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German Pages 28 [32] Year 1907
KLEINE
TEXTE
FÜR
THEOLOGISCHE
VORLESUNGEN
UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN
VON
HANS
I.IETZMAJ;N
20
ANTIKE FLUCHTAFELN A U S G E W Ä H L T UND E R K L Ä R T
VON
R I C H A R D
Wl'NSCH
PREIS 0,60 51.
BONN A . MARCUS U N D
E. WEBER *S
1907
VERLAG
D e r wünsch, zu eigenem nutzen dem nebenmenschen an l e i b und leben, an hab und gut zu schaden, ist so alt wie der egoismus der menschlichen natur. N i c h t immer aber steht es in der macht des menschen, einen solchen wünsch in die tat umzusetzen: der gegner ist zu stark und zu reich, oder v o r beraubung und ermordung durch das gesetz geschützt. Dann muss mehr als menschliche k r a f t ihn ergreifen; götter und dämonen werden angerufen, sie sollen den feind schädigen. Seltener stellt diese anrufung dem gotte in einem gebet es frei, ob er strafend eingreifen will oder nicht; öfter übt sie mit mancherlei mittein einen z w a n g auf den gott aus, so dass dieser den gehassten schädigen m u s s . D a s sind schadengebete oder fluche, die sich des zaubevs bedienen. V o n den verschiedenen arten, die das altertum kannte, w a r am verbreitetsten derjenige zauber, der die ilüche auf bleitafeln niederschrieb und die tafeln in gräber barg, aus denen sie im Zeitalter der ausgrabungen von neuem ans licht treten. O b diese magie aus dem Orient stammt, wo sich mit dem blei mancherlei aberglauben verband, lässt sich bis jetzt nicht sagen. Sicher nachweisbar ist sie zuerst im vierten jalirhundert v. Chr. in Griechenland, besonders in A t t i k a . Mit dem attischen handel ist dann dieser aberglaube hinausgewandert in die hellenistische weit; wir finden ihn vor dem beginn unserer Zeitrechnung überall an den ufern des mittelmeers verbreitet, und können noch sehen, wie in Campanien zuerst die Osker, dann die R ö m e r begonnen haben, bleitafeln mit fluchen in ihrer spräche zu beschreiben. R ö m i s c h e kaufleute und Soldaten trugen dann diese lateinischen dirae in die unterworfenen provinzen des westens; von geschlecht zu geschlecht vererbte sich ihre kenntnis bis in das sechste jahrhundert n. Chr. A b e r besonders heimisch wurde der bleitafelfluch, der Karä&ecnoc oder die defixio (s. u. zu no. 6 z. 9). in A f r i k a . D o r t kam der Hellenismus in die nahe berührung mit der verborgenen Weisheit der Ä g y p t e r und Chaldäer, und mit freude haben sich die griechischen magier für ihren fluchzauber der hülfe fremder götternamen und fremder anrufungsformeln b e d i e n t : gilt doch in der magie gerade das fremdartige al* besonders wirkungsvoll (s. unten zu no. 5 z. 1). So ist es denn nicht wunderbar, dass bald auch jüdisches auftaucht, dass hebräische goltesnamen gebraucht und Sprüche den Septuaginta entnommen oder nachgebildet w e r d e n ; für spätere zeit ist die Verwendung auch von christlichem gut nicht unerhört. D a b e i zeigt mitunter die unrichtige Schreib u n g eines dem Israeliten oder Christen ganz geläufigen namens, dass es heiden sind, die sich dieser heiligen namen und texte zu zu ihrem unheiligen werk bedienen: es stehen also die fluchtafeln genau auf derselben stufe w i e die griechischen zauberpapyri des
dritten u n d v i e r t e n j a h r h u n d e r t s n. ehr., v o n d e n e n w i r e t w a eind u t z e n d k e n n e n , u n d in d e n e n s i c h an d e n h e i d n i s c h e n g r u n d s t o c k m a n c h e s j ü d i s c h e , a b e r n o c h v e r h ä l t n i s m ä s s i g w e n i g c h r i s t l i c h e s ang e s e t z t hat. B e i d i e s e r S a c h l a g e h a t d e r t h e o l o g e ein g e w i s s e s i n t e r e s s e , z i i sehen, in w e l c h e r weise sich die religion d e s A l t e n und N e u e n Testaments im griechisch-römischen zauber spiegelt. D e s h a l b ist i m f o l g e n d e n a u s den e t w a f ü n f h u n d e r t a n t i k e n fluchtafeln, die w i r h e u t e k e n n e n , d a s h a l b e d u t z e n d a u s g e w ä h l t w o r d e n , d a s e i n e beeinflussun«c|u[a|d]
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die berge beschreitend jagt'. Auch Artemis gehört ja zu den gestalten, die in Hekate aufgehen) Wünsch a. O. s. 26). — Zu diesen namen der Hekate stellt sich noch z. 1 3 : hier ist in einer cartouche, einem unheilabwehrenden oval, geschrieben r f j r€KCtTr|. Denn die göttin ist herrin der unterweit, xöovia ( D T A v i ) ; in dem Orakel Eus. pr. ev. i v 2 3 , 7 gibt sie selbst ihre nahe Verbindung mit Ge an: Taia b' ¿|aü)v ckuXükwv bvoqpepöv fivoc i^vioxeuei. So ist es nicht verwunderlich, wenn der synkrelismus unserer tafel Tfj und c €kÖtv( in einem atem nennt. — Die nennungen der Hekate sind die Xöyoi 'CKaTiKioi z. 12, unter deren hülfe sich der fluchzauber vollzieht. Daneben sollen wirken die aßpaiKa öpKic^aTa z. 1 2 . 1 5 . Audollent a. O. s. 7 6 bemerkt dazu: aßpaiKOC cum aßpacaS conferre non videtur absurdum. A b e r es ist vielmehr gleich ¿ßpa'iKÖc, wie auch Audollent s. 518 selbst annimmt. Die Veränderung des anlautenden e ist in dieser Gräzität möglich (uDten no. 3 , 2 3 ¿tri für £ti), und wird hier erleichtert durch die erinnerung an ähnliche worte, die der griechische zauber aus dem semitischen übernahm, Pap. Par. mag. 2 2 0 9 aßpaa, 1 2 3 1 aßpaaju, 990 aßpatau)9). W e n n aber hiermit hebräische formein gemeint sind, so müssen auch solche wirklich auf der tafel stehn. Der einzige ort, der sie enthalten kann, ist z. 13: neben Tf) '€k(S:tv| ist dort rechts und links eine cartouche um ein wort gezeichnet, das etwa sechs buchstaben enthielt; beide male ist als letzte hälfte lesbar ouc, N F s. 2 3 8 habe ich die ergänzung ['lr]c]oüc vorgeschlagen und bis jetzt keine andere gefunden. A u c h die reste der fehlenden buch staben, wie sie das faksimile D T A XIII zeigt, sprechen nicht dagegen: der zug im anfang des namens rechts, der wie T aussieht, könnte auch ein IH in ligatur sein. Unmöglich w ä r e eine solche Verwendung des christlichen heilandnamens und seine bezeichnung als hebräisch nicht: Pap. Par. 3 0 1 9 : öpKiZuu ce KaTa toü 9eoü tCuv r €ßpaiu)v'lr|coö 'laßa lar| AßpawO. Das steht in einem geisterzwang, der mit den Worten schliesst ( 3 0 8 3 ) : 6 yäp Xirfoc £oriv ¿ßpcüKÖc Kai päav. — Mit den Xöyoi eKCmiaoi und den öpxiciaaTa aßpaiKa werden die dämonen genötigt, dem beschwörenden zu gehorchen. Die worte, die das sagten, sind in unordnung geraten. Man sieht nur einen zerstörten rest in z. 1 2 und erkennt in z. 14 KeXeuö|aevoi: die geister, die den Huch vollziehen sollen, müssen dem befehl der lepä övöf.iaTa (s. unten no. 2) gehorchen. Der llucli selbst soll treffen alle lebensäusserungen des ihm geweihten (z. 9. 1 0 ) und alle seine körperteile: mit z. 16 beginnt deren liste, von den haaren anfangend und nach den füssen hinabsteigend. Diese aufzählung beabsichtigt, alles, was getroffen werden soll, namhaft zu machen, damit auch nicht e i n glied des leibes vom fluch ausgelassen wird. Solche listen finden sich im Schadenzauber noch häutiger; aus den; altertum nenne ich als beispiel Aud. >90; vgl auch Fr. Pradel. Xcugr.
öqppfüc] i|juxf)v
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2 . C h . H u e l s e n , B l e i t a f e l mit V e r w ü n s c h u n g s f o r m e l n . Archäolog i s c h e Z e i t u n g X X X I X 1 8 8 1 s. 3 0 9 ff., a b g e d r u c k t u. a. D T A p. XV, A u d . s. 2 7 7 f. 110. 2 0 8 . B l e i t a f e l von 0 , 1 3 m h ö h e , 0 , 1 1 m b r e i t e . Gefunden 1 8 7 6 bei P u t e o l i , j e t z t im K ö n . M u s e u m in B e r l i n . G e s c h r i e b e n um d i e w e n d e vom z w e i t e n zum dritten J a h r h u n d e r t n. ehr. D i e m i t t e des o b e r e n t e i l e s n i m m t die Z e i c h n u n g e i n e s a l t a r e s e i n , d e r mit z a u b e r z e i c h e n b e s c h r i e b e n ist, d a n e b e n s t e h t rechts in drei Zeilen CfU)8r| i C a ß a u ) 6 i CaßauuG. Zu z e i l e I des t e x t e s steht am l i n k e n rande in z w e i zeilen "A-fiov öv [o]|.ia. A m s c h l u s s fehlen nur w e n i g e b u c h s t a b e n . 'law
'H\
Mixaf)\
Necp6u). ! T d i o c
CTÖXKIOC
Aeißtpäpioc
G e b e t e = K e l . gesell. V e r s . u. V o r a r b . 111 2 6 2 . — z. 19 ff. scheinen d a n n g e s a g t zu h a b e n , w o m i t des verfluchten l e i b l i c h k e i t getroffen w e r d e n s o l l t e : er s o l l l e i d e n und s t ö h n e n . D a s KaxciKdeiv z. 2 0 ist a u f die l i e b e r g l u t zu b e z i e h e n , d i e d e n verfluchten v e r z e h r e n soll, s. E . K u h n e r t , F e u e r z a u b e r , R h e i n . M u s . I L 1 8 9 4 s. 3 7 ff. — D i e n i c h t a b g e d r u c k t e r i i e k s e i t e der tafel e n t h ä l t e i n e w e i t e r e b e s c h w ö r u n g der H e k a t e in Wendungen, die aus e i n e m a l t e n g r i e c h i s c h e n h y m n u s e n t n o m m e n sind. J ü d i s c h c h r i s t l i c h e s findet s i c h dort nicht m e h r . I s t auf der v o r d e r s e i l e die e r g ä n z u n g z. 13 richtig, und*lr|coüc a l s h e b r ä i s c h e r g o t t e s n a m e g e f a s s t , so k a n n der t e x t nur von e i n e m b e i d e n h e r r ü h r e n . 2 . A u c h h i e r v o l l z i e h t sich w i e in no. 1 z. 1 3 d e r fluch d u r c h d a s ä y i o v övo|ua: ihm m ü s s e n die b e s c h w o r e n e n g e i s t e r g e h o r c h e n . Und zwar s t e h e n d i e heiligen n a m e n ü b e r d e m e i g e n t l i c h e n t e x t o h n e w e i t e r e f o r m e ] : d e r d ä m o n , d e m der tluch zur e x e k u t i o n ü b e r g e b e n w i r d , w e i s s auch o h n e das, w a s sie b e d e u t e n . D a s e r s t e övo|^a ist u n s i c h e r g e l e s e n , Ceuu8r|. D i e Vermutung von H ü l s e n , d e r Schreiber h a b e hier d a s s e l b e w o r t d r e i m a l setzen w o l l e n , i s t m ö g l i c h : dann wäre es e i n e v e r s c h r e i b u n g aus CaßauüS. M i t diesem n a m e n dürfen wir aus z. 1 'lau) ~HA z u s a m m e n s t e l l e n : alles dreies sind a n r u f u n g e n des j ü d i s c h e n g o t t e s . C a ß a w 6 ist d i e den L X X geläufige Umschrift d e s h e b r . R-SIA (/.. b. I R e g . 1, 3 Kupiuj TOI 9 e w C a ß a w 8 ) , d i e auch im N T (z. b. R o m . 9. 2 9 ) u. a. b e i b e h a l t e n wird. S i e k o m m t im h e l l e n i s t i s c h e n z a u b e r u n e n d l i c h oft vor, in d e n P a p y r i m a g i c a e und auf den anmieten. I c h n o t i e r e nur die f l u c h t a f e l n : unten n o . 4 , 1 5 : A u d . 2 6 4 2 7 0 2 8 5 . — E b e n s o ist " H \ e i n e m h e b r . g o t t e s n a m e n g l e i c h , d e m b e s o n d e r s aus den p o e t i s c h e n b ü c h e r n geläufigen D i e L X X g e b e n dies wort m e i s t mit 06ÖC w i e d e r , a u c h zu d e m a b g e l e i t e t e n -Vs heisst es in d e r p a s s i o n s g e s c h i c l i t e : 'HXi . . TOÖT' £CTI 0 € i (aou, E v . M a t t . 2 7 , 4 6 . A u c h a u s s e r h a l b d e r h e i l i g e n schrift ist der uame den Griechen bekannt. I m sog. E t y m o l o g i c u m M a g n u m w i r d p. 4 7 7 . 4 als letzter b e s t a n d t e i l d e s w o r t e s I s r a e l a n g e g e b e n TÖ ö cr||uaiv€i TÖV 9 e ö v . In jüdisch-hellenistische theogonieen ist er g l e i c h f a l l s e i n g e t r e t e n , so als ' H X o c b e i P h i l o B v b l i u s F r a g n i . H i s t o r i e . G r a e c . I I I p. 5 6 7 fr. 2, 1 4 ; d e r s e l b e P h i l o sagt p. 5 7 0 fr. 4
8v | «h-exev «tnXicra -fevoMro ¿KÖpoc AoXXictc 'Pouqpetvric, | exöpöc ' A u X o ü , TCVOITO ¿ K | 0 p ö c GÜTÜXOU, TEVOITO
fevoiTo
Kpövoc Toivuv ov oi 0oiviK€C "HX rrpocafopeuonciv. Die möglichkeit ist nicht abzuleugnen, dass auch dem Verfasser unseres bleitafeltextes die gleichsetzung E l und K r o n o s geläufig war. Denn nach damaligem astrologischem glauben ist das blei dem planeten K r o n o s heilig, und K r o n o s steht daher in Verbindung mit dem Delixionszauber ( D T A I i i ; R . W ü n s c h . Seth. Verfi. T a f e l n s. 79). Sonst kommt ''HX im Zauber nicht oft v o r ; als mächtiges wort kennen °HXi die gnostiker (Epipli. 40, 5 t. 11 p. 295 Dind.). Ein amulet. vom herausgeber W e s s e l y mit R 2 bezeichnet (Denksclir. der W i e n e r A k a d . XLII s. 67) beginnt . . r]Xr|X, •was vielleicht als dreimal gesetztes *HX aufzufassen und zu ergänzen ist. Häufiger jedoch als ''HX allein sind die damit komponierten engelnamen, w i e gleich Mixat^X. — Endlich 'laiu. die griechische transkription des hebr. Tetragrammatons rr-rr, s. W . Graf Baudissin, Studien zur semitischen Religionsgeschichte 1 s. 187 ff.. A . Deissmann, Bibelstudien s. 6. D e r ansieht, dass auf die form s ldui auch der name des babylonischen gottes E a einfluss gehabt habe, ist C. F . LehmannHaupt (z. b. Babyloniens Kulturmission, £903 s. 32 f., 78). Die stellen, welche den namen Iao bieten, aus literatur und epigraphik zusammenzutragen, ist nicht angängig; ich notiere wiederum nur die fluchtafeln: unten no. 3 4, A u d . 16 22 19S 264 269 284 286 291 293 294. — In den texten, die hebr. gottesnamen nennen, erscheinen daneben häufig die engel, diese gleichfalls aus israelitischen, wenn auch jüngeren anschauungen übernommen. E i n e wichtige rolle im Zauber spielt namentlich der hier z. 1 genannte Michael, s. W . Lücken. Michael, eine Darstellung und Vergleichung der jüdischen und der morgenlandisch-christlichen Tradition vom E r z e n g e l Michael, Göttingen 1898, namentlich s. 27 fl'.: wie Michael sich sonst als mächtiger herr über die geister der iinsternis erweist, so ist er auch. hier besonders geeignet, die dämonen zur Vollziehung des fluchzaubers zu nötigen. In derselben absieht wird er auch auf der tafel.von Hadrumet A u d . 255 angerufen. A n d e r e b e l e g e für Michael im zauber bei W ü n s c h , A n t . Zauberger, s. 36 f. — A n letzter stelle erscheint N€v bpaKÔvTwv èiri t o û ö&aToc . ., cù &iéppr|£ac irrifàc Kai xe,Mi c T " v dvOpumov itXdcac Kai boiic TR)V UVOIIV aiiToO ev TTÖ.CIV, 6 icivncac irdvTa T& dKiviixa" OÖTÖC
4CTIV
6
KaXecac
TÖV 'Aßpad,U,
0 AYAIRR)cac TÖV uiöv
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'IcadK, 6 eiricrpen/ac TÖV dYairr)TÖV aiiToO 'laKUjß eic TRJV YHV «¿>TOÜ • OÖTÖC 6CTIV Ö KplTl'LC ZUJVTUÜV K ö i
VeKpiUV,
OÖTÖC 6CTIV
6
¿Tülj-ldiuiv
HFpSXa Ä^AQÄ TOic (iiraKououciv afiTi|) Kai eToii-idZtuv KÖXaav TOK ,ur) TTiCTeiiouciv a i m ü . W i e leicht solche reihen in den tenor des exorzismus umgesetzt werden konnten, ist deutlich. Das ist denn auch des öfteren geschehen. Ausser unserer tafel bietet ähnliches unter den defixionen unten 110. 5 ; aus den zauberpapyri wähle ich zum vergleich die dämonenbeschwörung des Pibeches, P a p . Par. 3 0 0 7 ff., A . Dieterich, Abraxas s. 138. Der eigentliche exorzismus beginnt 3 0 1 9 (öpKiZw ce KOTCT TOCI 9eo0 TUIV '€ßpaiujv 'L)-|cofj), darin heisst es 3 0 3 4 : öpKiZuj ce TÖV OTTTCtvö^VTCI Tip öcpar]X (1. °lcp«i)X) ¿V CTÖXUI tpoiT6iviJ) Kai vecpdXi;I rmeptvij (s. E x o d . 1 3 , 2 1 ) Kai fiucd.uevov aiiToO TÖV XÖTOV (Xaöv liest Dieterich) e'pYOU (1. tK TOÜ ?) 4>apavoc. Diesem könige Israels war von seinem gotte (daher ö 06ÖC TOU C.) besondere Weisheit verliehen, über alle Weisheit der alten und der ägypter hinaus (III R e g . 4, 26). So hat er nach damaliger anschauung auch die kenntnis alles Zaubers besessen, der aus Ägypten stammte (L. Blau, Das altjüdische zauberwesen s. 38):
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ÓPKÌCUU c e TÒV G e ò v TÒV TTCNPOTIÀTOPA < l > v o u ( p o ß o r | v • ópKÌCuj|| dadurch wird er selbst zum niagus, R e i c h e literaturbelege für den zauber Salomons gibt P . Perdrizet, CQ)OYÌC CoXo^iüivoc, R e v . des études grecques 1 9 0 3 s. 4 3 . A u c h die zauberpapyri kennen ihn, Pap. Par. 3 0 3 9 : ópKÌZw C€ KdTà TÌÌC ccppa^ìboc, f j c eöexo COXOLIIJÙV ètri rrjv Y^^CCÖV TOO 'LR)pe,uiou KTX. — z. 17 Map|uapuu)0 aram. ' h e r r der herrn', C. Brockelmann, Bonn. Jb. 1 0 4 s. 1 9 3 . Er ist der gott TOO òeuTÉpou CTepewiaaxoc: das ist in damaliger gräzität ' h i m m e l ' : Gen. 1 , 8 : Kai èKÓXecev ó Geòc TÒ CT€péuu(.ia oùpavóv. D i e lehre von den verschiedenen himmeln ist bekannt; I I Cor. 12, 2 : euue TpÌTOU oùpavoù. Das war namentlich gnostische l e h r e ; s. W . A n z , Zur Frage nach dem Ursprung des Gnostizismus = T e x t e und Unters. ,\v 4 . z. b. s. 2 1 ; auf gnostisches führt auch die betonung der i)ùva|uii; dieses gottes. Dagegen wird es sich kaum genau bestimmen lassen, welches gnostische system gemeint ist. A u c h woher die iraXrfT^vecia stammt, muss unsicher b l e i b e n : sie hat in verschiedenen religionen ihre statte, s. A . Dieterich, Eine Mithrasliturgie s. 1 7 5 , — z. 19 Xrjvoi wolil als sarge zu verstehen, s. Hesych s . v . ; das partizipium ist nicht mehr erkennbar. — D i e einzelnen tage der semitischen woche unterstanden nach einem ursprünglich chaldäischen glauben je einem planetengott, s. die literatur bei E . Schürer, die siebentägige W o c h e , Zeitschr. für die neut. W i s s . v i 1 9 0 5 s. 1 9 ; daraus sind ja die bez e i c h m i n g e n iiir die Wochentage in den verschiedenen sprachen entstanden. AuuaßawG (s. Dcissmann, Bibelsludien s. 9 ) ist also hier wohl als name eines planetenarchonten zu fassen; das für die form vorbildliche CaßuiuG steht in einer planetengötterliste Pap. L o n d . c x x i v 4 3 , s. Aut. Zaubergerät s. 3 0 . — rjc ce ist hier wie z. 21 attraktion für f j ce: der lierr d e s tages, an dem ich dich beschwöre. — z. 21. Auch S t u n d e n g ö t t e r g a b es, s. z. b. Pap. Lugd. J 3 9 5 IX 3 6 (Dieterich, A b raxas s. 1 7 2 ) : tiriKaXw TÒV Tfjc lüpac Kai TÒV xf|c iiuepac 6eóv. — In 'IcoO hat .Mulinier s i c h e r mit recht 'Ir|co0 erkannt; s. Pap. Par. 3 0 1 9 ópid£uj ce KUTÙ rou Öeoü TWV 'Eßpaiuuv "Ii"|co0, oben zu no. r z. 1 3 . — z. 22 s. oben zu •/,. 8. — z. 25 s. Gen. 2 , 7 : Kai eirXucev ó 0eòc TÒV üvöpuiirov. — z. 28 1. KÌvrjav. — z. 29 TtaxpoTrÙTopa oline gen. absolut
—
18
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.10 ce x ö v 9eöv TÖV rf|v Koiur|civ c o i bebujpr||uevov ! K a i aTioXucavTot ce arrö b[ec)aui]v TOU ßiou N e O ^ o n a u r opKiZaj ce TÖV | öeöv TOU TtavTÖc y y ö o u K u p i e u o v T a N a x a p - öpKt|£u) ce TÖV ö e ö v TÖV TOO UTTVOU becrco£ovTa Cöo|ußXoriv | öpKiCuu 55 ce TÖV öeöv TÖV a ^ p i o v TÖV ireXorftov || TÖV u n ö f e i o v TÖV o u p [ a ] v i o v TUJV neXotYiuv TTIV apxr)V | cuvßeßXrnuevov TÖV HOVOYEVFJ TÖV eS aü|Tou a v a c p a v e v T a TÖV Ttupöc K a i öbaTOc KCt Kai i depoc TT)v I e S o u c i a v e'xovTa Qri 'Iduu eer|a