
Einwohner
62 56 22
13136 9667 4088
37962 14162
44 13
7251 2322
I0 433 11355 8628 2644
—
[197]
36464
15 33 6
H5°2 9000 3002
|
[85184]
Podestarien Montagnana Este Monselice Castelbaldo Cittadella Piove di Sacco Camposampiero Gambarare
—
61 70
—
15922
19780 34802 9821 5678 25473 30604 19706
44 6
21493 13965 4726
[235]
79610
(149327)
[432]
116074
[234511]
(3463)
Gambarare wurde 1766 zum Dogado gerechnet.
Das Gebiet von Padua entspricht, von kleinen Grenzverschiebungen abgesehen, etwa der heutigen Provinz (2141 qkm) und den Distrikten Mirano (169 qkm) und Dolo (312 qkm) der Provinz Venedig, zusammen 2622 qkm; in Abzug kommt der Teil des Distrikts Cittadella westüch der Brenta (70 qkm), der zu Vicenza gehörte, und, seit Gambarare nicht mehr zu Padua gerechnet wurde, der größte Teil der Gemeinde Mira (117 qkm) des Distrikts Dolo. Der Flächeninhalt des Gebietes betrug also in älterer Zeit 2552, später rund 100 qkm weniger.
80
VII. Die Republik Venedig
Bevölkerung und Dichtigkeit haben demnach betragen: Jahr
1281 1397 1548 1557 1615 1634 1648 1730 1766 1802
Bevölkerung Stadt —
34000 34075 35852 3477o 21331 32714 40000 4° 795 45475
j Gebiet
63300 1155°o 118088 I433I2 127373 87393 [162177] 200000 231048 244228
auf 1 qkm
| zusammen —
149500 152163 179164 [162143] [108724] 194991 240000 271843 289703
im Gebiet
jeinschl. der Stadt
—
—
—
—
—
—
56 50 35 66 80 90 100
70 64 44 80 91 Iii 118
Die Zahlen beziehen sich auf die gezählte Bevölkerung, schließen also bis zur Mitte des X V I I . Jahrhunderts die Geistlichkeit und die Kinder unter 2—3 Jahren aus, so daß die danach berechneten Dichtigkeiten um etwas zu niedrig sind. Bei der Bevölkerung der Stadt sind die Termini einbegriffen. Bei der Berechnung der Dichtigkeit ist angenommen, daß Gambarare bis zum Ende des X V I . Jahrhunderts zu Padua gehört hat; der Bezirk ist so klein, daß kaum etwas darauf ankommt. Sind die Zahlen aus älterer Zeit richtig, so hat die Bevölkerung des Gebietes im Laufe des X I V . Jahrhunderts sich sehr stark vermehrt, und diese Vermehrung hat, wenn auch in viel schwächerem Maße, im X V . und in der ersten Hälfte des X V I . Jahrhunderts fortgedauert. Dann folgt von der Mitte des X V I . bis zur Mitte des X V I I . Jahrhunderts eine Periode stationärer Bevölkerung, in der nur die Lücken ausgefüllt werden, welche die Pest von 1576/77 und 1630 gerissen hatte, darauf, bis zur Mitte des X V I I I . Jahrhunderts, wieder eine Periode starker Vermehrung (42%) und endlich, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, eine Zeit stationärer Bevölkerung. Doch fällt die Vermehrung von 1548—1766 zum bei weitem größten Teil auf den Süden des Gebietes, zwischen Etsch und den Euganeischen Bergen. Es zählten (s. oben S. 79):
8. Padua
Die Bezirke Conselve, Arquà, Montagnana, Monselice, Este . Teolo, Miran, Oriago, Cittadella, Camposampiero, Piove di Sacco, Gambarare
%
Vermehrung
1766
1548
40728
81
112398
747M
176
38018 50 113364 75 346 Die Bezirke Castelbaldo und Anguillara, die 1548 ausgefallen sind, sind hier auch 1766 nicht in Ansatz gebracht.
Die Vermehrung war allerdings nicht ganz so hoch, da die Zählung von 1548 etwas unter der Wahrheit blieb, doch trifft das offenbar alle Teile des Gebietes gleichmäßig. In der Hauptsache kommt die Vermehrung erst auf die Zeit nach 1648; sie läßt sich aber für diese Zeit nicht berechnen, da uns Angaben über die Bevölkerung der einzelnen Bezirke nicht erhalten sind, außer für den Bezirk Montagnana, der bereits 1607 18000 Einwohner zählt {Cod. Marc. It. V I I 1187). Während also die Bevölkerung sich in den südlichen Bezirken beinahe verdreifacht hat, ist sie im übrigen Gebiet nur um 5 0 % gewachsen. Offenbar beruht das auf der Austrocknung der Sümpfe, ganz wie die analoge Erscheinung im benachbarten Polesine. Außer der Hauptstadt gab es im Paduanischen keine größeren Ortschaften. Die verhältnismäßig bedeutendsten waren: Feuerstellen
Monselice Piove di Sacco Este Montagnana Pernumia Conselve Cittadella Castelbaldo Camposampiero
Einwohner
1281
1281
1093
(5455)
3002
1548
—
775
(3885)
642
(32io)
5358 3152
4657
410
(2050)
4900
2082
310 290
(1550) (1450)
225
("25)
—
1755 2475
—
—
—
—
—
934
Bei Monselice sind 1548 6 Dörfer mit einbegriffen. 6
1766
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichte Italiens III.
—
—
3886 3726 2208 —
82
VII
Die Republik Venedig
Cittadella hat 1580 1600 anime da coniunione und im ganzen angeblich 3000 Einwohner gezählt (Barbarano, Annali di Vicenza, Ms. der dortigen Stadtbibliothek), in Wahrheit etwa 2400, was mit dem Ergebnis der Zählung von 1548 gut übereinstimmt. Außer den hier aufgeführten Orten kann kein einziger bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts die Zahl von 2000 Einwohnern erreicht haben. Es wird zwar in dem Zählungswerke von 1766 eine Reihe von Gemeinden mit über 2000 Einwohnern aufgeführt, aber es handelt sich um ländliche Bezirke, die noch heute nur unbedeutende Dörfer zum Mittelpunkt haben. Die Zahl der Dörfer (ville) betrug, ungerechnet die Termini, nach der Zählung von 1548 428 und ohne Gambarare 422, 1554 (nach Angabe von Marcantonio Grimani) 397, 1660 (nach Angelo Marcello) 529; 1766 wurden, einschließlich der Stadt, in der ganzen Provinz 317 Pfarreien und 620 Gemeinden gezählt. 9. Polesine di Rovigo
Die heutige Provinz Rovigo gehörte bis zum Ausgang des X V I I I . Jahrhunderts teils zu Venedig, teils zum Kirchenstaat (Herzogtum Ferrara). Der venetianische Anteil umfaßte: 1. Das P o l e s i n e di R o v i g o , entsprechend den heutigen Distrikten : — qkm Rovigo (ganz) Lendinara (ganz) . . . . Badia (134 qkm) abzüglich der Gemeinden Bagnolo (22 qkm) und Trecenta (30 qkm)
237 143
82 462
Von Occhiobello die Gemeinden Canaro 33 27 Fiesso Frassinelle 22 18 Pincara
83
g. Polesine di Rovigo
qkm Von Polesella die Gemeinden : Bosaro Guarda Polesella Pontecchio
6 17 16 11 5°
Zusammen
612
2. Die Gebiete von Adria und Loreo, von denen das letztere immer zum Dogado gerechnet worden ist (oben S. 26—27), während Adria 1548 zum Polesine, dann aber ebenfalls zum Dogado gehört hat, entsprechen dem heutigen Circondario Adria (805 qkm) bis auf die Gemeinden Corbola (19 qkm), Papozze (13 qkm) und Ariano (79 qkm), die zu Ferrara gehörten. Doch war ein großer Teil des Flächenraums dieser beiden Distrikte im X V I . Jahrhundert noch vom Meer bedeckt. Von dem Flächenraum der heutigen Provinz gehört also: zum Polesine di Rovigo . . zum Dogado zu Venedig zum Kirchenstaat
. . . .
612 qkm 694 qkm 1306 qkm 469 qkm | 1775 qkm
Die Differenz von 4 qkm gegen den wahren Flächenraum (1771 qkm) beruht darauf, daß die Einzelzahlen oben auf ganze qkm abgerundet sind.
Hier haben wir es nur mit dem Polesine di Rovigo zu tun. Es zerfiel in das Gebiet von Rovigo, Lendinara und Badia. Die Bevölkerung betrug : a) R o v i g o u n d G e b i e t Jahr
Stadt
1548 1555 1557 1573 1574
2473 —
3595 3000 3000 6*
Gebiet 8389 —
[10828] 12500 12000
zusammen 10862 14000 [14423] [I5500] [15000]
Descr. Tiepolo Antonio Calbo, 26. Sept. Cod. Borgh. Vat. Giorgio Zorzi, 4. Sept. Pietro Marcello, 28. Mai
84 Jahr 1583
V I I . Die Republik Venedig
Stadt —
Gebiet 14000
—
1603
4000
1606 1610 1612 1613
8000 6200 (4500)
1725
[4526]
[30124]
34650
1766 1771 1780
5355 54°5 5578
40777
46132
1785
5767
41547 38829 40236
46952 44407 46003
—
20000
zusammen
—
[24000] 28800
—
—
—
—
—
—
Pietro Erizzo, 18. Aug. (poco meno di 14000) Cod. Marc, (mehr als 4000 bzw. 20000) Cod. Marc. Cod. Marc. Pietro Maria Gradenigo, 2. Aug. Pietro Bendetti, 26. Febr. (3000 anime da comunione) Paolo Michiel, 12. April (Anlage zu dem Bericht) Anagrafe Ebenso Ebenso Ebenso
Die Bevölkerung des Gebiets 1557 wird in der Handschrift auf 1828 angegeben ; offenbar ist nach der ersten Stelle die Null ausgefallen. Ob die Angabe für 1583 die Stadt einschließt, ist nicht klar ; es heißt im Bericht : fa quel paese -poco meno di 14000 persone, comprese in questo numero 4000 inc(irca) di persone inutili da 5 anni in giù, was, wie der Prozentsatz zeigt, offenbar »unter 15 Jahren« heißen muß. Eine Zählung, die 1634 °der kurz vorher, also gleich nach der großen Pest, von Francesco Marcello gehalten wurde (dessen Bericht vom 29. März 1634) ergab anime del territorio 3616, davon: atti a l l ' a r m i . . . . per guastadori . . . per galeotti . . . .
1602 1586 428 | [3616]
Es handelt sich also nur um die Waffenfähigen. Wir wissen aber nicht, welche Altersklassen hier als solche gerechnet sind. In der Regel bildeten die Waffenfähigen in dieser Zeit in ländlichen Bezirken etwa 20—25% der Bevölkerung, was hier einer Gesamtzahl von 15—18000 entsprechen würde.
85
g. Polesine di Rovigo
Die Juden in der Stadt Rovigo (auf dem Lande gab es keine) sind seit 1766 einbegriffen; wie es früher gehalten worden ist, weiß ich nicht. Ihre Zahl betrug: 1766 1771
295 286
1780 1785
277 229
b) R o v i g o . L e n d i n a r a . B a d i a Jahr
Rovigo
Lendinara
1548
10862
4109
1557 1573 1574 1603 1766 1771 1780
[i4423] 15500 15000 24000 46132
5315 7000 [7000] 8000
1785
46952 44407 46003
Badia 10480
"737 12 107
4771 6000 [6 000] 6000 6298 6129
11233 11099
5948 6228
zusammen 25451 [24509] 28500 28000 [38000] 64167 65188 61588 63330
Quellen wie bei Rovigo. Die Zahl von 10480 Einwohnern für Badia 1548 ist natürlich viel zu hoch; die Bevölkerung kann damals nur etwa die Hälfte betragen haben. An veränderter Abgrenzung kann die Sache nicht liegen, denn das Gebiet zählte 1548 6 Dörfer, 1573 wohl einschließlich des Hauptortes 7.
c) G e s a m t b e v ö l k e r u n g 1548
1589
25 451 24509 29000 28500 25000 72042
1596
37300
1603 1604 1607 1607
38000 43000 44000 45000
1609 1766
45000 64167
1557 1566 1573 1580
Descr. Tiepolo Cod. Borgh. Vat. Alvise Mocenigo, Provv. di Terraferma Giorgio Zorzi, 4. Sept. Pietro Bon, Aug. Lodovico Cicogna, 19. April (Cod. Marc.) Benedetto Tagliapietro, 15. April (eigene Zählung) Cod. Marc. Nicolò Morosini, 7. Sept. Marcantonio Balbi, 17. Okt. Benedetto Moro, Provv. di Terraferma, 14. J a n . Alvise Querini, 8. April Anagrafe
86
V I I . Die Republik Venedig
Da die Bevölkerung von Badia 1548 wohl nicht mehr als etwa 5000 betragen haben kann, würde sich eine Gesamtbevòlkerung des Polesine von rund 20000 ergeben; dafür sind die Angaben für Rovigo zu niedrig, so daß die Sache sich ausgleicht. Die überlieferten Zahlen für 1557 geben zusammen addiert 15509, also 10000 weniger als nach der Zählung von 1548; daher sagt der Verfasser des Cod. Marc. It. V I I 1187 unter dem Jahre 1557, es wären da pochissimo tempo in qua mancanti nel Polesine 10000, es handelt sich aber, wie wir gesehen haben, nur um einen Schreibfehler. F ü r 1589 gibt Lodovico Cicogna, 19. April, 72042 Einwohner (Cod. Marc.), numero che io, tanto grande, non ho pria di ora inteso, wie der Verfasser der Handschrift hinzusetzt; es ist natürlich ein lapsus, wohl für 32042.
Die Bevölkerung hat sich, wie man sieht, während der zwei Jahrhunderte von 1557—1766 sehr stark vermehrt, mehr als irgendwo sonst im Gebiet von Venedig und in Italien überhaupt. Es war eben hier durch Austrocknung der Sümpfe viel Land zu gewinnen ; darum war die Vermehrung am größten im Gebiet von Rovigo, wo die Bevölkerung sich vervierfacht hat, demnächst in dem weiter oben gelegenen Gebiet von Lendinara, nur verhältnismäßig gering in dem zuoberst gelegenen Badia. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Zahlen aus dem X V I . und dem Anfang des X V I I . Jahrhunderts die Kinder unter 2—3 Jahren ausschließen sollten. Die Zahlen für 1725 umfassen dann die anime d'ogni sesso ed età; von einer Gesamtzahl von 34650 waren 11697, also ein Drittel, atti alle armi. Da die Zählung nach Pfarreien, also von den Pfarrern, vorgenommen ist, handelt es sich bei den atti alle armi offenbar um die Kommunionsfähigen, die den Waffenfähigen einfach gleichgesetzt sind; die Militärpflicht hatte ja damals keine praktische Bedeutung mehr. Daher der hohe Prozentsatz. Die Bevölkerung wird hier für alle einzelnen Gemeinden gegeben. Von den Ortschaften hatten, außer Rovigo selbst, nur Lendinara und Badia einige Bedeutung. Die Bevölkerung betrug:
Lendinara Badia
. . . .
1548
1766
1973
4876 2486
—
io
87
Vicenza
Die Zahl der Dörfer betrug 1548 und 1573 58, 1766 77 in 47 Pfarreien, wobei die Städte eingeschlossen sind. Die Dichtigkeit war ungefähr (einschließlich der Städte): Jahr 1557 1573 1596
auf 1 qkm 41 47-5 62
Jahr
auf 1 qkm
1604 1766
72 107
10. Vicenza i . Das Gebiet von Vicenza zerfiel in 2 Podestarien unter venetianischer und 11 Vicariate unter vicentinischer Verwaltung; außerdem gab es noch 4 Vicariati minori (Alonte, Bagnolo, Costafabbrica und Dueville), die aber nur je 1 — 2 Dörfer umfaßten, unter der Jurisdiktion vicentinischer Adelsfamilien. Außerhalb dieser Bezirke standen die Sette Comuni (Asiago, Enego, Foza, Gallio, Lusiana, Roana, Rotzo), ebenso die Montagna, die mitunter zur Podestarie Marostica gerechnet wurde, und die Dörfer in der unmittelbaren Umgebung der Stadt, die sogenannten Culture, etwa entsprechend dem Gebiet der heutigen Gemeinde Vicenza (80 qkm), die direkt von der Stadt abhingen. Die Reihe der Zählungen beginnt 1548 mit der Aufnahme unter Stefano Tiepolo. Sie ergab : Einwohner in der Stadt (dabei keine Dörfer) . . . im Gebiet (222 Dörfer)
21268 123440 144 708
So nach dem Cod. / ¿ . V I I 924 der Marcusbibliothek; der Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs Venedig gibt für die Stadt dieselbe Bevölkerung, für das Gebiet aber 11000 mehr (134440), im ganzen 155708, und diese Zahl ist ohne Zweifel richtig (s. unten).
Da die Stadt keine Dörfer hat, müssen die Culture unter der Bevölkerung des Gebietes eingerechnet sein; wahrschein-
88
V I I . Die Republik Venedig
lieh sind sie unter den 24 ville che sono fuori dei Vicariadi zu verstehen, die in dem Cod. Marc, mit 9680 Einwohnern aufgeführt werden; wir werden gleich sehen, daß die Culture damals ungefähr diese Bevölkerung gehabt haben. Das gibt für Stadt und Culture zusammen 30948, für das Gebiet ohne die Culture, die Zahl des Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs als richtig angenommen, 124760 in 198 Dörfern. Einige Jahre später zählte nach dem Bericht von Alvise Giorgi vom Juni 1556: Seelen die S t a d t compresi i borghi das Gebiet in 192 comuni
28400 156000 184 400
Staatsarchiv Venedig, auch gedruckt per nozze, Venedig 1843.
Hier sind, wie die Höhe der Zahl zeigt, die Culture in der Bevölkerung der Stadt einbegriffen, weshalb denn auch dem Gebiet nur 192 Gemeinden gegeben werden; die 6 gegenüber 1548 fehlenden Dörfer können die 6 Dörfer unter städtischem Patronat (tus -patronati) sein, die bei der Zählung unter Stefano Tiepolo aufgeführt werden (s. unten S. 95). Giorgi selbst scheint das allerdings nicht gesehen zu haben, da er nur von den borghi spricht; er meint denn auch, die Bevölkerung der Stadt sei maggiore che a memoria d'huomo mai sia stata. Daß die Bevölkerung des Gebietes bereits damals etwa so hoch gewesen ist, ist sehr wahrscheinlich, höchst unwahrscheinlich dagegen, daß eine zwischen 1548 und 1557 gehaltene Zählung so viel vollständiger gewesen sein sollte wie die beiden Zählungen dieser Jahre, in deren Mitte sie steht. Offenbar ist die Zahl 156000 nichts weiter wie die Gesamtbevölkerung von 1548 (155708), abgerundet und auf das Gebiet ohne die Hauptstadt bezogen. Im folgenden Jahre (1557) wurde auf Befehl des Provveditore Generale der Terraferma, Tommaso Contarini, eine neue Zählung gehalten. Sie ergab:
89
i o . Vicenza
anime da fattione Città e borghi . . . . Territorio in 1 8 2 villaggi
inutili
in tutto
6867
13032
19899 123051
47941
95009
142950
Anlage zu dem Bericht von Giulio Gabriel, 27. Okt. 1 5 5 8 , im Staatsarchiv Venedig. Hier wird die Bevölkerung f ü r jeden einzelnen Stadtbezirk und jede Ortschaft des Gebietes gegeben, die Hauptsumme übereinstimmend im Cod. Vat. Borgh. Arm. I 1 7 1 , B l a t t 237 (descrizione fatta del 1557).
Die Culture (1548 9680 Einwohner), ebenso die Vicariati minori, ius patronati, Patronate (1548 7821 Einwohner) fehlen. Setzen wir diese Zahlen ein, so ergeben sich für die Stadt rund 29000, für das Gebiet rund 131000, zusammen 160000 Einwohner. Die Zählung von 1569 ergab: anime B a r b a r a n o I F r . Pesaro Città con le culture Territorio Montagna
. . .
26346
26346 133021 11123 170490
|
144124 170470
F r . Barbarano, Historia ecclesiastica di Vicenza, Libro sesto, Vicenza 1762, S. 5. K e i n e Zahlen f ü r die einzelnen Bezirke und Gemeinden, die Gesamtbevölkerung nach Geschlecht und Alter spezifiziert, Priester, Mönche und Nonnen sind einbegriffen (s. unten S. 90). Die Hauptsummen auch im Bericht von F r . Pesaro, 1 5 7 0 , wiederholt von Carlo Manin, Sept. 1585.
Acht Jahre nachher kam die Pest nach Vicenza; sie dauerte vom 17. Dezember 1577 bis 8. Juni 1578. Es starben: nella Città et L a z z a r e t t i . nel Territorio
2357 767
La città è solita far anime 30000, il territorio è solito far anime 135440, delle quali son morti per l'influsso 767 (Bernardino Lippomano, 28. Oktober 1578). Letztere Zahl ist gerade
90
VII. Die Republik Venedig
um iooo höher als das Ergebnis der Zählung von 1548 nach dem Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs und scheint dorther entnommen; die Angabe über die Bevölkerung der Stadt ist runde Schätzung. Aus 1580 haben wir zwei Angaben, offenbar aus zwei verschiedenen Relationen:
Città . . . Territorio |
A
B
23000 134000
36000 [134000]
[157000]
j
170000
Cod. Marc. It. V I I 1187. Bei A fehlen die Culture, bei B sind sie einbegriffen.
Eine Visita della Diocesi aus demselben Jahr 1580, welche die anime da comunione und die anime in tutto für die Pfarreien der Stadt (unvollständig) und der Ortschaften des Gebietes angibt, ist so nachlässig gemacht, daß sie statistisch kaum zu verwerten ist oder doch nur in Ermangelung besserer Zahlen; auch werden keine Summen gegeben (bei Barbarano, Annali della Città, Territorio e Diocesi di Vicenza, 1651, Ms. in der Stadtbibliothek Vicenza). Eine neue Zählung ist dann unter dem Podestà Benedetto Zorzi 1585 gehalten worden. Sie ergab Seelen: Città et borghi. Territorio . . .
2954°
147387 [176927]
Die Bevölkerung wird nach Geschlecht und Alter spezifiziert. Priester, Mönche und Nonnen sind einbegriffen. Einzelzahlen werden nicht gegebenStadtarchiv Vicenza, Territorio, Libro 33, segnato 188 8 N° (n. d'inventario 240) Blatt 36.
Die Zahlen werden, nach oben abgerundet, in einem Bericht von 1589 wiederholt: territorio 150000 (ein anderer Bericht aus demselben Jahre gibt 148000), città 30000, in tutto 180000. Die Hauptsumme (180000) findet sich auch in einem
io. Vicenza
91
Bericht von 1588, der aber der Stadt 34000 Einwohner gibt. Nach einem Bericht von 1590 hätte die Stadt vor der Pest von 1589 33000 Einwohner gezählt (alle diese Zahlen aus Cod. Marc. It. V I I 1187). Natürlich müssen hier die Culture einbegriffen sein ; dann ist also die Zahl durchaus wahrscheinlich, da Vicenza wenige Jahre später 36000 Einwohner gezählt hat. 2. Damals ist Vicenza noch einmal von der Pest heimgesucht worden. Ein Bericht vom August 1590 gibt der Stadt 26000, dem Gebiet 145000, im ganzen 171000 Einwohner; inanti la peste la città haveva 33000, ma la peste ne consumò 7000, onde son restati netti 26000 sopra detti {Cod. Marc. It. V I I 1187). Ob der Verlust wirklich so groß gewesen ist, ist ja eine andere Frage; denn die Zahl von 26000 ist offenbar durch Subtraktion der 7000 Gestorbenen von den 33 000 gefunden, die vor der Pest vorhanden gewesen sein sollen; da nur 3 Jahre später (1593) die Bevölkerung wieder auf 34000 angegeben wird (Cod. Marc. It.), so ist die Zahl von 7000 Toten wahrscheinlich stark übertrieben. Aus der Zeit zwischen dieser Epidemie und der großen Pest von 1630 haben wir folgende Zahlen: Jahr
Stadt
Gebiet
1593 1596
34000 30000
150000 160 000
1598
36000
150000
t 24000
150000
30000 /36000 l 32000
130000 160 000 150000
1600 1602
1606
\
/ 1
-
—
zusammen 174 000 (sie) Cod. Marc. VII 1187 [190000] Giov. Bragadin, 16. Mai, ebenso Cod. Marc. [186000] Benedetto Corner, 20. Okt., ebenso Cod. Marc. [174000] Franc. Tiepolo, 27. Juli, ebenso Cod. Marc. [160000] Taddeo Contarini, 7. Aug. [196 000] Vettor Grimani, 13. März [182000] Cod. Marc., nach einer Zählung in diesem Jahr 150000 Cod. Marc. 220000 Vinc. Gussoni, 15. Mai 1607, nach einer descrizione fatta non già molti
Cod. Marc.
anni,
ebenso
V I I . Die Republik Venedig
92
Jahr
Stadt
Gebiet
1608 1610
35000 34000
160000 160 000 130141 160000 160000 122000 164286
1612 1614 1620 1629
136547 l 34000 35000 36 000 31897
zusammen [195000] [194000] 166688 [194000] [195000] [158000] 196183
Cod. Marc. Giov. Mocenigo, 22. Juni Giov. Cavalli, 5. April Cod. Marc. Piero Giustinian, 10. Okt. Vinc. Grimani, 4. Aug. Pietro Basadonna, 6. April
Die Bevölkerung der Culture wird 1606 auf 9000 Seelen angegeben (Cod. Marc.); die Zahl von 24000 Einwohnern, die Franc. Tiepolo 1600 angibt, schließt also ohne Zweifel die Culture aus. Alle übrigen Angaben für die Stadt, wenn wir von den beiden runden Schätzungen auf 30000 in 1596 und 1600 absehen, halten sich zwischen 32000 und 36000 Einwohnern, wobei die Culture einbegriffen sein müssen; für die Zählung von 1629 ist das direkt bezeugt, da hier die Bevölkerung aller einzelnen Landbezirke gegeben wird (s. unten S. 95). Die Bevölkerung von Vicenza ist demnach in dieser Zeit etwa stationär geblieben; die Stadt selbst auf etwa 24—27000, die Culture auf 8—9000 Einwohner. Gegen Ende der Periode, nach 1620, ist eine kleine Verminderung eingetreten. Die Zahlen für das Gebiet schwanken meist zwischen 150000 und 160000 Einwohnern und erreichen 1629 mit 164286 ihr Maximum. Nur drei Angaben bleiben darunter: Taddeo Contarini 1600 und Giov. Cavalli 1612 geben 130000, Vincenzo Grimani 1620 gibt 122000 Einwohner. Offenbar sind hier nur die Vicariate berücksichtigt, die 1629 132845 Einwohner zählten. Auch hier ist also die Bevölkerung im ganzen stationär geblieben. Wenn die Gesamtbevölkerung in Stadt und Land 1606 mit nur 150000 angegeben wird, so hegt offenbar eine Verwechslung mit der Bevölkerung des Gebietes ohne die Stadt vor. Dagegen fällt die Zahl von 220000, die eine Zählung
io. Vicenza
93
»nicht viele Jahre vor 1607«, also um 1600 oder noch früher, ergeben haben soll, ganz aus der Reihe heraus und beruht wahrscheinlich nur auf einem Versehen. 3. Von der Pest von 1630 ist auch Vicenza sehr schwer betroffen worden. Eine Zählung, die im folgenden Jahre gehalten wurde, ergab in 14 Pfarreien der Stadt 12497 Seelen, ohne die Mönche, Nonnen und Hospitäler, die, ohne Zweifel sehr übertrieben, zusammen auf 1700 geschätzt wurden, mit diesen also 14197; doch fehlt die Pfarrei S. Feiice, die 1710, bei einer Gesamtbevölkerung der Stadt von 25802, 1327 Einwohner zählte, 1631 also etwa 700 Einwohner gezählt haben mag, wodurch die Überschätzung der Klöster und Hospitäler sich reichlich ausgleicht (Stadtarchiv Vicenza, Lib. 29, segnato Secondo Registr. Ducali n° 151, Bl. 151). Die Culture scheinen einbegriffen, soweit sie in die Stadt eingepfarrt waren; wenigstens sind sie es bei den späteren, nach Pfarreien gehaltenen Zählungen (s. unten S. 94). Vicenza würde also die gute Hälfte seiner Bevölkerung an der Pest verloren haben; doch mag die Zählung, wie in solchen Fällen gewöhnlich, zu niedrig gewesen sein. Nach Imperiali hätte die Zahl der Toten 11000 betragen (bei Corradi, Annali, unter dem Jahr 1630); also, wenn die Culture einbegriffen sind, fast ein Drittel der Bevölkerung. Eine Zählung, die von Andrea Bragadin 1634 oder 1635 gehalten wurde, ergab in der Stadt 19000, im Gebiet 97000 (Bericht vom 3. Mai 1635); da die frühere Bevölkerung in der Stadt 28000, im Gebiet 147000 betragen hätte, berechnet Bragadin den Verlust auf 9200 in der Stadt und 50000 auf dem Lande. Das stimmt für das Gebiet nicht; auch hatte die letzte Zählung (1629) ja in der Stadt 31897 Einwohner ergeben. Nach Imperiali a. a. O. hätte der Verlust in den Landgebieten nur 30000 betragen. Offenbar bezieht die Zahl Bragadins für das Gebiet sich nur auf die \ icariate, wie die Zahlen seiner Vorgänger Contarini (1600), Cavalli (1612) und Grimani (1620), s. oben S. 91—92; da die Vicariate 1629 132845 Einwohner gezählt hatten, würde der Verlust hier rund 35 000 betragen haben, in der Stadt rund 12000.
94
VII. Die Republik Venedig
Zwei Jahrzehnte später gibt Tommaso Pisani (1656) die Bevölkerung der Città e Borghi auf 25000, Girolamo Morosini (16. Juli 1658) die Bevölkerung des Territorio auf 190000 Einwohner an; darüber geschrieben von anderer Hand, disnovemille. Das würden dann also 119 000 und einschließlich der Stadt 144000 Einwohner sein. Doch bleibt das natürlich unsicher. Jedenfalls scheint 190000 zu hoch, auch wenn wir annehmen wollten, daß die Stadt einbegriffen ist. Dann haben wir, durch ein Jahrhundert für das Gebiet, durch 50 Jahre für die Stadt, keine Angaben mehr. Eine Descrizione delle anime che sono in Vicenza von 1710 ergab in den 15 Pfarreien der Stadt, Klöster und Hospitäler einbegriffen, 25802 Einwohner; die Bevölkerung ist also seit 1656 stationär geblieben (Stadtarchiv Vicenza, Räsonier0 E E E n° 1 1 ; die Bevölkerung wird für alle einzelnen Pfarreien gegeben). Die Zählungen aus dem Ende des X V I I I . Jahrhunderts zeigen, daß die Culture einbegriffen sind ; das hat denn auch für 1656 zu gelten. Mit 1766 beginnen die Zählungen des Gesamtstaates Venedig. Sie ergaben für Vicenza: Jahr
Stadt
Gebiet
zusammen
1766 1771 1780
28289
184566 187251
1785 1802
29435 28995
212855 216562 222739 221186
29311 28364
194375 191751 206353
235 34 8
Von dieser Bevölkerung kamen: 1766 auf die Stadt . . . auf die Culture . .
1802
26828 1461
20850
28289
[28995]
8145
Der bei weitem größte Teil der Culture ist 1766 bei der Bevölkerung der Stadt einbegriffen; ausgeschlossen sind nur
io Vicenza
95
die Dörfer Polegge, Cavazzale und Povolaro, weil sie nicht in die Stadt eingepfarrt waren. 4. Unsere Quellen beschränken sich in der Regel darauf, die Bevölkerung der Stadt und des Gebietes zu geben. Nur für einige Jahre sind Angaben über die Bevölkerung der einzelnen Bezirke erhalten, und zwar:
Città Podesteria di Lonigo . . . Podesteria di Marostica . . Sette Comuni . Ius patronati . Pedemonte . . Ville fuori dei Vicariati . . Vicariati
Montebello . Brendola . . Barbaran . . Orgian . . . Arzignan . . Montecchio Maggior . Valdagno . . Schio Thiene . . . Malo Camisan . . Arithmetische Summe . .
1548
Einwohner 1629 1557
1766
21268
19899
31897
28289
4166
3163
6173
6477
2
13
9761 6932 4012 3809
19304 8109
L2C268 s
26234 18678
27 7 6 6
30 7
9680
Ville
—
—
—
—
—
—
—
—
—
1557 —
— —
24
—
. . . . .
917 3239 6524 10584 7318
2 543 3317 9047 8709 Ii 429
4411 6218 II 217 9589 15322
4997 6837 8444 11507 12076
4 21 13 n 9
4 10 12 11 8
. .
.
6266 10387 15244 8134 5521 10946
6332 10438 12810 11865 3488 12497
7618 16394 23141 154*3 7H7 I&375
6545 15 177 23049 19847 7148 I7550
7 13 16 20 7 39
7 14 9 20 6 41
.
144708
142950
196183
212855
222
192
.
Fur 1548 nach
Cod. Ital.
VII 924 der Bibl. Marc.; 1557 Descrittione
anime della città di Vicenza et borghi da fattione et inutili, CI""
1548
messer Gerolamo Minio
et messer Giulio Gabriel digmi Rettori di
per esecutione del Clmo messer Thomaso Contarmi
delle
fatta di ordine detti
digmo Provveditor
Vicenza Generale
96 di Terraferma,
V I I . Die R e p u b l i k Venedig
A n l a g e zu dem Bericht v o n Giulio Gabriel, 27. O k t . 1558, im
Staatsarchiv Venedig. Hier werden die anime da fattione und inutili
für jede
einzelne Ortschaft gegeben. F ü r 1629 nach dem Bericht v o n Pietro Bassadonna v o m 6. April dieses Jahres, der nur die Zahlen für die Podesterie und Vicariati g i b t ; für 1766 nach der A n a g r a f e dieses Jahres.
Die starken Abweichungen zwischen den Zählungen von 1548 und 1557 beruhen, wie die Übereinstimmung in der Zahl der Dörfer zeigt, keineswegs auf Änderungen in der Bezirkseinteilung, die vielmehr bis zum Ende der Republik Venedig im wesentlichen dieselbe geblieben ist; wenn die Podestarie Lonigo 1548 nur 2, das Vicariat Brendola 21 Dörfer umfaßt haben sollen gegen 13 bzw. 10 in 1557, so liegen offenbar in der Tabelle von 1548 Schreibfehler vor, denn 1557 werden die Dörfer namentlich aufgeführt. Auch die beiden stärksten A b weichungen in den Bevölkerungszahlen gehen augenscheinlich auf Schreibfehler zurück. Wenn die Podesterie Marostica 1548 nach dem Cod. Marc. It. V I I 924 9761, das Vicariat Montebello 917 Seelen gezählt haben sollen, gegen 19304 bzw. 2543 in 1557, so ist klar, daß die ersten Zahlen nicht richtig sein können; erinnern wir uns dabei, daß die Gesamtbevölkerung der Provinz Vicenza nach dieser Handschrift um gerade 11000 niedriger ist als nach dem Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs (oben S. 87), so wird die Vermutung kaum abzuweisen sein, daß im Cod. Marc, einmal ein Zehntausender, ein anderes Mal ein Tausender ausgefallen ist, was nur bei diesen beiden Bezirken der Fall sein kann; die Bevölkerung von Marostica hat also nach der Zählung von 1548 19761, die von Montebello 1917 betragen. Pedemonte und die Patronatsdörfer fehlen 1557; 1766 sind sie bei den Vicariaten einbegriffen, und dasselbe muß 1629 der Fall gewesen sein. Die Sette Comuni nahmen eine Sonderstellung ein; es sind Asiago, Enego, Foza, Gallio, Lusiana, Roana, Rotzo, entsprechend dem heutigen Distrikt Asiago. Über die Bevölkerung haben wir folgende Angaben:
97
io. Vicenza
1548
6932
1605
22000
1785
18703
1557
8109
1766
18678
1802
20502
1569
11123
1780
1 5 6 9 n a c h F r . B a r b a r a n o , Hist.
1762; 1605 Cod. Marc.
19829 eccl.
di
Vicenza,
L i b r o sesto, V i c e n z a
It. V I I 1184.
Die Bevölkerung würde sich also von 1548—1766 beinahe verdreifacht haben, während sie sich in der ganzen Provinz in dieser Zeit nur um etwa ein Drittel vermehrt hat. Wie unwahrscheinlich das bei einem solchen Bergland sein würde, bedarf keiner Bemerkung; zählte doch der Distrikt Asiago noch 1881 nicht über 22767 Einwohner, wenig mehr als ein Jahrhundert früher. Wahrscheinlich wird also die Zahl von 22000 Einwohnern, die für 1605 angegeben wird, ungefähr richtig sein; jedenfalls sind die Zahlen von 1548 und 1557 viel zu niedrig, und dasselbe wird auch von der Zahl von 1569 zu gelten haben. 5. Die folgende Übersicht mag die Entwicklung der Bevölkerung veranschaulichen, soweit sie in den Zählungen zum Ausdruck kommt: Jahr
Stadt und Culture
1548 1557 1569
30948
124760
i55 708
29000
131000
160000
26346
1 4 4 144
170490
1580
36000
134000
1 7 0 000
1585
2954°
147387
176927
1602
32000
150000
182000
1612
36547 31897
160000
196547
164286
196183
1634
19000
97000
116000
(119000)
(144000)
1629
Gebiet
Stadt und
Gebiet
1656/8
25000
1710
25802
1766
28289
184566
212855
1802
28995
206353
235 348
—
—
Die Zahlen für das Gebiet von 1548—1658 würden wegen der unvollständigen Zählungen in den Sette Comuni um 5—10000 zu erhöhen sein. y
B e l o c h , Bcvolkerungsgeschichte Italiens III.
VII. Die Republik
98
Venedig
Die Bevölkerung der Stadt Vicenza ist also in der Zeit von 1548—1802, von momentanen Rückschlägen durch die Pest abgesehen, im ganzen auf etwa 30000 Einwohnern stationär geblieben. Das Maximum ihrer Bevölkerung hat die Stadt 1612 erreicht. Die Bevölkerung des Gebietes hat sich von 1548—1629 um fast 1/3, von da bis 1766 nur ganz unbedeutend vermehrt. Von der Bevölkerung waren geistlichen Standes: Stadt und Gebiet 1569 | 1585 Preti Frati Monache
. . .
} 738 { 793
Stadt 1585
— —
1606
[1531]
|
171°
304 682
447 903
986
1350
Bei der Zählung von 1630, unmittelbar nach der großen Pest, wird die Zahl der Mönche und der Insassen der Hospitäler in der Stadt auf »ungefähr« 700, die der Nonnen in der Stadt auf »ungefähr« 1000 angegeben; für diese Zeit offenbar viel zu hoch, aber für die Zeit vor der Pest vielleicht annähernd richtig. Die Zahl der Insassen der Hospitäler betrug 1710 262. Juden scheint es in Vicenza gar nicht oder doch nur in geringer Zahl gegeben zu haben. Nach Geschlecht und Alter gliederte sich die Bevölkerung von Stadt und Gebiet wie folgt:
Alter
1569 | Seelen
fanciulli . . da fattione . vecchi . . . preti e frati männlich.
.
37202 37434 10740 738 [86114]
j%
Alter
1585 | Seelen
|%
Alter
4 3 0—15 3 7 2 7 3 4 2 0 — 1 4 43 1 5 — 4 5 39216 44 1 4 — 6 0 1 3 45—00 12646 1 4 60—00 1 100
[89135] iooj
1766 | Seelen 33 459 67412 7170
j % 31.0 62,4 6,6 —
j 108041
100
io. Vicenza
1569 Alter
J
donne e putte monache. . weiblich . .
99
1766
1585 Seelen
|%
Alter
Seelen
/o
Alter
Seelen
85686
83583 793
/o
—
104814
[84376]
1585 fehlt die Bevölkerung geistlichen Standes, weil im Gebiet nicht nach Geschlechtern unterschieden; 1766 ist sie in den Altersklassen eingeschlossen.
In der Stadt wurden gezählt : 1569
1585
Alter
Seelen
fanciulli da fatti vecchi frati
—
6272 — —
mannlich
Alter 0—15 15—45 45—00 frati
—
donne e putte monache
. . . .
Seelen
%
599° 6988 1846
40
304
46 12 2
15128
100
—
I3730 682
—
14412
—
weiblich
—
4.7
6. Das Gebiet von Vicenza unter der venetianischen Herrschaft entsprach ungefähr der heutigen Provinz (2735 qkm) abzüglich der Gemeinde Gambellara (13 qkm) und des Distrikts Bassano (275 qkm), doch gehörte von diesem Distrikt und von dem Distrikt Cittadella der Provinz Padua die westlich der Brenta gelegenen Gemeinden zu Vicenza, und zwar: von Bassano
von Cittadella qkm
Campolongo Valrovina Valstagna
7»
. . . .
1
IO 11 26
47
qkm Carmignano Gazzo Grantorto S. Piero in Gu
15 23 14 18
. . . . 1
7°
VII. Die Republik Venedig
100
Der Flächeninhalt betrug also 2564 qkm. Davon kommen 452 auf die Sette Comuni, den heutigen Distrikt Asiago. Die Dichtigkeit war, nach dem Ergebnis der Zählungen berechnet: Jahr
Stadt und Gebiet
ohne die Stadt
ohne die Stadt u. die Sette Comuni
in den Sette Comuni
1569 1585
66
56
60
25
69
57
—
—
1629
76
64
—
—
1766
83
72
79
41
Von den Ortschaften des Gebietes waren die bedeutendsten :
j Arzignano Schio Montecchio Maggiore Barbarano Valdagno Marostica Thiene Lonigo Camisano
. . . .
1557
1580 comm.
1 in tutto
1766
5272
2200
4249
2400
3351 3035
2000 1000
1700
4947 4309 34l6 1350
3018
1800
3000
2260
3000 —
35°°
2788
—
—
2222
—
—
2611 3726
1876
2300
4500
4219
1700
900
1600
1625
Die Zahlen beziehen sich auf die ganzen Gemeinden und sind also beträchtlich höher als die Bevölkerung der geschlossenen Ortschaften.
Ii. Verona und Cologna
i. Verona war schon am Anfang der römischen Kaiserzeit eine bedeutende Stadt, nach Padua und neben Mailand die größte in der Transpadana (Strabo V 213 t t ó à i s neyóÀri). Tantum magna suo debet Verona Catullo. Quantum parva suo Mantua Vergilio. (Martial X I V 195).
Die Mauerlinie wird bezeichnet durch die Porta Borsari und die Reste auf Piazza Mura Gallieno beim Amphitheater und die Porta dei Leoni bei Ponte Navi; das Amphitheater
101
I i . Verona und Cologna
selbst blieb draußen. Auf den übrigen Seiten war die Stadt von der Etsch umflossen. Im Mittelalter erfolgte dann auf der Landseite eine Erweiterung bis zum Adigetto, angeblich schon unter Theoderich; sie schloß auf dem linken Ufer der Etsch S. Maria dell'Organo ein. Ein dritter Befestigungsring wurde 1287 von Alberto della Scala begonnen, von Cangrande 1325 vollendet; er entspricht der heutigen Mauer. Das war die Glanzzeit Veronas, der dann, nach dem Fall des Hauses der Scaliger, eine lange Periode des Verfalls folgte. So ist der von der Mauer umschlossene Raum nie ganz mit Häusern bedeckt worden. Aufnahmen der Bevölkerung sind in Verona schon früh veranstaltet worden, bei Gelegenheit des Estimo, der Einschätzung zur Steuer, die in kurzen Zwischenräumen, der Regel nach alle 10 Jahre, wiederholt wurde. Die Ergebnisse sind uns, wenn auch nicht für alle Zählungen, seit 1473 erhalten. Die Vororte sind bei der Stadt einbegriffen, ausgeschlossen die Geistlichkeit oder wenigstens die Klöster, ferner die Hospitäler, die Juden und die Armen. Wie es in älterer Zeit mit den Kindern in den ersten Lebensjahren gehalten wurde, finde ich nicht angegeben. 2. Überliefert sind die Ergebnisse folgender Zählungen: 1473. G. Sommariva, Cromcheta e ricordo di alcune cose notabili di Verona, Brief an Federico Corner vom 14. Februar 1478, 1893 im Besitz der Grafen Ravignani in Verona, veröffentlicht von Cipolla, N. Arch. Veneto VI, 1,1893, S. 211—212. Nel territorio Veronese sono vicariati 23, e 2 podestarie soto la dictione de la m(agnifi)ca Comunità de Verona.
Juris-
Item oltra li dicti sono vicariati 60 fra grandi e picoli, ] urisdictione particular persone. Item Item nel'extimo Item
de
gli sono ville e comuni, computa le garanze de Campagna, numero 280. in tucti li dicti Comuni et Ville del Veronese come fu descripto fo facto del 1473, sono fogolari 9795. boche 71613.
Insuper ne la cita de Verona fu descripte del 1473 boche 27378, senza li monesterj, hospedali, prete e persone mendiche, che in totum se extima possano esser circha boche 3000 e più.
102
V I I . Die Republik Venedig
Item in Verona sono fogolarj 484g. St che in Verona e Veronese furono descripte boche circha 102000.
Da nur die comuni et ville erwähnt werden, sind Legnago und Peschiera mit ihren Gebieten nicht einbegriffen, wahrscheinlich auch nicht die 60 vicariati di giurisdizion e di patricolari persone; daher die niedrige Summe. 1491. F. Malpasso, Cronica della Città et Territorio Veronese (Ms. Ende des X V I I . Jahrhunderts, Stadtbibliothek Verona, n. 1043 [1370]), gibt die Einwohnerzahlen der einzelnen Stadtbezirke (contrade) nach einem libro in -harte stradato per esser molto vecchio et antico, quale al presente è appresso al Sig. Michel di Guarienti mio cognato, qual contiene il numero di tutte l'anime di tutta la Città di Verona, eccettuando sei contrade quali erano strazade, und zwar S. Croce in Cittadella und die Vororte Avesa, Torreselle di Tomba, S. Lucia extra, Quinzano, S. Michele in Campagna; die übrigen 41 Stadtbezirke zählen 33119 Einwohner. Die Bevölkerung, einschließlich der 6 fehlenden Bezirke, betrug etwa 35500: L'anno 1502 del mese d'Aprile fu facto lo Estimo de Verona, e se ritrovò in Verona 37570 anime, che era cresciuto de l'altro Estimo che s'era facto per diese anni inanci circa 2000 anime (Rizzoni, bei ZagataBiancolini, Cronica della Città di Verona, Verona 1745—1749, II 1 S. 229). Die Klöster usw. sind 1491 wie 1473 nicht einbegriffen, so daß die Gesamtbevölkerung rund 38500 betragen haben wird. 1502. 37570 Einwohner (Rizzoni a. a. O.). 1515. Del mese di Aprile fu facto lo Estimo di Verona, . . . e se ritrovò in Verona circa 27000 anime, e era calado dall'altro Estimo 20000 anime e più (Rizzoni bei Zagata II 1 S. 165). Muß offenbar 10000 heißen. 1518. Cavicchia, Cronaca Veronese, fol. 116, bei Cipolla, Note di Storia Veronese, N. Arch. Veneto V I 1, 1893, S. 188, 23600 Einwohner. Biancolini bei Zagata a. a. O. S. 93 gibt 25 000 Einwohner : dal nuovo Estimo fatto in quest'anno si rilevò non essere allora in Verona che 25000 persone incirca. Die Verminderung seit 1502 ist eine Folge der Kriege und vor allem
103
I i . Verona und Cologna
der Pest von 1511/12, die 18 Monate währte; es sollen 12000 Menschen gestorben sein (Zagata II 2 S. 90). 1522. Cavicchia fol. 117 bei Cipolla a. a. O. Der Estimo des Gebietes ergab 14480 lares, 92559 Seelen, darunter 17757 mortales viriles (da fatti). 1531. Cavicchia fol. 148 : hac tempestate mortales in Verona 40150 extabant (Cipolla S. 188). 1538. Cavicchia fol. 165 : quo tempore in Verona marium foeminarum
23230 24360 [47590]
sacerdotumque ad 2000 reperte sunt. 1539. Cavicchia fol. 165. Nova descriptio im Januar; sie ergab 45484, demptis fratribus et monialibus. 1548 und 1557. Descrizioni Tiepolo (Cod. Marc. It. VII 924) und Contarmi (Arch. Vatic., Cod. Borgh. Arm. I 170—173 Bl. 237): 1548
Verona-Castelli . . Soave Peschiera . . . .
1557
Stadt
Land
Dörfer
Stadt
52109
96500
226
55 799
126064
2
945
1128
1508 964
999
152080 Legnago
"1
Porto
)
2017
4705
Land
183936 4
6722 [158802]
J
[232]
(
i°79
3138
^
5°9
1412
190 074
Da es sich hier um staatliche Zählungen handelt, scheinen die Geistlichen usw. einbegriffen.
3. Alvise Grimani gibt 1566, nach Cod. Marc. It. VII 1187: 60000 incirca in der Stadt, 226000 im Gebiet. Credo s'habbia a intender Verona et il territorio 226000 fügt der
104
V I I . Die Republik Venedig
Verfasser des Ms. hinzu. Vielmehr ist 126000 zu lesen ; Grimani gibt die Zahlen von 1557, für die Stadt nach oben abgerundet. 1572. Malpasso, Cronica S. 84ff. Anime che s'attrovano in Verona dell' anno 1572 cavate dai libretti delle contrade per me F. Malpasso nel far V estimo della Città, nelle quali anime non son compresi li frati, monache, pupilli della misericordia, Pietà, Isereliti et manco li soldati nè li poveri di S. Francesco.
Die Zahlen werden für die einzelnen Contrade gegeben. Gesamtsumme ist 48661. 1575. Venturi, Compendio della Storia sacra e profana di Verona II, Venedig 1825, S. 124: 60000 Einwohner (nach Biadego, Diario Veronese inedito, Memorie dell' Accademia d'Agricoltura, Arti e Commercio di Verona L X I X , 1893, S. 51 ff.). Tinto, La Nobiltà di Verona, Verona 1592, S. 123, gibt die Bevölkerung 1575 auf 90000 an (nach Zagata I S. 186). 1576. Januar. Cod. Marc. It. V I I 1187: Stadt und Gebiet 270000 anime. Soll offenbar 170000 heißen. 1577. Michiele Bon, Bericht aus diesem Jahre im Staatsarchiv Venedig, herausgegeben von A. Vallaresso, Rovigo 1856, per nozze:
territorio . città . . .
anime
delle quali ne son da fazione
ville
102356 53280
34118 17760
261
155636
51878
Die Klöster usw. scheinen hier nicht Legnago.
—
eingerechnet.
Ebensowenig
Malpasso, Cronica S. 890. Estimo di tutto il Territorio Veronese fatto l'anno 1577: anime tutte davon utili
101098 25244
Die Zahlen werden für alle einzelnen Ortschaften gegeben. Soave (1210 Einwohner) und Peschiera (1260 Einwohner) sind einbegriffen, Legnago und Porto nicht. Le sopra scritte anime, numero 101 og8, Io le ho cavate con ogni diligentia dalli libretti fatti da cadaun Vicario con il suo Nodar, et un Cittadino eletto
I i . Verona und Cologna
105
per il Ser. Conseglio della Magnifica Città di Verona ad andar per cadauna Villa, Case et Garanze con la presentía de cadaun mussar et consiglieri et essi sugietti a scriver tutte le persone di cadauna età et tutti li boi et vacche da zovo etc.
Offenbar gehen die Zahlen bei Bon auf denselben Estimo zurück. Die kleine Differenz bei der Gesamtbevölkerung des Territoriums beruht wahrscheinlich darauf, daß bei Bon ein oder mehrere Posten mitgezählt sind, die bei Malpasso fehlen. Unter anime utili sind bei Malpasso die maschi dalli anni 18 fino atti anni 60 verstanden, während Bon einfach die Zahlen der Gesamtbevölkerung in Stadt und Land durch 3 dividiert hat, um die Zahl der da fatti zu finden. Daß in der Stadt schon jetzt ein neuer Estimo gehalten wurde, nachdem erst 5 Jahre seit der letzten Zählung verflossen waren, erklärt sich wohl durch die Pest von 1575, die 1/5 der Bevölkerung hinweggerafft haben soll (Zagata II 2 S. 98), eine Angabe, die ja allerdings weit übertrieben ist. Giorgio Contarmi, ritornato Capitano di Verona, wiederholt in seinem Bericht vom Oktober 1584 [Cod. Marc. It. V I I 1187, Original nicht mehr vorhanden) die Zahl von 63000 Einwohnern für die Stadt, läßt aber die descrittione erst 1578 gehalten werden. Das Gebiet hätte 113 000 e tante Seelen nach dieser descrittione gezählt; hier scheinen Legnago und Porto einbegriffen. Da er keine neuen Zahlen anführen kann und nur sagt : che dall'hora in poi si vede, che sono accresciute assai (le anime), so war seit 1577 kein Estimo mehr gehalten worden. Nach einem anderen Bericht aus demselben Jahre sagt der Cod. Marc.: si dice che Verona 1584, di Giugno, contenga 80000 anime et il suo territorio 125000. Noch 1586 war keine neue Zählung vorgenommen worden; denn es heißt im Cod. Marc, nach dem amtlichen Bericht vom Mai dieses Jahres: La città di Verona contiene, per quanto si crede, anime yo 000, benché nett' ultima descrittione fossero soltanto 56000, il territorio 150000 in ville 194. Auch aus den nächsten Jahren haben wir nur Schätzungen ; 1587 (September) wird die Bevölkerung der Stadt auf 80000 et più anime, des Gebiets auf 140000 angegeben (Cod. Marc.), 1595 die Bevölkerung der Stadt auf
106
V I I . Die Republik Venedig
70000 (Teodoro Monte, Livellazioni, bei Maffei, Verona illustrata IV, Mailand 1826, S. 15). In einer Informazione delle cose di Verona vom 9. März 1602 (Staatsarchiv Venedig, Mise. Cod. 448) heißt es : le anime che hora si trovano in questa città, sono al più al numero di 70000, ma si tiene che sieno piuttosto 5000 di meno. Il Territorio, diviso in comuni 366 incirca, ha anime in tutto 250000. Die Zahl 65000 für die Stadt finden wir aus dieser Zeit (ca. il 1600) auch bei Zagata-Biancolini II 2 S. 326; die Zahl 250000 für das Gebiet ist wiederholt bei Benedetto Moro, Provveditore di Terraferma, in seinem Bericht vom 14. Januar 1607, der aber der Stadt nur 50000 Einwohner gibt. Um diese Zeit finden sich endlich wieder Angaben, die auf Zählungen beruhen. Zuerst für das Gebiet: 1599. Nota di tutti li Comuni del Territorio Veronese con l'estimo, con la nota delle anime fatta l'anno 1599 Comune -per Comune (Venedig, Museo Correr, Cod. Dona 464 n. 2). Aufgeführt werden 301 Dörfer mit ihrer Bevölkerung, die Gesamtsumme ist 110 947. 4. Die Stadt zählte nach dem Bericht von Daniele Dolfin vom 1. April 1604: tra uomini e donne, grandi e piccoli . nelli monasteri, hospitali et hebrei
52 395 2781
[55176] Die Zahl 55000 gibt auch der Cod. Marc, unter diesem Jahr; im Jahr vorher hätte die Bevölkerung nach derselben Quelle 54276 betragen. Daß diese Angaben auf Zählung beruhen, ist klar, und zwar handelt es sich um dieselbe Zählung, da doch in zwei aufeinander folgenden Jahren Zählungen nicht wohl vorgenommen sein können; wenn die Angabe aus 1603 um 900 niedriger ist, so mögen die Juden oder die Hospitäler fehlen. Und da 1605 ein neuer Estimo gehalten worden ist, so handelt es sich offenbar um den vorhergehenden Estimo, der etwa 1594 vorgenommen sein müßte, denn die folgenden Estimi haben 1616 und 1627 stattgefunden, also in elfjährigen
I i . Verona und Cologna
107
Intervallen. Es müßte denn sein, daß die Stadt zugleich mit dem Gebiete 1599 gezählt worden ist, doch darauf kommt kaum etwas an. 1605. 1. September. Bericht von Nicolò Corner, Staatsarchiv Venedig. Dalla descriUione fatta questi mesi passati delli fuochi et anime della Città di Verona per occasione del nuovo Estimo si trovano fuochi 10250, anime 49 375 senza li frati et monache. Numero assai inferiore a quello che già molti anni si trovava come si vede per altre descrittioni che ascendevano a 70000 e 80000 anime; cosa che per vero fa stupir ognuno a veder si gran calli.
Die Ursache sieht Corner, wie schon sein Vorgänger Dolfin, im Verfall der arte della lana. Corner hat ganz recht; eine so große Abnahme wäre in der Tat höchst merkwürdig und, außer nach großen Epidemien oder Kriegen, in dieser Zeit ohne Beispiel; da sich nun keine Zählung nachweisen läßt, die eine so hohe Bevölkerung ergeben hätte, so hat Corner offenbar die Schätzungen im Auge, wie sie in den Berichten mancher seiner Amtsvorgänger gegeben waren, und hat geglaubt, daß es sich dabei um Zählungen gehandelt habe. Ein Rückgang der Bevölkerung hat ja allerdings stattgefunden, wie ein Vergleich mit der vorhergehenden Zählung zeigt, und es kann sehr wohl sein, daß der Estimo, der zwischen dieser Zählung und 1577 vorgenommen worden ist, eine noch etwas höhere Zahl ergeben hat; nur hat die Abnahme sich in viel bescheideneren Grenzen gehalten, als Corner glaubte. Über die Bevölkerung des Gebietes sagt Corner nichts; der Estimo war hier bei seinem Abgange wohl noch nicht abgeschlossen. Die Zahl gibt Girolamo Corner in seinem Bericht vom 5. Mai 1612. Il Territorio, per una descnttione che ne fu fatta l'anno a 140 000 anime, et forse anco più, perchè in simili occorrenze qualche comune di venirsi a dar in urbe. Non l'ho voluto farla spesa al Territorio, ma considerando l'ampiezza sua non è potria essere.
1606, fa intorno tralascia sempre io per schivar la populato quanto
1607. Cod. Marc, gibt dem Veronese 106000, der Città 55000 anime. Da die Zählung von 1606 im Gebiet eine wesentlich höhere Zahl ergeben hatte, scheint hier das Ergebnis einer
108
V I I . Die Republik Venedig
älteren Zählung wiederholt zu sein. Auch 1610 gibt der Cod. Marc, der Stadt 55000 Einwohner. 1614. In questo tempo contavansi in Verona 54050 persone, non compresi i Monasteri, Ospitali e gli Ebrei. Biancolini bei Zagata II 2 S. 101. 1616. Descrittione delle anime della città di Verona e ville del Territorio presentata dell'Illustre Signor Giovanni Contarini ritornato di Capitano di Verona, Anlage zu dessen Bericht vom 20. Oktober 1616 (Staatsarchiv Venedig). Città (die Zahlen werden für jede einzelne Contrada gegeben) : Vecchi da 50 anni in su . . . huomini da fatti putti
3642 9665 10650 [23957] 14926 11448
donne putte.
[26374] Summe Territorio (Zahlen einzelne Dorf)
für
jedes
5033I 124838
[175169] Die Bevölkerung wird auch in den einzelnen Dörfern in derselben Weise nach Geschlecht und Alter unterschieden, aber keine Hauptsummen für die Altersklassen gegeben. Über die Modalitäten der Zählung sagt Contarini : havendo non solo voluto la descrittione in generale, ma in particolare, non solo a contrata per contrata nella città, ma a casa per casa col nome del capo di essa.
Leonardo Donà, in der Anlage zu seinem Bericht vom 6. Juli 1628, gibt für 1616 dieselbe Zahl uomini da fatti wie oben ; die Zahl der bocche habe 1616 55 033 betragen. Hier sind offenbar die Klöster, Hospitäler, Juden usw. eingerechnet, die beim Estimo gesondert gezählt wurden und von Contarini nicht einbegriffen sind. Ebenso gibt Giulio Giustiniani (4. Juli
I i . Verona und Cologna
109
1621) in runden Zahlen der Stadt 55000, dem Gebiet 126000, ohne Zweifel gleichfalls auf Grund der Zählung von 1616, da ein neuer Estimo seitdem nicht gehalten worden war. Zaccaria Sagredo gibt 1618 (4. Juli) für Stadt und Gebiet appresso 200000 anime, indem er das Ergebnis der Zählung von 1616 nach oben hin abrundet, Giulio Priuli (26. Juni 1626) für das Gebiet allein 126000. Biancolini (bei Zagata II 2 S. 102) sagt unter dem Jahr 1625: si numerarono in quest'anno in Verona 52687 persone. Da der Estimo erst zwei Jahre später gehalten worden ist, handelt es sich wohl um eine kirchliche Zählung, die dann natürlich die Gesamtbevölkerung mit Ausnahme der Juden umfassen würde. 1627. Anlage zu dem Bericht von Leonardo Donà vom 6. Juli 1628. Rinnovatione dell' Estimo in Verona, l'anno 1627. Die Zählung ergab in der Stadt 49461 bocche, davon 9260 uomini da fatti. Biancolini bei Zagata sagt unter dem Jahr 1627 (II 2 S. 102) : fatta in quest'anno la descrizione degli abitanti, furono ritrovati al numero di 53533. Offenbar sind hier die Klöster usw. eingerechnet, die also bei Donà fehlen; ganz ähnlich wie bei der Zählung von 1616. Über die Bevölkerung des Gebiets fehlen direkte Angaben, es ist aber sehr wahrscheinlich, daß man, wie für die Stadt, so auch für das Gebiet, um die Zahl der an der Pest 1630 Gestorbenen zu ermitteln, die Zahl der Überlebenden von dem Ergebnis der Aufnahme von 1627 abgezogen hat. 5. Descrizione del numero delle persone che in Verona nell'anno 1630 per contagione perirono e ne' sobborghi, col numero di quelli che vivevano prima della comune disgrazia, e di quelli che sopravissero: Vivevano . Morti. . . Sopravissero.
53533
32 795 . |
20738
Biancolini bei Zagata II i S. 346 und Pona, Il gran Contagio, Verona 1631.
110
VII. Die Republik Venedig
Die Zahlen werden für jede der 45 Contrade gegeben; die der vor der Pest Lebenden nach dem Estimo von 1627, die der Gestorbenen ist also durch Subtraktion der Überlebenden von dieser Zahl gefunden. Auch im Gebiet ließ der Provveditore sopra la Sanità di qua dal Menzo, Vallaresso, eine Zählung der Überlebenden vornehmen, durch Kommissionen, die zu diesem Zweck in alle einzelnen Dörfer gesandt wurden. Offenbar ist die Zahl der Gestorbenen hier in derselben Weise bestimmt worden wie in der Stadt. Vallaresso hat die Ergebnisse veröffentlicht: Descrittione detti Morti nel tempo del contaggio nelle Ville del Territorio Veronese, et numero detti vivi, fatta d'ordine dell'Ilimo Sig. Alvise Vallaresso Cav. Prov. sopra la Sanità di qua dal Menzo, 10. Februar 1631 (ein Exemplar im Staatsarchiv Brescia, Raccolta Succhi; von mir nicht gesehen). Die Originalberichte der Kommissionen finden sich im Staatsarchiv Verona, Antichi Archivi Veronesi, Sanità 1631, Visite al Territorio. Danach betrug die Bevölkerung der Stadt und ihrer Vororte : vor der Pest gestorben
53644 32 999
noch übrig
20645
Das sind also fast genau dieselben Zahlen wie bei Pona, oben S. 109. Die Liste für das Gebiet ist veröffentlicht von Ciro Ferrari, II Censimento della Popolazione del Territorio Veronese dopo la peste del 1630, Atti dell' Accad. d'Agr. Scienze etc. di Verona, Ser. IV Vol. V, 1904. Sie hat einige Lücken; es fehlen die Ortschaften des heutigen Distrikts Villafranca, bis auf Sommacampagna, da sie wegen des mantuanischen Krieges von ihren Bewohnern verlassen waren, ferner Peschiera, Legnago, Porto und noch einige wenige Dörfer. Der Herausgeber hat die Ergebnisse nach der heutigen Einteilung der Provinz zusammengestellt; ich gebe danach die Zahlen für die einzelnen Distrikte:
I i . Verona und Cologna
Distrikte Bardolino (fehlen Peschiera und Malcesine) . . Caprino (vollständig) . . . Isola della Scala (vollständig) . Legnago (fehlt Legnago und Boschi S.Anna) S. Bonifacio (vollständig) . Sanguinetto (fehlt Cerea, Concamarise, Sanguinetto) . S. Pietro Incariano (fehlt S. Anna d'Alfaedo) . . . . Tregnano (fehlt Illasi, Roverè di Velo, Velo) Verona (ohne Stadt und Vororte, fehlen Cerro und E r bezzo) . . . .
111
Restarono
vor der Pest auf 1 qkm
3234
2002
20
7324
4574
2750
40
408
16267
5739
10528
40
202
10273
2695
7579
51
207
13171
54°3
7768
64
110
4079
1476
2603
37
225
1 2 339
7399
4940
55
160
6759
3846
2883
42
424
19816
10410
9416
47
2191
94324
44776
50469
41
qkm
Erano
Morti
268
5296
187
Die Zahlen für die Distrikte Caprino, Xsola della Scala, S. Bonifacio, S. Pietro Incariano, die vollständig oder doch so gut wie vollständig vorliegen, nach Ciro Ferrari; für die übrigen, bei denen Ferrari die Summen interpoliert hat, habe ich die Zahlen f ü r die einzelnen Ortschaften zusammen addiert. Die Summe der Gestorbenen und Überlebenden, wie sie bei Ferrari gedruckt stehen (ich selbst habe das Dokument nicht gesehen), stimmen nicht immer genau mit den Zahlen der Bevölkerung vor der Pest, doch handelt es sich um Kleinigkeiten. Von dem Flächenraum der einzelnen Distrikte sind oben die Gebiete der in der Urkunde fehlenden Gemeinden und von Verona selbst in Abzug gebracht.
112
V I I . Die Republik Venedig
Der Distrikt Villafranca hat 234 qkm Flächenraum ; war die Dichtigkeit hier die gleiche wie in den Nachbardistrikten Verona und Isola della Scala (40—47), so betrug die Bevölkerung etwa 10000 Einwohner. Ferner fehlen Peschiera und Legnago, mit zusammen etwa 3000, und 3 Dörfer (Ponti del Mincio, Monzambano und Gambellara), die heute zu den Provinzen Mantua und Vicenza gehören, mit zusammen, nach unserer Urkunde, vor der Pest 2340 Einwohnern und noch einige Tausend für die bei der Zählung übergangenen Dörfer, so daß die Gesamtbevölkerung des Gebiets von Verona (ohne Legnago) vor der Pest rund 115 000 betragen haben würde, nach der Pest rund 60000 oder etwas mehr. Dem entspricht es, daß nach Giacomo Corner (Bericht vom 20. September 1645) die Bevölkerung in der Stadt infolge der Pest auf 20555, im Gebiete auf 66891, zusammen auf 87036 (sie!) gesunken war. 1633. In occasione di far l'Estimo generale fu rilevato essere in Verona 2621g persone (Biancolini a. a. 0. II 2 S. 104). Francesco Morosini sagt unter dem 18. September 1641 : nella Città non s'annoverano più di 28000 persone, e nel territorio yoooo, calo più di un terzo in ogni luogo considerevole del numero che si contava avanti la peste. Diese Zahlen gehen wahrscheinlich auf den Estimo von 1633 zurück (einschließlich der Klöster usw.), da seitdem ein neuer Estimo nicht mehr gehalten worden war (Teodoro Balbi, 1. August 1650: sono 15 anni, che non si è fatto l' estimo nella Città di Verona). 1652. Biancolini a. a. O. II 2 S. 106: 30355 persone. 1675—1692. Aus der zweiten Hälfte des X V I I . Jahrhunderts sind im Archiv der Deputazione Provinciale di Verona einige Angaben über die Bevölkerung der Stadt erhalten, leider sehr schlecht publiziert (Donazzolo, Sviluppo demografico di Verona). Statt die Zahlen zu geben, wie sie in den Urkunden stehen, reduziert der Herausgeber sie auf den heutigen Umfang der Gemeinden und kommt dabei für dieselben Jahre an zwei verschiedenen Stellen zu verschiedenen Werten, ohne ein Wort der Erklärung:
Ii. Verona und Cologna
Jahr 1675 1681 1692
S. 18 (confini attuali) 32003 31432 35075
113
S. 21 (Città e sobborghi attuali) 29633 29052 30685
Die Vororte, die heute eigene Gemeinden bilden (Avesa, Quinzano, S. Massimo, S. Michele extra), scheinen hier nicht einbegriffen, ob die Klöster usw., wird nicht gesagt. Solche Zahlen dürfen also nur mit großer Vorsicht benutzt werden, und ich habe sie darum unten in die Bevölkerungstabelle nicht aufgenommen. 1738. Numero degli abitatori di Verona rilevato nell'anno 1738 per commissione dell' Eccm° Sig. Pietro Barbarigo, allora ;podestà, con compresi i monasteri, luoghi pii e le milizie nelle proprie contrade. Die Bevölkerung wird für jede einzelne contrada gegeben; die Summe ist 47080, dazu 933 Juden, zusammen 48013 (Biancolini a. a. O. II 1 S. 348). Die Klöster und Hospitäler sind hier eingerechnet. Schon 1730 berechnete man die Bevölkerung, einschließlich der Klöster, Hospitäler (luoghi pii), Juden, aber ohne die Garnison, auf 48000 (Maffei, Verona illustrata IV Mailand 1826, S. 14). Mit dem Jahr 1766 beginnen dann die allgemeinen Volkszählungen im venetianischen Staate; die Ergebnisse für Verona s. unten S. 117. 1795. Stato delle anime della Città di Verona nell' anno 1795, Ms. 2051 der Stadtbibliothek Verona (Biadego, Diario Veronese inedito, Mem. dell' Accad. d'Agricoltura usw. L X I X , Verona 1893, S. 51 ff.) : 41416, ohne die Vororte (Luoghi suburbani). 6. In diesen Zahlen sind, wie schon bemerkt, die Vororte (sobborghi) einbegriffen. Sie hegen mehrere Kilometer vor den Toren der Stadt und bilden heute zum Teil eigene Gemeinden (Avesa, S. Michele, Quinzano, S. Massimo mit Chievo), gehören also im topographischen Sinne nicht zu Verona. An8
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichte Italiens III.
114
VII. Die Republik Venedig
gaben über ihre Bevölkerung haben wir nur aus folgenden Jahren:
S. Agnese extra . . . . Avesa Chievo S. Lucia extra S. Massimo S. Michele in Campagna. Quinzano Torricelle di Tomba . .
1491
I57 2
1627
1631
385
557 553
913 93°
337 394 —
1738 —
1766 —
913 695 454
1705 862 740
443 283
2394 906 740
1144 667 776 1064 2388 984 1181
[2500] 3445
5650
2548
7233
8204
— —
—
—
—
273
500
229
—
—
—
—
— — —
862
827 827 601 796
Quellen für 1491 und 1572 Malpasso; für 1627 und 1631 Ciro Ferrari, II Censimento della Popolazione del Territorio Veronese dopo la peste del 1630, Atti dell' Accademia d'Agricoltura etc. di Verona, Ser. IV Vol. V Fase. 2, 1904, außer für S. Agnese extra, dessen Bevölkerung hier nach Pona gegeben ist; für 1738 Zagata-Biancolini; für 1766 habe ich in Venedig versäumt, mir aus der Anagrafe dieses Jahres Auszüge zu machen; ich gebe die Zahlen also nach Cavattoni, La popolazione veronese degli anni 1766 e i j j i , Atti dell' Accademia d'Agricoltura, Arti e Commercio di Verona, X X X I V , Verona 1858, dessen Summe um 40 höher ist als die des Zensuswerkes (8164). — Von dem Malpasso vorliegenden Ms. des Estimo von 1491 waren die Zahlen für die Vororte bis auf S. Agnese extra abgerissen; sie zählten damals etwa 2000 Einwohner (oben S. 102), alle Vororte also, einschließlich S. Agnese extra, rund 2500. Chievo und S. Massimo werden zuerst 1738 erwähnt, dafür wird S. Agnese extra seit 1738 nicht mehr aufgeführt.
Die Bevölkerung geistlichen Standes schätzt Cavicchia 1538 auf 2000 (Cronaca Veronese, Ms. der Marciana, oben S. 103). Die Zählungen ergaben : Jahr Mönche Nonnen
Jahr
Mönche Nonnen
Jahr
Mönche Nonnen
1220 1780 1184 367 334 875 1751 57° 1132 6 1802 1318 1398 1756 333 513 54 Donazzolo, Sviluppo demografico di Verona, in der Zeitschr. Metron VI Heft 3—4, S. 47 des S. A. Für 1577 ohne Quellenangabe, 1616 nach der Descrizione Contarmi, 1751 nach dem Stato delle anime in der Stadtbibliothek Verona, Arch. Stör, di Verona, B. 5 Fondo Fracastoro, 1756 nach dem Stato delle anime im Bischöflichen Archiv. 1577 1616
I i . Verona und Cologna
115
Nach der Anagrafe von 1766 wurden gezählt (Cavattoni a. a. O.): preti
monache in clausura o sen-
593
85
chierici
za, o altre case di ritiro ospitali
monaci, frati ed altri
558
regolari
1277 9 [1286]
[1236] Die Zahl der Insassen der Klöster ist also während des X V I I . und X V I I I . Jahrhunderts annähernd stationär geblieben. Die starke Vermehrung von 1577—1616 ist unwahrscheinlich; Mönche und Nonnen sind schwankende Begriffe, und es mögen 1577 einige Kategorien unberücksichtigt geblieben sein, die später mitgezählt wurden. Über die Zahl der Juden haben wir Angaben erst aus dem X V I I I . Jahrhundert. Sie betrugen: 1738 1766
933 881
1771
905
Biancolini im Anhang zu Zagata Anagrafi
Monesterj, hospedali, prete e persone mendiche zusammen schätzt Sommariva 1473 auf boche 3000 epiti (oben S. 101), bei einer sonstigen Bevölkerung von 27378. Annähernd dieselbe Zahl, 2781, gibt 1604 Daniele Dolfin (oben S. 106), obgleich die Bevölkerung der Stadt damals fast auf das Doppelte gestiegen war; hier fehlen die Priester, dafür sind die Juden einbegriffen, was sich ungefähr ausgleichen wird. Im Staatsarchiv Verona finden sich ferner für die Stadt: Listen der Gestorbenen von 1631—1798, Listen der Getauften von 1732—1805 für das Gebiet: Listen der Getauften und Gestorbenen von 1732—1806. Die Zahlen für die Stadt sind veröffentlicht von P. Donazzolo und M. Saibante, Lo sviluppo demografico di Verona e della sua provincia dalla fine del sec. XV ai giorni nostri, in der Zeitschrift Metron V I Heft 3—4, 1926, S. 26ff. Die zehnjäh8*
VII. Die Republik Venedig
116
rigen Mittelzahlen in °/00 der Bevölkerung sind folgende (die absoluten Mittelzahlen anzugeben haben die Verfasser nicht für nötig gehalten): Taufen
0//oo
Taufen
%0
Taufen
/ 00
I73I—41 1741—51 1751—61
36,1 39,3 33.0
1761—71 1771—81 1781—91
34.3 34.5 33.6
1791—1801 1801—11 1811—21
32.5 38,1 39,2
Todesfälle
/ 00
Todesfälle
/ oo
Todesfälle
0/100
27.5 38,4 37-4 48,6 53.5 41.5 43.0
1701—11 1711—21 1721—31 1731—41 1741—51 1751—61 1761—71
59,6 39,6 37,° 4i,7 43,3 35,6 34.4
1771—81 1781—91 1791—1801 1801—11 1811—21
35.8 36,4 39,6 33.1 40,9
1631—41 1641—51 1651—61 1661—71 1671—81 1681—91 1691—1701
Die Zahl der Todesfälle ist, soweit eine Vergleichung möglich ist, überall größer als die Zahl der Getauften, außer im Jahrzehnt 1801—1811. Infolge der großen Pest von 1630, die ja gerade die am wenigsten widerstandsfähigen Individuen hinweggerafft hatte, sank die Mortalität auf eine Ziffer, die sie erst seit 1872 wieder erreicht hat, stieg aber dann bald und begann erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts herabzugehen. Die Ziffern beziehen sich nur auf die Stadt und ihre heutigen Vorstädte, schließen also die Vororte aus, die heute nicht mehr zur Gemeinde gehören (Avesa, S. Antonio di Chievo, S. Massimo, S. Michele di Campagna, Quinzano). So nach dem Ms. von Donazzolo, während es in der Publikation verschwiegen wird. 7. Demnach erhalten wir von der Entwicklung der Bevölkerung Veronas folgendes Bild, wobei ich nur die Angaben berücksichtige, die auf wirkliche Zählungen zurückgehen (Quellennachweise oben):
Ii. Verona und Cologna
Jahr
1473 1491 1502 1515 1518 i53i 1538 1539 1548 1557 1572 1577 1604 1605 1616 1627 1631 1652 1738 1766 1771 1780 1785 1795
117
Klöster, HosGesamtbevöl- Davon in den Ergebnis des pitäler, BettVororten Estimo kerung ler, Juden usw. 27378 35 5oo 3757° 27000 23600 40150 47590 45484
3000
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
— — — — —
—
—
52 395 49375 50331 49461 —
30355
—
—
—
—
—
—
—
48661
[30000]
In der Stadt
— —
2781 —
[4702] [4072] — —
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
25000 —
[50000] —
52109 55 799 —
53280 [55176] —
55033 53 533 20738 —
48013 51693 53027 55216 52978 —
3445 —
— —
—
—
—
—
—
5650 2 541 —
7233 8164 8798 932o 9037 —
—
[47883] [18197] — —
43529 44229 45896 43 941 41 416
Die Bevölkerung von Verona hat sich demnach von rund 30000 in 1473 auf 40000 in 1502 vermehrt; dann brachten die Kriege und die Pest einen Rückschlag auf 27000 in 1515. Nach Wiederherstellung des Friedens blühte die Stadt kräftig empor; schon 1538 war die Bevölkerung auf 50000 gestiegen und hat sich seitdem auf dieser Höhe gehalten, bis die Pest von 1630 etwa 3/s der Bewohner hinwegraffte. Es hat ein Jahrhundert gedauert, bis dieser Verlust ausgeglichen war; dann ist die Bevölkerung bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts und weiter bis zur Vereinigung mit dem Königreich Italien wieder auf 50000 stationär geblieben.
118
V I I . Die Republik Venedig
Während aber die Bevölkerung der ganzen Gemeinde nur verhältnismäßig wenig geschwankt hat, ist die der Vororte, hier wie sonst, sehr stark gestiegen, von 3445 in 1572 auf 9037 in 1785, hat sich also beinahe verdreifacht; so daß die Bevölkerung der Stadt selbst seit 1531 etwas zurückgegangen ist, wenn auch nur um wenige Tausende. Das Gebiet von Verona in der venetianischen Zeit entsprach der heutigen Provinz (3071 qkm), mit Ausnahme des Distrikts Cologna (138 qkm), der zwar früher ebenfalls zu Verona gehört hatte, damals aber für sich stand und dessen Bevölkerung also niemals in den Zahlen für das Gebiet einbegriffen ist. Dafür gehörten zu Verona Sirmione in der heutigen Provinz Brescia (34 qkm), Monzambano (mit Castellar di Lagusello) und Ponti del Mincio (zusammen 42 qkm) in der heutigen Provinz Mantua sowie Gambellara (13 qkm) in der Provinz Vicenza. Der Flächeninhalt des Gebietes betrug also 3022 qkm. Die Angaben über die Bevölkerung des Gebietes, soweit sie auf Zählungen beruhen, sind folgende (Quellen oben): Jahr
1473 1522 1548 1557 1577 1599 1605/6 1616 1627 1631 1766 1771 1780 1785
Stadt
30 000 —
52109 55 799 53280 —
49375 55033 53 533 20738 51693 53027 55216 52978
Gebiet
zusammen Einwohner
Ville I Einwohn.
280
71613 92 559 232 106693 — 134275 261 102356 — 110947 140000 — 124838 — [115000] — 66891 — 331 170019 — 173899 176736 — — 173194 —
102000 —
158802 190074 155636 —
189 375 179871 [170000] 87629 221712 226926 231952 226172
"I einschließlich Legnago J
und Peschiera ohne Legnago ohne Legnago
ohne Legnago
einschließlich Legnago
I i . Verona und Cologna
119
In der Bevölkerung des Gebietes sind die Festungen Legnago und Peschiera bald einbegriffen, bald nicht. Ihre Bevölkerung betrug: Jahr
Legnago und Porto
Gebiet
zusammen
1548 1557 1586
2017 1588
4705 455°
6722 6138
1597 1598 1608 1766
1700 2000
1945
—
—
3800
I5°° —
[5500]
—
—
—
—
9035
—
Jahr
Peschiera
Gebiet
zusammen
1548 1557 1577 1588
964
999 1128
1963 2073 1260 [1300]
1597 1607
1611 1631 1766
945 —
—
631 37° 45°
etwa 700 —
—
600
[1050]
500
[900]
400 498
—
—
—
—
1282
Descr. Tiepolo Descr. Contarmi Cod. Marc. It. VII 1187 Cod. Marc. Cod. Marc. Cod. Marc. Anagrafe
Descr. Tiepolo Descr. Contarini Malpasso Cod. Marc. Cod. Marc. Benedetto Moro, P r o w . di Terraferma, 14. Jan. 1607 Cod. Marc. Ciro Ferrari a. a. O. S. 23 Anagrafe
Die Bevölkerung des Gebietes von Verona würde sich demnach von 1473—1557 nahezu verdoppelt haben; doch geht diese Vermehrung zum größten Teile auf sorgfältigere Zählung zurück; wenigstens die Zunahme von 27582 von 1548—1557 ist nur so zu erklären. Die Dichtigkeit hat demnach betragen: Jahr
1557 1766
einschließlich der Hauptstadt und Legnago Bevölkerung
auf 1 qkm
190074 221712
63 73
ohne die Hauptstadt Bevölkerung 134275 170019
auf 1 qkm 44 56
120
V I I . Die Republik Venedig
Cologna 8. Cologna hatte unter den Scaligern zu Verona gehört, kam dann unter Vicenza, wurde nach der Besitznahme durch Venedig (1404) für frei erklärt (1406) und stand seitdem unter einem venetianischen Podestà. Die Bevölkerung in Stadt und Gebiet soll nach Itinerario di Marin Sanudo, bei Cardo, Storia documentata di Cologna, S. 404—406, am Ende des X V . Jahrhunderts 14000 betragen haben, in 1507 20000, davon 5000 in der Stadt (Barbarano, Hist. Eccl. di Vicenza VI, beide Zahlen angeführt bei Donazzolo S. 98 des S. A.). Die Zählungen ergaben: Jahr
Stadt
Gebiet
1548
3799
8236
12035
1557 1568
3938
10171
14109
—
13328
) Donazzolo a. a. O. S. 67 ohne
—
15916
J
—
1571 1766
3000
8781
1771
3020
9090
1780 1785 1802
—
zusammen Descr. Tiepolo Descr. Contarini Quellenangabe
11781
Anagrafe
12 110
Ebenso
—
H323
Ebenso
—
13543
Ebenso
15 i 4 2
Ebenso
—
-
Wahrscheinlich würde in Venedig mehr zu finden sein; ich habe die Berichte der Statthalter dort auf dem Staatsarchiv nicht eingesehen.
Nach der bischöflichen Visitation der Diözese Vicenza, zu der Cologna gehörte und noch heute gehört, von 1580 betrug die Bevölkerung: Stadt anime da comunione anime in tutto
. . . .
Gebiet
zusammen
1500
3290
4790
3000
[6847]
[9847]
Barbarano, Annali di Vicenza, Ms. der Stadtbibliothek Vicenza, 1651, unediert.
Die Zahlen werden für die einzelnen 8 Ortschaften des Gebietes gegeben, meist auf ganze Hunderte abgerundet; hier sind sie zusammen addiert und darum in Klammern gesetzt.
12.
121
Brescia
Die Zahlen können nicht richtig sein, da die Nichtkommunionsfähigen nur etwa 1 / 3 — 1 / 2 der Kommunionsfähigen betragen haben können, also rund 1600—2400, zusammen 6400—7000, doch fehlen natürlich die 4 Dörfer des Gebiets, die zu der Diözese Verona gehörten. In seiner Historia ecclesiastica di Vicenza (gedruckt dort 1762), Libro V I S. 36, gibt Barbarano höhere Zahlen, für die Stadt 800 fuochi, che saranno anime circa 5000, con Ii borghi, nel territorio circa 15000; die letztere Zahl scheint allerdings für das Gebiet ohne die Stadt zu hoch. Für 1630 gibt Donazzolo a. a. O. 10000, für 1631 7500, so daß der Verlust an der Pest ein Viertel der Bevölkerung betragen hätte. Hier handelt es sich offenbar nur um Schätzungen. Das Gebiet von Cologna, entsprechend dem heutigen Distrikt, umfaßte 138 qkm. Die Dichtigkeit betrug demnach 1557 und, wie es scheint, schon am Ende des X V . Jahrhunderts ioo, 1766 85 auf 1 qkm; sie war also bedeutend höher als in dem benachbarten Gebiet von Verona, was übrigens auch heute noch so ist. D e r vorstehende A b s c h n i t t über V e r o n a w a r l ä n g s t geschrieben, als die A r b e i t v o n D o n a z z o l o und Saibante, Lo sviluppo della sua provincia Zeitschrift MetronVI
dalla fine del sec. XV
demografico
di
Verona e
ai giorni nostri, herauskam (in dei
H e f t 3 u. 4, P a d u a 1926). Die Quellennachweise sind ganz
u n g e n ü g e n d ; das reiche venetianische Material wird n i c h t b e n u t z t , selbst da, w o es bereits veröffentlicht i s t ; w a s in den U r k u n d e n steht, erfährt m a n nicht, da die Zahlen auf die heutige administrative
Einteilung
reduziert
werden, ohne d a ß g e s a g t wird, wie diese R e d u k t i o n g e m a c h t ist. D i e V e r a n t w o r t u n g t r i f f t nicht den Statistiker Saibante, sondern allein Donazzolo, der das Material gesammelt h a t .
Ich
h a b e diesem A u f s a t z also nur die
Zahlen über die B e w e g u n g der B e v ö l k e r u n g und, z u m Teil, über die Insassen der K l ö s t e r entnehmen können, außerdem einige A n g a b e n über Cologna.
12. Brescia
1. Die erste Zählung, von der wir Kenntnis haben, ist am 8. März 1440 gehalten, nach der Belagerung und Einnahme der Stadt durch die Venetianer; sie ergab wenig über 15000 Einwohner, ohne die venetianische Besatzung. Vor der sehr langwierigen Belagerung war die Bevölkerung natürlich größer gewesen; man schätzte sie auf das Doppelte, mehr als 30000
122
VII. Die Republik Venedig
(Odorici, Storia di Brescia, VIII262). Unter der venetianischen Herrschaft blühte die Stadt dann rasch wieder empor, wenn sie auch von den Epidemien dieser Zeit schwer getroffen wurde; so sollen von März 1478 bis Juli 1479 30000 Menschen an der Pest gestorben sein (Corradi). Das ist ja wahrscheinlich stark übertrieben; jedenfalls ist der Verlust rasch ausgeglichen worden, denn die Zählungen um die Wende des Jahrhunderts ergaben: 1493 Stadt Vororte (Chiusure)
. . .
48560 7500 [56060]
1505 —
65000
Es war die Glanzzeit der Stadt, von der das 1492 begonnene Rathaus noch heute beredtes Zeugnis gibt. Da kam am 19. Februar 1512 die Plünderung durch Gaston de Foix, bei der, nach niedrigster Angabe, 10000 Menschen den Tod gefunden haben sollen (Odorici I X 101). Brescia hat sich nie ganz von diesem Schlage erholt. Die Bevölkerung sank auf 38000 (Paolo Corner, Bericht vom April 1562); sie hat sich dann allerdings bald wieder gehoben, aber doch den früheren Stand nie wieder ganz erreicht. Die Zählung vom November 1493 nach einem Ms. der Bibliothek des Seminars Padua (188 BI. 3306.), veröffentlicht von A. Medin, Arch. Stor. Lomb. XIII, 1886, S.676 ff.,die voni505 in einer Handschrift des Stadtarchivs Brescia (1528 Bl. 215!), danach bei Odorici I X 53, mit einigen kleinen Versehen. Der Bericht von Paolo Corner, ebenso wie alle im folgenden erwähnten Berichte venetianischen Statthalter, im Staatsarchiv Venedig, Relazioni dei Rettori Veneli.
Die Zählungen der nächsten Jahrzehnte ergaben: 1542 1548 1557 1557 1562
38000 42660 43163
1572
38000 45—46000
45577 41168
Paolo Corner, April 1562 Descr. Tiepolo (einschließlich der Chiusure) Stadtarchiv Brescia, Ms. 1015 Blatt 15 Descr. Contarini P a o l o C o r n e r (anime tutte della città, computate quelle del Castello)
—
Domenico Priuli, 1572 Girolamo Priuli, 9. Sept. 1575
123
12. Brescia
Da die Zahl für 1548, wie ausdrücklich gesagt wird, die Chiusure (Vororte) einschließt, muß das auch 1557 der Fall sein ; dagegen bezieht die Zahl für 1542 sich wohl nur auf die Stadt selbst. Die Differenz zwischen den beiden Angaben für 1557, die doch offenbar auf dieselbe Zählung zurückgehen, mag darauf beruhen, daß die Klöster und frommen Stiftungen das eine Mal eingerechnet sind, das andere Mal nicht. Wie es sich mit den Zahlen aus den nächsten Jahren verhält, ist ungewiß, da nichts über die Chiusure gesagt wird. Domenico Priuli schreibt 1572: il numero delli hàbitanti nella città non arriva a 38000, sebbene per il passato sia stato maggiore, und dementsprechend sagt Girolamo Priuli 1575 : io non ho fatto descrizione, ma per lo passato si dicea, esservi nella città anime 45 in 46000. Wahrscheinlich bezieht sich die Zahl 38000 auf die Stadt selbst, die Zahl 45—46000 auf Stadt und Vororte, doch beruht sie auf bloßer Schätzung. Unmittelbar darauf kam die Pest. Sie währte vom Sommer 1576 bis zum September des folgendes Jahres; es sollen gestorben sein: 16396 3000
entro le mura nelle chiusure
Nassino, Ms. der Bibl. Queriniana in Brescia, bei Odorici I X 249.
Der Bericht des venetianischen Statthalters von 1577 gibt 21000 (Cod. Marc. It. VII 1187), Patrizio Spini im Anhang zu der Chronik von Capriolo über 20000 (bei Odorici a. a. O.). Die im Jahr nach dem Erlöschen der Pest (am 25. Januar 1579) gehaltene Zählung ergab : Stadt Klöster und Hospitäler Chiusure
.
23905 1500
5998 31403
Stadtarchiv Brescia, Ms. 1 5 3 7 ; Staatsarchiv Brescia, Ant. Arch. territ. 263; Venedig, Museo Correr, Cod. Dona 463 n. 23.
Danach würde also die Stadt vor der Pest 41801 Einwohner gezählt haben, doch ist diese Zahl wohl zu hoch, denn
124
V I I . Die Republik Venedig
die Bevölkerung wird in den anderthalb Jahren seit dem Erlöschen der Pest (September 1577) sich etwas vermehrt haben. Die Angabe über die in den Chiusure Gestorbenen beruht, wie die runde Zahl zeigt, nur auf Schätzung und wird übertrieben sein. Wäre der Verlust hier verhältnismäßig ebenso hoch gewesen wie in der Stadt, würde er 1920 betragen haben ; wahrscheinlich aber war er geringer. Die Zahl, die Girolamo Priuli in seinem Bericht vom 9. September 1575 angibt, wird also ungefähr richtig sein. 2. Aus dem Ende des Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des folgenden, bis zur großen Pest, haben wir folgende Zahlen : 1592. Anime 36186. Stadtarchiv Brescia, Ms. 1539 Bl. 230. Keine näheren Angaben, die Zahl bezieht sich aber nur auf die Stadt (s. unten unter 1597) und schließt wahrscheinlich die Klöster und Hospitäler aus. 1597. April. Stadt 36195. Die Zahlen werden für jede der 12 städtischen Pfarreien gegeben. Klöster und Hospitäler also auch hier ausgeschlossen. 1598. Brescia città contiene 3y 000 habitanti {Cod.. Marc. Ital. V I I 1187). Derselbe Codex gibt 1597 nach der Relazione dei Rettori ungefähr 42 000 Einwohner ; hier sind also die Chiusure einbegriffen. 1610. Brescia und Chiusure 51767. Giov. da Lezze, Kataster, Staatsarchiv Venedig, Sindaci Inquisitori di Terraferma 64, der die Zahl in seinem Bericht vom 27. Dezember 1610 wiederholt. Es fehlt eine Anzahl Pfarreien, während für andere unwahrscheinlich hohe Zahlen gegeben werden. 1626. Brescia e Chiusure 40000 anime. Andrea da Lezze, Bericht vom 19. September 1626. Vor 1630. Fayno, Coelum Sanctae Brixianae Ecclesiae, Brescia 1658 : hic numerum animarum cuiusque -parochiae (ab anno 1630 ob temforum calamitatem fere dimidiatum) leges. Die Zahlen beziehen sich also auf die Zeit vor der Pest.
125
12. Brescia S. 294. parochialium 12 civitatis monasteriorum 22 virilis sexus civitatis monasteriorum 15 foeminei sexus civitatis . . . . locorum piorum 8 civitatis
34870 590 1015 1410
| 37885 7 parochialium eidem attinentium suburbiorum
. |
5 350
|
43235
Die Pest von 1630 hat nach dem Ergebnis der in den folgenden Jahren gehaltenen Aufnahmen etwa die Hälfte der Bevölkerung hinweggerafft. Es wurden gezählt: Jahr
Stadt
1632
20010 19891 25063
1633 1642
Zählung im März, Stadtarchiv, Ms. 1539 Bl. 230 Zählung am 13. April, ibid. Bl. 245 Zählung Mitte August, ibid. Bl. 254
Die Zahlen werden für alle einzelnen 12 Pfarreien der Stadt gegeben, die Klöster und Hospitäler fehlen, ebenso die Chiusure. 1645. Girolamo Venier. Bericht vom 27. November. Le anime (della città) possono essere 28000. Also keine Zählung. 1650. Andrea Dolfìn. Bericht vom 3. Dezember, wiederholt die Zahl 28000, die also ebensowenig auf einer Zählung beruht. Die Chiusure scheinen hier und folglich auch 1645 einbegriffen. 3. Seitdem liegen für fast ein Jahrhundert Angaben über die Bevölkerung der Stadt nicht vor. Um 1730 soll Brescia 35000 Einwohner gezählt haben (Maffei, Verona illustr. IV, Mailand 1826, S. 14), ohne Zweifel einschließlich der Chiusure, da die Stadt selbst noch 1764 nicht mehr als 29125 Einwohner hatte. Dann folgten die venetianischen Zählungen. D ie in Brescia und Gebiet von dem Capitano und Podestà Fra ncesco Grimani vorgenommene Zählung (gedruckt Brescia 1764, Exemplare im Staatsarchiv Venedig) wurde das Vorbild für die Aufnahmen in den übrigen Teilen des Staates; die Er-
126
VII. Die Republik Venedig
gebnisse sind in das 1766 veröffentlichte Zensuswerk (Anagrafe) aufgenommen, das also für Brescia die Bevölkerung von 1764 gibt. Es wurden gezählt: Jahr
Stadt
1764 1771 1780
29125
9764
38889
34818
6377
41195
1785
29985 28301
Chiusure
10196 9990
zusammen
40181 38291
In 1 7 7 1 muß ein Teil der Chiusure bei der Stadt einbegriffen sein. Brescia hatte also den Höhepunkt seiner Bevölkerung am Anfang des X V I . Jahrhunderts. Es ist ja allerdings möglich, daß die Zahl von 1505, die in ganzen Tausenden gegeben wird, nur auf Schätzung beruht und übertrieben ist; aber auch das Ergebnis der Zählung von 1493 ist höher als das irgendeiner späteren Aufnahme. Noch 1881 wurden in der Stadt selbst nur 43 354 Einwohner gezählt; erst 1901 war die Bevölkerung auf 48077 gestiegen, also annähernd die Zahl von 1493. Den ersten schweren Rückschlag brachte die Katastrophe von 1 5 1 2 ; die Bevölkerung hat sich dann rasch wieder gehoben und näherte sich schon der Zahl von 1493, als die Pest von 1576 sie auf 25000 zurückwarf. Dann folgte eine Periode rascher Vermehrung; am Ende des Jahrhunderts war die Bevölkerung von 1576 (vor der Pest) ungefähr wieder erreicht. In den nächsten Jahrzehnten ist die Stadt etwa stationär geblieben, ähnlich wie das benachbarte Verona. Der wirtschaftliche Verfall hatte begonnen. Unter diesen Umständen konnte der Verlust durch die Pest von 1630 nur noch zum Teil ersetzt werden. Die Bevölkerung hatte um die Mitte des Jahrhunderts die Zahl von 30000 nicht ganz erreicht und ist in dieser Höhe bis zum Ende des X V I I I . Jahrhunderts stationär gebheben. Anders die Vororte. Sie umfaßten in 7 Pfarreien (Fayno, 1658) das Landgebiet der heutigen Gemeinde Brescia (74qkm)
127
12. Brescia
und die Gemeinden Roncadelle (9 qkm) und S. Zeno Naviglio (6 qkm), zusammen also 89 qkm. Die Bevölkerung wird 1493 auf 7500 Einwohner angegeben, was im Verhältnis der Dichtigkeit im übrigen Gebiet von Brescia angemessen erscheint und ebenso im Vergleich zu dem Ergebnis der Zählung von 1579, die unmittelbar nach der Pest 5998 Einwohner ergeben hat. Nach Fayno betrug die Bevölkerung der 7 Pfarreien der Chiusure 5350 Einwohner, also noch etwas weniger, als 1579 nach dem Erlöschen der Pest gezählt worden waren. Das scheint sehr niedrig, denn wir sollten doch annehmen, daß die Bevölkerung sich in der Zwischenzeit auch in den Chiusure vermehrt hat. Es mag aber ein Teil der Chiusure zu den städtischen Pfarreien gehört haben und also hier, wo es sich um eine kirchliche Aufnahme handelt, nicht eingerechnet sein. Seitdem haben wir keine Angaben über die Chiusure bis 1764; damals zählten sie 9764 Einwohner, während die Stadt die Bevölkerung vor der Pest von 1630 noch nicht wieder erreicht hatte. Seitdem hat die Bevölkerung der Chiusure sich mehr als verdoppelt; die Zählung von 1901 ergab in der Gemeinde Brescia außerhalb der Stadt 22537, wozu dann noch reichlich 2000 für die Gemeinden Roncadelle und S. Zeno kommen. Die folgende Übersicht mag die Entwicklung der Bevölkerung von Brescia seit dem Ende des XV. Jahrhunderts zur Anschauung bringen: Jahr
Stadt
1493
48560
1557 1562
—
—
41168
—
1579
254°5
1597 Fayno
37885
36195
Vororte
7500
5998 —
5350
zusammen
56060 45577 —
3i403 —
43235
1632
20010
—
1642
25063
—
—
1730
—
—
35°°°
1764
29125
9764
—
38 889
128
VII. Die Republik Venedig
Das Gebiet 4. Für das Gebiet liegen Zählungen vor aus den Jahren : 1. 1493. Descriptione di tutte le terre bressane e del numero de l'anime si trovano cossi nella cità e chiosure de Bressa, come in cadauna de le dette terre, ville et logi bressani, fatta del mese di novembre 1493 sotto al felice regimento de magnifico e colendissimo messer Andrea Barbarigo (Padua, Seminar, Ms. 188 Bl. 330—341, publiziert von A. Medin, Areh. Stor. Lomb. XIII, 1886, S. 676 ff.). Fast durchweg rande Zahlen, eine Hauptsumme wird nicht gegeben. 2. 1505. Descriptio oppidorum et terrarum totius agri Brixiani cum numero animarum. Stadtarchiv Brescia, Registr. F, Privilegi, Cod. 1528 Bl. 215 f. Gibt die Bevölkerung aller einzelnen Ortschaften und Bezirke in auf Fünfer und Zehner, mitunter auf Hunderte, abgerundeten Zahlen. Die Summen für die Bezirke mit kleinen Abweichungen auch bei Odorici 1X53. 3. 1548. Descrizione Stefano Tiepolo. Gibt die Bevölkerung der einzelnen Bezirke und ihrer Hauptorte. Die Hauptsumme (hier 343073) und die Zahlen für Salò und die drei Alpentäler (abgerundet) auch Staatsarchiv Brescia, mazzo 263. Als Jahr wird hier 1549 angegeben. 4. 1557. Descrizione Contarmi. Gibt nur die Bevölkerung der großen Abteilungen des Gebietes. 5. 1561. Descrizione delle anime delle Terre infrascritte del Territorio Bresciano fatta il i° Giugno 1561. Staatsarchiv Brescia; mir von dem früheren Direktor Prof. Giov. Livi in Abschrift mitgeteilt, aber ohne Angabe der Signatur. Es fehlen Brescia, Salò, Asola und die Orte im Feudalbesitz; für die Alpentäler werden nur die Hauptsummen gegeben. 6. 1579. Descrittione di tutte le anime della città di Brescia e sue Chiusure, delle tre Vallade e del piano suo territorio di terra in terra, et anco di Asolo e suo territorio, e di tutte le Riviere di Bressana fatta al principio dell'anno 1579 nel Reggimento detti Cimi sSn Leonardo Donato Podestà e Francesco Duodo Rettori
12. Brescia
129
dignissimi. Venedig, Museo Correr, Cod. Donà 463 n. 23. Die Bevölkerung wird nach Geschlechtern und Altersklassen unterschieden ; die Ergebnisse, aber nur für die großen Abteilungen des Gebietes und der Stadt, mit kleinen Abweichungen auch Stadtarchiv Brescia, Cod. 1537 Bl. 21a—22 (nach Alter und Geschlecht), und Staatsarchiv Brescia, mazzo 263 (ohne Spezifizierung nach Geschlecht und Altersklassen), und gleichlautend Venedig, Museo Correr, Cod. Donà 463 n. 20. Die Zählung wurde per ordine dell' ecc"10 Sr Giacomo Soramo, Proveditor generale in Terraferma, gehalten (Stadtarchiv Brescia, Cod. 1537 Bl. 21 a). 7. 1601. Principio di conto delle anime del Territorio di Brescia, et delle Valladi, et della Riviera di Salò, et non è finito, ma facilmente si finirà aggiungendo la quantità detti luochi che mancano delle quali ci è la notta. Venedig, Museo Correr, Cod. Donà 453 n. 8. Gibt die Bevölkerung jeder einzelnen Ortschaft ; für die Alpentäler und Salò nur die Hauptsummen. Es fehlen nur wenige Ortschaften. 8. 1610. Catastico della città di Brescia et suo territorio, portato dall'lllmo Sig. Zuanne da Lezze ritornato di Capitano di quella città l'anno 1611, nel mese . . . (fehlt). Consegnato per ordine del Sermo Principe Donato dal Segretario Saita nella Secreta a 28 Giugno 1611. Staatsarchiv Venedig, Sindaci Inquisitori di Terraferma 64. Gibt die Zahl der Feuerstellen, Seelen und utili für jede einzelne Ortschaft, aber durchweg in runden Zahlen. Die Hauptsummen für Stadt und Land auch in dem Bericht Giov. da Lezzes vom 27. Dezember 1610, woraus sich zugleich ergibt, daß der Kataster schon 1610 zum Abschluß gelangt war. Ein zweites Exemplar (von mir nicht gesehen) in der Biblioteca Queriniana in Brescia (H. V. 1. 2). 9. 1650. Descrizione delle Anime del territorio Bresciano e sue valli l'anno 1650. Anlage zu dem Bericht des Statthalters von Brescia, Andrea Dolfin, vom 3. Dezember 1650. Staatsarchiv Venedig. Gibt die Bevölkerung der Hauptteile des Gebiets nach Geschlecht und zwei Altersklassen. 9
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichte Italiens IH.
VII. Die Republik
130
Venedig
10. 1658. Descriptio Animarum omnium parochialium Episcopalis iurisdictionis Brixiae postremis visitationibus inhaerens. In Fayno, Coelum Sanctae Brixianae Ecclesiae, Brescia 1658, S. 2940. Gibt die Bevölkerung für jede einzelne Ortschaft, aber durchweg in runden Zahlen (s. oben S. 124). 11. 1764. Zählung von Francesco Grimani, Capitano und Podestà, gedruckt Brescia 1764, dann in die Anagrafe des Gesamtstaates von 1766 aufgenommen ; und weiter die Zählungen bis zum Ende der Republik. 5. Die Ergebnisse dieser Zählungen waren : A l p e n t ä l e r u n d R i v i e r a di S a l ò 1493
1505
1548
1557
1561
1579
24760
34000
41182
42930
41895
40275
[14180]
[12105]
18415
19000
15645
16353
[10400]
10855
17494
22232
16596
I543I
[4934°]
[56960]
[7709I]
[84162]
[74136]
72059
41761
30000
43447
48602
—
44470
1 [91101]
[86960]
120538
132764
Val Camonica Val Trompia Val Sabbia
R i v i e r a di Salò
-
116529
1601
Fayno
1610
1650
1764
1785
43 720
53766
45000
34040
35 704
—
16606
13686
18900
10070
12581
—
I5950
10319
[22700]
11900
12822
—
—
—
Val Camonica Val Trompia Val Sabbia Val Mesane
[76276] 40932
3000
—
—
[77771]
[89600]
[56010]
—
61107
64 662
(23 476)
50000
—
41273
41918
[102380]
[106580]
R i v i e r a di Salò
[117208]
—
[139600]
—
12. Brescia
131
In 1493 und 1505 ist die Bevölkerung der Täler offenbar zu niedrig angesetzt, besonders die von Val Camonica 1493. Für die Riviera di Salò werden 1505 und 1610 bloße Schätzungen gegeben, die erstere zu niedrig, die letztere zu hoch, wie schon der Verfasser des Cod. Marc. It. VII 1187 gesehen hat; die Zahl bei Fayno schließt den zur Diözese Verona gehörigen Teil, von Salò südlich, aus, etwa die Hälfte des ganzen. In 1764 ist die Riviera überhaupt nicht gezählt worden, die Bevölkerung wurde damals auf 36500 veranschlagt; die oben gegebene Zahl ist die von 1766. Gebiet im engeren Sinne (ohne die Täler, Salò, Asola) 1493. Keine Hauptsumme. Die Addition der Zahlen für die einzelnen Ortschaften ergibt 132180; natürlich hat ein so gewonnenes Resultat nur approximativen Wert. 1505. Hauptsumme 303465, davon kommen auf Brescia, die Alpentäler, Salò, Asola 161245; es bleiben also für das Gebiet im engeren Sinne, für das keine Summe gegeben wird, 142220. Dabei sind Cittadini si ritrovano habitar fuori della città, delli quali la maggior parte fanno arte di agricoltura, et molti di loro sono massai d'altri cittadini anime n° 14000. Sie kehren bei keiner anderen Zählung wieder und sind wahrscheinlich bei den einzelnen Bezirken noch einmal gezählt. Ist das richtig, so bleiben für das Gebiet 128220. Die Addition der Summen für die einzelnen Bezirke, die übrigens nicht immer mit den für die einzelnen Ortschaften gegebenen Zahlen genau übereinstimmen, ergibt für die Quadre 106245, für die Terre feudali 8625, zusammen 115050 (sic!). 1548. Hauptsumme nach Staatsarchiv Venedig, Cod. Mise. 125, 343073, nach Cod. Marc. lt. VII 924 341823, ohne Brescia und Chiusure 300413 bzw. 299163. Davon kommen auf die Täler und Salò 120538, auf Asola 10778, wobei einige Schreibfehler im Cod. Marc, nach dem Cod. Mise. 125 berichtigt sind ; im letzteren ist die Zahl für Val Camonica ausgefallen, aber in der Hauptsumme einbegriffen. Es bleiben also für das Gebiet im engeren Sinne 169097 bzw. 167847. Die Zahlen für die einzelnen Bezirke werden nur im Cod. Marciano 9*
132
VII. Die Republik Venedig
gegeben; dabei wird Mairano mit 5229 Einwohnern zweimal aufgeführt, für Gavardo eine viel zu niedrige Zahl (1185) gegeben, da in diesem Bezirk und zwar in derselben Begrenzung ( n Ville) 1505 3770, 1561 7713 Einwohner gezählt wurden. Diese beiden Fehler mögen sich untereinander etwa ausgleichen. Die Addition der Einzelposten ergibt etwa dieselbe Zahl, die oben berechnet ist. Davon kommen 13616 auf die 23 Ville, die im Feudalbesitz standen. 1557. Die Zählung ergab, ohne Brescia, die Täler, Salò, Asola : Territorio Orzi Leno
159104 6853 4489 [170446]
1561. Keine Summe, die Addition der Einzelposten ergibt für das Gebiet 160472. 1579. Territorio 142153 (Stadtarchiv Brescia, Cod. 1537 Bl. 22), 142334 (Venedig, Mus. Correr, Cod. Donà n. 20). 1610. Das Ergebnis des in diesem Jahre von Giov. da Lezze gehaltenen Katasters wird in dem amtlichen Berichte wie folgt angegeben: anime Territorio bresciano, non comprese le Vallate, Riv. di Salò et terre esenti Terre esenti (8 baronali) Valli e Riviera (terre separate)
Città con Chiusure . . .
delle quali utili
fuochi
237412
52016
26279
1690
680
225
149296
5257°
50726
388398
105266
51767
13487
—
118753
—
[440165]
[77230]
Daß die Seelenzahl für das Territorio weit übertrieben ist, ist an sich klar und ergibt sich aus der Zahl der Feuerstellen
133
12. Brescia
(einschließlich der Terre esenti 26504), die, mit 5 multipliziert, 132520 entsprechen würde. Die Addition der Einzelzahlen ergibt: für das Territorium, einschließlich der Terre esenti.
171813
für die Täler, einschließlich V a l delle Mesane (3000 Einwohner), das nur hier aufgeführt wird . . . .
89600
dazu die Stadt mit den Chiusure
5 1 767 313180
Es fehlt das Landgebiet von Asola, 6 Ville, die nicht gezählt worden waren und auf je 30 Feuerstellen und 350 Einwohner geschätzt wurden. Für die Riviera di Salò wird überhaupt nur eine runde Schätzung gegeben, 50000 Einwohner, ohne Zweifel zu hoch. Das waren zusammen rund 350000. Auch diese Zahl scheint noch stark übertrieben. Pietro Barbarigo gibt in seinem Bericht vom 26. Januar 1612 für das Territorio 316070 Anime, Lorenzo Capello unter dem 7. Mai 1621 236000 anime incirca, comprese le valli, also offenbar ohne die Riviera di Salò, Andrea da Lezze, 19. Februar 1626, für Brescia e Chiusure 40 000, il territorio è habitato da circa 300000. Vor 1630 (Fayno) Diözese, ohne die Stadt, die Täler, Salò und die Klöster: animae parochiae 205
167706
animae davon zu Mantua
.
18545
davon zu Bergamo . monasteriorum 62 virilis sexus Dioecesis . . .
798
monasteriorum 7 foeminei sexus Dicecesis
.
181 168685
zu Mantua u. Bergamo.
22 1 7 0
bleiben für das Gebiet von Brescia
. . . .
146515
3625 1
22170
134
VII. Die Republik Venedig
Dabei ist Asola eingeschlossen, ebenso die Klöster in dem übrigen Teil der Diözese, außer der Hauptstadt ; dagegen fehlt das zur Diözese Verona gehörige Lonato, das nach dem Kataster von 1610 6000 Einwohner zählte. Die Gesamtbevölkerung würde sich also auf rund 150000 belaufen haben. 1650. Territorio, ohne die Täler und Salò 108680. Ob Asola einbegriffen ist, wird nicht angegeben ; es kommt nicht allzuviel darauf an. 1764. Territorio einschließlich Asola 173892. Asola Jahr
Stadt
1493 1505
— —
1548
2721
1557 1579
2921
1601
3024
1607
2296
—
zusammen
Ville
zusammen
—
5400
4090
[9490]
—
5200
4085
9285
6024
4754
10778
Chiusure
[3303]
10418
—
—
—
—
—
—
7633
—
—
—
—
—
—
1875
4171
Fayno (vor 1630) 1764
1600 —
— —
—
3644
2755 —
4355 —
Die Zahl f ü r die Stadt 1548 nach dem Cod. Mise. 125 des Staatsarchivs Venedig, f ü r 1607 nach dem Kataster von Giov. da Lezze (per la descrizione dell'anno i6oj, nel quale tempo vi erano 700 et più soldati si ritrovavano, folgen die obigen Zahlen).
6. Die folgende Übersicht mag die Entwicklung der Bevölkerung vom Ende des XV. bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts zur Anschauung bringen (Tabelle s. nächste Seite). Danach hat die Bevölkerung des Gebietes sich im Laufe des XVI. Jahrhunderts beträchtlich vermehrt, bis die Pest 1576/77 einen Rückschlag brachte, der nur noch zum kleinen Teil ausgeglichen worden ist. Der Verlust wird auf 20677 an ~ gegeben (Nassino bei Odorici I X 249), wobei wahrscheinlich
135
12. Brescia
Stadt und Chiusure
Gebiet
1493
56060
132180
9490
i5°5 1548 1557 1579
65 000 42660
128220 169097 170446
9285 10778 10418
142 334
7633
Fayno 1610 1650 1764 1771 1780
43235 51767 28000
Jahr
1785 1790
45577 3i403
38889 41195 40181 38291 —
Asola
146515 171813 108680 173892 177646 183671 186705 —
Riviera di Alpenzusammen ohne Salò Salò täler 41761 30000 43447 48602 44470 — — —
41273 40687 4 1 743 41918 —
4934° 56960 77091 84162 72059 77771
288831 289465 343073 359205 297899 —
89 600 — 56010 216166 61107 3 1 5 1 6 1 60403 3I993I 63153 328748 64662 —
247070
310603 267521 313180 192690
331576
287005 289658
341583
—
nur das Gebiet im engeren Sinne gemeint ist, ohne Salò und die Täler, die übrigens nur verhältnismäßig wenig gelitten haben. Dann warf die Pest von 1630 die Bevölkerung weiter zurück als irgend eine der früheren Katastrophen ; der Verlust betrug über ein Drittel, und auch nach mehr als einem Jahrhundert war die frühere Bevölkerungszahl noch nicht ganz wieder erreicht. Die Zeitgenossen freilich waren durchweg der Meinung, daß das Gebiet vor der großen Pest eine viel höhere Bevölkerung hatte. So schreibt Girolamo Priuli unter dem 9. September 1575: io non ho fatto descrizione di anime, ma per lo passato si dicea, esservi nella città anime 45 in 46000, et nel territorio compreso le Vallodi, Salò et Riviera, anime 600000 incirca. Dieselben Zahlen gibt Benedetto Moro, Provveditore Generale di Terraferma, in seinem Bericht vom 14. Januar 1607. In dem unter der Verwaltung des Giovanni da Lezze vollendeten Kataster heißt es : Nella guai descrittione d'anime è comune opinione conforme olii scrittori dell'historie antiche et moderne, che vi sia differenza circa la metà di manco, poiché li consoli et altri de'comuni nel dar l'informazione son andati ristretti, dubitando di ricever gran pregiudizio nelle gravezze pubbliche
136
V I I . Die Republik Venedig
col numero maggiore, 800000 persone.
essendoché concorrono
tutti che il
Bresciano
abbia
Dementsprechend sagt Giov. da Lezze in seinem Bericht vom 27. Dezember 1610: Nella città et chiusure anime 51767, de' quali utili 13487; il territorio può far intomo anime 776796, de'quali utili 210532. Er hat einfach die in der Übersicht über die Ergebnisse des Katasters gegebenen Zahlen (oben S. 132), die schon an sich übertrieben sind, mit 2 multipliziert. Es bedarf keiner Bemerkung, daß diese Zahlen ganz in der Luft stehen. Nach den in der Hauptsache durchaus zuverlässigen Zählungen aus der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts hatte Brescia mit seinem Gebiet einschließlich der Riviera di Salò nicht mehr als 315161 (1764) bis 341583 (1790) Einwohner; noch 1901 betrug die Bevölkerung der Provinz nur 538427 Einwohner; es ist klar, daß die Bevölkerung drei Jahrhunderte früher nicht höher oder auch nur ebenso hoch gewesen sein kann. Ferner gehörte der ebene Teil des Gebietes von Brescia schon nach den Ergebnissen der Zählungen mit einer Dichtigkeit von etwa 100 auf 1 qkm im XVI. Jahrhundert zu den am dichtesten bevölkerten Gebieten Italiens und Europas; eine Dichtigkeit von 200 und mehr aber, wie sie sich nach jenen Schätzungen ergeben würde, ist selbst für heutige Verhältnisse sehr hoch und damals in einem großen Gebiet nirgends, auch nur von ferne, erreicht worden. Charakteristisch aber ist die Urteilslosigkeit in statistischen Dingen, mit der auch praktische Staatsmänner, selbst in Venedig, von der populären Ansicht sich blenden ließen und ihr in amtlichen Dokumenten Ausdruck verliehen haben. Eine erschöpfende Behandlung der Bevölkerungsgeschichte der Provinz Brescia kann hier selbstverständlich nicht gegeben werden ; sie wäre ein lohnendes Thema für eine Monographie, da kaum irgendwo sonst so reiches Material vorliegt. Der Versuch von Gabriele Rosa, Statistica Storica della Provincia di Brescia, Brescia 1884, ist ganz ungenügend. 7. Bei der Zählung von 1579 wurde die Bevölkerung nach Geschlecht und Alter unterschieden, und zwar wie folgt :
137
12. Brescia
männlich
Brescia Chiusure . . . . V a l Camonica. . . V a l Sabbia . . . . V a l Trompia . . . Salò und Riviera . Asola mit Gebiet . Gebiet im engeren Sinne
weiblich
Summe
254°5 5998
4OI5 495
11654 2925 21320 8087 8606 22964 4062
26124
12218
74009
142 334
55179
25418
155127
297884
0—18
| 18—45
| über 45
4771 1404
6310
1170
8389
1255 6600
3235 3583 9379
2 457 2676 8206
414 3966 1652 1488
1525
I55I
29983 62254
40275 I543I 16353 44470 7633
Stadtarchiv Brescia, Cod. 1537 Bl. 21a. B e i B r e s c i a (Stadt) sind in der S u m m e die 1500 I n s a s s e n der K l ö s t e r u n d H o s p i t ä l e r einbegriffen, deren G e s c h l e c h t u n d A l t e r n i c h t a n g e g e b e n w i r d ; in der H a u p t s u m m e f ü r S t a d t u n d G e b i e t sind sie n i c h t eingerechnet. D i e B e v ö l k e r u n g b e t r u g also:
männlich . . . weiblich . . . Religiosi et hospitali . . .
Stadt
im ganzen
12251 11654
142851
23905
297978
155127
1500
1500
25405
299478
Die überlieferte Hauptsumme beträgt 297 884; die richtige Zahl (297 978) im Cod. Dona 463 n. 23 des Museo Correr. I n der S t a d t Brescia b e t r u g i m A p r i l 1 5 9 7 die Z a h l d e r : anime da comunione, non da comunione. .
24224 11971 36195
Stadtarchiv Brescia, Cod. 1536 Bl. 170. A u s den J a h r e n u n m i t t e l b a r n a c h der P e s t h a b e n wir d a n n A n g a b e n ü b e r die Z a h l der lattanti:
und zwar wurden gezählt:
138
VII. Die Republik Venedig
anime lattanti detratti i lattanti .
1632
1633
1642
20010 568 19442
19891 802 19089
19979 1677 18302
Quellen siehe oben S. 125. Die Angabe für 1642 bezieht sich nur auf 10 Pfarrereien, bei den beiden anderen (S. Nazaro und S. Faustino mit zusammen 5078 Einwohnern) werden die lattanti nicht gesondert aufgeführt und sind in der Gesamtbevölkerung einbegriffen. Ob die geringe Zahl der lattanti 1632 und 1633 eine Folge der Pest war oder auf unvollständiger Zählung beruht, mag dahingestellt bleiben. Bei der A u f n a h m e v o n 1650 wurde nur nach zwei Alterskategorien unterschieden: Erwachsene und Kinder, aber für beide Geschlechter; bis zu welchem Jahre die Kinder gerechnet wurden, wird nicht gesagt. Die Ergebnisse waren:
Gebiet Alpentäler
huomini
putti
donne
putte
zusammen
27050 14300
25 100 12468
30060 16974
26470 12268
108680 56010
4135° 37568
37568
47°34 38738
38 738
164690
. . . .
männlich
78918
weiblich 1 8 5 772 Die Stadt und die Riviera di Salò sind nicht einbegriffen. Bei der Zählung v o n 1764 wurden bei der männlichen B e völkerung wieder drei Altersklassen unterschieden, während bei der Bevölkerung weiblichen Geschlechts wieder wie 1 5 7 9 das Alter unberücksichtigt blieb. Die Ergebnisse waren: männlich
Brescia
Salò
0—-14 Jahre . . . 14—60 Jahre . . . über 60 Jahre . .
4M37 86963 11052
6378 12517 2068
139452 134436
20963 20310
273888
4 1 273
weiblich zusammen
. . . .
12. Brescia
139
Ebenso verfuhr man bei den folgenden Zählungen. 8. Die heutige Provinz Brescia hat einen Flächeninhalt von 4722 qkm. Davon gehörte in der venetianischen Zeit Sirmione (34 qkm) zu Verona, dafür gehörten zu Brescia die heutigen Gemeinden Asola, Castelnuovo und Casaloldo (104 qkm) der Provinz Mantua und die Gemeinden Costa Volpino und Rogno der Provinz Bergamo (35 qkm) ; sonst ist die Begrenzung unverändert geblieben. Der Flächeninhalt betrug also 4827 qkm. Von diesem Gebiete entspricht der heutige Bezirk (Circondario) Salò (973 qkm) in der Hauptsache der Riviera di Salò und der Val Sabbia; und zwar entsprechen 21 Gemeinden mit zusammen 315 qkm der alten Val Sabbia, Gavardo mit 8 anderen Gemeinden (71 qkm) gehörte zur Quadra Gavardo des Gebietes von Brescia im engeren Sinne, der Rest des Bezirkes (587 qkm) gehörte zur Riviera. Diese umfaßte aber von dem heutigen Bezirk Brescia außerdem Bedizzole, Desenzano und die ganze Küste des Gardasees bis zur veroneser Grenze, 7 Gemeinden mit 163 qkm, so daß die Riviera im ganzen einen Flächeninhalt von 750 qkm hatte. Zum Bezirk Brescia gehörte die Val Trompia, nach der heutigen Einteilung 19 Gemeinden mit 302 qkm. Die Val Camonica entspricht dem ganzen heutigen Bezirk Breno (1304 qkm), umfaßte aber außerdem die Gemeinden Costa Volpino und Rogno des Bezirks Clusone der heutigen Provinz Bergamo (zusammen 35 qkm), im ganzen also 1339 qkm. Das Gebiet von Asola umfaßte außer den oben genannten Gemeinden der Provinz Mantua (104 qkm) noch die Gemeinden Remedello di sopra und di sotto (22 qkm) des Bezirks Brescia und Fiesse (16 qkm) des Bezirks Verolanuova, im ganzen also 142 qkm. Das brescianer Gebiet im engeren Sinne entsprach den heutigen Bezirken:
140
V I I . Die Republik Venedig
j Brescia Chiari
qkm 1640 426
Verolanuova von Salò
379 7i 2516
Von diesem Flächenraum gehörten aber: qkm zu Verona zur Riviera zur Val Trompia . . . zu Asola
34 163 302 38 537
E s bleiben also
. . . |
1979
Die einzelnen Teile des Gebietes hatten demnach folgenden Flächeninhalt: qkm Gebiet i m engeren Sinne Asola . . . . Riviera di Salò
qkm
1979 142 750
Val Sabbia . . . Val Trompia . . Val Camonica . .
1339
2871
Alpentäler
. . .
1956
im ganzen
. . .
4827
315 302
Danach lebten auf 1 qkm: 1493
1548
1579
95 67
107 76
87 54 59
Gebiet mit der Hauptstadt Asola Riviera di Said Val Sabbia . . Val Trompia . Val Camonica
. . . .
. . . .
56
58
33 47 19
56 61
ganze Provinz
. .
60
. .
49
31
54 30
7i
62
1601
}_
J
|
1764
108
55
56
5i 55
41 43 27
33
65
141
12. Brescia
ohne die Hauptstadt Gebiet ganze Provinz
. .
1493
1548
1579
67
85
72
—
88
55
—
58
5°
62
1601
1764
Natürlich war Val Camonica, die bis in die Hochalpen hineinreicht, zu allen Zeiten am dünnsten bevölkert, während die Ebene von Brescia am dichtesten bewohnt war; in der Mitte steht das Voralpengebiet vom Gardasee bis zum Iseosee. Die bedeutendsten Ortschaften, außer Brescia selbst, waren: 1493
1548
1561
1579
1610
4147 3273
5000
6326
3000
Chiari . . .
6880
4202
3783
Orzinuovi
.
6800
4016
2300
. . .
5400
6024
. .
4350
4425
.
3900
2818
. . . .
3696
—
—
3453
—
—
Asola Rovato
Calvisano Salò
Gargnano Lonato Leno
. . .
3400
. . .
3200
Ghedi .
4016 —
—
3564 3137 7J95 3001
—
4257 2253
3939 —
3584 —
1764
4171
3918 3644
6000
4209
3465
2656
— —
6000 —
—
1196
4318 2625
. .
2900
3818
3609
3101
3500
3193
.
2500
3497
2307
2820
3000
2854
2250
2876
2072
3088
4500
5643
Manerbio Montichiari
Die Zahlen beziehen sich auf die ganzen Gemeinden, schließen also die außerhalb der Ortschaften auf dem Lande wohnende Bevölkerung ein. Die Orte selbst sind viel kleiner gewesen. Noch 1901 gab es in der Provinz Brescia, von der Hauptstadt abgesehen, nur vier Orte mit einer geschlossenen Bevölkerung von wenigstens 2000 Seelen, nämlich Chiari, Manerbio, Orzinuovi und Verolanuova ( = Verola Algise). Zwei davon standen schon 1493 obenan. Die Zahl der Dörfer (ville) in dem Gebiet im engeren Sinne (einschließlich Asola), die Hauptorte der Quadre mitgezählt, betrug 1548 200, die der Gemeinden (comuni) in den Tälern und der Riviera 108. In 1764 war die Zahl der Gemeinden im ganzen 339, der Pfarreien 377.
142
V I I . Die Republik
Venedig
13. Bergamo
i . Die Stadt bestand aus der auf einem Hügel gelegenen Altstadt (Città vecchia oder Fortezza), die 1561—1588 neu befestigt wurde, aus den Vorstädten (Borghi), die sich am Südfuße des Hügels gebildet hatten und dann von einer Mauer umschlossen worden waren (seit der Neubefestigung der Altstadt muraglie vecchie genannt), vor deren Toren wieder neue Vorstädte, die Sottoborghi oder Borghi fuori delle mura, entstanden waren, und endlich aus den Corpi Santi oder Vororten bis zu 2 Miglien Entfernung von der Stadt. Die Bevölkerung dieser einzelnen Stadtteile betrug: 1561
1564
1593
1596
1612
4324
6352
6800
6461
5000
1627
C i t t à (Fortezza)
.
.
7—8000
B o r g h i dentro le m u r a
.
Sottoborghi
11914 1741
|i5o6ó|
Corpi S a n t i .
10035 j- 1 5 6 0 0 ^
5040 I9 390
25047
1866
}ii
8i
16000
16781
25000
7
5031 24400
23 393
(sic)
(sic)
1 5 6 1 . B e r i c h t v o n Giulio Gabriel v o m 20. O k t . , S t a a t s a r c h i v V e n e d i g . 1564. V e n e d i g , Museo Correr, Cod. Dona
T-TJ B l . 265.
1593. B e r i c h t v o n A l v i s e Priuli, bei R o s a , Notizie
stor. di
Bergamo,
B e r g a m o 1858. 1596. Descr. Sindaci
Giovanni Inquisitori
da
Lezze,
21.
Okt.,
Venedig,
Staatsarchiv,
63 (Klöster und Garnison einbegriffen).
1612. B e r i c h t v o n Marco D a n d o l o , 7. April, i m S t a a t s a r c h i v V e n e d i g , ohne die Klöster. 1627. Bericht v o n B a r t o l . Moro, 15. Mai, i m S t a a t s a r c h i v V e n e d i g .
Die Gesamtbevölkerung betrug nach der Zählung von 1548 17707, wobei 6 ville, offenbar doch die Corpi Santi, einbegriffen sind. Das hat dann auch von der Zählung von 1557 zu gelten, die 19185 Einwohner ergab. Die letztere Zahl stimmt annähernd mit der von 1561 überein. Nun ist es ja klar, daß die Bevölkerung der Altstadt von 1561—1564 sich nicht um fast die Hälfte vermehrt haben kann; eine Verderbnis der Zahl von 1561 ist ausgeschlossen, da die Bevölkerung nach
143
13- Bergamo
utili und inutili unterschieden wird. Die Zählung von 1561 ist also unvollständig gewesen. Die Zahl für die Borghi, die ohne nähere Spezifizierung gegeben wird, schließt offenbar die Corpi Santi ein ; dasselbe hat, wie ein Vergleich mit der Aufnahme von 1596 zeigt, von der Zahl für die Borghi in 1593 zu gelten ; hier ist die Gesamtsumme für Altstadt und Vorstädte um 2000 größer als die Teilzahlen, und da die Zahl für die Altstadt richtig ist, liegt der Fehler bei den Borghi, die also einschließlich der Corpi Santi 17600 Einwohner gezählt haben würden. Dagegen kann kein Zweifel sein, daß die Corpi Santi 1612 fehlen; die Zahl für die Altstadt beruht nur auf Schätzung und ist zu niedrig. Daß auch 1627 nur die Borghi und Sottoborghi gemeint sind, wird ausdrücklich gesagt : die Borghi S. Tommaso, S. Antonio, Pignolo (dentro), S. Caterina und Palazzo (fuori) sollen zusammen 5000, der Borgo S. Leonardo (dentro) 10000, die Borghi Canale und S. Lorenzo (fuori) zusammen 1000 Seelen gezählt haben. Die runden Zahlen zeigen, daß diese Angaben nur auf Schätzungen beruhen ; übrigens ist die Summe um 1—2000 höher, als sich aus der Addition der Einzelzahlen ergeben würde. Aus 1596 findet sich noch eine zweite Angabe, wonach die Bevölkerung in Cità, borghi et sottoborghì, compresi li ecclesiastici 24243 betragen hat (Museo Correr, Ms. Donà 177 Bl. 271). 2. An der Pest von 1576 sollen in der Stadt 2000 Menschen gestorben sein (Rosa a. a. O.) ; ich weiß nicht, was die Zahl wert ist, da keine Quelle angegeben wird. Fr. Benedetto gibt in seinem Bericht vom Januar 1583 folgende Bevölkerungszahlen : huomini dal nascimento ad anni X V I da anni X V I fino a 50
4657 4302
da cinquanta in su
1297 [10256]
donne d'ogni sorta ed età
9792 283
monache hospitali Gesamtzahl arithmetische Summe
358 317 20976 [21006]
144
V I I . Die Republik Venedig
Die Ergebnisse der folgenden Zählungen zeigen, daß die Corpi Santi hier einbegriffen sind; die Verminderung gegen 1564 hätte also etwa 4000 betragen, was doch wohl eine Folge der Pest von 1576 ist. In 1588 wird die Bevölkerung auf 22000 angegeben {Cod. Marc. Ital. VII 1187), erst 1596 war die Bevölkerung von 1564 annähernd wieder erreicht (s. oben). Im November 1599 wird die Bevölkerung der Stadt auf 27500 angegeben, offenbar mit den Borghi und Corpi Santi. Etwa dieselbe Zahl, 27167, also doch wohl nach der gleichen Zählung, gibt Stefano Trevisan in seinem Bericht vom 8. Februar 1600. Hier wird die Bevölkerung nach Geschlechtern, beim männlichen Geschlecht auch nach Altersklassen, unterschieden (unten S. 150) ; in diesen Angaben stecken aber so schwere Fehler, daß sie nur mit sehr großer Vorsicht benutzt werden können. Von der Pest von 1630 hat auch Bergamo schwer zu leiden gehabt. Die Zahl der Gestorbenen in Città e Borghi wird auf 9550 angegeben (Corradi) ; das mag etwa richtig sein, wir können es aber nicht kontrollieren, weil in der nächsten Zeit Zählungen nicht gehalten worden sind oder doch nichts davon überliefert ist. In 1668 schätzt Leonardo Loredan in Città et Borghi 20000 (Bericht vom 19. Mai), 1702 Andrea Badoer ebenso 30000 Einwohner. Letztere Zahl scheint zu hoch, denn für 1734 werden nur 25 600 Einwohner angegeben (Rosa, ohne Quellenangabe), doch könnten hier die Corpi Santi nicht mitgezählt sein. Die venetianischen Zählungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ergaben : 1766
28581
1780
1771
28594
1785
35032 35880
Die Zahlen v o n 1766 und 1771 beziehen sich auf Bergamo,
borghi e
sottoborghi, schließen also die Corpi Santi aus; diese müssen folglich 1780 und 1785 einbegriffen sein.
Danach ergibt sich folgende Übersicht der Entwicklung der Bevölkerung:
145
13- Bergamo
Jahr
Corpi Santi
Città e borghi
1548 1557 1564 1583 1596 1612
—
—
—
—
20007
zusammen 17707 19185
5040
—
25047 20976
—
18362 16781
5031
23 393
—
Jahr
Città e borghi
1668 1702
20000
1734 1766
25600 28581
1785
—
—
einschließlich der Corpi Santi —
30000
—
— -
35880
3. Das Gebiet von Bergamo zerfiel in den ebenen Teil (Piano) und das Voralpenland (Montagna oder Valli); das letztere wieder zerfiel in die 8 Valli separate, die in dem Kriege zwischen Venedig und Mailand, der zu der Abtretung von Bergamo führte, freiwillig zu Venedig übergetreten waren (2. Oktober 1427), und die übrigen Täler. Angaben über die Bevölkerung sind uns aus der Zeit vor 1548 ebenso wenig erhalten wie für die Stadt. Die ersten Zählungen ergaben: 1557 (Descr. Contarmi)
1548 (Descr. Tiepolo) ville da fattione Bergamo Romano Piano Vallade Val di Scalve, et altri lochi separati Gebiet ohne die Stadt
6 2 116 125
—
3966 —
17632 12141
—
inutili I374I —
45 732 39278
—
anime 17707 —
63395 51409
—
utili 4211 —
inutili 14974 —
I7370 13 349
44583 46714
2318
6152
in tutto 19185 —
61953 60 063
8470
249
33 739
98751
132511
[37248]
[112423]
149671
[243]
[29773]
[85010]
[114804]
[33037]
[97449]
[130486
10 Beloch, Bevölkcningsgeschichte Italiens III.
146
V I I . Die Republik Venedig
1548: Cod. Marc. Ital. CI. V I I 924; die Bevölkerung der Stadt wird durch einen Schreibfehler auf 17207 angegeben; das richtige ergibt sich aus der Addition der Einzelzahlen. Ferner wird die Zahl der uomini da fattione des Piano nur auf 7632 angegeben; daß vorn eine 1 ausgefallen ist, zeigt das Verhältnis zu den inutili und ein Vergleich mit der Zählung von 1557. Das richtige steht Staatsarchiv Venedig, Cod. Mise. 123. Infolge dieses Versehens sind die Hauptsummen der da fattione (23739) und der anime (122511) in der Handschrift um je 10000 zu niedrig. Für Romano werden keine Bevölkerungszahlen gegeben; die Podesteria zählte 1564 2062 Einwohner. Die Podesterie Martinengo und Lovere, mit (1564) 2090 bzw. 2911 Einwohnern, und die Luoghi separati werden überhaupt nicht aufgeführt. Rechnen wir sie ein, so würde sich etwa dieselbe Bevölkerung des Gebietes ergeben wie nach der Descrizione Contarini. 1557: Bericht von Pietro Pizzomano vom 1. Juli 1560; daß es sich um die Zählung von 1557 handelt, zeigt die Übereinstimmung mit dem im Cod. Borgh. Arm. I 1 7 0 — 1 7 3 des Vatikanischen Archivs, allerdings nur für Stadt (19185) und Gebiet (130486) im ganzen erhaltenen Ergebnis. Bei Pizzomano sind die Zahlen der utili und inutili bei der Addition vertauscht, und es werden infolgedessen als Hauptsummen beider Kategorien 48011 und 101660 gegeben; die richtigen Summen stehen oben in Klammern. Francesco Bernardo in seinem Bericht v o m 5. N o v e m b e r 1 5 5 3 gibt dem Gebiet
120000 Einwohner. W e n n er d a v o n
90000 auf die Vallate, 30000 auf die E b e n e rechnet, so bezieht sich die letztere Z a h l offenbar nur auf die 3 Squadre Calcinate, di Mezzo und dell'Isola (s. unten), während V a l Cavallina, V a l Trescor und V a l Calepia zu den V a l l a t e gerechnet sind. D e r S t a d t gibt er 24000 Einwohner. Dieselben Zahlen wiederholt A n t o n i o Barbarigo unter dem 1 1 . Mai 1 5 5 5 (Gebiet anime,
die S t a d t 20000 et più).
1561) s a g t : Le anime
di tutto
come
al numero
Vallate,
vi sono
120000
Giulio Gabriel (20. O k t o b e r
il contado di 15000
di Bergamo,
sì
Piano
(verschrieben s t a t t
150000); hier ist die S t a d t offenbar einbegriffen, u n d die Z a h l ist die der Z ä h l u n g v o n 1557. 4. A u s der zweiten H ä l f t e des X V I . Jahrhunderts h a b e n wir 3 Zählungen, deren Ergebnisse für jeden einzelnen Bezirk, z u m Teil für jede einzelne Ortschaft, überliefert sind, zwar:
und
147
13- Bergamo
1554. Veröffentlicht von G. Rosa, Notìzie storiche della Provincia di Bergamo, Bergamo 1858, ohne Angabe der Quelle, aber die fast genaue Übereinstimmung der Hauptsumme mit der Descrizione Contarmi läßt keinen Zweifel, daß es sich um diese handelt. 1564. Venedig, Museo Correr, Cod. Donà 177 Bl. 265. Übereinstimmende oder doch nur leicht abweichende Zahlen, also nur für die Valli, bei Rosa a. a. O. unter dem Jahre 1559. 1596. Ebenda Blatt 271 (compresi li ecclesiastici) und in abweichender Redaktion : Descrizione fatta da Zuan da Lezze, Cap. di Bergamo, della Città et Territorio del 1596 a 21 Ottobre, Staatsarchiv Venedig, Sindaci Inquisitori in Terraferma 63. Für jede einzelne Ortschaft wird die Zahl der fuochi 0 case, der anime und der utili, d. h. der homini dalli 18 ai 55 anni, gegeben, durchweg genau, nur in sehr seltenen Fällen abgerundet. Weiter Angaben über den Viehstand (bovini, muli e cavalli, •pecorini), die uns hier nichts angehen. Die Ergebnisse waren:
Val S. Martino Val d'Imagna Vicariato d'AImenno Val Brembana oltre l'Aguglia Val Brembana di sopra Val Brembana di sotto Val Seriana di sopra Val Gandino Val Seriana di sotto
5722
1
>-
J
7140
6272
(
5797 4945
ì
l
2690
J
aumento 287244 420954 1059847
Die Zahl für 1750 ist identisch mit dem Ergebnis der in diesem und den folgenden Jahren gehaltenen Zählung (unten S.260—2 61), der aumento 1700—I723undi723—1750 entspricht der Bevölkerung der im Spanischen Erbfolgekriege und 1735 erworbenen Provinzen, wie sie bei der Zählung von 1750 ermittelt wurde (s. die Tabelle unten S. 265). Die Zahlen für 1700 und 1723 geben folglich die Bevölkerung der damals zum Staate gehörigen Provinzen nach der Zählung von 1750. Natürlich muß diese Bevölkerung sich während der ersten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts beträchtlich vermehrt haben. Sie betrag in den »12 Provinzen«, also in Piemont ohne Aosta, Nizza und Oneglia, 1734 1075318, 1752/55 1 1 5 9 2 6 3 (unten S.264). Die Vermehrung hatte also in diesen etwa 20 Jahren 84000 betragen, sie wird in den vorhergegangenen 30 Jahren verhältnismäßig nicht stärker gewesen sein, da ja der Spanische Erbfolgekrieg in die Zeit fällt. Das würde für 1703 eine Bevölkerung von rund 950000 ergeben. Die oben S.257 auf Grund der Angaben aus 1703 berechnete Zahl muß also zu niedrig sein, was ja auch an sich wahrscheinlich ist. Und im Laufe des X V I I . Jahrhunderts, in dem Piemont so schwer von Krieg und Pest betroffen worden ist, wird die Bevölkerung sich doch gewiß nicht vermehrt haben, so wenig wie in den anderen Teilen Italiens. Das stimmt zu der oben (S. 256—257) auf Grund der kirchlichen Aufnahmen aus den ersten Jahrzehnten des X V I I . Jahrhunderts berechneten Zahl. Diese schließt aber,
i . Bevölkerungsentwicklung bis Mitte des X V I I I . Jhs.
259
ebenso wie die Zahl aus 1703, das 1 6 3 1 erworbene Alba ein, das damals etwa 50000 Einwohner gezählt haben wird; es bleibt also für den Anfang des X V I I . Jahrhunderts in dem damaligen Umfang des Staates eine Bevölkerung von rund 900000. 5. Auf sichereren Boden kommen wir dann mit der allgemeinen Volkszählung, die 1734 vorgenommen wurde, und zwar in allen festländischen Provinzen diesseits der Alpen, nur Val Sesia fehlt. Die Bevölkerung wurde von der Geburt an gezählt, doch sind die Klöster nicht einbegriffen. Die Ergebnisse waren: Ricavo generale per la consegna del sale: maggiori di anni 5
minori di anni 5
zusammen
in % der Gesamtbevölkerung
Particolari
1209030
251818
[1460848]
minori di 5 anni
Mendicanti
31562
393°
[35492]
| [1240592]
[255 748]
17.1 mendicanti 2,4
1496390
Die arithmetische Gesamtsumme ist 1496340. Natürlich kann die Zahl der Unterfünfjährigen in Wirklichkeit bei weitem nicht so hoch gewesen sein; die Altersangaben waren also zum größten Teile zu niedrig. Ricavo particolare da anni
1 13 19 36
dei maschi per la levata dei soldati :
a 12 a 18 a 35 in poi
Soldati dei reggimenti di cavalleria e fanteria vecchia già compresi in tali categorie Religiosi esclusi e regolari Absenti che non si sa dove siano Domestici nella casa di S. M 17«
260
I X . Piémont
Ob die letzten 3 Kategorien in den Hauptsummen der Gesamtbevölkerung einbegriffen sind, wird nicht gesagt. Die Bevölkerung wird für alle einzelnen Gemeinden gegeben. Ricavo generale delle consegne del 1734, Staatsarchiv Turin, Finanza 2 0 , arch. cap. X n. 10. Die Zahlen, wie oben für alle einzelnen Provinzen spezifiziert, bei Prato a. a. O. S. 64, und danach unten.
Val Sesia hatte 1707 angeblich 49900 Einwohner (Staatsarchiv Turin, Finanza 2a, arch. cap. I X n. 1 0 1 , bei Prato S. 39); eine wesentliche Zunahme der Bevölkerung bis 1734 ist unwahrscheinlich, die Zählungen von 1752/55 und 1774 zeigen sogar gegen 1707 eine Verminderung um reichlich 10000, was offenbar zu hoch ist; denn 1752 wurden 37570, 1774 36327 gezählt. Die Bevölkerung kann 1703 kaum über 40000 betragen haben, was für das ganze Gebiet diesseits der Alpen rund 1550000 Einwohner ergeben würde. Aus der nächsten Zeit (1741—1751) haben wir Bevölkerungsangaben für die meisten Provinzen, aber nur für Biella die vollständige Reihe, für die übrigen nur für einzelne Jahre; Aosta, Oneglia, Val Sesia, Casale, Acqui fehlen überhaupt. Sie stammen meist ebenfalls aus der Consegna del sale und schließen in der Regel (aber nicht durchweg) die Bevölkerung unter 5 Jahren und die Armen aus. Die Ergebnisse stimmen annähernd mit denen der Zählung von 1734 überein, wenn wir von diesen, die sich auf die Gesamtbevölkerung beziehen, 20% für die Kinder unter 5 Jahren und die Armen in Abzug bringen; sie blieben für diese Periode annähernd stationär. Staatsarchiv Turin, Finama
i a , arch., Provincie. Ed. Prato S. 40.
2. Die Bevölkerungsentwicklung bis Ende des XVIII. Jhs. 1 . Vollständige Angaben für alle festländischen Provinzen, also einschließlich Savoyen, haben wir dann wieder aus der Mitte des X V I I I . Jahrhunderts. Am 7. März 1750 erließ der Finanzminister Degregory ein Rundschreiben an die Intendanten der Provinzen des Festlandes, das ihnen zur Pflicht machte, auf Grund persönlicher Erkundigung in allen einzelnen Gemeinden innerhalb von 3 Jahren über die wirt-
261
2. Bevölkerungsentwicklung bis Ende des X V I I I . Jhs.
schaftliche Lage ihrer Provinzen einen eingehenden Bericht zu erstatten, unter anderem auch über die Zahl der Bevölkerung. Die Berichte über Turin und Nizza gingen schon im Laufe des Jahres 1752 ein, der über Cuneo am 17. Februar 1753, der über Novara und Vigevano am 23. Juni desselben Jahres, noch im selben oder am Anfang des nächsten Jahres die übrigen; nur die Intendanten von Biella, Casale und Vercelli hielten die Frist nicht ein und sandten ihre Berichte erst 1755. Unter dem 28. September 1753 war den Intendanten weiter aufgegeben worden, den Inhalt ihrer Berichte in 11 Tabellen zusammenzufassen ; die erste davon gibt die Bevölkerung, und zwar für jede einzelne Gemeinde. Diese Tabelle wurde dann im Finanzministerium zu einer allgemeinen Übersicht zusammengefaßt, und zwar frühestens 1757/58, da die Bevölkerung der Stadt Turin für dieses Jahr angegeben wurde (75 255). D a s Zirkular des Finanzministers bei Duboin,
Raccolta
delle
Leggi,
Editti, Manifesti etc. della R. Casa di Savoia fino al 1798, X I , S. 142 f., und daraus bei Prato, La vita economica nel Piemonte a mezzo il secolo XVIII finanziari
degli Stati della Monarchia
ratorio di Economia Torino,
politica
„S.
(Documenti
Piemontese, pubblicati a cura del Labo-
Cognetti de Martiis"
Vol. I I , Turin 1908) S. 12. —
della R. Università
di
Die Berichte der Intendanten sind
zwar nicht alle, aber doch zum bei weitem größten Teil erhalten (im Staatsarchiv und der Königl. Bibliothek, Turin) ; die übersichtlichen Zusammenstellungen der Ergebnisse im Cod. Mise.
31, n. 1. der Königl. Bibliothek, i m
Staatsarchiv Materie economiche, Finanze,
Mazzo i ° d'Addizione n. 26 (aus
dem Jahr 1755) und ebenda Mazzo 3 0 di l a Addizione n. 2. —
D a s gesamte
Material ist von Prato in dem soeben zitierten W e r k e verarbeitet, dem das oben über diese Enquete Gesagte entnommen ist ; die bevölkerungsstatistischen Angaben hatte Prato schon früher in Censimenti
e Popolazione
in
Piemonte zusammengestellt ; einige wertvolle Nachträge Vita economica S. 31 ff.
Die Ergebnisse der Zählung nach den Tabellen der Intendanten (Prato, Vita economica S. 34) waren: Vassalli Fuochi o capi di casa Anime Religiosi
2591 .
367073
1774454
6860
Suore
5212
Parrocchie
1768
262
I X . Piémont
Die Zahlen werden für alle einzelnen Provinzen gegeben, s. unten S. 264. Es fehlen Aosta, Val Sesia und Val d'Ossola; die Bevölkerung wird in der allgemeinen Übersicht über das Königreich, die im übrigen (außer für das Novarese) die Zahlen der Intendanten wiederholt, wie folgt angegeben (Stato delle città, comunità, luoghi, giorate e numero d'anime esistenti negli Stati di S. M. di qua dal mare, Königl. Bibl., Turin, Cod. Mise. 31 n. 1, bei Prato, Censimenti S. 41, und Vita economica S. 32) : Città e luoghi
anime
Aosta
79
68893
Val Sesia . . .
56
Ossola Superiore
256
3757° 128000
Savoyen
653
. . .
351032
Aus welcher Quelle diese Zahlen stammen, wird nicht gesagt; die Angaben über die Vasallen, Feuerstellen, Klöster und Pfarreien fehlen. Gegen die Zahlen für Aosta und Val Sesia ist nichts einzuwenden, da sie mit den Angaben der nächsten Zählung (1774) gut übereinstimmen. Ossola hat aber 1774 16466 und mit Antigorio nur 20752 Einwohner und nach der österreichischen Zählung von 1730 18741 Einwohner (oben S. 199) gezählt; es ist klar, daß die Bevölkerung um 1750 nicht 6—7 mal höher gewesen sein kann. Ebenso übertrieben ist die Zahl der Ortschaften, die 1774, einschließlich Antigorio, nur 32 betragen hat. Es hegt also hier ein Fehler vor, dessen Entstehung ich freilich nicht zu erklären weiß. Setzen wir demnach die Bevölkerung von Ossola in runder Zahl auf 20000 an, so hat die Gesamtbevölkerung des festländischen Gebiets diesseits der Alpen betragen: Aosta .
68893
Val Sesia
37570
Ossola . Übrige Provinzen . . .
20000
1774 454 1900917
263
2. Bevölkerungsentwicklung bis Ende des X V I I I . Jhs.
Ob die Klöster ausgeschlossen sind, wird nicht gesagt; da das aber bei der Stadt Turin der Fall ist, werden wir es auch für die Provinzen annehmen müssen. Übrigens kommt darauf kaum etwas an, da sie, abgesehen von Aosta, Val Sesia und Ossola, nur 12072 Insassen zählten (s. oben). Ob die obige Zählung sich auf die Gesamtbevölkerung bezieht oder nur auf den der Salzsteuer unterworfenen Teil der Bevölkerung, also die Kinder unter 5 Jahren und die Armen ausschließt, wird nicht ausdrücklich gesagt; da das erstere aber bereits bei der Zählung von 1734 der Fall gewesen ist, werden wir es auch hier annehmen müssen. Allerdings beruhen die Zahlen auf dem Ricavo generale per la consegna del sale; das war aber auch 1734 der Fall gewesen (s. oben S. 259). Auch würde sich sonst eine ganz unwahrscheinlich hohe Vermehrung seit 1734 und ein ebenso unwahrscheinlicher Stillstand bis 1774 ergeben. 2. Eine weitere Zählung, die letzte unter der alten Monarchie, ist 1774 gehalten worden. Sie umfaßte die Gesamtbevölkerung in allen festländischen Provinzen und wurde durch die geistlichen Behörden, jedenfalls unter deren Mitwirkung, vorgenommen. Die Ergebnisse sind uns in zwei Redaktionen überliefert, nach der politischen und nach der kirchlichen Einteilung, und zwar wird die Bevölkerung für alle einzelnen Gemeinden gegeben. Die Gesamtsumme war: Nach der politischen Einteilung Ortschaften Savoyen . . . . Festländische Provinzen in Italien....
Seelen 379421
—
2 347773
—
2804 Sardinien
. . .
2727194 423500
—
|
3150694
Nach der kirchlichen Einteilung Ortschaften
Seelen
— .
—
—
—
[2692] —
2695 727 —
264
I X . Piémont
Die Zahl der nicht-katholischen Einwohner betrug in den Provinzen diesseits der Alpen (Prato a. a. O. S. 74): Waldenser in Val di Luserna . . . in Val di Perosa . . . . in Val di S. Martino . . in Turin
10240 3450 1975 185 [15850] 5667
Juden
Über Geschlecht und Alter enthält diese Zählung keine Angaben, ebensowenig wie die von 1 7 5 2 — 1 7 5 5 . Stato generale della popolazione esistente nei domini di Terraferma di S. M., 1774 (Turin, Staatsarchiv, Materie economiche, Finanze, Mazzo 3 0 di i t t Addizione n. 4), gibt die Bevölkerung für alle einzelnen Gemeinden. Eine andere Abschrift in der Königl. Bibliothek gibt das J a h r 1780, die Zahlen für die Provinzen auch in dem Cod. Mise. 146 n. 51 der Königl. Bibliothek, für die Provinzen und Diözesen ebenda, vol. 105 n. 130. Diese beiden letzten Handschriften geben das J a h r 1767. Es ist also nicht sicher, in welches J a h r die Zählung gehört; wahrscheinlich aber gibt die an erster Stelle genannte Handschrift das richtige (1774).
Die folgende Übersicht mag die Entwicklung der Bevölkerung während d e s X V I I I . Jahrhunderts, soweit sie sich aus diesen Zählungen ergibt, zur Anschauung bringen. Zum Vergleich stelle ich die Ergebnisse der Zählung von 1 8 1 9 daneben. Piemont Asti Alba Biella Cuneo Fossano Ivrea Mondovì Pinerolo Susa Saluzzo Turin Vercelli
1700
1734
50430 51120 62920
124173
79530 27190 88790 59190 56390 28095 4738O 107605 4756O 706 200
—
94589 121772 —
1752—55 91045 74670 87721 123150 —
1774
1819
110623
107677
94965 92 716 140945
99389 105850 143780
—
—
136203
108840 128130
135 741 129435
78465 51282 106000 242 793 67167
114837 65 004 126148 309637 96773
315483 90138
[1075318] 1159263
1416824
1417031
105514 156638 120223 50894 —
229455 72 060
118377 106994 65474 127666
265
2. Bevölkerungsentwicklung bis Ende des X V I I I . Jhs. Andere alte P r o v i n z e n diesseits der Alpen 1700 Aosta Nizza Sospello Oneglia
1734
1752—55
1774
• —
63604
68893
65481
—
75137
74355
1819 64674 85220
—
17719
18207
65963 29387 28704
—
156460
161455
189535
201262
102821
—
—
—
51368
E r w e r b u n g e n im S p a n i s c h e n E r b f o l g e k r i e g e Casale Acqui Alessandria . . . Lomellina . . . .
86147 58821 59086 45621
9437° 91535 70 728
—
72587 60162 46038
—
[49900]
3757°
36327
287245
347791
81626
99686
85825
— — —
Val Sesia
1
-
3I45I2
54831
76943 90537 101333 (mit Vigevano) zu Novara 371634
E r w e r b u n g e n 1735 u n d 1748 Basso Novarese. Riviera d'Orta . Alto Novarese (Pallanza) . . Ossola Antigono . . . Tortona Vigevano . . .
. .
14594
.
57163 —
.
40262 24087
90 435 16466 4286 39993 24206
| 89816
I03957
f 84774 1 31490
312954
393623
398276
2 347773
2388203
| [20 000]
—
.
Oltrepò (Voghera) Bobbio -
—
—
—
|144281
—
|
90143
47588 zu Lomellina
Die Zahlen für 1700 sind die Feuerstelleu multipliziert mit 5. Die Riviera d'Orta scheint 1752—55 nicht mitgezählt. Für Ossola wird bei dieser Zählung eine phantastische Zahl angegeben (128000); die Bevölkerung wird etwa ebenso hoch gewesen sein wie 1774 (für 1700—1774 Prato a. a. O. S. 38, 39, 41, 44; für 1819 Castiglioni S. 346).
Zwischen 1700 und 1734 sind die Provinzen Alba, Saluzzo und Fossano unterdrückt, die beiden ersteren dann 1749
266
IX. Piémont
wiederhergestellt worden, was dann eine Vermehrung bzw. Verminderung der Bevölkerung der Nachbarprovinzen Asti, Pinerolo und Cuneo zur Folge gehabt hat. Die Provinz Susa hat sich 1 7 1 3 durch die damals erfolgte Abtretung des bis dahin zu Frankreich gehörigen Tales der Dora Riparia von Chiomonte aufwärts vergrößert. Auch sonst sind damals kleinere Änderungen in der administrativen Einteilung vorgenommen worden. Dagegen ist die Einteilung seit 1749 im ganzen unverändert geblieben und bei der Restauration nach dem Ende der französischen Herrschaft 1814 in der Hauptsache so wiederhergestellt worden, wie sie gewesen war. Nur ist Val Sesia jetzt mit Novara (Basso Novarese), Ossola nebst Antigorio mit Pallanza (Alto Novarese) vereinigt worden, ebenso Sospello mit Nizza. Andere Veränderungen hat die Einverleibung der Republik Genua zur Folge gehabt : so sind größere genuesische Gebietsteile zu Bobbio und Oneglia geschlagen, und auch sonst sind die Grenzen zwischen den aus dem genuesischen Gebiet gebildeten neuen Provinzen und den angrenzenden piemontesischen Provinzen an manchen Punkten geändert worden, doch handelt es sich dabei um Kleinigkeiten. Die Provinzen von 1814 sind dann bei der Errichtung des Königreiches Italien zu Circondarien geworden, nur daß hier und da eine Gemeinde einem anderen Bezirk zugeteilt worden ist. Auch ist Val Sesia wieder als Circondario Varallo von Novara abgetrennt worden. Die 1749 geschaffene Einteilung ist also mit geringen Änderungen bestehen geblieben. 3. Die Bevölkerungsentwicklung im XIX. Jahrhundert
i . In der Revolutionszeit ist Piémont bekanntlich bis zur Sesia in Frankreich einverleibt worden. Davon entsprach Sture im wesentlichen den bisherigen Provinzen Cuneo, Saluzzo, Mondovi und Alba, Pô den Provinzen Turin, Susa und Pinerolo, Doire den Provinzen Ivrea und Aosta, Sèsia den Provinzen Vercelli und Biella, Marengo den Provinzen Alessandria, Casale und Alba. Tortona und Voghera (Oltrepò) wurden dem Departement Gênes zugeteilt, Acqui, Oneglia
3- Bevölkerungsentwicklung im XIX. Jh.
267
und der Südosten von Mondovi (Ceva) dem Departement Montenotte, aus Nizza und genuesischen Gebietsteilen (Sanremo) wurde das Departement Alpes Maritimes gebildet. Das Gebiet zwischen Sesia und Ticino wurde als Departement Agogna dem Königreich Italien zugeteilt; dieses entsprach den alten Provinzen Lomellina, Novara, Pallanza, Val Sesia und Ossola. Die Bevölkerung der französischen Departements betrug nach der Zählung von 1806: Alpes Maritimes Arrondissements Nice Monaco Puget-Théniers . .
Doire Ivrea Aosta Chivasso
Gênes Gênes Bobbio Novi Tortona Voghera
population
militaires
65975 45257 19002
656 195 181
130234
1032
114464 63839 55347
«57 484 619
233650
2260
183669 25328 61545 44515 80857
3428 89 44 435 375
395914
4371
82765 121826 108002
780 1686 1380
312593
3846
Marengo Alexandrie Asti Casale
. . . .
Note du bureau de statistique: omission de 2270 pour le comune de Rosignano, ce qui porte le total à 313924 (sic).
268
I X . Piémont
Arrondissements Montenotte Savona Acqui Ceva Port Maurice . . . Pò Sesia Vercelli Biella Santhià
population 70 757 81550 54810 82209
230 729 194 170
289326
1323
385627
5888
71332 91304 38279
705 746 456 1907
200915 Sture Coni Mondovì Saluzzo Savillan Alba
militaires
74794 73189 94396
1006 1019 938 866 1117
426500
4946
112 397 71724
Paris, Archives Nationales F. 20, 38. Recensement général de la Population de la France par Arrondissements à l'époque du I Janvier 1806. — ¡Die Zahlen für die Arrondissements des Departements Pô habe ich in Paris auszuschreiben versäumt.
Die Bevölkerung des Departements der Agogna (Hauptstadt Novara) wird für Anfang 1810 auf 328712 Einwohner angegeben (Ferrano, Statistica Medica di Milano II, Mailand 1850, S. 303). Die Bevölkerung von Piémont, abgesehen von Nizza und Oneglia, hat demnach im Jahre 1806 etwa betragen : Departements Doire Marengo Pò Sèsia Sture
population
militaires
233650 312593 385627 200915 426500
2260 3846 5888 1907 4946
3- Bevölkerungsentwicklung im XIX. Jh. Arrondissements Bobbio Tortona . . . . Voghera Acqui Ceva
Nice Puget-Théniers . .
population
militaires
25328 44515 80857 81550 54810
89 435 375 729 194
1846345
20669
65975 19002
656 181
1931322
21506
population . . . . militaires . . . .
1931322 21 506
Dep. Agogna . . .
1952 828 328712
269
2281540 Nach der Zählung von 1774 hatte sich die Bevölkerung auf 2347773 belaufen, sich also um etwa 66000 vermindert. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Grenzen im Süden nicht genau übereinstimmen, doch handelt es sich dabei um unbedeutende Abweichungen. In Wahrheit muß die Verminderung noch größer gewesen sein, da die Bevölkerung sich doch offenbar von 1774 bis zum Beginn der Kriege in Italien (1794) vermehrt haben wird. 2. Daß die Ergebnisse der Zählung von 1774 der Wahrheit sehr nahe kommen, kann nach einem Vergleich mit den Zählungen von 1806 und 1 8 1 9 nicht zweifelhaft sein. Die Zählungen von 1734 und 1750—1755 mögen etwas unvollständiger sein, der Fehler kann aber nur verhältnismäßig gering sein und 100—200000 nicht wohl übersteigen, da ja eine bedeutende Zunahme während der Periode von 1734—1774 unzweifelhaft ist. Auch daß der Zuwachs von etwa 1750—1774 verhältnismäßig größer war als der von 1734—1750 ist in Ordnung; immerhin mag die Zählung von 1734 etwas genauer
270
I X . Piémont
gewesen sein als die Angaben der Intendanten in den ersten fünfziger Jahren. Dagegen kann nicht der geringste Zweifel sein, daß die Bevölkerung sich von 1700—1734 nicht um 34% erhöht hat, um so weniger, als der Spanische Erbfolgekrieg in diese Zeit fällt. Die Zählung, oder wie man es sonst nennen will, von 1700 muß also zu niedrig sein. In den 40 Jahren von 1734—1774 hat die Zunahme in den alten Provinzen von Piemont 341506 betragen; nehmen wir an, daß sie in den vorhergehenden 20 Jahien (1714—1734) halb so hoch, also rund 170000, gewesen und die Bevölkerung während des Spanischen Erbfolgekrieges stationär geblieben ist, so würden sich für 1700 rund 900000 Einwohner ergeben. Doch ist das wahrscheinlich etwas zu niedrig, und wir werden wenigstens 950000 anzunehmen haben (s. oben S. 258). Die Val d'Aosta zählte 1720, nach einer Liste der focages, 61906 Einwohner (Prato a. a. O. S. 38, die Zahlen für alle einzelnen Ortschaften S. 81 ff.), also etwa ebenso viele wie 1734 und noch 1774; es ist demnach nicht wahrscheinlich, daß die Bevölkerung 1700 niedriger gewesen sein sollte. Auch Nizza und Oneglia werden bereits 1700 annähernd dieselbe Bevölkerung gezählt haben wie 34 Jahre später. Die savoyischen Besitzungen südlich der Alpen haben also am Anfang des X V I I I . Jahrhunderts etwas über eine Million, vielleicht 1050000 Einwohner, gezählt. Das X V I I . Jahrhundert war für ganz Italien eine Zeit stagnierender wirtschaftlicher Verhältnisse und infolgedessen stationärer Bevölkerung. Das kann auch in Piemont nicht anders gewesen sein. Das Land ist schwer von der Pest der Jahre 1630 und 1631 betroffen worden (Montü, Memorie storiche del gran contagio in Piemonte negli anni 1630 e 1631, Turin 1830; Deila Chiesa, Relazione dello stato presente del Piemonte, Neudruck von 1777. Vgl. Prato a. a. 0. S. 36. Zuverlässige Angaben über die Höhe des Verlustes fehlen), und war oft Schauplatz verheerender Kriege. Die Zählung von 1612 ergab, abgesehen von Aosta, Nizza und Oneglia, 677 246 Einwohner,
3. Bevölkerungsentwicklung im X I X . Jh.
271
wobei aber die Kinder unter 2 Jahren nicht einbegriffen sind; diese letzteren bildeten 1901 in Piemont etwa 5 % der Bevölkerung. Da aber die Kinder unter 5 Jahren nach der Zählung von 1734 1 7 % der Bevölkerung bildeten (oben S. 259), gegen nur 1 1 , 8 % im Jahr 1901, so ist klar, daß 1734 viele schon ältere Kinder in diese Kategorie einbegriffen sein müssen, und dasselbe wird 1612 bei den Kindern unter 2 Jahren der Fall gewesen sein. Wir werden also nach dem Verhältnis von 1734 die 1612 als angeblich unter 2 Jahren nicht mitgezählten Kinder auf 7 % ansetzen dürfen. Die Gesamtbevölkerung würde dann 728000 betragen haben. Ob auch die Armen ausgeschlossen sind, wissen wir nicht; wohl aber fehlt eine Anzahl Gemeinden, und auch in den übrigen Gemeinden hat sich ohne Zweifel ein mehr oder weniger großer Bruchteil der Bevölkerung der Zählung entzogen, so daß die Bevölkerung jedenfalls beträchtlich höher als 728000 gewesen ist und kaum weniger als 800000 betragen haben wird. Da sie sich am Ende des Jahrhunderts, wie oben (S.258,270) gezeigt wordenist, aufwenigstens 950000 belaufen hat, so ergäbe sich eine Vermehrung um 150000. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß Alba mit seinem Bezirk und Trino, im ganzen 74 Ortschaften des Monferrato, im Jahre 1631 an das Haus Savoyen gekommen sind. Die Bevölkerung der Gemeinden der Provinz Alba in den Grenzen von 1774 (fast genau entsprechend dem heutigen Circondario), die in der Liste der Zählung von 1612 fehlen, hat 1734 rund 40000 betragen. Dazu kommen Trino und Tricerro in der Provinz Vercelli mit zusammen 2393 Einwohnern und Nizza della Paglia (2754 Einwohner) und andere Orte im Monferrat, über deren Bevölkerung in 1734 keine Angaben vorhegen. Im Jahr 1700 hat die Provinz Alba 10224 Feuerstellen gezählt, also rund50000 Einwohner, und wahrscheinlich etwas mehr; ich weiß allerdings nicht zu sagen, ob sie dem 1631 in diesem Teile des Monferrats erworbenen Gebiete entspricht oder auch schon früher zu Savoyen gehörige Landesteile umfaßte. Jedenfalls dürfen wir sagen, daß die Vermehrung in dem 1612 zum savoyischen Staate gehörigen Gebiete von da bis
272
I X . Piémont
1700 nicht mehr als rund 100000 Einwohner betragen hat. Es ist aber sehr wohl möglich und sogar wahrscheinlich, daß die Lücken der Zählung von 1612 größer sind, als wir oben angenommen haben, und daß also im X V I I . Jahrhundert überhaupt gar keine Vermehrung der Bevölkerung stattgefunden hat, außer durch die Einverleibungen im Monferrat. 3. Die Zählung von 1571 ergab 537522 Einwohner über 3 Jahre (oben S. 254). Saluzzo, Sa vigliano und Pinerolo gehörten damals noch nicht zum savoyischen Staate. Das letztere umfaßte das Tal des Chisone von Pinerolo aufwärts (Val di Perosa) ; die Markgrafschaft Saluzzo mit Savigliano den größten Teil der späteren Provinzen (heutigen Circondarien) Saluzzo und Cuneo, westlich von Borgo S. Dalmazzo, Caraglio, Busca und südlich von Cavallermaggiore und Barge, welche Orte alle noch zu Savoyen gehörten, so daß die Markgrafschaft im wesentlichen nur den gebirgigen und also weniger bevölkerten Teil der beiden Provinzen umfaßte. Die 1571 fehlenden Ortschaften der späteren Provinz (heutigem Circondario) Pinerolo hatten 1612 eine Bevölkerung von rund 25 000, die der beiden Provinzen Saluzzo und Cuneo von rund 70000 Einwohnern. Einschließlich dieser Gebiete würde also die Zählung von 1571 rund 630—635000 Einwohner ergeben haben. Dazu kommen dann weiter Aosta und Nizza und das 1576 erworbene Oneglia mit Tenda. Für Aosta haben wir eine leider sehr unvollständige Aufnahme der Feuerstellen von 1573 (Les Focaiges du Pays d'Aouste, Turin, Königl. Bibl., Cod. Mise. 66, n. 20), mit der kaum etwas anzufangen ist; da aber die Bevölkerung hier sogar während des X V I I I . Jahrhunderts stationär gebheben ist, wird das auch während des X V I I . Jahrhunderts der Fall gewesen sein, und wir werden schon für 1571 etwa 60000 Einwohner ansetzen dürfen. Nizza soll 1570 nach den Angaben von Francesco Morosini 50000 Einwohner gezählt haben (oben S. 255), was etwas zu niedrig sein wird. Oneglia zählte um den Anfang des X V I . Jahrhunderts 450 Feuerstellen, die 15 Ortschaften seines Gebietes 1000, Loano, das später gleichfalls zu Oneglia gehörte, 150
273
4. Umfang und Bevölkerungsdichtigkeit
und sein Gebiet 90 (Giustiniani, Annali, wiederholt bei Serra, Storia della Liguria IV, S. 208). Das sind zusammen 1690 Feuersteilen oder, jede Feuerstelle zu 5 Köpfen gerechnet, 8500 Einwohner. Ein Jahrhundert später wird die Bevölkerung etwas größer gewesen sein; Angaben darüber liegen mir nicht vor. Da aber 1734 17 719 Einwohner gezählt wurden, betrug die Bevölkerung um 1600 wohl mindestens etwa 2/3 dieser Zahl. Die Bevölkerung der Provinzen diesseits der Alpen, soweit sie vor dem Spanischen Erbfolgekriege zum Staate gehört haben, hat demnach etwa betragen:
Piemont . . . . Alba, Trino. . . Aosta Nizza Oneglia . . . .
1600
1700
900000
900000 50000 60000 70000 15000
60000 50000 10000 1020000
1 095 000
1734
1774
| 1075318
| 1416824
63604 75137 17719
65481
1231778
1596359
85350 28704
Die Bevölkerung der im X V I I I . Jahrhundert erworbenen Provinzen s. S. 265. Für früher vgl. unter Mailand und Monferrat. 4. Der Umfang des Gebiets und die
Bevölkerungsdichtigkeit
1. Piemont im engeren Sinne, also ohne Aosta und Nizza, in den Grenzen von 1612 entsprach ziemlich genau den heutigen Circondarien : qkm
qkm Ivrea Pinerolo Turin Cuneo Mondovì
1495 1420 2663 3172 1307
Saluzzo . . . Biella Vercelli . . . . Asti
von Susa (1397 qkm' von Alba (1017 qkm) im ganzen 18
. . . . B e l o c h , Bevolkerungsgeschlchtc Italiens III.
1543 955 1249 974 14778 725 388 15891
I X . Piémont
274
Die Provinz Aosta entspricht dem heutigen Bezirk dieses Namens (3265 qkm), die Grafschaft Nizza ungefähr den Arrondissements Nizza und Puget Théniers des Departements Alpes-Maritimes (zusammen 2511 qkm) und dem Arrondissement Barcelonnette des Departements Basses-Alpes (1151 qkm). Oneglia, das seit 1576 den Herzögen von Savoyen gehörte, hatte, nach dem Flächeninhalt der heute entsprechenden Gemeinden berechnet, ein Gebiet von etwa 129 qkm, wozu noch weitere 17 für Loano hinzukommen. Der Flächenraum der italienischen Provinzen betrug also 1612 ungefähr: qkm Piémont Aosta
. . .
15891 3265
qkm 3662 146
Nizza Oneglia mit Loano
22964
In 1631 wurde von Monferrat der östliche Teil des heutigen Bezirks Alba erworben (629 qkm), ferner Nizza della Paglia im heutigen Circondario Asti, Trino und Tricerro im Circondario Vercelli, deren Flächenraum ich nicht berechnen kann, die aber kaum ins Gewicht fallen und oben bereits einbegriffen sind. Piemont umfaßte also jetzt rund 16500 qkm und einschließlich Aosta, Nizza und Oneglia rund 23500. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1707) wurden erworben: der Rest des Monferrats, Alessandria mit Valenza und Bassignana, die Lomellina, Val Sesia und der bis dahin zu Frankreich gehörige Teil des heutigen Bezirks Susa (672 qkm); Barcelonnette wurde an Frankreich abgetreten. Der Staat umfaßte jetzt, diesseits der Alpen, auf dem Festlande: qkm die heutige Provinz Turin die heutige Provinz Cuneo von der Provinz Alessandria die Bezirke Acqui Alessandria Asti Casale
10240 7435 924 843 974 841
275
4- Umfang und Bevölkerungsdichtigkeit
qkm von der Provinz Novara die Bezirke Biella Varallo Vercelli den Bezirk Mortara (1065 qkm) abzüglich Vigevano (303 qkm) die Arrondissements Nizza und Puget Théniers
955 773 1249 762 2511 27507
Dazu kommen dann weiter Oneglia (146 qkm) und einige Gemeinden des Bezirks Pavia mit zusammen 170 qkm (oben S. 218), im ganzen also 27823 qkm. In 1 7 3 5 wurden dann weiter gewonnen: qkm die heutigen Bezirke Domodossola Novara Pallanza Voghera Tortona das Siccomario (oben S. 2 1 8 — 2 1 9 , 221) . . . das Gebiet von Vigevano (oben S. 2 2 5 ) . . . . vom heutigen Bezirk Bobbio (oben S. 219) . .
1450 1385 789 774 666 43 303 464
festländisches Gebiet in Italien 1707
5874 27823
Gebiet seit 1 7 3 5
33 697
2. E s ergibt sich also folgende Dichtigkeit:
Piémont Aosta Nizza Oneglia
1734
1774
66
87 23 34 189
19 30 119
276
IX. Piémont
Die Bevölkerungsentwicklung in den Städten
i . Piemont war zurZeit der Renaissance ein vorwiegend ackerbauendes Land, dem größere städtische Zentren noch ganz fehlten. Die Bevölkerung lebte zum weit überwiegenden Teile in kleinen Ortschaften oder auf dem flachen Lande zerstreut. Schon dem alten Botero ist das aufgefallen; er meinte, das Land wäre tutto buono e copioso, so daß ognuno s'adatta e si ferma dovunque si trovi; onde non vi sono grandi centri, ma in compenso non v'e parte d'Italia dove le terre e i castelli siano piti spessi e grossi (Relazioni universali, Piemonte). Die Hauptstadt Turin (Augusta Tauhnorum) bildete zur Römerzeit ein Rechteck von etwa 47 ha Flächenraum zwischen Via Giulia im Norden, Piazza del Castello im Osten, Via S. Teresa im Süden und Corso Siccardi und Via del Consolato im Westen. Die Stadt blieb in diesem Umfang bis auf Emanuel Philibert (1553—1580), wurde dann unter dessen Nachfolger Karl Emanuel (1580—1630) auf etwa den doppelten Flächenraum erweitert (1612) und im X V I I I . Jahrhundert bis an den Po ausgedehnt (Historischer Plan bei Th. Fischer, Landeskunde von Italien, ital. Ausg., Turin 1902). Die Bevölkerung betrug 1377 700 Feuerstellen oder etwa 3500 Einwohner (oben S.250); zwei Jahrhunderte später, 1571, war sie auf 14244 gestiegen. Dann folgte ein glänzender Aufschwung: in 1612 wurden 24410 Einwohner gezählt, einschließlich des Weichbildes (finaggio), aber ohne die Kinder unter 2 Jahren, die Klöster und den herzoglichen Hof, wohl auch die Hospitäler und Juden. Eine Zählung von Anfang 1631 ergab in der Stadt selbst 36649 Einwohner, darunter 12355 Waffenfähige; die Klöster, Hospitäler, herzoglichen Paläste, wohl auch die Juden waren auch hier ausgeschlossen, so daß die Gesamtbevölkerung, ohne die Vorstädte, sich auf rund 40000 belaufen haben muß (vgl. die Zählung von 1702). Bis zum Beginn des X V I I I . Jahrhunderts ist das Ergebnis keiner weiteren Zählung erhalten, die Bevölkerung ist ziemlich stationär gebheben; denn die Zählung von 1702 ergab:
277
5. Bevölkerungsentwicklung in den Städten
37465
In den Stadtbezirken (isole) Hospitäler, Waisenhaus usw. . Herzogliche Paläste
1604 712
Akademie und Studenten
. .
i°5
Soldaten
335
Männerklöster
992
Frauenklöster
490
Ghetto
774 . .
42477
Vorstädte
Stadt
1459 43 936
Von jetzt ab wurden in den letzten Monaten jeden Jahres von den städtischen Behörden solche Zählungen vorgenommen, deren Ergebnis dann beim Neujahrsempfang dem Herzoge, dann dem Könige, überreicht wurde. Die Entwicklung der Bevölkerung der Stadt Turin seit 1631 mag die folgende Tabelle veranschaulichen: Jahr
Stadt
Vorstädte
Vorstädte und Gebiet
zusammen
1631
40 000
J702
42407
1714
46278
1720
47816
[2361]
9334 10058
1730
2424
11069
1740
54764 58832
2684
11160
65833 69992
1750 1760
58128
2870
10989
69117
63202
3400
13376
1770
66721
3851
15127
76578 81848
1780
69 894
87502
17438
1800
76504 61446
4572 [5007]
17608
1790
16781
1808
49730
4774 4217
93942 78227
1815
70482
5204
—
1459 —
— —
15370 18805
— -
55612 57874
65100 89287
Die Zahl der Bevölkerung der Vorstädte 1720 und 1790 ist nicht überliefert; ich habe die Bevölkerung der unmittelbar folgenden Jahre (1721 und 1791) eingesetzt.
Die Bevölkerung der Stadt hat sich, von dem Dezennium 1740—1750 abgesehen, beständig vermehrt, bis dann die Re-
278
IX. Piémont
volutionskriege einen Rückschlag brachten. Erst 1824 ist die Bevölkerung von 1790 wieder erreicht worden (81094). Die Bevölkerung der Vorstädte und des Landgebiets ist in noch stärkerem Maße gewachsen und hat den Rückschlag der Revolution weniger empfunden. Die Ergebnisse der Zählungen seit 1631 sind zusammengestellt von Castiglioni, Introduzione S. 234ÌÌ. ; danach Prati S. 49ff. Die Zählung von 1705 (Staatsarchiv Turin, Camerale n° 530) ist behandelt von Casanova, in Campagne di guerra in Piemonte 1703—1J08, pubblicato dalla R. Deputazione di Storia Patria, Vol. V i l i Mise, parte II, Turin 1906. 2. Nizza hatte am Anfang des X V I . Jahrhunderts più di 3000 fuochi (Giustiniani, Annali di Genova, S. 18 der Ausgabe von 1854), 1601 nach dem Bericht des venetianischen Gesandten Contarmi 16000 Einwohner (bei Alberi, 2. Serie V64),nach Ughelli um diese Zeit 14000 (VI 1 , Rom 1644, S. 543) nach einem Informationsbericht an den Papst von 1634 12000 (Arch. Vat., Brev. Lateran. 349). Noch am Ende des X V I I I . Jahrhunderts war es die zweite Stadt des Landes. Die Zählungen beziehen sich, außer bei Turin, auf die ganzen Gemeinden, schließen also das Landgebiet ein. So zählte z. B. Garessio (Bezirk Mondovi) 1571 3848, 1774 4941 Einwohner; der Ort selbst aber hatte noch 1881 nur 879 Einwohner, wird also in den früheren Jahrhunderten schwerlich größer, sondern eher noch kleiner gewesen sein. Ich stelle im folgenden die Gemeinden zusammen, die bis 1774 die Zahl von 5000 Einwohner überschritten hatten, mit Ausschluß derjenigen, deren Hauptort diese Zahl noch heute nicht und also in früheren Zeiten aller Wahrscheinlichkeit auch noch weniger erreicht hat. Auch bei den übrigen kleineren Gemeinden ist ohne Zweifel die Bevölkerung des Hauptortes meist weit hinter der Bevölkerung der Gemeinde zurückgeblieben, doch könnten darüber nur eingehende lokalhistorische Forschungen Aufschluß bringen, für die hier natürlich kein Ort ist. Bei den größeren Orten fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Auf der anderen Seite ist aber zu berücksichtigen, daß die Zahlen
6. Monferrat
279
f ü r 1 5 7 1 und 1 6 1 2 die K i n d e r unter 3 b z w . 2 J a h r e n ausschließen und diese Zahlen auch abgesehen d a v o n hinter der W a h r h e i t zurückbleiben. D a g e g e n sind die Zahlen f ü r 1 7 3 4 u n d namentlich f ü r 1 7 7 4 annähernd richtig, so daß die V e r mehrung v o n 1 6 1 2 — 1 7 3 4 keineswegs so groß gewesen ist, wie sie in der Tabelle z u m A u s d r u c k k o m m t .
Torino Nizza Mondovì Chieri Fossano Vercelli Asti Cuneo Savigliano Pinerolo Biella Saluzzo Racconigi Aosta Giaveno Ivrea Bra Oneglia Alba
1377
I57I
1612
1734
1774
3500
14244 (15000)
24410 (16000) 10903 10710
57566
91846 20839 17614 10374 14398 12556 14365 18106 13363 8291 8259 10956 11689 5106 7342 7221
— —
6700 — — —
. . . .
33°° 6700 3800 — —
. . . .
— — —
5300 — — —
(25999) 9511 8973 8645 8339 6154 — —
5847 —
4414 3175 3124 3031 —
(2500) —
9997 10257 9592 10566 9586 8145 7101 558I 5086 —
4122 4467 3 792 — —
15654 6975 8387 11647 7842 13269 12704 I I IOI 6445 5487 7326 7515 2718 5 788 538o 7282 3887 3762
I0 335 4967 7135
Die Anordnung nach der Größenfolge von 1571 bzw. 1734. Die Zahlen für 1377 sind die Feuerstellen (oben S. 251—252) mit 5 multipliziert. Die Bevölkerung von Nizza und Oneglia in Spalte 2 nach Giustiniani, die von Nizza in Spalte 3 nach Contarini (s. oben), die übrigen Zahlen nach Prato a. a. O. S. 796., auf Grund der Zählungen im Staatsarchiv Turin. 6. Monferrat 1 . Die M a r k g r a f s c h a f t , seit 1 5 7 4 H e r z o g t u m Monferrat, gehörte seit 1 5 3 6 zu M a n t u a und k a m im Spanischen E r b f o l g e krieg an das H a u s S a v o y e n , nachdem dieses schon 1 6 3 1 einen Teil des L a n d e s , im ganzen 7 4 Ortschaften mit e t w a 3 8 8 q k m .
280
I X . Piémont
erworben hatte (oben S. 274). Die Bevölkerung wird vor dieser Abtretung (1614) auf 244000 Einwohner angegeben (Relaz. des venetianischen Gesandten Alvise Donato vom 3. Februar 1614, bei A. Segarizzi, Relaz. Ambasc.
Veneti I, Bari 1912,
S. 231 ff., etwas früher (1588) in runder Zahl auf 200000 (Relaz. Franc. Contarmi, a. a. O. S. 82). Das Land hatte 3 Städte: Casale (die Hauptstadt), Alba, Acqui, und 218 tra Castelli e Terre (Donato a. a. 0.). Unter piemontesischer Herrschaft wurden aus dem Lande die drei Provinzen Alba, Casale und Acqui gebildet; sie entsprechen ungefähr den heutigen Bezirken : qkm Alba (östlicher Teil)
627
Acqui
924
Casale
841
vom Circondario Alessandria (oben S. 229)
63 2455
Die Bevölkerung betrug : Einwohner 1734 Alba Acqui
. . . .
Casale
. . . .
1750—1755
Terre 1774
1774
[51120]
74670
94965
72 587
58820
91535
78 90
85825
86147
9437°
89
209532
219637
280870
257
Prato, Censimenti in Piemonte, S. 39 und 64 (1734), 55 (1750—1755), 44 (1774)-
Bei Acqui sind 1774 8 kaiserliche Lehen einbegriffen. Die Provinz Alba ist zwischen 1700 und 1734 aufgehoben und dann 1749 wiederhergestellt worden, wobei sie im Westen durch ein Stück altpiemontesischen Gebietes (Bra, Sommariva, Canale und die Nachbargemeinden) vergrößert wurde; sie entsprach
6. Monferrat
281
jetzt etwa dem heutigen Circondario (ioi7qkm). Infolgedessen liegt hier für 1734 keine Bevölkerungsangabe vor, und ich habe oben die Zahl von 1700 eingesetzt, die aber nichts anderes ist als die Zahl der Feuerstellen (10224) multipliziert mit 5 (Prato a. a. O. S. 38). Es ist nicht wahrscheinlich, daß die Bevölkerung in der Zwischenzeit (Spanischer Erbfolgekrieg) sich vermehrt hat. Monferrat hat im X V I I . Jahrhundert durch Krieg und Pest sehr schwer zu leiden gehabt. Das spricht sich in den obigen Zahlen deutlich aus. Die Dichtigkeit betrug 1614 etwa 100 auf 1 qkm, um 1750, bei einem Flächenraum von rund 2850 qkm, rund 72, 1774 97. 2. Die Bevölkerung lebte, wie noch heute, in Dörfern und Flecken zerstreut, von denen manche allerdings ganz ansehnlich waren. So zählte S. Salvatore, zur Diözese Pavia gehörig, 1460 nach Angabe des Pfarrers 250 domus (Visita parrocchiale der Diözese, Pavia, Museo Civico A i02,s.obenS.2i3—2i5)oder rund 1250 Einwohner, 1576 1400 Kommunikanten oder gegen 2000 Einwohner (apostolische Visitation, s. oben S. 213—215), die 1734 auf 3919, 1774 auf 5092 angewachsen waren (Prato a. a. O. S. 110). Frassineto hatte 1576 2500 Einwohner (apostolische Visitation der Diözese Mailand, oben S. 181, 192), 1734 1561, 1753 1600 und 1774 1726 Einwohner (Prato a. a. O.). Größere Städte fehlten. Von der Hauptstadt Casale heißt es in einem Informationsbericht an den Papst 1655, allerdings kurz nach der großen Pest, farà sopra 1500 fuochi et 7000 anime incirca (Vat. Arch., Brev. Later. 349), während Ughelli nur 3000 animae in civitate angibt (IV 1 571) ; von Acqui sagt dieser (IV 1 465) civitas ipsa ad 3000 olim (also vor der Pest) alebat mortalium, Alba habe 2000 animae intra moenia urbis (IV 1 402). Ein Bericht im venetianischen Archiv von 1642 sagt, die Stadt farà da 600 fuochi incirca, et è hàbitata da 600 (sic) persone incirca, che per le guerre et il contaggio sono mancate assai (Brev. Lat. 349). Die piemontesischen Zählungen im X V I I I . Jahrhundert ergaben folgende Einwohnerzahlen :
282
I X . Piémont
1734
1774
Casale . . .
12 184
12473
Acqui . . .
4199
6097
Alba
3762
7135
.
. .
7. Savoyen
1. Savoyen entspricht den beiden heutigen Departements Savoie (6188 qkm) und Haute-Savoie (4598 qkm). Bis 1601 gehörte auch die Bresse mit Gex dazu, in der Hauptsache entsprechend dem heutigen Departement Ain (5826 qkm), nur daß das Fürstentum Dombes (1448 qkm) schon vorher zu Frankreich gehörte. Seit dem XIII. Jahrhundert stand auch die Waadt unter savoyischer Herrschaft (heutiger Kanton, ohne die Seen, 2827 qkm). Das sind zusammen rund 18 000 qkm. In 1536 wurde das Waadtland, das Pays de Gex (475 qkm) und Chablais (Hauptstadt Thonon, Gebiet annähernd entsprechend dem heutigen Arrondissement, 915 qkm) von Bern und Freiburg erobert, doch wurden Gex und Chablais schon 1564wieder zurückgegeben, so daß der savoyische Besitz nördlich der Alpen jetzt 15164 und, seit der Abtretung von Bresse mit Gex an Frankreich in 1601, noch 10786 qkm umfaßte. Die Arealangaben für Dombes und G e x nach Tableau de l'étendue toriale de la France divisée en Généralités, Territoire, Population,
in Statist, générale de la
terriFrance,
Paris 1837, S. 66fi. Die übrigen A n g a b e n nach Bevöl-
kerung der Erde, X I I I (1909), nur der Flächeninhalt des Arrondissements Thonon nach Levasseur, Popul.
franç. I, S. 416.
Wenn wir von den Zahlen der Feuerstellen einzelner Gemeinden absehen, die uns aus dem X I V . Jahrhundert erhalten sind (Cibrario, Econ. polit. III,S.82), finden sich Angaben über die Bevölkerung des Landes erst aus der Mitte des X V I . Jahrhunderts. Der venetianische Gesandte Giov. Correr sagt in seinem Bericht aus dem Jahre 1566: Dicono
per il calcolo cavato quando S. E. voleva porre la gravezza del
sale (nel quäle non furono comprese le persone miserabili ni i putti dai 6 anni in giùjche vi possa essere circa 500000 anime (bei Alberi, 2. Ser. V 1).
283
7- Savoyen
Dieselbe Zahl wiederholt 1570 Giov. Franc. Morosini, unter Berufung auf die ultima descrizione (Alberi, 2. Ser. VIII 123), und Lipomano 1573 (bei Cost. Ottolenghi, La popolazione del Piemonte nel sec. XVI, Riv. Ital. di Sociol. V, 1901, Heft V — V I , S. 9 des S.-A.). Aus etwa derselben Zeit (1558) ist eine bernische Zählung, die in den kurz darauf (1564) zurückgegebenen savoyischen Landesteilen gehalten wurde. Sie ergab Feuerstellen in: Gex
. .
2379
Thonon
3212
Ternier .
976 6567
E. v. Roth, Geschichte
des bernischen
Kriegswesens,
Bern 1831, S. 29öS.
Dies ergibt also etwa 33000 Einwohner auf gegen 1400 qkm oder etwa 23 auf 1 qkm, während die Dichtigkeit in ganz Savoyen und Bresse nach der annähernd gleichzeitigen savoyischen Zählung etwa 33 betragen haben würde. Das stimmt also gut überein, da Bresse ja ohne Zweifel dichter bevölkert war. Gegen das Ende des Jahrhunderts soll die Bevölkerung durch Hungersnot, Pest und Krieg von 500000 auf 400000 gesunken sein (Franc. Vendramin, Bericht von 1589, bei Alberi, 2. Ser. V 167). Von dieser Bevölkerung wären 200000 auf Bresse und Gex gekommen, die 1601 an Frankreich abgetreten wurden (Contarini, Bericht von 1601, bei Alberi, 2. Ser. V 263). Diese Gebiete zusammen mit Dombes, also fast genau das heutige Departement Ain, zählten am Ende des X V I I . Jahrhunderts: feux
Bresse
11584
/ Bourg l Bugey et Valromey.
21028
.
Gex
2542
|
[35154]
Bericht des Intendanten der Generalität Bourgogne, Paris, Bibl. Nat., Ms. fran9. 11386.
284
IX.
Piémont
Dies ergibt also etwa 170000 Einwohner. Die Zahl der Feuerstellen im Pays de Gex ist noch etwa dieselbe, die anderthalb Jahrhunderte früher (1558) gezählt worden war, und es ist auch an sich nicht wahrscheinlich, daß die Bevölkerung sich in der Zwischenzeit vermehrt haben sollte. Nach der Zählung von 1806 hatte das Departement Ain, einschließlich der militaires sous les drapeaux, aber ohne das Pays de Gex, 304468 Einwohner (Statist, générale de la France, Territ., Popul., 1837, S. 213). Die Vermehrung im Laufe des X V I I I . Jahrhunderts kann nicht wohl mehr als 50% betragen haben, so daß die Bevölkerung um 1700 sich auf rund 200000 belaufen haben wird, wovon nach dem Verhältnis des Flächenraumes etwa 1/5 auf Dombes kommen würde, auf Bresse und Gex also 160000. Die Zählung von 1734 ergab in Savoyen selbst 337184 (Castiglioni, Introd. S. 246) ; auch hier wird die Bevölkerung während des X V I I . Jahrhunderts ziemlich stationär geblieben sein und also bereits um 1600 rund 300000 betragen haben, was einschließlich Bresse und Gex 460000 ergeben würde. Die Angabe, daß sie damals auf 400000 gesunken sei, beruht offenbar auf einer Schätzung, die wie gewöhnlich in solchen Fällen zu niedrig sein wird. Die Zählungen aus der zweiten Hälfte des X V I I I . Jahrhunderts ergaben:
Savoyen
Ï750/55
1774
118024
124907
Genevois
73075
Chablais
34226
51241
Faucigny
70249
36566 54521
Tarentaise
. . . .
32903
38920
Maurienne
. . . .
4^63
44386
Baillage de Gaillard
—
2382
Baillage de Tenier .
—
7400
j [351032] N a c h P r a t o , Censimenti
in Piemonte,
379331
S. 38 ff.
2. Die französischen Zählungen ergaben:
7- Savoy en
285
Bevölkerung 1801 1806
Départements
militaires 1806
Léman Montblanc
215884 283 106
207262 296366
Savoyen Ain
498990 297071
503628 297468
3858 7000
796061
801096
10858
Paris, Arch. Nat., F. 20, 38.
—
3858
3. Doch gehörten damals Genf und das Pays de Gex zum Departement Léman, so daß die Bevölkerung von Savoyen nur etwa 430—440000 betragen hat. Die piemontesische Zählung von 1819 ergab in Savoyen 466816 Einwohner (Castiglioni a. a. 0. S. 247). Demnach war die Entwicklung der Bevölkerung und der Dichtigkeit in Savoyen :
Bevölkerung . . . auf 1 qkm . . . .
1560
1734
300000 30
337184 31
1750/55 351032 33
1774
1819
379331 35
466816 48
Die Städte waren durchweg unbedeutend. Die Hauptstadt Chambery zählte einschließlich der Vorstädte 1313 435 Feuerstellen, 1377 677, nach der Zählung von 1774 betrug die Bevölkerung: Chambery Annecy Moutiers Thonon St. Jean de Maurienne . . . .
10200 6730 3536 2968 2690
Die Dichtigkeit im heutigen Departement Ain (Bresse, Gex, Dombes) würde um 1700 bei einer Bevölkerung von rund 200000 etwa 34 auf 1 qkm betragen haben und wird schon um 1600 etwa dieselbe gewesen sein. Die Hauptstadt Bourg zählte um 1700 550 Feuerstellen ; Beilay war mit 530 Feuerstellen etwa ebenso groß (Saugrain, Nouveau dénombrement du Royaume, Paris 1720) ; 1801 war die Bevölkerung von Bourg
I X . Piémont, 8. Der Gesamtstaat
286
auf 6984 gestiegen, während Beilay mit 3727 Einwohnern ziemlich stationär geblieben war. 8. Der Gesamtstaat i . Flächeninhalt und Bevölkerung betrugen: 1612 Piemont . . Aosta Nizza . . . Oneglia . . . Savoyen . .
. . . . 1
qkm
Bevölkerung
15891 3265 3662 146 10786
900000 60000 50000 10000 300000
33 75°
1320000
Nachrichten oben S. 250—254 S. 270—273, 278 S. 282—286 1
1700
qkm
Bevölkerung
Piemont (mit Alba) Aosta Nizza Oneglia Savoyen
16500 3265 3662 146 10786
950000 60000 70000 15000 300000
34359
1395000
1734 und 1774
qkm
Bevölkerung 1734
Bevölkerung 1774
Piemont Aosta Nizza Oneglia Savoyen
17588 3265 2511 146 10786
1075318 63604
alte Provinzen . .
34 2 96
Monierrat . . . . Alessandria.... Lomellina . . . . Val Sesia Sardinien . . . .
1828 795 932 773 24093
3757° 309984
seit 1707 erworben
28421
612166
771291
62 717
2181128
2756981
(1734) (1734) (1734) (1734) (1734)
1416824 65481 95350 28704
1568962
(1734)
1985690
158412 60162 46038
(1734) (1734) (1734) (1752) (1728)
185905 70728
75137 17719 337l84
379331
54831 36327 423500
X . Genua. Corsica, i. Die Stadt Genua
qkm
287
Bevölkerung 1774 4286 16466 90435 14594 99686 39993 24206
Antigono Ossola Pallanza Riviera d'Orta Novara . Tortona . Vigevano Siccomario Voghera .
2950604
X. Genua. Corsica 1. Die Stadt Genua
1. Die äußere Befestigungslinie, die Genua in weitem Abstand umschließt, ist 1627—1632 errichtet worden, aber nur aus militärischen Rücksichten; die Stadt blieb nach wie vor beschränkt auf den Raum innerhalb des alten Mauerringes, der 1320 begonnen und erst in unserer Zeit zum größten Teil abgetragen worden ist. Auch diesen Raum hat die Stadt nicht ganz ausgefüllt, vielmehr blieb die Höhe östlich von S. Maria di Carignano von Häusern leer; andererseits haben sich schon früh außerhalb des inneren Mauerringes zwei Vorstädte angesetzt, im Westen am Hafen S. Teodoro, im Osten auf der Höhe Bisagno oder, wie sie später genannt wurde, S. Vincenzo. Über die Mauern von Genua Cevasco, Statistique de la ville de Genes I (Genua 1838) S. 20, und G. Banchero, Genova e la Riviera I (Genua 1846) S. 685. Historischer Plan nach G. Rovereto, bei Th. Fischer, Landeskunde von Italien, ital. Ausgabe.
288
X . Genua. Corsica
Die Zahl der Häuser betrug am Anfang des X V I . Jahrhunderts: Innerhalb der Mauern
6298
im Borgo S. Teodoro
170
im Borgo di Bisagno (später S. Vincenzo)
261 6729
Die Häuser waren zum Teil hoch und enthielten meist mehr als eine Feuerstelle, angeblich 3—6 (Serra, Storia della Liguria IV [Capolago 1835] S. 210, nach Giustiniani, Annali [Genua 1535]), doch ist das als Durchschnitt viel zu hoch; denn nach der Zählung von 1681/82 gab es in den 4 Quartieren der Stadt 4678 Häuser und 10004 appartamenti, also Familienwohnungen oder Feuerstellen, so daß etwa 2 Feuerstellen auf ein Haus kamen. Nach diesem Verhältnis würden um 1500 in der Stadt etwa 11500 Feuerstellen gewesen sein oder, jede zu 5 Köpfen gerechnet, 57500 Einwohner. Die Klöster, die ein Jahrhundert später gegen 1500 Insassen zählten, und die Hospitäler sind dabei nicht einbegriffen; die Gesamtbevölkerung innerhalb der Mauern mag also rund 60000 betragen haben. In den Vorstädten werden wir nur eine Familie auf jedes Haus rechnen dürfen, was bei 431 Häusern rund 2000 Einwohner ergibt. Dazu kommt dann weiter die fluktuierende Bevölkerung, die in der großen Handelsstadt sehr beträchtlich sein mußte, über deren Zahl aber aus dieser Zeit Angaben fehlen. Im Staatsarchiv Genua (Sala 61, 656) sind die Ergebnisse einer Aufnahme von 1531 erhalten, bei der alle Männer im Alter von 17—70 Jahren nach Stadtbezirken und Zünften namentlich verzeichnet waren, doch fehlen die Summen mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen. Das Dokument müßte also ausgezählt werden. 2. Die erste Volkszählung, deren Ergebnisse uns für die ganze Stadt vorliegen, ist 1597 gehalten oder kurz vorher. Danach betrug die Bevölkerung in den 29 Pfarreien innerhalb der Mauern:
289
i . Die Stadt Genua
Numero che hanno descritto i parochiani I S. Marco S. Salvadore S. Andrea S. Siro S. Agnese S. Saviar S. Gio. di Pre S. Marcellino S. Donato S. Piero Il Duomo S. Paolo il Vecchio S. Maria di Castello . . . . S. Matteo Santa Fe S. Maria della Vigna . . . . S. Stefano L a Madalena L a Madonna di Gratie . . . S. Sisto S.Vito S. Thomaso S. Silvestro di Pisa S. Pancratio S. Croce S. Urge S. Giac. di Catignano . . . . S. Giorgio S. Luca
da comunione 2000 4000 3000
I senza comunione 500 I5°0 850
3150
850
2000
75°
75°
250
736
420
450
112
2000
lOOO
350
I50
1700
360
12 650
I50
420
I30
522
316
5000
IOOO
7OOO
2333
4500
I500
800
200
7OO
180 850
2800 847 200
I70 IOO
I20
3°
500
300
60
25
70
25
525
175
133
I08
44995
14334
E t tutto insieme sono dentro alle Muraglie di Genova 60529 anime (sic). Relazione compit(issi)ma di Genova, fatta dell'anno 1597 (anonym), Staatsarchiv Florenz, Carte Strozz., I Serie 268, Bl. 53 retro ff. Die Teilsummen von anderer Hand, über der Hauptsumme steht von derselben Hand 59329 (entsprechend der arithmetischen Summe).
Wie die fast durchweg runden Zahlen zeigen, handelt es sich auch bei den Kommunionsfähigen meist um ungefähre 19
Bcloch, Bevölketungsgeschichte Italiens III.
290
X . Genua. Corsica
Schätzungen; die Nichtkommunionsfähigen sind zum Teil nach der Zahl der Kommunionsfähigen berechnet. Die ansässigen Fremden sind einbegriffen. Dazu kommt dann die Bevölkerung geistlichen Standes, und zwar: Messe (d. h. Preti da messa)
.
Conventi (Mönche)
362 159
Servienti
13 589 (sie)
Nonnen in 17 Klöstern. zusammen
.
. .
1278 1867
Die Gesamtbevölkerung hätte also 61196 betragen (diese Summe wird in der Relation nicht gegeben). Die Zahl der Mönche ist im Verhältnis zu der Größe der Stadt und der Zahl der Nonnen offenbar zu niedrig, die Gesamtzahl muß also rund 62000 betragen haben. Die Zahl der Nobili {ascritti e scritti al libro della nobilita) betrug 2124 in 524 Familien, die der Armen nel Lazzaretto 450, die der Almosenempfänger in der Stadt 2319, die der Armen im ganzen 2766 (sie) ; diese Kategorien sind offenbar in der Gesamtzahl einbegriffen. Dazu kommen dann weiter die Vorstädte (suburbi), die am Anfang des Jahrhunderts etwa 2000 Einwohner gezählt hatten und inzwischen gewachsen sein werden. Genua ist also um 1600 eine Stadt von wenigstens 65000 Einwohnern und wahrscheinlich etwas darüber gewesen. Nach Ughelli, dessen Angabe sich auf ungefähr eben diese Zeit bezieht, hätten die 28 städtischen Pfarreien über (ultra) 70000 Seelen gezählt (1. Aufl. II, Rom 1644, Sp.1149),und das wird einschließlich der Vorstädte, die ja zu diesen Pfarreien gehörten, ungefähr richtig sein. Wenn also Guicciardini die Bevölkerung auf 100 000 Einwohner schätzt (Descr. dei Paesi Bassi, Antwerpen 1588), eine venetianische Relation aus dem Ende des X V I . Jahrhunderts gar auf 130000 tra forestieri et uomini della terra (Alberi 2. Serie II 446), so ist das offenbar weit übertrieben.
291
i. Die Stadt Genua
An der Pest von 1579 sollen 28250 Menschen gestorben sein (B. Paschetti, Lettere scritte dl Chmo Sig. Paolo Loredan a Vinegia, bei Corradi, Annali, unter dem Jahr). Es ist möglich, daß dieser Verlust 1597 noch nicht vollständig ersetzt war, so daß die Bevölkerung vor der Pest etwas höher gewesen sein mag als gegen Ende des Jahrhunderts. Verheerender war die Pest von 1656. Nach Kardinal Hieron. Gastaldi, dessen Bruder während der Seuche Sanitätskommissar in S. Pier d'Arena war, hätte die Zahl der Toten 60000 betragen et forte etiam maior consumptorum numerus exstitit (De avertenda feste, Bologna 1684, S. 119); etwa dieselbe Zahl, 65000 in der Stadt und 4000 in den Vorstädten (suburbi), gibt Antero, Li Lazzaretti di Genova (Genua 1658). Da aber diese Zahlen nur auf Schätzungen beruhen, sind sie wahrscheinlich sehr übertrieben. Vor der Pest soll die Bevölkerung 90000 betragen haben (Antero) oder gar 120000 (Riccioli, Geogr. reformata, Venedig 1672, S. 678), doch beruht die letztere Angabe offenbar nur auf einer Addition der angeblich 65 000 Opfer der Pest und der 55 000, die nach der Pest übrig gewesen sein sollen (Riccioli a. a. O.). Die letztere Zahl mag richtig sein, es wird aber nicht angegeben, auf welches Jahr sie sich bezieht; ohne Zweifel schließt sie die Vorstädte ein. 3. Erst mit der Zählung von 1681 bekommen wir wieder festeren Boden unter die Füße. Die Ergebnisse waren: Q u a r t i e r e S. G i o v . B a t t i s t a
A B C D E
Case
Appartamenti
255 274
558 822 478
355 190 326 1400 ig'
Abitanti
—
3379 2916
220
2 955 2697
174 2252
Anime
3114
[11947]
X. Genua. Corsica
292 Q u a r t i e r e S. L o r e n z o
Appartamenti
Case A B C D E
Abitanti
Anime
282
648
2841
475 333 427
218 426
3209 2730
250
273 655
3435
1767
2220
3423
Appartamenti
Abitanti
—
[12215]
Q u a r t i e r e S. B e r n a r d o Case A B C D E
365
Anime [2296]
209
354 53° 543 574
270
407
1233
2408
2609
[8053]
Case
Appartamenti
Abitanti
Anime
139 IOO
451
186 203
1800 1699 2258 —
Q u a r t i e r e S. G i o r g i o
A B C D E
Hauptsumme
2186 1884
200
500 710
142
312
1784
250
587
1325
831
2560
[5231]
[9440]
2365
2479 [11625]
S. B a r t o l o m e o d e g l i A r m e n i I
—
I
—
I
3630
[9544] [41 759]
I. D i e S t a d t
S t a a t s a r c h i v G e n u a , Censimenti della Descrizione
293
Genua
1 6 8 0 — 8 7 , V o l . 677. L o s e B l ä t t e r .
Nota
la quale non è stato presentata per essere erronea ; ein Vergleich
der Zahlen untereinander zeigt aber, d a ß die Fehler n i c h t sehr wesentlich sein können. H a u p t s u m m e n f ü r die ganze S t a d t , bei den anime a u c h f ü r die einzelnen Quartiere, fehlen, sie stehen d a r u m oben in K l a m m e r n , ebenso die Zahl der anime der S e k t i o n A des Quartiers S. Bernardo, die in der Ü b e r s i c h t fehlt, aber aus d e m D o k u m e n t selbst ergänzt werden k a n n . abitanti
Unter
den
sind offenbar die erwachsenen Männer zu verstehen, die Priester
sind hier einbegriffen.
In 3 Sektionen (S. Giov. E, S. Lorenzo B, D), bei denen die Zahl der Häuser größer ist als die der Appartamenti, müssen die Zahlen vertauscht sein; ist das richtig, so würde die Zahl der Häuser 4668, die der Familienwohnungen 10003 betragen haben. Es kämen also auf jedes Haus 2,1 Wohnungen, nur in dem ältesten Stadtquartier S. Giorgio 3,1. In den 3 Sektionen, bei denen die Zahl der anime fehlen, betrug die Zahl der Wohnungen, unter der Annahme, daß bei S. Lorenzo D die Zahlen der Häuser und Wohnungen vertauscht sind, 1392. In den übrigen Sektionen würden also 41579 Seelen auf 8611 Wohnungen gekommen sein, also auf jede 4,8, was in allen 20 Sektionen 48 200 und einschließlich der Klöster und Hospitäler rund 51000 ausmacht. Auf jeden erwachsenen Mann kommen also ohne die Klöster usw. 3,6 Seelen, was für S. Bartolomeo degli Armeni rund 14000 Seelen ergeben würde, im ganzen also rund 65000. 4. Ein Stato delle anime delle Parrocchie von 1743 und 1744 ist nur für eine Anzahl Pfarreien erhalten (Staatsarchiv, Sala 62 sopra cornice, n° 657). Alle Familienhäupter werden namentlich aufgeführt, in einigen Pfarreien auch die Familienangehörigen. Zahlen werden zum Teil für die Gesamtbevölkerung, zum Teil nur für die Kommunionsfähigen, sonst nur für die Familienhäupter gegeben, wie folgt. Ich stelle zum Vergleich die Zahlen von 1597 daneben :
294
X . Genua. Corsica
Nichtkommunikanten
Zusammen
Kommunikanten
Nichtkommunikanten
718
4484
1855
6339
4000
1500
—
4152
—
—
—
—
4886
—
—
—
—
—
—
847
170
244
924
525
175
Familien
Pfarreien
S. Salvatore (14. März 1743) S. Vincenzo fuori della Porta dell'Arco (1743) Dieselbe Pfarrei (März 1744) S. Tommaso SS. Cosma e Damiano . . . . S. Giorgio (April 1743) SS. Nazaro e Celso, vulgo N. Signora delle Grazie (5. April 1743) Nachtrag 1744 Sinagoga degli Ebrei S. Stefano (1743) Aggionta, einige hundert Namen, nicht numeriert . . S. Maria del Castello S. Giacomo di Carignano . . . La Maddalena
1597
Kommunikanten
1743/44
—
99 121 —
680
—
1172
—
—
800
200
—
22
—
—
—
—
— —
—
6657
38
—
—
—
—
—
7000
2333
116
—
—
—
650
171
—
—
—
70
587
150 25
—
—
—
4500
X5°o
Die 4 Pfarreien, deren Kommunikantenzahl 1743/44 überliefert ist, abgesehen von der vorstädtischen Pfarrei S. V i n cenzo, zählten damals zusammen 13 013 gegen 12325 in 1597, so daß die Bevölkerung innerhalb der Mauern sich in der Zwischenzeit
nur wenig vermehrt haben würde. D i e Z ä h -
lungen aus den letzten Jahren des Jahrhunderts ergaben; 1788
77563
1806
79264
1798
80205
1808
75743
1799
90835
1818
78414
1802
86063
Die Zahlen nach Castiglioni, Introd. S. 245, für 1802 nach Serra, Storia della Liguria, S. 217: 1806 (französische Zählung), Paris, Arch. Nat., F 30,
295
2. Das Gebiet auf dem Festlande
39—40; die vorübergehend anwesenden Fremden und die Bemannung der Schiffe im Hafen sind nicht einbegriffen.
Die Zahlen seit einschließlich 1799 beziehen sich auf die ganze Gemeinde, wie sie nach der Revolution von 1797 abgegrenzt worden war, während die Zahlen aus früherer Zeit sich offenbar nur auf Stadt und Vorstädte beziehen. Die Verminderung von 1799 auf 1802 ist eine Folge der Belagerung von 1799—1800, die von 1802 auf 1808 eine solche der Einverleibung in das französische Kaiserreich. Der Vorort S. Pier d'Arena, der eine eigene Gemeinde bildet, ist in den obigen Zahlen nicht einbegriffen; er zählte 1806 5009 Einwohner (Paris, Arch. Nat. a. a. O.). Die Bevölkerung ist also in den drei Jahrhunderten von 1500—1800 annähernd stationär geblieben; sie betrug: Anfang des X V I . Jahrhunderts in der Stadt . . .
etwa 60000
Anfang des X V I . Jahrhunderts in den Vorstädten
etwa
1597 innerhalb der Mauern
etwa 62000
Anfang des X V I I . Jahrhunderts in der Stadt
. .
1681 in der Stadt
2 000
etwa 70000 etwa 51000
1681 S. Bartolomeo degli Armeni
etwa 14000
1743 in der Stadt
etwa 50000
1788 Stadt und Vorstädte
77563
2. Das Gebiet auf dem Festlande
1. Agostino Giustiniani gibt in seinen 1535 erschienenen Annalen von Genua eine Statistik der Feuerstellen des ganzen festländischen Gebietes, mit Ausnahme des nördlich des Apennins (oltre Giogo) gelegenen Teiles, nach Gemeinden, teilweise unter Angabe der Bevölkerung des Hauptortes. Auf welches Jahr sich die Zahlen beziehen, wird nicht gesagt, auch sind sie zum größten Teil rund und beruhen also, wo das der Fall ist, offenbar nur auf Schätzung. Ebensowenig erfahren wir, zu welchem Zwecke die Aufnahme gehalten worden ist. Die Ergebnisse waren:
296
X . Genua. Corsica Riviera di Ponente Riviera di Levante
31437 22088 53525
Die Summen fehlen bei Giustiniani. Sie stehen bei Serra (richtig addiert), Storia della Liguria e di Genova, Capolago 1835, der IV S. 2o6ff. die von Giustiniani gegebenen Zahlen wiederholt. Erst ein Jahrhundert später finden wir wieder statistische Angaben. A m 22. A u g u s t 1607 wurde eine Zählung im ganzen Gebiete der Republik angeordnet, mit Ausschluß der H a u p t stadt ; die Ergebnisse wurden noch vor E n d e September nach Genua eingesandt. Leider sind sie uns nur für die östliche H ä l f t e des Staates erhalten; alles, was westlich v o n
Sestri
Ponente liegt, fehlt. Eine Summe wird nicht gegeben; die Addition der Einzelzahlen ergibt (ich setze zum Vergleich die Zahlen bei Giustiniani daneben): Giustiniani
1607 Einwohner Capitanato della Polcevera . . Governo di Sestri a Ponente .
25220 3005
(zur Riviera di Ponente) . . . Capit. di Novi Podest, di Gavi Parodi Podest, di Ovada
[28225] 4690 3378 1702
(Oltre Giogo) (Riviera di Levante)
[15185] "7374
5 4I5
[160784]
Einwohner
Feuerstellen 2471
12355 [3185]
[637] — — — — —
110 440
22088 1
Die Zahlen von 1607 im Staatsarchiv Genua, Descriptio animarum, danach veröffentlicht von Belgrano, S. 1 2 4 ! , in der offiziellen städtischen Publikation der Resultate der Volkszählung von 1881 {Il Censimento della Popolazione di Genova del 1881. Ordinamenti e Risultanze, Genua 1883). A u f die heutigen Circondarien verteilte sich die Bevölkerung in folgender Weise:
2. Das Gebiet auf dem Festlande Genua
Giustiniani Feuerstellen
Voltri e distretto Capit. della Polcevera . . Governo di Sestri Ponente. Capit. del Bisagno . . . . Capit. di Recco
297 1607 Einwohner
940 2471 637 |
25220 3005 18265 I0534 57024
5100 9148
La Spezia
1607 Einwohner
Podest, di Carro Podest, di Framura Podest, di Levanto Podest, delle Cinque Terre. . . . Capit. di Brugnato Podest, di Portovenere Capit. della Spezia Podest, di Vezzano Podest, di Areola Podest, di Lerici Podest, di Carrara Podest, di Sarzana Podest, di Sarzanello Podest, di Falcinello Podest, di S. Stefano di Magra . . Podest, di Ortonovo Podest, di Castelnuovo Podest, di Nicola Podest, di Ameglia Podest, di Ponzano
1279 1966 2965 2522 5048 2677 11078 1761 1810 2836 2420 2361 702 545 376 448 1300 508 1203 780 44585
Chiavari Capit. di Rapallo Vicariato di Chiavari Podest, di Roccatagliata Podest, di Sestri Levante Podest, di Castiglione Podest, di Varese Podest, di Moneglia
1607 Einwohner —
. . . . . . . .
17110 2 154 5077 2689 4269 2491 [33790]
298
X . Genua. Corsica
Die Bevölkerung dieser 3 heutigen Circondarien hat also betragen: Giustiniani Feuerstellen
Einwohner
Einwohner
9188
4574° 4275o 45940
57024 33 790 44785
26886
134430
135599
Genua (ohne die Hauptstadt)
9148
Chiavari
8550
La Spezia
1607
Bei Genua ist 1607 Voltri, bei Chiavari Rapallo nicht einbegriffen. S. Pier d'Arena gehörte bei Giustiniani und offenbar auch 1607 zu Polcevera.
2. Die Diözese Genua, abgesehen von der Hauptstadt, zählte nach Ughelli in 282 Pfarreien 130000 animae (1. Ausg. II, Rom 1644, Sp. 1149) ; das bezieht sich also auf die Zeit vor der großen Pest. Die Diözese umfaßte ungefähr die Circondarien Genua, Chiavari und Novi ; Novi selbst war nicht einbegriffen, ebensowenig Sestri Levante, Borzonasca und einige andere Orte des Bezirks Chiavari, wohl aber Carro, Framura und Portovenere im Bezirk La Spezia und Bonifacio auf Corsica. In diesem Gebiet wurden 1607, abgesehen von Voltri, Rapallo und Bonifacio, gezählt: Gavi, Parodi, Ovada
. . . .
Genua ohne die Hauptstadt . Chiavari
10495
57024 33 790 101309
Mit Voltri und Rapallo mögen es 120000 gewesen sein, also etwa dieselbe Zahl wie bei Ughelli, wie ja beide Aufnahmen in annähernd dieselbe Zeit fallen. Die Riviera di Levante zählte nach Giustiniani 22088 Feuerstellen oder etwa 110 440 Einwohner, 1607 117 374 Einwohner oder etwa ebensoviel; doch fehlt 1607 Rapallo. Die Riviera di Ponente zählte nach Giustiniani 31437 Feuerstellen oder 157185 Einwohner; es ist also wahrscheinlich, daß die Bevölkerung auch hier 1607 nur wenig höher gewesen ist. Doch ist zu berücksichtigen, daß Oneglia und die 15 luoghi della sua
299
2. Das Gebiet auf dem Festlande
Valle, die nach Giustiniani 1450 Feuerstellen zählten, und Loano mit seinem Distrikt (nach Giustiniani 240 Feuerstellen) seit 1576 den Herzögen von Savoyen gehörten; das 1607 genuesische Gebiet auf der Riviera di Ponente zählte also nach Giustiniani nur 29747 Feuerstellen oder etwa 148735 Einwohner und wird demnach auch 1607 nicht viel über 150000 Einwohner gezählt haben. Ferner fehlen bei Giustiniani die Distrikte jenseits der Wasserscheide (Oltre Giogo), abgesehen von Sassello im heutigen Circondario Savona, das damals 600 Feuerstellen zählte ; aus 1607 haben wir hier nur Angaben über Novi, Gavi, Parodi, Ovada (zusammen 15185 Einwohner). Die Dichtigkeit betrug hier etwa 30 auf 1 qkm oder nicht ganz die Hälfte wie in den Gebieten südlich des Apennins ; unter der Annahme, daß die Dichtigkeit in dem ganzen Gebiet Oltre Giogo im Durchschnitt dieselbe gewesen ist, würde dann hier die Bevölkerung etwa 60000 betragen haben. Nicht viel anders war das Verhältnis der Dichtigkeit nördlich und südlich der Berge (ungerechnet die Hauptstadt) am Ende des X V I I I . Jahrhunderts und noch heute im Circondario Novi (111 auf 1 qkm) im Verhältnis zur Provinz Genua (189 auf 1 qkm, auch hier ohne die Hauptstadt), wobei zu berücksichtigen ist, daß diese Provinz auch größere Gebiete (868 von 4098 qkm) nördlich der Wasserscheide umfaßt. Weiteres unten S. 303—304. Die Bevölkerung des festländischen Gebietes von Genua hat demnach etwa betragen : nach Giustiniani Feuerstellen Riviera di Levante Riviera di Ponente Oltre Giogo Stadt Genua Vorstädte
22088 31437
1607
Einwohner
Einwohner
110440 157i85 [60000]
130000 [180000] [60000]
327625 60000 2000 389625
370000 62000 [3000] 435000
300
X . Genua. Corsica
In der Bevölkerung der Riviera di Ponente 1607 sind Oneglia und Loano nicht einbegriffen. Sie zählten am Anfang des XVI. Jahrhunderts 1690 Feuerstellen oder etwa 8500 Einwohner, um 1750 18 207 Einwohner über 5 Jahre, ungerechnet di e miserabili, 1774 28704 Einwohner (s. oben S. 265 und 273). 3. Die Pest von 1656—57 hat auch im Landgebiet sehr starke Verheerungen angerichtet, namentlich in der Nähe der Stadt. Es sollen gestorben sein in : S. Pier d' Arena und Cornigliano
6000
V a l di Polcevera
4000
Sestri Ponente und seinem T a l
5000
Pegli, Pra, Voltri, Varazze, Savona Capitanato di Bisagno
2000 12000
Recco
1000
Chiavari
2000
Voltaggio, G a v i , Novi, Savignone, Montoggio usw.
1000
[33000] N a c h Antero, Li Lazzaretti di Genova, 1658.
Das Capitanato di Bisagno, das Governo di Sestri Ponente und das Capitanato di Polcevera mit S. Pier d'Arena zählten 1607 46490 Einwohner, wovon also 27000 oder 60% gestorben wären; doch das mag ja übertrieben sein. Alle diese Bezirke liegen unmittelbar vor den Toren der Stadt. Dagegen ist die Pest in Voltri, Savona und den umliegenden Orten, die am Anfang des XVI. Jahrhunderts über 3000 Feuerstellen zählten und 1607 etwa 20000 Einwohner gezählt haben müssen, sehr viel milder aufgetreten (Sterblichkeit 10%) und noch milder in dem Gebiet jenseits der Wasserscheide (Novi usw.). Nach G. Gualdo Priorato, Relazione della Città di Genova, Bologna 1675, S. 168, hätte Genua auf dem Festlande circa 600000 sudditi gehabt. Ob die Hauptstadt selbst eingerechnet ist, wird nicht gesagt, aber auch wenn das der Fall sein sollte, ist das ohne Zweifel weit überschätzt, da die Bevölkerung noch um die Wende des XVIII. Jahrhunderts nicht höher war (einschließlich Oneglia und Loano) und sie sich doch bis dahin ohne Zweifel beträchtlich vermehrt hat. Immerhin ist es wahr-
2. Das Gebiet auf dem Festlande
301
scheinlich, daß die Bevölkerung 1607, einschließlich Oneglia undLoano, etwa 500 000 betragen hat, also etwa 60000 mehr, als oben berechnet wurde, und daß auch die Zahlen der Feuerstellen bei Giustiniani etwas zu niedrig sind, wie das ja bei den Zählungen aus dieser Zeit in der Regel der Fall ist. Dann haben wir Angaben über die Bevölkerung erst wieder seit dem Ende des X V I I I . Jahrhunderts. Die Zahlen sind folgende: 1797 Stadt Genua Riviera di Ponente Riviera di Levante Novi, Gavi, Ovada Monti Liguri occidentali ( R o c c h e t t a ) . . . . Monti Liguri orientali (Ottone)
I
1802
80205 230581 201753 26800 25820 25280
86063 244594 200310 29896
590439
560863
— —
1797 nach Castiglioni S. 244, 1802 nach Serra, Storia della antiea Liguria IV (Capolago 1835) S. 217. Oneglia und Loano sind einbegriffen.
e diGenova,
Die Bevölkerung der Arrondissements, die unter der französischen Herrschaft aus dem Gebiet von Genua gebildet wurden, betrug nach der Zählung von 1806 (Paris, Arch. Nat., F 20, 38) : Civils Alpes Maritimes Sanremo
45257
Apennins Chiavari Sarzana
99474 61943
Gènes Gènes Novi Montenotte Savona Porto Maurizio
. . . .
Militaires sous les drapeaux
195 — —
183669 61545
3428 44
70 757 82209
230 180
604854
!
4077
302
X . Genua. Corsica
Dies macht also zusammen 608931. Die Begrenzung war allerdings der früheren nicht genau gleich, doch handelt es sich nur um unbedeutende Abweichungen. Die piemontesische Zählung von 1819 ergab in den aus dem früher genuesischen Gebiet (einschließlich Oneglia) gebildeten Provinzen 615887 Einwohner. Hier ist aber Bobbio einbegriffen, das bei der französischen Zählung von 1806 ausgeschlossen war. 3. Volksdichte und Ortsbevölkerung
1. Das festländische Gebiet der Republik entsprach ungefähr den heutigen Provinzen Genua (4098 qkm) und Porto Maurizio (1182 qkm) und dem Circondario Novi der Provinz Alessandria (831 qkm). Dazu kam weiter der südlich vom Oberlauf der Trebbia gelegene Teil des Circondarios Bobbio der Provinz Alessandria, die heutigen Gemeinden: qkm Cerignale. . . Fascia . . . . Fontanigorda Gorreto . . .
32 11 17 19
qkm Ottone . . Rondanina Rovegno .
98
13 42 232
Vgl. oben S. 219—222, wo die zu Pavia gehörigen Gemeinden des Circondarios aufgeführt sind.
Das sind zusammen 6343 qkm. Ab gehen einige Gemeinden, wie Capriata (30 qkm) und die Nachbarorte, ferner Pozzolo Formigaro (32 qkm), Serravalle Scrivia (15 qkm), Stazzano (11 qkm), Castel und Torre dei Ratti (zus. 18 qkm) im Circondario Novi; weiter, bis 1613, Bardineto undCalizzano im Circondario Savona (zus. 97 qkm), die erst damals an Genua gekommen sind, und, seit 1576, Oneglia mit seinem Gebiet (129 qkm) undLoano (17 qkm). Das sind also bis 1576 6140, seit 1613 6237 qkm. Von diesem Flächenraum kommen auf das Küstengebiet südlich der Wasserscheide, nach dem Flächenraum der heutigen Gemeinden berechnet:
303
3- Volksdichte und Ortsbevölkerung
qkm die Provinz Porto Maurizio (1182 qkm) bis auf Oneglia (129 qkm) das Circondario Albenga (618 qkm) bis auf Loano (17 qkm) . . . . vom Circondario Savona (971 qkm) vom Circondario Genua (986 qkm) das Circondario Chiavari (911 qkm) bis auf die Gemeinde S. Stefano d'Aveto (160 qkm) das Circondario L a Spezia (ganz)
1053 601 429 680
751 628
4142
Für die Zeit bis 1576 treten Oneglia und Loano (146 qkm) hinzu, dafür gehen die Gemeinden Bardineto und Calizzano (97 qkm) bis 1613 ab. Für das Gebiet jenseits der Wasserscheide bleiben also ziemlich genau 2000 qkm. Die Zahlen bei Giustiniani beziehen sich ausschließlich auf das Gebiet südlich des Apennins; die Dichtigkeit betrug also hier damals 64 auf 1 qkm, ungerechnet die Hauptstadt. In den einzelnen Teilen dieses Gebietes war die Bevölkerung und Dichtigkeit etwa folgende: Heutiger Bezirk Sanremo und Porto Maurizio Albenga . . . . Savona . . . . Genua Chiavari . . . . L a Spezia . . .
qkm
Bevölkerung
auf 1 qkm
Anf. XVI.Jahrh. | 1607 Anf. X V I . Jahrh.j 1607
1182 521 429 680
7I075 40220 24400 46990
751 628
4275° 42190
4191
267625
— — —
57024 33790
44785
60 77 56 69 57 67
—
-
84 60 71
64
In den Bezirken Genua und namentlich Chiavari war die Bevölkerung und also auch die Dichtigkeit 1607 etwas höher, s. oben S. 296—299. Das ligurische Küstengebiet gehörte also schon seit dem XVI. Jahrhundert zu den am dichtesten bevölkerten Gebieten
304
X . Genua. Corsica
Italiens. Bei weitem nicht so hoch war natürlich die Dichtigkeit jenseits des Apennins. Bei Giustiniani haben wir darüber nur die Angabe, daß Sassello im Circondario Savona 600 Feuerstellen, also etwa 3000 Einwohner, zählte. Die Gemeinde hat heute ein Gebiet von 101 qkm; damals war sie wahrscheinlich etwa ebenso groß, jedenfalls nicht kleiner. Das ergibt eine Dichtigkeit von 30 auf 1 qkm. In 1607 wurden in den Bezirken von Novi, Gavi, Ovada, Parodi zusammen 15185 Einwohner auf etwa 500 qkm gezählt, also ebenfalls 30 auf 1 qkm. Nehmen wir an, daß die Dichtigkeit in dem ganzen Gebiet jenseits der Berge im Durchschnitt die gleiche war, so ergäbe sich hier eine Gesamtbevölkerung von 60000. In 1797 lebten auf diesem Gebiet von Ovada an ostwärts (Ovada, Gavi, Novi, Monti Liguri occidentali und orientali) auf etwa 1500 qkm 77900 Einwohner (oben S. 301), was einer Dichtigkeit von rund 50 auf 1 qkm entspricht. Nehmen wir an, daß die Dichtigkeit in dem jenseits des Apennins gelegenen Teil des Bezirks Savona (542 qkm) etwa ebenso hoch war, was annähernd richtig sein muß, so ergibt sich für diesen eine Bevölkerung von 27000, zusammen also für das Gebiet Oltre Giogo 105000. Da die Gesamtbevölkerung des Staates, ohne die Hauptstadt, sich auf 523254 belief, so bleiben für das Küstengebiet, Riviera di Ponente und Levante, rund 420000, allerdings wohl einschließlich Oneglia. Das entspricht einer Dichtigkeit von rund 100 auf den qkm, doppelt so hoch wie im Binnenlande. Nach diesem Verhältnis würde die Dichtigkeit jenseits der Berge am Anfang des XVI. Jahrhunderts 35 gewesen sein, die Bevölkerung rund 70000. Beide Berechnungen stimmen so gut überein, wie den Umständen nach irgend zu erwarten ist; natürlich verdient die auf Grund der Zählung von 1607 gewonnene Zahl den Vorzug. 2. Von der Bevölkerung lebt heute fast die Hälfte in Ortschaften von unter 500 Einwohnern (15%) oder auf dem Lande (27%) zerstreut. Außer der Hauptstadt selbst, La Spezia und Savona gibt es nur Kleinstädte. Das ist schon vor 4 Jahrhunderten nicht anders gewesen, nur daß La Spezia, das erst in
305
3. Volksdichte und Ortsbevölkerung
den letzten Jahrzehnten als Hauptkriegshafen Italiens emporgeblüht ist, damals ganz unbedeutend war. Die nach Genua ansehnlichste Stadt war bis dahin Savona, das am Anfang des X V I . Jahrhunderts einschließlich der Vorstädte (borghi) 1223 Feuerstellen gezählt hat. Dazu kamen die Vororte Fornaci und Legino mit zusammen 275, Borgo Lavagnola und Valoria mit 132 Feuerstellen, im ganzen also 1630 Feuerstellen oder rund 8150 Einwohner (Giustiniani). Später soll die Zahl der Einwohner betragen haben: 1570
14000
1615
8000
1613
9500
1667
6200
Davide Bertoletti, Viaggio nella Liguria Mariitima I, Turin 1834, die Belege Giornale Ligustico, 1827, fasc. I V .
Offenbar beziehen die Zahlen für 1570—1615 sich zum Teil auf die Stadt selbst, zum Teil auf die Stadt einschließlich der Vorstädte und Vororte. Die Verminderung in 1667 ist ohne Zweifel eine Folge der Pest von 1656. In 1798 war die Bevölkerung: Savona . . .
7444
Lavagnola.
Legino
1220
S. Bernardo .
. . .
.
1334 1613 11611
Appendice alle Memorie di Savona I di Giuseppe Casini, Ms. der Stadtbibliothek Savona, B. X I V . 2, 25—26, nach freundlicher Mitteilung von Prof. Vavaldo.
Sonst zählten am Anfang des X V I . Jahrhunderts im ligurischen Küstengebiet noch folgende Ortschaften 400 Feuersteilen (etwa 2000 Einwohner) oder darüber, doch beziehen diese Zahlen sich auf die ganzen Gemeinden. Die Bevölkerung der Hauptorte war natürlich in der Regel viel niedriger, wie sie denn in den meisten Fällen noch heute hinter den Zahlen aus dem X V I . Jahrhundert zurückbleibt; ich setze zum Vergleich die agglomerierte Bevölkerung nach der Zählung von 1881 daneben: 20
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichtc Italiens III.
306
X . Genua. Corsica
Feuerstellen um 1500 Albenga Sanremo Nervi Chiavari Sarzana Taggia Ventimiglia Levanto
agglom. Bevölkerung der Hauptorte 1881
1050 1000
3086 12284 2887 7659 4016
734 716 600 600 600 529
Rapallo u. S.Margherita
510
Alassio Dolcedo Stella Triora Ceriana Oneglia Finale Borgo Moneglia L a Spezia
300 500 500 500 470 450 400 400 400
3623 4'95 1643 f 1
2625 1969 3850 679 1104 1076 23x8 7286 2315 II33 19864
Die Zahlen der Feuerstellen nach Giustiniani.
Albenga Città hatte 1655, also vor der großen Pest, nach einem Informationsbericht an den Papst 400 Feuerstellen und über 1500 Seelen; hier ist die Umgebung nicht mitgerechnet (Vatik. Archiv., Brev. Lateran. 349). Das Gebiet Oltre Giogo konnte nicht berücksichtigt werden, da hier bei Giustiniani nur für Sassello (600 Feuerstellen, agglomerierte Bevölkerung des Hauptortes 1881 1200) eine Zahl gegeben wird. 4. Corsica
1. Die ältesten Angaben über die Bevölkerung der Insel in neuerer Zeit, die mir vorliegen, stehen bei A. P. Filippini, Istoria di Corsica, 1. Ausg., Tournon 1594, auf I S. 123; ich zitiere nach der 2. Auflage, Pisa 1828. Danach wurden auf der Insel damals 30000 Feuerstellen gezählt, und zwar di qua dai
307
4. Corsica
monti 22000 fuochi, 14000 per tante taglie (besteuerte Feuerstellen) e yooo si fanno gli esenti, e quei eh' a'signori pagano i diritti. Steuerfrei waren Calvi, S. Fiorenzo, Biguglia und Bastia. Außerdem waren in jeder der 45 pievi per ordinario 10 uomini franchi, cioè 2 ragionieri, 2 podestà, 2 ch'alloggiano i ricoltori (sind aber nur 6) ; dazu die donne vedove, che pagano mezza taglia, und die caporali, die steuerfrei waren. Quei dopo che ad altro pagavano i diritti, erano gli uomini di Capocorso, dove sono più di 3000 fuochi. Si possono poi di là dai monti computar 8000 fuochi, perciochè vi si riscuotevano meglio che 40200 taglie (sic) (muß doch offenbar 4200 heißen). Steuerfrei waren la città d'Aiazzo, ed ancora il Castello di Bonifazio con la terra di Portovecchio, la Signoria d'Istria, che ha più di 1000 vassalli, la Signoria di Bozi, quella d'Ornano, e nell'istesso modo molti gentilhuomini. Dieselben Zahlen, 30000 fuochi, davon 22000 di qua, die übrigen di là dai Monti, wiederholt auch Gualdo Priorato, Relaz. di Genova, 1664, S. 117, ohne Angabe der Quelle. Die Zahl der besteuerten Feuerstellen betrug also im ganzen 18200, wobei die Witwen, als halbe Feuerstelle gerechnet, doch offenbar einbegriffen sind. Diese Angabe ist wahrscheinlich richtig. Dagegen ist die Zahl der übrigen Feuersteilen weit überschätzt. So zählte Capo Corso (die Nordspitze der Insel) 1741 nur 1480 Feuerstellen; es ist doch nicht wohl möglich, daß es 150 Jahre früher die doppelte Zahl gehabt haben sollte. Von den steuerfreien Gemeinden zählten 1741 : Feuerstellen Bastia Calvi Ajaccio
1200 240 95°
Feuerstellen Bonifacio . . . Porto-Vecchio . Istria
500 70 650 3610
Die übrigen: S. Fiorenzo, Biguglia, Bozi und Ornano, waren ganz unbedeutend. Das sind also, einschließlich Capo Corso, im ganzen rund 5500 Feuerstellen, und wenn wir für 20*
308
X . Genua. Corsica
jede der 66 pievi der Insel noch 10 Steuerfreie hinzurechnen, rund 6000, also nur etwa die Hälfte der 12000, die Filippini angibt. Die Edelleute und die Geistlichen, falls, wie wahrscheinlich, auch diese steuerfrei waren, fallen numerisch nicht wesentlich ins Gewicht. Demnach würde Corsica, auch angenommen, daß die Bevölkerung der steuerfreien Gemeinden sich von Filippinis Zeit bis 1741 nicht vermehrt hätte, am Ende des XVI. Jahrhunderts etwa 24—25000 Feuerstellen gezählt haben. Davon entfallen auf das Gebiet diesseits der Berge etwa 17—18000, auf das Gebiet jenseits der Berge rund 7000. Da nach der Zählung von 1741 auf jede Feuerstelle 4 y2 Einwohner kommen, würde das einer Bevölkerung von 110000 entsprechen oder, wenn wir 5 Einwohner auf die Feuerstelle rechnen wollen, von 120000 Einwohnern. Die Diözese Bastia (Mariana) zählte nach Ughelli 40600 animae in 87 Pfarreien (II 1 i394); ein Jahr wird, wie gewöhnlich, nicht angegeben. Da der Band aber 1644 erschienen ist, bezieht sich die Zahl auf die ersten Jahrzehnte des XVII. oder das Ende des XVI. Jahrhunderts. Die Diözese Ajaccio zählte nach dem Bericht des Bischofs an den Papst vom 1. Juli 1701 in 12 pievi rund 61 Pfarreien, comprehensis Omnibus : Clerus c i v i t a t i s . . . . Clerus dioecesis
.
.
.
Reguläres dioecesis.
.
Animae in t o t a dioecesi
65
163 134 24968
! [25330] A u s dem Archiv der Theatiner im Staatsarchiv R o m , veröffentlicht v o n Loevinson, Mélanges d'Archéologie
et d'Histoire
der École franç. de R o m e ,
X X I V , 1904, S. 209.
Die Diözese Ajaccio umfaßte den bei weitem größten Teil der Provinz »jenseits der Berge«. Für die 3 übrigen Diözesen (Nebbio, Aleria, Calvi) liegen mir Angaben über die Bevölkerung aus dieser Zeit leider nicht vor. 2. Noch um die Mitte desXVIII. Jahrhunderts war die Bevölkerung nicht wesentlich höher als zur Zeit Filippinis, wie
4- Corsica
309
der folgende Stato generale delle anime composto alla fine eli Giugno 1741 zeigt :
Capo Corso . . . . Feudo di Brando. . Feudo di Canari . . Feudo di Nonza . . Giurisdizione di Bastia Giurisdizione di Nebbio Giurisdizione di Aleria Giurisdizione di Corte Giurisdizione di Calvi Giurisdizione di Balagna . . . . Città di S. Fiorenzo
Fuochi
Regione Oltra-
Città e giurisdizione di A i a c c i o . . . . Città e giurisdizione della Rocca . . . Città e giurisdizione di Portovecchio e Bonifazio . . . . Feudo d'Istria . . . Città e giurisdizione di Vico
Abitanti
IO
IO
1480
5 1
5 1
535 145
4
4
227
6410 2386 618 962
88
95
6473
28841
6676
14
14
1177
5148
1079
3i
34
2003
9087
1935
63
71
3328
14766
335°
7
7
998
4421
2 134
9489
24
3°
—
—
—
—
247
271
18500
82128
Parrocchie
Paesi
Fuochi
Abitanti
1
Feuerstellen 1757
Paesi
Regione Cismontana Parrocchie
44
83
4650
21246
14
27
I45I
6647
2
2
11
57°
7
650
2500 2980
19
33
I033
4888
86
156
8354
38261
333
427
26854
120389
1493
>
924
J
2042
92 [I759I] Feuerstellen 1757 5216
2770
i 1102 [9088] 27683
310
X. Genua. Corsica
Cambiagi, Istoria del Regno di Corsica III, S. 249ff. Die Bevölkerung wird für alle einzelnen Gemeinden gegeben. Die Zahlen von 1757 sind nach der 1750 auf Befehl der Regierung berichtigten Zählung gegeben, für die ganze Insel (27683) wie für die einzelnen Bezirke. Man nahm an, daß auf je 4 Feuerstellen 5 waffenfähige Männer (hommes d'armes) kämen, deren Zahl demnach 33194 betragen hätte. Die Einwohner sind damals überhaupt nicht gezählt worden (Paris, Archives du Ministère de la Guerre 3454, danach A. Ambrosi, Un recensement des Corses en 1750, rectifié en 1757, Revue de la Corse VII, 1926, n° 38 S. 49ff.)- Die arithmetische Summe der Zählung von 1757 beträgt 26679. Man glaubte, daß die Bevölkerung um 10—12000 Seelen höher wäre, weil aus Furcht vor einer neuen Steuer sich ein Teil der Bevölkerung der Zählung entzogen hätte und namentlich viele Kinder verheimlicht worden wären. Das wird richtig sein und ist wahrscheinlich noch etwas zu niedrig geschätzt (s. unten). Die ersten französischen Zählungen der Bevölkerung ergaben : Arrondissements
1801
1806
Ajaccio Vico Sartène
27152 11817 21479
28441 12602 21311
Departement L i a m o n e . . . .
60448
62 354
63017
Bastia Calvi Corte
51422 19085 32 94 1
53084 19344 42300
55316 19479 42536
103448
114728
117331
163896
177082
180348
Departement Golo
Castiglioni, Introduzione
S . 3 4 9 , n a c h Statistique
1821 }
41539 21478
générale de la
France
1837. Nach den Originalberichten der Präfekten über die Zählung von 1806 (Paris, Arch. Nat., F. 20, 38) betrug die Bevölkerung des Departements Golo 112348 und 4308 militaires sous les drapeaux, zusammen also 116656;
311
4. Corsica
dabei ist aber bei dem Departement GoloCapraia mit 1305 Einwohnern und 123 militaires eingerechnet, das früher zu Genua gehört hatte. E s bleiben also für den zu Corsica gehörenden Teil des Departements 1 1 1 0 4 3 Einwohner und 4185 militaires,
zusammen 115228, fast ebensoviel wie bei Castiglioni.
A u c h für das Departement Liamone stimmen die Zahlen.
Die beiden Departements, in die Corsica 1793 geteilt worden war, entsprechend der bisherigen Einteilung in Regione Cismontana und Oltramontana, wurden 1811 zu dem Departement Corse vereinigt; dabei wurde das Arrondissement Vico aufgehoben und mit dem Arrondissement Ajaccio zusammengelegt. — Die Vermehrung von 1801—1806 betrifft fast ausschließlich das Arrondissement Corte, wo also die Zählung von 1801 unvollständig gewesen ist ; das Departement Golo hat demnach schon damals gegen 113 000, die ganze Insel 174000 Einwohner gezählt. Die Bevölkerung, die unter der verrotteten genuesischen Herrschaft ziemlich stationär geblieben war, ist also schon in den ersten Jahrzehnten nach der Vereinigung mit Frankreich (1768) bedeutend gestiegen ; denn während der inneren Wirren von 1741—1769 wird eine wesentliche Vermehrung kaum eingetreten sein. Zur Zeit der französischen Revolution betrug die Zahl der: Geburten
.
.
Todesfälle
.
. .
.
Eheschließungen
5594 4164
Geburten auf 1000
1237
Geburten auf 1 E h e -
Todesfälle schließung
Paris, Arch.
Nation.,
Carton K
. .
. .
. .
1228, bei Levasseur, Population
1343 4.5 fran-
çaise I, S. 262. D a s Jahr wird nicht angegeben. Hegt also u m 1790.
Danach würde die Bevölkerung sich um rund 1400 im Jahr vermehrt haben oder in den etwa 20 Jahren seit 1769 um 28000, was für den Beginn der französischen Herrschaft 140000 Einwohner ergeben würde. Es scheint demnach, daß das Ergebnis der Zählung von 1741 um etwa 25 000 Einwohner hinter der Wahrheit zurückgebheben ist.
X. Genua. Corsica
312
3. Größere Städte hat Corsica niemals gehabt. Die Bevölkerung von Ajaccio wird 1651 in einem Bericht an den Papst auf 500 Feuerstellen und 3000 Seelen angegeben (Brev. Lateran. 349, im Vatikan. Archiv). Im X V I I I . und zu Anfang des X I X . Jahrhunderts zählten die bedeutendsten Ortschaften: Feuerstellen
Bastia Ajaccio . . . Bonifacio . . Corte Sartène . . . Calvi Porto Vecchio
. .
Einwohner
Feuerstellen
1741
1741
1801
1806
1750/57
1200 95° 500
5400 4470 2500
9000 6030
7922
—
.
—
.
240 70
— —
1060 300
1200 1000 600 400 300 276 55
—
2042 2000 1100 —
4. Corsica hat, nach der planimetrischen Berechnung des französischen Kriegsministeriums, einen Flächenraum von 8722 qkm. Früher wurden offiziell 8747 qkm angegeben, wovon 3997 auf die Arrondissements Ajaccio und Sartène, also das alte Departement Liamone, 4750 auf die dem alten Departement Golo entsprechenden Arrondissements kommen. Die kleine Differenz mit der neueren Messung macht für unsere Zwecke keinen Unterschied. Die beiden Departements entsprechen, wie schon gesagt, annähernd den beiden Provinzen jenseits und diesseits der Berge. Die Dichtigkeit hat demnach betragen : 3evölkerun g Ende des XVI. Jhs. diesseits der Berge . jenseits der Berge .
1741
lui I q]cm
1801
Ende des XVI. Jhs.
1741
1801
85000 35000
90 000 42 000
112500 60448
18 9
18 I0.5
24 15
120 000
132000
172948
14
15
20
313
5- Der Gesamtstaat
Für das Ende des XVI. Jahrhunderts sind auf jede Feuerstelle 5 Köpfe gerechnet ; 1741 sind zu der gezählten Bevölkerung 12000 zugeschlagen und nach dem Verhältnis der Bevölkerung auf die beiden Provinzen verteilt; 1801 ist die Bevölkerung des Arrondissements Corte zu rund 42000 angenommen. Die Bevölkerung war also im XVI. Jahrhundert in der Italien zugekehrten Nordosthälfte der Insel (»diesseits der Berge«) etwa doppelt so dicht als in der Südwesthälfte. Das hat sich im Laufe der Zeit ausgeglichen. Schon unter der genuesischen Herrschaft hat die Bevölkerung im Westen sich etwas stärker vermehrt als im Nordosten. Seit die Insel zu Frankreich gehört, ist die diesem zugewendete Südwesthälfte mehr und mehr aufgeblüht. Nach der Zählung von 1886 lebten auf 1 qkm in den Arrondissements : Bastia Calvi Corte
59 25 24
Ajaccio Sartène
Nordosten . . .
34.6
Südwesten
36 22 . . . .
28,5
Der Unterschied in der Dichtigkeit ist also heute nahezu ausgeglichen, wenn auch die Nordspitze der Insel (das Arrondissement Bastia) noch immer die dichteste Bevölkerung hat. 5. Der Gesamtstaat
1 . Flächeninhalt und Bevölkerung des gesamten Gebietes der Republik Genua haben demnach etwa betragen: qkm Hauptstadt . . Festland . . . . Corsica . . . . |
Bevölkerung um 1500
um 1600
um 1797
6200 8722
62000 327625 120000
65000 370000 120 000
80205 523254 163896
14922
509625
555000
767355
314
XX. Sardinien
Dazu kam weiter die kleine Insel Capraia (19,7 qkm) mit (1806) einer Zivilbevölkerung von 1305 Einwohnern und 123 militaires sous les drapeaux. Die Bevölkerung des Festlandes ist um 1500 und 1600 wahrscheinlich etwas höher gewesen, als oben angesetzt ist, doch handelt es sich kaum um mehr als etwa je 5000 Einwohner.
XI. Sardinien 1. Die Aufnahmen der Bevölkerung
i . Wie in Sizilien, so sind auch in Sardinien unter der spanischen Herrschaft Zählungen, zuerst der Feuerstellen, dann auch der Einwohner gehalten worden, um danach die dem Könige vom Parlament bewilligten außerordentlichen Steuern (donativi) zu repartieren. Die Ergebnisse finden sich in den Parlamentsakten im Staatsarchiv Cagliari. Unter der savoyischen Herrschaft, seit 1720, wurden die Parlamente nicht mehr einberufen und die Steuern vom Könige aus eigener Machtvollkommenheit ausgeschrieben; die Ergebnisse der in dieser Zeit gehaltenen Zählungen finden sich meist im Staatsarchiv Turin, in Cagliari nur zum Teil. Die Dokumente sind veröffentlicht von Francesco Corridore, Storia documentata della popolazione di Sardegna, 2. Auf 1. Turin 1902, S. 149ff. ; auf dieser Arbeit beruht die folgende Darstellung. Die Zählungen beginnen im Jahre 1485, unter Ferdinand dem Katholischen. 1) 10. September 1485. Compartiment fet de aguelles 150000 lliures offertes al Señor R e y per los tres Estaments del Regne de Serdenya en lo Parlament per los spectables, venerables e manifichs Senyors ço es mosser Ximen Pereç, mosser Johan Fabra procurador real elets per lo bras militar, mosser Johan Fortesa, mosser Johan Moragues canonges de Caller représentants lo bras ecclesiastich, mosser Andreu Lunyer, mosser Pere Martin de Ferreras e mosser Berenguer Granell mestre racional représentants lo bras real, en absencia e contumacia de la ciutat de Saçer e del archebisbat e bisbes a all subfragujs de la dita
315
i. Die Aufnahmen der Bevölkerung
provincia de Safer, qui no han dat lo nombre de llurs cases, pero en contumacia llur se ha rebuscada información del dit nombre. fochs Bras Ecclesiastich Caller Arborea Safer Lo Bisbe de Terranova, qui es exempt, com es en contumacia de dar los fochs, es taxat per Lo Bisbe de Galtelly (ebenfalls eximiert) es taxat en contumacia sua a
151 170
25 25
(Summe fehlt) B r a s m i l i t a r del Cap de Caller
10510
Militar del Cap de Llugudor . .
6921
Tot lo Bras militar de Serdenya
I743I
Bras Real
8000
Son los fochs de toda Serdenya segons a quest c o m p a r t i m e n t . . . . 25431 90 es lo Militar e Real ; del Ecclesiastich per que manca lo verdader nombre de la provincia de Safer non se poden bien nombrar, però los que tenim de les dos provincies Caller e Oristany ab los dos bisbats exemptos que son Galtellj e Terranova serien poria esser foren altres tants los de Saper 373 Danach würden sich für den Bras Ecclesiastich im ganzen 744 Feuerstellen ergeben, und für die ganze Insel 26 175. Corridore a. a. O. S. 149—155, nach Staatsarchiv Cagliari, Parte antica, Vol. II, Parlament unter dem Vizekönig Ximene Perez (1482-1485), Bl. 67s. Bei dem Bras Ecclesiastich wird die Zahl der Feuerstellen für jedes B i s t u m angegeben, bei dem Bras Militär für jeden Lehnsträger, bei dem Bras Real für jeden Stadt- bzw. jeden Landbezirk. Die Lehnsträger (es sind im ganzen 36) werden nur mit ihren Namen angeführt, ohne A n g a b e der Ortschaften, die ihnen gehörten. Die in dem Dokument angegebenen Summen weichen zum Teil v o n den arithmetischen Summen der Einzelzahlen etwas a b ; die letzten betragen für
316
X I . Sardinien
den Bras militar del Cap de Llugudor 7021, für den Bras Real 7990, für den Bras Ecclesiastich ohne Sassari 371. Die Gesamtsumme würde demnach 26 263 sein (nach der Berechnung von Corridore S. 155). Da überall die Steuersumme und die Quote für jede Feuerstelle angegeben wird, die bei den verschiedenen Ständen verschieden war, innerhalb jeden Standes aber dieselbe war, würde es möglich sein zu konstatieren, wo die Felder hegen, doch sind die Differenzen so gering, daß es sich nicht lohnt, darauf einzugehen. Ich lege im Folgenden die überlieferten Summen zugrunde. Wie sich aus den Angaben über die fehlenden Deklarationen der Erzdiözese Sassari und der beiden eximierten Bistümer ergibt, wurde die Zählung der Feuerstellen von den einzelnen Mitgliedern der 3 Stände selbst vorgenommen; ob und in welcher Weise diese Angaben kontrolliert wurden, ist aus dem Dokument nicht ersichtlich. 2. Die Ergebnisse dieser Zählung sind durch das ganze X V I . Jahrhundert für die Repartition der Donative in Geltung geblieben; s. die Zahlen für 1544/1545 und 1575 bei Castiglioni a. a. O. S. 266. Erst 1603, unter Philipp III. und dem Vizekönig Antonio Cóloma Comte de Elda, ist eine neue Zählung gehalten worden. Die Ergebnisse waren folgende: 2) 1603. Lo compartiment deis fogatjes del Estament Militar del present regne de Qerdeña del que pagara al parlament celebrat por lo III.m Señor comte de Elda en lo añy 1603 conforme lo foguejament nou. fochs Cap de Caller Cap de Lugudor
32 474 15789
Sumas del Estament Militär Lo compartiment dels fogages de les ciutats y terres Reals Compartiment fet al Estament Ecclesiastich
48263
Summe fehlt
17367 981 [66611]
Auch hier wird, ganz in derselben Weise wie 1485, die Zahl der Feuerstellen für jedes einzelne Mitglied der drei
i . Die A u f n a h m e n der Bevölkerung
317
Stände angegeben, und auch hier finden sich kleine Differenzen zwischen den Summen und den Teilzahlen. Staatsarchiv Cagliari, Patte antica, Parlamentsakten Bd. X I V , Bl. 809 S . (Parlament v o n 1 6 1 3 — 1 4 ) . Corridore S. 1 5 6 — 1 5 8 .
Dieselben Zahlen finden sich für die Ciudats y tenes Redls, nach den Parlamentsakten von 1626, bei Castiglioni S. 261. Für den Bras Militar werden die Zahlen nicht nach den Gebieten der einzelnen Feudalherren, sondern nach Bezirken (Encontrades) gegeben; soweit ein Vergleich möglich ist, stimmen die Zahlen auch hier, von Schreibfehlern abgesehen, überein. Die Hauptsummen sind (königlicher und Baronalbesitz zusammen): Capo di Cagliari
|
37075
Capo del Logudoro
¡
20068
| [57143] Dies sind 57 143 gegen 65 630 in 1603. Die Liste des Bras Militar ist also nicht vollständig. Der Bras Ecclesiastich fehlt überhaupt. 3) 1678. Repartimiento de los 37050 escudos que toca k pagar por el f o g a j e hecho en este R e y n o el presente año 1678 por los Comissarios nombrados por E x . m o Señor Conde de Santistevan Virrey y Capitan General d'este R e y n o .
villas
fuegos
Cabo de Caller y Galura
256
44871
Cabos de S a f e r y Lugudor
104
20094
Siete Ciudades del R e y n o
—
(die Summen fehlen)
[36o]
9874
[74839]
Die Bevölkerung wird nicht nach Ständen, sondern nach Ortschaften gegeben, die einzeln aufgeführt werden. Der geistliche Stand fehlt. Die Zählung wurde von königlichen Kommissaren vorgenommen, mit Unterstützung durch die Lokalbehörden.
XI. Sardinien
318
Staatsarchiv Cagliari, wie oben, Bd. X X V I I , Blatt 669 ff. Corridore S. 159—169. 4)
1688.
Repartimiento . . . sigun los fuegos que han hallado los Comissarios nombrados por el E x . m o Señor Duque de MonteleonVirrey etc. d'este Reyno. Sie war gültig f ü r ein Dezennium vom 1. Jan. 1688 angefangen. Estamento Militar Cabo de Caller y Galura Cabo de Safer y Lugodor . . . . Siete Ciudades . . . (die Summen fehlen)
fuegos
villas
hombres
mugeres
almas
35 457
255
68153
66839
134992
16357 9831
i°3
27188
—
I9I34
29443 19510
56631 38644
[61645
358
"4475
" 5 792
230267]
D i e Zahlen werden auch hier f ü r alle einzelnen S t ä d t e u n d Dörfer (villas)
gegeben; einmal (bei der männlichen B e -
völkerung des C a p o di Cagliari) findet sich eine kleine A b weichung zwischen der arithmetischen S u m m e der
Einzel-
zahlen (68 207) u n d der H a u p t s u m m e (oben in der Tabelle); letztere ist aber nicht nur in Zahlen, sondern auch noch in Worten
gegeben,
beide Male
gleichlautend,
so daß
jeder
Fehler durch S c h u l d der Abschreiber ausgeschlossen ist. D e r geistliche S t a n d fehlt, wie bei der vorhergehenden Z ä h l u n g . Staatsarchiv Cagliari, wie oben, Bd. X X X , Bl. 479s. Corridore S. i7off. 5) 1 6 9 8 . Vizekönig Conde de Montellano. Repartimiento del Real Donativo del Reyno de Cerdeña que empieza este año de 1698, . . . hecho per fuegos según la comissiones que se dieron para este eflecto.
Cavos de Caller y Galura Cavos de Safer y Lugodor . . . . Siete Ciudades. . . (die Summen fehlen)
villas
fuegos
hombres
mugeres
almas
254
38629
76040
74883
150923
102 —
18285 9864
31223 21505
33 853 22982
[65076] 44487
[356
66778
128768
131718
260486]
i . Die Aufnahmen der Bevölkerung
319
D i e Zahlen werden genau in derselben Weise wie bei der vorhergehenden Z ä h l u n g gegeben. Bei dem C a p o di Sassari fehlt die Zahl der almas. einige
unbedeutende
A u c h bei dieser A u f n a h m e finden sich Abweichungen
zwischen
den
Einzel-
zahlen und den S u m m e n ; ich gebe die Zahlen so, wie sie in der U r k u n d e stehen. Staatsarchiv Cagliari, wie oben, Bd. X X X I , Jahre 1697—99, S. 2450. Eine andere Abschrift Finanze Bd. 1426 (Regi Donativi e Contributi). Ein drittes Exemplar im Staatsarchiv Turin, Donativi, Sussidio e Crociata, Fase. (mazzo) 2, Parallelo del numero dei fuochi e delle anime negli anni 1698 e 1728. Corridore S. 192 ff. 3. 6) 1728. Numero dei fuochi ed anime che esistevano nelle ville di detto Regno nell'almo 1728. ville
fuochi
Capo di Cagliari e Gallura . . Capo di Sassari e Lugudoro
[257] [IOI]
48625 21326
182744
Totale delle ville del Regno. . Le sette città del Regno . . .
[358] —
69951 12363
258542 5I442
—
[82314]
[309984]
(Hauptsummen f e h l e n ) . . . .
anime
75 798
D i e Bevölkerung wird für jede einzelne O r t s c h a f t angegeben, aber nicht nach dem Geschlecht unterschieden. B e i m C a p o di Cagliari finden sich unbedeutende Differenzen zwischen den Einzelzahlen (arithmetische S u m m e 48 756 u n d 182 856 anime)
fuochi
und den H a u p t s u m m e n (s. oben in der
Tabelle). D i e Zahl der Ville wird in der Übersicht nicht angegeben. Staatsarchiv Turin, Donativi, Sussidio e Crociata, Fase 2. Corridore S. 215 ff. 7)
I75I-
Riparto etc. regolato sopra il numero dei fuochi etc. che si sono ritrovati esistere nel corrente anno 1751 da rispettivi Commissari nominati dall' Eccellentissimo Signor Don Emanuele Valguarnera, Viceré di detto Regno.
XI. Sardinien
320 ville
fuochi
homini
donne
anime
Capo di Cagliari e Galura Capo di Sassari e Lugudoro . . . .
[255]
54300
103 905
100776
204681
[100]
26556
49631
50236
99867
Totale delle ville del Regno Stamento Reale . .
[355]
80856
12955
153536 27 2 34
151012 28610
304548 55844
[93811
180770
179 622
360392]
(Hauptsumme fehlt)
Das Stamento Reale entspricht den »sieben Städten« der vorhergehenden Zählungen. Die Bevölkerung wird, im ganzen Königreich, für jede Ortschaft gegeben. Die Summen entsprechen den arithmetischen Summen der Teilzahlen. Die Zahl der Ville wird auch hier in der Übersicht nicht angegeben. Staatsarchiv Turin, wie oben. Ein zweites Exemplar soll auf der Turiner Nationalbibliothek sein. Corridore S. 233 ff. Die Bevölkerung geistlichen Standes, die so wenig wie bei den vorhergehenden Zählungen einbegriffen ist, wird für dieses Jahr 1 7 5 1 wie folgt angegeben: Preti Regolari Tonsurati in via Tonsurati coniugati Ministri ecclesiastici Procuratori di chiesa Sacristani Eremiti Obreri, ossia esattori delle elemosine delle case religiose Stanchini Ministri patrimoniali
2055 2000
657 657 753
212 249 70
291 630
390 9469 (sic!)
D. Carutti, Storia del Regno di Carlo Emanuele III,
S. 242 ff.
II, T u r i n 1859,
i. Die Aufnahmen der Bevölkerung 8)
321
1782.
S t a t o della Popolazione del R e g n o di S a r d e g n a , distribuito in 1 4 Provincie. Dipartimento Meridionale Provincie Calaritana Doliense Ogliastrense Iglesiense Arborense Valenziana Uselense
ville
Einwohner
5° 28
74058 26016 21919 22784
24 12 50 3° 38
42 331 27759 35745
232
250612
Dipartimento Settentrionale Provincie Turritana Algherense Bosanense Giraclense Ampuriense Galtellinense Civitatense
ville
Einwohner
26
45213 21852 28725 28541 9641
14 24 25 7 3i 10 |
33977 18198 186147
137
W i e die N a m e n der »Provinzen« zeigen, sind Diözesen zu verstehen; die Z ä h l u n g ist also v o n den kirchlichen Organen vorgenommen. D i e B e v ö l k e r u n g ist überall nach dem
Ge-
schlecht unterschieden; Zahlen f ü r die einzelnen Ortschaften werden nicht gegeben. D i e S u m m e n f ü r die beiden D e p a r t e ments sind folgende: ville
forza militare
fuochi
uomini
donne
totale
Meridionale 232 Settentrionale 137
62828
126919 93549
123693 92598
250612 186x47
184
47773
369
110601
220468
216291
436759
349
21
B e l o c h , Bcvölkerungsgeschichte Italiens III.
165
322
X I . Sardinien
D i e B e v ö l k e r u n g geistlichen S t a n d e s ist hier w a h r s c h e i n lich einbegriffen, die F o r z a militare wahrscheinlich nicht. Staatsarchiv Cagliari, Segreteria di Stato e Guerra, Band 1283, loses B l a t t ohne Datum, wahrscheinlich 1782. Corridore S. 253ff. 9) 1 7 9 5 u n d 1 7 9 6 . Ristretto delle persone, granaglie seminate e raccolte, del totale raccolto risultante dalle decime ecclesiastiche de' fondi vecchi e del bestiame esistente in questo Regno nell'anno 1796, come risulta dalle consegne esistenti in questo Ufficio in parallelo di quello che esisteva nell'anno scorso 1795 come infra: Anime 1795
Anime 1796
Maggiori
Minori di 10 anni
Totale
Maggiori
178928
47851
226779
89548
28188
d'ambi i Dipartimenti, 369 città e ville . 268476
76039
Dipart. di Cagliari, 3 città e 261 ville . . . Dipart. di Sassari, 4 città e 101 ville . . .
Minori di 10 anni
Totale
160101
52326
212427
117736
87666
30315
117981
344515
247767
82641
330408
Staatsarchiv Turin, Politico, Cat. B 7. Corridore S. 256 ff. io)
1790—1799.
Comune d'un decennio che risulta dalle consegne delle granaglie. Raccolto e bestiame di tutte le città e ville del Regno dal 1790—1799. D i e B e v ö l k e r u n g w i r d n a c h fuochi
u n d anime
f ü r alle 1 4
D i ö z e s e n der Insel g e g e b e n ; auf w e l c h e s J a h r sich diese A n g a b e n beziehen, wird n i c h t g e s a g t . D i e H a u p t s u m m e b e t r ä g t : fuochi anime
82162 369104
Staatsarchiv Cagliari, Segreteria di Stato e Guerra, Bd. 1283, loses Blatt. Corridore S. 258 ff.
i. Die Aufnahmen der Bevölkerung
323
4. Danach ergibt sich folgende Übersicht der Entwicklung der Bevölkerung der Insel bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts: Ortschaften 1485 1603 1678 1688 1698 1728 1751 1782 1795 1796 1790—99
— —
367 365 363 365 362 369 369 369 —
Feuerstellen 26175 66611 74839 61645 66778 82314 93811 110601 — —
82162
Einwohner
Einwohner auf jede Feuerstelle
—
—
—
—
—
230267 260486 309984 360392 436759 344515 330408 369104
—
3.7 3.9 3.8 3.9 3.9 — —
4.5
Die Bevölkerung geistlichen Standes ist hier von 1678 bis 1751 nicht einbegriffen; sie betrug im letzteren Jahre 9469, die Gesamtbevölkerung also 369861. 5. Die Zählungen seit dem Anfang des XIX.'Jahrhunderts ergaben: Gemeinden
Einwohner
1824
368
490087
1838 1844 1848
363 363 388
524642 543207 547112
1861 1871 1881 1901
371 368 364 364
588064 636660 682002 791754
(Castiglioni S. 263, zesen) (Corridore S. 65, nach (Corridore S. 67, nach (Castiglioni S. 263, zesen)
nach DiöProvinzen) Provinzen) nach Diö-
(nach den italienischen Zählungen)
Die Zahlen von 1824 auch bei Corridore S. 61, nach Diözesen, nur fehlt die Diözese Ales. Nach Provinzen hätte diese Zählung 469 259 Einwohner ergeben, die von 1848 552 052 (nach Dokumenten des Staatsarchivs Cagliari). 21*
324
X I . Sardinien
2. Die Gesamtbevölkerung
i . Die Ergebnisse der Zählungen während des X I X . Jahrhunderts müssen im großen und ganzen richtig sein. Wenn Lamarmora die Bevölkerung in 1816 zu 351 867 annahm (Voyage en Sardaigne I 183), so ist das in jedem Falle bedeutend zu niedrig, und ebenso bleiben die Zählungen oder Berechnungen von 1795, 1796 und 1799 weit unter der Wahrheit. Besser ist die Zählung von 1782; jedenfalls kann sie nicht zu niedrig sein. In den 31 Jahren von 1751—1782 würde die Vermehrung, wenn wir die Geisth'chen zu dem Ergebnis der Zählung von 1751 hinzurechnen, 66 898 betragen haben; das scheint im Verhältnis zu einer Vermehrung von 87 883 während der folgenden 56 Jahre von 1782—1838 recht hoch. Auch das Verhältnis von 1 : 3, 7 — 3, 9 Köpfen auf 1 Feuerstelle, wie es sich nach den Zählungen von 1688—1782 ergeben würde, scheint zu niedrig und beruht offenbar darauf, daß ein Teil der Familienmitglieder übergangen wurde. Nehmen wir an, daß es in Wahrheit 1 : 4,5 betragen hat, wie 1790—1799, so würden sich für 1782 497 704 Einwohner ergeben, also etwa dieselbe Zahl wie nach der Aufnahme von 1824. Auch sonst ist die Bevölkerung in dieser Zeit in Italien ziemlich stationär geblieben. In 1751 würde die Bevölkerung 422 150 und einschließlich der Geistlichen (9469) 431 619 betragen haben, 1728, ohne die Geistlichkeit, 370 413. Die Zählungen aus der spanischen Zeit beziehen sich nur auf die steuerpflichtigen Feuerstellen, schließen also die privilegierten Klassen und die Nichtbesitzenden aus. Sie bleiben also schon darum beträchtlich unter der Wahrheit, auch abgesehen davon, daß sie jedenfalls weniger genau waren als später. Es wird also nicht zu hoch gerechnet sein, wenn wir annehmen, daß die besteuerten Feuerstellen damals etwa '/s der Gesamtbevölkerung bildeten. Dem entspricht es, daß Sassari 1603 zu 2777 besteuerten Feuerstellen veranlagt war, während die Zählung der Gesamtbevölkerung 1627 13745 Einwohner ergeben hat (s. unten S. 333), also im Verhältnis wie
2. Die Gesamtbevölkerung
325
1 : 5 . Die ganze Insel würde danach 1698 rund 330000 Einwohner gehabt haben. Während des X V I I . Jahrhunderts ist die Bevölkerung in ganz Italien ziemlich stationär geblieben. Wir werden dasselbe also schon von vornherein auch für Sardinien annehmen müssen. Das wird denn auch durch die Ergebnisse der Zählungen bestätigt, nach denen die Insel 1603 66611,1698 66778 Feuerstellen gehabt hatte. Die Bevölkerung würde also bereits um 1600 330000 Einwohner betragen haben. In 1678 waren 74839 Feuerstellen gezählt worden, was etwa 375000 Einwohnern entsprechen würde; kurz darauf aber wurde die Insel von einer schweren Hungersnot betroffen (1680), der angeblich ein Drittel der Bevölkerung zum Opfer gefallen sein soll (G. Pillito, Memorie trotte datt'Archivio di Stato, Cagliari 1874, S. 140; ich zitiere nach Corridore). Das ist ja ohne Zweifel weit übertrieben, aber die nächste Zählung (1688) ergab nur 61645 Feuerstellen, also etwa 310000 Einwohner, so daß der Verlust allerdings über 20% betragen haben muß. Während des X V I . Jahrhunderts würde die Bevölkerung, nach den Ergebnissen der Zählungen, sich mehr als verdoppelt haben (1485 26175, 1603 66611 Feuerstellen). Daß eine starke Vermehrung stattgefunden hat, ebenso wie in den meisten übrigen Teilen Italiens, kann nicht zweifelhaft sein; nicht minder aber, daß diese Vermehrung bei weitem nicht so groß gewesen ist, wie die Zählungen angeben, schon darum, weil auch Sardinien in diesem Jahrhundert wiederholt von der Pest heimgesucht worden ist (1528—1529, 1540, 1580—1583, Corridore S. 84). Wie die Zählungen aus der Zeit um die Wende vom X V . zum X V I . Jahrhundert in Neapel und Sizilien weit hinter der Wahrheit zurückblieben, muß das auch in Sardinien der Fall gewesen sein. Einen gewissen Anhalt zur Bestimmung der Vermehrung kann uns vielleicht die städtische Bevölkerung geben, die 1485 5451, 1603 8455 Feuerstellen betragen hat. Wir werden annehmen dürfen, daß die Zählungen in den Städten sorgfältiger gehalten worden sind als auf dem Lande. Hat also die ganze Insel 1603 330000 Einwohner gehabt, so
326
XI. Sardinien
würde sie 1485, nach diesem Verhältnis, etwa 220000 Einwohner betragen haben. Niedriger kann die Bevölkerung kaum gewesen sein, denn es ist nicht wahrscheinlich, daß in einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs die Landbevölkerung sich schneller vermehrt haben sollte als die Bevölkerung der Städte; haben sich beide doch sogar in der wirtschaftlichen Verfallszeit des X V I I . Jahrhunderts (von 1603—1698) etwa in demselben Verhältnis vermehrt (die Städte um 18%, die Landbevölkerung um 19%). Da aber die Zählungen in den Städten doch jedenfalls sorgfältiger gehalten worden sind als in den Baronalherrschaften auf dem Lande, wird die Bevölkerung etwas höher gewesen sein und rund 250000 betragen haben, wovon nach dem Verhältnis der gezählten Feuerstellen etwa 145 000 auf Cagliari und 105 000 auf Sassari kommen würden. 2. Demnach hat die Bevölkerung Sardiniens betragen: 150° 1603
etwa 250000
1678
etwa 375000
1688
etwa 310000
1698
etwa 330000
1728
370000
1751 1782
497 000
1824
490087
etwa 330000
430000
Natürlich sind das nur Annäherungswerte, die aber für die Zeit vor 1782 eher etwas zu niedrig als zu hoch sein werden. 3. Die Besiedlung
1. Sardinien hat, einschließlich der kleinen Nachbarinseln, nach der Berechnung des Istituto Geografico Militare einen Flächenraum von 24109 qkm, nach der Berechnung auf Grund des neuen Katasters von 24090 qkm. Administrativ zerfiel die Insel unter der spanischen Herrschaft und bis in die zweite Hälfte des XVIII. Jahrhunderts in zwei Provinzen, das Capo di Cagliari e Gallura, das den Süden und Osten umfaßte, und das Capo di Sassari e Logudoro im Nordwesten. Diese Einteilung hat bis gegen das Ende des X V I I I . Jahrhunderts unverändert bestanden.
3- Die Besiedlung
327
Das Capo di Cagliari umfaßte die ganze heutige Provinz gleichen Namens (13 4 1 5 qkm) mit Ausnahme eines kleinen Stückes des Circondarios Oristano, und zwar der Gemeinden : qkm Birori Borore Bortigali Bosa Cuglieri Dualchi Flussio Macomer Magomadas Modolo
17 43 67 136 118 23 7 123 90 3
qkm 27 12 100 60 16 58 47 4 32 983
Noragugume Sagama S. Lussurgiu Scano Sennariolo Sindia Tinnura Tresnuraghes
Weiter gehörte dazu der ganze heutige Circondario Tempio Pausania (2143 qkm) und von dem Circondario Nuoro (3155 qkm) die Gemeinden : qkm
qkm Dorgali Fonni Gattelli Gavoi Irgoli Loculi Lodè Lula Mamoiada
209 no 55 37 74 38 122 141 49
163 27 70 43 91 41 194 199 92
Oliena OUolai Olzai Onifai Orosei Ovodda Posada Siniscola Torpè
| 1755 Im ganzen betrug also der Flächenraum : qkm von der Provinz Cagliari von dem Circondario Nuoro Circondario Tempio (ganz)
12432 1755 2 143 16330
328
X I . Sardinien
Zum Capo di Sassari gehörten : qkm das Circondario Alghero ganz
1160
von dem Circondario Nuoro (3155 qkm) . . .
1400
das Circondario Ozieri ganz
2339 1879
das Circondario Sassari ganz von dem Circondario Oristano (3254 qkm) . .
983 7761
Die Summe des Flächenraums beider Provinzen würde demnach 24091 qkm betragen; die ganz geringe Differenz gegenüber der Zahl des Ufficio di Statistica Agraria beruht darauf, daß die Arealzahlen für die einzelnen Gemeinden, die dort nach Hektaren gegeben wurden, hier auf qkm abgerundet sind. Unmittelbarer Besitz der Krone waren nur die 6 (1485), später 7 Städte und einige Landbezirke; der ganze Rest der Insel war in Besitz von Feudalherren. 2. Auf die beiden Provinzen verteilte sich die Bevölkerung in folgender Weise: Capo di Cagliari
Feuerstellen 1485
1603
371
346
10510
32474
Königliche Landbezirke
2610
6076
Königliche Städte .
1698 15189
Geistlicher Stand. . Besitzungen des Adels
|
1678 —
|
1688
|
1698
—
—
L4871
35457
38629
3670
5255
5716
493°
42566
50126
41173
43 559
Bosa, das später immer als königliche Stadt erscheint, war 1485 im Baronalbesitz.
329
3. Die Besiedlung
Feuerstellen
Capo di Sassari
1485 |
Geistlicher Stand. . Besitzungen des Adels Königliche Landbezirke Königliche Städte .
Capo di Cagliari Landbezirke . . Städte . . . .
Capo di Sassari Landbezirke . . Städte
1603
373
635
6921
i5 7 8 9
655 3027
2840 4785
10976
24049
|
1678
|
>•20094
1688
16357
J
|
1698
18285
4619
4"5
4934
24713
20 472
23219
Einwohner 1688
1698
1728
I75I
134992 22892
150923 23243
182744 27635
204681 30690
157884
174 166
210379
235371
1688
1698
56631 15752 72383
Einwohner |
1728
I75I
65076 21244
75 798 23807
99867 25154
86320
99605
125021
3. Sardinien ist heute der am dünnsten bevölkerte Teil Italiens und eines der am dünnsten bevölkerten Länder in ganz Westeuropa. Das ist auch früher nicht anders gewesen; die Volksdichte betrug, wenn wir für die Zeit bis 1700 die oben (S. 324—326) berechneten Bevölkerungszahlen zugrunde legen: (auf 1 qkm 1500 1600 1700
10,4 14,6 14,6
auf 1 qkm 1751 1782 1824
17.5 20,7 20,3
330
X I . Sardinien
Der bevölkertste Teil scheint im X V . Jahrhundert der Nordwesten gewesen zu sein; wenigstens hatte das Capo Sassari nach der Zählung von 1485 über 2/s der Feuerstellen der Insel bei etwa des Flächenraums. Noch ein Jahrhundert später (1603) kamen im Capo Sassari 3, im Capo Cagliari 2,6 Feuerstellen auf 1 qkm. Gegen Ende des X V I I . Jahrhunderts war die Dichtigkeit in beiden Teilen der Insel etwa die gleiche. Am dünnsten bevölkert war, wie noch heute, die Gallura (das heutige Circondario Tempio, 2143 qkm) an der Nordspitze der Insel. Die Bevölkerung und Volksdichtigkeit dieses Bezirks betrug: Feuerstellen gezählt 1485 1698
1000 2202
1751
3333
[ auf i qkm o.5 1,0 1,6
Das waren also 1698 etwa 5, 1751 etwa 7 Einwohner auf 1 qkm (Corridore S. 87 und 126). Das Circondario umfaßte den alten Bezirk Gallura und die Gemeinde Terranova, die 1698 449, 1751 272 Feuerstellen zählte.
Corridore hat sich der an sich ja sehr dankenswerten Mühe unterzogen, die Volksdichte nach der heutigen Einteilung für alle Zählungen seit 1485 zu berechnen, leider hat er dabei aber veraltete Arealangaben zugrunde gelegt. Doch betreffen die Fehler in diesen Angaben im wesentlichen nur die Circondarien, während seine Arealzahlen für die ganze Insel (24078 qkm) und die beiden Provinzen (13483 bzw. 10595 qkm) annähernd richtig sind. Corridores Dichtigkeitszahlen dürfen also, soweit die Provinzen in Betracht kommen, unbedenklich benutzt werden. Wo nur die Feuerstellen angegeben werden, hat Corridore die Zahl mit 6 (1485) bzw. 4 (1603 und 1678) multipliziert, um die Zahl der Einwohner zu erhalten. Die Zahlen sind folgende (Corridore S. 1 3 1 f.):
331
3. Die Besiedlung
auf 1 qkm Provinz Cagliari
Provinz Sassari
6,20
6,98
6,54
io,74 I0.34
11,07
1688
11.33 14.07 11.54
1485 1603 1678
ganze Insel
7.04
12,43 9.56 10,82
1698
12,53
8,65
1728
14.91
10,28
12,87
1751
16,70
12,76
14,96
1824
21,64
16,74
19,48
Mögen die Zahlen auch bis 1751 etwas zu niedrig sein, so gilt das doch von beiden Provinzen in etwa gleichem Maße, und das Verhältnis wird also davon nicht berührt. Wir sehen, wie die Dichtigkeit am Ende des XV. und noch am Anfang des XVII. Jahrhunderts im Norden und Süden etwa die gleiche war, dieses Verhältnis sich aber seitdem beständig zu Gunsten des Südens verschoben hat; auch heute ist noch der Süden dichter bevölkert (1901: Cagliari 36,0, Sassari 28,86 auf 1 qkm). 4. Der dünnen Bevölkerung entspricht die geringe Entwicklung des Städtewesens. Sardinien hat nie eine Großstadt besessen, und die Zahl der Städte war zu allen Zeiten nur klein; die bedeutendste war im XV. und bis ins XVII. Jahrhundert hinein Sassari. Bei der Zählung von 1485 wird die Stadt mit 2500 Feuerstellen aufgeführt, ungerechnet die Geistlichen; die runde Zahl zeigt, daß es sich nur um eine Schätzung handelte. Da es sich hier um die besteuerte Bevölkerung handelte, werden wenigstens 5 Köpfe auf jede Feuerstelle zu rechnen sein, und die Bevölkerung hat etwa 12 500 oder etwas darüber betragen. In 1603 wurden 2777 besteuerte Feuerstellen gezählt, was einer Bevölkerung von rund 14000 entsprechen würde. Etwa dieselbe Zahl ergab die städtische Zählung von 1627, und zwar:
332
X I . Sardinien
.
3330
Männlich
5825
. . .
268
Weiblich
7920
Feuerstellen . . . .
3699
Bewohnte Häuser Leere Häuser
13745
Stadtarchiv Sassari, B. II, vollständig veröffentlicht von Corridore, Archivio
Storico Sardo V, 1909, S. 31.
Die Zählung ist vom 8. bis 29. April 1627 durch eine Kommission von 5 Mitgliedern des Gemeinderates vorgenommen, sens exceptio de diguna persona. Demgemäß sind auch die Geistlichen, sogar der Erzbischof selbst, aufgeführt, nur die Klöster fehlen. Alle Familienhäupter sind mit Namen verzeichnet, unter Angabe der Zahl der Hausbewohner, nach Geschlechtern unterschieden. Auch wenn 2 Familien in einem Hause wohnten, steht nur ein Name in dem Verzeichnis; doch war das nur bei 269 Häusern der Fall; daß mehr als 2 Familien in einem Hause wohnten, kam überhaupt nicht vor. Am Fuß jeder Seite wird die Summe der Zahl der Feuerstellen gegeben; sonst fehlen die Summen und müssen durch Auszählung gefunden werden. Die Liste ist nach den 5 Pfarreien der Stadt angeordnet, bei der Pfarrei S. Nicola fehlen 2 Blätter (4 Seiten), auf denen nach dem Verhältnis der erhaltenen Seiten etwa 140 Feuerstellen verzeichnet gewesen sein müssen, denen nach dem Verhältnis der erhaltenen Teile der Liste dieser Pfarrei 127 bewohnte, 13 unbewohnte Häuser und 204 Personen männlichen, 312 weiblichen Geschlechts entsprechen würden (Auszählung und Berechnung von Corridore). Die so berechneten Zahlen, die sich ja nur unbedeutend von der Wahrheit entfernen können, sind in der obigen Übersicht einbegriffen. Sehr auffällig ist der starke Weiberüberschuß, der in diesem Maße bei keiner anderen Zählung in Sassari wiederkehrt (s. unten); es scheint also, daß eine größere Anzahl Männer sich der Aufnahme entzogen hat. Da auch die Klöster fehlen, ist Sassari damals eine Stadt von etwa 15000 Einwohnern gewesen. Fünfundzwanzig Jahre später, 1652, wurde Sassari von der Pest heimgesucht; es sollen 22000 oder, nach einer Ein-
333
3- Die Besiedlung
gäbe des Gemeinderates an den Vizekönig (1656), 23-24000 Menschen gestorben sein; nur 5252 oder nach anderer Angabe 5057 wären am Leben geblieben (nach E. Costa, Sassari [dort 1885], S. 205, zitiert bei Corridore a. a. 0 . S. 39). Das ist ja nun sehr übertrieben, da Sassari damals bei weitem nicht so viele Einwohner gezählt haben kann; auch ist der Verlust bald ersetzt worden; denn die Zählung von 1678 wies wieder 2518 besteuerte Feuerstellen auf, also nur 259 weniger, als 1603 gezählt worden waren. Im Laufe des Jahrzehnts 1678—1688 ist dann eine Verminderung auf 2271 Feuerstellen eingetreten, angeblich eine Folge der schweren Teuerung 1680; doch war die Zahl der Feuerstellen schon nach weiteren 10 Jahren (1698) auf 2814 gewachsen, 1728 auf 3435; die letztere Zahl bezieht sich allerdings wohl auf die Gesamtbevölkerung. Von da ab ist die Bevölkerung der Stadt bis auf unsere Zeit im beständigen Wachsen geblieben. Die Entwicklung seit 1485 war folgende: Jahre
1485 1603 1627 1678 1688 1698 1728 I75I 1779 1783 1824 1901
Feuerstellen 2500 2777
Einwohner (gezählt)
wahrscheinliche männlich j weiblich | zusammen Bevölkerung —
—
—
—
—
—
5825
3699 2518 2271 2814
5544
3435 3255
6425
—
3 799 —
7920 —
4604 6184 —
7382
—
—
—
—
—
9283 18971
10085 19297
— —
—
13 745 —
8403 11728 13723 13807 16295 16462 19368 38268
12 500 14000 15000 12500 11800 14000 15300 14600
Für 1627 nach der oben (S. 331—332) besprochenen Zählung, für 1779 und 1783 nach Staatsarchiv Cagliari, Segretaria di Stato e Guerra, Bd. 1283, auf zwei losen Blättern, die für 1779 die Bevölkerung nach den 5 Pfarrereien, für 1783 nur die Gesamtbevölkerung geben, bei Corridore, Popolazione S. 252 und 255. Sonst nach den allgemeinen Zählungen des Königreichs.
334
X I . Sardinien
Die Zahlen für 1485, 1603, 1678—1751 schließen die Bevölkerung geistlichen Standes aus, die für 1627 die Klöster; wie es 1779 und 1783 gehalten worden ist, wird nicht angegeben. Die Angaben beziehen sich, soweit sie aus den allgemeinen Zählungen des Königreichs stammen, auf die ganze Gemeinde, schließen also das Landgebiet ein ; die Zählung von 1627 bezieht sich auf die 5 städtischen Pfarreien. Bei der Zählung von 1779 wird ausdrücklich gesagt : compresovi i molinari, vignaioli e pastori fuori della medesima (città) ; das hat dann also auch für 1783 zu gelten. Ich habe darum auch für 1901 die Bevölkerung der ganzen Gemeinde gegeben; die Bevölkerung der Stadt selbst (centro principale) betrug nur 32763. Ohne Zweifel ist die außerhalb der Stadt wohnende Bevölkerung in früheren Jahrhunderten verhältnismäßig noch viel geringer gewesen. Für Cagliari haben wir im wesentlichen nur die Zahlen aus den allgemeinen Aufnahmen des Königreichs; außerdem eine Zählung von 1783. Die Ergebnisse waren: Einwohner (gezählt)
Jahre
Feuerstellen
1485 1603
848
—
— .
—
1967
—
—
—
1678
männlich
|
weiblich
|
zusammen
1688
3213 4200
8638
7638
16276
1698
3072
7381
7403
14784
1728
4i°3 4064
I75I 1783 1824
—
1901
—
—
—
—
9776 —
13569 —
—
—
9736 —
13 787 —
—
16924 19512 18826 27356 53747
Von diesen Zahlen gilt dasselbe, was oben bei Sassari bemerkt ist. Sie schließen alle das Landgebiet ein, mit Ausnahme der Zahl für 1783, die sich nur auf das Castello (die obere Stadt) und dessen Borghi (die untere Stadt) bezieht; die Ergebnisse waren:
3. Die Besiedlung
335 Einwohner
Castello Stampace (westlich vom Castello) Villanova (östlich vom Castello) La Marina (am Hafen)
3080 4605
5438 5 7°3 18826
Staatsarchiv Cagliari, Segreteria di Stato e Guerra, Bd. 1283, loses Blatt, bei Corridore, Popolazione S. 255.
Die Zahlen werden nach Maggiori und Minori unterschieden. Da aber keine Altersgrenze angegeben wird, hilft uns das nicht weiter. Die Garnison, die Klöster, das Priesterseminar und die Waisenmädchen sind ausgeschlossen, wie ein Vergleich mit der 4 Jahre früher (1779) gehaltenen Zählung zeigt, die, ausschließlich dieser Kategorien, im Castello 3200 Einwohner ergeben hatte (in demselben Band des Staatsarchivs Cagliari, bei Corridore S. 252; über die Vorstädte finden sich für dieses Jahr keine Angaben). Demnach würde die Bevölkerung im Laufe des XVI. Jahrhunderts sich mehr als verdoppelt haben; in Wirklichkeit wird die Vermehrung bei weitem nicht so groß gewesen sein. Am Anfang des XVII. Jahrhunderts hat die Bevölkerung wenigstens 10000 Einwohner betragen. Die Zahlen für 1688 scheinen künstlich zurechtgemacht, da die Zahl der männlichen Bevölkerung um 1000 höher ist als die der weiblichen und die Zahl der Feuerstellen rund und im Verhältnis zu der vorhergehenden und folgenden Zählung viel zu hoch ist. Auffallend ist auch das starke Schwanken in dem Verhältnis zwischen Feuerstellen und Bevölkerung, das 1688 und 1728 etwa wie 1 : 4, 1698 und 1751 wie 1 : 5 ist. Immerhin müssen die Einwohnerzahlen aus dem Ende des XVII. Jahrhunderts ungefähr richtig sein. Cagliari hatte damals Sassari überflügelt, und dieser Vorsprung ist im Laufe der Zeit immer größer geworden. Die Verminderung der Bevölkerung von 1751—1783 ist nur scheinbar, da die Zählung von 1783 sich
XI. Sardinien
336
nur auf das Castello und die Vorstädte, die von 1751 auf die ganze Gemeinde bezieht. Alle übrigen Ortschaften waren und sind auch heute nur unbedeutend. Die Bevölkerung der sieben königlichen Städte betrug nach den allgemeinen Zählungen des Königreichs:
1485 ! 1603 Sassari Cagliari Bosa Oristano Alghero Iglesias Castel Aragonese . .
Feuerstellen 1678 1688 1698
2500 2777 2518 848 1967 3213 (736) 937 1052 473 659 976 411 768 644 377 1044 1066 116 303 405
1728
I75I
2271 2814 3435 3255 4200 3072 4 io 3 4064 880 800 854 "43 649 738 1082 "59 623 974 1026 1376 867 1120 1438 1571 341 346 425 868
Castel Aragonese (1485 Castel Genovese) heißt jetzt Castel Sardo (Circondario Sassari). Bosa war 1485 im Feudalbesitz.
Cagliari Sassari Iglesias Alghero Bosa Oristano Castel Aragonese. .
1688
1698
Einwohner 1728
16276 8403 3832 3155 3023 2784 1171
14784 11728 5417 4801 3 335 3042 1380
16924 13 723 6065 4583 3885 4646 1616
I75I
1824
19512 13807 6066 5 "7 4609 5112 1621
27356 19368 4591 6924 5553 5356 1964
Was die Rangordnung nach der Größe betrifft, so tritt Iglesias schon 1603 von der 6. an die 3. Stelle, die es dann bis 1751 behauptet hat. Cagliari rückt seit 1678 statt Sassari an die erste Stelle. Bosa und Oristano werden 1688 von Alghero überflügelt. Seitdem bleibt die Größenfolge im wesentlichen unverändert, nur daß Oristano im X V I I I . Jahrhundert Alghero erreicht und Bosa hinter sich zurückläßt, worauf sich dann 1824 die alte Ordnung wieder herstellt. Nur Iglesias
3- Die Besiedlung
337
sinkt jetzt auf die 6. Stelle herab, aber nicht etwa, weil die Stadt verfallen wäre, sondern weil die Salti del Sulcis mit 4510 Einwohnern, die bis dahin zu Iglesias gehört hatten und in dessen Bevölkerung einbegriffen sind, jetzt gesondert aufgeführt werden (sie entsprechen den heutigen Gemeinden Palmas, S. Giovanni Suergiu, Santadi, Serbariu, Tratalias, Villarios, Masainas), außerdem die Gemeinden Narcao und Portoscuso, mit (1824) 561 bzw. 240 Einwohnern. Auch Carloforte (1738 gegründet) und S. Antioco, auf den der Sulcis vorgelagerten Inseln, werden bei der Zählung von 1751 noch nicht erwähnt, und ihre Bevölkerung (1824 2486 bzw. 2026 Einwohner) ist also vielleicht bei Iglesias einbegriffen. Jedenfalls sehen wir, daß die Bevölkerung von Iglesias und seinem Gebiet sich von 1751 —1824 sehr beträchtlich vermehrt hat. 5. Auch von den Landgemeinden (ville) waren manche verhältnismäßig ganz ansehnlich. Über ihre Bevölkerung sind wir aber erst seit dem letzten Viertel des X V I I . Jahrhunderts unterrichtet, da die Zählungen von 1485 und 1603 nur die Städte, nicht auch die Dörfer aufführen. Eine Zusammenstellung aller Gemeinden der Insel mit ihrer Bevölkerung nach sämtlichen Zählungen gibt Corridore S. 100 ff. Folgende haben Ende des X V I I . Jahrhunderts die Zahl von 2000 oder Mitte des X V I I I . Jahrhunderts die Zahl von 2500 oder Anfang des X I X . Jahrhunderts die Zahl von 3000 Einwohnern überschritten : C a p o di C a g l i a r i
1698
I75I
1824
Tempio Villacidro (Iglesias) Sanluri (Cagliari)
6334 3620
Dorgali (Nuoro) Guspini (Iglesias) Mandas (Cagliari)
3867 2214 2194 2046 2005 2005
7057 4915 3291 2898
Quartu (Cagliari) Cabras (Oristano)
1746 1678
22
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichte Italiens III.
2493 2591 2367 1831 2948 2591
3307 1858 5262 3212
338
XI. Sardinien
Capo di S a s s a r i
1698
I75I
1824
Ozieri Osilo (Sassari) Cuglieri (Oristano) Sorso (Sassari) Orani (Nuoro) Nuoro Nulvi (Sassari) S. Lussurgiu (Oristano) Ittiri (Sassari) Pattada (Ozieri) Bonorva (Alghero) Bolotana (Nuoro)
4018 2663
4477 4204
7358 4988
2474 2289 2139 2104 2060
2
3413 3285 1896
1815 1752 1635 1530 891
3337 2437 2844
3299 2609 4024 4000 2450
2493 2544
4253 3000
. . .
943 2338 2044 2582 2558
Von der Bevölkerung Sardiniens lebten 1901 88% in geschlossenen Ortschaften von über 500 Einwohnern, 5% in Ortschaften bis zu 500 Einwohnern, der Rest, 7 % , außerhalb der Ortschaften auf dem offenen Lande verstreut. In früheren Zeiten muß das ebenso, wahrscheinlich in noch höherem Maße, der Fall gewesen sein. Die Bevölkerung des Hauptortes darf also in der Regel der Bevölkerung der ganzen Gemeinde annähernd gleichgesetzt werden. Eine Ausnahme bilden Iglesias bis 1751 und Tempio, das ein sehr ausgedehntes Gebiet hatte und noch besitzt; infolgedessen lebte hier nur etwa die Hälfte der Bevölkerung im Hauptorte selbst (1881 5452 von 11247), und annähernd dasselbe wird auch vom X V I I . und X V I I I . Jahrhundert zu gelten haben. Von den größeren Ortschaften kommen bei weitem die meisten auf den Norden der Insel, das Capo di Sassari und den nördlichen Teil des Capo di Cagliari; die übrigen liegen fast sämtlich an den Rändern des Campidano, der fruchtbaren Ebene, die sich von Cagliari nach Nordwesten gegen Oristano hin ausdehnt. Fassen wir die Städte und Landgemeinden zusammen, so zählten:
XII. Gesamtbevölkerung. / i. Das XIII. bis XVI. Jahrhundert
über 10000 Einwohner . 6000—10000 Einwohner 4000—6000 Einwohner . 2000—4000 Einwohner . unter 2000 Einwohner .
1698
i75i
1824
2
2 2
2
3 14 344
5 15 338
3 9 38 314
363
362
368
—
339
XII. Gesamtbevölkerung*) i. Das XIII. bis XVI. Jahrhundert i . Schon um 900 war Pavia sein alter römischer Stadtring zu eng geworden, und man schritt zu einer Erweiterung; dasselbe geschah etwa um dieselbe Zeit in Bologna und Genua, um 1000 in Pisa. Im Laufe des X I I I . bis X I V . Jahrhunderts haben dann fast alle größeren Städte in Ober- und Mittelitalien ihre Mauerringe erweitert, manche zu wiederholten Malen: Piacenca 1 1 3 9 , Pisa (zweite Vergrößerung seit 1 1 5 2 oder früher), Genua seit 1 1 5 5 , Mailand 1156, Florenz 1 1 7 2 , Pistoia 1182, Padua 1 1 9 3 , Lucca 1200, Pavia (zweite Vergrößerung) Anfang des X I I I . Jahrhunderts, Bologna (zweite Vergrößerung) 1206, Arezzo 1226, Mantua 1242, Parma 1250, Arezzo (zweite Vergrößerung) 1276—1322, Verona seit 1287, Perugia X I I I . — X I V . Jahrhundert, Florenz (zweite Vergrößerung) Anfang des X I V . Jahrhunderts, Genua (dritte Vergrößerung) 1 3 2 7 — 1 3 4 6 , Siena im X I V . Jahrhundert. Später sind solche Stadterweiterungen nur ausnahmsweise noch vorgekommen, so 1537 i n Modena und Messina, 1549— I 5Ö5 in Mailand, 1602 in Turin, 1627 bis 1632 in Genua. Es kann demnach kein Zweifel sein, daß das X I I . , X I I I . und die erste Hälfte des X I V . Jahrhunderts eine Zeit sehr lebhafter städtischer Entwicklung gewesen sind. Über die Bevölkerung haben wir allerdings aus dieser Zeit verhältnis*) Betr. gewisser Ungleichförmigkeiten in der Textgestaltung vgl. Vorwort. 22*
340
XII.
Gesamtbevölkerung
mäßig nicht viele zuverlässige Angaben. Die älteste ist wohl eine Steuerliste aus Bassano von 1175, die 775 Namen aufführt. In Padua sollen im Jahre vorher (1174) 2614 Häuser abgebrannt sein, was % der Stadt gewesen wären ; das ergäbe 3500 Häuser oder etwa 17500 Einwohner. Daß Alessandria schon bei seiner Gründung (1168) 15000 Einwohner gezählt hätte, müßte besser bezeugt sein. Eine Steuerliste aus Pisa von 1228 enthält die Namen von 4240 Bürgern, was einer bürgerlichen Bevölkerung von etwa 13000 entspricht und einschließlich der Geistlichen und Nichtbürger einer Bevölkerung von wenigstens 15000 und wahrscheinlich darüber. Eine Urkunde derselben Art aus Lucca von 1331 zählt die Namen von etwa 4768 Bürgern auf. Aus Montalcino bei Siena leisteten 1233 1107 Bürger den Eidschwur; die Bevölkerung war also bereits damals so hoch wie 1612, wo 3726 Einwohner gezählt wurden. Florenz wird in dieser Zeit kaum viel größer als Pisa gewesen sein; ein Jahrhundert später war die Bevölkerung auf etwa 55000 gestiegen. In Pavia wurden 1250 in 2 der 9 Stadtbezirke 2540 Personen zur Steuer eingeschätzt, was einschließlich der Familienangehörigen einer Zahl von 10000 entsprechen würde; allerdings waren es die beiden bevölkertsten Quartiere, aber geringer als gegen 30000 Einwohner kann Pavia damals doch kaum gezählt haben. Mailand war größer, wenn auch bei weitem noch nicht in demselben Maße wie später ; es soll 1288 12 500 Häuser gehabt haben, was etwa 60000 Einwohnern entsprechen würde. Das ist an sich wahrscheinlich genug, nur müßte es zuverlässiger überliefert sein. Venedig mag größer gewesen sein, schon 1171 war die Einteilung in die 6 Stadtbezirke geschaffen worden, die seitdem bestehen geblieben ist ; die Stadt hatte also bereits ihren späteren Umfang, wenn auch die Bebauung viel weniger dicht war. Im Jahre 1338 soll die Stadt 30000 Männer von 20—-60 Jahren gezählt haben; aber auch diese Angabe ist schlecht bezeugt. Verona hatte damals unter der Herrschaft der Scaliger seine Blütezeit; über die Bevölkerung haben wir keine
341
i. Das XIII. bis XVI. Jahrhundert
Angaben. In Padua wurden 1320 während der Belagerung durch Can Grande della Scala 11031 waffenfähige Männer gezählt, dabei aber viel geflüchtetes Landvolk; die Bevölkerung der Stadt selbst kann also 30000 bei weitem nicht erreicht haben. Neapel zählte 1278 weit über 4000 Feuerstellen und wird also wenigstens 25 000, wahrscheinlich 30 000 Einwohner gezählt haben. Messina war vielleicht ebenso groß, Palermo viel größer; es mag, nach der Besteuerung zu schließen, damals 50000 Einwohner oder noch etwas darüber gezählt haben. Auch sonst haben wir aus dieser Zeit gut bezeugte Angaben über eine Reihe von Städten. Danach und nach dem oben Gesagten ergibt sich folgendes Bild: Bürger XIII.—XIV. Jahrhundert Venedig 1338 Florenz 1340 Padua 1320 Modena 1306 Lucca 1331 Pisa 1228 Montalcino 1233 Bassano 1175
30000 —
(11031) 5357 4768 4240 1107 775
Einwohner XIII.—XIV. um 1550 Jahrhundert 90 000 55 0 0 0 (33000) 16000 15000 13000 3300 2400
158069 59557 35 850 15675 24000 9940 2500 3267
Die Zahl für Padua 1320 ist sehr beträchtlich zu hoch, die für Lucca und Pisa wahrscheinlich etwas zu niedrig.
Besteuerte XIII. Jahrh. Pavia 1250 Orvieto 1292 Macerata 1268 Giovinazzo 1278
7500 2816 1387 734
Einwohner XIII. Jahrh. | 30000 11000 5500 3000
um 1550 16000 6000 6000 9000
342
Mailand 1288 Neapel 1278 Padua 1174 Imola 1288 Monselice 1281 Conversano 1269
X I I . Gesamtbevölkerung
Einwohner
Familien X I I I . Jahrh.
X I I I . Jahrh.
12500 5000 3500 1500 1093 556
62500 25000 17500 7500 5000 2800
j
um 1550
68500 212103 35850 7099 3002 5000
Die Großstädte Venedig und namentlich Neapel haben also ihre Bevölkerung vom XIII. bis zum X V I . Jahrhundert beträchtlich vermehrt, und dasselbe wird von Genua, Bologna, Rom, Palermo und Messina zu gelten haben; auch Mailand und Florenz sind bis zum Ende des X V . Jahrhunderts gewachsen, dann aber infolge der Kriege am Anfang des X V I . Jahrhunderts wieder gesunken. Die Mittel- und Kleinstädte sind mit wenigen Ausnahmen stationär geblieben oder auch stark gesunken. Über die Landbevölkerung haben wir aus dieser Zeit nur ganz vereinzelte Angaben. Und zwar zählten:
Pistoia, Gebiet ohne die Hauptstadt, 1255 . . Padua, Gebiet ohne die Hauptstadt, 1281 . .
Feuerstellen
qkm
Einwohner
auf 1 qkm
7357
849
36800
44
12660
255°
63300
25
Bei Padua scheint Camposampiero (etwa 240 qkm) nicht einbegriffen; doch würde sich die Dichtigkeit unter dieser Annahme nur auf 28 erhöhen. Die Bevölkerung des Landgebietes von Pistoia war also damals so hoch wie 1558—1562, wo sie 36114 betrug. Dagegen wurden im Gebiet von Padua 1548 116074 u n d ohne Camposampiero 102109 Einwohner gezählt. Aus anderen Landgemeinden Toscanas haben wir eine Reihe von Steuerlisten; aufgeführt werden im ganzen 1774 homines (Männer von etwa 15—70 Jahren) und 1835 Familienhäupter, entsprechend etwa 5300 bzw. 9200 Köpfen,
343
i. Das X I I I . bis X V I . Jahrhundert
zusammen 14500; dieselben Orte zählten 1562 16034 Einwohner (bocche); auch hier also, wie im Gebiet von Pistoia, war die Bevölkerung im X I I I . Jahrhundert etwa ebenso hoch wie um die Mitte des X V I . Damit würden dieAngaben von Giov. Villani ungefähr übereinstimmen, nach denen das Gebiet von Florenz um 1338 70—80000 waffenfähige Männer im Alter von 1 5 — 7 0 Jahren gezählt hätte, was einer Bevölkerung von 210—240000 entsprechen würde, auf einem Flächenraum von 4319 qkm, also 49—55 auf 1 qkm, reichlich so viel wie im Gebiet von Pistoia; 1551 wurden in den 4 Vicariaten und Prato 202000 Einwohner gezählt. Aber dieAngaben von Villani sind allerdings ohne Zweifel übertrieben. Sonst haben wir aus Süditalien aus dieser Zeit noch folgende Angaben: Feuers eilen Anfang X I V . Jahrh. Magliano (12. Juli 1305) Monteforte (10. März 1321)
80
112
. .
40
95
. . .
5°
80
. . . .
Trentinara (12. Januar 1307)
1561
Die Zahlen beruhen auf amtlichen Aufnahmen, aber die Orte hatten sehr schwer von dem Kriege gegen Sizilien gelitten. Infolgedessen war ihre Bevölkerung gesunken und ihr Steuerbetrag, der eben nach der Zahl der Feuerstellen veranlagt wurde, sehr beträchtlich herabgesetzt worden, in Magliano von 30 auf 8 Unzen, in Trentinara von 16 auf 3, in Monteforte von 7 auf 3. E s scheint demnach, daß die Bevölkerung auch hier gegen Anfang des X I V . Jahrhunderts mindestens ebenso hoch gewesen ist wie um die Mitte des X V I . Die Gesamtbevölkerung des Königreiches Neapel im Jahre 1275 habe ich oben in Band I, S. 199, nach den Steuersätzen auf etwa 400000 Feuerstellen berechnet, gegen 488431 besteuerte Feuerstellen, die, ohne die Stadt Neapel, im Jahre 1561 gezählt wurden, die von Sizilien auf rund 100000 Feuerstellen gegen 176000 im Jahre 1548. Beide Berechnungen beruhen
344
X I I . Gesamtbevölkerung
zum Teil auf unsicheren Faktoren, werden aber kaum zu hoch sein, wenigstens für Sizilien. 2. Um die Mitte des X I V . Jahrhunderts wurde Italien vom »Schwarzen Tode« betroffen, und damit beginnt eine Ära von Epidemien, die das Land zwei Jahrhunderte lang in kürzeren oder längeren Zwischenräumen heimsuchten und die Bevölkerung dezimierten. Aus der zweiten Hälfte des X I V . Jahrhunderts haben wir über die Städte folgende Angaben: Feuerstellen
Sizilien
J374
1548
Palermo Castrogiovanni
4082
15000
( = Enna) (1392) • • Trapani Siracusa Corleone Monte S. Giuliano . Paternò Mineo Marsala
3000 2608
3408 3579 2370
1755 1136 838
1353 1338 1359 1631
830 771 663
1336 1559 1945
651 627
S. Filippo
Die Zahl für Palermo ist ohne Zweifel viel zu niedrig. Alle Gemeinden, über die aus 1374 Angaben vorhegen, außer Palermo, zählten damals 13863, 1548 30235 besteuerte Feuerstellen, wobei also von den Armen und der Geistlichkeit abgesehen ist. Toscana Florenz 1351 . Florenz 1380 . Siena 1380 . . Arezzo 1390 . Pistoia 1351 . Prato um 1380.
Besteuerte . . . . . .
. . . . . .
10878 13074 —
1776 —
1070
Einwohner XIV. Jahrh. 40000 61500 12500 7500 5000 5000
1551 59557 59557 23000 6918 6008 6845
Die Zahlen beziehen sich auf den Raum innerhalb der Mauern.
345
i. Das XIII. bis XVI. Jahrhundert
Das Landgebiet von Florenz im engeren Sinne (Contado) zählte 1401, unmittelbar nach der schweren Pest von 1400, 90359 bocche, ohne die von der Steuer Befreiten; 1558—1562 im ganzen 186568. Das Gebiet von Prato zählte 1401 1140 besteuerte Familien mit 4461 bocche, ungerechnet die Stadt und ihre Vorstädte; 1551 8588 Einwohner. Romagna Bologna . . . . Fori) Rimini Faenza . . . . Ravenna.... Cesena Imola
Feuerstellen 1371 8000 2300 2240 1926 1743 1660 1338
Einwohner I
37
I
40000 11500 11200 9600 8700 8300 6700
1569
1656
61731
57 Ö 2 3 10276 7717
— — — — —
I0 445 12969 6877 7099
Bei Bologna ist die nächste Umgebung der Stadt f Guardia) einbegriffen. Das Landgebiet (Comitatus) zählte 10893 Feuersteilen, einschließlich der Stadt also rund 19000 Feuerstellen oder 100000 Einwohner. Im Jahre 1581 war die Bevölkerung 234254. Die übrigen Städte und eine Anzahl kleinerer Orte, die oben nicht aufgeführt sind, zählten einschließlich ihrer Gebiete 34644 Feuerstellen, soweit sie später zu dem Verwaltungsgebiet Romagna gehörten, 29672 oder rund 150000 Einwohner. Im Jahre 1656 zählte diese Provinz 208378 Einwohner über 3 Jahre. Im Piemont liegen uns aus 1377, für einige kleinere Orte auch aus 1331 und 1363, aus einer Reihe von Gemeinden Angaben über die Zahl der Feuerstellen vor. Im ganzen sind es 8957 oder rund 45000 Einwohner, gegen 169268 Einwohner in 1571; Turin, mit 700 Feuerstellen im Jahre 1377 und rund 14244 Einwohnern im Jahre 1576, ist dabei nicht einbegriffen. Sonst haben wir aus dieser Zeit nur vereinzelte Zahlen. Como hatte 1375 2048 Feuerstellen gegen 1661 im Jahre 1542 und 2556 im Jahre 1592, Parma 1395 3000 Feuerstellen gegen
346
XII.
Gesamtbevölkerung
4291 und 19034 bocche im Jahre 1509, Padua soll 1397 9800 Männer waffenfähigen Alters (bis zu 70 Jahren) gezählt haben, außer 1600 in den Vororten (Termini). Wenige Jahre später, allerdings nach der Belagerung durch die Venetianer und der Pest, die damals in der Stadt ausgebrochen war (1405), ergab eine Zählung nur 16033 Einwohner und 2087 in den Termini (1411); im Jahre 1548 waren es 32025 bzw. 2050. Das Gebiet soll 1397 38 500 Männer im waffenfähigen Alter gezählt haben, was einer Bevölkerung von wenigstens 115 500 entsprechen würde, gegen 143 312 im Jahre 1557; doch sind die Zahlen von 1397 offenbar zu hoch. Die Stadt Treviso zählte 1396 7278 bocche (1557 13306). Die Stadt Guastalla hatte 1380 400 Häuser, also rund 2000 Einwohner; noch 1820 waren es 391 case riunite nel centro mit 2321 Einwohnern. Im Herzogtum Urbino zählte Castel Durante (seit 1635 Urbania) 1371 800 Feuerstellen (homines), davon innerhalb der Mauern 507; 1591 waren es im ganzen 3754 Einwohner über 2 Jahren, also noch etwa dieselbe Bevölkerung. Der Vicariatus Montisferetri hatte 1371 1889 Feuerstellen oder rund 10000 Einwohner, gegen 16335 im Jahre 1591. In Umbrien zählten: Feuerstellen
Einwohner
1362
1533
1656
Nocera
277
400
3616
Gualdo
592 120
400
3691
—
5002
Roccacontrada (jetzt Arce via)
Rom mag 1393 etwa 30000 Einwohner gehabt haben, doch beruht diese Zahl auf einer sehr unsicheren Berechnung. Orvieto zählte 1402 1379 alUbrati, also nur etwa die Hälfte der Zahl von 1292, oder etwa 7000 Einwohner. Danach war die Bevölkerung in Sizilien, Piemont, der Romagna, im Montefeltre, den Gebieten von Padua und Flo-
i. Das XIII. bis XVI. Jahrhundert
347
renz, also in allen Gebieten, über die wir Nachrichten haben, in der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts wesentlich niedriger als um die Mitte des X V I . Dasselbe hat sehr wahrscheinlich auch für das Königreich Neapel zu gelten und wohl auch für fast alle übrigen Teile Italiens. Auch die Städte sind durchweg gewachsen, nur die Mittelstädte in Toscana und der Romagna sind meist stationär geblieben oder auch etwas gesunken. 3. Um die Mitte des XV. Jahrhunderts (1447) zählte das Königreich Neapel 230000 zur Steuer eingeschätzte Feuerstellen. Die Bevölkerung mag, da die Einschätzung mild war, etwa 1800000 betragen haben. Die Hauptstadt ist dabei nicht einbegriffen. Im Jahre 1507 zählte man 254380 besteuerte Feuerstellen, was einer Bevölkerung von etwa 2000000 entspricht. Das römische Gebiet im engeren Sinne (Campagna, Marittima, Sabina, Patrimonio), entsprechend etwa der Provinz Rom, wie sie bis vor wenigen Jahren war, aber ohne Rom selbst, zählte um 1450 etwa 250 000 Einwohner. Im Jahre 1656 waren es 284810 Einwohner über 3 Jahre. In dem Gebiet von Ferrara, ohne die Hauptstadt, wurden 1423 23969 Einwohner gezählt. In dem Gebiet von Verona, ohne die Hauptstadt, waren es 1473 7 1 6 1 3 Einwohner, 1522 wurden 92559 gezählt. Danach ist die Bevölkerung im Königreich Neapel während der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts ziemlich stationär gebheben, und dasselbe hat von dem römischen Gebiet zu gelten; denn die Bevölkerung ist doch um 1500 jedenfalls nicht höher gewesen als 1656. Noch aus der Wende des XV. Jahrhunderts sind uns nur verhältnismäßig wenige Zahlen erhalten. Es mögen etwa folgende sein; ich setze zum Vergleich die Zahlen aus der Mitte des X V I . Jahrhunderts daneben.
XII.
348
Gesamtbevölkerung
Feuerstellen. Sizilien ohne Palermo und Messina
1501
120864
1548
152989
1505
251823 26175
1545 1603
422130
1485
Königreich Neapel ohne die Hauptstadt Sardinien
66611
Diese Zahlen sind sämtlich bedeutend zu niedrig, namentlich die der ersten Spalte. In Wirklichkeit hat die Bevölkerung etwa betragen und zwar einschließlich der Hauptstädte: u m 1500 Sizilien
. . . .
Neapel Sardinien
. . .
1505 1501 1485
u m 1550
695 000 2000000 250000
1548 1545 (1550)
2945000
884000 2475 000 300 000 3659000
Siena und Masse
1505
20000
1545
24000
Florenz S t a d t .
.
70000
Bologna S t a d t
.
1505 1496
60 000
59557 61731
B o l o g n a Gebiet .
1496
132000
Reggio S t a d t . .
1473
9201
i55i 1569 1581 1562
Parma Stadt . .
1509
19034
1573
12594 20000
P a r m a Gebiet
.
1509
24653
1573
26000
1502 1502
40000
r542
32500
Cremona G e b i e t .
80000
1542
88000
Pavia Stadt
. .
1480
16000
1542
13000
. . . .
1492
91500
1542
70000
163593
Cremona S t a d t u. Corpi Santi
Mailand
Brescia und 1493
56060
1548
42660
Brescia Gebiet
.
1493
1548
298677
Verona S t a d t .
.
1473
233 571 30000
1557
57799
Verona Gebiet
.
71613
.
23185
1557 1569
134275
Mantua Stadt
1473 1491
M a n t u a Gebiet .
1491
82000
1569
34525 89996
Padua Stadt . .
e t w a 1500
27000
1509
102000
1548 1552
158069
Chiusure . . .
Venedig
. . . .
4132817
32035 5078011
i . Das X I I I . bis X V I . Jahrhundert
349
Die Bevölkerung dieser Gebiete hat sich also in der ersten Hälfte des X V I . Jahrhunderts um etwa 944000 oder 23% vermehrt. Davon kommen 714000 (25,5%) auf das Königreich Neapel und die beiden großen Inseln, 230000 (18,5%) auf Ober- und Mittelitalien. Da die Inseln gar nicht, das Königreich Neapel nur verhältnismäßig wenig von den Kriegen berührt worden sind, die Italien während der ersten Jahrzehnte des Jahrhunderts verheert haben, ist es natürlich, daß die Bevölkerung hier schneller gewachsen ist als im Norden. Das Festland, abgesehen von Neapel, zählte um 1550 etwa 7288000 Einwohner (siehe gleich unten); hat nun die Bevölkerung sich hier seit 1500 um 18,5% vermehrt, so würde sie im letzteren Jahre 6320000 betragen haben. Das Königreich Neapel, Sizilien und Sardinien hatten damals etwa 2945000 Einwohner; dazu kommen etwa je 100000 für die Stadt Neapel und Corsica (siehe oben); ganz Italien würde also um 1500 eine Bevölkerung von rund 9 y2 Millionen gehabt haben. Das würde aber ohne Zweifel zu niedrig sein. Die Zahlen für die Städte, soweit sie aus dieser Zeit vorliegen, sind ja allerdings meist recht gut, sonst aber sind die Zählungen in der Regel unvollständig. Ein Vergleich der Angaben für die Landgebiete von Brescia und Verona aus 1493 bzw. 1473 mit denen aus der Mitte des X V I . Jahrhunderts genügt, um sich davon zu überzeugen; in einer Zeit, die von Kriegen und Pesten erfüllt war, kann die Bevölkerung im Laufe eines halben Jahrhunderts oder wenig mehr sich unmöglich um 32 bzw. 87% vermehrt haben, und da die Zählungen aus der Mitte des X V I . Jahrhunderts annähernd richtig sind, müssen die aus dem Ende des X V . Jahrhunderts zu niedrig sein. Auch liegen über die Gebiete, die am meisten zu leiden gehabt haben, wie besonders das Mailändische, überhaupt keine Angaben vor; hier war die Bevölkerung um 1500 wahrscheinlich ebenso hoch wie ein Jahrhundert später. Ganz Italien wird also damals wenigstens 10 Millionen Einwohner gezählt haben, vielleicht auch mehr.
350
X I I . Gesamtbevölkerung
2. Italien im XVI. und XVII. Jahrhundert
i . Mit der Mitte des X V I . Jahrhunderts kommen wir endlich auf festeren Boden. Wir haben jetzt Zählungen aus den meisten größeren Territorien, die, wie ein Vergleich mit den späteren Zählungen zeigt, der Wahrheit wenigstens näher kommen. Es ist also jetzt möglich, die Bevölkerung ganz Italiens auf Grund direkter amtlicher Angaben zu bestimmen. Das soll hier für die Mitte und den Anfang jedes Jahrhunderts in der Zeit von 1550—1800 versucht werden. Aus der Zeit um 1600 hegen fast aus allen Territorien Angaben vor; sie fehlen nur für den größten Teil des Kirchenstaates, Parma und wenige Zwergstaaten. Hier mußten die Zahlen nach anderen Zählungen eingesetzt werden, was nur einen kaum fühlbaren Fehler verursachen kann; denn die Bevölkerung des Kirchenstaates, die allein in Betracht kommt, ist in der ersten Hälfte des X V I I . Jahrhunderts ziemlich stationär gebheben, da die natürliche Vermehrung durch die Pesten von 1630 und 1656 absorbiert worden ist. Fast ganz vollständig sind auch die Angaben für die Mitte und das Ende des X V I I I . Jahrhunderts; es fehlen nur Castiglione und S. Marino, für 1750 auch Genua. Auf Grund dieses feststehenden Materials sind die fehlenden Zahlen dann auch für 1550, 1650 und 1700 ergänzt worden, wo die Lücken etwas größer sind; doch handelt es sich auch hier in der Hauptsache um Kleinstaaten. Die so ergänzten Zahlen sind unten in Klammern gesetzt. Größere Fehler können nur bei Oberitalien um 1650 begangen sein; hier sind die Verluste an der Pest (1630 und 1656) von der um 1600 gezählten Bevölkerung in Abzug gebracht. Es ging mir dabei vor allen darum, den Einfluß der Epidemien auf die Entwicklung der Bevölkerung zur Anschauung zu bringen, wobei es auf einige Hunderttausende mehr oder weniger nicht so sehr ankommt.
2. Italien im XVI. und XVII. Jahrhundert
351
Für die Begründung der Zahlen verweise ich auf das oben bei den einzelnen Staaten Gesagte. Ober-Italien um 1600 um 1550 um 1650 BevölkeJahr Jahr j Bevölkerung rung Jahr j Bevölkerung Venedig Mantua Castiglione Bozzolo Sabbioneta Guastalla Modena
1557 1569 (i55o) (i55o) (i55o) (i55o) (155°)
Mirandola Novellara Correggio Massa und Carrara Parma Piacenza Mailand Monferrat Piemont Genua (Festland)
(i55o) (i55o) (i55o)
1863 000 124531 (6000) (8000) (4000) (12000) (250000)
1620 1821140 1635 (1400000) 118897 1599 140000 1676 1620 6900 (1650) (5500) 1600 8500 (1650) (6000) (2500) (1600) (4000) (1650) 1600 13000 (1650) (7 000) 1600 250000 1631— 211000 1641
> (26000)
(1600)
J
26000 (1650)
(20000)
1533 (!55°) 154° 1542 (1550) I571
14000 (125000) 124393 800000 200 000 800000
1602 15000 1622 1600 (150000) 1632 1618 I535I5 1632 1600 1240000 1650 1614 244000 (1650) 1612 900 000 (1650)
14000 (160000) i10000 (900 000) (150000) (800 000)
1535
389000
1607
(350000)
4745924
Halbinsel
440000 5412055
1660
4254897
um 1600 um 1550 um 1650 BevölkeJahr Jahr Bevölkerung rung Jahr Bevölkerung Pontremoli (1550) Lucca (i55o) Stato Fiorentino I55I Stato Senese 1569 Piombino (1550) Stato dei Presidi (i55o)
(18000) (1600) (18000) 1650 (100 000) 1583 110000 (1650)
18000 (110000)
586296 126000 (6000)
608330 120019 (5000)
(3000)
1622 646890 1642 1612 129000 1671 (1600) (6000) (1650) (1600)
(3 000) (1650)
(3 000)
X I I . Gesamtbevölkerung
352
u n 1600 BevölkeJahr rung
um 1550 Jahr | Bevölkerung Kirchenstaat (1550) S. Marino (I550) Königreich Neapel
1561
um 1650 Jahr 1 Bevölkerung
(1700000) (2500)
(1600) 2 000 000 (1600) (2500)
1656 1656
1871000
3 050 000
1595 3 320000
1669
2850000
5 591796
|ö 235 390
2 438
5587787
Inseln unn 1600 BevölkeJahr rung
um 1550 Jahr | Bevölkerung Sizilien Lipari Malta Corsica Sardinien
1548 (1550) 1536 (1550) 1485
um 1650 Jahr 1 Bevölkerung
884000 (4000) 25000 (120000) 220000
1616 1130000 1652 (1600) (4000) 1645 1614 41084 1632 1594 120000 (1650) 1603 330000 1678
1147000 5000
1253000
1625084
x701394
54394
(120000) 375000
Wir erhalten demnach folgende abgerundete zahlen für ganz Italien: Oberitalien Halbinsel Inseln
(i55o) (1550) (1550)
Gesamt-
4746000 5592000 1253000
(1600) 5412000 (1650) (1600) 6235000 (1650) (1600) 1625000 (1650)
4255000 5587000 1701000
11591000
13272 000
11 543 000
2. Dazu treten noch folgende auswärtigen Besitzungen: um 1600
um 1550 Jahr Dalmatien Ionische Inseln Candia (Kreta) Savoyen Avignon
1559 1576 1577
1560
|
Bevölkerung
Jahr
92971 51890
1596
193 798
500000 —
1583 I59I
1601
1 Bevölkerung
66612 61980 219017 200000 —
3- Italien im XVIII. Jahrhundert
353
3. Italien im X V I I I . Jahrhundert I. Ober-Italien um 1750 um 1800 1 BevölkeJahr Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung rung um 1700
Venedig . . . Mantua . . . Bozzolo . . . Sabbioneta . Castiglione . Guastalla . . Modena . . . Mirandola. . Novellara . . Correggio . . Massa und . Carrara. . Parma . . . Piacenza . . Mailand . . . Monferrat. . Piemont . . Genua (Festland) . . .
(1700) 1676 (1700) (1700) (1700) 1697 (1700) 1697 1697 1697
(1800000) 118897 (8500) (5000) (7 000) (18000) 250000 12869
(1700) 1700 (1700) 1700 1700
(16000) 200000 (200 000) (1200000) 209532 1100000
(1700)
(500000)
1734
1766 233497 2 156732 I75I 1770 12827 1770 7162 —
—
1790
1
[i793
J
—
2464304 216747 —
(1750)
(18000)
1814
18759
1770
308625
1794
366683
1770 1787
18951 209480 200425 898112
1775
1814 1814 1800
20261 200917 206836
"54"7
}i75o 1795327
1774
1954150
(1750) (550000)
1797
603459 7206233
4815
9321
5 659934
1758 1750
6510613
|
Halbinsel um 1750 BevölkeJahr Bevölkerung Jahr rung um 1700
— Lucca . . . . Toscana. . . 1672—
1674
Piombino . . (1700) Stato dei Presidi . . (1700) Kirchenstaat 1701 S. Marino . . 1701 Königreich Neapel . . 1700 23
—
785500 (6500) (6000) 1976173
3317
1774
106599
1751
901149
1740
6515
um 1800 Jahr
Bevölkerung
1818
126545
1794
1062880 11186
1825
6000 (1750) 1794 1782 1736 2076054 (4 000) (1800) (1750)
(3300000)
1765 3900000
6077490
7000317
B e l o c h , Bevölkerungsgeschichte Italiens III.
1797
2900
2 397476
(5000)
4846699 8452686
XII. Gesamtbevölkerung
354 Inseln
uir 1750 um 1800 BevölkeJahr Jahr Bevölkerung rung Jahr Bevölkerung um 1700
Sizilien . . . I 7 I 3 Malta . . . . (1700) Corsica . . . (1700) Sardinien . . 1698
1126000 (60000) (120000) 330000
1747 1346 000 65 000 1750 1741 132000 I75i 430000 1973 000 |
1636000
1798 1829 1806 1782
1638515 119969 177582 497500 2 433 566
Wir erhalten demnach folgende abgerundete Gesamtzahlen für ganz Italien: Ober-Italien (1700) Halbinsel . . (1700) Inseln.... (1700)
5660000 6077000 1636000 13 373 000
(i75o) 6511000 (1800) 7206000 (i75o) 7000000 (1800) 8452000 (1750) 1973 000 (1800) 2433000 15484000 18091000
2. Dazu treten noch folgende auswärtige Besitzungen: Dalmatien Ionische Inseln . Morea. . . Savoyen . Avignon .
. . . . .
—
—
1701 1724 —
—
1766
245 026
1790
236415
—
1766
116680
1790
152732
176844 337 i8 4 —
—
1750 —
—
351032 —
—
1774 1784
—
379421 150000
3. Auf Grund dieses Materials ergeben sich folgende Ziffern für die Bevölkerung der einzelnen Teile Italiens:
Ober-Italien.... Mittel-Italien . . . Königreich Neapel . Inseln Zusammen
um 1550
um 1600
um 1650
4 746000 2542000 3 050 000 1253000
5412000 2915000 3320000 1625 000
4255000 2737000 2850000 1701000
11591000
13272000
11 543 000
3. Italien im XVIII. Jahrhundert
Ober-Italien.... Mittel-Italien . . . Königreich Neapel . Inseln Zusammen
355
um 1700
um 1750
um 1800
5660000 2777000 3300000 1636000
6511000 3100000 3900000 1973000
7 206000 360530j 4846692 2433000
i3373ooo
15484000
18091000
Aus diesen Zahlen ergibt sich folgende Vermehrung bzw. Verminderung: 1550—1600 Ober-Italien.... Mittel-Italien . . . Königreich Neapel . Inseln Zusammen
+ + + +
Zusammen
1650—1700
666 000 373 000 270000 372000
— 1157000 — 178000 — 470000 + 76000
+ 1405 000 + 40 000 + 450000 — 65 000
+ 1681000
— 1729000
+ 1830000
1700—1750 Ober-Italien.... Mittel-Italien . . . Königreich Neapel . Inseln
1600—1650
+ 851000 + 323000 + 600000 + 337000 + 2111 000
1750—1800 + + + +
1550—1800 + + + +
695 000 505000 947000 460000
+ 2 607 000
2460000 1063 000 1797000 1180000
+ 6500000
In % ausgedrückt beläuft sich diese Vermehrung bzw. Verminderung auf: 1550 bis 1600 Ober-Italien Mittel-Italien Königreich Neapel Inseln 23*
1600 bis 1650
+ 13 - 2 2 + 15 — 6 + 9 — 14 + 30 + 5 + — — 13
1650 bis 1700
1700 bis 1750
+ 35 + 15 + 2 + 12 + 15 + 18 4 + 21
1750 bis 1800
1550 bis 1800
+ + + +
+ + + +
56 42 59 94
+
—
14 16 24 23 • 16 + 13 + 18
356
X I I . Gesamtbevölkerung
Auf die Vermehrung während der zweiten Hälfte des X V I . Jahrhunderts ist dann im X V I I . Jahrhundert in Oberund Unter-Italien eine starke Abnahme der Bevölkerung gefolgt, verursacht durch die Pestepidemien von 1630 und 1656, die aber noch im Laufe desselben Jahrhunderts wieder ausgeglichen wurde. In Mittel-Italien und auf den Inseln, die unter diesen und anderen Epidemien nicht so schwer zu leiden gehabt hatten, ist die Bevölkerung in diesem Jahrhundert annähernd stationär gebheben. Dann setzt im X V I I I . Jahrhundert, und zwar in ziemlich gleichem Maße in allen Teilen des Landes, jenes starke Anwachsen der Bevölkerung ein, das bis heute i ort dauert. 4. Die größeren Städte vom XVI. bis zum XVIII. Jahrhundert 1 . Die folgenden Zahlen beziehen sich auf die Bevölkerung innerhalb der Mauern, einschließlich der unmittelbar vor den Toren liegenden Vorstädte, schließen also die von der Stadt räumlich getrennten Vororte aus, wie die Casati in Catania, Messina und Neapel, die Masse in Siena, die Termini in Padua, die Chiusure in Brescia usw. Eine reinliche Scheidung ist freilich nicht immer möglich; da die Zählungen in der Regel durch die Pfarrer gehalten wurden, sind die außerhalb der Mauern gelegenen Teile der städtischen Pfarreien oft in der Bevölkerung der Stadt einbegriffen, manchmal auch ganz vor der Stadt gelegene, zum Teil städtisch bebaute Bezirke, so die Corpi Santi in Mailand und Pavia und die Culture in Vicenza. In zweifelhaften Fällen ist hier die Auffassung der Zeitgenossen maßgebend gewesen. Auch geben die Zählungen nicht immer die Gesamtbevölkerung. Sehr oft sind die Geistlichen oder doch wenigstens die Klöster ausgeschlossen, ebenso die frommen Stiftungen und die Juden; die Garnison, die allerdings meist sehr schwach war, wird nur in ganz besonderen Fällen mitgezählt, ebenso wie auch der Hofhalt des jeweiligen Fürsten. Ferner werden in der älteren Zeit manchmal die Kinder unter 2—3 Jahren
4- Die größeren Städte vom XVI. — XVIII. Jahrhundert
357
ausgelassen. Aus älterer Zeit liegen manchmal überhaupt nur Angaben über der Zahl der Feuerstellen oder über die Zahl der Kommunikanten vor, oder wir müssen die Bevölkerung nach der Zahl der Taufen berechnen. Solche nicht direkt überlieferte Zahlen sind unten in Klammern gestellt. Zahlen, welche die gesondert gezählte Bevölkerung oder doch wenigstens die Klöster ausschließen, sind mit einem davor gesetzten Punkt' bezeichnet; Zahlen, die sich auf die Gesamtbevölkerung beziehen, höchstens mit Ausschluß eines kleinen Bruchteils, wie die Juden, die z. B. in Rom niemals mitgezählt wurden, mit einem Stern *; wo kein Zeichen gesetzt ist, sagen unsere Quellen nicht, wie die Zahl zu verstehen ist. Wer genauere Angaben wünscht, findet sie oben unter den einzelnen Städten. Die nachstehenden Tabellen enthalten alle Städte, die bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts die Zahl von 20000 Einwohnern erreicht oder überschritten haben. 2. Das XVI. Jahrhundert um 1500 Neapel . . . Venedig. . . Mailand mit Corpi Santi Florenz . . . Genua . . . Rom . . . . Palermo . . Bologna . . Brescia . . . Cremona . . Verona . . . Messina. . . Ferrara . . . Mantua . . Padua . . . Lecce.... Vicenza und Culture . .
um 1550
um 1600
212 103 * 158069
1606 1586
1492 (100 000) 1542 68500 (1520) 70 000 I55I * 59557 — (1530) (60 000) — 1526 55035 1555 45 000 1501 55000 1548 (70000) 1496 55000 1570 * 61742 48560 1562 41168 1493 1502 40 000 1542 33600 1502 3757° 1548 52109 25000 — — 1505 41 710 — — I57I 27741 1559 1511 37849 (1500) (27000) 1548 32035 1561 (34000) —
I576 1622 1597 1601 1606 1600 1597 1600 1605 1606 1601 1592 1605 1595
28400
1612
—
1509
—
— 1547 100 000 1552
—
1539
* *
» * * *
*
280746 148640 96404 70000 61696 101546 104983 62844 36195 39984 49375 80000 32860 31422 36054 (36000) 36547
358
XII. Gesamtbevölkerung
um 1500 — Piacenza . . — Parma . . . 1509 ' 19034 Turin.... — Lucca . . . — — 16000 Pavia. . . . 1480 Siena . . . 1500 (15000) 13 000 Perugia. . . 1529 Bergamo . . — — Modena. . . — — Taranto. . . 1532 (12000) Nicosia . . . — —
um 1550 1546 1573 1560 1583 I542 1556 I55I 1561 1539 1561 1570
26760 20000 * 14244 24000 (16000) 10271 19879 19390 15675 21000 16744
um 1600 1618 1628 1612 1630 1576 1612 1589 1596 1620 1595 1615
33038 33000 * 24410 24000 18000 18659 * I 97 I 9 18362 20505 (16500) 20679 •
Von diesen 28 Städten kommen 17 auf den Norden, 5 auf die Mitte des Landes, 6 auf den Süden mit Sizilien. Infolge der Kriege, die Italien während der ersten drei Jahrzehnte des Jahrhunderts verheerten, ist die Bevölkerungszahl einiger dieser Städte gesunken, am meisten Mailand, dann Brescia (Plünderung 1512), Florenz (Belagerung 1530), Siena (Belagerung 1553—1555), Rom (Plünderung 1527); doch ist dieser Verlust fast überall in der dann folgenden Friedensperiode bis zum Ende des Jahrhunderts eingebracht worden. Im Süden, der von den Kriegen entweder gar nicht (Sizilien) oder doch nur verhältnismäßig wenig zu leiden hatte, haben Neapel, Palermo und ganz besonders Messina ihre Bevölkerung sehr stark vermehrt, ebenso Rom, trotz der Katastrophe von 1527. Diese vier Städte zusammen haben ihre Bevölkerung im Laufe des Jahrhunderts mehr als verdoppelt, ein Beweis, daß diese Zeit, ungeachtet der so viel geschmähten spanischen und päpstlichen Herrschaft, doch eine Periode wirtschaftlichen Aufschwungs gewesen ist. Auch Venedig hat seine Bevölkerung sehr beträchtlich vermehrt; dann hat allerdings die Pest von 1575—1579 hier und in anderen Städten, wie in Brescia, in Mantua und, wenn das auch in den obigen Zahlen nicht zum Ausdruck kommt, in Genua, einen freilich nicht sehr bedeutenden Rückschlag gebracht, der nicht mehr ausgeglichen
4- Die größeren Städte v o m X V I . — X V I I I . Jahrhundert
359
worden ist. Es begann eben am Ende des Jahrhunderts mit Italien abwärts zu gehen. Ferrara ist infolge des Verlustes seiner Selbständigkeit (1598) gesunken, während Parma und Modena gewachsen sind, seit sie Residenzstädte geworden waren, wie auch Turin seinen Aufschwung seinem Fürstenhaus verdankt. Die Bevölkerung aller größeren Städte in OberItalien und Toscana, für die aus dem Anfang und aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts Zahlen erhalten sind, hat sich in dieser Zeit im ganzen um etwa 14% vermehrt, ist also nur wenig mehr als stationär geblieben. 3. Das XVII. Jahrhundert u m 1600
u m 1650
u m 1700
Neapel . . .
1606
* 280746
1688
Venedig.
. .
* 148640
1642
Palermo
. .
1586 1606
• 104983
1625
. . . .
1601
* 101546
1657 1658
100176
I7I5
1653 1642
50000
I7I3
69495 58565 55000
1738 1701 1738 1686
40780
1650
30355 15000
1701
25802
Rom
Mailand und Corpi Santi . .
1576 1606
*
Messina. Florenz
. .
1622
*
Bologna
. .
1600
. . .
Verona . . .
1597 1605
. .
1600
Genua
Cremona
96404 80000 70000 62844
*
61696
' '
49375 39984
1645 1657 1652
*
*
* *
176162
1707
120439
1696
129307
I7r3 1699
100019
215588 132637 100 000 *
135089
*
123595 40 393
*
•
1681
77835 63346 65 000 22000
Vicenza und Culture . .
1612
Brescia . . .
1597 1605
Padua
. . .
Lecce.... . .
1595 1618
. . .
1628
Piacenza Parma
Ferrara . . .
1601
Mantua. . . Turin. . . .
1592 1612
Lucca
1630
. . .
•
' * *
36547 36195 36054 (36000)
1656
25000
1642
25063
1648
—
—
—
—
1669
24743 16500
33038 33000
1631
16744
1631
19000
1700
35000
32860
1656
25184
1701
27326
31422
1645 1631
13845 36649
1676
1645
25000
24410 24000
— -
—
1702 —
21 238 *
42407 —
Modena (ohne Vorstädte)
1620
*
20505
—
—
(1680)
18940
XII. Gesamtbevölkerung
360
um 1600 Pavia mitden Corpi Santi La Valletta . Perugia. . . Siena.... Bergamo . .
1576 • 18000
—
—
21075 1635 1589 * I97I9 1649 * 16216 1612 18659 1640 * 19041 18362 — — 1596 —
um 1700
um 1650
—
—
—
—
—
1701 16045 1717 * 19963 1688 20000
Italien ist im XVII. Jahrhundert von größeren Kriegen verschont geblieben. Aber die Pesten von 1630 in OberItalien und von 1656 in Genua, Rom und Neapel haben die Bevölkerung stark zurückgeworfen, vor allem natürlich in den größeren Städten, die meist noch am Ende des Jahrhunderts die Einwohnerzahl nicht oder doch nur eben wieder erreicht hatten, die sie an dessen Anfang besessen hatten. Das gilt auch von Mailand, das um 1600 ohne Zweifel viel bevölkerter gewesen ist als 1576. Messina, das von der Pest immun blieb, ist infolge des Aufstandes von 1681 an Bevölkerung gesunken. Nur Turin und Rom sind aus politischen Gründen gewachsen. Der wirtschaftliche Niedergang Italiens in dieser Zeit kommt darin zu bezeichnendem Ausdruck. 4. Das XVIII. Jahrhundert um 1750
um 1700 Neapel . . . Rom . . . . Venedig. . . Mailand und Corpi Santi Palermo . . Florenz . . . Genua . . . Bologna . .
1707 215588 1742 1699 * 135089 1759 1696 132637 1766 1715 1713 1738 1681 1701
* 123595 • 100000 * 77835 65 000 * 63 346
1750 1747 1767 —
1759
* * *
* * *
um 1800
305021 152872 140256
1796 1790 1802
123618 117 600 78635
1800 1815 1794 1799 1791
—
68882
* * *
*
*
426616 162593 134398 134528 138554 81069 90835 70964
4- Die größeren Städte vom XVI. — XVIII. Jahrhundert um 1700 Turin.... Messina. . . Verona . . . Parma . . . Padua . . . Piacenza . . Brescia . . . Ferrara . . . Vicenza. . . Bergamo . . Mantua. . . Pavia und Corpi Santi Lucca . . . Modica mit Pozzallo . Modena. . . Cagliari. . . Trapani. . . Catania. . . Livorno. . . Nizza. . . . Marsala. . .
um 1750
1702 * 42407 1750 7 3 ' 4°393 1747 1738 • 40780 1766 1700 35000 1766 1758 1764 1701 27326 1740 1701 25802 1766 25600 1766 1734 21238 I75I 1676
*
I 1
*
—
—
—
—
—
—
—
I I 7 3 ' 18975 1747 18940 I75I (1680) 1698 17000 I75I I I 7 3 • 16620 1747 I I 7 3 • 16222 1747 (16000) 1758 1700 1758 I I 7 3 • 14016 1747 —
—
*
* * *
* *
*
1750 1744
— —
—
56713 26699 43 329
•
*
30804 30590 29125 30291 28289 28581 23668
361
um 1800 1790 1798 1795 1799 1802 1820 1785 1797 1802
*
*
» * *
* *
—
1793
24437 20770
1800
20059 17748 19512 173" 2 57I3 32304 15654 15329
1798 1792 1783 1798 1798 1800 1774 1798
74936 44053 41416 33939 32436 27920 28301 30289 28993 —
*
26293 23772
—
—
•
*
*
19702 22355 18226 24782 45081 52611 20839 20559
Auch im XVIII. Jahrhundert sind die Städte im wesentlichen stationär geblieben, obgleich nur Messina von einer schweren Epidemie betroffen worden ist und seit dem Spanischen Erbfolgekrieg im ganzen Frieden geherrscht hat. Ausnahmen bilden nur Neapel, Catania, Livorno und Turin, die ihre Bevölkerung etwa verdoppelt oder mehr als verdoppelt haben; auch Rom, Genua, Trapani und Marsala sind beträchtlich gewachsen, wenn auch bei weitem nicht in diesem Verhältnis. Im Durchschnitt hat die Bevölkerung der größeren Städte in diesem Jahrhundert sich nicht ganz in demselben Verhältnis vermehrt wie die Gesamtbevölkerung des Landes.
X I I . Gesamtbevölkerung
362
5. Italien nach seiner politischen Einteilung 1. I t a l i e n u m 1. S p a n i s c h e
1600
Besitzungen qkm
Herzogtum Mailand Königreich Neapel Königreich Sizilien Königreich Sardinien Stato dei Presidi Pontremoli
16650 76770
Bevölkerung um 1600
305
1328000 3100000 1250000 300000 3000 18000
143972
etwa 6000000
25738 24109 400
Die spanischen Besitzungen umfaßten also etwa die Hälfte des Flächenraums Italiens und etwas weniger als die Hälfte von dessen Bevölkerung.
2. R e p u b l i k
Venedig qkm
Bevölkerung um 1600
Gebiet in Italien Istrien Dalmatien Ionische Inseln Candia (Kreta)
31400 2500 6000 2653 8694
1800000 70000 68276 61980 219017
Zypern (1571 verloren)
51247 9589
2219273 147700
60836
2366973
Uber die Besitzungen Venedigs in der Levante verweise ich auf meinen Aufsatz in Conrads Jahrbüchern, 3. Folge Bd. X V I I I , 1899, S. 42 ff.
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
363
3. K i r c h e n s t a a t qkm
Bevölkerung um 1600
Unmittelbarer Besitz in Zentralitalien Ferrara (unmittelbar seit e s ) . . Urbino (unmittelbar seit 1626) . .
35 300 3500 3500
1560000 157000 144500
Besitz in Italien . . . . Avignon
42300 1809
1861500
44109
4. H e r z o g t u m S a v o y e n (1601) qkm Italienische Besitzungen Savoyen
. . . .
Bevölkerung um 1600
22000 10800
900000 300000
32800
1200000
5. Großherzogtum T o s c a n a
Florenz Siena
qkm
Bevölkerung um 1600
13630 7000
648798 II7I73
20630
765971
qkm
Bevölkerung um 1600
6000 8722
500000 130000
14722
630000
6. R e p u b l i k Genua
Festland Corsica
364
X I I . Gesamtbevölkerung
7. H e r z o g t u m F e r r a r a
Ferrara Modena, Reggio, Carpi, Garfagnana
qkm
Bevölkerung um 1600
3500
157000
4672
275000
8172
432000
qkm
Bevölkerung um 1600
2058 2365
122916 244000
4423
366916
8. H e r z o g t u m M a n t u a
Mantua Monferrat
9. H e r z o g t u m P a r m a und P i a c e n z a qkm
Bevölkerung um 1600
5709
350000
qkm
Bevölkerung um 1600
1126
100000
qkm
Bevölkerung um 1600
10. R e p u b l i k L u c c a
11. M a l t a
323
41084
Dazu kommen die Zwergstaaten am unteren Po, das Fürstentum Piombino und die kaiserlichen Lehen im Apennin, die zusammen nicht viel über 50000 Einwohner gezählt haben können.
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
365
2. I t a l i e n nach dem Spanischen E r b f o l g e k r i e g e ( 1 7 2 1 ) 1. ö s t e r r e i c h i s c h e B e s i t z u n g e n qkm Herzogtum Mailand Herzogtum Mantua Stato dei Presidi Königreich Neapel Königreich Sizilien
Bevölkerung um 1720
15600 2211 400 76770
1724
1180000
1751
25 738
1713
156732 3000 3000000 1240000
— —
120719
1
5579732
Riviera d'Orta, Bozzolo und Sabbioneta sind hier eingerechnet. 2. K ö n i g r e i c h Sardinien qkm Savoyen diesseits der Alpen Insel Sardinien
10786 27570 24109
Bevölkerung um 1720 1724 1734 I75I
62465
337i84 I533960 369861 2241005
3. R e p u b l i k V e n e d i g qkm Gebiet in Italien Istrien Dalmatien Ionische Inseln
Bevölkerung um 1720
31400 2500 12686 2612
2 000 000
49198
4. K i r c h e n s t a a t qkm Gebiet in Italien Avignon
42300 1809 44109
Bevölkerung um 1720 1701
1875 000
366
X I I . Gesamtbevölkerung
5- G r o ß h e r z o g t u m T o s c a n a qkm
Bevölkerung um 1720 1738
20938
1
890605
6. R e p u b l i k G e n u a qkm Festland Corsica
Bevölkerung um 1720
6000 8722
—
1741
14722
(500000) 120389 620389
Außerdem existierten folgende kleinere Territorien in Italien : qkm Herzogtum Parma und Piacenza Herzogtum Guastalla Herzogtum Modena Herzogtum Mirandola Republik Lucca Fürstentum Piombino Herrschaften in der Lunigiana Fürstentum Monaco Fürstentum Castiglione . . . . Republik S. Marino Malta
Bevölkerung um 1720
5 7°9 134 4905 195 1126
— —
1697
755 401 22 81
(350000) (15 000) 260000 12869 (100000) 9000 (23000) (8000)
1701
59 323
—
3317 (60000)
3. I t a l i e n um 1 7 9 0 1. K ö n i g r e i c h b e i d e r Sizilien qkm 76770
Königreich Neapel Königreich Sizilien Stato dei Presidi
25 738 400 j
102908
Bevölkerung um 1790 1791 1798
4925381 170 0000 3000 6628381
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
367
2. K ö n i g r e i c h S a r d i n i e n qkm Savoyen diesseits der Alpen Insel Sardinien
10786 33800 24109
Bevölkerung um 1790 1774 1774 1782
68695
379421 2 347773 436759 3163953
3. R e p u b l i k V e n e d i g qkm Gebiet in Italien Istrien Dalmatien Ionische Inseln
31400 2500 12686 2612
Bevölkerung um 1790 1790 1790 1790 1790
49198
2379062 85242 236415 152722 2853441
4. K i r c h e n s t a a t qkm Gebiet in Italien Avignon
42300 1809
Bevölkerung um 1790 1782
44109
2 402 000 150000 2552000
5. ö s t e r r e i c h i s c h e B e s i t z u n g e n qkm Mailand Mantua
Bevölkerung um 1790 1800
8350 2211
I793
1370864
10561 qkm 6. G r o ß h e r z o g t u m T o s c a n a 7- R e p u b l i k G e n u a 8. H e r z o g t u m P a r m a u n d P i a c e n z a und Guastalla 9• H e r z o g t u m Modena
II54II7 216747
Bevölkerung um 1790
20938 6000
1794 1797
1062880 603 459
5843 5264
1787 1794
428000 386950
368
X I I . Gesamtbevölkerung
qkm 10. 11. 12. 13. 14.
Republik Lucca Malta Fürstentum Piombino Fürstentum Castiglione F e u d a l h e r r s c h a f t e n in der L u n i giana 15. F ü r s t e n t u m M o n a c o 16. R e p u b l i k S. M a r i n o 17. C o r s i c a (damals zu Frankreich). . . .
Bevölkerung um 1790
1126 323 755 81
1818 — — —
126545 100000 11000 [10000]
401 22
1836
23000 7200
59 8722
1806
177582
—
Auf Grund dieser Angaben erhalten wir also um 1790 folgende Verteilung der Bevölkerung auf die einzelnen Teile Italiens: Ober-Italien Piemont österreichischer Besitz . . Venedig, italienischer Besitz Genua Parma Modena, nördlich des Apennins Bologna, R o m a g n a . . . . Monaco Castiglione
2 347773 1370864 2379062 603459 428000 341608 773 503 7 200 10000 8261469
H a l b i n s e l1 Toscana Lucca Modena, südlich des Apennins Lehen in der Lunigiana . . Piombino Kirchenstaat diesseits des Apennins Neapel Stato dei Presidi
1062880 126545 45282 23000 11000 1643 803 4925381 3000 7840891
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
369
Inseln Sizilien Malta Sardinien Corsica
i700000 100000 436759 177582 2414341
W i r erhalten somit eine Gesamtbevölkerung v o n Italien v o n 8261000 7841000 2414000
Ober-Italien Halbinsel Inseln
rund:
18516000 4. I t a l i e n u n t e r f r a n z ö s i s c h e r 1. F r a n z ö s i s c h e
Herrschaft
Departements Zivilpersonen
Doire Sèsia Marengo Pô Sture Alpes Maritimes . . Montenotte . . . . Gênes Taro Apennins Méditerranée (1808) Arno (1809) . . . . Ombrane (180g) . . Trasimène (1813) Rome (1813). . . . Golo (Corsica) . . . Liamone
233650 200915 312593 385627 426496 130234 289326 395914 348812 203934 [344665] 599852 163317 300025
Militär 2260 1907 3846 5888 4942 1032 1323 4371 — — — — — —
538943 112348 59742
4308 2612
5046393
32489
—
A l s Gesamtbevölkerung ergibt sich d a r a u s : Zivilbevölkerung. . Militär
5046393 32489 5078882
24
B e l o c h , Bevolkerungsgeschichte Italiens I I I .
X I I . Gesamtbevölkerung
370
Wo nichts anderes angegeben ist, nach der Zählung vom i. Januar 1806 (Staatsarchiv Paris, F 20, 39—40). Für Trasimène und Rome nach Staatsarchiv Rom, Popolazione, Busta 6, fasc. 8, bei Corridore. Die Bevölkerung von Toscana betrug nach Castiglioni 1808 1107834 Personen, während die Departements Arno und Ombrone 1809 763 169 Personen zählten, so daß sich für das Departement Méditerranée die Summe von 344665 ergibt. 2. K ö n i g r e i c h
Italien
D i e einzelnen Departements, deren H a u p t s t ä d t e in der untenstehenden Tabelle in K l a m m e r n gesetzt sind,
hatten
folgende B e v ö l k e r u n g : Bevölkerung Anfang i8ic
Bevölkerung Anfang 1810 Lombardei Adda (Sondrio) . . Agogna (Novara) . Lario (Como) . . . Olona (Mailand) . Serio (Bergamo) . Mella (Brescia) . . Haut Pò (Cremona) Mincio (Mantua) .
. . . . . . . .
80796 328712 287248 532 938 291386 304 o n 335251 218252
Venetien Adige (Verona) . . . Bacchiglione(Vicenza) Piave (Belluno) . . . Tagliamento (Treviso) Passariano (Udine) . Adriatique (Venedig) . . . . Brenta (Padua) . . .
Crostolo (Reggio) . . Panaro (Modena) . .
168812 166470 335 282
Wälschtirol Haut Adige (Trient)
307501 274649 1908011
2 378594
Modena
288347 327802 110591 308710 290411
Romagna Bas Pô (Ferrara) . . Reno (Bologna) . . . Rubicone (Forlì) . .
847717 Marken Metauro (Ancona) . . Musone (Macerata) . Tronto (Fermo) . . .
261937
A l s G e s a m t b e v ö l k e r u n g des Königreichs Italien sich d a r a u s :
225234 369197 253286
323113 229990 187276 740379 ergibt
371
5. Italien nach seiner politischen Einteilung
Bevölkerung Anfang 1810 Lombardei Modena Wälschtirol Venetien Romagna Marken
2 37 8 594 335282 261937 1908011 847717 74°379 6471920
Nach Ferrario, Statistica medicadi Milano, Mailand 1838—50, II 303.— Eine Zählung ist in der Cisalpinischen Republik und später im Königreich Italien überhaupt nicht gehalten worden. Es wurden nur Einwohnerlisten (Ruoli personali) geführt. Vgl. Castiglioni, Introduzione S. 200. Die offiziellen Angaben, auch für dasselbe Jahr, stimmen nicht immer untereinander überein. Arealzahlen für die einzelnen Departements bei Berghans, Deutschland vor fünfzig Jahren, S. 163 ff., ohne Quellenangabe. Da sie zum größten Teil unrichtig sind, habe ich sie hier nicht wiederholen wollen. 3. K ö n i g r e i c h
Neapel
A u c h hier ist in dieser Zeit keine Zählung gehalten worden. Die Listen wurden wie bisher v o n den Pfarrern geführt und Jahr
für Jahr fortgeschrieben. I n der
Provinzialeinteilung
wurde manches geändert; namentlich wurde aus dem Gebiet v o n Neapel mit seinen Casali und Teilen der Terra di L a v o r o und Principato Citra die Provinz Neapel gebildet. Die
Be-
völkerung, die 1 8 1 1 4846699 Personen betragen hatte, betrug am
31. Dezember 1814/1. Januar 1815
(Castiglioni
S. 145,
nach dem Gesetz v o m 1. Mai 1816): Neapel Stadt Neapel übrige Provinz . Terra di Lavoro Principato Citra Basilicata . . Principato Ultra Capitanata . . Terra di Bari . 24*
322662 316312 638974 572170 418840 404046 327750 251254 344579
Terra d' Calabria Calabria Calabria Molise Abruzzo Abruzzo Abruzzo
Otranto Citra. . Ultra 2a Ultra i a
3°5644 316992 287726 200324
Citra. . Ultra 20 Ultra 1»
304434 256398 246205 176925 5052261
372
XII.
Gesamtbevölkerung
4. A n d e r e S t a a t e n Auch im Königreich Sizilien ist in dieser Zeit eine neue Zählung nicht vorgenommen worden. Die Zählung von 1798 hatte 1660269 Einwohner ergeben, ohne die Klöster; bis 1815 wird die Bevölkerung etwas gestiegen sein. Man schätzte sie damals auf 1800000, was ungefähr richtig sein mag (vgl. dazu Bd. I). Die Bevölkerung von Sardinien hat sich von 436759 im Jahre 1782 auf 490087 im Jahre 1824 vermehrt (s. oben 5. 323), mag also um die Mitte dieser Periode etwa 460000 betragen haben. Die Insel Elba hatte nach der französischen Zählung von 1806 einschließlich der unter den Fahnen stehenden Truppen 12855 Einwohner. Für den Rest des Fürstentums Piombino, zu dem damals auch Lucca, Massa und Carrara und die früher modenesische Garfagnana gehörte, haben wir aus dieser Zeit keine Angaben. Die letztere mit Massa und Carrara hatte 1788/1794 etwa 46171 Einwohner gezählt, und die Bevölkerung wird sich seitdem kaum vermehrt haben. Lucca zählte 1818 125545 Einwohner (Serristori, Statistica dell'ltalia, S. Marino, Monaco, Lucca, S. 10), die Gemeinde Piombino 1818 1299 Einwohner. Das sind zusammen 185870 Einwohner. Malta zählte 1829 119969 Einwohner, Benevent 1802 20 184 Einwohner, Pontecorvo 1782 5766 Einwohner. Über die Bevölkerung von S. Marino und Monaco haben wir aus dieser Zeit keine Angaben; ich habe also für beide die Zahlen von 1836 bzw. 1834 eingesetzt. Auf jeden Fall kann der Fehler bei der Kleinheit dieser Gebiete nur sehr gering sein. Der Flächeninhalt von Monaco betrug nach der Berechnung von Strelbitzky 21,6 qkm, wobei Roccabruna und Mentone eingeschlossen sind, welche 1861 an Frankreich abgetreten wurden (Bevölk. d. Erde, XIII 83). Der Flächeninhalt der französischen Departements entspricht :
373
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
qkm dem Compartimento Piémont abzüglich der Bezirke Domodossola Novara Pallanza den Bezirken Bobbio -, Mortara V der Provinz Pavia Voghera ) der Provinz Parma der Provinz Piacenza dem Compartimento Ligurien den Arrondissements Nizza und PugetThéniers der Insel Corsica dem Compartimento Toscana abzüglich Lucca und Piombino
qkm 29367
1483 1387 769
> 3639 J 25 7 28
696 1065 771
f
J
2532
3238 2471 5278 2511 8722 24105
2463 21642
der Provinz Perugia der Provinz Rom
21642 8709 12081 92912
Die Zahl ist um einige Hunderte qkm zu groß, weil Gubbio (in der heutigen Provinz Perugia) zum Königreich Italien gehörte.
Das Königreich Italien entspricht folgenden Gebieten: qkm dem Compartimento Lombardia abzüglich der Bezirke Bobbio, Mortara, Voghera dem Compartimento Venetien dem Compartimento Emilia abzüglich Parma und Piacenza
24085 2532
21553 20701
21553 24547
5709 14992
dem Compartimento Marken
qkm
14992 9712 70804
374
XII. Gesamtbevölkerung
Von Tirol treten dazu die Kreise: Ampezzo Borgo Bozen Cavalese Cles
369 729 1734 765 1166
Primiero Riva Rovereto Tione Trient
415 35° 708 1230 931 8397 27
und die Stadtbezirke Bozen, Trient, Rovereto
8424
Wir erhalten somit folgende Gesamtzahl für den Flächeninhalt des Königreiches Italien: Übriges Königreich. . Tirol
70804 8424 79228
Dazu kommen dann weiter einige Hundert qkm, etwa 600 qkm vielleicht, für das Gebiet von Gubbio, das hier nicht eingerechnet ist. Das Fürstentum Lucca und Piombino umfaßte :
das Gebiet von Lucca . . . . Massa und Carrara die modenesische Garfagnana Elba und Nachbarinseln . . . Piombino
1126 164
etwa
425 348 400 2463
Der Flächeninhalt der übrigen Staaten war unverändert geblieben. Daraus ergibt sich folgende Übersicht:
375
5- Italien nach seiner politischen Einteilung
j Französische Departements. . Königreich Italien Königreich Neapel Fürstentum Lucca und Piombino Fürstentum Benevent . . . . unter napoleonischer Herrschaft Fürstentum Pontecorvo
Königreich Sizilien Königreich Sardinien Malta S. Marino Monaco
. . . .
qkm
Bevölkerung
92912 79800 76770
5078882 6471920 5052261
2463 158 252 103
185870 20184
5766
252145
16814883
25738 24x09
1800 000 490087 119969 7800 7200
50251
(1802)
16809117
42
323 59 22
(1806/1813) (1810) (1814/1815)
(1782)
(1815) (1824) (1829) (1836) (1834)
2425 056
Gesamtitalien hatte also damals folgende Einwohnerzahlen : Italien unter napoleonischer Herrschaft und Pontecorvo übriges Italien
16814883 2425056 19239939
Zu Italien hinzugetreten waren damals gegenüber derZeit vor der französischen Revolution: Einwohner das Veltlin (Departement Adda) . . . . Wälsch-Tirol (Departement Haut Adige)
80796 26x937 342 733
Innerhalb der Grenzen von 1794 betrug also die Bevölkerung damals etwa 18900000, was eine Vermehrung um 384000 ergeben würde. Ein Vergleich im einzelnen ergibt folgendes:
XII. Gesamtbevölkerung
376
vor der Revolution Piemont . . . . Genua Mailand . . . . Mantua . . . . Venedig . . . . Pai-ma . . . . Modena, nördlich des Apennins Toscana . . . . Lucca und Piombino Kirchenstaat, Benevent und Pontecorvo. . Neapel Sizilien . . . . Sardinien . . .
entsprechende franz. Provinzen
1774 2 347773 1799 618120 1800 1154117 216747 1793 1790 2 379 062 410000 —
1806 1806 1810 1810 1810 1806
2281532 608931 1155437 218252 2503408 391328
1794 341668 1794 1062880
1806 1808/9
335282 i107824
—
178235
1782 2376000 1797 495477° 1798 1690000 1782 436759
1819 1819
2336835 615887
1823/4 2 527959
185870
—
1810/13 1811
nach der Restauration
2427064 4846699
1815 1815 1824
5052261 1800 000 490087
Natürlich stimmen die Grenzen vor und nach der Revolution nicht überall genau überein, doch sind die Abweichungen, soweit sie hier für uns in Betracht kommen, so unbedeutend, daß sie kaum ins Gewicht fallen. In den meisten Gebieten ist die Bevölkerung annähernd stationär geblieben; die Vermehrung kommt fast ausschließlich auf die beiden großen Inseln und auf das früher venetianische Gebiet. Die Inseln waren von den Kriegen nicht berührt worden, in Venetien aber hatte bereits die österreichische Zählung von 1802 eine beträchtlich höhere Bevölkerung ergeben als die venetianische von 1790 (s. oben S. 34). 6. Die Dichtigkeit
1. Der Flächeninhalt des Königreichs Italien beträgt nach der planimetrischen Berechnung des Italienischen Militärgeographischen Instituts 286682 qkm. Davon kommen 3192 qkm auf die Provinz Sondrio (das Veltlin),die sehr lange
6. Die Dichtigkeit
377
zu Graubünden gehörte. Dagegen gehörte die Grafschaft Nizza, entsprechend den Arrondissements Nizza und PugetTh^niers des französischen Departements Alpes Maritimes, mit 2 5 1 1 qkm zu Piemont. Außerdem gehörte die Insel Corsica mit 8722 qkm bis 1769 zu Genua. Die Inselgruppe von Malta bildete einen eigenen Staat unter der Herrschaft des Johanniterordens. Abgesehen von den Besitzungen jenseits der Alpen (Avignon, Savoyen) und des Adriatischen Meeres (Istrien, Dalmatien, Levante) hat also der Flächeninhalt der italienischen Staaten im X V I . — X V I I I . Jahrhundert etwa betragen : Ii 1 Heutiges Königreich . . . Grafschaft Nizza Corsica Malta
286682 2511 8722 323 298238
davon abzurechnen das Veltlin
3192 | 295046
Diese Zahl für das X V I I I . Jahrhundert muß der Wahrheit sehr nahe kommen, da der Lauf der Grenzen, von Kleinigkeiten abgesehen, seit dem Spanischen Erbfolgekriege unverändert geblieben ist. Nur im venetianischen Friaul lagen einige österreichische Enklaven, während andererseits Monfalcone eine venetianische Enklave im österreichischen Friaul (Küstenland) bildete. Beides dürfte sich annähernd kompensieren. Dagegen hat im X V I . und X V I I . Jahrhundert das französische Gebiet über den Kamm der Alpen nach Osten hinübergegriffen, und erst im Utrechter Frieden 1 7 1 3 ist die Grenze so festgelegt worden, wie sie seitdem, von Nizza abgesehen, geblieben ist. Zeitweilig hat Saluzzo, längere Zeit Pinerolo zu Frankreich gehört, zuletzt der westliche Teil des heutigen Bezirks Susa von Chiomonte aufwärts, mit einem
378
XII.
Gesamtbevölkerung
Flächenraum von 672 qkm. Ferner hat der Flächenraum Italiens sich durch die Anschwemmungen des Po und der Etsch seit dem X V I . Jahrhundert nicht unbedeutend vergrößert. Die 5 Regionen (Compartimenti), die den kontinentalen Rumpf Italiens bilden, haben einen Flächenraum von 103 978 qkm oder, abzüglich der Provinz Sondrio und einschließlich Nizza, von 103 297 qkm. Sie entsprechen in diesem Umfang den oberitalienischen Staaten des X V I . — X V I I I . Jahrhunderts, abzüglich des südlich vom Apennin gelegenen Teiles des Herzogtums Modena (Garfagnana und Lunigiana) und zuzüglich der nördlich des Apennins gelegenen Provinzen des Kirchenstaats (Romagna, Bologna, Ferrara). Von dem Gesamtflächeninhalt entfallen also auf: qkm den kontinentalen Rumpf
103297
die Halbinsel mit den Küsteninseln
132577 26062
Sizilien und Malta mit ihren Nachbarinseln Sardinien und Corsica mit ihren Nachbarinseln
32831 294767
Die Differenz von 279 qkm mit der oben (S. 377) gegebenen Summe beruht darauf, daß die planimetrische Berechnung des Flächeninhalts des ganzen Königreichs eine etwas höhere Zahl ergeben hat als die Addition der für die einzelnen Provinzen berechneten Zahlen.
2. Das Dichtigkeitszentrum Italiens lag im X V I . Jahrhundert in der lombardischen Ebene. Hier lebten um 1600 vom Ticino bis zum Mincio etwa 100 Menschen auf 1 qkm, und zwar in den Gebieten von:
Lodi
ohne die
einschließlich der
Hauptstadt
Hauptstadt
100
110
Mailand
98
—
Cremona
90
117
Brescia (Ebene)
82
103
Bergamo (Ebene)
77
jo8
Crema
73
112
379
6. Die Dichtigkeit
Etwa dieselbe Dichtigkeit hatte Monferrat (100 auf i qkm). Von diesem Mittelpunkt aus nimmt die Dichtigkeit gegen Westen und gegen Osten hin allmählich ab. Im Westen entfielen an Einwohnern auf i qkm: Novara
70
Tortona.
.
40
Pallanza
61
Alessandria
44
Piémont
49
Como
40
Pavia mit Vigevano
60
. .
Im Osten lebten an Einwohnern auf 1 qkm : ohne die Hauptstadt Riviera di Salò
mit der Hauptstadt
. .
54
Verona
60
Vicenza
41 64
Padua
62
80 60
Treviso
43 54
Friaul (ohne Carnia)
25
26
76
75
Polesine di Rovigo . Mantua
58
Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Gebiet von Padua ganz dem Flachlande angehört, während die übrigen Gebiete in das Gebirge hineinreichen. Hier im Voralpengebiet betrug die Dichtigkeit : Täler bei Bergamo (1560) V a l Sabbia, V a l Trompia, Salò Feltre
41 . . .
54 36
Die Alpen selbst haben natürlich eine sehr viel geringere Dichtigkeit gehabt als die Ebene. Es kamen auf 1 qkm Einwohner in: Nizza
20
Belluno
18
Aosta
18
Cadore
12
12
Carnia
33
Sette Comuni (1569)
Domodossola Val Camonica (1601) .
.
. .
18 .
.
. .
25
380
X I I . Gesamtbevölkerung
Südlich des Po, in der heutigen Emilia, war die Dichtigkeit etwas geringer als nördlich des Stromes, weil die hier gelegenen Gebiete in den Apennin hineinreichen, und das einzige, bei dem das nicht der Fall ist, Ferrara, Lagunen und Sumpfland einschließt. Hier kamen auf i qkm Einwohner: ohne die Hauptstadt mit der Hauptstadt Piacenza Parma Modena und Reggio Bologna und Romagna Ferrara
32 42 42 62
. . . .
4i 56 47 71 45
37
3. Südlich des Apennins zog sich von Meer zu Meer ein Streifen dichter Bevölkerung hin: Einwohner auf 1 qkm im ganzen | ohne die Hauptstadt Genua (Festland) Massa und Carrara Übrige Lunigiana und Garfagnana Florenz (ohne Pisa und Volterra) . Urbino Marken
67
83 110
—
57 53 43 53
—
46 — —
Etwas dünner bevölkert waren die südlich angrenzenden Gebiete : Einwohner auf 1 qkm Pisa und Volterra Siena (ohne die Maremma) Umbrien Abruzzo Ultra Abruzzo Citra
. .
3° 29 37 33 40
Dann folgt, im Westen und Süden, ein Strich noch dünnerer Bevölkerung:
381
6. Die Dichtigkeit
Einwohner auf i qkm Sienesische Maremma Latium (ohne Rom) Molise Capitanata
9 25 28 16
4. Der Süden des Festlandes, mit Ausnahme der Basilicata, hatte dann wieder eine dichtere Bevölkerung. Es lebten : Einwohner auf i qkm Terra di Lavoro (ohne Neapel) Principato Ultra Principato Citra Terra di Bari Terra d'Otranto Calabrien Basilicata
54 54 51 55 44 44 27
Von den Inseln hatte Malta schon damals die dichteste Bevölkerung. Dann folgten Sizilien, Corsica und endlich Sardinien. Es lebten: Einwohner auf 1 qkm Malta Val Demone (ohne M e s s i n a ) . . . . Val Noto Val Mazzara (ohne Palermo) . . . Elba Corsica diesseits der Berge . . . . Corsica jenseits der Berge Sardinien
127
41 31
>
30
J
36 (mit Palermo und Messina)
40 18
9
Ii
1 /
14
Da die Bevölkerung Italiens im XVII. Jahrhundert ziemlich stationär geblieben ist, hat auch die Dichtigkeit sich nur wenig verändert. Dagegen hat die starke Vermehrung der Bevölkerung im Laufe des XVIII. Jahrhunderts eine Verschie-
382
X I I . Gesamtbevölkerung
bung der Dichtigkeitsverhältnisse zur Folge gehabt. Allerdings lag, von Malta abgesehen, die Zone der stärksten Dichtigkeit auch um 1800 noch in der Lombardei, doch aber nach Westen über Piemont, nach Osten über die venetianische Ebene bis Treviso erweitert; dazu tritt aber jetzt ein zweites Gebiet mit annähernd gleicher Dichtigkeit in der Terra di Lavoro und in den beiden Principati. 5. Die Entwicklung der verschiedenen Verschiebungen der Dichtigkeitsverhältnisse für die einzelnen Zonen Italiens, über die Unterlagen vorhegen, ergibt sich über die Jahrhunderte hinweg aus nachfolgenden Zusammenstellungen: Sizilien um 1500 Val Mazzara i , , „ , (ohne Palermo Val Demone > , „ . 1 und Messina) Val Noto J zusammen mit Palermo und Messina
(15) (25)
(21) 3°
um 1600 3°
um 1700
um 1800 64 58
31
3° 35 34
36
48
66
41
47
Neapel 1545 Königreich Terra di Lavoro Principato Citra Principato Ultra Molise Abruzzo Citra Abruzzo Ultra Capitanata Terra di Bari Terra d'Otranto Basilicata Calabrien
31 43 46 47 25 33 32 12 40 34 21 39
um 1600
um 1700
43
45
54 51 54 28 40
—
—
33 16
—
55 44 27 44
um 1770 64 107 87
—
93 52
— —
— — — —
}
48 27 54 41 39 50
383
6. Die Dichtigkeit
6. K i r c h e n s t a a t
Latium (ohne Rom) Umbrien Maxken Urbino (einschließlich Rom) Romagna und Bologna Ferrara
. . .
1656
1701
25 37 53 43
29,5 36
40
42 65 53
56 43
7i 45
1782 35.6 36 70 52 50.5 78 67
58 29
61
Benevent
72
75 127
ganzer Staat
44
47
57
Toscana
Pisa und Volterra Romagna Stato Fiorentino Stato Senese Maremma (Grosseto) . . . . Lucca Massa und Carrara Lunigiana und Garfagnana . . Elba
I55I
1622/1640
23 37 54
3° 27
—
3° 9
58
— —
— —
52
110
112 123
55—59 40
55—57 5°
—
80
um 1750
7. P a r m a und P i a c e n z a um 1600 Circondario Parma Borgo S. Donnino Piacenza Borgo Taro Guastalla
um 1800 78
62
62
147 49 38 140 67
X I I . Gesamtbevölkerung
384 Modena
um 1650
um 1700
47
54
73
1569
1676
I75I
1793
60
58
76
98
1592
1724
1774
90 61 12
104 70 12
149 117
68 98
77
98
107 112
97
135
1
um 1800
Mantua
Mailand
östlich des Ticino Pallanza . . . . Ossola einschließlich Mailand . . . . Lodi ohne die Hauptstadt . . . . Cremona . . . ohne die Hauptstadt . . . . Pavia und Vigevano mit den Städten . . . Tortona . . . . Alessandria. . . Novara . . . . Val Sesia. . . . Como
110
84
100 117 90
—
70
91
—
63
81
40
\
}
14
44
50
( t
70 60
117 112
57
80 72
49 40
48 54
71
98
1700
1734
1774
49
56
80,5 20
7 0
[40] —
Piemont-Savoyen
Piemont Aosta Nizza Monferrat . . . Savoyen Bresse
18 20 100 28
34
18 28 90
31
38 100
35 52
385
6. Die Dichtigkeit Genua um 1500 mit der Hauptstadt . . . . ohne die Hauptstadt . . . .
um 1600
70
83
53
67
um 1700
um 1800
—
104
—
90
8. C o r s i c a um 1600
1743
um 1800
18 9
18
24 15
zusammen
14
15
20
um 1500
um 1600
um 1700
um 1800
7
11 12
14 9
16 19
um 1500
um 1600
um 1700
um 1800
40
90
diesseits der Berge jenseits der Berge
Sardinien
Capo di Cagliari Capo di Sassari
6
Malta
25
B e l o c h , Bevölkerungsgeschichte Italiens III.
323
37°
Register von Wolfgang
Hagemann
Aufgenommen sind alle im Text vorkommenden Namen von Orten und Territorien jeder Art (sowohl Substantive als auch Adjektive) mit den entsprechenden Varianten. Dagegen sind Namen von Flüssen, Tälern, Bergen usw. nicht vermerkt, wenn sie nur als geographische Begriffe erscheinen. Ebenso sind Ortsnamen nicht registriert worden, wenn sie nur im Zusammenhang mit Archivzitaten oder mit Büchertiteln genannt werden. Endlich konnten die Varianten der Namensformen bei wörtlichen Zitaten aus Archiven nicht aufgenommen werden. Aachen, Aachener 201, 2 2 1 , 245, 246 Abbiategrasso 193, 194, 200, 202, 249 Abruzzo Citra 3 7 1 , 380, 382 Abruzzo Ultra 3 7 1 , 380, 382 Acqui 230, 260, 265, 266, 268, 269, 274, 280—282 Adda 370, 375 Adige 370 Adria 23, 25—27, 38, 83, 164 Adriatique 370 Agliate 193, 196 Agnadello 7, 1 6 1 Agno 240, 241 Agogna 267—269, 370 Agordo 61—64, 167 Ain 282—285 Ajaccio, Aiaccio 3 0 7 — 3 1 3 Alagna 2 1 8 Alassio 306 Alba 259, 264—-266, 268, 2 7 1 , 273, 274, 279—282, 286 Albenga 303, 306 Alberone 194 Albona 30 Albonese 225 Alcamo 344 Aleria 308, 309
Ales 323 Alessandria, Alexandrie 1 7 3 , 175, 194, 201, 219, 221, 2 2 9 — 2 3 1 , 242—247, 249, 265—267, 274, 280, 286, 302, 340, 379, 384 Algherense 3 2 1 Alghero 328, 336, 338 Almenno 147, 149 Alonte 87 Alpes Maritimes 267, 274, 3 0 1 , 369, 377 Alpignano 253 Alto Novarese s. Novara Alto Po 247 Ameglia 297 Ameno 233 Ampezzo 48, 5 1 , 374 Ampuriense 321 Ancona 370 Angera, Anghiera 170, 193, 199 Anguillara 76, 79, 81 Annecy 285 Antegnate 1 5 7 Antigorio 199—201, 262, 265, 266, 287 Aosta 252, 254, 256—258, 260, 262, 263, 265—267, 270, 272—275, 279, 286, 379, 384
Register Apennins 301, 369 Appiano 171, 193 Apulien 31 Aquileia 40—42, 44, 48, 49, 165 Arborea 3 1 5 Arborense 3 2 1 Arcevia 346 Arcisate 1 7 1 , 193 Arcola 297 Arezzo 339, 344 Argegno 238 Ariano 83 Armeno 233 Arno 369, 370 Arola 233 Arona 199 Arquà 75, 79, 81 Arsago 193, 196 Artò 233 Arzago 157 Arzignano, Arzignan 95, 100 Asiago 87, 96, 97, 100 Asola 128, 1 3 1 — 1 3 5 , 137, 1 3 9 — 1 4 1 Asolo 53, 56 Asso 193 Asti 264, 266, 267, 273, 274, 279 Augusta Taurinorum s. Turin Avesa 102, 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 6 Aviano, Avian 40 Avigliana 250 Avignon 352, 354, 363, 365, 367, 377 Bacchigliene 370 Badia 82, 83, 85, 86 Bagnaria 221 Bagnolo 82, 87 Balagna 309 Balangero 250 Balerna 240 Barbano 30 Barbarano, Barbaran 95, 100 Barbata 157 Barcelonnette 274 Barco Nuovo 218, 219, 223 Barco Vecchio 218, 219, 223 Bardineto 302, 303 Bardolino 111 Barge 2 5 1 , 272 2
5*
387
Basaluzzo 230, 244 Bascapè 197, 218, 221 Basilicata 371, 381, 382 Bas Pò 370 Bassanello 65 Bassano 34, 52, 53, 55—58. 99, 164, 168, 340, 341 Basses Alpes 274 Bassignana 219, 2 2 1 , 230, 245, 274 Bastia 307—310, 3 1 2 , 3 1 3 Bedizzole 139 Belgrado 41, 42, 48 Bellagio 238 Bellano 193, 194 Bellay 285, 286 Bellinzona 240 Belluno 3 1 , 33—35. 3«, 4 8 . 5 8 —$5. 163, 167, 168, 370, 379 Benevent 372, 375, 376, 383 Bergamo 3 1 , 33, 35, 133, 139, 142—158, 164—168, 192, 194, 200, 201, 206, 244, 245, 358, 360, 361, 37°. 37 8 . 379 Bern, bernisch 282, 283 Besozzo 193 Biandrate 232 Biella 257, 260, 261, 264, 266, 273. 275. 279 Biguglia 307 Binasco 197, 221 Birori 327 Bisagno 297, 300 Bobbio 173, 174, 217, 219, 221, 225, 244, 245, 249, 265—267, 275. 3°2, 373 Boleto 233 Bollate 171, 193 Bologna 339, 342, 345, 348, 357, 360, 368, 370, 378, 380, 383 Bolotana 338 Bonifacio, Bonifazio 298, 307, 312 Bonorva 338 Borgo 374 Borgomanero 232, 234 Borgone 251 Borgoratto 221 Borgo San Dalmazio 253, 272
268,
224, 269,
359, 309,
388
Register
Borgo San Donnino 383 Borgosesia 235 Borgo Taro 383 Bormio 241 Bornasco 218 Borore 327 Bortigali 327 Borzonasca 298 Bosa 327, 328, 336 Bosanense 321 Bosaro 83 Boschi S. Anna 1 1 1 Bottrighe 27 Bourg 283, 285 Bozen 374 Bozi 307 Bozzolo 207, 3 5 1 , 353, 365 B r a 279, 280 Brando 309 Brebbia 193 Brendola 95, 96 Breno 139 Brenta 370 Brescia, brescianer 3 1 — 3 3 , 35, 36, 1 1 8 , 1 2 1 — 1 4 1 , 156, 1 6 3 — 1 6 6 , 168, 206, 348, 349, 356—359. 361, 370. 378 Bresse 256, 282—285, 384 Bricherasio 251 Brignano 1 5 7 Brivio 193 Brugnato 297 Bruzolo 2 5 1 Bruzzano 193 Bugey 283 Burano 26, 27 Busca 2 5 1 , 272 Busseto 206, 207 Bussoleno 251 Busto Arsizio 202, 249 Cabras 337 Cadore 48, 58, 59, 61, 63, 64, 164, 168, 379 Cà E m o 27 Cagliari; vgl. auch Capo di Cagliari 3 1 4 . 315- 322, 326, 327, 3 3 1 , 3 3 4 — 338. 361
Calabria Citra 3 7 1 Calabria Ultra 3 7 1 Calabrien 3 8 1 , 382 Calaritana 3 2 1 Calcinate 146, 148, 149 Calcio 157, 206, 209, 244 Calizzano 302, 303 Calvenzano 157 Calvi 307—310, 3 1 2 , 3 1 3 Calvisano 1 4 1 Calza s. Calcio 209 Calzano s. Cassano 209 Cambrai 7, 3 1 , 69 Camisano, Camisan 95, 100 Campagna 347 Campagna Soprana 218, 219, 223, 224 Campagna Sottana 218, 219, 223, 224 Campidano 338 Campolongo 99 Camposampiero 74, 75, 79, 81, 342 Canale 280 Canari 309 Canaro 82 Candia = K r e t a 352, 362 Caneva 40 Canonica 1 5 7 Cantù 193 Caorle 25—27, 5 1 Capitanata 3 7 1 , 381 Capo Corso 307, 309 Capo di Cagliari 3 1 5 — 3 2 0 , 3 2 6 — 3 3 1 , 337. 338, 385 Capo di Gallura 317—-320, 326 Capo di Logudoro 315—-320, 326 Capo di Sassari 3 1 7 — 3 2 0 , 326, 328— 3 3 1 . 338, 385 Capo d' Istria 28—30 Capolago 240 Capraia 3 1 1 , 3 1 4 Capriata d' Orba 230, 302 Caprino 1 1 1 Caraglio 253, 272 Caramagna 253 Carate 193, 196 Caravaggio 157, 197, 200, 206, 207 Carbonara 218
Register Cardè 253 Carentino 230 Carignano 250 Carloforte 337 Carmignano 99 Carnia, Carnien 40, 43—45, 47, 48, 5 i , 379 Carpi 364 Carrara 75 Carrara 297, 3 5 1 , 353, 372, 374, 380, 383 Carro 297, 298 Casalbuttano 209 Casale 194, 201, 244, 260, 261, 265— 267, 274, 280—282 Casaletto di sopra 162 Casalmaggiore 169, 173, 206, 208, 209 Casaloldo 139 Casalpusterlengo 210 Caselle 250, 253 Casirate 157 Casorate 194 Cassano 209 Cassano Spinola 228 Cassolnovo 225, 226 Cassolvecchio 226 Castel Aragonese = Castel Sardo 336 Castelbaldo 75, 76, 79, 81 Castel de' Ratti, Castel dei R a t t i 228, 245, 302 Castel Durante = Urbania 346 Castelfranco 53, 56 Castel Genovese = Castel Sardo 336 Castellar di Lagusello 1 1 8 Castelleone 206, 209 Castelletto Scazzoso 229 Castello di Annone 230 Castelnuovo 139 Castelnuovo 297 Castel Rozzone 157 Castel Sardo = Castel Aragonese = Castel Genovese 336 Castel Seprio 193 Castiglione 297 Castiglione 350, 3 5 1 , 353, 366, 368 Castrogiovanni = Enna 344 Catania 356, 361
389
Cavalese 374 Cavallermaggiore 272 Cava Manara 218 Cavarzere 26, 27 Cavazzale 95 Cavenago 2 1 0 Cavour 251 Cecima 220, 224 Cella di Bobbio 220 Ceneda = Vittorio Veneto 34, 52, 53, 55—58, 163, 168 Cerea i n Ceriana 306 Cerignale 302 Cerro i n Cesana = Lentiai 53, 58, 64 Cesano 193 Cesara 233 Cesena 345 Ceva 267—269 Chablais 282, 284 Chambéry 285 Cherso 28 Chiari 140, 1 4 1 Chiaromonte 233 Chiavari 297, 298, 300, 301, 303, 306 Chiavenna 241 Chieri 250, 279 Chievo 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 6 Chignolo Po 194 Chioggia 1 2 — 1 4 , 23, 24, 26—28, 165 Chiomonte 266, 377 Chivasso 267 Cilavegna 225 Cinque Terre 297 Ciriè 250, 253 Cisalpinische Republik 371 Cittadella 75, 79, 8 1 , 82, 99 Cittanuova 30 Cividal di Belluno s. Belluno Cividale 39—46, 48—50 Civitatense 3 2 1 Cles 374 elusone 139, 156 Codogno 2 1 0 Codroipo 5 1
390
Register
Collalto 53 Cologna ioo, 1 0 1 , 103, 105, 107, 109, I I I , 1 1 3 , 1 1 5 , 117—-121, 164, 167, 169 Col San Giovanni 250, 253 Comabbio 193, 196 Como, Comasco 170, 172—174, 192—194, 197, 200, 201, 235—243, 245, 247, 249, 345, 370, 379, 384 Cona 27 Concamarise 1 1 1 Concordia 40, 50 Conegliano 34, 53, 54, 56 Confienza 225 Coni 268 Conselve 33, 75, 76, 78, 79, 81 Contarine 27 Conversano 342 Corbetta 193, 202 Corbola 83 Cordignano 53 Corleone 344 Cornegliano 193 Cornigliano 300 Correggio 3 5 1 , 353 Corse 3 1 1 Corsica 287, 288, 290, 292, 294, 296, 298, 300, 302, 304, 306—313, 349, 352. 354. 363, 366, 368, 369, 373, 377. 378, 3 8 1 , 385 Corte 309—313 Corte Brugnatella 221 Cortemilia 257 Costa 194 Costafabbrica 87 Costa Volpino 139, 156 Covo 1 5 7 Crema 3 1 , 1 5 8 — 1 6 2 , 164—166, 168, 170, 201, 205, 2 1 1 , 244, 245, 247, 378 Cremona, Cremonese 3 1 , 157, 162, 1 6 9 — 1 7 3 , 197, 200—209, 242— 245, 247—249. 348, 357. 359, 3 7 ° . 378, 384 Crostolo 370 Cuglieri 327, 338 Cumiana 251 Cumignano 162
Cuneo 250, 2 5 1 , 253, 261, 264, 266, 272—274, 279 Cura Carpignano 2 1 8 Dairago 1 7 1 , 193 Dalmatien, dalmatinisch 2 8 , 3 1 , 3 5 2 , 354. 362, 365, 367, 377 Decimo 193 De' Mauri 196 Dernice 228 Dervio 193, 194 Desenzano 139 Desio 193 Deutschland, deutsch 28 Dignano 29, 30 Dogado 1 1 , 12, 23—28, 33, 76, 79, 83, 164, 166, 168 Doire 266—268, 369 Dolcedo 306 Doliense 3 2 1 Dolo 79 Dombes 282—285 Domodossola 197, 199—201, 232, 243. 245, 275, 373, 379 Donada 27 Dongo 238 Dorgali 327, 337 Do vera 162 Dualchi 327 Dueville 87 E l b a 372, 374, 381, 383 Emilia 373, 380 Enego 87, 96 E n n a = Castrogiovanni 344 Erbezzo 1 1 1 Esino 193 Este 75, 79, 81 Europa 136 Fabbrica Curone 219, 220 Fabiasco 241 Faenza 345 Fagagna 40 Falcinello 297 F a r a 157 Fascia 302 Faucigny 284
Register Feltre 3 1 , 34, 38, 58, 5 9 , 6 1 , 6 3 — 6 5 , 163, 168, 379 Fermo 370 Ferrara 82, 83, 347, 357, 359, 3 6 1 , 363. 364. 3 7 ° . 378, 380, 383 Ferrera 218 Ferrera 251 Feudi Vermeneschi s. Vermeneschi Fiesco 162 Fiesse 139 Fiesso 82 Finale Borgo 306 Fino 238, 239 Florenz, Fiorentino 339—348, 3 5 1 , 357—360, 363, 380, 383 Flussio 327 Fombio 2 1 1 , 244, 245 Fonni 327 Fontanella 157, 206, 209 Fontanigorda 302 Forlì 345, 370 Fornovo 157 Forotondo 221 Fortunago 220, 224 Fossano 257, 264, 265, 279 Foza 87, 96 Framura 297, 298 Frankreich, französisch, Franzosen 2 3 1 , 254, 266, 267, 274, 282—284, 295, 3 ° 2 , 3 1 0 — 3 1 3 . 368, 369, 372, 375. 377 Frassinelle 82 Frassineto Po 194, 244, 245, 281 Freiburg 282 Fresonara 230 Friaul 3 1 , 34, 35, 3 8 — 5 1 , 163, 165, 168, 377, 379 Frossasco 251 Gaillard 284 Gallarate 193, 194, 200, 202 Galliano 193, 196 Galliate 234 Gallio 87, 96 Gallura; vgl. auch Capo di Gallura 330 Gattelli 3 1 5 , 327 Galtellinense 321
391
Gambarare 23, 25—28, 76, 79—82 Gambellara 99, 1 1 2 , 1 1 8 Gambolò 225 Gandino 158 Garbagna 228 Garessio 257, 278 Garfagnana 364, 372, 374, 378, 380, 383 Gargnano 1 4 1 Garlate 193 Gassino 250 Gavardo 1 3 2 , 139 Gavi 296, 298—301, 304 Gavoi 327 Gazzo 99 Gemona 40, 50 Gènes 266, 267, 301, 369 Genevois 284 Genf 285 Genua, genuesisch 219, 244, 266, 267, 287—306, 308, 3 1 0 — 3 1 3 , 339, 342, 350. 3 5 1 . 353. 3 5 7 — 3 6 1 . 363. 366— 368, 376, 377. 380, 385 Gera d'Adda s. Ghiara d'Adda Gex 282—285 Ghedi 1 4 1 Ghiara d'Adda, Gera d'Adda, Giera d'Adda 157, 192, 194, 197, 200, 244 Giaglione 251 Giaveno 279 Giera d'Adda s. Ghiara d'Adda Giovinazzo 341 Giraclense 321 Giubiasco 240 Godiasco 220, 224 Görz 51 Golo 3 1 0 — 3 1 2 , 369 Gorgonzola 193 Gorreto 302 Grado 25, 26, 28 Grantorto 99 Graubünden 240, 377 Gravedona 238 Graveilona 225 Gremiasco 219, 228 Griechenland, griechisch 2 Groppo 219, 220
392
Register
Grosseto 383 Gualdo 346 Gualdrasco 222 Guarda 83 Guardamiglio 2 1 1 , 244, 245 Guastalla 346, 351, 353, 366, 367, 383 Guazzora 219 Gubbio 373, 374 Guspini 337 Halbinsel Italien 351—354, 368, 369, 378 Haut Adige 370, 375 Haute-Savoie 282 Haut Pò 370 Iglesias 336—338 Iglesiense 321 Illasi i n Imola 342, 345 Incino 193, 196 Ionische Inseln 352, 354,362,365, 367 Irgoli 327 Isola 29, 3c Isola 146, 148, 149 Isola 238, 239 Isola della Scala 1 1 1 , 1 1 2 Isola di S. Giulio 233 Isola Dovarese 207 Isola Sant' Antonio 219 Isso 157 Istria 307, 309 Istrien 28—31, 34, 38, 163, 164, 168, 362, 365. 367. 377 Italien, italienisch 31, 51, 64, 67, 86, 1 1 7 , 136, 152, 163, 165, 167, 168, 175, 247, 252, 258, 263, 266, 267, 269, 270, 274, 275, 304, 305, 313, 323—325. 329, 344. 347. 349. 350, 352—355. 358—360, 362—378, 381, 382 Ittiri 338 Ivrea 250, 264, 266, 267, 273, 279 Kirchenstaat 31, 82, 83, 350, 352, 353. 363, 365. 367. 368, 376, 378, 383
Kreta = Candia 352, 362 Lago Maggiore 197—201, 232 Landriano 197, 218, 221 Lanzo 250 Lario 247, 370 L a Spezia 297, 298, 303, 304, 306 Latisana 41, 42, 48, 51 Latium 381, 383 L a Valletta 360 Lavena 241 Lazzarone = Villabella 230 Lecce 357, 359 Lecco 192—194, 197, 200 Lecco Riviera s. Riviera di Lecco 193 Leggiuno 193 Legnago 102—105, n o — 1 1 2 , 118, 119, 164, 166 Legnano 193, 196, 202 Léman 285 Lendinara 82, 83, 85, 86 Lenno 238, 239 Leno 132, 141 Lentiai = Cesana 58, 64 Lerici 297 Levante 362, 377 Levanto 297, 306 Liamone 310—312, 369 Lido di Venezia 24, 26 Ligurien, ligurisch 228, 303, 305, 373 Limenta 193 Lipari 352 Livorno 361 Loano 272, 274, 299—303 Locamo 240 Locate 193 Loculi 327 Lodè 327 Lodi, Lodigiano 161, 162, 170, 172— 174, 197, 209—212, 217, 242, 243, 248, 249, 378, 384 Logudoro s. Capo di Logudoro Lombardei, Lombardia, lombardisch 164, 170, 247, 248, 370, 371, 373, 378, 382 Lomellina 170, 173, 175, 217—219, 221—225, 245—247, 249, 265, 267, 274, 286
Register Lonato 134, 1 4 1 Longarone 64 Lonigo 95, 96, 100 Loreo 26, 27, 83 Lovere 146, 148, 153, 158 L u 229, 230 Lucca 339—341, 3 5 1 , 353, 358, 359, 3 6 1 , 364, 366, 368, 372—376, 383 Lugano 240 Lugodoro s. Capo di Logudoro Lula 327 Lunigiana 366, 368, 378, 380, 383 Lusiana 87, 96 Lussin 28 Macerata 341, 370 Macomer 327 Magliano 343 Magomadas 327 Mailand, Milano, mailändisch, länder 3 1 , 100, 145, 157, 168—249, 273, 281, 339, 340, 348. 349, 3 5 1 . 353. 356—360, 365, 367, 3 7 ° . 376, 378. 384 Mairano 1 3 2 Malamocco 1 2 — 1 4 , 26 Malcesine 1 1 1 Maleo 210 Malo 95
Mai161, 342, 362,
Malta 352, 354, 364, 366, 368, 369, 372. 375. 377. 378, 3 8 1 , 382, 385 Mamoiada 327 Mandas 337 Mandello 197, 238 Manerbio 1 4 1 Mantua, mantuanisch, Mantuaner 57, 1 1 0 , 1 1 2 , 1 1 8 , 1 3 3 , 139, 205, 206, 244, 279, 339, 348, 3 5 1 , 353, 357—359, 361, 364, 365, 367, 37°, 376, 379, 384 Marano 40, 47, 48 Marca Trevisana, Marca Trevigiana, Mark von Treviso 38, 56, 58 Marchirolo 197, 238—241 Maremma 380, 381, 383 Marengo 266—268, 369 Mariana 308 Mariano 193
393
Marittima 347 Mark von Treviso s. Marca Trevisana Marken 370, 3 7 1 , 373, 380, 383 Marostica 87, 95, 96, 100 Marsala 344, 361 Martinengo 146, 148, 153, 158 Marzano 2 1 1 Masainas 337 Masio 230 Massa 3 5 1 , 353, 372, 374, 380, 383 Mattie 2 5 1 Maurienne 284 Mazzorbo 26 Méditerranée 369, 370 Meduno 40, 41 Mei 53, 58, 64 Melegnano 193, 196, 202 Mella 370 Menaggio 238 Menconico 220 Mendrisio 240 Mentone 372 Messina 339, 341, 342, 348, 356— 3 6 1 , 381, 382 Mestre 53, 56, 58 Metauro 370 Mezzana Rabattone 2 1 8 Mezzanino 218, 219 Mezzate 193, 196 Mezzo 146, 148, 149 Miasino 233 Milano s. Mailand Mincio 370 Mineo 344 Mira 79 Miradolo 2 1 1 Mirandola 3 5 1 , 353, 366 Mirano, Miran 75, 79, 81 Misano 1 5 7 Missaglia 193 Mittelitalien 339, 349, 354—356 Mitterburg = Pisino 28 Modena, modenesisch 339, 3 4 1 , 3 5 1 , 353, 358, 359. 361, 364, 366—368, 370—372, 374. 376, 378, 380, 384 Modica 361 Modolo 327 Molise 3 7 1 , 381, 382
394
Register
Monaco 267, 366, 368, 372, 375 Moncalieri 250 Mondovì 257, 264, 266—268, 273, 278, 279 Moneglia 297, 306 Monfalcone 40, 42, 50, 5 1 , 377 Monferrat, Monferrato 2 2 1 , 229, 244, 271—274, 279—282, 286, 3 5 1 , 353, 364. 379. 384 Monselice 75, 79, 81, 342 Montacuto 228 Montagnana 75, 79, 81 Montalcino 340, 341 Montana 29 Montblanc 285 Montebello 95, 96 Montecchio Maggiore, Montecchio Maggior 95, 100 Montefeltre 346 Monteforte 343 Montenotte 267, 268, 301, 369 Monte San Giuliano 344 Montesegale 221 Monticelli 206, 207 Montichiari 1 4 1 Monti Liguri occidentali 3 0 1 , 304 Monti Liguri orientali 301, 304 Montoggio 300 Monza 193, 194, 200, 202, 249 Monzambano 1 1 2 , 1 1 8 Morea 354 Moretta 251 Moriggi, Terre dei 170, 192 Mortara 219, 222, 223, 245, 275, 373 Motta 53 Moutiers 285 Mozzanica 1 5 7 Mozzo 40 Mulazzano 2 1 0 Murano 2, 1 1 — 1 4 , 26, 27 Musone 370 Narcao 337 Neapel 3 1 , 186, 325, 3 4 1 — 3 4 3 , 347—349. 352—362, 365, 366, 368, 3 7 i . 375. 376. 381, 382 Nebbiano 196
Nebbio 308, 309 Nervi 306 Nerviano 193, 202 Nesso 238, 239 Nice s. Nizza Nicola 297 Nicorvo 225 Nicosia 358 Nizza, Nice 252, 254—258, 261, 265—270, 272—275, 278, 279, 286, 361. 373. 377—379. 384 Nizza della Paglia 271, 274 Noale, Noal 53, 56 Nocera 346 Nonio 233 Nonza 309 Noragugume 327 Nosadello 2 1 0 Novalesa 251 Novara, Novarese, Alto Novarese, Basso Novarese 173, 1 9 7 , 1 9 9 , 200, 2 3 1 — 2 3 5 , 242, 243, 245, 246, 249, 261, 262, 265—268, 275, 287, 370, 373. 379, 384 Novellara 3 5 1 , 353 Novi 228, 230, 244, 267, 296, 298— 302, 304 Nulvi 338 Nuoro 327, 328, 337, 338 Oberitalien, oberitalienisch 2, 172, 204, 339, 349—356, 359. 360, 368, 369. 378 Occhiobello 82 Oderzo 53, 56 Österreich, österreichisch, Österreicher 28, 34, 4 1 , 48, 5 1 , 58, 173, 174, 198, 208, 224, 243, 246, 247, 262, 365, 367, 368, 376, 377 Oggiono 193 Ogliastrense 321 Oleggio 232, 234 Olgiate 193, 202 Olgiate Olona 193 Oliena 327 Ollolai 327 Olona 247, 370 Oltre Giogo 295, 296, 299, 304, 306
Register Oltrepò, Oltre Po 173, 174, 218—221, 223—225, 228, 246, 248, 265, 266 Olzai 327 Ombrone 369, 370 Omegna 233 Onago = Viconago 241 Oneglia 254, 257, 258, 260, 265, 266, 268, 270, 272—275, 279, 286, 298, 300—304, 306 Onifai 327 Orani 338 Orgiano, Orgian 95 Oriago 75, 79, 81 Oristano 315, 327, 328, 336—338 Ornano 307 Ornica 157 Orosei 327 Orta 233 Ortonovo 297 Orvieto 341, 346 Orzi 132 Orzinuovi 141 Osilo 338 Ossola, Ossola Superiore 197—201, 232, 246, 249, 262, 263, 265—267, 287, 384 Ostiano 205, 207, 244, 245 Ottone 301, 302 Ovada 296, 298, 299, 301, 304 Ovodda 327 Ozieri 328, 338 Padua, Patavium, paduanisch 23, 31—33. 35. 3 8 . 65—82, 99, 100, 164—168, 339—342. 34 6 . 348- 356. 357. 359. 361, 37°. 379 Pagazzano 157 Palermo 341, 342, 344, 348, 357, 359, 360, 381, 382 Palestro 225 Pallanza 197, 199—201, 243, 245, 246, 265—267, 275, 287, 373, 379, 384 Palmanova, Palma 43, 47, 48, 51 Palmas 337 Panaro 370 Pancarana 222 Pandino 161
395
Papozze 83 Parabiago 193 Parenzo 28, 30 Paris 186 Parma 168, 339, 345, 348, 350, 351, 353. 358. 359, 361. 364. 366—368, 373. 376, 380, 383 Parodi 296, 298, 299, 304 Passariano 370 Patavium s. Padua Paternò 344 Patria del Friuli s. Friaul Patriarcato, Patriarch s. Aquileia Patrimonio 347 Pattada 338 Paullo 210 Pavia 170—174, 194, 197, 201, 212—225, 228, 230, 242—245, 247—249, 275, 281, 302, 339—34 1 348, 356, 358, 36°. 361, 373. 379, 384 Pecetto 219 Pedemonte 95, 96 Pegli 300 Pella 233 Pellestrina 24, 27 Perledo 193 Pernumia 81 Perugia 339, 358, 360, 373 Peschiera 102—104, n o — 1 1 2 , 118, 119, 166 Pettenasco 233 Pettorazza 27 Piacenza, piacentinisch 168, 2 1 1 , 221, 244, 339, 351, 353, 358, 359, 361, 364, 366, 367, 373, 380, 383 Piave 64, 370 Piemont, piemontesisch, altpiemontesisch 51, 173, 175, 198, 199, 201, 217, 224, 229—234, 246, 250—287, 302, 345, 346, 35i. 353. 368, 373. 376, 377. 379. 382, 384 Pietra Marazzi 219 Pieve Albignola 218 Pieve di Cadore 64 Pincara 82 Pinerolo 250, 251, 254, 257, 264, 266, 272, 273, 279, 377
396
Register
Pinguente 28—31 Piombino 3 5 1 , 353, 364, 366, 368, 372—376 Piona 238 Piove di Sacco, Piove del Sacco 75, 79, 81 Pioverà 219, 230 Pirano 29, 30 Pisa 339—341. 380, 383 Pisino = Mitterburg 28 Pistoia 339, 342—344 Pizzighettone 206, 209 Pizzocorno 221 Pò 266, 268, 369 Pola 28, 30 Polcevera 296—298, 300 Polegge 95 Polesella 83 Polesine di Rovigo, Polesine 23, 26, 3 1 , 35, 81—87, 168, 379 Pontecchio 83 Pontecorvo 372, 375, 376 Ponti del Mincio 1 1 2 , 1 1 8 Pontirolo Nuovo, Pontirolo 1 5 7 , 1 9 4 , 200, 202 Pontremoli 244, 3 5 1 , 362 Ponzano 297 Porcia 50 Pordenone 40, 46, 50 Porlezza 193 Port Maurice s. Porto Maurizio Porto 1 0 3 — 1 0 5 , n o , 1 1 9 Portobuffole 53 Portogruaro, Porto Gruaro 40, 42, 5°. 5i Porto Maurizio, Port Maurice 268, 301—303 Portoscuso 337 Porto-Vecchio 307, 309, 3 1 2 Portovenere 297, 298 Posada 327 Poschiavo 241 Povolaro 95 Pozzallo 361 Pozzolo Formigaro 228, 244, 245, 302 Pra 300 Prato 343—345 Pregola 221
Primiero 374 Principato Citra 3 7 1 , 3 8 1 , 382 Principato Ultra 3 7 1 , 3 8 1 , 382 Puget-Théniers 267, 269, 274, 275, 373, 377 Pumenengo 157 Quamero 28 Quartu 337 Quattordio 230 Quinzano 102, 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 6 Racconigi 279 Rapallo 297, 298, 306 Ravenna 345 Recco 297, 300 Reggio 348, 364, 370, 380 Regione Cismontana 309, 3 1 1 — 3 1 3 , 385 Regione Oltramontana 309, 3 1 1 , 3 1 2 , 385 Remedello di sopra 139 Remedello di sotto 139 Reno 370 Rezzonico 238 Rho 193, 196, 202 Rimini 345 R i v a 374 Rivarolo 207 Rivarolo 250, 253 Rivarone 2 1 9 R i v a San Vitale 240 Riviera di Brescia 128 Riviera di Lecco 193, 194 Riviera di Levante 296, 298, 299, 3 0 1 , 304 Riviera di Ponente 296, 298—301, 304 Riviera di Salò 36, 1 2 9 — 1 3 3 , 1 3 5 — I 4 1 . 379 Riviera d' Orta 2 3 1 — 2 3 4 , 242, 246, 249, 265, 287, 365 Rivoli 250, 253 Rivolta d'Adda 1 6 1 Roana 87, 96 Robbio 225, 226 Rocca 309 Roccabruna 372
Register
397
Roccacontrada = Arcevia 346 Rocca Susella 220 Roccatagliata 297 Rocchetta 301 Rogno 139, 156 Rom, Rome, römisch 175, 212, 2 1 4 , 339. 342. 3 4 6 . 347. 3 5 7 — 3 6 1 , 373. 3 8 1 , 383 Romagna 3 1 , 345—347, 368, 370,
San Filippo 344 San Fiorenzo 307, 309 San Giorgio 2 5 1 San Giovanni Suergiu 337 San Giuliano 193, 196, 197 Sanguinetto i n Sanluri 337 San Lussurgiu 327, 338 San Marino 350, 352, 353, 366, 368,
37 1 » 378, 380, 383 Romagnano 232 Romagnese 220 Romanengo 162 Romano 145, 146, 148, 153, 158 Rome 369, 370 Roncadelle 127 Rondanina 302 Rosate 193 Rosazzo 40 Rosignano 267 Rosolina 27 Rotzo 87, 96 Rovato 141 Rovegno 302 Roverè di Velo n i Rovereto 3 1 , 374 Rovigno 30 Rovigo 3 1 , 33, 82—87, 164, 167 Rubicone 370 Ruino 220
37 2 - 375 San Martino 219 San Martino dall' Argine 207 San Massimo 1 1 3 , 1 1 4 , 1 1 6 San Maurizio 233 San Michele extra. San Michele, San Michele di Campagna, San Michele in Campagna 102, 1 1 3 , 114, 116 San Nazzaro 218 San Pier d' Arena 291, 295, 298, 300 San Piero in Gu 99 San Pietro Incartano 1 1 1 San Polo 53 San Ponzo 220 Sanremo 267, 301, 303, 306 San Rocco al Porto, San Rocco 2 1 1 , 2 44. 245 San Salvatore 53, 2 2 1 , 229, 230, 281 San Sebastiano Curane 228 Santa Cristina 194 Santa Croce in Cittadella 102 Santadi 337 Sant' Agnese extra 1 1 4 Sant' Albano 220 Santa Lucia extra 102, 1 1 4 Santa Margherita 220 Santa Margherita 306 Sant' Angelo 2 1 0 Sant' Anna d'Alfaedo 1 1 1 Sant' Antioco 337 Sant' Antonino 2 5 1 Sant' Antonio di Chievo 1 1 6 Santhià 268 Santo Stefano d'Aveto 303 Santo Stefano di Magra 297 San Vito 4 1 , 5 1 San Zeno Naviglio, San Zeno 127
Sabbioneta 207, 3 5 1 , 353, 365 Sabina 347 Sacile 40, 46, 50 Sagama 327 Sagliano 220 Saint J e a n de Maurienne 285 Sale 2 1 9 Salò 36, 128, 129, 1 3 1 — 1 3 5 , 1 3 7 — 1 4 1 , 163, 164, 166, 168, 379 Salti del Sulcis 337 Saluzzo 2 5 1 , 2 5 3 , 2 5 4 , 2 5 6 , 2 6 4 — 2 6 6 , 268, 272, 273, 279, 377 San Bonifacio i n San Columbano 2 1 0 San Daniele 4 1 , 5 1 San Dona 53, 58 San Donato 193
398
Register
San Zenone 2 1 0 Sardinien, Sardegna 199, 245, 263, 286, 3 1 4 — 3 3 9 , 34 8 . 349, 352, 354. 362, 365, 367, 369, 372, 375, 376, 378, 38I, 385 Saronno 202 Sartène 3 1 0 , 3 1 2 , 3 1 3 Sarzana 297, 3 0 1 , 306 Sarzanello 297 Sassari; vgl. auch Capo di Sassari 3 1 4 — 3 1 6 , 3 2 2 - 324, 326, 328, 3 3 1 — 3 3 6 , 338 Sassello 299, 304, 306 Savigliano, Savillan 250, 254, 268, 272, 279 Savignone 300 Savillan s. Savigliano Savoie 282 Savona 268, 299—305 Savoyen, Savoie, savoyisch 2 2 1 , 244, 245, 252, 254—256, 260, 262, 263, 270—272, 274, 279, 282—286, 299, 3 1 4 , 352, 354. 363, 365, 367, 377, 384 Scaldasole 218 Scano 327 Scarnafigi 251 Schiavonia 46 Schio 95, 100 Schweiz, svizzero, Schweizer 240, 241 Segrate 193 Senese s. Siena Sennariolo 327 Serbariu 337 Serio 247, 370 Serravalle 53, 56 Serravalle Scrivia 228, 244, 302 Sèsia 266, 268, 369 Sesto 40 Sestri 296, 297 Sestri Levante 297, 298 Sestri Ponente 297, 300 Settala 193 Sette Comuni 87, 95—97, 100, 165, 379 Seveso 193 Sezzè 230
Siccomario 218, 219, 2 2 1 , 223—225, 245, 246, 248, 275, 287 Siena, sienesisch, senese 339, 340, 344, 348, 3 5 1 , 356, 358, 360, 363, 380, 381, 383 Sindia 327 Siniscola 327 Siracusa 344 Sirmione 1 1 8 , 139 Siziano 218 Sizilien 314, 325, 343, 344, 346, 348, 349, 352, 354, 358, 362, 365, 366, 369, 372, 375, 376, 378, 3 8 1 , 382 Soave 103, 104 Somma 193, 196 Sommacampagna n o Sommariva 280 Sommo 218 Soncino 162, 209 Sondrio 370, 376, 378 Soresina 206, 209 Sorico 238 Sorli 228 Sornico 240 Sorso 338 Sospello 265, 266 Spanien, spanisch, Spanier 167, 168, 1 7 1 , 172, 175, 2 1 7 , 2 2 1 , 224, 243— 246, 258, 265, 270, 273, 274, 279, 281, 314, 324, 326, 358, 361, 362, 365, 377 Spilimbergo 50 Spino d'Adda 1 6 1 , 2 1 1 Squadra Calcinate s. Calcinate Squadra dell' Isola s. Isola Squadra De' Mauri s. De' Mauri Squadra di Mezzo s. Mezzo Squadra Nebbiano s. Nebbiano Squadra Rezzonico s. Rezzonico Staghiglione 220 Stato dei Presidi 3 5 1 , 353, 362, 365, 366, 368 Stazzano 228, 244, 245, 302 Stella 306 Stradella 222, 225 Sture 266, 268, 369 Süditalien 343 Sulcis 337
Register S u m m a g a 40 Svini 327 S u s a 250—252, 254, 264, 266, 273, 2 74- 377 Svizzero s. Schweiz
T a g g i a 306 Tagliamento 370 Taglio d i P o 27 Taleggio 1 5 7 T a r a n t o 358 T a r e n t a i s e 284 T a r o 369 T e m p i o P a u s a n i a , T e m p i o 327, 330, 337. 338 T e n d a 254, 272 Teolo 75, 79, 8 1 T e r n i e r , T e n i e r 283, 284 T e r r a di B a r i 3 7 1 , 381, 382 T e r r a di L a v o r o 3 7 1 , 3 8 1 , 382 T e r r a d ' O t r a n t o 3 7 1 , 3 8 1 , 382 T e r r a f e r m a 3 1 — 3 8 , 4 1 , 43, 49, 85, 88, 106, 1 1 9 , 135, 150, 158, 159, 164, 1 7 2 T e r r a n o v a 3 1 5 , 330 T e r r e dei Moriggi s. Moriggi Terziere d i mezzo (Veltlin) 2 4 1 Terziere i n f e r i o r e (Veltlin) 2 4 1 Terziere s u p e r i o r e (Veltlin) 2 4 1 Tessin 194, 198 T h i e n e 95, 100 T h o n o n 282, 283, 285 Ticengo 162 Ticinum = Pavia 212 T i n n u r a 327 T i o n e 374 Tirol 374 T o l m e z z o 40, 48, 51 Torcello 11, 26, 27 T o r i n o s. T u r i n T o r p è 327 T o r r e dei R a t t i , T o r r e d e ' R a t t i 228, 245, 3 ° 2 T o r r e di L e m i e 253 Torre Pallavicina 157 Torre Vecchia 218 Torricelle di T o m b a , Torreselle di T o m b a 102, 1 1 4
399
Tortona, Tortonese 1 7 1 , 173, 219, 2 2 1 , 226—230, 242, 243, 245—247, 249, 265—267, 269, 275, 287, 379, 384 T o s c a n a 342, 344, 347, 353, 359, 363, 366—368, 370, 373, 376, 383 T r a n s p a d a n a 100 T r a p a n i 344, 3 6 1 T r a s i m è n e 369, 3 7 0 Tratalias 337 .Travacò 219 T r e b b i a n o Nizza 220 T r e b e c c o 220 T r e c a t e 232, 234 T r e c e n t a 82 T r e g n a n o 111 Trenno 1 7 1 , 193 T r e n t i n a r a 343 Tresnuraghes 327 Treviglio 1 5 7 , 194, 200—202, 206, 247, 249 Treviso, T r e v i s a n , T r e v i s a n e r 31, 32, 34, 38, 52—58, 163, 1 6 6 — 1 6 8 , 346, 3 7 ° . 379. 382 T r i c e r r o 2 7 1 , 274 T r i e n t 370, 374 Trigolo 1 6 2 T r i n c h i a n a 58, 64 T r i n o 2 7 1 , 273, 274 T r i o r a 306 T r o n t o 370 Turin, Torino, Augusta Taurinorum 250, 252—254, 256, 257, 2 6 1 , 263, 264, 266, 273, 274, 276—279, 339, 345, 358—361 Turritana 321 U d i n e 39—41. 43—45, 48—51. 3 7 ° U g g i a t e 238, 239 U l t r a p l a v e 57 U m b r i e n 346, 380, 383 Unteritalien 356 U r a g o 206, 207 U r b a n i a 346 U r b i n o 346, 363, 380, 383 Uselense 3 2 1 Usseglio 253 U t r e c h t 377
400
Register
Vailate 1 6 1 Val Averara 148, 149, 1 5 3 Val Blennia 194 Val Brembana 147, 149 Val Calepia 146, 148, 149 Val Camonica 128—-135, 137—-141, 379 Val Capriasca 194 Val Cavallina 146, 148, 149 Valcuvia 197, 238, 239, 241 Valdagno 95, 100 Val d'Aosta 270 Val della Torre 253 Val delle Mesane s. Val Mesane Val Demone 381, 382 Val di Luserna 264 Val d'Imagna 147, 149 Val di Nizza 220 Val di Perosa 264, 272 Val di Polcevera 300 Val di San Martino 264 Val di Scalve 145, 148, 149, 153 V a l d' Ossola 262 Valenza 2 2 1 , 229—231, 245, 274 Valenziana 321 Val Fondra 148, 149 Val Foppolo 148, 149 Val Gandino 147, 149 Valle d'Intelvi, Vall'Intelvi 170, 237—239 Valle Salimbene 218 Val Leventina 194 Vali' Intelvi s. Valle d' Intelvi Valmacca 194, 244, 245 Valmaggio 240 Valmareno, Valmaren 53 V a l Mazzara 381, 382 Val Mesane, Val delle Mesane 130, 133 Val Noto 381, 382 Val Riviera 194 Valromey 283 Valrovina 99 Val Sabbia 1 2 8 — 1 3 5 , 1 3 7 — 1 4 1 , 379 Val San Martino 147, 149 Val Sassina 193 Val Seriana 147, 149
Val Sesia 170, 175, 2 3 1 — 2 3 5 , 242, 243, 245—247, 249, 259, 260, 262, 263, 265—267, 274, 286, 384 Valstagna 99 Val Taleggio s. Val Traietto Valtellina = Veltlin 241 Val Torta 148, 149, 1 5 3 Valtorta 157 Val Traietto = Val Taleggio 148, 149, 153 Val Travaglia 193, 196 Val Trescor 146, 148, 149 V a l T r o m p i a i 2 8 — 1 3 5 , 1 3 7 — 1 4 1 , 379 Valverde 220 Varallo 234, 235, 243, 245, 266, 275 Varazze 300 Varenna 193, 194 Varese 193, 194, 200, 202 Varese 297 Vargo 228 Varzi 220, 224 Vedeseta 157 Veglia 28 Velo i n Veltlin=Valtellina 194,241,375—377 Venaus 251 Venedig, Venezia, venetianisch, Venetianer 1—42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58—60, 62—64, 66—70, 72, 74, 76, 78—80, 82—84, 86—88, 90, 92, 94, 96, 98—100, 102, 104, 106, 108, 1 1 0 , 1 1 2 — 1 1 4 , 1 1 6 , 1 1 8 , 1 2 0 — 1 2 6 , 128, 130, 1 3 2 , 134, 136, 138—140, 142, 144—146, 1 4 8 — 150, 152, 1 5 4 — 1 5 6 , 1 5 8 — 1 6 0 , 1 6 2 — 1 6 7 , 170, 172, 184, 186, 202, 244, 255, 256, 278, 280, 282, 290, 340—342, 346, 348, 3 5 1 , 353, 357—360, 362, 365, 367, 368, 370, 376, 377. 382 Venetianische Besitzungen 23—168, 244, 362 Venetien 370, 3 7 1 , 373 Ventimiglia 306 Venzone, Venzon 40, 50 Vercelli 232, 256, 257, 261, 264, 266, 268, 271, 273—275, 279 Vermeneschi 220, 224
Register Verolanuova = Verola Algise 139—141 Verona, veroneser, Veronese 31—-33, 35, 1 0 0 — 1 2 1 , 126, 1 3 1 , 134, 139, 140, 1 6 3 — 1 6 8 , 339, 340, 347—349, 357. 359, 361, 37o, 379 Verrua 253 Vespolate 232 Vezzano 297 Viadana 207 Vicenza, vicentinisch 33, 35, 37, 38, 57, 58, 79, 87—100, 1 1 2 , 1 1 8 , 120, 164—166, 168, 356, 357, 359, 3 6 1 , 3 7 ° , 379 Vico 3 0 9 — 3 1 1 Viconago = Onago 241 Vidigulfo 197, 218, 221 Vigevano, Vigevanasco 173, 2 1 7 , 219, 2 2 1 , 225—227, 242, 245—247, 249, 261, 265, 275, 287, 379, 384 Vigone 2 5 1 Villabella = Lazzarone 230 Villacidro 337 Villafranca 1 1 0 , 1 1 2 Villafranca 251 Villano v a 218 Villar Focchiardo 251
26
401
Villanos 337 Vimercate 193 Vistarino 218 Vittorio Veneto s. Ceneda Viù 253 Voghera 218, 219, 2 2 1 , 225, 228, 245, 249, 265—267, 269, 275, 287, 373 Volongo 205, 207, 244, 245 Voltaggio 300 Volterra 380, 383 Voltri 297, 298, 300 Volverá 2 5 1 Waadtland 282 Wälschtirol 370, 3 7 1 , 375 Westeuropa 329 Zavattarello 220 Zeccone 218 Zentralitalien 363 Zerba 221 Zezio 238, 239 Zibello 206 Zinasco 218 Zoldo 61 — 63, 167 Zypern 362
B e l o c h , Bevölkerungsgeschichte Italiens III.
KARL JULIUS BELOCH
BEVÖLKERUNGSGESCHICHTE ITALIENS Band I:
Band II:
Grundlagen. Die Bevölkerung Siziliens und des Königreiches Neapel. VIII, 284 Seiten. 1937. Die Bevölkerung des Kirchenstaates, Toscanas und der Herzogtümer am Po. 2., durchgesehene Auflage. Herrausgegeben von Luigi Pareti. Oktav. Etwa 320 Seiten. 1961. In Vorbereitung.
Vom gleichen Verfasser erschien:
GRIECHISCHE GESCHICHTE 2., neugestaltete Auflage. 4 Bände. Oktav. Band I:
Baad II:
Die Zeit vor den Perserkriegen. 2. Abteilung. Nachdruck. Mit Nachtrag. Mit einer Karte. VIII. 424 Seiten. 1926. Bis auf die sophistische Bewegung und den peleponnesischen Krieg. 1. Abt. Nachdruck. VIII, 432 Seiten. 1927. 2. Abt. Nachdruck. Mit 1 Karte und 4 Plänen. VIII, 418 Seiten. 1931.
Band III:
Bis auf Aristoteles und die Eroberung Asiens. 1. Abt. XII, 652 Seiten. 1922. 2. Abt. Mit 1 Karte. X , 504 Seiten. 1923.
Band IV:
Die Griechische Weltherrschaft. 1. Abt. XIII, 734 Seiten. 1925.
WALTER
DE GRUYTER
& C O . • B E R L I N W 35
vormals G. J . Göschen'scbe Verlagshandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl J . Trubner • Veit & Comp.