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German Pages [192] Year 2018
Ralf Pasel / Franziska Sack / Lorena Valdivia / Johannes Zix
BELLA VISTA
REGIONALE LÖSUNGEN FÜR GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN SOLUCIONES REGIONALES A DESAFÍOS GLOBALES
Ein deutsch-bolivianisches Design-Build-Projekt Un proyecto de arquitectura boliviano-alemán
Ralf Pasel / Franziska Sack / Lorena Valdivia / Johannes Zix
BELLA VISTA
REGIONALE LÖSUNGEN FÜR GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN SOLUCIONES REGIONALES A DESAFÍOS GLOBALES
Ein deutsch-bolivianisches Design-Build-Projekt Un proyecto de arquitectura boliviano-alemán
INHALT CONTENIDO
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ARCHITEKTUR – MEHR ALS BAUEN! ARQUITECTURA – ¡MÁS QUE CONSTRUIR!
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KATALYSATOR SOZIALER PROZESSE CATALIZADOR DE PROCESOS SOCIALES
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BELLA VISTA, BOLIVIEN BELLA VISTA, BOLIVIA
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PROJEKTABLAUF DESARROLLO DEL PROYECTO
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DIE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE LA ESCUELA AGROPECUARIA
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DESIGN-BUILD DISEÑO-CONSTRUCCIÓN
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WISSENSTRANSFER UND NETZWERK LA TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTOS Y LA RED
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DAS PROJEKT IN 56 FACETTEN EL PROYECTO EN 56 FACETAS
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INDEX ÍNDICE
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AUTOREN AUTORES
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IMPRESSUM PIE DE IMPRENTA
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ARCHITEKTUR – MEHR ALS BAUEN! ARQUITECTURA – ¡MÁS QUE CONSTRUIR!
In der Debatte um globale Themen wie wachsende Urbanisierung, Landflucht und Armutsbekämpfung spielt die Suche nach lokal wirksamen Lösungsvorschlägen eine wesentliche Rolle. Für Architekten stellt sich die Frage, welchen Beitrag die Architektur in diesem Kontext liefern kann. Das Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion der TU Berlin widmet sich dieser Aufgabe mit einem interdisziplinären Projekt für das andine Dorf Bella Vista in Bolivien. Ergebnis ist der Bau einer Landwirtschaftsschule, in der jungen Menschen eine berufliche Perspektive auf dem Land geboten wird. Das Entwurfs- und Realisierungsprojekt basiert auf der Zusammenarbeit zwischen dem Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion von Ralf Pasel am Institut für Architektur der TU Berlin (CODE) und der NGO Fundación Cristo Vive Bolivia. Die Organisation ist seit 1999 in Bolivien im Bereich der Armutsbekämpfung tätig. Unter Leitung der Ordensschwester Karoline Mayer hat die Stiftung unter anderem die Berufsschule Instituto Tecnológico Sayarinapaj in Bella Vista aufgebaut. 2013 tritt die Schwester mit der Bauaufgabe für eine Erweiterung des landwirtschaftlichen Bereiches an das Fachgebiet heran. Hintergrund des Projektes ist die Armutsbekämpfung in ländlichen Regionen. Ein Großteil der Bevölkerung in Bolivien ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Subsistenzlandwirtschaft ist für viele die Lebensgrundlage. Für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Bolivien steht seit 2011 vor allem die nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung und die Anpassung kleinbäuerlicher Landwirtschaft an den Klimawandel im Vordergrund. Bolivien zählt weltweit zu den zehn Ländern, die in Zukunft möglicherweise am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden. Für die Architektur liegt diesbezüglich die Relevanz in der Entwicklung klimaorientierter Entwurfsstrategien und adaptierter Bauweisen. Der neue Ausbildungsort in Bella Vista soll zu einem Innovationszentrum im Bereich der Berufsausbildung und ökologischen Landwirtschaft in der Region Cochabamba entwickelt werden. Als sogenanntes »Design-Build«-Projekt konzipiert, wird die Architektur gemeinsam mit Studierenden der TU Berlin entworfen und anschließend eigenhändig mit den lokalen Partnern gebaut. Das Lehrkonzept basiert auf der Idee, angehenden Architekten im Rahmen ihres Studiums nicht nur die Prozesse des theoretischen Planens zu vermitteln, sondern auch Einblicke in die Konsequenzen der praktischen Umsetzung zu ermöglichen. Ziel des Vorhabens ist es, im interkulturellen Kontext der deutsch-bolivianischen Zusammenarbeit eine Architektur zu entwickeln, die mit angemessenen Mitteln einen identitätsstiftenden Ort zur Umsetzung der Bildungsarbeit bietet. Aspekte des ressourcenschonenden, klimagerechten und kostengünstigen Bauens bilden die Basis der Entwurfsarbeit.
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En el debate en torno a temas globales como la urbanización, la migración rural y la reducción de la pobreza, la búsqueda de soluciones localmente eficaces cobra una importancia fundamental. Para los arquitectos surge la pregunta qué tipo de contribución puede hacer la arquitectura en este contexto. La cátedra Proyecto y Construcción de la Universidad Técnica de Berlín abordan esta tarea con un proyecto interdisciplinario para el pueblo andino Bella Vista en Bolivia. El resultado es la construcción de una escuela agropecuaria en la que se ofrece a los jóvenes una perspectiva profesional en las zonas rurales. El proyecto de diseño y construcción se funda en la colaboración entre el departamento del profesor Ralf Pasel de la escuela de arquitectura de la Universidad Técnica de Berlín (CODE) y la ONG Fundación Cristo Vive Bolivia, que desde 1999 se dedica a la reducción de la pobreza en Bolivia. Bajo la dirección de la hermana Karoline Mayer la organización ha establecido entre otros el Instituto Tecnológico Sayarinapaj en Bella Vista. El año 2013 la hermana se dirige a la cátedra CODE con la idea de ampliar el área de agricultura del instituto. El trasfondo del proyecto es la reducción de la pobreza en zonas rurales. Una gran parte de la población boliviana se dedica como siempre a la agricultura, siendo la agricultura de subsistencia para muchos el único medio de sustento. El desarrollo agrícola sostenible y la adaptación de la pequeña agricultura al cambio climático son desde el 2011 una de las áreas prioritarias para la Cooperación Alemana en Bolivia. Bolivia se encuentra entre los diez países del mundo que posiblemente se verán más afectados por el cambio climático en el futuro. En este contexto es de gran relevancia para la arquitectura el desarrollo tanto de estrategias de diseño orientadas al clima, cuanto de métodos de construcción adaptados. El nuevo centro de formación en Bella Vista aspira a convertirse en un centro de innovación en el área de la formación profesional y la agricultura ecológica en la Región de Cochabamba. Concebida como un denominado proyecto »Design-Build«, los estudiantes de la Universidad Técnica de Berlín diseñan la arquitectura para luego construirla personalmente junto a los colaboradores locales. El concepto de enseñanza se basa en la idea de transmitir a los estudiantes de arquitectura no sólo los procesos de planificación teórica en el marco de sus estudios, sino también una visión general de las consecuencias de su aplicación. El proyecto tiene como objetivo el desarrollar en un contexto intercultural de cooperación boliviano-alemán una arquitectura que con los recursos apropiados proporcione lugar para la puesta en práctica de la educación con el que identificarse. Aspectos de una construcción que cuide los recursos, adaptada al clima y económica forman la base de la tarea de proyecto.
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»ALS KATALYSATOR SOZIALER PROZESSE HAT DIE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE VORBILDCHARAKTER, INDEM SIE DIE POTENZIALE NACHHALTIGEN HANDELNS IN DER ARCHITEKTUR AUFZEIGT.« »COMO UN CATALIZADOR DE PROCESOS SOCIALES, LA ESCUELA AGROPECUARIA POSEE UN CARÁCTER EJEMPLAR AL DESTACAR EL POTENCIAL DEL ACTUAR SUSTENTABLE EN LA ARQUITECTURA« Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Urbanisierung, (Land-)Flucht und soziale Ungleichheit stellen Architekten zunehmend vor neue Aufgaben, für die sie passgenaue lokale Lösungsstrategien suchen. Die Landwirtschaftsschule Bella Vista zeigt, inwiefern Architektur ein Katalysator sozialer Prozesse sein kann, in denen Teilhabe sowie klimaorientiertes, ressourcenschonendes und bezahlbares Bauen die Basis für das gemeinsame Handeln bilden. Etwa eine Autostunde talaufwärts von Cochabamba entfernt und umgeben von den bis zu 5000 m hohen Kordilleren der Anden, stellt das Projekt für die Landwirtschaftsschule ein Labor dar, in dem die Architektur das übergeordnete Ziel der Armutsbekämpfung durch Bildung substanziell unterstützt. Die Schule, die gemeinsam mit zahlreichen lokalen Akteuren gebaut wurde, zielt darauf ab, Jugendlichen aus den abgelegenen Regionen Boliviens eine Perspektive zu eröffnen, die es ihnen ermöglicht, durch die neu erworbenen Fähigkeiten in ihrer Heimat ein selbstbestimmtes, zukunftsfähiges Leben aufzubauen, das über die Subsistenzlandwirtschaft weit hinausgeht. Da ökologische Nachhaltigkeit heute nicht mehr nur ein Ziel, sondern eine Mindestanforderung geworden ist, deren Erfüllung noch nichts über die Gestalt oder das gesellschaftliche Gelingen von Architektur besagt, ist die Landwirtschaftsschule so konzipiert, dass die Architektur nicht nur als gebautes Resultat, sondern auch als sozialer (Entwicklungs-) Prozess eine Vorbildfunktion einnimmt und dabei aufzeigt, wie technische Innovation mit sozialem Handeln verknüpft werden kann. Das probate Mittel dabei: Design-Build-Projekte. Architektur als Labor des eigenen verantwortungsbewussten, architektonischen Handelns, in dem der konzipierte Entwurf in einen gesellschaftlich relevanten Kontext referenziert wird, ist eine der großen Herausforderungen der gegenwärtigen Architekturlehre und der Architekturforschung. Design-Build-Projekte nehmen in der Architekturausbildung eine zunehmend bedeutende Position ein, da sie auf vielschichtige Art und Weise die akademische Lehre und Forschung mit der Praxis des Bauens verbinden und dabei die Entwicklung architektonischer Entwurfsstrategien und innovativer Bauweisen zum übergeordneten Ziel haben. In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen (bau)kulturellen Rahmenbedingungen und Erfahrungen liegen die Potenziale von Design-Build-Projekten maßgeblich im internationalen Kontext. Die Entwicklung der dafür nötigen Handlungskompetenzen wird durch das Lernen an realen Problemen anderer Baukulturen substanziell unterstützt und ist gleichzeitig eine Antwort auf die neuen Herausforderungen der Architektenausbildung, die angesichts einer zunehmend komplexer werdenden Berufspraxis entstehen. Dabei werden höchst unterschiedliche, teilweise auch widersprüchliche Anforderungen und Ziele im Entwurfsprozess zu einer ganzheitlichen, architektonischen Lösung zusammengeführt. Durch die inhaltliche Komplexität der Trias Forschung – Praxis – Lehre stellt sich ein wertvoller Laborcharakter in Design-Build-Projekten ein, dessen Anspruch es ist, räumlich-architektonische mit kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Fragestellungen zu verknüpfen.
Ralf Pasel
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Desafíos Globales como el cambio climático, la urbanización, el éxodo rural y la desigualdad social, sitúan a los arquitectos constantemente frente a nuevas exigencias para encontrar soluciones que se adapten a las necesidades locales. La escuela agropecuaria de Bella Vista muestra en qué medida la arquitectura puede llegar a ser un catalizador de procesos sociales, en los cuales la participación, la construcción bioclimática, la construcción eficiente en términos del uso de recursos naturales y de la asequibilidad, constituyan la base de la acción colectiva. Aproximadamente a una hora de viaje ascendiendo por el valle de Cochabamba y rodeado por la cordillera que puede llegar a los 5000 m de altura sobre el nivel del mar, se desarrolla este proyecto para la escuela agropecuaria como un laboratorio, en el cual la arquitectura promueva sustancialmente el objetivo general de combatir la pobreza mediante la educación. La escuela, que fue construida en cooperación con numerosos agentes locales, tiene como objetivo abrir una perspectiva a jóvenes provenientes de las distintas regiones de Bolivia, la cual les permita establecer, mediante sus nuevas capacidades adquiridas, una vida sostenible y autodeterminada en su propia región que vaya mucho mas allá de la agricultura de subsistencia. Ya que la sostenibilidad ecológica ha dejado de ser sólo un objetivo, sino que ha pasado a ser un requisito mínimo, cuyo mero cumplimiento aún no dice nada acerca del diseño o del éxito social de la arquitectura, es que se proyecta la escuela agrícola de manera que la arquitectura constituya un modelo, no sólo como resultado construido sino también como proceso (de desarrollo) social, demostrando cómo la innovación técnica puede vincularse a la acción social. El método eficaz para esto: Proyectos Design-Build (diseño y construcción). Entender la arquitectura como laboratorio de la propia acción arquitectónica y responsable, en donde el diseño concebido se vea referenciado a un contexto socialmente relevante, constituye uno de los grandes retos de la teoría y la investigación arquitectónica contemporáneas. Los proyectos Design-Build adquieren cada vez más relevancia en la enseñanza de la arquitectura, ya que combinan de manera compleja la docencia y la investigación académica con la práctica de la construcción, teniendo como objetivo primordial el desarrollo de estrategias de diseño arquitectónico y métodos de construcción innovadores. Teniendo en consideración las diferentes culturas y experiencias constructivas, el potencial de los proyectos Design-Build se encuentra fundamentalmente en el contexto internacional. El aprender de problemas reales de otras culturas fomenta sustancialmente el desarrollo de las habilidades necesarias para actuar, y representa al mismo tiempo una respuesta a los nuevos desafíos de la educación arquitectónica surgidos de la creciente complejidad del ejercicio profesional. En el proceso de diseño se combinan así requisitos y objetivos muy diversos, a veces hasta contradictorios, en una solución arquitectónica integral. A través de la complejidad de contenido de la tríada investigación – práctica – docencia se incorpora un valioso carácter de laboratorio a los proyectos Design-Build, cuyo objetivo
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Waren bisher die meisten Design-Build-Projekte eher einfache, pavillonartige, temporäre Gebäude, die als reine Praxis-Lehrmodule im akademischen Kontext dienten, entwickeln sie sich nun zunehmend zu hochkarätigen Architekturen mit einer konkreten gesellschaftlichen Bedeutung, die auf eine langfristig angelegte Wirkung der Projekte abzielen. Sowohl die Skalierung im Maßstab als auch die Steigerung der gesellschaftlichen Relevanz der Architektur von Design-Build-Projekten fördern den aktiven Wissensaustausch aller Beteiligten auf Augenhöhe, tragen durch kooperative Arbeitskonstellationen zur Hilfe zur Selbsthilfe bei und bewirken eine explizite Weiterentwicklung und Verstetigung der Projekte. Der Entwurfs- und Bauprozess strukturiert sich in Design-Build-Projekten als Netzwerk, an dem verschiedenste Akteure nicht in einem linear chronologischen Prozess beteiligt sind, sondern in dem sie in unterschiedlichsten, sich immer wieder überlagernden Facetten und Konstellationen das Ergebnis iterativ optimieren. Dieser Komplexität wird in der vorliegenden Publikation dadurch Rechnung getragen, dass das Buch auf eine durchgehend narrative Darstellung verzichtet und vielmehr durch thematische Querverweise unterschiedliche, parallele Lesarten ermöglicht. Durch die zahlreichen, sich immer wieder neu ergebenden Zusammenhänge wird das Buch zum Abbild des architektonischen Prozesses selbst.
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es vincular interrogantes arquitectónico-espaciales con aquellos culturales, sociales, económicos y políticos. Mientras que la mayoría de los proyectos Design-Build han sido hasta ahora edificios más bien sencillos, temporales y de tipo pabellón y han servido sólo como módulos de práctica en el contexto académico, éstos se están desarrollando cada vez más hacia construcciones de alta calidad con un valor social concreto dirigido a lograr un impacto arquitectónico a largo plazo. Por este aumento de escala, por una parte, y por el aumento de la relevancia social de la arquitectura de los proyectos Design-Build, es que se logra promover un intercambio activo de conocimientos y experiencias entre todos los participantes »de igual a igual«. La cooperación en los distintos trabajos contribuye concretamente a ofrecer ayuda a la autoayuda como también al desarrollo explícito y continuidad de los proyectos a largo plazo. El proceso de diseño y construcción en los proyectos Design-Build está estructurado como una red de contactos en la que los participantes no se ven envueltos en un proceso cronológico lineal, sino que en las diversas facetas y distintas constelaciones constantemente superpuestas entre sí, optimizando así por iteración el resultado final. Esta complejidad está reflejada en la presente publicación, en la medida que ésta se abstiene de una presentación narrativa continua, posibilitando más bien lecturas paralelas de los diferentes temas transversales. A través de numerosas y nuevas conexiones que constantemente surgen, el libro se vuelve un reflejo del proceso arquitectónico mismo.
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BELLA VISTA, BOLIVIEN BELLA VISTA, BOLIVIA
Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen ist Bolivien das ärmste und exportschwächste Land Lateinamerikas. Die bolivianische Gesellschaftsstruktur ist durch Ungleichheit geprägt: Zwei Drittel der Bevölkerung leben in Armut. Die sozioökonomischen Trennlinien verlaufen zwischen Stadt und Land, sowie zwischen Hoch- und Tiefebene. Die indigene Bevölkerung, die rund 60 Prozent der Einwohner ausmacht, ist sozial, politisch und wirtschaftlich weitgehend ausgegrenzt. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind im informellen Sektor beschäftigt, in dem jegliche Sozialstandards für die Arbeitnehmer fehlen. Auch soziale Dienstleistungen sind nur in geringem Maße vorhanden. Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Mit Blick auf die Armutsbekämpfung, welche laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oberstes Ziel des deutschen Engagements im Land darstellt, wird als wesentliches Element der Regierungspolitik Boliviens eine umfassende Landreform in Gang gesetzt. Im Hochland und in den Hochtälern, dort, wo auch das Dorf Bella Vista liegt, gibt es unausgeschöpfte Potenziale der Bewässerungslandwirtschaft sowie Entwicklungsmöglichkeiten für Nischenprodukte aus ökologischem Anbau. Von alledem sollen bevorzugt mittellose Kleinbauern profitieren. Bella Vista ist ein kleines Dorf auf 2800 m am Rande der Metropole Cochabamba, etwa 25 km außerhalb der Stadt. Im Zentrum des Ortes liegt die von der Fundación Cristo Vive Bolivia gegründete Berufsschule Sayarinapaj – ein Wort aus der Sprache der indigenen Volksgruppe Quechua, das auf Deutsch bedeutet »Lasst uns gemeinsam aufstehen«. In diesem Kontext soll der landwirtschaftliche Zweig der Berufsschule weiter ausgebaut werden, um Potenziale nachhaltiger Landwirtschaft beispielhaft aufzuzeigen und die (Aus-)Bildung junger Menschen in ländlichen Regionen zu fördern. Ziel ist es, ihnen somit eine berufliche Existenzsicherung auf dem Land zu ermöglichen. Mit der Eröffnung dieser Perspektiven außerhalb der Stadt wird der Paradigmenwechsel zum »Land als Zukunftsraum« angestrebt, der gerade in Lateinamerika im Zuge der sich rapide vollziehenden Urbanisierungsprozesse eine bedeutende Rolle darstellt. Als Innovationsort ermöglicht die Berufsschule die Weitergabe aktuellen Wissens im Bereich der ökologischen Landwirtschaft, des Umweltschutzes, der Sicherheit am Arbeitsplatz und der zeitgenössischen Didaktik, und zwar nicht nur im Rahmen der Berufsschule selbst, sondern auch als Vorbild für andere Institutionen in ganz Bolivien. Eine weitere eigens gestellte Aufgabe der Schule besteht darin, Berufsschüler zu neuen Lehrern auszubilden, die ihr gewonnenes Wissen an die nächste Generation weitervermitteln.
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A pesar de sus riquezas del subsuelo, Bolivia es el país más pobre y de menor tasa de exportación en América Latina. La estructura social boliviana se caracteriza por la desigualdad: Dos tercios de la población viven en la pobreza. Esta línea de desigualdad socio-económica corre claramente entre la ciudad y el campo, como también entre el altiplano y el valle. Aunque la población indígena, representa alrededor del 60 por ciento de la población total, está social-, políticay económicamente marginada. Más de dos tercios de la población está empleada en el sector informal, en donde toda forma de estándares sociales es inexistente y los servicios sociales son solo disponibles en pequeña medida. Gran parte de la población se dedica como siempre a la agricultura. En vista de la lucha contra la pobreza, la que según el Ministerio Federal de Cooperación Económica y Desarrollo representaría el principal objetivo de la cooperación alemana en el país, se pondrá en marcha una reforma agraria integral como parte esencial de la política del gobierno boliviano. En el altiplano y en los valles altos, donde también se encuentra el pueblo de Bella Vista, existe un potencial inagotable para el desarrollo de la agricultura de regadío como a la vez oportunidades de desarrollo de productos especiales de agricultura ecológica. Con todo esto deberían beneficiarse sobretodo los pequeños agricultores más necesitados. Bella Vista es un pequeño pueblo a 2800 m de altura a las afueras de la metrópoli Cochabamba, a unos 25 km de la ciudad. En su centro se encuentra el Instituto Tecnológico Sayarinapaj – palabra de la etnia quechua, que significa »alcémonos« – fundado por la Fundación Cristo Vive Bolivia. En ese contexto es que se deberá ampliar el área agropecuaria del instituto de formación profesional, para mostrar con el ejemplo los potenciales de la agricultura sostenible y para promover la formación y la educación de los jóvenes en las zonas rurales. El objetivo es posibilitarles los medios para asegurar la subsistencia profesional en el campo. Con la apertura de estas perspectivas fuera de la ciudad, se aspira al cambio de paradigma hacia el »campo como espacio del futuro«, el que a la luz de los explosivos procesos de urbanización en Latinoamérica juega un rol cada vez más importante. Como espacio de innovación, el instituto de formación profesional permite transmitir el estado de conocimiento actual en el ámbito de la agricultura ecológica, la protección del medio ambiente, la seguridad en el trabajo y la didáctica contemporánea, y esto no sólo en el mismo instituto, sino también como un modelo para otras instituciones de toda la región de Cochabamba. Otra tarea autoimpuesta del instituto consiste en capacitar a estudiantes para ser los nuevos maestros que continúen transmitiendo los conocimientos adquiridos a la siguiente generación.
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PROJEKTABLAUF DESARROLLO DEL PROYECTO
2013 Grundstücksbesichtigung und vorbereitende Gespräche Spendenakquise 2014 Erste Bauphase Juli bis September Ausstellungen und Symposien in Cochabamba, La Paz, Sucre Fortführung der Bauarbeiten durch die bolivianischen Partner 2015 Zweite Bauphase Februar bis April Fertigstellung Vorbereitung der Campuserweiterung
2013 Visita al terreno y reuniones preparatorias Adquisición de donaciones 2014 Primera etapa de construcción de julio a septiembre Exposiciones y simposios en Cochabamba, La Paz, Sucre Continuación de la construcción por los compañeros bolivianos 2015 Segunda etapa de construcción de febrero a abril Conclusión de trabajos Preparativos para la ampliación del campus
BELLA VISTA
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BERLIN
2013 Erstes Treffen zwischen Fundación Cristo Vive Bolivia und CODE Besuch einer Delegation der Berufsschule Sayarinapaj und der Stiftung FCVB Zusammenstellung der Studierendenteams Vorbereitung und Beginn der Entwurfsarbeit Spendenakquise 2014 Fertigstellung der Werkplanung und Baustellenvorbereitung Ausstellung und Symposium Abreise des ersten Teams nach Bella Vista im Juli Begleitung der weiteren Bauarbeiten Vorbereitung der zweiten Bauphase 2015 Abreise des zweiten Teams nach Bella Vista im Februar Ausstellung und Dokumentation Vorbereitung der Campuserweiterung
2013 Primer encuentro entre Fundación Cristo Vive Bolivia y CODE Visita de una delegación del Tecnológico Sayarinapaj y de la Fundación FCVB Conformación del equipo de estudiantes Preparativos y comienzo del trabajo de proyecto Adquisición de donaciones 2014 Término de la planificación y preparación de la obra Exposición y simposio en Berlín Partida del primer equipo a Bella Vista en julio Asistencia en los trabajos de construcción consecutivos Preparación de la segunda etapa de construcción 2015 Partida a Bella Vista del segundo equipo en febrero Exposición y documentación Preparativos para la ampliación del campus
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DIE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE LA ESCUELA AGROPECUARIA
Grundlage der Planung bildet der Anspruch seitens der auftraggebenden Stiftung Fundación Cristo Vive Bolivia, eine Landwirtschaftsschule mit Vorbildcharakter zu errichten. Im Einklang mit dem übergeordneten Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, will die Stiftung mit dem Gebäude die Potenziale nachhaltigen Handelns aufzeigen. Leitfäden des Entwurfsprozesses für die Berliner Studierenden sind dem übergeordneten Ziel folgend die Integration eines ressourcenschonenden Energiekonzeptes, die räumliche Verbindung von Feldarbeit und theoretischem Unterricht in Agronomie sowie eine einfache und kostengünstige Bauweise, welche an die lokale Bauproduktion angelehnt ist, diese aber aufwertet und neu interpretiert. Die Planungs- und Bauaufgabe umfasst den Schulbau, der den circa 75 Schülern des Fachs Agronomie der Ganztagsschule als Aula, Übungs-, und Veranstaltungsraum dienen soll. Das Raumprogramm auf dem Gelände beinhaltet in einer 1. Bauphase einen circa 250 m2 großen Schultrakt. Hauptfunktionen sind 3 Klassenzimmer, ein Doppelraum für Versammlungen, ein Labor, ein Materialraum und Nebenräume für die Dozenten. Das Projekt basiert auf der »Intelligenz« der Architektur, unabhängig von addierter Technik. Es geht um regionale Problemlösungen von globaler Bedeutung, wie zum Beispiel die massive Bauart (die eine der traditionellen lateinamerikanischen Bauweisen wieder aufgreift und raumklimatische Vorteile mit sich bringt), flexible Raumstrukturen, effiziente Nutzung von Tageslicht sowie eine hinterlüftete Dachkonstruktion zur Vermeidung von Überhitzung und Geräuschbelastung bei starkem Regen. In Ergänzung zu den räumlichen, konstruktiven und strukturellen Grundprinzipien wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln ein Energiekonzept erarbeitet, um die Landwirtschaftsschule mit Solarenergie und Solarthermie zu versorgen. Die Zusammenarbeit ermöglicht den Aufbau einer autarken Energieversorgung. Parallel zur Entwurfsarbeit an der TU Berlin entwickelt das Fachgebiet von Ulf Blieske, Experte für Solartechnik am Kölner Institut für Erneuerbare Energien, entsprechende Konzepte und Realisierungsmöglichkeiten für den Einsatz ressourcenschonender Energiegewinnung durch Solarthermie und Photovoltaik.
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Punto de partida del proyecto es el deseo por parte de la Fundación Cristo Vive Bolivia de construir una escuela agropecuaria con carácter modelo. En concordancia con su objetivo principal de brindar ayuda a la autoayuda, la fundación desea mostrar a través de la construcción del edificio el potencial de las iniciativas sostenibles. Siguiendo el objetivo principal, a los estudiantes berlineses se les definen como temas dominantes la integración de un concepto de ahorro de recursos energéticos, la conexión espacial entre los cursos teóricos y la labor de campo, así como una estructura sencilla y de bajo costo que se base en la producción constructiva local, pero revalorizándola y reinterpretándola a la vez. La labor de planificación y construcción contempla la construcción de la escuela, la cual sirva de aula, espacio de práctica y sala de eventos a los aprox. 75 alumnos de la carrera agropecuaria la jornada completa. El programa espacial en el campus contempla en una primera fase de construcción un edificio de aulas de aproximadamente 250 m². Las funciones principales son 3 aulas, un doble espacio para reuniones o eventos, un laboratorio, una bodega de materiales y una sala de docentes. El proyecto se basa en la »inteligencia« de la arquitectura, independiente de la adición de tecnología suplementaria. Se trata de encontrar soluciones regionales a problemas de importancia global, tales como la construcción masiva (retomando una de las tradiciones constructivas de Latinoamérica y con eso sus propiedades físicas favorables), estructuras de espacios flexibles, el uso eficiente de la luz natural, además de una estructura de cubierta ventilada para evitar el sobrecalentamiento y la contaminación acústica bajo lluvias intensas. Complementando los principios espaciales, constructivos y estructurales se desarrolla un concepto para abastecer a la escuela agropecuaria con energía fotovoltaica y termosolar en colaboración interdisciplinaria con la Universidad de Ciencias Aplicadas de Colonia, permitiendo el desarrollo de un sistema de suministro de energía autárquico. En paralelo al trabajo de proyecto en la TU Berlin, los alumnos del profesor Ulf Blieske, experto en tecnología solar del Instituto de Energías Renovables de Colonia, desarrollaron los conceptos y alternativas de implementación para un sistema de generación de energía de uso eficiente de recursos a través de energía termosolar y fotovoltaica.
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DESIGN-BUILD DISEÑO-CONSTRUCCIÓN
Der Begriff »Design-Build« beschreibt ursprünglich den Prozess der Realisierung eines Bauwerkes vom Entwurf bis hin zur Ausführung aus einer Hand. Im akademischen Kontext der Architekturausbildung etabliert sich der Begriff als eine alternative Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement mit fachlichem – theoretischem und praktischem – Lernen verbindet und dabei Lehre, Forschung und Praxis in der Komplexität eines architektonischen Projektes zusammenführt. Den Studierenden wird ermöglicht, eine Bauaufgabe vom Vorentwurf über die Ausführungsplanung bis hin zur Umsetzung vor Ort in Eigenleistung zu erfahren und sich dabei, neben dem Erwerb von architekturspezifischen Fachqualifikationen, vor allem außer- beziehungsweise überfachliche Qualifikationen durch interkulturelles und interdisziplinäres Arbeiten anzueignen. Design-Build-Projekte reagieren damit auf die zunehmenden Anforderungen in der Architekturausbildung, konzeptionelle Ideen akademischer Entwurfsübungen in die Praxis zu erweitern sowie die Potenziale der interdisziplinären und interkulturellen Zusammenarbeit zu nutzen, um den Herausforderungen der Globalisierung, des klimatischen und demografischen Wandels mit regional innovativen Problemlösungen zu begegnen. Die mittlerweile vielfach erprobten Kooperationsformen zwischen universitären und außeruniversitären Institutionen, Privatleuten, NGOs und Stiftungen bilden dafür in Erweiterung von traditionellen didaktisch-wissenschaftlichen Formaten den fruchtbaren Rahmen für die Realisierung der Bauprojekte. Der Bau der Landwirtschaftsschule Bella Vista knüpft an die Design-BuildTradition der TU Berlin an und führt diese national und international weit beachteten Projekte fort. Seit Anfang der 1990er-Jahre bieten sie die Möglichkeit, in Zeiten technologischen, sozialen und umweltökonomischen Strukturwandels nicht nur praxisrelevante Themen in Theorie und Praxis mit Studierenden zu bearbeiten, sondern die Projektarbeit auch um soziale Planungsaspekte zu erweitern. Die späteren Nutzer der Bauten werden in die Entwurfs- und Ausführungsprozesse eingebunden. So haben Design-Build-Projekte durch ihre gesellschaftliche Relevanz eine weitreichende architektonische, soziale, kulturelle und technische Bedeutung. Allein durch diese Vielseitigkeit der Anforderungen an das Architekturprojekt, die angesichts der komplexer werdenden Globalanforderungen an das architektonische Schaffen entstehen, sowie durch die Komplexität an Arbeitsformaten, die aus dem ungewöhnlichen Rahmen resultieren, weisen Design-Build-Projekte einen stark ausgeprägten experimentellen Charakter auf, der es erlaubt, eine Bauaufgabe mit Innovationspotenzial zu realisieren und dabei die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen eines Wissens- und Technologietransfers in den Mittelpunkt zu stellen.
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El proyecto se basa en un enfoque específico de la enseñanza de la arquitectura: El término »Design-Build« describe originalmente el proceso completo de realización de una obra de construcción, desde el diseño hasta su ejecución, por parte de una sola mano. En el contexto académico el concepto se desarrolla como una forma de aprendizaje y enseñanza alternativa, que vincula el compromiso social con el aprendizaje técnico teórico y práctico, reuniendo enseñanza, investigación y práctica mediante la complejidad de un proyecto arquitectónico. A los estudiantes se les posibilita experimentar en desempeño propio un proyecto de construcción, desde el diseño preliminar seguido por el desarrollo en detalle hasta la construcción en terreno, y al mismo tiempo adquirir capacidades, tanto profesionales específicas de la arquitectura como extraprofesionales, a través del trabajo intercultural e interdisciplinario. Los proyectos Design-Build responden así a las crecientes demandas a la enseñanza de la arquitectura, de ampliar las ideas conceptuales de los ejercicios proyectuales académicos con la práctica, como también de aprovechar las oportunidades del trabajo de cooperación interdisciplinaria e intercultural, para hacerle frente a los desafíos de la globalización y del cambio climático y demográfico con soluciones regionales e innovativas. Estas formas establecidas de cooperación entre instituciones universitarias y externas, privados, ONG’s y fundaciones completan los formatos didáctico-científicos tradicionales y conforman el marco fecundo para la realización de esos proyectos de construcción. El proyecto se alinea e intenta perpetuar la tradición de los llamados proyectos »Design-Build« de la TU Berlin, reconocidos exitosamente, tanto nacional como internacionalmente. Desde principios de los años 90 y en tiempos de cambios estructurales en lo tecnológico, social y económico-medioambiental, los proyectos ofrecen la oportunidad de trabajar con los estudiantes no sólo temas relevantes en la teoría y la práctica, sino también de ampliar el trabajo proyectual en su aspecto social, por ejemplo, a través de la integración del usuario en el proceso de proyecto y construcción. Debido a su relevancia social es que estos proyectos tienen un significado arquitectónico, social, cultural y técnico de gran alcance. Ya por la variedad de exigencias hechas a un proyecto arquitectónico y surgidas de los desafíos globales cada vez más complejos, como también por la complexidad de los formatos de trabajo resultantes del marco poco común, es que los proyectos Design-Build logran tener un marcado carácter experimental. Este carácter permite realizar una tarea constructiva con carácter innovativo y poner la transferencia de conocimientos adquiridos en un marco científicotecnológico.
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WISSENSTRANSFER UND NETZWERK LA TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTOS Y LA RED
Das Projekt ist eine Kooperation der Fundación Cristo Vive Bolivia und des Fachgebietes Entwerfen und Baukonstruktion der TU Berlin. Die Fundación Cristo Vive Bolivia wurde als Schwesterorganisation von Fundación Cristo Vive Chile und Cristo Vive Europa – Partner Lateinamerikas e.V. gegründet. Gründerin und Leiterin der gemeinnützigen Stiftung ist die deutsche Ordensschwester Karoline Mayer, die seit über 40 Jahren in den Armenvierteln der chilenischen Hauptstadt Santiago tätig ist. Sie setzt sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Armen, für die Achtung ihrer Grundrechte und für die Anerkennung ihrer Würde ein. Die auch in Chile und Peru tätige Organisation arbeitet in Bolivien in den Bereichen Kindererziehung, Berufsausbildung, Gesundheit, Förderung alter Menschen und Gemeindeentwicklung. Rund 70 Mitarbeiter unterstützen im Namen der Organisation arme, marginalisierte Menschen in ländlichen Regionen. Der Fokus des Fachgebietes Entwerfen und Baukonstruktion liegt dagegen auf der Vermittlung von architektonischen Konstruktionen und Praktiken. Den Schwerpunkt der Arbeit bilden Forschungs- und Kooperationsprojekte, die sich mit den lokalen Lösungsstrategien für globale Herausforderungen in der Architektur beschäftigen, besonders im Bereich klimaorientierter Formfindungsprozesse sowie informeller Siedlungsstrukturen und Spontan-architektur im internationalen Kontext. Unter der Begriffstrias »Innovate – Design – Build!« verknüpft das Fachgebiet dabei architektonische Forschung, Lehre und Praxis im Bereich »Nachhaltige und intelligente Umgebungen – Potentials of the Informal«. In dem Rahmen und vor allem in der gegenwärtigen Debatte um nachhaltiges und energieeffizientes Bauen, bei der sich immer mehr ein globaler Wettstreit herausragender Hightech-Applikationen abzeichnet, stellt sich die Frage nach sinnvollen Alternativen, die eine Lösung weniger in einer generisch technischen Entwicklung suchen, sondern vielmehr in der intelligenten Ausnutzung spezifischer, regionaler Gegebenheiten. Um auf die Herausforderungen der Globalisierung und des klimatischen sowie demografischen Wandels mit wirkungsvollen, lokalen Vorschlägen zu reagieren, erweitert sich die Zusammenarbeit im Laufe des Projektes zu einem international interdisziplinären Netzwerk verschiedener Einrichtungen. Das Projekt der Landwirtschaftsschule in Bella Vista wird vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Studierenden und Dozenten folgender Institutionen entwickelt und gebaut: die örtliche Universidad Mayor de San Simón in Cochabamba, das Kölner Institut für erneuerbare Energien der TH Köln, weitere Fachgebiete der TU Berlin (Tragwerkslehre, Gebäudetechnik und Bauökonomie), die ortsansässige Berufsschule Sayarinapaj und die lokale Frauenkooperative Procasha, die Frauen im Baugewerbe ausbildet. Zahlreiche Förderer und Sponsoren unterstützen das Projekt bei der Logistik, Ausstattung, Finanzierung und Veranstaltungsorganisation. Als eins von vier bundesweiten Preisträgern wurde das Projekt auch mit dem Preis der STO Stiftung ausgezeichnet.
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El proyecto es una cooperación entre la Fundación Cristo Vive Bolivia y el departamento Proyecto y Construcción de la TU Berlin. La Fundación Cristo Vive Bolivia fue fundada como organización hermana de la Fundación Cristo Vive Chile y Cristo Vive Europa. La fundadora y directora es la religiosa alemana Karoline Mayer, la que hace más de 40 años trabaja en los barrios pobres de Santiago de Chile, la capital chilena. Ella está comprometida con la mejora de las condiciones de vida de los más pobres, el respeto de sus derechos fundamentales y el reconocimiento de su dignidad. La organización trabaja también en Perú y Bolivia en las áreas de la educación infantil, la formación profesional, la salud, el apoyo a personas de la tercera edad y el desarrollo comunitario. Alrededor de 70 colaboradores trabajan en nombre de la organización para los pobres y marginados de las zonas rurales. Por su parte, el departamento de Proyecto y Construcción se enfoca a la transmisión de construcciones y prácticas arquitectónicas. El énfasis del trabajo está conformado por proyectos de investigación y de cooperación que se avocan a estrategias de soluciones locales para desafíos globales de la arquitectura, especialmente en el área de procesos de generación forma orientados al clima, de las estructuras de asentamientos informales y la arquitectura espontánea en un contexto internacional. Bajo la tríada »innovación – diseño – construcción!«, el departamento vincula la investigación, la enseñanza y la práctica arquitectónica en el ámbito »entornos sostenibles e inteligentes – el potencial de lo informal«. En este marco y especialmente en el debate actual sobre la construcción sostenible y con eficiencia energética, que se parece cada vez más a una competencia mundial de aplicaciones de alta tecnología, surge la pregunta por soluciones alternativas basadas no tanto en un desarrollo técnico genérico, si no más bien en la utilización inteligente de las circunstancias específicas regionales. Para responder con propuestas locales efectivas a los retos de la globalización y del cambio climático y demográfico, la cooperación se expande en el transcurso del proyecto a una red interdisciplinaria internacional de diversas instituciones. El proyecto se desarrolla y construye en colaboración interdisciplinaria con estudiantes y profesores de las siguientes instituciones: la Universidad Mayor de San Simón en Cochabamba, el Instituto de Energías Renovables de la Universidad de Ciencias Aplicadas de Colonia, otros departamentos de la TU Berlin (Cálculo Estructural, Acondicionamiento Técnico y Economía de la construcción), el Instituto Tecnológico Sayarinapaj en Bella Vista y la cooperativa local de mujeres de la ONG Procasha, que forma a mujeres en el sector de la construcción. Numerosos impulsores y patrocinadores apoyan el proyecto en términos de logística, equipamiento, financiamiento y organización de eventos. Como uno de los cuatro ganadores en todo el país, el proyecto se adjudicó el premio 2014 de la Fundación STO Stiftung.
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BO FCVB Fundación Cristo Vive Bolivia Karoline Mayer
INITIATOREN INICIADORES
AKADEMISCHE PARTNER SOCIO ACADÉMICO
INITIATOREN INICIADORES
AKADEMISCHE PARTNER SOCIO ACADÉMICO
UMSS Universidad Mayor de San Simón Cochabamba
Berufsschule Tecnológico Sayarinapaj
D Technische Universität Berlin Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion | CODE Prof. Ralf Pasel
Technische Hochschule Köln Institut für Regenerative Energien Prof. Ulf Blieske
Technische Universität Berlin Fachgebiet Tragwerksentwurf /-konstruktion Prof. Klaus Rückert
PARTNER NGO SOCIO ONG
PROCASHA Fundación de Promoción para el Cambio Socio-Habitacional
Technische Universität Berlin Fachgebiet Planungs-/ Bauökonomie Prof. Rainer Mertes
FÖRDERER / EXPERTEN PATROCINADORES / EXPERTOS Botschaft Embajada Plurinationaler Staat Bolivien in Deutschland, Berlin
FÖRDERER / EXPERTEN PATROCINADORES / EXPERTOS Akademische Förderung Promoción académica STO Stiftung
Lokale Baufirma Constructora local Quiroz
Botschaft Embajada Bundesrepublik Deutschland, La Paz Technische und logistische Unterstützung Solaranlage Asistencia técnica y financiera, planta solar Misereor
Kulturinstitut Instituto cultural mARTadero Cochabamba
Beratung Maurerhandwerk Asesoramiento albañilería Berufsschule Kobelsdorff
Experte für Bambuskonstruktionen Experto en las construcciones de bambú José Luis Reque
Experte für Lehmbau Experto en las construcciónes en adobe Eike Roswag
Dependance Goethe-Institut Dependencia Goethe-Institut ICBA, Cochabamba
Expertin für Entwicklungszusammenarbeit Experta en la cooperacción al desarollo Gabriele Beckmann
Goethe-Institut La Paz Casa del Arquitecto, La Paz
Expertin für bolivianische Politik Experta en la política boliviana Bettina Schorr Expertin für bolivianische Architektur Experta en la arquitectura boliviana Paola Zurita
Bolivianische Sponsoren Patrocinadores bolivianos
Deutsche Sponsoren Patrocinadores alemanes BAU DER LANDWIRTSCHAFTSSCHULE CONSTRUCCIÓN DE LA ESCUELA AGROPECUARIA
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Der Begriff »Wissenstransfer« – ursprünglich der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, heute die Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis im Allgemeinen – wird im Projekt grundsätzlich als die Integration von Wissen zwischen unterschiedlichen Organisationen und Akteuren verstanden. Im Rahmen des wechselseitigen Wissens- und Technologietransfers und im ständigen Dialog mit den unterschiedlichen Gesellschaftsvertretern und Stakeholdern, ist die Universität in der Lage, nicht nur einen spezifischen Beitrag zur Förderung der Gesellschaft zu leisten, sondern auch relevante Fragestellungen aus Wirtschaft und Technik, aber auch aus dem sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich aufzunehmen und entsprechende Innovationsprojekte mit den jeweiligen Partnern zu initiieren. Auch im weiteren Sinne des Begriffes, als jegliche Form der Wissenschaftskommunikation, nimmt das Fachgebiet durch solche Projekte relevante Fragen aus dem öffentlichen Leben auf: Anfragen aus der Realität werden zielgerichtet an die Wissenschaft herangetragen, um dann gemeinsam eine Problemlösung zu erarbeiten, oder es werden umgekehrt Forschungsergebnisse in die Realität transferiert.
El término »transferencia de conocimientos« (originalmente, el intercambio entre ciencia y economía, en la actualidad, la relación entre la ciencia y la práctica en general) es entendido en el proyecto básicamente como la integración de conocimientos entre distintas organizaciones y actores. En un marco de intercambio recíproco de conocimientos y tecnología y en constante diálogo con los diferentes representantes de la sociedad, la universidad no sólo es capaz de hacer una contribución específica al fomento de la sociedad, sino también de acoger planteamientos relevantes desde la economía y la tecnología, como también del área social, cultural y ecológica, y así iniciar proyectos de innovación con los respectivos cooperantes. También en el amplio sentido del término, es decir como cualquier forma de comunicación científica, la universidad recopila a través de este tipo de proyectos interrogantes relevantes de la vida pública: preguntas desde la realidad son llevadas conscientemente a la ciencia, para luego desarrollar conjuntamente una solución al planteamiento o, en caso contrario, los resultados de la investigación se transfieren a la realidad.
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LAGEPLAN 1:5000 1 Grundstück mit agrarischer Nutzfläche 2 Neubau Landwirtschaftsschule 3 Fußweg zur Berufsschule / Zentrum Bella Vista 4 Flussbett 5 Av. Santa Cruz Richtung Quillacollo 6 Av. Santa Cruz Richtung Tunari EMPLAZAMIENTO 1:5000 1 Terreno con área de uso agrícola 2 Nuevo edificio escuela agropecuaria 3 Camino peatonal al Tecnológico / Centro de Bella Vista 4 Cauce de río 5 Av. Santa Cruz en dirección Quillacollo 6 Av. Santa Cruz en dirección Tunari
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LAGEPLAN 1:500 1 Zufahrt 2 Neubau Landwirtschaftsschule 3 Solarpaneele 4 Erschließungsstraße 5 Möglicher Bauplatz Internat 6 Geplanter Regenwasserspeicher 7 Geplanter Meerschweinchenstall 8 Geplantes Wasserbecken 9 Schweinestall 10 Agrarische Nutzflächen EMPLAZAMIENTO 1:500 1 Acceso 2 Nuevo edificio escuela agropecuaria 3 Equipos solares 4 Calle de servicio 5 Posible ubicación del futuro internado 6 Tanque de agua proyectado 7 Establo de cuis proyectado 8 Depósito de aguas lluvias proyectado 9 Establo cerdos 10 Áreas de uso agrícola
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SCHNITT 1:200 1 Dozentenraum 2 Archiv / Lager 3 Klassenraum 4 Überdachter Außenraum 5 Lebensmittellabor 6 Technikraum Solaranlage 7 Geräteraum CORTE 1:200 1 Sala de docentes 2 Archivo / bodega 3 Aulas 4 Espacio exterior techado 5 Laboratorio de alimentos 6 Sala de equipos solares 7 Bodega de herramientas
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GRUNDRISS 1:200 1 Dozentenraum 2 Archiv / Lager 3 Klassenraum 4 Überdachter Außenraum 5 Lebensmittellabor 6 Technikraum Solaranlage 7 Geräteraum 8 Erschließungsstraße mit Regenwasserkanal 9 Zugang PLANTA 1:200 1 Sala de docentes 2 Archivo / bodega 3 Aulas 4 Espacio exterior techado 5 Laboratorio de alimentos 6 Sala de equipos solares 7 Bodega de herramientas 8 Calle de servicio con canal de agua lluvia 9 Acceso
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LÄNGSSCHNITT 1:20 1 Wellblech verzinkt 18 mm, Unterkonstruktion Hutprofil 40 mm und C-Profil 60 mm verzinkt, Dichtungsbahn PE-Folie geklebt, Schalung Sperrholzplatte 12 mm, Träger Kantholz 50/100 mm, 2 ESG 10 mm in Stahlrahmen 3 Fachwerk Kantholz 50/100 mm 4 Rinne Stahlblech gekantet verzinkt 5 Ringbalken Stahlbeton 240/310 mm 6 Mauerwerk Ziegel 55/90/190 mm 7 Faltelement Stahlrahmen, Doppelstegplatte Polycarbonat 9 mm 8 Zementestrich 20 mm Stahlbetonplatte 80 mm, Trennlage, Sand 50 mm, Kies verdichtet 60 mm
CORTE 1:20 1 Calamina galvanizada 18 mm Subestructura de perfil de sombrerete 40 mm y perfil C 60 mm, ambos galvanizados Lámina de impermeabilización de PE pegada Encofrado panel de madera contrachapada 12 mm Viga de madera 50/100 mm 2 Vidrio de seguridad 10 mm en marcos de acero 3 Cercha de entramado de madera 50/100 mm 4 Canaleta de chapa de acero galvanizado plegada 5 Viga anillo de hormigón armado 240/310 mm 6 Albañilería de ladrillo 55/90/190 mm 7 Elemento plegable: planchas de policarbonato alveolar 9 mm en marcos de acero 8 Contrapiso de cemento afinado 20 mm, losa de hormigón armado 80 mm, lámina de separación, arena 50 mm, grava 60 mm compactada
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HORIZONTALSCHNITTE AUSSENECKE 1:20 1–4 Ziegelschichten im Kreuzverband CORTE HORIZONTAL ESQUINA EXTERIOR 1:20 1–4 hiladas de ladrillo en aparejo belga (en cruz)
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DAS PROJEKT IN 56 FACETTEN
ZWISCHEN THEORIE UND PRAXIS WIRD DIE ARCHITEKTUR ENTWICKELT. DIE DEUTSCH-BOLIVIANISCHE ZUSAMMENARBEIT BEGINNT IN BERLIN. HILFE ZUR SELBSTHILFE IST DAS ERKLÄRTE ZIEL DER STIFTUNG. SAYARINAPAJ BIETET JUNGEN MENSCHEN EINE BERUFLICHE ZUKUNFTSPERSPEKTIVE. DIE NEUE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE LIEGT AUF 2800 M HÖHE AM RANDE DER KORDILLEREN VON COCHABAMBA. ES GEHT UM DIE ANGEMESSENHEIT IN DER ARCHITEKTUR. EINFACHES BAUEN BEGINNT MIT DER ORGANISATION DES RAUMES. DER REPETITIVE AUFBAU DIENT AUCH DER FLEXIBILITÄT DES BAUPROZESSES. DIE NOTWENDIGKEIT DER EFFIZIENTEN LANDNUTZUNG BESTIMMT DIE POSITIONIERUNG AUF DEM GRUNDSTÜCK. DEN SICHTKONTAKT ZU DEN FELDERN BIETEN ÜBERDACHTE »PATIOS« ZWISCHEN DEN KLASSENRÄUMEN. DIE ARBEIT BEGINNT AUF BOLIVIANISCHEN FUNDAMENTEN. DIE VERWENDETEN ZIEGEL WERDEN LOKAL MASSGEFERTIGT. MASSNAHMEN GEGEN DIE KOKAINPRODUKTION IM LAND VERZÖGERN DEN BAUBEGINN. DIE RAUMSTRUKTUR ERFORDERT EINE GROSSE SPANNWEITE DES RINGBALKENS – EINE HERAUSFORDERUNG IN DER AUSFÜHRUNG. BETON ALS WUNDERMITTEL IM SELBSTBAU UND SELBSTSTÄDTEBAU DAS RAUMKONZEPT ERLAUBT EINE EINHEITLICHE FASSADENLÖSUNG FÜR JEDEN KLASSENRAUM. BEI DER BELICHTUNG DER RÄUME WIRD AUF ÖFFNUNGEN IN DER AUSSENWAND VERZICHTET. FÜR DIE SCHATTENSPENDENDE FÜLLUNG DER TORE WIRD MIT EINEM VERGESSENEN TRADITIONELLEN BAUSTOFF EXPERIMENTIERT. EINFACHE HINTERLÜFTETE DACHKONSTRUKTIONEN SIND BEIM SELBSTBAU IN BOLIVIEN WEITGEHEND UNBEKANNT. HOLZ WIRD AUF BOLIVIANISCHEN BAUSTELLEN GEGENWÄRTIG NUR NOCH SELTEN KONSTRUKTIV EINGESETZT. IN DER HOLZWERKSTATT WERDEN STANDARDS DISKUTIERT. DIE PRÄFABRIKATION OPTIMIERT ARBEITSABLÄUFE UND BEGÜNSTIGT DIE ABSTIMMUNG DER GEWERKE. NICHT NUR TECHNISCHE ASPEKTE FÜHREN ZUM SHEDDACH. »DIE INDIGENE KULTUR IST AUF NACHHALTIGKEIT AUSGERICHTET.« AUCH DIE WASSERAUFBEREITUNG BESTIMMT DIE ARCHITEKTUR. TOILETTEN- UND ABWASSERSYSTEME SIND KEINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT. DIE BÜNDELUNG VON INFRASTRUKTUR ERMÖGLICHT FREIE RAUMZONEN. DIE BAUSTELLENVORBEREITUNG BEGINNT IN BERLIN. MATERIALLIEFERUNGEN BESTIMMEN DEN RHYTHMUS DER ARBEITEN.
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FEHLENDES WERKZEUG WIRD SELBST ENTWICKELT UND PRODUZIERT. MIT DEM FORTSCHRITT DER BAUSTELLE MISCHEN SICH DIE GEWERKE. MIT DEN LETZTEN ARBEITEN FÜGT SICH DAS BILD. IM LAND DES SELBSTBAUS GIBT ES KEINE ZENTRALEN BAUMÄRKTE. ZUR LOGISTIK DER BAUSTELLE GEHÖRT AUCH EIN NETZWERK LOKALER BETRIEBE. DURCH ZUSAMMENARBEIT UND IMPROVISATION ENTSTEHT NEUES. DIE AUSSTATTUNG MIT WERKZEUGEN WIRD MIT DER ZEIT AUFGEBAUT. EIN HANDBUCH UNTERSTÜTZT DIE KOMMUNIKATION AUF DER BAUSTELLE. DIE ENTWURFSARBEITEN BEGINNEN MIT EINER GRUNDLAGENANALYSE. 12 ENTWURFSSTUDIEN BILDEN DIE UMFANGREICHE GRUNDLAGE FÜR DAS FINALE PROJEKT. BERLIN – COCHABAMBA – LA PAZ – SUCRE – BERLIN AN EINER BERLINER BERUFSSCHULE WIRD DAS MAUERN ERPROBT. IN WÖCHENTLICHEN PLANUNGSSITZUNGEN WERDEN MIT FACHPLANERISCHER UNTERSTÜTZUNG TRAGWERK UND BAUABLAUFSPLANUNG ENTWICKELT. »AUCH DIE BOLIVIANISCHE UNIVERSITÄT MUSS IHRE SOZIALE VERANTWORTUNG DURCH GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT STÄRKEN.« DIE UNGEWÖHNLICHE AUFGABE FÜHRT DIE VERSCHIEDENEN WISSENSGEBIETE UND HANDLUNGSFELDER ZUSAMMEN. DIE UMSETZUNG DER THEORIE IN DIE PRAXIS ERFORDERT NICHT NUR HANDWERKLICHE FERTIGKEITEN. DIE MAURERINNEN VON PROCASHA STEIGEN IN DAS PROJEKT EIN. MIT EINER OPFERZEREMONIE WIRD PACHAMAMA FÜR GRUND UND BODEN GEDANKT. DOÑA ISABEL ERKLÄRT DEN BOLIVIANISCHEN UND DEUTSCHEN STUDIERENDEN IHRE WOHNSITUATION. DAS PROJEKT KNÜPFT AN DIE FORSCHUNG DES FACHGEBIETES IM BEREICH »INTELLIGENTE UMGEBUNGEN« AN. »IHR HABT VIELE DINGE AUSGELÖST.« DIE ARBEIT AUF DER BAUSTELLE IST TEIL DER SELBSTBEMÄCHTIGUNG. ROSALIANA QUISPE UND IHR MANN BAUEN ZUM ERSTEN MAL EIN HINTERLÜFTETES DACH. BAUSTELLENBESUCHE GEBEN DIE MÖGLICHKEIT, ÜBER DIE HINTERGRÜNDE DES PROJEKTES ZU INFORMIEREN. DAS MASSIVE MAUERWERK STELLT EINE ALTERNATIVE ZUR VERBREITETEN BAUWEISE DES AUSGEFACHTEN STAHLBETONSKELETTS DAR. DIE RAUMKLIMATISCHE WIRKUNG DER BAUWEISE WIRD SCHON WÄHREND DER BAUARBEITEN GESCHÄTZT. DIE BEWOHNER FRAGEN, WAS IN DER FABRIK HERGESTELLT WIRD.
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EL PROYECTO EN 56 FACETAS
ENTRE LA TEORÍA Y LA PRÁCTICA SE DESARROLLA LA ARQUITECTURA. LA COOPERACIÓN BOLIVIANO-ALEMÁN COMIENZA EN BERLÍN. »AYUDAR A LA AUTO AYUDA«, ES EL OBJETIVO DECLARADO DE LA FUNDACIÓN. SAYARINAPAJ OFRECE A LOS JÓVENES PERSPECTIVAS DE FUTURO PROFESIONAL. LA NUEVA ESCUELA AGROPECUARIA SE UBICA A 2800 METROS DE ALTURA AL BORDE DE LA CORDILLERA DE COCHABAMBA. SOBRE LA PERTINENCIA EN LA ARQUITECTURA. UNA CONSTRUCCIÓN SIMPLE COMIENZA CON LA ORGANIZACIÓN DEL ESPACIO. LA ESTRUCTURA REPETITIVA TAMBIÉN POSIBILITA LA FLEXIBILIDAD DEL PROCESO DE CONSTRUCCIÓN. LA NECESIDAD DE USO EFICIENTE DEL SUELO CULTIVABLE DETERMINA LA UBICACIÓN EN EL TERRENO. »PATIOS« TECHADOS ENTRE LAS AULAS OFRECEN UN CONTACTO VISUAL CON EL CAMPO DE CULTIVO. EL TRABAJO COMIENZA SOBRE FUNDAMENTOS BOLIVIANOS. LOS LADRILLOS UTILIZADOS SON HECHOS A MEDIDA EN LA MISMA LOCALIDAD. MEDIDAS CONTRA LA PRODUCCIÓN DE COCAÍNA DEL PAÍS RETRASAN EL INICIO DE LA CONSTRUCCIÓN. LA ESTRUCTURA ESPACIAL REQUIERE SALVAR UNA LUZ DE GRAN ENVERGADURA CON LA VIGA CADENA, UN DESAFÍO PARA LA REALIZACIÓN. EL HORMIGÓN COMO MEDIO MILAGROSO EN LA AUTOCONSTRUCCIÓN Y EL AUTOURBANISMO EL CONCEPTO ESPACIAL PERMITE UNA SOLUCIÓN DE FACHADA UNIFORME PARA CADA AULA. PARA LA ILUMINACIÓN DE LOS ESPACIOS SE PRESCINDE DE ABERTURAS EN LA FACHADA EXTERIOR. PARA DAR SOMBRA CON LOS PORTONES SE EXPERIMENTA CON UN MATERIAL DE CONSTRUCCIÓN TRADICIONAL OLVIDADO. LA CONSTRUCCIÓN DE TECHOS VENTILADOS SIMPLES ES DESCONOCIDA EN LA AUTOCONSTRUCCIÓN BOLIVIANA. RARA VEZ SE UTILIZA LA MADERA CON FUNCIONES CONSTRUCTIVAS EN LAS OBRAS BOLIVIANAS ACTUALES. EN EL TALLER DE MADERA SE DISCUTE ACERCA DE LOS ESTÁNDARES. LA PREFABRICACIÓN OPTIMIZA LOS PROCESOS DE TRABAJO Y FAVORECE LA COORDINACIÓN ENTRE LOS DIVERSOS OFICIOS. NO SÓLO ASPECTOS TÉCNICOS CONLLEVAN AL TECHO DE DIENTE DE SIERRA. »LA CULTURA INDÍGENA ESTÁ ORIENTADA A LA SOSTENIBILIDAD.« EL CONCEPTO DE TRATAMIENTO DE AGUAS TAMBIÉN DETERMINA LA ARQUITECTURA. BAÑOS Y SISTEMAS DE ALCANTARILLADO NO SON UNA OBVIEDAD. LA CONCENTRACIÓN DE LA INFRAESTRUCTURA CREA ESPACIO LIBRE. LOS PREPARATIVOS DE LA OBRA COMIENZAN EN BERLÍN. EL SUMINISTRO DE MATERIALES CONDICIONA EL RITMO DE TRABAJO.
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LAS HERRAMIENTAS FALTANTES DEBEN SER DISEÑADAS Y PRODUCIDAS EN OBRA. A MEDIDA QUE AVANZA LA OBRA SE VAN MEZCLANDO LOS OFICIOS. CON LAS ÚLTIMAS TERMINACIONES SE COMPLETA LA IMAGEN. EN EL PAÍS DE LA AUTOCONSTRUCCIÓN NO HAY MERCADOS CENTRALES DE MATERIALES. UNA RED DE EMPRESAS LOCALES ES PARTE DE LA LOGÍSTICA DE LA OBRA. ENTRE EL TRABAJO EN COOPERACIÓN Y LA IMPROVISACIÓN SE CREA ALGO NUEVO. CON EL TIEMPO SE VA COMPLETANDO EL EQUIPAMIENTO CON HERRAMIENTAS. UN MANUAL DE CONSTRUCCIÓN APOYA LA COMUNICACIÓN EN LA OBRA. LOS TRABAJOS DE DISEÑO COMIENZAN CON UN ANÁLISIS DE LOS PRINCIPIOS FUNDAMENTALES. 12 ANTEPROYECTOS CONFORMAN UNA BASE AMPLIA PARA EL PROYECTO FINAL. BERLIN – COCHABAMBA – LA PAZ – SUCRE – BERLIN EN UNA ESCUELA DE FORMACIÓN PROFESIONAL BERLINESA SE ENSAYA LA ALBAÑILERÍA. EN REUNIONES DE PROYECTO SEMANALES SE DESARROLLA LA ESTRUCTURA PORTANTE Y LA PLANIFICACIÓN DE OBRAS CON EL APOYO PROFESIONAL. »TAMBIÉN LA UNIVERSIDAD BOLIVIANA DEBE REFORZAR SU RESPONSABILIDAD SOCIAL A TRAVÉS DEL COMPROMISO CON LA COMUNIDAD.« LA TAREA INUSUAL REÚNE DIVERSOS CAMPOS DE CONOCIMIENTO Y DE ACCIÓN. LA IMPLEMENTACIÓN DE LA TEORÍA EN LA PRÁCTICA NO SÓLO REQUIERE DE HABILIDADES MANUALES. LAS MUJERES CONSTRUCTORAS DE PROCASHA SE INTEGRAN AL PROYECTO. CON UNA CEREMONIA DE SACRIFICIO SE AGRADECE A LA PACHAMAMA POR LA TIERRA Y EL SUELO. DOÑA ISABEL LE EXPLICA A LOS ESTUDIANTES BOLIVIANOS Y ALEMANES LA SITUACIÓN DE SU HOGAR. EL PROYECTO SE ACOPLA A LA INVESTIGACIÓN DE LA CÁTEDRA EN EL ÁMBITO »ENTORNOS INTELIGENTES«. »USTEDES HAN DESENCADENADO MUCHAS COSAS.« EL TRABAJO EN LA OBRA ES PARTE DEL PROPIO EMPODERAMIENTO. ROSALIANA QUISPE Y SU MARIDO CONSTRUYEN POR PRIMERA VEZ UN TECHO VENTILADO. LAS VISITAS DE OBRA OFRECEN LA OPORTUNIDAD DE INFORMAR SOBRE LOS TRASFONDOS DEL PROYECTO. LA ALBAÑILERÍA MASIVA REPRESENTA UNA ALTERNATIVA AL POPULAR MÉTODO CONSTRUCTIVO DE ESQUELETO DE HORMIGÓN ARMADO. EL EFECTO REGULADOR AMBIENTAL DEL TIPO CONSTRUCTIVO SE APRECIA INCLUSO DURANTE LOS TRABAJOS DE CONSTRUCCIÓN. LOS VECINOS PREGUNTAN QUÉ SE ELABORARÁ EN LA FÁBRICA.
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ZWISCHEN THEORIE UND PRAXIS WIRD DIE ARCHITEKTUR ENTWICKELT. ENTRE LA TEORÍA Y LA PRÁCTICA SE DESARROLLA LA ARQUITECTURA.
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AUSBILDUNG 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 HANDWERK 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45 SERVICE LEARNING 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 APRENDIZAJE-SERVICIO 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 EDUCACIÓN 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 OFICIO 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45
ABB. Erste gemeinsame Arbeitsstunden mit den Handwerkerinnen von Procasha IMAGEN Las primeras horas de trabajo en conjunto de los estudiantes berlineses con las mujeres albañiles de Procasha
Das Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion verfolgt einen integralen Ansatz in der Architekturlehre und -forschung, bei dem das Entwerfen als Mittel der Erkenntnisgewinnung verstanden wird (Research by Design). Es gilt, die Wechselwirkungen zwischen architektonischem Entwurf, baukonstruktiver Planung und Materialität unter der Betrachtung gestalterischer und gesellschaftlicher Konsequenzen zu untersuchen. Diese umfangreiche Auseinandersetzung wird vom Städtebau bis in den Maßstab 1:1 geführt, um die Ergebnisse aus Entwurfs- und Konstruktionsplanung am gebauten Beispiel evaluieren zu können. Design-Build-Projekte stellen dabei nicht nur einen neuen Zugang in der Forschung dar, sondern suchen auch in der Verknüpfung zur Lehre neue Wege. Die Kenntnis vom »Machen der Dinge« wird dabei als ein in der Architekturausbildung wesentlicher Aspekt gesehen. In Anbetracht der steigenden Komplexität von zeitgenössischen Bauaufgaben befähigt das Wissen um die grundlegenden Prinzipien des Bauens angehende Architekten zu gestärkter Urteilsfähigkeit. Ein Design-Build-Projekt wirft in diesem größeren Kontext der Entwicklung des Bauwesens auch die Frage auf, inwiefern neue technische Möglichkeiten zum ressourcenschonenden und energieeffizienten Bauen angewendet werden können und was dies für die architektonische Gestaltung im Rahmen der interkulturellen Zusammenarbeitet bedeutet.
El departamento Proyecto y Construcción persigue un enfoque integral en la educación e investigación arquitectónica, en el cual el proyecto es entendido como un medio de generación de conocimiento (Research by Design). Se trata de examinar la interacción entre el diseño arquitectónico, la planificación de la construcción y la materialidad considerando las consecuencias sociales y de diseño. Esta amplia tarea es llevada por el departamento hasta la escala 1:1 para poder evaluar los resultados del diseño y de la planificación de la construcción a la luz del ejemplo construido. Los proyectos Design-Build no sólo representan una nueva entrada a la investigación, sino que también buscan nuevos caminos en su vínculo con la enseñanza. El »saber hacer las cosas« es visto como un aspecto esencial en la educación de la arquitectura. En vista de la creciente complejidad de las tareas de construcción contemporáneas, el conocimiento de los principios básicos de la construcción permite a los estudiantes de arquitectura ganar mayor discernimiento al respecto. Un proyecto Design-Build plantea en este amplio contexto de desarrollo del conocimiento constructivo también la pregunta, en qué medida se pueden aplicar nuevas posibilidades técnicas de ahorro de recursos y eficiencia energética en la construcción, y lo que esto significaría para el diseño arquitectónico en el contexto de la colaboración intercultural.
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DIE DEUTSCH-BOLIVIANISCHE ZUSAMMENARBEIT BEGINNT IN BERLIN. LA COOPERACIÓN BOLIVIANO-ALEMÁN COMIENZA EN BERLÍN.
Zu Anfang des Projektes werden im ersten Semester an der TU Berlin zwölf Entwurfsstudien entwickelt, die jeweils spezifische Themen herausarbeiten, die für das Projekt von großer Relevanz sind. Anschließend erarbeitet ein Kernteam auf dieser Grundlage die Basis für den finalen Entwurf. Dieser wird im darauffolgenden Semester unter professioneller Leitung des Fachgebiets Entwerfen und Baukonstruktion weiter ausgearbeitet. Zusätzlich wird das Team fortlaufend durch die Fachgebiete Tragwerksentwurf und -konstruktion (Klaus Rückert) und Planungs- und Bauökonomie (Rainer Mertes) beraten. Mit einer profunden Werk- und Bauablaufplanung bricht das Team zu einem ersten, zweimonatigem Aufenthalt nach Bolivien auf, dessen Ziel es ist, am Ende das erste Raummodul fertiggestellt und jedes Bauelement mindestens einmal als Prototyp zu Anschauungszwecken gebaut zu haben. Die Maurerinnen der aus der Region stammenden und aktiv mit in die Bauausführung integrierten Fraueninitiative Procasha werden in den Bauweisen und Praktiken am Projekt ausgebildet, um im Folgenden unter der Leitung eines Berliner Kernteams weitere Arbeiten auszuführen. Ein zweites Berliner Team reist anschließend nach Bolivien, um den Bau fertig zu stellen.
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BAUABLAUF 08 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32 KOOPERATION 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PROJEKTSTRUKTUR 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 COOPERACIÓN 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 ESTRUCTURA DE PROYECTO 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 08 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32
Al comienzo del proyecto, en el primer semestre de trabajo en la TU Berlin, se desarrollan varios anteproyectos, los cuales trabajan cada uno a su manera un tema específico de relevancia para el proyecto. Un equipo central prepara sobre estos principios desarrollados la base común para el diseño final, el que es desarrollado en detalle en el semestre siguiente bajo la dirección profesional del Departamento Proyecto y Construcción. Además, el equipo es asesorado todo el tiempo por el Departamento de Cálculo Estructural (Klaus Rückert) y del Departamento de Planificación y Economía de la Construcción (Rainer Mertes). Con el proyecto y la planificación de obra desarrollados muy detalladamente el equipo se embarca hacia Bolivia para una primera estancia de dos meses. El objetivo es haber construido al final de la estancia uno de los tres módulos espaciales y al menos el prototipo de cada elemento constructivo del diseño para su evaluación. Las señoras albañiles de la organización local integrada activamente en la construcción – Procasha – son instruidas en los sistemas constructivos del proyecto, con el fin de continuar las obras de construcción bajo la dirección de un pequeño grupo de Berlín. A continuación un segundo equipo berlinés viaja nuevamente a Bolivia para terminar la construcción.
ABB. Mauerwerksarbeiten am ersten Bauabschnitt IMAGEN Trabajos de albañilería en el primer módulo
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HILFE ZUR SELBSTHILFE IST DAS ERKLÄRTE ZIEL DER STIFTUNG. AYUDA A LA AUTO AYUDA ES EL OBJETIVO DECLARADO DE LA FUNDACIÓN.
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ARMUTSBEKÄMPFUNG 04 / 51 AUSBILDUNG 01 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 BILDUNGSCHANCEN 04 / 50 / 51 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 EDUCACIÓN 01 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 LUCHA CONTRA LA POBREZA 04 / 51 OPORTUNIDADES DE EDUCACIÓN 04 / 50 / 51
ABB. Schwester Karoline Mayer berichtet von langjähriger Entwicklungsarbeit. IMAGEN La hermana Karoline Mayer relata sobre su larga experiencia en cooperación al desarrollo.
Karoline Mayer, die Gründerin und Leiterin der Fundación Cristo Vive Bolivia, setzt sich seit Jahrzehnten in Lateinamerika für die Verbesserung der Lebens umstände der Armen, für die Achtung ihrer Grundrechte und für die Anerkennung ihrer Würde ein. Die angestrebte Hilfe zur Selbsthilfe wird hier mit ungeahnter Wirkung realisiert: »Ich habe gelernt, von den Nöten der Leute auszugehen«, sagt Schwester Karoline, »und dass die Hilfe nicht für die Leute, sondern zusammen mit ihnen erfolgen muss, in dem Maße, in dem sie sie mittragen können.« Mayer reist unermüdlich ihrer Mission folgend sowohl durch Lateinamerika als auch durch Europa, um über die Projekte zu informieren und für ihre Unterstützung zu werben. Die Auseinandersetzung mit den Zielen der Stiftung ist ein integraler Bestandteil des Lehrprojektes. So wird die Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Aufgaben im Rahmen der Armutsbekämpfung zur Grundlage der Entwicklung der Architektur selbst.
Karoline Mayer, fundadora y directora de la Fundación Cristo Vive, lleva décadas en América Latina trabajando para la mejora de las condiciones de vida de los pobres, por el respeto de sus derechos fundamentales y por el reconocimiento de su dignidad. La aspirada ayuda a la autoayuda se lleva a cabo con efectos inesperados: »Aprendí a partir de las necesidades de las personas«, dice la hermana Karoline, »y que la ayuda no tiene que realizarse para las personas, sino que con ellos, en la medida en que ellos la puedan sustentar«. Karoline Mayer viaja sin descanso tanto por América Latina como también por Europa siguiendo su misión de informar sobre los proyectos y promover su apoyo. El estudio de los objetivos de la fundación es una parte integral del proyecto académico Design-Build. De esta manera es que la ocupación de estas tareas de la sociedad en el marco de la lucha contra la pobreza se considerara como una base para el desarrollo del proyecto arquitectónico mismo.
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SAYARINAPAJ BIETET JUNGEN MENSCHEN EINE BERUFLICHE ZUKUNFTSPERSPEKTIVE. SAYARINAPAJ OFRECE A LOS JÓVENES PERSPECTIVAS DE FUTURO PROFESIONAL.
Sayarinapaj ist eine Schule zur dreijährigen Berufsausbildung nach dem Vorbild der deutschen Berufsfachschule. Neben der Ausbildung in der Landwirtschaftsschule werden dort rund 300 junge Menschen in den Berufen der Schreinerei, Industriemechanik, Industrieelektrik, Erziehung und Gastronomie ausgebildet. Die Bildungsstätte soll zu einem Innovationszentrum im Bereich der Berufsausbildung in der Region Cochabamba entwickelt werden. Im Internat Musuj K´anchay wohnen 50 Schüler der Berufsschule, die aus weit abgelegenen Provinzen Boliviens kommen und dort keine andere Chance auf eine Ausbildung haben. Eine Schlüsselfunktion der Hilfe zur Selbsthilfe bildet der Ausbau von Bildungschancen, die von den konkreten Bedürfnissen der Menschen ausgehen, benachteiligte Menschen zu persönlicher Selbstverwirklichung anspornen und langfristige Pilotprojekte zu sozialer Integration aufbauen, die auch von anderen öffentlichen und privaten Institutionen umgesetzt werden können. Die Fundación Cristo Vive Bolivia ist als Betreiberin der Berufsschule bestrebt, durch internationale Kooperationen den Dozenten und Schülern der Landwirtschaftsschule neue Perspektiven auf ihre Fachgebiete zu ermöglichen. So wird im Falle des neuen Schulgebäudes die Integration der Ausbildungsberufe Teil der Projektarbeit: Bauelemente werden gemeinsam gefertigt, Installation und Betrieb der Solaranlage in den Unterricht integriert und die Idee für die räumliche Struktur sowie die Nachhaltigkeitsaspekte des neuen Schulgebäudes durch die gemeinsame Arbeit an dem Bau vermittelt.
»Sayarinapaj« es una escuela de formación técnico-profesional en 3 años según el modelo de la escuela de formación profesional alemán. Aparte del área agropecuaria, alrededor de 300 jóvenes son capacitados en las áreas de carpintería, mecánica industrial, electricidad industrial, educación y gastronomía. El instituto pretende convertirse en un centro de innovación en la formación profesional en la región de Cochabamba. En el internado Musuj K‘anchay viven 50 estudiantes del Instituto Tecnológico provenientes de provincias apartadas de Bolivia, donde no tienen ninguna posibilidad de formación. Aspecto clave de la ayuda a la autoayuda es el desarrollo de oportunidades educativas que emanen de las necesidades concretas de la gente, del estímulo a la realización personal de personas desfavorecidas y la realización de proyectos piloto a largo plazo de integración social, que puedan también ser implementados por otras instituciones públicas o privadas. La Fundación Cristo Vive Bolivia como operaria del Tecnológico está empeñada en posibilitar a los docentes y estudiantes de la escuela agropecuaria nuevas perspectivas en sus áreas de especialización a través de la cooperación internacional. Así es como la integración de las áreas de formación profesional se vuelve parte del trabajo de proyecto del nuevo edificio: elementos de construcción se fabrican en conjunto, la instalación y mantención del equipo fotovoltaico se integran en las clases y tanto la idea para la estructura espacial como los aspectos de sostenibilidad del nuevo edificio se transmiten a través del trabajo en común en la obra.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 /43 /45 ARMUTSBEKÄMPFUNG 03 / 51 BILDUNGSCHANCEN 03 / 50 / 51 KOOPERATION 02 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 WISSENSTRANSFER 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52 COOPERACIÓN 02 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 /43 /45 LUCHA CONTRA LA POBREZA 03 / 51 OPORTUNIDADES DE EDUCACIÓN 03 / 50 / 51 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52
ABB. Metallbau in den Werkstätten der Berufsschule IMAGEN Trabajos en metal en los talleres del Instituto Tecnológico
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DIE NEUE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE LIEGT AUF 2800 M HÖHE AM RANDE DER KORDILLEREN VON COCHABAMBA. LA NUEVA ESCUELA AGROPECUARIA SE UBICA A 2800 METROS DE ALTURA AL BORDE DE LA CORDILLERA DE COCHABAMBA.
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KLIMA 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 KONTEXT 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 LANDWIRTSCHAFT 25 / 26 / 56 AGRICULTURA 25 / 26 / 56 CLIMA 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 CONTEXTO 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56
ABB. Die Schule im Kontext der Berge IMAGEN El nuevo edificio de la escuela en el contexto montañoso
Das Gebäude steht auf einer etwa 4000 m2 großen agrarischen Anbaufläche, die als solche seit einigen Jahren von dem landwirtschaftlichen Zweig der bestehenden Berufsschule genutzt wird. Das Gelände des neuen Schulbaus liegt am Rande des Straßendorfes Bella Vista, in dessen Zentrum sich die Hauptgebäude der Berufsschule Sayarinapaj befinden. Etwa 15 Gehminuten liegen zwischen dem Hauptgebäude und der neuen Landwirtschaftsschule. Vom Grundstück aus blickt man auf das Tal, in dem sich die Hauptstadt des Bezirkes Cochabamba befindet. Circa eine Autostunde entfernt von der Provinzhauptstadt lebt die Bevölkerung hier in dörflichen Strukturen. Die Landschaft ist geprägt von Subsistenzlandwirtschaft und Blumenanbau. Die Anbauflächen dominieren das Bild der Umgebung. Dennoch ist die wachsende Zersiedlung durch unkontrollierte Bautätigkeiten ein sichtbarer Aspekt des sich verändernden Lebensraumes. Das Grundstück befindet sich an der Schnittstelle zwischen dem Cochabamba-Tal mit seinem sonnigen und moderaten Klima und den umgebenden Bergen mit den schrofferen Lebensbedingungen. Nördlich des Grundstückes steigt das Gelände steil an und türmt sich auf zu den bis zu 5000 m hohen, kargen Gipfeln der Kordilleren von Cochabamba. Klimatisch sind die hohen Tag-NachtTemperaturschwankungen und die starke Sonneneinstrahlung wesentliches Merkmal des Ortes. Sie führen außerdem zu lokalen Winden, die am Tagesende von den Bergen herab ins Tal wehen.
El edificio se asienta sobre una superficie agrícola de aproximadamente 4000 m2, la cual es utilizada como tal hace ya varios años por la rama agropecuaria del Instituto Tecnológico existente. El terreno del nuevo edificio de la escuela se sitúa al borde de la calle del pueblo Bella Vista, en cuyo centro se encuentra el Instituto Tecnológico »Sayarinapaj«. A aproximadamente 15 minutos de camino se encuentra la nueva escuela agropecuaria. Desde el terreno se puede ver el valle en donde se ubica la capital del distrito de Cochabamba. Aproximadamente a una hora de distancia de la capital provincial vive la población en estructuras rurales. El paisaje se caracteriza por la agricultura de subsistencia y la floricultura. Los campos de cultivo dominan la imagen del entorno. Sin embargo, la creciente expansión urbana extensiva producto de la construcción incontrolada es un aspecto visible de la alteración del hábitat. La parcela se encuentra en la intersección entre el valle de Cochabamba, con su clima soleado y moderado, y las montañas circundantes con condiciones de vida más abruptas. Al norte de la parcela el suelo se eleva abruptamente llegando hasta un máximo de 5000 metros de altura a la cimas estériles de la Cordillera de Cochabamba. Características climáticas propias del lugar son las altas fluctuaciones de temperatura entre día y noche y la fuerte radiación solar. Estas además provocan los vientos locales, que soplan al final de cada día desde las montañas hacia el valle.
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ES GEHT UM DIE ANGEMESSENHEIT IN DER ARCHITEKTUR. SOBRE LA PERTINENCIA EN LA ARQUITECTURA.
Im Kontext des einfachen, kostengünstigen und ressourcenschonenden Bauens liegt die Herausforderung der Entwurfs- und Planungsarbeit in der Suche nach Lösungen und Strategien, die sich aus der Reduktion der eingesetzten Mittel in den Bereichen Gestaltung, Konstruktion, Produktion, Finanzierung und Logistik ergeben. Das Ziel ist es, architektonisch angemessene Antworten zu finden, die auf den spezifischen Kontext reagieren, an eine flexible Nutzung adaptierbar sind und langfristig Bestand haben. Die Potenziale des internationalen Projektes liegen dabei in der Auseinandersetzung mit den verschiedenen (bau-)kulturellen Rahmenbedingungen und Erfahrungen. Im Austausch mit den bolivianischen Bauherren werden in der einjährigen Planungsphase Konstruktionsweisen und Baumaterialien sorgfältig ausgewählt. Es gilt, den architektonischen Entwurf in seiner konstruktiven Planung im Hinblick auf die Umsetzung mit einfacher Technologie zu entwickeln. Dadurch entsteht eine hybride Lösung im Sinne der unterschiedlichen Möglichkeiten und Schwerpunkte der verschiedenen Baukulturen und -traditionen. Aspekte des regionalen Bauens, technischen Fortschritts und bewährten Wissens über klimagerechtes und kostengünstiges Bauen verbinden sich zu einer entsprechend spezifischen Architektur. Der Austausch über die Angemessenheit der Mittel bleibt im Verlauf der Projektarbeit Bestandteil der Arbeit vor Ort und ist Grundlage der Reflexion über das gebaute Resultat und den Planungs- und Entwurfsprozess.
En el contexto de una construcción sencilla, económica y consciente con los recursos naturales, el desafío del trabajo de proyecto y planificación se encuentra en la búsqueda de soluciones y estrategias que resulten de la reducción de los recursos en las áreas de diseño, construcción, producción, financiamiento y logística. El objetivo es encontrar respuestas arquitectónicamente adecuadas que respondan a un contexto específico, que puedan adaptarse a un uso flexible y que tengan una permanencia a largo plazo. En el hecho de involucrarse en las diferentes condiciones y experiencias de las culturas (constructivas) se hallan los potenciales del proyecto internacional. En intercambio con los futuros usuarios bolivianos durante el año de proyecto se seleccionan cuidadosamente los métodos y materiales de construcción. Se trata de desarrollar constructivamente el proyecto arquitectónico en función a la aplicación de una tecnología sencilla. De esta manera surge una solución híbrida de acuerdo a las diferentes posibilidades y prioridades de las distintas culturas y tradiciones constructivas. Aspectos de la construcción regional, del progreso técnico y del conocimiento probado sobre la construcción climática y económica se combinan para crear la correspondiente arquitectura específica. La discusión acerca de la pertinencia de los recursos usados se mantiene como constante del desarrollo del trabajo de proyecto in situ y como base de reflexión, tanto acerca del resultado construido como del proceso de proyecto y planificación.
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EINFACHES BAUEN 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 KOOPERATION 02 / 04 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 COOPERACIÓN 02 / 04 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44
ABB. Bauen in extremen klimatischen Verhältnissen IMAGEN Construyendo en condiciones climáticas extremas
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EINFACHES BAUEN BEGINNT MIT DER ORGANISATION DES RAUMES. UNA CONSTRUCCIÓN SIMPLE COMIENZA CON LA ORGANIZACIÓN DEL ESPACIO.
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EINFACHES BAUEN 06 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 ENTWURFSKONZEPT 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 RAUMSTRUKTUR 08 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 CONCEPTO DE PROYECTO 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 ESTRUCTURA ESPACIAL 08 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27
Ausgangspunkte der Raumorganisation sind eine effiziente Umsetzung des Raumprogramms, die Möglichkeit einer flexiblen Nutzung und die Entwicklung einer Gebäudestruktur, die auf die Kombination aus Feldarbeit und theoretischem Schulunterricht eingeht. Das Raumprogramm beinhaltet vier Klassenräume, drei Labor- und Technikräume, einen Lehrerbereich sowie Sanitär- und Lagerräume. Die Gebäudestruktur setzt sich aus drei gleichen, massiven Volumen zusammen, die von offenen, aber überdachten und verschatteten Zwischenbereichen geteilt werden. Durch diese Übergangszonen (»Patios«) wird die Erschließung und die indirekte Belichtung der geschlossenen Räume ermöglicht, der Bezug der Unterrichtsbereiche zum Feld hergestellt sowie die Zusammenschaltung der jeweils angrenzenden Räume möglich gemacht. Die Repetition gleicher und frei überspannter Räume bietet einen hohen Grad an Flexibilität in der Nutzung. So kann die Programmierung der einzelnen Raummodule im weiteren Lebenszyklus des Gebäudes den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden.
Puntos de partida de la organización espacial son la ejecución eficiente del programa espacial, la posibilidad de un uso flexible y el desarrollo de una estructura construida que acoja la combinación entre trabajo de campo y clase teórica. El programa espacial contempla seis aulas, tres espacios específicos para laboratorio y equipos técnicos, una sala de profesores como también los espacios sanitarios y bodega de equipos. La estructura del edificio se compone de tres volúmenes masivos idénticos separados por espacios intermedios abiertos, pero cubiertos y sombreados. Mediante estas zonas de transición (»patios«) se posibilita el acceso y la iluminación indirecta a los espacios cerrados, se crea una relación entre las áreas de aulas y el campo, como también la posibilidad de unir alternativamente los respectivos espacios adyacentes. La repetición del mismo tipo de espacio, vacío y libre de elementos estructurales, ofrece un grado considerable de flexibilidad de uso. Así el uso de cada uno de los módulos espaciales puede ser adaptado a las nuevas necesidades en los próximos ciclos de vida del edificio.
ABB. Klassenraum als Zwischenlager für 400 Säcke Saatgut IMAGEN Aula como almacenamiento provisorio de 400 bolsas de semillas
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DER REPETITIVE AUFBAU DIENT AUCH DER FLEXIBILITÄT DES BAUPROZESSES. LA ESTRUCTURA REPETITIVA TAMBIÉN POSIBILITA LA FLEXIBILIDAD DEL PROCESO DE CONSTRUCCIÓN.
Um den Bauprozess zu optimieren, gilt es, die Möglichkeiten einer Phasierung, die ortsbezogene Nutzung technischer und materieller Ressourcen und die Herausforderung einer einfachen, kostengünstigen und nachhaltigen Bauweise in die Planung zu integrieren. Der modulartige Aufbau des Gebäudes erlaubt eine Realisierung in mehreren Bauabschnitten, die Fremdvergabe einzelner Teilbereiche sowie eine flexible Planung der Arbeitsabläufe. Durch die Möglichkeit der Vorfabrikation einzelner Elemente wird eine zeitgleiche und unabhängige Bearbeitung in verschiedenen Gewerken geschaffen, und die Werkstätten und Fachkräfte der Berufsschule können effektiver in den Bauprozess eingebunden werden. Die architektonischen und technischen Anforderungen an die einzelnen Bauteile lassen sich in der Gesamtstruktur des Gebäudes anhand des Materials und dessen Verarbeitung deutlich ablesen: Streifenfundamente und ein sichtbarer Sockel aus Beton integrieren die Höhenversprünge des Geländes und bilden die zusammenhängende Basis für die raumbildende massive Wandstruktur aus Backstein. Das filigrane Dachfachwerk aus Holz wird mittels einzelner Stahlbetonringbalken mit dem Mauerwerk verbunden und durch eine Holzschalung flächig abgeschlossen. Nach außen definiert die allseitig schützende Blechverkleidung ein zusammenhängendes Dach.
En cuanto a la optimización del proceso de construcción, se considera integrar en el proyecto la posibilidad de la realización en etapas, el uso de los recursos técnicos y materiales relacionados con el lugar y el desafío de la planificación de una construcción sencilla, económica y sostenible. La estructura modular del edificio permite la realización de la construcción en varias etapas, la externalización de algunos trabajos puntuales, como también una planificación flexible de los procesos de trabajo. A través de la opción de la prefabricación de determinados elementos, se logra una elaboración simultánea e independiente de los diversos oficios, de manera que los talleres y especialistas del instituto tecnológico puedan estar integrados con mayor eficacia en el proceso constructivo. Las exigencias arquitectónicas y técnicas para los diferentes elementos constructivos se pueden ver claramente en la estructura general del edificio a través de la materialidad y su tratamiento: el cimiento corrido y un zócalo visible de hormigón armado integran los cambios de altura del terreno, formando una base coherente para la estructura masiva de ladrillo que conforma el espacio. El techo de entramado de cerchas de madera está conectado con la albañilería por medio de una viga cadena de hormigón armado y finalizado hacia el interior con un revestimiento de placas de madera. Hacia el exterior, el revestimiento metálico (calamina) protege todas las superficies, haciendo del techo el elemento que unifica todo.
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BAUABLAUF 02 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32 BAUELEMENTE 11 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 RAUMSTRUKTUR 07 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 PRÄFABRIKATION 16 / 22 / 31 WERKSTATT 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 11 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 PREFABRICACIÓN 16 / 22 / 31 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32 TALLER 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36
ABB. 1 Wellblech 2 Unterkonstruktion Zinkblech 3 Schalung Sperrholz 4 Fachwerk Holz 5 Ringbalken Stahlbeton 6 Mauerwerk Ziegel 7 Sockel Stahlbeton 8 Streifenfundament DIBUJO 1 Calamina 2 Subestructura de perfiles galvanizados 3 Encofrado panel de madera contrachapada 4 Cerchas de entramado de madera 5 Viga anillo de hormigón armado 6 Albañilería de ladrillo 7 Sobre cimiento de hormigón armado 8 Cimiento corrido de hormigón ciclópeo
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DIE NOTWENDIGKEIT DER EFFIZIENTEN LANDNUTZUNG BESTIMMT DIE POSITIONIERUNG AUF DEM GRUNDSTÜCK. LA NECESIDAD DE USO EFICIENTE DEL SUELO CULTIVABLE DETERMINA LA UBICACIÓN EN EL TERRENO.
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ENTWURFSKONZEPT 07 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 INFRASTRUKTUR 24 / 25 / 26 / 27 KONTEXT 05 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 WASSER 23 / 25 / 26 AGUA 23 / 25 / 26 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 CONTEXTO 05 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 INFRAESTRUCTURA 24 / 25 / 26 / 27
ABB. Die noch unbefestigte Erschließungsstraße IMAGEN El pasaje de servicio aún sin empedrar
In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich der Baukörper dem Geländeverlauf folgend an der Ostseite des Grundstücks. Damit sind eine direkte Anbindung an die existierende Zufahrt und der Erhalt der großen Ackerfläche gewährleistet. Im Bereich der Abstandsfläche zum Nachbarn entsteht gebäudebegleitend eine befestigte Trasse zur effizienten Erschließung und zur Aufnahme der Infrastruktur: Nicht nur die aktuellen Installationen, sondern auch langfristige Möglichkeiten einer zukünftigen Nachrüstung werden in dieser Trasse integriert. Das Regenwasser wird dort in einem Kanal gebündelt und zu einem Speicherbecken geführt. Auch eine Kläranlage für das Grauwasser nutzt gleicherweise die Länge des Gefälles. Rücksprünge in der Außenwand ermöglichen die Integration außenliegender Trockentoiletten in den Gebäudekörper, die ebenfalls zur Trasse ausgerichtet sind. Durch die Konzentration der Infrastruktur auf der »Dienstseite« wird die »Feldseite« von jeglicher Funktion befreit und somit als repräsentative, dem Ausblick ins Tal gewidmete Fassade definiert.
La construcción se extiende en la parte este de la propiedad en dirección nortesur siguiendo el curso del terreno. Con esto se garantiza el enlace directo con el acceso ya existente y la conservación de manera íntegra de la mayor superficie cultivable posible. En el área de distanciamiento hacia el vecino y paralelo al edificio se crea un pasaje empedrado para lograr una circulación eficiente y la integración de infraestructura: no sólo las instalaciones actuales son integradas en el pasaje, sino también las posibles actualizaciones de la infraestructura a futuro. El agua de lluvia se recolecta en un canal y desde ahí se encauza hacia el tanque de recolección. Una planta purificadora de aguas grises deberá aprovechar también la longitud de la pendiente. Nichos en la pared exterior permiten la integración de los baños secos en el cuerpo del edificio, pero por fuera, los cuales también están orientados al pasaje. Mediante esta concentración de la infraestructura en el »lado de servicio« es que el »lado del campo« es liberado de toda función, definiéndolo así como la fachada representativa y dedicada a la vista hacia el valle.
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DEN SICHTKONTAKT ZU DEN FELDERN BIETEN ÜBERDACHTE »PATIOS« ZWISCHEN DEN KLASSENRÄUMEN. »PATIOS« TECHADOS ENTRE LAS AULAS OFRECEN UN CONTACTO VISUAL CON EL CAMPO DE CULTIVO.
Als eine Art Neuinterpretation des traditionell lateinamerikanischen Patiohauses wird das Gebäude nicht durch einen zentral liegenden Innenhof, sondern durch zwei eigenständige, beidseitig belüftete und überdachte Patios charakterisiert. Die klassische Kombination von nützlicher Funktion (Verkehrsfläche, Wasserversorgung, Schatten und Kühle) und repräsentativer Bedeutung wird in diesem Fall von den zwei Patios übernommen, die den Blick ins Feld gewähren und für eine gemeinschaftliche, entspannte, schattige und damit sehr geschätzte Atmosphäre sorgen. Insbesondere diese offenen Bereiche zwischen den Klassenräumen leisten die programmatische Flexibilität der Architektur: Als Schnittstelle zwischen Klassenraum und Feld dienen die überdachten Außenräume nicht nur der Erschließung, sondern auch ihrer Erweiterung sowie der Zwischennutzung als Lager- und Ergänzungsfläche für die Feldarbeit. Die Falt-Schiebe-Fassaden können vollständig geöffnet werden und ermöglichen die Verbindung der Zwischenbereiche mit jeweils zwei Klassenräumen zu einer großen multifunktional nutzbaren Aula. Großformatige außenliegende Schiebetore aus einem Flachstahlgeflecht mit eingewebten Bambusstreifen regeln die Zugänglichkeit über die Zwischenbereiche und sorgen für die nötige Verschattung. Alle diese Eigenschaften machen diese Orte zu den repräsentativen Herzen des Hauses.
Como una especie de reinterpretación de la »casa patio« tradicional latinoamericana, el edificio no se caracteriza por contar con un solo patio centralizado, sino que por dos patios independientes, ventilados por los lados y techados. La combinación clásica entre función de uso (zona de circulación, suministro de agua, sombra y frescor) y función representativa del patio es asumida por dos patios, los cuales proporcionan una vista al campo y crean una atmósfera comunitaria de relajo y sombra muy apreciada. Especialmente estas áreas entre las aulas son las que suministran la flexibilidad programática de la arquitectura: como intersección entre la aula y el campo, estos espacios exteriores cubiertos no sólo sirven como acceso, sino también como ampliación y espacio de uso temporal, como áreas de almacenamiento y de complemento del trabajo en el campo. Las fachadas plegables completamente abatibles permiten la fusión de esos espacios intermedios con las dos aulas adyacentes, formando un gran aula multifuncional. Grandes portones corredera externos con entramado de acero y entrelazado de tiras de bambú regulan la accesibilidad a través de las zonas intermedias y proporcionan la sombra necesaria. Todas estas características hacen de estos lugares el corazón representativo de la casa.
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BAMBUS 18 ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 KLIMA 05 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 ÖFFNUNG 14 / 16 / 17 / 18 / 23 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 09 / 13 / 15 / 26 / 27 BAMBÚ 18 CLIMA 05 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 09 / 13 / 15 / 26 / 27 VANO 14 / 16 / 17 / 18 / 23
ABB. Wie beim klassischen Patiohaus erhält der leere zentrale Raum eine funktionale und repräsentative Bedeutung. IMAGEN Como en la casa patio tradicional el espacio vacío central recibe un significado funcional y uno representativo
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DIE ARBEIT BEGINNT AUF BOLIVIANISCHEN FUNDAMENTEN. EL TRABAJO COMIENZA SOBRE FUNDAMENTOS BOLIVIANOS.
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BAUELEMENTE 08 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 BETON 14 / 15 / 54 KONSTRUKTION 14 / 19 / 22 / 42 52 / 54 CONSTRUCCIÓN 14 / 19 / 22 / 42 52 / 54 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 HORMIGÓN 14 / 15 / 54
ABB. Boden- und Fundamentarbeiten IMAGEN Preparación de terreno y de cimientos
Um während des ersten Aufenthaltes direkt mit der Ausführung der aufgehenden Bauteile beginnen zu können, werden die Erd- und Fundamentarbeiten vorab angefertigt. Für die Entscheidung zwischen Bodenplatte und Streifenfundamenten wird auf die lokale Variante zurückgegriffen: Die ortsübliche konstruktive Trennung zwischen Fundament und Bodenaufbau dient einer effizienten Lastabtragung gradliniger, massiver Wände bei großflächigen Räumen. Die Gründung des Bauwerks erfolgt dann auf Streifenfundamenten aus unbewehrtem Ortbeton. Das besonders feste und felsige Erdreich wird, wie oft in Bolivien, von Hand ausgehoben und zur Materialersparnis mit dem Aushub aus grobem, losem Geröll ohne Verwendung einer Schalung mit Beton gefüllt. Auf den Streifenfundamenten bildet ein Sockel aus bewehrtem Sichtbeton die Basis für sämtliche aufgehenden Wände. Dieser unterstützt die lastverteilende Funktion der Fundamente, gleicht Toleranzen aus und dient als erdberührendes Bauteil dem Schutz vor Bodenfeuchtigkeit. Dem Geländeverlauf folgend können so die Höhensprünge aufgenommen und das Erdreich im Außenbereich direkt bis an den Sockel herangeführt werden. Dem gleichen Anspruch nach Angemessenheit der eingesetzten Mittel wird durch die Strategie für die Fundamente Rechnung getragen: Der ganze langgestreckte Bau wird so tief in den Boden eingesetzt, dass das Material des nötigen Aushubes der einen Hälfte als Aufschüttung der aus der Erde herausragenden, anderen Hälfte benutzt werden kann.
Para comenzar directamente con la ejecución de los elementos verticales se realizan de antemano los trabajos de excavación y cimientos. Para decidir entre losa de fundación o cimiento corrido se recurre a la variante local: el sistema usual de separación constructiva entre cimiento y construcción del piso ayuda a la descarga óptima de los esfuerzos directos de los muros masivos hasta el suelo en espacios de gran superficie. Los fundamentos se ejecutan entonces como cimiento corrido de hormigón ciclópeo mezclado en el lugar. Como es usual en Bolivia y para el ahorro de material, el suelo especialmente firme y rocoso es cavado a mano, para luego ser hormigonado con las mismas rocas y piedras procedentes de la excavación, sin el uso de encofrado. Sobre el cimiento corrido se construye un sobrecimiento de hormigón armado visto, el cual funciona como base para todos los muros, respaldando la función del cimiento como distribuidor de cargas, nivelando imperfecciones y sirviendo como elemento de contacto directo con la tierra que protege las paredes de la humedad ascendente. De este modo y siguiendo el perfil del terreno, se pueden incorporar los saltos de altura, haciendo posible llegar con el terreno exterior directamente hasta el sobrecimiento. La misma exigencia de pertinencia en el uso de los materiales se utiliza en la estrategia de los cimientos: La totalidad de la construcción se entierra en el terreno de manera tal, que el material, de la excavación necesaria para una mitad de la obra, pueda ser utilizado como material de relleno para la otra mitad que sobresale de la tierra.
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DIE VERWENDETEN ZIEGEL WERDEN LOKAL MASSGEFERTIGT. LOS LADRILLOS UTILIZADOS SON HECHOS A MEDIDA EN LA MISMA LOCALIDAD.
Sämtliche Wände sind als massives, tragendes, dreisteinbreites Sichtmauerwerk ausgeführt. Trotz langer Tradition der Ziegelproduktion im Großraum Cochabamba und des breiten Angebotes an unterschiedlichen Formaten eignet sich keiner der vor Ort erhältlichen Backsteine zur Erzeugung eines kraftschlüssigen Verbandes. Durch die Einführung des Betonskeletts in Bolivien in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Tradition verloren gegangen, geeignete Ziegelformate für einen zwei- oder dreisteindicken Mauerverband herzustellen. Auch für das deutsche Team bedeutet die monolithische, massive Ziegelbauweise mit dem ältesten Baustoff der Welt eine Art Renaissance, da deren Anwendung durch die Verschärfung der europäischen Energieeinsparverordnung ohne den Zusatz von Dämmung nahezu unmöglich gemacht worden ist. Bei einer lokalen Ziegelei wird daher ein auf den Verband abgestimmter Backstein im Format 9 x 19 x 5 cm bestellt. Das Sonderformat orientiert sich an europäischen Maßen, ist aber durch die geringeren Abmessungen handlicher und erweist sich auf der Baustelle als entsprechend leicht zu verarbeiten. Um die Ziegelproduktion ökologischer zu gestalten und zugleich die traditionellen Strukturen der lokalen Familienbetriebe zu unterstützen, wird eine mit Gas brennende ortsansässige Ziegelei gewählt. So wird die ländliche und handwerkliche Baustoffproduktion vor Ort gestärkt, welche aufgrund von ökologischem und ökonomischem Druck vom Aussterben bedroht ist.
Todos los muros se realizan como muros de carga masivos de aparejo a la vista de 3 ladrillos de espesor. A pesar de la larga tradición en la producción de ladrillos y la amplia gama de ladrillos en distintos formatos, ninguno de los ladrillos habitualmente disponibles en la región de Cochabamba era apto para realizar un aparejo de trabazón consistente. Debido a la introducción del esqueleto de hormigón armado en Bolivia se pierde la tradición de fabricar formatos de ladrillo adecuados para el aparejo de carga en muros de 2 o 3 piezas de espesor. Esta construcción monolítica y masiva hecha con uno de los materiales de construcción más antiguos del mundo implica también para el equipo alemán una especie de renacimiento, ya que en las últimas décadas y gracias a la agudización de la ley de ahorro energético europea, se hace imposible su empleo sin un aislamiento térmico adicional. Por esto se manda a producir un ladrillo especial para el aparejo elegido con el formato 9 x 19 x 5 cm en una fábrica de ladrillos local. El formato especial se basa en las dimensiones europeas, pero con dimensiones más pequeñas, resultando ser así más manejable y correspondientemente más adecuado en la obra.
Para asegurar una producción ecológica de los ladrillos y al mismo tiempo mantener las estructuras tradicionales de las empresas familiares, se busca un fábrica local de ladrillos que funcione a gas. Con esto se apoya la producción rural y artesanal de materiales de construcción, la cual se encuentra en peligro de extinción debido a la presión ecológica y económica.
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BAUELEMENTE 08 / 11 / 14 / 16 / 18 / 19 EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 HANDWERK 01 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45 KLIMA 05 / 10 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 KONTEXT 05 / 09 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 MAUERWERK 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 ALBAÑILERÍA 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 CLIMA 05 / 10 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 11 / 14 / 16 / 18 / 19 OFICIO 01 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45
ABB. Fugenbild des Kreuzverbandes IMAGEN Junturas del aparejo cruzado (belga)
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MASSNAHMEN GEGEN DIE KOKAINPRODUKTION IM LAND VERZÖGERN DEN BAUBEGINN. MEDIDAS CONTRA LA PRODUCCIÓN DE COCAÍNA DEL PAÍS RETRASAN EL INICIO DE LA CONSTRUCCIÓN.
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EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 HANDWERK 01 / 12 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45 MAUERWERK 12 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 ALBAÑILERÍA 12 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 OFICIO 01 / 12 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45
ABB. Mauern im Akkord IMAGEN Trabajos de albañilería en acorde
Der Entscheidung für die Ziegelbauweise folgt die Wahl eines KalkmörtelGemisches. Neben den Vorteilen des geringeren Bedarfs von Zement als Bindemittel, bindet ein entsprechendes Gemisch langsamer ab und ist somit für Ungeübte beim Mauern leichter zu verarbeiten. Der Wert von Kalk nimmt in Bolivien aber im Vergleich zu anderen Ländern einen anderen Stellenwert ein, da er einen üblichen Bestandteil in der Kokainproduktion darstellt und dessen Ausgabe somit einer staatlichen Aufsicht unterliegt. Die begrenzte Verfügbarkeit und die bürokratischen Hürden verzögern den Baubeginn. Erst nach der Organisation der notwendigen Unterlagen beim zuständigen Amt kann die benötigte Menge bestellt werden. Nach Erhalt muss mit einer genauen Dokumentation der tägliche Verbrauch festgehalten werden, um möglichen Missbrauch ausschließen zu können.
A la decisión de elegir una construcción de ladrillo para el levantamiento del edificio, le sigue la elección de la mezcla de mortero de cal. Además al tener los beneficios de una menor demanda de cemento como aglutinante, la mezcla fragua más lentamente, lo que la hace más fácil de ser trabajada por la mano inexperta. En comparación con otros países, el valor que la cal tiene en Bolivia toma un estatus diferente, ya que ella suele ser un ingrediente común en la producción de cocaína, por lo que su distribución está sujeta a un control estatal. La disponibilidad limitada y los inconvenientes burocráticos retrasan así el inicio de la construcción. Sólo después de obtener los documentos necesarios es posible solicitar la cantidad de cal necesaria. Tras la recepción se debe registrar el consumo diario por medio de una documentación precisa, con el fin de poder excluir posibles abusos.
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DIE RAUMSTRUKTUR ERFORDERT EINE GROSSE SPANNWEITE DES RINGBALKENS – EINE HERAUSFORDERUNG IN DER AUSFÜHRUNG. LA ESTRUCTURA ESPACIAL REQUIERE SALVAR UNA LUZ DE GRAN ENVERGADURA CON LA VIGA CADENA, UN DESAFÍO PARA LA REALIZACIÓN.
Den umgebenden Wänden jedes Klassenraumes wird jeweils ein 30 cm hoher Ringbalken aus bewehrtem Ortbeton aufgesetzt. Er stabilisiert zusätzlich das Mauerwerksgefüge und bildet einen kraftschlüssigen Anschluss für das Dachtragwerk. Außen von der Blechhaut bedeckt bleibt der Ringbalken im Innenraum sichtbar und fungiert im Übergangsbereich von Klassenraum zu Patio als Sturz. Um den Anschluss konstruktiv unabhängiger Falt-Schiebe-Elemente zu ermöglichen, kann durch den Einsatz von zusätzlichen Bewehrungseisen bei gleichbleibendem Querschnitt eine freitragende Spannweite von circa 6 m erzeugt werden. Trotz der funktionalen Einfachheit des Bauteils stellt eine solche Spannweite im Selbstbau logistisch eine außergewöhnliche Herausforderung dar. Insbesondere die Herstellung und Aufstellung einer präzisen und mehrfach verwendbaren Schalung erweist sich als aufwendig, da diese individuell und ressourcenschonend aus minderwertigen Resthölzern gefertigt, mehrmals ausgebessert und angepasst werden muss. Für den Anschluss der Fassade wird über die gesamte Sturzlänge eine Aussparung angelegt. Sämtliche Bewehrungskörbe werden von Hand in der Metallwerkstatt aus einzelnen Stabstählen vorbereitet und auf der Baustelle zusammengesetzt. Um eine abschnittsfreie Qualität zu gewährleisten, erfordert die Herstellung des Ringbalkens beim Betoniervorgang die Bündelung aller auf der Baustelle tätigen Kräfte.
Sobre cada uno de los muros envolventes de cada aula se añade una viga cadena de hormigón armado en obra de 30 cm de alto, la cual estabiliza adicionalmente la estructura de albañilería y forma una unión de carga trabada para la estructura del techo. La viga cadena queda cubierta por la piel de calamina por fuera y visible por el interior, actuando en el encuentro entre aula y patio como un dintel. Para permitir la conexión entre elementos de fachada plegables y estructuralmente independientes, es posible producir una viga auto portante de aproximadamente 6 m y la misma sección transversal, mediante el uso de barras de acero adicionales. A pesar de la simplicidad funcional del elemento constructivo, tal longitud representa un desafío excepcional en la logística de la autoconstrucción. Especialmente la producción y montaje de un encofrado preciso y reutilizable se vuelve complicado, ya que éstos deben ser hechos de manera individual con restos de madera de baja calidad para ahorrar recursos, además de tener que ser mejorados y adaptados varias veces. Para la unión con la fachada se deja un carril a lo largo toda la longitud del dintel. Todos los elementos de enfierradura se preparan a mano en el taller de metalmecánica a partir de barras individuales de acero y luego ensamblados en la obra. Con el fin de garantizar una calidad libre de cisuras, el hormigonado de la viga cadena requirió aunar las fuerzas de todos los participantes de la construcción.
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BAUELEMENTE 08 / 11 / 12 / 16 / 18 / 19 BETON 11 / 15 / 54 KONSTRUKTION 11 / 19 / 22 / 42 / 52 / 54 MAUERWERK 12 / 13 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 ÖFFNUNG 10 / 16 / 17 / 18 / 23 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 ALBAÑILERÍA 12 / 13 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 CONSTRUCCIÓN 11 / 19 / 22 / 42 / 52 / 54 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 11 / 12 / 16 / 18 / 19 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 15 / 26 / 27 HORMIGÓN 11 / 15 / 54 VANO 10 / 16 / 17 / 18 / 23
ABB. Räumlicher Zusammenhang der Unterrichtsräume IMAGEN Relación espacial de las aulas
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BETON ALS WUNDERMITTEL IM SELBSTBAU UND SELBSTSTÄDTEBAU EL HORMIGÓN COMO MEDIO MILAGROSO EN LA AUTOCONSTRUCCIÓN Y EL AUTOURBANISMO
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BETON 11 / 14 / 54 EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 SELBSTBAU 20 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 AUTOCONSTRUCCIÓN 20 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 HORMIGÓN 11 / 14 / 54
ABB. Die Bauweise der »wachsenden Häuser«: ein minimales Stahlbetonskelett, das mit Ziegel- oder Betonsteinen lose ausgefacht wird. IMAGEN Tipo de construcción de las »casas crecientes«: un esqueleto mínimo de hormigón armado relleno con ladrillos o bloques de hormigón sueltos.
Erst gegen Mitte des 20. Jahrhunderts wird das klimagerechte, massive Mauerwerk der kolonialen Architektur Boliviens durch ein oft minimales Stahlbetonskelett ersetzt, das mit Ziegeln oder Betonsteinen lose ausgefacht wird. Es sollte den Naturkatastrophen mehr Widerstandskraft entgegensetzen, vernachlässigte dafür aber das Klima. Ganz der Tradition nach, das eigene Haus mit den eigenen Händen zu bauen, assimilieren viele im Bausektor beschäftigte Peripheriebewohner manche Bauweisen und Techniken für den Selbstbau. Zwischen der improvisierten, der traditionellen und der modernen Bauweise entsteht das »wachsende« Selbstbauhaus als eine flexible und auf jede Lebensveränderung anpassungsfähige »Hülle«, die ein minimales Überleben ebenso wie eine solide Weiterentwicklung ermöglicht. Die überall aufragenden Betonstützen der unfertigen Selbstbauhäuser werden rasch zum Symbol des spontanen Bauens der Region. Das »Selbsthilfe«-Bauen wird so zum inoffiziellen, wohl tolerierten Schrittmacher der Wohnungsversorgung und prägt dabei das Stadtbild Lateinamerikas nachhaltig. Diese Entwicklung ist weder eine nostalgisch zu bewahrende Tradition, noch hilflose Improvisation: Es ist eine jahrzehntelang erprobte Überlebenspraxis der städtischen Massen, die sich insistent nicht nur ein Stück Wohnraum, sondern auch ein Stück Stadt erobern und bewohnbar machen. Denn der Selbstbau ist in Bolivien auch immer Selbststädtebau, da oft jede städtische Infrastruktur fehlt. Im Zentrum dieses Konsolidierungsprozesses steht der Ortbeton. Ein Material, das im Projekt entsprechend als wichtiges Gestaltungselement in Form von Sichtbeton eingesetzt wird.
Recién a mediados del siglo XX, la albañilería bioclimática y masiva de la arquitectura colonial de Bolivia es sustituida por el esqueleto de hormigón armado, reducido al mínimo y rellenado con ladrillos o bloques de hormigón sin trabazón. Se presume más resistencia a las catástrofes naturales, pero se reduce así su resistencia al clima. Según la tradición de construir la casa propia con las propias manos, los habitantes de las periferias empleados en la construcción incorporan algunos métodos y técnicas en su autoconstrucción. Entre la construcción improvisada, la tradicional y la moderna surge la casa »creciente«: Un »armazón« muy flexible y adaptable a los cambios de vida, permitiendo tanto una supervivencia mínima como un desarrollo próspero de sus dueños. Los pilares de hormigón sobresaliendo sin terminar se convierten rápidamente en símbolo de la autoconstrucción regional. Así la construcción de »autoayuda« se transforma en proveedor extraoficial pero tolerado de vivienda, marcando el paisaje urbano de América Latina. Este desarrollo no es una tradición a ser mantenida por nostalgia, ni una improvisación desamparada: Es una práctica de supervivencia de las masas urbanas conquistando por décadas no sólo un pedazo de espacio, sino también un fragmento de ciudad habitable. En Bolivia, la autoconstrucción es siempre también »autourbanismo«, debido a la frecuente falta de infraestructura urbana. En el centro de ese proceso de consolidación está el hormigón en obra. Material, que por lo mismo es utilizado a la vista en el proyecto.
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DAS RAUMKONZEPT ERLAUBT EINE EINHEITLICHE FASSADENLÖSUNG FÜR JEDEN KLASSENRAUM. EL CONCEPTO ESPACIAL PERMITE UNA SOLUCIÓN DE FACHADA UNIFORME PARA CADA AULA.
Aus dem Konzept gleicher, flexibel nutzbarer Räume resultiert auch eine einheitliche Lösung der Raumöffnung. Über die Gestaltung der Fassade wird die Zugänglichkeit und Verknüpfung der Räume reguliert, Klassenräume indirekt belichtet sowie Ein- beziehungsweise Ausblicke gewährt. Jede Fassade wird aus sechs gleichen, großformatigen Stahlrahmen-Elementen zusammengesetzt und an einer in den Sturz eingelassenen Schiene geführt. Jeweils drei Faltschiebeelemente werden gekoppelt und lassen sich je nach Bedarf unterschiedlich weit öffnen. Auf diese Weise können die Klassenräume mit den vorgelagerten Patios zu einer großen Aula zusammengeschaltet werden. Bei den beiden nach außen gerichteten Räumen gibt es zusätzlich zur Fassade außenliegende Faltläden als Sicherheits- und Verschattungselemente, deren Füllung – wie bei den Schiebetoren – aus einem Flachstahlgeflecht mit eingewebten Bambusstreifen besteht. Alle Fassadenelemente und Anschlussprofile werden in der schuleigenen Metallwerkstatt aus handelsüblichen Stahlprofilen hergestellt und in eigener Serie produziert.
El concepto de espacios idénticos y de uso flexible da lugar también a una solución uniforme para las aperturas. A través de la forma de la fachada se regula la accesibilidad y la interconexión entre los espacios, como también su iluminación indirecta y sus conexiones visuales. Cada fachada está compuesta por seis marcos de acero idénticos de gran tamaño y guiado por un riel integrado en el dintel. Tres elementos abatibles unidos se pueden plegar completamente a cada lado cuando sea necesario, conectando de esta manera las aulas con los respectivos »patios« aledaños y permitiendo así la configuración de dos grandes aulas. En los dos espacios que dan directo al exterior (norte y sur) se prevén elementos plegables exteriores adicionales a los de la fachada como elementos de seguridad y de sombreado, cuyo relleno consiste en una malla entrelazada de tiras de bambú en un enrejado de acero plano, al igual que en los portones corredizos. Todos los elementos de la fachada y los perfiles de conexión son producidos en »serie« propia en el taller de metalmecánica del Instituto Tecnológico a partir de secciones de acero disponibles en el mercado.
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BAUELEMENTE 08 / 11 / 12 / 14 / 18 / 19 METALL 17 / 19 / 22 / 34 / 35 ÖFFNUNG 10 / 14 / 17 / 18 / 23 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 26 / 27 VORFABRIKATION 08 / 22 / 31 WERKSTATT 07 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 11 / 12 / 14 / 18 / 19 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 26 / 27 METAL 17 / 19 / 22 / 34 / 35 PREFABRICACIÓN 08 / 22 / 31 TALLER 07 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36 VANO 10 / 14 / 17 / 18 / 23
ABB. Testeinbau handgefertigter Stahlrahmen IMAGEN Instalación de prueba de los marcos de acero hechos a mano
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BEI DER BELICHTUNG DER RÄUME WIRD AUF ÖFFNUNGEN IN DER AUSSENWAND VERZICHTET. PARA LA ILUMINACIÓN DE LOS ESPACIOS SE PRESCINDE DE ABERTURAS EN LA FACHADA EXTERIOR.
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DACH 19 / 23 / 24 / 56 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 METALL 16 / 19 / 22 / 34 / 35 ÖFFNUNG 10 / 14 / 16 / 18 / 23 TECHO 19 / 23 / 24 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 METAL 16 / 19 / 22 / 34 / 35 VANO 10 / 14 / 16 / 18 / 23
ABB. Die fertige Südfassade IMAGEN Fachada sur terminada
Beim Umgang mit Lichtverhältnissen wird ein kultureller Unterschied der Wahrnehmung und des Wohlbefindens deutlich. Aufgrund der geografischen Lage wirkt das direkte Sonnenlicht in Bolivien sehr intensiv, sodass für innen liegende Räume meist sehr wenig Tageslicht zugelassen und tagsüber oft wegen der Abdunkelung auf Kunstlicht zurückgegriffen wird. Daher ist die ausreichende natürliche Belichtung ein wesentlicher Aspekt einer nachhaltigen Nutzung des Gebäudes. Die Unterrichtsräume werden jeweils durch vierteilige horizontale Fensterbänder im Sheddach und sechsteilige Falt-Schiebe-Elemente zum Patio belichtet. Somit kann auf aufwendige Öffnungen in den Außenwänden verzichtet werden. Die mit Glas gefüllten Schwingflügel im Dachraum ermöglichen den gleichmäßigen Einfall des indirekten Südlichts. Die transluzenten Polycarbonatplatten der Türelemente erhellen die Räume zusätzlich und generieren gleichzeitig einen Sichtschutz für eine konzentrierte Unterrichtsatmosphäre.
Respecto al uso de la iluminación, se ve claramente una diferencia cultural en la percepción y en el bienestar. Debido a la ubicación geográfica, la luz directa del sol resulta muy intensa en Bolivia, por lo que en los espacios interiores generalmente se usa muy poca luz diurna y así a menudo se recurre a la luz artificial durante el día. Por lo tanto, un aspecto esencial del uso sostenible del edificio es tener suficiente iluminación natural. Cada una de las salas de clases están iluminadas por medio de lucernarios de »shed« horizontales compuestos por cuatro piezas y por elementos corredizo-plegables de seis partes hacia el patio. De este modo es posible prescindir de complejas aberturas en las paredes exteriores. Las ventanas de vidrio pivotantes en los lucernarios »sheds« permiten la incidencia homogénea de la luz indirecta del sur. Además, los espacios reciben luz gracias a los paneles de policarbonato translúcido de las puertas corredizo-plegables, los que a su vez actúan como protección visual para mantener un entorno de aprendizaje concentrado.
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FÜR DIE SCHATTENSPENDENDE FÜLLUNG DER TORE WIRD MIT EINEM VERGESSENEN TRADITIONELLEN BAUSTOFF EXPERIMENTIERT. PARA DAR SOMBRA CON LOS PORTONES SE EXPERIMENTA CON UN MATERIAL DE CONSTRUCCIÓN TRADICIONAL OLVIDADO.
In klimatisch feuchten Regionen wird Bambus seit vielen Jahrhunderten als Baumaterial, aber auch zur Herstellung verschiedener Gebrauchsgegenstände verwendet. Die zum Bauen besonders geeignete Bambusgattung Guadua besticht durch sehr gute Belastungseigenschaften und hohe Beständigkeit, allerdings mit einem Imageproblem: Bambus gilt als »Baustoff der armen Leute«. Die angestrebte Vorbildfunktion der Landwirtschaftsschule bietet daher den idealen Rahmen, um mit dem vergessenen Baumaterial zu experimentieren und die Wertigkeit des Materials hervorzuheben. In Zusammenarbeit mit dem BambusSpezialisten José Luis Reque entsteht für das Projekt eine Arbeitsgruppe aus Dozenten, Schülern und Studierenden, die im Waldgebiet der nahegelegenen Provinz Chapare dutzende Stämme eigenhändig mit der Machete schlägt und mit dem LKW der Familie einer beteiligten Schülerin nach Bella Vista transportiert. Gemeinsam entwickeln die Lehrer und Leiter der Werkstätten ein Werkzeug, mit dem die rohen Stämme längs mehrfach gespalten werden können. Die auf diese Weise produzierten Bambusstreifen werden von Agronomielehrer Benigno Ocampo mit seinen Schülern in die Metallstruktur der Schiebetore eingewebt. Die Trocknung der Streifen festigt das Gesamtgefüge, sodass eine zusätzliche aussteifende Wirkung des Tores erzielt wird. Durch die lebendige Struktur entsteht ein ästhetischer Sichtschutz und Schattenspender, der zudem eine Belüftung der Zwischenräume gewährleistet.
En regiones de climas húmedos se utiliza desde hace muchos siglos el bambú como un material de construcción, pero también para la elaboración de diversos utensilios de uso domésticos. La especie de bambú guadúa particularmente adecuada para la construcción convence por su gran resistencia a las cargas, su alta duración y positiva evaluación del ciclo de vida útil, no obstante, con problemas de reputación: ya que es considerado como »material de construcción de la gente pobre«. El objetivo de la escuela agropecuaria de servir de ejemplo, ofrece el marco ideal para experimentar con este olvidado material de construcción y así poder destacar su valor. En cooperación con el especialista en bambú y docente de la universidad local, José Luis Reque, se crea para el proyecto un grupo de trabajo integrado por docentes, alumnos del Tecnológico y estudiantes. En la zona boscosa de la provincia adyacente Chapare se buscan y cortan a machete docenas de cañas, para luego transportarlas a Bella Vista en el camión de la familia de una de las estudiantes participantes. Entre los docentes y el director de los talleres se desarrolla una herramienta con la cual se pueden hender las cañas en bruto varias veces a lo largo. Las tiras de bambú producidas de esta manera son entretejidas en la estructura metálica de los portones corredizos por el profesor de agronomía Benigno Ocampo junto a sus estudiantes. El secado de las tiras refuerza adicionalmente la estructura completa del portón. Esta textura entrelazada crea un filtro visual estético y da la sombra necesaria, pero asegurando la ventilación continua de los espacios intermedios.
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BAUELEMENTE 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 19 BAMBUS 10 HANDWERK 01 / 12 / 13 / 20 / 30 / 34 / 45 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 ÖFFNUNG 10 / 14 / 16 / 17 / 23 PARTIZIPATION 24 / 28 / 45 / 46 / 53 WERKSTATT 07 / 16 / 21 / 22 / 35 / 36 BAMBÚ 10 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 19 OFICIO 01 / 12 / 13 / 20 / 30 / 34 / 45 PARTICIPACIÓN 24 / 28 / 45 / 46 / 53 TALLER 07 / 16 / 21 / 22 / 35 / 36 VANO 10 / 14 / 16 / 17 / 23
ABB. Sonnenschutz aus gewebtem Bambus IMAGEN Filtro solar hecho de bambú entretejido
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EINFACHE HINTERLÜFTETE DACHKONSTRUKTIONEN SIND BEIM SELBSTBAU IN BOLIVIEN WEITGEHEND UNBEKANNT. LA CONSTRUCCIÓN DE TECHOS VENTILADOS SIMPLES ES DESCONOCIDA EN LA AUTOCONSTRUCCIÓN BOLIVIANA.
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BAUELEMENTE 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 18 DACH 17 / 23 / 24 / 56 HOLZ 20 / 21 / 22 KLIMA 05 / 10 / 12 / 23 / 24 / 25 / 55 KONSTRUKTION 11 / 14 / 22 / 42 52 / 54 METALL 16 / 17 / 22 / 34 / 35
CLIMA 05 / 10 / 12 / 23 / 24 / 25 / 55 CONSTRUCCIÓN 11 / 14 / 22 / 42 52 / 54 ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 18 MADERA 20 / 21 / 22 METAL 16 / 17 / 22 / 34 / 35 TECHO 17 / 23 / 24 / 56
ABB. 1 Wellblech 2 Unterkonstruktion Zinkblech 3 Bitumenbeschichtete Dichtungsbahn 4 Schalung Sperrholz 5 Sekundärträger Kantholz 6 Fachwerkbinder 7 Ringbalken Stahlbeton 8 Dachrinne Zinkblech DIBUJO 1 Calamina 2 Subestructura de perfiles galvanizados 3 Lámina de impermeabilización de PE 4 Encofrado panel de madera contrachapada 5 Viga secundaria de madera 6 Cerchas de entramado de madera 7 Viga anillo de hormigón armado 8 Canaleta de chapa de acero galvanizado
Ein durchlaufendes Sheddach mit einer Hülle aus Wellblech verbindet die einzelnen Raummodule zu einem circa 50 m langen Baukörper. Konstruktiv setzt sich das Dach aus einzelnen unabhängigen Pultdächern zusammen und reagiert somit auf die repetitive Struktur gleicher Räume. Für das jeweilige Tragwerk, eine modulare Holzkonstruktion aus ausgefachten Dreiecksbindern und Pfetten, können sämtliche Einzelteile in der Schreinerwerkstatt der Schule vorbereitet und anschließend montagefertig verzimmert werden. Im Gebäudeinneren bildet die sichtbare Konstruktion zusammen mit einer flächig montierten hölzernen Schalung einen warmen und hellen Kontrast zur robusten Bauweise aus Sichtmauerwerk und Betonboden. Der Dachaufbau ist als hinterlüftete Konstruktion konzipiert: Unmittelbar auf der hölzernen Schalung wird das Dach mit Dachpappe gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Eine Unterkonstruktion aus verzinkten Blechprofilen stellt außen einen Abstand zur allseitig angebrachten Dachhaut aus Wellblech her, sodass eine temperaturregulierende Luftzirkulation gewährleistet werden kann. Die Blechhülle dient der wesentlichen Wasserführung und bietet der Dichtungsschicht einen konstruktiven Schutz. Bei den am Bau beteiligten bolivianischen Arbeitern und Nutzern weicht die anfängliche Skepsis aufgrund des erhöhten Aufwandes schnell einer raumklimatischen Erkenntnis. Mit Überzeugung wird fortan vom Effekt des »doppelten Daches« berichtet.
Un techo continuo en diente de sierra con una cubierta de calamina ondulada conecta los módulos de espacios individuales en un cuerpo de 50 m de largo. La construcción de la cubierta se compone de varios techos inclinados de un agua, respondiendo así a la repetición de espacios idénticos. Para cada techo hecho de una construcción modular de cerchas de celosía de madera y correas, fue posible preparar y ensamblar todos los componentes en el taller de carpintería del Tecnológico. La construcción a la vista en combinación con el encofrado de placas de madera conforman al interior de la obra un cálido y luminoso contraste a la robusta construcción de los muros de ladrillo visto y al suelo de concreto. La cubierta está concebida como una estructura ventilada: El techo se impermeabiliza contra la humedad con cartón asfáltico montado directamente sobre el encofrado de madera. A continuación, una subestructura de perfiles metálicos galvanizados crea una distancia hasta la envoltura exterior de calamina, asegurando así la regulación de la temperatura a través de la circulación del aire. La cubierta metálica encauza aguas pluviales y proporciona la protección constructiva necesaria a la capa impermeabilizante. El escepticismo inicial de los participantes y usuarios bolivianos frente al costo y complejidad de la construcción, se va disipando rápidamente ante la experiencia del clima interior: en adelante y con una mayor convicción se empieza a hablar del efecto producido por el »doble techo«.
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HOLZ WIRD AUF BOLIVIANISCHEN BAUSTELLEN GEGENWÄRTIG NUR NOCH SELTEN KONSTRUKTIV EINGESETZT. RARA VEZ SE UTILIZA LA MADERA CON FUNCIONES CONSTRUCTIVAS EN LAS OBRAS BOLIVIANAS ACTUALES.
Es eignen sich in Bolivien gerade die dort heimischen Hölzer mit ihren harten und robusten Eigenschaften für einen konstruktiven Einsatz, da sie auch ohne Holzschutz dauerhaft der extremen Witterung widerstehen. Allerdings ist der Preis durch die zunehmende Nachfrage auf dem Weltmarkt konstant hoch und die Bearbeitung aufgrund der Härte vergleichsweise aufwendig. Folglich gilt Holz eher als Luxusgut und findet überwiegend im Tür- und Fensterbau sowie im Möbelbau Verwendung. Auch qualitativ minderwertiges Bauholz, welches üblicherweise für Hilfskonstruktionen und Schalungen verwendet wird, ist verhältnismäßig teuer und wird daher bis zur totalen Materialermüdung wiederverwendet. Dennoch bietet Holz bei bewusstem Umgang viele Vorteile gerade für einfaches Bauen in Selbstbauweise. Die flexible Elementierung und Handhabung sowie die vielseitigen Fügungsmöglichkeiten erlauben eine individuelle Verarbeitung auch mit wenig Fachkenntnis und geringem Maschineneinsatz. Auf der Baustelle lassen sich baubedingte Toleranzen besonders gut durch die einfachen Bearbeitungsmöglichkeiten anpassen und aufnehmen.
Son precisamente las maderas locales, las que cuentan con las cualidades de dureza y robustez para su uso constructivo en Bolivia, ya que incluso sin protección especial tienen resistencia constante al clima extremo. Sin embargo, gracias a la creciente demanda en el mercado mundial, se mantiene el precio constantemente alto y su procesamiento, debido a la dureza del material, relativamente complicado. Por esto la madera es vista más bien como un bien de lujo, el cual encuentra su uso principalmente en puertas, ventanas y en la fabricación de mobiliario. Incluso la madera de baja calidad, la cual normalmente se utiliza para las estructuras auxiliares y los encofrados, es relativamente cara, por lo que es reutilizada hasta su fatiga de material total. Sin embargo, mediante su uso consciente, la madera puede ofrecer muchas ventajas, especialmente en el área de la construcción sencilla de la autoconstrucción. Tanto el uso de distintos formatos y su aplicación flexible como también las diversas posibilidades de unión, permiten un procesamiento individual, incluso con pocos conocimientos técnicos y un uso minimizado de maquinaria. Gracias a la simplicidad de estas posibilidades de modificación, las diferencias de medidas de tolerancia constructiva son especialmente fáciles de adaptar y solucionar en la obra misma.
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EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 HANDWERK 01 / 12 / 13 / 18 / 30 / 34 / 45 HOLZ 19 / 21 / 22 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 SELBSTBAU 15 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 MADERA 19 / 21 / 22 OFICIO 01 / 12 / 13 / 18 / 30 / 34 / 45
ABB. Holzbearbeitung auf der Baustelle: Schalungsbau mit wiederverwendetem Material IMAGEN Tratamiento de la madera en obra: Construcción del encofrado con material reciclado
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IN DER HOLZWERKSTATT WERDEN STANDARDS DISKUTIERT. EN EL TALLER DE MADERA SE DISCUTE ACERCA DE LOS ESTÁNDARES.
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HOLZ 19 / 20 / 22 LOGISTIK 28 / 29 / 33 / 34 / 36 WERKSTATT 07 / 16 / 18 / 22 / 35 / 36 LOGÍSTICA 28 / 29 / 33 / 34 / 36 MADERA 19 / 20 / 22 TALLER 07 / 16 / 18 / 22 / 35 / 36
ABB. Balkenlager aus Almendrillo Amarillo für den Bau der Fachwerkbinder IMAGEN Almacenamiento de vigas de Almendrillo Amarillo para la construcción de las cerchas
Für den Schulneubau stellt die hervorragend ausgestattete Lehr-Schreinerei der bestehenden Berufsschule ein besonderes Potenzial für einen Dachstuhl aus Holz dar. Die Integration der Holzwerkstatt in den Bauprozess ermöglicht hervorragende Arbeitsbedingungen für eine serielle Produktion präziser Tragwerkselemente. Allerdings ist das auf dem bolivianischen Markt erhältliche Bauholz trotz des vergleichsweise hohen Preises meist wenig maßhaltig und von minderer Qualität. Dies ist weitestgehend auf eine unzureichende Trocknung und sehr schlechte Lagerung zurückzuführen, da aus mangelhafter Belüftung starke Verwerfungen sowie Schimmelbildung resultieren. Der Erwerb von trockenem Bauholz scheint kaum möglich. Auch das für das Dachtragwerk erworbene Hartholz Almendrillo Amarillo ist trotz erlesener Auswahl zu feucht für eine direkte Weiterverarbeitung. Unter skeptischer bolivianischer Beobachtung wird das Holz durch die Studierenden schichtweise auf Lagerhölzern zur Trocknung gestapelt und täglich aufwendig gewendet. Anschließend werden die sägerauen Balken gehobelt, Querschnitte maßlich angepasst und auf Länge abgerichtet, bevor sie zu Fachwerkbindern mit einfachen Zangenverbindungen zusammengesetzt werden können. Mit den Schreinern der Berufsschule entsteht ein intensiver fachlicher Austausch über deutsche und bolivianische Standards in der Holzbearbeitung.
El excelente equipamiento del taller de carpintería de la escuela de formación profesional ya existente representaba un gran potencial para la construcción de las cerchas de madera del techo. La integración del taller de madera en el proceso constructivo posibilita excelentes condiciones para una precisa producción en serie de determinados elementos estructurales. Sin embargo y a pesar de su precio relativamente alto, la madera disponible en el mercado boliviano por lo general no tiene estándares de dimensiones fijas y es de baja calidad. Esto se debe en gran parte a un proceso de secado deficiente y a un almacenamiento incorrecto, donde la falta de ventilación de las piezas da lugar a grandes deformaciones y a la proliferación de moho, haciendo parecer así la adquisición de madera de construcción seca como algo casi imposible. También la madera dura de almendrillo amarillo de selección destinada a las cercha del techo, llega demasiado húmeda para su procesamiento directo. Bajo la observación boliviana escéptica, los estudiantes apilan la madera por capas con listones espaciadores para su secado, girando las piezas día tras día. A continuación se cepillan las vigas aún ásperas por el corte de sierra, se ajustan la dimensiones de las secciones transversales y se rectifica su longitud, antes de que puedan ser ensambladas con conexiones simples para formar las cerchas. Con los carpinteros del Tecnológico se logra un intensivo intercambio de conocimientos técnicos sobre los estándares alemanes y bolivianos en la carpintería.
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DIE PRÄFABRIKATION OPTIMIERT ARBEITSABLÄUFE UND BEGÜNSTIGT DIE ABSTIMMUNG DER GEWERKE. LA PREFABRICACIÓN OPTIMIZA LOS PROCESOS DE TRABAJO Y FAVORECE LA COORDINACIÓN ENTRE LOS DIVERSOS OFICIOS.
Die Präfabrikation für das Projekt entsteht aus dem Gedanken, zeitliche Abläufe zu optimieren und die Werkstätten der Berufsschule in den Bauprozess mit einzubeziehen. Unabhängig vom Baufortschritt kann zeitgleich an der Serienproduktion unterschiedlicher Bauteile gearbeitet werden. Dies reduziert Fügungsdetails, bedarf aber auch frühzeitiger Abstimmungen sowie besonderer Präzision in der Detaillierung, Herstellung und Montage der Bauteile. Zudem erfordern die in Bolivien verhältnismäßig hohen Materialkosten und sehr eingeschränkten handelsüblichen Einheitsgrößen gerade bei der seriellen Produktion eine besonders genaue und ressourcenschonende Materialplanung. In der Holzwerkstatt werden für das Dachtragwerk 55 Binder von Studierenden mit handwerklicher Vorbildung im Holzbau produziert. Sie werden in der Werkstatt bereits als Bauteil zusammengesetzt, sodass sie auf der Baustelle nur noch ausgerichtet und montiert werden müssen. Auf gleiche Weise ermöglicht die Metallwerkstatt der Schule die Integration von selbst gebauten Stahlbauteilen in den Bauprozess. Der Entwurf sieht eine serielle Fassade vor, deren Bauteile in Eigenregie im Detail entwickelt und vorfabriziert werden. Dadurch können Kosten optimiert und die erforderliche Präzision sowie Qualität sichergestellt werden. Zudem sind die Werkstätten in der Lage, die verbauten Teile während des Betriebes zu warten – ein wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekt.
La prefabricación en el proyecto proviene de la idea de optimizar la duración de los procesos y de incluir a los talleres del Tecnológico en el proceso de construcción. Independientemente del progreso de la construcción es posible llevar a cabo la producción en serie de diferentes componentes en forma simultánea. Esto reduce la cantidad de uniones hechas en obra, pero requiere de una planificación más temprana, así como de una particular precisión en la fabricación, grado de detalle y montaje de los componentes. Además, debido a los costos relativamente elevados de los materiales en Bolivia y la disponibilidad muy limitada de tamaños estándares en el mercado, se requiere especialmente para la producción en serie de una planificación de los materiales particularmente precisa y sensible a la conservación de los recursos.
Los estudiantes con formación profesional previa en construcción en madera producen las 55 cerchas para la estructura del techo en el taller de madera. Éstas son ensambladas directamente en el taller como un elemento completo, con el fin de que sólo reste ser ubicadas y montadas en la construcción. Gracias a la existencia del taller de metalmecánica se hace posible la integración en el proceso de construcción de elementos de fierro de fabricación propia. El proyecto prevé una fachada en serie cuyos componentes serán diseñados en detalle y prefabricados por cuenta propia. Esto permite la optimización de los costos como también garantizar la precisión y la calidad requeridas. Así, los talleres estarán también en condiciones de mantener a futuro las piezas instaladas – un aspecto esencial de la sostenibilidad.
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BAUABLAUF 02 / 08 / 28 / 29 / 31 / 32 HOLZ 19 / 20 / 21 KONSTRUKTION 11 / 14 / 19 / 42 / 52 / 54 METALL 16 / 17 / 19 / 34 / 35 NACHHALTIGKEIT 24 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 PRÄFABRIKATION 08 / 16 / 31 WERKSTATT 07 / 16 / 18 / 21 / 35 / 36 CONSTRUCCIÓN 11 / 14 / 19 / 42 / 52 / 54 MADERA 19 / 20 / 21 METAL 16 / 17 / 19 / 34 / 35 PREFABRICACIÓN 08 / 16 / 31 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 08 / 28 / 29 / 31 / 32 SOSTENIBILIDAD 24 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 TALLER 07 / 16 / 18 / 21 / 35 / 36
ABB. Montierte Fachwerkbinder IMAGEN Cerchas ya montadas
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NICHT NUR TECHNISCHE ASPEKTE FÜHREN ZUM SHEDDACH. NO SÓLO ASPECTOS TÉCNICOS CONLLEVAN AL TECHO DE DIENTE DE SIERRA.
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DACH 17 / 19 / 24 / 56 ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 10 / 27 / 39 / 55 / 56 KLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 24 / 25 / 55 ÖFFNUNG 10 / 14 / 16 / 17 / 18 WASSER 09 / 25 / 26 AGUA 09 / 25 / 26 CLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 24 / 25 / 55 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 10 / 27 / 39 / 55 / 56 TECHO 17 / 19 / 24 / 56 VANO 10 / 14 / 16 / 17 / 18
Das den gesamten Bau überdeckende Sheddach reagiert auf die besonderen klimatischen und funktionalen Gegebenheiten. Struktur und Ausrichtung des Daches ermöglichen auf den nach Norden gerichteten Flächen den Einsatz von Solarmodulen. Die Neigung der Sheds wird am Sonnenverlauf ausgerichtet und so gewählt, dass sie dem optimalen Solargewinn entsprechen. Die nach Süden zeigenden Fensterbänder sorgen durch ihre Ausrichtung für eine gleichmäßige indirekte Belichtung der Räume. Der hinterlüftete Dachaufbau bietet konstruktiven Schutz vor Sonneneinstrahlung. Zusätzlich kann das Raumklima über den Zustrom von Frischluft mittels Schwingflügeln in den Oberlichtern reguliert werden. Das in der Regenzeit intensiv anfallende Regenwasser wird über die 11 einzelnen Dachflächen dezentral über weit auskragende Wassersspeier neben dem Gebäude abgeführt und zur weiteren Nutzung gespeichert. Das Sheddach reagiert aber nicht nur auf Sonnenverlauf und Gebäudeausrichtung, sondern wird zum entscheidenden Gestaltungselement: Die Kleingliederung des gesamten Daches ermöglicht, mit einem einzigen Architekturelement die Sprünge des Geländeverlaufs auch gestalterisch aufzunehmen und die drei Baukörper zu einer architektonischen Einheit zusammenzufügen, deren Wirkung noch durch das einheitliche Material verstärkt wird.
El techo de diente de sierra cubre todo el edificio y responde a las condiciones climáticas y funcionales específicas del lugar. La estructura y la orientación del techo permiten la instalación de módulos solares en sus superficies orientadas al norte. Los ventanales abiertos al sur proporcionan a través de su orientación una iluminación indirecta y uniforme de los espacios interiores. La estructura ventilada de la cubierta ofrece protección constructiva contra la radiación directa del sol. Asimismo, es posible regular el ambiente interior con la afluencia de aire fresco desde las ventanas pivotantes de los ventanales. Las intensas aguas pluviales en la época lluviosa son evacuadas hacia un lado de la obra en forma descentralizada por canalones sobresalientes de los 11 techos y almacenadas para su uso posterior.
Pero el techo de diente de sierra no sólo responde al transcurso solar diario y a la orientación del edificio, sino que se vuelve un elemento crucial del diseño: la fragmentación del techo completo permite la incorporación tanto estructural como estética de los desniveles del terreno a través de un solo elemento arquitectónico, como también la unidad arquitectónica de los tres cuerpos construidos, cuyo efecto se ve reforzado por el uso uniforme del material.
ABB. Das Sheddach als technische und gestalterische Lösung IMAGEN El techo de diente de sierra como solución técnica y estética.
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»DIE INDIGENE KULTUR IST AUF NACHHALTIGKEIT AUSGERICHTET.« »LA CULTURA INDÍGENA ESTÁ ORIENTADA A LA SOSTENIBILIDAD.«
Laut Ulf Blieske, Leiter des Kölner Instituts für Erneuerbare Energie, kommt die Solartechnik in Bolivien besonders gut zum Tragen: Wegen der Höhenlage und der vielen Sonnenstunden ist die Photovoltaik im Andenraum um 50 Prozent effektiver als in Deutschland. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Team der TH Köln wird ein integrales Energiekonzept erarbeitet: Die Intelligenz der Raumstruktur und das Tageslichtkonzept der Architektur führen in Kombination mit der Solaranlage zu einem energieautarken Schulgebäude, für dessen Nutzung kaum Kunstlicht benötigt wird. Die Baustelle wird ausschließlich mit Solarenergie betrieben. Nicht nur die Ausrichtung und Neigung des Sheddachs, sondern auch die hinterlüftete Dachkonstruktion kommen den Solarmodulen zugute, da dadurch für die Montage der Solarmodule auf die übliche Unterkonstruktion verzichtet werden kann. Im Einklang mit dem übergeordneten Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, werden Berufsschüler bei der Installation der neuen Inselanlage integriert und im Umgang mit der Photovoltaik ausgebildet.
Según Ulf Blieske, director del Instituto de Energías Renovables de Colonia, la tecnología solar sería en Bolivia muy adecuada: Debido a la altitud y las muchas horas de sol en la zona de los Andes, la tecnología fotovoltaica sería especialmente eficiente. Esta sería hasta un 50 por ciento más eficaz que en Alemania.
En colaboración interdisciplinaria con el equipo de la Univ. de Ciencias Aplicadas de Colonia se desarrolla un concepto energético integral: La inteligencia de la estructura espacial y el concepto de uso de luz natural de la arquitectura en combinación con el equipamiento solar, permiten una autosuficiencia energética de la escuela, un escaso requerimiento de luz artificial y seguir construyendo la obra sólo con energía solar. No sólo la orientación y la inclinación del techo de diente de sierra, sino también su estructura ventilada favorecen a los módulos solares, ya que de este modo se puede desistir de la instalación de la habitual subestructura de los paneles solares. En armonía con el objetivo general de prestar »ayuda a la autoayuda«, los estudiantes del Tecnológico son integrados en los trabajos de instalación del nuevo sistema autónomo y así capacitados en el campo de la energía fotovoltaica.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 /45 DACH 17 / 19 / 23 / 56 INFRASTRUKTUR 09 / 25 / 26 / 27 KLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 25 / 55 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 NACHHALTIGKEIT 22 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 PARTIZIPATION 18 / 28 / 45 / 46 / 53 WISSENSTRANSFER 04 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52 CLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 25 / 55 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 /45 INFRAESTRUCTURA 09 / 25 / 26 / 27 PARTICIPACIÓN 18 / 28 / 45 / 46 / 53 SOSTENIBILIDAD 22 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 TECHO 17 / 19 / 23 / 56 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52
ABB. Montage der Solaranlage IMAGEN Instalación de la planta fotovoltaica
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AUCH DIE WASSERAUFBEREITUNG BESTIMMT DIE ARCHITEKTUR. EL CONCEPTO DE TRATAMIENTO DE AGUAS TAMBIÉN DETERMINA LA ARQUITECTURA.
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INFRASTRUKTUR 09 / 24 / 26 / 27 KLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 55 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 LANDWIRTSCHAFT 05 / 26 / 56 WASSER 09 / 23 / 26 AGRICULTURA 05 / 26 / 56 AGUA 09 / 23 / 26 CLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 55 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 INFRAESTRUCTURA 09 / 24 / 26 / 27
ABB. Die Maurerinnen legen die Steine der Straße um den Regenwasserkanal. IMAGEN Las mujeres albañiles colocan las piedras del camino alrededor del canal pluvial.
Der Andenraum ist durch die Folgen des Klimawandels zu einer der weltweit verletzlichsten Regionen geworden. Der Wassermangel ist inzwischen in Bolivien ein sehr ernstes Problem, das weitere Herausforderungen – wie Landflucht, Konflikte um Trinkwassermangel, Energieversorgung und Bodenressourcen sowie Naturkatastrophen – nach sich zieht. Historisch-kulturell gesehen gilt Wasser in Bolivien nicht nur als Ressource, sondern ist auch ein wesentliches (göttliches) Element der andinen Kosmovision. Das Wassermanagement für den Agronomie Campus wird deshalb zu einem wichtigen, gemeinsamen Entwurfsthema. Der Umgang mit der Wasserspeicherung für die Bewässerungslandwirtschaft in den trockenen Monaten enthält drei wesentliche Punkte: Einerseits wird das Regenwasser über die einzelnen Dachflächen in einem offenen Kanal neben dem Gebäude gebündelt und zu einem Speicherbecken geführt. Andererseits soll das heutige, großflächige Freiwasserbecken für das von der Landgemeinde zugeteilte Flusswasser künftig durch eine bauliche Proportionsänderung optimiert werden, um die Wasseroberfläche und damit die Verdunstungsrate sowie die Wasseroberflächentemperatur zu reduzieren. Zuletzt ist die Einführung einer dezentralisierten Abwasserbehandlung ein langfristiges Projektziel. Das Abwasser- und Grauwassermanagement durch eine Schilfkläranlage wird in Erwägung gezogen und ist im Entwurf berücksichtigt.
La región andina se ha vuelto una de las regiones más vulnerables del mundo debido a las consecuencias del cambio climático. La escasez de agua en Bolivia se ha vuelto un problema muy serio, el cual conlleva otros desafíos como la migración rural, las disputas derivadas de la escasez de agua potable, del suministro de energía y de recursos naturales – como también a desastres naturales. Visto de una forma histórico-cultural, el agua en Bolivia no sólo cuenta como un recurso, si no es también un elemento esencial (divino) en la cosmovisión andina. Por todo esto, la gestión del agua para el Campus de Agronomía se convierte en un tema común importante del proyecto. El manejo del almacenamiento de aguas para la agricultura de regadío durante los meses secos incluye tres puntos fundamentales: Por una parte, el agua pluvial es recolectada por cada elemento del techo hacia un solo canal abierto en el pasaje paralelo al edificio y conducida hasta el reservorio. Por otra parte, el reservorio existente para el agua de riego repartida por la comunidad rural, deberá optimizarse con un cambio de proporción, mediante la reducción de la superficie de agua expuesta y así, de la evaporación y de la temperatura superficial. Por ultimo, la introducción a futuro de un tratamiento descentralizado de aguas residuales, se fija como objetivo a largo plazo del proyecto. Se evalúa la gestión de aguas negras y grises a través de una planta de purificación, la cual se incluye como parte del proyecto.
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TOILETTEN- UND ABWASSERSYSTEME SIND KEINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT. BAÑOS Y SISTEMAS DE ALCANTARILLADO NO SON UNA OBVIEDAD.
Das Ziel einer weitestgehend autarken und ressourcenschonenden Nutzung des Gebäudes führt bereits im frühen Planungsstadium zu der Entscheidung für den Einsatz von Trockentoiletten. Sie ermöglichen eine Reduktion des Wasserbedarfs und die Verwendung der entstehenden Nährstoffe als Dünger in der Landwirtschaft. Die Berufsschule möchte damit auch in diesem Bereich Vorbildcharakter haben. So stellen die Trockentoiletten eine Entwicklungsperspektive auf dem Land dar, da sie vor allem in Anbetracht des Wassermangels eine grundlegende Sanitärversorgung garantieren und die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft aufzeigen. Die Vermittlung der Funktionsweisen der Toiletten und des verantwortungsvollen Umgangs mit der Ressource Wasser ist Teil des didaktischen Konzeptes der Schule. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anlagen auch ohne Kanalanschluss installiert werden können. Räumlich sind die Toiletten in den zur seitlichen Erschließungsstraße ausgerichteten Nischen integriert. Mit der dadurch erreichten Orientierung nach Osten wird die Erwärmung der Sammelbehälter durch die starke Sonneneinstrahlung der ersten Tageshälfte erreicht. Der Trocknungsprozess wird durch eine Art TrombeWand optimal unterstützt. Die Umsetzung der Technik mit einfachen Mitteln, die Qualität nicht ausschließen, fördert den Vorbildcharakter des Projektes. Die Trockentoiletten werden vor Ort im Detail geplant und deren Nutzung wird mit den Berufsschülern diskutiert.
El objetivo de lograr en gran medida un uso autárquico y eficiente de los recursos del edificio, conduce a la decisión de implementar baños secos ya en la etapa inicial de la planificación. Éstos posibilitan una reducción del consumo de agua y un uso de los nutrientes resultantes como fertilizante en la agricultura. El Tecnológico desea utilizar también en este aspecto el carácter ejemplar del proyecto de la escuela. De esta manera, los baños secos presentan una perspectiva de desarrollo en el campo ante la escasez de agua, garantizando el suministro sanitario básico y mostrando las posibilidades de una economía circular en la agricultura. La enseñanza del funcionamiento de los baños y del uso responsable de los recursos hídricos, son parte del concepto educativo de la escuela. Otra ventaja es que las instalaciones pueden ser construidas sin conexión al alcantarillado. Espacialmente, los sanitarios están integrados en los nichos laterales orientados al pasaje de acceso. Con esta orientación hacia el este es posible aprovechar la fuerte radiación solar de la primera mitad del día para lograr el calentamiento necesario de los recipientes y favorecer de manera óptima el proceso de secado. La aplicación de la técnica con medios simples que no excluyan la calidad, potencia el carácter ejemplar del proyecto. Los baños secos son planificados en detalle en el lugar mismo y su uso, discutido con los estudiantes de agropecuaria.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 INFRASTRUKTUR 09 / 24 / 25 / 27 LANDWIRTSCHAFT 05 / 25 / 56 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 27 WASSER 09 / 23 / 25 AGRICULTURA 05 / 25 / 56 AGUA 09 / 23 / 25 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 27 INFRAESTRUCTURA 09 / 24 / 25 / 27
ABB. 1 Schwing-Flügel-Fenster 2 Umsetzbare Toiletten 3 Sammelbehälter 4 Entlüftung über Trombe-Wand 5 Revisionsklappe DIBUJO 1 Ventana basculante 2 Baños secos de uso alternado 3 Contenedores 4 Ventilación 5 Escotilla de revisión
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DIE BÜNDELUNG VON INFRASTRUKTUR ERMÖGLICHT FREIE RAUMZONEN. LA CONCENTRACIÓN DE LA INFRAESTRUCTURA CREA ESPACIO LIBRE.
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ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 10 / 23 / 39 / 55 / 56 INFRASTRUKTUR 09 / 24 / 25 / 26 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 /28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 RAUMSTRUKTUR 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 26 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 10 / 23 / 39 / 55 / 56 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 /28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 ESTRUCTURA ESPACIAL 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 26 INFRAESTRUCTURA 09 / 24 / 25 / 26
ABB. 1 Nische mit Trockentoiletten und Trombe-Wand 2 Archiv / Lager 3 Lebensmittellabor 4 Technik Solaranlage 5 Durchlaufende Wandregale 6 Durchlaufende Arbeitszeile 7 Regenwasserkanal 8 Nebenräume 9 Zu- und Abwasser DIBUJO 1 Baño seco 2 Archivo / Bodega 3 Laboratorio de alimentos 4 Equipos solares 5 Estantes de muro a muro 6 Franja con instalaciones 7 Canal de agua lluvia 8 Espacios anexos 9 Agua y desagüe
Die angestrebte effiziente und flexible Nutzung neutraler Räume bei einer kompakten Raumorganisation bedeutet, dass alle spezifischen beziehungsweise komplizierten Funktionen anderweitig konzentriert werden müssen: Der Grundriss ist folglich so zoniert, dass Ausstattung und Versorgungssystem entlang der Außenwände gebündelt werden. Diese versorgen die innen durchlaufenden Arbeitszeilen sowie die außenliegenden Trockentoiletten mit den notwendigen Leitungen. Zur Feldseite schaffen sie den nötigen Stauraum mit durchlaufenden Wandregalen. Die Regaltüren fungieren dabei als Schreibtafeln. Nach ähnlichem Prinzip beinhalten die »Kerne« – Querräume, die sich durch Rücksprünge nach außen abzeichnen – spezifische Funktionen im Innenraum (Lebensmittellabor, Lager und Solartechnikraum) sowie im Außenraum (Trockentoiletten, Sitznischen). Die gesamte Entwurfsstrategie ziehlt darauf, kompakte, aber neutrale Räume zu bauen. Das entsprechende Mobiliar – zum Beispiel rollende Labortische, die sich an die Infrastrukturzonen andocken lassen – wird mit dem Team der Werkstätten der Berufsschule entworfen, als Prototypen gebaut und als Serie weiterentwickelt. Die einzige Sonderanfertigung ist der Lebensmittellabortisch aus Ortbeton, der den Versuch darstellt, mit einfachen Mitteln ein hochwertiges und robustes Möbelstück zu bauen.
La idea de un uso eficiente y flexible de espacios neutros dentro de una organización espacial compacta implica que todas las funciones específicas o complejas deban ser concentradas de otra manera: La organización en planta está zonificada de manera tal que el equipamiento y el sistema de instalaciones se concentren a lo largo de los muros exteriores. Estos abastecen con las instalaciones necesarias tanto a los mesones de trabajo en el interior como a los baños secos en el exterior, y hacia el lado del campo, crean el espacio de almacenamiento necesario con estanterías continuas de muro a muro. La idea es que las puertas de las estanterías funcionen a la vez como pizarras de clases. Según el mismo principio, los »núcleos« (espacios transversales que se muestran hacia fuera mediante retrocesos en la fachada exterior) contienen funciones específicas en el interior (laboratorio de alimentos, almacenamiento y sala de equipos solares) como también en el exterior (baños secos, asientos). Toda esa estrategia proyectual posibilita la construcción de espacios compactos, pero neutros. El correspondiente mobiliario – por ejemplo, mesas de laboratorio móviles, que se pueden acoplar a las áreas de instalaciones – es diseñado con el equipo del taller de madera del instituto tecnológico, construido como prototipo y desarrollado como una serie de producción. La única producción individual es el mesón de hormigón del laboratorio de alimentos hecho en obra, el que representa el intento de construir una pieza de mobiliario de alta calidad y robusto con medios simples.
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DIE BAUSTELLENVORBEREITUNG BEGINNT IN BERLIN. LOS PREPARATIVOS DE LA OBRA COMIENZAN EN BERLÍN.
Ein weiterer, wesentlicher Aspekt der Koordination des internationalen Bauprojektes besteht in der Baustellenvorbereitung, die den Übergang zwischen dem Entwerfen und Bauen aus einer Hand auf besondere Weise markiert. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Berufsschule werden die Ziele für den Baustart der deutsch-bolivianischen Teams definiert und entsprechende organisatorische, logistische und auch bauliche Vorbereitungen erarbeitet. Dass die Entwerfer und Planer gleichzeitig die Ausführenden sind, die nicht wie eine lokal ansässige professionelle Baufirma agieren können, stellt die grundlegende Herausforderung dar. Dabei können zum Teil nur Annahmen über den zu erwartenden Bauprozess gemacht werden. So liegt die Konzentration vor allem auf der rechtzeitigen Vorbereitung des Baugrunds, Anfertigung der Fundamente und Lieferung der Baumaterialien, um direkt nach Ankunft des Teams vor Ort mit den Arbeiten an den aufgehenden Bauteilen und den präfabrizierbaren Elementen beginnen zu können. Während der ersten Tage des Aufenthaltes werden zunächst die noch notwendigen Erdarbeiten ausgeführt, Arbeitsmaterialien zusammengestellt und die vorab angefertigten Fundamente eingemessen. Diese Zeit ermöglicht der Gruppe ein erstes Kennenlernen des Kontextes, der Arbeitsbedingungen vor Ort und die Gewöhnung an die Höhe und Sonnenstrahlung.
Otro aspecto esencial de la coordinación del proyecto de construcción internacional consiste en la preparación de la obra, la cual caracterizará de manera especial la transición entre el proyectar y el construir de una sola mano: En estrecha colaboración con el personal del Tecnológico se definen los objetivos iniciales de la obra para cada uno de los equipos boliviano-alemanes, como también los preparativos organizativos, logísticos y constructivos correspondientes. El hecho de que los proyectistas sean también los ejecutores y no puedan operar como una empresa constructora profesional local, representa un gran desafío. Entre otras cosas, sólo es posible hacer suposiciones en torno al proceso de construcción, por lo que se busca enfocarse a tiempo y concentradamente al acondicionamiento del terreno, a la construcción de los fundamentos y al suministro de materiales de construcción, para poder comenzar a levantar los muros y a producir los elementos prefabricados directamente con la llegada de los estudiantes de Berlín al lugar. Durante los primeros días se llevan a cabo los trabajos de movimiento de terreno aún necesarios, así como la recolección de materiales y herramientas de trabajo y la medición de los fundamentos previamente construidos. Esta etapa le posibilita al grupo conocer el contexto de la obra, las condiciones de trabajo y acostumbrarse a la altura y a la radiación solar del lugar.
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BAUABLAUF 02 / 08 / 22 / 29 / 31 / 32 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 LOGISTIK 21 / 29 / 33 / 34 / 36 PARTIZIPATION 18 / 24 / 45 / 46 / 53 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 LOGÍSTICA 21 / 29 / 33 / 34 / 36 PARTICIPACIÓN 18 / 24 / 45 / 46 / 53 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 08 / 22 / 29 / 31 / 32
ABB. Baustelleneinrichtung in der ersten Woche IMAGEN Instalación de faenas en la primera semana
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MATERIALLIEFERUNGEN BESTIMMEN DEN RHYTHMUS DER ARBEITEN. EL SUMINISTRO DE MATERIALES CONDICIONA EL RITMO DE TRABAJO.
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BAUABLAUF 02 / 08 / 22 / 28 / 31 / 32 IMPROVISATION 30 / 34 / 35 / 36 LOGISTIK 21 / 28 / 33 / 34 / 36 MAUERWERK 12 / 13 /14 / 30 / 41 / 54 / 55 ALBAÑILERÍA 12 / 13 /14 / 30 / 41 / 54 / 55 IMPROVISACIÓN 30 / 34 / 35 / 36 LOGÍSTICA 21 / 28 / 33 / 34 / 36 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 08 / 22 / 28 / 31 / 32
ABB. Die noch heißen Backsteine werden mittels der lokalen Wurftechnik abgeladen. IMAGEN Los ladrillos aún calientes son descargados con la técnica local de lanzamiento.
In Bezug auf die Baumaterialien ist ein Ziel des Projektes, weitestgehend auf örtliche Produktionsmöglichkeiten zurückzugreifen, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig die Prozesse der regionalen Bautechniken näher kennenzulernen. Die Bestellung der Ziegelsteine bei einer kleinen ortsansässigen Ziegelei führt folglich zur Auseinandersetzung mit einem nicht genormten Produktionsprozess. Sowohl das Ergebnis als auch der zeitliche Ablauf unterliegen Schwankungen. Je nach aktuellen Möglichkeiten des Betriebes werden die benötigten Mengen hergestellt. Die zeitliche Planung mit termingerechten Lieferungen ist daher nur begrenzt möglich, sodass die Notwendigkeit zur Improvisation regelmäßig zu Anpassungen im Bauablauf führt. Die erste Lieferung der handgefertigten Steine erreicht die Baustelle direkt nach ihrer Entnahme aus dem Brennofen. Die noch heißen und heiß erwarteten Steine müssen erst vor Ort auskühlen, bevor sie vermauert werden können.
Respecto a los materiales de construcción utilizados, uno de los objetivos del proyecto es recurrir lo más posible a opciones de producción locales, para así poder apoyar la economía local y al mismo tiempo conocer más de cerca los procesos de las técnicas de construcción regionales. El pedido de ladrillos a una pequeña fábrica local trae como consecuencia el habérselas con un proceso de producción no estandarizado, donde tanto el resultado como el cronograma están sujetos a incertidumbres. Las cantidades requeridas se van fabricando según las posibilidades reales de la planta de producción artesanal, limitándose el cumplimiento del calendario de suministro de materiales, por lo que la necesidad de improvisación conduce frecuentemente a ajustes en el proceso de obra. La primera entrega de ladrillos artesanales llega a la obra directamente después ser éstos retirados del horno. Los tan anhelados ladrillos, aún calientes, deberán entonces enfriarse primero in situ antes de que se les pueda usar.
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FEHLENDES WERKZEUG WIRD SELBST ENTWICKELT UND PRODUZIERT. LAS HERRAMIENTAS FALTANTES DEBEN SER DISEÑADAS Y PRODUCIDAS EN OBRA.
Die Gruppe muss sich in den ersten Wochen zunächst das Repertoire an Techniken im Maurerhandwerk erarbeiten. Für ein präzises Resultat werden die notwendigen und vor Ort nicht erhältlichen Hilfsmittel selbst produziert. Maurerecken, Abstandshalter (Faulenzer), Mörtelmischer und Messhilfen werden durch die Teams in den Metall- und Holzwerkstätten hergestellt. Die angefertigten Objekte bilden auf der Baustelle den Ausgangspunkt für einen Austausch über die Arbeitsmethoden. Techniken und Werkzeuge werden zwischen Bolivianern und Deutschen, zwischen Experten und Laien diskutiert, in ihren Unterschieden analysiert und für den eigenen Gebrauch adaptiert. Ziel ist es, unabhängig von Vorkenntnis und sprachlicher Kommunikation, Standards zu definieren, die eine einheitliche Qualität garantieren. Der Austausch über Bautechniken wirft die Frage auf, wie Fortschritt unabhängig von Technologie im Sinne des Einsatzes hochentwickelter Maschinen möglich ist. Es geht darum, jeweilig erprobtes Wissen interkulturell zu diskutieren und damit im bolivianischen Kontext Neues zu schaffen.
En las primeras semanas, el grupo debe partir por aprender el repertorio de técnicas en albañilería. Para un resultado preciso, las herramientas necesarias y no disponibles a nivel local deben ser producidas en la obra misma. Plantillas esquineras, espaciadores, mezcladoras manuales de cemento y herramientas de medición son elaboradas por los equipos en los talleres de metal y madera. Los objetos elaborados conforman el punto de partida para el intercambio sobre los métodos de trabajo en la obra. Entre bolivianos y alemanes, entre expertos y aficionados, se discute sobre las técnicas y herramientas de trabajo, se analizan las diferencias y se adaptaran para el uso propio. El objetivo es definir estándares que garanticen una calidad uniforme, independiente de los conocimientos previos y de la comunicación verbal. El intercambio de experiencias sobre técnicas de construcción plantea la pregunta por las posibilidades de progreso independiente de la tecnología, en el sentido del uso de equipos sofisticados. Se trata de discutir interculturalmente los respectivos conocimientos probados, para así crear nuevos conocimientos en el contexto boliviano.
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EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 49 / 52 / 54 / 56 HANDWERK 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 34 / 45 IMPROVISATION 29 / 34 / 35 / 36 MAUERWERK 12 / 13 /14 / 29 / 41 / 54 / 55 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52 ALBAÑILERÍA 12 / 13 /14 / 29 / 41 / 54 / 55 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 49 / 52 / 54 / 56 IMPROVISACIÓN 29 / 34 / 35 / 36 OFICIO 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 34 / 45 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52
ABB. Selbst hergestellte Maurerecken IMAGEN Plantillas esquineras elaboradas en obra
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MIT DEM FORTSCHRITT DER BAUSTELLE MISCHEN SICH DIE GEWERKE. A MEDIDA QUE AVANZA LA OBRA SE VAN MEZCLANDO LOS OFICIOS.
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BAUABLAUF 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 32 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PRÄFABRIKATION 08 / 16 / 22 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PREFABRICACIÓN 08 / 16 / 22 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 32
ABB. Montieren der Pfetten IMAGEN Montaje de una correa de madera
Der modulare Aufbau des Gebäudes ermöglicht paralleles Arbeiten in verschiedenen Gewerken. Während das Maurerteam bereits die Wände des zweiten Raumabschnitts bearbeitet, beginnt die holzverarbeitende Gruppe die gleichzeitige Montage der Dachkonstruktion auf dem ersten. Durch die Vorfertigung der Träger in der Werkstatt kann das Tragwerk eines Klassenraumes an nur einem Tag errichtet werden. Aufgrund der zeitgleichen Bearbeitung sämtlicher Bauteile können während des ersten Baustellenaufenthaltes nahezu alle Arbeitsschritte gemeinsam mit den Handwerkerinnen von Procasha und den Schülern und Dozenten der Berufsschule durchlaufen werden, was einen fachlichen Austausch und eine nahtlose Fortführung der Arbeiten begünstigt. Kontinuierliche Planungsarbeiten begleiten die Ausführung. Detaillösungen werden in Abhängigkeit der Verfügbarkeit notwendiger Materialien entwurflich angepasst und direkt auf der Baustelle umgesetzt.
La composición modular del edificio permite el trabajo en paralelo de los diferentes oficios. Mientras el equipo de albañilería trabaja los muros del segundo espacio, el equipo de trabajo en madera comienza el montaje simultáneo de la estructura de cubierta del primer espacio. Gracias a la prefabricación de las cerchas de madera en el taller es posible construir la estructura de cielo de una sala de clases en un solo día. Esta elaboración simultánea de todos los elementos constructivos permite pasar durante la primera estadía de los berlineses por casi todas las fases de la obra junto a las mujeres albañiles de Procasha y a los estudiantes y profesores del Tecnológico, lo cual promueve el intercambio especializado y favorece una continuidad de la obra sin inconvenientes. Trabajos adicionales de planificación acompañan la ejecución de la obra constantemente. El diseño de las soluciones de detalle se va ajustando a la disponibilidad de los materiales necesarios y llevando a cabo directamente en la obra.
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MIT DEN LETZTEN ARBEITEN FÜGT SICH DAS BILD. CON LAS ÚLTIMAS TERMINACIONES SE COMPLETA LA IMAGEN.
Auch zwischen den Bauzeiten des Berliner Teams vor Ort wird die Baustelle kontinuierlich von Berlin aus begleitet. Die ständige Kommunikation zwischen den deutschen und bolivianischen Projektpartnern ermöglicht die direkte Fortführung der Bauarbeiten durch die zweite Gruppe der Berliner Studierenden. Der Fokus des zweiten Aufenthaltes liegt auf der Fertigstellung letzter Arbeiten an der Gebäudehülle, auf dem Bau der Trockentoiletten und dem Innenausbau. Fassadenelemente, Fenster, Schiebetore und Faltläden werden gemeinsam mit den Partnern vor Ort ausgeführt. Die Trockentoiletten werden bis ins Detail geplant, abschnittsweise umgesetzt und deren Nutzung mit den Berufsschülern ausführlich besprochen. Auch der zweite Aufenthalt ist Teil der langfristig angelegten Projektstruktur. Es wird dadurch die Reflexion über Bau und Prozess des Projektes möglich. Spezifische Detaillösungen werden ebenso diskutiert wie grundsätzliche Fragen rund um die Angemessenheit der Mittel und die Wirkung der in Bolivien zum Teil ungewöhnlichen architektonischen und konstruktiven Lösungen.
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BAUABLAUF 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 31 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 28 / 33 / 37 / 38 / 44 REFLEXION 40 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 28 / 33 / 37 / 38 / 44 PROCESO DE CONSTRUCCIÓN 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 31 REFLEXIÓN 40 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56
Entre las estadías de construcción de los berlineses en terreno, la obra es asistida continuamente desde Berlín. La comunicación constante entre los socios alemanes y bolivianos permite la continuación directa de la construcción por el segundo grupo de estudiantes berlineses. La segunda estancia se enfoca a la culminación de los últimos trabajos en el revestimiento del edificio, en la construcción de los baños secos y en los acabados de la obra. Elementos de fachada, ventanas, portones corredizos y contraventanas plegables se llevan a cabo de manera conjunta con los colegas locales. Los baños secos se planifican hasta el detalle, se realizan sección por sección y su uso se discute en detalle con los y las estudiantes de la escuela agropecuaria. La segunda estadía en obra también es parte de la estructura de proyecto a largo plazo y posibilita una reflexión sobre la construcción y el proceso de proyecto. Soluciones específicas de los detalles se discuten al igual que cuestiones fundamentales sobre la conveniencia de los recursos usados y el efecto de las soluciones arquitectónicas y constructivas algo inusuales en Bolivia.
ABB. Feinschliff der letzten Details IMAGEN Acabado final de los últimos detalles
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IM LAND DES SELBSTBAUS GIBT ES KEINE ZENTRALEN BAUMÄRKTE. EN EL PAÍS DE LA AUTOCONSTRUCCIÓN NO HAY MERCADOS CENTRALES DE MATERIALES.
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KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 LOGISTIK 21 / 28 / 29 / 34 / 36 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 37 / 38 / 44 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 LOGÍSTICA 21 / 28 / 29 / 34 / 36 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 37 / 38 / 44
ABB. Die »Schatzkarte« der Blanco Gallindo: Eine oft kopierte Skizze der Straße mit ihren Einkaufsmöglichkeiten IMAGEN El »mapa del tesoro« de la Av. Blanco Galindo: Un bosquejo de la calle con los proveedores fotocopiado innumerables veces
Die Logistik des Material- und Werkzeugeinkaufes vor Ort folgt der Struktur des bolivianischen Handels. Anstelle von Fachmärkten mit vielfältigen Sortimenten an Baumaterialien vertreiben, neben größeren Betrieben mit spezifischem Angebot, zahlreiche Einzelhändler, sogenannte »Ferreterías«, die Waren für den Bau. Die Organisation der Verkaufsstruktur spiegelt den Hauptabsatzmarkt wieder: Ein Großteil der Baumaterialien wird in kleinen Mengen für den Selbstbau umgesetzt. So wird laut Informationen eines Herstellers etwa die Hälfte des vertriebenen Zements für den privaten Bau verkauft. Im Stadtbild von Cochabamba zeigt sich an bestimmten Orten der Bedarf an einer Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten. An einer der Haupteinfallstraßen, der Blanco Galindo, und ihren Nebenstraßen siedelt sich ein Großteil der Händler für Baumaterialien basarartig an. Da auch diese Gewerbesparte zum großen Teil informell organisiert ist, lassen sich Produkt- und Preisvergleiche nicht telefonisch ermitteln. Die drei vom Auftraggeber geforderten Angebote müssen entsprechend im direkten Kontakt erfragt werden. Eine Studierendengruppe beschäftigt sich daher in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Berufsschule täglich mit der Organisation des Einkaufes. Innerhalb der Bauzeit werden zahlreiche Kontakte zu Händlern geknüpft, die auch nach Abschluss der ersten Bauphase weiterhin zum Netzwerk der Berufsschule gehören.
La logística de la compra de materiales y herramientas in situ sigue la estructura del comercio boliviano. En lugar de mercados especializados con una diversa gama en materiales de construcción son numerosos minoristas llamados »ferreterías«, los que comercializan los productos para la construcción aparte de las grandes empresas de oferta muy específica. La organización de la estructura de ventas refleja el mercado principal: gran parte de los materiales de construcción se utilizan en pequeñas cantidades en la autoconstrucción. De acuerdo con la información de un fabricante local, aproximadamente la mitad del cemento distribuido se vende para la construcción privada. En la ciudad de Cochabamba se concentra en ciertos lugares esta necesidad de una gran variedad de tiendas: En una de las principales calles de acceso a la ciudad, la »Blanco Galindo«, y en sus calles adyacentes se sitúan a modo de bazar gran parte de los comerciantes de materiales de construcción. Debido a que este rubro comercial está organizado en parte de manera informal, es casi imposible hacer una comparación de productos y precios por teléfono. Las tres cotizaciones requeridas por la Fundación deben ser consultadas entonces personalmente. Por lo tanto, un grupo de estudiantes en cooperación con el personal del Tecnológico se debe ocupar diariamente de la organización de las compras. Dentro del período de construcción se establecen numerosos contactos con distribuidores, los cuales en adelante se integran a la red del Tecnológico una vez finalizada la primera etapa de construcción.
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ZUR LOGISTIK DER BAUSTELLE GEHÖRT AUCH EIN NETZWERK LOKALER BETRIEBE. UNA RED DE EMPRESAS LOCALES ES PARTE DE LA LOGÍSTICA DE LA OBRA.
Wesentliche Anteile des Projektes werden in Eigenleistung des interdisziplinären Teams erarbeitet. Dennoch müssen aufgrund der begrenzten Ausstattung der Berufsschule einige Produktionsschritte ausgelagert werden. Vor allem größere Metallelemente können nicht in den Werkstätten bearbeitet werden, sodass Zuschnitt, Kant- und Biegearbeiten extern vergeben werden. Vorteil der Zusammenarbeit mit den Betrieben ist, dass auf dem Markt nicht erhältliche Elemente in Einzelanfertigung hergestellt werden können. Dadurch kann die Detailplanung, die ohne genaue Kenntnisse der in Bolivien erhältlichen Waren zuvor in Berlin erarbeitet wurde, entsprechend der Herstellungsmöglichkeiten vor Ort umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen ermöglicht der Berliner Gruppe außerdem ein näheres Kennenlernen der Arbeitsbedingungen und Produktionsverfahren lokaler Handwerksbetriebe. Beeindruckt stellt das Team fest, wie durch Geschick und Improvisationsvermögen ein Mangel an modernste Maschinen und Technologien ausgeglichen und gute Ergebnisse erzielt werden können. Auch führt das Kennenlernen dieser Realität zu einem Bewusstsein für unterschiedliche Standards.
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HANDWERK 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 45 IMPROVISATION 29 / 30 / 35 / 36 LOGISTIK 21 / 28 / 29 / 33 / 36 METALL 16 / 17 / 19 / 22 / 35 IMPROVISACIÓN 29 / 30 / 35 / 36 LOGÍSTICA 21 / 28 / 29 / 33 / 36 METAL 16 / 17 / 19 / 22 / 35 OFICIO 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 45
Partes importantes del proyecto son producidas por el propio equipo interdisciplinario. Sin embargo, algunos pasos en la producción deben ser externalizados debido a las limitaciones del equipamiento del Tecnológico. Especialmente los elementos grandes de metal no pueden ser trabajados en los talleres, por lo que el trabajo de corte, plegado y doblado se subcontrata. El beneficio de trabajar con esas empresas es que los elementos no disponibles en el mercado pueden ser producidos individualmente por encargo. De esta manera, los detalles desarrollados en Berlín sin conocimiento preciso de los productos disponibles en Bolivia, pueden ser llevados a cabo de acuerdo a las posibilidades de producción locales. La cooperación con las empresas locales le permite también al grupo de Berlín conocer más de cerca las condiciones de trabajo y los modos de producción artesanales locales. Impresiona, cómo a través de la habilidad y la capacidad de improvisación es posible equiparar la falta de máquinas nuevas y tecnologías y de todos modos lograr buenos resultados. El conocimiento de esta realidad conduce además a una mayor conciencia sobre los distintos estándares.
ABB. Ortstypischer Betrieb für Metallbearbeitung IMAGEN Taller de metal típico de la zona
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DURCH ZUSAMMENARBEIT UND IMPROVISATION ENTSTEHT NEUES. ENTRE EL TRABAJO EN COOPERACIÓN Y LA IMPROVISACIÓN SE CREA ALGO NUEVO.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 IMPROVISATION 29 / 30 / 34 / 36 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 METALL 16 / 17 / 19 / 22 / 34 WERKSTATT 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 36 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 IMPROVISACIÓN 29 / 30 / 34 / 36 METAL 16 / 17 / 19 / 22 / 34 TALLER 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 36
ABB. Der Leiter der Werkstätten, Freddy Cespedes, erklärt die Feinheiten des Schweißgerätes. IMAGEN El director de los talleres, Freddy Céspedes, explica las mañas de la soldadora.
In der Metallwerkstatt werden im regulären Schulbetrieb Grundlagen der Praxis in Industriemechanik vermittelt. Da die vorgefunden Arbeitsbedingungen sich nur bedingt für bauschlosserische Tätigkeiten eignen, bestehen die ersten Arbeiten vor Ort in der Erweiterung und Anpassung der Werkstatteinrichtung und -ausstattung, bevor die Fenster- und Türelemente hergestellt werden können. Mit Geduld und Improvisationsvermögen wird in deutsch-bolivianischer Zusammenarbeit die für die Ausführung der geplanten Bauteile notwendige Ausstattung aufgebaut. Nach Abschluss der Bauarbeiten dient sie dem Lehrbetrieb. Durch den Leitgedanken des Selbstbaus entsteht aus der Metallwerkstatt eine Art »Testlabor« für die Entwicklung der Fassade. Es werden zunächst Prototypen erarbeitet, die in enger Abstimmung mit der fortschreitenden Baustelle optimiert und immer wieder an die Bedingungen und die örtliche Verfügbarkeit einzelner Materialien angepasst werden, bevor sie anschließend seriell produziert werden können. Im Sinne der Kooperation werden die Berufsschüler im Rahmen ihrer Ausbildung sowie auch Absolventen durch Auftragsarbeiten in den Fertigungsprozess eingebunden.
Dentro de la labor académica regular del taller de metalmecánica se imparten las bases de la praxis en mecánica industrial. Dado que las condiciones de trabajo se encuentran sólo parcialmente adecuadas para las actividades de cerrajería, la primera tarea en el lugar consiste en la ampliación y adaptación del equipamiento del taller, antes de poder dedicarse a la ejecución de las ventanas y puertas proyectadas. Con paciencia y capacidad de improvisación se construye en cooperación boliviano-alemana el equipamiento necesario para la ejecución de los elementos constructivos planeados, el cual servirá en la enseñanza del taller tras la conclusión de la construcción. Bajo la idea de la autoconstrucción surge a partir del taller de metal una especie de »laboratorio de pruebas« para el desarrollo de la fachada. En primer lugar se desarrollan prototipos que se van optimizando en estrecha sincronía con el avance de la construcción y adaptando constantemente a las condiciones y disponibilidad local de cada uno de los materiales, antes de poder ser finalmente producidos en serie. En el mejor sentido de la cooperación, tanto estudiantes como egresados del Tecnológico son integrados en el proceso de producción, ya sea en el marco de su formación profesional o a través de trabajos por encargo.
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DIE AUSSTATTUNG MIT WERKZEUGEN WIRD MIT DER ZEIT AUFGEBAUT. CON EL TIEMPO SE VA COMPLETANDO EL EQUIPAMIENTO CON HERRAMIENTAS.
Eine Grundausstattung mit Werkzeugen für die Baustelle kann erst mit der Zeit aufgebaut werden, da weder die Berufsschule noch das Team der TU Berlin über die notwendigen Hilfsmittel verfügt. Im Vergleich zu europäischen Verhältnissen ist das vor Ort erhältliche Sortiment sehr begrenzt und meist von geringer Qualität. Hochwertiges Werkzeug ist als Importware sehr teuer und die Beschaffung von Verschleißteilen oder Ersatzteilen eine besondere Herausforderung. Zum Teil kann das nötigste Werkzeug durch Spenden in Deutschland organisiert werden. So begleiten sechs Kisten mit etwa 200 kg Werkzeug das erste Bauteam auf der Reise nach Bella Vista und verbleiben zur Erweiterung der Werkstattausstattung in der Berufsschule. Die gesponserten Arbeitsschuhe führen sinnbildlich zu einem Bewusstsein für die Diskrepanz von Arbeitssicherheit auf bolivianischen und deutschen Baustellen. Im Verlauf des Bauprozesses wird außerdem deutlich, dass sich viele Werkzeuge für Frauen als ergonomisch ungünstig erweisen. Die NGO Procasha sieht an dieser Stelle einen konkreten und sehr sinnvollen Entwicklungsbedarf.
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IMPROVISATION 29 / 30 / 34 / 35 LOGISTIK 21 / 28 / 29 / 33 / 34 WERKSTATT 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35 IMPROVISACIÓN 29 / 30 / 34 / 35 LOGÍSTICA 21 / 28 / 29 / 33 / 34 TALLER 07 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35
El equipamiento básico de herramientas para la construcción sólo puede ser construido con el tiempo, ya que ni el Tecnológico ni el equipo de la TU Berlín cuenta con los equipos necesarios. En comparación con las condiciones europeas, la gama local disponible es muy limitada y en general de baja calidad. El material de alta calidad es mercancía de importación muy cara y la adquisición de piezas de desgaste o de repuesto es un desafío extra. En parte se pudo organizar lo indispensable a través de donaciones en Alemania. Así es como seis cajas con aprox. 200 kg de herramientas acompañan al primer equipo de construcción en su viaje hacia a Bella Vista y se quedan a completar el equipamiento de los talleres del instituto tecnológico. Los zapatos de seguridad donados desde Alemania nos conciencian gráficamente sobre la discrepancia entre los estándares bolivianos y alemanes de seguridad en el trabajo. Durante el proceso de construcción se evidencia además que muchas de las herramientas son ergonómicamente desfavorables para mujeres. La ONG Procasha ve en este tema una necesidad concreta y muy significativa de desarrollo.
ABB. Fräsarbeiten für die Montage der Fassadenelemente IMAGEN Trabajos de fresado para la instalación de los elementos de fachada
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EIN HANDBUCH UNTERSTÜTZT DIE KOMMUNIKATION AUF DER BAUSTELLE. UN MANUAL DE CONSTRUCCIÓN APOYA LA COMUNICACIÓN EN LA OBRA.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 KOMMUNIKATION 40 / 45 / 47 / 53 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 38 / 44 SERVICE LEARNING 01 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 30 / 44 / 46 / 48 / 52 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 COMUNICACIÓN 40 / 45 / 47 / 53 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 38 / 44 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 30 / 44 / 46 / 48 / 52
ABB. Vorab erarbeitete und kommentierte Bauanleitung IMAGEN Instrucciones de construcción elaboradas y comentadas de antemano
Vorab wird an der TU Berlin ein Handbuch angefertigt, das grundlegende Erklärungen zu allen Bauelementen und Arbeitsabläufen enthält. In Bildern sowie deutschen und spanischen Texten werden die zur Ausführung notwendigen Aspekte festgehalten, um allen Beteiligten auf der Baustelle eine gemeinsame Basis an Informationen bereitstellen zu können. Bei den Mauerarbeiten organisieren sich einige der Berufsschüler in halbtägigen Schichten, um auf der Baustelle mitzuwirken. Beim Wechsel der Teams helfen die Handbücher bei der Verständigung. Die Verwendung von Handbüchern ist der bolivianischen Kultur des Selbstbaus nicht ganz fremd. So gibt es verschiedene Veröffentlichungen von Seiten der Regierung oder auch NGOs wie zum Beispiel Procasha, die visualisierte Arbeitshilfen übersichtlich zu einzelnen baulichen Themen erarbeiten und herausgeben, um strategisch den Missständen des informellen Bauens in Qualität und Sicherheit entgegenzuwirken. Die dokumentarische Aufbereitung des Bauprozesses und die Bereitstellung der Ergebnisse sind Aspekte, die durchweg der Idee von Service Learning und Design-Build-Projekten entsprechen und daher auch aus universitärer Sicht bei weiteren Projekten intensiviert werden.
De antemano se prepara en la TU Berlin un manual que contiene explicaciones básicas de todos los elementos constructivos y procesos de trabajo. Tanto en imágenes como en textos en alemán y en español se encuentran registrados los aspectos necesarios para la ejecución, a fin de poder proporcionar una base de información común a todos los colaboradores de la obra. Para el trabajo de albañilería se organizan algunos de los estudiantes del Instituto Tecnológico en jornadas de medio día para participar en la obra. Los manuales ayudan a la compresión cuando hay cambios de turno. El uso de manuales en la cultura de la autoconstrucción boliviana no es totalmente desconocido. Existen varias publicaciones por parte del gobierno como también de organizaciones no gubernamentales (ONG), como por ejemplo Procasha, que desarrolla y publica documentos individuales de orientación sobre temas constructivos claramente visualizados, para contrarrestar estratégicamente el bajo nivel de calidad y seguridad de la construcción informal. La documentación reflexiva del proceso de construcción y la facilitación de los resultados son aspectos que generalmente corresponden a la idea del Service Learning y de los proyectos Design-Build, por lo que también son aspectos que se ven intensificados desde una perspectiva universitaria en otros proyectos.
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DIE ENTWURFSARBEITEN BEGINNEN MIT EINER GRUNDLAGENANALYSE. LOS TRABAJOS DE DISEÑO COMIENZAN CON UN ANÁLISIS DE LOS PRINCIPIOS FUNDAMENTALES.
Unter den im Regelfall überwiegend fiktiven Entwurfsaufgaben stellt die Teilnahme an einer realen Bauaufgabe eine Besonderheit im Rahmen des Architekturstudiums dar. Die Vielfalt bedeutender Themen für die Bearbeitung eines Design-Build-Projektes im internationalen Kontext erfordert eine tiefgreifende Vorbereitung, um eine entsprechend verantwortungsvolle Planung durchführen zu können. Daher erarbeiten die Studierenden in gemeinsamen Kolloquien zwei Recherchebücher zu den gesellschaftlichen und geografischen Hintergründen Boliviens sowie den Besonderheiten des regionalen, kostengünstigen und klimagerechten Bauens. Ergänzend werden Experten eingeladen, die mit Berichten aus ihrer beruflichen Praxis relevante Informationen sowohl über Land und Kultur als auch über vergleichbare Projekte und Baumethoden präsentieren.
Entre los ejercicios de proyecto en su mayoría ficticios, la participación en un proyecto real de construcción constituye una particularidad en el marco de los estudios universitarios de arquitectura. La variedad de temas significativos para la elaboración de un proyecto Design-Build en un contexto internacional requiere una preparación muy profunda para poder lograr una planificación responsable y adecuada. Por lo tanto, la aproximación a los temas sociales y geográficos del trasfondo de Bolivia así como al debate de las peculiaridades de la construcción regional, económica y bioclimática se realiza mediante la compilación de dos catálogos, cuyos contenidos serán desarrollados y discutidos por los estudiantes en seminarios conjuntos. Complementariamente se invita a expertos que exponen información relevante sobre su experiencia profesional como también sobre el país, la cultura, así como de proyectos y métodos de construcción similares.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 44 PROJEKTVORBEREITUNG 39 / 41 / 42 / 49 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 44 PREPARATIVOS DE PROYECTO 39 / 41 / 42 / 49
ABB. Vorträge von Experten und Recherchebücher als Informationsquelle und Entwurfsgrundlage IMAGEN Conferencias y catálogos de investigación como fuentes de información y bases de diseño
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12 ENTWURFSSTUDIEN BILDEN DIE UMFANGREICHE GRUNDLAGE FÜR DAS FINALE PROJEKT. 12 ANTEPROYECTOS CONFORMAN UNA BASE AMPLIA PARA EL PROYECTO FINAL.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 41 / 42 / 43 / 45 ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 55 / 56 PROJEKTVORBEREITUNG 38 / 41 / 42 / 49 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 55 / 56 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 41 / 42 / 43 / 45 PREPARATIVOS DE PROYECTO 38 / 41 / 42 / 49
ABB. Ausstellungsplakate zeigen die unterschiedlichen Entwurfsprojekte. IMAGEN Afiches en la exposición muestran los diferentes anteproyectos.
In Zweierteams erarbeiten die Studierenden im Wintersemester 2013/2014 zwölf Vorstudien, anhand derer zahlreiche Aspekte der Bauaufgabe ausgelotet werden: Entwicklung infrastruktureller Basismodule, Möglichkeiten der Phasierung, Minimierung des Flächenverbrauches, Anpassung an die Topografie, Verbindung von Innen- und Außenraum, Flexibilität der Raumstruktur, Verwendung lokaler Materialien, klimagerechtes Bauen, ressourcenschonender Einsatz der Baustoffe, Ausnutzung von Tageslicht, Umgang mit Wasserspeicherung, Möglichkeiten und Grenzen des einfachen Bauens, Integration der Solartechnik und mehr. Auf diese Weise werden die wesentlichen Entwurfserkenntnisse jeder Vorstudie herausgearbeitet und zu einem gemeinsamen Projekt entwickelt. Der Entwurf für die Landwirtschaftsschule basiert dementsprechend auf den Schlussfolgerungen der halbjährigen Vorarbeit.
En equipos de dos estudiantes se desarrollan en el primer semestre doce anteproyectos, por medio de los cuales se sondean diversos aspectos del encargo de proyecto: desarrollo de módulos básicos de infraestructura, posibilidades de realización por etapas, reducción del uso de suelo, adaptación a la topografía, vínculo del espacio interior y exterior, flexibilidad de la estructura espacial, uso de materiales de construcción locales, construcción bioclimática, uso eficiente de los recursos, aprovechamiento de la luz natural, manejo del almacenamiento de agua, posibilidades y límites de la construcción simple, integración de la tecnología solar, entre otros. De esta manera se extraen de cada anteproyecto los principios fundamentales de diseño para desarrollar un proyecto final en común. El proyecto para la escuela agropecuaria se basa consecuentemente en las conclusiones de los trabajos preparatorios del semestre.
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BERLIN – COCHABAMBA – LA PAZ – SUCRE – BERLIN
Eine Ausstellung im orangelab Berlin mit dem Titel »Bella Vista Design Build: work in progress« stellt den Stand des Entwurfs der Öffentlichkeit vor. Es geht in der Präsentation besonders darum, die Komplexität der Entwurfs- und Planungsaufgabe im internationalen Kontext aufzuzeigen. Im Rahmen eines begleitenden Symposiums werden die Themen von Design-Build-Projekten mit Experten diskutiert. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie mit dem Team nach Bolivien reisen und dort als Wanderausstellung an vier Orten präsentiert werden kann: in Cochabamba im Kulturzentrum mARTadero, im DeutschBolivianischen Kulturzentrum, sowie an der Universidad Mayor de San Simón, im Rahmen der Internationalen Architekturausstellung Arquisur in La Paz und an der Universidad Mayor de San Francisco Xavier in Sucre. Die Ausstellungen in Bolivien werden von einem Vortrags- und Rahmenprogramm begleitet. Gerade die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort sowie der inhaltliche Austausch mit Fachleuten im Umfeld des Projektes beleuchten und bereichern die jeweilige thematische Auseinandersetzung durch einen weiteren Blickwinkel und stellen einen wichtigen Bestandteil einer prozessbegleitenden Reflexion dar.
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KOMMUNIKATION 37 / 45 / 47 / 53 REFLEXION 32 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56 COMUNICACIÓN 37 / 45 / 47 / 53 REFLEXIÓN 32 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56
En la exposición »Bella Vista Design-Build: work in progress« se presenta al público el estado del proyecto en la galería orangelab Berlín. En la presentación se trata especialmente de mostrar la complejidad de la tareas de diseño y planificación en un contexto internacional. En el simposio marco se discuten temas en torno a los proyectos Design-Build con expertos. La exposición está concebida para que pueda viajar con el equipo a Bolivia y se pueda presentar como exposición itinerante en cuatro lugares: en Cochabamba, en el Centro Cultural mARTadero, en el Instituto Cultural Boliviano Alemán, como también en la Universidad Mayor de San Simón, en el marco de la exposición Internacional de arquitectura Arquisur en la Paz y en la Universidad Mayor de San Francisco Xavier de Sucre. Las exposiciones en Bolivia se acompañan de un programa marco y de conferencias. Especialmente el trabajo de difusión pública in situ, así como el intercambio de contenidos con expertos en torno al proyecto echan luces y enriquecen cada debate temático con una nueva perspectiva y representan una parte importante de la reflexión alrededor del proceso.
ABB. Ausstellung im Haus des Architekten der Architektenkammer in La Paz IMAGEN Exposición en la casa del arquitecto del Colegio de Arquitectos en La Paz
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AN EINER BERLINER BERUFSSCHULE WIRD DAS MAUERN ERPROBT. EN UNA ESCUELA DE FORMACIÓN PROFESIONAL BERLINESA SE ENSAYA LA ALBAÑILERÍA.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 42 / 43 / 45 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 MAUERWERK 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 54 / 55 PROJEKTVORBEREITUNG 38 / 39 / 42 / 49 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 ALBAÑILERÍA 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 54 / 55 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 42 / 43 / 45 PREPARATIVOS DE PROYECTO 38 / 39 / 42 / 49
ABB. Mauerworkshop an der Berliner Berufsschule Knobelsdorff IMAGEN Taller de albañilería en la escuela de formación profesional Knobelsdorff en Berlín
Neben der theoretischen Vorbereitung war ein praxisorientierter Mauerworkshop mit der Berliner Berufsschule Knobelsdorff, Oberstufenzentrum Bautechnik, Teil des Lehrprogramms. Nach der Entscheidung für eine massive Mauerwerksbauweise wird der Intensivkurs organisiert, um eine Einführung in das Handwerk zu geben und mit Varianten von Mauerwerksverbänden zu experimentieren. Die Art des gewählten Verbandes und entsprechende Detaillösungen können dadurch am 1:1-Modell getestet werden. Die große Herausforderung liegt in der Übertragung und Umsetzung auf die Dimensionen einer realen Baustelle. In Erweiterung zu dem sich zuvor angeeigneten theoretischen Wissen werden nach und nach weitere Kenntnisse über Arbeitsabläufe, Zeitmanagement, Teamabstimmung und der Umgang mit veränderten Arbeitsbedingungen erworben. Dabei sorgt, wie auch in den anderen Gewerken, die Motivation der Studierenden für eine hohe technische und ästhetische Anspruchshaltung in der Ausführung. Das Bestreben nach höchstmöglicher Qualität mit den eingeschränkten Mitteln des Selbstbaus ist einer der Kernaspekte eines Design-Build-Projektes.
Junto a la preparación teórica, también formaba parte del concepto de enseñanza un taller práctico de albañilería en el centro superior de técnicas de construcción de la escuela de formación profesional Knobelsdorff en Berlín. Después de decidirse por la construcción masiva de albañilería se organiza el curso intensivo para introducir al equipo al oficio y experimentar con los diferentes tipos de aparejo de ladrillo. El tipo de aparejo elegido y sus correspondientes soluciones de detalle pueden así ponerse a prueba en el modelo escala 1:1. El gran desafío se encuentra en la transferencia y aplicación a las dimensiones de una construcción real. Complementando los conocimientos teóricos previamente adquiridos se van adquiriendo gradualmente más y más conocimientos sobre procesos de trabajo, gestión del tiempo, coordinación de equipo y manejo de cambios en las condiciones de trabajo. Al igual que en los otros oficios involucrados, la motivación de los estudiantes en este sentido conlleva a una alta aspiración técnica y estética respecto de la ejecución. El deseo por lograr la calidad más alta posible con los limitados recursos de la auto-construcción es uno de los aspectos principales de un proyecto Design-Build.
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IN WÖCHENTLICHEN PLANUNGSSITZUNGEN WERDEN MIT FACHPLANERISCHER UNTERSTÜTZUNG TRAGWERK UND BAUABLAUFSPLANUNG ENTWICKELT. EN REUNIONES DE PROYECTO SEMANALES SE DESARROLLA LA ESTRUCTURA PORTANTE Y LA PLANIFICACIÓN DE OBRAS CON EL APOYO PROFESIONAL.
Die Planung des Bauwerks begleiten Klaus Rückert vom Fachgebiet für Tragwerksentwurf und -konstruktion sowie Rainer Mertes vom Fachgebiet Planungsund Bauökonomie. Der Entwurf wird konstruktiv unter der Berücksichtigung fachübergreifender Informationen bis ins Detail ausgearbeitet. Im ständigen Abgleich fließen erarbeitete Erkenntnisse über vor Ort erhältliche Baustoffe, Statik, Baukosten und Bauablauf in die Werkplanung ein. Wöchentliche Teamsitzungen dienen dabei dem intensiven, fachlichen Kompetenzaustausch. Parallel dazu entwickelt das Team von Ulf Blieske in Köln die Planung und Finanzierung der Solaranlage. Grundlage bildet ein gemeinsames Seminar zum Thema Solararchitektur, in dessen Rahmen die notwendigen Aufgaben von den Studierenden beider Hochschulen erarbeitet werden.
La planificación de la obra es respaldada por Klaus Rückert de la cátedra de Construcción y Diseño Estructural, así como por Rainer Mertes de la cátedra de Planificación y Economía de la Construcción. El diseño se elabora constructivamente hasta el detalle teniendo en cuenta la información multidisciplinaria. En constante actualización se van cotejando e incorporando al proyecto los conocimientos obtenidos sobre materiales, ingeniería estructural, costos y proceso de construcción locales. Reuniones semanales fomentan un intensivo intercambio de conocimientos técnicos. En paralelo, el equipo del profesor Ulf Blieske en Colonia desarrolla la planificación de obras y financiamiento del sistema solar. La base es un seminario conjunto sobre el tema Arquitectura solar, en virtud del cual los estudiantes de ambas universidades desarrollarán en conjunto los temas necesarios.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 43 / 45 KONSTRUKTION 11 / 14 / 19 / 22 / 52 / 54 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 PROJEKTVORBEREITUNG 38 / 39 / 41 / 49 CONSTRUCCIÓN 11 / 14 / 19 / 22 / 52 / 54 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 43 / 45 PREPARATIVOS DE PROYECTO 38 / 39 / 41 / 49
ABB. Ganztägige Planungsrunde zur Erarbeitung der baukonstruktiven Detaillösungen IMAGEN Sesión semanal de planificación de jornada completa para el desarrollo de las soluciones de los detalles constructivos
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»AUCH DIE BOLIVIANISCHE UNIVERSITÄT MUSS IHRE SOZIALE VERANTWORTUNG DURCH GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT STÄRKEN.« »TAMBIÉN LA UNIVERSIDAD BOLIVIANA DEBE REFORZAR SU RESPONSABILIDAD SOCIAL A TRAVÉS DEL COMPROMISO CON LA COMUNIDAD.«
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 45 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 48 / 50 / 52 / 53
APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 48 / 50 / 52 / 53 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 45
So beschreibt Patricia Dueri, akademische Direktorin der Architekturfakultät an der Universidad Mayor de San Simon (UMSS), den impliziten Begriff »Service Learning«, dessen zugrunde liegendes Konzept sie auch in Bolivien einführen möchte. Das Lernen durch Engagement ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von Studierenden mit fachlichem (theoretischem und praktischem) Lernen verbindet. Gemeinnütziges Engagement wird mit wissenschaftlichen Seminarinhalten verknüpft, um so eine intensivere Lernerfahrung zu schaffen, zivile Verantwortung zu lehren und die Gemeinschaft zu stärken. Im akademischen Kontext einer Architekturschule erweitert das Design-Build-Projekt dieses Modell durch die Komplexität und Intensität der Bauaufgabe im internationalen Kontext. Es geht darum, die Potenziale interdisziplinärer und interkultureller Zusammenarbeit zu nutzen, um eine Bauaufgabe mit Innovationscharakter zu realisieren. Die erprobte Kooperationsform zwischen universitären und außeruniversitären Institutionen, Privaten, NGOs und Stiftungen schafft, dass die regulären studentischen Aufgaben jenseits der fiktivakademischen Formate in erfolgreichen, realen Projekten münden.
Así describe Patricia Dueri, directora académica de la facultad de arquitectura de la Universidad Mayor de San Simón (UMSS) el término implícito de »Service Learning«, cuyo concepto subyacente quisiera ella introducir ahora en Bolivia. El aprendizaje mediante el compromiso social es una forma de enseñanza-aprendizaje que combina el compromiso social de los estudiantes con el aprendizaje (teórico y práctico) profesional. El compromiso social se vincula así al contenido académico del seminario, con el fin de crear una experiencia de aprendizaje más intensa, enseñar responsabilidad cívica y fortalecer la comunidad. En el contexto académico de una escuela de arquitectura, el proyecto Design-Build amplía este modelo mediante la complejidad y la intensidad de las labores de construcción en un contexto internacional. La idea es utilizar el potencial de la cooperación interdisciplinaria e intercultural con el fin de realizar un proyecto de construcción con carácter innovador. La probada forma de cooperación entre instituciones universitarias y extra universitarias, privados, ONG‘s y fundaciones logra que las tareas regulares de los estudiantes vayan más allá de los formatos académicos ficticios y desemboquen exitosamente en proyectos reales.
ABB. Zusammenarbeit zwischen den Berliner Studierenden und den Mitarbeitern von Procasha IMAGEN Cooperación entre los estudiantes berlineses y trabajadores de Procasha
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DIE UNGEWÖHNLICHE AUFGABE FÜHRT DIE VERSCHIEDENEN WISSENSGEBIETE UND HANDLUNGSFELDER ZUSAMMEN. LA TAREA INUSUAL REÚNE DIVERSOS CAMPOS DE CONOCIMIENTO Y DE ACCIÓN.
Im Laufe des Prozesses erweitert sich die Zusammenarbeit stetig. Die ausführenden Teams bestehen am Ende aus Professoren, Dozenten und Studierenden der TU Berlin und der lokalen Universität San Simón, den Schülern und Lehrern der Berufsschule sowie aus den Maurerinnen und ihren begleitenden Ausbildern der NGO Procasha. Lernerfahrung und Wissensaustausch finden dabei auf verschiedenen Ebenen statt. Was in der Theorie im Rahmen eines wechselseitigen Wissenstransfers als jegliche Form von Experten-Laien-Kommunikation anfängt, entwickelt sich in der Praxis der ungewöhnlichen Aufgabe zu einer Kommunikation unter Gleichen. Bereits in Berlin lernen die Studierenden voneinander. Ausgebildete Tischler, Betonbauer, Maurer und Schlosser unter den Architekturstudierenden bereichern darüber hinaus die Zusammensetzung des Teams. Diese Lernerfahrung setzt sich auf der Baustelle fort: Die Aneignung von Ausführungstechniken und der Austausch darüber zeichnen die tägliche Arbeit auf der Baustelle aus. So erarbeitet sich die Berliner Gruppe anfangs zunächst selbst die notwendigen Kenntnisse, die im Laufe der Zeit zur Basis für die gemeinsame Weiterentwicklung des Gebäudes werden – an dem am Ende ein interkulturelles, interinstitutionelles und interdisziplinäres Team gemeinsam arbeitet.
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KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 46 / 50 / 53 / 55 PROJEKTSTRUKTUR 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 30 / 37 / 46 / 48 / 52 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 46 / 50 / 53 / 55 ESTRUCTURA DE PROYECTO 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 30 / 37 / 46 / 48 / 52
Durante el proceso se extiende la cooperación constantemente. Los equipos de ejecución se componen al final de profesores, docentes y estudiantes de arquitectura de la Universidad Técnica de Berlín y de la universidad local San Simón, estudiantes y profesores del Tecnológico así como de las mujeres albañiles y sus instructores de la ONG Procasha. Así es como experiencia de aprendizaje e intercambio de conocimientos tienen lugar en varios niveles distintos. Lo que en la teoría comienza como toda forma de comunicación experto-aficionado en el marco de una transferencia recíproca de conocimiento, se va desarrollando en la práctica de la tarea inusual hacia una comunicación entre semejantes. Ya en Berlín aprenden los estudiantes los unos de los otros. Profesionales entre los estudiantes de arquitectura – un carpintero, un experto en hormigón, un albañil y un cerrajero – enriquecen aún más la composición del equipo. Esta experiencia de aprendizaje continúa en la construcción: La apropiación de técnicas de ejecución y su discusión van caracterizando el trabajo diario en la obra. Así el grupo berlinés logra labrarse la cantidad de conocimientos inicialmente necesarios, los cuales conforman con el tiempo una base para el desarrollo posterior del proyecto – en el cual finalmente trabaja un equipo intercultural, interinstitucional e interdisciplinario en conjunto. ABB. Neuerworbene Kenntnisse werden unmittelbar geteilt. IMAGEN Conocimientos recién adquiridos son compartidos de inmediato.
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DIE UMSETZUNG DER THEORIE IN DIE PRAXIS FORDERT NICHT NUR HANDWERKLICHE FERTIGKEITEN. LA IMPLEMENTACIÓN DE LA TEORÍA EN LA PRÁCTICA NO SÓLO REQUIERE DE HABILIDADES MANUALES.
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AUSBILDUNG 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 HANDWERK 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 KOMMUNIKATION 37 / 40 / 47 / 53 PARTIZIPATION 18 / 24 / 28 / 46 / 53 COMUNICACIÓN 37 / 40 / 47 / 53 EDUCACIÓN 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 OFICIO 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 PARTICIPACIÓN 18 / 24 / 28 / 46 / 53
ABB. Die Architektur entwickelt sich auf der Baustelle zu einer gemeinsamen Sprache. IMAGEN En la construcción la arquitectura se vuelve un lenguaje común.
Auf der Baustelle des Design-Build-Projektes wird die Architektur intensiv als sozialer Prozess erfahren. Die Kommunikation zwischen den Baukulturen als fester Bestandteil der täglichen Arbeit erfordert besondere Offenheit. Das gemeinsame handwerkliche Arbeiten wird zur Basis, um eine neue Perspektive auf das Fremde zu ermöglichen. Außerfachliche, fachübergreifende und fächerverbindende Zusammenhänge werden hergestellt. So entwickelt sich die Architektur auf der Baustelle ungezwungen zu einer gemeinsamen Sprache. Die Entwicklung der dafür nötigen Handlungskompetenzen wird durch das Lernen an realen Problemen unterstützt und ist gleichzeitig eine Antwort auf die neuen Herausforderungen der Architektenausbildung, die angesichts der komplexer werdenden Anforderungen an das architektonische Schaffen entstehen. Denn allzu oft werden originäre Aufgabenfelder der Architektur von anderen Spezialisten übernommen und statt der Steuerung des gesamten Bauprozesses nur Teilleistungen von Architekten gefordert.
En la construcción del proyecto Design-Build se experimenta la arquitectura como un proceso social intenso. La comunicación entre las culturas constructivas como parte integral del trabajo diario requiere de una apertura especial. El trabajo manual en conjunto se convierte en la base para abrir una nueva perspectiva a lo ajeno. Se crean relaciones extraprofesionales, inter- y multidisciplinarias. Así, informalmente en la obra, la arquitectura se vuelve un lenguaje común. El desarrollo de las capacidades de acción necesarias se fomenta a través del aprendizaje de problemas reales y es a la vez una respuesta a los nuevos desafíos en la enseñanza de la arquitectura que nacen a partir de las exigencias cada vez más complejas hechas a la labor arquitectónica. Pues a menudo, en la formación arquitectónica con fuerte orientación al diseño, es vista una razón por la cual tareas originalmente de la arquitectura son asumidas por otros especialistas y del arquitecto se demanden sólo prestaciones parciales en lugar del control del proceso completo de construcción.
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DIE MAURERINNEN VON PROCASHA STEIGEN IN DAS PROJEKT EIN. LAS MUJERES CONSTRUCTORAS DE PROCASHA SE INTEGRAN AL PROYECTO.
Im Laufe des Aufenthaltes vor Ort entwickelt sich die Zusammenarbeit mit der NGO Procasha, die Frauen durch kooperative Selbstbauprojekte im Baugewerbe erfolgreich ausbildet. Seitens der TU Berlin wird die Integration der Maurerinnen zum Weiter-bau des Gebäudes nach der Abreise stark befürwortet, da somit die soziale Dimension des Projektes eine zusätzliche Wirkungsebene erhält und vor allem auch die Zielgruppe der auftraggebenden Fundación Cristo Vive Bolivia direkt erreicht und gefördert wird. So werden circa 20 Maurerinnen der Organisation Procasha auf der Baustelle integriert, angelernt und mit der Fortführung der Bauarbeiten nach Abreise des Berliner Teams beauftragt. Diese gemeinsame Arbeitszeit auf der Baustelle begünstigt die optimale Fortsetzung der Ausführung durch die Frauen. Eine Kerngruppe der TU Berlin verlängert ihren Aufenthalt in Bolivien, begleitet die Maurerinnen in den folgenden Monaten und unterstützt die Kommunikation zwischen Baustelle und Berlin. Das so transferierte Wissen soll nicht zuletzt auch durch die Maurerinnen eine größere Verbreitung erfahren.
Durante la estancia en la obra se desarrolla la colaboración con la ONG Procasha, la cual forma exitosamente a mujeres en los oficios de la construcción a través de proyectos cooperativos de auto-construcción. Por parte de los berlineses se impulsa fuertemente la integración de las señoras albañiles en la prosecución de la construcción del edificio después de su partida, ya que de esta manera la dimensión social del proyecto obtiene un nivel de efecto adicional, alcanzando y promoviendo sobretodo el grupo objetivo de la Fundación Cristo Vive Bolivia. Alrededor de 20 albañiles de la organización Procasha son así integradas a la construcción, instruidas y contratadas para la continuación de los trabajos de construcción después de la partida del equipo berlinés. Este trabajo en común en la obra facilita la óptima prosecución de la ejecución por parte de las mujeres. Un pequeño grupo de estudiantes berlinesas extiende su estadía en Bolivia para acompañar a las albañiles en los meses siguientes y proporcionar la comunicación entre la construcción y Berlín. Por último, el conocimiento así transferido debería experimentar una gran propagación también a través de las albañiles.
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KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 50 / 53 / 55 NACHHALTIGKEIT 22 / 24 / 50 / 51 / 52 / 55 PARTIZIPATION 18 / 24 / 28 / 45 / 53 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 48 / 52 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 50 / 53 / 55 PARTICIPACIÓN 18 / 24 / 28 / 45 / 53 SOSTENIBILIDAD 22 / 24 / 50 / 51 / 52 / 55 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 48 / 52
ABB. Gemeinsames Arbeiten an Ringbalken und Mauerwerk IMAGEN Trabajo en conjunto en las vigas cadena y muros de albañilería
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MIT EINER OPFERZEREMONIE WIRD PACHAMAMA FÜR GRUND UND BODEN GEDANKT. CON UNA CEREMONIA DE SACRIFICIO SE AGRADECE A LA PACHAMAMA POR LA TIERRA Y EL SUELO.
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KOMMUNIKATION 37 / 40 / 45 / 53 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 48 / 49 / 54 / 56 COMUNICACIÓN 37 / 40 / 45 / 53 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 48 / 49 / 54 / 56
Das traditionelle Opferritual zum Hausbau wird gemeinsam gefeiert. Der Pachamama – Mutter Erde – wird für das Stück Land, auf dem das neue Gebäude errichtet wird, ein Opfer dargebracht. Die Erhaltung beziehungsweise die Wiederherstellung des Gleichgewichtes zwischen den Gegensätzen ist ein wesentlicher Bestandteil der andinen Kultur. So werden für das genommene Land auf dem Markt erhältliche Opfergegenstände in einer Zeremonie mit Kokablättern, Wein und Zigaretten dargeboten. Als Pendant dazu setzt das Berliner Team nach dreiwöchiger, harter Arbeit an der Baustelle den Grundstein. Nach deutschem, in Bolivien nicht bekanntem, Brauch werden Zeitdokumente in einer Kassette in das Bauwerk eingemauert. Die Einbindung der deutschen Gruppen in die kulturellen Aktivitäten des Landes ist den bolivianischen Partnern ein wichtiges Anliegen. Neben dem Opferritual werden religiöse und staatliche Feiertage sowie traditionelle Feste zusammen gefeiert. Sie eröffnen einen intensiven Einblick in die vielschichtig von indigenen und kolonialen Einflüssen geprägte Kultur.
El tradicional ritual de sacrificio en la construcción de casas se celebra de manera conjunta. A La Pachamama – madre tierra – se le ofrece por la porción de terreno sobre el cual se construirá la nueva obra. La preservación y/o el restablecimiento del equilibrio entre opuestos es parte esencial de la cultura andina. Así, por la tierra que ha sido tomada, se ofrecen en una ceremonia objetos de sacrificio adquiridos en el mercado junto a hojas de coca, vino y cigarrillos. Como equivalente, el equipo de Berlín pone la primera piedra después de tres semanas de duro trabajo. Según la costumbre alemana, desconocida en Bolivia, se empotra en los muros de la obra un cofre con documentos de la época. La integración de los grupos alemanes en las actividades culturales del país es muy importante para los compañeros bolivianos. Además del ritual de sacrificio se celebran en común las fiestas religiosas y nacionales al igual que los festejos tradicionales. Ellos otorgan una visión intensa de la cultura marcada por las influencias indígenas y coloniales.
ABB. Die Pachamama wird in den Andenregionen verehrt. Ihr wird nach dem Prinzip der Reziprozität für das Grundstück gedankt. IMAGEN La Pachamama es objeto de culto en las regiones andinas. Siguiendo el principio de reciprocidad se le agradece por el terreno.
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DOÑA ISABEL ERKLÄRT DEN BOLIVIANISCHEN UND DEUTSCHEN STUDIERENDEN IHRE WOHNSITUATION. DOÑA ISABEL LE EXPLICA A LOS ESTUDIANTES BOLIVIANOS Y ALEMANES LA SITUACIÓN DE SU HOGAR.
Im Rahmen der Kooperation mit der Architekturfakultät der Universidad Mayor de San Simón in Cochabamba werden gemeinsame Workshops während der Aufenthalte vor Ort organisiert. Themen des Selbstbaus, des informellen Siedlungsbaus sowie der bauphysikalischen und klimagerechten Verbesserung von Wohnraum werden gemeinsam mit den bolivianischen Studierenden, Dozenten und Bewohnern diskutiert. Neben Vortrags- und Diskussionsrunden führen die deutsch-bolivianischen Studierendenteams eine Feldstudie durch. Dabei analysieren sie verschiedene Wohnhäuser der informellen Siedlung Plan 700 in Cochabamba, für deren Entwicklung die NGO Procasha sich intensiv engagiert. Eine Führung der Frauen, die wie Doña Isabel ihre Wohnhäuser mit Hilfe der Frauenkooperativen von Procasha errichten, bietet den Studierenden zunächst die Möglichkeit, im direkten Gespräch von den Herausforderungen und Widrigkeiten des Selbstbaus zu erfahren, um dann gemeinsam konkrete Optimierungsvorschläge zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
En el marco de la cooperación con la Facultad de Arquitectura de la Universidad Mayor de San Simón en Cochabamba se organizan talleres en conjunto durante las estadías en el lugar. Temas en torno a la autoconstrucción, a los asentamientos informales así como del mejoramiento de la estructura física y condición climática de la vivienda son discutidos con los estudiantes bolivianos, docentes y habitantes del lugar. Junto a las rondas de conferencias y discusiones, los equipos de estudiantes alemanes y bolivianos llevan a cabo un estudio de campo en el cual analizan diferentes casas del asentamiento informal Plan 700 en Cochabamba, a cuyo desarrollo se dedica intensamente la ONG Procasha. Una visita guiada por Doña Isabel y las mujeres que construyen sus casas con la ayuda de cooperativas de mujeres constructoras de Procasha ofrece a los estudiantes primeramente la oportunidad de conocer, en una conversación directa, los desafíos y las adversidades de la autoconstrucción, para luego poder desarrollar conjuntamente y presentar en público propuestas constructivas concretas de optimización.
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KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 49 / 54 / 56 SELBSTBAU 15 / 20 / 49 / 51 / 52 / 54 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 50 / 52 / 53 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 52 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 50 / 52 / 53 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 20 / 49 / 51 / 52 / 54 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 49 / 54 / 56 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 52
ABB. Die Einarbeitungszeit in die Themen der informellen Siedlungsstrukturen dient den Studierenden auch als Akklimatisierung. IMAGEN El período de familiarización con los temas de las estructuras de asentamientos informales les sirve a los estudiantes también como una medida de aclimatación.
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DAS PROJEKT KNÜPFT AN DIE FORSCHUNG DES FACHGEBIETES IM BEREICH »INTELLIGENTE UMGEBUNGEN« AN. EL PROYECTO SE ACOPLA A LA INVESTIGACIÓN DE LA CÁTEDRA EN EL ÁMBITO »ENTORNOS INTELIGENTES«.
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EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 52 / 54 / 56 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 54 / 56 PROJEKTVORBEREITUNG 38 / 39 / 41 / 42 REFLEXION 32 / 40 / 50 / 53 / 55 / 56 SELBSTBAU 15 / 20 / 48 / 51 / 52 / 54 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 20 / 48 / 51 / 52 / 54 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 52 / 54 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 54 / 56 PREPARATIVOS DE PROYECTO 38 / 39 / 41 / 42 REFLEXIÓN 32 / 40 / 50 / 53 / 55 / 56
ABB. Die informelle Siedlung Plan 700 IMAGEN El asentamiento informal Plan 700
Sowohl mit dem Bau der Landwirtschaftsschule in seinem spezifischen Kontext, als auch mit dem akademischen Rahmenprogramm knüpft das Projekt an den Forschungsschwerpunkt »Intelligente Umgebungen« des Fachgebietes Entwerfen und Baukonstruktion CODE an. Eine integrierte Betrachtungsweise, die beide Themen – Potenziale des Informellen und klimagenerierte Entwurfsprozesse – miteinander verbindet, gibt Aufschlüsse über eine alternative beziehungsweise zukünftige Architekturproduktion. Informelle Siedlungsstrukturen bergen nicht nur die allgemein bekannten Probleme, sondern erzeugen auch intelligente Lösungen: Die Notwendigkeit, mit den wenigen vorhandenen Ressourcen ökonomisch, klimagerecht und nachhaltig zu agieren, erzeugt oftmals ein hohes Maß an urbaner beziehungsweise ruraler Intelligenz. Das Zusammenwirken von Gebäuden und die Ausrichtung von Siedlungsmustern innerhalb eines städtischen beziehungsweise ruralen Gefüges sowie die Anordnung der inneren Strukturen sind dabei grundlegende Themen. Forschungsziel ist es, diese Intelligenz zu identifizieren und zu extrahieren, sie zugänglich zu machen, um daraus Entwurfsstrategien zu entwickeln, die zur Bewältigung global aktueller Herausforderungen im gebauten Raum geeignet sind.
No sólo con la construcción de la escuela agropecuaria en su contexto específico, sino también con el programa académico se conecta con los temas de investigación principales de la cátedra Construction and Design CODE del Prof. Pasel: La investigación en el ámbito »entornos inteligentes« surge de la combinación de ambos temas – potenciales de lo informal y procesos de diseño generados por el clima – en un enfoque integrado, la cual da luces acerca de una producción arquitectónica futura y alternativa. Las estructuras de asentamiento informales no sólo encierran los problemas ya conocidos, sino que además generan soluciones inteligentes: La necesidad de operar económica-, climática- y sosteniblemente con los escasos recursos, genera a menudo y en gran medida una »inteligencia respectivamente urbana o rural«. La interacción entre edificios y orientación de los patrones de asentamiento dentro de una estructura urbana o rural, como también la disposición de las estructuras internas, son los temas fundamentales. El objetivo de la investigación es identificar y extraer estas inteligencias, haciéndolas accesibles con el fin de poder desarrollar estrategias de diseño que sean adecuadas para enfrentar los desafíos globales actuales del entorno construido.
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»IHR HABT VIELE DINGE AUSGELÖST.« »USTEDES HAN DESENCADENADO MUCHAS COSAS.«
Die bolivianische Architektin Irma Quiroz arbeitet für die NGO Procasha. Im Gespräch berichtet sie aus ihrer Perspektive über den Beitrag, den das Design-Build-Projekt der TU Berlin liefert. Die Initiative wirke auf verschiedensten Ebenen: Wesentliche Aspekte seien das Aktivieren und Zusammenbringen von Personen und Organisationen, wodurch neue, ungeahnte Allianzen entstehen, welche die Umsetzung gemeinsamer Ziele bestärken. Durch die Komplexität der Bauaufgabe, an der die Maurerinnen beteiligt sind, erhält die Förderung der Frauen eine neue Dimension, denn es ist für sie das erste langfristige Großprojekt. Ausbildungsberufe im Baugewerbe werden für sie attraktiver, und es wird ein Beitrag zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Wirksamkeit ihres Wissens geleistet. Das Projekt bringt zudem Universität und Zivilgesellschaft einander näher und erleichtert die Verbindung von akademischer Lehre und zivilgesellschaftlichem Engagement. Durch dieses Engagement kann der Bevölkerung etwas zurückgegeben und die gesellschaftliche Relevanz der Ausbildungsformate in Bolivien generell erhöht werden.
La arquitecta boliviana Irma Quiroz trabaja para la ONG Procasha. En conversación relata sobre la contribución que, desde su punto de vista, ofrece el trabajo del equipo de Berlín mediante el proyecto. La iniciativa tiene efecto a diferentes niveles: algunos aspectos esenciales serían la activación y reunión de personas y organizaciones, mediante lo cual surgen nuevas e inesperadas alianzas, las cuales apoyan la realización de los objetivos comunes. Mediante la complejidad del proyecto de construcción en el que participan las mujeres albañiles se logra una nueva dimensión en el fomento de la mujer, ya que, entre otras cosas, para ellas es su primer proyecto de construcción a largo plazo y de gran escala. Los oficios de la construcción se les hacen más atractivos, realizando así un aporte a la percepción del impacto social que conlleva su conocimiento. Además se valora el hecho de que así la universidad y la sociedad civil se acerquen y que se facilite la combinación entre la enseñanza académica y el compromiso social. A través de este compromiso es posible retribuir algo a la sociedad e incrementar la importancia de los formatos de capacitación en general en Bolivia.
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BILDUNGSCHANCEN 03 / 04 / 51 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 53 / 55 NACHHALTIGKEIT 22 / 24 / 46 / 51 / 52 / 55 REFLEXION 32 / 40 / 49 / 53 / 55 / 56 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 52 / 53 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 52 / 53 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 53 / 55 OPORTUNIDADES DE EDUCACIÓN 03 / 04 / 51 SOSTENIBILIDAD 22 / 24 / 46 / 51 / 52 / 55 REFLEXIÓN 32 / 40 / 49 / 53 / 55 / 56
ABB. Das gesamte deutsch-bolvianische Team beim Gießen des Ringbalkens IMAGEN El equipo boliviano-alemán completo vaciando la viga cadena de hormigón
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DIE ARBEIT AUF DER BAUSTELLE IST TEIL DER SELBSTBEMÄCHTIGUNG. EL TRABAJO EN LA OBRA ES PARTE DEL PROPIO EMPODERAMIENTO.
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ARMUTSBEKÄMPFUNG 03 / 04 BILDUNGSCHANCEN 03 / 04 / 50 NACHHALTIGKEIT 22 / 24 / 46 / 50 / 52 / 55 SELBSTBAU 15 / 20 / 48 / 49 / 52 / 54 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 20 / 48 / 49 / 52 / 54 LUCHA CONTRA LA POBREZA 03 / 04 OPORTUNIDADES DE EDUCACIÓN 03 / 04 / 50 SOSTENIBILIDAD 22 / 24 / 46 / 50 / 52 / 55
ABB. Entschalen eines Ringbalkens IMAGEN Desencofrado de una viga cadena
In der Arbeit der gemeinnützigen Organisation Procasha, die sich mit der Verbesserung von Lebensraum für Familien mit geringem Einkommen beschäftigt, kommt der Förderung von Frauen eine besondere Bedeutung zu. Das Projekt der Landwirtschaftsschule bietet den Frauen die Möglichkeit, sich als Handwerkerinnen weiter zu qualifizieren, dadurch ein Einkommen zu generieren und gleichzeitig Kenntnisse zu erwerben, um den eigenen Wohnraum bauen zu können. Armutsbekämpfung wird somit nicht nur durch das Generieren fehlender Einkommen geleistet, sondern auch durch den Zugang zu Bildung, die Stärkung der persönlichen Sicherheit durch Kompetenzförderung und die Bekämpfung von Diskriminierung. Die Arbeit auf der Baustelle der Landwirtschaftsschule bedeutet für die Frauen eine besondere Herausforderung. Für die Gruppe ist es zum einen das erste Projekt dieser Größe, da sie zuvor zumeist im Innenausbau oder mit den Erweiterungen ihrer eigenen Wohnhäuser beschäftigt waren. Zum anderen ist die Doppelbelastung der Versorgung von Familie und Haushalt und der Arbeit durch die Lage der Baustelle außerhalb der Stadt ungewohnt hoch. Ihr Arbeitstag beginnt am Morgen um vier Uhr mit den notwendigen Tätigkeiten im eigenen Haus. Trotz der großen Anstrengungen äußern sich die Frauen im Gespräch sehr positiv über die Erfahrungen in dem Projekt und bestätigen damit, dass die Architektur in einem solchen Rahmen als Katalysator sozialer Prozesse wirken kann.
En el trabajo de la organización sin fines de lucro Procasha, la cual se ocupa del mejoramiento de las condiciones de vida de familias de escasos recursos, el fomento de la mujer tiene una importancia especial. El proyecto de la escuela agropecuaria ofrece a las mujeres la oportunidad de ser formadas como obreras, promoviendo así la propia generación ingresos y al mismo tiempo la adquisición de conocimientos, con el fin de que sean capaces de poder construir su propio entorno. La reducción de la pobreza es así posible no sólo mediante la generación de los recursos faltantes, sino también por medio del acceso a la formación, del fortalecimiento de la seguridad personal a través del desarrollo de las capacidades y de la lucha contra la discriminación. El trabajo en la construcción de la escuela es para las mujeres un desafío especial. Por una parte, para el grupo es el primer proyecto de ese tamaño, ya que anteriormente se ocuparon mayormente en el acabado de espacios interiores o en la ampliación de sus propios hogares. Por otra parte, la doble carga por la atención de la familia y hogar y por el trabajo ubicado fuera de la ciudad, es peculiarmente alta. Su día de trabajo comienza a las cuatro de la mañana con las ocupaciones necesarias del propio hogar. A pesar de los grandes esfuerzos, las señoras se expresan de forma muy positiva sobre la experiencia en el proyecto, confirmando que la arquitectura puede actuar en un contexto así como un catalizador de procesos sociales.
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ROSALIANA QUISPE UND IHR MANN BAUEN ZUM ERSTEN MAL EIN HINTERLÜFTETES DACH. ROSALIANA QUISPE Y SU MARIDO CONSTRUYEN POR PRIMERA VEZ UN TECHO VENTILADO.
Projekte wie die Landwirtschaftsschule ermöglichen den am Bau beteiligten lokalen Frauen einerseits, einen Beruf zu erlernen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, andererseits eröffnen sie ihnen neue Perspektiven für den eigenen Hausbau. Rosaliana Quispe hat wie ein Großteil der in der Kooperative organisierten Frauen ihr eigenes Wohnhaus gebaut. In Zusammenarbeit mit den Familienmitgliedern und mit Unterstützung der Frauenkooperative entstehen die Unterkünfte oft im Prozess jahrelanger Erweiterungen. Durch die internationale Zusammenarbeit an der Landwirtschaftsschule lernen die Frauen ihnen bisher unbekannte Bauweisen kennen. So stellt die mehrschalige Dachkonstruktion für viele der Handwerkerinnen in der Ausführung eine Neuheit dar. Im Gespräch bestätigen Rosaliana Quispe und ihr Mann, dass diese Konstruktion selten angewendet wird. Der Effekt des wärmeabführenden Dachaufbaus sei aber schon während des Baus erfahrbar. Gerne würden sie diese Möglichkeit auch auf das eigene Haus übertragen. Allerdings seien die durch den größeren Materialaufwand entstehenden höheren Kosten ein erhebliches Hindernis. In Ansätzen werden Alternativen diskutiert, wie der für das Wohnklima relevante Effekt der Vermeidung von Überhitzung noch kostengünstiger erreicht werden könnte. Explizites Ziel des Design-Build-Projektes ist es, durch die Architektur und die Zusammenarbeit derartige Impulse zur Entwicklung neuer lokaler Lösungen geben zu können.
Proyectos como el de la escuela agropecuaria posibilitan a los involucrados, por una parte, el aprendizaje de un oficio con el cual poder ganarse el sustento, y por otro lado, la apertura de nuevas perspectivas para la construcción de sus propios hogares. Rosaliana Quispe, como gran parte de las mujeres organizadas en la cooperativa, construyó su propia casa. En colaboración con los miembros de la familia y con el apoyo de la cooperativa de mujeres constructoras se va dando origen al hogar, a menudo en un largo proceso de ampliaciones durante años. Mediante la cooperación internacional, el trabajo en la escuela agropecuaria posibilita el empleo de otras maneras de construcción que hasta ahora se desconocían. La construcción del techo de capas múltiples representa así una novedad de ejecución para muchas de las obreras. En conversación confirman Rosaliana Quispe y su marido que este tipo de construcción se utiliza muy poco y que el efecto disipador de calor de la estructura del techo ya se podía experimentar incluso mientras se iba construyendo. Les gustaría mucho poder transferir esta posibilidad también a su propia casa. Sin embargo, los mayores costos producidos por el gran consumo de material es un impedimento considerable. De a poco se discuten alternativas de cómo lograr alcanzar el relevante efecto para el clima interior de evitar el sobrecalentamiento de una forma más económica. Objetivo explícito del proyecto Design-Build es poder ser capaz de dar este tipo de impulsos al desarrollo de nuevas soluciones locales a través de la arquitectura y la cooperación.
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EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 54 / 56 KONSTRUKTION 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 54 NACHHALTIGKEIT 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 55 SELBSTBAU 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 54 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 53 WISSENSTRANSFER 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 53 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 54 CONSTRUCCIÓN 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 54 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 54 / 56 SOSTENIBILIDAD 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 55 TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48
ABB. Rosaliana Quispe und ihr Mann vor dem eigenen Wohnhaus am Rande von Cochabamba IMAGEN Rosaliana Quispe y su marido frente a su casa propia en las afueras de Cochabamba
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BAUSTELLENBESUCHE GEBEN DIE MÖGLICHKEIT, ÜBER DIE HINTERGRÜNDE DES PROJEKTES ZU INFORMIEREN. LAS VISITAS DE OBRA OFRECEN LA OPORTUNIDAD DE INFORMAR SOBRE LOS TRASFONDOS DEL PROYECTO.
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KOMMUNIKATION 37 / 40 / 45 / 47 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 55 PARTIZIPATION 18 / 24 / 28 / 45 / 46 REFLEXION 32 / 40 / 49 / 50 / 55 / 56 SERVICE LEARNING 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 APRENDIZAJE-SERVICIO 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 COMUNICACIÓN 37 / 40 / 45 / 47 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 55 PARTICIPACIÓN 18 / 24 / 28 / 45 / 46 REFLEXIÓN 32 / 40 / 49 / 50 / 55 / 56
ABB. Cholita auf der Baustelle – eine der traditionell gekleideten Maurerinnen vor Beginn ihrer Tätigkeit IMAGEN Una de las mujeres albañiles vestida tradicionalmente en la obra.
Die Verbreitung von Informationen über das Projekt während der laufenden Baustelle und der Wissensaustausch sind wesentliche Bestandteile der Arbeit vor Ort. Neben Vorträgen und Ausstellungen bieten Baustellenbesuche die Plattform für den Austausch mit der interessierten Bevölkerung und Experten aus der Region. Autoritäten der ortsansässigen Universität, des umgebenden Nationalparks, der verschiedenen lokal wirkenden NGOs sowie Vertreter des Sektors der erneuerbaren Energie besuchen das entstehende Gebäude. Die lokale Bevölkerung an den Hintergründen des Projektes und den in der Kooperation erarbeiteten Lösungsvorschlägen teilhaben zu lassen, ist ein wesentlicher Aspekt des Design-Build-Projektes, da so die im akademischen Rahmen erarbeiteten Lösungen in der Realität des bolivianischen Kontexts diskutiert werden können. Das Projekt ermöglicht dabei, eine Bandbreite von Themen zu präsentieren und zu besprechen, die von den für Selbstbauweisen relevanten Methoden des einfachen Bauens bis zu den Fragen zum Import der angewendeten Technologie solarer Energiegewinnung reichen. Sowohl in Bezug auf das individuelle Bauen als auch auf Lehr- und Forschungstätigkeiten und die wirtschaftliche Praxis der Energieunternehmen werden die vorgestellten Lösungen interessiert aufgenommen, kritisch hinterfragt und Möglichkeiten der Übertragbarkeit erwogen. Der Austausch ermöglicht, die Praxisnähe der Fragestellungen des Projektes auf ihre Relevanz zu prüfen und für weitere mögliche Bauaufgaben zu nutzen.
La difusión de información sobre el proyecto durante la obra en construcción y la transferencia de conocimientos son partes esenciales del trabajo en el terreno. Junto a conferencias y exposiciones, las visitas de obra proporcionan una plataforma para el intercambio con las personas interesadas y expertos de la región. Autoridades de la universidad locales, del parque nacional de la zona, de distintas ONG‘s locales como también representantes del sector de energías renovables visitan la obra. La implicación en el trasfondo del proyecto y en las propuestas de soluciones desarrolladas en cooperación se considera como una parte esencial del trabajo del proyecto Design-Build, ya que así las soluciones desarrolladas en el marco académico pueden ser discutidas en la realidad del contexto boliviano. Con esto, el proyecto permite la presentación y discusión de una amplia gama de temas, los cuales van desde los métodos simples relevantes para la autoconstrucción, llegando hasta las interrogantes sobre la importación de la tecnología implementada para la extracción de energía solar. Tanto en el ámbito de la construcción individual como también de las actividades de enseñanza e investigación y de las prácticas económicas de las compañías de energía, las soluciones presentadas son tomadas con mucho interés, analizadas críticamente, considerando las posibilidades de transferibilidad. El intercambio posibilita examinar en su relevancia el carácter práctico de los planteamientos del proyecto y los posibles usos en otras tareas de construcción.
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DAS MASSIVE MAUERWERK STELLT EINE ALTERNATIVE ZUR VERBREITETEN BAUWEISE DES AUSGEFACHTEN STAHLBETONSKELETTS DAR. LA ALBAÑILERÍA MASIVA REPRESENTA UNA ALTERNATIVA AL POPULAR MÉTODO CONSTRUCTIVO DE ESQUELETO DE HORMIGÓN ARMADO.
Das mit Einsteinmauerwerk ausgefachte Stahlbetonskelett ist in Bolivien, wie auch in vielen anderen Regionen vor allem des globalen Südens, eine der am weitesten verbreiteten Bauweisen. Die Industrialisierung des Wohnungsmarktes im Laufe des 20. Jahrhunderts symbolisierend und durch die vernakuläre Aneignung im informellen Bausektor als scheinbar kostengünstige Bauweise verbreitet, hat sich diese Bauart zu einem beinah universellen Modell entwickelt. Wesentliche Nachteile vieler Ausführungen sind jedoch die raumklimatisch eingeschränkte Wirkung und eine häufig nicht gewährleistete Erdbebensicherheit, da die ausgefachten Flächen in der Regel nicht kraftschlüssig mit dem Skelett verbunden sind. Der dünne, zumeist nicht gedämmte Wandaufbau führt schnell zu Überhitzung oder Auskühlung. Mit dem monolithischen Mauerwerk des neuen Schulbaus soll alternativ an die auch in Bolivien traditionell bekannte, aber vernachlässigte Bauweise des massiven Wandaufbaus angeknüpft und die Vorteile wieder aufgezeigt werden. Der Bau macht deutlich, dass die gegebenen Eigenschaften eines massiven Baustoffes sowohl aus konstruktiver als auch aus bauphysikalischer Sicht genutzt werden können. Das Mauern im Verband vereint die selbstaussteifende Wirkung mit dem raumklimaregulierenden Effekt der Masse. Akustische Isolierung sowie Brandschutz und Schutz vor Feuchtigkeit sind weitere Vorteile.
El esqueleto de hormigón armado relleno con ladrillo hueco es en Bolivia uno de los métodos constructivos más utilizados, al igual que en muchas otras regiones, especialmente en el hemisferio sur. Simbolizando la industrialización del mercado de la vivienda en el siglo XX y difundido a través de su apropiación vernácula en el sector de la construcción local informal como un aparente método de construcción económica, este tipo de construcción se ha transformado un modelo casi genérico. Algunas de las desventajas considerables de muchas de estas construcciones son su limitado efecto en el cima interior y una común falta de seguridad antisísmica, ya que las superficies de relleno por lo general no están conectadas de manera constructiva con el esqueleto de hormigón. La delgada estructura del muro, por lo general sin una aislación térmica, genera un rápido sobrecalentamiento o enfriamiento de los espacios. Mediante la albañilería monolítica del nuevo edificio de la escuela se busca alternativamente rescatar el tipo de construcción masiva tradicional, pero abandonada en Bolivia, resaltando además nuevamente sus ventajas. La construcción deja claro que las propiedades dadas por un material de construcción masivo se pueden utilizar tanto constructivamente, como también desde un punto de vista de la física del clima interior. La albañilería en aparejo de trabazón combina el efecto de auto arrostramiento con el efecto regulador de temperatura ambiente de la masa. El aislamiento acústico, la protección contra incendios y contra la humedad son ventajas adicionales del sistema masivo.
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BETON 11 / 14 / 15 EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 56 KONSTRUKTION 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 52 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 56 MAUERWERK 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 55 SELBSTBAU 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 52 ALBAÑILERÍA 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 55 AUTOCONSTRUCCIÓN 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 52 CONSTRUCCIÓN 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 52 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 56 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 56 HORMIGÓN 11 / 14 / 15
ABB. Die massive Bauweise des Schulbaus und das lokale Stahlbetonskelett der Nachbargebäude (hinten) IMAGEN La construcción masiva de la escuela y el esqueleto de hormigón armado de los edificios aledaños
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DIE RAUMKLIMATISCHE WIRKUNG DER BAUWEISE WIRD SCHON WÄHREND DER BAUARBEITEN GESCHÄTZT. EL EFECTO REGULADOR AMBIENTAL DEL TIPO CONSTRUCTIVO SE APRECIA INCLUSO DURANTE LOS TRABAJOS DE CONSTRUCCIÓN.
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ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 56 KLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 KOOPERATION 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 MAUERWERK 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 NACHHALTIGKEIT 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 52 REFLEXION 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 56 ALBAÑILERÍA 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 CLIMA 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 56 COOPERACIÓN 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 REFLEXIÓN 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 56 SOSTENIBILIDAD 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 52
ABB. Die massiven Wände des ersten Raumabschnitts IMAGEN Muros masivos del primer módulo de la obra
Die massive Bauweise eröffnet vor Ort eine breite Debatte über die Angemessenheit der eingesetzten Mittel. Die Alternative zum ausgefachten Stahlbetonskelett wird während des Baus aufgrund des Aufwandes, der Materialkosten und in ihrem Nutzen hinterfragt. Sobald die Räume überdeckt sind, werden die raumklimatischen Vorteile der Bauweise deutlich und bereits während der laufenden Bauarbeiten geschätzt. Die Wände speichern die tagsüber aufgenommene Wärme bis in die Morgenstunden des folgenden Tages und erlauben so, aufgrund des behaglichen Raumklimas, einen frühen Unterrichtsbeginn der Schule. In den heißen Mittagsstunden haben die massiven Wände hingegen kühlende Wirkung und gewährleisten auch somit wiederum eine angenehme Nutzung der Räume. Die temperaturausgleichende Wirkung der massiven Wand zeigt in Kombination mit dem hinterlüfteten Dach den Wert des investierten Materials. Diese Auseinandersetzung mit der monolithischen Bauweise zielt darauf ab, durch die deutsch-bolivianische Zusammenarbeit einen Impuls für entsprechende nachhaltige lokale Entwicklungen zu geben. Durch den gemeinsamen Bau werden vor Ort Möglichkeiten nachhaltiger Bauarten getestet und der lokalen Gemeinschaft als erfahrbares Vorbild zur Nachahmung zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig soll mit dem Projekt auch im akademischen Rahmen ein Beitrag zu den Möglichkeiten monolithischer Bauweisen im europäischen Kontext geliefert werden.
La construcción masiva abre un amplio debate a nivel local sobre la pertinencia de los recursos usados. La alternativa ofrecida para el esqueleto de hormigón armado con relleno simple es cuestionada durante la construcción debido al esfuerzo requerido, al costo y aprovechamiento de los materiales. Una vez que los espacios se techan, las ventajas climáticas del tipo constructivo se vuelven evidentes y son apreciadas incluso durante el transcurso de la construcción. Los muros almacenan el calor absorbido durante el día hasta las horas de la madrugada del día siguiente, posibilitando un comienzo temprano de las clases más agradable. En las horas calurosas del mediodía, los muros masivos tienen por el contrario un efecto templador del ambiente. El efecto regulador de temperatura del muro masivo en combinación con el techo ventilado muestra el verdadero valor del material invertido. Esta ocupación con el tipo de construcción monolítica tiene como objetivo proporcionar un impulso al correspondiente desarrollo local sostenible por medio del trabajo colaborativo entre alemanes y bolivianos. A través de la construcción en conjunto es posible probar diseños sostenibles en el lugar mismo y presentárselos a la comunidad local como un ejemplo visible a seguir. Por medio del proyecto se busca al mismo tiempo entregar en el marco académico un aporte al debate acerca de las posibilidades de construcción monolítica en el contexto europeo.
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DIE BEWOHNER FRAGEN, WAS IN DER »FABRIK« HERGESTELLT WIRD. LOS VECINOS PREGUNTAN QUÉ SE ELABORARÁ EN LA »FÁBRICA«.
»Gut ausgebildete junge Agronomen«, lautet die Antwort von Víctor Rioja, Direktor der Berufsschule, auf die Frage nach der Produktion in dem vermeintlichen Fabrikgebäude. Die Verbindung der Nutzungstypologie des Schulbaus mit der vor allem für Werksgebäude bekannten Dachform bildet einen grundlegenden Aspekt der Auseinandersetzung mit den Entwurfsprozessen und -ergebnissen. Die Entwicklung der Architektur ist das Resultat der Suche nach angemessenen Lösungen, die sowohl klima- und kontextbedingten Parametern als auch den Anforderungen an die tägliche Nutzung durch den Schulbetrieb gerecht werden: Die Positionierung auf dem Grundstück in Kombination mit der Ausrichtung der Dachflächen dient vor allem der optimalen Nutzung der Sonneneinstrahlung zur Energiegewinnung und des Lichteinfalls zur natürlichen, energiesparenden Belichtung. Die Entwicklung einer Struktur von nach außen weitestgehend geschlossenen Baukörpern und dazwischenliegenden überdachten Außenräumen folgt dem Ziel, die Verbindung zwischen theoretischer und praktischer Arbeit des Schulunterrichtes auch räumlich zu schaffen und gleichzeitig kompakt und daher kosten- und platzsparend zu bauen. Die gewählte Gestalt ist somit Ausdruck der Suche nach architektonischen Mitteln, die auf der Grundlage des einfachen, günstigen und klimagerechten Bauens ein identitätsstiftendes Gebäude schaffen und der täglichen Nutzung des Schulbetriebes möglichst optimal dienen.
»Jóvenes agrónomos con una buena formación« es la respuesta del director del Instituto Tecnológico, Víctor Rioja, a la pregunta sobre la futura producción de la supuesta fábrica. La vinculación de la tipología de uso de la escuela con la forma del techo conocido principalmente por los edificios industriales constituye un aspecto fundamental en la discusión sobre los procesos y resultados del diseño. El desarrollo de la arquitectura es el resultado de la búsqueda de soluciones adecuadas, que procuren satisfacer tanto los parámetros del clima y del contexto, cuanto las exigencias del uso diario mediante el funcionamiento de la escuela: El posicionamiento en el terreno en combinación con la orientación de las superficies del techo es principalmente el resultado de la investigación sobre el uso óptimo de la radiación solar para la producción de energía y sobre la incidencia de la luz para una iluminación natural que ahorre energía. El desarrollo de una estructura compuesta en gran parte de cuerpos construidos cerrados hacia el exterior y de espacios intermedios abiertos y techados, sigue el objetivo de crear una conexión también espacial entre las tareas teóricas y prácticas impartidas en las clases, y al mismo tiempo, de lograr una construcción compacta y por lo mismo que ahorre costos y espacio. La forma seleccionada es pues, una expresión de la búsqueda de medios arquitectónicos que consigan una obra que proporcione identidad sobre las base de una construcción sencilla, económica y bioclimática y que sirvan de forma óptima al uso diario de las actividades escolares.
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DACH 17 / 19 / 23 / 24 EINFACHES BAUEN 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 ENTWURFSKONZEPT 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 KONTEXT 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 LANDWIRTSCHAFT 05 / 25 / 26 REFLEXION 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 55 AGRICULTURA 05 / 25 / 26 CONCEPTO DE PROYECTO 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 CONSTRUCCIÓN SIMPLE 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 CONTEXTO 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 REFLEXIÓN 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 55 TECHO 17 / 19 / 23 / 24
ABB. Das Gebäude kurz vor der Fertigstellung IMAGEN El edificio un poco antes de su finalización
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INDEX
ARMUTSBEKÄMPFUNG AUSBILDUNG BAUABLAUF BAUELEMENTE BAMBUS BETON BILDUNGSSCHANCEN DACH EINFACHES BAUEN ENTWURFSKONZEPT HANDWERK HOLZ IMPROVISATION INFRASTRUKTUR KLIMA KOMMUNIKATION KONSTRUKTION KONTEXT KOOPERATION LANDWIRTSCHAFT LOGISTIK MAUERWERK METALL NACHHALTIGKEIT ÖFFNUNG PARTIZIPATION PRÄFABRIKATION PROJEKTSTRUKTUR PROJEKTVORBEREITUNG RAUMSTRUKTUR REFLEXION SELBSTBAU SERVICE LEARNING WASSER WERKSTATT WISSENSTRANSFER
03 / 04 / 51 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 10 / 18 11 / 14 / 15 / 54 03 / 04 / 50 / 51 17 / 19 / 23 / 24 / 56 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45 19 / 20 / 21 / 22 29 / 30 / 34 / 35 / 36 09 / 24 / 25 / 26 / 27 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 37 / 40 / 45 / 47 / 53 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 52 / 54 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 05 / 25 / 26 / 56 21 / 28 / 29 / 33 / 34 / 36 12 / 13 / 14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 16 / 17 / 19 / 22 / 34 / 35 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 10 / 14 / 16 / 17 / 18 / 23 18 / 24 / 28 / 45 / 46 / 53 08 / 16 / 22 / 31 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 38 / 39 / 41 / 42 / 49 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 26 / 27 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 09 / 23 / 25 / 26 07 / 08 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52
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ÍNDICE
05 / 25 / 26 / 56 09 / 23 / 25 / 26 12 / 13 /14 / 29 / 30 / 41 / 54 / 55 01 / 37 / 38 / 39 /41 / 43 / 48 / 50 / 52 / 53 15 / 20 / 48 / 49 / 51 / 52 / 54 10 / 18 05 / 10 / 12 / 19 / 23 / 24 / 25 / 55 37 / 40 / 45 / 47 / 53 07 / 09 / 10 / 23 / 27 / 39 / 55 / 56 11 / 14 / 19 / 22 / 42 / 52 / 54 06 / 07 / 08 / 12 / 13 / 15 / 20 / 30 / 49 / 52 / 54 / 56 05 / 09 / 12 / 15 / 17 / 18 / 20 / 25 / 33 / 47 / 48 / 49 / 54 / 56 02 / 04 / 06 / 24 / 27 / 28 / 31 / 35 / 37 / 41 / 42 / 43 / 44 / 46 / 50 / 53 / 55 01 / 03 / 04 / 24 / 26 / 35 / 37 / 38 / 39 / 41 / 42 / 43 / 45 08 / 11 / 12 / 14 / 16 / 18 / 19 02 / 03 / 06 / 28 / 32 / 33 / 37 / 38 / 44 07 / 08 / 09 / 10 / 13 / 14 / 15 / 16 / 26 / 27 11 / 14 / 15 / 54 29 / 30 / 34 / 35 / 36 09 / 24 / 25 / 26 / 27 21 / 28 / 29 / 33 / 34 / 36 03 / 04 / 51 19 / 20 / 21 / 22 16 / 17 / 19 / 22 / 34 / 35 01 / 12 / 13 / 18 / 20 / 30 / 34 / 45 03 / 04 / 50 / 51 18 / 24 / 28 / 45 / 46 / 53 08 / 16 / 22 / 31 38 / 39 / 41 / 42 / 49 02 / 08 / 22 / 28 / 29 / 31 / 32 32 / 40 / 49 / 50 / 53 / 55 / 56 22 / 24 / 46 / 50 / 51 / 52 / 55 07 / 08 / 16 / 18 / 21 / 22 / 35 / 36 17 / 19 / 23 / 24 / 56 04 / 24 / 30 / 37 / 44 / 46 / 48 / 52 10 / 14 / 16 / 17 / 18 / 23
AGRICULTURA AGUA ALBAÑILERÍA APRENDIZAJE-SERVICIO AUTOCONSTRUCCIÓN BAMBÚ CLIMA COMUNICACIÓN CONCEPTO DE PROYECTO CONSTRUCCIÓN CONSTRUCCIÓN SIMPLE CONTEXTO COOPERACIÓN EDUCACIÓN ELEMENTOS CONSTRUCTIVOS ESTRUCTURA DE PROYECTO ESTRUCTURA ESPACIAL HORMIGÓN IMPROVISACIÓN INFRAESTRUCTURA LOGÍSTICA LUCHA CONTRA LA POBREZA MADERA METAL OFICIO OPORTUNIDADES DE EDUCACIÓN PARTICIPACIÓN PREFABRICACIÓN PREPARATIVOS DE PROYECTO PROCESO DE CONSTRUCCIÓN REFLEXIÓN SOSTENIBILIDAD TALLER TECHO TRANSFERENCIA DE CONOCIMIENTO VANO
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AUTOREN AUTORES
Ralf Pasel ist Professor für Entwerfen und Baukonstruktion an der Technischen Universität Berlin und Gründungspartner des Architekturbüros Pasel.Künzel Architects in Rotterdam, Berlin, München. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit experimentellem Bauen im internationalen Kontext. Weltweit hat er an verschiedenen Universitäten unterrichtet, unter anderem an der Pontificia Universidad Católica de Santiago de Chile, der TU Delft und der Rotterdam Academy of Architecture and Urban Design. Franziska Sack ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin. Zuvor arbeitete sie in den Niederlanden in Praxis und Lehre im Bereich des Wohnungs- und Städtebaus. Bereits während des Studiums in Weimar und Mendrisio beschäftigte sie sich mit Aspekten des informellen Siedlungsbaus in Südamerika. Lorena Valdivia ist chilenische Architektin, studierte an der Pontificia Universidad Católica in Santiago und promovierte in Architekturtheorie an der TU Berlin, an der sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. Zusätzlich zu ihrer langjährigen Erfahrung als Dozentin reicht das Spektrum ihrer praktischen Arbeit von dem Gebiet der regionalen Baupraktiken über klimagerechte Bauweisen bis zu partizipatorischer Projektarbeit. Johannes Zix ist freischaffender Architekt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Berlin. Er arbeitete an zahlreichen Projekten unterschiedlichen Maßstabs von Entwurf bis Ausführung und lehrte am Lehrstuhl für Baukonstruktion der TU Dortmund. Während seines Studiums an der RWTH Aachen wirkte er bereits bei Design-Build-Projekten in Südafrika mit.
Ralf Pasel es profesor de Diseño y Construcción en la Universidad Técnica de Berlín y socio fundador de la oficina de arquitectura Pasel.Künzel Architects en Rotterdam, Berlín y Munich. Lleva años dedicándose a la construcción experimental en el contexto internacional. Ha enseñado en varias universidades en todo el mundo, entre otras en la Pontificia Universidad Católica en Santiago de Chile, la TU Delft y la Rotterdam Academy of Architecture and Urban Design. Franziska Sack es asistente de investigación en la TU Berlin. Previamente trabajó en la práctica y enseñanza de proyectos de vivienda y urbanismo en Holanda. Ya durante sus estudios en Weimar y Mendrisio, desarrolló proyectos relacionados con la construcción de asentamientos informales en Sudamérica. Lorena Valdivia es arquitecta chilena (Pontificia Universidad Católica, Santiago) y doctora en teoría de la arquitectura de la Universidad Técnica de Berlín, donde trabaja como asistente. Además de los años de experiencia como docente, abarca el espectro de su trabajo práctico desde el área de las prácticas de construcción regionales hasta los métodos de construcción climática y el trabajo en proyectos participativos. Johannes Zix es arquitecto independiente y asistente en la Universidad Técnica de Berlín. Ha trabajado en numerosos proyectos de diferentes escalas, desde el diseño hasta la ejecución. Enseñó en el Departamento de Construcción en la TU Dortmund y participó durante sus estudios en la Universidad RWTH Aachen en proyectos Design-Build en Sudáfrica.
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KONTAKT / CONTACTO Technische Universität Berlin Fakultät VI | Planen Bauen Umwelt Institut für Architektur Entwerfen und Baukonstruktion Prof. Ralf Pasel www.code.tu-berlin.de KOOPERATION / COOPERACIÓN Fundación Cristo Vive Bolivia Berufsschule Sayarinapaj Kölner Institut für Erneuerbare Energien, Prof. Ulf Blieske, TH Köln Fachgebiet Tragwerksentwurf und -konstruktion, Prof. Klaus Rückert, TU Berlin Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie, Prof. Rainer Mertes, TU Berlin UMSS – Universidad Mayor de San Simón Cochabamba PROCASHA – Fundación de Promoción para el Cambio Socio-Habitacional BILDNACHWEIS / IMAGENES Andreas Rost: S. 41–47, 51, 140–147, 176–183 Nicholas Schüller: S. 79, 87, 116, 148, 152, 155, 168, 187 Alle weiteren Fotos und Abbildungen: CODE – Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion
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PROJEKTBETEILIGTE TU BERLIN / PARTICIPANTES TU BERLIN Ege Baki, Larsen Berg, Mirka Bergk, Kilian Blömers, Thomas Bögel, Björn Böök, Magdalena Böttcher, Vera Burkhardt, Mira Dieckmeyer, Oskar Ellwanger, Franziska Heide, Laura Heinz, Adriano Hellbusch, Michael Kölmel, Bastian Landgraf, Laura Lampe, Markos Lasos, Simon Lehmann, Daniel Mera Luna, Sophia Lykos, Niklas Martin, Julia Nicotra, Ralf Pasel, Eyal Perez, Franziska Polleter, Tessa Poth, Lorenz Preußer, Simone Prill, Leon Radeljic, Diana Reddig, Charlotte Reh, Franziska Sack, Elisa Schetter, Hannah Sophie Schmall, Janna Schmidt, Tobias Schmitt, Nicholas Schüller, Kolja Schulte, Anne-Florence Seele, Julie Teuber, Lorena Valdivia, Daniel Vedder, Ivan Zilic, Johannes Zix BESONDERER DANK AN: / AGRADECIMEINTOS A: Gabriele Beckmann, Ulf Blieske, Freddy Céspedes, Fernando Cossio, Patricia Dueri, Harald Ermel, Fernando García, Graciela Landaeta, Reinhard Pels Leusden, Cecilia Martinez, Karoline Mayer, Rainer Mertes, Benigno Ocampo Bernal, Irma Quiroz, Eike Roswag, José Luis Reque, Víctor Rioja Vasquez, Klaus Rückert, Sukanya Salem Duraisamy, Bettina Schorr, Pamela Teran, Nicola Wiebe, Paola Zurita DIESES PROJEKT WURDE U. A. UNTERSTÜTZT VON: / EL PROYECTO CONTÓ CON EL APOYO DE: Berufsschule Knobelsdorff, Boliviana de Aviación, Botschaft des Plurinationalen Staates Bolivien, Berlin, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, La Paz, cb.e agentur, GLS, Goethe-Institut La Paz, Einhell, Elten, Festool, FSB, Fundación Cristo Vive Schweiz, Instituto Cultural Boliviano Alemán, Louis Dreyfus Foundation, Misereor, orangelab, STO Stiftung, Verein der Freunde und Förderer der Architektur, TU Berlin
IMPRESSUM PIE DE IMPRENTA
AUTOREN / AUTORES Ralf Pasel, Franziska Sack, Lorena Valdivia, Johannes Zix ÜBERSETZUNG / TRADUCCIÓN Diego Uribe, Lorena Valdivia GESTALTUNG / DISEÑO CODE – Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion PROJEKTLEITUNG IM VERLAG / DIRECCIÓN EDITORIAL Sandra Hofmeister, Nicola Brower SCHLUSSKORREKTUR / CORRECCIÓN FINAL Katrin Pollems-Braunfels REPRODUKTION / REPRODUCCIÓN LUDWIG:media, Zell am See DRUCK UND BINDUNG / IMPRESIÓN Y EMPASTE Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe Die für dieses Buch verwendeten FSC®-zertifizierten Papiere werden aus Fasern hergestellt, die nachweislich aus umwelt- und sozialverträglicher Herkunft stammen. Los papeles con certificación FSC® utilizados en este libro están hechos de fibras que han demostrado ser de origen aceptable ambiental y socialmente.
© 2018, erste Auflage / © 2018, 1.a edición DETAIL Business Information GmbH, München www.detail.de ISBN 978-3-95553-412-7 (Print) ISBN 978-3-95553-413-4 (E-Book) ISBN 978-3-95553-414-1 (Bundle)
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter. Para facilitar la legibilidad se prescinde del uso simultáneo de formas masculinas y femeninas. La forma masculina se refiere aquí a ambos sexos. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Zeichnungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Queda prohibida la reproducción total o parcial por cualquier medio de impresión, en forma idéntica, extractada o modificada, en castellano o cualquier otro idioma. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Información bibliográfica de la Biblioteca Nacional de Alemania: La Biblioteca Nacional de Alemania incluye esta publicación en la bibliografía nacional alemana; los datos bibliográficos detallados están disponibles en internet en http://dnb.d-nb.de. Im Rahmen der Home not Shelter! Initiative wurde diese Publikation durch die freundliche Unterstützung der Hans Sauer Stiftung ermöglicht. Esta publicación fue posible gracias al gentil apoyo de la fundación Hans Sauer Stiftung en el marco de la iniciativa Home Not Shelter!
HOME NOT SHELTER! Gemeinsam leben statt getrennt wohnen