Bevölkerungsgeschichte Italiens: Band 1 Grundlagen. Die Bevölkerung Siziliens und des Königreichs Neapel [Reprint 2021 ed.] 9783112419861, 9783112419854

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Bevölkerungsgeschichte Italiens: Band 1 Grundlagen. Die Bevölkerung Siziliens und des Königreichs Neapel [Reprint 2021 ed.]
 9783112419861, 9783112419854

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KARL JULIUS BELOCH

BEVÖLKERUNGSGESCHICHTE ITALIENS I

GRUNDLAGEN. DIE B E V Ö L K E R U N G S I Z I L I E N S UND DES KÖNIGREICHS

NEAPEL.

BERLIN UND LEIPZIG

WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G.J.GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G — G E O R G R E I M E R — K A R L J. T R Ü B N E R — V E I T & C O M P .

1937

Printed in German? Archiv-Nr. 473337 Druck von Walter de Gruyter & Co., Betlin W 35

VORWORT DES HERAUSGEBERS Im Jahre 1929 wurde Julius Beloch vom Tode überrascht, während er mit einer letzten Durchsicht seiner aus langjährigen Archiv-Nachforschungen hervorgegangenen und fast druckfertigen Arbeit über die Bevölkerungsgeschichte Italiens beschäftigt war. Das Werk sollte das erste Glied einer Bevölkerungsgeschichte Europas sein, von welcher schon mehr oder weniger ausgearbeitete Manuskripte über die Bevölkerungsgeschichte Deutschlands, Frankreichs und Englands, ebenfalls auf die sorgfältigsten Archiv-Untersuchungen gegründet, vorliegen. Es umfaßt 12 Abschnitte: I. Grundlagen. — II. Sizilien. — III. Königreich Neapel. — IV. Der Kirchenstaat. — V. Toscana. — VI. Die Herzogtümer am Po. — VII. Republik Venedig. — VIII. Das Herzogtum Mailand. — IX. Piemont. — X . Genova; Corsica. — X I . Sardinien. — XII. Gesamtbevölkerung von denen die drei ersten in dem vorliegenden Bande enthalten sind. Der Band, dessen Beendigung den Verfasser selbst nur noch wenige Monate oder gar Wochen beschäftigt hätte, erscheint jetzt verspätet durch mancherlei Ursachen, deren Aufzählung sich hier erübrigt. Sie waren alle unabhängig von dem Willen dessen, der für die Drucklegung Sorge getragen hat. Denn nachdem ich im Einverständnis mit den Töchtern meines tiefbetrauerten Lehrers diesen Auftrag übernommen hatte, war mein Bestreben, die Ausgabe dem von Beloch hinterlassenen Text und den Absichten des Verfassers so treu entsprechend wie nur möglich zu gestalten. Es wurde nichts Neues oder Persönliches in den Text eingefügt. Ich habe mich lediglich darauf beschränkt, bei zwei

IV

Vorwort

verschiedenen Fassungen desselben Inhalts diejenige auszuwählen, die mir den Absichten des Verfassers am meisten zu entsprechen schien, und einige Wiederholungen zu streichen. Die Berechnungen, insbesondere die der Prozente, sind, wie es auch der Verfasser gewünscht hatte, einer nochmaligen sorgfältigen Prüfung unterzogen worden. In bezug auf die Provinzen des Königreichs Italien ist die Einteilung beibehalten worden, welche seit Begründung des Königreichs bis 1925 gültig war, wie es der Verfasser selbst für angebracht hielt, da die seither vorgenommenen Veränderungen eine Umgestaltung erfordert hätten, die der Übersicht der Entwicklung der Bevölkerung Italiens keine größere Deutlichkeit verliehen haben würde; im Gegenteil ist vielleicht der Überblick klarer bei Beibehaltung der traditionellen Umgrenzungen der Gebiete. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß das Werk, dessen erster Teil hier erscheint, so herauskommt, wie es der Verfasser selbst gewünscht hätte. Gewiß sind die zu überwindenden Schwierigkeiten, die sich aus der mühseligen Lesbarkeit des italienischen sowohl als des deutschen Manuskriptes und aus der besonderen Erschwerung für mich durch ein dauerndes Augenleiden ergaben, keine geringen gewesen. Möge nun das Buch bei deutschen und italienischen Gelehrten eine günstige Aufnahme finden, und möge es beitragen und anregen zu jener kulturellen Zusammenarbeit zweier großer Nationen, für die Beloch sein ganzes Leben lang gewirkt hat. Rom, den 27. Oktober 1936.

Gaetano De Sanctis.

INHALTSVERZEICHNIS I. Grundlagen i . Die Aufnahmen der Bevölkerung.

i

Aushebungslisten i . — Schwurlisten i . — Zählung der Feuerstellen 2. — Steuerlisten 5. — Aufnahmen der Gesamtbevölkerung 6. — Kirchliche Zählungen 9. — 10

2. Die Geschlechter 3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

23

4. Bewegung der Bevölkerung

58

. . .

Geburts- und Sterbelisten 58. — Die Epidemien 67. — Die Pest von 1630 Seite 69. —

73

5. Soziale Gliederung der Bevölkerung § 1. Die Bevölkerung geistliches Standes 73. — § 2. Die Dienstboten 84. — § 3. Die Juden 86. —

II. Sicilien 1 . Die Bevölkerung im X I I I . und X I V . Jahrhundert

91

§ 1. Die G e n e r a l i s s u b v e n t i o in der Hohenstaufenzeit 91. — § 2. Zahlangaben der Feuerstellen im XIV. Jahrhundert 93. — Die Bewegung der Bevölkerung 95. — 2. Die Aufnahmen der Bevölkerung

seit 1 5 0 0 . . .

§ 1. Volkszählungen 96. — § 2. Quellen und ihre Bearbeitung 97- — § 3 Die einzelnen Zählungen: I. 1501 Seite 99. — § 4. I I . 1548 Seite 100. — § 5. III. 1570 Seite 104. — § 6. IV. 1583 Seite 105. — § 7. V. 1595 Seite 106. — § 8. VI. 1607 Seite 107. — § 9. VII. 1616 Seite 108. — § 10. VIII. 1624 Seite 108. — § 11. IX. 1636 Seite 109. — § 12. X. 1642 Seite I i i . — § 13. XI. 1652/3 Seite i n . — § 14. XII. 1681 Seite 112. — § 15. XIII. 1713/4 Seite 113. — § 16. 1737 Seite 114. — § 17. XIV 1747/8 Seite 115. — § 18. 1798 Seite 116. — § 19. Übersicht Seite 117.

96

VI

Inhaltsverzeichnis

3. Palermo

118

§ 1 . Vom X I I I . bis X V . Jahrhundert 118. — § 2 . Die Zählungen von 1479 und 1501 Seite 120. — § 3. Das vorhandene Quellenmaterial vom X V I . bis X I X . Jahrhundert 1 2 1 . — §4. Die Bevölkerung im X V I . Jahrhundert 124. — § 5. Die Epidemien im X V I . Jahrhundert 127. — § 6. Die Zählungen von 1591 und 1606 Seite 127. — § 7. Die Zahlung von 1613 Seite 129. — § 8. Die Zahlung von 1624 Seite 1 3 1 . — § 9. Das X V I I . und X V H I . Jahrhundert 132. — Die Entwicklung der Bevölkerung vom X I V . bis zum X I X . Jahrhundert.

4. Messina

136

§ i . Quellenmaterial für das X I I I . bis X V I . Jahrhundert 136. — § 2. Quellenmaterial für das X V I I . Jahrhundert 136. — § 3. Die Bewegung der Bevölkerung im X V I . Jahrhundert 138. — § 4. Die Bewegung der Bevölkerung seit dem Ende des X V I . Jahrhunderts 138. — § 5. Das X V I I I . Jahrhundert 1. Hälfte 140. — § 6. Das X V I I I . Jahrhundert 2. Hälfte 1 4 1 . — § 7. Die Zahlung von 1798 Seite 142. — § 8. Übersicht 143. —

5. Catania

144

§ 1 . Vom X I I I . bis X V I . Jahrhundert 144. — § 2. Das XVTI. Jahrhundert 145. — § 3. Das X V I I I . Jahrhundert. — Das Landgebiet von Catania 146. —

6. Die Gesamtbevölkerung seit 1500

147

§ 1. Mangelhaftigkeit der Listen 147. — § 2. Die miteinbegriffenen Städte und Ortschaften 149. — § 3. Die nichteinbegriffenen Inseln 149. — § 4. Die Mangelhaftigkeit der Zahlungen im X V I . Jahrhundert 150. — § 5. Gesamtergebnis 152. —

7. Besiedelung

153

§ 1. Der Flacheninhalt 153. — § 2. Die drei Provinzen Siziliens 155. — § 3. Die Dichtigkeit der Bevölkerung 155. — § 4. Verteilung der Bevölkerung auf die Gemeinden 156. — § 5. Verteilung der Steuern auf die Gemeinden 159. — § 6. Die Größe der Gemeinden im X V I . Jahrhundert 160. — § 7. Die Größe der Gemeinden im X V I I . und X V I I I . Jahrhundert 1 6 1 . — § 8. Gesamtübersicht 163. -

8. Malta § 1 . Im X I I I . Jahrhundert 1 6 4 . - 5 2. Vom X I V . bis X I X . Jahrhundert 165. — § 3. Gesamtübersicht 168. —

164

Inhaltsverzeichnis

VII

III. Das Königreich Neapel i . Die Stadt Neapel

169

Literatur 169. — § 1. Im XIII. Jahrhundert 169. — § 2. Vom XIV. bis XVI. Jahrhundert 170. — § 3. Die Zählung von 1547 Seite 171. — § 4. Die Zahlungen um die Wende des XVI. zum XVII. Jahrhundert 173. — §5. Besonders gezählte Teile der Bevölkerung 175. — §6. Die Pest von 1656 Seite 178. — § 7. Bewegung der Bevölkerung im XVII. Jahrhundert 179. — § 8. Erste Hälfte des XVIII. Jahrhunderts 181. — §9. Seit 1765 Seite 182. — § 10. Zählungen nach Geschlecht im XVIII. Jahrhundert 184. — §11. Die Bevölkerung der Vororte 185. — §12. Die Geistlichen 187. — § 13. Die Casali 188. — 2. Die Generalis subventio (Collecta)

190

§ 1. Steuerbeiträge zur Zeit Friedrichs II. 190. — §2. Steuerbeiträge in der Anjouzeit 191. — § 3. Die Einschätzung der Gemeinden im XIII. Jahrhundert 192. — § 4. Die Einschätzung der Provinzen im XIII. Jahrhundert 193. — §5. Verhältnis von Steuersätzen zur Zahl der Feuerstellen 195. — § 6. Die einzelnen Feuerstellen 198. — § 7. Ungleichmäßigkeiten in der Besteuerung 199. — § 8. Berechnung der Bevölkerung nach den Feuerstellen 201. — 3. Die Herdsteuer

203

§ 1. Seit dem XV. Jahrhundert 203. — § 2. Die Handhabung der Zählungen 205. — § 3. Besteueningsverfahren 208. — § 4. Die Quellen vom XV. bis XIX. Jahrhundert 209. — § 5. Zahl der besteuerten Feuerstellen 212. — § 6. Verteilung der Feuerstellen auf die Provinzen 213. — 4. Die Entwicklung der Bevölkerung

216

§ 1. Zahl der Einwohner nach Feuerstellen 216. — § 2. Die kirchlichen Zählungen 217. — § 3. Verhältnis der Feuerstellen zu der Bevölkerung 219. — § 4. Veränderungen in der Zahl der Feuersteilen im XVI. und XVII. Jahrhundert 222. — § 5. Die Einwohnerzahl im XVI. Jahrhundert 224. — § 6. Die Entwicklung der Bevölkerung im XVI. Jahrhundert 225. — §7. Die Entwicklung der Bevölkerung im XVII. Jahrhundert 226. — § 8. Die Entwicklung der Bevölkerung im XVIII. Jahrhundert 229. — 5. Die Provinzen 1. T e r r a di L a v o r o § 1. Gebiet der Provinz 233. — § 2. Bevölkerung und Dichtigkeit 234. — Ischia 236. — § 3. Besteuerung der übrigen Gemeinden 236. — §4. Die Einwohner der einzelnen Städte.

233

Vili

Inhaltsverzeichnis.

2. P r i n c i p a t o § 5. Gebiet der Provinz 240. — § 6. Die Städte 242. — 3. Molise § 7. Gebiet der Provinz 244. — § 8. Bevölkerungsgeschichte 246. —• 4. A b r u z z o § 9. Gebiet der Provinz 247. — § 10. Bevölkerungsgeschichte 249. — 5. A p u l i e n § Ii. Gebiet der Provinz 251. — § 12. Bevölkerungsgeschichte 253. — § 13. Terra di Bari 255. — § 14. Terra d'Otranto 257. — § 15. Capitanata 259. — 6. B a s i l i c a t a § 16. Gebiet der Provinz 260. — Bevölkerungsgeschichte 261. — 7. C a l a b r i a § 17. Gebiet der Provinz 263. — 265. —

§ 18 Bevölkerungsgeschichte

Übersicht §1. Flächeninhalt 267. — §2. Geschichte und Dichtigkeit der Bevölkerung 268. — § 3. Die Städte im XIII. und XIV. Jahrhundert 272. — § 4. Die Städte vom XV. bis XVIII. Jahrhundert 274. —

267

I.

Grundlagen i. Die Aufnahmen der Bevölkerung Verzeichnisse der Bürger in wehrpflichtigem Alter sind schon früh geführt worden. Sie bestanden in Pisa schon 1163, in Siena seit 1198, in Florenz seit wenigstens 1266. Erhalten ist das Liier magnae massae populi civitatis mutinensis vom Februar 1306, in dem alle solche Bürger namentlich aufgeführt werden; in einer Urkunde aus Poggibonsi war eine Liste dieser Art schon 1226 erwähnt, es wird aber nur die Hauptsumme angegeben. Auch in den Chroniken aus dieser Zeit finden sich Zahlen der Waffenfähigen, so bei G. Villani 1302 für Florenz und im Chronicon Justiniani 1338 für Venedig, 1397 für Padua; es fragt sich aber, was diese Angaben wert sind. Das militärpflichtige Alter ging damals von 16—18 bis 70 Jahren. Wichtige Staatsverträge mußten in dieser Zeit sehr oft von der Gesamtheit der Bürger beschworen werden. Solche Schwurlisten, mit namentlicher Aufführung der Schwörenden, sind uns aus dieser Zeit mehrfach erhalten: aus Bassano 1175, den Castella Ardengorum bei Siena 1202, der pisanischen Maremma 1204, der sienesischen Maremma 1221, Pisa 1228, Montalcino bei Siena 1233, Val d'Era 1286 und 1288, Lucca, Massa, Poggibonsi 1331. Die Geistlichen waren von der Schwurpflicht befreit, und auch von den übrigen schworen natürlich nicht alle; da aber die fehlenden von schwerer Strafe bedroht waren, können es nicht allzu viele gewesen sein, sodaß uns die Listen, von Ausnahmefällen (inneren Unruhen) abgesehen, annähernd die Gesamtzahl der Bürger geben. Bei och, Bevöllcenrngsgeschichte Italiens I. i

2

I. Grundlagen

Neben den Bürgerlisten stehen die Zählungen der Feuerstellen. Die älteste, deren Ergebnisse uns erhalten sind, ist die Zählung in Malta unter Kaiser Friedrich II., wenig später sind der Liber focorum von 1255 aus Pistoia und die Zählungen in den Gebieten von Perugia (1278) und Padua (um 1281). Aus Reggio (Emilia) ist uns ein Liber focorum von 1315 erhalten, in dem sämtliche Familienhäupter namentlich aufgeführt werden. Im Königreich Sicilien gehen die Zählungen der Feuerstellen vielleicht schon in die Normannenzeit hinauf, doch ist einiges davon erst aus dem Ende des X I I I . und dem Anfang des X I V . Jahrhunderts auf uns gelangt. In der Romagna sind die Feuerstellen 1371 gezählt worden; um dieselbe Zeit in Piemont und Savoien; etwas früher in den Marken und Umbrien; doch ist uns, abgesehen von der Romagna, nur verhältnismäßig wenig davon glaubwürdig überliefert. Für einen großen Teil Siciliens haben wir aus 1374 eine Liste der domus, worunter ebenfalls Feuerstellen zu verstehen sind. Im Königreich Neapel beginnt die Reihe von Listen der Feuerstellen mit dem Anfang der aragonischen Herrschaft und endet mit den letzten Zeiten der spanischen (1448—1669); aus Sardinien haben wir die Zahlen von 1485—1751, seit 1688 zusammen mit der Zahl der Einwohner. Im Herzogtum Mailand sind die Feuerstellen bereits unter den Sforza, wahrscheinlich schon früher gezählt worden, erhalten ist uns das Ergebnis aber erst aus spanischer Zeit, um 1542. Auch in der Republik Genua sind bis zum Anfang des X V I . Jahrhunderts nur die Feuerstellen gezählt worden. Um aus der Zahl der Feuerstellen die Bevölkerung zu bestimmen, müssen wir von den Territorien ausgehen, in denen neben den Feuerstellen auch die Einwohner gezählt wurden. Die damit sich ergebenden Verhältniszahlen sind folgende:

i . Die Aufnahmen der Bevölkerung Sizilien 1501 1548 1570 1583 1595 1607

4.0 4.4 4,0 4.1 4.0 4.1

3 Sardinien

1616 1624 1642 1652

1688 1698 1728

4.0 3.8 3.8 3.9 3.7 3.7

1713 1747

I75I 1782 1799

3.7 3.9 3,8 3.9 4.1 4-5

Festland 1489 1509 1522 1551 1562 1573 1573 1580 1582 1600

Massa Lubrense . . . . 6,0 Parma (Landgebiet) . . 7.2 Verona (ohne die Stadt) 6.3 Stato Fiorentino . . . 5.5 Stato Fiorentino . . . 5.i Parma (Landgebiet) . . 7,8 Assisi (Diözese) . . . . 5.0 Benevent (Diözese). . . 5.5 Perugia (ohne die Stadt) 5.1 Casali von Neapel . . . 6,3 Mittel

6,0

um 1600 Ischia (Diözese) um 1600 Salerno (Diözese) 1638 Stato Senese . . . . 1642 Stato Fiorentino . . 1644 Foligno (ohne die Stadt) 1648 Massa Lubrense . . 1750 Piemont 1766 Republik Venedig (Ge biet in Italien) . . . 1767 Herzogtum Modena Mittel

7.6 4.3 6,3 4.7 4.3 4.7 4.8 5.0 4.9 5,2

Das Mittel geht also auf dem Festlande von Jahrhundert zu Jahrhundert herunter, von 1 :6 im XV. und XVI. auf 1 : 5 im XVII. und XVIII. Auf den Inseln hält es sich von Anfang des XVI. bis Mitte des XVIII. ziemlich gleichmäßig auf 1 : 4. Daraus folgt natürlich durchaus nicht, daß etwa die Kinderzahl auf den Inseln niedriger gewesen wäre, sondern nur, daß die Zählungen hier weniger gut waren, weshalb dann die Zählungen am Ende des XVIII. Jahrhunderts in Sardinien eine höhere Kopfzahl ergeben haben. Natürlich geben die Mittelzahlen nur einen ganz allgemeinen Anhalt. Immerhin werden wir sagen dürfen, daß für die Zeit seit der Mitte des XVI. Jahrhunderts das Verhältnis 1 : 5 ,von besonderen Fällen abgesehen, sich um nicht mehr als um etwa 1 0 % von der Wahrheit entfernen kann; für die frühere Zeit wird das als Durchschnitt etwas zu niedrig sein, und wir werden ein Verhältnis von etwa 1 : 6 annehmen dürfen. In den Städten kam in der Regel eine größere Zahl

I. Grundlagen

4

Einwohner auf die Feuerstellen als in den entsprechenden Territorien, was in der großen Zahl der Dienstboten oder gewerblichen Gehilfen seinen Grund hat, und außerhalb Italiens ganz ebenso gewesen ist. Das Verhältnis ist hier wie folgt: Palermo

Florenz

3,9

1526/7

1642

4,9

1602

5,i

1618

4,4

(6,0) 5,7

I55I 1562

6,8

1613

6,0

1630

6,6

1625

6,7

1632

4-3

1663

5.0

6,2

1738

4.0

1593

6,1

1766

1595 1596

6.7 6,2

1645

4.6

1606

6,4

1708

3.4

1614

6,6

1591

Rom

1586

I59I 1606

Neapel

Venedig

6,2

4.2

Bologna

Verona 1473

5.2

Reggio 1458/9

6

Parma

1652

3,9

1702

4,3

1760

4,3

Perugia

1508 5.1 1573 ca. 6,7

1582

Genua

1644

1681/2

6,0

4,8

Foligno 4,6

4,4

Hier ist das Verhältnis vom X V . bis zum Anfang des X V I I . Jahrhunderts meist von i : 6 oder etwas darüber; die niedrigeren Zahlen bei Parma 1508 und wohl auch bei Verona 1473 erklären sich aus unvollständiger Zählung der Einwohner. In Venedig muß der Begriff »Familie« enger gefaßt worden sein. Dasselbe ist nach der Pest 1630 in Florenz geschehen; die Zahl der fuochi, die nach der Zählung von 1630: 9498 gewesen war, schnellt 1632 plötzlich auf 16038 empor, bei annähernd gleichbleibender Einwohnerzahl und hält sich seitdem ungefähr auf dieser Höhe. Ähnlich um dieselbe Zeit in Rom. Das Gesagte gilt aber nur von den gezählten Feuersteilen. Überall da, wo es sich um die Zahl der besteuerten Feuerstellen handelt (fuochi tassati), wie z. B. im Königreich Neapel, abgesehen von der Hauptstadt und ihrem Gebiet, oder im Mailändischen, also die Armen und die sonst aus irgend einem Grunde von der Steuer befreiten nicht inbegriffen sind, ist zur Ermittlung der Gesamtbevölkerung für diese Kategorien ein Zuschlag zu machen. Da hier, je nach Ort und Zeit, sehr verschiedene Normen gegolten haben.

i. Die Aufnahmen der Bevölkerung

5

muß jedes Territorium, und soweit dies möglich ist, jede einzelne Zählung gesondert behandelt werden. Auf Grund der Zahl der Feuerstellen wurde in älterer Zeit die Salzsteuer erhoben, in der Weise, daß jede Gemeinde jährlich ein dieser Zahl entsprechendes Quantum Salz zu einem bestimmten Preise aus den staatlichen Magazinen zu entnehmen verpflichtet war, ferner das Subsidium im Kirchenstaat, und die Generalis subventio (Collecta) in der Anjouzeit in Neapel. Es lassen sich also aus den Erträgen dieser Steuer Schlüsse auf die Zahl der Feuerstellen und damit auf die Bevölkerung ziehen. Daneben standen die Einschätzungen zur Vermögenssteuer (Estimi). In diesen Dokumenten sind die einzelnen Steuerpflichtigen mit dem Betrage ihres Vermögens verzeichnet. Erhalten sind solche Listen aus Pavia von 1250, leider nur für 2 der 9 Stadtbezirke, aus Pistoia von 1294 (Uber hominum et personarum debentium solvere datia et collectas etc.), aus Florenz seit 1351 (die sog. Sega di Lando), aus Venedig von 1379 (nur die zu mehr als 300 Librae veranlagten), aus Arezzo seit 1390, und manchen anderen Städten Ober- und Mittelitaliens. Dabei geht die untere Grenze der Steuerpflicht meist sehr tief herab, in Arezzo z. B. bis auf Vio, später V50 Libra Vermögen, oder die Nichtbesitzenden werden mit einem festen Betrage eingeschätzt, sodaß nur die ganz armen (miserabili) steuerfrei blieben, und also bis auf einen kleinen Bruchteil, alle wirtschaftlich selbständigen Bewohner verzeichnet werden. Die Summen der steuerpflichtigen Personen werden allerdings meist nicht gezogen, und die Listen müssen ausgezählt werden. Vereinzelt, z. B. in Florenz 1380, wird daneben auch die Zahl der bocche verzeichnet. Aus dem Estimo hat sich das Kataster entwickelt, in dem der Grundbesitz jedes einzelnen Bürgers oder sonst Angesessenen auch der Kirchen und frommen Stiftungen, genau verzeichnet wurde. Manchmal werden daneben auch die possessionem non habentes aufgeführt und die Zahl der

6

I. Grundlagen

bocche gegeben. Wir haben solche Dokumente von 1268 aus Macerata; seit 1292 aus Orvieto, seit dem X I V . Jahrhundert aus vielen Städten der Marken, der Abruzzen und Umbriens, seit 1424 aus Florenz. Aufnahmen der Gesamtbevölkerung sind vereinzelt schon seit dem Ende des X I V . Jahrhunderts gehalten worden. Sie dienten zunächst der Ermittlung der Zahl der Getreidekonsumenten, der bocche oder bocche che m a n g i a no pan, wie es in den Urkunden heißt. Die Kinder bis zu 2 oder 3 Jahren, die ja als Konsumenten noch nicht in Frage kamen, werden darum in der Regel nicht mitgezählt, zum Teil bis ins X V I I . Jahrhundert hinein, so im Paduanischen bis 1615, im Kirchenstaat bis 1656. Zum Teil geschah das im Anschluß an die Aufnahmen zu fiskalischen Zwecken, indem neben den Steuerpflichtigen auch deren Angehörige verzeichnet wurden, so in Florenz bei dem Estimo von 1380 (s. oben S. 5). Neben der Gesamtbevölkerung ist auch die Zahl der waffenfähigen Männer bei diesen Aufnahmen schon früh ermittelt worden, so in Treviso 1396, in Palermo 1479, in Venedig 1509. In Treviso ist die Bevölkerung sogar bereits 1384 nach den Geschlechtern unterschieden worden, ebenso wurden die Geistlichen und die Dienstboten besonders gezählt, was dann später, seit dem X V I . Jahrhundert, in sehr vielen Städten und Territorien geschehen ist. Seit dieser Zeit begann man auch, die Kinder von der Geburt an zu zählen; so wurden in Brescia 1540 neben den bocche auch die l a t t a n t i verzeichnet. Allmählich sind sie dann überall mitgezählt worden, im Kirchenstaat allerdings erst seit 1701, in Piemont, soweit wir sehen, erst seit

1734-

Die ältesten staatlichen Zählungen in den einzelnen Städten und Territorien, deren Ergebnisse uns erhalten sind, sind aus folgenden Jahren: 1380 Stadt Florenz 1384. 1396 Stadt Treviso 1411. 1420 Stadt Padua

1431 Herzogtum Ferrara mit Ausschluß der Hauptstadt 1451 Herzogtum Mantua, zuerst nur

i . Die Aufnahmen der Bevölkerung die Angaben für einzelne Distrikte erhalten, für die Hauptstadt erst seit 1463 1458/59 Stadt Reggio Emilia; nur die buccae masculorum, die Gesamtbevölkerung erst seit 1473 1473 Verona, Stadt und Gebiet 1479 Stadt Palermo 1493 Brescia, Stadt und Gebiet 1501 Sizilien, außer Palermo und Messina 1508 Stadt Parma 1509 Stadt Venedig 1526/7 Stadt Rom 1528 Stadt Udine 1539 vielleicht schon 1482, Stadt Modena 1546 Piacenza, Stadt und Gebiet 1547 Stadt Neapel 1548 Venetianische Terraferma 1550 (ungefähr) Tortona, Stadt und Gebiet 1551 Stato Fiorentino 1551 Perugia, Stadt und Gebiet

7

1556 Stadt Siena, der Staat erst 1569 1560 Piemont 1568 Stadt Bologna, das Gebiet 1582 1577 Stadt Fen-ara 1590 Herzogtum Urbino 1590 Frignano (im Modenesischen) 1591 Fürstentum Carpi 1597 Stadt Genua, das festländische Gebiet 1607 1606 Stadt Messina 1614 Monferrat 1622 Distrikt Modena 1627 Stadt Sassari 1630 oder etwas später, Herzogtümer Modena und Reggio ohne die Lehen 1644 Foligno und Gebiet 1656 Kirchenstaat 1688 Sardinien 1730—35 Herzogtum Mailand, mit Ausschluß der größeren Städte 1741 Corsica 1765 Königreich Neapel

Die Ausführung der Zählungen lag in älterer Zeit meist in den Händen von Kommissionen, die zu diesem Zwecke gebildet wurden; sie gingen von Haus zu Haus und verzeichneten die Zahl der Bewohner. Schon früher, seit dem X V I . Jahrhundert, ist man in den meisten Territorien dazu übergegangen, die Zählungen durch Pfarrer vornehmen zu lassen, die ja am besten in der Lage waren, die Zahl ihrer Pfarrkinder zu kennen. Die Oberleitung und Kontrolle lag dabei meist in den Händen der Bischöfe; die staatliche Behörde beschränkte sich darauf, die Punkte anzugeben, über die Auskunft gegeben werden sollte. Mitunter, in Venedig z. B. seit wenigstens 1607, wurden zu diesem Zweck an die Pfarrer gedruckte Formulare verteilt. Im einzelnen war das Verfahren dabei natürlich sehr verschieden. Zum Teil wurde namentliche Aufzeichnung aller Familienangehöri-

8

I. Grundlagen

gen oder auch aller Einwohner verlangt, zum Teil begnügte man sich mit der Angabe der Einwohnerzahl der ganzen Pfarrei, nach Geschlecht und Alter unterschieden. Die Pfarrer gaben hier vielfach nur runde Zahlen. Da der Pfarrer über die Klöster keine Jurisdiction hatte, wurden deren Insassen gesondert gezählt, soweit sie nicht überhaupt bei der Zählung unberücksichtigt blieben. Auch die Weltpriester wurden gewöhnlich in eine besondere Kategorie zusammengefaßt, ebenso die Zöglinge der von Geistlichen geleiteten Anstalten (Priesterseminarien, Kollegien, Mädchenpensionate und Klöster), und die Insassen der ja gleichfalls unter geistlicher Leitung stehenden Hospitaeler und Armenhäuser. Natürlich wurden bei diesen von den kirchlichen Organen oder doch unter deren Mitwirkung gehaltenen Zählungen die Juden und die etwa sonst vorhandenen Nichtkatholiken gesondert verzeichnet, soweit sie nicht ganz unberücksichtigt blieben, wie das in Rom während des ganzen XVII. und XVIII. Jahrhunderts geschehen ist. Nach diesem Vorgange werden ebenso noch einige andere Kategorien der Bevölkerung besonders gezählt. So namentlich in den Städten Oberitaliens, schon seit der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts die männlichen und weiblichen Dienstboten. Ferner, in Venedig die Nobili und die Angehörigen des höheren Bürgerstandes ( c i t t a d i n i ) , denen die übrige Bevölkerung als a r t i g i a n i e b o t t e g a i gegenübergestellt wird. Ebenso, in den monarchischen Staaten der Hofhalt der Fürsten. Auch die Bettler bilden mitunter eine besondere Kategorie, hier und da auch die Insassen der Gefängnisse. Die Fremden werden verschieden behandelt; in Rom werden sie unter der übrigen Bevölkerung mitgezählt, in Venedig bildeten sie, schon 1509, eine besondere Kategorie, die aber nicht bei allen Zählungen erscheint. Die fluktuierende Bevölkerung der Höfe ist überhaupt nicht mitgezählt worden; manchmal wird ihre Zahl nach Schätzung in Bausch und Bogen gegeben. Das Militär, das

i. Die Aufnahmen der Bevölkerung

9

übrigens bis zum XVIII. Jahrhundert nur wenig zahlreich war, wird meist nicht berücksichtigt, und sonst besonders gezählt. Als dann in der Mitte des X V I I I . Jahrhunderts das statistische Interesse lebhafter zu werden begann, kam das natürlich auch in den Zählungen zum Ausdruck. So hatte die Republik Venedig, seit 1766, eine sehr eingehende Berufsstatistik, ein Beispiel, das sonst freilich kaum Nachfolge fand. Neben den staatlichen standen die kirchlichen Zählungen. So ist in Rom, um 1330, die Bevölkerung geistlichen Standes gezählt worden. Das Konzil von Trient machte den Pfarrern zur Pflicht, einen status animarum ihrer Gemeinde zu führen, eine Vorschrift, die freilich sehr oft toter Buchstabe blieb. Auch bei den Kirchenvisitationen wurden seit dieser Zeit, allerdings nicht immer, die Fragen nach der Seelenzahl der einzelnen Pfarreien gestellt, oder doch wenigstens nach der Zahl der Feuerstellen; die Summen für die ganzen Diözesen oder auch nur deren Hauptstädte aber meist nicht gezogen. Die Genauigkeit dieser Angaben, die gewöhnlich in runden Zahlen gehalten sind, läßt freilich vieles zu wünschen übrig, außer wo sich einmal ein Bischof der Sache besonders annahm. Bis jetzt ist nur verhältnismäßig wenig davon bekannt geworden, das meiste liegt in den bischöflichen Archiven vergraben, die aber sehr oft schlecht geordnet sind. Aus dieser Quelle stammen zum größten Teil die Angaben über die Bevölkerung der Diözesen in Ughellis Italia sacra (I. Ausgabe Rom 1644), sie sind durchweg in runden Zahlen, und ohne Angabe des Jahres, in dem die Zählung gehalten ist. In der 2. Ausgabe (Venedig 1717) werden diese Zahlen wiederholt und eine Anzahl anderer aus der Zeit um 1700 hinzugefügt (als Additiones bezeichnet).

IO

I. Grundlagen

2. D i e Geschlechter (Zuerst gedruckt in Conrads Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik, 3. Folge XVI (LXXI) S. 65fE.)

Die Tatsache, daß mehr Knaben als Mädchen geboren werden, ist in Florenz schon am Anfang des XIV. Jahrhunderts beobachtet worden. Es gab damals Taufregister in der primitiven Form, daß der Pfarrer des Baptisteriums S. Giovanni für jeden männlichen Täufling eine schwarze, für jeden weiblichen eine weiße Bohne in einen Kasten legte; und es sollen bei einer Gesamtzahl von jährlich 5800 bis 6000 Getauften gewöhnlich 300—500 mehr Knaben als Mädchen gewesen sein (Giov. Villani XI. Cap. 93). Das ergibt, wenn wir das Mittel nehmen, ein Verhältnis von 2750 weiblichen zu 3150 männlichen Lebendgeburten, oder von 100:115, etwa wie es sich heute angeblich in Griechenland finden soll. Auf dieses Verhältnis selbst ist natürlich gar kein Gewicht zu legen, wie ja auch die Gesamtzahl der Getauften ohne allen Zweifel weit übertrieben ist. Denn als man ein Jahrhundert später (im Nov. 1450) in Florenz zur Einführung von wirklichen Taufregistern schritt, ergab sich während der ersten 20 Jahre eine jährliche Mittelzahl von nur 2094 Getauften, und ein Knabenüberschuß von jährlich im Mittel 47,3, also ein Verhältnis der Mädchen zu den Knaben wie 100: 104,6. Für die drei Jahrhunderte von 1451—1750 ergeben sich folgende Zahlen:

Knaben 1451—1550 1551—1650 1651—1750

131578 154656 145548

Mädchen 125 491 148325 140574

Knabenüberscbuß 6087 6331 4974

Knaben auf 100 Mädchen 104,9 104.3 103,5

(Nach Marco Lastri, Ricerche sull'antica e moderna popolazione della città di Firenze, per mezzo dei Registri del Battistero di S. Giovanni dal 1451 al 1774. Firenze 1775.)

2. Die Geschlechter

II

In S i e n a wurden getauft: Knaben 1400—1499 1500—1599 1600—1699 1700—1799

32705 45935 50353 45826

Mädchen 31150 43817 • 49216 44700

im jährlic hen Mittel Knaben auf Knaben Mädchen 100 Mädchen 314.6 451.7 492,i 447.0

330,3 473.5 503.5 458.2

105 104,8 102,3 102,5

(Nach D. Ottolenghi, Studi demografici sulla popolazione di Siena. Bull. Senese di Storia patria X, Heft 3,. 1903, S. 48 des S.-A. Die Zahlen der Jahre 1460, 1516, 1519, 1520 sind nicht erhalten.) In Arezzo beginnen

die libri baptizatorum

erst

am

Ende des X V . Jahrhunderts. Die Zahl der Getauften betrug : Knaben

Mädchen

Knabenüberschuß

1499—1533 1534—1598

7564 15286

6815 14877

749 409

1499—1598

22850

21692

1158

Knaben auf 100 Mädchen in 103 105,3

(Nach freundlicher Mitteilung Prof. Prospero Vareses, der die Zahlen von 1499—1533 in dem Annuario del R. Istituto Magistrale di Arezzo 1824/25 S. 28/29 veröffentlicht hat.) Aus Modena habe ich Zahlen nur für die 4 Jahre 1565 bis 1568.

E s wurden getauft:

Knaben

Mädchen

Knabenüberschuß

Knaben auf 100 Mädchen

1208

1067

141

"3

(Von mir selbst ausgezogen.) Aus Corato in Terra di Bari liegen mir Angaben nur für die durch 20 teilbaren Jahre seit 1600 vor; die Addition ergibt:

12

I. Grundlagen

Knaben

Mädchen

Knabenüberschuß

Knaben auf 100 Madchen

674

616

58

109

690

707

minus 17

1600—1680

5 Jahre 1700—1780

5 Jahre



(Pater Cosma lo Jodice, Appunti per la storia di Coraio, anno II, i838.)

Der Mädchenüberschuß im XVIII. Jahrhundert ist durch das eine Jahr 1700 belegt, in dem 120 Knaben gegen 142 Mädchen getauft wurden; lassen wir dieses beiseite, so ergeben sich 570 Knaben auf 565 Mädchen, also ein Gleichgewicht der Geburten bei beiden Geschlechtern. Sonst haben wir aus dem Königreich Neapel Angaben über die Geburtenzahl erst für 1765. Diese betrug: Knaben auf 100 Mädchen

Knaben

Mädchen

1765/6

94874

86990

109

1770/1

79933

76118

105

1775/6

84602

80208

105

1780/1 1790/1

90716

87063

104

92764

88276

i°5

(Nach den amtlichen Angaben in den Calendari di Corte.)

In den Zahlen von 1765/6 sind Fehler, wie sie ja auch viel zu hoch sind. So sollen in der Stadt Neapel 7639 Knaben gegen 6670 Mädchen geboren sein (115: 100), in der Provinz Catanzaro 12415 Knaben gegen 10394 Mädchen (119:100), in der Provinz Cosenza 7037 Knaben gegen 6103 Mädchen (115:100). Im Durchschnitt der übrigen Provinzen ist das Verhältnis wie 103 :100. Sonst steht mir für diese Fragen bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts kaum Material zu Gebote. Denn Italien ist zwar sehr reich an Civilstandesregistern, aber diese Urkunden harren mit verschwindenden Ausnahmen

2. Die Geschlechter

13

noch ihrer statistischen Verarbeitung. Aber auch was wir bis jetzt wissen, zeigt, daß die Knabengeburten überall in der Mehrzahl waren, und zwar hält dieser Überschuß da, wo mir reiches und im wesentlichen zuverlässiges Material vorliegt, sich zwischen 2 und 5 % . In Florenz und Siena, über die wir bei weitem die besten und ältesten Nachrichten haben, hat dieser Überschuß vom X V . bis X V I I I . Jahrhundert sich beständig vermindert, von 5 auf 31/»°/o bzw. 2 I / i % . doch genügt das natürlich noch nicht, um allgemeine Schlüsse darauf zu gründen. Dagegen überwog bei den illegitimen Geburten das weibliche Geschlecht. Wir haben darüber Angaben, allerdings bis jetzt nur aus Siena und Arezzo. Hier wurden getauft: Siena. Jährliche Mittelzahl 1418—1499 1500—1599 1600—1699 1700—1799

Knaben

Mädchen

6.4 38,2 62.6 51.7

8.2 48,3 65,2 54.8

Knaben auf 100 Madchen 78 79 96 94.3

Arezzo.

Gesasatzahl

1499—1598

Knaben

Mädchen

971

1077

Knaben auf 100 Madchen 90,2

(Quellen wie oben.)

In Arezzo handelt es sich ausschließlich um Findelkinder (esposti), und das wird in Siena, wenigstens in der Hauptsache, ebenso sein; die Vermutung liegt also nahe, daß mehr Mädchen als Knaben ausgesetzt worden sind. Doch ist unser Material noch zu beschränkt, als daß sich etwas sicheres darüber sagen ließe. Wenden wir uns jetzt zur Betrachtung des Verhältnisses der Geschlechter, wie es sich aus den Zählungen er-

14

I . Grundlagen

gibt. Danach überwog im XVI. und XVII. Jahrhundert das männliche Geschlecht in folgenden Territorien. männlich S t a a t Florenz (ohne die H a u p t s t a d t ) 1622

277330

1673

51737

S t a a t Siena (einschließl. der H a u p t stadt) 1686

56356

Diözese Bologna (ohne die S t a d t ) . .

1606

81793

Diözese Bologna (ohne die Stadt) .

1617

88707

S t a a t Siena (ohne die H a u p t s t a d t )

weiblich

Quellen

274028 Florenz N a t . Bibl. Ms X X V . i . 26 46974 Staatsarchiv Florenz Cart e Strozz. Ser. I No 24 Bl. 165 ff. 54134 Staatsarchiv Florenz Archiv Med. 2033 79893 Staatsarchiv Bologna, Studio Alidosi, Cartella 83 82933 ibid.

(1606 fehlen bei der Diözese Bologna die Klöster u n d frommen Stiftungen.) F ü r s t e n t u m Carpi

1591

8162

Vicenza (ohne die Stadt)

1585

743II

Crema (ohne die Stadt)

1579

8783

7809 Staatsarchiv Modena, bus t a popolazione 72 456 Stadtarchiv Vicenza, Territorio, Libro 33 segnato 188» No 4 Bl. 36 8764 Staatsarchiv Venedig, Relaz. Dom. Cicogna

i . Die Geschlechter

15

In Sizilien, für das uns aus dieser Zeit das reichste Material vorliegt, ergeben die Zählungen (die absoluten Zahlen siehe unten S. 104 u. f g . ) : Männerüberschuß 1570 1616 1624

6447 19152 5098

Weiberüberschuß 1583 1595 1642 1652

3605 7822 21506 30908

auf 100 männliche weiblich 1570 1616 1624

99 96 99

1583 1595 1642 1652

IOI 102 105 107

Hier fehlen die beiden Großstädte Palermo und Messina, und die Bevölkerung geistlichen Standes; die letztere betrug 1 7 4 7 35209 Priester und Mönche und 1 1 3 9 7 Nonnen. Aus älterer Zeit sind keine Angaben erhalten. E s ist aber wahrscheinlich, daß die Zahlen schon seit 1 5 7 0 etwa ebenso hoch gewesen sind und jedenfalls muß das Verhältnis der Geschlechter ungefähr dasselbe gewesen sein. Der Weiberüberschuß bei der Laienbevölkerung 1 5 8 3 und 1595 wurde dadurch reichlich ausgeglichen, wohl aber bleibt 1642 und jedenfalls 1652 ein Weiberüberschuß, und da dies Verhältnis noch im X V I I I . Jahrhundert andauert (s. unten S. 19f.), ist es nicht unwahrscheinlich, daß der geringe Männerüberschuß von 1570—1624 nur auf unvollständiger Zählung der weiblichen Bevölkerung beruht. In Sardinien wurden gezählt, einschließlich der Hauptstädte Sassari und Cagliari (Staatsarchiv Cagliari):

1688 1698

männlich

weiblich

auf 100 männliche weiblich

"4475 128768

115792 131718

98.9 97.8

Da aber auch hier die Bevölkerung geistlichen Standes nicht einbegriffen ist, so würde das männliche Geschlecht überwiegen, was aber, wie in Sizilien, auf unvollständiger Zählung des weiblichen Geschlechts beruhen kann. Dagegen überwog das weibliche Geschlecht in

I. Grundlagen

l6

männlich

weiblich

Quellen

Belluno (einschl. der Stadt) 1640

14126

15226

1640 1616

6343 61482

758o 62599

Staatsarchiv Venedig, Relaz. Ermolao Tiepolo, eigene Zählung ibid. Staatsarchiv Venedig, Relaz. Giov. Contarini, eigene Zählung

Brescia, Gebiet in der Ebene (ohne die Stadt) . . . 1579 Riviera di Salò . . . 1579

68325 21600

74009 22964

Alpentäler 1579 Asola 1579 Brescia, Gebiet in der Ebene (ohne die Stadt) . . . 1650

34064 3571

38013 4062

52150

56530

Alpentäler Herzogtum Urbino . . .

26768 64664

29242 67693

Cadore Verona (ohne die Stadt) .

I59I

Stadtarchiv Brescia Cod. 1537 Bl. 2i leicht abweichende Zahlen ebenda Bl. 22

Staatsarchiv Venedig, Relaz. Andrea Delfini 3. Dez. 1650 Anlage Bibl. Vatic. Cod. Urb. Lat. 929

In den größeren Städten war in dieser Zeit meist das weibliche Geschlecht überwiegend. Es werden gezählt in: (die Quellennachweise für das folgende unter den einzelnen Städten und Territorien) männlich

weiblich

Palermo . . 1613 Palermo . 1625 Messina. . . 1606

53891 62811 48881

57926 65606 51913

Florenz . . • I55I Florenz . . . 1562

26938 26446

32619 32770

ohne die Geistlichkeit ohne die Geistlichkeit ohne die Geistlichkeit, aber einschließlich des Landgebiets Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung

2. Die Geschlechter

17

männlich weiblich . . . . . .

1622 1642 1661 1657 1670 1581

Florenz. Florenz . Florenz . Siena. . Siena. . Bologna

. . . . . .

Bologna

. . 1600

Bologna

. . 1645

29837 32363 28315 7301 7623 34179 29787 27682

Reggio Emilia Padua . . . Treviso . . . Verona . . .

1591 1634 1639 1616

4714 9888 3717 23957

Bergamo Crema . Sassari . Sassari .

1600 1579 1627 1688

11630 3446 5825 3799

Sassari . . . 1698

5544

Cagliari

. . 1688

8638

Cagliari

. . 1698

738I

. . . .

. . . .

36219 37102 33164 8377 8921 3556I

Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung ohne die frommen Stiftungen 31834 Gesamtbevölkerung ohne die frommen Stiftungen Gesamtbevölkerung ohne die 30417 frommen Stiftungen Bevölkerung über 5 Jahre 5491 einschließlich der Klöster 11442 einschließlich der Klöster 4562 ohne die Klöster, Hospitäler, 26374 Juden i5537(?) ohne die Hospitäler 4356 7920 (?) die Klöster fehlen der geistliche Stand fehlt, das 4604 Landgebiet ist eingeschlossen 6184 der geistliche Stand fehlt, das Landgebiet ist eingeschlossen der geistliche Stand fehlt, das 7638 Landgebiet ist eingeschlossen der geistliche Stand fehlt, das 74°3 Landgebiet ist eingeschlossen

Das männlic] ie Gesch lecht üb erwog in; männlich

weiblich

Rom

. .

1592

61256

35622

Rom Rom

. . . .

1602 1627

5971° 72971

39602 43614

B e l o c h , Bevölkerungsgeschichte Italiens I.

fehlen die Hospitäler und Gefängnisse Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung 2

I. Grundlagen

i8

männlich weiblich . . . .

1652 1677 1582 1563

70117 74431 9651 85649

48930 51270 9583 80075

Venedig .

1586

74022

71366

Venedig .

1593

73093

63846

Venedig .

1642

57509

59245

Venedig .

1655 (?)

72251

80311

Vicenza . Brescia .

1585 1579

15 " 8 12251

14412 11654

Bergamo.

1583

10539

10150

Rom . Rom . Perugia Venedig

Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung fehlen die Armenhäuser, Juden und Fremden fehlen die Armenhäuser, Bettler, Juden und Fremden fehlen die Armenhäuser, Bettler, Juden und Fremden fehlen die Armenhäuser, Juden und Fremden fehlen die Armenhäuser, Juden und Fremden einschließlich der Geistlichen ohne die Klöster und Hospitäler und die Chiusure ohne die Hospitäler

Das Überwiegen des männlichen Geschlechts in Rom bedarf keiner Erklärung, in Venedig hat es im XVII. Jahrhundert einem Überwiegen des weiblichen Geschlechtes Platz gemacht, was mit dem wirtschaftlichen Verfall der Stadt zusammenhängen wird. Reicheres Material haben wir aus dem XVIII. Jahrhundert. Das männliche Geschlecht überwog in:

Piemont Herzogtum Mailand Herzogtum Mailand Herzogtum Mantua Herzogtum Piacenza Diözese Parma Crema Brescia Salò

. . . .

1734 1773 1800 1786 1758 1795 1766 1766 1764 1766

männlich

weiblich

750909 559686 582328 79404 103368 83938 20130 99599 139452 20963

745491 550446 571789 77124 97057 81124 19911 97200 134436 20310

2. Die Geschlechter

Verona Vicenza Padua Polesine (Rovigo) Marca Trevigiana Friaul Dogado Großherzogtum Toscana. Großherzogtum Toscana. Großherzogtum Toscana. Großherzogtum Toscana. Großherzogtum Toscana. Großherzogtum Toscana. Sardinien Sardinien

. . . . . .

. . . . . .

1766 1766 1766 1766 1766 1766 1766 1738 r 745 1751 1758 1765 1784 I75I 1788

19

männlich

weiblich

i n 700 108041 I37"5 32820 183056 171972 49022 447845 433727 447008 458992 468822 493"5 180770 220468

110012 104814 134718 31347 168675 166664 47581 434234 437076 441778 453045 463799 483708 179622 216291

Der kleine Weiberüberschuß (3349) in Toscana 1 7 4 5 beruht offenbar nur auf unvollständiger Zählung des männlichen Geschlechts, denn es kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, daß in den 6 Jahren von 1 7 4 5 — 1 7 5 1 das männliche Geschlecht sich um 1 3 2 8 1 , das weibliche um nur 4 7 5 2 vermehrt haben sollte, während die Vermehrung in den folgenden 7 Jahren für beide Geschlechter nur je 1 1 bis 1 2 0 0 0 betragen hat. D a s weibliche Geschlecht überwog in:

Herzogtum Modena . . . . Diözese Bologna Diözese Gubbio Diözese Perugia Diözese Cometo Diözese Veroli Sizilien Sizilien

1770 1708 1701 1708 1708 ?

1713 1747

männlich

weiblich

144877 110588 12025 22101 7772 11007 464737 570085

154988 111923 I37I7 22724 8111 "234 518426 606426 2*

20

I. Grundlagen

Im Königreich Neapel wurden gezählt:

1765 1770 1790

männlich

weiblich

1908015

1863219 1964101

1973509 2339968

2344478

Hier sind 1765 offenbar eine Anzahl Weiber nicht mitgezählt, und dasselbe kann dann auch 1770 geschehen sein, sodaß vielleicht überall ein kleiner Weiberüberschuß vorhanden war. Die französische Zählung von 1806 ergab in den 7 Departements Apénins, Doire, Gênes, Marengo, Montenotte, Sésia, Stura (für das Departement Pô liegen mir die Zahlen nicht vor): Männlich

1026777

Weiblich

1044051

Militaires sous les drapeaux . 18 649 1045426

also fast völliges Gleichgewicht der Geschlechter, wie in Piémont schon 1734. Alle diese Zahlen aus dem XVIII. Jahrhundert bzw. 1806 beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung, einschließlich der Hauptstädte. Nur in Sizilien und Sardinien ist die Bevölkerung geistlichen Standes nicht einbegriffen, in Sizilien außerdem die von Palermo, in Toscana die Juden und die übrigen Nichtkatholiken, in Piémont 1734 die Insassen der Klöster. In den größeren Städten war das Verhältnis der Geschlechter im XVIII. Jahrhundert folgendes. Das weibliche Geschlecht überwog in:

Venedig Verona Mantua

1766 1766 1786

männlich

weiblich

69273 20662 11114

70983 21805 1150°

Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkernng, wahrscheinlich ohne die Juden

2. Die Geschlechter männlich

weiblich

1758 1795

15039 16224

15 551 17425

Reggio Emilia . .

1775

6797

8633

Modena

1775

9581

10677

Bologna

1708

29097

32044

Florenz Florenz Florenz Siena Perugia Neapel

1738 1766 1794 . 1717 1708 1765

36947 37441 38945 7576 5676 163187

40888 41 »94 42124 8892 6660 158599

Neapel

1780

185899

188944

Neapel

1796

211924

214575

Sassari

1751

6425

7382

Piacenza Padua

. . . .

21

Gesamtbevölkerung ohne die Garnison, viell. auch ohne die Juden Gesamtbevölkerung ohne die Geistlichen und die Garnison Gesamtbevölkerung ohne die Garnison Die Klöster sind inbegriffen, Juden gab es nicht Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung Gesamtbevölkerung ohne die Juden ohne die Klöster Gesamtbevölkerung ohne die Garnison Gesamtbevölkerung ohne die Garnison Gesamtbevölkerung ohne die Garnison ohne die Bevölkerung geistlichen Standes

Das Übergewicht der männlichen Bevölkerung in Neapel 1765 beruht wahrscheinlich nur auf unvollständiger Zählung der Weiber. Das männliche Geschlecht überwog in:

Mailand

1771

männlich

weiblich

65579

63976

Gesamtbevölkerung, einschließlich der Corpi Santi

I. Grundlagen

22

männlich

weiblich

Mailand

1791

66417

64581

Mailand

1800

68532

65996

Turin

1714

24605

21673

Turin

1756

36403

32 714

Turin

1806

39227

39000

Horn

1702

80473

58095

Rom

1727

80945

63636

Rom

1752

85780

68031

Rom

1777

89784

73316

Cagliari

1751

9776

9736

Gesamtbevölkerung, einschließlich der Corpi Santi Gesamtbevölkerung, einschließlich der Corpi Santi Gesamtbevölkerung, ohne die Vorstädte und die Garnison Gesamtbevölkerung, einschließl. der Vorstädte, ohne die Garnison Gesamtbevölkerung, einschließl. der Vorstädte, ohne die Garnison Gesamtbevölkerung ohne die Juden Gesamtbevölkerung ohne die Juden Gesamtbevölkerung ohne die Juden Gesamtbevölkerung ohne die Juden

Das Überwiegen des männlichen Geschlechts in Neapel 1765 und 1780 beruht vielleicht nur auf unvollständiger Zählung der Weiber. Danach überwog im X V I . und X V I I . Jahrhundert in der Gesamtbevölkerung (ungerechnet die Hauptstädte) das männliche Geschlecht in Toscana, Bologna, dem Gebiet von Vicenza, Sardinien, und, bis 1624, Sizilien; das weibliche Geschlecht in dem größten Teile der venezianischen Terraferma und im Herzogtum Urbino, seit 1642, vielleicht schon früher, in Sizilien. Die Bevölkerung der größeren Städte dagegen war überwiegend weiblich, außer in Rom, und im

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

23

XVI. Jahrhundert in Perugia, Venedig, Vicenza, Brescia, Bergamo. Im XVIII. Jahrhundert überwog das männliche Geschlecht unter der Gesamtbevölkerung in Oberitalien, Toscana, Sardinien, das weibliche Geschlecht im Kirchenstaat (abgesehen von Rom), Sizilien und am Ende des Jahrhunderts, wahrscheinlich aber schon früher, im Königreich Neapel. In den größeren Städten überwog dagegen auch jetzt das weibliche Geschlecht, nur in Rom, Mailand und Turin war das männliche Geschlecht überwiegend. Natürlich ist auf die Zählungen dieser Jahrhunderte kein unbedingter Verlaß. Da sie aber mit verschwindenden Ausnahmen in der Bevölkerung der größeren Städte ein Übergewicht des weiblichen Geschlechtes ergeben, und zwar vom XVI. zum XVIII. Jahrhundert, so wird es wahrscheinlich, daß das wirklich der Fall gewesen ist. Für die Gesamtbevölkerung ist unser Material aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert so beschränkt, daß sich allgemeine Schlüsse darauf nicht gründen lassen. Im XVIII. Jahrhundert werden die Zählungen dann im ganzen besser und liegen für den größten Teil Italiens vor; es ist also wahrscheinlich, daß in Oberitalien das männliche, im Süden das weibliche Geschlecht überwogen hat. Eins aber ergibt sich mit Sicherheit: Das Gesetz der annähernden numerischen Gleichheit der Geschlechter gilt, von lokalen Störungen abgesehen, für Italien schon seit dem XVI. Jahrhundert. Und hierin liegt die wesentliche Bedeutung des oben zusammengestellten urkundlichen Materials. 3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

Das Alter der einzelnen Personen ist bei den Aufnahmen der Bevölkerung in Italien schon in sehr früher Zeit verzeichnet worden. Die ältesten Angaben haben wir darüber aus Treviso, dort wurden 1384 gezählt:

I. Grundlagen

24

Masculi majores annis X I V . minores Religiosi Famuli

1451 400 135 165 (2151)

(Angelo Marchesan, Treviso Medioevale, Treviso 1923 p. XV.)

Danach hätte die Zahl der Untervierzehnjährigen nur 1 8 , 6 % der männlichen Gesamtbevölkerung betragen, während sie 1901 im Compartimento Veneto gegen 3 4 % betragen hat. Doch ist das offenbar unvollständig; mindestens die Säuglinge sind nicht eingerechnet. Zweieinhalb Jahrhundert später, 1639, werden in Treviso gezählt : huomini da I fino alli anni 15 di là in su

.

1257

34%

2460

66%

3717

100%

(Staatsarchiv Venedig, Bericht von Antonio Giustinian, 10. Jan. 1640. Die 249 Mönche sind einbegriffen.)

Da erst 8 Jahre seit der großen Pest von 1631 vergangen waren, und nach solchen Kalamitäten eine Steigerung der Geburtenzahl einzutreten pflegt, ist die Zahl der Kinder in normalen Zeiten vielleicht im Verhältnis etwas geringer gewesen. Im Staatsarchiv Modena (busta Popolazione) findet sich ein loses Blatt, überschrieben: Le bocche di Carpi, secondo la descrittione fatta del 1591, d'ordine et commissione di S.A.S. sono come abasso; dann folgen die Zahlen, nach fünfjährigen Altersklassen : d'un anno et meno fino alli anni 5 IO 15 20

le bocche di sesso mascolino

le bocche di sesso feminino

95 1 «34

953

1050

865

716

763

886

zusammen

1837 2087

1915 1479

3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

d'un anno et meno fino alli anni

25 3° 35 40

45 5° 55 60

65 70

75 80 85 90

95

100

le bocche di sesso mascolino

le bocche di sesso feminino

597 589 431 5i6 3°i 37°

590

206 242

56 79 20

25 7 9

625 405

599 284

395 162 242



48 IO 20

5

1 0

25

zusammen 1187 1214 836

i"5 585 765 368 484 106 127

3° 45 12 IO 0

0 2

4

6

7301

6907

14208

Daß die Altersklasse von 0—5 Jahren schwächer besetzt ist als die folgende von 5—10 Jahren kann nur daran liegen, daß eine größere Anzahl Kinder in den ersten Lebensjahren übergangen sind, obgleich die Bevölkerung von der Geburt an gezählt werden sollte. Die Gesamtzahl ist also um einige Hundert höher gewesen als die Tabelle angibt und die Verhältniszahlen für die Altersklassen über 5 Jahre sind infolge dessen etwas zu hoch; doch ist der so begangene Fehler ganz unbedeutend. Wie man sieht, sind vom 30. Jahre an die mit einem durch 10 teilbaren Jahre endenden Altersgrenzen stärker besetzt als die unmittelbar vorhergehenden mit einem durch 5 teilbaren Jahr endenden; ein großer Teil der Bevölkerung hat also sein Alter in runden Zahlen angegeben, wie das ja auch, wenn auch meist nicht in demselben Maße, bei unseren heutigen Volkszählungen der Fall ist. Das gleicht sich aus, wenn wir den Fehler in zehnjährigen Perioden zusammen-

I. Grundlagen

26

fassen, wir erhalten dann stetig abnehmende Ziffern, und zwar: Jahr

•/oo 159»

männlich

weiblich

zusammen

1—15 15—30 30—40 40—50

3135 1902

2704

947 671

1978 1004 679

15—50

3520

3661

5839 3880 1951 1350 7181

50—60 60—70 70—80 80—90 90—100

448 135 45 16 2

404 98 3° 6 4

852 233 75 22 6

50—100

646

542

n 88

83

89 59 25 5 0.4 178,4

0—100

7301

6907

14208

1000

1000

1882

411

322

273 138 95 506

253 135 in 499

60 16 5 1,6 0.4

1 salin0/« m w 43

39

48

53

9

8

IOO IOO

(Die Zahlen für 1882 nach Censimento al 10. febbr. 1901, V S. m , Ich habe das Jahr 1882 gewählt, weil die starke Auswanderung damals noch nicht eingesetzt hatte). Etwas

ähnliches,

aber in sehr viel

unvollkommener

Form findet sich erst wieder im X V I I I . Jahrhundert.

Bei

der Zählung von 1708 wurden in der Diözese Orvieto 4 Altersgruppen unterschieden

bis zu 10 Jahren von 10—20 Jahren von 20—60 Jahren Uber 60 Jahre . |

(beide Geschlechter zusammen). Carpi 1591

Umbrien 1901

%

%

25 19 56 0

27,6 23.9 46,1 2.4

23 20 46 11

IOO

IOO

IOO

Stadt

%

Diözese

%

959 885 2488 37°

20 19 53 8

5093 3964 10051 1210 20318

4702 IOO

(Staatsarchiv Rom, Popolazione.) Die Zahlen werden nur für die einzelnen Gemeinden gegeben, die Summen stimmen nicht überall mit den Einzel-

27

3. D e r A l t e r s a u f b a u d e r B e v ö l k e r u n g

zahlen, doch handelt es sich nur um kleine Differenzen, mit einer Ausnahme, Bolsena, die aber an den Verhältniszahlen nichts ändert. In der Bevölkerung der Diözese ist Orvieto selbst einbegriffen. In Piemont wurden etwas später (1734) unter der männlichen Bevölkerung gezählt: Jahr

gezählt

0 — 12

. .

.

13—18

. .

.

19—35 • • • 36und darüber

%

%

1734

1901

255849 89004

34.07 11,86

29.50 10,12

186110

24.78 29,29

24,84

219946 750909

100,00

100,00

|

35.54

Die Geistlichkeit (8621), die Abwesenden unbekannten Aufenthaltes (5958) und die „domestici nella casa di S. M." (449) sind nicht inbegriffen. Die Prozentzahlen von 1901 beziehen sich ebenfalls auf die männliche Bevölkerung. (Ricavo

particolare

per la levata

dei soldati,

2* a r c h . , C a p . X n . 9 u n d i o , b e i P r a t o , Censimenti

Staatsarchiv Turin, A . F. e popolazione

in

Piemonte,

R o m 1906, S . 64.)

Um dieselbe Zeit ließ Nicolò Tron, der venetianische Statthalter von Padua von 1736—38, in dem zu dem Gebiete dieser Stadt gehörigen Distrikt Conselve eine Zählung halten, und die Ergebnisse nach Altersklassen zusammenstellen; die Zahlen beziehen sich auf beide Geschlechter: Jahre

1—3 3—5

Personen

3005 1518

%

Veneto

9 Ì i 5

1901

13.9

5—15 15—60

7911

24

22,0

18845

58

ü b e r 60

1415

54.1 10,0

zusammen

32 694

4 100

100,0

%

28

I. Grundlagen

Das reiche neapolitanische Material ist bisher, meines Wissens, für diese Frage noch nicht herangezogen worden. Ich habe also versuchsweise die Altersangaben für 2 Gemeinden und je 1 Zählung aus den Listen ausgezogen, und zwar für Pozzuoli 1489 und Sorrento 1561. Beide Ms. sind sehr gut geschrieben und vollständig. Nur sind bei Pozzuoli einige wenige, etwa 3—4 Altersangaben unleserlich und mußten also unberücksichtigt bleiben; außerdem sind von den exteri, die am Schluß stehen, bloß 3 Feuerstellen mit zusammen 12 Namen erhalten, das letzte Blatt ist weggerissen. Da es im ganzen, nach der Übersicht, 16 Feuerstellen waren, fehlen demnach 13. Das fällt also nicht ins Gewicht. Ich habe darum die exteri überhaupt fortgelassen, und die einheimische Bevölkerung berücksichtigt. Die Liste von Sorrento bezieht sich nur auf die Stadt mit ihrer nächsten Umgebung, und schließt das Piano aus. Am Ende stehen hier die Focularia aidita ex comprobatione veteris numerationis, die ich gesondert ausgezogen habe. Bei Pozzuoli fehlt diese Kategorie, da man damals, in der aragonesischen Zeit, nur die ostiatim (»von Tür zu Tür«) gezählte Bevölkerung der Einschätzung zur Steuer zugrunde legte. Die Auszählung ist nach der Methode der Strichelung vorgenommen, ich kann also für die unbedingte Richtigkeit der Zahlen keine Gewähr leisten, da zu einer Kontrolle die ganze, sehr zeitraubende Arbeit (2 Tage für jede der beiden Gemeinden) hätte wiederholt werden müssen, und, wenn sich, was sehr wahrscheinlich, Differenzen ergeben hätten, noch ein drittes oder viertes Mal. Es kann sich aber nur um Kleinigkeiten handeln, die das Ergebnis nicht in fühlbarer Weise beeinflussen können und gegenüber den Ungenauigkeiten der Altersangaben in den Dokumenten selbst nicht ins Gewicht fallen. Es ergeben sich folgende Zahlen:

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

Alters jähr

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 3° 31 32 33 34 35 36 37

Pozzuoli 1489 ostiatim

ostiatim

Sorrento 1561 focul. addita

männl.

weiblich

männl.

weiblich

28 26 52 42 44 44 44 48

19 23 42 47 41 26 38 31 40

13 41 35 5° 3i 36 3° 24 34 15 35 12

7 38 47 47 36 38 25 34 4i 28

35 29 73 17 62 3i 3i 39 44 26

25 41 14 33 26 28 34 28

4 91

15 53 9 53 9 24 2 23 59 5 2 14 2 45





56 11 55 8 38 9 24 71 16 7 10

3i 15 19 16 36 36 43 28 46 21 35 24 12 61 13 32 21 12





47 17 6 27

10

3 26 15 1

3 52 8 20

10

33 8 1

6

29

35 14 43 20 26 21 36 35 41 13 54 8 12 12 19 54 15 11 25 8 75 3 3 12 3 55 20 4

männl.

weiblich

__

_

2







1 1 3 2 1 3 1 4 —

1 — — — —

1 — — —

3



1 2 2

— —

1 3 2 4 2



4 —

1 2 2 1 1

4 2 3 4 —



6

3 1 1 2



4 2 2



4 2 1

7 1 2 2







10

3 2



3



I. Grundlagen

30

Pozzuoli 1489 ostiatim männl. weiblich 1 7 77

4 12 57

23 4

1 13 1

1 3 34

4 2 51

3

Sorrento 1561 ostiatim focul. addita männl. weiblich männl. weiblich 7 6 60 2 5 9 2 39 1 3 1 2 49 2 4 1 35

2 4 79 2 5 4 53 3

45 2 1 2 35

6

26

I I 32

2 44 1 1 3 21 2

2 15

2 21

1 1 51

37

31

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

U I I I 1



1 1

I

2

1

I

1

» I I

1

U

11 I

I

I

1 1

Sorren to 1561 ostiaitim focul. addita männl. weiblich männl. weiblich

N 111

I I111

3

u

76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 96 100

PozzuoIi 1489 ostia tim männl. weiblich

» !

Altersjahr

2

1

Wie man sieht, sind die Altersklassen von 10. 12. 18. 20. 25. 30 und weiter alle durch 5 und in noch höherem Maße die durch 10 teilbaren Jahre viel stärker vertreten als die übrigen Jahre, eine Erscheinung, die ja ebenso bei den Altersangaben auch der altrömischen Grabschriften und unseren Volkszählungen hervortritt. Ferner wird verheirateten Frauen in sehr vielen Fällen dasselbe Alter gegeben wie ihren Männern, was natürlich in der Regel nicht richtig sein kann. Die Altersangaben sind also zum großen Teil, und namentlich in den höheren Jahrgängen, nur annähernd genau. Doch das gleicht sich in der Hauptsache aus, wenn man die Zahlen nach größeren Altersgruppen zusammenfaßt. Wir erhalten dann folgende Zahlen:

I. Grundlagen

32

Pozzuoli ostiatim

Altersgruppen 0— 11— 21— 31—

männl. 465

10 20 30 40

372 278 147 68 38 23 4

41— 5 ° 5 1 — 60 6 1 — 70 71—100 |

1395

Sorrento ostiatim

Sorrento toc. add.

männl.

weibl.

männl.

weibl.

373 293 185 124

343 282 278 206

18

«3 88 38 20

19 3° 27 12

2 12

73 43 26 16

376 303 239 185 112

"33

1368

weibl.

93 44 17



15 15 14 5 1 1

116

65

7 3

1369

Die Zahlen nehmen, soweit es sich um die ostiatim gezählte Bevölkerung handelt, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ab, bei den focularia addita sind dagegen die Jahrgänge vom 21. bis 40. Jahre am stärksten besetzt, es müssen hier also sehr viele Kinder ausgelassen sein, und ebenso sehr viele Personen weiblichen Geschlechtes, da diese nur wenig über die Hälfte der männlichen Bevölkerung bilden. Diese Zahlen sind also für unseren Zweck unbrauchbar. Von der ostiatim gezählten Bevölkerung waren:

Pozzuoli 1489 Sorrento 1561

männlich

weiblich

zusammen

1395 1368

1133 1369

2528 2737

in «/oo w. m. 552 500

448 500

Es scheint also, daß, wenigstens in Pozzuoli 1489, die Bevölkerung weiblichen Geschlechts nicht vollständig aufgenommen worden ist. Für den Altersaufbau der ostiatim gezählten Gesamtbevölkerung (beide Geschlechter zusammen) ergeben sich, absolut und auf je 100, folgende Zahlen:

3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

Pozzuoli 0—15 16—30 31—50 51—60 über 60

absolut

in % 1489

m.

vr.

zus.

m.

w.

645 470 215 38 27

508 343 197 43 42

"53 813 412 81 69

46 34 15 3 2

45 30 17 4 4

1395

1133

2528

100

100

Italien 1882 %

zus. 45.5 32 3.5 3 100

absolut

Sorrento

33

m.

w.

33 24 24 9 9

32 26 25 9 9

99

101

zus. 32.5 25 24,5 9 9 100

i n O/o I S 6 I

m.

w.

zus.

m.

w.

zus.

436 467 319 88 58

500 418 297 93 61

936 885 616 181 119

32 34 23 6 5

36 30 22 7 5

34 32 22,5 6.5 5

1368

1369

2737

100

100

100

0—15 16—30 31—50 51—60 über 60

Die Altersklassen bis zum 30. Jahre waren also in Pozzuoli wie in Sorrento 1489 bezw. 1561 stärker besetzt als in unserer Zeit, während von da an das Verhältnis sich umkehrt. Und zwar gilt das für jedes der beiden Geschlechter. Von je 100 Personen der Gesamtbevölkerung standen im Alter von In Pozzuoli 1489 0—30 31—50 über 50

77.5 16 6

'5

100

In Sorrento 1561 66 22,5 II.5 100

I n Carpi 1591 68,4 23.3 8.3 100

Italien 1882 57 25 18 100

Soweit diese Zahlen ein Urteil gestatten, erreicht also heute ein größerer Teil der Bevölkerung ein höheres Lebensalter, als im X V . und XVI. Jahrhundert, während die Zahl der Unterdreißigjährigen heute im Verhältnis wesentBeloch, Bevfilkerungsgeschiehte Italiens I. 3

34

I. Grundlagen

lieh niedriger ist als damals, und die Zahl der im mittleren Alter (31—50 Jahre) stehenden in beiden Perioden annähernd die gleiche war, außer in Pozzuoli, wo sie viel niedriger gewesen wäre als jetzt. In der Regel begnügte man sich, soweit die Altersangaben überhaupt statistisch verarbeitet wurden, die Bevölkerung oder wenigstens die Bevölkerung männlichen Geschlechts, nach 2 oder 3 großen Altersgruppen zu gliedern. So in Sizilien schon seit dem XVI. Jahrhundert die männliche Bevölkerung in die beiden Gruppen von 18—50 Jahren und die anderen Alters, während bei der weiblichen Bevölkerung nur die Gesamtzahl angegeben wurde. In Prozenten der männlichen Gesamtbevölkerung betrug die Zahl der Männer von 18—50 Jahren I570

41

1583

41

1595

44

1616 1624 1642

43 42 43

1652 1713 1747

42 45 47

(s. die absoluten Zahlen in den Tabellen unten S. 104 u. fg.).

Palermo und bis einschließlich 1652 Messina sind nicht einbegriffen; die betreffenden Zahlen sind, soweit sie vorliegen: Palermo Messina 1613 46 1606 46 1624 47 (s. die Tabellen auf S. 129 fg., 137 [Palermo] und [Messina]).

Die Priester und Mönche sind überall ausgeschlossen; da sie zum weit überwiegenden Teile den Altersklassen von 18—50 Jahren angehört haben müssen, so wird der Prozentsatz dieser Altersklasse noch etwas zu erhöhen sein, und daß in den Großstädten Palermo und Messina diese Altersklasse etwas stärker vertreten war als in den kleineren Orten, ist in der Ordnung und heißt, daß die Aufnahmen im ganzen recht gut waren, oder die Fehlerquellen doch überall in demselben Maße gewirkt haben; ebendahin führt es, daß der Prozentsatz in dieser ganzen Periode bis 1652 annähernd der gleiche geblieben ist.

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

35

In derselben Weise verfuhr man 1579 Brescia und Crema, nur daß hier folgende 3 Gruppen der männlichen Bevölkerung unterschieden wurden. Brescia 1579 Stadt u. Stadt «/( Gebiet bis 18 Jahre ca. 18—45 Jahre über 45 Jahre männl. Bevölk.

4771 6310 1170

12 251

62 254 55 179 25418

39

51

10

Crema 1579 Stadt u. Stadt Gebiet % 43 39 18

1285 1510 651

| IOO | 142 85I | IOO |

39 46

37 44 19

15

3446 | Ii 100

(Stadtarchiv Brescia Cod. 1537 fol. 21 und 22.)

Bei der Stadt sind die Vororte (Chiusure) nicht einbegriffen, ebensowenig die Klöster und Hospitäler. Ähnlich in dem benachbarten Bergamo; für Crema nach dem Bericht von Gio. Dom. Cicogna von 1579, Staatsarchiv Venedig, sind die Kategorien (sie werden nur für die Stadt gegeben) 1583 huomini dal nascimento ad anni 16 da anni 16 fino a 50 da 50 in su

4657 4302 1297

männl. Bevölkerung

10256 IOO

45 42 13

MOnche (283) und Hospitäler (beide Geschlechter 317) nicht eingerechnet.

Maschi fino alli anni 12 dalli 12 ai 18 dalli 18 alli 50 dalli 50 in su

1600

°/o

2946 2182

25 19 41 15

4751 1751

11630 100 Über die Mönche wird nichts angegeben.

(Berichte von Francesco Benedetto Jan. 1583 und Cattarin Zen, 8. Febr. 1600, im Staatsarchiv Venedig.)

Die Zahlen beziehen sich auf die Stadt und ihre Vorstädte (borghi) und schließen (wenigstens 1583) die Klöster und Hospitäler aus. Für das Gebiet werden sie nach denselben Kategorien gegeben, aber offenbar zum Teil fehlerhaft, daher ich sie hier nicht anführe. Für Brescia haben wir außerdem Angaben über die Zahl der säugenden Kinder (lattanti), die sonst meines Wissens nicht vorkommen, allerdings nur für die Jahre nach der großen Pest von 1630, also für eine abnormale Zeit. Die auf 3*

36

I. Grundlagen

Anordnung der Stadtbehörde, con l'intervento dei riverendi curati di ciascuna parocchia della città, gehaltenen Aufnahmen ergeben : 13. April 1633

März 1632 anime davon lattanti

20 010

'lo

1908g

1642

18 308

1677 8,1 4.2 (Stadtarchiv Brescia, Cod. 1539 fol. 230 bzw. 245, und für 1642, Cod. 1540 fol. 154.) 568

2,8

802

Bei der letzteren Zählung wurden die lattanti in 2 Pfarreien (S. Faustino und S. Nazzaro) mit zusammen 5078 Einwohnern nicht gesondert aufgeführt, die Bevölkerung dieser beiden Pfarreien ist also oben von der Gesamtbevölkerung der Stadt (23386, ohne die lattanti der übrigen Pfarreien) in Abzug gebracht. Ebenso wurden in Vicenza um diese Zeit 3 Altersgruppen der männlichen Bevölkerung unterschieden. Zunächst, 1569, ohne Angabe der Altersgruppe im ganzen vecchi da fattione fanciulli

10740

37434 37202

85376

% 12.5

44 43.5 100

(Fra Bartol. Barbarano, Historia ecclesiastica di Vicenza, Ms. auf der Stadtbibl. Vicenza, Buch VI.)

Die Zahlen beziehen sich auf Stadt und Gebiet. Priester und Mönche sind ausgeschlossen (zus. 738). Einige Jahre später werden gezählt (1585): Gebiet ohne Stadt

Stadt maschi da anni 15 in giù da anni 15 fin alli 45 da anni 45 in suso

5990 6988

40.5 47.0

31 283 32 228

1846

",5

10 800

14 824

100

74 3 "

Stadt u. Gebiet

42,0

37 273

43.5 14.5

39 216 12 646

42 44 14

89 135

100

100

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

37

Vicenza Stadtbibliothek, Territorio, Libro 33 segnato 188' Nr. 4 (Inventar Nr. 240) Blatt 36. — Die Mönche nicht inbegriffen.

In Verona (Stadt) wurden 1616 gezählt: männlich putti bzw. putte . . . . da fatti vecchi da 50 anni in su

10650 9665 3642 (23957)

weiblich 44.5 40.3 15.2 100

}

11448

44

14926

56

(26372)

100

(Bericht von Giov. Contarini vom 20. Okt. i6i6im Staatsarchiv Venedig).

Bis zu welchem Jahre die putti und putte gerechnet sind, wird nicht angegeben; wahrscheinlich bis zu 18 Jahren. In der Stadt Padua wurden 1634 gezählt : huomini putti da 15 anni in giù

6905 2983

7 ° % donne 3oo/o putte dell' istessa età

9888 IOO°/o

8576 2866

75°/o 25

11442 IOO°/o

(Staatsarchiv Venedig, Bericht von Girolamö Civtan, 2. Mai 1634.) Einbegriffen 570 Mönche und 1186 Nonnen.

Aus derselben Zeit (1640) haben wir ähnliche Angaben für Belluno (Stadt und Gebiet) und Cadore, aber nur für das männliche Geschlecht Cadore

Belluno putti sin d' anni 15 . . huomini dalli 15 sin alli 55 vecchi dalli 55 in su . .

5173 7662 1291

37 54 9

2119 3586 638

33 57 IO

14126

100

6343

100

(Staatsarchiv Venedig, Bericht von Ermolao Tiepolo, 18. Juli 1640.)

Ein Jahrhundert später ließ Nicolò Tron, wie wir schon früher gesagt haben, (1736/38) in dem zum Gebiet von Padua gehörigen Distrikt Conselve eine Zählung halten und die Ergebnisse auf Altersklassen zusammenstellen; die Zahlen beziehen sich auf beide Geschlechter.

38

I. Grundlagen

Wir haben die Angaben dieser Zählung schon oben S. 27 benutzt, wo wir die allmähliche Entwicklung dieser Art von Zählungen der verschiedenen Altersklassen in Italien verfolgten, wo wir auch zu vollerer Beleuchtung die Vergleichszahlen aus unserer Zeit danebenstellten. Die Angaben der Zählung finden sich in Venedig, Museo Correr, Ms. Doria 468 Nz. 70 und 70"*. In Venedig selbst wurde ursprünglich die Bevölkerung nur in zwei Klassen unterschieden, Waffenfähige (da fatti, utili) und „Unnütze" (inutili). Bei der ältesten Zählung, deren Ergebnisse uns erhalten sind, wenn auch nur für 3 der 6 Stadtbezirke, vom 9. Juni 1509, wurden als •persone utili die Männer da anni 15 sino anni 60 gerechnet. Gezählt wurden: persone ^ utili inutili

13134 27190 40324

(Venedig, Museo Correr, Cod. Cicogna

32.5 67,5 100

2933.)

Da aber das weibliche Geschlecht unter den „unnützen" einbegriffen ist, so würde, beide Geschlechter als gleich gerechnet, die männliche Bevölkerung von 15—60 Jahren, 65% der männlichen Gesamtbevölkerung betragen haben. Nun sind aber unter den utili 1081 viandanti eingerechnet, die also in Abzug zu bringen sind, um das Verhältnis der utili zu der ansässigen Gesamtbevölkerung zu erhalten. Dieses würde dann nur 30,7% betragen, oder beide Geschlechter als gleich gerechnet, 61,4 der männlichen Bevölkerung. Übrigens ist hier die Bevölkerung geistlichen Standes ausgeschlossen, ebenso ohne Zweifel die Juden. Dann wurden zuerst (1552) die inutili in donne und futti (da anni 16 in giü, Rom, Bibl. V.E. Mss. Gesuitici 398) unterschieden, dann auch (seit 1563) die putti nach den Geschlechtern getrennt. Es wurden gezählt:

39

3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

1552

1563

1586

1593

.

49181

donne . .

57322

54514 53621

44336 46981

31135

29686

26454

24385

homini. putti

. .1

putte

. .J

49923

156426 165724

in 1552

1563

1586

42200

31.4

31

36.7

33 32

31

42973

32

31

30893 20873

31.9

35

37

38

100

100

100

145388 136939

100

1593

Unter den Kategorien der uomini und donne sind auch die Mönche, Nonnen und Dienstboten einbegriffen, welch letztere bei den Zählungen seit 1563 gesondert aufgeführt werden. Die Juden, Fremden und Armen sind ausgeschlossen, nur 1563 die Bettler (539 Köpfe) mitgezählt. Von den Dienstboten werden manche zu den futti und putte gehört haben, doch können es verhältnismäßig nur wenige gewesen sein. Die Zählung von 1593 war für das weibliche Geschlecht unvollständig. Bis zu welchem Alter die Kinder 1563/1593 gerechnet sind, wird nicht angegeben. Von jedem der beiden Geschlechter waren in % : männlich uomini

weiblich

putti

donne

putte

1563 1586

64

36

67

60

40

66

34

1593

57

43

67

33

33

Drei Altersgruppen, aber nur für das männliche Geschlecht, wurden zuerst 1642 unterschieden: männl. putti fin li 18 . . .

24060

46,5

putte

dai 18 fin li 50 . .

22661

43.5 IO

donne

dai 50 in su

. . .

5228 51949

(Venedig, Staatsarchiv Cod.

zus.

•weibl. 20338 29326 49664

100 Mise.

.

195.)

41 59

43.7

I. Grundlagen

40

Mit den besonders gezählten Kategorien erhalten wir: preti frati servitori

.

735 1144 3681

'lo

monache . massaie

556o donne . .

putti

58 43

57509

'lo

9459

dai 18 in su . . . 33449

2905 6554

100

putte

. . .

29326 38785

66

20338

34

59123

100

Das ist für die putti derselbe Prozentsatz wie 1593, für die putte derselbe wie in der ganzen Zeit seit 1563. Es ist also wahrscheinlich, daß die Altersgrenze von 18 Jahren für das männliche Geschlecht schon 1593 gegolten hat. Für das weibliche Geschlecht ist die Altersgrenze 1642 nicht ausdrücklich bezeugt; da sie aber seit 1563 unverändert geblieben ist und damals, nach dem Prozentsatz der putte, offenbar höher war als 1552, wo sie 16 Jahre war, wird sie ebenfalls bei 18 Jahren zu suchen sein, und es ist ja auch an sich wahrscheinlich, daß sie für beide Geschlechter die gleiche war. Nur daß beim weiblichen Geschlecht, entsprechend der früheren Reife, viele Mädchen zu den donne gerechnet wurden, welche die Altersgrenze noch nicht erreicht hatten. Dann müßten wir auch für das männliche Geschlecht die Altersgrenze von 18 Jahren seit 1563 annehmen; doch würde dann eine größere Zahl der Unterachtzehnjährigen unter den Erwachsenen einbegriffen sein. Von der Gesamtbevölkerung (116232) bildeten die Männer über 18 Jahre im Jahre 1642 29%. Noch bei den Volkszählungen in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts kehren diese 3 Altersgruppen wieder, nur etwas anders abgegrenzt, während das weibliche Geschlecht nicht mehr nach dem Alter unterschieden wird. Die Ergebnisse von 1766 waren:

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

16322 46395 6556

männliche Bevölkerung . . .

69273

1900

Gebiet in Italien

Venedig Ragazzi sin agli anni 14 . . Uomini dagli anni 14 ai 60 . . Vecchi dagli anni 60 in su . .

41

Veneto

23«/. 377163 32°/o 32,7°/o 67 •/• 726030 6l°/o 10% 84405 7 •/• ¡67.30/0 IOO°/o 1187598 IOOO/o

IOO°/o

Bei dem Gebiet in Italien ist die Hauptstadt selbst und das venezianische Istrien einbegriffen. Die Zahlen beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung, also einschließlich der Mönche, Juden usw. In Vicenza wurden gezählt: Stadt und Gebiet Alter 0—15 15—45 über 45

1585 männl.

Stadt

1766

%

Alter

männl.

'lo

Alter

33459 31.0 0—15 67412 62,4 15—45 über 60 7170 6,6 über 45 irati 108041 100 (89135) 100 37273

39216 12646

42 44 14

1—14

14—60

1585 männl.

6888 1846 304

599°

40 46 12 2

15028

100

Die Mönche sind 1585 bei den einzelnen Altersklassen nicht einbegriffen, wohl aber 1766. In der Regel aber wurde im Gebiet der Republik Venedig die Bevölkerung nur nach den zwei großen Kategorien der Waffenfähigen und Nichtwaffenfähigen unterschieden. Solche Angaben liegen in sehr großer Zahl vor, bis auf die einzelnen Dörfer hinunter; ich muß mich hier darauf beschränken, aus diesem Material das Wichtigste zusammenzustellen. Friaul da fatti . . . inutili . . .

°/o

Treviso

1396

"lo

40 822 22,5 40813 22 141138 77.5 I46256 78

bocche . armigeri

7278 1831

25

1548

"lo

1557

zusammen . . 181960 IOO 187069 IOO (Staatsarchiv Venedig, Relazioni segrete filza 49.)

I. Grundlagen

42 Feltre 1616 Stadt Gebiet

. . . .

anime

da fatti

%

3252 16889

804 3558

25 21

20141

4362

(Staatsarchiv Venedig. Bericht von Bartolomeo Moro, 22. Sep. 1616.)

Die Wehrfähigen sind in der Zahl der anime einbegriffen; über die Mönche wird nichts gesagt. Vicenza

1558

'h

1569

Stadt und Vorstadt in tutto . . . . da fatti . . . .

19899 6867

34

26346 6272

Gebiet, in tutto . . da fatti . . . .



144124 31162

24

1610

°/o

1635

%

34000 12000

35

19000 7000

37

25

97000 26000

27

160000 22 40000

(Nach den Berichten des Statthalters, im Staatsarchiv Venedig [s. unten VII 10].)

Die Zahlen für 1558, die auch für alle einzelnen Ortschaften des Gebietes gegeben werden, sind zum Teil fehlerhaft. Die Bevölkerung des geistlichen Standes ist bei den da fatti nicht inbegriffen, wohl aber in der Gesamtbevölkerung. Die Zahlen für das Gebiet schließen die Stadt und ihre Vorstädte aus. Rovigo (Stadtu. Gebiet)

1725

anime huomini atti al maneggio delle armi

34650 11697

'lo

34

(Anlage zu dem Bericht von Paolo Michiel, 12. April 1725, im Staatsarchiv Venedig.)

In der Stadt Florenz ergeben die Zählungen:

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

1622

zusammen femmine maggiori d'anni 15 serve maggiori . . . minori d'anni 15 zusammen

beide Geschlechter °/o 1663 1622I1642I1663

1642

1663

18791 2221

18241 2786

20668 9169

21012

21027

29837

32363 30142 100 100 100 100 100 100

23377 4463

22357

27840

8379

26634 10468

36219

102

maschi maggiori d'anni 15 18412 servitori . . . 2256 maggiori . . . minori d'anni 15

% 1642

43

"351

4277

37

1622







69

65

70 30

9115 31

23022

35





72

76

28

24

73

69

31

27

73 27

4499 27521 77 8586

23

36107 100 100 100

(Für 1622 Staatsbibl. Florenz, fondo palat. cod. E. B. X V 2 b i s Pardi, Ar eh. Stor. Ital. 1916 S. 202, für 1642 Staatsarch. Florenz, Carte Strozzi filza X X I V Bl. 131, für 1663 ebenda Bl. 133.) Die

Klöster sind überall einbegriffen, 1642 und

auch die Juden.

D a ß die Altersklassen bis zu 15

1663

Jahren

1642 stärker besetzt waren als in den beiden anderen Jahren, ist zum Teil eine Wirkung der Pest, die Florenz kurz vorher (1630) und (1632) betroffen hatte. Bei der Zählung von 1630 wurde die Altersgrenze schon bei 12 Jahren gezogen, es wurden ermittelt: männlich huomini frati

fanciulli di 22 anni in giù

20501

weiblich

'lo —

839 21340

76

6674

24

28014 100

donne monache

fanciulle di 12 anni in giù

22607

396i

'lo I

26568

81

6X37

19

32705

IOO

44

I. Grundlagen

Doch wurde diese Zählung zur Zeit der Quarantäne während der Pest gehalten, also unter abnormen Verhältnissen. (Für 1642 Staatsarchiv Florenz, Carte Strozzi, filza X X I V Bl. 114.)

Im ganzen florentinischen Staate, ohne die Hauptstadt, wurde 1622 gezählt (Nationalbilbl. Florenz, Ms. X X V . S. 26): männlich maggiori di 15 anni preti frati (monache)

minori di 15 anni

-lo

weiblich

'lo

209704 336I 2096

200927

215161

78

211875

77

62169

22

62153

277330

IOO

274028

23 IOO

10943

In Siena wird die Bevölkerung durchweg nur nach den Geschlechtern, und innerhalb dieser, nach den Kategorien Erwachsene und Kinder, unterschieden, ohne Angabe der Altersgrenze. Eine Ausnahme bildet die Zählung vom 9. Juli 1580. Sie ergab (für beide Geschlechter): Stadt über 10 Jahre unter 10 Jahren

. . . .

Staat

Stadt %

Staat %

16688 4850

109634 46246

77.5 22,5

70 30

21538

155880

IOO

IOO

Staatsarchiv Florenz, Carte Strozzi, 3. Ser. 110.

Im Herzogtum Modena wurden noch 1770 nur 2 Gruppen unterschieden: Kinder bis 14 Jahren und Erwachsene. Die Zahlen waren:

über 14 Jahre unter 14 Jahren

männlich

0/ /o

weiblich

/o

99918

69 111803 31 43185

72 28

44959

1144877 IOO 154988 IOO Staatsarchiv Modena, busta popolazione.

1901 Gesamtbev. der früheren Herzt. Parma und Modena 67.3 32.7 100

3. Der Altersaufbau der Bevölkerung

45

Die Bevölkerung geistlichen Standes (8760) ist hier nicht eingerechnet, weil nicht nach dem Geschlecht unterschieden. Sonst beziehen sich die Zahlen auf den ganzen Staat mit Ausnahme von Massa und Carrara. Ebenso 1758 in der Stadt Piacenza, nur daß hier der Einschnitt schon bei 12 Jahren gemacht wurde. Die Zählung ergab: Männer Priester und Mönche Knaben unter 1 2 Jahren zusammen

8930

Weiber 11060 Nonnen und educande 885

°/o

2177

.

11107

74

3932

26

15039

100

11945

Mädchen unter 1 2 Jahren . zusammen

®/0

77

3606

23

15551

100

Die Zählung ergab für das Gebiet: Gebiet Männer Priester und Mönche

%

Stadt u. Gebiet

%

58048

. . . .

Knaben unter 12 Jahren

2200

. .

71355

60248

68

28081

32

32013

3i

88329

100

103368

100

70

69

Weiber Nonnen und educande . . .

55830 55998

69

67943

Mädchen unter 12 Jahren . .

25508

31

29114

30

100

97057

100

168

|

81506

Chronik von Giuseppe Gandini, Ms. der Stadtbibl. Piacenza.

Meist aber wurde bei den Zählungen, die ja von den kirchlichen Organen gehalten wurden, die Bevölkerung in Kommunionsfähige und Nichtkommunionsfähige unterschieden. Aus Rom haben wir solche Angaben zuerst aus 1592 (nicht ganz zuverlässig), dann, seit 1600 Jahr für Jahr; es wurden gezählt

46

I. Grundlagen 1602

1652

1702

1760

Atti Non atti

80082 19230

90959 28088

106740 31828

119509 37576

Tutti insieme

99312

119047

138568

157085

ebenso

118047

ebenso

79758 324 80082

88899 87 88986

106592 148 106740

81 19

76 24

77 23

überlieferte Summe . . . Comunicati Non comunicati

. . . .

Atti in 'lo Non atti

ebenso

76 24

Die Geistlichen sind einbegriffen, 1760 auch 3 3 eretici Turchi ed altri infedeli, die also bei den non atti mitgezählt sein müssen. In der Stadt Bologna wurden 1 5 6 8 gezählt: anime da comunione putti della dottrina cristiana

36966 4878 41844

Staatsarchiv Bologna, Studio Alidosi cart. 83. Die Zahl der Kinder, die noch keinen Religionsunterricht erhielten, wird nicht angegeben ; dafür haben wir (ebenda) aus 1 5 7 3 eine Descrittione delle anime da comunione e putti e putte e furono n° 58487, non compresi religiosi e religiose. Davon waren huomini donne putti e putte

18320I 21653J 15186

0, ' 0 27.5%

55159

100 %

E s fehlt die Pfarrei S. Prospero mit 2 7 2 Seelen. In der Zahl 58487 muß also ein Fehler stecken. Demnach sind die putti und putte hier die Nichtkommunionsfähigen, und das muß dann offenbar auch bei den übrigen Zählungen der Fall sein, die in dieser Zeit in Bologna gehalten wurden. Nur daß seit 1 5 8 1 die servi und serve gesondert aufgeführt wurden, die aber doch, mit verschwinden-

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

47

den Ausnahmen, zu den Kommunionsfähigen gehört haben müssen. Die Zahlen sind folgende:

Männer, Weiber, Dienstboten . . putti e putte . .

1581

%

1595

%

1617

%

1708

%

49666 16700

75

40498

75

43647

76

13792

25

46681 16656

74

25

13658

24

26

Staatsarchiv Bologna, Studio Alidosi Cart. 83, für 1708 Staatsarchiv Rom, Busta Popolazione.

Die Geistlichen sind überall ausgeschlossen, ebenso, außer 1708, die frommen Stiftungen und die Collégien. Es ist klar, daß der Prozentsatz der Nichtkommunionsfähigen sich von 1595 bis 1617 nicht in dieser Weise erhöht haben kann, also sind seit 1617 unter putti und putte die Kinder bis zu einem Alter zu verstehen, das höher war als das Kommunionsalter. In der Stadt Modena wurden gezählt: 1682 da comunione che non si comunicano

. . .

um dieselbe Zeit

13633 4438

75%

13303

77%

25%

3993

23%

Staatsarchiv Modena, Busta Popolazione.

Die Geistlichen und die Vorstädte sind nicht einbegriffen. In der Diözese S. Donnino um 1700: di com.

%

di non com.

%

Stadt Land

2883 23202

70 68

1216 10970

30 32

ganze Diözese

26085

69

12186

31

UgheUi II> S. 68 (Additio).

In Bassano (Stadt) 1643: anime da comunione altre Barbarano, Hist. Eccl. di Vicenza.

4253 2 814

60%

40%

Vicenza 1762, Buch VI S. 24.

I. Grundlagen

48

In der Stadt Cremona 1599: animae in totum communicantes Cremona, Arch. della Curia.

36984 25416

67.7% Visitatio Spccia.no S. 319.

Die Zahlen werden für alle einzelnen Pfarreien gegeben ohne Hauptsummen, die von mir gezogen sind. In der Diözese Mailand wurden 1592 368868 fidelium communicantium urbis ac dioecesis gezählt, im ganzen utriusque sexus ordinum atque aetatum omnium plus minus 560000 (Ughelli IV 1 52, ohne Jahr). Die letztere Zahl auch bei Carlo Annoni, Caslino, Como 1852 S. 25 nach einem Ms. von Gian Antonio Castiglione, Abt von S. Vicenzo in Prato. Das würde 66 % für die Kommunikanten ergeben. Die runde Zahl für die Gesamtbevölkerung zeigt aber, daß es sich hier nur um eine Berechnung handelt, und nur die Zahl der Kommunikanten auf eine Zählung zurückgeht. Annähernd dasselbe Verhältnis ergibt die sehr sorgfältige Zählung, die in demselben Jahr in 8 Pfarreien der Stadt Como vorgenommen wurde, und zwar: . . . . . . . .

3938 [2254] 6192

64% 36% 100%

Visita putorale des Bischofs Feliciano Ninguarda, herausgegeben vom Santo Monte, Como 1892—98.

In Neapel wurden 1688 gezählt: atti alla comunione non atti

109520 65807

62% 38% Neapel Arch. della S. Visita, Acta visit. Card. Pignatelli, Vol. V, bei Capasso, Circoscrizione e Popolazione di Napoli.

Die Bevölkerung geistlichen Standes (12027) ist nicht einbegriffen. Die Zählung ist aber sehr unzuverlässig. Die Zählung von 1671 ergab in Catania: di comunione 10 373 67% di confessione tantum . . . . 2853 19% übrige Nicht-Communicanten . [2127] 14 % Universitätsbibl. Catania, Ms. 42, veröffentlicht von Catalano Turrito, Arch. Stor. per la Sicil. Orient. IV:, 1907, Heft 2.

49

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

Auch hier ist die Bevölkerung geistlichen Standes nicht einbegriffen. In den Berichten der Bischöfe über die Ergebnisse der 1701 und 1708 im Kirchenstaat gehaltenen Zählungen (Staatsarchiv Rom, Busta Popolazione) finden sich für eine Reihe von Diözesen Angaben über die Zahl der Kommunionsfähigen. Unter anderen die folgenden: di comunione Albano 1708 Amelia 1701 Aquino 1708 Gubbio 1708 Perugia 1708 S. Angelo in Vado 1708 . S. Salvatore Maggiore 1701 Todi 1708 Urbania 1701 Veroli 1708

8674 6752 2826

di non comunione

32

4111 2480 1268 6981 12609 618 1007

16445

32266 1842 2751 16858 8205

27

31 30 28 25 27 26

5934

3021

14965

%

27

7276 33 Daß die fanciulli und fanciulle in Perugia fehlen, wird nicht ausdrücklich angegeben, ist aber wegen des niedrigen Prozentsatzes der Nichtkommunionsfähigen, und der Analogie der übrigen Diözesen sehr wahrscheinlich. Die Zahlen der obigen Tabellen beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung der Diözesen, einschließlich der Hauptstädte, aber mit Ausschluß der Klöster. In den größeren Städten und den zugehörigen Diözesen war das Verhältnis: Diözese Perugia Amelia Orvieto Gubbio

Stadt di com. di non com. 9617 2757

3637

6204

2719 798 1109

2154

ohne die Hauptstadt % 22 22

23 26

22649 3995

9920 1682

30

10241

4827

32

29

Die Zahlen der Communionsfähigen verdienen im ganzen Vertrauen, da in dieser Zeit, aus guten Gründen, nicht 4 B e I o c h, BevOlkerungsgescbicbte Italiens I.

I. Grundlagen

50

leicht jemand versäumte, zu Ostern zur Beichte zu gehen. Für die Nichtkommunionsfähigen dagegen fehlen diese sicheren Grundlagen, außer soweit es sich um ftutti della dottrina cristiana oder di confessione tantum handelte, hier hing alles von dem Interesse ab, das der Pfarrer an der Sache nahm, und die Zahlen beruhen offenbar auf bloßen Schätzungen. Auch über das kommunionspflichtige Alter fehlt es an direkten Angaben 1 ). In der Stadt Orvieto wurden 1708 gezählt, wie schon gesagt: anime da comunione da non comunione . .

3637 1109

77 % 23 %

4746

100%

(Staatsarchiv Rom, P o p o l a z i o n e , Bericht über die Zählung von 1708.)

Die Zahl der Unterzehnj ährigen betrug damals 959 (oben S. 26), von den Nichtkommunikanten waren also 150 über 10 Jahre alt, und da 885 im Alter von 10—20 Jahren standen, war das kommunionspflichtige Alter 11—12 Jahre. Es mag aber an anderen Orten und in früherer Zeit zum Teil etwas anders gehalten worden sein. Jedenfalls zeigt der Prozentsatz der Nichtkommunikanten starke Abweichungen; er betrug: in den Diözesen (einschl. der Hauptstädte)

in den Städten Bassano 1643 Neapel 1688 Como 1592 Catania 1671

40

38 36 33

Mailand 1592 Veroli 1708 Albano 1708 Aquino 1708

34 33 32 31

') Vgl. S. Alphonsi Maria de Ligorio Theologia Moralis Tom. III S. 279 (Ausg. Rom 1909) : Hinc communiter dicunt doctores, regulariter loquendo, pueros non obligari ad communionem ante nonum vel decimum annum; nec differendum eis esse communionem ultra duodecimum (ut sentiunt Palaus et Salmanticenses cum Lugo, Dicastillo, Amico etc.), vel saltem ultra decimum quartum, ut Suarez, Laymann, Wigandt, Antoine et Croix.

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung in den Diözesen (einschl. der Hauptstädte)

in den Städten Cremona 1599 Borgo S. Donnino (c. 1700) Bologna 1708 Gubbio 1708

26

R o m 1652—1760

24

Modena 1682 Orvieto 1708 Amelia 1708 Perugia 1708 Rom 1602

51

32 3° 27.5 23 23 22

Borgo S. Donnino (c. 1700) . Gubbio (1708) Perugia (1708)

31 3° 28

Amelia 1701 Todi (1708)

27 27

Urbania (1701)

S. Salvatore Maggiore (1701) S. Angelo in Vado (1708). .

27 26 25

22 22

Danach schwankte die Zahl der Nichtkommunlonsfähigen, wenn wir die unzuverlässigen Angaben aus Bassano, Neapel und Mailand beiseite lassen, in den Städten von 22—36 % der Gesamtbevölkerung (von den Klöstern abgesehen), in den Diözesen von 25—33 %. Und zwar beruht das keineswegs ausschließlich auf ungenauer Aufnahme bezw. Schätzung, denn die Zählungen in Como 1592 und Catania 1671, die einen sehr hohen Prozentsatz geben, scheinen recht gut. In den Städten war dieser Prozentsatz durchweg beträchtlich niedriger als in den zugehörigen Landgebieten (oben S. 48). In Prozenten der Zahl der Kommunikanten betrug also die Zahl der Nichtkommunikanten in den Städten von 28,5 bis 56,25, in den Diözesen, einschließlich der Städte 33,3 bis 49,3, im Mittel 42,5 bezw. 41 % ; wo also nur die Zahl der Kommunikanten angegeben wird, werden wir rund J/5 zuzuschlagen haben, um die Gesamtbevölkerung zu erhalten, wobei eine Fehlergrenze von etwa 19 % in den Städten, etwa 11 % in den ganzen Diözesen bleibt. Demnach entfielen auf die einzelnen Altersklassen Prozente der männlichen bezw. der Gesamtbevölkerung (zum Vergleich setze ich die Zahlen von 1901 für das Königreich und die 69 Provinzialhauptstädte daneben): 4*

I. Grundlagen

52

Alter

Gebiete einschl. Hauptstädte

Stato Senese 1580 Carpi 1591 Diözese Orvieto 1708 O—12 Bergamo 1600 Piemont 1734 Diözese Piacenza 1758 o—14 Rep. Venedig 1766 Herzt. Modena 1770 Vicenza 1766 0—I5 Pozzuoli 148g Sorrento 1561 Vicenza 1585 Carpi 1591 Florenz 1622 Padua 1634 Belluno 1640 Cadore 1640 Florenz 1642 1663 Conselve 1737 O—16 Venedigi552 Bergamo 1583 0—18 Brescia 1579 Crema 1579 Venedig 1642 Piemont 1734 0—20 Orvieto 1708 14—60 Rep. Venedig 1766 15—45 Vicenza 1585 15—50 Pozzuoli 1489 Carpi 1591 Sorrento 1561 15—55 Belluno 1640 Cadore 1640 15—60 Conselve 1737

o

IO

beide mdniil. Geschl. 7.

— —

3° 27.5 25 —

34

1901 (männl.) %

Städte m. | w. —









20

25





\

23

23

3i



23



29









46

45

34







40.5











23





21









31 30







37 33



25







35 30

38

29 24









— —



39 39



45 39 37 46



34

ca. 33

45.5

27 27.5 —



31.5 j c a . 36,8 ca. 31,5 —









39

61











48

50





58

57



40.6

44



-







47

48

ca. 44

ì \



52

54

J



|



35.3 ca. 39

ca. 57.5 ca. 63,7 47.2 41.7





29,5

31 27

44



34.8





67 46 49

ca. 27,5



46



19.8

23



54 57

24,2

ca. 28,4 ca. 23,6 31

32 42 43

| Städte

22,5



31

31 3i

Kgr.

zus.

46.7

52.6

51.4

57.5

55.6

61,7

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

Gebiete einschl. minnl. Hauptstädte Florenz 1622 Padua 1634 Florenz 1642 1663 Bergamo 1583 Piemont 1734 Brescia 1579 Crema 1579 Vicenza 1585 Sizilien ohne Palermo u. Messina 1570—'583 1595 1616—1642 1713 1747 Bergamo 1600 Messina 1606 Palermo 1 6 1 3 Palermo 1624 Venedig 1642 Orvieto 1708 Piemont 1734 Brescia 1579 Crema 1579 Vicenza 1585 Bergamo 1583 ,, 1600 Venedig 1642 Belluno 1640 Cadore 1640 Pozzuoli 1489 Sorrento 1461 Carpi 1591 Orvieto 1708 Conselve 1737 Republ. Venedig 1766

beide Geschl.

25 39 46

Städte

1901 (männl.) %

m.

w.

I zus.

69 71 65 70 42

71 77 7i 76

70 74.5 68 73

51 44 47

44

53

41 44 42 45 5°

Kgr.

65,2

53

5° 10 19 12 13 15 10.5

9 io 4 2.7

70.5

44.7 ca. 50,6 24.4 39.9

41.4

40.9

46,8

4i 46 46 47 43.5 29 18 15 14

Städte

5° 35

ca. 53

24.5

23.3

18.5

17.9 13.0

13.8 4 2,4 6 4

8,8

9.7

I. Grundlagen

54

Nach der Zählung vom 10. Febr. 1901 standen von der männlichen Bevölkerung im Alter von Alter 0 IO 10—15 0—15 15—18 0—18 18—21 0-—21 21—45 0—45 45—50 0—50 50—55 0—55

ProvinzialKönigreich hauptstädte 24,2 10,6 34.8 5.8 40,6 5.2 45.8 30,7 76,5 5.0 81,5 4.7 86,2

19,8 9,7 29,5 5,8 35,3 5,8 4i,i 35,6 76,7 5,4 82,1 4,9 87,0

55—60 0—60 über 60

4.1 90.3 9,7 100

4,2 91,2 8,8 100

15—45 15—50 15—55 15—60

41.7 46,7 51.4 55.5

47,2 52.6 57,5 61.7

18—45 18—50

35,9 40,9

41,4 46,8

über 45 über 50 über 55

24.5 18.5 13,8

23,3 17,9 13,0

Censimento della Popolazione del Regno d'Italia Voi. V , Relazione, R o m a 1904, S. i n und 113.

al

io. febr.

igoi

Gebiete | Städte

Gebiete Städte

XVII. Jahrh.

r 0

igoi im Vergi¿ich mit XVI. u. X\m. Jahrh. XVIII. Jahrh. Gebiete | Städte Gebiete | Städte

3- Der Altersaufbau der Bevölkerung

3

Alter

Gebiete |

S

XVI. u. XA

i A l-H

55 'JT M

f I I

1 II

0

1 1 II

II f 1 2 1

1 1 1 1 J o"

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