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German Pages 108 [107] Year 2012
Ausgewählte nestorianische Kirchenlieder über das Martyrium des heil. Georg von Giwargis Warda
Syriac Studies Library
135
Sériés Editors Monica Blanchard Cari Griffïn Kristian Heal George Anton Kiraz David G.K. Taylor
The Syriac Studies Library brings back to active circulation major reference works in the field of Syriac studies, including dictionaries, grammars, text editions, manuscript catalogues, and monographs. The books were reproduced from originals at The Catholic University of America, one of the largest collections of Eastern Christianity in North America. The project is a collaboration between CUA, Beth Mardutho: The Syriac Institute, and Brigham Young University.
Ausgewählte nestorianische Kirchenlieder über das Martyrium des heil. Georg von Giwargis Warda
Edited and Translated by
Isak Folkmann
-äk
1
2012
gorgias press
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2012 by Gorgias Press LLC Originally published in 1896 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2012
-X.
% ISBN 978-1-61719-258-6
Reprinted from the 1896 Kirchhain edition.
Digitized by Brigham Young University. Printed in the United States of America.
Series Foreword
This series provides reference works in Syriac studies from original books digitized at the ICOR library of The Catholic University of America under the supervision of Monica Blanchard, ICOR's librarian. The project was carried out by Beth Mardutho: The Syriac Institute and Brigham Young University. About 675 books were digitized, most of which will appear in this series. Our aim is to present the volumes as they have been digitized, preserving images of the covers, front matter, and back matter (if any). Marks by patrons, which may shed some light on the history of the library and its users, have been retained. In some cases, even inserts have been digitized and appear here in the location where they were found. The books digitized by Brigham Young University are in color, even when the original text is not. These have been produced here in grayscale for economic reasons. The grayscale images retain original colors in the form of gray shades. The books digitized by Beth Mardutho and black on white. We are grateful to the head librarian at CUA, Adele R. Chwalek, who was kind enough to permit this project. "We are custodians, not owners of this collection," she generously said at a small gathering that celebrated the completion of the project. We are also grateful to Sidney Griffith who supported the project.
Einleitung. § i. Bereits im Jahre 1873 hatte Nöldeke zwei Gedichte über die Eroberung Jerusalems aus Cod. 619, Mss. Orr. der Berliner Handschriftensammlung in der Zeitschrift der morgenländischen Gesellschaft (Band 27, S. 489—510) mit einer wörtlichen Ubersetzung herausgegeben. E r empfiehlt bei dieser Gelegenheit die Herausgabe ausgewählter Gedichte aus der genannten Handschrift. Namentlich hebt er die Lieder hervor, die sich auf den heil. Georg und Hormizd beziehen und auf eine sehr alte Legende zurückgehen. Diesem Winke folgend, wählte ich aus dieser reichhaltigen Sammlung sieben Gedichte. D a s erste und umfangreichste dieser Lieder bildet eine Art Sündenbekenntnis, die anderen sechs stellen das Martyrium des heil. Georg dar. Ersteres verdient wegen der reinen syrischen Sprache und des poetischen Schwunges, sowie wegen des selten vorkommenden Versmasses besondere Beachtung. Wenn auch die Bilder dem alten, zum Teile dem neuen Testamente entnommen sind, so kann man dennoch dem Verfasser dieses Gedichtes in der Art der Verarbeitung des entlehnten Stoffes poetische Begabung nicht absprechen. Dasselbe ist mit einer innigen religiösen Empfindung, mit einer Frische und Lebendigkeit, mit einer Phantasie geschrieben, dass man es den anderen wertvollen Dichtungen der syrischen Literatur anreihen darf. Eines dieser Gedichte, die sich auf den heil. Georg beziehen,
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hat B e d j a n in seinem Breviarum chaldaeicuni Tom. I I aufgenommen; docli liegt seinem Texte eine andere Handschrift zu Grunde; denn die vorliegende weist bedeutende Varianten auf. Aber auch ohne Rücksicht darauf Hesse sich nicht eines dieser Gedichte weglassen, da dieselben ein abgeschlossenes Ganze bilden; j e d e s folgende kann als Fortsetzung und E r weiterung des vorhergehenden betrachtet werden. So bietet das erste Gedicht nur eine allgemeine Darstellung der Situation, ohne auf die einzelnen Thatsachen näher einzugehen und man könnte es gleichsam als Einleitung des Ganzen betrachten. Die folgenden vier Gedichte, in welchen das Martyrium des Georg, seine Wundcrthaten, seine Auferstehung nach dem Tode und seine endgiltige Enthauptung mit besonderer Umständlichkeit geschildert werden, können als der eigentliche Inhalt angesehen werden. Endlich gewährt das sechste Gedicht, gleichsam als Schluss, in einer kurzen Wiederholung einen Uberblick über das Ganze. Und wenn auch daraus noch nicht geschlossen werden darf, dass alle sechs Lieder von einem Verfasser herrühren, so muss dennoch angenommen werden, dass in der Wahl der Reihenfolge der einzelnen Gedichte eine Absicht des Sammlers vorhanden war. § 2. Die Literatur über den heiligen Georg ist im Laufe der vielen Jahrhunderte ausserordentlich angewachsen. Aber in demselben Masse, wie die Literatur zunahm, mehrten sich auch die Ansichten über sein Leben und Wirken. Auf der einen Seite wurde er als Heiliger gefeiert und verehrt, auf der anderen wurde sogar seine Existenz bezweifelt.') W e n n auch letztere Meinung nicht zutreffend sein dürfte, so gab es sicher Zeiten, wo man an der Berechtigung seiner Verehrung Anstoss nahm. Papst Gelasius hatte bereits im J a h r e 494 M Vergi. Johan Christ. Sammlung Leipzig 1735.
Collera nützliche
Anmerkungen,
zweite
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7
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liebst den Acten über einen gewissen Quiricus und eine gewisse Julitta auch die des heiligen Georg auf einer Kirchenversammlung zu Rom für unecht
erklärt
und
seine Passio
gleich den ersteren verworfen, weil die Acten von Häretikern verfasst worden seien. 1 ) Papebroch fand zwar nichts Häretisches in seinen aufgefundenen Apokryphenacten,
aber viel Unglaubliches
und
dies allein wäre nach ihm Grund genug zur Verwerfung einer Passio 2 ). Es muss zugegeben werden, dass die Berichte über den h. Georg viel Sagenhaftes und Unwahres enthalten, aber dies allein berechtigt noch nicht seine Passio zu verwerfen
oder
gar seine Existenz zu leugnen. Die grossen Männer aller Zeiten wurden von der umwobeu und verherrlicht, Kraft, die
solchen Männern
Sage
doch zeugt die übermenschliche zugedacht
wird,
nur von
den'
Grösse und Bedeutung derselben. Jedenfalls galt Georg, Abendlande Heiligen, pellen
als
einer
der
sowohl im Oriente als auch im beliebtesten
und
gefeiertesten
dem zu Ehren in allen Ländern Kirchen und Ka-
errichtet
allen Drangsalen,
wurden. 3 )
Er
so besonders
wurde
als
Schutzpatron in
in Kriegsnöten und Natur-
plagen angerufen 4 ).
§ 3. Nach allen bisher bekannten Quellen, so auch nach dem vorliegenden Texte soll der h. Georg einer vornehmen Familie aus Kappadocien entstammen 5 ). Der eigentliche Ort seiner Geburt wird nirgends ange') Vergl. Epistolae Romanorum pontificum. Tom. I, S. 458—9 von Andr. Thiel. 2) Yergl. Act. Sanctorum Junii Tom. III. Seite 28-34. 3) Vergl. Axt. Sanct. Aprilis Tom. I I I . S. 101-116. 4 ) Dillmann Sitzungsbericht der Berliner Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1887, S. 353. 5) Acta Sanct. Aprilis Tom. I I I . 101—116; Act. Martyrum v. Bedjan; lateinische Dissertation v. M. Frick über St. Georgius vom J. 1693.
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geben. Merkwürdiger W e i s e erseheint in der Handschr. No.. 3 3 0 der Sachauischen Sammlung statt des sonst immer vorkommenden v i ^ i a a o (Kappadocien) wua^va^o, das nach Pane Smith Thess. syr. „urbs natalis St. Georgii" wäre. Als Verfolger ein gewisser
des Georg wird
Dadjanus 1 )
Königen
verbindet.
erwähnt.
Dagegen
genannt,
Die Namen werden in
im
vorliegendem Texte
der sich mit vier anderen derselben sind hier
nicht
der Handschr. (Sachau 222)
als Verbündete des D a d j a n u s : ^^.coj-d t- n ^ j ^ i o ? . m. \ \ h ^ rt] 2 ) . t. . > i ^ n >q_1
Der
König von Egypten,
König Kadoclia liebst den Magnatis aufgezählt. Sanct.
werden
Hauptverfolger
wieder Diocletian
und Maximianus
des
der
Georg
und
Christen
der
In den Acta als
die
bezeichnet,
während Dadjanus als Präfekt von Syrien nebst Magnentius und Theognes, den Präfecten von Libyen und Egypten, Bundesgenossen des Diocletian
als
erscheint 3 ).
Auch in den Acta Martyruin von P. Theodoricus Ruinhard erscheinen als Christenverfolger die Imperatoren Diocletian und Herculius 4 ) ferner die Caesaren Constantius Chlorus und Galerius Maximianus 5 ), aber Dadjanus wird dort nicht erwähnt. D e r Name des Georg wird zwar auch nicht ausdrücklich genannt, aber aus der Andeutung (Seite 2 3 6 ) quemadmodum occidit Cappadocia und aus der Angabe der Zeit, in welcher das Martyrium stattgefunden haben soll, geht hervor, dass es sich dort um die Person des Georg handelt. ') Papebroch erwähnt in seinen Acten einen gewissen Dacianns, qui Persia domineretur et septuaginta quinque regibus imperet, sub quo G-eorgius passus est; es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich dort um dieselbe Person, wie hier handelt. -) Das ist das griech. orpa-r^aT^s (dux exercitus). 3 ) Vergi, dortselbst S. 103. 4 ) Unter Herculius ist wohl Maximianus zu verstehen und dies ist auch sein eigentlicher Name. Hercules wurde ihm von seinem Collegen Diocletian erst zu der Zeit beigelegt, ala er sich selbst den Namen Juppiter gab. (Vergi. Allard Histoire de Persecutions de Diocletian Toni. 4 Editio Paris 1890). 5) Vergi, dortselbst Index actor um et passionimi.
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Bemerkenswert ist, dass in den orientalischen Quellen stets D a d j a n u s und in den abendländischen stets Diocletian als die Anführer der Christenverfolgung' erscheinen. D e r Ort, wo das Martyrium des Georg stattgefunden haben soll, wird im vorliegenden Texte nicht genannt. D a gegen wird in den Acta Sanctorum mit ziemlicher Sicherheit folgendes behauptet: „Yidelicet passum esse initio persecutionis sub Diocletiano et Maximiano motae idque non Militine in Armenia, quae perperam in latinis Actis adscribitur Cappadociac, sed eo loco ubi concepta et publicata primum fuere edicta ubi senatus aderat, ubi aulam et uxorem Diocletianus habebat adque adeo Nicomedia". Dieses soll durch die Lage des Ortes und durch die Acten festgestellt sein. Nach der Realencyclopädie von Herzog soll dies nicht in, sondern bei Nicomedia stattgefunden haben. Bedjan nennt neben Nicomedia und Milet noch Diospolis, wo nach einigen das Martyrium des Georg gewesen sein soll 1 ). § 4. In den meisten Berichten wird der 23. April des J . 303 als der Todestag des h. Georg angenommen 2 ). Im vorliegenden Texte wird jjj fc^Ais??, Mittwoch des Monates Adar (gewöhnlich März) als Todestag des Georg angegeben. Einer andern Stelle zufolge, soll er an einem Freitag um die 7. Stunde an demselben Orte, wo die Königin Alexandra die Märtyrerkrone empfangen, enthauptet worden sein 3 ). In Bezug auf den T a g stimmt auch die Handschr., welche im Sachauischen Ilandkataloge unter No. 222 verzeichnet ist, mit der vorliegenden überein. Dort wird jedoch nebst dem Tage auch der Monat und das J a h r seines Martyriums aber abweichend von den anderen Quellen mit folgenden Worten angegeben: , «1 ] L ^ ¡ a l s '-^-^—»¿jc L
) Vergi. B e d j a n Acta Mart. Bud. 1 S. 277 Anm. ) Vergi. S. 7 Anm. 5. 3 ) Vergi. Syr. Text Seite 29. 2
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ji^Jjio E r wurde am 24 Nisan [gewölinlich April] an einem Freitag 1 ) um die siebente Stunde in den Tagen des Königs D a d j a n u s im J a h r e 290 des Herrn gekrönt. Über die Art und Weise des Martyriums stimmt der vorliegende Text mit den genannten Quellen nicht vollkommen überein. Ohne besondere Einleitung, ohne auch nur mit einem Worte sein vorhergehendes Leben und Wirken 2 ) zu berühren, führt uns der Dichter mit seinem Helden vor den grausamen Verfolger D a d j a n u s , dem er ohne Furcht mit wahrem Heldenmute entgegentritt und ihn ob seiner thörichten Götzenverehrung zurechtweist. Darauf nahmen die Marterqualen mit furchtbaren Schlägen ihren Anfang. Kein freundliches Zureden, kein Zwang vermögen den Märtyrer zur Verehrung der Götter zu veranlassen. Darauf wird er einer armen Witwe in Gewahrsam gegeben, wo er durch sein Gebet einen Baum aus der Erde hervorsprossen lässt, der die herrlichsten Früchte trägt. E r heilt darauf ihren Sohn von seinem furchtbaren Gebrechen, Als die Witwe diese W u n d e r sieht, wird sie eine gläubige Christin, die von ihrem neuen Glauben so durchdrungen ist, dass sie sogar den Georg, als es ihr schien, dass er wankend geworden wäre. ermahnt, treu dem Herrn zu bleiben, der ihm bis dahin den Sieg über den Bösewicht verliehen und den Kampf nicht aufzugeben. Diese W e n d u n g mit der Witwe wird auch in den Acta Sanct. und in der Handschr. (Sachau 222) berührt; hier bildet sie jedoch einen wesentlichen Teil der Erzählung und ist in der Ausführung ziemlich verschieden. Man kann überhaupt sagen, dass der Bau der vorliegenden Märtyrergeschichte ein ganz anderes Gepräge hat, als dies in den sonstigen Berichten Freitag mag wohl von den syr. Schriftstellern willkürlich angenommen worden sein, um dessen Todestag mit dem des Jesu in Übereinstimmung zu bringen. Georg erscheint hier ü b e r h a u p t in vielen Beziehungen ein Abbild Jesu. 2 ) In allen andern Quellen erseheint er als Com es im Heere des Diocletian, vergl. Act. Sanct. April. III. S. 103—116.
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der Fall ist. Was dort ausführlich erscheint, wird hier entweder gar nicht erwähnt oder nur angedeutet und umgekehrt wird hier wieder manches weitläufig geschildert, was dort nur gestreift wird. So wird hier von dem schweren Steine, der dem Märtyrer im Kerker auf die Brust gelegt worden sein soll, sowie von der Grube mit frisch gelöschtem Kalk, in die er hineingeworfen worden sei, nichts berichtet. Ebenso weiss unser Dichter von den glühenden Stiefeln, die man dem Georg angezogen habe, nichts mitzuteilen. Das Rad mit den schneidigen Werkzeugen, das der Märtyrer besteigen muss, fehlt auch hier nicht. Auch von Athanasius, den der König berufen lässt, dass er dem Georg tötliches Gift bereite, ist hier die Rede, aber derselbe erscheint hier natürlicher, als in den andern Berichten. Während er überall als gewaltiger Zauberer bezeichnet wird, der die ausserordentlichsten Zauberkräfte vor dem Könige entwickelt, erhält er hier den bescheidenen Titel V^I'S geschickter Arzt. Interessant im vorliegenden Berichte ist der Zug, wie der König, nachdem alle angewandten Marterqualen ihre Wirkung versagen, den Georg fragt, womit man ihn denn eigentlich endgültig töten könne. Georg erwidert, sein Tod wäre in Gottes Händen. Darauf zeigt er ihm ein hartes Schwert, das nun die gewünschte Wirkung hervorbringt; er wird mit diesem enthauptet und kehrt nicht mehr ins Leben zurück. Der Kampf mit dem Drachen,') welchen die Sage dem heil. Georg zuschreibt, kommt in diesem Texte sowie in andern orientalischen Quellen nicht vor. Wenn man überhaupt die morgenländischen mit den abendländischen Berichten vergleicht, so gehen sie in den Einzelheiten weit auseinander. Es wird aber auch kaum gelingen in dieses Dunkel, das über diesen Heiligen schwebt, mehr Licht hineinzubringen. ') Vergl. Historia lombardica sanet. legenda aurea von Bischof von Yiraga in Genua aus dem 13. Jhrd., wo man der Sage vom Kampfe mit dem Drachen zuerst begegnet.
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Sein L e b e n und W i r k e n reicht eben in ein Alter hinauf, wo Sage und Geschichte k a u m noch von einander recht geschieden waren. E s ist daher begreiflich, dass m a n in den verwickelten Mitteillingen über den h. Georg keinen festen historischen G r u n d zu f a s s e n imstande war. Neuere F o r s c h e r 1 ) der Christenverfolgungen, welche unter Diocletian ausgebrochen waren, erwähnen unter a n d e r e n Märtyrernamen auch den des G e o r g ohne j e d o c h auch nur mit einem W o r t e seine sonstigen E r l e b n i s s e u n d Schicksale zu b e r ü h r e n . I m vorliegenden T e x t e soll neben dem philologischen W e r t e , den diese Gedichte in sich bergen, auch gezeigt werden, wie diese L e g e n d e von Seiten der syrischen Kirche aufgefasst wurde.
Charakteristik des Manuscriptes. Vorliegende H a n d s c h r i f t bildet einen Teil der grossen Kirchenliedersammlung, welche in Sachaus kleinem H a n d kataloge der syr. H a n d s c h r i f t e n der königlichen Bibliothek zu Berlin unter No. 24 (Manuscr. Or. 619) des alten Bestandes verzeichnet ist. D e r B a n d (Kleinfolioformat) ist 20 cm. breit, 29 cm. lang, zweispaltig, auf P a p i e r geschrieben und enthält 248 Blatt. U n s e r T e x t nimmt 13 Blatt ein und zwar in der W e i s e , dass das erste Gedicht von Bl. 84 a — 8 7 b u n d die übrigen von Bl. 147 b — 1 5 5 b sich erstrecken. Auf der Innenseite des Holzdeckels befindet sich eine von j ü n g e r e r H a n d angefertigte Uberschrift mit folgendem Wortlaute: GJOT
^ffi^tj? U,—»o (L_»?c?
V •"! t - -
^cctlXS^ i-ü.Vc.j.7
\ssLs
^Tioi^j p m TT4'
b ^ i c J o (¿»lo-fso e.
Ü -HJ
') Yergl. Allard Histoire de Persecntions, Tom. I, Seite 208 — 9, Editio Paris 1885.
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Die ersten drei Blätter sind sehr stark beschädigt und zum Teile mit Papier unterklebt. Von Blatt 4 a bis 1 1 6 b ist die Handschrift gut erhalten, von hier an bis Bl. 242 ist der Text in der Mitte zerstört, mit Papier unterklebt und von späterer Hand, freilich nicht mit j e n e r ursprünglichen Sorgfalt ergänzt, wodurch, namentlich dort, wo der ergänzte mit dem alten Texte zusammentrifft, manche Unkorrektheiten, entstanden sind. Von Blatt 242 bis zum Schlüsse ist der Text nicht ersetzt, obgleich er auch hier beschädigt ist. Auf Bl. 243 a ist die Zeit und der Ort der Anfertigung der Handschriften angegeben. Da der Text zum Teile zerstört ist, so konnte ich denselben hier nicht anführen. Aus dem Ganzen ist jedoch mit Sicherheit zu entnehmen, dass die Abshhrift am [3. Tage der Woche] Dienstag des 19. Adar, an einem Festtage des Herrn im Jahre 2026 der griechischen (am 19. März 1719 der christl.) Zeitrechnung im Dorfe D e r b e n d ' ) von einem gewissen Warda, Sohn des Lazar angefertigt worden ist. Die Handschrift ist in der Schreibart der Nestorianer niedergeschrieben und mit dem Vokalsystem derselben, sowie mit Qussaja und Rukkacha fast durchgehends versehen. Der Anfang eines jeden Gedichtes ist durch rote Tinte hervorgehoben. Zum V. und VI. Gedichte habe ich zsvei andere Handschriften, die im Sachau'scheu Handkataloge unter No. 188 resp. 330 verzeichnet sind, benutzt. Dieselben weisen bedeutende Varianten auf, die ich an betreffender Stelle unterhalb des Textes gesetzt habe. Die Handschr. 188 stimmt fast vollkommen mit 3 3 0 iiberein und scheint eine Abschrift derselben zu sein. Der Anfang und das Ende fehlen in 330, so dass man das Alter derselben nicht bestimmen kann. Sie ist überhaupt in sehr schlechtem Zustande; scheint am feuchten Orte gelegen zu haben, wodurch die Schrift au vielen Stellen ganz verwischt ist. ') Derbend liegt im Bezirke T a r g a w a r , westlich vom Urmia noch auf persischem Gebiete (Sieh' Z. D. M. (1. Band 27, Seite 489j.
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Die Handschr. 188 ist im Jahre 1882 in Alkosch angefertigt und sehr gut erhalten. Auf die im vorliegenuen Texte nicht selten vorkommenden Fehler wird in den Anmerkungen hingewiesen, die ich, der bessern Ubersicht halber, extra zusammengestellt habe. Viele Fehler konnten durch die Parallelstellen der genannten Handschriften beseitigt werden. In der Bibliotheka Vaticana beiludet sich ebenfalls eine Sammlung nestorianischer Kirchenlieder von Givargis Warda, und aus der Beschreibung Assemanis') zu schliessen, dürfte sie wohl das Original unseres Manuscriptes sein; denn sie stimmt in Inhalt und Seitenzahl mit dieser vollkommen überein. § 7. Der Sammler und zum Teile Selbstverfasser der Kirchenlieder der vorliegenden Handschrift war Giwargis mit dem Beinamen Warda (Rose) aus Arbela 2 ). Er ist als gefeierter Hymnendichter bei den Nestorianern bekannt. Sein Geburtsjahr ist nirgends festgestellt. Sicher ist es jedoch, dass er um das Jahr 1538 der griechischen (1230 der christl.) Aera gelebt hat. Das geht aus zwei seiner Gedichte hervor, in welchen er die Kalamitäten seiner Zeit, die vom Jahre 153B bis 1538 gedauert haben, beklagt"5). Da sich Giwargis Warda zur nestorianischen Sekte bekannte, so ist kein Wunder, meint Assemani, dass sich einiges von der Häresis der Nestorianer in seinen Liedern eingestreut vorfindet. Deshalb wird er gleich andern Schriftstellern seiner Denkungsweise im Synodus Diamperensis Act. 3, Dekret 14, pag. 98 verurteilt und seine Schriften mit folgenden Worten verboten: Item librum, qui vocatur Vguard (lege Warda) sive Rosa, qui etiam asserit in Christo duplex suppositum, et unionem solum exstrinsecam ac mortalem, additque filios divo Josepho ex ') Vergl. Catalog, Biblioth. Vaticana Tom. III. Seite 388, No. CL X X X I V . 2) Vergl. Encyklopaedia Britannica und den Sachau'Nchen Handkatalog. 3) Assem. Biblioth. Orr. Tom. III. S. 561.
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alia uxore susceptos, obstetricem advocasse ad Virginem parituram eamque inter dolores ac anxietates peperisse aliaque id genus commenta penitus fabulosa adque blasphema 1 ). § 8. E s erübrigt noch, einige Worte über das Metrum der vorliegenden Gedichte hinzuzufügen. In der syrischen Poesie wird bekanntlich nicht nach Längen und Kürzen gemessen, sondern es werden die Silben gezählt- Da jedoch die Verse dieser Gedichte nicht nach Zeilen geordnet, sondern fortlaufend geschrieben und nur durch Punkte, die nicht überall und nicht genau gesetzt, von einander getrennt sind, so konnte ich namentlich beim ersten Gedichte, nur mit Mühe und nach langem Skandieren der einzelnen Strophen, das Metrum feststellen. Die erste Strophe des ersten Gedichtes wäre meiner Ansicht nach als ßzeilig aufzufassen. W a s die Silbenzahl der einzelnen Verse betrifft, so herrscht hier, wie überhaupt bei den ersten und letzten Strophen sämmtlicher Gedichte, keine besondere Regelmässigkeit. E s wechseln 7, 8 und noch mehrsilbige Verse untereinander. Die andern Strophen dieses Gedichtes sind mit geringen Ausnahmen vierzeilig. Die Silbenzahl der einzelnen Verse verhält sich also : D e r erste ist immer viersilbig, dann folgen zwei achtsilbige V e r s e und der letzte ist siebensilbig. Die selten vorkommenden fiinfzeiligen Strophen haben dieselbe Ordnung, nur ist der fünfte Vers ebenfalls siebensilbig. Da das angegebene Metrum mit ausserordentlicher Regelmässigkeit durch das ganze umfangreiche Gedicht sich wiederholt, so kann man mit Sicherheit annehmen, dass dasselbe hier auch nur das einzig mögliche ist; denn ein anderes lässt sich hier nicht durchführen. D a nun in diesem Versmasse kürzere und längere Verse in gleicher Weise vorkommen, so dürfte dasselbe nach Bernstein und Zingerle zum sogenannten Metrum varium gezählt werden 2 ).. J
) Sieh Assem. Catalog. Eiblioth. Vatica. Tom III. S. 388! ) Vergl. Zingerle Abhandlung über das gemischte Metrum in den
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In den andern sechs Gedichten, von denen 2 alphabetische Ordnung haben, konnte das Versmass durch den Endreim der Verse eher bestimmt werden. Mit Ausnahme der Anfangsstrophen, in denen beliebig viele Verse vorkommen, sind alle andern, mit geringen Abweichungen ebenfalls vierzeilig; dagegen sind, die Verse meist siebensilbig. Die verhältnismässig wenig vorkommenden sechs oder achtsilbigen Verse, könnten vielleicht durch Anwendung von Synaeresis und Diäresis 1 ) in siebensilbige verwandelt werden. Diese Gedichte sind demnach im sogenannten Metrum Ephraems und Isaaks verfasst. 2) E s möge auch hervorgehoben werden, dass ich die Verse genau nach Zeilen geordnet habe. W a s die Ubersetzung betrifft, so war ich bestrebt eine möglichst wörtliche zu geben. D a s s dies bei der Übertragung aus einer Sprache in die andere, abgesehen von manchen unvermeidlichen Härten, nicht absolut durchzuführen ist, bedarf wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. An manchen Stellen konnte man nur dem Sinne nach übersetzen, worauf jedesmal in der Anmerkung hingewiesen wird. Betraf es jedoch nur einen Ausdruck, so wurde derselbe in der Übersetzung in Klammern gesetzt. E s wurde auch manches, das im syrischen Texte nicht ausdrücklich steht, aber zum besseren Verständnis unerlässlich notwendig war, ergänzt und ebenfalls in Klammern gesetzt. D a ich momentan nicht in der Lage bin, die ganze Arbeit herauszugeben und ich den syrischen Text dennoch nicht kürzen wollte, so lasse ich die Ubersetzung nur zum I. und III. Gedichte, als den wichtigsten und schönsten Abschnitten, im D r u c k e erscheinen. syr. Gedichten in der Zeilschr. für die Kunde des Morgenlandes, Hand VII, Seite 1 - 2 4 und 185—196, ferner Z. D. M. G. Bnd. X, S, 116—126 n n d Bnd. XVII Beiträge zur syr. Metrik, Seite 688. Vergi, syr. Chrestomatie von Hahn und Siefert. 2 ) Z.D.M.G-. Band XVIII S. 754.
Abreviaturen. M 1 - Manuscript Orr. 619 M11 = Manuscript 330 ] H™ - Manuscript 188 ) Sachauischen Sammlung. Diese Abreviaturen benutzte ich nur bei den Varianten des V. und VI. Gedichtes, sonst gebrauch ich durchweg Handschrift.
A n m e r k u n g e n z u m I , Oediclite. 1) ist als Melodie, nach welcher das Lied g e h t , aufzufassen; dies ist aus der Uberschrift eines Gedichtes Folio 24 a unseres Manuscriptes zu ersehen, wo ausdrücklich als ^£¡¿$«¿0 in der Pescliitto steht
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jedoch und der hebräische Text (Ester C. 2, 5) hat ebenfalls „ ^ T l E " mit „~" und auch die Septuaginta transscribiert MopSyo« mit „B" D a nun ein syr. „Z." auch den allgemeinen Lautgesetzen nach dem hebräischen „~" nicht entspricht, so ist dieses als Fehler zu betrachten. 51) Vergl. Anm. 46 Seite 20. 52) Hier wurde das fehlende „ e " bei
ersetzt.
53) In der Handschr. steht fJii-^o; das aber heissen muss. 54) D e r in die Klammer gesetzte Text ist unverständlich; nach Zingerle (Z. D. M. G., Band 17, S. 733 Anm. 5) sind unter „f-f^Z" die Heiligen zu verstehen, welche von deii syrischen Kirchenschriftstellern öfters mit Kaufleuten verglichen werden, weil sie alles Irdische aufopfern, um sich das heil. Evangelium zu erwerben; kann sein, dass der Dichter diesen Gedanken hier zum Ausdruck bringen will. 55) ist hier in der Bedeutung von Umkehren im Sinne der Busse, wie etwa das hebr. niH1 1J? ^Tii''' ¡"•ISt' dem j a W Ü C L auch entspricht, zu nehmen; das hebr. PClli' und das syrische sind aber auf das arab. zurückzuführen. (Vergl. Hosea C. 14, 23). 56) wird (iJöl gleichgestellt, weil die Zöllner im Altertume als Bedrücker und Erpresser der Menschen in sehr üblem Kufe standen, wie es j a auch aus Matth. 21, 31, 32 zu ersehen ist, wo Jesus zu den Priestern und Schriftgelehrten spricht: „Die Zöllner und die Huren mögen wohl eher in das Himmelreich kommen denn ihr." 57) Hier wurde
c.a.s.A.»? in
verbessert.
58) In diesem Verse ist eine Unregelmässigkeit in Bezug auf das Metrum wahrzunehmen; da in den sonst selten vorkommenden özeiligen Strophen der letzte Vers gleich dem vorletzten immer 7silbig ist (Siehe Einleitung). 59) In der Handschr. steht jc?o; dem Zusammenhange nach zu schliessen müsste es hier als Substantivum genommen werden, das sich aber als solches in den Lexicis nicht vorfindet; es ist jedoch kein Zweifel, dass hier (a.üc stehen
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muss; deun und unterscheiden sich in der nestorianischen Schreibweise nur durch den diakritischen P u n k t und es liegt hier nur ein Irrtum des Schreibers vor. Mit |JQJ> will der Dichter dasselbe nur mit andern Worten, wie mit i a s ausdrücken. (Vergl. zu dieser und vorhergehender Strophe Coheleth Cap. 12, 2 u. 3, woher der Dichter dieses Bild entleimt hat; es ist kein Zweifel, das jais dem hebr, entspricht. 60) Unter ^ia^^u» ist hier der König Salomo gemeint, der bei den Alten allgemein als Verfasser des Buches Coheleth galt (Siehe dortselbst 1, 2). 61) Vergl. Evaug. St. Matth. C. 24, 31. 62) Unter ^JL. ist Christus gemeint und wird gewöhnlich von den syr. Dichtern U ^ i , u l ^ genannt, es kommt mitunter auch
vor (Vergl. Z. D. M. Gr. Bnd.
X.
S. 114, vergl. auch Matth. C. 9. 15). 63) Vergl. Matth. C. 25, 1 — 7, woher der Dichter dieses Bild entnommen zu haben scheint. 64) u a s wurde hier, weil es sich auf das vorhergehende ^ J L » bezieht in - A Ä . verbessert. 65) aiojÄjs wurde hier zu j n i i o a j ; ergänzt. 66) Vergl. zu dieser Ausdrucksweise das „Credo" der chaldaeischen Christen in altsyrischer Sprache, wo V s ^ « j von E. Boediger mit „omni potens" wiedergegeben wird (Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes Bnd. 2, l i e f t 1, Seite 85, Zeile 2 und Übersetzung Seite 88). 67) Zwischen den Wörtern und steht in der Handschr. n i ^ , , über welches zwei rote Kreuzehen sich * o befinden, wahrscheinlich, um anzudeuten, dass es zu elidieren ist. 68) ( J w i r d in der vorliegenden Handschr. stets als Gegensatz zn (.Jn... gestellt; letzteres ist in der rabbiniseheii Literatur stark vertreten und wird als Gegensatz zu py p gestellt. In den Sprüchen der Väter kommt nämlich folgende Stelle vor pj? p1? C 1 ;? nH'Di CJPi1^ C^S IV, welche von Evald
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23
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übersetzt wird: Der freche Blick gehört der Hölle au, der sittsame dem Paradiese; man würde daher nicht fehlen, wenn man p a A ^ gleich pj? p mit „Paradies" wiedergeben würde. (Vergl. Pirke Aboth oder Sprüche der Väter ein Traktat aus der Misehna Cap. 5, 22 lind auch Anmerkung dortselbst von Dr. Paulus Euald). 69) ijA^.J? ist in der Handschr. mit Sejämepunkten versehen, das natürlich unrichtig ist, da es sich auf (Jen», bezieht und der Singular stehen muss. 70) Vergl. Anm. 68. 71) Vergl. Evang. Matth. Cap. 13, 42 u. 50. 72) Hier fehlt eine Silbe, könnte vielleicht durch Diäresis ergänzt werden 73) Am Rande der Handschr. steht ^ a x ^ h , welches ohne Zweifel zum Texte gehört, da sonst die ganze Strophe keinen Sinn geben würde und deswegen wurde es liier nach ccnJ und ^ J sind in der nestorianischen Schreibart nicht allzusehr verschieden. 8) Vergl. zu diesem Verse Anm. 3 dieses Gedichtes. 9) In dieser Strophe erscheint nur ein siebensilbiger Vers, die anderen sind achtsilbig; man könnte schliesslich auch hier durch Synäresis siebensilbige Verse herstellen; es ist jedoch kaum anzunehmen, dass der Dichter hier von denselben Gebrauch machen wollte, weil die achtsilbigen vorherrschend sind und ebenso erscheinen in der nächsten Strophe 2 achtsilbige Verse. Der Wechsel zwischen sieben- und achtsilbigen Versen kommt übrigens bei andern Dichtern auch vor. (Vergl. den 2. syrisch-lateinischen Band von Ephraem S. 495). Die Verse dieser Strophe sind in der Handschr. durch drei, die der nächsten durch vier Punkte von einander getrennt, die ich jedoch nicht gesetzt habe, weil dadurch nur der Sinn des Textes gestört wird.
Anmerkungen zum III. Gredichte. 1) In der Handschr. steht (J r Lc hier liegt offenbar eine Versetzung des Textes vor und muss wohl jZal,? heissen, da sonst der Vers unverständlich wäre.
2) Zwischen und »»j.1 befindet sich ein ,,{" das zu letzterem nicht gehören kann und ist als Dittographie anzusehen. 3) In Betreff der überzähligen »Silbe vergl. Anm. 3 zu Gedicht I I . 4) Im
vorliegenden
Texte
kommt
dreimal i^-sj,
und
achtmal cJxsl vor, wobei das anlautende „j" bald mit Petocho bald mit Zeqafa versehen ist; obgleich die Form alxsf die häufigere ist, so wurde dennoch V^aj belassen, weil dieses Wort verschiedene Schreibweisen hat; so kommt neben ^ ¡ ¡ A S ] auch ^al^-si
sowie a ^ a - s i und
c.1*ZJZi vor.
(Vergl. P. Smith
Thess. syriacus und Bibl. Or. I. 327). 5) In diesem Verse sind statt sieben nur sechs Silben; vergl. darüber Anm. 72 des ersten Gedichtes. 6) Unter
(min)
(¡U?c| versteht man gewöhnlich das alte Test,
im Gegensatze zu (¿jjt
(utiHri n1"!!! neues
Testament).
7) Dem folgenden Texte nach zu schliessen, wo von der Heilung der Augen die Rede ist, müsste hier U o ^ a l nicht Uaxji* stehen; da erst unter Strophe ,,,-J" kommt ^nJM vor; der Dichter scheint vergessen zu haben, was er in der vorhergehenden Strophe geschrieben hat. 8) Unter j L a ^ o ist hier wahrscheinlich die Königin Alexandra gemeint, welche, durch Georg veranlasst, zum Christentume übertrat und von welcher noch in den folgenden Gedichten die Rede ist. 9) ( j ü i i l wird in den Lexicis mit „habitatus" wiedergegeben; hier passt diese Bedeutung nicht; Brockelmann übersetzt JÜA mit „vixit"; es wäre vielleicht nicht gefehlt, wenn man es in übertragener Bedeutung im Sinne von ,.dauernd 4 ' gleichsam ewig „lebend" oder ..bleibend" nehmen würde, wie etwa l — d a s am Schlüsse des 2. Gedichtes vorkommt. 10) Zwischen dem zweiten und dritten Verse dieser Strophe scheint eine Versetzung vorzuliegen; denn um einigermassen dieser Strophe einen richtigen Sinn zu geben, müssen
-
die Wörter gleich
AJj>
Grund vor,
26
—
( f s a ^ c \Ä3 >al
als Genetive zu (-^¿ai,
angesehen werden,
dann
liegt aber auch kein
die erstem von dem letztern zu trennen, zumal
das Metrum dadurch in keiner W e i s e gestört wird.
Ich würde
daher
annehmen:
folgende Wortstellung i'> ^ ß ;
i*—•• =
als
die
ill-J.
richtigere Ujj?
11) Zwischen r c i i o und ^cJf steht ein j " das zum erstem nicht gehören kann und ist als Dittographie aufzufassen, 12) Hier wurde V s
in ^ ^ ¡ ^
verbessert.
13) Im vorliegenden Texte werden vier Arten von Heuvor und schrecken genannt. Hier kommen j } o , j , s V—-**-] ° oo > in den andern Gedichten wird noch JXkl^s erwähnt 1 ), igiüuo wird gewöhnlich in den L e x i c i s mit „locusta" wiedergegeben und ist als Collectivum für Heuschrecke überhaupt aufzufassen, wie schon aus dem Gebrauche der Atisdrucksweise der Syrer p ^ l o j ^ . D ersichtlich ist. Nach Smith [Thess. svr. | würde ^ ¿ a i^iflLO dem hebräischen r d X entsprechen und wäre als die fliegende Zugheuschrecke [gryllus migratorius', die in grossen blassen erscheint, wie schon der X a m e H2":N L r nri zahlreich^-) darauf hinweist, anzusehen. Der T a r g u m Onkelos übersetzt j e d o c h CMUn! 3 ) mit : demnach würde nicht sondern 2J~ entsprechen. Unter 3jn will aber Dillmann [Exegetisches Handbuch zum a. T e s t . Leviticus S. 498| eine nicht fliegende kleine Heuschrecke verstehen. Aus dem Talmud Traktat Chulin Folio 59a ist j e d o c h das Gegenteil erwiesen. Dort wird nämlich erklärt, dass von den CCJH nur diejenigen g e g e s s e n werden dürfen ') Vergl. Leviticus C 11, "21 uud J o e l Cap. 1, 4, C. 2, 25. wo ebenfalls vier Arten von Heuschrecken aufgezählt werden; doch werden in J o e l neben ¡-Q"!i< drei andere Arten nämlich ^ C H l p 1 ? 1 CT3 genannt. Ob dieselben den im Leviticus vorkommenden 23 Hl V j i n CJJ^D entsprechen, l'ässt sich liier nicht entscheiden. Nach Dillmann [Exegetisches Handb. z. alten Test. Levit. S. 498] würde p^Wimd h i j j n ungefähr dem CJJ^C entsprechen. '') Vergl. Dillmann z. Stelle. :1) Num. C. 13, 33.
-
27
"n C'BÄ C!t> Vfot b?, welche vier Flügel und vier Fiisse haben. Demgemäss ist unter 23H eine Heuschrecke zu verstehen, welche Flügel besitzt. Dass dort keine Heuschrecke, welche wohl Flügel hat, die aber zum Fliegen nicht geeignet sind 1 ), gemeint ist, geht aus der weitern Erklärung dortselbst Folio 65b hervor, wo als Merkmal der geniessbaren Heuschrecke 21 1211 riN j'Sin VEOZl, die Flügel müssen den grössten Theil des Körpers bedecken, angegeben ist. Unter i ^ u ] ist hier gewiss eine ungeflügelte Heuschrecke, wie schon der Name [schleichen] beweist, zu verstehen. E s ist kaum anzunehmen, dass dies keine Gattung für sich, sondern eine im Entwickelungsstadium begriffene Heuschrecke sei; denn der Targum Jon. wiedergiebt CU mit N1?"" und ersteres ist gewiss als Gattung für sich aufzufassen, weil CK eines der vier Arten ist, die in Joel C. 1, 4 v o r k o m m e n und auch C. 2, 25 aber nicht in derselben Reihenfolge erscheinen; denn wären dies nur verschiedene Eiitwickelungsstadien einer Art, dann miisste in C. 2 dieselbe Reihenfolge, wie in C. 1, i eingehalten werden 2 ). D e r Talmud Tr. Chulin 56a ist jedoch nicht dieser Ansicht; nach ihm wäre N'tTi" ein die noch keine Flügel hat aber solche bekommen wird. E s wäre denn, dass mit iO~T sowohl der Raupenzustand als auch eine ungezügelte Heuschrecke zu verstehen wäre. Nach Raschi z. O Ö 8tl., der es mit 'CIN ptftQ 23H pD eommentiert, könnte es vielleicht in diesem Sinne genommen werden. Oo^s [Hebr. wird in den Lexicis mit ..gryllus" wiedergegeben. E s wäre demnach ein schwirrendes Insekt. o O Wenn man auch hier der Erklärung des Talmud über dieses Insekt folgen würde, so miisste man sich darunter ebenfalls eine mit Flügeln versehene Heuschreckenart denken. Im Talmud Tr. Chulin Folio 65b wird dieses Insekt in folgender Weise beschrieben: C^-Tlpl 3 ) C^-Il '11 C £ : 2 " l ^ ' 1 Hin TiPK 1
) Vergl. Cuvier Thierreich V. 361, wonach es Heuschrecken geben soll, die geflügelt sind a b e r nicht fliegen können. 2 ) Vergl. Gesenius hebr. W ö r t e r b u c h zu 3 ) Levy [ W ö r t e r b u c h ] citiert diese Stelle u n d setzt l ^ - i n s t a t t
—
28
—
D i l PN pEin Der „Zarzur" besitzt vier Flügel. Tier F ü s s e und Knöchel und seine Flügel bedecken den grössten Teil seines Körpers; ist jedocli für den Grenuss nicht gestattet worden, weil er nicht zu den ZID Arten gehört. übersetzt _Eickel" [ZDMGr Bnd. 27, Seite 621] mit „Kornwurm". D i e s e s Wort findet sich auch im Talni Tr. Schabbos F . 1 1 0 a in folgender Verbindung TOI'J'JLC und wird von Easchi mit Cü^n TU [Saft oder Sauce von Heuschrecken commentiert. Auch L e v y [Neuh. Wörterbuch] übersetzt ^ j l C in erster Bedeutung mit kleine F i s c h e " . Demnach wäre die Ubersetzung Bickels nicht ganz zutreffend. D a jedoch dieses Wort in vorliegendem Texte mit den andern Heuschreckenarten zusammengestellt wird, so ist es nicht ausgeschlossen, dass die Syrer thatsächlich unter diesem Worte eine Heuschreckenart verstanden haben. 14) In der Handschr. steht das freilich als Fehler aufzufassen ist; es miisste entweder St. constr. PI. oder Sing, stehen; letztere Annahme ist schon des Versmasses halber vorzuziehen.
Anmerkungen zum IV. Gedichte. 1) Hier wäre der Status emph. besser am Platze und der Vers würde dann siebensilbig sein; da jedoch in dieser Strophe das Metrum nicht regelmässig siebensilbig erscheint, so wollte ich keine Verbesserung im Texte vornehmen. 2) Verständlicher wäre der Satz, wenn man in ^ j ® corrigieren würde. 3) In Betreff der überzähligen Silbe vergl. Anm. 3 zum II. Gedichte. 4) D i e s e s Wort trifft auf die geflickte Stelle, so dass von demselben nur ¡¿..c genau zu erkennen ist; da jedoch im vorC ^ l i n p und bezieht es gleich auf dass in seiner Ausgabe, so gestanden hat.
PN
sein,
—
29
—
hergehenden Verse das Imperf. VLLJ nnd ebenso im nächstfolgenden ^CLSJ steht, so kann man mit Sicherheit annehmen, dass auch hier das Imperf.
stehen
rnuss.
5) Hier kommt der Name wÄGj2.j mehrmals vor; es ist kein Zweifel, dass es sich hier um die Person des bekannten Zauberers Athanasius handelt, der sonst in allen andern Quellen über Georg erscheint. Auffallend ist hier nur die Transscription WÄG.JZ.}; da sonst für Athanasius überall, so auch im Thess. syr. von P. Smith --^n^mi/j vorkommt. F ü r ^ a ^ m J Z j erscheint auch wohl wmjjii (B. Or. T. I Pag. 493), ; Smith wiedergiebt letzteres mit „Athenaeus." aber nicht 6) Hier ist der alte Text zerstört mit Papier unterklebt und von späterer Hand ergänzt; dort, wo der alte mit dem neuen Texte zusammentrifft, sind manche Unkorrektheiten entstanden, infolge dessen ist auch dieses Wort verstümmelt worden und es ist von demselben nur waJZj deutlich zu erkennen; der Sinn des Satzes wäre verständlich, wenn man das Wort in u&sJZ] (aegrotavit.) ergänzen würde. 7) In der Handschr. steht j ^ a a s jioj zweimal; ist jedoch als Dittographie aufzufassen, was die roten Kreuzchen, die sich über diesen zwei Wörtern befinden, besagen wollen. 8) Merkwürdiger Weise erscheint hier ein 4silbiger Vers, der sonst in diesem Gedichte nicht mehr vorkommt; da jedoch an dieser Stelle der zerstörte Text von späterer Hand ergänzt ist, so liegt die Vermutung sehr nahe, dass hier ursprünglich ebenfalls ein 7silbiger Vers gestanden hat und vom Corrector entweder aus Versehen oder in Folge des stark beschädigten Textes nicht ergänzt werden konnte. 9) In der Handschr.
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