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German Pages 75 [84] Year 1984
AKADEMIE D E R LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN D E R DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN R E P U B L I K
ARCHIV FÜR
GARTENBAU t—H
J
PH
w PQ O < Ph
w > w
w Q
7000 b
I
^ 6000
r
5000 l 4000 L 3000 2000 j-"
2000
1000 i-
1000
3000 5000 7000 Gewächshausbreite
Abb. 7 Lampenanordnung (100 W/m 2 ) für NatriumdampfHochdrucklampen (NA 400-01 ) mm
10000
9000
mm
8000
8000
ä> 7000
Si. ? 7000 Lg | BOOO G 5000
-i BOOO 30 5000
l 1
WOO
°
3000
2250
2750
1000
3000 5000 7000 Gewächshausbreite
4000
h
3000
1 2500 I
2000 1000
, 2500
1 1
2000
|l
%
L 2500
1000 9000mm
Abb. 8 Lampenanordnung (200 W/m 2 ) für Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (NF 1000-01) Grundstellung
11250 !
»Sil
1000
m -
3000 5000 7000 mm Gewächshausbreite
Abb. 9 Lampenanordnung (200 W/m 2 ) für Quecksilberdampf- Hochdrucklampen ( N F 1000-01) konzentrierte Anordnung
(Abb. 5 bis 8). Bei der konzentrierten Anordnung, in der ersten P h a s e der J u n g p f l a n zenanzucht, wurden die äußeren L a m p e n nach innen gerückt, so daß in Gewächshausm i t t e ein etwa 3,5 bis 4,0 ni breites L i c h t b a n d e n t s t a n d (Abb. 5 bis 7, Abb. 9). Die installierte elektrische Leistung wurde im ersten J a h r der Untersuchungen einheitlich f ü r alle L a m p e n t y p e n auf 140 W / m 2 festgelegt. U n t e r Berücksichtigung der unterschiedlichen Strahlendichteverteilung der einzelnen L a m p e n t y p e n ergaben sich in den weiteren Versuchsjahren Änderungen in der installierten elektrischen Leis t u n g (Tab. 3). Der verwendete Reflektor war aus verzinktem Blech gefertigt und wurde im I n s t i t u t f ü r Gemüseproduktion entwickelt (GUTEZEIT, K I F F N E R , 1 9 8 2 ) . Die Brennstellung der L a m p e n war horizontal. Der Abstand vom G r u n d b e e t b e t r u g 2 m. Belichtet wurde täglich von 12 bis 24 U h r .
6
GÖHLEIi/KIFFXER, Zusatzbelichtung mit Hochdruck-Gasentladungslampen
Tabelle 3 Installierte elektrische Lampenleistung ( W / m 2 ) in Verbindung mit der Lampenanordnung in den drei Versuchsjahren Lampentyp
Versuchsjahr 1975/76
1976/77
1977/78
installierte Lampenleistung W / m 2 m2/Lampe W / m 2 m2/Lampe W / m 2 m2/Lampe Lampenanordnung 1. Grundstellung Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (NF 1000-01) Halogen-Metalldampflampen (NC 1000-01) Halogen-Metalldampflampen (NC 1000-08) Versuchsmuster Natrium-Hochdrucklampen (NA 400-01)
143
7,0
200
5,0
200
5,0
143
7,0
143
7,0
143
7,0
143
7,0
-
-
140
2,9
100
4,0
144
2,8
238
4,2
350
2,9
350
2,9
238
4,2
238
4,2
238
4,2
-
-
238
4,2
140
2,9
184
2,2
2. Konzentrierte Anordnung Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (NF 1000-01) Halogen-Metalldampflampen (NC 1000-01) Halogen-Metalldampflampen (NC 1000-08) Natrium-Hochdrucklampen (NA 400-01)
224
1,8
Die Messung der Beleuchtungsstärke erfolgte während der Nachtstunden mit Hilfe eines Selenphotoelementes direkt unter dem Mittelpunkt einer Lampe in einer Höhe von 25 cm über dem Grundbeet. Die mittlere Beleuchtungsstärke ist das Ergebnis von Messungen der Beleuchtungsstärke im R a s t e r von 0,25 m x 0 , 2 5 m bezogen auf die belichtete Fläche eines Lampenfeldes. Die mittlere relative Beleuchtungsstärke wird errechnet aus den Ergebnissen der Messung der mittleren Beleuchtungsstärke — bezogen auf den Meßwert unter einer Bezugslampe ( = 100 % ) . Sie ist somit ein Ausdruck für die Homogenität des Lichtfeldes. Pflanzenbauliche Kennziffern wurden zum Zeitpunkt des Rückens und am Ende der Anzucht ermittelt; dabei wurden die Frischmasse des Sprosses, die Sproßlänge und der Stengeldurchmesser durch Messungen erfaßt.
3.
Ergebnisse
3.1.
Beleuchtungsstärke
Bei Verwendung eines Reflektors mit rechteckiger Öffnung zeigten die geprüften Lampentypen Unterschiede in der unter dem Mittelpunkt einer Lampe gemessenen Beleuchtungsstärke. B e i einer installierten elektrischen Leistung von 140 bis 143 W/m 2
Art-Ii. Gartenbau, Bd..31 (1983) H. 1
wurden unter Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und Halogen-Metalldampflampen bei einer Lampenleistung von 1000 W Beleuchtungsstärken von 2,52 bzw. 5,32 klx gemessen. Unter einer 400 W Natriumdampf-Hochdrucklampe betrug die Beleuchtungsstärke 4,16 klx (Tab. 4). Die mittlere Beleuchtungsstärke erreichte unter den neueren Lampentypen (NC- und NA Lampen) Werte von 4,73 bis 4,74 klx. B e i Quecksilberdampf-Hochdrucklampen wurde eine mittlere Beleuchtungsstärke von 2,38 klx ermittelt (Tab. 4). Die mittlere relative Beleuchtungsstärke ergab mit 80,9 % die ungünstigsten Werte unter Halogen-Metalldampflampen (Tab. 4). B e i der konzentrierten Lampenanordnung wurden in der Tendenz ähnliche Ergebnisse erzielt (Tab. 4). Tabelle 4 Ergebnisse von Lichtmessungen bei verschiedenen Laupentypen Lampentyp
installierte Lampenleistung W/m-
Beleuchtungsstärke lotrecht unter der Lampe, Abstand vom Grundbeet 0,25 m (klx) (%>
mittlere Beleuchtungsstärke (klx)
6 ^ 7
0,72 0,86
I Quecksilberdampf-Hochdrvck| lampen (NF1000-01)
GD(T)5% 0,11 GD (TUKEY) 5% 0,14
I Ha/ogen-Metalldampflampen | (NC 1000-01)
\
Nafriumdampf-Hochdruck-
I lampe (NA 400-01)
2-4 -3
j Halogen-Metalldampflampe j (NC 1000-08)
1-2 -1
Frischmasse
Sproßlänge
Abb. 14 Frischmasse und Sproßlänge von Gurkenpflanzen „Saladin" bei 12stündiger Zusatzbelichtung zum Zeitpunkt des Rückens (7. 12. 77)
13
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H . 1
Tabelle 10 Ergebnisse bei der Anzucht von Gurkenjungpflanzen mit 12stündiger Zusatzbelichtung 1977/78 Lampentyp
Quecksilberdampf Hochdrucklampe ( N F 1000-01) Halogen-Metalldampflampe ( N C 1000-01) Halogen-Metalldampflampe ( N C 1000-08) Natriumda mpfHochdrucklampe ( N A 400-01) G D ( T ) 5 o/o G D ( T U K E Y ) 5 o/0
installierte Lampenleistung W/m 2
Frischmasse
Sproßlänge
Frischmasse je Längeneinheit
Stengel durchmesser
g/Pfl
(cm)
g/cm
(cm/Pfl)
200
13,79
26,2
0,53
100
0,55
143
13,75
99,7
17,1
0,80
150,9
0,61
143
11,43
82,9
13,3
0,86
162,3
0,59
144
13,91
100,8
26,5
0,52
98,1
0,52
0,65 0,85
100
0,83 1,10
Rückens als auch am Ende der Anzucht die höchsten Frischgewichte unter Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (200 W/m 2 ) erreicht (Abb. 13, Tab. 9). Die erhöhte elektrische Leistung von 200 W/m 2 führte bei N F - L a m p e n besonders am Ende der Anzucht bei signifikant hohen Frischgewichten von 10,6 g/Pflanze auch zu gesichert größerer Sproßlänge (Tab. 9). Die qualitätsmäßig besten Jungpflanzen wurden unter Halogen-Metalldampflampen (140 W/m 2 ) angezogen. Trotz gesichert geringerer Frischmasse gegenüber Quecksilberdampf-Hochdrucklampen konnten diese Jungpflanzen mit 1,03 g/cm Pflanzenlänge die höchste Frischmasse je Längeneinheit aufweisen (Tab. 9). Eine installierte Leistung von 100 W/m 2 führte bei N A - L a m p e n gegenüber 140 W/m 2 bei NC-Lampen zwar zu gleichen Jungpflanzengewichten (Tab. 9), jedoch war die Pflanzenqualität infolge größerer Sproßlängen ungünstiger zu beurteilen. Bei einer installierten Leistung v o n 143 bis 144 W/m 2 für alle Lampentypen mit Ausnahme der Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (200 W/m 2 ) im 3. Versuchsjahr wurden zu Beginn der Anzucht die höchste Jungpflanzenfrischmasse unter Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und N A - L a m p e n ermittelt. (Abb. 14) Eine geringere Frischmassebildung erfolgte unter Halogen-Metalldampflampen. Obgleich die Halogen-Metalldampflampe mit verändertem Spektrum ( N C 1000-08) die geringste Frischmasse erbrachte, erreichte sie die höchste Frischmasse je cm Pflanzenlänge und übertraf darin noch die Halogen-Metalldampflampe ( N C 1000-01). (Abb. 14). A m Anzuchtende wurde unter allen Lampentypen, mit Ausnahme der HalogenMetalldampflampe N C 1000-08, eine Jungpflanzenfrischmasse von 13,75 bis 13,91 g/ Pflanze erzielt (Tab. 10). Die besten Jungpflanzenqualitäten wurden unter Halogen-Metalldampflampen erhalten. Gesichert geringere Sproßlängen in Verbindung mit einer guten Frischmasse
14
GÖHLER/KIFFX ER, Zusatzbelichtung mit Hochdruck-Gasentladungslampen
f ü h r t e zu kräftigem und gedrungenem Wuchs der J u n g p f l a n z e n . Trotz einer gesichert geringeren Pflanzenfrischmasse, erreichte die Halogen-Metalldampflampe (NC 1000-08) mit 0,86 g die höchste Frischmasse je cm Pflanzenlänge (Tab. 10).
3.4.
E i n s p a r u n g von Elektroenergie
Die Verwendung neuerer L a m p e n t y p e n (Halogen-Metalldampflampen u n d N a t r i u m Hochdrucklampen) f ü h r t e durch verringerte elektrisch installierte Leistung (140 W/m 2 ) im Vergleich zu Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (200 W/m 2 ) zu einer Elektroenergieeinsparung von 30 0 oBei Anwendung des kompletten neuen Anzuchtverfahrens ist gegenüber dem t r a ditionellen Verfahren außerdem eine Verkürzung der Anzuchtdauer möglich. Sie wird erreicht durch eine Verkürzung der Keimungsphase auf 1 bis 2 Tage bei Gurke, bzw. 3 bis 4 Tage bei T o m a t e durch Anwendung hoher L u f t - und B o d e n t e m p e r a t u r e n in dieser Periode (Tab. 11) sowie durch die auch bei 140 W / m 2 mit den neuen L a m p e n t y p e n erreichbare Beleuchtungsstärke. I m Ergebnis der verringerten elektrischen Leistung sowie der verkürzten Anzuchtdauer k a n n bezogen auf gleiche J u n g p f l a n z e n q u a l i t ä t e n eine Gesamteinsparung von Elektroenergie von 40 bis 50 % erreicht werden (Tab. 12) Tabelle 11 Temperaturgestaltung bis zur Keimung Versuchsjahr Lufttemperatur °C Tomate Gurke
Bodentemperatur in 5 cm Tiefe ° C Tomate Gurke
Substrattemperatur °C Tomate Gurke
1975/76 1976/77 1977/78
37,6 27,8 34,3
32,3 24,8 28,2
22,0 20,2 26,6
22,0 24,1 29,5
37,6 34,0 34,9
32,3 29,1 27,4
Tabelle 12 Elektroenergieverbrauch bei der Anwendung verschiedener Verfahren der Jungpflanzenanzucht Bisher übliches Verfahren mit Leuchtstofflampen Tomate Gurke Anzuchtdauer (Tage) install. elekt. Leistung (W/m 2 ) Belichtungsdauer (h/Tag) h/Anzuchtperiode Elektroenergieverbrauch * KWh
%
60 200 12 720
35 200 12 420
144 100
84 100
* bezogen auf m 2 Gewächshausfläche
Neues Verfahren mit Halogen-Metalldampflampen Tomate Gurke 45 140 12 540 75,6 52,5
25 140 12 300 42 50,0
15
Art h. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. i
4.
Diskussion der Ergebnisse
4.1.
Beleuchtungsstärke
Bei einer einheitlich installierten elektrischen Leistung (140 bis 143 W/m 2 ) k ö n n e n direkt u n t e r einer L a m p e infolge unterschiedlicher Lichtausbeute (lm/W) u n d spektraler Strahlendichteverteilung wesentlich höhere B e l e u c h t u n g s s t ä r k e n durch den Einsatz neuerer L a m p e n t y p e n erhalten werden. So werden durch Verwendung von Halogen-Metalldampflampen mehr als doppelt so hohe W e r t e wie unter Quecksilberd a m p f - H o c h d r u c k l a m p e n erzielt. Einen besseren Vergleich der L a m p e n t y p e n ermöglicht die mittlere Beleuchtungsstärke. Unter den neueren L a m p e n t y p e n (NC- u n d NA-Lampen) wurde eine mittlere Beleuchtungsstärke von etwa 4,75 klx erreicht. Dieser W e r t lag doppelt so hoch im Vergleich zur N F - L a m p e . Die mittlere, relative Beleuchtungsstärke ist ein Ausdruck der Homogenität des Lichtfeldes. Die ungünstigsten Werte wurden infolge hohen Lichtstromes erwartungsgemäß u n t e r 1000-W-Halogen-Metalldampflampen erreicht. Dennoch entspricht dieses Ergebnis noch den praktischen Anforderungen. Dieses wurde in Produktionsexperimenten bestätigt. Mit dem genannten Reflektor k o n n t e f ü r die gep r ü f t e n Halogen-Metalldampflampen eine Gleichmäßigkeit von 70 bis 100°/ 0 erm i t t e l t werden.
4.2.
W a c h s t u m von T o m a t e n j u n g p f l a n z e n Einfluß des L a m p e n t y p s
Die Untersuchungen zur Anwendung des Verfahrens der J u n g p f l a n z e n a n z u c h t mit Zusatzlicht haben ergeben, daß die besten pflanzenbaulichen Ergebnisse u n t e r den neueren L a m p e n t y p e n (Halogen-Metalldampflampen u n d N a t r i u n i d a m p f - H o c h d r u c k lampen) erreicht wurden. Dies steht in Übereinstimmung mit der höheren Beleuchtungsstärke, infolge einer größeren Lichtausbeute, bei den genannten L a m p e n t y p e n . Tabelle 13 Lufttemperatur nach der Keimung bei der Anzucht von Tomatenjungpflanzen mit Zusatzlicht/ Belichtungszeit 12 bis 24 Uhr Lufttemperatur Datum
NC-Lampen 7.00 Uhr °C
14.00 Uhr °C
NA-Lampen 7.00 Uhr °C
14.00 Uhr °C
9. 1.-15. 1. 16. 1.-21. 1. 22. 1.-30. 1. 2. 2 . - 5. 2. 6. 2.—12. 2. 13.2.-16.2 17. 2 . - 1 9 . 2.
16,4 15,7 15,2 14,3 14,1 13,4 11,3
17,9 17,3 16,3 15,5 16,7 22,1 21,3
16,8 15,9 15,9 15,8 14,9 14,4 12,3
9,3 17,9 17,4 17,0 19,2 22,6 22,7
Mittel
14,3
18,2
15,1
19,4
16
Göhler/Kiffxer, Zusatzbeliclitung
mit Hochdruck-Gasentladungslampen
Auffällig ist ein v e r s t ä r k t e s L ä n g e n w a c h s t u m u n t e r N a t r i u m d a m p f - H o c h d r u c k lampen. Dies ist einerseits auf den fehlenden B l a u a n t e i l bei v e r h ä l t n i s m ä ß i g hohem R o t a n t e i l (20%) im S p e k t r u m dieses L a m p e n t y p s z u r ü c k z u f ü h r e n , andererseits k a n n zur E r h ö h u n g der Sproßlänge auch die versuchsbedingte höhere A n z u c h t t e m p e r a t u r beigetragen haben. I n den Versuchen wurde u n t e r N A - L a m p e n im Vergleich zu N C - L a m p e n um etwa 1 K höhere L u f t t e m p e r a t u r e n ermittelt (Tab. 13). Die in V e r b i n d u n g mit der Sorte „ R e v e r m u n " gesichert höchsten Frischgewichte u n t e r N A - L a m p e n sind möglicherweise auf eine S o r t e n r e a k t i o n z u r ü c k z u f ü h r e n . I n U n t e r s u c h u n g e n in der S o w j e t u n i o n (BONDAREVA, 1980) k o n n t e n sortentypische Unterschiede bei der Anzucht mit Z u s a t z b e l i c h t u n g nachgewiesen werden. E i n f l u ß der elektrischen L e i s t u n g Die m e h r j ä h r i g e n U n t e r s u c h u n g e n ergaben, d a ß f ü r die Anzucht von T o m a t e n j u n g pflanzen sowohl bei NC- als a u c h bei N A - L a m p e n eine elektrische Leistung von 140 W / m - zugrunde gelegt werden sollte. Vom pflanzenbaulichen S t a n d p u n k t ergeben sich hinsichtlich der meist höheren Frischgewichte u n d der P f l a n z e n q u a l i t ä t Vorteile bei H a l o g e n - M e t a l l d a m p f l a m p e n . I m Vergleich zu den g e p r ü f t e n N A - L a m p e n wurden diese jedoch im Zuge der technischen Weiterentwicklung wesentlich verbessert (SCHNOB, 1981). Die L i c h t a u s b e u t e wurde von 95 auf I l 5 1 m / W u n d die B r e n n d a u e r der L a m p e n w u r d e von 5000 bis 6000 auf 12000 Std. erhöht (Tab. 1). D a r a u s ergeben sich eindeutige energiewirtschaftliche u n d ökonomische Vorteile f ü r alle N A - L a m p e n . Allerdings ist bei deren Anwendung auf die pflanzenbaulich ungünstige Tendenz zu einem e r h ö h t e n L ä n g e n w a c h s t u m hinzuweisen. D e m ist d u r c h eine e n t s p r e c h e n d sorgfältige, möglichst niedrige F ü h r u n g der L u f t t e m p e r a t u r e n zu begegnen. U n t e r U m s t ä n d e n ist auch d e m Pikieren gegenüber der D i r e k t a u s s a a t der Vorzug zu geben.
4.3.
W a c h s t u m von G u r k e n j u n g p f l a n z e n E i n f l u ß des L a m p e n t y p s
Aus den U n t e r s u c h u n g e n geht hervor, d a ß f ü r die Anzucht von G u r k e n j u n g p f l a n z e n die Halogen-Metalldampflampe (NC 1000-01) gut geeignet ist. U n t e r diesem L a m p e n t y p zeichnen sich die J u n g p f l a n z e n durch eine hohe Frischmasse u n d gesichert geringere Sproßlänge aus, w ä h r e n d die G u r k e n j u n g p f l a n z e n u n t e r den a n d e r e n L a m p e n t y p e n m e h r oder weniger zur Sproßverlängerung neigen. Die Halogen-Metalldampflampen mit v e r ä n d e r t e m S p e k t r u m (NC 1000-08) ergaben eine geringere Massebildung, jedoch eine gute Q u a l i t ä t . E i n f l u ß der elektrischen Leistung N a c h A u s w e r t u n g der U n t e r s u c h u n g e n ist zur Anzucht von qualitativ hochwertigen G u r k e n j u n g p f l a n z e n bei Verwendung von Halogen-Metalldampflampen u n d N a t r i u m d a m p f - H o c h d r u c k l a m p e n eine elektrische Leistung v o n 140 W / m 2 zu installieren. I m Gegensatz zur T o m a t e n a n z u c h t k a n n bei Einsatz von N A - L a m p e n a u c h eine
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
17
geringere Leistung v o n 100 W/m 2 in Frage kommen, wobei dann eine etwas geringere Pflanzenqualität in K a u f genommen werden muß. Die insgesamt gesichert größere Sproßlänge unter N A - L a m p e n führt bei Direktaussaat zur Instabilität der P f l a n z e n und wirkte sich erschwerend auf den Pflanzprozeß aus. Daher ist beim Einsatz v o n N A - L a m p e n v o r allem auf das Anzuchtverfahren mit Pikieren der Sämlinge zu orientieren. I m übrigen gelten die für T o m a t e g e t r o f f e n e n Feststellungen.
Zusammenfassung I n Verbindung mit dem Verfahren der Direktaussaat in den E r d t o p f und der Anzucht auf dem beheizten Grundbeet wurde in dreijährigen pflanzenbaulichen Untersuchungen der Einfluß der Zusatzbelichtung mit Hochdruckentladungslampen auf das Wachst u m v o n T o m a t e n - und Gurken]ungpflanzen untersucht. Unter den Bedingungen einer K o n z e n t r a t i o n der L a m p e n zu Beginn der Anzucht und dem späteren Rücken der L a m p e n zur Ausleuchtung der gesamten Gewächshausfläche — entsprechend
der
Jungpflanzentechnologie — wurden sowohl bei Gurke als auch bei T o m a t e die besten Jungpflanzen unter Halogen-Metalldampflampen erzielt. T o m a t e n j u n g p f l a n z e n erreichten mit einer Ausnahme unter diesem L a m p e n t y p eine gesichert höhere Frischmasse. Bei Gurken wurden gesichert geringe Sproßlängen ermittelt. Insgesamt wurde unter diesem L a m p e n t y p das gedrungenste und kräftigste P f l a n z e n wachst um erzielt. I m Ergebnis der höheren Beleuchtungsstärke konnte im Vergleich zu den bisherigen Lampentypen
(Leuchtstofflampen,
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen)
die
An-
des neuen kompletten Anzuchtverfahrens führt gegenüber
dem
zuchtdauer bei Gurke und T o m a t e um etwa 10 T a g e verkürzt werden. Die A n w e n d u n g
traditionellen Verfahren zur Einsparung v o n 40 bis 50 % Elektroenergie. Allein durch den Einsatz neuerer L a m p e n t y p e n (NC- bzw. N A - L a m p e n ) können durch den geringeren
Anschlußwert
von
140 W/m 2 gegenüber bisher 200 W/m 2 bei L e u c h t s t o f f -
lampen 30 % Elektroenergie eingespart werden. T r o t z erwiesener pflanzenbaulicher Vorteile der H a l o g e n - M e t a l l d a m p f l a m p e n werden infolge der zwischenzeitlich weiter verbesserten Lichtausbeute und der doppelt so hohen Brenndauer N A - L a m p e n in der P r a x i s an Bedeutung gewinnen. Der Neigung zu erhöhtem L ä n g e n w a c h s t u m
bei
N A - L a m p e n ist in diesem Fall durch niedrige Führung der L u f t t e m p e r a t u r sowie besonders bei Gurke durch Pikieren entgegenzuwirken. Pe3i0Me Ha3Bamie
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Arch. Gartenbau, B d . 31,19S3, H . 1
18
GOHLER/KIFFNER, Zusatzfoelichtung mit
Hoclidruck-iiasentladungslampen
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Summary Title of the paper: The effect of additional illumination with high-pressure gas discharge lamps on the growth of cucumber and tomato seedlings Agronomical investigations were made over 3 years to study the effect of additional illumination with high-pressure gas discharge lamps on the growth of tomato and cucumber seedlings. The seeds were directly sown in soil blocks and nursed in the heated soil bed. Under conditions of light concentration at the beginning of the growing period followed later by the illumination of the total greenhouse area (seedling technology), the best results in cucumber and tomato seedling cultivation were obtained using halogen metal-vapour lamps. Under these lamps, tomato seedlings reached, with one exception, a significant higher fresh matter weight. I n cucumber, shoot length was significantly shorter. I n general, plants illuminated with these lamps showed the stockiest and strongest growth. As a result of the higher illuminance in comparison with the conventional lamp types (fluorescent lamps, mercury-vapour high-pressure lamps), the nursing period of cucumber and tomato seedlings was reduced b y about 10 days. I n comparison with the common techniques, the new complete growing technique saves 40 to 50 % of electrical energy. The use of new lamp types (NC or NA lamps) t h a t have lower connection values (140 W / m 2 instead of 200 W / m 2 in fluorescent lamps) makes it possible to reduce the electrical energy consumption b y 30 % . Despite clear-cut agronomical advantages of the halogen metal-vapour lamps, NA lamps will gain importance in practice as, in the meantime, illuminance has been further improved and lifetime has been doubled. The trend towards increased plant length under NA lamps can be compensated by a lower air temperature and, especially in cucumbers, by pricking off.
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H . 1
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Anschrift der A u t o r e n : P r o f . D r . s c . F . GÖHLER D i p l . - L a n d w i r t W . KIFFNER
I n s t i t u t f ü r Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R D D R - 1722 Großbeeren Theodor-Echtermeyer-Weg
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Arcli. Gartenbau, Berlin 3 1 (1983) 1, S. 2 1 - 3 3
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1977 r.
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4,9 4,6 6,0 4,2 4,8 4,2 5,0 5,4 5,2 4,2 5,4 4,2 5,2 0,6
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A. S. OVSJANMKOV, Photosynthesetätjgkeit bei neuen Apíelsorten
Taôjiima 4 XapaKTepUCTHKa OÖnHCTBeHHOCTII HOBblX COpTOB HÓJIOHH H HX HCXOaHHX $0$M. S jiMCTbeB (cm2) na CopT ir ero npoHcxo/K^emie
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Abb. 1 Darstellung der Isoenzymspektren der anodischen Peroxidase aus den Blättern unveredelter Typen- und Zuchtunterlagen vom 1 9 . 7 . 1 9 7 9 . Die Zuchtunterlagen sind mit nach rechts zunehmendem Grad der Unverträglichkeit eingeordnet. Die Stärke der Bandenlinien ist ein ungefähres Maß für die Extinktion der betreffenden Bande.
Arch. Gartenbau, B d . 31 (1983) H. 1
39
seite mehrere Formen zur Verfügung stehen. Es wurde deshalb nach ihm verfahren. In Abbildung 1 sind die entsprechenden Zymogramme der Blätter veredelter Typenund Zuchtunterlagen zusammengestellt. In der Darstellung nimmt von links nach rechts die Verträglichkeit ab. Man erkennt zunächst — vor allem bei den Zuchtunterlagen — ein Gruppe langsam wandernder Isoenzyme um Rf = 0,2, gefolgt von einer Gruppe schnell wandernder um R £ = 0,6. Die langsamen Banden der Zuchtunterlagen sind verhältnismäßig einheitlich, während in den schnell wandernden eine ziemliche Mannigfaltigkeit herrscht. Die Typenunterlagen dagegen zeigen ein davon stark abweichendes Bild, so daß es kaum möglich erscheint, Kriterien für eine Ähnlichkeit der Bandenmuster aufzustellen, die als Anhaltspunkt für eine Ähnlichkeitsanalyse dienen könntenNach ähnlichen Gesichtspunkten wurden die Spektren der Rinden geprüft (Rinde von Standbäumen der Zuchtunterlagen verglichen mit Rinde der Sorte 'Golden Delicious' auf den drei Typenunterlagen). In Abbildung 2 ergibt sich wiederum ein Bild Rf 0 0,1 0,2 0,3 OA 0,5
o,e 0,1 0,8 0,9 1,0
5: Abb. 2 Darstellung der Isoenzymspektren der anodischen Peroxidase aus der Rinde unveredelter Typen- und Zuchtunterlagen vom 16. 10. 1979. Sonst wie Abb. 1.
zweier verschieden schnell wandernder Isoenzymgruppen; die Einheitlichkeit ist größer als bei den Blattproben, so daß am Ende eine Säule mit Mittelwerten der homologen Banden dargestellt werden konnte. Der Vergleich zeigt auch hier, daß in der relativen Gleichförmigkeit der Säulen keine Tendenz zu erkennen ist, die mit der angegebenen Verträglichkeit korreliert. Um schließlich die Hypothese 2 zu prüfen, wurde ein wesentlich umfangreicherer Versuch mit Proben aus dem Prüfquartier der Zuchtunterlagen durchgeführt. Es gelangten insgesamt 152 Blattproben der Sorte 'Golden Delicious' auf 11 verschiedenen Zuchtunterlagen zur Untersuchung, pro Unterlage 3 bis 16. meist aber etwa 10 Bäume. Zur Auswertung wurden die an einem Tage untersuchten Proben einer Zuchtunterlage mit ihren R £ -Werten blockmäßig zusammengestellt und clie offensichtlich homologen Banden auch mit unter Berücksichtigung ihrer Extinktion in
40
R . BÜTTXER, P f r o p f u n v e r t r ä g l i c h k e i t s - F r ü h d i a g n o s e
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2
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12 10
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10
128 122
10
10
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7
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' 7
1 3
1
139
10
8
1
12
i 7 1 / •
\ 10
10
2
123
10
12
31
4 47.79 9-5 10
28.0.79 7-20 9
78.8.79 8-22 12
17.7.79 S~22 8
18.7.79 8-22 ß
11.0.79 9 -2 10
27.0.79 8-21 8
10.7.79 8-21 10
3.7.79 9-49 15
Abb. 3 Darstellung der Isoenzvmspektren der anodisehen Peroxidase aus Blättern der Sorte ..Golden Delicious" auf 3 Typen- und 11 Zuchtunterlagen. Die Lage der dargestellten Banden entspricht dem Mittelwert aus soviel Einzelbanden ( = Zahl der Analysen am selben Tag), wie die Zahl links daneben angibt. Rechts neben der Bande das Vertrauensintervall, das nur bei positiv ausfallendem Xormalverteilungstest eingetragen wurde. Unter den Säulen von oben nach unten: Untersuchungsdatum, Unterlagenbezeichnung, Probenzahl ( = Anzahl verschiedener Bäume pro Durchgang). Die letzte Säule rechts unten repräsentiert die Mittelwerte von 9 — wahrscheinlich jeweils homologen Banden, die infolge hinreichender Häufigkeit aus dem Gesamtmaterial selektiert werden konnten. Zahlen links neben der Säule: Anzahl der jeweils verwerteten Banden, unterstrichene Zahlen: Grundgesamtheit gehorcht der Xormalverteilung.
X
41
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
w a a g e r e c h t e n S p a l t e n e r f a ß t . Zur s t a t i s t i s c h e n Sicherung der Aussage w u r d e n die V e r t r a u e n s i n t e r v a l l e der M i t t e l w e r t e f ü r 5 % I r r t u m s w a h r s c h e i n l i c h k e i t der einzelnen B a n d e n gebildet. D u r c h einen v o r g e s c h a l t e t e n N o r m a l v e r t e i l u n g s t e s t w u r d e n f ü r nicht n o r m a l v e r t e i l t e P r o b e n keine V e r t r a u e n s i n t e r v a l l e gebildet. Die e n t s p r e c h e n d e n Ergebnisse sind z u s a m m e n mit d e n e n der T y p e n u n t e r l a g e n M 4, M 9 u n d M 11 in A b b i l d u n g 3 dargestellt. Die letzte Säule u m f a ß t die in d e n v o r a n gegangenen e n t h a l t e n e n B a n d e n m i t sehr ä h n l i c h e m R ( - W e r t , die also offensichtlich als homolog a n z u s e h e n sind. Die V e r t r a u e n s i n t e r v a l l e sind e n t s p r e c h e n d der h o h e n .ZV-Zahl r e c h t eng, jedoch ist n u r bei den u n t e r s t r i c h e n e n Z a h l e n d e r N o r m a l v e r t e i l u n g s t e s t positiv. E n t w e d e r ist ein Teil der zur T e s t u n g v e r w e n d e t e n B a n d e n t a t s ä c h l i c h nicht homolog oder — was nicht ganz auszuschließen ist — es k o m m e n bei den einzelnen D u r c h g ä n g e n m e t h o d i s c h bedingte A b w e i c h u n g e n der R f - W e r t e zus t a n d e . T r o t z erheblicher V a r i a b l i t ä t ist aus A b b i l d u n g 3 folgendes e r k e n n b a r : 1. E i n e l a n g s a m w a n d e r n d e B a n d e n g r u p p e (bis R f e t w a 0,25) mit ein, seltener zwei starken Banden. 2. E i n e schnell w a n d e r n d e G r u p p e (etwa a b R { = 0,4) mit zwei bis vier s t a r k e n B a n d e n . Bei der Suche n a c h k o r r e l a t i v e n V e r b i n d u n g e n zwischen B a n d e n m u s t e r n u n d der Verträglichkeit erscheint es z w e c k m ä ß i g , die möglichen V a r i a b i l i t ä t e n in G r u p p e n einzuteilen: 1. Fehlen oder Vorhandensein
von
Banden
Die Varianz der B a n d e n a n z a h l ist relativ groß, sie k a n n zwischen 8 u n d 17 s c h w a n ken. D a b e i unterliegt ihre A n z a h l keiner Gesetzmäßigkeit im Hinblick auf die Verträglichkeitsreihe, wie ein Blick auf die A b b i l d u n g 3 zeigt (hohe B a n d e n z a h l e n z. B. a m A n f a n g u n d a u c h a m E n d e der Reihe) 2. Variation
der Bandenextinktion
bei ein und derselben
Bandenlage
Abgesehen von d e n weiter u n t e n dargestellten Schwierigkeiten, B a n d e n e x t i n k t i o n e n e x a k t m i t e i n a n d e r vergleichen zu k ö n n e n , läßt sich a u s der D a r s t e l l u n g a b leiten, d a ß sie — s c h e m a t i s c h dargestellt d u r c h die B a n d e n b r e i t e — bei d e n H a u p t b a n d e n a n n ä h e r n d gleich s t a r k sind u n d keine K o r r e l a t i o n zur Verträglichkeitsskala zeigen. 3. Variation
der Extinktionsrelationen
innerhalb der
Bandenmuster
Die g e n a n n t e n R e l a t i o n e n sind überwiegend gleichförmig. Lediglich die B a n d e , flie den b e i d e n s c h n e l l a u f e n d e n vorgelagert ist, zeigt eine gewisse, a b e r v o n d e r Verträglichkeit u n a b h ä n g i g e E x t i n k t i o n s s c h w a n k u n g . 4. Variation
der 11 Werte
Hierzu ist z u n ä c h s t zu b e m e r k e n , d a ß m a n n u r ä u ß e r s t selten in der L i t e r a t u r A n g a b e n zur s t a t i s t i s c h e n A u s w e r t u n g v o n R f - W e r t e n der t r e n f i n d e t , o b w o h l m a n a n n e h m e n m u ß , d a s sowohl Versuchs- als u n d saisonbedingte S c h w a n k u n g e n v o r h a n d e n sind. E s k a n n hier n i c h t entschieden werden, ob die b e o b a c h t e t e n V a r i a b i l i t ä t e n im bei a n d e r e n P f l a n z e n g e f u n d e n e n liegen.
einschlägigen Bandenspekauch objektdeshalb auch R a h m e n der
42
R . BfTTXER, Pfropfunverträglichkeits-Frülidiagnoäe
Zwischen den Proben und innerhalb der Proben ist eine bestimmte Variabilität der R f - W e r t e zu beobachten. Nicht zu übersehen sind die Aufspaltungen langsam wandernder Banden bei den Unterlagen 7—12, 39—9 und 9—5, die offenbar auf modifizierende Einflüsse der entsprechenden Unterlagen zurückzuführen sind. Des weiteren kommt es mitunter offenbar zu Verschiebungen der Bandengruppen zueinander und der Banden insgesamt innerhalb der R f - S k a l a , die aber in keiner Beziehung zur Verträglichkeit stehen. 5. Statistische
Kenngrößen
Wenn schon bisher aus den Bandenmustern selbst keine Anhaltspunkte für Korrelationen zu den Verträglichkeiten ablesbar sind, so besteht noch die Möglichkeit, aus anderen abgeleiteten Kenngrößen Schlüsse zu ziehen. Aus der praktischen Erfahrung der Unterlagenzüchtung heraus ist bekannt, daß mitzunehmender Unverträglichkeit vielfach die Variabilität physiologischer und morphologischer Meßwerte zunimmt und so eine indirekte Beantwortung der gestellten Frage zuläßt. Auf Grund der doppelten Charakterisierbarkeit jeder Bande nach R f Wert und Extinktion lag zunächst die Idee nahe, die Bandenorte in einem zweidimensionalen Feld darzustellen und ihre Variabilität durch eine Fläche auszudrücken. Wegen einer fast stets vorhandenen merklichen Untergrundextinktion, der gegenseitigen Beeinflussung benachbarter Peaks bei der Registrierung und unterschiedlicher Registriermaßstäbe ließ sich dieser Gedanke leider nicht realisieren. Bei der Analyse von statistischen Größen könnten zunächst die Vertrauensintervalle für die Mittelwerte der Bandenorte (R f -Werte) herangezogen werden. Aus Abbildung 3 ist ersichtlich, daß sie sich bei den meisten Banden nicht überlappen, so daß ihre Trennung auch statistisch gesichert ist. Ausnahmen stellen solche Banden dar, die durch hohe Streuung ihrer Einzelwerte nicht dem Normalverteilungstest genügen und demzufolge kein Vertrauensiritervall zugemessen bekamen. E s sind — für 10 und mehr Einzelwerte ausgesucht — folgende B a n d e n : Unterlage
Banden-Nr. (jeweils fortlaufend von R f = 0 an gezählt)
36- 2 39- 4 9- 5 8-22 9- 2 9-49
4,13 10 9,10 8,13 8 10
Da diese Banden aber keine regelmäßige Verteilung in der Abstufung der Unverträglichkeit erkennen lassen, kann ihnen keine demgemäße Bedeutung zuerkannt werden. Eine weitere Möglichkeit, die Variabilität innerhalb der an einem Tage untersuchten Bäume ( = Kombinationen vom selben Reis und derselben Unterlage) zu untersuchen, ist die Bildung von Quotienten, die es gestatten, den Grad der Übereinstimmung im Hinblick auf vorhandene und nicht vorhandene Banden mathematisch auszudrücken. (Dabei kann „nicht vorhanden" auch bedeuten ,,vorhanden'', aber unter der Nachweisgrenze).
Arch. Gartenbau, B d . 31 (1983) H. 1
43
Nach Anordnung der an einem Termin untersuchten Gele mit ihren Banden in Blockform (waagerecht Gel-Nr., senkrecht Banden-Nr.) und entsprechender Homologisiervmg der Banden (siehe oben) läßt sich ein Überblick über die Zahl der Übereinstimmungen gewinnen. Wenn B = Gesamtzahl der zum Untersuchungstermin auftretenden Banden B' = Anzahl der Banden, die in jedem Gel homolog vertreten sind dann läßt sich der einfache Übereinstimmungsquotient formulieren: =
B ' : 100 — B ~
E s gibt in an, wieviele Banden eines Blockes ( = Untersuchungstermin — Unterlage) in jedem Gel vorhanden sind — bezogen auf die überhaupt vorhandenen Banden. Die Zahlenwerte für diesen Quotienten sind sehr unterschiedlich. Sie lauten: Tabelle 1
V
V
V
V
V
V
nv
nv
u
M 4
M 9
M 11
7-12
9-20
36-2
39-4
Üq %
47
66
61
72
77
61
42
F
nv
nv
nv
UV
UV
UV
UV
U
39-9
9-5
7-20
8-22
9-2
8-21
9-49
40
58
46
41
43
69
29
Üq
«o
V
= Verträglichkeitsgrad, aus der praktischen Erfahrung eingeschätzt (v — verträglich, nv = noch verträglich, uv = unverträglich) V = Bezeichnung der Unterlage Üq = Übereinstimmungsquotient
B e i einer anderen Betrachtungsweise werden die kombinatorisch möglichen Übereinstimmungen herangezogen: Wenn N = Gesamtzahl der Gele pro Untersuchungstermin N' = Anzahl der Gele, die jeweils eine bestimmte homologe Bande besitzen dann
gilt: zwischen N Gelen können für eine bestimmte Bande maximal
^
kombinatorische Übereinstimmungen bestehen. Diese Größe kann in Beziehung gesetzt werden zur Gesamtzahl der maximal kombinatorisch möglichen Übereinstimmungen im Block ( = Untersuchungstermin). Mathematisch formuliert erhält m a n : der kombinatorische Übereinstimmungsquotient
BJST'2-N'
B 1 0
«*
(N2 — N) B TT—
°_?(^-A-')-100
B-(N2-N)
44
R . BITTNF.Ü, Pfropfunverträglichkeits-Frühdiagnose
Sein Betrag ist in Tabelle 2 dargestellt : Tabelle 2 V
V
V
V
V
V
nv
nv
V
M 4
M 9
M 11
7-12
9-20
36-2
39-4
Üqk 0/ o
-31
87
65
81
85
70
64
V
nv
nv
nv
UV
UV
UV
UV
U
39-9
9-5
7-20
8-22
9-2
8-21
9-49
Üqk»o
59
61
59
59
65
79
46
'
Die wiederum nach den Verträglichkeiten geordneten Tabellen 1 und 2 lassen eine große Schwankung der Übereinstimmungsquotienten erkennen. E s ist kein Zusammenhang zwischen dem Grad der Verträglichkeit und den entsprechenden Quotienten zu erkennen, so daß auch diese Kennzahl keine Aussage zum Problem zu liefern vermag. Die Untersuchungen am Prüfquartier der Zuchtunterlagen wurden auch auf Rindenproben ausgedehnt (Vergleichende Betrachtung der Isoenzymspektren von Unterlage und Edelsorte pro Kombination und zwischen den verschiedenen Kombinationen). Da bei diesen Untersuchungen prinzipiell keine anderen Ergebnisse erhalten wurden — insbesondere keine charakteristischen Relationen zwischen Reis und Unterlage — erscheint es nicht notwendig, sie hier darzustellen, zumal sie eine noch größere Variabilität aufweisen. 7.
Diskussion
I n drei Untersuchungsserien wurde versucht, die eingangs dargelegten Hypothesen der Widerspiegelung des Verträglichkeitsgrades im Isoenzymmuster verschiedener Zuchtunterlagen bestätigt zu finden. F ü r die ersten beiden Serien findet die relativ nahe Verwandtschaft der untersuchten Formen in einer grundsätzlich ähnlichen Bandenstruktur ihre Bestätigung. Bei der hohen Heterozygotie des Apfels und dem allgemein variablen System der Peroxidasen ist es sicher nicht möglich, Parallelen zwischen Abstammung und Bandenmuster der wenigen hier vorliegenden F o r m e n herauslesen zu können. Dies wäre allenfalls bei einer statistischen Untersuchung ganzer Populationen erfolgreich. E s liegen uns in den einzelnen, bereits für die Unterlagenzüchtung selektierten Formen auch nur kleine Stichproben aus den gesamten Kombinationsmöglichkeiten vor, die es nicht erlauben, eventuelle Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Da die Vorhersage aber für den einzelnen Sämling Gültigkeit besitzen muß, sind hier den Möglichkeiten Grenzen gesetzt. Dies gilt offenbar in noch höherem Maße für die Verträglichkeit als einem sicher stark komplexen Merkmal. Durch die dritte Versuchsserie konnte ermittelt werden, daß ein deutlicher modifikativer Einfluß einiger Unterlagen auf die Enzymgarnitur des Edelreises vorhanden ist. Dies steht im Einklang mit der Beobachtung, daß eine ganze Reihe — wenn nicht im
45
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
Grund alle Merkmale — modifikativ von der Unterlage beeinflußt werden. Sie lassen sich aber in ihrer Richtung und Intensität nicht mit den Erfahrungen aus der Verträglichkeitsabstufung zur Deckung bringen. Die Anwendung verschiedener Variabilitätsmaße zeigte erhebliche Unterschiede zwischen den Zuchtunterlagen auf, es war aber auch hier nicht möglich, Korrelationen zur Verträglichkeit zu finden. Zusammenfassung An unveredelten Typen- und Zuchtunterlagen sowie an der auf ihnen veredelten Apfelsorte 'Golden Delicious' wurden mit Hilfe der Disk-Elektrophorese die Isoperoxidasen aus Blatt- und Rindengewebe analysiert. Die Bandenmuster zeigten — der Verwandtschaft der Formen entsprechend — Übereinstimmung im grundsätzlichen Aufbau. Einige Unterlagen verursachen charakteristische Bandenmodifikationen an den Blättern der Sorte. Nach vielfältiger Auswertung wird der Schluß gezogen, daß es die Variabilität nach ihrer Größe und Richtung nicht zuläßt, die gewonnenen Bandenmuster für die Analyse verwandtschaftlicher Beziehungen oder für die Frühdiagnose der Unverträglichkeit zu verwenden.
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Summary Title of the paper: Variability of peroxidase isoenzymes of the apple cultivar 'Golden Delicious' and of different apple rootstocks with regard to an early diagnosis of grafting-incompatibility In non-grafted type- and bred rootstocks and in the apple cultivar 'Golden Delicious' grafted on these forms isoperoxidases from leaf and bark tissue were analyzed by disc electrophoresis. According to the relationship within the forms, the banding patterns showed uniformity in the main structure. Some rootstocks cause charac
46
R . BÜTTNER, P f r o p f u n v e r t r ä g l i c h k e i t s - F r ü h d i a g n o s e
teristic modifications of bands in the leaves. After thorough analysis it is concluded that the variability of the banding patterns by magnitude and direction does not allow them to be used for an analysis of the degree of relationship or for early diagnosis of incompatibility. Für die sorgfältige und umsichtige technische Mitarbeit danke ich Frau M. GROSS und Frau J . BETKA.
Für die Einweisung in die Methodik und die großzügige Überlassung von Chemikalien bedanke ich mich bei Herrn Dr. J . SCHMIDT, Institut für Züchtungsforschung Quedlinburg. Die Konzeption, Erprobung und Durchführung der statistischen Auswerteverfahren wurde mit großer Bereitschaft von Frau Dr. M. HANDSCHAK durchgeführt. Zu biochemischen Fragen gab Herr Dr. G. SANDKE bereitwillig Auskunft.
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Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR DDR - 8057 Dresden Pillnitzer Platz 2
Arch. Gartenbau, Berlin 31 (1983) 1, S. 4 7 - 5 8 Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin SIEGFRIED
KRAMER
Wachstums und Ertrag von Süßkirschen auf Prunus avium und Prunus mahaleb mit Zwischenveredlung
Eingang: 27. April 1982
1.
Einleitung
Kleine Baumformen bei Süßkirschen werden in fast allen süßkirschenanbauenden Ländern angestrebt, um diese Obstart besser durchgängig mechanisieren zu können bzw. den Aufwand bei der Ernte von Hand wesentlich zu senken. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, besteht in der Ausnutzung der Gesetzmäßigkeit der Unterlagenwirkung. Durch schwachwachsende Zwischenveredlung, bei Verwendung von Prunus avium und Prunus mahaleb als Unterlage, bei letzterer auch zur Überbrükkung der Unverträglichkeit von Süßkirschensorten mit dieser Unterlage, wird versucht, kleinkronige Bäume zu erhalten ( B L A S S E u. B R I N G E Z U 1 9 6 6 , G A R N E R 1 9 6 8 , AREL'JAN
1970,
MEIER
1971,
KRAMER
1972,
1973,
KRAMER
U. S T Ö R T Z E R
1974,
Diese Möglichkeit wurde von den einzelnen Versuchsanstellern im unterschiedlichen Maße erreicht, wobei verschiedene Stufen der Unverträglichkeit zwischen Veredlungspartnern auftraten, die fast bis zum Totalausfall bei einigen Kombinationen reichten. Auch auf die größere Empfindlichkeit von Süßkirschen mit Zwischenveredlungen gegen biotische und abiotische Schadursachen, oft verbunden mit Baumausfällen, wird hingewiesen. Andererseits gibt es in der Praxis bereits gute Erfahrungen mit dem Anbau dieser Kombinationen ( S T Ö R T Z E R 1 9 7 6 , K R A M E R 1 9 8 0 , S T Ö R T Z E R U . K O C H 1 9 8 1 , V O G T U . K R A M E R 1 9 8 1 ) . Es ist deshalb erforderlich, solche Sorten-Unterlagenkombinationen mit Zwischenveredlung weiter zu prüfen. BRINGEZU
2.
1979,
STOLLE,
MEIER
U.REICHEL
1981,
VOGT
U. K R A M E R
1981).
Material und Methodik
I m Jahre 1976 wurde in der Versuchsstation Schinditz b. Camburg der Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin ein Feldversuch mit Süßkirschen gepflanzt . Die Standortbedingungen sind bei K R A M E R (1982) ausführlich dargestellt. Der Versuch wurde als drei-faktorielle Spaltanlage, Faktor A Faktor B Faktor C
6 Sorten (12 Bäume je Teilstück) 3 Varianten Kronengestaltung (4 Bäume je Teilstück) 2 Unterlagen (2 Bäume je Teilstück)
mit sechs Wiederholungen so gepflanzt, daß A zufällig im Gesamtversuch und die
48
S. KRAMER, Süßkirschen mit Zwischen Veredlung
Faktoren B und C zufällig in A verteilt waren. Der Pflanzabstand betrug 5 m, der Reihenabstand 6 m bei einer Höhendifferenz von Terrasse zu Terrasse von 1,0 . . . 1,4 m. Die Blattanalysen auf Nährstoffe wiesen zwischen den Unterlagen und Sorten keine signifikanten Differenzen auf. Der N-Gehalt variierte von 2,31 . . . 2,34 % in der Trockensubstanz im günstigen Versorgungsbereich, während der K-Gehalt mit 1,40 . . . 1,45 % TS zu niedrig lag und der Ca-Gehalt mit 1,35 % TS noch zufriedenstellend war. Der am .Nordhang mit dem Klassenzeichen der Bodenschätzung von L 3 D 70/72 gelegene Feldversuch wies f ü r die Unterlage Prunus mahaleb sehr ungünstige Wachstumsbedingungen auf, die durch clie Graseinsaat zur Verhinderung der Erosion noch zusätzlich verschlechtert wurden. Es mußten deshalb auch erhebliche Baumausfälle ( K R A M E R 1982) verzeichnet werden. Außerdem wurden an einigen Standorten des K O V Halle-Saale-Obst Erhebungen (30 . . . 110 Bäume je Kombination) vorgenommen. Die Auswertung der Versuche erfolgte nach bekannten Methoden (WEBER 1980) wobei die Signifikanzgrenze bei a = 5 °/0 gezogen wurde.
3.
Ergebnisse
Die Stammquerschnittsfläche, als Ausdruck der Wuchsstärke, weist zwischen den Unterlagen-Kombinationen sehr große Differenzen auf, die in den ersten 10 Standjahren zunehmen (Abb. 1). Eine weitere Differenzierung ist vor allem zwischen starkwachsenden Sorten auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung zu erwarten. Die auf Pr. mahaleb stehenden Sorten haben die Periode des s t a r k e n Wachstums bereits abgeschlossen. Die Reihenfolge der Sorten entspricht auf dieser Unterlage aber nicht den bekannten Wuchsstärken der Sorten. Diese sortenspezifische Wuchsstärke spiegelt sich aber in der Reihenfolge f ü r den Stammquerschnitt bei Verwendung der Unterlage Pr. avium wieder. Der Verlauf der K u r v e n f ü r die Stammquerschnittsfläche der Kombinationen auf Pr. mahaleb in Prozent zu Pr. avium zeigt bereits ein J a h r nach der Pflanzung eine spezifische Wuchsminderung von 10 . . . 50 % (Abb. 2). I n den ersten S t a n d j a h r e n liegen die Sorten 'Altenburger Melonenkirsche', 'Spansche K n o r p e l ' und 'Badeborner' in der Wuchsstärke bereits unter den Sorten 'Teickners Schwarze Herzkirsche', 'Kassins F r ü h e ' und ' K n a u f f s Schwarze'. I n der Reihenfolge dieser Sorten gibt es bis zum J a h r e 1978 noch eine Verschiebung zuungunsten der Sorte 'Teickners Schwarze Herzkirsche'. Die Variationskoeffizienten f ü r dieses Merkmal liegen zwischen s % = 3 7 . . . 4 7 bei Kombinationen auf Pr. mahaleb und bei s^jü = 31.. .39 Pr. avium, sie liegen damit bei beiden Unterlagen im g'eichen Größenbereich- Das Kronenvolumen der Kombinationen auf Pr. avium folgt (mit Ausnahme der Sorten 'Kassins Frühe' und 'Knauffs Schwarze', bei denen ein Stellentausch auftritt), der bekannten Wuchsstärke und der Kurvenverlauf in Abbildung 3 läßt erkennen, daß noch eine weitere Differenzierung möglich ist. Die Kombinationen auf Pr. mahaleb bleiben in diesem Merkmal mit zunehmender Standzeit stärker im W a c h s t u m zurück, wobei die Rangfolge der Sorten bei den Merkmalen S t a m m q u e r schnittsfläche und Kronenvolumen gleich ist. Sehr aussagekräftig ist die Abbildung 4, aus der hervorgeht, daß nach 11 S t a n d j a h r e n drei Kombinationen auf Pr. mahaleb
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
49
Abb. 1 Stammquerschnittsfläche bei Süßkirschensorten auf Pr. avium (obere Kurven) und auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' (untere Kurven) A ='Altenburger Melonenkirsche', B = 'Badeborner', K = 'Kassins Frühe', K n = ' K n a u f f s Schwarze', S = 'Spansche Knorpel', T = ' T e i c k n e r s Schwarze Herzkirsche'
unter 30 % des Kronenvolumens im Vergleich zu Pr. avium, aufweisen, wobei dieser Wert von jeweils sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen erreicht wird. Die Variationskoeffizienten für das Kronenvolumen liegen bei den Kombinationen auf Pr. mahaleb bei s % = 66 und auf Pr. avium bei s % = 50 und lassen damit eine verhältnismäßig gute Einheitlichkeit erkennen. Die Merkmale des Verzweigungssystems, die zur Charakterisierung der Struktur der Ertragskapazität herangezogen wurden, weisen bei gleicher Stärke der Astbasis signifikante Differenzen im Längenwachstum, der Verzweigungszahl und dem Infloreszenzbesatz an der Basis des einjährigen Langtriebes auf, nicht aber im Bukettsproßbesatz" und der Anzahl Früchte (Tab. 1), woraus geschlossen werden kann, daß die reproduk1 Arch. Gartenbau, Bd. 31, H. 1
50
S.
Khambk,
S ü ß k i r s c h e n mit Zwischen Veredlung
Vo Stf
Abb. 2 Stammquerschnittsfläche von Süßkirschensorten auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' in Prozent zu den gleichen Sorten auf Pr. avium (Sortenbezeichnung siehe Abb. 1). t i v e T e n d e n z d e s V e r z w e i g u n g s s y s t e m s d e r K o m b i n a t i o n e n a u f Pr. mahaleb a u s g e p r ä g t ist.
stärker
D e r E r t r a g ist d a s e n t s c h e i d e n d e K r i t e r i u m f ü r d i e A n b a u w ü r d i g k e i t e i n e r
Sorten-
Tabelle 1 Mittelwerte (x) u n d Variationskoeffizienten (s % ) f ü r Merkmale des Verzweigungssystems im Mittel von sechs Süßkirschensorten auf den Unterlagen Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung u n d Pr. avium im J a h r e 1974 (Signifikante Differenzen bei a = 5 °/0 mit verschiedenen Buchstaben gekennzeichnet, je Unterlage n — 72) Merkmal Basisquerschnittsfläche des Astes (cm 2 ) Länge 1—3jährig (cm) Verzweigungen (Stück) Bukettsprosse am 3jährigen Ast (Stück) Bukettsprosse am 2jährigen Ast (Stück) Infloreszenzen an der Triebbasis (Stück) F r ü c h t e am 4jährigen Astabschnitt (Stück) F r ü c h t e am 3jährigen Astabschnitt (Stück) Früchte am 2jährigen Astabschnitt (Stück) Früchte insgesamt
Pr. X
mahaleb
« %
Pr. X
1,5 a 145,7 a 2,4 a
54 68 104
1,5 a 209,7 b 4,3 b
45 59 75
5,6 a
56
5,1 a
59
12,1 a
82
9,5 a
103
27,3 a
66
37,6 b
62
7,2 a
106
6,4 a
99
21,9 a
120
16,7 a
131
95 93
16,6 a 39,6 a
78 81
11,5 a 40,7 a
avium
51
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
m3 KV
uo
35
30-
25-
20
15
10-
1971 1972 19741976 1978 Abb. 3 Kronenvolumen von Süßkirschensorten auf Pr. avium (obere Kurven) und auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' (Sortenbezeichnung siehe Abb. 1).
Unterlagen-Kombination. Zwischen den K o m b i n a t i o n e n auf den beiden Unterlagen t r e t e n die erwarteten Differenzen im E r t r a g auf, denn die größeren K r o n e n v o l u m e n auf der Unterlage Pr. avium, haben auch höhere E r t r ä g e je B a u m zur Folge, d a b e i sind die Sorten jedoch differenziert zu betrachten. Die Sorten 4 bis 6 erreichen auf der Unterlage Pr. mahaleb meistens n u r weniger als 20 ° j0 des E r t r a g e s im Vergleich zur Unterlage Pr. avium. Bei den Sorten 1 bis 3 ist dieser Prozentanteil etwa doppelt so hoch (Tab. 2). Die E r t r ä g e je H e k t a r müssen u n t e r B e a c h t u n g der B a u m g r ö ß e n u n d d a m i t der B a u m z a h l je H e k t a r gesehen werden. Selbst bei dem ungünstigen S t a n d o r t f ü r die Unterlage Pr. mahaleb liegen die auf der Grundlage der erhobenen B a u m e r t r ä g e berechneten H e k t a r e r t r ä g e leicht über den E r t r ä g e n der K o m b i n a t i o n e n auf Pr. avium (Tab. 2). Der spezifische E r t r a g (kg/m 3 Kronenvolumen) ist im J a h r e 1975 bei den K o m b i n a t i o nen auf beiden Unterlagen gleich. Sehr deutlich heben sich aber die Sorten 4 bis 6
52
S . KRAMER, Süßkirschen mit Zwischenveredlung
Tabelle 2 Ertrag in kg/Baum kumulativ 1971 und 1973 sowie 1975 und 1976 bei sechs Süßkirschensorten auf Pr. avi'i und Pr. mahaleb mit Zwischen Veredlung 'Köröser' sowie berechnete Erträge in dt/ha bei Pflanzweiten v 5,0 X3,5 m für Pr. mahaleb und 6 X8 m für Pr. avium (Signifikante Differenzen bei a = 5 % durch verschiede Buchstaben gekennzeichnet)
Sorte Merkmal 1. Ivassins Frühe 2. Teickners Schwarze Herzkirsche 3. Knauffs Schwarze 4. Altenburger Melonenkirsche 5. Spansche Knorpel C. Badeborner ä1 ... 3 X- 4 . . . 6 Bäume/ha
Ertrag kg/B 1971 -f 1973 Pr. mahaleb M = 22 . . . 35
Pr. avium n = 34 . . . 36
Ertrag in kg/B 1975 Pr. mahaleb n = 18 . . .. 35
Pr. avium » = 33 . . . 36
Ertrag in kg/B 1976 Pr. mahaleb ra = 18 . . .35
Pr. avium ?i = 33 . . .
1.1 a
1.9 a
4,4 a
8,3 a
1,5 a
6,4 a
6,3 a
20,3 b
6,7 a
19,9 b
1.9 a
6,0 b
9,1 a
19,2 b
1,9 a
6,0 b
4.2 a
4,7 a
1,1 a
7,6 b
2,7 a
9,8 a
2,5 a
17,6 b
2,2 a
18,9 b
3,8 a
3,7 a
6,2 a
1,8 a
8,7 b
4,0 a
20,1 b
1,5 3,5
4,8 9,5
6,6 1,7
4,8 3,5
11,5 21,8
570
200
570
15,9 ' 11,7 200
2,9 a
570
3,1 a
35,6 b
200
Ertrag in dt/ha x 1 ... 3
8,6
9,6
37,6
31,8
27,4
23,0
Ertrag in dt/ha x 4... 6
20,0
19,0
9,7
23,4
20,0
43,7
auf Pr. mahaleb von der Unterlage Pr. avium ab. Sowohl a m Mittelwert als auch in der wesentlich größeren Streuung ist zu erkennen, daß diese Kombinationen Störungen im Wuchs- und Ertragsverhalten aufweisen. Bei verträglichen Kombinationen an Standorten mit günstigeren Bedingungen für die Unterlage Pr. mahaleb treten auch höhere spezifische E r t r ä g e auf, die zwischen 1,1 . . . 2,2 k g / m 3 K V liegen. E i n Vergleich bei der Sorte 'Knauffs Schwarze' an verschiedenen Standorten läßt das erkennen (Tab. 4). Die Ungunst des Standortes „Schinditz" für die Unterlage Pr. mahaleb wird aus dem Vergleich mit anderen Standorten deutlich. I m Mittel der Standorte bewirkt die Kombination mit Pr. mahaleb und Zwischenveredlung 'Köröser' eine Wuchsminderung auf 64 % im Vergleich zu Pr. avium. Dementsprechend sind auch die Stand-
53
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
% KV 90 80-
70' 60-
50 40-
Kn T
30Abb. 4 Kronenvolumen von Siißkirschensorten auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' in Prozent zu den gleichen Sorten auf Pr. avium (Sortenbezeichnung siehe Abb. 1)
S -A •B
20 10-
1971 1972
1 1974
1978
19 76
Tabelle 3 Spezifischer Ertrag (kg/m3 Kronenvolumen) und Variationskoeffizient (s % ) für sechs Süßkirschensorten auf Pr. avium, und Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' 1975 Sorte
kg/m3 K V
kg/m3 K V X
«°/o
Pr. mahaleb
Pr. avium
Pr. mahaleb
0,6
0,5
97
Pr. avium
1. Kassius Frühe 2. Teickners Schwarze Herzkirsche 3. Knauffs Schwarze 4. Altenburger Melonenkirsche 5. Spansche Knorpel 6. Badeborner
0,8 0,9
0,8 1,0
46 50
44 41
0,4 0,4 0,5
0,7 0,8 0.3
123 114 128
42 71
X 1
0,!
0,8
64
47
0,4
0,6
122
3
X4 . . . 6
flächen für diese K o m b i n a t i o n e n zu vermindern, w o b e i aus technologischen Gründen ein einheitlicher Reihenabstand erforderlich ist und die unterschiedlichen W u c h s stärken der Sorten durch Variationen des Pflanzabstandes berücksichtigt werden.
4.
-Diskussion der Ergebnisse
Die Veränderung der Wuchsstärke v o n Apfelgehölzen ist durch die W a h l verschiedener Unterlagen leicht möglich. Bei Süßkirschen ist die Variation der B a u m g r ö ß e durch Unterlagenwahl erst viel später, eigentlich erst in den 60er Jahren verstärkt versucht worden. Die direkte Veredlung auf Pr. mahaleb
führte bei einigen Sorten zur
S. KRÄMER, S ü ß k i r s c h e n m i t Z w i s c h e n v e r e d l u n g
54
Tabelle 4 Merkmale des Verzweigungssystems sowie Baumertrag (kg/B) und Spezifischer Ertrag (kg/m° Kronenvolumen) der Sorte 'Knauffs Schwarze' auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' an verschiedenen Standorten sowie auf Pr. avium am Standort Schinditz Länge der Achse 1—3jähr. cm
Anzahl Bukettsprosse Öjähr. 2jähr. Stück
Standort 1 Standort 2 Standort 3 Schinditz
389 382 298 212
8 5 8 6
Pr. avium Schinditz
354
7
Standorte
Anzahl Verzweigungen
Kronenvolumen
Ertrag in
Ertrag in
Stück
mj
kg/ß.
kg/m:i K V
34 40 20 22
5.0 4.2 4.7 3,5
5,1 4,4 6.3 4.3
7.3 3,1 7.6 1,9
1.5 0.7 1,2 0,8
27
5,0
7,8
6,0
0,7
Unverträglichkeit und bei verträglichen Sorten war der Wuchs nur wenig im Vergleich zu Pr. avium vermindert, sogar in einzelnen Fällen gesteigert ( A U M U E L L E R 1 9 6 0 ) . Da es weder bei Pr. avium noch bei Pr. mahaleb Klone mit wesentlich verminderter Wuchsstärke gab, wurde die Gesetzmäßigkeit der Unterlagenwirkung genutzt und versucht, durch Zwischenveredlungen eine Wuchsminderung der Siißkirschensori en zu erreichen ( B L A S S E U. B R I N G E Z U 1 9 6 6 , M E I E R U. R E I C H E L 1 9 6 6 , M A U R E R 1 9 7 6 ) . Beim Apfel stellten M Ö C K E L , K R A M E R U. P R O B O C S K A I ( 1 9 8 1 ) fest, daß für praktische Zwecke zur Variation des Wuchs- und Ertragsverhaltens nur Zwischenveredlungeri mit sehr schwachem Wuchs zu empfehlen sind. Die Anzahl der Veredlungsstellen bei Unterlagen-Austauschversuchen sowie die Verwendung von Zwischenveredlungen mit geringer Wuchsdifferenz zur Unterlage, führt nicht zur Wuchsminderung. Das wird durch die Versuche von B R I X G E Z U 1 9 7 9 auch bei Süßkirsche festgestellt, da sich die Kronenvolumen der Sorte 'Spansche Knorpel' auf Pr. avium sowie mit Zwischenveredlungen von 'Spansche Knorpel' und einigen Sauerkirschsorten nicht signifikant unterschieden. Der Effekt der Wuchsminderung durch Unterlagen wird auf den unterschiedlichen Anteil lebenden Gewebes im Vergleich zum Holzflächenanteil zurückgeführt, wobei die damit verbundene Atmungsintensität zu physiologisch unterschiedlichen Leistungen führt. Die Versuche von
ROBERTS
PARRY
(1972)
U. B L A N E Y ( 1 9 6 7 ) , L O C K A R D U. L A S H E E N ( 1 9 7 1 ) und mit Zwischenveredlungen verschiedener Art, Länge und Position ergeben eine um so größere Wuchshemmung, je länger das Zwischenveredlungsstück war, trotzdem ist der Einfluß der Unterlage stärker, als der einer Zwischenveredlung. S C H W O P E ( 1 9 6 1 ) kommt zu dem Schluß, daß die Länge des Stammes bei aufgeputzten Sauerkirschbäumen den Ertrag und das Wachstum vermindert. Bei diesen Ergebnissen ist an die Untersuchungen von F E U C H T U. T A N R I S E V E R ( 1 9 7 6 ) zu denken, die an einem umfangreichen Material von Prunusarten einen Zusammenhang zwischen der Struktur des Phloems, besonders des Siebplattenanteils und der Wuchsstärke fanden. Sie sehen in der starken Verminderung des Phloemtransportes, der aus der Reduktion des Siebröhrenvolumens zu schließen ist und mit der Länge der Zwischenveredlung zunimmt, einen gewichtigen Grund für die Wuchshemmung. Die Zwischenveredlungssorte 'Köröser' in den vorliegenden Untersuchungen wurde nicht auf ihren Siebröhrenanteil im Phloem im Vergleich zu Süßkirschensorten geU. R O G E R S
Arcli. (¡artenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
55
prüft. Offensichtlich haben aber Sauerkirschen nach den A n g a b e n v o n FEUCHT U. TANRISEVER (1976) eine geringere Anzahl und auch kleinere Siebplatten, wie aus dem Vergleich von 'Schattenmorelle' und ' H e d e l f i n g e r ' hervorgeht. Demnach konnte die wuchsbremsende Wirkung v o n ' K ö r ö s e r ' als Zwischenveredhmg auf die Transportkapazität des Phloems zurückgeführt werden. Die Wuchsstärke einer SortenZwischenveredlung-Unterlagen-Kombination ergibt sich aus den Wechselwirkungen, die vor allem nach mehreren Standjahren, aus dem Verhältnis v o n Sproßverzweigungssystem ( K r o n e ) und Wurzelsystem hervorgehen. Das zeigt sich auch in der A b b i l dung 4. Dabei wird deutlich, daß die Sorten 'Spansche K n o r p e l ' , 'Altenburger Melonenkirsche' und 'Badeborner' nach 11 Standjahren mit einem um =-70 % verminderten K r o n e n v o l u m e n bei der K o m b i n a t i o n Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung im Vergleich zu Direkt Veredlung auf Pr. avium zu den unverträglichen K o m b i n a t i o n e n gehört, da nach WOLFRAM (1979) bei einer Wuchsbremsung gegenüber Pr. avium v o n über 30 11 0 erfahrungsgemäß Unverträglichkeit vorliegt. Die für diese Sorten festzustellende Unverträglichkeit ergibt sich auch aus dem Ertragsverhalten und der wesentlich größeren Variationskoeffizienten für den spezifischen Ertrag. Allerdings wären nach Definition v o n WOLFRAM (1979) auch die Sorten 'Kassins Frühe', ' K n a u f f s Schwarze' und 'Teickners Schwarze Herzkirsche' unverträglich, da ihre Wuchsbremsung bei K o m b i n a t i o n e n mit Pr. mahaleb und Zwischen Veredlung auch über 30 0 0 im Vergleich zu Pr. avium liegt. ( A b b . 4). Jedoch ist der Standort für die Unterlage Pr. mahaleb ungünstig. Auf anderen Standorten betrug z. B . b e i ' K n a u f f s Schwarze' die Wuchsminderung 20 . . . 35 0 0 , in Schinditz dagegen 44 ° 0 . Aus der Abbildung 4 geht auch der z. T . (Z. B . 'Altenburger Melonenkirsche') sehr unterschiedliche Verlauf der Wuchsminderung zwischen den Jahren und Sorten hervor, wobei die Tendenz weiterer Differenzierung mit dem 11. Standjahr noch nicht abgeschlossen ist. So vertritt FLOOR (1963) die Auffassung, daß die Zwischenveredlung eine wuchsbremsende Frühwirkung hat und mit zunehmender Standzeit die Wechselwirkung Sproß/Wurzel also Sorte/Unterlage in den Vordergrund tritt. Der Verlauf der Wuchsstärkekurven in der Abbildung 4 ist nicht mit Sicherheit auf diese Früh- und Spätwirkung zurückzuführen, obwohl bei einer ganzen Reihe von Sorten 1976 eine U m k e h r zu starkem Wuchs auftritt. D i e Sorten 'Kassins Frühe', ' K n a u f f s Schwarze' und 'Teickners Schwarze Herzkirsche' bringen in der Ertragssumme bis zum 13. Standjahr nach STOLLE, MEIER U. REICHEL (1981) auf Pr. mahaleb mit ' K ö r ö s e r ' als Zwischenveredlung wesentlich höhere Erträge als bei Veredlung auf Pr. avium. Unter Einschränkung des Standortes der vorliegenden Untersuchungen kann das günstige Ertragsverhalten dieser K o m b i nationen bestätigt werden ( T a b . 2 und 3). Auch cler Vergleich der v e g e t a t i v e n Merkmale mit den generativen in Teilverzweigungssystemen verschiedener Süßkirschensorten in K o m b i n a t i o n mit Pr. mahaleb! Zw\schenveredlung und Pr. avium weisen auf ein günstiges Ertragsverhalten der ersteren K o m b i n a t i o n hin (Tab. 1). Die z. T . recht günstigen Ertragsergebnisse der auf Pr. mahaleb/'Köröser' unverträglichen Sorte 'Spansche K n o r p e l ' sowie die A n f a n g s erträge v o n 'Altenburger Melonenkirsche' (Tab. 2) und der Verlauf des K r o n e n v o lumens ( A b b . 4) bei dieser gleichfalls unverträglichen K o m b i n a t i o n mit Pr. mahaleb/ ' K ö r ö s e r ' , wie es auch v o n STOLLE, MEIER und REICHEL (1981) nachgewiesen werden konnte, lassen recht komplizierte Beziehungen zwischen Wuchs, E r t r a g und U n v e r träglichkeit erkennen. Die Wuchsstärke der Sorten ist, wie man bei den angeführten
56
S. KRAMER, Süßkirschen mit Zwischenveredlung
Sorten erkennen kann (Abb. 1 u. Abb. 2), kein Kriteriuni für die Unverträglichkeit mit Pr. mahaleb/'JiÖTÖser'. So einleuchtend die Wuchsbremsung auf die Struktur des Phloems zurückführbar ist, kann sie nicht allein für die Unverträglichkeit verantwortlich sein. Der Anbau verträglicher Kombinationen von Süßkirschensorten mit Pr. malialeb und Zwischenveredlung stellt höhere Anforderungen an das Pflanzmaterial und die Pflanzung ( K K A M E B 1 9 8 0 ) , setzt günstige Standorte für Pr. mahaleb voraus ( S T Ö K T Z E E u. a. 1 9 7 6 , S T O L L E , M E I E R U. R E I C H E L 1 9 8 1 ) u n d k a n n b e i P f l a n z a b s t ä n d e n v o n
5,5x3 . . . 4,5 m und entsprechenden Pflegemaßnahmen im langjährigen Mittel höhere Erträge als auf Pr. avium bringen ( V O G T U. K B A A J E K 1 9 8 1 ) . Die kleineren Baumformen ergeben besonders bei den von Hand zu pflückenden Herzkirschen große Vorteile. Frau Dr. habil. STÖRTZER und Dipl. Landw. TH. STÖKTZER planten und leiteten die Pflanzung des Versuches. Ihnen und der L T A RENATE BRETSCHNEIDER, die für die Datenerhebung verantwortlich zeichnet, sei hier herzlich gedankt. Für die Pflege und Ernte des Versuches danke ich dem Kollektiv der Versuchsstation Schinditz unter Leitung von Gartenbauingenieur SCHÄFER.
Zusammenfassung Im Vergleich zu Süßkirschensorten auf Pr. avium führte eine Veredlung auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung 'Köröser' bei den Sorten 'Kassins Frühe', 'Knauffs Schwarze' und 'Teickners Schwarze Herzkirsche' zu einer Verminderung des Kronenvolumens nach 10 Standjahren auf 32 . . . 55 %, während sich bei den Sorten 'Altenburger Melonenkirsche', 'Spansche Knorpel' und 'Badeborner' das Kronenvoluemen auf 18 . . . 28 % verminderte. Diese Sorten wiesen eine Unverträglichkeit auf, die mit geringen spezifischen Erträgen und einer hohen Ertragsstreuung verbunden war. Verträgliche Kombinationen auf Pr. mahaleb mit Zwischenveredlung sind auf geeigneten Standorten und entsprechenden Pflegemaßnahmen, bei Pflanzabständen von 5,5x3 . . . 4,5 m, den Veredlungen auf Pr. avium im Ertrag überlegen.
Pe3io:ue Ha3BaHiie paooTti: POCT II ypoiKaii lepeniHH Ha Prunus mahaleb c lipoMeJKVTOHHHM no^ßoeji
avium 11
Prunus
Do cpaBHeHnjo c copTaMii nepeniHii, npiiBHTHMM Ha Pr. avium, BLipamiiBaHjie COPTOB KaccHHC Opioe, KHayKe n.iomaan iniTamm 5.5x3 . . . 4.5 >r, ripeBocxojiHT no ypo/Kaio copTa Ha Pr. avium.
Arch. Gartenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
57
Summary T i t l e of t h e p a p e r : G r o w t h a n d y i e l d of s w e e t c h e r r y v a r i e t i e s o n avium a n d Prunus mahaleb w i t h i n t e r g r a f t i n g
Prunus
I n c o m p a r i s o n w i t h sweet c h e r r y v a r i e t i e s o n Prunus avium, the varieties 'Kassins Frühe', 'Knauffs Schwarze', and 'Teickners Schwarze Herzkirsche' rooted on Prunus mahaleb w i t h i n t e r g r a f t e d ' K ö r ö s e r ' s h o w e d a r e d u c t i o n of t h e c r o w n v o l u m e t o b e t w e e n 3 2 a n d 5 5 % a f t e r 10 y e a r s f r o m p l a n t i n g . I n t h e v a r i e t i e s ' A l t e n b u r g e r M e lonenkirsche', 'Spanische Knorpel', and 'Badeborner' the crown volume w a s dimini s h e d t o 18 t o 2 8 % . T h e s e v a r i e t i e s f a i l e d t o t o l e r a t e g r a f t i n g a n d r e s p o n d e d w i t h lower specific yields a n d high yield variations. A t suitable sites and plant spacing of 5 . 5 x 3 t o 4 . 5 m , c o m p a t i b l e c o m b i n a t i o n s o n Prunus mahaleb w i t h i n t e r g r a f t i n g p r o v e d t o o u t y i e l d t h e g r a f t i n g s o n Prunus avium, b u t a d e q u a t e t r e a t m e n t will b e required.
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S. KRÄMER, Süßkirschen mit Zwischenveredhing
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STÖRTZER,
Anschrift des Autors: Prof. Dr. Dr. h. c. S . K R A M E R Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin W B Obstproduktion D D R - 1297 Zepernick Wilhelm-Pieck-Str. 53a
A r t h . G a r t e n b a u , Berlin 31 (1983) 1. S. 5 9 - 6 9 Sektion G a r t e n b a u der H u m b o l d t - U n i v e r s i t ä t zu Berlin ABDULLA ABBAS u n d
SIEGFRIED
KBAMER
Untersuchungen an einem Erdbeersortiment
E i n g a n g : 25. Mai 1982
1.
Einleitung
Die Sorte ist ein'Produktionsmittel, das entscheidenden Einfluß auf das Ergebnis der P r o d u k t i o n hat. Bei gleichen Aufwendungen im P r o d u k t i o n s v e r f a h r e n k ö n n e n in Abhängigkeit von der verwendeten Sorte sehr unterschiedliche E r t r ä g e u n d F r u c h t qualitäten erreicht werden. Andererseits ergeben sich aus der Veränderung, z. B. der Intensivierung von Produktionsverfahren, auch andere E i n s c h ä t z u n g e n über die zu verwendenden Sorten. Es ist deshalb notwendig, größere Sortimente, besonders bei O b s t a r t e n mit eifiem schnellen Umtrieb, immer wieder vergleichend zu beurteilen, u m gegebenenfalls d a r a u s Schlüsse f ü r eine e x a k t e S o r t e n p r ü f u n g abzuleiten oder auf bestimmte Tendenzen in der Sortimentsentwicklung hinzuweisen.
2.
Material und Methodik
Die Untersuchungen wurden an einem Sortiment von 42 Sorten vorgenommen, wobei ein Vergleich unterschiedlicher E r t r a g s j a h r e möglich war, da das Sortiment I am 26. 9. 1977 gepflanzt wurde u n d das Sortiment I I am 1. 9. 1978. Die U n t e r s u c h u n gen wurden 1979 an ein- und zweijährigen Pflanzen u n d 1980 a n zwei- u n d dreijährigen P f l a n z e n d u r c h g e f ü h r t . J e Sorte u n d E r t r a g s j a h r s t a n d e n 10 P f l a n z e n zur Verfügung, wobei die Erfassung der E r t r ä g e 1978 sowie in allen Versuchsjahren verschiedene B o n i t u r e n an Einzelpflanzen vorgenommen wurden. Die B o n i t u r e n der Blüte u n d Reife erfolgten allgemein im Abstand von 2 Tagen, wobei als Beginn 10 n „ der Merkmalsausbildung, als H a u p t b l ü t e oder -reife eine Ausprägung von 80 0 0 des Merkmals u n d als E n d e wiederum 10 " „ der Merkmalsausbildung als Grenze galt. J e d e n zweiten Tag oder zumindest dreimal in der Woche wurde jede Sorte (7 . . . 12 E r n t e d u r c h g ä n g e ) geerntet, wobei die F r u c h t a n z a h l , G e s a m t f f u c h t m a s s e sowie Anteil Verkaufsware (IA, A u n d B-Sortierung) sowie C-Anteil u n d B o t r y t i s f r ü c h t e erfaßt wurden. F ü r die organoleptische W e r t p r ü f u n g wurde eine Analyse der Geschmacksempfind u n g der P r ü f e r vorgenommen. Zuckerlösungen von 5000 bis 12500 p p m in Abstufungen von 2500 p p m sowie 1500 u n d 20000 p p m waren bei unterschiedlicher Anordnung in die richtige Reihenfolge zu sortieren. Bei allen P r ü f e r n k o n n t e n die Stufen 10000 p p m u n d 12500 p p m nicht deutlich unterschieden werden. F ü r die Ge-
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schmacksanalyse auf Säure fand Essigsäure in Abstufungen von 35 ppm bis 75 ppm in Stufen von 10 ppm sowie eine Konzentration von 100 ppm Verwendung. Die Beurteilungen der Prüfer waren bei den benachbarten Stufen 45 und 55 ppm sowie 55 und 65 ppm nicht immer einheitlich. Insgesamt bestand keine Veranlassung, die Bonitur auf der Grundlage der Geschmacksanalyse zu korrigieren. Bei den zur Auswertung herangezogenen 5 Prüfern handelte es sich um weibliche Personen im Alter von 24 bis 46 Jahren, die als technische Mitarbeiter auch in Erdbeerversuchen tätig waren. Die Bonitur der Merkmale erfolgte nach 5 Noten bei Ausprägung der Merkmale in Anlehnung an das „Karlsruher Bewertungsschema" (SCHMITT, OTT u n d SCHTTPHAN 1953), in d e m die N o t e 1 f ü r u n g ü n s t i g e M e r k m a l s a u s p r ä g u n g
gegeben wird. Die Berechnung des Gütegrades der Sorten erfolgte nach den Merkmalen Geschmack (Ge), Konsistenz (K), Geruch (G) und Farbe (F), bei unterschiedlicher Bewertung der Merkmale nach folgender Formel: Gütegrad = g(Ge) • 4 - * ( K ) - ^ ( G ) • 2+*(F) Für die biostatistische Analyse des Datenmaterials fanden bekannte Methoden Anwendung (WEBER 1980). Wenn keine speziellen Signifikanzgrenzen angegeben sind, wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit von x = 5 % zugrunde gelegt.
3.
Ergebnisse
Die Einzelpflanzenerträge des Sortiments in Zepernick entsprechen Hektarerträgen, die zwischen 40 und 190 dt liegen. Sie erreichen damit ein praxisübliches Niveau, das aber für Kleinparzellen als niedrig anzusehen ist. Tabelle 1 Einzelpflanzenertrag (g) und mittlere Einzelfruchtmasse in einem Erdbeersortinient in den Jahren 1979/80 Varianten
Zepernick einjährig 1979 zweijährig 1980 zweijährig 1979 dreijährig 1980 Italien (SANSAVINI 1978) einjährig 1977
Anzahl Sorten n
Einzelpflanzenertrag in g x s
°/o
Mittlere Einzelfruchtmasse in u x s0
0
40 42 40 15
81,0 379,5 306,2 -
34,5 35,8 44,1 -
8,0 8,6 8.0 3,7
29,8 32,4 34,3 4S.4
50
502,7
25,1
12,4
18,6
Hier wirkt sich die bewußt eingehaltene praxisübliche Bestandspflege aus und die ungünstige Pflanzenentwicklung des einjährigen Sortiments von 1979. Das spiegelt sich auch in der mittleren Einzelfruchtmasse wider, die im zweijährigen Bestand 1980 größer ist als im einjährigen. Die Variationskoeffizienten für den Ertrag und die mittlere Einzelfruchtmasse liegen im gleichen Größenbereich. Der Einzelpflanzen-
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ertrag bei zweijährigen Pflanzen weist die größte Häufigkeit bei 4 2 0 g/Pflanze auf, wobei in den darunter liegenden K l a s s e n der Häufigkeitsverteilung bis zur e x t r e m niedrigsten K l a s s e n m i t t e mit 180 g/Pfl. mehr S o r t e n enthalten sind, als in den oberen Klassen mit dem E x t r e m w e r t von 670 g / P f l . Dagegen ist bei der Einzelfrucht masse die größte Häufigkeit bei 7 g / F r u c h t zu verzeichnen, wobei m e h r S o r t e n über diesem Mittel als darunter liegen. E i n Vergleich der S o r t i m e n t e in Zepernick mit dem italienischen Sortiment spiegelt im allgemeinen die günstigeren klimatischen Bedingungen I t a l i e n s wider. E i n direkter Vergleich ist nur bei gleichen Sorten möglich. E s k o n n t e n folgende S o r t e n in beiden S o r t i m e n t e n verglichen werden: 'Aliso', 'Cambridge F a v o r i t e ' , 'Gorella', 'Midway', ' P o c a h o n t a s ' , ' R e d Gauntlet', 'Senga D u l c i t a ' , 'Senga Gigana', ' S o u v e n i r ' , Surprise des Halles', ' T i o g a ' . ( T a b . 2) Tabelle 2 Ertrag (g/Pflanze) und mittlere Einzelfruchtmasse (g) sowie Variationskoeffizienten von 11 gleichen Erdbeersorten in einem Sortiment in Zepernick (DDR) und Italien (Sansavini 1978) Standort
Ertrag X
Zepernick Italien
462,7 530,2
(g/Pflanze) Einzelfruchtmasse (g) X *% «% 41,3 21,2
10,1 11,8
21,4 17.3
I n Tabelle 2 k o m m t zum Ausdruck, daß günstige Umweltbedingungen grundsätzlich die Variabilität vermindern. Zwischen der Rangfolge der S o r t e n bestehen weder im E r t r a g (r = 0,33) noch bei der Einzelfruchtmasse (r = 0 , 0 1 ) Beziehungen. D a b e i ist interessant, daß einige S o r t e n unter diesen sehr unterschiedlichen Bedingungen gleiche Stellung in der Rangfolge einnehmen, so z. B . die S o r t e 'Surprise des Halles' bei beiden Merkmalen, die S o r t e ' S o u v e n i r ' beim E r t r a g und mit nur geringen A b weichungen in der Rangfolge bei beiden Merkmalen folgen die S o r t e n 'Gorella' und ' R e d Gauntlet'. Die S o r t e n ' S e n g a Gigana', 'Midway' und ' P o c a h o n t a s ' weisen die größten Abweichungen auf. Diese Ergebnisse deut'en darauf hin, daß einige S o r t e n , wie auch bei anderen O b s t a r t e n , eine große Anbaubreite bei hohen Leistungen aufweisen, andere den Bedingungen bestimmter Ökotope besser angepaßt und dann leistungsfähiger sind, jedoch einen starken Leistungsabfall bei nicht sortengerechten Bedingungen zeigen. B e r e i t s bei diesen Untersuchungen wurde deutlich, daß E r t r a g und Einzelfruchtmasse auf unterschiedliche Bedingungen unabhängig voneinander reagieren. I n dem S o r t i m e n t in Zepernick besteht bei einjährigen P f l a n z e n ein signifik a n t e r Zusammenhang zwischen Einzelpflanzenertrag und mittlerer Einzelfruchtmasse (r = 0,50), bei zweijährigen Pflanzen ist dieser Zusammenhang noch geringer (r — 0,27) und nicht signifikant. Die B e s t i m m t h e i t dieser Beziehungen ist sehr gering ( B = 0,25 . . . 0,07), die Variabilität des E r t r a g e s ist nur m a x i m a l zu 2 5 % von der Variabilität der Einzelfruchtmasse abhängig. Die Anzahl der K r o n e n , B l ü t e n - und F r u c h t s t ä n d e sowie ihr B e s a t z mit B l ü t e n ist für den E r t r a g bestimmend. Andererseits wird die mittlere Einzelfruchtmasse wenig durch das E r t r a g s n i v e a u der S o r t e n b e s t i m m t . E s ist also möglich, ertragreiche S o r t e n m i t großen F r ü c h t e n zu züchten wie andererseits z. B . die ertragreiche S o r t e ' F r a t i n a ' relativ kleine F r ü c h t e aufzu-
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ABBAS/KRAMER, Untersuchungen an einem Erdbeersortiment
weisen hat. E s ist auch aus ökonomischen Gründen erforderlich, die Sorten nach beiden Merkmalen zu beurteilen. Dabei haben Sorten mit großen Früchten für die E r n t e von Hand Bedeutung, während für eine künftige maschinelle E r n t e kleinere, feste Früchte bei hohem E r t r a g vorteilhaft sind. I n Tabelle 3 ist eine Gruppierung der Sorten nach den Merkmalen E r t r a g und mittlere Einzelfruchtmasse vorgenommen worden. Die Sorten 'Senga Gigana' und 'Senga Precosana' wiesen Früchte von über 12 g bzw. 1 1 g mittlerer Einzelfruchtmasse bei einem Ertrag von unter 260 g/Pflanze auf. Die mehrmals tragenden Sorten fielen alle in die Gruppe 3.2. Tabelle 3 Einteilung eines Erdbeersortiments nach den Merkmalen Einzelfruchtmasse und Ertrag/Pflanze (Verkaufsware) 1. Einzelfruchtmasse > 9 , 0 g 1.1 Ertrag/Pflanze > 3 5 0 g Midway Senga Tigaiga Senga Gourmella Sega Dulcita Anneliese Pocahontas Cambridge Favorite
mittlere
1.2 Ertrag/Pflanze 260 . . . 350 g Red Gauntlet Aliso Senga Litessa Gorella Scanoia Hummi Grande
2. Einzelfruchtmasse 7,0 . . . 9,0 tr 2.1 Ertrag/Pflanze > 3 5 0 g 2.2 Ertrag/Pflanze < 3 5 0 g Senga Sengana Brandenburg Peltata Talisman Tioga Fracunda Münchner Kindl 3. Einzelfruchtmasse < 7 , 0 g 3.1 Ertrag/Pflanze > 3 5 0 g Fratina Surprise des Halles
Asieta Asiera Rosika Souvenir
3.2 Ertrag/Pflanze < 3 5 0 g Große Fruchtbare Georg Soltwedel Solweta Dresden Müncheberger Frühe Framosa
Ein ökonomisch bedeutsames Merkmal ist der Anteil des Ertrages 'der k verkaufsfähig ist. Vom Gesamtertrag ist ein Teil der Früchte durch Befall mit B o t r y t i s , aber auch anderen Fruchtfäulen und teilweise durch Witterungseinflüsse für den Verkauf nicht geeignet. I n dem Prozentanteil dieser Fruchtmasse am Gesamtertrag ist bis zu einem gewissen Grad die Empfindlichkeit gegen B o t r y t i s abzuleiten. Die E i n stufung der Sorten nach diesem Merkmal ist auch von den Witterungsbedingungen zur Reifezeit abhängig. Eine Übersicht vermittelt die Tabelle 4.
An-h. Gartenbau, B(l. 31 (1983) H. 1
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Tabelle 4 Gruppierung ausgewählter Sorten nach dem Anteil nicht verwendungsfähiger Fruchtmasse (in % ) am Gesamtertrag G:ruppen
Anzahl
Sorten
1. 10 ", 0
18
2. 10 . . . 20 %
18
'Framosa', 'Fracunda', 'Fratina', "Gorella', 'Anneliese', 'Surprise des Halles', 'Pocahontas' 'Senga Sengana', 'Senga Precosana', ' R e d Gauntlet', 'Talisman', 'Midway', 'Aliso', 'Tioga' 'Senga Gourmella', 'Senga Litessa', 'Cambridge Favorit', 'Senga Gigana', 'Hummi Grande' 'Scanoia'
3. 20 . . . 30 „
5
4.
1
>30 » 0
Namen (ausgewählt)
J e länger die Erntedauer, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß ungünstige Witterungsbedingungen in der Erntezeit auftreten. Andererseits sind Sorten mit kurzer Erntedauer unter Umständen durch solche Witterungsbedingungen noch mehr gefährdet, wenn Erntezeit und ungünstige Witterung zusammenfallen. Zwischen der Erntezeitspanne, die im untersuchten Sortiment zwischen 16 . . . 29 Tagen lag und dem Ertrag besteht kein signifikanter Zusammenhang ( r = —0,14). Zwischen Blühbeginn und Erntebeginn besteht eine sehr enge Beziehung ( / 2 = 1 4 , 4 ; x = < 0 , l ° 0 ) . Die untersuchten Sorten unterschieden sich im Blühbeginn maximal um 6 Tage und im Erntebeginn um 18 Tage. Zwischen Erntebeginn und E r t r a g bestehen bei einjährigen (^ 2 = 3,5; a = > 5 0 0 ) und zweijährigen (%2 = 2,28; x = > 1 0 % ) Erdbeeren im untersuchten Sortiment keine signifikanten Zusammenhänge. Die Haupterntezeit der untersuchten Sorten variierte von J a h r zu J a h r und lag in den J a h r e n 1979 und 1980 zwischen dem 14. 6. und 8. 7. mit einer Häufung der Sorten zwischen 21. 6 bis 1. 7. Das Ernteende zwischen 3. 7. bis 18. 7. ist in beiden J a h r e n durch Verzicht auf den „Ernteschwanz" der Sorten etwas verkürzt worden. Aus dem untersuchten Sortiment geht hervor, daß allgemein eine mehr oder weniger große Überschneidung der Erntezeit vorhanden ist. Zur Zeit der Ernte haben die einzelnen Sorten bereits eine unterschiedliche Anzahl Ausläufer gebildet. Die Ausbildung von Ausläufern und Jungpflanzen sind wichtige Kriterien für die Beurteilung einer Sorte, weil davon die Ökonomik der Vermehrung abhängig ist, und vielleicht auch eine Beeinflussung des Ertrages möglich ist. Die Merkmale, Anzahl Ausläufer und Anzahl Jungpflanzen, weisen eine größere Variabilität im untersuchten Sortiment als der Einzelpflanzenertrag und die Einzelfruchtmasse auf. (Tab. 5) Tabelle 5 Anzahl Ausläufer und Jungpflanzen je Mutterpflanze sowie Variationskoeffizienten dieser Merkmale in einem Erdbeersortiment 1979 und 1980 Varianten Einjährig 1979 Zweijährig 1980
Anzahl Sorten n
Vor der Ernte Ausläufer x s %
Jungpflanzen x s »o
Nach der E r n t e Ausläufer x s %
Jungpflanzen x s %
40
0,9
60,7
0,7
84,4
4,6
53,3
6,6
40
0,2
78,8
-
-
0,5
69,5
63,5
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ABBAS/KRAMHR, Untersuchungen an einem Erdbeersortiment
Für die Vermehrung sind nur die Ergebnisse von einjährigen Mutterpflanzen von Interesse. Eine Gruppierung der Sorten nach hohem und niedrigem Ertrag und der Anzahl der Jungpflanzen ergibt keine signifikante Abhängigkeit zwischen diesen Merkmalen (/2 = i,71; a = 20 . . . 30 °/0). Der Ertrag ist also nicht durch die unterschiedliche Ausbildung von Ausläufern und Jungpflanzen beeinflußt. Die Anbauwürdigkeit einer Sorte darf sich nicht nur nach Parametern richten, die günstig für die Produktion sind, sondern muß auch den Ansprüchen des Konsumenten entsprechen. Die organoleptische Bewertung ist allgemein sehr subjektiv, trotzdem kann durch Bonitur von Qualitäts- und Geschmacksmerkmalen ein Überblick gewonnen werden, der zumindest die Darstellung von Extremwerten und eine Gruppierung von Sorten zuläßt. Die Mittelwerte der bonitierten Merkmale liegen mit geringen Abweichungen auch im Mittel der Boniturskala (Tab. 6). Die extremen Abweichungen der Sorten sind im Mittel aller Verkoster bei den verschiedenen Merkmalen sehr ähnlich. Die Variationsbreite nimmt vom Geruch (109,5 0 0) über Geschmack, Säure, Farbe, Zucker und Konsistenz (68,7 ° 0) ab. Tabelle 6 Mittelwert und Variationsbreite für Merkmale der organoleptischen Wertprüfung im Mittel von 42 Erdbeersorten (1979) Merkmal
Geruch Farbe Konsistenz Geschmack Zucker Säure
X
Variationsbreite in °/0 zu x min max
3,3 3,7 3,2 3,1 2,9 3,1
42,0 48,6 62,5 61,3 55,2 48,4
. .. . ,. . .. . .. . . .. .. .
151,5 135,1 131,2 158,1 137,9 145,2
Die günstigste Ausprägung ist beim Merkmal Geruch bei den Sorten 'Senga Sengana' und 'Talisman' vorhanden. Auch bei der Beurteilung der Farbe steht 'Senga Sengana' an der Spitze der vom Verbraucher gewünschten leuchtend, natürlichen Erdbeerfarbe. Das Merkmal Konsistenz ist bei 'Senga Sengana' und 'Gorella' im gewünschten Maße ausgeprägt. Der Geschmack von 'Senga Sengana', 'Peltata' und 'Senga Dulcita' entspricht am meisten dem Wunsch des Konsumenten. Bei dem Merkmal Säure werden die Sorten 'Dresden' und 'Solweta' als fade angesprochen, wobei die letztere Sorte und die Sorte 'Soltwedel' als sehr süß bezeichnet werden. Wie kompliziert das Merkmal Geschmack zu beurteilen ist, geht daraus hervor, daß zwischen den Merkmalen Geruch (r = 0,22), Farbe (r = 0,27), Zucker (r = 0,02), Säure (r = — 0,23) und dem Geschmack keine signifikanten Beziehungen bestehen. Lediglich zwischen Konsistenz und Geschmack besteht ein signifikanter Zusammenhang (r = 0,57), dessen Bestimmtheit aber auch nicht sehr hoch ist. Schließlich muß darauf hingewiesen werden, daß organoleptische Wertprüfungen von vielen Faktoren beeinflußt werden. So konnten z. B. die Proben nicht immer den gleichen Reifegrad der Früchte aufweisen. Eine Einordnung der Sorten in jeweils benachbarte Gütegruppen der Tabelle 7 ist deshalb möglich.
Arch, («artenbau, Bd. 31 (1983) H. 1
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Tabelle 7 Gruppierung ausgewählter Sorten nach dem Gütegrad auf der Grundlage organoleptischer W e r t p r ü f u n g e n (1979) Gruppen
Anzahl
1. Gütegrad >4,0 2. Gütegrad
3,5 . . . 3,9
2
15
3. Gütegrad 3,0 . . . 3,4
12
4. 2,5 . . . 2,9
11
5.