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German Pages 140 [145] Year 2012
Ausgewählte Gesänge des Giwargis Warda von Arbel
Syriac Studies Library
131
Sériés Editors Monica Blanchard Cari Griffïn Kristian Heal George Anton Kiraz David G.K. Taylor
The Syriac Studies Library brings back to active circulation major reference works in the field of Syriac studies, including dictionaries, grammars, text editions, manuscript catalogues, and monographs. The books were reproduced from originals at The Catholic University of America, one of the largest collections of Eastern Christianity in North America. The project is a collaboration between CUA, Beth Mardutho: The Syriac Institute, and Brigham Young University.
Ausgewählte Gesänge des Giwargis Warda von Arbel
Edited and Translated by
Heinrich Hilgenfeld
1 2012
gorgias press
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2012 by Gorgias Press LLC Originally published in 1904 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2012
-X.
% ISBN 978-1-61719-254-8
Reprinted from the 1904 Leipzig edition.
Digitized by Brigham Young University. Printed in the United States of America.
Series Foreword
This series provides reference works in Syriac studies from original books digitized at the ICOR library of The Catholic University of America under the supervision of Monica Blanchard, ICOR's librarian. The project was carried out by Beth Mardutho: The Syriac Institute and Brigham Young University. About 675 books were digitized, most of which will appear in this series. Our aim is to present the volumes as they have been digitized, preserving images of the covers, front matter, and back matter (if any). Marks by patrons, which may shed some light on the history of the library and its users, have been retained. In some cases, even inserts have been digitized and appear here in the location where they were found. The books digitized by Brigham Young University are in color, even when the original text is not. These have been produced here in grayscale for economic reasons. The grayscale images retain original colors in the form of gray shades. The books digitized by Beth Mardutho and black on white. We are grateful to the head librarian at CUA, Adele R. Chwalek, who was kind enough to permit this project. "We are custodians, not owners of this collection," she generously said at a small gathering that celebrated the completion of the project. We are also grateful to Sidney Griffith who supported the project.
VORWORT. Die vorliegende Sammlung enthält alle Gedichte des Giwargis W a r d a auf gleichzeitige Ereignisse, ferner die noch nicht veröffentlichten auf syrische Heilige und den Hymnus auf Johannes den Täufer als Beispiel für die Behandlung eines ähnlichen Stoffes.
neutestamentlichen
Die Gesänge auf den heiligen Georg sind nicht mit auf-
genommen, weil sie schon von Folkmann herausgegeben sind.
Erst
als ich die Vorarbeiten zur A u s g a b e beendigt hatte, bemerkte ich, daß auch das Gedicht auf Karmelisch bereits von Deutsch gegeben ist.
heraus-
E s enthält zwar viele schwierige Stellen, und ich kann
nicht viel mehr bieten zur Erklärung als Deutsch. ständigkeit wegen wollte ich es nicht auslassen.
A b e r der VollA n den wenigen
Stellen, wo ich glaube den T e x t richtiger gelesen oder verstanden zu haben, hielt ich es nicht für notwendig, jedesmal meines
Vorgängers
ausdrücklich
anzuführen
und
zu
die Ansicht widerlegen,
sondern nur die richtige L e s a r t oder Übersetzung zu bieten und nötigenfalls zu begründen. Die Zahlen am R a n d e des syrischen Textes sollten die Seiten der zugrunde gelegten Handschriften bezeichnen, also bei Nr. V der Handschrift c, bei Nr. V I der Handschrift A (vgl. Einl. Nr. 5. S . 1 1 ) . A b e r bei allen übrigen Gesängen sind nach der ersten Bearbeitung noch die Seitenzahlen von a stehen geblieben.
Die Benutzung von
A wurde mir nämlich erst möglich, als der Druck des T e x t e s schon begonnen hatte.
Ich mochte deshalb nicht mehr daran ändern, als
unbedingt nötig war.
Sonst hätten
die Seiten von A
angegeben
werden müssen. Zu dem Verzeichnis von Abkürzungen mag noch hinzugefügt werden: A — bedeutet: fehlt in A . A +
bedeutet: ist zugefügt in A .
JENA, Weihnachten 1903. HEINRICH HILGENFELD.
DRUCKFEHLER. Seite 9, Zeile 17 lies: Eine statt: Eins. Seite 40, Strophe 3 6 a lies: H i n ü b e r statt: Vorüber. Seite 42, Strophe 5 2 6 lies: als statt: wie.
INHALT. Seite
I. Einleitung 1. Die Person des Dichters 2. Der dichterische Wert der Lieder 3. Das Metrum 4. Ausgaben 5. Die benutzten Handschriften 6. Die Bearbeitung 7. Erklärung einiger Abkürzungen II. Vorbemerkungen zu einigen Gesängen 1. Zu Nr. VI. Karmelisch 2. Zu Nr. VIII. Tahmazgerd 3. Zu Nr. IX. Jakob, der Zerschnittene III. Übersetzung Nr. I. Hungersnot usw Nr. II. Hungersnot usw Nr. III. Hungersnot usw Nr. IV. Hungersnot usw Nr. V. Karmelisch Nr. VI. Der abtrünnige Diakonus Nr. VII. Johannes der Täufer Nr. VIII. Tahmazgerd Nr. IX. Jakob, der Zerschnittene
« . . .
I i 4 7 8 10 II 12 14 14 17 20 23 23 29 36 44 49 60 65 74 80
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VII VIII IX
EINLEITUNG. i. Warda
Die Person des Dichters.
ist der Name einer umfangreichen Sammlung nestori-
anischer Kirchenlieder von Sprache.
verschiedenen
Verfassern
in
syrischer
Giwargis, d. h. Georg, mit dem Beinamen Warda, d. h.
die Rose, hat die meisten Lieder dazu geliefert und wahrscheinlich auch die Sammlung veranstaltet;
daher trägt sie seinen
Namen.
Seine Heimatstadt war Arbel, jetzt Erbil, das alte Arbela, in dessen Nähe Alexander der Große 331 v. Chr. den entscheidenden über Darius Kodomannus erfocht.
Sieg
Zur Zeit des Giwargis war Arbel
der Sitz eines nestorianischen Metropoliten. 1 )
Er selber gehörte, wie
aus seinen Liedern hervorgeht, zum Klerus.
In den Überschriften
wird er oft als Lehrer bezeichnet.
Er lebte im XIII. Jahrhundert,
denn er erwähnt Erlebnisse aus den Jahren 1535—39 und 1547 der Seleucidischen Aera = 1224—28 und 1235 n. Chr. Mehr wissen wir nicht über sein Leben.
A u c h solche Männer, denen nach ihrer A b -
kunft oder ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsort orientalische Handschriften und Uberlieferungen im weitesten Maße zugänglich oder waren, berichten uns in Betrachtungen
über Giwargis
sind keine
weiteren Tatsachen. Der Maronit Gabriel C a r d a h i
^^byiJl
J^iy^
schreibt
in
seinem liber de arte poetica Syrorum, Romae 1875, einer Chrestomathie aus syrischen Dichtern, auf S. 51 über ihn folgende wenigen Zeilen arabisch:
') BO. IV. 719—22.
—
¿.^S 'J-ä-M J.3 2 UsiOO^O ; & 9 & 0 9 0
sA,
^»2
¿3X3 9MO
I) Der 14.—16. Sonntag nach Pfingsten heißen nach dem Propheten Elias. 150. IV. 384. Nr. 39.
—
^O A ^cibds £ 2 —
3
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—
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S \ J Ö
233AKI
^Ü^XäOO
2330M9
üMissos
o ^ s o g ?
Jaisa
^ o ^ o o A s J a o x
o*2
„Aus dem Buche mit dem Titel Warda ( = Rose), verfaßt von dem Herrn Lehrer Giwargis. Dieser fromme Lehrer Giwargis stammte aus Arbel und lebte im XIII. Jahrhundert zur Zeit des Kamls bar Qardähe. 1 ) Aber beide erwähnt der Herr 'Abdisö' nicht in seinem Gedichte über die kirchliche Literatur. 2 ) Wegen der Schönheit seiner Gesänge wurde dieser Giwargis die Rose genannt; denn wie die Rose zum Schmucke der Gärten und Parke gereicht, so schmückte auch er die Kirche mit den Liedern, welche er dichtete. E r bezog sie auf das Evangelium des Tages, d. h. auf alle Feste, Sonntage, Gedächtnis-Gottesdienste und Sakramentstage, an welchen das heilige Evangelium verlesen wird. Sie werden im Gottesdienst gebraucht in der Reihe der Gebetsagende, 3 ) sind aber nicht in den Text der Agende aufgenommen, abgesehen von denen auf die ninevitische Bitte,'') sondern sie sind allein in einem Band gesammelt, welcher die Rose heißt, und werden vorgetragen nach der Melodie: Heil dir, leuchtender Busen."s) Der Vollständigkeit halber führe ich noch an, was über Warda und seine Lieder gesagt wird von Badger, IL S. 25: ') E r s t a m m t e
gleichfalls
aus A r b e l und war etwas jünger
als B a r h e b r a e u s .
A u c h seine S a m m l u n g von L i e d e r n auf d a s L e b e n , d i e G l e i c h n i s s e und die W u n d e r des H e i l a n d e s
sind
in den
öffentlichen G o t t e s d i e n s t
worden, vgl. B a d g e r , II. 24. D u v a l 4 0 3 .
der N e s t o r i a n e r
eingeführt
A n d e r e H y m n e n d i c h t e r dieser Zeit werden
aufgezählt bei W r i g h t 284. 2
) 'Abdisö'
oder E b e d j e s u ,
als
Metropolit
v. Nisibis
f
1318,
schrieb
einen
K a t a l o g der t h e o l o g i s c h e n Literatur der N e s t o r i a n e r in V e r s e n 1 2 9 8 , h e r a u s g e g e b e n mit lateinischer Ü b e r s e t z u n g und E r l ä u t e r u n g e n von A s s e m a n i B O . III. I —362 und englisch übersetzt von B a d g e r I I 3 6 1 . 3)
H u d r ä übersetze ich mit Agende.
Eigentlich heißt e s : der Kreis
und
b e z e i c h n e t den K r e i s d e s K i r c h e n j a h r e s o d e r vielmehr eine S a m m l u n g von Liturgien für alle S o n n t a g e des Kirchenjahres, v g l . VI, 1 7 . B a d g e r I I S. 22. 23. B O . IV. 386. 4) D a s
sind wohl die von D e u t s c h h e r a u s g e g e b e n e n L i e d e r .
vitische Bitte vgl. S. 29. A n m e r k u n g
Ü b e r die nine-
I.
5) D i e m e i s t e n L i e d e r sollen in der T a t n a c h dieser Melodie g e s u n g e n werden, aber
b e i einer
großen Anzahl von L i e d e r n , welche n a c h den H a n d s c h r i f t e n von
G i w a r g i s W a r d a gedichtet sind, wird eine a n d e r e M e l o d i e
angegeben.
V g l . S. 8.
— 4 — „The W a r d a ,
a collection
of hymns similar to the
above
[== Khämees bar Kardâhë], written and compiled b y Gheorghees Warda, a famous Nestorian poet, who seems to have been a contemporary of Khämees bar Kardâhë.
T h e poems, like those
of
Keble (?), were evidently written in adaptation to the Church festivals, the particular occasions and services for which they are fitted being noted at the head of each.
That they were written before the last
revision of the K h u d r a is clear, since in that ritual there is a rubrical direction appointing what hymn in the two collections is to be used.
Some are chanted immediately after the reading of the
Gospel in the Liturgy, and others are recited whilst the communicants are partaking of the holy elements." Assemani BO. I l l 561, Wright,
S. 283 und Duval S. 402 be-
schränken sich auf ganz kurze Bemerkungen.
Auch
die übrigen
Herausgeber von Liedern des Giwargis wissen nicht mehr über den Dichter zu sagen. Mehr wissen dieser Zeit.
wir über die
Schicksale
seines Vaterlandes
in
E s wurde wiederholt der Schauplatz blutiger Kriege,
besonders durch die Einfälle der Mongolen nach der Zerstörung des Reiches von Chwarism durch Dschingischan 1221.
Wie die Stadt
Arbel darunter gelitten hat, erfahren wir durch den Dichter selbst. Ob er die Eroberung von Bagdad
durch Hulagu
1258 und die
Gründung des Reiches der Ilchane noch erlebt hat, ist fraglich.
2. Die
Der dichterische Wert der Lieder.
syrischen Dichter
erfreuen sich
nicht des besten Rufes.
Herder sagt über die Syrer in seinen I d e e n (Buch X V I I . Kap. 2. 1. Aufl. Band IV. S. 80): „Sie waren kein Volk, kein selbstgewachsener Stamm in einer mütterlichen Erde; sie waren Christen, sie waren Mönche.
Ihre Sprache konnten sie lehren; was aber in ihr
schreiben? Liturgien, Auslegungen der Schrift, klösterliche Erbauungsbücher, Predigten,
Streitschriften, Chroniken
und
geistlose
Verse.
Daher in der syrisch-christlichen Literatur kein Funke jener Dichtergabe, die aus der Seele flammt und Herzen erwärmt; eine elende Künstelei, Namenregister, Predigten, Chroniken zu versifizieren, ist ihre Dichtkunst."
- s Dieses Urteil mag auf manchen syrischen Dichter zutreffen, aber ganz gewiß nicht auf alle Gedichte des Giwargis Warda. Wohl kennt auch er metrische Künsteleien, aber schließlich kann man jedes Sonett so bezeichnen. Die Form geht ihm nicht über den Inhalt. Langweilig wird er nie. Seine Verse atmen Kraft und Leben. Er beschäftigt unsere Phantasie, indem er alles anschaulich macht. Will er sagen, daß Krankheit das Land entvölkert, so heißt es: die Häuser sind verlassen, kein Wanderer auf den Straßen, die Kirchen wie leere Höhlen. Will er sagen, daß das Elend alle Menschen betroffen hat, so beschreibt er, wie elend geworden sind: Gatte und Gattin, Mutter und Kind, Vater und Sohn, Bruder und Schwester, Bräutigam und Braut, Priester und Laien, Presbyter und Diakonen, Lehrer und Schüler. Sollen wir eine Vorstellung bekommen von der großen Zahl der Märtyrer, so heißt es: Die Felder waren bedeckt mit Gliedern und Gelenken der gemordeten Glaubenszeugen. Er regt an zum Vergleich, indem er Gegensätze zusammenstellt, z. B. Gottes väterliche Fürsorge für die abtrünnigen Juden in der Wüste und das Elend der treuen Christen in seiner Zeit. Die Menschen bauten große Häuser und können sie nicht bewohnen. Die Feste wandelten sich in Totenklagen, die Paläste in Wohnungen der Käuzchen, die Landhäuser in Wohnungen für Schakale. Wie ergreifend ist der Wechsel von Glück und Frieden am Abend und Unheil und Entsetzen am Morgen in Karmelisch ausgemalt! Die Anschaulichkeit wird auch gefördert durch reichliche Anwendung von treffenden Bildern. Die Verfolger der Christen und die feindlichen Krieger heißen Würgengel, Wölfe, Panter, Löwen usw. Die Märtyrer führen Krieg gegen Unholde und böse Menschen, sie erhalten durch ihren Tod die Krone des Sieges, ihre Glieder werden zerschnitten, aber eingepflanzt im Himmel. Wer vom Christentum abfällt, handelt im Rausch, er soll aufwachen aus seinem Schlaf. In Zeiten der Dürre altern die Saaten in ihrer Jugend; die vom Fieber befallenen Kinder welken wie Blümchen und verdorren wie Lilien und vertrocknen wie junge Saaten, die auf dürres Land gesät sind. In der Bildersprache des Dichters erscheint die ganze Natur belebt, wie es Schiller rühmt von der Zeit der Götter Griechenlands: Durch die Schöpfung floß die Lebensquelle, Und was nie empfinden wird, empfand.
—
6
—
Die Felder dürsten, die Länder harren auf Regen, sie stöhnen und schreien wie Witwen. Die Wolken sind voll Regen, aber können nicht gebären; die Erde hat Samen, aber kann ihn nicht ernähren. Februar und März sind die Mutterbrüste des Jahres, der April kleidet die Felder mit dem Schmuck der Bräute, aber in einem Jahre des Mißwachses zieht er ihnen das schwarze Witwengewand an. Das Meer hat nicht genug Tränen für einen abtrünnigen Kleriker, ja, es weinen über ihn auch Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten, alle Feste des Kirchenjahres, alle Gottesdienste bei T a g e und bei Nacht, die Agenden und Gebetbücher, die Kirchenlieder und die Musik, die Mutter der Töne und Melodien. S o sehr der Dichter als ein Meister der Sprache durch Wechsel im Ausdruck Eintönigkeit zu vermeiden versteht, so weiß er doch, wo es angebracht ist, gerade durch Häufung von Synonyma zu wirken. Welche Qualen den Glaubenszeugen drohen, fühlen wir, wenn die Folterwerkzeuge aufgezählt werden: Folterkämme und Sägen, Schwerter, Lanzen, Säbel, Nägel, Feuerspieße und Pfeile. Daß ein Kleriker vom Christentum abfällt, das ist schrecklich und empörend, grauenhaft und entsetzlich, schmerzlich und niederschlagend, betrübend und erschütternd. Giwargis weiß aber auch das Übermaß zu meiden und zur rechten Zeit in der Schilderung inne zu halten. Die Geschichten der Märtyrer will er nicht ausführlich erzählen, denn sie sind zu hoch für menschliche Fassungskraft und Vorstellung. Er kann auch nicht Johannes den Täufer genügend preisen, denn Christus hat bereits genug gesagt über ihn. Er weiß seine lyrische Dichtung dramatisch zu beleben, indem er nicht nur Gott, Christus, die Jungfrau Maria anruft, sondern auch alle Patriarchen des Alten Testamentes, Propheten, Apostel und Heilige; indem er fragt, was sie sagen mögen zu dem Ungemach seiner Zeit, oder sie bittet, bei Gott Fürsprache einzulegen. Durch Einführung von Rede und Gegenrede nähert sich diese religiöse Lyrik oft dem Dialog und erinnert an die = Wechsellieder z. B. von Narses f 496 (herausgegeben, übersetzt und bearbeitet von Dr. Franz Feldmann, Leipzig 1896). Freilich fehlt dem Dichter auch nicht die uns unangenehme, bis zur Selbstverachtung gesteigerte Übertreibung der Demut, aber diese Unsitte ist nicht bloß bei den Syrern verbreitet. Jedenfalls
zeigt sich in seinen Gesängen auch eine wohltuende Wärme religiöser Empfindung, und ein Geist zuversichtlichen Gottvertrauens und inniger Frömmigkeit gibt ihm nach den beweglichsten Klagen über die trostlose Gegenwart immer wieder einen festen Halt. Wie er zumal in den Zeitgedichten im Gebete ringt um Gottes Barmherzigkeit, das erinnert an die Psalmen, Luther und Paul Gerhardt. Trotz aller dieser Vorzüge wurde der Dichter zusammen mit anderen Nestorianern als Ketzer verurteilt und seine Schriften auf der sogenannten Synode zu Diamper 1599 für die mit der römischen Kirche vereinigten Thomaschristen in Malabar verboten mit folgenden Worten: Item librum, qui vocatur Vguard (lege Uarda) sive Rosa, qui etiam asserit in Christo duplex suppositum et unionem solum extrinsecam ac mortalem, additque filios divo Josepho ex alia uxore susceptos, obstetricem advocasse ad (?) Virginem parituram eamque inter dolores ac anxietates peperisse aliaque id genus commenta penitus fabulosa atque blasphema (in Act. 3 decreto 14 pag.98, vgl. Bibl. vat. cat. III 388).
3.
Das Metrum.
In der Form stimmen alle Lieder dieser Sammlung überein. Die Strophen bestehen durchgängig aus 4 Versen zu je 7 Silben. Längere Verse sind wohl immer auf Fehler der Abschreiber zurückzuführen, denn wo mehrere Handschriften zu geböte stehen, findet sich immer in einer die regelmäßige Länge. Nur selten ist es nötig, 2 durch Alaph getrennte Silben zu einer zusammenzuziehen. Die Strophen haben meist 4 mal denselben Reim, aber er wird oft ersetzt durch die Assonanz und fehlt gelegentlich in einer Zeile. Im VIII. Gedicht reimen sich alle vierten Zeilen unter einander ohne Rücksicht auf die 3 vorhergehenden. Zuweilen wird mit besonderer Absicht ein ganzes Wort am Schluß aller 4 Zeilen wiederholt. Viele Hymnen des Giwargis haben alphabetische Strophenanfänge, und akrostichische Künsteleien sind nicht selten. Zufällig fehlt beides in den hier veröffentlichten Hymnen. Alle Gesänge werden eingeleitet und abgeschlossen durch Prologe und Epiloge von ganz verschiedener Länge. In den Prologen dieser Sammlung finden sich 5 — 1 2 Verse, in den Epilogen 4 — 1 3 . Hier wechseln 7-silbige Verse mit 8-silbigen. Die 8-silbigen zerfallen immer in 2 4-silbige Halbverse,
—
8
—
welche sich oft unter einander reimen.
Der erste Vers des Prologes
hat immer 7 Silben, der zweite 8; beim Epilog ist es gerade umgekehrt.
Die Reime werden hier mit großer Freiheit
behandelt.
Bald haben alle Verse denselben Reim, bald wechselt er, so daß 2 bis 3 Strophen zum Teil von verschiedener Länge entstehen, bald reimen sich die Verse paarweise.
A b e r niemals kommen mehr als
3 verschiedene Reime oder Assonanzen in demselben Prolog
oder
Epilog vor. Die Melodie ist nicht immer angegeben und nicht immer dieselbe. Nur eine wiederholt sich 3 mal in den ausgewählten Liedern, nämlich in V , V I und VII.
D a die Strophen immer ganz
gleich-
gebaut sind, vermute ich, daß sich die A n g a b e der Melodie vielleicht nur auf Prolog und Epilog bezieht.
4.
Ausgaben.
Alle bis jetzt veröffentlichten
Gedichte
des
Giwargis
Warda
stehen in Handschriften der Kgl. Bibliothek zu Berlin, welche besprochen
sind von Sachau, Verz. unter Nr. 63—66
S. 217—259.
Sie finden sich in folgenden Schriften: I. Cardahi, liber thesauri, S. 5 1 — 5 3 ein Hymnus auf die Verkündigung Mariae mit dem A n f a n g : 0p ^.¿as
¿Äs
1-
unvollständig und ohne Ubersetzung; vgl. Sachau, Verz. cod. 63. S. 219 zu Nr. 8. II. Aladär Deutsch, Edition dreier syrischer Lieder, Berlin 1895, alle 3 mit deutscher Ubersetzung: das Lied auf die Verwüstung von Karmelisch durch die Mongolen 1235 n. Chr. mit dem A n f a n g : .^ÖJao J ä a « o
äojc
2.
Vgl. Sachau, Verz. c. 65. S. 249 zu Bl. 239b und 2 Lieder über die I'rophctie des Jonas mit den Anfängen: .¿sAtt
.;*0&
aJd? ¡ b ä a a
^O* wüÄi
3-
4-
Vgl. Sachau, Verz. c. 63. S. 222 zu Nr. 25. 26. Bl. 49 b. 50b und c. 64 S. 240 zu Nr. 25. 26. Bl. 27 a. 28 b und c. 65. S. 245 zu 5 1 a . 57b und c. 66. S. 254 zu Nr.
2. 3. Bl. 41a. 42b.
—
9
-
III. Isak Folkmann, ausgewählte nestorianische Gedichte von Giwargis Warda mit Einleitungen, Anmerkungen und deutscher Übersetzung, Kirchhain N.-L. 1896. Ein Bußlied mit dem Anfang: £
5-
Vgl. Sachau, Verz. c. 65. S. 246 zu Bl. 84a; dazu 6 Lieder auf den heiligen Georg mit den Anfängen: ¿oä ^ä»
6.
0*0X0 o ß A ß o u 0 3 0 2
^^ JiiM?
Oi»
i A i
/• 8 910.
^aa^
Jm3OX
11.
Vgl. Sachau, Verz. c. 65. S. 247 zu S. 1 4 7 b — 1 5 5 b und über Nr. 9. 10 vgl. c. 63, S. 227 zu Nr. 86. 87, Bl. 137a. 1 3 8 b und c. 64. S. 242 zu Bl. 142 b. 144 a. Übersetzt sind tatsächlich nur Nr. 5 und 7. Eins von den Hymnen auf den heiligen Georg soll Bedjan aufgenommen haben in sein Breviarium, tom. II, vgl. Folkmann, S . 5—6. IV. i i s o t s ' i & 3 l i a a i s s ktäbönä d.partüte, Urmi 1898. S. OJBJ3 266 ohne Übersetzung ein Hymnus auf den 3. Elias-Sonntag 1 ) mit dem Anfang .4*00? ¡SbOÖ ; a s 2äc?JS3 12. Vgl. Sachau, Verz. S. 243 zu Bl. 206a V . Badger, the lischer Übersetzung Anfang:
c. 63. S. 231 zu Nr. 1 1 8 Bl. 188 a und c. 64. und c. 65. S. 249 zu Bl. 244a. Nestorians, London 1852. II, 51—57 nur in engein Hymnus auf die Jungfrau Maria mit dem ¿¿»aäsaa - M a o
13-
Vgl. Sachau, Verz. c. 63. S . 220 zu Nr. 10. Bl. 23b und c. 65. S. 245 zu BL 19. Außerdem bietet Badger in demselben Bande viele, zum Teil recht umfangreiche Zitate aus den Liedern des Giwargis Warda, z. B. S. 61. 83—84, S 4- S. 95, § 6. S. i o r , § 1. S. 102, § 6. S. 106, § 2. S. 107, § 3. 4. 5. 7. S. 1 1 3 , § i- 2. 3. S. 168, § S usw. *) S. 2, Anm. I. Abschnitte daraus mit französischer Übersetzung auch bei Pognon, une version syriaque des aphorismes d'Hippocrate, Leipzig 1903 II. S. V - X .
—
IO
—
Die von Theodor Nöldeke in der Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft Bd. X X V I I . 1873. S. 495 ff. mitgeteilten und übersetzten 2 Lieder auf die Einnahme Jerusalems durch Saladin haben einen anderen Verfasser. Sie beginnen mit den Worten: ¿¿ootao ¿ A * ¿Q£U ^
^iip
1. OÜ9
2.
Vgl. Sachau, Verz. c. 65. S . 246 zu Bl. 66b und 68 b.
5.
Die benutzten Handschriften.
Für die vorliegende Ausgabe habe ich 3 von den erwähnten Handschriften der königlichen Bibliothek zu Berlin benutzen können. Die älteste ist Nr. 64 = Sachau 330 Verz. 239—44 (a). Sie ist nicht datiert, aber nach Sachau im XVI., vielleicht schon im X V . Jahrhundert n. Chr. vom Bischof Sabrlsö' von Hasan K e f und Arzün geschrieben. Nr. 65 = ms. Orient, fol. 619, vgl. Sachau, Verz. S. 244—50 (c) ist vollendet den 19. März 1 7 1 5 n. Chr. im Dorf Derbend in der Landschaft Targäwar in der Nähe von Urmia unter dem Schutze des h. Jacobus intercisus,1) dem die Dorfkirche gewidmet war. Sie wird auch von Nöldeke beschrieben ZDMG Bd. X X V I I 1873 S. 489—92 und von Folkmann S. 1 2 — 1 3 . Von Blatt 1 1 7 bis gegen Ende waren alle Blätter in der Mitte eingerissen; diese Löcher sind von jüngerer Hand zugeklebt und der Text vollständig ergänzt. Die jüngste dieser 3 Handschriften ist Nr. 63 = Sachau 188. Verz. S. 2 1 7 — 3 9 (b). Sie ist geschrieben im Dorfe Alqös in der Nähe von Mosul und vollendet erst am 15. April 1882 n. Chr. Durch die gütige Vermittlung des Herrn Prof. Ign. Guidi in Rom erhielt ich außerdem Photographien von dem Vaticanischen codex Amidensis VII, vgl. BO. I 582 (A). E r ist genauer beschrieben im Bibl. vat. cat. III. 388—96 als Nr. 184. E r wurde vollendet 1560 n. Chr. im Kloster des Petion für die Klosterbibliothek. In ihm werden 122 Gesänge des Giwargis Warda gezählt und 14 von anderen Dichtern. Das Gedicht über den abtrünnigen Diakonus ( = Nr. VI) bildet den Schluß der ganzen Sammlung. Der Sammler scheint ') Über diesen Jakob, den Zerschnittenen, handelt Nr. IX.
II
nicht gewußt oder nicht angenommen zu haben, daß Giwargis Warda der Verfasser ist, weil er die Nennung seines Namens in der Überschrift in auffälliger Weise umgeht. E s stehen die Gedichte über (I—IV) Hungersnöte in Berl. Nr. 63. Bl. 86a—94 a. Nr. 64. Bl. 70a— 79a. Vat. Nr. 48—51. Bl. 96a—105b. (V) Karmelisch Berl. Nr. 65. Bl. 239b—242a. (VI) den abtrünnigen Diakonus Berl. Nr. 65. Bl. 1 1 6 a — 1 1 7 a. Vat. Bl. 246 a—247 b. (VII) Johannes d. Täufer Berl. Nr. 63. Bl. 35 a—37b. Nr. 64. Bl. 4 a — 6 b . Nr. 65. Bl. 38a—40b. Vat. Nr. 14. Bl. 154—158. (VIII) Tahmazgerd. lBerl. Nr. 63. Bl. 1 3 2 b — 1 3 5 b . Nr. 64. Bl. 134b (IX) Jakob d.Zersch.J — 1 3 8 a . Vat. Nr. 78—79. Bl. 1 5 4 a — 1 5 7 b . Zu gründe gelegt habe ich die Vaticanische Handschrift ( = A), welche bis auf wenige Auslassungen und Schreibfehler am zuverlässigsten zu sein scheint. Die älteste Berliner Handschrift Nr. 64 ( = a) ist auch die beste und weicht nur wenig ab von A . Mit ihr ist verwandt Nr. 63 ( = b). Diese ist von mindestens 2 Schreibern sehr schön geschrieben, aber weniger korrekt. Alle 3 gehören zu einer Klasse. Dagegen ist Nr. 65 ( = c) von ihnen unabhängig. In ihr fehlen manche Gedichte, z. B. I—IV. VIII. IX, andere hat sie allein, z. B. V und 4 Gedichte auf den hl. Giwargis = Georg (herausgegeben v. Folkmann). In den übrigen 2 Gedichten auf diesen Heiligen sind in c manche große Lücken ausgefüllt, dagegen ist das Gedicht V I stark gekürzt und die A gemeinsamen Strophen stehen in ganz anderer Reihenfolge. In Nr. VII, dem einzigen dieser Gesänge, welcher in allen 4 Handschriften steht, sind die Abweichungen in c meist Fehler.
6.
Die Bearbeitung.
Ich bezeichne also die Handschriften in folgender Weise: die Vat. Nr. 184 = A , die Berliner: Nr. 64 = a, Nr. 63 = b, Nr. 65 = c. Die verworfenen Lesarten führe ich bis auf ganz unbedeutende Schreibfehler unter dem Text an. Nur selten bin ich von A abgewichen. Die Setzung der wenigen diakritischen Zeichen ist leider nicht folgerichtig durchgeführt. Zunächst hatte ich nur besonders auffällige
—
1 2
—
aus den vollständig vokalisierten Handschriften abgeschrieben, dann einige zur Erleichterung des Verständnisses hinzugefügt, und habe dann versäumt einen bestimmten Grundsatz durchzuführen. Die Erläuterungen zum Inhalt stehen in den Anmerkungen zur Übersetzung. Umfangreichere Bemerkungen, welche sich auf ein ganzes Gedicht beziehen, habe ich in den Einleitungen zusammengestellt. Die Übersetzung sollte nicht sklavisch sein. Ich war nur bestrebt, jeden Gedanken und jedes Wort in lesbarem Deutsch wieder zu geben. Die Konstruktion ist dabei öfters geändert worden mit Rücksicht auf einen gefälligeren Ausdruck in der deutschen Sprache, doch so, daß sich, wenn es irgend anging, Zeile für Zeile in Urschrift und Übersetzung entspricht. Bei der Umschreibung der Eigennamen habe ich peinliche Genauigkeit mehr gemieden als gesucht und meist die uns geläufige Form eingesetzt, wo es eine gibt. Die Namen aus dem alten Testamente gebe ich durchgehends nach der Übersetzung von Kautzsch, die des neuen Testamentes nach Stage. Wer die syrische Schreibung genau wissen will, findet sie im Text.
7.
Erklärung einiger Abkürzungen.
Amr und Sliba = Amri et Slibae de patriarchis Nestorianorum commentaria, ed. H. Gismondi. Romae 1896/7. ams = P. Bedjan, acta martyrum et sanctorum, tom. I—VII. Parisiis 1890—97. Badger = Rev. George Percy Badger, the Nestorians and their rituals. Bd. I and II. London 1852. Barhebraeus, chron. syr. = Gregorii (Abulfarag) Barhebraei chronicon syriacum ed. P. Bedjan, Paris 1890. Berendts = Alexander Berendts, Studien über Zacharias-Apokryphen und Zacharias-Legenden, Dorpat 1895. Bibl. vat. cat. = Steph. Ev. et Jos. Sim. Assemanus, manuscriptorum codicum bibliothecae apostolicae vaticanae catalogus; partis I. tomus III. Romae 1759. BO. = Jos. Sim. Assemanus, Bibliotheca orientalis Clementinovaticana Romae I 1 7 1 9 , II 172.1, III ( = III, 1) 1725, IV ( = III, 2) 1728,
—
T
3
—
D oder Deutsch = Aladâr Deutsch, Edition dreier syrischen Lieder, Berlin 1895. Duval = Rubens Duval, la littérature syriaque, 2. éd. Paris 1900. Folkmann = Dr. Isak Folkmann, ausgewählte nestorianische Gedichte von Giwargis Warda, mit Einleitung, Anmerkungen und deutscher Übersetzung. Kirchhain N.-L. 1896. Hoffmann = Georg Hoffmann, Auszüge aus syrischen Akten persischer Märtyrer, Leipzig 1880. Mari = Maris de patriarchis Nestorianorum commentaria, ed. H. Gismondi Romae 1899. Nöldeke, Tabari = Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden; aus der arabischen Chronik des Tabari übersetzt und mit ausführlichen Erläuterungen und Ergänzungen versehen von Th. Nöldeke. Leyden 1879. Oppenheim = Dr. Max Freiherr von Oppenheim, vom Mittelmeer zum persischen Golf. Berlin 1899—1900. P.S. = Payne-Smith, thesaurus syriacus, Oxonii 1879—1901. Sachau = Eduard Sachau, am Euphrat und Tigris. Leipzig 1900. Sachau, Verz. = Verzeichnis der syrischen Handschriften der Kgl. Bibliothek zu Berlin 1899. Salomo v. Basra = the book of the bee, edited with an english translation by Ernest A . Wallis Budge, Oxford 1886 in den anecdota Oxoniensia, Semitic series, vol. I, part. II. Thomas v. Marga = The book of governors: the historia monastica of Thomas, bishop of Margä, a. d. 840 ed. E . A . W. Budge, London 1893. Wright = William Wright, a short history of syriac literature, London 1894. ZDMG = Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft. Mit I—IX werden die Lieder dieser Sammlung in ihrer Reihenfolge bezeichnet, mit arabischen Ziffern die Strophen, mit griechischen Buchstaben die einzelnen Zeilen.
VORBEMERKUNGEN ZU EINIGEN GESÄNGEN. i.
Zu Nr. VI. Karmelisch.
Der Ort, welcher der Schauplatz der hier behandelten Greuelszenen war, 1 ) heißt heute Keremles (Sachau) oder Keremlls (Oppenheim) und liegt ungefähr 25 km östlich von Mosul.
Nach Sachau,
S. 1 1 4 (vgl. Tafel IV) ist es ein großes Dorf mit gut
erhaltenen
Kirchen und Baumpflanzungen. Nach Badger, I. S . 174 hatte es zu seiner Zeit 2 Kirchen, einen Priester und 25 christliche Familien. Über
die Ereignisse, welche
der Dichter behandelt,
schreibt
Barhebraeus (7 1286) im chronicon syriacum S. 469 zum J a h r 1546 der Griechen =
1234/5
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„In diesem Jahre war die Ernte gering in dem Gebiete der Römer und in Mesopotamien, und die Weinstöcke und die Bäume gingen ein, weil der Winter so streng war.
Denn vom November (1234)
bis zum Vollmond im Februar (1235) fror der große Euphrat zu, und im Frühling fiel kein Regen." Nach
einigen Zeilen berichtet
er zum Jahr 633 der Araber,
welches beginnt am 16. September 1235 n. Chr : o£s2 ^»¿S ^apo ¡ l a s ^ 0 ^ 0
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„In dieser Zeit kamen Tataren 1 ) nach Arbel und zogen von dort nach Nineve und lagerten am Wasserbach der Stadt Karmelisch. Ihre Einwohner flüchteten sich in die dortige Kirche. Aber die Tataren eroberten die Kirche, und 2 Offiziere stellten sich an ihre beiden Türen. Der eine von ihnen schenkte denen, welche durch seine Tür hinausgingen, Leben und Freiheit; der andere tötete mit der Schärfe des Schwertes Männer, Frauen und Kinder, welche durch seine Tür hinausgingen. Von dort zogen sie weiter in die Gegend von Schigar 2 ) und überfielen eine große Karawane von Kauf leuten, welche nach Syrien ziehen wollten, und ermordeten alle." Im nächsten Jahre kamen die Mongolen noch einmal nach Arbel, denn Barhebraeus berichtet bald darauf S. 470 zum Jahre 634 der Araber, welches beginnt mit dem 4. November 1236 n. Chr.: : iisäA
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.oSf2o ttiAio : Ja01? ¡oofc oof*islo : 00* „Im 10 Monat^) dieses Jahres kamen die Tataren von neuem nach Arbel. Sie lagerten am unteren Zäb*). Da flohen die Einwohner von Arbel nackt in die Festung, und die Tataren nahmen die Häuser der Stadt ein und machten große Beute und verbrannten die meisten Häuser und bestürmten die Festung etwa 40 Tage lang. Da wurde ihnen viel Gold gegeben. Das nahmen sie und zogen ab." Den 2. Überfall der Stadt durch die Mongolen erwähnt Giwargis nicht, hatte ihn also wohl noch nicht erlebt, als er dieses Gedicht 1) = Mongolen. Giwargis schreibt: Tartaren. 2) Das heutige Singar am Fuße des gleichnamigen Gebirges etwa 100 km westlich von Mosul. 3) Also im August 1237. 4) Mündet südlich vom großen oder oberen Zäb in den Tigris.
—
16 —
niederschrieb. Danach fällt die Abfassungszeit in die Jahre 1235—36 n. Chr. Der Dichter ergänzt durch seine ergreifende Schilderung den kurzen Bericht des Barhebraeus. Wir erhalten auch durch ihn genaue Angaben über Zeit und Ort der Ereignisse. A m Sonntag, den 4. November 1235 kamen die Horden nach Arbel (Str. 4), am 2. Tage, also Montag den 5. November nach Bet Qöqä (Str. 8), und am Dienstag, also den 6. November nach Karmelisch (Str. 15). Hier scheinen sie besonders schrecklich gehaust zu haben. Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich auch, daß Deutsch nicht recht haben kann, wenn er annimmt, das erwähnte ¿ ä a ä Bet Qöqä wäre dasselbe wie ¿BqjÜ3 Däqöqä mit einem Kloster des Sabrisö'. Denn diese Stadt, die Nachfolgerin von Läsöm, als Bischofssitz in der Diözese Bet Garmai, 1 ) liegt 5 Tagereisen südlich von Arbel. 2 ) Aber die Mongolen waren auf dem Marsche von Arbel nach Nineve und Schigar. Sie kamen in einem T a g e von Arbel nach Qöqä und von da in einem T a g e nach Karmelisch. Daher muß ein anderer Ort gemeint sein, welcher zwischen Arbel und Karmelisch auf dem Wege nach Nineve lag. Sachau verzeichnet auf Tafel IV einen Ort Käük etwa 30 km westlich von Arbela 5 km östlich vom großen Zäb. Oppenheim hat auf der II. großen Karte an derselben Stelle Käwük. Das ist ohne Zweifel das alte Bet Qöqä oder Bet Qüqä neben dem großen Zäb in Hdajab = A8tccßr]vii, wo auch ein Kloster des Rabban Mar Sabrisö' erwähnt wird, vgl. Hoffmann S. 179 und 2 1 5 n. 1 7 1 5 . Thomas v. Marga, Buch II 17. Die projektierte Bagdad-Eisenbahn soll auf der Strecke von Mosul nach Erbil sowohl an Keremles als an IJäwük vorbeigehen. Das Str. 54 erwähnte Telia = Berg ist offenbar derselbe Ort, von welchem Hoffmann spricht S. 222 n. 1762. E s lag an der Ostseite des oberen Zäb und war ein Bischofssitz, vgl. BO. IV 784. Freilich haben auch viele anderen Städte diesen Namen. ') Nach Mari f. 1 7 3 b vgl. Hoffmann S. 274 Nr. 4.
2) BO. IV. 741.
—
2.
17
-
Zu Nr. VIII. Tahmazgerd.
Karka d.Bet Selök, wo der hier besungene Märtyrer den T o d erlitt, ist das heutige Kerkuk am A d h e m , vgl. Hoffmann S. 267, und hat nach P. Rohrbach etwa 15 000 Einwohner.
Es gehört jetzt zum
türkischen Wilajet Mosul und ist Sitz eines Paschas als Hauptstadt des Sandschak Scherzor, vgl. Karl Ritter, Erdkunde 9, 553.
Früher
war es die Hauptstadt der persischen Landschaft Bet Garmai zwischen dem unteren oder kleinen Zäb und dem Dijälä ( = Turmärä) und den Gebirgen Sa'rän und Hamrin ( = Orok), vgl. Hoffmann, S. 253. Die von Giwargis
behandelte Geschichte steht in den Akten
der Märtyrer von Karka d.Bet Selök.
Sie sind herausgegeben von
Moesinger in den monumenta syriaca vol. II. Oeniponti 1878 S . 6 3 — 7 5 , dann übersetzt von Hoffmann in den Auszügen aus syrischen Akten persischer Märtyrer 1880, S. 43—60 und noch einmal herausgegeben mit Benutzung
anderer Handschriften
von P. Bedjan in den acta
martyrum et sanctorum Bd. II. Paris 1891, S. 507—35 und gekürzt von Brockelmann
in der syrischen Grammatik und Chrestomathie
Berlin 1899, S. 51*— 69*. Danach fand die erwähnte Verfolgung nicht statt unter Schäpür II. 310—379, wie Giwargis sagt Str. 6, sondern unter Jazdegerd II. 438/9—457.
Die große Christenverfolgung unter Schäpür,
welche
339/40 begann, erstreckte sich freilich auch auf Karka d.Bet Selök, und Isaak, der Bischof dieser Stadt, wurde damals wegen Glaubens gesteinigt; vgl. Bedjan, ams II 51—56.
515.
Die
seines Ver-
wechselung des durch Tahmazgerd zum Tode verurteilten Tsaak mit dem in derselben Stadt getöteten Bischof gleichen Namens den Irrtum in der Zeitangabe
veranlaßt haben.
Die
kann
Verfolgung
Schäpürs war ja die grausamste, längste und ausgedehnteste, darum auch die bekannteste, welche die Christen im Reiche der Sasaniden zu erdulden hatten.
Daher konnten leicht in späteren Jahrhunderten,
als die Überlieferung unsicher wurde, Märtyrergeschichten in seine Zeit verlegt werden. Die Akten erzählen, daß Jazdegerd 7 Jahre lang friedlich regierte, ohne die Christen zu belästigen.
Als er aber in seinem 8.
Jahre auf einem Feldzuge Unglück hatte, trieb er die Christen aus seinem Lager, denn er glaubte, daß wegen ihrer Anwesenheit die
—
Feinde siegreich wären.
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—
Nach seiner Heimkehr begann eine regel-
rechte Verfolgung der Christen, etwa 447 n. Chr. Der König schickte drei hohe Beamte, darunter den Ober-Magier Tahmjazdegerd von Nesibln = Nisibis T ) nach Karka d.Bet Selök mit dem A u f t r a g , die dortigen Christen durch Zureden zum Aufgeben ihrer Religion zu bewegen oder zu T o d e zu quälen.
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hannes, der Bischof der Stadt, vor ihn geführt wurde, sprach er: 2 ) :
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„Sei gegrüßt, o Richter, der gerichtet werden wird, sei gegrüßt, o Peiniger, der gepeinigt werden wird, sei gegrüßt, Magier und Bekenner und Blutzeuge!
Mache zahlreich, o Tahmjazdegerd, mache
dir zahlreich die Schar, mit der zusammen du hintreten wirst vor das Angesicht des Bräutigams, der uns in sein Reich eingeladen hat. Denn ich sehe ja doch, daß du auch wie Simon Kephas mit dem Haupt nach unten an das Kreuz gehängt werden wirst für den Namen Christi." Unter den vornehmen Männern, welche zunächst ins Gefängnis geworfen wurden, war auch Isaak [Ishäk], der Sohn des Hormizd[gerdp)
Er begrüßte den Tahmjazdegerd
in ähnlicher Weise
mit
folgenden Worten: 4 )
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„ O Tahmjazdegerd! du selber wirst gekrönt werden durch einen guten Zeugentod für unseren Herrn, und aus einem Wolf wirst du ein L a m m werden und wirst deinen Leib hingeben als ein lebendiges, heiliges und angenehmes Opfer, welches Gott wohlgefällt". ' ) aras. II. 519
jaxSXios i ^ g i a l o a j u.ejoüs.1? a 3 » i i \ o b o a ä \ a w ä o c ^ ) ams. II. 520 — 21. 3) Zuerst steht der l ä n g e r e N a m e , dann der kürzere. 4) a m s II. 521. 2
ig
—
1 3 3 0 0 0 Christen sollen damals aus der Umgegend in die Stadt getrieben worden sein zu den 20000 christlichen Einwohnern. Auf einem Hügel, auf welchem schon früher Märtyrer getötet worden waren, zeigte ihnen Tahmjazdegerd die Folterwerkzeuge und forderte sie auf, den Willen des Königs zu tun, um die schlimmen Qualen zu vermeiden. Aber Isaak küßte die Folterwerkzeuge und bat den Richter, den Auftrag des Königs ausführen zu lassen. Da wurden seine Hände und Füße ausgespannt und am Boden festgenagelt und sein Körper mit eisernen Kämmen zerfleischt. Die Christen ließen sich durch diesen Anblick nicht abschrecken, sondern ermahnten ihn vielmehr zur Standhaftigkeit. Da wurde sein Leib mit Pech bestrichen und verbrannt. Nun drängten sich viele Christen förmlich zum Märtyrertode, und ungefähr 1 2 0 0 0 wurden auf verschiedene Weise unter schrecklichen Qualen hingerichtet; die einen tötete man mit dem Schwert, die anderen warf man in das brennende Feuer usw. 1 ) Eine Frau mit Namen Schirin in der Nachbarschaft hörte, eine Schar von Märtyrern sollte gerade getötet werden. Da lief sie mit ihren zwei kleinen Söhnen zu dem Richter, fiel seinem Pferd in die Zügel und bat ihn, sie denselben W e g gehen zu lassen wie die heiligen Märtyrer. 2 ) Nach langem Bitten wurde ihr und ihrem ältesten Sohne der Kopf abgeschlagen. Aber auch der jüngste Sohn ließ den Henkern keine Ruhe, bis er ebenfalls getötet war. D a erschien dem Tahmjazdegerd eine Himmelsleiter, auf welcher seine Opfer in die Höhe stiegen, während der Herr oben stand und ihnen herrliche Kronen aufsetzte. Erschüttert bekannte er sich selbst zum Christentum. Vergebens ließ der König ihn foltern. Als alle Qualen wirkungslos blieben, befahl er, ihn mit dem Kopf nach unten zu kreuzigen am Montag d. 25. Ilul = September 447. Der selige Bischof Maron von Karka baute auf dem Richtplatz ein Kloster. Zusammen mit dem Katholikus Baboi 495—502/3 bestimmte er, daß die Gedächtnisfeier der 12000 Märtyrer von Karka d.Bet Selök alljährlich 3 T a g e lang gefeiert werden sollte, am Freitag, Sonnabend und Sonntag der 6. Woche nach dem Fasten der Aposteln) An der Feier sollten alle Bischöfe des Gebietes von Karka teilnehmen. ') ams II. 527, vgl. Nr. VIII, Str. 21. 2) E i n e ähnliche Geschichte wird erzählt in der vita E p h r a e m s ams III. 658. 3) Das F a s t e n d e r Apostel beginnt am P f i n g s t m o n t a g und dauert 7 W o c h e n lang. BO. IV. 387. B a d g e r II. 188. 2*
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20
Der persische Name des Heiligen, welcher soviel bedeutet wie: öuyyevfn; roö 'IööiyepSou,') ist im Laufe der Zeiten verstümmelt worden. Schon Bedjan fand in seinen Handschriften die Formen a i i ^ ^ O ^ Tahmizgerd und Tahmazgerd, wie auch Giwargis schreibt. Aber das Andenken an ihn ist noch lebendig an der Stätte seines ruhmvollen Kampfes, wenn auch die Überlieferung über Zeit und Umstände seines Todes ungenau ist. Paul Rohrbach schreibt darüber in den preußischen Jahrbüchern vom Juli 1901 in dem Aufsatz: In Mesopotamien. III. von Ninive nach Babylon, S. 104: „Kerkuk hat auch noch, gleich Arbela, einen großen noch bewohnten und befestigten Teil aus assyrischer Zeit. E s muß also auch im Altertum ein wichtiger Platz gewesen sein. Der Nahr Adhem wird in weitem Umkreise um die Stadt zur Bewässerung der Felder benutzt . . . . E s gibt auch eine alte christliche Kirche in der Stadt, chaldäischen Ritus, die dem Mar T a m a s c h g a r geweiht ist und möglicherweise noch aus der Sassanidenzeit stammt. Die Reliquien des Heiligen, die in der Kirche liegen, sollen von seinem Martyrium während der Religionsverfolgungen herrühren, die im 4. Jahrhundert die Christen im persischen Reich seitens der mazdajasnischen Staatskirche zu erdulden hatten." Nach H. Petermann liegt diese Kirche etwa \ Stunde östlich von der Stadt auf einem Hügel, vgl. Hoffmann S. 267.
3.
Zu Nr. IX. Jakob, der Zerschnittene.
Die syrischen Akten Jakobs sind veröffentlicht von St. Ev. Assemanus in den Acta sanctorum martyrum orientalium et occidentalium, Romae 1748 I. p. 242—58 mit einer lateinischen Übersetzung. Der Text allein ist herausgegeben von Bedjan ams. II. 539—558. Danach stammte Jakob aus Bet Läpät 2 ) aus einer christlichen Familie und hatte ein hohes Amt unter Jazdegerd I. 399—420, mit welchem er persönlich befreundet war. E r ließ sich durch den König zum Abfall von seinem Glauben überreden. Als das seine Mutter *) Nach Hoffmann S. 267 n. 2109. n. I. Eine etwas abweichende Erklärung gibt Nöldeke, Tabari, S. 443 n. I. 2 ) = Gunde-Schäpur, gegründet von Schäpür I. 242—272I3 als Hauptstadt von Chusistan ( = Susiana), vgl. Nöldeke, Tabari S. 40—42.
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21
—
und seine Gattin hörten, sagten sie sich in einem Brief vollständig von ihm los. Dabei erwähnen sie den Tod des Königs Jazdegerd, der nicht ausdrücklich berichtet, sondern nur vorausgesetzt wird. Jakob bereute daraufhin seinen Schritt und bekehrte sich wieder zum Christentum. Vergebens suchte der Sohn Jazdegerd's, König Bahräm V . 420—438I9, in einer Unterredung mit ihm seinen Sinn zu ändern. Da bestimmte er auf den Vorschlag eines grausamen Ratgebers, der Abtrünnige sollte auf dem Boden ausgestreckt und seine Glieder Stück für Stück nach einander vom lebendigen Leibe abgetrennt werden. Die Ankündigung der Strafe machte keinen Eindruck auf den Heiligen. Da schnitten die Henker zuerst seine 10 Finger ab, dann die 10 Zehen, darauf die Füße und Hände, schließlich die Arme und Beine. So oft sie ein Glied abschnitten, pries der Märtyrer Gott mit eigenen Worten oder durch Anführung eines entsprechenden Bibelspruches. Erst als außer dem Rumpf und dem Kopf nichts mehr übrig war, wurde er nach einem letzten Gebete durchs Schwert getötet am Freitag, d. 27. Novemher 732 = 420 n. Chr., d. i. das 1. Jahr Bahräms. Gläubige Christen holten heimlich den Leichnam weg. Sie sammelten auch die 28 noch blutenden Glieder in einem Tuch und legten sie neben den Rumpf. Da kam Feuer vom Himmel herab und leckte das Blut auf, und die Glieder des Heiligen erschienen in rosigem Licht. Mit dieser Darstellung der Akten stimmt im wesentlichen überein der kurze Bericht von Mari aus dem XII. Jahrhundert f. 1 5 5 a :
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„Jakob der Zerschnittene starb als Märtyrer in den ersten Tagen Bahräms. E r war ein vornehmer Mann aus Gunde-Schäpür. Jazdegerd hatte ihn überlistet und veranlaßt, zum Magiertum überzutreten, und ihm Ehren erwiesen. Aber als das seine Familie erfuhr, schrieben sie an ihn mit kränkenden Worten. Da empfand er Reue und bekannte sich wieder zum Christentum. Bahräm suchte ihn zu
—
2 2
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schrecken, aber er kümmerte sich nicht um ihn. Da befahl er ihn in einzelne Stücke zu zerschneiden, ob er vielleicht in Furcht geraten würde. Aber so oft ein Stück von ihm abgeschnitten wurde, dankte er Gott und bat ihn, erlöst zu werden von der Welt. Da wurde ihm der Kopf abgeschlagen im November des Jahres 730 Alexanders". Amr und Sliba aus dem X I V . Jahrhundert erwähnen die Geschichte nur ganz kurz p. TA, 2 - 4 : UJI „Mär Jakob der Zerschnittene starb als Märtyrer Freitag den 27. November 733 nach griechischer Rechnung." Giwargis Warda schließt sich auch im Ausdruck eng an die Akten an, hat aber ein anderes Datum, nämlich den 27. November 733. Danach läßt sich das Todesjahr des Märtyrers nicht mit Sicherheit bestimmen. Übereinstimmung herrscht über den Monat, denn es geben an: die Akten am A n f a n g : 733 ( = 421/2 n. Chr.) am Schluß: Freitag, d. 27. November 732 ( = 420 n. Chr.) Mari: November 730 ( = 418 n. Chr.) A m r und Sliba: Freitag, d. 27. November 733 ( = 421 n. Chr.) Giwargis Warda: 27. November 733 ( = 421 n. Chr.) Auch der Monatstag und der Wochentag werden übereinstimmend angegeben, wo sie überhaupt genannt werden. Über das Jahr läßt sich mit Bestimmtheit nur soviel sagen, daß die Angabe Maris nicht richtig sein kann, wenn Jakob wirklich unter Bahräm V . gelitten hat, wie Mari selbst sagt. Freilich berichten Amr und Sliba den Tod Jazdegerds erst unmittelbar nach dem Tode Jakobs. Aber wahrscheinlich ist das ein Irrtum, und in der Quelle Maris war nur die 3. Ziffer ausgefallen. Da ferner die Akten am Anfang übereinstimmend mit Giwargis Warda 733 = das 2. Jahr Bahräms angeben, so wird wohl das Jahr 421 n. Chr. das richtige sein, obwohl die Akten im Widerspruch mit dem Anfang am Schluß das 1. Jahr nennen. Diesen Widerspruch erklärt Nöldeke, Tabari S. 420—22, durch Hinweis auf die Verschiedenheit des Jahresanfangs mit dem Frühling oder mit dem Herbst. Eine ähnliche Erklärung gibt schon Assemani BO. I, 181—182.
ÜBERSETZUNG, i.
Ein anderes Lied über Hungersnot, Pest und Dürre von demselben Lehrer Giwargis. Bitte ihn und flehe ihn an, daß er sich unser erbarmt! 1 ) 1. W e r wird bitten für unsere Sünden, Und wer wird weinen und klagen um uns, Und wer ist würdig, daß seine Bitten Angenommen werden und vor seinen Herrn kommen, Wenn nicht die heilige Jungfrau, Welche dem Allmächtigen Mutter wurde? Darum wollen wir ihren Namen anrufen, Damit sie für uns unseren Lebensspender bittet. 2. Mache dich auf, o Mutter, mache dich auf, o Herrin, Du reine und heilige Jungfrau, Die Mutter wurde, ohne daß ein Mann sich zu ihr gesellte, Bringe für uns die Bitte vor! 3. Auf, und suche zu überreden Deinen Sohn, den Herrn der Geschöpfe, Daß er Gnade übt an den Tausenden und Zehntausenden, Welche seinen Namen mit Seufzen rufen. 4. Als du mit ihm in K a n a 2 ) warst S a m t seinen seligen Jüngern, ') Diese Worte sind wohl der Anfang eines Liedes und sollen die Melodie 2 bezeichnen. ) Joh. 2,1 — 11.
—
24
—
Batest du ihn für die frechen Juden, die Schlangenbrut. 5. Du sprachst zu ihm:
„Sie haben keinen Wein."'
D a verwandelte er ihnen Wasser in Wein. Bitte ihn jetzt, daß er Den Bekennern seines Namens ihre Wünsche erfüllt. 6. Den Kreuzigern gab er Wein, Seinen Verehrern möge er Regen geben, Damit sie ihm Ruhm und Ehre geben Und dir noch mehr Lob. 7. Auf, ihr seligen Jünger, Die ihr in der ganzen Welt Jünger geworben habt, Bittet für die Schar der Gläubigen, Denn zahlreich sind unter ihnen die vom Hunger Gequälten! 8. Denn als ihr euch in der Wüste gelagert hattet Und Tausende von Menschen um euch herum, Batet ihr den Sohn eures Herren, E r möchte sie zu ihren heimischen Wohnungen entlassen. 1 ) 9. „Entlasse die Scharen von dem Ort ihrer Schmerzen, Damit sie hingehen und sich Brot kaufen." D a antwortete er:
„Ich werde sie nicht entlassen,
Damit sie nicht unterwegs ermatten. 10. „Ich will ihnen nämlich Brot geben Und Gesundheit ihnen dazu fügen, Und sie werden umkehren und nach ihren Häusern gehen, Indem sie Reisekost mitnehmen." 1 1 . 0 Du Herz voll Mitleid, Das sich der schändlichen Juden erbarmte: Erbarme Dich auch der Schar von Völkern, 2 ) Die zu Dir aufblicken. 12. „Wer da wünscht, dem werde ich geben, Und wer da bittet, dem werde ich gewähren, Und wer da anklopft, dem werde ich öffnen." S o sprach Dein Mund, Ehre ihm!3) 1) Mt. 14,13—21. 15, 32—39. Mc. 6,32—44.8,1—10. Lc. 9,10—17. Joh. 6,1 —IJ, 2 ) E'övri = nv)J im Gegensatz zu den Juden. 3) Mt. 7,7. Mc. 11,24. Lc. 11,9.
—
25
—
13- Und wer ist, den sein Sohn bitten sollte Um Brot, und er möchte ihm einen Stein geben? Oder wer würde, wenn er nach einem Fisch Verlangen hat, Ihm statt dessen eine Schlange reichen? 1 ) 14. Und wenn Leute, die aller Güte fern stehen, Nicht solche Bosheiten üben, Dann sei es ferne, daß der, welcher voll aller Güte ist, Bosheiten ausübte. 15. Und wenn Moses für das tolle Volk, Welches den Vater vertauschte mit einem Stier, 2 ) Um Brot bat, und Du gabst ihm auch Fleische) So halte nicht von uns den Regen zurück. 16. Und wenn Du auch auf das Gebet des Elia*) Den Regen zurückhieltest und kein Wasser sprengtest Auf das Volk Israel, Welches Dein Blut vergoß wie Wasser: 17. Wie kannst Du uns versagen, Um was wir bitten, da wir keine Hoffnung haben Als Deinen Namen, welcher für uns Ein Ruhm ist und unsere Hoffnung? 18. Erbarme Dich der durstigen Felder Und der Seelen, die, wie Du vernimmst, schreien Und auf Mitleid von Dir hoffen Und Dich um ihr tägliches Brot bitten! 19. Blicke vom Himmel freundlich hernieder Und siehe Hungernde, welche um Brot Bitten und weinen wie das Volk, 5 Und gib ihnen, um was sie bitten, von oben. 20. Und wenn unsere Sünden den Himmel verschlossen haben, Daß er keine Wassertropfen auf uns fallen läßt, So möge Dich umstimmen Deine ewige Liebe, Durch welche Du uns ins Dasein gerufen hast. 2 !) Mt. 7,9—11. Lc. 11,11—13. ) Das goldene Kalb Ex. 32. 3) Manna und Wachteln Ex. 16, vgl. II 19. 25. 16. 2 ) In den Akten heißt e s : „Mit den 5 Fingern der rechten H a n d meines Stammes sollen dem, der den Stamm gepflanzt hat, Früchte dargebracht w e r d e n . " ams II 5483) Lev. 12, 3. Die letzte Zeile ist nicht ganz klar. Vielleicht denkt der Dichter nur an die Zahl 8, während der Wortlaut auf den 8. T a g hinweist. Ähnlich ist es in Str. 28. 4) Mt. 27,46. Mc. 15,34- Lc. 23,44. 6*
-
84
-
Will ich zum Dank ein Loblied anstimmen auf den, Welcher in der Zehn 1 ) zusammenfaßte jede Zehn, welche sich verzehnfacht." 30. Sie schnitten die große Zehe ab von seinem rechten Fuß, D a hub er an und sprach folgendermaßen: „Ehre sei dem, welcher seinen Fuß Benetzte mit dem sühnenden Blut." 2 ) 31. Und als sie das zwölfte Glied abschnitten, Rief er zu L o b und Preis, Und bei dem dreizehnten Lächelte er und sprach freundliche Worte der Lobpreisung. 32. Bei dem vierzehnten rief er mit dem Propheten3): „Warum bist du betrübt, meine Seele? Hoffe auf Gott den Herrn, Durch welchen dir Rettung kommen wird." 33. Er pries bei dem fünfzehnten Und lobte bei dem sechzehnten Und verherrlichte bei dem siebzehnten Und jubelte bei dem achtzehnten. 34. Er verehrte bei dem vor dem zwanzigsten Und rief und sagte bei dem zwanzigsten: „Blicke her, unser Herr, und siehe, daß ich 20 mal Den T o d gekostet habe um Deines Namens willen." 10?
Der Dichter
denkt
an das
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In
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Akten
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mit Jod
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anfängt)
Molo
wird die Zahl von allem b e r e c h n e t ,
berechnet T a u s e n d e
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und Zehntausende,
wurde der W e l t Erlösung.
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durch
durch Jesus
D e s w e g e n will auch ich
G e r i n g e r mit 10saitiger Zither ein L o b l i e d spielen zu Ehren dessen, w e l c h e r mich dieses Opfers gewürdigt hat.
A b e r statt der Saiten v o n Schafsdärmen will ich auf
den abgeschnittenen Saiten meiner Zither ihm ein L o b l i e d spielen und die
Stimme
schön erschallen l a s s e n . " 2)
Natürlich Christus, dessen Blut aus der W u n d e in seiner Seite auf den F u ß
hinabfloß.
3) ijr 4 2 , 6 . 12. 4 3 , 5 .
-
8
5
-
35- Sie schnitten seinen rechten Fuß ab, Da rief er: „Herr, habe Wohlgefallen an dem Opfer, Welches Dir heute dargebracht wird Von einem armen Opferer!" 36. Und als sie den anderen Fuß abschnitten, Nahm er seine Zuflucht zu dem Prophetenwort: „Siehe, an den toten Söhnen der Erde Wirst Du, o Herr, Wunder tun!" 1 ) 37. „Auch durch mich, der ich halb lebendig und halb tot bin, Bringe durch mich Heilung den Schmerzen Und Gesundheit den Kranken Und Segen denen, die meiner gedenken." 2 ) 38. Und bei seinem rechten Arm Rief er: „Ich werde mich des Herrn freuen!" Und auch bei seinem linken Pries er mit lauter Stimme. 39. Und bei seinem rechten Bein Merkte er an diesem heftigen Schmerze, Und ebenso bei dem linken, Daß sein Lohn groß sein würde. 40. Darauf rief er: „O Herr der Ewigkeit, Siehe, meine Glieder sind zerschnitten, Meine Arme und Beine sind ja abgehauen, Und die Schrecken des Todes umgeben mich. 3 ) 41. „Führe meine Seele hinaus aus dem Hause der Gefangenschaft Damit ich Dich preise mit lieblichen Stimmen!" Da schnitten sie sein reines Haupt ab A m 27. Taget) des November. 42. Da kam Feuer vom Himmel herab Und verzehrte sein unschuldiges Blut, Nach den Akten spricht er diesen Gedanken aus bei dem "Verlust der linken Hand. Die Hände werden von Giwargis nicht erwähnt, aber doch schließlich alle 28 Glieder gezählt in Str. 42. 2 ) Das ist der Wunsch eines jeden Märtyrers vor seinem Tode. 3) t 18, 5. 4) Eigentlich: 20 + Zain. also zusammen 27.
Der Buchstabe , =
Zain bedeutet als Zahlzeichen 7,
—
86
—
Und die achtundzwanzig Stücke Strahlten in göttlichem Licht. 43. O, der ihm den Kranz des Glaubenszeugnisses geflochten hat Und seinen Namen verherrlichte in seinen Kirchen, Habe Erbarmen und verzeihe durch seine Gebete Dem Dichter seines Liedes. 44. Und segne das Dorf, das mit Fröhlichkeit Das Fest seines Gedächtnisses begeht. O, Sohn, 1 ) der durch seine Liebe sein Verherrlicher wurde, Segne und bewahre zu allen Zeiten! Und Dir sei Ehre in alle Ewigkeit! *) Der Sohn ist Christus, welcher ihm den Sieg und den Ruhm eines Glaubenszeugen gegeben hat.
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') Ist vielleicht zu ändern in JAköJso? 2 ) Könnte auch gelesen werden: fatooä = besser zu passen. 3) D. ^ i . *) Nach . . . o ist eine Lücke gelassen.
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) b. a a s a S .
3
) Ergänzt (vgl. die Einl. § 5) sind folgende Stellen:
J a.
f. 2 3 9 b . col. II. von 2ß. ¡5^32 bis 48. f. 240 a. col. I. von 9 ß. 0007 bis 1 2 8 . }0of f. 240b. col. II. von 3 1 y . oxituso bis 3 4 p . f. 2 4 1 a . col. I. von 38 y .
bis 408.
f. 2 4 1 b . col. II. von 6 o y . ^ncu.3 bis 62p. f. 242 a. col. I. von 67 ß. ^iio bis 6 9 y . 4
) 2?so j a A i o A ri
am Rande.
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.¿3U3
2O
ooai ^»J« 7J3.3
KOS O2
38.
^.MLÖISBOS Y2O
2'ÄÄ»^
JIS3 0 9 ^ AB
V I'ÄOIA
^OISÄII ^ISEA2PO
^ 2 ÄS3CJ9IS2 »U^TIO
ÄSAO*I2O
YSA UOTTU^,
¿2 40.
^30 ¿BOSO
2'Ä^ÄO 3&O
Z^ASD ^EORA\2 AÄJI?
JS^IOX I»2 YAOI AA 39.
IS*OCR
O AA 33.
4S»OC7 JÄBINSOO «N*OOL S; M O • 4S*OOT U^ JI2 ^ Ö »
FIÜO 2ÄA\
34.
^ » S OI^-
A I « »0O3&
32.
^
'ABO LAAÖ O U,»3IY
') B.
2
ZÄHLIGEN VERS:
2+
) ALLE 3 HANDSCHRIFTEN HABEN HIER NOCH EINEN ÜBER-
^OCJ^V*3? ^
3
)
4
) B- -AJIO.
2?eW ja*. ¿Ai^ ois*» 23. 2 ? o a \ -a^
¿sosoaa ^¿«33 k*2 17.
oäao\ OAjo
23M. yooji*^ ¿isobaro
^soo
ocvâoj iisiti'auSo
* 2aa£&
J3¿jcd 24.
íisSOuO ao
A ^o^Vis II oooT
* oA óaitìs »sAo ¿susuo
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¿sA\tí ia-u, 2'áauXA 21.
^ O
27.
ÍSAm.392
iisouäaa 2^93 ;ís*» op ¡sA? ;tío>x isA 3 •;* ¿iAa op is*2? ^oo^ó'áJSo ;-iisa
jAo 28.
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¡sA.02 JisVb 2=**c*äA
*fisAa2 CjÖOSaiA ¡.Sèi lo 2 .SA s s i iA
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22.
Ae ^oo^'áÁxa ai« 2ïâitl3o
0007 ^AXMO • ^sJM»
^3*3
• 0007
yOo^Àiopa^o 14.
¡bxö
2ââ9ââ9
«AàwO 0A33 8. yoop ^oàojC&siMo yoap ^oaJSi?
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oftó* yOc^ì.3 ì S o ¿W 15. 24v*o»3
yOoj/àstì yOcvisaa ¿s*2 9.
Js»2o
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¡ ^ ¿ L oVa? ¿»oís is*2o * ^ ¿sAx
I]
yOajiûia yaia] o3M23 * yocnxas o ^ o ^ b s e ^ o ^ ï i s
o i t í a *Sj,2 16.
yoo^auûuo iojsi 10.
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JSOuA ^,2 OluA * Ilio o ^¿ssíss 0 b. ji^a.
^->á\4sao
yooiìs'àpo
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iS-2o 5^.2 *) b. üisioj..
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) b. ^tóoio.
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IV. }¿S3um2 ¿lâsOÛOO ^âa Î*ÏQ»? o\a¿s2 'j'Niïa ¿OOJS 2? DO? OA»? yieautio ^àà&o ^xtí îai^ 3. J» ^¿flu o2 l. ^a»c!Js2 '-'^äuMo îsoo ^ o isoo) ^à&ÀS ^Sm ^JStí JSOO • ^¿âax ;»aào oôj .aoK ^ôg»
ÎOCTÎ? JiÄa 4. ^¿aou Jooja ^ l i 9A
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