Archiv für Gartenbau: Band 26, Heft 3 1978 [Reprint 2021 ed.]
 9783112507162, 9783112507155

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ISSN 0003-908X A K A D E M I E DER

LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN

ARCHIV FÜR

GARTENBAU z

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110

Th.

Geissler u. a., Reproduktion

der Bodenfruchtbarkeit

Tabelle 2 Ertragsleistung verschiedener Substrate bei Gewächshausgurke im vierjährigen Mittel

1. 2 3 4. 5.

Substrat (Vol.-%)

Ertrag (kg/m 2 )

%

100 I H 99 50 NMT, 25 Stroh, 25 Stalldung 33 NMT, 33 K T R , 33 Stroh 100 K T R 50 H F S , 50 NMT

48,0 44,4 41,0 39,9 37,8

108,1 100,0 92,3 89,8 85,1

5,9

13,3

GD 5",o

I H 99 = Industriehumus T y p 99 (50 Vol-% Rindenkomposte, 30 Vol.-ft/o Niedermoortorf, 10 Vol.-% Geflügeltiefstreu, 10 VoI.-°/o Kot-Einstreu-Gemisch) [VOl. %]

60 i

y '

63,13-k.76 +0,28x l

ß'0,70 OL< 5% AB

w-

WK (jährlich)

%

Abb. 1 Veränderung der W K bei vierjähriger N u t z u n g von aufgebrachten i—i—i Unters. Erden und Substraten ohne Wechsel 12 3 Termin im Vergleich zu jährlich gewechselt x 1... 4 Jahr (jährlich gewechselt) (AB = anzustrebender Bereich)

WK '(4 Jahre)

Abb. 2: Veränderung der W K und L K eines intensiv mit organischen Düngestoffen verbesserten natürlichen Gewächshausbodens in 5 Untersuchungsjahren unter Produktionsbedingungen

Archiv für Gartenbau, XXVI. Band, Heft 3, 1978

111

bessertem natürlichem Boden wurden zu Tomate unter Produktionsbedingungen Werte um 40 Vol.-«/„ W K und 35 Vol.- 0 ,, LK erreicht (Abb. 2). Diese Werte bleiben auch während der Vegetationsperiode relativ konstant u n d sind Grundlage f ü r ganzjährig günstige Voraussetzungen f ü r das Wurzelwachstum, wodurch das Ertragspotential der Pflanzen besser ausgeschöpft werden kann. Maßnahmen zur Bodenbearbeitung Mit Hilfe einer qualitätsgerechten Bearbeitung der Gewächshausböden und Substrate können die günstigen Voraussetzungen f ü r den Strukturzustand erhalten bzw. noch in ihrer Wirksamkeit verbessert werden. Durch die Bodenbearbeitungsmaßnahmen muß eine ausreichende Lockerung, gleichmäßige Krümelung und Durchmischung sowie eine homogene Pflanzfläche gesichert werden. Der Einsatz strukturbeständiger Düngestoffe verringert den Umfang der notwendigen Bearbeitungsmaßnahmen, wenn diese entsprechend den Anforderungen durchgeführt werden. F ü r einen intensiv verbesserten Gewächshausboden muß eine regelmäßige Tiefenbearbeitung bis 50 cm durchgeführt werden, um in diesem Bereich Boden Verdichtungen zu verhindern. Gleichzeitig ist im ersten Nutzungsjahr ein melioratives Einpflügen von organischer Substanz bis in 35 . . . 40 cm Tiefe vorzusehen. Die Einarbeitung oberflächig ausgebrachter Substrate kann je nach Bodenart mit dem Grubber oder der Fräse erfolgen. Eine Oberflächenstabilisierung in Höhe von 20 1/m2 wirkt sich nicht störend auf den technologischen Prozeß der Pflanzung aus, somit kann eine nochmalige Bearbeit u n g (Fräse) entfallen. Die Unterbodenlockerung in den folgenden Nutzungsjahren ist von dessen Verdichtung abhängig. Grundsätzlich muß ein jährliches Pflügen von etwa 30 cm Tiefe sichergestellt werden. Bei der Nutzung eines auf den Unterboden aufgebrachten Substrates sind im ersten Nutzungsjahr evtl. im Unterboden bestehende Verdichtungen zu beseitigen. Danach erfolgt, wenn erforderlich, die Einbringung der Trennschicht. Auf diese wird das Substrat aufgebracht. Eine nachfolgende Bearbeitung (Grubber) zur Beseitigung von Fahrspuren k a n n notwendig werden, u m eine pflanzfertige Fläche zu erhalten. In den Folgejahren ist eine intensive Bearbeitung der 30 cm Substratschicht wichtig. Dabei m u ß die Forderung nach einer guten Durchmischung gestellt werden, die durch jährliches Pflügen erreicht werden k a n n . Die Bearbeitung zur zweiten Nutzung im J a h r sollte, je nach der folgenden Pflanzenart, mit dem Pflug (Tomate) oder der Fräse (Salat) erfolgen. Dieses gilt f ü r den intensiv verbesserten Gewächshausboden und f ü r die Nutzung eines aufgebrachten Substrates. Nährstoff Versorgung Da zunehmend strukturbeständige aber sorptionsschwache organische Düngestoffe bei der mehrjährigen Nutzung zum Einsatz kommen, erhält die bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen größte Bedeutung, wobei der Einsatz der kontinuierlichen Flüssigdüngung ( H A U E R , 1973; G E I S S L E R , H A U E R , G O H R , 1972) in Verbindung mit einer Grunddüngung in fester Form unabdingbar ist. Grundsätzlich sind die Nährstoffgaben n u r nach vorheriger Untersuchung des Gehaltes in den Böden u n d Substraten zu verabreichen.

112

TH. GEISSLER U. a . , R e p r o d u k t i o n d e r B o d e n f r u c h t b a r k e i t

Substrat faß] 700

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