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German Pages 634 Year 1847
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Militär - Zeitung. ser a usgegeben bon
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einer Geſellſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten .
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Allg B weiund 3 w a n 3 i gfter I a hrg a n g. 1847.
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Leipzig & Dar m ft a dt. Druck und Verlag von Sar ! Wilhelm Peste.
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Allgemeinen Militär : Zeitung 1847. ( Die 3abten bezeionen die Nummern .)
Aegopten . Einführung des Erſchießens der zum Tod verurtheilten Soldaten , 125.
Amerita. Vereinigte Staaten von Nordamerita . Eine führung großer Kanonen ftatt der Mörſer und þaubizen , 3. Antrag des Präfidenten Polf auf Ernennung eines Obergenerals, 24. Ablehnung dieſes Antrags, 28. Kriegsartikel, 45 – 49. Mißhandlungen der Soldaten , 119. Den aus dem Kriege in
Merico zurüdgekehrten Freiwilligen gegebene Fefte, 126. Anhalt - Bernburg . Stiftung einer Auszeichnung für langs jährigen Militärdienfi, 48 . Armee. Belgien , 99. Artillerie. Braunſchweig, 77. Frankreid, 85. Großbritannien, 59. 118. Soweden , 8 – 10.eibun 95. gen und ſonſtige Aus Avancements , Drdensverl zeichnungen , Penſionen Todesfälle 2c. Baden , 47. 104, Bayern , 15. 18. 24. 25. 34. 39. 47. 61. 101. 122. Bela
gien , 95. 99. Braunſchweig , 27. 41. 101.
Frankreich , 11.30
37. 47. 49. 50. 51. 55. 60. 74. 88. 97. 101. 118. 122. 123,
137.71.143. , 11.32. 42. 48. 50. 56. 69. 77.151. 85. 155. 93. 101Großbritannien , 113. 128. 133. 143. 154. Sannover, 91. 145. Kurfürſtenthum Heffen , 121. Großherzogthum Heſſen, 113. 131. Neapel , 128. Defterreich 2. 3. 32. 40. 54. 64. 70 . 76. 77. 90. 101. 125. 126. 127. 135. 142. Preußen , 16. 21 . 23. 24. 48. 55. 84. 104. 110. 116. 118. 125. 127. 146.
Ruß
land , 6. 29. 48. 57. 60. 68. 76. 101. 137. 143. 144. Könige
reich Sadſen , 11. 73. 91. 93. Schweden und Norwegen , 41. 48. 127. Schweiz, 101. 122, 123. Spanien , 36. 55. 70. 77. Toscana, 14. Vereinigte Staaten von Nordamerika , 3. Würts temberg, 120. 128 .
Baden. Neue Organiſation der Infanterie, 43. 54. Beſdränkung der dieſjährigen Erercirjeit, 104.
Transport von
hnen
, 125. 127. Truppen auf Eiſenba Bajonnetangriff. Gelungener Bajonnetangriff gegen eine Colonne in linie, 40 .
Bajonnet fedten. Noch ein Wort über das Gewehrfechten , ungen über die Gagebezüge der Milie erhandl . Rammerv , 141 Bayer Spanien 38. n. tärärzte, 9. 10. Jubelfeier des Chevaurlegersregiments Taris,
23.
Armeebefehl , 50. Trauer um den Erzherzog Karl, 56. Trup pentransport auf Dampfſchiffen , 59. Feifeßung der Zahl der Regiment cadetten , 74. Ernennung S. St. $. des Kronprinzen zum Generalinſpecteur des Seeres. 86. Militäriſde Unters ſuchung des rechten Donauufers , 99. Umarbeitung der land. webrordnung, 100. Waffenrod , 101, 105. 113. Inſtructionen über die taktiſme Ausbildung der Truppen , 110. Vermögens
ftand der milit. milden Fonds, 111. Eröffnung 3 neuer Feftungse thore in Ingolſtadt, 116. Neue Beftimmungen über den Unter richt der Dffiziere der Infanterie und Cavalerie , 148. Dega gleichen hinſichtlich der Beurtheilungsliften der Offiziere, 148. Benennung eines Vorwerks der Feftung Germersheim , 148 .
Befeſtigung. Eine moderne afiatiſche Befeftigung, 6 . Befehlen und Gehorden, 130. Beförderungsweſen. Belgien,6.Frankreich, 54.74. 117. Preußen, 136. Spanien , 128. Das Avancement in der Reihe, 114-116.
Belgien.
Inauguration des Offizierstiſches des Regiments
d'Élite , 5. Ausnahme der Prinzen des königl. Þauſes von dem
Beförderungsgeſell in der Armee, 6. Behandlung der Offiziere durch Militärärzte, 16. Kriegsbudget , 27. Mißbräude bei der Militärvertretung , 27. Berbandlungen über das neue Milizges feß , 47. Abftedung der Webungen am frühen Morgen , 95 . Beabſichtigte Einführungen von Supplementärfaſſen zur Ber. beſſerung der pecuniären Stellung der Subalternoffiziere, 99. Neue Armeeeintbeilung , 99. Uebungslager bei Beverloo , 105. Bildung einer Commiſſion von Offizieren zur Prüfung von
Planen zur Vertheidigung des Landes , 124. 149. -
graphie . 2. 5. 16. 20. 21. 25. 26 – 28. 30. 38. 39. Biblio 40. 44. 45. 48. 50. 53. 55. 58. 62. 64. 65. 73. 77.
78. 79. 89. 90. 91. 97. 107. 111. 114. 117. 118. 122. 128. 130. 135 . 140. 141. 143. 145 - 147. 149. Braund weig. Die braundweigiſde Artillerie, 77 . Neue
Uniformirung des Bufarenregiments , 113. Büoren . Soweden , 73. Soweiz , 97. Ueber den Dral der Büchſenrohre , 130.
Cadetten. Bayern, 74. Cavalerie. Braunſchweig , 113. Dănemart , 109. Frantreid , 21. 143. Soweiz, 97. Spanien , 130. 133. Bewaffnung der Reiterei im dreißigjährigen Kriege, 124 .
Berfertigung des geſammten Materials zur Behrhaft- China. Verbeſſerung der Feflungen; Buftand der Armee,
madung der Bundesfeftungen Ulm und Naftatt in den Militärn zu München und Augsburg , 28. 41. Dieſjährige werkſtätte Heeres , 39. Stiftung der Wittwe des Generale Ergänzung des lieutenants v. Theobald für ledige Difizierstöchter , 49. 53.
64.
Conduiteliften . Bayern , 148.
änemark. Stärte der Seeres , 18. Ausfeßung der dieß. jährigen Manövers , 88. Creirung von Rittmeiftern 2. Klaſſe
in ben Dragonerregimentern , 109. Topographiſde Karte von Dänemart, 155. Dampfidif fe. Bayern , 59 .
Ausarbeitungen , 120. Denkmal bezüglich der Waffenthat , von
Delvigne Betrachtung über das gezogene Gewehr von, 49. 50 ben mit Geſchüßen in den Caſermatten der Feftung Raftatt, 125. Des Generals von Hüſer zu Mainz Vorleſungen über die Kriegsgeſchichte, 151. Shießübungen zu Mainz mit Schieß.
, . Deutſcher Bund. Reſultate der Bundesinſpicirung , 15. Pro baumwolle , 151.
Duellweſen. Großbritannien , 105. 117. Niederlande , 34. 41 .
Eprengeridte . Großbritannien , 122. Preußen, 105 . Eiſ
enbahnen. Baden, 125. 127. Frankreid , 28.55. Preußen , 75. WürttembergÖbe , 95. rftlieutenants von Baer , 123. Ertlärung des eftungen. Frankreich , 17. Ueber den Werth der Feftungen , 56. Frankfurt, freie Stadt. Koſten des Kriegszeugamtes , 29. Frankreich. Verfügung, durch welche auch den proteſtantiſchen und israelitiſchen Geiftlichen der Zutritt in die Militärſpttaler geſtattet wird . 3. Aufgewendete Koſten für Feſtungsbauten in Europa ſeit dem Jahre 1815 , 10. Zwei franzöſiſche Militär ſchulen , 12. Einberufung von tem Contingent v . 1845 , 15. e
Zuſaßcredit für den Kriegsminiſter , 15. 120. Befeftigunggar beiten , 15. Bewilligung von Geldern zur Auslöſung von Kriegsgefangenen in Algerien , 15. Anzahl der Militärgefäng niſſe , 15. Verſuche mit der Sdicßwolle , 16. 111. Ueber den Werth der Feſtungen , 17. Die Cavalerieſchule zu Saumur, aus dem Geſichtspuncte der Reitfunft betrachtet, 21. Die Mili tärjuftiz Frankreichs, 22. Wiederherſtellung der Nationalgarde in mehreren Städten , 25. Transport von Truppen auf Ei Beſtimmungen über die den Offizieren von den Sdildwachen zu erweiſenden Ehrenbezeigungen , 32. Das Urtheil des Kriegsgerichts über den lieutenant Marin , 36. Vermehrung des Effectivſtandes der Armee , 36. Vermehrte ſenbahnen , 28. 55.
Ausgaben für die Armee und die Marine , 37. Ueber die Noth
wendigkeit der Errichtung eines permanenten Comite's für die Adminiftration der franz. Armee , 31. Die Pferdeproduction
Frankreichs, 38. Merkwürdige Deſertion im Inland, 39 . Bearbeitung biographiſcher Notizen der berühmteſten Kriegs belden durch Ambert, 40. Ergänzung der Armee, 41. Ver wendungen für die Befeftigung von Paris , 41. 84. Gebrauch des Salzes als Nahrungsmittel für die Pferde, 45. Verwens dung der Ergänzungscredite zur Verpflegung des Heeres , 47 . Tod des Generals Drouot , 49. 50. Gefeßentwurf über das Avancement der zu beſonderen Functionen berufenen Lieutenante, 54. 74. 117. Uebungslager 26. , 55. 90. 95. 109. 111. Die Sriegsweiſe der Franzoſen in Algerien , 57. 58. Gefeßeze ntwurf Stel lver tretung im Militär , 59. Feier von Napoleons über die Todestag und Beiſeßung der Ueberrefte der Palaftmarſdälle
Duroc und Bertrand , 70. Truppenzahl zur Befazung von Paris und ſeiner Befeſtigungen , 79. Verordnung über Vers theilung des Dienſtes des t. Artilleriecorps in 11 Commando's, 85. Errichtung eines militäriſchen Badehoſpitals , 86. Rund chreibendes Kriegsminiſters über die Ergebniſſe des Unterrichts in den Regimentsſchulen 2c. im Jahre 1845 , 86. Militärbudget, Frankreich , 88 – 90 . 87. 104. 136. Das Einfteberweſen Vertrag über die Lieferung von Militärbinetten , 91. Schr iftliche Arbeiten der die Schießſchulen beſuchenden Offiziere und Inter offiziere, 91. Verordnung über das Heirathen der Offiziere,
91. Abgang eines Oberften nad Tunis zur Truppenorganijation ,
93. Beftrafung eines Offiziers , der unmittelbar um einen frem den Orden nachgeſucht , 101. Erkaltung des Eifers für den Dienſt in der Nationalgarde, 104. Tod des Generals Neigre, Strafverfügung gegen Collectivdemonftrationen , 106. 105 .
Denderung in den Defenſionsverhältniſſen Frankreichs in Folge zum Studjum der öſterreichiſchen und ruffiſden Militärcolonieen, 113. Tod des Marſdals Dudinot , 117. Unterſoleife in der Verwaltung des Kriegsweſens , 118. Effectivſtand der Armee in Algerien für 1848 , 120. Topographiſche und militäriſche der Befeftigung von Paris , 111. Abſendung einer Commifſion
/
Mazagran , 125. Einberufung der Conſcribirten , 128. Beſtim mungen über die einem Generalmarſmal von Frankreich ges bührenden Ehrenbezeigungen , 133. Das Invalidenhotel, 136. Drdonnanz über das Maß der Freiwilligen , 136. Verfügung des Kriegsininifters wegen des Sculdenweſens der Difiziere, 138. Rede des Herzogs von Nemours beim Schluß des Lagers von Compiegne , 138. Nachweiſungen über die verliehene Würde eines Generalmarſchalls von Frankreic , 142. leichtere Bewaff nung der Cavalerie , 143. Fabrikation der Schießbaumwolle, 150 .
Geniecorps . Shweiz, 113. Spanien , 14. 74. 109. 115. 156 . Geſc üßrohre. Großbritannien , 93 . Geſtüt. Das kaiſerl. Geftiit zu Bieber in Steiermark, 17. Gewehrfechte . S. Bajonnetfecten . Großbritanninen . Des Capitains Warner Geſchoß , 2. 69. 85. Ueberſiedelung von Veteranen und von penſionirten Mili. tärs nach Neuſeeland , 5. 42. 83. Beſchränkung des Militär
dien
11. Landwehrgedanke in England, 8. 88. Verlufte
n ſtes , des 16. Cancierregiments in Oſtindien , 18. Bevorſtehende Ver theilung von Medaillen zur Erinnerung an die bedeutendſten Schladiten und Belagerungen,1 18. Rückwirkung der Verfaſſung auf die engliſche Armee , 1920. Widerlegung der Gerüchte wegen Berfiärtung der Armee , 27. Zahl der Marineoffiziere , 27. Errichtung eines Arſenalbataillons , 27. Budget für den Armee- und Flottendienſt, 28. 37. Perſonalbeſtand der Marine , 29. 99. Küſtenvertheidigung , 29. 111. 125. Verminderung der Pferderationen, 29. Prüfung der Verfaſſung und Leitung der Militärakademie Woolwich , 30. Einführungen von Nor malſchulen in dem Militäraſyl und in der Militärſqule zu Chels .
rea, 37. Ueber die Entſtehung und Ausbildung der engliſchen Seemacht, 36. Vorlegung des Kriegsbudgets, 40. Vertheilung am Søluß des vorigen Jahres , 41 . der britiſchen Streitkräfte Leiden des 22. und 98. Infanterieregiments , 42. Löhnung zu. ſchuß für die Sergeanten der Artillerie , 42. Annahme einer Patentſerge ftatt des Kartuſchbeutelzeugs, 43. Auswahl eines größeren Søiebplages der Artillerie , 43. Prüfung in den Mis litärſchulen , 43. Stiftung der Peninſular Medal , 43. 55. Qrdre über Voúziehung der Leibesſtrafen am Bord fönigl.
Kriegsſchiffe , 43. Bil über die Herabſeßung der Militärdienft zeit , 43. 46. 48. 49. 51. Patent für Profeſſor Schönbein's Schießwolle 26., 53. Reduction des oſtiniſchen Heeres , 54. Penſionsverhältniſſe der Militärärzte uud anderer Militärbe amten , 54. Ehrenbezeigungen wegen Thaten der indiſchen Armee, 55. Fahnenverleihung an das 61. Inf. Regt., 55. Neue Mi. litärliteratur, 56. Únordnungen und Reformen in der Wool. wicher Afademie , 57. Die Armeedienſtbil , 58. 61. 69. 85. Anſtellung von Regimentsſchullehrern , 59. Verbot der Militäre bibliotheken , 59. Vermehrung der Artillerie , 59. 118. 155 .
Erfindungen im Artilleriematerial, 59. Ordonnanzveränderung bei der Artillerie, 59. Wünſche wegen Reform der Bekleidung
der Armee , 60. Schnurrbart, 60. Häufige Aenderungen in den Stationen der Regimenter, 61. Stiftung einer Solachtens medaile, 77. 84. Neue Werte über die Schlacht von Waterloo, 82. Befehl über die Vertheilung der Beutegelder von dem Kriege gegen die Pindarihs und Mahratten , 83. Parlamento verhandlungen über den, angeblich durch einen Tagsbefehl des Oberſten herbeigeführten Selbſtmord eines Soldaten , 87. Zweite
Auflage der Depechen Wellington's ,
Balo überdiedieHalt 90.uche Bilüber barktage zur Ergänzung der Miliz , 92. Verſ eit von Geſdüzrohren , 93. Ordre über die Brandmarfung der Deſerteure, 93. Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere und Soldaten der engliſden Armee, 93 – 97. Die engliſch - oftine diſche Armee, 102 — 104. 106. 145. Todesurtheil wegen Duells gegen lieutenant Munro , 105. 117. Betrachtungen über die neueren Verbeſſerungen in der Lage des britiſden Soldaten, 105. Prügelſtatiftit von der ine, 105. Denkmale Wellinge ParlMar amen
tsverhandlungen vom Febe tons und Nelſons , 105. ruar und März, 113 -- 116. Errichtung von Ehrengerichten , 122. Aufbebung der Milizregimenter und Bildung einer Reo
ſervearmee, 141. 143. Militäriſche Nagrichten aus England vom März bis Juni 1847 , 147 – 154. Gefichtspunch
Gymnaftil.
Die Gymnaſtit aus dem militäriſden
Militärwittwenkaffe. Preußen , 70 — 73.
Modena. Militärmacht , 154. . Napoleon. Napoleons Grabichrift in der Invalidentirche zu
7. Preußen , 70. 90. 150. Spanien , 128.
Hannover. Rechenſchaftsbericht des Unterſtüßungscommitée der fönigl. deutſchen Legion , 44. Abſtellung der dieſjährigen Trup-
penconcentrirung , 76. Verleihung des großbrit. Ehrenzeichens für mitgemachte Schlachten an Individuen der vormaligen deut iden Legion , 95. Beſtrafung eines Offiziers wegen Verwnn dung eines Bürgers , 120. Ueber die Verwendung der Juden zum Militär, 125. Erſcheinen eines neuen Paradereglements,
Paris , 128 . Niederlande. Beftand der Seemacht , 29. Neue Geſeße über Duelle , 34. 41. Entgegnung in der Zeitſchrift le Militaire auf Siborne's Geſchichte des Kriegs von 1815 , 45. Verhältniſſe der Militärärzte im niederländiſch - oſtindiſchen Dienſt, 100. Bez ſøränkung des Eintritts von Ausländern in den Militärdienſt ,
110. Gefeßentwurf über die Schuttereien , 112. Norwegen , S. Shweden.
143,
Herren , Surfürſtenthum . Verhandlungen der Ständekammer über die proponirten Gehaltserhöhungen im Militäretat, 146 150.
Heilen, Grobberzogthum . Stiftung des verſtorbenen Generallieutenants von Weyhers für unverheirathete Töchter von ver-
ftorbenen Offizieren und Stabsperſonen , 131.
Jäger. Deſterreich, 63. 64. 65. Infanterie. Vorídlag zur Erhöhung der Trefffähigkeit des 3n fanteriegewehrs auf den weiteren Diſtanzen , 5. Baden , 43. 54. Beitrag zu einer wiſſenſchaftlichen Begründung der Taktik und des Erercitiums der Infanterie , 42 — 44. Spanien , 121. 128 . 130. Gedanken über die Ausbildung der Infanterie , 156 . 3talien . Militäriſche Streitkräfte berſdiedener italieniſcher
efterreich. Ausrüſtung der öſterreich. Kriegsmarine mit großen ciſernen Geſchüßen und Mörſern à la Pairhans, 28. Beab Fichtigte Verringerung des Militäretats ,' 37. Sendung türti. fcher Offiziere nach Wien zum Behuf ihrer militäriſden Ausbil
dung, 41. Nothwendigkeit von Feſtungen an der Oſtgränze, 45. Tod des Erzherzogs Karl , 56. 60. Die Schüßen von Tyrol, 63. 64. 65. Die Privatſtiftungen in der Armee im Jahre 1847, 52. Entlaſſung der von 1836 — 1839 eingetretenen Soldaten, 68. 91. Berücfidtigung der Unteroffiziere nach 2 Capitulationen bei Civildienſten , 68. Bevorſtehende Veränderung in den Ver hältniſſen der Mitärärzte , 69. Generalfarte des öſterr . Kaiſer ftaates, 70. Starfer Krankenſtand der Wiener Garniſon , 71. Aeußerung des Majors Kinßl über den öſterreichiſchen Soldaten, 89. Abſtellung der diesjährigen Truppenzuſainmenziehungen, 104. Großes Scheibenſchießen in Bregenz, 110.
Staaten , 119.
Kautaſus. Rußland , 22. 128. Rirden ftaat. Einführung allgemeiner Militärpflicht, 24. Neue
Feltübungen
der Wiener Garniſon , 113. 124. Waffenrod , 124. Militär conſcriptions - Verhältniſſe , 124. Nachruf des Erzherzogs Fried rich von Deſterreich , 132.
Offiziere. Ueber theoretiſche Ausarbeitungen der Offiziere , 6. Oldenburg. Die Militärſchule der oldenburg- hanſeatiſchen Bri= gade in Oldenburg, 11 – 13. Optimiſten, die militäriſchen , 100. Orden und Evrenzeiden. Anbalt- Bernburg , 48. Große .
Uniformirung der Nobelgarde, 29. Eoict über die Errichtung einer Bürgergarde, 89. Vorſchriften über das Verhalten der
Civil- und Militärbehörden für den gegenwärtigen Stand der politiſchen Angelegenheiten , 123.
Kriegskunft. Sit die Kriegskunft in irgend einem Theile abbängig von der allgemeinen Zeitbildung und von der Beſchaffen = beit der Waffen ?
Welche Lehre kann im bejabenden Falle
unſere Zeit von der Kriegskunft der Griechen und Römer ents nebnen ? 65 – 67. Ariegsſyſtem. Kritiſch hiſtoriſche Darſtellung des centrifugalen
Kriegsſyſtems und Kritit einiger Erſcheinungen in der Militär literatur, von C. Bade , 80 - 84. Herr Bade , ſein Centri fugalſyſtem und Pz .,1 112. 113.
britannien . 18. 43. 55. 77. 84. Hannover, 95.
Reuß , 61 .
Rußland , 128. Soweden , 2. 4. 114. Spanien , 150. enſionsweiſen . Großbritannien , 54. 93 – 97. Medien burg - Scwerin , 128. Rußland , 54. Percuſſionsgewebre. Preußen , 51 . Schweiz , 135. Wi derlegung der in der A. M. 3. und im Arsiv für Offiziere aller Waffen enthaltenen „ Abwehr " (das neueſte f. t. öfters
reichiſche Percuſſionsídloß betr.) 78. 79. Polen ,
.
Manövers. Ueber Friedensmanövers undVorſchläge zu deren Brarie." Sin paar Wortean die Praktiſchen , 91. 92. Vervolfommnung, 26 – 30. Baden , 104. Belgien , 105. Dä- Preußen. Galvanoplaſtiſches Kanonenrohr, 2. Ueber nemarf , 88. Franfreid), 55. 90. 95. 109. 111. Hannover, 76. Deſterreich, 104. 113. 124. Preußen , 46. 47. 48. 80. 104. 115. 120. 125. 128. Königreich Sachſen , 32 — 35. 99. Schweden , 48. Türkei , 104. Württemberg , 118 . Medlenburg - Sdwer in. Neues Militärpenſionsreglement, 128 .
den po litiſchen Standpunct der Offiziere , 7. Befeſtigung von Swine münde , 14. 27. Garniſonwechſel der Regimenter, 15. 18. 25 . Benennung der Feſtung lößen nach dem Kriegsminiſter Boyen, 16. Ueber die Verhältniſſe in der preußiſchen Armee , 19. úni formsänderungen , 24. 47. Anzahl der im Jahr 1845 im Civil dienſt verſorgten Militärperſonen , 24. Ueber die Wichtigkeit der Feftung fößen , ſowie die Fortſchritte ihres Baues , 24. 124 .
Milde Anſtalten. Bayern , 49. 111. Hannover, 44. Heſſen, Großherzogthum , 131. Defterreid), 52. Preußen, 76. Militärärzte, die , 98. Militärbildungsweſen. Bayern , 148. Frankreich, 12. 86. 91. 120. Großbritannien , 30. 37. 43. 57. 59. Deſterreich , 41 . Didenburg , 11 – 13. Preußen , 146. Schweden , 8 – 10. 73. 78. 79. Schweiz, 54.61. Spanien , 142. Türkei , 104. Ueber Militärbildungsanſtalten , 136 — 143. Militäriſche Aphorismen , 129.
Landwehr , 46. Angebliche Abſtellung des Corpsmanövers des 8. Armeecorps , 46. 48. Belagerungsmanöver in Neiße , 47.
Militäriſche Briefe aus St. Petersburg, 106 — 111 .
Denkmal für 5. lüßow , 47. Benennung von Feftungswerken
138.
141. 144. 146. 151 — 153.
Militäriſde Erziehung , ein Wort über , 47.
Militärftrafgeſes gebung. Aegypten , 125. Frantreid , 22. Großbritannien , 93. Preußen , 70. 90. 119. 133. Türfei , 104. Vereinigte Staaten von Nordamerika, 45 — 49.
Militäriſdes Tagebu , Phantaſieen aus einem , 74 - 76. 96 - 98.
Nachweiſungen überdie in den Jahren 1813 bis 1815 einge tretenen freiwilligen Jäger, 24. Verſeßung von Offizieren, 27. .
Verhalten der Militärbehörden bei Reiſen des Königs , 28.
Ca
binete ordre über die Vereidigung der Erſaßmannſchaften , 40. Königs Friedrid Wilhelm III. Reminiſcenzen aus der 1792 r
Campagne in Frankreich, 40. Erinnerungsfeſt der Berliner
nach den Generalen v. After und v. Grolman , 50. Das preußi
ſche Percuſſionsgewehr (mit Patentſchwanzſchraube) vom Jayre 1839 , 51. Militärbudget für 1847 , 54. 57. Ausſebung Landwehrübungen, 59. Verhandlungen in der Curie der drei Stände über das Gefeß wegen Ausídließung beſcholtener Per= fonen (insbeſondere der durch ein milit. Ehrengericht Berure
theilten) von ftändiſchen Verſammlungen , 66 — 69. 80 – 83.
-
Gefeß über den
zur Zeit Guſtav Adolph's und ſeiner nächſten Vorgänger , 30.
dienſliden Glauben der Schildwagen , Patrouillen 2., 70 .
Feldmanöner auf dem Lagerplaß von Ladugardsgärde, 48. Be.
Bevorſtehende Verbeſſerung der Subalternoffiziere, 70. Errichtung eines Centralinſtituts für den gymnaſtiſchen Unterricht
förderungen außer der Reibe, .48. Handgewehrslehre für Solo
in der Armee, 70. 90. 150. Die t. preußiſde Militärwittwen-
die Schießbaumwolle, 73. Verbeſſerungen im Flottendienſt, 73. Militäriſche Reiſe des lieut. von Klinkowftröm , 73. Corporals dulen 3u1 Malmö und Langholmen , 93. Chriſtianſtad feine Feftung mehr, 73. Jubelfeier der Akademie der Kriegswiffens (daften, 78. 79. Erfindung waſſerdichter Schläude zur Ueber führung der Geſchüße über das Waſſer, 95. Beſtand der Kriegs. madt, 144. Veränderte Eintheilung der Militärdiftricte , 151. Sdtebverſuche mit verminderten Pulverladungen, 152. Prüfung
102. Neues Infanterieerercirreglement, 69.
taſſe, 70 – 73.
Vervolftändigung des Bertheidigungsſyſtems
an der Oſtgränze , 71. 145. Verſuche hinſichtlich des Truppentransports auf Eiſenbahnen , 75. Artikel der Aug. Preuß. Zeitung über den Erzherzog Karl , 76. Bekanntmachung des
Kriegsminiſteriums über die Garniſonsvereine zur Unterſtüßung
hülfsbedürftiger Unteroffiziers - und Soldatenfamilien , 76. ' ue. bung im Bertheidigungsfrieg zu Roblenz , 80. Fortgang des Königsberger Feftungsbaues, 84. Stiftungsfeſt des Lebrinfans teriebataiłons , 84. Cabinetsordre über die Beſtrafung der Vernntreuung, 90. Bitte der Stände um Beſchleunigung einer neuen Militärtirdenordnung, 90. Tod des Generallieutenants Nühle
!
daten , 73.
Neue Büchſe von Granholm, 73. Verſuche über
!
des neuen Erercirreglements für die Infanterie. 153. Auflö,
fung des Ausrüſtungsvorraths zu Chriftianstad , 153. Schweiz. Eidgenöſſiſche Inſpection der Luzerner Truppen , 41 . Neues eidgenöſiſches Dienſt- und Verwaltungsreglement, 53.
von Lilienſtern , 95. 102. 103. Uebungen der 14. Diviſion, 104. Ebrengericht, im Jahre 1808 vom Major v. Sơill eingeſeßt, 105. Stiftungsfeier des mediz. - chirurg . Friedrich Wil-
Unentgeltliche der.inGradzeichen Waffen Organi an neue Offiziere Unteroffiziere Verbeſſerte und Lieferung, Genf, 53. und
belms - Inftituts ,
54. Neues Militärorganiſationsgereß in Bern , 60. 71. 72. 99. Eröffnung der Militärſchule in Thun , 61. Verhandlungen der
107.
Verſude mit der
Schießbaumwolle,
111. Wechſel der Kriegsminiſter (von Boyen und von Robr), 113. Feier des Jahrestags der Sdladt bei Dennewiß , 113. Herbſtmanövers am Rhein, 115. 125. 128. Kabinetsordre wegen Polizeivergeben von Militärperſonen ,
119.
Truppenübungen
in Soleſien , 120. Erklärung des Generalfeldmarſchaus von Boyen bei Niederlegung ſeiner Stelle als Kriegsminiſter, 126.
Cabinetsordre wegen Zumeſſung der Strafen von Seiten der fteriums wegen der Straße des Anbindens, 133. Regulativ über den Beförderungsmodus und die Gehaltsverbeſſerung vom
militäriſchen Sprudgerichte , 133. Verfügung des Kiegsmini Feldwebel abwärts , 136. Verſuche über den Transport von
ſation der Milizen ac in Genf , 54. Unterrichtscurſe in Genf,
Tagſapung über die Ausrüſtung des eidgenöſiſchen Heeres, 89. Verſammlung des Offiziersvereins zu Chur , 91. 93. 101. Be ſprechungen in Winterthur über eine gemeinſame Inſtruction der Cavalerie, 97. Verſuche mit verſchiedenen ſchweizeriſchen Büc . ſen , 97. Waffenroc in Zürich , 97. Antrag auf Abſchaffung des Militärdienſtes im Ausland , 110. Urtrrrichtscurs für Stabss offiziere in Bern , 112. Genie - und Artillerie - Verein in Bern, 113.
Raketen , 137. Beſtimmungen über die Verſorgungsberechtigung Siths , der Invaliden , 142. Sammlung und Beerdigung der Gebeine,
von in Berlin im Jahr 1813 geſtorbenen Kriegern , 145. Folgen der . Aenderungen des Studienplans in den Cadettenhäuſern, 146
Rateten. Drittes Fragment eince größeren Auffaßes über denGeo brauch der Kriegsraketen im Feldfriege , 122 — 129. Preußen, 137.
Regimento comandeur, der , und das Offizierscorp8, 62–64. Neuß. Stiftung eines milit. Ehrenzeidens , 61 . Rußland. Recrutenaushebung, 15. 41. 44. 125. Ufas über die Geſväftsführung im Kriegsminiſterium , 21. Relation eines Gefechts im Kaufaſus , 22. Statuten für die Verwaltung der Armee , 47. Verordnung über die Penſion der in den Civilſtand übergehenden Offiziere, 54. Strenge Verfügungen gegen meh
rere Militärperſonen von hohem Rang, 58. Annahme von Ausa ländern als ſtellvertretende Recruten für Kronbauern , 85. Res
Geſammte Streitmacht der Soweiz , 134.
Percuſſioni
rung der Feuerwaffen , 135. Nädtjähriger Verſammlungsort des eidgenöſiſchen MilitärmächtOffizierscorps , 135 .
der , 134. 135.
Soldat. S. auch Unteroffiziere. Der Soldat und ſeine Pflich . ten. (Bruchſtüđe aus einer noch ungedrudten deutſchen Nac . bildung der Devoirs du Soldat par Dutheil.) 85 – 87. Spanien . Preisaufgaben für die Offiziere des Ingenieurcorps, 14. Einige Scenen aus dem ſpaniſchen Bürgerkrieg , 14. Er richtung eines Arſenats für Brandgeräthſchaften 'undeiner An. ftalt zur Unterweiſung der Ingenieurtruppen im Dienfte der sa peurs - pompiers, 74. Neue milit. Zeitſchrift (La Revista militar) 108. 115. Abſendung ſpaniſcher Dffiziere zu den preußiſden Herbſtmanövern , 108. Arbeiten des Ingenieurcorps auf Cuba,
109. Zutheilung des Mäftrazgo zu dem Militärdiftrict von Va. lencia , 115. Erklärung von Melilla zur Feftung zweiten Ranges, 115. Beſtimmungen über die Eintrittsprüfungen für Artillerie und Genie , 115. Anſtellung von Lehrern der franzöſiſchen und enga liſchen Sprache in den Hauptorten der Artilleriedepartements, 113.
Jährliche Inſpectionen der Infanterie und Cavaleriecorps , 115. Neue Organiſation der ſpaniſden Infanterie, 124. 128. 130.
ſcript an den Ataman des doniſchen Koſatenbeeres , 116. Tags: befehl in Beziehung auf die Flotte , 118. Beſtrafung mehrerer Generale wegen Unterſchleifen und Mißbräuden , 127. Militär
Errichtung einer Schule für Gymnaſtik, 128. Schießübungen
colonieen im Kaukaſus , 128.
der Artillerie, 128. 130. Bevorſtehendes Gefeß über das Avan
Fahnengeſdent an den Feldmar
(dall fürften von Warſchau 2c., 128. Militäriſde Briefe aus St. Petersburg , 106 - 111. 138. 141. 146. 151 — 153. adien Rönigreid. Menagezulagen , 6. 99. Der königl. fäd liſche Pontontrain , 4. Zuſammenziehung und Uebung der 1. ſächſ. Truppen im Herbſte 1846 , 32 — 35. Das fönigl. fächfiſche Geſeß über Erfüllung der Militärpflicht, vom 1. Auguſt 1846 , 39. 40. Dienſtjubelfeier des Generalmojors v. Schreis bershofen , 73. Ergebniffe der borjährigen Recrutirung , '92. .
Abftellung der Zuſammenziehung der Truppen in Brigaden, 99. S deibenſchießen. Defterreich 110.
!
cement , 128. Formation eines Corpg von Unteroffizieren zum urmittelbaren Dienſte bei der Königin, 128. Errichtung eines Centralinſtructionsetabliſſements für die Neiterei , 130 , Ber. änderte Organiſation der Reiterei , 133. Entwurf eines neuen
Erercirreglements für die Infanterie und die Reiterei, 141. Er ridtung einer Normalſdule für das Bajonnetfechten , 141. His
ftoriſe Dentſ@ rift über die ſpaniſchen Militärſdulen, 142. Auszeichnung der Fahnen des Ingenieurregiments, 150. Er. richtung einer Abtheilung Sappeurzöglinge, 156. Praktiſche Uebungen beim Geniecorps , 156.
Spartaniſcher Einfachheit, im Gegenſaß , 125.
151. Frankreich , 16. 111. 150. Großbritannien , 53. Preußen, Taylor , General , ſeine Operationen und deren Kritifer, 59. 60. 1
111. Schweden , 73.
S dildwađen, Unverleßlichkeit der , 33. Schweden und Norwegen. Rapport über die Uebungen der .
Truppenführung. Ueber Truppenführung mit Beziebung auf das Erercirreglement für die Infanterie der t. preuß. Armee, 55.
Éleven der ſwediſchen Artillerieſdule im Sommer 1845 , 8 –
Türtei. Mängel der Conſcription, 70. Prüfungen in den Mi
10. Stiftung eines norwegiſchen Ritterordens , 24. 114. Ueber
litārſchulen , 104. Entwerfung eines Militärftrafgeſepbuds, 104. Manöver im Thale der füßen Waſſer, 104.
.
den Beſtand und die Ergånzungsweiſe des ſchwediſceo Seeres
Unteroffiziere. Ueber Behandlung der Unteroffiziere und Soldaten , 77.
Welche Lehren kann im bejahenden Falle funſerer Zeit von der
Kriegskunſt der Griechen und Römer entnehmen ? 65 – 67. Die k. preuß. Militärwittwenfaſſe , 70 — 73. Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche, 74 - 76. 96 - 98.
Walded. Befreiungen vom Militärdienſte, . 18. Württemberg . Verſuch eines Truppentransp
orts auf der Eis
ſenbahn , 95. Entſcheidung eines Rechtsſtreites über Soldan ſprüche von der Zeit der Verwendung eines würt. Regiments auf dem Cap, 111. Truppenübungen vor dem k. bayeriſchen Kriegs miniſter von Hohenbauſen , 118 .
W undarzt. Pflichttreue eines Wundarztes , 14.
Zeitſdriften. Inhaltsanzeige militäriſder Zeitſchriften des -
Auslandes, 1 – 3 .
Zopf und Sowert , 131 – 133. -
Žüdtigung , törperlide, 42, Großbritannien , 43. 105. und wider den Stod , als militäriſches Zuchtmittel, 101 .
für
Üeber Behandlung der Unteroffiziere und Soldaten , 77, Die braunſɑweigiſche Artillerie, 77. Widerlegung der in der Aug. Militärzeitung und im Archiv für Offiziere aller Waffen enthaltenen „ Abwehr" (das neueſie t. t. öſterreichiſche Percuſſionsſchloß betr.) 78. 79. Kritiſc) - hiſtoriſche Darſtellung des centrifugalen Kriegsſyftems und Kritit einiger Erfoeinungen in der Militärliteratur , von C. Bade , 80 - 84.
Herr Bade, fein Centrifugalſyſtem und Pz ., 112. 113. Der Soldat und ſeine Pflichten. ( Bruchſtüde aus einer noc une gedrudten deutſden Nachbildung der Devoirs du Soldat par Dutheil .) , 85 – 87.
Das Einſteberweſen in Frankreich , 88 - 90. Ein paar Worte an die Praktiſchen , 91. 92.
Neues Peuſionsreglementfür die Unteroffiziere und Soldaten der engs liſchen Armee, 93 - 97.
Verzeichniß der Auffäße. Der fönigl.-fächfiſche Pontontrain , 4.
Die Militärärzte, 98 . Die militäriſchen Optimiſten , 100. Für und wider den Stod , als militäriſches Zuotmittel, 101 .
Bordlag zur Erhöhung der Trefffähigkeit des Infanteriegewehrs Die engliſch - oftindiſcheArmce, 102 - 104. 145. auf den weiteren Diſtanzen , 5. Ueber theoretiſche Ausarbeitungen der Offiziere , 6.
Militäriſde Briefe aus St. Petersburg , 106 — 111. 138. 141 .
Eine moderne aſiatiſde Befeſtigung, 6.
Das Avancement in der Reihe , 114 — 116. Drittes Fragment eines größeren Auffages über den Gebrauch der Kriegsraketen im Feldfriege, 122 — 129. Militäriſme Aphorismen , 129.
Die Gymnaſtik aus dem militäriſchen Gefichtspunct , 7. Ueber Schießwote, 7 . Landwehrgedanken in England , 8.
144. 146. 151 – 153.
Rapport über die Webungen der Eleven der ſchwediſchen Artillerie Befehlen undGehorchen, 130. foule im Sommer 1845 , 8 – 10. Ueber den Drall der Büchſenrohre , Die Militärſmuleder oldenburg - hanſeatiſchen Brigade in Olden. Zopf und Suwert, 131 — 133 . burg , 11 – 13.
Zwei franzöſiſche Militärſchulen , 12. Einige Scenen aus dem ſpaniſchen Bürgerkrieg , 14. Rüdwirtung der Verfaſſung auf die engliſche Armee , 19. 20. Die Cavalerieſchule zu Saumur, aus dem Geſichtspuncte der Neit-
kunft betrachtet, 21. Die Militärjuftiz Franfreids, 22. Ueber Friedensmonovers und Vorſchläge zu deren Vervollkomm nung , 26 - 30. Ueber den Beftand und die Ergänzungsweiſe des ſchwediſchen Heeres zur Zeit Guſtav Adolph's und ſeiner nächſten Vorgänger, 30 . Ueber die Nothwendigkeit der Errichtung eines permanenten Comité's für die Adminiſtration der franzöſiſchen Armee, 31.
130.
Militärmacht der Sikhs , 134. 135 .
Ueber Militärbildungsanſtalten , 136 — 143. Militäriſche Nachrichten aus England vom März bis 3uni 1847, 147 - 154. Ueber Truppenführung mit Beziehung auf das Erercirreglement für die Infanterie der k. preuß. Armee , 155.
Gedanken über die Ausbildung der Infanterie , 156.
Verzeichniſ der angezeigten Schriften .
Zuſammenziehung und üebung der t. rätt. Truppen im Herbſte After, die Kriegsereigniſſe zwiſchen Peterswalde, Pirna, König ftein und Prieſten im Auguſt 1813 und die Schlacht bei Kulm, 1846 , 32 – 35.
Ueber die Entſtehung und Ausbildung der engliſchen Seemacht, 36, Die Pferdeproduction Frankreichs, 38 . Noch ein Wort über das Gewehrfechten , 38.
Das königl. fädfiſche Geſeß über Erfüllung der Militärpflicht, vom 1. Auguſt 1846 , 39. 40.
Nefrolog des bayeriſchen Generalmajors von Horn , 39 .
52 - 55 .
Abbandlung über die Feldbefeſtigung, den Angriff und die Vertheidigung der Feldfd anzen und Ver dh anzungen , 86. 87.
A. (E. v.) , Terrainlehre für Difiziere aller Waffen , 126. Bugeaud , aperçus sur quelques détails de la guerre avec des planches explicatives. 3. édition, 37.
Beitrag zu einer wiſſenſchaftlichen Begründung derTaktik und des Beiffe, aus 109. dem Leben des t.preuß. Generallieutenants F. v. Sohr , 108. Erercitiums der Infanterie , 42 - 44. Rörperliche Züchtigung , 42.
Kriegsartikel für die Armee der Vereinigten Staaten von Nordamerika , 45 – 49. Ein Wort über militäriſde Erziehung , 47.
Cours sur le service des officiers d'artillerie dans le forges, ap prouvé par le ministre de la guerre , 2 édition , revue et con sidérablement augmentée , 31 . de Colonge , Artillerie pratique , 41 .
Betrachtung über das gezogene Gewehr von Delvigne, 49. 50.
Centner, die erſten Vorkenntniſſe des Militärgeſchäftsſtyle , 142.
Das preußiſche Percuſſionsgewebr (mit Patenticwanzidraube) vom Jahr 1839 , 51 . Die Privatftiftungen in der f. t. öſterreiciſden Armee im Jahr
Dutheil , les devoirs du Soldat , 57.
1847, 52.
Ueber den Werth der Feftungen , 56. Die Kriegsweiſe der Franzofen in Algerien . 57. 58 .
Die Operationen des Generals Taylor und ihre Kritifer, 59. 60.
Der Regimentscommandeur und das Offizierscorps, 62 – 64. JA die Kriegsfunft in irgend einem Theile abhängig von der augemeinen Zeitbildung und von der Beſchaffenbeit der Waffen ?
Drieu , notions générales sur le passage et la défense des ri vières etc , 85.
Donners mard , Erinnerungen aus meinem Leben , 92 – 94. Erinnerungen eines preußiſchen Offiziers aus den Jahren 1812 bis 1814 , 37.
Forftner , Betradtungen über die fittlichen Elemente des Krieger ftandes, 99. German , Anſichten über das deutſche Wehrweſen mit Berſuden , zu ſeiner Vervollkommnung , 118 – 120.
Hüß und Schmölzel, Handbuch der t. bayeriſchen Artillerie 2c. , 17. 18.
Hoffmann , die Soladt von Borodino , 62. Hölg , die Belagerung von Antwerpen im Jahr 1832. Aus dem
Pz. , Tattit der Infanterie und Cavallerie, 100. Niegel, Blokade , Belagerung und Eroberung von Tortoſa im 3. 1811 2 . Aus den Memoiren des Marſdale Suchet ins Deutſche überſeßt a . , 21 .
iſden Handbuch der militä rifden Fremdwörter und Munfte
Remarques critiques sur l'ouvrage du Capit. Siborne ,
ausdrüde, mit kurzen Sachertärungen , für unteroffiziere und Soldaten ieder Waffengattung. Ge-
Rudolf, Schweizeriſder Militär - Almanach für Offiziere und
ſammelt und berausgegeben vonGr.einem 18 ° fahre Medlenburgdienenden Unteroffizier
Scheuerlein, Grundzüge der allgemeinen Artilleriewiffenídaft, 3. 4. 15. 16. Stutterheim , Kriegszüge in Spanten während der Jahre 1835
, 117.
Engl
der
So weriniſchen Brigade, 123 . Jessé , histoire de fla marine des Etats - Unis d'Amérique. Par L. F. Cooper. Traduit de l'anglais. 33.
Paiſer, das Schießpulver und die Scießbaumwolle. Eine Pas ralele , 34.
seyſerling, Erinnerungen , aus der Kriegszeit. 1. Abth. ac. 129.
2. l. , der Schüße vor der Scheibe. Ein Leitfaden für angehende Süßen , 4. 5 . 0. Leber, Wiens faiſerliches Zeughaus zum erſtenmale aus hiftoriſchem Gefichtspuncte betragtet 2c., 14. 1
Mémorial des officiers d'Infanterie et de Cavalerie.
Rédigé d'après les documents officiels et les cours professées dans les écoles militaires , 26.
Délze, Lehrbuch der Artillerie für preußiſche Avancirte dieſer Waffe ac. 2. Auflage, 23.
intitulé : Histoire de la guerre de 1815 etc. 68. 69. Militärperſonen , 131. 132.
- 1838 , 139 .
Smola , das Leben des Feldmarſchaus Heinrich Grafen von Bebe legarde , 143. Von einem deutſchen Soldaten , 127 .
Varnbagen von Enſe , biographiſche Denkmale , 137 . Württemberg, Erinnerungen aus dem Feldzuge des Jahres 1812 in Rußland , 24. 25.
Wiffel , intereſſante Krieggereigniſſe der Neuzeit, 94. 95.
8. 3 abeler, militäriſcher Nadlaß des K. Preuß. Generallieute: nants 1. V. A. Grafen Henkel v. Donnersmart, 38. 96. Zur Geſchiďte des ehemaligen oftpreußiſchen Cada lerieregiments in den Feldzügen von 1813 und 1814 , 61 .
Samſtag , 2. Sanuar 1847.louby
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2. เป็น 2011
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Militar · Zeitung.
Allgemeine
Inhaltsanzeige militariſcher Zeitſchriften des biete paginirt der Ingenieurwiſſenſchaft geben , die auch ſolde ſind und Titelblinier crbalten , um beſon, ders Auslandes .
abgeſondert binden laſſen zu fónnen ; die zweite fou unter dem Titel ,,Miſcellen " Notizen , Natridten und
VI .
Memorial de Ingenieros. Publicación periódica de Auffäße von geringerem Umfang über verſchiedene Ma. memorias, articulos y noticias interesantes al arte
de la guerra en general y á la profesion del in
ler , 20, geniero en particular. Primer año. Enero , Febrero , Marzo de 1846.
3er Numero.
gr. 8. Madrid. En la imprenta nacional.
terien , ebenfalls aus dem Bereich des Genieweſens und den mit demſelben in Verbindung Rebenden Willen , ſchaften , bringen ;, die dritte wird den officiellen Tbeil bilden und das īpaniide Ingenieurweſen betreffende Girculare , Generalordres u . dgl . enthalten ; die vierte
endlich bat Anzeigen von Schriften , Karten und In ,
In Spanien baben in neuerer Zeit, namentlich nad Beendigung des leßten Bürgerfrieges, auch die Milisår:
ſtrumenten aufzunebmen , deren Kenntniß für das Corps von Intereſſe iſt.
wiſſenſdaften wieder einen erfreuliden Auffomung ger nommen . Die Reiſen , vieler ſpaniſchen Offiziere in's Ausland zur Renntnißnabme der militariſchen Einride,
Wir verſuchen nun im Nadſtebenden unſere leſer mit dem Inbalte der vorbezeichneten Monatsbefle , die wir der Gute Des Ingenieur Generals ſelbſt verbanfen,
tungen fremder Staaten , die vermebrte Tbårigkeit in befannt zu machen , überzeugt, daß man bieraus das Bezug auf die Beröffentlidung militárider Sdriften, neben guten Originalwerfen aud Ueber,
zu denen ,
feßungen der beſſeren Milisårſchriftſteller des Auslandes zu záblen find , geben hiervon Zeugnis : Ein beſonders reges feben entfaltete indefien die
periodiſche Militårliteratur; denn in den leßien acht
růbmliche Strebea des Gründers erfennen wird.
Zwei großere Abbandlungen , die indeffen noch nicht sollendet ind, machen den Hauptinbalt der drei Hefte Wir geben zuerſt eine Analyſe derſelben . I. Hiſtoriſche Ueberſicht des Geniemoeſens im auge meinen und ſeiner Organiſation in Spanien ; von einem aus.
Jabren entſtanden an zwolf neue Zeiiſdriften , *) von Offizier, der früber im ſpaniſden Ingenieurcorps ſtand Zu und ießt ein bobes Amt in einer anderen Faufbahn dieſen Zeitſdriften gebore auch die vorliegende, ſeit beficider. Beginn dieſes Sabres erſcheinende , ſpeciell für das Zwet vollendete Abſchnitte , ſowie der Anfang eines Ingenieurcorps beſtimmie, eine Sdópfung des befana, dritten, liegen und von dieſer fleißigen Arbeit vor, die, denen freilich manche wieder eingegangen ſind.
ten verdienſtvollen Generals Zarco del Valle , der ſett 1843 an der Spiße De8 Ingenieurcorps ſtebt und
fortw &brend raſtlos bemůbt iſt, neben der Ausbildung
wie die zabireiden im Tert befindliden Notennummern
beweiſen , *) duf ein Studium der Quellen gegründet iſt. Der erſte Abſchnitt umfaßt eine ffizzirte Darſtels
des Praftiſden auch eine erbobte wiſſenſdaftliche Thårige lung der Entwicelung und Ausbildung des Ingenieur, feit unter feinen Untergebenen zu verbreiten.
Nad
dem Plane Toll die bemerkte Zeitſdrift , welde in mos
weſens ( worunter bier ſowohl die Befeſtigungsfunft mit Angriff und Beribeidigung der Praße , als aud
natlichen Heften von drei Bogen mit den nöthigen das Artilleriewefen in Bezug auf lepteres verſtanden Kupfernt u. f. m. ausgegeben wird , in vier Haupt .
abtbeilungen zerfallen . Von dieſen wird die erſte Ab bandlungen von großerer Ausdebnung aus dem Gei
moird ) , von den erſten Anfangen und roben Berſuden an bis auf die mannigfachen , mebr oder weniger como
plicirten , bis ießt vorgeldlagenen und befannten Bes .
feſtigungsſyiteme und Manieren . *) Dieſe ſind : El Archivo militar
-
El Boletio militar
EI
Boletin de la milicia pacional Compilador militar de Biscaya La Egida - La España militar El Estan -
darte
-
Die Epoche por @r.
findung des Spießpulvers mit ihren Angriffe , und
-
El Grito del Ejercito
Revista militar
-
Veterano .
Manual de Artilleria
Unm. d. Ref.
*) Die Noten felbſt werden wahrſcheinlich erſt am Schluſſe der 26: handlung gegeben.
Unm . d. Ref.
3
4
Bertheidigungsmitteln wird in allgemeinen Umriffen
ſpaniſchen Autoren , welche als Augenzeugen den flan .
und gedrångt darafterijirt, und ſodann zur Darlegung der großen Beranderungen übergegangen , welche eben
driſden Kriegen während der Mitte des 16. Jabr. bunderts beimoonten , ſpråchen mit einer Art von Ge.
.
dieſe Erfindung in der Befeſtigungsfunſt veranlaßte.
ringid åßung von gewiſſen noch nad alter Weiſe be .
Der Verfaſſer dildert, wie mit der Erfindung und all. måbligen Verbeſſerung der Feuerwaffen , hauptſächlict
feſtigten Pläßen , aus ſei aus den jene Werfe beglei. renden Plånen der Feſtungen der Niederlande erfidilish,
aber mit dem mebr und mebr wadſenden Gebrauch daß der größere Theil nicht baſtionirte Umfånge gebabt der ſeit dem Anfang des 12. Fabrbunderts befannten
babe. Weiter folgen dann nod Erdrterungen über die
und ſeit dem Ende des 14. Jahrbunderts faſt aus, idhließlich angewendeten Artillerie die Weiſe des 2016 griffs und der Vertbeidigung eine große Umwålzung erlitt, insbeſondere, wie die Ürtillerie des Vertheidigers långere Zeit ein entſchiedenes Hebergewicht über die des
ebenfalls von den erſtermåbnten Schriftstellern ausge. (prodene Unlidt, daß San - Mideli der erſte geweſen fei, der 1527 bei Verona die Baſtione angewendet babe, und es wird bemerft , die ſpaniſchen Ingenieure fónnten dieſe Erfindung , zum wenigſten den erſten Gebrauc
Angreifers batte , wie für letteren der Gebrauch der
der Baſtione , den Stalienerı ſtreitig maden ;
das
Sappe und der Fübrung der Trancheen in Zifjafs Nåbere rol in der Folge an einem anderen Orte dar. entſtand , und die durch den berůbmten ſpaniſden Inn gethan werden. genieur Peter Navarro *) zuerſt angewendeten Minen
Aud die weiteren Fortſchritte der Befeſtigungsfunſt
eine große Rolle im Belagerungsfrieg zu ſpielen beo werden vom Verfaſſer in überſichtlicher Weiſe verfolgt. gannen .
Ferner berichtet unſer Verfaſſer über die um dieſelbe
Zeit vorgegangene vollſtåndige Revolution in der Tras
Er dildert das Uebergewicht der Verteidigung bis zu der durch Vauban erfundenen Angriffeweile der feſten
pieße. Zuerſt gedenft er der Verbeſſerungen und Vor.
Plåse , mo das umgefebrte Berhåliniß eintrat, und dann die großen Bortbeile , die dem Angreifer durd den bei der Belagerung von Philippeburg im Jahre
tbeile , die man durch Erweiterung der alten engen Zbürme und durch deren Hinausſchiebung und Abſon, derung vom Umfang erbielt , bemerft weiter , wie dieß
wudren. Es wird erwåbnt, daß in dieſer wie auch in den früheren Epoden die Meiſter in der Belagerungs ,
den natürlichen Uebergang zur Erfindung der Baſtione
funſt eine Menge neuer Ideen publicirt båtten , die mebr
cirung und den Vertbeidigungscombinationen der feſten
1688 zum erſtenmal angewendeten Ricodetiduß er.
gebilder babe, und zeige bierauf, wie man in der Folge oder weniger das Gleichgewicht zwiſden dem Angreifer zum Sauß des aus Baſtionen und Aurrinen beſteben . den Hauptumfangs zu der Anlage einer Menge von
und Bertheidiger berzuſtellen ſuchten ;
größeren und fleineren Fronten vor demſelben ſcritt, wie die Außenwerfe verſchiedener Art, der bedecte Weg
gewidmet babe, *) und daß ibm auf dieſem Wege viele ausgezeichnete Månner verſchiedener Nationen nach
und die vorgeſchobenen Werfe entſtanden , wie man
folgten , welche im lauf eines großen beils des 18. Jahr.
endlich zur Zeit der Belagerung noc verſchiedene Vere
bunderis die verſchiedenen im vorigen Jahrbundert vero
ferner , daß
Bauban ſelbſt dieſem Gegenſtand ſeine lezien iráfte
ſtårfungen an den Werfen anbrachte , auch don im
öffentlichten Syſteme reproducirten, commentirten oder
Voraus die Anſtalten für die Gonireminen traf u. l. w. Sodann wird noch der Umſtand berúbrt, daß man ud
andere erdachten . Unter dieſen gedenft der Verfaffer beſonders er Befeſtigung von Montalembert als einer
durd eine geſchickte Wahl der Lage der Plåße und mit folden , welche zur Zeit ihrer Befanntwerdung eines Hilfe natürlider Hinderniſſe das Widerſtandsvermogen großen Rufes genoe. Troß dem aber, beißt es weiter, derſelben zu erboben gewußt habe, wie dieß namentlich ſei das Reſultat dieſer anſtrengungen nicht so glüdlich in den Niederlanden mit glüdlichem Erfolg durch Ber, geweſen , den Zuſtand vor Erfindung des Pulvers zus
wendung des Meer. und Flußwaſſers zu Inundationen rückzuführen . Die von Vauban ſo weiſe erdachte, ſeite dem durd die Erfahrung vielfac verbefferte Angriffo .
geldeben ſei .
Bei dieſer Gelegenbeit kommt der Verfaſſer aud
metbode babe bis auf unſere Zeiten ibr unbeſtreitbares
auf das Gebiet der Controverſe. Die beſonders unter den franzöſiden Schriftſtellern verbreitete Meinung, daß die vorangefübrten Neuerungen und die Anwens dung der weſentlichſten Modificationen in der alten Befeſtigungsweiſe hauptſådlid ibren Urſprung während
Uebergewidot über die Vertbeidigung behalten; bis auf feſten Plåße genau zu beſtimmen, und Spanien könne, mehr als irgend eine andere Nation, viele Beiſpiele davon aufweiſen , daß die ausgezeid netſte Lapferfeit Tage und Stunden vermoge man die Uebergabe der
der Bürgerfriege in den Niederlanden gefunden båtten, der Herrſchaft der Regeln der Belagerungskunſt unter. meiſt er zurüd und bemerkt , daß man die fóſung dieſer Fragen bergeblich in der Geldidte rude und daß die
legen måre. Hier , am Solufe des erſten Abſdonittes , befåmpft
in Bezug bierauf von niederlåndiſden Soriftſtellern der Verfaſſer auch nod die Gegner der feſten Plåße gemadten Angaben viel zu vag und wenig entſcheidend
ſeien. Zur Unterſtüßung wird vielmehr angeführt, die
und madi beſonders auf die Wichtigkeit der Feſtungen
bei politiſchen Wechſelfållen aufmerkſam . Sodann re. ſumirt er noch einmal die weſentlichſten Pbaſen der
*) Der Etat des ſpanischen Ingenieurcorps für das Jahr 1846 Befeſtigungskunſt von den ålteſten Zeiten bis jeßt. Die enthält eine Biographie diefes ausgezeichneten Ingenieurs. Unm. d. Ref.
*) In ſeinem Traité de la defense des places,
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Feldbefeſtigungskunſt wird nur inſofern furz berührt,
wie fie Vegez und Vitruv beſdreiben und über deren
als er ſagi , ibre allgemeinen Grundlage feien meſents Art im Terr einige Andeutungen gegeben ſind, vielface lidt denen der permanenten Fortification identiſd. vermebrt. Noc jeßt finden ſich in Spanien viele prados
Ebenſo ſind auch nur wenige andeutungen bezüglid Defenſivſyſtems der Gränzen , gemadr, weil ſonſt die
eines anderen wichtigen Gegenſtandes , nåmlich des Sdrift zu ſebr ausgedebnt würde.
Im zweiten Abſonilt gebt nun der Verfaſſer zur Gedichte des Genie weſens in Spanien über.
Im
Eingange wird geſagt , daß es eine vergebliche Můbe ſein würde , mit boliger Genauigfeit die Epoden ben
ſtimmen zu wollen , in welchen die verſchiedenen , auf den Angriff und die Beribeidigung der feſten Pläße fid begiebenden Ideen und Verbeſſerungen in Spanien befannt und angenommen worden seien. Die Vors fabren der beutigen Spanier, beißt es , båtten fis mebr damit berdafrigt, die Welt mit ibren Heldentbaten in
Erſtaunen zu reßen , als die Art und die Mittel zu beſchreiben , mit welchen ſie dieſelben ausführten . Můſſe man nun auch betennen , wird weiter angeführt, daß es an techniſchen militariſden Werfen aus den frůbeſten
tige Ueberreſte aus jener Zeit vor , und der Verfaſſer gedenft beſonders einer kleinen aus zwei Bogen be.
ſtebenden , befeſtigten Brúce römiſchen Urſprungs , die fid in der Provinz Sevilla befindet, nodwobl erbalten iſt und als ein der intereſſanteſten Monumente nåber
gefannt zu werden verdient. Die Abbandlung gibt eine genaue Beſchreibung derſelben und ermåbnt nod des Umſtandes , daß auch die Franzoſen die militariſdie
Widtigfeit diejes Punctes während des lebren Unab . bảngigkeitøfrieges zu dåßen gewußt båtten. nordliden Der Einfall der
Bölfer ( Gotben ) gers
ftorte, gleich wie im übrigen Europa , ſo auch in Spas nien die Denkmåler römiſchen Urſprunge , und die Kriegs. .
wiſſen daft tbeilte das gemeinſchaftliche P008 mit allen Zweigen des menſchlichen Wiſſens in dieſer Epode.
Inmitten der allgemeinen Zerſtörung, welche die Scritte der Eroberer bezeichnete, beſtanden dennoch viele beo
feſtigte Puncte, aber ſie waren vernadlåffigt, binſicht.
Jabrbunderten mangele , und ſei man aud , um fide
lidh ibrer Wichtigkeit ungefannt, und zum größten Theil
eine Vorſtellung vom alten ſpaniſden Kriegsweſen zu maden , genótbigt , ſeine Zuflucht zu unzuſammenbåns
demolirt, ſo daß , nadidem die Saracenen einmal die Meerenge überſdritten batten , alle feſten plåge id nel
genden Daten und zu den Begebenheiten zu nebmen, welde die alten , wohl im Allgemeinen unterrichteten , aber im Waffenbandmerfe unbefannten Obroniſten bes
in deren Hände gerietben , um ro mebr , als nach dem Ausſpruch der arabiſden Schriftſteller die vornehmſten
richien , so begegne man dod in allen Epochen der Ges didte Spaniens ausgezeichneten und rubmvollen Bes
Ritter in der entſpeidenden Sdladt bei Xeres de la
Frontera gefallen waren, die übrig gebliebenen flúdrig umberirrten und es den Einwobnern des fandes an
weiſen, welche den Ausſprud Rónigo Alonſo des Weiſen Mutb , Intelligenz und Kriegserfabrung mangelte. beſtårigten : daß die Spanier immer friegskundig und Die Araber bingegen , viel geſchidter in allen Striegs . rebr geübt in den Waffen waren . “ Dieſe Derſicherung, kunſten als die Gothen und weit entfernt, wie dieſe, glaubt der Verfaſſer , tonne aud auf den Gegenſtand die Befeſtigungen zu vernachläſſigen, reparirten und angewendet werden , der bier in Betrachi fomme , und die wunderbaren Belagerungen von Numantia und
perbeſſerten nicht allein die, welche ſie vorfanden, ſons dern erbauten auch neue , da wo ſie ſolde für nótbig
Sagunt dürfien wobl , welden Antbeil daran man auch der Zapferfeit und dem Heroismus geben wolle , zu
erachteten , ſowohl um ihre Herrſchaft zu ſichern , als dieſelbe auszudebnen. So wurde Granada im Jahr
dem Ausſprud berechtigen , daß die Vorfabren der ſpa ,
765 mit neuen Feſtungowerfen umgeben , die Mauern
niſchen Nation auch in der Befeſtigungsfunſt nidt un , befannt waren und dieſelbe mit Geldbid anzuwenden verſtanden .
Båbrend der Oberberridaft der Römer war die
Militárgerdichte des fanded långere Zeit ein und dies
ſelbe mit der jener berühmten Eroberer, an deren Rubm aud die Spanier Antbeil nahmen . Wie natürlich, entlehnte man von ihnen aud alles das, was auf das
Barcelona's 822 reparirt , Ubeda und mebrere feite
Puncte in deſſen Umgebung um die Mitte des 9. Fabr. bunderte, fowie andere derartige Werfe erbaut, welche alle beweiſen , welch ' einen boben Wertb die Araber auf die Kriegskunſt legten. Dieſelben Fannten , wie feine
Nation ibrer Zeit , den Einfluß , welchen befeſtigte Puncte auf die Kriegsoperationen und die Siderbeit der Staaten baben. Aus beforånften fie fide nidt
Kriegsweſen *) Bezug batte. Insbeſondere murden auch
darauf, beſondere Poſitionen einfach zu befeſtigen, ſons
die Fortificationen nach der Form und Conſtruction ,
dern fie debnten ſelbſt ibre Abſichten auf die Organi .
ſation eines Bertheidigungsſyſtems der Grånzen aus, *) ucber das Kriegsweſen der Spanier vor und zur Zeit der Herr: duft der Römer , ſowie zur Zeit der Gotben , hat die ſpaniſche Militärliteratur ein vortreffliches Werk aufzuweiſen , das außer: haib Spanien mobl_wenig oder gar nicht gefannt fein dürfte. E6 iſt dieß der erſte Band der leider unvollendet gebliebenen
wie die mit beſonderer Gedidlidfeit entworfene linie
des Zajo beweiſt , woſelbſt ſie eine betrådtlide Reibe
von Foris errichtet batten. Die Befeſtigungsweiſe der Mauren war ganz dies
„ Historia de la milicia española desde las primeras
jenige, wie ſie eben vor Erfindung des Spießpuivere
noticias que se tienen por ciertas hasta los tiempos
gebräuchlich war.
presentes ( Geſchichte des ſpaniſchen Kriegsweſens von den erſten gewiſſen Nachrichten an bis auf die gegenwärtige Zeit ) " von Don Joaquin Marin y Mendoza , der 1776 in 4 zu Madrid erſchien. Der Verfaſſer dieſes Budas ſtarb 1782 im Laufe der
Belagerung von Gibraltar und Feldlager vor San Roque , wo:
Nur glaubt der Verfaſſer nidt mit
hin er ſich , uin feine Beobachtungen zu machen , begeben hatte. Der zweite Band Feines Werkes foll ſich im Manuſcript nodo im Beſig ſeiner Familie befinden , Unm . d. tef.
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Stiard weigen übergeben zu dürfen , daß ſeit der Ein
Feinde den Vorrang und das Uebergeridt.
nahme von Tunis , die im Jahr 1159 ſtattfand , der Rönig der Mauren Adelmumen befabl , ambódſten
fang bedienten ſich mobl die Spanier bei ihren Vers tbeidigungswerfen der nämliden Methoden wie die
Puncte jeder befeſtigten Stadt ein Schloß mit Lhůrmen zu erbauen. Man darf wohl als beſtimmt annehmen, daß hierbei dem König die Idee eines lebten Zufluchtss
Araber. Nach Maßgabe aber , als ſie in ibrem berois den Unternehmen vorforitten , vervolfommneten ſie ibre Renntniſſe , biß fie die ihrer Gegner úbertrafen.
ortes für die Beſabung vorgeldwebt babe.
So finden ſich noch immer in vielen alten Plåßen
Im An,
Insbeſondere aber bebt der Verfaſſer bier noch bero Spaniens , wie z. B. in Talavera und Trujillo , die vor , daß die Araber alle Nationen ibrer Zeit in der ſogenannten abgeſonderten Thürme, deren Bau uns Kunſt des Belagerungsfrieges übertrafen , in Folge der zweifelbaft in einer ſehr frůben Epoche von den Spa. Renntniſſe, die ſie von den Grieden in der Baliſtifniern ausgeführt wurde. Insbeſondere aber wird in und Poliorcetif erhalten barten und die im Orient bes der vorliegenden Abbandlung der alten Fortificationen wabri und vervollfoon net worden waren , während ſie
von Guadalajara , als Monumente von bobem biſtori.
im Occident durch die Einfälle der Barbaren verſchwan. den . Von Neuem erſchienen wieder in @panien , mit mebr oder weniger Verånderungen , die striegsmaſchinen und Kunſtfeuer , deren ſich ſchon die Römer bedient
ſchem Intereffe gedacht, deren nåbere Unterſuchung im folgenden Abidniit ſtartbaben fou . Auch die mannigfachen Verbeſſerungen, welde die Spanier in den eroberten Plåßen anbrachten , geben
batten und deren Gebrauch in Spanien roon einige einen augenſcheinliden Beweis von dem Uebergewicht, Jabrhunderte vorber einbeimiſoo war , ebe die Areng. züge nach dem beiligen lande diefelben während der Rogierung Philipp Auguſt's und des beiligen Ludwig in Frankreich wieder auffommen ließen . Es wird biers
welches dieſelben in der Befeſtigungofunſt über die Araber errangen . Der Berfalter bemerft , daß er febr viele Beiſpiele bierfür anfübren fönnte , wenn er nicht fürchte , bierdurch die Grånzen ſeiner Sdrift zu über,
bei , obne Anfúbrung anderer weniger bemerfengwertber foreiren. Indeffen glaubt er doch das Soloß von AI ,
Daten, nur einer, die Belagerung von Peon (983) bee treffenden , für die eben gemachte Angabe ſprechenden
cala de Guadaira (Provinz Sevilla ) , deſſen gute Er, baltung noch immer eine ausgedebnte Unterſuchung
Stelle gedacht, die aus einem arabiſden Goder ente
erlaube und das in wiſſenſchaftlider Hinſicht eine bes ſondere Aufmerkſamkeit verdiene , als ein Beiſpiel er.
nommen iſt.
Ebenſo verdankt Spanien den Arabern vor allen påhnen zu müſſen. Das genannte Soloß war, wåbs anderen Nationen den Vorrang in der Kenntniß und rend ſich die Araber noch im Berib Sevilla's und ſeiner dem Gebrauch der Artillerie, welche eine ſo große Bere Umgebung befanden, wegen der Näbe jener Hauptſtadt ånderung der Kriegskunſt , bauprſachlich der Befeſti. ein Punct von großer Wichtigfeit und fonnte gleichſam gungskunſt und des Angriffs der Plåbe bervorbradre. Außerdem führt die Abhandlung als einen weniger ben
als ein vorgeſdobenes Werf derſelben betragtet werden. König Ferdinand III. erfannte dieß auch febr wohl,
tannten Umſtand an , daß die Saracener unbezweifelt
und als er die Eroberung Sevilla's beabſichtigte, griff
die erſten geweſen ſeien , welche bei der Kriegführung
er zuerſt dieſes feſte Soloß an , das die Mauren in .
menſchlicher zu Werfe gingen. Die franzöſiſchen Schrifte deſſen nicht auf's åußerſte vertbeidigten , ſondern als. ſteller ſoreiben zwar befanntlich dieſen Rubm Bertrand balo råumten . Der Verfaſſer gedenft hierbei růhmend Duguescelin zu , der nach ihrer Angabe ſeinen Kriegern der Art und Weiſe , die man beim Angriff befolgte, poritellte , daß in jedem fande die Geiſtlichen , Meiber
ſowie des gedichten Rudzugs der Saracenen , deutet
und Kinder und das arme Volf ihre Feinde nicht ſeien ; zunådſt den Zuſtand der Befeſtigung an zu der Zeit, Der Verfaffer bemerft aber , daß bereits vier Jabrbuni
a18 ſich das Saloß in den Händen der Mauren bes
berte früber der König von Gordova ulbafem II. bei fand , und beſchreibt ſodann ſehr ausführlid alle die
Eröffnung des Feldzugo von Santisteban im Jahre Berbeſſerungen, welche der friegeriſche König zur Ver, 963 in einer beſonderen Erflårung (deren Wortlaut im Tert gegeben iſt ) ſeinen Kriegern ganz in derſelben Weiſe die Ausübung der Menſolidfeit im Kriege zur
ſtårkung dieſes wichtigen Punctes , der als ein Modell des rebr vollendeten Befeſtigungsſyſtemes um die Mitte des 13. Jabrhunderts betrachier werden fdnne, voro Pflidt gemadt babe. nebmen ließ. Unſererſeits bedauern wir nur , daß der Der beinabe achtbundertjábrige Rampf der Spanier dieſer Anzeige zugemeſſene Raum es nicht geſtattet, in mit den Mauren , der in den Annalen anderer Bólfer das Nåbere dieſer intereſſanten Darſtellung einzugeben . kein Beiſpiel bat, gab den erſteren Gelegenbeit, von Auch der Verfaſſer unterlaßt die nåbere Beſdreibung der friegeriſchen Bildung und dem Beiſpiele ibrer Feinde weiterer intereſſanter Monumente dieſer Art ( wie z. 8. Nußen zu zieben und ihre militåriſchen Renntniffe nach des großen Töurmes des Sdlofjes von forca in der
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und nach durch ihre eigene Erfabrung zu verbeſſern. Sierra del Caño , des Sdloſſes" von San - Cucar de .
Je nachdem jene mehr und mebr Herrn des Territos Barrameda u . a . ), die ſich auf verſchiedenen Puncten riums ihrer Gegner wurden und ſucceſſiv durch eine
der Halbinſet befinden, um ſeine Abbandfung nicht all .
Reibe von Grångfeſtungen die Frucht ibrer můbſamen zuſehr auszudebnen. ( Fortſegung Erpeditionen ſich ſicherten , gewannen ſie aud über ibre
folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. B. teste iu Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.
.
Dienſtag ,
N 2.
5. Januar 1847.
Militar - Zeitung.
Allgemeine Großbritannien.
weiter Entfernung mit ſeinem Geſchoffe zerſtören zu
Aus Portsmouth wird über die Verſuche , welche Capitain Warner im Auftrage der Regierung mit
fónnen , ſich jeßt dem Publicum als eine Tåuſdung erwieſen hat. “ Sin Gegenſaß mit vorſtebender Nachricht bemerft die Morning Poit , daß ſie bebauere , den eigentlichen
ſeinem Spieapparat angeſtellt bat ,
Folgendes be .
ridret : ,,Die Erperimente mit Capitain Warner's Up .
Samverbalt nicht angeben zu können ; jedenfalls aber
parat zur Zerſtörung von Sdiffen oder anderen Gegen , ſånden auf ſehr bedeutende Squßweite ſind vorge . nommen worden und , wie man erwartet batre ,
fónne lie jene Nadridt für ganzlich falſo erflåren. Dieſelbe rei in Bezug auf Ort , Perſonen und Sade unrichtig , mehr aber bürfe ſie nicht ſagen.
poufommen feblgeſchlagen .
Die von der Regierung
gewählten Offiziere waren die Artillerie · Oberſten Dundas und Chalmers , ſowie der Flotten - Capitain bads .
Der Generalfeldzevgmeiſter , ford Angleſey,
ſtellte ihnen zur Anſtellung der Verſuche einen zu ſeinen Gútern auf der Inſel Angleſey gebdrigen Plaß zur Berfügung. Es iſt dieß ein 8 engliſche Meilen langes Tbal , an deffen außerſtem Ende ein einzelner Baum
ſtebt. Natürlich fonnte Hr. Warner denſelben von der
De trei o .
Durch ein Allerbodites Handſchreiben Sr. Maj. landgraf von 1846 28. November Kaiſers vom Herren oon Deſterreid des , Homburg H. D.der iſt Se. zum Feldmarſchall ernannt worden.
P r é u B e n. Am 7. December 1846 ward auf dem Wedding bei Berlin in Gegenwart des Prinzen Adalbert , erſten
Stelle aus, wo er ſtand , nid)t ſeben ; die genaue Rich ,
Inſpecteurs der Artillerie , wie der bedeutendſten Au .
tung aber ward ibm angegeben , und er wurde ſodann erſucht, in dieſer Richtung zu feuern und zu verſuchen,
toritäten des Geſchůzweſeng das erſte aus den gal : vanoplaſtiſchen Verſuchen des Frbrn. v. Hadwiß ber,
ob er den Baum treffen oder eine Bombe in deſſen
vorgegangene Kanonenrobr geſprengt.
Nåbe bringen könne. Nach ſeinen Behauptungen route
bielt es die entſpredenden Normalſchüſſe, ſondern auch
nåmlich ſein Geldof act engliſche Meilen weit reichen. Zwei der Offiziere ſtellten ſid nun in angemeſſenen Entfernungen auf , um das Ergebniß zu beobadten.
eine Reibe von Gewaltſdůſſen mit dreifacer ladung aus – ein Reſultat , das , wie die Voſſiſche Zeitung bemerkt, um so erfreulider iſt, als das Robr nur etwas
Nachdem Hr. Warner einige Zeit gebraucht hatte , um
über zwei Drittheile der vorſdriftsmå figen Metalſtårfe
ſeine ſtreng gebeim gebaltenen Vorfebrungen zu treffen,
gebabt baben soll.
wobei ihm Niemand von der Commiſſion rid nåberte, ging die Erploſion vor fich , die Bombe aber fiel un . endlich weit von ihrem Ziele nieder. Nadher wurden nod weitere Verſuche angeſtellt, aber nie erreichte die Bombe aud nur eine Entfernung von 3 Meilen . Ca.
daß man in Zufunft rebr viel leichtere Feldgeſchüße erhalten werde , wodurch natürlich die Artillerie weſent
Nidhi blog
Somit maðr man ſich Hoffnung,
lidh an Beweglidfeit gewinnen würde.
pitain Warner geſtand nun ſelbſt ein, daß er mit Inhaltsanzeige militariſcher Zeitſchriften des .
ſeinen Erperimenten geſcheitert fet , und die Probe batte ein Ende. Einer der Offiziere war von ihrem Febl . dlagen ſo überzeugt , daß er måbrend des Abfeuerns ſich unter den Baum ſtellte.
Die 1500 Prd. Sterl. ,
welde die Regierung dem Capitain Warner unter der Bedingung , daß er ſie im Falle des Feblidlagens ſeiner Verſuche zurückzablen ſolle, zur Anſchaffung des erfor , derlichen Materials u. . w. vorgeſtredt batte , wird ſie wahrſdeinlich nidt zurüdfordern , da fie obne Zweifel damit zufrieden iſt , daß Warner's Borgeben , in ro
Auslandes . VI.
Memorial de Ingenieros.
Publicacion periódica de
memorias, articolos y noticias interesantes al arte
de la guerra en general y á la profesion del in geniero en particolar. ( Fortreßung.) Gleido mie die Spanier über ibre damaligen Gegner
das Uebergewicht in der Befeſtigungskunſt errangen ,
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ro übertrafen ſie auch dieſelben nad und nach in der ſondern auch noch weiter eine großere Stelle aus einer Kunſt des Angriffs der feſten piåbe ; und es dürfte
anderen alten , in lateiniſcher Sprache abgefaßten und
insbeſondere bemerkenswerth ſein, daß dieſelben , obwohl ſie unzweifelhaft den Mauren die Renntniß der Artillerie
auf der Bibliothek des Escoriat aufbewabrten Sorift mit , die , wenn nicht aus einer frůberen dod wabro
perdanfen , dennod den leßteren , wie es den Anſchein
feinlid aus derſelben Zeit , wie das Ley de Partida,
bat, in der Anwendung der Geſchůße gegen feite Piåbe vorangingen . Der Verfaſſer ſtapt dieſe Bebauptung
ſtammt und mit Umſtåndlichkeit die Gegenſtånde auf. záblt , aus denen das Kriegematerial damals zuſam .
auf eine aus den arabiſden Sdriftſtellern entlebnie mengereßt war. Dieſe Sdrift beobachtet, gleichwie das Sielle, wonach König Alonſo von Arragonien , genannt der Eroberer , beim Angriff und der Wegnabme von
erſtere Document, binſidilid der Feuerwaffen ein volle
Saragoſſa im Jahre 1118 gegen die Mauern der Stadt
Feuers. Der Verfaſſer gibt nodo mebrere Notizen über die
bölzerne búrme berbeiführte, auf welde man „ truenos
y otras veinte maquinas'', d. 6. Donner und andere Maſchinen aufgeſtellt batte. Indeſſen iſt zugleich ber merft, daß dieſes Zeugniß wenig entſteidend ſei , weil bei den alten Geſchidirdreibern das Wort trueno nicht immer Geſchüße bedeute , wie dieß aud aus den die Belagerung von Algeſirag ( 1342) betreffenden Stellen in der Chronik Alonſo’s XI. bervorgebe , wo die Beo
fommenee Stillid weigen , gedenkt aber des griediſden
Führung der Belagerungsarbeiten jener Zeit nad dem vorbemerkten Ley de Partida, und ſagt dann , daß dem Vorbergebenden zufolge der allgemeine Gebrauch der Artillerie erſt von der in der Kriegsgeſchichte ſo merf.
würdigen Belagerung von Algeſiras ( 1312) ber datirt werden fonne. Die Zeit aber, in der die alten Kriegs . maldinen des Angriffs und der Vertbeidigung aus
dreibung einen ausdrücklichen Unterídied zwiſden der Artillerie und den icon früher befannten Kriegsma.
Spanien gånzlich verſwanden , war noch immer ſebr entfernt. Mebrere vom Verfaſſer aus Obronifen ento
Toinen made und doch in beiden Fällen das Wort trueno gebraucht werde. Auch der lo genaue und um . ſtåndliche Obroniſt Zurita beobactet in den Nachrichten ,
nommene und in der abbandlung aufgefübrte Stellen , welche neben dem Gebraude der Geſchůbe aud den der
ålteren Kriegemaſchinen anfübren , beweiſen dieß. Aud
die er von der vorerwåbnten śroberung , ſowie von
war die Handbabung der Geſchůbe noch rebr ſchwierig , *)
anderen , in der Abbandlung aufgefübrten Belagerungen
und man betradrete noch immer mit Neder die alten
binterlaſſen hat , ein vollfommenee Stilld weigen über
Maſchinen als das wichtigſte Element beim Angriff,
die Artillerie , wåbrend er lido dod mitunter ſebr aus.
bob ſelbſt die Belagerungen auf , wenn ſich dieſelben
führlid über die verſchiedenen dabei verwendeten Kriego. maldinen verbreitet. Ebenſo wenig fehlt es , nad der Angabe des Ver
faſſers , aud nicht an anderen , mebr oder minder ge. nauen und zuverläſſigen Angaben , welde die oben.
als night wirkſam genug zeigten , oder verzögerte den Angriff, wenn man ſie nod nicht batte zu Stande bringen fónnen . **) Spåter , wåbrend der Herrſchaft der farholiſden Rónige (Ferdinand und Flabelle ), die ſo reid an großen .
angeführte Stellefürdie frúbe Anwendung der Artillerie Zeit Erfolgenwar , blieb die Befeſtigungskunſt nod lange in ihren alten Formen und Anwendungen , aber
durch die Spanier beſtårigen , und außerdem eriſtiren
noch zur Unterſtůßung derſelben ſehr glaubbafie Nos tizen åber altere Geſdůße aus der Mitte des 12. Jabr. bunderts . *) Am wabrſdeinlichſten durfte es biernado,
Der Gang des Belagerers wurde ſoon entídloffener
wie die Abbandlung ſagt, erſcheinen , daß die Artillerie in Spanien im Anfange des ebengenannten Jabrbuns
combinirt.
derts befannt war, aber bis zum 14. Jahrbundert nur
Belagerung von Fuentarabia durch dieſelben im Sabre
in beſonderen Fåten , nicht allgemein und mit wenig Vertrauen ( wie dieß den erſten Verſuden in allen neuen Entdeckungen eigenthůmlid iſt ) angewendet wurde. Nur auf dieſe Weiſe ließen ſide aud , beißt es weiter,
in Spanien nidot befannt war.
die Runſt des Angriffs matte betrådtlite Fortſdritte. und directer , ſeine Arbeiten ausgedebnter und beſſer Man madte insbeſondere Gebraud von
den Minen und entlehnte von den Franzoſen ( reit der 1476) die Führung der Trancheen im Ziczac, die früber Die in dieſe Zeit fal.
lenden Belagerungen des Soloſies von Burgos ( 1475 ), von Ronda ( 1485), von Malaga ( 1487) und von Baza
die Widerſprüche in den Angaben, ſowie das Auffallende erflåren, daß von der ſo widrigen und überraſchenden Erfindung der Feuerwaffen in einem anderen für dieſe Abbandlung intereſſanten Documente feine Rede lei.
( 1483) geben Zeugniß von dieſen Fortſchritten ; bet lepterer erbauten die Belagerer in einer Nacht mit Hülfe von 2000 Sdanzgråbern eine große Redoute,
Dieſes Document, das einestbeils durdo reine directe
*) Bei der Relagerung von Sentenil im Jahre 1408 geſchaben aus 5 lombarden an einem Sage nur 40 Schüſſe. **) So hob der Infant Don Ferdinand im Jahre 1408 die Beliiges rung von Zabara auf , weil ſich ein beweglicher Thurm unnug jeigte , und verſchob im Jahre 1410 die von Untequera , bis er das zur Erbauung eines ſolden Shurmes und zur Unfertigung
Beziebung auf den dunfelen biſtoriſden Punct , von dem es ſich bier bandelt , anderntheils aber dadurch Wichtigfeit bat , daß in demſelben der Zuſtand der
Wifenidaft des Angriffe und der Verteidigung bis zum erſten Drittel des 13. Jabrbunderts autbentijd reſumirt wird , iſt ein Abſchnitt der unter dem Namen
Ley de Partida befannten Sammlung caſtiliſder Ger rebe.
Der Zert theilt nicht allein dieſes Document,
don Sturmleitern benöthigte Holz erſt herbeigeſchafft hatte. Bei der berühmten Belagerung von Balaguer im Jahre 1413 ges brauchte man ſehr künſtliche Maſchinen , welche Steine von uns a laublichem Gewicht ſchleuderten ; auch hatten die Belagerer dabei eine Batterie von drei ''ombarden und unter dieſen eine febr
*) Der Sert ſpricht von einer im Jahr 1132 pegoſſenen Culebrine.
arcfe ron Bremer , dio cinen Stein von 5'/, Giar. fchof.
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welde die Søriftſteller jener Zeit „ baluarte “ , d. b. baben denſelben deranlaßt , dieſe Arbeit vorzunehmen und berauszugeben. Baſtion neonen . *) Ebenſo madote man zu derſelben Zeit große Fort.
Die bereits gelieferten Bogen der Abbandlung ents
foritte in der Artillerie , nidt allein durch die großere
balten vier Kapitel vollſtändig und den Anfang des
Geſchidlidfeit, mit der die Geſchůße bedient wurden,
fünften. Das erſte beſchäftigt rid mit dem Wertb und der Wichtigfeit der feſten Piage , das zweite bandelt
ſondern auch durd die Erfindung der Brandfugeln,
die man zuerſt bei der Belagerung von Ronda ( 1485) über den Urſprung der Befeſtigungskunſt und gibt eine Dieſe Belagerung zeichnete ſich ferner da. biſtoriſce Ueberſicht ibrer Foriſdritte ; das dritte redet durd aus , daß bei derſelben die bisber gebråudliden von den Fundamentalprincipien der allgemeinen Tafrit Projectile von Stein durch eiſerne erreßt wurden . Troß und enthält eine furze Analyſe der Befeſtigungskunſt dieſer großen Verbeſſerungen gebrauchte man immer in ihren vier Hauptepoden bezüglich der notwendigen anwendete.
nod , ſelbſt bei Malaga ( 1487) , die alten Kriegøma.
Berbindung mit jenen Principien und den Vornaboen
idinen , wie aus einer vom Verfaſſer mitgetheilten Stelle und Mitteln, die fir den Angriff u. . w. im Gebraud einer Chronik dargetban wird. Wabrſdeinlich war ſind. Das vierte Kapitel bandelt von den Fundamentals
diefes aber die lepie Anwendung derſelben in Spanien. principien für die Organiſation der Befeſtigungsſyſteme, Ihr Gebraud, der im übrigen Europa långſt verlaſſen bergeleitet aus denen der allgemeinen Tafrif , aus der worden war, wurde ießt auch von den Spaniern , die
Eigentbümlichkeit des Angriffs und dem gegenwårtigen
nad der im Jabre 1492 ſtattgefundenen Eroberung Bedürfniß der Vertbeidigung ; im fünften Kapitel end . von Granada auf einem anderen Kriegoſdauplaßlich iſt eine furze Analyſe der bauptſächlichſten bis jeßt (Italien ) erſcheinen , aufgegeben . Mit der ebenerwåbne ten Belagerung von Granada foließt ſich der zweite
Abſonite dieſer Ueberſicht und wir breden bier ab , um Demnächſt, nad Eingang weiterer Hefte, unſeren Auszug fortzuſeßen. Die zweite größere Abbandlung fübrt den Zitel : II. Analytiſche Theorie der permanenten Befeſti. gungsfunſt. Eine Denfſdrift , in welcher die befann . teſten Syſteme der Befeſtigungsfunſt analyſirt ſind und 1
bekannten Befeſtigungsiyſteme angefangen. Unter der Abibeilung „ Miſcellen " enthalten dann die drei Monaisnummern folgende Auffäße fleineren Umfangs : 1) Electriſcher Apparat zur Meſſung der Geldwin .
digkeit eines Projectile in verſchiedenen Puncten ſeiner Babn .
Eine kurze Beforeibung des von Breguet und Rons ſtantinoff im Jabre 1843 conſtruirten Apparais , mit ein vom Berfaſſer neu erfundenes vorgelegt wird. Uebere welchem meldem ſeitdem in Rußland und Preußen fortmåbrend reicht Sr. Erc. dem Ingenieur . General vom Oberſt Berſuche gemacht wurden. Der Verfaſſer hat es für
der Infanterie und Oberſtlieutenant im Ingenieurcorps
intereſſant gebalten , die Aufmerkſamfeit auf dieſe ber
Don Joſe Herrera Garcia. Auch von dieſer Abbandlung iſt nur der Anfang, mit der Vorrede 44 Drudſeiten ausmachend , in den vorliegenden Heften gegeben. In der Vorrede ſagt
merfendwertbe Anwendung der Electricitat für die Bale liſtik zu lenfen. Die Beſtandtbeile des Apparato ſind ,
inſoweit dieß obne Figuren eben möglid iſt , genau beſchrieben und es wird dann angegeben , wie man dens
der Verfaſſer, es berube das Studium der Befeſtigungs . ſelben gebraudt. kunſt auf der genauen Kenntniß der bis jeßt erfunden
2) Notizen und furze Beſchreibungen über die von
nen Verteidigungswerfe und Syfieme und der allge. der Generaldirection des Ingenieurcorps aus München meinen Vorgänge beim Angriff und der Vertbeidigung ; ( Fabrif von Ertel und Sohn) bezogenen topograpbiſden indeffen mangele es noch immer , zur Begründung der Inſtrumente , beſtebend in einem Entfernungsmeſſer, nöthigen Einſicht in dieſe Materie, an einer Menge von
einem Meßtilde und einer Waſſerwage mit Fernrobr.
Fundamentalgeſeßen für die Iracirung , Einrichtung
3) Notiz über die Commiſſion zur Erforſdung des Auslandes. Die Gommiffion der Offiziere des Ingenieurcorps,
und Combination beſſerer , als der bisherigen Bertbeis digungswerfe, ſowie für die Anwendung ibrer Defenſive
träfte ; nur bierdurd wurde dieſer ſo intereſſante Tbeil die beauftragt war, im Auslande binlidtlid der in den der Militármiffen daft al' den Impuls erbalten , den
Bereid ibres Wiffens gebörigen Gegenſtånde Nad
er ndtbig babe, um aus ſeinem gegenwärtigen Zuſtand foridungen anzuſtellen und Spanien zu Anfang des der Bridlaffung berauszugeben.
Vorbemerfte Gegen .
Sabres 1843 verlaſſen hatte , febrte in den erſten Tagen
Dieſelbe baile ſtånde in dieſer Sdrift zu behandeln , iſt der 3med Zwed dieſes Jabres wieder dabin zurück. des Verfaſſers. Die Zuſtimmung, welde in dieſer Bes Frankreid), Belgien , Holland, Preußeri, Bayern, Deiter. ziebung der Obef des Corps zu erfennen gab, die Nacho Prio rrid , den großeren Theil der Staaten des deuristen
ficht, mit welder das Ingenieurcorps die erſten Ver .
Bundes , Sardinien, die Pombardei , Toscana , die påpſt :
ſude des Verfaſſers über dieſen beſonderen Gegenſtand lichen Staaten und das Königreich Neapel beſucht. beurtheilte , und endlid die Beifausbezeigungen , die Abgeſeben von der Gelegenheit , welde ſich der Gom . ibm bierfür von verſchiedenen in dieſer Materie rebrmiſſion bierbei darbot, vielſeitige Nadrid ten und No ,: unterrichteten Obefs und Offizieren zu Theil wurden , tizen über die militårijden Einrichtungen in Europa ) Duch in einer vom Berfaſſer allegirten , die obenerwähnte Bes
zu ſammeln und von den neuerlich gemadient Fort , ſcritten Kenntniß zu nehmen ( worüber, ſobald als
lagerung und Bertheidigung von Fuentar abia betreffenden Stelle
bunlid , allen Offizieren des Ingenieurcorps Mittbei.
kommt dieſes Wort dor.
lungen gemacht werden ſollen ), růbmt ſie insbeſondere
15
16
die zuvorfommende Aufnahme , die ihr von den mili.
Rotehalter; Annahme der Soldaten zum Kriegedienſt ; Bors
täriſchen Autoritåten , den bódſten Militárcefs und den Männern zu Theil wurden , mit denen ſie verfebrte.
theile des Soldaten von der Rote ; Unterhaltung des Soldaten
Dieſe Aufnahme galt der Commiſſion als ein augens
von der Rote, ſein Ubmarſch von derſelben , ſowie ſeine Forts Tchaffung ; Pflege der Franken Soldaten ; Waffen , Munition
und Montirung des Soldaten ; Berhältniß zur Geiſtlichkeit
deinlicher Beweis des guten Rufes, den Spanien und
und zum Notrhalter ; beſondere Pflichten und Vortheile; Ubs
ſeine Armee in jenen mebr oder weniger entfernten
gang aus dem Kriegsdienſt ; Penſionsrecht, u. f. w. ( Kgl.
Låndern genieße. Die Befürchtung, es möge die Com, miſſion etwa nicht mit Woblwollen, ſondern mit Kålte aufgenommen werden , weil übelgeſinnte oder ſchlecht unterrichtete
ausländiſche Soriftſteller den Zuſtand
Spanien's mit nicht ſebr günſtigen Augen dargeſtellt båtten (wozu denſelben noch beſonders die neueren Uns ruben Nabrung gegeben), rei lonac, mie bemerft wird, unbegründet geweſen. Man bege in jenen fåndern noch immer die edlen und ritterliden Geſinnungen frúberer Zeiten ; die Erinnerungen an den alten Rubm Spaniens lebten noch und der Name Spanier ſei ein
geebrter.
Die Commiſſion nahm aud wabr , daß die
Kr. Vet. Akad. Tidskr. 1844. S. 364.)
79 a. Samling af gällande Författningar rörande Armées
des Styrelse och Förvaltning. På Kongl . Majts. Nå digste Befallning och efter forutgangen granskning i Kongl . Krigs- Kollegium utgifwen af C. D. Forsberg ,
Krigs-Råd och G. M. Stiernswärd, Kapiten , R. af K. Fr. XVIII Titeln : Auktioner och Besigtningar. 8.
H. L.
Stockholm 1845. P. A. Norstedt & Söner ; Bagge i Com, (6 u . 292 s. med 2 Tab.)
1 Rdr. 32 sk.
79 b. Dasselbe . XXIII Titelo : Afskedade Krigsmäns deras Enkors och Barns Pensionering och öfriga Förmaner. 8. Stockholm 1845. P. A. Norstedt & Söner ; Bagge i Com . ( 11 u . 341 S. med 1 Tab .)
1 Rdr. 45 sk.
Waffe des Genie in ganz Europa einer boben Aus. zeichnung genoß und begt die Ueberzeugung , daß auch
Die Nummern 79 a und 79 b ſind weiter erſchienene Ub: theitungen der großen Sammlung von Verordnungen , welche
das ſpaniſde Ingenieurcorps bierunter einen beſons
Urmee betreffen .
die Leitung, Zuſammenlegung und Verwaltung der ſchwediſchen
deren Rang einnebme , den es mobl der vorzüglichen Organiſation ſeiner Specialſchule zu Guadalajara zu verdanfen babe. ( Schluß folgt.)
Bibliographie.
80. Leitfaden für den Unterricht in der Militäradminiſtration und im Rapportweſen . In Fragen und Untworten. Zum Gebrauch der Offiziere und Unteroffiziere der eidgenöſſiſchen Urmee. Von I. M. Rudolf , Major. 2. , nach dem neuen Reglement über die eidgenöſsiſche Kriegsverwaltung vermehrte und derbeſſerte Auflage.
gr. 16. Baden 1846. Zehnder. ( 180 S.) 12 Ngr.
( Fortſetung. )
78 a. Stadganden rörande Rotehallaren och Soldaten vid In o
delta Infanteri-Regementerne. Pa Kongl. Majts. nadigste befallning ur gällande författningar sammandragna af
C. D. Forsberg , Krigs - Rad , R. N. 0. Första Afdel ningen : Allmänna stadganden .
8.
Stockholm
1844.
P. A. Norstedt & Söner ; C. A. Bagge i Com . ( 119 S.) Andra Afdelningen .
81. Ordenanzas de S. M. para el régimen, disciplina, subor dinacion y servicio de los ejércitos nacionales . Nue vamente adicionadas con las leyes , reglamentos, reales órdenes , instrucciones y decretos de cortes vigentes , desde su publicacion , hasta el presente año. 8 mayor, Madrid 1843. Imprenta y libreria de D. P. Sanz y Sanz.
40 R.
stad
82. El Boletin del Ejército. Coleccion de las legas reales,
1a Artikeln : Kyl. Första Lifgrenadier - Re ganden , 2a Art.: Upplands Rege gemente ( 1844 - .... S . ) . 3dje Art.: Skaraborgs 51 S. 4 sk . ) . mente ( 1844
decretos, ordenes y reglamentos es pedidos por el mini sterio de la guerra, y de las circulares de las inspeo ciones y direcciones jenerales de todas armas y inten dencia jeneral militar. Toms I y II . 8. Madrid 1844, 1845. imprenta del Boletin del Ejercito a cargo de
78 b .
Dasselbe.
52 s . Regemente ( 1846 manlands Regemente ( 1814
6 sk . ) .
Särskilda
4e Art .: Söder
5e Art.: 4 sk . ) . 35 S. Kronbergs Regemente ( 1844 - 24 S. — 4 sk. ) – 9e Art.:
6 sk. ) 42 S. Elfsborgs Reg . ( 1845 8 sk .) Westmanlands Reg. ( 1844 – ,. S. 6 sk.) 47 S. Nerikes Reg. ( 1844 stedt & Söner ; Bagge i Com .
12e Art .:
15e Art . : P. A. Nor
Das vorſtehende Werk iſt ein höchft wichtiger Beitrag zur näheren Kenntoiß des ſchwediſchen Militärweſens. Daſſelbe wird , nach ſeiner Vollendung, eine vollſtändige ueberſicht dess 1
Tomas Alonso .
R. Milit. Lit. Ztg. 1846. XXVII. No. 18. p. 101 . 83. Ordenanza para el regimen , constitacion y servicio de la milicia nacional de la peninsula e islas adjacentes, decretada por la Cortes en 29 de Junio de 1822 , y re validada por real órden de 21 Agosto de 1836 ; adicio Dada con las ordenes posteriores hasta el dia espedidas,
que alteran su contenido y aumentan las disposiciones
jenigen Theils des ſchwediſchen Eintheilungswerkes ( Verfaſſung
orgánicas de este instituto.
der ſchwediſchen eingetheilten Urmee ) gewähren , welcher die gegenſeitigen Rechte und Pflichten der Soldaten und Rotehalter betrifft und eine genaue Auseinanderlegung aller hierher gehörigen Unordnungen geben. Die Schrift zerfällt in zwei Abthei: lungen . Die erſte enthält diejenigen Verordnungen , welche
prenta y libreria de Don Manuel Sauri, editor ; Madrid , libreria de la Sva viuda de Razola
8.
Barcelona
Einleitung eine kurze Ueberſicht des Schwediſchen Eintheilungs
85 b . Derselbe.
werkes und Lufſicht darüber ; Rechte und Verbindlichkeiten der
Im
4 R.
nuevo prontuario organico y admivistrativo para la dicha institucion .
gimont beſonders angeben , und erhält demnach ſo viele Urtitel , als Regimenter vorhanden ſind. Die erſte Ubtheilung gibt als wertes und derfällt dann in 18 Abſchnitte oder Urtikel mit folgenden þauptrubriken : Aufrechthaltung des Eintheilunga :
Barcelona 1840.
84. Recopilacion de formularios para la milicia nacional, o Riera y Estivile. 8 85 a. Estado militar de Madrid 1845. En la R. Milit. Lit. Ztg .
alle Indelta : Infanterieregimenter gemeinſam betreffen ; die zideite hingegen gibt diejenigen Vorſchriften , welche jedes Res
16.
1840.
Librerias de Sauri,
R. España é Indias. Anno 1845. 8. imprenta nacional . 1846. XXVII . No. 11. p. 57.
Anno de 1846.
8.
Madrid 1846.
imprenta nacional.
R. Milit. Lit. Ztg. 1846. XXVII. No. 41. p. 239. ( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichteit der Verlagshandlung : . W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruci.
En la
Donnerſtag, 7. Januar 1847.100
N 3. 10
130
Allgemeine Militar - Zeitung. Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Ville , und Briefen aus Preßburg zufolge der dortige
Unter den Mån nern , welde der gegenwårtige Krieg bedeutend macht, iſt nåchit General Taylor rein erſter Brigadier General
penſionirle f. f. Generalmajor Rofler v . Nordmende mit Lod abgegangen.
Boſton , 14. November 1846.
nennen
Er iſt aus Geneva im Staare
Wortb ju . Zeitſchriften des Neuvort und trat ale Streiber einer Handlung im Inhaltsanzeige militariſcher Auslandes
.
legten Kriege als Gemeiner in Dienſt. General Scott
VI.
erfannte bald ſein Lalent und leinen Muib, und ſo iſt dieſer Mann avancirt. An ſeinen Namen fnüpfen lido die glänzendſten Erinnerungen ungemeſſener Bravour und Einſidyt.
Als Taylor das Commando der Süds
Memorial de Ingenieros.
Publicacion periódica de
memorias, articulos y noticias interesantes al arte
de la guerra en general y á la profesion del in
armee erhielt , wurde Wortb übergangen und verließ die Armee ; allein als Gefabr fam , febrte er zurúd, Laylor bewies ihm die bódhſte Adrung , und er bat den Sieg bei Monterey meſentlich entſchieden durd fein
4) Organiſation der preußiſchen Genietruppen .
kluges und fübnes Erſtürmen der die Stadt beberre
Ein großerer Aufſaß, der dieſen Gegenſtand ziemlich
idenden mit Forts berſebenen Hügel.
ausfübrlic beſpridt.
Unterdeſſen bat man hier ausgefunden , daß die alten Mörſer und Haubizen unnórbig ſind und daß man die
des ſpaniſchen Ingenieurcorps ſeit Auguſt 1843 ( dem Zeitpunct , wo der jeßige Ingenieurgeneral das Com.
Bomben, Granaten und Rafeten viel weiter und ſicherer
mando Des Corp8 úbernabm) bis Ende des Jahrs 1845
geniero en particular. u 6. ) Si ( -
5 ) Notiz über die von den befs und Offizieren
aus großen Kanonen (dießt , die beſonders für den Verfaßten Abhandlungen über militäriſche Gegenſtände 3med gegoſſen werden , 140 — 160 Pro. schwere Bom. überbaupt oder Gegenſtånde ibres Fado insbeſondere. ben 2c. zu werfen.
Bereits werden alle Soiffe damit
Diefes Berzeichniß gibt ein febr ebrenpolles Zeugniß
verſeben , und man wird S. Juan de Ulloa damit bee von der nicht unbedeutenden Chårigfeit des ſpaniiden grüßen. Auch wird die Baumwolle theuer werden, Ingenieurcorps in bemerfter Hinſicht. Von den 171 Offis denn bereits pråparirr man hier für die Urmee nach zieren aller (Grade, die das Corps gegenwärtig auf der Dr. Dtro's Plan das Schießmittel daraus. ( D. 4.3.)
Balbinjel zabít (26 find in den Colonieen ) baben 47 Ar.
Franfreich.
und drei, so daß das Verzeichniß im Ganzen die Titel von 62 Denfídriften gibt , die nach den Graden der Offiziere geordnet ſind. Claſificirt man die Abhand . lungen nach den Materien , ſo zeigt ſich , daß die Bes
beiten geliefert , und unter dieſen mebrere fogar zwei In der lebten Rammernverſammlung war von Seite
der Proteſtanten die Klage erboben worden , daß in den Militarſpitålern Blos tatboliſde Geiſtliche zugelaſſen
.
und daber die Kranken anderer Confeſſionen oft mit feſtigungskunſt mit ibren Unterabtbeilungen , wie auch Befebrungsverſuden bebelligt wurden. Durch Durch Mini, Minie natürlidi, vorberridend iſt, und unter dieſen Memoiren
ſterialverordnung iſt nun den Geiſtlichen der beiden iſt dann wieder die Zahl der über die feſten Plåse proteſtantiſchen Befenntniſſe wie der Iſraeliten in allen Militár- und Givilipitalern der Zutritt eröffnet. De tre i ch . Berichten aus Brüffel zufolge iſt daſelbſt der f. t.
Spaniens bandelnden bei Weitem die großere. Peştere
find nicht allein beforeibender Art , ſondern verbreiten fid auch iiber die Vorzüge und Nachtbeile jener Feſtune gen , maden Vorſdlage zu verbeſſerungen, ſpreden über die Mittel , die Pråbe in guten Vertbeidigungojuſtand
dſterreidiſde Feldmarſchaulieutenant und zweite Ino zu seben oder deren Widerſtandsfåbigkeit zu vermehren baber des 42. Infanterieregiments Herzog v. Welling. 0. ſ. w . Dergleichen finden ſich z. B. über die Praße : 101 , Dc Mejemaere Vicomte de Lardinois de
Almeria, Alhucemas, Badajoz, Barcelona, Carthagona,
20
19
Giudad . Rodrigo , Pogroño ( über den Nußen dieſes PiaBes im lebten Bürgerfrieg und die zu erwartenden Voribeile , wenn man denſelben permanent befeſtigt ),
6) Notiz über die Commiſſion der Ingenieure in Algier.
Um die Mitte des Jahres 1944 war von Seiten
Pamplona, San Sebaſtian, Tarragonaund Zamora. des ſpaniſden Ingenieurcorpo eine aus drei Offizieren Außerdem důrften noch folgende gur a bibeilung ,, Be . Auftrag nad Algier beſte bende Gommiſſion mit dem
feſtigungsfunkt " gebdrige Aufſåse genannt werden :
eniſendet worden , über die dortige Organiſation des
Widrigkeit der feiten Praße zu verfdiebenen Zeitepoden , franzöſiſchen Heeres Nachrichten einzuzieben , das Kriegs.
die milităriiden Einridtungen daſelbit fen. ſyſtemzuund friegea nen lernen , lid über die Art der Kriegfùbrung zu
befolgren derſelben jeden in einerzen je nad. dem im Uebermaß dieſelben , wenn Inconvenien ſyſtem permanent bes. welde , Puncte . werden verſchwendet feſtigt werden müſſen . Nußen der Gentralplåße. Ueber den Gebrauch der Feldbefeſtigungefunit måbrend eines Feldzuge. Einfluß der alten Solder auf die Operationen in einem gebirgigen fande. Art , dieſelben zu verſtårfen , anzugreifen und zu vertbeidigen. - Bes
unterridten , besonders aber um von dem Kenntniß zu nehmen , was von Seiten degi franzöſiſchen Ingenieur. corps zur Unterſtübung der Militároperationen und zur Bebauplung des eroberten landes in Ausfübrung
ziebungen der Befeſtigungskunſt zu den Militárope.
gebracht worden war. Dieſe Commiſion febrte Ende Wib . Januar 1846 von ibrer Sendung zurücf. rend ibres ein und einbalbjährigen Aufenthaltes in
rationen während eines Burgerfrieges in Catalonien , angenommen iſt , daß das Heer der Regierung wobei 20,000 Mann aller Waffengattungen gåble und alle feſten Piåßeinne und die Hauptbevdtferung für ſich babe u . l. m. Lagebuch der von dem Ingenieur: für die Bertbeidigung Sevilla's vom 24. Juni corps bis 1843 ausgefübrien arbeiten.
Algerien batte diefelbe faſt alle von der franzöſiſchen Armee beſepten Plåße beſucht, die Züge mebrerer flie. gender Colonnen begleitet, außerdem das land in ver, ichiedenen Richtungen durdîtreift und bauptrådlich die Ebene von Meridida in der Abſicht unterſudt, um die Co. wie weit , inmelden Ueberzeugung davon zu nehmen und Souß die
28. Juli
loniſation daſelbſt gedieben ſei
Ebenſo find aber auch Aufgaben aus dem Gebiet peridiedenen, bier in Anwendung gefommenen Vertbei . cte gegen die Angriffe des Feindes ges der Takrif und Strategie , der Staatenvertbeidigung, digungsprojeAud die neuen Befestigungen der Stadt der Kriegfùbrung auf beſonderen Kriegerdauplåben ,
måbrren .
des fleinen Kriego u . r. w . aufgelóit worden, und wir Algier waren von Seiten der Commiſſion einer beſon . glauben biervon unferen Reſern nachſtehende als Bei. deren Aufmerfiamfeit gewürdigt worden . Ebenſo nabi ſpiele auffübren zu müſſen: Organiſation eines Ver, Vertbeidigungs. fbeidigungsbeeres gegen Portugal.
dieſelbe an den Erpeditionen Untbeil, welde gegen die
Ståmme der Duarenſeis, der Dabra , ſomie der Mures
syſtem Spaniens gegen Einfälle , welde von Portugal zu der Zeit unternommen wurden , als ſie ſich in ul. berfommen fónnen . - Organiſation und Starfe eines gerien befand . Den Rüdweg dlug die Commiſſion Heeres , welches in Catalonien gegen einen franzófiiden über Zunis und Malta ein. " In der hauptſtadt jener Einfall operiren roll. -
Es ſind zwei gegen einander
Regentſ aft fand ſie Gelegenbeut, ſich über die Orga:
ſtebende Heere von beinabe gleider Stärke angenommen , niſation der Eruppen und das Militårſyſtem baſeibit welde an einer ausgedebnten und offenen Grånze opes zu unterrichten , und auf Malta waren insbeſondere riren .
Man ſoll die Operationen andeuten , welche
die dortigen Fortificationen Gegenſtand ibrer Unter.
beide Heere ausfübren müſſen , wenn nacheinander jedem Tudung. " Im Augenblic iſt die Commiſſion berdafrigt, Heere die Rolle des Angreifers und Vertbeidigers zu ihre geſammelten Notizen auszuarbeiten . getheilt wird. Es iſt angenommen , daß eine geo birgige und rower zugängliche Gegend der Schauplat eines Bürgerfrieges iſt. Man ſoll die verſdiedenen
7) Dentſdrift úber eine neue Bettung für Ranonen und Haubizen, anwendbar für jede Sartung von Paf.
Syſteme erörtern, welche für den Angriff und die Be, feten; vom Oberſten und Hauptmann im Ingenieur. bauplung dieſer Gegend angenommen werden können ; corps Don fuis Gautier. ( Mit einer Kupfertafel.) .
aud roll bierbei bemerft werden , welcher Gebraud bei
A18 rich der Verfaſſer vorſtebender Denkſchrift zu
einem jeden Syſteme von der Befeſtigungskunſt gemadt
Ende des Jahres 1836 zu San .Sebaſtian befand, wurde er beauftragt, eine Anzabl Sturmleitern und Bettungen anfertigen zu laſſen, die beim Angriff auf Hernani und Fuentarabia gebraucht werden fouten. Angeſtellte Be. fradrungen über die Bors und Nadrheile der bis jeßt
werden muß .
Außerdem baben einige von den Offizieren , welche das Ausland bereiſt batten , Denffdriften über ibre Reiſen oder Auffäße über die Organiſation und die
militariſchen Einrichtungen fremder Armeen eingegeben. im Gebrauch geweſenen Bettungen verſiedener Art, Ferner ſind mebrere Ueberſeßungen, und zwar aus dem deren Mångel der Verfaſſer im Eingang reiner Denf, Deutſden wie „, Ueber das Reiten der Infanterieoffio idrift darlegt, und mobei nod beſonders bemerkt wird, ziere" und „ Ueber dieStellvertretung " geliefertworden. daß ſolde nicht allgemein , ſondern nur immer für Endlid baben auch die Hilfsmiſſenſdaften , ſowie einige andere Gegenſtande, ibre Vertreter gefunden. - Wir -
balten das Angedeutete für genügend , unſeren Peſern
beſondere faffeten anwendbar waren, veranlaßten ibn, bierbei eine neue Joee zu verſuchen , mit der er lidt ſeit
einiger Zeit beſchåfrigte. Geleitet von Principien , die er nach den Bedingungen , welden die Bertungen ento bildung im ſpaniſden Ingenieurcorps mit Eifer ben ipreden müſſen und den baupirácoliciten Eigenſdaften , .
die Ueberzeugung zu geben, daß dieſer Zweig der Aus, trieben wird .
welde fie baben ſollen , aufſtellte und die er in ſeinem
21
22
Aufíaße mittheilt , überreidte der Verfaſſer im Jabre Vergleich aus die der bisher gebråudliden Bettung. 1839 dem damaligen Ingenieurgeneral Spaniens, Don Luis Maria Balanzat, zur Prüfung das Project einer
Hieraus ergibt fid , daß zwar die neuere 83 Realen
Bettung für Kanonen und Haubizen , anwendbar auf
leichter als dieſe iſt.
alle Galiber und faffeten , begleitet von einem zuge .
Dieſes Project wurde durd die Junta der Profeſs ſoren der Afademie des Gorps und die oberen Beborden
börigen Modell, welches ſich gegenwärtig im Museum deo ſpaniſchen Ingenieurcorp8 zu Madrid befinder.
Dieſe Betrung nun, welche die Dentſdrift ausfübr. lid beſchreibt und die durch erlåuternde Zeidnungen Derſinnlicht iſt , beſtebt der Hauptſade nad aus einem
großen Rabmen. zwei faufid mellen für die Räder der faffete bilden die långeren Seiten deffelben und
tbeuerer , als die ältere , jene bingegen 769'/, Pro.
des Artillerie , und Ingenieurcorps geprüft und der
Regierung vorgelegt, welche nad Vorſchlag des In. genieurgenerals beſtimmte, daß damit die nötbigen Ber. ſude angeſtellt werden sollten , um zu reben , wie ſite die Sade in der Prario b : wåbre.
Unter der Abibeilung „ Offizieller Tbeil" ſind dann nod die Reſultate dreier Verlooſungen von Büchern,
ſind durch drei untergelegre Riegel miteinander ver, bunden. Auf dem mittleren und hinteren Riegel liegen
Inſtrumenten und Karten mitgetbeilt , welche in den
innerbalb und parallel mit den Sowellen zwei Balfen ,
Monaten December 1845 , ſowie Sanuar und Februar
welde nach binten zu über den Rabmen vorſteben . Auf
1846 unter den verſdredenen daran Tbeil nebmenden
dieſen Balken rollen , in entſpredenden Einfalzungen,
Unterbebórden , Commandantithaften und Offizieren des
die Paffeten månde ( der Paffetenidweif ) bin und ber gleiten . Der vorderſte Riegel des Rabmens ist , der Seitenridtungen wegen , unter einem Winfel von 150°
Ingenieurcorps ilarrgefunden baben . Der Zwed dieſer
Derlooſungen iſt bauptſådlid , gute einheimiſche und fremde Militáridriften, Karien und Inſtrumente unter
gebrochen und hat in der Spiße ein fonildes lodh dem Ingenieurcorp8 zu verbreiten . Außerdem verdient bier noch auf die große geograpbilde und topograpbilde
(oeflen größere Baſis oben iſt), um einen großen Bolzen aufzunehmen , welder der Bettung als Centrum der Bewegung dient. An den binteren Enden der fauf. sowellen für die Råder ſind eiſerne Ringe angebradt, uin die Hebebåume aufzunebmen , welde bei den Seiten ,
Karte der Inſel Suba (in 6 Blåttern . Matlab '/ 320000) Preis 180 Reale) aufmerfſam gemadt zu werden , wel , der unter den ,, Anzeigen " ein beſonderer Bericht ges widmet uit.
Wir ſind bier am Solufe, und bemerfen , daß wir
ridtungen bebilflid ſein ſollen .
Die einzelnen Stúde der Bettung werden durdo
uns mit Vergnügen einer Anzeige der Fortſelung dieſer
Bolzen miteinander verbunden , und um nun dieſelbe
intereſſanten Zeitſchrift unterzieben werden , inſofern
den Dimenſionen und der Form der verfdiedenen im
und die weitere Güte und Gefålligkeit Sr. Ercellenz
Dienſt gebråudliden Paffeten anpaſſen zu des Ingenieurgenerals in den Stand reßt , eine ſolde ſvaniſchen fónnen , bat man ſoon im Voraus die Riegel mit den mittbeilen zu fónnen. nöthigen fódern verreben , damit ſich die faufidwellen und die obenerwähnten Balfen weiter von einander
entfernen oder nåber zuſammenrüden laſſen. Um dieß mit der nótbigen Genauigfeit bewerfſtelligen zu fónnen, gibt eine dem Aufſaße beigefügte Tabelle für die vers fibiedenen Galiber die nöthigen Maße der Entfernungen der eigenen Stúde unter fide an. Sollte zu befürdten Neben , daß die Riegel durd biele foder zu romad würden, ſo fann man , nach dem Vorídlage, einer jeden Bettung noch einige beſondere Riegel beifügen , und
Li te r a tu r. Grundzüge der allgemeinen Artilleries Wiſe
die nótbigen foder auf alle vertbeilen.
fenídaft, bearbeitet durd F. W. S deuerlein , Premier lieutenant in der 3. Artillerie . Brigade. Erſter Tbeil : Die Pebre von der Wirkung. Berlin bei S. Reimer. 1846. Preis 1 Ribir. 45 Sgr. Mit mabrer Freude begrüßen wir den erſten Theil eines Werfen , weldes fich roon in der Vorrede durd
So , wie wir eben furz beſdrieben haben , ſoll nun die Bettung auf feſtem Boden gebraucht werden können,
Spårfe und Klarbeit der Begriffe und eine zum Tbeil volig neue Bebandlung ſeines Gegenſtandes als eine
naddem derſelbe geednet und geſtampft wurde. Um indeffen die Bewegung zu erleichtern , ſollen unter dies
günſtige Verbindung túdriger wiſſenſchaftlider , teda niſder und taftiſder Durchbildung darafteriſirt. Tros
jelbe zwei Walzen von beſtimmten Durdomefjern ( die auch noch den Vortbeil gewåbren , die Neigung der
aller treffliden Peiſtungen der artilleriſtijden Literatur fonnte der geiſtreide Hr. Berfaſſer bei einer eigentbůms
.
.
Bettung je nach Umſtånden verändern zu können ), oder liden , aber völlig ridrigen Auffaſſung des Begriffe zwei freisförmige Gowellen, deren obere flåde conver allgemei en ne Artilleriemiſfenidaft " weder ein das Vorbandene überbaupt anders iſt , oder endlid grade Sowellen gelegt werden. Für Borbild baben , noch Richtung benußen. Die Wege, welde Küſten batterieen flågt der Berfaſſer , um nod weiter
als in biſtorijder
die Beweglicfeit zu vermebren , vor , an verſchiedenen
er einſblågt , um die artilleriſtiſchen Grundwabrbeiten
Stellen der unteren Flåde der Paufſchwellen rechs auf
von den Schleiern beſtebender Artillerieſyſteme, maibe.
freisförmigen Brettern laufende Blogrollen (in Rugels matiſder , naturwiſſenſdaftlider und redniſder Bei. .
Eine zmeite dem Auffaße beigegebene Labelle enthålt die Angaben über die Dimenſionen , das Gewidot und
mengungen zu entfleiden , ſind daber zuerſt von ihm gebabnt, und es iſt die Entwidelung jener Grundmabr. beiten aus dem Zwede und dem Weſen der Artillerie,
die Roſten der einzelnen Stúde dieſer neuen, und zum
bei Vorausſeßung aller bierzu erforderliden Borbildung,
form) anzubringen.
24
23
als wirklide, zur Feſtſtellung einer Kritit über artille, riſtiſche Formen unentbebrlide Theorie zu betrachten. Ade bisherige febrbücher der Artillerie find mehr oder minder ein Gemiſd von Conſtructionslebre , fa britationslebre , Artilleriepraftif und Artilleriebeſchrei, bung , wäbrend einzelne noch den Hilfswiſſenſchaften eine Stelle geben , die weder für den Anfånger genügt, noch für denjenigen nöthig iſt , der allein im Stande .
ſein kann , ſich mit der Theorie zu beſchäftigen oder
Spiße der allgemeinen Artillerieriſſenſchaft, welche deno ſelben in ſeine Grundelemente zerlegen und dieſe einer
wiſſenſdaftliden Bebandlung ſo weit unterwerfen ſoll, als es im rein arrilleriſtiſden Sinne möglid iſt, obne in das Gebiet der Matbematif , der Zednit u. r. w . überzutreten . Die weitere Bearbeitung des rein are tilleriſtiſchen Stoffee, wie derſelbe ſich in den Bebrſågen und Wabrbeiten der allgemeinen Artilleriemiſſenſchaft ergeben bat, rou durch die Artillerie.Conſtructionslebre,
artileriſtiſde Einridtungen richtig und ohne Vorurtbeil durch die Artillerietechnif (Fabrifationslehre ) und durd einer rationellen Betrachtung und fritiſden Würdigung die Artillerieprafrit ( Dienſtlebre) je nad dem verſdie. zu unterwerfen. Sie ſind meiſt gefeffelt an das Syſtem ,
denen Zwede dieſer Diſciplinen erfolgen , måbrend die
weldes ibren Verfaſſern dienſtlich am nächſten lag. daber wurde der artilleriſtiſche Stoff durch die mathes matiſde, techniſche und praktiſche Bebandlung faſt ganz
Artilleriebeſchreibung rich mit der Darſtellung der wirk. liden Artillerieſyſteme zu beſmåftigen bat. Nur in dieſer Zerlegung des Studiums und der Pireratur fiebt
dem Blide entzogen, wenigſtens ſo zerſplittert, daß das
der Verfaſſer mit Recht die Möglidfeit , mit Klarbeit
Geroebe der artilleriſiſchen Elemente und deren gegen .
in das Weſen einer Waffe einzudringen, welde einen
ſeitige Beziebung nicht flar erfannt, und ibrem wabren
ro reichbaltigen , vielfad verzweigten Sloff darbietet,
Wertbe nach gewürdigt werden fann. Sie ſind mit einem Worte Erfabrungscompendien ohne wiſſenſchafts
und warnt zugleich vor dem Mifverſtåndniß, als wolle er für ſeine Siße die Giligfeit abſoluter Conſtrucs
.
liche Begründung. Selbſt Piobert und Dimmers
tionsgeriße beanſpruden , wåbrend ſie nichts anderes
bans , die Storypbåen der neuen Artillerieliteratur, find davon nicht ganz frei geblieben , obwpobl ſie allerdings
ſein ſollen , als eine Darſtellung der innerſten Gereke, unter welchen die artilleriſtiſchen Grundelemente in das
mehr als Andere nach einer wiſſenſchaftliden Entwice, lung ftreben und ſie in einzelnen Theilen ſogar erreicht baben ; reßen aber dabei mathematiſde Vorfenntniffe
innere Getriebe und das engverſchlungene Gewebe der Bedrelwirfungen zum Loralerfolge zuſammentreten. Die in der Vorrede entwickelten Anſichten , denen wir
voraus , die nur wenige Perer in dem Grade baben werden , als für das richtige Verliåndniß der weniger
mit Ueberzeugung beiſtimmen , find neu und eigentbúin . lid, wenigſtens, wenn auch von Bielen empfunden und
algemein , als ſpeciell entwicelten Pebren nöthig iſt.
anerfannt, dod niemals in einem ſolchen inneren Zu .
Das borliegende Werf dagegen befindet lid auf dem Standpuncte , den die allgemeine Ürrideriewiſſenſdaft
fammenbange ausgeſproten worden.
einnehmen muß , wenn ſie ſein will , was ſie roll, und
dem ganzen Werte angebört und in furzen charafteri. ſtiſchen Zügen die Geſidiopuncte aufſtellt, von denen aus betrachtet der Zwed und das Weſen des Fernge.
es iſt ihm gelungen , die allgemeinen Gereße flar bin . zuſtellen , welden alle artilleriſtiſche Mittel und Formen
Der Vorrede folgt eine Einleitung, welde ebenfalls
ſido mebr oder weniger nåbern müſſen , um vor der fedis die nothwendigen Eigenſchaften der Fernwaffen Kritif zu beſtehen .
bedingt.
Die älteren Fernwaffen und das darauf ge.
In der Vorrede zu dem ganzen Werfe, deſſen erſter gründete ferngefedt erwåbnt der Verfaſſer nur in ſo beil vor uns liegt, entwidelt der Verfaſſer die Noths weit, als es nótbig iſt, um die Mängel und So wächen wendigkeit, den 3 wed und den Wertb einer allgemeinen derſelben flar binzuſtellen und daraus den Charakter der neueren Fernwaffen um ſo beſtimmter feſtſtellen zu fönnen fönnen.. Dann werden die Beziebungen der Infanterie welde er ſich geſtellt hat , dadurch, daß die allgemeine und Artillerie zum Ferngefedor der genaueren Betrach . Artilleriewiſſenſchaft, wenn ſie, ibrem eigentlichen Zwecfe tung unterworfen und daraus gefolgert, daß die ar, Artillerieroiſſenſchaft, ſowie deren Inbalt und die Me . thode der Abfaſſung. Er darafteriſirt die Aufgabe,
entſprechend , das artilleriſtiſche Bewußtſein auf eine rillerie die eigentliche Ferriwaffe rei', und in der Füh. fidere und unveränderlide Baſis ftellen wolle, nach dem rung des Ferngefechts ibren Urgrund ſuchen müſſe. abſoluten Wertbe ibrer Wahrbeiten und Formen ſtreben Bieran knüpfen fide die Shilderung des neueren Fern . und ſich unabhängig von den Formen und Einrichtungen gefechts und der entſchiedene Einfluß , welden eine beſtebender Syſteme entwickeln müffe , und nicht beabe
friegstúdtige Artillerie auf den Waffenverband und die
fatigen fønne, eine artilleriſtiſche Conſtructions. , Oro innere Ståtte des Heeree ausůbt , woraus endlich die ganiſations . und Gebraucelebre zur unmittelbaren Elementarbedingungen des Artillerieweſeno bergeleitet Anwendung binzuſtellen ; daß fie vielmebr nichts an. werden . Dieſe Herleitung iſt eine ebenſo geiſreiche, deres ,im Sinne baben dürfe , als feſtzufüßen und año
ale gründlid durdoadte combination der auf die Wire
einanderzufügen, was einer allgemeinen Wahrheit, einer fungen der Artillerie einflußreiden Elemente , und ge . allgemeinen Giltigfeit für das "artilleriſtiſde Wiſſen und måbrt einen flaren , bisher nod nicht in gleicher Ärt Rónnen lid erfreut.
gelungenen Ueberblick der im Gefecht von der Artillerie
Hieran knüpft der Verfaſſer ſeine Anſichten über die geforderten leiſtungen , denen ibre Formen ſich anbilden Anordnung der Artillerieliteratur und des Artilleries
ftudiums. Er ſtellt den tafrijden Totaierfolg an die
ſollen. ( Schluß folgt. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedructi.
Samſtag , 9. Januar 1847.
N 4.
V IL
Allgemeine Militar - Zeitung. Der königlich fachſiſche Pontontrain . Die preußiſche Militår. Literatur Zeitung theilt bier, über zur Beridrigang mebrerer Angaben in dem Aide memoire to the military sciences Folgendes mit : Der ſåd riide Pontonirain beſteht außer den zuges börenden Somieden , Roblen . , Fouragewagen 2c. aus 30 Pontons mit ibren Wagen . Von dieſen Pontons find 28 ſogenannte gedecte und 2 ſogenannte boble
eine mit der Pontondecke gleich bod liegt , die zweite auf der balben Bordwandbóbe befeſtigt iit ; drei folder Patten dúben den Boden. Die eiſernen Sonurbafen
zum Einlegen der Sonůrleinen ſißen zur Hälfte an der
oberen Bordlatte , zur Hälfte an den inneren Flåden des Bordrandes dicht neben den Balfenausſonisten . Der boble Ponton bat åußerlid ganz dieſelben For. men und Dimenſionen, wie der gedectre, nur fallen die
Pontons oder Recognoſcirfåbne. Ein gidecter Ponton
Balfenausſd nitte und die Sonůrbafen ( durch Ringe erlebt) meg , aud beträgt die ganze Höhe 1° 5 '/,".
iſt oben 12 Ellen 4 Zou Dresdner Map ( 1 Ele = 2 Fuß = 24 301, 1 Fuß = 125,568 Pariſer finien) , unten
bleche, der gleichfalls boble Boden durd fången- und
11° 4 " lang, oben 2° 7 " , unten 1° 21 " breit und vom
Duerblede, åbnlich wie der ganze Kaſtenraum des ge.
Boden bis zur Dede 23" boch ; der Stivenboden *)
decfien Pontons , in Fåder abgeibeilt. Um dem boblen
Die boblen, 6 " ſtarfen Bordmånde ſind durch Quer.
erbebt rida etwas, die Ståde ſelbſt endet in einer etwas Ponton mehr innere Feſtigkeit zu geben, ſind im Fac . ſdief ſtebenden ſcharfen Kante, die Schürgenbordmand werfe deſſelben eiſerne Franzen, Knie und Bånder ans iſt gegen den Boden unter demſelben Winkel geneigt, gebracht. Der innere , boble Raum
Das Hauptbaumaterial der ſå chriſden Pontong iſt
des Pontons iſt durd langblede in fünf Pangfåder
ausgeſuot gutes, verzinntes Doppel. Kreuz.Eiſenbled ;
und dieſe wieder duro 15 " von einander abſtehende
alle Zuſammenfügungen geltheben duro fotbung.
Duerblede überbaupt in 91 Fåder abgetbeilt, die unter
Pontons erhalten innerlich und äußerlich einen Anſtrid
wie die Seitenbordwånde.
Die
der Dede durd fleine Einſanitte unter ſich in Verbin , yon dwarzem i guten Firniß , der , ſo oft es ndibig, dung fteben. Die Dede ſelbſt bildet flache, dadförmige micderbolt aufgetragen wird. Erbebungen und Bertiefungen , deren Rinnen in der Ein gedeďter Ponton wiegt durchſchnittlich 8 %, Oır.
fångenrichtung des Pontons nad Ablaufróbrden bin.
à 110 Pro. ( 1 Pfo. = 466,036 Grammes), ſein Inhalt
führen. Auf dem oben beſdiebenen Pontonfarten mit beträgt in runder Zahl 20 Rubifellen , ſein Tragver. ſeiner SdůBge und Ståde iſt ein bobler und gleidfaus in Fåder eingetheilter Bordrand ſenfredat 'aufgeſeßt
mogen bei 22–23 " Eintaudung in Elbwaſſer 55 Ctr. Das Gemidt und das Ridere Zragvermogen der boblen der entlang der parallelen Bordwånde und an der Pontong ſtimmt faſt mit den gegebenen Žablen für die Soußge 5'7 " bóber und 6 " breit iſt , nach der Spiße gedecten überein. der Siive zu ſich aber etwas bebt.
In dieſem Bord ,
Zum Huf , und Abladen , Tragen , dem Ein- und
rand befinden fich die zebn 10'/." weiten Balfenauso
Ausbringen in das und aus dem Waſſer ſind 10 Mann id nitte, die Strudelbolzbúdoren, die Trageſtangenidder norbig. und die Abgußróbren. Bei der Stade iſt noch zu be . Was endlid die Pontonwagen anbelangt , ſo find 2
merfen , daß fid in der äußersten Spiße deffelben ein eidener Kaffenfloß. befindet, in welchem die Deſe des
dieſelben als Sattelwagen mit fang . Tragebåumen, boben Hinter . , niedrigen , ganz untergebenden Vorder .
Siåvenringes befejligt iſt. Hinter demſelben iſt eine Verſtårfung , das Bånkohen , angebracht, welches nod
rådern und Kranzgeſtelle conſtruirt, überdieß aber ro eingerichtet, daß auf ibnen , außer dem Ponton , noch
eine Strudelbolzbúd ſe für den Stromanfer entbålt.
alles Material an Balfen , Brettern , Änfern 2c . ?c., C
Ferner gebt nod durch die ganze Ståde eine lotbredte
was zur Erbauung eines Brüdengliedes erforderlich ist,
Robre , das Stafenlod . Endlich laufen nod rings um
Verladen werden fann. Ein ſolder Wagen wiegt allein
den Ponton zwei in Bledo gefaßle Holzlatten , von denen
21 Otr. , vodſtåndig verladen dagegen 46 Str. und wird mit 4 Pferden beſpannt.
*) Stāve ift der vordere, Schüege der hintere Tyeit dro Pontons.
27
28
Liter a t u r.
beſpridt demnächſt das Sdießpulver als das am meiſten
Grundzüge der allgemeinen Artillerie , Wire geeignete. Material zur Erzeugung derſelben . fenidaft , bearbeiter durd f . W.Scheuerlein . (Schlu k. )
Nad dieſer Einleitung gebt der Verfaſſer , ſeinem
Diere
3
Entwidelung gewinnt in der gegenwårrigen Zeit um ſo mebr an Intereſſe, als ſie die Kriterien feſtſtellt, welde aud zur Beuribeilung der erplodirenden Baumwolle als Kriegematerial fumendung finden müffen . Eine
vorangestellten Entwurfe gemå8, zu dem eriten Haupts Vergleichung dieſes Kapitels mit den bisber gegebenen
abſchnitte der allgemeinen Artilleriewiſſenſdaft" über, Abbandlungen über Sdietpulver wird am beſten den Unterfdied der Auffaffung Dartbun und in Bezug auf
zu der febre von der Wirkung.
Dieſe zerfå ut in rechs Kapitel. Das erſte Kapitel zerlegt die Wirfungen der Ar.
das der allgemeinen Artilleriewiffenídaft Angebórige zu Gunſten des vorliegenden Werfs ſpreden. Wenn
tillerie in ibre Elemente, welde der Verfaſſer als Eni ,
jene die verſchiedenen Verbåltniſſe der Beſtandsbeile und
fernung , Wirfung des Geſchoſſes im Augemeineni , Bes die verſchiedenen Fabrifationemethoden und deren Re . wegung des Geſchoſſes, bewegende Kraft, und Zeit der ſultare mehr oder minder oberflächlich beſchreiben und Wirkung bezeichnet, und nach ihrer Natur, ibren gegen , nur můbíam die Gelege durdbliden laffen , wodurd ſeitigen Beziebungen und ibrem Ueberfließen in den jede Fabrifarion charafreriſirt werden muß , wenn ſie Geſammterfolg wiſſenſdaftlich beſpridt. Hieraus ero rationell genannt werden ſoll ; finden wir bier dieſe
geben ſich allgemeine artilleriſtiſche Grundgereße in 10. gifdem Zuſammenbange als Grundlage für die ſpåtere
Gereße allein , als ſichere, aus dem Zwecke des Pulvers
Betradtung.
und deſſen nothwendigen Eigenſdaften bergeleitere Ridio ſonur für die Fabrifation und richtige Beurtbeilung
Das zweite Kapitel bandelt von dem Geloop, welo des im Sinne des Verfaſſers die eigentliche Waffe der
des Products . Das fünfte Kapitel bebandelt das Geldbußrobr a18
Artillerie iſt und daber als die erſte natürliche Grund ,
Regulator der bewegenden Kraft und entwidelt auf
lage der artilleriſtiſden Wirfung auct an die Spiße der Artilleriewiſſenſdaftgebórt. Wåhrend die vorban.
größtentbeils neue Art die allgemeinen Cóntrucriono , gereße aus dem Zwede der Geidúfrdbre, der Geſtaltung
Denen febrbücher eigentlich nur die üblidhen Geldoffe bedreiben und Regeln über den Munitionsguß geben,
der bewegenden Kraft und dem Einfluſſe der Flugs babngeitalt auf die Conſtruction des Geid üprobre. Die
die fein Gießer lieſt und fein Artilleriſt braucht , wåb. Gerdoſſe und über deren Reviſion ?c. geben und daber
Sicherheit und Klarbeit, mit welcher dieſe Gefeße ber. geleitet ſind , und die ganze Art der Bebandlung des Gegenſtandes weiſt aus dieſem Kapitel eine Stelle
rend Rie Anweiſungen über die weitere Zubereitung der duro Technif und Dienſtlebre die Erfenntniß der Grundo
unter den bereits vorbandenen åbnliden Arbeiten an ,
begriffe verdunkeln , die ein Hauptaugenmerf der allges meinen Artilleriewiſſenſchaft ſind , eniwidelt dieß das
welde es über alle erbebi. Hier gelangt mar duro
pitel aus dem Begriffe des Geldofſes Große , materielle Erfüllung, das Gewicht fung deſſelben durch Stoßfraft, Stoßkraft wirkung , Zündfraft und feudtfraft, und
die Geſtalt, und die Wir: mit Spreng. gibt zugleich
eine Tbeorie der Rafeten in Bezug auf deren verídies
denartige mögliche leiſtungen . Das dritte Rapitel bandelt von den bewegten
Gerdoß oder von der Combination des Gerdoſjes mit der Bewegung. Dieſer Gegenſtand findet in aüen bisberigen febrbüchern gewobnlich ſeine Stelle in einem Abſchnitte über das Schießen und Werfen obne wiſſen ,
die rationelle Betradtung zu Reſultaten , die ſich als allgemein anwendbare Geſeße geltend waten. Wenn fie aud bei der wirklichen Erzeugung der Gefdůßrobre oft nur annåberungsweiſe befolgt werden fónnen , ro bleiben ſie dood nidt minder Wabrbeiten , die , dem Weſen des Gegenſtandes angeborend, weder durd mans gelbafte Beſdaffenbeit des Materials, noch der Technik berändert werden fónnen , nad deren moglidſter Bes
achtung man vielmebr durch Beſeitigung materieller und reconiſder sowierigkeiten ſtreben fou. Es fann nicht feblen , daß man bier auf manches långit Be . fannte, já fogar mandes Verfannte trifft, und es wird
fdaftlide Darſtellung der Elemente der Geldofbe. Peier genug geben, die dabei nichts Beſonderes finden wegung, wenigitens nur dürftig damit ausgeſtattet und
werden ; aber nicht dadurd erlangt die allgemeine Ar.
verdunfelt duro parabofiſde und balliſtiſche Hypotbeſen, tilleriewiſſenſchaft ibren Wertb, daß fie lauter neue Ger durch praftiſche Regeln und Erfabrungslåße , wåbrend reße aufitellt, ſondern dadurch, daß fie ſelbſt das långſt die artilleriſtiſde Cbaratteriſtik der Flugbabn ganz feblt. Befannte in ſeiner inneren Norbwendigfeit darſtellt, und Hier finden wir in einer frůber nie berſudten wiſſen . das eben oft megen der materiellen oder techniſden chaftlichen Form die Rotation, den Luftwiderſtand, die Sowierigkeiten , oder aus Vorurtbeil, oder aus an, Sowerfraft beleudtet nad ibrem Einfluffe auf die Form
deren menſoliden Somåden Verfannte in das richtige
Der Flugbabn ; in gleider Art die Geldwindigfeit und
licht ſtellt. Die algemeine Artilleriewiſſenſdaft eat.
die Elevation , endlid eine Darſtellung der Flugbabn der Rafete und eine tief durddagte artilleriſtijde Oba.
widelt ibre Gefeße als Kriterien für die Beurtbeilung von Borídlagen und deren wirflider Ausfübrung in
rakteriſtik der Flugbabnen. Das vierte Kapitel betragtet die bewegende Kraft,,
Borídlage damit maden wollen , welche, um zur Aus .
den verſchiedenen Arrillerieſyſtemen , pie kann nidi ſelbſt
als Mittel, das Geldof in den verſdiedenen Flugbabn. fübrung zu gelangen , allerdings alle bierbei zur Sprache formen zu bewegen. Es entwidelt zuerſt die bierzu fommende schwierigkeiten berůdridtigen müſſen. Streben nothwendigen bigen daften der bewegenden Kraft und
die Gonjructoren aber nur danad , die Gelebe für ibre
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Conſtructionen in dem Rampfe der Meinungen und
beſtritten bleiben , wie derſobieden aud im Einzelnen
Anſidten flar zu erkennen, dann werden fie auch ſelten die Arbeit beurtbeilt werden moge. Es iſt der wiſſen Den Einfluß förender Verbältniſſe zu bod anſchlagen,
daftlide Geiſt mit flarer Anſchauung der wirfliden
nod jeltener das Rind mit dem Bade ausſdårten und Berbåliniſſe verbunden, welder dem Werfe reinen bohen die Einrichtungen überbaupi ſo doufommen werden, als Wertb gibt; über Einzelnbeiten der Form werden immer es die Umſtände eben gulaffen . Vieles dagegen , was
derſdiedene Anſioten ſtattfinden, deren G balt von dem
bis jeßt vouig der willfürlichen Anſicht überlaſſen blieb,
Standpuncte abbảngig bleibt , den die wiſſenſchaftliche
oder nur in einer bewußilojen Abnung oder in einer
und prafriſde Ausbildung des Beuribeilers einnimmt,
aus prafuiſden Erfabrungen gewonnenen Form angé . die aber oft durd vorgefaßte Meinungen eine falſche mendet wurde , wird man hier wijenſdaftlid, begründet Baſis erbålt. Wer aber an der Materie flebi , fann und ſo mande Seite der Betradtung zugänglich gemadt finden , die bisber , wenn nicht im Dunfeln blieb, doc
fic nie zu derjenigen Freibeit des Gedanfens erbeben , welde die Materie beberriden muß , aber nie von ihr
menigſtens gemiß zu feiner flaren Auffaſſung gelangte. bebertſdt werden darf, und dieß iſt die große Aufgabe Dieſe aber iſt vor allem nótbig , wo es ſich um die jeder vernünftigen Tbeorie. Fortbildung einer Waffe bandelt , die fico ſo vielfado .
Derzweigt .
Das ledſte Rapitel combinirt das Geſchůß , das Geldoß und die Flugbabn in Bezug auf ibren gemein, ſamen Zweck, die Wirkung ; eine Zuſammenſtellung, die ſo natürlide rie iſt , dod von feinem artilleriſtiſden Soriftſteller ibrem Wertbe und ibrer Wichtigkeit nad
Die Sprade des Verfaſſers iſt eine correcte und gediegen wiſſenſchaftlide ; defbalb aber eben nicht die der leichten Unterbaltung allein angebörige. Das Werf
wil nidt bloß geleien, eg will durddadi, ſtudirt ſein ; eine oberflådlide Betrachtung würde entweder unde dingtes Vertrauen vorausſeßen oder etwa beliebinde Vorurtbeile und unrichtlije Unſichten nicht entfråften.
Nach einer allgemeinen Ben
Für jeden einzelnen Gegenſtand der Betradlung iteus
tradtung dieſer Combination entwidelt das Kapitel die
der Verfaſſer die Reſultate ſeiner Forímungen zuſammen
bisber gewüroigt wurde.
nåberen Gereße für die Combination des Geldofjes mit und gibt am Soluſſe jedes Kapitels in gleicher Weiſe der Flugbabn und fügt dann dieſer Grundform das
die Hauptreſultare.
Dieß erleidiert unbezweifelt die
Geld üß binzu. Die Beleucrung dieſer ternairen Ver. Ueberſicht des Ganzen in einer lo gwedmåßigen Art, bindung fübrt zu den bei langen und kurzen Kanonen, daß man gern die daraus erwachſenden Wiederbolungen langen und furzen Daubizen, Mörſern , Raronaden und
Bombentanonen flatfindenden Verhältniſſen und beo
in den Kauf nimmt , die nur die Klarbeit und Sider, beit der gewiſſermaßen vor den Augen des Pelere eur ,
oließt , auf das Vorbergebende geſtůßt und deſſelben widelten Gedankenfolge befördern.
Das Werk iſt zu.
volfommen würdig, die Vebre von der Wirfung und pådort jedem Artillericoffizier angelegentlich zu empfeblen , meldem die Fortbildung ſeiner Waffe wabrbafi am
Tomit den erſten Tbeil des ganzen Werfs. Die ſystemasiíde Reibeufolge der Hauprelements,
Herzen liegt; nidt minder aber jedem Offizier der ans
Geldob, bewegende Kraft und Geldúßrobr, welche der Berfaſſer beobadret bat , ist in ibrer Anordnung von
deren Waffen , melder ſich über den Zweck und das Weſen der Artillerie belebren und zu ridrigen Anſichten
Piobere in feinem cours d'artillerie ( partie théorique )
über deren Wirfungen gelangen wil , obue' rich bei den
beobadtet worden , jedoch in einer anderen , wenn auch
ibm für ſeine Zwede vóllig unnüben matbematiſden ,
febt gelebrien , matbematisch rednic artillerutiiden Weiſe naturwiſſenſdafiliden und rednijden Apboridmen auf und bin und wieder mit Anfiången einer allgemeinen
zubalten , welde den Nidiartilleriſten ſo oft von der
Artillerie mifenſdaft. Die bier angewendete Merbode dagegen iſt eine der Verfaſſer odllig eigentbůmlide und
náberen Beſchäftigung mit der Artillerie zurůdſdredeni Für die Zwede des Artilleriſten reßt das Werf aller ,
vermeidet rebr glüdlich die Ausſdließlidfeit und Ab. dinge die erforderlichen Vorfenntniſſe voraus; für den geldloſſenbeit derjenigen Theorie , welche die Wirfung Nidiartilleriſten genügt zu dem nußbaren Gebraude in abſoluter Trennung von ibren, durch den Gebrauch
des Werfes die Kenntniß der gewöhnlichſt einfadſten
bedingten Formen und Ermäßigungen , nur nad ibrer
Formen des Artilleriemat
wenn nicht zur Uaridhtigfeit der entwidelten Gelege
fönnen die Anfangsgründe nidi lebren wollen , obne
, welde in unſerer
erials Zeit abſoluten Große meſſen und conſtruiren zu wollen fido feinem Offizier feblen fann. Wer ein Bud verſteben vorfeßi und auf dieſem falſden und unnarürlichen Wege will , mus die Sprade , in der es redet , fennen und zu jener Starrbeit und praftiſden Unbraudbarfeit, leſen gelernt baben ; wiſſenſdaftliche Entwicelungen .
gelangt, wodurch ſie lid den gerechten Vorwurf múßiger ibren eigentliden Zwed , die Förderung der Wiſſenſdaft. Speculationen zuziebt. Indem aber der Verfaſſer überall zu gefábrden. Man darf dem ørn. Berfaſſer Glúd an die Ermäßigungen erinnert , welde uns bei dem wünſden zu dem Murbe, mit dem er, obwobi in jeder wirklichen Gebrauche auferlegt werden, bat er ſein Wert
Beziebung vollkommen dazu befábigt, an ein ro rompie.
gleichmäßig von den Obicanen und launen der wirts liden Materie ſo viel als möglich loszureißen verſudi, um zu der für Wertbvolle Ibeorieen unentbebrliden Reinbeit und Selbſtändigkeit der Betradtung der Ges Die Ver Ber.. rebe zu gelangen, wie bisber nod Reiner. Dieß
riges Unternetmen ging , wie zu dem Erfolge, der in dem erſten Tbeile io ebrendol bervortrui, und man fann mit wabrbaftem Jatereſſe dem zweiten Tbeile ento gegenſeben , welder zunadit die Bewegungolebre der Arrillerie nebſt den Grundſåpen für die Conſtruction
dienſt wird dem geiſtreiden und in jeder bier erforder,
der Paffeten und Fabrzeuge entwideln wird. An dieses
lidhen Ridtung wabrhaft durchgebildeten Verfaſſer un.
Tbeil werden ſide dann die taftiſde form , die Aus.
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růſtung, die Organiſation und der Gebraud der Waffe wieſen wird, gebraudte man, bei einem Speiben dießen zu einem natürlichen Ganzen , dem verlangten Zoral. zu Leipzig , gezogene Nobre. erfolge , andließen .
,, Den Habn nannte man Haden und daber erbielten
Die äußere Ausſtattung des Werfs iſt der Verlagss die Budlen vorzugsweiſe den Namen Hattenbůdren.“ bandlung vrürdig , nur wenige Drudfebler, von denen
Dieſe Ableitung des Wortes Hafenbůdore iſt nicht als
die etwa den Sinn entſtellenden am Ende meiſt be.
ridiig anzunebmen. Man iſt vielmebr der Anſicht, daß
richtigt werden , ſind ſieben geblieben.
die erſten deutſden kleinen Feuergewebre dieſen Namen von einem an ibrem laufe angebrachten baden er
Das vor uns liegende 62 Octavreiten ſtarke Werfden
bielten , welder beim Abfeuern des Gewebrø , zur Ver. eingreifen mußte. Hinſidtlich der Anzabl der Züge beißt es weiter : Aus Verſuden bat ſich am Ende das Reſultat ber. ausgeſtellt, daß die adorzügigen Büdſen fic am beſten
iſt der Bürgerſchübencompagnie zu Didenburg von ihrem Hauptmann gewidmet und in einfacher Flarer Sprache
bemåbren.“ Nad unſerer Anfidet iſt man über dieſen Punct nod gar nicht im Reinen , wie die Erfabrung
geſdrieben. Der Druck iſt correct und die å ußere Ause ſtattung ſo entſpredend, wie ſie nur gewünſcht werden
lebrt ; denn man bat Budſen , welde mebr und we niger als adi Züge baben. Ja ſelbit in der neueſten
fann .
Zeit nod find Budſen befannt geworden, welche zwölf
Der Sdůße vor der Scheibe.
Ein feitfaden minderung des beftigen Ruæſtoßes , in ein Geſtell 26.
für angebende Sdůßen von f. f. Didenburg 1846. Druck und Verlag der Soulzelden Bud. handlung .
Um den Inbalt deſſelben zu beurtheilen ,, ideiden Züge baben , wie z. B. die öſterreichiſche , nach dem wir das Praftiſde von dem Wiſſenſchaftliden . Die Princip von Delvigne conſiruirte Kammerbůdoſe. praftiſchen Anleitungen, welche der Verfaſſer gibt, ento balten zwar nichts von erbeblicher Natur, was nicht idon in anderen Büdern der Art geſagt worden ware ; allein die Auswahl und Zuſammenſtellung derſelben
Das Pulver. ,, Man erfennt das zwecmåßige Pulver an einer in's Gilbergraue ichimmernden Farbe, und wenn es einen fåttenden , ſalzigen Gerdmad bat." Die Farbe eines gut gearbeiten , aus reinen In .
find gut und beurfunden den erfabrenen Prafrifer. Dem angebenden Sdúben fónnen wir daber dieſes Werfden
gredienzien zuſammengeſebren Pulvers iſt eber ſchiefer. farbig als ſilbergrau zu nennen.
als Leitfaden empfehlen und aud für den militariſden
Jedes Pulver, wenn es nur Salpeter entbålt, wird
Buchſenſchůben dürfte es , in dieſer Beziehung , nicht
einen fåttenden ſalzigen Gerdmad baben. Wir haben
obne alles Intereſſe rein .
uns don viel mit dem Pulver berdafrigt, ſowohl in
Das Wiſſenſchaftliche iſt die rohmådere Seite dieſes Natur, als in Büchern, allein nod nirgends baben wir Büchelchens. Der Verfaſſer bewegt ſich bier auf einem weder geſeben noch geleſen, daß der Gerdmad bei der Boden , auf welchem er weniger zu Hauſezu ſein deint, Unterſuchung des Pulvers zu Ratbe gezogen wird. Bir als auf dem Scheibenſtand. Unſer Uribeil fålt daber fönnen dieſes Someden des Pulvers nur zur Empirie
in dieſer Ridrung weniger gut aus, wie wir durd Beo reonen, welche, wie befannt, überal ibr Weſen treibt, leuchtung einiger Puncte, obne jedoch dabei alle, welche
einer Erdrterung bedürften, anzufübren, nåber begrún. den werden . Einleitung.
Woe8 an wiffenídaftlichen Renntniſſen feblt.
Die Kugel.
Die Anleitung zum Kugelgießen ift
Der Hr. Berfaſſer gibt den gepreßten ku. geln , weil ſie von gleider Dichtigkeit, Große und Sowere Find und weder Gußnabt noch Hald baben , den Vorzug vor den gegoſſenen Rugein. Allerdings baben die er. reder gut.
Der Verfaſſer verbreitet fid bier
über die Schießübungen des deuríden Bolfo, namentlich in den Stådten , von der åtteſten bis zur neueſten Zeit.
Er erdriert den Nußen und die Nothwendigkeit dieſer ſteren Vorzüge ; allein da, wie die Erfabrung lebrt, die Uebungen und bebt " beſonders die Geſchicklich feit der inneren Ausbdblungen in den Kugeln aud beim Preſſen Deutſden in der Handbabung der Búdre rowobl auf nidt ganz zu vermeiden ſind , ſo darf man die gleiche dem Scheibenſtande , als auch vor dem Feinde bervor. Dichte und So were bei den auf dieſe Art erzeugten Abriß der Geſchichte der Bůchie . ,, Der Name Buchſe iſt ſo alt wie die Erfindung der Feuerwaffen und fommt ſoon bald nach Einführung derſelben in
Kriegsvertragen vor. So z. B. gelobis idon 1381 die Stadt Augsburg in dem Kriege der Reichsſtådie 30 Búdien zu ſtellen ."
Der Verfaſſer bat nicht un .
Kugeln nicht ſtreng wortlich nebmen . Das Pflaſter. „ Muß der Schüße mit dem Seß. ftode piel und ſtark aufſtoßen , ſo iſt das Pflaſter zu
farf , die Kugel wird plant geſtoßen und dadurd der Dieſe Anſicht des Verfaſſers iſt der Erfabrung gegenüber mobl nidt allgemein richtig. Die Gous unfider . "
redt , wenn er ſagt, daß der Name der Büchſe ſo alt
ſoon oben ermåbnte diterreidiſche Rammerbůdſe mag
ſei , wie die Erfindung der Feuerwaffen ; ob aber die
uns auch hier den Beweis liefern .
Beim Laden dieſer
30 Budſen , deren er" erwåbnt, Feuergewebre mit geo Bůdſe wird die Kugel ſehr abgeplattet und doch vins zogenen Läufen waren , iſt nicht gewiß . Ja es läßt dicire man dieſem Gewehr eine große Siderbeit des ſich vielmehr annebmen , daß dieſe Búdien glatte fåufe Souſſes , ſelbſt auf große Entfernungen , welche auf batten . Der Name* Búchſe war zu jener Zeit wobl gewobnlichen Scheibenſtånden nur ſelten vorfommen noch eine allgemeine Benennung für jedes Feuergeroebr. dürften. Erit ein Jabrbundert ſpåter , wie 'urfundlich nadges
( Sdluß folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. B. dedke in Darmſtadt und in deſſen Offizin gebrudt.
l
N 5.
Al
Dienſtag,
12. Sanuar 1847. 1970nd die
be
siyosd
RUS
SUU
SKO
YO 2759
Allgemeine Militar - Zeitung. Belg i e , n . Brüffel , 17. December 1846 . Vorgeſtern iſt die Deputation der preußiſden Offiziercorpe , welche zur Inauguration des Offiziertiſches des régiment d'elite, der nach dem Vorbilde der preußiſden Einridhtungen in's Peben gerufen worden , bier angefommen. Die Deputation beſteht aus 8 Offizieren , unter denen der
Commandeur der 15. Infanteriebrigade, Oberſt von
Vorſchlag zur Erhöhung der Trefffähigkeit
des Infanteriegewehrs auf den weiteren Diſtanzen. Nachdem ſich das Infanteriegewebr faſt ein fabr. bundert bindurch , mit Ausnahme minder wefentlicher ,
mebr die Geldwindigfeit des Feuers als die Wabr.
ſcheinlichkeit des Treffens befördernder Ubånderungen,
Trůtſdler, der Commandeur des 28. Jufanterieregis in derſelben Verfaſſung erhalten , brach erſt in neuerer mento , Oberſt von Nieremand, der Commandeur des Zeit die Anwendung der fnalſauren Salze ale Zün. .
.
25. Infanterieregiments, Oberſt von Witburg, Pomie der dungsmittel die Bahn zur Vervollkommnung des Schieß. Commandeur des 7. Ublanenregimento von Bonn ing. gewebre. beſondere bemerkbar waren. Eine Deputation des Offio
Mit der Gewißheit, daß die Schießfähigkeit der In.
giercorps des régiment d'elite war beauftragt, ihnen fanterie nunmebr auch unter den ungünſtigſtendieWinter Vers wåbrend ibres bieſigen Aufenthalts die Honneurs zu rungsverhältniſſen unzweifelhaft rei, mitbin maden .
Am Abend batte der Oberft Vanderlinden
tbeidigungsfábigkeit gegen Cavalerie weſentlich gewonnen
ibnen zu Ehren ein Banfet veranſtaltet; dem viele hobere babe , war ein großer Fortſchritt in der Vervoufomm . Offiziere beimobnten. Geſtern beſuchten ſie um 11 Uhr
nung des Gewebrs geſdeben , und da auch die wunders
die Caſerne Ste. Eliſabeth, nachdem ſie dem feierliden lide Vorſtellung vergangener Zeiten , welche es für
Gottesdienſte, der in der Gudulafirche zu Ebren des überflüſſig bielt, den großen Haufen der Soldaten zu Geburtstages Sr. Maj. ſtattfand , beigemobntbatten. Schüßen ausbilden zu wollen , aufgegeben war, fam Die neue Einrichtung, wonach bei jedem Regiment eine
man einer gründlichen Ausbildung derſelben durd Ber.
Sdulcompagnie zur Bildung der Unteroffiziere und Corporale beſtebt, fand ihre beſondere Zufriedenheit. Um 5 Uhr fand darauf das Inaugurationsfeſt in einem ſebr geråumigen und ſchon geſchmücten locale auf dem
befferung der Conſtructionsverhältniſſe des Hewebrs zu Hilfe, wobin namentlich die Anbringung eines Viſirs auf der Sowanzíbraube und eines unwandelbaren Korns auf dem Laufe , in Stelle des auf dem leidt
auferen Boulevard Botanique ftari.
Mebrere Ober,
offiziere, General Dens , Oberſt Claifie , der General.
verſchiebbaren Oberringe befeſtigten , zu rednen iſt. Durch die Einfübrung eines beſtimmten Viſirminfe18
intendant der Armee Servaes u. A. beebrren das Fert mußte die Siderbeit im Zielen und mithın die Treffe U18 mit ibrer Gegenwart , måbrend der Kriegsminiſter uns
fåbigfeit des Gewebro lidt bedeutend erbøben .
glücklicherweiſe an der Obeilnabme berbindert war. Großbritannien .
Conſequenz dieſer verånderten Conſtructionsverbåltniſſe Teben wir im Jabre 1845 in der preußiſden Armee eine
Die Abfidet der Regierung , aus penſionirten , aber
neue Inſtruction über das Scheibenſdießen der Ins fanterie in's Peben treten , in welder die ſorgfältigſte
nod nidt 49 Jabre alten unő daber 'not dienſtfábigen Ausbildung des Infanteriſten in der Bebandlung und Soldaten ein Veteranenregiment zur Ueberſiedelung nad
dem ridrigen Gebraude ſeiner Waffe im Frieden für
Neuſeeland zu bilden , beſtårigt lich . Die Bedingungen
den Krieg, wenn es die Umſtände nicht anders geſtatten
ſind für die Veteranen , welde nad 7 Jahren Grunds
ſollten , ſelbſt mit Hintenanſeßung anderer , nicht ſo
beſißer in Neuſeeland werden, günſtig und der Einfluß, weſentlider Gegenſtånde der leburg anbefoblen , und
den eine ſolche Veteranenanſiedelung auf die Siderbeit aud von den unterweiſenden Offizieren und Unteroffie Gewebro und und das Gedeiben jener Colonie baben würde, fann zieren, außer der genauen Kenntniß nur ein vortheilhafter ſein .
der beorie des Schießens, der Berit praftiſder Fertig . feit gefordert wird.
Genaue Renntniß der Waffe, allgemeine Begriffe
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der Tbeorie des Schießens, in ſo weit fie dem Faſſungs.
Selbſtredend wird durd die Gegenwart folder Ber. båltniffe die Anwendung ſpbåriſder Geldoffe ( gepreßter
vermogen des Soldaten angemeſſen find , das Sdißen der Diſtanzen, ſowie lomie gründliche Unterweiſung im Zielen und in der Aneignung eines ficheren Unſolages, denea
das ſogenannte Feuerfeftmaden des Soldaten , durch Berfeuern einer beſtimmten Angabl von Erercirpatronen, folgt, geben dem wirfliden Spießen nach der Sdeibe voraus.
Außerdem wird die Mannſchaft durch tåglide Uebun.
Kugeln) iQuſoriid), und es bat lid bei Gelegenheit an. geſtellter Verſuche als ziemlich einflußlog in den Ree ſultaten ergeben, ob man lid gepreßter Stugeln , welde, um ihre Form nicht zu verlegen , vorfidrig auf die Pulverladung geſdoben wurden , bediente, oder ob nur
gegoffene Kugeln mit abgefniffenem Gußbalſe ange. wendet und mit zwei ſtarfen Stoßen des ladeſtocs auf
gen in der Fertigkeit erbalten, mit dein Gemebr ſonell
die ladung geſeßt wurden .
in einen guten Andlag zu formen und richtig zu zielen. Beim Schießen nach der Scheibe wird vorzugsweiſe
Sdießreſultate fann fich gewiß nidyt beſtimmter aus.
Der nadtheilige Einfluß des Spielraums auf die
die Ausbildung des Schúßen auf den weiteren Diſtanzen
ſprechen, als dieß nach Angabe der erwähnten Verbålt,
von 150 und 200 S dritt gefordert, indem angenommen
nife der Fall iſt.
iſt, daß im Kriege das Feuergefedit in der Regel nidt
Dieſe Nadtbeile würden ſich zwar düro Einfübrung eines gezogenen Gewebrlaufe am fideríten beſeitigen
auf nåbere Diſtanzen geführt werde, wobei der Soldat,
init Ausnabme ganz ungeſdicter Sdißen , aus freier
laſſen , allein abgeſeben der außerordentlichen Roten,
Hand diegt, und mit volljtåndigem Maridgepådt aus. gerüſtet erſdeint. Um das Intereſſe der Mannſdaft zu ſteigern , ſind
welde dem Staare dadurch erwadſen würden , möchte ,
für die beſten Schüben jeder Compagnie Prämien aus. gelegt, für welche nur die Peiſtungen auf der Diſtanze von 150 Schritt maßgebend find, ſowie nur folde Souffe
jåblen , die freibåndig und mit vollſtändigem Gepå geſdeben. So portrefflich dieſe Beſtimmungen ſind , und ſo rege das Intereſſe für dieſen ſo wichtigen Dienſtzweig iſt, ebenſo erwieſen iſt es aus, daß , måbrend auf der Enta fernung von 100 Scritt noch faſt alle sdůffe treffen, ſchon auf 150 Sdritt eine ſebr merfliche Abnabme der Wabrdeinlichkeit des Treffens eintritt, welde die Anzahl der Treffer durdonittlide auf ' /
der berſdoffenen
Kugeln annebuen låßt; ein Reſultat , was im Kriege mobl nod unter die hålfte berabſinfen dürfte.
alle Beſtrebungen , durch die gründlidten Vorúbun.
gen und die geregeltſte Leitung der Stiefübungen auf
im Fall eine rolde Maßregel wirflid beliebt würde, bei den bedeutenden Waffenvorråtben , der vollfommenen Kriegsbraudbarfeit der gegenwärtig im Gebraud be. findliden Gewebre und der forgſamen Bebandlung der ſelben in der Hand des Soldaten, die Realiſirung eines
ſolchen folden Wunſches in ferne Zeiten binausgerückt ſein . Unter Tolden Umſtånden entſteht die Frage , ob es
nicht möglich rei, obne Veränderung der Conſtructions. verbättniſſe des Gemebre die Wabrdbeinlichkeit des Treffens zu erboben , um auf den Entfernungen von 150 und 200 Schritt Reſultate zu erbalten , welde deth
Sdůßen die Gewißbeit geben , den einzelnen Feind, dem er als Lirailleur gegenüber ſtebt , mit Siderbeit zu treffen , und in ibm jenes Vertrauen zu feiner Waffe erwecken , in welchem er jeder Gefabr freier und fübner entgegentreten wird.
Anſicht auszu. Wir erlauben uno demzufolge en oder ge. n , daß die Anwendung einesdierolirt ſprede
ohne preßten papiernen Spiegels , welcher die Kugel zur , ſind zu beſſern Diſtanzen den ipeiteren in Zukunft moblbieber es aus und dürften geblieben, Erfolg Spielraum , und die mit ibm vereinte
bleiben , da der niật centrale Wirkung der Pulverladung 18 es unmöglid Hälfte ihres Umfanges umſdließt maden , die Viſirſchußweite des Gewebrs wenigſtens annåbernd zu beſtimmen .
indem
Kugelanſchlag an der Mündung des Robres oben oder
er fich durch die bei der Erploſion der Pulverladung entwidelte Hiße ausdehnt, vielleicht dazu dienen möchte, den Spielraum auszufüllen , das Battiren der Rugel im Robre, mitbin die bisber unvermeidliche Deſtruction derſelben zu verbindern , und ſo eine centrale Wirkung
unten erfolgt, wozu ſich bei ſeitwärts an der Mündung
des Pulver8 zu vermitteln.
Die Sdúffe aus ein und demſelben Gewebre meiſen
nåmlich Differenzen von 50 bis 150 Sdritt in der Biſir dufweite deffelben mad , je nach dem der legte
erfolgenden Rugelanſdlågen nod bedeutende Abnor. mitten in den Seitenabweidungen geſellen . Sdie verſude mit Gewebren von gleidem Caliber und gleicher Viſirung, mit genau abgewogener Pulver. ladung, auf einer nivellirten Spießbabn gegen mebrere bintereinander aufgeſtellte Scheiben ergeben dieſelben Reſultate, und laſſen es außer Zweifel, daß ſåmmtlide Geldofſe in Folge der Friction an den Wänden des Robres , die Patronenbülſe durdſcheuernd , die Müns dung in vollſtåndig deſtruirter Form verlaſſen , woduro
eine durdaus unregelmäßige Rotation des Geſchoffes und eine ungleide Einwirkung des fuftwiderſtandes berbeigeführt werden muß.
Zur Anfertigung der Spiegel dürfte wenigſtens für die erſten Verſuche eine kleine Vorrichtung, beſtebend aus einem in einen Holzhloß eingelaſſenen Robrende von der Hobe des Spiegels, deſſen innerer Durchmeſſer 0,005" fleiner als das Galiber des Gewebrlaufs , und
ein balbfugelförmiger bölzerner Stempel zum Formen Am beſten möchte fide får gepreßte Spiegel in perdúnnten Stårfe. Fleiſter eingetauchtes Pordpapier eignen , wobei gleid . des Augellagers ausreidend erſdeinen .
zeitig die Große des für je einen Spiegel erforderliden
Papierſtúden zu ermitteln wäre. Das Rolliren der Spiegel aus loomalen Papierſtreifen würde zeitraubender rein , obne ſide als zwedentſprechender zu bew & bren .
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Beim Rolliren der Patronenbúlſen iſt der Spiegel Rich vermindert , beginnt die Somere der Kugel mitžuo gleichzeitig mit der Kugel einzubringen. Wabrídeinlich wird bebufe eines leidreren Padens
wirfen , dieſe wird dadurd , indem ſie vorwärts fliegi, zugleich berabgezogen ; daber berlaßt fie die grade finie
ein fetien der Hülfe in der Gegend der Kugel erfors und fångt an , eine Parabel zu berdreiben ." So lange derlich ſein. Ein Scießverſud mit derartigen Spiegels
die Kugel das Robr nidt verlaſſen bat, iſt ihre Babn
patronen möchte am beſten gegen mebrere bintereinander aufgeſteure Streiben , aus mit dünnem Papier ohne Ende ůberſpannten Rahmen beitebend , um den Einfluß des Sdeibenmaterials auf die Flugbabn der ſie durodrino genden Geſchoffe auf das Minimum berabzuſeßen , auss zufúbren , und bierbei zu ermitteln ſein :
eine gerade finie. Gleich vor der Mündung aber mer, den die Sowere der Kugel und der Widerſtand der
a) ob die veranderte Munition eine annåbernde Be.
unaufborlidt und berdleunigt daber die Entfernung von
ſtimmung der Viſiridußreite des Gewebrs möglich
der Seelenachſe. So entſteht die frumme linie, welde
made ,
Luft tbårig und wirfen ſofort auf die Geſtalt der Rugel. babn. Die Somere entfernt das Geſchoß jeden Augen blid von der verlängerten Seelena dle abwarts und der Widerſtand der fuft vermindert reine Geſchwindigfeil man Ragelbabn nennt. Hiernad fann alſo fein Tbeil
b) in welder Hobe über dem Horizonte, und in wel.
der Kugelbabn, außerbalb des Robre, cine grade finne
der ungefåbren Entfernung von der Mündung ſein. Da jedod die Kugel anfänglid nur unbedeutend des Robre lich der Scheitel der Kugelbabn befinde, ſid nad der Erde ſenft, ſo kann man den erſten Tbeil wie ſich die Seiten , und Hobenabweichungen auf der Kugelbahn , wenigſtens eine gewiſſe Strece wris, den berſchiedenen Diſtanzen von 50, 100, 150 und 200 Schritt durchſchnittlid geſtalten, und d) ob eine Herabießung der bisberigen Pulverladung zur Verminderung des Rúditoßes nótbig ſei.
in der Praris recht gut als eine gerade linie anſeben , obne einen erbebliden Febrer zu begeben.
Das Paden der Budre . Der Verfaſſer bålt das
Dine ung vermeffen zu wollen, von der Zwedmåßig. feit unſeres Borſoläges durddrungen zu ſein , beab.
ſogenannte Ausflammen der Bůdre , vor dem erſten Schuß, nicht allein für unnůß, ſondern aud für nad . tbeilig und lebteres deßbalb , weil die Bůdje idon vor
lichtigen wir nur das Intereſſe für eine etwaige Er. bobung der Trefffábigfeit des Infanteriegewebrs rege
dem erſten Souffe ſo mußig wird und beim Paben eine Menge Pulverfórner an den Wänden des faufs bången
zu machen , und werden jede Belebrung und Entgegnung
bleiben. Wir würden es vorziehen , vor dem laden
auf das dankbarſte binnebmen , indem wir vermeinen , daß derartige Mittbeilungen der Angelegenbeit, die wir
auszuflammen ; denn es låßi lich wobl nicht in Ubrede
beſpreten , nur fórderlich ſein können.
ſtellen , daß bierburde der erſte Souß den folgenden
X.
,
Sebr richtig ſagt der Verfaſſer , daß das Auffesen eines Pfropfs von Papier oder Hede (Werg) überflug Gin feitfaden
iſt. Die Gleidmåßigfeit der Padung fann durch einen ſolchen Pfropfen nur leiden. Das Berladen der Búdſe wird wohl auf Sheibenſtånden ſelten porfommen. Das Verfahren ,
Das 3 undbården. Kurz und dem Zwed volig
Kugel obne Pulver geladen wurde, zu entladen, iſt ſebr
entſprechend iſt bier das für den praktiſden Sdùßen
leidt durch Einbringen von Pulver in den Zündkanal
Nóibige abgebandelt.
zu bewerkſtelligen .
Literatur . Der Sai He F
für angebende
der S d e ibe.
důßen von f. f. (Schlu b .)
eine verladene Büchle, d. b. eine Büdſe, in welche die
Eigentbú mlidfeit der Büdfe.
„,, Die Búdie
bat vor allen glattläufigen Gemebren den Vortbeil eines
deren Souffes und einer großeren Portée (Tragweise
Dom Zielldießen mit der Búdie im Allge . meinen. Der Verfaſſer ſagt : Es gibt im Allgemeinen für das Zielſchießen drei verſchiedene Stadien, zu denen
der Kugel) ." Die größere Siderbeit des Treffens der
der Sdùße je nach erlangter Fertigkeit übergeben fann ,
Búdren iſt überall anerfannt.
nemlid :
Der zweite Theil des
angeführten Saßes fann nur bedingungsweiſe wabr ſein . Obne Bedingungen aufzuſtellen , alſo ganz alls gemein låßt ſide in dieſer Sade nichts entſcheiden. Es würde uns zu weit fübren, wenn wir alle Verbåleniſſe, melde bierbei eine Rolle ſpielen , nåber erörtern wollten .
,,Die Rugel erreidt nemlid das Ziel nicht in einer
graben Linie, ſondern macht einen Bogen ( eine Pa. rabel) " ... Die frumme finie, welche man Rugelbabn nennt, gebört zwar zu den paraboliſden finien, allein Fre iſt teine Parabel und nur im juftleeren Raum würde ite eine wirflide Parabel ſein . Zu Anfang der Kugelbabn überwindet die ent.
1) Das Sdießen vom Pfabl mit aufgelegter Büdſe, gegen eine feſtſtebende Sdeibe.
2) Das Spießen aus freier Hand gegen eine feſts ſtebende Steibe , und
3) Das Schießen aus freier Hand gegen die ſoge . nannte Roaldeibe (eine auf Holz gemalte Figur) , die , auf Rädern ſtebend , wåbrend des Souſſes vor einer Půde vorbeigezogen wird. Dieſe Anordnung vom leichten zum Sdwereren überzugeben iſt zwemåfig. Der Anſoolag. Sebr weſentlich für das Treffen iſt ein guter Andlag des Sdůßen. Das bierúber Se .
widelte Kraft des Pulvers die Schwere der Kugel wie
ſagte iſt rebr praftiſdo.
der Puft ganz und die Rugel wird in grader finie fort.
leitung zum Zielen und uborůden.
getrieben. Wie aber in jeder Minute die Triebfraft
Ebenſo auch die folgende An .
Dom Einidießen der Bů do re. Haterſuçung,
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ob die abgeſchoffenen Kugeln auf der Stridſdeibe nur
Bibliographie.
unbedeutende Seitenabweidung geben. Dann Regu . lirung der Ladung nach den Souſſen auf eine gewohn ,
( fortſefung.) b) Einzelne Gegenſtände. 86. Gutachten des dimittirten landkriegscommiſſairs Majors von
lide Speibe. von der Erbaltung der Búdre .
Ueber die
Zerlegung und Zuſammenfeßung des Solofies und der Búdre überbaupr vermiffen wir das Nothwendige. Bom
dießen mit Piſtolen.
Dieſer Abſchnitt
enthält für Piſtolenſdůßen redo nůßliche Anleitungen. Waruin aber der Berfaſſer die Pulverladung für die
Piſtole obngefähr zu '/, Fingerburvoll feßt , iſt bei der Unbeſtimmtbeit eines folden Maßes nicht bobl ein , zuſeben.
Hagen ren , betreffend die eventuelle Einführung wirklich allges meiner Webrpflicht. ( Eingereicht ſowohl bei der holſteiniſchen als bei der ſchleswig'ſchen Ständeverſammlung des Jahres 1844.) Urchiv f. Gerdh. . Falc . (8. Kiel, Schwers’iche Buchhdl.) 4. Jabra. 1845. * ft. 1. S. 79 - 99.
Der Verfaſſer , der , während eines Zeitraums von circa 24 Jahren , reſpective im Königreich Dänemark und in den deutſchen Herzogthümern ( Lauenburg einbegriffen ) im lands
Unter dieſen Erflårungen haben wir einige gefunden,
militärfache als Landkriegscommiſſär fungirte, und zwar gerade während einer Zeit ( 1808 — 1831 ) , als eben die landmilitär. Gefeßgebung im üppigſten Wachstbum begriffen war, hat ſich, da er glaubt , daß wohl Niemanden ſonſt genau bekannt ſei, was dieſe Gerengebung für Erfolge gehabt, für derpflichtet ge: balten, in obenerwähnten Privat: Gutachten reine auf 24jährige praktiſche Dienſterfabrung begründete Ueberzeugung in Betreff der eventuell einzuführenden „, Ullgemeinen Webrpflicht" den hochverehrlichen Ständeverſammlungen mitzutheilen. Derſelbe iſt für die Aufhebung der bisherigen Gele Buebung, als der aus: ſchließlich auf dem Bauernſtand laſtenden Soldatendienſtpflicht, und für die Einführung eines Gerefes , das jedem Staatsbürger die Verbindlid Erit auferlegt , das Vaterland gegen den Feind zu ſchüßen . In neun Paragraphen entwickelt er die Grund: züge dieſes allgemeinen Wehrpflichtigkeitsgerekes . B.
welche nicht als der Sade genügend angeſehen werden
87. Aerztliche Militär-Untersuchung. Uebersicht der Krank
Von den verfdiedenen Scheiben.
Der Ver .
faſſer bandelt bier von den Scheiben , wie man folde
auf den gewobnlichen Schießplåben findet, und von der Art, die Preiſe zu beſtimmen. Er zählt recoos verſdie . dene Scheiben auf, alb : die Ring . oder Nummerſcheibe,
die Kegelſdeibe , die Kartenſcheibe , die Flatterſoeibe, den Vogel und die Rourdeibe.
Zuleßt folgt nun eine Erflårung der vorzug . lidſten beim Ziel dießen vorfommenden Kunſts ausdrú de. fónnen .
Andießen bedeutet : den lauf probiren , ob er bei ſehr ſtarfer Pulverladung nicht ſpringt. Nicht überal gibt man Anſchießen dieſe Bedeutung. Glünder ſagt in ſeinem vortrefflichen Werfe über ,, Ginridtung und Gebra u d des fleinen Gewebrs " : ,, Hat man I
fich durch das Anſchießen überzeugt , daß das Gewebr
auf die ibm bestimmte Entfernung ſeine Rugeln bin , långlich nabe zuſammenhalten werde , ſo iſt nun dafür zu ſorgen, daß der mittlere geometriſche Ort der Schule
mit dem Zielpunct übereinſtimmt. Dieſe Bemübungen werden das Eindießen des Gewebro genannt. ' '
,,Andlag heißt der Punct , wo die Kugel die eiſerne Sdeibe trifft." Hier ſollte es beißen undlag
der Rugel , um fein Mißverſtåndniß bervorzubringen. „ Au smiſden bedeutet , wenn måbrend des Schießend
der fauf mittelſt eines mit Werg umwicfelten Stodes gereinigtwird." Die Worte : w å brend des Scießens ſind in dieſer Erflårung ganz überflüſſig.
Elevation. ,, Je größer die Elevation , deſto größer
.
heiten, Fehler und Gebrechen , welche beim Recrutirungs geschäft zu beachten sind , von Dr. Lorenz, Oberwund arzt zu Neustrelitz . Eine Tabelle in Fol. Neustrelitz 1846. Barnewitz . ' /z Rthlr. 88. Etudes sur le recrutement de l'armée. Moyens de con
cilier les décisions de la chambre des pairs avec celles de la ehambre des deputés ; par Mr. Joffrès. 8. Paris 1845. Impr. de Cosse ; chez Dumaine. (4'/. B.) 89. Histoire de l'hôtel royal des Invalides depuis sa fonda
tion jusqu'à nos jours , par Auguste Solard , secrétaire intime de Mr. le maréchal Oudinot, duc de Reggio, gou verneur des Invalides , avec la description du tombeau de l'empereur actuellement en construction , et la bio graphie des principaux maréchaux de France. 2 vols. 8. Paris 1845. J. Dumaine . (50 ' /, B. zus. U, 2 portr .) 15 fr .
R , Spectat. milit. 1845. (Juin .) Vol. 39. p. 371 — 372. 90. Die Militärpflicht und das Aushebungsgeſchäft nach den allge: meinen Beſtimmungen und insbeſondere nach den von den Königl. Provinzialbehörden der Provinz Sadien und ren von der Königl.
Reaierung und Departements - Erſaß: Gommiſſion zu Magdeburg erlaſſenen Spezial : Verfügunaen . Von H. Schmidt, Kreiss Tekretair . 8. Halberſtadt 1846. Frank. ( 10 7 S.) / Rthlr. 91. Manual de reemplazos, que comprende la ordenanza vi
der Bogen der Kugelbabn und daber auch großere Zrag.
gente , sus adiciones y aclaraciones y cuantas resolu ciones hay posteriores à ellas respectivas a la materia
weite ; dieſelbe wådoſt ( bis ) zu 45 Graden und nimmt
de quintas ; arregladas por orden cronológico con epi
yon da wieder ab. "
Nach der paraboliſden Theorie
grafes y notas por un abogado de los tribunales nacio
geben 45° Elevation die größte Tragweite, da wir aber nicht im luftleeren Raum ſobießen fönnen und für dieſen
palos. 4. Madrid 1840. Imprenta de Burgos ; libreria
nur die paraboliſme Theorie giltig iſt, ſo iſt die Anſicht des Verfaſſers in dieſer Beziebung unrichtig. Der Eles
92. Ordenanza para el reemplazo del ejército ; o recopila
vationswinfel, welcher die größte Sdufweite gibt , iſt in der luft ſtets fleiner als 45'. Beim fleinen Gewebr dürfte dieſer Winfel mobl faum die Hälfte von 45 ° betragen .
Die angebảngten Zeichnungen entſpreden ihrem Zwede.
de S. Castillo Brun .
10 R.
cion de todas las leyes y reales disposiciones vigentes para la ejecucion de los sorteos. 4. Madrid 1840. Li breria de D. Manuel Viana.
6 R.
93. Ordenanza para el reemplazo del ejército , sancionada por S. M. en 2 de noviembro 1837, adicionada con todos los reales decretos , órdenes y circulares aclaratorias espedidas hasta el dia , las cuales van insertas à la letra Libreria de y sin omitir su testo. 8. Madrid 1845 . Sanz ,
13 R.
( Fortſetung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerſtag, 14. Januar 1847.17
N 6.
ST
Allgemeine
Militar - Zeitung.
A o nigreich Sachſen. Dresden , im November 1846 . Dom Krieg 8 miniſterium iſt , in Betracht der aud bier berriden ,
den Tbeuerung der lebensmittel , der Mannſaft eine Beibilfe alio gemåbrt worden , daß vom 16. Nos
1. März oder April einzureiden baben . Es deint ung dieſer Gebraud ro wichtig , daß wir uns nicht enthalten fónnen , über die Art und Wiiſe reines Bes
ſtebeng mit Bezug auf eine großere Armee Norddeutſd .
vember 1846 bis Ende Mårz 1847 ein außerordent, lider Zuſchuß von 1 Neugroſten in fünf Tagen
land einige Worte zu ſagen und unſere Anlitten über eine weitere Ausbildung deſſelben auszuſprechen . Der junge Mann , der nach abgelegten Gramen
eine Bewilligung , welde eine Ausgabe von gegen
tung, die Bücher, ſtatt ſie in die de zu werfen , wieder
7000 Thalern verurſadt , und welche um ſo mehr an , zuerfennen iſt , da die tåglide Brodportion bei uns 1 '/ Pfd. betrågr. Sdon måbrend des vergangenen
berporzunebmen und auf den Grund der erlangten eleo
Petersburg , 24. November 1846. Se. Maieſtåt
ſondern durch das Studium fid ein reifes Urtbeil bilden
auf jeden Mann in die Menagefaffen gezablt wird; Offizier wird, bat unſerer Meinung nad die Verpflid .
mentaren fenntniß der militariſden Wifenſchaften weiter zu bauen , um ſich zu einem wiſſenſdaftlichen Sommers iſt ein åbnlicher, wenn aud minder betrått. Offizier zu bilden. Es bieten ibm bierzu die perfdie. denen militåriſden Diſciplinen ein weites Feld , um lider Zuſcuß in die Menagefaſſen bewilligt geweſen. ſeinen Geiſt darauf zu tummeln, und ſoll er feineswegs Rußland. bei dem Wirfungsfreiſe eines lieutenants itchen bleiben, der Kaiſer bat unterm 20. d . folgendes Reſcript an
was ihm dann aud in ſeinem beforånften Dienſtver .
den Generallieutenant Midailowski. Danilenosti båttniß von Nußen fein wird.
Oft aber geſchiebt 28,
geridlet : ,, Herr Generallieutenant Michailomski, Dani, daß die geſelſdaftliche Stellung mit ihren ünnebmlid . lemsfi ! Sie baben durch Ihre Beſtrebungen auf dem Gebiete der vaterlandiſben Kriegsgeſchichte dieſelbe
feiten und Vergnügungen die Zeit des jungen Offiziers derartig in Anſpruch nimmt , daß zum Studium nicht
durd viele wichtige Werfe, melde Unſere Aufmerkſam ,
eine Minute bleibt.
feit auf rich lenfren , bereidert und durch die jüngit
dem Offizier verfagen zu wollen , von dieſer ſeiner ges
errobienene ., Schilderung der Krieggjabre 1806 und 1807 “ neue Anſprüche auf Unſer Wohlwollen ſich er. worben . Wir bezeugen Ionen biermit für dieſe núßo liden Arbeiten Unſere boufommene Erfenntlicfeit und
legen wir eine feierliche Verwahrung ein ; ſondern wir find ſogar der Meinung , lieber einen Bal mehr wie
bleiben Ihnen woblgewogen . ( geg.) Nifola u 8."
Wir ſind weir davon entfernt,
ſelfdaftliden Stellung Gebraud zu machen, biergegen weniger zu beſuchen , es muß nur daneben auch nicht die eigene Fortbildung vergeffen werden. Mit einer .
ridtigen Zbeilung der Zeit wird man dem Dienſt, dem Bel
g
i
n.
Brüſſel , 11. December 1846. Die Rammer nabm geſtern mit 69 gegen 2 Stimmen ein Gereb an , laut
Studium für den Dienſt und der geſellſchaftlichen Stel, lung gewiß genügen fdnnen , und ſich dadurch vor vielem Unbeil bewabren. MiBiggang iſt aller fafter Anfang, fagt das Sprichwort , und es bebålt auch bier ſein
dem Prinze il des fonglid weldem die Beförderungsgeſel allgemeinen in deren Hauſes Armee nidr Recht; derjenige Offizier, der blog dem Vergnügen nach unterworfen ſind .
( Rb. B.) 1.
jagt , und deſſen ganzes Streben nur dabin gebt , ber. auszufinden, wie er ſich beute amuſiren ſoll, wird zuleft das Bild eines jener lebengmůden , und verdriefliden
abgeben , diewiſſen ibre und Zeit vertråumt baben, Ueber theoretiſche Ausarbeitungen der Offiziere. Lieutenante daber immerund id nidt zu beídáfrigen In den meiſten deutſden Heeren berrſcht der Geo braus , daß die Subalternoffiziere für den Winter ein
emig über fooledtes Avancement und über die lang .
weiligkeit des Dienſtes fido beflagen. Hingegen wird Thema zur Bearbeitung erhalten, welches fie dann am derjenige , der ſeinen Geiſt ausgebildel bat , den ein
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faden Dienſt in ſeiner beſchrånften Spbare mit Fuſt Fabren, eine richtige Anſicht über bóbere Dienſtverbålf und liebe ihun , ſeine rationellen Grundſåße darauf
niſſe verídaffen , denn wenn er 18 bis 20 Jabre nidt
anzuwenden ſuchen und , was das leider im Frieden über dieſe enge Grånze binausgeblidt, ſo iſt ſein Geiſt ſtattfindende langſame Avancement betrifft, ſein Spidſaldergeſtalt verfnócert , daß er nichts mebr lernt. leichter tragen . Wir wünſchen dagegen , daß alle Fächer des mili, Der Menſd , wie er in der großen Maffe ſich vor, findet, bedarf aber der Anregung: dieſe eben ließe fide am beſten durch die theoretiſden Arbeiten geben. Wir
verlangen , daß ein ſolites Thema , wie es unter zebr .
táriſden Wiſſens in den Bereich der Ausarbeitungen gezogen werden. Wenn der Offizier ſein Thema erbålt,
muß er gendthigt ſein , ſeine Anſichten zu prüfen , zu .
mal neunmal nicht gegeben wird , den Offizier beſtim . men, mebrere Monate fleißig zu ſtudiren , um eine ge. nügende Arbeit zu liefern , und nicht daß er es erſt
låutern und , im Falle er über dieſen und jenen Gegen, ſtand feine ſelbſtändige Anſicht bat, ſolche ſich zu bilden und zwar durde das fleißige Studium unſerer ſo reiden Militarliteratur. Das Ibema muß ihn zwingen, z. B.
24 Stunden vor dem Ablieferungstermin aus reinen Papieren bervorſucht und dann noch ein gutes Reſultat
tafrijde Grundſåße zu entwideln und ihre Richtigkeit durd Beiſpiele aus der Kriegsgeſchichte darzuthun, und
durd die Ausfübrung deſſelben erzielt. Nad unſerer Anfidt muß ſich das Zbema niemals auf das rein Formelle des Dienſtes begieben , ſo daß der Bearbeiter nur aus dem Gedådiniß oder aus den
es roll ſich dabei nicht um Armeen bandeln , ſondern um fleine Abteilungen, ſo daß der Bearbeiter deßbalb doch nicht zu ſebr aus ſeiner Spbåre beraustritt. Das
Studium für ein ſoldes Dbema ſon ſeinen Geſid tøfreis
Dienſoorſdriften die nörbigen Dara zuſammenzuſtellen erweitern , ibn in ſeinen Freiſtunden nůßlich und an. braudt, um ſich ſeiner Arbeit ro rahnell als möglid zu genebm beſchäftigen und ſeinen Geiſt vor Stumpfbeit entledigen. Daß dergleichen Ibemata gegeben werden , iſt leider nur zu gewiß ; ein Offizier erhielt z. B. am
berabren , und fleribel erbalten. Eine ſolde Arbeit mußte ſo zu ſagen der Beleg für fein Winterſtudium
1. November das Tbema: ,, Ein Offizier lågt nach der ſein, der Prüfſtein , was er geleiſter, und ſo der Schluß Sheibe dießen .
Welche Maßregeln ipird er treffen ,
um dabei jedes Unglüd zu verbüren
eines jedesmaligen Wintercurſus. Je mebr er forts
mit dem Befebl,
fritte, ein deſto bóberes Ziel mußte ihm in der Art
es den 1. Mårz bearbeitet einzureichen und er legt das
und Weiſe der Beurtheilung ſeiner Arbeiten geſtedt werden und der Vortbeil für ibn würde ſich natürlid
Papier rubig ad acta , um es den 28. oder reſpective
in einem Sdalijabre den 29. Februar wieder hervor. zuſuchen und den betreffenden Paragraph aus den
als ein unberechenbarer berausſtellen .
Dienſtvorſdriften als Antwort abzuſchreiben, wobei ſeine
für ſanguiniſdo balten, aber ſo viel wird er uns gewiß
einzige Sorge iſt , das ridtige Formatpapier zu ber nußen. Man ließ ihm alio 4 Monate Zeit , um 2 Seiten abzuſchreiben !! - Soon in der fånge der
zugeben, daß die weiter oben beiſpielsweiſe angegebene
gegebenen Zeit ſcheint uns die Meinung des Gereß.
ftellten Forderungen übereinſtimmt und daß bet gutem Willen die dringend nothwendige Aenderung gewiß aus.
Mander geebrter Perer wird vielleicht dieſe Idee Art der Lbemata und der Bearbeitung nid )t mit den
beutiges Tages an die Bildung eines Offiziercorps ges
gebers flar und deutlich ausgeſprochen zu ſein , daß nåmlid dieſe Arbeiten eine Anregung zum Selbſtſtudium fübrbar iſt. ſein ſollen . Wird dieſer Zwed aber mobl durd ein Naddem wir ſo angedeutet baben , was uns als foldes Zbema , wie oben eines von den vielen ihm Zwed und Inbalt der Dbemata ridtig erſcheint, wollen gleidenden angefübrt iſt, erreicht ? Zbåte man in dieſem wir noch über die Kritik der Bearbeitungen einige Worte Falle nicht den beffer um Weitläuftigkeiten vorzubeugen, das Tbema 28., Februardurd einen Screiber auf ſagen. Wir fennen eine ſolche Kritik leider nur der. artig, daß der Bataillonscommandeur ſein Urtheil über einen Bogen Formatpapier reßen zu laſſen , daß dem die Arbeit mit kurzen Worten unter dieſelbe (dreibt Bearbeiter nur übrig bliebe , darunter zu dreiben : und der betreffende Verfaſſer rein geleſen " mit der .
,, Antwort , liebe 6. I der Dienſtinſtruction!?
Unterſdrift ſeines Namens bezeugt , eine Discuſſion
Da nun von jedem Offiziercorps die beſten Arbeiten
über darin enthaltene falſoe Anſichten und Meinungen
den böberen Vorgeſellten eingereicht werden ſollen , ſo
findet aber faſt nie , ja man fann dreiſt ſagen nie
thun wir die beideidene Anfrage : Wie iſt es möglid, die beſten Arbeiten über ſolde Themata zu erkennen , wenn man nicht auf dóne Handſdrift und reinlides
daß in der Arbeit überbaupt feine falide Anſicht ſein fann, da ſie das wörtlide Abbild der Dienſtinſtruction
Erterieur ſeben wil ? Wir glauben , daß ſelbſt Sa. lomo's Weisheit bei einer rolden Auswahl zu Gdanden
von dieſer officiell beſtårigt wird , wenn aber unsere obige Idee aud nur annåbernd oder in åbnlider Weiſe
ginge. Von einem Urtheil, von einer originellen eigenen Idee fann natürlich bei Bearbeitungen ſolcher Zbemata nicht die Rede ſein , und die Einridtung iſt alſo eine
deres Berfabren eintreten.
todte form.
Offiziercorps des ihm anvertrauten Bataillons vero
Ebenſo Darf man bei den beſprodenen Arbeiten nidot
ſtatt. Dieß bat nun wabrſdeinlid darin ſeinen Grund,
zur Ausfübrung fáme, ſo müßte natürlich ein ganz ano Nasdem der Bataillons .
commandeur eine ſolche Arbeit geleſen , mußte er das einigen , der Berfaffer müßte ſeine Arbeit vorleſen und
die enge Grange des lieutenantsdienſtes zieben. Der nun die darin enthaltenen und angefochtenen Meinun. fieutenant ſon lid aud, und zwar nod in ſeinen jungen gen nidt bloß gegen ſeinen Bataillon commandeur,
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ſondern auch gegen ſeine Herren Cameraden vertbei . digen. Der Commandeur bat daduro die sielegenbeit,
Eine moderne aſiatiſche Befeſtigung.
zweiten Ibeile der Adventures of an officer feine Untergebenen zu belebren , ibre verídiedenen Ca. in In the dem Punjaub by Major Lawrence, dem politiſchen
paciråten fennen zu lernen und wird ro in den Stand Agenten in labore ( Second edition, London 1846 ) geſellt werden , ſie richtig romobl in der Keritif wie auch findet ſich ein Geſpräch, das im September 1831 zwiſden
in den Conduitenliſten , und nicht blog nach der abges Dbyan.Singb , dem damals admådrigen Miniſter fchliffenen außeren Erſcheinung, beurtbeilen zu können. des Mabaradda Runordit Singb , und ſeinem Wie viel fann durch dieſes ganz einfade Berfabren für Baumeiſter abmad in der im Bau begriffenen Beſte die Bildung des Offiziercorps geſdieben , obne daß der Raj.fi.fot ſtattfand. Da dieſes Geſpråd darafte.
Staat andnur einen Pfennig ausgibt, denn die Orte riſtiſd iſt und nicht des Intereffes entbebri, ſo verſuden Garni finden ſide inſålen allenvor. für ſolde gen Offizierſpeiſe Bei. wir es,eine Ueberſeßung deſſelben dengeehrten Refern ſoon in den 3. B.Berſammlun ſonen vorzulegen.
ſolchen Arbeiten iſt es dann auch möglich , aud obne
Was iſt das ? ſagte D by an , Singo bei der Ino Salomo's Weisheit die beſte oder wenigſtens die beſten ſpection der neuen Feſtungsanlagen , indem er auf einen zu erfennen und ſie zur Anregung, den bdberen Vorges balbverſenften Zhurm mit Scarien åbnliden Deffnungen festen einzureiden.
Der Einwurf , daß die Diſciplin
binmies .
durd derartige Discuſſionen leiden fónnte, deint uns
Der Baumeiſter låchelte und antwortete : 30 hoffe, nicht zulåffig, denn die Diſciplin baſitt ſich am riderſten es erbålt Em . Hobeit Zuſtimmung. Sebet bier Rajab ; auf Offio wenn EureEnGeſchůße von der Hobe, auf der wir ſteben ,; zier8 fönnen nur einzig und allein duro ueberzeu feuerten , ſoerbielte man ein Šentfeuer und jeder ein.
daß nur die lieutenante. zu dieſen Winterarbeiten berani nun, jelne Sauß fonnte nur einen einzelnen Gegenſtand , nd ein mebr borizontaler Sdupden Cod gezogen werden unddieHauptleutedavon ausgeſchloſſen treffen,wåbre über ein ganzes Feld verbreiten würde. Guer Sclave
zwei , der ein rtilleriſten demAGenie dem alten Haupi:. þatmit der Haupte würdebei ridriggemåblten Einmal würdebei wabres intelligenter Mann ,Fyein: Ali, iſt, geſprochen, Themata der Einmal riðrig gemåblten Themata mann Gelegenbeit baben , ſeine Anſichten über z. B. und dieſer zeigte mir den Plan , ſo daß id bald den l alter Befeſtigungen einſab. Hier wird nun böhere Wirkungsfreiſe, in die er durd das Avancement Mange
einmal treten könnte, auszuſprechen und dadurch ſeine jeder Thurm verſenkt,so daß er , ſtatt 200 und mebr Fåbigkeitaber für aud rolde die tbeilweiſe dartbun ;benanderntheils würden Stabsoffiziere Grab der Fuß über dem umliegenden Terrain erbabenzu ſein, 30 Fußbode iſt , grade genügend , um ein gutes wiffenídaftlichenBildung eines Hauptmanng prüfen nur Commandeme nt zu geben und eine feitererſteigung zu
fönnen , um dadurd feltzuſtellen , ob er die Fábig .
verbindern . In jedem Thurme find 3 Sparten " für
feiten zum Stabsoffizier in willen daftlicher Be Geſchůbe, zwei zur Beſtreidung der beiden anliegenden ziebung bat. Denn daß das Curtinen, die dritte , um das Vorterrain unter Feuer ziercorps leiten, daffelbe derartig beurtheilen, ein zu baben .
Soidral des Individuums zum Deftern nur allein von
Ibr ſeid ein Narr, u bmad , babt mein Geld forts
des Bildung und weldeund Teinem Ausſprude nod dazu , einen, Menſchen gebort dazuabbångt Geiſtes
geworfen unddiewabre StartemeinerBergfeſtungzerſtört.
einen gebildeten Menſchen ſo zu beurtbeilen , daß man
Der Rajab lå delte und antwortete : Gut , fabret fort,
Verzeibung Herr, aber betragtet, ebe Ihr perurtbeilt.
18 dermaleinſt vor Gott und ſeinem Gewiſſen vertbei. Ahmad , id batte Unredt, ſo zu ſpreden, fabret fort,
digen fann ? Die langen Winterabende werden aud id bin ganz Obr , zeiget mir Eueren Plan. dem Hauptmann Zeit genug lafen , obne reine ibm an.
Es ſein. wird in fort wie Rai Beide. PaboreWelt a mritſir? ,masfein Wasderiſtganzen pertraute Compagnie zu vernachläſſigen , fid, auf ſoldie fiofot
Weiſe im Intereſſe des Dienſtes zu berdáfrigen . Wir glauben ſomit angedeutet zu baben , melden Nußen eine Einridtung gewähren fönnte , die , wie ſie jest größtenteils beſtebt, nur eine todie Form iſt und daber dadet ; mir ſagen großtentbeils , denn in manden Bataillonen bat die Genialitåt des Fübrero ſdon oft zeitweiſe, für die Dauer feines Gommando's , die von und oben gemadten Borſoláge, wenigſtens annábernd, zur Ausfübrung gebradt, die dann ibre großartige Wirkung nicht verfeblt baben ; aber ebenſo oft verfiel die ſchone Sodpfung eines folden Commandeurs ebenso ſonel unter einem tom ungleiden Nadfolger, wie ſie
der Wal oder eigentlid die Seite des Berges 130 Fuß did iſt , ſo rollen zehn Stufen oder Terraſſen zwiſchen der Baſis, wo die Geldhúße wirfen , und der Bordung der Bruſtwebr ſein . Unten ſind 3 Gerdúbidarten, die laden zum Berſoließen baben , damit die Geldůße
durd ibn bervorgerufen war.
magfirt werden können , jede Terraſſe wird mit Deff.
R. V. R - 8.
baben nur dünne Walle , die durd die Erſchütterung
der eigenen Geldůße zerſtört werden, aber Em. Hobeit wird eine ſtarke Feſtung obne Fehler baben , der Um. fang derſelben beträgt 3 Ros, ein Iburm auf jede 100 Kudam gibt in Summa 40 Zbúrme. Jeder der. ſelben iſt , wie geſagt, bundert Fuß verſenft und bat eine Baſis von 70 Fuß Durdmeffer. Da aber bier
nungen für Sdůßen und Waabůdſen verſeben, wåbrend von der oberen Terraſſe die Zruppen , wie von einer
gewoonliden Bruſtwebr feuern.
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Id erfenne Euere Joer , Ab mao , Ihr babt Euere Feuerwaffen wird Em. Hobeit, wie Fy : Ali ſagt, die
Geldúße und Peute in einen Brunnen placiri , bitte, gewóbnliche Regel des Angriffe und der Vertbeidigung zeigt mir , wie ſie in denſelben binein und wie ſie bere ausfommen .
umdreben , welche alle Feſtungen ſowad nennt , weil fie nur ein , zwei oder drei Geſd úße auf einen Punct
Der Baumeiſter lådelte. So dadte auch id zuerſt, richten fónnen , auf dem der Belagerer eine ungleid Hobeit , aber das Mirtel iſt einfach genug . Wenn der Rajab ſeinem Sclaven zu dem bas.Mabal ( dem Wobne
gebåude) folgen will, wird Er den ganzen Plan er, Waruin nidt hier, mein Freund ? ich bin ganz Aufe merkſamfeit . Weil der Sdlüffel, En. Hobeit,
faſſen.
größere Zahl placiren kann. Dieſe Scråde iſt durd den Diener , oder eigentlid Fy : Ali , bier vermieden und wir fónnen auf den Feind ( wenn irgend einer ro
fůbn ſein ſollte , Rai fiifot anzugreifen ) von jedem
Puncte aus ein befrigeres Feuer richten, als er darauf zu concentriren vermag. Dieſes Princip , Rajab, läßt fid nod weiter ausdehnen und braudet nider auf die
fid dort befindet.
Guter Freund , Ibr ſpredt in Rårbrein , aber ic Tbúrme beſdrånft zu werden ; jede Gurrine fann ebenſo muß Euch folgen , und der Obef begab lid mit ſeinem ausgeböblt werden und der ganze Umfang von Rai ,
Anbange nat ſeiner eigenen Reſidenz. Plößlich fam fi foi fann mit größeren und fleineren Geld üben er an eine tiefe Hoblung und hielt an .
Was gibt es bier ? rief er aus , iſt bier ein Erdbeben geweſen oder
troben , wie die Europäer es nad fy : Ali's Ausſage bei den größeren Schiffen baben , von denen jedes oft
abmad reid Ibr toll ?
mebr als 70 bis 80 in doppelter oder dreifader Reibe
übereinander trågt. Jeßt erfenne ich den Plan, Abmad , aber die Aus . lationen befriger, als er ſagte : Nein , mein Herr, dieß gabe wird enorm ſein und bevor Ihr ſold' ein Unter. Der Baumeiſter ítrich rich feinen Bart ſtolzer al8
gemónlid , rein Auge war wilder und ſeine Geſticus iſt der Solůfel, von dein i
ſprach, bier iſt eine Hob.
lung , 100 Fuß im Durd meffer und 80 Fug tief, fie
nebmen anfingt, båttet Ihr meine Erlaubniß dazu haben
müſſen.
wird, mit einer Kuppel bedect , in der beißen Sabres,
zeit ein vollfommenes Paradies bilden . Vier Rampen fùbren mit geringer Bordung in das unterirdiſche Ge .
made und von ibr geben 4 Galerieen nad den åußeren Zbúrmen .
Die Paſſage iſt grade weit genug für ein
Geldůß , ausgenommen an dem Puncte , an dem jede Gallerie lid zu 10 Wegen nad den reſpectiven Zbür.
Weniger Ausgaben , mein Herr , als es bei dem erſten Anblick den anſchein bar.
Erde fehlt an vielen
Stellen bei den entſtebenden Werfen, fie muß gegraben werden und ſiderlich iſt es beſſer , ſie aus den Galle. rieen zu nehmen , als Hóblungen zu graben, die nadiber mit vieler Múbe geebnet werden mußten , wenn ſie nicht
ſollen. Wåbrend die Bruſtwebren men ausbreitet, wo Raum für die Augbiegung mehrerer forblder bilden erheben, entſtehen die Thürme Seiten allen auf ſich ma. die ſich befinden Gallerieen Geſdůße iſt. In den .
gazine , und ſollte der Feind Bomben werfen , ſo fann die nidt im Dienſt auf den Willen befindlide Mann .
und die Gallerieen, die Einen laſſen die Undern bilden.
So erſparet die große Dicke der Wille Koſten , denn wenn ſie dủnner wåren , mußten ſie mit Mauerwerf
daft bier ſo rider , als das Herz e8 nur wünſchen fann, untergebragt werden. Die Zvůrmeſelbit fönnen umgeben werden, nun iſt es nur ndibig , ſie zu ſdůrren
auf einer Hobe von 20 bis 30 Fuß zu demſelben Zwrof und zu ebenen , Io ſebe Ab mad , Ibr babt nie Unrecht , aber in eingebedt werden . Fy : Ali ſagte mir , dieß rei eine neue europäiſche Erfindung, von der die Franken ſelbit Zufunft fragt ſtets bei mir an ; ein Brief foſter Nidoio Rufbratl und der und ein Wort noch weniger. nod feine båufige Anwendung gemacht.
In der Zbat nicht übel, Åbmad, ſagte der Rajab, aber hier ſind zu viel Deffnungen . Nicht ſo mein Gebieter. Eure Geroüße fónnen so wie immer auf der niedrigen Ebene und von dem
Rajah (dlüpfte in ſeine eigenen Gemåder. Zuin Soluß móge eine furze Obarafteriſtik des oft genannten Fys uli folgen. Derſelbe batte in der ben, galiſden eingeborenen reitenden Arrillerie gedient und
Gipfel, wie von gemoboliden måden wirfen , denn der
ein Detacement dieſes Gorps nad Egypten begleitet.
Wall auf dem Gipfel iſt 60 Fuß breit, ſo daß ein Wall, Er war ein guter, intelligenter Soldat und wurde zum gang von 30 Fuß Breite durd eine ebenſo ftarfe Bruſts Havildar ( Unteroffizier ) befördert. Er batre bereits webr gedeckt werden fann . Ein großer Voribeil dieſer oberen Eiage , wie aller erbóbeten Werfe iſt es , dal , wenn die oberen Bertbeidigungen zerſtórt ſind , man nur den Wallgang und die Bruſtwebr zu verſenfen
fünfzebn Jabre gedient , mebrere Wunden erbalien und ſich ausgezeidnet, indem er Depeiden durch das lager der Mabratten befördert batte , als die Englånder durd ihre Feinde eingeſchloſſen waren . Für folten
braudi, inden man den Souit aufräumt , um in mee nigen Stunden eine ſtårfere , weit dicere Bruſtwebr zwiſden ſich und dem Feinde zu baben ; wåbrend man dabei eine Kleinigkeit an der Hobe verliert , gewinnt man verbåltniſmäßig durch ein mebr borizontales Feuer.
Dienſt erwarteie Fy Uli Beförderung, da dieſe aber nicht eintrat , er außerdem auch durch einen boshaften Gommandeur vor ein Kriegsgericht geſtellt wurde , ro deſertirie er zu den Sifbs , wo er in die Dienite von Dby an singh trat und, wie angefübrt, dem Bau ,
Durch ſoldie doppelte , dreifade oder vierfade Reihe von Geldůßen und eine zebnfade Reibe von fleinen
meiſter der Bergfeſtung Rai fi.for nad ſeiner Art
.
weſentliche Hilfe leiſtete .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandiung : 6. 9. leste in Darmſtadi und in deffen Offizin gedrudi .
N 7.
P
Samſtag , 1847.
Y
16. Januar
Motor
Di
Allgemeine
Militar · Zeitung.
P re u B e n. Berlin, 6. Januar. Man lieſt in der Aug. Pr8.3tg.: In der Nr. 2 der Haube und Spener'den Zeitung vom 4. Januar d. J. iſt in einem Artikel aus Berlin , bei Bes
ſelbſt Freunde der Sache, denen es aber nidt gelungen iſt, zu der Erfenntniß durdzubringen, ſie für die Armee ganz abweiſen oder auf ein Minimum beldrånfen, und ſie nur in den Sdulen ( Stadt , und fand :) als Vor,
urtbeilung einiger Vorgånge in der 7. Artilleriebrigabe, bereitungsmittel für die militariſche Ausbildung benußt die Anſicht aufgeſtellt: daß vornåmlid die Artillerie, und wifen wollen. * ) Verſuden wir daber die Gründe jenes Bedürfniſſes Ingenieuroffiziere duro ibre größere wiſſeuſdaftliche Bil. dung mebr als die der anderen Waffen zur Beurtbeilung und flar zu maden ! Worauf berubt militäriſde Tüd . der Zeitfragen bingezogen werden und dieſerbalb beſondere rigkeit -– mobin zielt demnad militäriſche Ausbildung Rúdſicien eintreten můßten. Wåre dieſe Solußfolge beo und Erziebung ? -
gründet , ſo mußte ſie vielleidt in nod größerem Maße
auf andere Kategorieen, wie z. B. den Generalſtab, ein. wirfen . Aber nod mebr, jeder Offizier, welder Waffe er aud ſei, muß, wenn er ſich zur bóberen Beförderung fortbilden will, nicht allein das geſammte Gebiet des
Kriegswiſſens, ſondern auch das Verbåliniß der bewaff. neren Madt zum Staate ju erfennen ſtreben und danado ſeinen Standpunct als Staatsdiener und Offizier auf der durd die Gefeße beſtimmten Babn vollſtändig begreifen .
Militäriſche Tüdtigfeit berubt ( ercl. des eigentlich
tedniſden Elements) : 1 ) auf lonellem und darfem Auffaren außerer Ber .
båliniffe - Finnlid : Lerrain , Raum überbaupt,
Bewegung des Feindes ; ply thiſd : Combination über die Abſicht des Feindes ;
Krieger , wenn er die Militårſdulen beſucht , unterrichtet
2) auf Verſammlung der geſammten Geiſtes • und Willenøfraft zur geſpannteſten Aufmerkſamkeit auf den Befehl – Appel, Subordination bis zur voll. Påndigſten eignen Hingebung ; 3) auf dem freien Entſoluß des eigenen Innern. Mannbafte Selbſtåndigfeit ; Muth des Peibes zum
wird, und welche am ſicherſten junge Leute vor Dunfel
Troß gegen die Gefabr ; Mutb der Seele zur
und Selbſtüberſchåbung ihres Beribes Bewabrt. Der Soldat, der nur durch donelle und punctliche Befolgung
Uebername der Berantwortlidfeit.
Dieß iſt die Grundlage aller wabrbaft núbliden Kriegs.
bildung ; es iſt die Grundlage, nad welcher der jüngſte
der ibm gegebenen Befeble die heiligite ſeiner Pflichten erfült, muß ſich daber schon aus Klugheit vor jedem uns beſonnenen Ausſpreden ſeiner von dem Gefeße etwa
abweichenden Meinung búten,. - Das nidt, daß bindert nidt,daß Das bindert der Soldat rid gewiſſenbaft ſeine Anſicht über alle Dinge des ibn umgebenden Pebens bilden mag. Will er aber -
ſeine ſo gewonnenen Reſultate gegen die Staatsgereße geltend maden , dann wird er nicht allein ſtraffàuig,
ſondern beweiſt auch, daß er ſeinen Standpunct nidt ridho
-
Dieſen drei Ridhtungen , (deint mir, ordnet ſich leider und richtig uued unter , was von menſolider Kraft die friegeriſde Ibat beanſprudt. Daß das Berbåltniß ibrer Widtigfeit fich åndert , je nad der Stellung des
Handelnden ,das verſteht ſide von ſelbſt. In dem Sub . alternen muß mebr die Subordination , in dem Feld . berrn mebr der Mutb der Verantwortlich feit vorberrs.
iden. Dorbanden ſein muß aber alles Drei in Jedem ,
der etwas binab. Lúdriges leiſten ſoll, bis auf den gemeinen Soldaten
tig begriffen babe ; will er ſeiner Anſicht mebr als den
wir nun , wie militåriſche Erziebung bis . Siandeseinrichtungen und Gebräuden nadleben, so iſt ber Fragen in dieſen Beziehungen dieeingegriffen habe, ſo wird,
ibm nur zu rathen, ſchleunigſt den abſdied zu fordern .
Die Gymnaſtik aus dem militäriſchen Geſichtspunct. Das Bedürfniß gymnaitiſder Uebungen für die Are meen ideint bio jest in Deutrdland mebr empfunden, als erfannt zu ſein . Daber die Erdeinung , daß
*) SO R. von Frantenberg in ſeiner übrigens reor derdienſt vollen kleinen Schrift : Die Gymnaft i ! 216 Mittel der 304 Uusbildung für den Preußiſchen Soldaten . -
gehe auch im Folgenden auf die Anſichten grade dieſes Bertes näher sin , weil es eine von Seiten der Militärs ſehr gewöhn : liche Auffaſſung des betreffenden Berhältniſſes klar und verftändig .
ausſpricht.
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wenn man ſich auf das Angemeine beforånken will,
daten für den Krieg nicht genüge, ſondern daß es der ,
die Antwort nidot rower ſein :
relben gradezu idade , wenn es über Gebúbr anerkannt
ad 1 wird gewirft durd das zerſtreute Gefest und den Felddienſt ,
ad 2 durch das ſogenannte finienererciren , ad 3 gelegentlich und in einzelnen Fällen durd den Feld , und den Garniſondienſt . Welcher von dieſen drei Richtungen des Dienſtes beutzutage im Allgemeinen die Hauptaufmerkſamkeit
und über das richtige Verhåltniß hinaus betrieben werde. Grade bei der Jugend unſeres gemeinen Mannes,
bei der Eigentümlichkeit der Deutiden überhaupt und bei der ganzen Webrverfaſſung beſonders des preußi . fchen Staates , bebauptet er, iſt es verbålinißmåßig ſebr leicht, unſere Leute zu militáriſder Subordination und zu dem Mechanismus der taftiſden Formen , dagegen
geſchenft werde, weiß ein Jeder - das iſt das linien .
ſebr rower, ſie zu Raſchbeit und Entſchloſſenbeit , zum
ererciren . Dieſe Aufmerkſamkeit entſpringt zum größten Theil allerdings einer altbergebrachten Gewobnbeit, zum Zbeil aber aud der Anſicht, daß das linienererciren
Handeln überhaupt zu erziehen .
teren Eigenſchaften erziebend einwirken ? Nein , wahrs
nicht nur „ das zwedmåßigſte Mittel zur Ausbildung
baftig nicht! Wo für jede , noch ſo leiſe Bewegung
des Soldaten , ſondern aud das zweddienlichſte für
das Commando erwartet werden muß, wird freie Thås
Rann
aber ſeiner
ganzen Natur nad das linienererciren auf dieſe leß .
reine militariſme Erziebung ſei. Es wirfe bei der rigkeit des eigenen Geiſtes und Willens nicht nur nicht Jugend unſeres gemeinen Mannes , ſeiner furzen Dienſte geübt , ſondern wirklido gradezu eingeſchläfert. Alſo seit, dem im Ganzen geringen Umfange der Diſciplinar . ůben wir das linienererciren zu viel , ro bilden wir Strafgewalt der Subaltern.Vorgeſebren und der Milde unſeres Militår . Sirafcoder als der mådrigſte Hebel .
für die Diſciplin ." * )
Auf dieſe Anſicht begründet z. B. Herr von Franfens berg reine Behauptung , daß ,, das ſogenannte Linien . ererciren bei der ganzen Organiſation der Armee und bei der Natur unſeres gemeinen Mannes in der finiens
land von ibnen 'verlangen. Ein jedes Manóver , faſt eine jede Gelegenheit liefert , fo fürcht' ich , nur allzu.
båufige Proben , daß jenes Reſultat in den meiſten
infanterie nicht obne Gefabr auf Koſten anderer Uebune gen noch mehr eingeſdırånft werden dürfe " - und nachdem er dann in übrigens Tebr chapbaren Notizen
Armeen unſeres Vaterlandes nicht ſelten Tei ; daß ſebr båufig Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten verzwei. felnd auf Befeble warten , wo ſie nur an das eigene Sonere båtten zu appelliren gebraucht, um ſogleid das
weiter nachgewieſen, daß allgemeine gymnaſtiſde Uebun : gen in dem beabſidrigten weiteren Umfange .einzuführen unmöglich ſei , obne eine andere Gintbeilung der Zeit
Ridtige zu finden. Aber welche Uebungen baben wir Ridrige denn audo, um jene Thatfertigkeit zu erzielen ? Angenommen , daß das zerſtreute Gefecht, der Felda
und obne Erhöhung des Verpflegungs. und Befleidung8 . etats , jo fommt er dließlid zu der Folgerung , daß
und Garniſondienſt und die Inſtruction ſo verſtåndig und zweckmäßig wie möglich gebandhabt werden -
die Gymnaſtik ,, weniger ein Gegenſtand der Ausbildung im Seere ſelbſt ſein fónne , als es wünſchenswerib , ja
reicht das aus zur Uebung der Thatfertigkeit ? Wenn damit genug gerdeben iſt zu Erwedung der Einſicht
ſogar dringend nothwendig ſei , dieſelbe als Mittel der
in die Natur und die Berbåltniſſe der friegeriſden Ibat,
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unſere Soldaten zu militariſden Mardinen, erzieben ſie aber nicht zu der Ibatfertigkeit , welche im Kriege der Beruf und die Pflict gegen das Bater,
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Vorbildung zum Waffenbandwerf für die geſammte iſt dann aud gleichzeitig und implicite genug gerdbeben månnlide Jugend des Bolfe zu brauchen und ſie auf allen Stadt , und Dorfídulen zu lebren .“
Man fann nicht umbin , dieſen Folgerungen beizu. pflisten , ſobald man die erſten Grundanſichten als richtig zugibt. Das kann Einſender dieſes Aufſabes aber nicht. Weder kann er zugeben , daß das finien , ererçiren das zweom å ßigſte Mittel zur Ausbildung des soldaten , nod aud , daß es das zweddiens lichte für ſeine militariſche Erziebung rei. Er iſt weit entfernt von jenen Eiferern, für welche finien .
für Uebung jener Willenskraft und Entſchloſſenbeit, welche ibre Ausfùbrung bedingt ?
Der freie Entſdluß des eigenen Innern zur friege . riſden Thatberubt, wie id oben geſagt, auf mann, bafter Selbſtåndigkeit, auf Murb des feibes zum Troß gegen die Gefahr, auf Muth der Seele zur Uebernahme der Verantwortlich feit. Bodurch üben wir den Muth des Peibes ? So viel ich weiß durch Nidrs. Wir
ſagen dem Soldaten : es iſt deine Pflidot , tapfer und unverzagt der Gefahr und den Strapazen zu trogen
ererciren und Samardendienſt gleichbedeutend iſt. Er begreift vollſtändig die Nothwendigkeit und Nüßlichfeit
das iſi Ales. Wodurd) ůben wir den Muth der Seele ? in der Tbat, durch ſebr Wenig. Auf Sdildwacht ( im
des finienerercireno , inſofern es den Soldaten über den Gebraud ſeiner Waffe und über die notwendigen taf.
Felde oder in der Garniſon ) bat unſer Soldat ſo ziem. lich die einzige Gelegenbeit , nad eigenem Ermeffen zu
tiſchen Formen unterrichtet ; inſofern 68 ibu belebrt, bandeln. Ob die genügt ? Ich glaube nicht. Alles mie reine einzelne. Perſónlichkeit in die Zwecke und Uebrige, ſowohl in ſeinem Dienſt., wie zum Theil ſogar Formen des Ganzen aufgeben rolle und můffe, u.ſ.m. in ſeinem Privatleben wird ibin von oben berab vors &r begreift alſo vollſtändig, daß es namentlid in leß : terer Rüdlicht erziebend und ais Hebel der Diſciplin wirfe, - aber doch bebauptet er aufdas Entſchiedenſte:
gerdrieben ! Dabei nun die Natur des deutſchen Bauers, wie ſie nach der allgemeinen und durd geſchichtliche
Erfahrung gerechtfertigten Vorausſeßung rich gibt , daß an Dieß zur Ausbildung und Erziebung des Sole dieſe langſamfeit im Entídluß, dieſe Neigung zu einem -
* ) S. Frankenberg a. a. D.
.
ſtupiden , träumenden Geborſam , ſo muß man bobl anerkennen , daß bisber ein ſehr weſentlider Theil in
! ?
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der Ausbildung unſerer Soldaten vernadlåfigt mor ,
mit den Füßen und dito klappen und Ruden mit dem Gewebr. Das eigentliche Gefecht, Mann gegen Mann, zu Fuß und zu Pferd , gleiche oder ungleide Waffen gegen einander, wird gar nicht oder ungenügend geübt. Fragt man , woher dieſe Vernadlåſigung in einem ro wichtigen Zweige des Kriegsdienſtes ſtamme ? Theils
ſei . den In
dieſer Beziebung nun möge vorzugsweiſe die
Gymnaſtik eintreten ! Sie soll unſere Peute" åben , mie liiårifd zu bandeln , d. b. im Augenblic des Er . kennens den Entſchluß zur That zu faſſen und im ſelben Moment die volle Rraft zur Ausfübrung des Entſchluſſes zu ſammeln . Es ſoll der Soldat durch ſie über den formell militariſden Standpunct hinaus zu einem wabr. baften Krieg 8 mann gebildet werden , der auch obne
aus der alt überfommenen Tafrif und dem entſprechen . den Ererciz des vorigen Jabrhunderts , theils aus der Unfenntniß im Fedhiweſen , tbeile endlich aus anderen
Zmang des Commando's zu bandeln geübt und geneigt iſt. * ) Db die Gymnaſtif das fann ? So werden nur
Ort iſt. Nur Eind zu bemerfen , ſei erlaubt. Nåmlid : es iſt offenbar viel bequemer und viel leichter, ſich durd
feute fragen , welche ſie weder aus eigener Erfahrung
langes und båufiges Ererciren den Schein einer großen Ihårigfeit zu geben , als im Sinn einer wahrhaft frice
nod aus Beobachtung fennen . Wer ſie fennt, der weiß, daß jede gymnaſtiſde Uebung ebenſo wohl Uebung des Willens wie des Körpers iſt ; der weiß, wie darf und genau er ſein Ziel in's Auge faſſen, wie beſtimmt nach
Berbåltniffen , auf welche nåber einzugebn bier nicht der
geriden Ausbildung nad allen Seiten bin wirflid ibåtig zu ſein . Oder bildet man ſich auch jeßt noch
etwa ein ,. daß dem Soldaten die Waffe nur brauche
dem gegebenen Zwed er ſeine Sraft vertbeilen und be. berriden , wie er ſie aus der Zeit nad in einen ein ,
in die Hand gegeben zu werden , er werde ſie ſchon benußen ; glaubt man auch jetzt nod , daß der Mutb
zigen Brennpunct_concentriren muß ; der weiß , wie unter madſenden Sowierigfeiten , bei ſcheinbar größerer Gefabr , das Herz lauter podt ; der weiß endlich , wie
allein genüge , um die Waffen zu fübren ? Es iſt wahr,
der Mann ſich in ſich ſelber fühlt , der das Vertrauen gewonnen bat , daß rein Körper und ſein Wille der
gleiden Muth voraus auf beiden Seiten (und ide ſebe durdaus feinen Grund , dieß nicht zu thun ) , dabei
Beziebung, iſt eine ſeien Dießgetadlen . Gefabr
die Pommer'iden Kolben im lebten Krieg baben dieſer Zbeorie ſtarfen Vordub geleiſtet. Aber reßt man
die allgemein milio Fechtgeldicklichkeit und Uebung auf der einen Seiteund Tåßt man dann die andere mit den Kolben drauf geben
Nun trite aber noch eine andere binzu , die eigentlid taftiſde . Wir geben dem Fußvolt das Bajonnet , dem Reiter die lange und den Såbel -
tåriſde.
-
dabei anerfennen wir, daß als das lebte Moment eines jeden militariſden Gonflicts das Handgemenge zu denken Oder rei, d. b. der Kampf mit den blanfen Waffen . find etwa die Bajonnets und Reiterattafen , die wir auf
ſo four es mich doch wundern , wie Viele von den
Rolbenſdlågern lebend zurücfommen würden ! Doer behauptet man noch , wie ſonſt wohl geſcheben iſt , das Handgemenge fomme ſo ſelten vor , daß es der Můbe nicht lobne, auf die Gefechtsformen deffelben Fleiß und Uebung zu verwenden ? - Nein , das tut man gewiß nidt. Denn das Riebt wohl ein Jeder ein , daß unter
dem Erercirplaß To båufig maden, aud nur Uebungen übrigens gleichen Berhåltniſſen von zwei friegführenden des Friedensdienſten, wie der Parademarích ? Das doch Partbeien diejenige gewonnen bat, deren Soldaten Alſo : wir wollen den Kampf mit der blanfen Waffe ! Aber was thun wir, um unſere Leute
wobi faut .
für dieſen Kampf fånig und geneigt zu machen ? Ich fürdte , daß Jeder , der die Sache zu beurtbeilen den Willen und den Verſtand bat , mit mir einverſtanden
don auf dem Grercirplaß der Glaube eingeimpft worden ,
daß die Sache erſt aus ſei, wenn ſie Mann an Mann mit dem Feinde geſtanden.. — Und auch das ſiebt wohl
ein jeder ein , daß wir billiger Weiſe von unſeren
ſein wird : es geſchiebt dafür Nichts oder ebenſo viel
feuten nicht fordern dürfen , auf den gleich ihnen bes waffneten Feind einzugeben , wenn wir ihnen nicht vors
wie Nidte.
ber die Sicerbeit eingeflóßt baben , daß ſie mit der
Das Fedten der Gavalerie bedrånft fich
im Weſentlichen auf die Schwadronsbiebe, das der In . Waffe in derHand rid ſtellen können wider Jeden, fanterie auf ein gleid måßiges , paradebaftes Stampfen wer und ivo es auch ſei. *) Einſender verwahrt ſich durchaus gegen die Unſicht, welche von der einen Seite auch wohl ausgeſprochen, von dec anderen aber befürchtet worden iſt , als rolle die Gymnaſtič vorzugsweis dazu , das diſciplinariſche dienen Untergebenen humaniſirend Verhältniß umzugeſtaltenzwiſchen ; a18 Vorgeſepten folle in ibr und die einzelne Perſönlichkeit über Gebühr anerkannt , und dadurch die militäriſche Diſciplin der Selbſtändigkeit des Einzelnen zum Opfer /
gebracht, die geſchloſſene Maſſe des Seeres in eine Menge uns Oder : all rolle regierbarer Einzelweſen aufgelöſt werden. der pädagogiſche Geſichtspunct unſeres deutſchen Schulturnens, Spiel und Freude und Schwung und Begeiſterung, auch auf die
Urmeen übertragen werden. Im Gegentheil ! Ernſt dienſtlicher Sinn und ſtreng militäriſche Form ſoll ebenſo gut und vielleicht noch mehr dieſen beleben .
als jeden anderen Zweig unſeres Dienſtes
Wer dieſe Anſichten theilt ; wer anerfennt , daß für
den rechten , inneren abſoluß militariſcher Ausbildung ſelbſtändige Mannbaftigkeit auch für den gemeinen Sols daten unerläßlich und das für Ausbildung dieſer Eigens fdaft die Gymnaſtif ein febr geeignetes Mittel Tei ; wer endlich von der boben taftiſchen Wichtigfeit des
Gefechts mit der blanfen Waffe durchdrungen iſt der wird gewiß gleid mir geneigt ſein , mit den übrigen Einwanden , welde gewóbnlich erhoben werden und welche auch Fr. von Franfenberg ausſpridt, furzen Proceß zu machen .
Nåmlidi : iſt eine Sache von abs
ſoluter Wichrigfeit, ſo müſſen ſich die nörbigen Mittel
Nur ſoulman anerkennen (was bišber in Promi finden. Dieſe Widrigkeit iſt aber, lo ſcheint es wenig:
nicht geſchehen ), daß für den kriegeriſden 3 we& die Maſſe um ſo brauchbarer und tüchtiger werde , je mehr jenem Zweck
entſprechend ſchon der Einzelne vorgebildet und erzogen ift.
ſtens, ießt allgemein anerfannt ; das Weitere wird und muß ſido alſo finden. Oder will man öffentlich das
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Befenntniß ablegen, daß man zu ſchwach ſei, dasjenige
abweidt, und jene eine an Koblenſtoff årmere oder an
auszufübren , was man als gut und recht erfannt bat ? Heberdieß deinen , ſelbſt für die preußiſde Armee, die Schwierigfeiten ſo groß auch gar nidt zu ſein. Hr. von Franfenberg macht ſie groß dadurch , daß er außer dem sowimmen aus alle anderen gymnaſtiſden Uebungen in den Sommer verlegt. Dabin geboren ſie
Sauerſtoff reichere Verbindung, als die Braconnor'de Materie iſt, die Spießwolle ſomit aud bei ibrer Ver. brennung mebr Gas erzeugen , eine ſtårfere Erploſiv . ' .
fraft befißen und weniger Rüditand laſſen muß , als
das Xyloidin . - Aud aus dem Verbalten beider Stoffe gegen andere Agentien erkennt man leidt deren charafs
aber nicht. Denn einmal würde man da mit der Zeit ieriſtiſde Verſchiedenbeit. So wird, um hier nur einiger zu lebr in die Enge geraiben , andererſeits aber läßt licte in einem großen Theile des Sommers in gymna .
Reactionen Erwåbnung zu thun , Xyloidin , beſonders in der Wärme , von der concentrirteſten Eſſigſäure ge .
tijden Dingen audwirflich nicht viel leiſten.
Freilich wird es dann nöthig , locale
lóſt , und nad Zuſaß von Waſſer unverändert wieder in flodiger Geſtalt daraus abgeſchieden . Sdiefwolle iſt dagegen in dieſer Såure völlig unlöslid . Xyloidin Toit fido ferner bei längerem Roden in Salzſäure von 1,12
einzurichten , die in der fålteſten Jahreszeit ſelbſt gebeizt werden mußten. Aber warum sollte das auch nicht Seſsheben ? des Geldes wegen ? Nach einem ungefåbren Üeberſchlag würde die ganze deutſche Bundesarmee für
ſpec. Gewidt, deßgleiden in Salpeterſäure von 1,38 ſpec. Gewicht zu einer farbloſen Flüſſigkeit auf, aus welcher bei Waſſerzuſaß feineFålung erfolgt,eg erſcheint durch dieſe Bebandlung vollig zerlegt.. Sie wolle verbålt ſich zu völlig zerlegt
etwa 100,000 Thlr. mit den nótbigen localen und Ge . råsben verreben werden fönnen . Sollte das zu viel
den erwåbnten zwei Säuren gånglic indifferent. Xyloidin loſt ſich beilweiſe in abſolutem Alfobol und faſt ganz in
Tein ? dann bar wohl die Sade überbaupt niemals für
alfobolhaltigem Sowefelårber zu einer farbloſen galerts
wichtig gegolten . Wil man fein Geld dafür ausgeben , dann båtte man ſie niemals anfangen ſollen . Was
nad dem Verdunſten des loſungsmittels eine mattweiße
Man
wird alſo jedenfalls am beſten tbun , jene Uebungen vorzugsweis für den Spåtberbſt und die Wintermonate
zu beſtimmeil.
gemeinnüßig ſein ſoll für Millionen , das kann wohl nicht so ganz billig ſein ; oder es wird nur halb und
verfeblt dann ſeinen Zweck muthmaßlich gang.
Ueber Schießwolle, deren chemiſche Zuſammenſebung und Eigenſchaften, vero gliden mit denen des Braconnot'iden Xyloiding. (Uus der udg. 3tg.)
Dbgleich die Unterzeichneten båtten wünſchen müſſen, mit der Befanntmadung der demiſden Zuſammenſeßung der Schießwolle noch einige Zeit zu warten , ſo finden ſie ſich doch durd mehrere Gründe beſtimmt, ihr Stills
ſoweigen früber , als ſie es ſonſt getban , ju breden und folgende Mittbeilung der Deffentlidfeit zu übers
geben . – Sie haben gefunden , daß das beſte Aufo
lóſung8- und Reinigungsmittel für erplodirende Holzo faſer überbaupt , wie für die molle insbeſondere der Eliigårber iſt. Mit Hilfe dieſes Pdſungsmittels laffen ſido jene eyploſiven Stoffe febr leidit in vollfommener Reinbeit darſtellen . Die Analyſe ibrer bei + 100 °
artigen Maſſe auf, die auf eine glatte Fläche aufgeſtrichen,
undurd ſichtige, uidt ablösbare Haut binierlåßı ; Schieß, wolle iſt in genannten Flüſſigkeiten ſo gut wie unlöslid. Xyloidin zu einem Häufden aufgeſchúitet und mit einer glimmenden Koble berúbrt, brennt rubig mit Flamme ab, unter Hinterlaſſung eines ſid raub anfüblenden fobligen Pulvers. Spießwolle brennt blißionel ab , obne den mindeſten Rúdſtand zu laſſen. Xyloidin entzündet ſich bei + 180 ° Gell.; Schießwolle, im Delbade einer Temperatur von + 230° Celſ. ausgerebt, entzündet ſich momentan : bei 200° Self. erit nad Verlauf von 12 Secunden , 175°
150 ° 11 1300
30
,
12 Minuten , niemals .
Was den Einfluß betrifft,welchen die Reibung auf trocene Schiefwolle ausübt , ſo baben die vielfachen Spießs und dargethan,
Caprengverſuche,weldie wir damit anſtellten, daß die bei den erwåbnten Operationen ſtattfindenden Frictionen niemals eineErploſion veranlaſſen. Nur wenn
diefelben ſo beftiger Art ſind, daß die dadurd auftretende Warmcentwicklung der Entzündungstemperatur gleich
Celf. im Waſſerbade eine Stunde lang getrocneter
kommt, fann lid Š die wolle entflammen , was aber bei
Sdießwolle lieferte folgendes Ergebniß. In 100 Tbeilen gefunden beredpet wurden gefunden beregnet
kanntlid aud mad den ſorgfältig angeſtellten Verſuchen der Profeſſoren Reich und Kerſten ( 1. Jahrbuch für den Bergs und Hüttenmann , 1841 , S. 115 ) bei gewoonlidem Schießpulver der Fall iſt. Mäßig ſtarke Hammerſchläge gegen auf einem Amboß liegende Shiefwolle geführt , verurſachen zwar einen
Roblenſtoff 27,43 Waſſerſtoff 3,54
28,1 3,1
Stickſtoff 14,26
Roblenſtoff 37,29
37,31 4,84
Stickſtoff 5,17 Sauerſtoff 52,55
14,5
Sauerſtoff 54,77 54,3 Das Durdo Alfobol volfommen gereinigte Xyloidin befteht einer Analyſe des Srn. Ballot zufolge * ) aus Knall und eine Zerſtäubung der Bolle, ohne daß aber dieſe ſich ent: gefunden berechnet gefunden berednetzündet. Reibt man Shiefwolle init gröblich zerſtoßenem harten Na:
Waſſerſtoff 4,99
5,76
52,09
Bei einer oberflådliden Vergleidung dieſer Anas lyſen erliebt man , daß die Zuſammenfeßung unſerer Sdiefwolle von derjenigen des Eyloiding bedeutend * ) Liebig's Unnalen der Chemie und Pharmacie Bd. 45 , S. 47.
tronglale in einem parcellanenen Mörſer anhaltend und ſtart, ſo Ueber die Irieb: findet niemals eine Entzündung derſelben ſtatt. traft der Schiebwolle , Toivie deren Bereitungsideiſe u. f. w. werden die Unterzeichneten ſpäter die Reſultate ihrer Verſuche mittbeiten, und ſie können nur bedauern , in ihren wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen durdo lo mande voreilige und rücſi Sdritte Underer mannig : fach ſich geſtört zu ſehen. Barei und Frankfurt a. M. , im
December 1846. C. F. Schönbein. Rud. Böttger.
Ridiyirt unter Beranerortlichkeit der Verlagshandlung : C. X. Les te in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.
?
Dienſtag ,
N
8.
19. Januar 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung. o
Landwehrgedanken in England.
nußlos maden müßte. Er batte ſich auch nidt geirrt. Sein Sieg unterwarf ibm das Kaiſerthum Deſterreich
Daß die engliſde Regierung dem Frieden nicht traue
und trieb den Kaiſer Alerander trůbſelig nad Peterss
und insbeſondere Vertbeidigungsanſtalten gegen Franf.
burg beim. Durd dieſe Richtung ſeines Geiſtes auf das Gelingen von Hauptereigniſſen befreite Napoleon
reid treffe , ift idon mehrmals nadgewieſen worden.
Wie ſebr die jenen Zurüſtungen zum Grunde liegende Beſorgniß vor den möglichen Folgen einer Benußung von Dampfſchiffen zu Pandungsverſuchen bereits um ſich gegriffen babe, gebt augenſdeinlid aus nadſteben . den Betrachtungen bervor, die dem forgiftiſden Wodens blatte ,, Britannia “ entnommen find.
lich von den Feſſeln der untergeordneten Details , wos durch ſeine Gegner dermaßen beläſtigt wurden , daß der fleinſten Bewegung eine mebridgige Vorbereitung vor ,
berging und eine mebrtågige Unthårigkeit folgte. “ ,, Es iſt bemerfenswertb, daß Invaſionsbeere gewohn.
lid ſiegreid waren , ausgenommen wenn ſie , wie die
,,Es wird wohl Niemand in Abrede ſtellen, daß im Römer im Partberreiche und die Franzoſen in Rußland, Falle eines Krieges zwiſchen England und Frankreich übermüthigerweiſe den Elementen Troß bieten wollten. eine der erſten Maßregeln unſeres Gegnero darin ber Hannibal bebauptete ſid viele Jabre in Italien gegen fteben würde, eine Atarfe Armee an unſerer Rüfte landen die ganze Madt der Römer und gewann ſeinem Ba. Dieſes Unternehmen würde zwar gewagt,
terlande die Gegnungen des Friedens, wåbrend er deſſen
aber doch ausführbar genug ſein , um ihm eine ziemliche
Erzfeind die leiden des Krieges empfinden ließ. lud
zu laſſen .
Möglichkeit des Gelingens zu gewähren und den tapfer iſt ferner bemerkenswerth , daß Kriege gewdbnlid mit ren Angreifern , wie aud ihr Spidfal ride geſtalten möchte, einen rubmvollen Praß in der Geſdicte ibres Baterlandes zu gewinnen. Im Kriege iſt der fübnſte Befehlshaber gewöhnlid der glüdlidſte, und bei dem nådften großen Rampfe werden mit einem bóberen Grade von Sonelligkeit, Kraft , Nachdruď und Prá. ciſion Solåge geführt werden, als es bei den ausges
einer Invaſion enden und daß Friedensvertråge båufig in der Hauptſtadt eines bezwungenen Staates unters zeidnet werden. Die Schwierigkeiten, welche in frůberen Zeiten einer Invaſion entgegenſtanden , ſind gegenwärtig bei Weitem nicht mebr in gleidem Maße vorbanden und beſtehen eigentlich in didtbevdiferten Gegenden gar nicht mehr. Wenn eine zahlreiche Streitmadt in einen .
zeichnetſten Chaten früherer Zeiten der Fall geweſen iſt. feindlichen Staat eindrang , fand es gewohnlich das Die moderne Kriegsmiffenídaft erhielt am Schluſſe des
fand verbeert und jede Zufuhr von Rebensmitteln ab .
vorigen Jahrhunderts durch Napoleon's Genie ein neues Gepräge. Sein Angriffsplan beſtand darin, über den Feind berzufalen, ebe dieſer ſein Herannaben erwartete, und ſtets in's Innere des feindlichen fandes einzubringen
geſonitten. Dieſe Art der Kriegfůbrung in England anzuwenden, würde offenbar ganz unmöglid ſein. Eine Reſidenz oder eine große Fabrikſtadt lågt id nidt be . ſeitigen , wie ein Dorf. Die Bewobner wurden bei
und ſeinen Lruppen reichliden Unterhalt von demſelben
ibren Håuſern bleiben und deren Geldicf theilen müſſen.
liefern zu laſſen . Fehlte es ſeinen Soldaten an febens. mitteln , bedurften ſie neuer Bekleidung oder wurde die
Es wurde unſinnig ſein , bei unſeren unermeßliden Bor, råthen von Lebensmitteln die eingedrungenen Truppen
.
Munition knapp, - er gab auf alle ihre Klagen immer durd Mangel an Proviant in Verlegenbeit bringen zu dieſelbe Antwort: ,,Sieg verſchafft uns alles im Ueber. wollen. Bon dem Augenblide an , wo ſie in England -
fluß !" Und der Erfolg ermangelte aud nie, die Richtig,
gelandet wåren , bis ſie wieder abzogen oder beſiegt würden, fonnten ſie in Ueberfluß leben. Nur mit Waf. Deſterreicher bis an die Thore von Wien verfolgte und fengewalt , durch ehrliches Råmpfen im offenen Felde die Solacht bei Auſterlig lieferte, wußte er wohl, daß würden wir ihnen widerſtehen können , und da ſie uns
feit ſeiner Solußfolgerung zu beſtätigen .
A18 er die
ein glüdlider Erfolg ibm Alles verſchaffen werde, was
an Militár .Streitfråften überlegen wåren , ſo
er für ſeine Armee nötbig babe , und daß eine Nieders vernünftigerweiſe nur annebmen , daß fie riegreich ſein lage jede Zurüſtung, die er für ihren Unterhalt, einem würden , bis jener Ueberlegenheit ein Ziel gereßt worden.
ůberlegenen Feinde gegenüber, treffen fonnte, vollkommen Es fonnte feinen verderblicheren Irrthum geben ,
als
59
60 .
die Ynnabme, daß ein zuſammengelaufener Volfsbaufe nungen entworfen worden , um deren Einwirkung auf mit Erfolg einer Armee zu widerſteben vermoge.
Der
Einfal in Stalien im Jabre 1796 war ein verwegeneres
eine Flotte von Booten oder auf Abtbeilungen von Schiffen darzulegen. Im leßten Kriege waren die Vor, bereitungen zu einem Einfaa noo ernſtlicher und praf.
Unternebmen , als ein Einfal in England im Sabre 1847 rein würde. Die Alpen bildeten eine ebenſo ſo mies tiſcher. Nur der Schwierigkeit, ſichere Mittel zur Weber,
rige Schranfe, wie der Kanal, und Wurmſer batte zur (diffung des Kanals für eine Armee aufzufinden , nur dieſer Sowierigkeit allein baben wir es zuzudreiben ,
Bertheidigung Italiens vier , bis fünfmal ſo viel Zrup.
pen bei der Hand, als England in dieſem Augenblice
daß der Gedanke an eine Invaſion aufgegeben wurde.
zur Verteidigung des ganzen Flådeninbalts und Ums
Dieſes Hinderniß beſtebt aber ießt nidt mebr.
fangs von England, Wales und Sportland , alle Ar.
Einfübrung der Dampfidifffahrt bat die Stellung der
ſenale, Seebåfen und Feſtungen eingerechnet, aufzuſtellen
beiden Pånder weſentlid verandert und die Grånzideide, melde fie damals trennte , ſowobl får friedlide , wie
vermochte. England iſt nie eine große Militarmadt geweſen , obgleich der muthige Gbarafter und der uns beugſame Unternehmungeſinn ſeiner Bersiferung den engliſchen Namen im Kriege berühmt gemacht bat. Die militariſchen Erpeditionen Englands geidaben immer in fleinem Maßſtabe. Bei unſeren Hauptſiegen auf
dem Feſtlande iſt nicht erſtaunlicher, als die Ungleid . beit der Råmpfer an Zabl.
Bei Greſſy und Agincourt
beſtanden die Engländer im Vergleide mit ihren Fein . den nur aus einer Handvol leute ; ibrer waren " 8u
Viele für eine Geſandiſdaft, zu Wenige für ein Gefecht.“ Im leßten Kriege war das Verbåltniß der engliſden Truppen , die dabei verwendet wurden , dergleichsweiſe
Die
für friegeriſche Unternebmungen, geringer gemacht. An.
ī
1
genommen , daß England ſeine Ueberlegenbeit zur See bebaupte oder mebr als behaupte, ſo wird es ibm doch
nicht möglich ſein , in einem zukünftigen Kriege das landen einer Flotte von Dampfſchiffen an ſeinen Rüſten zu verbindern. Franfreichs Rúſten baben eine große Ausdebnung und ſeine Häfen ſind zablreit und ge. råumig. Es fónnte England von einem jeden ſeiner Hauptfriegshåfen aus gleichzeitig bedroben . Es würde
Wellington's große Armee bei Waterloo
unmöglich ſein , ſie raumtlich zu blofiren , oder ,1 wenn dieß anginge, einer Zerſireuung des Blofadegerowaders durd Sturm oder dem Entfommen der eingeſchloſſenen Flotte vermittelſt eines Zufalls oder der Dunkelbeit
åblte noch nidt einmal, glauben wir, 50,000 britiſde
vorzubeugen. Iſt Franfreid zu einem Einfall in Eng.
Soldaten . In dieſem Augenblicke betrågt das ſtebende Heer des ganzen Königreiches nur wenig mebr als
land entídloffen und bat es den Mutb , einen fübneren
ftets flein .
i
I
1
1
Schlag zu wagen , als in den leßten 500 Jabren im
100,000 Mann, wovon ein großer Theil für auswärtige Kriege vorgefommen iſt, ſo glauben wir vorausges Beligungen erforderlich iſt. Franfreid mit ſeinen wenigen reßt, daß ſeine Maßregeln mit gewobnlicher Vorſicht Golonieen bat ein ſtehendes Heer von 500,000 Mann , getroffen werden - daß feine Wadſamfeit unſererſeits und da die Gonſcription ein bequemes Mittel bildet, eg abbalten fonnte, ſeine Truppen in Maſſe nad irgend
5
-
die Anzabt ſeiner Truppen in's Unbeſtimmte zu ver. mebren, ſo fónnte die Regierung das Heer ſchnell und
leicht bis zu einer Million , ja, bis zu anderthalb Mil. lionen verſárfen , eine Streitmadt , die , wie uners meßlid ſie auch ſein mag, dod immer noch weit binter
1
einem Puncte unſerer Kuſten hinzuſchaffen , und es deint uns, daß bei ſeinen unermeßliden Hilfsmitteln , 200,000 Mann oder aus eine nod größere Anzabl zu landen , ebenſo leidt ſein würde, als 100,000 Mann ."
,, Es iſt ganz augenſbeinlid , daß ein folder Einfall .
der Normalzahl des faiſerliden Heeres vor dem ruſſi. gelingen mußte , wenn wir nicht beſſer gegen ibn ge . iden Feldzuge zurúcſteben würde. Die Sade liegt rúitet waren , als wir es ießt ſind. Wir würden ibi alſo ganz einfach ſo, daß England mit einer Streitmadt feine Militärmadt entgegenzuſtellen baben. Das In . A
von 40. bis 50,000 Mann einem friegeriſchen Nebens buhler mit einer disponiblen Armee von mindeſtens zebnfader Stårfe und einer ſolchen Geſtaltung der Staatsgeſebe und der Dolfsſitten , daß ſeine Ärmee,
vaſionsheer würde obne Widerſtand auf die Hauptſtadt anrüden und die Regierungsgebåude , die Handelsnie derlagen, die lager des Nationalreidtbums, die Ban . fen des öffentlichen Gredits, alle Sdåße, welde ſeit ſo
ſobald es nöthig erſcheint, verdoppelt und verdreifacht werden könnte , gegenüberlebt. Bei dieſer Berechnung
langer Zeit auf dieſem großen Plaße angeſammelt wor.
laſen wir Irland ganz aus dem Spiele , denn , wenn ein Einfall zu befürchten wåre , würde die Anzahl der
den ſind , und die Adern der Induſtrie , welche dem ganzen Reide Kraft und Leben geben , ſofort in Belig nehmen. Rein verſtändiger General würde ſic darauf
.
Truppen , welche gegenwärtig dieſen Theil des vereinigten
einlaſſen, mit unendlich geringeren Streitkräften , und
Rönigreiches bewachen , ſowerlich mit Sicherheit zu ver,
nod dazu den einzigen Streitkräften , worauf man fich
mindern ſein ."
verlaſſen könnte, im ganzen fande, einem vordringenden
,, Der Ocean , welcher Englands Aůſten umſoließt,
bat unſeren Boden bisher vor den Fußtritten eines Er : oberers geſichert. Der Plan, auf irgend einem Puncte der britiſchen Rüfte ein ſtarfes Gorps franzöſiſcherTrupe
und aufgeregten Feinde eine Schlacht zu liefern .
1
4
Die
Sabre vom Cabinet der Tuilerieen oftmals in Erwa .
Bevölkerung wurde unſerem Heer bald Recruten genug liefern , aber Armeen laſſen ſich nicht in einem Tage bilden ; ſie müſſen bewaffnet und eingeübt und organiſirt und ausgerüſtet werden. Unſer Volf hat einen friege. riſden barafter, aber feine militåriſden Gewohnungen ;
gung gezogen worden . Man bat die genaueſte Kunde
es würde Mancherlei zu lernen baben , bevor es in's
von der Berdaffenheit der Strömungen und Winde zu
Feld růden fonnte, wenn aud gar Nichts mehr, ſobald
allen Zeiten des Jabres geſammelt, und es ſind Zeicis
es im Angeſichte des Feindes ftånde.
pen landen zu laſſen , iſt im Verlauf der lebten bundert
4
Bevor wir uns
1
61
62
dieſer unentwidelten fråfte zu bedienen vermádten, fónnte aber unberedenbares Unbeil angeridtet ſein .“
R a p P o r t über die Uebungen der Eleven der ſchwediſchen
,,Dieſe Gedanfen legen wir unſeren Peſern vor, wie
fie uns gerade in den Sinn fommen , denn wir wiſſen , daß das Publicum fid damit beſdåftigt und umſichtige Månner ibre Aufmerkſamkeit darauf gerichtet baben.
Der bine bringt als (Hegenmittel oder Vorbeugunge.
Artillerieſchule im Sommer 1845. Erſtattet vom Lieutenant J. M. Flygare. *) Dieſe Uebungen umfaßten :
mittel die Anlage von Notbbáfen in Borídlag, ein Ün .
1 ) Ein Werfen mit ercentriſden Granaten aus einer
derer die vollſtändige Befeitigung der ganzen Küſte,
8pfogn. Haubize ; 2) ein Werfen und Schießen mit ovalen Granaten
ein Dritter ungebeuere Vermebrung unſerer Dampfſchiffe, ein Bierter Verſtärfung unſeres ſtebenden Heeres um
100,000 Mann. Jede dieſer Andeutungen mag einzelnes Gute enthalten, ſie würde uns aber nidt vor einer In .
vaſion (důBen, wenn ſie aud råmmtlich vereinigt wåren, und doch dürfte eine einzige davon allein roon mehr Roſten perurſaden , als die Regierung aufzuwenden ein Recht båtte. Unſere Bertheidigung muß mebr von uns
aus einer 24pfogn. Granatfanone ;
3) ein Werfen mit ercentriſden Bomben aus dem 730Nigen Mörſer , und 4) ein Spießen mit ercentriſchen Kugeln aus der 6pfogn. Ranone. 1.
Werfen mit ercentriſden Granaten aus der 8pfogn. Haubize . Durch den , im Sabre 1844 von der Artillerieſdule
ſelbſt, als von außerer Hilfe ausgeben. Kein Volk iſt rider, das nicht bereit, zur Vertbeidigung ſeiner Freibeit die Waffen zu ergreifen. Inva.. angeſtellten Verſus ſionsbeer große Unlodung England dar; es bietet beſikt einem mebr Neid **) beſtåtigte ſich die aus Deutſch tbum , als man in anderen Theilen der Welt fennt,
land erbaltene Nadridt, daß beim Werfen mit ercens
Granaten aus Haubizen die Babn der Gras und es hat unerſco ópfliche Vorråtbe von Lebensmitteln sriſiben naten bauptſächlich auf der urſprüngliden fage des für eine feindlide Soldatesfa.
Wollen wir mabrbaft
ſicher ſein, ſo müſſen wirunſere Siderbeit aus unſerer Sowerpunctesbezüglich zu der des Mittelpuncies be. eigenen Entídloffenbeit ſoopfen. Wir müſſen uns auf rubt, indem , wenn der Sowerpunct unten liegt, die Babn bedeutend fürzer wird , als wenn er ſich oben
eine Nothwendigkeit gefaßt maden , die jede Stunde , und indem , wenn der Sowerpunct auf der eintreten fann , und müſſen zeigen, daß wir gegen eine befindet einen Seite iſt , die Granate nad der nåmliden Seite Invaſion gerüſtet ſind , bevor ſie ſtattgefunden hat. abweicht. Man wünſchte nun zu ermitteln , ob und
Kleinlide Rüdlichten auf perſonlide Unbequemlidfeiten bei Maßregeln , die für die Wohlfahrt der Nation aufwelche Weiſe die Große der Abweichungen von der follten
weſentlid lind, nidt in Betradt fommen
Grcentricitát abbảnge.
obne Unterſchied des Ranges, als eine immermåbrende Miliz oder Nationalgarde organiſirt werden mußte, um
vom Gewicht der gemdhnlichen 24pfoga. Granate und von ſpbåriſder Form , denen aber durd verſchiedene
In dieſer Abſidyt batte man
. Die Zeit iſt jebi da, wo unſere gange månnlichedürfen Bevolferung rede Granaten verſbiedener Art gießen laſſen , alle
den Waffengebraud zu erlernen und zur Bertbeidigung Eiſenſtårten und im Inneren auf der einenSeite an. des Landes aufgerufen zu werden , ſobald dieß nöthig gebradte Berſtårkungen verſchiedene Ercentricitåten ger
wåre. Mit einer Streitmadt von fünf bis ſechs Mil's lionen Engländer, die indenWaffen geübt und gut ausgerüſtet, könnten wir jedes Invaſionsbeer verladen . Die Spartaner madten fübn ihre Vertbeidigungsmerke dem Boden gleich , damit ſie ihre Sicherheit nur ibrem Mutbe allein zu verdanken båtten . So beißblutig ,ſino I
gebenUmworden waren. Reſultate, ſo weit als thunlide, von fremden die unabhängig Einflüſſen zu maden , gebrauchte manblog Plane Granate jeder von eine ſollen mit einerjeden von Gattung. den reco, Nad zu demdemVerſuche beſtimmten dem gerdbeben, 10 tmitunten. Schwerpunc SchwerpuncGranaten mit dem i oben und20 10Würfe
wir nidt ; unſere Küſtenwerke modten wir nichteinges alleindie Granate Nummer 6 fonnte nach dem elften riffen , unſere Flotten nicht zerſtdrt wiſſen ; aber wir ſind überzeugt , daß alle Soupmebren nichts belfen , wenn
nicht der Arm eines tapferen Volkes ſie vertbeidigt. Die Organiſirung einer Nationalmilig måre die paſſendſte Antwort, melde mir auf die Drobungen ,die von Zeit zu Zeit aus Paris berüberſchaden , und auf die Berzeidos
Wurf nicht wieder aufgefunden werden , und bei einer
ieden von den Granaten Nummer 2 und 4 mußte man einen Wurf ausídließen , weil es ſic ſpåter beraus, beim Werfen begangen worden daß ein Febler ſtellte, e war nach der Conſtruction des Ger Die Haubizverfertigt war. nerals Cardell ; die Elevation betrug 18°
nifie, welche aus dem Marineminiſterium bervorgeben, und die Ladung , welche bei allen Verſuchen mit der us eine Maße würde durcha Dieß Selbſtvertei zu geben regel Vorſichtten. der vermód und der ſein , die größten Genauigfeit von dem Perſonal der Artillerie. digung
weder gegen die Rube auswärtiger Staaten , noch gegen ſchule beider Batterie abgewogen wurde, 15 korb. Die die Freibeit unſerer eigenen Bürger zu vermenden måre. Centrirung bei dieſem und allen folgenden Verſuchen Eine Parlamentdacte , welche dieſe Maßregel erlaubt, fónnte mit Recht die Ueberſdrift fübren : „ Parlaments : acte zur Siderung des Friedens." .. ( Rb. Beob.)
wurde auf die nämliche Art bewerfſtelligt, wie bei dem
8
*) Uus der Zeitſchrift der Ufademie der Kriegsidiſſenichaften ill Stock : bolm , Jahrgang 1846 , Heft 4 , Seite 237 entnommen . **) Wir haben denſelben in den Nummern 64 uno 65 der U. M. z. vom Jahre 1846 mitgetheilt.
64
63
5 4
2,86 {
| 3,12 {
Unten
10 10
10 " 39
5 " 49"
5 6
11" 28 " 5 " 2711
10
11" 5411
8 " 20 "
10
5 " 35 " 11 " 41" 6 " 11"
6 " 16 " 8 " 16 "
Oben
9
Unten
10
6 " 15 " 1
Eden .
1363
1134
1503 1011 1647 960 1731 1011 1766
1507 1011
unten , im anderen oben gelegen batte , war demnade mit der Ercentricitat im Anfang rebríonell , ſpåter langſamer gewadſen , bis die Ercentricitåt 2,03 Dec.
960
990
988
+
7,8
496
+
7,0
+ 37,0 1,0 + 34,4 20,7 28,6 3,9
681 760 756
736 |
12,6
5,2 30,7 8,2
--
21,0
23,3
-
5,4
6,1
. Schaalpfund
. weite
229
fin. wurde , worauf dieſer Unterſdied fid nidt mebr
. Loth
Abweichungen der von
Wurf mittleren der
Mittelgahl
Mittelja ! : Seitenabweichun der Mittel :gen der von richtung
Eden.
27,9
1757
1001 1724
. Mittelrichtung
Ellen .
38,1 22,2 26,9 10,0 42,1 10,3
1750
1736 996
dieſelbe Granate, wenn in einem Fall der Sdwerpunct
Cuen ,
+ 27,7 + 11,0
1641
1000
Der Unterſchied in der Mittelwurfreite für ein und
vorhergehenden der
. Würfe alle für
Elen.
Clen .
1363 1134
18
28
18
22
18
27
18
15
2,5 }$ 18 285,0
16
18
30
45,2 33,8 34,7
1
50,7
}
30,9 84,0
40,8
Elen .
0
11
Dec. L'in .
Ellen .
verwebrte , ſondern im Gegentheil bei weiterem Zu.
3
0,40
wache der Ercentricitåt fleiner wurde.
Obgleich mit
2
0,93
jeder Granate in jeder kage nicht mehr als 10 Würfe geldaben , ſo fann dennoch vorerwåbntes Reſultat in ſo weit als zuverläſſig betrachtet werden , als man får ausgemadt anſeben fann , daß die fraglichen Unter. ſchiede in den Mittelwurfmoeiten zum wenigſten nicht weiter zunehmen, nachdem die Ercentricitåt eine gewiffe Grånze erreicht hat. Daß aber dieſe Unterſchiede ſpås ter, geringerwerden, wenn die Ercentricitåt nod alsmahrſcheinl weiter zunimmt,, nicht lid fann nur id wirk.
1
1,41 2,03
1134 1011 960
wiſſen Grånze wådſt , die mittleren Wurfmeiten bei
aber beſtimmt behauptet werden . Růdſichtlich der Wurfzeiten beſtåtigte fide das bes
als ſie abnehmen , wenn derſelbe unten iſt.
erbaltene Reſultat ,
Zablen dartbun , daß das Mittel der Mittelwurfmeiten,
1
6 5 4
2,86 3,12
+
990 1001
.
988
Ellen .
Clen .
Cuen.
1363
T
+ 123
-
+
51 30 11
13
I
1248 1259
:
1507
144
1641 1750 1757 1724
134 109
-
7
1300 1370 1379
! 2
3
+ 33 | 1356
Aus der vierten und redeſten Golumne erliebt man, daß , wenn die Ercentricitat almåblig bis zu einer ge.
der lage des Schwerpuncto nad oben mebr zunebmen, Hieraus
reits bei dem, im vorigen Jahre gemachten Verſude folgt, wie aud die in der lebten Columne enthaltenen daß nåmlid bei der Page des
909
34,0
und oben puncts
6
10 9
19 " 31 "!! 41" 18 " 3' 9" 15 " 24 "
. des Schwer Cage
1
0,93 { unten Oben 1,41 Unten S Oben ünten 2,03 * Oben
17 " 6" 71 6" 8" 6" 8" 6"
unten
Oben 2
19" 401 34 " 44 "
Mittels der Mittel
0,40
8" 6" 9" 5"
für wurſweiten
3
10
Gewicht
der Granate.
Nummer Granate .der
8
nach der Formel ej tt x ang =V
Mittlere Wurfweite.
Dec. .
Oben Unten
nommen werden :
bes Seiten deren .obachtet wurden
Mittlere Wurfzeit.
die Für ,Würfe
Berechnete
Beobac htete .
Würfe der .Anzahl
Schwerpuncte .deß
Ercentrici . der tät
Größe
. Granaten der
3603
Nummer
jeder Beziebung die nåmlide lage. Ein und dieſelbe Granate wurde abwechſelnd einmal mit dem Sower.
punct oben , das anderemal mit dem Schwerpunct unten eingereßt. Das Reſultat fann aus nad ſiebender Tabelle ento . Mittelwurfweiten
,
unterſchied
im Jahre 1844 angeſtellten Verſud , und die Granate erbielt immer, wåbrend derſelben Serie der Würfe, in
Sdwerpuncts nad oben die beobadteten Zeiten großer, fürdieLage des Sowerpunctes nad oben und unten, als die nad der paraboliſchen Theorie auf Grund der Glevation und des Abſtandes bered neten ſind , und
ebenfalls bis zu einer gewiſſen Grånze mit der Ercen . tricitåt ſteigt. Aus leßterem läßt ſide wiederum dließen ,
unten liegt. Um einige weitere Solußfolgerungen anſchaulicher darzuſtellen , iſt in nadſtebender Tabelle ein Tbeil der Angaben, welche die vorbergebende enthält, in anderer Ordnung zuſammengeſtellt.
naten , unter ſonſt gleiden Umſtånden .
daß dieſes Medium für ercentriſde Granaten großer daß dasGegentheil ſtattfindet, wenn der Sowerpunct iſt, als die Mittelmurfweiten fürnicht ercentriſdeGra . .
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. B. leske iu Darmſtadt und in deflen Offizin gedrudi.
.
Donnerſtag , 21. Januar 1847.500 る
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9.
tad 100 azn மாரdentiti
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in
s 2016
1
Allgemeine
Militar -· Zeitung..
Ba y er n.
In der 50. öffentlichen Sigung der Rammer der ubi geordneten wurde am 28. April 1846 von dem Abgeorde
Armee zu erbalten , ſo ſteben ſie zwar an adtung und dußerer Auszeichnung den Unterlieutenanten gleid , aber hinſichtlid ibres Gebalto tief unter denſelben , denn in
neten Defan Bauer ( aus Bamberg ) der Antrag auf der zweiten Klaſſe beziehen ſie nur 288 fl., in der erſten , den Pråſidententijd niedergelegt, die Gleidſtellung der Militárårzte bezüglich ibrer Gagebezúge mit den ents (predenden Offiziers . Rangklaſſen anzuordnen. Von dem erſten Präſidenten zur näberen Entwide,
in welche ſie erſt nad mebreren Jabren einrücken, 400 fl., måbrend der Unterlieutenant, der vielleidt erit ein Jahr zuvor das Sadettencorps verlaſſen bat , fogteich in den Gebalt von 500 fl. eintritt. Man bat bierbei vielleicht
lung dieſes Antrages aufgefordert , außerte der Abge.
den Militårarzt im Friedensſtande im Auge ; allein,
ordnete Defan Bauer : ,, Meine Herren ! Dieſer Antrag, welden Sie ſoeben vernommen baben und den ich Ibret Würdigung zu unterſtellen mir erlaube , bezielt die Bes ſeitigung eines in unſerem vaterlåndiſchen Heere bei
meine Herren , dieſer Geſichtspunct åndert in der Sache nichts und madt die beſtebende Ungleichbeit nicht vero fowinden , denn es ſtebt ja das ganze Seer mit allen verſchiedenen Abibeilungen und Rangſtufen auf dem
ſtebenden Mißverbåltniffes. Bekanntlid eben die Mie Friedensfuße und ich wenigitens můníde, wir möchten litårbeamten binfictilid der Adtung, der äußeren Auso ewig auf dem Friedensfuße ſteben bleiben. Im Felde zeichnung und im Allgemeinen auch binſichtlich der
aber , meine Herren , theilt der Militårar; t die Gefahr
Beſoldung den entſprechenden Rangflaſſen der in det des Murbigſten unter den Kämpfern , in den did teiten finie dienenden Offiziere gleich ; nur die Militårårzte Kugelregen fübrt ibn ſein Beruf und welche Hingabe ſind bezüglich ibrer Gagebezüge davon ausgenommen beſonders der l'azarerbdienſt im Kriege erfordert , iſt Die Unterårzte námlich , welche in Auszeidnung und allgemein bekannt. Adtung der Unterlieutenanten gleichſteben , theilen ſids
Die bauptſádlichſte Einwendung , die man gegen
in zwei Klaſſen, vun denen die erſte 400 fl., die zweite meinen Antrag macht , beſtebr darin , daß man ſagt : nur 288 fl. jábrliden Gebalts bezieht , wibrend der die Militárårzte baben Gelegen beit, durd Privatpraris Unterlieute ſofort in den vollen Gebar von 500 fl. fid einen Nebenverdienſt zu verſchaffen. Aber , meine nantBataillonsår eintritt . Die zte rangiren mit den Obers Herren , ich bebaupte fübn, daß dieſes eine feltene Uud , lieutenanten , genießen aber nur , wenn ſie in die erſte
nabme iſt, welche die Regel unmöglid noriniren fann :
Klaſſe vorrúčen, einen Gebalt von 600 ff. und müſſen
nur bei wenigen und in der Regel ålreren Militår,
fich in der zweiten Klaſſe aber mit 500 fl. begnügen.
árzten, welche vermoge einer beſonderen Gunſt der Ber.
Bei den Regimentsårzten beſteben zwei Abtheilungen mit derſelben Gebalisabſtufung , mie bei den Haupts leuten , nåmlich zu 900 fl. und 1200 fl. Aber die Ree gimentgárzte ſind nicht in zwei gleide Hälften getheilt,
båltniffe lid als Garniſonsårzie in derſelben Stadt befinden, mag dieſes der Fall rein. Namentlich iſt dieß aber nicht der Fall bei den Unterårzten, welche die von inir berůbrte Ungleich beit am bårteſten trifft.
wie die Hauptleute , ſondern zwei Drittel geboren zur zweiten und nur ein Drittel zur erſten Klaſſe. Meine Herren ! Io erfen nie bierin eine große Unbilligfeit und
yon praftiſden Aerzten ( beſondere in großeren Städten ),
Ueberal findet ſich eine große Zabl, eine Ueberzabb und einem jungen Manne , der nicht beſonders durch
eine Verkennung zunådſt Deſſen, was die wiſſenſchafte die Verhältniſſe begúnſtigt wird , gelingt es erſt nad 1
lide Bildung auch im Heere werth iſt, eine Verkennung mehreren Jahren , almålig das Vertrauen des Public der großen Opfer , welche die ärztliche Berufsbildung cums zu erwerben und ſeiner wiſſenſchaftlichen und erfordert und ſelbſt eine Verfenrung der årztlichen Wirf. praftiſchen Tüchtigkeit Geltung zu verſdaffen . Die .
ſamfeit. Nad der beſtehenden Studienordnung múffen weſentlichſte Bedingung bierbei iſt aber , daß er eine die Verzte , ehe ſie in die Prario , in den : Civil, oder bleibende Ståtte, einen beimarbliden Herd mit der Ger Militárdienſt eintreten, 8 Jabre auf lateinſchulen und mißbeit långeren: Aufenthaltes bat. Dieß iſt jedoch bet Gymnaſen , ſodann mit Einſdluß des biennium prac- dem Militårarzte nicht der Fal; jeden Augenblic muß ticum 7 volle Fabre auf der Univerſitåt_zubringen. er des Rufes gewärtig ſein , der ibn anderswobin führt,
Gelingt es ihnen , den Eintritt als Unterårzte in die und wenn er bier vielleidt glúdliche Anfänge einer.
68
67
Privatpraris geſeben hat , ſo fommt er wieder in eine erachtet werden fónnte, eine irrige iſt. Es iſt den jungen andere Umgebung , wo er fremd iſt und mithin aud Aerzten unmöglich , in ihrer Stellung als Militårårzte obne Praris . 3d glaube nidot zu viel zu bebaupten, rich eine bedeutende Praris zu verſchaffen und ſo eine .
wenn ich ſage, daß unter den im Heere dienenden un. Einnahmequelle zu eröffnen und wenn man auf der terårzten bei Weitem die meiſten durch Privatpraris ſich faum die Soblen zu den Stiefeln verdienen fónnen.
anderen Seite die soſten , welche die Ausbildung der Aerzte vorausſeßt, berückſichtiget, ſo wird man nicht in
Dem füge id not bei : um Privatpraris ausüben ju
Abrede ſtellen , daß es ein außerſt drúdendes Berbåltniß
fónnen , gebórt vor allem dazu , daß die Aerzte frei iſt, in welchem ſide dieſe leute befinden, welches um ro ůber ihre Zeit verfügen können. Welcher Commandant ungünſtiger iſt , als man in neuerer Zeit nidt mebr aber wird einem Militårarzt geſtatten , um der Privat. ſchnell vorankommt wie früber und daber ſo lange in .
praris nachzugeben , vom Speibenſchießen, Sowimmen u . ſ. w . ferne zu bleiben ? Er fann und darf nidt.
dieſer fage bleiben muß. Ich glaube nichts weiter mehr beifügen zu follen ,
Mithin lind ibm die weſentlichſten Bedingungen abges
die bobe rammer bat aus dem Vortrage des Hrn.
ſchnitten , um ſich eine Praris zu verſchaffen .
Defan Bauer das Nöthige gebórt , um den Antrag
Meine Herren ! Das bringt große Entmuthigung bervor , eine Entmutbigung , melde ſich don vieler túdtiger junger Månner bemächtigt bat. Dieſe Ente
würdigen zu können ." Da Niemand weiter das Wort ergriff, erflärte der erſte Präſident die Discuſſion geſchloſen und ſtellte es
muthigung bat ſelbſt ein Rúdſbreiten in wiſſenſdaft
nunmehr dem Miniſtertiſce frei, rich node ſthließlich zu
lider wie praftiſder Befábigung zur unvermeidlichen Folge. Denn mit einer jábrliden Beſoldung von 288 fl.
außern .
fåmpft ein ſolcher Mann obnebin mit Noth und Sorge, am wenigſten aber wird er über ſo viel zu disponiren baben , um ſich literariſche Hilfømittel zu ſeiner Forte
Regierungscommiffår v. Surner : Meine Herren ! Es ſind im Laufe der Debatte einige Anträge und Wünſche geſtellt worden. Unter andern ein Antrag des Hrn.
bildung verſchaffen zu können .
Abgeordneten Defan Bauer , wegen Gleichſtellung der
Jo Tebe dem nod bei : es iſt ein adhtungswertber Stand , der unſerer Militárårzte, es lind nidt mehr die Feldſébeerer , die Compagniedirurgen früherer Zeit,
Militárårzte mit den entſprechenden Rangklaſſen der übrigen Militärbeamten. Der Hr. Abgeordnete bat bereits die Gründe ſelbſt angeführt, welche bisher einer
Der (Militár,) General . Verwaltungsdirector als f.
welche ihre Studien bei einem Dorfbarbier gemacht ſolchen Gleichſtellung entgegen waren. Allerdings, meine baben und vielleicht , wie Doctor Eiſenbart, die feute nad ibrer Art curiren , wenn aud ganze Compagnieen
ſoldungsklaſſe, wie die übrigen ibrer Charge entſprechen .
dabei zu Grunde geben.
den Militärperſonen und Offiziere, allein in der Raug.
Herren , ſteben die Militárárzte nicht in derſelben Ben
Eine andere möglide und ſdon frůber vorgefom . klaſſe ſind ſie ihnen vollfommen gleich. Der geringe mene Einwendung will ich nicht widerlegen. Es iſt Unterſchied , der in der Beſoldungsklaſſe beſtebt, id dieſe , daß , wie überhaupt gegenwärrig alle Stände wiederbole es , iſt ein geringer Unterſchied ( 3. B. die überlebt ſind, fid immer eine große Anzabi junger Aerzte Unterårzte erſter Klaſſe baben nur 100 fl. weniger als vorfindet, die den Eintritt in die Armee nachſuchen , die ſich gerne jede Bedingung gefallen laſſen . -
I
will
die übrigen Angeſtellten der entſprechenden Rangklaſſe. Bei den Bataillons årzten zweiter Klaſſe iſt es derſelbe
darauf nicht antworten . Wenn die Militárverwaltung Fall) ; dieſer geringe Unterſchied wurde bei der damas mit ihrem reidh dotirten Budget in ſo unwürdiger Weiſe ligen Feſtießung dieſer Beſoldung einzig und allein aus gleich einem Kaufmanne auf günſtige oder ungünſtige
dem Grunde gemadt, weil , wiewobl nicht aus den
Conjecturen ſpeculiren wollte , ſo fónnte man ja alle
Augen gelaſſen werden fann , der Militárarzt der ein . .
Stellen im Staate an die Wenigſtnehmenden feilbieten. zige Militar o Angeſtellte iſt , welcher nebenbei ſich nod Es wurde mir eine Berechnung vorgelegt, nad wel ,
durd Privatbeſchäftigung einen mobl in Andlag zu
cher der jábrliche Mebraufwand in der ganzen Armee,
bringenden Verdienſt erwerben fann ; insbeſondere ;
wenn die von mir beantragte Gleichſtellung erfolgt,
wenn Sie gefälligſt beachten , daß die Garniſonen in
ungefåbr 10.000 fl. betragen würde .
Juh denke, dieſes
großeren Siådten , die Mebrzabl ſelbſt in Kreisſtådten
finanzielle Bedenken dürfte nicht ſo erbeblich ſein , um
lich befinden , wo es dem Militårarzt möglich iſt , ſich einen dieſen Abgang weit überſteigenden Erlaß zu er, werben . Es iſt dieſes auch , wie die Erfahrung beweiſt, vollſtåndig gegründet, und wenn jungen Aerzten dieſes
nicht darüber wegkommen zu fónnen und ſo mag denn
dieſes Wenige genügen , um meinen Antrag Ibrer Ge. nehmigung zu empfeblen . "
Da dieſer Untrag von der gebörigen Anzahl der
noch nicht möglich wird , ſo liegt es in der Natur der
Mitglieder der Kammer Unterſtüßung fand , fete der erſte Pråſident denſelben zur Beraihung aus und ers
Sache, da fid ja jeder Anfänger ebenfalls dieſem Schic
öffnete ſofort die Discuſſion über den Vortrag. Der Abgeordnete Frhr. v. Perdenfeld erbat ſich
merfen , daß die Aufſtellung von Unterärzten zweiter Klaſſe mit 288 fl. lediglich in der Abſicht und auf den
das Wort und ſprad : ,, Ich erlaube mir nun den Ans Go find die
Wunſch der Betbeiligten erfolgte, daß dieſelben, da ſie die erforderliche Vorbereitung auf einer Univerſitåt
Verbåltniſſe vom Hrn. Defan Bauer ſo ausführlich
muffen zurückgelegt baben und in Rüciicht auf ibre
trag der boben Kammer zu empfehlen.
ſale fügen muß. Namentlich erlaube ich mir zu ber
dargelegt worden , daß gar fein Wort mebr darüber zu
wiffenſchaftliche Bildung einen bóberen Rang erbalten
verlieren ſein dürfte. Es iſt klar, daß die Vorausſeßung,
jouren, als ſie früber eingenommen batten ; denn früber
unter welder eine ſo geringe Beſoldung für genügend
waren dieſelben nur årztliche Prafiifanten und ſtanden
70
69
als ſolche in der adtung der Junfer; nur auf ihr An , lider Mittelpunct mit dem des Cylinders zuſammen . ſuchen wurde ibnen damals , id glaube , 8 war vor
fåut.
ein paar Jabren , die Rangflaſe der Offiziere einge, råumt. Wenn Sie beidenfen, daß für die Unterårzte zweiter Klaſſe nur darum ein ſo geringer Bezug feſts gereße iſt, weil ſie früber in ibrer urſprünglichen Stel. iung als Prafrifanten erſcheinen und alſo als ſolche nidhi Anſpruch auf die volle Beſoldung für die Unter .
die Weiſe entſtanden denken, daß eine Rugel von einem etwas größeren Duromeſſer als der Caliber in der Mitte zum Cylinder abgedrebt wurde. Der wegge. fallene cylindriſche Ring wiegt nur 1' /, Pro . Dieſe Verſchiedenbeit iſt daber unbedeutend und deint zu feiner bemerkenswertben Verringerung der Wahrſchein ,
Man fann ſich alſo die äußere Form etwa auf
årzte erſter Klaſſe baben, ſo werden Sie das ebenfalls lidkeit des Treffens Veranlaſſung geben zu können. erklärlid finden . "
Der Cylinder fann viel leichter als die Augel genau
Als bierauf der Präſident zur Abſtimmung ſchritt, gearbeitet werden , und folglich wird es möglich , die waren alle Mitglieder der boben Rammer von der Bil. Maß . Toleranz für den erſteren bedeutend zu vermin. ligkeit und Nothwendigkeit der Sade und von der
dern , und hierdurch werden die Variationen im Spiels raum , welche ſonſt beim Werfen mit Granaten bedeu. tende Abweidungen verurſachen , geringer. Die úber.
Nichtigkeit der Gegengründe ſo überzeugt, daß nidht eine
.
Stimme dagegen war , ſondern der Antrag des Abge.
ordneten Defan Bauer einſtimmig angenommen und flüſſige Eiſenſtårfe der alten Granate bar man entferni, der boben Kammer der Reidsråtbe übergeben wurde.
wodurch , rowie vornehmlid durch die långlidte Form,
( Schluß folgt.)
die neue Granate 50 procent Raum mehr gls die alte enthält. Die Granaté bat unten eine ; am einen Ende offene und zugeſpißte Deſe, mittelſt welder die Pulver.
R a P P or t über die Uebungen der Eleven der ſchwediſchen Artillerieſdule im Sommer 1845.
ladungen des GeſchůBes daran befeſtigt werden und aud die fleinen Wurfladungen leicht mit der Raumnadel gefaßt und angezündet werden fónnen. Dieß fonnte ſonſt, wo die ladung 108 in der Rammer lag , nur mit
( Fortsetung.)
größter Sowierigfeit bewerfſtelligt werden .
2.
& ndlid
kann man auch des Spiegels enibebren , weil der cy , lindriſche Tbeil der Granate dieſelbe in ihrer richtigen
Werfen und Schießen mit ovalen Granaten
aus einer 24pfogn. Granaifano ne.
Die bierbei gebrauchten Granaten waren nach dem,
Page beim Einlegen bålt, ein gewiß wichtiger Bortbeil,
im Sabrgang 1843 der Abbandlungen der Afademie der
weil der bei den alten Granaten notwendige Spiegel
Kriegswiſſenſchaften befindlichen Vorſchlag conſtruirt, dur mit dem Unterſchied , daß man ihnen durch eine
beſchwerlich und zeitraubend anzufertigen iſt , die Aus. růſtung vermehrt und die Wahrſcheinlichkeit des Trefo feng vermindert. Um zu unterſuchen , ob aude bei dem Werfen aus der 24pfogn. Granatfanone und mit den neuen Gra ,
innere Verſtårfung der Eiſendicfe auf der einen langen Seite eine Ercentricitat von 0,1 Dec. Zoll gegeben batte.
Dieſe ebenerwåbnten Granaten unterſdeiden ſich
.
Dec. 1 .
1 2 3
1,0
Unten
1,0
Oben Unten Oben Unten
10 10
71 49" gl 24 "
10
ng 57" n7 " 38 " 7 " 58 ""
Unten
10 10 10 10
Oben
10
Unten
10
711 49 71 56 "
Oben
10
711 491
1,0 Oben
4
1,0
agli 47111
ng " 36 "
| 1316 7 " 12"" 1283 6'1
7" 711 2011 7 " 11"
1366 1312
7 " 10 " 7 " 10 " 7 " 14 "
1310 1309 1334
7 " 16 " 7" 26 " 7 " 13
1346 1404
Cuen .
1332 1286 1368 1312 1334 1309 1345 1346 1404
Mittelsahl von Abweidungen der Wurf mittleren der
Mittelsabi Seitenabweichun :der
Oden ,
Caen.
+46
+ + -
2,3 4,6 13,6
+56 + 19,7 + 26,6
EDCI.
58,6
33,9 22,6 14,0
48,5
18,2 38,2
+ 12,5
27,3
11 + 0,6
18,5
7.5
40,9 29,8
. und Schaalpf
. Loth
llen .
28,3
21,2
+ 25
Gewidyt
der Granate.
, write
Mittels der von gen
. richtung
died unter
. Würfe alle Für
bis Seiten deren
. wurden obachtet
Mittlere Burfweite.
,Für die Würfe
Mittlere Wurfzeit.
Das Reſultat iſt folgendes :
befand.
.
Mittelrichtung .
ganz furzen Sylinder haben , der an den Enden mit Kugel . Segmenten abgerundet iſt , deren gemeinſchafts
der vorhergehenden . Mittelwurfweiten
naten die Bahn derſelben auf der lage des Sdwer. punctes beruht , wåblte man von denſelben fünf aus und that mit einer jeden 20 Würfe, wobei sich für die eine Hälfte der Schwerpunct unten , für die andere oben
von den gewoonlichen ovalen Projectilen bauptrådlich dadurch, daß sie , während leßtere aus einem Cylinder mit einer Halbfugel an jedem Ende beſteben , nur einen
18
6 %,
81,0
18 12
68,9 80,0 43,4 96,8 96,8 61,6
18
9 '/?
18
8/2
Werfen mit runden Granaten aus der Haubize, ſo ero deinen die Mittelwurfweiten , wenn der Schwerpunct
den die Page des Sowerpunctes auf die Bahn ausübt, unbedeutend , und es deint biernad , daß man durd
urſprünglich unten iſt, im Allgemeinen länger. Dieſer
die Ercentricitåt dieſer Granaten nichts gewinne. In
1,0
1327 | 1320
+ 841 +
6,8
60,5
2
Bergleicht man dieſes mit den Ergebniſſen beim
1 Unterſchied iſt indeſſen gering und folglich der Einfluß,
5
18
7'/
71
72
wie moeit dieſes Reſultat von der långlidten Form des Projectils oder der länge des Geſchüßes berrůbrt, låßt
größer ſind, als die nad der paraboliſden Theorie bered neten , oder, daß ſich daſſelbe Reſultat ergab, welches man
dieſer Verſud unentſchieden ; da aber, wie das Folgende
beim Werfen mit concentriſden Projectilen erbielt. Um die neuen Granaten mit den alten binſichtlid der Wabrideinlidofeit des Treffens beim Werfen zu
zeigt, das Reſultat beim Sdießen mit der långeren Kanone und mir runden ercentriſchen Kugeln ( liebe die
4. Abtheilung) dem bei der Haubize erbaltenen Reſultat, vergleichen , geſdaben mit den erſteren 40 Würfe in gleichartig wurde , lo fann : das entgegengelegre Bert
zwei Serien , cine jede son 20 Würfen , mit einer bes
båltniß bei der Granatfanone nicht von der fånge des fonderen Granate für jeden Wurf, wobei ſich der Sower. punct immer unten befang. Das Reſultat, nebit dem, weldes man aus dem Verſuch von 1844 beim Werfen
Gerdúßes berrúbren , ſondern mußte demnad von der
långlichten Form der Granate veranlaßt fein . Werden die Wurfzeiten in vorstebender Tabelle unter, ſude, ſo findet man , daß, ſowohl bei der lage des Sower, puncted oben als auch unten , die beobachteten Zeiten immer
mit dem nåmlichen Geſchůb, mit alten Granaten , ſowie
mit ungefåbr derſelben Elevation und demſelben ab . ſtand erhielt , iſt in nachftebender Tabelle entbalten : Mittelzahl
1
12
2
12
15 15
der
Granaten .
Mittetrichtung. Seitenabweichun -
Granaten .
Runde
.Granaten
Ovale
Würfe .
Granaten .
Granaten .
der
Ovale
Granaten .
Runde
Nunde
loth.
Gr anaten .Dvale
Granaten .
Elevation .
Mittelzahl
der
Mittlere Wurfweite .
Abweichungen
gen von der
von der
Mittelrichtung.
mittleren Wurfweite.
00c3]
1 2
Ovale
Serie.
Anzahl
Runde
in
Granaten .
der
Runde Gra . naten
Ladung
Opoale Granaten .
Nummer
18° 18 30 18° 18 30
20 20
20 20
Mittel aus den Mitteln
1140
Elen 1135 1145
1118
1138
Elen 1097
Hieraus ergibt ſich demnach , daß die Wabrſcheina
Ellen 18
++ 2;
C
Ellen 4 2
Eden
Ellen
Elen
Elen
20,4 20,6
35,9 33,6
55,2 53,4
50,4 77,6
20,5 *
34,7
54,3
1
64,0
liegt ;, daß ferner die Wahrſdeinlichfeit des Treffens
lichkeit des Treffens beim Werfen mit ovalen Granaten
bierbei bedeutend großer iſt , als wenn der Sdwer.
großer iſt , als bei dem Werfen mit runden Granaten,
punct oben liegt und daß dieſe Labricheinliditeit für
ſowohl binſichtlich der Wurfmeiten unterſdiede als der
die ovalen Granaten großer iſt , als für die runden ,
Seitenabweidungen , beſonders aber iu Rudlicht auf wenn erſtere mit dem Sowerpunct nach unten einge . die leteren . feßt werden , daß aber das Gegentbeil ſtattfindet, wenn Um dieſe Bergleidung auch auf das Schießen aus , der Sdwerpunct oben liegt. zudebnen, ſowie um zu leben, ob die verſchiedene Page
Sowohl beim Sdießen als beim Werfen iſt dem.
des Schwerpunctes dabei einigen Einfluß hat, geldabis
nach die Wabrſcheinlichkeit des Treffens mit den neuen
ſchließlich 40 Sdůſſe mit voler felbladung. Das Re . ſultat folgt in nadıſebender Labelle mit den zur Vere
ovalen Granaten , wenn der Schwerpunct unten liegt, bemerkenswerib großer, als bei den alten, runden Gra .
gleichung nöthigen Angaben für runde Granaten. lepa
naten ; indeſſen bleibt noch zu ermittein übrig., ob die
tere Angaben ſind von einem Scießen entnommen ,
erſteren dieſen Vorzug vor den leßteren beibehalten, wenn aud dieſe inwendig eine Verſtårfung auf der einen Seite erbalten und demnad erceniriſch werden.
welches zu Gorbenburg, Plattfand und dem die Schuß. tabelle für die 24pfoge. Granatfanone zu Grunde liegi .
Da indeſſen dieſes Verſudsſchießen nicht auf diefelbe Entfernung bewerkſtelligt wurde , welche man bei obigem Verſuch hatte , ſo fand man die in der Tabelle enibals
Jn wie weit im Uebrigen die Ercentriciråt für die neuen Granaten Vortbeile mit ſich fübrt , iſt ſebr ungewiß, und mußte dieß erſt durch Verſuche ermittelt werden.
tenen Angaben für runde Granaten durd Interpolation. Pået ſich die Verſtärfung obne Unbequemlichkeit ent, bebren , ſo werden die Granaten leidter , *) was vor. tbeilbaft iſt , wenn ſie als Rartåtidgranaten gebraucht werden ſollen, indem dann mebr Kugeln in ſie gebradt werden fónnen , obne die Große des Rúdſtoßes zu der . mebren . Caen .
Duale
Runde
Unten Oben
4 4 4
1 ° 201 828 10 201 810 20
820
Cuen .
0,5
Caen .
Olen .
65,3
1,5 3,5 2,5
2,9 147,0 87,0
Aus dieſer Zabelle erſieht man , daß beim Schießen mit ovalen Granaten die mittlere Sdufweite, gleidwie beim Werfen mit denſelben Projecrilen , etwas unbe .
deutend größer wird , wenn der Schwerpunct unten
Hinfidtlich der Geſchůßbedienung zeigten ſich bei den
neuen Granaten feine Hinderniſſe, und die obenerwåbnte zur Befeſtigung der Pulverladungen dienende Dere ente
ſprad vollkommen ibrem Zwed. ( Schluß folgt.) Nimmt man die werſtärkum
bei der neuen Granate meg , ſo
wird dieſelbe über 3 Pfd. leichter als die alte, mit dem Spiegel verſehene Granate .
Redigirt unter Verantwortlio keit der Verlagebandlung: C. B. teske iu Darmſtadt und in deſien Ofizin gedruct.
Samſtag, 23. Januar 1847. 1 stolze PM
N 10 .
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20. un
15
9511988
Allgemeine Militar - Zeitung. Bayer 11. ( S dl u b . )
In der Rammer der Reichsråthe berichtete der Rer ferent des Ausíduffes : Dieſen Antrag bat weder Re .
ferent, noch der Ausſchuß für begründet angeſeben, weil es als eine Art Unbilligfeit gegenüber den Civil. årzten erſcheint. Wir baben ſo viele junge Aerzte auf dem Pande, denen die Bewilligung gegeben iſt , die Praris auszu. ůben , die aber gar keine Beſoldung baben. Nun roden
anfangen zu müffen. Id fann die Anſichten des Aus. rohufes und des Verehrten Referenten nicht beiſtimmen , daß dieſer Wunſch abzulehnen ſei ; ich finde ibn im Gegentheile ſebr billig. Folgende Gründe beſtimmen mich dafür : Um ein graduirter Doctor zu werden , ſind
bedeutende Dorſtudien erforderlic ) ; der junge Mann muß die Univerſitát vier oder fünf Jabre berucht baben, wenn man die Spitalpraris dazu rednet , er muß zwei Sabre Praris nebmen und aud Reiſen maden , fo daß
ein ein ziemlich großes Vorlagsfapital dazu gebórt, und nicht ſelten muß ein jo junger Mann ſein ganzes
dieſe jungen Leute, welche eigentlich nur Praftifanten Vermogen aufopfern , bis er ſeine Studien vollendet ſino , ſogleich von 288 fl. auf 500 fl. gebracht werden !
Dann ſind dieß lauter gebildete Marner, ſo daß
Dieß ſcheint mir doch etwas zu viel ; dann muß ich bes fie auf gleicher Stufe mit den Offizieren ſteben. Es merfen , daß , als die Unterärzte den Offiziersrang be.
werden auch dieſelben Anforderungen an ſie gemacht,
famen , ſie auf die Gageerbóbung berzichtet baben .
wie an die Offiziere, insbeſondere in ihrer åußeren
Nach eröffneter Diſcuſſion bemerfie der Kriego. Erſcheinung , Haltung und Propertåt in ihrer Unis miniſter: Vor dem Februar 1845 ſtanden in der form 2., ſie können ſich auch von den Gereardhaften Armee noch die årztlichen Praftifanten in Unteroffiziers. dieſer Herren nicht ausídließen. Bernadlåffigen ſie
range. Um dieß werden zu fónnen , mußte der junge
ihr Deußeres , ro . Fond ſie dadurd leicht der Üchtung
Mann nicht blos rein Eramen pro gradu beſtanden, ihrer Kameraden verluſtig. Auch von Seite des Publis
ſondern auch das bienninm practicum duregemacht ba. Eums wird leider båuftg bloß nach dem außeren Steine ben. Junge Månner , melde fich auf dieſer Stufe der geurrheill. Wer in ſeiner å ußeren Erſcheinung berab, Bildung befanden, waren nicht wohl mit Unteroffizie. gefommen ausRiebt , über den iſt man leicht geneigt zu ren in eine Rategorie zu reßen ; es wurde deßhalb ali úrtbetten : ,, Der Menſch it fein ordentlider Menſo, Terunterthänigſt beantragt , dieſen Praftifanten den Offiziersrang und den Titel eines Arztes zu geben,
fein Ausſehen iſt ſoolecht, er muß ein liederlidher Menfo
was auch allergnådinſt genehmigt ward.
Manne in ſeinem jungen Berufe maden fónnen , leud . tet wohl jedem ein . Dann iſt zu berückſichtigen , daß auch ſie allen jeßigen Ibeuerungsverbåltniffen uns
Dieſe jungen
feute erfannten dieſe Gnade mit ſehr großem Danfe. Auch war die unmittelbare Folge , daß , während man
rein."
Wie ſebr ſo liebloſe Uribeile einem jungen -
frůber in der größten Verlegenheit war , Candidaten terworfen ſind, wie jeder Andere. Der Herr Referent zu ſolchen Steüen zu erlangen , rich dermalen ausge : und auch der Ausſchuß haben geglaubt, daß fie eine zeichnete Mediziner in Maſſe andrången . Die geringe beſſere Stellung bitten , weil ſie ſich Praris verſchaffen
Beſoldung von 288 fl. hat ſie allerðinge midt anger fönnen und jeten dadurd beſſer daran als der Offizier, zogen , wohl aber der Rang , der Titel , die Erträgniß mit welchem ſie in gleichen Range fteben , der ſich neo der Praris , dann im möglichen Falle der Dienſtun. benber nichts verdienen fónne. Nun bat fe aber mit tauglichkeit die Ausſicht zu einer Penſion.
Sit die Ben
der ärztlichen Praris eine beſondere Bewandtniß. Sie
ſoldung aud eine geringe , ſo iſt ſie dod ermas beim müſſen nämlich, um mit der Wiſſenſchaft fortzuſchreiten, Beginne ibrer Paufbabn , ein Vortheil , welcher dem
fide Bücher und Journale anidaffen , auch mitrumente
praktiſchen Arzte im Civil nicht zur Seite ſtebt. Einer baben ſie norbig. Sie haben zwar ſolde ( leßtere), Bermebrung ihres Gehaltes fann ich meine Zuſtimmung welche ihnen von Seite der Miliår • Adminiſtratiion nidot geben .
zugetheilt werden , jedoch dieſe dürfen ſie nidi für ibre
Ein Reidh Srath : Der zweite Herr Secretår bat Civilpraris verwenden , ſondern nur zum Mihtarge. ſeine Rede damit beſdilofſen : „ Jede Arbeit iſt ihres brauche; lie baben daber mebrere Ausgaben , welche Lohnes werth ' , und ſo glaube ich aus die meinige Dffiziere gleiden Ranges nidot baben. Was die Gr.
75
76
Werbung einer Praris anbelangt , ſo vertraut man ſich ten růdlichtlich der Militárárzte der boben Rammer nicht gern jüngeren Leuten an. Auch ſind die Milio demgemäß empfehlen zu müſſen und erlaube mir mit tårårzte durch ihre Dienſtverbåltniſſe oft rebr iu ihrer der Bemerkung zu foließen : Zu vielem Mißliden in Givilpraris gebindert , namentlich die Praftifanten, dieſer Welt gebórt gewiß aud ein Titel obne binrei. welde im Spitale ſind , wo ſie zwar abwechſeln, allein dende Mittel! doch eine bedeutende Zeit zubringen müſſen . Ferner
Ein zweiter Reidoraib : Ich wollte mir das Wort
bångt die Erwerbung ihrer Prarig von der größten erbitten , um der boben Kammer den Vorſchlag zu Zufälligfeit ab. Jo fenne Armenårzte , welche ausges maden , die Militárunterårzte erſter Claſſe fünftig auf zeichnete Kuren gemadi baben , die oft das Haupt einer 500 fl. und die zweiter Claſſe auf 350 fl. zu ſtellen. Familie erbitten und den wårmſten Dank dafür ein. ernteten , auch gewiß des Himmels lobn , aber feine Bezahlung ; ja ſolche Armenirzie reben ſich oft bei dem
Es iſt dieß ein frommer Wund , der nicht erfüllt
wird; aber er rechtfertigt ſich vollfommen . Nad dem Soluß der Diſcuſſion wurde über den
Anblick des åbergroßen Elindes genótbigt , nebſt ibrer Gegenſtand zur Abſtimmung gebracht und die Frage : årztlichen Hilfe auch noch aus ibrer eigenen Tarde Almoſen zu ſpenden .
1 ) Wil die bobe Kammer dieſen Antrage der Kams
Wer nicht in bóberen Kreiſen
mer der Abgeordneten , lautend : ,, die Gleichſtel.
eine glúdliche Rur zu maden Gelegenbeit bat , wird fich nicht leicht emporſdwinden und ein großes Reno.
mit den entſpredenden Difiziers Rangelaſſen aller .
mée befommen.
Hat ein junger Arzt nicht das Glúd ,
einen ausgezeichneten , bodgefiellten Mann berzuſtellen ,
oder oft nur einen lange anhaltenden Sdnupfen einer vornebmen ratónen Dame zu furiren , ſo daß er , den günſtigſten Moment benußend, in dieſen boben Preiſen
lung der Militárårzte bezüglid ibrer Gagenbezüge buldvolſt anzuordnen“ einſtimmig verneint; das gegen die Frage :
2) Wil die bobe Kaminer dieſem Antrage der Rams mer der Abgeordneten mit der von dem zweiten
Herrn Reichsratb vorgeſdlagenen Modification ,
in die Mode fommt , ſo fann er in niederen Preiſen Viele vom Dode erretten , obne daß man davon ſpridt.
wonad derſelbe lautet : ,,eg mócten die Gagen.
- Das Mitel der Empfehlung eines in großem Rufe ſtebenden álteren Arztes feblt einem folden jungen Mi.
litårarzte meiſtens aud , indem er nicht Prafrifant
jene der Unteeårzte zweiter Claſſe auf 350 fl. erbóbt werden “ mit 38 gegen 1 Stimme bejabt. Sonad wurde der modificirte Antrag der hohen
eines anderen ſein fann , welder ibn in die Praris
Rammer der Reidsråtbe wieder an die Rammer der
bezüge der Unterårzte erſter Glaſſe auf 500 fl.,
einfübrt. Ich erlaube mir die Geduld der boben Kam. Abgeordneten zurúdgerdict. mer nod auf ein Paar Augenblice in Anſprud zu nebmen , um zu beweiſen , daß es namentlid bier midt jo leidt iſt , eine Praris zu erwerben. Nad einem
durch den Polizeianzeiger im verfloſſenen Herbſte ber
F r a n freid. Das Journal des Débats bemerft binſichtlid der ſeit dem Jabre 1815 in Europa zu Feltungsbauten
ausgegebenen Verzeichniß der Verzie im Ettatsjabre aufgewendeten Koſten Folgendes: ,,Seit 1815 iſt in 46 befinden ſich bier 80 Civilårzte , 7 Žabnårzte, Europa mehr als eine Milliarde Francs für Fortifica . 1897,6 Dieſe gigantiſden Beo
7 fandårzte, 14 Magistri chirurgiae , 3 approbirte Ba ,
tionen ausgegeben worden .
der und Badereiinhaber. Dieſes made ſchon 111 Aerzte, welchen die Praris geſtattet iſt und ſelbe auch ausüben ; hierzu fommen noch 30 Militárárzte , welches eine Ano zabl von 141 Aerzten macht, welche mit der Pflege der Geſundbeit der bieſigen Einwobner beſtåfrigt ſind. Nimmt man nun die Bevölferung der Stadt München auf 93,000 Bewohner an , ſo trifft auf 659°/, Bempons
feſtigungsarbeiten datiren urſprünglich von dem Bere trage vom 6. Nov. 1815. Von der Kriegscontribution Ward , wurden 137 '/, Millionen ſogleidh an alle Frant, reich begrenzenden Mådte vertbeilt , um dieſes mit Feſtungen zu cerniren. Nur Spanien , meinen die Dé. bais , batte den „,Verſtand , die 7'/2 Mil . Francs, die
ner ein Arzt.
man ihm gab , um die Pyrenåenpåfie zu befeſtigen ,
von 700 Millionen , die damals Franfreido auferlegt
Nun bitte ich dieſes Verhåltniß zu berüd ſidrigen , anzunehmen , obne eine Sdaufel Erde zu bewegen ; die welches gewiß für die Aerzte ein febr ungünſtiges iſt, indem wir uns bier im Ganzen gewiß eines guten Ges ſundheitszuſtandes zu erfreuen baben . Es iſt nicht möglich , daß alle dieſe Aerzte eine lobnende Praris baben. In anderen Garniſonen ſtellen ſich die Vers båltniſſe der årztliden Praris nidt günſtiger dar ;
denn an ſolchen Orten ſind meiſtens Stadigerichtsé oder fandgerichts Pbyſici , praftiſche Aerzte , fandárzte,
übrigen Mächte gaben in ihrem Eifer alle mehr aus, als ſie erbalten batten . Holland , das 60 Millionen erbielt , batte bis 1830 für 159'/, Millionen Feſtungo . werfe gebaut. Preußen , Bayern und der deutſche Bund , die für die Vertheidigungslinie des Rheins 60 Millionen erbielten , baben am Rbein und an der Do. roon 162 Millionen für Fortificationen verwendet. nau ſdon Der Rönig von Sardinien , dem man 10 Millionen .
Chirurgen und Bader , welche im Beliße der locals gab, damit er ſeine Rolle als Portier der Alpen leichter praris find , und auf dem flachen lande befinden ſich durchführen fónnes, bat 23 Millionen ausgegeben , wo. ja in den meiſten größeren Orten gegenwärtig praf. von allein 12 Millionen für die Citadelle in Genua. tiſche Aerzte anſålig . Hiermit wollte ich nur begrün . Deſterreide bat blog in Italien und Tyrol über 50 Mil.
den , daß die Praris überhaupt fein ſo großer Bebelf lionen für Feſtungsbauten ausgegeben. Seit 1820 bat iſt, das erſeßen zu fónnen , was dieſen Peuten an Ben
Belgien für ſeine Siderbeit gegen Deutſchland in Dieß
foldung nidi gegeben iſt. Aus allen dieſen Gründen ( Diejt ? ) 12 Mill., und Holland, um ſich gegen Belgien glaube ich dieſen Wunſd der Kammer der Abgeordne, ju ſidern , über 50 Millionen verbaui . Rußland bat
1
78
77
gegen Deſterreich , Preußen und Schweden , und um
Hiernad gaben alſo vier von den fünf Bomben
Polen zu dominiren , für 75 Millionen Feſtungsmerfe
eine, obwobl unbedeutend fürzere Wurfmeite, wenn der
errichtet; Preußen bat darauf geantwortet, indem es zu
Sowerpunct unten lag , als wenn er ſich oben befand, wogegen das Berbåltniß bei der fünften umgefebrt war. Für alle fünf wurde die mittlere Wurfweite nur 8 Ellen fürzer , wenn der Schwerpunkt unten lag.
gleidem Zwede 53 Millionen ausgab , und Deſterreid , indem es eine Citadelle in Komorn baute , die 20 Mils
lionen foſtete ; Schweden gab für die Befeſtigungen von Carlsberg eben ſo viel aus. Franfreich endlid bat zur Bertheidigung ſeiner landgrenzeu nach und nach 125
Millionen ausgegeben, für die Befeſtigung von Paris
Hieraus låßt rid demnach rdließen , daß , wenn die Bomben mit Genauigkeit und nad derſelben Conſtrucs
tion , wie dieß hier der Fall war , angefertigt werden ,
140 Millionen , zur Vertbeidigung der Küſten 44 Mils deren verſchiedene lage im Mörſer feinen bemerfens. wertben Einfluß auf die Babn ausübt. lionen, obne das Armirungsmaterial." Die beobachteten Wurfzeiten waren immer größer, Rapp
ort
als die nad der paraboliſden Theorie beredneten, wie
über die Uebungen der Eleven der ſchwediſchen Artillerieſdyule im Sommer 1845. (Schlu 6.)
dieß aud ſdon beim Werfen mit concentriſden Pro. jectilen der Fall iſt. Um bei derjenigen Bombe , welde von den fünf
3.
Werfen mit ercentriſden Bomben aus dem
oben genannten die großte Ercentricitát batte , nåmlic
730lligen Morrer. Um zu ermitteln , in wie weit aud bei dem Werfen
bei Nummer 1 , dieſelbe noch zu vermehren , bobrte man drei fóder von 1,5 Dec. 300 Duromeſſer in der Nåbe des leichten Pols und fülte ſodann dieſe foder durch
aus dem Mdier die urſprünglide lage auf die Bahn
bölzerne Propfen aus. Mit dieſer Bombe , deren Er,
.
Einfluß bat , måbite man unter den gewoonliden 7301,
centricitat fic auf dieſe Art von 0,08 auf 0,20 Dec.
ligen Bomben fünf aus , welche die gedate Ercentricitåt
Zolle permebrte , geſdaben fünf Würfe , wobei ſich der Schwerpunft unten befand , und vier , wobei er oben lag. Das Reſultat folgt nachſtebend :
batten , die man finden fonnte. Dieſe Projectile waren
indeffen ſo genau angefertigt, daß die Ercentricitår der ausgeſuchten Bomben nur 3 bis 7 Hunderttbeile eines Das Reſultat dieſes Werfens
Dec. Zolles ausmachte.
Mittlere Wurfzeit. 1719
enthält die nadſtebende Tabelle : en
Rummer
u396
uaga
Oben Unten
Opcentricität. Olen .
Oben 4940 |
|
Caen
07621
8 " 12"
25 ° 24 2,03 Unten 151 778 | 1621 6 " 25""
7 " 17" . 6 " 3711
lage des Schwerpuncte .
Nun wurde , wie bei der Haubiße , die Wurfweite bedeutend fürzer , wenn der Sowerpunft unten lag, 8
8
00 8
als wenn er ſich oben befand.
Beobadytete.
Wurfzeit war im erſten Fall kürzer , als die berechnete, im leßteren Falle aber , oder wenn der Sowerpunct oben lag , fand das Gegentheil ſtatt. Es ſcheint bier, nad , daß auch beim Bombenwerfen die urſprüngliche Page des Projectils im Mörſer einen entſchiedenen Ein fluß auf deſſen Babn außert , inſofern der Somer, punct über eine gewiſſe Grenze vom Mittelpunct ent.
gli 11"
57ın9"
Mittlere. Wurfzeit
anjabl der Würfe.
27111 10"
39" 11
40 10"
8
27111 11" 58 10"
10" 24 Co 5/11 10" 54111 10"
8. 8 8
8
uaga
L.. Des
0,6
Unten
Oben 0,8 Unten
2
0,4
0,35 Unten
0,3 Unten
3
4
der Bombe.
56"g
10"1 46 957| 957
Berechnete nach der Formel
fernt iſt.
rxlange für die Würfe, deren Zeiten bes obachtet wurden .
für alle Würfe.
Wurfweite Mittlere.
Oden.
832
Clen.
1mi 830
906 919 997 990
985
818 841 831
995
990 983
817 841 835 900 919
6
Auch die beobachtete
Um zu ermitteln , ob Bomben mit irgend einer ge, wifen Ércentricitat eine großere Wabríbeinlichfeit des
Zreffend, als die gemobniiden geben , můßte man be fondere Bomben mit einer verſtårften Eiſendide gießen laſſen . Der Ausweg , den man bei dieſem Verſuch einſchlug, um eine hinreidende Ercentricitåt zu erbal . ten , dürfte dabei nidt angewendet werden , weil die bölzernen Propfen , welche die ausgebohrten foder ver.
ſtopfen , ſchwerlid ſo gut befeſtigt werden fónnen , daß unterſchied
+ 9
3 1 -
+7
28
+.14
+ +
zwiſchen den vorhergehenden Mittelmurfweiten .
ſie nicht berausſpringen , wodurch denn Abweidungen entſteben .
79
80
4.
Pag aber der Schwerpunct oben , ſo ipurden die Gouß, 9
,
Sdießen mit ercentrifden Rugela a us den weiten .Unterſchiede großer , als beim Schießen mit ger 6 pfogn. Ranone.
Mit den gewóbnliden 6 pfdan. Kugeln geſoaben zuerſt 50 Schüſſe, 25 mit dem Schwerpunct nach unten und ebenſo viele mit demſelben nach oben.
Die Eles
varion war dabei 1 ° und die ladung 2 Pfd. Im ere ſteren Fall wurde die mittlere Schußweite 940 Ellen , im leßteren 925 Ellen gefunden. Hieraus läßt fick
robliegen , daß die urſprünglide lage des Projectile beim Spießen mit gewoonliden Augeln feinen bemer. keng weriben Einfluß auf die Sdugweite 'ausübt. Um die Ercentricitåt zu girmebren , boorie man bierauf in die nåmliden Kugeln cylindriſde fóder vor 1,5 Dec. 300 Durchmeſſer in der Richtung des Radius durch ból dieſelben füllteKugeln , und dem Mittelpunct bis auf. , melde dieſen aus. Mit zernezu Propfen
wöhnlichen Kugeln . Der Unterſdied zwiſden der Mit, tellduweite und den einzelnen Soufweiten belief ſich
nämlich im Mittel auf. 112 Ellen, während derſelbe
bei den gewöhnliden Kugeln nicht ganz auf 90 Eden ſtieg. Sollte durd tpeitere Verſuche das , was ſich allem
Anſchein nach vermutben låßt , beſtåtigt werden , daß nämlich die Wabrſcheinlichkeit des Treffend beim Sdie.
Ben mit ercentriſden Kugeln , und wenn der Sower .
punct unten liegt , bedeutend großer iſt , als mit ge . wóbolichen Kugeln , ſo dürfte dieß leicht beim ernſtliden Gebrauch benugt werden fónnen .
Die Ercentricitát
könnte beim Gießen duro einen kleinen , auf der einen Seite der Kugel eingelegten leichteren Stern bewerkſtel ,
ligt werden. Für die Anfertigung des Souffes můbte
die Kugel nad dem Augenmaß in die Kartuſche ſo eins die ermåbnte Weiſe eine Ercentricitåt von ungefåbr gepaßt werden , daß der Durdmeſſer, welcher duro 0,1 Dec. Zou erbalten batten und etwa ' , Pfo . leid
dent beim Gießen mittelft der Rernjiange , bezeid neten
ter alo die gewöhnliden Augen waren , geſthaben,
leidten Pol ginge,winkelrecht gegen die Mittellinie
ebenfalls bei 1º Elevation und 2 Pro. Padung , zuerſt betrug , und bierauf eine gleide Anzabl Sciffe mit
des Souſſes wurde. Beim Schießen wäre dann der Souß dergeitalt mad dem Augenmaß einzuſeßen , daß der leichte Pol rich gerade oben befånde.
dem Schwerpunft nad oben , wobei der genannte Mito
tommene Gleidbeit der Projectile unter fich irgend eine
telabſtand 1256 Ellen , oder 408 Ellen mebr als im
beſondere Vermebrang der Wabrideinlich feit des Zrefo
30 Sibüſe mit dem Gdwerpunct nach unten , wobei
der Mittelabftand bis zum erſten Aufſchlag S48 Guen
Um dlieflid zu unterſuden , in wie weit eine volls
erſteren Falle betrug. Auch die ganze Schußweite bing feng mit ficth führt, wie dieß beim Werfen der Fau iſt, ſehr auffallend von der urſprüngliden lage der Kugel
måblte man fünf ausgebohrte und mit bölzernen Prop,
ab , und zwar in der Urt , daß diefelbe , wenn der
fent perſebene 6 pfogn . Kugeln aus , um mit einer jeden móglidſt viele Schüſſe zu thun , oder das Spießen ſo
Schwerpunct unten lag , nahme von zwei , wo ſie fonnte im Mittel 2298 des Sdwerpunctes nad
für alle Soufe, mit Aus . nicht wahrgenommen werden Ellen betrug. Bei der Lage oben bingegen , fonnte die
lange fortzulegen , bis die Kugeln nicht mebr aufges
funden werden fonnten .
Das Reſultat mußte dann
natürlicher Weiſe für eine jede von dieſen Rugeln daſ.
Schußweite nui bei fünf Kugeln beobadtet werden ; felbe werden , als wenn manī ſtatt eine und dieſelbe für die übrigen fünf und zwanzig war die Sdublinie Kugel ſtåndig zu gebrauchen , für einen jeden Souß (die gewöhnliche auf dem Padugardsfelde) nicht binrei .
eine andere von derſelben Beſchaffenbeit gebraucht båtte.
chend lang, indem die Projectile bis in die see nie, derfielen und ſonad über 3000 Ellen weit gingen . 418 ein beſonderer Umſtand bei dieſem Schießen
Zwei von dieſen Kugeln gingen ſohon bei den erſten
berdient bemerkt zu werden , daß von den 30, mit ,601. zernen Propfen verrebenen Kugeln , welde bei dem
Souſſen verloren ; mit einer gelangte man 'bis zum vierten Schuß , und mit einer jeden von den übrigen beiden bis zum recheiten . Für die eine diefer beiden leßleren wurde der Unterſchied zwiſchen der Mittels
erſten Spießen , wo der Schwerpunct unten lag , ge . braucht mourdeny 21 , die man wieder auffand, die bólo zernen Propfen verloren batten , daß bingegen von den
zu 28 Ellen , für die andere zu 30 Ellen gefunden.
anderen 30, welche, wie die erſteren , mit bölzernen Propfen derſeben waren und zu dem leßteren Sbießen,
gebraut wurden , bei einer Elevation von 1 ° und bei der lage des Schwerpuncres nach unten , nur 33 Eden
wobei der Sowerpunct oben lag , gebraucht wurden , die 3 , welche man wieder fand , alle ibre Propfeu be :
ausmachte , ſo ſcheint es immer, obwohl die 6 S důſle , welche mit einer jeden der zwei genannten Kugeln ge . foaben , zu wenig ſind, um bierauf ein vollſtändig zu .
balten batten.
ſchußweite , und den einzelnen Sdnweiten im Mittel
Da nun dieſer Unterſdied , wenn verſdriedene Kugeln
Obgleich die gebrauchten Kugeln alt , ſchlecht gegos: verläſſiges Reſultat zu gründen , ſehr glaublich , daß fen und von Roſt roadbaft waren , ſo wurde dennoch
man durch eine Verringerung der jeßt giltigen Spiel .
Das Reſultat in Bezug auf Gleicbfórmigfeit der Schuß.
raums . Toleranz für Volfugeln feinen beſonderen Zus
weiten entſchieden beſſer, wenn der Schwerpunct unten
made an der Wabrideinlidfeit des Treffens gewinnen
.
lag , ale bei dem Schießen mit gewoonliden Kugeln.
dürfte. Dieß módote um ro mebr gelten fönnen, wenn
Der Unterſchied zwiſden der Mittelſchußweite und den einzelnen Schußweiten betrug nåmlich im Mittel nur 33 Glen , påbrend derſelbe bei geróbnliden Kugeln
man ſich erinnert , daß die bei dem ebengenannten
70–80 Eden oder mehr als das Doppelte ausmachte.
I
Verſuce ( wo die Abweichungen im Mittel 33 Ellen
betrugen ) verwendeten Kugeln alt und weit ſchlechter, als diejenigen waren , welche jeßt gegoffen werden .
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : G. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi,
Dienſtag,
N 11 .
26. Sanuar 1847. 2
RO
3 010
Allgemeine
Militar - Zeitung.. Die Limes fündigt an , daß , um pieljábrigen
A o nigreich Sad ſe n.
Dresden, im Januar 1847. In Folge der , auf
Klagen und Beſd werden abzubelfen, die Regierung
Anſuden geldebener Entlaffung mit Penſion des Ges neralmajors und Brigadierg von MendelB10b und zweier Oberſten und Regimenisfommandanten , iſt der Generalmajor von Burilar , biober Commandant der
der offentligen Meinung eine große Gonceſſion machen und den Militárdienſt auf 10 Jabre beſdrånfen, dabei aber Vorfebrungen treffen wird , um nicht durch eine allzugroße 3abl von Penſionsberechtigten dem Sdaß eine zu lamere faſt aufzubůrden, indem die dienſtento laſſenen Soldaten in åbnlicher Weiſe verwandt werden ſollen , wie die nod dienſttaugliden Chelſeapenſionare.
Halbbrigade. leichter Infanterie , zum Brigadier der 2. finieninfanteriebrigade und ſind 3 Oberſtlieutenante zu Oberſten und Gommandanten des Garde Reiterre , $
gimentes , des 2. Linien - Infanterieregimentes und der Halbbrigade leichter Infanterie ernannt worden ; aud
baben , veranlaßt durch die genannten und noch meb .
Franfred.
Der Oberſt Bory de St. Vincent, Mitglied
rere Abgange , viele Aufrúdungen in allen Graben
der Afademie , iſt am 22. Dec. v. 3. in Paris , 66 Sabre
ſtattgefunden .
alt geſtorben. Er war Adjutant des Marſdal. Ney und des Marſdals Soult, wurde unter Napoleon mit mebreren wifjendaftliden Sendungen beauftragt und iſt Verfaſſer verſdiedener Søriften und Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturgeſchichte und anderer mif.
Die Avancementsverbåltniffe haben ſido úberbaupt im verfloſſenen Jabre für die ſå chriſden Offiziere ſebr günſtig geſtaltet. Denn es ſind in ſelbigem neuernannt
worden , außerdem Kriegsminiſter, 1 Generalmajor, Tenſdaftlider Werke, Reiſen 26. 3 Oberſten , 7 Oberſtlieutnante , 10 Majore ; bei der
Infanterie 9 Hauptmänner , 14 Oberlieutnanie , 14 Lieutnante ; bei der Reiterei 3 Rittmeiſter , 5 Ober. lieutnante , 9 lieutnante .
Die Militärſchule der oldenburg -hanſeatiſchen
Das Ingenieurcorp8 batte ſide nur der Aufrůdung
Brigade in Oldenburg.
eines Oberlieutnants zum Hauptmann , die Artillerie
eines Hauptmanns zum Major zu erfreuen ; die bei leßigenannter , durch Abgang erledigte Stelle eines
1.
3wed der Brigade , Militårſdule.
Der 3med der Brigade. Militárſdule iſt die milità .
Oberfeuerwerksmeiſters wurde nicht wieder bereßt. Das riſde Ausbildung von Jünglingen, welche zum Erlaß gegen aber deſſen Gebali zur Verbeſſerung der Gebalte
der offiziercorps der finie , der Infanterie , Cavalerie
der Oberzeugwärter verwendet. Großbritannien .
und Artillerie der Brigade beſtimmt ſind.
Pondon , 28. Dec. 1846. Zu den vielen Lodes,
Dieſer Zwed ſoll dadurd erreicht werden , daß die für das angegebene Berbåltniß beſtimmten Jünglinge
einestbeils durch Unterridt in den militariſchen und
fållen in der britiſden Armee während dieſes Monats Nadbúlfe in einigen allgemeinen Wiſſenſchaften , und fommt jeßt der Hintritt des Generals Granby J. Olay. Er iſt in Greter 80 Fabre alt geſtorben. In ſeiner langen militáriſden laufbabn war beſonders ausgezeichnet reine Tbeilnabme an der Eroberung von Martinique und Sr. Pucia im Jabre 1794 ; bei dem
anderntheils durđ Sinübung in den praktiſchen Trup, pendienſt ibrer Waffe angeleitet und mit den Mite
teln verſeben werden , um ſich während einer in der Regel 2%, iåhrigen Uebunge . und Unterrichtezeit das Wiffen und können eines finienoffiziers anzueignen.
auf Morne de Pierre fübrteer als Hauptmann Die" Militårſdule iſt dabei nur Unterrichts ., nidtEr, Sturm die verlorne Hoffnung." Nidot minder zeidnete er ziebungsanſtalt, wenn gleid lie , ro weit es ihre Ber . lid 1801 unter Sir Ralph Abercrombie in degypten aus, und erbielt für ſeine Dienſte von der boben Pforte
båltniſſe und Mittel geſtatten , überal auf die fernere ſtandesgemaße Erziebung und Entwicelung der ibr
den Drden des Halbmondes.
anvertrauten Jünglinge mit binzuwirfen ſuchen wird.
83
84
II. Organiſation der Militáridule.
Die Vertretung der Intereſſen der Schule, den der. diedenen Verwaltungen gegenüber , ſtebt ebenfalls dem
Für die obere leitung der Scule iſt, direct unter dem Brigadecommando , eine ,, Commiſſion für die Angelegenbeiten der Brigade . Militáridules gebildet , welde aus drei Offizieren beſtebt, die die bes
Director zu .
III. fonds der Brigade . Militáridule und deren Verwaltung .
zúgliden Gerdafte collegialiſd betreiben, indem ſoldbe
beziebungsweiſe der Competenz der Commiſſion gemåß
Der Fonds der Militáridule beſtebt , mit Ausnahme
von ibr erledigt, oder dem Brigadecommando zur Er, der bier nidi in Anrechnung gebragten Koſten für die ledigung vorgelegt werden.
Es gebdren zunådſt dabin :
der Entwurf des Studienplanes ,
Verpflegung der Oldenburgirden Militárſdůler, aus der jåbrlich dafür in der Brigadecaſſe disponiblen
die Beſtimmung der febrgegenſtände und ihrer Form ,
Summe von 5400 fl., welche nach dem folgenden
die Vorſolåge zur Auswahl der Lehrer , die Bertheilung der Unterrichtsgegenſtånde und Stun.
fann :
den unter die febrer ,
die Beurtbeilung der feiſtungen
der febrer und
Soúler ,
1. Für Verpflegung von acht Hanſeatiſden Mili. tårſchülern à 262,50 , nämlich : a. Póbnung monatlich 6,00
die nådiſte Ontſdeidung über Verſchiedenbeil der Un : ſichten des Directors der Soule und der Lebrer ,
die Beſtimmungen über den Anfang und Soluß der Unterrichtsperioden , die Peitung der Schulprüfungen ,
b. Mittagstiſch monatlich 10,00 C. Montirung
.
72,00 120,00 48100
d. Medicin und Rranfenpflege, Ars matur und Pederzeug , Gompag .
nicunfoſten und Ertraordinarien
die Prüfung der Fåbigfeiten der Sdůler zur Aufs nabme , zur Verſcßung , zur Beförderung, ſowie der Nothwendigfeit der etwaigen Entlaſſung von Gdůlern ,
die Prüfung der Wiſſenſdaftliden Reife der Porte. peefåbnrich Offizier ,
Tbeilungo perbåltniffe etatsmålig angewendet werden
22,50 262,50 = 2100 fl.
2. Honorar für den Unterricht . 3. Grieß und Unterhaltung des Fedtap, parais 11110 ſonſtige nicht vorzuſebende
3000 ft.
Ausgaben ( Inſtandhaltung von Mefins
in Bezug auf die Befábigung zum
ſtrumenten , pbyfifalifden und demi.
die Abgabe von etwa durch das Brigadecommando verlangten Gutachten in Saden deb. Militár Bil . dungsweſens überbaupt , und in Saden bóberer
geblåstern , Utenſilien der Reitbabn 2c. )
rden Apparaten , Wandfarten, Borle . 300 fl.
Zuſammen 5400 fl.
Die Koſten der angewieſenen Unterrichts . , Fecht ,
Ausbildung einzelner Offiziere.
.
Einem der Offiziere dieſer Commiſſion iſt das Umt Turn . , Tanz., Reite ic. focale , wie ihrer Móblirung , des Directors der Brignde.Militáridule übertragen, Heizung und Erleudtung werden nidt aus dem Fonds und ſtebt er demgemäß in den Beziebungen der Schule der Militårſchule, ſondern direct aus der Servicefaſſe zu den im Dienſtalter unter ihm lebenden febrern wie bezablt. Dieſe Rånme ſteben unter der Controlle der zu allen Skúlern in dem Verbåltniſſe des Vergeſepten betreffenden Verwaltungsbebörden , mit denen ſich der
als Namens der Soule zu ſeinen Unsergebenen. In Bezug auf die Sdůler Director, im Berbåltniße ſtebt dem Director nach Art. 188 ber Didenburgiſden Nießbråuder, zu benehmen bat. Militárſtrafgeſeße die Strafbefugniß : eines Bataillones commandeurs zu ; gegen die ihm unter den angegebenen
Das Material der Anſtalt , wie die Verwendung
der etatsmåßigen Fonds ftebt, nad den darüber in den
Verbåltniſſen untergebenen Pebrer nach Art. 180 I. die allgemeinen Militårverwaltungsbeitimmungen enthalte. Befugniß zu den ſ. g. i dienſtlichen Strafen. Das Vers nen Normen unter der Verfügung des Directors , in båltniß zu den etwaigen Civillebrern wird bei der Ans der Weiſe , wie die Ertraordinarien der Corps durch die Commandeure.
nabme mit ihnen contractlid vereinbart.
Die Ausgabe . und Ginnabmereds
Die Vertretung des Directors in Bebinderungsfål. nungen führt nach ſeiner Anweiſung der Rednungs , len geſchiebt durch einen eigends dazu beſtimmten Offi. fübrer des Brigadeſtabes. zier , oder, bei aud deſſen Behinderung, durch den im Kommt der Betrag einer der oben aufgefübrten an , Dienſtalter alteften militårijden febrer für die wiſſens fåße im laufe eines Rechnungsjahrs nicht ganz zur daftlichen Unterrichtszweige.
Auszahlung , lo fann der Ueberſouß nur in Folge bós
Der Director führt in den ſo bezeichneten Grenzen
berer, auf dem Dienſtwege eingebolten Genehmigung
der Disciplinargewalt das Commando und die nächſte
in ein anderes Redonungsjabr oder auf einen andern
Controle über die Anſtalt in jeder Ridrung , und an ibn geben zunädit alle dienſtlichen Meldungen der febe
Etatsſap übertragen werden.
rer wie der Sdůler und der im Intereſſe der Soule etwa fungirenden Aerzte oder anderen Beamten .
Der
IV. Stoff und Bertheilung des Unterrichts . Der auf zwei Klaſſen vertbeilte Unterricht umfaßt
Director derfügt darüber innerbalb ſeiner Competenze einestbeils die nothwendigen wiſſenſdaftliden Disci. oder bringt darüber binaus die Angelegenbeiten zum plinen , anderntbeils die fórperlichen Fertigkeiten , mit Vortrag an die Commiſſion , oder in Strafſachen be deuen ein kinienoffizier vertraut rein fol , und deren ziehungsweiſe an das Brigadecommando. Mangel ibn hinter die Standesgenoſſen anderer Ats
86
85 meen zurüdſtellen , und verbindern würde , den Anfor,
Die franzöſiſche Sprache iſt zur Zeit noch der Dol .
derungen an ſeine demnådſtigen Dienſileiſtungen zu
metſder durch die Welt , die Mutter der militäriſchen
entſprechen , die der Staat bei der gegenwårrigen Dr.
Seunſtſprade. In ihr iſt die reidite Militárliteratur
ganiſation , Ergånzungo , und Verwendungsweiſe der Deutſben Arumeen aufzuſtellen berechtige iſt. Aus den unten nåber bezeido neten Bedingungen für die Aufr nabue in die Anſtalt gebt bervor , daß die Ergånzung
geſchrieben. Ihre praktiſche Renntniß, in Sprade und Schrift, gebört daber mebr wie jede andere fremde Sprace zu dem militáriſden Handwerfözeuge, das aber , um nidhi an Brauchbarfeit zu verlieren, in ſteter
der Offiziercorps unter folden Sunglingen gerust mer. den ſoll , welde durch die vor dem Eintritt bereits
Anwendung erbalten werden muß. Die Militarſibule widmei ihr darum eine verhältniſmäßig bedeutende
entwidelte fittlide, geiſtige und fórperliche Ausbildung
Zeit , dabei diebr in praftiſder als in philologiſcher
zu der Ueberzeugung beredtigen , daß ſie , abgereben von den eigentliden Fachkenntniſſen , die allgemeine
Nidtung. Auf dem Grunde der von den Schülern mitgebrac .
Befábigung für demnăciſtige Verwendung im bdberen ten pragmatiſdien Kenntniſſe der Geſchichte , iſt es die Staatsdienſte baben , wie andererſeits diejenige geſels Aufgabe der Militáridule , daran die Entwicelung der lige Bildung , welche in der Gegenwart von den ſocia : len Streifen verlangt wird , denen der Offizier , feiner
außeren Lebensſtellung nad, angebört.
politiſchen Situationen der Staaten der Gegenwart, wie zu den Zeiten der friegswiſſenſchaftlich bedeutunge volften Ariege der leßten 100 Jahre nachzuweiſen , und
Der Unterridt in den allgemeinen Wiſſenſchaften tritt die Schüler dahin zu führen , durch richtige Wahl und darum in der Militårſdyle zurůd , und beforånko fiche Behandlung der politiſchen Literatur der Gegenwart nur auf eine Fortbildung derjenigen mitgebrachten alle gemeinen Kenntniſſe , auf deren eigentbůmlid miltråriſde
die werdende Geſchichte zu erfennen , rich in den poli . tilden Tagesfragen zu orientiren , und auf die friege .
Anwendung der Offizier in ſeinem fünftigen praftiſden riſche Löſung derſelben ſich als wiſſenſthaftliche Beob . Berufe zurückgefübrt wird. Der Unterridit in dieſen Fächern weiſt auf dieſen
acter vorzubereiten.
Der geographiſche Unterricht der Militärſdule ſchließt
Zwecf ſtets bin , unter möglidiſter Bezugnahme auf in ſich die Terrainlebre, d. b. berradter die Erde im praftiſche Beiſpiele aus dem neuen Bebufe , ſo daß Ganzen wie die fånder und Staaten im Einzelnen als aud in dieſer Beziebung die Sdule ihren beſtimmten Krieg 85d a uplak. An die Kenntniſſe der natürlichen Obarafter als militårirde Fadroule ſtrenge feſt wie der durch die Gultur modificirten Oberflådenbil, bålt.
Demgemäß iſt es die Aufgabe des Zeichnenunter
dung mit ihren Siegenfäßen , Hebergången , Sonderun , gen und Verbindungen für den Weltverfehr wie für
ridis , eine Fertigkeit zu erzielen in ſchneller, deutlicher defien Gonflicte, die Kriege , an die Kenurniſſe des
und gefälliger Daritellung des Terrains, der militaris Dolfe und Staarslebens und deren natürlichen und den Werfzeuge und Mardinen, der Objecte der eigent: fünſtliden Hilfsmittel für die energiſche Rebenørbåtig. feit in Zeiten des Krieges , im Allgemeinen , knüpft Der mathematiſche Unterricht roll die prafriſche An. die Militáridule die fpeciellere Entwicelung und Nach wendung der Willenſdaft auf das leben , und insbe , weiſung dieſer Verhältniſſe für die engere und weitere liden Kriegos, wie der Wege. und Brückenbaufunt.
ſondere auf die militariſche Technik bezwecken .
Heimatb , für die Mitte Europa's , und gebt in genaue
Daſſelbe gilt von dem Unterridre der Phyſik und
Details an einzelnen Beiſpielen , welche die Tagesges
bemie , der deßbalb zu Beiſpielen und praftiſchen
ſchichte gerade in den Vorgrund ziebt , um daran die
Demonſtrationen vorzugsweiſe militariſche Objecte wählt. Souler dieſe Bebandlungsweiſe des geographiſmen Uud die Aufnabme der deutſden Sprache, literatur Stoffs zu lebren , damit ſie in åbnlider Weiſe , nach und der fogit in den Unterrichtsplan bezweckt vorzugos Mufe und dem Bedürfniſſe ihrer Zeit, demnacht durch weiſe die Fachbildung, wenn gleich mit ibr die höhere
eignes Studium darin fortſchreiten fönnen .
allgemein bumane Entwidelung. Der eigenthůmliche Die Geſchichte der Kriegskunſt umfaßt zwar furz die Beruf des Offiziers weiſt auf eine eigentbůmlide Nicks aller militariſchen Inſtitutionen , felbſt des Alteribumo, tung in der prafriídhen Verwendung der Sprache und Sdrift , und in der Ausbeutung der literatur bin, da
allein erſt ausführlicher die Geſchichte der Heerbildung
und Taftif feit Einführung der Feuerwaffen, wobei überall der Zuſammenhang mit der politiſchen und Culturgeſchichte feſtgebalten wird. Striegsgeſchichtliche Beiſpiele aus den Kriegen und Solaaten der darafo teriſtiſden Perioden ertäutern den Grundtert. Hieran chließt ſich die Kriegsgelmidte. Dieſer Un. rerricht bat einen doppelten Zweck. Einmal roll er vielleicht in drobender Umgebung , muß für den månd , eine Orientirung in der allgemeinen Geroidle- der liden Vortrag von dem Offizier erſtrebt werden. Aebnis Kriege geben ," vom Standpunfte der Fadiſoldaten, an .
der Offizier in ſeinem Dienſte als Fúbrer und leb . rer mebr mit Perſonen und gegebenen Verhältniſſen zu thun bat , als mit Saden oder Abſtractionen. Rlare , gedrängre und beſtimmte Rede in der einfachen aber deutlichen Sprache des Soldaten oder des Polfs , ohne Vorbereitung und im Drange des Augenblico , liches für Trine idriftliche Ihårigfeit , mit iteter Ges
derutbeils aber ſou er durch fritiſobe Entwidelung der
wobnung Stoff und Form ſogleich in ſich ſelbſt zu Details einiger darafteriſtiſcher Felojůge den Sdülern finden, da, je ernſter der Moment, deſto weniger die die Anleitung bringen zum ſpåteren richtigen Selbſto nad Augenbliden gemeente Zeit Hilfsmittel , ammes
nigſten literariſde, geſtattet.
ſtudium der Kriegsgeſchichte.
Die Waffenlebre bebandelt die Grundlage der Gon ,
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.88
ſtruction , Anfertigung, Unterſudung und Aufbewab, Lederzeuge , der Kriegsfubrwerke u . l. w . , rich früßend
und dem Abdreiten , mit der bierzu gebörigen flúdoti, gen Darſtellungsweiſe, dem Krofis . Hauptrúcſidot iſt dabei die Gewóbnung an miliråriſd raide Arbeiten in
auf die vorbandenen naturwiſſenſchaftlidhen Stenminiſſe
gegebener Zeit und rheilweiſe unter ungünſtigen Ver.
und andeutend die geſchidilidie Entwidelung jeder der jest gebråuchlichen Waffenarten . Die Befeſtigungelebre cließi fich daran , wie an
båltniſſen , wie die Heranbildung eines militåriſdh ridos rigen Blics und ſoarfer Beurtheilung und Speidung der für Truppenbewegung wie für Gefecte allein in
.
rung der Waffen , der Munition , der Feldgeråtbe, des
die Geſchichte der Kriegofunſt, da leßiere die geldidate
Betradt fommenden natürlidhen und fünſtliden Ter,
liche Entwicklung der Kriegebaufunſt und des Kampfes um Befestigungen enthåll. Der Unterricht in der Ber feſtigungelebre berdrånft id darum auf die algemeis
rainbildungen .
nen Grundlage aller Befeſtigungen , ibre Bebandlung
tenen , und bat die beſondere Aufgabe , die Schüler in
bei Ungriff und Vertheidigung , und gebe nur in ein praftiſdes und tedniſches Detail bei den Feldverſdan,
diejer Rüdſidhi zu fünftigen Pebrern für die Truppen vorzubereiten .
Der Unterricht im Turnen und Fedoren fnüpft ſich an den von den Sdůlern in der Truppe bereits erbal .
jungen und der Webibarmadung kleinerer Terrainab ,
Der Reitunterricht beſchränft fic auf die Ausbils
îdoritie , wie bei der febre von der notboürftigen Wies
dung der Campagnereiterei , ſo weit ſie von jedem Ofe fizier verlangt wird. Die weitere Ausbildung zum febrer wie zum Anreiten von Remonten bleibt der In . ſtruction in den zu Pferde dienenden ſpeciellen Waffen
derberſtellung zerſtörter Wege und Brüden . Rüdfidolid der Feſtungsbaukunſt und des Feſtungsfrieges beſdrånft ſich der Vortrag auf eine Orientirung in den vorban. denen Feſtungen und ibren Streitmitteln , ſowie in dem
Formellen des gegenwårtigen Feſtungsfrieges, damit auf folde Weiſe der finienoffizier leidt die Art der Mitwirfung ſeiner Waffe erfenne. Der taftiſde Unterricht beginnt in der Unterflaſie,
måbrend der Dauer der praktiſden Dien izeit überlaſſen. Der Tanzunterricht bezwecft neben der Fertigkeit im Langen nach den zeitigen allgemeinen Anſprüden eine
freiere und grazioſere Körperentwickelung für den G -es rellid aftefreis , wie das Turnen für die praktijde
geſtüzt auf die von den Sdůlern durdgemachte praf. tiſde Dienſtzeit, mit der Betradtung der Eigentbům .
Ibåtigfeit draußen. Dieſen allgemeinen Grundlagen über die Wirkungs ,
lidfeit der verſchiedenen Truppengattungen und ibrer Beſtimmung , ſo wie dem Mechanismus des Druppen ,
freis der einzelnen Disciplinen gemåß iſt der Unterridor in den beiden Klaſſen der Militårſchule ungefábr
gebrauchs und des Sicherbeitsdienſtes.
wie folgt vertbeilt :
bei Gelegenbeit der Bergleidung mit dem Fremden wird das allgemeine Gelen entwickelt. In der Oberflaſſe reibt lid an dieſen formellen der
intellectuelle Theil der Tafrif unter Andeutung ibres Berbåltniſſes zur Strategie. Ueberall wird die lebre an fritiſch beleucreten Beiſpiele einzelner Gefechte nach. tåriſden Unterridte gebórt noch die Unterweiſung in dem Militárgeſchäftsſtyl, den Dienſtinſtructionen , den Militårſtrafgelegen , den Gefeßen und dem Verfabren über die Militárverwaltung, das Rechnungsweſen , die
Recrutirung , Entlaſſung , Verſorgung, Beförderung, Verpflegung in den Garniſonen , auf den Mårſden , in den lågern 26. , ſo weit ein Subalternoffizier damit befannt ſein muß. Aus dem Geſchäftsfreiſe eines fol.
B. D berkiaire
wöchentlich pöchentlich Militäriſches Zeichnen 2 St. Militäriſches Zeichnen 2 Woffentebre . Befeſtigungslehre Elementartaktik
Jattie
2
2
Geſchichte der Kriegskunſt 2 Militär - Geſchäftsſtyl Dienſtinſtruction, Kennt: 2
Kriegsgeſchichte .
niß d. Milit.- Geſ. 2c. Militäriſches Hufnehinen
niß 8. Milit.- Gel. 20.) Militäriſches Uufnehmen
Militär: Geſchäfteſty!
Dienſtinſtruction , Kennt:
(NB . Dafür in den ſchlecha
(NB. Dafür in den ſchlech :
ten Wintermonaten der
Sanzunterridt) Militär - Geographie und
ten Wintermonaten der
.
Jerrainlebre .
Frohren und Turnin .
11
gewieſen. Zu dem , beide Klaſſen durdlaufenden , rein milis
1. Militáriſche Unterrichtszweige. A , linsertiaire.
NNN
Das Grercir.
reglement aller drei Waffen bilder bier den Faden, und
.
Reiten
Tanzunterricht)
4 2 2 2
1
Militär : Geographie und Terrainlehri . .
Feopten und Turnen
2 2
Reiten
Macht zuſ. wöchentlich 20 St.
Madot zuſ. möchentlich 20 St.
den und aus den beimiſden Berbåltniſſen werden die
prafriſchen Beiſpiele und Aufgaben gemåblt , an denen einestheils die eigenen reglementariſden Beſtimmungen und das perfommen entwidelt , anderntbeils aber aud die überau geltenden allgemeinen Grundſåße nadge. wieſen werden .
2. Allgemeine Unterridiezweige. wöchentlich Ungewendere und höhere 2 St.
Mathematik ,
Die Anweiſung zum militårifen Aufnebmen iſt an die paſſende Jabreszeit im Herbſt und Fråling gebun .
Phyſik und Chemie
Die Sdüler lernen dabei die Aufnabme von Baulidfeiten und Zerrainabídnitten mit Stetten und
Franzöſiſche Sproche. Tanzen ( 1. oben )
den .
Ståben , Meßtiſd und Winkelinftrumenten einerſeits , owie andererſeits die Aufnabme nad dem Augenmaß
B, Dbortiaire.
A. Unterflalle,
.
.
Neuere sedichte: .
2 2 2 4
11
wöchentlich narwendete und böbere
Mathematik . . Phyſik und Obernie
2 St. 2
Deutider Styl und Logit 2 2 Literaturgeſchichte
Franzöſische Sprache .
1
4
Tangen ( f. oben )
Macht zuſ. wöchentlich 12 SI.
Macht zuſ. wöchentlich 12 St.
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruckt.
Donnerſtag , 28. Januar 1847.00
N 12 . 70
chvend na
und l no Boto
19081390 10dani
Allgemeine
Militar ·- Zeitung.
Die Militärſchule der oldenburg-hanſeatiſchen Stúden zurückgeblieben waren, ihnen ausnahmsweiſe geſtattet, rich im Laufe der 5 Dienſmonate zu einem Brigade in Oldenburg. ( Fortretung. )
Gramen in den ſchwachen Disciplinen zu melden. Fåur dieß genügend aus , ſo werden ſie nadträglid als wife
V. Gintbeilung und Verwendung der Schulzeit. fenídaftlich reif zum Portepeefáburid bezeichnet , und Die feſtgeſeßte Zeit , in der ein Militårſchüler rid können auch , außer der Zulaſſung in die Oberflaſſe, die Befåbigung zum Offizier erwerben muß , beträgt in
der Regel zwei und ein balbes Jahr , von denen 14 Monate auf die eigentliche Unterrichts oder Schulzeit fommen , und die übrigen 16 auf die Uebungszeit,
Die erſten auf den Eintritt folgenden 5 Monate ſind der praftiſden Ausbildung als Gemeiner in Reibe und Glied gewidmet. Ihnen folgen 9 Monate , vom
1. October bis zum 30. April des folgenden Jahres, wo der Volontair die Unterflaſje der Militárſdule be, ſucht, und , neben Fortbildung im allgemeinen Wiſſen für den ſpeciellen militáriſden zwed , in die Elemente der Militårwiſſenſchaften eingefübrt wird. Am Ende
wenn fie von ihren Vorgeſepten dazu vorgeſdlagen werden , noch zum Portepeefábnrich avanciren. Bleiben sie jedod zum zweitenmale in der Unter. flaffe , ſo fónnen ſie bis zum erlangten Zeugniffe der
Wiſſenſchaftlichen Reife zum Portepeefåbnrich nidt ber fördert werden.
Nad Beendigung der zweiten praftiſden Einúbungs. periode , alſo Ende Sepremberg ihres zweiten , bezie. bungsweiſe dritten Dienſtjabres , werden die Portepec, fåbnrichs, mit einem Fübrungszeugniſſe ihrer Truppe verleben , wieder in die Scule commandirt, und freten mit dem 1. October in die Oberflaſie, wo ſie die An .
dieſer erſten Unterridtsperiode tritt die Gommiſſion fürleitung zur Erwerbung der von ihnen verlangten fer, die Angelegenbeiten der Militårſchule mit den Pebrern neren allgemeinen und militåriſch wiſſenſdaftlichen
zuſammen, und beurtheilt mit ibnen gemeinſchaftlich die Kenntniſſe bekommen . Mit dem Ablaufe dieſer zweiten Fortſdritte der Schüler. Findet es ſich , daß dieſe in 7monatlichen Unterrichtsperiode müſſen die Portepee. allen Unterrichtezweigen genügen , und iſt die Fübrung fåbnrichs die Reife zur Beförderung als Offizier in gut geweſen , ſo ſpricht die Commiſſion das Zeugniß der Rückſicht auf das Wiſſen erlangt haben, und nur wiſſenſchaftlichen Reife zum Portepeefåbnrich aus , unter ausnahmsweiſe mird, åbnlich wie bei der Unterflaſſe, Claſſificirung der gleichzeitig Beurtheilten nach der Túdo bier einzelnen Zurückgebliebenen ein zweites Durchlaufen tigkeit, in Folge deſſen die als reif erflårten mit dem dieſer lebren Unterrichtszeit geſtatter. Beginn der nåchſten Sdulzeit in die Oberflafe , zunådſt Nach dem jedesmaligen Schluſſe der Schulzeit wird aber wieder zum Dienſt bei ihrer Truppe eintreten , und
den Sdůlern das Urtheil der Soule auf der Parade,
bei gehöriger Befähigung in den Dienſt eines Unteroffiziers
im Beiſein des Brigadecommandeurs und des ganzen
eingeführt werden.
Offiziercorps, eröffnet.
Sobald ſie im Laufe der 5 Monate
denſelben nach dem Urtheile ihrer Vorgelegten in der
Truppe genügend erlernt haben , werden ſie von den , ſelben zu Portepeefábrids vorgeſchlagen und
Nujabrlid ,
Ende April ,
findet ein offentliches .
Schuleramen beider Klaſſen ſtatt, und gleidjettig treten die febrer mit der Commiſſion zuſammen zur Verſtån ,
über die öffentlich zu ertheilenden Schulzeugniſſe. Brigadecommandeur unter Mitberúcſidrigung der von digung Unmittelbar bierauf muſſen die aus der Oberflaje
der Soule aufgeſtellten Reibefolge , nach den bierüber
beſtebenden weiteren Vorſchriften , dazu ernannt, und berſeben dann bis zum Biedereintriit in die Schule
zu entlaſſenden Portepeefåbnrids die Prüfung der wiſſenſchaftlichen Reife zum Offizier beſteben , treten
regelmäßig alle Dienste eines Unteroffiziere ibrer Waffe. Die von der Schule als nidis in allen Fichern ger
jedoch alsdann wieder zum Dienſte bei der Truppe ein , wo ſie , nåchſt dem finiendienſte der Unteroffiziere, nach und nach rid auch in den Dienſt der bøberen Unterofs
núgend fortgeſchritten Bezeichneten werden , nach Bes
finden der Ümſtånde, entweder zur Entlaſſung aus dem
fiziers dargen und der Lieutenante als Zugs, Porten ,
Dienſte eingemeldet , oder zu einem zweiten Beſude de
und Patrouillenführer und åbnlicher Berbåltniſſe einůben
Unterflaſſe deſignirt , oder falls ſie nur in wenigen
müſſen .
91
92
VI. Die febrer. måbrend zehn auf einander folgenden Jahren al& Offio Die febrer (teben in Bezug auf das Formelle ibrer gier treu und redlid zu dienen , und dadurd mindeſtens für die Anſtalt übernommenen Verpflichtungen und die einen Theil deffen wieder abzutragen , was aus Staats.
Spuldisciplin in den oben bezeichneten Grenzen unter dem Direcior ; in Bezug auf das Materielle des Uno terrichis in Stoff und Form unter der Verfügung und
mitteln zur Erreidung ibrer ſtandesgemäßen Ausbildung verwendet wurde.
Bei der Ernennung zum Portepeefábnríd erbalten die Militårſdüler eine vom Brigadecommandeur unter . zeichnete proviſoriſche Beſtallung, fónnen jedoch auch rectors als ihres Organg bedient. nadber , wenn ſie ſich als ungeeignet zum Offizier ers Zu den Schülern als ſolche Reben ſie in dem Vers weiſen , auf den Antrag des Brigadecommando's noch baltniffe der Vorgeſepten zu ihren Untergebenen , und jederzeit, vorbebåltlich ihrer landesgereblidhen Webr, umgefehrt. pflicht, wieder entlaſſen werden. Die Annahme und Verwendung der febrer für den Durch das Zeugniß der Reife nach abgemachter leitung der Commiſſion für die Angelegenbeiten der Militåríchule , welche ſich in dieſer Beziebung des Dio
wiſſenſchaftlichen Unterriot , wie für die fórperlichen
Ausbildungszeit erlangen die Portepeefåbnrichs die an
Fertigfeiten gerdiebt in Folge ſpecieller Autoriſation von Seiten des Brigadecommando's , duro die Gomé miffion nad vorbergegangener Prüfung durch dieſelbe.
ſprüche, in Semåßbeit des Grades ihrer Brauchbarfeit und nach dem zeitigen Bedürfniß zum Erlaß der Offic ziercorps durd landesberrliche Eruennung zum fieute .
Die Function als militariſcher Pebrer tritt dadurdo in
nant verwendet zu werden.
das Berbältnis einer militárifben Dienſtfunction .
Die Berwendung der Pebrer geichiebt entweder für
Wenngleich auf ſolche Weiſe der Abgang in den Offi. giercorps in der Regel aus den reifen Portepeefåbnrids
ſpecielle Unterrichtszweige , oder je nad getroffener Bere
erreßt wird, ſo baben es ſich doch die Hoben Regierungen
einbarung für verſchiedene und wechſelnde Zweige, und fann , nad erfolgter Genehmigung des Brigadecomman, do's , von der Commiſſion jederzeit aufgehoben werden , Diejenigen Pebrer , welche ihren Unterricht nur neben
vorbebalten , in beſonderen geeigneten Fåden durch andere genügend beråbigte Perſonen , und namentlid aus der Reibe der Unteroffiziere, vorkommende fúden auszufüllen . Durch die Geieße , Reglements und herfommen, unter welche die Militárſdůler bei ihrer Annabme als
ihren ſonſtigen Dienſtverridtungen ertbeilen , erbalten dafür ein Honorar, weldes , wenn nicht ein anderes vereinbart wurde , in der Regel für jede Stunde 1 fl.
zu demDirector, den Pebrern und den der Sdale sorge. fepten Bebórden einerſeits, wie zu den Vorgeferten der
betrågt, und monatlid zablbar ift. Fallen durch irgend welche Beranlaſſung, die Unterridytoſtunden langer als
Truppenabtheilungen , denen ſie zeitweilig oder dauernd überwieſen werden , andererſeits begründet. Zu allen
14 Tage aus , fo fått das betreffende Honorar eben falls weg , und verbleibt der Raſe. Die Pehrer ſind verpflichtet, den einmal übernomme.
übrigen Militårperſonen bóberen Dienſtranges oder
wenn darüber nicht ſpeciell etwas anderes vereinbart iſt.
nen Unterridt für den laufenden Sdulcurſus durchzu . führen.
Dienſtlide, durch Krankheit oder ſonſt entſtehende
Soldaten treten , iſt ibr Verbåltniß als Untergebene
Dienſtalters ſteben ſie in dem Verbåltniß der Ú nteren zu den Oberen.
Die zufünftige Beſtimmung, zu der die Militärſdůler berangebildet werden , madres ihnen zur beſonderen Pflidi, ftch durch ſtrenge Sittlichfeit, milioåriſden Ge .
Verbinderung zu Ertheilung einzelner Unterrichtsſtunden
borſam , Fleiß , Ordnung und Anſtand vor der Menge
baben die Lebrer möglich it raid dem Director zur Ano
bervorzutbun , und ſich zu der bevorzugten dienſtlichen wie
zeige zu bringen. Einzelne Umſeßungen der Unterrichtso
geſellſchaftlichen Stellung eines Offiziers in jeder Rüd.
ſtunden fönnen nur vom Director angeordnet werden.
ſicht zu befäbigen.
VII. Die s důler. a . Allgemeine Berbåltniſſe derſelben.
Die Shüler der Brigademiliárídule baben bei ibrem Eintritt den Fahneneid zu leiſten , und werden auf die Militárgeſebe ibres Staates verpflichtet. Nach der von Seiten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von
( Schluß folgt.)
Zwei franzöſiſche Militarſchulen *) Die Inſtitutionen tragen faſt immer den Ausdrud der Leidenſchaften , die ihnen das Daſein robenfte. Wenn
Didenburg mit den Hoben Regierungen der freien Hanſe.
man die Soópfungen und nachfolgenden Umgeſtaltung gen der Militårorganiſationen ſtudirt, ſo erfennt man
ſtådie abgeſchloſſenen Uebereinfunft ſtehen jedoch auch die
oft den Eigenſinn , die Mode , das blinde Intereſſe
Hanſeatiſchen Militårſdůler für die Dauer ihres Aufents
eines Momentes. Nebmen wir z. B. eine der für die Armee wichtig, ſten Angelegenbeiten , die Erziebung der Jugend.
balts im Großberzogtbume Oldenburg zum Zwede der
Ausbildung zu Offizieren mit einigen Ausnahmen unter den bezügliden Oldenburgiſden Gefeßen *), auf welche ſie zu dem Gude bei ihrer Uufnabme in Oldenburg ver , pflichtet werden. Durch die Aufnahme in die Militår. roule perpflichten ſie ſich , ibrem beimathliden Staate nach erlangter Reife zum Offizier auf Verlangen node
Das Edict vom 22. Januar 1751, welches die École militaire errichtete , wurde in dem Boudoir der Geliebten des Königs redigirt. Madame Pompadour wirfte bei Pudwig XV. die Unterſchrift aus , der den Bitten der Marquiſe nadgebend , eine Sdule für die Armee ſouf. Marmonter und die Encyclo
*) S. Bekanntmachung des Großherzoalich Oldenburgiſchen Mili: tär: Obergerichts vom 16. Mai 1813.
*) Dim Journal La Presse vom 11. Dec. 1846 entnommen.
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pådiften febren uns , daß die Saftitution der Menſch . und einige derſelben trugen auf der Bruſt die Decora.
lidfeit und den edlen Geſinnungen der Madame Pom. padour ibr Daſein verbanft. i
tion der Novizenritter des beiligen fazarus.
Die donc Marquiſe
Die Reorlution placirte die Ecole de Mars auf die
fagre , wenn man den Philosophen Glauben denken
Ebene der Sandgruben , die Gleven wurden auf Koſten
darf ,, dem galanten Könige : Sire, dieß wird die Wiege der Republik gekleidet, bewaffnet , ernährt und unterbat. des Rubmes jein , neben dem Invalidenbauſe , das der ten , ſie lernten den Krieg und waren auf Brüderlid . feit , die MåBigfeit , die guten Sitten , die Vaterlands . Nádbalt und das Grab deſſelben iſt. Marmontel feierte dieſen Gegenſtand durch ein liebe und den Königsbaß angewieſen. Und es liegt faum ein balbes Jabrhundert zwiſden Gedidor und die Geliebte des Königs belohnte den His Programmen . beiden itoriograpben dafür . Die Sdule ludwig's XV. ſtand unter dem Patro. alles war in dieſer Schule föniglich , Alles galant. Um zugelaſſen zu werden , mußte man måbrend vier nate des franzöſiſchen Adele , die der Revolution mar Generationen den Beweis für den Adel des Vaters berbeiſ daffen . Die Einnabme der Spule war eine
Aluflage auf die Spielfarten ; jede Parte jablte zom Unterbalte der abeligen , vom König adoptirien Kinder einen heller. 1757 aber , als lid das Bretan . und das lands
unter die unmittelbare Aufſicht des Comités für das
offentliche Wobt geſtellt. Faſt Jeder fennt mehr oder weniger die Geſchidte der Ecole militaire , aber man weiß wenig davon , was die Ecole de Mars war.
Wenn die Marquiſe von Pompadour die Smule
fnechtſpiel ungenügend erwies ,, bewilligte ein Gon. Pudwig's XV. erbadte, ſo projectitre Garnot die École Am 1. Juni 1794 durch den Nationalconvent
reilbefebt vom 16. October der École militaire dea Ero
de Mars.
trag einer Porterie.
auf den Vorſchlag Barer és gegründet, bätte die École
Kaum waren dreißig Jabre vergangen und Ades: de Mars nicht den Zwed , Offiziere zu unterrichten, foni Spielfarten , Potterie , Soule , Hiſtoriograpb und tó. dern ſie ſollte Mannſoaften für die Infanterie, Gava. Dieß war niglide Maitreſſe waren verſchwunden . offenbar ein Sdaden , denn es fand ſich darin viel gü.
lerie und Artillerie bilden , die Militeradminiſtration und die Feldfortification bildeten Gegenſtände des Un .
ter stein für den Krieg
terridots .
man tebrte ſelbſt das Mes
nuet , das die Marquiſe von Pompadour leidendaft
Gie . Eleven lebten unter dem Zelte. Die auf den
welches die Ecole militaire neu organiſirte." Jeßt vero
Ebenen der Sandgruben und dem Boulogner Golf et. ridrerer Zelte entbielten ungefähr 4000 Kinder von 13 bis 17 Sabren , Gine Paliſadenenceinte umgab das
langte man nicht mebr vier adelige Vorfabren von
lager , das ſeine eigenen Hospitaler und Etabliſſements
Seite des Vaters , ganz entgegengeſeßt den Wünſchen der Marquiſe. » 1. Seder Diſtrict der Republic fender ſechs Artikel
waren , wie der Waffenfal oder das Arſenal,
lid liebte .
um 12. Prairial deg. Sabres XI erfdien ein Decret,
baite. Die an die Porte Chaillot angrenzenden Siålle von
Fidtenbolt conſtruirt, alles Uebrige war von feinwand.
junge Bürger unter dem Namen der Eléves de Mars, Man bemerfte im lager auch eine große Barade vou im Alter von 16 bis 17 '/ Fabren nach Paris , Damit Planfen, die als Gerichts ., Studienfal und als Trio Iris Tie bier mittelſt einer revolutionåren Erziebung die
bunal diente , an einem Ende derſelben erhob ſido eine
Kenntniſſe und Sitten eines republikanijden Soldaten coloffale Statue der Freiheit, an deren Fuße Robes. erlangen . Die Nationalagenten der Diſtricte werden pierre , Pebas und Peyrard den begeiſterten Eleven obne Verzug die Wabl von recho Eleven unter den Rindern der Sansculottes pornebmen. "
oft Reden bielten.
Der Brigadegeneral labretéde commandirte die
Sduíc. Pabretéde, labretëdhe, ein alter Cavalerieoffizier war fudwig XV. batte in ſeiner Ordonnan; vom 22. Ja ., Sbuie. nuar 1751 geſagt: ,, Die Eleven werden aus den Wais bei Jemappes von 42 Såbelbieben verwundet , Beuti fen der Offiziere , die in Folge von im Kriege erbalte , nonville verdanfte ibm das Leben . nen Wunden verſtorben oder die im Dienſte eines natúr. liden Lodes geſtorben oder die mit Penſion verabſchies det ſind, ausgemåbit. Es werden auch die Kinder von wenig wohlhabenden Eltern guter Familie und die , deren Großeltern die Waffen unter den Truppen Sr. Majeſtát
getragen baben , zugelaſſen, vorausgelegt, daß die Kinder vier adlige Vorfabren von Vatersſeite baben ."
Ein Offizier , der ſich in den lebten Rriegen eine hobe Achtung erworben , wurde zum Chef der Cavalerie ero nannt , nåmlid Fiſcher. Ein Bolfovertreter praſidirte als Director des fagers Allem. Der berühmte Maler Davið übte einen großen Einfluß aus , er beſtimmte die Uniform. Der Anzug beſtand aus einem polniſcher
Roche, demjenigen åbnlich, den die beutigen Faiseurs
Die Revolution fam und ſagte : ,, Die Hälfte der
erfunden zu haben glauben. Dieſer Rock balte ſtart der
Eleven wird aus den wenig begürerten Bürgern des fladen Landes , die andere Hälfte aus den Stådten ge. nommen und vorzugsweiſe aus den Kindern der in den
Epaulete zwei lederne Sdwalbenneſter , eine Verzierung, deren fide die Tambours ſpåter beinddigten. Bruitſtud des Roces war mit geſtidten Rnopflöchern
Soladoren verwundeten und der in den Armeen der Republik dienenden Freiwilligen ausgemåbit. "
perziert , was neuerdings die Offiziere der Chasseurs d'Afrique und der Spahis nadgeabmt baben. Das Gi . ter wurde, in Shawlform getragen , eine Mode , die von der École de Mars in's bürgerliche Peben überger
Ludwig XV. ſtarionirte die École militaire in ein pråchtiges Gebäude, das mit dem Hotel der Invaliden rivaliſirte , die Eleven wurden wie Edelleute bebandelt gangen iſt. Ein rothe langes Wollentud à la Colin
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getragen , reichte bis zum Gürtel , die Mariniers baben davon die Art , ibr Halstuch zu tragen , geerbt. Die Pantalong waren am innern Scenfel mit leder bereßt, unſere Cavalerie bat not beute dieß beflagenswertbe Syſtem . Eine Towarzleinerne Samaſthe bedecte den untern Theil des Beines , die leichte Infanterie des Raiſerreide nabm fpåter dieſe Halbgamaſobe an. Man
tens nach der Seite der Manege zu. Die Hälfte der Gdule drie : Vive la montagne ! die andere Hälfte : Vive la Convention ! Die Berſammlung decretirte dreimal des Tages, daß die Armee des Mars ſido um das Vaterland verdient
fiebt, die Ideen des Malers David über den militari. iden Anzug ſind , ſo ſchlecht ſie aud) ſein mögen , nicht
pfindlichen Stellen der Kinder berührt batte ; die Mün . dungen der Kanonen veränderten ihre Richtung und
verloren gegangen .
die Offenſive der Batterien wurde nach und nach eine
Wir verdanten indeß der École de Mars mebrere Verbeſſerungen im Anzuge : die Heere à la Titus , den
Defenſive.
Czafot ſtatt des Hutes , die Pantalons, die Halbgama, (den, den Dolchſábel, den Parroniaſdengürtel, die les
die politiſde Geſchichte hat ſeinen Namen nicht aufbee
gemacht babe. Soon ſprad fich die romanfende Meir nung zu Gunſten der Verſammlung aus , die die em.
Uber ein großer Mann ſaß in der Verſammlung, wabrt ; derſelbe ſandte eilig Emiſåre nach dem Palais
dernen Corniſter in Felleiſenſorm . Man verdankt dieſer royal.' Die Obevet , die Défour jener Zeit wurden Inſtitution auch die ófonomiſden Defen , den gegenſeis tigen Unterricht , die Kranfenſtuben .
in Requiſition geſeft ; man fab vom Palais royal fleine Wagen , mit Kuchen , Braten , delicaten Speiſen und
Auf dem ſchwarzen Degengebenf , das das römiſche
ſoonen Weinen beladen , nach den Luilerien eilen. Die Vertbeilung war bald bewirft , die Kanonen dien.
Schwert trug , batte David das revolutionårſte Zeichen , das man je geſehen , abgebildet. Dieß beſtand in einem
ten zur Tafel und der Obampagner befeudotete das Pul.
entblößten Degen , der eine Reibe Degen beberrichte,
ver. Nach dem Trinken decretirten die Kinder bei guter
und den , der ſich über die anderen erhob, abwährte.
Paune, daß der Convent rich um die École de Mars
Der Degen des Artilleriecapitain Bonaparte wußte ſpåter der Ordonnanz des Miniſter Servan zu troben. Bei Tagesanbruch verfündete ein 36 Pfor. die Reo veille. Ein zweiter Kanonenduß war das Signal zum
ſebr verdient gemacht habe. David , der Römer , batte unzweifelbaft in der Geo chidte der Kaiſer geleſen , daß man damals dem Scherze,
IT
der bewirft , daß der Magen des Soldaten die Krone zuerfennt , den Namen Donativum beilegte.
.
Gebet. - Die 4000 Kinder ſangen die Hymne: Père de l'Univers , suprême intelligence nad der Muſik von Me. bul.. Mebreremale in der Woche wohnten Robes , pierre und David der Reveille bei und fangen das
Warum batte Robespierre nicht zuerſt den Gei danfen , nach den Reſtaurationen des Palais royal zu ſenden ? Die woblgefütterten Eleven ergaben fide den
Gebet .
Repräſentanten und blugen Henriot.
Die Schule bildete vier Diviſionen : Artillerie , Ca.
.
Borras erbielt am nådſten Tage den Befehl über
valerie Fúſiliere und Piquiers. Jede Diviſion ward in Decurien , Senturien und Millerien getheilt. Der
die Sdule ,
Corporal bieß Decurion und commandirte ein Zelt,
die Eleven wurder wieder Montagnards. Tallien er.
der Capitain ward Centurion genannt und befehligte
flåre in ſeinem Rapport vom 11. Tbermidor , daß die jungen Eleven eine Urmee bildeten , die den eben gee
zebn Zelte ; der Millerion oder Obef einer Goborre batte 10 Capitaine unter ſeinen Befehlen. Dieſe deca . dijde Formation erinnert an den bomeridyen Pbalanr.
Jeder Eleve war der Tour nad wåbrend einer Des cade Decurion ; alte Soldaten der Republik Tebrien den Centurionen den Krieg , die dieſen Unterricht in
1
Die Wirkung des Banfets war von furzer Dauer,
ſtürzten Zyrannen dienen molte. " Bald darauf verfündete ein Decret vom 23. October 1794 die Auflöſung der Sdule. Die älteſten Eleven
treten in die Armee , die anderen nahmen an der erſten folgenden Requiſition beil.
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Dieſe Inſtitution batte nur eine Dauer von fünf die Zelte übertrugen. Eine zabireiche und gut eingeübte Muſif unterhielt Monaten , die Zabl der Zöglinge überſtieg niemals im lager den Enthuſiasmus und den Geſchmad für die 4000 , obgleich das Organiſationsdecret feche Kinder Rünſte.
Zbiers erzåblt in ſeiner Gedichte der Revolution, daß der Brigadegeneral Bürger labretède, der Obef der Schule , ſich den Jacobinern zuneigte. Am 9. Tbers midor ſtritten ſich die Partheien um den Beiſtand die, ſer Kinder.
aus jedem Diſtrict gefordert barte. Uus dieſer Pflonzſchule gingen einige berühmte Männer hervor : der Maler Langlois , der Urtilleriegeneral Berge , der General
Bemarrois , der General Mantés , Viecekönig von Calabrien, der Doctor Fouquier und einige andere. Eines Tages ſtörre Napoleon durch das Geräuſch reiner Jam : bours die ſtille Arbeit des Eleven ; die Reſtauration ließ uns wegen
Der Convent ſandte Barras , lagt Thiers , auf
der Jubileen und beiligen Miſſionen unſere Bücher verlaſſen , wir
die Ebene der Sandgruben , er eilte zu Pferde dabin und führte die Eleven bis an die Thüren des Convents. Ein Hiſtorifer fübrt an , daß Benta bole und Bris
trugen die Wadskerzen , wie unſere älteren Brüder die Gewebre ge: tragen , wie unſere Väter das Gebet mit Robespierre gelungen ,
vard es waren , die die Scule berbeibolten. Wie dem aud rei , die jungen Eleven kamen nad den Tuilerien und placirten ibre Kanonen auf der Teraſſe des Gar.
wie unſere Voreltern mit der Marquiſe von Pompadour graciös gelächelt batten . Und wann wird man an Frankreich , das Männer von reellein Werthe ſo nöibig gebraucht, denken , wann wird bei uns die Heilige Jugend ein Gegenſtand der Uchtung ſein ?
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. le& ke in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedruckt,
Samſtag , 30 Sanuar 1847.8,
N 13.
ht
បង
Allgemeine
Militar · Zeitung.
ſumme von 300 Thlr. Gold bei der Infanterie, oder Die Militårſchule der oldenburg -hanſeatiſchen 500 Zhlr. Gold , wenn er bei Brigade in Oldenburg.
der Savalerie oder Ar. tillerie avancirt , ſider ausgelegt haben , obne daß er
( S dhl u k .)
deßhalb ſpåter bierfür auf irgend eine Art in Anſpruch
b. Aufnabme der Militáridůler. Die Anmeldung der jungen Leute zur Aufnahme als Militárſdůler erfolgt in der Regel Toon por ibrem Eintritt in den Militardienſt durch fie ſelbſt , ibre Gl .
genommen werden könne .
tern oder ſonſtigen geſebliden Bertreter im Januar oder
Die Commiſſion hat über die Zulånglichfeit dieſer Beideinigungen innerbalb 8 Tagen an das Brigade . commando zu berichten , das darauf gegen den 1. April
Bon bier gelangt die Anmeldung auf dem Dienſtwege
verfügt , welche von den gleichzeitig angemeldeten in des Erſabbedürfniſſes , ſowie der desfåligen Verfüguno gen der Hoben Regierungen , zum perſönlichen Erldeinen
an das Brigadecommando , peldjes dieſelbe mit ſeinen etwaigen nåberen Inſtructioen über Bedürfniß u. 1. m.
vor der Commiſſion zur Unterſudung und Prüfung gegen die Mitte April vorgeladen werden ſollen .
in der erſten Hålfte des Mårzmonats der Commiſſion für die Angelegenheiten der Militårſchule zufertigt, mit
1. Unter Hinzuziebung der betreffenden Militárårzte
Februar jeden Jahres beidem Commandeur degjenigen Berückſidtigung von deren geſammten Berhåltniſſen und Iruppentheils , wo ſie angenommen zu werden wünſchen .
der Aufgabe der Prüfung und Begutachtung .
Der erſten Anmeldung můffen folgende Nachweis
Es erſtrecfen fide dieſelben :
auf die außere Erdeinung, die Körperbeſdaffenbeit und den Geſundbeite zuſtand , wobei erforderlid , daß
17te lebensjahr vollendet und das 21ſte nod nidt
der Aspirant in jeder dieſer Beziebungen von der Na . tur günſtig ausgeſtattet iſt , unter Berücfidtigung feines Lebensalters auen Anforderungen an einen Webrpflid tigen in erbobtem Maße entſprede, und namentlich
angetreten bat.
von gelenfem Körper , ſtarfer Bruſt , darfen Augen
ſungen anliegen : 1. Ein Geburtsſchein , aus weldem bervorgeht, daß
der Angemeldete am 1. Mai des laufenden Sabrs das 2. Eine Beſcheinigung des bisherigen Hausarztes über den bisherigen Geſundheitszuſtand , welder der
Art ſein muß , wie mit Wabrſcheinlichkeit darauf zu rechnen , daß bei eintretender Körperreife der Angemel, dete einen vorzugsweiſe geſunden und fråftigen Körper, bau und foarfe Sinne babe. 3. Ein Zeugniß der bieber beſuchten Schule , oder wo dieß nicht ſtattgefunden , der Privatlebrer , über Gittlid Feit, Fleiß , Anlagen und die Renntniſſe und Fertigkeiten in den verſchiedenen bisherigen (einzeln auf
zuführenden ) Unterrichtszweigen, dem ein Urtheilůber die geſellige Bildung und die Manieren binzuzufügen iſt. Hat der Angemeldete vielleider (don früber die Schule perlaffen , und einen Berufszweig ermåblt , ſo iſt bier. über ein beſonderes púbrungojeugniß erforderlich. 4. Ein amtlid beldeinigtes Document , woraus ber.
vorgeht , daß die Pfleger des Angemeldeten demſelben
eine genügende Summe für ſeine anſtåndige Unterbal . tung als Volontair und beziehungsweiſe Portepeefábn . rid, ſowie eine bei ſeiner Ernennung zu leßterer barge
baar ad depositum ju zablende Offizier • Equpirunge.
und gutem Sprachorgan fei.. 2. Unter eventueller Hinzuziebung der betreffenden Fachlehrer der Militárīdule, auf die Prüfung des Gra , des der wiffenſdaftliden Vorbildung. In dieſer Bes ziebung iſt das Nachfolgeude erforderlid : a . Eine gute und gelaufige Handſdrift. b. Fertigkeit im Zeidnen , eineetbeils in der Sfizzi. rung oder Darſtellung einfader fórperlider Gegens ſtånde mad dem Augenmaß mit Bleiſtift und Fe.
der , anderntheils in der Anwendung der Maßſtåbe, Inſtrumente und der Reißfeder bei Conſtruirung einfader matbematiſder Zeidnungen, c . Siderbeit in der mündliden und driftliden rids tigen Anwendung der deutſchen Sprade, dargetban bei dem freien mandliden Portrag einer einfaden etwa gedichtliden Begebenbeit , und eines åbn. liden ſdriftlichen Aufſaßes , wobei die Bildung des Verſtandes und der Phantaſie und die Sider beit und Gewandrbeit im Gebraud der Sprace
zu beurkunden iſt, ſowie Freiheit von grammatis iden Fehlern, von Undeutligkeit und Verwedrelung
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des Proſaiſchen und Poeriſden. Ferner iſt darzu.
b. einem franzófiſden Briefe über die geſchichtliden
tbun , die Befannt daft mit dem Bildungsgange
geograpbirden Berbåltniffe eines landes oder der. gleiden ; c. zwei geometriſchen und zwei arithmetiſden Aufgaben ; d. einer Frage aus der Naturfunde ;
der deutſchen literatur und den ausgzeichnetſten deutſchen Sdriftſtellern ſeit der Mitte des vorigen Jabrbunderts. d. Im Franzöſiſden muß ein Brief oder ein Aufſaß
e. einer pbyfifaliſden ,
über ein Thema aus dem gewöhnlichen Leben ziemlich
f. einer demiſden Frage ;
ridtig geſchrieben , eine in Rudlicht auf Inbalt und
g . einer aus der Erinnerung ſkizzirten Umrißreichnung
Sprache nidt zu ſowierige Stelle eines Proſaifero mit Gelåufigkeit mündlich überſeßt , ſowie richtige
eines befannten Werfzeuges oder Geritbes ; h. einer linearconſtruction des Grundriſſes oder Pro . fils einer einfaden Baulichkeit nad gegebenen Ma.
Ausſprade und einige Fertigkeit im Speechen nado , gewieſen werden.
e. In der Gerdichte eine deutlide Ueberſicht der wich . tigiten Begebenbeiten und der eigentümlichen Ver.
båltniſſe der alten und neueren Vólfer , in Son,
Ben und mit Hilfe eines Reißzeuges.
Die Ausarbeitung fämmtlicher Aufgaben geſchieht in 30 auf drei Tage vertbeilten Arbeitsſtunden . Es wird die nådſte Frage nicht eber mitgetheilt, bis die frühere
beantwortet oder die Zeit zu ihrer Beantwortung vero
derbeit genauere Befanntſchaft mit der Entwidelung, Verfaſſung und den inneren Verbältniſſen der jest floſſen iſt. Tritt dieſe Zeit ein , ſo werden die Arbeiten, wenn auch unvollendet, abgegeben.
beſtebenden Staaten , wobei der uspirant die wichs rigſten und Epochen chronologiſt ridrig anzugeben wiſſen, mit dem Spauplar der Begebenheiten
vorzüglich darauf abgeſeben iſt, die geiſtige Fabigkeit
befannt ſein muß.
und die dem Soldaten ſo nothwendige richtige Benußung einer gegebenen Zeit zu prüfen , ſo bat ſich die darauf
f. In der Geograpbie genaue Renntniß der Elemente
Wenn es bei einem Zbeil der driftlichen Prüfung
der matbematiſchen und pbyfiſden Geograpbie, der
folgende mündliche Prüfung mehr auf die Erforſdung
Eigenthůmlichfeiten Gegenſåbe und der Uebergånge in der natürlichen der Oberflächenbildung Länder,
der poſitiven Kenntniſſe in dem verlangten Maße zu
und die gegenſeitigen ſtatiſtiſchen und ethnograpbi . den Verhältniſſe der europålden und der wic , tigſten außereuropåiſchen Lånder.
ihre Dauer und der Gang der Prüfung jedesmal beſtimmt,
g. In der Matbematif : Fertigkeit in allen Rechnunge's
für die Angelegenbeiten der Militarſdule, nad dem ſie
arren des gemeinen Lebens und in der Rechnung
mit Budſtaben ; Geübtbeit in der Auflöſung der Gleidungen aller drei Grade, Renntniß der beo ,
richten , und wird danach die Wabl der Prüfungszeit, ůber welden ein fortlaufendes Protofoll gefübrt wird.
Nach Beendigung der Prüfuug faßt die Commiſſion
das Urtheil der etwa berbeigezogen geweſenen Fachleb, rer eingezogen , das Reſultat der Prüfung zuſammen,
und entdeidet bei jedem Geprüften einzeln durd Stim.
rie der logarithmen , der Planimetrie, Stereometrie,
menmebrbeit, ob er zur Aufnahme in die Militárſdule
ebenen Trigonometrie und des Gebrauchs der ma,
reif ſei oder nicht.
tbematiſden Zafeln .
Das Reſultat der fórperlichen Unterſudung und der
h. In der Naturbeſdreibung: auf Anſchauung begrün. Prüfung legt die Commiſſion, unter Anlage des årzte dete Kenntniß der Claſſification der Naturproducte,
lichen Zeugniſſes , der Prüfungsarbeiten und des Pro.
genaue Bekanntſchaft mit den merkwürdigſten Pro.
tofolls , dem Brigadecommando vor, welches darauf, nach perſonlider Vorſtellung der Aspiranten , im Ver , båltniß zu dem Bedürfniß und unter Beobadtung der
ducten , ibrer Anwendung und Verarbeitung für die Bedürfniſſe des Lebens.
.
i. In der Pbyſit: Befanntſchaft mit den allgemeinen desfallſigen weiteren Vorſchriften die Aufnabme der ge. Eigenſchaften der Körper, den Gefeßen des Gleiche eignetſten unter den mit genügenden Unterſudungs , gewiches und der Bewegung , mit der l'ebre vom lidt , der Wårme, der Electricitåt und von dem
k. Magnetismus. In der Chemie: Kenntniß von dem demiſchen Verbalten der Elemente und ibrer Hauptverbin:
und Prüfungszeugniſſen verſehenen Aspiranten durch Brigadebefehl verfügt. Den Nichtaufgenommenen wird auf Verlangen ein
Zeugniß über den Ausfall der Unterſuchung und Prů . fung von der Commiſſion ertheilt.
Dielungen durd den Brigadebefehl bezeidneten rſdůler amTruppen ſtellen die neuen Militå 1.Mai. dungen, ſowie aud der wichtigſten anorganiſchen abthei
und organiſchen Subſtanzen. gleich Geprüften diefelben , und werden unter Aufſicht
als Gemeine über den Etat ein , laſſen fie zur Fabne ſo woren , und ihre dienſtliche Ausbildung ſofort beginnen . Die erſten Monate ſind einestheils für Erlernung des Waffendienſtes im Verbåltniß eines Gemeinen.be
obne andere Hilfsmittel als die der matbematiſchen
ſtimmt, anderntbeils zur Begründung des Urtheils der
Die Prüfung iſt driftlid und mündlich. Die driftlichen Prüfungsarbeiten find für alle zu .
Lafeln gemacht, wobei der Wuffitfùbrende die Zeit militäriſchen Borgefepten aus der Zuppe über die Bes des Anfanges und der Beendigung der Arbeit auf dere ſelben notirr. Sie beſtehen aus :
a. einem deutſchen Aufſaß über ein geſchichtliches oder geograpbildes bema ;
fåbigung des Volontairs für den Dienſt überhaupt und beſonders in der gewählten Waffe , welde, wenn deren Dienſt ganz oder theilweiſe zu Pferde iſt , wie Savalerie und Artillerie , den Volontairs zunådit für dieſe Zus
kunft die Ausbildungsanleitung ertheilen läßt.
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Am 15 September baben die betreffenden Truppen , abtheilungen in dieſem Sinne an das Brigadecommando
auf den den jungen Leuten in ihrer Truppe vorge . reßten Offizieren , deren geſebliche Strafbefugniß wåb .
zu berichten , das danad den Gintritt des Volontairs
rend der Soulzeit in der Ausübung nur der Beſchrán ,
in die Schule zum 1. October , oder bei entdecter Nicht. qualification die Entlaſſung verfügt.
kung unterworfen iſt, daß ſie , um die Einbeit in dem Ausbildungsplan nicht zu ſtören , mit Ausnahme der
c. Der Dienſt im Innern der Militáridule. Für die Dauer der jábrliden Unterridtsperioden , wo die Militáridůler unter dem Commando des Die
nur nach eingetretener Verſtändigung mit dem Director
.
Ertheilung eines Verweiſen , von der Strafbefugniß
ler in und außerbalb der Sonle durch ein Disciplinar ,
der Militárſchule Gebrauch maden können . Es gilt dieß nicht blos von den Souliagen , ſondern auch von den Sonn- und Feſttagen und den Soulferien , wo die
reglement , weldes von der Commiſſion für die Anges
Sdůler , wenn ſie nicht ganz zur Dienſtleiſtung an die
legenheiten der Militärſchule gebilligt iſt , und durch die Genebmigung des Brigadecommandeurs ſanctionirt
zum Frúbappell, zur Kirmenparade und Wadtparade
wird. Im Sinne delfelben verfügt der Director über
mit berantreten .
rectors ſteben , regelt derſelbe das Verbalten der Sdů.
die Details nad ſeiner Kompetenz durd Soulbefeble,
die in ein Buch eingetragen werden.
1
Zruppe zurückgegeben ſind , doch bei ihrer Abtheilung Zreten die Sdůler aber zur Dienſtleiſtung in die Iruppe ein , ſo verfügen bier die Vorgelegten obre alle
Alle Unterrichtsſtunden geboren in die Ratbegorie der militáriſden Dienſtverſammlungen , und die Verfů.
andere Beſdorånfung als die , daß den Spülern obne Einwilligung des Directors der Militårſdule fein Ur , laub über 5 Lage ertheilt werden darf. Die den Compagniecommandeurs nach Art. 5. 6 des
gungen der febrer an die Schüler in Bezug auf die
Civilredors der Militárperſonen ertheilte Competenz zur
Scule , ſind , wie die des Directors , Dienſtbefeble. Zum fleinen Dienſt im Innern der Anſtalt werden
ausgeübt ,
Für die Sculordnung ſind dabei folgende leitende Grundſåse feſtgeſtellt :
die Sdůler ſelbſt nad nåberer Inſtruction verwendet.
In Bezug auf Hausordnung, Kleidung u. ſ. w . ſind .
die Militárſdůler , mo nidot ein anderes ſpeciell ange.
ordnet, denſelben allgemeinen Vorſoriften unterworfen, wie die Unteroffiziere.
Ihre Wohnung und ihren Mittagstiſch fönnen die Militårſdůler nur in folden Häuſern nebmen , die für
Genehmigung von Schulden wird von denſelben nur wenn
der
betreffende Militårſdůler zur
Dienſtleiſtung eingetreten iſt, und dabei dem Director der Militáridule ſofort zur Kenntniß gebracht. Wegen des daſelbit 'im Art. 42 vorgeſchriebenen Súbneverſudes und Atteſtes iſt , wenn die Klage gegen
einen Militårſchüler geridtet werden roll , nur im Ein .
verſtåndniſſe mit dem Director zu verfahren.
dieſen beſonderen Zwed ibnen vom Director geſtattet
e. Competenzen und Verpflegung der Militärſdůler. Die Didenburgiiden Militáridůler baben rich bis
ſind. Ein Gleiches gilt von von dem Beſuch der Kaffees
zu erfolgter Ernennung zum Portepeefåbnrich auf eigene
oder Wirthshåuſer. Jedod fónnen ſie obne Genebmio gung des Directors dabin geben in der Begleitung der Angeborigen , denen etwa ibre Erziebung anvertraut iſt.
Koſten zu unterbalten ; nur Armatur und Pederzeug werden ihnen von der Truppe geliefert. Wåbreno der erſten fünf Monate ihrer Dienſtzeit erbalten die Volon
Die Portepeefábnrichs erhalten ihren Mittagstiſde
tairs, Oldenburgiſche sowohl als Hanſeatiſche, wenn
an der Offizierstafel, an der ſie ohne Erlaubniß nicht
die Truppe caſernirt iſt, mit derſelben Wobnung in der
feblen dürfen und wo ſie unter der für ſie gereßten Tiſdordnung ſteben . Der Director fann genaue Nadweiſung über die
rungspreijeg, an der Menage der Mannſchaft Tbeil
Deconomie der Militarfouler verlangen.
d . Verhältniß der Militårſchüler zu den Vorgeſepten in der Truppe.
Durd die Verfügung zum Eintritt in die Soute
Gaſerne, und fónnen aud , gegen Vergütung des Liefe. nebmen.
Der Didenburgiſche Portepeefábnrid empfängt ſeine complete etarmäßige Verpflegung bei dem Gorps , wel . dem er zugetheilt iſt.
Den Mittagstiſde erbalten alle portepeefábnrics
treten die Militárſdůler nicht ganz aus dem Berbåltniß zu der Truppenabtheilung , bei der ſie ſteben , ſondern
an der Offizierstafel.
in das Verbåltniß temporår zur Dienſtleiſtung bei an , deren Abtbeilungen Commandirter, wobei bier die andere
getban , was zu derſelben Zeit an den Defonomen dafür bezablt worden. Dieſelbe Geldvergütung erbalten auch
Abtheilung, die Schule, die Befeblogewalt übernimmt, von den in Folge deſſen getroffenen Verfügungen , als
ſchloſſenen Hanſeatiſchen Volontairs. Dåbrend Be .
Für den nicht in natura empfan .
genen Mittagstiſd wird pro Gouvert eben daſſelbe gut .
die von der Zheilnabme am Offizierstijd nod ausge .
Strafen , Urlaubsbewilligungen u . die Truppe jedod
urlaubungen fått eine Vergütung für den Mittags.
immer ſogleich , in der Regel durch den Betreffenden
tiſd ganz aus.
ſelbſt, benadridrigen låßt. Die Truppe führt dieſe Beränderungen in ihrem Tagesrapport. Wenn don es die Pflicht aller Offiziere als Obere
ſtebt, hat derſelbe in Anwendung der dieſerbalb beſte. benden allgemeinen Borſdriften , weder auf fóbnung
Wåbrend ein Militáridůler in Hospitalverpflegung
iſt, auf das Betragen der zum Erſaß der Offiziercorps
noch auf eine Geldvergütung für den Mittagstiſch Un,
beſtimmten jungen Peute zu achten , und deren Vorge . feßte von den Abweichungen von einer guten Fåbrung ſofort zu benadridtigen , ſo rubt dod dieſe Verpflid
ſpruch . Der Dldenburgiſche Volontair hat die Koſten ſeiner hospitalverpflegung ſelbſt zu bezahlen. Bei den Hanſeatiſden Militárſchülern , welche in
tung in erhöhtem Maße aud wåbrend der Sculzeit
Arreſt ſtrengeren Grades kommen , fåüt die ſonſt vora
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103
geſchriebene Einbebaltung der Föhnung it. zu Gunſten des Invalidenfonds weg , und bat ein Abzug nur in ſo
weit die Arreſtfoſten damit gedeckt werden zu geſcheben . Anſtatt der Montirung in natura erbalten die
Hanſeatiſchen Militárſdůler dafür eine Geldentſdådi. gung, und zwar ſofort bei ihrer Annahme als Volontair 48 fl., darauf nach Ablauf eines Jahres wiederum 24fl., und ſodann ferner von ſechs zu ſechs Monaten immer den balben Jabresbetrag von 24 fl. im Voraus. Die Verpflegang der Hanſeatiſchen Militårſdůler geſchiebt nicht bei den Compagnieen , welchen ſie zuges ibeiit ſind , ſondern durch den Rechnungefübrer des Brigadeſtabes , welder darüber auf vorgeſdriebene Weiſe ſeine Abrechnung madt . Zur Controle derſelben iſt von
12. ein dienſtlides Geſuch , geridhter an einen Vors gelegten , Ibema gegeben. Von den Fragen 1. bis 6. werden 2 bis 3 franzo . riſch beantwortet. Außerdem baben die zu Eraminirenden im vorber,
gebenden Halbjabr nad nåberer Anweiſung der Aufe gaben für die Prüfung auszuarbeiten : 1. ein militåriſches Krofis eines gegebenen Terrain . tbeils ;
2. die ausgefübrte Zeidnung deſſelben oder eines Tbeils ; 3. eine in Turde ausgeführte Zeichnung einer ein
fachen Maſchine , einer Brückenconſtruction , einer .
Kriegebaulido feit oder dergleiden .
den betreffenden Ståben am Soluß jedes Monate ein
Der Prüfung der beantworteten Fragen folgt eine Standesausweis aufzumachen und an den Rechnungsı mündliche Prüfung der Kenntniſſe in den Unterrichts .
fübrer des Brigadeſtabes abzugeben, welder, unter na. zweigen der lebten Sculperiode , ſoweit die Prüfungs. mentlicher Auffübrung der Sdůler , alle auf die Vers
pflegung einwirfenden Veränderungen angibt, als ing,
commiffion dieß für norbig erachtet, die alsdann , unter Mitberückſichtigung der Fúbrung der betreffenden Por,
beſondere : Ub, undZugånge , Beurlaubungen, Commans tepeefåbnricho , úber jeden derſelben foriftlid ein Zeug. do's , Arreftſtrafen, Hospitalverpflegung, Nidlibeilnahme niß über die ritslide und mifjendaftliche Reife zur Außer dieſem Offiziersbeförderung ausſteli. an dem Mutagstiſch der Offiziere ac. 2. Außer monatliden als Rechnungsbeleg dienenden Nadweis
iſt von jeder derartigen im Pauf des Monats ein tretenden Veränderung der Rechnungsführer des Brio gadeſtabes ſofort zu benadrichtigen .
Dieß Zeugniß lautet entweder gend" oder ,, tbeilweiſe genügend " rung der ungenügenden Paribieen, gend . “
„ gut “ oder „ genů . mit ſpecieller Anfúb . oder ganz ungenů .
1
5
IL
!
Sind verſchiedene Eraminanden mit gleidem
Dieſelben Erläuterungen ſind in Bezug auf die Ol Zeugniß vorbanden , ſo werden dieſelben bierðei noch denburgiſchen Portepeefábride in die für die Gorpe claſificirt nach der Tüdtigkeit. n
vorgeſchriebene
monatliden Standesnadweiſe aufzus
nebmen .
Dieſe Zeugniſſe werden ſodann dem Brigadecoms mando mit einem Bericht eingereicht, welches in Folge
VIII. Das Offiziereramen und der Austritt der Militårí do úler au 8 ibrem Verbåltniß zur Sdule.
Die Prüfung der Befähigung zum Offizier iſt eine doppelte.
Zunadit prüft die Gommiſſion für die Angelegen, beiten der Militårſchule, beziebungsweiſe mit Hinzuztes bung der Fachlehrer, die Reife des Wiſſen , und legt
deſſen den Inbalt den Eraminirten vor verſammeltem Difiziercorps erdffnen lågt , und die mit dem Zeugniß
gånzlich ungenügend" zur Entlaſſung einmeldet. Die übrigen Eraminirten geben zu ihren Abtheilungen zum Dienſt über , und fönnen , wenn ſie gut oder genügend beſtanden , nad Ablauf von mindeſtens 4 Monaten, in 4
denen ſie den Beweis liefern müſſen , daß ſie auch die praktiſche dienſtliche Befábigung zum Offizier ibrer Waffe
dabei bauptſächlich das Reſultat der Beobachtungen måbrend der lebten Schulzeit zum Grunde. In Bezug
belißen , von ibren Commandeurs zum praktiſchen Offi, zierseramen angemeldet werden.
auf das rein militäriſde Wiſſen werden von den zu Prüfenden jedod noch driftliche Ausarbeitungen ges
Es wird dieß in Gegenwart des Brigadecommandeurs, nach deffen jedesmaliger ſpecieller Anordnung , durch gute Fübrung verſchiedener
gebener Fragen und eine mündliche Prüfung verlangt
Offizierscommando's in Reihe und Glied und kleine" ſelbſtſtändige
zu ridrigerer Beurtheilung ibrer Reiſtungen.
Aufgaben abgelegt. Findet der Brigatecommandeur hinlängliche prat: tiſche Befähigung , lo verſieht er die Betreffenden mit dem Zeugniß
Die zu eramirenden Portepeefábnrico baben dem . gemiß in zwei auf einander folgenden Zagen , bei ver. idloffenen Tbúren und obne Hülfe , tåglid je 6 , alſo
: der Taftit; Arbeiten zu maden zwólf 1. fleine 4. 2. Beantwortung von 2, nåmlich Fragen aus 3. u . 4. desgleiden 2 aus der Befeſtigungslebre; 5. 7. 8. 9.
u. 6. desgleichen 2 aus der Militärgeograpbie ; desgleidhen 1 aus der Kriegsgeſchidte ; desgleider 1 aus der Geſchichte der Kriegofunſt; desgleiden 1 aus der für einen militåriſchen Zwed angewendeten Pbyſit ; 10. Desgleichen 1 derartige aus der Obemie ; 11. eine militáride Relation oder einen Bericht über
ein gegebenes Thema ;
der Reife zum Offizier , und ſchlägt ſie bei eintretendem Bedürfniß in der Reihenfolge , welche ſich aus der Berückſichtigung der ſittlichen , wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Befähigung ergibt , den betreffenden
Hohen Regierungen , auf den von deniedben Höchftverfügteu
Begen zur Beförderung vor.
Bis zum Eintritt dieſer thun die
Eraminirten ferner den Dienſt als Portepeefähnrichs. Die von der Prüfungscommiſſion als nur tveilweiſe genügend von der Schule Entlaſſenen werden zum pratriſchen Eramen nicht früher
gugelaſſen , bis ſie rückſichtlich der ihnen bezeichneten Schwächen durch eigne Nachrülfe in einer von ihnen nachgeſuchten neuen Prüfung rich als mindeſten genügend " bewährt haben. In ähnlicher Weiſe werden auch die in der praktiſchen Prüfung ungenügrnd Befundenen behandelt .
Für die Anmeldung zum zweiten Gramen mird unter beiden Ums ftänden ein Termin bis zum Upril des nädöſten Jahres geſtattet. Wer dieſen Termin verſäumt, oder auch dann noch nicht genügend beſteht , wird zur Entlaſſung eingemeldet.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : . W. Peste in Darmſtadt und in deffen Offizin grdruct.
F
Dienſtag ,
Ni 14.
2. februar 1847.
une nouvelle
M 13
cious
39
Allgemeine
Militar - Zeitung.
von der wichtigkeit der Sade, veranlaßt , für die zwei beſten Denffdriften , welche als Beantwortung der un . Das uns fürzlid zugekommene Novemberbeft der ten nåber angegebenen Aufgaben eingeben würden, zwei Spanien. .
ſpaniſchen Ingenieurzeitſchrift entbålt unter ſeinen offie Medaillen in Gold , eine jede im Wertb von 6000 Rea.
ciellen Nachridten ein unter dem 15. November 1846 len, als Preis zu beſtimmen . – Der Obef ſpricht bier, vom Ingenieurgeneral an die Directoren, Unterinſpec. bei node die Ueberzeugung aus, daß das intelligente -
foren des Ingenieurcorps erlaſſenes Circular, Preise und fleißige Offigiercorpr der Waffe wobl mir dem aufgaben für die Offiziere des Ingenieur: großten Eifer das aufnebmen werde, was dabin zweđe, corps betreffend , weldes jene zur Kenntniß ibrer ſeinen guten Ruf zu erödben und die ausgezeichneten Talente, die es in Rich roließe , befannt werden zu untergebenen Offiziere zu bringen haben. Dieſes Rundſdreiben , deſſen Inbalt wir hier kurz laſſen. zuſammenfaſſen , ſpridt im Eingange über die Widtige Die ermahnten Preisaufgaben , deren Beantwortun . keit theoretiſder Arbeiten für wiffeníd aftlice Corpora. gen bis zum lebten September 1847 bei der General.
tionen überbaupt und über die Notwendigkeiten , få
direction zu Madrid eingegangen , und welde mit einem
bigfeiten und Zalente der geſtalt auszubilden , daß man mit leichtigkeit und bei allen Gelegenbeiten den Wertb Don Arbeiten zu ſdåßen verſtebe , bevor dieſelben unter. Diep , beißt es dann weiter , fånde
Motto , ſowie einem verſiegelten Zettel , welder das nämlide Motto und den Namen des Verfaſſers entbålt, Berſeben fein müſſen , ſind folgende : 1) Erdrterung der Widtigkeit gedeckter Feuer in der
aud insbeſondere feine Anwendung auf den Stand des Militåringenieurs . Die von den Offizieren des Inge
måffen ; Bedingungen , denen dieſelben notwendig un.
nommen würden .
neueren Befeſtigungsfunſt; Zwede, denen ſie genügen
nieurcorps auf der Specialſdule der Waffe (zu Gua . terworfen ſind; Gonſtructionen und Werte aller Art, dalajara) gemagten Studien werden nur als die erſten
melde fich auf dieſelben bezieben ; ibre Bergleidung mit
Soritte einer laufbabn von unaufborlichen intellectuele denen , welde man bis jebi angewendet bat; Combina. len Arbeiten bezeid net , und es wird bemerft , daß die
rionen , welde dieſen legteren angebóren ; idoließlich
Ingenieure ſebr wenig befåbigt ſein würden , wenn ſie lid mit den Kenntniſſen begnügen wollten , die ſie in jener Anſtalt erworben båtten. Ibre Aufgabe ſei viele
alles dasjenige, was über dieſen Gegenſtand und das damit Zuſammenbångende mebr oder weniger die In . genieurnifſenfdaft weiter aufflåren fönnte.
mebr , ihr ganzes Leben ihrem Beruf zu widmen , jene
2) Ueber die Grundfäße, von welden für die Ra .
Renntniſſe zu erweitern und denſelben Gründlichkeit fernirung der Druppen gegenwärtig auszugeben wäre ; und Reife zu geben . Ueberall , wird ferner berührt, åber die Bedürfniſſe , welde hierbei befriedigt, sowie babe man die Nothwendigfeit erfannt , dieſen Geiſt des beſtåndigen Studiums , den der Stand der Ingenieure
über die Bedingungen , die , je nach den verſdiedenen
Umſtånden , berückſichtigt werden muffen ; endlid über
mehr als irgend ein anderer erfordere, zu unterbalten die dem Ingenieur binſichtlid des Kaſernirungsweſens und zu nåbren . Die in allen fåndern beſtebenden notwendigen Detailfenntniffe. - Dieſe Arbeit muß Afademicen wiſſenſdaftlicher Dffiziere oder die unter mit dem Project einer Kaſerne får Infanterie oder
der feitung der Obefs ſtattfindenden periodiſden Cons
Reiterei begleitet ſein.
ferenzen , ſowie die für ausgezeichnete Denf driften bes wiligten Belobnungen gåben biervon Zeugniß , und aud in den Ordonnanzen des ſpaniſchen Ingenieurcorps ſei bereits die Ausarbeitung jabrlider abbandlungen
P re u B e n. Berlin , den 31. Dec. 1846. Wir erbalten Nachs ridt, daß Šmineminde nunmebr befeſtigt werden
ůber wiſſenſchaftlide Fragen vorgeſeben. Um indelion wird. Bereits zu Anfang Decembers wurden die zu den individuellen Eifer mehr zu beleben und zur Bear: den Vorarbeiten ( Terrainaufnabmen u. f . w. ) noth. beitung derartiger Abbandlungen einen großeren Untrieb wendigen Offiziere commandiri. Der Bau ſelbſt roa (aug. Zeit.) zu geben , ſebe ſich der Ingenieurgeneral , durchdrungen im Frübjabr beginnen.
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Danemart.
Einige Scenen aus dem ſpaniſchen Bürgerkrieg.
Kopenbagen , den 14. Dec. 1846.
Es iſi bier
Der Verfaſſer der „ Reiſebilder aus dem Bas.
folgender Parolebefel erſchienen : „ 1 ) Da wir aus
fenlande" tbeilt in dieſer Beziehung in den Monats. blåttern der Allgemeinen Zeitung Folgendes orit.
den råmmilidhen Truppenabibeilungen deßhalb abver . langten Berichten erreben baben , daß es bei den gegen
Unmittelbar von den Straßen von Paſages *)
wårligen boben Preiſen der Lebensmittel im Augemeio aus ſteigt man auf balbverfallenen ſteilen Treppen die gutes Bergufer der Merrenge binan , die eine Menge ſchöner nen den Unterfiasſen unmöglid wird , täglich für einen und binreichen des , warmes Miriagseſſen
Geſichtspuncte darbieten .
Preis zu erbalien , der in paſſendem Verbåltuiſſe zur
Spiße des linken Ufers batte während des Bürgerfrie.
Dort oben auf der bådſten
köhnung tebe; ſo it es unser Wiue, daß obue Auf. ges die engliſde legion unter dem General Evans ein idub zur Erreichung dieſes Zwedes die erforderlichen Veranſtaltungen getroffen werden; und baben Wir in
Generalcommiſſariatsfollegium dieſer Hinſidir unſerem n Befeble ertbeilt. 2) Hinſichtlich der
die erforderlicbe Verheiraibeten in den Unterflaſen beſtimmen Wir vor,
läufig : a) daß ibnen eine Speiſezulage von 4 Rb.
Werſchanztes lager, von welchem aus ſie einen fleinen Ibeil , aber einen ſebr kleinen Theil , der benachbarten
Gegend beherrſchte. Die Briten baben für ihre gefal. Tenen landsleute einen beſonderen Kirchbof an der rei. gendſten Stelle des Bergabbanges angelegt. Eine niedrige Mauer zåunt das Todtenfeld ein , auf welchem
Stilling råglich, vom 1. Dezember d. J. an geredonetim Gidenſchatten aus den grünen Rafenwellen ein bis Ausgang April nåditen Jabres , gegeben werde ; paar ſchneeweiße leidenſteine mit engliſchen Inforiften b ) daß die Zulagebrode , welde in Folge Unſered Pa. rolebefehls vom 12. Oftober d. J. bewilligt worden 3 Kins 2 oder Kinder denjenigen nåmlich find,, und , die 4, welde oder mehrere denjenigen zwei: eines der
von Rebern und von Feinden des Königs einſchließt,
baben , ibnen gratis , vom 1. December d. J. an bis
weibung erlitten. Aus der frieg ſelbſt , ſo morderild er war, wurde
Ausgang April nå diten Jabres gerechnet, zugeſtanden 14. Pr. Zeit.)
werden ſollen ."
Großbritannien. dem die Rönigin bat Parfer 1846. DieViceadmiral , December Pondon ndirenden im Tajo.comma Flotte
die Auszeichnung zu Tbeil werden laſſen , ihn zu ibrem erſten Adjutanten für die Flotte zu ernennen. Die
Der Kirdbof , obgleide er die Gebeine
berportauden .
bat bis auf den heutigen Tag nicht die mindeſte Ente in dieſer Gegend immer mit einem gewiſſen Anflug ritterlichen Sinnes geführt. Die Verråtherei, der blu. tige Capitulationsbrud , das NiedermeBeln von Hun .
derten von Gefangenen und Verwundeten , furg alle
Sdeußlidfeiten , welche in Arragonien, in Catalonien, 1
in der Mancha an der Lagesordnung waren , und durch die ſide die Getreueſten von den Getreuen der fatboli.
Stelle iit eine Sinecure, die 365 Pfo. St.jährlice ſdheu Majeſtát Sarlo V., ein Cabrera , ein Merino, und vor Aden das wilde Thier Triſtany unſterbliche
einbringt.
Namen erworben baben , alle jene Swandthaten und
fondon , den 9. Januar 1847. Der Sdieplan
Banditenſtreiche ſind im Basfenlande selten oder nie.
für die fónigl. Artillerie zu Woolwid , welder bisher in den Plumſtead Marſden war , bat ſich als gånzlich
mals vorgefommen , am alerwenigſten , aber da , wo dieß madere Bolt ſeinen eigenen Fåbrern und dem
linzureichend, ſowohl binfidilid der Weite für den großmüthigen Triebe' feines eigenen Sinnes überlaſſen Dienſt berausgeſtellt , als auc , indem zugleich die ſebr
war .
geſtiegene Dampfſchifffabrt auf der naben Themſe der
Obgleich die Badfen die Englander als Fremde,
Sefábrðung wegen zu Rüdlichten ndtbigt , die in den
welche ſich unberufen in die ſpaniſden Handel midten ,
leßten zwei Jabren auf ganze Tage die Benußung ver.
natürlich mit doppelter Erbitterung befämpften , ſo er.
-boten. Die Långe des Sciefplans iſt nur 1500 Yardø, fannte man doch aud gegen ſie piiuſo weigend gewiſſe und da ſapere 96 Pfünder drei Miles ( à 1760 Yard Gereße der Menſchlichkeit an, von denen die Carliſten zu 3 Fuß) weir tragen , fonnte damit nur ſelten und in andern Provinzen nidt einmal eine Abnung batteri.
dann
mit verminderter Pulverladung erperimentirt
30 borte bier von Augenzeugen und Mitfimpfern eine
werden. Die Regierung beabſichtigt nun, an der ſúd. Menge der intereſſanteſten Züge aus der Gerdichtedes Effer Terrain für einen 4 Miles lebten Krieges erzáblen. Der General Evans fam Oſtliden Küſte von
langen Artillerieſdieplan zu erwerben , defien Anges
eines Morgens auf dem Spaziergange ſo nabe an die,
meffenbeit bereits durch Genieoffiziere ermittelt worden
wåbrend der Nacht vorgeſchobenen feindliden Poſten,
Es werden dort ſofort Ralernen und Ståle für daß er einer carliſtiſchen Schildwade ſo zu ſagen in iſt." die zum Dienſte dabin commandirte Mannſdaft zu das Bajonnet lief. Der Soldat , ſtatt ibur niederzu .
Pferde erbaut werden.
maden oder aud nur gefangen zu nehmen , begnügte ſich damit , ihm zuzurufen : ,,Zurüd oder id fcieße !"
ZOBcana .
Floreng, 7. Januar. An die Stelle des unlångſt Der General Evans , der erſt in dieſem Augenblicke perſtorbenen Generals Fortini iſt der Oberſt Franz ſein Verſeben werfte, wartete natürlich nicht auf die Wiederholung dieſes Anrufs , er febrte vielmebr ger Irieb zum Generalmajor und Oberbefeblebaber der sd wind um , indem er den Hut vor der carliſtiſden Truppen des Großherzogs ernannt worden.
( 4. 3. ) * ) Puſayes iſt eine in der Näb . San Sebaſtian gelegenen Hafenſtadt.
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Sdildmade abzog. Eine balbe Stunde darauf fam
der Carliſten geweſen waren , in deren Reiben ſie
ein engliſcher Trompeler an das carliſtiſche fager beran,
manche furdtbare Lúce geriſſen hatten .
C
Aber aller
um dieſem Soldaten den förmlichen Dank des Generals friegeriſcher Rubm , den dieſe Region geerntet, nabmen 1
zu überbringen. Die Erzáblung eines andern dieſer Fleinen aber
die Franzoſen unbedenflid für ſich allein in Beldlag ; denn die Region bieß ja in Spanien „ bie franzoliider
darafterijtijden Kriegsereigniſſe babe ich aus dem Munde des Haupibetbeiligten , des Generals Iturbe, felbſt gehört. Dieſer Mann , damals Oberſt , batte bei
- in Algier batte ſie die fremdenlegion gebeißen
Driamendi einen Poſten zu verlbeibigen , auf den die
und ſie wurde wenigſtens von einem Halbfranzoſen , einem Elſaßer , dem Oberit Conrad , angefübrt. Eine åbnliche Bewandtniß batte es mit dem berühmten Re ,
Engländer ſich mit bedeutender Uebermacht warfen , ſo daß er alle Anſtalten Jum Rückzuge traf , als ibn die
gimente der polniſchen Lanzenreiter , deſſen Maſſe zum großen Theil aus Deutſden beſtand und welches Polen
Ankunft einiger Berſtårfungen und die rade Benübung
nur zu Offizieren batte. Nad dem einſtimmigen Zeug.
günſtiger Zufälligkeiten in Stand ſeßten , dem Schlach , tenglůđe eine andere Wendung zu geben. Die Garliſten
niß vieler Offiziere, die ich darüber gebört babe , waren überhaupt die deutſchen Truppen die beſten , welche in
erfochten an dieſem Tage einen ibrer glänzendſten Sieger den leßten Kriegen in Portugal und in Spanien auf, und viele Engländer blieben bei Driamendi auf dem
getreten ſind.
Praße , ſo daß man ſagen fann , bei jenem Dorfe fei
Piſſabon öffentlich vor der verſammelten Bevolferung
die engliſde Region begraben ; denn dieſe erbolte ſich nie mehr von dem Schlage, den ſie dort erlitteri.
der Hauptſtadt die Erflårung ab , daß die Deutſchen es ſeien , welche ibm Opporto gerettet baben , und denen er alſo den Erfolg ſeiner ganzen Unternebmung vers danke. Und gleid wohl waren dieſe Deutſden nichis als zuſammengelaufenes volt , das fide für eine Sade ſchlug, die ihm völlig fremd war. Auzu große Vorliebe für den Südwein iſt der größte Vorwurf, welden man den Deutſchen madt , die måbrend der leßten geben oder zwölf Jahre auf der Halbinſel gefodten baben ;
Am Zage nad der Sdladt ließ Ford Ghidefter,
welder gegen Iturbe geſtanden batte , dieſen Durd einen
Parlamentår zu einer Unterredung einladen. Die Ein , ladung wurde in der Erwartung irgend einer wichtigen Eröffnung angenommen , aber liebe da , der britiſche General beabſicrigte weiter nidrs , als dem ſpaniſden
Oberſten zu ſeiner über Nadt erfolgten Beförderung
zum Brigadier Glůd zu wünſden , ibm einige ause zeid nende Worte über reine geſtrige militåriſche Aufe führung zu ſagen und ibn ſoließlich um die Annahme einer Kiſte Cigarren zu bitten. – Der General Iturbe
Dom Pedro gab bei ſeiner fandung in
an Unerírodenbeit, an Ausdauer , an Standbafrig .
feit im Unglück ſind ſie dagegen von feinen andern Iruppen , auch von den Engländern nidt , übertroffen worden .
batte Recht, binzuzuſeßen , daß nur ein Engländer im
Ein deutider Soldat Namens Solooß oder Sdloos
Stande ſei, rich in folder Weiſe gegen einen feindliden Offizier zu betragen , von dem er geldlagen worden ſei. Einen beſiegten Feind: ebren fann jeder arme Zropf , aber dem ſiegreichen Feind Anerfennung wider,
aus Berlin oder deſſen Nadbarſdaft gebürtig , batte
ſich durch liederliche Auffübrung die Feindſdaft ſeines Hauptmanns zugezogen , der ibn bei jeder Gelegenbeit febr bart bebandelte und ibn eines Morgens wegen
fabren zu laſſen , dazu gebórr der Stolz und die Kalte blütigkeit eines Briten. Ein franzöſiſder General in
irgend eines der ungebů brlichen Streiche, die dem
dem Fall des Ford Chicheſter wurde bei ſeinem Barte
fen ließ.
geldworen haben , Iturbe babe ihm den Sieg geſtohlen
pagnie durch einen Hoblmeg , an deſſen Ende ein car,
wie ein Taſchendieb , oder Iturbe babe dreimal ſo viel
Tiſtiſder Haufen auf der Lauer liegt.
Leute gebabı, als er ſelbſt , oder auch er ſei es , der Iturbe geſchlagen, und rein eiliger Abzug vom Kampf. plage rei eine fein berednete ſtrategiíde Bewegung ges weſen. Kurz die Franzoſen verlieren niegiats eine Sdladt anders, als auf unredtmå sige Weiſe , und wir Deutide ſind ſeit ro langer Zeitdaran gemdhnt,
Hauptmann an der Spiße ſeiner Truppen aus dem Hoblwege beraus, lo fålit er unter einer carliſtiſden Rugel , und ſo die drei oder vier Soldaten , welche ibm
Shlooß geläufig waren , auf das Empfindlichſte beſtra , Wenige Stunden ſpäter marſdirt die Gom, Kaum tritt der
zunächſt geben. Die Compagnie weicht zurůd , an ein Bordringen iſt nicht zu denfen , es bandelt ſich nur
darum , die Verwundeten in Siderbeit zu bringen.
in dieſen Dingen durd franzolide Brillen zu leben,
Beim erſten Aufruf meldet ſich Solooß zu dieſean miß.
daß wir uns wirklid in aller Demuth davon überzeugt
liden Geſchåft, und der erſte , den er unter dem Feuer iſt der Hauptmann . Ein Augenzeuge dieſes Auftritis,
baben , daß wir unſere Siege über die Franzoſen wenn anders von folden Siegen überbaupt die Rede
ſein fann - nur dem Zufall oder der Ungerechtigkeit
der Garliſten auf dem Rüden in den Hoblweg trågt,
Io fann bei dieſer Gelegenbeit nicht mit Still,
derſelbe , welder ihn mir erzábit bat , nabm Soloog ain Abend bei Seite und fragte ibn : wie fommt es, daß Ihr den Hauptmann , der Euc nodo beute Morgen
ſoweigen übergeben, daß die Hülfolegion, welche Franf.
ro arg mißhandelt , nicht bis zuleßt_babt liegen laſı
reid fraft des Bundesvertrages der vier Mådte 1835
ſen qui ,,418 Soldat " , erwiederte Solooß , ,,iſt es
nad Spanien didte , wenigſtens zu drei Biertheilen
meine Pflicht , zuerſt meine Offiziere zu retten , und
aus Deutſden beſtand.
dann meine Kameraden .“ Ein ſolcher Zug malt den Obarafter nicht eines Mannes, ſondern einer Nation.
des Schidſalo verdanken .
Die Geſchichte jener Lage iſt
voll von dem glångendſten fobe dieſer Truppen , die beinabe bis auf den leßten Mann auf dem Schladts
Was aber aud die Deutſden auf der Halbinſel
felde blieben , nachdem ſie Jabre lang das Soreden
Månnlides und Lapferes geleiſtet, bente denten nur
112
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node wenige daran , und morgen wird es ganz vergeffert Gebrauch der Petarden , ein ſehr intereſſantes Núft. fein ; denn Deutſdland bat feine Fabne und keine Feide meiſtervocabularium und andere kleinere ſdåßbare binde, an deren Farben ſolde Nationalerinnerungen Mittheilungen bilden den Anbang zu dieſem erſten baften fónnten. Theile. - Was im Eingang des zweiten beiles über 10
Literatur.
den dermaligen Zuſtand biſtoriſder Muſeen , über die Aedtbeit der Harniſde offentlider Sammlungen , die taiſerlide Ambraſer Sammlung und über die Anfor. derungen der Gegenwart geſagt wird , gibt ebenfalls
Biens faiſerlid es Zeugbaus zum erſtenmale
nur Zeugniß von der Rennerſdaft des Berf. in ſeinem
aus biſtoriſd , fritiſdem Gefiduispunfte betradret, Fade. Unter den merkwürdigkeiten der dritten lange für Altertbumsfreunde und Waffenfenner berorie feite des Hauſed siebt und in der vierten Vierung ber ben , und berausgegeben von Fr. von feber ic. 2 Zbeile. 8. feipzig 1846 , bei Rarl Franz Kob. ler.
525 S.
Unter den großeren Waffenſammlungen in Europa nimmt unſtreitig das faiſerlide Zeugbaus in Wien eine der erſten Stellen ein , und dieſes ebenſowohl der Menge, Seltenbeit und Koſtbarfeit der aufgeſtellten Gegenſtande wegen , als aus der innreiden und geſdmadvollen Anordnung derſelben ; und wie überbaupt Denfmale aus långſt vergangenen Zeiten midrige Quellen der Geſchichte ſind , ſo bieten Rich bier beſonders dem For:
fder reiche Sdåße zur Betrachtung dar , die , wenn deren Aeditbeit erwieſen , weſentlich zur Erflärung und Richtigſtellung der daran geknüpften Ueberlieferungen beitragen fönnen. Ein ſicherer Fübrer durd die Såle
fonders Guſtav Adolphs Koller an ; fünf Erådte : Wei, mar , Gorba , Altenburg , Stocholm und Wien ſtreiten
ſich um einen Befiß , und das Intereffe, weldes der
Gegenſtand erregt , rechtfertigt eine ausfübrlichere Bes ſchreibung , ſowie auch die Erzäblung des ſd wediſden Geldbid tſdreibers ibers fryrell von des Königs Tod eine Gerdidiſdre
febr paſſende Stelle bier gefunden bat. Mit dem ,, lis buffajai" , ,,Colloredo's " ,,,Waffenballe" und der großen „ Dropbåenballe" endigt die Wanderung in den oberen Råumen der Gebäudes , in lepterer deigt man noch
Attila's Bouillong , Starbembergs und Sobiesty's Waffen , und der Verf. bat aud gewiß bierůber das I
Ridrige bemerkt. Die Befdreibung des großen Artil. feriebofes , die Soidrale des Zeugbaufes im Jabr 1805, die Ereigniſſe des Jabres 1809, Ausfübrlides über die
dieſer Sammlung iſt das oben angezeigte Bud , deſſen berübunte Riefenfette und eine tabellariſde Ueberſicht Verfaffer mit feitenem Fleiß und gründlidem Wiffen
fåmmtlider Geldiße des t. Zeugbauſes oließt den
die bedeutenderen Gegenſtånde derſelben ausmåbite, beſchrieb und mit rebr intereſſanten geldidtliden und
zweiten Ibeil , welchem , wie dem vorbergebenden , ein unbang beigefügt iſt , der Bemerkungen über die Her
anderen Mittbeilungen begleitete. Da die Anlage des
berſteine , die Bedeutung des Alasbruds Musfete, über
Wertes vorzugsweiſe die Betrachtung merkwürdiger Refte der Vorzeit bejmedre , ſo blieben alle Auffolúffe über die beurige Geſtaltung der Artillerie in Deſtreid
das Wolfézeichen auf Sdwertflingen, die Haiduđen, über Frauenbarniſde u. f. w . enthält ; ein alphabeti, des Sad . und Namensverzeid niß endigt das Werf. Dieſe Furze Anzeige moge genügen , um auf eine
und die jebige Bewaffnung der f. f. Armee ausge .
.
foloſſen, ebenſo wurden die mandertei neueren Waffen der Ausländer nur leichtbin angedeutet. Das Werf
Arbeit von großem Intereſſe für Alterthumsforder und
Waffenfreunde aufmerkſam gemacht zu baben , und wenn der Verf. irgendwo als Zwed ſeiner Beſtrebung die
bildet Theile. Eine Seſdidite des faiſerlichen Zeug. bauſes , eine nabere Beſdreibung des Haufes felbſt und pia disideria zur beſſeren Anordnung der Gegenſtände
geredte Würdigung bierber gebdriger dſterreichiſcher ai.
erdffnen den erſten Band. Ireten wir mit dem Ber.
terbůmer angibt , ſo bat er gewiß ſeine Aufgabe voll .
faffer in dir Såle der erſten langſeite des Hauſes,, fommen geldit. Die Ausſtattung des Bud es iſt redt
des Inſpectors Kammer" , die ,,RaiſerFriedrid . (don , auch dienen ihm zwei lithographien außerdem balle " , den „ Stónig fudwigsſal", ſo werden überall zur Zierde. nur die widtigeren Gegenſtånde vorgefübrt und durch
febr interefianie Noten nåber erflårt. Die Betradtung der Harniſce und ihres Gebrauchs wird übrigeno duro das ganze Werf eine beſondere Sorgfalt gewidmet, aud die geldmadvollen , aus Cbeilen vieler Waffen
Miſcelle n . ( Pflichttreue eines Wundarztes.) In der Schlacht bei Wagram wurde dem Säd;fiſchen Bundarzt Salzdorf , vom Regiment
auf bódoit kunſtreide Art zuſammengeſeßten Deckenſtúde, Prinz Chriſtian , bald zu Anfange der Schlacht der Fuß von einer welche die Saldeden aller Råume in reicher Abweder Kanonenkugel zerſchmettert. Auf den Boden hingeſtreckt , fab er 15 lung zieren , nie Erwähnung zu tunn vergeſſen. Die Schritte vor ſich den Udjutanten von Rerbourg, von einer Kuget zweite fangreite des Hauſes entbått die „Eugensballe '', den ,,Kaiſerſal“ , den Prunfſal des Hauſes , worin be.
getroffen , hinfallen und Blut auswerfen. Er glaubte , daß, wenn dieſer Offizier keinen Beiſtand erhielte , er am Schlage ſterben würde.
ſonders viele Fabnen , Denfmale und Pradtbarniſche
Sogleich nahm er alle ſeine Kraft zuſammen , ſchleppte ſich im
berübunter Regenten aufgeſtellt ſind , die „ Corvinus, balle " , „ Normalgewebrfammer“, Ausländerwaffenfam mer“ und ,, Geſdůfmodelfammer ." Einiges über den
Staube kriechend , zu ihm , öffnete ihm eine Uder und rettete ihm das Leben. Er felbft wurde nach Wien gebracht, ibm dort das Bein abgenommen , ſtarb aber an der Operation. (Sold. Freund. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 5. 8. teste in Darmſtadt und in deſſen Dffigin gedruckt.
Si ms
Donnerſtag , 4. februar 1847.
Allgemeine De utrder
N 15.
Militar · Zeitung.
Bund.
ſeien.
Die Antwort darauf war : daß nur die Sobre
Berlin , den 6. Januar 1847. Aus ſicherer Quelle derjenigen Beamten nicht zum Militardienſt zuzuziehen iſt ung folgende Mittheilung zugekommen. Es find ſeien , die die Rechte des Erbadeld beſißen , und von nad und nach beim Bundestage die Berichte derjenigen den Guidbeſißern diejenigen, deren Adel gemåß den Generale der verſchiedenen Bundesſtaaten , welche im
laufe dieſes Herbites mit der Inſpection der Kontin, gente beauftragt waren , eingelaufen . In dieſen Bei ridhren ist im Ganzen und ganz beſonders , was die
Verordnungen vom Jahr 1836 im Betreff der Adels . ( D. 4. 3.) redite anerkannt iſt. Preußen.
Es fol , laut fönig , Zruppen Deſterreichs und Preußen anberrifft, nur fos licher Rabinetsordre angeordnet ſein, daß fortan ſåmmt.
bendes über die Zwedmaßigfeit der Einrichtungen und
über die Vollſtåndigkeit des Materials und aller Res
quiſiten und nicht minder über die gute Haltung und
Poren , den 6. Januar 1846.
lide Regimenter des preußiden Staates alle 4 Sabre ibre Garniſonen wechſeln zwar dergeſtaltin, dem daß Cavalerieregiment jabrlid ein Infanterie , undund
Grercierfähigfeit der Truppen ausgeſprochen worden,
Armeecorps um quartiren . Da nun beo Fanntlich ibres dot bei den Truppen einiger der mittleren Staaten, Umfreis das Armeecorpo 8 Regimenter bat , ſo würden
in Folge ibrer conſtitutionellen Form , die betreffenden oberſten Militårbehörden , wie es ſcheint, durch die
Oppoſition, die lid bei ihren Antragen bemerkbar ge. madt hat , und die Majoritår erhielt, in mehreren Bes
demnach in 32 Jahren die Regimenter wieder in die Garniſonen , die ſie jest inne baben , zurücfebren. Durd den Wechſel im Armeecorps wurden zugleid die
Roſten zu großen Transporten vermieden und doch der
ziebungen abgebalten worden, ſo weit durd zubringen , Zweck, die "Regimenter mobil zu erhalten , erreicht were den feiteBungen des Bundes und ſeiner Militárcoms
Man will bier die Maßregel von den polniſden Unruben berleiten, doch glaube id miſſion auf eine vollſtändige Weiſe nach zukommen. den. ich , daß dieſes nur ein
Dieſe Wahrnebmung iſt namentlich von einem boben, febr recunoårer Grund des treffliden Arrangements iſt, in großem militari den Ruf ſtebenden General auf eine
da ja durch daſſelbe immerbin unſere Truppen dod noch
rebr bůndige und verſtåndlide Weiſe der Bundesvero
zum größten Theile in dem Großberzogthume, jedenfalls
sammlung zur Erwägung mitgetheilt und anempfohlen aber demſelben febr nabe bleiben. Unſere Regimenter worden .
( 40g. D0..3.) Ru8 land. Warſdau , den 2. Januar 1847. Auffallend iſt
die jest ftatifindende Refrutena u 8 bebung . Sie
unterſdeidet Rid von den frůberen gar rebr , bei denen in der Art derfahren wurde , daß die einzelnen Gou .
würden wohl zunächſt nad Glogau ac. marſdiren . Die Ausfúbrung der Gabinetsordre fol zum bevorſtebenden
frúbjabr feſtgelegt ſein. Darüber ſind wohl alle einig , daß zu langes Garniſoniren deſſelben Regiments in einer Stadt für die Militars böchſt ſdådlich iſt, da X. B. beim Manovriren in Gegenden , wo jeder Hügel und jeder Baun den Truppen von Alters ber befannt
vernements eine und gewiſſe von dieſen Bezirfe aufgefordert wurden, Anzahldie waffenfähiger junger iſt, ſich zu leichtder Solendrian des Herfommens ein . Månner zu ſtellen. Deßt wird Jeder, der nur einiger. (dleidt und das einmal über irgend eine Aufſtellung maßen tauglid und der nicht durch den Staatsdienft oder ſonſtige Privilegien von der Webrpflicht entbunden
ausgeſprochene lob eines bóberen Vorgeſellen zum Ger reß madi , auch das nåchitemal gerade genau ebenſo
iſt , ausgeboben , ſo daß ſelbſt Peute von 15 Jabren
die Aufſtellung zu nehmen , wodurch das für den Krieg
biervon nicht ausgenommeu bleiben. Dieſe allgemeine
ſo bodywidrige Selbſtdenfen der Befeblenden in den
Aushebung bat vor Kurzem die Gubernialregierung gen zu der Anfrage bei dem Fürſten Startbalter veranlaßt ,, ob die Sonne derjenigen Beamten , die
( Vol. 3. ) meiſten Fällen total verloren gebr. fra nereld. Von dem Gontingente von 1845 wurden unter dem gur landarmee 9. Nov. 1846 weiter 7000 Mann
in folden Rangelaſſen ſich befinden , denen Adelsrechte zukommen , von der Refrurenausbebung nuozunehmen
-
einberufen.
' 115
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1
Eine Ordonnanz vom 4. Dec. 1846 eröffnet dem dadurch den Erfolg der beiden anderen Waffen einzu , Kriegøminiſter ein Zuſabcredit für Lebensmittel von 1,418,552 und für Fourage von 1,618,443 Franfen.
leiten , ihn zu begünſtigen und zu vervollſtåndigen .
Dieſer gemeinſchaftliche Zweck wird nun aber durdi die Vermoge Ordonnanz vom 13. Dec. 1846 werden verídiedenſten Mittel , durch die entgegengeregteſten
von den 41,442,064 Fr. für öffentliche Arbeiten des Sabres 18 +5 – 5,297,391 Fr. , über welche noch nicht -
Hiervon ſollen
verfügt iſt , auf 1846 überwieſen . .
963,236 Fr. für die Befeſtigungen von Paris und
2,917,167 auf andere Plåse verwendet werden.
Formen erreicht. Jeder Staat glaubt im_Beſibe der
Mittel und Formen zu ſein , die die Erreidungdes allgemeinen Zwecfes am meiſten begünſtigen , und doch liegt es klar zu Tage , daß für jeden einzelnen Gegen , ſtand nur eine Form eriſtirt , die die richtige iſt. Die Erfenntniß dieſer ridhtigſten Form für die einzelnen
Wegen der der Gefangenen Ueberſdwemwird in dem Algerien mungen und Gegenſtände des des Auslórend unter 15. Dec. Artilleriemateriales iſt Sade der Wiſ. Penſchaft ſie allein fann Artillerieſyſ eine Grundlage gebenallein für 1846 dem Kriegeminiſter ein Credit von 342,000 Fr. bie Kritif- eines fpeciellen tems, ſie eröffnet. wird ermitteln wie weit die angenommenen anerfannten ab: In folgenden Orten finden ſich Militárgefång. Formen deſſelbenfónnen von ,der als richtig
nife : Paris , Mezieres , Obarlemont, Berdun , Mont.
weiden , wie dieſe Abweichungen auf die Erfüllung des meon, meb, Thionviđe, Bitſd , Pongwy , Nancy , gemeinſdaft liden Zwede8 bin wirfen , und weldie Ideen
Pfalzburg, Doul, Tours , Straßburg , Beſançon, Greo jenen Abweidungenzum Grunde liegen . Die Artillerie noble , lyon , Marſeille , Toulon , Montpellier , Tou . bedarf daber vor Bezug allen auf Dingen einer Artilleriewiſſen Einridtungen ,, beſtebende louſe , Bordeaur, farochelle, Rennes , lille, Cambrai, ithaft, die obne
Douai, Dijon , Bayonne, Perpignan , Montlouis; auf einzelne Foren und Formenſich aus jenem gemein. idhaftlichen Zwede der Waffe entwidelt, und aus ibi Mersiel. Kebir , Conſtantinne, Bona, Philippeville. die Forderungen an das Material berleitet. Seit dem 1. Januar 1847 iſt der jabrliche Gebalt der Jedem Artilleriſten , dem es um die Fortbildung Arreſtauffeber durctidnittlich bis zu 800 Fr. erhöht ſeines Wiffensundſeiner Waffe zu thun it, wird rice Algier, Bougie, Oberdell, Blidab, Milianab, Oran, 5
worden .
die Notwendigkeit einer allgemeinen Artilleriewiſſen .
Bayern .
foaft bei ſeinen Studien aufgedrungen haben
Můn den , 21. Januar. Die heute hier eingetrofo fene Nadridtvon dem in Speyer erfolgten Hintritte des Generals Frbrn. 0. Horn bat , namentlich bei un ,
ſern Militárs , eine romerzliche Theilnahme erregt. Im Cadettencorps erzogen , begann Baron Horn als Gon ducteur im Ingenieurcorps reine faufbahn , erhielt
er
bat aber bisher vergeblich nach einem lebrbuche in die . Per Beziehung geſuot, da die die Artillerie aus einem allgemeinen Geſichtspuncte auffaſſenden Werfe doch nur großentheils die Rechtfertigung beſtimmter beſtebender Formen übernahmen und nur nebenbei die allgemeinen Grundſåße der Wiſſenſbaft berúbrten. Das bezeichnete
ſpåter eine Stelle im Stabe ſeines Obeims, des Ges Feld der literatur iſt demnat ein fait unbearbeitetes, nerals (nach berigen Feltmarſdals und Fürſten ) Wrede,
denn ſelbſt Pioberto Bemühungen baben den Begriff
und trat erſt 1815 aus dieſem Wirfungsfreiſe in die
einer allgemeinen Artilleriewiffenídaft nicht in ſeiner
finie über.
Geadset und ausgezeichnet als tapferer
Schårfe aufgefaßt , obgleich ſie des Guten viel geleiſtet
und einfidisvoller Offizier , gewann ihm auch im Prie vatleben ſein bieberer barafter poll Offenbeit, Frei,
baben. Die Schwierigkeit, fido von den Ideen , den Formen,
muth und Jovialitåt alle Herzen.
in denen man ſie bewegt , loszuſagen und bei genauer Kenntniß der Einrichtungen der fremden Artillerieſyſteme
(A. 3.)
einen Standpunct über allen zu gewinnen und nur
L i te r a t u r.
Grundzüge der allgemeinen Artilleriemiſ ,
von dem Zwede ausgebend , die Forderungen für die
Waffe berzuleiten , iſt der Grund, daß bisher, trop des
oftmaligen Erſtrebend, eine allgemeine Artilleriewiffen . rendaft. Erſter Theil. Die lebre von der fchaft aufgeſtellt worden iſt. Zu dieſer Sowie. Wirfung , bearbeitet durch F. W. S deuer . rigkeit nicht lein , Premierlieutenant in der 3. Artilleriebris gerellt ſich für den Begründer dieſer Disciplin gade. Berlin. Drud und Verlag von G. Reimer. der Wiſſenſdaft die Nothwendigfeit, die Hilfswiſſen . Tchaften der Artillerie , wie Mathematik , Phyſik und 1846. gr. 8. XX und 42+ Seiten. 1%. Thlr. *) Obemie nidt als Dilettant betrieben , ſondern ihren verſchiedenen Artillerieſyſteme durchdrungen
verfolgen alle ein
Die
und denſelben Zwed , den nåmlid , den Feind von der .
Ferne aus möglichſt nachdrůdlich zu bekämpfen und *) Obgleich in den Nr. 3 und 4 dieſes Jahrganges der 1. M. 3. bereits eine Beurtheilung des in Frage ftehenden Werkes
enthalten iſt, ſo glauben wir doch noch nachſtehende, uns von ſchäßbarer Sand zugekommene aufnehmen zu follen , da bei der Eigenthümlichkeit der von dem Herrn Verfaſſer aufgeſtellten Anſichten eine mehrſeitige Beleuchtung nur von Intereſſe fein tann.
Die Red. der 2. M. 3.
innerſten Rern
zu baben .
Die Ueberwindung dieſer Sowierigkeiten erſchien und bei den geringen Vorarbeiten für die beutige Zeit nicht gut denkbar, wir nabmen daber den erſten Theil der vorliegenden allgemeinen Artilleriewiſſenſchaft in der Vorausſeßung in die Hand , darin nur einen neuen Sdritt zur Begründung der genannten Wiſſenſdaft zu finden , zumal wir dem Verfaſſer zum erſtenmale auf
dem Felde der Literatur begegneten und der Meinung waren , daß zum vollſtåndigen Aufbau dieſer neuen
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Disciplin der Verfaſſer bas Gewicht einer anerkannten dieſen Mißbrauch der Technik der Artillerie hingewieſen artilleriſtiſchen Autoritåt båtte mitbringen müſſen --
worden , und baben wir doch bereits mande Verſude,
dod daß wir uns getåuídot baben , müſſen wir offen dem Uebel durch ſpecielle Bebandlung derſelben Hilfe und frei eingeſteben . Der lieutenant deuerlein bat nidt nur einen Schritt zur Begründung einer allgemei.
zu verſchaffen , aufzuweiſen , wobei wir nur an Meyer's Artillerietenit und Scherzer's Militårchemie er,
nen Artilleriewiffenídaft vorwärts getban , ſondern er
innern .
bat dieſelbe wirklich begründet , er bat dieſelbe ohne
Ghe wir zur Begründung unſeres obigen lobenden Ausſpruch auf eine Detailirung des Inbalts des
Beihilfe vorliegender Muſter aufgebaut. Sein Wert, das erite in ſeiner Art , wird fict Babn brochen und
Werfes übergeben , wollen wir noch einen großen Vor.
befruchtend wirfen ; wenn es auch in einzeluen Theilen Anfechtungen erleiden durfte , ſo iſt doch das Weſen einer allgemeinen Artilleriewiſſenſchaft darin in ſolcher
jug deſſelben zur Sprache bringen. Troß der durd daſſelbe webenden Wiſſenſchaftlidfeit gilt von ihm feia neswegs , was o. Deder von Rouvroy’s Vorleſun . gen über die Artillerie ſagre, daß dem Peſer unreine
Relarbeit und Beſtimmtheit aufgefaßt , daß wir ibm das Prognoſticon ſtellen , daß es bei allen Artillerieen Gu . ropa's Eingang finden , daß es als Muſter für viele åbnliche Productionen dienen wird.
cubiſche Gleichungen ein Spiel , Integral , und Diffe , rentialred nung ro geläufig , wie die vier Species rein
An dieſe allgemeine Artilleriewiſſenſchaft, die das Wabrbeit , cine allgemeine Gültigfeit für das artille
theuer , und ohne Peonbardi's Mathematik und Mer ſtåndlich ſei. Dieſer Ausſprud des Verſtorbenen Ge ,
riſtiſche Wiſſen und Können beſikt,, reibet ſich , des Verfaſſers Meinung nade , dann für jedes Artillerie
nerals bat feine Gültigkeit für deuerlein's Artil , feriewiſſenſchaft, da dieſe , wenn aud vielfad in den
daß das Werf bódít dåsbar, aud febr
mußten ,
feſtlegen und aneinanderfügen roll, was eine allgemeine ' danik bei der Hand oder im Kopfe zu baben , unver .
$
ſyſtem " die Beſchreibung deſſelben an , die die Bedin. matbematiſden , lpbyſikaliſchen und demiſden Lebren gungen entwicelt und vorlegt , unter denen im gegebes wurzelnd, dennod populár gebalten iſt und den leſer nen Falle die allgemeinen Wahrheiten und Gereße zur faſt ſpielend von einem lebrraße zum andern trågr. Geben wir nun zu dem Inbalte des Werkes jelbſt Anwendung gefommen ſind. An dieſe Grunddisciplinen ſoll ſich dann die Artilleriepraftif, zulegt die Gebrauchse über, ſo finden wir in den einleitenden Betrachtungen lebre der Artillerie anſchließen. Man vermißt hier die zunächſt eine Charafteriſtik des Zwedges und des Wer Artillerietenif , die der Verf. aus den Artillerielebr.
búdern gånzlich berausgeſchnitten und abgeſondert und gediegener bearbeitet wiſſen will. Wir ſtimmen volls
ſens des Ferngefechts überbaupt, ſeben dann bieraus die Eigenſdaften , die die Fernwaffen haben ſollen,
kommen mit ihm überein , wenn er ſagt: Welden Nußen
abgeleitet, erfabren, worauf die Fernwaffen der åltern Zeit und die der Gegenwort ihre Wirkung gründen
fann wohl cine Abbandlung über Eiſenfabrifation , Ses rúbguß , über Holz , Peder , Seilwerf, über Schmieden , Stelmacherei u . r. w. in einem lebrbuche der Artille . riewifenídaft ſtiften , und welchen Schaden muß ſo etwas für die Ausbildung des zum Waffendienſte ber
und erhalten eine Sfizze des neueren Ferngefechts. Dann wird der Einfluß der Artillerie auf den Waffen . verband und die innere Stårfe des Heeres berührt, zu. left werden die Elementarbedingungen des Artillerie , weſens dargelegt.
.
ſtimmten Artillerieoffiziers anrichien ? Wir wollen biero
Der erſte Theil der allgemeinen Artilleriewiſſenſchaft
bei nicht an die Růmmerlidfeit und meiſt völlige Uns
wird durd die Pebre von der Wirfung gebildet und
verdaulichkeit derartiger Einſtiebſel in den Artilleries
liegt bis jeßt dem Publikum nur vor , der Verf. vers
lebrbúdern denken , und noch weniger an die Brauche
ſpricht aber, wenn ibm Ermunterungen in Tbeil wers
barfeit und ibren Gebalt im Vergleide zum beutigen
den , aud die Lebre von der Bewegung einer åbnliden
Standpunct der allgemeinen Technik. Wir wollen nur
Bebandlung zu unterwerfen. Das erſte Kapitel fúbrt und die Elemente der
fragen , welchen Nußen bat ein ſolches Ausbildung8 . ſyſtem aller Artillerieoffiziere ? Erwerben dieſelben
wahrhaft nußbare techniſche Kenntniſſe ? Wir möchten es bezweifeln , vielmehr iſt febr zu fürdten , daß die beranwad ſenden Artilleriſten , in dem ſiebei ibrem Stu .
/
Wirfung vor , indem es zuerſt den Begriff der Wirkung
definiri , dann nadeinander das allgemeine Maß der das Berhåltniß des Zerſtörungsactes zu den Wider,
Zerſtörungsgemalt, die Gefechtsobjecte der Artillerie,
dium von einem artilleriſtiſden Rebríaße zum andern
ſtanden , die unvermeidlide Beldrånfung in der Art
ůber eine Menge techniſcher Gemeinplåße und Bedenf. lidfeiten binſtolpern müſſen , den Geſchmad an folder Speiſe und leider aud die flare Ueberſicht des eigent.
und Größe des Zerſtörungsactes , die Elemente der zer.
Adrenden Gewalt, die Entfernung, in der das Object zerſtört wird , die Wirkung des Geldoffes im auge.
liden Kernes verlieren müſſen. Nad einem ſoldem
meinen , die Bewegung des Gerdoſjes, die bewegende
Studium bat der Artillerieoffizier nidots Beſſeres zu
Kraft und die Zeit all Element der Wirkung ber
thun , als aufznråumen in dieſem artilleriſtiſden Chaos und zu vergeſen , was ihm unbequem wird , und er
trachtet.
preiſet ſido glüdlid , wenn dabei der artillerifirde Rern
Zwede der Artillerie ausgebt ,
nidt verloren gebt. So geſchiebt es denn, daß mit
Zwed aber ſpeciell erreidt, ro beginnt die eigentlide
.
Da die allgemeine Artilleriewiffenſdaft von dem das Geldof dieſen
der quantitativen Abnahme der Renntniſſe das quali.
Pebre auch mit der Unterſuchung der durd das Geldog
tative artilleriſtiſde Wiffen geboben werden muß.
zu erfüllenden Bedingungen. Für daſſelbe wird die
If doch auch von anderer Seite idon vielfad auf Augelgeſtalt berlangt, weil ſie die den Bedingungen
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der fleinſten treffenden Flåde entſprechende Form iſt, zur beabſichtigten Wirkung beiträgt , ſondern udlig der bewegenden Kraft den höchſten Ertrag ibrer Wiro wirfungslos verloren gebi ; daß alſo die wirfende Flåche fung geſtattet, bei der Bewegung den geringiten lufto widerſtand , mithin die geringite abname ibrer Trieb. fraft erleidet und am Objecte den geringſten materiellen Widerſtand findet.
Bei der materiellen Erfüllung des Geſchoſſes fom. men Mittelpunct und Schwerpunct zur Sprache , und
aus den bezügliden Betradhtungen ergeben ſich als Fole gerungen , daß : .
1) das vollfommenſte, der bewegenden Kraft , der Bewegung und Wirfung günſtigſte Geldof die
materielle Kugel iſt, deren Schwerpunct und Mits telpunct zuſammenfallen ; 3) die Anfúllung der Rugel mit Materie ringe um
einen febr geringen Tbeil der wirfungsfábigen
ausmadt ; daß die Heftigkeit der Flamme mit der Dichs tig feit der brennenden Geldofmaſſe im Widerſtreite ſtebt , alſo auch mit der Menge des brennbaren Stoffes, was bier gerade umro nadhibeiliger wirft , als die Mittheilung der Warme an das zu zůndende Object
von Außen ber erfolgt , die Zündung von Außen ber aber eine weit größere Menge von Wårtie fordert, als eine innerhalb des Objectes erfolgende Mittbeilung der Wärme. Dieſer Widerſtreit zwiſchen der Hefrigfeit des Flammenſtidos und der Didrigkeit des Geſiboſſes wirft nachibeilig auf die Sicherbeit der Bewegung und des Gebrauces , und beforånft die Wirfungoipbåre des
den Mittelpunct in gleich dichter Lagerung erfol.
Geſboſſes außerordentlid , indem dieſe Brandgeſchoſſe
gen muß ;
bei ibrer geringen Halibarfeit gegen den Stoß der be.
3) das Geldof móglichſt viel materiellen Inbalt als Grundlage der Wirfung entbalten , die Ma.
terie des Geldoffes demnach möglichſt didi ſein muf.
Die Große und das Gericht des Geldoffee bilden den nächſten Punct der Ueberlegung , dem dann eine
Abbandlung über die Stoßfraft folgt. Die drei Wege, auf denen man die Stoffraft zu potenziren bemůbt geweſen , werden vom Stande der Conſtructionsprin ,
cipien aus ſehr gut dharakteriſirt, indem der Kartaiſch,
wegenden Kraft und gegen die Aufidlåge auf den Boden febr empfindlich ſind.
Das Problem , einen beil des vorliegenden Ter. rains auf einer einigermaßen bedeutenden Entfernung ſo zu erleuchten , daß auf ibm nichts militårijd Wid's
tiges unbemerft vorgeben fann , iſt bisher nur bodiſt 1
ungenügend gelöſt worden ; der Berf. wil daber einen andern Weg einſchlagen , als den der Peuchtgeſdoſle, .
der der Natur des fichtſtoffes ro wenig zuſagt, und
meint , die Eigenſdaft des fichiſtrables , von der glat.
fouß die einfa bíte , aber auc robefte Steigerungeme .
ten Oberfläche eines für die lidmaterie undurchdring.
thode genannt wird , weil er in Bezug auf die Prin ,
liden , zur Richtmaterie in ſtarfer Affinitår flebenden Körpers unter demſelben Winfel zurückgeworfen zu were den , unter welchem er auf diese Flåde geraden iſt, zum Beleuchten des vorliegenden Terrains zu benußen, alſo die Objecte zu erbellen , nicht , wie bei den Peuchte
cipien der Bewegung das Element der Regelloſigkeit, der Unſiderbeit , der Kraftloſigfeit der einzelnen Ge .
idoffe, eines der Entfernung nad ſebr eingeſchrånfren und für außere Einwirkungen ( des Terrains u . l. w.)
febr empfindlichen Gebraucos in fich trågt. Das zero
geſchoſſen, durd Erzeugung von Sdattenbildern zu
ſpringende Hoblgeídoß iſt eine weit vollkommenere
wirfen , ideint die der Natur des lidtſtoffes entſpre.
Conſtruction , als bódites Steigerungemittel der SIOR.
dendite leuchtmethode zu rein. Wenn die Theorie gegen dieſen Bordlag nid to
fraft erſcheint aber das mit fleinen Kugeln gefüllte
Hoblgeſchoß, indem es die große Zahl wirfungefäbiger
einzuwenden baben kann , ſo dürfte dod die Praris
Stúde des fartåtídouffes mit der größeren Volfom . menheit des Hoblgeſdoſies vereint. Bei der Betradtung der Zundwirfung der Geldbore erfennt der Verf. der Methode , durch Glúbbiße zu zůns
wegen der eigenibům liden Sowierigfeiten der Ausfüb . rung dagegen Bebenfen erbeben ; wir fommen vielleicht ſpäter in dieſen Blåttern darauf zurück , inúffen und ein nåberes Eingeben auf dieſen Gegenſtand aber jest
den , den Vorzug vor der Art , die Inbrandiegung
verſagen , da wir bier nur zur Kenntnißnabme des
durd die Flamme zu bewirfen , zu , weil die Flamme
Werfes in Rede anregen wollen , feineswegs aber in
in der Richtung Ihrer Wärmeſtrahlen durch die lufte ſtrómung ungewöhnlid geſtórt und dadurdo geld wat wird , auch wenn dieſelbe nod so beftig iſt; weil ſie ferner zu ibrer vollen Entwickelung ringsum der Ber rúbrung mit der Puft bedarf , an welche fie deßhalb
Controverſen rinzugeben beabſichtigen .
eine große Menge Wårineſtoff obne Wirfung auf das
Object abgibt ; weil die Mittheilung der Warme durch die Flamme sehr durch die Beſchaffenbeit der Obers flåde deg Objectes bedingt iſt, indem eine glatte und foråge, gegen den Flammenſtich geridrese Flåde die Wärmeſtrablen zurüdwirfı; und weil endlich der durch Anfoblen des objectes eniſtebende Raud die Flamme dåmpft. Hierzu fommt noc ), daß die Brennfliche deg Geſtoffes zum bei Weitem großen Theile gar nicht
Bei vollſtåndiger Erledigung der Betradtungen über das die Rafeten nicht nidr übergangen wer. das Geldof Geſchoß fonnten for
den , wir finden daber am Soluſie des zweiten Rapitels über dieſe eigentbůmliche , vielfach geſtaltete Gattung der Kriegsgeſchoffe einige Andeutungen, aus denen ber, vorgebt, daß die Rafete nicht allein ein unvollfomme, ned, ſondern auch ein außerſt ſowierig zu bebandeln, ded , unlenfſames und launiges Geldoß iſt, und daß man der Natur der Dinge nad nicht erwarten darf,
den Rafetenflug ſo vollfommen regeln zu fónnen , wie dieß bei einfach kugelförmigen Geldofſen in Ausſicht tebt .
( Schluß folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. beste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.
No 16 .
Samſtag ,
6. februar 1847.
routine
y
Allgemeine
Militar - Zeitung.
Preu0 e n.
bauptleute batten ſie verfertigt , und waren mit dem
Berlin , 5. Januar. Seſtern verſchied der f. Ser neralſtabsarzt und Obef des Militärmedicinalweſeng, Leibarzt des Königs , Geb. Obermedicinalrath und Dié rector der militárårztliden Bildungsanſtalten , Dr. Jo.
Mineningenieur und dem Ingenieurdirector, Hrn . Oba. telus , anweſend. Der Erfolg war ſo ziemlid der nåm . lide, und man erſab alio , daß die Spießwolle in Minen wenigſtens 7 mal mebr Wirkung bervorbringt,
I
als das gewoonliche Pulver , wozu noch der Vortbeil
Wilbelmv. Wiebel, im Soſten Jabre ſeines fommt , daß ſie nidt das fdwefelicte Gasentwidelt, bann Febens. -
Das Militårmodenblatt entbålt folgende amt,
weldes die füftung der Stadte ſo ſo wierig madt. Der Mineningenieurendef , Hr. Gombes , will nun in
lice Mirtheilung: „ Auf den dem Könige vorgelegten den Gypsbrüden bei Paris Verſuche anſtellen, um auf Plan der im Bau begriffenen Befeſtigung bei
poſitive art auszumitteln , ob der Gebrauch der Spieß, 1
Poßen bat derſelbe aus eigner Bewegung unterm wolle beim Durdbrud von Eiſenbabntunnels zulåfig 24. Dec. 1846 beſtimmt, daß die gedachte Befeſtigung iſt. Darüber ſeint man einig zu ſein , daß die Sdieß Feſte Boyen " und von den leds Baſtionen Nr. 2,
wolle bei gleider Ladung den Wurfgeſtoffen eine un .
3 und 4 nad den Taufnamen des Kriegsminiſtere, gefähr dreifado ſtårfere Se dwindigkeit gibt , als das nåmlid Hermann , feopold , Pudwig , und die andern gemeine Pulver. drei Baſtionen lidt , Redt , Sowert genannt werden ſollen , und dieſe Namen eigenbåndig in den vorgeleg. L i te r a t u r. ten plan eingeſdrieben .“ ( S dl u B. )
Belgie 11. ide Eine königl Veror1.dnung vom1847 20.anDecem 1846 verfügt, daß vom Januar auch ber die
Das dritte tapitel bandelt von dem bewegten Ge .
doß, und ermittelt zunädſt diejenigen Elemente, welde fob auf die Bewegung des Geldofjes unmittelbar einmir .
penfiontrteu Offiziere, ſomie die noch im Dienſt fteben . fen , und zwar unabbảngig von der bewegenden Kraft dten abzug Den , wenn gibt fie in, von Garniſonsſtå wobneneines es dafteben, wenn ſie aud in vielfache Wechſelwirfung mit , wobal. Militárårzte dieſen , gegen
ben Prozenis von ihren Penſionen , in seranfbeitsfållen derſelben treten . Dieſe Elemente noren und bedingen bebandelt und mit den nótbigen Arzneien verfeben wer.
den ſollen , falls ſie dieß wünſchen und rich , wie vor ibrer Penfionirung, jenem Abzuge zu Gunſten des Staats unterwerfen. frantreid.
Die Franzoſen , welde das Berdienſt der neuerfun .
die Wirkung der bewegenden Kraft , die Geſtalt und Große der Flugbabn ; ibr Einfluß muß zuerſt erwogen werden , bevor die Flugbabn durd die bewegende Kraft und deren Grundelemente geregelt werden fónnen. Sene Elemente ſind aber : die Rotation des Geſchoffes , die Wirkung des Luftwiderſtandes und die Wirkung der So werfraft.
Die Betrachtungen über die Rotation führen den
den & diegwolle anfangs nidt redet anerfennen woll. Derf. zu den folgenden Såben : ten , deinen nun lid eines beſſern zu belebren. Die 1) Die Rotation iſt der Trefffähigkeit und Wirfung foire . Bergwerfdcompagnie bat in ihren Mienen von Montrambert zum Zwed des Durchbruds von Gången in einem ſebr barten und feinen Sandſtein Berſude
angeſtellt.
Zwei Bobrióder von 90 Gentim . fånge
und 3 Gensim. Durdmeſſer wurden 6 Meter von ein ,
ander unter ganz identiſchen Bedingungen gemadt, und das eine mit 180 Gramm Minenpulver , das andere mit 25 Gramm Spießwolle geladen. Drei Artilleries
der Gidole nadtbeilig ;
2 ) ffe tritt der Haltbarfeit der Geldoffe und Geldhús, robre entgegen ;
3) fie ſpricht , wo e8 auf bedeutende Stoßgewalt an. fommt, gegen die Anwendung fleiner Caliber mit Tebr großen Geſchoßgeld windigkeiten ; 4) fie tritt überhaupt der Anwendung großer la.
dungen und ſehr langer GeldůBrobre entgegen ;
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5) die Rotation muß daber auf's Deußerfte bekämpft oder geregelt werden.
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Zündmittel von eben ausreidender geringſter Heftigkeit, für ſtarke Padungen und für feſt eingebüllte die befti. geren Zündmittel zu wåblen ſind, daß die Entzündung
Nachdem die genannten , von der bewegenden Kraft unabbảngigen Elemente abgeſondert dargelegt worden,
ibren Anfang 10 nabe als möglich am Boden der Seele
reßt der Berf. die Flugbabn aus denſelben zuſammen, beipridt darauf die Geldwindigkeit des Geldoffes und die Elevation , maltet dann die Elemente des Rafeten .
gung , ſondern ſenfrecht dagegen geridtet ſein muß. Das fünfte Kapitel betraciet das Gefchüßrobr als
nebmen und nidt in der Ridrung der Geldofbemes
fluges und die daraus folgenden Eigenſdaften ein und
Regulator der bewegenden Kraft , indem es zuerſt die
gibt zulegt eine ſebr gelungene Gbarakteriſtik der ver. idbiedenen Flugbabnen (Souparten ) .
Concentration und Heſtaitung derſelben auffaßt und dann den Einfluß des Geld ůprobres auf die gleidfóre mige Entwicelung der bewegenden Kraft erläutert,
Die bewegende Kraft bildet den Gegenſtand der Erörterung des vierten Kapiteld , das mit den Eigen .
Hier wird die Eigenſdaft der Wärmeleitung, die biso
idaften derſelben bezüglich der Geldofwirfung beginnt
ber nur wenig Beadrung gefunden ,
und durdfübrt , daß die Spannfraft goofdrmiger Rór .
licheren beſprochen und in Bezug auf ſie gefolgert:
des Ausfübr.
per die einzig braudbare Grundlage für erfolgreide
1 ) Zum Material des Robres eignen ſich nur gute
und zuverläſſige Fernwaffen bleibt , wenn nicht eine
Wärmeleiter , ſowie folde, welche eine bedeutende
uns noch unbefannte , den Anforderungen an die be .
W årmecapacitat beſiben , ebe ſie ſich åndern ; 2) je glatter die Seele des Geſcúbropres bergeſtellt
wegende Kraft noch mehr entſprechende Naturfraft ent.
dedt mird . Die Natur der Gaſe geſtattet zwei Wege, die Spannfraft derſelben zu erregen und zu benußen ,
nåmlich durch Erwärmung vorhandener oder eben eri zeugter oder durch Entwicelung rebr condenſinter Gaſe.
und erbalten wird , deſto weniger Verluit erleidet die fabung ; 3 ) die größere Metallſtárfe des Robreg begünſtigt eine geleichförmige Wirfung der Pulverfraft.
Bei der erſten Metbode benußt man in der Regel den
Dabei bemerft der Verf. , daß man , wenn man
Waſſerdampf zur Erzeugung der Spannkraft , dod bes
im Stande våre , die Ausſtrablung der Warme aus dem Robre zu befördern , 10 daß die Temperatur von Schuß zu Sduß ſido noch weniger åndern fónnte , man
darf es feiner ausfúbrliden Erläuterung , daß die Er. wårmung vorhandener oder eben erzeugter Gasarten Waſſerdampfes und einer genau meßbaren Spannkraft deffelben durd ſtreng geregelte Warme Schwierigkeiten
einen Soritt weiter zur gleichförmigfeit der Wirfung getban baben würde , und erinnert an die Thatjade, daß die Ausſtrablung der Wärme um ſo leichter ſtatt. findet, je rauber die ausſtrahlende Oberfliche ist , ſo
feine bequeme , guverläſſige und friegsbrandbare bemes gende Kraft abgeben fann , da die Erzeugung des bat , die mit der Höhe der Dampfſpannung, wie ſie
daß beiſpielsweiſe Metalcylinder ſich doppelt ſo ſchnell
für die Bewegung und Wirkung der Gerdoſe noth. wendig iſt , rebr rohnell madſen. An dieſer Klippe werden alle Verſuche mit Dampfgerdúßen ſcheitern,
abfúblten , wenn ibre platt gedrebte Oberflåde mit trockener feinwand bewickelt war ; dabei permabrt er ſich aber gegen die Annabme, daß er dieß Beispiel ge!
wenn man auch davon abſeben wil , daß im freien Felde , ſelbit im Feſtungsfriege, derartige Dampfmaſchio nen mit ihrem Zubebór durdaus feine braudbare Waffe
wåbli babe, um einen Vorſchlag darauf zu gründen , da es nur ſein Zwed iſt , das Weſen der Dinge , ihren inneren Zuſammenbang zu entbúllen und darauf Wabr. beiten und Gerebe zu ſtüßen , nicht aber Bordlåge zu
abgeben fónnen . Die einzige für den Krieg anwendbare Methode
machen .
liegt in der Entwicelung ſebr condenſirter Gare , die gleich bei ibrem Entſtehen eine ibrer vorangegangenen
Der Einfluß der Flugbabngeſtalt auf die Conſtrucs tion der Geldůprobre begrundet die verſdiedenen Ge.
Kondenſation angemeſſene bobe Spannfraft beſißen. Die böchſte Condenſation der Gaſe iſt in ibrer Verbin.
(důlgattungen , von denen der Verf, zunädſt die Ras none einer Betrachtung unterziebt , wobei er nad
dung zu ſtarren Körpern gegeben , wie die bei unſerem
Sdießpulver der Fall iſt, in welchem ſie fid in einem
einander die Rammer , die Seelenlänge , den Einfluß der Rotation und des Spielraum auf das Geld uß ,
boben Grade verdichtet vorfinden .
robr , die Geſtalt der Geidyúsmúndung, die Metal.
Die Eigenſdaften der bewegenden Kraft bezüglid
ſtårfe , die Schildzapfen und die Hinterwucht, die Ein ,
der Wabrldeinlichkeit des Treffend, der Schnelligkeit des Feuers , der Kriegsbraud barfeit werden dann nachs einander betragtet , darauf folgen Erörterungen über die Zuſammenſebung des Scießpulvers im allgemeis
richtungen zum Richten und zur Handhabung vor ſein Forum ziebi.
nen , die Beſtandteile deſſelben und ihr gegenſeitiges Verbåltniß , die materiellen Eigenſdaften der Pulveri beſtandtbeile , die Zerſebung und Gasbildung des Pulo
Bei den Erörterungen über die Geſtalt der Ges
fdůßmůndung wird der Verf. Veranlaßt , das Ausitrd. men der durch den Spielraum dem Geſchoß voran .
eilenden Gale zu erleichtern , um foldergeitalt den Einfluß dieſer Gaſe auf Verzögerung der Nadwirfung
vers , die Wirkung der Gare , die Dichtigkeit des Pule
der bewegenden Kraft zu ermäßigen und demnad zu
vers , die Große und Geſtalt der Pulverfórner , die
fordern :
Entzündnng und Verbrennung des Schießpulvers und die Rraft und Kraftåußerung deſſelben . Wir entnehmen aus dieſen Darlegungen , daß für ſchwade ladungen und für ladungen mit loſem Pulver
1 ) Die Mündung des Verdúßrobres iſt unter einem Winkel von 13 ° auszutridtern ;
2) die Anstrichterung muß ſo weit in die Seele bin. einreiden , daß der Berluſt an berdleunigender
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Nadwirfung auf das Geſchoß mit dem Gewinn durd verminderte Reaction gegen daſſelbe ind Gleichgewicht fommt ;
diejenige Elevation des 24 pfogn. Ranong ermittelt, unter welder man bei der feſtgelegten Padung dieſes
Geldůßes den erſten Uufidlag auf die aus dem Mörſer
3 ) je långer das Robr , je größer der Spielraum iſt erreidte Entfernung bringen wurde, ro bat man zwei und je befriger die Entzündung und der Berlauf Flugbabnen auf derſelben Entfernung, von denen die der Verbrennung Ratifinden , je mebr die Geſchwins
eine auf die Natur des Kanons , die andere auf die
rigkeit der Gasaud Debnung die des bewegten Ge. des Mörſers geſtüßt; erreicht worden iſt. Durd die idores übertrifft, deſto iånger muß das Robrzwiſden der Elevation des Móriers und der für das Ranon erforderlich geweſenen , in der Mitte liegenden
ausgetridtert werden .
Befanntlich hat der General 0. Helvig dieſe Idee in Ausfùbrung gereßt und dabei die Erfabrung ges madt , daß die Geſchüße mit ausgetrichterten Mün , dungen geringere Scufweite'n gaben und an Wabro robeinlidfeit des Treffend gewannen , ſo daß man wegen des erſteren Uebelſtanden dieſe Conſtruction verwarf. Lieutenant Scheuerlein meint , dieſer Nadtheil würde
Elevation iſt die Ridrung der mittleren Flugbabn oder der natürliden für die Haubiße gegeben. Die bei dies ſer mittleren Elevation für die Haubize nothwendige
Ladung , um die 24 pfoge Kugel auf dieſelbe Entfernung mit dem erſten Aufídlage zu bringen , gibi dann die
furze Ranonen wird gefolgert , daß man dem Kanonene Touffe für den Feſtungsfrieg eine fügſamere Flugbabn
natürliche Haubizladung für die Poufugel , aus deren Berbåltniß zum Gewicht des Hoblgendoſjes die nature lide Padung der Haubize für den Gebraud ber leid . teren Granaten abgeleitet werden muß. Dieſe rationelle Ermittlung der Haubizconſtruction iſt unſeres Wiſſens nade neu , und es iſt nicht wdor: ſcheinlich , daß die Haubizen der verſchiedenen Arrille. rieſyiteme der aufgestellten rationellen Forderung ent.
und eine mebrat abgeſtufte Stoßfraft verleiben müſſen
ſpreden ; die ſo ungemein ichwanfenden Anſichten über
daß man daber für den Feſtungsfrieg langer und fur,
die lange und das Weſen der Haubizen werden in
zer Kanonenrobre bedürfe, von denen aber die lepteren
dieſer rationellen Ermittelung eine Baſis finden , auf
umgangen worden ſein , wenn Ø. Helvig die Au8 , trichterung nach den dabei mirmirbenden Elementen proportionirt båtte.
Aus den allgemeinen Bemerfungen über lange und
der ſie fußen fønnen , um die" Haubize zu einem wabr .
nur vom rowerſten Caliber ſein müſſen .
Die Betrachtung über die Mörſer wird nach den
bei den Kanonen angeführten Gathegorieen abgebandelt,
baften Mittelgeidůß zwiſden pen Kanonen und Mór. ſern zu machen,
und aud bier wird eine Austridterung des Fluges ge.
Die von dem Verf. angeſtellten allgemeinen Bei
fordert , deren fånge ſo zu beſtimmen iſt , daß die da . durch entſtebende ganze Fluglänge der Nadwirtung der ft årfſten Padung bei den fleinſten Elevationen entſpricht.
trachtnngen über kurze und lange Haubizen fübren zu
Für die Kammern der Mörſer wird eine ſolde Råum ,
ſtruiren , daß aber für den Feſtungefrieg die kurze
lidfeit verlangt , daß dieſelbe noch für die ſlårfite l'a .
dung einen zur volligen Zerreßung ausreichenden Bes wegungsraum dem unverbrannten Theile der Padung gewåbrt , ſie darf daber nicht von der stårfſten ladung
Haubize weniger geeignet , weil es bier weniger auf Fügſamkeit der Flugbabnen , als auf große Begúnſti. gung der Geſchoßwirkung bei gegebenen Flugbabnge. ſtalten anfommt , und daß die lange Haubize von rower
bei der der größten Soußweile günſtigiten Elevation
rem Saliber ſein muß.
.
ausgefüllt werden .
den Behauptungen , daß die eigentliche Haubize nur
eine furze ſein kann , die von leidtem Caliber zu cons
Eine furze Erörterung über das Weſen und den
Nad dem der Verf. die beiden åußerſten GeſchůB. Zweck der Garronaden und Bombenkanonen beſchließt gattungen daracteriſirt und die Forderungen ihrer Gone ſtruction entwickelt bat , geht er zu der Haubize úber, die lid weder die Wirfungsweiſe der Kanonen , noch die der Mörſer aneignen , ſondern in der boditen Füge ſamfeit ibrer Flugbabnen ibre natürlide Volfommen ,
wegen der Sdwerç der Gerdoſſe eine bedeutende abſo ,
beit erſtreben und in dem erweiterten Gebraude der
lute Große erreichen .
ladung und Elevation die Baſis ibrer Conſtruction er's bliden ſoll.
Um nun die Haubije als recht eigentliches Mittele
glied zwiſden Ranon und Mörſer zu conſtruiren, rolågt der Verf. einen rarionellen Weg ein , indem er beiſpielss weiſe das 24 pfoge Ranon und den 7 pfogen Mörſer zu dieſer Beſtimmung anwendet und daſſelbe Geldoß aus beiden SeldůBarten (dießt, aus dem Kanon mit der
für daſſelbe beſtimmten Badung und aus dem Mörſer mit der ſtårfſten ibm zugehörigen . Wenn man nun
das fünfte Kapitel ; aus ihr ergibt ſich , daß dieſe bei den GeldůBarten furze Robre und Rammern baben
müſſen , und daß ſie zwiſchen den langen Kanonen und den langen Haubijen rangiren , weil ibre Padungen Das Soluffapitel unterwirft die Gombination von
Gerdůß , Geſchoß und Flugbabn einer beſonderen Beo tradtung und dergliedert die Sduſarten der einzelnen
Geld úße. Hierbei fommt der Verf. zu der Folgerung, daß das wirkſamſte Sbrapnelgeſchüß ein furzes Kanon
von mittlerem Caliber ſei, und ſtellt es als eine Sade der Organiſation und als eine Frage an die Kriegser. fabrung dar , ob der erreidbare Ertrag des Sbrapnel8 die Formation beſonderer Sbrapnelbatterieen aus furo zen Kanonen von mittlerem Caliber rechtferrigen dürfie. Auf rarionellem Wege muß man mit dem Verf. dieſe
aus dem Mórfer , der als das fürzer (dießende Geldúß die Baſis bilden muß , die 24 proge Kugel unter dem
Frage um fo mebr bejaben , da über dieſe Geloofar
bei Mörſern der größten Soußweite entſprechenden
eigentlid nur Friedenserfahrungen vorliegen , und weil
Elevationswinkel, etwa 45 Grad , abſdießt und nun
man zu der Annahme berechtigt ſein darf, dag bei Ber.
.
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128
theidigungsſdladten eine Shrapnelfanonenbatterie in der Artilleriereſerve oder von Hauſe aus in widrigen Poſitionen zu leiſtungen gelangen fann , welde fúr
95. Garde national de Paris . Ordonnance relative au nouvel
alle anderen Gedugarten unerreidbar ſind . Da dieſe turzen Shrapnelfanonen zum Gebraud per Granaten
96. Die Kaiſerlich Königlic Defterreichiſche Armee im Laufe zweier Jabrbunderte. Gezeichnet und lithographirt von Friß l'Ullee
geeignet ſind und die Anwendung von Volfugeln nidt ausídließen , ſo würden ſie in ibrer Gefedtstbåtigfeit nicht zu betrådtlid eingeſdrånft werden.
mand ; Verlegt und herausgegeben von I. Berman und Sobn, Kunfthändler in Wien. 40 iluminirte Blätter in Querfol.
Wir ſind dem Ideengange des Verf. im Borſteben .
Krieashreres , von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis auf die Gegenwart. Im Subſcriptionspreiſe war das einzelne Blatt zu 40 tr. berechnet ; der erhöhte ladenpreis deſſelben beträgt 1 fl. 6. M. 97. Uniformi militari dell armata di s. M. Sarda pubblicati
uniforme, suivie des principales dispositions de lois des 21 mars 1831 et 14 juillet 1837. 8. Paris 1846. Impr. de Lange - Levy.
( 1/2 B.)
15 c.
nebſt einem Bogen Iert. (Leipzig bei G. 2. Liebeskind.) Eine dergleichende Darſtellung der Uniformen des Paiſerlichen -
den gefolgt und baben , um den Peſer einen genaueren Blid in das eigentlide Weren des Werfes thun zu lafen , und oft der Worte des Berf. bedient , indem es
uns dienlid eridien , auf dieſe Weiſe anregend zur nåberen Renntnißnabme der „ Grundzüge der allgemeie nen Artilleriewiffenídaft" binzuwirfen . - Wir glau .
ben durch die vorgelegten Auszüge unſere Anſicht , daß das Werf dued UeberſeBungen aud anderen Artillerieen zugånglich gemacht werden , und daß es das Muſter
per cura di Gio . Battå. Maggi , provveditore di stampe di S. M. Imp . fol. Torino 1844. Dieſes Kupferwert , welches die ſardiniſche Urmee nach der neuen Uniformirung darſtellt, darf hinſichtlich der Sorgfalt, welche auf die Zeichnung , die lithographie und die IUuminas tion derwendet wurde, ju den beſten Publicationen dieſer Urt gerechnet werden. Daſſelbe beſteht aus 30 Blättern. Die
zu manden Nadbildungen werden wird , belegt zu ba .
erften gebn enthalten die Abbildungen der verſchiedenen Ins
ben , und eben mit den beſten Erwartungen der Her. ausgabe des zweiten Theiler , der die lebre von der
fanteriebrigaden und die darauf folgenden fechs die der Reis
terregimenter ; die noch übrigen Blätter geben Darſtellungen
Bewegung , d . 6. die Conſtructionsprincipien der Pafs
von den anderen zur Urinee gehörigen Corps , wie : des Ges neralſtabs, der Urtillerie, des Ingenicurcorps , der Garde du
feten und Fabrzeuge in åbnlider Bearbeitung vorlegen
Corps , der Karabiniere, der Bergjäger, des Chevaugiegerbrea
NE
.
wird , entgegen ; iſt es dem Berf. gelungen , in dem Lheile in Rede die algemeinen Wahrbeiten und Formen
98. Album militar;
von der Materie 1o jutrennen , ſo wird ihm dieß auch in dem zweiten Theile moglid werden , wenn wir aud
99. Album de las tropas carlistas del Norte.
gerne zugeſteben , daß die Sowierigkeit , die bei der Lebre von der Bewegung zu thun , ungleid großer iſt, als bei der von der Wirkung.
giments der Inſel Sardinien u. 1. w. B. coleccion de uniformes del ejército n español en 1846. ( 24 illuminirte Lithographiee von J.
Villegas und V. Adam . )
144 R.
Entrega
1. Madrid . 1845. En la redaccion de la Esperanza , calle de Valverde , núm . 6. cuarto bajo ; librerias de Sanz ,
06
Viila , Jordan, de Cuesta .
Die vorbezeichnete iſte Lieferung ( Preis in Madrid 10, in den Provinzen 11 Reale ) enthält 5 lithographieen , nämlid : ein Titelblatt , Don Carlos und ſeine Begleitung , eine Infanteries
ebrenwache, Cavalerieebrenmade und eine Fahnenbedeckung.
Bibliographie .
(B. d. E. 1845. ON. 607.) *
( Fortretung. ) 94. Costumes militaires frauçais depuis l'organisation des
1CO . Entwurf einer Militärſchule vom Jahre 1699. Uuſtria oder Deſterreich. Univerſalkal. f. 1845. VI. Jahrg. (8. Wien bei
1 1
premières troupes regulières , en 1439 jusqu'en 1789.
I. Slang .) S. 82-86.
Texte et dessins par M. M. Dunoger de Noirmont et Alfred de Marbot. Lithographies par M , M. Gustave et
Das Bedürfniß von Militärſchulen , von Unſtalten, in welchen
Ouvrage dédié au Roi , fol. Paris,
fühlte man ſchon lange vor ihrer Entſtebung, und in Defters reich , wo die blutigen Kämpfe mit dem Often und Beſten nur ſehr kurze Unterbrechungen batten , feblte es nicht an Märnern , die den Erlaß des lo oft plöblichen Mangels an erfahrener und unterrichreter Mannſchaft ganz richtig in der
Alexandre David .
chez Clément , éditeur , quai Voltaire , 3. Dieſes Bert wird aus 300 fupfertafeln beſtrhen , und in 50
Lieferungen ( à 15 fr. mit colorirten Blättern , à 12 Fr. m.
Schwarzen Blättern ), von denen wenigſtens monatlich eine ers 1
ſcheint, ausgegeben . Es umfaßt die lange Reihe von Jahren ſeit der Regierung6zeit Garl's VII , welcher die erſte Bildung regelmäßiger Iruppen angehört , bis zum Uusbruch der fran: 1
zöſiſchen Revolution. Um demſelben die möglichſte Authenticis tät anzueignen , haben die berausgeber mit genauer Sorgfalt
die gleichzeitigen Gemälde , Kupfer und ſonſtigen Abbildungen, die illuminirten Manuſcripre , die königlichen Ordonnanzen, die zu derſchiedenen Zeiten erſchienenen Schriften über das Kriegsweſen u. 1. w. benußt. Ein gleicher Fleiß iſt auf den Dert verwendet worden , der viele merkwürdige und wenia bez
tannte Ihatſachen enthält und über die Geſchichte, Bewaffnung und das Goſtüm der verſchiedenen Gorps Uuskunft gibt. So iſt dieſes Bert in hiſtoriſcher und künſtleriſcher Øinſicht eine chäßbare Gabe , und um ſo willkommener , als es bieber an einer vollſtändigen Sammlung der Goſtüme der franzöſiſchen
Urmee in den früberen Epochen fehlte. (I. d. D.) – R. Spectat. milit. 1846. (Janv.) Vol . 40. p. 483-485 .
junge Leute zum Kriegsdienſte herangebildet werden ſollten ,
Erziehung fahen. Nur konnte man ſich nie über die Art und Weiſe vereinigen , wie dergleichen Unſtalten gegründet, fundirt und eingerichtet werden ſollten . Mebrere Vorſchläge turden der Regierung vorgelegt ; teiner konnte fich Bahn brechen ,
weil man zuleßt immer die großen Ausgaben ſcheute , die damit nothwendig verknüpft waren. Um einen Begriff von der Urt und Weiſe zu geben , wie man nabe vor 150 Jahren dieſe
Frage behandelte und zu löſen verſuchte , iſt in vorbemerktem Auflage auszugsweiſe ein Entwurf mitgetbeilt,1 der im Jahr 1699 zu Klagenfurt in 4. gedruct wurde ( Entwurff gymnasii militaris u. T. 10.). Der Verfaſſer , Ulrich Kolbmann, war taiſerlicher Hauptmann und in den ungariſchen Feldzügen grau geroorden. Sein Entwurf , der in zwölf Kapitel zerfält, die ihrem Hauptinhalte nach und ſo viel wie möglich mit den
Borten des Verfaſſers mitgetheilt werden , hat es auf eine ( B.) rein praktiſd e Militärſdule abgeſehen . ( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. 9. Beste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrudt.
1
EL
Dienſtag ,
N 17 .
9. februar 1847.
32
detitie
19
మరణం
1000 1
LÀ Đá DO
2101
Militar - Zeitung.
Allgemeine
s
Franfreid.
Fluthen umgeben werden , wenn nicht alle maritimen Intereſſen des Landes blog gestellt ſein ſollten. Dieſe
Wie lange galt es für eine Art Ariom , daß man fortan feine Feſtungen mebr brauche, daß die Zapfer.
in England gerdebe , beſdrånfe ſich auf einen Plan zu
feit der Heere, der Patriotismus der Bürger beſſere Schußwebren ſeien als Wålle und Mauern ! Und volle ends gar eine befeſtigte Hauptſtadt – das (chien die
einem Zufludisbafen in der Mande , welden der Han. delsſtand långſt begebre, und wozu man in aller Be. quemlichkeit die Vorſtudien made. Pandungen bei
Krone aller Zborbeiten ! Dieſes idealiſirte Kriegeſyſtem
fråftig organiſirten Nationen ſeien åberbaupt nicht zu
lebte freilich nur in der Prefe , denn die Praftifer theilten die Geringſdåßung jenes materiellen Smuß.
fürchten , und wenn auch die Pairbanken die Geetaktit, die Wedſelfälle im Kampf zwiſchen Schiff und Schiff
und Trußmittels feineswegs, und trop des Friedens
modificiren mußten , ſo würde doch die Ruſtenbertbeis
und der conſervativen Staatslebren , troß der beiligen Alianz und der officiellen Abdanfung der alten Erobes rungspolitik , entſtanden und entſtehen neue Feſtungen ,
digung gegen die hölzernen Mauern der Schiffe durch fie eber gewinnen , da obnebin die Erfahrung lebre, daß die ſtårfften Geſchwader , welche Seeſchladiten ges wonnen , in vielen Fällen genótbigt worden ſeien, nicht
-
Bouwerfe im Sanern und an den Grenzen , und ein Genieoffizier, Mitglied der Deputirtenfammer , Obert
Gefabr beſtebe blos in der Einbildung. Was drüben
blos bor Strandbatterieen , ſondern vor Feldfanonen
Ardant, bat in einer ſoeben berausgefommenen Schrift, fich zurůdczuzieben. Zum Beweis, daß von diefer Seite berechnet, daß ſeit 1815 in Europa nicht weniger als feinen Beſorgniſſen Raum zu geben rei, beruft ſide Hr. eine Milliarde Fr. für dieſen Zweck verbaut worden Ardant auf den britiſchen Oberſteu Lewis, der in einer iſt . Das S. des Débats , in ſeinem Bericht über dieſe literariſche Erſcheinung , die es der Aufmerkſamkeit der
Denfſdrift úber die Vertbeidigung der engliſchen Rúſteri, in der Pocomotive das Gegengewidyt des Dampfboots
Rammern empfiehlt, glaubt , wenn durd all die Bure gen und Baſteien der Frieden erbalten worden ſei, ro
erblidt , und deſſen Vorſchlag iſt, nicht die Städte des finorals zu befeſtigen, sondern ſie ſobald als möglich
dürfe man dieſen Preis für ein bodites Gutnicht be mit den Arſenalen von London und Woolmid, zu "ver. dauern , aber es wirft mit Hrn. Ardant die Frage auf:
binden . ,, Die Englander, geben der activen Vertheia digung vor der paſſiven den Vorzug. Sie záblen zum welden Grenzen rou man fortfabren ? Hr. Nrdant Bebuf des Scubes ibrer Rüften zunädit auf ihre Mas unterſcheidet zwiſden der land , und Seegrenze. In rine , bernach auf die ſchnelle Zuſammenziehung ihrer Betreff der erſtern iſt er nun der Anſicht , daß Frant, fandtruppen auf dem bedrohten oder angegriffenen
Soll man mit den Feitungsarbeiten anbalten , und in
reid noch nicht alles getban babe , was ſeine Siders beit erfordere.
Das befeſtigte Paris made zwar raſdes
Vordringen des Feindes ins Innere. weniger wabr. deinlid , doch důrfe dieß fein Grund ſein , die durd den Verluſt von Saarlouis und Landau entſtandene füde nidt auszufüllen. Dort bleibe ein verwundbarer
Punct. Wir unſerstheils glauben , daß fie recht haben.“ Literatur. Handbud für die fóniglide bayeriſde Ar .
tillerie. Mit 12 Steintafeln. Nad den sore
Punct, wo man auf der Sut ſein müffe. Anders ver,
liegenden Materialien und neueſten Beſtimmungest bearbeitet von Jofepb Hů B und Joſeph
balte ſide's nad der See zu.
o domolzl , Hauptmanner im fònigl. bayeriſchen
Die magiſden Worte
Dampfſchiffe und Bombenfanonen båtten die Semůtber erſdredi, die abenteuerlidſten Gerůdte über Feſtungs.
Artillerieregiment Prinz Puitpold 2c. 12. Münden.
Drud und Berlag von Georg Franz. 1847. " Eine ſyſtematifd geordnete Sammlung von Notizen
werfe, welche die Engländer långs des Canals von, Calais auffübren ließen , feien verbreitet, und die Leute über die wichtigſten Gegenſtånde der tbeoretiſchen und
glaubten nidot bloß die Arſenale , ſondern jeder Hafen praktiſden Geſchüßwiffendhaft und des Artilleriedienſtes
muffe mit Mauern , gleido denen von Paris , mit der
ůberbaupt iſt für jeden Artillerieoffigier ein wabres
taſditen Forts , cafemastiften Batterieen inmitten der
Bedürfniß , da ibm unmöglich die Menge von Maßa
132
131
und Gerichtsbeſtimmungen , Berechnungen , Formeln 2c.,
IV . Geſchů Brobre. (S. 77-134.)
welde mit den ſebr verſchiedenartigen Berdaftigungen ſeis
Abmeſſungen (Ausmaße), der Felofanonen .
nes Berufs in Verbindung ſteben , ſtets treu im Gedådtniß
robre. Die bayeriſche Artillerie bat 3, 6 und 12 Pf.
ſein können. Die Bearbeitung einer ſolchen Sammlung,
Feldgeſdůße. Der 3 Pf. iſt nur für den Gebirgskrieg
von den Franzoſen febr bezeichnend Aide- memoire ge,
nannt , iſt, wie der Sadfenner gerne zugeben wird,
beſtimmt. Abmeſſungen der Feldbaubikrobre.
nicht leicht. Das Sammeln , Sichten und Ordnen der Materialien erfordert , nad der nöthigen Einſicht, vie.
bat von dieſer Geldhúsgattung in Bayern 7 Pf. furze, 7. Pf. lange - leichte und ſo were – und 10 Pf. furze
len Fleiß und eine bebarrliche Ausdauer.
Haubizen .
Man
Die Herren Hauptmanner Hüß und Somolzl,
Die 7 Pf. lange Haubize iſt die eigentliche Feld,
als Gründer und Redactoren der in München unter
baubize , die leichte Gattung derſelben wird den 6 Pf.
und die rowere den 12 Pf. Batterieen zugetheilt.. Die nenden Zeitſdrift dem militariſden Publifum fdon .furge 7 Pf. Haubize iſt für den Gebirgsfrieg beſtimmt befannt, baben die ſich ſelbſt geſtellte Aufgabe , eine und die 10 Pf. Haubize dient als Reſervegeldhúß, wobei ſolde Sammlung von Notizen unter obigem Litel für ſie in eigene Batterieen getheilt wird. Náchſt Deſterreich inſoweit es Referent weiß – die foniglio bayeriſche Arrillerie zuſammen zu ſtellen, bat in Deuiſbland glúdlid geloſt. Ihre gediegene Arbeit reibt it würdig nur Bayern allein die langen Haubigen eingeführt. dem Titel ,, ürchiv für Offiziere aller Waffen " erſdeis
C
an die beſten Werfe der Art an. Wir freuen uns, dem
Bude dieſes günſtige Zeugniß geben zu fónnen , und wünfden demſelben eine recht allgemeine Aufnahme.
Verſuche mit dieſem Geldhúß ſind zwar auch ſoon in andern Staaten gemacht worden , jedod bat man ſich zu defien definitiver Annabme nod nicht entdloffen. Abmeſſungen der metallenen Batterie , Ra .
Dieſes Handbud zerfåut in 23 Hauptabtbeilungen, welchen ein alpbabetiſch geordnetes Sadregiſter vor, nonenrobre. Man bat in Bayern von dieſen Ge . ausgebt. Die einzelnen bier verhandelten Gegenſtände schůben 4 Caliber , als : 6 , 12 , 18 und 24 Pf. Sie /
find ſo mannigfadh , daß Referent in dieſen Blåttern
nur eine allgemeine Anzeige derſelben geben fann , um daraus die innere Einrichtungen des Werfes fennen zu lernen ; einige beigefügte Bemerkungen - ſie betreffen bauptſächlich das Zuviel oder das Zuwenig – wolle
man nicht a18 fórmliden Tadel anſeben. Die Grenzen laſſen ſich bier nicht leicht ziehen , und daber wird denn
werden ſowohl in als vor Feſtungen gebraucht. Der Belagerungspart beſteht nur aus metallenen Robren. Abmeſſungen der eiſernen Batterie . Ra . Bon dieſen Robren beſteben nur 3
nonenrobre.
Caliber , als : 6 , 12 und 18 Pf.
Die Armirung feſter
Plåse Toll zu ? / aus eiſernen und zu ' , aus metalle , 3
nen Kanonen beſteben .
aud das feſte Einhalten der ridtigen Mitte , wie Re .
Abmeſſungen der Batterie . Haubizrobre.
ferent aus eigener Erfahrung weiß, eine ſchwierige,
von den Batteriebaubizen beſtehen 2 Caliber, nemlid
von individuellen Anſichten ſtets abbängige Sache
10 und 25 Pf. Jeder dieſer Caliber zerfådt wieder in lange und furze Haubizen . Abmeſſungen derMorferrobre. Im bayeriſden Dienſte befteben 10 , 25 und 60 Pf. metallene bångende
bleiben.
I. Bayeriſde Maße und Gewidte. (Seite 1-6.) Der, gebracht.können Tabellenform in Maßen Sebr überſichtlid gleidungen mit fremden und Gewichten
Mörſer, eiſerne ſtehende Steinmdrſer und eiſerne Rte.
durch die beigefügten Wertbe im franzöſiſchen Maß 26.
bende GoebornsHandmorſer. Peştere baben die Bobrung
leicht bewerfſteligt werden. Der Artilleriefuß iſt der rheinlåndiſde. Das Meilenmaß iſt nidt erwåbnt
der 12 Pf. Ranone.
worden .
merfungen , als Conſtructionstabellen dienenfónnen . Außerdem ſind ſie recht raidlich zuſammengeſtellt.
II. Gbemird pbyfifalide Notizen (S. 7–54.) Gebr reid baltig. Man findet das Nöthige über
Die Tabellen dieſes Haupttheils geben ſo febr ins
Einzelne , daß fie , mit Zuziebung der beigefügten Beo Gewidtstabelle der Oeſd úrobre.
Man
Thermometer, Barometer , Pyrometer , Derometer, findet hier aud das abſolute und relative Hinterges Artillerie Waſſer und luft. Notizen über alle in der
widt. Vielleicht wäre es nicht unpaſſend geweſen , die
zur Anwendung fommenden Materialien. III. Sdie pulver. (S. 54–76.)
Gewichtsverbåltniſſe in die Tabellen für die Abmeſſun. gen aufzunebmen ; jedenfalls båtte die Bereinfadung
dabei gewonnen. abmeſſungen der fupfernen 3 undferne padung. Unterſuchung. Pulverprobe. Berbrennung (3ůndlochferne ). Man bat 3 Klaffen von Zündlod ., des Pulvers. Kraftåußerung des erponiblen Gaſes fernen , je nachdem das Zündloch neue Verſoraubungen nad Rumfords Berſuchen und nach Hanſtern bei der erfordert. Notizen über Unterſuchung und fäuterung der Pul.
vermaterialien.
Fabrikation des Kriegspulvers. Ver.
@rzeugung der Geſchů Brobre. Formen, Gie.
6 Pf. Ranone. Analyſe des Pulvers. Herſtellung des
mangelbaft gewordenen Pulvers. Auslaugen des Pul. Ben , Materialbedarf, Bobren , Abdreben. vers. Verſchiedene Mengungsverbältniſſe für Pulver.
Das Mengungsverbåltniß des bayeriſden Kriegs. pulvers iſt 75 Salpeter, 12"/, Sowefel und 12'), Roble,
von weißerlen Holz. Wir haben in dieſer Abtheilung nidts Weſentlides vermißt.
.
Unterſudung neuer Gerdú Brobre.
Zulaf.
fige Abweidungen im Maß und Gewidt. GeſdůB . proben.
Unterſudung der Gerdúprobre für die Uebungen und für den Dienſt der Artillerie.
134
133
Es iſt eine bekannte Sade , daß die Seele dem Ge. foußrohre durd , die Einwirkung des Pulvers und der
Eruppen beſtimmten Fubrwerfe.
Geldoffe ihre normale Berdaffenbeit mehr und mebr, bis endlid zu dem Grade verlieret , welcher den Gei
ſchließt dieſen Hauptabídnitt eine Borſdrift zur Unter, ſudung neugebauter und älterer Fubrwerfe , ſowohl
braud des Rohrs zum Spießen , ſelbſt mit blinden Sdůfſen , unzuläffig macht. Die bier gegebenen Bei ſtimmungen der Mangel, welde das Robr nidt vero wendbar maden, ſind genügend. V. fafetten , Proßen und fuhrwerfe der Feld ,
was ihre einzelnen Tbeile , als auch deren Zuſammen . reßung betrifft. Hierbei iſt denn auch des Anſtrids
artillerie (S. 134–165.)
Hauptmaſſe der zum Pad und für die Endlid be.
gedad .
VI. Paffeten , Proßen , Fuhrwerfe der Belage . rungsartillerie. (S. 166-171 .) Dieſer Theil des bayeriſden Artilleriemateriels bat
Syſtem des Feldmaterials (Feldmaterie18).
in der neuern Zeit feine Veränderungen erlitten. Erſt
Das gegenwärtige vorhanderie geſammte Feldmates
ſpåter dürfte die Reihe auch an die Belagerungsartii.
riel gehört zwei Syſtemen an , das erſte von 1800 wurde durd den Generallieutenant Manſon , das
lerie fommen , da die Feld und Feſtungsartillerie in der neueſten Zeit bedeutende Umwandlungen erlitten
zweite von 1836 durch den Generalieutenant Freiherrn
baben.
von Zollern aufgeſtellt. Bon dem erſteren iſt nur nod die 7 Pf. furze Haubizlaffete und Proße und der Munitionswagen im Gebrauc .
Hauptmaſſe der im Gebraude ftebenden Belagerungolaffeten für Ranonen und hau .
Das Syſtem von 1836 iſt einfader als das áltere,
bizen. Die 24 und 18 Pf. Ranonen und die 10 pf. Haubig.Paffeten ſind dſterreichiſder und die 12 Pf. faf,
es bat nur 2 faffeten , eine Proße für alle Saliber, welche auch zugleich als Vorderwagen für Munitions,
feten bayeriſder Conſtruction. Abmeſſungen der Mörſerlaffeten. Die Bom.
und Batteriewagen und Feldſomiede dient. Alle Fubre
benmorſer ( ſoul wobl beißen : die Bombenmorſerlafetten )
werke baben , einerlei Adren , ein niederes Vorderrad für ſämmtliche Proßen und zweierlei Hinterråder. Das leichtere Hinterrad iſt für die 6 Pf. laffere und alle Wagen , das ſchwere iſt für die 12 Pr. Paffete be.
baben gußeiſerne Wånde. Morſerlafette furpfalz .bayeriſcher Gon . ſtruction.
ſtimmt.
Conſtruction im Dienſtgebrauche.
Die Geleisweite, von Mitte zu Mitte der
Felgen gerechnet, iſt auf 58,5 “ feſtgereßt worden. Abmeſſungen der Holztbeile der Paffeten .
Bon den 2 Caffeten der Feldartillerie iſt die eine für
Außer dieſen befinden ſich auch noch 30
und 60 Pf. bölzerne Mörſerlaffeten von dſterreichiſper Ha upimarre der im Gebrauch ſtebenden Batterie proßen . Gewidtotabelle der Taffe . ten und Proßen der Belagerungsartillerie.
die 6 Pf. Ranone und die leichte 7 pfoge Haubize, die Hauptabmesſungen der zum Belagerung8. andere für die 12 Pf. Kanone und die lange ſo were train gehörigen Fuhrwerte. Dieſe Fubrwerke 7 proge Haubize beſtimmt. Die 3 Pf., für den Ges
baben eiſerne Adoſen . Die Geleisweite oder die Spur
birgskrieg beſtimmt, ſind noch nicht lafferirt und die 7 phoge furze Haubize bat oſterreichiſche faffetirung.
iſt nicht bei allen Fuhrwerfen , ſelbſt wenn es aud nudo der Beſtimmung derſelben Kattbaft iſt , eine und die
Hierauf folgen nun die Abmeſſungen der Hauptbolže
ſelbe. So baben z. B. der Blodwagen 50 “ , der Ei.
theile der Proßen , Geſtelle der Hinterwagen, der Rås der , der Adren, der Kaſten ; dann weiter die Abmers
fenmuntionswagen wie das Feldgeſoůß 58,5 " und der Leiterwagen 45,5 " Geleisweite.
fungen der Adren , der Hauptbeſchlagtbeile 2c.
Widtigſte abmesſungen der Feldgeſd ů Be al8 Fubrwerfe und die waffe. In dieſer Za.
VII. faffeten , Proßen und Rahmen der Fe . ftung 8 artillerie. (S. 172--183 .) Roniglid bayeriſde Feftungslaffeten (vom
belle , welche übrigens durchaus intereſſante Ermittelun. gen enthält, iſt die ganze fånge des aufgeproßten Feldgeſdůfe8 , jedod nidt mit der Beſpannung , ans
niedere Wad . und Kaſemattenlaffete dienen.
gegeben. Wir glauben , daß dieſe Abmeſſung auch mit der Beſpannung - zwei ., vier . und ſechsſpånnig -
Syſtem 1843 ). Dieſe laffete rod zugleich als hobe und Sie
wurde von dem Major von fiel projectirt und 1843
als Syſtem angenommen.
Eg beſieben vier blog in
der Auseinanderſtellung der Wånde und einiger Står.
um ſo mebr einen Piaş verdient båtte , da dieſe Mafie fedimenſionen verſchiedene faffeten : für die folgenden Tabellen gelten , welde die wido
1) für lange 24 Pf. Kanonen und 25 Pf. kurze und lange Haubizen ; 2 ) für 18 Pf . (metallene und eiſerne) Ranonen und
tigſten 26 meilungen der Munitions . und Batterien agen und Felordomiede al8 Fubr ,
für metallene furze 24 Pf.; 3 ) für 12 Pf. (metalene und eiſerne) Ranonen und
bei manden Verbåltniſſen zu wiſſen recht nůßlich und aud nothwendig ſein fann. Ein Gleides ourfte aud
werte entbålt.
Gewidtstabelle der Feldiaffeten ; Ges widtstabelle der Wagen der Feldartille , rie. Die beiden bier bezeichneten Labellen båtten, um
10 Pf. lange und kurze Haubizen ; 4) für 6 Pf. (metallene und eiſerne ) Kanonen. Die detaillirte Beforeibung dieſer Caffeten iſt vol .
ſtåndig. Die Tabellen über Abmeſſungen der faffeten ,
das , was der Natur der Sade nade zuſammengebdrt, Rabmen und Nåder ſind genügend", um das Notómeno nidht alzuſehr zu zerſtreuen , in die Tabellen für die Abmeffungen dieſer Gegenſtånde aufgenommen werden tónnen .
digſte aus ihnen entnebmen zu können . Widtigſte Abmeſſungen der Feſtung & ge.
Td úse als Spießwaffe und fubrwert. Dieſe
135
136
Labelle gibt für die verſchiedenen kaffeten bei verſdie. denen niedben die Erbóbung der Zapfenadre über
Signalfeuer : Blidfeuer , Kanonenſdlåge, Leudt. fugeln , Signalrafeten , Signalſtangen. Besondere Feuerwerfsfórper : Sturmſade,
die Bettung und die größte Elevation und Depreſſion an. Dabei ſind die Aniebóben zu 67, 57, 49, 43, 38 und 28 Zoden angegeben. Die Spießldarten der Kaſematten von Ingolſtadt ſind 10 " niederer , als die zu Germersheim. - Die Geleisweite betrågt 40,5 " . C
Wie billig iſt die noch im bayeriſden Dienſte vorban. dene Gribeauvallaffete fürzer abgebandelt. VIII. Girenmunition. ( S. 184-192 .) Die Nenngewichte der Volfugeln ſind nach dem Nürnberger Handelspfund , und das Normalgewidt
wird nach dem bayeriſchen Handelsgewidt beſtimmt. Beide Gemidhte differiren ſo ſehr, daß z. B. die 6 Pf. Kugel nur 4 ), Pf. und die 24 Pf. Kugel fogar nur 19 %,/8 Pf. im Normalgewicht wiegt. Die Tabellen über Maß und Gewichte der Kugeln ſind rootſtåndig. Die Nenngerichte der Hobifugeln ſind ebenfalls nad dem Nürnberger Handelspfund , und zwar der 3 und 12 Pf. Granate nach einer ebenſo großen eiſernen
Sturmfåffer , Stanffugeln , Steinförbe , Wadielkörbe (Wadielwürfe). Petarde. Die Petarde , dieſes alte Sprengwerfzeug , welches
wohl nur nod bei ſebr wenig Artillerieen gebråudlid ſein dürfte, gebórt eigentlich nicht bierber. ( Schluß folgt.)
Mifcelle n . (Das kaiſerliche Geſtüt zu Bieber in Steiermark.) Dies Geſtüt, am Ubhange des Hochgebirges gelegen , das Wohnges bäude in einem ehemaligen Kloſter , beherrſcht von einer Anhöhe aus ein ſchönes Thal , das die Geſtütswieſen einnehmen , während die Heder auf den uniliegenden Unhöhen zerſtreut ſind. In unmittels barer Nähe vom Baupt = (Bebäude ſind die Stallungen für Mutters
fohlen und belegte Stuten, auf einem Sofe , eine Stunde entfernt, die zweis bis dreijährigen pengſtfohlen , auf einem zweiten Hofe die Beſchäler und die aufgeſtellten vierjährigen Sengſte. Die Sommers weide liegt ganz im Gebirge und ſchließt eine ſchöne Alp ein , auf welcher die Fohlen mit den Gemfen den Wettlauf hatten. Nachts
Dollkugel , die 7 , 10, 25 Pf. Granate und die Bomben nach einer ebenſo großen Steinfugel beſtimmt. Die Granaten ſind concentriſd , ebenſo auch die Bomben ,
nimmt dort ein geräumiger Stall die Fohlen auf, der, auf / Höhe
leßtere jedoch mit einem dem Zundlod (Brandlod) gegenüber liegenden Segment. Unterſuchung der Eiſenmunition. Seråtbe bierzu und Verfahren dabei. Die Eiſeumunition er. bålt, um ſie gegen den Roft zu ſaugen , einen Anſtrich von feindifirnię , welchem Grapbit beigemiſdt wird. Die Stoß und Dedſpiegel, welde man aud zur Eis
der Auſziehung vollkommen , und kämen die aufgeſtellten Pferde zum
rentirendſten ſein,1 obwohl das verwendete Perſonal einem Privaten viel koſten würde, während jegt Soldaten angeſtellt ſind , welche
ſenmunition reconet , båtten wohl bier ihren Plaß fin.
Eann nirgends größer fein , als in dem Muſtergeſtüte, und durch ans
den fónnen. In dem alphabetiſchen Sadregiſter ſind fie nidt aufgeführt. IX . Ernſtfeuerwerferei. (S. 192—236.) Laboratorien , Vorarbeiten.
des ganzen Berges liegend , von der Ebene aus eine pradytvoưe Anſicht gewährt. Das Geſtüt deđt mit ſeiner Dekonomie die Koſten Rerkauf ſtatt nur zur Equitation und als Beſchäler für andere Ges ftüte , fo könnte ſich die Rente wohl verdoppeln , da der Unſchlags preis relir mäßig iſt. Im Privatbeſig wurde das Geſtüt eines der außer der Zulage aus der Geſtütskaſſe vom kaiſerlichen Verar bezahlt werden .
Die Reinlichkeit bei Mann und Pferde, ſo wie in Stallungen, haltende Dreſſur und zmeđmäßige Behandlung werden die Pferde in einem Grade gezäumt, der ſelten iſt. Man hört von der Mannſchaft nie ein raubes Wort , und von Mißhandlung eines Thieres iſt nie die Rede , ja , ſie würde mit ſchweren Strafen geahndet werden. Jedes Jhier iſt ſo vertraut , daß man es mit einem wohlgezogenen Hunde
Munition für die Handfeuerwaffen. Die Zündbůrchen werden in der fönigliden Zündbütchen .
gen wird.
fabrik angerfertigt. Die Bleikugeln werden in den Haupt . und Feſtungslaboratorien in einer ſogenannten
Eine auffallende Erſcheinung, die mir noch in keinem Geſtüte vorgekommen , iſt, daß alle Pferde , welche weißgefeſſelt ſind , zwiſchen
Kugelpreffe aus Bleiſtangen gepreßt ; in den Feldlabo. ratorien aber gießt man die Kugeln in Modeln (Ku.
gelformen ). Hier iſt zwar von der Munition des flei. nen Feuergewebrs die Rede ; allein die Waffen ſelbſt
baben in dieſem Buche feine Aufnabme gefunden, eben. ſo wenig aud die blanfen Waffen . Artilleriemunition. Zůndungen , als: (unte, Stuppinen , Zündlichter, Zůndróbre ( Brandröhre der hoblgeſooje), Reibzündrobroen , Sdilfzündrorden, geld molzen Zeug.
Geldofie : Befeſtigen der Vollfugeln und Grana.
vergleichen könnte , obgleich es im Gebirg in voller Freiheit aufgezos
dem zweiten und dritten Jahre eine Art Maule haben , die ohne
andere Vorſicht als durch große Neinlichkeit vergeht und nicht wieders tehrt ; bei ſchwarzen Extremitäten iſt dieſe Erſcheinung an keinem Fohlen zu bemerken. Im ganzen Geſtüt ſieht man keine andere Farbe, als Füchſe und
Braune, eine Einförmigkeit , die durch glückliche Paarung hervorges bracht wurde , und dem Vorſtande , Major von Steer, zu danken iſt, wie denn auch die Gleichheit in Form und Größe nur durch den
Toftematiſchen Uufzug dieſer ſchönen und brauchbaren Pferde erreicht wurde.
Die Race der Pferde ift engliſch - arabiſch und ſo glücklich gekreuzt, daß das Unwendjame des engliſchen Pferdes , das es zum Militärs dienſte ſonſt mit weniger Ausnahme unbrauchbar macht, verſchwuns den
iſt und
vom Engländer
nur der Gang und die Knochen
ten auf Spiegel , Füllen der Granaten und Bomben, Füllen der Kartåtſchbüdſen .
geblieben ſind, währen die edle Form und der dine leichte Kopf den Zraber zeigt. Das verfolgre Syſtem prägt ſich darin deutlich aus.
Patronen zum Feld . , Feſtungs . und Belage.
Die ſchwierigſte Uufgabe eines Geſtüts , eine gleiche beſtimmte Race
rungsdienſt.
Brandforper : Brandfrånze , Brandfaſdinen , Brandgranaten , Brandbomben. feudatforper: feudtfrånze, feudtfugeln ( Dimen . rionen deren Gerippe) , Pedfadeln.
von Pferden durch Kreuzung zweier verſchiedenen Nacen heranzuziehen, iſt hier auf das vollkommenſte gelungen . So wie die Foulen , ſo ſind auch die Bengſte von feltener Frömmigkeit. Es wunderte mich
nicht wenig , als nach dem Vorführen zweier arabiſder Beſchäls Bengfte dieſelben nach einander frei in die offene Bain gelaſſen wur: den und auf das Wort ſich den Zaum wieder anlegen ließen . (U. 3.) .
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : . W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
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Donnerſtag,
N 18.
11. februar 1847.
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Studium der Terrainfenntniß Sina baben . Immer iſt dieß aud midt der Fall, was Friedrich der Große er.
Bon der Dder , 15. Jan. 1847. Wir fefem jest fubr , als er vor der Sdladi bei Runnersdorf ride oft in unſern und auswärtigen Blåttern , daß in der über die dortigen Zerrainvetbatniſſe durd einen Obero preußifden Armee in Zukunft ein fyftematiſder Gar.offiziet unterridten wollte , der lange in frantfurt a. niſon med fel eingefübrt werden ſoúe, welden mande di O. in Garniſon geſtanden und welder das Terrain Stimmen auf die Regimenter der einzelnen Armeecorps gerade faird angab , weil er ee nidt mit dem Auge ។
im Bereid ibrer Provinz beſchránen , andere auf die
eines Militars , ſondern mit dem eines Jigers betrad .
gunze Armee und auf das ganze Reid ausdehnen. tet baue. Demnach dürfte auch in Zufunft eine durd. Bir glauben bebaupten zu fönnen , daß dieſe Angabe gångige Dislocation unſerer Armee unterbleiben , um eine irrige und wabrieinlie daber entſtanden iſt, daß io mebr , als auch das Inſtitut der Landwebr den 3u. in Folge der befannten Vorgänge im Großberzogthum ſammenbang zu erbalien gebieteriſd råtb , welder zmi. Polen einige Dislocationen der Truppen und Sarm . Iden den finien , und fandmebrregimentern jebe fatto ( D. 4. 3.) fonwedſel im fünften Urmeecorps ftattgefunden baben. findeta, So erbieten einige Orte Garniſonen , melde frůber keine batten , wo ſie aber zur Ueberwachung des pole nifder Revolutionsgeiſtes , der immer noch nidi in feinen , wenn wenn auch dimáriſdenVerſuden ermüdet,
regiment iſt in dieſen Tagen von Oſtindien nad Eng.
aud fo bald nod midt ermúden dürfte , notbig find .
land jurútgefebrt, naddem eg 24 Jabre , nämlid vom
Dieſe beregten Garniſonmedrel aber auf die ganze
Monat Juni 1822 , abweſend gewefen war,
Großbritannien. Pondon , den 4. Jan. 1847 .
Das 16. Pancier.
Armee auszudebnen , dazu gibt es feinen balibaren Offizieren , welche damals England mit dieſem Regie låſtigende Einridlung erzielt werden ! Glüdlicherweiſe
meni verließen , febren nur drei wieder zurůd , die Oberſten Perrie und Gureton und der Major M'Do. well. Das Regiment bat ſich in verſchiedenen Kriegen
finden im preußiſchen Staate midt , wie in Franfreido,
bedeutend ausgezeichnet; eg war im Afgbanenfriege bei
Grund. Was rollte nemlide auch durch eine ſo faſts ſpielige, den Staat , wie die Familie der Krieger , bes
ote Beſorgniſſe ſtatt , daß die Soldaten der einzelnen der Belagerung und Einnabme von Bburtpore sbårig, Regimenter mit den Einwobnern ibrer Garniſonorte in und wird in den Gdladiberidten des lebten Seifb . zu enge Verbindungen treten würden , wenn man ſie frieges, bei Aliwat und Sobraon, mit beſonderer Auge nidt oft verlegte ; benn einestbeile finden dieſe Verbin , zeidnung erwåbnt. Bei Afiral verlor das Regiment dungen obnebin ftatt , da die bezüglichen Soldaten aus
145 Mann .
218
Indien berließ , ſtellte ſich die
derſelben Gegend find. mo ſie garniſoniren , anderne Hälfte der Mannſchaft in die Reiben des zien Drago. tbeils daß aber fieſindfideſie mit bei politiſchen der furzen Dienſtzeit ſo berdåf tigt, Reflerionen nicht be
ner , und 9ten fancierregimente , und nur 230 Mann febren nad England zuråd.
faffen fónnen , wenn dieſe aus , was aber bier nidt
Es iſt unter dem Vorſiße des Generals Sir
der Fall iſt, zu fürchten måren. Ein innerer Grund könnte jedoch eine oftmalige Dislocation der Armee empfehlen; es wäre dieſer , weil dann die Truppen, namentlich die Offiziere, ſo nad und nad mit den berſdiedenen Gegenden des Vaterlandes bekannt mûr, den , was einit bei einem vorkommenden Kriege von Nußen rein würde. Allein tbeile wird dieſer Zwed durd die oftmaligen Magdvers der preußiſchen Aro
Charles Dalbiar eine aus ibm und zwei anderen Stabsoffizieren beſtebende Commiſſion niedergereßt woro den , um die norbigen Doridlage in Betreff der Medaillen einzureichen , welde an die nod úber. lebenden Offiziere und Soldaten aus dem Halbinſel, Friege dertheilt werden ſollen. Es werden, wie es beißt, 19 Medaillen , zur Erinnerung an die bedeutendſten Saladten und Belageruagen , gerdlagen werden, und
mee erreidt , tbeilo fann er aude nur dann auf die be.
man meint , daß mobl gegen eine balbe Million ſolder
regte Weiſe erreicht werden , wenn die Offiziere für das
Medaillen zur Vertheilung fommen dürften ,
139 W
140
1
a loed.
Unterm 14. Jan. iſt durd landesberrliche Beſtim . mung verordnet worden , daß die reitber den in wirf,
Für die Bespannung : Erånfeitner', Pferde. pfloce, Vorzugſeil , Fouragierſtrang. 3 u yeridiedenen 3 weden dienend :
Sis.
fiffen , Somierbůdre, Somierbúdoſe , Paterne mit Korb , ſtåblerner liden Staatsåmtern Ungeſtellten zugeſtandene Bee tiffen freiung vom Militårdiente auch auf die Pfarrer Nagel zum Vernageln des Gefdůßes , Notbgleiche, und Pebrer auszudebnen ſei, weßbalb fünftig ade Pfars Søraubenſdlüſſel, Holzart , Bindeſtrang , Requiſitens rer und Pebrer, ſowie die Pfarradjuncten und Gebůl. fen , wenn deren Berufung eine wirklide Anſtellung
forb , Wagenwinde. Dieſe Gegenſtande geboren , mit Ausnahme des
im öffentlichen Dienſte in fig begreift , von der Milio ſtáblernen Nagels zum Vernageln , welder wohl als ein Geldhúgrequiſit anzuſeben wäre , zu den ſogenann.
tårpflidt befreit ſind. Dåne m ar .f.
Ropenbagen , 15. Januar. Der eben ausgegebene
fandmilitårfalender von 1847 gibt die Stärfe des Heeres auf 24,824 Mann an .
Die Anzahl der Diff.
ziere beträgt 796 , darunter 23 Generale , 28 Oberſten, 21 Oberſtlieutenante u . f. m. General 'Romer iſt der & lteſte General, er gåbit 79 Sabre. Bay er n . 1
ten Fubrmerferequiſiten , wozu auch einige andere vorangebende Gegenſtande zu redenen wåren. A u srúſtung der Felodmiede: Ambos , Am. bosborn , Umboðſtod 20. XI. Ausrüſtung und Padung der Gerd û Be und fubrwerte der Feldartillerie. ( S. 261-304 .)
Dieſer Abronitt entbålt zuerſt die Art und Weiſe,
wie und wo die einer Feldbatterie in allen ihren Theie
Mů nden , 30. Jan. In verwidener Nadat ſtarb bier im Alter von 69 Sabren der penſionirte t. Genes rallieutenant Jakob Ritter v. Zentner , frůber Com , mandant der Feſtung Ford beim .
len nothwendigen Ausrüſtungsgegenſtande verpadt wer.
Lite rr a t u r.
vollſtändigfeit lafen uns , in dieſem Abidnitt ſom obl,
den . Hierauf folgen die Ausrüſtungstabellen für die Geſchůße und Fubrwerfe , und den Beſchluß madt eine Gemidetabelle der ausgerüſteten Geldůße und
fubrwerfe der Feldartillerie. Anordnung jowobí als ( S dl u 6.)
Handbuch für die fónigliche bayeriſche Ar • tillerie. Mit 12 Steintafeln. Nad den vor.
liegenden Materialien und neueſten Beſtimmungen bearbeitet von jofepb Hút und Joſeph
Smolzt, Hauptmanner im fönigl. bayeriſden Artillerieregiment Prinz Luitpold 26. 12. Münden. Druck und Verlag von Georg Frang. 1847 .
X. Gerd ů B z ubebør und Ausrüſtung gegen , it ånde. ( S. 327–261 .) ,
Zum laden der Seid ube. Sebr politåndige Maß
und Semidtstabellen der Seßer und Wilder
aller Geldúbe.
Patronentorniſter, Sonißer , Patro.
nenbebålser (bolzerne Kåfden zur mittelbaren Ver. padung der Patronen 2c. ) , Zůndrordentaide ( Solag.
robriaide ), Raumnadeln , Fingerfuirer , Aermelweſte, Spadiel, Bomben , und Granatenfeile , Bombene baten sc.
3 u in Entladen der Geschůße: Dammzieher, Notbſdraube , Vogelzunge .
Z um Richten : Ridibebel für das Feldgeſdůß,
als aud in dem nun folgenden , Nidts zu wünſdea übrig. XII. Ausrüſtung der Geld uße der Belage . rungB. und Feſtung 8 artillerie . (S. 305-316.)
XIII. Artilleriemaſdinen . (S. 317-339.)
Dieſer ubídnitt entbålt die nothwendigſten Formeln in Norizen über : Die bewegenden Stråfte.
Thieriſde Kräfte
( Mend , Pferd , Maultbier , Dd6 und Erel ).
Die sowerfraft. Steigung und Fall im luft. leeren Raum . Die Waſſerfraft , die Dampffraft. Widerſtebende fråfte. Die Reibung , die Un.
biegſamkeit der Seile , Widerſtaud der Luft. Der Hebel.
Matbematiſder Hebel ,
materieller
Hebel, zuſammengeſeßter Hebel. Die Rolle. Felte Rolle, beweglide Rolle. Der Flard enzug . Die Welle. liegende Welle mit 10 , ſtebende Welle mit Hebelſtangent. oder Rao mit Rurbel Kurbel oder Die diefe Ebene. Sorotleiter , Rampe , Reil. Die Schraube. Obne Kurbel , mit Kurbel , die
ſſe. Hebebaum für Batteriegeſcủß, Kaſematten , Hebel, Soraubenpre Das nebezeug. Dreis und vierſdenfliches Fer Geldúsquadrant von Meſſing und Holz, Senfel 2c. 31 m Abfeuern : luntenſtod , Puntenverberger, Zůndlichterbůdoſe, Zündlichterklemme, Abziebionur beim
Feuern mit Reibzůndrorden . Zur Reinigung und zum Sd uß der Ge .
fdůße: Kübleimer , Kraßer, Durdidlag , Reibable, Lapelle , Mundflos , Munddedfel.
3 um Bewegen und bei der Bewegung der
ſtungsbebezeug, Kaſemattenbebezeug mit Holm. Die 2 inde. Wagenwinde, Stedminde. Råderwerfe. Zabn . und Rammråder , råder und Drillinge.
Das Pendel. Secundenpendel zum Tempiren der Zündrobre.
Die Fubrwerfe. Råder und Adren , Bewegung,
Seidh ù be und Fubrwerke : Sølepptau , Zuggurten , Stürzungörinfel, zweirädrige Fubrwerfe, vierrädrige Borzugwage, Reſerveortſdeit , Reſervedeidſel, Eisſteg, Sperrteil ic.
Fuhrwerte. faſtfoefficient des neuen Feldartillerieſy, ſtems. fenfſamkeit und fenkungswinfel, Biegſamkeit
142
141
der Fuhrwerke der bayeriſden Feldartillerie, Raſemats fowindigfeit des Feuernd , Sdåßen der Entfernungen, tenrollwagen , Feſtungstransporteur und Triquebale. XIV. Batteriebau . ( S. 339-451.)
Dieſe Hauptabtheilung iſt febr reidlich ausgeſtattet, ja wir möchten faſt jagen zu reidolid .
Einfluß des Bodens und der Sdiepidarten , Eindrin.
gen der verſchiedenen Geldofſe, Wirfung der Doufu .
Die bydrauliſche Preiſe. Dieß gilt ganz
beſonders von den Baumaterialien und deren Unfero
geln , der Granaten und Bomben und der beſonderen Feuerwerfsfórper , undErdwürfen. endlich Wirkung des Schießpul. ders bei Minen und Erfabrungen über die Wabrſcheinlichkeit des Treffens , ſowohl aus den
Feld als auch aus den Feſtungs . und Belagerungeo. .
tigung.
geld úßen ſind nidt angegeben.
XV. Feldbefeſtigungen. (S. 451–460.) Minder ausgedehnt als die vorbergebende Haupts abtbeilung iſt dieſe ; ſie bebandelt die Einrichtung der
Mangel für ſebr weſentlid .
Bruſtwebren , die Hindernißmittel , die Einrichtung der Sdanzen zur Geldúfvertbeidigung, die in der Reble
Wir balten dieſen
XVIII. Artillerie , Pferderůſt ung. (S. 522—548 .) Reitpferder å ſtung der Feldartillerie und des Armeefubrweſens.
Dieſe Tabelle enthält die
offenen Swangen, die geldloffenen Scanzen , die Ders einzelnen Theile des Baum und Sattelzeuge für ein sobanzungslinien , die Brúdenídanzen. .
XVI. Handbabung der Gerd ůße , Fubrwerke and Mardinen . (S. 460–486 .)
Reitpferd mit Angabe ibres Gewichts und des Gewichts des Gepådes. Die vollſtändige Rüſtung eines Pferdes betrågt 35 Pf. 22), Poth , und das Gepåd binzu ge ,
reduet 66 Pf. 26'/g forb. - Die beigefügten Anmer. -
Bedienungs manndaft der Geldoúße. Für fungen lebren Berdaffenbeit und Beſtimmung dar eins die Feld . 3 , 6 und 12 Pfer, werden beziebungsweiſe 7, 8 und 10. Ranoniere gerechnet.
zelnen Reitzeugſtúde nåber fennen. 3 á umen , Satteln und Paden der Reit .
Die bei der Hano babung vorkommenden Seilwerföfnoten.
Pferde . Die Zugpferder å ſtungen :
a) der Feldarrillerie . Ja derſelben Beiſe ab. Ein , und Auslegen der Gerd úßrobre. Die Feldfanonen , und haubizrobre werden obne Hebezeug gebandelt wie die Reitpferderůſtung, geben die Herren eins und ausgelegt. Zu dieſen Verrichtungen bedarf Verfaſſer zuerſt eine vollständige Gewichtstabelle über man nicht mebr Reute, als die gewóbnlide Bedienungos das Zaumzeug, Zuggeſdirr , Sattelzeug und Gepåd mannſdaft beträgt. Die Batterierobre werden mit den verſchiedenen Hebezeugen und aud obne Hebezeug aus, und eingelegt. '
Der Zugpferde, je nachdem ſie Sattel oder Handpferde und Stangen . , Mittels oder Borreitpferde ſind.
Nad dieſer Tabelle berrågt
das Gemidt der Aus. Auf, und Abführen der Feſtungogeſd úße růſtung sammt Gepåck für : auf dem Wale und in den Kaſematten. Stangenpferde: das Sattelpferd 80 Pf. 27 R., .
Die berribie's
denen Aniendben.
Iranslocirung der Robre , Paffeten und
.
das Handpferd 31 Pf. 31 Potb. Mittelpferde : das Sattelpferd 72 Pf. 3 %, C.,
Rabmen auf furze Streden durd Menſden , auf grd , Bere Strecken duro Beſpannung.
das Handpferd 27 Pf. 15 fotb.
Handba bung beſpannter Gerd ů ße und Wa . gen in besonderen fållen. Paſſiren idlechter
das Handpferd 29 Pf. 5 fotb. Aeonlich , wie bei der Reitpferderůſtung, find aud
Borreitpferde : das Sattelpferd 73 Pf. 25 l.,
Wege, Marſch auf durdſdynitrenem Terrain, über Eis, bier erläuternde Bemerfungen beigefügt, welche Nidis Brüden , Dämme , durd Defileen 2c. Herſtellungsarbeiten. Bernagelte Geldůbe
zu wünſden übrig laſſen . b) des Armeef u brweſens. Die Abweichungen
herzuſtellen ; eiſerne Adſen eins und auszulegen ; Råder für die Geſchirre des Urmeefubrweſens ſind bier kurz erreben ; Anlegung eines Sdleppbaumes ; roadbafte Wir ver , Råder und Deidrein in den Stand reßen. mifen bier das Notbrendige über das Zerſtoren der
ben. angege Das Pferder úſtung ozubehör für den Sdul,
Geſchüße, Fubrwerke und Munition , welde man nicht
andirren und 3 å umen der Zugpferde.
fortbringen fann und für den Feind unbrauchbar machen will. Im Gleichen módote bierber geboren das Entladen verladener Geldhúße 2c. 2. . Jedenfalls wåre bier eine fdiclidere Stelle für dieſe Dinge als auf
unterricht und für den Sial.
XIX. Iransport des Artilleriematerials. ( S. 548–560. )
3 u Pand.
Vorbereitungen. Bededung , Verhalten
Seite 603, wo lie beim Felddienſt unter der ſpeciellen
während des Marſches; Verhalten im Nadtquartier ;
Ueberſdrift Rů of Zug vorfommen . XVII. S dießen , Werfen , Wirfung.
Berbalten bei der Uebergabe .
(S. 486-522.)
Auf Eiſenbabnen . Zu Warrer. XX. Aufbewahrung des Artilleriematerials. (S. 561-574 .)
Zuerſt die Sduß , und Wurftafeln der im f. baye. rijden Dienſte gebråudliden Geldbuße aller Art , je
Aufbewabrung des Scießpulvere.
Pul ,
nad den aus denſelben úbliden Soubarten ; dann
vermagazin .
folgen Beobachtungen über die Flugzeiten der Granas ten , Eiaridten für Radtrouſſe , Notizen über die Ger
pulvers beſtimmten Magazine fónnen ſein : Friedens , ( Puft . ) Magazine , bombenfeſte Kriegemagazine oder
Die zur Aufbewabrung des Scieß
144
143
Kaſematten und Gallerieen nidt angegriffener Feſtungen und Vertbeidigung eingetner Poſter. Woord . nungen nach einem Gefedet.
fronten ,
Aufbewabren der Pulvermaterialien. Sal.
peter und Schwefel. Die Roble wird midt vorråtbig gebalten . Hufbero abren der Eifen munition. Aufidida, tung der Ranonenfugcin , Oranaten und Bomben in
Berbalten im
Gebirg .
Raumbeſtimmungen .
Enthält taftiſde Notizen
für Artillerie , Infanterie und Cavalerie. XXII. Belagerungsdienſt. ( S. -610-630 .)
Belagerungspart für ein felbft ftandige regelmåßigen Haufen . Die befannten Formeln zur Bee Belagerung scorps. Anzahl der GeldůBe je nad redonung der Kugelbaufen find beigefügt. Aufbewabrung der Pulvermunition und ciner Belagerung von 43 Tagen und weniger. Fubrwerfe , ungerednet die feiterwagen und die
Feuerwerfsfórper ; dann die Aufbewabrung der Munitionsmaterialien , der Geld ůprobre aller Art, der Rafferen , Proßen , Rabmen und fubrwerfe , der Ausrüſtungsgegenſtände aller Art 26. 2 . XXI, Felddienſt. ( S. 575-609. ) Stand der FefDartillerie für das aus 27,500
fandfuhrwerfe.
Mann Infanterie , 5100 Mann Cavalerie und 72 Ge.
ntingent aus 36 beſtebt das f. bayeriſche Artillerieco n
6 Pfer . und 18 12 Pfer. Ranone , aus 12 7 pfogn.
corp 8. Zur Beſtimmung des Perſonellen der Artil . Terie ſind die nötbigen Anbaltspuncte gegeben . Beſtimmungen für den Belagerungstrain . ung) einer Feftung. Einſdließung ( Berenn torium
leichten langen und 6 7 progn . rdweren langen Haus
Berbalten bei einer regelmåßigen Belage .
bizen , und die Geſammtjabi aller Fubrwerfe der Feld ,
rung . Vorbereitungen zum Angriff ; Beſtimmung der
artillerie beträgt 514.
Munitionsa u srůſtung. Für die ganze Aus. růſtung an Artillerie , Infanterie , und Cavaleriemu,
Berlångerung einer zu ricodetirenden oder zu enfili. renden finie der Feſtung sc.; Eröffnung der Faufgrå . ben bis zur dritten Parallele ; Anlagen der verſchiede.
nition ( Batterieen und Parf) iſt man von folgenden
nen Batterieen ; Grundbeſtimmungen zur Ausführung
dúben beitebende Arme corps , wie das von Bayern zu ſtellende 7. des deutſden Bundesbeeres . Hiernad
Anbaltspuncten ausgegangen : für jeden 6 Pfer. 346 Sdůffe für jeden 12 Pfer. 300
darunter % - ' C
für jede Haubize 250 Würfe für jeden Infanteriſten 130 Stüſſe , Musketen oder Munitio n idagen ,
Srußen , für jeden Gavaleriſten 30 Sdůſſe per Karabiner , per piſtole. für jeden Cavaleriſten 50
Der Bedarf an Munitionswagen berechnet ſich : 1,25 1,61 0,92
für jede 12 Pfer.
-
zeuge aller Art.
Stand der Artillerie für ein Belagerung B.
Parf , fabora
und Werfft åtte .
der Feuer. Verbalten bei einem Bombardement. verbalten bei der Uebernabme der feſt un g.
Berbalten bei Aufbebung der Belagerung.
Kartåtfdoen.
für jede 6 Pfer. Kanone
Munition und Munitionsgegenſ ånde. Ma. dinen und Seilwert. danzzeug und Bau. material auf 3 - 4000 Arbeiter gered net. Wert .
für jede 7 Pf. leichte lange Haubize für jede 7 Pf. ſchwere lange Haubize 0,83
XXII . Feſtungsdienſt. (S. 630—645.) Bewaffnung.
,, Die Bewaffnung feſter praße
gründet ſich auf ein Befeſtigungsſyſtem ; für die Ba . ftionsſyſteme wird eine front nad Cormontaigne's
Syſtem zur Grundlage angenommen , von welder die Haupidimenſionen angegeben " find. Gerd ů Bjabl , als Baſis für die geſammte Aub . růſtung. Handfeuer , und blanfe Waffen ; faffeten ,
Rabmen und Proßen; Fubrwerfe ; Sdießpulver und Pulvermaterialien ; Munitionsmaterialien 2c.
auf 1000 Mann Infanterie
4,3
auf
2,05
Fronte 50 Ranoniere und 150 Infanteriſten als Hilfe.
Eine Feldbatterie be.
mannſdaft oder auf die Geldúszabl berechnet beilaufig
Gavalerie
Stand der Batterieen.
ſtebt aus 6 Kanonen und 2 fangen Haubijen . Die
Stand der Feſtungsartillerie.
Auf jede
3 Arrilleriſten und 9 Infanteriſten auf das Geldüb.
6 Pfer. Batterieen find fabrende , die 12 Pfer. Batte.
Vorbereitungen zur Vertbeidigung. Bei der
ricen reine Fußbatterieen . Die Batterie zábli 131 Mann,
Einſchließung ; bei Eröffnung der faufgråben der 2. und 3. ParaDele; Bertbeidignng des gedecten Weges ;
darunter 4 Offiziere, welche nebſt den Trompetern und Unteroffizieren beritten ſind.
gegen die 2. Batterieen ; gegen den Grabenůbergang
Mobil madung. Berreßung auf der Kriegsfuß, und Sturm ; gegen den gewaltſamen Angriff; gegen Ausrüſtung, Artilleriecommando.
Verbalten der Artillerie auf Marrden. Vorbereitung zum Marſd , Vor , und Nadbut, innere Dronung 2c.
ein Bombardement ; gegen die Blokade. Der Drucf dieſes Buds iſt ſehr compreß auf gutem
weißem Papier und recht deutlid. Eine bedeutende Anzabl Drudfebler findet fic vor und iſt am Søluffe
Marídquarifere ,. Standlager, Marídla . angezeigt. Die 12 Steintafeln find , ungeadtet des ger ( Bivouac) Kantonnirungen, Dorpoſten, fou . Fleinen Maßſtabes der Figuren , gut gezeid net und ragirungen , Berbalten im Gefedot 2., Ungriff deutlid. .
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruci.
Samſtag ,
No 19.
13. februar 1847 . கை be
anna appu 这款
Allgemeine
. Militar - Zeitung.
Preußen. von der Oſtſee , 25. Jan. Adem Anſchein nad
bereiten ſich augenblicklich widrige Berånderungen in der preußiſden Armee vor,
Eine der bedeutendſten
unter denſelben dürfte das Ausſcheiden des jebigen
Kriegsminiſters General der Infanterie v. Boyen aus dem activen Dienſt , über das idon frůber Gerůdre im Umlauf waren , ſein. Die legte pielbeſprodene Aus,
zeidnung , welde ſeitens des Rónige dem greiſen Ge . neral zu Tbeil geworden , würde ſomit als das lebte Anerfenntniß langjábriger treuer Dienſte zu betrachten ſein. Der Poſten des preußiſden Kriegsminiſters iſt obne Zweifel der widrigſte in der ganzen Armee , ja vielleicht im Staate. Es mag mabr ſein , daß er vor långerer Zeit bedeutender war als beure ; damals nem. lid, als Preußen , fiegreide aus den råmpfen der Freie beitsfriege bervortretend , reine und des Jabrbunderts größte militáriíde Aufgabe , die Fortentwidelung der
mebrere Jahre. Der Umídwung der Dinge während der dreißig und mebr Friedensjabre bat es bewirft, daß man in Hinſicht auf die Widtigkeit der beiden Fronten zu ganz anderen Anſichten gefommen iſt , und namenilid ſeit etwa zebn Jabren den Hauplaccent auf die dilide legt. Dafür ſprechen die unter der Regierung des jeßio gen Rönigs begonnenen Arbeiten zu Könige berg und Poßen und die auf zwei anderen Puncten in den Dſt . ſeeprovinzen projectirten , von denen Sie den einen, Swinemünde , bereits genannt baben. Hierzu dürfte in nicht allzuferner Zufunft die Befeſtigung von Breslau Ireten. Wenn man nun weiß , daß dergleichen Ente würfe råmmilid ibren Ausgangspunct im Kriegsministes rium baben , ſo wird man gern zugeben , da die Bee .
reßung dieſes Poſtens von der entſpiedenſten Widing.
landwehrinſtitution , lebbaft und mit ausdauerndem
feit iſt ; von ibm aus wird der Impuls gegeben , der die ganze ungebeure Mardine in Bewegnng rest , und Preußen bedarf es vielleicht mebr als irgend ein ander rer Staat , daß dieſe Bewegung eine freie , dem mili,
Das machtige Gebåude zu dem , nod
tåriſden Standpunct der Zeit entſpredende und durch
unter Sparnborſt's, Stein's und Gneiſenau's leitung,
wenn aud fest, ſo dod nod unvollendet da ; die Ento
nichts gebemmte ſei. Wie geht es zu , mag Mander lid don gefragt baben , daß Preußen , meldc8 feine Eroberungen , weder in Indien noch am Raufaſus, nod endlich in Afrika gemacht bat , weldes aud nicht
widelung des neuen Heeriyitems iſt noch nicht bis zu
der Hilfequellen ſo viele wie Deſterreid und feine Pån.
Eifer ergriff.
måbrend der Zeit der Unterdrůduug und im Drange
der Kriegsereigniſſe der Grund gelegt wurde , ſtebt,
ibrer leßten Gonſequenz gedieben , und ſie fonnte es der beſigt, die einer ſo ausgedebuten Entwidelung aud nidbi. Die Zeit , welche Alles in der Richtung ibrer Geſammtbewegung fortreißt , bat auch den frübe. ren Standpunct der Landwehrinſtitution verrúdt und
fåbig wåren wie die Provinzen an der Donau und an der Udria – wie fommt es , daß måbrend dreier Deo cennien Preußen ſich den vier Grofmådhten gegenüber
ein weiteres Feld für dieſelbe eroffnet. Hierbin geboren
in der nemlichen Stellung bebaupten fonnte ? Die Umo
namentlich die neuen und durdaus zeitgemäßen Grundo
ſtånde, welche die Madtentwicklung der Staaten auf der
ſåbe , zu denen man in Betreff der Dienſtzeit der In pyrenaiſden , italiſden und griediſchen Halbinſel bemm. fanterie gelangt iſt.. Früber wurden in der Linie fünf ten, baben Preußen, in Rudlidt auf ſeine Stellung, als Jabre für den Infanteriſten für ndrbig erachtet ; die
fünfte europäiſde Madt allerdings nicht wenig begún.
Errichtung der Kriegsreſerve ermäßigte dieſelben auf
ſtigt; die Unbedeutenbeit , in welche die Nordreide ver,.
drei , und jeßt dient der Infanteriſt in der Regel nur zwei Jabre. Es war auch unmittelbar nad den denk, Bilden fandesvertbeidigungsſyſtem gelegt und der Bau der Hauptfeſtungen am Rbein begonnen wurde. Indeß
ſunfen blieben , und ibre vollige Unfäbigfeit mit der ma. teriellen Kraftzunabme der übrigen europäiſchen Staaten måbrend der lebten dreißig Sabre zu wetteifern , endlid die glüdlich durdgefübrie zollvereinlide Politif baben in åbnlider Weiſe gewirft. Dennoch iſt es der militäriſde
war es damals nur die Beſtfront, die man im Auge
Fortſdritt geweſen, melder Preußen bauptſádlid in den
batte ; ſpåter erſt legte man Hand an die Oſtfront an ;
Štand gelebt baben würde, im entſcheidenden Augenblid die innebebaltene Stellung aud zu bebaupten . Von dieſer
würdigen Rriegsjabren , als der Grund zu dem preu.
der Bau der ' Feſtung Poſen wurde nicht früber als 1828 begonnen , und verlangt zu ſeiner Vollendung nod
.
Ueberzeugung deinen aud die Månner am Staatsruder
147
148
auf's innigſte durddrungen zu ſein ; fie ruht ſelbſt im Volfsbewußtſein und fann niin mermebr eine falſche ſein.
zu einer Zeit erwieſen , worin die Armeen des Feſtlan,
Der General v. Bogen bat måbrend ſeiner rubmreiden
Dermochten. Jene Hemmungen , in Wellingtons Des
des denſelben feinen erfolgreichen Widerſtand zu leiſten
Verwaltung , deren Verdienſt Unverſtand und Miß .
perden eben To offen wie beſtimmt dargelegt, jeugen
gunſt umſonſt zu verkleinern beſtrebt ſind , den großen Grundía : Reform zur redten Zeit ! ftets im Auge ger babt. Sein Werf ist die zwedmåßige Umwandlung die das Militårunterridrsweren in den leßten Jabren erfab.
im Gegentbeil von der Geſundbeit des Ganzen , welche eben ſo auf der barten Kraft der Briten , jener be.
ren bat; daß auf dirrem Felde deſſen ungeacret nod un . endlich viel zu ſchaffen iſt , kann mindeſtens ibm nicht zur
faſt gelegtwerden. Wenn ein bedeutender Mann aus der Deffentlit feit zurüftritt, in der er gewirft bat , geſchiebt es leider au zuoft, daß aud ſeine Joeen mit zurüc melden ;
fannten Seite des Nationaldarafters , wie auf dem
Disciplinarweſen und den Bedingungen berubt , unter welchen das leßtere erforderlid wird. Jene barre Kraft der Briten , die ſich unter allen Klimaten in den Heere
bemåbrie , iſt aber eine Folge des politiſchen Zuſtandes, und das Disciplinarmelen bei aller augenblidliden Harte ist nur auf beſtimmte Verbåltaiſje geridotet, und böberen wie niederen Offizieren iſt durchaus nicht die
dieſer Umjiand iſt es , den wir bei ſolden Gelegenbeiten am meiſten zu betrauern baben , und der Ideen ſind viele,
Madt gegeben , fo.mobl mit raubem Berfabren außer .
die in dieſem Haupre ibre Wiege batten ! Wer wird der Nachfolger Boyens werden ? Man nennt zwei : die Ge.
balb der gereblichen Formen die Perſönlichfeiten zu verleßen , wie aud gewiſſen Gewobnbeiten entgegen zu
nerallieutenante Graf zu Dobna und von Renber: ,,einer
wirfen , welche ſich als Folge der Verfaſſung und des
von den beiden “ , ſagt man in Berlin , ,,wird es." Der
ganzen bens ergeben.
1
erſtere commandirt gegenwärtig das erſte Armeecorpo,
In Bezug auf die Rúdmirfung der Verfaſſung låßt
Tebrerer, ein Mann von Ruf, der ſeinen boben Rang von Sdullebrers in Sooneberg) , reid ausgerüſtet mit admi , niſtrativem Talent, iſt zur Stunde Director des allgemeis
ſich das Heer ebenſo wenig , wie irgend ein anderer Tbeil des Staates , der ganzen Deffentlidfeit entzieben, welche fich als Folge der Preefreibeit ergibt. Befannt genug iſt die Eiferſucht, womit die Briten im auge.
nen Kriegsdepartements , einer der beiden Hauptabtbei. lungen des Kriegsminiſteriums. Peute , die nicht roolecht
meinen über der Bewabrung dieſer Art von Freibeit waden , und wie Verſuche irgend einen Tbeil derſelben
unterrichtet zu ſein pflegen, verſichern , daß dem Grafen
anzutaſten , einen allgemeinen und rebr matbaltigen Haß bervorrufen. Erwaige Natbeile gelten ebenſo, wie bei der Jury , der Habeascorpus acte u . f. w. eber als unausweichbar und im Berbåltniß zum Ganzer al8 unbedeutend , wie als Orůnde jene offentlide frei.
unten auf erreicht bar ( wenn ich nicht irre der Sobn eines
zu Dobna der in Rede ftebende Poſten ſchon einmal an . geboten und gegenmårtig von ihm angenommen worden ſei.
(Aug. Zeit.)
Rúdwirkung der Verfaſſung auf die
engliſche Armee nach den Dispatsches and General Ordres of Fieldmarshal the Duke of Wellington . *) In einem Staate mie Großbritannien , wo die Fols
gen der Berfaſſung alle Seiten des Lebens durchdrin , gen , und wo die Rúdwirfung der Formen , welche dem
beit auf irgend eine Weiſe anzuraíten. Der Befeble. zelnbeiten der Operationen u . 1. m. dem britiden blikum durd die Zeitungen allgemein befannt wird
und dadurch auch dem Feinde nicht verborgen bleiben fann , andererſeits , indem ein aud ſonſt vorbandener
erbellt ein eigentbümliches Verbåltniß der Armee als
Partbeigeiſt im britiſchen Heere befördert wird , welcher Der Disciplin binderlich und für den Feldberrn ſelbſt
desjenigen Inſtitutes , defien Weſen auf ſchweigendem
bewmeno rein fann , wenn dieſer nicht , wie ſo båufig
Natur nad zu den Gewobnbeiten und zu der Den . fungsweise der Nation einen gewiſſen Gegenſaß dar. bietet. Påft rich aus legterem der Standpunct erfla . ren , den die Urmee im Allgemeinen binſichtlid der offentliden Meinung einnimmt, und welder vorzugs . weiſe die Zuſammenſeßung der unteren Grade bedingt, ſo ergibt ſich aus erſterem dagegen eine Reibe von Berbåltniffen , melde , in allen Graden vorbanden, Gtaaten bilden , worin jene als Bedingungen nothwen.
diger Unwirkſamfeit gelten würden. Wie wenig aber leptere lice in Wirflisfeit vorfindet , wurde – abge . feben von frúberen Feldzugen – durd die erfolgreiden
Kämpfe britiſder Heere gegen napoleoniſde Truppen * ) Uus den Monatsblättern zur Ergänzung der Augemeinen Zei: tung entnommen.
1
1
1 .
britilde Staatemånner , die Stimmung ſeiner Umge. bung nicht zu beadten und ſeinen eigenen Weg unbe. fümmert zu verfolgen gewobnt iſt.
Hinſidtlid des
erſtern befand ſic Wellington bäufig im Nachtheil und batte ſomit Beranlaſſungen zu Klagen , erfannte aber die Unmöglidfeit , jenen Umſtand auf irgend eine Weiſe
zu verhindern , obgleid damals eine Hodioryregierung 1
unbedingt über das Parlament verfügte , deſſen geres 1
Beſtimmung beftigen Beſdrånfung der Preßfreibeit, ungeaftet alles über Widerſtandes einen beſtimmten Gegenſatz gegen die Armeen dee Felt. liche der Oppoſition ,
landed , wenigſtens der unumſdrånft monardiſchen
1
baber einer engliſchen Heeres fommt aber durch die Preßfreiheit båufig in eine unangenebme Page , indem einerſeits alles , was in ſeinem Heere vorgebt , Eit.
Socialen Zuſtande zum Grunde liegen , nothwendig lich in jeder Einrichtung mehr oder weniger außern muß , und unbedingtem Geborſam berubt , welches alſo reiner
1
jedenfalls die Mebrbeit erlangt baben würde, wenn die Regierung es mirklich gewagt båtre , von der Aufregung der offentliden Meinung und der Bedeutung derſelben
in gefåbrlichen Zeitpuncten , wie wibrend des ſpaniſchen
, wo die durdo Erbitterung außergewöhnliden Anſtrengungen der Volfømafien wenigſtens gebemmt worden waren.
Hinfidelid der Veranlaſſungen Wellingtons zu Kla.
150
149
gen in der ermåbnten Weiſe , ſo war z. B. Maſſena mit ihren Freunden zu verbindern . Der Berſude ware im November 1810 durch genaue Berichte der engliſchen Zeitungen mit jedem 30 der britiſch portugieſiſoen
unausfúbrbar und wurde als der eines Einzelnen gel . ten , das britiſche Volt derjenigen Runde zu berauben,
Finien von Torres , Vedras befannt geworden , beſaß
welche
Die beſtimmteſte Runde über die Zabl und Aufſtellung
Ebenſo wenig ließ es ficob Wellington einfallen , die
Regierung
und
Parlament
nidir antaſtet."
der Geldhúße , den Zweck der letteren u . ſ. m . ( Brief Militárdisciplin in Anſpruch zu nebmen , um jene Gore vom 11. März 1811 ) ; lo fand rice wbrend der Be. lagerung von Cadir in den engliſchen Zeitungen ein genauer Bericht von den Werfen und Batterieen jener
Feſtung , von der Zabl der Kanonen , deren Caliber
relpondenz mit Privaten oder Zeitungen zu beumen *) ; er bemůble rich allein durdi Urberredung jenes Verfab . ren aufzubalten , allein mit geringem Erfolg , wie die Folge zeigte . Ein Tagsbefehl in dieſer Hinſicht vom
und Entfernung von den Werfen der franzoſen ( 10. Au guſt 1810 ); ro waren die Franzosen 1809 durch eng. Iiſde Zeitungen von der Operationslinie Wellingtons, im Fall eines beſtimmten Ereigniſſes , von den bereits
10. Nuguit 1810 lautet : ,, Der commandirende General
getroffenen Vorbereitungen und von der Lage der deße
wertb ſein würde , daß dieſelbe nidt ſtattgefunden
wird durdaus feine Unterſuchung über die Verfaſer
von Briefen anſtellen , welde eine ſo nußloſe Beun . rubigung dort deranlaßt baben , wo es ſebr wundens .
balb geſammelten Magazine benaderiibtigt (21. Nov.
båtte. ... Die Mittheilung der Nadridten , welde al.
1809 ) ; fo ergab fid aus einem hodverratbsproceſſe
len Offizieren befannt ſind , über die Siårfe und Anf.
jener Zeiten der Umitand , daß dem Feinde ſebr genaue Nadridten durd die Zeitungen , alſo unter einer Form überliefert waren , wogegen das damalige Gefeß über
Itellung der beridiebenen Diviſionen , deren Magazine
bodverråtberiíde Correſpondenz mit dem Feinde ( Treachero08- corresponce Act) feine genügend beſtimmte und für die Seridiopraris bindende Klauſel bei der Be.
u. 1. w. iſt noch nadtbeiliger , wie die Mitteilung von
einzelnen Meinungen ; der commandirende General ift der Thaiſade gewiß , daß die Plane des Feindes auf Nadrichten der Art in engliſchen Zeitungen begründet waren , welde nur durdy Privatbriefe der Offiziere von
deutung der Preßfreibeit für das ganze leben aufzus
jenen erlangt werden fonnten, Obgleich die von der
ſtellen bermodate ( 16. März 1813 ). Fortpåbrend fan.
lage einer jeden operirenden Urmee unzertrennliden Somierig feiten , vorziiglich einer ſolden , die ſich auf
den fit genauere Beriote über die Stellungen der
einzelnen Regimenter , die Stärfe der dienſtfånigen Mannſdaft u. f. m . , welde die engliſden Zeitungen entweder durch beſondere Berichterſtatter ( wodurch das mals einzelne Zeitungen , ebenſo wie durch die Sonel, ligfeit , womit Tae fic Beridte verſchafften , bis meiles ſogar vor der Regierung einen Vortbeil voraus batten ), oder durd Gorreſpondenz von Offizieren mit ibren Ber. wandten erlangten , welche zu irgend einer Partbei, deren Meinung die Zeitung ausſprad , gebórten . Die aufgeregte Stimmung des Oberbefehlsbabers über dieß Berbåltniß iſt leidt erflårbar *) ; niemals fam ibu aber der Gedanke in den Sinn , die Madibaber zu einem
Berfabren aufreizen zu wollen , das zugleich eine Bes
die Defenſive bedráuft , durd Mittbeilungen der Art
febr geſteigert werden , ſo erſucht der commandirende General die Difiziere allein , daß ſie mit Rücfidt auf ibren Ruf die Aleußerung von Meinungen unterlaſſen ,
zu deren Bildung fie feine genügende Kenntniß beſigen fónnen u. 1. w. - und daß ſie wenigſtens bei ihren Gorreſpondenten darauf dringen , dieſe módoten die Briefe nicht eber in den Zeitungen er deinen laſſen , als bis ſie gewiß ſind , die Befanntmadung werde der Armee oder dem offentliden Dienst feinen Spaden bringen u . ſ. m .“ Die Berbeiligung von Offizieren bei der Tagespreſſe ging damals ſo weit , daß ein mis litåriſd beamteter Körper eine Zeitung mit militäriſchen -
ſoránfung der Preßfreibett , wie der perſónlichen Freis
Naprichten , Erflårung von Operationen u. 1. w . bere
beit gebildet baben würde , welche beide zu febr mit dem engliſden leben durch die Berfaſſung verwadſen find ; er foreibt am 10. März 1811 : ,,Wenn das Pur blifum dergleidea Nadridien erbalten will , ſo muß es aud den Preis , den es dafür bezablt , und die Bortbeile tennen , welche der Feind in feinen Opera, tionen dadurch erlangt. Gewiß erwartet Em. ford,
ausgab. Dieß war der einzige Fall, wo Wellington die Regierung förmlich aufforderte, jenen Offizieren die Herausgabe zu derbieten (9. Februar 1812) . Jener Nadtbeil in einem Feldzuge iſt Riderlid un. fåugbar ; betrachtet man jedoch , abgereben von dem Umſtande, daß jene Stunde der Franzofen bei dem von Wellington angeführten Beiſpielen ( Lorres Vedras 2c. )
wenigſtens deſſen Erfolge nicht berbinderte , aud die anderer britiſder commandirender Offizier ſich jemals andere Seite der Frage , 10 ergibt ſich dadurdy eine einfallen laſſen darf , die Correſpondenz der Offiziere allgemein verbreitete Runde von der mabren Page der Dinge , wobei die Nation und die Gereßgebung alle * ) 3. B. 23, Juli 1810. „ Uues das hätte nicht viel zu bedeus zur Erreichung von Erfolgen notwendigen Opfer zu ten , wenn unſer Stab und die übrigen Offiziere ſich um ihre Biſchäfte bekümmerten , anſtatt Naðrichten nach Hauſe zu berechnen , ibre fråfte zu überſbauen und durdaus zu fchreiben und mit Neuigkeiten zu kramen. Sobald aber etwas erkennen vermag , alſo auch ein Stand der öffentlichen vorfält , reßt fich Jeder , der dreiben tonn , und der einen Meinung , worin weniger Hemmniffe bei erbóbten of Freund , welcher lefen kann , beſikt , ſogleich an den Schreibs fentligen laſten ſowohl in deren Beſchließung wie Ein. daft (Oraf liverpool ) nicht, daß id oder irgend ein
.
.
tiſch , um ſeinen Bericht über das, was er nicht weiß , und reis nen Commentar über das , was er nicht verſteht, zu derfallin . Dieſe Berichte werden ſorgfältig verbreitet und von den Maßigs gängern und Boshaften , die ſich in allen Urmeen vorfinden ,
in Urlauf gebracht und übertrieben u . f. 10.“
*) 17. Juni 1810. „Ich werde nicht durch einen Sagesbefehl oder
eine Proclamation die Verbreitung von Berichten der Art unterdrücken, wie im dergangenen Jahre ſehr unſchuls dig und unbedacht es verſuchte.“
152
151
treibung ſich darbieten , wodurch endlich bei größerem
tion fowohl einen britiſden Feldberrn wie einen Staats.
Unglůď jener paniſche Spreden durchaus unmöglice
mann treffen kann.
wird , welde alle Triebfedern einer Regierung zu låbe
london eine Adreſſe an den Pring Regenten erlaſſen
U18 das Common council von
men dermag , die durch Verheimlichung des Wabren
batre , worin eine öffentliche Unterſuchung von Web.
Zuſtandes ſich vielleicht augenblidliden Nadhibeilen
lingtono Verfabren in Spanien verlangt wurde, ſchrieb
und Verlegenbeiten entziebt , allein dieſes ibr Verfabren
dieler (2. Januar 1810 ) : ,, Sie fennen den Schlag,
in jenem Falle mit um ſo größeren Nachtheilen bezahlt.
weldien das Common council in fondon gegen mich geo
Aus der Verfaſſung und aus dem ganzen Leben er , gibt ſich für den commandirenden General eine Rúc, licht auf die öffentliche Meinung in England und eine
fübrt bar.
Jo bandle , indem ein Sowert úber mei.
Unmöglido feit Partbeigeiſt irgend einer Art in ſeiner
nem Haupte bångt , welches auf mice berabfallen wird, wie aus der Erfolg der Angelegenbeiten bier ausfallen mag ; allein man mag ibun , was man will , ich werde
Arnee , ſowohl denjenigen, welder als Rüdwirfung
das Spiel nicht aufgeben , ſo lange nod Hoffnung des
der Oppoſition zu Hauſe fich zeigt , wie aud rolden zu verhindern , der in rein militäriſder Hinſicht durch Uno zufriedenbeit über die Befehlsbaber u . r. w. rich bildet. In Betreff des erſteren befand ſich Wellington unter
Gewinns vorbanden iſt.“ (An den Grafen liverpool) ,,30 fann feine Gnade von jenen ( der Oppoſition )
.
erwarten , mag id Glúcf oder Unglüd baben. Sit leb. teres der Fall , ſo werden jene nicht unterſuden , ob
einer Hochtoryregierung mit einem von derſelben gånz.
das Mißlingen meiner eigenen Unfåbigfeit , den nicht
lich geleiteten Parlamente in einer andern fage als To
zu tadelnden Irrthümern , denen alle Menſchen ausge.
viele vor ihm und als es gegenwärtig der Fall sein würde ; auch außerte er dann und wann die angebliche Oleidgültigkeit , welde jene Paribei , wozu er damals
feßt ſind , den feblern und Berleben Anderer , unſern geringen Hilfsmitteln , den ernitliden Sowierigheiten unſerer Page oder der großen Madt und Fåbigkeit un.
geborte , ſo lange sie über das Parlament unbedingt
ſerer Feinde_ zuzuſdreiben iſt. In jedem dieſer Fålle
verfügte , bei jeder Geleijenbeit zur Schau trug. *) In
bin id das Opfer u. f. 10.“
deß fónnen dergleiden Aeußerungen nicht recht ernſtlich
Was den Partbiegeiſt in
dere Richtung erbalte ** ); er verlangt fogar, daß jene
der Armee betrifft, ſo liegt es nicht in der Gewalt eines commandirenden Generals dieſem in ſoldber Weiſe entgegen zu wirfen , daß feine Deußerung deſſelben im Juneren der Armee rich zeigen ſollte. Wenn nur der Einzelne reinen Dienſt vollziebt , befißt der Befehlshaber fein Redt die deußerung der perſönlichen Meinung oder das Zuſammenbalten Gleichgeſinnter zu verbino
nicht die Berichte von Beresford und ihm über einen
dern , ſobald Unzufriedenbeit als Rudwirfung der po.
und denſelben Gegenſtand befannt made , weil eine etwaige Verſoiedenboit des Ausdrucs u. l. m. einen
militariſche Maßregeln und ſelbit Operationen ſich vor,
gemeint geweſen ſein ; er råtb nåmlid nidt allein eins zelne reiner Briefe, um das Publikum aufzufiåren , in .
den Zeitungen befannt zu maden , ſondern ſpricht aud
den Wunſch aus , die Regierung möge durch die Preſſe dabin mirfen , daß die offentliche Meinung eine beſons
üblen Eindruck bei einem rebr argwóbniſden Publikum bervorrufen fónne ***). Zu eigentlicher Beſorgniß über anbaltende und wirkſame Angriffe im Parlament und in der Preſſe über eine Richtung der offentliden Meis
litiſchen Oppoſition im Allgemeinen oder über beſondere findet. Die Selbſtſtändigfeit des Einzelnen iſt in dieſer
Hinſicht durch Verfaſſung und leben zu feſt begründet, als daß der commandirende General ſeine Discipl ars gewalt dagegen direct anwenden fónnte. Wellington
nung gegen ſeine Perſon , und vielleicht ſogar über eine
låßt bei derſchiedenen Gelegenbeiren ſeinen Unmutb
dadurch eniſtebende Gefabr batte Wellington bei ſeiner
ůber dergleichen Partbeigeiſt aus , verlangt von der
erfolgreiden Kriegfúbrung feine Veranlaſſung ; dennode
Regierung , DAB ſie ibm feine beftigen Anbånger einer
aber fand ſich bei ihm wenigſtens zu Zeiten ein Gefübl
politiſden Partbei zuſende, beflagt die Wirfung der
der Unſicherheit, welche bei ſtarfer Aufregung der Na .
Preiſe in dieſer Hinſicht u. l. w.
Er ſchreibt z. B.
(8. Sept. 1810 ) : ,, Das lårmende Geldrei, meldes jeßt *) 29. Januar 1811. „Ich hoffe, die Maſſe der britiſchen Vol. kes läßt ſich in ihrer Meinung durch Zeitungsartikel nicht be: ſtimmen . . . . Obgleich ich mehr wie andere öffentliche Perſo : nen der Gegenwart mich über Ungriffe der Urt zu beklagen habe, po nehme ich dennoch niemals Notiz davon u . l. w ."
**) 5. Juni 1810. „Ich wünſchte, Jemand gäbe ſich die Mäbe,
in der Armee und beſonders im Hauptquartier berriot, iſt dmåblid für nn8 als Nation und gereidt der Sade zu unſåglidhem Sdaden ." -- ( 12. Sept. ) ,, Die
Siimmung mebrerer Offiziere der Armee mat mir mebr Verdruß , als die Tborbeit der portugieſilden
das Publikum gebörig zu belebren, damit nicht jeder Zeitunge:
Regierung.
( chreiber die öffentliche Meinung über Puncte irre führen kann, welche für das Intereſſe des Staates weſentlich ſind u. l. m .
Geidrei in der Armee , mag dieſes fid nun als Folge
***) „ Niemand verbittet ſich Geheimhaltung mehr als ich, auch kön:
Große der Angelegen beiten für die Seelen und Nerven
nen zwei Perſonen in nicht beſſerem Einverſtändniß ſtehen wie Beresford und ich ; allein eine Verſchiedenheit des Ausdrucks ,
Gegenwärtig berricht ein ſyſtematiſches
der Oppoſition in England ergeben , oder mag die der Herren zu bedeutend ſein.
Offiziere beſißen aller.
eine Verſdiedenheit hinſichtlich des Grades der Wichtigkeit bei
dings ein Reibt, ibre eigene Meinung über Ereigniſſe
irgend einem beſonderen Verfahren , deffen Einzelnheiten von
und Verfabrungsweiſen lid zu bilden , allein Offiziere von bobem Rang rollten dieſe für ſido bebatten , oder
verſchiedenen Perſonen erzählt werden , ob dieſe auch in der Unſicht wahrſcheinlich übereinſtimmen , bildet eine weſentliche Ubweichung in den Uugen eines höchſt eiferſüchtigen Publikums,
fich von der Armee entfernen , wenn ſie die Operationen
ſowohl in Enaland wie aufder Halbinſel, welches der Richter ibres Befehlshaber8 nidt billigen.“. unſerer Handlungen ſein wird ." 11. Sept. 1810.
( Schluß folgt.)
Redigirt unter Berantwortliditeit der Verlagsbandlung : G. W. Les te iu Darmſtadt und in deſſen Offigin gedruci.
Dienſtag ,
N 20. RU
16. februar 1847.
Is
=
B2
Allgemeine Militar -: Zeitung. Rudwirkung der Verfaſſung auf die engliſche u. f. w. vorausſeßen. War jedoch die bereits vorban, Armee nach den Dispatsches and General Ordres dene Mardine in der Art zuſammengereßt , daß ſelbſt eine zu jenem geneigte Regierung nicots daran zu ver, of Fieldmarshal the Duke of Wellington. åndern wagie, oder begte leßtere nicht die ihr zuge . ( S diu b.)
driebenen Beſtrebungen in dem Grabe , wie man
Aus der Verfaſſung und dem politiſchen Syſtem Enge
glaubte, jedenfalls blieb die Beſdråntung des Feldo
lands ergibt ſich eine Berdorånfung der Gewalt des
berrn binſichtlich der inneren Bildung ſeiner Armee, und Wellington beſaß nicht einmal die Gewalt der Bes
commandirenden Generals in Bezug auf das innere
Berbåttuiß des Heers, weldes wenigſtens der Stellung lobnung durch Borråden u. ſ. w . Seine Empfehlungen deſſelben in anderen Armeen nicht entſpridt. Befannt auf den Grund des militariſden Verdienſtes ideinen lid iſt ein ſtarker und bleibender Argwobn gegen das andern Rudliceren , . B. dem Parlamentseinfluß an : Heer als ein Mittel die bürgerliche Freibeit zu bes geſebener Familien u. ſ. 10.,1 wo nidt immer, dodo biu . drånfen , ſeit 1988, oder vielmebr reit den politiſden fig, nadgereßt worden zu ſein. Er (dreibt am 17. Juni Armeebewegungen des großen Bürgerfriegs und ſeit 1809: ,,Wir , die wir die Armeen befeebligen , und von Cromwells Protectorat itere vorbanden geweſen . Die
denen man großere Anſtrengungen wie von den fran .
ganze Staatsmaſchine iſt ſomit in Bezug auf die be: zoſen erwartet , wir beſißen nidr die Gewalt , einen waffnete Mads nicht allein durd die ſogenannte Mu ; einzigen Offizier zu belobnen , oder eine Belohnung ibm tiny Act , ſondern aud durch die Stellung der Gom
zu verſprechen.
Wir tåuſden uns und unſere Unter,
mandeure , durd eine Menge von Einzelnbeiten in ibrer gebenen, wenn wir die Einbildung begen , wir beſaßen Organiſirung, wie durch Belegung der Offizierſtellen, jene Gewalt, oder jene würden irgend einen Vortbeil vermittelſ der Civilgewalt , båufige Verſeßungen ein durch unſere Verwendung erlangen. Commandirende .
zelner Theile von Regimentern u. 1. w . , auf rolde
Offiziere im Auslande fino aller Bewalt beraubt , Dfo
Weiſe eingerichtet, daß alle Fäden , die Armee zu bilo fiziere unter ibrem Befeble anzuregen." -· 4. Auguſt -
den und zu gebrauchen , ſtets in den Hånden der 6t. 1810. „ Mein Secretår bålt liſten von Geſuden , Denf vilgewalt , alſo der gerade regierenden Partbei liegen, (driften und Regimentsempfehlungen , eine Múbe, die
und daß von politiſcher Bedeutung eines glüdliden man rid beiläufig geſagt ebenſo gut erſparen konnte; Feldherrn allein als eines ſolchen nicht die Rede ſein und ich , der id die größte engliſde Armee befeblige, fann, ebenſo wenig wie irgend eine britiſde Armee welche ſeit vielen Jahren gegen den Feind gebraudi eine andere Stellung einzunebmen vermödte , als die wurde, der ich ſicherlich die ausgedebnteſte und ſo wie. einer von der Civilgemalt angewandten Maſchine. rigſte Angelegenbeit zu leiten babe , welche jemais einem Wellingtons Ariegørubm fåat in die Zeit der Hochtory, britiſden Offizier zuertheilt worden iſt – id beſiße -
regierung , alſo in die Herrſchaft einer Partbei, welder
nidot nicht einmal die Gewalt , einen Corporal zu er.
man damals und ſpäter allgemein den Vorwurf madre, nennen ! Der Armee und den Fremden iſt es nidt be . die Armee babe durch ſie eine mit der Verfaſſung un. fannt , und ic dame mid beinabe, daß ich den ge. verträgliche Bedeutung erlangt , Generale wie Wel
ringen Grad (id ſollte ſagen die Nidtigfeit der Gewalt
lington beſaßen einen får England unpaſſenden Eins zu belobnen , welche meiner Lage zufommt, anerfennen
fluß, die Partbei verlaſſe ſich auf die Armee zur Unter. muß u. l . w." Iſt dem Obergeneral bierdurch die Geo drůdung der Nation u .' .'m . - Borwürfe , die neben walt , auf das Borrůden einzuwirken , entzogen ,, oder ſo vielem Andern mitgewirft baben , die Partbei ſeit deſſen Einfluß in dieſer Hinſicht nur ſehr beforånfr, ſo .
1821 zur gånzlichen Nichtigkeit berabzubringen. Auch iſt er andererſeits der Unannehmlıdfeit ausgeſeßt , daß låt fide bei dem damaligen Stande der Dinge in einem
man ibm aus Partbeirůdlichten u. l. m. unbraudbare
bedeutenden Kriege , bei der Stimmung des Prinz Re :
Offiziere zuſendet, und daß die Gebiſſigkeit, wenn dieſe
genten u. I. m . ein mebr wie ſonſt gemobnliches An . durd reine Beranlaſſung wieder fortgeſdict werden, leben der Militårmacht, Berůdſidrigung der Generale auf ibn zurúdfált. Wellington ſareibt (22. Januar
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1813) : „ Id verſtehe nicht , welche Verantwortlidkeit fiziere die Bataillone dieſer Armee , worin ſie dienten mit der Entfernung von Offizieren aus Stellen, die fie
und worin Rie Erfabrung erwarben , um ſich nach an .
nicht ausfüllen können, beſonders aus ſolden unterge, dern Bataillonen in irgend einem andern Theile der ordneten Ranges verbunden iſt. Gebäſſigkeit mag auf Welt zu begeben. Das Schlimmſte dieſer Einrichtung diejenige Perſon fallen , welche ſie fortſdict , obne ſonſt
für ſie zu ſorgen ; allein id glaube nicht , daß man mich oder Se, fdnigl. Hobeit (Herzog von Yorf) zur Vers
antwortung ziehen kann. Ich erfenne allerdings , und Andere unter meinem Befehle erkennen noc mebr die
Unzweckmäßigkeit, genannte Offiziere gebrauchen zu muffen ; indeß ich babe in jedem Briefe binſidtlid dies ſer Angelegenheit zugleich verlangt , daß gegen dieſelben
beſteht darin , daß die abgebenden Offiziere die älteſten und wahrſd ,einlich die beſten ihrer Regimenter ſind, und daß man ſie durd andere obne Erfabrung erlebt, melde weder die Mannſchaft, nod den Dienſt , nod die Verordnungen dieſer Armee fennen , und alles die
erſt erlernen müſſen." .... (27. Januar 1813) ,, Jih wünſche, daß die Armee, wo móglich nicht alter Offi. ziere beraubt wurde. Ein Soldat, der in einem oder
mit feiner Hårte verfahren werde. Die Leute ſind hier zwei Feldzugen gedient bat, wird beſſere Dienſte leiſten midt braudbar , zugleich aber wünſche ich nicht ibre
als zwei neue pon England gerdicte ; .zugleich werden
Entfernung, wenn man ſie nicht anderswo unterbringt. die alten Soldaten dieſer Armee, wenn man ſie in an . Was dieſe Generale ... betrifft ſo bitte ich , daß ſolche mir nicht geſchidt werden . Werden ſie mir geſchickt und ich fann ſie nicht brauchen , ſo bitte ich lie
dere Klimate entſendet , ebenſo ungenügend befnnden werden , wie dortbin abgeſchidte Recruten. "
Verantwortlich feit der Entfernung tragen ! Von welcher
ne andere Folge der Verfaſſung, oder vielmehr des ganzen politiſchen Syſtems von Großbritannien, welche dem Obergeneral Mißverbåltniſſe zu erweden
Art iſt denn meine lage! Gewiß muß ſolche Veranto
vermag , liegt in der båufigen Entfernung der offiziere
wortlich feit oder Gebäfigfeit der Sdwierigkeit , ſie zu
vom Heere wegen ihrer Privatangelegenheiten . Bes
beſeitigen , nicht aber der Perſon zugeſchrieben werden , der die Darlegung amtlich zufommt , wie wenig ſie ſich
fanntlich werden die meiſten Offizierſtellen von Mits gliedern der ariſtokratiſchen Familien eingenommen .
für ibre Stellung eignen . "
Pag jenem Berfabren me,
Im Fal das Partberintereſſe, wenn jene die Regierung
nigitens urſprünglich die Idee zum Grunde, einem Feld. die Berebung von Offizierſtellen ſich eine perſönlidie Parthei im Heere bilden und , darauf geſtůßt, fidh pou
unterſtüßen , die Anweſenbeit der Offiziere in England erbeiſcht (bei Wahlen u. ſ. b) , im Fal ferner die er, mögensangelegenheiten der Einzelnen , die bei den gan . gen Verhältniſſen Englands zugleich eine politiſche Ruck«
litiſchen Einfluß erwerben oder gar das beſtebende
wirkung åußern , dieſelbe ebenfalls erfordern , dürfte
zu entfernen , und alsdann ſoll ich die Gebåffigfeit und
berrn alle Möglichfeit abzuſchneiden , daß derſelbe durch
Staatsweſen bedroben fonnte , ſo findet ſich daſſelbe wenigſtens urſprünglich auc in der håufigen Verrepung von Truppentheilen , wodurd ebenfalls jener Möglich , feit vorgebaut wurde , daß ein Feldherr durch Anbång. lidfeit der an ihn gewohnten Truppen an ſeine Perſon eine für die Verfaſſung gefährliche Madt zu erlangen
nicht einmal die Regierung, viel weniger ein comman . dirender General einen Verſuch zur Zurückhaltung dero ſelben maden , mag auch der Dienſt darunter leiden . Da die Sade einmal bergebracht bat , fann auch der unbeſtimmte Begriff von Privargeſchåften als Vorwand zur Entfernung bei Angelegenbeiten dienen , die uidhr vermochte. in den Bereich der obenerwähnten fallen. 3. B. Wels Die båufige Verlegung der Offiziere und Truppen lington beflagt ſich über den Umſtand , daß Offiziere durch die Regierung in andere und entfernte Theile die Armee verließen, um ſich zu Hauſe Empfehlung für der Erde , wodurd die an eine beſtimmte Kriegfúbrung Beförderung zu verſdaffen , wodurch ſie Vortheile vor in einem einzelnen Lande und an einen beſtimmten denjenigen erhielten , welche Beförderung durch Dienſt Feldberrn gewohnten größeren oder kleineren Truppen , in der Armee verdient , aber nicht erlangt båtten theile dem Kriegòſdauplaß entzogen und meiſt durd (20. Dec. 1812). Ueber die Entfernung von Offizieren friſdangeworbene Manndaft erſetzt werden , berubt
unter den erſteren Verhältniſſen (dreibt er (28. Jan.
brigens andererſeits auch auf der allerdings verfal,
1811 ) : ,, Die Offiziere ſind die beſten Richter in ibren
ſungsmäßigen , aber im Verhåltniß zur britiſden Macht
genbeiten ; obgleich) jedes Privatgerdaft Privatangele Privatangelegenheiten
geringen Stårfe der Armee. Xudy in Kriegszeiten iſt letztere noch niemals ſo betrå chilid geweſen , daß ſie dem Bedürfniß des Rampfes bei der Weitläufigkeit und
nach meiner Meinung durd die einem Sadverwalter ertheilte Inſtruction und Volmadit abgemadt werden fann , ſo kann ich Urlaub denjenigen nicht verweigern ,
Entfernung britiſcher Beſibungen ſteis eniſprochen hårte ; werden je nach dem Verhältniß derſelben Verlegungen erbeiſcht, oder werden friſche Trnppentheile für einen beſtimmten Punct gebildet, ſo iſt die Vermiſchung mit
welche beſtimmt ausſprechen , ihr Geldåft rei von der Urt, daß ibre perſönliche Anweſenheit erfordert werde. zu viel zugem uthet , wenn ich nicht allein Urlaub ere
bereits friegégewobnten und von einein andern Puncte
iheilen , ſondern aud meine Billigung über die Abwe.
Da ich nun jene Meinung bege , ſo wird mir ſicherlid
herbeigezogenen Truppen nothwendig. Der Nadtbeil fenbeit eines Offiziers von der Armee ausſprechen ſolle. für einen General iſt aber augenſdyeinlich. Wellington ( direibt ( 14. November 1809) : „ Sowohl die ſledite .
Die nachtbeiligen Folgen jener Entfernung von der Armee ſind furdtbar für mich ; die Maſſe der einzelnen
ren Bataillone, wie die alten Regimenter werden stets Geſchäfte, die mir dadurch anbrionfali, iſt zu groß , durd) den beſtändigen Wechſel der offiziere verſlims 018 daß ich ſie bemeiſtern fann ; ich muß bei jedem mert. Gegenwärtig verlaſſen nicht weniger als 60 Ofe Dienſt zuerſt dem Einen , dann dem Zweiten , dann
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wieder dem erſten , wenn er zurücfebrt, Inſtructionen geben ."“ - Ein Gegenmittel gegen dieſes Verfabren liegt übrigens in der öffentlichen Meinung ; natürlich werden Offiziere der Art von der Preſſe nicht init der Rúdlicht bebandelt , wozu ſich die Regierung bei ein .
Sie adyten nie auf einen Befehl mit der Abſichr ihm zu
geborden oder ibn genügeud zu verſteben , mag er aud noch ſo klar ſein , und geborden deßbalb nie, wenn der
Geborſam låſtig , ſowierig oder widrig wird. Ich würde Sdwierigfeiten finden , wollte ich einen Offizier
zelnen Perſonen gendtbigt ſieht; auch ſpricht Welling.
verurtbeilen laſſen , weil er dieſe Art Dienſt mit Nads
ton fein Vergnügen über die raube Weiſe aus , womit
låffigfeit ausfúbrte , beſonders da ſeine Richter deſſelben
dergleichen Offiziere in den Zeitungen geldmåbt waren
Bergebeng duldig ſein würden .“ Ferner ſagt Wels lington geradezu , die Offiziere , wenn aud nod ſo
( 23. März 1811 ). Bei dem ariſtokratiſden Verbältniß des ganzen
Staates iſt eine Stellung der offiziere , die Folge,
ausgezeichnet auf dem Soladatfelde, feien hinſichtlich der Indisciplin fo fdlecht wie die Soldaten ; die Ge .
woraus nicht allein die genug befannte Gleidſtellung
reße ſeien ungenügend zur Grbaltung der Ordnung,
der Art ſich ergibt , daß eine Bevorzugung im Außeren
oder noch fchlimmer als feine , weil ſie nur mangelhaft
Leben , abgeſeben vom Dienſt, nach dem Range nicht
oder gar nicht ausgeführt werden könnten ; wegen des
ſtatifindet * ), ſondern daß aud irgend eine Härte in Handhabung der Disciplin für den Höbergeſtellten nicht möglich und dieſe nur mangelbaft zu erbalten iſt. Heftigfeit jeder Art , einem niedern Difizier von einem böbern erwieſen, hat einen Verweis des commandiren , den Generale zur Folge. **) Wellington Felbit bedient rich bei Verweiſen ſtets einer abgemeſſenen und nie perſónlid verlebenden Sprache ; beſonders bei Inſubs
Ungeborſams oder der Nadlåfigfeit der Offiziere fónne
ordinationsvergeben ſudt er eber auszugleichen , als die
niedern Rangſtufen betrifft, ſo iſt dieſe befannilid durch
Saden zum Teußerſten zu treiben . ***) In Mittbeis lungen jedod , welche nicht direct an offiziere reiner
Hårte der Körperſtrafen gewiſſermaßen berüchtigt, allein auch die Nothwendigfeit derſelben wegen der Zuſam . menſeßung des Heeres durch Werbung , wegen des Widerwillens der Englander überhaupt gegen unbe.
Armee geridtet ſind , beklagt er ſich oft ſehr bitter ůber
Teine geringe Macht, die Disciplin unter jenen zu ers balten , über die Nadlåſigkeit derſelben im Dienſt, über deren Abneigung gegen unbedingten Geborſam , wie ſie bei den Engländern aller Klajen gleicherweiſe ſich vorfindet u . 1. m. w 3. B. 18. Juli 1813 : ,,Die Urſace jener Febler liegt in dem Mangel an Gebor . ſam und Aufmerkſamkeit auf Befehle von Seiten der
niedern Offiziere , und ich darf ſagen , von Seiten Aller. ) 31. December 1810. „ Soll ein General und Stabsoffizier,
er ſich beinabe auf nichts verlaſſen ( 13. October 1811 ) , wie beſtimmt auch die Anordnung oder der Befebl lei ; alle Anordnungen der Horſesguards und des Kriegs .
miniſteriums, alle Armeebefeble ſeien in gewiſſen Ane gelegenheiten nicht viel beſſer wie Maculatur u. f. w . 1
.
( 18. Juli 1813). Was die Disciplin der engliſden Armee in den
dingten Gehorſam , wegen der Trunfſucht der Indivis duen , die als Gemeine in die Armee einzutreten pfler gen, wird in der Weiſe anerfannt , daß feine der beiden bis jet berrſchenden großen Partbeien an Abſdaffung der Rorperſtrafen ernſtlid gedact bat , wábrend ander
rerſeits die tiefe Abneigung, womit die Urmee vom übrigen Volfe betradtet wird *) , eine allgemeine Stim mung gegen jenes Verfahren verhindert , bei deren Vor. bandenſein die Beibehaltung deſſelben obne Zweifel
ſoll ich und fol Marſchal Beresford eine Wohnung auf drift:
unmöglich wäre.
liche Unweiſung in Liſſabon erhalten , und ſollen andere Offi ziere, die ſid, dorthin in Dienſt begeben , welche ſich weniger Bes quemlichkeiten verſchaffen und Beſchwerlichkeiten weniger ver: meiden können , nur leere Häuſer oder gar die Straße zur
der barten Körperſtrafen fominen noch andere , welche, aus der Verfaſſung und der dadurch bedingten Deno fungsweiſe hervorgegangen , weniger befannt ſind. Jene ſtete Beaufſichigung der Truppen in unbedeutenderen
Verfügung haben ? ... Was der einen Klaſſe gewährt wird,
Zu jenen Gründen für Erhaltung
muß für alle Regel ſein , und ich will beine Wohnung auf
Verbältniſſen und aud außer dem Dienſt , welche an
ſchriftliche Unweiſung haben , wenn nicht jeder Offizier eine folche erhält. **) 20. Sept. 1830. „ Jeder höhere Offizier muß ſich gegen Teinen Untergebenen vor Ullem Tomähender und unpaſſender Sprache und der entſprechenden Gebärden enthalten u. ſ. w ."
dersio auf Erbaltung genauerer Disciplin binwirft, widerſtrebt dem ganzen Weſen der Engiảnder ebenſo ,
***) 18. Uuguſt 1811. „ Ich laſſe die Frage außer Ucht, ob Sie Recht haben oder nicht. Es iſt offenbar, daß Sie Ausdrüde der Uchtung gebrauchen und beleidigende Worte im Verkehr
Ferner beriben die Offiziere bei ihrer durd das ganze Peben bedingten ariſtokratiſchen Stellung gegen Gemeine
mit einem höhern Offizier vermeiden müſſen . Die Nothien digkeit, beleidigende Uusdrücke zu meiden , befteht idyon imn ges wöhnlichen Lebensverkehr und wird weder nach den Regeln der Geſellſchaft , noch in don Gereken geduldet ; viel weniger ſind
beleidigende Worte im Berkehr mit Militärperſonen zu ges ſtatten , beſonders in Mittheilunaen eines Offiziers an ſeinen Norgeſellten (der Offizier hatte ſeinem Gommandeur eine un : wahrheit in einem Tagesbefehl vorgeworfen ). Ich hege Be : forgniß , daß Sie vor ein Kriegsgericht berufen werden könns ten . Ich bitte Sie deßhalb , die Sache noch einmal zu über: legen , und ich gebe Ihnen die Berſicherung, daß nichts mir mehr Vergnügen gewähren würde , als sollte es mir gelingen, Sie zur Zurücknahme Ihrer Uusdrücke zu vermögen . “
wie größere Polizeigewalt überhaupt , und alles , was
an Beaufrichtigung u. r. w. damit zuſammenbångt.
und der daraus bervorgebenden Abſonderung nicht den * ) Dentſdrift über den Plan , die Disciplin der britiſchen Urince zu verändern . 22. Upril 1829. ,, Die britiſche Urmee iſt eine erotiſche Pflanze in England ; der alten Gonftitution unbe : kannt , und für die Vertheidigung fremnder Beligungen , ide : nigſtens der allgemeinen Meinung nach nothwendia , iſt ſie bei den Einwohnern , hauptſächlich bei den höbern Klaſſen , nicht beliebt , yon denen viele niemals ihren Mitgliedern darin zu dienen erlauben. . . Dienſt in der Urimer gereicht Niemanden zum Vortheit ( d. h. abgeſehen vom Soldei . Offiziere und Soldaten bilden einen Gegenſtand des Urewohns und drr Ubnei gung im Dienſt bei den Regimentern , ſpäter der Eiferſucht, und werden ſtets ſchlecht behandelt, “
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moraliſoen Einfluß , welcher ;. B. im franzdiilthen
Soldaten der Armee baben an eine Milion Pfund
Heere als ein Hauptmittel der Bebandlung der Armee
Sterling erbeutet, wovon nod 100,000 Dollars für
gilt; endlich erbeiſcht die alle Reiben auf gleiche Weise die Militärfaſſe ausgenommen ſind. Die Nadt nad durchdringende , oben ermåbnte Meinungefreibeit ein
der Schlacht wurde von den Soldaten damit zugebracht,
ſtarfes und lonell wirfendes Gegenmittel um etwaige Nadtbeile im Dienſt zu verbåten. Was das erſte beo
daß ſie Beute ſuchten , anſtatt dax fie ausrubten und Rich Nabrung verſdafften , um ſich für den folgenden
trifft, ſo ſagt Wellington in der Denkſdrift über den
Tag vorzubereiten. In Folge defien waren fie gånzlid
Plan, die Disciplin der britiſchen Armee zu verändern : erſdópft und unfåbig , zur Verfolgung des Feindes zu ( 22. April 1829) ,, Id weiß , daß eine Ärmee , ſogar eine britiſche , obne Anwendung von Körperſtrafen in Ordnung gebalten werden fann ; dieß wird aber nur
möglich durd ein ſtrenges Syſtem militåriſcher Polizei, weldes dem Geiſte unſerer Inſtitutionen widerſtrebt, und ſich mit Zufriedenbeit der Offiziere und Soldaten nicht duro fübren låt.“ Weiterbin fübrt er einen Fall an , worin ein Bataillon in offene Meurerei ausbrado,
marſdiren. Regenwetter trat ein und vermebrte die Strapazen 1, ſo daß wir jeßt den doppelten Betrag un ſeres Verluftes in der Sdladt an dienſtunfåbigen Reus
ten haben , und daß wir in der Verfolgung mebr eins bůßien als der Feind , und dennod baben wir niemals mebr wie einen gewóbnliden Maríd zurücgelegt."
nachdem ein Major ein ſolches Syſtem , um Rórpers ſtrafen zu vermeiden , in Anwendung gebradt batte. Uebrigens bietet aud das engliſche Syſtem der Rór.
perſtrafen eine von dem åbnliden Verfabren anderer Armeen burdaus verſchiedene Seite durd Entfernung aller Wilfúr, durd alleinige Anwendung nad dem Sprud
Bibliographie . ( fortepung. ) Fraser's Magazine ( London G. W. Nickisson, 215 Regent - street) for June 1844 . Wade's London Review 102. Royal military Academy.
101
Education in the Army.
eines Kriegsgerichts in denjenigen Formen , welde der
( Published at the London Review office , 1 Whitefriars
nen des übrigen engliſchen Gerichtsverfabrend entſpreo den. Auch auf die Deffentlidfeit der Anwendung in
103. Plan for den kongelige militaire Höiskole approberet den 27. Febr. 1844. 4. Kjöbenhavn 1844. Reitzel. ( 40 S.)
street ) for June 1845 .
einer Armee wie die englide legt Wellington ein be.
fonderes Gewicht, *) Mißachtung jener Form iſt ſogar dem commandirenden General unmöglido . Wellington findet ſich 1809 zur båufigen Klage veranlaßt , daß er
die groben Audid weifungen der engliſchen Truppen
32 B.
104. Uluszila aus dem unterm 27. Februar 1844 allerhöchſt geneb: miaten Plane für die Königl. Militärbochſdule. 8. Kopenhagen 1844. Reißel. (24 S. ) 4 Ngr. 105. Xuszug aus den bei dem Königl. Landcadettencorps geltenden
Beſtimmungen , die Aufnahmen in ſämmtlichen Klaſſen und die
nidt beſtrafen fönne , weil die Portugieſen Abneigung
Eramina der vier unteren Klaſſen betreffend. 8. Ktopenbagen 1844. Reißel. ( 40 S.) 5 Ngr.
begten , als Zeugen vor Kriegsgeridten offentlid auf,
zutreten. Schließlich mögen zwei Zeugniſſe Welling . tong im Anfang und gegen den Soluß des Feldzuges auf der Halbinſel über den Zuſtand friner Armee nad einem Siege dazu dienen , die Notwendigfeit barter und ſanell wirfender Disciplinarmittel darzulegen .
106. Die Militärſchule der oldenburg - Hanſeatiſchen Brigade in Dl: denburg.
d'admission , ou réfutation d'objections diverses et de principes contraires au but de son instutition ; par un ancien officier supérieur d'artillerie , 8. Paris 184., Cor
Wellington dreibt nad den Operationen , welche die
Franzoſen aus Dporto vertrieben : ,, Id bin ſtets der Meinung geweſen , eine britiſche Armee fónne weder Sieg noch Niederlagen ertragen , und ich babe den of fenbaren Beweis von der Wahrbeit dieſer Meinung binſidilid des erſteren in dem fürzlidhen Benehmen der
réard .
Ulles, was der Soldat (unteroffizier) in wiſſenſchaftlicher Bezies 1
hung lernen muß , um ſowohl ſeine jeßige Stellung tüchtig aus :
zufüllen , als auch jedem Eramen zu genügen , welches von ihm berlangt wird , wenn er als Gensdarm , Grenzo oder Steuerbes amter, oder im Civil verſorgt zu werden wünſcht. Von Theodor d. Pelcrzim , lieut. u. Lehrer am tönigl. großen Militärmaiſens bauſe ju Poisdam . 8. Potsdam 1845. Þorvatb'idhe Buchh.
ein Pöbel (rabble ) , welcher den Sieg nicht beſſer er. tragen kann , ale Sir J. Moore's Heer , die Nicders 20. " Nach der Soladt von Vittoria : „ Wir
2 fr.
108. Die wiſſenſchaftliche Ausbildung des Soldaten. Enthaltend :
Armee; ſie benimmt ride furdobar rdledt. ... Sie iſt lage
( Ubdruck der bezliglichen reglementären Beſtimmun :
gen .) 8. Didenburg 1846. Schulze'lche Buchhandl. (32 S.) ' /6 Ihlr. 107. Ecole polytechoique . Organisation , régime, conditions
.
( VIII u . 210 S. mit 3 lithogr. Jaf.) ? ), Ribir.
růdten in booſter Ordnung aus , und bis zum Tage
R. Milit. lit. Zeit. 1846. XXVII. Nr. 31. S. 180 .
der Schladt ging alles zum beſten ; allein dieß Greig.
109. Beſtimmungen für die in Folge der Verordnung vom 4. Febr. 1844 auszuführende Umgeſtaltung der Diviſionsiculen. 8. Ber:
niß bat wie gemdbnlich alle Ordnung dernichtet. Die miſſion abgelegt : „Ich hoffe, die Commiſſion wird den bemer:
lin 1846. Decker'ſche Oberhofbudo druderei. (1 % Bog .) 3 Nyr. Beſtimmungen über die Organiſation und den Geſchäftsyang der Militärefaminationscommiſſion für die Eintritts- und Offi: Bierprüfungen , ſowi: über die Anforderungen , welche fünftig im
tensidirthen Umſtand nicht außer Ucht laſſen , daß die Strafe
Offizereçamen an die zu Prüfenden zu machen ſind.
ſtets öffentlich angewandt wird. Vorausgeſept , der comman:
Berlin 1846. Decker'ſche Oberhofbuchdruckerei. (4 B.) 7'/, Ngr.
110. *) Zeugniß über dįe Militärſtrafen , vor einer königlichen Coma 1
dirende Offizier ſelbſt hege tein Gefühl in Bezug auf die Strafe , ſo muß er wiſſen , daß andere gegenwärtig ſind, welche dieß Gefühl in außeroröentlichem Grade begen ; ſoroll Offi-
zieren wie Soldaten iſt jene Strafe höchſt widerwärtig.“
111.
gr. 8.
A guide to West- Point and the vicinity , containing descriptive, historical and statistical skletches of the Uni
ted States Military Academy. Colton ( 112 p . & 1 pl .).
18.
New - York.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W. leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.
1844 .
Donnerſtag, 18. februar 1847.
N 21 .
TUR
TI
Allgemeine
ILO
R) a
Militar :- Zeitung. zu deſſen Stellvertreter , in dem Range eines zweiten
Rußland .
St. Petersburg , 16. Januar.
Generalitabsarztes und Obriſten in der Armee , ernannt An den Kriegs.
miniſter iſt unterm 2. d. M. folgender faiſerlider Ufas ergangen : ,,In Betradt , daß das Inſpectionsdeparte. ment des Kriegsminiſteriums , dem Zwede ſeiner Grün, dung gemäß , der Mittelpunct iſt für die feitung aller das Perſonal , ſowie die innere Verwaltung des Heeres
betreffenden Angelegenbeiten , und daß zu allen dem . tern im Kriegsminiſterium , deren Bereßung nicht aus hließlid Militärperſonen vorbehalten iſt, obne Unter. died ſowobl werden fónnen
Givil . als Militárperſonen befördert befeblen wir Ihnen : 1) die Ge.
worden ſind .
Die Cavalerieſchule zu Saumur ,
aus dem Geſichtspuncte der Reitkunſt betrachtet. *) Ein Militarjournal veröffentlidt ein Schreiben aus Saumur , von dem man annemen darf , daß es von
einem der Cavalerieſchule und der Armee fremden Goro respondenten berrührt. Dieſer Brief låßt glauben , daß die Soule zu Sau : mur nod in den Ideen Bauder's lebt ; die alte
ſmåftsführung aller Dienſtverbåltniffe des Civilbeam . franzöſijde Reitfunſt wird mit „,accreditirten Irrtbů. ten perſonal des Kriegsminiſteriums betreffenden Saden
mern " , das Syſtem Bauder's mit
vom 1. Januar 1847 ab im Inſpectionsdepartement des
rung' benannt.
Kriegsministeriums zu concentriren , und zwar nad
Wir ſagen Syſtem und nicht Merbode Bauder's, denn das Syſtem iſt eine Zuſammenwürfelung von
denſelben Grundſåpen , die in unſerem Ufaſe an den
dner Neues
dirigirenden Senat vom 5. September o. I. und bei Borſdlågen , von guten und ſdlechten , von wahren Bildung des Inſpectionsdepartements für den Civil,
und falſchen , von alten und neuen Principien , und
dienſt aufgeſtellt und beſtätigt ſind. 2) Die Entwürfe Napoleon ſagte, wenn man ein Syſtem made, ro zu Lagesbefeblen in Betreff des Civilperſonals des müſſe man ſich immer das Recht vorbebalten , am nåd . Kriegsminiſteriums Und zugleid mit den Entwürfen zu ften Morgen die eigenen Ideen des legten Abends bes Tagesbefeblen in Betreff des Militårperſonals zur Bes lådeln låcheln zu zu fónnen . Die Methode dagegen iſt eine ſtåtigung zu unterlegen und dann mit Ibrer Namengo logiſche Entwicelung ; bei der Methode iſt adeo an unterſdrift berſeben zu veröffentlichen. (gez.) Nifolaus."
Preußen.
Berlin , 10. Februar. Der commandirende Se.
einander gefettet , Alles wabr , Alles auf daſſelbe Ziel geridtet. Und um dieſe Benennungen auf die Reitfunſt anzu. wenden , ſprechen wir von der Reitbabn zu Verſailles und dem Syſtem von Bau der. Der in die Sentinelle de l'Armée vom 1. December
neral des 1. Armeecorpo , Graf v. Dobna , der , wie befannt , ſeit einiger Zeit in unſerer Hauptſtadt anme,
eingerückte Brief Ideint mebr beſtimmt ,
ſend iſt, verläßt, wie und aus ſicherer Quelle mitges
Künſte irgend eines Circus zu reproduciren , als die
theilt wird , ſchon am Ende dieſes Monats Berlin
Wiſſenſchaft des Obefs einer föniglichen Schule zu ver.
wieder, um ſich auf ſein Commando zurückzubegeben.
fünden. Wirflid erfahren wir, daß der bøbere offis
die boben
Unter dieſen Umſtånden erweiſen lidt alle Nädridten zier, dem der Kriegsminiſter die Inſtruction der jungen von anderweitigen Beſtimmungen des Generals und die Offiziere anvertraui bat , Kraftſtůde ausgeführt. Die damit verfnůpften Nachrichten über einen Miniſterwed .
Berpflanzung der Kraftſtůde aus dem Circus der Champs - Elisées in unſere Militárbabnen wurde nur (H. 6.) rel, als ganz unbegründet. außerit nadtbeilig ſein. Der Correspondent fügt in - Durd f. Cabinetsbefebl wurde den 22. Januar bodo poetiſchem Style binzu , daß die Kraftſtúde zu Sau. das Kriegsminiſterium benadridtigt , daß der General,
ſtabsazt Dr. Pobmeier zum Ober des Medicinalmerens der Armee , und der General . und leibarzt Dr. Grimm
* ) Uus dem
überfest.
Journal la Presse vom 18. December
184 ;
163
164
mur auf dem Durphalie ausgeführt wurden , Durpbalie
eines rationellen Unterrichts zu benußen . Wenn die Soule dieſe lage gewürdigt båtte , ſo würde Franfreich
bat die Ebre, der Sdule von Saumur anzugehören, er iſt durd Zauber drefirt worden.
beute nid)t nótbig baben , die Kraftſtücke zu beflatſchen. Zauber iſt das leßte Wort das Syſtem Bauder. Seit rechezebn Jahren der alleinige Depoſitair der gu : Hier ſind die Wirkungen des Zaubers auf Durpbalte, ten Regeln von Berſailles geworden , båtte Saumur dem Meiſterwerfe der Kunſt : Er ſcheint unter der ge . dieſelben in die Armee , in die Bevölkerung verpflanzen Ichichten Hand des Stallmeiſters in der Babn zu ſpies len , indem er den Boden berührt, obne faum einen
Eindrud ſeiner Hufe zurückzulaffen ; von der ſchönen Cadenze des verbaltenen Tempo's zu der unnadabmba . ren beſchleunigten Gangart übergebend , bis er endlich, nachdem er tauſend darmante Wendungen mit leichten
Pirouetten abwechſelnd, gemacht, mit berabbångenden Bügeln ſeinen Reiter in der Sdnelligkeit eines Vogels fortfúbrt.
Was würden Seylik , Richepanre , Montbrun, Patour. Maubourg, Colbert , dieſe alten Meiſter der wabren Cavalerie ſagen , wenn man ihnen die leichs
ten Pirouetten , die berabhängenden Zügel růbmte ? Was würden Paguerinière , Boban , d'Abzac , Obabannes , Daure von dieſen tauſend charmanten Wendungen , bei denen Durpbalie mit der Perde riva . liſirt , denken ?
Der zaubernde Stallmeiſter von Saumur bringt
und die alten Verſe von Newcaſtle in Erinnerung: Il monte avec les mains , les éperons et gaule ,
Le cheval de Pégase, qui vole en cabrioles ; Il monte si haut qu'il touche de sa tête les cieux
Et par ses merveilles ravit en extase les dieux. * )
fónnen und båtte dadurch Dienſte geleiſtet, die die
enormen Ausgaben , die die Cavalerieſdule verurſadit, geredtfertigt baben würden. Unglücklicherweiſe baben ein beengendes Syſtem und Kleinliche Menſoen baben Madt gewonnen und Worte baben
fleinlide Ideen die Inſtitution zerſtört.
die Thatenerſeßt. Man wollte Alles militariſch machen . Man bat Militárſta Imeiſter, eine Militarreitfunſt, Mi. litärbengſte , Militárgeſtüte geſchaffen , als ob dieſe frie.
geriſchen Benennungen auf die Wiſſenſdaft und die Fortpflanzung Einfluß außern ſollten. Man bat in dieſer Sdule die Reitfunſt in Militårs und Civilreitfunſt getheilt. Es iſt ſchwierig , ſich über eine ſolde Unterſdeidung Rechenſchaft zu geben. Man reitet entweder gut oder ſchledot , man mag Bürger oder . Militår rein .
Die Reitfunſt iſt eine Kunſt, eine Wiſ:
ſendaft , die zu ihrem Gedeiben nidt nótbig bat , auf die Regiſter der Armee geſeßt zu werden . Das Gute und Sdóne iſt nur Eins , es eriſtiren nur Varianten , Unterſcheidungen bei dem , das nicht der Wabrbeit ents ſpridt.
Saumur wird vielleicht eines Tages den Un .
terſchied zwiſchen einem Rittmeiſter zu Pferde und einem Wedſelagenten zu Pferde auseinanderſeßen ; wir be :
Und da und der Name Pegaſus in die Feder ges gnügen und damit , das gute Reiten zu definiren. Ein fommen , wollen wir nicht vergeſſen , daß der Stallmeis guter Reiter muß mit Sicherheit und leidligkeit Herr
zu einer ſo bewundernswürdigen Hobe erbeben wollte,
aller Bewegungen ſein , die Gangarten zu regeln der . ſteben , ſich von einem Puncte zum andern bewegen ,
daß ihm der Kopf dwindelte und daß er , nachdem
ein Hinderniß , wo ſido folches darbietet , überſdreiten ,
ſter Belleropbon , ebenfalls ein großer Zauberer, ſich
er tauſend charmante Wendungen gemacht, zur Erde
ſchnell oder langſam , grade oder ſdråge , vorwärts
fiel.
oder rückwärts , je nad dem Bedürfniß reiten , ſo viel als möglich ſein Pferd donen und jedes Pferd be,
Man könnte in dem Schreiben der Sentinelle uur eine unglückliche Sdmeidelei des befs erblichen , aber aus dieſer anmaßenden Phraſeologie erfennt der Cas valerieoffizier leicht die Sympathieen der Reitbabn von Saumur für das Syſtem Baucher's .
Dieſes Syſtem iſt durd die Regimenter , die Givil. bereiter , die competenteſten Månner obne Widerruf
verurtheilt.
Dod , da die Cavalerieſchule eine Meinung
nußen fónnen .
Das verſteben wir unter Reiten , das war die Reito funſt von Verſailles , und wir glauben , daß ſie die Kraftſtücke von Durpbalie durch den Zauber der Soule von Saumur aufmog. Dieſe Sdule hat die Uebungen in der Reitbabn mit dem Namen der Givilreitfunſt belegt. Anſtatt zu
bat , die der des Corps und der Peute vom Fadi ento
erfennen , wober man in gut organiſirten Schulen oft
gegengereßt iſt, ſo ſcheint es núblich , den wirklichen
anſdeinend unnúte Gegenſtande betreibt, bar Saumur
Wertb von Saumur als Reitſdule zu prüfen.
eine Ercluſivitat geſchaffen , indem man ſagte : Dic Ca.
Das
wollen wir tun ,
valerie hat nicht nöthig zu wiſſen , was der und der
Die Savalerieſdule wurde unter der Reſtauration errichtet, als die damals noch beſtehende Manege von Verſailles die einfachen und reinen Vorſdriften Tebrte, die zu allen Zeiten die franzöſiſme Reitfunſt an die Spiße der Reitlebren Europa's geſtellt. Saumur be.
Squigang bezwecft, die Cavalerie braudt andere Dinge,
fand ſich in der glüdlichſten Page, um die Grundlagen
daß einige Bewegungen gezeigt werden müſſen, um den
der Givilift mag fich damit beidäftigen , der Militar Muß fich davor båten. Saumur bat eg nicht verſteben wollen oder fónnen , daß dieſe Gegenſtånde nur anſdei ,
nend unnug ſind, daß darin der Sdulunterricht liegt, Eleven dieſelben fenuen und dißen zu lebren , daß einige Uebertreibungen nothwendig ſind , um ſich ſpårer von ihnen fern balien zu fönnen. Saumur bat endlich nicht begriffen , daß dieſe beim erſten Anblick zu ſtarf 1
Ein Verſuch des Ueberſegers frinerſeits den Pegaſus gu bitte's
gen , rat folgende Verdeutſdung obiger Verle geliefert: Er reitet mit Sporen , Gert und Händen Den Pegaſus , der fliegt in Sabriolen , Er reitet hoch und wird am Himmel enden, Den Beifall von den Göttern ſich zu holen.
gezirfelten Uebungen , die ohne Analogie bei dem Ge
braude des Pferdes im Gliede zu ſein deinen , im
165
166
Gegentheil den Sdlüffel zu den Mitteln entbalten , uns ter allen Umſtänden die Bewegungen des Pferdes zu regeln . Was bat man ſtart das , was wir anfübrten , zu
Gemeinſchaft mit Seydlib , Murat , D'Abzac und
begreifen , in Saumur getban ? Unter dem Vorwande,
Daure .
Wenn die Sdule von Saumur von ſoliden Prin ,
cipien durddrungen geweſen wåre , wie ſie es båtte ſein ſollen , ſo würde das Syſtem Baucher's nicht die
eine Militärreitfunſt zu ſchaffen , hat man verſudi, eine
Grenzen des Circus überſchritten baben , um in die
Baſtardreitfunſt zu fabriciren , die weder für's Civil ,
Reiben der Armee eine große Unruhe zu tragen und,
nod für's Militår brauchbar iſt.
wir ſagen es ganz leiſe , um in das Kriegsbudget eine
.
Rein Zweck iſt er
reidt worden , die Armee iſt nicht zufrieden geſtellt; fleine Breſche , die man mit Stillſd weigen übergebt, zu fein neueres befiere Princip iſt aus Saumnr zum Rußen der Regimenter bervorgegangen ; die in der Reisfunſt erfabrenen Månuer ſind ſeit der Erridtung der Cavaleriedule feltener geworden .
legen. Saumur bat , indem es das Syſtem Bauder's an .
nabm , Franfreich in den Augen von ganz Europa låderlich gemadt ; Saumur bat als Soule aufgehört ;
Einem wegen des Avancements oft wedſelnden Pers
wir erblicken daſelbſt uur eine Vereinigung von Offis
fonal überlaſtin , war die Schule zu Saumur, die wir
zieren. Aber die Erfinder der Baſtarbreitfunſt von Saumur waren glücklich , sich in den Sbatten des Cirque olym
bier nur aus dem Geſichtspuncte der Reitfunſt betrach ,
ten , einer langſamen Agonie verfallen , da erideint ein intelligenter Mann. Aus ſeiner Individualitat
Nußen ziebend , indem er Ercentricitåten , Kraftſtúde annimmt und von dem Publikum das Beifallrufen des
pique flüchten zu fónnen. Man glaubte die eigenen Febler zu verdeden , indem man ſich binter Bauder ſtedte, man glaubte durch einen befrigen Stoß, durd
Theaters verlangt , fonnte dieſer Mann nicht bei der
Beifallruf der erſtarrten Körper den erſd lafften Geiſt
Wahrheit bleiben . Die einfachen und natürlichen Dinge baben namentlich in der Reitfunſt wenig Wirkung,
zu beleben und zu erwenen , der nod beute den Namen
man mußte daber Selten beiten zeigen , das war die
der Cavaleriedule trågt. Das Syſtem Bauder's iſt dabin ; aber die in die
Aera des Zaubers.
Glieder der Cavalerie geld leuderte Unordnung iſt ge .
· Das unglüdliche Pferd , einer gråßlichen Tyrannei unterworfen, gelangte zu deſto größerer Bewunderung,
blieben. Jeder madı ſich nad ſeinem Ermeſſen ein Syſtem. So bat man die Uebereinſtimmung der Me,
je ſeltſamer, je gezwungener, je mebr gegen die Natur
tbode , welche , ſelbſt wenn ſie dledt , nod eine Macht
die Bewegungen waren .
iſt , verloren .
neueren Uebungen für den Circus redt unterbaltend
Saumur , welches die Ueberlieferungen erhalten rollte , hat mitgewirft , ſie zu vergeſſen. Das iſt ein
fanden , (dåsten ſie nad ihrem Wertbe. Für den Giro
Febler , ein Unglüd , von dem die Schule Rid niemals
cus geldaffen , durfte man ſie nidt in die Armee über.
wird reinigen fonnen. Die Gleichförmigfeit des Reitunterrichts der berit. tenen Truppen båtte von der Gavaleriedule ausgeben
Erfabrene und unpartheiſche Offiziere, die dieſe
tragen.
Unglüdliderweiſe für die franzöſiſde Cavalerie , idrie die Schule von Saumur Wunder.
Der Erfinder
müſſen .
Das war ibre Miſſion , das war der Zweck
des Syſtems, geſchidter als ſeine Richter , duf ſie ihrer Errichtung. Das Gegenteil iſt eingetreten . mittelſt Zaubers in ergebene Bewunderer um.
Auf
den erſten Blick erfannte Bauder , daß er einen gro ,
Warum ?
Weil es zu Saumur feine ſpeciellen Reit.
den Bortheil aus dem fünſtleriſden und wiſſenſchaft.
zur milie Die Stallmeiſterſ lebrer gibt. Stufenleiter vor der Kunſt, liegt angeboren rårijden . Was tellen
liden Bildungsgrade der als Richter ſeines Syſteme
Allem bandelt es ſich um das " Uvancement.
berufenen Doctoren ziehen fonnte. Ein weniger leichtes Spiel batte er mit den Grau .
fommen die Kraftſtücke, die die Kunſt nicht producirt.
bårten des Comité's der Cavalerie und dem inſtinktmås
Garriere des Stallmeiſters einſdlagen , eine ebrenvolle Grištenz geſichert båtte , ſo waren die Reitlebren rein
Bigen Sfepticismus der Offiziere der Regimenter. Uber ein Congreß zu Saumur war eine in der Ge.
Daber
Wenn man den Månnern , die aus Geldmack die
welche von den Vereinigten Staaten aufgeboten ſind und im Sold derſelben ſtebent . , jollen zu allen Zeiten und an allen Drien , wenn ſie mir den regulåren Trupe pen vereinigt ſind oder in Gemeinſchaft mit denſelben agiren , ebenfalls dieſen Geießen und Kriegsartifeln unterworfen ſein und in gleder Weiſe , wie die Difi.
,,IH ..... ( Name) wil in der vorliegenden
ziere , Unteroffiziere und Soldaten der lebenden Armee,
Sache nad Ueberzeugung richtig und wabrbaft erforſchen und unterſuden , obne Partbeilicfeit,
von Kriegsgerichten ing Perbór genommen werden. Nur ſind folde Kriegsgeridote ganz aus Milizoffizieren
Gunſt, Zuneigung . Vorurtbeil oder Hoffnung auf Belobrung. So mabr mir Gott belfe. " Hierauf bat der Präſident dem Militárridter oder Protofo fübrer folgenden Suwur abzunemen : „ It ..... (Name) Towdre , dag ich ich nach meinem beſten Vermögen das Verfabren des Ges ridites und die in dem betreffenden Falle gegebeo
zuſammenzuſeßen . 98. Offiziere, welche ſich im Dienſte der Behörde irgend eines einzelnen Staates befinden , nebmen bei Detadirungen , Kriegogerichten oder anderen Dienſten , mozu file in Gemeinidaft mit den regulären Truppen der Vereinigten Staaten verwendet werden dürften , den Rang zunådit nach allen Offizieren des gleiden Gra .
nen Zeugenausſagen genau und unpartbeiſch auf. Des der regulären Truppen ein, wenn auch die Anſtel. zeidner til .
So wabr mir Gott helfe ."
Wenn ein Offizier in Dienſten der Vereinigten
lungepatente folder Offiziere alter als diejenigen der Offiziere der regularen Iruppen waren. 99. Nicht zu Hauptvergeben geborige Fåde , alle Unordnungen und Radlåfigfeiten , welche Offiziere und
Staaten ſterben oder gerodret werden ſollte , ſo hat der
Soldaten gegen Ordnung und militáride Disciplin
Die Zeugen baben den namiden Somur zu leiſten , wie die Zeugen vor einem Striegsgericht. 94.
Major des Regiments oder deſſen Vertreter , - auf begeben und die in den vorbergebenden Kriegsartikeln einem Posten und in einer Garniſon der zweite Offizier nicht ſpeciell erwåbnt wurden , ſind, je nad der Natur
im Commando oder der Gebülfe des Militåragenten, und dem Grade des Vergebens, zur Unterſuchung vor unmittelbar alle Effecten oder Equipageſtude des Offio
ein Generals oder Regimentofriegogerichs zu bringen und nach der Entſcheidung deſſelben zu beſtrafen. 100. Der Präſident der Vereinigten Staaten fod ſelbe ſogleich an das Bureau des Kriegsdepartements die Gewalt baben , die Uniformirung der Armee voro einzuſenden , damit die Erecutoren oder Adminiſtratoren zuſdreiben .
ziers , im lager oder im Quartier , in Berwabrung zu nebmen , ein Inventarium darüber aufzuſtellen und daſ . daſſelbe erbalten fónnen.
101.
Die vorſtebenden Artikel ſind alle redos Mo ,
95. Im Falle des Ablebend eines Unteroffiziers nate einmal in jeder Garniſon , jedem Regiment, jeder oder Soldaten im Dienſte der Vereinten Staaten Abtheilung und Compagnie , die für den Dienſt der wird der jeweilige commandirende Offizier deg Irupps Bereinigten Staaten aufgeboten iſt oder aufgeboten oder der Compagnie , in Gegenwart zweier anderer wird , vorzuleſen und befannt zu machen , und alle Ofo
Offiziere, ein Derzeid niß der Effecten, welde der Ver. fiziere und Soldaten, die im genannten Dienſt Iteben ſtorbene , außer reinen Waffen und ſeiner Ausrüſtung, oder in denſelben eintreten , baben ſolche gebdrig zu beſaß , aufnehmen und daſſelbe an das Kriegsdeparte.
beobachten und zu befolgen .
Die genannten Effecten find den Erben zu bebändigen und iſt darüber Redenídaft abe
Ein weiterer Berdlug des Congreſſes beſagt ſodann nod , daß in Kriegszeiten alle Perſonen , die , ohne
ment ůberſenden.
zulegen. Im Falle der zur Aufbewabrung der Effecten
Bürger der Vereinigten Staaten oder zur Treue gegen
verſtorbener Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten be .
dieſelben verpflichtet zu ſein , innerbalb oder außerbalb
ſtimmie Offizier das Regiment oder den Poſten , in
der Fortificationen oder der lager der Armee der Vero
Folge einer Beförderung oder durd andere Veranlaſe einigten Staaten als Spione gefunden werden , nad fung verlaſſen müßte , bevor er mit den Erben des dem Geſeße und nach dem Gebraude der Nationen Verſtorbenen abgerednet båtte ,1 ſo ſoll derſelbe , ebe
durd Ausiprud eines Generalfriegsgerichte die Lodes,
ibm geſtattet wird abzugeben , dem commandirenden
ftrafe erleiden ſollen.
Offizier oder dem Gebülfen des Militåragenten die jåmmtliden Effecten zur Verwabrung und demnaditi. gen Uebergabe an die Erben abliefern.
de Offiziere , Unteroffiziere, Verwalter , Ar .
Die im Eingang dieſer Mittbeilung ermåbnten 3u . råße zu den Kriegsartifeln ſind folgende : 1. Ein Unteroffizier, Spielmann oder Gemeiner,
tilleriſten, Fabrer und andere Perſonen , die zum Dienſte perſonale des Artillerie, und Ingenieurcorps der Vers einigten Staaten gebdren , find , gleich den übrigen Offizieren , Unteroffizieren und Soldaten , den voríte:
der aus dem Dienſt der Vereinigten Staaten dereri tirt , roll im Betretungsfalle , außer den in den Ge. ſeßen und Kriegsarrifeln beſtimmten Strafen , nodo lo lange weiter dienen , bis die ganze Zeit, auf welde er
benden Regeln und Artifeln unterworfen und werden,
angerorben war , zu Ende iſt. Ein ſolcher wird , auch
96.
wenn ſie dagegen bandeln , ebenſo wie die leßigenann .
in dem Falle nod) von einem Kriegsgericht zur Unter.
ren vor ein Kriegsgericht geſtellt,
fudung gezogen und beſtraft, wenn ſelbſt die Zeit, auf
97. Die Offiziere , Unteroffiziere und Soldaten jes die er angeworben war , vor ſeiner Ergreifung der. der Abtheilung der Miliz oder einer anderen Truppe,
ſtriden rein rollte.
Gereß vom 16. März 1802.
390
389 2.
Kein Offizier und Soldat der Armee der Ver ,
einigten Staaten darf in Friedenszeit wegen Deier . rion mit dem Tode beſtraft werden . 29. Mai 1830 .
Gereß vom
3. Was die ,, Kriegsartifel für die Armee der Berg einigten Staaten " über die Verbingung der Rorper . ftrafe ouro Peitſdenbiebe beſtimmen , iſt aufge. boben. - Gereg vom 16. Mai 1812. 4. Der Riebente Abſchnitt des Gerebes „ Weitere Verordnungen für die Armee der Vereinigien Staaten " , am 16. Mai 1812 vom Hauſe der Repräſentanten ge. -
nebmigt , ist binlichilid der angeworbenen Soldaten , welche von einem Generalfriegøgericht des Verbredens der Defertion überfübrt werden , aufgeboben. - Geles Geſeß vom . Mira 1833 .
5. Im Falle der General , der eine Armee , oder der Oberſt, der eine Abtbeilung commandirt, einen unter ſeinen Befeblen Rebenden Offizier anklagen ſollte , ſo muß das , die Unterſudung über eine ſolche Sade übernehmende Kriegsgericht vom Präſidenten der Ver , ciaigten Staaten angeordnet werden. Geſeß vom
Die jebige , an epbemeren Erfindungen reide Zeit gibt bierzu vielfache Belege. Maudie dieſer Erfindun , gen verdienen a priori in das Reid der Fabel verweis ſen zu werden , während andere nur tbeilweiſe das lei . ſten , was man ſich von ihnen verſpricht. Hierbar gebort unter anderen die vor einigen Jabs
ren zur Gewißbeit erbobene Möglichkeit, den Luftballon mit Hilfe von Dampffråften nicht nur in einer belie.
bigen Hobe in der Puft zu erbalten , ſondern ibn aude in beſtimmten Richlungen zu bewegen , obgleid man lich wobl ſagen fonnte , daß dieß eine unausfúbrbare Prablerei ſei.
In gleicher Art erwies fido ganz fürzlich die Rich, $
tigkeit der vom Capitain Warner erfundenen , mit einem
Nimbus von Geheimnißfråmerei umbüllten Bombe, welde in der Entfernung von 8 engliſden Meilen ibr Ziel nidt verfehlen und von furdibarer Wirkung rein follte .
Die fürzlich erfundene Schießbaumwolle route im
Stande ſein, das Schießpulver zu verdrången , obgleid man die Eigenſdaften dieses Präparats bis jest nod nicht in einem ganzen Umſange zu beurtbeilen dermag
29. Mai 1830.
Das Verfabren und der Ausſprude dieſes Se.
und gründliche Vorderſuche ihr nur eine ſebr partielle
richts ſind direct an den Kriegsſecretår einzuſenden , der die Sade dem Präſidenten zur Beſtårigung oder wei, teren Berfügung vorlegt. - Gereß vom 29. Mai 1830. 7. Was Nr. 65 der Kriegsartikel für die Armee der Vereinigten Staaten Widerſprechendes mit den voro
Verwendbarfeit für die Zwede des Rrieges zuſpreden .
itebenden Nummern 5 und 6 entbålt , iſt aufgeboben . -
Es iſt befannt , daß es vor Einfúbrung des Ge .
Gereß vom 30. Mai 1830. 8. Wenn ein Generalfriegsgericht ernannt wird, ſo
webrs von Delvigne in der franzöſiſchen Armee fein
fann der Präſident irgend eine geeignete Perſon bes
die Offiziere und Unteroffiziere der Voltigeure waren mit derartigen Gewebren ( carabines ) bewaffnet; aud
6.
So will es uns ebenfalls ſcheinen , als ob der nod nidt verballte Enthuſiasmus für das gezogene Gewebr von Delvigne und ſeine deformirten Geldoſje nicht ges redtfertigt lei.
mit ſpiralförmigen Zügen verrebenes Gemebr gab. Nur
ſtimmen , die als Militárridter zu fungiren bat. In den Fällen , wo der Präſident eine ſolche Beitimmung
batte man må brend der Revolution von 1789 eine Ano
nidot craft, iſt der Brigadegeneral oder der Präſident des Gerichts befugt, den Militårridhter zu ernennen.
der Savalerie fertigen laſſen , die ſpåterhin wiederum
Gereß vom 16. März 1802.
außer Gebrauch famen .
Zahl folder fåufe von 15 Zoll fånge zur Bewaffnung Der franzöſiſche Brigadechef , General Gaſſendi, melder in reinem Aide mémoire ( 5. Auflage vom Jahre
Betrachtung über das gezogene Gewehr von
1819) die Eigenſchaften der Buchiſe ziemlich kurz abban. delt , ſagt über dieſelbe :
Delvigne.
,,Dieſes Gewebr tit langſam und beſchwerlid zu
In der beutigen Zeit , wo die Förderung geiſtiger und materieller Sultur auf ungewöbnliche Weiſe ges ſteigert wird , iſt man nur zu rebr geneigt, dem Neuen willigen Eingang zu gönnen , um das Beſtebenbe zu
laden ; eg fann , wenn die Kugel nicht vollſtåndig auf die Padung gebradt wird , leicht gerſpringen ; die Züge nußen fich foned ab und Rie find beo
Derbannen , indem man es als derait Form betragtet.
erfüllt , wird die Schußweite geringer, und endlid iſt das Gewebr obne Baionnet. Aus dieſen Um. itånden kann man roließen , daß das gezogene
rowerlich zu reinigen ; wenn das Pflaſter fie nidt
in Weſen und
So erfreulich im Allgemeinen das Belireben iſt, melches im Meniben eine erbobre Geiſtestbårigfeit ber. vorruft und ibn mehr und mehr zuen Erfennen ſeiner pſychiſchen Kräfte gelangen läßt , ſo wird man aber
Gemebr eine dem franzöſiden Soldaten unraß. liche Waffe iſt, und daß es fich nur für geduldige
auch nur zu oft verleitet, den Sibein für Wahrbeit zu
Bedenft man , daß der Verfaſſer des Werfes den
mit einer oberflächlichen Prüfung begnügt.
nebmen , wenn mar , dem eriten Eindruce folgend, lido Diere Empfänglichkeit für das Neue wird vielface
Stelle des für Frankreid claffirden Wertes nur die
benußt , um durch übertriebene Anpreiſungen demſelben
mein mit dem Gebrauche
den gewünſchten Eingang zu verídaffen, måbrend eine
war .
unbefangene und gründliche Unterſudung vor Ueber , (dåßung des wahren Werthes lidert.
bald, wie widrig der Beſig eines Gewebrs von erbóba
1
und pblegmatiſde Meudelmór der eignet. "
Ruf eines einſichisvollen Mannes genießt , jo fann dieſe
Ueberzeugung gewåbren , wie wenig man dort augen Des Büdſenrobrs vertraut
Indeß empfand man bei der Kriegfúbrung in Afrika
391
392
ter Wirkung ſei , um gegen den feden , bebrnden Ras bylen mit ſeinem auf weiten Entfernungen Rider trefs fenden Serpebre nicht im Nachtbeile zu bleiben . Man
der Züge meiſt zum Ueberfliegen der leßtern veranlaßt und
fübrte deßbalb das Gewebr von Delvigne ein .
die beabſichtigte Wirkung des Schuſſes beeinträchtigt wers den dürfte .
Sehr bald fanden die von Delvigne vorgeſchlagenen
Vergleiden wir daſſelbe in feinen Principien mit Conſtructionsverhältniſſe auch bei sandfeuerwaffen mit der vorermåbnten Anſicht des General Safendi , jo längerem Laufe Unwendung , und es murden mit Rückſicht muß und die Uebereinſtimmung der in dieſem Gewebre auf die in Afrika gemagten Kriegserfahrungen , wie be: bervortretenden Eigenthůmlido feiten mit der lettern auf.
fannt , im Jahre 1838 die chasseurs d'Orleans errichtet
fallen. Die nur für den phlegmatiſchen Meuchelmorder geeignete Bůdre durfte man nicht wåblen , man ließ
und mit dem Gewehre von Delvigne bewaffnet; ſie bilden ein in 10 Bataillonen formirtes ungefähr 13000 Mann
debbalb den Spielraum beſteben und reßre das Geſchoß ſtarkes Corps und vertreten in der franzöſiſchen Urmee ge: mit dem fadeſtod hinreichend feſt auf , um daſſelbe der Einwirfung der Züge zu übergeben , indem man wohl
derer Heere.
überzeugt war , daß dadurch die geringe Trefffábigfeit der gewóbnlichen Infanterieflinte übertroffen werden
carabine ordinaire , ihr Gewitht beträgt 10 bis 11 Pfc. ,
miſſermaßen die Stelle der Jäger und Scharfſchüßen an: 21š Scießmaffe bat der chasseur eine 4zügige Büchle,
můſſe.
die Länge ohne aufgepflanzten sabre - yatagan 3 9 " rheinl. ,
Es muß noch erwähnt werden , daß die erſte derartig langer , deſſen ein Reiterpiſtol Waffe Züge conſtruirte 12 tiefe, ſcharfe mit ſtarkem warDrau ," ſowie eineLauf Er weiterung zunächſt der Pulverkammer erhielt, um lektere durch das eingetriebene Geſchoß hermetiſch zu ſchließen
mit dieſem 5 ' 3 '; der Caliber des Šaufes iſt 0 65 , der der Kugel 0,63 " , das Gewicht des leßtern 1 " / 16 Loth, es
geben mithin 19 auf 1 Pfund Preuß.; die Züge haben 4 Drau , die Ladung beträgt 5 Grammes (81* Lotb ). Das hobe Standviſir iſt für die Erfernungen von 150
und ein Losrütteln des Scuffes bei den verſchiedenen Gangarten des Pferdes zu verhindern. Der Ladeftod
und 250 Metres * ) , das Klappviſir für 350 und 500 Me:
dung gebracht werden konnte.
gebrachter Einioniti ) .
Schießverſuche mit einem ſolchen Reiterpiſtol ergaben bei 18 Loth Pulverladung auf der Entfernung von 400 Schritt noch die Hälfte der Treffer gegen die aufgeſtellte allein,obgleich ſich das Piſtol in einem 3 Pfund ſchweren Holzflobe eingeſpannt befand, welcher auf dem zugehörigen
Die Carabiniere ( die 8. Compagnie eines jeden Bas taillons ) führen eine 6zügige Büchle, wegen ihres größern Gewichis und Calibers auch fusil de rempart genannt, ſie wiegt gegen 13 Pfund , der Caliber desLaufes, deſſen Lange gleich der des Infanteriegewehrs, beträgt 0,97", der Durcm ffer des Geldoſjes 0,77 " , das Gewicht des letztern 3,2 Lorb,ſo daß 10 auf 1 Pfund Preuß.gehen ;
tres eingerichtet (für die nähere Diſtance befindet ſich in jedem der beiden Viſire eine kreisförmige Deffnung, für à bascule einem beweglichen bequem undliefohnein Gefahr verloren zu Charnier gehen, in, ſo die daß Mün:er die weitere dient ein an der oberen Fläche der Vifire an.
Liiche zwiſchen angebrachtenLeiſten horizontal beweglich dieim Verhältniß zur carabine ordinaireweit tieferen
war, ſo äußerte ſich der Rüdſtoßdeſſelben dennoch auf Büge baben / Drau , die Ladungiſtauf 6 Grammes eine sehr empfindliche Weiſe, indem dem Süüßen beim (0 )2. Loth) Pulver normirt. Das Klappvifir iſt für 300, .
24
10. Souſſe die Muskel der rechten and ſo ſtark ange:
400 , 500 und 600 Metres Entfernung eingerichtet, und
id wollen war, daß er das Piſtol ferner nicht abzufeuern die Kolbe mit einer eiſernen hakenförmigen Verlängerung vermochte. Das Feuern aus freier Hand unterblieb aus dieſem Grunde ganz
Der hermetiſche Verſchluß der Pulverkammer und die
verſehen , um eine feſtere Lage bei näheren Abſtänden an der Schulter, bei weiteren am Oberam zu finden.
Die lange und enge Pulverkammer wird von der las
ftarke Friction , die das Geſchoß, welches der Vorſchrift dung nicht vollkommen erfült, an ihrer Mündung befin.
gemäß mit 2 SdlageneineshölzernenHammers aufdie det ſich ein RugellagerzurAufnahmedesGeſchoſſes. Ladung gelegt war, in den tiefen , ſtart gemundenen Zü. gen des Rohrs zu überwinden hatte , riefen natürlich eine ſtärkere Kraftäußerung der geringen Ladung hervor , und bewirkten den unerträglichen Rücftoß. Beim Herausnehmen der Schwanzichraube zeigten ſich
Beide Gewehre ſind mit dem für Zündhütchen einge: richteten Percuſſionsſchloſſe ohne Stecher verſehen Die Ladung geſchieht mit Patronen , in denen ſich die Rugel
mit einem durch das Pflaſter umgebenen Holzſpiegel be: findet.
die Züge ſchon nach 10 Schuß ganz verbleiet und bedurfs
Beim Laden wird nach dem Einſchütten des Pulvers
ten einer gründlichen Reinigung ; das Geſchoß erhielt durch die gewaltſame Manipulation beim Laden einen Zapfen artigen Anſatz , der die Mündung der Rammer verſchloß;
das Papier dicht über der Rugel mit den Zähnen abge. riſſen , die Kugel nebſt Spiegel und Pflaſter mit den Daus men in die Mündung gedrückt, ſodann der Ladeſtock ge:
die Züge hatten ſich in ihrer ganzen Tiefe an der Ober: zogen , umgedreht und mit dem gros bout deſſelben die fläche des Geſchoſſes marfirt. Es läßt ſich hieraus entnehmen , daß der Cavaleriſt ſehr bald dazu gelangen wird , das Geſchoß weniger feſt
Kugel feſt auf die Kammer geſchoben und 2 bis 3 Mal feſt aufgelegt. ( Schluß folgt. )
aufzufeßen , um einen einigermaßen erträglichen Rüdſtoß zu erhalten , wo dann das Projectil bei dem ftarken Drau
* ) 1 Metre = 3,1826 Fuß rheinl.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. ' pote in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruckt.
Dienſtag ,
ce
N 50.
27. April 1847.
03
wady ba
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Allgemeine
Militar · Zeitung.
Frantre i d .
Ueber den Tod des Generals Drouot 1det fic eine engliſche Stimme in den Times folgendermaßen vernebmen : „ Von Zeit zu Zeit bören mir vom Hintritt
irgend eines berühmten Mannes , deſſen leben und
Preußen aus dieſen beſonderen Corp8 zogen , waren ſo augenfädig , daß im Jahr 1792 die legislative Ber. fammlung die Bildung einer åbnliden Truppe beſchloß . Das neue Corps erwarb ſich bald eine außerordentliche Gunſt, zumal als es drei Jahre nach ſeiner Erridtung
Tbaten bereits einen ſo rein biſtoriſden Charakter ges
jene denfwürdige Chat vollführte: die Wegnahme der vom Eis feſtgebaltenen bolåndiſchen Flotte an ibrer eige.
wonnen baben , wie die Namen eines John Lalbot
nen Küſte. Als ſofort Napoleon im Jahr 1806 anfing, ſeine
oder Ambroſio Spinola. Der lange Friede , die ver,
berühmte Kaiſergarde aus der Conſulargarde zu bilden,
ånderte Politif , die fortgeſchrittene Civiliſation - das
war in dieſer bereits eine Compagnie reitender Artil.
Alles bar den leßten großen Krieg in eine tauſchend
lerie vorbanden , welche jedoch kaum die Stärke von
weite Ferne gerůcft und uns gewiſſermaßen außer
100 Mann erreichte. Zunächſt begnügte er ſich damit,
.
Stand gereßt, die Gbaraktere jener Zeit mit denen der ſie auf 3 Sowadronen von je 200 Mann zu vermeh. Jeßtzeit zu verknüpfen. Die jüngeren unter uns fóns ren . Nad drei Jahren aber fügte er zu denſelben 8 nen ſich faum der tåuſchenden Vorſtellung entſchlagen, Compagnieen Artillerie zu Fuß unter dem Colonelmajor daß jene Generation des Kriego ganz und foon reit Drouot, und von da an wurde dieſe Waffe mebr und gewaltigen Menſchen nach dem Ende des Kriegs einen
lange verídwunden iſt ;
ſtarben ja doch jo viele ibrer
mebr verſtårft , ſo daß im Jahr 1813 die Artillerie der Garde allein auf 198 Kanonen gebradt war. Dieß
bürgerlichen Tod und zogen ſich , wie mit ſich zerfallene Menſchen frůberer Jabrhunderte ins Kloſter, in einen
war die von Drouot ſo furchtbar gerdwungene Waffe, deren Bliße das Sdicſal von Kaiſerreichen und den
-
Privatſtand zurüd , der ihr früberes feben der Geſdichte Fall von Königreiden viel wahrbaftiger verfündigten, .
ůbergab , den Reſt ihrer Tage aber aller Beachtung
als jemals ein feuriger Kometenſchweif. Zwar mar
einer Welt entrůctie die nicht mehr ihre Welt war.
Drouot für Napoleon nicht ganz das , was Didion für
-
Eben iſt wieder einer von jenen eigentbůmliden Cba . Wellington war, denn der engliſche Offizter befaß rafteren dabin gegangen , deſſen unbeflecter guter Name vielleicht originellere und ausgebreitetere Kriegetalente; ein Zeugniß verdient, weldes wohl nicht vielen ſeiner
aber an Fábigkeiten in ſeiner eigentbůmliden Spbåre,
Zeitgenoſſen erteilt werden fann. Graf Drouot iß
an Zapferfeit , feſtem Mutb und vor allem an unbeug.
vor einigen Tagen in Nancy geſtorben , und zwar ſtand dieſer Held der Geſchichte erſt in ſeinem 73. lebeng.
ſamer Redlichkeit , felſenfeſter Lreue und unnabbarer Mannestugend that es in der ganzen Heldenſchaar,
jabr. In gewifem Sinne , fann man ſagen , war er welche den Raiſer auf ſeinen Glorientbron erbob , fei, des Raiſers rechte Hand , denn Napoleon gemann ſeine ner dem Grafen zuvor , nur ſehr Wenige tbaten es Schlachten durch ſeine Garde und ſeine Artillerie, und ihm gleich. Dabei war er ein Sonderling. Er , ein Drouot war General der Gardeartillerie. Es iſt nicht Franzoſe und ein Soldat , im faiſerlichen Stab und
wenig bemerkenswerth , daß Napoleon , der den Werth unter der Regierung Napoleons , war wirklich ein res einer überwiegenden Artillerie ſo gründlich fannte, ligiöſer Charakter, und er trug fein Bedenken , reine
gleid wohl ſo lange zögerte, bis er ſeine begunſtigte Religioſität im Angeſicht ſeiner frivolen Umgebung zu Pråtorianerſdaar mit dieſer Waffenart verſtårfte; aber Chatſache iſt es , daß Dragoner, fåger, fanciers , Genddarmen , Füſiliere und faſt jede andere Truppens gattung in den Reihen der faiſerlichen Garde foon naturaliſirt war , ebe derſelben , einige leichte Feldſtúde ausgenommen , Kanonen zugeſellt wurden. in den erſten Schladten der Revolution beſaßen die Franzoſen
befennen. Er trug auf ſeinen Feldzügen ſogar eine kleine Bibel bei ſid – muthmaßlid die einzige, die im ganzen Heergepåde ( unter den „ impedimentis“, um caſariſd zu reden ) der großen Armee zu finden war, die ausgenommen , welde Napoleon in das mythologiſche Fach ſeiner Reiſebibliothek neben den Koran geſtellt batte und Drouot las nichts ſo gern , als ſeine Bibel. -
-
feine reitende Artillerie , aber die Vortheile, welde die Wenn er ins Bordertreffen beordert wurde , geldab es
395
396 Großbritannien.
gerdbnlid im gefährlichſten Entſcheidungsmoment der Sdladt ; dann ſtieg er in ſeinem alten Bataillenrode
vom Pferd und dritt zu Fuß vorwårts inmitten ſeiner
In Rom ſtarb am 25. März der Generallieutenant
Ranonen , und in allen ſeinen Saladten und Gefabs
Sir Dugald f. Gilmour , ein ausgezeichneter Veteran der britiſden Armee.
ren ward er nicht ein einzigesmal verwundet. Wer jene Kriegsgeldidten geleren bat - und mer båtte fie ſie nidt geleſen ? - der meiß , wie oft Drouot und reine
Bayern.
Můnden , 8. (8 April. Armeebefebl iit erſdienen. Außer Nadmittag ſtark)neue BogenDer Ranoniere das Sdißſal einer beißen Saladt entſdie dieren
den. Seine 50 oder 60 Kanonen , welche, wie Augen , zeugen verſichern , im raldeſten Galopp abgefeuert zu
den Verzeichniſſen der mit Orden begnadigten , berſes . ten , penſionirten , darafteriſirten , entlaſſenen ge. derſelbe enthalt und Dffizieren und Militärbeamten ſtorbenen
werden ſchienen , fegten die leßten Reſte ruſſiſder Hart: nådigkeit oder Oſterreidiſder Ritterlidh feit hinweg und folgende Beförderungen : Zu Generalmajoren: beendigten das Blutbad des Tages. In der Handba. Oberſt Frhr. v. Jeeße vom Inf.Leibreg. im General. bung und Peitung ſeiner GefdůBe war Drouot uner. reidt. Einmal , beim Uebergang der Elbe im Jabr
1813 , rief der Raiſer, der den Feind am gegenüber liegenden Ufer bemerfte , eilig nach bundert Kanonen." Augenblicklich batte der General die verlangten Stúde
Atab mit Ernennung zum Generalquartiermeiſter, dann die Oberſten Graf Guiot du vom Inf. Reg.. Generalquartiermeiſter Zandt und Hartmann vom Ponteil ſtab zu Brigadieren der 4. Armeediviſion. Zu Ober
professeur à
den Seiten hat, ſo gliden die Verbaltniffe. fid bald wieder aus. Die Theorie der Gefedrefabrung muß
l'école d'artillerie de Vincennes .
Corréard.
301.
e
dem Rationellen immer feindlich entgegen ; und was die friegsgeſchichtliden Ueberlieferungen eines Bolfes bes ſagen , findet gewóbnlich beſſeren Eingang , all die Produkte der Speculation ; e8 bildet die breite Baſis
In 8.
Paris 1845.
J.
( 11 B., 1 pl. ) 6 fr.
Considérations sur l'emploi de l'artillerie dans les
grandes manoeuvres de troupes de ligne, à l'usage des officiers de toutes armes ; par le général C. de Decker. (Trad . Franç .) 18. Bruxelles 1845. (59 p . ) 8 Ngr. 302. Grundzüge für den tatriſden Gebrauch der reitenden Artillerie in ihrer Berbindung mit Cavalerie. Von 2. Saubert , Bri: wadeadjutant in der 2. Urtilleriebrigade, gr. 8. Berlin 1845 .
der Gefechtsſtellungen geweſen ſein , und man bat jes benfalls noch andere , namentlich moraliſde Motive dabei geltend gemacht. Ueberbaupt iſt die Vorliebe für
Regel ſtårfer, als die altberfömmli Seneigtheit che su Gebräude Neuerungen.in der Das Traditionell trito
*/3 Rthlr.
300. Théorie mathématique du tir à ricochet , suivie de
ſtarf ſcheinende Formation zum Gefechi aud ibre roma. zwar rolden Dingen ihre volle Aufmerfſamfeit widmen ; aber in der Praris gibt die Herrſchaft des Geiſtes úber die toote Form , die Ueberlegenbeit der moraliſchen Krafte über die phyſiſchen und mechaniſd wirfenden überall den Ausſdlag. Kråfte Die, Beſchaffenbeit der Waffen und ihrer Wirfung fann alſo nicht das Haupimoiiv für den Wecret
Bahn .
Von F. Otto , Hauptmann . 4. Neisse 1846. ' Hennings.
Mirtler.
( VIII u. 75 S.)
' /, Rihlr .
R. Milit. lit. Ztg . 1845. XXVI. Nr. 48 S. 273 , Nr. 50 S. 285.
303.
The evolutions of a field -battery explained in full de tail ; together with thirty three plates for the further illustration of the subject. To which are added the prin cipal manoeuvres of a brigade of batteries ; with thirteen plates.
By capitain J. Gore.
Jones.
(84 p .) 3 s. 6 d .
12.
Woolwich 1846.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W teste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrudt.
E.
90
Donnerſtag ,
N 66 .
3. Juni 1847.
1 ກໍ aan
ບໍ່ ໄດ້ 19HITS
!
TOIT:
Allgemeine
Militar - Zeitung. zum Sd uß des Vaterlandes antreibe.
Preußen.
Dieſes Gerek
glaubte man zu finden darin , daß der Gedanke der Dem Bereinigten fandtag iſt von der Regierung Ebre nicht in dieſer oder jener böheren Klaſſe, ſonderni der Entwurf einer Verordnung über die Ausſchlies
in allen Stånden des Volfs geweckt wurde , und auf
Bung berdoltener Perſonen von ſtåndiſden
dieſer Grundlage sab im Jahr 1808 der verewigte
Berſammlungen vorgelegt worden.
Der S. 1 dieſes
König die Kriegsartifel , in denen mit dem Berluſt der
Entwurfs lautet : „ 918 belbolten ſind diejenigen Per. ſonen zu eradten : 1) welche durde ein Criminalgericht a. zu dem Verluſt der Ebrenredte rechtsfråftig verur. urtbeill , oder b. zur Verwaltung öffentlicher Aemter oder zur Ableiſtung eines notwendigen Eides rechts , fråftig für unfibig erflårt ; 2) welde durch ein mi . litáriſd es Ebrengeridt zu einer der im S. 4 lit.
Nationalcocarde auch der Berluſt aller Ebrenredote aus . geſprochen iſt. Die Ebrengerichte , in der Form , wie ſie jeßt beſtehen , wurden darauf nidt gleid in : leben gerufen. Es, traten aber einige achtung wertbe Månner bald beroor , die ein Bedürfniß von Ebrengeridten füblten ; es haben , obne dieſe Formalitäten púnktlid zu befolgen , faſt bei allen Regimentern der Armee in den
b - e der allerhöchften Verordnung om 20. Juli 1843
Fabren 1813-15 Ehrengerichte ftattgefunden , und id
über die Ehrengerichte aufgefübrten Strafen verurtheilt; 3) welde im geſeßlichen Wege vom Bürger , oder Ges meinderedt ausgeſchloſſen ſind; 4 ) oder welden ibre Standesgenoſſen das Anerfenntniß unverleßter Ebrens
babe ſelbſt ein paar der Art anordnen müſſen ; das ſind die Grundſåbe, die uns glorreich durch die Kriege von 1813-15 gefübrt baben. Es würde, ſo ſcheint es mir, febr bedenklid fein , wenn man in einer Landesgeſeß, gebung zwei Begriffe von Ebre parallel mit einander
baftigfeit verſagen . "
Die Beſtimmung unter Nr. 2 des .S. 1 gab zu in,
geben laſſen wollte , wenn der eine Stand unter einem
tereſſanten Debatten bei dem fandtage Veranlaſſung. A18 ſie am 1. Mai bei der Curie der drei Stånde zur Verbandlung fam , ergriff zuerſt der Rriegsminiſter von Boyen das Wort und ſagte im Weſentlichen :
anderen Gereße der Ehre , unter der landesautoritat rich bewegen und ein milderes, id módyte ſagen lareres Berfabren im Puncte der Ebre für den andern Stand angenommen werden ſollte. Nein, id fann das nidot
„ Ueber den geſchichtlichen Entſtebungegang der Ebren ,
glauben , denn mein Herz lågt ſo warm , wie für den
gerichte , über ihren Reim , ibre Wurzel , aus der fie König , ſo auch für den unterſten und armſten im Volf, entſproſſen ſind , muß ich zuerſt ſagen : es iſt fein neues denn der eine iſt ebenſo gut des Begriffs der @bre får Gefeß , ſondern es ſtammt aus jener glorreichen Zeit, big , wie der andere." (Beifall.) Der Redner ergebt in der die Grundlage zu einer neuen Reorganiſation
did nun über die Wirkſamfeit der militariſden Ebren ,
des Staais gelegt wurde; das war nach dem Frieden geridte. Man werde wohl damit einverſtanden ſein , pon Zilſit. Zu jener Zeit wurde über die moraliſde daß ſolche, welche der Feigbeit überwieſen ſind , oder und ethiſche Grundlage der neuen Heeresverwaltung die ride eines Vergebens rouldig gemacht baben , das nitt bloß einſeitig von einem Kreiſe von Kriegsbeam. eine Criminalgeridisſtrafe zur Folge bat, duro ebreno ten , fie mochten To bod fteben wie ſie wolten , sondern gerichtliden Sprude aus dem Offizierſtande entfernt
gemeinſchaftlid zwiſchen ihnen und boben Civilbeamten beratbídlagt. Man legte ſich die Frage vor : ſind allein ſtrenge Gefeße binreichend, um den Geiſt im Heere zu roeden , der notwendig iſt, wenn eß nicht eine unnüße
werden. Einen ſolchen werde audi wohl fein Mitglied dieſer Verſammlung neben ſich reben wollen. Andere Bergeben ſeien muttwillige und wiederbolte Bernado låfigung der obwaltenden Dienſtpflidten, oder trobiges
laſt für das Vaterland rein , ſondern wenn es eine
Auftreten gegen die beſtebenden Gefeße. In den bein
ridere Stüße geben ſoll. Damalen ſagte man ſich, daß neben dem Ernſt der Geſebe noch die Erwedung eines inneren Triebs nothwendig rei, die den Meniden und ſo das ganze Gebaude aufredi erbalte und iba in dem Gefüble über ſeine perſönlichen Empfindungen hinweg'
den leßtern Fåden fonnten allerdings einzelne Urtbeile , der Ehrengeridte erfolgen , denen die öffentlide Meio nung eine zu große Hårte beilege. Aber aud von gear roloſſenen Ridtercollegien , von Geld wornengeridoren , was beiläufig dieſe Ebrengerichten aud reien , waren
523
524
idon Uribeilofprúde ausgegangen , welde man zu bart Feuerwaffen verſchiedener Art bedienen , das iſt im gefunden babe. Auch in Hinſicht der Meinungover. idiebenbeit bei Zweifampfen glaube man , daß eine zu große Hårte entſteben könne , und es rei ihm wohl bes
Weſentliden gleid und mader ſelbſt in formeler Din . lidt feinen erbeblidhen Unterrdird. Wobl bat es in
fannt, was für und wider das Beſteben des Duells gelagi ret ; dod babe er nicht die Abricht, fido bier in
die Truppen mit dem nörbigen und rebr ins Gewicht ſtellenden Sdiefbedarf zu verleben . Aber die Grieden
einen Streit für und wider einzulaſſen . Der Redner roließt: ,, Der Gedanke iſt mir durdaus fremd , daß bei den Offizierpflichten die bürgerliden Pflichten in
und Rómer waren nidt minder darauf bedacht für den
.
neuerer Zeit oft nidt geringe Schwierigfeiten gebabt,
Bedarf an Waffen , Scleuderfugeln , Balliſten
und
Codiſſion fommen fönnten. Steben die Staatspflicten
Katapultengeldoffen zu ſorgen ; ibre feſten Plåße und proviſoriſten Waffenplåße baben dergleiden Vorråibe
nidt bóber und müſſen ſie nidt bóber fteben ?
in binreidender Menge enthalten , die bei entfernten
I do
weiß nidt , wie ich über die Standesverbåltniſſe mid
Heereszügen den Truppen aud nad geſchafft werden
binůberbeben ſollte."
mußteil, war die laſt derſelben aud minder rower,
( Fortreßung folgt.)
ſo war die Beſdaffenbeit der Heerſtraßen und Trans. portmittel umro fledter , und die Romer würden
rowerlich auf den Einfall gefommen ſein , die weſtlide
nad alen Midtungen mit ibren bes Iſt die Kriegskunſt inin irgend irgend einem einem Theile Theile HälfteEuropa's die in mander rúbmren Straßen von Steinplatten unabhängig von der allgemeinen Zeitbildung Hinſichtunſeren Eiſenbabnen gleiden zu durdzieben, .
und von der Beſchaffenheit der Waffen ? Welche Lehren fann im bejahenden Falle un-
wenn nicht das Bedürfniß ronellen und ſicheren Nad , ſoubs bei ihnen ſich ebenſo füblbar gemador båtte , als
fere Zeit von der Kriegskunſt der Griechen
bei den Neueren .
und Römer entnehmen ? ( Fortregung.)
2) Der unmittelbare Erfolg (dusgang ) der odladten und Belagerungen iſt inſofern gang urabbảngig von der Zeitbildung und Berdaffenbeit der
Fagt man die Sauptfrage aus einem allgemeineren
Waffen , weil ein ſolcher Erfolg in dem umfångliden
und bóberen Geſichtspuncte auf, ſo würde ibre Beants
Gebiete der Strategie nur al6 einzelner Moment er.
wortung vielleicht beſtimmter in folgender Weiſe ger
ſteint , wobei es in der Hauptſade ganz gleid iſt,
deben fónnen :
durd welde Kraftåußerungen dieſer Erfolg berbeige. fübrt wurde. Ein Waffenrieg iſt ein augenblidliches Niederwerfen des Gegners , verbunden mit Enimutbi. gung , es iſt eine für ſich beſtebende wenn aud nidt vereinzelt daſtebende - Ibarrache, ein Ring in der bereinzelt
A. Bon der Bildung der Zeitgenoſſen und von der Beſdaffenbeit der Waffen erfdeinen unab . bångig :
1) Die Ergånzung und der Unterbalt der Streitfråfte.
Die Bildung und Bewaffnung der
Krieger moge ſein , welde ſie wolle , ſoviel ſteht feſt,
Rette friegeriſder Ereigniffe.
Durch die vermehrte 30 .
telligenz und allgemeine Änwendung der Feuerwaffen
daß man vornebmlid auf ihren Unterhalt und auf ihre
ſind die Schladien moeder blutiger noch entſdeidender
Ergånzung bedadt ſein müſſe. Nicht die Zeitbildung,
geworden ; es ließe ſich, wenn man die Berluſverbálto
ſondern die davon ganz unabbảngige Gewóbnung der Krieger vermehrt oder vermindert die Anforderurgen
niffe vergleicht, aber das Gegentbeil bebaupten.
an ihre Unterbaltsmittel und ſonſtigen Bedürfniffe. Wallenſteins raube Krieger im lager vor Nürnberg
Die
größere Zahl der Getodieten in den älteren Saladren wird jedod durd die größere Zabl der Verſtůmmeltet
in unſeren Kanonaden vollfommen aufgewogen. Was
( 1632 ) waren lider nicht ſo gebildet , als die franzos
die größere Entideidung einer Solacht betrifft , ſo
firden Heere unter Ridelieu und Soubiſe in den Ča.
wird ſie durch die ſtrategiſden Berbåltniſſe, durd die
gen por Roßbad ( 1757) , roleppten aber gleid wohl
Widtigfeit des zu erreidenden Zwecf8 , durd den Grad
einen Troß von Weibern und Knechten , von Wagen und Pferden mit ſich berum , der im Weſentlichen ride ziemlid åbnlis gereben baben mag. Die Zárfen vor Wien baben dergleiden gewiß nicht viel mebr gebabt, als die Franzoſen vor Mostau. Und wenn die Deute
der gegenſeitigen G bitterung, in jedem concreten Falle ganz beſonders bedingt , wobei mir nod bemerfen müſo
rden vor Paris darin ein beſſeres Beiſpiel gegeben baben , ſo batte das reinen Grund hauptſådlid darin,
bei Balmy ( 1792 ) , mit welder der franzöſiſche Reno .
daß es 1814 und 1815 an Zeit und Mitteln feblie , ſich bequemer einzuridten.
genblid lid entdeidendes Ereigniß , daß man ibr nicht
Die Sorge für die Bedürftigfeit und Schlagfåbig feit der Truppen iſt zu allen Zeiten eine der erftent Feldberrnpflichten geweſen . Ob die Truppen rich mit
weißen Bobnen , Weizenmehl , Sdiffozwiebad und Wai.
fen , daß der Erfolg oder Ausgang einer Solacht mit den daraus entſpringenden ſtrategiichen und politiſden
Folge'n nidot verwechſelt werden darf . Die Aanonade
lutionsfrieg begann , war ein ſo wenig blutiges und au. einmal das Prådifat einer Soladt beilegte , obrdon fie
für den ganzen Krieg von den wichtigſten Folgen ge. weſen iſt, während die ſebr blutige Sdladt vor Moskau faſt obne alle erbeblide Folgen blieb .
Die Dauer der Belagerungen bat fide durd An . wendung der Pulvergeldúße merflid abgefürzt.
ſer begnügen , oder Roggenbrod , friſches Fleiſd , Bier und Branntwein in Unſpruch nebmen ; ob ſie ſich der
Krieg , deſſen Zweck durch Befißnahme mebrerer feſten
Soleudern , Wurfſpieße ; Bogen und Pfeile , oder
Plabe erreicht werden kann , würde folglich durd die
Ein
525
526
ſtårfere Wirkung unſerer Geſdůße ſchneller zu beendigen Unternebmungen als Mittel zur Erreidung größerer rein . Da aber der Wertb einer Feliung immer mebr (ſtrategiíder ) Zwede , so iſt es, wie bereits geſagt, relativ als poſitiv iſt, eine vollſtåndige Ueberwindung vollig gleidgiltig , mas den Erfolg berbeigefübre bai. des Gegnero nidt blos die Wegnabme ſeiner materiel . len Kriegsmittel , ſondern aud die Bernidtung aller Widerſtandsfråfte zur Bedingung madır, ſo wird durch
ſo iſt der glüdliche Ausgang einer Solamt oder Bes
Þált man aber nur den taftiſden Geſidiopunct felt,
Eroberung einiger Feſtungen ſelten eine große Eniſdei.
die fùbrung zur þaupiſade. Um eine Verwechſelung
bung bewirft.
der Begriffe zu vermeiden , maden wir alſo bemerflid ,
lagerung ſelbſt der 3 med , und in dieſem Falle wird
3) Der abſolute Werib der Feſtungen dürfte daß im Striege der Zwed zum Mittel und das Mittel unter allen Umſtänden von der Zeitbildung und Waf. zum Zwede werden fann, je nachdem die Beurtheilung fenberdafferibert unabhängig bleiben . Die Feſtungen baben zu allen Zeiten als Sammel , uno Waffenplåbe, als Stugouncie und Zufluchisorie , als Strebepfeiler der bewaffneten Madt gedient , weil das weſentliche
der Berbältniſſe vom politiſden , ſtrategijden , fortifita . toriſchen oder taftiſden Standpuncte ausgeht. Daß die Intelligenz der Råmpfer und ibrer Anführer bei folden Unternebmungen ibre Redte bebauptet , baben
Bedingungen der Kriegfůbrung ſind. Har es Zeiten gegeben , in welchen ficb ibr abſoluter Werib mebr oder
wir ſdon im Eingange angedeutet. Augemein ge, ſproden fann ſie es aber dod nur durdo geldicte Beo
weniger bemerfbar madte , ibr Nußen übertrieben oder
nubung der wirklich vorbandenen Angriffs. oder Bers
in Zweifel gezogen wurde, ſo muß man ſich dergleiden Erldeinungen aus den übrigen ſtrategiſchen Berbålte niſſen zu erflåren ſuden , und es wird nicht lower rein , die wabren Urfaden derſelben aufzufinden. Der
tbeidigungsmittel. Die Waffen ſind jederzeit etwas Gegebenes ; ihre Anwendung muß alſo in Einklang geo bragt werden mit ibrer Wirkungsart , mit den zu er, reichenden taftiſden Zweden und mit den obwaltenden
Wert der Feldbefeſtigungen bingegen bat burde die pero mebrie Anwendung der Wurfgeſdoſe Ride rebr vermin. dert und dürfte nur da noch ride geltend, maden , wo
Berbåltniſſen .
Wollte man zum Beiſpiel in dieſer Beziebung einen
Geldoſe nicht verfügen fann.
Vergleich anſtellen zwiſden der Fübrung der Solasien vor und nad der allgemeinen Anwendung der Feuers waffen , ſo ließe ſich als Reſultat der Saß aufſtellen :
4) Die Erleichterung , Berdoleunigung und Siderung aller Verbindungen mit vormårts, rüdwårig oder ſeitwärts befindlichen Truppencorps,
daß die alten der Fernwaffen ſide meiſt nur zur erſten Einleitung des Gefedis bedienten , dieſes bingegen mit den Stoß, und Hiebmaffen durogefochten und auch
der Ungreifer auszufiligen Urſachen über dergleichen
Poſten , Magazinen , Waffen . und Deporplåßen iſt entſchieden wurde , wäbrend die Neueren ſide ibrer ebenfalls eine ſo weſentliche Bedingung friegeriſcher Erfolge , daß ibre Wichtigkeit unter allen Umſtånden 1
dieſelbe bleiben wird. Ihre Unabhängigkeit von der
Fernwaffen nidt blo8 zur erſten Einleitung , ſondern die ganze Sdladt bindurch bedienen und durch Kar. tårſdenſalven nicht ſelten die Eniideidung bewirfen.
Zeitbildung und Beſchaffenbeit der Waffen erleidet alſo
Kommen langen ., Såbels und Bajonnetangriffe dabei
feinen Zweifel, und es fónnen dieſelben nur einen ſebr
mit vor , ſo iſt das im Verbåltniß zur ganzen Gefecto , tbåtigkeit mehr als Ausnahme von der Regel zu be.
indirecten Einfluß üben. 5) Ebenſo verbålt es ſich mit den Anordnungen
tradten.
zur Erforidung und Bereitlung der feindli, Daß die Fåbrung der Schlachten dadurch eine den , wie zur Berbergung der eigenen Abfid weſentliche Denderung erlitten babe, läßt ſich faum be. ten. Die Vortheile allgemein verbreiteter Bildung ſind zweifeln , ſo wenig wir ſonſt geneigt ſind , in jeder dabei allerdings underfennbar. Dagegen zeigt ſich in Neuerung etwas abſolut Neues zu erbliden. Über die der Wirklichkeit, daß Volfer von geringerem Bildungs. Modificationen der Verbåltniſſe ſind oft ſo bedeutend, grade einen natürlichen Scarfſinn offenbaren , der ibre daß dieſe gleidſam fic neu geſtalten. Nad unſerer Gegner oft rebr in Verlegenbeit reßr. Was die Eino
Anſicht baben alle Saladten und Hauptgefedote wenig .
wirfung der Feuerwaffen betrifft, ſo iſt es weniger die Percuſſionsfraft oder größere Zerſtörungsfåbigfeir ibrer
ſtens eine von folgenden drei Tendenzen :
Geldofte, melde dabei zur Beadtung fommt, als der
gen , aufialten oder feilbalten , um Zeit zu anderen
durch ibre Anwendung erzeugte Pulverdampf, der oft
Unternebmungen zu gewinnen.
a) Man wil den Frind in einer Gegend beſchäfti: .
all Mittel benußt wird , gewiſſe Anſtalten den Blicken
b) Man will lide eines Punctes , eines Flåden .
des Gegners zu entzieben . Für ausgedebntere Verbätt.
raumes bemåd tigen oder denſelben bebaupten ; mit dem
niffe leiſtet der Donner der Geldůße , abgeſeben von deſſen moraliſder Wirfung , åbnliche Dienſte. Man fann mithin ſagen, daß die Anwendung der Feuerwafı
Gewinn oder Berluſt des fragliden Objecis iſt die Sade vorläufig abgetban.
.
c) Man ſudor eine große Waffenentſcheidung, um
fen die taftiſden Tåuſdungø • und reſp. Orientirungee die Streitfrage zur lonelleren Erledigung zu bringen, mittel vervielfältigt babe.
B. Bon der Bildung der Zeitgenoſſen und von der Berdaffenbeit der Waffen erſdeinen mehr oder weniger abbångig :
1 ) die Fübrung der Solachten , Hauptges fedte und Belagerungen. Betradiet man dieſe
die Dauer des unbebagliden Striegezuſtandes abzufür. gen , den Widerſtand des Gegners irgendwo vollſtändig zu breben oder eine Angriffofräfte zu låbmen. Im erſten Falle iſt die Zeit , im anderen ein Ort ,
im dritten der Feind das Hauprobject, und alles ans dere erſdeint als untergeordnet. Haben eine Angabi
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Stunden oder gewiſſe Puncte für uns großen Wertb, Unterbalts . und materiellen Bertbeidigungsmittel zer, so werden die zu bringenden Opfer an Streitfraften zur Nebenſade, Drången bingegen die algemeinen
ſtören und ihre Ergånzung zu verbindern ſuden , Rich durch oder über die Wåde einen Weg zu ihm eröffnen .
Derhåltniſſe zu einer großen Entſdeidung bin , To fom , men die Opfer an Streitfråften nur bei der Bilanz von Gewinn und Verluſt in Betracht. Das iſt aber freilico
gekommen ; ebenſo das
Das Audbungern einer Feſtung iſt zu allen Zeiten vor bdneiden der Zufubren an Eine Zerſtörung der
anderen Bertheidigungsmittel .
fein faufmånniſches Rechnungserempel , ebenſo wenig vorhandenen Unterbalis. und Widerſtandsmittel durd würden Euflio , Newton oder Paplace mit ibren matbe. zůndende Wurfgeſchoſſe iſt aber erſt ſeit Anwendung der matiſchen Formeln und dabei unterſtüßen fónnen . Es Pulverkraft möglich gewordend und oft entſcheidend. iſt ein großartiger politiſch- ſtrategiíder Ralfäl , bet mel.
Aus gleichem Grunde fann indeß aus der Belagerer
dem der Toraleindruc des Geſammtůberblide aller
jeßt leidter zur Einſtellung ſeines Vorbabens gendibigt
Berbåleniſſe den beſten Fingerzeig geben dürfte. Man
werden , indem das Ausbleiben des Naddubes an
fónnte in Verſuchung fommen , bier von einer Art In .
Munition ibn in große Verlegenheit bringt. Dagegen
ſpiration zu ſprechen , wäre die Sache nicht ſo rebr in
iſt die Erſtůrmung einer Feſtung vor gelegter Breidbe
Mißcredit gefallen , ſeit Betrüger aller Art ſich für Inſpirirte ausgegeben baben. Die allgemeine Zeitbildung , inſofern sie ſich als
ſowieriger , als ſonſt. Die Belagerungen fónnen alſo nur noch bei februngenügenden Angriffsmitteln oder bei ſehr ungeſchidter Führung eine mebrmonatliche
geiſtige Potenz zu erfennen gibt , würde alſo auf die
Dauer baben .
Fåbrung der Soladaten um ſo größeren Einfluß úben,
je mannichfaltiger die Zwede und Mittel geworden
2) Die Benußung des Lerrains und der focalitäten iſt , aus den angeführten Gründen , für
ſind.
die Neueren alſo ein Gegenſtand von bóberer Bedeutung
Daß dicle Mannichfaltigkeit durd vermebrte Ano
wendung verſdiedenartiger Feuerwaffen in neuerer Zeit geworden. Ihre Abbảngigkeit von der Inteligenz der Tebr zugenommen bat, iſt nicht zu verkennen und dürfte Råmpfer und ibrer Anfübrer, fowie von der Beſchafo fid in den nåditen Kriegen nod bemerkbarer machen. Fenbeit der Waffen unterliegt mithin feinem Zweifel. Die Fübrung der Saladten iſt daduro ungleid ſchwie. Wir wollen damit nicht geſagt haben , daß die Alten riger geworden .
Hierbei fommt aber auch der Umſtand
davon nicht auch Gebrauch gemacht båtten. Aber ibre
in Beiradht , daß man durdo Vergrößerung des Abſtan. Intelligenz war weit weniger darauf angewieſen , als des der gegenſeitigen Feuerlinien die Wirfung des
die unſerer Zeitgenoſſen dabei ins Spiel fommt. Die
Feuers beträchtlich vermindern, die Entſcheidung mithin Flugbahnen der Kanonenkugeln und Kartárſden ſind verzögern fann , obne das Gefecht ganz abzubrechen.
von der Art , daß Erhebungen und Bertiefungen des
Kanonaden , die vom Morgen bis zum übeno dauern, Bodens, anderer Umſtånde nicht zu gedenken, die Wire obne eine merflide Berånderung in den beiderſeitigen fung der der Geldofie weſentlich beeintrådrigen fón. nen. Auffdlagidůſſe gemåbren nur unſichere Treffer. Um alſo einen Gegner , der die Geſtaltungen und Beo wußten von solchen Spiegelfechlereien nidis ; ſie waren dedungen des Bodens oder die darauf befindlichen
Berbåltniſſen zu bewirfen , find deßhalb nicht nur mdg. lid , ſondern auch wirflich vorgefommen. Die Atten gendtbigt, ſich nåber auf den Leib zu růden ., und wer
Baulichkeiten bei ſeiner Aufſtellung gerdict zu benußen
das Feld nicht freiwillig råumen wollte, mußte ich dlagen . Da nun das Gefecht mit ziemlichem Auf. mande pouriſcher Kräfte verbunden war, so bezeichnete die Ermaltung der Råmpfer und der Mangel an friſchen
weiß , wirkſam beſchießen zu fónnen , muß man ſeine Zuflucht zu Wurfgeſchoſſen nebmen. Haubizen und Granaten ſind aber nicht immer gleid zur Stelle oder in genügender Anzahl vorhanden .
Streitern jederzeit das Ende des Rampfes , wåbrend
Die umſichtige Benußung des Terrains und Berebung der loca :
derſelbe jeßt so lange fortgereßt werden kann, als noch
litäten, ſowie ibre Vertheidigung durd Feuerwaffen iſt folglich alb
Patronen vorbanden ſind , für welche deßbalb aud reidlid geſorgt wird. - Wenn im vorigen Jahrbun . dert, mit geringen Ausnahmen , die Soladten vielleicht
eine ga u pturſache der längeren Dauer der heutigen Soladoren
und Hauptgefechte zu betrachten. Die Sandfeuerwaffen zeigen ſich dabei in ſolcher Ueberlegenheit, daß kaum die größte Bravour mit
von nod fürzerer Dauer waren , als die der Alten , ſo
auf größere Entfernungen , durch die fortſchreitenden Verbeſſerungen
-
Erfolg dagegen anlämpfen kann , und die Sicherheit ihres Gebranchs .
iſt das auf Rechnung der unbehilflichen fineariaftif zu in der Conſtruction und gandhabung der Waffen möglich gemacht, feben , die fait immer das Ganze gleichzeitig ins Gefecht ftellt in dieſer Beziehung noch beſſere Reſultate in Uusſicht. Das bradte
und von
der allmåbligen Verwendung der
Streitfrafte - der beutigen taftiſden Deconomie feine Abnung batte.
Mit den Belagerungen verbålt es ſich in åbnlie der Weiſe. Ihre Dauer bat rid durd Anwendung der Pulverfraft in demſelben Maße verfůrzi , als die Dauer der Solaren fide perlångert bat, obwohl aus ſebr ver.
würden die Pfeilſchüßen der Ulten fägen ,. wenn man ihnen zumuthen wollte , ein großes Gehöfte oder Dorf mehrere Stunden lang gegen
drei : und vierfache Ueberlegenbeit zu behaupten ? Was würden die Spiefträger thun , wenn ein verrammeltes Shor, das ſie von dem
viel ſtärkeren Angreifer trennt, durch eine Petarde oder ein paar Kanonenſchüſſe geöffnet rürde ? – Die Ueberlegenheit der Feuerwafs fen in der Cocalvertheidigung iſt eine unbeſtreitbare Shatſache , nur ſollte der Gebrauch der blanken Waffen darüber nicht vernachläfſiat,
diedenen Urſaden . Eine Feſtung fann nur erobert das Vertrauen zu ihnen nicht zu ſehr beeinträchtigt werden , denn die (
werden, naddem man den Bertbeidiger zur Einſtellung abgeschloſſenen Kugeln müſſen doch vor allen Dingengetroffen . des Widerſtandes gezwungen hat. Man muß alſo reine
( Schluß folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichteit der Verlagsbandlung : C. & teste in Darmftadt und in deffen Offigin gedruct.
Samſtag , 5. Juni 1847 din -10
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Allgemeine
1991
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100 12
beantragt und erörtert, weidt von dem eben genana . Abg, v. Ma ſom billigt (Fortretung der Verbandlungen in der Curie der drei die Gründe , wonado der Offizierſtand einen Offizier, Stånde über das Ausid ließungegeleb . ) der einen Zweifampf verweigert, niớt in ſeiner Mitte Nadidem der Kriegsminiſter ſeinen Vortrag geſchloſs duldet , dodo gibt er zu , daß jemand , der obne ſein Preußen.
ten weſentlid nidot ab.
-
ren , fudor derabg. Delius fein Amendement,welches Verſdulden beleidigt wird und den Zweifampf aus te auf die Bermerwerfung des ganzen betreffenden Artifele ligidſem Gefúbl verweigert, dennod ein Ehrenmann gebt , zu motiviren. Man wifle, ſagt er , daß die fandwebroffiziere gleido den Offizieren des ſtebenden Heeres dem Ebrengeridot unterliegen. Dieſe Ebrenge.
Tein fónne und nicht als beſcholten zu erabren lei. Er solågt daber den Zuſaß vor: ,, Jedoch mit der Aus . nabme, wenn die ebrengeridilide Strafe aus dem
ridote erfennen Strafen nicht für Berbrechen, ſondern für Handlungen, wie ſie in der Verordnung vom 20. Juli 1843 bezeidnet werden. (Er liegt dieſelbe vor.) Solle die Ebrloſigkeit den politiſden Tod zur Folge baben ? Und zwar würden dieſe Strafen erfannt
Grund zuerfannt worden iſt, weil der berbeiligte Offis zier einen Zweifampf verweigert bat." - Kriegøminiſter D. Boyen : „ Ich glaube darauf bemerken zu müſſen, Daß , wenn wir eine ſolche Spaltung in dem Offizier: corps berbeiführen würden, wie ſie in dieſem Vorfdlage
.
nidi für Verbreden, ſondern für Handlungen , die in liegt, es nicht abzuſeben wäre, welche nachtbeiligen feinem Gereß als ſtrafbar anerkannt ſeien , und dod
Folgen es bervorbringen könnte , und es iſt genügend
fónne die Ebrloſigkeit nur Folge von Verbreden und vorgeſeben , daß ein Mann , der dieſe Anſidten und ebrloren Handlungen ſein. Der Abgeordnete fåbrt Gewiſſensbiffe bat, die id vollſtändig ebre, nidt warte, fort: „ Wir alle baben wohl in dem Heere eine furze bis ein folder Fall vorfommt , ſondern erflåre : id fana Zeit gedient , unſere Sóbnen dienen nod darin oder werden einmal darin dienen. Daß ſie aber beldolten
mit dieſen Gefeßen nicht einverſtanden ſein und will aus deiden . Jo módite nod einen Fall , den id vor,
ſein sollen , daß fie alle ibre politiſchen Rechte verlieren und dadurd unglüdlid für ihr ganzes feben ſein ſolo len , und zwar für Handlungen , wie Pflidtverleßung oder Mangel an Rüdlichten , die durch Standesvere båltniſſe geboten ſind , damit fann die Berſammlung unmöglid einverſtanden ſein. Aber ido glaube, es ben darf dieſes Gerees nicht, um den Zweck zu erreichen,
ber vergeſſen babe , der bier offenbar bergebórt, ermåb. nen. Es iſt nicht allein das Vorurtbeil des Zweifam. pfes , wie ſie es nennen wollen , ſondern es gibt node umfaſſendere Berbältniſſe in der Art, welche die Kriego, und Staatsgerekgebung berúcſidrigen muß. Es gibi febr ebrenwertbe religidre Secten , die nicht bloß den Zweifampf, ſondern aus den Krieg für verderblid,
e8 ſpeint mir nod einen beſſeren Weg zu geben , die
für nadtbeilig balten.
iſt: die öffentliche Meinung und die Verſammlung ſelbſt. Die öffentliche Meinung , die Quelle und Baſis aller Ebre , wird Bürge ſein , daß dieſe Verſammlung immer lauter bleibe ; das Bolt ſelbſt wird darüber maden, daß das Recht ſeiner Bertretung nur reinen Händen
Staat , ob er auf dieſem Princip , wenn er ibnen aud Duldung zugewendet bat , ein Staatsſyſtem gründer fönne , weil dann im Augenblid des Ausbruchs eines Krieges vielleicht ſebr viele fommen wurden und ſagen : 6 iſt gegen mein Gewiſſen , Krieg zu fübren . - Åbg.
andertraut werde. "
-
Id frage aber einen jeden
-
Abg. favergne Piguilben d. Wedell: Der Offizierſtand betragte das Duel als .
aus Kungfeim entwidelt ſein Amendement, wonad die Ebrengeridiliden Erfenntniſſe über Vergebungen , die aus ebrloſer Geſinnung entſpringen , obne weiteres auch den Berluſt der ſtåndiſden Redre nad rid zieben, Ere fenntniſſe aber úber Handlungen , die nicht aus ebr. .
ein Zeiden des Murbes, der Ehrenbuftigfeit; rdlage der Dffizier das Duell aus , ſo gebe er daburde zu erfen . nen , daß er dieſe Anſicht nidi agte , daß er darauf nidis gebe , ob er von ſeinem Stande geachtet werde. Die Giandesanſidt über die Standesebre en midele ſich
loſer Geſinnung bervorgeben , den ſtåndiſden Berſamm . febr frůb , idon auf den Spulen , der Sccundaner dürfe lungen zur Beſtårigung vorgelegt werden ſollen. - nidyt mebr mit dem Zertianer umgeben u. r. w . Der
Ein drittes Amendement , von dem Abg. v. Werded Abg. erflårt fide gegen jedes Amendement. - Abg. v.
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Bederalb : Es moge ibm erlaubt ſein , auf die Mo.
Offizierſtande ausſpridt, zugleich das Zeugniß gegeben
rive eines ibm befannt gewordenen ebrengerichtliden
wird , daß es ein Mann von wiſſenſchaftlider Bildung,
Erkenntniſſes binzuweiſen . In dieſen Motiven beiße von erprobter Obarafterfeſtigkeit und von moralirdo es , daß der Betreffende fich mit einem ,,Grundpfeiler guter Fübrung ſei." des Difizierſtandesh allein dadurd in Widerſpruch ge . reßt und die Baſis deſſelben verlaſſen babe , weil er der
( Fortſeßung folgt.)
Anſider gepeſen ſei , das Duel rei nicht als eine für
den Offizierſtand nothwendige Inſtitution , ſondern als
ein Standesporurtbeil.zu betradten. Und dod beiße Iſt die Kriegskunſt in irgend einem Theile 18 im Erfenntniß ausdrůdlid ,dieſe Anſicht gebe bei unabhängig von der allgemeinen Zeitbildung ibm feineswego 448 Feigbeit oder unebrenbafter Ge . und von der Beſchaffenheit der Waffen Falle?uns kann im bejahenden ſinnung, ſondern lediglio aus den Zeitideen berpor, WelcheLehren
das Anerfenntniß wiſſenſdaftlider Bildung , erprobter
Charakterfeſtigkeit und moraliſcher Fübrung fonne ibm ſere Zeit von der Kriegskunſt der Griechen durdaus nicht verſagt werden. Der Redner fåbrt fort: „ Meine Herren , ein bodgeebrter Redner von der Mis
und Römer entnehmen ?
niſterbanf bat ang auf den gebeiligten Boden unſerer großen nationalen Erinnerungen geführt. Wir ſind
3) Die Benußung der errungenen Erfolge im Kriege iſt von der allgemeinen Zeitbildung und von der Berdaffenbeit der Waffen nicht minder ab .
ibm dabin gern gefolgt, denn dieſer Boden iſt , wie eine ewig grünende Erde , umwebt von der Puft der
Baterlandsliebe d , ie uns Kraft gibt in den edelſten Wir ſind ibu gern gefolgt, weil der Redner einer derjenigen Männer iſt, auf die das Volf mit Berebrung binblidt, weil ſie in jener Zeit die große Miſſion, die ihnen übertragen war , mit Hinges bung erfülten. Gewiß wird jeder von und es ſich zum Slúde redenen , Zeuge davon zu ſein , wie dieſer Mann , der den erſten 3. Februar glorreich zum Ziele fübren balf, aud nod relbſt ibåtig mitwirft, daß der zweite 3. Februar ebenfalls zum regensreiden Reſultat geo lange. Wir ſind ibm ferner gern in jene Zeit gefolgt, weil es ſich damals glänzend berausſtellte, wie das Kriegsbeer und das Bolt nidt zweierlei , ſondern eine lebendige Einbeit ſind ; es zeigte ſich damals , daß in jeder Bruſt , von welder Farbe auch der Roof Tein Beſtrebungen .
.
( Schl u B.)
bảngig.
Daß dieſe Benußung des Sieges oft weit ſowieri, ger rei , als deffen Erfåmpfung , gebt aus der Seiten .
beit einer durdgreifenden Benußung zur Genüge bervor, obſchon dieſe Bebauplung bei Mandem ein zweifelbafo tes Kopfidurrein veranlaſſen dürfte. Wir wollen gar nicht von den Feldberrn ſprechen , welde , nadder beo
ſørånften Begriffen ibrer Zeit , die Erfåmpfung eines Sieges blos als Ehrenſade anſaben , Tagelang auf den erfochtenen forbeeren rubten und die Sade mit dem
leßten Kanonen duſſe aſs völlig abgethan betradreten. Wir erwåbnen ferner nidt Friedrichs des Großen faſt immer unterlaſſene Verfolgung einer überwundenen
Gegner; waren doch ſeine politiſd - ſtrategiſchen Vers båltniſſe von ſo eigenthümlicher Art , dag ſein Berbal.
modte , der ſie bebedte , nur ein Herz folug , das
ten nach einem ganz beſonderen Maßſtabe bemeffen
Herz für König und Vaterland ! Eine seußerung aus roldem Munde , eine Hinweiſung von ſolcher Stelle auf die großen Grundſåpe jener Zeit muß uns die ges redte Hoffnung einfloßen , daß niemals in unſerm Baterlande dabin gewirft werde , daß eine Kluft zwi :
Militáriſden Briefe eines . Verſtorbenen" zur Genüge nadgewieſen und mandes diefe Urtbeit åber dieſen großen Feldherrn mit Beſtimmebeit zurüdgewieſen wird. Aber die Ariegogeſtidote der Neueren gibt Belege in
werden muß , wie auch im vierten Bande der befannten
rden dieſen beiden großen Theilen der Nation ents Itebe. Aber aus unſere Pflicht iſt es , dabin zu mir : fen ; unſere Pflicht iſt es , darauf aufmerkſam zu machen , wenn man eine Ridtung einzufdlagen deint, welde dabin fübren fónnte , eine Tolde Kluft entſteben zu laſſen . Wenn das Duell als ein Grundpfeiler des
Menge , wie ſelten errungene Siege benußt worden find , was zu der Anſicht beredtigt , daß bierbei febr viele und gar nicht in die Augen fallende Gegenſtånde zur Sprache fommen müſſen , deren gegenſeitige Bezie.
Offizierſtandes erflårt wird , fo frage id Sie , fann
darf nicht unermåbnt bleiben , daß der Feldberr bierbei
bungen uud innerer Zuſaminenbang nur ein febr ge. ůbtes Feldberrnauge zu überrauen bermag.
Indeß
eine Uebereinſtimmung des Militar , und Bürgerſtandes
rich fremder Augen bedienen muß , weil er nicht alles
dadurch befordert werden ? Rönnen wir das Duell auch als Grundpfeiler des Bürgerſtandes betradren ?
selbſt wahrnebmen , vergleiden und beurtbeilen fann. Wird ihm zum Beiſpiel gemeldet : ,,der Feind zieht ſide
Jo babe ſchließlich darauf hinzuweiſen , daß mir nicht allein berufen ſind, das Rechiebewußiſein des Volfes
in guter Ordnung auf Azurůd , wo Derſtärkungen eingetroffen ſein rollen" ; ro iſt das von ganz anderer
ju vertreten , ſondern aud fråfrig und belebend auf daſſelbe einzuwirfen. Wir würden aber dieſe Beſtim mung unverfennbar bintanſeßen , wenn wir unſere Zu : ſtimmung dazu gaben , daß ein Mann der politiſchen
Bedeutung , als wenn gemeldet wird : ,, der Feind fliebt in großer Unordnung nad M und N , ſeine Parts bas
ben die Ridtung auf O cingeſchlagen , wo ſich über
ido loeben angegeben babe , zur Seite ſteben , dem in
den X Fluß nur eine bölzerne Brúce befinden roa. " : Soon aus dieſem ganz einfaden Beiſpiele erſicht man , welden Einfluß die allgemeine und friegeriſde
demſelben Erfenntniß , welches die Entlaſſung aus dem
Bildung der Offiziere aller Grade auf den Gang der
Rechte verluſtig erftårt wird , dem die Kriterien , welche
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Operationen, insbeſondere auf die Benußung des Sie. ges baben müffe , indem dergleiden Nadridien oft nur von den mit Patrouillen entſendeten Subalternoffizieren
verfolgen ; ſie waren daber mebr in der Verfaſſung, durd Erfectung des Sieges auf einem Puncte die Niederlage abgeſonderter Corps auf anderen Puncten
gegeben werden können , und daß ſebr viele Siege nur deßbalb bódoſt mangelbaft benut worden ſind , weil es
ju paralyſiren oder unſdåolice zu maden. Jebt Tiebt und bort man die Waffenerfolge ger
dem Sieger über den Zuſtand des Beſiegten , über deſ.
trennter Heeribeile. Berfundet nun der Ranonendon ,
ſen Berbåltniſſe und Ábſidten , an genügenden Nac.
ner dem Feldberrn , daß ein reine Flante , ſeinen Rüden dedendes oder ibm zu Hilfe eilendes Gorps lid bebaups
ridten feblte. So ganz einfach darf man ſich die Sade
überhaupt nicht denfen , ſonſt würden ſelbſt gute Felds
tet oder Fortſdritte macht, lo fann er mit um ſo
berrn fide nicht ſo oft obne binreichende Nadridten befin .
größerem Naddrud zu Werfe geben , den Sieg ent.
.
den. Welde Summe von Nachridien, melde Renniniß ideidender, die Benußung deſſelben vollſtändiger orga. von inneren Zuſtanden und ſonſtigen Verbältniſſen, welche forgíame Ermågung dieſer Dinge erforderlich iſt, bevor der Feldberr eniſdeiden kann , in welder Richtung
miſiren . Umgefebrt fann er aber aud größeren Ber. luſten vorbeugen , wenn er aus dem Kanonendonner vernimmt , daß ein roldeg Corpo , mit dem er zur Zeit
und Art ein Sieg benußt werden ſoll, wird von vors eiligen Kritifern oft überſehen , und was ſie vorſdlagen, ift feincsmeg8 immer das Beſſere , da ſte båufig nur
in feiner directen Verbindung ſtebt , dom Feinde abge.
.
das nåcite Ziel vor Augen baben.
drångt oder überwältigt worden ſei. Daß die Feldberrn der Neueren durde augenblics liden Mangel an Artilleriemunition an der energijden
Ein wahrbaft großer Feldherr betrachtet den Krieg
Verfolgung einer weidenden Armee gebindert werden
aus einem bóberen Gefiotopuncte. Für ihn iſt jeder Sieg nur ein weiterer Sdritt mad dem vorgeſtedten
fónnen , låßt ſide zwar nicht beſtreiten , dürfte aber dod zu den Tebr Teltenen Fällen geboren . Auch die Alten
Ziele , und alle reine Sdritte ſind nur auf dieſes Ziel
mogen nad dem Siege ſich nicht immer in dlagfåbigem
gerichtet, obwohl daſſelbe nicht immer auf dem fürzeſten Wege erreidt werden kann. Bald fübrt die möglichſt bin ; bald iſt es norbwendig , auch deren materielle
Zuſtande befunden und Mangel an manderlei Waffen empfunden baben. 4) Die Bewegungs , und Zerſtörungsmittel im Allgemeinen haben durd Erfindung von Dampf.
Hilfsmittel zur Fortretung des Widerſtandes zu zerſid ren oder in ſeine Gewalt zu bringen ; bald erſdeint es unerläßlich, auf die öffentlide Meinung der Bewobner
maſdinen , Eiſenbabnen und fünſtliden Artilleriege. ſchoſſen von überraſchender Wirfang , einen ſolchen Zuwachs erhalten , daß ihrer nod beſonders gedadt
(onelle Zertrümmerung der feindliden Hauptmacht da.
der Hauptſtadt zu wirfen , die Zbåtigfeit der feindlichen
werden muß , denn ſie ſind ja auch ein Product der
Regierung durd Zerſoneidung aller Fåden zu låbmen,
beutigen Zeitbildung. Es würde große Kurzſichtigkeit
die ſie mit den übrigen nod unberegten Provinzen der,
verratben , ihren Einfluß auf die Rriegsfunft laugnen
binden ; bald hat man es mit einer fanatild aufgereg, ten Beddiferung zu thun , welcher auf jede Weiſe im ponirt , Zaum und Gebiß angelegtwerden muß u.ſ.m. Hat nun der Feldberr auch wirklich erfannt, auf welche
zu wollen . Diele davon liegt nodo im im Schooße der Zufunft verborgen. Aber bearebende Militárs ba . ben idon långt erfannt , daß , wenn durd Anwendung
dieſer Mittel auch feine totale denderung in der Kriegs.
Weiſe dem Gegner am beſten beizufommen , der zwecf
funſt bewirft wird – die dod immer der Menſden ,
des Siege8 am fiderſten zu erreiden ſei , ſo muß er
natur und dem Zwede des Kriego entſprechen muß -
ſein Berfabren doch immer nado den ibm augenblidlich ju Gebore Rebenden intellectuellen und materiellen
die geniale Benubung der Eiſenbabnen in der Pano desvertheidigung füuftig eine widrige Rolle ſpielen und
Kråften einrichten , mithin oft Anordnungen unterlaſs
ſowohl den Feſtungen als den ſtrategiſchen Reſerven
ſen , die er unter anderen Umſtänden gewiß getroffen
eine frůber faum geabnte Widrigfeit geben dürfte.
baben würde. Unſtreitig bat alſo der Bildungsgrad
In den bisberigen Kriegen war die Aufſtellung
der Offiziere, ſowie die Rampfgeroidlichfeit und Sdlag . fåbigkeit der Truppen einen febr großen Einfluß auf
ſtrategiſcher Reſerven nur bei großer Ueberlegenbeit ait Streitfråften möglid , denn da ſie von den muthmaß,
die vollſtändige Benubung friegeriſder Erfolge. Doch auch die Beſchaffenbeit der Waffen behauptet
liden Kampfplåßen immer mebrere Tagemårſde ento fernt bleiben mußren , um dieſen oder jenen Ibeil des
dabei ihren Einfluß. Sonſt ſah und bórie man nidis
eigentlichen Ariegoldhauplaßes unerwartet und ganz
von dem , was eine balbe Meile vom Soladtfelde fico zutrug. Auf dem Rampfplaße ſelbſt mogen zwar das
unangefochten betreten zu fónnen , ſo bielt man eine
Gerdrei der Råmpfenden , das Gerdſe der Waffen , das Aufwirbeln didter Staubwolfen bei dem fori måbrenden
im Angeſicht ſtebende Armee durd freiwillige Sowi . dung zu gefábrden , faum für zuläſſig. Man beirad.
Handgemenge die augenblicflide Benußung einzelner Erfolge in der Solacht nicht minder erfdwert baben, als die Raud wolfen und das donneråbnlide Geräurd
rete Rie, wie die Feſtungsbeſaßungen auf entlegenen Grånzpuncten und im Innern, als einen wirklichen Abgang an activen Streitfråften , der ſich nidr gut
unſerer Feuerwaffen. Was aber entfernt davon vors ging , wird die Feldberrn der Alten weniger beunrubigt
redfertigen laſſe. - Die Eiſenbabnen baben derglei . den Bedenflicfeiten beſeitigt, indem es durch ibre Be.
baben , und ſo lange von den entfernt itebenden oder
nußung möglich wird , Truppencorps von anſehnlider
folde Zurůdſtellung von Truppen , obne die dem Feinde
entſendeten Heerabibeilungen feine gefabrdrobenden Siårfe, ſelbſt mit beſpannten Gerdúben, mittelſt einer Meldungen einliefen , fonnten jene ungeſtört ihr Ziel Tagesfahrt auf einen Punft zu verſeßen , welden fie
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kaum in adt Lagen marſdirend erreiden würden.
beiten und Gebräude einzelner Bdiferſdaften älterer
Wer id Mübe geben will , zu unterſuden , welden Einfluß die Benußung der Eiſenbabnen auf die vers
oder neuerer Seiten immerbin ſein mögen. Alles Uebrige
unterliegt zwar mer oder weniger dem Wedſel der rdiedenen friegerijden Operationen daben tónne, ſelbſt Berbáltoiſe; man fann aber dekbalb nicht ſagen, daß wenn man ibr Leiſtungsvermogen auf die geringeren fide in dieſer Beziebung zwiſden den Kriegen der uten Arſåge reducirt , der wird zu wabrbaft überrardenden
und Neueren eine abſolute Berſdiedenbeit befinde. Es
Refultaten gelangen.
Was aber beſonders widrig das
wird alſo aus den friegeriſden Unternebmungen eines
bei eríodeint, iſt der Umſtand, das die in der Offenſive befindliche Partbei nidi denſelben Nußen daraus zieben
Cyrus , egeſilaus , Xenopbon , Epaminondas und ulerander, eines Scipio , Fabius, D. Flaminius, Gå.
fann , als die Gegenparibei , denn nur im eigenen und
ſar , Pompejus und Trajan , eines Hannibal, Has.
midt im eroberren feindliden lande iſt es möglid , der drubas, Maffiniſa, Ingurtba und anderer jederzeit Eiſenbabnen rice zu Militárıransporten von Bedeutung viel Gutes zu lernen ſein. Die Geſdicte ibrer Tba. zu bedienen , man mußte denn das ganze ſtebende und
fen , ihrer militariſden Einridtungen und vorüberge.
bewegliche Betriebematerial contractlich zur Benůßung benden Anordnungen , ſo weit ſie die Bedürftigkeit, überlaſſen erbalten , mag die Regierung des angegrifo Siderbeit und Schlagfertigkeit ihrer Heere, den Erfolg fenen Staates jedenfalls verbindern wird. Die Trang, ibrer Unternehmungen und die Benußung des Erfolge portmittel auf Heerſtraßen fann man dem Feinde nie betreffen , gibi aud den Neueren rebr jü beberzigende mals ganz entzieben. Die babnen find aber leicht in follte aus der Feind die ſo fann er lid ibrer obne
Transportmittel auf Eiſen . Siderbeit zu bringen , und reinigen nadbringen laſſen, die zum Betriebe erforder.
liden Nebenanſtalten (Maidinenwerfitåtien , Waſſer,
reſervoirs u. Dergl.) doch nirgends bedienen. Die Ein . ridtung ſolcher Anjialien iſt aber nicht das Werf ernis ger Lage .
Man würde gendrbigt rein , ein dided Bud zu dreiben , wollte man alle die Beziebungen anfübren,
in welden größere Beweglidfeit und Zerſtörungsfånigs keit , als die beiden Haupifacioren jedes Bernidhtungs. tampfen , zu den verſchiedenen Tbeilen der Kriegsfunſt ſteben. Dbige Andeutungen mogen alſo genügen.
Pebrea und dürfte ſie namenilid vor dem Dünfel beo
mabren : ,, daß bei ibnen Alles unübertrefflid ſei.
Die
meiſten guten Heereseinridtungen derdanfen die Neues ren dem Studium der Militárgerooidte des Altersbums, und eg fann uur von Nußen rein , dieſe Belebrungen I
aus den Quellen zu odpfen , damit man zugleich den
Urſprung erfenne und die lodie Form nidr für das Beren der Sade anſebe. Die drei größten Feldberrn der lebten Sabrbunderte , Guſtav Adolpb , Friedrid und Napoleon , verdanken den Grieden und Römern
mande widtige Belebrung , nur muß man dabei nidt ſo unweſentlide Kleinigfeiten ins Auge faſſen , wie etwa die Vermiſdung der Cavalerielinien mit Musferierab, tbeilungen u . dgl .
Wir geben nunmebr zur Beantwortung der Solug .
Aber freilid lernt ein General , der fide zum Feld.
frage über: Welde lebren fann unſere Zeit von
berrn bilden will , aus den friegen der Alten , wie
der Kriegsfunft der Grieden und Rómer en to
ůberbaupt aus der Geſchidie aller Striege, ungleido
nemen ? Die frudibringende und wabre Belebrung
mebr als ein angebender Kunſtjunger, meßbalb bei
über den Krieg und deſſen Fübrung in allen ihren weſentliden Einzelnbeiren fann tur gewonnen werden
dem jábrlic fide båufenden Pebrſtoffe es feineswego angemeſſen er deinen dürfte, Vorträge über Kriegøge .
1 ) durch eine gründlide Erforſdung der Natur des
faidote der Alten in den Unterridtsplan der gegenmår.
tigen Militårídulen aufzunebmen.
Krieges und der Meniden ;
2) Durd eine ſorgſame Vergleichung der Anwendung
Die Benußung der
Ariegegerdidate, ale militar.wiſſenſchaftliches Bildunges
vorbandenen
mittel für angebende Offiziere , iſt überhaupt von fo
Kampfmittel zur Erreichung des beabſichtigten
eigentbůmlider Art, daß ungleid mebr auf die Bes
Zwede ;
bandlung des Stoffes , als auf den Stoff ſelbſt ankommt , obſdon der leßtere aus leicht zu erratbenden
alles
jedenmaligen
und
wirflide
3 ) durch eine ebenſo ſorgfältige Ermågung des Eins fluffes aller Nebenumſtånde auf den Erfolg in jedem concreten Falle;
Gründen der neueren
wenn aud nidr neuejten
Zeit zu entnehmen ſein dürfte.
4) durd genaue Abwågung deffen , was dabei als Wenn wir nun aud biermit nadgewieſen zu baben Reſultat der beſtebenden Einridrungen und ges glauben , daß aus der Ariegofunſt der Griechen und troffenen Anordnungen , oder als eine bloße Wir. fung des Zufalls zu betragten ijt.
Rómer viel Gutes zu lernen ſei , ſo müſſen wir doce
Die Natur und der Zwed des Krieges werden und fónnen rido niemals åndern , obwobl der Gbarafler
Dieß würde eine ziemlich ausgeführte Caratteriſtik der vielen Kriege aus jener Zeit erfordern , mithin die
mandres Krieges und die in demſelben zu erreichenden
Gränzen dieſer Abbandlung und die bierauf zu dermen.
Zweife immer verſchieden , von dem Zeitalter jedod
dende Zeit über die Gebübr ausdebnen.
ganz unabhängig ſein und bleiben werden.
Geſagte wird aber dem weiter Forſenden manden
darauf verzichten , die Gegenſtände nåber zu bezeid nen .
Das bereits
Natur des Menſchen dürfte im Weſentliden underån .
núbliden Fingerzeig geben , und ein Mebreres vermd.
dert bleiben , ſo deridbieden der baratter , die Gewobn .
gen wir midt darzubieten.
Redigirt unter Berantwortliditeit der Berlagsbandlung : G. ® teste in Darmſtadt und in deffen Dfizin gedruckt.
Dienſtag , M S
N 68 .
8. Iuni 1847.
SUL BILEN
Allgemeine
Militar .- Zeitung. Mitgliedes , welches für den Gerebentwurf geſprochen und geſagt bat , daß es von Ulrers ber die Freude
Preußen.
(Fortſegung der Verbandlungen in der Curie der drei des Deutiden geweſen ſei, ride nur dem Uribeil unter, Stånde über das Ausid ließungsgeres .)
Abg. v. Gaffron gibt zu , daß Fåle eintreten fón , nen , wo Månner von adibarein Gbarafter aus reli. gidſen oder politiſchen Anſichten in Zwieſpalı geratben
werfen zu dürfen , das geſprochen werde von den Ge . nofen ſeines Standes , nad den Gebräuden ſeines Pandes . Ich glaube aber , dieß geſchieht nach dem Ents wurf nidt , wenn ich ein preußilder Panditand, don
fónnten mit den Pflidren , welde die Ehre des Sian ,
den Genoſen eines andern Standes oder durch einer
deg ibnen auferlegt; dann rei es Sade eines Mannes
meinen Verbåltniſſen ganz fremden Gemeinderath ir .
von Ebre , aus dieſem Zwieſpalt zu deiden und ſeine
gend einer entfernten Provinz verurtbelt werde. Es
Stellung aufzugeben , um ſein bodites Gut, Ebre und iſt manches cohone Wort zu Ehren des Webrſtandes und aud auch mir zu Herzen geſproden . Mir liegt die Ebre
Gemiſſen zu retten . - 469, an Ubg Dittrice findet die Un, fidet der Abg.. Wedell , daß aus unridtiger Wahl
des Bebrſtandes nidt minder am Herzen als irgend
des Umgangs aud nothwendigerweiſe eine Nichiebren bafrigfeir erfolge , bedenflid , Idließt rid übrigens dem
einem , und id erfenne in ihm , in ſeiner brúderliden Vereinigung und Genoſſenſdaft mit den andern Stån.
Amendement des Abg. v. favergne.Peguilben an. Abg . 0. Raven befennt ſich zu der Unſicht derer, welde Ausſprud des Gerichts und Uuzſprud der Standesi
den , einen Grundpfeiler unſerer Siderbeit und Feſtig . feit. id balie ibn bodo , ich vertraue ibm . Bei dem Ausdrud ſolder Geſinnung glaube id wobl zum Soluß
-
genoſſen als Princip feitſtellen , dann aber auch alles , daran erinnern zu dürfen , daß unſer dabingerdiedener Paragraph und Glauſeln , geſtriden baben wollen . - Heldenfónig, der doc gewiß die Bedeutung von: ,,webro *bg. D. Auerswald : ,, 3d babe erflårt , daß ich mir
baft - ebrbaft" fannte , den Bordlag unwillig zurůd .
fein Uribeil über den innern Werib der Ebrengeridte Wies, auf das Kreuz der Landwebr zu reßen : webr . anmaßen , daß ich nidt entfernt dem Uribeile eines
108 - ebrlos !" – Abg. v. Sauden : Id glaube , daß -
Offiziercorps über ſeine Mitglieder zu nabe treten will, die Anwendung dieſes Gefeßen der Ebrengeridte eigent. aber daß es über mein Faſſungovermogen gebi , aus lido gar niot bierbergebóri. Ich frage Sie , lag bei weldbem Grund ein Offiziercorps mit Redur dazu ge langen ſoll, úber ſtåndiſde Redre zu entſcheiden , denn etwas anderes gerdiebt nad dem Entwurf in der That
der Bildung dieſes Gerebes der Wille des Gereßgebers unter , mit dem Ausſprud der Ebrengerichte aud ju. gleid die civilredtliche Beziebung eintreten zu laſſen ?
nicht, wenn es auch nur implicite geidiebt. Io ero Pag der Wide unter , daß, weil er erklärt , er fånde wåbne, daß nach einer Drucſdrift , die ein ebrenges ein Mitglied nicht mehr im Stande , die Pflidien des ridilide8 Uribeil gegen zwei fandmebroffiziere anfübrt und nicht widerlegi ijt, in dieſem wörtlich Riebt : „ Eine
Offiziers zu erfüllen , dieſes deßbalb auch die burger, liden Rechte verlicre , nidot mebr im Stande rei , fiin .
bårtere Strafe fonnte nidt verbångi werden , da die diſde Redote nidt bloß in dieſer Verſammlung , ſon. Angeflagten feine niederen Geſinnungen gezeigt baben ."
dern aud die ſtandiſden Regle in der engſten Bezie,
Dieß beweiſt , daß man ſie nicht für ebrlos gebalten
bung , als die Patrimonialrecote , die freisſtåndigen
baben fann . Dem ordentliden Rider unterwerfe ide
Rechte und alle übrigen , auszuüben ? 3d glaube ganz
mich unbedingt, und muß in dieſer Beziebuug nod an . eniſmieden , daß dieſe Abſicht dem Gereß nicht unterges fübren , daß ide unter dem Worte ,,criminalrichterliches
legen bat.
Es iſt und geſagt worden : Widerſtreben
Urtheil" aud die Urtbeile eines Kriegsgeridis verſtan. der Befeble , Troß fónne nicht geduldet werden .Aller. den babe; ebenſo crkenne ich das Uribeil der eigenen dingo , man darf ibn nido dulden. Über der Mann, Siandesgenoſſen ſelbſt als woblgeeignet an ; weiter der im Jugendeifer , einem launenbaften Vorgeregten permag id aber nicht zu geben und muß mid aus dies gegenüber, einmal zu weit gebt, verliert dadurd ſeine
fen Gründen für die Fortlaiſung des S. 1 , 2 wieder . Ebre nod ntot. Er verfällt der Strafe mit Redt, bolt erflåren .
3
tbeile volkommen die Anſicht eines aber ſeine Ebre bleibt ihm. In der Geldiqte ſteben
539
540
Generale , welche wegen Dienſtvergeben Feſtungsſtrafe
gen , wonach die Ebre aberfannt werden fann , und es
erlitten und doch nacber die Truppen zum Siege geo fübrt baben. Kriegsminiſter v. Bogen (unterbredend ) :
iſt mit Recht bervorgeboben worden , daß ſchon folgende
Und find vorber von Sr. Maj. dem Ronig begnadigt
Kriterien : unpaſſendes Benemen an öffentlichen Dr. ten , wiederbolte Bernadláſſigungen der Dienitpflichten ,
worden. Derſelbe Abg. (weiter fortfabrend) : Die Ebre der Perſon iſt alſo nicht gefährdet. Id módote mir daber den Vorſchlag erlauben , daß die Entidei, dung der Ebrengerichte , als bier nicht zutreffend und
1prud) begründen fónnen . Id frage , ob ein unpaſſen ,
als nichtim Geiſt der von Sr. Majeſtår erlaſſenen Gefeße , in dieſer Beziebung zurückgenommen werden
móge. – Abg . Frhr. Ò. Bin de: Meiner Anſicht nach -
iſt Ebre nur ein conventioneller Begriff. Ebre nenne ide die Adrung der Geſellſchaft , in der ich mid bes
finde, die Anerkennung meiner Standesgenoſſen über meine Würdigkeit , ibrem Stande anzugeboren ; alſo fann ich den Begriff Ebre nicht von Standesbegriffen trennen . Es iſt vom Duell die Rede geweſen, und ein Mitglied aus der Rbeinprovinz bat darüber wunder, lide Anſidten zu Marfte gebradt. Wir befinden ung
Uebertretung von Standeepflichten - den Uribeiles des Benebmen , worüber ein ſubjectives Urtbeil der
verſchiedenſten Fårbung entſdeidet , Veranlaſſung fein fann , obne weiteres über die Standesebre abzuerfennen. 90 mil annebmen , ein junger Offizier , der foeben das Gadettenhaus verlaſſen bat, bai rich in einem Wein , bauſe mit einigen Cameraden zuſammengefunden und, obne zu wiſſen wie ſtarfe reine Natur ist , bat er des
Guren zu viel getban . Er begeht in diesem Zuſtande einen nnbedeutenden Erceß und wird dabei betroffen und nun ein ebrengerichtliches Berfabren eingeleitet. Nach dem ſtrengen Begriffe , der im Offiziercorps berrſcht und darin berrſcen muß , wird er als Offizier entlaſſen. Sollte das einem rolden Mann , ſogar für .
.
hier nicht auf dem Standpuncte der Religion , ſondern fein ganzes Peben , die Ebre nebmen ? Es wird mir auf dem des Staates und ſocialer Verbåltniffe. Wenn
eingeivendet werden , der König fann ihm die Ebre
das Gefeß ſagt : Du sollſt nicht odten , ſo iſt das eine religiöſe Borſdrift , obgleich id auch nidt zugeben fann,
wiedergeben , fann ibn begnadigen. So will aber die Ebre nicht von der Gnade , ſondern vom Redte ab .
daß id sodre , wenn eine unglüdlide Fügung es wil, bångig machen .
Ein roldes Ebrengeridt fann dod
daß mein Gegner im Duel bleibt. Die großen Mån . ner der britiſden Nation (die verſtorbenen wie die le, benden ) , for, Pirt ; Ganning und Peel , baben ſich nidt geldbeut, im Zweifampfe ibre Ebre zu vertbeidigen. Id frage , ob die Mitglieder aus der Rbeinproving
nur entſcheiden , ob Jemand , der ſide ſonſt nidoto Un.
gegen ſolde Beiſpiele etwas zu erinnern baben. Id
fizierſtande die Anſicht, daß, wenn einem Offizier Jeo
böre , daß geſtern ein Ausſprud Guizot's angefübrt iſt. 30 frage die Mitglieder aus jener Provinz , die ſich vorzugsweiſe politiſcher Bildung růbmen : menn fie uns
mand einen Odlag verlegt und wenn es aud irgend ein unwürdiger gemeiner Menſd wåre , mit dem er
würdiges bat zu edulden fommen laſſen , etwa nidt mehr dem Stande der Offiziere angeboren fónne ; aber nicht, daß er ſeine Ebre permirft bar. Id will einen andern Fall annetmen : es gilt im Allgemeinen im Ofe
fid ſonſt nicht einlaſſen würde , daß dann der Offizier
ibre politiſde Weisbeit von Franfreich berüberbringen ,
genótbigt iſt, von ſeiner Waffe gegen dieſen Meniden
warum bringen ſie nicht auch dieſe Geſinnungen mit ?
Gebrauch zu machen , und , wenn er dieß nicht but,
Hiernach glaube ich binreidend , dargetban zu baben,
ſeinen Abidied nebmen muß. 35 fann es mir redt
daß nur das Urtbeil meiner Standesgenoſſen darüber
wobl erflåren , daß die Princip für den Offizier gelo
eniſbeiden fann , ob id die volle Ebre belibe für die Ausübung bürgerlicher und geſellſchaftlider Redte.
Verlegungen von Rich abzuwebren . Unter gleichen Ums
ten , daß er immer gerüſtet ſein muß , ſelbſt ideinbare
Nun bebaupte ich aber , daß der Offizierſtand gar fein
fånden würde mad den Begriffen von Ebre , die id im
Stand iſt , ſondern nur ein Beruf : er gåbit Mitglieder aller Stånde der Geſellſchaft in fide , die bier in der
Civilſtande vorausſebe , in dieſem Fall meine Ebre
Verſammlung vertreten ſind. Andererſeits fann ſich das
nommen wird , ſo würde die Folge rein , daß jener
/
ganz intact geblieben rein . Wenn das Genes ange.
Urtheil der Standesgenoſſen nidt weiter erſtreden, als Offizier nidt långer in dieſer Berſammlung voúrde riben über die Mitglieder des Standes ; es fann im Offiziere ſtande das Urtbeil nur darüber entidheiden , ob jemand Offizier bleiben fann oder nidt ; aber nidt darüber, ob er noch einem andern Stande angeboren fann. Ich verlange drei Kriterien von einem gebörig zuſammen . gelebten rechtsipredenden Gericht. Id verlange , daß die Perſon des Riders die bodite Unabhängigfeit bei riße und frei von allen Peidenſchaften und äußeren Qinwirfungen fei ; daß ferner das Berfabren lo orgas
fonnen... 3d babe eine zu bobe Meinung von der Gerechtigteit, von der Unabbảngigfeit und Würde die. ſer boben Verſammlung , als daß ich annehmen dürfte, daß ſie einem ſolchen Gericht, welches nad ungewohn. lidhen Formen und unbefannten Normen verfábrt, ein Urtbeil einräumen würde über die Ebre eines Mitglie.
des diefer Berſammlung, der erſten und würdigſten dieſes Königreides. ( Schluß folgt.)
niſirt ſei , daß jeder Theil gebórt , vollſtändig gebdrt werde , und daß jeder Rister ſeine Meinung frei er.
De ſterreich .
Nad einer ſoeben befannt ge.
örtern fann und daß dann die Mehrbeit entſdeide ; ndlid , daß die Norun , nad welder erfannt werden róa , in der Geſtaſt flarer , poſitiver Ocleße gefaßt iſt. ades das vermiffe ide bei den Ebrengeridien der Diffie
vom 12. April 1. 3. , werden alle jene Soldaten , die
ztere. Id fomme- nun zu den materiellen Beſtimmun.
Bevditerung der militariſdo conſcribirten Provinzen mit
Wien , 24. Mai.
wordenen Entſoließung S. M. des Raiſers , datirt in den Jabren von 1836 - 1839 eindließlide aus der 1
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14 jábriger Capitulation eingetreten find , mit Ende Einzelbeiten dar , welche nod der nåberen Aufklärung October 1. I. ibrer Militårpflidt, mit Vorbebalı der bedürfen , um volfommen verſtanden und gewürdigt zu
Pandwehrverpflidirung, entbunden , mit dem Beilaß jes werden. In dieſer Beziebung fonnte Siborne's Werf dod , wenn nicht etwa beſondere Ereigniſſe eintreten , Nußen gew & bren und dem Studium der Kriegsgerdichte welche dieſe Begünſtigung untbunlich machen. Dieſe jener Epoche erſprießlid ſein . Zur Erreidung dieſes frůbzeitige Entlaſſung iſt nidt als Truppenreduction Zwedes mußte er jedoch vor allem die dem Geldidos anzuſeben , ſondern geſchiebt blog in Folge der Hero foreiber ndrbigen Rennenfe und Wabrheitsliebe in ſide abfeßung der Militardienſtzeit von 14 auf 8 vereinigen ; mit einem Worte : er mußte als gewiſſenó Jabre. Vom fünftigen Jahr angefangen wird , wie bafter Sdriftſteller, unparıbeiiſch und ſeiner Aufgabe früber , nur eine Altersklaſſe, nåmlid die im Jabr 1840 Geſtellten entlaſſen . - Weiter bat S. M. der Kaiſer
fich gewadſen zeigen.
mit derſelben allerbódſten Entſchließung anzuordnen gerubi , daß in Zukunft auf jene Unteroffiziere der f. f. Armee , welche zwei .Capitulationen ( 16 Jabre) mit
Eigenſdaften beſibi; ſein Buch iſt nichts weiter , als eine erbåruliche, auf die Eitelkeit ſeiner landsleute ge. gründere Speculation . „ Wenn ihm nur dieſer Vorwurf zum machen wåre ;
guter Dienſtleiſtung zurückgelegt baben , bei Eröffnung von Givilbedienſtungen beſonders Bedadt zu nebo (A. 3.)
men iſt.
,, Der Verfaſſer bat bewieſen , daß er feine dieſer
wenn der Verfaffer dem militáriden Publikum nur einen fdledten Quart låderlider , bei den unbedeu,
tendſten Individuen und nur an Winfelorten aufgeles fener deußerungen angeboten bårte , lo fónnte man ſich
Ru Bland.
Petersburg , 11. Mai. Preußiſche Blåtter zeigen
nod damit begnügen , denſelben bei Seite zu legen und
den Tod des Generaladjutanten Fürſten Dolgorudy an. Der Verſtorbene war Gouverneur von Liberni. gof, Pultama und Obarfoff.
ibn , mit ſo vielen andern Producten , welche die Mits telmäßigfeit tåglid gebiert , in Bergeſſenbeit zu beo graben. ,,aber Siborne bat Sohlimmeres getban. Er bat fuge auf füge , Berlåumdung auf Berlåumbung ge. båuft , um das Benebmen eines Tbeils der alliirten
Literatur .
Iruppen , welder bei Waterloo und Quatrebrag mit Remarques critiques sur l'ouvrage du Capitaine Si- der engliſden Armee gefodten bat , in das gebåſſigſte borne , intitulé : Histoire de la guerre de 1815
lidot zu fiellen .
en France et en Belgique etc. *)
,,&S liegt uns wenig daran , die Gründe zu fennen , welche den engliſchen Offizier zu ſo unwürdigen und
Unter dieſem Titel enthält die Nr. 1 des niederlån,
diſden Militárzeitſdrift ,, Der Miliår" die von fieue ungerechter Berduldigungen gegen die niederlandiſden tenant Booms ins Franzöſiſbe überlebten Ermiederungen Truppen veranlaſſen fonnten ; aber es liegt ung rebr des Capitains W. S. Anoop auf die Berduldigungen,
viel daran , die daamloſe Frechbeit eines ubelwollen .
melde in dem Siborne'den Werfe der Niederländiſden
den S driftſtellers darzutbun , und die
Armee direct und indirect gemacht worden.
welde Hauptmann knoop fich geſtellt , und welche er gut geldgi bat. „ Wir bieten hiermit unſern leſern eine franzöſiſche Ueberrebung der beachtenswertben Arbeit unſeres Ca. meraden ; wir bieten fie insbeſondere den Offizieren
Der Grad
der Entrüſtung, welder rich in dieſen Erwiederungen ausdrůdt , lågt es im Intereſſe der genannten Armee
erſdeinen , einige Bruditůcke aus denſelben auding Deuiſde zu überleben . Wir berorånfen und bierbei, als genügend darafteriſtid , auf das Vorwort der Redaction der genannten Zeitſdrift und auf des Ga .
iſt die Aufgabe,
eines fremden Heered , an welches und rubulide Erine nerungen fnůpfen , überzeugt , daß ſie , als erleuchtete,
pitain Rroop allgemeine Recapitulation in Bezug auf
billige und unpartbeiiſche Richter , gleid und , finden
die Solacht von Waterloo. 1. Das Vorwort lautet :
werden , Gapirain Anoop gebe nur der gerechieſten Ento rüſtung Folge, wenn er mit unauslördliden Zügen die
,,Ein engliſder Offizier , der Hauptmann W. Si borne , bat geglaubt, die Militårliteratur mit einer neuen
Beſchreibung des Krieges von 1815 in Franfreide und
Worte :
lor,fügner und Verlaumder" , dem enge
liſden Verfaſſer auf die Stirn drůdr. , 3m Daag den 18. Januar 1947. Die Redaction der Zeitſchrift: der Militar."
Belgien bereidern zu müſſen.
,, Die Hauptereigniſſe dieſes dentroürdigen Feldzuges find beutzutage zu ſebr beſtårigt, als daß man båtte
glauben fönnen , ein Werf dieſer Art vermdge in irgend
II. Recapitulation binſidtlich der S dladt
bei Waterloo.
einer Weiſe das Urtbeil zu ändern , melde bereiro
„ Wir babenengliſden Punct für Punct die bevor mir über dieſe Ereigniſſe und die großen Männer gefáat digungen des bisber Verfaſſerswiderlegt ; Berdul. worden , welche daran Antbeil genommen.
,,Nichrodeſtoweniger ſtellen lid in dieſem großen foließen , wiederbolen wir nodmals furš die Haupt.
Gemälde eine Angabl untergeordneter Zwiſdenfälle und *) Bergl. Nr. 45 der ang. Mil. Zeit,
vorfade in Bezug auf das Benebmen der Niederlånder bei Waterloo.
Von den niederlånbilden Bataillonen geborten 5 der Brigade Bylandt an und 12 andere bildeten die
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Diviſion Obaffé. Die Brigade Bylandt wurde gewor. Dan de leur vorgegangen ſei, und daß ſie hierbei be. 1
fen oder 309" fide bei dem erſten großen Angriff des trådtlichen Berluſt erlitten babe. Siborne erfennt die Feindes zurüd ; allein dieß beſagt nicht, daß ſie nidt einigermaßen an , indem er ſagt : ...,daß bei dieſem Antheil am Kampfe genommen . Satte ſie nicht zwei Angriff die Brigade Vivian von einer Escadron nie,
Tage vorber bei Quatrebras große Berluſte erlieren, derländiſder Huſaren gefolgt geweſen lei.... Dodo als ſie dem erſten Andrang der Franzosen widerſteben (deint der engliſde Berfaſſer nicht anerkennen zu wol. mußte ? War ſie nicht in ibrer vorgeſchobenen Siel.
len , daß dasjenige, was er eine Escadron nennt, redot .
lung bei Waterloo zwei Stunden lang einem mörderis wohl der Ueberreſi eines ganzen Regimente habe ſein fden Kanonenfeuer ausgereßt ? Hat ſie lid nicht , und können. Bei der engliſden Reiterei batten ganze Bri. dieß gleichfalls nach dem Zeugniſſe durchaus glaubwürs diger Augenzeugen , wiedergeſammelt ? und bat ſie nicht
gaden nur nod die Stårfe einer Göcadron die Bern lufte der unſeren maren nidt minder betrådtlid.
sbårigen unibel an dem Kampfe zwiſchen den Divis ſionen Erlons und den Bataillonen der Alliirien ger
Stiuſdweigen úbergangen wird, tbar ibre Sduldigkeit
nommen ?
gleid der übrigen der Alliirten.
,,Die niederländiſde Artillerie, deren Benemen mit
Wir baben die Uno
„ Was die Diviſion Chaſſé anbelangt, ſo iſt es wabr, ridtigteit der Bebauptung nadsgewieſen, daß ſie an daß fie erſt in den lebten Augenblicken des Stampfes einem Puncte der Auffleüung redos ibrer Stúde ver, daran Antbeil nabm ; aber dieſer Antheil war widrig laffen babe , da auf dem bejagten Puncte feine der nies und ein ganz anderer , als ihn der engliſche Verfaſſer derlåndiſden Batterieen ride befunden ; wenn es jedod angibt. Wir baben loon ' gezeigt, wie partbeiild und
wabr iſt , daß rechs Stúde verlaſſen worden ſind ( was
übelwollend dasjenige iſt, was" Siborne von der Brio wir indeffen ſtarf bezweifeln , weil die ganze Ergåblung .
gade Aubrémé jagt ;was er von der Brigade Detmero S. ſich auf ,,man ragtigoo gründet), io baben ſie der ſagt, nåmlic : ,,daß ſie erſt im Augenblic der engliſchen oder deutſden Artillerie angebört. Daß allgemeinen
Vorwärtsbewegung linf
von
beim leßten Angriff der franzófilden Garde Obaffe's
Maitland in erſter Linie angefommen sein,
Artillerie der engliſden in einem Augenblice zu Hilfe
iſt ebenſo falſch. – Die Brigade Dermers , welche ſich redors , und nidots linf8 , oon Maitland befand , war rohon lange daſelbſt, anfånglich mit 3 Bataillonen, fpåter ganz, andere Bataillone der Aliirten erreßend, welde in dieſem Augenblide nicht mebr zu widerſieben
eilte, als ſie rich in einer Fritiſden lage befand ; daß
.
dieſe Artillerie , unter Krabmer und Ban der Smiffen , ein mórderiſdes Feuer auf die Angriffocolonnen rich ,
tete ; daß fie deren Kraft brad ; daß man es baupt. {dolid ibr perdankt , die Garde Napolcons zurüdge.
Dermochten ; endlich rúdte fie bei dem lebten Angriff der franzöſiſden Garde in geldloffener Golonne und
nicht ein Wort.
mit gefülrem Semebr gegen den Feind vor und trug
ſtårigt dieſe Tbarladen und zugleich , daß zu jener Zeit
folagen zu baben ; von allem Dieſem ermåbnt Siborne Ýllein das Zeugniß eines Gbaſé beo
dazu bei , dieſen Angriff zurüdzuſchlagen. Dieß ſind ſchon die niederländiſde Arsiüerie in feiner Hinſicht Zhatſaden , welde ourd den Diviſioocommandanten, irgend einer anderen europäiſden Artillerie nadgeſian. General Chaſſé, beſtårigt worden ſind, und weldefolge den babe. lido nicht in Zweifel gezogen werden können.
Es iſt
,, Siborne rechtfertigt ſeine Beſduldigungen mit der
möglich , daß Siborne das Werf van Roben Sel8 nidt Pflidt des Gerdidtsidreibers, die Wabrbeit zu ſagen ; gefannt babe ; aber fennt er aud midt den Brief des wir ſtellen dieſe Verpflidtung nicht in abrede ; wobi General Cbaſſé an ford Hil , und die Antwort, in aber , daß er die Wabrbeit geſagt babe. Uebrigens welder dieſer mit den größten Robeserbebungen von jener Diviſion ſpridt , welche Siborne verlåumderiſd
birgt ſich der Verfaſſer vinter die Autoritåt Wellingtons und will Siborne in einigen vagen und dunklen Stele
bedimpft ?
len , welche die Briefe dieſes Generals entbalten , den
„ Uud die niederländiſche Reiterei fann ſtolz auf ibr Beweis finden, daß aud Wellington eine ungünſtige Benebmen bei Waterloo fein , und die Generale Gol . Meinung von dem Benebmen der niederlåndiſden Zrup. laert und van Merlen , Coenegracht und ſo viele an .
pen bei Waterloo gebegi babe,
dere Tapfere , welche in dieſer Súlacht mit dem Sábel in der Fauſt den Tod fanden, båtten fiderlid nid ! gedacht, daß man ſie eines Tages noch mit der ents ebrenden Beſchuldigung belaſten würde , als Feige den Rampf vermieden zu baben. Dieſe Reiterei vollzog
für uns nicht denſelben Sinn , wie für Siborne; ſie beweiſen feineswege , daß die niederländiſde armee auch den Serzog von Wellington zu ibren Gegnern zu auch dann , wenn dieß der Fall gåblen babe; - aber auto wäre, wenn der engliſde General die Bebauptungen
wiederbolte Angriffe auf die feindliche Infanterie und
Siborne's für die reinigen erflårte , ſelbſt daun node
Sene Ausdrüde baben
Reiterei, wobei ſie allerdings bald mebr, bald minder fen würden wir uns die Freibeit nebmen , sie zurüđzuwei. . ud wir ſagen , und zwar mit großerem Redote
glüdlich – aber ſtets nur růbmlich foci."
„ Wir finden unter anderem aufgefübrt: daß die Carabiniers von Trip zweimal die Garaſſiere bon Mil .
als der engliſche Verfaſſer: „ magna est veritas et prae valebit “ und glauben wir , daß man die Wabrbeit
baud gemorfen und ihnen viele Gefangene abgenommen
vertbeinigen müſſe , obne Rúdſicht auf die Perſon des
baben ; daß bei dem lebten Angriff der alliirten die
Gegners zu nebmen.
niederländide Reiterei mit den Brigaden Bivian und Rinigirt unter Berantwortliditeit der Verlagsbandlung :
( Schluß folgt.)
W teste in Darmſtadt und in deflen Offizin gedrudt.
Donnerſtag ,
10. Juni 1847.net
N 69.
mo
Intro
Allgemeine
Militar - Zeitung..
sub c die Entfernung aus dem Offizierſtande, mit wel, (Soluß der Berhandlungen in der Gurie der drei fåbigfeit zur Wiederanſtellung als Offizier verbunden Preußen.
der der Berluſt des Sitele , der Obarge und die Uus
Stånde über das Ausliefungsgeſek .)
iſt. Ein foldes ebrengerichtliches Erfenntniß , beſtåtigt
von Sr. Maj. dem König in leßter Inſtanz, baben wir allerdings als einen unzweifelhaften Verluſt der verlangt Soluß Auf die Frage des Marſdaus, ob der werde , erbebt ſich eine Majoritåt dafür. Der fano . Ehre angeſehen , und wir ſind unbedenklid der Meie tagscommiffår bittet ums Wort und erbålt es. Pando nung geweſen , daß von einem Mann , den dieſe Tagscommifrår: „ Id babe bei Eröffnung der Des Strafe getroffen bat, nicht bebauptet werden fønne, batte bereits geſagt , daß dem Gefeß der Grundſaß daß er unbeſcolten ſei. Depbalb glaube id aud von Biele Stimmen můniden den Soluß der Debatte .
zum Grunde liege , daß die Ausübung der ſtåndiſchen
dieſem Standpunct aus in dieſer Beziebung feine Will.
Rechte die höchſte politiſche Ehre begreife, und daß fábrigkeit des Gouvernemenis in Ausſicht ſtellen zu mithin diejenigen , welchen Rechte geringerer Art ents dürfen , in dieſem Punct eine Aenderung eintreten zu zogen worden , die Rechte der Standſdaft nicht aus. la Ten. Der dritte Punct , der Verluſt des Rechts , die Wenn dieſer Grundlag feitgebalten wird, Militáruniform zu trager , als Strafe iſt nicht weſent, glaube ich nicht, daß es darauf anfommen fann , zu lid davon unterſdieden. Der vierte Punct , die
unterſuden , ob militäriſche Ehrengerichte in einzelnen Fållen recht oder unrecht erfannt baben , id läugne ůberdieß , das ſido die bobe Verſammlung in der Page befinde, über ſolde einzelne Fälle zu urtheilen. Ebenſo wenig fann es auf eine Unterſuchung über die Zuſam. menſeßung der Ehrengeridte und die Form ibres Dere
zwangøweiſe Entfernung eines penſionisten Offiziers aus ſeinem Wobnort.. - Kriegeminiſter v. Bogen er, greift das Wort: Ein Redner babe geđußert , die lei. denſchaft des Uvancements fónne es dabin bringen, daß ein Mitglied aus dem Offizierſtande ausgeſtoßen würde. Dem ſei dadurch vorgebeugt, daß der König
fabrend ankommen , denn ſonſt müßten wir noch fragen,
fide alsdann den Einſub borbehalten babe , ſo daß im
-
ob nicht einmal ein Criminalgericht einem Individuum Regiment ſelber fein Avancement ſtatifinde. Node müſe zu Unrecht die burgerliche &bre aberfannt babe und
er eine Erflårung geben , die aus dem beftebenden Ge.
und auf Unterſuchungen über die Griminalordnung ein .
dåftsgang bervorgebe: wenn nåmlich die Urtbeile beis
laſſen ; vielmebr , fann es , meines Gradteno , nur
der Fuſtangen eingingen , fo fåmen fie erſt an das
darauf anfommen , ob Jemand, der durch ein ebrengee
Generalauditoriat, welches aus lauter Richtern gebil ,
ridtliches Erfenntniß geſtraft iſt, naddem dieſes Er, fenntniß die jederzeit erforderliche Beſtåtigung Sr. Majeſtår des Königs erhalten bat , beſoolten oder uns
det ſei; dieſes faſſe den Bericht ab , auf Grund deſſen der Konig die Beſtåtigung ertbeile. - Bei der duro namentlichen Aufruf erfolgenden Abſtimmung ergaben
berdolten rei; denn die ſtändiſchen Gefeße beſtimmen , daß ein beſdoltener Mann ſtåndiſche Rechte nidyt aus. ůben fónne. Es ſind bier Fåde aufgezåbli, über welde ſich ebrengerichtliche Erfenntniſſe erſtreden fønnen, oder vielmebr diejenigen Handlungen bezeichnet, über welde
fic 265 Stimmen für , und 205 Stimmen gegen den Wegfall des beſtrittenen Paragraphen . Demnado wers den, da nicht zwei Drittel der Stimmen für den Wege fall vorhanden waren , in den dem König abzuſtatten . den Bericht ſowobl die Gründe der Mebrbeit als der
-
das Erkenntniß zu erkennen babe. Darauf fommt es Minderheit aufgenommen werden. aber nicht an ; denn es iſt im Gefeßentwurf nicht ges ſagt, daß jedes ebrengerichtliche Erfenntniß den Berluſt
Breslau , 16. Mai. Für die Infanterie der preus
der ſtåndiſchen Ebre nach rich siebe , sondern es ſind Bilden Armee iſt jeßt ein neues Erercirreglement ausdrúdlich nur die verſchiedenen Categorieen der ebren beſtimmt worden , das aus den jábrliden Beobadtun . geridtliden Erfenntniſſe bezeid net , welche dieſe Folge gen , Bemerkungen und Vorldlågen , welde die Er.
baben ſollen . Sie ſind bezeichnet sub b c d e. benso fahrungen als zwed måßig ergeben, und von den bóberen bålt die Entlaſſung aus dem Dienſt ; der zweite Punct Zruppencommando's eingeſammelt wurden , bervorge.
548
547
gangen iſt. Das neue Reglement jeid net ſich durch Beſtiunmıbeit und Vereinfadung aus.
Von beſonderer
in einer derartigen Direction eine nicht eben förderliche Abweichung , und obſdon unter den oſterreidiſden
Zwedmäßigkeit roll die neue Formation des Vierecf8
Feldårzten wohl nicht eben båufig dazu geeignete Mån.
ſein , durd welche daſſelbe ftárfere Seiten gegen den Angriff und größeren inneren Raum für die Offiziere und Verwundeten erbålt. Statt mebrer der bisberio
ner zu finden ſein mogen , ſo dürfen mir dod lider mit vollem Recht auf die Namen eines Dreyer ( Profeſo ſors an der Joſepbsacademie) oder eines Stabsarzts
gen franzdiſden Benennungen ſind deutſche gemåblt
Mezler v. undelberg ( in Prag) binweiſen. Beide find mit gründlicher Gelebrſamfeit und unter praktiſchen
worden. *)
Erfabrungen im Krieg und Frieden durch alle Pbaſen De ft e rrei ch .
des militårårztlichen Beamtenſtandes zu ihrer jebigen
Die Allgemeine Zeitung enthält Folgendes : ,,Wien ,
Stellung vorgeſchritten , alſo mit allen Details unſeres
im Mai. Den Verhältniſſen unſerer Militår årzte ſteht eine weſentlid verbeſſernde Verånderung bervor : der Gebalt der Militárårzte roll erhöht werden. Sdon der Antrag des Hoffriegsraths auf die Gebaltserbdbung
einiger bochgeſtellten Offiziere wird auch , wie wir ver, nebmen , der dirigirende Stabsarzt Dr. Rothmayer in Wien für die erwåbnte Stellung vorgeſchlagert.
Militár:Medicinalweſens genau vertraut. Son Seite
war von der f. k. Hoffammer außerordentlich günſtig
Ueber die weitere Wendung dieſer außordentlich wich.
aufgenommen und mit dem Bemerfen genehmigt wor .
tigen Angelegenbeit wird mein nåchſter Brief nåbere
den , daß eine beſſere Gebalt8 . und Penſionsſtellung
Auskunft geben fónnen . “
für das Gorps der Feldånte um ro mebr Berůdſidyti.
gung derdient habe , als in de durde die bdbere wiſſen .
Großbritannien .
ſchaftliche Bildung deſſelben bereits bei der Armee und
Am 7. Mai långerer ſeinem Landfiße Fairford , bei in den fazaretben bedeutende Erſparniſſe berausgeſtellt fidfield , nad ſtarb auf Krankheit , einer der älteſten
båtten. Allerdiugs hatte man darauf gebofft, daß mit
Er zábíte 67 Dienſt
dieſer Verwilligung auch die Verleibung eines Offiziers ,
engliſchen Generale , 1. Dyott.
ranges verbunden ſein werde , welcher – ſoviel uns befannt - den Feldårzten ſelbſt, obne daß ſie gra .
jabre und batte nodi den erſten amerifaniſchen Krieg, Tomie ſpåter den ägyptiſchen Feldzug mitgemacht, fo.
duirte Doctoren der Heilfunde find , in allen europäis
wie auch die Waldern . Erpedition.
.
S
Er war einer der
gegeben iſt. (?) Doch wird dieß noch von
vertrauteren Freunde George III., und war deſſen ,
die Joſepboacademie in ihrem letzten Reorganiſations ,
anderer Veteran ſtarb am 8. Mai in der Perſon des
und wünſchenswerib eradret bat. Durd den milità .
riſden Rang , in Verbindung mit der Gebaltserbóbung,
und war Ritter mehrerer fremden Drden.
würde jedenfalls der Eifer und die Zbåtig feit des årzt,
In der Oberbaubfißung vom 18. Mai wurde die Armeedienſtbill in der Gommittee beratben. Der
iden Armeen viele n Seiten ber zweifelnd in übrede geſtellt,obſchon ſowie ſpåter des Herzoge p. Yorf Adjutant.
Ein
erals Sir J. May ; derſelbe batte die plane eine ſolche Stellung der Feldårzte für angemeſſen Artilleriegen ſpaniſcben Feldzüge , ſowie die von 1815 mitgemacht
lichen Perſonals der Armee einen bedeutenden Sporn finden.
Ja , es ließe ſich vielleicht an eine Reduction
bartnådige Gegner der Biu , Marquis v. Pondon
ſeiner Zahl denken , da ja nicht von den Mengen der årztliden Individuen , ſondern von deren wiſſenſdafto
Derry , der vor einigen Tagen vom Continent nad England zurüdgefebrt, wiederbolte , vom Grafen o.
lider Bildung und ihren praktiſchen Reiſtungen das
Cardigan unterſtust, ſeine Einreden gegen die Maß.
Wohl der Armee abbångt. Während derartige Ver ,
regel , ließ jedod geldeben , daß man in Gommittee
ånderungen ſich für das Corps der Feldårzte vorberei. Armee ten , iſt die Stelle eines oberſten Arztes der
vorderhand noch nicht definitiv wiederbereßt , ſondern befindet ſich noch immer reit nun ald Fede Fabren uns ter der interimiſtiſden Verwaltung des Regierungsraths Dr. Biſchoff , Edlen v. Altenſtern.
Herr v. Biſchoff
ſtand früber niemals in militårårztlichem Dienſte und man muß um fo mebr die Můbewaltung deſſelben ans
ging. Hier ſtellte nun Graf v. Pucan zur erſten Elau. fel, welche die Dienſtzeit in der Infanterie auf 10 , in der Cavalerie , Artillerie und den übrigen tedniſchen
Corps auf 12 Jabre vermindert, das mendement:
12 und reſpective 14 Jahre dafür einzurücken , indem er lid darauf berief , daß ja der Herzog v. Welling. ton , obgleich er die Maßregel unterſtüßt , doch das Haus gewarnt babe , die Armee nicht ibrer alten Solo
erfennen, obwob! eine genaue Kenntniß des feldårzte
daten zu berauben, auf denen die Wirkſamkeit einer
lichen Dienſtes in ſeinen unteren Graden und der Praris des årztlichen Verfabrens in der Armee faſt un ,
Streitmacht zumeiſt berube.
umgånglid nothwendig für die Direction an dieſer Stelle erſcheint. Ueberhaupt bleibt jede Subſtitution
fibernd , daß er die gånzliche Verwerfung der Bill der Annabme dieſer Aenderung vorzieben würde. Der Her, 30g 8. Wellington wiederbolte reine neuliche deußes rung : wie er nicht glaube , daß die von der Regierung
* ) Das Militärwochenblatt vom 17. Upril enthält die Nachricht, daß das neue Erercirreglement im Verlage der Decker'ſchen Geheimen Oberhofbuchdruckerei in Berlin erſchienen fei und von derſelben , bei Beſtellung von mindeſtens 12 Eremplaren, zu dem Preiſe von 15 Sqr. per Erempl. , im Umſchlage gea heftet und broſchirt bezogen werden könne.
Graf Grey , der Colo ,
nialminiſter , widerſeßte ſich dem Amendement , der.
vorgedragene Berdrånfung der Dienſtzeit dem briti
Iden Heer' feine alten Soldaten entzieben würde, zumal da dieſe Beforånfung ja von Maßnabmen begleitet
rei, welche den Militárdienſt annehmbarer zu maden verſprechen , als er bisher geweſen . In dieſer Ueber,
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zeugung unterſtüße er das Miniſterium . ford Stan .
mit an der Wagſchale ; allein das Glück macht nicht Alles aus – und wenn wir , wie bei Wellington , reo
ley (prade für das Amendement ; dieſes aber wurde mli 38 gegen 30 Stimmen verworfen , und das Grundprincip der Bil iſt ſomit als gefidert zu bes trachten . -- ford de Ros beantragte , daß es jedem 1
ben , daß es einen Feldberrn måbrend einer langen
Reibe von Jabren begünſtigt , ſo fdnnen wir gewöhnlich folgern , daß derſelbe durch große Eigenſdaften die
Eoldaten ein Sabr vor Ablauf ſeiner 10. oder 12 jåb, unbeſtåndige Góttin an ſeine "Fabnen zu feſſeln vero rigen Dienſtzeit
- oder , wenn er auswårts dient,
zwei Jabre vor Ablauf dieſer Zeit – geſtattet rein ſolle, ſich auf weitere Techs oder Rieben Jabre und dann
Das Studium der Feldzüge Wellingtons beſtå. rigt volkommen dieſe allgemeine Dabrbeit und gewåbrt und die Ueberzeugung , daß , wenn der engliſche Feld .
ſtand.
wieder auf fünf weitere Jahre anwerben zu laſſen .
berr nicht das fühne und ſchdpferiſche Genie iſt, welches
ford Grey war nicht entgegen, und eine ſolche Clauſel
Hannibal und Gåſar unter den Alten , Friedrich II. und
folug die Einrůdung zweier Clauſeln vor zu dem Ende :
ward in die Bill eingerůdt. Graf v . Ellenborougó wenn ein Soldat in Indien oder den Golonieen nad
Napoleon unter den Neueren waren ; daß , wenn er gebórt, deren rieſenbafter Rubm von Jabrbundert zu
* Ablauf ſeiner Dienſtzeit ride nidyt wieder wolle anwers
Sabrhundert wiederballt , ibm doch eine bervorragende
nicht zu der febr fleinen Angabl überragender Großen
ben laſſen , ſo roll ber commandirende Offizier ſeines
Stelle unter den Feldberrn zweiten Ranges gebübrt.
Regiments Sorge tragen , daß der Verabſchiedete ſofort nach England beimgeführt werde. ford Grey hielt eine ſolche Beſtimmung für unnótbig , der Herzog 0. Wellington aber unterſtüßte den Grafen Güenbo ,
,,Wenn wir den Herzog von Wellington nicht als competenten Richter über das Benehmen der Truppen anerfennen , welche bei Waterloo unter ihm fåmpften, ſo geliebt die feineswegs aus Zweifel in ſeine La . Gunſten
rougb in der Anſicht, daß es , namentlich in Indien , jente, oder aus Furdt , daß ſein Urtheil zu gefåbrlid måre ,
berabídledete Soldaten im Pande
berumlaufen zu laſſen , wo ſie vielleicht eine Empórung unter den Eingeborenen erregen fónnten. Die Miniſter gaben nach und die beantragten Glauſeln wurden ein . gerůdt. Die Bil ging ſofort vollends durch die Gom. mittee. (Allg. Zeit.)
ſeiner landsleute partbeiiſd fein werde ; denn , wenn
Am 13. Mai erflårte im Unterbaus der General 3. Douglas : Die vielgerůbmte Erfindung des Ca.
låßt, iſt der Umſtand, daß der engliſde Feldberr nicht
pitains Warner babe fid , nad ſorgfältigfter und ga uz unparibeiiſder Prüfung durch eine Gommiſſion, als völlig wertblos erwieſen , fo daß ſie die Aufmerk, ſamfeit des Hauſes in feiner Weiſe mebr verdiene.
man die Handlungen dieſes Feldberrn prüft, ſo leuchtet daraus überall ein ſo beſtimmter Geilt der Rechtlichkeit und ſtrenger Gerechtigfeit bervor , daß wir in dieſem
Streite mit vollem Bertrauen an ihn appeliren wür, den . Was uns die Competenz Wellingtons bezweifeln .
.
Alles genau weiß , was auf dem Solachtfelde von Waterloo vorgegangen iſt. Hierůber iſt ſide nicht zu wundern , es findet ſich nidis Befremdliches darin , daß der engliſche Feldberr , mitten in der Verwirrung dieſes foredlichen Durcheinanders , in welchem ſtnndenlange eine völlige Niederlage drobend über ſeinem Haupte Ich webte und widtige Sorgen ibn ablenften , er weder Zeit noch Bedürfniß gefunden , die verſchiedenen Theile
ſeiner Armee obne Unterlaß, 6108 darum ſpeciell ins Auge zu faſſen , um ibr partielles Benemen in dieſem
Lite r a t u r. Remarques critiques sur l'ouvrage du Capitaine Siborne , intitulé: Histoire de la guerre de 1815 en France et en Belgique etc.
erbitterten Kampfe zu beobachten . ,,Aud wir haben Gurwood'8 Sammlung der Briefe
und Befehle Wellingtons geleſen und baben darin meur denn eine Stelle gefunden , welde die Ridrigfeit una
( Schlu 6.)
,,Ueberdieß , geſteben wir es freimůtbig , erfennen wir in Wellington nidt den competenteſten Richter über das Benebmen der Truppen , welche bei Waterloo unter ſeinen Befehlen gefämpft baben. Dieſe Deußerung fann einigermaßen parador erſcheinen , allein einige
ſerer Behauptung erweiſet. Wenn man ( Band XII ) die Briefe , Deperden und Berichte lieſt, welche rid auf die Schladt von Waterloo bezieben , ſo ſollte man glauben, es babe lie Jemand geſorieben, der am 18. Juni 100 Stunden vom Schladifeld entfernt ſich
Auftlårungen werden zeigen, daß ſie nidi unbegrüns befunden , ſo sebr beurfunden ſie eine völlige und une glaublide Unfenntniß der Greigniſſe. Wir verden det iſt . „ Wir gebdren feineswego jenen ſyſtematiſden Geg, einige Beiſpiele anfübren, welche fait bis zur Augen . deinlichfeit beweiſen , wie weit Wellington davon ents
nern Wellingtons an , welde blindlings der Spur Na. poleons und der großen Anzahl Schriftſteller aus der
fernt war , genau zu wiſſen , was bei Waterloo vor.
Sdule des Raiſers folgen , die ihm alle Fábigfeit und
gegangen und wie wenig er einen großen Theil der
das geringſte Genie als Anfübrer einer Armee ab, ſprechen und die Siege deſſelben blod feinem Glúde
Truppen fannte , die unter ſeinen Befehlen itanden . ,, Wellington fåüt ein bóbit ungünſtiges Urtbeil über die Vertbeidigung von la Haye Sainte und es feblt
und dem Sebalte ſeiner Truppen zuſchreiben.
Wir
glauben vielmebr , daß dieß gånzlich die Feldberrneigens nicht viel , daß er in ſeinen Briefen den tapfern Baring ſchaft Wellingtons verfennen beißt. Ohne Zweifel ziebt beſchuldigt, reine Pflicht verleßt zu haben . (Man rebe in Bezug auf die Siege , welche er erfoten, das Glůck Curwood , Dispatches 20. Band XII. S. 610. ) Nach
351
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ibm war la Haye Sainte ſchon um 2 Ubr in der Ge.
befanden. Die Verzeichniſſe der Todten und Berwun ,
walt des Feindes, nåbrend es notorijah iit, daß dieſer deren fónnen und ſonad einen Maßſtab gemåbren, um danad einem jeden der Alliirten ſeinen Antbeil an der
Hof bis 6 Uhr und långer Dertbeidigt worden .
,,Unter den Offizieren der niederländiſchen Armee,
Saladt von Waterloo zu bemeſſen . Denn dieſe Ver.
deren Wellington ebrenvoll erwähnt , befindet ſid ein
zeichniſſe nad weiſen , daß die Berluſte der Niederlander unbedeutend waren , ſo nebmen wir die Bermuloigungen
Brigadier Van Hope ( man ſebe Gurwood Band XII .
S. 484).
Es befand ſich fein General dieses Siborne's bin ; wenn ſie aber das Gegentheil beſagen,
Namens in der niederlandiſden armee. Als ſo werden wir fortbebaupten , daß ſeine Beſduldigun der Franzoſe de Guide in feinen $
Memoiren den Na, men unſeres Admirals Ljerf Hiddelz in Rier Rides .
umwandelte , entiduldigte ibn einigermaßen der åbne
gen falſch ſind und daß ſeine Erzählung der Ereigniſſe vom Jabr 1815 nur eine fortgeſepte luge iſt. ,,Wir entnehmen unſere Zahlen aus dem Werfe Sis
.
lide Klang des Wortes ; aber mit dem beſten Willen von der Welt iſt es unmöglich , den Namen eines uno
borne's ſelbſt
ſerer Generale von Warerloo in Van Hope umzuwan .
tingente im Detail nachgewieſen ſind, wird alſo fort,
deln.
gefabren :) ,, Eine Zuſammenſtellung dieſer Zablen zeigt und : daß bei Waterloo die Engländer '), ibrer Leute ver,
Es iſt dieß ein zufällig aufgegriffener Name,
der Wellington , Gott weiß wober , zugefommen ; aber
dieſer Umſtand zeigt , bis zu weldem Grade die nie ,
(Naddem Stårfe und Verluſte der einzelnen Gon .
derlandiſde Armee ihm fremd geweſen , da er nicht loren baben , die Naſſauer und die Deutſde Pegion einmal die Namen der Generale dieſer Armee fannte.
„ Man findet in der Sammlung Gurwood's node
zwiſchen , und '/s , die Niederländer zwiſden , und
'% , die Hanoveraner (in den Tagen vom 16' , 171, und 18 " ) zwilden '
und ' /, und die Braund weiger 'lg.
mebrere åbnlide Beiſpiele von Unfenntnif , und es wird dieß außer Zweifel reben , daß Wellington nidot der competenteſte Rider über das Beneben ſeiner Zruppen iſt. Wenn alio aud die Meinung des eng .
Wir fragen jeden Unpartbeiiſden , ob dieſes Reſul. tat nicht Siborne fórmlid fügen ſtraft , ob es nicht den engliſchen Sdriftſteller zu Gdanden madt ,. der
liſchen Feldberrn eine ungünſtige wåre , ſo wåre den ,
ſo perſo menderiſco in Pobeserbebungen gegen die eng.
noch die niederländiſche Armee nicht verbunden , derſels
liſden und deutſchen Truppen
ben beizupflichten ; - aber wir wiederbolen es , wir baben nirgend weder den Beweis dafür gefunden , daß
die niederlåndiſde Armee bei Waterloo als einen Haufen feiger be. zeichnet !?
die Meinung dieſes Feldberrn eine ſolde iſt , nod daß er die Berlåumdungen Siborne's beſtåtigt.
,, Hier find Zahlen , fann man ihm ſagen , aus Eus rem Werfe ſelbit entlehnt ; fie beweiſen auf unwider.
,,Nad dem Beiſpiele dieſes Schriftſtellers fónnte ſpredliche Weiſe die Falídbeit Eurer Berduldigungen man von noch lebenden niederlåndiſchen Offizieren , melde den Feldzug 1815 mitgemacht, Nad weiſungen geradezu entgegengeſeßte Erzåblung machen zu fónnen.
gegen die niederländiſde Armee ; ſie werfen alle Euere bezüglichen An und Ausfübrungen über den Haufen. Wenn dieſe Zahlen unridtig ſind , welchen Wertb bat ein Werf , das ſie gibt ? was wird aus Euren An . ſprüchen auf den Ehrentitel eines Geſchichtſchreibers ?
Aber Bebauptungen durch Ablåugnen zu befämpfen, engliſte Zeugniſſe durd niederländiſche zu widerlegen,
Sind rie dagegen ridrig , was wird aus Euren Bes duldigungen gegen die niederländiſche Armee ? was
můrde die Frage nidot zur Entſcheidung bringen.
aus Eurem Anſpruch auf den Titel eines Ehrenmans
eingieben , welde, zweifeldobne , in den Stand leben würden , von dieſem Feldzug eine der Siborne'iden
Wir
wollen es verſuchen , den Proceß auf eine andere Weiſe zu folidten , mit Hilfe von Zablen nämlic , deren unwiderſpredoliche Wahrheit alle Sopbismen zerſtören
nes ?
wird .
gegen Franfreide fochten ; glaubt Ihr , daß man ſoldes
.
Ihr babt alſo wiſſentlid , mit Umgebung der brüder wälzen wollen , welche mit Euren fandsleuten Wahrbeit , Sdimpf und Schande auf unſere Waffen .
,,Wenn es wabr iſt, wie der engliſche Verfaffer bei ungeſtraft toue ? -- Wer eine einzelne Perſon wiffent,. bauptet , daß die niederlåndiſche Armee Wellington nur
eine geringe Unterſtübung geleiſtet; wenn dieſe Armee
lich falſo anflagt , begeht eine ebriore Handlung , die ihn dem Haſſe und der Beradtung aller redlid Den .
ſo wenig Kraft und Muib gezeigt, daß ſie den Kampf fenden Preiß gibt ; route eg minder der Fall ſein , wenn vermied und fait ganz uuthårig verblieb ; dann iſt es klar , daß ſie nur wenig Verluſt erlitten baben fann , wenigſtens müßten ibre Verluſte im Mißverbåltniß zu jenen der andern Tbeile der Armee Wellingtons ſteben. Wir wiſſen recht wobl , dan bei einer allgemeinen Nies
derlage der Tbeil, melder fliebt und welchen der Feind
man eine ganze Armee , eine ganze Nation falſo an . flågt ?" C.
2C.
Mit gleider Energie werden die weiteren Berdul.
digungen abgewieſen , welde in Bezug auf dasGefecht bei Quatrebras , mebrere Belagerungen und die Manns,
wåbrend ſeiner Verfolgung erreicht, größere Verluſte erleiden fann, als ein anderer Theil ," der rich muthig zucht der Niederländer in dem fräglichen Werfe node
vertbeidigt; allein dieß war bei Waterloo nicht der Fall , wo die Flúdtlinge der Alliirten , ſobald ſie das
Soindifeld verlaſſen hatten , ſich in völliger Sidarbeit
enthalten ſind. Die Remarques critiques bilden ein Heft von 70 Seiten .
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedru £ r.
Samſtag , 12. Juni 1847.
N 70.
Sa
SHA 19 .
Allgemeine
Militar · Zeitung.
2ůrte i.
feier des 26. Todestages Napoleon's und die
Die Deutſche Allgemeine Zeitung enthålt Folgendes aus Sonſtantinopel im April : „ Auch die Confcrip . rion zeigt die Uebel , die allen türkiſden Reformen droben; fuhren wir zum Beleg den Erfolg der im Herbſte vorigen Jabres in Bruſå vorgenommenen Auge
der Beiſebung der Ueberreſte leiner Palafmarſdåde Duroc und Bertrand ſtati. Das Schiff des Inva. lidendoms war bis an die erſten Bogen ſowarz aus. gebangen , das Portal der Kirche mit ſchwarzem Flor umfleidet und darüber, zwiſchen den Wappen und
bebung an.
Es waren dort von der zum Polen bes Marſdalſtåben , die Buchſtaben DB angebradt. Die. felben Berzierungen waren in der Kirde über den
ſtimmten Zahl bei einem Gontingente von 173 M. nur
40 leer ansgegangen. Unter den conſcribirien Indivio Sáulen befeſtigt, binter dem Altar war vor fowarzem duen waren , tros des ſtrengen großberrliden Befeble, Hintergrunde ein großes ſilbernes Kreuz aufgeſtelltund doch eine gute Anzahl leute , die långt das dreifigſte
vor dem Obor erhob ſich der zwiefade Rarafalf.
Jahr zurücgelegt, und ſehr viele , sie bereits bei der frůberen landwebr, mit båufigem Effectivdienſte, faſt adt Jabre geſtanden batten . Da nach dem neuen Reglement nach volbractem fünfjährigen finiendienſte
Stiffe der Kirche waren in doppelten Reiben Inda. liden mitbeflorten Lanzen aufgeſtellt. Man ſab gegen 600 alte Soldaten in den Uniformen des Kaiſerreios beiſammen. Gegen 1 Ubr , nad Beendigung der Fird ,
Im
nod ſieben Jabre fandmebrdienſt geleitet werden müſr liden Ceremonieen , wurden die beiden Särge in die
ren , ſo dürfie eine große Anzahl erſt weit in den Viere für ſie vorbereiteten Grüfte neben denen der Marſdåde zigen den barrenden Familien und dem båuslichen Leben und Gouverneure des Invaliden hotels beigefeßt, wobei zurüdgegeben werden. Auffallend mar es , dag bei Generalieutenant Baron Fabvier eine furze Anſprade einer Bevólferung der Stadt und des Diſtrictes von wenigſtens 30,000 månnliden Seelen nur 213 Mann, und dieſe meiſt über die vorgeſdrieben 35 Jahre alt,
( D. 9. 3.)
bielt. Spanien.
Die Gaceta de Madrid vom 9. Mai bringt einige zur loſung zugelaſſen wurden , da es bei einer ſolden Aenderungen in den Stellen der Generalcapitaine. Der
Volfezablºnidit än jungen unbeweibten Individuen
bieberige Generalcapitain von Granada , General Ri.
fehlt , das geringe Gontingent zu completiren, obne die vielen Familienvåter vom beimatbliden Herd und Er. werbe zu nehmen. Daß dieſe und die ro rebr abnebmende
cardo Sbelly , iſt an Don Juan de Pezuela's Stelle Generalcapitain von Andaluſien , Baron del Solar de Espinoſa Generalcapitain von Granada gewor ,
Bevolferung duro folche Mißgriffe ernſtlich leiden und den und an die dadurch erledigte gleiche Stelle in Bur. die verſprochene Milderung der Conſcription dadurch 908 der Generalmajor Fernando Cotoner gefommen. nur deinbar geworden , iſt außer Zweifel , und unter folden Umſtånden das Hauptbedürfniß des túrfiſden
Staats , die Vermebrung der rúrfiſden Bevólferung,
Berlin .
Preußen. In der Geſellſammlung wird ein vom
Abſidt 8. April Datirtes Gefeß publicirt, wonad Militárper, bedeutend außer Acht gelaſſen. Wenn nicht die die Abſicht zu Grunde liegt , vorerſt alle nod dienſtfåbige Indivia jonen , welche als Sdilowaden, Patrouillen 2c. mit folgenden , um erſt die auszuheben duen gegenwärtige lid derZiebungen fo fået zu beginnen, den jüngern
zur Aufredterbaltung der Rube commandirt ſind und
Beleidigungen , Widerſeßlich feiten oder andere måbrend Mißbrauch des flaren Befehls nicht begreifen , und es dieſer Dienſtleiſtung derůbte Gereßúbertretungen zur robeint, als dürften die guten Abſichten des woblwole. Anzeige bringen , nidt deßbalb alein, weil ſie die Än.
lenden Herrfchers in ibrer Ausfübrung , felbſt in Bezug zeige gemadi baben oder bei dem Borfall ſelbſt belei. auf ſeine eigene Nation , noch lange ein pium deside digi oder verleßt worden ſind, die Eigenſdaft vollgul. rium bleiben . .
tiger Zeugen verlieren ſollen .
Frankreid .
Die Soleſiſche Zeitung foreibt : „ Es wird für .
Bei den Invaliden fand am 5. Mai die Doppels gewiß verſichert , daß S. E. der Kriegsminiſter, der
555
556
idon ſo viel für die Armee getban , damit umgebt, einen umfaſſenden Plan zur beſſeren Stellung der
Deterreio. Die öſterreichiſche Armee verlor am 4. Mai einen
Subalternoffiziere der Armee Sr. Majeſtát vor, zulegen . Es ſollen bierbei zunächſt zwei Puncte in
ibrer ausgezeichnetſten Veteranen , den commandirenden
Berůdlichtigung gezogen worden ſein : 1) Der preußi. ide Subalternoffizier , in feiner wiſſenſdaftlichen Aus .
8. Monte - Greto , Ritter des Maria Thereſienordens,
General vom Banat , Feldmarſdallieutenant Glorid
genanntem Tage zu Temeswar im 78. feo Bengjabreanſtarb. Der Verſtorbene diente ſeit dem Jabr bildung vielleidi am bödſten ſtebend in sammtlichen welcher
europåiſden Armeen , iſt durd die durdonittlid immer
über zwanzigjåbrige Lieutenantszeit im
Avancement
1792. In einem Necrolog erwähnt die Peſtber Zei .
ſtets am weiteſten zurück, was namentlid in Beziebung
tung , daßrubiger er idon als junger BeweiſeMuth von Beſonnenbeit entídloſſenem Ginlidt, undOffizier
auf die anderen deutſden Heere, bei einem dod mog Zuſammentritt Bundesarmee
gegeben und namentlid 1799 zum Vortbeil der dſter:
nadtheiligem Einfluſſe rein fann. 2) Analog der lan , gen lieutenantszeit, wovon gewohnlich drei Biertel
reichiſchen Waffen an der Tiebia weſentlich beigetragen babe. Derſelben Zeitung zufolge bat der General werthvolle Papiere binterlaſſen , welde ſeine außeror.
liden
einer
, 'nur von
derſelben auf die Secondlieutenants darge fommen , ge . nießt gewóbnlich der vierte beil der Secondelieute, nante eines Regiments , welche über 30 Jahre alt ſind , daſſelbe niedrige Gebalt , wie ibre gang jungen Ra . meraden , die ſoeben aus dem Cadettencorps gefommen.
Um dieſen anerfannten Uebelſtånden zu begegnen, obne den Militáretat zu erhoben , foll bei der Infanterie die
1
dentlichen Leiſtungen in den Kriegen unſeres Jahrbun, deris audweiſen. Wien , 27. Mai. Generalfarte
(Aug. Zeit.)
Der Mangel einer vollfommenen
des
Raiſeribum 8
Deſterreich
wurde ſchon oft empfunden , und das großartige Unters nebmen dieſer Art, welches der f. f. Generalſtab ver,
dritte Secondlieutenantsſtelle jeder Compagnie fucceffive anſtaltet, iſt dem größeren Publikum ſowohl wegen eingeben , der Premierlieutenant den Titel Stabobaüpto ſeiner Kortſpieligkeit , als aud wegen des langwierigen mann und der älteſte Secondlieutenant den Titel Ober, Zeitraums bis zu ſeiner Vollendung (bei 40 Jahre) lieutenant erbalten , dagegen nur noch 1 lieutenants. midt zugänglich . Dieſem wahrbaften Bedürfniß abzu . nidot Secondlieutenantsſtelle etatsmålig eriſtiren . Von
belfen, baben nun die HH. Entboffer und Quaiſer an.
dem bei jeder Compagnie erſparten Secondlieutenante,
bier durch Herausgabe einer Generalfarte des öſter.
gebalı von monatlich 20 Zhlr. würde der Stabehaupte
reichiſden Kaiſerſtaats in 36 Blåttern verſudit. Dieſe
mann 15 und der Oberlieutenant 5 Thlr. Zulage er, balten. Gleichzeitig roll aud der ſich aus den Inſtitus tionen frůberer Zeit berſdreibende große Unterſchied
Karte, die in ihrer erſten Pieferung bereits erſchienen , in Rupfer geſtoden und durd Farbendruck vervielfältigt iſt und in ibrein ganzen Umfang eine Breite von 93 Zoll, eine Höbe von 69 300 ( nad dem Maßſtab , den Wiener Zoll zu 8000 Rifir. oder '/576/ 000 der Natur)
des Gebalio der Hauptleute reſp. Rittmeiſter erſter und zweiter Klaſſe ausgeglichen werden . Bei den anderen
Truppentheilen würden bie der Eigenthůmlichkeit der, ſelben wegen nothwendigen Modificationen eintreten, ſo múrde zum Beiſpiel bei der Cavalerie , wo der Be . ſeßung der Züge wegen 2 lieutenantsſtellen bleiben
þat , gibt die vollſtändigſte Bezeichnung aller hiſtoriſche geograpbiſch ſtatiſtiſch bemerfenswertben Puncte , mit der größten Richtigkeit des fångenmaßes nach den feinſten Beſtimmungen der Buffole und wird durch einen bei.
müſſen , das böbere Sebalt für den Siaborittmeiſter, ſowie für den Oberlieutenant aus der dieſerbalb eins
gegebenen Lert genau erläutert. Das ganze Werf koſtet 36 fl., und wird wegen ſeiner Gemeinnübigfeit
gebenden etatsmåßigen Stabsoffizierſtelle entnommen werden fónnen , woraus noch eine Zulage für den ål .
und wegen ſeiner pabrhaft fünſtleriſchen Auffaſſung von ( A. 3. ) der Staatsverwaltung unterſtüßt.
1
teften Escadronder mit dem Gbarafter als Major, wie
es jeßt ſchon båufig vorfommt , zu leiſten wäre. Dieſe
Die königl. preußiſche Militár - Wittwenkaſſe. aufeitiren zeitge dten Derbeſ g erwünſ mäßen en wür. gewiß ſerung mit allgem der Armee ei. den, Offizie den von ner Freude begrüßt werden . “ edin , 20. Mai. Es wird binnen Aurzem zu Ber. lin ein Centralinſtitut für den gymnaſtiſden Un . terricht in der Armee errichtet werden , und bereits ist von Sr. Maj. bierůber eine Cabinetsordre erlaſſen. Zum Director dicſer Anſtalt iſt der im Kriegsminiſte . rium berdaftigte Major 0. Griesbeim ernannt ; die Sdůler werden im Ganzen aus 16 Offizieren beſteben , ſo daß jedes Armeecorps deren 2 gibt , welde zu Mi. litårturnlebrern ausgebildet werden ſollen . Der lebre curſus iſt auf 1'/, Jabr feſtgelebt, und der Unterridt
wird theils in Gymnaſtif, theils in Anatomie und Pby. ſiologie beteben .
(N. 6.)
Die Einrichtung der Wittwenfaſſe für das Preußii fobe Offiziercorps unterſdeidet ſich von den Einrichtun . gen in den meiſten anderen Staaten in weſentlider
Puncien. Die binſichtlid derſelben gegenwärtig giltigen Beſtimmungen ſind folgende : 1. 3weď und Verbåltniſſe der Militår . Witt . wenfaſſe.
S. 1. Die Militár - Wittwenfaſſe iſt nach dem am $
3. März 1792 Aderböchſt vollzogenen Reglement , von des Königs Friedrid Wilbelm des II. Majeſtát, als Penſionsanſtalt, ausſchließlich für die verbeiratbes ten activen Offiziere der Armee und für die , von dem
Rriegøminiſterium reffortirenden , etatómåßig angeſtell
ten Beamten geſtiftet worden. Dieſe Anſtalt bietet allen zur Ebeilnabme an derſelben beredtigten Offizie.
537
558
ren und Beamten die Gelegenbeir dar , ihren Frauen
bald aber ibre Wiederanſtellung im Militardienſt er,
für den Fall des früheren üblebens eine mäßige Pen :
folgt, tritt auch gleidhzeitig die Verpflichtung für ſie
ſinon , in den Grånzen der vorgeſdriebenen Såbe, gegen Erlegung gewiffer Beitrage, zu verſidern . S. 2. Nad $. 1 des Reglements bat die Militar , Wittwenanſtalt die Natur des Societårsverbandes , ins dem der Plan ibrer Einridtung auf die Borauslegung
ein , ſich der Anſtalt anzuidließen. Dieſe Vorſdrift findet auf die Beamten ebenfalls Anwendung. - S. 8. Gleich den Offizieren des liebenden Heeres und unter
denfelben Bedingungen ſind alle Servisberedrigten Mis fitárbeamten , sowie ſämmtlide im Reſſort des Krieg8s
gegründet iſt , daß fido das Inſtitut durch die Beiträge
miniſteriums angeuren, aus dem Milkåretar belolderen
ſeiner Intereſſenten ſelbſt erbalten müſſe , wefbalb aud der Anitalt aus Staatsfonds nur in ſoweit Zurdúffe gewibrt werden , als jene Borausſebung erweislid Rice
Givilbeamten , zum Beitritt verpflichtet , jedod nur, inſofern ſie ein etarsmågiges Dienſteinfommen von mebr als 250 Ribir. jabrlich bezieben , und davon zum Pen :
nidit beſtårigt.
ſionsfonds beitragen .
S. 3. In allen ihren Redisbåndeln ſteben der An . falt Jura Fisci , ſowie eine unbeſchrånfte Befreiung vom Gebrauch des Stempelpapiers und von den Ges
Die Berpflichtung zum Beitritt bleibt beſtehen , wenn aud bald , naddem die Ebe geídloffen , wegen deren Trennung ein gerichtliches Verfabren eingeleitet iſt, ſos
ridtsfoten , zu ; nicht minder genießt dieſelbe bei ihrem
fern nämlich das Ebeſcheidungserfenntniß nicht vor
Schriftwedſel mit den Truppentbeilen und allen öffent.
dem nådſten Aufnahmetermine nach der Verbeiratbung
Vergl . S. 11 Nr. 4.
S. 9.
lichen Bebörden die Portofreibeit. Die Correſpondeng die Rechtsfraft bedreitet. Die Beiträge und Wechſel, mit den einzelnen Intereſſenten unterliegt dagegen obne ginſen müſſen daber bis zu dem Monat incl. geleiſtet Ausnahme der Portopflicht. In wie weit die regteren werden , in welchem das Eheſcheidungserfenntniß die in ibren Wittwenfaſſen- Angelegenbeiten den gerekliden Stempel zu entridien baben , iſt in den SS. 16 und 19 nåber angegeben.
Rechtsfraft erlangt bat. – S. 10. Bei denjenigen Bes amten , welde entweder der Allgemeinen Wittwen . Verpflegungsanſtalt bereits beigetreten ſind , oder ſido
S. 4. Die Verwaltung der Anſtalt gebórt zum Rere ſort des Militår . Deconomiedepartements des Kriegs.
derſelben anſchließen wollen , iſt eine Verpflidrung, der Militår.Wittwenanſtalt beizutreten , nicht vorhanden.
miniſteriums , weldies die dießfålligen Geſchäfte obne
.
.
b) Berechtigung.
S. 11. Zum Beitrito uicht ver,
Uusnabme durch die Abtheilung für das Erato : und pflichtet , ſondern nur berechtigt ſind : 1) die Offiziere Kaſſenweſen bearbeiten låßt. Die Zablungsgerobifte des beurlaubten Standes der Landwehr. Denjenigen werden bei der General Militårfaſſe von einer beſonderſelben , welche im Civildienſt angeſtellt ſind, ſteột deren Abtheilung unter der Benennung „ Militår.Wiit, die Wahl frei , ob ſie ſich der Givil : oder der Militárs wenfaſſe " beſorgt. II. Aufnabme der intereſſenten.
S. 5.
Die Aufnahme der Intereſſenten in die Mi,
mittwenanſtalt anſiließen wollen ; 2) die mit Ausfidot
auf Wiederanſtellung im Militárdienſt aus dem activen Dienſt geldiedenen Offiziere und Beamten . Bergl. S. 7 ; 3) die bei den Invaliden compagnieen angeſtellten
litår.Wittwenanſtalt erfolgt nad Maßgabe ihrer pers
Oberårzte ; 4) ſåmmilishe Beamte der Militárverwal .
ſönlichen Verbålinifle , nåmlich entweder wegen der
tung , einſchließlich derjenigen , welche noch als Milio
denſelben obliegenden Verpflichtung , oder wegen der
tårperſonen angefeben werden und unter der Militar,
ibnen verliebenen Beredtigung zum Beitritt. a) Verpflichtung. S. 6. Die unbedingte Vers
geridtebarfeit ſteben , inſofern ſie wirklich etatsmäßige Stellen befleiden , penſionsbeitragspflichtig ſind und
pflidtung zum Beitritt, im nådſten Termin , welcher
nicht über 250 Riblr . efarsmåßiges Dienſteinfommen
auf die Verbeiratbung, oder wenn bei der Verbeira . tbung die Fåbigkeit zum Beitritt nod nicht vorbanden
baben . Dieſen Beamten fann der Heiraibsconſens aud) obne den Beitritt zur Unjali eriheilt werden , wenn
war , im nächiten Termin , welcher auf die durch Ber förderung oder etatomaßige ønstellung erlangte Aufe nabmefábigkeit folgt , liegi råmmiliden activen Offio zieren der Armee, mithin auch den bei den Landwebre ſtåmmen angeſtellten , ob. Es muß debbalt gleidh bei Nadſudung des Heiratbóconſenſes der Penſionsbetrag
die rich Heiratbenden einen gemeinſdafiliden Revers ausſtellen , daß die fünftige Wirtwe auf eine Penſion aus Staatsfonds feine Anſprů demaden will. Sobald jedoch dieſe Beamten zu einem Dienſteinfommen gelan . gen , welches den Betrag von 250 Riblr. jabrlid úber , ſteigt, ſind ſie verpflichtet , der Anſtalt beizutreten und
angezeigt werden , welchen der betreffende Offizier ſeiner
die Beiträge nebit den Wedſelzinſen vom erſten Auf
künftigen Gattin zu verſichern beabſichtigt; im Fall dieß
nabmetermin , entweder nad ibrer Verbeiratbung, ſofern
unterlaſſen wird , Toll das Geſuch um den Heirathso conſens unberüdlidtigt bleiben. In gleider Arr ind aud die inaceiven Offiziere, ſowie diejenigen , welche
ſie damals ſoon aufnabmefånig waren , oder anderna falls nach ihrer etaismäßigen Anſtellung, nachzuzahlen. Vergl. S. 8. c) S. 12. Nidot aufnaboefåbig ſind : 1) die
mit Gebalt oder mit Penſion zur Dispoſition geſtellt
werden , für die Dauer dieſes Verbåliniſjes bis zu ibrer
gånzliden Penſionirung, bei ibrer Verbeiraibung zum Beitritt verpflichtet. - $. 7. Offiziere, welde mit Aus.
mit oder obne Penſion verabſchiedeten Offiziere und Beamten , ohne Rücklicht auf die Zeit ihrer Verbeiras thung ; 2) die als Redrunge råbrer bei den Truppen
ſicht auf Wiederanſtellung im Militárdienſt penſionirt
angestellten Feldwebel und Wachtmeiſter, für welde
werden , ſind für die Dauer ibres Rubeltandes zum
jedoch die Auerbochite Genehmigung zu ibrer Aufnahme
Beitritt nidot verpflictet, jedoch dazu beredtigt. So.
mit einer Penſio115verſiderung vou bodijiens 100 Riblrn .
560
559
Seitens der Truppen auf dem vorgeſchriebenen Dienſte zutreten , fann die Ermäßigung der bei Nacſudung wege nachgefuder werden darf; 3) alle Perſonen , welde auf Ründigung angeſtellt find; 4 ) alle , bei einer Mo. bilmadung der Armee , blos für die Dauer der Krie. ges anzuſtellenden Beamten , obne Ausnahme und obne
Rüdſicht auf die sobe ibres Dienſteinfommens. III. Penſionsſåse. S. 13. Der niedrigſte Penſionslaß , welcher nach dem Reglement verſidert werden fann , betrågt 50 Ribir. jåbrlido , der böchſte Penſionsſaß dagegen 500
Riblr. jährlid in Gourant. Es können jedoch aud Zwiſdenſummen , ſowie ſie mit 50 Ribir, ſteigen , alſo 100 , 150 , 200 , 250 , 300 , 350 , 400 und 450 Riblr. , perſidert werden . Den råmmtliden Offizieren und Servisberechtigten Militárbeamten ſteht bei ihren Pen .
des
Heiratbøconſenſes angegebenen Penſionsſumme,
nicht unter dieſes Fünftel berabgeben , b) Documente. S. 15. Seder in die Anſtalt aufs
zu nemende Intereffent bat zu dieſem Bebuf nattebende Documente beizubringen , welche durch die vorgeſebre Dienſtbeborde an die Abtheilung des Militar. Deconomies departements für das Etats und Raſſenweſen einzurei. den ſind, und zwar : a) den mit dem Amisſiegel des Aug. ſtellers berſebenen Lauffdein des aufzunemenden Man. .
neg, woraus das Jabr , der Monat und der Lag der Geburt (mit Budſtaben geſchrieben ) erſichtlid iſt. - Jit -
die Beſchaffung des Taufſcheind etwa wegen Verluſtes der Kirchenbücher oder aus andern erbeblichen Urſachen nicht möglid , ro bat der Aufzunebmende , unter Dar.
ſlonoverſiderungen die Wabl frei , mit welcher Pena ſionsſumme ſie der Anſtalt in den Gränzen der obigen Såße
legung der dießfälligen Beweiſe, die Zeit feiner See
beredtigten
bierůber aufzunemende Verbandlung vertritt dann die Stelle des Taufideins. Unterliegt etwa nad dieſer Verbandlung
burt , Sabr , Monat und Tag , vor einem Givilgeridote
beitreten wollen ; den zum Servisempfange nicht anzugeben und dieſe Angabe eidlich zu erhårten ; die Beamten ,
deren
Dienſteinkommen über
250Riblr. jährlich betrågt, liegt dagegen die Verpfliche die Zeit der Geburt einem Zweifel, ſo tung ob , mit einer Penſion im Betrage von wenigſtens Alter des alt das- Wittwenanſt Aufzunebmen den Arnabme nad der feſtges für die einem Fünftel ibres Gebalts der Anſtalt beizutreten ; wird Militär günſtigeren e8 lind jedod bierbei andere Penſionsſåse, als die oben angegebenen, nicht geſtattet, weßbalb in den Fål ftellt; b ) den Copulationsfdein c ; )den Laufſchein der len , wo der fünfte Theil des Gebalis mebr als eine Frau ; dieſen .
jedod nur in dem Falle , wenn der Mann
zulåſſige Penſionsſumme ausmacht, der Mehrbetrag bis zu zu 25 Ribir. gar nicht , úber 25 Riblr, aber für
51 bis 60 Sabr alt iſt. Es gilt in Betreff des Sdeis
Biges Dienſteinfommen haben , iit der niedrigſte regleo
ned daſſelbe , was vorſtebend binſichtlich des Laufideins des Mannes bemerkt worden iſt. Hat der Mann das Alter von 51 Jabren noch nicht erreidt , oder iſt er über 60 Fabre alt , ſo genügt der genaue (driftlide die Vornamen und des Angabe der Geburtszeit,sowie
menismäßige Penſionsſaß von 50 Ribir, auf 25 Riblr.
Zunamens der begattin ; d) ein von einem Regi ,
volle 50 Riblr. gerechnet wird.
Für Militárverwals
lungsbeamte , weldie weniger als 250 Riblr. etatsmås
Aderbooſten Orte berabgelegt und bierbei beſtimmt mento , oder Bataillonsarzte, oder auch von einem worden , daß dieſe Individuen allgemein nur hódítens
S. 14. Die Aufnabme der
approbirten Gidilarzte an Gides ftatt ausgeſtelltes, von Bier Zeugen beſtåtigtes Geſundbeitsatteſt. Daſſelbe braucht jedoch nicht beigebradt zu werden , wenn die Aufnabme in die Anſtalt ſofort im nådften Termin
Intereſſenten erfolgt aljábrlich zweimal , und zwar in
nach der Verbeiratbung oder der erlangten Aufnabme.
din bierzu feſtitebenden Terminen : am 1. Januar und am 1. Juli. Der Beitritt muß mit derjenigen Pens
fåbigkeit nadgefunt wird, das Erforderniß deſſelben iriti vielmebr nur bei dem verſpäteten Beitritt , ſowie
Fionsſumme geldbeben , welche der Aufzunebmende bei
bei allen Erbobungen der Witwenpenſion ein.
50 Ribir. Penſion berfidern dürfen .
IV. Bedingungen der Aufnabme. a) Aufnahmetermine .
Es
Nachſuchung des Heiratbøconſenſes verſichern zu wolien darf dieſes Uiteſt im Termin der Aufnabme (am 1. Ja. erflårt bat. Eine Abweichung von dieſer Summe iſt in der Regel nicht zuläſſig ; wo indeſſen triftige Gründe
nuar und 1. Juli) nicht über redo Woden all, mithin
bierzu obwalten , fónnen die motivirten Anträge auf Ero
ſein , auch muß demſelben , ſowohl von dem Arzte, als
nidt vor dem 19. November und 19. Mai ausgeſtellt
måßigung der , bei Na tiſudung des Heirathøconſenſes von den Vier Zeugen , das Dienſte oder Privatſiegel angegebenen Penſionsſu durch die oorgeregte
mme,
Dienſtinftanz, welche den Conſens eriheilt oder bei Seiner Majeſtát nachgeiucht hat , dem Kriegøminiſte,
beigedrůdt werden .
S. 16. Die Laufs und Copu.
lations deine, die Geſundbeitsatteſte, ſowie die Todten . rdeine , imgleichen alle ſonſtigen Zeugniſſe oder Be.
rium zur Entideidung vorgelegt werden. Dieſen An deinigungen , welde zur Aufnahme in die Militar . trågen muß jedoch eine gerichtliche Verbandlung bei. Wittwenanſtalt, oder zum Austritt aus derſelben fiegen, in welcher die Ebegarrin des Intereſſenten, mit
erfordert werden , ſind ſtempelfrei; ausgeſchloſſen von
Zuſtimmung eines Rechtsbeiſtandes, und im Falle der Minderjábrigfeit , mit Zuſtimmung des Vaters oder deg
der Stempeifreibeit ſind dagegen die Penſionsquittungen der Wittwen , ſowie die nad S. 19 über das nicht baar
Vormundes und der vormundidaftlichen Behörde , in
erlegte Antrittsgeld auszuſtellenden Weaſel nebſt den
die beantragre Ermäßigung willigi.
Bei Beamten ,
dazu erforderlichen geridiliden Recognitionsatteſten ,
welche verpflichtet ſind , mit einer Verſicherung im Bee
wozu der tarifmåßige Stempel verwendet werden muß.
trage von mindeliens einem Fünftel ibres Gebalts beis
( Fortſegung folgt.)
I
Resigirt unter Berantwortlidteit der Berlagshandlung : 6. W teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrutt.
Dienſtag,
N 71 .
15. Iuni 1847.
22
Allgemeine ste i
Militar: Zeitung. pflichtet, ſo oft zur Ergånzung in den Auszug zurúd.
.
Der Entwurf eines neuen Militårorganiſa , zutreten , als die Umſtånde eg erbeiſden . Mit ange. tionsgefelles für den Ganton Bern , welches (wie in Nr. 60 der A. M. 3. berichtet) von dem Gro.
tretenem 40. Altersjabr tritt die Mannſchaft der Reſerve zur fandmebr über ; die Cavalerie jedod idon mit
Ben Raibe angenommen worden und mit dem 1. Mai angetretenem 37. Jabr. Beſtand des Au 8zu ges umfaßt genau die. Der Waffengattungen 1847 in Kraft getreten iſt, berubt, der Schweizeriſchen jenigen und Corps, welche der Kanton Mil. Zeitſdrift zufolge, auf folgenden Grundlagen : Der Militårpflidt ſind , übereinſtimmend mit Bern zum Eidgenoſiſden Bundesbeer zu ſtellen bat, nåmlid :
S. 87 der Berniſchen Staatsverfajung , alle im Staars ,
gebiet wohnenden Soweizerbürger vom zurüdgelegten 16. bis zum angetretenen 50. alterojabre unterworfen.
Der Militårpflicht wird Genůge geleiſtet: 1 ) Durd die Erfüllung der Waffenpflicht oder 2) durch Dienſtleie ſtung in der militarilden fnſtruction oder Adminiſtra .
tion , oder 3) durch Bezablung einer Militårſteuer. In der Regel ſind alle militårpflichtigen Soweizer bürger I
auch zum Waffendienſte verpflichtet; die Ausnabmen find auf die allerdringendſten beforånft.
Die militårs
200 Sappeure , in 2 Compagnieen , 1092 Artilleriſten , in 7 Compagnieen zu Bedienung von beſpannten Batterieen , 1 Poſitions , und 1 Parfcompagnie , 82 Mann uneingetheilter Train , 320 reitende fåger in 5 Compagnieen , .
.
.
600 Sdarfduben , in 6 Gompagnieen , 266 Mann zu den Bataillonsjtåben ,
9521 Mann Infanterie , in 84 Compagnieen und 14 Bataillonen .
pflichtige Mannſchaft wird ausgeſchieden in ſolde : 1) welde waffenpflichtig iſt , 2) in jene , die in ihrem Bes
rufsfache oder bei der Adminiſtration verwendet wird,
12,081 Mann im Ganzen. Die Reſerve beſteht aus 2 Gappeurcompagnieen,
und 3 ) in die , welche wegen Amt, Beruf , förperlicher 8 artilleriecompagnieen , i Parfcompagnie , 4 Cavalei Unfábigkeit ? . von der Waffenpflicht und von der Ber. riecompagnieen, 6 Starfſd úbencompagnieen , 14 Jn. fanteriebataillonen.
wendung bei der Adminiſtration befreit iſt.
Die maffenpflichtige Mannſchaft iſt eingetbeilt in
Die landwebr beſtebt aus 1 Compagnie Ponton.
1 ) Recruten , 2) landwehr erſter und zweiter Klaſſe; niers , 2 Compagnieen Bergartillerie, i Compagnie 3) Auszug , 4) Reſerve. Zu den Recruten gehört Guiden , 28 Bataillonen Infanterie. Nach den Waffengattungen zuſammengeſtellt die Mannſchaft vom zurücgelegten 16. bis zum ange. tretenen 21. Altersjabr. Die landwebr wird aus der würde der Kanton Bern demgemåß beriben : 5 Com . waffenfåbigen Mannſdaft gebildet , welde dag 21. Al, pagnieen Sappeure und Pontonniers ., 20.Compagnieen tersjabr angetreten bat und nicht beim Auszuge oder Artillerie, 10 Compagnieen Cavalerie , 12 Compagnieen der Reſerve eingetheilt worden iſt. Der U u gzug wird Starfſdůßen , 56 Bataillone Infanterie. Auf dem Rantonalfuß ist jede Gompagnie ver. aus der waffenpflichtigen Mannſchaft ausgeboben, welche das 19. Alterojabr angetreteu bat und die erforderlide båltnismäßig um 10 bis 15 mann ſtarfer als nad Große beſīßt. Iſt mebr Mannſchaft vorhanden , als dem Eidgenofiſten Fuß. Die Bataillone der Reſerve zur Ergånzung des Auszug8 erforderlich iſt, ſo werden
und der fandmebr baben jedes nur 1 Stabsoffizier
zuerſt die Freiwilligen angenommen und unter den Uer und ibre Compagnieen nur 3 Offiziere. Die landmebr brigen gelooſt.
Bon dem Audjugerdienſte ſind die nó,
fou der mebreren Beweglid feit wegen ud fleineren
tbigen bóberen Beamten und Diejenigen entboben, von Bataillonen von 500 bis 600 Mann beteben. denen bereits zwei Brüder im Auszuge dienen.
Die
Zu Aufſtellung dieſer allerdings bedeutenden und
Reſerve wird aus der aus dem Auszuge übertretenden aftunggebietenden bewaffneten Madt , reicht die Un . Mannſdaft gebildet, die das 29. Alterøjabr angetreten jabl der gegennårtig vorbandenen Waffenfábigen Mann. bar. Die jüngeren Jabrgånge der Reſerve find bero idaft podfommen bin , und zwar allein nur diejenige
563
564
vom 20. bis 40. Altersjabr , auf welches Pebensalter
len werden mebrere Stådte thei(8'befeſtigt, theils ganz zu Feſtungen umgeſchaffen . Nicht wenig můrde úber: dieß noch die Erridtung der Diteiſenbabn , welche
ride bis dabin die Militårpflicht erſtredie.
Einem långſt gefüb! ten Bedürfniſſe und mehrmals geåußerten Wunden entſpridor der Entwurf durd Aufo ſtellung eines Generalſtabes ; derſelbe rou beſteben aus 1 bis 3 Oberſten , 3 bis 6 Oberſtlieutenanten ; aus
der landſtåndiſden Beratung gegenwårtig vorliegt,
zum Schuß unſerer óſtlichen Grånze beitragen , da ſie die ronelle Beförderung von Streifråften Tebr begún .
den Commandanten der Specialwaffen und 6 Majoren der Specialwaffen ; aus den bei der Militárverwaltung
der
ſtigen würde. Ihr Zuſtandekommen fann daber nur
angeſtellten Perſonen , die einen militåriſden Rang be
von allen ſonſtigen ſtaatsóconomiſden Intereſſen.
Wunſ
jedes
Patrioten ſein ,
ganz abgeſeben (Rb . Beob . )
fiben ; aus den Inſtructionsoffizieren ; aus den Offizieren
des Eidgendfiſchen Stabes , welde Berniſche Angeborige find ; und aus 3 Stabstbierårzten . Zu Offiziers ſtellen darf Niemand berufen mer, den , der nicht 1 ) das 22. Alterojahr angetreten , und 2) entweder in oder außer der Soweiz eine Offiziers .
Großbritannien. Admiral Stepben Poynß iſt 78 Sabre alt geſtors ben. Er befebligte im Sabr 1799 den ,,Soleby " bei
oder Unteroffizierøſtelle bekleidet , oder eine Prüfung
Weſtindiſden Gewåffern. Deßgleichen ſtarb am 12. Mai
über alle Dienſtzweige ſeiner Waffe gut beſtanden bat .
in Woolwich T. Fryers , Generalmajor des Genie, corps ,, nad 47 jábriger Dienſtzeit ,, - und am 15. Mai
( Schluß folgt. )
der Wegnahme des franzöſichen Geloomaders in den -
in Kilburn der 79 jábrige Admiral Job P r é u Be n. Au8 Dftpreußen , im Mai. Die Schmåde un . .
ſerer óſlichen Grånzen iſt ſchon oft Gegenſtand patrios tiſcher Bedenfen geweſen , webbalb die Verſtårfung derſelben durd weitere Ausfübrung des dortigen Vero tbeidigungsſyſtem s nur allgemeinen Beifal finden .
fann.
Denn nidt nur iſt es Preußen
Aufgabe , fico
Fordyce
Maples .
Deſterreich Wien , 26. Mai. Der Geſundheitszuſtand dabier iſt fortwábrend Febr beunrubigend. Die Spitåler find dermaßen mit Kranfen überfüllt, daß es an Raum
zur Aufnabme gebridt. Rranfentand
bauten an unſerer öſtliden Grånze zeigt deutlid , wie
zu Baden , drei Meilen von Wien , ſtark in Anſprudo
unſere Regierung von dem Grundſaß durchdrungen iſt,
genommen wird .
daß gerade durd ſtarfe Rüſtung zur Bertheidigung der
Der
Beſonders ſtarf iſt auch der
ſelbſt , ſeinen eignen Herd , ſondern auch ganz Deutid , land gegen eine nordiſche Invaſion zu dúben . Der regelmåßige, wenn auch langſame Betrieb der Feſtungs,
bieſigen Garniſon.
Das
bieſige Militarſpital iſt nicht mebr in der Page , all' die Kranfen aufzunebmen , weßbalb das Militårſpital
Die berridendſte Kranfeit unter dem Militår ist der Scorbut. Der commandirendė Gen
Friede am ſicherſten erhalten werde. Die Befeſtigungos neral Erzberzog Albredt bat die Verfügung getroffen, arbeiten bei Neufábr find faſt beendigt. Das im Jabr
daß die Mannidaft bei der ießt berridenden großen
1844 abgeſteckte Fort am Weidfeld amm iſt fertig. Hiße nicht mebr lo gedrångt beiſammen liegen darf. Dieſe Befeſtigung wird den Solußſtein der Feſtungs. Aud binſichtlich einer angemeſſenen Nahrung bat er werfe von Danzig, Weidlelmünde, Pillau und Rönige, mebrfade Anordnungen erlaſſen. Wegen dieſer Seude
berg bilden und die ganze fruchtbare Danziger Niederung
und Nebrung gegen den Feind rdúßen.
unterbleibt auch die in dieſem Monat beabſichtigt ge.
Ein Angriff weſene Aufſtellung des Fagers bei Wiener Neuſtadt. ( Aug. Zeit.)
Danzig'8 durd Kanonenboote ſteht fünftig nidt mebr zu befürchten , beſonders wenn zu der Befeſtigung noch
eine Flottile von flachgebenden eiſernen Kanonenbooten auf dem Haff binzufommt. In Nordoſten mar bieber wenig für die Siderung gegen unſern folloſſalen Nad 3
bar gerdeben. Seßt aber iſt Poren und Danzig robon befeſtigt, und Rönigsberg , foßen und Oſter,
ode werden fünftig Orte ſein , die gewiß eine ſtrates gilde Bedeutung erlangen. Das fleine Oſterode wird mit ſeinem in Hufeiſenform angelegten , zur Vere theidigung geeigneten landwebrzeugbauſe, einer Redoute
Die königl. preußiſche Militar - Wittwenkaſſe. ( Fortresung.)
c ) Antritte geld. S. 17. Jeder Intereſſent bat bri ſeiner Aufnabme ein Antrittsgeld zu zablen ; daſ. felbe betrågt : a) bei Männern von 20 bis incl. 50 Jabren , und bei Månnern von 51 bis incl. 60 Jab . ren , wenn legtere nidhi 30 Jabre ålter find , als ihre
Rriegsgeſchichte Preußen gewiß nidt unbemerft blei, ben Engliſde Offiziere bat man bier , ſowie in Rd , nigsberg, Poben und Poſen bemerft , welche die Smule
Frauen , ſoviel als die zu perfidernde Penſion ; b) bei Månnern von 51 bis incl. 60 Jabren , wenn ſie 30 Jabre und darüber åtter ſind , als ibre Frauen , und bei Männern von 61 Jabren und darüber, ohne Růd ſicht auf das Alter der Frau , das Doppelte der zu vers
der praktiſden Feſtungsbaufunſt ourdzumachen ſcheinen ,
ſichernde Penſion.
auf dem Vorberge gegen Diten und einer Kette von Spanjen jenſeite des Dremenzfluſies in der fünftigen
was ihnen auf beſonderes Anſuden ihrer Regierung
S. 18. Die regimentirten Offiziere und Beamten
bdbern Dris gemåbrt worden ſein ſoll. Auch in Poi
zablen das Antrinisgeld und die etwaigen Nadſdůffe
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an Beitragen und Zinſen , an die Raſſe ibres Trupe
leßteren zurückzufordern und dagegen das Antrittsgeld baar einzuzablen , jedoch iſt ein folder Umtauſo nur
pentbeils , von weldem biernáchſt dieſe Gelder ourd die General : Militárfaffe für Rechnung der Militár, Wittwenfaſſe eingezogen werden. Von den nicht regis mentirten Offizieren und Beamten , welche in Berlin .
wobnen , giebt die Militar.Wittwerfaſſe das Antritis, .
geld nebſt den etwaigen Nachdüſſen unmittelbar ein. Die außerhalb Wobnenden haben dagegen ihr Antritts . geld ſammt den etwaigen Nadiduffen an die nächſte Regierungs .Hauptfaſſe abzuliefern und die Beldeint.
in den feſttebenden Aufnabmeterminen am 1. Januar
und 1. Juli jeden Jabres zulálig.
Der Intereſſent
bat alsdann das baare Antrittsgeld der Rafe , an
welde er ſeine Beiträge zablt , einige Zeit - minder Rens Vier Wochen vor dem Termine zu überliefern
und biernåshit den Originals Aufnabmeldein auf dem
gungen bierůber der Kaſſenabtheilung des Militar.
Inſtanzenwege, S. 15 , der Abtbeilung des Militár, Deconomiedepartements für das Etats . And Raſſen . weren , zurůdzugeben , wogegen er einen anderen auf
Deconomiedepartements zu überſenden . S. 19. Wer das Antrittsgeld nidt baar zu erle , gen dermag , fann darüber einen mit 4 Procent jähr.
für das Wechſelcapital muſſen in dieſem Falle bis zu dem Termine beridotigt werden , in weldem der Um .
baares Geld lautenden Spein erhåll.
- Die Zinſen
.
lich zu verzinſenden Wedſel ausſtellen , wogegen ihm
tauſd des Wedſelo ſtatifindet. Ebenſo iſt es aud in die Militár - Wittmenfaſſe das Antrittsgeld creditirt. einzelnen dringenden Fällen .ausnabmsweiſe geſtattet, Der Wechſel iſt nad folgendem Sdema auszuſtellen : daß ein Intereſſent, melder das Antritiegeld baar er. ,,Sechs Monate nad der mir geſoebenen fosfündigung legt bat, die Růcgabe deffelben nadſuden fann , wenn
zable ich auf dieſen meinen Solawedſel an die fonigo liche Militar . Wittwenfaſſe oder deren Ordre die Summe welche ido a dato dieles meines Bedre18
er dafür einen Wedſel über den Betrag deponiren und das Capital mit 4 Procent verzinſen will. Die doße falſigen motivirten Antrige müſſen jederzeit an die
mit 4 Procent zu perzinſen und dieſe Zinſen in balb ,
vorgelebte Bebórde eingereicht werden , welche die darin
jábrigen Raten zugleich mit meinem Beitrage zu beric.
angefübrten Gründe zunåshit zu prüfen und Todann,
tigen verſprede. Valuta babe ich von derſelben da .
im Falle dieſelbe bierbei ein foldes Geſuche nach Maßs
von .... ,
durd erbalten , daß mir das Antrittsgeld , weldes id
gabe der perſönlichen Berbåltniſſe und der Hilfebedürf.
nad Vorſdrift des Reglements vom 3. Mårz 1792 baar zu bezahlen (duldig geweſen wäre , auf dieſen meinen Wechſel von derſelben freditirt worden , und leiſte id übrigens zur Verfallzeit prompte Zahlung nad Wedſelredot. " Die legalitat des Wechſels , ſowohl in Beziebung auf die Identitåt und eigenbåndige uno Un . terſdrift des Ausſtellers , als in Betreff der Diopo . ſitionsfähigkeit deſſelben ,, muß von einem Civilgericht oder von einem Notar und Zeugen gebörig beglaubigt
tigfeit des Bittſtellers berůdſichtigungowerib findet, dalo ſelbe an das Kriegsminiſterium zur Entſcheidung ein .
werden. Militárgerichte, mit Ausnahme der Gouver. .
nementsgerichte Mainz und Curemburg , Find zur Zeit des Friedens zur Ausſtellung folder Atteſte nidt be.
zureiden bar.
$. 21. Das baar erlegte Antrittsgeld wird dem Manne,, ſofern nicht ein Anderer rein Eigentum daran
nadgewieſen bat , zurúd gezablt , wenn die Frau vor ibm mit Tode abgebt ; überlebt dagegen die Frau den
Mann , ſo gebt das Antrittsgeld , eg mag baar oder in Wechſeln erlegt ſein , gleidseitig mit dem Tode des Mannes , in das Eigentum der Militár ,Wittmenfaſſe über. S. 16 22. Nachdem zur Aufnahme erforderlichen, eingereicht bezeid netendieDocumente worden
fugt. Bon Minorennen kann ein Wechſel nur dann im S. angenommen werden , wenn folder durch den Vater oder durch den Vormund unter Zuziehung der obervors
mundſdaftlichen Bebórde beſtårigt worden iſt.
Die
Unterſchrift des Vaters iſt in derſelben Art , wie oben in Bezug auf die Unterſchrift der Wechſel majorenner Perſonen angegeben worden , gerichtlid zu beglaubigen .
ſind und 068 Antritisgeld entweder baar oder durdi einen Wechſel berichrigt worden iſt , erfolgt am Tage des Aufnabmererming worüber demſelben die Aufnahme des Intereſſenten,
ein von dieſem Tage datirter Vufo
nabmeſchein ertbeilt wird.
Der zu dem Wedſel zu verwendende geſebliche Werth.
d Beitråge. d) 23. Jeder Beiträge Intereſſentzubatzablen an die, WittwenkarjeS. beſtimmte Militar.
ſtempel betrågt für 50 Ribir. bis einſdl. 200 Ribir.
und zwar von dem Termine ab , in welchem für ibn
5 Sgr.
250
400
10
450
500
15
Zu dem geridtlichen Recognitiondatteſte muß beſonte
ders ein Stempel von 15 Sgr. verwendet werden. Bei den Wechſeln über einen Betrag von nur 25 Riblr.
find dieſe Atteſte ſtempelfrei. Wird der Wechſel von dem Gerichte oder einem Notar zu Protokoll aufges
nommen , ſo iſt dazu nur ein 15 Sgr. Stempel erfors derlid , inſofern der Procentſtempel für den Betrag des Wedrelo nidot mer als 15 Sgr. betragt. $. 20. Es ſtebt jedem Intereffenten , welchem das Antrittsgeld gegen Wedſel creditirt roorden , frei, den
die Verpflichtung oder Berechtigung zum Beitritt ein : getreten iſt. Die Fidbe dieſer Beitrage wird nad) ſeinem Alter und nad dem Betrage der verſicherten Penſion feſtgelebt. Zu dieſem Ende beſteben bei der Anſtalt fünf Alteros klaſſen , von denen die 1. Klaſſe die Månner von 20 bis 30 Jahren incl. 1 2. I
4. 5.
31 41 51
1
3.
11 12 II
in fid foließt .
I
40 11
50 60
61 Jahren und darüber
568
567
Für 50 Ribir. jabrliche Penſion beträgt der monat. lide Beitrag in der 1. Altersflaffe 2. 3.
4. 5.
11
Penſionirung wie Hauptleute zweiter Klaſſe bebandelt werden ; erſt durch das Aufrůden in ein Gebalt von
Ribir . 15 Sgr.
Il
1
11
1 1
N
1
O
221 712
0
mebr als 1200 Riblr. jábrlido , oder wenn ſie den obigen Penſionsſaß von 100 Riblr. úberſdreiten , tritt aud bei ibnen die Verpflidtung zur Reiſtung der vollen Bei. tråge ein .
15
Dieſe Siße dienen für alle Penſionsverſicherungen dergeſtalt zur Norm , daß für eine Penſion von 100
Niblr. das Doppelte , für eine Penſion von 150 Ribirn. das Dreifade , für eine Penſion von 200 Riblrn. das
Vierfache der vorſtebenden Såße 2. in der betreffenden Altersflaſie zu entridten babe.
S. 24. Bei der Berechnung des Alters werden bin . Ridilid der Zeit , welche über das volle leßre Lebens. jabr binausliegt , 6 Monate und 1 Tag für ein volles Jabr gerechnet. Wer alſo . B. am Tage ſeiner Aufe nabme 30 Jabr 6 Monate und 1 Tag alt iſt , wird für 31 Gabre, wer dagegen ſein 31. Jabr an dieſem Lage noch nicht zur Hälfte zurückgelegt bat , für 30
6. 26. Wer einmal nad ſeinem Gebalte oder nad der Hobe der perfiderten Penſion die vollen Beitråge
entrichtet, fann demnådſt auf die Vergünſtigung der
niedrigen Beiträge feinen Anſprud machen , er moge durch Penſionirung , Verabſchiedung oder ſonſtige Lens derung ſeines Dienſtverbåltniſſes auf ein geringeres Einfommen gelegt werden oder die Penſion auf einen Betrag berabſeßen , wovon er ſonſt nur die niedrigen Beiträge zu entrichten brauchte. S. 27. Die laufenden Beitråge und Wedſelzinſen werden balbjábrlid poſtnumerando jedesmal in den
Monaten , welche den Receptionsterminen ( 1. Januar und 1. Juli) vorangeben , alſo im December und Juni, an die Militår . Wittwentaſie gezablt. Grundråblid 5
Jabre alt angenommen. Es dienen biernado der Alı müſſen dieſe Práſtanda allen denjenigen Intereſſenten, tersberechnung, ſters die Aufnahmetermine (der 1. Ja,
welde Gebalt , Penſion oder eine andere fortlaufende
Ein Intereſe
fent im Alter von 30 Jabren 6 Monaten zablt mitbin
Competenz aus fónigliden Kaſſen bezieben , je nachdem die dießfälſigen Hebungen geſcheben , monatlid oder
nod die Beiträge der 1. Altersklaſſe , wogegen ein In
vierteljábrlid davon regelmäßig in Abzug gebradt und
tereffent im Alter von 30 Inbren 6 Monaten und i Tage bereits die Beiträge der 2. Altersflaſie zu lei,
in den genannten Monaten an die Militår · Witwen . faſſe prompt abgeführt werden .
nuar und der 1. Juli ) zum Endpuncie.
.
.
S. 28. In Betreff der regimentirten Offiziere und
ſten bar.
S. 25. Die Subalternoffiziere, ſowie die Haupt,
Beamten ſind die Gommandeure der Truppentbeile für
leute und Rittmeiſter 2. Klaite , und auch die Beamten, deren jåbrlides Gebalt nicht 720 Riblr. überſteigt, zablen , wenn ſie nicht mebr als 100 Riblr. jabrlide Penſion perſidern , nur zwei Drittel der im s. 23 auf. gefübrten Beiträge , alſo für 100 Riblr. Riblr, 20 Sgr. in der 1. Altersflaſſe monatlich
die regelmåßige Einziebung der Wittwenfaſſen . Beiträge und deren prompte balbjährliche Abfübrung durch die
2. 3. 4. 5.
I/
V
1/
11
Il 11 1
1
12
1
Il
1 2
1
10
20
Für Penſionsverſicherungen unter 100 Riblr, modificie ren ſich die Beiträge nad dieſem Maßſtabe. Erroht
General Militärfaſſe an die Militár , 20ittwenfaſſe ver,
antwortlich . Die nicht regimentirten Offiziere und Be. amten ſind dagegen derpflidtet , unter ihren Gebalio.
quittungen jedesmal zu bemerfen , ob ſie perbeiratbet find oder nidt , und im erſteren Falle den Betrag der zu leiſtenden Wittwenfaſſe: Práſtanda von dem Gebalte, monatlid oder vierteljährlid , je nachdem ſie daſſelbe
empfangen , gleich abzuſeßen . Dieſe Doridrift findet auch auf diejenigen Offiziere und Beamten Anwendung, welde Penſion oder ein ſonſtiges Einfommen aus fð.
ein ſolcher Offizier oder Beamter die jährliche Penſion
niglichen Raſſen bezieben.
über den Saß von 100 Riblrn. , ſo bat er auf die obige Vergünſtigung feinen Anſpruch weiter, vielmehr
rionsquittungen nicht mit dem vorſtebenden , unerlaß. liden Erforderniſſe berſeben ſind , dürfen ſelbige von
Wo die Gebalts , oder Pens
muß er alsdann die vollen Beiträge leiſten ; vergl.
den Raſſen nicht bonorirt werden. Was endlich dieje.
Ebenſo tritt aud die Verpflidtung zur
nigen Intereſſenten betrifft, welche aus föniglichen
Peiſtung der vollen Beiträge ein , ſobald dieſe Perſonen
Raſſen feine fortlaufenden Competenzen bezieben , ſo
zu einem böberen , den Betrag von 720 Rthlrn. úbere ſteigenden Gebalte gelangen , jedoch fommt ibnen für den
müſſen dieſe dafür ſorgen, daß ibre Beiträge und
S. 36 und 39.
Monat, in weldem ſie den Gehaltsverbeſſerungsabzug erleiden , noch die Vergünſtigung der niedrigen Beitrage !
Wedſelzinſen , unter Angabe ibres Wobnorte und ihrer Receptionsnummer , in den Monaten Juni und De . cember entweder unmittelbar an die Militår.Wittwen ,
Die Offiziere der Panogensb'armerie baben
faſſe oder an die ibnen zunädit gelegene Regierungs,
ragegen auch bei einem Gehalte von 900 bis 12h0
bauptfaſſe eingezablt werden . Geſchiebt die Berichtis gung der Wittmenfaſſen, Pråſtanda durd Ueberſendung mir der Poſt, ſo müſſen dieſe Gelder von dem Abſen .
Bu gut.
Riblr. jåbrlich , ſofern ſie nicht mebr als 100 Riblr. Penſion verſidern , nur die niedrigen Beiträge zu ent ,
ridien , da in ibrein Gebalte die Serviss und Rationgs
entſdådigung mitbegriffen iſt und dieſelben bei ibrer
der franfirt werden . Bergl. §. 3. ( Fortſegung folat.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 0. W teste in Darmftadt und in deſſen Offizin gedruđi.
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Donnerſtag , 17. Juni 1847.
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BOLTO Edit
Allgemeine
Cod
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Militar - Zeitung. 10
Sd wľ i . finden ſtatt: für die Sappeure und Pontonniere alle ( S doluß des Entwurfs eines Mititårorganiſa. 2 Jabre wåbrend 14 Tagen ; für die Artillerie alle 3 tionsgefe Bes für den Ganton Bern.
Sabre måbrend 3 Woden ; für die reitenden Jager alle
In Betreff der Inſtruction iſt beſtimmt, daß der 2 Jahre wåbrend. 14 Tagen ; für die Sdarfícůßen alle Unterricht in der Kriegswiſſenſchaft an der böbern febr. 3 Jabre måbrend 14 Tagen und alljábrlid 2 Tage zu ranſtalt in Bern ertheilt werden, ſolle. Den beores Schießübungen ; für die Infanterie aljábrlid 4 bis 5 tijden Unterricht erbalten die Staboffiziere und Bataillone wåbrend 14 Tagen in fagern , Kaſernen oder Aidemajoren in den Stabsoffizierscurſen , und die Sub. alternoffiziere und Gadetten in Kadresſchulen und Wie . derbolungscurſen. Stabsoffiziere fónnen aud augebal.
ten werden , zu ibrer Ausbildung auslåndiſde lager zu beſuchen. Die junge ins militårpflidrige ulter tre, tende Mannſdaft erbålt in zwei aufeinander folgenden Jabren an 14 Winterabenden vor und 14 nach dem
Kantonnementen .
Die Radres der verſchiedenen Gorpo
und Waffengattungen , mit Ausnahme der reitenden Såger , werden 4 Lage und diejenigen der Artillerie 1
Woche vor ihren reſpectiven Corps zur Vorinſtruction einberufen . - Die Wiederbolungscurſe der Reſerve ſind -
feſtgelegt: für die Artillerie alle 4 Jabre wåbrend 4 Tagen , die Radres jeweilen 2 Tage zuvor ; die Sdarf.
Neujabr Unterricht über die Pflichten des Soldaten , im Rapportweſen und im Geſang. Die Recruten vom angetretenen 18. Altersjabr werden in 2 aufeinander folgenden Sabren , je in 2 Woden im Mai und in 2
ſüßen aljábrlid 2 Lage bauptſådlich zu Schießübuni Wenn lager der Auszugerinfanterie abgebalten werden , ſo fónnen auch die fandwehr und die Reſerve und die
Woden im September, in der Soldaten und Plotonde
Specialwaffen des Ausjuge deuſelben beigezogen werden.
gen ; die reitenden fåger alle 3 Fabre auf 4 Tage.
idule , im Funern , Wadt und Felddienſte und den
Die Truppen der Auszugs ſind verpflichtet, die Eidge.
Grundſåßen des Dienſtes der leidten Infanterie unters ridlet. Mit Antritt des 20. Ultersjabro mird die Mannſchaft nach Bern berufen , wo die Sappeure, Pontonniers , Guiden und Sdarfſd)ůßen wibrend 4 Woden , die reitenden Jäger måbrend 6 Woden in der Specialitåt ihrer Waffe inſtruirt werden ; die Infanterie
pöſſiſche PN ilitårſdule zu beſuden. - Der Staat liefert jedem Soldat , mit Ausnahme der Scharfſdúben , die Bewaffnung und Kopfbededung. Auf eigene Koſten
aber iſt måbrend 3 Woden in der Soldaten . , Plotond. und Bataillonsſchule , im Innern , Wadt . und Feld.
Terie vom Staate geliefert. Die Neitpferde werden den beritrenen Artilleriſten und dem Train , vom faupt,
ſchafft der Soldat an : die Aermelweſte , den Torniſter und die kleine Ausrüſtung. Die Pferdeausrüſtung wird
den berittenen Artilleriſten , dem Train und der Cava,
dienſte, in den Jägermanövern und im Bajonnetgefecht mann abwaris , ebenfalls vom Staale geliefert. Die Die Studenten erbalten , ſolange ſie Scharfidůßen haben ſich selbſt mit einem ordonnanz.
zu anterrichten.
ibren Studien auf der höheren Lebranſtalt obliegen, mäßigen Stußer, Weidrad ? c. zu verreben , erbalten ibren militåriſchen Unterricht als ſelbſtſtåndig organiſire
aber vom Staat einen Beitrag von 60 Franfen.
tes Gorps,. – Die Uebungen der Infanterie in
Wenn ſie in den Eidgenöſſiſchen Dienſt berufen werden ,
der Soldaten. , Plotons, und Bataillonsídule geſdeben in den Bezirfen an verſchiedenen in den Zeitraum zmi.
erhalten die Truppen für die Dauer dieſes Dienſtes den Rod , die Beinfleider und Ueberſtrumpfe. Für die Dauer der Inſtruction in Bern , in fagern oder Wie .
(den den 1. Juli und 8. September fallenden Sonn , tagen, jeweilen während 4 Stunden, nåmlich a) für die derbolungscurſen oder des Felddienjies erbalten die Infanterie des Auszug8 an 6 Tagen ; b) der Reſerve
Truppen ferner vom Staate Måntel und Raputróde.
1.Lag ; c) der landwebr, vom 21. bis 30. Altersjabr Die Beſoldung der Recruten in der Inſtruction iſt ges 8 Lage , dom 31. bis 39. Altersjabr 4 Tage, Die ringer , als diejenige der im Dienſt ſtebenden Truppen. leßren zwei Sonntage fann die Mannſdaft der Rands Die reitenden Jåger bezieben , nad 14tågigem Santo. Tage an webrinfanterie in größern Abtheilungen zuſammengezo. nal.oder Eidgenöfliſdem Dienſt, vomin15. feinem Falle gen werden. Die Wiederbolungscurſe des Auszug8 und ein Reisgeld von täglich 5 BB.; jedoc der Specialwaffen der Landwebr bis zum 30. Altersjabr mehr als 50 Fr. im nämliden Jahr. Den reitenden
572
571
Jågern des Auszuge , die in Wiederholung curſe oder und dieſen Gegenſtand bis zum Ablauf des militår . zum Felddienſte berufen werden, fónnen jabrlich einmal pflichtigen Alters zu bebalten . Z bis auf 25 Bernducaten Prämien für die beſten Pferde
ausgetbeilt werden.
Offiziere,welde zu Stabsoffizie curſen berufen werden , erbalien 4 Fr. tåglid undrs.1 Pferderation. Stabsoffiziere, welche auslånbilde fager beſuden , erhalten eine angemeſſene Entſchådigung.
Die königl. preußiſche Militár - Wittwenkaſſe. ( Fortresung.)
Pflicht, für die bilfloſen Eltern , Wittmen und Waiſen derjenigen zu ſorgen , welde den ebrenvollen Lod.fúr's Vaterland geſtorben ſind. – Die Cavaleriſten ſind der , pflidret , 'ibre Pferde auf eigene Koſten zu ſtellen , und
nicht vollſtåndig gezabit und ſomit auch der Abzug der Wittwen , Waſſenbeiträge nod nidt vollſtåndig gemacht ſein ſollte , darf doch , da beides beſtimmt erfolgt und mithin die Einziehung des eventuellen Borduffes feine
S. 29. Am 1. December und 1. Juni jeden Jahres
haben die Truppentbeile der Militar.Witimenfaſſe eine ſpe. Die Militárs , welde im Kantonal , oder Eidgenóriſden cielle Berechnung der für den laufenden Zablungstermin Felddienſt verwundet oder verſtůmmelt werden , rollen abzuführenden Beiträge unmittelbar einzuſenden. Selbſt je nad ibrem Stande und Vermogen eine Entidådigung wenn etwa zur Zeit der obigen Termine dem einen oder Unterſtüßung erbalien . Der Staat bat aud die oder dem andern Intereſſenten das Gebalt 20. nod
finden fann, die Abfåbrung der Militar, die reitenden Jåger ſind verpflichtet, dieſelben 4 Jabre Sowierigfeiten nbeiträge nicht verzögert werden . Gleid.
zu bebalten und obne Erlaubniß niot zu verfaufen .
-
Bon den Gemeinden fónnen gegen eine tåglide Bergů:
Wittwenfaſſe
zeitig laſſen die Truppentbeile eine vollſtändige Abſdrift
tung von 15 BB . für jedes Pferd die erforderlichen
der in Rede ſtebenden Berechnungen unter Gouvert an
Trainpferde requirirt werden. Die Gemeinden baben
ibre Corpsintendantur gelangen , welche folde mit ihrer Controlle zu vergleiden , in calculo zu revidiren und demnådiſt an die Stars , und Raſſenabtbeilung des
die Grercirplåse unentgeldlid einzuräumen .
Wer
von Erfüllung der Waffenpflicht und von der Dienſte
leiſtung bei der militariſten Adminiſtration oder Ino ſtruction entboben'iſt , bezahlt eine jábrliche Militar, ſteuer biſ zum 40. Altersjahr , im Betrag von 25 BB. auf je 100 Fr. des reinen Einfomniens. Der Ertrag Die wird zu Ergånzung des Materiellen verwendet. -
oberſte Pertung der Militärangelegenbeiten ſteht bei dem
Militår Deconomiedepartements einzureiden bar, damit bei etwaigen Růdſånde oder ſonſtigen Verabſáumungen da : Ndinige verfügt werden fann. S. 30. In die im vorſtebenden s. bezeidnete Be. rechnung dürfen nur die Beiträge und Zinſen für ſchon verſicherte Penſionen , und zwar nur von den , zu dem
Director des Militars. Demſelben ſind untergeordnet: betreffenden Truppentheil gehörigen Intereſſenten, aufe 1 Oberſtmilizinſpector, 1 Stabởauditor , 1 Oberfeldarzt, 1 Kriegscommiſſår, i Zeughausverwalter , 1 Pulvero verwalter, 1 Zablmeiſter (der Staatscafſier ), i Gon , troleur ( der Staatsbudbalter ); in jedem Militárbezirk
genommen werden. In der Rubrif ,, Unmerfung" iſt eventualiter die Zeit der Beförderung, der Gebaltser. bóbung , Berſebung , Ebeldeidung Verabſchiedung, Penſionirung, ſowie der Tag des Todes eines Intereſe
ein Bezirfscommandant. Jedes Quartier bat die ers
ſenten oder ſeiner Ebegartin auf das Genaueſte anzu .
forderlide Anjabi Inſtructoren. – Das Staatsgebiet
geben , auch der Aufenthalt derjenigen anzuzeigen, weldbe
wird in militáriſcher Beziebung in 14 Kreiſe zu annå , bernd 31,000 Seelen , jeder Kreis in 2 Bezirfe zu uns gefábr 15,500 Seelen , und jeder Bezirk in 2 Quartiere
in Folge Verabſchiedung oder Penſionirung ausgeſchies den ſind. Bei den Hauptleuten und Rittmeiſtern ,
zu durdid nittlich 7750 Seelen , eingetheilt.
Zu dieſem
Bebufe ſind von der Geſammtbevölferung des Kantons bon 446,495 Seelen , wegen des fteten Wedſel8 der Bevolferung zu Bern , 12,495 Seelen in Abrechnung gebradt. - Die Kriegszudot rol nad dem Eidgenofi. iden Militårſtrafgeleßbuch gebandbabt werden . einem allgemeinen Aufgebote roll die Givil . und 4d . 2
-
welche nicht über 100 Ribir. jährliche Penſion ver. lichert baben , iſt ausdrůdlid zu bemerfen , ob fie das
Sebalt 1. oder 2. Klaſſe ihrer Charge bezieben. * S. 31.
Wird ein Offizier , welder Mitglied der
Militär Wittmenanſtalt iſt , zu einem andern Truppen. tbeil verlebt , ſo iſt dem leßreren , unter Angabe der Receptionsnummer , fogleich mitzutbeilen , was der be.
sreffende Offizier an Wittwen Kaſſenbeitragen und
miniſtrativ · Juſtizpflege im ganzen Kanton eingeſtellt Zinſen monatlich zu leiten bat , indem die Verantworto werden. Gegen Auszüger und Reſerviſten , die im Feldo lichkeit für die fernere prompte' Abführung dieſer Prå. dienſte ſteben , ſoll wåbrend der Dauer dieſes Dienſtes
ſtanda auf den Commandeur des neuen Truppentbeile
feine Reiseroffnung noch Betreibung ſtattfinden . In
von dem Monate ab übergebt , in welchem der betrefa
rechtsbångigen Proceſſen fónnen ſie einen Rechtsſtill, fende Offizier bei demſelben ins Gebalt tritt. Daß und unter ipeldbeun Datum dieſe Mirtheilung gelmeben find verpflichtet, jedem ibrer im Felde Rebenden Angen iſt, muß in der S. 29 bezeichneten Berechnung ausdrůd.
ſtand verlangen . Die Einwohner und Bürgergemeinden
borigen , auf Begehren einen unentgeldlichen Ratbgeber für rein Hausweſen zu beſtellen und dafir zu ſorgen ,
lich beurerft werden.
daß die zurúd gebliebenen Seinigen nicht Mangel an
urlaubten Standes liegt ebenfalls den Bataillons com .
Nabrungi Kleidung und Obdad leiden, und dar reine
mandeuren die Verpflichtung ob , für die regelmåpige
Jeder Kantonsbürs
Abführung der Wittwen ,Kaſſebeiträge Sorge zu tragen,
Berufsarbeiten beſorgt werden.
ger iſt verpflichtet, bei ſeiner Verebelidung oder bei joiner Aufnabme in die Nußungen des Corporations, gutes zu beſcheinigen , daß er einen Stußer oder ein Infanteriegewehr nebſt Zubebór eigenthümlid belibe,
$. 32.
In Anſebung der Pandwebroffiziere des be.
weßbalb von denſelben die" Anordnung zu treffen iſt, beigetretenen landwebroffiziere die zu leiſtenden Bei.
daß die ibnen untergebenen , der Militär.Wittwenfafie
tråge und Zinſen , inſofern ſie ſolde nicht etwa als
373
574
Beamte durd Sebaltsabzug unmittelbar beridtigen,
ftets regelmäßig bei der Bataillonsfaſſe zur weiteren
Penſionsperfiderung bis zu 100 Ribír, feine Nadſdůffe zu entridten , ſondern die Prájtanda nur vom nåditen
Abfúbrung einzablen . Wie und in welcher Art aber
Termine nad ibrer Anſtellung nad der Altersklaſſe, in
aud Seitens dieſer fandmebroffiziere die Berichtigung
welcher ſie ride in dieſem Termine befinden , zu leiſten baben . V. @rbobung der Penſion . S. 36. Diejenigen Intereſſenten , welde dem Milio tåretat angeboren und wirklich nodo im activen Dienſte
ibrer Witwen Raſſepråſtanda gerceben möge , ſo ſind dieſelben dennode jedenfalls von ihren Batailonen in
die im . 29 erwåbnte Berechnung mit aufzunehmen , und es iſt gleidzeitig bei jedem Einzelnen zu bemerfen,
auf weldem Wege er der Militár, Witwenfaſſe reine Beitrage zufommen lågt. - Uebrigens find in Betreff der fandwebroffiziere des beurlaubten Standes die , in den SS. 30 und 31 enthaltenen Vorſchriften ebenfalls půnfilide zu befolgen.
verbåltniſſe ſteben , dürfen , bei Gelangung zu einer bøberen Ibarge oder zu einem hoberen etatsmäßigen Gebalte , die derſiderte Penſion , inſofern ſolde noch nicht den bồoſten Saß von 500 Riblrn. erreicht, nad eigener Convenienz in den Orånzen der reglementsmå.
S. 33. Bei pünktlider Beattung der obigen Voró Bigen Penſionsſåße erboben, d. b. mit einer neuen driften fann der Fall nidt wobl eintreten , daß irgend
Penſionsverſicherung , die aber mit dem bereits früber
ein Intereſſent mit seinen Beitragen im Rüdſtande vero
derſiderten Penſionsbetrage zuſammengenommen den
bleibt ; wenn indeſſen wider Erwarten dergleichen Růd .
bódſten Penſionsſaß von 500 Riblrn. nidt überſteigen
ſtånde dennode vorfommen , ſo bat die Militår . Witt
darf , beitreten.
Dieſelbe Befugniß baben in ſolder
wenfaſſe davon ſpäteſtens Ende Januar und Juli der Falle aude die mit Penſion zur Dispoſition geſtellten Eraisi und Kaffenabtbeilung des Militår. Deconomies Intereſſenten. Die landwebroffiziere des beurlaubien departements Anzeige zu maden , melde alsbarn ſofort
Standes ſind , da ſie aus dem Militáretat fein wirf.
obne weitere Rüdfrage diere Růdſtånde durd die Geà
neral • Militárfaſſe berichtigen und biernådit von den
liches Gebalt beziehen , nur allein in dem Falle der Beförderung zur Penfionserbobung beredtigi. In der
Reſtanten bei der nådſten Gebalts , oder Penſionszaho lung wieder einzieben tågt. Bezieht dagegen der Reſtant
Regel müſſen dieſe Erbóbungen im nådſten Termine nach der Beförderung oder der Gebaltsverbeſſerung be.
ſein Einkommen aus dem Civiletat, ſo wird die obige
antragt werden .
Maßregel durch die betreffende Civilbeborde zur Aud .
böberes Gebalt verbunden , ſo entſcheidet das Datum der Beförderung. Das von den Intereſſenten entweder baar oder in Wechſel zu erlegende neue Antrittsgeld,
1
fübrung gebradt.
-
Gebórt endlich der Reſtant zu
denjenigen Intereſſenten , welche aus fóniglichen Kaſſen feine fortlaufende Competenzen empfangen und bei
Sit mit der Beförderung auch ein
ſowie die Beiträge werden nad der Altersflaſje beo
denen daber das obige Verfabren nicht ſtattfinden kann ,
rednet, in welcher der Intereſſent ſich zur Zeit der
ſo bleibt in ſoldem Falle nur übrig , nade den gereß
Erbóbung befindet.
liden Beſtimmungen zu verfabren , wonach der Reſtant
tererbóbung geben feinen Anſpruch auf Erbóbung der
barafterverleibung und baraf.
von der Anſtalt ausgeſchloſſen wird , ſobald er mit ſeis
Wirrwenpenſion.
nen Wittwen . Staſſenbeitrågen für drei Termine růdſtån ,
einem Fünftel ibres Gebalts oder mit dem beſtimmten
Die , bei der erſten Aufnabme mit
dig bleibt .
Saß von 50 oder 25 Riblr. beigetretenen Civilbeamten
S. 34. Die Quittungen der Militår . Wittwenfaſſe find , wenn ſie dem nächſt zu einem bóberen Einkommen über die an dieſelbe abgeführten balbjábrigen Beiträge gelangen , nidt verpflichtet, ibre Penſionsverſicherung werden den Intereſſenten auf demſelben Wege ausgehäne zu erboben. digt , auf welchem ſie ihre Práſtanda beridtige baben. S. 37. Wird die Penſionserböhung nidt im nå t) . .
S. 35 .
ſten Termine nad der Beförderung oder der Gebalie.
Wie bereits im S. 23 bemerkt worden iſt , müſſen die Beiträge und Wechſelzinſen som nådſten Termine nad der , für den Intereſſenten eingetretenen Verpflichtung
verbeſſerung nad geſuot, ſo iſt dieſelbe in einem der ſpåreren Termine nur zu geſtatten , wenn dafür trife tige , von der vorgeſeblen Beborde beldeinigte Gründe
e ) Nadfuß beitrage und Zinſen.
oder Berechigung zum Beitritt geleiſtet werden . Wer
beigebradt werden , welche das dießfällige Geſuch redio
demnach den Beitritt bei ſeiner Verbeiratbung oder bei
fertigen . - Die Penſionsbeiträge , ſowie die Zinſen
der erlangten Aufnabmefåbigkeit unterlåßt , muß bei der ſpåreren Aufnabme für die dazwiſden liegende Zeit die
vom Antrittsgelde bat aber der Intereſſent unter alien
obgebadter Pråſtanda unerläßlid nadsablen ; jedoch werden in dieſen Fällen die Beiträge nur nad der Altersflaſje berechnet , in welder ſich der Aufzuneb. mende zur Zeit der Verbeiratbung oder der erlangten Aufnabmefåbigkeit befand. Eine Befreiung von den
Umſtånden vom nådſten Termine nad der Beförderung oder Gebaltserbóbung nadzuzahlen , und zwar die Bet.
tråge Maßgabe der Altersklaſſe, in welde der Intercio ſent fide in jenem Termine befand. S. 38.
Außer dem Falle einer Beförderung oder
einer Gebaltsverbeſſerung iſt zwar die Erbóbung einer
Nadſdußbeitrågen findet nur alein bei denjenigen Pers Penſion nicht gånzlich unterſagt, jedoch darf diefelbe fonen ſtatt, weide mit Offiziers darafter und mit Äuso nur aus nabmsweiſe unter ganz beſonderen , von der fiont auf Anſtellung in der Armee , jedoch nur mit der
vorgereßten Beborde zu beſcheinigenden Umſtånden nati.
Penſion ibrer frúberen Charge verabſchiedet werden wie z. B. Feldwebel und Wachtmeiſter, indem dieſe
gegeben werden , wogegen aber die Penſionsbeiträge und Zinſen vom Antrinisgelde unbedingt von dem Zer.
Perſonen , wenn ſie demnächſt als wirflide Offiziere bei mine der vorbergegangenen Penſionsverſicherung, jedoch den Invaliden angeſtellt und hierdurd verpflichtet wer . den , der Militár. Witrwenanſtalt beizutreten , bei einer
nur nad derſelben Altersflaſie berechnet , nadgezahlt werden müſſen .
575
376
S. 39. " Berrågt die erſte Penſions perſicherung nicht über 100 Riblr. und ſind dafür die Beiträge nach dem ermågigten Saße entridtet worden , ſo müſſen folde von dem Termine an nade dem vollen Saße entridtet werden , in welchem die Penſion über 100 Riblr. bins
für einen Subaltern offizier auf 50 oder 100 Ribir .
aus erbóbr worden iſt; dagegen verbleibt es bei den niedrigen Beitragøråben , wenn die erſte Penſionsvera
Hauptmann oder Ritto meiſter auf
.
..100 .
Stabsoffizier auf . 150 General auf feſtgelegt worden.
.
200
150 200 250
.
Die Befugniß zur Herunterſebung der Penſion ſtebe auch allen mit oder ob ng Penſion aus dem Dienſt Riblr. erbøbt wird , vorausgereßt, daß der Intereſſentſcheidenden Beamten zu ; den Civilbeamren jedoch nur nod zur Klaſſe derjenigen Perſonen gebört, welden inſofern , als dieſelben ibren Ebefrauen eine , über liderung 50 Robir. beträgt und dieſe nur auf 100
die niedrigen Beitragsjåße zu Gute fommen . Bei Pen.
Das vorſdriftsmåßige Minimum eines Fúnfibrils des
fionserbóbungen , welche nicht im nåoften Termine nad
Gebalts binausgebende Penſion (S. 13 ) verſichert bas
der Beförderung oder der Gebalisverbeſſerung ſtatt,
ben , in weldem Falle die Penſion auf den Betrag von
finden (S. 37) , oder welde obne vorbergegangene Beo
einem Fünftel des , bei der erſten Aufnabme bezogenen Gebalts (S. 13) ermåßigt werden kann. Aus die Bands
förderung oder Gebaltsverbeſſerung nachgelaffen werden
.
(S. 38) , muß aber der Intereſſent aud für die frůbere webroffiziere ſind bei ihrem Ausſdeiden zur herunter. Verſicherung den Mebrbetrag der vollen Beiträge von ſeßung der ihren Frauen verſiderten Penſion , in gleie dem nådſten Termine nach ſeiner Beförderung oder
der Art , wie die Offiziere des ſtebenden Deeres , be.
ſeiner Gehaltsverbeſſerung oder von dem Termine reiner
rechtigt; dod darf dieſe Ermäßigung, inſofern ſie als
erſten Aufnabme ab , nachzablen , wenn der Geſammt.
Givilbeamte die Verpflichtung baben , ibren Frauen eine
betrag der Verſicherungen die Summe von 100 Riblr.
Penſion von mindeſtens einem Fünftel des Beſoldungs. betrags zu verſidern (S. 13) , nicht unter dieſen Betrag
überſteigt. S. 40. In unſebung des , bei den Penſionserbór bungen zu erlegenden Antrittsgeldes gelten die Boro fchriften , welche in den SS. 17, 18 und 19 enthalten 1
berabgeben .
$ . 44. Wer von vorſtebender Befugniß Gebraud maden will , muß ſeinen dießfå uigen Antrag im nåd . ften Termine nad ſeiner Berabſchiedung oder Penſio .
find .
Itebende Documente beigebracht werden : a) eine Bes
nirung an die Etats , und Kaſſenabtheilung des Mili. tår , Deconomiedepartements gelangen laſſen. Spätere
cheinigung der , dem Intereſſenten vorgeregten Beborde
Anträge werden nicht unbedingt angenommen , indem
S. 41.
Bebufs der Penſionserbóbung müſſen nad
2
über den Zeitpunct der Beförderung oder der Sebalts. ſolche in Abſicht ibrer Zuläſſigkeit zuvor einer nåberen verbeſſerung; b) ein Geſundheitsaiteſt nad der Vor, Prüfung von Seiten der Abtheilung für das Gnvaliden . ſdrift des S. 16 ; c) der Taufſdein der Frau ; dieſer Weſen im Kriegeminiſterium unterworfen find. S. 45. Mit dem Antrage auf Herunterlegung der iſt jedoch nur in dem Falle erforderlich , wenn der In. tereſſent in dem Termine , in welchem die Penſionsers
Penſion muß zugleid der Aufnahmeſchein eingeſandt
bóbung Ratifinden roll , rich bereits in dem Lebensalter werden . Iſt das Untrittsgeld baar erlegt , ro bat der von 51 bis einidließlich 60 Jabren befindet , damit Intereſſent den Aufnabmeldein mit einer , por einem darnach beurtbeilt werden fana , ob der Intereſſent für Civilgerichte oder vor Notar und Zeugen ausgestellten den erbóbeten Penſionsbetrag das Antritisgeld doppelt Quittung über den Zurüdempfang desjenigen Ibrils oder nur einfach ( S. 17) zu entrichten bar.
Ueber jede Penſionserböhung wird ein bes ſonderer Aufnahmeſitein ertheilt , da die ſchon früber S. 42.
verſiderte Penſion gang unabhängig für ſich beſtebent
des Antrittsgeldes zu berſeben , welcher die Summe ausmacht, die er von der Penſion zurůdnebmen will, worauf er dieſen Tbeil des Untrittsgeldes zurück gejablt erbått. Sit dagegen ſtatt des baaren Antrittsgeldes
bleibt und daber auch der darüber ausgefertigte Aufo
ein Wedſel eingelegt worden , ſo bleibt es dem Inte.
nabmeſchein feine volle Gültigkeit bebålt. VI. Herunterrebung der Penfion. S. 43. Die Beſtimmung des S. 21 des Reglements
reſſenten überlaſſen , ob er dieſen Wedſel gegen einen
anderen , über den beruntergeſepten Penſionsbetrag nad Porſdrift des S. 19 ausgeſte üten neuen Wedſel um .
vom 3. März 1792 , wonad den aus dem activen Dienpt tauſden will, oder ob der alte Wedſel beibebalten und tretenden Offizieren die Befugniß des gånzlichen Ausie darauf von der Abtheilung des Militar. Deconomiedes deidens aus dem Verbande der Auſtalt eingeräumt war , ift Allerbótſten Dris beidrånft worden , Daß den
partements für das Etats- und Kaſſenweſen , die Summe dermerft werden ſoll , für welde derſelbe noch
penſionirten und überhaupt allen aus dem activen Gültigkeit bebålt. Dienſt tretenden Offizieren das gånzliche Ausídeiden aus der Anſtalt nicht ferner geſtattet werden , dagegen aber ihnen freiſteben soll, die ibren Frauen Verſicherte
ſelzinſen für die früher verſicherte hobere Penſionsſumme müſſen bis zn dem Termine vollſtåndig geleiſtet werden,
Penſion to berunterzulegen , daß ihnen die Enirichtung
in welchem die Herunterfeßung erfolgt , und erſt von dieſem Termine ab treten die Preſtanda für den ber.
der Beiträge weniger dwer fåut.
Der geringſte Saß der den Frauen zu belaſſenden Penſion iſt bierbei
S. 46. Die reglemenismäßigen Beiträge und Wecho
untergeſeblen Penſionsbetrag ( liebe S. 26) ein. ( Schluß folgt.)
Medigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagebandlung : C. B leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruđt.
Samſtag ,
OG
rit
N 73.
hot .rood 19. Juni 1847. I
toget
Therefore superior
Allgemeine Militar - Zeitung. 3
theidigungsdepartement ſollen demaådort die Beridte eingeſendet werden.
S do to ed e n.
Militáriſde Nadridten vom December 1846 , Januar -
und Februar 1847.
In den fomediſden Regimentern circuliren gegen.
Auf den Vorſchlag der Verwaltung der Seean .
gelegenbeiten bat der König angeordnet , daß von dem bei der Station Garlsfrona geſammelten Fonds eine
Subſcriptionsliſten auf eine , vom Lieutenant Applications fouleeingeridtet und die Rafernen: wärtig Weidenbjelm verfagle Handgewebrølebre für bauten feine daſelbſtGenebmigung fortgereßt werden . Ferner bat Soldaten ", deren Preis auf 2 Soiling Bfo. geſeßt derſelbe gegeben dazu ſollten , daß eine Ein an die Nedaction der Zeitſdrift Academie der
iſt.
Dampfmaſdine zum Auspumpen der alten Dod8 Kriegowiſſenſdaften eingegangenes Schreiben nennt die.
les Bornebmen lobenswertb und ſpridt dabei die Ber: muthung aus , braudbar daß wobl zu der maden, geebrte Herausgeber , um ſeine Sdrift nicht unterlaſſen babe, vorber die Anſicht des Kriegscollege in Betreff
bei Carlofrona, eineund Dampfmaſdine für für die die Artilleries werkſtätten daſelbſt Anfer. zwei Drebbånte tigung der Friedridſen'ſden Percuſſions bomben für Die Ausgaben angerdafft werden können. die Flotte auf das Jabr 1847 ſind zu 1,298,580 Riblr.
derſelben einzubolen ; obne dieſelbe" fonnte möglider
32 Sch. veranſdlagt.
weiſe der Inbalt der Abbandlung von dem abweiden ,
-
was jene Bebórde in der Hinſicht weiter beſtimmen - Der Generalſtabsoffizier und lieutenant vom dürfte. Außerdem , meint das Sdreiben weiter, durfte Ingenieurcorps , Freiberr K. M. Klincow ſtrom , es in ſeiner Ordnung geweſen ſein , daß , da nun die Armee ein neues Gewebrmodell mit Percure
wird auf Befebl des Rönigs eine Reiſe in das Ausland vornehmen und innerbalb eines Sabres verſchiedene
ſionoid 10 B erhalten habe , eine paſſende Abbandlung deutſde Staaten und Frankreich beſuden . Nad der vom Kriegscolleg ſelbſt ausgegangen wåre, åbnlid dere
für dieſen Offizier ausgefertigten Inſtruction bat der.
jenigen , welche im Jahre 1816 , alſo vor 30 Jabren ſelbe theils über den Generalſtab der verſdiedenen (eine lange Gebrauchszeit für ein fleines , wenige Blåt. ter ſtarted Bud in groben Soldatenbånden), foſtenfrei an die Mannſdaft der Armee ausgetbeilt wurde. -
Dem Medanifus Granbolm find von S. M.
Staaten , die Organiſation dieſer Gorps , deren Dienſt. verbáltniß und Unterridtsweiſe, tbeils über das no genieurweſen und die Feſtungsbauten in den genannten Staaten nåbere Nadridten einzuzieben . Nach ſeiner
dem Könige für eine neu erfundene Bucare, die ſo Zunidfunft soll der lieutenant Riinfo roſtrom einen aus.
eingeridtet iſt, daß ſie mit der Munition für 24 Stüffe fübrliden ſdriftliden Beridt über die Gegenſtändeein. perſeben werden kann , eine Gratification von 100 Nibir. geben, welde Zwed ſeiner Reiſe waren. Bfo. bervilligt worden , nad dem
ein für die Unterſus
-
in den Gorporals dulen zu Malmó und
dung dieſer Waffe angeordnetes beſonderes Comité die auf langbolmen wurden bisher aud Geometrie, Karo Erklärung abgegeben hatte, daß dieſe Erfindung, wenn
renzeichnen , Recognosciren , Feldbefeſtigungsfunft und
fie aud das Problem nodo auf feine genügende Weiſe Bataillonsmandver vorgetragen. Dieſe Unterridors , aufgeloſt babe , immerhin Aufmerkſamkeit verdiene. gegenſtande rollen nun , nad einem vom 18. Januar .
dieſes Sabres datirten Befeble des Königs, als weniger
Der Hauptmann I. W. Weſterling vom Góta. erforderlid , von jeßt an bis auf Weiteres aus dem Artillerieregiment und der Hauptmann Svanberg vom medaniſden Corps der Flotte ſind durch eine General . ordre beauftragt worden , über die Anwendung der
Unterrichtsplan ausgeldloffen bleiben.
Schießba umwolle für den Kriegsgebrauch verſuche
bruar datirten fönigl. Generalordre von jeßt an nidt
anzuſtellen , ſowie aude ferner zu ermitteln , ob etwa
mebr zu den Feitungen des ſowediſden Reidres geo
briſtianſtadt wird nad einer , vom 8. fe.
andere allgemein zugängliche Pflanzenſtoffe anſtatt
gåblt ; aller Wabríbeinlichfeit nad wird man die fes
Baumwolle benußt werden konnten.
Fungswerfe raſiren .
Dem Pandvers
580
579
Ad nigreid Sadren. Dresden , 2. Juni. Ein Feſt ſeltener Art wurde geſtern im fonigl. Sadettenbauſe gefeiert ; es war der Tag , an welchem vor 50 Jabren der derzeitige Com. mandant der Anſtalt , Generalmajor 6. S dreibers . bofen , 918 Gabet in dieſelbe eintrat. Nad ablauf
der Bildungsjabre trat der vielverſprechende Jungling in rådfiſche Militárbienſte ; die denfwürdige Zeit von 1806 eröffnete ſeinem Beruf eine vielbewegte Babn ; in den Sdladten bei Sena , Wagram , Baterloo und andern Gefecten war er úberal mit růbmlider U18,
empfang des baar eingezahlten Antritiegeldes vers reben werden , da leßreres nur gegen den geridtlich quittirten Aufnabmeldein zurückgezahlt werden fann. Die Beitråge und Wedſelzinſen werden bis zu dem Monat einfdließlid gezabit , in welchem die Frau verſtorben ; c) bet Ebefcheidungen . Jede Erennung der Ebe, fie
moge begründet fein , worin fie wolle , bebt un . bedingt die Penſionsverſicherung auf , und es důr. fen die Geridte tein , die Fortdauer der Berbin . dung der gerdiedenen Ebegarten mit der Militår.
Nad dem Fries
Wittwenfaffe bedingendes Uebereinfommen in den
den bei den Bundesragsverhandlungen in Frankfurt a . M. berdafrigt, wurde er 1828 nach dem Tode des
Eberdeidungserkenntniſſen beſtåtigen. Der Mann
zeidnung activ uno avancirte donel.
Generals v. Gerødorf an deſſen Stelle zum Gomman . danten des Sadettenbauſes berufen. Am Tage der Feier begrúgien am Morgen die Pebrer und Zöglinge ibren bef, und nad angemeſſenen Anreden wurde
demſelben als zeiden der Berebrung ein pradivolles Album mit bildliden Darſtellungen aus feinem bezie. bungereiden leben überreidt.
(D. 4. 3.)
erbåt alsdann das Antrittsgeld , je nad dem daſ.
felbe beridrigt worden , entweder baar , oder den dafür eingelegten Wechſel zurůc , und das Pen . ſionsredt der Frau , erlidir. Der Austritt aus der Anſtalt erfolgt jedoch erſt in dem Monate, in
meldem das Ebeſcheidungserfenntniß die Redts, fraft bedritten bat ,
worüber die erforderlide
Beſcheinigung des betreffenden Gerichte Seitens des Intereſsenten beizubringen bleibt. Bis zu dem Monate rinfdließlid , in weldem das Er.
li
fenntniß rechtsfråftig geworden , müſſen demnach
e
aud die Beiträge und Bedfelzinſen entridtet
Die königl.'preußiſche Militar - Wittwenkaſſe., (Schlu 1. )
VID - Austritt aus der anſtalt.
$. 47. Der Austritt aus der Anſtalt findet nur in
nadſtebenden Fällen ſtatt, nämlid : a) wenn der Mann vor der Frau mit Tode abgebt und dieſe als zu penſiontrende Wittwe zurüdläßt. Die Mitarbe empfängt in dieſem Falle die vers fiderte Penſion ( S. 48 ) . Hat fide der Mannt jes ?
dod felbſt entleibt , ſo erbalt fie nur die sálfte des. Penſionsfaßes. Die Zahlung der Beitrage
werden . Wegen Ausſtellung der Quittung über das baar erlegte Antrittegeld finden die Bors (driften Anwendung , welde in dieſem S. sabb enthalten ſind ;
d) bei der Ercluſion.
Nad dem Reglement fteht der
Militar. Witimpenanſtalt gegen ihre Mitglieder die Befugniß der Erclufion zu , in den Fällen, wenn dieſelben mit den zu leiſtenden Beiträgen und Gil , Wechſetzinfen im Rúdſtande verbleiben , und zwar tritt dieſe Maßregel nad der nåberen allerbodoften .
in Feſtießung bei denjenigen Intereffenten ein, welche
1139 bört mit dem Sterbemonare des Mannes auf.
mit den Beiträgen für drei Termine túdſtandig find. Da inzwiſchen die Einrichtung getroffen
Iſt das Antrittsgeld , welches nunmebr 'nad S. 21
worden iſt , daß die Wittmen Kaſſenpråſtanda aller
i,
in das Eigenthum der Wittwenfaffe ſofort über
Offiziere und Beamten , melde ein forilaufended
gebt , in einem Wedſel belegt geweſen, fo werden zu deffen Berichtigung ole nådiſten Penſionsraten
Einfommen aus fóniglichen Raſſen bezieben , da .
einbebalten und in åbntider Urt aud die der Anſtatt noch gebubrenden Zinſen des Wedrelcapi.
talo (S. 49 and 50) eingezogen. Im Falle der Selbſteutleibung des Mannes bat die Wittwen .
#
7
von voripeg in Abzug gebradot werden müſſen , ſo
tanu die Notwendigkeit jeder Maßreget nur bei denjenigen Jutereſenten vorfommen , die aus Staatsfaſſen weder Gebalt nod Penſion bezieben, und gegen welche daber der Militär Wittwenfaffe
fale nur auf die Hälfte des Antrittsgeldes und
zur Einziebung ibrer Forderungen die Einleitung
auf die Zinſen von dieſer Anſprudo (S. 51) ; b ) wenn die Frau vor dem Manne mit Tode abgebt. In dieſem Falle båt der Mann durd ſeine Be. borde oder unmittelbar der Etats und Kaffene
eines ſolchen Abzuges nicht zu Gebore tebi. Durd die Ercluſion gebt nicht allein das Penſionsrede
abibeilung des Militar . Deconomiedepartements den Todtenſchein der Frau nebſt dem Aufnabmes deine originaliter einzureichen , worauf demſelben,
der Frau verloren , ſonderu es iſt damit auch der Berluſt des Antrittsgeldes verbunden , meldes der Militår. Wittwerfaffe anbeimfå ur. - fit dimnade das Antritiegeld mittelit Wedile18 beridrigt, ſo wird derfelbe gefündigt, und falls biernådit die
wenn das Antritisgeld durch einen Wechſel bes
baare Ginzablung des creditirten Capitale nebſt
S
s
midt nad blauf der Tedemonatliden nicht
ridrigt worden , der bestere, Tofern feine Zinſen
Zinſen
růdſtandig , obite Weiteres zurüdgegeben wird.
Kündigungsfriſt erfolgt , alsdann die Einziehung
Ift dagegen das Untristøgeld baar erlegt , fo muß. 1. *** deffelben gerichtlid bewirft ; der Aufnabmeldein mit einer ,' von einem Givils
geridote recognoscirten Quittung über den Rád .
e) bei dem Uebertritt in fremden Siaarsdienſt. Keja nem Intereffentent der Anſtalt, welder in den
582
581
Dienſt eines fremden Staates åbertritt , darf ger ftattet werden , Mitglied der Socieråt zu bleiben.
Anſprud . Aud dann , wenn sine Penſion ſich aus Zwei oder mebreren Verſicherungen bildet , wofür das
Es muß daber in rolden Fällen das Ausſcheiden
Antristogeld zum Theil baar, zum Theil durd Wedſel
unbedingt erfolgen. Der Intereſſent entridiet die beridrigt worden, fann der Penſionsbetrag, für wels Beiträge und Wedfelzinſen bis zu dem Monate
den das Antrittsgeld baar erlegt iſt , nidt eber gezabit
des Uebertrittes in den fremden Dienſt einſchließe werden, al8 bis die Wedſelſduld vollſtändig beridos lich und erbilt dagegen das Antritiøgeld oder den darúber ausgeſtellten Wedſel unter Beobadrung
tigt iſt. $ . 50.
en der dießfalls in dieſem S. sub b angegeben g
Lodestag des Mannes folgenden nächſten Zablunges
Formalitäten zurüd . Die bloße Niederlaſſun in einem fremden Staate , obne Dienitanſtellung, gibt
termine ( 1. Januar oder i . Juli ) beginnen , und da
jedoch zur Ausſdließung von der Anſtalt , ſolange
ückbehaltene balbjábrige Rare als eine Antrittbgeldes zur g
die Beitråge prompt entridtet werden , feinen Grund ;
Da die Penſionen erſt mit dem , auf den
eine jede zur Berichtigung des auf Wechſel creditirten Abſchlagozablun zu betragten iſt , ro múffen aud die Zinſen von dieſem ganzen Antrittsgelde bis zum nádo ,
f) bei der Derſertion und Gafſation. Das Verbres . ften Zahlungstermine nade dem Ableben des Mannes , den der Deſertion, ſowie die Strafe der Caſſation alsdann aber nur noch von dem für das nåditfolgende baben die Ausſoließung unbedingt zur Folge. In balbe Jabr zur Anrednung verbleibenden Reſte bezablt einzelnen , durch beſondere Verhältniſſe ſich etwa werden . War doppeltes Antrittsgeld zu erlegen , ſo zu einer Ausnabme eiguenden Fällen werden Se.
Majeſtät der König dem Antrage des Kriegsmi. niſteriums Bebufo
erbodit 3brer Entdeidung
enigegen ſeben . Das Antritrogeld oder den dars
ſtåndig gebliebenen Beitråge werden von der Penſion
ůber ausgeſtellten Wedſel erbalten die , wegen Deſertion oder Caſſation ausgeſchloſſenen Mits glieder , unter den oben sub b angegebenen For . malitáten , jurúd . VIII. Zablung der Penſion an die Wittwe.
beim Eintritt der Baarzablung derſelben in abzug ges
1
bradi .
In den Fällen der Selbitentreibung werden
S. 51.
die Wedſelzinſen für das volle Antritisgeld nur bis zu
Ende des Sterbemonais gezahlı ; von da ab bis zum Schlufſe des Semeiters aber nur die Hälfte . Die Beo
S. 48. Zur Anweiſung der Wittwenpenſion iſt die
ridtigung dieſer Hälfte des Wedſelcapitals , ſomie der
Einſendung des Lodtenſ eines des Mannes und des Aufnabmeldeined , ſowie die Anzeige , an meldem Orte die Wittwe die Penſion zu beziehen rúnídt, erforder,
50 entbaltenen Seundſaßen . Wer das Antrittsgeld baar erlegt , ſo wird die nålfte davon nach dem Ster:
lidh.
bemonate zurückgezabít.
Der Lodtenſchein muß von dem Kirchenminiſtes
rium , in deffen Sprengel der Verſtorbene beerdigt worden , oder von einer ſonſt gefeßlich dazu ermådtig .
1
ſind die Zinſen des Mebrbetrages bis zu deffen ſuccef. fiver Einziebung nach demſelben Grundlage zu entrid , ten . Sowohl dieſe Zinſen , als aud die efica růct ,
Zinſen erfolgt demnächſt nad den , in den SS. 49 und .
Die Beredrigung zum Em
ten Bebörde ausgeſtellt ſein und ausdrücklid die To.
pfange muß durch eine geridtlide legitimationsurfunde vollſtåndig nadgewieſen , aud die , über den Rüdem. pfang des Geldes unter dem Aufnahmeldeine des ver,
desurſade mit angeben . Nad dem Eingange dieſer Erforderniſſe erbått die Wittwe einen , von der Etats .
ftorbenen Intereffenten auszuſtellende Quittung geridt. licb berdbeinigt ſein.
und Rafjenabtheilung des Militår . Deconomiedeparte. ments ausgefertigten Schein , in weldem ihr die Zab ,
pfangenden Wittwenpenſionen ſind nad dem Aügemeinen
lung der ibr gebúbrenden Penſion für die Dauer ibres Wittwenſtandes , mithin , inſofern ſie nicht wieder vers beiratbet , bis an ibr febensende verſichert wird.
Śs 49. Die Zablung erfolgt in balbjábrigen Raten prånumerando am 1. Januar und 1. juli auf Quit ,
tungen und beginnt in dem nádſten Zablungstermine, melder auf den Tod des Mannes folgt , mitbin , wenn r Mann zwiſden dem 1. Januar und 1. Juli ver . itorben iſt , am 1. Juli , und wenn das Ableben des Mannes zwiſden dem 1. Juli und 1. Januar erfolgt iſt, am 1. Januar. Die wirkliche Zablung der Penſion im nächſten Zablungstermine nach dem Tode des Mans nes findet aber nur in den Fällen ſtatt , wo das Ans Irittogeld baar eingelegt iſt ; wo dagegen über das Antrittsgeld ein Wefel ausgeſtellt worden , wird zu . nádoit die Woorellould durch Anrechnung auf die fål.
lige Penſion beridrigt ; die Wittwe bat daber in dieſem Falle für die beiden erſten Termine , und , wenn dops peltes Antrittsgeld zu erlegen war , für die vier erſten Termine auf die baare Zahlung der Penſion feinen
S. 52.
Die aus der Militar, Wittwenfaſſe zu em .
Pandeggereße von allen Pfändungen befreit ; nur in dem Falle fónnen fie als Object der Erecution dienen
oder mit Arreſt belegt werden , wenn jemand zur Ere baltung des Penſionsredotes die Beiträge bezablt bat und biernådit aus der Penſion Peine Befriedigung ver . langt. -- Uud die Unweiſungen , welde etwa von den Wittipen auf ibre noch nicht få digen Penſionsraten ers
ibeilt werden ſind von feiner redilichen Wirfung. S. 53. Die in Berlin mobnenden Wirtwen erbeben ibre Penſion unmittelbar bei der Militårs Wittwenfaite ;; die außerhalb wohnenden dagegen bei den Regierungs, bauptfaſſen , in deren Bezirt lie wobnen oder bei den ibnen zunächſt gelegenen , mit dieſer Zablung beauf,
tragten Specialkaffen. Die Zablung wird an den Prå. fentanten der Quittung geleiſtet, Tofern lektere por, (driftsmåßig ausgeſtellt und alteſtirt iſt. Die Ueber ſendung der Penſionen an die Wittwen Seitens der zablenden Raſen findet nicht ſtatt und fann úbera a mitt gefordert werden , weßhalb auch den , im Auss
lande wobnenden Wittwen überlaſſen bleiben muß, ibre
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584
Penſionen durd Bevollmachtigte, entweder bei der Mi.
1843–1844 . Presso l'editore libraio Angelo Monti. (VIII e 72 p. e tavola , 80 , 40 e 3 tavole , 40 e 3 cavole . )
litår . Wittmenfaſſe ſelbſt oder bei der ibnen zunådort .
gelegenen Regierungs , Hauptfaſſe zu erbeben. Einem Abzuge ſind die Penſionszahlungen ins Ausland in feinem Falle unterworfen.
IX. Aufbdren der Penſions ; a bluug. S. 54.
Wenn eine Wittwe fide wieder berbeiratbet,
312. Memorial de ingenieros. Publicacion periódica de me morias , articulos y noticias interesantes al arte de la guerra en general y á la profesion del ingeniero en particular. Primer año 1846. 8. Madrid , en la imprenta
nacional. Bibliotheca del Museo de ingenieros , palacio
ſo bórt ibr Penſionsredor auf. Es findet alſo dom nådſten Termine nad ihrer Berbeiratbung an feine weitere Penſionszablung an ſie ſtatt. Dieſelbe wird
de Buena - Vista .
Monatlich erſcheint ein Geft von drei Bogen mit den nöthigen Kupfertafeln zu dem Preiſe von 5 Realen für Madrid und
alsdann , auf den Grund des einzureidenden Gopulas tions deins, in den Búdern der Militar . Wittwenfaſſe
die Provinzen Spaniens. Uusführlichere oder türzere Angeis gen über dieſe Zeitſchrift finden ſich in folgenden Militärjours
geſtrichen , womit ibr reitberiges Verbåltniß zu der Militar . Wittwenanſtalt in jeder Beziebung gånzlide
nalen : Spectat. milit. 1846 ( Mai ) Vol. 41 p . 234-237 ; aug. Milit. Ztg. 1847 Nr. 1-3 ; Journ . des armes spec. 1847. ( Janvier) 3. Serie T. 1. p. 79-88. Urchiv für die königl. preuß. Urrill. u. Ing. Offiziere. 1846. Bd. 20. S. 251. Vergleiche außerdem noch die vom Oberſten Uugoy at berrührende „ Notice “ über den in obiger Zeitſchrift enthaltenen
.
aufgeboben und beendigt iſt. S. 55. Mit dem Tode einer Wittwe erliſdt gleid.
zeitig die Verpflichtung der Militár : Wittwenfaſſe zur weiteren 3ablung der Penſion. Gnadenbewilligungen
„ Resumen historico del arma de ingenieros etc.“ unter Dem Ditel : Resumé historique de l'arme du génie en genéral et de son organisation en Espagne, par un ancien officier du corps des ingénieurs de l'armée, qui
an die Hinterbliebenen finden nicht ſtatt.
remplit aujourd'hui un emploi supérieur dans une autre carrière , im Spectat. milit. ( Mars) 1847. Vol. 42. p. 609-632 .
Bibliographie.
313.
( fortfefung. )
304. The Royal Horse Artillery. Dedicated by permission to the Master-General of the ordpance and the officers
of the royal artillery . Six illustrations of the principal evolutions of this distinguished corps . Drawn by G. B.
Cambion , Esq. (Size of subjects 17 inches by 11 ) Loudon 21 s. plain , 42 s. colour. Die 6 Blätter führen folgende Unterſchriften : 1. Marching order. 2. Advancing at the gallop into action . 4. Fire. 5. Limber up and 3. Halt , Action Front. 6. Dismount gun and carriage. retire .
1846.
Ackermann .
-
-
305. Exercis -Reglemente för akande artilleriet . 8. Stock holm 1845.
P. A. Norstedt och Söner.
(4 & 154 s . )
306. Voorschrift tot de bediening van het batterij geschuty uitgegeven op last van het departement van Oorlog. 8. Te 's Gravenhage 1844 . Bij de Erven Doormano. 307.
gravings. 4. London 1845. John Weale, 59 High -Hol 30 8.
born .
Der vorbemerkte Band der Denkſchriften des engliſchen Ins genieurcorps enthält nachverzeichnete Ubhandlungen : Ueber Küſten- und Safendertheidigung; vom Oberſten der w i 6 vom Ingenieurcorps. Ueber die Conſtruction und Ben: tilationseinridgtung von Gefängniſſen ; dom Major Jebb vom Ingenieurcorps. Ueber die leitende Kraft des Waſſers, ans
gewendet zu unterſeeiſchen Erploſionen vermittelft voltaiſcher Electricität; vom Lieutenant Qutdinion vom Ingenieurs Brücke über den Kat- Fluß bei Fort Beaufort auf dem stap der gnten Hoffnung ; oom Sauptmann Walpole vom tönigl. Ing. Corps. Ucre ; vom Oberſtlieutenant 21 : derſon , vom kgl. Ing. Gorpo, Ueber fliegende Brücten ; corps.
-
vom Sauptmann Nelſon , vom Egl. Ing. Gorpe.
ueber
25 c.
den uebergangstalt und den Kalkſtein aus den Sieinbrüchen bei Plymouth ; dom Hauptmann Nelſon , vom Egl. Ingen.
Instruction sur le service de l'obusier de montagne et sur l'exécution des manoeuvres d'une batterie d'obu
Corpe. Ueber Dredge's Princip hängender Brüden ; dom Hauptmann Deniſon , dom tgl . Ing. Corps. Beſchreis
siers de montagne . 32.
308.
Papers on subjects connected with the duties of the corps of royal engineers. Vol . VII , with 48 fine en
Paris 1846. Dumaine. ( L ' / . B. )
bung der (Soleußen :) Balancirthüren an dem Compenſations:
Þaandbog i Manipulation , udarbeidet i reglementeret Form 1. - 2. H. med
Reſervoir der Oft londoner Waſſerwerte zu Did Ford, ebaut von 31. Wi&fteed , 669. Das zu Chatam für den Ges
8. Kjöbenbaon 1842. Forfatteren ; i Comm. 606 Klein. 1 Rbd. 32 B. 309. Instruction sur les manoeuvres de force de siège å
brauch der Offiziere des töniglichen Ingenieurcorps erbaute Obſervatorium ; voin Sauptmann þarn eß vom Egl. Ingen, Corps. Berſuche über den Druck der Erde gegen Betleis
l'usage de l'artillerie. Nouvelle édition , corrigée. 32. Paris 1846. Imprim . de Cosse , chez Dumaine. (3 B. ) 310. Zuſammenſtellung aller bisher bekannt gewordenen außerges wöbnlichen Handhabungs : und Serſtellungsarbeiten . gt . 8 .
Ghatam von dem verſtorbenen Lieutenant mope dom Inge Gorpe. Bericht über den Einſturz eines Bodens zu Edina
for det danſke Urtillerie ded N. B. Rrolling. 25 litbogr. Plader.
9
Schweidniß 1816. '112 Riblr. R. Milit. lit.
Gedruckt bei į. Beige. ( VIII u. 32 S.) 3tg. 1846. XXVII, Nr. 26. S. 149.
dungen und über die beſte Form der Baupttälle , angeftelt zu
burg, vom Oberſtlieutenant Thomron. - Conſtruction einer eiſernen Feuerwarte im Safen von Blac Rod, Connecticut. – Ueber den Bau der Eiſenbahnen von G. Drysdale Demp. ren. Ueber die bei Ausbeſſerung und unterſtügung der weſtlichen Revetementsmauer der fondon 3: Birmingbam Eiſens
d) Genie.
311.
babn angenommene Methode, von G. Drysdale Dem prep.
Manuale pratico per l'estimazione dei lavori architet tonici , stradali, idraulici e di fortificazione per uso degli ingegneri ed architetti , compilato da Giovanni Pegoretti,
Das Syſtem der Uusteichung der Niederungen in Holland ;
ingegnere presso l'imp. reale direzione generale delle
über die dabei angewendeten Mittel u. 1. W .; vom Haupt: mann þughes vom Ing. Corps der Vereinigten Staaten. Unbang enthaltend verſchiedene Dentſchriften über eiſerne
pubbliche costruzioni.
Däder.
Vol . I. fasc . 1 - 4.
4.
Milano
Redigirt unter Berantwortlicteit der Verlagsbandlung : 0. B teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedructt,
Dienſtag,
N 74 .
22. Juni 1847.
2001
Allgemeine Militar - Zeitung. Spanien.
befehligte er den rechten Flügel des franzöſiſchen Heers,
Zufolge eines , unter dem 17. März dieſes Jahres von der Generaldirection des ſpaniſchen Ingenieurcorps erlaſſenen Befebis wird zu Guadalajara, wo ſichbee fanntlich die Schule und die Etabliſſement des Corpo befinden, nun aud ein Arſenal für Brandgeråthe foaften (Parque de incendios) und zugleich eineAn. ſtalt eingeridtet, um den Ingenieurtruppen den ndihis gen Unterricht in den Dienſtverrichtungen , in der ſogee nannten sapeurs-pompiers, zu geben.Das Mårzbeft
oder degjenigen Theild , der nach dem Treffen von Ligny gegen die Preußen in der Richtung von Wavre aufgeſtellt war. Damals traten viele Anklåger ,ſpåter Napoleon ſelbſt in ſeinen Denkwürdigkeiten, gegen ibn auf, welche behaupteten , er ſei am Verluſt der Schladt von Waterloo Sould. Als die Preußen die erſten Kanonenſdůffe abfeuerten , glaubten die Franzoſen, die por den Hóben von Mont St. Jean ſtürmten , der Marſdall Groudy mit ſeinem Heerhaufen (34,250 M.
des Memorial de Ingenieros theilt die deßfallsvon mit der Cavalerie Pajol und Ercelmane und 108 Ka, Kriegeminiſterium und dem Ingenieurgeneral erlafenen nonen ) ziebe zur Hilfe beran , als fidb's zu ihrem Søreiben und Verfügungen unter drei Nummern mit. Schreden zeigte , daß es die Preußen waren. Der
Die erſtegibt den, an das Kriegøminiſterium gerichte. Marſdall batte den Donner der Saladt gebort - ſeine ten ausführlichen Bericht reſpective Vorſdlag der See Generale beſtürmten ihn, auf die Kanonen loszumar. fairen abzugeben , aber er ,dieihn getraute ſich von wieſen ſeinen, Inſtruc. neraldirection desCorps zur Errichtung des vorges tionen Wavre mebrere aufnicht nannten Arſenals. Derſelbe verbreitet ſich über den Nußen einer ſolden Anſtalt, redet davon , welche wid . Patrouillen, die ausgeſandt wurden , ihm neue Befehle tige Dienſte die in dieſer Hinſicht inſtruirten Ingenieur, zu bringen , konnten ihn nicht finden oder famen zu truppen beim Angriff und der Vertheidigung feſter ſpåt, und er hatte zuleßt vom preußiſchen Hauptbeer pråße und im Frieden bei etwa in den Militå retabliſ. ganz die Spur verloren, furz Alles batte lid verirrt,
ſements oder ſonſt ausbrechendem Brand leiſten fönn nur Blüder nicht, der rechtzeitig fam , um den entſchei. fen , ermåbnt ferner , daß man über ähnlide andere benden Schlag zu fübren. Von dieſer ganzen Contro,
1 1
wärts, beſondersin Franfreid, beſtehende Einrichtungen verſe findet man eine ausfübrliche Darſtellung in Achill Erfundigungen eingezogen , aus den Werfen von Pla , D. Vaulabelles Geſchichte der beiden Reſtaurationen zanet und Paulin Notizen und Daten geſammelt und im zweiten Band der deutſchen Ueberſebung von G. auch bereits mit mebreren aus England bezogenen Pumpen verſchiedene Verſuche gemadt babe , macht Voranſblåge für die Anſchaffung des nöthigen Mate. rials 2c. 2C. Die zweite Nummer enthålt" dievom
1 1
1 1
Fink, S. 487 bis 538 ). Das Endurtbeil daſelbſt iſt: . Mit mehr Entſchloſſenbeit und Thåtigkeit, mit einer bóbern Einſicht in den Krieg und ſeine Stellung als Armeechef fonnte der Marſchall Groudy das Unbeil
Kriegsminiſterium auf jenen Bericht zur Einrichtung von Waterloo in einen glänzenden Triumph verwan. er that die es Haupturſaden nidt. Seine langſamfeit und. ünfåbig. Dieß iſt tid gibt die allgemeinen Inſtructionen des Ingenieur. und Feit waren der Niederlage
der Anſtalt ertbeilte Genehmigung, und die dritte ende deln. Es war in ſeine Madt gegeben, dieß zu thun,
generals für das zu erridende Etabliſſement. 1
1
Fran frei d . Am 29. Mai ſtarb in Etienne , foiredepartement, der Marſdall Marquis d. Groudy.
5
der Fehler , oder , wenn man lieber will, das Unglúd, von welchem feine Rechtfertigung ibn zu löſen vermag, und das ewig auf ſeinem Andenfen baften wird." (20g. Zeit. )
Er befand rid
auf dem Rüdweg von einer Erholungsreiſe , die er nad Piſa , Florenz und Rom gemadot batte , und von
- Die Abgeordnetenfammer bat am 31. Mai ein Gereß vorgenommen , das die Pairs durde eine Reibe
ein unſchein . der er fid in die Båder von Didy begeben wollte. von Sißungen binduro beſoaftigt bat ng Beförderu die blog betrifft es denn Seneß, Da er am 23. Oct. 1766 geboren war , ſo bat er fein bares Feben über 80 Jabre gebradt. Am Tag von Waterloo der zu ſpeciellen Dienſten berufenen Pieure. -
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nante * ) , oder eine Abånderung des Gereßes von 1832 , weldes als Regel des Vorrúdens vom lieute. nant zum Hauptmann beſtimmt, daß zwei Drittbeile
B a y
r n.
Zufolge eines Reſcripts des Ariegsminiſteriums ſol .
der Beförderungen nach dem Dienſtalter, die übrigen len für die Folge bei den Linien , Infanterieregimentern nad der Wahl geſoeben ſollen . Die Befugniß der Wabl , ſchon durch eine f. Verordnung vom 3. 1838 in der Praris erweitert , roll für dieſe Erweiterung nun die gerebliche Sanction erhalten. Bei der Debatte ſte.
nur 14 Regiments cadetten , bei der Cavalerie 8 und bei den 3ågerbataillonen deren 7 eingereibt werden ,
ben fid zwei Anſichten gegenüber : die einen ſagen , dieſe Maßregel ſei einzig durd die Erforderniſſe des Dienſes
berbeigefübrt, die andern füreiben ibr baupiſådlid Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche. eine politiſche Bedeutung zu , nennen ſie die Entwide . 1.
lung eines Syſtems , deffen Zwecf rei , die Beförderuns .
gen aus der unteren Grade zum Gegenſtand der Gunſt zu maden und die Offiziere in die Nothwendigfeit zu verſeßen , Hofleute zu werden , um vorwärts zu fom . men . Daß dem Hof, beſonders den Prinzen , die das
Der Gedanke blieb erwartungsvoll , ſchlaflos, aufrühs reriſch , hinter ſich einen finſteren und ſtrengen Warner die die Erinnerung ; vor ſich eine roſige Sirene Boffnung , immer in ſeinem Bereide , doch immer ſeinen -
Umarmungen entweichend.
Beförderungsweſen nach und nach in ihre Hände be. kamen , viel an dieſem Gereß liegt , beweiſt ſchon die bödſt auffallende Zuſammenſebung der Begutachtungs. commiſſion , in die ſich nicht weniger als fünf oder rechs
Vampyro und ſtreute auf ihr lager Dornen , miſchte
.
Adjutanten und Ordonnanzoffiziere des Rönig8 oder der Prinzen batten påblen laſſen . Die ſpeciellen Dienſte , die bier verſtanden werden , ſind die der ud . jutantmajore , der Hauptleute , welche die Geldſaden
(capitaines trésoriers ), die Befleidung (officiers d'habillemert) unter rid baben , der Inſtructoren bei der
und der Gedanke thronte
als ein Iyrann in der Seele , nagte an dem Herzen der Jugend , der Japferkeit , der Schönheit , wählte ſeine Opfer aus mit der charfſichtigen Grauſamkeit des unter ihre Speiſe Gift und riß ihr den Becher der Freude aus den Händen !
Mariotti , Italien 2c.
Wenn man , wie in den militäriſden Briefen vor.
geſchlagen , aus gewiſſen Dingen den Geiſt , den inneren Gebalt oder, wenn man will, die gebeimen Triebfedern ertrabiren fónnte , lo ſtůnde es ſicherlich viel beſſer um ung ; id ſage mit Fleiß nicht, in welcher Beziehung, weil ich meine, in jeder. Denn die Wabrbeit wire dann ſo von aller Derbůdung frei, daß die Menſchen ſich ſchåmen würden, ibr entgegenzutreten und mit leicht zu widerlegenden Redensarten Irrtbúmer zu vertbeidi. gen , die dem Gemeinweſen ebenſo ſchädlid ſind, als ſie
Reiterei , dieſe rollen fünftig nad Gutounfen aus den Lieutenanten genommen werden, die damit außer der Reihe zu Hauptleuten vorrůcen. Hr. Oscar Pafa . yette, ein Engel des Generals, und der Kriegsmie niſter , General Irezel , ſtanden ſich im Anfang der Debatte als Hauptredner gegenüber , beide madten dieſen erſten Berſud auf der Zribúne mit Slúd. Der Kriegsminiſter ſprad einfach aber gewandt , mit der ibrem Bodůßer auf fremde Roſten núblid oder , im Autoritåt eines Mannes , der ſich auf ſeine alte Ers beſſeren Falle, bequem find. Mitunter iſt es bimmel. fabrung berufen fann , und der junge lafayette bere ſchreiend , mit welden Gründen gewiſſe Maßregeln oder theidigte beredt und mit Sadfunde die „ Charte der Armee." So viel (deint gewiß , daß , wenn die Růd. richten des Dienſteg das Gereß erbeiſoen , an der bis ,
berigen Praris nidt viel geändert werden wird. Seit März 1838 bis 1. Januar 1846 waren beim Fußvolk 1574° Ernennungen nad dem Dienſtalter , 760 nad ordentlicher Wahl und 165 außer der Reibe - bei der Reiterei 371 nade dem Dienſtalter, 168 nad ordent, lider Wahl und 295 außer der Reibe geldeben , alſo überall batten die Anſprüde des Dienſtallers andern Růdlichten meiden müſſen . Am 4. Juni nabm die Rainmer das Gereß mit 195 gegen 61 Stimmen an.
Eine fleine Modification erlitt es inſofern , als die Ber
Anſidten gerechtfertigt werden ſollen ; aber aud bier,
bei ihrer tiefſten Erniedrigung , bleibt der Wahrbeit ein Tbeil ihrer Macht; würde man Ein Wort nur verlie , ren , wenn nicht das Gewiffen ibren rauldenden Flů .
gelſchlag vernåbme , wenn man nicht füblte , daß das Beginnen ein frevelbaftes ſei und carum der Verbůl. lung durch Speingründe und Spisfindigfeiten bedürfe ? Verderblider Wabn , der da glaubt , durd Worte die Ordnung der Welt , die ewige Wabrbeit umſtoßen zu .
fónnen !
Erfindet ein Mittel, um die Wabrbeit darzuſtellen , rein und ohne Beimiſchung , und das goldene Zeitalter bat begonnen. Nåbert eud dem Ziele und ihr werdet
ſtimmung aufgenommen wurde , daß die 3ahl der Er. ſehen , wie jederStritt vorwårts mit ,,Glú & " ' fid in
nennungen nach Wabl , ſtatt nach dem Dienſtalter, die eintrågt ; jeder Tropfen bat, wie verein , Geſammtziffer der Ernennungen nicht um die Hälfte die erbabenen ramtGeſchichte moge er auch niederfaden , aus ſeiner überſteigen dürfe. General Pairba ng batteAnfangs Göbe, wie klein und unbedeutend er lido aud ausneb.
vorgeſdlagen: nicht um mebr als ?/s , war dann aber mit dieſer Erweiterung , die von der Commiſſion beo (Aug. Zeit.) liebt wurde , aud zufrieden . * ) Bergl. Nr. 54 der U. M. 2.
men moge , dennoch reine regensreiche Wirfung. Unter den Hebein im militariſden leben befindet ſich einer , der båufig außer Acht gelaſſen wird , weil er verbåltniſmäßig die meiſte Anſtrengung erfordert. Wir meinen das Beiſpiel.
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Von den Fållen des friegeriſchen Lebens , wo es gilt , rich an die Spiße zu ſtellen , um eine wanfend .
Der Soldat rol geborden. Gehorſam iſt nicht blos der Grund des Gebåudes , nein , er iſt auch die Un ,
Truppe ins Kartåtidenfeuer oder zum Bajonnetangriffterlage, der Roſt , auf dem der Grund rubt. Will ein zu bringen , wo die Rube und Beſonnenbeit der Fübrer Borgereßter ſido dieſem allgemeinen Geſeße entziehen .
allein über die Geiſter noch berrſchen fann , weil die geſchriebenen Gereße der Diſciplin von der Große der
moglid , daß er's thun fann , denn der Himmel iſt boch und der Kaiſer Kaiſer iſt weit – ſo glaube er wenige
Gefabr überflutbet wurden ..... von folden fritiſchen
ſtens nidt , daß er es obne nachtbeilige Folgen für das
Momenten wollen wir nicht ſpreden , weil da ein ad. gemeiner Mangel an gutem Beiſpiel gar nicht vorfoms
Ganze ibun fónne. Die Offiziere , Unteroffiziere und Soldaten üben , jeder nach ſeiner Anſchauungsweiſe,
men kann. Unſer Fau deint und vielmehr Uebnlich feit zu baben mit einem Menden , der ſich vor einem
eine ſcharfe und meiſt rebr chlagende Aritif aus ; bes trifft ſie Anſichten , allgemeines Lbun und Treiben ? c .,
Irunfe oder einem Bade bei ſtarter Erbiyung wobl in Acht nimmt , aber bergißt, daß ein leider und an ſido
ſo bat das nicht viel zu ſagen ; denn ein genialer Mann
-
an der Spiße wird ſich unter allen Umſtånden als der
unbedeutender Diåtfebler in ſeiner Fortreßung
Oberſte geltend maden , während der gewöhnliche nur
ebenſo robådlid wirft , wie jene Unbeſonnenbeit , ja nod viel nacbaltigeres Unbeil ſtiftet, weil die Krankbeit von langer Sand ber vorbereitet wurde und ihr Zus
die Geſeße zur Wahrung ſeiner Macht bat. Findet aber dieſe fritif weſentliche Mängel , und wir kennen
beim Soldaten feinen weſentlideren als Ungeborſam,
tagetreten loon eine unmittelbare Folge innerer 3er.
ſo beftet ſich alles , was man auf dem Herzen bat, an
ſtörungen iſt.
Das Beiſpiel der Hoben auf die Niederen iſt alle .
dieſe an , und es entſteht, fommt der Fað öfter vor, ein Zuſtand des unwiligen Gebordens , des Mißmu.
seit und in allen Berbåltniſſen von der eingreifendſten Wirfung geweſen , weil es der menſchliden Natur ganz
thes und des Ueberdruſſes. Das Beiſpiel des Vors gefesten bat ſeine Wirfung getban . Er iſt auf
angenebm und behaglich iſt, lid an eine Autoritát
ſeinem Princip ſtehen geblieben, hat den Spein bee
anzulebnen ; man bat aud gelebrt , die Hoben als uns
wabrt , aber nidt bebadt , daß alle ſeine Untergebenen
bedingte Autoritåt zu betrachten, ſelbſt da , wo ſie es eigentlich nicht ſind , z. B. in Willenſchaft und Runſt,
Somåde
durde den Schein hindurch reben und als Rern eine ſeinen Febler nicht einzugeſteben – und
Geſomad und Mode. Ich möchte behaupten , die Ho.
als Folge den Ungeborſam , die erſte militåriſche Sünde,
ben fennen nod gar nid )t die Madt , die ſie durch ihr
erblicken .
Beiſpiel auszuüben im Stande find; ſie wurden dies ſelbe ſonſt gewiß mehr benußen . Aber wegen des
geben eines Sdeins oder offener Ungeborſam ? - Das Aufgeben des Scheins roadet gar nichts , ſondern
entideidenden Einfluſies dieſer Madt will ich mein voriges Beiſpiel nåber ausfübren ; vielleidt, daß ein
núrt , denn wer feinen Febler zu verbeſſern ſucht, gibt
-
Was rdadet der Autoritåt mehr , das Aufe !
ein Streben nad innerer Wabrbeit zu erfennen, und
Uebel dadurd verringert wird.
dieſes Streben iſt ein Bindemittel für die
Es fann nicht fehlen , daß z. B. bei der Aufrechte baltung der Diſciplin febr verſchiedene Anſichten ob ,
Geiſter. Der Febler war es , der dadete ; will man ihn vergrößern , ſo möge man ibn bebaupten , wil man
walten , und daß die Ridlídnur , die von Oben ber
ſeinen nachtbeiligen Wirkungen entgegentreten , ſo braucht
ertbeilt worden , vielfado gemißbilligt wird ; denn erſtens fübren mebrere Wege nad Rom , zweitens dermag nicht
man ibn nur zu verbeſſern. - Wer bierin eine Incons ſequenz des Befeblenden fudot , zeigt , daß er den Be .
ein Jeder ſich eine Sache ohne alle Nebeneinflüſſe flar
griff der Conſequenz falſch aufgefaßt bat; Conſequenz ſchließt die innere Folgerichtigkeit des Zieles , welches
vorzuſtellen , verfåut alſo hier und da in Ubwege und legt dann meiſtens Dingen beſondere Wichtigkeit bei, die an und für ſich gar feine baben.
erſtrebt wird , in fid ; entdeckt man einen Irrtbum , iſt das Ziel unrichtig, so wird ein weiteres Berfolgen ro.
Die obere Bebdroe bat naturgemäß , ſchon wegen
fort inconſequenz oder Starrſinn. Ein Beiſpiel
der ſorgfältigeren Wabl ihrer Glieder, einen freieren Blid und erlaßt Beſtimmungen oder Rügen , um die
würde uns zu weit abfübren ; wer den zweď eines
.
engberzigere Anſchauungsweiſe der niederen Stellen zu verbeſſern. Dieſe , in Form von Zuſåßen zu Regler ments oder von Ordred , kommen zur Kenntniß der
Untergebenen , die vielleicht lange ſchon über die (man verzeibe und den trivialen Ausbrudf ) Pedauterie ibres
Befehles , einer Anordnung ſich klar vorſtellt, wird ſich leicht ſelbſt eines – wabrídeinlich aus dem Leben geo griffen - aufſtellen können. Wollen wir uns den Fall etwas greller ausmalen , wollen wir anſtatt vereinzelte Beiſpiele , wie ſie ſich bei
Vorgeſeßten unmuthig waren und nun mit lebhafter Aufrechtbaltung der Diſciplin finden fónnen , tågliche Spannung den Erfolg der neuen Vorſdriften abroar, ten. Das iſt zu tun ? Sol der Borgeregte rein .
Syſtem andern und damit zugeſteben , daß er im Irr,
Wiederholung derſelben annehmen , ſo müſſen wir in das tågliche Leben berabſteigen . Geben wir zu den Uebungen der Truppe.
.
thume war ?
Wird er nidt glauben , ſeine Autoritat,
ſowohl als Befehlshaber wie als urtheilsfåbiger Menſd.
In ganz Deutſchland , oder vielmebr – da wir gee ſonnen ſind, Niemandem wiſſentlid ein Unrecht zu
-- Aug
thun , es aber doch aufridrige, überzeugungstreue An ,
bieſer Anſicht iſt, nebenbet geſagt, die unbeilvolle
bånger des Alten geben kann und gibt – beinabe in
Praris gefloſſen , daß der Untergebene niemals Redt erbålt.
ganz Deutidland bat fich ſeit einigen Sabren bei den Uebungen der Truppen ein neues Syſtem geltend gea
erleide dadurch den empfindlidſten Stoß ?
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madot. Båbrend man fråber die Form als Haupt.
legen. Da wir Zeit genug baben , wollen wir gai :
fade für die Maſſe anſab , bat man aus den leßten
nad dem alten Gange der Ausarbeitung verfabren ,
Striegen , freilich erwag ſpåt, die Pehre geſchöpft, daß die neuen Uebungen nad und nach mit einfledten ac. das Weſen aut für den lebten rommelid låger Hauptſache rei und bleibe. Die veranderte Anfidot von
dem, was man erreichen will , mußte natürlich eine verånderie Merbode in Ausbildung, Bebardlung, Ue.
Oder : ein General bat gefunden , daß einzelne ub.
tbeilungen in einzelnen 3weigen weniger leiſten , als er für gui findet, z. B. im Tirailliren , wo die Peure feine Idee von Terrainbenußung baben, oder im Dorpoſten . .
bung , furz in Allem , was zum Dienſte gebort , mit ſich dienſte , wo ſie rowerfånig und ſteif ſich benebunen 16. bringen. Wåbrend lice in Oeſterreid , um nurwenige Beiſpiele anzufübren , das Radesfi'lde Syſtem ftill und
rubig , nach gemobnier Weiſe, geltend machte, während in mehreren der kleineren Staaten das Turnen und Gewebrfedten zur vollſten Entwidelung gelangte , ero .
Er erläßt einen Befehl , daß dieſe Uebungojweige be, ſonders zu berügſidhtigen seien , dagegen bei anderen, wie z. B. dem Parademarſde,ja vieüeidt ſogar beim geſchloſſenen Ererciren die dazu nótbige Zeit erſpart werden fónnte.
land in Preußen das Robriſche Syilem und geroann
Wollte ein Gommandant dennode bei ſeinem Syſteme
nach barten Kämpfen reinen Boden . Was beffer iſt,
der Ausbildung oder der Truppenůbung bebarren , ro
wollen wir nicht entſbeiden , wenigſtens bier nidt da.
würde er ficb eines offenen Ungeborſame duldig ma .
von ſpreden ; es genügt uns, darauf binzudeuten, daß das Syſtem im allierinnigſten Zuſammenbange mit dem
den : denn die Befeble lauten beſtimmt, eg find nidot ſeine Anſichten , ſondern diejenigen der Vorgeſebren,
Zwede ſtebt , den die obere Bebörde erreiden will. In einem Gorps rollen Verſuche mit der Robrifden
um deren Ausfübrung es fide bandelt , endlide ift aud nicht er , ſondern der Befehlegeber für das Reſultat verantwortlich .
Merbode gemacht werden ; irgend eine der oberen Bee
Id will nod nicht einmal annehmen , daß es fid
Seßen mir nun unſeren Fall.
börden gibt die betreffenden Befeble , die nad und nach um abroaffung oder Beibebaltung Foreiender Uebele berab an die Bataillone und Compagnieen gelangen . ſtånde bandelt, denn dann wäre das Beiſpiel zu ſchroff Würden dieſe Befeble auf ihrem Wege mit Zuſåpen, gemåblt, id will bloß eine einfade Prüfung anneb. Erläuterungen (die mitunter einen recht merfwürdigen men , die der Vorgeregte in Beireff eines Syſtems bat Sinn berauserlåusern ſollen , wie wir fürzlich in einem
anſtellen wollen .
mit Actenſtúden begleiteten Auffaße zu leſen Gelegene beit hatten) oder gar mit directen Abånderungen ders reben , ſo würde dieß, ſei der Gegenſtand der Abåndes
war, und liebt das Gegenteil ausfübren. Wo bleibt die
Die ganze Truppe weiß , was befoblen
unverleßlide Heiligfeit des Befehls ? Glaubt man, die
Untergebenen geben unachtſam an folden Beiſpielen vorůber vorüber ? - Wer auf einer Hobe ſtebt, wird gereben ;
rung auch nod ro geringfügig , doch einen rebr üblen Eindruck machen. Denn entweder mußte man glauben,
mer geſeben wird , wird beobadtet; auf die Beobadi
die bóbere Beborde babe bei Erlaß des Befehls einen
tung folgt die Kritif -
Febler begangen , oder die niedere Bebörde füble ſich
den fein ,,G8 ſoll nicht ſein !" aufhalten wird. Was
jo rider und unabhängig , daß fie es wage, erbaltene Befehle in den Wind zu ſchlagen. Man nebme einmal
ſoll dieſer Kritif, und ſie wird eine darfe ſein , ente gegentreten , was ſoll ibre Wirfung aufheben ? Ein feſtes und Harfes Sebåude vertrågt Stürme
an , ein Haupimann rei ro naiv , auf eine Rüge,wegen Nidhibefolgung eines ſolchen Zuſaßbefeb18 zu entgegnent, .
daß er blog dem Beiſpiele des Herrn Borgelegten gefolgt rei , der ja den erbaltenen Befehl ganz berumgedrebt babe ; er glaube , jeßt im Sinne der bóberen Beborde gebandelt zu haben und bitte um Vortrag des Falles an dieſelbe ? Wozu ſollte und müßte das fübren ? Man darf nicht aus den Augen verlieren , daß jeder
.
das iſt der Welt lauf,
und Erſchütterungen , ohne zuſammenzubrechen ; aber
unterwaldt den Grund der Pyramiden , und ibr mer det reben , wie die tauſendjábrigen Koloſſe ſtürzen und das foos des Irdiſchen , die Vergånglichkeit , aud ibr foo8 ſein wird .
Es iſt gar gefåbrlich , die Madt des Beiſpieles zu Bergeffen ; man hat die Truppe ja erſt an das Beiſpiel
Untergebene weiß : der Obere übertritt die Gereße , die
gewohnt und die Offiziere unausgeſeßt auf das gute
er für ſich in Anſpruch nimmt und unter denen er ebenſo ſteht , wie jeder Andere. - Solde Reflerionen
Beiſpiel hingewieſen , das die Vorgeſellten geben ſoüen ! Die Untergebenen tennen die Anſichten ibres Bor. geſeßten båufig beſſer , als dieſer ſelbſt. Wird nur ein
-
ſind unvermeidlidt und verderblich für den Seit der
Iruppe , man fann ſie nur verhindern, wenn man ibnen den Grund raubt.
Oben erwåbnte Befehle widerſtreben den Anſichten eines Regimentscommandanten , der an dem berge .
bradten oder ſonſt einem andern Syſteme bångt, ganz und gar. Er nimmt darum reine Stabsoffiziere zus
Aufgeben derſelben verlangt, was im Militårſtande zu den altåglichen Dingen gebört , das eine Mal aber dod ſo werer fåat , als das andere Mal , und der .
Borgereßte gibt fie auf und ordnet fide unter den bó
beren Willen unter , ſo muß ibn dieß in der adtung ,
ſammen und ſagt ihnen : bier iſt ein Befebl wegen der
der Untergebenen bod ſtellen , viel bóber , all ſelbſt ein Verbarren bei zufällig beſſeren Anſichten . Wenn
neuen Ausbildung der Recruten ; ich will nicht, daß
er dann Geborſam forderi, ſtebt ihm ſein Beiſpiel zur
ſolde ungeledte Båren als auserercirte feure in mein
Seite.
Regiment eintreten , ide würde feine Ebre damit ein.
1
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. B leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruckt.
1
Donnerſtag,
N 75 .
24. Juni 1847.
10
be
Allgemeine
Militar · Zeitung In Neumünſter famen hierzu noch 10 gewohnliche Güterwagen. * )
Preußen. Ueber einen Truppentransport auf der Ein
ſenbahn Riel, Altona enthält das Militårmoden. Dieſe 37 Wagen wurden , da die Bahn nad Wriſt zu blatt folgenden Artikel :
fålt, nur durch 1 locomotive in der gewöhnlichen (auf
Im Herbſte vergangenen Jahres wurden auf einer dieſer Babn ziemlich kurzen) Fahrzeit von 10 bis 11 Strede der Riel . Aitonaer Eiſenbabn Berſude mit dem
Minuten die Meile gezogen.
Nachdem in Rendsburg Berladung , auf welche zurücfgekom ging der men wird,die geſdeben war, Transport von Truppen angeſtellt, weldeſebr günſtige ſpåter fannt gemadten Erfahrungen * ) nadjiebend mitgetheilt Zug um 9'/, Ubr in folgender Ordnung ab . Reſultate gaben , die als Fortſegung der früber be,
Dem Lender folgten :
werden .
Die Concentration der zum Generalcommando der
Herzogthümer Holſtein , Soledwig und lauenburg geo
1) der Sråderige Padmagen , 2) die 9 Wagen mit der Mannſchaft ,
börenden Truppen bei fodſtedt bot Gelegenbeit dar,
3) die 13 Magen mit den Pferden ,
einzelne Iruppentheile auf der Eiſenbahn zu befördern. Bei dem Hinmarid benußten am 22. September
.5) der Wagen 2ter Klaſſe .
4) die 3 Wagen mit den Geſdůßen und Fahrzeugen ,
Um 10 Uhr langte man in ſbon Neumünſter , wo die, mittelſt eines Grtrazuges die Eiſenbahn von Rendsburg bierzufommenden 10 Wagen beladenanwarteten nad Wriſt (7' %, Meilen) :
2 Compagnieen (des Jågercorps) 224 e und 1, Re: re), 4.4 Pferd Öffizie Mann (incl.Jåger quiſitenwagen ,
und in kurzer Zeit , måbrend die focomotive Waſſer
einnahm , vorn eingereibt wurden. Nach furzem Aufente balt ging es weiter , und um 10 ' /, Ubr war Wriſt er. reidt.
'/ Escadron (des 1. Dragonerreg. ) , 66 Mann , (incl. Offiz.) , 56 Pferde ,
2 6pf. Geſchůße, 22 Mann ( incl. Offiz .) , 16 Pferde , 2 Geſchůße.
Don Neumünſter abbis Wriſt (3 Meilen )außer. dem noch 2 Jågercompagnieen ( deſſelben Corps) , 250 Mann (incl. Offiz.), 1 Pferd. Summa 562 Mann (incl . Offiz.) , 77 Pferde, 2 Geld übe, 1 Wagen. Zum Transporte des Rendsburger Detadements wurden gebraucht:
1 Wagen 2ter Klaſſe für die Offiziere und den
Nad beendeten Uebungen benußte am 5. October das 5. 3ågercorps , 490 Mann ( incl. Offiziere) , 6 Pferde und 1 Requiſitenwagen die Babn von Wriſt nad 17 Meilen) naddem ſelbigen Tages mar. vom lagerKiel Wriſtes (1'/, Meilen) bei fodſtedt aus, nach (dirt war. Zu dieſem Transport wurden gebraucht:
1 Wagen 2. Klaſſe für Offiziere und Mittelſtab , 15 gewóbnlide 4råderige unbedeckte Güterwagen für Unteroffiziere und Peute ,
1 gewöhnlicher 4råderiger unbededter Güterwagen für die Pferde,
Mittelſtab , 9 vierråderige gewóbnlidbe unbededte Güterwagen
1 gemobnlider unbedecter Güterwagen für den
für Unteroffiziere , Spielleute und Mann ,
1 adtråderiger bededter Güterwagen für die Bagage.
fdaft ,
3 pierråderige gewoonlide unbedeckte Güterwagen für die Pferde ,
1 bedeckter sråderiger Güterwagen für ſämmtliche Bagage . 27 Wagen . *) S. Nr. 97 u . 98 der Uug. Mil. Zeit. von 1846 .
Wagen ,
19 Wagen.
*) Die 250 Mann und das Pferd der ſich in Neumünſter an ſchließenden Compagnieen hätten nur 8 Wagen gebraucht, wenn
fie vom Uusgangspuncte zu transportiren geweſen wären , da rowohl das Pferd als die Bagage derſelben noch auf den da: für beſtimmten Wagen des Bauptzuges hätten untergebracht werden tönnen .
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Der Zug ging um 11 Uhr ab und langte um 12'/,
Jeder Wagen wurde mit 6 von den Reitern ge .
Ubr in Riel an . Iroß der geringeren Sowere defels baltenen und pollſtändig gepackten und aufgezäumten ben batte man 12° /, Minuten auf die Meile zugebracht, Pferden beladen . Sie ſtanden fenfrecht auf der Rich welches durd das ungünſtige Steigungsverbåltniß bere tung der Babn. Die Pferde wurden vom rechten Flügel jeder Abtbeilung ab , raſo bintereinander in die vorgerufen wurde. Don Kiel aus ging der Eiſenbabnzug unmittelbar über Wagen gefübrt und folgten ziemlic rubig , beſonders Neumünier nad Nortof, nabm dort das 4. Jågerba . wenn Eind dem Undern raſch folgre. taillon , weldes vom Pager aus dorthin marſdiri mar, Man fand es unbedingt nótbig , jedes Pferd einzeln ( 3 ), Meilen ) in 18 Wagen auf und führte es um 4'/ mit einem in der Halfter angefnüpften Strick durd in Uhr Nadmittags nat Rendsburg (2'/ Meilen) , wo den Boden des Wagens angebrachte l'ocher zu befeſti. man um 4 Ubr 54 Minuten eintraf. gen. Die Peute waren im Anfange ångſtlid und für In Betreff des Transportes iſt zu bemerfen , daß teten fich , getreten zu werden , welches jedoch nidt vor, 2
man rowobl genótbigt war , das gewöhnliche Material fam. Im Gegensbeil ſtanden die Pferde , ſobald der der Babn zu benußen , als auch durchaus feine Vor februngen getroffen worden waren , um das Einführen von Menſchen und Pferden durd Vergrößerung der
Zug einmal im Gange war , ganz rubig. Nur bei dem Fortſdieben von der Rampe zum Zuge, und aud bei dem Anbalten und Anfahren , welches oft rudweiſe ge.
Rampen und Brüden zu erleichtern , was natürlich die ſchiebt, waren ſie unrubig , aber gerade die Gegenwart Zeit des Ein , und Ausladens verlängerte und die Bee des Reiters berubigte ſie bald wieder. Man batte es für nótbig gefunden , die Seitenwände aud bier aus.
quemlidfeit der Peute verringerte .
Im Einzelnen ergab der Transport Folgendes : Ino jubeben , wabrſdeinlich durd die Einridrung der Wa . fanterie. Sie fonnte nur in Abtbeilungen von 32 gen gezwungen , und mußte beim Wiedereinſeben der. Mann in 4råderigen Güterwagen von 15 ' fånge und ſelben beſonders vorfidrig ſein , die Pferde nidi an den 8/2 ' Breite ſtebend transportirt werden . Auf jeden Hinterfüßen zu verleßen . Mann famen faſt 4 Quadratfuß. Die Peute ſtanden alſo ſehr bequem , und båtten die Corniſier , welche ſie bei der furzen Fabrt auf dem Rüden behielten , leidt able
Die 56 Gavalerie
und 4 Infanteriepferde , pelde
in Rendsburg von 2 Rampen aus in 10 Wagen ver , laden wurden , erforderten 40 Minuten Zeit. Man
gen können. Die Gewebre wurden in der Hand gebalten. fann aber rechnen, daß im Durdrohnitt , ivenn nur Die Wagen waren auf dem Babnbofe in Ordnung eine Rampe zu benußen iſt, 1/2 Minuten pro Pferd aufgefabren und an einander befeſtigt. Eine der boben gerechnet werden muß., der Zeitverluſt des Einſebens Seitenwände roar berausgenommen und als eine Art
der Wände und des Anbindend der Pferde eingered net.
Rampe (oråg an dieſelben gelegt , um das Einſteigen zu erleichtern, da in Wriſt und Nortorf feine Einſteiges
rajd von Statten.
brücken vorbanden waren .
. Das Ausladen hatte feine Sowierigfeit und ging
Die Pferde waren danad alle munter und fragen ſogleid das ihnen gereichte Futter
Die Manndaft marſdirte den offenen Seiten der mit Begier. Unmittelbar nad dem Abfüttern trat man Wagen gegenüber auf , wurde raſch zu je 23 Mann
den Maria in die allerdings nidt febr entfernten stan .
abgetheilt und beſtieg auf Commando die Wagen. Die
tonnements an..
Seitenwånde wurden bierauf von den Babnbeamten
Artillerie.
Die Pferde wurden , wie die Cavas
wieder eingeſeßt. Zum Ausſteigen mußten auf den
feriepferde , in 3 Wagen untergebracht. Es blieben nur
Babnodfen , wo feine Brüden vorhanden waren ,
die Trainconſtabler bei denſelben , ſo daß nicht bei
die
Wånde ebenſo wieder ausgenommen und angelegt were den . Natürlid foftete de balb das Gin und Ausfteia
jedem Pferde ein Mann war.
gen mehr Zeit als gewobnlich.
Da , wo Brúden vor,
obin beroriebenen Wagen verwendet werden , ſo daß
banden und die Wagen große Thůren baben , geht das
jeder ein GefdůB nebit Proße und den Bedienùnge .
in ſebr furzer Zeit vor fido. So fonnte . B. in Kiel,
mannſchaften , für die binreichend Plaß blieb , aufnabm. Zuerſt wurde die Proße aufgebracht, und dain das Welců , ſo daß die Paffete moglidit weit unter jene geld oben wurde.
wo eine lange Einſteigebrüde iſt, das 5. Jågercorpo in weniger als 10 Minuten nad der Anfunft vom Babr . bofe abmarſciren , jedoch ohne die Bagage mitzunehmen , die erſt ſpåter ausgeladen wurde , wie ſie auch ſoon
von den Truppen verpackt worden war.
Die Pferde der Infanterie wurden wie die der Car valerie transportirt.
Der Wagen wurde , wie jeder andere Wagen , ver. laden und befeſtigt. Cavalerie.. Aut zu ihrem Transport muften die
Zum Transport der Gefduge fonnten aud mur die
Aue Rider wurden nicht nur mit ſtarten Riemen
an den Boden befeſtigt, ſondern aus Vorlidt auch node
Holzfeile vor und binter dieſelben gelegt. Man bitte die Wagen ibrer Tragfå bigkeit nach mit mebr als einem GeſchůB beladen fønnen , dort båtte
oben beſchriebenen Wagen benußi werden . Das laden
man in dieſem Falle die Geſchüße auseinander nebmen müſſen , was natürlich viel Zeit gefojiet baben würde. Die beiden Gerdúße mit Pferden und Mannſchaft
derſelben iſt aber in dieſem Falle nur von der Rampe
wurden von 2 Rampen aus in 20 Minuten zum üb .
aus möglids . Dieſe iſt in Rendsburg ſo breit , daß 2 gang fertig verladen. Man fann alſo rednen , daß Wagen zu gleicher Zeit beladen werden fónnen , wo : im Durchſchnitt ein Geldbuß nebit Geſpann und Manns gegen in Wriſt nur eine fa male Rampe vorbanden iſt, zu welcher man von der Bahn aus mittelft der Dreb. ſcheibe gelangen fann.
daft in 8 ) ! inuten vollig ferrig zur Abfabrt aufges bracht werden fann .
Beim ubladen machte man den gelungenen Verſuch ,
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die Geld uwagen nicht nach der Rampe zu fabren ,
Rónnen wir uns wundern , wenn die Praftiter par excellence verådilich über die vielen tauſend Bånde lådeln , die die neuere Militårliteratur umfaßt ? Gibt e8 nidhi zabllore Werfe , die ibr Zbun rechtfertigen oder
ſondern die Hinterwand derſelben abzunebmen , ſie ſchräge an den Wagen zu legen und ſo das GefdůB und die Proße berunter zu bringen. Es würde ſich dieß auch wobl beim Aufladen thun
wenigſtens zu rechtfertigen deinen ?
viel Zeit erſpart werden fann.
Nehmen wir z. B.'einen Zweig vor , die Bücher über Inſtruction der Unteroffiziere uno Soldaten , Handbů .
Die ſåmmtlide Bagage wurde fomobl vor Ankunft der Truppen aufgeladen , als ebenſo ibnen nadgeſendet.
des Dienſteg 26. 26. 2. und wie ſie beißen mögen , wie
lafſen , wodurch bei ungånſtiger Page Der feſten Rampen
der , feitfaden , unentbebrliche Ratbgeber , das Ganze
Das Abladen der Rendsburger und Neumünſterifchen wenig Lúdriges finden wir ! Und bier wäre doch ein Detademente , mit alleiniger Ausnabme der Bagage,
Feld für den Theoretifer, denn bier bandelt es ſich nicht
dauerie in Wriſt, wo nur eine Rampe vorhanden iſt, zu der die Pferdewagen einzeln per Drebſdheibe gebracht werden müſſen , 70 Minuten.
um Krieg und Sieg , ſondern um alltägliche Zuſtände ! Der erſte Mangel iſt die zu große Umfånglidfeit. Es iſt ein national.deutſder Febler. Franzöſiſche Reo glements und Handbider er deinen meiſt in Sedez ;
Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche.
oeurſde in groß Octav .... fou roll das eine Anſpielung
( Fortſegung.) II .
auf unſere großeren fåuſte rein ?
Ferner , abgeſehen
vom Format, finden wir Handbúder , die der Unter
Es iſt ein ronderbares Ding um die Militärliter offizier unbedingt nichtdurdgångig verliebt, die alſo für Offiziere geſdrieben ſind. Offiziere rollen , nad ratur. " Wer von der Naturein galliges Temperament unſerer" ünſidi, gar keiner Handbúder - vulgo Eſelos Erels . Anſicht ,
erhalten bat , fonnte beinabe ſagen , daß Vorídlage zu to Berbefferungen 2c. nur gedrudt wurden , um ibre Nid
ausfübrung geſichert zu ſeben. Denn in der Zbat , wer fennt einen in irgend einem Buche oder einer Zeitſdrift dargelegten Vorſdlag , dem die Ebre der Berudſichti. gung zu Tbeil geworden ware ? Soll man daraus foließen , daß die ganze Literatur ſo unpraftiſd und
brüden - zur Belebrung ihrer Untergebenen bedürfen ; was ſie lebren , ſteht entweder im Reglement oder in den febrbüchern ; daraus muß ſich jeder Offizier ſelbſt das Ganze zuſammenfeßen , ſonſt wird Stemaarbeit, Der zweite Mangel iſt die zu große Ausfübrlid )feit. Wenn der mündlichen
Erflårung gar fein Spielraum
weriblog ſei , daß aud nidis , gar nichts eine Einfüb.
gelaſſen , ſondern Alles gedruct iſt , ſo wird , anſtatt
rung verdiene ?
vorgetragen , abgeleſen und der Schlaf gewinnt die Soladt. Der Unterridt iſt ein Bildungsmittel für den febrenden ; wenn er aber blos leſen lernen ſoll, ere füllt er dieſen Nebenzwedf auch nicht. Der dritte Mangel iſt die båufige fatedetiſde Form. Wenn wir von Fragen und Antworten leſen , wandele und ſtets ein beiliger Zorn an . Wir möchten den Autor - obne alle perſonlido feiten ſei es geſagt - mit der
Dann wäre es beſſer , man binge ibr
einen Múblſtein an den Hals und verſenfte Rie ſammt allen Autoren und Redactoren in das Meer , wo es am tiefſten iſt. Da wird und entgegnet werden : Sol denn jeder Unſinn , der gedrudt wird, gleid Geltung erbalten, nur
weil ein unvorſichtiger Verleger ſein gutes Geld daran risfirt und ibn druct ? Haben wir denn geſeben , daß
die gelebrten Militårs viel Seide geſponnen baben ? Wir kennen Yo Manchen , der redor done Bücher foreibt,
.
1
Naſe darauf tupfen , daß er beilloſen Sibaden ſtifter mit ſold verwůnſdien Eſelsbrúden . Es iſt wabr, mans
aber wenn es an's Grerciren oder gar ins Mandver der Unteroffizier ist ein – , aber darum braudt er nod gebt , da bat die Weisheit ein Ende , uad Iroß Büder
feine Inſtruction ertbeilen zu müſſen , namentlich folgt
und Karten wird eine beillore Confuſion . Schließlido ſol wobl aud noch gar gewürfelt werden ! -
daraus noch nidt , daß auch Undere geiſtig eingerdlåfert werden. Das Reſultat ist unfehlbar folgendes : Der
Freilid , freilide bat eg der Militärliteratur entfeße
Unteroffizier lieſt zuerſt Fragen und Antworten ab, dann
liden Soaden gerban , daß fo febr 'viete gelebrte Gadent au's Tageslidt gefommen ſind , Búder , die alles bes
wiederbolt er die Frage und ſieht auf's Budy. laurea
rúcſidligen , nur nicht die Natur der Dinge, Aufſaber
falſch und wer weiß es beſſer ?" Die nådifte Frage :
die rebr roon geſdrieben ſind , aber zeigen , wie man fide in einer uuprafriſden Idee perrennen fann , Dore ſchläge, die das Gepräge des Friedens und ſeiner Uebel
Komot ein Offizier berbei , ſo laßt dieſer audy eine an .
ein Wort anders , als die gedructe Antwort , ſo it's
ders formulirte Antwort als ridrig paſiren , aber er
kann ſich darauf verlaſſen , daß , wenn er fort ist , es
als Motto an der Stirne tragen. Månner , deren Heio math das Feld und das fager ift, ſchreiben nicht, weil ibnen der Schreibtiſch zuwider iſt, nur dann und wann
beißt: „ Warum hat der Eſel nicht geantwortet, wie ich's ihm vorgeleſen ? denft der Sdafofopf, er weiß es
lauft ibnen die Galle über , und dann diden fie gewiß langjábrig überlegt - einige furze Såße in die Welt, die zwar in jedem Worte eine rolagende Wabre
gebildeter ſind und ſelbſtdenfend auftreten, laſſen ſich von einem ſolchen Bude leidt verführen , es iſt gar bes quem und der Meuſdennatur entſprechend , die Antwort
beis enthalten , aber weil ſie nidt im frad erſdeinen ,
ſo zu verlangen, wie ſie daſtebi.
nur wenig Beachtung finden . Dagegen dreiben Mån ner , deren Heimatb der Screibtiſch iſt , gern und viel ;
Wir batten in der Bildungsanſtalt einen febrer , der bei aller Züdtigfeit dode nidyt à cheval auf den Deft .
aber was ſie und aus ibrer Heimatb beriduen , bat
nitionen war , ſondern für eine jede gewiſſe fefiftebende
das Wertb für den Soldaten ?
Anfangøworte batte. fing nun eine betreffende Antwort
beſſer , als das Buc ? " - Selbſt Unteroffiziere, die .
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nidt mit dieſen omindſen Worten an, ro war ſie falide, erlauchte Commandirende, nachdem der febrer durdge, wenn ſie auch noch ſo richtig war. Mirunter war man fragt bat , gewöhnlich ſelbſt noch einige Fragen an die aber ro unverídåmt , auf die richtigen Anfangsworte Sdůler ridtet und zu dieſem Ende lie nad einer Na . eine vollfommen finnwidrige Fortſeßung folgen zu laro mensliſte vorruft. Der febrer ſudt nun aus 60-70 ren , und ..... das war rebr båufig ridrig. Was iſt der 3 med der Inſtruction ? Jedenfalls der, die Peute mit dem betreffenden Dienſtzweige befannt zu
machen und zwar ſo befannt , ſo vertraut , daß ſie nur
die 20 beſten beraus und ertbeilt jedem eine Nummer
von 1–20 , die er ſich bei Kopfabreißen zu merfen bat. „,Welder Name , beißt es nun in der Inſtruction , auch zuerſt genannt werden mag, auf den erſten Aufruf tritt
noch geringer prafriſcher Nachbilfe bei der Ausfübrung
Nr. 1 bervor, auf den zweiten Nr. 2 und ſo fort bis
bedürfen . Ein weiterer Zweck iſt aber gewiß auch der, die Leute denken zu lebren. Das medaniſche Hero
20. - Alſo ,, Hingo ! - Nr. 1 , der Gottlob bieß , ant ., wortet bier ! - ,,Runz '! - Nr. 2 , der Friße bieß, .
beten bilft aber weder zur Belebrung, noch zum Denten, ruft hier ! und ſo fort bis ans Ende. ſondern nur zu einem guten Eramen . Wo dieſes , d. b. die tadellos beſtandene Inſpection , der Zweď iſt , da moge man nod Fragen und Antworten berplappern laſſen ; ſollte aber etwa Jemand einmal eine fleine Querfrage ſtellen , ſo wird er reben , wozu das Einler,
Die Prüfung batte einen brillanten Verlauf. Sollen wir noch andere Zweige der Literatur vor, nebmen und den Maßſtab der Praris anlegen ? Sollen
Der Mann fann einen Gegenſtand nur ridrig ben greifen , wenn er gezwungen iſt , darüber nachzudenfen.
wir die lebrbåder der Taftif durdgeben , ſollen wir reben, was darin für den Krieg paßt , welche Pebren aus der Striegserfabrung gefloſſen ſind und welde aus dem Studirzimmer ? leider gibt es feinen Zweig , der nicht mebr Aus.
Zwiſchen Merken und Begreifen iſt ein großer Unters
wůdre båtte, als geſundeTriebe, und tröſten fann und
nen geholfen bar.
Außer dem Soema fein Heil.
idied; bat er ſich die Antwort gemerft, ro ſtebt zehn darüber nur die Beobadtung, daß auf der ganzen Erde gegen Eins zu wetten , daß er ſie nicht begriffen bat ; die Vollfommenbeit fehlt , das Gute ſebr ſelten iſt und muß er aber den Gegenſtand in ein anderes Gewand , der Frage angemeljen , bringen , ſo muß er überlegen , um die richtige Form zu finden. Da liebt man dann auf
das Mittelmäßige don Anſpruch auf Zufriedenbeir bat,
der Stelle, ob die Same gefaßt iſt oder bloß gemerft.
Miliárliteratur ibrer Somåden wegen derwerfen ; mer
Die beiden Zwede geben vollfommen hand in Hand.
beißt ſie, rich an den Sand zu fórner fallen zu laſſen ? Es Gutes , darauf möge man weiter überlegt : denn der Probirſtein
Aber aud der Pebrende fann die Denfübung gee brauchen. Unſere jungen Unteroffiziere ſind gar nicht To febr feſt , daß ſie der eigenen Uebung entbebren fónn. ten .
Nur durch Selbſttbåtigkeit fann ihre Dienitfennto
weil das Sdledte die ungebeure Ueberzabl bildet.
Darum baben aud diejenigen Unredt , welche die .
balten und die Gold , gibt in jedem Zweige bauen , vorſichtig und feblt uns. - Wollen
wir fein Gebåude aufridten , weil mir nicht rider wiſ.
Darum iſt es
ſen , ob es dem Erdbeben lieben wird ?
ein falſches Syſtem , den Offizier zum Dienſte des Un.
ridrung wåre ſdon unfehlbar geweſen ?
teroffiziers zu verwenden , unter dem Vorwande oder aus dem Grunde , die Inſtruction múſie auf dieſe Weiſe
ſo moge man es verdammen und die Anmaßung des
niß und Brauchbarfeit vermehrt werden .
Welche Ein ,
S dreibt der , der nicht leiſtet , ein ſchlechtes Bud,
beſſer von Statten geben ; es iſt möglich, daß in einigen
Verfaſſero an den Pranger ſtellen ; ſchreibt aber Jemand,
Dienstzweigen die Peute unter den Offizieren ſchnellere Fortſchritte maden , aber nur darum , meil feine braude bare Unteroffiziere berangezogen worden ſind. Gibt der Unteroffizier die Stunden , ſo muß er ſich mit dem Geo
der ſelbſt fein Praftifer iſt, ein rúdtiges febrbud , ſo
moge man ſein Verdienſt anerkennen , obne zu verlans 1
gen , daß jeder Menſo alles leiſte.
Am fiderſten gebt
man freilide, wenn ein bemåbrter Praktiker das febrer,
genſtande vertraut maden , der offizier wird anleiten,
amt übernimmt und ſeine Erfahrungen und Anſichten
verbeſſern , bilden , was reines Amtes iſt , und die Folge wird ſein , daß die leute ebenſo viel lernen , man aber
mittheilt ; allein an wem liegt es , daß dieß ſo felten geſchiebt ? Haben die Praftifer ein Redt, darüber zu
viel fiderere Unteroffiziere bat.
klagen , tragen nidt lie die Sduld ? Wer beißt fie
Die Bildung von Pebrern muß doch rebr ſchwierig ſoweigen ? - Oder wollen ſie bebaupten, jedwede Bes ſein , da man ſo wenig Meniden findet, die diere Sade lehrung über friegeriſche Zuſtånde , Berbåltniſſe und
verſtehen! 418 Fingerieig bierbei möchten wir einen
Handlungsweiſen ſei unnúß , weil ſich das alles von
alten , Deutſchen Rernſpruch anführen : Hans fab 15
Telbſt finde ?
Jahre Soube machen und als er ſein erſtes Paar zu ,
niſſe im Ernſt bebaupten wollen ?
ſoneiden ſollte , wußte er nicht, wie er den Kneif an . faſſen ſollte.
Es gibt Menſchen , die grundråblido Nidto le . ren ; ob ſie glauben , daß niemals etwas geſagt werden
Zu Nuß und Frommen derer aber , die ihre Peute nur auf das Eramen losdreſſiren , wollen wir bier eine
fónne, was ſie nod nidl an den Sduben abgelaufen, wiſſen wir nicht; allein wir ſind begierig, zu leben, ob
Art und Weiſe angeben , wie ein hóberer Vorgeſefter gewiß nur ridtige Antworten befommt. Die Sache iſt
ſie wenn mir’s erleben , denn im Frieden gebr a les - mit ibrer Selbſtſchåßung gute Geldafte maden werden. Man will doch bier und da arge Mängel
wirklich vorgefommen und vollſtändig gelungen .
Jemand bar in einem lebrfade den Unterricht zu ertheilen. Die Prüfung nabt.
Man weiß , daß der
Sollte das jemand für deutſde Verbált.
bemerft baben . ( Schluß folgt. )
Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung: C. W teste in Darmitadt und in deffen Ofizin gedruct.
Samſtag ,
N 76 .
26. Iuni 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung. In dieſer durch ein bobes Gerdid ibm gewordenen
Pre u Be n.
Ueber den Tod des Erzberzog8 Sarl enthält die Stellung eines Wabrers der deutſchen Ebre gewann er Ang. Preußiſche Zeitung unter
Inland“ nachſtebenden denn auch jene eigentliche Tiefe ſeines Lebens , worin die außere , friegeriſce faufbahn des Feldberrn und die Völker trauern um einen großen Lodten , und wobl innere , perſonlide Größe des Mannes fide gegenſeitig Artikel : ,,Berlin , 26. Mai. Die deutſchen Fürſten und .
ſelten geldab die allgemeiner und mit großerem Redte.
ergriffen und durchdrangen , um Eines an dem Änderen
Es iſt den Deutſchen ein Mann abgeſtorben, der in verflårt zu werden. Das von ſeltener deutſder Innig.
einer Zeit , wo unſer Vaterland lich vergeſſen zu baben feit ganz durdglübte Reben des boben Dabingeſdiedes robien , faſt allein aufredot daſtand und mit deuilder
nen zu feiern , war långſt die gern geübte Pflict des
Mannhaftigkeit unſere tauſendjábrige Gerdidte forts dankbaren Vaterlandes ; es auch in dem Anſeben einer fåbrte. Der Tod des Erzberzog8 Karl iſt ein Berluſt entſcheidenden Vorbedingung jeder deutſden Zutunft deſſen romerzlides Gefübi nidt gelindert werden kann für das lebende Geſchlecht geltend maden zu dürfen, durch die Betradtung, daß wir ibn gleichſam ſbon bei iſt dagegen das idone Vorrecht. erſt unſerer Tage geo Lebzeiten des Helden erlitten , als dieſer , das echte worden , die den Geiſt, der ibn beſeelte , je långer , je .
deutſche Herz an udem , was zu des Vaterlandes Ebremebr erſtarfen reben. mebr erſtarken feben . Hat dod ein anderer Prinz des
geldab , warm erbaltend , die Geſchidé Deutſdlands, öſterreichiſchen Kaiſerbauſes , der bochberzige Bruder des - in die einzugreifen er nidt mebr berufen war, rubig an ſido vorübergeben ließ.
Dabingeſchiedenen , laut vor der Welt ausgerufen : ,, So lange Preußen und Deſterreid , ſo lange das
,,Es fann bier nicht der Zwedt ſein , auch nur den fürzeſten Abriß eines Lebens zu geben , das auf die
reicht , einig ſind , werden wir unerſdůtterlid daſteben ,
Zinne zweier Jahrbunderte und mitten in ihre gewal
wie die Felſen unſerer Berge !" Und alle Deutſde,
ganze übrige Deutidland, ſo weit die deutſde Zunge
tigen Kämpfe geſtellt, in die auch fernſte Zukunft mit die Fürſten wie die Ddifer, baben der neuen loſung nie erlöſchendem Glanze bineinragen wird. Dieſes zugejauczt , und ſo wünſchten aus wir dieſem Geiſte Leben gehört ganz der europåiſden Dölfergeſdichte, und zu buldigen , wenn wir uns ein Wort der Erinnerung nur von dem Standpuncte aus , der alle mit unſerer
und der Trauer erlauben , die mit allen Deutſchen aud
Geſammtgeſdidte gegebenen Bezüge zur Anſdauung uns , die Preußen mit Defterreid zugleich bei dem Hin. bringen darf, möchte es würdig geſchildert werden fón. tritte des Erzberzog8 Karl getroffen . nen , Denn das Leben eines rolden Mannes erbebt ,,Sarl fudwig Jobann Joſepb Porenz, Erzherzog fide zu weit über das gewdbnliche Maß möglicher Eins von Deſterreid , wurde am 5. September 1771 geboren.
wirkung des Einzelnen: es bildet vielmebr die Mitte, Er war der Gobu Raiſer leopold's II. und ein Bruder
um die ſich alle übrigen Erfbeinungen ſeiner Zeit in Kaiſer Franz I. und båtte wobl ſelber als gefronter dem Berbåltniß gruppiren , als es bandelnd in die Dinge Herrſder leben können , wenn er , der wiederbolt von eingreift und ihre Geſtaltung das Wert ſeines Geiſtes ift. Andererſeits aber würde es wieder gegen die Ebr. furdt, die wir dieſem erbabenen Andenken (duldig ſind, verſtoßen , wollten wir dieſe Sfizje lediglich auf die
fremden Dölfern zum Rönige erwünſcht wurde , die deuiſde Erde båtte vertauſden wollen . Seine friege. riſde faufbabn , wåbrend welder der Griffel des deut, den Kriegsruhmes faſt ausſdließlid in ſeiner Hand
Jahreszablen und Namen der Wablplåße beforånfen, rubte , begann er im Kampfe gegen Frantreid und auf welchen der Held ſiegte. Denn er bat mehr gee ſtand bereits als zwanzigjábriger Jüngling am 6. No. than , als Sdladten gerdlagen und Siege erfodten : Dember 1792 bei Jemappes unter dem Prinzen von er bat nicht allein die Kriegsfabne ergriffen und Beers Roburg in ſeiner erſten Sdladt. Seitdem bat Deutid .
maſſen gegen den Feind geführt; er bieli aud ein geie land keinen Feind gehabt, der nicht auch ihm zum ſtiges Banner und ſtand da als der Fabnenıråger Strauß geſtanden wåre ; denn ſelbſt unter denen , die deutſder Ehre und Unabhängigkeit in einer Zeit , mo erſt eine ſpåtere Zeit nambaft madte, iſt wohl faum dieſe faſt zu Sdanden geworden waren.
Einer geweſen , der nicht im Kampfe gegen den deut.
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iden Feldberrn wenigſtens fich geſdult båtte. Seine feiner friegeriſchen Erfabrung binzuwirken. Der blutige Ichen Feldzüge in den Niederlanden, in Deutſchland, in der Tag von Wagram batte ſeine Kriegerlaufbabn geſchloro Soweiz und in Italien fnůpfen lich an die Namen der ſen , und aus dem Privatleben , dem er ſich nun an : .
berůbmteſten Generale zweier Fabrbunderie , und unter
vertraut , tritt er nur nod einmal bervor , um der
ibnen iſt Reiner , über den er nicht wenigſtens einmal Suldigung zu folgen , durch die er und das wiederber, geliegt båtte. Pidegrů , Kleber , Jourdan , Deſair, geſtellte Deutide Daterland gleido febr geehrt werden Molitor, Maſſena, Bernadotte , Moreau baben ibm ſouten, als nad wieder bergeſtelltem Frieden die Bun . nad der Reibe beils in offener Feldſalachi, theils auf
deofeſte Mainz unter die Obbut ſeines großen und ge.
Mårſden und bei Belagerungen gegenüber geſtanden fürchteten Namens geſtellt wurde. und wurden unter Umſtånden von ihm geſchlagen , wo ,, Wir ſteben dem Manne zu fern , um ihm in die die franzöſiſde Revolutionsarmee unwiderſtehlich bieß ; Stille des ro frůb genåblten Privatlebend folgen zu und wenn Deutſchland deſſenungeachtet Tage erlebte , fónnen . Dafelbe zu dildern , iſt die Aufgabe ſeiner deren Erinnerung das Vaterland mit Schmerz erfügt : nåberen landsleute. Sie mögen in daſſelbe alle die ſo mogen wir beflagen , daß es den Männern , die
Wårme und die ganze Begeiſterung bauden , die ein
gleich mit ihm dachten, doch an der Freibeit fehlte, ſo reines und edles leben einflógt. Aber für Deuiſd . gleichzeitig mit dem jungen Heros zu handeln. Den land will auch die Tballade noch erwähnt ſein , und nodo mar es ibm , der Deutſdlands Rriegsebre gewahrt der zufünftige Gedichtsſchreiber wird ſie in ibre wür, batte , beſchieden , aus der allgemeinen Niedergeſchlagens dige Stellung zu regen wiſſen , daß der dabingeſchiedene beit aud die Hoffnungen des deutſden Volkes zu retten .
Erzberzog , ein Prinz des apoſtoliſd . farbolijden Rais
Nad dem Frieden vonTilſit war er faſt der einzige Mann , ſerbaules, fich durch eine Tbat der unmittelbarſten auf den Deutſdland damals blicte ; der einzige , por Selbſtbeziebung aud zu der confeſſionellen Einigfeit dem der Feind zurüdırat , und von dem der Mann des Soidale" ſelbit oon eingeſtanden batte , daß er
des Vaterlandes treu befannte , als er mit Henriette Allerandrine Friederife Wilbelmine , aus dem proteſtan ,
in ihm den ebenbürtigen Gegner babe. Starf mit den tiſden Fürſtenbauſe Naſſau - Weilburg , rich bermåblte. Starfen zu ſein , iſt immerhin groß ; großer aber iſt, dori ſtarf zu ſein , wo faum Einer noch den Mutb, die Kraft bat , ride zu erbeben ; und dieſe Große , das
Die Zurúdgezogenbeit ſeiner lebten lebensjabre ideint
und der dönſte , Beweis reines båuslichen Glůdes , und wobl låt rid annebmen , daß die patriotilde Seele
wußte Deutſdland, war die ſeines edlen Erzberzog8. des Mannes , der mit ſo ſorglidem Auge der Entwice. Kein Wunder daber , wenn der bloße Hinblick auf ibni lung des deutſchen Vaterlandes folgte , aus den erhe. der lange Zeit der alleinige Tråger unſerer Geldidte
benden Wabrjeiden , die uns je långer je mebr eine
geweſen war , dem Baterlande über jene trúbe Zeit bin .
gefeſtigte Einigfeit derfunden , die edelſten Hodgenuſſe
weg balf , wåbrend unſer rubmpoller König lein Dorf und fand dem 1813 glorreich erfüllten Berufe, Vor, fåmpfer für Deutſchlands Errettung zu ſein , entgegen. fübrte ; daß in dem verzagten Geſchlechte vollends Ges
dópfte. Einer Zeit angebórig , aus der faſt nur er noch bervorragte und deren gigantiſche Geſtalten vor dem jebigen Geſchlecht wie dunkler Mythos zurüdwei. dien , wußte er ſich doch von dem Volke , das er ſelbſt
liebte , nicht vergeſſen .. Das deutſde Bolt danken mådtiger Abnung gewecft wurden , als Delter. ſo Po wabr liebte reidos Held auf den Feldern von Aspern rein Genie verebrie ihn mit ganzer , ungetheilter Innigkeit, und gegen dasjenige des gewaltigſten Kriegsmeiſters in die nicht mochte mit den madjenden Jabren auch die alte Wagſdale legte und aus der bis dabin nie berúbrten
Rubmesſage im deurſden Munde verflingen , die einſt
Siegerfrone Napoleons den ſtolzen Lorbeer brad , der von ihm geſungen : ſeitdem reine eigene Schlafe zieren ſollte. So reiften
,,Karolus bleibt der junge Held ! 2c."
,, Dieſe ſo ibarenreide Jugend gelangte in den berr, Entidufie. Die unter dem Drange der Notbund liden Jubeltagen , die der greiſe Feldherr im April einer in der Speidefunſi vielgewandten Politik faſt 1843 beging , nochmals in die erbebendíte Geſammtero ganz gelocerten Beziebungen der deutſden Fürſten innerung des Bolfes. In dieſen Tagen war es aud, fingen an , lid undermerft in einem gebeimen Sedanken daß ſein erbabener Neffe, des jest regierenden Kaiſers zu begegen , und die große Zeit , die uns wieder zu Majeſtát, des Helden Bruſt mit dem Thereſienorden in Ebren balf, batte bereits begonnen , als ſie ſelbſt denen Brillanten domůcte , dem einzigen , der getragen wird, noch fern zu rein ſcien , die damals in Hoffnungen und der vorber laudon's Bruſt geſomůct batte. So weder farg noch langſam waren. In dieſem leßien lebte er , von den Zeitgenoſſen bewundert , boch verebrt großen Rampfe erfdien jedod der eigentliche Urbeber von den Fürſten , geliebt vom deutſden Bolfe , und, an dem Vorbilde des einen Mannes andere Herzen zum
des jungen Lebens ſelbſt nicht mebr ; aber die tieferen
Bedingungen des Kampfes waren in den von ihm ges dachten und gegründeten öſterreichiſden landwebren weſentlid vorgezeichnet worden , und keinem Zweifel unterliegt es wohl , daß er bei Abfaſſung ſeiner bereits
damit es an nichts feble , gonnte ein freundlides Ger ( chid ibm noch am Spätabende ſeines rubwreidhen les bens die erbebendſte Genugibuung , in der Gewißbeit,
daß ſein Hildengeiſt nicht unvererbt mit ihm eniſhlafen rolle, als der junge Held von Saida , Erzherzog Frieds
1814 erſchienenen ,, Grundſå Be der Strategie " urſprünglich von derſelben Abſicht geleitet wurde , auf
ride , durch erſte Kriegsibat an den Geiſt des Vaters erinnerte. Bei ſeinem Tode trauern nicht allein Deſter ,
die fünftige Erbebung der von ihm ſo wahr geliebten allgemeinen deutſden Sade aus dem reiden Schaße
reid und Preußen und alle die Fürſten des deurſden Bundes. Au Europa tbeilt dieſe geredte Trauer ;
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und ſelbſt Frankreid , deſſen Ueberwindung ſeine Haupt.
berufen. Weil aber , wie es beißt , von Seiten der
aufgabe geweſen , ebrt durd ein ernſtes Gedächtnis den
landbewobner dringende Vorſtellungen und Bitten ein:
Helden , der nun zu Wien in der Kaiſergruft rubt. Das ibn überlebende Geldledt aber freut ſich der glüdlichen Gegenwart, freut ſich der Freibeit , Erzbere zog Karl neben Friedrid den Großen ſtellen , den deuts iden Rubm überbaupt als Gemeingut zuſammentragen
gelaufen ſind , fie mit dem (don in gewöhnliden Zeiten idftigen Druck der außerordentlichen Naturalbequarti. rung in dieſem Jahre zu verſoonen , ſo soll die ganze
zu dürfen ; und idon baut Bayerns bodſinniger Rónig die Rubmesballe , die ein Abbild ſein wird des auf dem feſten Grunde der Stammesliebe emporſteigenden Tem. pels deutſder Einigkeit und Kraft." Das Kriegøminiſterium bat nadſtehende Befannts
beurlaubte Reiterei auf Anordnung des Königs in die
Kaſernen gelegt werden. Deſterreid . Wien , 3. Juni. Der Interimsdirector der medi.
ciniſd.cirurgiſden Joſepbsacademie, Biſdoff Edler 8. Altenſtern , iſt von Sr. Maj. dem Kaiſer zum
madung erlaſſen: ,, Die beim 2. Armeecorpo beſtehenden
Hofrath und oberſten Feldarzt der faiſerlichen Armee
und ſich immer mebr entipidelnden Garniſonders eine zur Unterſtů ß ung bilfsbedürftiger Uns teroffizier . und soldatenfamilien baben ibre
ernannt worden .
dauernde Wirkſamkeit, beſonders wabrend der Zeit der Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche. Abmeſenbeit mebrerer Truppentbeile aus ihren Garni. ( Schluß. )
ſonen und bei der jebigen beuerung, durd unentgelto liche Berabreichung von Bekleidungsgegenſtänden und
Feuerungomaterial, fowie durch Bewilligung fleiner
III .
Es iſt eine allgemein verbreitete und vollſtändig beo
Geldoorſdůffe zum Einfauf von Lebensmitteln, bethås tigt und auf dieſe Weiſe der größeren Norb unter den gedachten Familien abgebolfen. - Neben dieſen Ber,
ünteroffiziere fic erbalten fonnen . Es mag
noch ein Militårs Frauenverein , welder ſiddie
Aufgabe geſtellt bar , franfe und bilføbedürftige Fami:
wenn man fragt , was zur Abbilfe geldeben iſt , ſo wird mehreren Inim ziemlid mager ausfallen. Antwort die Anſtellung Civil, Staaten erlangt der Unteroffizier
lien activer , eventualiter nad Maßgabe der Fonds aud unactiver Militárs , zu unterſtůben und zugleid
etat nad einer gewiſſen Reibe von Dienſtjabren , und
deren Kinder mit Befleidungsſtúden und Büchern zu
wiß das beſte Zugmittel , denn der Unteroffizier , der aus ſeinem Lebensplane berausgeriſſen iſt , denkt gern an ſeine Zufunft. Fragen wir aber , wie viel eine
gründete Klage , daß die Truppen feine alten
einen beſteht in Stettin feit dem Monat Mai 1844 fein , daß dem Uebel (ower abzubelfen ſein mag, aber
verſeben , damit ſie obne zu große Anſtrengung der Eltern die Scule regelmäßig beſuchen fónnen. Dieſer Berein bezmedt dadurd zugleich auf Ermedung , Ers
wenn die Stellen ſonſt nicht dledt ſind , iſt die
ge.
.
baltung und Kråftigung des fittlichen undreligidien
Compagnie folder Capitulanten babe, ſo wird die Zahl
Gefübis hinzumirfen und bat feit ſeinem Beſteben bis zum Monat Februar 1847 zu obigem 3 roed bereits 1011 Riblr. Derwendet. Da die Bereinsmitglieder
wieder gering ausfallen , denn die meiſten Unteroffiziere nebmen doch nad vollendeter Dienſtzeit den Abidied
Hemden , Strümpfe und ſonſtige Wärde ſelbſt anfertis gen , ſo können die Geldmittel des Vereins um ſo mehr .
dem Anfaufe rober Materialien und directen Hilfslei, ſtungen zugewendet werden , und wird es ihnen dadurd moglid , ibre Unterſtüßungen einem weiteren Kreiſe
Bedürftiger angebeiben zu laſſen. – Das Kriegømini.
und ſuchen fide ein Unterfommen , was ibnen mit Hilfe der im Dienſte erworbenen Renntniſſe und Umſidt nicht ſomer få ut und meiſt redyt gut gelingt. Die Urſaden des Wegganges Vieler ſind die ge .
ringen Ausſichten für die Zukunft und die Mängel der Gegenwart.
Was bat ein Unteroffizier zu erwarten , wenn er
ſterium nimmt gern Deranlaſſung , dieß bierdurd zur fortdienen und in den Civiletat übertreten wia ? Zwolf öffentlichen Renntniß zu bringen . Rußland .
In jüngſter Zeit ſtarben der Generallieutenant
Kappel, Stabsdef des Genie's der activen Armee,
bis ſed szebn Sabre muß er dienen , ebe er auf eine
Anſtellung rechnen kann , die ibm bei meiſt rowerem Dienſt immer nur ein fårgliches Ausfommen gemåbrt, Hat er etwas gelernt und fann er auf gute Zeugniſſe rechnen , ſo iſt er ein geſuchter Mann ;
Kaufleute,
Hausbeſiber größerer Städte, Privatgerichtsſtellen, Ei.
und der Generalmajor Bai Mohammed Viduva:
renbahnen nebmen ibn mit Bergnügen auf; die Ausſicht
,, Sultan der weſtliden Abtheilung der Kirgiſens foff
auf eine Staarspenſion laßt er willig geben , denn er verdient rich meiſtens ſo viel , daß er für die alten Lage
borde.
þannover.
redot wobl ein Sderflein zurüdlegen fann und weiß, daß ihm ſein neuer Dienſt ein langes Verbleiben in
Nadridten aus Hannover in Hamburger Blåttern
demſelben geſtattet. Dabei iſt die Rechnung einfado:
zufolge wird aus Rúdſichten auf den gegenwärtigen Nothſtand die üblide Erup penconcentrirung in dieſem Jabre nicht ſtattfinden. Die Cavalerie iſt auf den 1. Juni zu ihren gemeinſaftliden Uebungen eins
418 Unteroffizier baſt du in Adem ſo und ſo viel ; in 8 Jabren fannſt du eine Civilſtelle erbalten , wo du ſo
viel befommſt ; ießt baſt du eine Privatſtelle vor dir, die zwar etwas weniger bringt , aber in 8 Sabren biſt
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du vorgerůdt und Nebſt did , bei angenebmerem Dienſte, Compagnie , lediglid nad ihrem Eifer und ihren Reis dann noch beſſer. - Während der 8 Jabre Wartezeit Rungen beurtheilt, in die zu bildende 1. Klaſſe reben bat er den Unteroffiziersgebalt man fennt ſeine und ihnen eine nennenswertbe Gebaliszulage geben. C
Größe.
Mit ſtrenger Babl werden aus dieſer Klaſſe - und aus feiner anderen - die Serſoanten und Fouriere genommen , ebenſo aus den beſten Serſoanten , wie es C
Aber gewiß würde Mander, der den Staatsdienſt einer Abbảngigkeit von Privatperſonen vorziebt , beim Mili , tår bleiben und eine Capitulation eingeben , wenn feine Stellung beſſer wäre. Der Unteroffizier iſt ein unglúd
liches Mittelding zwiſchen Befehlendem und Geborden, dem. Zu Erſterem fommt er felten , zu Peterem fteto, das bringt die niedere Stellung mit ſich , und würde wenig ſagen , wenn ihm das Befehlen etwas leidter
.
bereits beſtebt, die Feldwebel.
Da båtte man einen
Sporn , eine Belohnung für den Eifer und ein Mittel zum fanelleren Avancement. feßteres würde gewiß Viele im Dienſte balten.
Die Verbåltniſe, die um uns berum befteben , bas ben ſich vielfad geändert.
Es iſt ein anderer Geiſt ins
gemacht und das Geborden nidt ſo bitter erſd mert Dolf gekommen ; undermerkt , aber mådhtig iſt er zu würde. Die Autoritát iſt es , die vielfad von ihm Tage getreten. Sind die Einrichtungen , die wir aufo verlangt und doch gar ſo oft mit Füßen getreten wird. Das muß ihm den Dienſt verleiden. Der Der Unteroffizier iſt für eine Menge Dinge verantwortlich , die ibm ob,
gerichtet baben , den neuen Verbältniffen entſpredend,
liegen ; es iſt ſchon fower für einen Mann , fic Ges borſam unter Peuten zu beridaffen , die ihn bisher als
darauf an , weldo inneren Zuſammenbang die Einrichtungen mit den goeen baben ? -
ibres Gleiden anſaben und ihm mitunter ſogar an an Seld Bildung und beute eine Hauptſade
Man bat uns indirect einen Zopfrieder geſcholten . Wir wollen den Vorwurf binnebmen , denn es iſt mög.
überlegen find ; wenn aber vorkommenden Fals die
lid , daß wir irgendwo Jemandem die fraglide Zierde
oder will man glauben, das einfade Machwert genüge, um Alles in
Wert zu regen ?
Kommt es nidot aud .
bøbere Stellung von dem Vorgeſeßten gar nicht beachtet angefonnen baben , obne daß er fie trug , ange. wird , die Unteroffiziere obne jede Rúdſicht auf ibre wadſen an ſein Herz“ wie Beſſieres von der reinigen Autoritat juredtgewieſen und angefabren werden , ja ſagte . Wenn man die üblidten gefannt båtte, die uns wenn endlich bei einer von ibnen erbobenen Beſchwerde die Feder in die Hand gaben fürwabr , 18 madt würde man ſido we. nur eine leichte Rüge an den betreffenden Soldaten uns fein großes Vergnügen erfolgt, ſo fann man bebaupten , daß die Aufridtung niger um uns bekümmert baben. Wir baben uns ja ibrer Autoritåt unter die Dinge gebört , die nabe bei nicht vermeſſen , der Generation , die an den berge , -
der Unmöglidhfeit liegen .
bradten Syſtemen und Anſichten bångt , ſeien ibre
Berückſichtigung ibrer Stellung , Schuß ibrer Redte, Idarfer, lebendiger Sdub , das iſt das erſte. Die Aufrůdungsverhältniſſe bilden einen weiteren, febr fühlbaren und viel weiter verbreiteten Mangel ; denn während obige Uebelſtånde dodo bei vielen Comú pagnicen nicht ſtattfinden , beſteht leßterer ziemlide
Glieder alt oder jung, Ermabnung und lebre zu pre. Obren zu reden , theils an der Selbſtfenntniß , die da ſagt, daß wir zu dwad ſind , einen Beweis ad absur dum , den einzigen , der fruchten konnte , zu führen. Wir reden bloß zu denen , die mit uns Eines Sinnes
überal .
ſind; darum fübren wir wenig aus ; ibnen Das über.
digen ;
das liegt theils an unſerer Unluſt , tauben .
Der Mann wird Gefreiter, wird Corporal oder laſſend , was , bei gleiden Grundanſidten , von jedem Unteroffizier , wird Serſant , obne daß , namentlid leſer ſelbſt ergänzt werden fann. Wir wollen nichts beim erſten weiteren Aufrüden, viel nad ſeiner beſons weiter, als die Partbei, der wir anzugeboren die Ebre deren Reiſtung und Befábigung gefragt wird. er baben , die Partbei , die den Kampf von 1813 vorbe. fommt daran , wenn ihn die Reibe trifft. Jelt fann reitete, überbaupt möglich machte und glänzend durc . er der eifrigſte, zuverlåffigſte , brauchbarſie Corporal führte , die ihre Håupter in boben und boditen Regio. .
fein , er wird nidt eber Serſdant, als bis ihn die
nen fand und mit Freude gewahrt, daß noch nicht Äde
dieſe wollen wir , lo Reibe trifft; nur die unfåbigen , unzuverläſſigen werden von ihnen beimgegangen ſind übergangen wenn es ja vorfommt. Muß das nicht viel in unſeren Rraften ſtebt , zuſammenzubalten und die Luſt am Dienſte niederdrůden ? So weit der Him . zu einigen ſuden. Renegaten brauchen und mögen wir .
.
mel blau iſt, ſo weit gelten , in allen Zweigen der Ge. nidt.
Aber der Geiſt, der die großen Kriſen von
(dåfte und der Arbeit , die leiſtungen , ſoll nur im Militar das Alter gelten ? Die Frage iſt febr natúr: lid bei einem Unteroffizier, und ebenſo natürlich die erſte Folge , daß er nur ebut, was er muß, und die zweite, daß er gebt, ſobald er fann, und ſich einen
1805 und 1806 berbeigefübri, regt ſich wieder und bat Boden gewonnen unter einer Generation , die nad den Kriegen eintrat; dieſer Geiſt tout, als babe er Erfabrungen für ſich und ſtrebt Proſelyten zu maden. Wir bun nichts weiter , als wir vertbeidigen und gegen
Stand ſudt , wo Fåbigfeiten und Eifer auch gelten nidt blog dermehrte Benußung nach lid zieben . -
ſein Andringen ; verbåte der Himmel , daß er je wieder zur Herrſdaft fomme; die Heere fonnten es mit ihrem beſten Blute bůßen müſſen . Dieß als Antwort auf opfrieder." den „,,330pfo
Die Abbilfe måre redt leidt.
Man dürfte etwa
drei oder vier ( den 3. bis 4. Tbeil) Gorporale jeder
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. ® teste in Darmftadt und in deffen Offizfn gedrudt.
i
Dienſtag , 29. Juni 1847.
N 77.
ay
༣ ༢༠ ༡13:|:
Allgemeine Militar - Zeitung. $ annouer.
Folgende veranderte Eintbeilung der Cavalerie ,
die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten , die daran Theil genommen , vertheilt werden ſollen. Der Generallieutenant Colin Campbell , vors -
regimenter in Diviſionen und Brigaden iſt verfügt : maliger Stattbalter der Inſel Ceylon , von welcher er Erſte Diviſion. Commandeur : Generallieut v enant . erſt vor vierzebn Tagen mit dem leßten Dampfpakete boot von Alerandrien zurückgefebrt, iſt am 13. Juni Comman du Gorps. Garde. Garde Generalmajor Brio. Morgens in London etnes plóbliden Codes geſtorben. v. d. Deden. Zweite GrafCüraffierregiment. deur: linſingen . Erſte Brigade : Stabsquartier Hannover.
gade. Stabsquartier Osnabrúd. Garde : Huſarenre . giment. Königin Huſarenregiment. Commandeur : Ger
De ſterret d .
Wien , 10. Juni. Die ſoeben bekannt gewordenen
3 weite Diviſion .
neueſten Militárnadridten entbalten die Ernennung
Commandeur : Generalmajor v. Hattorf. Dritte Brio gade. Stabsquartier Siade. 1. Regiment Königs . dragoner . 2. Regiment Peibdragoner. Commandeur (ad int.) Oberſtlieutenant Graf 0. Münſter. Bierte
des f. t. Feldmarſdallieutenants und Militárcommans
neralmajor von Sdneben .
danten in Trieſt , fudwig frbrn. 6. Piret zum com. mandirenden General im Banat ; ferner die Beförde.
des f.lieutenant f . Generalmajors 0. Madlener zum Brigade. Stabøquartier Celle. 3. Regiment Herzog rung Feldmarſdal und Diviſionår in femberg;
von Cambridge .Dragoner. 4. Regiment Kronprinzo endlich die Verſebung des f. f. Generalmajors und Dragoner.
Commandeur : Generalmajor Cleve.
Erzberzog Ferdinand von Efte tonigl. Ferner baben nadſtebende Beförderungen und Bera Brigadiers Hob. vonOlmůj nadBrünn , und desGeneralmajors
reßungen ſtattgefunden : Zu Gen. Majoren : der Oberft Ritter 8. Malter von Brúnn nad Dlmůz. 1. Hattorf , Commandant in Stade ; der Oberſt HolBermann , Commandant in Hameln ; der Oberſt 8. Sodenberg , Commandant in Verden. Zum Gom ,
S
ani e n.
Die Gaceta de Madrid vom 10. Juni bringt die
mandeur der dritten Savaleriebrigade (ad int.) der Ernennung des bisherigen Generalcapitains von Bur, Oberſtlieutenant Graf v. Můnſter, bleibt bei der gos, Generalmajors Don F. Gotoner, zum General. Garde du Corps : zum capitain der Balearen an des Generallieutenants Don Garde du Corps aggregirt. - Garde Regiment commandeur der Oberſtlieutenant 1. Ho Miguel Tacon, Marquis de la Union de Cuba, Stelle, -
.
denberg vom 3. Drag. Reg.; Regiment Herzog von
den die Königin für ſeine måbrend einer langen polis militariſden
Cambridge, Dragoner : zum Regiment commandeur der tiden und laufbabu ibren Borfahren und Oberſtlieutenant lindemann ; Regiment Kronprinz. ibr geleiſteten treuen Dienſte zum Granden von Spa. Dragoner : zum Regimentscommandeur (ad int.) der nien erſter Klaſſe mit dem erbliden Titel Herzog de la
Zitularoberſtlieutenant Poten. – 2. Infanterieregio Union de Cuba erboben bat. In Burgos iſt der Ger
ment : zum Regiment commandeur der Oberflieutenant
nerallieutenant und Senator Felipe Rivero Generals
v. Konſte dr.
capitain geworden.
Großbritannien . fondon , 4. Juni. Am 1. Juni , als am Sabreg, tage des großen Seeſiegs des ford Home über die Franzoſen bei Dueſſant, am 1. Juni 1794 , brachte die
Ueber Behandlung der Unteroffiziere und Soldaten.
amtlidhe Gazette eine Generalordre, wodurch die Sola,
Porſdlåge zu Berbeſſerungen in der Verpflegung, Kleio
gung von Medaillen auf alle von 1793 bis 1814
dung und Bewaffnung der verſchiedenen Truppengat.
Es werden in neuerer Zeit die mannidfaltigſten
der engliſden Flotte und Armee gewonnenen tungen , ſowie für die taftiſche Ausbildung gemacht, Soladaten und Gefecte angeordnet wird , welde an aber nur wenig bört man davon , wie der militáriſde .
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Geiſt und die moraliſde Bildung der Truppen zu heben
auf eine Zutrauen ermedende Behandlung Anſprud
rei, beſonders in den unteren Spbåren der Unteroffio
baben , wozu das vertraulide ,, Du " weit dienlicher ſein möchte , als das etwas Herabwürdigendes in rice tragende „ Er" oder das veraltete „ Ihr.
ziere und Soldaten.
Wobl iſt nicht zu verkennen , daß für die moraliſche
Ausbildung gute Borſchriften in den Reglements beo
Man fonnte aud zwei Klaſſen bilden ; die Einen,
ſteben , aber auf welden Boden fålt dieſer Saame ?
welde leſen und ſchreiben können , fönnte man mit ,, Sie " , die anderen mit ,,Du" anſprechen .
Beſteht nicht der größere beil unjerer Truppen aus
der niedrigſten Dolfsflaſſe und werden fie nicht auf
Biele mogen wobl der Meinung rein , eg fåme mer
dieſer niedrigſten Stufe durd die Art erbalten , wie man ſie wåbrend ihrer Dienſtzeit bebandelt ?
niger darauf an , ob die Leute mit ,, Sie" , ,,Du" oder ,,Gr“ angeredet würden , wenn nicht in anderer Be.
Wer wollte nicht anerkennen, daß die Volfsbildung ziebung Aenderungen vorgenommen würden, wenn nicht måbrend des mehr als dreißigjährigen Friedens bedeu .
er óhte fóbnungen und beſſere Verſorgungen für die
tende Fortſchritte gemadot bar unddaß die feute beu .
Zufunft in Ausſicht ſtånden . Allein dieſer Anſicht módo.
tigen Tages bumaner bebandelt ſein wollen , als ebe.
ten wir nicht beiſtimmen . Eben weil die Conſcribirten die feiſtung ibrer Dienſtpflidt nidt des fobnes wegen, ſondern mebr als Tribut für das Wohl des Vaterlan. des zu betradten haben , ſollte ihnen die Ausübung dieſer Pflicht wenigſtens nicht zum Frobndienſt gemadot,
malo ? - und dennod beſteben für die militari de Bebandlung größtenteils nod die Vorſdriften älterer Zeit.
Werden nicht im bürgerlichen leben beinahe alle Handwerksgeſellen und Dienſtleute mit dem Prådicate ,,Sie " angeſprochen ? Wenn nun aber dieſelben Menſden - worunter viele wirklich gute Sdulfenntniſſe und ger fållige Sitten beſigen - zur Fabne foro dren mür. dren , ſo mür
jen fie fich gefallen laſſen , von Menſchen , die oft wett unter ibrem Bildungogradé ſteben , mit dem Prádicat /
ſondern als Ebrendienſt bebandelt werden. Únd daß der dem Vaterlande geleiſtete Militardienſt als Ebren . dienſt zu betrachten iſt, wird wohl nicht in Abrede ger ſtellt werden , dann aber auch ebenſo wenig , daß die Bebandlung eines pflichtgetreuen Mannes eine ibn ebrende rein roll, und daß es viel billiger iſt, den auf 1
1
,, Er" angeredet und nicht ſelten auf die robefte Weiſe bebandelt zu werden , obneradotet gegen robe Beband , fung die ftrengſten Berbote in den militariſden Vor . foriften beteben und die Offiziere perpfliditet ſind, diefelben aufrechtzabalten . Es ift daber in Erwägung zu zieben , wie dieſem ,
niedere Stufe Stebenden mebr zu erhoben , als einen böber Stebenden zu erniedrigen. Ein Anderes iſt es freilid , daß mit der Jurede
dem Zeitgeiſte und det militariſden Stellung unwürs digen Verbåltniſſe abgebolfen werden fónne, and dieſe Abhilfe würde gewiß für die Kriegstüchtigkeit erſprieße
Gute , geſittete Unteroffiziere ſind daber ein Haupt. bebel , um den Bildungsgrad der Truppen zu beför. dern , ſie ſind diejenigen , welche der Mannſchaft zunådſt
node nicht die gute Bebandlung geſidert iſt , dieſe liegt größtenteils in den anden der nächſten Vorgeregten, der Unteroffiziere.
als Mufter vorſteben ; ihre militariſten Eigenſdaften
lide Frugte tragen.
Vor allem mußte Sorge getragen werden , daß der
ſich eigen zu maden , das ſoll die Aufgabe eines braven
Bildungsgrad der Unteroffiziere fo weit vorgeſchritten wäre , daß es ihr Ehrgefühl nicht zuliefe, gegen die
Soldaten ſein.
Untergebenen rob zu ſein , denn robe Menſchen werden
Pflichten im pollen Maße erfüllen zu können , tüchtige
tros aller Controle immer Gelegenbeit finden , ihre
Soulfenntniſſe, Männlichkeit, militariſde Gewandtheit
Die Stellung der Unteroffiziere, welde , um ihre
Robbeiten auszuüben ; - dann aber auch , daß fich
und Dienſtfenntniß befiben müſſen , muß daber don
unter den Sonſcribirten wenigſtens ein Tbeil von fol,
eine ſolde ſein , daß fie nicht blos als eine nur wenig Sabre ausfüllende , ſondern als Lebensberaf betradtet
den Menſden befande , welche in der Bildung bóber ſteben , als die feute der unterſten Dolfsflaſſen , was
werden fawn ; ibre Dienftzeit muß robin nicht fortmåb .
obne Zweifel der Fall ſein wird , wenn dieſelben ihrem
read Arbeit und Dienſt , ſondern auch Erbolung dar,
Bildungegrabe gemå behandelt werden.
bieten und ihre Zukunft geſichert ſein . Die Stellung der Unteroffiziere muß derjenigen der
Aber geht es nicht mider die Natur , einem roben, ſtumpfſinnigen landmann eine andere Behandlung an
Offiziere å balich und so geſtaltet ſein , daß dieſelben sie
gedeiben zu faſſen , als wie er ſie als snedt oder Tag.
zufrieden füblen fönnen und dadurd Anbånglido feit zu
iðbner gewohnt iſt , oder ibn gar mit ,,Sie" anjureden;
ibrem Stande befommen.
wurde dieß einem folden bermabroſten Menden nicht ſelbſt ſonderbar vorfommen ?
ſchaft, größere Geldbezüge
Es gehören hierzu ebenſo wenig , wie bei der Mann . -
man iſt ja roon obne
Allerdings würde dieß im Anfang der Fall ſein , dieß gewobnt , das Militår als eine auf dem Dolfe aber dieß würde ſich bald verlieren , da die Gebildetes
ren die auf niederer Stufe Stehenden in kurzer Zeit zu rich beraufziehen würden , denn es eifert Nidis mebr
drůdende barte Paſt zu betrachten , aber man be gegne ihnen von oben berab freundlich und ermunternd, man forge dafür , daß fie unter fich cameraofdaftlid .
an, als der Wunſch , unter Menſchen mit beſſeren
leben oder anſtåndige bürgerlide Geſellſchaften beſt
Manieren diefe guten Manieren ſich anzueignen , und dadura bildet ſich das allein wabre Ebrgefühl aus. Sollte man aber von Naturmenſchen einen ſolchen Fortſdritt bezweifeln , so dürften dieſe dod wenigſtens
den ; man geſtarte ihnen , wie den Offizieren , mit Ge.
.
nuß aller ibrer Bezüge einige Wochen im Fabre Ur. laub , und laſſe ibnen aud ſonſt freie Stunden , um fit weiter ausbilden oder duro Sdreiben Nebenver .
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dienſte verſdaffen zu fónnen ; am meiſten aber wird braunſchweigiſden Batterie erblidt baben . Es kann, zur Bewerbung um folde Stellen anreizen , wenn túd,
ja es darf dieſe Seite der artilleriſtiſden Ausbildung
tige Unteroffiziere nidr blog die Invalidenſtation als Aſyl ibrer ſpåteren lebensjabre vor fido reben , ſondern wenn denſelben bei guter Auffúbrung und nad einer långeren Dienſtzeit Unſtellungen bei Eiſenbahnen oder
nie die Glanzſeite fleiner Artilerieen bilden ; nie werden
ſonſtige Givilſtellen zugefidert wurden .
wenn es die Berbåltniſſe ihr geſtatten , ſie zu unterſu , den , ſo können wir dieſes nur ſebr lobend anerfennen. Bekanntlid wurden 3. B. die erſten Verſuche mit Schießs baumwolle von der braunſchweigiſden Artillerie gemadt und wir erinnern uns von früber , daß z. B. auch die erſten Verſuche in Deutſdland im Werfen von Tauen
Es iſt nicht die übriot dieſes Auffages , die anger deuteten Ideen im Detail auszuführen .
Wir wollen
nur auf die Nothwendigkeit aufmerkſam maden , daß der nod zur Zeit ziemlid gedrúdte Stand der unteren militáriſden Spbåre mehr geboben und in eine wür.
bierin nie die febrer , ſtets nur die Sdůler ſein können.
Wenn daber die braunſchweigiſde Artillerie troßdem
feine Erfindung in dieſer Ridtung vorübergeben lågt,
digere Stellung berſeßt werden möchte, damit unſere
aus Haubizen bebufs des Ueberbrudens 20. in Braun.
Bürgerſóbne nicht mebr mit Soreden ibrer Conſcrip,
ſoweig gemacht worden ſind.
tionspflicht entgegen zu reben båtten , damit ſie nidt,
Die andere Seite der artileriſtiſden Ausbildung,
wenn ſie fein Vermogen baben , einen Erſaßmann zu
wir módten ſie die Dynamirde nennen , liegt günſtiger
ſtellen , alle mögliche Liſten und Unterſchleife anwenden, Fico oft lieber zum Krüppel maden oder wenigſtens Ser
für die Verbältniſſe der kleineren Artillerieen. Wir baben gereben , daß der Commandeur der braunſchweis
breden vorſdůßen , als lid ſich in die verbaßte Niedrigkeit eines gemeinen Soldaten geſtoßen zu ſeben ; anderer Seits aber aude , damit das Militår mebr als Ebren.
rigtig erfannt bat; eine conſequente Befolgung des
ſtand brtradtet werden und zum ſicheren Schuß und
fann das Móglide groß ſein " bat die braunſoweigi.
.
giden Batterie , Major Orges, dieſe Berbåltniffe ſehr Wabiſprud8 : „ Alle Tage das Mögliche, dann nur allein
Soirm des Baterlandes dienen fónne , was ſicherlich
ide Batterie in Beziebung auf Schnelligkeit und Be.
in weit böberem Grade der Fall ſein wird , wenn es
weglichkeit auf eine außerordentliche Ausbildungsbóbe
die Sobne von Staatsdienern und gebildeten Bürgern in fide ſchließt, als wenn es nur aus der Hefe des Volfes beſteht.
gebracht. Die Terrainíowierigkeit, welche wir z . B. von der braund weigiſden Artillerie baben überwinden reben , die Gewandtbeit und Genauigkeit , mit der. ſie ſich bewegte , geboren zu den erſtaunlichſten Leiſtungen .
dieſer Art.
Die Batterie legte z . B. im beißeſten Hode
ſommer mit aufgeſeſſenen Mannſchaften ( 4 per Ses
Die braunſchweigiſche Artillerie.
důB ) 11 deutſde Meilen in 11 Stunden (incl. 3
denen deutſden Contingente durd Bundescommiſſionen
Stunden Rendezvous) auf Kunſtſtraßen zurüd , obne die Pferde ungebührlich anzuſtrengen. Die Batterie iſt mit Waſſerdånen beſpannt, deren Durchſchnittspreis
inſpicirt. Das artilleriſtiſche Mitglied der Bundes. commiſſion , welches von fönigl. preußiſder Seite zur
Pf. Hafer.
Im vorigen Jabre wurden befanntlid die verſchie ,
Inſpicirung eines Tbeils des 10. deutſchen Armeecorps beitimmt worden , war der Oberſtlieutenant von Stern
der Garde . Artilleriebrigade. .
( Derſelbe, welder als
22 louisd'or ; der Rationsſaß iſt bei '/, Remonte 10 Die Geidube find englide 6 Pfor. mit
verídiedenen rebr anſprechenden Modificationen . Die Bundescommiſſion fab die Fabrídule auf dem Viered mit geſchloſſenen Zügen im Gallop ; ebenſo
Premierlieutenant mit einer balben Batterie fid ſo
wurde eine landmebr mit mebreren Gråben vor den
glänzend im Gefecht bei Wartenburg am 3. October
Augen derſelben paſſirt. Dieſes Hinderniß bot ſelbſt
1813 gegen die Diviſionen Morant, Fontanelli und
für den einzelnen Reiter viele Schwierigkeiten . Wir ſaben von der Batterie eine landmebr måbrend der Manóver bei Lüneburg nehmen , welde allgemein für
Franquemont auszeichnete.) Der Oberſtlieutenant von Stern bat liit über die
kleine braunſdweigiſde Artillerie ſebr růbmend geäußert
unpaſſirbar galt.
und ibr ein glänzendes fob ertbeilt. Ob ſie es ver. dient , moge aus den folgenden farzen Andeutungen
· Die braunſchweigiſde Batterie liefert den dlagend, ften Beweis , daß , geſtůßt auf die organiſchen Berbålt, niſſe , die freinen Artillerieen in Bezug auf Ausdauer,
über dieſelbe bervorgeben.
Es liegt offenbar in den Grundverbåttniffen ſo flei. ner Artillerieen , wie die genannte , daß es ibnen nicht geſtattet ist , das Sdießen und Werfen ſelbſtſtändig und in eigener Weiſe auszubilden. Es ſteben denſelben felten Geld und die übrigen Mittel binreidend zu Gebote,
um große Schießverſude anſtellen zu fónnen. Die kleinen Artillerieen werden ſtets mebr oder weniger ge• zwungen ſein , die in den großen Artillerieen gemonne,
Schnelligkeit und Gewandtbeit die bódíte Stufe erreis
den fønnen , und daß ſie in den Richtungen , welde wir die dynamiſche nannten , die Meiſter und Pebrer
der großen Arrillerieen zu werden im Stande ſind.
Der Major Orges wurde gewiß durd nåbere Angabe der Ausbildungsverbåltniſſe der braunid weigiſden Bat. terie zu intereſſanten Bergleiden Veranlaſſung geben , Der deßfallſigen Bitte fügen wir eine Frage bei, welde
nen Erfabrungen abzuwarten und dann die Reſultate
die Lage der braunſchweigiſden Artillerie bei Waterloo
in lidt aufzunehmen . Es befremdet uns daber nicht, wenn wir in Bezug auf Spießen und Werfen die Ein, ridlung der bannover'ſden So weſterartillerie in der
betrifft , wo eine Batterie , obne vo Offizieren , Fabe rern und Kanonieren verlaffen zu werden , verfdiedene
Male von der franzöſiſden Cavalerie überritten wurde,
615
616
obne daß fie dadurd einen bedeutenden Berluſt erlitten
leçons des écoles militaires et pour s'instruire soi-même ;
baben ſoll und ſofort ibr Feuer wieder eröffnete, wenn die Batterie von den franzófifden Reitern verlaſſen
traduit de l'allemand par Théodore Parmentier , officier du génie , ancien elève de l'école polytechnique. 8. Pa
ris 1847. J. Corréard . ( 154/, B. plus un atlas in 4. / B.
war.
& 8 pl . ) 10 fr .
321. Cours élémentaire ,de fortification fait à l'école spéciale militaire par A. R. Emy , colonel du génie en retraite
officier de l'ordre royal de la legion d'honneur, profes seur de fortification à cette école. 8. Paris 1843. J. Du maine. ( XXII, 733 & 5 unp. 8. ) 30 fr .
Bibliographie.
Der vorbemestre Elementarcurſus der Befeſtigungekunſt theilt
( 8 ortreßung. )
ſich in drei Ubtheilungen , von denen die legte , obwohl der Saupttitel die Jahreszahl 1843 hat , dodo erft 1846 ausgeges ben wurde. In der erſten findet ſich alles dasjenige , was die Feldbefeſtigungskunft und den Ungriff ' und die Vertheidigung
314. Papers on practical engineering published by the engi
neer -departement of United-States army. 8. Washing ton 1811 .
der Feldſchangen angeht. Die zweite Abtheilung enthält eine kurze Geſchichte der permanenten Befeſtigungskunſt, eine Ung: einanderſegung des Nußens der feſten Pläße für die Bertheis
315. Etat du corps royal du génie , suivi des principales dispositions des lois et ordonnances concernant les offi ciers et les gardes du gépie. 8. Paris 1845. Ladrange, quai des Augustins , 19. ( 10%), B., 4 tabl.) 3 fr.
digung der verſchiedenen Urten der Staatengränzen , ſodann die Principien der permanenten Fortification , die Eigenthüms lichkeiten ihres Irace's und ibres Relief's und die Lehre von den Minen . Die dritte Ubtheiluug beſchäftigt ſich mit dem Angriff und der Vertbeidigung der Pläße mit all den hierber gehörigen Detaile. R. Spectat. milit. 1846 ( Juillet). Vol. 41 p. 468–472.
316. Estado del cuerpo de ingenieros del ejército en 1. de enero de Pietro de hunderts , general ,
1846. (Mit den biographischen Notizen von Navarro , spanischem Ingenieur des XVI . Jahr und Don Luis Balanzat , spanischem Ingenieur gestorben im Jahre 1843.) 8. Madrid 1846 .
( 162 p . u . 3 Portraits.)
*
R. Spectat. milit. 1846. ( Juin ) Vol. 41 p. 321-330.
322. Examen raisonné des progrès et de l'état actuel de la fortification permanente , dans lequel on compare les di
verses applications qui ont été faites du système ba stionné aux principes fondamentaux admis de nos jours en fait de fortification et de défense des places . Suivi de la description de quelques projets où l'on a réuni et
317. On military architecture ; by G. T. Clark . The Ar .chäological Journal published under the direction of the central committee of the british archaeological associa
tion for the encouragement and prosecution of resear ches into the arts and monuments of the early and
mis en application les différentes principes reconnus, soit en vue de réaliser de tracés tout à fait pouveaux,
middle ages (8. London , Longman & Comp.; Oxford, J. H. Parker ; Cambridge , Deightons) 1844. Nr. II. ar
soit seulement en vue d'améliorer des traces anciens.
Par J. G. W. Merkes , capitaine du génie
Avec plan .
ticle 1 .
en premier, membre de la soc. batave de la philosophie expérimentale , de la société des sciences et arts d'Ut 318. Recherches historiques sur le rôle et l'influence de la
recht , et de la société des sciences mathématiques d'Am
Par L. M. C. Vauvilliers, colonel du ge
sterdam , maintenant major du génie , aide -de -camp de Sa Majesté le roi des Pays- Bas. Traduit de hollandais. 8. Paris 1845. P. Corréard. ( 4 unp. , IV & 87 S.) 7 fr.
fortification .
nie en retraite. 8. Paris 1845. J. Dumaine. (4 uop. u . 380 S. )
6 fr.
50 c.
Das holländiſche Original erſchien 1836 zu Breda bei Broeſe u. Comp. Vergl. über daſſelbe die R. in der Milit. 319. Grundzüge der kleinen und großen Befeſtigungfkunft mit Fluß: Übergänzen , dann Ungriff und Vertheidigung der Feldwerte und Feſtungen für alle Waffengattungen , von I bumſer , t. bayer. unterlieutenant. 8. Bamberg 1845 . Erlangen , F. Ente. (XVI u. 202 S. m. 1 Steintafel . ) 28 Ngr. Milit. lit. Ztg. 1846. R. Uug. Mil. Ztg . 1846 Nr. 126. -
XXVII . Nr. 41 S. 237.
fit. 3tg. 1837 XVIII. 5 S. 438.
323.
Estudios de fortificacion permanente. Memorias de M. Theodoro Choumara , traducidas y ordenadas para faci
litar su inteligencia á nuestros militares por un official
320. Les éléments de l'art de fortifier; par G. Schwinck, major au corps royal des ingénieurs de l'armée prus sieone , chevalier de 2. classe de la croix de fer , et de 5. classe de l'ordre de Saint - Georges. Guide pour les
de ingenieros.
Con dos grandes láminas. 8. mayor. Biblioteca de Museo de Ingenieros , Pala -Vis . Par Mad : 30
Madrid 1847.
cio de Buena ta a 34 R. Ultramar : 40 R.
rid
R.
Provincias
Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen modentlich drei Nummern und zuweilen lithograpbirte oder in Rupfer geſtochene Abbildungen , wenn folche nothwendig find. –- Die Berſendung geſdiebt portt å glich .
durd die Poſt und woodentlid oder monatlid durd den Buchbandel. – Die Beſtellungen müſſen am Ende eines jeden Semeſters erneuert werden , wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten fol . Der Preis eines balben Jabrgange - wenn er durde den Buchbandel oder unmittelbar von den , mit dem Ober.
Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſdluß ſtebenden Poſten bezogen wird — beträgt 3 Tbir. 15 Sgr. oder 6 fl., und wird vorausbezahlt. - Der Umidlag dieſer Zeitung ſtebt zu Bekanntmadungen aller Art offen. Die Einrúcnngsgebühren werden für die Zeile mit 1' Gr. oder 4 fr. berednet. -
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C.
teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerytag , 1. Juli 1847.
N 78.
G
Allgemeine Militar ·: Zeitung. Månner ſomůden die Sdilder , welde dieſe Gåule um, S
we de
.
geben , die ibrer Erinnerung gewidmet iſt !"
Die erſten , ung fürzlich zugekommenen Hefte der
,, Die Academie bat mit lebhafter Erfenntlichkeit von
Abbandlungen und der Zeirſdrift der Academie der Krieg & wisſenſchaften vom laufenden Jahre enthal,
ihren älteren Mitſd weſtern , der ſd wediſden Academie, der fóniglichen Academie der Wiſſenſdaften und der
ten unter der Aufſchrift: fünfzigſter Jabrestag der
Academie der idónen Literatur , der Gerdidte und
Academie der Kriegswiſſenſchaften " nadſtebenden Be. Altertbumsfunde, Glúdwûnſdungsſchreiben zur Feier richt über die Feier des Jubilå ums :
dieſes Feſtes entgegen genommen , deſſen volle Bedeu .
Die Academie hatte beídloffen, den fünfzigſten Jab. tung durch die Gegenwart ihres hoben Berdůßers, restag ibres Beſtebeng, zur Erinnerung ibrer Stiftung S. M. des Königs, rowie J. M. der Mutter des am 12. November 1796 , feitlich zu begeben. Zu dem Ende batte dieſelbe die Erlaubniß der Direction des Ritterbauſes erhalten , den großen Sal dieſes Gebåu . des zu benußen. Dieſer wurde im Fond mit einer von
Königs , der vermittweten Königin , no
mebr erhöht
wird.“
,,Gin Bericht über die Bemühungen der Stifter des Vereins und deren Nachfolger , perfaßt von dem Secre.
Fabnen , Flaggen und Wappen umgebenen Denfſaule tår der Academie , wird nun vorgeleſen werden ." ausgeſchmückt, an deren Seiten blaue Schilder mit den Namen der 44 ſtiftenden Mitglieder * ) bingen. Auf der Seite der Denfſaule und um dieſelbe , innerbalb der
Hierauf verlas der Secretår ſeinen Vortrag. *) Nachdem dieß geſcheben war , zeigte der Secretår an , daß die academie auf die von ihr im Werfloſſenen
im Sale angebrachten Søranfen , war eine Erbóbung Sabr geſtellten Preisfragen 'mehrere Beantwortungen für die anweſenden Mitglieder der Academie ,von denen erbalten babe, nämlid : ſich die meiſten bis zu einer Anzahl von 60 eingefunden Auf die Frage : Iſt die Pulverprobe in Soweden vollſtåndig und in allen Theilen zmedmäßig ?
batten , bergeridtet,
Wie
Nachdem S. M. der König angefommen war, er. müßte dieſelbe im Verneinungsfalle eingerichtet were eine Beantwortung mit dem Motto : Magna öffnete der Vorſißende , Präſident Freiberr I. Geder, den ? est experientiae vis. Die Academie war der Anfidt, ſtrom , die Berſammlung mit folgenden Worten : -
,, Großmächtigſter Ronig ! - Meine Herrn ! - Bier
daß der Gegenſtand nicht ſo bebandelt worden wäre,
und vierzig iswediſme Månner , gleich ausgezeichnet um als genügende Beantwortung auf die von ihr ges durd Renniniſe wie durch warme liebe zum Vater,
ſtellte Frage angereben werden zu fónnen.
tand , dem alten in der Geſdidte wegen ſeiner Kriegs. Auf die Frage : Iſt die Kriegsfunſt in gewiſſer Be. thaten berübmten Schweden , ſtifteten am 12. November ziehung unabhängig von der allgemeinen Zeitbildung 1796 den Berein , melder nun als fóniglide Academie
und der Bed affenbeit der Waffen ?
Welde febren
der Kriegowiſſenſchaften an ſeinem fünfzigſten Feſttage fann im bejabenden Fall unſere Zeit von der Kriege. die Erinnerung ſeiner Stiftung feiert, einen Verein , funſt der Römer und Griecen entnemen ? - eine in deſſen Zwed war , Renntniſſe in dem Kriegerſtand zu deutſcher Sprade abgefaßte Beantwortung. Da durch berbreiten und zu zeigen , was die Madt des Willens die unridrige Ueberlegung der Frage in das Deutſche und des Murbes vermag , wenn dieſelbe unter dem
der Berfaſſer veranlaßt wurde , die Preisfrage etwas
Gouße des militåriſden Geborſams von Waffenkunde Die Namen dieſer und Erfabrung geleitet wird.
*) Dieſer Vortrag, der eine Darſtellung des Urſprungs und Fortgangs der Ucademie, eine Stigge der Wirkſamkeit der
Mitglieder derſelben ſeit ihrer Stiftung bis auf die jebige Zeit * j Non dieſen 44 Mitgliedern lebt gegenwärtig noch einer , der
damalige Hauptmann , jeßige Generallieutenant and General : befehlshaber des meiten ſtjerna, geboren 1770.
Militärdiſtrictes ,
Erland Beder:
und ſodann quo eine kurze Ueberſicht der Veränderungen aibt, wriche del chwediſche Kriegsmreren nach ſeinen þaupttheiten in
den liftderfloſſenen 50 Jahren erlitten hat , wird demnächſt überſepi in den Rummern der 2. M. 3. mitgetheilt werken .
2. 0. Ueberſ.
Unm. d. ueberſ.
619
620
anders zu behandeln , als ſie die Academie aufgegeben batte , ſo fonnte die Löſung nicht als genügend anger ſeben werden. Auf die Frage : Iſt die lange eine zwecmåßige Waffe für die ſo wediſde Reiterei ? - Muß im be . jabenden Falle dieſelbe für die beiden Glieder ange . nommen werden, und in weldem Verhältniß ſteben die tanze und der Såbel als Waffe des Reiters zu ein ,
theiifoda entideiden , ob nidt dieſe ,, Berichtigung" fůg. lider , als der in der Ueberſicht der gegenwårtigen Widerlegung erwåbate Aufſaß , den Titel ,,Abwebr“ tragen fónnte ? Wenn jedoch der Verfaſſer der ,, Abwer" die Ins ſtruction über das Oſterreidirde Percuſſionsgewebr als
Urſache dieſes Federfrieges anſiebt, dann liegt ſein Uns recht zu flar vor Augen , indem dieſe Inſtruction blos
zwei Beantwortungen , eine in ſo wediſder Sprade mit Montecuculi's bekanntem Ausſprude als
für die dſterreidiſde Armee geſchrieben, ſonſt nidt vers öffentlicht, mithin auch nicht der algemeinen Beurtbeie
Motto : La lance est la reine des armes , ſowie eine in
lung übergeben wurde ; weil wir es nidt beabſichtigen, die Welt von der Vortrefflid feit unſeres Percuſions, ſyſtems auf dieſe Art überzeugen zu wollen. Das Gute und Vollfommene bedarf nie eines Vero
ander ?
C
.
deutſcher Sprade ohne Motro. Die Academie erfannte beiden Abbandlungen ibre Belobnungsmedaille in Bronze zu . Bei Eröffnung des Namenzettels der id wediſden Sdrift fanden ſich anſtatt eines Namens blos die
tbeidigero , es muß ſich ſelbſt als ſoldes bemåbren ;
Worte : March ! Márch !, in der Folge aber gab ſich als Verfaſſer zu erfennen , der Kammerberr f. M. der vermittweten Königin und lieutenant beim Dragonero corps des Leibregiments Docar, Magnus Björnſtjerna. Der Verfaſſer der deutſden Sdrift war das auslån .
debbalb gonnen wir jedem Staate bierin eine volle
wir ſie durd die ,, Abwebr" zu wiederbolten Malen
diſche Mitglied der Academie Eduard Pdniß , ſådrijder
erfuhren , fonnten und veranlaſſen , unſer Stillſchwei.
Hauptmann und Oberpoſtratb , Ritter des fgl. lowed .
gen der allgemeinen Beurteilung wegen noch einmal zu brechen , wobei wir nur bedauern , aus jenen beiden
.
Sowertordens.
Glaubensfreibeit und auch alle Vortheile , die die Be . waffnung ſeiner Armee haben moge ; - wir erfreuen -
uns aber der unſrigen ; und nur ſolde Angriffe , wie
Seine Majeſtät gerubten, 6. Erc. dem General lernt Huffågen, unſeres beſten Willend ungeachtet, wenig geo zu baben.
Grafen Bidrnſtjerna die Belohnungsmedaille zu übers reiden , welche die academie feinem Sohne zuerfannt batte , der duro franfbeit verbindert war, dieſelbe ſelbſt entgegen zu nehmen.
Die Berichtigung dieſer ,,Abwebr" iſt nun der Zwed des vorliegenden Aufſages. Da dieſe aber mit der „ Relation in enger Verbindung ſteht, ſo müſſen wir
(Schluß folgt.)
leßterer noch einige Aufmerkſamfeit denken und uns
.
die Frage erlauben : ,,Melden Zweck med batte wohl die ,,Relation 1
Man ſollte denfen , feinen anderen , als jenen der Widerlegung der in der Aug. Militárzeitung Belebrung , - nåmlich über das oiterreidiſde Percuſ. ( Nr. 147 von 1846 ) und im Archiv für Of fionsſyitem licht zu verbreiten. Wurde aber dieſer II Jahrgang 1. Band Zwecf erreicht? Reineswegs. Denn die darin vor. fiziere aller Waffen (11. .
kommenden Unrichtigkeiten , die Maſſe der auf einander folgenden Zweifel , wie auch die Verſchiedenbeit zwiſden
S. 170) enthaltenen „ Abwehr.“ (Das neueſte t. t. Öſterreichische Percuſſionsſchloß betr.)
Der Verfaſſer der ,,Berichtigunge bar dieſe in Adem mobl ermogen , reiflich geprüft und jeden Punct der. ſelben auf unwiderlegbare Ibatſaden geſtüßt ; deßbalb
der ,,Relation " und der Zeichnung, ſo deutlid dieſe
aud der Abſicht des Berfaffers nad ſein möge , laſſen nach dem allgemeinen Urtbeile ſelbſt der regſten Vor.
ſtellungsfraſt fein richtiges Bild des Oſterreichiſden
vorur . Aufſaßineinen Peſer, indajenen möge der geneigte theilsfreien Blid werfen es weder der Abſicht Percuſſionsgewebres mit dem Fleinen Soloiſe auffaffen . des Verfaſſers lag, durch dieſen Aufſaß für das iſter. reichiſde Percuſionsſyſtem zu enthuſiasmiren , noch im Gegenſaße das allgemein úbliche Zündbúrdenſbloß zu
Sollte denn der Verfaſſer der „ Relation
und
Beſonnenbeit und Vorſicht alle einflußreidere Neuerun .
,,Abwebr“ für ſeine ausgesprochenen Anſichten To rebr in der Ueberzeugung ſein , um nicht einzuſeben , daß alle ſeine erbobene Zweifel , wenn ſie gegründet wåren , bis zu dem gegenwårtigen Augenbliche , mo Hunderttauſende dieſer Gewebre ſchon einige Jabre bei der öſterreidi. rden Armee im Gebrauche find , rich båtten verwirf. lidhen müſſen ? Eine Erfindung dieſer Art beurtheilt man nicht mit Zubilfenabme
gen vor ibrer Sanctionirung den ausgedebateſten mehr.
In den hånden , für welche ſie geld affen iſt, mußte ſie
verdaumen .
.
Nur frei und unverholen hat der Verfaſſer die Staat be Gründe ſtimmten,angegeben , die den öſterreichiſden
dieſes Percuſſionsſyſtem anzunehmen ,
ein
Staat , von dem es nur zu befannt iſt, mit welder
eines Ureremplars am Streibtiſde. -
jábrigen Prüfungen unterzogen werden . ſich in Mafie bemåbren ; denn nur die beſtandene Feuer . Obgleich jene „ Berichtigung" ſo zu ſagen das erſte probe der Erfabrung , in den Händen von Hunderttau . iſt , was in einem öffentlichen Blatte über das díter . ſenden, fonnte die Búrgichaft für ihre Boukommenbeit reichiſche Percuſſionsſyſtem erſchien , ſo iſt dieſer Aufſatz leiſten , und bier dürfte es wohl an ſeinem Plaße ſein , doch nur erſt durch die im Archiv für Offiziere aller dem Verfaſſer der Abwehr rein Motio Dort für Wort Waffen veröffentlichte ,,Relation" ins Leben gerufen zurückzugeben , ,, daß der diterreichiſden Kriegsverwal,
worden ; deßhalb moge bier nun Jedermann unpar ,
tung vor der Einfübrung dieſes Percuſſionsſyſtems gewiß
621
622
aud an der Erfenntniß der Wabrbeit , der ganzen
leicht die von dem Erfinder, jedoch nur in einigen
Wabrbeit ſebr gelegen war " , und um dieſe zu låug. nen , dazu ſind die aus folden Quellen geſtopften Gegenbeweiſe, wie die vorerwåbaten in der Relation enthaltenen Zweifel , viel zu ſowad.
Provinzen unternommene Waffen - Inſpectionsreiſen die , Abwebr“ zu dieſem falſden Soluſje veranlafie. -
.
Das öſterreichiſche Percuſſion syſtem batte feine Ges
beimniſſe, die eine besondere Einweibung der Armee
Wäre die öſterreichiſche Armee ſchon vor der Erfin.
nöthig machten. Was aber nicht allein ung , ſondern
dung der Zündbúrcengewebre mit Zündergemebren be . waffnet geweſen , ſo könnte man annehmen , daß man
auch allen Armeen , insbeſondere vor der Einfübrung der Percuſſionsgewebre , ſebr Norb that , war ein
die Auslagen einer neuen Umgeſtaltung deue und deßo
gründlicher Unterricht über die Conſtruction und Con , ſervation ſolder ewehre überbaupt und über deren Bebandlung als Sdie waffe, ſowie denn die Musfele erſt durch die Percuſſionirung zur eigentlichen Spieß .
balb lieber beim Alten bleiben wolle ; allein es waren
jene ſchon lange vorber befannt , und man batte bin ,
långlide Muße , beide Arten von Percuſſionsgewebren als Kriegswaffe gegen einander zu vergleichen. –
Bei der Erfindung und ſucceſſiven Bervoúfommnung der Zündergewebre batte man demnad roon ein Vors
waffe geworden iſt. Dieſen Unterricht, ſo gründliche und ſo flar , der ſoon in der Armee die beſten Frúdte trågt , verdanten wir dem Erfinder unſeres neuen Per.
bild , - ein Umſtand, in welchem die Frage liegt , ob
cuſſionsſyſtems. Ohne dieſen Unterricht und obne die
der Verfaſſer der „ Relation ' uns ſo viel Unfenntniß
oder Eigenſinn zutraut , daß wir die Vortbeile , welche
dadurch erſt möglid gewordene ſadkundige Bebandlung unſerer neuen Bewaffnung würde - gleidgültig , welo
die Zündbútgengewebre gegen die Zundergewebre baben
des Percuſſionsſyſtem wir angenommen båtten - rdon
ſollen , entweder gar nidt fennen oder zu unſerem
im Kurjen das Gemebrweſen auf ſeinen frůberen er.
Nachtbeile abſichtlich verläugnen , und uns eben ablicht.
bårmliden Zuſtand berabſinfen .
lich gegen andere Urmeen in entſdiedenen Nachtbeil
Wenn auch das Einführen des Zůnders vor be . wirfter ladung gegen allen Schůßengebraud rein roll ;
Tegen wurden ?
Wir ſind mit unſeren gegenwärtigen Zündergewebe ren rebr zufrieden und wünſchen aufridrig , daß es den 150,000 Preußen , 80,000 Bayern und 30,000 Sachſen bei ernſten Gelegenbeiten mit ibrer Zündbårdenpercuſo fion ebenſo gut ergeben moge , wie es uns bei den
To wird man doch einſehen , daß bei Saußen nicht jené Vorſiot norbig iſt, wie bei Truppen , die aus Gliedern , můjjen. - Praftiſde Maffen Maſſen und Quarre's feuern müſſen -
Hier wåren wir nun an jener Stelle der ,,Abwebr“ , die vor den Augen eines jeden gut geſinnten Deutſchen die Unpartbeilidh feit dieſes Aufſaßes Tebr in Zweifel
Jáger beeilen ſide , im ſtarfen Regen nach dem Souſſe vor allem gleich ein friſdes Hurden aufzuſtecen , bevor noch das durch die @ rploſion deſſelben vom Piſton ento fernte Waſſer Zeit bat , ſich dort zu ſammeln und das Zůndloco auszufüllen, was ſonſt ein Verſagen des Schufes nothwendig berbeifübrt. -– Hiermit ware alſo erwieſen , daß das Aufſtecken des Hürde118 oder das
ſtellt , weil der Verfaſſer deſſelben , obgleich ibm ſowohl die in der bayeriſden Allgemeinen Zeitung erſchienene
Einfübren des Zünders vor bewirfter ladung nicht un. bedingt gegen allen Soüßengebrauch iſt.
Unruben in Galizien mit unſern Zůndergewebren 5 Lage und Nädte bindurd im Regen ergangen iſt.
-
Schilderung der Krafauer Vorfälle , als auch die in
Die ,, Abwebr" bebauptet , daß , weil die Erzeugung
der Allgemeinen Militårzeitung und in der sſterreichis
unſeres Soloſſles aus freier Hand nicht möglich ret,
fden Militårs Zeitſdrift enthaltene Relation des Ober, ften Baron Cichof von Graf Nugent Infanterie nicht unbekannt ſein fann, dennoch grneigter war, die aus der Fuft gegriffene Sage , „ Daß die braven Truppen der
nun Ulles durch Dampfpreſſen geſchnitten werden müſſe. Wir erklåren aber , daß die Maſdinenarbeit bei unſes
mangelbaften Zůnder wegen gezwungen waren , Krafau zu evacuiren “ , obne weiters burde die Preiſe zu vere öffentliden.
Wir fónnen nicht glauben , daß der Verfaſſer der 1
„ Abwehr"
an der Wabrbeit einer Relation , die ein
ganzes Regiment berbürgt , nur im entfernteſten zweis feln fann , und wollen ſonach dieſen unüberlegten Sdritt blog ,, Mangel an Delicateſſe'' nennen , obne übrigens an den freundidaftliden Geſinnungen unſerer Kameraden in Bayern , in deren Mitte wir uns ſteis ſo beimiſch füblen , im mindeſten irre zu werden .
ren Sdlófjern nicht deßbalb eingefübrt worden iſt. -
Zwei andere Hauptgründe baben und zur Mardinen . arbeit bewogen :
1) die Identität aller Solofier ſowohl im Ganzen , als auch in ibren einzelnen Beſtandtheilen , und 2) die Woblfeilbeit dieſer Fabrication im Vergleide zur Handarbeit.
Das ungebinderte Zůndereinlegen iſt ſchon långit im großen Maßſtabe bei 22 ° Kilte erprobt , ohne daß jedd dabei erfrorene Glieder vorfamen ; wir glauben
aber , durd die ſeit einigen Jahren gemachten Erfah . rungen überzeugt zu ſein , daß diejenige Infanterie,
in der
die in dem ruſsiſchen Feldzuge mit balb erfrorenen Gliedern noch immer feuerte, es mit unſeren Zünder,
,,Abwehr“ ſind wir vollkommen mit dem Verfaſſer eins
gewebren ebenfalls ſo gut zu Stande gebracht und da .
verſtanden , obne zu begreifen , warum ich derſelbe über dieſen Ausdruck ſo ſebr ereifert.
mit beſſere Reſultate erzielt båtte. - Ueberbaupt moge
Hinſichtlich der Definition des Wortes
laie
Der Bebauptung, daß der Erfinder des neuen Sy ,
man überzeugt sein , daß die oſterreichiſche Kriegsrer, waltung frůber ſchon in allem und Jedem dieſer An.
ſtems in allen großen Garniſonen die offiziere in die
gelegenbeit die umſichtigiten Verſuche anſtellen ließ, bevor die Erzeugung der Schlöſſer und Zunder , wie
Gebeimniſſe der neuen Waffe ein weiben mußte , wagen wir geradebin zu widerſpreden ; wenn nicht viel,
ſie gegenwärtig befteben , zum Normale erboben wurde,
623
624
Die Oſterreidiſche Kriegsverwaltung fühlte långſt
ner Armee an der Patrone befeſtigt ſind, wenn ſie es
das Bedürfniß einer neuen Bewaffnung der ganzen zugibt , daß die Befeſtigung des Zündere mit der Armee , da ſåmmtliche Handfeuerwaffen , zum Theil von den Kriegsjabren berrúbrend , aud mod die Torturen
Patrone ein Vorzug rei ? ( Schluß folgt.)
eines dreißigjåbrigen Friedens erlitten baben , -mel cher Friede bei der damals in unſerer Armee nod üblichen Art der Conſervation dieſer Waffen , wo Je.
Bibliographie .
derinann die Vortrefflidfeit eines Gewebres nach dem blanfen Eiſen , dem Glange des Schaftes , der Weiße
des Riemens und der fogenannten Refonnan beur, theilte , auf die ganze Bewaffriung viel nachtheiliger wirfte , als langjábrige Feldzuge. Durd dieſe unfun . digen Anforderungen werden die fåufe geſowådt, die Garnituren abgenußt , die Stafte zerſplittert und ver. dorben , und das Gemebr endlich reines feſten Zuſam .
( fortfeßung. ) O
324. Nagot om Fästningar. För Medborgare af alle stand,
af C. Stål. 8. Stockholm 1845. Hjerta ; Författerens Förlag . ( 95 s .) 28 sk .
Dieſe den ichwediſchen Reichsſtänden zugeeignete Sdrift iſt eine , in populärer Sprache gehaltene , üverſidtliche Darſtels
Die Schloffer , deren urſprüng.
luna des Berend der Befeſtigungskunſt, hauptſädlid in der
lide Gonſtruction viel zu wünſchen übrig ließ , famen
Ubſidt geſchrieben , eine allgemeine Kenntniß von dieſer Kunſt
menbaltes verluſtig.
zu verbreiten und die Wichtigkeit darzuthun , welche deren Una wendung für die Beſchügung und die Vertheidigung eines
durch eine mangelhafte Bebandlung immer mebr berab,
die Arbeiten der Büchſenmacher entbehrten jeder
landes hat. Außerdem gibt die Ubhandlung einen ziemlich
umſichtigen Controle , weil die Sade Niemand ver,
umſtändlichen Bericht über das ſchwediſche und norwegiſche
ſtand , und aus noch ſo manchen anderen Urſachen , die
Befeſtigungsweſen , ſowie ferner Nachrichten über die, in neues
feinem Militår , der eine ſolde Muskete fannte, fremd
rer Zeit in Deutſchland , in Belgien , Frankreich , dem nörds
ſind , war nur auf den nådoſten Diſtanzen an einen
lichen Italien und Rußland auszeführten oder in Bau begrif fenen Feſtungsanlagen . U18 Sthluß enthält das Werkden
.
So war der balbwegs ſicheren Sduf zu denfen. Zuſtand des größten Theile unſerer und der Gewehre
einige Worte über das ichwediſche Ingenicurcorps und deſſen Dienſtangelegenheiten , ſowie über das Bedürfniß von Inge nieurtruppen in Schweden , S. d. ausführl. Unzeige in :
anderer Staaten in allen Stadien ſeiner Unvollfoms menbeit bie zur völligen Unbraudbarfeit.
-
Ronal . Rrias : Vet. Utad. Sidsfrift 1846 , S. 445 - 463.
Es dürfte wohl Jedermann die ernſtliche Sorge der
325. De l'état de la question sur le système d'ensemble des
dſterreichiſchen Kriegsverwaltung , das Uebel mit ſeinen
de Mr. A ***** sur les fortifications de Paris . 8. Pa ris 1845. J. Corréard . 2 fr .
Wurzeln zu beben , einleuchten ,
places fortes ; par l'auteur de la refutation des lettres
ein Zweck , der nur
durch eine neue Bewaffnung erreidt werden konnte; 326. De la fortification et de la défense des grandes places, und nur die mebrjábrigen , im großen Maßſtabe mit den alten Gewebren zur Conſtatirung der zwemáßig .
par C. A. Wittich , major de l'artillerie prussiende, tram duit de l'allemand par Ed . de la Barre Dupurcy , capi
ſten Percuſſion vorgenommenen Verſuche baben die
taine du génie. 8. Paris 1847. J. Corréard. ( 4 /. B. & 1 pl . ) Vgl. Jouro. de sc. milit. 1847 (Mai ) IV. Sér. Vol. 2
gegenwärtige neue Bewaffnung der geſammten Infan , ferie ſo lange verzögert. Durd die Umarbeitung der alten Soloffer , mit welchen ein Tbeil der Armee blog verſudsweiſe betheilt
murde , und welde die ,, Abwebr“ irrigerweiſe für die iltere Bewaffnung der Armee anſiebt, wollte man nur m größeren Mapſtabe unſer Percuſſionsſyſtem erpro,
p . 319-323 .
327.
Considérations politiques et militaires sur les travaux
de fortifications exécutées depuis 1815 en France et à l'Etranger. Par P. Ardant , lieutenant- colonel du génie et député de la Moselle . 8. Metz 1816. Warion ; Paris, chez J. Dumaine. ( 104 p .) 5 fr. R. Journ . d . sc. milit. 1846 (Ootobre) 3. Sér . T. 28
sen , felt überzeugt, daß , wenn dieſes rich foon an p. 174-176 . cinem ſolchen Mad werfe , als die alten Feuerſchlöſſer 328. pour Essai sur le système moderne de fortification adopté la défense de la frontière rhénane , et suivi en to paren , bemåbrt , daſſelbe an einem nad medaniſchen talité ou en partie dans les principaux ouvrages de ce
Grundlagen conſtruirten und fleißig ausgearbeiteten
genre construits maintenant sur le continent , présenté
Schloſſe angebracht, vollfommen sein müſſe. Die bes
dans un mémoire étendu sur la forteresse de Coblentz
friedigendſten Reſultate zeigen uns tåglich , daß man fid nicht getåuſdt babe . Wer fann ferner ſich mit dem Raiſonnement zu. frieden ſtellen , daß die Verbindung des Zünders mit der Patrone fein Vortheil , aber ein Vorzug rei ? Ge. reidt nicht dieſer Vorzug einer ſchnelleren Padung in allen Verhältniſſen der Truppe zum Vortbeil ? find nicht etwa beide ausdrücke in ihrem gegenwärtigen Sinne
prise comme exemple , et illusté par des plans et cou pes des ouvrages de cette place ; par le lieutenant colonel J. H. Humfrey , chevalier de l'ordre de Saint
gleichbedeutend ?
Wir fragen , beißt dieſes ,, abmpebren '
und warum bat denn die ,,Abwebr “
nicht auch die
Urladen angeführt , weßbalb die Hütchen noch bei fei .
Ferdinand , au service de s. M. Catholique, ex - officier du corps royal d'état -major et de l'artillerie royale ; auteur de Notes sur la campagne de 1800 en Italie , et de Notes sur la bataille d'Jéna , en 1806 , etc. etc. ( ré -
cemment ingénieur , commandant sur la côte de Biscaye); traduit de l'anglais par Napoléop F **** In fol., car tonné. Paris 1845. U. Correard . ( 4 B. & 4 planches). 12 fr .
Ein maddrud erschien in 4. Bruxelles 1845 (21 s. Text und 4 Kupfertafeln ) zu dem Preiße von ? Pathlr. 3 Gr.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandluna : 5. B leste in Darmſtadt und in deffen Ofizin gedruckt,
Samſtag ,
N 79.
11.D
3. Juli 1847.
3:15H in SC
T
Allgemeine
Militar · Zeitung.
So we de 1 . . ( S dlu 6.)
måfigſten eingerichtet werden , um Einheit und Grund , lid) feit im Elementarunterridt, ſowie eine, den Foro derungen der verſchiedenen Waffen entſpredende ibed,
Der zweite Vorlißende, Oberſtlieutenant S. G. von
Troil, verlas nun die Lebensſtijgen der verſtorbenen Mitglieder, und bierauf trug der Generallieutenant Re frén ein, dom fönigl . Secretår 6. f . Silfverſtolpe für
retiſde und praftiſche
Bildung bei den fd wediſden
Kriegern zu erzielen ? - Obwobl aus der Frage ſelbſt folgt, das die Academie in der Beantwortung einen umfaſſenden Plan , ſowohl für die Unterrichtsanſtalten -
dieſes Erinnerungsfeit abgefaßresGedicht vor. Soließe der Armee, als auch der Flotte, für das Offiziercorps lich überlieferte der Vorſitzende rein Amt an den neue
und für die Mannſdaft, zu erbalten wünſot, ſo wird
gewåblten Vorlißenden , Si. Erc. den General Grafen Bjørnſtjerna. Die Academie bat für das Jabr 1847 folgende Preisaufgaben geſtellt :
ſie gleichwobl mit Bergnügen eine ſolche Bearbeitung für jede Waffe oder das Offiziercorps oder die Manns daft allein entgegennehmen . Außerdem làßt die Academie den Verfafjern freie
1 ) Wie muß das Gepäc des ro wediſchen Infan . Wahl, Abbandlungen über Gegenſtånde einzuſenden, teriſten eingerichtet werden ? 2) Wie muß der ſchwediſche Reiter bewaffnet und wie müſſen deffen Waffen beſdaffen ſein ?
welde in die beſonderen Abtheilungen der Academie einſdlagen. Dieſe ſind :
3) Wie muß der Tbeil der Bevåringemannſdaft,
funſt. 2) Artilleriewiſſenſchaft; Material der land , und
welder bei der Reiterei verwendet wird , organiſirt ſein ?
4) Weldes iſt die zwemäßigſte Bewaffnung für den Artilleriſten ?
5) Iſt die Pulverprobe in Schweden vodſtåndig und
in allen Theilen zwecmåßig ? Wie müßte dieſelbe im Berneinungsfalle eingerichtet werden ? 6) Beldes ſind die Bedingungen, denen eine wobl. organiſirie fabrende Artillerie entſpreden muß ? 7 ) Welches iſt die zwecfmåßiglie Organiſation für die Genietruppen in Soweden ?
8 ) Erfordern Feldverídanzungen von Erde oder
1) Ülle Tbeile der reinen und angewandten Kriego. .
Seeartilerie.
3) Bau der Feſtungen und Feldwerke , deren Angriff und Vertbeidigung.
4) lands und Seefartenweſen . Militäriſche fåns derbedreibung und Kriegsgeldiote. 5 ) . Seefriegswiſſenſdaften nach ibren vornehmſten Tbeilen , wie: Seefriegsbewegungen , Steuermanns , funft , Sdiff &baufunit , stunſt der Tafelage 2c.
6) Anwendung der Mathematik und der Naturwiſ. fenídaften auf die perſdiedenen Theile der Kriegswir.
Holz irgend eine beſondere Anwendung für Someden ?
ſenſdaften. 7) Kriegsgelegkunde, ſowie die Tbeile der Moral
und wie müſſen dieſelben , mit Rücklicht auf des landes außere Geſtaltung und die vorbandenen Bau. materialien , bergerichtet werden , ſo daß ſie ihren Zwed
fónnen ,
-
und Rechtslebre, welde fide auf den Soldaten bezteben 8) Kriegsverwaltung oder Verpflegungsart der land .
am beſten erfüllen und mit möglichſter Zeiterſparniß ausgeführt werden fónnen ?
und Seetruppen , Bekleidung, Fubrweſen , Ausrüſtung
9 ) Auf welde Weiſe wird bei einem demnådſtigen Krieg die fd wediſche Speerenflotte wabríbeinlich ans
Die Preisſchriften müſſen vor dem Soluß des Mo. nats Suli an den Secretår der Academie eingeſendet
gewendet werden ?
und mit einem Motto und einem verſiegelten Namen .
und Kranfenpflege , ſowie Pferdarzneimiſſenſchaft.
10) Wie iſt die Armeeverwaltung wåbrend großerer Zettel berſeben ſein ; leßterer wird gedffnet , im Falle die Abbandlung befriedigend befunden wird. Dieſe Namengestel fönnen auch ein anderes Motto ſtatt eines 11 ) Wie muf die Kriegsbildung in Soweden an , Namens enthalten . Die Arbeiten , welde die Billigung geordnet und wie müſſen Unterrichtsanſtalten am zwed. der Academie bekommen , werden in deren jabrlide Uebungslager am zweckmäßigſten und wohlfeilſten eins
zurichten ?
628
627
Abbandlungen aufgenommen und die Namen der Ber.
Wenn der Verfaffer der „,Abwehr" das Berſagen
faſſer verdifentlidt. Der Verfaſſer , deſſen Abhandlung bei den dſterreidiſchen Jägern dfiers bemerti bat , ſo eine beſondere Rüfſicht verdient, erbált als Zeichen hat er dieſes bei ihren Stußen , die noch immer mit der Anerkennung den in einer Medaille beſtehenden urſprüngliden Conſole’ſchen Soldſſern verſeben ſind, ganz ridtig bemerft. Die „ Relation “ befaßt fide jedodo Preis.
nicht mit dieſem Conſole'ſchen Schloſſe , die
F r a n freid.
Relation “
Eine amtliche Zuſammenſtellung über die Truppen, zabl, Paris und ſeine Befeſtigungen nach voligerdieVollendung der lebtern in
ſpricht, oder will wenigſtens von jenem Schloſſe ſprechen , weldes zur Erprobung unſere gegenwårtigen Percuſ.
balten wird , gibt an : für das Fort Mont Balérien
wurde .
dieſem Jabre belebt ſionsſyſteme aus den alten Feuerſbloffern umgearbeitet
3000 M. einſdließlic 1 Artillerie
und 2 Geniecom .
Die engliſchen Zündbúrden verbalten ſich im Ge .
pagnieen ; Charenton 2500 m . einſdließlid 1 Regie wichte zu den öſterreichiſchen Zündern genau wie 22 : 8, ment artillerie ; Zory 1800 M. , Romainville 2000, Ify 1600 , Bicêtre 1200 , Montrouge 1000 , Baubes St.- Des Souronne, Double3200 vier Forts 900 nis , M.; de ladie Bredhe und la Stains , de l'Eſt 800,
mitbin beilåufig , wie die Berichtigung lautet , wie 3 : 1 .
d'Aubervilliers les Vetus 1100 , de Noiſſy 1500 , Bins
darfen Souffe, gleich den befſirden *) , zum Tbeil in
faßungen init der von Paris eine Maſſe von 60,000 M. aller Waffengattungen bilden , wozu dann nod die
was wir aus eigener Erfahrung wiſſen . Die preußi.
Nationalgarden zu zählen ſind.
bobit , damit der Zúndſat fic mehr gegen die Mitte
cennes 3200 M. In Friedenszeiten werden die Bes
( D. Aug. Zeit.)
Die preußilden Zündbúden verbalten ſich im Ge.
wichte zu den Zündern wie 7 : 4 ; allein dieſe Hürden
ſind im Kupfer viel zu ſowad und zerſtåuben beim unzáblige fleine Splitter, die empfindlid berdådigen,
den Hürden haben aud nicht am Dedblåttchen das
bewußte Rúgelden ; wobl aber iſt der Boden ausge . des Sjůrcheng preſſen laſſe. Das Deckblåttchen liegt hier ebenfo flad auf dem Zundlode , wie beim befft.
Widerlegung der in der Aug. Militárzeitung (den Hütchen , nur mit dem Unterſchiede , daß bei leß . ( Nr. 147 von 1846 ) und im Archiv får Ofe terem auch der Hürdenboden flad iſt , mithin der hen, iſden ß ang
Zündra , wie bei den franzöſ 1. Band fiziere aller Waffen (II. Jahrg Jahrgang 1. Band Boden gleichmåßig bededi. S. 170) enthaltenen „ Abwehr.'
und engliſc
den
( S dlu . )
Wir fübren dieſes bier nur debbalb an , damit der Verfaſſer der ,,Abwebr“ die von ibm detailirte Zünd ,
Der Behauptung , daß die umberfliegenden Hütchens ſplitter Niemand berdådigen und den rubigen Anſolag des Soldaten nicht beirren , können wir mit Rüdlicht
bůrchenfabrifation nicht als eine für alle europåiſde Armeen uud die übrige geſammte Chriſtenbeit geltende Norm anzunehmen geneigt ſei.
auf die Authenticitåt des übrigen Inbaltes der ,,Ab, webr“ um ſo weniger Glauben denken , als dieſe Bes bauptung einestheils mit unſeren , mit preußiſden und befiſden Zündbúrden gemachten eigenen Erfahrungen
Wie wir vermutben , bedrånft fich der Verfaffer in
allen ſeinen Anſichten auf die bayeriſde Armee , von
welcher wir nicht ſpeciell geſproden haben.
So will
auch die „,Abrebr' den Zündfegel als einen reinen
nidt übereinſtimmt, und anderentheils die von praktis
Cylinder reben, obwohl wir ibn an franzöſiſchen und
den , in der Infanterie dienenden Bundesgliedern ers baltenen zuverlåffigen Nadridhten ganz anders lauten.
engliſden , ſowie aud tåglid an preußirden und beffi. fohen Gewebren als reinen abgeſtußten Regel vor Au . gen baben . Ein Zündfegel , als reiner Cylinder con,
Ja , wir wiſſen ſogar, daß hierin notbgedrungen Aen .
ſtruirt, taugt für fein Jagogewebr , weniger aber noch
derungen vorgenommen werden müſſen .
Für die ſo deutliche Erklärung der Zündbårdens fabrifation wåren wir der ,, Abwehr " febr verpflichtet,
für eine Kriegswaffe.
jedod der Verfaſſer der ,, Berichtigung " unbegreiflicers weiſe darüber noch ganz im Dunkeln geweſen ſein ſoll, To wollen wir ſie aus Delicateſſe gegen den Verfaſſer
Die ,, Abwebr“ bebt den Umſtand bervor , daß von 58 ( 38) Bundesgliedern das urſprüngliche Conſole'ſdhe Schloß nidir als das beſte anerkannt wurde , - eine Anſidt, der wir vollfommen beipflichten . Wir bitten nur , das gegenwårtige öſterreichiſche Percuſſionsídloß mit dem Conſole’lden nicht zu verwechſeln und maden
der ,, Abwebr“ nidt refúſiren .
aufmertíam , daß zur Zeit , als unſer gegenwärtiges
menn dieſe nidt (don ſo allgemein bekannt und nicht
bei uns ſelbſt theilweiſe in Anwendung wåre.
Da
Wir ſind damit einverſtanden , daß ein richtiges
Percuſſionsídloß zum Normale erboben wurde , die 38
Posgeben des Gewebres vor Adem von dem richtigen Lagern des Zünders , wie von dem richtigen Aufſtecken und lagern des Zündbútdens abbångt ; nur dürfte bier
ren bewaffnet und zum Theil in der Umgeſtaltung ber
der Umſtand für den Zünder ſprechen , daß dieſer, eins mal gelagert , durd feinen denkbaren Zufall aus ſeiner Lage gebracht werden kann , – die Hütchen bingegen ,
*) fierunter können die Zündhűtchen , welche im großherzogs lidh berfiſchen Dienfte ſeit mehr als 6 Sabren im Gebrauch
insbeſondere wenn der Tirailleur mit ſoußfertigem
ſind ,1 nicht verſtanden ſein : denn bei dieſen iſt das Zerſplittern
Gewebre durch Gebude 20.ſtreift , båufig verloren
kommen.
geben.
Bundesglieder zum Tbeil ſoon mit Percuſſionsgeweb. griffen waren. Uebrigens bat Deſterreid (don mebr.
und Beſchädigen in der gedachten Weiſe ſeither nicht vorges (Unm . der Red. der 2. M. 3. )
629
630
mals allein geſtanden , es fiebt daber aud mit dem
gen flar und deutlid , ja ſelbſt mit ångſtlider Auswabl
gewählten Percuſſionsſyſtem reiner Gewebre der Zu ,
der beſtimmteſten , für jeden Deutiden feine doppellino
funft getrtoſt und mutboll entgegen .
nige Auslegung geſtattenden Ausdrůde binſtellte. Demo
Wir fónnen nur bedauern , daß es der „ Abwebró nicht bekannt iſt , daße aud die öſterreichiſchen Jäger pon jeber ibre Rarabiner und Stußen , ſowie gegen .
Zeitung Nr. 101 und 147 Dom Jabr 1846 gegen einanderbaltend zur Hand zu nehmen , und insbeſon ,
nach bitten wir , die Blåtter der Ullgemeiven Militár, .
wärtig auch die Kammerbüchſen , und nebſt den Jågern dere dem nachſtebenden Punct einige Aufmerfſamfeit zu ſåmmtliche mit Karabiner bewaffnete Ertracorps dieſe
mit zu Boden geſenfter Mündung am Gordonriemen bångend tragen , obwobl mir mit dieſer Tragungsart nicht einverſtanden ſind.....
Der von der „,46webr" wiederbolt bebauptete Um. ſtand , daß ein Heben des Habnes bei den Zündbút. dengewebren nicht vorfommt, - die Berufung Berufung auf
verſchiedene Truppenabibeilungen, bei welden das Her
ſcenfen . Die für jeden Deutſden verſtåndlide ,, Bericii :
gung “ bebauptet feineswege , daß nådtliche Gefechte nicht entſeiden , - lie bebauptet nur , daß , wenn nådilide efecte bei dem angegebenen Grade von Dunfelbeit vorfommen und entſpeiden , nicht das Ges
webr als Scießwaffe, alſo nicht das Feuergefecht, wohl aber eine vollfommene Localfenntniß , gut berechi
ben des Sabnes nidterm åbnt worden ſein ſoll ,
nete, pünktlich ausgeführte und dem Feinde verborgen
die zur Motivirung dieſer Anſicht angefübrten Gründe,
gebaltene Dispoſition , die damit verbundene Uebere
die doch dem Verfaſſer füblen laſſen müſſen, daß ſolche Niemanden genügen fónnen , und endlid die in dieſer
raſdung , und endlich die blanfe Waffe entſcheidet. Im entgegengereßten Falle baben wir durch dieſe Annabme ſagen wollen, daß, wenn die Dunfelbeit der
Sade Federmann zugestandene Glaubensfreibeit liefern den flarſten Beweis , daß der Verfaſſer des erwåbnten Auffa Bes von dieſer Sade eine eigene begründete Ueber. zeugung nicht bat. Der Verfaſſer der „,Ubwebr“ nebme ſich vorerſt die
Nadt , die nur bódit ſelten jenen boben Grad erreicht,
den wir beiſpielsweiſe angenommen haben , den ent, ſpredenden Gebrauch des Gemebres als Feuerwaffe nur einigermaßen geſtattet, eine vollſtändige Padung deſſelben auch um deſto anſtandsloſer bewirft werden fann . Wir haben ein Beiſpiel darüber jüngſt in Ga.
Múbe , ſich von der Wabrbeit der ibm in der ,, Berid : tigung" aufgeſtellten Beweiſe zu überzeugen. - Der Verfaſſer gebe zum 7. und 8. Armeecorpo , welde nur lizien erlebt.) zum Zbeil an ibren Solofern eine Rubraſt baben , in Durch dieſe Mißverſtåndniffe veranlaßt , erzibit uns welder der Habn blog einige linien vom Zündkegel die ,,Abwebr“ die Reſultate der Schlacht von Hodfirdo abſtebt, und er wird dort anderen Sinnes werden. im Jahre 1758 , und beruft ſid auch auf die Schlacht Der Berfaſſer frage alle erfabrene Fåger , ob nicht das von Landshut 1760 , als Beweiſe , daß die Rriegsges Zurüdfabren des Habnes bis in die Rubraſt das erſte fdichte an entſcheidenden Nachtgefechten feinen Mangel Zeiden iſt , welches auf die Erweiterung des Zünd. leidet. lods aufmerkſam madt. Dieſe Erweiterung und das Um aber die Schladt von Hochfird , die wir vorerſt damit in enger Berbindung ſtebende und immer mehr berůbren , zu einem entſcheidenden Nadtgefechte zu zunehmende Heben des Habnes fommt bei den für die machen , wil der Verfaſſer der ,,Abwehr" dieſe Schlacht Tidere Zündung am portbeilhafteſten conſtruirten Ge. am 14. October um 5 Ubr Morgens bei gånglider webren , nåmlid bei ſolchen , wo der Zündfegel in un. Dunfelbeit beendet wiſſen. Dieſes aber iſt ganz falſo. mittelbarer Verbindung mit der Pulverfammer ſtebt, Wir wiſſen , daß , als an jenem Tage die Glode in viel früber vor , als bei jenen , wo der Zündſtollen Hochfir d 5 Uhr folug, alſo bei anbrechender Mor, gleichſam eine Feuerleitung bildet. Denn in dem Maße, gendämmerung , bei den Freibataillonen am rechten /
als der Feuerſirabl des Hürdens die ladung früber
Flügel des preußiſchen lagers die erſten Flinten ,
erreidt , wirft aud die Reaction des solofies auf das
ſouffe fielen ; wir wiſſen , daß der Beginn dieſes Ueberfalles mit Tagesanbrud , jedoch im dichteſten Neo
.
Zúndlod mit mebr Straft.
Es find allerdings ſo überaus ſtarfe , mit dem Zwede ibrer Reiſtungen in feinem Berbåltniſſe ſtebende odlag. federn denfbar , die das Heben des Sabnes beim dar, fen Gouffe febr vermindern fónnen. Solde Schlag. federn eriſtiren jedod in feiner Armee , und wir ver, werfen ſie unbedingt für alle Soloſſer, weil ſie durd
bel ausgeführt wurde , und daß dieſer Nebel nodo um 8 Ubr den erſten Angriff des Herzoge von Abrenberg
ihren übermäßig bebementen Gang die gegenſeitige
Bajonnet entſdied , alle Hauptmomente dieſer Saladt
Abnübung der Sdloßbeſtandtbeile beſchleunigen. Darauf gegründet , ſoll die Sdlagfeder , die ſo zu
„ nad Sonnenaufgang vorfielen ; wir wiſſen , daß die um 5 Ubr Morgens begonnene Sdladt von
ſagen im Soloſſe ein nothwendiges Uebel iſt , nur ebenſo
Hodfira um 10 Uhr Morgend , mithin am Tage ge.
auf den preußiſden linken Flügel und die Wegnabmo
der großen Batterie begünſtigte ; wir wiſſen , daß , mit Augnabme des erſten Zuſammentreffens, wobei nicht Die Feuerwaffe, mobl aber die Ueberraſdung und das
viel Åraft baben , als das Percuſſionsſyſtem des Soloſ, endet batre ; .
wir wiſſen , daß der dichteſte Nebel
ſes notwendig bedingt.
das anſtandslore laden ſelbſt des complicirteſten Ge.
Es fann Niemanden , der die ,, Beridtigung' geleſen bat , entgeben , daß der Verfaſſer derſelben , zur fideren Vermeidung eines jeden , nur im Entfernteſten denkba ,
webred nidt gebindert båtte , und wir wiſſen end. lich , daß die Schlacht von Hodfird , wo beide Heere mit der großten Erbitterung fåmpften, eine jener Salads
ren Zweifels oder Mißverſtåndniſſes, ſeine Widerlegun ,
ten war , wo ſelbſt am Tage nidt das Feuergefedet,
-
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mobl aber die blanke Waffe entſdied. Dieſe Shlacht feit oder Unzweckmåßigkeit der Schåftung mehr oder eignet ſich ſonad am wenigſten als Beleg får enoſdeis weniger gemildert werden könne. Wir werden es Niemanden verargen , Eioridtungen, dende nådilice Feuergefechte. Was die Soladt von Pandebut anbelangt , ſo wiffen wir , daß am 23. Juni , dem långiten Lage des
wie z. B. jene unſers Percuſſionsſyſtems, fritiſd zu beo leudren , denn nur auf dieſe Utl fönnen wir das uns
Jabres 1760 , Morgens 2 Uhr, das Zeiden zum un gemeinſchaftlich vorgeſteďte Ziel der möglichſten Volle griffe gegeben wurde, daß dieſer Angriff bei angebro . fommenbeit erreiden. Alleinjede kritif, mit der lidee ren Feder der Relation " geſdrieben , muß tief durd. dener Morgendämmerung geldab , daß die „ Relation über diere Schlacht feines durch Nacht oder Nebel ( wie
dadt, muß unwiderlegbar ſein , dann werden wir ſie
leßteres bei Hochfird der Fall war) begünſtigten Mo, mentes erwåbnt ; daß dieſe Solacht aber , ſowie jene
auch mit dem größten Danfe annebmen . Wollte aber die „ Relationi in ibrem Erſdeinen die Veranlaſſung
von Hochfirch , fein Nachigerecht, und am allere
zur eigenen Belebrung finden , dann war ſelbst der
wenigſten ein entſdeidendes nåchtliches Feuerger
Styl ber „ Relation " nicht das Mittel zum Zwede.
fedt war .
Die einzige Gemeinſchaft, welde dieſe beiden Schlach . ten mit der Nadt batten , iſt nur in der Vorbereitung zu denſelben zu ſuchen , und dieſe Vorbereitungen bat. ten nicht die geringſte Gemeinſchaft mit dem anſtand8. loſen faden und dem ein Gefecht entſcheidenden Ge.
Bibliographie. ( fortfeßung. ) 329.
braud des Gewebres al8 Feuerwaffe , aus welchem
Fortifications
de
Coblentz .
Observations
sur cette
Geſichtspuncte wir einzig nåchtliche Feuergefedte bier
place importante . Examen de l'essai sur le système moderne de fortification adopté pour la défense de la
beurtbeilen .
frontière rhénané , présenté dans un mémoire étendu sur
Wenn der Verfaſſer der ,,abwehr" felbſt eingeſtebt, unſere Kammerbůdien nidt zu fennen , ſo ſollte man
la forteresse de Coblentz prise comme exemple , par le lieutenant - colonel Humphrey ; traduit de l'anglais par Napoléon F **** . Appréciation de la valeur relative des tracés angulaires , comparés aux tracés bastionnés ; avec des notes diverses . Par Joachim Madelaine , ca
glauben , daß der Verfaſſer der „ Relation" reine darin ausgeſprochenen Anſichten nach dem Sinne der „ Be. Demungeachtet richtigung" aud berichtigt båtte.
bleibt er in der „ Ubwebr“ bei der Anſiot, daß dieſe Waffe ibre Anwendung nur in der zerſtreuten Fedtart
und nicht in der linie finden werde. Er ſucht das Hauptbindernig für die Anwendung dieſer Waffe in demumſtåndliden laden derſelben ; obgleid wir ibn
pitaine en retraite, ancien élève de l'école polytechnique. 8. Paris 1846. J. Corréard . ( 146 p. )
R. Allg. Milit. Zty. 1846 Nr. 155. 330. Essai historique sur les diverses enceintes de la ville de Genève , par Mr. Massé , lieutenant-colonel d'artille rie. Orpé de planches . 8. Genève & Paris 1846. J. Cherbuliez & Comp .
foon berfidert baben , daß das faden der Sterreidi. iden Kammerbüchſe mit derſelben feidtigfeit und Sdnelligkeit , wie jenes der Muskete , bewirft werden
Kultur des Bodend immer mebr in Anwendung kom. men muß ? Kann eß ferner Jemand bezweifeln, daß die Linieninfanterie , bei ihrer gegenwärtigen Bewaff.
Genf , ſchon ſeit den älteſten Zeiten eine geſchloſſene Stadt, bat Teine Wälle immer als den Schuß ſeiner Unabhängigkeit bes trachtet; mebr als einmal verdankte ſie ihnen die Rettung gegen kühne Ueberfälle und reßte ſie in den Stand , ſich gegen zahls reiche Feinde vertheidigen zu können . Noch beute werden von einer aroßen Unzahl der Bürger die Fortificationen der Stadt als eine der weſentlichen Bedingungen des Genfer Nationalitat betrachtet. Da indeſſen das in Ausſicht febende Project einer wenig wahrſdrinlich macht Eiſenbahn deren künftige Erhaltung oder zum mindoften ſehr beträchtlidie Veränderungen nach ſich zu ziehen ſcheint, ſo hat Oberſtlieutenant Majié geglaubt, odle Materialien ihrer Geſchichte in einem Buche Tammeln zu müſs fen , um dieſen Befeſtigungen To eine Urt Monument zu er :
nung , in der zerſtreuten Fedtart gegen jede, für dieſe
richten und ihr Undenken der Bergeſſenbeit zu entreißen . Der
fónne.
Kann es die ,,Ubwebr“ in Abrede ſtellen , daß die finieninfanterie gegenwärtig mit gutem Grunde mebr
als je in der zerſtreuten Fechtart geübt wird , da dieſe Gefechtsart in der Folge bei der ſtets zunebmenden
Verfaſſer bat feinen Gegenſtand bauptſächlid nur dom miti: täriſchen Geſichtspunct aus bebandelt. Er beſchreibt die zu
zwecmåßig bewaffnete Truppe im entſchiedenen Nad tbeile ſtebt ? – und fann es endlich Jemand beſtreiten ,
verſchiedenen Zeiten an sem Umfang der Stadt vorgenommenen
daß eine Waffe, die auf weitere Diſtanzen einen ſicheren Spuß verbúrgt und damit auch alle Eigendaften einer
Modificationen , irie eben das Bedürfniß ich fühlbar machte, die Werte zu verbeſſern , auszudebnen oder zu der ſtärten ; er analyſirt die ihin in legterer Beziebung von den Urtöiden ges lieferten officiellen Documente und aibt von den Discuſſionen Nachricht, deren Gegenſtand die Fortificationen im Rathe enfo waren , Eine Reihe ſebr ſchön gezeichneter Plane bealeitet die Urbeit , welche auch außerbalb Genf das Intereſſe derjenigen in Unſpruch nehmen dürfte ,. die ſich den Studien des Befeſtigungs weſens widmen. ( Bibl. univ . de Genève , 4. série 1846 , Vol 2 p . 461-62 . )
-
Mudfete für das Gefecht in geſchloſſener Ordnung der. bindet , den Vorzug vor der Musfete verdient ?
In Betreff des Rückſtoßes bei Gewebren wollen wir anführen , daß die Pulverladung im Allgemeinen im Verbältniſſe zu den wirklichen Reiſtungen einer Musfete zu ſtart iſt , und daber immer einen bedeutenden Rücks ſtog äußern muß. Wir baben uns über dieſen Gegen,
ſtand foon in der
Berichtigung " ausgeſprochen und
bemerft , daß dieſer Rüdfſtoß nur durd die Zwemåßig .
331.
Nouvelles considérations sur les travaux de défense
projetés au Havre ; par le général Lamare. 8. Paris 1846. J. Corréard . 2 fr.
Revigirt unter Berantwortlichteit der Verlagsbandlung : C. B teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt
Dienſtag ,
NTIT 80 .
IS2
6. Juli 1847.
Militar · Zeitung.
Allgemeine
weldes beurtbeilt werden ſoll. Hieraus gebt bervor, daß über die Ehrenbaftigfeit nur die Geſellſchaft urs
Pre u Be n.
Am 8. Mai begann die Herrencurie die Bera .
tbeilen kann. Da aber das Bewußtſein der Geſellſdaft
tbung des Geſeßesentwurfs über die Ausſchließung in jedem concreten Fale nidt darüber befragt werden berdoltener Perſonen von den ſtåndiſden fann , ſo ſucht man nach den geeignetſten Repräſentans Berſammlungen . ( Vergl. Nr. 66-69 der A. M. ten derſelben und findet die Standesgenoſſen , die über 3.) In der Einleitungsdebatte ward der Gerebentwurf die Belcholtenbeit vorzugsweiſe zuurtbeilen baben. als ein Bedürfniß allgemein zugegeben . A18 man auf Das iſt das Princip des Geſebes , und ich muß mich
die Grundſåße des Geſebes ſelbſt einging , bemerfte mit demſelben vollfommen und dankbar einverſtanden Fúrſt fynar unter anderm : ,, Die Ebre iſt ſubjectiv erflåren . – Bei der Berathung ,auf die einzelnen Pa .. das Bewußtſein einer unverlebten Perſönlichfeit. Da ragrapben des Entwurfes ſprach man liite zuerſt über -
dieſe daraus bervorgebt , daß unſer Wille mit dem
die Beſtimmung aus , mornada der verurtbeilende aus.
Moralgeſek úbereinſtimmt, wir fittlich ſind , werden die ſpruch eines militäriſden Ehren gerichts aud je . .
Begriffe Sittlidfeit und Ebre zuſammenfallen. Aber wir fühlen , daß beide Worte nicht gleichbedeutend find. Das liegt darin , weil wir aud die objective Seite der
derzeit Belcholtenbeit in ftandiſder Beziehung zur Folge baben ſoll. Die Majoritåt des Ausſchuſſes (4 Stim . men) batte ſich für die ungedmålerte Geltung dieſes
Perſönlichkeit im Auge balten , auch dieſe unverleßt Gelebtheiles erflårt. „ Es war hierbei ( ſagt der Gom. binſtellen müſſen . Daraus entſpringt das Bedürfniß
miſſionsberidt) die Anſicht leitend , daß jeder , welcher
nad Genugtbuung , wenn uns eine andere Perſönlid.
in den Offizierſtand eintrete , wiſſen müſſe, daß , wenn
feit zu nabe getreten iſt. So ſteht denn die Unverleßio beit der Perſönlich feit mit der Ebre im genaueſten Zu,
er rich in dieſem Stande etwas zu Sdulden fommen laffe, dieß aud auf ſeine übrigen bürgerliden Redote
ſammenbange, deren mehr gefüblter als logiſd feſtges ſtellter Begriff wie eine alte ehrwürdige Tradition aus germaniſchen Ueberlieferungen auf uns gefommen iſt, die wir mit Pietåt bewabren und als ein heiliges Erbe wieder unſern Kindern hinterlaſſen wollen . So wil aber feineswegs hiermit geſagt haben, daß die Ehre ein ausſdließlides Eigenthum eines gewiſſen Standes
Folgen åußere, daß er deßhalb doppelten Grund habe, dergleichen Handlungen zu vermeiden , und ſich nicht berdweren fónne , wenn ihn die geſeßlichen Folgen ders ſelben tråfen .“ Die Minoritåt (3 Stimmen ) hatte ſich dagegen zur Verwerfung dieſes Geſeptbeils entſchieden , weil ſie die Verbåltniffe des Militårſtandee als ercep. tione de und nicht auf außermilitariſche Verbåltniſſe an .
fei ; im Gegentbeil , ſie iſt ein Gemeingut ; denn aufwendbar eradotet. Die Minoritåt gebt von folgenden jeder Bildungsſtufe der ſocialen Leiter wird ſie wur. Anſichten aus : Die militáriſden @brengerichte berubten zeln , nur nad verſchiedenen Formen. Wollte jemand,, auf dem rebr růbmenswertben ridtigen Gedanfen , die veralteten Vorurtheilen buldigend , die Meinung auf. Ehrenhaftigfeit des Offizierſtandes auf das ſorgfältigſte ſtellen , die Ebre - wie ſie in unſerer Sphåre ver , zu überwaden , wozu ſid als das fiderſte Mittel Ge. ſtanden wird – ſei das ausſchließlide Eigentum des nofiendaftsgerichte an die Hand gegeben baben. Mi.
Adele , ſo würde ich ihm erwiedern : auf den glorreiden
litåriſde Ebre müſſe jo zarter Natur ſein , daß fie don
Sdladtfeldern aus den Jabren 1813 , 1814 und 1815
durd mande Handlungen und Unterlaſſungen gefábr.
det werde, welche die allgemeine bürgerlide Ebre noch bat das ganze preußiſche Volf den Ritterſclag empfan, im mindeſten nicht befleden . Der Ausſprud eines mis So glaube alſo , die Ebre iſt in ihren Grundbe.
gen.
dingungen ein allgemeiner Begriff, und mir müſſen ſie
ſitåriſchen Ehrengeridos fónne daber von dem militás
in jeder Sphåre der Geſellſchaft ſuchen und voraus, riſten Standpuncte aus vollſtåndig gerechtfertigt ſein, Teßen. Die Ehrenbaftigteit iſt nun die andere objective und dennod in bürgerlicher und rein menſchlider Hin Seite der Ebre von der Richtung der Geſellſchaft ber, ficht eine Verlegung der beiligſten Redisbegriffe ento mithin das in der Geſellſchaft lebende Bewußtſein von
balten .
Man trete der eigenen Rittlichen Grundlage der
der unverlegten Perſönlichfeit desjenigen Subjectes, militåriſden Ehrengerichte zu nabe , wenn man ihren
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635
Ausſprüchen eine Wirkung beilege , welche über ihr wobl geben tann und wirklich gibt, worin das Urtheil Weſen und ihren Zwed binaus liege. Ebenſo enttråfte verſchiedener Stånde auseinandergeben fann , ohne daß man aber zugleich das fittliche Princip , weldes ſtån, dem einen oder dem anderen ein beſtimmter Vorwurf diſder Genoffenídaft zum Grunde liege, wenn man ſie gemacht werden fónne , er füble weniger zart als andere , nótbige , ein in anderer Genoſſenſdaft gefåtes Urtbeil ůber Ehrenbaftigkeit auch innerhalb ihrer Kreiſe obne weiters gelten zu laſſen . Nur wenn militari de und ſtåndiſde Genoſſenſchaftsgerichte ganz auseinander ge.
faſſe den Begriff der Ebre meniger darf auf , und empfinde weniger , ob ſie verleßt oder unverleßt erbal. ten rei. Ich kann mid daber nad meinen Anſidren im Allgemeinen nur der Minoritåt anídließen ; id
balten würden , bewabre man beiden die Bedingungen módote aber eben auch aus dem Grunde gern der ibres Gedeibend und vermeide zugleich bedenflide Col. Standſchaft das Recor gewahrt wiſſen , aus ihrerſeits Dieſe Anſicht findet jedod im Laufe der
auszuſprechen : wir balten den Mann , ſofern er etwas
Debatte überwiegende Oppoſition , und es ergibt ſich juleßt das Reſultat, daß die angefübrte Beſtimmung
Ebrenrübriges begangen bat , nidt für aufnehmbar in unſerem Kreiſe , damit nicht vorher roon die Stand,
in Uebereinſtimmung mit dem Antrag der Abtheilungso
ſchaft durch das Anerkenntniß eines bodiſt ebrenwerthen und in Preußen insbeſondere von uns Allen als bódoſto ſtehend anerfannten und im Staate mit den böchſten åußeren Ebren geldmůdten Standes gebunden werde,
liſionen .“
mebrbeit von einer Majoritat gegen nur 15 Stimmen Bei der Debatte åußerte unter andern der Domprobſt von Brorigf : „ Id glaube , die Minoritár iſt wohl zu weit gegangen, ins dem ſie zu ſebr die Militárverbältniſſe von den bůrgere
angenommen wird. -
fondern auch durch die Ueberzeugung ibrer eigenen Ge .
noſſenſchaft ſolche Urtbeile Geltung befommen und un .
lidhen getrennt bat. Wir leben im preußiſchen Staate,
abbảngig von der Beſtimmung eines anderen Standes
jeder preußiſche Untertban iſt Soldat. So werde mit der Majoritåt ſtimmen ." Graf Yorf antwortete :
gebalten werden. Indem wir von einer Standesebre ſpreden , reben wir ſelbſt ſchon einen gewiſſen Unter,
„ Ich werde der Minoritåt beitreten. Wenn ich mid
ſchied , ein gewiſſes Auseinandergeben der Anſidten mit
vorbin dabin ausgeſprochen babe , daß duro ridtere lichen Spruch entſchieden ſein müſſe, ob jemand un .
nem Standpuncte aus midt aufgeben módote , muß id
ehrenbaft iſt oder nidt , ſo wünſche ido gu gleicher Zeit
auch jedem Stande das Recht vindiciren , ſich allein
auszuſprechen , daß es nod ein anderes Urtbeil gebe,
geltend zu machen , einem anderem Standpuncte gegen
das von den Standesgenoſſen gefällt werden muß . Es
ůber." - Der Prinz von Preußen bemerfte : ,,Was
dem Ausdrucke ſelbſt feſt, und in dem ich ihn von meie
iſt nåmlich eben das ein Urtbeil , welches nicht mebr
in Bezug auf den erceptionellen Stand geſagt worden
auf beſtimmten, feſten, gerekliden Grundlagen , ſondern
iſt , in Beziebung auf den Ehrenpunct, so erfenne id
das nur in der Ueberzeugung, in der Anſicht berubt, was alſo obnebin in ſich etwas 8dwanfendes tragen
podfommen an , daß der Offizierſtand in dieſer Bezies bung ein erceptioneller iſt ; aber in welcher Art ! Hin .
muß. Es iſt anzuerfennen , daß das Militår wenige
lichtlich des Ehrenpunctes nur inſofern , als er die
ſtens ein erceptioneller Stand zu nennen iſt. Indem
Ebrenhaftigkeit als auf das bódíte Stadium getrieben
id meine , daß der Militärſtand und was , wie ich glaube , uns zunächſt berübrt, der Offizierſtand ein erceptioneller iſt, muß ich an ibn einen ſtrengeren Maße
darſtellt. Es fragt ſich alſo , ob eine ſtändiſche Vero ſammlung ſich damit begnügt, ein Mitglied unter ſich zu haben , dem dieſer bodite Grad der Ehrenhaftigkeit
ſtab legen , vielleicht in mancher Beziebung aud etwas
abgebt . Meiner Ueberzeugung nad muß eine ſtån . diſche Verſammlung , gerade ſo wie der Offizierſtand,
mebr Neuferlides an ibn Enůpfen , welches aber, indem
es rich eben bei einem erceptionellen Stande findet, dig reine innere wichtige Bedeutung hat. Solche Ver, båltniſſe aber als unumgånglich nothwendig aud auf
Stand gibt, der bereits durd feine Inſtitutionen ( Eb .
bürgerliche Verbåltniſſe zu übertragen , ideint mir rebr
trieben wird , daß Jemand , der von ſeinen Standeso
nicht blos etwas deußerliches iſt , ſondern aud vollſtåns
den bódoſten Grad der Ebrenbafrigkeit ihrer Mitglieder verlangen .
Darum bebaupte ich gerade , weil es einen
rengerichte ) zu dem bóditen Stadium der Ebre hinge.
schwierig. Ich will nicht verbergen , daß mir noch eine genoſſen nidt für würdig gefunden wird , in ibrer beſondere Sowierigkeit in unſerem Landwebrſyſteme in Mitte zu bleiben , ein Mitglied der ſtåndiſden Ver. dieſer Beziehung zu liegen deint. Da ist der Offizierſammlung nicht ſein fann.“ ( Fortſeßung folgt. ) fizier iſt, ſo daß es bier allerdings Verbåltniſſe gibt, Koblenz , 26. Juni . Seſtern war unſere Stadt
in der Lage , daß er balb Offizier und balb nidi Ofe .
und mir ſelbſt ſind aus eigener Erfahrung ſolche vors
vollſtändig militariſch beſeßt. Zur Uebung der Truppen
gekommen , wo man geſagt bar : der Mann war früber Offizier und treibt nun ein Gewerbe , welches uns nicht
war ſolde nåmlid ), indem man das Herannaben einer feindliden Armee von Weſten ber annabm , ſeit einigen
redt zuſagen wil ; ſtimmt das noch zuſammen , fann
Lagen in Belagerung zuſtand erflårt und die Ges
der Mann noch Offizier bleiben ? Er war dabei volle ſchüße auf den Wållen und den Außenwerfen aufge. kommen unbeſcholten , aber ich reibit bin der Meinung fabren worden. Geſtern Morgen wurde Generalmario geweſen , wir würden dod nicht münfben fónnen , daß geſchlagen ; die Garniſon , 5'), Bataillone Infanterie, er Offizier, bliebe, obgleich gegen die Ehrenbafrigteit die Pionnierabtheilung , eine reitende Batterie und 8
des Gewerbes und auch gegen die Perſon durđaus Fußartilleriecompagnieen rådten aus, beſepten die ber nidit etwas die Ebre berübrendes einzuwenden war. drobten Stellen und poſtirten ſich auf den ibnen ange. /
Man muß alſo anerfennen , daß es folde Berbåltniſſe
wieſenen Sammelplåßen , bis gegen 12 Uhr Mittago
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638 I. Das Grundprincip.
das Geldús. und Gemebrfeuer gegen den Feind zu
ſpielen begann. Das Ganze bot ein impoſantes mili. tárides Sdauſpiel.
(D. P. A. 3.)
Es iſt unlåugbare Wabrbeit, und ibre Evidenz wird
fico binreichend im Naditebenden berausſtellen , das jedes wahre wiſſenſchaftlide Syſtem ſido auf ein Grundprin .
Kritiſd) - hiſtoriſche Darſtellung des centrifu- ' oberſten cip baſirenGerede muß ,lidaus weldem aucs , als aus einem ableiten , und worauf es ſich logiſch Ér Er galen Kriegsſyſtems und Kritik einiger zurückfübren laſſen muß. Keine der bisherigen ſoges ſcheinungen in der Militärliteratur von
nannten friegswiſſenſchaftlichen Syſteme und Zheorieen
C. Bade .
bat fic nodo auf ein ſolches Grundprincip baſirt, das
in der Schrift : ,,Napoleon im Jahr 1813 , polis tiſdh -militårijd geldildert" babe ich dieſes Syſtem ana , lytiſch entwicelt und ſpåterbin in mebreren , in der chiedenen Zeitſchriften erſchienenen Ubbandlungen durch
eine ewige Wabrbeit geweſen wäre , was bod , rol das
Syſtein ſelbſt tillbaltend, das beißt eine immer gültige Lebre rein , eine Notwendigkeit iſt.
Das von mir ents
wickelte Syſtem baſirt ſich auf eine ſoldie ewige Wabr.
Unwendung auf wirfliche Kriegsereigniſſe und politiſch- beit , auf die Wabrbeit, daß in der Kriegfübrung das militariſche Zuſtande weiter erläutert. Im Intereſſe centrifugale Princip dem centripetalen überlegen lit, der Kriegswiſſenſchaft, der id ſeit vielen Jabren meine
oder , mit andern Worten , daß das centrifugale Prins
beſten Kräfte gewidmet babe , balte ich mich jeßt für verpflichtet, dem wabrbaft für dieſelbe fide intereſirene
cip , richtig befolgt, und in jedem Falle den Sieg ſo weit erreiden låft , als dieß nach den Bedingungen
den Publifum eine fritiſchobiſtoriſde Darſtellung meiner
des jedesmaligen concreten Falles möglich iſt. Man iſt
Beſtrebungen und deren Reſultate mirjutbeilen . Ueber
ziemlich darüber einig, daß man bei rebr großer
die Form , in der dieſes bier geſchiebt, erlaube ich mir
numeriſcher Ueberlegenbeit nad Umſtellung des
einige Bemerfungen vorausgeben zu laſſen. In dem ,
ſowåderen Feindes tracten fónne , nad den åußeren
in der „ Minerva" 1844 Bd. 1 u. 2 , erſdienenen Aufs linien. fepiere gewabren aber , im Augemeinen ge. ſabe : ,, die Befeſtigung von Paris " batte ich gelegents
(proden , auch dem Schwaderen , wobl verſtanden, daß
lich einige fritiſde Bemerfungen über einige Schriften des Herrn Pz. ausgeſproden. Hierdurch ſab ſich leß:
er die ihm durd die Stellung auf den åußeren linien dargebotenen Vortbeile zu benußen weiß , immer Vors tbeile. Nebmen wir einen concreten Fall an , den Fall, daß id mit 100,000 Mann gegen zwei Mann zu fåm . pfen båtte. In jedem Stampfe tradhte ich darnad , den Feind zu vernidten , oder mindeſtens ibm möglichſt zu ſchaden , ohne daß ich ſelbſt vernichtet werde. Den
terer veranlaßt, in einem im Gabrgange von 1844 der
uug. Mil. Zeit. enthaltenen Aufſaße : ,,Herr Bade contra Pz. in Bezug auf die Befeſtigung von Paris, nebſt Replif " , nidt etwa jene Bemerkungen zu wider, legen , was , wenn er es gefannt und getban båtre, Niemand aufrichtiger als deren Autor gebilligt baben
erſteren Zweck erreiche id mit meinen 100,000 Mann
würde , ſondern , weil" , wie er ſagt, des und bier
gegen zwei doch ſicherer , wenn ſich erſtere dieſen gegen
mehr darum zu thun war , Hrn. Bade zu zeigen , daß ſein Gentrifugalſyſtem ein Hirngeſpinnſt lei" , lebteres anzugreifen. Dieß geldab aber nicht im Wege wiſſen .
ůber auf den äußeren linien befinden ; befinde ich mich aber in der Nothwendigfeit , mit zwei Mann gegen
rdaftlicher Erörterung, auf weldem id gerne Jedem
doch mebr Ausſicht, der Vernidtung zu entgeben , als
entgegenfomme, ſondern durd Entſtellung und wißelndes Beſpotteln des von mir Geſagten , weßhalb
wenn ich vom Feinde umſtellt bin . Es wurden dieſe Ertreme bier nur vorgefübrt , um zu zeigen , daß es ſich hier um ein ewig gültiges Princip – ein Reals princip - bandelt , dag , als Idealprincip aufgeſteur, uns eine ewig gültige Richtſd nur für unſer Handeln
ich es denn bisher auch verſchmåbt habe , darauf zu Das von Hrn. Pz. gegen das Syſtem Borgebrachte iſt ſo unlogiſch und ſtebt mit fid ſelbſt dergeſtalt im Widerſpruche, daß eine Beantwortung deffelben mir auch überflúfig erſchien . Wenn ich nun aber auf jenen Aufſaß zurücfomme , ſo gerdiebt es, antworten.
100,000 zu fåmpfen , ſo babe ich auf den äußeren Linien
darbietet .
Wie geſagt , bandelt es ſich bier nicht um
den bloßen Begriff der „åußeren finien“, ſondern der Begriff des centrifugalen Princips ſchließt alles dass
weil derſelbe, anſtatt der Gründe,eine große Menge
jenige in ſich , was die zwedmåßigſte Benußung der
naiver Bemerfungen und Geſtåndniſſe entbålt , die ſich
durch jene gemåbrten Vortbeile bedingt : Activitat, con :
vortrefflich dazu eignen , den Standpunct zu charakteri,
centriſches Vorgehen gegen den Feind , ercentriſdes Zu :
ſiren , auf welchem mande militariſche Schriftſteller in
wand einer polemiſden Differtation zu fleiden , wodurch der Vortrag etwas an lebhaftigfeit gewinnt, der Gründe
rúdgeben ? c. Es handelt ſich bier alſo um eine Gom . bination mebrerer Begriffe, und da es ſchwer iſt, dieſe Combination in der Abſtraction feſtzubalten , ſo habe id ich dieſelbe durch Aufſtellung eines Ideals veranſdau . licht. Es iſt dieſes Joeal : „ein Bienenſchwarm , der irgend ein lebendes Weren verfolgt und vor ihm zu . růcfweicht, obne daß er aufhört , daſſelbe zu umíd wår, men und zu verfolgen. Durch dieſe Figur wird ein das allgemeine Geje umfaſſendes Goncretes gegeben,
lichkeit unbeſchadet. In dieſer Beziebung mag vielleicht der Aufſaß des Herrn Pz, der Wiſſenſchaft noch niß.
weldes der Künſtler mit dem jedesmaligen concreten Falle richtig zu combiniren bat.
wiffenſchaftlichem Betrachte ſteben , ſowie den Geſichts: punct , aus welchem ſie das Weren der Kriegswiſſens daft betragten , und weil ſie ſo viele Fragen berübren , ( die ſich alle zu Anfnüpfungopuncten für wiſſenſdafts liche Erörterung eignen . Dieß veranlaßte mich mid ,, die
naditebende wiſſenſchaftliche Abbandlung in das Ge.
lid werden.
Dieſer oberſte Grundlaß des Syſtems: die Ueber,
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Aber Hr. Pz. bat durchaus feinen Begriff von dem
legenheit des centrifugalen Princips über das centri ,
petale, kann in ſeiner Wabrbeit ſo wenig angefochten Unterſdiede zwiſden der Wiſſenſchaft des Krieges und werden , als der Saß , daß eine grade linie zwiſden der Kriegführung selbſt, welde leßtere nur, inſoweit zwei Puncten immer den fürzeſten Weg bildet, und der ſie den Grundſåpen der Wiffenſchaft buldigt , eine obenermåbnte Herr Gegner des Syſtems gibt dieß auch ' Kunſt genannt werden darf. Nad dem oben citirten .
.
zu , indem er ſagt : fein Menſch werde beſtreiten
Zugeſtåndniſſe: „ daß es beſſer ſet, den Feind von
daß es befrer rei , den Feind von allen Seie
allen Seiten , als nur von einer oder zwei anzugreio
ten, als nur von einer oder zwei anzugreifen.
fen " , fügt Hr. Pz. binzu : „ Umgebungen , Flanten .
Bei der wiſſenſchaftliden Erörterung fommt es aber
und Rüdenangriffe ſind ſo alt als der Krieg ;
ſie
darauf an , daß man auch den abſtracten Begriff ſind nebſt den Üeberfållen die wirkſamſten Mittel, dieſer Wabrbeit feſtbålt. Wenn Herr Pz . dieſes bes griffen båtte , ſo würde er ſich den auf derſelben Seite gegebenen Widerſpruch erſpart baben , wo er ſagt : I
erringen . Aber die Anwendung dies zu erringen. große Erfolge große Erfolge zu ſer Mittelfnüpft Rid an Bedingungen, deren theil. .
weiſe Erfüllung man reiten in ſeiner Gewalt bat, und
,, Die größtmöglichſte Ausdebnung der Streiter iſt ihm
das iſt der ganz einfache Grund, weßhalb rid darauf
(B. ) alſo das oberſte Gefeß , und wer von der An .
kein Kriegsſyſtem bafiren låßt. - Selbſt in dem viel
Ticht befallen ſein sollte , daß es doch wobl beſſer ſei, beſdrånfteren taftiſden Wirkungsfreiſe ſtoßt man bei die Streitfråfte etwas mehr in den Händen zu bebal. Anwendung der Umgebungstheorie oft auf unerwartete ten , alſo dem centripetalen Syſtem den Vorzug Hinderniſſe, ſo daß man unverridteter Sade wieder zu geben , wird obne Umſtånde der Ropfloſigkeit bes umfebren muß. Eine zerſtörte Brúce , ein unbekannter
rduidigt. Eine ſolche geiſtige Dictatur iſt ſehr bequem ; Bad mit ſumpfigem Grunde, ein faſt undurddring. man erſpart fich dadurch die vielen langweiligen Eró
örterungen , Motivirungen u. dgl." Weil Hr. Pz. Feis nen abſtracten Begriff feſthalten fann , ſo bat er aud gar feinen Flaren Begriff von dem , was die Wiſſene idaft unter einem Princip verſteht. Unter Princip verſteht man einen allgemeinen Grundſaß, deſſen Wabre beit inan zugefteben oder abláugnen muß , wo aber von
liches Gebolz, eine moraſtige Niederung, ein tief ein.
geidnittenes Felſenthal, können ſdon den Marſch eini. trügliche Wegweiſer ; die befragten fandleute wollen uns nicht verſteben oder führen uns abſidtlich irre ; Recognoscirungen fönnen vorber nidt unternommen
ger Bataillone Infanterie aufbalten. - Karten find
Gefeßt aber aud , der Maríd werde durd
einem Mehr oder Minder gar nicht die Rede ſein ſolche Hinderniſſe nicht aufgebalten , ſo ftogt man pldbo fann. Durd das Feſthalten des abſtracten Begriffs lid auf den Feind und liebt ſich in Flanke und Rüden erſpart man ſich natúrlich alle diejenigen langweiligen ſelbſt bedrobt , oder unſer Hauptcorps iſt wåbrend der Grörterungen , Motivirungen und dergl." , mit denen Umgebung ſelbſt angriffen und in Unordnung zurücge. 110thwendig derjenige immerfort im Kreiſe rich umber. worfen worden , und es baben ſich inzwiſden alle Vers dreben muß, der mir auf einer und derſelben Seite båltniffe zu unſerem Nadtbeile geändert. Dergleiden
sugeſtebt, daß es am beſten rei , den Feind von allen Erſdeinungen ſind nicht etwa als Ausnahmen von der Seiten anzugreifen , und dann wieder denjenigen einer
Regel zu betrachten , ſie kommen ſo båufig vor , daß
geiſtigen Dictatur berduldigt , der nicht dem centri,
man ſie für die Regel balten möchte." Vortrefflider laſſen ſich die Sowierigkeiten und Ge.
petalen Syſtem den Vorzug geben will.
Wenn ich den Grundſaß aufſtelle, daß man zur Uuffindung des Fürzeſten Weges zwiſden zwei Puncten immer das Princip der graden finie feſtbalten müffe, und es erwiedert mir bierauf Jemand : daß , da es ſebr ſchwierig rei, durch jeden in der geraden Richtung liegenden Berg einen Tunnel zu graben und durd
fabren , denen in der Regel „ Umgebungen , Flans fene und Růđenangriffe unterworfen ſind , gar nicht , als es bier vonſagt: Hrn. „Pz. Alber ,raildern wenn nun Hr. Pz. feingeſcheben Menſch iſt. bes , wie ſtreiten wird , daß es am beſten ſei, den Feind von allen
Seiten anzugreifen " , und wenn nun , wie er ſo don
jeden Sumpf einen Pfad zu bahnen , man doch beſſer zu ſdildern weiß , die dazu führenſolenden „Umgebun, thun würdel, dem Syſtem der frummen finie den
, Rüdens und Flanfenangriffe " mit ſo großen Sowierigfeiten Vorzug zu geben , ſo båtte dieſes Raiſonnement gen und Gefabren verknüpft ſind, was er:
gleiches Gebalt mit dem des ørn. Pz. In jedem con . gibt ſich denn bieraus als logiſde Solußfolgerung ? creten Falle fann aud derjenige , der das Princip der
Dieſes , daß ein Striegoſyſtem , weldes uns eine ewig .
geraden finie befolgt , mebr oder minder von der
gültige , alſo praftiſde Richtſonur gibt , die uns zeigt, geraden Richtung abzuweichen ſich veranlaßt ſeben, wie mir die Ueberzingelung des Feindes immer und
ſowie derjenige, der das centrifugale Syſtem befolgt, zwar obne Gefabr und somierigkeit erreiden , d. b. in nach den Bedingungen des concreten Falles ſich mehr ſoweit dieß nach den Bedingungen des jedesmaligen oder minder zu concentriren haben wird; aber der ab . concreten Falles im Gebiete des Mögliden liegt , don ſtracte Begriff, das allgemeine Idealprincip , auf wele der unendlichſten Widrigkeit ſein muß. Und dieß iſt ches rich das wahre wiſſenſchaftliche Syſtem baſirt, es , was der Beweis wird gefübrt werden , das
ſagt, daß ich immer nad der möglichſten Ausdebnung centrifugale Kriegoſyſtem darbietet. und nach Umzingelung des Feindes zu tradten habe. Die richtige Anwendung dieſes Principe auf den cons
( Fortſegung folgt.)
creten Fall bleibt die Aufgabe der Kunſt. Redizirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. B leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt.
Donnerſtag ,
DEO
N 81 .
8. Juli 1847.
SEPEZ
OITO
។
Allgemeine
Militar · Zeitung.
Preußen.
(Fortreßung der Verbandlungen in der Her
Hand und geht auf den Sammelplaß für das Bataillon in Nach ſeinen einer Mantel kurzen Friſt lieutenant ligePoſen. um, nimmt gebt beiderdemebemas Ba.
rencurie å ber das Ausí doließungsgereß.)
taillon , wo ſeine Cameraden ſtehen , vorbei , obne von
Um dieſe Meinung zu unterſtůßen und gleichzeitig die Principien darzuthun , nach denen militäriſde Eb rengerichte entſcheiden, gibt der Kriegsminiſter v . Bogen ein Beiſpiel: „ Es hat vor wenigen Monaten das Sóid ſal (der Entfernung aus dem Militårſtand duro ebren .
ibnen Kenntniß zu nehmen , beſucht ſeine Braut, bleibt da ein paar Stunden und geht auf dieſem Weg wieder zurück. Dieſer Mann iſt aus dem Dienſte entlaſſen worden , und entbebrt daduro den ubidied und iſt des Rechis auf die Beneficien, welde der Staat den gut
.
geridtliden Sprud) zwei Offiziere eines Regimentes,
gedienten Soldaten zuerfennt, verluſtig gegangen . Id
und leider noch dazu zwei Brüder getroffen. Der eine
glaube nicht, daß das eine übertriebene Hårte iſt. Der
iſt entlaſſen , der andere entfernt worden.
zweite dieſer unglüdliden Brüder ſteht an jenem Tage
10
werde nur eine furze Ueberſicht ihrer Vergeben geben, mit ſeinem Bataillon im Fort Winari. 218 Alarm muß aber auf die Entwidelung ihres vorbergebenden geſchlagen wird , wollen mebrere foon ein ganz beſon. Pebens noch einen furzen Blick werfen , weil es nicht
deres Benehmen an ihm bemerft baben , was ich aber
obne Einfluß auf die Úrtbeilsſprüde der Ehrengerichte bier ruben laſſen muß , weil es von der großen Unter, bleiben fonnte. Der Vater dieſer beiden Offiziere war ein boogeachteter ebrenwertber Mann , der ſido von
ſuchungscommiſſion noch beſonders beſprochen werden
dem gemeinſten Soldaten bis zum Ritimeiſter binauf. diente und mit Ehrenzeiden , ſowie mit Wunden ge . romůdt , aus dem Kriege fam . Er und ſeine Gattin ſtarben bald, er hinterließ arm zwei Söhne und eine
wird . Io balte mid rein an das militäriſche Factum. Er geht zu ſeinem Hauptmann bin und ſagt: „ Hr. Hauptmann ! ich habe eine Schweſter in der Stadt, die wird ſide ſebr ångſtigen , erlauben Sie , daß ich in die Stadt gebe und ſie troſte." Der Hauptmann rdlågt
Tochter. Der verewigte König nahm ſich der Erzies bung der Sobne im Cadettenhauſe an , und gab der Tochter eine Unterſtüßung. So famen ſie durch des Königs Emporbeben in das Regiment. Was iſt nun
eß ihm ab , und nun wartet er den Augenblick ab , wo der Hauptmann nicht da iſt und gebt zu dem Commane danten bin. Er ſagt zu ihm : ,, Id babe eine Soweſter, die wird rich beſtimmt ångſtigen , erlauben Sie , daß ich
geldheben , oder was bat die Entlaſſung oder den mil. deren Fall des einen von dieſen Offizieren berbeige . führt ? Nur unge. ein paar Tage - ſo ſo daß daß es es ein ein unge. wobnlides Zuſammentreffen war – vor der Invaſion,,
in die Stadt gebe." Der Oberſt natürlich ſolågt es ibm ab , und wenn man wil , nou ein bis den bårter. Hierauf gebt jener zu dem Offizier der Wade und ſagt: Ich babe den Befehl vom Gommandanten ,, nad der
die man von Rurnic aus in Poſen machen wollte,
Stadt zu geben und Verſtårfung nach dem Fort zu
meldete ſich der eine dieſer Offiziere franf. Es war bolen .."" Da låft in der Offizier ohne Bedenken bin. aber feine bedeutende Kranfbeit , wie der Verfolg meis
aus , und nun , anſtatt nad der Stadt zu geben , nimont
nes Vortrags ergeben wird. Wie bei dem Einfall aus er einen dem Militår wohlbekannten verbotenen Weg Kurnid die Garniſon zuſammenberufen mird , fommt über ein unbeſeptes Feſtungswerk über das Glacis und
der Soldat , der ſeinem Offizier zur Bedienung zugen gebt nad einem Kirdbof, wo eine Menge Leute ver. geben war. Der ſagt: $ r. fieutenant! es iſt wüarm geſchlagen worden, id mug auf den Alarmplas , und Sie werden wahrſcheinlid aud bingeben. Darauf ſagt der Dffizier: Nein ! id bin frank und gebe nidt bin, und Du mußt zur Aufwartung bei mir bleiben. Der
ſammelt war , die , wenn das Unternebmen von Rur. nich gelungen wäre , mie mit großer Wabrſcheinlid feit anzunehmen iſt , ſich vielleidt aud thårig gezeigt båtte. Man bat dieſe Peute aus einander geben leben , und der Offizier fommt auf demſelben verbotenen Wege
Soldat bat aber ein richtigeres br- und Pflichtgefübl, - id muß es leider ſagen - als der lieutenant. Er nimmt die Patrontarde um und das Gewebr in die
über das Feſtungswerf zurúd und wird da von einer Patrouille bemerkt und angebalten. Dieſer iſt aus dem Offizierſtande entfernt , und ich muß doch fragen , ob
-
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daeine überflüſſige Dårte zu entdeden ift. Id glaube, daß bei der Wichtigkeit einer balb dem Angriff ausge.
welches dort dieſes uralte deutſche Princip des Genos, renſdafrøgerichts (don gehabt bat . Nun ſoll es aud
feßten Feſtung, wenn ein foldes Benemen dort vor,
dem Bolfe mitgetbeilt werden , und darum forbere ido,
gebt, die Strafe eigentlid nidt zu bart ausgefallen
daß es ihm auch ganz ungeſchmålert mitgetbeilt wird.
iſt.
Id fordere , daß wir daſſelbe Redor baben , um welches wir bis jeßi den Krieger beneidet baben : daß wir blos
Abg. Graf Dobna , fauc geſtebt den vorlie. 1
genden Fall allerdings als Beweis für die einmalige, aber nicht für die ſtete Uebereinſtimmung der Ehrenge. von unſeren Genoſſen gerichtet werden. Der Offizier ridotsentſ@ eidungen mit bürgerliden Rechtsprincipien
wird von niemand anders gerichtet. 3d fordere den.
zu , und der Kriegsminiſter v. Bogen nimmt daraus
ſelben Portbeil auch für uns, und darum muß ich mid
Veranlaſſung zur Ergånzung ſeiner Beleuchtung der
der Meinung der Minderbeit anſdließen , weil ſonſt
vorliegenden Fragen , indem er durch ein Beiſpiel dar.
eine andere Genoſſenſdaft das Redt båtte, von meiner
auf hinweiſt, wie vorſichtig man beim Rebabilitiren ein Beiſpiel aus der åtteren Kriegsgeſdidie ein, wel, des nod zum Schluß bier angefübrt werden kann. In
Genoſſenſdaft mich auszufoließen , während ich nicht das Redot babe , Jemanden von der Genoſſenſdaft des andern Theiles auszuſoließen. Ich bin feſt überzeugt, daß feiner von uns und fein Stand unter und die auf nebmen wird , welde von irgend einem Stande ausges
der Sdladt von Minden, welche Herzog Ferdinand von Braunídweig im Riebenjábrigen Kriege lieferte,
ſchloſſen ſind. I do wünſde aber nur , daß das eben von meinen Genoſſen und von den Genoſſen jeden
war die franzöſiſche Armee im vollen Rückzuge, und wenn die engliſde Cavalerie , die unter einem General ſtand , deſſen Namen id in dieſem Augenblic vergeſſen babe , weil er nidot bierber gebórt , dageweſen wäre, lo wäre die ganze franzöſiſde Armee vernidtet worden.
Standes ausgeſproden werden dürfe." Kriegomis niſter v. Bogen : ,, Wenn der Standesgenoſſe irgend einer Gurie und Abtbeilung fein Krieger iſt , ſo wird es feinem militáriſden Ebrengericht einfallen , über ibn
derer ſein müſſe, welde einer militäriſden Strafe ver. fallen ſeien. Er ſagt : „ Mir få at in dem Augenblid .
Herzog Ferdinand didte an den engliſden General
ein Urtbeil zu fållen. Iſt er dagegen ein Krieger , ſo bat er es in der Gemalt , aus eigenem Antriebe den
6 oder 7 Adjutanten , juleßt den Obef des Generale ſtabs , mit dem Befebl, er ſollte angreifen , er verwei. gerte es aber. Der Fall war ro eclatant , daß er von
Sereßen dieſes Standes fich zu unterwerfen.“ Graf D. Dybrn : ,,30 babe ja nicht geſagt, daß dazu, daß
dem Herzog Ferdinand dem König von England ange.
das Urtheil der Gurie oder ſeiner ſtåndiſden Genoſſen ,
Jemand aus dem Offizierſtand entfernt werden rol,
zeigt wurde , und jener ward durch ein friegsgerichte
ſchaft nótbig iſt, ſondern eben weil ich wünſche, daß
liches Erfenntniß nicht allein caffirt , ſondern verlor
das Urtbeil feines andern Standes Jemanden aus dem
aud alle ſeine Standeswürden . Einige Fabre ſpåter,
ſeinen entferne , bin ich auch weit entfernt zu verlan.
als vielleidt ein Wedſel der Meinungen eingetreten war , er auch durch Erbidaft einen anderen Titel be.
gen , daß unſer Urtheil irgend jemanden aus einem andern Stande entferne." - Ariegsminiſter v. Bogen : ,Wenn der Dffizier in einer rolden fage entfernt werden ſoll, ſo kann dieß nur durd föniglide Sanction
fommen batte , wurde er rebabilitirt.
Dieſer Mann
wurde ſogar Miniſter, und war einer von den Mi. niſtern , die den Krieg mit Nordamerika berbeiführten, er gehörte zu einem Miniſterium , welches ich nidt weio ter bezeichnen will. So fübre dieß nur an , um zu zeigen , daß man nicht vorſichtig genug ſein fann." Der Abg . Fürſt lynar madte den Borídlag, das Ebrengeridt
.
gedeben. Wollen Sie unter dieſen Umſtänden noc, daß irgend eine Curie , welche es rei , ein Urtheil fåde und dadurch möglicherweiſe die Sanction des Königs removire qui ( Fortſenung folgt.)
moge fünftig nad zwei Kategorieen Ur. tbeile ausſpreden , indem es Dergeben ſtatuire, welche, auf dem Boden ebrenwidrigen Sinnes gewaden, auch
Strafen nad fich zogen , welche dem Betroffenen mit
der militäriſden gleichzeitig die bürgerlide Ebre nåb. Kritiſd) - hiſtoriſche Darſtellungdes centrifu. men ;während eine zweite Kategorievon Vergeben vom galen Kriegsſyſtems und Kritik einiger Ers militäriſden Standpunct aus das Verbleiben des Ueber. ſcheinungen in der Militärliteratur von
fübrten im Militárdienſt , nicht aber in ſeinen burger,
lidhen Ebren unmöglid madte.. – Dazu fügt Miniſter V. Bogen nod die dritte Kategorie der Warnung, und man fommt überein , daß dieſer Bordlag aller .
C. Bade . ( Fortregun g.) 5
Wie fommt aber Sr. Pz. zu der wunderſamen An .
dings , wenn er aud nicht in das eben beratene Ges
deutung, daß das centrifugale Kriegsſyſtem ſido auf
reß pafle , dod wichtig bei etwaiger Reviſion des be. treffenden Ibeils der Militárgereßgebung rei . – Graf 8. Dybrn meinte , eben aus Achtung vor den Genoſo lenídafrøgerichten müſſe man die Ausdehnung verwer. fen , die man einem Spruch des Militárebrengeridis auf die ganze Siåndeverſammlung geben wolle. Er ſagt : „Es wird wohl Niemand , der die preußiſche Ge
Flanfen . und Rüdenangriffe baſire ? Da er meine driften : ,,Napoleon im 3. 1813 " und die ,, Befeſtis „ was ido, gung von Paris " geleſen haben will ,
1
dicte
fennt ,
die regensreichen Folgen verkennen,
.
wenn er nidt Citate daraus gegeben båtte, faum glau. ben würde –- To båtte er doch wiſſen ſollen , daß dort I
von ganz anderen Dingen , als von Flankenangrifo fen die Rede iſt. Ueber' leßtere babe ice mid auch
ausgeſprochen in den „kritiſden Bemerkungen über
646
645
Friedensmandder und Flanfenangriffe " in Búlau's auf balbem Bege ſteben ; man wollte ſich ausdebnen, Sabrbúdern für Geldidte und Politif " , Maibeft man wollte ſich aber auch concentriren. Nun wird 1844 , wie folgt :
,,Was beißt Flante ? dem ſtricten Wortbegriffe nad : Seite.
In der Militarſprade der Neueren wird im
Allgemeinen darunter die rdmade Seite einer Armee verſtanden. Nun ſind aber ,,Sawade" und „ dwade Seite vage Ausdrúde, die nur im concreten Falle beo ftimmte Begriffe geben. Sebe ich nun in der Wirk, lidkeit eine Armee vor mir , und entdede an derſelben eine oder mebrere fcwade Seiten , ſo mag bierdurch 11
mein Angriffoplan beſtimmt werden ; dieſer Plan ſtúßt fide nur auf etwas Wirtlides. Entwerfe ich mir aber in der Pbantafie eine Armee , ſo kann ich natürlid auch beſtimmen , ob und wo ſie ibre rowaden Seiten
baben ſoll , und ich fann aud - als angenebmes C
freilich in der Wirklichkeit bald das Eine , bald das Andere noibwendig , je nad der Zufälligkeit des cons creten Falles. Aber die Wiſſenſdaft bat es nur mit Principien , d. 6. mit dem Poſitiven , immer Gültigen zu ibun ; Rie ſoll mide ja befåbigen , daß id etwas weiß. Wenn ſie mir aber blos etwas verfündet , was beute
wabr , morgen aber nidt wabr iſt, indem ſie ſich alſo auf etwas baſirt, was vom Zufalle, nicht aber von
einer Nothwendigkeit abbångt , laßt mide die Wiſſen . daft ebenſo unwiffend, als ich obne lie war. Sagt Z. B. die Wiſſenſdaft: greife immer eine Flanfe des Feindes an , ſo iſt dieß eine Regel , die ſich nur dann bew&bren , ja überbaupt nur dann befolgt werden fann,
wenn diejenigen Zufälligkeiten , die ich dabei voraus,
Pbantafieſpiel – bierauf einen Angriffeplan , für den
ſebe , in der Wirklichfeit eintreffen .
von mir felbſt geſchaffenen concreten Fall , baſiren . Bergeffe id nun aber , daß die dieſem fingirten concre .
vom Herrn General o . Williſen mit einer ,,Theorie des großen Krieges " bedenft , die fide nur auf folde vor,
-
Und doch ſind wir
ten Falle beigelegten Zufälligkeiten keine Nothwendig . ausgeſepte Zufälligfeiten baſirt. Es iſt völlig über, feiten für andere Fåle find , und werde ich dadurch flüſſig , ferner ein Wort über die Nußloſigfeit folder verleitet , auf dieſe fingirten Zufälligkeiten allgemein Theorie zu verlieren. auf nicht beſſeren Füßen ſtebt gültig ſein ſollende Geſebe und Regeln baſiren zu wol. ien , To babe id fartenbåuſer gebaut ; wie z. B. fr. 0. Williſen in ſeiner „ Zbeorie des großen Krieges. " In derſelben beißt es : S. 18. v . Eine Armee iſt zum
dir Tbeorie des Hrn. v. Jomini über die Vortbeile des
Operirens auf den innerer finien und des Durd. bredens der Soladorlinie. Hr. V. W. will immer mit ganzer , auf einem Puncte pereinigter Madt
Streiten gerüſtet, wenn ſie in Schlachtordnung ſtebt ; eine Flanke , Hr. v. I. das Centrum des Feindes über fo gebt ſie zum Angriff vor , ſo erwartet ſie den Feind . den Haufen werfen ; das beiden Lbeorieen gemeinſame Jebe Solachtordnung aber zeigt immer eine derbålts Princip iſt die Concentration. Nun iſt aber ganz klar, nißmaßig febr lange front gegen eine febr geringe daß , wenn ſie bei Befolgung des Princips es mit Tiefe , und bat debbalb , abgeſeben vom Terrain, einem Feinde zu thun baben , der das centrifugale Prin. immer zwei loomade Puncte , eben die , wo fie wenig cip befolgt, ſie den letteren ſelbſt auf die natürlichſte Streitfråfte bat , die Flügel nämlid - ein Berhåltniß, Weife dazu berbelfen , die äußeren Räume zu gewinnen, weldes in der Natur der Sade liegt. " So meint d . b. der umzingelnde Theil zu werden. Hr. 0. I. Hr. 3. Widiſen. Aber in der Natur der Sade liegt, will das Centrum des Feindes durabreden , der Feind 1
daß eine Armee diejenige Solachtordnung wåblt, welche dem jedesmaligen concreten Falle die entſprechendſte iſt,
will ibn umtiammern ; die Sache wird ſide alſo leicht ausfübren laſſen . Nun fragt es ſich aber , wer iſt der
vielfältig von der von hrn. v. Williſen definirten der. foieden Fein fann und gar nicht ein Zuſammenbången . des , eine lange dünne linie zu ſein braudt. Herr.o. Williſen will nun in ſeiner Tbeorie die eine fingirte
im Vortbeile, der Umzingelnde oder der Umzingelte ? Antwort: der Umzingelnde ; und zwar ſowobl in dem
Falle , daß er mit 100,000 Mann gegen 2 , als aud in
dem , daß er mit 2 Mann gegen 100,000 fåmpft. Im
forade Seite ſeiner , gleidfalls fingirten , feindliden
erſteren Falle gibt ihm die Stellung im åußeren Raume
Saladtordnung angreifen , und deßbalb nur die eine
die größere Semißbeit , den Feind zu dernidaten , im
Seite , weil mit concentrirter Madt beide anzugreifen nicht möglich iſt. Das einſeitige Umgeben mit gefamm .
lekteren mehr Ausſicht,, nicht vernidtet zu werden. Hier baben wir alſo eine immer gúltige Wabrbeit , ein ter Madt iſt ihm das wyemig Gute,in Princip . Wie fonnten nun aber Tbeorieen , welche sich In der Abbandlung , die Befeſtigung „ von Paris " auf die Negation dieſes Princips bafiren , ins Leben findet ſich im Maibeft der Minerva " von 1844 fol. treten ? Ganz einfad dadurd , daß die Erfinder der. gende bier zur Sade geborende Stelle . ſelben nicht das Nothwendige vom Zufälligen unter. ,, Seit der Anwendung des Spießpulvers im Kriege ieden. Wenn ſie einen Feind vor ſich baben , der wurde in dem Grade , als ſich die Vernichtungswerk. das centrifugale Princip befolgt , der alſo im Verbålte
zeuge vervollfommneten, die größtmöglichſte Ausdebnung der Maſſen in der Sdladt und im Gefdte immer mehr eine Nothwendigkeit. Gerdickte Feldberrn , z. B. Guſtav
niſſe zur Stellung des Feindes das von dem Verfaſſer aufgeſtellte Ideal im Auge bat, fåüt die ganze Nuß . anwendung ibrer Theorie über den Haufen , iſt alſo
Adolpb , Friedrid II. , buldigten auch derſelben duro roon von dem Zufalle abbảngig , daß ſie mindeſtens Berdünnung und Ausdebnung ibrer Sodladtlinie. Dieß einen Feind vor ſich haben müſſen, der jenes Princip war die Anwendung eines ridtigen Princips in con
creten Fålen. Aber das Princip ſelbſt wurde von der Wiſſenſdaft als foldes , 0. b. als allgemein gültiges
Geles und Regel nidot erfaßt. Die Wiffenfcbaft blieb
midt befolgt. Sit nun aber dieſes Princip ein rid. tiges , fo reben ſie ja gerade dasjenige voraus , wovon fie das Gegentbeil båtten vorausſeßen ſollen . Zu dies fer ungereimten Vorausſeßung fonnten ſie nur dadurdy
647
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veranlaßt werden , daß die Wiſſenſchaft bieber fid jenes Princips als eines ſolden nidt bemeiſtert batte ; denn es fann ride in der Wirklichkeit ja nur dadurd bewåb ,
worden. Die Widtigkeit deſſelben für das Syſtem wird weiterbin biſtoriſch entwidelt und allen Reſern, denen es aufrichtig um Wabrbeit zu thun iſt , die Ueber
cen , daß es in ſeiner ganzen Conſequenz befolgt wird , zeugung verſdafft werden , daß das centrifugale Kriegs, d. b. daß derjenige , der es befolgt , in allen denkbaren
ſyſtem rich nicht auf die fire Idee von Flanfen , und
lagen das aufgeſtelte Ideal bei allen ſeinen Unternebo Kúdenangriffen baſirt. Das Syſtem baſirt fide auf mungen nicht aus den Augen verliert ; daß er , als
åchter Kriegsfünſtler in jeder Page das durch das Ideal ausgedrůdte allgemeine Geſeß in der zweco mäßigſten Weiſe auf den concreten Fall anzuwenden weiß.
,,Alſo das Weſen unſeres Princips iſt die ewige
eine Combination von Principien , deren Befolgung norb.
wendig immer, ſoweit dieß im concreten Falle möglich iſt,
aud obne Flanfen- und Rücenangriffe zum Siege führt ; da aber , wo im concreten Falle Flanfen- und Rüden . angriffe als die geeignetſen Mittel zur Erreichung des Sieges erdeinen , auf die einfachſte, riderſte und er.
Tendenz nad den äußeren Räumen im Verbåttuiſſe folgreidſte Weiſe zu dieſen Flanfen und Rüdenan, zum Feinde , lowobl auf , als außer dem Solachtfelde. griffen verbilft. Sollte Hr. Pz. die Wabrbeit geſucht Wie gelange id aber dabin , dieſes Princip immer rids baben , ſo iſt er in Auffindung derſelben ſebr unglüd. tig anwenden zu fónnen ? etwa dadurch , daß ich blog ſage : du mußt den Feind zugleid von vorn , von hins ten und von beiden Seiten angreifen ? Damit würden
lid geweſen , denn ſo ausfübrlid id auch im „Napo. leon im F. 1813" den Begriff des Operationsſubjects und deſſen Bedeutung für die Gefeße des Ideals ento
wir eine ebenſo nußloſe Theorie baben , wie die Tbeo. rieen der Hrn. v. W. und 0. I .; ſie würde fido, ſowie jene , jedesmal bewåbren , wenn ich einen Feind vor mir babe , der gerade alles dasjenige tbut , was ich
wickelt babe, ſo bat er dod dieß und das ganze Sy ſtem ſo wenig begriffen , daß er ſagt : „In dieſem Syſteme ſtedt alſo vermuthlid der innerſte Rern aller
wünſche, daß er thun werde - welde Vorausſetzung
beſtebt dieſes Syſtem darin : daß man den Feind mit
Kriegsweisbeit. Auf den fürzeſten Ausdruck gebradt,
allerdings bei den Friedens- aber nicht bei den Kriegs, großer Uebermadt von allen Seiten unabláſſig angreift manövern zulåffig iſt. Die Wiſſenſdaft fou uns be. fåbigen , im Voraus einen Operationsplan zu entwer .
und nad allen Seiten ausweidt , wenn man geldlagen
ſein ſollte.
Weldbe ſublime Idee , welde grandioſe
fen . Jomini ſagt: NW„ Man fann überhaupt keinen Einfacbeit der Principien . In dieſem Syſteme, wie allgemeinen Operationsplan für einen ganzen Feldzug es Hr. Pz. aufgefaßt bat , findet ſich fein Rórnden von entwerfen , da es unmöglich iſt, aud nur über die zweite Weisbeit. Wenn es dem Hrn. Pz., wie ſein ganzes Bewegung binaus wegzureben , indem der geringſte Råſonnement dieß darthut, nicht abſolut unmöglid Zufall das ganze Gebåude niederſtürzen fann. - wåre , einen Begriff in der Abſtraction feſtzuhalten , ſo Wer ſeine ganze Theorie auf Zufälligkeiten baſirt, fann würde ihm baben einleuchten müſſen , daß durd das freilich ſeinen Operationsplan auch nur auf Zufall Ideal : den Bienenſohwarm , nidis weniger als die .
baſiren , und ein ſolcher Operationsplan iſt allerdings
Notwendigkeit ausgedrückt ſein ſoll , daß man den
fein Operationsplan. Was würde aber eine Wiſſen , daft nůßen , die uns bei unſeren Handlungen nicht im
Feind auf allen Seiten mit großer Uebermadi angreifen , was ja eben bei Befolgung des centrifuga .
Bora us eine Ridotſchnur darbietet. Nad der Hand. lung iſt ſie für uns nur die Weisheit des Rathsberrn nach der Sißung. Die Wiſſenſdaft muß ſich alſo auf
len Princips und bei vorausgeſeßter Gleidbeit der numeriſchen Streitfråfte beider beite ebenſomobl un . möglich als unnöthig iſt. Ferner ſoll man , wie ich im
etwas vorausgeſebtes Nothwendiges, nicht zufälliges
„Napoleon 1813" weitlånftig erörtert und durd das
ſtůben .
aufgeſtellte Ideal verſinnlicht babe , dem Feinde da,
,, Damit unſer Princip fich bewåbre, iſt,, wie geſagt,
wo er und überlegen iſt, ausweichen , nicht , wenn
notwendig , daß daſſelbe in ſeiner ganzen Gonſequenz iman geldlagen worden iſt, ſondern bevor man ge.
befolgt werde. Man Inuß alſo vor allen Dingen die jenigen Berhåltniffe beſeitigen , die einen an der cone
ſchlagen worden iſt. Auf den Einfall , dem überlegenen Feinde nachber auszuweichen , find noch immer alle
ſeguenten Befolgung des Princips verbindern müßten. Wir müſſen vor dem darnach tradten , daß wir fei.
diejenigen verfallen , die gerdlagen wurden, weil ſie die Grundſåße des Syſtems nicht befolgten , wie z. B. die
nen Punct baben , der ung zwingen wurde, uns zu öſterreichiſchen Generale in Napoleons erſten italieni . ſeinem unmittelbaren Schuße zu concentriren und der den Feldzügen , die zwar gegen Napoleon auf den åus dadurch unſere freie Beweglichkeit låbmen würde. Einen Beren Linien , aber nicht centrifugal, operirten. Sdrift, Tolden Punct baben wir , weil er in der Tbat alle un . ſere Bewegungen beberriden würde , das Operations auf
ſteller , die niot das Zufålige vom Noibwendigen zu unterideiden vermogen , baben nun aus ſolchen Fåden die Nachtbeile des Dperirens auf den åugeren Pinien beweiſen wollen , und dod fönnen ſie gerade als Beis
welden lide die loſung des Problems, wie die cons requente Befolgung der Gefeße des Joeals zu erreichen
ſpiele für die Nothwendigfeit des Befolgens des centris fugalen Princips dienen .
ſei , ſtúßt, iſt der Peſer bier nur vorláufig bekannt ge .
( Fortſegung folgt.)
ſubject genannt."
Mit dem Begriffe des Dperationsſubjects ,
Redigirt unter Verantwortliditeit der Berlagsbandlung : 6. W teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruci.
Samſtag , 10. Juli 1847.
NE 82 .
al
si
Dende
sh
aan
dingplo97
Allgemeine
Militar ·Zeitung.. 0
Preußen.
(Fortreßung der Verbandlungen in der Hers
lung , in welder dieſer Antrag geſchieht, wird audi, glaube ide , dann diefem Antrage ſofort Folge geben ."
Fürſt Garolatb ſtimmt für unbedingte Geltung des
rencurie über das Ausdließung geres .)
ebrengeridtliden Sprud 8. ,, Denn eine ſo boditebende
Prinz von Preußen : „ Ich ſtimme ganz darin bei,
Berſammlung, wie die ſtändiſche , muß mit einem Spie,
daß zu boffen ſei , daß niemals eine Gurie ein Indivi .
gel vergliden werden , der durd den leiſeſten haud
duum in ibre Mitte aufnehmen werde , das duro ebrenges ridtlichen Spruch aus dem Offizierſtande entfernt oder
getrübt werden fann.“ - Graf Zietben votirt ebenſo, fügt indeß bei : „Zugeben wil ich , daß in der Abfaſ,
entlaſſen iſt. Wie geſagt, dieſe Hoffnung tbeile ide fung der Ehrengerichte einige Paffus enthalten ſind, die volkommen ; aber Hoffnungen ſind feine Gemißbeit. Ich nidi ganz auf das ſtåndiſche Weſen paſſen möchten .
ſtelle alſo die Frage: wie Jemand, der die Uniform 3d verlaſſe mid aber und vertravé mit vieler Zuver. trågt, die mit gutem altpreußiſden Ausdruck der Roc ſidot auf die Weisbeit des Gereßgebers , daß dieſe mit des Königs beißt , ride zu benebmen bat , wenn er einen der Zeituden ſtåndiſden Verbältniſſen werden angepaßt frůberen Cameraden , über den er ſelbſt vielleidt den
werden ."
Urtheildſprud gefällt hat , in Folge deſſen er den Dienſt
der Beſdoltenbeit, aufmerkſam, der darin liege , ob ein
bat verlaſſen müſſen , als Stand in der Berſammlung neben ſich erblidt ? Dieſe Frage ſtelle ich an jeden von Ibnen. Meine Herren , es ſind Viele unter Sonen,
Offizier entfernt, oder bloß entaffen werde. Hier
welde den Roc des Königs tragen . Kann einer von
Fålle, in denen der Betreffende abfolut des @ brgefüblo
1
und mit einem ſolchem Entlaſſenen in der ſtåndiſden Ber. ſammlung lißen ? " - Graf Graf vv.. Dybrn : „Io 3d balte es -
Graf 5. Arnim madt auf den Unterſdied
biete fid vielleider die Möglichfeit dar , die perſooiedenen
Anſichten einander nåber zu rúden , indem man die bar erſcheine , " von denen idreide
woi dag: Benehmen
nur für meine Pflidt, Sr. Ercellenz mit dem entgegens
des Offiziers nur nidt den Berbåtsniſſent des Offizier. Bandes entſprede..obne daß weiterer Mafel auf ibm
geſeßten Falle darauf zu antworten. Wenn ein Milio Milie
bafte. – Kriegsminifler . die Givil. e Bbyen : Wenn „ -
tår Mitglied einer Standidaft iſt, und die Standidaft gerichte einen Soldaten wegen ebrloſer Handlungen zu Rich aus irgend einem Grunde genótbigt fiebt, ibn aus Strafen , z. B. Zuchtbaus , Feſtungsarbeit verurtbeilen, ihrer Mitte zu entfernen , ſo wird er dadurd , daß das
ſo wird er, obne weitere Frage , ob das Civilgeridot
Urtbeil aud von Sr. Maj. beſtåtigt wird, eo ipso nicht die Strafe auf ibn ausgedebne bat oder nicht, aus dem aus dem Militárſtande entfernt." - Kriegsminiſter yo . Boyen : „Ganz gewiß , das derſidere id . " Graf v.
Goldatenſtande entfernt. Ed it alſo durd Gerebedoor.
Dybrn : Es wird entſdieden , Ercellenz!" Briego. miniſter 0. Boyen : „ Es iſt gar feine Frage , einen ſolden Mann , der von einem andern Stande , von einer andern Curie nidt für ebrenbaft erflårt worden iſt , den werden wir nicht behalten.“ Graf v . Dyorn: ,,Nein. Es wird erſt fein Proceß darüber eneſteben ,
ebrlos erklärt wird , nidt im Soldatenſtande bleiben kann. Es iſt dieſer Punct rdon beinabe seit:40 Jahren durdgefübrt worden , und bat feine Schwierigkeiten ger geben . Ein Entlaſſen bat weiter feine bürgerlide Folge pals daß er ſeiner Stelle und der Unſprůde auf Perſorgung beraubt wird , und man muß plglaube id.
ſondern es wird gleid ausgeſproden werden, und dieſen
es dem Gefübl einer Körperſoaft überlaffen , ob ſie
01
ſofortigen Ausſpruch wünſche id eben audo."
Idriften begründet, daß ein folder : Mann , der für
Ariego. einen ſolden Mann wählt oder nidir." – Graf o. Ar .
miniſter 0. Bonen : „ Das iſt gar feine Frage.“ Graf nim : 30 balte es wunidenswertb , nidt durd die D. Dyorn : ,, Was dieſen Einwand betrifft, ſo iſt es Anknüpfung zu großer bürgerlider Nadtbeile den Auge allerdings ein Fal , von dem id glaube , daß er nie ſpruch der Ebrengeridte auf Entlaſſung aus dem Dienſt vorfommen wird. Wenn er aber dorfommt, ſo bat der indirect zu erſdomsren . . 3d tann mir febr mobl dent jenige, welder den Rod trågt , den jene Perſon nidt
fall denken , daß das Ebrengeridot die Ueberzeugung
ſo rein gebalten bat , jederzeit das Redot, auf die Wuds batte: der Mann taugt nidt zu einem Dffizier , er muß ſtoßung derſelben anzutragen , und diejenige Berſamm . den: Offijietſandoperlaſſenminder Fall, welder vorliegt,
651
652
iſt kein Fall, welder die Ehre befledt, der Mann iſt
t
of the 18th June , 1815 und ſoll dem Reiſenden , der das Odladtfeld beſuot , eine gedrångte Ueberſidt des meilen. Nun tritt dem Ebrengeridote aber die Folge großen Stampfes gemåbren ; aus dieſem Grunde iſt es fünftigbin entgegen , daß dieſer Mann bierburo obne aud von Dodd und Muquardt in Brüſſel verlegt. weiters als beſmolten zu betrachten und aus allen ſtåndiſden Verſammlungen ausgeſchloſſen iſt und ge. wiſſermaßen öffentlid beſchimpft daſtebt. Id glaube,
aber nicht geeignet, fånger im Offizierſande zu vero
1
daß die Ehrengeridte in piel befferer fage måren, wenn Kritiſd) -hiſtoriſche Darſtellung des centrifus
ro galen Kriegsſyſtems und Kritik einiger Er ihr Augſprude auf Entlaſſung nicht in allen Fällen fdmere Folgen båtte. Prinz von Preußen : ,,„ Die so Entlaſſung aus dem Dienſte foließt nidt aus , wieder in denſelben eintreten zu fónnen. Ge. Maj. bat ſebr pielen Offizieren , welde aus dem Dienſt en laſſen wor.
ſcheinungen in der Militarliteratur von C. Bade.
den waren , den Eintritt als Gemeine in die Armee
( Fortresung.) Nad der obigen Probe von der Gründlichkeit des
geſtattet, und obne Eramen arbeiten ſie ſich bei guter ebrenbafter Auffúbrung zum Offizier berauf. Sobald
Hrn. Pz. bat eg mid nicht im mindeſten befremden fónnen , daß er verſidert, daß meine ſtrategiſchen
fie wieder Offiziere ſind , iſt die frůbere Gould abge,
lucubrationen und Argumente immer nur über der
than. Das Mitleid, das die Verſammlung leiten módte,
Oberflåde der Berbåltniſſe ſtreifen , dieſe überbaupt
iſt auf junge Offiziere gerichtet, bie nad einer Entlaſ.
nur ſebr wilführlid ins Auge faſſen , und niema18
ſung nicht mehr wiſſen , was aug ibnen werden ſoll. Für dieſe iſt der Fall gedacht, den ide anführte , daß fie von unten wieder zu dienen anfangen und ſich ſelbſt
gründlid erörtern.“ Die Anſichten über wiſſen. ſqaftliche Gründlidfeit müſſen wobl Tebr verſdieden ſein , ſo z. B. ſteht die von Herrn Pz. ausgeſprođene
rebabilitiren. Was die hoberen Offiziere betrifft , muß
Anſiot in directem Widerſprude mit allen in fritiden
ich bemerken , daß , ſolange id die Ebre babe, der Aro
Blåttern ausgeſprochenen öffentlichen Beurtbeilungen
mee anzugeboren , mir 'fein einziger Fall bekannt iſt, meiner Sdriften. wo Obrengeridte fid über den fieutenantsſtand binaus
Da mir ſelbſt natürlid bierüber fein Urtbeil zuſtebt, ſo mag es erlaubt ſein , der Au.
erſtreckt båtten. Sollte das Unglúd rich ereignen , daß
roritåt deg Hrn. Pz. andere Autoritäten entgegenzuſtel.
fick böbere Offiziere dem Ebrengeridt unterwerfen můſo
len , weßbalb ido bier einige über die Schrift „ Napo .
fen , ſo geboren ſie einer Altersklaſſe an , wo man über
leon im I. 3. 1813" offentlid ausgeſprocenen Urtbeile
dieſelben ein feſtes Urtbeil hat , und da wird das Mito . einſdalte. Der Hr. Rec. in der Militår literaturzei. leid faum in Anſpruch genommen werden . Weil dieſe Zeitung (bei Mittler in Berlin) 1842 ragt: ,,Nad des
Månner in oorgerůdtem Alter ſind, ſo bedarf es für
Ref. Dafürbalten bat der Verfaſſer den ſich geſtellten
folde nidt der Rebabilitation , die bei jüngeren Offio
Aufgaben vollſtåndig genügt : es iſt ihm gelungen, den
zieren angegeben iſt, welde für einen Jugendſtreid geo
algemaltigen Stoff - dieſes Jahr mit dem Inbalt
redte Strafe erlitten. Nun , glaube id, würde eine mildernde Rúa fier für dieſe darin liegen , daß ausgeu
eines Jahrbunderts zu überwältigen und ihn zu einem Bilde zu geſtalten , das uns Hauptmomente und
ſprochen würde: rolange ſie nicht auf irgend eine Art eine Rebabilitation fid erworben baben , müſſen ſie von
Nebengruppirungen , mit aller ibrer geiſtigen Wedſelo wirfung zu . und auf einander erkennen und verfolgen
der Standſdaft ausgefaloffert werden . "
làßt. Ref. fand bei deffen Berdauung mebr als Ber.
1
Ili prt 13
( Sdluß folgt:)
gnügen , er empfand jenes Intereſſe, das uns jederzeit
par Dutheil . )
die in der Regel ſelten zu beurtheilen verſtunden , ob
er nach einer furzen Pauſe , iſt das geheimnißvolle Mittel , eine ganze Armee wie einen einzelnen Mann
ein ertheilter Befehl zweckmäßig ſei oder nicht, obſchon fie ſtets vom Gegentbeil überzeugt wåren. Wenn alſo ein Untergebener ſeinen Scharfſinn an einem erbaltenen Befeble verſuchen wolle , ſo dürfe das nur darin be. ſteben , daß er unterſuche , wie der erhaltene Befehl am
in Bewegung zu ſeßen ; ſie ſichert die Ausfübrung aller fůbnen Entwürfe des Oberbefebisbabers , führt dauernde
vollſtändigſten auszuführen rei. Zum Beweiſe , wie erſprießlich es zuweilen rein
vorzubeugen .
Erfolge berbei und madt es möglid , großen Unfällen Die berúbmteſten Generale baben den
fónne , einen buchſtäblichen und etwas ſeltſam flingen . den Befehl pünftlich zu vollziehen , erzåblte Raimund
Geborſam der Marren für eine nod ſmåbarere Eigenſchaft erfannt , als die Tapferfeit des Ein .
folgende Anekdote. „ Während die Franzoſen und Sach. ſen 1741 vor Prag ſtanden , rief der ( franzöſiſche)
(Sdh I u B. )
,, Die militäriſche Ordnung und Diſciplin , begann
1
zeinen ; dod iſt es gut , wenn dieſe Eigenſdaften in Oberſtlieutenant' Obebert einen Grenadier ſeines Ba. Die Ta .
taillons zu ſich und gab ihm folgenden Befehl : ,,Dieſe
pferfeit darf nicht in eine To ungeſtüme Kampfbegier ausarten , daß ſie einer Truppe die Fähigkeit raubi,
Nacht ſoll die Feſtung erſtürmt werden. Merfe Dir jene Sielle des Walles dort. Punct 2 Uhr nach Mite ternacht nimmſt Du die Sturmleiter und ſteigſt dort binauf. Man wird dreimal Wer da ! rufen , Du ant. wortelt aber nidt und ſteigſt immer weiter. Die
den Truppen vereint angetroffen werden.
mit faltem Blute zu geborden . Eine Armee obne
Diſciplin iſt nur ein Haufe Bewaffneter, der gar nicht den ehrenvollen Namen einer Armee verdient und den größten Unfåtlen ausgereßt iſt. Die ſtrenge Diſciplin
Schildmade wird hierauf Feuer geben , Dich aber nicht
der Grieden und Römer iſt die Haupturſache ibrer
treffen. Auf dem Walle angelangt, ſtürzeſt Du Dich
Siege über die weit zahlreideren Perſer , über die febr
auf die nådſte Schildwache und ich werde dann binter
ſtreitbaren Galier und Germanen geweſen. Die Spa. nier unter Gonſalvo von Cordova , die Sdweden unter
Dir ſein und Dich unterſtüßen .“"
- Der Grenadier
Guſtav Adolpb , die Engländer unter Marlborough,
madre nidt die geringſte Einwendung und führte den Befehl bu deſtåblic aus. bebert folgte ihm mit 10
die Deutſchen unter dem Prinzen Eugen und Friedrich dem Großen , die Ruſſen unter Suwarow, die Frans goſen unter Napoleon würden ſolde Großthaten nicht volbracht haben ohne jene glüdliche Vereinigung der Tapferkeit und des Geborſams. Eine Armee oder auch
Mann auf der Leiter nad , übermåltigte die Wache am nådiſten Ibore, öffnete daſſelbe durd mitgebrachte Verte und Brechſtangen und erleichterte auf dieſer Seite dem Grafen Moriß von Sachſen (damals franzöſiſder Ge . neralieutenant) das Eindringen mit ſeiner Sturm .
nur ein fleiner Trupp obne Befehlshaber gleicht einem
colonne , was zur Einnahme der Feſtung weſentlich
Körper ohne Kopf. Eine Zruppe obne Gehorſam bat aber in Wabrheit keinen Befehlshaber , denn ein Bes fehlshaber , der ſich des Geborſams ſeiner Untergebenen
beitrug. babern , fubr Raimund fort , iſt ein Hauptmittel des
nicht berſichern kann , iſt nur ein Scattenbild ."
guten Erfolgs jeder Unternebmung ; es macht ſie zuvers
,, Das Vertrauen der Soldaten zu ihren Befehls .
„ Wenn aber der Befehlshaber im Gefecht getödtetrichtlich , ausdauernd bei Beldwerlichkeiten und ſtand. wird , unterbrach Victor den Rittmeiſter , alsdann iſt baft in der Gefahr. Eine Iruppe iſt oft nur ſtarf und die Truppe dod auch ohne Oberbaupt.“ -– „Steinen unüberwindlid , oder id wad und leicht zu beſiegen , Augenblick, erwiederte Raimund , denn der Nådſte nad weil ſie es wirklich zu ſein glaubt; die moraliſde I
ibm im Grade oder Dienſtalter tritt ſofort an ſeine Üeberlegenbeit iſt ſtets beſſer, als die ủeberzabl. Per . Stelle , und die Truppe iſt verpflidtet, ihm augenblicke traut alſo der Einſidt Euerer Vorgeſepten, meine jun,
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gen Freunde , ſie verdienen ein ſoldes Bertrauen ; denn nidt Zufåde der Geburt oder die Gunſt des Rónigo
baben ſie an Euere Spiße geſtellt, ſondern das Geſeß.
Lite r a t u r. A b bandlung über die Feldbefeſtigung, den Angriff und die Vertheidigung der Felda /
Dieſes Geſet Toreibt aber die Eigenſchaften und Kennt, niffe vor , welde ein junger Mann belißen muß , um Anſprůde auf eine Offizierſtelle zu erlangen. Hat er es endlid dahin gebradt , dann muß er ſich nod man .
der Uebung unterzieben , aud mande praftiſche Prů. Beförderung zu erbalten. Trifft fid's zuweilen audy, daß Einer oder der Andere den Anforderungen nidot ganz entſpricht und doch eine bóbere Stelle bekleidet, ſo iſt das auf Rednung der unvollkommenbeit aller
fung beſteben , bevor er würdig eradtet wird , weitere
Idanzen und Beríd anzungen , nebſt einem furzen Anbange über Kriegsbrüden. - Für den Gebraud der f. f. Graßer Cadettencompagnie. Sraß 1846. Es feblt zwar nicht an rebr ( dhåpbaren Werfen über -
die Feldbefeſtigung , aber ſie ſind großentheils Lehrbů , der , welde dieſen Zweig der Kriegswiſſenſchaften ſehr umfaſſend bebandeln und wegen ibrer Ausdebnung dem 1
menídliden Einrichtungen zu feßen . Von einem voll.
Gebrauche unter gewiſſen Berbåltniffen nicht entſpreden .
kommen túdrigen Offizier der unteren und oberen Grade wird beutiges Tages ſo viel gefordert, daß nicht jeder allen Anforderungen zu entſpreden vermag , und den noch ein febr braudbarer Mann auf ſeinem Poſten ſein kann. Aud der Soldat, der Unteroffizier Teiſtet
3ft die Zeit eines gegebenen Lebrcurſes furz bemeffen, ſo wird der febrer in der Regel genótbigt , aus den febrbůdern ſeinen Vortrag zu bilden und darin nur
nidt Alles , was man von ibm zu fordern beredtigt iſt.
Nothwendigfeit , den Vortrag den Zubörern zu dictiren,
,,Seid Eueren Vorgefesten aber aud mit liebe
raubt nicht nur eine foſtbare Zeit , ſondern die Hefte
dasjenige aufzunebmen , was dem Zubdrer als Grund, lage für ſein weiteres Studium dienen fann. Die I
zugetban ; ſie ſind die Häupter großer oder fleiner Sol.
werden auch nie frei von Mängeln ſein.
datenfamilien , ſie baben für Euere Bedürfniffe zu for, gen , Eud zu bilden und gegen fremdes Ünrecht zu
meidliden Umſtände rufen beim Zuhörer den Wunſd bervor , den Vortrag gedruckt zu befißen , und leicht fällt es jenen nun , die můndliden Ergånzungen und Ers
foußen . Im Kriege theilen ſie mit Eud alle Entbeb .
Dieſe unver
rungen , Anſtrengungen und Gefabren , den Rubin des läuterungen des Lebrers nebenbei zu ſammeln . Wenn Sieges und die Somad der Niederlage. Die gegen ,
biernach ein Buch wie das vorliegende , das nach dem
ſeitige Zuneigung iſt alſo eine Steigerung der Macht, Vorworte als Leitfaden zum Vortrage in der Graber welche zu den glänzendſten
baten fübren fann , das
Sadettencompagnie dienen ſoll , ſich nur auf das Noib.
unmöglich ideinende zur Möglichfeit werden låßt. Wo Do wendigſte bedrånfen muß und gerade nidis Neues aber eine Abneigung der Soldaten gegen ihre Befeb18e
enthalt; lo verdient es dennoch ünerfennung , ſobald
baber wabrgenommen wird, wo deren Unordnungen es nichts Weſentliches ausldließt und ſein Inbalt zweck, und Befeble befrittelt werden , da erblickt man nur die måßig geordnet erſiheint. derderblichſte Solaffbeit in allen dienſtliden Hand .
Im Vorworte wird bemerft , daß aus verbiedenen
lungen ; eine ſolche Truppe vermag Nichig auszurichten guten Schriften nur das Nothwendigſte ausgezogen, und wird vom Feinde mit leistigfeit überwunden. ,,Es verſteht ſich von ſelbſt , fügte Raimund am Schluſle reiner Rede hinzu , daß jeder Soldat fide vere
daß der Theil der praftiſchen Arbeiten genau dem Werfe ,,Anleitung der im Felde am meiſten vorfommenden Pionnierarbeiten " entlehnt wurde , und daß überdieß
pflichtet halten muß , das Leben ſeines Borgeregten mit
nod zad , Firdhmeiſter , das Militárconverſationsleris
Gefahr des eigenen Lebens zu retten , denn in gefabro
con 2c. benußt worden ſind.
vollen Augenbliden fann die Gefangenſaft oder der
Tod des Befehlshabers von unbeilbringenden Folgen
Wir wollen unſeren Perern den Inhalt der Abbands
lung vorführen .
Aud die Pflicht der Kameradſdaft , welche,
In der Einleitung wird die Hauptaufgabe feſtges
ganz abgeſeben von der Verſchiedenbeit des Ranges, alle Militårs mit unzerreißbaren Banden umidlingi,gebies
ſtellt, welde die Befeſtigungsfunit im Augemeinen zu löſen bat, und dann folgen Erklärungen über Zwed
werden.
tet eine ſolche Anfopferung ; dafür ſind aber auch die
und Anwendung der Felds , der beſtåndigen und der
Fålle nicht ſelten , daß Offiziere ihre Untergebenen ebens
proviſoriſchen Befeſtigungskunſt.
falls dem ſicheren Lode entrifen baben . "
Erſter Theil. Feldbefeſtigung ( S. 1-190). Nachdem die Eigenſdaften eines für bartnådige Vertbeidigung beſtimmten Ortes fehr folgerichtig ents
Paul borte dem Rittmeiſter mit größter Aufmerſam : feit zu . Victor bingegen ſchien zuleßt etwas zerſtreut,
blidte mehrmals verſtoblen nach ſeiner Uhr und verrietb wickelt und daraus die allgemeinen Grundregeln für die eine gewiſſe Unrube. Nachdem es 6 Uhr geſchlagen Werfe abgeleitet worden , werden im batte , empfahl Rich Victor ganz ploblich und eilte mit
ſtarfen Sdritten der Reitercaſerne zu. Paul blieb noch node
Erften Abonitte die einzelnen Tbeile einer Scanze ausführlich erklärt und die Gründe für die
bis zum ſpåten Abend bei ſeinem våterliden Freunde, Einrichtung der Theile angegeben . geſtand dieſem ſeine Liebe zu Marien , und febrte dann in ſeine Kaſerne zurück.
Der zweite Abfd nittentbålt die Anordnungen in Bezug der Umriſſe und Durchſchnitte Der
Berſd anzungen . Gleich im Anfange (S. 9) iſt uns bei der Betradtung des Umriſjes folgende Stelle auf. gefallen :
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,, Jede gerade linie bat Frontalfeuer , weldes renf.
der Begriff des Wortes Hinderniß dieſe potenzirte Beo
recht von der Kretenlinie abgebt. Man fann wohl bis
dingung nod nidt ausdrůdr.
zu einem Winfel von 30 ° (mief anſdlagen , jedoch fann bei befrigem , umfaſſendem Angriffe darauf nidt gered. net werden , da dann jede angriffene linie das Fron,
Pfáblden , Eggen , Bretter mit eiſernen Någeln , Fuß. angeln, Wolfögruben , Flatterminen , Hinderniſſe im
talfeuer benötigt."
Es werden nun nach einander bebandelt : Verbaue,
Graben ( Sturmpfáble , Palliſaden) ,
Es fönnen demnach die Gråben der geraden finie
Lambourirung,
Sperrung der Eingänge (Schlagbåume, Gattertbore,
von der eigenen Bruſtwebr aus nicht beſtriden werden ,
Rlapptbůren ), ſpaniſde Reiter . Außerdem wird bei
es ware denn , man gåbe ihnen das Profil eines Halb .
den auf dem Glacis anzubringenden Hinderniſſen Ges
grabeng.“
legenbeit genommen , das Borglacis als Dedung der Hinderniſſe zu ermåbnen und dafjelbe nåber zu bes
Bir balten das Wort ,,dem na ch " für eine ſtorende
Zugabe des Seßers. Müßte man ſonſt nicht ſoließen, daß die Beſtreidung des Grabeng der geraden finie
ſchreiben. Wir billigen , daß der natürlide Verbau , da der.
mit gemobnlider Bruſtwehr von deren eigener Feuer felbe unmittelbar vor Feldſdanzen nur in ſeltenen Fål, linie durch das erwåbnte Stiefanſdlagen geldeben len vorfommt , blog ermåbnt wird und deſſen nåbere fónne , wenn man auf das Frontalfeuer derziditet ? – Die Cremailirung der Feuerlinie einer Scanze
Beldreibung im neunten Abonitte , melder unter ans
niot aufnebmen , wenn wir , wie es bier geldeben , zu
deren von Beridanzungen in Wåldern bandelt , Plaß ero balten bat. - Die Benubung des Waſſers bildet im gebnten Abſchnitte , Berſdanzungen an Gewäſſern "
gleid bemerften , daß ſie nicht in Anwendung fomme.
einen eigenen Gegenſtand der Abbandlung und iſt unter
Wozu immer nod ſolde långſt zurüdgewieſene Spie.
den Annåberungshinderniſſen nicht aufgeziblt.
(Seite 10) würden wir in einen feitfaden ſelbſt dann
lereien in den lebrbúdern der vorliegenden Art nad
führen ? Da die große der Defenslinien bei ſtumpfen eine gebenden Winkeln båufig zur Kaponierform fübrt , ſo wurde die vollſtåndigkeit dieſes Abronittes erbóbt wor.
Indem von den Zündungsmitteln der Minen nur
der Kaſten mit Sduber ( Feuerſchadiel, Zündſcadotel) angefübrt wird , iſt man gewiß von dem richtigen Ge. richiopunct ausgegangen , im Felde Alles zu vermeiden, was in Ermangelung der Zeit und Mittel nidt in der
den ſein , wenn auch dieſe Befeſtigungsweiſe aufgenom.
Doufommenbeit vorbereitet werden kann , daß der notb .
men worden wåre.
wendige Erfolg geſichert iſt. Ueberhaupt enthält der Artifel Minen alles Praftiſde, von der Ebeorie nur
Der folgende Theil des zweiten Abonittes betrach , tet die Profile der Skanzen auf unebenem Boden , erflårt das Defilement und gibt Anleitungen bierzu ,
das Nothwendigſte.
Dagegen båtten wir neben der Beſchreibung der
ſowie zum Zeidnen der Profile und Grundriſſe. Mae Tambourirung (Vertbeidigungspalliſadirung) aud die Erklärungen ſind deutlid und vollſtändig , die Anleio tungen praftiſd und belebrend .
Dritter 461d nitt. Einritung der Soan .
Anordnung aufgenommen gewünſcht , riad welcher ſtarke vierfantige Hölzer in einfader Reibe didt nebeneinan. der gereßt werden und in Zwiſdenråumen Schiepidaro ten erbalten ,
die in zwei
nebeneinander ſtebenden
zen für die Bertheidigung mit dem GeſchůBe. Hdizern zur Hälfte kunſtlos eingeld nitten ſind ; denn Geldůsbånfe, Schießſcharten, Deckung der Gefdůße, obgleich dieſe Anordnung den freien Gebrauch der Bettungen ſind die Gegenſtande, welche in dieſem Ab. Schießwaffe beſdrånft, ſo gewährt ſie doch auf der ronitte recht zmedmåßig bebandelt werden. Wenn die anderen Seite mehr Didung , als die gewoonlide Dam. Gründe für manche Beſtimmungen , wie z. B. Große bourirung. und Befleiden der Böſdungen der Bånfe , innere und åußere Weite der Sdarten 2c. nicht angegeben ſind, ebenſo wenig die Entfernung mebrerer Gdarten unter fide , ſo iſt dieß durch das Vorwort entſduldigt, nad
Fünfter abid nitt. Gintbeilung der S dan sen und Verſch anzungen .
melchem das Bud blos als Leitfaden dienen fol. Ento
entſpridt es um io weniger , die Divergenz des Feuers
bålt der legtere Ades , ſo wird der Vortrag ein bloßes
der Kreisſdanze auf verſchiedenen Entfernungen duro
Der gemeſſenen Rürze , mit welder die abgeſonder, ten offenen und geſchloſſenen Sdanzen bebandelt ſind,
Ableſen, und die Aufmerkſamkeit des Zuhörers wird Rechnung darzuſtellen, als bereits die Gründe anges nicht ſo rege erbalten , als wenn dieſen die Ergånzun . fúbrt find, aus welchen dieſe Schanze nicht in Anwen.
gen des Lebrers nótbigen , lidh Bemerkungen zu ſam . dung fommt. - Der zweite Tbeil des Abſchnittes iſt meln, um in ſpåteren Prüfungen Beweiſe ſeiner Aufo den Frontverrd anzungen gewidmet. Am Soluffe .
merkſamkeit zc. geben zu fónnen.
werden Anordnungen für den Grundriß der Schanzen
Vierter Abronitt. Annäherungshinderniſſe. erörtert, um den Nachtbeil zu beſeitigen , den die Zuerſt wird der Zweck der (fünſtlichen ) Hinderniſſe furz Trennung der Sdanzen von den Berbindungslinien
aber vollſtåndig erdrtert. Unter den biernach aufgeſtellten durd Gråben zur Folge bat, indem der Angreifer durch Bedingungen båtten wir aus derjenigen einen Plaß die entſtehenden Zwiſdenräume in das Innere der Bere gewünſcht , nach welcher die Hinderniſſe ſower zu über. ſdreiten und ichwer zu beſeitigen ſein müſſen , indem
danzung feuern fann . (Solus folgt. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. B leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
103
Donnerſtag , 22. Juli 1847.
N 87.
gu malo
THO
LD
HOC
Allgemeine
Militår : Zeitung.
Großbritannien .
Falle auszudrůden. Uebrigens dürfe dem Tagebefehle wobl nicht die vom Todienſdaugerichte beigelegte Ein.
fondon , 4. Juli. In beiden Håuſern des Par. wirfung zugeldrieben werden . Der Mann babe ſoon laments wurde am 2. Juli der Selbſtmord eines ge zweimal Berſuche zu Selbſtmord gemadt und ſei ſehr .
meinen Soldaten vom 75. Regiment zur Sprache ge, deſperater Gemůrbøart geweſen. Er boffe, das Haus bradt , welchen ein barter Tagebefebl feines Oberſten
werde den tapferen Oberſten biernad freiſpreden . Der
veranlaßt baben route. Das Regiment ſtebt in Irland Beifall des Hauſes beendete dieſe Angelegenbeit in die. mit einer Übibeilung vom 7. Huſarenregiment, an dem ſelben Ort.
ſem Sinne.
( D. A. 3.)
Ein Huſar batte am 18. Juni auf ſeinen
Framtret d. mmer Budget Paris , 6. Juli. Das tenfa des Kriegoll. r i r t u e p De rebr done Um nun dem Huſaren ſo weit durdzubelfen , daß er ministerium 8 iſt dio bebaupten fónne, blind geldoffen zu baben , batte ibm erledigt worden. Die allgemeine Debate beſtand in vor der Unterludung ſeiner Munition ein Kamerad jerſtreuten Bemerfungen , Ausftellungen , alles im Con. vom 75. Regiment eine Patronenbúlſe mit Kugel juger verſarionglon. Einige fanden es nidt redi , daß man Redt , die jener aud nadber aufwies. Die Sade in dieſem Sabt der Notb dad fotbare fagerſpiel in
Sergeanten darf geldoſjen , jedod gefeblt. Die Rugel war an einer Wand abgeplattet aufgeboben worden.
wurde jedod bald ermittelt und dann aud eingeſtanden. Compiègne balten , Andere Flagten , daß der Soldat Dberit Halifar befabl, dem Manne vom 75. Regiment zu ſvårlid verpflegt werde, tåglide nur 180 Gramm das Haar furz wenguid neiden , ibn der Compagnie Fleiſd empfange, und wollten daber die größere Sterb,
vorzufübren und dabei einen Lagobefehl zu derleſen, lidfeit im Heere ableiten , die zu 12 von 1000, in worin es unter Anderm bieß , daß derſelbe geldloſen Afrifa zu 17 angegeben wurde. Der Kriegsminiſter , nad atblone transportirt und dort vor ein Kriegsges ridot gestellt werden ſolle. Ganz gewig werde er der
General Irezel, erwiederte jedod , daß die Verfóſtio gung gut und binreichend 'rei, daß namenilide in al.
rowerſten Strafe nidt entgeben. Der Soldat batte gerien geräumige Raſernen und Stallungen erbaut und fide darauf mit einem Rafirmeſſer den Salo durdſonit, für den Geſundheitszuſtand der Mannídaften fo viel ten und das Todienſdaugeridi den auønebmend ſtren, gerdbeben als den der Pferde, daß Aufbeſſerungen des gen Tagebefebl als Beranlaſſung dazu in ſeinem Berdict Solds nicht ' norbig , und wenn , daß man die Sorge bezeichnet. Im Oberbauſe redifertigte der Herzog von der Regierung überfaffen fotte. Aud das Bedürfnis Wellington die Strenge des Oberſten als ganz beſon , einer Reviſion des Militárftrafgefeßbud 8 tam
ders dadurch mit geboren , daß es in Irland leider zu bäufig vorfomme," daß Mördern duro gebolfen werde und das abideuline rolden. Beginnens fonne der Mannfoaft nidt darf genug vor Augen geſtellt were den. Daber billigte er das" gange Verfabren mit der
zur Sprade. Der bekannte Fall jenes Offiziere, der ich obne " Rampf in die Gefangend aft Abdel Kaders ergeben barte und von dem Kriegøgeridt deßhalb zum Cod perurtbeilt worden war ,, welches Erfenntniß der Caffarionshof gånglich aufböb, gav den Anlaß. Ia
alleinigen Ausnabae , daß der Oberſt in feinem Zago. Uebrigen Preitet man fido über einzelnte Budgetſåße, die
befeble nidt zugleid genau angegeben babe, webbalb Rammer bålt, ſo febr aud der Miniſter fia mitunter es eintrete. Im Unterbauſe erflårte der Kriegdjecretár,
damider fråubt , die beldeidenen Erſparniĝanträge der
Dr. Maule, daß der Tagebefehl allerdings ſebr Areng Finanzcommiffion aufredt. Die Oppoſition (dbeint fid .
lei. Wenn der tapfere Oberſt in ſeinemgeredetenEifer von der Tbeilnabwe an dieſen lebten Beratungen des fide die Sadie etwas mebr überlegt båtte, würde er vielleicht in dem Abidoneiden des Haares eine unndrbige Härte erkannt baben. Indefien fei ebenfa 18. zu erwa. gen , wie viel dem Befeblobaber eines Regimento daran
liegen müſſe, ſeinen ganzen Unwillen in einem ſolchem
landrag& größtenteils zurüdgezogen zu baben. (40g. Zeit.)
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Der Soldat und ſeine Pflichten .
Regiment das beſte rei , und die Kameraden anderer Regimenter deßbalb mit Geringidigung anſeben , 10 würde das nur zu Mißbelligfeiten fübren und die Bande der Kameradſchaft auflodern , welche alle Regimentor
(Zweites Bruchſtút.) Siebentes Kapitel..
Die guten und dledten
Seiten des Gorpogeiſtes.
Welche von den vers
Tdiebenen Truppengattungen verdient den Vor.
umídließen můfe.
Uud in der Liebe zu ſeinen nic ,
ſten Angeborigen fann man zu weit geben , und das iſt
zug ? - Nothwendigkeit der gegenſeitigen 3u . niemals gut. neigung .
,,Gbenio verbålt es ſich mit den verſchiedenen Waf,
A16 Raimund nach einigen Tagen wieder das ho fengattungen . Der Rangitreit unter ibnen iſt febr alt ſpital beſuote, fand er Grabimann und Sowertfeld in und bat einen geſchidliden Urſprung. Er iſt zumei. Geſellſchaft mebrerer Kameraden verſdiedener Regimento len abſidtlid genåbrt worden in Zeiten , wo die Regis ter , welche den Veteran ebrerbietigit begrüßten und fide menter zum Abfall und zur Empórung geneigt waren , bei ſeinem Eintritte eotfernen wollten. Der Rittmeiſter ſobald man ibre oft rebr ungeſtümen Forderungen weder ließ ſeinen prüfenden Blid über die Fleine Geſelfdaft
bewilligen wollte noch fonnte , und es mußte damals
ſtreifen, und da dieſelbe einen günſtigen Eindruck auf ihn machte , norbigte er die Uebrigen , ibre frůberen Praße wieder einzunebmen , Beiläufig můfen wir ers måbnen , daß Raimund die Anſicht batte, ein alter er. fabrener Militår babe auch nach dem Ausſcheiden aus dem Dienſte die Verpflichtung, den jüngeren Mititårs
ein Regiment durd das andere , eine Waffengattung duro die andere im Geborſam erhalten werden . Aber jene Zeiten und Verbåltniſſe liegen långt binter uns, und ein Oberbefeblohaber , welcher jeßt noch eine ſolde
deßbalb gern jede Gelegenheit dazu , die ſich ihm bier
,, Jede Waffengattung iſt nuklid , jede bat ibre be.
Uneinigkeit und Feindſeligfeit unter den verſpiedenen Waffengattungen nähren wollte, würde dadurd nur zu die Früchte ſeiner Erfabrungen mitzutheilen, obne fie erfennen geben , daß er ſeiner Stellung nicht gewadiſen denſelben gerade aufdringen zu mollen. Er benußte ſei , daß er ſie überhaupt gar nidt begriffen babe.
ganz ungeſuci darbot. Es iſt überhaupt ein alter Ers fondere ebrenvolle Beſtimmung , aber feine bat einen fabrungolaß , daß die gelebrteiten, Borträge über mili ,
Grund , fido beſſer zu důnfen , als die andere.
Sol
táriſde Gegenſtande für die Mebrzabl junger Mitirårs eine Feſtung erobert mrerden , ſo braudt man Inge.
weniger Nußen baben, oder beſſer geſagt weniger Ein. nieure, um die Stärfe und den Zuſammenbang der gang finden, als einzelnie fludrig und abfidielos Werfe genau zu erforſchen , was dieſe Herrn am beſten hingeworfene Bemerkungen erfabrener und dentender verſtehen. Dat man die portbeilbafreite Angriffsreite Krieger.
erfannt , dann fommt es darauf an , das feindlide Geo
Die Beranlaſſung zu dem Zweifampfe zwirden ſoùbfeuer almåblig zum Schweigen zu bringen , damit Sowertfeld und Stablmann *),mar vor dem Gintritte die Annåberungegraben und ſonſtigen Angriffemerte Raimund’s der Hauptgegenstand des Geſprádio nemeſen, ohne großen Verluſt an Menſden ausgeführt werden wobei man natürlid ,auf den Borzug einzelner Regió können. Hierbei müſſen Artilleriſten , Sappeure und menter und Truppengauungen zurůdkam . Der Ritt. Pionniere Tüdriges leiſten und von den Infanteriſten meiſter ließ fich von Zhelbeim in der Kürze darüber unterſtüßt werden. Je nåber dergleiden Arbeiten der
berichten, und da aus Delten Ergåplung bervorzugeben Feſtung růden , deſto bäufiger werden die Ausfåde der .
.
ſdien, daß die Anweſenden febr perfdiedenerMeinung Befaßung fetn, um dieſe Arbeiten beilweise wieder zu zerſtören . Solche Ausfade mit Kraft zurückzuweiſen, geritoren geweſen , (prad er ſich in folgender Weiſe, aus. Es ideint, daß jeder von Eud eine beſondere iſt vorzug8Weiſe Sadie der Infanterie. Hat man fico Vorliebe für ſein Regiment babe, und daß er die Waf der Feſtung ſo weit genåbert , daß in den Hauptwall fengattung , welder er angebort , für die vorzüglidite eine Sturmlüde gesdorfen werden fann , ſo fommt es
balte. Das Ersteres fann ich nur loben , das ceptere módre id nidt tadeln. Aber ſeid deshalb niðr unge. redt gegen Andere , und bemabret für die Rameraden anderer Regimenter und Waffengattungen diejenige udprung und Zuneigung , melde sie verdienen und die Ibr iboen als Glieder des großen Ganzen ſogar idule dig feid. des , was dazu beitragen fann, eine große
darauf an , das Feuer der feindlichen Sdüßen zum Soweigen zu bringen, weil dieſe sonſt unſere Rano. niere verrunden oder iddien wurden. Jeßi fommen alſo unſere Jáger und Büdlenídůßen an die Reibe, deren Rider treffende Sdůffe den Feind vom naben Walle vertreiben müſſen. Aber nod iſt die Sturmiúde nicht fertig und der Feftungsgraben will auch überbrůdt
fein. Man bedarf alſo derMineure2c. , undſæreitet AngabtRrieger zu einem guten",3 mede zu vereinen, ſie man endlid zum Sturme , dann fiebt man die .
unero Ausübung friegeriſder Zugenden anzui zu lide 3 med de Corpsgeiftes im berteren in ungeduloig Rittmeiſter dem DieſerZwed wird erreicht, ſobald alle Rai thun ?" fiel Sowertfeld Ant. die lautet nicht", allerdings Viel „ Rede. die Rräfte aller Aufbietung mit meraden eines Regimento
gegenſeitig zur regen, verdient unſeren Beifal. Das iſt der eigent. forodenen Grenadiere am liebſten voranſdreiten ." ,,,Aber bat denn die Savalerie bierbei gar nidots C
darnade ſtreben , daß dieſes' Regiment das beſte merde wort, .
gleidmohl fann man ſie ebenſo wenig vor als
in der Feſtung entbehren , dena bevor es zur Einſdlie. Wollten ſie ſich aber der Idee bingeben , daß diejes Bung derſelben fommt , eröffnet fich der Lbåtigteit die. *) Gin Streit über die Borzüge der Infanterie und Gavalerie.
ſer Truppe ein weites Feld. Einflußreider iſt das Wirfen der Cavalerie in Sdladten und Oefedten, bei
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dem Dorpoſtendienſte und was damit in Verbindung möglid , und dem Tode oder der Gefangenſchaft zu ſtebt.
Die s uſaren , fiiger und alle leidote Reiter
entzieben.
Ungåbligemal dedien die Grenadiere,
durdſtreifen den Kampfplab in den verſchiedenſten Ridho
Sdúßen und Jiger unseren Rückzug ourd lange Eng.
tungen , um Runde von Dem zu bringen , was man
wege , indem ſie die fübnen Verfolger durd ibr mirfe
gern wiſſen módre ; ſie baben alle diejenigen Streifereien fames Feuer oder durch einen fråftigen Bajonnerangriff aufbielien . Ungåbligemal baben wir ganze Truppe
und Unternehmungen in der Flanfe oder im Rüden des Feindes auszufübren, bei welden Sdneligfelt , Ge .
Infanteriſten , welde lid beim Rückzuge verſpåtet bat:
folges ſind. An Saladttagen entſcheidet die finien.
ten , den Händen des Feindes entriſſen und auf unſere Pferde genommen , fie troden Durd Flúfie gebradt,
cavalerie nicht ſelten den Sieg , und iſt der Feind
damit die unausbleibliche Erfåltung in der rauben Jabs
gerdlagen , dann wird der Sieg durch ſie vervou ſtåņ,
reszeit ibnen nicht den Tod bringen módte.
wandtbeit und Kübnbeit eine Haupibedingung des Er .
digt.
Im Unglücfofalle werfen die Cúraſſiere fide den
„ Wenn wir Reiter nun damals nur an und ſelbſt
Verfolgern mit Ungeſtům entgegen und decen den Rúdo
båtten denken und ſagen wollen : Was geben und die
zug.
, aber es gibt nod andere Verbåltniffe im Kriege,
Kanonen an , die Artillerie mag feben , wie ſie fort, fommt ; oder, die armen Sdůßen ſind zu beklagen, aber weßbalb fouen wir uns der Gefabr ausleben, weil ſie ſich ungebúbrlid aufgebalten baben ? Id frage
in welden die Noobwendigkeit der innigſten Verbrů.
Eudo, lieben Freunde, würde das wohl zu entſchule
derung aller Waffengattungen lide piel deutlicher fund
digen geweſen ſein ?
gibt. Auf dem Rüdjuge aus Rußland batten wir nod
Kriegøroß verbungern, welcher Infanteriſt reine Waffen
Sagt ſelbſt , meine jungen Freunde , iſt die
Beſtimmung der einen Truppenart nicht ebenſo rubm, voll , als die der anderen ?
Welder Reiter
wird ſein
viel Geldúße bei uns , dodo feblie po denſelben an der perroſten laſſen , weil er ibrer zu Zeiten meniger bes nöthigen Beſpannung , zum Ibeil relbſt an Munition . darf ? Was würde man von einem Volfe denfen Dieſe Geld üge fonnten und alſo wenig núben , ſie müſſen , das, durd langen Frieden úppig geworden , wurden und ſogar zur laſt, und wir båtten ung, obne vergeſſen fonnte , wer dieſen Frieden erfåmpft und .
ibre bemmende Gegenwart der Verfolgung leidter ent.
ſeitdem aud bewabrt bat ? - Die bodomútbige Abs -
zieben können. Mander unter und möchte wobl den, ſonderung Einzelner oder ganzer Klaſſen iſt ſtets ein ken : warum rollen wir unſer feben für dieſe Kanonen Beweis von geiſtiger Beſchránkbeit und gånzlider Ge . opfern, die ihre Rolle ießt ausgeſpielt baben? Aber mütbloſigkeit. ade Soldaten eines Herres, gleidviel Dieſelben Kanonen bat,
von welchem Regiment oder welcher Truppengattung,
ten in glücflideren Zeiten uns wichtige Dienſte geleiſtet;
find Glieder einer großen Familie , fie muljen lidt alle
ſo denft fein braver Soldat.
die Artilleriſten , die fabrenden Ranoniere wurden ibré gegenſeitig adten und lieben. Dieſe treue aufopfernde Geld úße niemals verlaſſen baben , mir durften daber
liebe erbeitert das leben im Frieden , macht unůbero
a u d ſie nicht verlaſſen, waren ſie doch unſere Kta ,
windlich im Kriege ; die Erfahrung wird Eud dieß
meraden.
lebren . “
Wir ibaten aber noch mebr.. Ein Theil der
Reiter gab ſeine Pferde ber , um die Geldùße wieder zu beſpannen, und lebte den Nufzug zu Fuß fort, wobei Mancher mit dem Pferde auch ſeine ganze Habe zum
Der Rittmeiſter wurde bier durch eine Ordonnanz des Oberſten von Victors Regiment unterbroden , welde
ibm ein Handbiller deſſelben überbrachte.
Raimund
Dpfer bradte , wobl gar der ungewobnten Anſtrengung abnte deſſen Inbalt und verließ den fleinen Preis feiner des Marſches zu Fuß unterlag. - So lange wir im Zuborer , die ſich nun gegenſeitig gelobten , den Pebren -
Tiegreiden Borldreiten geweſen waren , batte es uno Jelien an Mirzeln gefeblt, die vielen Gewäſſer und andere Hinderniſſe zu überbrüden. Jeßt , wo die Ros
des Veteranen nadzuleben .
ſafen uns auf dem Fuße folgten , wo jede verſäumte Stunde vielen Menden das leben oder die Freibeit koſtete , jest lernten wir den Berib von anderen sa. meraden erfennen , die wir vorber im ſtolzen Selbſtges fúbl nur als Halbſoldaten angereben batten.
Seder
angeſchwollene Bad , jede von den feindlido geſinnten Einwobnern zerſtörte Brůde ſeßte und in große Bere legenbeit und Sefabr. Die braven Pontonniere , Sap. peure und Pionniere waren unſere Retter. Selbſt nur noo mit Anſtrengung rich fortſdleppend , beluden file
fide gleid mobl mit eiſernen Klammern , Båndern , nå. geln und anderen zum Prudenbau erforderliden Se.
råtbidaften , die ſie aus dem allgemeinen Gdiffbrude unſerer roonen Brüdenzüge gerettet oder aus Fürſorge
Literatur. A b bandlung über die Feldbefeſtigung , den Angriff und die Beribeidigung der Feld , da ngen und Berid anzungen , nebſt einem
furzen Anbange über Kriegebrüden. – Für den Gebraud der f. f. Graber Cadettencompagnie. ( S dl u . ) Eingång in die Sedefter a bro nitt. Eingånge S danzen .
Siebenter abd nitt. Blodbåufer . Das Blodbaus aus einfaden und doppelten Sørånf,
månden find en wir ausfübrlich beſchrieben. Der bori. unterweg aufgebra batten . Im Bereiche der feind. zont alen langen Sdarten für mebrere neben einander
dt s liden Kugeln festen dieſe braven Månner ibre Arbeiten
mit grófter Nube fort , wobei ſie oft bis an die Bruſt
febende Sdůßen iſt nicht gedacht worden.
im Eiswaſſer fleben mußten. Nur dadurd wurde 68
meld' leß . Blodbåuſer aus ſogenannten Stielno ånden , welch
Auch die
695
696
fere das zu Gebot ſtebende Material bedingen kann,
Zweiter Theil. Angriff und Bertheidigung der felold anzen ( S. 190-232 ).
ſind nicht ermåbnt ; dagegen werden nod Múder'ſde Blodbauſer als Reduits im Inneren der Verſdanzun. gen aufgefübrt , deren verſenfre Bånde aus 6. von einander entfernten , unten in eine Sowelle , oben in
Der erſte Uord nitt gibt vorerſt die umfafende Beforeibung der Angriffeweiſe bis zu dem Puncte , wo
die leßtere für alle Spangen dieſelbe iſt, und dann die
einen Holm verzapften Ständern beſteben , welche aus. Fortſeßung des Angriffs für beſondere Gattungen von wendig mit doppelten Pfoſten ( Boblen ) bekleidet Spanjen. Hierauf folgt der Ungriff auf Blochåuſer werden .
Blodbåuſer als Reduits dienen zur Verſtårfung der
und Seböfte , Brúdenfópfe.
Dörfer , proviſorilde Feſtungen und
Im zweiten Abonitte finden wir
Sdanzen. Da die Kaponieren einen gleiden Zweck
die Bertheidigung in åbnlicher Reibenfolge. baben und ſich nur durch Beſtimmung und fage von Der ganze Zbeil iſt mit Vollſtåndigkeit und Klarbeit den Blodbåuſern unterſcheiden ; ſo wåre bier vielleicht bearbeitei. der paſſende Ort geweſen , etwas von ihnen zu ſagen. Die ſpåter ( S. 116) bei der Vertbeidigungseinrichtung der Håuſer gegebene Andeutung ( Qurd Lamboure , die
Anhang. Priegobråden (S. 235–266).
wie kleine Blodbåuſer erbaut und eingedecft werden
febr milfommene und danfendwertbe Zugabe begrüßen.
Dieſen Tbeil der Abbandlung müſſen wir als eine
fönnen , den Hauſern Flantirung zu verídaffen ) genügt
Der Bau von Brúden aus dem an Ort und Stelle
nåmlich nidt , das Charakteriſtijde der Raponiere zu erfennen
rid vorfindenden Material iſt eine der widrigften Aufo
.
gaben im Felde in Beziebung auf die Beweglidfeit der
udter Abronitt. Beſtimmung des Umfange Truppenförper, und eine folde Aufgabe fann aud dem der
nidited niſden Offizier ebenso leicht und båufig vor. kommen , als das Erbauen einer Sdanje. Die rafti. fden Forderungen an die Anlage von Verſchanzungen
dan zen .
Berid anzungen auf Neunter Abd nitt. Anboben, in Tjålern , im Hodgebirge und in bedingen in den meiſten Fällen die Anlage von Gom , Måldern .
Zebnter #orchnitt. Verrd anzungen an Geo w å ifern. a) flußveríd anzungen. b) Benußung des Wailers a 18 hinderni .
Dieſer Abidnitt bat ung durch ſeine Gediegenbeit Tebr angeſproden . Mit beſonderer Gründliditeit ſind die Eigenidaften vorgetragen , melde gut angelegte Bruidenfópfe baben sollen.
Elfier abid nint. Bertbeidigungevorrido tungen. Hier finden wir die Einridrungen , welde Feldgråben , Hobimege , Heden , Bretterzäune, febm. wände und Dimme , die freiſtebenden Mauern , die mit Nauern umſoloſſenen Räume , die Gebäude jeder Art, die Dörfer und endlid die Städte erballen müſſen, um Der zur Berrbeidigung benußt werden zu fönnen. Der ganze für den Infanterieoffizier böchſt widtige Abſdonitt gibt die detailirteſten prafniſden Anleitungen und dürfte nids Weſentlides vermiffen laſſen.
3 wolfter abroniti. Bau der Ferordanzen. Bom a usteden , Iraciren und Profiliren. .
Profilirung einer Felosdange. anſtellen der Arbeiter. Aus beben des Grabens und gleich
municationen. Der Anbang unſerer Abbandlung ero füllt daber für den jungen Militár , der fich mit dem fortificatorijden Theil des Budes pertraut gemadt bat , ein wabres Bedürfniß , indem dieſer Anbang in
gemeffener Rürze den leſer über den Bau von Kriegs. brüden belebri. brúden belebrt. Wir begnügen uns , den Inbalt des Anbangs mitzutheilen.
An die Petradrung über Midtung und Formation der Flußufer in techniſcher und raftiſcher Beziebung reiben fide folgende Ausfùbrungen : Beſtimonung der Flußbreite. Wusmittelung der Waſſergeſd mindigkeit. Meſſen der Waſſertiefe. Stege obne und mit Zwiſden . unterlagen. Siege aus Wagen. Schwimmende Siege. Einfade Brüden. Seilbrüden. Bodbrůden . Mauer. både als alb Brüdenunterlage. bode Brüdenunterlage. Birago'ide Bodbrůden. Korb , und seaftenbrüden . Brüden mit ſowimmender Unterlagen ( Stiff , Pontong . , Floß . und faß. brúden). fliegende Brüden und Fåbren. Werfen wir noch einen Blick auf die vorliegende Abbandlung , ſo fónnen wir derſelben , in Beziebung auf Unlage und Inbalt , den verdienten Beifai nidt verſagen , und ſind mir überzeugt , daß ſie aud an
zeitige Bildung der Bruſtwebr. vom Beklein anderen militariſden Rebranſtalten dem zwette ente den der Bord ungen nebſt dem Anfertigen der fprechen wird , der ſie für die Grafer Cadettencom Befleidungsmittel . Wir leren in dieſem Abſchnitte
pagnie bervorgerufen bat. Die Darſtellung iſt iberal flar und faglio und das Buch deßbalb audzum bergebenden für mebrere praftiſde Ausfübrungen - die Selbſtunterridt geeignet. Die wenigen Bemerfungen getreue Wiedergabe der in der , Anleitung zur Aus , und Wünſte , welche wir im Borbergebenden ausge wie aud im Vor.
führung der im Felde am meiſten vorfommenden Pion , nierarbeiten über dieſelben Gegenſtande enthaltenen Vorſdriften . Der Wertb dieſes Werfes , als vollſtån . dige Anleitung für Unteroffiziere, iſt ſoon långſt und augemein anerfannt , ſo daß die Abbandlung obne Ber
drückt baben , mogen dem ungenannten Herrn Derfor beweiſen , daß wir ſeiner gediegenen Arbeit genau ge. folgt ſind. – Auf die beigegebenen adt Figurentafeln iſt gerade genug Sorgfalt veripendet, damit ſie zur Derſinnlidung oder zur Verſtändliditeit des Tertes
denfen ſoldben Gebraud davon maden fonnte.
dienett .
.
Rediyirt unter Beraniwortlidhteit der Berlagsbandlung : Q. & veste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gebruđt.
Samſtag ,
30
N 88 . G
24. Juli 1847.
சரிங்கமா
2
Allgemeine
Militar - Zeitung.
Großbritannien .
Diſciplin. Bei der Solußattafe auf die Inſurgenten in dem Kloſter Si. Méry bewies die 6. Region eine
Soon früber baben dieſe Blåtter *) einen Auffaß ausgezeichnete Tapferkeit, die jeder Truppe zur Ebre aus der Britannia mitgetbeill , der den Wunſd ,au8, gereidr båtte , unddaften verlor ineinedemgroße Zab! von Blut, Offis fürdterliden (prad , 21.England moge aude eine Pandmebr er. zieren und Mann balten. Wir geben in dem Nadſtebenden einen neuen
Beleg für dieſen Wund , indem wir einen Leading
bade.
Warſdall Soult , der gegenwärtig war , und
General Tiburce Sebaſtiani , der den von der Straße
Article der Naval and Military Gazette vom 24. Aprel Aubry le Bouches gemadien Angriff commandirte, 1847 Den geebrten Rijern in der Ueberſebung vorlegen. lobien laut das Verbälten der Nationalgarde.. Dieſer lautet :
,, Wir baben oft verådtlide von der alten Madi,
der Milij , in England ſpreden boren und die Natio. nalgarde in Frankreid einer darfen Kritif unterworfen geſeben. Von der Erſteren ermåbnen wir nur , daß wir nie tüdtigere Regimenter mbrend des legten Rrieges
,, Die Erridtung der preußiſden Pandmebr war eine der Haupturfaden , daß die franzófilden Armeen über den Rhein getrieben wurden ; der alle Blüder würde ung , wenn er nod lebte , erzählen fónnen , wie viel er der Pandmebr , die nun einen integrirenden Abeil der preu filden Armee bildet , verdanft.
ſaben, als die Miligregimenter von Staffordſbire , lan.
e und caſhirIrland in
., &
ijt mabr , daß eine Nationalgarde niemals die
lebte Regimenterwarbfido Diſciplin der finientruppen kann , aber Hereford. derDasRevolution große frenge, de die engliſde wenn wir der Nationalgar Miliz mit baben gleichſtellen , ibun wir beiden Unredet , denn ſie ſind
Ehren.
,, Die Gründung der Nationalgarde datirt von dem
entes imJabre alcond 1791. , Die Nationfide des hilfe Decretde ibre truppen erwies als den finien núbli
weſentlid von einander verſchieden .
Mande unſerer
in w &brend des lebten Diſciplgleid. inntern máren Miligregimen 8 den ter regime Kriege finien died Der Unter beſtand bauptſådlid in den Offizieren , von denen man
Franfreid 13 oder 15 Armeen im Felde batte und der gefeierte General Carnot Kriegøminiſter war , iſt in den
nid
franzólíden Annaten verzeichnet.
Erfabrung beſaßen , a18 die von der Pinie. Die eng.
Unter dem faiſer.
verlangen fonnte , daß ſie dieſelbe Uebung und
nge truppe Dr. in ibrern und ibrem ſoitzmijd rdeint Milizeine tution liſabe tion Bos ,die ismus dieſeInfti verfiel liden eDespot leParis bůmlid und ganiſa fürdte Volfor ibrer wegen napart en Urſpru e von den finien Stelle algard Nationfeit die ergriff deſſen Trob baßte: algarde filder nemen freiwillig die Waffen und ſtellte fiche oder preußiden Armee beberzt mutbiggen und 3öglin gegenü , måbrend fie nur chniſden Gdule polyte der ber r Balvon voneine
der franzd Nation einzu . Man bat geſagt , die franzöſiſde Nationalgarde
ſei,gleid der Milig , Gegenſtand des Spottes .Aber
madt werden ! - - Wir baben eine große Adtung „ Unter den alteren Zweige der Bourbonen dien vor der franzöſiſden Nationalgarde und eine noce odo
commandirt wurde.
liden Todes rde im mt, 1830 natür eines beſtim Natio die ſterben Politit , åbnlich des in Folge zu derjen re. nalga Zeit ibre famigen , griff Juli Aber Kalje als einer
-
bere vor der deuifden fandmebr, die ein vollſtändigeres , und
Syſtem bildet und den Linientruppen mebr gleidgeſtellt
die Nationalgardederwiederum zuden Waffen und fübrse führt begen ,werden e8 möge in dieEngland gleides ade e Sdumeinge: billigſtSyſtem liderfteeinund , a18 die Entdeidung Tage berbei. alunabbảngigteit. r Nation s unddtigen unſerenicht Thronebeabfi „ Zwei Jabre ſpårer war die vollſtändig organiſirte des ,,Wir in politiſche Fragen
Nationalgarde berufen , die Inſurrection vom Juni 1832
und
fen, alle franzöſiſden Blätter ſpraken zu der zu vertie fen ; aber die nadte Angabe, daß inmitten des zubekamp n beweiſeng Zeit nur von ibrem Mutb und Eifer und von iþrer tieffte alle Beſteb großenen Mädte lid zum Kriege t das rúſten , Fried einer Gefabr , daß der Friede gebroden werden fonnte. Franfreid , unwiders *) S. Nr. 8, der 2. M. 3. von 1817.
700
699
legbar die mådtigſte und unrubigſte von allen , bat wir das Recrutirungogereß in Frantreid *) befproden , eine Armee von 440,000 Mann , eine Reſerve pon
nad dem die Pairofammer Ende aprilo die Sache einer
540,000, eine bewaffnete und organiſirie Nationalgarde
langen Diſcuſſion unterworfen batte. Sie iſt alſo feit.
yon 1 '/, Millionen , von der alle Underbeirarbeten unter 30 Jabren mobilifirt werden fönnen , ſo daß iu obigen beiden Summen 300,000 M. binzutreten. Zu dieſemn Alem füge man eine flotte von 240 Gegeln und 100
dem nidt beſſer geworden , und man bat der Mångel so viele entdedi, daß die Regierung werenutide Vers ånderungen an dem frůberen Gefeße porfofug ; wag aber nod olimmer iſt , die Pairsfammer dat dieß Ge.
Kriegsdampfern , und man bat zum mindeſten die Eleo reb nad langer Berarbung verworfen. Gelegentlide mente einer neuen Invaſion England8 , einer neuen Odladt von Haſtings . Soldergeſtalt vorber gewarnt, Tollten wir aud vorber gewaffnet rein , denn wir wer.
den einſt pro aris et focis, vielleidi auf unſerm Grund und Boden zu fåmpfen baben. Inden wir auf die
múffen wir bier bemerken , daß in allen folden durd. aus prafrijden fragen die Pairefammer mit jedem Jabr eine widrigere Stellung einnimmt, die vielleicht mit der Zeit die der Depurirtenfammer überflügelt. Ift
aud die Ernennung der Pairs der Regierung vorbe.
Militárinſtitutionen unſerer Nachbarn blidten , bedauern
balten , so iſt dieſe dod Durd die Categorieen , auf
wir tief , daß die engliſde Miliz nidt nad den Anfors derungen der Gegenwart umgeformt ift , um mit den Berbefierungen rund berum und der Derbålinißmåbigen Bevólferung unſerer Grafidaften gleiden dritt zu balten , oder daß wir nicht eine Nationalgarde oder ,,Bir baben jeBr feine friegeriſde Ariſtofratie mit
melde die Auswabl lid beforånfen muß , To gebunden, daß ſie im Durordenist nur Peute von erprobter Ludo tigfeit und Erfabrung im Staatsdienſt zu Pairs et. nennen kann. Die folgen biervon fdnnen nidot aus, bleiben , und die Anfioren und Abſtimmungen einer ſolden Berſammlung muffen mit jedem Jabre an an. feben und Bedeutung gewinnen. Aus deint die Reo Her
ihrem Beerbanne. Handel , Boblſtand und furus ba ,
gierung , ob bewußt oder unbewußt , folde verwidelte,
nod beffer eine deutſde fandmebr erridtet baben,
ben dieſes Element gånglide gerſtreut und zerſtört, Der
nur durd praftiſde Erfabrung zu löſende Fragen vors
einzige Sdild gegen fremde Anmaßungen iſt eine Bolte,
zugeweife gern zuerſt an die Pairskammer zu bringen ,
bewaffnung unter den Tauſend von erfabrenen Dalb. ſoldoffizieren , moge die Form und der Name dafür nun gewablt werden , wie ſie wollen ."
und in dem vorliegenden Fall baben mebrere , font der Pairsfammer eben nicht febr bolde Journale den
Berbandlungen derſelben eine ganz ungewóbnliche Auf
Dånemar f.
merkſamfeit gejollt , wie es aus der Gegenstand der dient, denn es bandelt ſich bier um den pbyfilden und
Ropenbagen , 1. Juni. In Betradt der boben moraliſden Zuſtand der Bevolterungen , und wenndie eine große Rolle ſpielen , ſo find ſie febensmittel und Futterpreiſe werden , nad cinem Seldfragen Wusdrud felbft nur derdabei vielwidtigerer moraliſder Bero geſtrigen Parolebefebl Sr. Maj. deo idnigo , ſåmat. lide Truppenabibeilungen dieſes Jabr måbrend der
båltniſſe.
ſondern in ibren Standquartieren ererciren .
fdaft nicht feblt , und für den Staat nur für die frage
Frage über das Einſteberweſen fdeint ſebr ein, Erercirzeit nios zum Manoder zuſammengezogen, fadDie , uno ist es aus , wo es an waffenfàbiger Mann. Fra a freid.
fide ergibt, ob er den einen Mann für den andern nebo men will ; wenn aber , mie in Franfreid , ganze De.
Paris, 21. Juni. Der Senerallieutenant Mo. partemenis ibr Contingent nici ftellen fonnen, wril line de Si. Yon iſt zum Jaſpector der polytedniſden die Zabt der Dienſfabigen zu den Dienſtpflidrigen Goule, der Special. Militárſdule und des fdniglider unter ein Drittel berabſinft, wenn die ganze Mitte Militárcollége und der Generallieutenant Ibolofé zum Frantreide fide an braudbarer Mannſdaft ſo erſdopft, Generalinſpector der Sdule für die beim Karten , und daß die Verfüm merung der Race zu beſorgen ftebt, wie and Planzeidnen und bei den Arbeiten der Kriegodere dieß Bicomte de Bondy im 4. 1843 auf der Rednero maltung berdafrigten Stabsoffiziere ernannt.
båbne in der Pairsfammer anerfannt bat , dann mug
man befennen , daß bier unter der Form von Reale. ments über das Einſtebermejen , von Zablung für Ein . ſteber sc. ganz andere und wichtigere Fragen bebandelt
werden. Um was es ſich dabei bandelt, zeigt das Dor, Das Einſteherweſen in Frankreich. * ) ſpiel , weldes der dieß jábrigen Berbandlung über den Die Frage über die Art der Zuſammenfeßung der Serebentwurf voranging . Ein br. 3offres, Advocat Riebenden Heere acuerer Zeit wird mit jedem Fabre
am i. Geridiobof in Paris , batre zwei Brod uren ,
damaligen Paire. widtiger uno mit demwachſenden stod bürgerliden Folge3.der1845 im3. 1843, und , ebeneine in im verbandlungen berausgegeben ment ſo wieriger. Gerade iſt es vier Jabre ber , Eles daß eine und einen GereBentwurf über das Recrutirungsweſen
in 73 Artikeln angebångt. Dieſe Broſchüren überſandte *) Wir haben in Nr. 59 der X. M. 3. berichtet, daß die frana zöſiſche Regierung dec Pairstammer einen Geregenswurf über er mit einer Petition der Pairsfammer , damit dieſe Einſteben das im Militär vorgelegt hat , und daß derſelbe don der Summer verworfen worden iſt. In Beziehung hierauf enthäit das „ Ausland “ den obigen intereſſanten Zuffag.
*) Bergl. Nr. 56 und 57 der 2. M. 3. von 1843.
1
T01
der Bordlag in Ormågung ziebe. A
702 Es bandelte Kid
neue.
Gomit war der Bordlag der Regierung , der
ånderung des franzdiilden Heerweſens und um die
nur einige Aenderungen im Einſteberweſen bezmedie, ein ungenügendr8 Flidwerf, und der Grund der ends
Erregung des perfonden Dienſteg durd eine Geld.
liden Verwerfung deſſelben deint bauprádlid in dem
zablung , deren Ertrag unter alle junge Feute , welde einwilligen würden , in die Armee zu treten , deribeilt
Wunrobe gelegen zu baben , die Regierung daduro zu
dabei um nidis Geringerre , als um eine gånzliche Ber,
werden ſollte.
Dieß bieße midyre mebr und nicht wes
nótbigen , ein allgemeines veranderies Recrutirung8. fyftem vorzuſdlagen .
Das wird wobl aud in wenigen
niger , a18 das Gonſcriprionsſyſtem aufgeben und dafür das Werbſyſtem wieder annebmen ; die Ziebung durd's
Jabren geſdeben muffen, denn die Mängel und Nade ibeile des jebigen ſind zu offenfundig oder vielmebr
Den mabren Zwed des Boro
man findet die ſtrenge Anwendung der allgemeinen
food route aufboren.
idlage erfennt man aber aus der Maßregel, duro
Militárpflidtigkeit zu bart, und das Beſtreben, fid ibr
welde er den Uebergang vermitteln will; es follen alle Dienſtpflichtigen zabien , und nicht blos die Einzelnen,
zu entzieben , bat eine Menge der årgiten Mißbraude nad fide gezogen. Welce Widtigkeit man den anſdeinend unbedeu.
welde das food der Einreibung getroffen bat und die fide der Einreibung duro Stellung eines Erlaßmanns entzieben wollen . Die fait der Stellung eines Erfaß. manns roll alſo vertbeilt werden . Die Regierung ſelbſt batre idon im J. 1814 einen åboliden Borldlag in einem damals niedergelegten Kriege comité berarben lafo ſen , und er war aud zum Tbeil in das Geles con 1818 übergegangen.
Mebrere Bordlåge madten Ride
damals und aud nod ſpårer geliend , die alle von dem Grundſaß ausgingen , daß der Glaat, nidor der ein.
tenden Gegenſtand
unbedeutend , weil es sich nur
um einige Aenderungen im Einſteberweſen zu bandeln beint - beilegt, fann man aus dem můbſeligen Ber..
lauf erleben , den die ganze Sade erfabren bar. Im 3. 1841 wollte der Kriegsminiſter den Einſtebercom pagnieen , melde arger als die alien Werbei bauiten , Das Handwert udlig legen , unter anderm auch darum , weil mebrere derſelben banferort gemacht und daduro den Einſtebern , die ihre Gelder bei ibnen baiten liegen
gelne Einſteber, als Erſag für den perſönliden Dienſt
laſſen , einen Verluſt von 2,777,000 Fr. verurladt bato
eine Geldrumme rolle annebuen fornen ; endlid beo
ten ; baupiſådlid aber , weil fie mandes Geſindel , oft
forånfte man rid darauf , daß der Staat von denen ſogar Fremde , ing Militar eingeſchwårzi baiten. Die die nicht ſelbst dienen wollten , eine beſtimmte Enirdå. Deputirtentammer verwarf dieſen Borldlag und ero digung verlange , und dieſe anwenden folle, um alte
fiarte , da ſie die Einſtebercompagnieen udlig ignorire,
Soldaten zu bewegen , eine zweite Capitulation einzu.
Daß 098 Gereß fie weder anerkenne, noc zurüdweiſe.
geben. Dadurdo boffte man das Einſteberweſen all. måblid ganz abzuſdaffen . Dieſen Bordlag bradte
Dieſe Erklärung war rebr natürlid , der Weiten und
aud Bugeaud , jebe Marſdall, Herzog von Joly , im
namentlid die Mitte von Franfreid verlangen Gin. fteber , und der Diten , Elfag, Potbringen und Frande
3. 1836 vor die Deputirtenfammer, und Vicomie Du. Gomé, liefert ſie , wabrſdeinlid zu neun Zebntbeilen . boudage im 3. 1843 por die Pairsfammer. Dieſe Bordlåge drangen nido durd , weil man dadurch den Grundlag, daß dag 3eder , den das Roos trifft , zum Ein tritt ins active Heer verpflichtet iſt, indirect angegriffent
Mittelsperſonen ſind alſo unerläßlich.
Die Rammer
votirte nun blog einige Berbeſſerungen , namenilid daß
die dem Einfteber bezablie Summe in einer offentliden Kaffe niedergelegt werden ſolle.
So fam die Sade AR
båtte. Dagegen ward dte Wiederanwerbung alter Solo die Pairsfammer, weldoe jedod zu feinem Beidluß geo daten febr erleichtert, namentlido durd den alten Soulti langie, indem der Miniſter ( Soult) erfiårie, das ganze und die Folge war aud , daß ſoon im 3. 1841 unter Recrutirungogereg verdiene eine neue Prüfung, zu wel. fåmantliden Einſtebern ein tarfes Biertbeil aus alten
dem Ende eine Gommiſſion von Pairs und Deputirtea
Soldaten (27,000 von 101,000 ) beſtanden baben rou *). Die Beförderung dieſes Syſtems Ideint aude der Haupt.
niedergereßt wurde ; Soult war aber allzu naio gen wefen , denn ein Recrutirungsgeſeß war eine question
žmed den diepjábrigen Regierungsvordlage gemelert zu ſein , und der Bericht der Commiſſion arbeitete gang Fidtlid darauf bin , jedes andere infteberweſen abzuo idaffen , allein die bar in Frantreide , wo namentlido in der Infanterie das Borrůden aus der finie febrero
brulante , wie die Franzoſen Tagen , und ſo fame, daß dieſe Commiſſion fide aud nur auf einzelne Berbeſſeruno
leidtert iſt, eigene Gowierigteiten ; denn wenn ein
follten. Im I. 1843 fam dieſer Commiffionoberidir
Soldat nado ſiebenjábrigem Dienſt node nidt zum Uni
por die Pairstammer und batte eine lange und bibige
.
gen beforånfre , . 8. dan der Bertrag zwiſden dem Einſteber und dem , für welden er einſtebt, vor dem
Notar vorgenommen und Nebenvertrage perboten ſein
teroffizier mit der Anwartſdaft zum Offizier vorgerudt Diſcuſſion zur Folge , die fide mit einer Annabme iſt , ſo muß es um feine Fábigkeiten ſoledot Iteben ; endigie; als aber der Borſalag an die Deputirtenfam. folde Soldaten ſind fein Gewinn für eine Truppe,
und man erreße Rie in den meiſten Fällen beffer durd
mer fam , madte dieſe eine Aenderung in einem Puncte, der zwar binſidilid der Armee ſelbſt eine Hauptfrage, binſidilide des eigentlid vorliegenden Puncies , einer Regelung des Einſteberweſend , eine Nebenſade war,
• So wurde im 3. 1843 auf der Rednerbübne der Pairstammer
nämlid in Betreff der Dienſtzeit. So brad die eigents behauptet; wir werden aber weiter unten leben, das der (iene lide Frage , um welche es fido bandelt, die Conſtitui. .
abgetretene) Kriegsminiſter Moline de St. Yon dieſe Zahl auf 11,000 anſeft; oder ſollte dieß nur von Einem Jahre zu per: ſtehen fein .
rung des ganzen Heeres und der Reſerve insbeſondere, immer wieder bervor.
704
703
Das Miniſterium war nicht ſonderlich geſonnen,
beſteben. Erwägt man dann ferner , daß das Avance.
dieſe umfangreicbe Frage auf den Sbauplaß zu brin , gen und bebalf rich mit militårijden Reglements , um
ment Peuten , die ſich gut auffübren und lange gedient baben , nidt verweigert werden kann , ſo gebi aug dico
die Einſteber baupiſachlich in den gedienten Soldaten zu finden. Das gelang aber ſchwad , denn die Zahl
ſen Unteroffizieren eine große Zabl der offiziere beroor. über dieſe Einſteber tragen die Epauleiten niør immer
der miliråriſden Einſteber iſt in den Jabren 1837 bis 1846 nur von 5000 auf 11,000 geſtiegen , wie der
obne Verlegenbeit , ja nicht obne Gefabr. Darum muß , man die Einſteber in der offentliden Adlung und in der Adtung der Armee beben. Defbalb wurde dieß
Kriegsminijier Moline de Si. Yon in der Debatte ( f. Moniteur p. 906) ſelbſt erflárie.
Dieſer Voribeil war
um ſo geringer , als in derſelben Zeit (f. die Rede des
Gereß vorgelegt, und es iſt , was aud reine Sowie. rigfeiten und Nadtbeile ſein mögen , nothwendig , bis
Vicomte de Flavigny , Monit. p. 877) die Zahl derer, welde lid nad Ablauf ibrer Dienſtzeit freiwillig wieder
man das Recrutirungsgeſel im
Ganzen wieder auf.
anwerben ließen , von 8000 auf 4000 ranf. Mit allen den indirecten Beförderungen bat man alſo nicht mebr
Es iſt alſo ein temporåres Seret , aber das gerade wollen die Segner midt , und wenn die Gründe , welde ſie borbrachten , vielfad faum der Rede werib . ſind , ſo
nimmt.“
als 2000 Mann gewonnen , eine booſt unbedeutende Zabl , wenn man ermigt , daß die (Heſammtzabl der
fommt dieß höchſt wabrideinlide nur daber ,. daß ſie die
Einſteber fich auf etwa 120,000 belauft. *)
wabren nicht ſagen wollten , zum Ibeil nur andeuteten,
Da alle
die in den Jabren 1871 bis 1814 debatirien Verbeſ. Gegenwärtig fann man das Einſtandsgeld durdſonitto ſerungen des Einſtebermejeng zu feinem Reſultat, d. b. lid auf 14 bis 1500 fr. annebmen ; wäre dieſer Ges zu feinem von beiden Rammern genebimigten Gefeßento rebentwurf angenommen worden , ſo bitte dieſer Durdi wurf gefübre batten , ſo fonnte das Kriegsminiſterium idnitopreis nothwendig ſteigen müſſen. Die Compag. aud nicht die Deponirung des Ginitandegeldes und die
nieen id ließen einerſeits mit dem Erlaßmann , andrer ,
geridilide Abfaſſung des Verirage fordern , melde ſeits mit dem , der ſidd erſeßen laſſen will , ab ; iſt der allein das Verbåltniß der Einſteber und ſomit ibre Handel abgeſd loſſen , ſo geben erſt die Verſude an, Qualitåt beffern fonnten. Darum wurde der dießma . dem Erlaßmann alle mögliche Übzüge zu maden , Ber . lige Gelegentpurf vom Kriegø miniſterium ausgearbeitet, ſuche , die nur alju mannidad gelungen ſind. Sowie an die Pairefammer gebragt , welde lit beeilte , in nad dem Bordlag des Geleges alle Verträge zwiſden die Gommiſſion baupiſådlid Militarperſonen zu er. nennen , und die Folge war , daß der ganze Gereßento
beiden heilen von dem Noiar gemacht und das Geld obne Abzug in eine öffentlide Kaſſe niedergelege mer.
wurf rein aus miltiriſdem Geſididpuncre aufgefaßt
den muß, ſo fallen alle Betrügereien , die bisher gegen den Erlaßmann geſpielt wurden , weg , und die Gom.
wurde. Das wurde in der allgemeinen Verbandlung über das Seres Gereß Vebr bitter bemerft , und die Gidiliiton
pagniren , die lidi nidit entbebren laſſen , müſſen ſich für
baben auch ídließlich die Miluárs geídlagen.
ibre Múbe an dem , der den Erlaßmann felli , ſdadlog
ES fimmten jedod feineswegs blos Militárperſonen
balien ; der Durdid nittspreis eines Ginebero muß
für den Vorſchlag , aud Civilpairs zeigten ſich eifrig dafür , namentlid ein Erfaſſer , Baron von Sdauene burg , der das Intereſſe feiner Pandsleute pertrat , von
alſo bedeurend ſteigen , mande Redner (praden von 3
Denen jábrlid zwiſden 3 und 4000 a18 Einſteber in die
bis 4000 Fr. Gegenwårtig madi die Summe , melde die inneren Departements an den Orten , an Elſaß, forbringen und die Frande Comié für Einſteber zablen,
Armee treten. Er wollte dieſe einerſeits vor dem fludo würdigen Berbiyſtem der Compagnicen (duben , melde die jungen Peute , gleich den alten Werbern , im Trunk zu Berſpredungen bewegen und vollig Jagd auf Pie
etwa 24 Min . aus , das 16,000 Einſteber zu 1500 Fr. gibt ; bebt ſich nun der Durdihnittspreis auf 2500 , ſo ſteigt die Summe , melde die inneren Departements zu jablen baben , auf 40 Min . jabrlid, und drůdt auf fie
maden , andererſeits ibnen in der Armee ſelbſt ein beſo
als eine furdibare Paſt , die von vielen nicht mebr zu
ſeres food bereiten. Uw was es ſich für das Militárerídwingen iſt. So wenig nun die ſonſtigen Einwürfe bandelte , das ſprad der General Preval , der Beridie erſtatter der Commiſſion , rebr unverbolen aus : ,, die Unteroffiziere und Soldaten , ſagte er , beſteben aus dreierlei klaffen , aus den vom Gefeß unter die Fahnen
der Gegner des Gerebentwurfs bejagen wollten , ſo triftig war dieſer , denn dadurch werden die inneren Provinzen entweder zu einer unmåfigen Steuer an Geld , oder zu einer bort låſtigen Blutſteuer genótbigt,
Gerufenen , aus den Freiwilligen und aus den Eins
denn die ganze Mitte Franfreich
ſtebern. Die erſte klaſſe feufzt nur nach dem Augen.
pbyiiſder berabgefommenbeit , daß viele Departements
iſt in einem Zuſtande
blid ibrer Befreiung , die andern bleiben , aus ibnen
unter 1000 Dienſtpflidrigen nidt 400 , ja mebrere nidt
recrutirt fide die graffe der Unteroffiziere, und dieſe wird mehr und mebr aus Einſtebern und Freiwilligen
300 Dienſtfåbige baben. Aller Widerſtand gegen das vorgeſchlagene Gefeß fann im Weſentlichen nur den gebeimen Grund baben , daß jebige Recrutirungøgeres
åndern und bei dieſer Gelegenbeit mo möglich dieſe *) Die Ungaben ſchwanten zwiſchen 100,000 und 120,000 ; aber zu inneren Provinzen , von denen mebrere ſeit Jabren ibr 100,000 waren es ſchon vor 5 bis 6 Jahren , und nach den allgemeinen Ungaben fou die Zahl der Einſteher fortwährend Contingent nifi ftellen fönnen , zu erleidern. im Zunehmen ſein .
( Fortſegung folgt.)
Medigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W ceste in Darmftadt und in deffen Dffigin gedruct.
Dienſtag ,
SUN
N 89 .
27. Juli 1847.
Allgemeine Militar -· Zeitung. Deſterreich
diges Werk iſt ſie aber bei dem lebbaften und geiſtool. len Jraliener , bei welchem Subordinationsverleßungen nur ſelten vorfommen . Wober dieſer Unterſchied im
Die Allgemeine Zeitung enthålt Bemerkungen des Majorø l. Ringl in Wien gegen die Sorift: , Defter. Geborſam , in der erſten Ausbildung ? Wirfen in dieſen reid und ſeine Armee, von Fenner von Fenneberg." -
verſdiedenen Fällen ganz berſdiedene Normen oder
Ueber den öſterreichiſchen Soldaten ſagt darin
Vorgeſepte von diametral entgegengeſellten Anſichten ? -
Hr. Rinki: „ Der öſterreichiſche gemeine Soldat wird Falſch iſt auch die Bebauptung, daß Selbſtmordverſuche von dem Autor mit dem Heloten Sparta's verglichen . duro fórperliche Strafen geahndet werden. In derlei Vielleicht liegt in dem Bergleiche viel Poeſie, lider aber Fåden ſind der Arzt und Prieſter itreng verpflichtet, wenig Wahrbeit. Der militäriſche Geborſam, dem Eino zur Heilung und Erbebung der Unglüdlichert zu wirfen zelnen oft unbequem und leichtſinnigen und unbormißio und alle etwa verſudten Gewaltmaßregeln abzuweiſen.“ gen Naturen ſtets ein Stein des Anſtoßen , bleibt nidhte deſtoweniger für das Ganze notwendig , bildet das Fundament der Armeen und namentlich für die
Rirden ft a at.
Rom , 6. Juli. Der Staatsſecretår Cardinal Gizzi
Volfeflaſſen ein Mittel , ſie zur Ordnung und veröffentlichte geſtern Abend naditebendes Edict , laut unteren mannbaften Geſinnung zu leiten . Subordination iſt deſſen in Rom , ſpäter auch in den Provinzen , eine .
nidho Knediſchaft. Dem entſpredend zeigt ſich ſoon in National, oder (wie ſie der Papſt lieber genannt wiſ. den Anordnungen der Kaiſerin Maria Thereſia eine ren will) eine Bürgergarde erridtet wird. Nach bumane , auf Gerechtigfeit gegründete Bebandlung des dem Se. Heil. unſer Herr befoblen , die Bürgergarde gemeinen Soldaten , welche mit der im Volfe ſteigenden in Rom herzuſtellen und zu vermebren , bat er auf Geſitrung von Jabr zu Jahr fortſdreitet. Sie wirfte Grund des plans einer zur Entwerfung deſſelben nie, ibrerſeits wieder auf die Geſinnungen des Volfes zurůd dergelegten Specialcommiſſion folgende Grundnormen und zeigte ſich bei gebreren Gelegen beiten durch die
des Inſtituto zu genehmigen gerubt: 1 ) Die Bürger.
Anbånglidfeit ebemaliger Soldaten an die Regierung, zuleßt namentlich bei den Greigniſſen in Galizien . Die
garde roll aus allen rómiſden Bürgern , oder aud role den Fremden beſteben , welche in gereklider Weiſe einen bleibenden Siß in Rom erworben , die einen wie
Selbſtmorde, am båufigſten bei den ungariſchen , am ſeltenſten bei den italieniſchen Regimentern , liegen aud
gar nicht in der Tyrannei der niederen Vorgereßten
die andern im Alter von 21 bis 60 Jabren. 2) Die
Geiſtliden und acriden Militårs ſind des Bürgerdien,
und in der Verzweiflung des gemeinen Soldaten gegen. ſtes überboben . 3) ade Grundbeſīßer, Eigenthümer, über ſeinem angeblich rechtloſen Zuſtand; sie ſind viel. Kaufleute und Vorſteber von Induſtriegeſdåften gebór mebr in den meiſten Fållen Folgen des Temperamentes
ren der Bürgergardé..an . . 4 ) Dieſelbe Berpflistung
und vernachläffigter fittlide religiöſer Erziebung. Der Magyare , von anerfannt friegeriſder Richtung , iſt meland)oliſch -doleriſmen Temperamentes und lebt auf den weiten Plånen ſeines landes båufig nod al8 Nai turmenſo im vollſten Genuſſe pbyfiſcher ûngebundenbeit,'
baben die Sobne der leßtgenannten , welche im elter, lidhen Hauſe leben und das in dem Art. 1 vorgeſdrie, bene Ulter baben. 5) Ebenſo ſind dienſtpflidlig die Gelebrten und Künſtler , die Staats . und Privatbes amren mit firem Gebalt und die Handwerfmeiſter.
bleiben Dienſtboten, Hand. dabei meiſtens obne eigentlide Fittliche Bildung. Die 6) Frei von dieſem Dienſte und wer ein domubigen oder ver. militäriſche Eindulung vieler dieſer Naturſóbne wird
werfer , Zaglóbner
daber eine ſchwere , oft erfolgloſe und båufig ſelbſt für den bumanſten Vorgeregten lebensgefåbrliche Arbeit.
åchtliches Gewerbe treibt (chiunque esercita mestieri sordidi ed abbietti). 7) Endlich ſind davon ausges
einen tadelloſen öffentliden leichter wird ſdon die Einſulung bei dem biegſameren roloffen alle , die nicht nodibre Anbånglichfeit an die Scladen Ungarns ; dankbar wird rie erfannt von dem
und Privatwandel,
polniſchen Recruten , dieſem ſeinem Vorgeſepten mit påpitride Regierung als befannt zu documentiren im find.. 8 ). In Betreff der einſtweiligen oder Stande find Herz und Seele ergebenen Mann ; ein wahrhaft freu. Stande .
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gånzliden Befreiung von dieſem Dienſte wegen törper,
bierüber einige rebr ernſte Worte ausſprad und nad
lider Untůdrigkeit oder Geſundheitsrúdlichten werden
wies , daß die Erlaubniß , fide vertreten zu laſſen , über.
die gegenwärtig in Kraft ſebenden Gereße befolgt.
baupi eine Bergünſtigung des Staats und dieſer ſomit
9) Die Bürgergarde wird aus 14 Bataillonen zuſammen .
beredtigt rei , die Bedingungen ſeiner Vergünſtigung
gereßt ſein , so daß alle einem und demſelben Rione feſtzulegen. Dagegen ließ lid wenig einwenden , und angebdrigen Månner ein Bataillon bilden. 10) Die lo ging almåblid das Vorſpiel der allgemeinen Besi Anfertigung der Ausbebungsrollen ſoul in jedem Rione ratbung zu Ende. Was aber in dieſer nur bie und da durch eine Deputation von rechtſdaffenen ladfundigen, vorgetreten war , zeigte ſide in der Berathung der Ar. durd die Regierung dazu beſtellten Bürgern beſorgt werden. Sie ſind gebalien , aus den Seelenliſten die
tifel auf eine rebr Toroffe Weiſe , und aud ein gewiſſer unmilitäriſder Geiſt, der in einer Ratbóverſammlung
Namen aller nach Artikel 1 bis 5 qualificirten Indivis duen auszuzieben und in eine vorſdrifımåßige Rolle
der par excellence militáriſden Nation Europa'd nidt wenig auffallen muß. Gleid der erſte Paragrapb gibt
einzutragen. 11 ) Dieſe Rollen ſind als abgeldloffen
davon ein merkwürdiges Beiſpiel. In Frankreid gibt 8 zweierlei Einſteber , ſogenannte Subſtituants und
anzuleben , jedod mit Borbebalt derjenigen Beridti.
gung, welde der oberſte Raib pflidtmåßig oder auf Remplaçants ; die erſten ſind rolde , welche in demſelo Reclamation darin zu maden bat.
12) Es fol ſobald
ben Kanton mit den andern wobnen , eine günſtigere
als möglich ein beſonderes Reglement über die defini. tive Organiſirung der Bürgergarde veröffentlidt mere
Nummer gezogen baben , aber gegen Entſdådigung an
den .
13) Eben dieſen Normen gemäß , welche das
die Sielle eines andern treten, der eine Nummer ge . zogen bat, die ibn zum Dienſt verpflidtet.
Es iſt dieß
tbanen zu ſeiner gebeiligten Perſon und der öffentlichen
die natürlichſte Art des Einſteberweſeno, indem ganz einfade ein Conſcriprionspflidriger an die Stelle des
Drdnung idon beweiſen , werden die nötbigen Bor.
andern tritt.
Bertrauen des beil. Baters auf die Fiebe feiner Unter,
Auffallen muß es bierbei , daß die Zahl
driften für die Provinzen erfolgen. Rom , 5. Juli dieſer Subſtituants ſo gering iſt ; im F. 1843 påblte 1847.
Cardinal Gizzi."
(A. 3.)
man deren nur 1500 , und auch dieß fann feine Durde .
S de 10e i s.
ſonittsjabl ſein , denn in der ganzen Armee rollen nur 4 bis 5000 Subſtituants lid befinden ( liebe Moniteur p . 907) . Es iſt dieß ein neuer Beweis von der Un.
Die fünfte Lagſaßungsfißung am 12. Juli berdafe tigte ſich zunädit mit dem Paragraphen über Beland und Ausrüſtung des eidgenoſiirden þeeres ,
möglidfeit, an vielen Orten im Innern Frankreichs Erfagmånner an Ort und Stelle zu finden ; man muß fie aus weiter Ferne, wie foon bemerft, meiſt aus
ging dann aber nach einigen Bemerfungen ůber eins
dem Diten Franfreid 8 bolen.
zelne Mangelbaftigfeiten und Unridrigkeiten des dieß. fådigen Beridis des eidgenöſſiſden Kriegsratbø zu den vorgeldlagenen Berſuden zur Verbeſſerung der Ver.
Urt von Erlebung zu fördern , weil ſie die meiſten Ga. rantieen in moraliſder Beziebung darbietet * ) , deßbalb erbob fide ein bißiger Stampf, als die Regierung durch
Man ſudte bisber dieſe
theidigungsmittel über und beroliefi ein beſonderes
den erſten Artifel des Gerebentwurfs dieſe Art von
Gutadten über die Nüplidofeit der Kriegerafeten beim Kriegsrath einzubolen, ſowie die Einfübrung der
Errepung beſdrånfte. Nach dem bieber geltenden Ge. reg vom I. 1832 fonnte einer die. Wabl eines Erlaß .
Percuſſionsfolofrer feſtzuſtellen. Geldloſen wurde
manno bis zur wirfliden Abberufung zur Armce vero
die Sibung mit der Beratbung des Paragrapben über ſieben. Es werden nåmlich in der Regel nur 40,000 Anſdaffung von Material auf eidgendſiiſde Koſten , bis 50,000 Mann von den 80,000 berufen und die und am folgenden Tag mit der Form der Kleidungs. übrigen bleiben nod 1-2 Jabre in der Heimath. Die ſtúde und der Uniformirung der Truppen fortgefahren. Erlaubniß , den Erſaßmann erſt bei der wirkliden in . berufung zu ſtellen , war alſo für die , welde Erſaß. manner zu ftellen batten , eine große Erleidterung, für die Regierung aber eine große Unbequemlidfeit ; denn
Das Einſteherweſen in Franfreich.
wie die Ziebung vorüber und die Piften geldloſſen
( Fortſegung.)
dung der im Allgemeinen tauglice befundenen und
waren , nabm der Reviſionsratb die nabere Unterſu ,
In der allgemeinen Beratbung des Gerebentwurf wirfiid ausgebobenen Manndaft vor , um ſie in die madhte fide eine gewiſſe Ungeduld geltend , an die ein. verſdiedenen Waffengattungen zu vertbeilen. Wenn zelnen Paragrapben zu fommen , und dennod dauerte
nun feute zur Cavalerie , zu den Carabiniers , zur Mr.
dieſe allgemeine Beratbung drittbalb Sißungen bin ,
durd. Da feine Abſtimmung darauf erfolgte , ſo ließ fid fein Urtbeil fåten úber den in der rammer berr.
) In deutſchen Staaten , welche die Subſtitution (den Tauſch
idenden Geiſt, da fide die ausgeſprochenen Anſichten
der foodnummern) ebenfalls fannten , batte man die ontgegens geregte Erfabrung gemacht: die Subſtituants maren in der Regel die fchlecteren Subjecte. Die Urſache lag darin , weil
nur als individuelle Meinungen fund gaben ; indeß ift dod die Hiße bemerkenswerth , mit welder man die Anſicht verwarf , daß der Staat in den Vertrag zwiſchen dem Einfteber und dem Erlebren auch ein Wort mit.
zuſpreden babe , bis endlid Baron von Sdauenburg
man von ihnen keine Wohlderhaltenszeugniſſe verlangen zu tönncn glaubte und ſo gerade die Leute von den ſlechteften Gitten den Weg in das Militär fanden . (Unm . der Red. der 2. M. 3.)
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tillerie . bezeidnet waren und ſich ſpåter erſt durch
für die Einſteber nicht babe vervollſtåridigt werden fón :
einen andern erreben ließen , der zu dieſer Waffengat.
nen.
tungen nicht taugie , ſo fam dadurch eine Berwirrung in den Dienſte abgeſeben von dem Nadibeil, daß frankreich mit feuten , die zur Cavalerie , Artillerie 2c. ac
ſo were Reiterei und Artillerie zu finden , muß in der bat ſebr groß ſein , wenn man ein ſo billiges Ber.
taugen, obnebin nicht allzu reichlich ausgeſtattet iſt. * )
Die Můbe , eine binreidende Unzahl leure für
langen der Regierung, auf foldbe Gründe geſtůbt,, abs dlagen zu dürfen glaubt. Hierůber bemerfte General
Die Regierung rolug alſo in dieſem Gefeßentwurf Preval: wman führt immer und immer wieder das vor , die Subſtituirung nur bis zum Soluß der Piſte Intereſſe der Familien an , man erlaube mir aber aud des Departementalcontingente beſteben zu laſſen . Das
zu Gunſten derjenigen Familien zu ſpreden , die fico
wurde beftig beſtritten , ein amendement, welded dieſe
nidt vom 3wang der Recrutirung loofaufen fónnen .
Verfügung aufbeben sollte , erfolgte alsbald , und vero
Bereits bat man den Maßitab der Größe niedriger an .
einigte ſo viel Stimmen , daß die Abſtimmung das erſtemal zweifelbaft war , und erſt die Abſtimmung duro Aufſteben und Sißenbleiben eine Verwerfung berbeifübrie. Ein zweites Amendement milderte die
gereßt, als in allen Armeen des Continents , ießt will man aude noch , daß ein Soldat von anrebnlicher Kors
pergroße ſich duro einen fleinen ſowåderen erleben laſſen fónne ; die Felder von Algier verſchließen nur
urſprünglid abſolute Beſtimmung des Regierungsvors allzu viele Dhatſaden , welche unſere Anſicht beſtårigen, 1
folago babin , daß die Subſtitution aud bis zu dem Augenblid der mirfliden Einberufung der Conſcribirten
der Bevolferung vermebren ." Das ewige Wiederfebren
erfolgen fónne, daß aber dann der Erſasmalin rich für
der Klage über das wabrſdeinlide Steigen der Preiſe
und dieſe båufigen Berluſte find es , welche die Paſten
dieſelbe Waffengattung eignen müſſe, wie der Erlebte.
für Erſaßmanner, und über die Sowierigkeit, die ſpes
Auch dieß Amendement erregte einen beftigen Widero
ciellen Waffen mit der nótbigen braudbaren Mann ,
ſprudo , um ſo mebr als auch für die eigentliden Eine
daft zu verſorgen , iſt ein unterſcheidender Zug in der
Reber ( remplaçants ) die Norm gelten mußte , daß aud
ganzen Verbandlung , und zwar ein Zug , der in der
dieſe den zu Érſebenden an Große und Siårfe gleich
Bevölkerung ſelbſt manni fad wiederflingen muß, denn
fommen müſſen . Deßbalb rief Graf Pelet de la Pozère
nicht nur bedroht man die Regierung mit dem wadren ,
aus : ,,bier bandelt es ſich nidot mebr blog um Subſti.
den Unwillen des Bolfs , wenn ſie folde Berfügungen
fuenten und Subſtituirre, ſondern um 15 bis 20,000 Contracte , welde durch dieſe ernſte Neuerung betroffen
treffe , ſondern Graf Pelet de la fogére bemerkt aude (Moniteur p. 920 ): ießt ſtellten ſich von 80,000 Con .
Der Refrain war immer : man darf die ſcribirten 8000 nicht gleich bei dem Reviſionsratb ,weil jeßige Gereßgebung nido in einem die Bevölkerung bes Fie bei der Eintbeilung in die verſdiedenen Waffengar,
werden . "
idwerenden Sinne åndern. Faſt vergebens ward das tungen nicht anweſend ſein , d. 6. in feiner anderen
Intereffe der Armee und der Regierung bervorgeboben, Waffe, als in der Infanterie dienen wollen ; werde der Zuſaß , obwohl eine Erleichterung des Regierungso dieſer Gerebentwurf angenominen , ſo werde die Zahl vorſchlags, ging nur mit Mübe durch .
dieſer Reute auf 20,000 bis 30,000 ſteigen und ſo der
Man båite glauben rollen , daß die Verpflichtung
Erfolg fich odlig gegen die Regierung wenden." Hip.
der Subſtituantě , nad Soließung der fiſte und Bero
polite Paſly, befanntlid geweſener Miniſter , erlaubte
theilung in die verdiedenen Waffengattunger , einen
fide nog ſtårfere Ausfälle : ,, mas wåren die Folgen,
Erlaßmann zu ſtellen , der in dieſelbe Waffe eintreten fönnie, von ſelbſt die gleiche Verpflichtung bei den Remplaçanis einſdließe, aber feineswegs ; derſelbe Streit entſpann ſich bei der Berbandlung des zweiten Artikels von neuem und fait mit perſonlider Bitterfeit ; aber , und abermals ward bemerflich gemacht, daß dieſe Verpflich , tung den Preis der Erſapmånner unmäßig ſteigern müſſe, und Paulze d'Jooy, der rid in dieſer Beziebung
wenn die Erfagmanner duro die auferlegten Bedrån .
.
fungen fort und fort im Preiſe ſteigen ? Man würde
feute in die Armee befommen , die mit Unwillen dien, ten , die eine etwas beſſere Erziebung erbalten baben und , mit ibrem food unzufrieden , polimme Geſinnun,
gen in die Ärmee brådien. Io mil mid feines jo år. feren Ausdrucs bedienen . Die Regierung råuſdr ſide vollfommen in dieſer Beziebung : Peute in die Armee zu
beſonders barınådig erwies, ſtåßte ſeine Anſicht darauf, werfen , die nidt geneigi ſind zu dienen, die ſich durch daß in lieben oder adt Departements , die er verwaltet
andere erleben liegen, wenn die Preiſe midt gar zu bod
babe , die Zahl der Mannſdaft für die ſpeciellen Wafo
wåren , das beißt in die Reiben der Goldaten Leute
fen froß ader Subſtituirung und aller Erleichterungen
bringen , auf die man nidt mit Zuverſicht rechnen tann. Das iſt die Sprache, die man jet don Frant, reid ber über die Gonſcription zu bören befommt; fo
*) Der Kriegsminiſter , Moline de St. Yon , erklärte (1. Monit. p. 909 ) : „ durch dieſe Subſtitution derliert die Urmee forts dauernd an Stärte und die Recrutirung der ſpeciellen Waffen
wurden bei jedem neuen Paragrapben immer und immer wieder die Grundlage des geſammten Gonſcriptions.
wird mit jedem Tag , ſchwieriger." Baron von Schauenburg
wefens aufgerúbrt , und es bat allen Andein , als ob man die Confcription , eine der Grundfäulen des neuen Staates , wieder factiſd , wenn aud nicht dem Namen nad aufgeben wolle.
drückte fica ( I. c.) noch ſtärker auß: „ das Zuſammenfinden der Mannſchaft für die ſpeciellen Waffen wird mit jídem Tag forrieriger ; dieß ift eine Wabrbeit , die jedem in die Uugen fpringt , der die Guraſſier : , Carabinier : ,. ärtillerie - und Ges
nicregimenter inſpicirt, er ſieht, wie die Race ( espèce d'hom mes) für den Dienſt dieſer Waffen mit jedem Tag minder tauglich wird. "
Es iſt in der That zum Erſtaunen , und wurde aud im Laufe der Debatte vielfach bemerkt , wie ſebr die offentlidge Stimmung fido binfidelid der Einſteber ge .
711
712
åndert hat. Während nur wenige , die der Parthei des
prix des couvertures en zinc ; par Mr. Poncelet. 8.
National angeboren , noch die ſtrenge Ausführung des
Liège 1845 , Oudart. (287 p . & 8 planches. )
.
alten Grundlages der Revolution , daß jeder zur Ver.
336. Application des propriétés des vitesses virtuelles aux
theidigung des Landes berufen ſei und an ſeiner Statt
vêtissemens . Seconde édition , revue, corrigée et aug. mentée ; par le général comte de L ***, ancien direc
différentes conditions de stabilité des voutes et des re
feinen andern dicken fónne , vertbeidigen , bat die
Mebrzabl , welche nodi vor fünf und rechs Jahren die bårteſten Urtbeile über die Einſteber fållte und ſie den ,,Auswurf der Bevólferung " , die „Samach der Ar. mee " nannte , ihre Sprache gånglich geändert. Das iſt die Macht der verånderten Verhältniſſe. Seit at Jabren , wenn wir von dem Einbrud Abdel- Kaders in führt die Meridicha im November 1839 an gåblen ,
teur des fortifications.
Didot.
4.
Paris 1846.
Imprim. de F.
(6 B. & i pl .)
337. Memoriale pei lavori di guerra die G. H.Dufour, te pente colonnello del genio , membro della legion di onore.
Prima versione italiana di Vincenzo Pugliese,
capitano di fanteria . 8. Napoli 1842. grafia della guerra .
Franfreich einen ernſtliden Krieg in Afrifa ; dieſer Krieg
Dalla reale tipo
mußte natürlich unter den Offizieren ebenſowohl , wie
338. Die Feldbefeſtigungskunſt,. oder Anweiſung zum Bau der Felds
unter der Mannídaft ſtarf aufräumen , die alten Sols daten ſind vorgeridt , Hunderte yon ehemaligen Eino ſtebern find Offiziere geworden , und romit fann man die Einſteber nicht mehr die „ Schmad der Armeer nennen ; lie baben ſich die gebůbrende adhtung auf dem Schlachtfeld errungen . Die Sache droht nun ing Ente gegengeſebre umzuſchlagen. 210e Beldrånfungen des Einſteherweſens werden beflagt , und das Sdimpfliche, was an dem Handel flebt , wird auf die Gompagnieen
ſchanzen und zur Einrichtuna örtlicher Gegenſtände zur Vertheis
geworfen. Die Regierung will dieſer Geſinnung Rede
digung , ſowie zum Ungriff und zur Vertbeidigugy derſelben ;
von F. B. Guttzeit , königl. preuß. Major a. D. , Ritter des .
eiſernen Kreuzes 2r und des rothen Udlerordens 4r Klaſſe. 8. Danzig 1846.' Gerhard'ſche Buchh. ( VIII u. 95 S.) 20 Ngr. 339. Ubhandlung über die Feldbefeſtigung , den Angriff und die Vers theidigung der Feldſchanzen und Verld anzungen , nebſt einem kurfen Unbange über Kriegsbrücken. Für den Gebrauch der t. t. Grafer Cadettencompagnie. gr. 8. Gran 1846. In Comm. bei Damian und Sorae. ( XII u . 266 S. und 8 lithogr, Tafeln in qu. ' /: Fol.) 1 Nihir. 2 Ngr. R.
204. Mil . 3. 1847. Nr. 86 u . 87.
nung tragen und den Einfluß der Gompagnieen beo forånfen , aber indem ſie dieß ihut , bertranft ſie das
340. Instruction sur la fortification passagère , la défense et
Ginſteberweſen felbſt , und nun bebt die Klage an. Langweilige Liraden von dem traurigen looſe dieſer
Paris 1845. J. Dumaine ; imprim. de Cosse. ( 4/6 B. &
l'attaque des postes retranchés. Troisième édition .
12.
12 pl.) 12 fr .
und jener Bauernfamilie , deren Sobn marſciren muß, werden in der erſten Verſammlung des Staats vorgen
tragen ; es iſt allerdings bart , ſeinen Sobn zum Krieggi 341. Règles pour la conduite des opérations pratiques d'un dienſt bingeben zu müſſen , aber die weich mürbigen Herren ſollten doch erwagen , ob man nicht im Ganzen genommen unter dem Bauernſtand, deſſen lebensart und Arbeiten ibn zur Ertragung von Berd werden am taug. lichten maden , noch immer die beſten Soldaten findet.
à la préparation des materiaux nécessaires au tracé et å l'exécution de la première et de la deuxième parallèle
( Schluß folgt.)
et des approches qui s'y rattachent. Deuxième édition. 8. Paris 1847. J. Corréard . ( 8 B. & 2 pl.) 4 fr .
siège déduites des expériences soigneusement faites. Ouvrage destiné à l'usage de l'école royale du génie de Chatam . Par C. W. Pasley , directeur de cette école.. Traduit de l'anglais par E. J. Première partie, relative
Wird in 3 Ubtheitungen (à 4 Fr.) vollſtändig ;3 die erſte Aufs lage des Originals erſchien 1829–1832 , die zweite 1843. Traité de la défense des places fortes , avec applica
342.
Bibliographie.
tion à la place de Landau ; rédigé en 1723 par Hue de Caligny , directeur général de fortifications des places
( fortſegung. ) 332. Histoire des projets pour l'agrandissement, les forti
et ports des haute et basse Normandie etc. , précédé
fiations et la rade du Havre depuis l'année 1837 ; par Charles de Massas. 8. Paris 1816. J. Dumaine. ( 14/2
d'un avant-propos, par Mr. Fayé , capitaine d'artillerie. 8.
343. Der deutſchen Feſtungsvertheidiger Stellungs- und Gefechtes kunſt. Von Huldreid Schierilieb. gr. 8. Leipzig 1845. A. F. Könler. ( 88 S. ) ' ) , Ribir.
B. & 2 cartes . ) 7 fr.
333. “ Refutation complète de l'opinion oppossé au systéme de forts détachés sous les deux rapports militaire et po.
litique ; par l'auteur de l'ouvrage intitulé : du projet de fortifier Paris . 8. ' Paris 1844. J. Correard . ( 2 /. B. ) 1
R. Milit. Lit. 'Ztg . 1845. XXVI. Nr. 11. p . 59. 334.
Théorie de la poussée des terres contre les murs de revêtements, suivie d'applications numériques des principales formules au calcul des dimensions de ces murs ;
par J. P. Delprat , major dans le corps du génie hola landais . Traduit de hollandais. 8. Paris 1846. J. Corréard. ( 3 B, & 3 taf. ) 335. Mémoire sur la stabilité des revêtements et de leurs fondations , suivi d'un rapport sur la construction et le
Paris 1847. J. Correard . ( 14 B. >, 1 portr. , I pl .)
7 fr . 50 c.
344.
R. Milit. lit. 319. 1845. XXVI. Nr. 52. S. 297. De la construction des batteries dans la pratique de
la guerre , par Dupuget ; avec une notice de Mr. Favé, capitaine d'artillerie , auteur du nouveau système de défense des places fortes. 8. ( 2 ' / , B.)
Paris 1847. J. Corréard .
Im dritten Bande von Böbm's Magazin für Ingenieure und Artilleriften ( 8. Gießen 1778 ) S. 283–328 findet ſich bereits : „ Ubhandlung von dem Baue der Batterieen und in einer Belagerung , dom berrn Dupuart , ehemal . Oberſtlieute : nant des fönigl . franzöſ. Artilleriecorps. Uus einer Abſchrift des Originals überlegt."
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
N 90 .
Donnerſtag , 29. Juli 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung .
li 2,
in der preußiſchen Militárverfaſſung für die religiöſen n . ſtehende Cabinets . Bedürfniſse der fatholiſden , in gleider Weiſe wie für ße eu Pr g nad Am 17. Juni bat der Köni 危
&
ordre an den Kriege ininiſter erlaffen : „ Auf 3bren Bortrag erflåre 30 bierdurd zur Bes
diejenigen der evangeliſden Glaubensgenoſſen , Sorge getragen werde , und daß namentlich die Belielung von beſonderen fatboliſden Militärgeiſtlichen mit einer den
fgeſ r, $. 155 Straife g des fürtimdas munBee ner Zwe l , elsb dies Beſ igung"Tbei daßuche entlita!.ndedes ſeit
pangeliſden gleichen Berechtigung als Militårpfarr. ches ekbu l fgeſ r lgenfúbr "Tbei e. - Da diedſab g.Ber155 !. des Stra gſte fürngdedas beamie mögung conſe: untreu altu eſteerfoDurd dieninenllichdeszurSold tåt Verw oderHee aufen, quent ſtan des Grun ſtrenes derundPari tárperſo aten wonad Miliung wege
Ers
L.
.
bemabrung ibnen úbergebener Sachen oder Gelder mit zwiſden den fatholiſchen und evangeliſchen Untertbanen
10
Arreit oder Freibeitsſtrafe bis zu fünf Jabren und mit
et 2.
von Sr. Majeſtåt dem Rönige Auerbódit ſelbſt gemolt wird , und mit Bezug bierauf aud bereits die Ausar .
nungndebefo nordStå Berſeßung in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes zu den irdedrei ung, eine n Mili britiſt neue.die blenErm mors ås ie der , in Curtårf ro rbat
beſtrafen ſind, in allen Fåden Anwendung finden roll, wenn von Milirárperſonen des Soldatenſtandes dienſto
&
gung , daß die baldmöglide Berleibung einer ſolden
en werde, welder lid ibnen anvertraute, nicht zur eigenen Benußung Sinridrung einenWunſch befriedig ch eben romobl durdo rico gerenchtfertigt, als bereits långft untreuet werden ,glei gegebene Saden oder Gelder ver t und ausgeſproche worden , den Beſchluß gee erfann viel, ob ſie ibnen zur Verwaltung oder Aufbemabrung, faßt : An Se . Majeitåt die untertbånige Bitte zu rid
10
-S .
he e.
se
oder aus einem anderen Grunde auf långere oder für, gere Zeit dienſlide anvertraut worden ſind."
ten , Se , königlide Majeſtát wollen geruben , den bal.
Kdin , 20. Mai . Es wird binnen Kurzem zu Ber. lin ein Generalinitutut für den gymnaſtiſden
digen Erlaß der in Ausſicht geſtellten Militärfirden . ordnung Aderbódít zu verordnen .“
Unterricht in der Urmee errichtet werden , und ben reits ist von Sr. Maj. bierüber eine Cabinetsordre ere laſſen . Zum Director dieſer Anſtalt iſt der im Rriegs .
Zuſammenziebung der zum luftlager bei
et
je
f 1
Frantreid .
Die
ministerium beſtåfrigie Major v. Griesbeim ernannt ; sompiegne beſtimmten Truppen wird gegen Ende die Sdüler werden im Ganzen aus 16 Offizieren beo dem gen . Aum en iduntegerr d ausdemzweiGenDivi Auguits erfol Esale wirund e von erulſion Qup Herzog fteben , ſo daß jedes Armeecorps deren zwei gibt he , welc
zu Militårturnlebrern ausgebildet werden sollen .
Der
bildet werden '; der Herzog von Montpenſier wird eine
e commanditen und der Herzog von Nemours Brigad Febrcurſus iit auf 1'/, Jahr feſtgelebt,und der Unters den Oberbefehl erbalten . Die Stårfe der tbeilnebmen . ridt wird ibeils in Gymnaſtif, theils in Anatomie und ( N. 6. )
Pbyſiologie beteben .
Der fürzlich in der Allgemeinen preußiſden Zeitung
den Truppen wird zu 15,000 Mannt und 4500 Pferde
angegeben .
itár , erſchienene ( aud in Nr. 76 der allgemeinen MilLo Deftetreid . g8 zeitung aufgenommene) Nefrolog des In der f. f. Armee baben naditebende Beförderun . Karl war, wie man der Weſerzeitung aus Berlin be , gen ſtattgefunden : f . Freibert Piret de Bibain , ridtet , auf der ausdrůdlichen Befebl des Königs dere
Feldmarsdall : fieutenant, wurde commandirender Ges og , dere deu riotiſch gehalten ſei." beimerasbomůrde. Fr. Edler v. Weigelsperg, Felde tigde, prát tſdo Stån Nefrol Die Curi der drei, fráf bat berdlopen , nadſte, marídal, fieutenant , wurde zweiter Inbaber
en ergegvon ieb enniſt ebenBod einen , ,,elier omůn dabcheinr zudemerkMin Biltlen gbe ſein en faß , wel rin
neral im Banat unter gleidzeitiger Berleibung der Ge .
des In.
bende Bitte an Se. Maj , den König zu richten , und fanterieregimento Nr. 32 , und C. v . Sodnbale , die Herrencurie ist dieſem Beſchluſſe beigetreten : Sbor feldmarſdal. Lieutenant, Inbaber des vacanten In långſt und vielfach iſt der Wunſd quegeſproden , daß fanterieregimento Nr. 29. Zum Feldmarſdal . Lieute . 1
715
716
nant avancirte der Gereral . Major 3. Madlener ,
drångt. Eine wichtige Zugabe iſt die ydermiſchte Correſpondenz " von 1816 bis 1834 , ſowie das beige .
als Diviſionår in Lemberg. Dann wurden 3 Oberſten , 3 Oberſtlieurenante und 8 Majore ernannt. A. Pan . nard , Oberſilieutenant in Penſion , murde im Kriege . ardiv angeſtellt. A. laimi Ritter von Dedina ,
fügte Gutachten des Herzog8 von 1829 über den das
mals vorgeſchlagenen Plan zur Venderung der Disci,
plin in der britiſchen Armee , deßgleiden ein Auszug
Major vom Infanterieregiment Nr. 34 , wurde Gom mandant des erledigten Grenadierbataillon Blanc.
von ſeinen Ausſagen vor der Unterſudungscommiſſion über das militariſche Strafweſen u . . m .; endlich eine forgſame Auswahl aus den betreffenden Depeden und
Großbritannien .
Correſpondenzen der Generale , denen Wellington im Feld gegenüberſtand. Den Schluß des Werfs bildet
Das Quartely Review zeigte im Mai 0. 3. die eben fertig gewordene zweite Auflage der Deperden Wellington 8 *) - des Seitenſtuds zu den Nelſon , Deperden mit folgenden Worten an : ,, G8 würde nadigerade überflüſſig rein , zu erörtern, welchen Sdaß unſer Vaterland an dieſem Werfe belißt. Aber ein melancholiſches Intereſſe fnúpft ſich an dieſe zweite me.
ein bódít vollſtändiges und braudbares Regiſter. Kurz, der liebente und der adite Band find großentheils ganz
ſentlich verbeſſerte Ausgabe. Das Schickſal des Ober . ſten Gurwo00 , des Herausgebers , war eines der
traurigſten , von denen die literaturgeſchichte zu erzábs
neu , und wir fónnen ihr Erſcheinen im jeßigen Augens blick nur als ein beſonders glüdlides Zuſammentreffen
begrüßen. begrüßen. Zwar zu jeder Zeit und unter allen Um . ſtånden würden die Urtheile und Anrichten des Herzogs von Wellington über Armeeorganiſation und ſoldatilde
Mannozucht die bóchſte Beachtung verdienen ; aber grade in dieſem Moment, wo ſich die Griegøminiſter im Par. lament und die ganze öffentliche Preſſe des Soldaten
ſpannende und ermattende Uebermaß der Anſtrengung auf einem neuen Feld nicht ertragen ; all die fleinen
annehmen , iſt es im vodſten Grad intereſſant, zu ben obachten , wie der größte Feldberr ſeiner Zeit ſich vor fünfzebn oder redo szebn Jabren über Fragen ausſprad , welde jeßt die ernſteſte Aufmerkſamkeit der ganzen
Sorgen des literariſden Details quálten und ermúdeo
Staatsgemeinde erregen .“
len weiß. Eine von Natur reizbare Seele in einer ſehr eigentbůmlid organiſirten Peibeebude fonnte das
ten ibn bei Tag und Nadt , berdarben ibm den Ger
romad an der Geſellſchaft und raubien ſeinem Průbl die Rube : ſo unterlag der tapfere Offizier, der ſo mande beiße Saladit gereben , den túdiiden Anfällen einer gedrůdren (Hemůtbeſtimmung. Ueberdieß , ſcheint es,
Das Einſteherweſen in Frankreich.
zebrten die Drucffoſten dieſes Werfo das fleine Vermo .
(Schlu . )
gen auf , welches ſeine ſtrenge Sparſamfeit geſammelt,
Was in den vorbergebenden Verhandlungen nur einzeln vorgetreten war , brach bei Beratbung der Ar. tifel 8 und 9 völlig aus ; dieſe beſagen , daß der Vero
ſo daß das Vermächtniß eines guten Nameno beinabe alles iſt, mn8 Oberſt Gurwood Feiner Wittme und ſeio nen Töchtern binterlaſſen bat. - Doch Dos perlaſſen wir
dieſes ſchmerzlide Thema . Die vorliegende Ausgabe, die in einzilnen Heften erſdien , iſt um ein beträchtlis
trag zwiſden dem Einſteber und dem , den er erleben wid, vor dem Notar gemadt, und die Summe in eine öffentlide Kaſſe niedergelegt werden ſoll. Man beſtritt
des moblfeiler, als die frůbere.
die Noibwendigfeit des Notariatsacts als eine Berdrån.
Zudem iſt ſie mit vier
.
len neuen und wertvollen Briefen bereidert , melde
fung der Freibeit, eben ſo die Niederlegung des Geldes
man für verloren_gebalten , die aber durd Gurwood8 unermüdlichen Fleiß und die Bereitwilligfeit von Bes bórden und Privaten , ibm ibre Archive zu öffnen , wies
als einen Zwang gegen den Erſaßmann, dem man das Geld vorenthalte. Beide Ginipürfe find booſt unbe. deutend ,, denn der Staat, welcher das Einſteben geſtat. tet , iſt wohl beredrigt , die Bedingung zu reben , daß
dergefunden worden ſind.
Aud die Anordnung des
Stoffs iſt unendlich beſſer als frůber. Da Gurwood viele bódít wertvolle Actenſtúde, beſonders auf Indien
der Einſteber gegen Uebervortheilung der Compagnieen geſichert , und dann , daß er gegen ſich ſelbſt gerdûßt
bezüglide,. nicht eber erhielt , als nad dem die erſten werde, und nidi ſein mübíam durdo ſiebenjábrigen Dienſt Bånde der frůberen Ausgabe ſchon gedrudt waren , ro erworbenes Geld verſchleudere. Man båufte in den war er genöthigt , fie entweder ganz wegzulaſſen oder Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten. Sar erbaulido, fie in der ungeſdidien Form von Supplementen anzu .
wenn aud prafriſch richtig , ließ rich Hr. Vincens St.
bången. Jest erſteinen alle Briefe, die alten und die laurent vernebmen. ( Moniteur S. 978.) „ Ihr wollt neuen, in der gebdrigen dronologiſden Ordnung , und die Compagnieen beldranken , nicht unterdrůden , ibr .
die Aufeinanderfolge der Erzählung iſt bewabrt durd die Einleitung, durch fortlaufende Noten und durde ers forderliche Einſchaltungen zwiſden den Deperden. Iroß
molt ſie zur Rolle bloßer Mandatare berabbringen.
Das iſt unmöglid .
Denn ein Familienvater berlangt
einen Stellvertreter erſt in dem Augenblice, in welden
dieſer betrå chiliden Vermehrungen iſt, durch verſtåndige er ibn nótbig bat. Wenn die Compagnie lid niot zum Aenderungen in Drucf und Format , das Ganze von
Voraus der Peute verſidert bat, die ſie dem Reviſions,
den urſprünglichen zwölf auf act Bånde zuſammenges rarb vorſtellen will, an der Stelle deffen, der einen Er. raßmann verlangt , ſo wird ibre Intervention außerſt * ) Official and other Dispatches of Field-Marshal the duke
of Wellington . Second Edition. 8 Vols. London 1847.
ſowierig , manchmal für den Familienvater relbſt un . wirkſam . Die Compagnie fann, ſelbſt als bloßer Man,
717
718
Datar , nicht auf eine wirkſame Art einſchreiten , wenn
rein mag , nur die Befürdtung zum Grunde , daß die
fie nidi Siellvertrerer bereit bar , über welche ſie ders fügen fann ; lie muß alſo mit ihnen vorber unterbans delil . Man fann ſie alſo nicht auf die bloße Rolle
Stellung eines Erlaßmannes durch ſolche Einricbtungen
von Mandataren berabbringen , ſie muß notwendig zu . gleich als Speculant bandeliv." Der Menſchenban, del iſt alſo , wie man ſiebt , nicht zu vermeiden . Dieß
allzuſebr erſo wert werde. Man mag die unbåßig lan , gen Verbandlungen durchleſen wie man will, ſo it die der ewige Refrain , der den Grundton aller Einwürfe ausmacht. Alle anderen ſind bedeutunge!08 , oder laſ. ren rich , wenn auch nicht obne Sowierigfeit , übermin ,
ſpricht freilich vorerſt nur für den Umitand , daß man im Innern Franfreid 8 womöglich der Conſcription
den, denn wenn der Vertrag ziviſhen dem Einſteber und dem, den er erleben roll, gerichtlich , wenn das Geld
rido entzieben will , und oft ſich ihr duro alle möglichen
wirklich deponirt wird, dann fällt der größte Theil der
Verbältniſſe gezwungen entjieben muß. Das Uebel 110,000 an
Sowierigfeiten von ſelbſt binweg ; dieſe beteben baupt: um einen Einſteber zu finden. Die Vertbeidiger und die Gegner barten nur Einen Kampfplak : die erſtern
ſtan08, um den Borſdilag úberbaupt zu verwerfen. Der
und das war nur zu erreichen, indem ſie das Einſteben
Fürſt von der Mostra beſwor zu dieſem Ende ein Soredbild herauf : (Monit. S. 977) ,, der Staat würde ſich durch die Uebernabme des Einſtandsgeldes eine
erſdwerten ; die andern nahmen ihre Gründe gegen das Geles aus eben dieſer Erſchwerung. Die Minis
furdtbare
nau mit den Nadweiſen beraus , wie viele Soldaren
wådſt aber ſchrecbaft an , wenn man erwågt, daß 100 bis 120,000 Einſteber Argout nimmi als Mittelzabl C
in der Armee rich befinden , und die Gegner des Gerebesentwurfs bedienten riite dieſes Um .
Berantwortlich feit aufladen ;
nemen wir
ſådhlich nur da , wo Familien ſich in Sdulden ſtürzen , wollten ons Verhåltniß des Einſteberweſens beſſern,
fter und die Generale in der Kammer rückten nids geo
einen Feldzug an der Grenze an , wie leicht iſt es , daß jábrlid ſich wieder zum Einſteben melden , und Hippo .
in einem rolden Falle eine politiſche Kiriſe nachtheilig inte Paſſy's Angabe , daß es nur 2000 jábrlid recen, auf den Zuſtand der Finanzen einwirft, und der Staat
ſich in die Unmöglichkeit verleßt ſiebt, die Intereſſen zu bezablen ; ein Drittbeil der Armee wäre dann in Un ,
rube über die Summen , die in den Händen der Res gierung liegen , und fonnte Rechenſchaft verlangen über die Nichterfüllung der von derſelben eingegangenen Ver,
blieb unipiderſprochen ; audſtimmt ſie zu der Angabe des Miniſters ſelbſt, daß ſich etwa 11,000 militåriſde Einſteber in der Armee befanden. Ermågt man , wie
Tebr feit der Beförderung des Einſtebens duro Solda , ten die Zabl der freiwilligen Wiederanwerbungen ab ,
genommen bat , ro baben freilid die Gegner des Geo
bindlidfeiten .“ Es iſt bócit unwahrſdeinlich , daß in ießes Recht, wenn ſie es eine Thorbeit nennen , das einem Augenblick, wo Tauſende der Einſteber todt, andere Tauſende in den Spitälern liegen , der Reſt allen Anſtren , gungen und Berd werden des Kriegs ausgelegt iſt, dieſe
Reute Picte aus einem augenblicliden Unvermögen des Staats eine Waffe gegen denſelben machen ſollten , da
ſie wiſſen , daß mit der Rückebr einer beſſeren Zeit alle rolde Verbindlichfeiten beilig erfüllt werden , aber es iſt carafteriſtiſch , daß man in der franzdfirden Pairsfammer rolde Soredbilder beraufbeld wort, um einen GeſeBesentwurf zu dernidien , der in der Haupis
Giniteben auf die idon im Dienſt geweſenen Peute zu
berdrånfen. So faßi Hr. Paſſy reine Einwürfe gegen DG8 Gereß in folgender Weiſe zuſammen : ( Moniteur S. 1056 ) „ Wenn ich rebe, wie Tebr das Einſteben von
Nicmilitars durch Schwierigfeiten und Formalitåten beſchränkt wird, ro frage ich, wo iſt der Erlaß ? Wenn der Herr Niniſter und erflåren fónnte , daß er rider iſt, von den 15 oder 16,000 Einstebern 10,000 in den
Reiben der Armee zu finden , dann würde ich das Ger reg begreifen , id würde verſteben , was man erreiden
ſabe nur eine Beſſerung des Dienſtes zur Folge bas
mill.
ben muß. Ein anderer Einwurf iſt gegründeter : der Einſteber
meé liefert böchſtens 2000 Einſteber jábrlich , und es it wenig Hoffnung vorbanden , daß dieſe Zahl ſich merf. lid vermebre. Warum ? Uus dem guten Grunde, weil man
roll rein Einſtandsgeld in der Staatsfaſie niederlegen , da aber rebr båufig dieß Einſtandsgeld nicht gleiche baar
bezahlt wird , ſo müſſen oft Klagen vorfommen gegen
Das aber wird man uns nicht ſagen.
Die Ar,
ſie zu tbeuer bezablen mußte , weil es die Rräfte der
Verfolgung der Intereffen ſeiner Soußbefoblenen ? Nein,
Familien überſdritte. Was gebt alſo aus dem Gefeß bervor ? Daß die Preiſe für Einſteber im Verhältniß der Anordnungen , welche die Zabl der Einſteber min.
denn die Conſignationsfaſſe befaßt fich nie damit , und
dern , ſteigen werden ; nimmt man an , daß er auf 4
d'Argout geſtebt ſelbſt, daß hier eine große Schwierig. teit ſich vorfinde; betrachtet man indeß die Sade ger nauer, ro verídwindet ein großer Theil dieſer Schwie,
bis 5000 Fr. ſteigt, ſo wird man vielleicht einige Tau , ſend militäriſche Einſteber mebr finden , aber die Mebre jabl der leute, die Erlaßmanner itellen , wird den Preis
ſáumige Sduldner.
Uebernimmt der Staat auch dieſe
Die Mebrzahl der Einſtandsgelder wird dodo
midt mebr erfdwingen ; die Erlaubniß , ficb einen Ers
baar oder in gleid gültigen Papieren niedergelegt were
fagmann zu ſtellen , mird illuſoriſch, und der rdwade
den , und die nidt bezablten die Minderjabl bilden .
Vortbeil , den die Armee dadurch erlangt, wird auf Ro .
rigfeit.
Das Einſtandsweren wird dadurch allerdings berdrånft,
ſten eines weit bedeutendern Nadrveils für die Geſello
und man warf mit Bitterfeit der Regierung vor , daß
roaft errungen.
fie auf dieſem Wege die Erlaubniß fich, erleben zu lalo
ſpringende Mißvergnügen nicht seine gefährliche Seite
ſen, nur den Reiden geſtatte , die natürlich gleich mit baarem Geld bei der Hand ſind. Es liegt alſo aud
babe ? Hat der Minister die Folgen für die Armee mobl berednet ?
Glaubt man , daß das biernuð eitto Weiß er nicht , daß 8 gefábrlid ilt,
dieſem Einwurf , ſo gegründet er auf der einen Seite junge Leute , die rido båtten erleben lasſen , zu einem
719
720 documeps les plus récens ; suivi d'un examen critique de ce pouveau système. Par "C. A. Haillot , chef d'es
riebenjábrigen Dienſt zu zwingen während der foſtbar. ften Jabre ibrer Jugend ? Mißvergnügen unter der Bes vólferung und in den Regimentern , Errobaffung einer
cadron au 15e régiment d'artillerie (pontooniers ). Avec atlas de 43 planches. 8. Paris 1846 . J. Corréard.
Klaſſe Menſden , denen der Dienſt zur Paſt iſt , und
( LII & 489 p . )
die alſo unzufrieden ſind , das iſt es , was das eres
R. spectat milit. 1847 ( Mai) Vol. 43 p. 270 — 282. 35 fr .
erzeugen wird. Ihr ruft Gefahren bervor , die nicht obne bedeutende Folgen bleiben fónnen ." Nad dieſer Rode erfolgte die Abſtimmung über den
346. Voorschrift tot vervaardiging van eene gierbrug, door de pontons op eene andere wyze te plaatsen ; uitgege ven op last van het departement van Oorlog. 8. Te ' s Gravenhage 1844. By de Ewen Doorman . 80 c.
oben erwåbnien Artikel 8 , und dieſer ward verworfen ,
uit ibm der Grundſtein des ganzen (sierebes , deſſen
einzelne Artifel zwar nod durchgegangen , deſſen Gan .
347.
e) Generalft ab. Bulletin de l'armée. Sur l'état - major général de l'armée . La Presse 1846 , X1, apnée No. 3837 , 600 vembre .
jeg aber noch in derſelben Sißung mit der ungebeuren Mehrbeit oun 116 gegen 40 Siimmen verworfen wurde.
Jest bleibt der Regierung nidis übrig , als in wenig Jabren ein neues Recrutirungogereß vorzulegen , und dieß iſt feine ſebr leidote Sade. Eine wirkliche Erma., Bigung der Paſt fann für die innern Provinzen franf. reids, welde baupiſådhlich flagen , nur dann gewonnen werden, wenn man die Ausbebung nicht mebr nad der Zahl der Bevólferung , ſondern nad der Zabl der Dienſte túc tigen regulirt , aber aud dieß fann nicht auf die
348. Manuel réglementaire à l'usage des élèves de l'école d'application du corps royal d'état -major. 18. Paris 1845. Dumaine. ( 4 } B.) 2 fr . 319. Dienilvorſchrift für den Generalftab des achten deutſchen Urs
gr. 8. Stutrgart O. J. ( 1845.) Gedruckt in der I. B. Mebler'ſchen Buchdruckerei. (Vlll und 148 S.)
meecorps .
( Nicht im Buchbandel. )
350. Recueil par les reconnaissances militaires d'après les plus estimés formant un traité complet sur la matière. Publié par J. Corréard, ancien ingénieur. Avec atlas (de
onze planches). 8. Paris 1845. J. Corréard , éditeur
fånge ausreichen und wird zum Theil ſeinen Zwed perfeblen. Wenn man Elſaß , forbringen und die France Comté im Verbåltniß zu ibrer Bevölkerung die dops
d'ouvrages militaires . ( XI u . 348 s.) 15 fr. Dieſe Schrift zerfäut in dier Haupttbeile. Der erſte , weldget ein dem General Bourcet jugeſchriebenes Memoire über
pelte Anzabl Soldaten zu ſtellen auferlegt , wie dem Departement der Dordogne , du Pot u . ſ. w . , weil in
Recognoscirungen begreift , theilt ſich wieder in zwei uns terabibeilungen. Die eine , melche den Ixel : „Von den Res cognoscirungen überhaupt " führt, gibt die allgemeinen Prin:
den erſten Gebietsibeilen 650 von 1000 dienſtfåbig ſind,
cipien , und bandelt dann in neun 20chnitten nach einander
in den leßten mur 270 bis 300 , ſo muß, ganz abgeſeo
von den Recognoscirungen dir verſchiedenen , auf dem Terrain
ben von der Unzufriedenheit , welde eine Tolche Bela. ſtung im Elſaß , in Polbringen und der Franche Comté erregen müßte , aud die Einſteberzahl abnebmen. Wenn
befindlichen Gegenſtände ( Flüſſe, große und dieine Bäche, Süms pfe , Gehölze und Waldungen , Gebirge und gebirgige Länder,
Elſaß im Jabre 1841 4000 Mann Conſcribirte und
die Offenſide oder Defenſtve einzunebmenden lagerſtellungen und yon den bri Märlden für alle Fälle zu treffenden Bors
eben ſo viel Einſteber ſtellte, wird es noch die Zabı der
ebene , moraftige und Saidegegenden u . . 10.) , von der abs
faſſung der Deutſchriften über Ricognoscirungen, ron den für
Einſteber ſtellen fónnen , wenn man ibm ſtatt 4000 Gons
februnnen. Die andere Unterabibeilung enthält im Eingange
cribirte 8000 abverlangt ? Das iſt unmöglid. Der
Einiges über die Recognoscirung eines Landes, und verbreitet
Preis der Einſteber unuß alſo aud in dieſem Falle iteigen , und zwar unmißig ſteigen , es werden zwar dann im Innern Franfreids weniger Peute ausgeboben , aber die , welche dennoch ausgeboben werden , müſſen eine unverbålinißmågig fårfere Summe bezablen. Die Zeit iſt gefommen, wo man dem Herabfommen der Race
mit ernſten durchgreifenden Mitteln entgegenarbeiten muß, denn bis jeßt bat man vom Capital gezebrt, und
ſich dann insbeſondere über Armeepoſitionen, über Poſtirungen , detalchirte Corps und über Kriegs- und Feldzugeplane, in ſteter Beziehung auf Beiſpiele, welche zum Ibeil der Wirklichkeit entnommen find. Der zweite Haupttheil : „ Verſuch über militäriſche Recognoscirungen vom Bataillonschef Ullent im Geniecorp8" iſt eine bereits in der 4. , 1803 erſchienenen Nums
mer des Memorial topograpbique militaire enthaltene Sthrift, die hier mit mebrfaden Abkürzungen und Hinweglaſſung des Vil und VIII Urtitels des Orginals , wieder abgedruckt iſt. Sie handelt in dreizehn Artikeln von den für einen Krieg
dieſes nimmt , mie natürlich , ab , fann alſo nicht mebr
norhivendigen Nachrichten und Nachweiſungen über ein Land,
Das iſt ein olimmes Sapi.
das Kriensidauplan werden kann , von den Recognoscirungen und den Materialien , die zu den erſten Entwürfen derſelben
die alten Zinſen liefern.
tel für die Staatsfünſtler der nådſten Zeit , und der langt andere Mittel und andere Hebel , als man bis jeßt anzuſeßen gewobnt war. Nos ſtebt coin dieſer Beziebung in Deutſdland obne Vergleid beſſer , aber aud bier moge man ſich vorſeben.
Bibliographie . (Portretung. ) des ponts militaires de l'Autriche ou équipage 345. Nouvel description détaillée , applications , manoeuvres diverses et dimensions de toutes les parties l'équipage des ponts militaires de l'armee autrichienne , corformément aux
dienen , von den Uufnahmen nach Metern und Schritten und von anderen Verrichtungen , die ohne Hülfe der Inſtrumente geſchehen können , von der Aufnahme à la vue , von dein
Zeichnen der Recognoscirunastarten und von den beſchreiben : Der dritte Ibeit ents den und militäriſchen Dentſchriften. bäit Notizen über verſchiedene Dinge , welche bri militäriſchen Recognoscirungen zu beobachten ſind, redet dann von den vers ſchiedenen Arten derſelben , und insbeſondere von der Recogs -
nošcirung mehrerer Serraingegenſtände. Der vierte und legte Haupttheil gibt in einer vom Bataillonschef Guilleminot herrührenden militäriſchen Beſchreibung des füdlichen Schwarzs waldes das Beiſpiel einer militäriſchen Recognoscirung. Xud dieſe Abtheilung des Recueil findet ſich in der ſchon erwäbns
ten Nummer des Mémorial topographique militaire. ( 18).
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. B leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedructi.
Samſtag ,
N 91 .
. 31. Juli 1847.
un
Militar -· Zeitung.
Allgemeine
15) 1 den Rückſtoß,
Fra nire i dh.
16) 1 Bemerfungen über die Kugelbabn,
Der Kriegsminiſter bat am 13. Mårz 1847 einen am 10. Januar 1842 mit einer Geſelfdaft in Bezie. bung auf die Lieferung von Betten abgeldloſſenen Vertrag erneuert. Hierna de ſollen beſtåndig unterbal. ten werden : die Gerårddaften für 1450 Betten von
Offizieren und Militárbeamten ( 1450 fournitures d'of
ficier et d'employé militaire ), - für 1100 Offizierszim . -
mer (1100 ameublemente d'officier ), für 266,000 Sol. datenbetten ( 266,000 fournitures complètes de soldat), -
17 ) 1 Bemerkungen über die Riemen des Cornifters und das Bandelier beim Spießen ,
18) 1 geldidtlide Betradtungen über das Infante . riegemebr, 19) 1 die Erflårung der Ziel , und Sduſlinien mit Zeidnungen,
20 ) 1 Bemerfungen über die Flinten und Büdſen mit Sdaft (à tige ), 21) 1 das Spießen mit einer Sbaftbůdſe ( carabine
.
- für 8000 Betten in den Kranfenzimmern (8000 four nitures d'infirmerie ) , – für 4000 Halbbetten für die Arreſtorte ( 4000 demi fournitures spécialement affec tées aux prisons et aux salles des police ), für 4800 S
Sdildwad måntel (4800 capotes de sentinelle ). - Der Herzog von Aumale bat im Sabr 1846 alb Generalinſpecteur der dem s dießen gewidmeten Sdulen mebrere der an ibn eingelaufenen (driftlichen Arbeiten dem Kriegsminiſter übergeben . Von den Sdů. lern
C
der Normalidule von Vincennes und der See
cundårſdulen von Grenoble und St. Omer – verdien . ten 39 Offiziere und 14 Unteroffiziere Anerfendung und 25 Officiere, 21 Unteroffiziere, 15 Gorporale und 3 -
à tige ), 22) 1 die Fabrikation der Waffen ,
23) 1 die Bewegung der Kugel im leeren Raume , 24) 1 die Abweidungen des Percuſſionsgemebrs , 25) 1 ditto des glatten Gewebre , 26) 1 ditto der Kugel ,
27) 1 die Beränderungen der Waffen im Jabr 1842,
28) 1 der Einfluß der Temperatur auf die Ridrig . feit des Treffens,
29) 1 die Beſtimmung des mittleren Treffpunftes bei dem Spießpendel ( point d'impact moyen ), 30 ) 1 Notizen mit Zeidnung über die Art des Goie , Bens auf einen Infanteriſten , einen Reiter oder
Bon dieſen Aufgaben betreffen :
eine Abtheilung, 31) 1 das Mittel, die durd den Regen berbeigefábr. ten Verſager zu vermeiden,
1 ) 45 das Spießen ,
32) 1 die Einrichtung des Auffaßes bei der Flinte
Soldaten Auforunterung ; ſie geboren ſåmmtlid der Infanterie an.
2) 2 die Feuer ,
3) 3 einen Auffaß am Infanteriegewehr,
auf 300 Meter,
33 ) 1 ditto auf 400 Meter * ),
4) 2 die Ridrigkeit ( justesse ) der Waffen ,
34) i das Spießen mit dem Gensd’armeriecarabiner,
5) 2 das Sdåben der Diſtanzen ,
35 ) 1 die Unentbebrlidfeit eines Aufſabes bei dem Infanteriegewebr,
6) 2 ditto und den Gebraud der Stadia, 7) 2 die Zeidnung der Streuung ( gerbe ), oder Dar, ſtellung der Genauigkeit im Treffen , 8) 2 den Zielunterridet, 9) 2 die ladung der Bůdre Delvigne,
10) 2 die Gewandtbeit, welde das Spießen auf der Jago gibt , 11 ) 2 die Bereitung des Pulver 8 , 12) 2 die Bereitung der Munition, 13) 2 die derſdiedenen Arten des labend ,
14 ) 1 die Bereitung des Pulvers und der Spießbaum. wolle ,
36) i den Rückſtoß und die Pulverladung der ver. fdtedenen Infanteriemodelle,
37 ) 1 die perſdiedenen Arten von Aufſåsen ,
.
38 ) 1 die Unterbaltung der Waffen in den Gompag. nieen ,
*) Der Generalinſpecteur rod fich verſichern, ob die Offiziere der Infanterie das Zielſchießen mit der Büchle aben. Es ſou dies fes nicht unter 300 Schritt und mit der erleichterten Wall: büchſe nicht unter 400 Met. geſchehen ; das Schießen auf grðs Bers Diſtanzen erfordert Scheiben von mehr als 2 Met. Seite.
723
724
39) 1 die Zeichnung der Kugelbahn des Infanterie.
Das Vaterland verliert an ihm einen Veteranen , der
im Krieg und Frieden ſich ausgezeidnete Verdienſte
gewehrs,
40 ) 1 Zielregeln bei dem Percuſſionsgewebr unter
erwarb.
allen Uinſtånden , und
41) 1 Zeichnungen und Berechnungen in Beziehung auf die Würdigung der Genauigkeit einer Waffe.
Die reglementare Größe der Remontepferde iſt, mit Abrundung der Millimeter : 1 m. 54 - 60 centim. Reſervereiterei . Linienreiterei und Artillerie 1 11 51-54 N (Sattel) leidote Reiterei
48-51
1
11
Artillerie ( Zug . ) u . Armeetrain 1 49 - 54 Am 17. Juni 1847 wurde befohlen, daß - wenn ein Stabsoffizier oder Hauptmann die Tochter eines
Defterreio.
Wien , 16. Juli. Die Regierung madt nun mit. telſt eines Circulars bekannt, daß Se. Maj. der Kai.
ſer angeordnet bat , daß auch in dieſem Jahr, mit Be. zug auf die berabgeſepte Militárdienſtzeit, Begúns ſtigungen für die ſchon länger Dienenden einzutreten
baben. Es werden demnad alle in den Jahren 1836 , 1837 , 1838 und 1839 geſtellten Soldaten entlaſſen ;
auch jene genießen dieſe Begünſtigung , die lid nad
-
Ablauf der erſten Dienſtzeit auf weitere 14 Jabre ento weder freiwillig oder als Einſtandsmånner wieder an .
Offiziers beiratben will , welcher Mitglied der Ehren , werben ließen , und die erſte Dienſtzeit in dieſer Periode legion iſt, obne daß dieſelbe die vorgeſdriebene lebens. långliche Einnahme von wenigſtens 1200 Franfen beo ribe- ein ſolcher Fall mit den Unſichten der Soms mandeure dem Kriegsminiſter vorgelegt werden ſoll. So we i z.
volbradten. Selbſt Recrutirungsflüdtlinge , die ex officio in den Jabren 1832 und 1833 abgeſtellt wurden,
weiter Selbſtverſtůnimler, die ab instantia losgeſproden und mit vierzebnjábriger Capitulation in den Jabren 1834 und 1835 abgeſtellt wurden , erbalten beuer ibre
Entlaſſung. Ja ſogar erwieſene Selbſtverſtůmmler, die lebenslånglid Gbur , 15. Juli. Geſtern Nachmittag iſt die eidges nade dem Geſep zu dienen verpflichtet
ndfirde Fabue des Offigiervereine , von Winters thur fommend, bier eingetroffent, begleitet von etwa 60 Offizierenvon Zürid, St. Gallen, Bern, Aargau, Waadt, Zburgau, Appenzell und Olarus . Morgen findet die
måren , erhalten ihren Abrdied , wenn ſie 25 Jahre und långer dienen; ganz gleid mit dieſen ſind nad 25jåh. riger Dienſtzeit zu entlaſſen die, weldewegen mebrmas liger Deſertion lebenslänglich dienen mußten . Hinge.
des Gene.n gen jene. Soldaten , die wegen erſter Deſertion die baibe des Vereins Sigung Der dem dieſer eidgenöſſiſde ZwedtPräſidium v. Donate, ſtatt., unter ralo nadzudienen båtten , können rein militåriſcher , namentlid Capitulation als wStrafe Militárgeſellſdaftrſdaft enn ſie mit Ende Decembers d.I. Waffenbrüde in ein und , Gemeinſinn 'für das eido vier entlaffen werden gute Jahre der Strafzeit vollendet baben . aus auf
gendride Webrweſen zu fördern , ſowie den zur Her alle Ausländer erſtredi rich unter gleichen Modalitåten .
bung deſſelben von den Militárbebörden anzuordnenden dieſe Begünſtigung. Daß eine ſo buldvolle Anordnung Mitteln ourd thåriges. Mirwirken Borrdub zu leiſten. des Raifers aüle üntertbanen mit dem freudigſten Dant Jede andere Tendenz aber ſoll der Geſellſdaft fremd erfüllt, iſt mobl außer allem Zweifel ; am größten iſt bleiben. Um den Zweck der Geſellſdaft zu beben und die Woblibat für jene Unglüdliden , welche die Dienſt. Vorſteherſchaft dafür zu zeit verwirft barten und nun mit einemmal ſich durch erreichen belfen, bar
zu
die
ſorgen , daß jeweilen einige Mitglieder durdo Arbeiten die allerbodite Gnade von ihrer Strafe entbunden leben. von allgemein militárifdem Intereſſe die Geſellſchaft
(Aug. 3tg. )
unterbalten . Die Berdolůſſe der eidgenöſſiſchen Mili, tárgereuſdaft , welche in der Form von Geſuden den oberſten Militärbebörden eingereidt worden ſind, ba. ben, wenn aud nur mittelbar, bereits ibre Früchte ge . tragen ; ſo wird die neue Militårorganiſation und die
Ein paar Worte an die Praktiſchen . Motto : Daß ein Offizier zu wenig miſſe,
rohnelle Einfúbrung der Percuſſionsgewebre in der eid .
iſt vine Wahrnehmung , die man
genoffiſden Armee zum Tbeil dem Wirfen der Mili. tárgeſelſdaft zugerdrieben. (Aug. 31g.) Þannover. Hannover , 16. Juni. Der bisherige Kriegsmi,
zu allen Zeiten gemacht hat ; aber i u diel ? Darüber hat wohl
noch kein Kriegsmann Beſchwerde geführt !!! Pz .
Des Ausſpruches unſeres Mottosuneradotet iſt es niſter, Graf v. Kielmannsegge, iſt penſionirt , und der General Prott an ſeine Stelle zum Director in Rede und Sdrift zur Mode geworden , gegen die ſogenannten „ Theoretiker “ zu Felde zu zieben, gegen die des Krieg 8miniſterium 8 ernannt worden. gelebrten Offiziere " zu declamiren , das ganze milità. Ad nigrei do Sach re n. Dresden , 14. Juli.
riſce Kidnnen auf die ſo gebeißene „Praris" žu ftellen.
Heute iſt die Nadridt von
Hierin berridt nun eine theils unabiidilide, theile vor.
dem in Franffurt a . M. erfolgten Ableben des Ober. ſtallmeiſters, Generallieutenant o . Fabrice , bier einge. laufer. Von Wiesbadent aus, wo er Herſtellung ſeiner Gefundbeit boffte, war er uad Frankfurt zurüdgelebrt.
ſåßlide Verwirrung der Begriffe , die booſt gefährlice werden kann , und daber der fråftigſten Befämpfung, der thunlichſten Aufflårung bedarf. Was iſt ein Theo: retifer, ein gelebrter Offizier ? Wie viele gibt es deren ?
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Man ſollte meinen, die Armeen wimmeln davon , daß
bebaglid, die berdeidenen Proteſte, welche die Wiſſen rdaft båufig gegen ihre „prafriſden“ Anordnungen ein ,
ein Vertilgungsfrieg gegen dieſelben notb ibue. Wenn man denjenigen einen gelehrten Offizier nennt , der,
beſtünde ſein Wiſſen z. B. in Rechtswiſſenſdaft oder Gottesgelebrtbeit , ein gelebrter Juriſt oder Tbeologe
bieße , wenn man im Militår den Begriff der Gelebro Samfeit mit demſelben Maßſtab meſſen will , den man im Sivil an denſelben legt, nun, dann wird man viel, leidt in großen Armeen je ein Dußend , in kleinen Ars
meen je ein Paar , audy oft gar feine finden. Und ſind dieſe paar pfleger der Wiſſenſchaft, wenn ſie auch ſammt und ſonders unpraftiſd måren , ein ſo großes Unglúcf ?
Gibt es für Rie nidt auch Piage ? Sind
legt , lind ibnen bódit unbequem , ſie füblen dadurch ihre Autorität gefährdet und ſudsen , wie ſie wähnen , ihren Wertb, ibre Bedeutung zu erhoben , indem ſie die Erfahrung auf den Thron reben und die Theorie in Verruf erflåren. Den jungen Leuten , die nichts ler , nen wollen , iſt dieſes Unatbema von ſo authentiſder Quelle höchſt willkommen , és beruhigt ihr Gewiſſen , das ſide mitunter gegen die Art und Weiſe , wie ſie ihre
Zeit rein w praktiſch " anwenden , auflebnt. Sie beid. deln von den Zweigen „ des goldenen Baums des les bens " berab die Kameraden , die ſich an der grauen
sie nicht ein Sdaß, den man begen und pflegen ſollte,
Tbeorie" abmüben, und ſind ſtolz auf den naturfråfti.
damit das böhere Wiſſen in den Heeren nicht ausſterbe, die überall um rico freſſende rein realiſtiſche Tendeng
gen , jungfräuliden Zuſtand ibres Geiſtes, auf den ſid ,
der theoretiſchen Bildung das „ Únprafriichſein " unum . gånglich verbunden ? Gewiß nicht ! Der prafriſde
um daraus die Praris erwadſen zu laſſen , mit der fie dann alle Fúgungen des Krieges zu bewåltigen meiner .
wie ſie wähnen, die Erfabrung, obne ihr Zuthun , wie nicht allein zur Herrſoaft gelange ? Und iſt denn mit ein Himmelstbau, zur rechten Zeit niederlaſſen werde ,
Sinn - das Geſchic , gegebene Verbåltniſſe idonell und
Leider haben auch einige Erzeugniſſe der neuen, leid ,
richtig aufzufaſſen und raro die denſelben angemeſſe.
ten *) Militårliteratur , theils bewußt , theils unwillo
nen Mittel zum Zwed zu finden , iſt zum großen Theil
fürlid dieſem gráuliden Irrthum durch ihre Ausſprüche
eine Gabe der Natur , die durch Uebung ein jedes Ge. Ichic erbóbt , aber durch die Theorie feineswegs ver.
nidret, vielmebr entwickelt, auf eine bóbere Stufe ges
Porrdub geleiſtet. Manche der legteren haben diefe Folge nur deßhalb gehabt , weil ſie eben der Relativi , fát der Begriffe don Gelebrſamfeit wegen falſch vere
boben wird, auf welcher der Offizier gewig dem vorzu , zieben iſt, bei dem die Naturgabe dieſer Seite der Ento
glaubte , gegen das ſie nicht gerichtet ſind : indem ſie
micelung entbebrt, nur mechaniſch und empirild geübt iſt oder gar ſchlummert. Wer von Natur feinen praf.
gegen die Einſeitigfeit und das Uebermaß der theoretic iden Ausbildung fåinpften , unterſchob man ihnen die
tiſchen Sinn bat, dem verleibt freilid die Theorie ſel . ten dieſe Gabe , aber er wird durd ſie , auf die rechte Stelle gebradt , immer noch viel mebr wertb , als der
Feindſchaft gegen die Theorie ůberbaupt. Immerbin mag dod aud die Sudt nad Popularitår dazu ver leitet baben , in das liedlein gegen die Theorie" eins
Unpraftiſde obne Tbeorie , denn der taugt weniger
zuſtimmen . Die Verſudung iſt gar zu lodend , der
als nichts - er iſt ſchidlid . Der Begriff der Gelebríamfeit iſt febr relativ ; mer
Rubm gar zu wohlfeil , denn man iſt des Beifalls des unermeliden Haufend derjenigen lider , die nichts wiſſen und zu tråg rind , etwas zu lernen , und denen
gar nichts weiß , für den iſt der A.B.O.Schüße ein Gelehrter !
Aber jene , gottlob nicht geringe Zabl von
ſtanden worden , weil man ſie gegen etwas gerichtet
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ſolde Tróſtungen wie Balfam auf das Gewiſſen trå u s
Offizieren - meiſtens den Ernennungen der zwei leßt. verfloſſenen Jahrzehnte angehörend ~ , die durch ge . wiſſenbafte Studien den Boden ibres Geiſtes empfång .
feln .
lid, frudtbar für die Aufnabme der ernſtigen Erfab.
das Prunfen mit der Gelehrſamkeit , der Dunfel, nicht
rungen gemacht, damit eine wahre , richtige, lid be . wußte Praris daraus bervorfeime , dieſe Offiziere ſind mit dem Namen „Theoretifer ", ugelebrte Offiziere" nicht
nur im perſónliden Benebmen, ſondern auch im dienſte liden Wirfen , das Umſich werfen mit gelebrren aus ,
.
Viel mag aud zu der Aufregung gegen die gelebr. ten Offiziere
beigetragen baben : das Gelebritbun,
zu belegen, ſie ſind nichts mebr , als für ihren Beruf
drůden gegenüber solchen, denen ſie nidi getäufig ſind, die owulſtige, abſtrafte abfaſſung von Vorſchriften
meiſtens eben nur ' binreichend ausgebildete Offiziere,
und Befehlen, das Einſömuggeln eigener, unerprobter
gewiß nicht mebr Theoretifer " - iin olimmen Sinn
Ideen in die Dienſtvorſchriften , die dann mit den fun .
des Worte - , als ein Ingenieur, ein Baumeiſter, ein
gen und den Beinen oder linie " erprobt werden ſollen; das alles reizt die Praftiſchen gegen die Tbeorie auf .
U
Arzt, der feine Staatsprüfung gemacht. Dieſe modiſde Declamation gegen die gelebrten
Dieſer Aerger iſt verzeiblich, aber er perfeblt fein Ziel ;
Offiztere " und die Theorie ſtammt aus zwei weit von
er überſchießt es , indem er der Theorie , der Wiſſent,
Sie rúbrt einestbeils von
daft aufbúrdet , was individuelle Somåden verbro . den baben. Die Habre Ibeorie iſt es auch ſelten , von
einander liegenden Quellen.
åtteren Offizieren , die feine Ibeorie erwerben fonnten,
weil ſie feine Zeit und keine Gelegenbeit dazu batten,
welcher dieſe Fehler ausgeben – das wabre Wiſſen
und anderntheils von jungen Offizieren ber, die nicio ler,
iſt beldeiden und zurüdbaltend
nen wollen , weil - weil ſie eben nidir wollen . Jene alteren Offiziere , meiſtens in bóberen Stellen , füblen
fide ibren tbeoretiſch gebildeten Untergebenen gegenüber mit ibrer rein , prafriſchen Bildung mitunter rebr uno
es iſt meiſtens eine
* ) Wir wollen mit dieſem Prädikat der bezeichneten literatur in triner Weiſe ju nane treren ; ſie hat ihr unbiſtreitbares Intereſſe und ihre volle Berechtigung.
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Halbbeit , die mit dieſem Nimbus von Gelebrſamfeit, zu maden , fide des Zwedes und der Verbåltniffe tlar mit dieſem Apparat von tedniſchen Ausdrůden ibre bewußt ſein muß, welde gerade dieſe und feine an. Blogen deden und ibre unverdauten Ideen auf den
Marft bringen mil.
dere Verfabrungsweiſe erbeifden. Hierzu gehört aber , neben einer günſtigen Stellung , entweder Genie oder - Vorbildung , und an beiden bat es den Beobad. C
Ein Nadtbeil für die Theorie iſt es auch, daß dieſe
von der Praris meiſt ganz getrennt lebt. Jeder dieſer
beiden Beſtandtbeile des miliråriſden Weſeng Werens gebt fel. nen beſonderen Weg unter beſonderer feitung. Die Tbeorie bat licb in die Spulen verfroden , und die Praris bauſt faſt unumſchránft in der Truppe. Man muß die Schulen , namentlich die bóberen , praftiſder maden, und die Ibeorie roll die Praris in der Truppe
tern meiſtens gefehlt, daber die Unbraudbarkeit ibrer Erfabrungen und die Syſtemloſigkeit ibrer Praris. Waren die Beobadter einigermaßen Theoretifer gewes
fen , ſo waren ibre Erfahrungen mobl fruchtbarer , wie das Beiſpiel Einzelner glånzend lebrt, die aber dadurd
zum wabren Lypus eines praktiſden Offizierg " geo
geleiten , um beide mit einander zu derſöhnen , um ans
worden ſind. Stebt es ſo , wie oben bemeldet , in vielen bundert
čist zu bringen , daß ſie nicio Entgegengeſeptes , ron. dern nur verſchiedene Seiten einer Sade lind , daß
Fållen mit der belobten Praris , die die Theorie er, leßen rou, wie ſteht es dann mit denen , welden ſelbſt
die wabre Zbeorie aud die richtige Praris iſt .
diere Praris abgebt , und die lid dennoch gegen die
Wenn die Gerdichte lehrt, daß manche große Heer,
Theorie ſtråuben . Der geſunde Menso endere
führer mit Geringid åßung auf die Tbeorie berabſaben,
stand wird ſich don belfen ", ſagt man uns. Aber
ſo batten dieſe bierzu eine glanzende Berechtigung in
dieſer gefunde Menſdenverſtand iſt uns nidt gegeben
ihrem Genie, das aber gerade das prima vista findet, als ein Rubepolſter , auf dem wir rolafen ſollen , ſono erfaßt , ausfübrt , was der gemobnliche Berſtand ler , dern damit wir lernen; der geſunde Menſchenverſtand nen muß,můbſam lernen aus den geſammelten , ſyſter will geåbt und geſchårfi ſein , er muß rid oft und lange I
matild zuſammengetragenen ,, Erfabrungen " anderer. in gewiſſe fagen bineindenfen , um ſie zu bewåltigen, wenn fie eintreten, in fagen beſonders , dit , wie jene Erfahrungen , ſind die guten febrbúder, unſere Zafti. des Krieges , das Product ſo verſoiedener Factoren fen ; und gar die Kriegegerdidate , was iſt ſie denn Find, in fagen , in denen der Berſtand nod obenbinein Und nichts anderes , als die Abſtraktionen aus ſolden
anderes die Erfahrung , als wollte, , die Praris ? Nur wen ſelten unumſdrånfter Herr ift , ſondern einen Mitre. man zwinger reine Zbeorieen, gemadre, ideale, genten am Gemüth bat , das oft ſeine ganze Thårig, unerprobte Syſteme zu lernen und anzuwenden , der båtte ein Recht zu widerſtreben ; ſo lange aber das zu Lernende nidis iſt , als die gereinigte , genießbar ger
feit låbmt. Nur wenn der Verſtand auf jene bobe Stufe der Entwidelung und in jenes Gleichgewicht mit den obigen Seelenfráften geſtellt iſt , daß daraus
madre Fruci der Kriegserfabrung, die aus zmed mi. Genie geworden , dann mag aud ohne Vorbildung bervorgegangene Praris , wie es zur Zeit wobl in den
Die Bewaltigung verwickelter Kriegslagen erwartet wers den . Aber wie viele find fide dieſer bóberen Weibe
meiſten lebranſtalten der Fall tit, ro lange iſt al das zo
bewußt ?
Big gemachten und richtig angewendeten Beobachtungen
( Schluß folgt.)
ben gegen die Tbeorie eitel Geldbrei, ein Vorwand für die Zrågbeit , ein Deđmantel für die Berdorånktbeit. Und was iſt denn die „Erfabrung“, die „ Praris ' , die fid ſo breit macht ?
Sebr oft, ja in der Mebrzahl der
Bibliographie.
Fåde , nichts als die Erlebniſſe hinter der Front ", anefdotenartig aufgeleſene Einzeln beiten aus dem Kriegs. leben, Nebendinge, obne Borbildung , obne Syſtem , obne Zuſammenbang, obnebewußten Zwed , obne Kenntniß der
Berbåltniſſe gemadre Beobadrungen, aus denen ſid nad und nad die Gerobnbeit, medaniſd dieß und jenes ſo oder
To zu thun, obne zu wiſſen warum , beraus fryſtalliſirt bar. Den Wertb dieſer Praris ergründet man am beſten , wenn man, wie es bisweilen geſchieht, an fie appellirt. Da zeigt es ſich meiſtens, daß die Erfahrung, die jeden
( fortſegung . )
351. Vorſchrift für den Pionnierbienft im achten deutſchen Urmees corps. Siebenter Sheil : Minenarbeiten . 8. (Darmſtast.) D. 3. ( 1844.) Drucerei von E. Becker. ( XIV , 2 unpag. und 148 6. nebſt 22 Kupfertafeln . ) ( Nicht im Buchhandel.)
352. Notions générales sur le passage et la défense des
etwas anderes gelebrt, zu feinem beſtimmten Ergebniß
rivières ou coup d'oeil sur l'état actuel de l'art du pon tonnier en France . Ouvrage contenant un examen cri
gefübrt bat , über diefelbe Sade mebr Anſichten auf. tiſdat, als die leidigen “ Båder. Und ganz natürlido , weil eben im Rriege derſelbe Zwed in verſchiedenen Lagen und Berhåltniſſen ganz verſdieder erreidt were
A. F. Drieu , maréchal - de- camp d'artillerie , officier de la légion d'honneur. 8. Strasbourg 1846. Chez Ve. Levrault, Paris chez P. Bertrand. (IX, 3 unp. & 151 S.)
den muß, und man daber, um frugtbare Erfabrungen
tique du nouvel équipage de pont des Autrichiens. Par
27 pgr.
· 1 1. 24 kr.
2 fr . 50 c.
R. Allg. Milit. Ztg. 1847 Nr. 85.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlunz : 6. B teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.
N 92. Dienſtag, 3. U uguſt 1847.
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361. 10 :
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Allgemeine
Militar Zeitung .
Verbåltniffe mit ſteigender Beforgniß .
Bliden Sie
nun nad Amerifa ! Die Vereinigten Staaten ſind in Großbritannien . London , 16. Juli. In der Oberhausfißung einem großen Ariege begriffen , in weldem ſie gendbigt e ze Seemacht zu entwideln und ſide ein am. 13. Juli wurde eine miniſterie de Bil zum dritten , ſind, ihr gan
fende mal geleſen lor undageangenommenzn un , gwelde für das lau n de ij gå , die Bal gl zur Er der en Mido r Jab , wie dieß ſchön feit achtzebn Jabren gebråudli verrheidio liz aufbebt -temeineseltReſervecorpsf zur landes it von wei åbn *). Gra v. Ettenborough febr gung ,
-
ſden algarde när " welches aber der franzöſi .Nation - der vormalige Generalitattbalter von Indien , wo dzueng ,geg die FelUfi den in , de feinMa zu den obneptſfelb er, Hau túßſte Mil die deritåbrir tiſ aufen jede -
zabireides itebendes Heer zubilden. In dieſer Bezie. en de bung find die dortig
Zuſtan ganz andere geworden,
als måbrend unſers leßten Kriegs mit Amerika von
ungr der ſt erſche 2 bisver181 völfgeri 181dem ionin barſid dop4pel; t,dieeinBefrie derfel.e GeiUnist ſeit ben
für
Rubm Die Amerifaner lernen nadgerade eine große Streit, made unter Sowierigkeiten ausrüſten und ernåbren :
kurz, ſie lernen das Handwert des Kriege. 3d für
in e der britiſden Madi in AſieArm n , ee die Hauptítůß auf jede meinen Theil habe die Ausgleidung der Oregonfrage Weiſe begunſtigte bezeidnete dieſe Bernadláſſigung nie für etwas anderes gehalten , als eine Piſt des Hrn. der Miliz als ſebr tadelngwerth. Seit dem Jabr 1829, Polf , um ſpåter einen vortbeilhafteren Krieg fübren zu flehenfeineswege , daß, ebe nad der Råd: in welchem die Milizballot zum erſtenmalſuspendirt können ; sid zweireic rs ifo ate
wurde, bemerfte er, baben fich die Umjiande betrådt .
febr jene Rieg
See
von Mer
6 Mon
ver.
en tio ungolu nen die geben, eine feindſeldenige Demonftration der Amerikaner e Aenius åndert, und derrev lid ver dieſdie verndievon eid ntr bat ſich in Fra Jul ſtattfin wird, ſei es, daß ſie dem ganzen tde0m gegen ungiet vollſte Becdhrung des britiſchen Parlaments . Sei183 .
ereignet , und Franfreid war von da an raſtlos bes
mübt, ſeineStreitfräfte allſeitig zu verſtárfen , um rid für den Krieg vorzubereiten . Quo in unſern Verbålt: niſſen zu hocand , Belgien und Hannover ſind große Aenderungen eingetreten ; die Trennung des lectern Staats von Großbritannien in Folge der Tbronbeſtel. gung Ihrer jeßt regierenden Majeſtát, bar uns einer verfügbaren Heeresmadt von 28,000 Mann beraubt **). eiden liegen drei große Elemente neuer Staats , nfrung Frater In erſtüt vor : die Notb des Bolfe , die Finango
roo wierigkeiten der Regierung , und die geſunkene ad tung der Regierung ſammt ibrer Beamtenbierarchie in den Augen der franzöſiſden Nation . So fann id, aufridtig geſagt, faum mebr an eine lange Dauer un. ſerer friedliden Verbåltniſſe zu unſerm Nachbar jeno ſeits des Ranalo glauben , ſondern id betragte dieſe
Oregongeb , oder daß ſie Ganada gelte . Betrados ten wir ferner Die fage Irlands , dieſer Adillesferſe
unſers Reids. England bar für daſſelbe binnen Jab: nen Pf. St. ertra verausgabt, und reøfriſt 10 Millio die Uebermadung Irlande nimmt faſt unſere ganze dabeim befindlide Militärmadt und faſt unſere ganze Dampfflotte in Anſprud , ſo daß die Erforderniſſe der Nadbarinſel in dieſer Hinſicht denen eines Ariege mit einem europåiſden Staate zweiten Range gleidfome men !
Und wann , låßt ſich boffen, wird dieſer Zuſtand
der Dinge aufbören ? Ermågen Sie auch, welder Um . mung in militårijder Hinſicht durdo Dampfidifffabrt id und Eiſenbabnen berbeigeführt worden , welche Mittel des Sebeimniſſes und der Ueberraſdung in Bezug auf Truppenberpegung jeßt für Franfreid und andere Staa .
ten gewonnen ſind. Vordem waren Monate ndibig , um ein franzöriides Heer an der Küſte zu verſammeln , und wir fonnten und gegen einen Einfall růſten ; jest iſt das anders geworden . Eine auch nur drei Tage
e Arm 'ſchder over88 **) Die lbann *) Berg . Nr. 1.eeM.betr 3t3ägt . mit Einſchluß der Reſerven dauernde Herrſkaft über den Kanal würde Franfreid 21,206 Mann (das Bundescontingent 13,054 Mann ). Es in den Siand regen , ein zahlreiches Heer nad Engo land berüberzuwerfen , und ein franzöſiſches Invaſione, rkung bedarf übrigens taum der Beme
, daß auch vor dem
20. Junigh 1837 die hannover'ſchen Truppen nicht so obue orou für zuGroß benanni 3tg.)Els 211g.Cord glau lenberes ſchei en nt.verfügbar ( Anm brit weit ware.n d, . wie
beer in unſerm Pande würde nidt den Febler begeben ,
den die Sifh begingen , als ſie den Sutledro über drite
731
732
ten und lanurſtrado auf Delhi vorzurüden verſaum , ten ; die Franjoren würden Pondon durd einen Hand . ſtreid nemen, ſo gut als wir neulid Canton über rumpelten. Englands Húlfsmittel an und für fid ba. ben allerdings noce feine Minderung erlitten; aber wenn wir ſie nidt redtzeitig in nugbaren Stand repen ,
derbeit des Friedens in der Raftigkeit zum Ariege liegt ; indeffen zur Zeit befürdite er feine Störung des Welt Friedens , und die in ſo unendlidem Maße vermebrie Communication zwiſden den fåndern Europas , deb gleichen die Grundſåße der Handelsfreiheit , die fid mehr und mebr ausbreiten , werden dazu dienen , den
werden ſie im ploklid bereinbredenden Notbfalle nidre belfen . Es wird dann nidot binreiden , daß wir uns
Krieg immer baſſenswürdiger er deinen zu laſſen . ford Brougbam lobte , unaufgefordert , die Meuße.
auf die Erinnerung frůberer Siege Außen ; denn eben
rungen patriotiſder Beſorgniß ſeines edeln Freundes, des Grafen Ellenborougb , erklärte fide aber zugleid
dieſe Siege baben ein Gefübl tiefer Erbitterung gegen uns in andern fåndern zurüdgelaſſen , und überdieß reizt der britiſde Reichtbum die fremde Sabſuot. So
dürfen wir wohl nicht unbewaffnet bleiben inmitten einer bewaffneten Welt. Wir beſißen jeßi nidt mehr die Oberberridaft zur Sue ; wir würden darum zu tampfen, rower zu fåmpfen baben , fame es zum Sriege
einverſtanden mit der Antwort des Miniſters. Eng. land , ſagte er , befiße jest þúlføquellen der Starte, wie nie zuvor, und das Hauptelement ſeiner Madet ſet
die Einigkeit, womit ein Nationalfrieg von allen Par, teien und Boltsflaffen wurde aufgenommen werden. Die Bil, die dieſe Beſpredung veranlaßt, wurde folief.
mit Frantreid, und franfreid iſt zum Kriege, aud zu lido obne Abſtimmung angenommen.
( 40g. 31g .)
einem Seefriege, beſſer gerüſtet als wir. Zroar wir Ridnigreich Sad ſe n.
baben Soiffe , aber es feblt uns an Mannſchaft; mit der Zeit fonnten wir eine große Streitmadt aufſtellen,
Einer Befanntmadung des t. ſådrijden Kriegsmi.
aber ein tbåriger Feind würde und die Zeit dazu nidt gdanen. Freilid unſere innigen Handelsverbåliniffe zu andera Nationen laſſen mid nur mit Grauſen an den Krieg denfen ; allein wie rebr wir aud den Krieg ideuen die Möglichkeit ſeines Ausbrud 8 darf von uns nicht unbeadiet gelaſſen werden , und überdieß dürfen wir bei unſerer Webrverfaſſung nicht bloß nad innen, ſon . dern müſſen auch nach außen bliden. Warum bat eine
niſteriums zufolge, die Recrutirung im Monat Der cember 1846 betreffend, wurden bei den Recrutirungs. bebörden ſämmtlider Bezirfe gur Unterſuchung und Ausbebung geſtellt : 16,777 Militárpflichtige, von denen 10,664 wegen Dienſtuntúdrigkeit entlaſſen und 1920 als bedingi dienſtüdtig, mit Ausnahme von 5 Unvůr. digen, in die Dienſtreſerve perreßt wurden . Es blieben daber 4193 zur foodjiebung übrig. Von leßtern wur.
ſpaniſde Streitmadot den gereden Aufſtand des poro
den der Armee 2035 als Recruten überwieſen. Hier.
tugieſiſden Bolfs bemåltigt ?
ůber find 150 als Erſafleute beſtellt, 46 zurüdtgeſtellt,
Weil wir feine Armee
batten, die uns in den Stand repte, Spanien den Ein. 1944 in Folge gezogener Freilooſezur Dicaſtreſerve ge. marſd in Portugal zu verbieten . Unſere Diplomatie iſt gelåbmt durd den Mangel einer verfügbaren Madt zu ihrer Unterſtügung ". - Der Kolonialminiſter Graf Grey antwortete : was die Bebauptung des edlen Gra. fen betreffe, daß England8 Diplomatie durd den Man .
feßt, 14 unwürdig zum Militardienſt befunden. Die Stellvertretung betreffend , find als Einſteber 428 auf ſedos Fabre und 74 auf drei Jahre zur Verwendung gefommen , davon aber 234 m. aus den disponiblen Üeberſdůfen durch das Kriegsminiſterium ſelbſt beſtellt
gel einer angemeſſenen verfügbaren Streitmacht gelåbmt,
und von der Recrutenquote des Sabree 1846 in abzug
Englands ganze auswårrigePolitik von einem Bewußte
gebradt worden . Nad Uuszahlung der an ausgediente
ſein der Sowåde dictirt ſei, ſo weiſe er ſie als ganz
und ſomit in Abgang gekommene Einſteber zu verab .
-
ungegründet zurůd, und bebaupte vielmebr , daß Eng. folgen geweſenen Geldberråge beſtebe der Stellvertre. land jeßt ſo wenig als in frůberen Zeiten vor der Auf. tungsfondo in 410,050 Tblrn. in Staatspapieren und redthaltung deſſen, was es als ſein Redt erkannt, zu . Documenten. In der Armee dienen gegenwärtig als růdbebe. Darin ſtimme er dem edlen Grafen bei, daß Einſteber 1802 Mann. England für die pidelide Eventualität eines Kriegs gerüſtet ſein müffe; auch dieß ſei gegründet, daß in den I
legten andertbalb oder zwei Jabrzebnten große Mendes rungen eingetreten, und daß England in einigen Punt, ten mit den militariſden Erforderniſſen der Zeit nicht ganz gleiden Sdritt gebalten. Allein das Verſäumte werde nadgebolt, die Aufmerkſamkeit der Regierung ſei
Ein paar Worte an die Praktiſchen. ( S dlu . )
So lange die Mafie der Sterbliden im Militar wie im Bürgerſtande dieſer Weibe entbehrt und nur
ernſtlichſt auf die Vertbeidigung des Landes geridtet, und die erſten Früdte dieſer Aufmerkſamkeit liegen bei reito dem Pande vor. Sein edler Freund , der erſte
mit mittleren Geiſteofraften geſegnet iſt, halten wir eine tüdtige theoretiſde Borbildung für den milità. riſden, wie für jeden anderen Beruf des Staatsdien. ford der Admiralitat (Graf Audland ) , babe aus den ftes für unerlåBlid , und wir ſind der Meinung , daß, Arbeitern der Werften eine rebr wirkſame Ruitenſtreits weit entfernt an Ueberrowånglichfeit der Theorie und madt gebildet , ſo daß bereits 10,000 Mann dieſer an , gelebrten Offizieren “ zu leiden , ' die Armeen eber .
Rialle waffengeübt , diſciplinirt und dienſtfábig ſeien .
nod Mangel an binreidend gebildeten Offizieren
Andere Maßregeln ſeien im Gange, aber aus leidt
füblea, und mit dieſer , binreidenden Bildung" greifen
cinleuchtenden Gründen entbalte er fide , fie nåber an,
wir gar nicht weit , wir meinen damit nur ein gründe
zugeben. Wabr ſei das alte Wort , daß die beſte Si.
lides Durddringen der lagen und Berbåltniffe , die
.
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733
einſt ein Krieg den Offizieren in ibrer innebabenden und etwa der nådibdberen Stellung zur Pólung bieten mas, feine bóbere Kriegstbeorie , feine Feldberrnidule ! Das geben wir gerne zu , daß Feldberrn nidi berangeldult werden fónnen , daß nur das Genie dieſe Idafft; wir brauden aber nur einen Feldberrn in der Armee, aber redor piele tüdtige Offiziere, und dieſe , wir find ed überzeugt, dafft eine gute Vorbildung. Ganz abgeſeben von dem Kriegszwed , liegt aud
Literatur. Erinnerungen aus meinem feben . Bonfude mig
Wilbeim Victor Grafen
Hendel
von Donnersmard , fön. preuß. Generallieu.
renant a. D. Zerbſt 1846. Drud und Berlag der
Rummer'ſchen Budbandlung (Rud. Bebm). gr. 8. XII und 676 Seiten.
3 Riblr.
Vorliegende Erinnerungen , die Sr. Rönigl. Hobeit
nod in den Friedensverbåltniffen ein gewidriger Ber dem Prinzen von Preußen gewidmet ſind , baben mit Aderbódíter Genebmigung Sr. Majeſtät des Königs weggrund zur Befámpfang einer blinden Agitation ge. von Preußen das Imprimatur erbalten , wie der ab. Daß die Bildung in der Maſſe der
gen die beorie.
Völfer, und namentlid in dem deutſden , Riefenſdritte druď der Druderlaubniß am Ende der kurzer Vorrede madt, iſt nidot zu überſeben . Der Mittelſtand bat be. es ergibt. Da dieſe Erinnerungen bereits wenig Wo. reits die Bildungsſtufe weit überbolt, die früber die den nad ibrer Beroffentlidung von vielen Seiten An.
bóberen Stände einnabmen . Die großeMebrzahl der Studien. Der Offizier made and Anſprud auf dieſes Prádicat, ia er iſt es gewobnt, an die Spiße derjeni. gen genannt zu werden, die es fübren. aber der ge waltige Abſtand der geiſtigen Bildung zwiſchen unſeren jungen Civiliſten und unſern jungen Difizieren , die
griffen ausgeſeßtgeweſen ſind, die ſich bauptſádlid nidt unintereſſant ſein , zu erfabren, wie der Graf Hendeldieſe Ängriffe und Beridtigungen vorausgeſer ben, und wie er die Erldeinung ſeiner Erinnerungen motivirt. Er ſagt in ſeiner Vorrede, daß er lange ans geſtanden , das, was er erlebt, niederzuſbreiben, da er
jest don ſo grell an den Tag tritt , gibt zu ernſtem
es einerſeits id midt perbeblen fonnte , daß er , in
Gebildeten erwirbt fide dieſes Prådicat durd ernfte auf Perſonalien beziehen , ſo dürfte es für den leſer .
Nadodenfen Anlag. Auf die Univerſitårsbildung wer. Folge einer leidt möglichen Selbſttåuſdung, Mandes den wir aber für die Maſſe der offiziere vorerſt, trob für bedeutender balten mochte, als es iſt , er fide aber
aller roodnen Plane, noot verzidten und fortfabren müſſen , auf eine dürftige . ( Gymnaſial. oder Ryceal.) Bildung etwas Sdul elementareFadbildungzu gründen , um daraus unſere Offiziersbildung zu for, Und dieſes Bisden Fadbildung will man audi men.
aud andererſeits ſagen mußte, daß bei Beſpredung zum Theil nodo lebende betreffen, die Gefahr, Berſtim , mungenzu erregen , kaum zu vermeiden let, da die Wabrheit aist immer gefällt. Weiter meint der Ber. nodo für überflüſſig erflåren , ausſprechen will man , faffer dann , er babe weder die Ablidt, Jemanden zu dieſes Herabſintens unſerer Bildungsſtufe unter das frånfen, nod die,Jemanden anzuflagen , gebabt, und allgemeine Niveau ungeachtet , daß das Priegewefen deßbalb aud die Beſdreibung einzelner Individualitá. von Begebenheiten , die der Gegenwart nabe liegen und
.
gar feine Tbeorie braude, gar keine wabre Theorie babe ? ten , die in die Kriegegeſchichte eingegriffen , zurücge. Nun, dann ſei man aud auf die Folgen dieſes Ausſprudes balten , da dieſelben tbeils nod leben , ibeils erſt vor
gefaßt. Nimmtman dem Militår die Baſis der Wiſſenſdaft, Kurzem geſtorben ſind, Bei dieſen zur Publication ſeiner Erinnerungen we. ſo madot man es zum Handwert, und dem militáriden Handwerker wird die Zukunft ebenſo wenig einen Plab nig ermunternden Berbåltniſſen babe es ihm aber geo unter den bóber Gebildeten einråumen, wie dem bürgers (dienen , daß, da er in einem ſo merkwürdigen Zeit. Der Offiziersſtand wird von der Spiße der raum, wie die Weltgeldichte deren wenige aufzuweiſen
liden .
Geſellſchaft, auf der iba jeßt nod die Gemonbeit, die bat, gelebt, es für den fünftigen Geididisíbreiber dies
Anſprüde der Geburt und frübere Verdienſte balten , in die unteren Soidten berabſinten ; weder die Wafe fenrode, nochdie Bårte, nod die zu boffenden Rriegothae ten werden ibn davor bewabren , wenn er feine ander ren unſpråde zu maden bat. Dieſes wird die Folge der ſo unvorſidrig in die jungen Geiſter geimpften Beradtung der Ebeorie ſein. Die Ariftotratie der Bilo dung iſt in der Zukunft die einzig mögliche. Sie iſt
ſier Epoche nicht ganz unwidrig wäre, aud geringere Beiträge zur genauen Kenntniß vieler Einzeln beiten zu erhalten. Ganz beſonders babe ibn aber noch das Ge. fübl der Dankbarkeit für den Begründer feines Lebens. alúdo beſtimmt, dasjenige, was er mit Ihm und unter som erlebte, der Bergeſſenbeit zu entreißen , um das geldichtlide Bild ſeines unvergeßliden Königs Frie . drid Wilhelm III. immer mebr zu vervollſtändigen , um
eine Ariſtokratie , und deßbalb ercluliv , Tie wird dieje. ſo dem dereinſtigen pragmatiſden Geldichtsidreiber
nigen ausſtoßen, die den Adelsbrief einer töberen Bil. deſſelben aud ſeinerſeits Materialien in die Hände zu dung midt aufweiſen fonnen.
liefern .
Wenn dieſe Anſichten doch von allen den Männern
Wir vermeinen nicht , mit dem Vorſtebenden etwas getheilt wurden , die die lebten Kriege in bdheren Ber. Neues zu ſagen , aber es tout Notb , das Befannte in jältniffen mitgemacht baben , wahrlid , es würde beffer die Erinnerung zurüdzurufen, wenn es in vergeſſenheit um das Detail der Kriegsgeſchichte ſteben , die , troß. zu geraiben drobt.
Dieß war unſer Zwed .
dem, daß nod fein balbes Jabrbundert ſeit den Ereig.
niſſen vergangen , lo mandes unerbelte Blatt aufzu. weiſen dermag. Memoiren , bei denen Treue und Wabr.
beit die Feder geführt, baben unſtreitig einen ungemei.
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nen Wertb für jeglide Geſchichte , und es iſt zu be .
dern auch ein anderes über den Feldzug von 1778 , fo.
dauern , daß bei uns Deurſden das Feld der Memoi. wie alles das , was ſich in dem Nadlaſſe ſeines Va. renliteratur ein nod ſo wenig bebautes iit. Hierin te. ters über die rdefilden Kriege node Intereſſantes beo ben wir unſeren Nadbarn jenſeits des Rbeines bedeus findet, deutſch bearbeiten zu laſſen und demnáchſt dem tend zurůd , aud wenn wir das fabrifmåßige Fertigen Druce zu übergeben. Es bat auch der berzogl. Anbalt.
von Memoiren derſelben ganz außer Betradi laſſen. Deſſauiſde Hauptmann Zabeler bereits zwei Lieferun. Erſt die neuere und die neueſte Zeit bat aud in unſes gen des in Rede ſtebenden militäriſden Nadlaſſes ver. rem Vaterlande einzelne Erſcheinungen bervorgebradt , die darauf hindeuten , daß der Wertb dieſes Zweiges der friegsgedichtliden Literatur mebr und mebr er .
öffentlicht, von denen die erſte , die die zweite Abtbei. lung des erſten Theiles bildet , die Feldzüge von 1756 und 1757 bebandelt. Berenborſi's angefübrter Aus.
fannt werden wird. Wir denfen dabei an poßberg'e
pruch wird für den militariſden Nadlaß die fråftigſte
Briefe in die Heimatb, Burfersroda's Sadlen in Ruß.
Empfeblung ſein . Am 8. Juli 1789 wurde Graf Hendel zum Fåbn, drid der Infanterie, da er aber zur Cavalerie zu fom, men wünſdre , einige Woden ſpåter zum Gornet der
land, des Generals Wadbols Tagebudy, Wardenburg's
Leben , des Fürſten Lichnowsfy's Erinnerungen aus Spanien und Rabden's Wanderungen eines alten Gol. daten. Peştere baben nicht nur in Deutſchland die bet. diente Anerfennung gefunden, ſondern aud jenſeits des
Armee ernannt . Damals berrídte die Anſiot, daß der, welcher zur Cavalerie ginge, nidt fuít babe , eine
Kanales hat man vid beeilt, daraus bogenlange Uusis militåriſde Carrière zu machen , weil alle bóberen Po. züge unter dem Titel : Prussian Memoirs, in einem viel. geleſenen Journale,dem Bladmoods Magazine, beto tbeilen. Mögen die genannten Publicationen nichtmitzu
ften gewobnlich durch Infanteriſten beſet wurden . So
einzelt daſteben , ſondern den Anlaß geben , daß aud
bleibſt Herr lieutenant , Dir leb' ice , Dir ſterb' idy,
von andern Seiten die eignen Erlebniſſe mitgetheilt
und iſt das Glüd ſebr groß , ſo wirſt Du am Ende
ſtellte denn aud der Vater dem jungen
Dragonercor. net ein nicht eben ermutbigendes Prognoftifon : Du
werden , und hoffen wir namentlich , daß die Angriffe Portmeiſter". Daß dieſe Propbezeibung nidt eingetrof, der damalige Cornetzu den im Gegentbeil fen , daßStellen Grafen bódſten des noser. en, die baben die Erinnerungen und Berichtigung Hendel bereits erfabren und unſtreitig in der Armee rich emporgeidmungen, fabrer werden
nicht abſchredend wirfen mögen , da, darauf deutet ſdon der Tirel unſerer Erinnerungen bin.
mie der Graf Tebr ridtig bemerkt , wenn auch die in
Durch mande intereſſante Details wird die Zopfo
en Armee in denneunziger Jabren zeit derpreußifd nur indivio en Auffaſſungen ntedergelegt Memoiren den ßung des die Zuſammenſe , doch durch fein fdnnen duelle vorigen Jabrhunderts geſchildert ; daß ſie eine große mebrerer folcher vereinzelter Nachrichten eine flare 2110 ſicht der Dinge , auf die es am Ende doc beſonders anfommt, bervortreter fann ; denn nur fleine unſbein , bare, auf einander gebaufte einzelne Striche geben Sdat.
Zopfzeit war, davon nur ein febr prägnantes Beiſpiel. Der Verfaſſer erinnert ſich in Bartenſtein , einen Rapi. tån v. Gdallenfels gefannt zu baben, defien Zopf bis auf die Erde ſooleppte , und den er daber beim Ererciren
ten und lidt im Bilde , und nur ' po itellt ſich das Gemålde in Wabrbeit , klarbeit und Soonbeit dar. Von den 42 dag vorliegende Werf bildenden Bo .
in die Rodfraide ſteden mußte ; zu dieſem Monſtrum wurden 70 bis 80 Gülen Zopfband gebraudt.
Wegen einer angefnüpften fiebſchaft wurde der gen füllen die Erinnerungen felbit wenig mebr als die Graf Anfang 1795 zu Cuiraſſirregimente v. d. Hälfte, während der übrige Tbeil får Beilagen beſtimmt Marmiß nad Pommern dem verſeßt. Die Charakteriſtik iſt, die den Werib des Ganzen ungemein erboben , da der bøberen Offiziere des genannten Regimentes bitte dieſelben zum Tbeil widrige . bieber ungefannte Acten. mobl etmas milder abgefaßt werden fónnen , denn es ſtúde der Kriegsgeldidte überliefern. Der Graf Wilbelm Fudwig Victor iſt der Sobn erfbeint uus mebr wie ſtart, wenn wir von einem Oberſt deſſelben leſen : iDabei war er überaus boro de8 1793 als Generallieutenant und Gouverneur von nirt und groba. Solde und abnlide Aeußerungen Kidnigsberg verſtorbenen, der Grafen Umadåus del von Donnersmard , wieVictor man bereits ausBen den. müſſen natürlich die Nachfommen der damit Beebrien Betradtungen über die Kriegsfunft von Berenborſt meiß, berleben und möchten den deutſden friegegerdichtliden .
.
einer derjenigen Offiziere war, die Friedrid der Große, al8 1768 der Krieg zwiſchen den ofen von Peterss
Memoiren feine Freunde erwerben.
burg und Stambul ausgebroden, den erſten Feldzugen
dermebrt wurde , ward Graf Hendel zu demſelben nad
beiwobnen ließ, und der über die Campagne von 1769 ein Lagebud binterlaſſen , das , wie jener geniale que
ritimeiſter.
for bemerkt, „werth wäre, allen militariſchen Geſchidros forſdern befannt zu werden . “ Mit Rúdſióit auf die len Ausſpruch und in Berradt , daß die Veröffentlichung des erwåpnten Tagebuches aud jebe nod nicht zu fpåt
Querſtådt bei. Ueber ſie, wie über die ganze Unglůđs. periode Preußend fübren die Erinnerungen mandeDer taile an , die des Intereſſes nicht entbebren ; nur eine Einzelnbeit, die den Verfaſſer ſpeciell betrifft, ſei bier
fommt, bat der Verfaſſer der Erinnerungen Vorfebrun , gen getroffen , nidt nur das genannte Tagebud , ſon .
berausgeboben.
U16 im Jabre 1798 das Regiment Sarde du Gopro
Potsdam perfeßt , dann am 1. Februar 1803 Stabs. 418 folder wobnte er der Soladt bei
( Fortſegung folgt.)
Medigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. Weeste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerſtag , 5. A uguſt 1847.
N 93 .
Allgemeine
Militar - Zeitung.
Schwe i i.
den Wendungen von Politik und von dem verpónten
Ueber den Offiziersverein ſchreibt die. Ang. Zeitung weiter : „ Sbur, 21. Juli. Am 16. Morgens 8 Uhr bewegte fit der feſtlide Zug von nabe an 100 eidge, nóſtiſden Offizieren nach dem Sifungolocal , woſelbit
Politiſchen zu ſpreden mußten , obne über politiſde Ang ſichten , und namentlich über die obſahwebenden Tages. fragen wirklich einzutreten . Wabrbaftig, eine ſolche Ent. balſamfeit war in gegenwårtigem Augenblic feine kleine
leßtere vom Hrn. Ranionsoberilen Namens der boben Aufgabe, und es erforderte, wie einer der Redner ride Regierung begrüßt und Todann die Berbandlungen er,
ausdrückte , ein fråftiges Ventil , um das Ueberſtrömen
öffnet wurden. Den eingegangenen Sectionsberichten der Gefüble zu unterdrůden, zumal, wenn man bedenft, aus den Kantonen Bern , Zürid , Thurgau und Baſelo daß ganz entſchiedene Parteiführer und ſelbſt ſolde die
land entnabm man Erfreuliches über die Ausbildung Bubne beſtiegen , die ibre Begeiſterung für eine Idee dortiger Milizen.
Tbeils dieſe Berichte, tbeils ſchriftlich
eingelieferte Arbeiten von Vereinsmitgliedern, und end ,
in der Jeſuitenfirche zu fuzern gebůft batten.
Um ſo
mebr verdient die durchaus gem úthlide und anſpres
lidh die mündlichen Vortråge im Schooße der Verſamm , cende saltung des ganzen Feſtes , die durch ein aus lung veranlaßten dann eine Reibe von Befolúffen, genbliclides Mißverſtåndniß nicht geſtórt werden fonnte,
von welden ido bier, die widrigſten ausbebe. Mit eis voufocimene Anerkennung , und gewiß bar der Geiſt
ner beſonderen Einlage des Vereins roll die bobe Tag , der Mäßigung und reinen. Vaterlandsliebe, der bier ſaßung erſudt werden, die beförderlidite. Dodendung ſite ausſprad, Manden für Augenblicfe die Wolfen der begonnenen Feldbefeſtigungen zu decretiren . Dem Dergeſſen laſſen, die dermalen unſern politiſchen Horio eidgenöſſiſchen Kriegerath fou der Wunſd ausgedrücft zont immer mehr zu verfinſtern droben ". (Aug. 3.) .
werden , er möcbre dabin wirfen , daß fünfrig für den .
Beſud ausmártiger fager durch eidgenöſſiſche Offiziere
eine größere Summe aus der Kriegsfaſſe verabreidt
A o nigreich Sad ſe n. Die Aug. Zeitung ſchreibt aus Franffurt a . M.
werden möge , als bisber , und ferner, "daß zeitweiſe vom 22. Juli: . . Die zuerſt durch die Leipziger Zeitung eine ſpecielle Inſtructionsſchule für Sparfrdüßen ab . verbreitete Nachricht von dem bier erfolgten Ableben gebalten werde. Zu geeigneter Berückſichtigung ſollen des fönigl. ſådſ. Generallieutenants 2c. v Fabrice *) dieſer Bebórde rodann Wünſche der Zürder ſohen Seco
war ungegründet. Wabr iſt aber , daß Hr. v. Fabrice
tion über Verbeſſerungen in der Ausrúſtung der Gavas in Wiesbaden von einem ſchweren Krankbeitsanfall . be
lerie mitgerbeilt werden.
Zur Begutachtung auf die troffen wurde, und in eine benachbarte Heilanſtalt ge,
nådſtjábrige Verſammlung wurden dem Vorſtand úber.
bracht werden mußte. Sein Schickſal findet bier um
wieſen : Vorſblåge über Vermebrung der Savalerie ſomebr Tbeilnabme als Hr. v. Fabrice långere Zeit durch Errichtung eines Gorps von Guiden , Einfübrung als Mitglied der Bundesmilitárcommiſſion in Frankfurt reitender Artillerie , Centraliſirung der Inſtruction der
verweilt und ſich zabíreide Freunde erworben batte ".
Cavalerie, Ausdehnung der Schiefùbungen , bei der In , fanterie , Einfúbrung des Gliederfeuers im Garré mit
Gewebripedfel , und ſchließlich über Einfùbrung des deutſchen oder eines andern Waffenrods. 418 Ver.
Großbritannien. In Woolwiib werden jest Berſude über die halt: barfeit von Gerdú robren verſchiedener Conſtruction
ſammlungsort für nådites Jahr wurde die Stadt So. Veranſtaltet , um die zwedmåßigite Bertheilung eines lothurn bezeichnet. Nad Beendigung der Verbandluns gen wurde in dem mit Fahnen , alten und neuen Waf:
gegebenen Gewichts Metall zu ermitteln . Die geprobu ten Kanonen waren 32 Pfunder , jedes Robr 50 Str.
Mit zweien feuerte man , biß fie ſprangen . fen, Inſchriften und Kränzen decorirten Bürgerſaal das Feitmal eingenommen . Bald verkündete ein kurzer Wir., Das eine von Hrn. Monf plaßte beim 131. Souſſe,
bel die Eröffnung der Rednerbühne , die von dieſem
den man von 8 Pfund Pulver mit zwei Riugeln und
Augenblic an ſelten mehr leer ſtand. Intereſſant und ergoBlict war es , wie die Redner meiſt in bumoriſtis
S. Nr. 9r der U, M. Z.
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Pfropfen auf 12 Pfund und 3 lugeln und Pfropfen
Penſionirung beauftragt. Aber die Auffeber dürfen obne
geſteigert batte ; des Oberſten Dundas Robr ſprang erſt beim 141. Souſſe von 13 Pfund Pulder mit 3
Zuſtimmung des Kriegsſecretárs feine Entlaſſung ber willigen , die nidr den gerekliden Vorſøriften entſpridt,
Kugeln und Pfropfen. Die Verſuche werden forigereßt. ( D. 409. 319. )
- Der Herzog von Wellington bar unterm 27. Juni C
als Oberbefeb18baber des Heeres ein Rundſdreiben an
die betreffenden Militárbebórden erlaſſen , worin er bes fiehlt, daß das ſeit 1842 zur Brandmarfung der Deſerteure gebrauchte Inſtrument, weil das damit erlangte Brandmal ride zu leicht verwiſche , außer Ge. braud geſeßt und dafür die Brandmarfung durd Na ,
deln ( Zeichnung durch Tátomirung ) eingeführt werden ſolle. Die Dperation muß fünftig in den Spitålern unter Aufſicht eines Arztes geſcheben , der ſich überzeu . gen muß , daß der Buchſtabe D unauslóídlid in die
nod dürfen ſie von einer Entlaſſung Notiz nebmen, liden Dienſtaustritt eines Mannes zu ihrer Renntniß
wenn ſie nicht ſpåreſtens ſechs Monate nach dem wirf, gelangt .
IV . Dergleiden Abweichungen von den allgemeinen
Regela dürfen nur von dem Kriegsſecretår gutgebeißen werden , der überbaupt allein beredtigt iſt , die mabre
Abſicht und Meinung jedes Saßes des Reglements aus. zulegen , wenn sich irgend ein Zweifel berausſtellt.
V. Die in dieſem Reglement bezeichneten Geldun. terſtübungen in Fåden der Invaliditåt ſind ausdrúc. lich nur auf die Fälle beſdrånft, wenn die Invaliditåt
Haut eingegraben iſt.
in Folge des Dienſtes eingetreten iſt. VI. Der Betrag, der durd die Aufleber des Obel.
Die erledigte Stelle des Gouverneurs vom Green. wid hoſpital iſt dem Admiral Sir Coward Codring ton verlieben worden , welcher unter Nelſon bei Zra.
rea . Hoſpitals bewidigten Penſioneu darf die durch dies res Reglement feſtgelegten Summen nicht überſteigen. In beſonderen Fåden , wenn die Invaliditåt fic nad dem Dienſtaustritt vermehrt , fönnen die Aufreber er.
falgar als Kapitán mitgefochten bat. frantre i do
Paris , 19. Juli. Der Obriſt des 74. linienregio
wågen, ob die Umſtånde eine Penſionserbóbung geſtat. ten, dod muß der Antrag darauf innerbalb der beiden
erſten Jabre nach Feſtſtellung der urſprünglichen Pen.
ments in Paris ,Hr.. Dalſin o’Eſter bazy, gebt mit Tion eingegangen ſein . einem Jahresgebali von 30,000 Fr. nad Tunis , wo
er mit Organiſation der Truppen des Bey' beauftragt iſt.
Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere
und Soldaten der engliſchen Armee .
Soldaten, die in Folge von Unfåbigkeit zu weiterer Dienſtleiſtung entlaſſen worden. Ståndige Penſionen . in Gefecten er . baltene Wunden.
VII. Ståndige Penſionen werden den Mannſdaften, die in Folge von in Gefechten erbaltenen Wunden zu fernerem Dienſte untauglid geworden ſind , nad den
Am 27. Mai iſt folgendes neue Penſions regler folgenden Såpen bewilligt. ment *) von der Königin unterzeichnet worden : An Europåer, die vor dem 2. Mår ; 1833 in Es hat uns zwedmißig erſdienen , den den Solda. Dienſt getreten ſind: ten unſerer Armee gemåbrten Betrag der Penſionen zu
vermebren, und namentlich den Leuten von guter Füb.
1) wenn ſie zwei Glieder oder beide Augen duro Wunden verloren oder ſonſt ſo lower verwundet
rung eine Ermunterung zu Tbeil werden zu laſſen.
worben , daß fie ganz außer Stande find , fide ib.
Unſer Wille iſt es daber, daß vom beutigen Datum ab
ren Lebensunterbalt zu erwerben und der Hülfe anderer Perſonen bedürfen , - 2 Sailing 66 Pence
dieſer Befehl das einzig gültige Reglement in Bezug
auf dieſen Gegenſtand bilden ſoll. 1. Alle Unteroffiziere und Soldaten ſind zu jeder Mobithat in Bezug auf die Penſionen berechtigt, die ſie nach den Reglement fordern fónnen , welche zur Zeit ibres Dienſteintritte in Kraft waren.
II. Rein Soldat darf reine Entlaſſung vor Ablauf ſeiner Dienſtzeit als ein Recht weder mit, nodobne Penſion fordern ; Entlaſſung rod aber jugeſtanden wer. den :
1 ) bei gånzlicher Unfånigkeit zu weiterer Dienſtleiſtung ; 2) in Folge der Reduction des Militáretats ;
3) unter gewiſſen Bedingungen aus Onade. III.
Die Aufleber des Obelſea . Hoſpitals werden mit
bis 3 Sdia. 6 P. fúr. Serídanten ,
2 bis 3
Sdil. für Corporale, 1 Sdil. 6 P. bis 2 Soil. für Soldaten ;
2 ) wenn ſie zur Erwerbung ihres lebensunterbalts unfähig ſind , obne jedoch fremder Hülfe zu beo
dürfen, - 2 Sbia. 9 p. bis 3 Sdin. für Ser. (chanten , 1 Sdia. 6 p. bis 2 Sdil. für Corpo .
rale, 1 Sdía. bis 1 Schil . 6 p. für Soldaten ; 3) wenn ſie ſich in gewiſſem Grade einen Lebensun . terbalt erwerben fónnen , - 1 Soid. Schil 6 p. bis 2 Sdil. für Serrdanten, 1 Soil. bis 1 Sdil. 6 p. für Corporale, 9 p. bis 1 Soil. für Sols daten ;
der Ausführung der Borſdriften über die gewobnlide
4 ) wenn ſie fich ernábren fónnen , aber zum gewóbn.
*) Bis dabin galt das Penſionsreglement vom 7. februar 1833
liden Dienſt unfäbig ſind, - 1 Sc. bis 1 Sd. 6 Pence für Serſoanten , 9 p. bis 1 Soil. für
( 1. 2. M. 3. Nr. 33 von 1833 ) , welches wahrſcheinlich am 2. März 1833 bekannt gemacht worden war.
Gorporale , 6 bis 9 P. für Soldaten.
Darin mag
die in dem neuen Reglement gemachte Unterſcheidung zwiſchen dena jenigen , die vor , und denjenigen , die nach dem 2. März 1833 in den Dienft getreten ſind , ihren Grund haben.
In Fåden ſchwerer Berwundungen , die in Gefecto, ten erbalten ſind , wird die Penſion nad den vorſtebend
verzeichneten Betrågen durch die Auffeber des Obelſea .
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Hoſpitals feſtgeſtellt, die die niedrigſte oder bódíte oder eine dazwiſden liegende Summe bewilligen , je nad dem Grade der erbaltenen Verwundung , der fånge
in Folge einer Verwundung im Gefechs oder in Folge der Dienſtleiſtungen verloren bat und andere Wunden im Gefechte erbålt oder aus anderen Gründen ſeine
der Dienſtzeit, dem @barafter oder den beſonderen Um
Entlaſſung erhalten muß , ſo fou der Berluſt des Au . geo bei Feſtlegung ſeiner Penſion mit in Betradt ge.
ſtanden , die die Verwundung begleiteten.
zogen werden .
B. An Europåer , die nach dem 1. Mår ; 1833 in Dienſt getreten find , - und an idmarze Soldaten , -
die aus den für den Dienſt in Weſtindien und Afrifa ausgebobenen ' Corps entlaſſen worden : 1 ) im Falle 1 ( 1. oben) 2 Spill. 6 p. bis 3 Scia. für Serdanten , 1 Soill. 10 p. bis 2 Sdia. 4 p. für Corporale, i Odia. 6 P. bis 2 Spill.
IX .
Peute , die nad 21 Dienſt iabren in der
Infanterie oder 24 Dienſtjabren in der Colo . nie entlaſſen werden.
Dieſe Leute ſind zum Empfang von Penſionen nad folgenden Såben berechtigt:
1. Europå er , die vor dem 2. März 1833 in
für Soldaten ( Neger : 1 Sdil. für Serſoanten, Dienſt getreten und als ungeeignet für weiteren Dienſt in Folge von im Dienſte erlittenen Beſchwerden entlaſı
10 P. fúr Corporale, 9 p. für Soldaten ) ;
2) im Falle 2 (ſ . oben ) 2 Schilling für Serſchan. ten , 1 Sdil. 6 P. für Corporale , 1 sd. 2 p. für Soldaten ( Neger : 10 Pf. für Serſoanten , 8 p. für Gorporale , 7 p. für Soldaten) ; 1
ſen worden. Der Cavaleriſt erbått tåglid nad 24 Dienſtjabren 1 Spilling , nad 28 Dienſtjabren 1 sd .
3 ) in dem Falle 4 *) ( f. oben ) 1 Sdid. 3 p. bis 1 sd. 8 P. für Gerſdanten , 1 Sd. bis i sd.
2 p . - der Infanteriſt nach 21 Dienſtjabren 1 Sdil. ling , nad 25 Dienſtjabren i Schilling 2 Pence. 2. Euro påer , die nach dem 1. März 1833 in Dienſt getreten , und nach Ableiſtung des Dienſtes von
3 P. für Corporale, 8 p. bis 1 Sdia. für Sol.
21 Sabren in der Infanterie oder 24 Sabren in der
daten (Neger : 8 p . für Serſdanten , 7 p. für
Savalerie auf eigenen Wunſd oder zum Bebuf des
Corporale, 6 p. für Soldaten).
Eintritte in ein öffentliches Amt entlaffen worden , er.
Bei beſonderen leiden , in Folge von im Gefecht erhaltenen Wunden , fónnen Unteroffiziere und Solda. ten von langer Dienſtzeit oder tapferem Berhalten im Felde eine Summe , welche 6 Pence tåglido für Euro . påer , die nad dem 1. März 1833 eingetreten , und 3 Pence tåglid für Neger nicht überſdreitet, auf Der, wendung des Oberbefeblohabers der Armee durch die Auffeber des Chelſea . Hoſpitals , mit Zuſtimmung des
Kriegsſecretárs , als eine fónigliche Gnade , als Zu . duß zu ibrer Penſion bewilligt erbalten.
balten tåglid 8 Pence bis 1 Spilling. Die Vermebrung des Minimums tritt für jedes Jahr, über reſp. 21 und 24 Sabre, um ' , Pence tåglich ein,
aber in keinem Falle darf das Marimum überſdritten werden, wenn nidt eine Zulage wegen Wohlverhaltens beſonders bewilligt wird.
Serrabantmajore, Quartiermeiſterſerſoanten , Fah. nenſeridanten , Serſdanten und Corporale erbalten in den Fålen 1 und 2 die Penſionen , je nad dem Dienſtein .
tritt, nach denſelben Såben wie die Soldaten , daneben
VIII. Blindbeit. leute, die total blind geworden aber einen Zuſduß für jedes Jahr ibres Dienſtes als find in Folge von unvermeidliden Urſachen (mit Aus.
nahme von Wunden), find zum Empfange von perma,
Unteroffizier: Serídantmajor 21 Pence Quartiermeiſter .
Corporale , die als ſolche "q Jabre gedient baben , 1 Sdil . bis 1 Sdil . 3 P. (Neger 10 P.) ; Serídanten , die als Unteroffiziere 10 Jabre und
Fabrenſerſdant ,
.
9
als Serſoanten nidot weniger als 5 Jabre geo
perſoant ... 2 Serídant
2 6. 6 p. die nidot zu
nenten Penſionen nach den folgenden Såßen berechtigt : Soldaten 9 Pence bis 1 Spill . (Neger 9 Pence );
ganze Pens 1
.
überſteigende 21 21 rion betrågt : 12
6 1 1/1 Gorporal .. Hierbei iſt vorausgeſeßt , daß der Unteroffizier 27 11
dient baben , 1 Sdid. 3 p. bis 2 Shiū. (Neger
Jabre in der Cavalerie oder 21 Jabre in der Infans
1 Stil ). Wenn der Soldat mehr denn 14 Jahre in der Ins
terie gedient und als Unteroffizier nach ununterbroches
fanterie oder mehr als 17 Jabre in der Cavalerie ge . dient bat und mit einer durd Colonialdienſte gerd wåde . ten Geſundheit neben totaler Blindbeit entlaſſen wor,
den , lo fann ein Zuſduß zu den obigen Betragen ge. wåhrt werden , der für einen Soldaten 3 Pence (Neo ger 1 '/, P.), und für einen Unteroffizier 4 Pence (Neo
ger 2 P.) nicht überſteigt; dod muß bierbei der Krieg8. ſecretår den Aufſebern reine Zuſtimmung geben.
Kein Soldat fann wegen Verluſtes eines allein entlaſſen werden ; aber des wenn der Soldat einAuges Auge *) Diejenigen , welche ſich im Falle 3 ( f. oben) befinden , ſcheinen .
für denjenigen im Falle 2 gleich gehalten zu werden.
nem dreijährigen Dienſte als ſolder entlaſen worden.
3. Neger , die nad 21 Dienſtjahren entlaſſen .
worden :
Der Soldat erhålt tåglich Gorporal , der unmittelbar vor ſeiner
6 Pce.
Entlaſſung 5 Jahre Corporal geweſen Geridant, der 5 Jabre Unteroffizier
61
U
geweſen und 3 Fabre unmittelbar vor ſeiner Entlaſſung als Serdant Dien .
ſte geleiſtet bat . Serídant, der unmittelbar vor ſeiner
7
"
Entlaſſung 5 Jabre Serfdant geweſen ( Fprtlegung folgt.)
8
W
743
744
lite r a tu r.
dem Berſprechen , das ich Ihnen gegeben, befeſtigen wolle " . Und als St. Marſan , nachdem er nad Paris abge.
Erinnerungen aus meinem feben el en. Von Hendfube w iibelm Victor Graf wig Wilhelm
von Donnersmaro , fón . preuß. Generallieus tenant a . D. Zerbſt 1846. Drud und Verlag der
Rummer'iden Buchhandlung (Rud. Bebm). gr. 8. XII und 676 Seiten .
3 Riblr.
( Fortresung . )
gangen , Preußen den Krieg erklårt und ibn Napoleon
einſtmals fragte : Wie bieß dod der Adjutant des Ko. nige von Preußen , der mir in der Relation ſeiner Miſo fion nad Petersburg mein Soidal in Rußland vor.
berſagte ? antwortete: Kneſebed , ermiederte der Rai ſer : Il ne faut pas perdre de vue. Wenn auch in
Wåbrend des franzöſiſchen Siegesmarſches von Jena nad Berlin batte ein alter Zeugdiener die Standarten
dem Angeführten ein neuer Beweis für das Beſtehen
dricho II. gefübrt batte , vergraben und ſie nach der Räumung Berlins wieder abgeliefert. Auf Hendel's Bordlag ward dieſem Manne die Dankbarkeit und
einigen , die in den Erinnerungen des Herzogs Eugen
eines feſten Kriegsplang von Seiten Rußlands vor,
der Garde du Corps, die dieſe in allen Feldzügen Fries liegt, ro låßt es ſich doch ſchwer mit den Angaben der. 1
von Würtemberg ( Breslau 1846 ) niedergelegt ſind.
Nad den letteren har Wolzogen bereits die Ideen Kne.
thårige Erfenntlichkeit für ſeine That durch das Offie
ſebect?s dem Kaiſer Alerander vorgelegt, der ſie ſchon
ziercorps bewieſen, indem daſſelbe ihm eine lebenslånge
adoptir batte , ebe Frankreid ſide zum Kriege gegen
liche Penſion ausſeßte und dieſe aud bis zu dem vor wenigen Jabren eingetretenen Zeitpunfte des Lodes des leßten Gliedes der Familie gezahlt bat.
innerungen bat aber v. 0. It neſebec ſelbſtſtåndig dem Kaiſer den Katb gegeben , Napoleons Heer durch das
Der bereits früber zum Major avancirte Graf ward im Februar 1810 zum Flugeladjutanten des Königs er, nannt und als ſolder der außerordentlichen Geſandto
ſchaft beigegeben , die mit dem Feldmarſchau Kalfreuth an der Spiße nach Paris zur Beglückwünſchung Na . poleons wegen ſeiner Vermåblung mit Marie Pouiſe geſendet wurde.
Teine länder rúſtete – nad des Grafen Hendel's Er. I
Hineinloden in die öſtlichen Ebeile Rußlands zu ver. nichten . Eine Aufflårung dieſer Angelegenbeit fónnte, da Wolzogen reinem derzeitigen Herr der bereits gefolgt
iſt, nur durd Kneſebect bewirft werden , ſeiner Feder würde die Kriegsgeſchichte aber auch manches Andere verdanken fónnen , da der größere Theil der Feldzug8. plåne von 1813 und 1814 von ihm berrúbri. Tritt er 1
1812 nad Petersburg geſendet , um dem Kaiſer vorzus
von dem irdiſden Sqauplat ab , ſo gebt mit ihm die Kunde von unendlich vielen gebeim gebliebenen Moti. ven der damaligen Kriegsoperationen verloren , die nur er und der Kaiſer Alerander und Rönig Friedrid Wil. belm III. fannten, måbrend die Kriegegerdidte fie ießt
ſtellen , daß Preußen lid ſcheinbar mit Franfreiit vers
in einem ganz anderen Lichte darſtellt, weil ſie deren
In Bezug auf den Feldzug in Rußland geben die Erinnerungen eine intereſſante Notiz. Nad dieſer wurde
der Sowager unſeren Selbſtbiograpben , der jebige Ge . neral der Infanterie und General von dem Kneſebed
binden müſſe, um das land vor gånzlicher Bernichtung
Entſtebung nicht fennt und meiſt nur nach dem Erfolge
zu retten . In den gebeimen Audienzen roll nun v. d.
beurtbeill .
neſebed dem Kaiſer Alerander mit Evidenz bewieſen
Wir febren zu unſeren Erinnerungen zurúd.
Der
baben, daß , wenn er ſtets fechtend zurückgebe, die Mas gazine ruinire und immer tiefer ins Land zurudweiche,
einander dem Kriege in Rußland beiwohnen ſollten , in
Napoleong Heer aufgerieben werden müſſe.
Zulebt
Folge deſſen denn auch Graf Henckel vom 28. October
babe ſich der Raiſer von der Richtigfeit der Berednung
bis zur Trennung Yorfs von Frankreide Fabren in
ůberzeugt und es 0. d. Kneſebeck mit Mund und Hand verſprochen, ſo und nicht anders zu verfabren und feie nen Frieden zu foließen , ſollte er ihm auch noch ſo lofend angeboten werden . Uebrigens batte der preu .
Kurland anweſend war. Die Sbilderung Yorfs iſt (darf gezeichnet. Nach ibr. war der General groß, mager, gewöhnlid ſebr ernſt, batte ein durddringendes Auge und ſo viel Mienenſpiel , daß man nac furzem
Biſde Adjutant immer ein Gouvert bei dem franzólī.
Studium ſogleid jede innere Bewegung an ibm erfen. nen fonnte. Gefürchtet war er über alle
Ichen Geſandten Lauriſton und ſtand mit demſelben in dem freundſchaftlichſten Verfebr.
Darauf ging er be .
Rónig batte beſtimmt, daß ſeine Flügeladjutanten nach
Maßen, denn er barte das Lalent, Einem mit ſchneidender Rålte die
rubigt nach Berlin zurůd , wo er dem Könige Bericht
bårteſten Dinge zu ſagen. Stolz , nie ſich bingebend,
von ſeiner Miſſion erſtattete, und wie aus eigener Aufe
war er eigentlich nicht geliebt.
faſſung der Verbältniſſe obne alle Umſtånde das vors ausſagte, was Napoleon begegnen wurde. Dieſer Bei rict ward St. Marían überreicht und nach Paris ges ſendet. Spårerbin hat Kailer Alerander einmal zu
Abenteurerleben gefübrt, war unter Friedrich dem Gro ,
v. D. Kneebech genugert:
„ Mein Verſprechen an Sie
Fråber batte er ein
Ben aus der Armee entfernt worden , nad Amerika ges
gangen und batte ſich dort wåbrend des Unabhängig. feitsfrieges mannidfache Erfabrungen eingeſammelt. Wiewohl er die ſtrengſte Subordination bandhabte , ro
iſt ſchuld an unſeren Siegen . Denn , wenn Alles auf war ibu dod jeder fatal, der über ibm ſtand, ſo daß mich einſtürmie, Frieder zu machen, wenn ich das vers er nur immer mit Widerwillen gebordte. Franzoſen . .
mehrte Unglück meiner Vólfer betrachtete, wenn id ůbers baupt gar feinen glidliden Ausgang mehr erwarten fonnte , und es beinabe an meinen Kopf ging : dann habe ich oft Goit gebeten , daß er urich ſtårfen und in
baſſer bis zum Erceß , gefiel ibm reine Stellung unter Macdonald gar nicht, mit dem er daber ſtets auf ge. ſpanntem Fuße lebte , und deſſen Befehlen er ' lich , ſo oft es nur möglich war, widerreßte. ( Solug folgt .)
Riotziri untir berantwortlichkeit der Veriagsbandlung : %. W upote in Darıníiast und in defjen Offizin gedruki.
Samſtag ,
N 94 .
7. U uguſt 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung. Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere und Soldaten der engliſchen Armee .
Peute, die vor volftändiger Erfüllung ihrer Dienſte pflicht wegen Invaliditåt entlaſſen werden , erbalten nad folgenden Såßen zeitweiſe Penſionen : tägl .
( Fortregung.)
1) unter
Jabren
P.
Monate
Jahre
P.
6 auf 12 bis 18 (N. 11 auf 1 bis 2 ) , Dienſtzeit .. X. Peute , die nach dem 1. März 1833 in Dienſt Jabre getreten und nach 21 Dienſtjabren in der Infanterie 2) úber 7, aber unter und 24 Dienſtjabren in der Gavalerie verabſdiedet 1 bis 2 n 11 10 Fabren .. 6 2 1 3 werden in Folge von Peiden , die ſie unfåbig machen , 3) über 10, aber unter fido ibren lebensunterbalt zu erwerben. In ſolchen 14 Jahren in der In, Fåden fónnen die Aufleber des Chelſea . Hoſpitals eine fanterie oder unter 17 in der Cavalerie 6 , 2 , 3 14. 3,5 zeitweiſe Vermebrung der Penſion in folgender Ausdeb, .
.
I
-
nung bewilligen:
4) über 14, aber unter
für einen Soldaten 3 Pence (Neger 1 Pence), Gorporal 4 Serrdant. 6
11
21
12
Die Zuſdufpenſion darf in keinem Falle das unter IX bezeichnete Marimum überſteigen , und dergleichen
21 Sabren in der In .
fanterie und über 17, aber unter 24 Jahren in der Savalerie . .6
3
5
5
7
Dergleichen zeitweiſe Penſionen fönnen auf Antrag der Aufleber des der Obelſea .Hoſpitals bei iſt dem Kriegøre. Penſiónår unfåbig nad dem Ermeſſen der Auffeber des Chelſea. Hoſpitale cretar, im Falle ſeinen , ſich Bermebrungen find zuvorderit nur auf ein Sabr, dann
für eine ſolche weitere Periode zu bewilligen , in wel . der dem Penſionår es unmöglich ſein wird, ſeinen les bensunterbalt zu erwerben .
1
Lebensunterbalt zu erwerben, in permanente umgewan . delt werden .
Bei loweren Feiden , die im Dienſte ihren Grund XI. Peute , die in Folge permanenter leiden nach baben oder durd flimatiſe Derbåltniſſe erzeugt ſind, mehr als 14 , aber weniger als 21 Dienſtjabren in der die zeitweiſe durd die des Chelo Infanterie , oder mebral8 17 , aber weniger als 24 fann aufPenſion eine geeignete Zeit,Aufſeber nach Ablauf der jea . Hoſpitals reas Dienſtjahren in der Cavalerie entlaſſen worden. Dieſe gerekliden , verlängert werden . fónnen Penſionen nad folgenden Såben begieben : Ein Unteroffigier, der vor ſeiner Entlaffung wenig. ein Seridant tåglid 9 p . bis 160.3 P. (Neg. 5 P. ), ſtens 3 Jabre als ſolder Dienſte geleiſtet , fann eine ein Corporal täglich 7 P. bis 1 60. ( Neger 4 P.), Zulage nad folgenden Såßen erbalten : ein Soldat tåglide 6 P. bis 9 P. ( Neger 31 P.) I
Dieſe Penſionen werden entweder permanent oder
ein Gorporal 2 Pence ( Neger '/, Pence ),
ein Serſoant 4 Pence ( Neger i Pence ) zeitweiſe nach dem Ermeſſen der Aufleber des Obeliea . zu der , die ihm zuſtånde, wenn er ald . Soldat Hoſpitals zuerfannt , dod muß der zu derſelben berede entlaſſenPenſion worden wåre. . rigte Serdant oder Gorporal wenigſtens 5 Sabre den Unteroffiziersrang bekleidet haben. In beſonderen Fåden , wenn es dem Intereſſe eines
Der Betrag der Penſion muß nad der Dienſtzeit europäiſden Soldaten vortbeilhaft iſt, fann demſelben Dienſtz eit Summe,
des Soldaten , dem Klima , unter dem er gedient, dem
Grade der leiden und ſeines Verhaltens påbrend des Dienſtes feſtgeſtellt werden.
nad der Zeit , måbrend welcher er zum Penſiondem . pfange berechtigt, von 1 Pfund bis zu 30 Pfund Ster. ling wechſeln darf, durd die Aufſeher ſtatt der zeitwei. ren Penſion ertheilt werden , wenn der Bittſteller pers
Zeitweiſe Penſionen. ste , die zum gewöhnlichen Dienſte unfähig ſönlich vor den Aufſehern erſdeint ; geſdiebt leßteres ſind und weniger als 21 Jahre in der Infanterie oder nicht , fo fann nur der Kriegøſecretår die genannte 24 Jahre in der Cavalerie gedient baben. Summe bewilligen - in jedem Falle darf die Summe XII.
748
747
dem Empfänger aber erſt gezablt werden , wenn er in dem Orte ſeines ſpäteren Aufenthaltes eingetroffen iſt. Penſionen bei Entlaffungen , die in Folge einer Reduction des Militáretato ein . treten .
XIII. Permanente Penſionen in Folge von Reductionen werden den Peuten nur bewilligt, wenn
vois une fois vos troupes , elles sont toujours habillées comme si l'on voyoit une parade à Potsdam . Der Verfaſſer theilt žur nåberen Kenntnißnabme der Ereigniſſe in Kurland nidr nur die Beridie , die er in febr furzen Zwiftenräumen an den Rönig nad Ber. lin geldrieben , ſondern aud rein wåbrend dieſer Zeit gefübrtes Tagebud wortlid mit, wobei mir intereſſante
ſie bei der Entlaſſung ibrer vollſtändigen Dienſtpflicht Details über die Umſtånde, die der von Yorf mit Dire genügt baben, und dürfen die in dieſem Reglement feſt. bitſd abgeſchloſſenen Convention vorbergingen und ſie geſebren Summen , die den zum gemobnliden Dienſte nidt mehr geeigneten Mannſdaften gewåbrt werden,
begleiteten, erbalten. In ſeiner Stellung als Flügeladjutant folgen wir dem Grafen Hendel in die Solacht von Gr. Görlden ,
nicht überſteigen .
XIV. Zeitweiſe Penſionen fönnen den Entlaſ.
dann auf dem Rückzuge hinter die Elbe , erfabren die
ſenen nad den Såßen des Artifels XII, aud obne daß
lerlei Einzelnbeiten über die Soladot von Baußen und
dieſelben durch leiden invalid geworden ſind , gewibri werden , wenn eine Reduction oder Auflöſung der Ree
über das wahrbafte Abbrecen des Sefedis , dem der Feind selbit ſeine Bewunderung gezout, da aud nidor
gimenter eintritt.
Dieſe Mannſchaften fónnen nad den Regeln des Artifelo XXVII wieder in den Dienſt
das Mindeſte dabei eingebůßt worden.
eintreten .
Um 13. Auguſt 1813 wurde der Verfaſſer mit dem Gommando der Reſervecavalerie des erſten Armeecorps,
Belobnungen für gute Dienſte.
XV. gabrgelder. Um ausgezeichnete und gute
I
die aus dem lithauilden und weſtpreußiſden Drago .
nerregimente beſtand , betraut, so daß wir vom Ende des Waffenſtilſtandes bis zur Schladt von Paris in
Fúbrung in der Ar. und zu zu belohnen Dienſte mee aufzumuntern , kann eineguter Summe von 2000 Pro. den vorliegenden Erinnerungen Beitråge zur Seldidte Sterling zu Jabrgeldern für Serſoanten , die ſich jeßt des Vortſden Gorps verzeichnet finden. im Dien te befinden oder ſpäter in demſelben befinden werden , verwendet werden. Dieſe Jabrgelder dürfen
In Folge der Verwundung des Avantgardecomman. deurs , Oberſten von Sabler, bei Módern erbielt Graf
20 Pfund Sterling nidt überſteigen und werden ſos Hendel nad der Schlacht von leipzig den Befehl über wobl wåbrend des Dienſtes , als auch nach der Ente die Avantgarde mit der Weiſung, die bei Freiburg über laſſung mit oder obne Penſion den Empfängern als Zudu zum Solde oder jur Penſion gezabit.
Die zu dieſer Auszeichnung beſtimmten Gerſdanten das Bildnie der Königin , auf der andern die Worte :
tragen eine ſilberne Medaille , die auf der einen Seite
„ For Meritorious Service“ und den Namen und das Remiment des Serſoanten neben dem Datum der Era theilung frågr.
Die Wabl der dieſer Auszeichnung würdigen Perſon nen ſtebt dem Oberbefeblebaber des Heeres zu. ( Fortſeßung folgt.)
die Unſtrut gebende franzöſiſche Armee anzugreifen. Hiebei gelang es ihm , 200 Dffiziere und 4000 Ge.
fangene, zum größten Theile Deſtreicher , unter anderm das ganze erſte Tågerbataillon , unter Oberſt fuß , zu
befreien. Am 25. October wurde dieſe Avantgarde wieder aufgeldit, und Graf Hendel wieder Comman. deur der Reſervecavalerie des erſten Armeecorps , dod übertrug ihm am 26. December der Feldmarſdal Blů.
der die Fübrung eines Detardements, das nad dem Rheinůbergange ſogleid auf Simmern mar diren ſollte . Mit dieſem beſefte er am 5. Januar 1814 das vom General Rigaud geräumte Trier, für das er eine pro.
viſoriſde Regierung ernannte. Eine von bieraus mebr. Li te ra t u r.
Erinnerungen aus meinem leben. Bon Rude wig Wilhelm Victor
Grafen Hendel
von Donnersmard , fón . preuß. Generallieu . tenant a . D. Zerbſt 1846. Drud und Verlag der Rummer'iden Budbandlung ( Rud. Bebm). gr. 8 . XII und 676 Seiten. 3 Riblr. (Schlu 6. )
Der Herzog von Larent, der rein Hauptquartier in
mals projectirte Unternebmung auf Puremburg unter . blieb wegen unzureidender Kräfte.
Ueber die nun folgenden Operationen des Yort'. (den Gorps nach der Marne und der Seine wird eine
große Zabl intereſſanter Details mitgerbeilt , die für den fünftigen Geſchichtsſdreiber des Feldzugs von 1814 in Frankreid ein reides Material darbieten . Wir wür. den zu weit gefübrt werden , wollten wir in einzelne Verbältniſſe weitlåuftiger eingeben , mogen daber nur anfübren , daß der Verfaſſer neben ſeinen eignen Er.
Stalgen barte , konnte bei der Vorſtellung dem Grafen
lebniſſen aude die verſoiedenen Befeble und Diſpoſitio.
nicht genug lobendes über die Bravour der unter reis nen Befeblen ſtebenden preußiſden Druppen ſagen , und
nen der Gommandeure wiedergibt.
Nad der Schladt von Paris fam Graf Hendel
fragte denſelben zu wiederbolten malen : Le Roi est - il in Berbune zu ſteben und erbielt den Befebl , dem Kdo bien persuadé que ses troupes se battent supérieure- nig Ludwig XVIII. zu Calais mit dem Reibfüſilierba. ment n? Audt in Bezug auf die viel beſſere Belleto sailon , einem Huſarenregimente und einer Batterie dung der Preußen , als die reiner franzöſiſden Trup. Seitens Preußen zu empfangen , wurde unterm 4. Upril pen äußerte er fido mit Anerkennung , indem er ſagte:
zum Generalmajor ernannt und mußte als folder aus
Je ne sais pas comment vous le faites, mais quand je
der Reibe der Flügeladjutanten aus deiden. Spårer
749
750
fam feine Savaleriebrigade in die Gegend von Purem. Nad der Pandung Napoleons von Elba an der
Generalmajor - mit ſich ernſtlid zu Ratbe geben muß, ob er aut wirklich immer den Anforderungen ſeiner Pflicht Genüge zu leiſten vermogen werde ? Bieber
Küſten Fra freids und reinem Siegesjuge nad Paris erbielt Graf Hendel die vierte Infanteriebrigade in
batte ich das Bewußtſein , nach beſten fråfren meine Pflicht erfüllt und meinem unvergeßlichen Herrn und
burg .
dem erſten preußiſden Armeecorps des Generals v. Zie
dein Vaterlande mit Erfolg gedient zu baben . Man ge .
iben , die aus dem 13. und 19. Infanterie ,, dem 4. meſtobáliſden fandmebrregimente und vier Escadronen
ſtarte mir immer die fleine Eitelfeit , daß ich meine ere worbene Reputation niotunnuß aufs Spiel reben
weſtpbålider Pandmebrcavalerie beſtehen roure ; das
wollte, und ſo prüfte ich mit ernjilid , ob id die Få .
erſtgenannte Regiment trai jedoch, da es zur Garniſon von Mainz gebórte, nie in die Brigade ein . 418 Be . fehlsbaber dieſer Brigade wobnte der Verfaſſer der Soladt von ligny bei, wo ibm die Vertbeidigung die res Dorfes übertragen wurde ; wie zu erwarten , ſind
bigfeiten beſåße , dermaleinſt commandirender General feit im Kriege außerordentlid groß vor, ſo daß ich mir, mit ſelbſt prüfend , geſteben mußte, wie unendlich viel
in den Erinnerungen mande Einzelnbeiten über den
mir dazu mangle " .
befrigen Rampf um daſſelbe verzeichnet worden. Nad dem zweiten Pariſer Frieden erbielt der Graf Hendel , den Befehl über die Reſervecavalerie des 5.
Årmeecorps, die zur Zeit in Halberſtadt ſtand, darauf, als die Armee neu eingetheilt wurde , die Cavalerie.
eines Armeecorps werden zu fónnen . Im Frieden iſt das feine Runſt , dod fam mir die Verantwortlid .
Mit dieſer glänzend ehrenvollen Anſicht des Grafen Hendel von Donnersmard rdließen wir den Bericht
über ſeine Erinnerungen , die einen wichtigen Beitrag zur preußiſden Kriegegerdichte der Jahre 1806 bis 1815 bilden , namentlich aud deßbalb, weil ſie von tbeil .
brigade zu Erfurt , trat jedod aus dieſem Verbåltniß
weiſe bisber ungedructen Beilagen gefolgt ſind. Wir
Ende October 1816 , als durch den Abgang des Gener
führen dieſelben der Reibe nad auf :
rallieutenants von Pird die Stelle eines Brigadedefs
beim Occupationscorpo in Franfreid vacant geworden war.
1 ) Sammlung von Aneboten und ſonſtigen Bemer .
fungen aus meinem Tagebude von 1806 und 1807 ;
Der zweijábrige Aufenthalt in Bar le Duc ver.
2) Rangliſte der føniglid preußiſden Generalitat
ſtrich dem Verfaſſer in den angenebmſten Verbåliniſſen,
und der Stabsoffiziere nach Alter und Dienſtjahren im
namentlich da der Marſtall Dudinot , der aus dieſer
Sabre 1806 ; 3) Brief vom 15. Januar 1807 über die Sdladet don Pultust ; 4) Tagebuch des foniglid preußiſchen erſten Dra.
Stadt gebürtig, eine Meile davon ein Ruitídloß, Sens, deures, beſaß , er ſich oft daſelbſt aufbielt.
Bei einem
Beſude ſagte der Marſdall zum Grafen , indem er auf einen Soranf binwies : ,, Da iſt mein ganzer lebens, lauf enthalten , und es wurde für Sie gewiß intereſ
fant ſein, wenn Sie darin meinen Aufenthalt in Preus Beu leſen fonnten.
Sie baben manden Mann , den
gonerregiments ( litbauiſdes ) aus den Kriegsjabren von 1813 und 1814 ;
5 ) Tagebuch des erſten Weltpreußiſden Dragoner, regiments ( iebigen vierten Cuiraſſirregiments ) im Felde
Sie dort adten , der Sie aber in jener unglüdliden zuge von 1813 und 1814 ; Zeit verrietb ' '.
Obgleid der Graf ſich die größte Múbe
gab , den Marſdal zu bewegen ,, ibm Einiges mitzu .
theilen , so gelang dieß doch nicht, da er den beſtimm . ten Entſchluß ausſprad , daß erſt 50 Jahre nade reis nem Tode, wo gewiß Niemand mebr compromittirt wer, .
den fónne , die Veröffentlidung geldeben folle. -
Da der Herzog von Reggio zu den wenigen noch unter den lebenden weilenden Marídåden des Raiſerreichs gebört, ſo dürfte wohl vorausſichtlid zur Zeit der Pu. blication ſeiner Memoiren Niemand mebr vorbanden
ſein , der Napoleons Glanz und Fall erlebte. Mit der Occupationsarmee febrte der Graf hendel
ins Vaterland zurüc , wo er zum Gommandeur der 6. Diviſion und erſten Commandanten von Lorgau er, nannt wurde , welde beide Stellen er bis zum Seps tember 1821 bekleidete , zu welder Zeit ibm auf ſeinen Mund der Abidied bemidigt wurde. Eine bierauf
bezüglide Angabe der Erinnerungen müſſen wir als einen Beleg der ro adot ebrenwertben Geſinnung , wie ſie das ganze Soldatenleben des Verfaſſero darafteri.
6 ) Journal der Måríde , Stellungen und Opera. tionen der Reſervecavaleriediviſion des erſten Urmee . corps unter Befehl des Generalmajors von Jurgas ; 7 ) Relationen der Solachten und Gefecte , welche die Reſervecavalerie des erſten Armcecorps ſeit dem
Waffen tilſtande bis zur Einnabme von Paris gebabt bat ; 8) Journal der Avantgarde, melde nad der Sdladi bei Leipzig gebildet und unter die Befeble des Oberſien Grafen Hendel geſtellt wurde ;
9) Relation der bei der Avantgarde am 21. Dcto , ber 1813 ftattgebabten Gefecte ; 10) Journal der Mårroe , Stellungen und Operas tionen des Detardements unter Befebli den Oberſten
Grafen Henckel im Januar und Februar 1814 ; 11 ) darauf bezüglide Briefe und Befeble ; 12) genereller Auszug aus den Tages . und Be . ſtandliſten des fóniglich preußiſchen erſten Armeecorps måbrend des Feldzugs in Franfreich 181+ ; 13) ſpecieller Auszug aus den Tagess und Beſtando liſten nach den verſdiedenen Waffen -des fon. preuß.
Er ſagt
erſten Armeecorps wåbrend des Feldzugs von 1814 in
S. 371 : ,, Eigentlich verließ id ungern den Dienſt ; id bin aber der Meinung , daß ein treuer Unteriban,
Frankreid ; 14) Rangliſte der Generale und Stabsoffiziere des
ſirt , mit deſſen eigenen Worten anfübreni.
wenn er die Ausſicht zu bóberen Stellungen ſich eröff.
fön. preuß, erſten Armeecorps am Soluß des Feld .
net fiebt
zug8 von 1814 ;
-
und ich war dem Ulter nach der dritte
751
752
15) Formation des fón. preuß. erſten Armeecorps, Obalons den 16. Februar 1814 ; 16) zum Pobe Yorf's ;
17) Tagebuch des 19. Infanterieregiments vom 20 .
Um indeffen den Inbalt nidt zu vergeſſen , wollen wir nicht verſäumen , ibn biermit bekannt zu geben. Er zerfået in 7 Hauptrubrifen und referirt : 1) ein Gefecht bei fére Champenoise , am 25. März 1814 ;
Mårz bis 16. Juli 1815 ;
18 ) Auszug aus dem Tagebuche des ebemaligen 4. weſtphäliſchen Pandwebrinfanterieregimento nebſt eini. gen andern daſſelbe betreffenden Nadridten ; 19) über den Antheil des erſten Armeecorps an der
Schladt bei ligny am 16. Juni 1815 , und 20 ) Erörterung einer Angabe in dem Werfe : Ge. ſchichte des Feldzuges von 1815 in den Niederlanden
und Franfreid , als Beitrag zur Kriegogerdidte der
2) das Sefedt bei Krasnoi, am 14. Auguſt 1812 ; 3 ) den Ueberfall bei Syainau , am 26. Mai 1813 ; 4 ) das Gefedt von Garcia Hermandez, am 23. Juli 1812 ;
5) zwei rubmwürdige Fabnenrettungen ; 6) die Erfüllung mehrerer gefabrvoller Auftråge ; 7 ) zwei merkwürdige Flußübergånge.
Bei jedem dieſer Referate gibi eine furze Einleitung einen flaren Ueberblic der beſtandenen allgemeinen und beſonderen Verbältniſſe , unter welden das ſofort er.
neuern Ariege. Berlin 1837 .
jåhlte Factum ſtattgefunden , und folgen dann fritiſde
Interesſante Ariegsereigniſſe der Neuzeit .
Anmerkungen über daſſelbe, welde das non plus ultra
Beleuchtet und mit fritiſchen und ergångenden An.
Wåbrend wir in Nr. 1 die Widtigfeit pråciſer Er.
einer friegøprafriſchen Inſtruction bieten.
merfungen verſeben von Ludwig von Wiſſel, pedition erbaltener Aufträge erfennen lernen und das königl. bannover'ſdem Artilleriemajor. Drittes rubmwürdige Benetmen Pacthods und ſeiner Tapfern Heft. Mit zwei Plånen. Hannover 1847. Im theilnebueno bewundern, zeigt uns Nr. 2 in Nederofs. Berlage der Helwing'ſchen Hofbud bandlung. fi's Benebmen den Erfolg der Rube und Beſonnenbeit Wenn wir in unſerer Beurtbeilung des erſten und gegen Haft und Uebereilung , ſelbſt bei ertremem Miß .
zweiten Heftes dieſes verdienitliden Werkes in Nr. 156 perhåltniß der gegenſeitigen Kräfte. In beiden Fåden dieſes Blatres vom Jabr 1844 und ſchließlich dabin aus,
iſt es die Reiteret, welche Infanterie zu überwinden
( praden: pdie vorliegenden Hefte werden nicht nur von
tradtet.
Sie liegt in Nr. 1, weil ſie ihre reitende Ar .
jungen Militårø, die, ibren Stand liebend, zur wabren tillerie angemeſſen wirken zu laſſen verſteht ; troß un. Praris fide befåbigen, und von ålteren , die begeiſterne gebeuerer Uebermacht dagegen zerfåut lie in Nr. 2, der Reminiscenjen lid erfreuen wollen , ſondern aud
weil unzeitige Kampfgier Ordnung und Uebereinſtim .
von jedem Freunde klaſſiſden Uribeils , Fernprafriſcher mung bebindern und den Zweck der vorbandenen Seo Anſichten und Berfabrungeweiſen , ihren Titel bemåb fdůße vergeſſen laſſen. Nr . 3 zeigt uns, wie nothwen . rend , von A bis 3 mit Intereſſe und Nußen geleſen dig unter allen Umſtänden geborige Borridt; wie leidt werden 2c. 2c. “ , ſo fónnen wir dieſes Urtheil in Bezug auf das vorliegende dritte Heft nur vollkommen wie
der Erfolg einer tůdrigen Reiterei gegen in Unordnung überraſchie Infanterie. Maiſon uno Dolfe liefern in
derholen.
dieſem Referate, bezüglid negativ und poſitiv, den Be.
Wir danfen dem geebrren Herrn Berfaffer
febr aufrichtig für den boben Genuß und die mebrfade
weis für dieſe Bebauptung.
Ein Seitenſtůd bierzu
Belebrung, welche wir auch aus dieſem Hefte gerddpft. bietet Nr. 4. Das Benebmen und food des Oberſten Wir wurden wieder ganz in jene lebbafte Aufregung verſeßt, welche den alten Soldaten wohltbåtig aus dem
vom franzöſiſchen 6. leichten Regimente in dieſem tbeil. weiſe ganz entgegengereßten Reſultate bietenden Rei.
Friedensſalummer rüttelt, oder, wenn er nidt fdlum , tergefechte erfüllt mit Entrüſtung und Tbeilnabme zu . mert, ibm lindernden Balſam auf das unbefriedigte gleidh, w brend der Scarfblic und raſde fübne Ento Herz tråufelt. Webe den jungen Militárs, welde dere gleichen Lecture gleichgültig aus der Hand legen fdnnten !
Befürchteten wir nicht, dem Herrn Verfaſſer daduro
ſchluß der deutſchen Reiteranfübrer beifålig zur Nado. abmung auffordert. Serídant Rouſſeau und der grå lidt verſtůmmelte
unangenehm zu werden , so müßten wir uns wieder, fieutenant Patnam ſind die Helden in Nr. 5, der lieu, tenant von Peufer und die Kapitáns Henri und St. Wir
wie früber , mit Eriaſe über ihn ausſpreden .
enthalten uns derſelben , in der Ueberzeugung , daß es nad der inzwiſchen erfolgten Befanntidaft mit ſeinen
Albin jene in Nr. 6 ; der iómenmuthige Major Dulong und der Fluge, bebarrliche und entſdloſſene Hauptmann
beiden erſten Heften nur einer Anzeige bedarf, daß Boubard endlid jene in Nr. 7. Weider Waffe man ein drittes erſchienen , um obne alle weitere Empfebi aud angebore, man findet in den erfolgten Referaten lung deffen ſchnellen Ablaß zu veranlaſſen. Möge en Intereſſantes und Belebrendes. Wann , wo und wie dem Herrn Verfaſſer, im Intereſſe der praftiſchen Aus .
die Gelegenheiten zur Wirframfeit und Auszeidnung
bildung unſeres Standes , gefallen ,dem dritten Hefte ſich bieten, wie man ſie ergreifen und rid darin benebo bald ein viertes folgen zu laſſen 2c. , und möge und
men můfe , wird , aus allen Geſichtspunkten der Er.
wiederholt die Freude zu Theil werden, bei jedem neuen fabrung aufgefaßi, klar gezeigt und bódon prafrijd ge. Erſcheinen ihm zu einer Weiterbeförderung Glúc mung lehrt. Man leſe und überzeuge lidh. (den zu fonnen ! Medigirt unter Cerantwortlichkeit der Verlagshandlung : S.
(Schluß folgt.)
Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrucii.
Dienſtag ,
N 95 .
10. Auguſt 1847.net
NE
ES
-
Militar · Zeitung.
Allgemeine
Wů rttemberg. Am 3. Juli wurde in Ludwigsburg der Verſud des
des Militarunterridtsweſens und Ritter mehrerer bo.
ben Orden, Růble von filienftern , in Folge eines Der Berblidene , melder wiederbolt mit dem beſten Erfolge das Bad Gaſtein
Transports einer größeren Militärabtheilung auf der Lungenbrandes geſtorben. Eiſenbabn gemacht. Morgens nach Abgang des ors dentliden Zugs um 6 Ubr folgten unter Begleitung der Brigadem uſit mit klingendem Spiele in zwei Wa .
beſucht hatte, in dieſem Sabre aber von dort nad fur.
zem Aufenthalte don rower erfranft in Salzburg an, fam, mar gleid bodgeld åßt als Menſch von Allen, die
genzügen 900nebſt Mann Infanterie mit Pulver , und Ba. ibn fannten, ſowie ausgezeichnet durch ſein vorzügliches gagewagen den benörbigten Offiziers , und Train . pferden. Die Rüdfebr gerdab Mittags 12 ; Ubr, und
Berbienſt als Krieger und durch ſeine umfaſſenden grund.
es bewåbrte ſich auch bier der Nußen derEiſenbahnen, liden Kenntniſſe im Geſammtgebiete der Wiſſenſchaften wenn eine radere Beförderung bedeutender Streit . fråfte nothwendig wird. Bei einem dieſer Züge wurde
aud die Kraft einer neuen Pofomotive,
und namentlid als gelebrter Naturforſcher und Bota. nifer. Heute wurde die Leiche des Verewigten mit der
der Roſens ſeinem boben militariſchen Range gebůbrenden Feier.
ſtein " , erprobt, und ſie ſoll ein rebr befriedigendes Res
lidhfeit in dem Friedbofe zu St. Sebaſtian gur Erde
ſultat geliefert baben. Die Gewalt des der Maldine
beſtattet , und das bieſige faiſerl. Feſtungecommando
ſenfrecht , nidt borizontal wie bei anderen, entſtromen .
mar bemüht, durde das feierliche Reichenbegångniß eben
den überflüſſigen Dampfes war ſo ſtarf , daß Steine ſo den Namen eines veteranen Kriegers, der in den aus dem Boden aufgewühlt wurden.
(O. p. 4. 3.)
Belgien.
deutſchen Befreiungskriegen vereint mit den faiſerlid öſterreidiſchen Truppen ſeine forbeeren pflúdte, zu ebo ren, als aus dem deutſchen Bundesbeere im Allgemei.
Brúſiel , 9. Juli. Mittelſt föniglider Verordnun .
nen , in welchem der
Berblichen
eine ausgezeichnete
gen , die von Sr. Majeſtät in fondon unterzeichnet Stelle einnabm , einen Beweis gebúbrender Achtung wurden, ſind der Generallieutenant Baron Goetbals, darzubringen. Såmmtliche bier garniſonirende faiſerl. Gommandant der zweiten Territorialdiviſion , und der
diterreichiſche Truppen , und zwar ein Bataillon des
Generalmajor Stevens , Commandant der Provinz faiſerl. 59. finieninfanterieregiments G. H. von Baden ; Lüttid , penſionirt morden.
Das Hauptquartier der 2.
eine Diviſion von dem landmebrbataillon deſſelben Nes
Diviſion fou , dem Bernebmen nade , von Antwerpen giments ; ferner das 3. faiſerl. Feldjågerbataillon mit nad Brüſſel verlegt werden .
ſeiner Muſifbande ; eine Diviſion des faiſerlichen fünften
Brüſſel , 11. Juli. Der Moniteur in Folge einer Unterſuchung der båufigen welde im Sommer die Armee tråfen , der fter befohlen babe , die Uebungen erſt am
erfiårt , daß tranfbeiten, Kriegsminis vorgerücien
Chevaurlegersregiments, Fürſt liedtenſtein , und endlich 4 Stůd Geſchůße, baben den Conduct begleitet , wel. der von dem bieſigen Herrn f. Stadt , und Feſtungs, commandanten , Generalmajor Freiberrn Szorid von
Tage, anſtatt am frůben Morgen vorzunehmen, indem Monte . Grero, geführt wurde. &ine Abtheitung des f. es ride berausgeſtellt babe , daß eben das frübe, núde
Infanterieregiments G. H. von Baden bildete die Spa.
terne Ausrüfen oder , was nod
liere zu beiden Seiten des Sarges , welcher von 6 f..
olimmer rei , der
frúbe Genuß des Branntweine und der Mangel an Offizieren des bieſigen Milkårequitationsinſtitutes und binreichender Rube mebr als die Hiße dazu beitrage, von 12 Unteroffizieren des f. 3. Jågerbataillons beglei. die Spitåler im Sommer zu überfüllen. Deſterrei d .
tet, und welchem das fohwarzbebangene Klagepferd dor ,
angeführt wurde, wåbrend der gebarniſote Mann dem . Telben zu Pferde folgte .
Die f. Militár
und Givil .
Salzburg, 4. Juli. Die bieſige Zeitung entbått bebörden , ſowie Honoratioren aus allen Stånden und Nachſtehendes : „Auf der Rücreiſe von Gaſtein nad eine zablloſe Menſdenmenge folgten der Reiche, welche Berlin iſt hier (wie bereits gemeldet) am 1. Juli d. I. der fón. preuß. Generallieutenant , Generalinſpector
unter dem Donner der Geld üße und den Salpen der Truppen in die Erde gerenft wurde. "
755
756
Franfreid .
ten der vormaligen deutſden Region einen Anſprud auf das Ebrenzeiden zur Erinnerung ibrer Tbeil.
Ueber das Uebungslager bei Compiegne be. richtet das Journal des Débats vom 16. Juli :
„Zwei aus allen Waffen zuſammengeſebre Diviſio . nen werden gegen Ende des Auguſts unter dem Ober, befeble des Herzogs von Nemours vereinigt werden. Jede derſelben wird aus 2 Brigader Infanterie, einer Brigade Reiterei , 2 Batterieen Arrillerie und einer Ub , tbeilung vom Genie befteben . Die eine Diviſion wird von dem Herzog von Aumale , die andere von dem Se, nerallieutenant Aupic befehligt. Die erſtere erbålt
ibre Stellung auf den Höben von Moudy am redten Ufer der Aronde , die leßtere in Gompiegne und der
Umgegend am linken Ufer der Dire ; über dieſe beiden Flüſſe werden von der Artillerie und dem Genie Brüden geldlagen. Die Infanterie lagert unter Zelten ;
nabme an Sdladren und Sefedoren der Sabre 1806 bib 1814 gewábrt bat, iſt die dießfallſige Generalordre
dre commandirenden Generals des britiſchen Seeres vom 1. Juni d. J. auf Befehl des Königs in einer
Ueberſegung in der bannover'iden Zeitung.der bieſigen Armee befannt gemadt worden. Som e o
n.
Stoofbolm , 20. Juli. Eine merfmürdige fins 1
dung , welche erfolgreid zu werden verspridit, iſt bier fürzlich von einem Profeſſor Way gemadt worden. Sie beſteht darin , daß mittelſt waſſerdichter , mit fuft
gefüllter Solaude eine Art Brúden angefertigt wer, den , woduro Geſchübe obne eigentliche Pontong idhnell
-
über Waſſer gerdafft werden fónnen . Vorigen Sonno
die Reiterei wird tbeils in Compiegne caſernirt , tbeile beziebt ſie Gantonnirungen, theils itebt ſie auf Piquet. Beide Diviſionen bald vereinigt, um die Vors ſchriften über die Manóver in großem Maßſtab ause
zen fóniglichen Familie , des Generalfeldzeugmeiſters, des Kriegsminiſters und anderer Verſuche angeſtellt.
zufübren , bald einander gegenüberſtebend, um ein Bild von den Bewegungen und Bornebmungen im Krieg zu geben , werden obne ,Zweifel durch dieſe Studien eine Ausbildung erbalten weldeweder in den Safernen,
Außenſeite von jedem Rade , zuſammen zwolf , ange. bracht waren , wurde von einer Unbóbe ins Waſſer ges
.
abend wurden in Gegenwart des Königs und der gan. Eine Kanone , woran drei ſolche Solåude an der
laffen , ſo daß ſie frei bineinlaufen fonnte. Die rear .
none mit zwei zur Bedienung auf dem Proßwagen
nod auf den gewóbnliden Uebungsplåßen zu erlangen Tigenden Artilleriſien glitt auf dem Waffer dabin und iſt.
Das fager wird nicht über einen Monat dauern.
„ Zur Gommandirung der Brigaden ſind bei der In . fanterie die Henerale Guespiller, Drolenvaur, Roguet und Francois , bei der Reiterei die Generale Korte und Bois.le. Comte beſtimmt.
konnte leicht von einem vorangebenden kleinen Boote, wohin und wie weit man wollte , fortgeführt werden . Die Pontonbrúde war in der Art zuſammengefeßt, daß .
recho Solåuche auf die Waſſerflåde gelegt und eine Die an dem lager Theil jedbe Elen lange Bretterlage darauf befeſtigt wurde ;
nebmenden Corps ſind : das 2. und 4. Bataillon der
die Brüde trug 15 Perſonen und war mit Geländern
Chaſſeurs d'Orléans , die leichten Infanterieregimenter
verſeben.
Nr. 5 , 7 , 16 , die linieninfanterieregimenter Nr. 15,
Die Schleude waren von Segeltud ge. macht , mit einer Auflöſung von Rautſduf überſtrichen
29 , 45 , 57 , 69 , das 3. und 13. Regiment Jáger zu Pferd, das 3. Regiment fanciers, das 2. und 8. Dra. /
gonerregiment und das 6. Guiraſſierregiment.
Dieſe 18
Bataillone und 24 Sowadronen , nebſt 4 Batterien , 2 Abtbeilungen vom Genie , ſodann den erforderliden
Die ganze Erbauung erforderte nur wenige
Minuten.
und wurden in einigen Minuten mit fuft angefügt. Der König bezeugte über die ganze Vorrichtung ſein Woblgefallen .
Angeſtellten und Truppen der Verwaltung , werden im
Ganzen die Stårfe von 15,000 Mann und 4000 Pfer, den nicht erreichen .
Der General Perrot iſt beſtimmt, Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere und Soldaten der engliſchen Armee.
im fager von Gompiegne die Functionen des Obefs vom Generalitabe zu berſeben . - Die vom General
Drolenvaur befebligte Brigade , aus dem 29. und 69.
( Fortretung.)
Linienregiment gebildet , iſt bereits in St. Omer zu. ſammengezogen . " Einer weiteren Nadridt des Journal des Débats
XVI. Zuſdurre zu Penſionen. In der Ab . richt , verdienſtvolle Soldaten nach der Entlaſſung zu belohnen und die Dienenden zum Wohlverbalten zu ers muntern , fann einzelnen Peuten , die 21 Jahre in der Infanterie oder 24 Jabre in der Cavalerie gedient ba. ben , ein Zuſduß zu der gewöhnliden Penſion bewil,
zufolge, ſollte fic am 1. Auguſt eine Diviſion Reiterei, aus dem 4. und 6. Huſarenregiment und dem 2. und
6. lanciersregiment beſtebend , zu Luneville unter dem
Befehle des Generallieutenants Petang und der Mare, ligt werden. daur de Camp , König und Nourgoly , vereinigen.
Der Zuſduß für einen Seridanten , der 10 Jabre
Gegen den 10. October ſollte dieſelbe wieder aufgeldit
a18 ſolder gedient bat, beträgt 15 Pfund (für einen
werden.
Neger 9 Pfund) ; - für einen Gorporal, der als fole
der 7 Jabre gedient hat, 10 Pro. (Neger 6 Pro. ) ; Þannover.
für einen Soldaten 5 Pro. (Neger 3 Pfo.)
Nachdem die Königin von Großbritannien aud den
Der Commandeur jedes Regiments muß aljabrliche
zur Zeit nod lebenden Offizieren , Unteroffizieren und
die Individuen , die ſich bei ihrer Entlaſſung zum Em ,
Soldaten, ſowie den Commiſſariatsbedienten und Aerzo pfange dieſer Begünſtigung eignen , dazu empfeblen ;
737
738
der ganze Betrag der Verwilligung darf aber jährlich
Soldaten , die ſeits Monate vor ihrer Entlaſſung ununterbrochen den Sold des Wobloerbaliens bezogen baben und wegen Invaliditåt oder in Folge einer Re . duction ausſcheiden , obne einen Anſpruch auf eine ſtåns
die folgenden Sunmen nicht überſteigen : Europäer. Neger.
für ein Regiment mit einein Etat
von 700 oder mebr Gombattanten 30 Pfd. 18 Pfd. für ein Regiment von weniger als
dige Penſion zu beſißen , oder nur einen ſolden auf
Sabre in der
eine zeitweiſe oder bedingungeweiſe Penſion baben , werden mir ibren Namen in die Register des Obeliea . Hoſpitals eingetragen , um nad zur úcfgelegtem fünfs
Infanterie oder 24 in der Cavalerie gedient baben , nie
zigſten Jahre eine Belohnung für früberes Wobloer ,
durch ein Kriegsgericht beſtraft worden ſein und einen
balten zu erlangen , und zwar : a) wenn mit einer Aus .
20
700 Mann
Die zu empfeblenden Leute müſſen 2
12
II
vorwurfsfreien Charafter befißen ; oder wenn dieſe leß.
Beid nung verabſchiedet , tåglide 4 Pence , - b) wenn
teren Bedingungen nidt erfüllt werden , můſſen ſie ride
12 Monate vor der Entlaſſung im Beſibe von 2 Aus : zeichnungen , täglich taglid 5 Pence , – c) c menn mit 3 Aus ,
Durd Zapferfeit und Dienſteifer ausgezeichnet baben.
Soldaten , die zum Empfange der oben genannten Zuſchüſſe für gutes Verbalten würdig eradret werden , tragen , mit Genebmigung des Oberbefebisbabers des Heeres , eine ſilberne Medaille, die auf der einen Seite
-
zeichnungen entlaſſen, tåglich 6 Pence.
und auf der andern Seite dag fónigliche Wappen mit
Dieſe Belobnung für frůbere gute Dienſte wird aud auf ſolche Soldaten ausgedebt, die um Entlaſſung nad den im Artikel XX dieſes Reglements bezeid, neten Dienſtperioden aus eigenem Antriebe bitten . 2. Soldaten , die zu einem 3 urdhuß für die
dem Namen und dein Range des Soldaten enthält. durch den Regie
fånge der Dienſtzeit beredtigt fino. Alle jest im Dienſte befindliche Soldaten , die vor dem 2. März
die Worte : „ For Long Service and Good Conduct" Dieſe Medaille wird dem Soldaten
mentscommandeur auf der Parade übergeben und von
1833 eingetreten ſind und das Recht zu einem Zuſchuß
ibm måbrend des Reſtes feiner Dienſtzeit getragen .
für die fänge der Dienſtzeit aufgeben , werden dadurdy
Das Jahr der Entlaſſung des Soldaten muß eben.
berechtigt, alle Vortbeile des Soldes des Gutverbaltens
falls auf der Medaille verzeichnet werden ; dieſe wird
zu fordern ; wenn aber die Reglements , die zur Zeit
ibin mit dem Entlaſſungordeine zurückgegeben, auf wel . dem leßteren der ihm bewilligte Zuſduß norirt iſt. Wenn Umſtånde en verbindern, daß der Soldat die
ibres Eintritts in Kraft waren, ihnen ein Recht zu boberen Penſionsſåßen geben , als diejenigen , zu denen die nach dem 1. März 1833 eingetretenen feute berech
Medaille bei dem Regiment erbált , ſo wird ſie ihm durd den Generaladjutanten überwieſen. Dieſe Zurdúffe werden unter Leitung des Krieges ſecretårs gezablt, welchem Daber der Oberbefeblebaber die vor ihrer Entlaſſung ausgewäbiten Individuen be. zeichnen muß. Die Namen und Dienſtleiſtungen dieſer Mannſchaften werden durd die Regimentøbefeble be .
tigt ſind, ro baben ſie feinen Anſprud darauf, daß der Sold des Wohlverbaltens ihrer Penſion zugerechnet werde, In beſonderen Fällen kann den vor dem 2. März 1833 eingetretenen leuten , die ſich durd ibre gute Füb . rung eine oder mebrere Auszeichnungen erworben baben und nac furzer Dienſtzeit wegen leiden oder in Folge
bedingungos fannt gemacht, und der Kriegsſecretår bat ſie den Kirchs einer Reduction entweder mit zeitweiſer, weiſer oder ſtåndiger Penſion ausſdeiden , der Sold des Woblverbaltens, mit Genehmigung des Kriegsſes fübrbar iſt, mitzutheilen.
ſpielen , zu denen die Leute geboren , ſo weit dieß auss
Der So10 für Wobiverbalten bei Penſion nirungen . XVII. 1. Europåer , die nach den Regeln
cretárs , zu der Penſion zugereßt werden ; aud fónnen dieſelben , wenn ihnen feine ſtändige Penſion bewilligt worden , vom Chelſea . Hoſpital zu ſpäterem Penſions: .
ihrer Einſtellung nicht zu einem 3 uſd u8" für empfange, wie die nach dem 2. Mårz 1833 eingetrete, Die fånge des Dienſte berechtigt ſind , und Neger.. Soldaten , die in Folge ibres Woblverbaliens
nen Mannſchaften , regiſtrirt werden . ( Fortſegung folgt.)
eine oder mebrere Auszeichnungen erlangt baben , ſollen
den vollen Betrag des Soldes für Woblverbalien , den fie rechs Monate lang ununterbrochen vor ihrer Ento
laſſung empfangen haben , zu der Penſion , zu der fie nad dieſem Reglement beredtigt ſind , jugefügt er, balten ; aber das Marimum für einen Soldaten darf
1 Soil. 3 P. nicht überſteigen . Da nach dem Artifel IX dieſes Reglements Corpo. rale zu einem Zuſchuſſe zur Penſion eines Soldaten von 1 Peny für jedes Jabr , das ſie als Corporal geo dient baben , berechtigt ſind , ſo fónnen ſie feinen Än .
Literatur . Interesſante friegsereigniſſe der Neuzeit. Beleuchtet und mit frisiſden und ergånzenden Un , merkungen verreben von Ludwig von Wiffel , fönigl. bannover'ſdem Artilleriemajor. Drittes Heft. Mit zwei Plånen . Hannover 1847. Im Verlage der Helming'den Hofbudobandlung. (Schl u B. )
Soließlid geſtatte und der wadere Herr Verfaſſer,
ſprud darauf maden, daß der Sold des Woblverbal.
unter Bezugnabme auf unſere deßfallſige deußerung in
tens zu ihrer Penſion zugelegt werde ; dod wird es
Nr. 156, ibm wiederholt redt freund.fameradſthaftlid
ibnen freigeſtellt , ob ſie die Penſion eines Soldaten mit dein Solde des Woblverhaltens oder die eines Gors porals nach dem Artifel IX empfangen wollen .
die Hand zu ſmútteln und den Wunſch auszuſprechen es moge ibm gefallen , und recht bald wieder mit einem
.
neuen Hefte zu erfreuen und zu belebren.
760
759
Prüfen wir unſer Gedächtniß in Bezug auf den thür Hainaus den nadkommenden Golonnen des Aro Eindrud , welden das Geleſene auf uns gemadt , ro meecorps rebnſúdrig entgegen barrte. Der Hergang tauden node folgende beſondere Bemerfungen in dem. der Sache wurde jedod damals anders erzáblt , als iba plotbo referirt, weldem der Herr Berfaſſer gefolgt.
ſelben auf :
1. Rein Soldatenberz fann ungerübrt bleiben bei
Wenn gleich angeblich die Gewebre zuſammengeſeßt
Pactbod's glorreid ſtoiſdem Benemen im Momente
und ein Theil der Mannſdaft nach Waſſer , Holz und Strob entſendet war, als der Angriff erfolgte, ſo bleibt
der Aufforderung zur Uebergabe. Erbebenberes fann der junge Militar nidot leſen . 2. Hócoſt beachtenswertb erſcheinen die in die Re .
doch die Tbatſache underåndert. Man wurde überfal.
ferate des Ernſtfalles paſſend Derflochtenen fritiden
len und büßte tbeuer die Sünde der Sorgloſigkeit. 8. Die Friſbe des Geiſtes , welde der Herr Ber.
Bemerkungen über Wabrnebmungen bei Friedensmand ,
faſſer in ſeinem Werfe betbåtigt , ſowie die Pebbaftig.
vern. Wo , wie bier oft gefolgert werden muß , die
feit und Energie , mit welder er febr gedicht die In.
Striegøpbantaſie in der Friedenøpraris feblt , da rechne
tereſſen ſeiner Waffe vertbeidigt , laſſen vermurben und
man nicht auf Erfolg im Kriege. Nur jene bewahrt bei langem Frieden vor Entartung.
in ſeinem Intereſſe es můníden, daß er den Grad des Stabsoffiziers früber erlangt babe , als er die Mög. lidfeit dazu im bannoveriſden Dienſte im Allgemeinen
3.
Die den referirten Tbatſaden beigefügten con.
1
.
neren Beiſpiele ſind gleich jenen ganz und gar geeig. net, Blicke ins innerſte Striegs- und Gefedtsleben zu gemåbren. Das Auftauden eigener Reminiſcenjen er: wärmt und durdglübe bei ſolcher lecture bódít wobl . thätig den im Frieden alt gewordenen Kriegsſoldaten. Hoffen wir , daß unſere militäriſche Jugend Phantaſie
9. Der Nußen und die Wirffamfeit der techniſchen Waffen werden insbeſondere durch des Kapitán Bou. dards Operationen gegen die Lamegabrúce in Ama. rente in ein glänzendes licht geſtellt. Mit dem groß. ten Intereſſe perfolgt man dieſe durd die einwirkun.
genug beſiße , bei dergleichen rubmwürdigen Referaten
gen der Nacht in ein myſterioſes Dunkel gebülten ges fabrvollen Unternehmungen , welche endlich duro mu.
nid)t gleid gültig zu bleiben. 4. „Rard zum Widerſtande gegen Cavalerie ride bereiten und raſo aus Colonnen ſido entwideln , das
andeutet.
tbige und einſichtsvolle Bebarrlidfeit init dem glån . zendſten Erfolg gefront werden. lind die im Kriege notwendigſten und am öfterſten 10. 418 febr zeitgemåß wird nod eine in den Gone vorfommenden Evolutionen aus den Erercirreglements tert verflodrene Upoſtropbe an die allgemeinen Dolfs. der linieninfanterie ", beſagt eine der zabireiden praf bewaffner unſerer Lage eradotet werden. Mogen die. tiſden Aumerfungen des Werfdens ; naddem vorber ſelben an den geſchilderten und angedeuteten Verbått.
die Compagnievierede als „ eine roonell gebildete, febr widerſtandsfåbige Formation , in der man ſich leidt bewegen und gegenſeitig unterſtůben fónne " , für alle Fåle empfohlen worden , wo Bataillone in linie über. raſst werden . Wis alter Infanteriſt, der da weiß , daß man beim Grundlegen zur Betbåtigung dieſer und abnlicher praftuíder Anſichten zuweilen auf Friedeng
niſſen erkennen, wie zweideutig und obnmåchtig der Gebalt ibrer lieblingerd opfung ſich je nad den Um . ſtånden darſtellt !
11.
Die Auffolůſie endlich , welde über die inne.
ren Berbåltniſſe der Armee Soults unter den beſtan. denen an und für lido don ſowierigen Verbältniſjen gegeben werden , dürfte Vielen intereſſant und daraf.
impedimente eigentbümlicher Ort fort, glaubten wir ieriſtiſch erſdeinen. Beneidenswerth iſt die lage eines zur etwa mogliden Verminderung deſſeiben die ausges Feldberrn , der ſolchen Gåbrungsſtoff in ſeiner Maſſe iprodhene Wabrbeit in Erinnerung bringen zu dürfen. bat, nur dann, wenn er, wie Soult, fråftig ibn nieder. 5. U18 die Quinteſſenz des Prafriſoſten , was für alle Waffen bezüglich geſagt werden fann , erfbeint dagjenige, was hinſichtlich der Reitergefechtopraris an . gefübre worden . Nan dhlúrfe dieſe fritiſche Panacee I
- und man wird mitten in Frieden friegebraudbår werden .
Die Eigentbůmlidfeit der politiſden Eriſtenz Deutſchlands dürfte die erfolgte barafteriſtik der Ruſen
subalten und unſdådlich zu maden verſtebt. Wir wiederholen foließlid , man kann nichis Erbe. benderes leſen , als die tbeilweiſe unvergeblichen Acte militárider Großherzigkeit, melde in dem beſprochenen
Werfe vorgeführt werden.
&rfábrt cud der Kriege .
gedichtsfundige in den Chatſachen ſelbſt nidis Neues , ſo iſt doo die Art der Darſtellung und die fritide Beleuchrung derſelben ſo ſebr geeignet , durch Gemåb .
und die Andeutungen zu ibrer erfolgreichen Befämpfung
rung und Feſtſtellung richtiger ünſidien praftiſden
als beſonders beachtenswerth darſtellen .
Nußen zu ſtiften, daß wir die erfolgten Mittbeilungen, wie gerdbeben, der aufmerkſamſten Beachtung empfeblen zu müſſen glaubren. Möge der bócoſt adrbare Herr Verfaſſer , von dem wir uns biermit ungern trennen , im wabren Intereſſe aller Waffen 18 ja nicht unterlaſſen , das begonnene
Die vielſeitige
und gediegene Beleſenbeit des Herrn Verfaſſers, welche ſich faſt auf jedem Blatte fund gibt und das Intereſſe am Gegenſtande der Darſtellung womöglid erbóbi, tritt insbeſondere auch hierbei ſcharf bervor.
7. A18 Augenzeuge des Erfolgs des Ueberfalls bei Hainau trat uns beim Durdleſen des bezügliden Re. ferates rebr lebbaft die Maſſe zerfebrer Geſichter , ver ,
Werf ſo lang als möglich fortzuſeßen ! Die Herren Verleger und Budbåndler fónnen obne Bedenfen licb
bundener Kópfe und Arme ic. vor die Augen , welche unſerem Wunde anſchließen ; denn von Wiſſel's Hefte jener Kataſtrophe an jedem Fenſter und jeder Haus, febren ibnen ficherlich nicht in den Krebsreid zurüc. Redigirt unter Birantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 0. W teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudi.
EV
Donnerſtag ,
N 96 .
12. A uguſt 1847. M
0
50022 HIJE
OS
Allgemeine
Militar : Zeitung.
Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere für Soldaten zur Anſiedelung in den Golo . nieen. und Soldaten der engliſchen Armee . Soldaten fönnen ihre Entlaſſung unter den folgeno '
der der ſpäteren Penſionen , welde Soldaten , die nad dem 1. September 1836 eingetreten , bewilligt werden . Die nach dem 2. März 1833 und vor dem 1. Sep, tember 1836 eingetretenen Soldaten , welde Auszeid.
den Bedingungen erfaufen :
Europåer Cav . Inf. Reg .
prd . 7
Nad
I
nungen erlangt , aber nicht das Redt auf Zuſdůfe
07 11
aufgegeben haben , erbalten denſelben Zuſchuß zu ibrer n die Zahl der Auszeichnungen , die ſie zur Penſio Zeit ihrerfürEntlaſſung beſaßen , wie er den Peuten zu. geſtanden iſt, die dem Zuidußrolde entſagt baben, aber den Sold ees Woblverbaltens bezieben . Entlaſſungen durdo Gnade. können ,ibre Führung erbalten guter von freie Soldaten oder XVIII. erfaufen Entlaſſung Entlaſſung in Folge eigenen Antrages nach den im Artifel XX gege. benen Regeln , wenn ſie die erforderliche Zeit gedient baben ; aber die Zahl der jåbrlid auf dieſe Weiſe zu entlaſſenden Peute und die Auswahl derſelben wird durd beſondere, von dem Oberbefeblebaber des Heeres
im Einverſtåndniß mit dem Kriegoſecretår zu erlaffende Inſtructionen von Zeit zu Zeit feitgeſtellt werden . Ståndige Gnadenpenſionen .
Pfd. Pfd. 12 18 11 18 15 15 7 10 5 3 3 5
Unter 7 Dienſtjabren ohne Auszeidnung 30 20
11
12 01
7 10 10 10 12 12 14 14 14
N 11
15 16
Il
II
mit 1 mit 2
!
mit 1
1
11
1
u 11
25 25 20
21 15 10 10
5 frei fret 12 5 3 5 frei frei
mit 2
16 1
mit 1 obne mit 1 obne
CONSIDE0
( Fortregung .) Alle jest im Dienſte befindlide Soldaten , die feit dem 2. März 1833, aber vor dem 1. September 1836 eingetreten und ibrgenießen Recht zu ihnen zuſtehen , den Zuidußſind aufgeben, alledem Vortbeile des Gol. des des Wohlverbaltens bei der Penſionirung und ebenſo
obne mit 1
mit 2
11
frei mit dem Reit der
mit 1 mit 3 mit 2
V
Regiſtrirung zu ſpäterer Penſion v . 4 p. tägl . frei mit dem Recht der Regiſtrirung zu ſpäterer
die lepie mindeſtens 12 Mon. im Berisi Penſion v. 6 p. tägl. Europåer Cav .
pfd.
Rad 15 Dienſti. Obne Auszeichnung 11
16
11
Inf.
Reg.
Pid. Pid.
6 frei frei frei
Wenn es die Abſicht eines europåiſden Soldaten, der nad dem 1. Mårz. 1833 eingetreten , oder eines
Negers iſt, ſich nach dem auf eigenen Antrag erfolgten
XIX. Euro på iſde, vor dem 2. März einge . freien Austritt in irgend einer von Ihrer Majeſtát
tretene Soldaten . Soldaten, die in der Infanterie Golonieen anzuſtedeln, lo fann ibm, wenn er bei guter Seſundbeit iit, zur Ausführung ſeiner Abſicht durch den 21 oder in ſie der auf Gavalerie Sabreaustreten, gedient baben foni Kriegeſecretár ein der Långe ſeiner nen, wenn eigenen 24Antrag eine, flåns Dienſtzeit verbålt. nißmåfiger Gnadengebalt bewilligt werden , aber die
dige Penſion von 10 Pence tåglich erhalten . Wenn ein Unteroffizier auf eigenen Antrag aus. tritt, ſo wird von der Penſion , die ibm zuſtünde, wenn er in Folge böberer Anordnung ausideiden mußte, ein
fer Gnadengebalt wird ibm erft in der Colonie , in der und in der Art und Weiſe , zier oder dem Gouperneur
nad den folgenden Såßen er ſich anzuſiedeln vorgibt, wie es dem Generaloffi. derſelben angemeſſen er.
Ideint, gezablt. Die Erlaubniß zur Anſiedelung in den XX. Erfaufen der Entlaſſung. - Freie Colonieen fann nur von dem Colonialſecretår ertheilt
Abzug von 2 Pence tåglid gemadt.
-
antialiung mit Redt au parerer Penſion und
werden .
1
764
763 Europåer. Cavalerie.
Infant.
Nad 15 Jahren , n . 12 J. 10 15 20 I
n W 17
17
18 19 20 21 22
n. 14 f. 12 18 24 n. 15 I. 14 20 28 n . 16 I. 16 12
Reger.
Sold. Corp. Seri, Sold . Corp. S. Pf. Pf. Pf. Pf. Pf.
24
32
n. 17 I. 18 27 36 n. 18 I. 20 30 40 n. 19 I. 24 36 48
6
12
8 9 10
9 10 12 13 15
18 20
11 12
16 18
22 24
7
14 16
Hierbei muß der Empfänger 5 Jabre unmittelbar vor ſeiner Entlaſſung den Rang befleidet baben , für den er das Gnadengeldenf beanſprudt.
commiffion durd den Oberbefehlshaber des Heeres , dem Kriegsſecretár, überwieſen werden. Pepterer wird dann den Auflebern die Peute bezeichnen , bei denen von dem perſónliden Erſdeinen abgeſtanden werden kann. Rein Soldat darf aber von den Auflebern des Obeljea . Hofpi. tals penſionirt werden , der nicht perſönlich vor ihnen erſchienen , wenn die Dispenſarion von dem Kriegsſeo crerår nide eribeilt worden . ( Schluß folgt.)
Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche.
Wo Pandvertbeilung in den Golonieen gedeben kann neben der freien Entlaſſung , werden die genauen Be ,
IV . Datien pflanzeſt du , mein Soon ? –
dingungen und die zwemåpigſte Art der Zablung des
Gnadengeſdenfes dem Soldaten flar dargelegt, ebe er
Folgen wir mit dem Blicke der Möglidfeit eines
aus dem Regimentsverbande tritt. Wenn ein Soldat, der eine freie
Krieges, lo ſtoßen wir zuerſt auf die Mobiliſirung der Armeen, und dabei
nem ihm überwieſenen Territorium angeſiedelt iſt und ſido induſtrids in Urbarmadung deſſelben bewieſen bat, ſo fann ibm der Gouverneur eine vierteljábrige Pen . ſion von 6 Pence tåglid ( Neger 5 Pence ) zugeſteben und dieſe von Zeit zu Zeit erneuern ; dod darf dabei
Martine in die Augen gefallen , deſſen Zaden wir nå .
Entlaſſung erbalten , 3 Monate auf Tei.
iſt uns ein einzelnes Rad der großen
ber berdauen wollen. Faſt alle Staaten mittleren Umfangs baben weni .
ger Offiziere bei ihren Heeren , als eiatsmåßig ſind ; auch iſt es nicht gerade eine ſeltene Ausnabme, die boo
dieſe Penſion im Ganzen nicht länger als ein Jahr beren Stellen mit felddienſtuntaugliden Männern bereßt bezogen werden . zu Teben . Wir meinen damit nidt, daß es Regel fei, aud
XXI. In allen Fällen , wo freie Entlaſſung mad .
nicht, daß die Hälfte, d. B. der Bataillonscommandan ,
geſucht wird , ſoll eine Periode von 30 Tagen dem Sol. daten als Bedenfzeit zugeſtanden und er darauf auf. merkſam gemacht werden, daß er dadurd die Vortbeile einer ſtåndigen Penſion einbuße. Allgemeine Anordnungen .
ten, ſich in dieſem Stande befinde , ſondern nur , daß es ein immerhin ſtarfer
heil ſei.
Es iſt dieß ziemlid
natürlich und wird überal ſo ſein , wo man nicht be. ſtåndig Krieg führt.
Rednen wir das aus der Ber.
abdiebung dieſer Månner folgende Avancement , den Bedarf für Depots und Reſerven , den Bedarf für Dole
XXII. Aerztliche Unterſudung der wegen gåbligmadung der Etars, und ſagen wir dann , daß bei der Mobilmadung für jede Compagnie mindeſtens
Invaliditet um Penſionirung nadfudenden Soldaten. In feinem Falle darf ein Soldat wegen Invaliditát penſionirt werden , ebe ſein Zuſtand von
ein Offizier ( mitunter auch noch ein Bruchtbeil des Ganzen mehr ) gebraudt werde. Die Redonung wird
einem nicht zum Regimeni gebörigen Arzte unterſucht
nicht zu boob ſein.
I
worden ; der älteſte Arzt , der den Petenten im allges
Wo fommen dieſe Offiziere ber ? Das iſt eine eben
meinen Hoſpital bebandelt bat, muß den Aufſebern des
ro natürliche , als ſchwer zu beantwortende Frage.
Chelſea . Hoſpitals oder den Gouverneuren des Rilmain .
Die Militárbildungsanſtalten , wie ſie ſich aud
bam . Hoſpitals zu dem für die Entſcheidung feſtgelegten Lage, an dem fide der Bittſteller perſönlich ſtellen muß,
in ihrer Einzelbeit nennen mögen , ſind unbedingt uns jureidend. Wir werden reben , was ſie liefern fón ,
einen Beridot über den Geſundheitszuſtand des Man.
nen. - Sind ſie geldloſſene Anſtalten , d. b. ſolde, deren Zöglinge nur der Anſtalt, nidt aud für gemiſe Zeiten einzelnen Truppentbeilen angeboren , ſo dauert Jabre. Bei 4 Sabren nebmen mtr der Gurſus meiſt meiit 4 Jabre. wir
nes vorlegen , nad weldem dann entſchieden wird. Die Neger erſdeinen vor einer Commiſſion Don
Offizieren , die zur Unterſuchung des Falles niederger .
reßt worden ; der altefte Arzt des Hoſpitals muß gleid
falls ein Atteſt ausitellen , auf deſſen Grund die Com
an , daß aus der erſten Klaſſe ſofort ſåmortliche Zog. linge, nach beſtandener Prüfung , in die Reſerven
mifſion an die Auffeber des Chelſea . Hoſpitals berichtet. XXIII. Erlaß der perſönlichen Geſtellung
eintreten ( denn man wird ſie , die der Praris gang fremden, faum obne Schaden in einem Dienſte verwen.
por den Auffebern des Obelſea Hoſpitals für
den founen, der Feſtigkeit in der Praris verlangt), daß
Europåer.
nach einigem Zeitverlaufe aud aus der zweiten Klaſſe
Soldaten, welche die Erlaubniß zur Ents
laffung mit Penſion auf ihren Antrag in Folge einer eine Anzabl, etwa die Hälfte , zu gleidem Zwede ver. langen Dienſtzeit und guter Fübrung erhalten , und wendet werde. Das würde bei einem Gontingente von Soldaten , die wegen Invalidităt nad 21 Dienſtjabren 10 bis 15,000 Mann etwa 20 Offiziersſubjecte geben, in der Infanterie und 24 in der Cavalerie entlaſſen
denn mebr alb 12 bis 15 werden jabrlich im Duro .
werden , fónnen auf die Penſionsliſte geſtellt werden, ſchnitte nicht als Erſaß gebraucht. Dieſe 20 bilden obne perſönlic vor den Auffebern des Chelſea • Hoſpitals aber jedenfalls nur den vierten Tbeil , wo nidt gar erſcheinen zu müſſen, wenn die Berichte der Regiments . den fünften des Bedarfes, und es bleiben uns nodol,
766
765
übrig , für welde die beſtebenden Einrido tun
.
gen nicht gerorgt baben. Bei midt . Bei nidi geldloſſenen geldloffenen Anſtalten dauert der urſus meiſt zmet Sabre ; man
Benemen bloß durd Tapferfeit erſterem die Benebmen ( nicht nidt blog
Beförderung , lebterer der Orden ) in (dwierigen fagen ausgezeichnet, ſo mag es geben , denn der Mangel wird
dann von dem Glanze des Rubmes úberdedi und fann ſpåter gelegen lich nadgebolt werden. Aber der üb . gang iſt ſtarf, die glänzenden Tbaten werden oft mit 16 Sabren waren nur in einer Zeit möglich , wo ge . dem Leben bezablt, und man fónnie leidr in den Fall
wird dann aber von der zweiten Klaſſe nidis mebr
nebmen fónnen , weil dieſe bereits mir" im Felde iſt ; alſo bleibt es bei ungefábr 10 bis 15. - Offiziere von ,
diente Truppen und friegserfahrene Unteroffiziere ihnen · fommen , Månner befördern zu müſſen , die es nico
ibr Amt erleidterten , wo die Sade vielleidt - aud -
verdienen und die es dann der Norb zu verdanken ba .
ben - oder als Gegenſaß auf 150 Mann Einen Diffie Die Freio Es werden gewiß aus den gebildeten Stånden vor zier zu zåblen , was aud nicht gut tbut. Ausbrud des Krieges bei der Mobiliſirung Dicle ride wiligen werden immer wieder die meiſten Offiziere lie . zum freiwilligen Dienſt melden . Es iſt von der Notbe fern , denn bei ibnen finden ſich Intelligenz und reger obne ſie gegangen wäre.
.
wendigfeit geboten , bei Bereßung der Offiziereſtellen Wide zuſammen . Aber es wird lower baiten , ſiero auf dieſe Freiwilligen ein Auge zu werfen , und zwar iſt dieß , wie alle innere Nothwendigkeiten , recht gut.
zu beribeilen, daß alle Corps der Armee ihren Geminn
Wir finden bei ibnen feine militäriſchen Vorkenntniſſe
infanterie deligne , infanterie de bataille war nie ein
davon baben ; denn ſie lieben die leichten Truppen , und )
und gånglide Unbefanntſchaft mit den Fadmiſſendaf. Zugmittel für fie. ten, aber wir finden dafür ein Element, das alle Mån.
Die natürlide Quelle, aus der uns die Offiziere im
gel überragt : den Willen , für das Vaterland zu Felde berfließen ſollten, baben wir uns verſtopft, meil .
fåmpfen , und als Unterſtübung deſſelben eine allge,
wir nidr die Unteroffiziere ſo ſtellen , wie ſie es. ver.
.
meine Geiftesbildung, die zur Ueberwindung der Sowie.
dienen.
rigfeiten und Mångel die Mittel an die Hand gibt.
Heeres nur augnabmsweiſe (im Kriege nåmlid ), ro iſt
Befördert man dieſe zablreiche Klaſſe des
Da zwiſden Mobiliſirung und Ausbruch des Krieges
man allerdings ſider , nur braudbare Offiziere zu be .
jeßt wabrídeinlideripeiſe ein feiner Zwiſchenraum lie . kommen , allein man unterdrücft dann den Drieb nad gen wird, ſo baben mir Zeit, dieſen Männern die nd. perſönlicher Auszeichnung (den wir nidt Ebrgeiz nens tbige Dienſtfenntniß beizubringen, vielleicht aud nod gen wollen ) auf eine Art, die der traurigen Rüdwir. ſelbige durch einige praftiſde 3neige der Militärmiſi Fung nidt ermangeln fann. In Heeren mit allgemeiner Beförderung der Unter , ſendaften zu vervollſtåndigen , wie z. B. die leichteren Feldbefeſtigungen , eine Anleitung im Planleſen und offiziere findet man einen regeren Ehrgeix, ein leben .
digeres Streben der Einzelnen und in deren Folge einen leider zu entflammenden Enthuſiasmus. ព
Rrofiren 2c.
, wenn nur ein Vierteljabr ZeitDieſe iſt, Månner wenig zu dürften wünſchen übrig lafien, jedenfalls Heeren obne ſolche Beförderung finden wir einen bej,
aber ihre Stellung ebenſo ausfüllen , wie die balbrei. ſeren Geiſt in den Offiziercorps, mehr Bildung , mehr fen Sendlinge der Radetrenbäuſer, die vom Lebennichts Einfluß, und in deren Folge mebr Ausdauer , aber bei .
als ſeine Soulbånfe gereben ; denn vor allen andern Din . gen muß der Borgeregte ein Mann rein . Das ſoll nidot diejenigen ausídließen , die mit 16 Sabren einen
mangelndem Triebe der unteren Glieder viel weniger eigene Begeiſterung derſelben ; wer wollte verfenden, daß jeden dieſer Syiteme Teine guten Seiten bat ? Sollen fich dieſe denn gar nidt vereinigen Maßregeln verderben laſſen, obne
feſten Charakter baben , ſondern nur die , welche ihn durdo balbe .
Alles zu
?
nidt baben. ( Schluß folgt.)
Wie groß ihre Zabl ſein wird ? – Je mebr, deſto beffer ; aber es fragt fido , ob genug wirflid Lauglide vorbanden Tein werden .
Wir wollen annehmen , gemiß
abermals nicht zu gering , daß die Hälfte des Bedarfes don ibnen gebedt werde ; ja, wir wollen nidt ſtreiten , wenn man den ganzen Reſt in Anſprud nebmen wollte,
vorausgeſeßt , daß man einige tauglide Unteroffiziere es fónnen und müſſen aber nur ( leider ! ) Febr we. nige rein – mit einrednen will.. -
Es bleibt uns nun immer noch ein gewidtiger Tbeil der Offiziersſtellen zu beleben , nåmlich der fid
im
Felde erledigenden und der für die Reſerven nöthigen
Litera u r. Militáriſcher Nadlaß des fóniglid preußiſoen Ger nerallieutenants , Gouverneurs von Königsberg und Generalinſpecteurs der oſtpreußiſden Infan .
terie , Bictor Amad å us , Grafen Henofel von Donnersmard *) . Herausgegeben von Karl 3abeler , berzoglid Anbalt Defauifdem 1
Hauptmann und Compagniedef.
Erſter Tbeil.
Zweite Abtheilung ; mit einem Plane der Solado von Golin .. Zerbit 1846. Berlag der " Rummer',
Šnſtructoren, und mir baben feine Wabl , wir múffen zu den Unteroffizieren greifen. Nur selten eignet ſich ein Unteroffizier zur Befór.
Der Inbalt der vorliegenden zweiten Abtheilung des
derung. Es febli ibm eine Hauptſtüße der größeren
erſten Theils dieſes Werfeo, deſſen erſte Abibeilung ber
Autorität, die Bildung. Hat man eine genügende an . zabl folder, die ſich vor dem Feinde durd intelligentes
den Buchhandlung.
*) Er ſtarb 1793.
768
767
reits in Nr. 38 der Ang. Milit. 3tg. beſprochen wor. den , bat uns in bobem (Srade angezogen , und wir
zawa und Moldau zu paſiren und den Marſdal Reitb , der ebenfalls febr Toomad ift , anzugreifen,
ſagen darum dem Herrn Hauptmann Zabeler für die
fo fónnte es der eingeldloſſenen Armee ſebr leidt
Herausgabe und Bearbeitung des Ganzen unſern Danf. Bon dem Inbalte ſind es indeſſen vorzugsweiſe die
werden , rich gegen Eger zurüczuzieben, dieſen Schlüſs ſel des Reid mit binreidender Garniſon zu verſe .
.
mitgetbeilten Documente , melde eigentliden Wertb be.
ben, in Saden einzubringen und ſide mit einem fran .
fißen, indem dasjenige , wovon der Herr Graf Hendel
zófiſden Gorpe zu vereinigen , weldes der Graf
als Autor genannt wird – die Lagebúder der Feld. füge von 1756 und 1757 - , zwar eine unterbaltende
d'Eſtrées vielleicht durd Heſſen dabin detaſdirt. Die Zeit wird uns erfahrungsreicher, aber nicht weiſer maden ; wir wollen jedod boffen, daß Mars unſere
Vectüre genåbrt, aber von nur geringer biſtoriſder und außerdem faſt gar feiner Bedeutung iſt.
Waffen fegne. "
In lebterer Beziebung baben wir die Fritiſchen Aus ,
follte der nicht glauben , wenn er den Verluſt dieſer
fille des Herrn Verfaſſers namentlid im Auge , welde
Soladt - bei Golin am 18. Juni - erfåbrt , mit
er auf Friedrido den Großen richten zu müſſen geglaubt
ibr rei die preußiſche Monarchie zu Grabe getragen ?
bat , mabríbeinlich vermoge ſeiner Stellung als Adju . tant des Prinzen Heinrid. Zugleid muß der Herr
Eben ſo ſchlimm und noch frånfender für Friedrich den Großen waren die Aleußerungen des Herrn Ber. faſſers gelegentlich der Sdladten von fomoſiß und Prag.. Bei jener Schladt drůdt er ziemlich deutlid aus, daß er Brown für einen großeren Feldberrn als
Verfaſſer der Anſicht geweſen ſein , weil er zur Suite Des Prinzen Heinrid gebórte , daß ihm aud ein ftra . tegiſches Urtheil zuſtünde *). Anderen in åbnliden
Verbältniſſen iſt es nidhi anders gegangen , und in.get Friedrich balte, und unterden intonirenden Deußerun. wiſſen Kreiſen bört man zuweilen von Tourniren nicht .
mebr von Turniren - , Flanfiren und Gotoyiren, von Bas rig, innerer und åußerer linie, von Operationsfronten und
gen bezüglich der Saladt von Prag ſagt das Tages buch am 2. Mai : „ Bis jest bielt ſich der König nod V
für den Herrn und Spiedsrichter von Europa , und
ercentriſden Rüdjúgen ſprechen , als båtte Minerva feine Einbildungskraft verſtieg fico ſo weit, daß er zum felbſt die Redner in die Tiefen der Kunſt eingeweibt, Prinzen Heinric ſagte: Wenn id am weißen Berge 11070 dod ſind ſie nicht ſelten faum im Stande , eine
eine Solacht gewinne , ſo wirdvon es die über dasſein." Ge. entſcheidende Pbarſalus Dieſes (charfe Urtheil wollen ſchick der Reidie wir jedoch auf den Herrn Verfaſſer nicht anwenden. Er verglid dieſen Feldzug båufig mit denen Turennes, Patrouille zu führen .
welder ein praftiſch gebildeter Mann und ein túd . tiger Soldat war , jedoch nicht auf der Hobe ſtand,
um einen Friedrich richten zu fónnen . Dabei iſt die Fårbung des Herrn Verfaſſers eine eigene. Wer 8. B. die nadſtebenden Zeilen vom 15.
Juni 1757 lieſt, von welden wir es dabin geſtellt ſein laſſen , ob ſie wirflid an dieſem Tage geſchrieben wurder : So befinden wir uns denn am Vorabend einer Soladi , die für Deſterreich und die Garniſon von
und es gefielihm , bei Tafel zu ſagen , daß die Kaiſerin es mit zwei bůbſoben Jungen (jolis garçons) zu thun babe, nåmlid mit Somerin und ibm. Allerdings viel Ebre für den Marſmall, lid mit dem Könige vergliden zu ſeben ; vom militariſchen Standpunkte aber betrachtet,
machte es dem Könige feine Unebre , mit dem größten General Europas vergliden zu werden. " - Bon Roß bad und Peutben id meigt das Tagebud gefliffentlid .
Von den Lagebüchern verlangen wir übrigens, daß
Pragdie entſcheidend Wir wollen boffen , ſie , wennsie vollkommenen Glauben in Anſprud nebo daß Tapferkeit werden unſerermuß. Truppen uns glorreich men wollen, jeden Tag abſchließen můffen , daß wenig. liens immer zu erreben ſei, an welden Tagen und was Lomoſik ?) Was aber unſer food ſein wird, wenn die geſchrieben wurde. Wollte man die Lagebucber des Serrn Verfaſſers in dieſer Richtung prüfen , so würde Soladt verloren gebt , das weiß der Himmel. Gt. man finden , daß dem obigen Verlangen nicht ſtrenge mas Gutes fann man für dieſen leßreren Fall un , war entſproden worden . Durch dieſe Bemerfung wol. möglid propbegeien ; denn wie wollen wir uns dann aus dieſer fritiden lage reißi.
( Nicht das Genie
Des Siegers von Czaslau, Hobenfriedberg , Sorr und
por einer 50,000 Mann ſtarfen Garniſon mit unſerer Artillerie und Bagage zurůdzieben ? Wir bilden bloß
len wir jedod dem Sbarafter des Herrn Verfaſſers
lingt , dem Könige den Maríd eines 6000 Mann
Indem wir dieſe Anzeige ſchließen , welde eine nidt beabſichtigte Ausdehnung erbalten bat , bezieben wir
nicht zu nabe treten , auch nicht der Vermuthung Raum
Rüden iſt roledt gerie geben , als ſei nadi den Jabren 1756 und 1757 an noch eine dunne Cinie unſer , den Tagebúdern gemodelt worden. dert, und wer weiß , ob es dem Feinde nicht gar ger
ſtarfen Corps zu verbergen, um uns im Rüden an . zugreifen , wibrend die Beſabung von Prag bervor .
bridt. Oder wenn es dem Feinde gelingt , die Sas
und auf das Eingangs dieſer fritiden Grcurſion Ge .
ſagte. Ganz im Einklang biermit ſind wir , ungeadtet der von uns gemachten Ausſtellungen , der Anſiot, daß feiner nur einigermaßen vollſtändigen Bibliotbef der
*) Vor den Augen der Weit freilich hatte ſich Prinz Heinrich
, Militáriſde Nadlaß 20. 2C “ wird feblen dürfen.
damals noch nicht als Feldherr bethätigt.
Redigirt unter Berantwortligleit der Verlagsbandlung : C. B leste in Darmſtadt und in defien Offizin gedruct.
Samſtag ,
N 97.
14. Auguſt 1847.
SUR LANDIFTUDI
Allgemeine
3
Militar · Zeitung.
Franfret d . Am 18. Juli ſtarb zu Batignolles im 90. lebens,
Der Kriegsſecretár madt nad Empfang des Beridtes den Regiments commandeuren und den Rird ſpielen, zu
jabre General Brou de Bailly , der leßie überler denen die penſionirien feute geboren , die erforderliden bende General deg ågypriſen feldzugs. Sein leb. Mittbeilungen. leß fer Feldzug war der in Spanien ; bier wurde er gee fangen , und fibrie erſt im Jahr 1814 aus der Gefan . genīdaft in england zurůd . Brou de Bailly's Name
XXV. Regeln zur Berechnung der Dienſt seit. Die Dienſtzeit wird erſt vom 18. Lebensjabre
bogen.
Ein Soldat , der von der Cavalerie zur Infanterie ůbertritt, berechnet ſeinen Dienſt nach den Beſtimmun . gen des Gorp8 , in dem er ſich im Zeitpunkte ſeiner
.
an gerednet . Dag in dem Eintritisatieſt angegebene ſtebt an der großen Pyramide und an dem Triumpb . Alter wird als das wirkliche Alter betradiet . sd
i
.
März undAbgeordnete den nådftfolgenden Zagen ira. Entlaſſung befindet. Aber als Militárdienſt wird ibm ten Am in 1. Wintertbur der Militärbebörden von Zürich , Sdaffbauſen , Wargau und Thurgau zu. die Dienſtzeit in der Marine, ſowie jede Periode , in
ſammen , um riđ über die Einfübrung einer gemeinſa.
der er nicht zum Soldempfange beredrigt geweſen, nids.
men Inſtruction der Gavalerie zu befprechen, gerednet, Man ſoll ride über das Project node niot baben einia gen fónnen .
Der eidgenófilde Kriegørarb bat berdlofſen , eine Commiſſion von fünf Offizieren zu beſtellen , welche im
Paufe der Sommerligung des eidgenoffiſden Kriegera . thes in Bern ausgedebnte Berſuche mit verſchiedenen
XXVI. Dienſtzeit der Unteroffiziere. Rein Unteroffizier bat bei ſeiner Entlaſſung einen Anſprud auf die Bewilligungen oder Penſionen für Corporale oder Geridanien , wenn er nicht einen långeren Zeit. raum in der Charge , die er bei ſeiner Entlaſſung be. fleidet , Dienſte geleiſtet ; wenn aber ein Serdant bei
To weizeriſden Bů doren , dem wild'ſden Stußer , der ſeiner Entlaſſung nicht die Zeit , die in dieſem Regle . ſardiniſden Búdre und andern mehr anſtellen ſol : ein Beſdoluß, der gewiß allgemeinen Anflang finden wird. Endlid iſt aud in der Soweiz ein erſter freiner Sieg über die Uniformsbedenflidfeiten erfooten wor.
ment vorgeſchrieben iſt, als Serſoant gedient bar , um die Penſion dieſes Ranges beanſpruchen zu fónnen , ſo wird ibm die ganze Zeit als Unteroffizier berechnet und ibm darnad die Penſion eines Gorporals zuget beilt.
den : im Canton Zürid bar das fandjågercorps den
Die Periode , in welder ein Soldat als Viceſeridant
Waffenrod zur Befleidung erbalten.
oder Vicecorporal Dienſte getban , wird ibm nidt als
* m 6. April
erſdien daſſelbe, wie es ſcheint zu Obren des eben zur
Unteroffiziersdienſtzeit gerechnet.
ſammentretenden Großen Ratbed, zum erſtenmal in der neuen Uniform. (Soweiz. Mil. Zeitſdr.)
daflen. Peuten , die bei der Aufldfung oder der
XXVI .
Wiedereintritt entlaffener Mann .
Reduction ibres Gorps oder wegen Invaliditat entrar.
ren worden und nad drei Jabren wieder eintreten,
Neues Penſionsreglement für Unteroffiziere wird die frübere Dienſtzeit angerechnet, wenn lange derſelben und der Grund des Ausbeidens imdieEntlaſ. und Soldaten der engliſchen Armee.
ſungsſdeine Verzeichnet ſind. Wenn ein Soldat reine Entlaſung erfauft oder eine
(Slu .)
freie Entlaſſung auf eigenes unſuchen erbalten bat, oder bei der Anwerbung auf berorånfte Dienitzeit nad reas Hoſpitals muß durch dieſe dem Kriego ſecretár eine dem Ablauf der erſten Periode reine Entlaſſung geo Verbandlung überreidt werden , aus welder die beo wünſcht bat , ſo wird ibm, wenn er innerbalb 6 Monaten wiligten Penſionen im Detail und die von der Com . wieder eintritt , ſeine frübere Dienſtzeit in Anrednung miſſion abidlágig bediedenen Anträge beroorgeben. gebradt , ſofern der neue Commandeur ein Jabr nad XXIV. Verbandlungen der Aufreber.
Un
mittelbar nad jeder Sigung der Gommiſſion des belo
771 dem Wiedereintritt den Mann für dieſe Begünſtigung
772 1 ) wegen abſichtlider Angabe einer långeren Dienſt, |
in Folge guter Fåbrung geeignet bålt.
Ein wegen Invaliditåt oder wegen anderer Urſa, den ausgeſbiedener Mann , der bei ſeinem Wiederrin , tritt dieſe Ibatſade verſoweigt oder die Urſadje feiner frůberen Entlaſſung falſo darſtellt, gebt der Begúnſtis gung der Anrechnung der frúberen Dienſtzeit verluſtig. Ein Penſioner , der laut einer fönigliden Procla , mation oder auf den Aufruf einer gereklichen. Autori ,
zeit mittelit falider Eintrittsideine oder Verånderun , gen und radirter Stellen in den Regimentsbúdern oder Documenten , und wegen jeder falíder Darſtellung feie neo Redtes ;
2) wegen jedes Betruges , der den Auffebern des
Shelſea - Hoſpitales gegenüber von ihm verübt worden ; 3) wegen Nichterſcheinend bei der Aufforderung zum Dienſte in einem Veteranen , oder Garniſonbataillon
tåt in ein Vereranenbataillon oder eine Veteranencoms
oder in einem Linienregiment, und der Weigerung,
pagnie eintreten unuß oder einem finienregiment beige. geben wird , iſt beredtigt, einen folden Dienſt zur Ver. mehrung ſeiner Penſion in Andlag zu bringen , wenn
einen ſolden Dienſt zu erfüllen . Peute , die vor dem 2. März 1833 eingetreten ſind , und 21 Jabre in der fufanterie oder 24 in der Cavalerie gedient baben ,
derſelbe mindeſtens ein Jabr gedauert bat ; ein gleder
fónnen zu dergleiden Dienſtleiſtungen nidi berangezo .
Vortbeil wird dem in einen Veteranenbataillon dienene den Neger gewåbrt.
gen werden ;
Ein europäiſcher Penſioner, der freiwillig in eine
4) wegen der Verweigerung des Gehorſams , gegen . über dem Magiſtrat oder einer andern geſebliden Au
Veteranencompagnie eintritt oder, in einem Diſtricte,
toritåt zur Aufrechthaltung der innern Ordnung ;
einer Caſerne oder Garniſon alo Serſdant , oder als
5) wegen grober Beleidigung oder Mißbandlung der die Penſionen zablenden Beamten ;
Militårſdreiber oder Pazarethwarter angeſtellt oder in irgend einer anderen Militárbrande verwendet wird,
kann dieſe Dienſtleiſtung in Bezug auf eine Penſions . vermehrung nidt in Anrednung bringen ; aber wenn
6) wegen der Beilegung eines falſchen Namen
im
Falle der Verbaftung in Folge irgend eines Vergebens ; 7 ) wegen gerichtlicher Berurtheilung in Folge eines
ein folder Penſionår 10 oder mebr Jabre in einer Ver
Griminalverbredens .
teranencompagnie oder als Diſtricisſerſdant gedient
Aber die Aufreber des Obelſea . Hoſpitales fönnen unter gewiſſen Verbåltniſſen mit Zuſtimmung des Kriegs. fecretárs den Penſionår , der auf die genannte Weiſe
und mit gutem Zeugniß entlaſſen wird , oder wenn er weniger a18 10 Jahre ſolde Dienſte erfüllt und unter
Berbältniſſen aus deidet, die feine beſondere Berůd.
$
verloren, wieder ganz oder zum Tbeil in richtigung erbeiſchen , ro fann ibm durch den Kriegeſeo ſeine ſeine Penſion Rechte einſeßen . cretår eine Penſionsvermebrung bewilligt werden , die
Jeder Penſionår , der vier binter einander folgende
jedod die durch dieſes Reglement feſtgeſtellten Sabe Quartale reine Penſion nicht empfångt , wird von der für die zum gewöhnlichen Dienſte nicht mebr geeigneten Individuen nicht über dreiten darf. XXVII. Berluſt der Penſionen .
soldaten. Ein durch Kriegsgeridt der Deſertion überfübrter Soldat verliert das Anredt auf die duro ſeine frůbere Dienſtzeit verdiente Penſion. Ein Soldat verliert ferner das Redt zum Pen.
Penſionelifte geſtrichen , wenn er nicht nachzuweiſen ver. mag, daß ihm die Erbebung unmöglich geweſen. Wenn ein Penſionår für ſich oder ſeine Familie die Hülfe des Kirdſpiele beanſprucht und dieſem leßteren zur laſt få ut, ſo wird die Penſion nach der Parla. menisacte den Gemeindevorſtebern gezahlt. Wenn ein Penſionár in das Obelſea . oder Kilmain .
ſionsempfange , wenn er duro ein Kriegsgericht ſoul.
ham . Hoſpital aufgenommen wird , ro verliert er die
dig befunden iſt :
frůber bezogene Penſion , dod ſteht es den Auflebern
1 ) ſich ſelbſt verſtümmelt zu baben oder durde eigene Berſduldung oder Unmålligkeit des tbeilweiſen oder gånzlichen Gebrauchs der Augen verluſtig gegangen zu
des Obelſea. Hoſpitals und dem Gouverneur des Reil .
fein ;
ten Hoſpitålern entlaſſen werden , wieder in das Hedot zum Penſiondempfang einzuſeßen.
2 ) für fich oder Andere bebufe dienſtliden Gebrauds
mainbam . Hoſpitales frei, die Penſionäre, die auf ibren Wund oder wegen ſchlechter Fåbrung aus den genann .
falide Documente gefertigt zu baben oder bei folder
Verfertigung Zeuge geweſen zu ſein ; 3) ein Criminalverbreden begangen zu baben.
XXIX . 3ablung der Penſionen für Neger. Die Penſionszablung für die Neger geſchiebt am Ende
Wenn in einem der obigen Fåde der Soldat nad jedes Monats ; dodo fónnen nad ärztlichen Verbålt. bat , lo fann ibm auf Empfeblung des Oberbefeblebas múffen aber durch den Kriegørecretår dem Stabamte
der Urtbeiløfållung rid treu, gutund tapfer bewieſen niffen Aenderungen dieſer Regel eintreten , dieſelben bers des Seeres durch den Kriegsſecretår ein Tbeil oder das Ganze der Penſion bewilligt werden.
und den Auffebern des Chelſea . Hoſpitales mitgetheilt werden.
Die Namen der Unteroffiziere und Soldaten , die
XXX. Abzuge don den Penſionen. Stein mit
die Anſprůde auf Penſion in Folge ibres Mißverbal . tens verloren baben , müſſen in das Parolebud des Regiments mit den Umſtånden , die dieſen Berluft ber. beigeführt, eingetragen werden . Penſionare. Ein Penſionår verliert ſeine Pers lion in folgenden Fåden :
der Penſionezablung beauftragter Beamter darf von dem Penſionår, bei Strafe der misentreßung und einer Geldstrafe von 100 Pfund Sterling, ein Seidenf oder
eine Belobnung annehmen. Sollte ein Penſionår feine Anweiſung verlieren und um Ausſtellung einer neuen bitten , ſo fann 10m eine
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ſolide zugeſtellt werden, wenn er die Urfaden des Ber,
ridt , der auf der Grundlage des zum Eintritt Erfore
luſtes des Originals angibt und beſchmort ; jeigt es fide aber, daß der Penſionår einen unredliden Gebraud
derten weiter baut.
von der Anweiſung gemadt oder einen fallden Samur
lonoidulen leiſten ; es wird alſo nidr mebr Zeit dazu
geleiſtet bat, ſo wird er von der Penſionsliſte geſtriden .
erfordert , als ſie brauchen , um ſic praftiſd würdig zu
Das Geforderte ſolbit werden die
Gebildeteren roon nach einem Gurſus in den Balail ,
Für die Ausſtellung einer neuen Anweiſung muß der zeigen.
Der Unterridi erſtredt ſich auf die Zeit vom
November big mit April , 6 Monate ; re finden in die
Penſionár 1 bis 21 Schilig bezablen.
Gegeben im Budingbampalaſt am 24. Mai 1847, in dem gebnten Jabre Unſerer Regierung. Auf Befebl Ihrer Majeſtát. For Maule.
ſer Zeit allwochentlich 12 Unterridisſtunden ſtatt. Von dem gewóbnlichen Dienſte iſt die Klaſſe A befreit , das gegen nimmt ſie an den Fechtúbungen ( mit Gewebr
und Fleuret) Antbeil , ebenſo an den etwa einfallenden
Mandvern , Maríd übungen 2c.
Phantaſieen aus einem militäriſchen Tagebuche. IV .
( Fortresung.)
Wir wollen verſuden , einen Beitrag zu liefern .
Der Unterridet umfast : 1) Deutide Sprade.
68 wird bier niet blog
die Form des Ausdrucs und der einzelne Zweig der Militårſtyliſtif berüdlichtigt, ſondern nament. lid das Weſen , der Geiſt der Sprache, und das Ganze als ein Mittel betrachtet , das Uribeil zu
balten wir feſt, verbannen alſo das regelmåßige Avan.
dårfen , nicht als Zwed. Es muß bier eine An nåberung an das Reſultat ſtattfinden , weldes
cement der Unteroffiziere. Wir ſuchen eine Abbülfe des Mangels in einer ge .
den ; wenn auch das Ziel relbſt nod in weiter
Das Syitem der beſonderen Bildung der offiziere
wiſſen Speidung der Unteroffiziere in ſich nach Klaſſen. In die Klaſſe A geboren der dritte oder vierte Tbeil der Corporale jeder Compagnie ; ſie wird gebildet 1) nad den Renntniſſen der Peute , und zwar muſ.
die Gelehrtenídulen durd Spradſtudien errei .
Ferne ſchimmeri, muß man dod auf dem graden Wege doribin ſein. -- Von den 12 Stunden mód ten wir bierzu 3 beſtimmen . 2) Matbematif. Ueber ibre Widtigteit als Bil .
dungsmittel zu ſpreden , wåre Zeitverluſt. Sie
ſen ſie leiſten :
in der deutſchen Sprade einen driftlichen Rap.
port über Dienſtgegenſtånde ibres Bereides , ziem. lid feblerfrei, lowobl orthograpbild als ſtyliſtiſd ; in der Matbematif die leidteren Aufgaben der
umfaßt die Arithmetit , Einiges aus der Algebra
und die Anfånge der Geometrie. In ibrer Forts reßung gebt ſie dann zu der I beorie des Ä uf . nebmens über und bereitet die praktiſche Uebung Auch bier werden wir 3 Stune deſſelben vor. -
Arithmetif ;
Penntniß vollfommene den Dienſtzwei in einem Unteroffiziergennöthigen dienſtlichen Beſtimder,
mungen und Geůbibeit in deren Vortrag und lebre. 2) Im wirfliden Dienſte müſſen die Gandida ,
ten der Relaſe A lide auszeichnen durch Zuverläſſigkeit, durd Eifer und durch die Güte ibrer Leiſtungen. Endlid wird 3) noch ein anſtändiges ,. porwurfs .
den verwenden.
3) 3 eidonen und Aufnehmen . GS bandelt sich bier nicht darum , Kupferſtecher und Topograpben zu bilden , ſondern darum , dem Sdůler durch einige Selbſtübung das Planleſen zu lebren und
ibn zu befábigen von einem beſdrånfren Tere rainabidnitre ein verſtåndliches Bild zu entwere Wil man hierbei das Pebmanniſche oder fen .
freies Benemen außer Dienſt gefordert.
Müfflingiſde Syſtem anwenden , ſo módre freio
Die Klaſſe A bildet ſonad eine wirflide Elite des Unteroffiziercorps jedes Bataillons , und es muß , mic febr natürlich, die Bolzåbligfeit derſelben ibrer unta . Deligen Zuſammenſebung nadſteben. Aus ibr allein werden die Feldwebel , Serrdanten
lid ein genügendes Reſultat rower zu erreiden Tein . Es gibi ja andere Wege. Warum will
und Fouriere genommen ; ſie hat die Anciennetåt vor
man nidt die Bergzeichnung auf die für den Mi. litår nothwendigen Elemente zurücffübren ? Da find z. B. 1) Hében , die allen Waffen eine freie Bewegung geſtatten ; ſie werden mit punctirten
den übrigen Corporalen , unberütſidrigt des Dienſtal.
Striden angegeben , deren Nibe fic ungeråbr
ters der Betreffenden vor ihrem Eintritte in die Rrafe. -
nad der Steilbeit ridtet ; 2) Håben , die nur mit Múbe und unter Hemmungen von Cavalerie und
Den Feldwebeln und Serſdanten iſt, namentlich erſte, ren , eine beſondere Beruflichtigung beim Eintritt in den Givilſtaatsdienſt gereklid zugeſprochen (beſſere Stet, len oder nach Wabt leidrerer Dienſt, Ausſicht auf Be. förderung). - Aujåbrlid roll auf je 6 oder 8 Offiziers.
Artillerie erſtiegen werden fónnen – volle Strice ;
3) Boben , die nur von Infanterie zu ersteigen find farfe volle und ſarfe puncririe Siride ; 4 ) Abbảnge , die nur in ausgedebnier linie
ernennungen Gine ausden if eldwebeln der Waffe erfolgen ,
erflettert werden fönnen
und zwar nad freier Prüfung fåmmtlider Goncurrenten . Die Klaſſe A , zu der alſo bloß Corporale geboren und nur ausnahmsweiſe ein bóberer Grad, wie ſpåter erwåbnt werden wird , erhålt einen beſonderen Unters
5) Felſen , die abſolut unerſteiglid find - gee freuzie Striche mit oben und unter angebradten ſtarfen Grånzlinien. Auf jede Zeidnung fommt eine Scala .
gefreuzte Strice ;
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Bei zwei Unterrichtsſtunden müſſen die Unter. offiziere nach und nach so etwas berſellen lernen,
Brabant , 12. ( 4 unp ., XXI u. 323 S. m. 7 Kupfertal.) 3 fr . 50 c.
Dieſes für die Offiziere der belaiſchen Urmee beſtimmte Sands buch hat ſich die Uufgabe geftellt, in einem eingeſchräntren Raume den Ubriß eines Gurſus über militäriſche Rerognoscis rungen und die für Uusführung derartiger Arbeiten auf dem
es braudet ja gar nicht doon zu ſein , nur leſerlid .
An paſſenden Nachmittagen im März und April wird erſt eine Unterweiſung im Sdåben der Ent. eine oft zu wiederholende Uebung fernungen
Jerrain weſentlichſten Notizen zu geben. Die Schrift zerfälle
und dann im grofiren fleiner Abſchnitte gegeben ,
in fünf Übtheilungen ; doran geht eine vom General Vallongue herrührende Einleitung über die Nothwendigkeit militäriſcher
wozu die Metbode mit vorberiger Eintbeitung des
Recognoscirungen, belegt mit Beiſpielen aus den Kriegen des
Papiers in Quadrare von 2, 3 , 4 oder 500 S dritt am zwemåfigſten erdeint. Dieſer Unterridt tann auch auf freie Nagmittage des Sommers
Ulterthums und der Neuzeit. Die erſte Ubtheilung bezieht ſich auf die Beſchreibung des Terrains , und es werden in derſel: ben alle auf der Oberfläche der Erde ſich befindenden Gegen: ſtände, welche auf die Operationen der Urmeen Einfluß haben können, abgehandelt. Der zuerſt in ($ aſiendi's Aide - mémoire und in Rode : Unmon's Introduction à l'art de la guerre gegebenen Ugenda ſind Noten und zahlreiche Ausfűrrungen hinzugefügt worden , um den Perer mit den Eigentbümlich : keiten des Terrains , wovon die eben genannten Schriftſtila Her nur die Nomenclatur gegeben haben , dertraut zu maa chen . In dieſer Beziehung bildet dieſe erſte Abtheilung eine neue Urbeit. Ferner findet man in derſelben die nothwendigs
ausgedehnt werden , und es wird gar nicht ſo ſowierig rein , bier das genügende Ergebniß zu Eine Feldwadaufitellung , ein kleines
erbalten.
Defilee, ein Stúdf von einer Thalmand u. dgl. m. darf man nicht verlangen.
4) Såmatliche Dienſtz w eige , die bier von einem I
bóberen Standpunkte aus bebandelt werden müſ, ren , damit der Unteroffizier eine freiere Anbau , ung des Ganzen erbalte und befàbigt werde, als
ften Angaben über das Entwerfen der Maricrouren und der
ftatiſtiſchen Tabellen . Weberdieß hat man es in dieſem Ub . ſchnitt für nöthig gehalten , die Elemente der Geologie als den ſicherten Führer für das Studium der Formen der Oberfläche der Erde zum Grund zu legen . Die zweite Abtheilung handelt von den Poſitionen , den Lagern , den Poſten , den gewaltſamen Necognoscirungen und Märſchen , ſowie endlich von dem militäriſchen Werth der der: fahiedenen Gegenſtände, deren Form in der erſten Ubtheilung
Serrdant beim Unterricht der Mann . daft die Aufſicht zu få bren . Die Kenntniß
aller dieſer Dinge wird dazu beitragen , ibn in der Ausfúbrung geſchidter und zuverläſſiger zu maden ; zwei Stunden.
auf eine mehr allgemeine Weiſe betrachtet wurde.
5) A18 Fortreßung des Felddienſted , und das For.
Die dritte Abtheilung Beſchäftigt ſich mit der Lufnahme im Felde. Man hat in derſelben einfache und leichte Methoden dereinigt , deren Anwendung nur die Unfanaszründe der Geox metrie verlangt, und deren Kenntniß für Offiziere der Infan: terie und Rriterei, welche im Felde mit Uufnahmen beauftragt werden könnten , binreicht. Hierbei wird vornemlich ein vom früheren Generalinſpector des Kataſters der Niederlande, frn. Lippetens , erfundedes Inſtrument (équerre å miroir ges nannt ) , deſſen Einrichtung und Gebrauch ausführlich beſchries
melle von lid ſtreifend, erdeint ein angemeſſener Vortrag der wirflid niederen Tafiif , 0. b.
eine Anregung zum Nadodenfen über berſdiedene Fåde , in die man fommen kann, und Fingerzeige über altbergebradre Praftifen und gute Regeln im Feld und lagerleben. Damit eng berbun den erſcheinen Anleitungen über die ſo nelleren
Hůlfsmittel der Feldbefeſtigung , Barrifa , dirungen , Auftritte , fleine Einſanitre , Nordbrů , den 2c.; eine Stunde.
ben iſt , als cinbülfsmittel empfohlen , das ſich nicht allein
für die Aufnahmen , ſondern auch zum Iraciren der Manöver : und lagerlinien und der Feldwerte eigne. Die dierte Abtheilung enthält die nothwendigſten Notizen über die Bearbeitung der Recognoscirungsdenkſchriften und die Unfertigung des Entwurfs für die topographiſchen Uufs nahmen. Sie führt die Gegenſtände auf, welde in den Raps porten der Generalſtabsoffiziere enthalten rein müſſen , und gibt
.
6) Endlich die lette Stunde widmen mir , wandem
Hobntábeln rubig entgegenſebend , der franzo . riſchen Sprache.
Daß wir nidis weiter wol,
len , als eine Verſtändigung über den erſten An . fang , den allererſten Anfang , zeigt die geringe Zeit, die dazu ausgelegt iſt. Allein es wird nidt idaden , wenn der zufünftige Offizier eine Idee von der Ausſprache bar und rich in Gollis Glúd oder Unglüd -- wenigſtens ſionsfållen über die Dinge der eriten Notwendigkeit nidot durd Zeiden verſtåndlid zu maden braudr. .
355.
( Schluß folgt.)
Bibliographie . ( fortretung. ) 333 .
an , wie diejelben zu ordnen ſind.
Manuel des reconnaissances militaires . pet. 8. Gand 1845. Vanderhaeghe- Maya , libraire - éditeur , rue de
Die fünfte Ubtheilung ends
lid liefere mathematiſche Formeln und Erfahrungsreſultate und ſchließt mit einer kleinen Ubhandlung über militäriſche Geſundheitslebre, deren Verfaſſer der Regimentsarzt De Cais ne dom 4. belaiſchen Infanterieregiment iſt. ( 18.) 354. Des positions militaires, des reconnaissances militaires et des découvertes ; par Bonjouan de Lavarenne. 18. Paris 1845. J. Dumaine. ( 1 ' /, B., 2 tabl . ) Memoir on the reconnaissance of rivers.
xelles 1845. ( 166 p . & 11 plans. )
i Rthlr. 6 Gr.
-
Redigirt unter Verantwortliditeit der Verlagsbandlung : 6.
Translated
from the french by Lieut. W. R. Palmer, U. S, corps of topographical engineers. 8. Philadelphia 1843 . 356. Recueil de rapports militaires suivi de l'itinéraire do colonel Dufour, de l'itinéraire de l'agenda d'état - major et des données pour évaluer le développement des trou pes de toutes armes, dans les camps , marches mauveur res etc. etc.; par un officier de l'armée belge. 8. Bru
teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruđa
Dienſtag, 17. Auguſt 1847.
N 98 .
Allgemeine Militar - Zeitung. Phantaſieen aus einemIV.militäriſchen Tagebuche. Beförderung. und praktiſchen Leiſtungen; nad ihr erfolgt die weitere Es iſt außerdem dafür zu ſorgen , daß in den Biblio .
( Sdh tu 6. )
Da waren die zwölf Stunden beiſammen , und ſo
thefen – ia lo , die Sade foſter auch Geld ! -
eine
-
binreichende Anzabl Lebrbåder der Geſchichte und Geo.
, das das Notwe urtbeil viel wirweg ndige en , Metbode flüſſige . Die wird icondavon denUeber. Offie grapbie nebſt einigen Handatlaſſen vorhanden ſind, um
Gelegenbeit zu geben , durch Selbſtthårigfeit dieſen Zweio nadzubelfen . das Lehrfad eingearbeitet, und mit mebr Erfolg , als manio gen Wenn dieſes Syſtem irgendwo im Gange wäre, ſo der Soulmeiſter von Profeſſion , vorausgereßt , DAB ſofort die nötbige Zahl Offiziere aus den man feine Paradeeramina verlangt, wird die Sache würde manund Serſdanten nemen fónnen , und båtte zieren getroffen werden , ſie baben ja ſeit langer Zeit ſich in
berrlid foriſdreiten ; muß aber auf die Prüfung los
Feldwebeln
gearbeitet ( sugeritten ) werden , ſo wird der wabre
dabei den Vortheil , nidt Månner obne Dienſtfenntniß
Erfolg rebr gering ſein, wo nicht ganz ausbleiben. zu befommen , wie bei den Freiwilligen. Dieſewürden
Wer etwas leben will , mag die Arbeiten anſeben , in
wir nur in rebr geringer Arzabl unter den neu ernann . ten Offizieren aufnebmen , vielmebr ibnen die Unterof,
ſeiner Gegenwart fertigen laſſen , nicht aberverlane idone fizieregrade anweiſen, damit ſie dort erſt ihre Braud . Fragen und Antworten über Dinge barfeit an den Zag legen können. · Zur Beförderung gen , deren Prüfſtein die A ud fů brung iſt. .
.
Wir nehmen an , daß ein Curſus von zwei Wintern finder ſido wåbrend des Krieges noch umfångliche Geo ausreicht, das vorgeſteckie Ziel zu verlängern .Am Solufe legenbeit. Zwiſden ibnen und den Unteroffizieren der deſſelben findet eine Hauptprüfung dürd eine Com . Slaſſe A würde fido febr bald ein recht woblibåtiger
million ſtatt , die aber die Art und Weiſe der Prů . Betreifer entwideln , das Streben nade wirklider, per. fung , ſowie die Aufgaben ſelbſt feſtſtelt, wo ndibig ſönlicer Auszeichnung.
in der ruinire Patrontalde bat Werth, augenblidlid , überbaupt den febrer so wenig wiemog, aberDerderMaridaldſtab franzöſiſche Ehrgeiz das Gute , das lid in Anſpruch nimmt , damit dieſer nicht unmiafürs
lid der Verſudung nadagebe, ein gutes Eramen balten daraus folgen fónnte. Und da mir im Frieden leben , alſo auch an und zu wollen . Wer beſtanden bat , wird nun nast ſeinen leiſtune auf den Frieden denken múffen – wie ſollten bei allen
gen rangirt, und damit das dienſtliche Verbalten und Privatanſtellungen die Unteroffiziere der Klaſe A ge. die praftiſde Braudbarkeit måbrend der derfloſſenen ſucht ſein ! Wie ſollten ſie die Herren drången , in /
Sommer vergliden. Nurmo beiden Erforderniffen
dieſe Klaſſe aufgenommen zu werden ! – was wåre -
entſproden wird ,findet die Empfehlung der Commiſo das für ein idóner Sporn ! Das Avancement von jábrlich einem oder zwei Feld. rion zur weiteren Beförderung ſtarr ; wer in einem oder dem anderen Zweige zurück iſt, fann nad einiger Zeit webeln erfolgt, baben wir geſagt, nach einer Prüfung
eine zweite Prüfung beſteben , z. B. in den praftiſden ſåmmtlicher Concurrenten . — Wir wollen uns darüber
Zweigen mii Ende der nåditen Uebungsperiode, und etwas nåber verbreiten . in den theoretiſchen nach einen anderweiten zweijibris
Ernannte Gommisionen befriedigen und nicht. Man
gen Curſus , ſobald er dieſer Gunſt würdig iſt , oder iſt es ein einzelner Zweig , nach einer beſtimmten weis teren Friſt. Findet ſich die Gommiſſion zu einer rolo den Nadlichismaßregel nidt bewogen , ſo erfolgt die
bat gar zu oft gereben , bezeichneten , die dieſes dienten. Offiziercorps , Zuſammenſeßung balten ,
Rudſtellung in die Rrafie B und in die vorberige an ,
men haben .
.
I
daß ſie junge Leute als „ reifa Prádicat in feiner Weiſe ver . die etwas anf ride und ihre
würden ſie nimmer aufgenom
Man fann obne Gefahr die Glieder der
ciennetåt. - Gleide Maßregel tritt in Folge von Un Prüfungscommiſſion von den verſchiedenen Waffen oder zuverlåffigfeiten oder ſonſtigen Vorfällen ein , die den Regimentern erno ååblen laſſen und darf überzeugt ſein, gebegten Erwartungen nicht entſprechen.
-
-
endlide Rangirung iſt das Product der theoretiſden
die Offiziere werden weder ungebildete, noch allzu nad .
Richtige Nånger ſenden . Nebmen wir an, daß für uns
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ſeren Fall ſåmmilice Regimenter der Diviſion je einen Dffizier - obne Berückſichtigung des Grabee - nåb, mån . len , der Commandant aber den Borſigenden ernennt. -
Truppen über die verſchiedenen Gegenſtände , ja ſelbſt
.
Giner vorberigen Feſtſtellung wurde unterliegen , was von den Sanditaten zu verlangen ſei , wabríbeinlich
etwas mehr, als in der Abgangsprüfung aus der Klaſſe A, dodh nur fo viel , als man ſich obne beſonderen Unters ridot durd Selbſtſtudium , durd Fortbau auf dem ger legten Grunde erwerben fann . Yuf dieſes Selbſts
ſtudium möchten wir viel Wertb gelegt wiſſen ; einmal, weil die Gewohnbeit einer ernſten Arbeit den Mann
nicht nach Erlangung der Epauletten verlaſſen wird, dann aber auch , weil Reſultate , die man durch eigenes Denten erlangt , feſter baften , als ſolche, zu denen man obne
große Mübe bingefübrt wurde. Durd lebren wird die
Wer wollte z. B. Tåugnen , daß die Wünſche der die Reviſion von Reglemente bier in den beſten Hån . den ſeien !
Uber freilid) , die Umacht der Befeblebabér mare gebrochen und beſdorånft in die Gränzen , die das Ge , detben dei Sade mit rich bringt. Und darum reiben
mir den Gedanken unter die Phantaſieen ; reine Zeit iſt noch nidr gefommen . Daß er nidot vergeſſen wiro den wird , das fönnen wir obne Anmaßung ausſpree den, denn der Umſo wung der Verbältniſſe bat begon. nen und wird rid fortleben , iroß der bemmenden frifre , die lid in die Speiden legen .
Die Militárårzte.
Urbeit erleichtert und Zeit gewonnen , durd Denfen
aber der Geiſt gefråfrigt ; wo man Zeit bat , darf man
Ein Auffas in Nr. 77 des allgemeinen Anzeigers
nicht zu ſehr auf Erleichterungen feben .
der Deutiden lågt ſich über die Verbältniſſe der Milts
füreiten in der gebrodenen Babn darbieten. Mit Kopfſcurteln wird man den Gedanfen der
binſichtlid ibres Avancemente , ibrer Sagen bezüge, Alls terszulagen u. l. w. mit denen der Offiziere aufmerf, ſam vergleicht , fo fåut bier , beſondere wenn man zu .
Die Regimentsbibliothefen"würden ibren 3rd ganz tårárgte alſo vernebmen *): „Wenn man die gegen. verfehlen , wollten ſie nicht die Mittel zum Weiter: wårtigen Verbåltniſſe der Aerzte im deuiſden Deere Wahl der Prüfungscommiſſionen begrüßen und ſich len . Aber uns leitete dabei nur die Rüdlich auf die Qualitåt des Gedankens ; viels
Zeit , nicht die auf die
gleich auf die an die jeßigen Milirårårzte geſtellten Forderungen in Anſolag bringt, eine ſo große Ver. biedenbeit in die Augen, daß man ſich gleidſam uns
mebr bezeichnen wir den Grund, auf dem er rubt – die Berleibung wichtiger Rechte an die Offiziercorps
wil fürlich fragen muß : ob und warum die Militárs årzte den Offizieren binſichtlich ihres Avancemente und
gung der wertben. in als einen einen BerbeiligtenFaſt die Mitwirkungrebr Få denderbatBerückſichti allen
der davon abhångenden Gagenbezüge u. l. w. von Redt 8wegen nicht gleidgeſtellt werden fónnen. Um
freuen , daß wir ihn ſelbſt unter die Phantaſieen ftelo
wohlthårigen Einfluß auf den Gang der Dinge gedus
bei nad ſtebender Beantwortung dieſer Frage einen bes
kleinen , in der im Großen Bert ; das zeigt Verwaltung der ſich Staaten , wie in und der der Dörfer. Die
ſtimmten Anbaltspunft zu baben, wollen wir einen der.
jenigen deutſchen Staaten vorzugsweiſe ins Auge faſ.
Ernennung von Gommſſionen war in unſerem Falle
ſen , in weldem die angedeuteten Verhältniſſe der mi ,
der Anfangdasdes Foroſchrittes, man überließ denBee litárårzte denen in vielen andern deutſden Staaten vorzu. theiligten Uribeil über die Befåbigung ; es bandelt ziehen ſind. Wir meinen das Großherzogtbum Herren. Wenn man unter Anderem nur erwägt, daß derjes
ſich jeßt darum , auf eine
andere Weiſe zu dieſem Ur : ibeile zu gelangen, nicht mehr das Individuum , ron. nige , Welder in dem genannten Staate in die Reibe dern die Geſammtbeit zu fragen ;
ja , wir wagen
es auszuſprechen , es iſt nothwendig , einen Theil der
der Militárårzte aufgenommen zu ſein wünſcht , vor Adem , den Grad eines Doctors der Medicin und Gbi rurgie auf der Pandesuniverſität erlangt " baben muß ,
auf die Geſammtheit in die Corps als Rechte zuGewalt übertragen, das Princip der Autonomie in gewiſſen ſo wird man gewiß nur billigen fönnen, daß im Groß. Grånzen
anzuerkennen. – Die Anfänge dieſes Prin. berzogthum Heffen der Unterarzt (die Anfangsitelle) im -
cips liegen ſeit unvordentlichen Zeiten da ; der Ben
lieutenantsrange ſtebi, d. b . daß man in dieſem Staare
den Militårarzt von vornberein dem Range nach als
ſoluß : night mit Dem oder Jenem dienen zu wollen , " Dffizier anerfennt. Dieſer Anerfennung gemäß ist aber iſt nidis anderes, nur voufommen illegal, und die Eh. Offizier anerkennt. rengeridte ſind erſt das aereßlide Siegel des alten
aud , was ebenfalls nur gebilligt werden fann , der
Braude. Je mehr folder Redte die Offiziercorps be fißen , deſto fraftiger wird ibr inneres Leben ſein , deſto
Unterarzt hinſichtlich ſeiner Gage dem lieutenant volle
tådtiger werden ſie zu Erfüllung ibrer Berufspflichten werden , deſto geachteter werden ſie daſteben .
Das lais
sez nous faire gilt auch bier. - Hoffentlich wird Nie . mand denken , daß wir mit dieſen Wunden die Gom.
*) Wir nehmen dieſen Uuffaß nur der Curioſität wegen und zu dem Zwecke auf , um unſere Leſer von den neuerdings auftau:
chenden Unſprüchen , deren große Uebertreibung von Telbft in die Uugen fält, in Kenntniß zu feßen . Die Quinteſſenz iſt, daß von 25 Militärärzten einige den Generalen , einige den
Oberſten, einige den Oberſtlieutenanten, einige den Majoren 2 .
mandoführung in die Hände der Geſammtbeit bringen ,
in Rang und Gebalt gleichgeſtellt werden
etwa eine militåriſche Demofratie aufſtellen wollen ; aber viele ungelöſte Fragen werden zu einem befriedis genden Ende geführt werden , wenn man die Einricha tung erw å blier Gommiſionen annimmt und aus , dehnt ; über viele Untiefen wird man mit ihnen weg ,
Unterärzte , wenn auch keine Oberarztſtelle vacant iſt , doch zu Oberärzten avanciren ſollen , weil fie dienſtälter find , als die Lieutenante , die gli Oberlieutenanten avanciren , oder dag
fommen und die gefährlichſten Klippen an ihrer Hand um diffen .
Todann daß die
die Oberlieutenantsſtellen ( wären es auch nody ſo viele ) ſo lange vacant bleiben ſollen , bis der ältere Unterarzt bei ents Und ſouble Unfor : ſtehender Vacanz Oberarzt werden kann. derungen werden auch in anderen Blättern und Schriften al : Die Red. 0. U. M. 3 . les Ernſtes gemacht.
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kommen gleichgeſtellt.
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Nad dieſem durdaus lobeno
jabren gleidhen Militårarzie gegenüber, in irgend einer
weriben anfange ware wobl nidis natürlider und con , Hinſicht eine Bevorzugung anſprechen fann . Tequenter , als daß man den Lieutenant u. , wenn un . mittelbar vor ibm 8. zum Unterarzt ernannt worden iſt, nicht eber Oberlieutenant werden ließe , bevor man .
Daß man , um nur der baupirinliditen Einmens
dungen gegen die in Rede jebende Gleditellung zu
ſind, und ſo bei jeder bóbern Rangelaſe. Statt deſſert
eriåbnen , den Offizier einen „ Streitenden " , den Arzt dagjegen einen „ Nicbeitreitenden “ nennt , fann , weil aud bier der Name nichts zur Sache macht, weder für den Offizier, nod für den Arzt ein Grund zu irgend
aber gelangt der fieutenant A. in der Regel weit eber zu dem Range eines Oberlieutenants , als der Unter.
einer Bevorzugung ſein . Zugegeben auch , daß der Streitende im Kriege einer grogeren Gefabr ausgelegt
dem Unterarzte B. diejenigen Bortbeile zugeſtanden babe , welche mit dem Oberlieutenantsrange verbunden
arzt B. zu dem gleiden Range eines Oberarztesc. Dies
iſt, als der Nitritreitende, s. B. der Arzt, ro bat man
res offenbare Mifverbáltnig , welches mit jenem alle
dod wobl zu bedenken , daß man in Deutſdland gotis lob ! nun icon über 30 Jabre im Frieden lebt , daß
Unerfennung verdienenden Anfange feineswego im Ein ,
flange ſtebt , fåüt inden bei den bóberen Rangflaſſen nod deutlicher in die Äugen.
Der Unterarzt fann es
nämlid im Großherzogthum Heſſen im allerglüdlichſten
man alſo gegen die deurſden Militărårzte , vorausges reßt , daß den Streitenden jene größere Gefábr im Kriege als alleiniger Grund zu irgend einer Bevor,
rend dem lieutenant die Auoſidor zu bóberen Chargen , alſo bis zum Oberſten und General, ia ſogar bis zum Kriegsminuter, principiell nicht vorenthalten iſt. Dazu
zugung zur Seite ſtebe, nun rchon über 30 Jabre mine bejiens iebrunbillig gehandelt bat. Dieſe Unbil . ligkeit wird aber vollende außer allen Zweifel geſeßt , wenn man ermågt, daß der Militårarzt auf dem
Falle nur bis zum Oberſtlieutenantsrange bringen , wab.
fommt noch , daß beim militäriſchen Siande der Ma .
Schladifelde die Gefahr mit den murbigſten unter den
jorsgrad ganz ausfåut, indem für die Militárårzte im Großberzogibum Heſſen dermalen folgende Rangord . nung besteht : Unterarzt = lieutenant , Oberarzt = Oberlieutenant *), Stabsarzt = Hauptmann , und Ober.
Streitenden theilt, ſein Beruf ibn in den dichteſten Kius
itabsarzt - Oberſtlieutenant. Wåbrend alſo die Rang. ordnung der offiziere bis zum Oberitlieutenant eine Rangflaſſe ( Majorsgrad ) mebr zábit, als die der Mi.
nung nodi Hülfe ipenden muß. Und mit welcher Hingebung beſonders der lazarethdienſt im Kriege für
gelregen führt, er alſo nicht, wie der Streitende, blog Gourage baben , ſondern aud in jeder Gefabr mit Rube und Beionnenbeit, ia mit wahrer Selbſtverlåug .
den Militårarzt verbunden iſt, liegt ebenfalls flar am
litårårzte , und wåbrend der Rang eines Oberſtlieuten Tage ; nicht minder die Nothwendigkeit , daß er auch nants der Sulminationspunct für die im Großberzoge bier Gegenwart des Geiſtes bebaupte , damit ſeine Urs tbum Heſſen vorbandenen 25 Militårårzte iſt , von deo tbeilsfraft nicht dem Mitgefühle , wie überhaupt der 1
nen dermalen nur Einer zu dieſer Charge gelangen
fann , iſt dem Offizier , wie ſchon geſagt , die Ausſicht, Oberſt, General 2c. zu werden , von welden Rangflaſ: ſen mehrere Stellen vorhanden ſind , principiell nicht
Madt Dc8 des Affects unterliege . Ueberdieß iſt der Arzt aud im Frieden , namentlich durch anſtecende Kranf.
beiten , man fann ſagen , fortmåbrend einer Gefahr aus.
gelebt, die der Beruf des Streitenden gar nicht fennt.
vorentbalten . Sebr natürlich daber , daß das Avances ment der Militárårzte im Großberzogtbui Heffen ein Tangrameres rein muß , als das der Offiziere , daß
Nijo : ob das Verwaltungsſyſtem den Offizier zu den Streitenden " , den Militårarzt dagegen zu den „ Nidto ſtreitenden " záblt , dieß iſt bezúglid jener Gefabr ganz
ferner der im Dienſt ergrouse Militärarzt vorausſichts
einerlei ; dieſer oder jener Name fann , wie ſdon ange.
lid in einer geringeren Gvarge , folglid aud mit ge , ringerem Gebalte als derjenige Offizier in den Rubes
deuter, in der bier in Rede ſtehenden Sache überhaupt nichis åndern , alſo auch die fragliche Nichtgleichſtellung
ſtand verſeßt wird , welder mit ihm zu gleder Zeit oder gar noch ſpåter in den Dienſt getreten iſt, aber
feineswego rechtfertigen .
.
mit weit bóberem Grade und Rubegebalt penſionirt
Oder iſt , um Offizier werden zu fónnen , vielleicht eine gründlichere willenidaftliche Bildung nöthig . al6
wird. Kommt auch die Gage und Alterszulage irgend
folde vom Militárarzie heutzutage verlangt wird ? Ger
einer Rangflaſe der Militårårzte im Großberzogtum
miß nicht ! Allerdings muß der Offizier jeßi mebr Rennt.
Heſſen der Gage und Alterszulage der entſprechenden
niſſe und praftiſde Tüdtigkeit " beſiben , als früber ;
Ranaflaſſe der Offiziere ſo ziemlid gleich, ſo wird dod
ganz daſſelbe låßt ſich aber auch von dem beutigen Milutårarzte bebaupten , indem wohl in allen deutſchen Staaten das frůbere Feldideerertbum , und mit vollem Redire , nicht mehr geduldet wird , die Compagniechis rurgen der frúberen Zeit aufgebórt haben . Fordert man aber , wie die z. B. im Großherzogthum Helfen
wobl jedem Unbefangenen einleuchten , daß gerade in jenem aud durch die Erfabrung beſtårigten langſa , mere . Avancement mit den damit verfmupfren nach :
Ibeiligen Folgen das eigentlich Drückende für den mis lirårårztlichen Stand liegt , und dieß um ſo mehr , als man fico na enem ſtid baltigen Grunde vergebens
der Fall iſt, vom Milisårarzte, daß er vor allem uden
umſeben wird, aus welchem der offizier, dem an Dienſt .
Grao eines Doctors der Medicin und Chirurgie auf der landesuniverſitåt erlangen babe, ſo muß man wohl
*) Statt der früheren Iitil : » Second lieutenant« und » Pre-
auch die dieſer Forderung entſprechenden Vorteile nicht bloß mit ſchönen Worten , ſondern auch mit der Tbar anerkennen , und dieſe Vortheile ſollten , nach
mierlieutenant « hat man vor einiger Zeit im großh. heſt. Mi: litär die Iitel : » Lieutenanta und „ Oberlieutenant « eingeführt, während man bei der Nangordnung für die Militärärzte die
Benennungen : »unter arzte und „ Oberarzte beibehalten hat, Der Eini.
unſerem Dafürbalten , denen eines Offiziers von gleis ben Dienſtiabren jedenfalls nicht nachſteben.
784
783
Da wir unter dieſen Vortbeilen nidt ſowohl die Kammer am 28. April 1846 von dem wadern Abge. Lirel , als vielmebr die Mittel verſteben , ro fönnte man ordneten Decan Bauer aus Bamberg , die Gleichſtel. gegen die in Rede tebende Gleidſtellung wobl audlung der Militárårzte , bezüglid ibrer Gagenbezüge,
einwenden, daß der Offizier auf ſeine Gage (von Pri. mit den entſprechenden Offiziersrangklaſſen “ beantrage * ). barvermogen fann bier natürlich feine Rede rein ) bes
418 am Solufe der Beratung über dieſen Gegen,
forånft rei, wåbrend dieſe der Arzt . Durd ſeine Civile
ſtand
praris erboben fónne.
Das Wabre dieſes Ginwan .
alle Mitglieder der boben Rammer von der Billigkeit
der Präſident zur Abſtimmung drilt , waren
des läßt fich für einzelne vom Glüc begünſtigte Mili. cårårzte allerdings nicht verfennen ; aber lebrt nicht die Erfabrung, dan bauptſådolid wegen der in großer An .
und Nothwendigfeit der Sade und von der Nichtig. feit der Gegengründe ſo überzeugt , daß nido. Eine Stimme dagegen war", der Antrag des Abgeordneten
jabl vorbandenen Sivilårzte * ) durdſonittlide boch , Decan Bauer alſo einſtimmig angenommen wurde. itens nur die Hälfte der Militårårzte durd die Civil , Modoten alle Ståndefammern Deutídlands dieſem praris ibre Sige von einigem Belange zu erhoben in der Zbat durchaus lobenswertben Beiſpiele redit vermag ? Gol alio die andere Hälfte der Militår bald folgen und ſomit unter anderem wobl beberzigen : årzte deßhalb im Nadtbeil ſein , weil ibr die Mög . daß die Militárårzte es rind , welche denjenigen lidfeit gegeben iſt , dieſen Nachibeil in einen Vor. theil zu verwandeln , der mehr oder weniger gleichen ſam zu den imaginären Größen gebort ? Soon darum nicht, weil die militårårzilide Givilpraris åber,
Jünglingen der deutſden Nation , die mit Gut und Blut für des Vaterlandes Siderbeit und Wohlfabrt einzuſteben beſonders berufen ſind , gerade in den Ta. gen ihres Lebens vorzugsweiſe mit Troſt und Hülfe
baupt und um ro mebr etwas ganz Zufälliges iſt, als
beizuſteben haben , in welchen ſie , gewöhnlid entfernt
man bei vorfommenden Kranfbeitsfällen im bürgerli ,
von der beimaibliden Pflege, des Irotes und der
.
den feben den Sivilarzt gewohnlich vorziebt , indem Hülfe am meiſten bedürfen , und nicht bloß im Kriege, der Militärarzt nicht allein jeden Tag an einen andes ren Ort berufen werden kann , ſondern aud faſt jedes
ſondern aud im Frieden ; médten ſie , die Ståndefam, mern Deutſdlands , wobi beberzigen , daß ganz anders
Jabr, namentlid durch die Mangver, mebrere Woden die Erfolge find, wenn liebe zum Amte , aufrecht ero abweſend ſein muß , wodurch nicht ſelten gerade die baltenes Ebrgefühl und guter Wille die Handlungs. beiten Familien , deren Hausarzt er bisber war , für ibu verloren geben . Dieß iſt natürlid durchweg der
weiſe beſtimmen , als wenn mit Mißvergnügen , mit dem Gefühle der Zurüdlebung und Mißadtung die
Fall, wenn der Militårarzt an einen anderen Ort - etwa in Folge reines Avancements , deſſen Bortheil zuweilen nicht einmal dem geringen Vortbeile ſeiner bisberigen Givilpraris gleichfommt - berufen wird,, berufen wird
Dienſtpflicht erfüllt und darum bauptſådlich nur um des vidgliden Brodes " willen erfüllt wird. Und wie im Großherzogthum Heſſen , ſo ungefähr ſteht es beute noch überall in Deutſdland mit dem militårårztliden
modurch dann jener Privatvortbeil oft für geraume
Siande, im Allgemeinen nur in wenigen Staaten etwas
Zeit und damit zugleich aud jener Einwand geradezu
beſſer, in den übrigen dagegen nod olimmer. Darum
in Null aufgebt.
nodeinmal : möchten aus diejenigen Månner , in des
Will man endlide aud noch einwenden , daß ja eine große Anzabl junger Aerzte vorbanden rei und darun ,
ren Hånde das Spidſal der deutſden Militårårzte zu• nådit gelegt iſt, vor allem wobl beberzigen , daß der
ter gewiß aud roide , welde rido , um Militårarzt zu militárårztliche Stand als ein weſentliches Glied werden , jede Bedingung gern gefallen laſſen, ſo iſt des ganzen Militärorganismus anerfannt iſt ; modten dieß eine Einwendung , welcbe allerdings schon vorges dieſe Männer dabei aber aud zugleich das Drüdende dient , nod nöthig macht. Denn wenn dieſe Einwen . dung aud nur einiges Gewicht båtte , ſo wåre es un .
dieſes adtungsmertben Standes nidt minder lebbaft füblen , als wir , und ibm móglichſt bald abbelfen , d . b . Dabin wirfen , daß den Militárårzten in allen
begreiflich , ja unverzeiblich , daß man, da gegenwärtig rido wohl für alle Arten von Staatsdienſten eine große
deuiſden Bundesſtaaten redit bald das von Red 18 . wegen gegeben werde , was ibnen bis zur Stunde
nzabl Candidaten vorfindet, nicht alle Stellen im Staate an die Wenigit nebmenden feil bietet. Daß man ſich nat einem ſtid balrigen Grunde , wie ſchon geſagt, vergeben s umſeben wird , aus weldem der Offizier, dem an Dienſtjabren gleidhen Militårarzte
noch mebr oder weniger vorenthalten wird , nåmlid : Gleichſtellung mit den Offizieren binſichtlich ibres Avan . cemente und der damit verbundenen Vortbeile. Nur
kommen ſein mag , die aber faum eine Widerlegung ders
durch dieſen Act der Gerechrigkeit fónnte bier sin altes Unrecht ſo viel als möglich wieder gut gemadt wer.
gegenüber , in irgend einer Hinſicht eine Bevorzugung
den . Im vollen Vertrauen auf die Unpartbeilidhfeit
anſpreden fann , dafür zeugt auch eine Ibaiſadie , die wir bier glauben erwåbnen zu müſſen. Nach den ami . lid befannt gemachten Verbandlungen der Rammer der
und Einſicht jener Männer von einflußreicher Stellung und Ruf bofft und múniot dieß von ganzem Herzen ein Nidrarzt.
Abgeordneten des Rönigreichs Bayern ( 9. Bd. S. 291)
wurde nåmlid in der 50. Offentlichen Sißung dieſer
*) Der von der Stammer der Ubgeordneten angenommene Antrag des
* ) Es iſt nachgewieſen , daß die Zahl der Kerzte dermalen ſo groß iſt , daß in den Städten und auf dem Lande wohnen wohl keine Militärärzte gewöhnlich Ein Arzt nur auf 700
wie der lieutenant, der Oberarzt dieſelbe wie der Oberlieutenant x . beziehen ſoll. Dieß iſt aber, wie der Verf. oben anerkannt hat, im Großherzogthum Deſſen wirklich der Fall, wenigſtens » ſo ziems
bis 900 Secton kommt.
Der Einſ,
Decan Bauer bezweckt alſo keineswegs das , was der Verfaſſer des obigen Uuflakes wil, ſondern nur, daß der Unterarzt dieſelbe Gage ,
lidy.com
Unm . d. Red. d. 2. M. 3 .
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. B teste in Darmtadt und in defien Difizin yorudi,
Donnerſtag , 19. A uguſt 1847
N.99
Allgemeine
Militar · Zeitung.
Sdne i z.
und Zwed måßige der projectirten Einrichtung auch an . erfennt, ſo findet man doch die Beiträge für die unte
Bern. Der fürzlid verſammelte Große Rath bat
ren Offiziere zubod , da für einen Unterlieutenant
das (in Nr. 71, 72 der A. M. 3. überſichtlich mitges welcher im Ganzen etwa 1200 Franken Gebalt bat, theilte) neue Militårgereß angenommen , wobei im Weſentliden folgende jenderungen eintraten : bei der Landwehr werden aud Scarfſchübencompagnieen auf
geſtellt ; die Inſtruction der Recruten der Yuszůgerin.
der jabrlide Beitrag gegen 70 Franfen betragen würde. Viele dieſer Herren ſind verbeiratbet und genótbigt, in der Caſerne zu wobnen , ja felbſt der Erſparniſſe bals Militårlieferanten
fanterie dauert vier Woden ; jene der Pandwebrinfan ,
Kriegøminiſters Rommisbrod und Kartoffeln zu dem
ber von den
mit Erlaubniß des
terierecruten bingegen nur zwei Wochen; der Auszů. etatsmåßigen Preiſe zu nebmen ; denn wenn ſich bier gerſoldat erhält, wie bis dabin, ſeine volle Montur mit aud , mie in anderen Påndern, an den Heira :bsconſens nad Hauſe , und die beantragte Magazinirung der die Bedingung eines jabrliden Privateinfommens von großen Uniform findet ſomit nicht ſtatt ; endlid baben Seiten des einen beider Theile fnůpft, ſo iſt dieß doch die Recruten wåbrend der Inſtruction den nämliden mebr eine bloße Form, und der gute Zwed gebt darum Sold zu bezieben , wie die Soldaten der betreffenden aud in vielen Fåden gånzlid verloren. Militår: Waffengattung. Namentlid in Folge der beiden leß. mitemenfaſſen beſteben in Belgien nidt, und die tern Abånderungen werden zwar die von dem neuen
binterlaſſene Gattin eines Offiziers muß ſich mit der
Militárgeſeße erwarteten weſentlichen Erſparniſſe nicht kleinen Penſion begnügen, welche ibr das Gouverne. erreichbar ſein ; allein deßungeachtet darf dieſes Geſet ment zu beil werden låßt , weßhalb wohl aud mit in militåriſcher und politiſder Beziebung mobl als ein großer Gewinn betragtet werden : es beruht auf dem
Grundſaße conſequent durdgefübrter Vplksbewaffnung. (Soweiz. Mil. Zeitſdr.) Belgien . Der Rheiniſche Beobadter (dreibt aus Brüſſel vom
Recht ein offentlides Blatt ſagt , daß , wenn man den Gedanfen einer Penſionskaſſe, wie die bier in Rede .
flebende , auch gewiß einen weiſen , an guten Folgen reichen nennen müſe, er doch nur dann vollſtändig ſein würde , wenn auch die Penſion zugleich nach dem
Dabinſdeiden des Mannes den Kindern und Frauen
zu Gute fåme ; da indeſſen nad dem Plane der mit
17. Juli : „ Um die pecuniare Stellung , namentlido dem Entwurfe zu dieſer Einrichtung beſchäftigten Gom . die der Subalternoffiziere in der belgiſden Armee miſſion die Penſion mit dem Tode des Offiziers weg . zu verbeſſern, beabſichtigt man , bei allen Truppentbei.
falle , der vielleidt 20 oder 30 Jabre gedient und 12
len ſogenannte Supplementårfarien einzufübren, aus denen fåmmtlide Betbeiligte, ſomobl wenn ſie ein gewiſſes Dienſtalter erreicht baben , als aud nach ib. rem Ausſcheiden aus dem activen Dienſte, fortlaus fende Unterſtů Bungen erbalten ſollen. Der Plan
bis 20,000 Franken in die Raſſe gezablt babe, ſo würde leßterer alles anbeim fallen, obne daß ſeine Hinterblie benen einen Nußen davon zogen. Faßt man derartige Zuſtånde ins Auge, ſo erfennt man erſt redt , welche dankbare Anerfennung ein Staat verdient , der es ſeis liegt gegenwärtig einer beſonderen Gommiffion vor, nen Staatsdienern unter nur wenig drůdenden Ber welche aus Offizieren aller Grade zuſammengeſeßt iſt, bingungen möglid macht, ihren Familien aud nad und das Gelingen deſſelben bångi zunächſt von der ibrem Code eine geſicherte Eriſtenz zu rohaffen “. Uebereinſtimmung der offiziere ab, da der Beitritt der . Der Generallieutenant Baron Goetbald iſt -
ſelben nur von der freien Entſchließung jedes Eingel
nen abbảngig gemadt wird . Wenn id nidt irre, be. ſtebt in Preußen bei der Artillerie foon ſeit långerer
Zeit ein åbnliches Inſtitut. Bereits iſt aud der Eins gangs erwåbnte Gegenſtand bier in den offentlichen Blåttern beſprochen worden .
mit 7560 Fr. penſionirt und zugleich zum Großoffizier des leopoldordens ernannt worden . Brüffel , 28. Juli. Ein fóniglider Befdluß vom 9. Juli beſtimmt die Eintbeilung der belgiſden Ar . mee nad den veridbiedenen Waffengattungen , die der
So ſehr man das Gute Regimenter, Bataillone und Compagnieen ; ferner und
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787
ba’upiſådlid die Vertbeilung der Offizierſtellen , nebſt Angabe der Pferderationen , und zwar für den Kriegs .
und Friedensfuß. Dieſe Firirung der Urmeceintbeilung berubi baupiſådlid auf dem vor zwei Jahren vo. tirten Armeeorganiſationsgeres , deſſen Haupturbeber und Verfedter, Genieoberſtlieutenant Beufers, ein Mann von außerordentlichen Geiſtesgaben , den der Konig
Literatur. Betradtungen über die fittliden Elemente des Krie , gerſtandes. Don Alerander Freiberr von Forſt. ner , Oberſtlieutenant außer Dienſt , Ritter des
zum Commiſſår bebufs der Vertheidigung des Gerebes
rotben Adlerordens vierter klaſe. 8. 138 S. Berlin 1847. Verlag von G. Reimer. ), Rthlr. Der Verfaſſer legt in der vorſtebenden kleinen Schrift
vor den Kammern erwåblt batte , vor einigen Tagen
die Reſultate einer längeren als dreißigjåbrigen Beob . adtung und Forſdung über das im Titel angegebene Ibema in furzen Grundzügen obne ſtreng wifíenſdaft, liche Anordnung , wie er ſagt , denen , die ſich für die,
( D. U. 3.)
geſtorben iſt. Bayern .
Von Seiten des fåniglid bayeriſden Generalquar. tiermeiſterſtabes wird in dieſem Sommer das redte
Donauufer, und zwar in der Ausdebnung von Dos nauwörtb bis Regensburg , militariſch unterſucht. Die Vornahme dieſes Germåfies iſt den Majoren von fiel
ren wichtigen Gegenſtand intereſſiren , zur Prüfung vor, und bat Gelegenbeit gefunden ", alle Verbältniſſe des militáriſden lebeng in den Bereid reiner Unterſudun . gen zu zieben, welde bibber von dieſer Seite nod nicht
ſo vollſtåndig angeſtellt wurden.
In der Einleitung
und von Hageng übertragen ; außerdem ſind die Haupts
gibt er zuerſt die ndıbigen Erklärungen und bezeichnet
leute von Sointing und Stepban , ſowie die Dber .
den Standpunft nåber , von weldem er bei ſeinen Be.
lieutenants v. Berg und Freiberro. Pöffelholz dabei betbåtigt. Aude die Höbenmeſſungen in der Pfalz ,
trachtungen ausging. Als Maßſtab der fittliden Bil. dung gilt ibm allgemein der Grad der erlangten Herr,
ſowie die topographiſchen Arbeiten in der Oberpfalz
roaft der Freibeit über die Nothwendigfeit in der Rid,
werden mit Eifer betrieben .
Bei erſterem Serdåfte
tung zum erfanuten Guten und Beſten , und der be,
bat der Hauptmann Freiberr 0. Varicourt, bei lebterem
ſonderen Prüfung ſoll in dem Werfe die Frage unter,
der Hauptmann Frbr. v. Jeeße die feitung erbalteni.
worfen werden : mie und ob die Verbåltniffe des Krie. gerſtandes den Forderungen der Sittlidfeit entſpreden. Der Krieg , vom fitrlichen Standpunft aus beleuchtet,
Großbritannien.
Nad roeben veröffentlichten
eröffnet ronad die Reibe der Betrachtungen, und un.
amtliden Actenſtúden beſtand das Perſonal der bri .
fondon , 15. Juli.
ter dieſer Ueberſdrift bemerkt der Berfaſſer Einiges
tiſden Marine am 1. Juli aus 2 Flottenadmira. úber Staat , Obrigkeit, Krieg , verſchiedene Arten der len, 30 admiralen, 45 Diceadmiralen, 75 Contreadmira, Ariege, Kriegswiſſenſdaften und erigen Friede. In len , 561 Rapitánen , 879 Gommandanten, 2400 Lieutenan.
ten, 387 Schiffdmeiſtern, 132 zweiten Schiffsmeiſtern , 340
dem folgenden Abidnitt „über den Kriegerſtand" wer. den die verídiedenen Stande im Staate , der Krieger,
Steuermånnern , 594 Geſundheitsbeamten , 462 Rede
ſtand, augemeine Verpflichtung zum Kriege , Gemeine,
nungsbeamten, 255 Commis , 40,000 Matroſen , 2000
Unteroffiziere , Offiziere, Solo , Berbeiratbung der Offi.
Saiffojungen und 12,500 Marineſoldaten. Der Marines
ziere, Verſeßung Einzelner und ganzer Truppentbeile, der
etat begreift 678 Kriegsdiffe von 1 bis 120 stanonen ,
Eid der Krieger, Penſionirung, Verſorgung, Entlaſſung und Invaliditåt beſprochen ; und da der Berfaſſer in den bereits angefübrten, ſowie in allen ſpäteren Rapi. teln den gewählten Geſichtspunft ſtets ſtreng, feſtgebal. ten , ſo fonnte es nidot feblen , daß ſeine Folgerungen mit beſtebenden Anſichten oder Verordnungen nidot im . mer im Einflang rind , und ibre Unwendbarkeit für
worunter 165 Dampfidiffe von 150 bis 750 Pferdes fraft ſind.
Ad nigreich Sa'd re n. Dresden ., 31. Juli.
Der (nad dem Berichte in
Nr. 6 dieſer Blåtter) vom Kriegsminiſterium bis Ende
Mårz d . J. bewilligte Menagezuſouß von 1 Ngr.
ießt ſoon um deßwillen nicht überall zuläſſig erſdeinen blieben. Ueber die Berbeiratbung der offiziere z. B.
in 5 Tagen auf jeden präſenten Mann wird, der forts dúrfte, weil alle anderen Verhältniſſe unberüdſidriat dauernden beuerung der Lebensmittel wegen , den Iruppen bis mit Ende Auguſt 0. I. berabreidt. C
wird nad vorangedicten Bemerkungen über die Ebe,
Folge dieſer Theuerung und der Verwendung ſebr zabl .
die ja audo fonit mobl als Anfang und Gipfel aller
reicher Mannſdaft als Hilføgendarmen zur Beſdůßung
Gultur bezeid net zu werden pflegt, unter anderem ber
der Feldfrüchte und Verbütung des Bettel ng iſt die
merft : „ Wir bören idon viele der geebrten leſer einen
Maßregel, daß im laufenden Jahre die gewohnlide Zuſammenziebung der Truppen in Brigaden un. terbleibt; nur die reitende Artillerie rúdt zu den praf.
Anſiot: die Beförderung oder dod wenigſtens feine
unnótbige Errowerung der Verbeirathung der Offiziere
tiſchen Uebungen in die Nabe von Dresden. Dagegen
betreffend , maden , obgleich die Förderung der Sitt.
roeinbaren widtigen Einwand gegen unſere beſtimmte
iſt die Ausbildungszeit der Recruten für dieſes Jabr lidfeit unter den Offizieren bierburď nicht geläugnet Woden verlängert worden, erwarten, daß die Zuſammenziebungen der nådſten Jabre duro
wird. Man meint nåmlid : ein verbeiratheter Offizier, zumal wenn er Familie babe, ſei für den Kriegsdienſt
weitere Ausdebnung einen Erlaß für die diesmal un. terbleibenden Uebungen bieten werden .
ſomerfaliger als ein unverbeiratbeter , ja man bålt ibn ſogar für unbraudbarer zu jenem Dienſte. Wenn
um recto
und zu
!
nun audy die meiſten der bóberen Offiziere , die dode
789
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verbeiratbet ſind, ſoldes Urtbeil durd die Zbat wider.
ten Sade (z. B. Fabne , Standarte) eine Ehre daduro
legen, ro meinen wir : je mebr einer ganz Menſo im
erwieſeri werden, daß fico unausgeſeßt ein oder mebrere
edelſten Sinn des Wortes ift
Meniden al Poſten mit Wenig
und das fann er
aicht ſein , wenn er unverbeirarbet iſt - , je mebr wird er aud ein tüdriger Krieger fein . Das verbeiratbete Offiziere wegen ihrer Håuslidfeit im Frieden weniger
für die friegeriſche Ausbildung der Soldaten wabrbaft miifen rouren als unverbeirarbete , muß ſofort gelaug,
oder Nichtstbun C
es ſei denn mit dem Maden von Honneuro - vor
dem Aufenthaltsort des durch ſie zu Ebrenden aufbal . ten.
Die übrigen vom Krieger zu madenden Hon.
neurs müßten in Tebr måßige Sdranfen verwieſen wer,
den, ſowohl in Hinſicht ibrer Menge , ibrer Form, als
net werden , und iſt es aud wobl nod nicht bebaupret, wábrend Klagen vom Gegentbeil gebort werden. Die eigene Häuslidfeit gibt den älteren Offizieren mebr
auch der Perſonen , denen ſie erwieſen werden .
Gelegenbeit, wenn ſie nur in redter Art benußt wird,
Innen beraus doch nur dem erwieſen , der ſie rich ers
auf die jüngeren beilſamer zu wirfen, als es durd das
A18
Anſtandsformen ſind ſie mobl zutáliig , a18 gebotene Aftungsbeweiſe aber leer ; denn dtung wird von -
Aud
wirbt; dieſem wird ſie aber aud nie jeblen . DAB dem Bode und nicht der Perſon die Honneurs gelten
bat man bobl nicht viele Beiſpiele, daß gerade unders
ſollen , fann vor der ſittlichen Prüfung nicht beſteben " . -
beiratbete bóbere Offiziere Bedeutenderes zur fittlichen Bildung der jüngeren Offiziere gewirft båtten , als der, beiratbete . Beßbalb aber ein verbeiratbeter Offizier
„ Ueber den Dienſt " iſt der folgende Abonitt überſdrie. ben , und der Verfaſſer verbreitet ſich bierin über das Berbåltniß der Borgereßten im Dienſte und außer dem
für den Kriegsdienſt ungeeigneter ſein ſollte , iſt vollens nicht abzureben , da ja die Familie ibn in der Wirkſam ,
Dienſte, über Benemen im Dienſte, Dienſteifer, Dienſts
Zuſammenſein beim Reſſourcenleben geſdiebt.
treue , Dienſtreglement, Grerzirreglement , Wadtdienſt,
feit im Kriege nicht ſtort; im Gegentheil iſt anzuneb.
militäriſcher Gottesdienſt , Kirdenparade, Gebete bei
men, daß derjenige, welder beim Ausbruc eines Arie .
den Waden , militåriſde Beerdigung , Urlaub und über Was
ges das Ibeuerſte zurüdlåßt, aud am meiſten für dero
das ftete in der Uniform geben der Rrieger.
fen Bertbeidigung leiſten wird. Aud iſt großere Bers wohnung des Verbeiratbeten nicht anzunehmen . Zur eigenen Soonung vor dem Feinde bat der Verbeira .
im ſechſten Rapitel unter Diſciplin " von den bóberen
tbete nidt mebr Gelegenbeit als jeder Andere ; und webe ibm um ſo mebr , wenn er ſich bier ſeiner Pflidt entziebt. Man bort ferner ſagen : wenn der verbeira .
litäriſcher Strafen , Gonſequenz und Energie, dem Ein. geben in die Anordnungen des Vorgelegten und gebei. mes Gonduitenweſen bemerkt wird , verdient , wie alles
tbete Offizier vor dem Feinde ſein Leben verliert , ſo falle ſeine Familie dem Staate zur fait. Daß der
verſagen , die Anſicht des Verfaſſers über das gebeime
Befeblebabern , von Subordination , unbedingtem Ge . borſam , Autoritát, den Kriegsgelegen, allen Ärten mi.
übrige, die größte Beachtung.
Wir können uns nicht
Möglichkeit ſelbſt zu ſorgen bat, iſt gewiß Pflidt, und
Gonduitenmeſen bier mitzutheilen : „ Die Zukunft des Kriegers, zunächſt in militäriſder Hinſicht, bångt mebr
gerdiebt dieß durde das dargebotene Mittel der Witte
oder weniger von den Conduiten ab, und wenige Offi.
Offizier bei Zeiten für ſeine dereinſtige Wittwe nad
wentaſſe, deren nåbere Einrichtung und zuläſſige zwecto
giere, von deren Conduiten wir bier ſpeciell reden , were måßige Aenderung zu beleuchten bier nicht ber gebort. den ſid über die mögliden Erfolge, welche ihnen durdo Was aber die Kinder des im Kriege gebliebenen Offio dieſelben im Gebeimen bereitet werden, ſittlich ſo zu ziers anbetrifft, ſo bat der Staat bei Vermögensloſig . erbeben wiſſen, daß ſie für ibr Handeln ſich von den feit der Hinterbliebenen allerdings die fittliche Berpflid , Einflüſſen derſelben für ihre Zukunft nicht berübren tung belfend einzuſdreiten ; das ergibt ſich ſoon aus laſſen , und troß derſelben ihren Weg , nur von reis der Pflidet der Dankbarkeit.
.
Aber auch bei Pebzeiten
nen Bewegungsgründen geleitet , fortgeben. - Die
des Vaters erfennen wir unter geeigneten Bedingungen
groete Zahl der Offiziere , menn nidt noch beſondere Berbåltniffe oder perſdalice Calente ſie darüber weg. bei anbelangt, ſo fönnen ſie feinen genügenden Eino reben laſſen , liebt mit Spannung , alſo nicht mit ge. wand geben , um die Verbeiratbung der Dffiziere zu böriger Gemütbsrube auf die Conduiten bin , und wirn Wen beldranten 2c." - Die vierte Abtheilung fübrt den maden ibnen dieß nicht gerade zum Vorwurf. jene Verpflichtung. Was die größeren Ausgaben bier. 1
.
Litel über die Ebre" , und es wird bierunter von Ebr. gefübl , Beleidigung , Ebrengericht , zweifampf, Ebren . wort , Ebrenzeiden , über das Denunciren , Ebrenbezei, ,
gung und Ebrenpoſten gebandelt. Ueber die beiden leße teren Gegenſtånde wird geſagt: Die ſogenannten ab . renbezeigungen ( Honneurs ) ſind im Kriegerſtande vor. jugsweiſe üblid . Ein Soldat auf Poſten sollte eigent.
lich gar keine Ebrenbezeigung zu maden baben ; ſie roaden der Würde des Poſtens , da ſie nicht mit der
richtigen Anlidt im Einklang ſteben : daß der Poſten im Namen des Dienſtes
de
Geſeßes ſtebt.
Die ſogenannten Ebrenpoſten ſtimmen aber offenbar nidt mit der Rittliden Anerfennung der Menſchenwürde über, ein. Es kann feinem Menſden , geſoweige einer todo
fie aber ihren Wandel ſo vor den Wugen der Welt und
der Vorgeſeßten einrichten , daß die Conduite möglichſt gut ausfalle , ſo iſt ihnen dieß gemiß nicht mebr ſittlid nadzuſeben, nachzuſeben . - Welcem Treiben , welder Augendiene. rei, welchen Einſdomeidelungen und unſittlidem Han .
deln muß hierdurd der Weg geöffnet werden ! Wie viel Gutes, relbſt Edles, muß bierdurd unterdrůdt were Zeugniſſe den oder fommt gar nicht zur Anregung ! über die Untergebenen müſſen gegeben werden , und Keiner kann ſich ibnen entziehen , ja ſelbit die Unter . gebenen geben ſolche mittelbar aud ibren Vorgeſeften, und oft ſebr richtig ; módte man dieſe nur in geeig. neten Fällen auch beadten ! . Aber es ſind die beim .
lid geführten Zeugniſſe, welche zu jenen unſittliden
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Erfolgen führen. Und Find denn die Vorgefesten , welche die Gonduiten geben , nicht, gleid ibren Untergebenen, fowache, feblerbafte Menſchen , welche ihre eigene Pers ſónlidfeit bierbei leidht einfließen laſſen ; zumal ſie doch obne beſondere Verantwortlichkeit in den Conduiten ſa .
roen zurecht finden fónnen , oder die mit achter Kritif hier das ridrige berausfinden werden ? - Aber wir wiederbolen es noch einmal : dad tiefe Uebel liegt allein in dem Gebeimen der Conduiten".
gen fónnen , was ſie wollen , wenn ſie es nur gebörig einzufleiden wiſſen ? Wir reben gern voraus, daß die
den angefübrien Nastbeilen zu begegnen , findet der Verfaſſer in geeigneter Mittheilung der Conduiten an
meiſten Vorgeſepten beim Niederſdreiben der Conduis ten ihrem beſten Wiſſen und Gewiſſen folgen ; aber
die betreffenden Offiziere , melden auch ein Recht der Berdwerde gegen dieſelben eingeråumt werden mußte, und bemerft zuleßt noch : „ Bedenft man , daß jeder vom Gereß Beſtrafte vor Antritt feiner Strafe ſeine An . flage , feinen Klåger und das Uribeil erfåbrt, - und
wie ſchwierig iſt es , audi ſelbſt den Ausdrud nur ſo zu finden , daß die bóberen Bebörden das Niederges idriebene nicht mißverileben ! Wie oft fann ein einzie
die ſich aus oft widerſpredenden Urtbeilen über Mens
Das Mittel ,
!
ges nicht ridtig gewabltes Wort, eine Spradwendung, eine mehr als gebührend bervorgebobene oder eine über ,
doch fürdret feiner ſo leidt die perſdnliche Rache des
Tebene Eigenſdaft des Untergebenen in den Gonduiten
nes Graminators über ſich rariftlid erbålt , und dodo wobl ſelten den leßteren für etma ungünſtige Beur,
zu einem völligen Mißverſteben und den übelſten Fole gen fübren ! - Und gibt es denn ſolcher gefinnungs . vollen Vorgelegten piele , welde den Untergebenen auch
dann gebůbrend anerkennen und es in den gebeimen Conduiten ausſpreden werden , wenn die Eigentbuin , lidfeit deſſelben der ibrigen entgegengelegt iſt , fie aber die Sirtlich feit und Túdrigkeit deſſelben, und biernach 1
ſeine Brauchbarfeit anzuerfennen und dieſe růbmend
berauszubeben ſich verpflichtet fübler ſollten ? Vom rogenannten Wegloben der midt gern gerebenen Un .
tergebenen bat man bobl oft gebórt , aber aud) oft
Geſtraften ; - daß jeder Eraminand das Urtbeil ſeie S
beilung zur Verantwortung ziebt, - daß jeder Sdů: fer feine Genſur in Hånden bat, ohne die Liebe zu ſei. nem febrer zu verlieren , wenn er ibn auch tadelt; was wäre wohl noch zu bedenken , wenn auch der Offic zier reine Conduite erfábrt !" - Ueber die Bildung des unteren Krieger und über diejenige des Offiziers der. breiren ſich die beiden folgenden übranitie, und ganz beſondere Beachtung durfte namentlid in legterem das
verdienen , was über ons Verbåirniß des Offiziers im Allgemeinen , Fittliche Bedingungen zum Offizier , alges
vom Gegentbeil. - Meint man aber, daß ja dod die
meine und wiſſenſchaftliche Bildung , Eramen der Offio
bóberen Vorgeſeßten die Controle über die Conduiten
ziere, und ſpätere Prüfungen der Offiziere geſagt wird.
und auch ibr eigenes Zeugniß dem ibres Untergebenen
Der gecbrie Verfaſſer iſt wohl vorzugsweiſe zu einem
beizufügen baben, ſo riuſcht man ſich durd dieſes Mito Urtheil in dirſer Hinſicht beredrigt, da er ſebr lange tel, den unrichtigen Gonduiten zu begegnen. - Wenige Zeit in den Eraminationsverbåltniffen wirkſam geweſen Fåle ausgenommen , fennt doch nur der unmittelbare iſt, wåbrend welder an ſieben tauſend junge Männer Vorgeregte ſeinen Untergebenen ſo, daß er ein menſch. licherweiſe riditiges Zeugniß über ibn abgeben kann, .
von ihm geprüft wurden . Das Solußfapitel des Werfes iſt überſdrieben über den Offiziersſtand", und
und dieß auch nur dann, wenn er in beſtändigen Ver ,
es iſt bierin von wiſſenſchaftlicher Fortbildung der Offi
båltniſſen mit ihm lebi ; nicht aber , wenn er ihn im Jabre einmal oder in paar mal auf kurze Zeit liebt,
ziere, Tbeorie und Praris , über den Wertb der Wilo ſendaften für den Offizier , Univerſitåten und Kriego .
wie dieß fo vielfach , Durd focalverbåltniſſe bedingt , auch nicht anders ſein fann . Was man aber durd
dulen, militariſwiſſenſchaftliche Geſellſdaft, ftame
!
Andere über die Untergebenen böri, iſt ja oft ſo unzus
radídaft, über das leben der Offiziere, dem Compaq, niechef, dem Stabsoffizier, der Generalitår und dem
verlåſig, wenn wir auch gar nidt weiter auf die alle Sittlido feit untergrabendon Klatſdereien , Hinterbring
Avancement die Rede.
gungen , mündlich oder ſchriftlich, ja oft auch Verlåum dungen , bier blicken wollen ! Was bleibt da dem bó. beren Vorgeſepten , der ſein eigenes Zeugniß nun noch binzufügen rou , úbrig ? In den meiſten Fällen wird
anführen , fúrditeten mir nidt, die Gránzen dieſer Blåt . ter zu überſdreiten ; wir verweiſen daber auf die „Ber tradhtungen " ſelbſt, welden wir mit dem größten In . tereſſe folgten und welche in dieſem leßten Abídnitte mit nicht weniger reicher Erfahrung und ſcharfer Ber
ein ir Einverſtanden " daneben gereßt werden , alſo eine Beſtårigung des vielleicht ſo ſehr mangelhaften Uribeils. Und wie oft wird dein ein bóberer Vorgeſefter dem
Urtbeile des ibm Untergebenen entgegen treten ? - Wie iſt es z. B. nur möglich, daß ein Diviſionscommandeur, Tei er auch der redlidite, moblwollendíte , gebildetíte
Wir würden auch über manche
dieſer Gegenſtande des Verfaſſers einige Worte gern
obadrung niedergelegt ſind, wie in allen vorbergebenden . Das fleine Buch fann nicht verfehlen , rich die Ano erkennung zu verſdaffen , welcbe es in bobem Grade
verdient, und es bleibt nur zu wünſden , daß die hier ausgeſprochenen Anſichten auch im praftiſden leben die
Mann , allen ihm untergebenen Offizieren , oder ſelbſt weiteſte Verbreitung finden mogen ; der Verfaſſer glaubt nur den meiſten von ihnen , eine richtige Conduite ges in dieſer Hinſicht , daß der Uebertragung erfannter ben kann , mag er ſich selbſt auch feiner Unwahrbeit ſittlider unſidren in die That nur noch fehlt: das Er iſt ja geradezu genótbigt , auf Wolten. Wollen . Das Können wird bei zunehmender Titeli. der Erfendiniß und einer wachſenden Geſinnung dann ibu die Möglimfeit eigener gründlider Beobachtung aud gelingen , Jedem in ſeiner Eigenibůmlichfeit und dabei bewußt ſein .
wenn auch nur legales nörenſagen einzugeben, da , wo
feblt.
Und wie viele tiefe Menſchenfenner gibt es denn ,
auf ſeinem Poſten ".
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. B leste in Darmſtadt und in deffen Ofizin gedrudí .
Samſtag ,
der
N 100 .
21. Auguſt 1847.
19
List BE
Allgemeine
Militar - Zeitung.
Niederland e.
Ueber die Verhältniſſe der Militår årzte im nie .
derlandiſd . oſtindiſden Dienſte gibt nadſteben : 5
der Aufruf nåbere Auskunft , welcher in der Allgemei.
1) eine jährliche Befoldung von 1710 fl. nebſt freier Wohnung oder Scadlosbaltung für ſelbige , los mie Fouragegelder für zwei Pferde ;
2) eine jährliche Beſoldung von 800 fl. påbrend des Aufenthalts in den Niederlanden :
nen Zeitung zu leſen iſt :
„Den der Medizin und Sbirurgie Befliſenen , welche als Geſundheitsoffiziere (Militárårzte) der dritten Klaſſe in niederlåndiſde , oſtindiſden Dienſt zu treten můnden , wird hiermit befannt gemacht , daß ſie ſich (vorausges
3) eine Gratification von 380 fl. und ein Vorſdub zuſammen 900 fl. - , worüber von 520 fl.
reßt , daß fie feine förperliche Gebrechen baben , wozu
fouß dient zu gebóriger Ausrüſtung und zum an .
$
auch Kurzſichtigfeir gerednet wird) mit franfirten Brie. fen nebſt einem Curriculum vitae an den Generalin,
ſpector des militårårztlichen Dienſtes der fande und Seemacht im Haag zu wenden baben. Genannte Autoritåt wird den Adreſſanten alsdann
nåberen Aufſchluß geben , welchen Anforderungen ſie in wiſſenſchaftlider Hinſicht zu entſprechen haben , um die Stelle eines Geſundheitsoffiziers der dritten Klaſſe in Indien bekleiden zu fónnen , und ibnen Zeit und
-
man vor der Abreiſe verfügen fann , und zwar ſobald das Soiff, womit die Reiſe auf Reidsfos
ſten gemadt wird , angewieſen iſt. Dieſer Vor, fauf von Büchern und dhirurgiſchen Verbandzeug ;
4) der Rang eines Secondlieutenants beim Stab der indiſchen Armee. Sdließlid wird bemerft :
1) daß man im Fall eines ungünſtigen Ablaufes der Prüfung die Her , und Zurüdreiſe auf eigene Koſten und obne Anſpruch auf irgend eine Ente ſdådigung , Vorſduß oder Unterſtüßung zu un . ternebmen habe ;
Ort nåber beſtimmen, wohin ſie ſich verfügen můſ. ſen , um die folgenden Zeugniſſe vorzulegen :
2) daß ſich diejenigen , die für eine Anſtellung taug.
1) einen Geburtsidein , als Beweis, daß der Adreſ
lid befunden werden , in Abwartung derſelben
rant nod nidt 28 Jahre alt iſt ; 2) ein Zeugniß ſeines ledigen Standes ; 3) ein Zeugniß , daß er in ſeinem Vaterlande den
Militårpflichten Genüge geleiſtet bat ; 4 ) ein Zeugniß von gutem moraliſchem Betragen , von den amtlichen Autoritåten ſeines Wohnortes ausgefertigt ; 5) 5 Zeugniſſe von abgelegter Prüfung als Doctor oder Candidat der Medizin und Obirurgie .
Der Adreſſant iſt gebalten , ſich einem theoretiſden
ungefähr einen Monat auf eigene Roſten in den Niederlanden aufbalten müſſen ". Bayern.
In der Augsburger Abendzeitung lieſt man : „ Die vor kurzem gegebene Anzeige ,
daß die landmebr .
ordnung vom 7. März 1826 demnådſt einer zeitge, måßen Ümarbeitung entgegen rebe , bat unter aden Bürgern des bayeriſden Vaterlandes die freudigſte Senſation erregi. Es verdiente mabrbaft dieſes In .
und praftiſchen Eramen zu unterwerfen , 'um hierdurdo
ftitut, das insbeſondere in neuerer Zeit ſeine Tüchtig.
Beweiſe zu geben , daß er im Beſige derjenigen Kennt, niſſe in der Medizin und Chirurgie iſt, die zur Befleie dung der Stelle eines Geſundheitsoffiziers der dritten Klaſſe erfordert werden, nado deſſen Ablauf er zur Er. langung dieſer Stelle bóberen Oris vorgeſchlagen wird.
feit ſo vielſeitig bewåbrt hat , und das bei den leßten Unruben in unſeren Nachbarſtaaten lo bart vermißt wurde , eine ſeiner Bedeutſamkeit würdigere Stellung. Ein großer Uebelſtand ſind die vielen Ausnahmen vom wirfliden Dienſt, die ſich namentlich in großeren Ståd.
Es dient ferner zur Nadridt , daß die Rangbeföre derung bei dem indiſden militárårztlichen Perſonal in
ten die Reicheren duro Zablung zu Nuße maden ;
und daß mit der Stelle eines Geſundheirsoffiziers der
der ermåbnten fandmebrordnung gebietet, als das un .
dann aber dürfte auch die Emancipation von der bis Folge einer in Indien abzulegenden Prüfung ſtatt bat, berigen polizeiliden Bevormundung , wie ſie der $. 31
dritten Klaſſe in Indien die folgenden Vortbeile vera erlåßlidſte Bedürfniß erſdeinen. bunden ſind :
Unverkennbar rubs
noch ein barter Druck auf dieſem Inſtitute , den wohl
796
795
jene am bitterſten füblen , die mit einem Commando aló den poſitiv des Guten erfenni , dont fidi recent betraut ſind.
Durde die Freiſinnigfeit unſereg geliebi
als tertium comparationis betragten und denken : vou
båtteſt es beſſer gemacht, um nach allerband angeſtell, ten Speculationen und raffinirien Analyſen den mogs bemmten und dem Bürger reinen Dienſt nicht ſelten lichen Superlativ , das Beſte " beraus jú bud ſtabiren , febr ſauer madten . Werden ibm bei treuer und půnfili: ſo wenig aud der Verſudi gelingen mag. = Es ſei der Erfüllung ſeiner Pflideren gewiſſe und aud nur damit feineswegs geſagt , daß der Optimiſt auch deßs geringe Vergünſtigungen geſtattet, wird ſein Ebrgefübl balb ein ſchlechter Untergebener ſein müſſe; nein , angeregt , ridert ibm ſeine Stellung aud außer Dienſt denn es iſt derſelbe aus logiſchen Gründen yol Eifer ten . Monarden werden aud die Feſſeln fađen , welche
die freiere Entwidelung des Pandwerweſens feither
-
eine angemeſſene Adlung , ſo wird er, deſſen Herz mit unerid útterlider Treue an ſeinem Könige bångt, aud
für die gute Sade , und wird auch nie etwas thun wollen , was derſelben nadtbeilig werden fønnte ; er
in ſturmbewegten Zeiten das in ibn gerepte Vertrauen
wird vielmebr feine Raiſonnemette und das Reſultat
zu redifertigen fuden , und Monard und Staat wer .
derſelben in ſeines Herzens Sdrein verſchließen ; er
den von rolda einem Verbåltniß die riderſten Bürge daften für Aufrechtbaltung der Gefeße und der offent.
wird geborden , wenn aud mit innerem Widerſtreben und åußerem Ropfidůtteln ; aber er iſt ein unbequemer Untergebener , unbequem im badſten Grade. Seine tauſendfaden Anfragen über entſtandene Zwei. fel , ſeine maßgebliden und unmafgebliden Vorſchläge
liden Ordnung erwarten dürfen ".
werden jeden verſtandigen Borgeſeptent, der es weiß,
Die militariſchen Optimiſtei. Le mieux est l'ennemi du bien .
was er will , zur Berztbeiflung bringen. Ift der Op. timiſt eine Pein für ſeine Borgereßten , ſo iſt er die in geſteigerter Potenz füt feine Untergebenen . • Wie
Der militäriſde Opritid thus iſt, wie vieles Undere, fchon ermåbnt , iſt er von dem regſten Dienſteifer Wir leben in
eine Ausgeburt des langen Friedens.
beſeelt , er notu mit leib und Seele Soldat rein , er
einer Zeit der Tţeoticen ; die Kriegspraris wird in widmet ſeine ganze Kraft diefim ebrenmērihen Streben den deutſchen Heeren bald nur noch als eine biftoriſde und ſudt auf alle für erdenkliche Weiſe in ſeinen Und
Reminiſceng beſteben ; den Ausbruch eines Krieges , in
tergebenen ein gleiches Sireben zu erweden , was ibm
weldoen die Deuiſden verwidelt werden fönnten
bålt
aber nicht oft gelingt , weit er et midt verſteht, in
man für eine politiſde Unmöglichkeit, und dod iſt man
ibnen die Puſt zum Dienſte zu erhalten , noch weniger
gezwungen , den langen Frieden zu benußert, um die
Armeen zum Kriege vorzubereiten . Dieſe Vorbereitung
berubt auf der möglichſt großen Vervollkommnung des Materials und der friegeriſden Ausbildung.
Dod
aber dieſelbe zu ſteigern . Selten kann irgend ein Untergebener ihm etwas zu Danf maden , überall findet er etwas zu tadeln und
zu verbeſſern ; was nicht ganz in ſeinem Sinne , nach
eben in dem Worte „ Vervolkommnung " liegt ſo viel
Methode géfoieht, iſt falldi und do do follte verborgenes Gift, daß es mitunter rower von der Arzs feiner er bedenken , daß viele Wege nach Rom führen , und nei zu unterſdeiden iſt.
Jedes aus guten Motiven
entſprungene Streben iſt ebrenwertb ; wer fie aber nicht und mit immer dem anerfannt begnügt, ſondern im, mer nur nad Guten dem Beſten hardt,wenig.
daß gemiß ein jeder rationelle Menſd den påblen wird , welcheni er für den beſten bålt , und wenn der
Smectnurſūnellundgründlicherreicht wird, und feine unerlaubten Mittel dabei angewendet werden ., fo fann
ſtens nach dem , was er für das Beſte bålt , der bat das verborgene Gift eingelogen , der wird ſich immer
mebr von der praktiſden Babn entfernen , ſich in einem Ghaos von Ibeorieen verirren , von Irrlidtern im
es dem Vorgefepten ziemlich gleidgültig reint, wie man Ein jeder Pebrende und Anweis dabint gelangt iſt. ſende bildet ſich nach ſeiner Individualität und geiſti , gert Befábigung eine eigene Merbode , und wenn dies
Kreiſe umber gefübrt werden, und vergebens nado ſei. Perbe rationell und einfac iſt, ſo iſt ſie gut; wird ibm nem geliebten Sdastenbilde , dem Ideale , das es unter dem Monde nun einmal nicht gibt , jagen und in einen
unfrudibaren Dptimismus verfallen . Optimiſten ſind aber gewoonlid unpraftilde Soldaten .
Es fei uns vergönnt, den Oprimiſten in ſeinem mis litáriſden Wirken in der Rürze zu betragten .
Für jeden Vorgefeßten iſt es eine wabre Pein, einen Optimiſten unter ſeinen unmittelbaren Befeblen zu ba . ben .
aber der Zwang auferlegt , ſeine ibm Tab o'n zur Geo mobinbeit gewordene Metbode gånzlich zu verändern, rich in eine ihm bisher fremde , ſeiner Ueberzeugung vielleider Widerſtrebende einzuarbeiten ; fo entſteht dar,
aus unausbleiblich auf långere Zeit eine der guter Sade foådliche Unfiderbeit , und was nod chlimmer
iſt, eine unſelige Halbbeit. Fortmåbrender Ladel er: zeugt Mißmutb und Gleidgültigkeit , erſchüttert das
Wie es úberbaupt in der Natur des Men . Selbſtvertrauen, Selbſtvertrauen aber gebórt zur That
den liegt, #des im febemti nad dem Maßſtabe zu mere ſen , welden er fid ſelbſt geformt bat , und der das
Erzeugniß feiner Individualitåt, feiner Erkenntniß und ſeiner Urtbeilsfåbigfeit iſt , um fo mebr wird der Alles
verbeſſernde Optimiſt die Anordnungen ſeiner Vorge . Teßten von ſeinem Geſichtspunkte aus beurtbeilen und befritteln , und wenn er auch das darin enthaltene Gure
fraft. Der Optimiſt befindet ſich fortvåbrend in einer geis ftigen und förperliden Aufregung, und wie er ſido Tel.
ber feine Rube gonnt , fo fordert er auch von Untergebenen eine ununterbrochene Thätigkeit. wäre ſo weit redt ſoon, wenn nur die Art und wie er dieſe Ibåtigkeit in Anſprud nimmt,
ſeinen Das Weiſe, ebenfo
797
798
jwédmåßig råré ; dieß iſt aber die Klippe , an welcher Bånde der Laftif der Infanterie und Cavalerie x . der optimiſtiſche Dienſteifer jo båufig deitert ; denn 783 Seiten weit gebrångteren Drudes. obgleido der Dprimiſt das für den Soldaten ſo inbalts
Referent batte die Abſicht , beide Ausgaben Kapitel
ſo were bort praftijde" fortwåfreits im Munde fübtt, für Rapitel mit einander zu vergleichen , weil er den jo Riebt er dodo ſélbſt oft den Wald vor lauter Båui Berißern der erſten Ausgabe einen Dienſt damit zu men nidt. - Ein fidétes Atriterium des ausgebildeten erweiſen glaubte , wenn er die Abweichungen beider Optimismus ergibt ſide aus den ettbeilten Befeblett und getroffetten not oriungett: - Bei dem Optimiſten
von eiriander in Kürze mittbeilte ; allein er ſtand bald davon ab , da der Veränderungen ; tbeile durd Neu.
jagt ein Befebl den andern , eine Anordnung bebị dië andere auf, bis id ließlich die Untergebenen von ad den Befehlen und Anordnungen fo confus werden , daß fie
tert, gar zu viele und wenige Seiten obnie Beränderun. gen find, ſollten ſie auch nur eine volige Otåttung
tidt mebt miffen , was ſie thun oder laſſen ſollen , und
der obnebin roon als rebr anſprechend befannten Søreib . art bezweden.
es der Befehlende am Ende ſelbſt nicht weiß .
binjugefügtes , theilo durd andere Reibefolge des Al.
Der erſte Band enthält das erſte , zweite , dritte Jeder ermåge doch die auf Erfabrung begrün. deteEin Wabrbeit: „Wo zu viel befohlen wird , wird zu Kapitel und die erſte Abtheilung des vierten . Namento wenig, gebordt, und mér immer nach dem Beiten
lid das erite :
jagt, derliert gat leicht das Gute". Sapienti sat.
einige Gegenſtande des Heer
Vorausgébende Betrachtungen über und Kriegsideſeng iſt
ein gang umgearbeitetes. Delien Abſchnitte ſind : 1. Der Webrſtand, feine Bildner und Fibrer . II. Allgemeine ki te ta tu t.
Daftif der Infanterié und Cavalerie zum
Begriffe vom Kriegé ; von den Zweden und Mitteln im Kriege. III. Von den Streitfråften und ihrer Dr.
ganiſation. IV. Einfluß der Subordination, der Diſcio
Gebrauche für Offiziere aller Grade und Waffen ; plin , des Corpsgeiſtes und der Kameradſdaft auf die
bearbeitet von P. Neue umgearbeiteteAusgabe: Kriegstúdtigkeit der Truppen. Adorf, Verlagsbureau. 1847. Erſter Band 373 Seiten.
Zweiter Band 410 Seiten.
Der Verfaffer - fón. Rådf.. Hauptmann von der -
Armee und Oberpoſtrach Póniß - ; befannt als Ver. faffer der militäriſden Briefe eines Verſtorbenen und mebrer anderen vielgeleſenen Werte, ſagt im Vorworte : Bei einer zweiten Ausgabe dieſes Werfes , das im
Fabre 1838 als Berfuco eines feitfadend zur taftiſden Belebrung für Subalternoffiziere der Infanterie und Savalerie erſdienen und 1840 in die dåniſde, 1842 in die bodåndide Sprade übertragen worden ſei, babe er nicht nur den Titel , ſondern aus viele Andere
Das zweite Kapitel
die Truppen als Werkzeuge
der Laftif betrachtet , bar folgende Åbonitte : 1. Nå .
bere Bezeichnung des Begriffes der Taftif. II. Don den perfdiedenen Truppengattungen , ihrer Eigentümlid . feit und ihrer Beſtimmung . II . Schnelligkeit der Bewe .
gung der verſmiedenen Truppengattungen. IV. Wirkſam . feit der verſchiedenen Waffen auf den Feind. v. Art . jablverbåltniß der verſchiedenen Truppengattungen. -
in dem vierten übraniste iſt der Búdoſen von Delo vigné und Wild hinreichende Erwåbnung gethan ; daß diefes aud in Betreff des braunſoweigiſchen Dvalge. webred und der neuen Oſterreicifden Bůdſe geldeben wäre , wird mit dem Referenten vielleicht mander per
ſer wunden . - Paragrapb 25 madt auf die Mittel
darin geåndert, ohne daſſelbefeiner urſprüngliden Bei ſtimmung für Subalternoffiziere dadurch zu entfrem .
aufmertiam, Durd welche man fid gegen die Artilleries
den und insbeſondere mehr und ausführlichere Bei .
geſtoffe foußen fann , und füür fomit eine in der er
fpiele aus der neueren Kriegsgeſchichte aufgenommen.
ften Ausgabe ſich findende fúce. Der fünfte abid nitt
Berantafung bierzu babe er daduro erhalten, daß ihm
bat eine nider unbetricilide Erweiterung erbalten und
von vielen Boberen Offizieren deutſder Bundestruppen ,
fpricht am Solufſe den Wunſch aus , dag får das
felbſt von Generalen , wiederbolt zu erfennen gegeben worden , daß dieſe Sdrift , Dermoge der überſichtliden Darſtellung der wichtigſten taftiſden Grundſabe und
Deutſche Bundesbeer , in Betradt der Gegner , die es
bei einem Striege zu erwarten bat, franzoſen und Ruf, fen , eine Aenderung des Anzahlverbättniffes der drei
ibrer pratriſden Anwendung , zur Belebrung für Offi. ziere aller Grade und Waffen geeignet ſei. Das Werf iſt daber aud nicht mebt bloß den Subalternoffis
Waffen beliebt werden möge , ſo daß die Savalerie ein
zieren , ſondern den Stabs- und Oberoffizieren aller deutiden Bundestruppen gewidmet". Jeder , der es zur Hand nimmt und — was von den meiſten , die es tun , wobl vorausgeſet werden darf – mit der erſten Ausgabe v Zafrif für Subalterns offiziere " befannt iſt , wird ſogleich gewahren , daß
fteben , und daß auf 1000 Mann der Geſammtzahl
Sedítel der Infanterie betragen und zu zwei Drittel,
die Infanterie dagegen zu ein Drittel aug leidter ber nicht weniger als drei Gerd übe , mit einem vierten in Reſerve, gerednet würden . Das dritte Rapitel : Formeller Theil der Tattit" . 1. Bom Mecanismus des Truppengebrauds im Auges meinen. II. Normalſtellungen der Zruppen. III. Be.
bier nicht von einer zweiten Auflage , ſondern wirklich wegungen oder Evolutionen der Truppen . IV. Oba : von einer neuen , umgearbeiteten Ausgaben die Rede rafreriſtik der geldloffenen und nicht geſdhloſſenen Sampfo ijt. Uud der Umfang beider Ausgaben beweiſt dieß ordnung. ſoon ; Dennt måbrend die Lafrif für Subalternoffi. ziere 605 Seiten in einem Bande, enthalten die beiden
Das vierte Rapitel : Intellektueller Ibeil der Lafa
tif". Erſte Abtheilung.
I. Augemeine Betrachtungen
799
800
über das Gefecht.: II. Ueber den Einfluß des Terraing - len múlten , wenn die aller Erfahrung ermangelnden auf den Gang und Erfolg des Gefectes. III. Beſons Dere Gefechisverbåltniſſe der verſchiedenen Waffengat.
Offiziere ſich nicht ganz mit dem vertraut maden , was ſie durd gute Búder darüber erlernen fónnen , in einer
sungen im offenen Terrain . IV. Gegenſeitige Untere Weiſe vertraut maden , daß ihnen die empfangenen ſtüßung der verſchiedenen Waffengattungen im wed . züglich auf S. 18 , Gefechisverbältniſſe der Artillerie, aufmerkſam zu maden ſein , welcher völlig umgearbei .
lebren immer gegenwårtig ſind und das Handeln da . nad zum Bedürfniſſe wird. Gleiche Berüdſidrigung verdient aber aud der zweite Abſchnitt über den Runde (daftsdienſt, der daber ebenſo dringend empfoblen ſein
let und weſentlich verbeſſert erſcheint, ſowie im Auges meinen zu bemerfen , daß die beiden legten Abídnitte
möge. Im dritten Abídnitte unter deidet der Verfaſſer
felnden Terrain . - Im dritten abſchnitte dürfte bors
ſchon eine anſebnliche, Vermebrung gut gemåblier friege. mebr noch als in der erſten Ausgabe zwiſden Marſo , vorpoſten folder , die nad Erreidung eines jeden Der zweite Band beginnt mit der zweiten Abtheis Marſdzieles ſofort nöthig werden , und Pagervorpoſten
geldichtlicher Beiſpiele entbalten .
tung des vierten Kapitel8. v. Der Kampf um den
oder Vorpoſten auf långere Zeit , was nur gebilligt
Belibson Gebdlzen , Gebøften , Dörfern , Sdanzen und
werden fann .
fteilen Hoben.
ſpiel anidaulich gemachtes Syſtem auf. Nad ſelbigem ſollen die auf mehreren Straßen vorgeſchobenen Infan .
VI. Gewaltſame Ueberſdreitung von
Ravine , kleineren Flüfen und ſtebenden Brüden . -
Verbinderung derſelben. VII. Gewaltſame Durdſdrei.
Er ſtellt für leßtere ein durch ein Beto
binderung derſelben . VIII. Der Offizier in der Sdladt.-
teriepoſten nur ſido ſelbſt und ihre Flanfen durch Feld. aber zwiſden den Aufſtellungspoſten als überflüſſig er.
Der fünfte , redbote und liebente ubid nitt dieſes Kapi . telo baben betrådtliche Bereiderung erfabren , und namentlich an Ueberſichtlichkeit gewonnen , indem die
achten . Auch die auf den verſchiedenen Straßen wei. ter vorgeſdobenen Beobadtungspoſten der Reiterei, ganze Somadronen , rollen ſich nur mit etwa drei eins
tung von Damm , Wald
und baldefileen. - Der.
waden gebörig deden , beſondere Verbindungspoſten
einzelnen Terraingegenſtände,, und zwar Gebolze , eine
zelnen Poſten von vier Reitern, nach Art der Roſafen,
zelne Geböfte , Dörfer ; einzelne Sdanzen , einzelne
begnügen.
Hoben, Raving ; tleine Flüſſe, ſtebendeBrüden , Damm ,,
poſten um die von den Schwadronen entſendeten Pa.
Wald , und Thaldefileen , in den drei Verbåliniſſen der Berebung, Des Angrifft und der Vertbeidigung durch
trouillen nur einigermaßen auf das Beobadien verſtes ben , es dem Feinde dwerlid gelingen werde, zwiſden
gegangen werden.
den Infanteriepoſten durchzudringen , was im Uebrigen
Hier ebenfalls die verſprodene Ber.
Er erwartet , daß , wenn ſich dieſe Reiter,
mehrung gut gewählter Beiſpiele, Aud in dem Gemälde
obne weſentliche Gefabr für das Ganze rei. Der Raum
- , weldes des Ver.
erlaubt nidt , weiter anzugeben , wie der Verfaſſer die båtigkeit ſeiner Vorpoſten ferner entwickelt ; gewiß
der Soladt
achter Abſdynitt
faffers funſtgeübte Hand bereits in der erſten Ausgabe entworfen , hat ſie in der neuen noch einige darafteris
ſiiſde und bezeid nende Pinſelſtriche anzubringen ges wußt.
Ein ſolches der Wahrbeit entſprechendes Ge.
målde iſt in jebiger Zeit , wie in Deutſchland Batail ,
lone, vielleicht don Regimenter, von Offizieren geführt
aber iſt, daß dieſes Syſtem , eine Schonung der Kråfte geſtattet , welde bei einer fortlaufenden eng verbundet nen Vorpoſtenfette , Lelbſt bei der größten Berücfictie 1
gung , nie angewendet werden fann. Der vierte Abidnitt iſt ganz neu zu nennen , und
werden , die den Krieg nur aus Büchern fennen gelernt
das Anziebende deſſelben wird durd die vielen friegos
baben , weder Spielerei nod überflüſſig, und fann , aus
geſchidtliden Beiſpiele, noch vermebri.
dem rechten Standpunfte betradret , für Geiſt und
Herz ſeinen guten Nußen haben .
Das fünfte Kapitel : ,, Der Rundſchafts- und Sie
Im Soluworte wendet der Verfaſſer fich an den
Leſer mit der Mabrung : „ nunmebr auch eine Rei cognoscirung ſeiner geistigen und moraliſchen Kräfte,
derbeitsdienſt in ſeinen Beziebungen zur Strategie und
ůberbaupt ſeiner ganzen friegeriden Individualitåt,
Dafrif“ . I. Ueber Måríde, Feldlager und Verpflegung
vorzunebmen , ſeine Sowåden ſich nide zu verbeblen, und auf die Ausfüllung gefåbrlider fuden ſeines Wiſ.
der Truppen. II. Das Nadrichtenweſen und der Kund,
ſoaftodienſt. , NII. Der Siderbeitsdienſt marſ@ irender
ſens ernſtlich bedacht zu ſein “. und in der Ibat , das Buch ſelbſt iſt ganz geeig. net , den Offizier nicht nur auf die Púden ſeines Wij,
und rubender Truppen. IV. Streifzüge ſelbſtſtåndiger Parteien und ihre Zaftif. Dieſes fapitel iſt wie : derum ganz umgearbeitet und weſentlich bereidert.
rens aufmerfſam zu maden , ſondern ſie auch zum Tbeile
Sein erſter Abdnint legt den Offizieren aller Orade ibre Wirkſamfeit in den drei abgebandelten Richtungen
ſelbſt auszufüllen , zum Ibeile binzuweiſen , mo wie die ernſtlich gewünſchte Ausfülung zu ſuchen und
auf Marſden , in Feldlagern und bei Verpflegung der
zu bewerkſtelligen iſt.
Truppen auf eine Weiſe an das Herz , daß namenilide allen denen , welche dieſe Wirkſamkeit noch nicht oder dod nur aus der Erfabrung furzer Friedene ubungen
Druck und Papier , das ganze Neußere des Budes ſind vorzüglich und wie man ſie bei der Verlagobanda lung gewohnt iſt.
fennen , dringend zu rathen iſt, ibn zu leſen und wie .
Referent freut ſide , den geebrien Herrn Verfaſſer,
der zu leſen und in einem feinen Herzen zu bewabren. Gerade in dieſem Punfte werden wir bei einem Kriege,
aud nad dem er den Soldarenſtand verlaſſen, nod auf dem Felde der Militärliteratur anzutreffen , und hofft,
er fomme früher oder ſpåter, từdriges lebrgeld bezab .
daß dieſe Begegnung nicht die leßie ſein werde.
.
edigirt unter Berantwortlichteit der Berlagshandlung : 5. * tes fe in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrukt.
Dienſtag ,
N 101 .
24. Auguſt 1847. . A G
Allgemeine
Militar - Zeitung.
Bayern .
Großbritannien.
Der Commandant von Würzburg , Generalmajor von Heßendorf , iſt zum wirfliden General ernannt
tenadmirale Sir S. Martin in dem boben Alter von
worden.
80 Jabren.
Unlångſt ſtarb der Senior der zwei britiſden Flot . Der M. Herald madt nun auf die Un .
- Die Einführung der Waffenrode in der banen gleich beit aufmerkſam , daß die britiſche Armee auf 420 riſden Armee iſt nunmebr beſchloſſen , dod rod vor , Generaloffiziere ( einſdließlich der Růdzugeliſte ) nidt Tåufig, um deren Zwed måßigfeit zu prüfen , eine Gom.
weniger als 9 Feldmarſdålle , die Marine aber, das
pagnie in jedem Regiment damit verſeben werden. (N.R.) Hauptbollwerf Britanniens , auf 175 Flaggenoffiziere I
nur 2 Flottenadmirale babe. Bra un ich we i g .
Es follen deren wenig.
ſtens 3 ernannt werden , wo dann der Vortbeil noch
Der Oberſt von Holſtein iſt, ſeinem Anſuchen ges immer auf Seite der landmade fein würde. Die bei , måß , in Rubeſtand verſeßt, und die dadurd erledigte den Senioradmirale der rotben Flagge, welche die nåtiſte Stelle eines Dirigenten des berzogliden Kriegscodes Anwartſdaft auf Beförderung zu Großadmiralen ba. giums dem Oberſten Morgenſtern verlieben worden. Franfrei db .
Paris , 10. Aug. Generallieutenant Baron Nei gre , Director des Dienſtes der Pulver , Salpeter,
ben , ſind Sir C. Hamilton und Sir T. B. Martin. Eine gewiſſe Bevorzugung des in der engliſchen Nation eben niot populáren landdienſten vor dem Seedienſt (aug . 3tg.) Rußland .
datirt vom Ende des großen Kriegs.
Pair 2c., iſt am 8. Auguſt auf ſeinem Landriß zu Vil Petersburg, 20. Juli. Derfunctionen Generallieutenant liers-sur-Marne plößlio geſtorben. Er batte noch Tags Rupert Gejuds der iſt auf ſein als Ges zuvor der Sißung der Pairsfammer angewobnt.
- Der Miniſter des Krieges bat dürde einen Za.
neralgouverneur von Irfutet und Jeniſeist, ſomie als
gesbefehl an die Armee bekannt gemadt, daß er einen Befehlshaber der in Ditſibirien ſtebenden Truppen, ents Offizier mit viertågigem Arreſt beſtraft babe, weil ders boben, und der faiſerliche Adjutant , Oberſt Benten , ſelbeunmittelbar bei Seiner Majeſåt dem Könige der dorff, vom Gardecavalerieregiment, bei der rufiſden Belgier um einen Orden nad geſucht babe , måb. Geſandtſdaft in Berlin als Ättaché angeſtellt. rend nad den beſtebenden Vorſchriften Militárperſonen som é i . in activem Dienſte nur durch ihre Chefs und durch die , 3. Auguſt. In der Sibung der Lagſaßung Regierung um Decorationen nadſuchen oder ſolde vomBern 31. Juli wurde eine Zuſdrift von dem in Gbur durd dieſelben erbalten fonnen. perſammelt geweſenen eidgenoſfiſden Offiziersverein ver. leſen, in welder der Lagſabung ans Herz gelegt wird, dag Deſterreich Wien , 10. auguſt. Die ro eben bekannt gewor. die angefangenen eidgenöffiſden Feldbefeſtigungen denen neueſten Militärnadridten enthalten die er zu Ende geführt und dazu die ndthigen Gelder bemidigt möchten.ſſion Dieſe Bittſdrift wurde zunedit an nennung Seiner kaiſerlichen Hobeit des Erzberzog8 werden die Budgetcommi gewieſen . – Auf ein Gutadten Sigismund , f. f. Oberſten (Soon Seiner faiſerliden des riogenófilden Kriegsratbe8 wurde dem Hrn. Ober .
Hobeit des Erzberzoge Rainer ) zum Inhaber des 35. ften Burd barot, als Commandanten der eidgenöfi.
Infanterieregimenis , und des f. f. Feldmarſchallieute. iden Militårſdule , auf ſein Begebren, nad Beendi. zweiten Inbaber zum Penſionirung von Hartlieb nants Ritter des gung des Dießjábrigen Curſes die Entlaſſung in allen Regiments; deſſelben ferner die -
f. f. Generals der Cavalerie und geweſenen Oberſthofe meiſters Seiner faiſerl . Hobeit des verewigten Erzber. 3098 Karl , Philipp Graf von Grů nne. (4. 3.)
Ebren und unter Verbanfung der geleiſteten Dienſte eribuilt .
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Für und wider den Stod , als militäriſches ·volle gelegen , fenne deſſen Sitten und Gebräude und Denkweiſe. Vor allem aber mag mir mein Beurthei. Zudytmittel. Für den Stod (prad der verabſdiedete lands . fnedit in ſeinem intereſſanten Bude : Aus dem Wan ,
derbuch eines verabſchiedeten fandofnects", weldes zu Wien in den Jabren 1844 und 1845 in vier Bånden erſdien .
Ein Beurtheiler dieſes Buche in der Adgemeinen Zeitung ( Beil. zu Nr. 87 ) ließ zwar demſelben und
ler glauben , daß unter meinem Wamms ein ådtes
Pandeknechtsberz wenigſtens in der Art ſchlågt , daß id in jedem Kameraden , der daſſelbe Wamms trågt, einen Theil des Ganzen, wos einen Bruder erblice von aus id einer bin , die wir alle zuſammen beim Bobl und Web , bei der Ebre oder bei der Somad be. Fahne Wahrzeichenzu die deſſen Bündniſſe dieſes Ganzen tbeiligt , undin, dieſem leben undiſtzu, ſter. .
ſeinem Verfaſſer ( von welchem er ſagt , er rei wein Deſterreicher , ein guter Deſterreicher, er dürfe einen denfenden und vielſeitig gebildeten Kopf fein nennen , -
ben befiimmt ſind. Somit fann mir der Verfaſſer jener Kritif glauben, daß meine Aeußerungen über die Notb.
ſein trolig ins Geſicht gedrüdter Hut bedece eine.edle
Geringſåßung des gemeinen Mannes beruben. Aber
wendigkeit militåriſder Diſciplin nicht auf berzloſer
ſondern Beis dasgeado. allein meine eigene nicht ausgezeichneter allein Soldaten, nicht , vom Erfahrung und reiche Stirn “) volle Geredtigkeit widerfabren , ſpiel füble fich aber febr verleßt durch des Berfaſſers An. Fichten über militáride Diſciplin und über die Mittel
zur Aufrechtbaltung derſelben. Hinſichtlich des Stocks bemerfte er : „ Noch auffallender iſt es uns , zu leben, wie der Verfaſſer ſich zum Vertbeidiger des Stods als
teter , ſondern geliebter Fübrer bat mich gelehrt , daß nicht nadlidhtige Somåde oder weidberzige Gutmů, thigkeit , ſondern ganz andere Eigenſdaften die fråfti gen , oft edeln , aber auch mitunter roben Gemůther
militäriſchen Zudimittels aufwirft, und zwar imar in der feſſeln , welde die Maſſen der Heere bilden. Ich wil Einleitung zu der Schilderung einer deußliden Hin.
richtung durch die Spießrutben , deren Zeuge er ſelbſt geweſen . Freilid macht er den Vorbehalt, daß die Peibesſtrafen ſtets gereßlich bleiben , gereblid vollzogen werden und nie in milfürliche Mißbandlungen ausar. ten müſſen " ; war denn aber nicht die gråuelbafte Hen . ferſcene, welche er uns ſoildert , vollfommen geſeglid ? Der Gedanke , welder jenem Vorbehalte zum Grunde liegt , iſt eben ſo unbalibar , und aus denſelben Urſa .
den unbaltbar , wie der Gedanfe einer milden , men . Idenfreundlichen Sklaverei, oder einer gemäßigten Tor . tur. Die Humanitåt, als Folgerung aus einem Grundo ſaße der Barbarei , fann nie etwas anderes ſein , als Selbſtbetrug oder Lüge. Der Verfaſſer erzibit an einer anderen Stelle des Buchs , wie ſein Großobeim zuwei, len davon geſproden , daß er als angebender Geridtøs beamter oft der peinliden Frage beigewobnt und die
Wirfungen der Folter auf den Angeklagten bei einer Laſſe Sbocolade abgewartet babe. Dabei wundert er ſich dann über den Widerſpruch zmiiden dem wohl . wollenden barafter des alten freundlichen Mannes und der bandelnden Rolle, die er weiland in der Mars
terfammer geſpielt, und von der er noch in ſeinen ſpå. teren Jahren ſo feelenrubig zu erzählen wußte . Nun denn , es will uns důnfen , als würden die Enkel oder
es verſuchen , mit einigen Striden das Bild eines role chen Fübrere , und jener Menſchlichkeit ( Humanitat ),
durch welche man ſich meiner Meinung nad bei den Truppen beliebt madt und zugleich in Anſeben reßt, zu zeidnen . „ Vor allem bůte derſelbe rich vor launen der Soldat merft genau, ob man als Vorgefegter fid über
den ſubjectiven Men den rett - berzeibt aber erſte. rem alles , leßterem nid) ts , am allerwenigſten , wenn dieſer jenen überwältigt oder ſich binter ihm verbirgt. Strenge Gerechtigfeit, beſonders wo ſie zum Wohl des Ganzen nótbig iſt und Vergeben richten muß , welche
dieſes gefábrden, z. B. Fabrlåſigkeit oder Feigbeit auf Poſten und Waden , Subordinationsverbrecen , Meu. terei , Kameradſcafisdiebſtabl. Hier darf weder Vor.
liebe, noc Gunſt vor der Strafe důßen. Kann und darf bei gewiſen Gelegenbeiten Nachricht eintreten , ſo merfe eg die Mann daft dem Vorgeregten an, daß die
Handbabung des Rechtes der Gnade ſeinem Herzen weit mehr zuſagt , als die Notbrendigfeit der nidis , deſtoweniger unerbittlich verhängten Pflicht der Strafe. Der Vorgeſepte opfere vor dem Feinde nie ſeinem Ehr, geize eines glånzenden , aber bloß perſönlichen Erfolgs wegen , oder aus Leidotſinn das Blut der ihm andere trauten Abtheilung , dagegen geize er nie mit dem eige . dute ibr bei allen wirklich ernſten Gelegen . beiten als Beiſpiel der Selbſtaufopferung und Stando
Brüderenkel des Verfaſſers einſt mit nicht geringerer und mit nicht weniger rechtmäßiger Verwunderung leſen ,
nen , und
wie ſich ihr trefflicer, liebenswürdiger, menſchenfreunde lider Grofobeim bor Zeiten zum Teufelsadvocaten des
baftigfeit vor. Er zeige , daß er immer und überal rich vor allem das Wohl und die Ohre der von ihm befehligten Mannſchaft , im Ganzen ſowohl, als aud in Betreff des Einzelnen zu vertreten befliſſen rei . Er
Stoofs gemacht“. In der Beilage zu Nr. 127 der Hagemeinen Zeis tung erwiderte bierauf der Verabſchiedete landefned " :
rube im Lager nicht, bis für die Verpflegung geſorgt
„ Wenn mein verebrter Recenſent mich wegen meis
ijt er ſei , wenn es gilt , der erſte zu Pferde , der legte auf der Streu , wenns zur Rube gebt ; er ſei im
ner Anſichten über militåriſche Diſciplin einer wiewohl durch ibn gútig entſduldigten Barbarei beduldigt, und mid als einen Teufelsadvocaten des Stoces" bezeid .
Spital , wenn Cholera und Typbus wůtben er babe für den Verwundeten immer ein trdſtendes , bei Ge. fabren und Strapazen ein ermutbigendes , wenn auch
net , mag er mir erlauben , dieſelben bier in Kurzem zu entwickeln . Ich bin lang und viel unter dem Kriego,
furzes Wort , und ibeile beide mit der Mannſchaft ges treulid , ſo daß ibm dabei nicht der mindere Theil zu .
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falle. Er ſorge unablåſig , babe und zeige ein Herz
nehmen , um das Syſtem der militåriſden Zudet zu
für den gemeinen Mann , in deſſen Sitten , Begriffen , Wünſchen und Beſorgnifſen ,1 Freuden und leiden er
befämpfen , als deſſen Wortführer , der „ landofnedi",
durch und durch eingeweibt ſein muß , obne ſich mit
der Augemeinen Zeitung :
ibm auf zu vertrauten Fuß zu regen *). Ein folder Vorgeſefter wird auf die Ergebenbeit
„Id meine feineswegs , daß die Anſichten des Ver. faſſers des Wanderbuchs von militariſder Diſciplin
aufgetreten. Er erwiederte in der Beilage zu Nr. 174
ſeiner Mannſdaft bei Handbabung der ſtrengſten Maß.
auf berzloſer Geringſdåßung des gemeinen Mannes
regeln, wenn ſie zur Erbaltung der Diſciplin nothwens
beruben , und ich glaube ihm nicht nur , ſondern ich
dig ſind , mehr reconen fönnen , als ein aud von allen
bin ebenſo febr überzeugt , wie er ſelbſt , daß nidt
modernen philanthropiſden Principien durchdrungener
nachſichtige Sowåde und weid berzige Gutmüthigkeit,
Obef, defien Hand das Heft der Diſciplin nur matt
beweiſe, daß , zumal vor dem Feinde, alle bis jeßt als
ſondern ganz andere Eigenſdaften die , fräftigen , oft edeln , aber auch mitunter roben Gemůrber feſſeln , welde die Maſſen der Heere bilden " ; id bin ebenſo über. zeugt , wie er ſelbſt , daß eine ſtarke Hand und eine unerbittliche Strenge die notwendigen Eigenſdaften des Heerführers ſind, welder das volle Vertrauen und
und nadlichtig erfaßt. Kraftige Gemůther rågen und verebren vor Allem die Kraft und balten ſich weit mehr an Perſónlid feiten , alé an Principien.
„Es handelt ſido alſo nur darum , daß man mir
.
Sourrogate einfacher Reibesſtrafen vorgeſchlagene Štraf:
die volle Hingebung ſeiner Soldaten erwerben will.
und Repreſſivmittel ibrem Zweck entſprechen , und ich wil gerne von meiner Pflicht abgeben. Noch mehr aber beſtårft mid in derſelben die Bemerkung, daß da, wo die Leibesſtrafen nicht gereblide eingeführt ſind , die
Das alles bat aber nichts gemein mit dem eigentlichen Streitpunkt , welchen der Verfaſſee nur mit den nachs ſtebenden Worten berübrt. Es „ bandelt fid darum, daß man mir beweiſe , daß , zumal vor dem Feinde,
Umſtånde es endlich dabin bringen, ſie auf ungereßlice
alle bis jeßt als Surrogate der Peibesſtrafen vorge ,
.
Weiſe anzuwenden , wie es z. B. ießt beim franzdit .
fdlagene Straf . und Repreſſivmittel ihrem Zwed ents
ſchen Heer in Afrika ſo båufig geſchiebt. Man muß
(preden , und ich will gern von meiner Anſicht abgeo
dann dem Mißbrauch durch die Finger reben , ſtatt daß
ben. Noch mehr aber beſtårft mich in derſelben die
man auf geſeblidem Wege demſelben immer ſteuern
Bemerfung , daß da , wo die Leibesſtrafen nicht geſels
fann **).
lich eingefübrt ſind , die Umſtånde es endlich dabin
Man muß zu ftrafen, aber auch zu beloboen miſſen , beides im gleichen und vollen Maß und zu rechter Zeit -
.
bringen , ſie auf ungeſeßlide Weiſe anzuwenden , wie .
e8
B. ießt im franzöſiſden Heer in Äfrifa ro båufig
darin liegt das Gebeimniß jeder res geſchiebt".
gierung, und zumal jener über große und fråftige Maſſen !
Ob es aber menſchlider iſt, durd båufige Codes und lange Freibeitsſtrafen die Peibesſtrafen zu erſeßen,
iſt noch die Frage. Ueberhaupt dürfte es ſich erſt in Sabrzehnten flar berausſtellen , wer es beſſer mit dem
Meniden meint, diejenigen , welche ihn nehmen wie er
Den Beweis , welchen der Verfaſſer in den An. fangsworten dieſes Saßes fordert , wenn fein anderes fald , ſo liefert ibn Frankreich. Es tbut mir in der .
,
Seele web , fein nåber liegendes Beiſpiel anführen zu können , aber leider bat felbſt Preußen, ſo viel ich weiß, bis auf den beutigen Tag , wenigſtens in den Straf.
iſt, oder die , welde, nur an dem allgemeinen Begriff compagnieen , den Stoc noch nicht abgeſchafft. Bleis der Menſo beit ſtarr baftend , denſelben nach abſtraften heorieen bebandeln wollen . Ob z. B. Penitentiaries wo die feute wabnſinnig werden
-
ben wir alſo bei Franfreich. Würde mein verebrter Herr Gegner bebaupten , daß die Franzoſen ſchlechtere
ein Fortſdritt Soldaten, ſind, als etwa die Engländer , oder gleid ,
der Humanitåt zu nennen ſind , wird erſt die Folge .
lebren ". - Dem oben erwåbnten Beurtbeiler dien es eine
unabweisbare Gemifenspflicht, abermals das Wort zu
viel, welches andereDolf , und ſoiledter, weil ſie nidir unter der Fuchtel ſteben? Haben ſich die Franzoſen , mzumal vor dem Feinde ", måhrend der ganzen Kriegos zeit von 1792 bis 1815 unfügſamer , zügelloſer, rober gezeigt, als andere Truppen, über deren Rüden der .
Siod mit unbeſorånfter Machtvoufommenbeit ſchwebte ?
*) Nichts verzeiht der gemeine Mann weniger , 118_zu große Familiarität. So parador dieſer Saß klingt , berufe ich mich rigtis dabei auf die allgemeine Erfahrung , denn er hat den gen Inſtinkt von der Nothwendigkeit der Erhaltung militäri ſcher Hierarchie.
**) Wie ſehr die Truppen ſelbſt von der Nothwendigkeit ſtrenger Mannszucht überzeugt ſind , beideiſt die Beobachtung , daß ſie nie ſtrenger gehandhabt wird , als wenn ſich Schaaren ohne Offiziere befinden , und ſie den Unteroffizieren und Gemeinen anheim fält ( wie z. B. als 1798 am Bord der aufrühreri : 1
fchen engliſchen Flotte in Spitbead die Matroſen im vollen in der Hand dem Schwerdt , um mitabzutrogen ſich befanden Aufſtande Office , fämmtliche Zugeſtändniſſe dem Parlamente
ziere ans l'and gelegt, und deren Stellen von Individuen des gemeinen Schiffsvoltes verſehen wurden ) .
Iſt wåbrend dieſer 23jábrigen wilden Ariegsperiode eine einzige Stimme im franzöſiſden Heer laut geworden, welche die Leibesſtrafen vermißt und ihre Einführung verlangt båtte ? Jo meine mich nicht zu irren , wenn
ich annehme, daß mein Herr Gegner ſicherlich feine von dieſen Fragen wird bejaben wollen . Aber , bóre id ibn ſagen , wir erleben in den beutigen Tagen , daß die Franzoſen in Afrifa die Reibesſtrafen dem Geſet zum Zrog anwenden ; ſie müſſen ſich dod alſo mobi
nadträglich von der Unentbebrlich feit derſelben über ,
zeuge baben. Es iſt wabr , in dem afrifa niſden Heer kommen , wenn nidot Stodidlåge, doch andere Rórper. ſtrafen vor, welde nur von einer benfermåßigen Grau .
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famkeit erfunden und ausgeübt werden können.
Wenn
webr er zebnmal rein Leben einſeßen würde , und fein
aber fern von den Augen des Geſeßes unter dem pas
Kriegøgeleß würde es jemals wagen , eine förperlide
ſmamåbigen Regiment eines Proconſuls empórende Geo waltmißbråude möglich ſind , folgt daraus , daß man dieſe Mißbråuche zur Regel machen , daß man ihnen
Strafe gegen den Offizier zu verbången. Und der im Feld ergraure Soldat, der bewåbrie Kriegsmann , deſ. ſen Geſidt mit Narben , deſſen Bruſt mit Ebrenzeichen
iſt – dieſer ſoll, unbedadet ſeiner Ebre und die Weibe der geſeßlichen Anerfennung geben ſoll ? bededt bededt iſt Wir fónnen aus jener Grídeinung nur die Folgerung ſeines Ehrgefühls , die Züdtigung des Sflaven über gieben , daß die afrikaniſden Franzoſen durch die mehr ſeinen Rüden ergeben laſſen ? Id geſtebe, daß weder -
als barbariſche Weiſe , in welder ſie den Krieg gegen
meine Begriffofábigkeit, nod ſelbſt meine Einbildungs,
Uraber und Kabylen fübren, bis zu einem unerhörten fraft ausreidt, um die ungebeure Kluft, welche nach Grad verwildertund entſittlicht ſein müſſen , um dort ſolden Vorausſeßungen zwiſden Offizier und Soldar obne Scham und ohne Scheu Mißbandlungen des menſch. beſteht, ſo weit auszufüllen , daß mir ein fameradſchaft.. hden Körpers vornebmen zu fónnen , deren geringſte liches oder gar ein brüderlides Verbåltniß zwiſden in Franfreide ſelbſt bei Bolf und Heer ein gleichmåfis beiden denfbar måre. Nodmals , Frankreid liefert den thatſådhlichen Be . ges Entreßen bervorrufen, mit gleichmäßiger Wuth ab. Außerdem über,
weis , daß die militariſche Mannozudt in Krieg und
rebe man dod ja nicht, daß die feibesſtrafen in dem afrikaniſden Heer vorzugsweiſe, ja vielleidyt ſogar aus , Idhließlich gegen Peute aus der Fremdenlegion an .
Frieden feiner Peibesſtrafen bedarf, und wenn in Afrika Verlegungen der Geſeße vorkommen, welche die körper lide Mißbandlung des franzöſiſden Soldaten verbie , ten , ſo zeugen dieſelben nur von einer durch barbariſche Kriegsweiſe berbeigeführten Husartung der Menſden und der Sitten , wie ſie innerbalb europåilder Ver,
gewobrt und gerådt werden würde.
gewendet werden , auf welder befanntlich eine Verad ,
sung laſtet , die nicht ganz unverdient rein mag , und
die es zwar nicht redtfertigt, aber doch erflárt, wenn den Mitgliedern dieſes Corps durch eine beſondere Diſciplin die Rechte der militåriſden Ehre und der
båltniffe nidt denkbar iſt. So lange lid in anderen fåndern gemobnbeitsmäßiges Vorurtbeil der Abſafs
menídliden Würde abgeſproden werden. Mit einem fung der Stocprügel widerrebt, ſo lange wird in den Wort, wenn Franfreid wåbrend zwanzigjähriger Kriege Heeren dieſer Lånder eine der Bebandlung entſpredende +
Heere von einer balben Million Soldaten obne den
Stumpfbeit des Ehrgefüb18 vorberrſden , und zwar
Stoc in militåriſder Zudt erbalten fonnte , lo fann das Syſtem der fórperlichen Mißbandlungen , weldes ſich jeßt in Afrifa eingeſchlichen bat , dod wobl nicht füglid als ein Argument zu Gunſten der Reibesſtrafen in Kriegszeiten geltend gemadt werden. „Wollte ich mich aber aud überreden laſſen , daß im
zum bandgreifliden Nadtbeil des militariſden Geiſtes und der militåriſchen Kraft. Daß aber die Ubridtung
zügelloſen Treiben des Krieges der Stod ein angemeſo
Pflicht, von dieſen und åbnlichen Irrthümern ſollte
den Soldaten made, daß der Soldat nichts ſein dürfe, als eine Maldine in der Hand ſeines Vorgeregten,
daß jede Regung der menſoliden Spontaneitår im Soldaten eine Verfündigung fei gegen die militåriſche
renes Mittel zur Aufrechterhaltung der Mannozudt
man , wenigſtens im Laufe der leßten Kriegsperiode, ju
rein fónne, so konnte ich meinem Herrn Gegner durd
rúdgefommen ſein.
die Berufung auf Franfreid doch immer noch beweiſen ,
daß dieſes Zwangmittel wenigſtens im friedliden Gars niſonsleben vollfommen überflüſſig iſt.
Sollte
man
mir etwa einwenden wollen , daß zwiſchen Franzoſen
,,Dod genug. Die Sade , melde ich bier fübre, bunderts bereits gewonnen ; es bandelt ſich nur nod darum, den Spruch zu vollſtrecken , und wenn ich an
iſt von dem Tribunal der Giviliſation unſeres Jabr,
und gewiſlen andern Dólfern ein ſpecifiſder Unterſchied, denſelben erinnere , ſo geſchiebt es nicht aus bånglidem oder, um deutlid zu reden, daß der franzöſiſche Soldat Zweifel an ſeiner Redisfraft, ſondern um meine Seele von einem edleren Solag fei ? Einen ſolden Einwurf módyte ich doch abwarten , ebe id ibn beantworte ; ein
zu retten . " 11
folder Einwurf wurde überdieß reine Widerlegung in ſich ſelbſt tragen , denn die Menſchen ſind immer das, was man aus ihnen maot, und wen man zum Anecht erziebt, der wird nimmermebr ein Edelmann . „ Mein verehrter Gegner ſagt, daß er in jedem Kameraden , der daſſelbe Wamms trågt , einen Bruder erblici “. Wie iſt es mit ſolchen Geſinnungen verein , bar, daß er dem Soldaten das Ebrgefühl gånzlid ab .
Beridtigungen. In der Unzeige der vintereſſanten Kriegsereigniſſe der Neuzeit ,
don f. O. Wiſſele (Nr. 94 , 95 der 1. M. 3. ) iſt Folgendes zu
berichtigen:
Nr. 94 S. 752 Zeile 29 1. gerichellt ſtatt zerfält ; 8 0. u. I. Bouchard ſtatt Boubard ; 18 4. U. I. entgegengeregte ſtatt ent : gegengelegten . 759 95 2 0. u. l. nad jener ſtatt jene ; !!
11
ſpricht , das er dod gewiß als die weſentlichſte Ein
genſdaft des Offiziers betrachtet ?
Dem unbedeutende
ften Fåbndrich gilt die bloße Pantomime einer ihåte licen Beleidigung für einen Soimpf , zu deffen Abs
11
760
17 d. u. l. undergleichlichen ſtatt uns vergeblichen.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : G. W teste in Darmftadt und in deffen Offizin gedrudt.
Donnerſtag ,
N 102 .
26. Auguſt 1847.
Allgemeine Militar-Zeitung. Preu
e n.
Wir haben in Nr. 66-69 und in Nr. 80-83 der
Alg. Milit. 3tg . die Berbandlungen beider Stånde . curien über den GeſeBesentwurf mitgeteilt , welder
Verbaltens ausgeldloffen ſind. S. 3. In den Fåden der ss. 1 und 2 tritt die Unfåbigkeit zur Ausübung ſtåndiſder Rechte, insbeſondere zur Theilnahme an den
ſtåndiſden Verſammlungen, obne weiteres ein , und es
bedarf alsdann nur einer Anzeige an die ſtåndiſde von der Regierung als „ Verordnung über die Verſammlung durch deren Borſißenden. S. 4. Endlich Ausid liepung berdoltener Perſonen von ftans ſind von der Ausübung ſtåndiſder Rechte gånzlid aus, diſden Berſammlungen " bezeid net war , - infos zurdließen : diejenigen, welden in dem durd die ss. 5 weit nåmlide darin aud diejenigen als berdoltene und 11 desSeitens gegenwärtigen Gereßes vorgeſchriebenen Berfabren ihrer Standesgenoffen das Aner. dem zufolge von ſtåndiſchen Berſammlungen ausgeſdloſ:. bis
fen angeführt waren, melde durch ein militariſdes fenntniß unverleßter Ebrenbaftigkeit verſagtwird. S. 5. Berordnung vom 20. Juli 1843 aufgeführten Strafen pflichtet, Thatſaden , welche nad ſeinem Dafürbalten
Ebrengeridot zu einer der im §. 4 Lit. b - e der Der Vorſigende jeder ſtåndiſden Berſammlung iſt der, verurtbeilt werden .
die Ebrenbaftigkeit eines Mitgliedes in Zweifel ſtellen , über die Entziehung oder Suspenſion ſtåndiſober Redte bringen , um den Ausſprud der Standesgenoſſen dar. wegen beſcoltenen oder angefochtenen Rufes ") erſchie. über , ob das Anerfenntniß unverleßter Ehrenbaftigkeit ten und in Nr. 30 der Gefeßfammlung befannt geoertbeilt oder verſagt werde , berbeizuführen. Jedes madtworden . Aus den ss. 1 und 2 deffelben erſiebt Mitglied der Berſammlung iſt befugt, unter Anfübrung
Das Geſet Gefeß ift nunmehr ( mit der Rubrif : „ Gereß in der Berſammlung zu dem Zwede zur Sprade zu
man, auf welde Weiſe der Ridnig den treitigen Punkt beſtimmter Thatſachen und Beweismittel, gegen ein ane hinſichtlich der Wirkungen ebrengerichtlicher Uribeile erit,
deres Mitglied den Antrag zu ſtellen , daß demſelben
fdbieden bar. Da aber zu gebdriger Beurtheilung des das Anerfenntnig unverletter Ebrenbaftigfeit zu verja . Gegenſtandes die Renntniß des ganzen Gerepes nöthig gen ſei. Dieſer Antrag iſt bei dem Vorſißenden anzu .
Fein dürfte, ſo nebmen wir daffelbe vollſtåndig bier auf : bringen . S. 6. Der Äntrag auf Entziebung der ſtån . Wir Friedrich Wilhelm , von Gottes Gnaden,
diſden Redte , e8 mag folder vom Borfißenden oder
Rönig von Preußen 2c. verordnen zur nåberen Fefto ſtellung der in den ſtåndiſden Gereben enthaltenen Ber ſtimmungen über die zur Ausübung der nåndiſden Redote erforderliche Unbeldoltenbeit des Rufes , nad Anhörung beider Gurien unſerer zum erſten pereinig.
einem Mitglied ausgeben , iſt mit den dafür geltend gemachten Gründen demjenigen, gegen den er gerichtet iſt, ſdriftlid mitzutbeilen und der Verſammlung bei ibrem nådſten Zuſammentreten vorzutragen , ſofern der Angeſchuldigte nicht ſelbſt erklärt, der fernern Ausübung
ten Landtage verſammelt geweſenen getreuen Stånde
ſtåndiſder Redre ficb fortan enthalten zu wollen . Eine
auf den Antrag Unſeres Staatsminiſteriums was folgt : folche freiwillige Erklärung bat alle rechtliden Folgen $. , 1 . Des unbeſcoltenen Rufes ermangeln und ſind einer förmlichen Entziebung der ſtåndiſchen Rechte. daber von der Ausübung ftandilder Redte gånzlid
$ . 7. Der Angeflagte ist befugt , fide durch eine dem
ausgeldlofſen : diejenigen Perſonen , melde durde ein ſtrafgeridilides Erfenntniß rechtèfråftig 1) der Ebrea. redite får verluſtig oder 2) zur Berwaltung aller offent. lichen Aemier oder zur ableiſtung eines norbwendigen Eides får unfåbig erflårt ſind. $. 2. Ferner ſind von der Ausübung fåndiſder Redte gånzlid ausgefaloj.
Borſigenden zu übergebende driftliche Erflårung oder mündlich in der Verſammlung zu redtfertigen , darf aber bei der Beratbung bierůber eben ro menig als bei der Abſtimmung in der Verſammlung gegenwärtig ſein. Der Vorrigende ſtellt ſoließlich die Frage: Sot wegen des Antrags das weitere Verfabren eintreten ?
fen : diejenigen , melde 1 ) durde ein von uns beſtårig .
Wird dieſe Frage von der Mehrheit der Anweſenden
tes militäriſdes Ehrengericht zu einer der im §. 4 Lit. c und d Unſerer Verordnung vom 20. Juli 1843 bezeich , neten Strafen verurtheilt , odet 2) im geſeblichen Bege vom Bürger , oder Gemeinderedt wegen ebrenrübrigen '
bejabt, ſo muß das Verfabren eingeleitet werden. Auf Berlangen des Angerduldigten muß unter alen Um, ſtånden das Verfabren ſtatifinden. S. 8. Bon dem Berdluſſe bat der Dorfißende dem Oberpräſidenten der
.
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811 Provinz Anzeige zu machen .
Iſt der Befduf auf Gin .
derzulaſſung zur Ausübung ſtåndiſder Rechte nur auf
leitung des Verfabreng ausgefallen , ſo bat der Ober. den Antrag einer ſtåndiſden Verſammlung , zu welder präſident die Aufname des Zbatbeſtandes und die
der Angeduldigte gebórt bat , oder ſeinen Verbåltniffen
Vernebunung des Angeduldigten durch einen Regies rungsjuſtitiarius anzuordnen . $ . 9. Die Entſteidung fågt biernådit a )) die Verſammlung der Wåbler ,, welde
nad geboren fönnie, genebmigen. Ein folder. Antrag darf nidi vor Ablauf von fünf Jabren und in den
S. 2 Nr. 2 nicht vor Wiedererlangung des Fållen des .
den Angeduldigten zu derjenigen findiſchen Verſamm , verlorenen Gemeinde oder Bürgerred 18 gemadt were lung gemåblt bat, bei welder derſelbe angeduldigt den. $. 13. Die Suspenſion ſtåndiſder Rechte trifft worden iſt ; b) iſt die Anduldigung gegen einen Rit.
diejenigen : 1 ) gegen welde wegen eines mit entebren .
terguts befißer als Mitglied einer freieſtåndiſden oder
den Strafen bedrobren Verbrechend durd Berdluß des
communalftandiſden Berſammlung geridtet, ſo entſdei . Geridis die Unterſudung eröffnet, 2) oder über welde det die zur Wabl des ritterſdaftliden Provinzialland. cine gerichtlide Curatel eingeleitet worden , oder 3 ) de tagsabgeordneten berufene Verſammlung; c ) gebört der ren Burger , oder Gemeinderedt mit Rúdfidt auf ein Angeld uldigte dem Herrenſtande an , ſo bebalten wir
uns vor, in jedem einzelnen Fall einen aus einem Vor. fißenden und mindeſtens redos Mitgliedern beſtehenden Gerichtshof von Standesgenoffen beſonders zu bilden, deſſen Ausſprude unſerer Beſtätigung unterliegt. $. 10.
foldes Verfabren rubt , das den Berluſt dieſes Rechts wegen mangelnder Ebrenbaftigfeit nad lid zieben fann, oder 4) gegen welde eine ſtåndiſde Verſammlung das Verfabren nach $. 7 beſchloſſen bat. $. 14. Alle den vorſtebenden Anordnungen zuwiderlaufende Vorſdrif,
Der Oberpräſident úberſendet in den Fällen zu a und
ten werden hiermit aufgeboben.
b die geldloſſenen Acten , welden eine von einem Redisverſtändigen gefertigte Relation beizufügen iſt, dem Vorſißenden der Wahlverſammlung. Dieſer frågt
ſerer allerbod ſteigenbåndigen Unterſchrift und beiges drudtem fónigliden Inſiegel. Gegeben Berlin , den 23. Juli 1847. (L. S.) Friedrich Wilbelm . Prinz
der Berſammlung , in welcher der Angeduldigte er.
von Preußen. 0. Boyen.
Urfundlid unter Uns
Eidborn.
5. Ibile. v . Sa
Ideinen und ſich mündlid vertbeidigen darf , bei ihrem vigny. 8. Bodelſdoringb. Graf zu Stolberg . Ubden. nådſten Zuſammentreten den Fall vor , låßt die Rela . Freiberr ». Caniß . o. Dúedberg . tion verleſen und veranlaßt nad vorgängiger , obne
- Die Augemeine Zeitung gibt nachſtehenden Nekrolog -
Beiſein des Angeflagten ſtattfindender Berathung die des Generallieutenants Rühle von Lilienftern: Daš Abſtimmung über die Frage : 3ſt dem angeduldigten laufende Jahr iſt in den legtverfloſſenen Monaten ein be. das Anerkenntniß unverleßter Ehrenbaftigkeit zu ver. ſonders verhängnißvolles für die Schaar der alten Kriegse ſagen ? " Die Abſtimmung erfolgt duro namentlichen
belden geweſen . Um meiſten lichtete jenſeits des Canals
Aufruf ; zur Bejabung der Frage iſt Stimmenmebrbeit erforderlio . Ueber die Verbandlung wird ein von al. len Anweſenden zu unterzeichnendes Protokoll aufge. nommen , deſſen Ausfertigung, unter Unterſchrift des Vorſigenden , "idleunigit iomobl dem Oberpräſidenten als auch dem Ungeflagten zuzufertigen iſt. S. 11. Geo
der Job ihre Reihen ; Deutſchland aber verlor , unter mans den andern , zwei aufragende Häupter: im Frühjahr den Erzherzog Karl, ſeit Eugen von Savoyen Defterreichs größter Feldherr, und vor wenigen Jagen Jakob Otto
gert dieſe Entſdeidung ſtebt innerbalb vier Wochen nad
erfolgter Publication der Recurs ſowohl dem Ange, ſouldigten als der Verſammlung zu , welche die An . Touldigung berdoloſſen bat.
Die Recursinſtanz wird
Äuguſt Rühle v . Lilienſtern , Preußens hod verdienten Ges neral.
Ich glaube mich nicht zu täuſchen , Rühle eignete ſich zum Feldherrn. Er war dem Weſen ſeiner Talente nad dazu geboren , und ein großer zu werden verbieß ihm die Bedeutung derſelben nach Liefe und Umfang. Mit etwas
gebildet aus den Provinziallandiagomitgliedern des mehr Fähigkeit begabt ſich nach außen hin geltend zu ma und ihm Standes , dem der Ungeduldigte angebórr. Werden chen , weniger beſcheiden und mehr ſelbſtgewiß in der Recursinſtanz neue Ibaiſaden von Erbeblichs fiel eine glänzendere Rolle in den Kriegsjahren 1813 bis feit angefübri, ſo wird die Inſtruction unter Leitung 15 zu als die , welche ihm geworden iſt. Unter den Rory, eines von unſerm Juſtizminiſter Dazu beſtimmten Obers phäen der damaligen Epode erbliden wir Rühle nur in gerichtspråſidenten einem Juſtizbeamten aufgetragen. zweiter Reihe; aber das , was er war, und felbft das, was Die geſchloſſenen Acten werden biernichſt dem Pro . er unter den beſchränkendſten Verhältniſſen geleiſtet hat , vinziallandtagemarſdall zugeſtellt. Dieſer ernennt beim gab ihm die volle Berechtigung in der erſten zu ſtehen. .
nádſten Zuſammentreten des Pandtags einen Referen .
Bis jeßt hat die Mitwelt über ihn entſchieden , und ſie iſt
ten , welcher dem Stande des Angeklagten angebórr. ſelten gerecht. Indeß gibt ſie ihr Urtheil nur in erſter In . Godann beruft der fandtagsmarſdaü unter ſeinem Bor ftanz ab; die legte gehört der Geſchichte. Ribe dieſen Stand als Ebrengericht zuſammen , welches Im Jahre 1780 geboren , hatte Rühle am 16. April
nad Unbórung des Referenten über die im S. 10 for: Rein 67ſte. Lebensjahr vollendet, als er , aufder Rücreiſe Gaſtein Berlin begriffen Julius
mulirte Frage nad den daſelbſt angegebenen nåberen von nach , am 1. zu Salz. Beſtimmungen in leßter Inſtanz entſcheidet. $ . 12. Inburg an einem Lungenbrand verſchied. Obgleich er bereits den Fällen des S. 1 und des S. 2 Nr. 1 bleibt die
ſeit mehreren Jahren über ein ſtarkes Abnehmen ſeiner
Wiedereinſeßung in die verlorenen fåndiſden Rechte Körperkräfte flagte, und lange ſchon die Periode der fri. nad Borſdrift des S. 11 des Gerebes über die pers ſónlide Fábigfeit zur Ausübung der Standídaft 2. vom 8. Mai 1837 Ung vorbebalten , in den Fålen des . 2 Nr. 2 und §. 4 aber werden wir die Wies
ſcheften Chattraft hinter ſich hatte , ſtarb er dennoch zu früh für ſein Vaterland, wie alle Männer von Verdienſt und höherer geiſtiger Bedeutung. Es iſt nicht die unmits telbar wirkende Kraft, um deren Dabinſinken wir trauern ;
814
813
ſein Seift, der leuchtende focus ſeiner Seele, find es , die
wir mit tiefftem Schmerz verlöſchen leben.
Und welcher
Wir ſpreden hier nur von den Streitfråften der
Geiſt, und was für eine Seele ! Sie waren beide ein
ſtindiſden compagnie , obne die Truppen , die von der fón. Regierung derſelben überlaſſen werden,
Stück von dem , was man den Geiſt des Heeres , Leuchtend ſprühte
zu berüdſidrigen . feptere beſtehen zur Zeit aus 5 Dra. goner. und 27 Infanterieregimentern , ſollen aber im
die Seele des Staates nennt.
jener und erhelte alles, was um ihn war; und die Seele faufe dieſes Jabres um 3 Infanterieregimenter ver. Compagnietrup war weit – viel weiter und tiefer, als man ſie ſonſt in -
mindert werden .
Und ſelbſt von den
.
den höhern Regionen der Geſellſchaft findet, ä сht menſch: pen fónnen wir nur die Organiſation in Bezug auf lid dabei, in der reinften Bedeutung des Wortes , und in ihrem Uufſchwung etwas Şöheres noch.
die Offiziere ſpecificiren , da das Regiſter die Stårfe und Zuſammenfeßung der einzelnen Gorps nidt detail,
Der Lebensweg eines folden Mannes mußte hier und lirt, ſondern nur die Zahl der Compagnieen jedes Ba. dort von dem ſeiner Zeitgenoſſen abweichen. Rühle Rühle ſtand taillons und jeder Brigade Artillerie angiebt. Die Zahl ziemlich vereinſamt in den Reihen des preußiſden Heeres der Regimenter und Corps iſt aus nachfolgender La.
er ſtarb . Uber nicht ſowohl die Umtsſphäre, in welcher er wirkte , als vielmehr der Geiſt , in welchem es geſchah,
Bengalen
( a ) ( 6)
(c )
(d )
3
9
10
4
Infanterie ins E.regul geborne
Urrillerie | Cavalerie
Präſident: dhaft.
irreguläre
belle zu erſeben : europäiſde
da , wo nur wenige Geiſter ſich in ſeiner Richtung bewegs
ten. Scharnhorſt war vielleicht die ihm am meiſten vers wandte Natur , nächſt ihm die Generale Gneiſenau , Grols man , Clauſewiß und Bonen. Bei den Lebzeiten des gros Ben weiſen Meiſters war Rühle einer ſeiner erſten Schül. fen , und nahm , wenn auch nur zum Sheil und mit uns gleich beſchränkterem Wirkungsfreis, ſeine Stelle ein , als
e) (f ( ) اg( 21
2 2
Summe
für jede Präſidents (daft
(h )
7433
156
vor allem der Grundgedanke ſeines Strebens : in dem
neuen preußisden seerſyſtem durch die geſtei:
Madras
2
1
6
8
1
2
1
4
3
5
52 2 2297
74
gerte Intelligenz die verminderte Dienſtzeit zu Bombay ergänzen , ſtellte Rühle Scharnhorſt nahe. Hiermit iſt zugleich der Geſichtspunct angedeutet , von dem aus fein Leben und Schaffen beurtheilt werden wollen . Wer nicht
8
5
19
21 | 27
6 155 42
283
weiß , wie hoch ſeine Zwecke und Ziele lagen , wird ſie oft
Summe
Sme. ieder 81
24
48
203
und mit ihnen die Bedeutung des ganzen Mannes für
Staat und Heer verkennen.
(Søluß folgt .)
53
!
283
a ) Die Zahl der Sappeur, o und Mineurcompag. nicen tſt nicht angegeben.
Die engliſch - oſtindiſche Armee. Die aus Ditindien eingegangenen Meldungen ſpre.
b) Die reitenden Brigaden ſind zu 4 Batterieen, die von Madras zu 6 Batterieen formit.
den von der üblidt, bei der eingebornen Armee eine
c) Bataillone Fußartillerie beteben in Bengalen 6 europäiſde zu 4 Batterieen und 3 eingeborne zu 6
Reduction vorzunebunen *) , indem man die Armee in
Batterieen ; in Madras 4 europåiſche und ein einges
Bengalen um 15,000 Mann , die von Madras um
bornes , und in Bombay 2 europäiſde- und 2 einge. borne. Soldergeſtalt bar man im Ganzen 22 reitende und 82 Fußbatterieen , in Summe 104 Battericen. d) Die reguläre Gavalerie bat per Regiment 3 E8. cadronen oder 6 Compagnieen .
5000 Mann und die von Bombay ebenfalls um 5000 M. berringern wil. Es dürfte daber an der Zeit ſein, über die Truppen der Oſtindiſchen Gompagnie einige wenig befannte Details mitzutheilen und an dieſe eine zelne Bemerkungen zu fnüpfen .
Die folgenden Einzeln beiten ſind aus dem East India Register for 1847 gezogen . Wir bemerfen dabei, daß dieß die einzige Quelle ill , aus der man eine ges genauere Renntniß des Givil , und Militärſtandes des britiden Indiend erlangen fann . Das Regiſter wird
in Pondon von der Oſtindiſden Compagnie alle zwei Sabre berausgegeben , låßt aber in Bezug auf die An .
ordnung des reiden Stoffes nod Manches zu můn . iden übrig ; andererſeits bat man ibm aud einzelne Ungenauigkeiten vorgeworfen , froßdem bildet es aber die einzige Quelle für die genannte Kenntniß , da die
e) Von der großen Zabl der irregulåren Cavalerie. corps geben wir eine beſondere liſte. Ihre Organiſa. tion iſt nicht angefübrt , ſie beteben aber , ſo viel be. fannt, aus 8 Compagnieen per Regiment , so daß leß, teres , mit Einſoluß aller Mannſchaften , eine Stårke von ungefåbr 800 Mann bar. f) Die europäiſde Infanterie iſt ebenſo , wie die
Regimenter der fónigl. Infanterie, zu 10 Compagnicen mit 12 Kapitánen formirt.
8) Die regulåre eingeborne Infanterie iſt nach deno relben Grat gebildet ; nur iſt zu bemerfen , daß die
von jeder Präſident daft publicirten Liſten in Europa
Hålfte der Offiziere der Compagnie angehört und daß
nicht zugänglido ſind , ein beflagendwertber Umſtand,
der ganze Stab aus Englandern beſteht.
da dieſelben ſich durdo Gorrectbeit und Volfåndigfeit auszeichnen ſollen . *) Dieſe' Reduction iſt ſeit der abfaſſung des obigen Artikele, die im Februar 1847 ſtattgefunden hat , wirklich erfolgt.
h) Von der irregulären oder focalinfanterie folgt eine beſondere fiſte ; die Stårfe dieſer Gorps iſt rebr berſdieden , je nade den örtliden Umſtänden und der Dringlidfeit der politiſden Berbåltniffe.
816
. od Regimenter
815
4 12 10
4 12
10
20 60 30
20 60
40
97
276
.
10
2101
ſumme
me
Sum
, Veteri nåre
,Unter
årzte
Aerzte
On
6
me
Cadete
401 120 80
teo
.u Corn 988 .Fåbndr
nante
, lieute
råne
jore Rapia
4 12 10 78
Ill
4 12 10
Zotal,
III
Artillerie
Medizinalweſen
E
Ingenieure Bengalen Savalerie
. Ma
fidentſ aften am 1 . Januar 1847.
Oberſt .
bed in den drei Prå ,
Engliſche Offiziere und Stab lieuten .
Obers ften
Effectiver Stand der Offiziere und des Sta .
Bataillone
Bir laffen zunädſt eine Labelle über die Zahl der Dffiziere der drei Armeen folgen :
54
7 8 56
܂
y
8 56
8 55
8
Infanterie
2
20. un
Madras
2 7
Artillerie Cavalerie
లులులాని
Ingenieure
Gova c
%
468 780 3901 72 1943 78 Infanterie 76 77 Summe | 102| 103 1104 ( 104 | 598 | 10201 5101 87 2526/120 252 | 21 (393 | 2919 10 35
20
10 35 32
70
40
5
51
161 6
166
336 560 280 32 1375
ce no n
( Ingenieure 2 Artillerie
Bombay
5
Cavalerie
3
5 3
31
32
2
5
33
33
10 25
16 50 24
15 198 ) 3301
8 25 12
6
165
16
1
1
46 116 61 807
I
Infanterie
2
II
wenn
Summe | 71 | 72 | 73 | 73 | 421| 714 357 43 (1753/ 73 172 | 10 1255 | 2008
437 -
Commiſſariate der Artillerie, der Armee und der offent.
mee , der Artillerie
Cavalerie und
u . d. offentl. Arbeiten der indiſchen Armee.
Uuffeber
Commiſſariat der Urs
müſſen wir die Invaliden und Penſionirten , ſowie die
ຄອນ ນະ ແວງ ມາ 8າ:|1
Zu dieſem effectiven Stande der regulåren Corps
agiſtenten
Totalſme. aller Offig. 1214 (2171220 1220 | 1267|2154 1077|154 15309|246 1548 | 36 1830 | 6139
Summe
17
Infanterie 161 164 167 167 1002 1670 835 120 4125
der Reitlehrer
194 38 161 | 553
120 84
1212
Conducteu re oder
76
240 168
Untercommiffäre
21
40
120 105
Hülfcommiförelse
8
24 21
Commiffäre . od
8
24
Gen. Commiſſäre
Gavalerie
8
24 21
Commit .Dep
lation
8
24 21
II!
(Ingenieure Recapitu. artillerie
5 1182 |
Urtillerie
Summe | 41 | 42 | 43 | 43 | 248 420/ 210 24 11030/ 53 124
liden Arbeiten , endlid die Reitinſtructoren , die meis Artilleriedes partement Suminie
ſtens Offiziere ſind, binzufügen.
und penſio , Invalide nirte Offiziere am
1
1
6
6
743
13
77
Benga. | Deffentl. Ar. len
beiten
Armeecom , miſſariat
1
2
1 10
11
3
33
6
8 13
6
5 / 5 ] 30
1. Januar 1847. Artilleriede . partement
Invalide Madras
Bombay
Invalide Penſion . Snvalide
Penſion.
322 46/13 -
316 1 1 3
6 8 34/22
1
3
12
5
61 1181 6141119 2 16
-
Bengalen Penſion .
11
1
21 6 !
2.
86 7 21 10
Summe | 7142/1011571 91 1 /31 / 6151259
Madras Deffentl. ar.
beiten .. Armeecom , miſariat
einigen Dienſtleiſtungen berangezogen ; in Bengalen ſind dieſelben voltommen unberdaftigt.
58
midt angegeben
al
6
1 710
8
| _1
33
Artilleriede 4
partement Deffentl. Ars Bombay
2 3 ] 20
33
2013|
nicht angegeben
beiten
In Madras und Bombay werden die Invaliden zu
1476 11
Armeecom
miſſariat
Summe jeden Grades
1
1
2
31 8
9
1-124
6 51 30 131| 47|123 | 27 ( 269
( Fortſegung folgt . ) Redigirt unter Berantwortliditeit der Verlagsbandlung : C. W teste in Darmttadt und in deffen Offigin gebruđi.
Samstag , 28. auguſt 1847.
2
No 103. miss
ROTOTO
Sopitisha 18 !
OSTI thus
un
QY9370
Allgemeine Militár- Zeitung. Pre ulle n.
( Schluß deb Nekrologs 006 Generallieutenante
ral , in einer früheren Periode auch Friedrich v. Genk, hatten dort ihren Sik. Rühle ſcheint ſich zuerſt an Kleiſt
Rühle trat, ſpäter als es damals Sitte war, erſt nach vollendetem 18ten Lebensjahr ( 1798 ) in das preußiſche Heer ein , und diente, zuerſt als Fahndrich , im damaligen Garderegiment. Er ſcheint frühzeitig die Uufmerkſamkeit ſeiner Vorgeſetzten erregt zu haben, denn ſchon 1804 fins den wir ihn als adjutant im Generalſtab, und leben ihn darauf den Feldzug von 1806 im Hauptquartier des Fürs ften von Hohenlohe - Ingelfingen mitmachen. Er hat die entſcheidende Periode dieſes Krieges in einem Wert : Der Bericht eines Augenzeugen von dem Feldzuge des Fürſten zu Hohenlohe: Ingelfingen , im September und October
näher angeſchloſſen zu haben , und Pfuel machte. alsbald früher in näherer Berührung, und der Briefwechſel zwi. icben beiden Männern , der uns aus den Jahren 1808 bis 11 aufbewahrt iſt, dürfte fonach die ſchriftliche Fortſegung eines vorangegangenen perſönlichen Verkehrs ſein . Im Jahr 1809 machte der Prinz Bernhard mit dem fächſiſchen Urmeecorps , den Feldzug gegen Deſterreich mit, und erhielt Rühle zum militäriſden Begleiter. ' Die auf dieſer Şeers fahrt geſammelten Beobachtungen hat legterer in dem Buche : Reiſe eines Malers mit der Ärmee im Jahr 1809 " niedergelegt. Das Wert iſt dem erſtgedachten in vieler Hinſicht åbnlich, und wird zu dem ichågenswertheſten ges
1806 , 2 Bände mit 4 planen , Tübingen 1807 und 1809
rechnet , was über den höchſt wichtigen Feldzug geſchrieben
Rühle von Lilienſtern . )
das Trio vou. " Mit Seng ſtand er ohne Zweifel icon
s
von R. 0. L. “ beſchrieben . Dieſer Bericht war feine erſte worden iſt. Wenn die beiden genannten Schriften weſents bedeutende literariſche Leiſtung , ein Buch , das zu den
lich militäriſchen Inhalts waren, jo hatte Rüble bereits in .
beſten Quellenſchriften über die damalige Zeit mitzählt und der „ Pallas“ , und namentlich in dem Buche Hierogly? mit ſeltenem Freimuth geſchrieben iſt. Nicht unwahrſchein-
phen oder Blicke aus dem Gebiet der Wiſſenſchaft in die
lich will es mir ſcheinen, daß ſich Rühle durch eben dieſen Beſchichte des Tages" , an welches ſich ſpäterhin ein ans Freimuth , der indeß den ganzen Mann charakteriſirte, viele deres: Der Wechſel der politiſchen Kriege und Verhälts
Feinde zugezogen hat. General Yorkfragte ihn einſt: Niſſe von Europa während der beiden legten Jahrzehnte" Saben Sie jenes Buch über den Feldzug Hohenlohe’s geſchrieben ? " Aderdings Aderdings !!"“ „Wie konnten nnd durften Sie aber ſo über Ihre Vorgefekten ſprechen ? " Damals waren es alte Weiber ; jekt würde ich anders ſchreiben . “
anſchloß , die Felder der Politik und Philoſophie betreten. Gleichzeitig mit lekterer Schrift erſchien : „ Carnot von der Vertheidigung feſter Pläge , von R. v. L. aus dem Fran: zöſiſchen überſekt, mit einem Anhang vermehrt. “
Schon im Jahr 1807 nahm Rühle als Secondlieutes
Im Jahr 1811 wurde Rühle von ſeinem Verhältniß
U
v
nant ſeinen Abſchied aus den preußiſchen Dienſten und zum Prinzen Bernhard von Weimar entbunden , und er, trat als Major in herzoglich weimariſche ein . Damals hielt als Oberſt ſeinen Abſchied. Um dieſe Zeit (5. April wurde er Gouverneur des Prinzen Bernhard. Wenn man
1811) ſchreibt Genk von Wien aus an ihn: „ Ich habe
ſich erinnert , welche Geiſter zu jener Zeit am Sofe zu Weimar verſammelt waren , ſo wird man leicht errathen , daß dieſe Periode ſeines Lebens großen Einfluß auf die ſpäteren ausübend und beſtimmend für ſie werden mußte. Sicherlich hat fie dem Streben des jungen Offiziers eine
Stutterheim vorgeleſen , was Sie von dem Defenſivſyſtem u. 1. f. ſchreiben , und ich muß Ihnen ſagen , daß er ſehr davon frappirt worden iſt. Er findet die Sache ſo äußerſt intereſſant und wichtig, daß er Sie dringend auffordert, ſich darüber (ohne gerade Ihr ganzes Gebeimniß aufzude
.
höhere und feſte Richtung gegeben. Im Jahr 1808 vers ders đen ) nur etwas beſtimmter gegen ihn zu erklären . Er Jahr 1808
ließ er mit ſeinem Zögling Weimar und ging nach Dress den , wo er alsbald unter dem Namen Palas " eine Pos litiſch: militäriſche Zeitſchrift eröffnete. Dresden war das mals nicht minder , als Weimar, ein geiſtiger Mittelpunkt
wünſcht eigentlich . Sie möchten ihm einen oſtenſibeln Brief ſchreiben .... dieſen Brief wil er ſelbſt dem Kaiſer vorleſen ; er glaubt, daß dieß dazu führen könnte , mit Ihnen in nähere Verhandlungen zu treten , Sie vielleicht
in Deutſchland.
zu einer Reiſe nach Wien zu engagiren u. 1. m.
0
:
Männer wie údam Müder, der ſpätere
Gente
Öſterreichiſche Staatsdiener, der Dichter Heinrich v. Kleift, hatte richtig vermuthet. Im November reiſte Rühle nach Ernſt v. Pfuel, der jegige preußiſche commandirende Genes Wien , wo er Gelegenheit fand, die Bekanntſchaft der Ge: .
819
820
nerale Stutterheim und Kadegin zu machen, febrte indeß erſchien in Berlin das Sandbuch für den Offizier zur nach Berlauf einiger Wochen wieder nach Sachſen zurück. Belebrung im Frieden und zum Gebraud im Felde, Im Jahr 1813 ſeben wir ihn als Major in die preus von R. 0. l.* , ein in ſeiner Art einzig, daftebendes , fiſche Armee wieder eintreten , und finden ihn bald darauf vielfad nadgeabmtes , nirgends erreidies Werf. Drei auf den Schlachtfeldern von Lüßen und Baußen. Nach Jabre nach der Veröffentlidung dieſes den Krieg in dieſer Sdlacht entwarf er den Plan zu dem Ueberfall von
allen ſeinen Elementen beiradrenden Budes ließ er
Hainau , und der glüdliche Erfolg deſſelben iſt weſentlich einen Band : Studien zur Orientirung über die Ano ſein Verdienſt. Uud von dem berühmt gewordenen Uebers gelegenbeiten der Preſſe " veröffentliden (Hamburg 1820, gang bei Wartenburg über die Elbe ( 3. October 1813 )
bei Pertbes) , welder das erſte einer ganzen Reibe von
gebührt ihm ohne Zweifel der größere Theil der Ehre Im Werken iſt , die ſich abwechſelnd auf biſtoriſdem und Sahr 1814 verlangte der Minifter v. Stein cinen tűd tie
politiſdem Boden bewegen , und von zabireiden und
gen Offizier zur Organiſirung der deutſchen Polksbewaff bodit ausgedebnten und peribvollen geogràpbiſden ut. nung , und erhielt in Folge deffen Rühle zugewieſen , der zum Generalcommiffar ernannt wurde.
beiten begleitet werden . 1824 erſdien das erſte Heft eines großartig angelegten indeß unvollendet gebliebe. : ,, Univerſalbiſioriſder Atlas , oder an . Man kann nidt läugnen , daß durch die Art und Wei nen WerfesDarſtellung der geſammten Weltgeldidate fe, wie Rühle wábrend der beiden legten Kriegsjahre vers dauliche nad miſſenſdaftlicher Entwicelung " , nad dem bereits wendet'wurde , ihm die Gelegenheit entzogen ward , ſein 1809 die ,, Drobydrograpbiſde Karte Sadlen " reiches Talent in der ihm entſprechenden Sphäre zur Un: Ruble einen Namen unter den damaligenvonGeograpben wendung zu bringen . Der Plak , zu welchem er , dem erworben batte. Gin Jabr darauf fam der ,, Allge , Weſen ſeiner Fähigkeiten nach , berufen war – eine Stelle meine Sdulatlas von R. v. f." beraus, der, naments '
im großen Generalſtab -- wurde ihm , nachdem er dieſelbe lich durd eine neue Manier der Terrainbarſtellung, Aufmerkſamkeit auf rid zog. In dennadfolgenden 1813 kurze Zeit inne gehabt, erſt einige Zeit nach geſchloſs die ſenem Frieden zu Theil. Es war im Jahr 1816 , als er als Oberſt nach Berlin berufen und im großen General: Fabren deintridRüble viel mit alter Geididie, na , mit griechiſober, beſdáfrigt zu baben ; die Frudt ſtab placirt wurde. Derauf arbeitete er im 2ten Depars mentlid diefer Studien war zunächſt der Syndroniemus ,, der tement des Kriegsminiſteriums und wurde Mitglied der Militärftudiendirection. In Friedenszeiten war dieſes griediſden Coloniſation“ , welches Bud 1830 eridien, ein anderes Geldidte der Pelasger und allerdings der ſeinen Talenten am meiſten angemeſſene und Etrurier" Jabre die Preſſe , welches: ,,Zur im nadfolgenden
Wirkungsfreiß, und er hat von da an bis zu ſeinem Ende berließ . Das Hiſtoriogramm des preußiſchen Staa. nicht aufgehört innerhalb deſſelben thätig zu ſein. Lebhafo regen, einemit ganz beſonderem Fleiß ausgefübrte Ars ten Antheil nabm er vor allem an der neuen Formation beit , war die lebte von Bedeutung, die er unternabm ,' des Generalſtabs und der Militärbildungsanſtalten ; auch legt Zeugniß dafür ab , daß er auch ſeine der neuern baupf geblieben iſt, wiewohl Sejdidie nidit fremd wurde das Militärwochenblatt in Berlin alsbald ( 1816 ) und
unter ſeine ſpecielle Leitung geſtellt,und durch ihn zuei. ſådliden biſtoriſdenStudien dem ültertbum angeboren." nem der Hauptorgane für den wiſſenſchaftlichen Geiſt der Urmee und zu einem Mittelpunkt friegsgeſchichtlicher For: foung erhoben. Nachdem Rühle 1820 zum Generalmajor
ernannt worden war, wurde er bereits im Jahredarauf Für und wider den Stod, als militåriſches
Chef des großen Generalſtabs und Director des 2ten Des partements des Kriegsminiſteriums; 1824 aber Präſeß der Militärſtudiencommiſſion , und zwei Jahre darauf ( 1826 ) Director derfelben . Der immer machſende Umfang ſeines
Zudytmittel. (Fortſeg un g.)
Mit Ausnahme von 10 Hülfe
$
und Untercommiſ,
Wirkungskreiſes erhielt 1827 durch ſeine Ernennung zum fåren in Bengalen , einen in Madras und drei in Bom. Präſes der Studiencommiſſion der allgemeinen Kriegsſchule boy , ſind ſåmmilide in den erſten fünf Spalten auf, eine neue Erweiterung. Es war damals im preußiſchen gefübrien Offiziere von der Armee eninommen , und Seer die Zeit noch nicht völlig vorüber, wo auch jüngere jwar die Offiziere für das Artilleriedepartement von Männer hohe Stellen bekleideten , und wenn wir auch der Artillerie, und die für das Armeecommiſſariat von nicht den Geiſt, der damals die Maſſen des Heeres erfüllte, der finie. Alle baben in der Armee den Offiziersrang.
augenſdeinlide große Ausdehnung der obigen demo zurückwünſchen können, ſo wird doch jedermann einer ges Die wiſſen Regſamkeit eine Unerkennung geben , die von der ter bat Teinen Grund in dem Mangel eines gemeinſai Höhe zur Tiefe fich fortpflanzte, und hauptſächlich in je: men Chefs der adminiſtration, der, mit dem Willen nem Umftand ihren Urſprung hatte. Die raſtlos vorwärts. und der Madt ausgerüſtet , den bezeidneten Etat auf ſtrebende Thätigkeit Rühle's verbreitete fich damals über ein verbåttnißmäßiges Maß zurüdfibren fónnte. Dieſe ein weites Feld, viel weiter noch, als es die dienftlichen Beftimmungen abgränzten. Wohin die Hand des geſchid. ten Adminiſtrators nicht mehr reichte, wirkte noch mächtig das Wort des eminenten Schriftſtellers, und ſchloß ſeinem Einfluß Kreiſe auf, deren Peripherie ſonſt der Blic eines Soldaten nur ſelten zu überfliegen pflegt. Im Jahr 1817
Bewertung wird noc rowerer ins Gewicht fallen , wenn wir die Details des Stabes angeben . Wir laſſen jeßt eine Piſte über die mit balbem oder
ganzem Gebali verabídiederen Offiziere, die feinen Ans ſprüd auf fernerco Avancement baben und daber in der Rangliſte nidt aufgenommen ſind , folgen :
jeder in Sumnie
Präſidentſchaft
Dronance
Conimiſſariatas afiftenten Conducteurs der
Beterinäre
Caplane
Unterärzte
Dörig
.uähndr gCorn
ges Stabe zum
fleutenante
Kapitäne
Majore
Oberſtlieutenante
ution
Offiziere der ins diſchen Armee, die mit halbem oder ganzen Ges balt entlaſſen ſind am 1. Jan. 1847
821
822
Raddem wir nun den effectiven Stand der indi. fden Armee und Marine nad dem East India Regi
ster gegeben , wollen wir ebenſo auszugsweiſe den Stab jeder Präſidentſdaft anfübren , indem wir por. aus diden , daß derſelbe nicht ſelbſtſtändig beſtebt, ſon . dern daß die Offiziere zu ſeiner Bildung aus den der.
Bengalen . .
64 87 158 72 4 16
92 24 3 21 2
Madras ...
75 91 132 63 7 12
46 13 4 18
Bombay
271 45 661 301 718
4
547
fbiedenen Regimentern genommen ſind, ebenſo wie die
461
ziere.
engliſden , den irregularen Truppen attadirten Offi. .
Die Babl der Mitglieder des Stabes bildet da.
1
.
.
25
4 1
7
2
231
9
Summe jed. Grades
13 ]| 1236 46 163 | 4118 46 44113 166/223 346 165 18 146/163)+1/8/46/ 1166/223/3
In der vorſtebenden Labelle find die Offiziere nidt nad ibrem Brevetrange , ſondern nach dem Grade in
ber keine Vermebrung, ſondern in Wabrbeit eine Vers minderung des Offizierſtandes der Regimenter , und trågt weſentlid zur Somådung und Berringerung der Diſciplin der Testeren bei. Departements.
1. Januar 1847.
den Regimentern , nad welden fie ibren Gebalt bezies
von Dienſtjabren oder des balben Soldes, wenn Rranf.
fernenvorſteber . Generalquartiermeiſter
beit einen Offizier "nado zebnjábrigem Dienſte zuin Nebs men des Abſchiedes zwingt. Die Piſte maot feinen Unterſdied zwiſden den Offizieren , die ganzen und
•
Militárbekleidungsweſen Rechnungs- und Auditoriatoder partement
aber angenommen werden , daß ſåmmtlide fieutenan ,
Armeecommiffariat
te , Fåbndride und Unterårzte der balben Sold er,
Geſtüte und Remontemeen Generaladvocaten
balten .
Wir knúpfen bier einige Notizen über die indiſde Marine an .
Dieſelbe ftebt unter dem Gommando
Steuermänner
Commandeure
eines Rapitáns der fónigliden Marine , der den midt feemanniſden Titel eines Oberintendanten fübrt ; fie liefert die offiziere und Mannſchaften für eine Flotte von 23 Dampfſdiffen , von denen nur 7 für Kriegs. zwede bewaffnet ſind , und får 18 Segelſchiffe von der
Generaltopographen Medizinalmeſen
Active
612 48
Invalide in Indien
Verabſchiedere . Summe
15 72
2 2016 26
23
2
28 73 1772
8
11
172
% 4
8
15
19 11 10
8 15
17 29 16 9
25
•
.
15 116
13
40
5
30
52 26 38 42
68 17 23 11 37 197
Den irregulåren Truppen atta . dirt
223
Summe 1484
'. der Offiziere, nad alter Re. gel beurlaubt
486
35 | 42 | 300 195 1161
841
|161 334 206
1026
folgli ch geben den Fregimentern. 1970 | 529 367 1867 an Offizieren ab . ( Der perſönliche Stab iſt hierbei nicht berůdſichtigt
Summe
gabimeifter
Ueberzählige
midichipmen
ficutenante
Kapitäne
Die indiſde Marine zu Bombay am 1. Jan. 1847
20
12
31
.
Politiſche und Givilåmter
18 Kanonen - Sloop biß zu den Pattamarss und Robe lenſoiffen berab.
.
13
6519589
denen , die balben Sold bezieben ; im Allgemeinen fann
.
.
B78.941539n
Plasmajore, Brigademajore , Ga.
Sun
Generaladjutanten
ben des vollen Gebaltes nach einer beſtimmten Anzahl
v
ben, aufgefübrt. Dieſelbe zeigt das Ergebniß der fünfo zigjábrigen Anwendung des Gefeßes über das Bezie,
2
worden , ebenſo wenig das Departement der öffentlichen Arbeiten, weldes volſtåndig burde das Ingenieurcorps mit Offizieren verſeben werden ſollte ; wir finden aber, daß in Bengalen 12 Offiziere und in Bombay ein Of fizier von der Linie in dieſem Departement beſmåftigt
ſind. Die auf die Präſideniſdaft Madras bezügliche Angabe feblt ; ebenſo feblt für dieſelbe eine beſondere
65
239
1
Zuſammenſtellung der den irregularen Truppen attacirten Offiziere. dieſen Mangel des , East India Register ausWirderhaben Regimentsliſten ergånzt wobei zu bemerfen , daß die Armee des Nizam nur durch die
Qußerdem befinden ſid für den Dienſt in dem Ha. Préſidentſdaft Madras mit Offizierenausgerüſtet wird. fen von Calcutta und auf dem gefábrliden flufſe 18
Pilottenbriggs unter dem Oberaufleber von Calcutta, der 12 Pootſen, 30 Meiſter, 30 Steuermanner, 24 Steuer . månner zweiter Klaſſe und gegen 60 freiwillige See
leute unter fido bat. In Calcutta iſt ferner eine Flotte von 20 Dampfſdiffen Italionirt, von denen 6 bewaff. net ſind , die anderen werden als Sdlepps und Trans.
Die der Armee von Bengalen attadirten irregulå. ren Corps sind die folgenden : Engliſde Offiziere
Cavalerie
Die Peibgarde des Generalgouverneurs 1. irregulares Regiment zu Nimud 2.
Pabore
.
.
portſdiffe für die Stromfabrt gebraucht.
3.
V
Ferozepore
.
6
4 4 4 18
824
823
4. irregulåres Regiment zu Benares . Bbopawar v Saugor .
U
II 1
U
17
# Bareilly .
12. 14 . 15.
II
11
Pudiana Moferan
Il
4 .
•
Hanſ .
17.
Segowli .
daß außerdem noch eine Anzahl Dffiziere durd den
Nizam angeſtellt und mit Rang in ſeinen Dienſten der reben werde.
Bei der Bombayarmee finden wir folgende irregu.
4
Regiment Bundelfund , Cavalerie (Hanſi) .
låren Corps : 4
•
2 Continente von Swalior
8
Cavalerie.
86
21 Corps Cavalerie.
Ferozepore} Sif68
.
Gujerate ,
1 Scinde, Gameelcorps
5 3 • ن د ب ه
Bbaugulpore, Bergid ußen Nufſeri , Sdůßenbataillone Gborfas
2 Regimenter Aſſam , leidté Infanterie Mbairwarabbataillon Arracanbataillon
•
2 Bhielcorps (Malwab und Meymar )
.
Ihoudporecontingent (Erinpurab) . .
8
Guzerate, Provinzialinfanterie
3
4
Marinebataillon (Bombay )
4
Samunt . Warie , localcorps * )
3
8
5
.
Kolapore , focalcorps 7 Gorps Infanterie.
3
26 **)
Von der Stårfe aller dieſer Gorpe baben wir feine
beſtimmte Nadridten. Da aber der größere Theil die . fer Truppen in Kriegszeit erridtet wurde , ro iſt dieſe Hülfemacht unzweifelhaft febr bedeutend. Bengalen und Bombay allein baben eine irregulare Armee von 26 Cavaleriecorps und 40 Infanterieregimentern oder gemiſchten Regionen ; die leßten Nadridten aus Dite indien ſpreden ſogar davon, daß es die abſidt ford
8 1
38 *
terie
Offiziere
2 Regimenter Beludden in Scinde . Gandeiſd , Bielcorps
Dharjiling, Sappeure und Mineure Sodefamaribrigade . 3* 8 Gwaliorcontingente , beſtehend aus einem Re. giment Artillerie und 7 Regimentern Infan , Malmabcontingent (Mebidpore) Bhopalcontingent (Sebore) Rotabcontingent (Morad i Mungil)
Engliſche
3 4 4
4 4 4 8 4
Hurriana , leidte Infanterie 2 Regimenter Dude , Infanterie Sylhet , leidote Infanterie
3 17
Infanterie .
5*
Engliſche Difiziere 3 4
2 Regimenter Scinde, Cavalerie 5 Gorps Gavalerie.
Calcuttamili Ramgbur , leidte Infanterie
tong
Punab , irregulåre Savalerie
Engliſche Difiziere 6 5
Infanterie. Regiment von Shelat i Ghilzie .
Remaon bataillon
fanterie , 1 Artillerie. und 1 Pionierregiment und eine irregulare Brigade ; da die genannten 27 Offiziere für dieſe Madt unmöglid genügen können , ro ideint es,
4 4 4 4 4 4
11
16.
Sirmurbataillon
von dieſen 3 zur feibwade des Generalgouverneurs, 27 zu dem Contingent des Nizam und 5 zu den unter dem Namen der Nairbrigade zu Lenafferim und des Zalaincorps bekannten Rocalcorps. Das Nizam . Gon , tingent umfaßte im Jahre 1840 5 Cavaleriei , 8 .
4 4
u Ferozepore Hurrifi Ghat Horſdirpore Nafodab
N
11 . 13.
4 .
Nakodab
1
andern Quellen wiſſen wir aber , idaß in dieſer Prå.
fidentſdaft 35 Offiziere ibren Regimentern durch die irregulåren Truppen entzogen ſind , und zwar treten
4
# Jullunder.
12
17
9. 10.
18 .
ܘܢ ܚ
conocies
Engl. Dif.
Transp. v. vor. Seite
Hardinges ſein ſoll, mebrere neue Siffregimenter zu
nry * 4* 4 * 4*
formiren. ( Schluß folgt.)
33 Infanterie , Artillerie . und Sappeurcorps. 140 Die mit * bezeichneten Infanteriecorps bilden fer gionen oder gemiſchte Corps und beſteben hauptſächlid aus Infanterie ; ihnen ſind aber außerdem Abtheilun . gen von Artillerie und Cavalerie attadirt. Die der Gbefawatibrigade attadirten drei Offi,
ziere ſind nur durd den Generalgouverneur zu ihrem Range ernannt ; dieſer Umſtand erklärt die in oben ſtebender Liſte angeführte Zahl 223.
Für Madras gibt das Regiſter feine Auskunft, aus
*) Beim Samunt .- Warie : localcorps fehlt der Commandeur, daher die in der obigen Liſte angeführte Zahl von 42 Offis zieren.
**) Die » Bombay Times« vom 1. Januar 1847 gibt außer den genannten Corps noch folgende an : Gavalerie
Punah , Uuriliărcavalerie (neue Uushebung ). Gutch, irreguläre Cavalerie. Bagagecorp . Infanterie. Recrutenbepot. Ghaut, leichte Infanterie. Rhutnagerry , Schüßen - und eingebornes Veteranenbataillon .
Redigirt unter Berantwortlichteit der Verlagsbandlung : G. ® teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt. :
Dienſtag , 31. A uguſt 1847
Allgemeine
N 104.
Militar · Zeitung.. o
Baden .
gezeigt babe , daß dieſes Einſdreiben ſo nadlåſig be .
Durd böchſte Ordre iſt die dieſjährige Erer . cirzeit der groeberzoglichen Truppen von der ges wöhnliden Dauer von 40 Tagen auf eine ſolche von nur 28 Tagen beſdorånft, und ferner befoblen worden ,
von Truppenzuſammenziebungen und Ausfùbrung gro .
frieben werde , das Tauſende von Pflichtigen dem Dienſt
enigeben; der Raib verlangt vom Stab einen Bericht über beſſere Mittel zu dieſem Zwecf.
A16 im Jabr
1830 die Nationalgarde wieder organiſirt wurde , war nidots leichter , als die Piſten zu füllen , Jedermann
aus Furcht, die meiſten im orångte ſich sdazudes, einige Rerer Mandver in dieſem Jahre Umgang zu nehmen; Enthuſiasmu Siegs . Der Stab beauftragte in dieſe Maßregel bezwecft eine tbeilweiſe Deckung der
Mebrausgaben , zu denen ſich die Kriegsverwaltung jeder Legion zwei Hauptleute , die Einſchreibung neuer
durd die Verbåliniſſe des legten Winters und Früb. Garbiſten zu betreiben und die Häuſer des Diſtricts jabro genótbigt geſeben hatte .
( Rarler. 3. )
Karlsrube , 16. Auguſt. Der Generalmajor und Commandeur der erſten Infanteriebrigade v. Pfnorr
iſt unter beſonderer Anerfennung ſeiner geleiſteten treuen Dienſte in Ruheſtand verſeßt worden, Oberſtlieutenant
einzeln zu beſuchen , um die Hausbewobuer fennen zu lernen und die Pflichtigen einzuſchreiben .
Aber nach
und nach wurde dieß unzureichend, der Eifer war vere flogen , der Dienſt erſchien täglich låſtiger im Verbålte
niß , als er zur Erhaltung der Ordnung weniger nos
und Flügeladjutant v. Krieg wurde zum Oberſt , der
tbig wurde, und die Pflichtigen erfanden tauſend Mite
So war ; zum Generalmajor und Commandeur der er. ſten Infanteriebrigade, Oberſtlieuten. Hoffmann vom
zu bezahlten Auffebern Teine Zuflucht nehmen, und dazu waren die obigen 18,000 Fr. beſtimmt. Dieſe wurden mit einem Befehl des Maire verſehen , welder ihnen erlaubte , rich die Wohnungen aufichließen zu laſſen , wenn ſie den liſten der Hausbewohner , die ihnen der Portier geigen mußte, mißtrauten. Dieß war ſebr no .
Oberſt und Commandeur des erſten Infanterieregim . tel, dem Einſchreiben zu entgeben. Man mußte daber 4. Infanterieregiment zum Oberit und Commandeur des erſten Inf.: Reg. , der Oberſtlieutenant und Gom mandeur des zweiten Inf. Reg. v. Róder zum Oberſt, der Oberſtlieutenant und interimiſtiſde Commandeur
des Leibinf.- Reg. Holtz zum Oberſt und Sommandeur thig, denn die erſte Ausfunft , die Hunderte erlannen , Franfrei d . Das Ausgabe budget für das nådſte Jabr, wel .
war , ihre Wohnung unter dem Namen einer Frau zu nebmen. Mit der Zunahme der Aufſicht nahmen auch die Kriegsliſten zu , deren man ſich bedient, um dem Dienſt zu entgeben , denn rebr viele Leute haben eine Sbeu vor dem Dienſt , die ganz ins Kranfbafte gebt.
des der Moniteur befannt macht, beträgt zuſammen
Joh babe Leute gefaunt , die ein eigenes Haus beſigen,
1,446,210,170 Franfen . Das Krieg8 budget nimmt von dieſer Summe 368,819,480 Fr. und das Marines budget 138,510,495 fr. binweg, ſo daß die militarilden
aber Jabre lang unter fremdem Namen in einem Hô . tel garni wobnten ; andere zieben beſtåndig aus, damit
dieſes Regimento , Oberſtlieutenant von Recf in der Artillerie zum Oberſt ernannt.
.
die Eindreiber fie nicht finden ; Hunderte bezablen
ihrem Portier monatlich eine geroiſe Summe, ſo lange er ſie vor dem Einſdreiben beſibůßt; wer es verwag , Wie ſebr der Eifer für den Dienſt in der Nas läßt rid zum Maire in einem Dorf , wo er ein Gut tionalgarde erfaltet iſt, ergibt ſich aus dem nacite. baben mag , ernennen , um ausgenommen zu ſein , und benden von der Allgemeinen Zeitung mitgetbeilten Sdrei ... id babe Deputirre gefannt , die ſich einzig und allein ben aus Paris vom 9. August : „ Der Munizipalratb deßwegen zur Deputation wåblen ließen . Freilid Leute, Anſtalten zu land und Waſſer dem Staate über eine balbe Miliarde foſten. -
der Nationalgarde die Summe von 18,000 Frans
die eine Bude baben , Patentirte aller Art , Angeſtellte der Regierung u . l. w . fónnen dem Dienſt nicht ento
fen , die er bieber jabrlid für die Koſten des Einſcreie
geben , als durd wirflide oder deinbare Krankheiten,
von Paris bat in ſeiner geſtrigen Sißung dem Stab
bens der Dienſtpflichtigen bezahlt, verweigert, weil ſich aber bei dem allem entgeht in der großen Stadt etwa
828
827
ein Drittheil der Pflichtigen dem Einſchreiben und etwa
Brig., Oberſt v . Webern zum Commandeur der vier.
die Hälfte dem wirflichen Dienſt. GB iſt ſebr zu zwei.
ten landwebre Brig ., Oberſtlieutenant von Renouard
feln , ob man gegen dieſe leidenſchaftliche Abneigung
zum interim . Commandeur des 20. lanwebregiments
ein anderes Mittel finde , als den Dienſt zu erleichtern,
ernannt worden .
Defterreid.
und namentlich den rebr låſtigen und vdlig unnötbigen Dienſt in der Nadizeit abzuſchaffen . Es iſt für den
Wien , 14. Auguſt.
Die gewöhnlichen Truppenzus
rubigen und etwas ſybaritiſchen Pariſer Spießbürger, ſammenziehungen, die alljährlich in den Umgebungen wenn er nicht mebr rebr jung iſt, etwas Unertrågliches, Wiens zu militäriſchen Uebungen ſtattfinden , ſollen dieß die Nadr in einem dumpfen Wachibauſe auf der Prit. Sahr ganz unterbleiben ; wahrſcheinlich ſind es ökonomiſche ſche und in der Mitte von Tabafbrauch , von Geſchrei Rüfſichten, die zu dieſem Beſchluß Veranlaſſung gaben . und fårm aller Art zuzubringen ; wenn er das Glück Der General Graf Gyulai iſt im Begriff, nach Trieſt bat, einzuſ@ lafell , 10 zieht man ibn alle Augenblicke an abzugehen , um das dortige Militärcommando zu übernebs den Füßen , um ibn zu fragen , wie er beiße, weil man die Leute zum Ablóſen der Sdildmade nicht finden
(Udg. Ztg. )
men .
Dů r fe i.
fann , oder weil man eine Patrouille macht, oder weil
Konſtantinopel, 24. Juli. Die Prüfungen , welde
man eine erwartet u . 1. w . Das iſt alles unerträglich
in den Militårſchulen und in den Schulen von Ga.
und ganz unnótbig, denn die Stadt iſt die ganze Nacht lata - Serai ſtattgefunden , baben zehn Tage gedauert. bindurch von Patrouillen der Garniſon , der Munizis palgarde und der Polizei durditreift, und man fónnte
die Nationalgarde ganz rubig nad Hauſe dicen , aus
Ber in Zeiten wirklicher Unruben. Dieß geſdiebt ſeit einigen Monaten im Schloß , wo tåglich 150 Mann Made balten ; nun ereignete ſich vor zwei Jahren , daß ein Gardiſt Nachts einen Schlaganfaŭ befam , und da Niemand ihm zur Ader laſen fonnte und das Deff. nen der Ibore durdaus verboten iſt , ſo ſtarb er auf dem Wachtbaus. Hierauf wurde ein Arzt im Schloß
Die Sorgfalt , mit denen ſie abgebalten wurden , und der Preis , welden man auf die Fortſdritte der Zóg : linge gelebt , geben aufs Neue Den Beweis , wie ſebr .
die Regierung bemůbt iſt , den Mufidhwung dieſer An . ſtalten zu begünſtigen . Die Spulen werden ſowobl von den Türfen als Griechen und Armeniern beſucht, und Alle baben bei den Prüfungen Beweiſe ibres Fler. Bes und ihrer Lüdrigfeit abgelegt. Auf ſpeciellen Befehl des Sultans iſt eine Gommiſs
fion gebildet worden , die den Auftrag bat, rido mir der
ſtationirs, der immer gegenwärtig rein route; aber vor Reviſion des Gereßbuchs der Armee zu berdaftigen einigen Monaten befam der Marquis de la S. , der und ein Strafgeſebbuch nach dem Muſter des franzo : in den Tuilerien auf der Wade war , Nachis folde ſiden Code pénal zu entwerfen. Die Commiſſion be . Unterleibsfråmpfe , daß man für ſein Leben fürdotete ; man dichte zu dem Arzt , der aber abweſend war.
ſtebt aus Sised.Parda , Präſident des Reidsraths von Sfurari ; Ibrahim Paſda , Chef des Generalſtabs ; Se :
Die Kameraden des Kranken erzwangen nun, daß man
lim : Parda , General des Geniecorps; Eobem • Ben ,
ein Ihor offnete und ihn nach Hauſe brachte, und den
Oberſt beim Generalitab ; Oberſt Nourrys Bey , Mits
nåchſten Tag befahl der König , daß die Poſten der glied des Kriegsraibe, und Abeja . Bey , Mitglied des 6
Nationalgarde in den Tuilerien immer Abends abzies
Kriegsratbe von Sfutari. Alle dieſe Offiziere baben
ben dürfen, so lange er nicht ſelbſt das Schloß be
ibre Studien in Europa gemadi.
Der Stab båtte daran ein Beiſpiel nebmen und die Maßregel auf alle Poſten aus debnen Pollen , aber es ſind einfältige Pedanten , welde ſich etwas zu
Den 4. Auguſt. Die ſeit einiger Zeit im Ibale der ſüßen Waſſer von Europa eingeübten und vorbe .
vergeben glaubten , wenn ſie den allgemeinen Wunido
reiteten Mandver fanden am 31. Juli im Beiſein des
nadgåben , und dod würde dieß mehr dazu dienen,
Sultand und aller Großwürdentriger ſtatt. Bei die : ſem Anlaß wurden in Zeit von 12 Minuten 3 Brücken in der von dem verſtorbenen f. f. Oberitan Freiberrn von Birago erfundenen Weiſe über den Ali Bei Roi
wobnt .
die übneigung gegen den Dienſt zu vermindern und ſomit das Einſchreiben zu erleichtern , als alle ibre Zwangsmaßregeln.“ Pre u Ben.
( Deutſche Aug. 31g. )
Suin ( Barbyſed ) bei linardi Tictesme geidlagen.
Důrieldorf , 17. Auguſt. Nad den Seitens der
( Deſtr. BI .)
bieſigen oberſten Militårbehörde den Truppen gemach, ten Eröffnungen werden Seine Majeſtät der Ronig am 23. September bier eintreffen und am 24. und 25. die Truppen auf der Haide zwiſchen Benrath und Hilden inſpiciren. Zu dem Ende werden die die 14. Diviſion
Die engliſch -Oſtindiſche Armee . *)
bildenden Regimenter , die zum Theil in Weſel, Roln
der Armee von Bengalen mit Offizieren dorint werden
(Schlus. )
Dieſe neuen Regimenter werden nun wiederum von
und Benratb garniſoniren , zu den erforderliden Vor.
múffen , ein Syſtem , das mit der Zeit den Ruin der
ůbungen zuſammengezogen. Ueber ein combinirtos Mas. nover der 14. Diviſon bei Opladen unter den Augen des Königs verlautet noch nichts Beſtimmtes. ( S. M.) - Generalmajor von Siodbauren iſt zum Ini ſpector der Beſaßung der Bundesfeſtungen , Oberſt von
eingeborenen Corpo unausbleiblich berbeiführen muß, da dieſen durch die darin dienenden engliſden Offi. ziere der eigentlide Dalt gegeben wird. Wäre der brat der eingeborenen Regimenter an britiſchen Obar :
Gayl zum Commandeur der zweiten Grade , landw..
*) Durch einen eigenen Zufal iſt in Nr. 103 d. U. M. 3. die Ueberſd; rift dieſes Auflages mit einer anderen vermed ſelt iorden .
829
830
gen ein großerer , als er es iſt , ſo würde das Entzies ben von Offizieren nicht den Nachtheil bervorrufen , der bei dem bejiebenden geringen Etat von zwei engliſden
im Dienſte der oſtindiſden Compagnie beträgt 6 ; Ben : galen ſollte davon 3. Madras 2 und Bombay eines baben , um das Berbåltniß des übrigen Standes beizu ,
Offizieren per Gompagnie oder Escadron jegr mit ſei .
bebalten .
Gerechtigkeit und Gleichbeit in Bezug auf
Wenn von dieſem ges
das Avancement verlangten dieß gleichfald. Daß beide
ringen Offizierſtande in den 3 Pråſidentſaften 300 Diffis
auf das empfindlichte verleßt worden , gebt aus fol ,
ziere man und laub
gender Zuſammenſtellung bervor : 1 = Bombay bat 23 Kapitåne mit Brevetrang = 1,
ner ganzen Sowere eintritt.
für die irregularen Gorps verwendet werden , wenn ferner die Mitglieder der Ståbe , die mit politiſchen Givilämtern betrauten Offiziere, wie die auf Ur. befindliden und die Kranfen von der Geſammt .
zabl abziebt , ſo laßt eine einfade Renung erfennen ,
daß im Durchſchnitt nur ein engliſcher Offizier für den
2 = Madras
62
11
= 3,
= 63 . 3 = Bengalen , 149 Hierbei zeigt die erſte Zabl das Stårfeverhältnis der Heere , die lebte das gegenwårrige Verbåltniß der -
Dienit der eingeborenen Gompagnie oder Escadron dis .
Prepetfapitáne in derſelben Weiſe an , und es ! åßt fic
ponibel bleibt. Auf dieſen einen Offizier iſt dann eine
aus ihnen ein richerer Schluß auf das Avancement zie : ben , da die Ertbeilung der Brevets ſich einzig und al .
Laſt gebůrdet , die er rower zu tragen oermag.
Ein Mittel , dieſem großen Uebelſtande vorzubeugen, liegt in der weiteren Ausbildung des vor Kurzem von der oſtindiſden compagnie angenommenen Syſtems, Un .
lein auf die fänge der Dienſtzeit gründet. Ein tref,
wegen ibrer långeren Dienſtzeit bei den eingeborenen Trups
teroffiziere zu Offizieren zu ernennen . Dieſe Subjecte ſind
Kriegen und den danach eingetretenen zabl , leßten reiden Verabidhiedungen in Folge von Wunden und
pen vortrefflich zur Anſtellung in den irregularen Gorps
Krankheiten , fónnte im Vergleid zu dem der Heere
geeignet. Nidis ſtebt der Erweiterung des genannten Modus entgegen , denn auch in den Solachten am Sutledro baben fide die offiziere der Schefamatibri. gade, die nur einen ſolden localen , aber feinen Rang in der Armee baben , růbmlich beroorgerban , und einer
zu laſſen , iſt , die Madras . und Bombay . Armeen in
fenderer Beweis für den nadtbeiligen Stand der Ben . galarinee , obngeachtet ibrer großen Berluſte in den
der anderen Präſidentſchaften nidi geliefert werden. Das einzige Mittel , dieſe Ungeredrigfeit verdwinden eine einzige zu vereinigen , zugleich beide Armeen voll, fommen gleidzuſtellen und in Zukunft alle Vermebrun
derſelben , der Major H. Forſter, der Commandeur je.
gen auf beide gleichmäßig zu vertbeilen . Dieſe Vereini .
ner Brigade , erhielt in Folge ſeines Benebmens das
gung wåre der Page der Dinge durchaus angemeſſen . Die Zabl der Quadratmeilen und der Truppen über , ſteigt bei Bengalen die gleichen Zahlen für die ver,
Kreuz.
Die Organiſation des Stabes gibt zu weiteren Be . tradtungen Veranlaſſung.
fåßt man in der obigen darauf bezüglichen Tabelle die bei dem Remonteweſen und in den politiſchen und
einigten Madras- und Bombay . Lånder.
Auf die ers
ſtere Präſidentſchaft wird in Folge ihrer lage die laſt aller ſpäteren Kriege fallen , Madras dagegen iſt auf
Givilangelegenbeiten beſchäftigten Offiziere , ſowie die
zwei Seiten von dem Meere und auf der dritten durch
den irregulåren Corps attadirten weg , ſo findet man , daß der Stab in Bengalen 129 , in Madras 120 und in Bombay 78 Mitglieder gåhlt. Sonad beſteht eine
die beiden anderen Präſidentſchaften begrånzt und bar unter den gegenwårtigen Derbåltniljen feine Ausſicht auf einen feindlichen Zuſammenſtoß. Die Bereinigung
bedeutende Veríd wendung an Geld und Kräften , da
der Madrass und Boinbay . Armeen in eine unter ein nem Befehlshaber , der dem Oberbefeblobaber in In , dien und dem Gouvernement der Halbinſel, das in
,
der Stab der Madrasarmee für weniger als die Hälfte der Truppen der Armee von Bengalen eine faſt gleiche
Anzahl Offiziere, wie der Stab der leßteren Präſident:
Punab reſidiren fonnte, untergeordnet wäre, würde der
fdaft, entbåt.
Madrasarmee das, was ihr jest feblt, gemåbren , d. b. eine Tbeilnabme an den großen Begebenheiten der in.
Eine gründlide Heilung dieſes Uebels liegt in der Vereinigung der Armeen von Madras und Bombay zu einer w Armee des Deccan oder der Halbinſel “, wenn
von Bengalen oder die Präſidentſchaft von Hinduſtan,
man dabei ſowohl die Stårfe als Organiſation des Stabes auf gleiden Fuß mit dem der Bengalarmee
und eben ſo viele für die der Halbinſel würden genüs gen . Obgleid das Gebiet ſeit der Zeit, daß 1796 der
reßt und alle Vermebrungen des indiſden Heeres fer:
Stab auf 7 , 5 und 3 Diviſionen für die drei Pråſie
ner gleichmäßig auf ſeine beiden Abtbeilungen dertbeilt.
dert daften feſtgeſtellt worden , lid verdoppelt bat , jo
N
diſden Geldiote.
Neun Diviſionen für die Armee
Bei den jebigen Verbältniſſen hat die Bengalarmee
iſt doch feine einzige Diviſion irgend einer Armee bin:
das Unangenebme wegen der beſtåndigen Gebietsver,
zugefügt.
größerung und der Vermebrung der irregulåren Trup . pen in den legten zwanzig Sabren obne Vermebrung
Der Ausfall des Stabes für eine Prá . Iidentſchaft und die daraus folgende Erſparniß würde einen bedeutenden Vortheil der gewünſchten Vereinis
der regelmäßigen Kriegsmadt ſtets zu tragen gebabt.
gung bilden.
Die Bermebrung der europäiſden Truppen aller Prås
Knúpfen wir an dieſen Verbeſſerungsvorſdlag für
ſidentſdaften bätte eine rebr ungleide Wirkung auf
die indiſde Armee noch einige andere , die in England
das Avancement, denn da die Zahl der Regimenter der Armeen lid wie 3 : 2 : 1 berbålt, ſo folgte daraus für
für dieſe Armee gemad worden ſind : 1)
Der erſte beziebt ſich auf die Organiſation der
die fleinſte Armee eine dreimal größere Woblthat , als regulåren Cavalerie. Die Regimenter derſelben beſter für die größte. Die Zahl der europäiſchen Regimenterben aus drei Escadronen ; man verlangt, daß dieſe
831
832
um eine vermebro werden mödien. Dieſe Vermehrung gåbe für die 21 beſte benden Regimenter 21 Escadro, ren oder 7 Regimenter nad jebiger Organiſation , und wurde die Regierung in den Stand Teßen , einige der
jeßt als Gaſernenvorſteber , Kleidungscommiſſarien und Gejlutverwalter commandirten Offiziere durd Indivi. duen von der Invalidenliſte erſeßte , da dieß alles Po. ſten ſind , die feine beſondere fórperlide Rúſtigfeit er.
irregulären Cavaleriecorps auflöſen zu fónnen . Dieſe
fordern. Daduro würden wiederum mehrere Offiziere
Ari der Vermierung iſt nidr allein die am wenigſten
dem Regimentsdienſte zurückgegeben , eine Forderung,
foitſpielige , indem man die N118gabe für neue Regi .
die , wie wir es duro Zablen belegt baben , dringend
menisítåbe und neue Stabsoffizierſtellen erſpart , jon .
notwendig erſcheint, da die gegenwärtigen finanziellen Verbåltniſſe der oſtindiſchen Compagnie eine Vergrößes rung des Etats an europåiſden Offizieren nicht erlau.
dern ſie würde aud die jeßigen Regimenter braudba. rer und wirfungsvoller maden , da die Offiziere der
indiſchen Cavalerie oft die Meinung ausgeſproden bas ben , daß ein Regiment von vier Escadronen ebenſo
ben möchten.
fråfrig und nad baltig wirfen fonne , als 2 Regimenter
fråfte der Präſidentſchaft Bombay,) wie ſie am 31. De
zu drei Escadronen . 2) Zu Bombay und Madras ſind die invaliden Offiziere nicht gånzlich vom Dienſte befreit , wie in Bengalen , ſondern müſſen bei den Veteranen , und In ,
cember 1846 ftattfand , an : Konigliche Truppen .
.
Soließlich fügen wir die Bertheilung der Streit. 10. Huſarenregiment zu
Kirfi . - 8. Infanterieregiment zu Punab. - 17. In fanterieregiment: Stab ju Bombay , der linke Flügel
validen , Bataillonen Dienſte leiſten , welde in Bengas zu Punab. – 22. Infanterieregiment zu Bombay. -
len durd ford William Bentino 1830 jo unzwema:
Biger Weiſe mit allen Provinzialcorps aufgeloit wuro den .
Die Folge davon iſt , daß unzåblige engliſche
28. Infanterieregiment zu Diſab. – 60. Infanterieres giment ! zu Kurraldi. - 78. Infanterieregiment zu Belgaum ,. - 86. Infanterieregiment zu Kurratſdi. .
Offiziere und einige Tauſend eingeborener Offiziere und
Truppen der oft indiſchen Compagnie .
Mannſchaften , die zum Garniſondienſte nod vouſtan ,
Artillerie. Reitende Brigade.
Stab zu Pu .
dig befåbigt und ſowohl wåbrend Friede118 . als Kriego , ilab . - 1. Batterie zu Diſab - 2. Batterie zu Kuro 4. Batterie zu zeit in den Stationen neben den linientruppen gebraudt raridi 3. Batterie zu Punab werden fonnten , fito obne Beſdiftigung befinden und ' Dijab . - Fußartillerie. ' 1. Bataillon : 1. Batterie eine tobre laſt für den Siant bilden .
Es dürfte feine
Abmednuggur 2. und 3. zu Abmednuggur
Uebertreibung rein , wenn man annimmt, daß drei Viers
zu Kurraildi Sukfur. 2.
tel der invaliden Offiziere und Soldaten in Bengalen noch 10 bis 15 Jabre Garniſondienſte verridten fönnte.
2. Barrerie zu Bombay 3. und 4. Batterie zu kurratidi Stab zu Bombay 3. Baraillon :
Die Koſten des Unterbaltes dieſer Individuen in den Veteranen : , Invaliden , oder Garniſon : Bataillonen würde nur den Unterſdied zwiſden dem Invaliden . und dem Garniſon - Solde ( ganz unbedeutend ) , plus
Stab zu Abmedtuggur, 1. Batterie zu Sdicarpore 2. Batterie zu Rajcote 3. Batterie zu Bhui
den Anſchaffunge foiten der jabrliden oder zweijábriis den Bekleidung und den Ausgaben für den Stab bes
nuggur und Maalgaum . 4. Bataillon : Stab zu 210mednuggar - 1. Barterie zu Belgaum 2. Bats
tragen . Jn Bengalen fónnten wenigstens 5 bis 6 In , validembataillone in Stationer , mie Monghyr, Birar, Glunar , Allahabad, Agra , Delhi , Sebaranpore , Alig , bur u . ſ. w . unterbalten und zum Nutzen des Staates
3. Batterie ju terie zu Abmednuggur und Surale humedabad - 4. Batterie zu Abmednuggur 5.
verwendet werden .
peure und Mineure : Stab zu furraridi
3 ) Es bedarf der ernſtliden Betradtung den ins diſden Gouvernements , ob der Militärbeamtenſtand, namentlich das Commiſſariat, nicht nach und nad ro , wie bei dem foniglichen Heere , gebildet werden fann . Schreiber und Secretáre müften zuerſt nad den un . tergeordneten Stationen geſendet werden , um ſich uns ter Leitung der jebigen Offiziere des Gommiſſariats auszubilden , dann müßten ſie je nad ibrer Qualificas tion avanciren , modurch man in der Siand geleir
pagnie zu Sulfur – ein Detachement zu Hydrabad -
wurde , mit der Zeit alle bisher bei dem Gommiſſarias u . 1. m. bed åftigten Difiziere ibren Regimentern 311 .
-
-
– 4. ju
Bataillon : 1. Batterie zu Kurratſchi
C
.
4. Batterie zu Abmedabad und Rajcote
rie zu Hydrabad und Sartara
5. Battes
6. Batterie zu Abmed.
-
6. Batterie zu Bareda.
Batterie ebendaſelbit
Ingenieurcorps . Stab zu Bombay - Sap. 1. Comi
Depot zu Punab .
Eingeborene Savalerie. 1. fancierregiment zu Diſab -- 2. fancierregiment zu Rajcote 3. lan . cierregiment zu Schifarpore. infanterie 1. europäiſches Infanterieregiment zu Rurraiicht 2. europäiſche Infanterieregiment
žu acen - 1. eingeborenes Infanterieregiment , Gre . 31 nadiere , ju Punas – 2. eingeborenes Infanterieregi . ment zu Baroda – 3. eingeborenes Infanterieregiment ju Kurtaridi - 4. Infanterieregiment zu Svicar, por 5. ju Dilab 6. zii Sattara 7. zu Suf,
růdgeben zu fónnen ; in der Folge bitte man dann ein eigenes Civil- Army · Departement, einen ſelbitin , fur 8. zu Abmedabad und Huro – 9. zu Tannab 12. zu Kurrats digen Militärbeamtenſtand für dieſe beſonderen Dicnit : 10. zu ( Gnarra - 11. zu Suffur zweige , obne daß man zil großen Aufgaben genotbigt foi 13. zu Hydrabad 14. ebendaſelbſt - 15. zu mire, da die Zulagen für die jetze zu diejen Dienſten Womeonungur 16. zu Bhui - 17. zu Hydrabad
verwendeten Offiziere ganz bedeutend , ja ſogar ver :
18. ebendaſelbit
rowenderiſo zugemeſſen ſind . 4) Vortheilhaft wåre es ferner , wenn man die
zu Affirgbur Naſſif - 21. Stab ju Punab , eine ab, Ab , i beilung zu Raicote.
Kidizirt unter Berantwortlich feit der Berlagshandlung : 5.
19. zu Surate und Broad -
Per in Darmſtadt und in deſien Origin gedruckt.
1
1
20. 1
NP N 105 .
P S
Donnerſtag , 2. September 1847. WO
v a
Allgemeine
Militar · Zeitung . .
Preußen . Berlin , 31. Juli.
Das Militårmodenblatt ent ,
bålt nachſtebende intereſſante Mittheilung : Ehrengericht im zweiten brandenburgiſchen Huſarenregiment,
dem jedes einzelne Individuum gleiden Antheil nimmt, ro bleiben und ſåmmilid nur zwei Pflichten übrig, um zur möglichſten Volfommenbeit zu gelangen : 1) Wir müſſen uns beſtreben , durd Beſcheidenbeit und zuvor. kommende Höflichkeit, inſoweit es unſer Stand erlaubt, die liebe des Publifum
eingelegt vom Major v. Schill im Jahre 1808.
zu erwerben , deren adtung ,
wir bereits zu beſigen das Glůd baben. 2 ) Durd ei. Statuten eines aus dem Jahre 1813 berrůbrenden Eb . nen richtigen Dienſteifer und durd Strenge im Dienſt rentribunale mitgetheilt worden . Im Folgenden fons ſelbſt , obne unſere Untergebenen unnöthigerweiſe zu In dem Militårmodenblatte Nr. 5 d. $. find die
nen nicht allein noch åltere , ſondern vorzüglich durch
quålen , müſſen wir uns bemůben , ſie und uns ſelbſt
ibren Urbeber , Major von Scia", die Aufmerffam .
zu vervollfommnen , auf der anderen Seite uns aber
feit erregenden Statuten eines Ebrengerichts verdffent. Dadurch ihre Liebe zu erwerben , daß ein Jeder , nad licht werden. Uebrigens macht der Einſender , einer Maßgabe ſeiner Kråfte , ſo wie es in einzelnen Fåden der Beiſiger deſſelben, bemerflid, daß, wenn auch beute, nur immer geſdeben fann , für ſie zu ſorgen ſuci. In alſo faſt 39 Sabre nad dem Entwurf dieſer Statuten, Anſebung der Bebandlungsart unſerer Untergebenen einige Stellen derſelben befremden mögen , ſolde da. mals ganz für ihren Zwed geeignet (dienen , da das Offiziercorps nach der Belagerung von Kolberg aus
maden wir es uns aber endlich zur beiligſten Pflidot, aufs pünktlichſte nad den uns von Seiner Majeſtåt dem Könige unter dem 3. Auguſt gegebenen neuen
Mitgliedern der ganzen Armee complett gemadt wurde, Kriegsartikeln zu verfahren. und manche Ungebundenheit berrſte , die Sdil zu beſeitigen entſchloſſen war.
Parolebefebl. Berlin, den 28. Dezember 1808. Id beabſichtige ein Ehrengericht im Regimente zu
Art . II.
Um gedagte Bervolfommnungen zu erreiden , iſt es durchaus nothwendig , daß wir Offiziere obne Aus, nabme auf und ſelbſt und ebenfalls einer auf des An.
errichten, um über das Betragen der Herren Offiziere, deren Betragen aufmerfſam ſind. Es iſt nicht zu den . fen, daß eine unſerer Handlungen unſerem Stande und bamit feine Störungen und ebrenrübrige Handlungen unſerer Ehre zuwider ſein kann, aber doch möglich, daß
ſomobl im Dienſt als außerhalb deſſelben , zu waden,
vorfallen fónnen . Å8 Pråſes dieſes Ehrengerichte er dieſer oder jeder vielleicht in der Hiße der Leidenſchaft nenne id den Rittmeiſter von der Kettenburg und als ſich vergißr." . Wir Präſes und Beiſißer des Tribunals
deßhalb bei unſeren Kameraden darauf an, daß Beiſißer die Premierlieutenante und Escadronsführer intragen einem folden nicht zu erwartenden Fall und derje .
von Brúnnom , von Diecelsfy und Blankenburg.
nige angezeigt werde , der ſich dergleiden zu Sdulden Der Protokollfübrer soll vom Offiziercorpo duro fommen låßt, und verlangen , da wir ſelbſt ebenſo leidt Die Statuten dieſes Ehrengerichts werden mir , fo. feblen fónnen, und in dieſem Fall dem Präſes des Tri.
das loos gewählt werden.
.
bald ſolde von der Commiſſion entworfen worden , vor.
bunale, und dieſen wiederum dem erſten Beifiber 2c. 2 .
gelegt , um ſie nach einer Prüfung zu beſtåtigen .
ſofort anzuzeigen.
gez. Sdill.
Es verſammelte fid bierauf die Gommiſſion und be.
Art . III.
Die Subordination , das beißt , die willige und
Almmte Folgendes zur Genehmigung des Maj. 0. Schil : pünktlide Befolgung der Befehle unſerer Vorgeregten, Art. I.
ſoll und Allen ein Heiligthum ſein , und wir wollen in
Nachdem ſich im Lauf der Campagne das Corps Offiziere, wie überhaupt das Regiment, durd Bravour und unermüdliden Dienſteifer reinen Kräften gemåß ausgezeichnet und einen Rubm erworben bat , an wel.
der beſtmöglidoſten Ausübung dieſer Befeble unſere großte Ebre reben ; dabingegen ſtebt es aber auch einem jeden Einzelnen frei, fido bei einer nicht zu vermuthenden ,
aber dod möglichen Ungeredrigkeit an einen der Obe.
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ren des Tribunals mit ſeiner Berd werde zu wenden. ausarten, daß, verleitet durd jugendlides Feuer oder Wir Präſes und Beifißer des Tribunals balten und alsdann verpflichtet , einem Jeden rein Redt zu vers
ein doleriſches Temperament Beleidigungen dadurdo entſtehen , welche , den Gereßen der Ebre gemåß , nur
Idhaffen und in einer rolden Angelegenbeit bis zur durch ein Duell abgemacht werden fónnen . Auch au. booſten Inſtanz zu geben. Unrid tige Unflage aber Berdem iſt es möglich, daß zwiſchen einem Offizier un . gegen Obere wird außer den gewöhnlichen Geſeßen von uns noch dadurch beitraft , daß der Anflåger bei der neuen Wahl eines Tribunals ausgeſchloſſen iſt und nicht die Stelle eines Präſed oder Beiſigers erhalten
ſeres und einem Offizier eines anderen Regimentes rido ſo etwas ereignen könnte. In ſoldem Falle bålt sido das Ehrentribunal verpflichtet und bebålt ſich vor, ent, ſcheiden zu dürfen , ob die Beleidigung von der Art iſt,
fann .
daß das Duel durd Verſicherungen ausgeglichen wer, Art. IV.
den kann, oder ob daſſelbe ausgefübrt werden ſoll.
In Anſebung des Anzuges iſt, indem es ſich von ſelbit verſteht , daß derſelbe beſtåndig dienſtmäßig ſein
Art. VII.
tos eriſtiren , ja relbſt fein Unteroffizier oder Gemeiner
werden unſrer Einſicht gemåß zu beurtheilen wiſſen ,
an offentlichen Orten außer Uniform erſcheinen darf. Zum Grunde fúbren wir an , daß die Uniform , welche
daß derjenige , der nicht mehr Herr dieſer leiden daft iſt, ſich ſelbſt dadurch als unfähig erklärt, ſeinem Dienſte
wir tragen, für uns das ebrenvollſte Kleid iſt, welches wir anziehen fónnen , und zweitens wird angenommen , daß ein Jeder , der incognito lid befindet , nicht den Weg gebt, den er eigentlid wandeln ſollte. Anmerkung. Schon vor mehreren Jabren iſt hier von Seiner Majeſtåt dem Rónige unſerem Herrn bei
vorzuſteben, und demnac iſt ein foldes Subject gånz. lich unbrauchbar. Irunfenbeit im Dienſt oder gar vor zu werden verdient, da unſerer Ueberzeugung nad ſols des in einem Corps Difiziere , wie das unſere , rich ſchlechterdings nie ereignen fann und wird. Uebrigens
fohlen worden , daß die Offiziere auf der Straße, aud
eriſtiren in dieſer Hinſicht Vorurtbeile , die wir genau
an offentliden Orten , nie anders , als in ihrer Unis
prüfen, und, wenn wir ſie wirklich als Vorurtbeile be . finden , mit Feſtigkeit überwinden und uns über das Urtbeil derer weglegen wollen , die zufolge ibrer unrich
Ferner iſt über eine bedeutende Sade , und zwar muß, nur nod biermit feſtzuſeßen , daß feine Incognis über das Trinfen , etwas feſtzuſeßen. Wir ſåmmtlid
form erſcheinen ſollen . Art.
v.
dem Feinde iſt ein Verbreden , welches nidt erwåbnt
Der Soldat , vom erſten bis zum leßten Range, tigen Beurtheilungsfraft darüber denken. Es ibird bierůber feſtgereßt: fann in Berlegenbeit fommen , Ausgaben maden zu můfen , die ſeine Einnabmen überſteigen, d. 6. Sdulden.
Ein Seder fann trinfen ſo viel und was er will ;
Hier eriſtiren nun zweierlei Arten , unnöthige zur Bes es geziemt uns nicht, die Quantitåt noch Qualitåt der friedigung unſerer Leidenſdaften, und Sdulden, welche Getrånfe zu unterſuchen, ſondern nur auf die Wirkung und die Nothwendigfeit aufbůrdet. Die erſteren ſind des vielleicht zu viel Genoſſenen zu reben, und wenn auf feinen Fall zu rechtfertigen und hangen , wie die leßteren , gemåß der neuen Verordnung Seiner Maje.
es möglich wåre , daß dadurch dem geſellſchaftlichen Umgange oder gar dem Dienſte ein auch noch ſo ge,
ſtåt des Königs , lediglid von der Beurtheilung und ringer Nachtheil erwůdre , dasjenige Subject, welches Verfügung der Civilgerichte ab. Die zuleßt genannten fic inſoweit vergeſſen ſollte, zur ſtrengſten Verantwor. Sdulden werden jedodo von uns nidi von einer üblen tung zu ziehen . Ende des erſten Serebentwurfs. Seite betrachtet , ſobald Pie ungefábr aus folgenden Unterzeichnet von dem Pråſes und den Beiſißern Urſachen entſtanden ſind : als Krankheits balber für Medizin und andere zur Heilung angewandte Mittel, des Ebreatribunals vom zweiten brandenburgiſden Hus .
fie mogen ro theuer ſein, als ſie wollen, ſobald ſie zur Wiederherſtellung der Geſundbeit angewandt ſind ; fer.
ner um einem unverſduldeter Weiſe in Berlegenbeit
farenregiment. (gez.) von Sdill , von der Rettenburg , von Brúnnow , von Diecelsfy , von Blankenburg . von Lilienthal II., Protofodfùbrer.
geratbenen Kameraden unſeres oder eines anderen Re.
gimentes zu belfen und ihn zu unterſtufen , und ferner zur Andaffung nöthiger und unentbebrlider Monti, rungsſtúde, Pferde u. T. w. Ades dieſes aber muß er.
Genebmigt von Sdill , als Commandeur des Res
wieſen ſein , und in ſoldem Falle erfordert eine einem gimenis, und anerkannt vom ganzen Offiziercorps des Gorps Offiziere natürlich ſein ſollende Kameradſchaft Regiments.
die möglichſte Unterſtübung und Hülfe des Einen mie des Anderen ; ſo wie der Präſes und die Beifiger des Ebrentribunals lid biermit ebenfalls verpflichten , zum
Bayer n . Ueber die neuen Waffenrode bemerft ein drei.
Nußen unſerer Rameraden in dieſer Hinſicht alles zu thun , was in Gemåpbeit unſerer Einſidten und unſerer Kräfte
ben aus Münden vom 16. Auguſt , in der Allgemei. nen Zeitung : „ Ueber die Kleidſamfeit der Waffenrode unſeres Militárs , die ſeit einigen Tagen , jedoch vor der Hand nur einzeln , zum Vorſdein fommen , ſind die
nur immer gerceben fann. Art. VI.
Beim beſten Willen und der größten Eintracht in Meinungen im Publikum getbeilt. Viele finden die einem Offiziercorps können deſſenungeachter durd Miß. Róde ſdon, Andere glauben , daß die Wohlgeſtalt des wåbrend
verſtåndniſſe fleine Streitigkeiten vorfallen , die dabin
iblanfen jungen Mannes dabei verliere ,
der
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Baud des beleibten nur noc auffallender bervortrete. borte Militárs , von den Generalen Marquis v. An .
Uud über die Zwecmåßigkeit dieſer Kleider erbeben gleſea , Graf 0. March und Graf v. Arundel berab ride bie und da Zweifel, und zwar von Männern , de .
bis zu einigen Unteroffizieren , ertbeilten dem Gbarafter
nen Einſicht und Erfabrung in ſolchen Dingen nicht des lieut. Munro, ſowohl im Dienſt wie im Privatle. abzuſpreden iſt. Dod ſolche Urtbeile ſind wohl aud
ben , das glanzendſte Zeugnie, und berdeinigten insbe .
in Preußen bei Einfübrung dieſer Röde laut geworden.“
fondere reine Menſdenfreundlichfeit und Herzensgüte.
Belgien. 10o wird diemal nicht ausgereßt werden , wie einige
Ueber den völlig loyalen Hergang des Duells war obnebin fein Zweifel. Hr. Clarkſon bielt ein vortreff. lides Plaidoyer , idorin er bervorbob , daß England gar fein Duellgere beliße, und es, bei den einmal be
Man bezeichnet von Infan ,
ſtebenden Sitten oder Vorurtheilen der Geſellſchaft,
Das gewobnlide Uebungslager bei Bever , .
Blåtter beridtet baben .
terie das 9. und 4. Regiment , das 3. Jågerregiment
baarer Unſinn lei , das Duell nad den Strafgeſeßen
und das 1. Regiment berittener Jäger , ſowie rechs
über Mord und Todtſchlag zu behandeln .
Batterieen Artillerie für das Lager beſtimmt, das Geo ( D. 4. 3.) neral Deys commandiren ſoll. Frantreid. Paris , 15. Auguft. General General Gabriel Neigre , defien feierlides Begråbniß am 13. Aug. war , batte ſeine laufbahn in der Artillerie gemacht. Geboren am 28. Juli 1774 , war er roon mit 19 Sabren Haupta mann , und im Jahr 1812 übertrug ibm , der noch den Rang eines Oberſten beſaß , Napoleon die Generaldi. rection der Geſdůfparfe der großen Armee – ein Be . weis von Zutrauen , das einen Mann von vollendeter Erfahrung vorausſeßte , und worauf ſonſt nur die bódo. ſten Generaloffiziere Anſprud maden fonnten. Auf dieſem Poſten findet man ihn aud beim Elbebeer am
auf die traurige Alternative bin , worin ric namentlid
die Verbandlungen, und die Jury zog ſich zurück. Nach einer Berathung von 20 Minuten batte ſie einmůthig das Berdict gefunden : ,Des Morded tuldig, aber der Verurtheilte rei nad drůdlich der Föniglichen Gnade zu empfehlen .“ Das im Gerichisſal zablreich verſam , melte Publikum war tief erſchüttert. Der unglüdlide
.
Er wies
der Offizier befinde : entweder den Zweifampf zu mei. den und ſich der Beradtung ſeiner Kameraden auszu .
ſeben , oder ſid zu ſchlagen und dann dem Geriøt zu
verfallen und ſeine ganze Eriſtenz zu gefährden ; denn der vorliegende Fall ſei ein ſolcher geweſen , in welchem der Herzog von Wellington ſelbſt ſich duellirt baben würde , wie er denn dieß mebr als einmal in ſeinem
Leben gethan. Der vorſigende Richter Erle reſumirte
11. Már; 1813, und ſpäter bei Waterloo , wo er bei
Offizier, ein Mann von 43 Jahren und Familienvater,
dem unbeilvollen Rüctzug Alles aufbot , um von dem
wurde befragt : mas er vorzubringen babe , auf daß
Artilleriematerial zu retten , was zu retten war , und
das Todesurtbeil nidt gegen ihn gerådt werden moge ? Er verbeugte ſich ſtumm und ebrerbietig. 418 aber
auch wirklich theils aus Paris , theils aus Vincennes
754 Kanonen, 2545 Laffetten u . andere Fuhren, 174,784 nete , 4365 Flintenlåufe und die foſtbarſten Gegen.
dann der vorſigende Richter, zwar nicht, wie das ſonſt üb , lid iſt , die rowarze Müße auflebte , wobl aber mit bewegter Stimme erklärte : er muffe das Todesurtbeil
ſtånde des Artilleriemuſeums über die Poire daffen
als gefällt zu Protokoll bringen laſſen , wiewohl er
ließ. Nach dem Frieden war er im Artillerieausſduß für die Reorganiſation ſeiner Waffe tbåtbig , und im
Sohn , der als Bataillonsdef im 31. finienregiment
boffe , daß die fönigliche Gnade dem angeflagten nidor eniſteben werde, brach der tiefgebeugte Mann in Tbrå . nen aus. Der Spruch des Schwurgerichts bat umro mebr überraſcht , als die beiden Secundanten frůber vor Gericht ſtanden und freigeſprochen wurden : ja ei . ner derſelben , Major Gudoy, war als ein Hauptzeuge geladen . Dud erinnert man ſich kaum eines åbnlichen Proceſſes in England , wo die Jury , eben aus Rud. lidt auf den mangelbaften Zuſtand des Gefeßes , nidot
mit Auszeidnung in Afrika dient.
ein freiſpredendes Urtheil gefällt båtte.
Kilogr. Pulver , 9000 neue Gewebre , 62,000 Bajon.
Jabr 1831 befehligte er die Artillerie bei der Belage , rung von Antwerpen , über deren Geldidate er einen
Beridt berausgab. General Baron Neigre batte ſchon bei Jemmapes gefodten , und der Konig fudwig Phi . lipp pflegte ihn, wenn er bei guter faune war , Teinen walten Kameraden “ zu nennen.
Er binterfåßt einen
Großbritannien . fondon , 19. Auguſt. fieutenant Munro , der,
( ang. Zig.)
Die Naval and military Gazette vom 5. Juni 1847
entbått folgende Betradiungen über die neueren Bere
naddem er im Jabr 1843 den Oberſten Fawcett bei
beſſerungen in der fage des britiden Solda . ten : „ Die Bil zur Verfürzung der Dienſtzeit ( Army
Camden im Duell erſchoſſen , Anfangs die Fludt er. griffen (in Folge deren er von der Armeeliſte geſtriden
Enlistment Bill ) iſt im Hauſe der Lords zum drittens mal verleſen und angenommen , und erwartet nur nod
.
1
wurde) , unlängſt aber aus Deutſchland, wo er bisber
die Beſtåtigung der Königin , um Geſet für das Land
gelebt, zurüdgefehrt war und ſich freiwillig vor Gericht
zu werden,
416 ein Seitenſtúd zu dieſer Darlegung
geſtellt hatte , ſtand am 18. Auguſt vor dem Central.' der Sorgfalt für den Soldaten iſt ein neues Penſions, criminalgeridtøbof in Pondon. Der Attorney General reglement erſchienen ( das wir ausfúbrlich in Nr. 93 erſchien als Staatsanflåger auf Mord ; die Advocaten bis 97 dieſer Blåtter mitgetbeilt ). Es ſcheint, daß,
Clarkſon und Bodfin verteidigten den Angeklagten.
måbrend die Herzen unſerer Senatoren den Anſprüden
Eine Anzahl Zeugen wurde dernommen ; ſie erzáblten
der Soldaten gedffnet worden ſind , die Köpfe unſerer Beamten einen neuen Impuls erbalten baben , denn
die Umſtånde des Zweifampfen , und sämmtlide ver.
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von allen derartigen Documenten , deren wir uns erin .
Häuſer ging, unterhielten wir lebbafte Hoffnungen, die niot frei von Befürdlungen waren ; nun aber, da fie die leßte Inſtanz im Hauſe der fordø zurücgelegt, fón ,
nern fónnen , iſt das neue Reglement das flarſte und von allen Zweideutigfeiten freieſte.
ringe
Das iſt fein geo
Pob , wenn man die große Zahl der Details
nen wir in die Worte der Portia einſtimmen :
und die Verſchiedenartigfeit der in Betracht zu zieben ,
How all the other passions fleet to air,
den Rechtsanſprüche beachtet ; jede Möglichkeit iſt vor, gereben , Wunden und Erblindungen zuerſt, alles Uebrige
As doubtful thoughts and rash embraced despair ! „Wenn irgend etwas hinter unſeren Wunſden zu
bat ſeinen geeigneten Plaß erbalten; die alten Penſionåre rådgeblieben , ſo hat es feine reidlichſte Erfüllung in und Soldaten , welde vor 1x33 eingetreten , ſowie die
dem Penſionsreglement gefunden , das dem Kopfe und
gegenwärtig im Dienſte befindliden Individuen fónnen
Herzen des , deſſen unter demſelben vero gleichmäßig Ebre gereidt. eine Penſion nach 21 Dienſtjahren in der Infanterie zeichnet iſt, Secretárs zur Name
oder 24 in der Cavalerie beanſpruchen.
Maßnabmen
find auch für diejenigen getroffen , die vor dem Ablauf der genannten Zeit invalide geworden ; dieſe erbalten zeitweiſe Penſionen , je nad den Berbåltniffen des Fal . les ; dieſelbe Maßregel findet ihre Anwendung auf die Leute Minimum der Gorpsder , die Penſion aufgelöſtbetrågt oder reducirt das in allenwerden Fällen;
,,Man fann vorausſeßen , daß die das alte Solda. tenthum entebrenden faſter , die Liebe zur Plünderung und zum Trunfe, verſo winden werden . Durch nichts iſt man mehr in Stand , den Leuten Achtung vor dem
8 Pence (6'), Neugroſden) tåglidh.
Soldat bat nun eine Stellung in der Geſellſdaft, und er wird es lid angelegen ſein laſſen , ſide derſelben
leben und dem Eigenthum Anderer einzuprågen , als
dadurd , daß man ſie daran Theil nebmen låět. Der .
, Das Reglement vom vorigen Jahre, das Jabrgele würdig zu beweiſen . Es iſt daber als beſtimmt anzu . der und Belobnungen für ausgezeichnete Dienſte be nebmen , daß die Führung des Soldaten im Inlande
miligte , iſt mit dem gegenwärtigen Document vermiſot rid beffer ſtellen und daß er, wenn er dem Feinde ger 1
worden, da der Sold des Wohlverhaltens (good - conduct pay) darin eine Beachrung gefunden. Jeder mög.
genüber ſtebt , rich obne Widerſtreben der ſtrengſten Kriegszucht unterwerfen wird. Wir (dåßen und glüd ,
lithe Anſprud iſt vorbergeſeben , und für außerordents lich zu den gewonnenen Reſultaten mitgewirft zu ba . lidhe Fälle iſt den Aufſebern des Obelſea . Hoſpitals
ben ; vidio bat ung måbrend unſerer langen Bertre.
Machtvollkommen beit ertheilt.
Eine Tabelle über die
tung der Intereſſen des fand , und Seedientes ſo viel
Berråge , für die die Soldaten ihre Entlaſſung zu jes
Genugtbuung verloafft, als die beiden leßien gerechten und edelmútbigen Maßnabmen , die Berdrånfung der Dienſtzeit und die Regulirung der Penſionsſåpe für
.
der Periode erfaufen fónnen , iſt entworfen ; in derſel.
ben ſind die Auszeichnungen ſtark berůdlichtigt , wäb. rend auf der anderen Seite eine liſte beſtebt, die die Vergeben entbålt , die den Verluſt der Penſionen bes
dingen ; dieſe Maßnabme durfte von dem günſtigen Er, folge für die Verminderung der Vergeben begleitet ſein.
die unteren Grade der Armee. "
So weit unſere Quelle, die Naval and military Ga zette , der wir unſererſeits zu den erlangten Reſultaten das berzlichſte Glúc mùnſden ; der würdige Heraus ,
Soldaten und Matroſen werden ſido leidr obne Hülfe geber hat die Sdílußworte des obigen Arrifeis nicht eines Anderen in dem Reglement zuredtfinden und
ſo leichtbin gerdrieben , ſondern er bat ein volles Redt,
Daraus entnehmen fónnen, was ſie als Penſion zu for . sie nicht ſelbſt verſchuldet baben.
ſie mit leuchtenden Reitern der Welt zn verfünden , denn ſeitdem er am 9. Februar 1833 reine militáriſde Zeitſchrift gegründet, bat er mit allen Kräften die no
Alte Offiziere und Soldaten werden lid erinnern, mie feſt fich die geringfügige Zulage unter dem Namen des Déli uno Somirgelgeldes dem Gedådiniſſe des
Tereſſen des ſo unendlid vernadlåfſigten britiſchen Solo daten , der gleich einem europåirden Paria von der Greggebung rolechter wie der rowarze Sklave beban .
Soldaten einprägte - man fann daber vorausſeßen ,
delt wurde, in ſeinem Blatte derfochten ; ſeinem Eifer,
daß es mit den Betrågen , die für ibr Alter und ibre ſpåteren Lage bewilligt werden , ebenſo ſein werde und
ſeiner Unpartheilidh feit modte der britiſche Soldat in
dern berechtigt ſind , wenn ſie ein Unglůd trifft , das .
Wahrheit die Morgenrdibe zu verdanken baben , die
dag die Belohnungen für das Woblverbalten eines leb,
ießt über ſeinem Stande und ſeiner Page zu tagen
baften Eindrucs nidit ermangeln werden .
beginnt. Ein auf Befehl des Unterbaures peróffentlichter
,, Es gibt manche ausgezeichnete Perſonen , die in
einen gewiſſen Grad von Unrube und Furcht verfeßt Radweiß über die in der fønigliden Marine vorges ſind wegen der Folgen und mit ford Gloon ſtille zwei. feln ; wir ſind frei von dieſen Befürchtungen und glaus ben, daß das , was in der dieſjåbrigen Seſſion ſeinen Weg duros Parlament genommen , eine neue Aera in
fomgenen Prügelſtrafen gibt an , daß ſie im Jabr 1846 in Adem in 1077 Fållen mit 32,366 Peitſden . bieben, 1845 in 1079 Fáden mit 38,511 Hieben , 1844 in 1411 Fågen mit 42,352 Hieben verbångt worden
den britiſden ' Militårannalen bezeichnen wird. Web .
Rind. Die bódíte Anzabl zuerfannter Hiebe war 72,
rend die Bill zur Berørånfung der Dienſtzeit durd die
die geringſte 3.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. & teste in Darmſtadt und in deffen Ofizin gedruifi.
Samſtag ,
N 106 .
4. September 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung.. Großbritannie n .
Die Reduction der Oſtindiſchen Armee , die
der dazu Beredtigten erlorden ſind , durd Andere er. innert werden .
Dieſer Uebelſtand batte eine ziemlide
ford Hardinge bat eintreten laffen , muß in Bezug auf Ausdehnung bei der Halbſoldliſte für Auslånder , und den Zeitpunkt und in Bezug auf die Art und Weiſe man bat Grund zu glauben , daß die britiſde Halb . der Ausfübrung betradtet werden . Es erſcheint zu früb, ſoldliſte ebenfalls nidt davon befreit iſt. Es ſteht zu nach dem ernſthaften Kampfe des vorigen Jahres ſido erwarten , daß die oſtindiſde Penſions , oder Invali, in dem Glauben zu wiegen , daß alles Friede atbmet , denlifte das Sdiđſal ibrer europäiſden Genoſſen tbeilt, und eine Entwaffnung vorzunehmen , als wåre feine da dort die Verſudung und die Leichtigkeit zur Tåu. Ausſicht zur Erneuerung des Rampfes vorbanden . Die Elemente dazu ſind nad wie vor vorhanden , und
ein unbedeutender Umſtand fann ſie von Neuem auf.
(dung ungleid großer find. Ueber die Denkmale Wellington's und Nelſon's außert ſich ein Artikel der Augem. Preuß. -
regen . Wir ſollten niemals die fürchterliche Rection Zeitung ( unterzeichnet: Rt.) folgendermaßen : Die des Novembers und December
1845 bergeffen . In
neuen fondoner Kunſtwerfe erregen vielen Unfrieden .
Anſebung der Ausfübrung erſcheint uns die Art und Das Geſdrei gegen die Idee der Aufſtellung der Welo Weiſe unpolitiſd und teuer , denn man entiåßt die lingtonſtatue auf dem Bogen am Sydepart. Corner Peute nad fünfzehnjábriger Dienſtleiſtung , wenn fie aud noch nicht invalide geworden. Der Unterſdied
war vom erſten Moment an beftig genug , und mit
Redt. Als man dann wirklich daran ging, fam Pund
zwiſchen dem Regimentsſolde und den Penſionsſågen
mit einem ganzen Hagelſdauer von Wißen, und aud
iſt für den Augenblid mit unberedenbaren Koſten auf. geboben , denn im Oſten wie im Weſten leben die In , validen ſprüchwortlid lange Zeit. Die Reduction der oſtindiſchen Armee route niemals durd frůbzeitige In . validenerflärung oder durd Entlaffung der jungen Sol. daten bewirkt werden ; die einzige anwendbare Mer tbode iſt die , mit der Recruttrung innezubalten und die Reduction den natürliden Umſtånden zu überlaſſen. In den Kriegen von 1803 bis 1805 , erzáblen uns" ins diſde Hiſtorifer, waren die Männer, die ſo tapfer ges gen die Briten fochten und ihnen ſo große Verluſte bei Paswarib , Afſane und Dieg bereiteten , ihre eigenen fråberen Soldaten , die die Friedenspolitit Ford Wel.
Punde batte Redot, denn etwas ſo unfünſtleriſdes, wie eine ſolde Statue auf einem ſolchen Piedeſtal, kann man ſido taum denken, abgereben davon , daß der old Doko über dem Bogen der fånge nad ſtebt, weil in der Breite fein Raum für das foloſale Pferd war.
.
lington's nach der Eroberung von Seringapatam und
Nad lautem fårmen und Spreien in den Journalen bradte man die Sache dann voro Parlament, und das
Gouvernement erflårte , man werde die Statue weg. nebmen, naddem ein geeigneter Plaß gefunden wore den.
Den plaß zu finden , ware gerade nicht ſower
geweſen . Mande deuteten auf Conſtitution, Hia , die bůb . ide Ånbobe im Green - Part, neben dem gegenwärtigen Standort, wenn man ihn einmal in dieſer Gegend ba. ben wolte ; dodo ſonſt aud båtte Pondon wobl einen
dem Falle Tippo Sabibo entlaſſen batte. Die Dienſte pafſenden Punkt geboten. Die Gruppe iſt kein Mei. zeit iſt in Indien zu furz , nåmlid 15 Jahre. Die ſterwerk: das Pferd , wenn es aud richtig gezeid net Leute treten gewobnlich mit 18 Jabren ein , baben alſo ſein mag, iſt Teblos und macht feine Wirtang ; der alte bereits im 33. Jabre Anſpruch auf die Invalidenpen.
Herr fißt darauf , ſo, ſtramm und ſteif in der Haltung,
Ron ; ro erbålt denn der größere Tbeil der månnlichen wie der unmaleriſme Mantel in ſtarren Falten berabs Bevölkerung Ditindiens von dem Staate Stipendien. fådt. Was aber daran verfeblt iſt, wird es nodo zwie . Eine zeitweiſe Uenderung iſt auf Roſten eines unbee fad durd die gegenwärtige Aufſtellung : ein Piedeſtal ſtimmten und permanenten Soldes für die Beurlaub.
von måßiger Hobe würde dazu gebdren.
Wer bat
ten eingetreten , eine Maßnabme, die viele Nachtheile aud je daran gedacht, Reiterſtatuen dieſer Art auf Tri. bat , namentlich wegen des mannigfaden Mißbraudo, umpbbogen zu ſtellen , noch dazu , obne auf die Bero I
zu dem ſie Anlaß gibt. Es mag nur an die betruges
båltniffe des Skulpturwertes einerſeits , des Bauwer ,
riſche Zueignung von Penſionen , die durd den Cod fes andererſeits die geringſie Rüdlicht zu nehmen. Auf
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dem großen Triumpbbogen an Porta S. Gallo zu Flos
ibr Verdienſt oder ihre Dienſte zu würdigen.
ren; gallopirt
Großherzog Franz ( Kaiſer
fönigliche Verordnung bat dieſen Grundſaß allgemein
Franz I.), aber glüdlicherweiſe in folder Hobe, daß man ibn bei den kleineren Dimenſionen kaum bemerfi. ale jene Uebelſtånde waren vielfach urgirt worden , und man glaubte faſt daran , daß ibnen abgebolfen
aufgeſtellt und entſchieden , daß keine bürgerliche oder militáriíde Rörperſchaft ohne Genehmigung des Kó . nigs irgend ein Geldent, eine Suldigung oder Belob .
werden wurde
C
freilid
nun ſoll die Statue dos ſteben blei.
nung berdließen darf.
Eine
Da außerdem den Truppen
jede Collectivdemonſtration ausdrůdlid verboten
ben ! Man bemerkt, der Herzog von Rutland (Präſts
iſt, so verlegen die Oberiten oder Generale, welde
dent des Gomités, weldes mit der Errichtung des Dent, male beauftragt war ) babe den Sieg als ein Fabius
folde Demonſtrationen begünſtigen , die dienſtliden Vor, ſdriften. Deßbalb ſollen die Urbeber einer Collectiv .
Gunctator gewonnen.
So viel iſt gewiß , daß ford
demonſtration , weldies auch ihr Zwed rei , zur Strafe
Jobn Ruſſei dem Unterbauſe erflårt bat, der Herzog von Wellington babe feine perſönlichen Wünſche in
gezogen und die Erlaubniß irgend jemanden eine Gabe , eine Huldigung oder Belobnung anzubieten , aud
dieſer Angelegen beit.
.
Sou dieß in fünſtleriſder Ben
wenn ſie von Einzelnen und im Dienſtwege erbeten wird,
ziebung eine Bedingung ſein oder einen Maßſtab gee
immer verweigert werden , wo nicht ſo widtige Dienſte
ben ? Es wäre wenigitens ein nod nicht dageweſener
geleiſtet oder die Umſtånde der Art ſind , daß fie eine
Caſus ! Wunderbar bleibts übrigens, daß der Herzog, königlice Berordnung veranlaſſen tonneri. " wenn er zu den Fenſtern von Apoleybouſe binausioaut,
nicht jedesmal über ſein rieſiges bronzenes Ebenbild Militariſche Briefe aus St. Petersburg *). erſdridt , das man ibm auf To Teltſame Weiſe gerade por die Naſe gerůdt bat. Gebt es in Englanb ſo mit den Ehrendenfmalen N
1.
Seit 1835 in Kaliſd batte id feine ruftſden Truppen
für einen lebenden (Wellington's Reiterſtatue vor der geſeben, und obgleid durd 2de8, was ſeit jener Zeit in erſchienen , ſo gut un
Büdern und Zeitſchriften darüber Borſe und in der Citymißlungenes , von Obantrey iſt iſt gleidfalls ein berübmein. terridtet, als man es im Auslande überhaupt Tein fann, Wert),, jo durch durd ter Todter nicht beſſer gefabren . “ Die Nellonfäule wußte id dod nidt redt , was ich erwarten ſollte,
auf Zrafalgar Square iſt ein unglüdliches Monument.
was ich finden würde ; denn
Die Gattung an ficb iſt faum zu empfehlen , wenn man
ſich die unbefangenen Urtheile von Augenzeugen und
nurſtrads widerſprachen
.
auch die Zrajang
und Antonius Såulen zu Rom und
das, was in den vielen jeßt über Rußland erſdeinen .
den Búdern ſtebt. Durchweg war das Urtheil derer, die ſelbſt geſeben und namentlich mit militariſdem Zuge für alle fünſtleriſche Darſtellung unbequemen Spiral,
die Napoleonilde der Place Vendome , ungeachtet der
finien der Reliefe , die Petersburger Såule robann we. gen ibrer foloſſalen Dimenſion gelten laſſen wil. Die
gereben , günſtiger, als das der Sdriftſteller , die Ruß land in politiſder, commerzieller , ſocialer und fittlicher ,
Nelſonøjåule aber ift auffeine Weiſe dön : die Ber. Dinſidt zum Gegenſtande ibrer Forſdungen gemadt, båltniſſe ſind nicht glüdlid , der Seebeld (eine folofſale und obgleid in den meiſten Werfen derſelben die Ar. Statue von E. H. Baily ) mit neben ibm liegenden mee nur nebenber beſchrieben und beurtheilt wird , ſo Anfer und Lauen ſteht unbebaglich auf der Platte, der iſt dodgewobnlid To gebåfjig und wegwerfend über Blißableiter , melder ' an dem Sdaft berunterführt, dieſelbe geſproden , daß der rubige Beobadrer wenig ,
macht die båßlichſte Wirfung , und die Proportionen
ſtens irre gemacht wird, wenn er aud Erfabrung ge.
des Piedeſtals find mißratben . Nod iſt legtere8 nidt
nug bat , nicht allen Behauptungen ſofort zu trauen . Wollte man die ſterreidiſche Armee nad dem efelbaf. ten Bude : us der Gaſerne", die preugiſde nad ei, ner der befannten Heinzeichen Sbandſchriften , oder die engliſche nur nach dem beurtbeilen , was man im , mer aufs Neue über die dort gebråudlide Peitiden .
fertig : '18 soll mit Reliefs geziert werden ( der Sdaft der Såule iſt fannelirt), aber die Siege vom Nil und
von Trafalgar werden dort nicht beſſeren Raum fin. den als der , welder ſie gewonnen , auf ſeiner Hobe. Das einzige Gute an dem ganzen Monument dürfte
0
vielleicht der Umſtand ſein , daß man , auf der Tbemſe
ſtrafe lieſt, ſo würde man eben ſo unredt thun , als
fabrend , Horatio Nelſon weit über die nad barliden
derjenige , welder die 'rufliche Armee nach dem legten
Häuſermaſſen binweg fein unſterblides Haupt in die,
Auflaße im Spectateur militaire oder dem Lansfiſchen
wenn aud meiſt etwas ruderige Puft erbeben ſiebt. " F na nfreich . Paris,
Buche beurtbeilt. 3d war alſo ſebr neugierig , ſelbſt ſeben und prüfen zu fónnen , und jab mit geſpannter
feblebabern der einzelnen Militárdiviſionen folgenden
bei Tauroggen entgegen.
8. Aug. Der Kriegøminiſter hat den Bei
Erwartung dem Üeberſbreiten der ruſſiſchen Grånze
An den ſtetsunſer niedergelaſſenen an ErtraportwagGrinzídlagbaum en so lange balten, mußte zugefertigt: „Dað Rétt, die unter den Fabi gelangt Befehl nen geleiſteten Dienſte öffentlich zu belobnen und zu ehren , ſteht nur dem Rönige , als oberſtem Obef der
bis die paſſe in dem Grånzwachthauſe geprüft worden waren ; da das eine gute Zeit dauerte, jedenfalls lån ,
Armee, zu. der Es Hierardie iſt der Würde Commandos, ſowie den Regeln und deseiner guten Diſciplin ger , als mir bis jeßt an irgend einer Gränze vorge . entgegen , daß die Militárbefehlshaber von ibren Uns
.) Dieſe Briefe feines Preußen , welche diel Intereſſantes über
tergebenen öffentlid lob oder Huldigungen annehmen oder empfangen . Nur ihre Vorgeſepten ſind berufen,
den gegenwärtigen Zuſtand der ruſſiſchen Armee enthalten, find dem »Soldatenfreund« entnommen .
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tommen iſt , ſo hatte ich gleich Anfang8 Muße genug, Beobadtungen anzuſtellen . Die zunáchſt liegende war
mit Prüfung der Påſſe berdáfrige , und der Soldat
wobl der Sdlagbaum ſelbſt, der, was wir in Preußen und
batte es ſich gewiß unbemerkt bequem maden fönnen,
den meiſten deutſden fåndern midt gewobat ſind, nur
aber unbeweglid , obne uns aud nur eines Blides zu
dann aufgezogen wird, wenn jemand durdgelaſſen werden ſoll. Werdings iſt ein Sblagbaum eigentlid
würdigen , dagegen die Augen unvermandi auf die Ibúr gebeftet , aus welder der ibm Befeblende fom .
aur dazu auf der Welt , um beruntergelaſſen zu rein , und iſt er es nidt , ſo iſt rein ganzes Porbandenſein für, ein bloßes Merfmal , ein Wabrzeiden , eine War:
men mußte', ſtand er in der ſtrengiten Paradebaltung mit tadellos feſt angezogenem Gewehr über eine Viers telſtunde , daß mir der Arm vom bloßen Zuſeben webe ibat. Und wir waren einfache Reiſende , feine andere Wachtmannſdaften in der Nåbe , feine beſonders feſt. lide Gelegenbeit irgendwie die Urſade dieſer ſtrengen Beobadtung des Dienſtes. Mit dem erſten Blick in
.
nungstafel jedenfalls zu tbeuer , und man fann nidt
umbin , der ruffirden Sitte logiſo den Borzug zu geo ben , wenn es ſic darum bandelt , überbaupt den Bes
griff und die Wirkſamkeit eines Sdlagbaums zu er. flåren. Nichtsdeſtoweniger will dem Preußen die Sitte nicht recht in den Kopf. Er iſt an ein freies , unge. .
bindertes Bewegen gewohnt , und die Wege ſind ibu ſo lange offen , als er nidots Geleswidriges begebt. In Rußland aber bleibt der Sdlagbaum ſo lange zu, bis man bewieſen bat , daß man nicht geſonnen iſt, etwas Geſegwidriges zu begeben. Das mag vorſidoti. ger, nůglider ſein , als unſere deutſche Sitte, aber eis nen beſſeren Eindruck madt ſie nidt.
zu reben, der Gommandant des Grångpoſtens im Hauſe
Rußland binein ,1 nod batten wir ja nicht einmal die
Grånge überſcritten , erfannte id durch dieſen anſdei , nend geringfügigen Umſtand, welde Diſciplin dieſe Maſ, ſen zuſammenbalte , wie bier der Begriff der militari , iden Form in ſeiner itrengſten Ausprägung in Fleiſd und Blut des Soldaten übergegangen ſei, und zwar
obne Stod oder , das beliebte Srid wort der Zeit denn in der ruſſiſden Armee wird nidi mebr gerslagen das beißt , nicht zu brauchen , obne knute
.
Die zweite Betraptung, die lidh mir aufdrångte,
mebr obne vorberigen Urtbeilſprud geſdlagen. Dodo
war die , daß derſelbe doppelfópfige Adler , der bier auf dem Wadtbauſe ſeine Flügel ausbreitet , dieſelben
davon weiterbin ! - obgleich es nicht ſoaden fann, gleich von vornberein über einen Gegenſtand zu ſpre.
Farben , ſo warz, weiß und gelb , aud nod in Ardan. den , der bisher recht eigentlich das beliebte Thema gel, Ziflis, Jrfußl, in Ramtídatfa und auf der Weft war , auf dem ſich alle Beſprechungen ruffiſder 3u zu. füſte Amerikas bis Californien fit an den dort wabro ſtánde und Sitten berumtummelten . Das Prügelſy .
sdeinlid ebenſo niedergelaſſ
Armee ſeit einigen Jabren ab. derrufirden Item ist inwie Solagbåumen befin. gerdafft, es für die preußiſche Armee con långſt
enen det. Weld' ein foloſſales Reich liegt zwiſden dieſen Grånzpfáblen , weld ' ein ungeheures Heer ſoll es ben
iſt. Deßwegen wird der ruſiſche Soldat in Fulge ei:
ſoußen und ſeine Rraft repräſentiren ,
ned friegerechtlichen Orfenntniffes nod mit Schlågen
.
» Von Finnlands falter, meerbeſpülter Küſte
beſtraft , wie es in der preußiſchen Armee dem Solda :
Bis hin zu Kolchis glühend heißem Sand ,
ten geſchiebt, der in die zweite Klaſſe verregt worden
Von China. Mauer in der öden Wüſte Zum Streml an der Mostra Stranda
iſt.
Damit ſoll nicht geſagt ſein , daß der ruſſiſche Sol .
geiſterten fieder und malt ſo mit wenigen inbaltoſowe.
dat nidt trenger und gewaltſamer bebandelt wird, als der preußiſche, aber nur gerade um jo viel ſtrenger und
fingt der rufjirde Dichter Purdfin in einem ſeiner be.
ren Worten die ungebeure Ausdebnung des ruffiſden
gewalijamer, als der ruſſiſche Bauer von ſeinem Gute.
Raiſerreiche, in dem fünfzig Millionen Meniden eine
berrn, im Berbåltniß zu dem preußiſden Bauer und
Sprache (preden , eine Forin der Gottesperebrung ba .
frůber in der ganzen ruffiſden Armee gebräuclide Verfahren ganz aufgebort, und ich babe unbemerkt dem Einererciren ganz rober Recruten beigewoont , die al .
ben und einem Herrider geborden ; denn die 9 Mit,
lionen Andersſprechender und Andersglaubender fom. men gegen die überwältigende Zabl von 50 Millionen
Sutoberrn , behandelt wird.
Bei den Garden bat dret
gebandbabt wurden, gar nicht in Betradt. Son das Heer eines ſolden lerdings anſtrengender und ſtrenger Geduld der Unteroffiziere
Raiſerreiches nicht anſpruch auf eine geredtere Beur.
theilung baben , als es bis jeßt , wenigſtens größten . theils , erfabren , und ſollten von Sdriftſtellern nicht
die Grundbedingungen der Nationalitåt , des Klimas, der Sitten des ganzen Entwidelungsganges in Volf
und Staat mehr beachtet werden , als bis jeßt gelde.
als bei uns , wobei aber die und die eifrige Freundlidfeit mit überraſchte, mit der die Ungeſdicten zurecht gewieſen wurden . Freilide wurde ein Griff , z. B. das Präſentiren , vier Stunden
binter einander obne Aufbdren und nur mit ganz flei . nen Zwiſchenräumen geübt , ſo daß die Bewegungen
wie ein Ubrwert wurden, aber Gewaltſamfeir endlich ben iſt, wenn von der Organiſation , den inneren 3u . des Verfabrens , Stoße , Solåge famen nicht vor , ja ſtånden und der außeren Wirkſamfeit des Heeres die Rede iſt ? Wie geſagt, ließ die Prüfung des Paſſes ſelten einmal ein bartes Wort. Anders mar es ſchon garniſonirenden Sågerregimente , da mir Zeit genug , Tolde Betradtungen anzuſtellen ; Rie bei dem in Riga wurden aber bald genug unterbroden , als ich bemerkte, gab es bin und wieder nach alter Art einen Knuff 1
.
Daß der am Sdlagbaum Poſten flebende Solbat un . beweglich mit dem angezogenen Gewebr in der linken
Hand und der Seite des Schlagbaums in der rechren an dieſem ſtand und den Befehl erwartete, die Paſſage frei zu maden. Niemand war ſonſt weit und breit
oder Sdlag. Das neue Syſtem gåbit aud unter des nen, die erercirt werden , mebr Freunde, als unter der nen, die dieſe ererciren ſollen , die gewoonlide Eridet,
nung bei allen Uebergangsperioden . Dagegen iſt der geiſtige Einfluß der Diſciplin und
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diegſtete bis in das fleinſte Detail , bis in den unber
gebt nichts. Stets find fie auf dem Pferde , überall baben fie das Auge, und mo das Auge flebt , iſt aud ordination und dem zunädit liegenden & ußerſten Auss die lange nidt weit. Ihr Deußeres iſt anders gewor. machteſten Augenblic ausgedente Beobadtung der Sub.
drud derſelben , der ireng militarilden Form , deſto Soldat , gleichviel in welchem Range , füblt jeden Au .
den, ihre Eigenſdaften ſind dieſelben geblieben . Nur wenn ſie zu Pferde ſind, kann man ſie von allen übrie gen Soldaten unterſcheiden , denn ebenſo , wie jene,
genblick den Stadel im Fleiſde, die Hand der unbeug
tragen ſie die übermäßig langen bellgrauen Mäntel,
ſumen Diſciplin im Naden, und dieß prågt lide überall in ſeiner å ußeren Erſcheinung , in ſeinem Benebmen
dieſes eigenthůmlidſte und daratteriſtiſo ſte Kleidungs , ſtück des ruffiſden Soldaten, der eigentlid, ſo viel id
wirframer und allgemein erfenntlid .
Der rufirde
aus. Die Müße fliegt bier ſchneller vom Kopfe , wie jeßt derſelben geſehen, nur zwei Toiletten þat, entwer irgend wo anders die Hand an die Müße fåbrt – es mird doppelt ſo weit vorber Front gemacht, wenn ein Vorgereßter vorbeigebt – die Augen folgen dem Vore übergebenden mit der Genauigkeit einer Maſchine, das C
Wort
Sluſder ! " ( unſer : zu Befehl ! ) erfolgt nad
dem Auftrage rohneller , tonloſer , willenloſer wie bei ung. Ueberall und in allen Dingen iſt der Ausdruck
der die bódíte , bis in das fleinſte Detail tabellore pa.
rade , oder das Negligé im Mantel , welches mirklich bin und wieder ſebr negligé ausſiebt. Wolte man nad der Erfoeinung , wie der ruffiſde Goldat fic in den 1
Grånzorten auf dem fande oder in den fleinen Ståd ten dem Auge darſtellt , auf ſeinen Zuſtand im Auge. meinen urtbeilen , ſo mooote das Urtheil im Vergleich
der militariſchen Form ebenſo viel ſtrenger bier, als bei zu dem Soldaten anderer Staaten ungünſtig genug und , wie er in demſelben Verhältniß bei uns ſtrenger iſt, als in Franfreich . Ein großerer Gegenſaß, als der
ausfallen.
Man denfe sich dieſen langen, bis auf den
Knödel reidenden Mantel von ſo mußig . lebmgrauer .
der franzöſiſchen u . ruſſiſchen Ärmee in dieſer Hinſidet, låßt Farbe , über einem vollſtåndigen Negligé, denn außer fide nidi leicht denfen , und flebt mir um ſo dlagender vor Augen , als ich im vorigen Jabre in Paris ebenſo
Dienſt trågt der Soldat ſelten das Uniformbeinfleid . Man sieht einen bis zum Anddel blank gepußten Halb,
genau beobachten und ebenſo vodſåndig mid zu unter. ftiefel, deſſen Soäfte aber ungepußt bleiben , dann ein ridien verſucht. Die preußiſche Armee ſtebt, wie es Paar leine Unterboſen , welde in die Stiefel getragen roon geograpbiſch der Fall iſt, aud binſichtlich dieſes åußeren Ausdruds in der Mitte zwiſchen Franfreid
werden , und ſonſt weiter nichts.
Alles andere etter
Vorbandene oder auch nicht vorhandene , als Hemdi,
und Rußland , welde fånder gewiſſermaßen die beiden Dalsbinde u. f. w. bleibt dem Auge vollſtåndig durd Pole der militäriſchen Form ſind. In Paris iſt ein den Mantel verborgen. In Scaulen rab ich sogar Parademarſd oder die Bewegung in gerdloffener Go, einen Soldaten des Morgens obne Unterbeinfleider lonne, weiterbin aber die ganze militáriſde Form ſo und obne Hemde , bloß mit Mantel und Stiefeln be ungezwungen , ſo bequem und willkürlid , daß ein preu fleidet , was Niemandem aufzufallen ſchien , mir aber Biſches Auge Mübe bat, fide daran zu gewöhnen. Wie mußte nun erſt ein ruſſiſches Auge darüber urtbeilen !
deſto mehr auffiel. Dazu fommt nod, daß die im Urlaub fide befinden
In Tauroggen , einem Fleden , dem man anſieht, den und ſich zu allerlei Arbeiten verdingenden Solda. .
daß er durch einen faiſerligen Befehl entſtanden iſt, mit netten , nad ruſiſcher Art gebauten Häuſern und
einem Zollamt, das einem Soloſſe åbnlider ſiebt, als einer Anſtalt zum Durchſuden der Roffer , liegt, außer dem Commando der Zollſoldaten , die neben dem Så .
bel auch noch mit ſtets geladenen Piſtolen bewaffnet find , welde an einem langen Riemen über die Soul.
ten ebenfalls nur im Mantel erſdeinen und es rid binſichtlich aller anderen Kleidungsſtüđe moglidſt beo quem maden, so daß man in der That veranlaßt wird, von dem Zuſtande, in dem man ſie erblidt, feinen gün. ſtigen Soluß auf alles Uebrige zu maden. Aud bier
würde man aber ungeredt ſein , wenn man die Bedin, gung der Nationalitåt und der Bolfsgewohnbeit nicht
ter bången , noch ein Detaſchement des Schlüſſelburg's mit in Betracht zieben wollte. Es iſt dieſe Tracht ei. iden Jägerregiments und Roſafen , welche den Granz. dienſt derjeben . Dieſe leßteren erſcheinen ſeit der neuen
gentlich die des ganzen ruffiſden niederen Volfes , die
Organiſation aller Roſafenbeere durdaus anders , al8
in dieſem Klima und übrigen Verbältniſſen ibre Erkla . rung findet; daß in Petersburg und den großen Gar.
man ſie in Deurdland aus dem Befreiungsfriege ber in der Erinnerung bat. Jeder Spur der Irregularis
niſonſådten dergleiden nicht vorfommt, braucht mobl faum erſt erwåbnt zu werden, und ſelbſt in den eigents
Uniform und Ausrüſtung iſt
lid ruſſiſchen Provinzen roll es reltener rein ; in fit. tbauen aber und den Provinzen , die id durdreiſte , iſt
tåt iſt verfd wunden .
durdaus militariſch , und die Stoſafen ſind jeßt nur eine Eruppe , die lid anders recrutirt als die übrigen. Die bier ſtationirten waren erſt ganz vor Kurzem aus
ibrer Heimatb an die Grånze , gekommen und batten
eg ſo. Dagegen erſdeint der rufliche Soldat im Dienſte und unter Waffen ſtets in Parade , und bis in das fleinſte Detail ſorgfältig , reinlich und gepußt , ja in
die bisberigen Regimenter abgelöſt, da bekanntlich die Petersburg gibt es teinen anderen Anzug, als den der Kolafen nad einer Reibe von Dienſtjabren wieder ente Parade. Jeder Soldat im Dienſte oder auch nur außers laſſen und andere einberufen werden. Sie ſind es vore
balb der Gaſerne erfdeint ftete mit allen Paradeunis
züglich , welche die ro außerordenilidh ftreng geband , formſtúden bekleidet , und die Iruppentbeile, welche
babte Aufſicht an der Grånze möglid maden, denn Haarbůſde auf den Helmen oder Handſdube tragen, ihrem Auge , der Schnelligkeit ihrer Bewegungen , ent. ftets mit dieſen. Redigirt unter Berantwortlidtett der Verlagsbandlung : 0.
( Fortſeßung folgt.) teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruti.
Dienſtag ,
N 107.
7. September 1847.
Allgemeine Militar - Zeitung. 8
Pre u Ben. Berlin. Am 2. Auguſt d. 3. Mittags von 12
Zweig der Medizin bezügliden fenntniſſe den Studio renden der Anſtalt geſichert ſei.
Ubr ab beging das föniglid medizinische chirurgie
de Friedrid Wilbelms. Inſtitut in ſeinem gro. Ben Hörſale die offentlide Feier ſeines 53. Stiftungso .
tages in Gegenwart feines boben Kuratore , des fon. Generals der Infanterie und Kriegsminiſters , Herrn von Boyen Erecellenz, deßgleichen Ihrer Ercellenzen
Militäriſche Briefe aus St. Petersburg. II.
der Herren Generallieutenante von Held , Kóbn von
Rofafen ! - Ein Wort, deffen zauberbafte Wirfung vor 35 Sabren von Mosfau bis nach Paris vor Furdt
Jasti, von Selaſinsky , von Reyber, von Stord , der
oder Freude die Herzen erzittern ließ.
Herren Generalmajore pon podítetter, průmife , meb.
1813 Toon an der Elbe fragten , wo der Weg nad
Roſafer, die .
rerer anderen bóberen Offiziere und Råtbe aus den Mie Paris liege, denen damals die deutſchen Damen „Schöne niſterien des Krieges und reſpective der geiſtliden , Un, Minka , ich muß nadſangen , dieMode tauſendfach terrichts und Medizinal. Angelegenbeiten , des Herrn abgebildet, einem Worte waren mit rdeiden" , die einſt
Polizeipräſidenten von Minutoli, der Herren Decane und vieler Profeſſoren der fónigl. Univerſitår und me . diziniſdschirurgiſchen Afademie für das Militår, fomie
und gegenwärtig in Deutſchland nichts weniger als Mode ſind – baben allerdiugs durd die außerordent, liden Reformen des Raiſers viel von ibrer romanti.
mebrerer , anderer Stabsoffiziere, Givilſtaatsbeamten , den Bedeutung verloren , dafür aber deſto mebr in Gelebrten und ſonſtigen Freunde der Anſtalt. Der foldatiſcher Hinſicht gewonnen . Es ſind keine langbår. erite Generalſtabsarzt und Gebeime Obermedizinalratb tigen , von somuß ſtarrenden , auf tburmboben Såt. .
Dr. Robmeyer eröffnete die Feierlidfeit mit einer An. teln reitenden Kinderſoeuden mebr, ſondern eine flug: rede , in melder er die feit der letten Stiftungsfeierleidte , mobl diſciplinirte, ådot foldatiſde, leidote Cava , eingetretenen Beränderungen nambaft machte und unter lerie, deren außere Erſcheinung zwar immer nodun,
Anderem dem Andenfen reines am 6. januar c. das gewóbnlid genug, aber durchaus nidt mebr lo abnorm bingerdiedenen Amisvorgångers, des Generalſtabs, und Peibarztes Dr. von Wiebel , ſowie eines im Laufe des
iſt, wie frůber." Der Kaiſer , der jedem Tbeil ſeines Heeres die gleiche Sorgfalt widmet, dem die älteſten
Sabres geſtorbenen Pebrers der Anſtalt , Geb. Medizi, nalratbe Dr. Wagner , Worte dankbarer Erinnerung weibte. Hierauf bielt ein Zógling des Inſtitute , Der barité . Chirurg Dr. Nagel , einen allgemein intereſin
verſuchteſten Soldaten den dårfſten Blid in allen mi. litáriſden Angelegenbeiten zugefteben , bat auch bei den Roſafeu eine Reibe von Steformen zu Ende gefübrt, deren Reſultate im Anfange viel bezweifelt wurden, ſich gegenwårtig aber in bobem Grade bemåbrt baben. Unwidfürlid gieben die Huſafen bei Beobadtung der
renden Vortrag über den dirurgiſchen Gebrauch der Baumwollenwatte. Dieſem folgte die Vertheilung von
Pråmien , beſtebend in weriboollen mediziniſch chirurgie ruſſiſchen Militärorganiſation Verbältniſſe und Zuſtande foen Werfen , an vier der ausgezeichneteren Studireno den der Anſtalt, die DD. Srarfe , Nagel, Stanelli und den Dd. Oppelt. Den Soluß der wiſſenſchaftlichen Feier madote eine Rede des Profeffore Dr. C. G. Mit. (derlid , in welder erörtert wurde , wie dem rzt die
immer wieder die Augen des Beobachtenden auf ſich,
und je mebr man von ihrer Wirkſamfeit und Thårig. feit fiebt, je größere I beilnabme widmet man ibnen, je mebr verliert man fic in Mutmaßungen , weldes mobl die fünftige Rolle dieſer Truppengattung auf dem
moglidoſt genaue Kenntniß der Heilmittel al8 der Waffe, großen europäiſchen Kriegotbeater ſein könnte ? Dieſe faſt unüberſehbare Anzabi von Regimentern mit ihrem ferner , auf welchem Wege die Cultur der Heilmittel. Falfenblic , ibrer Windesſchnelligkeit , ihren aſiatiſchen
mit der er reinem Feinde entgegen tritt, unerlåblid ;
lebre zu fördern ; endlid , durch welche Mittel der Er.
balbwilden Eigenſchaften unter der ſtrengſten Form
werb und die praktiſde Anwendung der aud auf dieſen europåiſder Diſciplin , dieſer ſtets bereite Erſaß wirk.
852
851
lid gedienter und friegsverſuchter Reiter, dieſe Genug.
zwiſchen Czarsfoje- und Arafnoje . Sſelo – beobachtet,
famfeit in den Bedürfniffen , dieſe Beratung aller
babe Offiziere über ſie gefragt , die im Raufaſule und gegen die Bergoolfer , in Sibirien und gegen Perſer,
Terrainbinderniſſe, gleich viel , ob ein ſteifer Feld binan
zu flettern oder ein reißender Strom zu durdduim .
Zúrfen und Polen mit ihnen gefochten ; 2008 timmte
men iſt - dieſe hingebung für den Ozar , der reinen
zu ihrem lobe überein . Man muß in der Ibar einen Koſafen auf Vedelte oder auf einer Recognoscirung beobadtet baben , um ſeine ganze Braud barkeit und Kriegegewandtbeit zu erfennen. Darum gibt es aud
erſtgebornen Sobn zu ibrem Hettmann iadte - alles das madt die Roſafen zu einem eniſdeidenden Steine in dem fünftigen Stadſpiel eines Rrieges mit Ruß.
land, den wir Deutiden nidt fürchten, aber aud nicht
nichts ſorgloferes, als ein ruſſiſches Infanterie. Bivouac.
Wie die Begriffe dieſer Natur.
saun 50 Soritt von der Brandmade ſteben Infan. terievedesten, denen man anliebt, daß ſie eigentlich nur pro forma da ſteber . Weit davon aber lauern die
bervorrufen mogen ,
fóbne über den Szar ſind , möge folgendes fleine Bei , ſpiel erlautern :
Auf einer Feldmade belauſdit ein Infanterieoffizier
stofafen in Chauſſeegråben, in fornfeldern, binter Bů. iden , laſſen ibre langen Panzen am Boden nadidlei,
folgendes Geſpråd :
Wer, glaubſt du wobl , iſt måchtiger , der liebe fen , um ſich nicht durch das Hervorragen derſelben zu verratben , bången gebúcft auf ihren Pferden , ſteigen
Gott oder unſer Gzar ?
-
„Ei , derſtebt fide, der liebe Gott , denn der Ozar bat ſeine Macht doch nur vom lieben Goir. "
Ja, das iſt wohl nabr ! aber Gott iſt alt und der jar iſt jung ! "
Was vermag alles Raiſonnement , ale logif gegen eine ſolde Goee , deren Vorbandenſein man mit Recht
aud ungenirt ab , wenn ſie ſich dadurch beffer zu der. bergeu oder mehr zu erſpåben boffen , und baben , da die beiden Mann einer Vedette faſt nie dicht zuſam. menſteben , eine Art von Zeidenſprache unter einander, und ein ro ſdarfes Geſicht und Gebór , daß ein weſte
europåiſmer Soldat da noch gar nichts reben würde, wo ſie ſchon Unterſcheidungezeiden erfennen . megdisputiren fann. Hat der gemeine Ruſſe foon eine Bei dem intereſſanten Manóver um Sjarefoje . unbegrånzte Ebrfurcht vor dem Kaiſer, ſo findet dieſe Sielo beobachtete ich des Morgens eine in der Gegend Ebrfurdt bei den Koſafen doch ibren vollſten Ausdruck des dortigen Eiſenbabnhofes ausgeſtellte Vedette atama. ſchon in den wirfliden Aufopferungen , die ſie dem niſcher Koſafen . Niemand war in der Nåbe, Niemand Oberbaupte des Staates durch ihre Dienſtzeit bringen. fonnte fie controlliren , und dod waren ſie in der geo
tadeln , ſie aber nicht hinwegläugnen , nodweniger
Die Koſafenbeere ſind gegenwärtig beinahe gweimal ſpannteſten Aufmerkſamkeit , dod ließen ſie fich feinen ſo zablreich, als früber, und es bedarf feiner ro außer. ordentlichen Begebenbeit , al8 1812 der Einfall der
Augenblick geben , und ließen mide aus dem , was ich im Frieden von ihnen fab , darauf foließen , bis auf
Franzoſen , mehr, um ſie in fürzeſter Zeit unter die welchen Grad fich dieß erſt im Kriege ſteigern müſſe. Der Kaiſer bat dem Enthuſiasmus und der nationalen Begeiſterung eine Uniform anzu , Waffen zu rufen .
In einem Dorfe gegenüber lag feindlide Infanterie, die ſich eben ſammelte , um die Rendezvous . Stellung
ziehen verſtanden , und die Koſafen ro disponibelgen für das beutige Manóver einzunebmen . Ein Cavaleriſt madt, ſo mit allem Kriegsmaterial im Voraus ausges reitet aus dem Dorfe auf einem Feldwege einem naben růſtet, fo durd
Controle und fortmåbrende Abbảngig .
feit von ibren Kriegooberſten zu beurlaubren Soldaten
umgewandelt, wie Preußen reine Landwehr aus Krům . pern entſtehen ließ. Genau betrachtet, berubt das ganze
Wåloden zu. Jo fonnte faum erfennen , daß es ein Reiter war. Der vorderſte Koſat ruft aber reinem 50 Scritt binter ibm baltenden Secundanten zu : „ Wott Trdinovonif ! " (die Koſafen nennen nämlich jeden Of
neue Syſtem der Roſafenorganiſation auch nur auf fizier , der nicht Roſaf iſt , einen Beamteten , måbrend der Idee der fandwebr.
Wie diere , muß der Roſaffie für ibre eigenen Offiziere ganz beſondere foſafiſde
erſt eine beſtimmte Zeit als wirklicher Soldat dienen, mie dieſe, růſten vorbandene und mit der größten Sorg.
Benennungen haben, als Sjortnik,Oborundſchi u . f. w.) Augenblidlich iſt der Zweite vom Pferde berunter, låßt es
falt unterbaltene Zeugbåuſer ibn ald , wenn der Kai.
frei hinter einem Zaune ſteben , wo es ſich auch nidt von der Stelle růbrt , aber ſeinen Herrn aufmerfſam nadliebt, ſoleicht in einen Graben, der ungefábr nady
ſer ibn zum Dienſt beruft.
Wie diere , find ibm be.
ſtimmt gegliederte Militärbehörden aud im Frieden
vorgeſeßt, obne deren Wiſſen und Erlaubniß er nicht derſelben Ridhtung führt , wobin jener Offizirr reitet, ůber fich perfúgen fann ; wie dieſe , bat er in einer außerordentliden Anzahl gedienter Mannſchaften einen
ſtets bereiten Erſaß.
water in dem Schlamm deſſelben weiter , wábrend er bei einiger Sorgloſigfeit ganz gut auf dem Felde , bino
faßt man den allgemeinen Bil, ter dem Getreide verſtedt, båtte vorgeben fønnen, und
dungszuſtand bei Seite , ſo zeigt ſich dieſer Vergleich
kommt ebenſo zurüd , um ſeinen Kameraden zu ſagen,
des Fandwebriyitems und der neuen Roſafenorganiſas daß feine Gefahr ſei , weil jener Offizier in einer teio tion auf den erſten Blid . Was aber dem Roſafen an neswege friegeriſden Abridor bei Seite geritten ſei. dieſer allgemeinen Bildung abgebt, das erſebt er durd . Spåter , als jene Infanterie Patrouillen vorſidte, Sdlaubeit, geſteigerte Sinnesſdårfe , und jene Jåger. eigendaften , die dem Steppenſohn nicht allein aner , .
jagte er nicht auf dem offenen Wege zurůd , ſondern machte binter Håuſern berum große Umwege , um nidor
zogen , ſondern angeboren zu ſein deinen. Jo babe gereben zu werden. Und dabei_ſtand der Haupttrupp, die Roſaten an der Grånze - bei Gefangenentrange dem er zu melden batte, 5 erſt (/. Meilen) von porten und bei dem großen Manóver des Gardecorps
dort, wie id mid fpåter , als das Mandver begonnen,
853
überzeugte.
834
In jedem Blick dieſer beiden Roſafen lag
vorübergehenden Abldſung des pawlowstiſchen oder
foltatildes Bewußtſein , in allem , was ſie thaten , und ,
preobrade nefirden Garderegiments ploblid einen talle
wobl zu merfen , ganz unbemerft tbaten , eine Beſtátio
fa fiſchen Pinienfoſafen oder Tiderfeffen wie im Fiuge auf ſeinein wilden Renner vorübertraben , die lan.2011 tige Burfa über der Adrel und das orientalijd gee
gung des alten Ausſpruches , der ſie die Augen der
ruſſiſchen Armee und die Fühlborner der Regimenter nennt. Ihre Aufſtellung ijt, ſobald ſie nicht einen gea ordneten Angriff maden rollen , ſtets eine andere , als die der übrigen Cavalerie, und zwar freier , ſelbſtſtån .
formte Gewebr in einem Filzůberzuge auf dem Hudell , ſo muß man ſich erſt beſinnen , wo man iſt, um polde Gegenſäge zu begreifen. Es iſt damit , wie es mit
diger , zerſtreuter.
den Mameluden Napoleons war.
Oft Idſt ſich ein Regiment in ſo
viel einzelne Truppe auf, daß nur ein fleiner Zug bei der Standarte bleibt , und jeder iſt thårig , jeder ver.
Nicht die Grognarto
der alten Kaiſergarde, nicht die friegeriſoen Berubmis beiten , die den Kaiſer umgeben , nicht die prådorigen
ſtedt fid , jeder einzelne bångt weniger vom Commando,
Uniformen der Suite vermochten die Augen ſo lange
als von ſeinem friegeriſchen Inſtinft ab.
zu feſſeln, als dieſe Mamelucfen in ihrer fremdarligen Zraor. Das an den langen Reiben europåiſd unl.
So anziebend der Roſaf für die Beobachtung als Einzelner iit, ſo machtig iſt der Gboc eines Kolafen . regimenis, eine Kampfart, auf die der Kaiſer viel bei ibnen bålt. Auch bier zeigt rid ein nationeller Unters
formirter Soldaten ermúdende Auge ſucht immer more. der in dem Blick auf die maleriſse Erſiheinung der Rorafen , Troberfeffen und Larraren einen Rubepunft .
Ichied ; vergleidt man aber den Cboc eines Guiraſſier.
Ihre Haltung , ihr Benebmen , ibr ganzen Weſen ist
regimenig mit dem der Koſafen , ſo wird man verſucht, dem moraliiden Gindrud , den das Heranjagen eines
ein anderes , als das der regelmäßig geſchulten Trup .
Rorafenpolfs madt, für nod nadbaltiger, als den der
Grade.
fooweren Savalerie zu balten. Dieſe sief vornůber ge . búcie Page , dieſe wie Kaßen zum Sprunge ausholen . den fleinen lebendigen Pferde , die mit dem Perbe den Boden zu berúbren feinen , dieſe linaverwirrende Ge, fowindigkeit, ſelbſt die ſelten gerade, ſondern meiſt balbo
gen , wie die ganze rufiſde Armee, der äußeren Er . ideinung derſelben viel von ibrer Eigentbůmlichfeit ge nommen , ja , wenn man in Maſle gereben , ganz der .
mondförmige linie, in der ſie beranwirbeln , und das
ſchwarzer Wacholeinwand überzogene Kopfbededung und
Quarrée gleid von drei Seiten anfallen, machen einen tiefen Eindruc , und wenn man noc jeßt einen Roſa , fen : boc fiebt, ſo begreift man das Entleben , mit dem
.
pen, und feffeit die Aufmerffamfeit in ungleidh bóberem Sdade , daß der lange graue Mantel , den
die eigentliden Roſafenregimenter ſåmmtlich ebenſo ira .
nidhrer bar .
Nur die topfartige , beim Felddienſt mit
der orientaliſche Griff des Sábel8 unterſdeidet fie nod
von den übrigen Truppen , wenn ſie zu Fuß , und die Form der Chabraque, die einen ſomalen farbigen Streis
die tapferen, in Solachten fd wer verſuchten Fran , fen , von einer Ede quer zur anderen laufend , bai, zofen 1812 und 1813 die Waffen von ſicb warfen , wenn der Ruf : VRolafen ! Roſafen !" erſdou. Leider fann man , wie über ſo manche andere milio tåriſche Verbältniſſe in Rußland , aud über den Grat
gen ſie die Piſtole am Gürtel , mo fie in einer beron. deren Pederbalfter ſteckt, deren vorderer Tbeil mit einem
wenn ſie obne Panze zu Pferde find.
Durd meg tra .
der verfdiedenen Korafenbeere nicht ganz ins Klare
cuſſionirte Schloß der Piſtole gezogen wird.
fommen , weil eben nichts darůber beroffentlicht wird ,
nals der Piſtole iſt eine ſtarfe Sonur gerdlungen,
Beutel von Wollenſtoff verleben iſt , der über das per .
Um den
was Jeder tadelt , der gern genau wifen mødte , mic
etwa in der Form, wie die Fangſdrúre der Ublanen .
eg damit ſtebt, aber eigentlid von ruſſiſdem Stands
Czapfas , und dieſe Sonur iſt um den Kragen der
punft aus fchwerlido zu tadeln iſt. Außer dem großen
Uniform befeſtigt, ſo daß der Roraf gleidh nad gelde.
don'lden Roſafenbeere gibt es ein ſolches vom ichwars
benem Soulle ſie nur fallen zu laſſen braucht, um
zen Meere, ein faufaſildes finienfoſafenbeer, ein aitras daniſdes , ein orenburgiidee, ein uraliſdes, ein Bald . firens und Mediſderågen , Roſafenbeer, ein ſibiriſches, ein aſow'ſches und ein Donau .Rolafenbeer , die von Generallieutenanten , Generalmajoren und Oberſten als Atamanen unter dem Oberbefehlsbaber aller Koſafenbeere,
nach der fanze oder dem in lederner Scheide ſtecken , den und mit einem orientaliſchen Griff berſebenen Så . bel oder beſſer Handjar zu greifen . Dieſer Såbel iſt Leder verziert und liegt mit der etwas gefrůmmten Seite an den Körper an. An dem Patrontaſdenban .
dem Großfürſten Thronfolger commandirt werden , im
delier iſt von vorn auf der Bruſt ein kleines leder.
Ganzen mebrere bundert Regimenter , jedes Regiment zu 500 Mann in 5 Slottnias oder Sowadronen zu
tåraden für die Zündbúrden angebracht, und in der rebrlangen oder vielmebr breiten und schmalen Pa.
9
100 Mann.
Die dem Gardecorps atradirten fora .
auch von Außen nach orientaliſder Sitte mit buntem
frontalde ſteden die Patronen in zwei Reiben in be.
fenregimenter und Abtbeilungen haben beſondere For ,
fonderen Hülſen .
mationen , unter denen frimm'lche Tartaren , faufaliide
frontarde eine ganz eigentbůmlide Form. Der Dedel
Bei den Offizieren zeigt dieſe Pa .
und uraliſde finienfoſafen , don'ide und atamaniſde
derſelben iſt aus farbigem Zeuge , je nad dem Regi ,
fide auszeichnen. Alle dieſe Truppen , die Timberfelſen
mente , zu dem ſie geboren , uno bildet mit dem Ban .
nicht zu vergeſſen , geben dem ruffirden Gardecorps, ja dem ganzen militäriſchen Deußeren von Petersburg
delier zuſammen ein Srúd, das ſich dem Auge etwa ſo darſtellt, als wäre es eine in der Mitte farbige Geld.
einen eigentbúmliden Reiz , der fid åbnlich in feiner
faße , die der fånge nach umgednault måre. Abwei .
anderen europäiſchen Hauptſtadt wieder findet. Siebt man didt neben einer im gemeſſenſten Parabeldrist
dend von den anderen Truppen führt jeder Roraf ei.
.
nen fleinen fupfernen Refſel zum Kochen mit fide , der,
855
856 dyschepen , door een vriend der marine. gr. 8. Te 's
auf der einen Seite des Mantellads angefonalt, mit, gefúbrt wird.
Gravenhage 1846.
Bei den verſchiedenen Roſafenabtbeiluns
gen des Gardecorp8 ſind die lanzenſtangen entweder
By P. C. Dill. 20 c. De l'institution d'une école du commissariat de la ma
371.
ripe, avec huit potes; par J. 8. C. Faille . 8. Douai
rotb , blau oder dwarf.
(Schluß folgt.) 372.
1845. Impr. de Crépeaux. (7 B. ) Regolamento per la scuola degli alunni marinari e dei grumetti . 4. Napoli 1813. Dalla reale tipografia della guerra .
Bibliographie .
373. Reglamento para el régimen y gobierno del colegio
f)
357.
Imprenta nacional .
Marine.
cala , num . 56.
The past and future of the british navy. By the Hon. E. Plunkett, commander, R. N. 8. London 18+6. Long mans .
(216 p. )
7 s.
ditional information communicated by several officers
de Alcala, num . 56.
Capitän - Lieutenant Skalowski (in russischer Sprache).
8. St. Petersburg 1846 .
Die vorſtehende Sdrift erhielt im Jahre 1847 den halben Demidoff'idhen Preis.
by the late commaoder Haultain , and now conducted
hall .
Die Navy - List wird ſeit Anfang 1846 in halbjähr :. lid ( jeden Januar und Juli ) erſcheinenden Nummern , ſtatt
wie früber dierteljährlich, ausgegeben. Der Preis eines Bef: tes iſt 7 s. 6 d.
6 R.
Handbuch für den Dienst auf Kriegs - Dampfböten ; vom
375.
of distinction. 8. London 1847. Longmans. 8 s. 6 d. The New Navy List , and general record of services of the royal navy aud royal marine forces , Compiled
by Joseph Allen, Esy. Greenwich Hospital. 8. London ; Parker , Furpivall and Parker , military library White
4 R.
374. Reglamento provisional para el establecimiento del colegio militar de aspirantes de marina. 4. Madrid 1844 . Imprenta de D. M. Bueno, Deposito hidrografico , calle
New edition, revised and eolarged ; with notes and ad 358.
4. Madrid 1844 ; Deposito hidrografico , calle de Al
paval militar , aprobado por 8. M.
( fortfeßung. )
376. Aperçu succinct de tout ce qui se fait sur la frégate école l'Iphigénie, pour l'instruction des canonniers marins ; par Mr. F. Brait , capitaine de corvette. 8. Toulon 1847. Impr. de Monge. ( 2 B.) Der Umſchlag führt den Titel : Historique sur l'instruction du canonnier matelot. ( Bf. 1817 ON. 3425. ) 377. Ministère de la marine et des colonies . Manuel du
.
359. De la marine de la France en 1846 ; par Mr. Reybaud. –
matelot - caronnier.
Revue de deux mondes 1846 T. Xill p . 912 – 964. 360. Einige Betrachtungen über die franzöſiſche Kriegsmarine und Beilage z. Augsb. Jug. 31g. r über die zukünftige deutſche .
Robiquet , rue Pavée - Saint - André des Arcs, 2. (7' /, B., 1 pl . ) 1 fr. 50 c.
.
Troisième édition .
12.
Paris 1877.
>
378.
Essai sur le matériel de l'artillerie de nos navires de
1847 Nr. 4. vom 4. Januar. 361. Elémens d'administration de marine. Premier volume.
guerre. Par F. E. A. Charpentier , colonel d'artillerie de marine , traducteur du traité d'artillerie navale du
Considérations sur l'origine, les progrès et l'état actuel des institutions maritimes de la France ; par Eugène Petiton . 8. Brest 1845. Impr. de Léfournier. ( 25'/. B. )
général anglais Sir Howard Douglas et de l'instruction sur le pointage à la mer de l'admiral espagnol Chur rucca .
8. Paris 1845. Bachelier. (4 upp., III u . 474 S.)
6 fr .
362. Bijdrage tot de kennis onzer marine ; door Arriens, gepeosioneerd Schout - bij – Nacht. 8. Te's Gravenhage 1846. By Gebroed . J. en H. Langenhuijsen. 18. 25 c. 363. Teregtwijzing betrekkelijk 's Rijks Zeewezen , door A. E, P. 8. Te Amsterdam 1845. P. N. van Kampen .
R. Milit. Lit. Ztg. 1846 XXVII Nr. 44 p . 253. 379.
eux spécialement en ce qui concerne l'emploi des boulets creux et des bombes ; par T. F. Simmons , capitaine de l'artillerie royale anglaise. Traduit par E. J. 8. Pa ris 1847. Corréard . (11'/, B. u . 7 pl . ) 7 fr . 50 c.
50 c. 364.
Considérations sur les effets de la grosse artillerie,
employée par les vaisseaux de guerre et dirigée contre
Kort begrip van het recueil van zee - orders sedert
1738 tot 1846 ; uitgegeven med goedkeuring van den mi nister van marine door Ridder W. J. C. Huijssen van
380.
Couvée .
2 fl. 75 c.
365. Ideen zur Errichtung einer Königlich preußiſchen Kriegsmos rine . Von H. von der Dr16ni , Hauptmann Q. D. 8. Neiſte 1847. Ib. Hennings. ( 4 unp . IV und 80 &. ) 12 Nar. 366. Indicaciones en favor de la marina militar de España por Don Olegario de los Cuetos. Un folleto en 8. Ma Libreria de Sanchez . 3 R. 367. Des retraites dans l'armée de mer. 8. Paris 1847. Impr. de Mme. Ve. Bouchard - Huzard . ( 2 B. ) drid 180.
368.
Considérations sur l'armement actuel de notre marine .
Supplément aux considérations sur les effets de la grosse artillerie etc .; par T. F. Simmons. Traduit par E. J.
Kattendijke, lieutenant ter zee , en L. J. T. Broekhoff, officier van administratie. gr. 8. Leyden 1816. D. J.
8 . Paris 1847. Corréard. (4'/ , B.) 381. Exercices des bouches à feu en usage dans la marine,
Édition conforme à l'imprimerie royale . 8. 1845 . Toulon 1845. Bellue. (43), B. , 1 tabl . ) 1 fr . 50 c. 382. On the principles of naval tactics with exemplifications of the practice and also tables for facilitating the evo lutions; with an appendix containing the demonstrations ; by captain C. R. Moorsom , R. N. 8. Birmingham 1846. (54 s .) 5 s . en
De l'inscription maritime et du régime des classes ; par
383. Exercis - Reglemente för Kongl . Majts Flotta. Första Afdelningen. Artilleri - Exercis à seglande Fartyg och -
Mr. H. Holker, lieutenant de vaisseau .
8.
Paris 1876 .
Impr. de Guiraudet ; chez Amyot. ( 5 / B. ) 369. A few words on waval construction and naval promo tion . By commander A. Slade, R. N. 8. London 1846 . Saunders & Otley ( 38 p. ) Vgl . Lit. Gaz , 1846 p . 81 (Nr. 1514, 24. Jan.)
370.
Over de bemaoninog van 's Ryks oorlogs- en Koopvar
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung :
o
ångfartyg. 8. Stockholm 1846. P. A. Norstedt & Sö ner.
384.
( XII u . 232 s . )
Förslag til Kommando - ord i Skepps - Manövern. 16 . Stockholm 1846. Hörbergska Boktryckeriet. ( 16 p .)
. B tes ke iu Darmftadt und in deljen Ofizin yodrucs,
Donnerſtag ,
N 108.
9. September 1847.
> Room
Allgemeine
Militar · Zeitung.
S P a nie n. Madrid , 18. Juli. Dem , Heraldo " zufolge Nad einer unter den Miszellen des Julibeftes der iſt der General Graf de viſta . Hermoſa von der Re . ſpaniſchen Ingenieur . Zeitſdrift enthaltenen Anzeige bat gierung dazu beſtimmtworden, mit drei Stabsoffizieren zu Anfang des vorigen Monats (Auguſt ) zu Madrid und zwei Adjutanten den Herbſtmandvern des -
eine neue militariſche Zeitſchrift unter der Leitung preußiſchen Heereg beizuwobnen , ſowie deſſen Dr. des Brigadier Don Eduardo Fernandez San Roman zu erſcheinen begonnen. Sie führt den Zitel : ,, La Revista militar. Periodico de arte, ciencia y literatura militar,“ und wird monatlich zweimal, am 10. und 25.,
ganiſation und taktiſche Ausbildung zu ſtudiren. Die Stabsoffiziere, welde den Grafen von Diſta , Hermoſa begleiten , find : der Oberſt des Generalſtabes Don Se , nen de Buenaga ( lefthin mit einer diplomatiſch milis
in Heften von 7 Bogen in 8. ausgegeben. Nad dem täriſchen Sendung in Portugal beauftragt), der Oberſt des Infanterieregiments España " Don Bentura Gar.
Proſpectus hat ſich dieſe periodiſche Særift bauptſåd, lich zur Aufgabe geſtellt, die für Spanien in Rede ſtes cia de loigorri ( Bruder des Grafen von Viſta - Hers benden Fragen über Organiſation, Dienſt, Adminiſtras mora ) und der Oberſtlieutenant der Reiterei Don Luis tion und militåriſche Redtspflege zu erlåutern , die de Zaldivar , Marquis von Villavieja. –- Nad neues complicirten Lebren , welche gegenwärtig das ganze ren Nadrichten ſind die vorgenannten Offiziere bereits Kriegsweſen in rid begreift, zu verbreiten , und in dem nach Berlin abgereiſt. -
ſpaniſchen Heere die Liebe zum Studium und die edeln
Geſinnungen zu weden , welche den Charakter derjeni. gen zu bilden haben , die ſich der ſchwierigen militari, iden Paufbahn widmen .
Bon würdiger und ernſter
Denkungsart ausgebend , will dieſe Publication allem dem fremd ſein , was in das Getriebe des Partheiget. ftes und der Perſonlidfeiten gehört.
Die Redaction
Militariſche Briefe aus St. Petersburg. III.
Die ruſijde Infanterie , ebenſo wie in jeder ans
der ſpaniſchen Ingenieur . Zeitſdrift bemerkt zu dieſer deren Armee , die große Baſis und das Fundament des Anzeige, wie erfreulid es lei, daß , ungeachtet der für Heeres, bat ſeit der Einführung einer weſentlich fürze,
wiſſenſchaftliche Studien ungünſtigen , durd 40 jährige ren Dienſtzeit ſie in ihrem Ausſehen weſentlid verån. faſt ununterbrochen in Spanien dauernde Kriege ber, dert , und der Unterſdied zwiſchen dem Jabre 1835, beigeführten Berbåltniſſe , dennoch das Genie der Na.
mo id drei Diviſionen der activen Armee in Polen,
tion und die individuellen Anſtrengungen alle Hindern und jeßt, wo ich die in Littbauen und den Ortſeepro.
niſſe zu überwindengewußt båtren, um ſo ſchwierige literas deren Ländern ſide erſt im Beginne langer Friedengjabre zu realiſiren pflegten , zu Stande zu bringen. Zugleid fordert die Redaction diejenigen ſpaniſchen Offiziere,
riſche Unternebmungen, wie die bemerfte, die in vieleu ans
vinzen ſtationirten Regimenter gefeben, iſt ſebr bedeu. tend. Die Infanterie fiebt gegenwärtig durchgångig jünger aus als früber, und obgleid fid in Reib und Glied noch viele alte wetter. und kriegogebråunte Geo Richter zeigen , ſo iſt der Abſtand zwiſden dem erſten
welche den Krieg praftiſch üben fonnten , auf," durdo Anblidt der preußiſchen und ruffiſden Soldaten doch das Organ der fraglichen Zeitſchrift aud ibre theore, nicht mehr ſo bedeutend als früber. Wiederbolte und tiſchen Renntniſſe über den Gegenſtand zu betbåtigen * ). zablreiche Recrutenausbebungen baben eine große Menge von jungen Peuten in die Regimenter gebradt , und *) So eben kommt uns durch die Gefälligkeit der Direction der
mit jedem Jabre , wo das Syſtem des Kaiſers långer
Revista militar ein Seft dieſer neuen Militärzeitſchrift (Nr.2, fortwirft, wird dieſer Lypus deo sogenannten alten vom 25. Luguft ) zu. Wir werden in der Kürze
eine Uns zeige deſſelben in die 1. M. 3. aufnehmen , und bemerken bierbei, daß Hefte dieſes
Soldaten immer mebr verídwinden.
Zude in Rußland
wir mit Vergnügen der Einſendurty der ferneren iſt man zu der Ueberzeugung gefommen , daß es nicht Journals entgegen reben. unumgånglid nothwendig ſei, alte Soldaten zu haben, ſondern tüdtige Soldaten , deren es ebenſo gut junge Die Redaction d. 2. M. 3.
859
860
geben fann als alte. Ich brauche wohl nicht auf die
nach einem Bivouac , als fortdauernd ſemußig auszu .
Pebren binzuweiſen , die uns die Gerdidate in dieſer
feben ?
Hinſicht gegeben . Die Garden ſind in dieſer Beziebung
So iſt dieſer Mantel recht eigentlich die Phyſiognomie
indeſſen ausgenommen , wie überhaupt dieſes erceptio. nelle und den Begriff des Soldatentbums in bochſter
der ganzen ruffiſden Armee , der überall und immer wiederfebrt, den man nie aus den Augen verliert. Selbſt bei der Dffizieren ſieht man in allen Verbålte
Vollendung repräſentirende Corps nie mit genannt wer. den muß, menn von der ruſſiſchen Armee im Allgemeio nen die Rede iſt.
Wie die Offiziere der Garde einen
riffen den Mantel, gleichviel, bei wie viel Grad Hiße, und zwar feſt am Halſe zugefndpft, zu Fuß , auf der Droſchke oder im eleganten Wagen. Für Peters.
böheren Rang in der Armee einnebmen , ſo möchte ich das ganze Verbåltniß der Garde zu den übrigen Corps burg iſt dieß , nad dem Urtbeil üler , eine Nothwen , bezeichnen . Die Garde iſt in allen Dingen ein aus. digkeit, da dort die Witterung ſich oft augenblidlid schließlices Corps, dem rich in ſeiner maſſenbaften To. åndert; doch fålt es auf , daß die in Droſofen fabs talitåt fein zweites in Europa gleidſtellen fann. In
renden Offiziere den Mantel bei ſtarfer Hiße nidot auf.
allen Armeen gibt es vorzüglice Corps und Regimen .
maden, nicht über die Sdulter ſchlagen . Im Gegen,
ter, aber eine Maſſe von 60,000 Mann in dieſer Mu.
theil , wo ich in leichten Sommerfleidern ſowißte , da
ſterbaftigkeit und Dolfоmmenheit findet ſich in feiner
blieb der Mantel bei den Offizieren feſt zugefnópft, ſo
und bat fid nod in feiner befunden. Wie ſchon bemerkt , iſt die äußere Erſcheinung des ruſſiſchen Infanteriſten für den Beobadter eine dop. pelte, in Parade und Dienſt oder im Negligé und au.
1
daß der Mantel in Rußland mirflid etmas Unvermeid. lides . zu ſein deint .
Die zweite Eigenthůmlichkeit in der åußeren Er. ſcheinung des ruſſiſden Infanteriſten iſt der unſichere,
So tadellos die erſtere meiſtentheils iſt, Ber Dienſt. ſo wenig entſpredend iſt die zweite , weil ſie durchweg den Charafter der Dürftigkeit trågt. Die Haupturſache dieſer Erſcheinung iſt der Mantel mit ſeiner underhålte nißmåßigen Långe und ſeiner ſchmußig graugelben Farbe; er iſt von gefilztem Zude und bat auerdings den gro . Ben Vorzug , 098 er eigentlich nie ſomußig werden kann, weil er ſelbſt im reinlichſten Zuſtanderdon domubig ausſieht. Erfabrene Offiziere legen indeſſen dieſem
ſowerfådige Gang deſſelben , wenn er nicht in Reib und Glied marſdirt. Dieſer Gang gibt dem Solda. ten etwas Gedrůdtes und Ungefälliges , was um ro mebr auffällt, als man dem gemeſſenen Sange unterm Gewehr und dem bis auf den äußerſten Punkt der Regelmäßigkeit und Kraftanſtrengung getriebenen Pa. radeſoritt nichts von dieſer Unſicherbeit , dieſer rolep, penden Sowerfåligkeit anſiebt. Erfundigt man ſido nach dem Grund dieſer auffallenden Erſcheinung , ſo
Für ſeine Långe führen
wird man wieder auf die nationelle Eigenthümlichkeit
Mantel große Vorzüge bei.
ſie an , daß er in dem dortigen Klima eine Nothwen, des ruffiſden Volfes im Ullgemeinen hingewieſen. Der digfeit für den Souß des Körpers ſei ; für ſeine Somere Bauer trågt Baſtidube an den Füßen, die, aus Baum. 1
1
durch das Filzjeug, daß es drei Wochen dauere, ehe er
rinde geflochten , dem Fuße feinen feſten Halt geben,
ſo durchnäßt ſei, daß die Näſſe bis auf die Haut dringt, und für ſeine unanſehnliche Farbe, daß es nichts ſchade, wenn der Soldat die Nacht über in einer naljen Acero furde bivouaquirt , weil der Schmuß darauf nicht zu bemerfen ſei. Auf dieſe drei Vorzoge låßt ſich erwie.
ſondern einen weichen , unſideren Tritt aufzwingen,
dern : die lange iſt bei der wichtigſten Thåtigkeit der Infanteriſten , dem Marſdiren , hinderlid , wie ſchon daraus bervorgebt, daß jeder auf dem Marſde befinds liche Soldat die beiden vorderen Blåtter deſſelben bis
vor jeder Willensåußerung eines Beamteten , eines Ofs fiziers, eines Herrn bat. Beide Urſaden wirfen nun auf die Haltung des Soldaten ein , verſteht ſich , wenn
über die Hüfte zurückſchlågt und aufklappt'; daß in Rußland das Klima im Süden ein anderes als im Norden iſt, und daß alle Berichte , die von Augenzeur gen über die Wirkſamkeit der ruſſiſchen Truppen im Såden, im Raufaſus und gegen die Bergvólfergemacht worden ſind , an der Infanterie eine gewiſſe Shwer
fernen Diſciplin gegenüber , jede freie Thätigkeit des Körpers auf. Deſto auffallender tritt ſie aber bervor, wenn frei wegmarſchirt wird , oder der Soldat außer Dienſt iſt. Ein größerer Gegenſaß der Haltung , als der Soldat beim Ererciren , beim Ablöſen oder beim Marſch mit Muſif gegen den Gang beim Gefangenen .
fålligfeit bemerft baben , welche durch dieſen Mantel und die ſchwere Bepadung bervorgebracht wird. Im
transport, oder mit umgebangenen Mänteln auf dem Marſde zeigt, iſt faum zu denfen. Auch bier zeigt ſich
1
der etwas Schwankendes bat.
Dazu kommt die ſtets
etwas gebůdte Haltung, wenn irgend ein Höherſteben . der mit dem Bauer ſpricht, ein äußeres Zeiden der
Ebrfurdt, die der gemeine Ruſſe vor jedem Befehle,
er nicht unter dem Gewebre iſt, denn da bört , der ein
Allgemeinen bedarf der Kopf des Infanteriſten Schuß,
deutlich , was Dreſſur und was nationelle Eigenthům .
Ober- und Unterleib Wårme und Verſchloſſenheit und die Beine Freiheit der Bewegung. Was den Vorzug
feit iſt.
Befannt iſt, daß die ganze ruffiſche Infanterie den betrifft , daß der gefilzte Mantel drei Wochen braucht, Helm nad preußiſchem Muſter angenommen , dagegen uin naß zu werden , ſo fragt ſich , in Bezug darauf iſt der Waffenrock nicht eingeführt und wird es auch, .
nur, wie viel Woden braude er denn, um wieder troden zu werden, wenn er einmal naß iſt ? und auf den leß: ten Grund, die ſchmutzige Farbe betreffend , fonnte man
wie man bort, nicht werden , ebenſo iſt die Tragweiſe iſt niedriger als der preußiſche, und damit die Meſſings des Gepäcks Gepicts dieſelbe dieſelbe geblieben. geblieben. – Der ruffiſde Helm
fragen , ob es nicht beſſer wäre , einmal des Morgens ſpiße Tenfrecht auf dem Kopfe ſtebe und eine gerade
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linie mit dem Körper bilde , iſt der bintere Theil des
Helmfopfes etwas höher als der vordere, ebenſo iſt die form des Schirmes geåndert und nicht vieredig , ſon.
von vorn nidt, anders ausſieht, als wenn er ohne Geo pad wåre, ja es iſt wahrſcheinlid , daß die bdbere und fürzere Kreuzung der Torniſtertragriemen die Urſace
dern balbrund. Die Vorrichtung zur Ventilation durch
iſt , weßbalb das andere federzeug vorſchriftlid durd
die drehbare Spiße und die daran befindliden Luftlós der iſt dieſelbe.
bat.
trenni ſtraſdi) und die Garniſonartillerie baben gegens
Infanteriſten nur oben auf der Bruſt das einfad ge.
wårtig nod den frůberen , ſebr boben Szafo beibebal. ten , der ſich allerdings neben dem Helm ſebr unvor.
großere Hålfte der Bruſt ganz frei erſcheint.
Nur die Garniſonbataidone ( wnu.
theilhaft ausnimmt und wahrſcheinlich bald ganz vero Id minden wird. Ueberhaupt fommen bier , wie in Preus Ben , die Verebrer des Ezafos immer mebr von ihrer Meinung zurück , und es wird nicht lange dauern , ſo bat ganz Europa das preußilde Muſter angenommen. (?)
Brennung eine andere lage als die natürliche erhalten von vorn gereben , bemerft man demnade beim
freuzte, aber doppelt liegende lederzeug, wåhrend die
.
Die Garden tragen den berabfallenden Haarbuſch , und zwar obne Ausnahme, immer, ja es erſcheint fein Sol .
dat der Garde öffentlich obne dieſe ſtattliche Zierde, der man überall begegnet , ſo daß ein Mittelding zwi.
fden der höchſten Parade und jenem Mantel . Negligé gar nicht vorfommt. Jeder Gadett , jeder nur irgend im Dienſtverbande frebende Soldat erſcheint mit dieſem
Lite r a't u r. Aus dem Leben des Königlid preußiſden General , lieutenants Friedrich von Sobr , aufgezeichnet von H. Beiffe , Major a. D. zu Berlin , Por
ſen und Bromberg. Drud und Verlag von Ernſt Siegfried Mittler. 1846 . Seiten. 1 '/, Rthlr.
gr. 8 .
IV und 216
soch in den Lüften , unbeſiegt Geht friſcher Reitersmuth.
Haarbuid , was allerdings der Petersburger Garniſon
Ih . Körner.
ein ſtets feſtlides Unſeben verleiht. Die Uniform iſt bei der Linieninfanterie einfach und
Bei den Betradtungen , die in neuerer Zeit båufig
fleidſam , die Stoffe allerdings bedeutend gróber und
über den Werth und den Gebrauch der Savalerie fatto
wohlfeiler als in "anderen Armeen , aber enganſlie. neun And,
der Wirfung und den Thaten der Reiterei einer frů
Bend und ſauber gemacht. Eine Reibe von
gefunden baben, bei den Parallelen , die man zwiſchen
pfen auf der Bruſt, rothe Rragen bei der finie, ſchwarze beren Epoche, namentlich der des ſiebenjährigen Kries bei der leichten Infanterie ; auf der Achſelflappe die ges und der der neueren Zeit, angeſtellt bat, muß die Nummer der Diviſion , zu der das Regiment gebórt, Biographie eines tůchtigen Savalerieanfübrers , wie ſie auf dem Helmſchilde und den Uniformfndpfen aber die in dem vorliegenden Werke geboten wird , ein eigen. Regimentsnummer ; der Kragen feſt geldloffen und eng thůmliches Intereſſe erregen. Wer båtte von der Sdiladt bei Módern gehört und Die üniformen werden um den Hals oließend. .
C
nicht nad Patronen, ſondern auf den Körper des Sol. daten gemacht, was befanntlich bauptſächlich zu dem gefädigen , ja eleganten Aeußeren der Soldaten bei .
fennte nicht den Namen Sobr ? Wer båtte den Feld . zug von 1815 ſtudirt und wußte nicht, wie es Sobr in Verſailles ergangen ? Wer båtte die preußiſche Reit.
trågt, – das lederzeug iſt durcgångig von vorzüglis
inſtruction vor Qugen gehabt und wåre nicht von dem
der Qualitåt und an den Rändern einmal gerippt.
Namen ihres Verfaſſers unterrichtet ?
Die Tragweiſe deſſelben weicht aber weſentlich von der
dieſen Erinnerungen nicht gerne das ganze leben des
Wer båtte bei
Achſelklaps den Achſelklaps in anderen Armeen üblichen ab. Von Von den
Mannes überſchaut ?
pen geben breite Gebånke für Såbel und Patrontaſche
dienſt erworben , dem würdigen Manne ein Denfmal
Major Beißfe bat ſich das Ber ,
nicht in dråger Linie über die Bruſt weg nad der
geregt zu baben.
Hüfte, ſondern faſt bis an den Kragen , wo ſie ſich
das erkennen wir freudig an , wenn wir auch in Be. zug auf die Ausführung einen Wunſch unbefriedigt ge.
auf den beiden oberſten Uniformknöpfen freuzen und dann unter dem Oberarm bindurch nach hinten geben. Um dieſes möglich zu maden , iſt das lederzeug beſons Ders in dieſe Form gebrannt, ſo daß diejenige Seite.
welde unter dem Arme bindurch nach der hinteren Hüfte gebt , eine gewaltſame Biegung zeigt , welche es möglich macht, daß die vier binten neben einander fal. lenden Bandeliere zuſammen nur die Breite der Patrontalde baben. Dieſe leßtere wird tiefer als bei uns getragen , und da der ruſiſche Infanterieſåbel eben .
Das Unternehmen iſt Danfes werth,
funden haben .
Dieſer Wunſch bezieht ſich auf die Darſtellungsweiſe. Wir ſind der Anſicht, daß die Biograpbie eines Ge. lebrten anders abgefaßt ſein muß, als die eines Kriegs. belden die eines Infanteriegenerals anders , als die eines Gavalerieanfübrers . Um das Leben eines ino
dividuums treu zu idildern , geboren beſtimmte Tin . ten , die der Individualitåt entſprechen ; der Berfaſſer einer Biographie muß ſich förmlid in die Ideen deß ,
fals bebeutend långer iſt als der preußiſde, ſo ers ſcheint die ganze Tragweiſe des Pederzeugs überhaupt
jenigen hinein leben , deſſen Chaten er zu ſchildern uns rernimmt. Soll das Leben eines Cavaleriegenerals an
anders als bei uns. Die beiden Tragriemen des Zoro niſters freuzen rich ebenfalls über der Bruſt, und zwar
unſerm Geiſte vorbeiſchweben , miſſen wir unwidfürlich die Trompete erflingen bören , wir müſſen ibn vor der
gerade auf dem darunter liegenden Patrontardens und Front ſeiner Reiterſdaaren erbliden , leben , wie dieſe, Såbelbandelier, ſo daß der polſtåndig bepacte Soldat
gleich einem angerd wollenen Stroine, in wilden Flus
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then dabin brauſen and Alles mit fich fortreißen ; wir múffen die Erde unter dem Hufſchlag der Roffe ers
aus einem bibig unternommenen Sefedt, obne bedeus
tenden Verluſt , in falter Entſchloſſenbeit woblgeordnet oróbnen boren und dann Zeuge fein, wie der Held des ' zurůcfebri. Sold ein Rudzug ilt mebr als eine glůc . Tages im Bivouac der ſorgſame Vater ſeiner Gerd was lide Atinte , zu dieſer braucht man nur Mutb , zu je : ner Murb und Beſonnenbeit. Ein Huſar ſoll und der iſt. nicht bei jedem Angriffe gleich denfen : „Siegen Wie ſchwer dieſes Hineinleben in fremde Ideen iſt, darf oder Sterben !“ Die Natur der Dienſte , welche leidste zeigen tauſend Biograpbieen von fremder Hand ; wie
ungleid werthvoller in dieſer Beziebung Selbſtbiogra: Cavalerie der Armee zu leiſten bat, erfordert eine mer pbieen ſind, dürfte einleuchtend fein ,dennſie geben niger ftoiſdeTapferkeit, aber einen verwegenen Muib ; nicht nur die Thaten , ſondern auch den Geiſt derſelben; fie muß Alles wagen und unternebmen und über ein darin liegt denn auch der Hauptvorzug , den Memois
Millingen niemals verzweifeln , ſondern immer den
ren beiben .
Grundſaß feſtbalten : „Was du nicht aufgibſt, baſt du nicht verloren." - Beiſpiele erlåutern die Sade.
Wir wiſſen nicht, welcher Waffe der Major Beißfe angebórt bat, daß naddemmanſeine dieß die Cavalerie geweſen , miódte man aber bezweifeln, Biograpbie Sobr’s
rei; der Führer der Vorbut weiß , hinter dem Berge
-
Auf jener Hobe vor uns zeigt ſich feindliche Reiter
geleſen ; dagegen erfennt man auf den erſten Blick,
wobnen auch Leute , allein das fümmert ihn nicht ; er
daß der Verfaſſer der Erinnerungen anSobr, die ſich
muß wie es daden obenHöhen ausſiebt, welchebålt,wie Streits verborgen fråftewiſſen, der Feindhinter
in dem Berliner Militármodenblatte befinden , den hu.
ſarenpelz getragen. Aus dieſen Erinnerungen flingt die Trompete beraus ; man möchte glauben , der Vere fafier babe im Bügel geſtanden , als er ſeine Gedanfen zu Papier bradre, ſo lebendig , ſo åcht cavaleriſtiſd iſt die Søreibart. Hören wir das Urtbeil dieſes Reiters ůber Sobr : Unſer Held war weit mehr der Mann,
fann er ſonſt dem Feldherrn einen ordentlichen Rap . port erſtatten ? Er kennt den Muth und die Gewandrs
bett feiner Huſaren, die Huſaren fennen und vertrauen ibm ; „ unſer Major wird die Augen ſchon offen bebalo ten nnd den Punft zu treffen wiſſen , wenn es Zeit iſt umzufebren " , ſagen die alten Schnauzbårte.
Marid ! Marſd ! ruft der Gommandeur , und Hurrab !
geo und Schladiten zu fübren Reſervecavalerie eine Cavalerie.zu Im der leidten , als ein General winnen
þurrab! wiederbolts im Regimente; der Feind' iſt ge. ſonderbaren Widerſpruch mit ſeiner imponirend ſchönen worfen, die Höbe genommen, undmunter gebtes vore Erſcheinung als Huſar war ſein Charakter ein ganz
wårts ; doch jeßt gilt es, „ Augen auf“, von allen Seir
anderer , als die Welt im Allgemeinen und ſeine Vor . geretten insbeſondere annabmen. Er belag die falte
ten entwideln ſich feindliche Maſſen , die Cavalerie ſtürmt beran.
Mutb , der nicht liebt , fich vergebens abzumůben , und
gebte in vollem lauf - nach einer Viertelſtunde ſteht das Huſarenregiment wieder woblgeordnet bei den übrie gen Truppen ſo rubig da, ale måre gar nichts vorge.
So weit und nidt weiter !
Zrompeter,
Entídloſſenbeit und jenen gewiſſermaßen ſchwerfälligen Apell !- Es ſchmettern die Trompeten , und rúdmärts den wir den Mauerbrechergeiſt der ſchweren Cavales rie möchtenjede . Sobr wollte immer gleich lies gen nennen oder ſterben; Rüdwårrsbewegung, jede ün.
ordnung war ihm ein Gråuel. Sobr war ein Schlach. tencavaleriegeneral; das Ideal einer roweren Cava .
ie würde er als Führer einer Reſervecavalerie ger Ter Idaffen haben . So were Cavalerie ſou ſelten , wo mógo lich nur am Tage der Solact , in dem Augenblice, wo es eine Entideidung gilt , gebraucht werden ; Dann darf ſie aber auch feinen Widerſtand und keine Wabl
kennen ; ſie muß wie ein boch angeſchwollener Strom, der mit unwiderſteblider traft den Damm durchbricht, welder ihm ſo lange Widerſtand geleiſtet - in un.
aufbaltſamen Flutben dabin brauſen , wobin ihr Fủb. rer den Lauf nimmt, und wie der Fluß in ſeinem ein , mal genommenen Bette niemals rüdwårts fließt, ſo muß Saladtencavalerie aud unaufbaltfam ibr Ziel
verfolgen , liegen oder ſterben . “ Der Geiſt, welchen ein Huſarencommandeur reinem Regimente einbauden muß, iſt dagegen einanderer; ibm darf es feine Sdande ſein , umzufebren , wenn er überlegenen Streitfraften begegnet, im Gegentbeil , es ger reicht ibm und ſeiner Truppe zur größten Ebre, wenn ſie
fallen; der Führer belobt die Tapferkeit desUngriffe und ladt mit ſeinen Braven über die Tonelle Rüdfebr, wbald wo ſie ſo recht getragen worden ſind , aber wollen wir es ibnen wieder abgebenime , lieben Kinder lebt er trditend hinzu , und das" Reg nt bleibt mun., feßt
ter und fróblid zu jedem Dienſt, zu jedem neuen Kampf bereit. Das iſt der Geiſt der leidten Cavalerie ; ims iner muthig zum Streit , immer das Leben im Waffen . ſpiel ſuchend , immer ohne Sorgen um Rüden oder Flanfen ; - die breite Baſis aller ibrer Unternebmun . gen iſt die innige Vereinigung von Seele und leib , von Führer und Cruppe. Webnliche Gedanken in åbnliche Worte zu búllen , vermag nur Jemand , bei dem jeder Zoll ein Reiters. mann. In dieſer Weiſe wünſchen wir die Biographieen der Cavaleriegenerale verfaßt ; dieſe Sdreibart vermiſs ſen wir in der vorliegenden , die aber troß dieſes Man.
geld des Guten ſo viel entbålt, ein loreides leben unſerem Blice entfaltet, daß wir ihr dennod unſere Anerfennung nicht verſagen fónnen . ( Schluß folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Samſtag , 11. September 1847.
N 109.
991
பிரப Mae
M 2
101
13:27 2009
Allgemeine
Militar - Zeitung.
SÞ a nie n.
die Truppen wurden erwartet.
In den Jabren 1844 und 1846 wurde befannt . lich ein großer Theil der Rüſten der Inſel Guba und mebrere an denſelben liegende Stådte , unter dieſen die
Hauptſtadt Habana ſelbſt , durch ungebeuere Orfane verwüſtet. Im verfloſſenen Jabre war man nun von
Am Tag zuvor batte
fich bei den Artillerieoperationen in Bapaume , die uns
ter Aufſider des Szerzog8 von Montpenſier geldeben , ein Unglüd zugetragen. Bei der Sprengung einer Baſtei, wozu 2000 Kilogramm Pulver verwendet wurs
den , war ein fleines Mädchen, das aus einem Fenſter 200 Meter von den Werfen zuſab , getödtet und meb . 6
Seiten der auf der Inſel ftationirten Abtheilung des
ſpaniſchen Ingenieur Corps eifrigſt bemüht gewe . fen , die durch jene Stürme an den öffentlichen Straßen , Brúčen , Sebåuden u. l. w. der Hauptſtadt angerich : .
teten Verbeerungen wieder berzuſteden .
Das ,, Diario
de la Habana " vom 18. Februar 1847 und nach die .
rere Perſonen duro berabgefallene Steine beſdådigt worden .
Der Herzog ließ ſogleide ein Feſt abſtellen , das auf den andern Tag anberaumt war , und dem Vater der Verunglüdten 3000 Fr. , einem Verwundeten
500 fr. einbåndigen , und febrte dann nach Solo Eu
Tem dasMaibeft der zu Madrid erſcheinenden Inges zurüd. nicur: Zeitſchrift geben einen über das Einzelne fido ver. breitenden Bericht von dieſen unter der Peitung des Ingenieur Corps ausgeführten offentliden Arbeiten und
Militáriſche Briefe aus St. Petersburg.
den von demſelben weiter gemachten Vorſchlagen und Projecten zu Bauten perſdiedener Art. Då ne marf.
Bereits unter dem 29. April d . J. wurde von Sei,
IV .
Das Erercitium der Infanterie iſt ſeit 12 Jabren faſt gar nidt deråndert worden , und die Vereinfadung der Griffe , melde in der preußilden Armee unſtreitig
ner Majeſtåt dem Könige befoblen , daß vom 1. Mai auf die äußerſte Spiße getrieben worden , iſt an der an ein jedes der ſechs Dragonerregimenter einen Ritts rufinden ſpurlos vorübergegangen. Das Gewehr wird meiſter zweiter Klarie erbalten ſolle. Diere Ritte noch, mie früber, in der linken Hand und angezogen meiſter zweiter Klaſſe ſind in der Regel Vorſteber der , aufdiedie größte Ferzengerade Richtung deſſelbenInaud Regimenteerercirſpulen ; wird aber die Kriegsreſerve getragen Sorgfalt verwendet. mod immer der formirt , ſo werden ſie bei derſelben ale Escadrons. Ibat iſt die Ridiung der Bajonnete beim Aufnehmen commandanten angeſtellt. ( D. Milit. Rep. Offic. Medd. )
Verånderungen ergeben , und zwar ſind befördert zu
und Tragen des Gewebro ſo außerordentlich genau, daß man verſucht wird , ein Bataillon nicht für lebens dige Menſchen , ſondern für eine mit der größten Re. gelmåligfeir arbeitende Maldine zu balten. Bon eta nem Sowanfen des Gerebro , von einem Abweiden
Generalmajoren die Oberſten Graf Gyulai alø Bri . gadier in Verona , von Hipsid als Brigadier in
menn , was rebr båufig geſchiebt, der Mann eine halbe
Deſterreich
In der f. f. Armee baben ſich neuerdinge folgende
Wien , von Zeisberg als Brigadier in Zara ; dages gen iſt der Oberſt von Solera mit Gen. Majors . Obarafter penſionirt und der Generalmajor Gi af Beli Tegarde von Berona nad DimůB verlegt. Franfreid .
aus der fd nurgeraden Pimie iſt gar feine Rede , aud
Stunde lang mit angefaßrem Gewebr ſtebt oder mars ſohirt. Man fann ſich der Gedanfeng nicht erwebren, daß der große Zirfel , den man in England zum Ab .
meſſen der Diſtanzen beim Parademarlo anwendet , in einem ruſſiſchen Bataillon immer unſicibar in Reibe
und Glied ftedt, und im Stillen wirft. Der Mann, Paris , 26. Aug. In Compiègne nabm der her zog von Nemours am 23. Auguſt das lager in Aus genſdein. Soon war das Material angekommen , und
ſeine Helmípiße und rein Gemebr Iteben ein : für alles
mal jo tadellos ferzengerade , daß ſelbſt bei jeder Bes wegung, Wendung , Marſch und Sdwenkung nidt al ,
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lein die Ridtung im Gliede , ſondern auch in den Rot. ten, gleiddiel, ob 3 Mann bod oder, wie beim Redats ,
im Lafte : ras ! dwa ! ( eins ! zwei !) und madt bier, nad den Griff. Dieß bort vid bei ganzen Zügen ſons
abmarſo in Colonne , 24 Mann bodo ſtets dieſelbe
derbar an , bringt aber den Soldaten ein ſo ſoarfes
Hat dieß auf der einen Seite für das militás
Gefübl für das Zeitmaß bei , als ob jeder Griff nad
riſde Auge etwas Wohltbåriges , ſo iſt auf der ande ,
dem Lafte der Trommel gemadt wurde. Späterbin bort dieſes laute Zåblen natürlich auf, man fiebt den Mannſchaften aber an , daß es im Stillen geldiebt, ſo daß der Latt , in dem Griffe und Bewegungen gede, ben , immer derſelbe bleibt. Das Einůben dieſer Re :
bleibt.
ren nicht zu låugnen , daß der Eindrud aud etwas
Aengſtlides bat und man immer unmilfürlich an die außerordentliche Múbe und Sorgfalt der Befeblenden , die Anſtrengung der Gebordenden denkt.
ſowie an
Reine andere Armee , das läßt fich mit abſoluter Ge. wißbeit ausſprechen , iſt im Stande, Stunden lang dieſe
gelmåBigfeit bort eigentlid , troß der langen Dienſtzeit, In Riga wobnte id der Hauptmade am Solofje gegenüber , und ſelten trat die Wade zum nie auf.
maſchinenartige Regelmäßigfeit in baltung und Bes wegung bervorzubringen , weil eben das Material an
Ablófen der Poſten an , ſelten wurde berausgerufen
Menſden und die gegebene Zeitdauer für deren Augs
oder vielmehr berausgeflingelt -- denn bei jeder ruſ :
bildung eine andere iſt. Wie der Zollſoldat am Solag .
Riſchen Wade ſtebt neben den Poſten vorm Gemebr
baum zu Lauroggen eine Biertelſtunde mit angefaßtem
ein Pfabl mit einer Glode – , obne daß der Offizier
Gewebr unbempeglid ſtand , obne daß eine erfennbare
ſåmmtliche Griffe wiederbolt durdmaden ließ. " Na.
Notwendigkeit dazu vorbanden geweſen wäre , ebenſo
mentlich wurde das Präſentiren fait jedesmal drei ,
ſtebt jeder ruſſiſche Soldat von Lauroggen bis Jr.
bis viermal geübt , und wenn es nicht tadellos ging, die Manndaft ſo lange unter dem Gewebr gebalten,
futot überall und immer , wenn es im Reglement ſo
vorgeſdrieben iſt.
Was aber in den ruſſiſchen Milie
bis ein zufriedenſtellendes Reſultat erreicht war .
Auf
tårverbåltniſſen zunädit auffällt , iſt , daß das Regler
dieſe Art wird der ruſſiſche Soldat eigentlich nie fer,
ment nirgends so ſtreng iſt , als die Ausführung , und
tig , und jeder Augenblick erinnert ibn an das , was man von ihm und ſeiner Waffe verlangt. Einige Abweichungen von der Handbabung des Ors
.
hierin liegt redt eigentlich der Unterſdied zwiſden der
ruffiſden und den übrigen europåiſchen Armeen . Die
Reglemento find überau ſtreng, genau und erſdópfend, webres lind nod beſonders zu ermåbaen. So z. B. ja es gibt deren , die unendlid mebr von den Solda.
der Solag mit der ausgeſtrecten rechten Hand auf
ten verlangen , als das ruſſiſche, aber dieſe Strenge, den Gewebrriemen, wenn der Soldat mit Gewebr bei dieſe Genauigkeit ſtuft ſich bei anderen Armeen nada Fuß ſteht. Das Commando dazu iſt ſoberenga !" (ing den Umſtånden , nach der Nothwendigfeit des Augen . blide ab, wåbrend in Rußland von Abſtufungen , don
Rüdſidten , vom Nachlaſſen oder Feſteranzieben des Gommandos nie die Rede iſt, das einmal Borgeſdrie, I
Slied ) und erfolgt beim Anfange des Erercirend zwi. rohen Stillſtebn !“ und „ Gewebr auf !“ Aude in der engliſden Ärmee iſt dieſes eigentbůmlide Commando úblid , jedenfalls aber bier, wie dort, überflüſſig. Ueber
bene geſchiebt unter allen Umſtånden. Daber last fich
den Zwed und die Bedeutung dieſes Sdlages aufdas
eine Sdilomade auch lieber von der andringenden
Semebr habe ich nichts erfabren können , als daß er eben vorgeſdrieben iſt.
Fluto auf ibrem Poſten erſaufen , ebe ſie sich mebr
Šdritte davon entfernt , ale vorgeſchrieben iſt; darum Eine zweite Eigenthümlichfeit iſt, daßbäufiger das Gewebr, madt der im einſamen Walgange einer abgelegenen natürlid obne Bojonnet , beim Marſde unier Feſtung ftebende Soldat feine Griffe mit dem Gemebr
ebenſo , als båtte er in Petersburg Specialrevue vor
dem rediten Arme mit der Mündung mad unten ge .
tragen wird , als in anderen Armeen . Der dem Kaiſer; darum fållt es ibm ſelbſt bei den Anſtren. dazu iſt abermals der Mantel , der, nur am Halſe mit gungen des Mandvers nicht ein , das Gewehr auch eins mal etwas bequemer zu tragen , den Körper auf ein : mal etwas mebr geben zu laſſen , als auf dem Grercir ,
plaße. Verlangt und eingeůbt und erreicht wird dieſe Genauigfeit auch in anderen Armeen ,. aber nicht im
Grund
einem Knopfe zugefnópft , über Uniform, Armatur und Gepåd loſe überbångend getragen wird , und ein an.
deres Tragen des Gewebrs erſchwert. Sollen bei dieſer Tragweiſe des Gewebrs Bendun.
mer, nicht unter allen Umítånden , und das iſt es eben ,
gen in Reibe und Glied gemacht werden , ſo nimmt der
was in Rusland alles Militariſde ſo durchaus anders
Soldat auf das Avertiſſementscommando das Gewebr
Der Soldatenfreund erlaubt fid fein
boch , bebålt es aber in beiden Hånden , ſo daß die
Urtbeil , welde Methode ſoldatild die beſſere und rido,
Kolbe in der rechten Hand an der Hüfte bleibt , der
erſdeinen låßt.
tigere ilt, weil es ein für allemal ungerede iſt, eine
fauf aber, von der linken Hand umfaßt, an die redte
Armee nach dem Muſter einer anderen beurtbeilen zu wollen , aber er erzåblt , wie es iſt, wie es ihm ges
Sdulter zu liegen fommt , worauf dann die Wendung
dienen , und überlaßt feinen Peſern das Urtbeil. Um dieſe überraſchende Genauigkeit und Punftlich
dung nach unten Tenfi.
.
-
feit in Haltung und Bewegung zu erreichen , bedient
geſchiebt und das Gewehr ſich wieder mit der Můn , Ebenſo iſt die Handhabung des Gewebrs beim Abs Idſen und Auffübren der Poſten eine andere . Der Ser
man fid in der ruffiſden Armee des fautjáblens beim freite trågt das Gewebr bångend in der rechten Hand,
Einererciren, aber nicht von Seiten des commandi: wie beim Zirailliren , und ſtebt, wenn ſeine Abiðſung renden , ſondern von Seiten der Mannſdaften . Er. antritt, mit bei Fuß präſentirtem Geweb r " vor ſeiner /
folgt das Commando ,, Gewebr auf !" ſo ſagt der Mann
Mannídaft. - Aud ſonſt find nod allerlei kleine For.
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malitåren bei dieſem Aufführen der Abldfungemann , daften , die zwar immer rebr genau beobachtet werden,
Literatur.
aber bei einer Gelegen beit von mir bis ins Kleinlide gebend beobachtet wurden. 418 nåmlich in Peters ,
Aus dem Leben des föniglid preußiſden General,
burg die vier Grenadierregimenter einrüdten, um wåb rend der Abweſenbeit der Gardeinfanterie , die im fa . ger bei Kraßnoje . Sielo ſtand, den Wacordienſt zu thun,
von H. Beißfe , Major a. D. zu Berlin , Po.
ſdien es, als ob dieſe Regimenter in dem Bewußtſein, daß ſie es der Garde gleidh ibun müßten , das Regler ment node überbieten wollten . So batte eines Tages
lieutenants Friedrich von Sobr , aufgezeichnet ſen und Bromberg. Druck und Verlag von Ernſt Siegfried Mittler. 1846. Seiten. 1 '/. Rthlr.
gr. 8.
IV und 216
( S dlu 6.)
ein Rendezvous mit einem Freunde am Thore , weldes
Stizziren wir zum Belege dieſes Ausſprudes die
nad Peter bof und Strelna fábrt , Derabredet , und mußte über eine Stunde auf ibn warten. Die dortige
Erlebniſſe Sobr's. Derſelbe trat am 15. Febr. 1789 in das leibbuſaregiment von Eben und Brunnen , auf
Iborwade zog unwillkürlid wåbrend dieſer Zeit meine Aufmerkſamkeit auf ſich , denn obgleich die Gegend nur wenig belebt war , ſo geſchab doch jede Kleinigkeit in Griff und Marſo ſo erſchredlid prácis, daß man glau. ben mußte , jeder einzelneMann mache die Bewegung wie durd eine eleftriſde Mardine. Erſt trat der Ge. freite im allerſtrengſten Paradeldritt eine beſtimmte
dem noch der Glanz rubte, den Ziethen im ſiebenjábrio gen Kriege über daſſelbe gebradt batte.
Angabl Sdritte vor , bieb dabei mit den Haden auf den Boden , als wvåre er im Erercirbauſe , madte die
Rebrtwendung mit einem ſolden Sdwunge , daß jeder
Uudere dabei umgefallen wåre, erwartete dann , unbe . weglid Itebend , ſeine Mannſchaft, die ihm aud im Paraderdritt , Wendung und Griff nidto nadgab , bis
ſie zum Poſten am Thore abmarſdirte. Auch da gab es allerlei Formlichkeiten , wåbrend welder Zeit der Sdlagbaum beruntergelaſſen blieb , und die draußen
Bei Fontoy am 19. Auguſt 1792 war der junge Soldat zum erſtenmale im Gefecte , bet Valmy am 20. September barrte der jugendlide Huſarenoffizier rebnlich auf das Zeiden zur Schlacht, aber leider blieb eß nur bei der befannten adtſtündigen Kanonade. Die Einſoließung von Fort Gaffel bei Mainz gab Sobr Gelegenbeit , den praktiſden Blick für die Handlungen des fleinen Strieges zu foarfen und die Gewandtbeit bei Ausſebung von Vorpoſten zu erlangen, die ihn (på. ter ſo ſebr auszeichnete. Am zweiten Tage der Soladt bei staiſerslautern , am 30. November 1793 , erhielt Sobr eine tootliche
Wunde, von der er jedoch wie Durd ein Wunder bergeſtellt
wurde. Für ſein ausgezeichnetes Benehmen in dieſer
auf Beendigung der Ablöſungeceremonie wartenden
Sdlacht belobate ibn der König mit dem Orden pour
Equipagen und Bauermagen Muße batten, die erſtaun . liche Dienſtbefliſſenbeit der Grenadiere zu betradten. Man lab es den Grenadieren an, daß ſie den Peters , burgern zeigen wollten , wie aud ſie den Dienſt vers ſtånden , und ſich etwas darauf zu Gute thaten , aud nicht ein Haarbreit von der Form abzuweiden , ja , dieſe
le mérite , eine Auszeichnung , die bei ſeiner Jugend
to moglidt nod zu überbieten.
So fonnte den Ge ,
von um ſo bóberem Werthe war , namentlich da es ſeinem Bater, der faſt alle Rriege Friedrids des Gro . Ben mitgemacht, mebrmalo rower verwundet worden , den der König perſónlich geſchåßt, nicht batte gelingen wollen , ſie zu erbalten.
Nach eingetretenem Frieden wohnte Sobr mit gro.
danfen dabei nidt log werden , daß dod eigentlid der
Bem Fleiße wåbrend der Jahre 1798
Sdlagbaum , und zwar der offene , die Hauptſade,
den Vorleſungen auf der Thierarzneiſdule mit ro gus
die Ablöſungsceremonieen aber Nebenſache ſei, wurde
tem Erfolge bei, daß es wenige Offiziere in der Armee ſeines Vaterlandes gab , die ibm in der Kenntniß des
aber anders belebrt ,
denn bis nidt Ulles gerceben ,
1799 und 1800
jeder Griff und jede Wendung mit der außerſten Pra ,
Pferdes und der Hetlung ſeiner Krankheiten gleich ge
ciſion gemacht war , borte alle Paſſage auf.. -- Dabei muß nod bemerkt werden , daß jeder Wagen, der durch ein Lbor fábrt, gleichviel ob beraus oder binein , bon einem Unteroffizier der Wade gefragt wird : mobin ? und wer darin ligt ? Auch eine Formlichkeit , die bei
kommen waren.
einer Bevólferung von 400,000 Meniden mandes Be.
Dann trat für unſern Helden mit
ſeinen Remontereiſen nach der Moldau ein merfmůr diger lebensabſdonitt ein .
Befanntlich zog Preußen am Gnde des vorigen und at anfange des laufenden Jabrbunderts nicht ſo viel
Pferde , als die zabireide Cavalerie bedurfte.
Man
So viel gebt indeffen
mußte ſich daber nad dem Auslande wenden , und oa
aus Allem bervor , Rußland iſt das land der pråciſen
der Handel in rufild und dſterreichiſch Polen berboren war , in der Moldau einfaufen . So bezog die Armee
låſtigende für den Verfebr bat.
Ausfùbrung eines Befebles , und ein Abweichen der
einmal vorgeſdriebenen Form nicht denkbar, sollten
jabrlich gegen 2000 Pferde aus moldauiſchen Geſtüten,
aud Umſtånde , Perſonen oder Verbältniſſe ein foldes
deren Anfauf foon ſeit dem ſiebenjábrigen Kriege einem
Abweichen , wenn auch nur in Kleinigfeiten , (deinbar
alten betagten Juden , Marcus Rapbael , anvertraut war. Um denſelben in den Stand zu reßen , die be . deutenden Summen , die der Kauf ſo vieler Pferde er. foderte, ſogleich zu berichtigen , wurde ihm ein Offizier beigegeben , der die ganze contraftmåßige Summe, ges
redtfertigen .
.
wobnlich 13 bis 15,000 Ducaten in Golde , bei ſido
fübrte . Zur Bededung und ſpåter zur Beaufſichtigung
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des Transporte der Pferde erbielt der Offizier zwei
Mit ſeinen Huſaren wohnte Sobr darauf bei der
Unteroffiziere und fed 8 Huſaren mit. Zu ſeiner bes ſondern Pegitimation befam er einen Paß in lateini.
Avantgarde allen Sefecten des Mortſden Gorps bei und zeichnete fide vortbeilbaft aus. Modern aber wurde
der Sprache, außerdem ein fónigliches Handſgreiben
ſein Ebrentag , ſo daß ſelbſt der mit fobeserbebungen
an den Hospodar der Moldau mit.
nidot eben freigebige General von Yorf åußerte : de Zu dieſem Commando , das wegen der damit ver , meine Offiziere baben lidt tapfer gebalten , wenn ich I
fnüpften Mübreligkeiten und Unannebmlichkeiten feines , wegs geſucht war , wurde Sobr im Jabre 1802 auders
aber einen nennen roll , ſo iſt es der Major 0. Sobr ",
reben. Der Verfaſſer gibt eine detaillirte Beforeibung des ganzen Gerdåfrø, der Einrichtungen ber moldauiſden Geſtüte, der Erlebniffe und Erfabrungen Sobr's , die für den Cavalerieoffizier unzweifelbaft von dem bådſten Intereſſe ſind. Wenn dieſe erſte Remontereiſe glüdlid beendet wurde, ro traten doch bei der zweiten , zu der von Sobr am 21. Februar 1804 von Berlin aufbrad , durd Wetter,
Sieg des beutigen Lages zu danken , und ide merde e8
Brand , Diebſtabl und den Lod des alten Marcus Ra .
pbael für den Offizier ſo viel Fatalitåten ein , daß er Gelegenbeit erhielt , ſeine Umſlidt und ſeinen entſchie
denen Charakter auf das Glånzendſte zu betpåtigen.
und dieſem ſelbſt ſagte er : „ Ihnen allein babe i den Ihnen und Ihrem braven Regimente nie vergeſſen . "
Der bier erworbene Rubm wurde im Feldzuge von 1814 mit neuen Tbaten umranft, die denn auch durch das
unglüdliche Gefect in Verſailles , bei dem Sobr mit zweien der bravſten Huſarenregimenter der preußiſden Armee in Stúden zerbauen wurde , nidt geldmålert werden fónnen , da , wie der Verfaſſer durde eine de .
taillirte Darſtellung dieſes Rampfes überzeugend nad weiſt, der unglüdliche Ausgang nicht auf die Rechnung Sobr's , ſondern auf die anderer geſtellt werden muß, eine Anſicht , die durd das am 3. Oct. 1815 erfolgte
Den unglücklichen Krieg von 1806 macie Sobr nidt mit , da er gegen ſeinen laut geäußerten Wund zum
Avancement Sobr’s zum Oberſten erbårtet wird. Nad dem eingetretenen Frieden wurde unſer Held zeitgemåß wirfram , indem er ſeine Zbåtigfeit der Er.
Empfange der für das Huſarenregiment beſtimmten
ridtung und Organiſation eines Militárreitinſtitutes
Remonten an die ſchlefilde Grånze geſendet wurde, Ende September nabm er zu Relom 210 Pferde in
widmete , das im Sabre 1820 in die noch beute beſte .
Empfang , mit denen er Anfang October den Mario
Sobr's fortleben.
bende febrescadron umgeformtwurde, in der die gdeen Zu dieſer Berdaftigung geſellte ſich
nad Berlin antrat. Die barten Solåge, die Preußen aud die Bearbeitung einer Inſtruction für die Aus. in dieſer Epoche trafen , ånderten jedoch die Marſdois bildung des Cavaleriſten , die in zvedmåßiger Abfür . rection des Remontecommandos vollſtändig und norbig.. zung in der Armee eingeführt , noch beute die Grund: ten Sobr , auf eigene Berantwortlichkeit zu bandeln. lage für die Erziebung des Reiters bildet. Dieſer Seiner Umſidot gelang es , dem bedrängten Staate die Arbeit folgte dann 1827 nadtråglid eine Anleitung I
1
Pferde zu erbalten, indem er ſie den ihm auf den Fers
zur Behandlung der Remonten.
Ten folgenden Franzoſen glüdlide entzog und fie bei
Die dweren Wunden , die Sobr bei Raiſerslautern,
Wraclamef über die Weichſel fübrte. Der Wartbe . übergang bei Poren war dem Commando ſdon von
Modern und Verſailles davongetragen, zwangen den Generalmajor , der zuleßt die vierte Cavaleriebrigade
den Feinden verlegt , Sobr daber genótbigt , die Fåbre zu Stargardt in Pommern commandirre, am Ende des bon Modzin zu benußen , wo ſich aber nur ein Prabm
vorfand , der böchſtens 6 bis 8 Pferde aufzunehmen Dermochte. Zur Beſchleunigung des Ueberganges ents ſoloß ſich Sobr daber ., die Pferde loszufoppeln , mit
denſelben die Wartbe zu durchrowimmen und fie fpå. ter zu treiben.
Die glúdlide Rettung der Pferde verſchaffte unſeren Helden das Avancement zum Staborittmeiſter und eine
belobnende Anerkennung von Seiten der Königin , ins dem ſie in Gegenwart Sohr's unfern Weblau zum Ad . nige ſagte : „ Wenn Que ſo muthig und enoſdiloſſen gebandelt båtren , ſo wåren wir nichi bier. “ Wir eilen über die Zeit bis zum Jabre 1813 bin , weg , indem wir nur anfübren , daß Sobr als der eis gentlide Stifter des brandenburgiſchen jebigen dritten Huſarenregiments anzuſeben iſt, und daß er dieſem den Rubm verídaffte, auf den es ſtolz zu ſein ein Recht bar. .
Jabres 1831 um feinen Abſchied nadzuſuchen , indem er gleichzeitig den König bat, ibu nichi einen erböhten Obarafter beizulegen , da er einen berubigenden Wertb darauf lege , den Titel bis ans Ende ſeiner Lage zu fübren , den er ſich durch die Gnade des Königo im Dienſt erworben. Seine Bitte blieb jedod unberücfidtigt,
denn eine rebr grådige Cabinetsordre vom 9. Januar 1832 legte ibm , zur offentligen Anerfennung ſeiner guten Dienſie " den Charakter als Generallieutenant bei. Solch ein thatenreides , tüdtiges , wedſelvolles les ben bat der Mann durdlebt , ſo viel Růbmlides bar
er vollbracht - das wird aud reiner Biograpbie einen Leſerfreið ridern, der über die Grenzen des Befannten . und Verebrerzirfeld des würdigen Generals binausgebt, davon ſind wir überzeuge , und würden uns glúdlid rchåben , wenn wir durd vorſtebende Zeilen eine neue Anregung gegeben båtren , die beſprodene Schrift nå . ber fennen zu lernen . Sie ſei daber mit der Bemer ,
Nach der Schlacht bei Baußen bewies Sobr , daß in ibm der mauerbrederilde Geiſt der romperen Gava .
fung bestens empfohlen , daß fie in einem Anbange vier
Terie wobne , man leſe nur das Seite 82 Erziblte.
verfùndet , feiern .
Gedidre bringt , die den Gegenſtand , deſſen Rubm fie
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Dienſtag , th
N 110 .
Allgemeine
Militar -Zeitung.
14. September 1847 .
D35601
Bayern .
Aus Mů nden vom 19. Aug..berid ten bayeriſche Blåtter : „Aus der bóbern Thårigfeit des jetzigen Kriego. miniſteriums ſind dieſer Tage neue, cinen weſentliden Fortſdritt involvirende Inſtructionen bervorgegangen, die taftiſche Ausbildung der Truppe'n betrefe
3
daß der fremde Militárdienſt nicht mehr zeit- und Wedmåßig und daber nicht zuzulaſſen ſei. Frůberbin baben die Soweizer in fremdem Dienſte , wenn auch für eine ihrem Vaterlande fremde Sadie, dod nod Rubm und Ehre geerntet ; allein jest baben ſich Zeit und
Verhältniſſe geåndert: die Schweizer in fremdem Dienſte fend, wie ſich das deßfalſige”alerhódíte Reſcript aus , dienen zu nidis anderm mehr, als zu Únterdrůdung
drůdt: mit dem Zwecf, vin bemeſſenem Wechſel die Gedanken und Bilder des Feldlebens in die Friedenge übungen zu tragen , dieſe im Geiſte der Zeit einem lebendigen Vollzug entgegen zu führen , Intelligenz und
der Erhebung der Völfer. Daber der Haß , mit well dem die Schweizer in Rom beladen ſeien , indem ſie unter Papſt Gregor das Volf nieder gebalten haben ; jeßt feien ſie dort in einer ganz entgegengeſeßten Steli
Manovrirfábigkeit aller Grade zu fördern und die Gr.
lung.
Wenn es wabr rei , daß in Neapel die Revo.
fabrung der altgedienten Offiziere aus der großen frie Tution immer mebr überband nehme, und daß die dor, geriſchen Vergangenheit wieder thấtig bervorgeben zutigen finientruppen verweigert baben , auf das Bolt laſſert. Dieſe Inſtructionen umfaſſen zur theoretiſchen zu feuern , ſo ſei leicht zu errathen , welche Rolle den und praftiſden Anwendung : 1) Felodienſt , 2) Feld. Soweizertruppen zufalen und weldes ihr daberiges
mandver und Militårpromenaden, 3) Reiſemårſde, Loos ſein werde. 4) Beratungsdienſt, 5) Gymnaſtif (wobin auch Turó
Der Geſandte trug indef zulett
dod nur auf die mildeſte Form der almåbligen ub .
nen und sowimmen gehört und wovon den Offizier [dyaffung an : die Cantone ſollten eingeladen werden, nur pbyfiſche Gebrechen früber als vor dem 35. Les ridh der fremden Militárcapitulationen enthalten. Waadt bengjabre befreien dürfen ), 6 ) Feldbefeſtigung. In unterſtüßte den Antrag : ,welder Rubm für die Sowei .
dieſen Inſtructionen iſt beſtimmi, oap die taftiſde dues zer aus den vielbuuderijährigen Dienſten, die ſie Frant, bildung der Truppen ſich nicht nur auf den reinen Waffendienſt, ſondern vorzüglich auf den Dienſt im
reich geleiſtet haben , bervorgegangen rei ? Die fran , zoſiide Kriegsgeſchichie fenne tauſend Thaten des Kriegs ,
Feld erſtreden soll. Namentlid rollen die Kenntniſſe rubm8 und der Tapferfeit , aber alle würden nur den des Vorpoſtendientes , ſomie deljen Ausübung tomobi Franzoſen zugeſchrieben, der Soweizer werde nirgends auf coupirtem als sededtem Terrain eine beſondere erwåbat ; uur auf zwei Blåttern der franzöſiiden Bes
Aufmerkſamkeit finden. Großere und kleinere Feld. ſidote gedenfe man ihrer: am 10. Uuguſt 1792 und übungen , Feldmanöver , Militårpromenaden 2c. ſollen am 30. Juli 1830. Tauſende von Familien baben mes
nie andere als von zwei fich feindlid gegenüberſtebene gen dieſer fremden Dienſte ſchmerzliche Verluſte zu bez den Abtheilungen und in Garniſonen von verſdiedeneri flagen gebabt , und den Waffengattungen in Gemeinſchaft im Feuer ausgeführt den man davon gebabı, werden . Debgleichen ſollen die Reiſemårſche auf einige Mander ſage : reit 1812 von meinem Bruder ; idh Stunden Entfernung mit Aufmarſd und Ausruben im Bivouac ftatrfinden .“ S do we i 8 .
fina geblieben.
cinzigen Antheil von Rubm, rei derjenige , daß nod jeßt babe ich feine Nadridt mehr glaube , er iſt an der Bere .
Heutzutage dienen die Soweizer haupts
ſådlid nur dazu , die Bólfer in Unterthänigkeit zu bal.
ten , und deewegen ſeien die Militárcapitulationen der
In der Sißung der Zagfaßung vom 24. Auguſt Soweizer nicht bloß in Italien, wo nodo folde Trup .
berdafrigte ſich dieſelbe mit dem Antrage des Cantons pen ſteben, ſondern überbaupi bei allen Pólfern in Teliin auf Abſchaffung des Militrdienſtes üblen Ruf gefommen , und dieß wirfe aud auf die .
im Auslande. Der refſiniſche Geſandte hatte dabei
Soweiz zurůd.
Was übrigens die Soweizer ſagen
bemerkt : Die Fortſdritte des Jabrbunderis und die würden, wenn ihre oberſte Bebórde zu Aufrechthaltung Entwicelung der offentlichen Meinung baben bewieſen, ihrer Gewalt ſich mit fremden Truppen umgeben würde
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Wenn man die fremden Dienſte als Sdule zur Bildung guter Militaro betrachten wolle , ſo biete rido den freis willigen Militarliebhabern eine gute Sdule bei den franzöſiſchen Nationaltruppen in Algerien dar. " Aud
Staatsanſtalt gilt und f. t. freiofdießen beißt. und Vorarlberg , jablt der Staat nidt nur 50,000 fl. 6. M. für Herſtellung der nöthigen Spießſtånde in
Bern erflånte fich gegen den fremden Söldnerdienſt.
jeder armeren Gemeinde , wo 20 Månner lidt ſich zu einer
68 bringe einem freien Bolfe minig Ebre, Teine Sobne
Sdubenrotte verbinden , und weitere 50,000'fl. zur
Gemäß der neuen Sdůßenordnung , namlid für Tirol
um Selo binzugeben , ibr Blut für fremde Zwecke zu
Austbeilung von guten Stußern an die unbemittelten
vergießen ; die Berfaſſung von Bern verbiete daber die Militárcapitulationen für die Zufunft. Aber die Gantone båtren einmal das Redt , Capitulationen ab . zuſchließen , und da der Bund Rie nidot daran hindern
beilnehmer, ſondern reßt aud für jedes Kreisſdießen (deren jabrlid zwei gebalten werden ; Meran iſt unter den 7 Streifen bevorzugt ) 200 Ducaten zu Hauptprei. ſen aus ; ja , er gewåort jeder fandgemeinde zur Be. ſtreitung der wöchentliden Sticßübungen je 4 fl. C. M.
fónne, Ibue er beſſer, zu ſchweigen. 3 úrido serwies den Antrag ins Gebiet der frommen Wünſde. Einige fatholiſche Stånde erinnerten an den alten Rubm, der
Dieſe Ausgaben ſind aber gering zu adten gegen den ungebeuern Bortbeil , welder für die Sicherbeit und
aud im Auslande bewåbrten ſoweizeriſden Tapferkeit,
Webrbaftigkeit des Staates ermådſt. In dem einzigen
an die Ebre , welde der fremde Dienſt auf viele Fa .
Bezirf Bregenzermalo " deo Freires Vorarlberg find
milien gebåuft. Zuleßt erflårten ſich für den Antrag nur 2 ; "Stånde. Und doch wird jener Solddienſt im Ausland långſt in romeijer Blättern felbſt als der
Eidgenoſſenſdaft unwürdig , ibre Ebre verleßend dar,
ganzen Gebirgslande über 10,000 woblbewaffnete fråfe tige , aud in Reibe und Glied gedulte , namentlid
(Aug. 319.)
geſtellt.
8 SchůBencompagnieen , jede mit 50 Mann im Durd . Idonitt, fonitt, lonel lonel entſtanden. Bei dem erſten Aufrufe : Zu den Waffen ! Reben obne weitere Vorbereitungen im
aber im Treffen geübte Månner bereit ; Keiner wird
Pre u 8 e n.
auf 300 Sdritte feinen Mann feblen.
Die Uniformi.
Berlin , 26. Aug. Der långſt angefündigte Aug. tritt des greiſen Kriegsminiſters, Generals v. Bogen,
rung iſt einfad und wie die Bewaffnung ſelbſt volfss tbůmlid , dazu foſtet ſie dem Staat feinen Heller.
aus dem Staatsdienſt iſt nunmehr definitiv erfolgt.
Soon jeßt baben ſich viele Compagnieen freiwillig unis formirt, und man kann fein ſamuderes, friſderes Corps
Sein Nachfolger iſt der Generallieutenant v. Robr,
der lange Zeit in Soleſien commandirt und aus bes reits ſein fünfzigjähriges Dienſtjubiläum gefeiert bat. Der König hat noch furz vor ſeiner Abreiſe in die Entlaſſung des alten Boyen , die Seine Majeſtát ſebr ungern gereben, gewilligt.
jeben. Wåbrend des ganzen Vormittags , wo id inid auf dem Feſtplaß aufbielt und von einer denſelben und den ganzen Bodenſee beberrſchenden Altane dem Trei. ben zuſab, wurde ſebr gut geloofſen . So zábite inner.
halb einer balben Stunde auf recozebu Souſſe immer
De ſterre i da
je 10 ins Schwarze ; und die roth und weiß gefleide, sen Zieler wurden måde von vielem Tanzen und Schmin .
Das Tiroler S d ů Bentbum (vergl. Nr. 63-65 der A. M. 3. ) bat guten Fortgang. Zu Ende Auguſt war wieder ein großes Speibenſdießen . Die Allgem.
gen. Zu den Rebricheiben ( Sdlederfdheiben ) wurden auch Fremde zugelaſſen , und Viele ſtolzirten mit brons
Zeitung ſchreibt darüber : „ Bregenz , 30. Aug. Nacho
zenen , ſilbernen und vergoldeten Medaillen umber, die ſie ſide errungen.“
dem die Sdüßen den geſtrigen Rubetag zu einer Puft.
Niederland e .
fabrt um den ganzen Bodenſee berum verwendet bat,
ten , an welcher beſonders viele Tiroler Tbeil nabmen , bat das Scheibenſtiegen beure wieder mit derdoppelo
in Antwort auf die in deutſden Zeitungen vorge.
Von Morgens 10 bis Abends
fommene Nadridt, daß 23 Franffurter Soldaten durd drei bollándirde Werber verloot worden waren,
6 Uhr wurden im Durdſchnitt ifúndlid 400 Rugeln
bodåndiſche Dienſte zu nehmen und ihre eigenen Fabs
gegen die ſchwarzpunkrigen Feinde verſandt, weldje im Bodenſee ſelbſt auf einem bölzernen Gerüſte angebradt und , außer diterreichiſchen Fåbnlein , aud mit denen der übrigen Uferſtaaten geldinůct waren. Die Zab ! der eingeſchriebenen Shůben beträgt bis heute eta 500, darunter ſind wenige Wälſcredende, aber mande aus rebr entfernten Gegenden , z. B. aus dem unterni
nen zu verlaſſen , um von den Hollandern nach den oſlindiſden Golonieen gebracht zu werden , wo ſie bald als Opfer des morderijden Klimas fallen müßten , er
tem Eifer begonnen .
frårt das allgemeen Handelsblad“, die niederländis ide Regierung babe im Gegentheil Maßregeln ergrif. fen , um den Eintritt von Quslandern in den bollán , dileen Militardienſt zu beſdorånfen , da für die oſtin . .
Puſteribal ( lienz) , leidt an 100 Stunden Wegs. Die diſden Colonicen fünfrighin nur noch Eingeborene, die Fabnen der verídiedenen Compagnieen find mitten in
der Stadt unter einem Tempel aufgeſtellt , welder Búodel von Waffen zieren , die einſt von Vorarlberger Shuben erobert worden. Im Saale des Sdulbauſes daneben prangen die Preiſe und Ebrengaben ( Beſte ) -
von freien Stúden gelooft båtten , oder Belgier würden angenommen werden .
Militariſche Briefe aus St. Petersburg.
Fabnen, deren Bånder mit Ducaten beſeßt ſind. Solde
V.
Gaben fónnen nur eingeborene Tiroler oder Vorarlı berger Soußen erwerben, inſofern das Ganze als eine
Nirgende in der Welt findet der militariſche Sinn und das militåriſde auge eine ſo reide Befriedigung
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und vielfade Anregung a18 hier in Petersburg. Wo,
oder ſogenannte Raupe yon Bårenfell, nidt, wie be
bin man Riebt, wobin man die Scritte wendet, überall drångt ſich das militariſde Element der Beadtung auf, ja, es iſt recht eigentlich der Mittelpunft, von dem alles
von rechts nach linfo über den Helmfopf wegläuft und
Uebrige ausgebt oder wieder dabin zurüd leitet.
leibt.
Polizei, Portillone, Schulen, Alles frågt mebr oder weniger den militåriſden Charakter, und es erfennt
doppelkópfige Metalladler, auf der hinteren Seite bångt ein rotbes, gelb eingefaßtes, dreiediges Stúc Zeug bis
fiche deutlich, daß der Kaiſer die Urmee
auf den Rücken berunter ,. weldeß ausſieht , wie der
-
wie in uns
den bayeriſden Helmen, von binten nad vorn, ſondern dem Mann ein ungemein martialiſches Anſeben ver, Auf der vorderen Seite des Helmes prangt der
ferem preußiſchen Vaterlande – als den fåuterunge, Sad eines Rolpads , aber um vieles leidter und gra . prozeß,die Sdule als den Durchgangspunft für das Volf zidſer. Die Uniform iſt nach dem Sdnitte der Ubla. zur fittlicheren oder fenntnißreideren Bildungsſtufe beo tradtet. Und in der Ibat gebórt eine ſo moblgeglie derte, ſo beſtimmt und rider wirfende Schule, wie das
nen , ruſiſoo dunkelgrün mit rotben Epauletto , rotben Bruſtrabatten und einem Paß um den leib . An den
ruſſiſche Heer, dazu , um 60 Millionen Menſchen obne gewaltſame Sprünge einem beijeren Zuſtande entgegen
ebenfalls dunfelgrünen Beinfleidern ſißen bis zum Knie hinauf ſogenannte fallde Stiefel , daß beißt der federo beſaß der Reithoſe umídließt den ganzen Fuß und
zu fübren. Wer dieß nicht anerfennen will, wer eine andere Ueberzeugung aus Rußland mit beraus nimmt,
nen.
låt denſelben mie mit einem Stiefel befleidet erſdei Bewaffnet ſind die Gardegrenadiere zu Pferde
ſteht von vornberein gar nicht auf dem Standpunft, mit einem Sábel , der in neueſter Zeit ſtatt der frübe . das, was dort gefchiebt und wie es geſchieht, mit Gerechs
ren eiſernen Scheide eine lederne erhalten bat und
tigkeit und Unpartheilidfeit zu beurteilen. – Iſt doch ein
nad Roſafenart getragen wird , was ſid , nad dem
foldes Urtbeil überhaupt ſdon lower genus, wenn man, in redlider Ueberzeugung u. ehrlid em Willen, nur Wabr. beit und nidis als Wabrbeit Tagen will , denn immer fiebt man mit fremden Augen , imuer mahnt es zum
Urtbeil aller Sachverſtändigen , als beſonders núßlich und zwecmåßig bewährt haben ſoll. Außer dem Så . bel für den Cavaleriedienſt bat der Grenadier zu Pferde aber auch noch ein Infanteriegemebr mit Bajonnet,
Bergleiche mit gewoonten , liebgewordenen Zuſtanden, und oft genug fragt man ſich : Biſt du denn auch bei fåbigt zu einem Uribeil ? - Peider lautet die Antwort meiſtens , Nein !" - und immer Nein von denjeni . gen , die von dem Urtheile auf irgend eine Weiſe beo .rúbrt werden ; darum will der Soldatenfreund auch
welches am Gewebrriemen über der Soulter getragen wird. Das Bajonnet wird nur dann auf das Ger wehr geſteckt, wenn zur Bajonnetattafe commandirt wird, fonít fedt es in einer beſonderen am Gürtel bes feſtigten ledernen Bajonneerdheide. Man fann nicht leicht etwas Impoſanteres und Sdöneres reben , als
nicht urtbeilen , erzåblen wil er , was er gereben , wie
dieſes Regiment in Parade, da es auch ausgeſucht
er es gefeben und worin die Unterſchiede mit anderen ſchöne und große Mannſchaften enthålt. So imponi. Verbältniſſen und Zuſtanden beſteben. Daber genug rend nun aber dieſes Erſdeinen aud iſt , ſo muß dode der allgemeinen Bemerkungen , um zu einzelnen Erlebe and bemerft werden , daß die Helme , grade durch die .
niſſen und Auſdauungen überzugeben.
done Verzierung , Tebr Tower find, und daß der Peder.
Am 17. Juni erercirte Seine Majeſtåt der Kaiſer von 11 bis balb 1 Uhr Vormittags auf dem Erercire
beſatz der Hoſen in Stiefelform ſich , nad dem Ur. theil des gemeinen Mannes , als nidt zwedmåßig beo
plaße vor dem Cadettenlager bei Peterbof. Das reis rei
währt. wåbrt. .
tende Gardegrenadierregiment, und zwar zu Fuß , in der Formation des Infanteriebataillons. Im Solda, tenfreunde iſt ſchon oft von den Grercitien der rufſio rohen Dragonerregimenter als Infanterie die Rede ge . weſen , und in Nr. 80 und 81 des zweiten Jahrgangs iſt ſogar das vollſtåndige im Jahre 1833 erſchienene Reglement in deutſcher Ueberſebung erſchienen. In
dung des Lederbeſaß es mit dein eigentliden Stiefel, die Wirkſamkeit des Sporene , der zwiſden die über , flebenden Såume des Sbeinſtiefel& binein geklemmt iſt, erfdweren Bieles, was ſich ſonſt wohl leidrer und aud ófonomiſcher geſtalten fónnte, obne daß der Eis genthümlichkeit dieſer wirklich ſchonen Uniform etwas
der polnijden Gampagne bat fid dieſe Berwendung
Das ſtraffe Sißen der Hoſen , die Berbin .
vergeben würde. Einen febr angenehmen Eindrud macht dieſes Res
bewährt, und was Herr Major 8. Diberg in ſeinem giment beſonders dadurch, daß man in der Pbyſiogno. Werf über die Cavaleriemandver bei Wosneſenst er. inie jedes einzelnen Mannes zu bemerfen glaubt , wie zábit , zeigte , daß man das Syſtem weiter ausgebildet er ſich fühlt , wie er ſtolz auf das Corps iſt , dem er und bis zu einem boben Grade der Vollkommenbeit geo angehört , und wie er wohl weiß , daß er eine ſo vor , führt. Was ich beute davon ab, beſtätigte dieß durchaus zugeweiſe fleidrame Uniform trägt. Der eigentlide Das Gardegrenadierregiment zu Pferde ist ebenſo Dienſt dieſes Regiments iſt aber auch wobl geeignet, organiſirt , wie die Dragonerregimenter , und zu dem den Soldaten ſtolz auf das zu machen , was er leiſtet, felben Dienſte beſtimmt. Abbildungen seiner Uniformen denn verlangt wird.von ihm , daß er ein ebenſo mu. .
bat der Soldatenfreund bereits in Nr. 239 und 381
fterhafter Infanteriſt al8 Cavaleriſt ſei.
gegeben , und es iſt vielleicht die kleidſamite Uniform,
an Berdreibungen darüber lieft, iſt eben auch nur ge .
Was man
die es gibt , beſonders durd die eigentbůmlide Kopfo leſen , ſeben muß man dieſe Doppelabrichtung ſelbit bedeckung , die einem früber in der ſpaniſchen Armee reben – um einen ganz vodſtåndigen Begriff davon gebräuslichen Muſter nadgebildet iſt.
Sie beſtebt aus
einem runden ledernen Helm , úber welchen ein Kamm
zu befommen .
Ich fann nur ſagen , daß das Erſtaus
nen mit der Freude darüber Hand in Hand gebt.
880
879
Der Raiſer, in der Uniform dieſes Regiments, erers
nabe gelegenen Quartiere. Ein folder Gegenſat der
Ordnung mit dieſer vollſtåndigen Auflöſung Arengiten cirte daſſelbe ſelbſt , und es iſt wabrlid feine Kleinige aller militáriſchen Ordnung fann nidt wohl gedade
Feit, es dieſem Renner alles Militáriihen - dieſem Starfblic bis ins fleinſte Detail - redt zu machen . .
werden .
Man muß es ſeben , um es zu glauben . Ein
Jedermann weiß, und alle, die über Rußland geſchrie. Regiment obne alle Ordnung und Zuſammengehörig. ben , ja ſelbſt die erbitteriſten Schmåber deffelben , fom . feit durch einander laufen zu leben , iſt an und für ſich men darin überein, daß der Kaiſer der dönſte Mann in Rußland iſt, daß ſein Erſcheinen wunderbar impo . nirt, und daß man ibn unter Tauſenden beraus erfen . men würde, das iſt der Kaiſer ! " wenn auch fein auße . res Zeiden ibn verrietbe. - Diesmal mar er ſelbſt. wie das Regiment , zu Fuß , und , nur von wenigen boben Offizieren umgeben, mit feſter , allgemein volltó , nender und bis auf die weiteſten Entfernungen des Plases deutlich vernebmbarer Stimme gab er furz die I
Commandos und bediente fich nur des Horniſten , wenn
etwas ſo Ungewóbnliches , daß es in Rußland , wo Alles nach beſtimmter Regel und Form ſich bewegt, doppelt auffaut. Auch nicht einer ging langſamer oder
blieb zurück , Alles jagte, ſprang und überſtürzte fich , als wollte jeder der Erfte im Dartiere rein . Da es eben nicht bloß Einzelne baten , ſo muß dieſes Aud . einanderlaufen entweder vorgeſdrieben oder bergebracht
ſein , der Fremde aber , der es zum erſtenmale Riebt, fann ſich des Gedanfeng nidt erwebren , daß die Manns daften durch dieſes Nadbauſelaufen in der Sarrière
die vorgeſdicten Liraideurs ein Commando ausfübren ſo viel ſagen wollen , als : Gott ſei Dank, aun iſt das ſollten .
Der Kaiſer beſdorånkte ſich
Grerciren vorüber, und nun geht es nach Hauſe ! Dem iſt aber nicht ſo, die Reute maren noch friſd und rúſtig, fühlten rice ftolz und geehrt , vor dem Raiſer erercirt
nicht auf die allgemein gewóbnliden Formationen und Bewegungen , ſondern wählte , wie es ſchien , abſichtlich
zu baben , und båtren gewiß ebenſo gern wieder von vorn angefangen . Um ſo weniger låßt ſich dieſes ci ,
die ſelteneren und ſchwierigen.
Alle Deployements,
lige laufen erflåren. Wie der Wind fegten die Gres
alle Golonnenformationen auf verſdiedene Zuge , beo nad allen Richtungen und Berbåltniſſen vorgenommen , und die Soldaten madsten ihre Sache ſo gut, daß das
nadiere über den Erercirplaß weg , und im Nu waren die fünf Escadrone – die redeste brachte die Fabne ab – hinter den Häuſern verídwunden . Viele Kas meraden , die 1835 mit in Kaliſch waren , werden ſich
befannte „ Charaſchó Rebjata" faſt nach jeder Bewegung
eines åhnlichen nur viel großartigeren Anblicfs erin,
ertónte , die Antwort Radi Staraba ! " auch nie auf ſid warten ließ. Der Kaiſer pflegt námlich jedesmal , wenn er mit irgend einer Bewegung oder einem Theile des
nern . 418 das preußiſche Detachement nåmlid vom lager bis zur Grånze marſdirte , um wieder in die Heimatb zurückzufebren , begleiteten 3 Diviſionen In.
Truppenkörpers , mit dem er erercirt oder manövrirt, zufrieden iſt, laut zu rufen : „ Gut , Kinder! “ worauf der Zug , die Sompagnie oder das Bataillon ebenſo laut antwortet: „ Wir wollen uns Múbe geben , is
fanterie, alſo die Mannſchaft von 16 Regimentern , mithin gegen 50,000 Mann , in Mänteln und Müßen auf den Feldern zu beiden Seiten der Chauſſee nad
Es war ein bewundernswertber Appell , Ruck und
Solag in dem Regimente.
ſonders auf den vierten , wurden geübt , Tirailleure
noch beſſer zu machen ! "
Das iſt schon ſo zur Ger
Sfalmierezyce die Preußen unter Hurrabgeſdrei und Sowenfen der Múben obnc alle militariſche Ordnung.
wohnheit geworden , daß auch dieſes lob , auch dieſe
Dort fand der Vorgang in den Umſtånden ſeine Er.
Antwort nach dem Tafte erfolgt, und es auffålt, wenn die faiſerliche Zufrieden beit einmal nicht ausgeſprochen wird. Namentlich tritt das laute lob oder der ſtills Schweigende Zadel beim Parademarſch bervor , und ers tont einem Zuge einmal das „ Gharaidó Rebjata " nidit, ſo gibt es lange Geſichter und in weiterer Folge ein
klärung , hier fehlte dieſe. Nad beendetem Ererciren ließ ſich der Kaiſer einige 80 Mann Recruten des Gardeublanenregiments , wels ches ebenfalls in Peterbof garniſonirt , vorſtellen . Es waren meiſtens orenburgiſde Koſafen von ausgezeich . net idónem Wuchs und regelmäßiger Geſidrobildung,
nod langeres Nacererciren .
aber feine Recruten überbaupt , ſondern Garderecruten ,
Das Ererciren , von welchem mein nadſter Brief die idon bei Feldregimentern gedient hatten und bei ausfübrlicher ſprechen wird , rdloß mit einem Parades reits fertige Soldaten waren . Ich ſtand zu entfernt, mario , bei welchetul romobl die Trommler als Trom , um zu ſehen , was bei dieſer Vorstellung vorging , und peter muſicirten .
Die Trompeter blieſen den Avis , die Trommler ſolugen die erſte Poſt, und dann begann
begleitete lieber die Escadron , welde, das zahlreiche, wobleingeübte und mit foloſſalen Baßblechinſtrumenten
der Trompetermaría , zu dem die Trommeln foriſchlus
verrebene Trompetercorpo an der Spiße , die Siand ,
Dann wurde die Standarte abgebradt, was ,
arte abbracte ; der Marích dauerte wobl eine Viertelo
wie ich bei dieſer Gelegenbeit und ſpårer ofter bemerkte, mit mehr Feierlichkeit und großeren Ehrenbezeugungen
tunde ; ich beobadtere die Mannſdaft genau , aber fein Finger rúbrie rid) , fein Auge verließ die vorge .
gen .
geliebt, als in anderen Ärmeen. – Endlich entließ
ſøriebene Richtung , fein Gewebr wurde auch nur um
der Kaiſer das Regiment , und ſonderbarerweiſe liefen ſofort ſåmmtliche Grenadiere im ſo nellſten lauffdiritt
ein Haarbreit anders getragen , als beim Parademarſd . Die Spannung der Leute blieb bis zur Entlaſſung in
mit der größten Behemeng über den Plaß weg , ( pran. gen über den Einfaſſungegraben und eilten in ihre
die Quartiere dieſelbe.
Man ſab , daß es eben ein
Muſterregiment in jeder Beziebung war.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. l'oste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Donnerſtag , 16. September 1847.
No 111 .
B
SU
1
Allgemeine
Militar : Zeitung.
Franfrei .
nen praktiſchen Belagerung& ůbungen ſind Urſade
Die Deutſche aag. 3tg . (dreibt aus Paris vom 23. Auguſt : „ Die fortification on päris ſcheint
eines großen Zuſammenfluſſes von Neugierigen gewor .
in den bisherigen Defenſionsverbåltniſſen Franfreich eine große Verånderung berbeiführen zu wollen .
Biss
ber vertraute man , wenn auch , wie die leßten Feld. I
den. Außerdem haben ſich bóbere engliſde, preußiſche und ruffiſde Offiziere, unter leßtern der Artilleriegene. ral Graf Medem , eingeſtellt. - Am 23. Auguſt find dieſe Uebungen beendigt worden. A18 neu erlangte -
Reſultate derſelben wird mit angeführt , daß Zwolfs
zuge es bewieſen , obne binlånglichen Grund , auf den
pfünder von Feldbatterieen hinreiden
man zu glauben , daß Paris und ſomit Franfreich ſelbſt, durd die Befeſtigung der Hauptſtadt genug geſichert rei, und
oft angenommen, daß unter einem Winkel von weniger
, um Breide in mebrfaden Feſtungøgürtel , welder Frankreid gegen gewöhnlide Feſtungemauern zu legen. Es war ferner Norden und Diten umdließt. šeßt deint
daß man demnadi mebrere feſte plåge ſchleifen fónne. Man macht mit der Feſtung Cafère den Anfang. Die Strategen werden dieß rowerlid billigen. Denn liegt
als 60 Grad gegen die Mauerlinie gerichtetes Feuer keine Breſde bewirfe, weil die Kugeln auf jene Mauer , werfe récocetirten. Allein die am 7. - 9. Auguſt ange . -
unter einem dargethan, ſtellten Verſuche Ninfel von 25 , baben den Wall ja von 18 — 20 Graddaßgegen
aud dieſer feſte Plaß nidt direct auf der gewóbnlie gerichtetes Feuer faſt ro bald, wie das aus directer .
den Communicationslinie zwiſden Paris und der Nord, Sdublinie Breſdhe legt .
( D. 4. 3. )
grånze über faon oder Peronne, ſo genirt er dod gerade dieſer beiden der Mittegegen durd anrüdenden Paris Operations, auf indenſelben einenfage linien ſeine
2098 von Montpenſier beauftragt iſt, eine Reibe Ber:
Der Beſik
ſude vorzunebmen , die zum Zwed baben , den Werth und die Vortheile des Gebrauchs der Schießbaum .
Feind, indem er deſſen Rüden bedroht.
von Lafère verſdaffte demnach auch den Alliirten im Jabr 1814 bedeutende Bortbeile. Bei einer Invaſion in Franfreich würde der Feind ſich daber gewiß aud beeilen , fafère, deſſen Werfe dod rowerlid ganz wer.
- Die Commiſſion , melde unter Vorlig des Hers -
wolle im Vergleich zu dem gewdbnlichen Schießpulver zu ermitteln , bat das Ergebniß eines
beiten befannt gemadi.
beil ihrer Ar ,
Die in Bergwerfen mit der
Scießbaumwolle in dem Zuſtande , wie ſie von dem
den zerſtörtverſeßen werden ,. wieder einigermaßen Standzu Fahrenin übrigens die balibaren Franzoſen Erfinderdargeboten worden, angeſtellten Verſude ba. . fort, aud andere feſte språße zu demoliren , ſo werden
fie ihren Nachbarn dadurch große Dienſte leiſten. Denn
ben erſtens ergeben , daß bei gewiſſen Felſen, beſonders bei weideren , die Wirkung derſelben ſowảcher war, als die des Pulvers , welches , in gleicher Quantitåt
wenn aud nach der neuern Kriegsmethode nicht jede angewandt, viermal ſo viel Gewidt bat. Feſtung einer Belagerung gewürdigt wird, ſo verlangt ſie doch Obſervationscorps . Und da der Fall rower. lid mehr eintreten dürfte , daß , wie 18" / 15 das ganze
Zweitens verbreitete ſich nach der Erploſion ein tödtlices Gas,
welches leicht eine neue Erploſion verurſachen fann . man war der Meinung, daß dieſe Uebelſtånde fid be .
bewaffnete Europa gegen Franfreid marſdirt, ſo wird ſeitigen ließen , wenn bei der Anfertigung der Spieß . jede feindliche Armee, die gegen Paris vordringen will, durch Zurüdlaſſung vieler Obſervationscorps por den die bes Feſtungen , daß fie gegen ſo geſchwådet Dieſesbin: dürfte. vermögen wenigwerden feſtigte Hauptſtadt , dern nun allerdings die Franzoſen , wenn ſie fortfabren , ibre feiten Pråße im Innern zu ſchleifer . "
baumwolle ein demiſdes Agend binzugethan wurde,
weldes geeignet wåre, eine großere Quantitåt Sauer ,
ftoff zu entwicein ,, und Verſuche, die hiermit gemacht wurden , lieferten die beſten Reſultate , ſo daß man
mit Hülfe einiger weiteren Bervorfommnungen der Sdiefbaumwolle wichtige Vorteile für Minen und
- Die dor Bapaume und mit dem Zwede der
pyrotechniſche Arbeiten überbaupt zieben zu fönnen glaubt.
Zerſtörung der dortigen Feſtungswerfe unter leituug
Die Gommiſſion reßt ihre Grperimente fort , um zu einer definitiven oſung ihrer Aufgabe zu gelangen .
-
des Herzog von Montpenſier ſeit 14 Tagen betriebes
884
883
Großbritannien.
gem Gebraud als berpåbrt befunden zu ſein , da fie
London , 16. Auguſt. Die Regierung widmet ſeit
feinen Eingang in das praftiſde leben gewonnen bat
einigen Jabren der Verſtärfung der Kuitenvertbet,
und von der ganzen Sade , über die eine Zeit lang
digung des Landes unausgeſeßte Aufmerkſamkeit. Nicht blog auf Verbeſſerung der vorbandenen Feſtungswerte der Häfen , flüßmündungen und ſonſt zu feindliden
großes Weſen in den öffentlichen Blåttern gemadt wurde, alles wieder måuschenſtil iſt. Unter dieſen Umſtånden iſt ſie auch ſchon wieder ſebr alø Handels.
Landungen geeignete Stellen der Küſte , ſondern aud auf bedeutende Bermehrung folder Abwebrbauten iſt man bedacht geweſen und bat gleichzeitig in der Orga. niſirung der Arbeiter der fónigi. Werfte und Arſenale auch für eine Vermehrung der Waffengeübten Vertheis Denſelben Zwed Zwed verfolgt verfolgtdie die diger derſelben geſorgt.. Denſelben nade dem Plane des erſten fords der Admiralitåt,
artifel verſdwunden.
( ung. D. 3.)
Bayern . 67
Das Regierungsblatt enthält den Ausweis über
den Vermögensſtand des Militár - Wittwens und Wais
renfonds , des Invalidenfonds und des militäriſden .
milden Stiftungsfonds für das Etatsjabr 1848/46 Das
Earl of Auckland, begonnene Organiſation der rås Ergebniß iſt folgendes : ſtenzoll waden zur Landesvertbeidigung , mit welcher
1 ) der Militar .Wittwen , und Waiſenfonds
der Generalcontroleur der Rüſtenwadie, Kapitán Houe beſtand am Ende des vorbergebenden Eratojabrs in ſton Stewart , ein verdienter Seeoffizier und Ritter
3,287,414 fl. 32 fr. In dem Eratojabr 18 * /26 46 vero
DEB Batbordens , beauftragt iſt.
mebrte er ſich um 12,498 fl. 35 fr. und betrug daber
Die Manndaft der
Küſtenwade wird von Arriüerieerercirmeiſtern der Ma ,
nunmebr 3,299,913 fl. 7 fr. – Aus dieſem Fonds er .
rine an verſchiedenen Punkten der Küſtevorzugsweiſe
hielten in dem gedachten Jahre
in der Bedienung romerer Schiffoge důße geåbt , und erhalten die für je rechs Tage dazu commandirten leute
a) Penſion : 536 Offizierswitten , 484 Unteroffizierss
der Zollmade für dieſe Zeit tåglid einen Sailing Zu.
b) Unterbaltsbeiträge : 662 Difizierswaiſen, 279 Un. teroffiziers . und Soldatenmaiſen ;
lage. Die erſten ſo einerercirten 92 Mann wurden fürzlid in Portsmouth von der Admiralitat inſpicirt. Im October wird Rapitán Stewart bereits 600 Mann ,
um dieſelbe Zeit übers Jabr aber 2000 Mann zu tůdo . tigen Ranonieren formirt baben. (D. A. 3.)
und Soldatenmittwen ;
c ) Abfertigungen : 24 Offizierswaiſen , 42 Unteroffi. ziers , und Soldatenwaiſen ;
d) lebrgelder : 30 Waiſen , 2) Der Invalidenfonds bat fido um 2823 fi.
30 kr. vermebrt und betrug am Ende des Etatsjabres ů rttemberg.
Wie man vernimmt iſt in der jüngſten Zeit ein ebenſo langwieriger als intereſſanter und bedeutender Redisſtreit, der ſchon durch mebrere offentlide Darle. gungen die Aufmerkſamfeit des Publikums in Anſpruch
genommen batte , duro rechtsfråftiges Urtheil des fó. nigliden Obertribunals endlich erledigt worden. Dari
1,671,783 fl. 20 fr.
Aus dem Fonds wurden Difig .
Unteroff u . Sold .
a ) im Invalidenbauſe verpflegt b) in der Veteranenanſtalt verpflegt c) erhielten monatliche Zulagen ..
5
170
5
40
16
207
d) erhielten überbauprige UnterſtůB. 140
384
3)
Der milde Stiftungsfondo bat ſich um
relbe bat zu flågeriſchen Gunſten über Soldanſprů de 42 fl. 2 fr. vermehrt und betrug am Ende des Etats. entſdieden , welche noch von der Zeit der Verwendung
jabres 101,852 fl. 7 fr. Es wurden daraus 420 Pero
eines württembergiſchen Regiments auf dem Gap und in niederlåndiſch Indien berrůbren , und gegen die Ers
ſonen unterſtüßt. Die Summe aller Vermögensbeſtånde betrug am
ben des damaligen Regimeniscommandeurs, Obriſten
Ende des Etatsjabres 5,073,548 fl. 34 fr.
von Hügel, erboben worden waren. Anſehnliche Sum . men ſollen in Folge dieſes Urtbeils bereits an den
fic feiner der gedagten fonde in dieſem Jabre zu er.
verdienſtvollen Flågeriſden Sachwalter , Redteconſu .
freuen.
lenten Dr. Lafel, ausbezabit worden ſein , weldes Geld, obgleich in zablreiche Antbeile zerfallend , dennoch für die meiſt armen Klåger, Erben der urſprünglichen Ber zugsberechtigten, in dieſer immer nod bedrängten Zeit
eine wilfommene Unterſtüßung darbieten wird. (Karlsr. 3tg. )
Preußen. Berlin , 17. Aug. Vor einigen Tagen ſind von Seiten der Artillerieprüfungscommiſſion nachtråglich zu beſtimmten Zweden Berſude mit der Spiebaum
wolle gemacht worden , ſie baben aber ebenſo wenig den Erwartungen entſprochen , als die frúberen , und
es zeigt ſich ſomit als erwiefen , daß die Invention für den militäriſchen Gebraud nid)t anwendbar , ja ganz
Scenfungen oder ſonſtiger mobitbåtiger Saben batte
Militáriſche Briefe aus St. Petersburg. VI.
Nadidem das Ererciren des reitenden Gardegrena . dierregiments geendet batte , verließ der Kaiſer in ſei, ner einfaden Droidfe , obne alle Begleitung , den Grers
cirplaß und febrte eine balbe Stunde ſpåter in der Uniform des finniſdent Gardejågerbataillons auf den
Grercirplaß zurück . Dieß roll, wie wir erzåblt wurde, jedesmal geideben , wenn der Kaiſer einzelne Truppen , theile ſelbſt erercirt , und ſtets zeichnet der Kaiſer das
ibm erſdeint, Corps, welches zu dieſem Zweđe vor Wåbrend
durch Anlegung ſeiner Uniform
aus.
der
wertblos iſt. Ebenſo wenig ſcheint ſie zu anderweiti: furzen Abweſenheit des Kaiſers batte ich Gelegenbeit,
885
886
die unterbeffen aufmarſdirten beiden Bataillone , das finatſde Gardejager , und ein neu gebildetes Süßen
len.
Bataillon zu betracten.
üblich waren .
Die Horniſten baben nod die ſogenannten Flů.
gelborner , wie ſie bis zum Jabre 1821 in Preußen
Finnland auf Soiffen über den finniſden Meerbuſen
Der Stabstrompeter ift beritten , um den Commandeur in jeder Gangart tard begleiten zu
nad Petersburg gekommen und cantonnirten bis zum
fönnen.
Beide Bataillone waren von
Beginn der großen Mandver in der Umgegend. Das Gardejågerbataillon iſt daſſelbe, weldes rich in der
polniſden Campagne lo rebr ausgezeichnet hatte, und ůberbaupt ein durch ſeine Organiſation und Leiſtungen
in der ruffiſden Arufee berühmtes Batailon , nach defo ſen Muſter der Kaiſer gerade gegenwärtig mebrere an , dere Jágerbataillone, wie man bort , für jedes Infan, teriecorps eines , erridotet.
Sold ein neu formirtes
Bataidon war dasjenige, welches beute zum erſtenmale por dem Kaiſer erſdien. Eigentbůmlid war der Uno terſchied , der fide in den Pöyſiognomieen der Mann , (daften fund gab. Das finniſde Sarbejágerbataillon .
418 der Raiſer erſdien und auf die in finien aufs
geſtellten beiden Bataillone zuging , wurden die hon. neure gemacht , die Muſik ſpielte die befannte ruſſiſche Boltsbymne : „,, Borde Zaria crani ! " - und das ei . .
gentbůmlide Hurrabgeſchrei begann.
Dieſes Hurrab
iſt etwas ſo durchaus Verſchiedenes von dem in allen anderen Armeen Gebråuchliden , daß man ſich ſelbſt aus der beſten Beſchreibung nur eine unvollfommene
gdee davon wird maden können. Es beginnt, wenn der Kaiſer die erſte Notte des rechten Flügels erreicht, und dauert die ganze Front berunter in fingenden ,
langgebaltenen Zonen , die , in einiger Entfernung ges
zeigte den ganzen deutſchen Gbarafter der Geſichtsbil. bung , das neu formirte den ådt rufilden. Das Gar.
bört , einen faſt flagenden Ausdruck baben. Wie in
debataillon beſtand aus meiſt großen , auffallend gut gewachſenen Leuten ; das neu formirte aus fleinen ,
bier die rowanfenden Halme nieder beugt, dort ſie er : bebt , ro flingt dieſes Hurrab die Linie berab , und es
unterſekten , wie es dien febr flinken Mannſchaften .
deint , als ob die neue Lonwelle immer erſt wieder
General Ramſay , welder in der ruffiſden Armee un .
beginnt, wenn die leßte rich verloren bat. Aud bierin
.
Wellen oder wie der Wind über ein Getreidefeld webt ,
gefábr die Stellung und die Wirkſamkeit des Inſpeco berrſcht eine Regelmäßigkeit, eine Genauigfeit, die ver. teurs der Jåger und Sdüßen in der preußiſden Armee mutben láßt, daß das Hurrabrufen ein Gegenſtand der bat , war vom Kaiſer mit der Formation dieſes Bas taillons ſowobl , wie der fünftig noch zu formirenden
beauftragt worden, und hatte nad dem, was id beute fab , Außerordentlides geleiſtet. Anfänglid waren Cans
ſorgfåltigſten Einübung iſt. War dieſes ſchon bei dieſen beiden Bataillonen auffallend , ro wurde es ſpåter für mich nod mehr, als ich das Gardecorps beiſammen fab. Das Erercitium , weldoes nun begann , war das
tonniſten , d. 6. auf Kronkoſten , militäriſch erzogene
gewohnlide der ſogenannten Bataillonsſdute, bei dem
Soldatenfinder für dieſe SdůBenbataillone beſtimmt
ſich beide Bataillone ebenſo muſterbaft im finiendienſt
geweſen , dieſe batten ſich aber wohl anſtellig und fling,
zeigten, als das älteſte Grenadierbataillon. Mit außer.
aber nidt ausdauernd bewieſen , was für die fünftige
ordentlider Sicherbeit behielt der Kaiſer durch ſein
Verwendung dieſer Bataillone im Raufaſus und gegen die wilden Bergvölker unſtreitig die Hauptſache iſt.
impoſantes Commando die Bewegung beider Bataillone in der Hand , und man ſab , daß dieſe Sicherheit auf
Man war daber von dieſer Recrutirung aus Canton ,
die Zruppen den vortbeilbafteſten Eindruck machte. Pei
niſten abgeſtanden und batte vorzugsweiſe Schumaſben und Einmobner des Gouvernements Dronen , die durd ibr Fågerleben ſich beſonders dazu befåbigen , einges ſtellt. -Underfennbar ſind die preußiſchen Jäger und Sdůßen, ebenſo, wie ſie es für die Chasseurs d'Orléans in Franfreid waren , auch das Vorbild für die ruſſi.
der debnte das Ererciren ſich nicht auf den eigentliden Dienſt der Sdůßen aus , ſo daß beide Bataillone ſich beute nur als gut geſchulte Infanteriebataillone darſtellten , da indeſſen die großen Mandver nahe be . vorſtanden, fo wurde die Prüfung in dieſem Ibeil des Dienſtes wahrſcheinlich bis dabin veridoben. Intereſa
rden Schůßen , und bei der Sorgfalt , die der Kaiſer
fant war noch ein Parademarſch im lauffdritt (beo
andauernd allen ſeinen Soopfungen widmet , låßt ſico gluim fagom ), mit welchem die Bataillone in com . erwarten , daß auch dieſe für die ruſſiſche Armee vers pagniefronten vor dem Kaiſer vorbei trabten. Es iſt båltnißmåßig neue Waffe ihrem Zwecke entſpreden wird. diefes nicht der ſpringende, weit ausgreifende pas gym Das Gardejågerbataillon rangirte in drei, das neu nastique der franzöſiſchen Chasseurs d'Orléans , ſondern formirte Süßenbataillon in zwei Gliedern ; das ers ein furzer, bůpfender, ſogenannter Zudeltrab , deſſen eie ſtere batte eine Fabne , das leftere noch feine. Das gentlicher Zwed lid zunaciſt nicht erfennbar darſtellt, denn
erſte war 1000 Mann ſtarf , wie alle andere ruſſiſche
Bewegungen in Maljen mit dieſer Sdrittart dürften zu
Infanteriebataillone. Das legte dien bedeutend ich må . der zu ſein . leider verſäumte ich es , von dem An . blick des Ganzen gefeſſelt, die Rotten zu zählen . Beide
den größten Selten beiten geboren.
In aufgelóiter Dro .
nung und beim Tirailliren mogen ſie vorfommen, dann aber dürfte der weit aufgreifende, auf Zeits und Raum,
der Franzoſen Batailone batten gezogene und braun angelaufene Ka. erſparniß berednete pas gymnastique überbaupt für die mit rabiner , mit denen das Gardejågerbataillon bereits
den Vorzug verdienen , wenn
die polniſche Campagne gemacht , dod fou , wie man
gezogenen
mir ſagte , eine vollſtändige Garnitur neuer Buchſen vorråthig ſein , die in Bruſſel nach dem Delvigne’ſchen
ein laufen und in Folge deſſelben ein nothwendiges Außeratbemfommen empfehlenswertb iſt. Das Element des fågers iſt der fidere Soue , womöglich in Rube Im offenen Felde und binter Dedung abgegeben.
.
.
Syſtem angefertigt, foniſd geformte Rugeln ſchießen , aber erſt zum nådſten Feldzug ausgegeben werden ſol.
Büdſen bewaffneten Fåger und Sdúben
888
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find Boltigeure beffer an ibrem praße, die duro Tonelle Bewegungen , raíces entſdiedenes Benußen des Lers rains den Zweck der leichten Infanterie erreiden. Es fragt ſich alſo , ob die neu formirten und neu zu for.
upplysningar, charta och ordbok. Till swenska ungdo mens tjenst utgifwen af G. W. Gumaelius. Femte Upp lagan. 8. Örebro 1845. Lindh. ( IV , L, 224 & 106 s.
mirenden ruſſiſden Soußenbataillone mebr für den
386. Kyros fälttåg och helleniska armeens altertag, af Xe
Dienſt der leichten Infanterie als den der eigentliden Jåger und Scarfícůßen beſtimmt ſind. Dieß muß durd ihre Zhåtigfeit im nächſten Feldzuge erſt beſtimmt
werden. Jedenfald iſt durch die lange Dienſtzeit in Rußland die Möglichkeit geboten , die neuen Truppen für beide Beſtimmungen vorzubereiten. Auf meine
Frage nad den Schießübungen der Mannſchaften ant. wortete man mir , daß die überraſchendſten Reſultate erreicht worden waren , und iſt dieſes in ſeiner ganzen Ausdebnung gegründet , ſo laßt ſich der neuen Truppe ein nur günſiiges Prognoſtifon ſtellen. Nach dem Ererciren marſdirten beide Bataillone vom Erercirplat in ibre Cantonnements .
Wåren dieſe
med 1 Karta . )
nophon.
2 Rdr.
Öfwersättning af Anders Hallström . Tredje
Upplagan. 8. Lund 1846 . Berlingska Boktryckeriet ; Gleerups förlag . (XIX & 276 s .) 1 Rdr. 20 sk . 387. Geſchichte des erſten puniſchen Krieges ( 490 der Stadt bis 513 der Stadt). Von Dr. £. D. Bröcker. 8. Sübingen 1846. Dſiander'ſche Buchhandlung. (VIII und 168 Seiten.) 3/4 Rthlr. 388. History of the conspiracy of Catilina and of the Ju gurthine war ; by C. C. Sallustius. Translated by the Rev. Edward Peacock , formerly fellow of the Trinity College , Cambridge , now Vicar of Fifehead Magdalen near Shaftesbury . 8. London 1845. (274 p . ) 7 s. 6 d. R. Gentl. Mag. 1845 ( Novbr. ) New Ser. Vol. 24 Athenäum 1845. p. 964 (October 4 Nr. 936 ). P. 498 .
in Peterbof geweſen, ſo würden die Mannſchaften wabr. dheinlich in derſelben Unordnung und Auflöſung vom Erercirplat meg gelaufen ſein, als vorber das Garde , grenadierregiment zu Pferde. So aber marſcirten ſie in Ordnung , aber ſehr viel ſorgloſer und bequemer
389. Der römiſche Bundesgenoſſenkrieg. Nach den Quellen bears beitet von Dr. Udolph Kiene, Collaborator am Gymnaſium zu Stade. gr. 8. Leipzig 1845. Weidmann'ſche Buchhandl. (VIII und 350 S.) 1 '/. Rthlr. M. Leipz. Repertor. 1846 III S. 96 .
als die Fabnenescadron vorber , durd die Stadt. Ei.
genthümlich war es , den Geſang dieſer beiden Batail. lone beim Maríde zu hören . Das eine ſang finniſche Lieder, das andere acht ruſſiſde. Der Geſang des ero ſten flang weid, melodios und faſt dwermůtbig ; der Gefang der Sdumaſden jubelt, ausgelaſſen und wild. Solden ſonderbaren kontraſten begegnet man in Ruß. land faſt überall, und es gibt für den Militar nirgends ſo viele neue und eigentbůmliche Eindrúce, als bei Betrach , tung der ruſſiſchen Armee, bei der jedes Syſtem , jede For.
mation, jede Nationalitåt, jede Charakterverſchiedenbeit ſich auf das deutlichſte ausgeprågt findet. - Hier jagen ural'ſche Linienfoſafen, ſtebend auf dem Pferde, in mil. den Reiterſpielen , dort weiß man nicht, iſt der Soldat vom Regiment Preobraſbensf ein Menſd oder ein Ubr.
werf, ſo gedult, geregelt, abgerichtet ſind ſeine Bewer gungen bier berrſcht in einem fager von 60,000 Mann eine unerklärlidbe Stille , dort jubelt ein Trupp
marſdirender Soldaten ausgelaſſen und fröblider, als im ganzen übrigen Europa bier werden Recruten gebunden und mit geldornen topfen transportirt -
dort findet der ausgediente Soldat feinen Geſchmad mebr an einem anderen als dem Soldatenleben.
Ueberall Gegenſåße , überall Merfwürdigkeiten , die Rußland zu dem lande militåriſcher Wunder machen .
390. Judaea capta : an historical sketch of the siege and
destruction of Jerusalem by the Romans ; by Charlotte Elisabeth . 8. London 1845. ( 296 p.) 6 s.
391. La battaglia diſ Cornate ed altri fatti longobardici ; cioe del luogo cui sia stata combattuta, circa l'anno 690 dell'
era volgare,
la
battaglia tra il re de'Longobardi
Cuniberto, ed il ribelle duca di Brescia e di Trento Ala chi; e di un inedita iscrizione longobardica esistente pe' colli di Brianza.
Lettera di Carlo Redaelli.
Ulachis, Herzog von Brescia und Trient , empörte ſich 690 n . Chr. gegen Kunibert, König der Longobarden , und be: regte Pavia. Kunibert flüchtete auf eine Inſel des Comor: Tee's , behauptete ſich daſelbſt und verdrängte den rebelliſchen
Herzog , der ſich durch ſeine Grauſamkeit beim Volke verbaßt gemacht hatte. Ulachis gab indeſſen ſeine Sache noch nicht
verloren ; er führte aus Iſtrien ein großes Heer herbei, ward aber an den Ufern der Uoda bei Cornate von Kunibert ges schlagen und im Gefechte getödtet. 392. Oordeelkundige beschouwing van den oorlog van Kei zer Karel den Grooten tegen de Saksers , en van de
bedoelingen en handelingen van dien vorst.
II. Militär gefchichte. A.
Kriegsgeſchichte.
2)
Einzelne Kriege.
Erſte Adtbeilung .
Zeit vor Chr .
1094 nach Chr.
Te's Gravenhage , 1816. Belinfante. 393. Maetschappy der vlaemsche bibliophilen . Het beleg
van Gent ten jare 965 ; naer een bandschrift van Gilles Annoot - Braeck
(VI & 39 p .)
De Broederhand, tydschrift opgest. door Wolf (Brussel, Kiessling & Co. in 8.) 1845 p. 441 - 443. 394. Opisanie woini etc. d. h . Beschreibung des Krieges des Grossfürsten Swjatoslaw Jgorjewitsch gegen die Bulgaren und Griechen in den Jahren 967 – 971. Von
A. Tschertkoff. 4. Moskau 1843. ( Prachtausgabe mit Randver
385. Xenophons berättelse om Cyri fälttåg. Öfwersedd text
J. D.
kunde. 8.
mann .
( fortſetung. )
-
Verhandelingen in geleerde genootschapen. Meijer's, Tweede en laatste bundel : Letter - oudheid- en geschied
de Poocht (XVI eeuw). 8. Gent 1845.
Bibliographie.
Rivista
europea ( Milano) 1844 , Nr. 23 & 24, 15 e 30 Dicembre.
ngen , 5 Facsim . und 1 Schlachtplan ; 285 S. )
med bifogade anmärkningar , historiska och geographiska Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. N. Wrske in Darmſtadt und in terſen Offizin gedruckt.
Samſtag , 18. September 1817.
N 112. પિકલ 5 શરીરમાઇ
Allgemeine Militar :- Zeitung. s do moe
i z.
trågen über den fleinen Krieg.
Die Brigaderdule,
Im Mai d. I. fand in Bern ein Unterrichts . zur Elementartaftit gebdrend, mußte reglementariſch bei curs für Stabs offiziere ſtatt, welcher am 29. Mai bandelt werden ; die Nadmittage der zweiten Wode zu ihrer praftiſden Einübung mit Striden auf nad einer Dauer von vier Woden zu Ende ging. wurden Es war der vierte derartige Gurs , der ſeit etwa adt dem Wylerfelde permendet. Auf dieſe Weiſe ſooritt Sabren in Bern abgebalten wurde ; 12 Infanterie . , 1 man audzu Bewegungen mit mebreren Brigaden in Artillerie.
und 2 GdarfſdůBenoffiziere nabmen an dem
zwei Treffen , Treffendurdzügen u. dgl. , Militáriſdes Zeidnen, Diſtanzenſdåßen , Meſſen Majore der Infanterie, die Uebrigen Subalternoffiziere. und Kriegsbrüdenbau, eine Stunde tåglid , gelebrt
ſelben Theil , unter dieſen ein Commandant und rechs
Die Soweizeriſde Militár Zeitſdrift beridtet dar. über Folgendes : 17Wåbrend der ganzen Zeit waren vier Stunden des Vormittags, von 7 bis 11 Ubr , dem theoretiſden Unterridte gewidmet, gleid wie vier Stun , 5
durd Herrn eida. Oberſtl. vom Genie Gatſdet.
Der
Unterridt im militåriſden Zeidnen erſtredte ficb über das Kartenleſen , Uebungen im Planzeichnen , Aufnabme von Groquis auf dem Terrain , zu weld legterem for
den des Nadmittagi den prafriſchen Uebungen ; bierzu
wie zum Diſtanzenſdåßen und Meſſen einiger Diſtan .
tåglid noch eine Stunde Reiten. Der Unterricht er. ſtredie ſich über folgende Fåder: , Strategie (erſte Wode) , Laftif (zweite und dritte Mode) und fleiner Krieg ( vierte Woche ), eine Stunde tåglid , vorgetragen Durd Herrn eing. Oberſtl. Ger . wer. Dieſe Fåder wurden in fteten inblick auf un .
zen zwiſchen unzugångliden Punften mebrere Nade.
Pontonbrüde und dem Syſtem von Birago, deſſen ents
ſere ſo weizeriſchen Militárverbåltniſſe , und der fleine
ſoiedene Vortbeile leicht nad zuweiſen waren. Zur Bers
Grieg namentlich mit Beziebung auf das ( Bern ums gebende) Terrain bebandelt, was notbig war, um den
augenſdeinlidung wurde von dem in Bern befindlis
Dieſer Hülfozmed wurde dann um ro polfåndiger er, reidt , als die Terrainabíchnitte in der Umgegend von
Zeidnen der verſchiedenen Profile und der Feuerlinien
Bern, mit Beziebung auf welde die einzelnen Erldeio
niß des Artilleriematerials, des Artileriemandvers, Un .
mittage der dritten und vierten Wode verwendet wur.
den . Die Vorträge über Kriegebrúdenbau durogingen alle die berſdiedenen Gonſtructionen und meilten mit
beſonderer Gründlichkeit bei der eidg. reglementariſden
den Birago'ſden Material eine genaue Beſichtigung umfaſſenden, aber bei der Kürze der zugemeffenen Zeit vorgenommen. bódít gebrångt vorgetragenen Gegenſtand, in der Aufe Feldbefeſtigung und Artilleriemiffenſchaft, eine Gt. faſſung der Zubörenden den norbigen Relief zu geben . tåglid , vorgetragen durd Herrn Oberſtlieut. Sinner. .
der Werfe , die Grundregeln der Gonſtruction , Rennt.
nungen des Fleinen friego bebandelt worden waren , fangsgründe der Balliſtif, Erlernung der Geſcüßbe. an zwei Nadmitragen der lebten Wode von råmmilio den Offizieren unter Anleitung des Herrn Oberſtlieut.
dienung , waren die Gegenſtånde dieſes Unterrichts , der unſeres Erachtens viel zu ſpeciell in die niedere Techo
Serwer durcritten und an Ort und Stelle taftiſde
nit einging und Dinge weitlaufig bebandelte , die bloß
beurtbeilt wurden .
der eigentliche Sappeur und Artilleriſt zu wiſſen nötbig
„Tbeorie der Brigadeſchule , des Feldlicherheitsdiert. bat , wåbrend darob der wabre Standpunkt , von dem ſtes im Zuſtande der Rube und der Bewegung, und An. aus der Generalſtabs , oder Infanterieftabsoffizier mit leitung zu Orts , oder Poſtenvertbeidigung, eine Stunde dieſen Dingen lid befaffen Toll, verloren ging . Ein
tåglid wåbrend der zwei erſten Boden , vorgetragen noch empfindlicherer Berluſt jedod war derjenige an Zeit , indem fåmmtliche Nachmittage der erſten Woche zum Profiliren einiger Werkeverwendet wurden. Zwed. .
durd Herrn Commandanten Brugger. Dieſer Unter ridt, ſo wertbvoll an ſich und so zmeđmäßig vorgetra . gen er war , fann doch in Betreff ſeines Stoffes nur als ein Supplement zu demjenigen des Herrn Oberſtl. Gerwer angeſeben werden , beſondere zu dejen Bore
mäßiger war das Abſtrden eines
Zeltlager und Auf.
fdlagen einiger Zelte. Don zwei Nachmittagen der leßten Wode endlid wurde der eine zum Shießen
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mit Haubigen, der andere zum Schießen mit Kanonen nach der Speibe auf verſdiedene Diſtanzen verwendet,
Franken nebſt Pferberationen für ihre effectiv gehalte. nen Pferde. , &in mündliches Eramen über råmmtliche Unters ridhiszweige, mit Ausnabme des left ermåbnten, fdloß
wobei die Offiziere ſelbſt die Gerdúße bedienten. Ein ziemlich befriedigendes Reſultat lieferte das Schießen
mit Ranonen , indem auf durchſchnittlich 700 Sdritte
dieſen Gurs ; daſſelbe fiel , den Abſchiedsworten des beiwohnenden Herrn Militárdirectors zufolge, zu ſeiner Befriedigung aus ; die betreffenden Dffiziere werden .
Diſtanz etwa ein Drittbeil der Scůſſe trafen. ,, Anleitung zu Dislocationen und Verfertigung von
aber nidt vergeſſen , daß ſie die definitive Prüfung erſt auf dem Felde der Ebre zu beſteben haben werden, daß dort der idonſte fobn ibrer Reiſtungen zu gewinnen iſt.
Marſdrouten, eine Stunde tåglid , wåbrend der zwei
leßten Wochen , vorgetragen von Herrn Oberſt 310 , merli. Dieſer Unterricht , gewiß vom unmittelbarſten praktiſden Nußen , wurde eingeleitet durch eine Dar,
Niederland e.
Wie aus der Beleuchtung des den Generalſtaaten
ſtellung des Organismus der Armeeſtåbe , der Einrich
tung der Stabsbureaur , namenilid derjenigen des
vorgelegten neuen Gerebentwurfs über die Soutte,
Stabsdefo , nad den eidgenöſſiſchen Berbåltniſſen und Vorſdriften. Hierauf dritt man zur Anfertigung von Marſdrouten ; die zu dirigirenden Gorps ſteigerten ſich in der Reibenfolge der Aufgaben von einem Bataillon Infanterie bis zu Brigaden von vier Bataillonen uns fanterie und recho Compagnieen der Specialwaffen .
reien erbelt , ſoll derſelbe die Grundlage der Volfe. bewaffnung zu land und zur See bilden , und ibm ſpårer , als zum Tbeil davon abbångend , ein anderer
Jedem Offizier wurde ein eigener Maríd aufgegeben,
rubende Soutterei den landſturm gegen die Anfålle
und ſo der Ganton Bern in allen möglichen Richtun .
des Feindes, und iſt, namentlid in Feſtungen , an der
gen von einem Ende zum andern durczogen. Der zweite Ibeil dieſes Unterridis befaßte ſich mit Trup, penaufſtellungen zu beſtimmten Zweden und unter bee
Küſte und an den Strom unündungen wirfſam . Daber geboren zu ihr alle waffenfàbigen Eingebornen. Ja Friedenszeiten iſt, dem Grundlaß gemåß , der Zwed
über die Nationalmiliz folgen , welde man minder be
ſchwerend für die Staatsfinanzen einzurichten ſuden wird. In Kriegszeiten bildet die dienſttbuende und
ſtimmten taftiſden und ſtrategiſden Suppoſitionen . In
der dienſttbuenden Soutterei , die in jeder Gemeinde
dieſer Beziebung wurde ebenfalls eine Reibe Aufgaben
mit 2500 Seelen oder darüber beſteben mus , die Er.
geſtellt und von ſämmtliden Offizieren ausgearbeitet ; ſie betrafen Vertbeidigungsſtellungen an den verſdiedes nen Abid nitten unſerer Gantonsgrånze mit Gorps von 3 Bataillonen Infanterie , 14 Batterie Artillerie , 2
baltung der offentliden Rube. So iſt Rotterdam faſt ganz von Garniſon entbloot , und Amſterdam bat nur eine ſebr dwade. Daber záblen zu der activen Souto terei nur ſolche Perſonen , die durch Bermogen oder
Compagnieen Starfſdůßen und einer Compagnie Ca.
gerea daftliche Verbåliniſie an Aufrechtbaltung der gu.
valerie , bis zu 8 Bataillonen Infanterie nebſt zuge.
ten Ordnung Belang baben. Begúterte ſind dazu aud
bdrigen Specialwaffen . Jede Arbeit wurde bei ibrer Ablieferung von dem voriragenden Siabsoffizier mit
ſdon erforderlid wegen ibrer vollſtåndigen Equipirung aus eigenen Mitteln , namenilid in Betreff der Reite. rei und Artillerie , melde Waffe zu måblen jedem Büro
dem Berfaſſer durdgangen und fritifirt. Ueber Cavalerie und ibre Lafrif, eine Stunde tåg. lich an den Nadmittagen der erſten Bode, vorgetra .
ger frei ſtebt. Die Dienſtzeit in der activen Sduties rei wird auf fünf Jabre feſtgeſtellt. Zum Dienſt der
gen von Herrn Major und Gavalerieinſtructor v . fin.
Gouttereien ſind alle månnliden Bewobner des Rd
den. Bei den vielen irribůmlichen Begriffen , welche über die bierlandiſche Anwendbarfeit dieſer Waffe und ibre richtige Anwendung bei und berriden , konnten
nigreidos im Alter von 24 bis 49 Jabren mit wenigen Ausnabmen (Gebrechlide, Geiſtliche, Profeſſoren, Haupt. lebrer , Bürgermeiſter und footſen ) verpflictet. Die
dieſe wenigen Stunden , obidon ſie feinen abgerunden ten, erſodpfenden Vortrag zuließen , dod nur beilſam wirfen , beſonders_ im Zuſammenbang mit den allge .
beiden erſten Klaſſen Webrmånner , beſtebend aus leo digen und Wirrwern obne Kinder, im Alter von 24 bis 33 Jabren, bilden die activen ( Dienſt doende) Souto tereien. Die übrigen Klaſſen , die rubenden (ruſtende)
meinen taftiſden Erörterungen des Herrn Oberflieut.
Germer. Zur Ermurbigung mag uns übrigens in dies ſem Fache gereiden , daß durch die neue Berniſide Mis litárverfaſſung die Ausſicht eröffnet iſt , baldigit eine
tereien gebort dem Rönig , der fortfábrt , die offiziere
Guidencompagnie ins feben treten und ſomit unſere
aller Grade derſelben zu ernennen.
Cavalerie ibrem eigentliden Dienſte wiedergegeben zu reben .
activen Ibeils der dienſibuenden Soutterei in jeder Gemeinde betrågt zwei von jedem Hundert Seelen der Bevólferung. Der Dienſt bei der activen Sdutterei
Ueber die inneren Einridtungen des Gurſes be.
Souttereien ſind in Friedengzeit nidi in regelmäßigen Bataillonen vereint. Der bodite Befebl über die Scute
.
Die Siårfe des
merfen wir nur , daß den Lbeitnebmern die Offizierós
dauert fünf Jabre : die Equipirung muß auf eigene
zimmer der leeren Caſerne Nr. Il zur Verfügung ges ſtellt und auch von den Meiſten bewobnt wurden. Zum
Roſten beſtritten werden (die rubende Soutierri iit
Hörſal war ein geräumiges belles Soldatenzimmer der
nicht verpflichtet zur Aníbaffung der Uniform ); får Garniſonsdienſte inner oder andere Dienſte außer der
Die Fübrung der Comptabilitåt war einem der Tbeilnehmer über,
Gemeinde wird Bergütung eribeill. Die Sdurterer wobnt feiner Parade bei , außer am Geburtstage des
nämliden Caſerne eingerichtet worden.
tragen ; dieſe bezogen nad S. 56 des Militárgeſeßes Königs, und bleibt von Wadt und Poſtendienſt móg . obne Unterſdied des Grades einen Tagesſold von 4 lidſt perſoont. Die Sputterråtbe find ermådtigt , fol .
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gende Strafen zu verfügen : gegen Offiziere Militårs fonnten, wenn dieß in unſerer Natur låge. Zum Be. arreſt bis zu 8 Tagen , Hausarreſt bis zu 14 Tagen, weiſe brauben wir nur anzufübren , daß fid darunter Geldbuße von 10 bis 50 fl.; gegen Unteroffiziere und ein fünf Bånde ftarfes Werf befindet, das ſelbſt die Gorporale Degradation , Gefängniß von 1 618 14 Ta. Aufmerkſamkeit von Adnigen erregt bat , daß wir uns gen , Geldbuße von 1 bis 20 fl.; gegen Schutter und aber gleichwohl denjenigen bodgeſtellten Militárs, aus
Tamboure Gefängniß von 1 bis 14 Tagen , Geldbuße von 1 bis 10 fl.
Herr Bade , ſein Centrifugalſyſtem und Pz.
deren Munde oder Briefen wir dieſe rohmeichelbafte Stunde vernabmell , als Berfaſſer nidt genannt baben , und
daß nur ein Zufall dieſes ſorgſam bewabrte literariſde Gebeimniß verratben þar. Daber unterlaſſen wir auch dem Beiſpiele unſeres Herrn Gegnere zu folgen , und
In dem Sabrgange 1844 der Zeitſdrift Minerva erſdien ein durch mebrere Hefte gebender Auflat des Herrn Bade über die Befeſtigung von Paris , welcher fo maßloſe Uebertreibungen enthielt und den Stand. punkt , von welchem wir Deutſche jene großartige po . litiſd . militåriſde Maßregel zu betragten baben , ſo
durd Anfúbrung von Stellen aus Rezenſionen über die von uns in Druct gegebenen Sdriften Belege zu liefern : daß das Urteil des Herrn Bade über die friegswiſſenſdaftlidbe Befábigung des Pz. mit der gros Ben Anzabl der Urtbeile Anderer in einigem Wider, Sobald ein Wert von zweifelhaftem ſprude ſtebe.
ſebr verrůdte , daß mebrere deutſche Militårſchriftſteller damals ſich veranlaßt fühlten , in verſchiedenen Blåttern gegen die darin aufgeſtellten febrſåße aufzutreten . Der
Dauer rebr wenig nůben ; uns iſt es aber niemals
Unterzeichnete ( Pz. ) batte dieß in Nr. 118 — 120 der A. M. 3. 1844 ebenfalls getban , und fand ſich dazu um ſo mebr beranlaßt , da herr Bade zugleich einige .
Wertbe iſt, wird ihm das Pob der Rezenſenten auf die um das fob , ſondern um die Sade ſelbſt zu thun geo .
weſen , und aus dieſem Grunde glauben wir wenigſtens
auf einige Hauptpunfte der polemiſden Abbandlung des Herrn Bade eingeben zu müſſen , obſoon wir die
mit derſelben Namensdiffre bezeichnete Auffäße beſpot.
feſte Ueberzeugung baben, daß er ſich niemals als über.
telte , in welden von der Widtigkeit der Feſtungen und Eiſenbabnen unſeres ſúdweſtlichen deurſden Vater. landes die Rede geweſen war.
führt betrachten und erflåren werde.
Alſo zur Sade.
In Betreff der uns zur faſt gelegten Entſtellun , gen erſuden wir den geebrten leſer, unſeren Aufſaß
Gegen dieſe unſere damalige Replit giebt Herr Bade jeßt in einer langen Abhandlung ( Nr. 80–84 d. BI.) zu Felde , deren Foriſeßung ſpåter nadfolgen ſoll, be. ſpuldigt und der Entſtellung, des inneren Widerſpruds, des Mangels an logik , der Unfábigfeit, einen abſtraf.
gegen Herrn Bade (P. M. 3. 1844 Nr. 118 - 120)
ten Begriff feſtzubalten , die Wiſſenſdaft von der Kunſt des Krieges zu unterſcheiden , des gångliden Unvermd.
lide beleidigenden Spórtereien des Herrn Verfaſſers febr gelinde und mobl verdiente Geiſelbiebe zu nennen ;
gens , das Weſentliche oder Notwendige vom Zufällis gen zu trennen , mithin wiffenídaftliche Betradtungen
denn mir fönnen demſelben das Recht nidot einråumen,
ůber den Krieg anzuſtellen und dergleiden mebr , ſo daß jeder Leſer , der uns nicht beſſer fennt, verſucht werden muß , uns in die Klaſſe derjenigen Militår. ſohriftſteller zu verſeßen , welchen man zurufen módote
ſagen.
.
nochmals mit Aufmerkſamkeit durchzuleſen und mit dero
Ten Aufſaß in der Minerva ſorgfältig zu vergleichen. Die darin von uns gebrauchten Sarkasmen ſind in Bergleid mit den vorausgegangenen , zum Theil wirf.
anders denfenden Spriftſtellern ungeſtraft Sottiſen zu Das deutſche Sprúd wort lautet : , Wie in den
Wald binein, ſo robalt es wieder beraus. “
Was die angeblichen Widerſprůde betrifft , ſo
beruben ſie auf einer Fiction. Es wird aber dem auf.
Raiſonnement über die Befeſtigung von Paris und
merkiamen Perer nidt entgangen ſein , daß Herr Bade mit ſeinen eigenen febr åben im Widerſpruce ſteht. Wir müſſen hierbei vorausſdiden , daß wir deffen Gen. trifugalſyiten nicht anders verſteben können , als : An . griff und Verteidigung mit umfaſſender Form gegen ein gemeinſames Ziel , rowobl im Großen mie im Kleis
über die angeblide Nußloſigfeit der deutſen Buti .
nen .
si tacuisses etc.
Dieſe nicht rebr romeidelbafte Be.
zeidnung nnſeres literariſden Charakters baben wir dadurd verwirft , daß wir damals das aus dem Feld. zuge von 1813 von Herrn Bade analytiſd entwickelte Centrifugalſyſtem des Priego , auf melded deſſen
Verſtebt Herr Bade noch etwas Anderes darun .
desfeſtungen wiederbolt zurücfam , für ein Hirnge . ter , das uns fremd geblieben ſein ſollte , ſo liegt dieß ſpinnſt zu erflaren die Rübnbeit batten. entweder an ſeiner logiſch geſdraubten Darlegung dieſes Es bieße die Gefälligkeit der Redaction und die Syſtems , oder an der Unflarbeit unſerer Vorſtele
Geduld der Beſer d. Bl. mißbrauden, wollten wir auf geben, weil wir dann gendibigi rein würden , aus den betreffenden Abbandlungen ganze Seiten , aus der
eine förmlide Widerlegung obiger Berduldigungen ein, .
lungen, was wir dabin geitelli ſein laſſen müſſen . In unſerer Replit batten wir ( S. 944 ) geſagt : Stein Menſt wird beitreiten , daß es beffer fet, den
Feind von allen Seiten , als nur von einer oder
Shrift des Herrn Bade über Napoleon's Feldzug 1813 wiwei anzugreifen. Umgebungen , Flanfen . und Rů . .
balbe Rapitel wortlid mitzutbeilen , um nibt abermals
denangriffe find ſo alt als der Krieg ; lie fommen
der Entſtellung beſouldigt zu werden . Ueberdieß bas
eldon in Zeiten vor, wo von einer Kunſt oder Wiſſens
ben wir dem militårijden Publikun durd unſere Sdrifo widaft des Krieges nod gar nidt die Rede mar; fie ten Mittel genug in die Hände gegeben , lide ſelbſt ein lind nebſt den Ueberfällen aud ießt nod das wirf. Urtheil zu bilden , und dieſes Urtbeil iſt ſo conſequent wſamſte Mittel , große Erfolge zu erringen , und wer. romeidelbaft geblieben , daß wir darüber eitel werden
ben es bis in ade Emigkeit bleiben. Aber (wobl ge .
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merkt !) die anwendung dieſer Mittel fnůpft Feldberren zur Erreidung ibrer friegeriſden Zwede wild an Bedingungen , deren tbeilweiſe Erfül. along man relien in ſeiner Gewall bar , und
Das iſt der ganz einfade ( Srund , we balbrid
vide ſebr verſchiedener Mittel bedient baben , daß fie
ibren Gegner bald durch diere, bald durd jene Ungriffø,
Darauf fein Kriegsfy item bafiren lågt."
oder Bertbeidigungsform zu überraſden oder zu Miß . griffen zu verleiten ſudoren , immer aber nado Zeit und
Dieſe Bedingungen haben wir , inſoweit ſie den am
Umſtånden und den gegebenen Bedingungen ( d . b. den
dåufigsten porfommenden drilichen und rafriſchen Ver . ſubjectiven Verbåltniſſen) gemäß ibre Handlungsweiſe biliniſſen angeboren , aui derſelben Seite angefübri. 6
åndersen ; - dann wird man wohl zu der Behauptung
fommen aber noc weit wichtigere Bedingungen in
beredtigt rein ; daß es fein Operationsſyitem geben
Heiradi , die aus den organiſden , morallichen und intellettuellen Berbåteniſſen eine Heires entſpringen,
fónne, welches allen gegebenen Bedingungen und Ber: båltniffen gleichmäßig entſpridt und unter allen Um ,
welden Herr Babe 'wenig oder gar feine Rednung getragen zu baben deint. Daß dieſe Verbältniſſe Verbåleniſſe in
galſyſtem , welches dieſen Vorzug angeblich beſigen
auen Deeren verſchieden ſind , ſogar in einem und
foll, ein Hirngeſpinnſt ſei.
Rånden zum Siege fübri, daß folglich das Gentrifu .
demſelben Heere nach Zeit und Umſtånden we do rein ,
Gegen ſolde und åbnlide Argumente fübrt nun
route der Erfinder eines neuen Kriegoſyſtems, das angeblich auf die Geldichte bafirt iſt, dod jedenfalls
Herr Bade an , daß man die Wiirendaft von der Sunft des Krieges wobl unterſcheiden müffe ; daß dere
wiſſen und beberzigen . Um nur bei Friedrich dem Oroßen fteben zu bleiben , der unſtreing in rolden
gleiden Ginwendungen in feiner Beziehung zu ſeino in
Dingen aud eine Stimme baben dürfte , wollen wir
von Prinzipien sei, deren Berenbeit in der emigen Texts
bloß im Vorbeigeben bemerken , daß er in den Feldzi. gen 1759 bis 1762 nat ganz anderen Grundſågen
deng nad den außeren Räumen im Berbålrniſſe zum Feinde beftebe, Tomobl auf, als außer dem Sdlattfeite.
.
Systeme tünden ; dar daß rein Syitem eine Combinatira
operirt bat, a18 in den erſten drei Feldzugen des lie.
Damit nun dieſes Prinzip file berabre
benjábrigen Krieges , und zwar nur aus dem Grunde, weil ſeine Unterfeldberren und Truppen nidi mebr
weiter – iſt, wie geſagt, notbwendig, daß daſſelbe in ſeiner ganzen Conſequenz befolgt werde. Man muß
durdgebende dieſelben waren.
alſo vor allen Dingen diejenigen Verhåltniſſe berei ,
Uebrigens roll uns
beißt es
__
Herr Bade nod erflaren , wie ein Feldberr in Frie.
tigen , die einen an der conſequenten Befoigung dieo
brids Berbåliniſjen e båtte anfangen müſſen , um
fes Prinzips verbindern“, was nad ſeiner anſiot da. durd moglid wird, daß wir feinen Punft baben , der und zwingen wurde , uns zu ſeinen Squße zu conzen . triren, mithin die Freibeit unſerer Bewegungen zu beo forånfen. Wir mödten an Herrn Babe ganz ernſilid die
nad dem Gentrifugalſyſtem zu operiren. Von dem Erfinder eines neuen Kriegoſystems darf nian ſo viel Kenniniß von den Bedingungen einer zmromoBigen Beeresleitung fordern , daß er zu beure Ibeilen dermag , inwieweit die feitung des Ganzen
durch das möglidſte Buſammenbalten der Streitfráfie Frage ridten : Ob er lid wohl über das, was er bier erleidtert , oder durch das Operiren in getrennten Gorps auf einem großen Raume erfd wert werde. Wir relbit baben die Vortbeile einer ſo quedilberarti. gen Beweglichkeit der getrennt operirenden Truppen , theile , wie Herr Babe ſie verlangt, ſchon vor langen
fordert, Redenſchaft abgelegt, ob er ſide alle die Ber. båteniſſe verſinnlicht habe , welde er bereitigt wiſſen wil , um ſein Operationsſyſtem zur conſequenten Durd . fübrung fübren zu können ? Man darf bei dem Erfinder eines Kriegoſyſtems jedenfalls vorausſeßen, daß er wiffe,
Sabren anſdaulid zu maden geſucht, und namentlich im pertbeidigenden Berbåltniſſe beſonders darauf bin .
welde Gegenſtånde bei der Vertbeidigung im Großen des beſonderen Schußes bedürftig ſind. Bald iſt es die
Der von ibm lächerlich gemadte Uufiaß : Die Vertbeidigung von Süddeutſdland gegen die Frans jojen " iſt ganz in dieſem Sinne geſchrieben ; aud in der neueſten vor wenig Monaten eridienenen quegabe
Hauptſtadt mit ibren vieleidt in politiſder Gåbrung begriffenen Bewobnern , bald eine reiche Fabrif. und
unſerer Zaftif fommen wir auf folde Berbåltniſſe zu . růd. So groß aber aud der den Unterbefeblsbabern geſtattete Spielraum rein mag , ſo fónnen ſie dode die
foſtet bat , deffen Berluſt im Augenblide nicht zu er .
gewieſen.
Handeleitadt, bald ein Munitions . und Waffendepot,
bald ein Hauptmagazin , deſſen Füllung Millionen ge. reßen wåre ; bald iſt es eine an lid zwar unbedeutende
Dorvaltniffe und Bedingungen nicht bervorzaubern ,1 un.
fleine Provinz , durd welde aber unſere reonlicht er warteten Verſtårfungen beran zieben , oder es ist ein
ter welden ein ſolches Verfabren von glúdlichem Ers
Bundesgenoſſe, der nur auf die Annåberung des Feins
folge und über baupt möglich ſein dürfte .
Wenn wir nun aber ſeben , daß die größten und glüdlidten Feldberren ſowobl ibr eigenes , als das feind. liche Heer und den für beide beſtimmten Kriegerdau.
des wartet , um den Spieß umzufebren.
Man fonnte
viele Seiten voll ſchreiben und wurde doch immer nicht alle Gegenſtande genannt baben , deren Beſeitigung
plaß jederzeit als etwas Gegebenes betradtet bar
unmoglid , deren Preisgebung unverantwortlic fein würde, zu deren Sduß man ride alſo conzentri.
ben , das man nebmen und bebandeln müſſe , wie es
ren und die Freibeit ſeiner Bewegungen beforånfen
ſich ſelbſt darſtellt, weil ſide wiQfürlich daran Nidto
muß.
åndern lågt ; wenn wir ferner wabrnehmen , daß dieſe .
( Schluß folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. B. Leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Dienſtag ,
N 113.
S T M
21. September 1847.
3
Allgemeine Militar - Zeitung 3
Preußen. Berlin , 27. Auguſt. Der neue Krieg 8 mini , ſter, Gen. lieut. v. Robr , batte im laufe dieſes Moo
dieſer wichtigen Stellung bis in das Jabr 1819 , wo
er zugleid mit dem General v . Grolman , den Mini . ſtern, v . Beyme und v. Humboldt in Folge einer Meie
nats ganz ſtill und geråuſchlos im Kreiſe ſeiner Fa. nungsverſchiedenheit, bezüglich auf die Einleitung einer milie den Tag gefeiert, wo er vor 50 Jahren als Jun.
Provinzialrepräſentation , aus dem Staatsdienſte died.
fer in die Armie eintrat. Bei dieſer Gelegenbeit aber
Bei dem Antritte der Regierung des jebigen Königs wurde er nad einem 21 jábrigen rubigen Privatleben wieder von Neuem auf den Schauplaß ſeiner früheren
batte derſelbe um ſeine Entlaſſung aus dem activen
Dienſt nadigeſucht. Der König bat ihm dieſe mit dem Bemerken abgeſdlagen , daß fid ihm binnen Rurzem Tbåtigkeit gefübrt. Es gebórte gewiß eine ſeltene Fri. ein neuer wichtiger Wirfungsfreis, in dem er dem Da. robe des Geiſtes dazu , unter ſebr veränderten Umſtån. terlande große Dienſte zu leiſten im Stande rein würde, den und bei ſchon ſehr vorgerůcten Jahren wieder eröffne. Dieſer Berdheid war mit der Decoration des
fonell einbeimiſch in dem weiten und geſchåftsreiden
rotben Adlerordens erſter Klaſſe in Brillanten begleitet. Wirkungsfreiſe zu werden . In dieſer dritten und leß . Bald darauf wurde der General nach Berlin bercie .
ten Periode ſeines Staatslebens bat der Miniſier vor,
zugsweiſe darauf bingewirft , die Ausgaben im Mili. den, zum und Kriegsminiſter am 22. d. eröffnete ibin babe, der König , daß er tårſtaate ibn " ernannt und er dieſen auf das Nothwendigſte zu beidorånfen, obne etwas zu unterlaſſen, was zum Beſten , zum Woble Poſten am 1. October d . J. antreten ſolle. Zu gleie der Zeit wurde dem General der f. Befehl , ſich den 20. September in Koblenz einzufinden , um an der
und zur Ehre deſſelben gereiden konnte . Dabei ſind namentlich die Diſciplinarverhältniſſe ourd ein neues
Seite des Monarden der Muſterung des 8. Armee. Militárſtrafgeſebbud und die Kriegsartifel, die im corps beizuwobnen .
Die auf ibn gefallene Wahl zum
Laufe der Zeit erſchienen ſind , von dem Miniſter im
ſteten Augenmerk bebalten worden. Verſdiedene Mili. Kriegsminiſter verdanft der Gen. Lieut. 8. Robr ganz tårconventionen, die Ebrengerichte, die Begräbnißvereine beſonders der Umidt , Tbåtigfeit und ſtrengen Drd. nung in der mebrjábrigen Amtsführung als Director alter Krieger und beſonders auch die Berbeiterung und Das Wirfen und des Militårófonomiedepartements . die um den Staat erworbenen boben Verdienſte des
abgetretenen Kriegøminiſters, Generals v . Bogen , fal.
len in drei Abſchnitte. Napoleon's 1810 , rein
verſchiebene, von einander ſebr abweichende In der erſten lag , nach Scharnborſts, auf Begebren , erfolgter Entfernung im Sabre Wirfen an der Spiße des Kriegsdepartes
Verſdönerung des Berliner Invalidenbauſes, ſind Eine zelbeiten aus dem Wirfen , die den Schlußstein der
Tbåtigkeit des Generals von Boyen bilden. - Berlin , 7. September. -
(Hamb. Correſp . ) Der Jabrestag der
Saladt bei Dennewitz wurde geſtern , wie bereite ſeit mebreren Jabren , durch eine ebenſo erbebende ale
ments und zugleich als vortragender Adjutant des
einfade Gedächtnißfeier feſtlich begangen. Sie gali
Königs. As folder gebórre er zu den wenigen Pers ſonen , die in die Plane des Königs und des Staats.
dem Andenfen der in den Jabren 1813 , 1814 und 1815 gebliebenen Waffengefábrten und war veranſtaltet por
fanzlers, bezüglich auf die Posſagung von dem Bunde
dem Verein zur Einfriedigung des Militárfriedhofes in
mit Franfreid , eingeweibt waren , Im Jabre 1812 trat der General aus ſeiner Stellung und begab ſich nach Rußland . Von da febrte er aber im März 1813 zurúc. Bei der Einfeßung des gegenwårtigen Staats , miniſteriums duro die in Paris erlaſſene f. Gabinets. ordre vom 3. Juni 1814 wurde der General v. Bogen
der Haaſen baide, welcher die Sebeine von 2382 preußi . ſchen Kriegern aus den Schladten von Großbeeren
wirflider Slaarss und Kriegsminiſter. Er verblieb' in
gegen 4 Uhr am Anfange der Haaſenbaide verſammelt
und Dennewiß birgt. - Giner Einladung des Vor, -
ſtandes dieſes Vereines zufolge batte ich die Fleine
Sdaar der nod übrigen bieſigen Kriegsfameraden aus der glorreichen Zeit der Befreiungsfriege Nachmittage
899
900
und trat , von Marſdåden geleitet, unter Vortritt eines Polonieen zu ſtudiren und über ibre Einridtung zu Muſifcorps , den Trauermarid nad der bezeid neten
Rubeſtårre der Waffengenoſſen aus jenem Heldenkampfe an . Der Friedbof felbſt war zu ibrem Empfange mit Fabnen und Emblemen, die an jene große Bergangen .
beridten.
S do we i je
Bern , im Mai.
Wåbrend des leßten Winters ijt
beit erinnerten , feſtlich geſdomůct ; in der Mitte, vor hier ein Genie . und Artillerie . Derein gebildet der noch nidot ganz vollendeten Kapelle, erboben ſich worden , der aus Offizieren dieſer Waffengattungen be .
Kanzel und Altar , vor welder für die Ebrentbeilnebo
ſtebt und alle vierzehn Tage Zuſammenfünfte bått , bei
mer, die verſchiedenen Trauervereine, die Veteranen 2c. ein beſonderer Raum vorbebalten war. Ein Sångers dor, betebend aus Mitgliedern der Afademie für Mån . nergeſang , und ein aus den ſåmmtliden Regimentern
denen werdennamentlid aud Feuerwerfsgegenſtånte bebandelt
der bieſigen Garniſon gebildetes Detaſdement in Galla . uniform barrten hier der berannabenden alten Kries
Sobald dieſe an der ihnen beſtimmten Stelle Plaß genommen , begann die Lodtenfeier mit einem ger.
.
Großberzogib u m Herre n . Am 13. September ſtarb auf ſeinem Gute Gers,
feld bei Fulda der großberzogl. beſt. Generallieutenant und Generaladjutant Guſtav Alerander Frür. v. Ebers, berg , genannt von Weyberg , Bevollmachtigter des
Chorgeſang , welchem ein von Beethoven componirtes Großherzogthums Heffen bei der Militårcommiſſion „ Miserere ,“ ausgeführt von dem Sångerdor , folgte. Hierauf betrat Prediger Deibel , ſelbſt einer der Kampfe genoſſen aus jener Zeit , die Ranzel und erinnerte in begeiſterter Rede an den Ernſt und die Webmutb dies ſer tungfeierliden Stunde , an den Geiſt und die Bedeus
er deutiden Bundesverſammlung in Frankfurt a. M. Defterrei d.
Wien , 1. September.
Heute baben bier , wie ge .
der großen Vergangenbeit, deren Andenfen sie wóbnlich , die berbſtlichen Feld ů bungen für die bies gewidmet fei , und die Pebren , welche ſie uns und den Rige Garniſon begonnen. Dieſelben werden ziemlid nadfolgenden Geſchlechtern für alle Zeiten gegeben babe einfach ſein , da beuer feine anderwårte liegenden Trup.
pen beigezogen werden. zur Siårfung in liebe und Treue Alle beſeelt babe , deren "rubmreichen Andenken dieſe nover ſtattfinden .
In der zweiten Hälfte dieſes
Fürſt und Vas terland und zur Erbaltung des edlenfürGeiſtes , welder Monats werden , wie aljährlid , drei größere Feldma. Stunde der Trauer und der Dankbaren Rücerinnerung geweibt ſei. - ,,Wie fie fo fanft ruben , alle die Selis gen " , vorgetragen von dem Sångerdor, und ein Schluß.
Großbritannien.
C
General Sir G. Godburn iſt am 18. Auguſt
gerang beendeten die würdige und wahrbaft erbebende zu Sbaingunagb Caille bei Bray in ſeinem 84. lebens , erinnerungsreiche Feier , an welder ein zablreid vere jahr geſtorben . Er batte ſeine militărilde Laufbabn ſammeltes Publifum in ernſter , inniger Haltung Tbeil im erſten Regiment der Garde zu Fuß begonnen , in nabm. Die Einfriedigung dieſer Heldenrubeſtåtte das er am 9. Mai 1781 getreten war. ſchreitet ſichtlich vorwärts. Móge die bei der geſtrigen
Feier veranſtaltete Sammlung ibrem Zwecke entſpro. chen baben und recht viel dazu beitragen , das Werk bald ſeiner Vollendung zuzuführen. ( ung. Pr. 3.) B a y er n.
Ueber die Parlamentsverbandlungen vom Febr. und Mårz d. I. iſt das Folgende nadzutragen : Am 11. Februar beantragte das Unterbausmitglied Hume die Vorlegung eines Berichtes über die Zabl der dem Departement der Ordnance zugeborigen Ta . fernen im Inlande wie in den Golonie en , der
Seit dem 14. Auguft tragen aus eine Anzahl Guio
folgende Angaben entbalte : Ort und Datum der Ers
raſſiere und Artilleriſten den neuen Waffenrod , der beſonders die erſteren febr gut fleidet.
ridrung , die Zahl der Mannſchaften und Pferde , für die die Gaſerne eingerichtet, die größte Zabl der Mann. (daften und Pferde, mit denen jede Caſerne im Laufe des Jahres 1846 belegt geweſen , die Zahl der Etabliſ.
B r a un r do we i g.
Das Huſarenregiment roll nåchſten neu uni. formirt werden , und zwar nach dem Schnitte der un ,
ſemenis und die Koſten der Erbauung und der Repa.
Die Uniform wird dunkelblau bleiben , aber
raturen für jedes derſelben wàbrend des legten Jab: res. -- Die Vorlegung dieſes Berichted warb genehmigt. Nm 22. Februar fragte Sir l'acy Evans , ob
statt der bisherigen gelben Sonúre mit orangefarbigen
der Bericht des Generalinſpecteurs der militariſden
bereßt werden . An die Stelle der ſchwarzen , ledernen
Bildungsanſtalten bezüglich der Militår . Sdulen
Sábeltaſchen ſollen mit rotben tudenen Dedeln verſe.
Franfreich 8, Preu ens und anderer Staaten bald gedruckt werden wurde, da es den Mitgliedern des Parlaments wünſcendwerth ſein müſſe, die Nadi
gariſden Huſarentracht mit långeren Pelzen und Dol, mans .
bene treten .
Franfreid.
-
Nach dem Gonftitutionel " bat die Regierung eine
weiſungen deſſelben zu erbalten , ebe die Debatten über das Armeebudget ſtartfånden. Herr For Maule
Commiſſion ernannt und beauftragt , nach Deiterreid und Rußland abzureiſen , um die dortigen Milutår.
ſagte , daß am Sdluſſe der lebten Seſſion die Regie, rung der Generalinſpecteur des Militårbildungsweſens
-
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mit dem Auftrage ins Ausland geſendet babe, ſich von
Anordnungen den Umſtånden gemäß abzuändern , was
dem Zuſtande der Militárerziebung zu unterrichten, um
rowerlich immer im Geiſte des Syſtems moglid ſein
Darnad die Umgeſtaltung des föniglichen Militaraſyls
dürfte. Was wird dann aus der conſequenten Durd.
bewirken zu fónnen. Ein Beridt wurde bei dieſer Ge . legenbeit von dem genannten Offizier erſtattet, da er
fùbrung des Syſtems, in welcher angeblich ſeine Haupt. ſtårfe beſteben ſoll ? In der Replik des Herrn Bade wird ferner geſagt: Das mabre friegswilfenídaftliche Syſtem rou fein
aber aud andere Gegenſtande bebandele und da die
Regierung es nidt den Intereſſen des öffentliden Dien . ſtes angemeſſen eradte, wenn das ganze Document auf die Tafel des Hauſes niedergelegt werde, To ſei zu boffen , daß facy Evans nidit in die Regierung drin . gen werde. Es beſtebe aber fein Hinderniß für die Vorlegung folder Theile des Bericies , die ſich über
„ Schema ſein , das alle in concreten Fällen mögliche
.
die Militårſdulen des Gontinentes verbreiteten.
- Am 25. Februar erflärte Hr. Hume in Bezug auf ſeine Motion wegen eines Berichtes über die Ga . .
rernen und Scenfen , daß er damit die Abſicht verbinde, die Aufmerkſamkeit der Regierung auf diesen
Gegenſtand zu richten , damit die Bequemlichkeit der Manndaft ſo weit befördert werde , daß eine beſſere Menſchenflaſſe in die Armee eintreten könne. Gegene mårtig ſeien die Wald und Badeeinrichtungen und die Anordnungen zur Abſonderung der Verbeiratbeten
von den Unverheiratheten in vielen Caſernen außerſt mangelbaft. Die Spenfen in ibrer jebigen Art ſeien gånzlich zu verwerfen . Sie müßten nad der Weiſe der Raffeebauſer eingerichtet und mit Rerezimmern ver. reben werden. Die Aufbebung der Peitſchenſtrafe und die Beadrung der Geſundheit und des Comfort balte er für geeignete Mittel , den Gbarafter der Armeen zu
verbeſſern. - Oberſt For bemerkte , daß bereits in meb . reren Baracen bedeutende Verbeſſerungen in Bezug -
auf die Comforts der Mannſchaften bewirkt worden ſeien .
17
Zufåde umfaßt, ſondern nur eine für alle Fälle giltige
„ Ridtſonur. Dieß würde ja aber nicht der Fall ſein, wenn auch nur in einem einzigen mogliden Falle
ſeine Richtigkeit fid nidt bemåbrte. Eine Kriegswiſ. fenídaft , welche ſich nur auf Wabrbeiten baſirte , die in einem Falle wabr , im anderen Falle aber nicht wabr find, d. b. alſo auf ſolche , telde die Clauſes
wiB'ſche Scule relative Wabrbeiten nennt, würde yfür die praftiſche Striegfùbrung von demſelben Nußen fein , wie der Kompaß für die Soifffahrt , wenn die Magnetnadel bald gegen Norden , bald gegen Süden ,, zeigt.“" Angenommen , dieß måre wirklich ſo , dann ogeigt. 0
wurde auch dac Prinzip des Centrifugalſyſtems node feine ewige Wabrheit genannt werden fónnen , in . dem der Sperr Verfaſſer reibſt im Eingange der Replik ſagt : „ Daß das centrifugale Prinzip , richtig befolgt, und in jedem Falle den Sieg ( bier muß das Wort. den in ur" eingeldaltet werden) ſo weit erreichen låßt, als dieß nach den Bedingungen des jedesmai ligen concreten Falles möglid iſt ", das beißt
doch wobl mit anderen Worten, als es überbaupt an . wendbar iſt. Die ewige Wahrheit des centrifugalen
Prinzipo ili alſo nur eine wiſſenſchaftlide Wabr. beit, und wird auf dem Gebiete des wirklichen Arie. ges beute oder morgen zur Unwahrbeit.
Wo bleibt
nun der praktiſche Nußen der conſequenten Befolgung
(Fortſegung folgt.)
dieſes Syſtems ?
Wåre Herr Bade in Auffindung poſitiver Wabrbei. ten des Krieges wirflid glüdlider geweſen , als wir
Herr Bade , fein Centrifugalſyſtem und Pz.
nac (beilå ufig bemerft ) 22 jábrigen anbaltenden biſto.
( S dl u 6. )
riſchen und wiſſenſchaftliden Forſchungen , ſo würde ibm dody rowerlich baben entgeben fónnen , daß gleide
Daß das Centrifugalſyſtem in ſeiner Unwendung
Urſachen nicht immer zu gleiden Wirkungen fübren ;
auf concrete Fåde von Bedingungen abhångig ſei, bat daß die einem Syiteme zum Grunde liegenden Wabri Herr Babe bereits zugegeben ; er wird aber auch zu .
beiten in allen mogliden Kriegsfållen deßbalb ſide
geben müſſen, daß es ſich auf Vorausſegungen ſtůbe, nicht bew &bren fónnen, weil es keine unabån Vorausſeßungen in Beziebung auf das eigene und feindlide Heer und die Fübrer deſſelben , in Beziehung
derliden Gefeße gibt , welchen die lebenden fries
auf Unterbalis, und Ergånzungsmittel , in Beziehung auf Witterung und Sabreszeit, in Beziebung auf die
ſo unbedingt unterworfen ſind, daß die Wirkungen der
Stimmung der Bewobner des feindlichen Landes , in das wir eingedrungen ſind und dergleiden mebr.
So
lange nun ein Kriegsſyſtem in ſeiner Anwendung auf
concrete Fåde von bleibt Bedingungen reßungen abbảngig , kann manund von Voraus, ihm nicht ſagen : es ſei unter allen Umſtånden der ſicherſte .
ger und die aus lebenden Kriegern beſtebenden Heere zur Zhitigkeit fommeuden Kräfte im Voraus mit Sie derbeit berednet werden konnten. Von dem bier Gelagten bebauptet Herr Bade aber (S. 670) gerade das Gegenteil , und darin liegt der große Irrthum , in welchen er verfallen iſt ,/ die Unbaltbarkeit ſeines ganzen Kriegsſyitems . Die Pogif ſelbſt bat ibn auf
dieſen Irrweg gefübrt, denn wer zu viel beweiſen
Weg zum Siege ; denn das Nidtvorbandenſein einer
will, bemeiſt in der Regel nidots .
der weſentliditen Bedingungen , oder das Nidhteintref, fer einer der nothwendigſten Vorausſeßungen würde ja den Befolger eines ſolden Syſtems nótbigen , ſeine
bleiben , wollen wir wenigſtens auf Folgendes aufmerk. ſam magen. Es mag als unabånderlides Geſeß oder
Um nidt bei einer bloßen Bebauptung ſteben zu
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als Erfabrungsſaß gelten : Idaß Truppen obne die er.
jedod immer relativer Natur ſein werden , laſſen ſide
forderliden Unterbaltemittel und Befleidungsſtúde, obne
aus jedem Kriege ableiten oder beſtåtigen ; gange
die nörbige Rube am Tage oder des Nadis nach gro ,
Syſteme aber aus feinem ; denn der Krieg iſt weder
Ber Anſtrengung , ſehr bald zu Grunde gerichtet wers
eine Wifien daft, nod eine Runft in der gewóbns
den ; daß eridopfte, robledo gefübrte und umſtellte Trup. pen lerditer zu entmurbigen und zu überwinden ſind, als ſolche, bei denen dieſe Zuſtände nicht angetroffen werden ; daß das Zuſammengedrångtwerden auf engem
lichen Bedeutung des Worts , ſondern bat die meiſte debnlichkeit mit einem großartigen Geschäft , weldes . mit umſidriger Thårigkeit und ſteter Berückſichtigung
.
Raume die feindlige Feuerwirfung erbóbt u. l. m . Aber welder Sterblide vermag ung zu ſagen : wie
der gegebenen Bedingungen und eintretenden Verbälte niſſe betrieben rein will. Je flarer man ſich dabei der Gründe für ſein Handeln bewußt wird , deſto ratio.
lange eine Truppe in dergleichen lagen und Verbålto
neller oder wiſſenſchaftlicher muß die Führung eines
niffen ausbarren werde , bevor ſie ſich als überwunden betrachtet ? Wer will den Umfang und die Dauer der
Krieges genannt werden . Aber aus den bereits ent . widelten Gründen wird man immer nur die concreten
moraliſden Eindrücke beſtimmen ? Wer gibt und Bürg.
Fålle im Auge bebalten dürfen , wenn man nidt Ger
ſchaft , daß eine Truppe , die wir auf ſolche Weiſe in die Enge getrieben haben , nidt ploblid wie ein an,
fabr laufen will , bei conſequenter Befolgung einer roge . nannten „ emigen Wabrbeit“ einem Pbantom nadzu .
geſchoſſener Eber gegen und lobbrece und den ver,
laufen.
meintlichen Sieg über dieſelbe in eine ſchmåbliche Nies derlage verwandle ? Gibt und die Kriegsgeſaidie nicht auf jedem Blatte lebren dieſer Vri , und zeigt ſie nicht, daß das Gebeimniß des Sieges eben jo wobl
vernünftiger Weiſe gefordert werden mag, bat wohl Niemand beſſer dargetban, als der verſtorbene General Carl von Clauſewiß, und wenn Herr Bade gegen deſſen relative Wabrbeiten “ ſich auflebnt , ſo beweiſt
im Herzen , als im Kopfe des Kriegers geſucht were
er dadurch nur , daß er entweder deſſen Søriften nicht
Das von einer Wisſenſchaft des Kriego
den müſſe ? Sind ſolde Tballaden nicht and ewige verſtanden , oder ſeine eigenen friegeriſden Wabrnebo Wabrbeiten , gegen welche niemals der leiſeite Zweis mungen und Erfabrungen wieder vergeſſen bat. fel auffommen fann ??? Der Herr Verfaſſer moge dieſe Fragen ſich ſelbſt beantworten.
Wir müſſen es dem Urtbeile der geebrten lejer d. Bi. überlaſſen, inwieweit der Schlußlaß von der Eing
Die einzige ewige Wabrbeit im Gebiete der Kriegse leitung zu Herrn Bade's Replif ( S. 637) zur Wahra wifienīdafi , melde wir nad langjábrigem Foriden brit geworden ſei , o. b. ob er durch eine oder mir entdeckt haben , iſt die : daß das moraliide Gles durch unſere Replik der Sache, für welche wir Beide ment eine unmeßbare Größe bleibt , mithin allen die Feder ergriffen , am meiſten genůßt haben. Der Runſtidlüffen der Philoſophen und allen Berechnungen logiiden Conſequenz unſeres Herrn Gegners wollen der Mathematifer Hoon ſpricht. Der Aufbau eines auf philoſophiſde und mathematiſde Wabrbeiten be ,
wir gern alle Gerechtigfeit widerfabren laſſen. Da aber der Krieg mun einmal fein Gedanfenſpiel für Ges
für praf. gründeten Kriegoſyſtems gleicht lonach dem Thurm . lehrre , ſondern eine inbaltſdwere ThatſacheZuſtimmung bau zu Babel .
Wer dieſem Gelüſte nicht widerjieben
fann , lauft jederzeit Gefabr, daß ſein Syftem enties der unlogird aber prafuld , oder un prafrild aber logiíd werde. Wäre es in der Tvat möglich, dieſe
tiſde Kriegeleute iſt, ſo baben wir auf die der lefieren jederzeit mebr Werth gelegt , als auf den Beifall der Gelebrien , und vielleidr iſt es gerade das
Gegenſåbe jemals in Einflang zu bringen , ſo würde
gånzliche Abreben von ſtrengwiſſenſdaftlicher Beweist. fùbrung geweſen , was unſerer literarijden Chiffer eini .
es doch rebr die Frage fein , ob dieg für die allgemeine
gen Gredir verſchafft bat.
Zum Voraus müſſen wir
friegeriſde Bildung beſonderen Nußen babe , worauf jedod erfiåren , dar uns eine Fortiefung der Discuſ. wir jedoch bier nicht weiter einzugcben brauden.
rion über dieſen Gegenſtand unmöglid iſt , indem wir in ein neues praftiſches Dienſtverbåltniß getreten ſind, 1
Allerdings darf nicht überſeben werden , daß Herr uns bierzu feine Mufe geſtattet. Wir erſuchen Bade ſein Kriegsſyſtem geſchichtlich zu begründen gee das deßhalb Herrn Bade , von welchem wir trok leiner ſucht hat. Uber obſoon wir anderwårts ſeinem Geo Verunglimpfungen ohne allen Groll und mit weit aufe ſchichismerfe allen über Beifal eines der beſten den gezollt Feldzugund1813daſſelbe bezeid als net ridtiger hodiachtung für ſein unermüdliches Streben nach Licht und Wabrbeit icheiden , unſer ferneres Siill.
haben , fónnen wir mit den daran geknüpften friti . den Betrachtungen uns feineswegs einverſtanden er, flåren . Aus der vierten Sammlung der , Militário
Geringſbåtung zu betrachten , wünſchen ſeinen literas
den Briefe eines Verſtorbenen " (65r Brief) moge der
riſden Forſchungen nach einigen Wabrbeiten den beſten Erfolg , verbarren aber bei dem uralten Erfabrungs :
Peſer erſehen , daß man nad vielen anderen Berhålte
niſſen zu forſchen bat, als Herr Bade berührt, um ridy über das Thun und laſſen Napoleon's im Feldzuge 1813 Rechenſchaft zu geben . Einzelne Wabrbeiten , die
idweigen weder als ein Zugeſtåndniß , no
ale eine
fabe , dał das beſte Kriegsſyſtem iſt – kein Syſtem zu haben.
Redigirt unter Verantworilichkeit der Verlagshandlung : 6. W. teske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruci.
Pz .
Donnerſtag,
N 114.
23. September 1847 .
Allgemeine Militár - Zeitung. ertragen vermogten.
Sweden und Norwegen.
Wenn ein Souß die eine Seite
Unterm 21. Auguſt iſt die Bekanntmadung erſchien des Schiffes treffe, ſo könne man ſicher annebmen , daß nen , worin angefündigt wird , daß König Oscar, mit er aud durd die andere dringe. Dieſe Fregatten ſeien I
Bezug auf s. 23 des Grundgefeßes, einen neuen nor , wegiſden Ritterorden , unter dem Namen St. .
nun zu Truppenſdiffen umgewandelt, wåren aber aud für dieſen Dienſt ganz ungeeignet. Er ratbe der jeßi .
Olaf8. Orden ( zur Erinnerung an den König , der gen Admiralitåt a fie ſchleunig zu verkaufen , da ſelbſt, ſeiner Zeit Norwegen von fremder Gewalt befreite und wenn man Verluſt erleide , bierin eine Defonomie be ,
als zweiter Stifter des Reidhe, ſowie als erſter Orde
ſtånde.
ner der chriſtlichen Serengebung deſſelben zu betrachten
rine ſtattgebabten Avancements und ließ einen alge .
Dann tadelte er die neuerdings in der Ma .
ift) geſtiftet bat. Es baben an demſelben Tage eine meinen Ueberblick über das ganze Marineſyſtem folgen, Menge Ernennungen zu den verſchiedenen drei Graden wobei er in weitlåuftige Einzelnbeiten bei jedem Geo des Ordens ( Großfreuze , Commandeure und Ritter ) ſtattgefunden , der auf dieſelbe Weiſe wie der Dane.
brogsorden getragen wird.
genſtande, den er berübrte , einging. Namentlid lobte er die Admiralitåt wegen der Annahme des neuen Plas
Das Ordenszeichen ſelbſt ne8 zur Bemannung der Kriegsſchiffe.
iſt ein weiß emailirtes Kreuz in dem Reidemappen ( dem gefronten goldenen fdmen mit dem Bilde St.
Hr. Gorri
vertbeidigte die lepie Admiralität wegen des Baues der eiſernen Ariegsdampfidiffe.
Die batſade , daß
Olafs im weißen Felde ), umgeben von einem roth, fid in der Rauffabrerflotte 250 eiſerne Dampfer ber blau und doppelt weiß emaidirten Ringe. In den fånden , ſei ein Beweis , daß ſie zu dem Friedensge .
Stanten des Kreuzes bezeichnet ein gefrontes D den braud ganz geeignet wåren. Die lepie šdmiralitåt Namen des Stifters. Das Ordensband iſt gewåſſert, babe 24 eiſerne Dampfer bauen laſſen , davon ſeien bodhroth mit blauen und doppelt weißen Ranten. " Die
aber 17 für den Poſtdienſt beſtimmt; nur ſieben ſeien
Beſtimmung des Ordens iſt: „ ausgezeichnete Berdienſte für Kriegezwede eingerichtet. Zwei davon ſeien kleine um König und Vaterland , um die Menſdbeit , oder
Schiffe mit geringem Liefgange, die anderen fünf ſeien
.
um Kunſt und Wiſſenſchaft zu belohnen . Zum Ranz. aber von betråchilicher Große und würden lid gewiß ler des Ordens iſt der Staatsminiſter Due, zum Spaß. als tüdtige Soiffe erweiſen. Die Verſuche, aus denen meiſter Staatsratb Sibbern , zum Secretår und Gerés
Sir 6. Napier folgerte , daß eiſerne Schiffe für den
monienmeiſter Staatsratb Vogt ernannt. Außer den Krieg werthloß ſeien , wåren keineswegs entſdeidend. oben Ermåbnten iſt von Auswärtigen A. v. Humboldt zum Großkreuz, und der Geologe Leopold v. Bud zum Commandeur ernannt worden.
Er las zwei Briefe von Rapitán Hal von der Nemeſis und von Rapitán Charlerood von dem Guadeloupe in merikaniſchen Dienſten zum Beweiſe vor, daß eiſerne Dampfſchiffe vor bölzernen in Bezug auf den Krieg
Großbritannien.
Bortbeile Darboten . In dem dinefilden Kriege wurde
( Fortreßung der Parlamentsverhandlungen.)
die Nemeſis von 14 Rugeln in einem Gefecht getroffen ,
Am 26. Februar madote Sir O. Napier ſeine dod ging nur ein Schuß durd die Schiffewånde bin . adjåhrlichen Bemerkungen über die feblerbafte Drganio durd , in dem er ein kleines fode bewirfte und zeigte, -
ſation der Admiralitåt und über die Berſdwendung
daß man die Splitter in eiſernen Sdiffen nicht zu
der öffentlichen Gelder Durd den unzwedmåßigen Sdiffbau. Er zeigte durch verſchiedene Beiſpiele, daß feines der veränderten Schiffe durd dieſe Opera, tion gewonnen babe. Dann griff er die leßte Admira . firåt an , weil fie eine Zahl eiſerner Dampffregatten mit Koſten von zwei Millionen Pfund Sterling babe conſtruiren laſſen , die nicht einen einzigen Sduß zu
fürchten babe. - Admiral Dundas las mebrere Beo richte vor, um zu zeigen, daß die Angriffe, die Sir 6. Napier wegen der lebten Avancements auf die Admis ralitåt gemadt babe, ungerecht und unbegründet ſeien. — Herr Ward gab an , indem er ein Gomité beantragte, daß 098 Marinebudget dieſes Jabr um 62,248 Pf. Sterling großer als voriges Jahr ſei und begründete -
-
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dann die allmåblige Vergrößerung der Ausgaben für fie wie ein trunkener Spieler finnlos da und dorthin die Marine.
Die maritime Macht Englands ſei nur
ein Vergleich zu der anderer fånder groß zu nennen. Die für den Poſtdienſt geforderte Summe allein belaufe ſich auf 820,083 Pfund Sterling. Eine gleide Ber. mebrung ſei für den Transport der Artilleriebedürfniſſe
ind unfrudtbare Verderben didt.
Wenn das die Bedeutung der Commandoſtellen im
Kriege iſt, ſo müſſen wir wobl im Frieden dafür Sorge tragen, daß der Krieg, er flopfe beute oder morgen bei uns an , uns nicht auf einer ſoledten Fåbrte ertappe,
und Rebensmittel eingetreten ; dieſe drei Zweige der
daß er nider Fübrer an der Spiße der Truppen finde,
Ausgabe erfordern 1,564,948 Pfund.
die bei der erſten Querfrage dieſes ſtrengen Eraminas tors gleide aus dem Concepte und mit den Lauſenden ihrer Untergebenen erbarmungslos duros Eramen fallen . Aber die Prüfungen des Friedens find nidt allein
Der ganze Be .
trag des Marinebudget fei 5,996,000 Pfund, und die ganze Summe ſei der Bertheidigung des Landes , das zu ſeinem Sduße nur die Kriegsflotte babe, gewidmet, måbrend Franfreich mit einem ſtebenden Heere von 100,000 Mann und einer Miliz von einer Milion Mann und dem unnebmbaren Paris ſeiner Marine 5,639,000 Pfund zum Opfer bringe. Er ſei nicht ei, ferſüdtig auf Franfreid , aber wenn er rebe, wie man dort freigebig die Marine unterſtüße , ro glaube er,
daß England nicht zögern dürfe, ſeine Flotte mit allen Kräften zu vermebren und zu verbeſſern.
ibrer Natur nad weniger ſtreng , ſie ſind durd üble
Serobnbeit ſogar faſt entgegengeſebrer Natur, als die des Krieges.
Wenn der Schlaftengott ſeine Inſpicirung bålt, da fónnt Ibr's nidt , und da können wirs nidt mit Lritt und mit Klipp und Klapp nach dem Reglement
abmaden. Man bört das Klipp und Klapp vor Don. nern und Knattern , man ſieht die Richtung vor Pul.
In der Sißung des Unterbauſed v. 1. Mårz ſagte verdampf nicht, die Kugeln verderben die ganze Erercir. Hr. Hume, dab, va in den Militärinſtitutionen ſeit dispoſition. Die Kritik des Solachtengottes fennt nicht einigen Jabren ein regelmäßiges Steigen ſtattgefunden, die bobe oder niedere Geburt der Fübrer, ſie nimmt feine Connerionen Rückſicht , ſie verſteht ſich audy man nun zu einem ſo ungebeueren Votum für die Aro auf Marine und Ordnance gekommen wåre , wie nicht auf Relationen mit gelebrten ſtrategiſchen Aus.
mee ,
man es ſeit 1822 nidot erlebt.
Die Forderung für flúdten.
Aus den Thaten der Führer und aus den
dieſe drei Dienſte babe nun 20,000,000 Pfund erreidt, Lodten macht ſie eine Gleidung; die bis jept unbe. und man fónne ſide feine Recenſdaft von dieſer un . fannte Große , welche ſie daraus findet, iſt der Erſte . gebeueren Vermebrung geben. - Herr facy Evans ren Wertb. Ein geſunder Geiſt in einem geſunden Körper, Wiſ. gemadt BemerkungenFrantreide Hr. Hume vieleentbebrten. bedauerte babe , die, daß aller Begründung ren und Konnen , Pbantaſie und praktiſches Geldid , .
babe in den lebten Jabren ſyſtematiſd ſeine Kriegs. Sowung des Geiſtes und Sowung der Handlung, mittel vermehrt und 11 Millionen Pfund Sterling für das Ades , gepaart mit Begeiſterung für den Beruf Fortificationen verausgabt , die augenſcheinlid in Bes tradtung eines Kriegesrei mit England unternommen worden. England gezwungen , aus ſeinerſeits .
des Kriegers , ſind die Bedingungen eines Befehlsbas bers. Sie alle drången vormårto su boberer
Bethårigung, - ſie alle erliegen ohne Befries
Borfebrungen zu treffen . – Mr. Williams warf eine digung , ſtumpfen ab, wenn erſt nad langen Jahren, in romerzlider Reſignation große Menge von Bemerkungen über das Heer , die nad langem Soweigen tereinan . tbnen ein Wirfungsfreie geöffnet wird . Marine , die Dronance , die Penſionsliſte untereinan Um alſo dieſe Bedingungen eines růdtigen Befehls . der. Er beſduldigte die Miniſter einer großen Der,
rowendung bei der Aufſtellungdes gegenwärtigen Bud. babers auch in den bdberen und in den böditen Stel. len erfüllt zu reben , muß man bei Zeiten an die Zu. dement auf Verminderung des Beeres um 20,000 m . funft deufen und durd ein außergewöbnliches Avances
gets und erflårte , daß er die Abfidot babe , ein Amen. zu ſtellen . ( Fortſegung folgt.)
ment die Lalente dem langſamen Solendrian des Avancements entzieben , um ſie noch jung und růſtig in der Bolfraft ibrer militariſden Braud barfeit, in
die boberen und boditen Stellen der Armee zu bringen, Sit dem fo ? iſt die Aufgabe biermit gelóit ?
Das Avancement in der Reihe. Der bådſte Factor zu den Reſultaten der Krieg,
führung iſt die Tüchtigfeit der hoberen Truppenfübrer. Je bóber das Commando, deſto mebr Capacitaten fann
es ermeden , beflügeln und zu den bódſten leiſtungen anführen , deſto mebr Capacitåten fann es erdrúden, nußlos , Ichådlid magen. Je bóber das Commando, deſto mebr Menſden fann es erhalten , indem eß ſie
Ja ; nur
ſchade, daß uns dieſe ldlung nicht weiter bringt, indem fie uns vor eine neue ebenſo ſowierige Aufgabe ſtelt : die Talente zu erfennen und , wenn ſie erfannt ſind ,
Rie zur Kenntniß und Beachtung derer zu bringen , in deren Hånden das Avancement der Armee liegt. Wenn in allen Inſtanzen der ganze Ernſt, das unverbrüchlidſte Pflidtgefühl für dieſen Geſichts. punft lebendig wäre, dann würden weder Nepotismus, nod Rüdſidien aller Art davon abbalten, nur die als
richtig verwendet , nur zur rechten Zeit und am rechten
Talente zu erfennen , die man als ſolche erfennen will ;
Orte einſeßt in das große Spiel , deſto mehr Menſden fann es nublos opfern, vergeuden, rouldlos der Somad und Sdande weiben , indem eß fie falſch verwendet.
die unwillkürliden Irrthümer würden gegen die Anzahl der gerechten Würdigungen nicht in Betradt fommen. Die algemeine Stimme iſt gegen dieſe Vorausſegung.
910
909
Die militáriſden Briefe an den Freund Clauſewiß im
lung nur annábmen , wie ſie dem Offizierſtande vor
Olymp und eine zablreide Aufiabliteratur in Zeite foriften und Brordúren baben dieſen faulen Flec un.
allen anderen Stånden gegeben iſt.
ſerer Berbåltniſſe zur Genüge aufgedect, ibn weiter zu
im Frieden ?
berúbren iſt nicht Gegenſtand dieſer Zeilen , nur der
Den Bürger zum Soldaten und fido ſelbſt zum Füb, rer deſſelben für den Kriegsdienſt zu bilden. In
.
abfidtlid Blinde fann noch darüber im Unflaren ſein .
Seben wir zu, weldes iſt die Aufgabe des Offiziers
Troß aller abſichtlichen u. unabſichtliden Mißgriffe muß
ein Detail deſſen einzugeben , was zur vollfåndigen
das Avancement außer der Reibe das einzige Mittel bleio ben, um in dem langen Frieden dafür Sorge zu tragen ,
Edſung dieſer äufgabe gebört, liegt weit von unſerem
tüdrige Månner in fråfrigen Jahren an die Spißen der Armee zu bringen, ja es muß audy, wie dieß ſoon vielfad ausgeſproden worden , ſdon mit den jüngeren
um zu zeigen, welche Eigenſdaften des Offiziers dafür
Secondlieutenanten angefangen werden , wie viele dabei aud ungerecht zurůdgeſebi und in ihrem Bewußtſein gefrånft werden mogen.
Ibema ab , nur ſo viel gebórt bierber, als nötbig iſt, erfordert werden. Daſſelbe Ziel muß, wenn nicht erreicht, doch unab.
låſſig erſtrebtwerden mit jungen Männern aus allen Klaſſen des Bolfes , in einem alter , wo der Sinn für Gefeß und Pflicht, wo die Fåbigkeit , die eigene eins
Wenn man aber mit den jüngeren Secondlieute
zelne Perſon einem Allgemeinen unterzuordnen, auch
nanten anfangen muß , die Ausgezeichneten beri vorzubeben , liegt es da nicht auf der Hand ., daß
in den gebildetſten Individuen nod wenig geweđt iſt, wo alles , was die perſönliche Widfür beſorånft, wo
man mindeſtens daſſelbe thun muffe , um die ünfår
der ganze Militárſtand nidi einmal als ein nothwen,
bigen bera uszubringen ? *)
diges, ſondern als ein Uebel Idledt weg, als ein Zwang
Zwiſden den Ausgezeichneten und den Unfábigen
empfunden wird. - Wir finden den Zwang in den
ſtebt nod eine ſebr adtbare Klaffe , die der Fåbigen ,
Gemütbern vor, ebe wir die Arbeit beginnen ; die Diſci. plin iſt da in Geſtalt der Furdt, und ſie muß auf die Anerkennung der Nothwendigkeit gegründet , dieſe Ans erfennung muß eine freie und als ſolche zur Gewoon.
.
der Brauchbaren . Iſt es für dieſe foon bart genug, wenn ſie durd das Hervorzieben der Ausgezeichneten (wobei obnebin ſo viel Menſolides mit unterlaufen fann ) im Avancement zurücgereßt werden 1, ſo fann das allein ibr Troſt ſein , daß aud die ibnen aus
Einſicht geleiteten Willen gereßt werden , und dennod
dem Wege geſdafft werden , über welde fie durd Få. bigfeit und Pflichitreue nog weit bervorragen, für die
bóberen Willens.
beit, zur anderen Natur, ſie muß über den von eigener
dieſen eigenen Widen fräftigen für den Dienſt eines
fie dem Weſen nade die faſt des Dienſtes allein tra.
Die verſchiedeniten Grade der Bildung, der Fåbig.
gen , die ſie mit bindurdo idleppen müſſen zu ihrem eigenen Nadtbeile , um ſie dereinſt noch als ihre Vor. gereßten zu leben . – Bebn Unfábige vor einem Fåbi. gen ſeßen dieſen vielleicht adt bis zeba Sabre zurúd,
feiten , des Eifers und der Irågbeit , der Erziebung
-
er altert vielleidt an der Arbeit , die er får
jene gethan , wåbrend ſie ſelbſt rich trefflido conſer viren. Zebn Jahre älter erreicht er die Charge, in der er vor dieſem Zeitverluſt Tüdriges båtte leiſten,
von der er noch zu einer bóberen Charge růſtig båtte aufſteigen fónnen. Enimuthigt durd den Splendrian,
und der Robbeit, fórperlider und geiſtiger Stårfe und
Schwäche finden in denen ihre Muſterbilder, welche alle zu einem Ziele bingefübrt werden ſollen. Alle dieſe Beridiebenbeiten ſollen nicht allein zum
braudbaren Inſtrument ebenſo wohl, wie zum freien ſelbſtſtändigen Handeln , nicht allein wie in der Sdule , zu einem bloßen Wiſſen und Verſteben, ſondern baupte fådlid zum Können , zur energiſden Anwendung des Erlernten und Verſtandenen gebildet werden.
Das
abgeſtumpft durdo inneren Kampf gegen das äußerlich
Können aber , um das es ſich bier bandelt , erfordert
Unabwendbare leiſtet er nach dieſen zehn Jabren a ud nur das Mittelmäßige. @s fommt uns indeß hier
båufig eine Dienſtbarkeit des Körpers unter dem Wil. len , die durd nidis ſo ſebr als duro das Beiſpiel
nicht darauf an , dieſen Einzelnen ihr Redt zu vindi.
des Offiziers gefordert werden kann. Werden Rórper.
ciren, es iſt vielmehr die Sade, der Dienſt, der Zwed
fråfte, Ausdauer , Bebendigkeit, raſcher Blic , werden moraliſche Kräfte, Steigerung und Aufrechtbaltung der Rörperkräfte von dem Soldaten in Anſpruch genom.
der Armee , welde wir bier vertreten wollen .
Die Leiſtungen des Offiziers im Friedensdienſte ſind troß_mander förperlicher Anſtrengung und Entſagung im Bergleide zu denen anderer Beamtungen einfado, ſie ſind , wenn man ſich mit der formellen Eri
I
men , - der Dffizier bedarf ihrer in bóberem Grade, denn er wirft nur durch das Beiſpiel ; er muß daber die Aufgabe des Soldaten mit durdo maden und zu .
füllung deſſen begnügt , was ſich durd Reglements
gleich fick über ihr erhalten , mit einem Ueberſdug for .
und Dienſloorſdriften beſtimmen låßt, mit wenig Kennt. nifſen , ja mit ganz mittelmäßigem Verſtande zu abſol.
perlider , moraliſder und geiſtiger Kräfte ſich von der Friction , die bei der Póſung dieſer Aufgabe aud an
viren. Wir müßten errotben, wenn wir dafür allein im Angeſichte der Nation eine ſo ausgezeidnete Stele
ibn berantritt , frei erhalten , um ſeine eigene bøbere Aufgabe der Führung löſen zu fónnen . Bei all dieſer Arbeit an dem Soldaten muß der
*) um jedem Mißverſtändniß vorzubeugen , bemerken wir , daß wir hier und überal in dieſem Zufſabe unter Unfähigkeit nur die militäriſche und auch dieſe nur für eine beſtimmte Charge verſtehen wollen .
Offizier die Arbeit an lid ſelbſt , ſeine eigene Bildung, ſein eigenes Wiffen und Rönnen unabláſig verfolgen er muß für Befábigung zu bóberen Stufen ſeines ir ,
fens begeiſtert ſein .
Endlich iſt für ſein ganzes Wirs
911
912
' fen die Hauptbedingung, daß er unabláſſig den Zwed, 396. Note sur quelques circonstances de la bataille de No den roweren Ernſt der Sache , den Krieg ſelbſt vor
ville , qui partagent les historiens , par Mr le chanoine de Smet .
Augen babe.
Bulletin de l'acad . de sc. de Bruxelles. -
Tome Vi part. 2 ( 1839) p. 191 — 193.
Welder Eigenſdaften bedarf er aud im tiefſten
Zu den bemerkenswertheften Ereigniſſen der älteren belgiſden Geſchichte gebört die Schlacht von Neuville oder Noville
Frieden , um dieſe ſeine Aufgabe zu löſen ? Eine geiſtvolle Auffaſſung aller Berufstbåtigfeiten ,
sur - Mehaigne , gewonnen von Baudouin , Grafen von Flans dern und Sennegau , gegen den Berzog von Limburg und ſeine Verbündeten , am 1. Uuguſt 1194 . Ueber mebrere näbere
und im Dienſte dieſer Auffaſſung eine raſtlore Pflicht, treue. Das allein ſind die Eigenſdaften , in deren Beriß der Offizier in vollem Maße den Anſprůden ge.
Umſtände dieſes wichtigen Sieges ſind die Meinungen der Ges ichidhtſchreiber abweichend. Der Berfaſſer des corbezeichneten
nügen fann , deren Erfüllung er ſeinem Kriegsberrn
Urtikels I, welcher dieſe Verſchiedenbeiten dem Umftande zus ſchreibt, daß der größere Ibeil der Unnaliſten ſich in der un :
und ſeinem Vaterlande gegenüber auf rich genommen bat, das ſind auch die Tugenden, in deren Bewußtſein
möglichkeit befunden habe , die erſt im Jahre 1784 veröffent:
er , obne zu erróthen , den fobn binnebmen kann , den
lidhre Chronik Gittebert's , des Kanzlers und Vertrauten des
ihm ſo viele neiden ; denn es iſt unendlich ſchwer , rich
Grafen Baudouin , zu benußen , bringt nun dieſe Meinungga abweichungen hier zur Sprache , erläutert und berichtet ſie. Sie betreffen insbeſondere die genaue Ermittelung des Da: tums der Schlacht, die in derſelben anweſenden und nicht anweſenden Verbündeten des Berzogs von Limburg , die uns
zu einem einfaden in ſeinen immer wiederkebrenden
Einzelnbeiten und Mübreligfeiten an ſich oft erdrůdend langweiligen Tagewerfe fortmåbrend geiſtig und begei. liigend zu verbalten, als zu Dingen, welde durd ibre geiſtige Natur an ſich ſoon anregen. Im erſteren Falle muß man ſich productio verbalten , man muß
gabe und Anzahl der Gefangenen, u. 1. to. (B.) 397. Joannis do Tillet , historiae belli contra Albigenses
initi compendium. Ex bibliothecae Vaticanae codice 5422
aus dem Material den Geiſt produciren , wàbrend man im leßteren Falle rich nur aufnehmend oder nadsbildend perhåit. So fremd dieſes Mandem flingen mag , nas
nunc primum edidit Alb. Dressel . 8. my. Berolini 1845. Dümmler. (VIII u. 73 8.) į Rthlr. Der im Jahre 1845 erſchienene erſte Band der Geſchichte der Feber im Mittelalter von Dr. Gy. u. Hab n ( 8. Stutt :
mentlid dem laien , ſo wabr iſt es doch , daß zu der
gart , Steinkopf'ſche Buchh.)« enthält auch eine ziemlich gute
Erfülung jener Aufgabe Geiſt und außerdem die ganze Energie eines Gbarafters gebort. Aber ohne die geiſtige Auffaſſung, die in der fleinſten Berufsthårigfeit deren geis ftigen Verband mit dem Ganzen anerkennt und zur er . ideinung bringt , die das Ganze mit Siderbeit band. babt, weil ſie das Einzelne nidt als Einzelnes, ſondern als organiſdes Gliederwerf beberrídt, obne dieſe geiſtige Auf
überſichtliche Darſtellung der drei Ulbigenſerkriege , welche nach den Quellen bearbeitet iſt ; beigegeben iſt eine hübſche Karte des Kriegeſchauplages .
398. La battaglia di Muradal (12 agosto 1212 ); di conte
faſſung und obne dieſe Pflichtfreue liegt in der Wirk,
L'Educatore storico, giornale ( Modena, tipografia Antonio ed Angelo Capello) . Anno I, 1844 , dis pensa 5, 16 agosto. Muradal iſt der Name eines auf der Sierra Morena zwiſchen
ſamfeit des Offiziers nidrs , was Anſprud maden fónnte auf den Namen eines Weſentliden .
Neucaſtilien und Andaluſien liegenden Gebirgepaſſes. Hier und auf der zunächſt befindlichen Gebirgerbene. las Navas de
Unſer Beruf , zu dem der Friedensdienſt Borberei, tung , Studium iſt , iſt eine freie Kunſt im wabren Auch die Vorbes Sinne des Wortes, die Kriegsfunft. Aus reitung , das Studium zu derſelben , das wir theores tiſd und praftiſd im Frieden betreiben, will der Kunſt gemåß betrieben ſein.
Toloſa genannt , beſiegte Alfons IX . von Caſtilien mit den Derbündeten Königen von Navarra , Uragonien und Leon die Mauren unter dem Sultan Unaſir von Marokko in einer gro: Ben Schlacht, welche den Verfall der Parazeniſchen Macht in Spanien entſchied. 399. La guerra del vespro siciliano , O un periodo delle istorie siciliane del secolo XIII , per Michele Amari.
Gio . Galvani.
An dem freien Runſtwerke der Sdladt daffen un .
Seconda edizione accresciuta e corretta dall'autore e
ter des Feldberrn leitendem Genius Hunderte , Lau .
corredata di punyi documenti .
rende freie Kunſtwerfe der Einſicht , des Willens , des
rigi 1843. Baudry , libreria europea , 3 quai Malaquais,
Mutbes, der Entſchloſſenbeit, Ausdauer, Aufopferung, Alle für das größere Werk der Schlacht , ihm dienend
près le pont des arts , Stassio e Xavier 9 , rue du Coq . (IV et 488, IV et 508 p. ) 10 1. Auf der hinteren Seite des Umſchlags der beiden Bände lieft man außer der Firma don Baudry auch ch : Lugano , tipo
als Glieder und dennod urſprünglich und frei. Können wir uns ſagen , daß unſerem Friedensdienſte,
grafia della Svizzera italiana.
Due volume in 16. Pa
Uuem Permuthen nada
daß den Anforderungen an die Offiziere ein ſoldes
iſt daher die vorſtebende Nusaabe nur ein Nachdruck der zwei:
Ziel mehr als aus nabmsweiſe vorld webte ?
ten bei Baudry eridienenen Uuflage von Umari's Wert. Ein anderer Nachdruck , ebenfalls in zwei 16. Bänden ( 464 und 468 S. ) erſchien zu Capolago ( 1843 ) , cantone Ticino, tipografia elvetica , zu dem Preiſe von 6 lire. ( B. ital.
( Fortſegung folgt.)
1844 ON. 830 & 1008.)
Bibliographie.
400 .
( sortiefung. ) Uit
ringen in het jaar 1288, pagelaten door wylep M. Hen dric van Wyn , in leven archivarius des rijks, uitgege
het hoogduitsch. Twee deelen. Met platen en eene Kaart.
Gravenhage 1840. By A. D. Schinkel. (IV et 246 p.)
zweite Abtheilung.
3995.
Letter- en geschiedkundige aanteekeningen op de Rym kropyk van Jan van Heelu, betreffende de slag van Woe
1094-1992.
Geschiedenis der Kruistogten , door J. Sporschill. gr. 8.
Te Amsterdam 1846.
By M. 8. Binger.
9 A.
ven door M. J. A. Jonckbloed en A. W. Kroon .
Redigire unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. Lesbe in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
4. 's
Samſtag , 25. September 1847.
N 115 .
Allgemeine Militár -Zeitung. S
P a nie n.
Der zu Madrid ſeit Anfang Auguſt neu erſdeinen , den militäriſchen Zeitſdrift „ Revista Revista militar "“ (vergl. A. M. 3. Nr. 108 vom 9. Sepr.) iſt, als für ſich beo
ſtebender unabbảngiger Ibeil, ein „Offizielles Bůli letin des ſpaniſchen Heeres " beigegeben , welches die von dem Kriegøminiſterium , den Directionen und
Inſpectionen der verſchiedenen Waffen und Inſtitute der Armee erlaſſenen Verordnungen , Entſcheidungen und Circulare , ſowie die Perſonalverånderungen ento
die Entſtebung eines Aufſtandes in großem Maßſtabe beinabe unmöglich zu maden und etwaige Verſuche
bierzu rohnell unterdrücken zu fónnen. Nach einem unter dem 16. Auguſt ausgegangenen
friegøminiſteriellen Circular iſt, zufolge fóniglichen Der freis, der Plaß Melilla an der afrifaniſchen Küſte, in Berücfidtigung der geographiſchen lage und der beſonderen vorwaltenden Umſtånde , zu einer Feſtung zweiten Ranges erflårt worden. Die Generalinſpection der Infanterie bat unter dem
Wir werden für die Folge aus dieſer Quelle
11. Auguſt ein Gircular an die ibr untergebenen befs
diejenigen Naprichten im Auszug entnehmen , welche
erlaſſen , meldes dårfere Beſtimmungen über die Zu .
für unſere leſer von Intereſſe ſein dürften ; beute bes
laſſung der Subalternoffiziere jener Waffe. zu dem
bålt.
ginnen wir mit den nadſtrenden - Mittbeitungen.
GintrittesEramen für die ártillerie oder das
Auf den Antrag des Kriegsminiſters iſt unter dem 7. Auguſt eine fdnigliche Verordnung erſchienen , welde
Ingenieurcorp 8 entbålt. Ingenieurcorp enthålt. Man batte nämlich von Seiten der oben genannten Beborde wabrgenommen ,
neue Grånzlinien zwiſden den Königreichen Aragonien und Balencia und dem Fürſtenthum Katalonien be .
daß viele Gubalternoffiziere der Infanterie, welde um die Erlaubniß nadſuchten , ſich zu Madrid , Guadalas
ſtimmt. Nach dieſer neuen Territorialeinteilung wird
jara oder Segovia jenem Eintritiseramen zu unters
in Zukunft der bisher zu den drei vorgenannten Pro, vinzen Spaniens gebórige und von denſelben einges
werfen , theils nicht entſpraden, theild ſich nidt einmal zu der Prüfung anmeldeten , daß ferner die meiſten
cloſjene Pandſtrid, das ,, M a eſtr a 390 ", von nun an ganz zum Militárdiſtrict von Valencia geboren . Die Wusfübrung dieſer Maßregel wurde , mit Berück. richtigung der gegenwärtig wieder eingetretenen politi, ſoen Verhåltniſſe , durch militariſabe Gründe geboten. Das Maeſtrazgo war måbrend des leßten Bürgerfrie, Wegen ſeiner ges einer der Hauptfriegsſchauplåße. Wegen beſonderen topographiſchen Beſchaffenheit iſt daſſelbe
dieſer Aſpiranten midt allein der nótbigen Vorfenntniſſe zur Erlangung einer günſtigen Cenſur ermangelten, zumeiden , daß ſie endlid die Zeit , welche zum Stur dium zu verwenden geweſen wäre, anderen ibrem Stande fremden Berdaftigungen widmeten . Um die . ſen Uebelſtånden zu begegnen und dergleichen Indivi ,
für die Faccioſen und Guerillas ein febr günſtiges
duen abzubalten , bat die Generalinſpection angeordnet,
Terrain und die Wiege und der Schuß jeder Inſur,
daß bei fünftigen in der Beziebung geſtellten Geſuchen
rection.
die Obefo rich vorber unterrichten ſollen , wie die Fås
Es widerſtand, ſo lange die Kriegsoperation
ſondern daß dieſelben nur nach Madrid famen , um
den Anſtrengungen des Dienſtes in ihren Gorps auss
nen obne Einbeit des Befebls und der Handlungen bigfeiten der Aſpiranten berdaffen ſind und ob Rich von einem jeden der Generalfapitåne Aragoniens und dieſelben mit Eifer dem Studium derjenigen Materien Valencias für ſich gefübrt wurden. Erſt nad der Oro gewidmet baben , welche in das gedachte Eramen ein . ganiſation des Heeres de Centrums , als die Opera . ſchlagen. Das Reſultat dieſer Unterſuchungen iſt dann tionen mebr Regelmäßigfeit im Angriff und in der
in dem das Geſuch begleitenden Bericht anzufübren.
Vertheidigung geſtatteten , gelang es, den Feind im Zaum zu balten und endlich die Ordnung wieder berzuſtellen.
Dieſer Bericht bat aud über Fleiß, Fåbigkeit und Auf, fúbrung zu urtbeilen.
Indem man nun durd die vorerwåbnte Anordnung
Ein von der Generaldirection der Artillerie unter
den Oberbefehl über die ganze gefåbrliche Landſchaft in die Hände des Generalfapitåns von Valencia legt,
dem 14. Auguſt an die Unterinſpectoren der Waffe gee ridhtetes Circular fordert leßtere auf , rich gutådtlid über die Anſtellung von febrern der franzöſiſden
bofft man die Organiſirung von Guerillasbanden und
916
915 • und engliſchen Sprade in den Hauptorten aller
Artillerie departements zu äußern. Die Generaldirection glaubt , daß eine rolde Einridtung für die Offiziere des Corps insbeſondere degwegen von Nußen rein werde, weil einestbeils viele der ausgezeidneiſten Werte über Artillerie und Mechanik und die mit den Derſdiedenen Zweigen ber complicirten Artillerie wiſſenſdaft in Vers
bindung ſtebenden Doctrinen in franzófilder und eng. liſder Sprade geſchrieben , anderntbeils die genannten Spraden gegenwårtig die in Europa gebråudliciten und für die zu den beſonderen periodiſden Commiſſios nen beſtimmten Offiziere am nothwendigſten find.
Todesfale
Präſident :
durch gewöhnliche Sho tera
Invaliden in Summe
bei
schuften.
Bengalen Madras Bombai
5,76 11,1711,72 0,27 17,481,44
3,1,2 1,97 1,45 0,62 0,80 2,592,25 1,5211,184 in Pre . 5,341,19 / 1,300,1516,64 1,34 12,1811,78
Die Sterblichfeit iſt daber in Ditindien nod groß,
aber – fubr For Maule fort – 86 rei zu boffen , daß die Bein übungen des jebigen Generalgouverneurs zur
Ein aus acht Arrifeln beſtehendes fónigliches Defret
Entfernung dieſes Uebelſtande mit gutem Erfolge
vom 23. Auguſte ordnet jábrliche Inſpectionen
den Hochebenen der Präſidentſchaften Bombay und
aller Infanterie- und Cavaleriecorps des ſpaniſmen Heeres an . Dieſelben baben am 1. Auguſt eines jeden Jabres zu beginnen und müſſen am 31. October been .
Madras und auf den Vorbergen des Himalaya errich : ten laſſe. Bis dieſes geiban ſei , werde man die Sterb .
digt ſein.
Summe von 2000 Pfund ſei für die Errichtung von Sdulen in dem fönigliden Militäraſyl gefordert wor, den . Man beabſidrige nåmlid daſelbit eine Anſtalt
Die Inſpectoren ſollen im Juli jeden Jab ,
res aus der Zahl der Generale und Brigadiere der Armee ernannt werden . Einem jeden wird das Gorps bezeichnet, weldes er zu inſpiciren bat , und ihm ein Secretår ( Militärbeamter ) und ein Hauptmann oder Subalternoffizier beigegeben. Am 20. Dezember jes den Jahres baben die Inſpectoren dem Kriegsminiſte,
rium das Reſultat ibrer Inſpicirungen einzuberidten . Großbritannien . ( Fortſeßung der Parlamentsverhandiungen .) In dem Gomité legte Herr For Maule in einer
flaren und folgerechten Rede das Armeebudget dar und ſagte, nachdem er die einzelnen Anſaße erläutert, daß er noch ein paar allgemeine Bemerfungen maden
mode. Zuerſt in Bezug auf die Sterblidfeit. Durd die in legter Zeit getbanen Soritte růdlidtlid der Verbeſſerung des Zuſtandes der Truppen in Weſtindien , indem man die Saſernen an geeigneteren Orten erbaut und die dwarzen Truppen zum Dienſte in den unger
gefront wurden , da derſelbe geſunde Salernen auf
lidfeil in Oſtindien nicht vermindert reben .
Eine
zur Ausbildung von Scullehrern, eine Modellidule, nad deren Grundlagen die Regimentsidulen gebildet werden ſollten , und eine Kinderſchule, in die die Waia ſen und Kinder der britiſchen Soldaten unter gewiſſen
Berbältniſſen Aufnabine erbalten fonnten , beſteben zu
laſſen. Dicß ſei der Plan ſeines Vorgångers im Amte geroeien , und er billige ibn vollfommen , denn er lege den Grund zu einem Erziebungoſyſtem nicht nur für die Kinder der Soldaten , ſondern für die Soldaten ſelbit , und befåbigte sie, na ibrer Entlaſſung , ſido leidter einen Erwerbezweig perioaffen zu fónnen . Schluß foigt. ) Preußen .
Róln , 13. Sept.
Heute frůb růcten ſåmmtlide
ſunderen Stationen verwendet babe , ſei die Serblichs
bier in Garniſon ftebenden Truppen ' zum Mandver aus . Sie werden ein paar Tage im Diſtricte Brůbl
feit auf den weſtindiſchen Inſeln , mit Ausnahme von Antigua und ein paar andern auf 1,3 Proc. reducirí.
zur großen Heeridan , welche der König am 22. abbal,
Auf den Stationen des Mittelmeeres babe die Sterbo
ten wird.
lichkeit 1,3 Procent betragen , während ſie früber 2 Procent geweſen . In Bermuda, Neu : Scotland, Ga . nada , Neu - Braunſoweig und Neu . Fundland war die
gen begunſtigen zu wollen , da die lebten Tage wieder
5
.
und Zülpid lagern , fleinere Feloúbungen maden bis Das berrlichte Weiter beint dieſe Uebun .
ſebr ſchon waren . Es gieben jagt icon Fremde von allen Seiten beran .
Sterblichkeit 1,3 Proc. (vor 1836 bis 2,10 Proc. ) In Neu . Sůd , Wales, Van Diemensland und auf dem Cap der guten Hoffnung war ſien 1,4 bis 1,10 Proc. Auf St. Helena , Mauritius und Jamaica war ſie 1,9 Proc. (vor 1836 aber 9,1 Proc.) Die Veränderung in Ja , maica můſſe der Erſeßung des geſalzenen durd fris ſches Fleiſch und vornehmlich die Erbauung der Ga . fernen auf den bóbereni Tbeilen der Inſel, anſiart in den niedrigen Gegenden , zugeſchrieben werden . gn den ungefundern Stationen Weſtindien und auf Gey . lon betrug die Sterblichfeit 4,4 Proc. ( vor 1836 aber 7,5 Proc.) In Hong Kong war die Sterblich feic 3,2 Proc.; man fónne aber boffen , daß dieſe Zabl ourd den Erſaß der britiſchen durch Kolonialıruppeli vir : .
Das Avancement in der Reihe . ( Fortegun ..)
Die Armee iſt im Frieden überbaupt da wegen der
Móglidfeit des firieges ; darum die ungebeuren Opfer an Geld und an Menidenfråften , der bloßen Mog. lichfeit wegen , weil dieſe Möglichkeit, wenn ſie Wirflidfeit wird , Glück und Ebre der Nation in raſdem Sdwunge unter nut108 geopferten Menidenleben begraben fann. Dieſe Menſdenleben wenigitens nicht nublos einzulegen, ſie zu verwertben durd den Sieg der Sache. Men
mindert werden würde. Ueber die Sterblichfeit in jn .
Idenleben zu sparen und den Zwed zu errei
dien gibt die folgende Tabelle Ausfunft :
den , das iſt die Aufgabe der Führer, dazu die Sdule
918
917
im Frieden. Es iſt eine unverantwortliche Tborbeit, Je unnahbarer die Verhältniſſe der Armee der die man nur der Unbedachtſamkeit oder der Leidens Nation ſind , deſto größer iſt die Pflicht, ſie gewiſſen , roaft des Paien zu Gure balten fann , auf die Freie beitsfriege ſorglos binzuweiſen und zu ſagen : wie es
baft zu verwalten . Es iſt ein Verbreden gegen die Nation , den zu
damals gegangen iſt, ſo wird es aud nod ferner ger avanciren , weil er ſtets ein gefügiger Untergebener, ben , es fommt nur darauf an , daß es einer ebenſo obgleich ein ſebr mittelmåßiger Borgelegter war, großen Idee gelte. Wer aud nur Broden der Kriegør den , weil er hobe Connerionen bat, den , weil er geldichte dieſer Zeit mit Kritif geleſen bat , idon der
ein Haus macht,
den , weil er ein Hofmann iſt,
kann ſich einen Begriff davon machen , wie viele Opfer den , weil er tanzt und ſpringt und eine Geſellſchaft der Unbeholfenbeit, Unwiſſenbeit und ſtarren Befan. unterbalten kann , den , weil ſein Vater dem Staate genbeit der Führer, wie viele einer mangelhaften Aus , große Dienſte geleiſtet bat, – den, weil er nicht weiß, - ja , auch
bildung der Truppen gefallen find. Andere , zu denen
was er ſonſt anfangen und werden ſoll,
ſich namentlich die Gegner der großen ſtebenden Heere geſellen , weiſen darauf hin , wie die junge franzöſiſche Revolution urplößlich ihre Fübrer gefunden habe ; aud dieſe Troſter denfen nicht daran , mit welchen Mens
Das iſt ein Verbreden gegen die Nation , wenn man die Anerfennung frúberer Leiſtungen in Feldzugen ſo weit treibt , daß man ſie, wenn der Mann an ſich und für die bóbere Stelle
denopfern die jungen franzöſiſden Generale der Re .
ein ganz anderer geworden ist, ibil dennod
volution ihre erſten Sladrenerfabrungen gemacht ba . Dazu ein fest. So fooleppt ſich ein Heer von Unfå. ben ; ſie denfen nicht daran , daß es in dem Weſen der bigen aus tauſenderlei Gründen viele Jabre bindurch Revolution lag , gerade die Talente , deren der Krieg bedarf , aus der Maſſe berauszubeben , ohne Rüdſidt auf Geburl, Rang , Alter und was ſonſt für Hinders
von einer Stelle zur andern , als wenn die Siellen nur für dieſer Herren if ortfommen geſchaffen w åren , bis der Fall eines Krieges zeigt , daß im
niſſe ſido dem Uvancement in der Armee eines monar, Frieden bei aller Geſchäftigfeit wenig geleiſtet worden , diſch geordneten Staates natürlich oder naturwidrig daß die Mebrzahl der Fübrer für dieſen Möglichfeits fall nicht angeban ist. Ein jeßt ausbrechender Krieg Entweder alſo , die großen ſtehenden Heere ſind in wurde uns nicht auf denſelben Feblern betreffen, als der That unnůß, man fann im Falle der Notb das das Jahr 1806 , aber auf nidi minder gefabrvollen.
entgegenſtellen .
Volt ſchnell bewaffnen und in Cadres einreiben , wird
1806 alte Offiziere in alten Targen , Zopfe , mit ge .
Fübrer genug für ſie finden ; - oder die ungebeueren ringer Bildung, großen Anſprüden und dem Selbit : Poſten , welche die ſtebenden Heere verídlingen , muſs vertrauen der Wachtparade ; die Soldaten Mietblinge, ſen mit der Gewißbeit verbunden ſein , durch eine friegen ſchlechtes Geſindel, die der Schrecken der Fudrel und
gemäße Ausbildung des Volfes , durch eine friegegen der Spießrutben in startåtſdfeuer zwar in den Reis måße Ausbildung und durch die Fähigkeit der Trupe ben bielt , deren ganze Ausbildung aber eine ſtarre penführer mit großerer Sicherbeit der günſtigen Ents Ideidung eines Krieges entgegen zu geben , als dieß obne ſo große ſtebende Heere im Frieden zu erwarten
Dreſſur war , die iliren Dienſt verſagte, wo ſie von einen Geiſte belebt und gefrafitgt ſein ſollte. Das Jabr 1813 rief ein Volfsheer ins Peben .
Die Armee
iſt. Unfäbige Fübrer im Frieden vergeuden die Zeit, wurde dergrofert , das gab junge Offiziere in allen die Arbeitsfraft, das Geld ., welches die Nation für die Graden, aus allen Siånden. Die militariſche Bildung tebenden Heere verwendet , indem ſie die Zruppen , ſei war dem bevorite benden Kriege übertragen, es eine Compagnie oder ein Regiment, ſchledt ausbil, den.
Dazu iſt aud die fürzeſte Dienſtzeit zu lang,
da route fie fictfinden ; die Begeisterung erfeste nod
die Einricht.
Die Ausbildung des Soldaten war in
wie rebr auch jene Fúbrer im Soweiße ibres
den Cadres norbourfrig vorbereitet , bei vielen feblie
Angeridots verſichern mogen , ſie ſei zu furz . Die Nation bat ein Redot , Redenſdaft zu fordern
Pie gang ; die Begeiſterung mußte alles gut machen , und lie that eg ; der Geiſt ſagte gut für die Dreſs
von der Benußung dieſes ungebeueren Kraftö und Zeits ſur und bielt Wort. Das Volf ſah ſich zum erſtenmale aufwandes. in einer Volksarmee vereint, ein jugendlicher Geiſt Unfåbige Führer ſtürzen nicht allein Tauſende un . durdbrauſte ibre Reiben und junge Offiziere waren nůß ing Verderben , ſie verbindern auch die Entwice
ihre Fübrer ; Offizier und Soldat verſtanden ſide ; fie
lung , das Hervortreten , das Auffommen der Talente
zablten willig Einer des Anderen Zeche , und lady ge . unter ibren Untergebenen ; ſie verbindern es theils un , meinſam durdofámpfter Norb , nad gemeinſam gefeier , milfúrlich , theils aus inſtinfrmåfiger Abneigung gegen ten Siegen zog Keiner den Anderen zur Redenidaft dieſelben .
über die Verſchwendung , mit der man aus des Andes
Darf es dieſer Wichtigkeit der Sache gegenüber eine Růdſicht auf Perſonen geben ? - Wird die Nation
ren Talde bezahlt batte . Troß dem , daß mandes ſtarre Vorurtheil noch unverſebrt wieder aus den drei
irgend einem bevorzugten Herrn zu Gefallen ſagen : „Führe du nur dieſe paar Tauſend unſerer Sóbne,
Rubmeðjabren zurücfebrie , das jugendlide Heer batte forbeeren genug , um die Vorurtheile darunter zu ver :
weil du es biſt ; wir wollen dir , deinem Namen , deis nem Range , deiner Geburt u. ſ. w. unſere Kinder opfern , weil du ſelbſt dein foſtbares Peben der Gefabr
ſteden .
C
ausregelt ?
Aber gleich nad dem Frieden dachte man der Uep : pigfeit und Veridwendung, mit der man zu Werfe ge gangen war, mit Kopfichurteln. Nicht zl! gedenfen des
919
920
Einflußes , den die Wendung der politiſden Stellung
den Ruf jener Wächter erweckt worden fein , nur wen
Regierungen gegen die Regierten aud auf die mis nige im Verhältniß der großen Zabl von Offizieren der litáriſden Verbältniſſe, Anſichten und Autoritäten üben ſind der alten Atmoſpbåre entzogen worden. Dieſe mußte , wollte man durd ein genaues Zurücgeben auf das Reglementemåßige den Geiſt der Ungebundenbeit in den Truppen unverzügliò in die Soule nebunen . Da gab es denn für die Herren vom ancien regime ein reiches Feld. Muſterungen , Inſpicirungen und Paraden batten die flotten Campagne . Helden bald můrbe gemacht, sic transit gloria mundi : ein unglüdli.
wenigen ſind aber meiſtens aud zugleid der praftiſden Wirkſamfeit in der Truppe entzogen , um in dem Treib. bauſe des Generalſtabes oder der Adjutantur für die böheren Stellen gezeitigt zu werden , wåbrend das La . gewerf innerbalb der Truppen unter anderen Nai men zum großen Theil den alten Splendrian fortſet.
ſie nabmen nun
wie vor beſchäftigt, den Geiſt zu rohematiſiren und da . mit ſich ſelbſt und die böchſten Vorgeſeften zu tåurden.
Proß derErercirregle Uebungen , troß der Be. der von der Parademaríd madte die Sdlachtenlówen zittern ; freiung des Vielſeitigkeit ments vielen Dingen , welche bald arbeiteten fie im Someiße ibres Angeſichts wie. die Ausbildung dem Begriffe einen Kunſtſtůces nåber der gründlich von Klein auf , um die Campagne zu brachten , als dem einer Kunſt , finden wir dod node vergeſſen und ſich mit růbrender Ergebung der Kunſt überall die alte Gravitåt in gutem Anſeben und nad des
Friedens
zu
weiben.
Auch
den jungen Zuwachs an Offizieren in die Schule, und
die Friedensfunſt madte ſo reißende Fortſchritte, daß auch die Måcene der Paradefunſt mit Soreden ra. ben , melden Draden ſie an ibrem Buſen genåbrt
Wie findet und ein Krieg ?
Das ganze Polf ſtebt dem Militårſtande - das . ziemlid droff
batten und es mit Hülfe einiger Kriegsmabnungen beißt bei ihm , dem Offizierſtande ( der Jabre 1830 , 1833 und 1839 ) den wenigen alten
gegenüber. Sei die Sade, der es gilt, aud node
Feldſoldaten , welche ſchon obne Zopf, entweder in die ſo national ; Offizier und Volt werden in einem gang Campagne oder doch aus derſelben berausgegangen wa . ren , gelang ibrem lange unterdrückten Somerze Luft
anderen Verbåltniſſe zu einander ſteben , als bei Eröff
zu machen und das Bild des Krieges wieder vom Somuß zu reinigen und in erfenntliden Zügen neben
Richter reben úber die Peiſtungen der Offiziere.
nung des Freiheitsfrieges.
Das Bolf wird fid als Das
Bolfsbewußtſein , die Intelligenz bat in allen Stånden
das blanfe Bild der Friedensfunft zu ſtellen. Das Rieſenſoritte gemadt. Iſt die Kritif des Volkes ſoon Zwar batte es an vortrefflichen Inſtructionen
über die Ausbildung und die Uebungen des Friedens,
von oben nie gefeblt ; man båtte ſie in der Tþat nur
wenn audi ſebr oft obne objective Wahrheit , bei der
als auf das Formelle; man batte nicht die redite Art gefunden , auf die Erfüllung dieſer Snitructionen zu
des langen Friedens , die Opfer , welde die Nation an Menſchenfraft, an Zeit und an Geld gebradt bat , in
ſtab für das Urtheil nur von dem formellen Tbeile
Reſultaten. Nicht wie früber wird es einen Theil der
der Ausbildung abgenommen und dadurch den alten
Sduld auf den Mangel an Vorbereitung wegen Mane
balf.
abzuſchreiben gebraudt ; aber man batte ſein Augen . Hand; wie wird ſie ſich waffnen mit ungünſtigen Re. merf weniger auf das Geiſtige in denſelben gerichtet, ſultaten des Krieges ,um zu beweiſen , daß die Arbeit
balten, indem man bei den Inſpicirungen den male feinem Verbåltniſſe ſtehen mit den dadurd erreidten Optimiſten eben das Rubebette bereitet batte , von dein
ſie jeßt aufgerüttelt werden ſollten.
Das roate anders
gel an Zeit dieben ; es wird verlangen , da
alles ,
was rid zum Kriege vorbereiten lågi, yolli
werden. Man bob jene Wådter der Kriegskunſt ſchnell ſtåndig vorbereitet ſei. Ob wir zu dieſer Kritif, zu bóberen Wirfungsfreiſen , das Paradeererciren wurde Zeit und Wichtig , beſchrånft, dem Feldmanóver mebr batte der Paradefünſtler
keit zugegeben. Aber die Soule
zu der das Volf ein Recht bat, gewadſen ſein werden , das mnoge ſich jeder erfabrene und gewiffenbafte Offio
gier ſelbſt beantworten.
Nochmals fragen wir :
Was ſind perſönliche Rücflicten dieſen roickſals . Schon zu viel Jünger gezogen ; dadurd war ibr Fort. kommen in der ganzen Armee geſidert ; durch ihre ei. roweren Pflichten gegenüber ; die Carriere , die Verſoro gene Hand mußten ja jene ſogenannten neuen Ideen gung , die Gemådlidfeit eines Einzelnen gegen das zum größten Theil verwirflicht, durd ſie ſelbſt, de , Peben von Hunderten und Tauſenden, Einzelner ge ren Verwirflimung durch ibretlintergebenen – geprüft gen das Glück und die Ebre der Nation ? Wer mufte werden . Sie verſtanden es , und ibre Untergebenen Ternten es ihnen ab ., ſich mit ſcheinbarer Begeiſterung
vor ſeinem eigenen Gewiſſen nicht erblaſſen , wenn er
Zeug zu
und ſich einer Sünde dagegen anzuflagen båtte ? Dens
werfen , ibre Beridie legten Zeugniß ab , wie weit lie es darin gebrad )t ; ibre Conduiten ſorgten für diejenis gen , die ſie begriffen , und ſtraften diejenigen , welche
nodh ſind es baupıſådlid perſönliche Rückſichten, welche verbindern , daß man die für ihre Stelle unfåbigen Offiziere entfernt , um den fibigen Plaß zu machen ,
für die unbequemen neuen Grundſåße in
1
an dieſe ungebeure Verantwortlidfeit date
Tie nicht begreifen fonnten , ebenſo gut wie die , die es
um diejeni mindeſiens ibr verdientes avancement
nicht wollten .
in der Reihe zu erhalten .
Mogen immerhin einige , mogen viele Geiſter durch
( Schluß folgt. )
Redigirt unter Berentrerilidfiii der Berlagehandlung : 6. K. ! rske in Darmſtadt und in desſen Offigin gedruckt.
Dienſtag ,
28. Septemberr 1847 1847..
N 116. kilka
CE SON
TE 50
Allgemeine Militar-Beitung. Großbritannien. (Schluß der Parlamentsverhandlungen.)
Die Bibliotbefen vermebrien fid nach und nad ; in dieſem Jabre fordere man 2000 Pfund Sterl. zur Andaffung von 10,000 Bånden für die Armeebiblio , thefen. - In Bezug auf die Diſciplin freue es ibn,
mittbeilen zu können , daß vom Juli bis zum Soluſie
mebr Sorge man demſelben in Friedenszeit zuwenden , je 'mebr er in den Gewohnbeiten, die einen guten Bür. ger romůden, erzogen werde, er deſto beſſer im Kriege jich zeigen würde. Er hoffe , daß man die Woblfabri des Soldaten ſo weit befördern fonne , daß das Volf die Armee niet als eine Zufluchtståtte des Auswurfs
der Geſellſchaft, ſondern als eine ebrenwertbe Profeſ. fion betrachte
, und daß die Bürger ihre Gåbne zum
des vergangenen Jabres nur fünf Fåle von fórper. Eintritt in dieſelbe ermuthigen fonnten, da ſie ſie nad licher Zů o tigung vorgefommen ſeien. Da das S9
långerer oder fürzerer Dienſtzeit dann in Folge der
ſtem der Militärgefångniſſe ſich immer verbeſſere, ſo
Aufmerkſamkeit auf ihren Comfort, ihre moraliſde Bils
werde die Peitſdenſtrafe mit der Zeit ganz verlowins dung und eine ſtrenge Diſciplin in jeder Weiſe als den. Die Gefångniſſe, von denen jeßt g in England , tüdrige Månner zurück erbalten würden. – Hr. Wils 4 in Irland und 1 in Sdottland beſteben , wirften liamo ragte, daß die eben gemachte Auseinanderſebung nach Wunſch , denn die Berichte von den Gouverneur flar und überzeugend wåre, daß die einzelnen Ane ren und Caplanen ſeien rebr befriedigend. Die Wir fo fåße faum einer weiteren Erläuterung bedürften er fung auf die Moralität der Soldaten ſei augendein siebe daber auch ſein angefündigtes Amendement -in lid ; ibre Trennung von dem Gifte der Anſtedung der Bezug auf eine Reduction des Heeres zurúd. – Sir Givilgefångnifie gebóre zu den größten Berbeſſerungen, fach Evans drůdte reine Genugtbuung mit den Er. -
die die Armee erfahren babe. Wenn die Peute aus dieſen Gefångniſſen zurücfebrten , so fónne man ſie ro .
flårungen bezüglid der forperlichen Zuorigungen und der Verbeſſerung des moraliſden und pbyfiſden zu ,
gleid zum Dienſte verwenden , wbrend frůber bei der
ſtandes der Soldaten aus .
Benußung der Civilgefångniſſe Tage, Woden und
Eine Forderung von 5000
Verbeſſerung der Caſerneneinrichtungen zufriedener geweſen , wenn man eine ſelbſt Monate nothwendig geweſen wären, um die Leute Pfund geſtellt;ſeier zur wäre wieder zum Dienſte geeignet zu machen. Wenn auch größere Summe verlangt båtte, denn der gegenwårrige die Strafen in den Militárgefångnifſen ſtrenge ſeien, Zuſtand der. Solafgemåder in den Gaſernen ſei der ſo babe ride doch bibber fein Fall von Wabnſinn ereig. net, wobl aber ſeien mande Arreſtaten gebefert wor,
ſchledteſten idledteſten Art. Art. -- Hr. Herbert ſprach ſeine Freude darüber aus , daß das Erziebungsſyſtem des Obelſea .
Man babe die Arbeit in den Gefängniſſen zu
Hoſpitals auf die ganze Armee ausgedebut werden
rower genannt, aber ſie roade denen nicht, die ihr unterworfen würden , ſei jedod von folcher Art , daß
role. Hr. Ewari bedauerte , daß dem Erziebungo . meſen der Armee feine größere Summe gewidmet mer,
den.
fie Růdfåde verhindern fónne. - Aud in verſdieder nen andern Punften rei die Aufmerkſamkeit der Reo -
gierung auf Berbeſſerung des Zuſtandes des Solda. ten gerichtet. Eine Forderung von 5000 Pfund Sterl. finde fide in dem Budget der Ordnance zur Einrich , fung von Wardanſtalten in den Gaſernen . 418 ein Beweis für die Abſicht der Regierung , die Wobl.
-
den rolle. Er ſei beſorgt , daß für die Erbebung des Gbarafters der Offiziere und Soldaten nicht genug geo ideben fónne. Das vorgelegte Armee budget entbålt die nachſtes benden Såbe.
Für die Armee ſind 6,275,074 Pro. St.,
alſo 192,173 Pfund mehr als im leßren Jabre gefor. Die Zabl der Offiziere und Mannſchaften in
fabrt des Soldaten möglichſt zu befördern , moge der
dert.
Vorſdag , die Dienſtzeit abzufürzen , dienen .
dem dereinigten Königreid , den Golonieen und Ditin . dien berrågt 138,895 , alſo nur 210 Rdpfe mebr alb
-
glaubte, daß die Armee zu lange vernadláſſigt worden , die Gomforts des Soldaren babe man nicht der Bera .
1846 bis 1847. – Für die Ordnance ſind die einzelnen
thung wertb gebalten , er ſei aber überzeugt , dae , je
Forderungen die folgenden :
.
924
923 pfo .
(Bermehr. o. pfd.)
Sold für die Iruppen der Ordnance .. 617,293 Für das Commiſſariat u. die Gaſernen . 370,464
( 41,569)
97,330
( 29,483) ( 1544)
309,096 137,852
(6105 ) ( 12,460)
Für das Ordnance - Umt .
Für die Etabliſſements im Inlande und den Golonieen
Sold für die Feuerwerker
Bermind. 0 .
Für die Borrāthe der Ordnance ..
pfo. (21,472)
395,693
Bermehr. D.
pfo. Für Gebäude und Reparaturen Für wiſſenſchaftliche Zwecke
.
678,774 . .
84,360
(20,779) ( 1983)
171,676 Für beſondere Dienſtleiſtungen in Summe 2,862,484 Pfo. Serling.
Rußland.
Das Avancement in der Reihe. (Schlu 6. )
Dieſe perſónliden Rüdjidhten baben ihre reidſte
Quelle in zweierlei Beweggründen ; in einem unzeitigen Mitleiden und in dem berkömmliden Modus für das Avancement in der Reibe.
Häufig fångt die perſönliche Rúdfight damit an,
daß der Commandeur nicht den Freimuth beſißt , die. ſem oder jenem Freunde, alten Bekannten , einem Manne,
dem er irgendwie verpflichtet iſt , daß er den Mutb nicht beligt, einem bodgeſtellten Manne die Annabme ſeines Sobres als Offiziers aſpirantabzuſchlagen. Die Wahl des Offiziercorps, welde den Aſpiranten erſt be
rechtigt, das Offiziereramen abzulegen , iſt meiſt iluſo . riſch und nicht geeignet , begangene Febler des Com . mandeurs wieder gut zu machen , da ſie ſich , wenn nidt
Petersburg , 9. Sept. Seine Majeſtät der Staie
offenkundige Mafel an des erſteren Sittlichkeit oder Ebro
ſer bat an den Ataman des doniſden Roſafenbeeres den General von der Cavalerie , Waſoff I., unterm
gefühl vorliegen , lediglich auf das Urtheil , das Füb.
25. Juli folgendes Refcript gerichtet: Marim Ori. gorjewitſo ! Unſer liebtreues doniſches Heer bat fido
.
rungsatteſt des Compagnie defs und der Compagnie. offiziere ſtúßt, indem die Berúbrung der übrigen Offi. ziere mit dem Candidaten ſo gering , daß er båufig
im vergangenen, wie im laufenden Jahre bei den Ueber.
von den meiſten derſelben faum dem deußeren nad
ſiedelungen der Roſafen nad den Flüſſen Sunda und Laba , um daſelbſt Stanißen auf unſeren vorderſten
gefannt iſt. Aber gerade darum , weil dieſes Führungs. atteſt entſ@ eidend iſt , wiegt der Gedanke , daß damit
linien zu errichten , abermals durch ſeine Ergebenbeit
über die militäriſde Carrière des jungen Mannes ent.
für den Thron und das Vaterland ausgezeichnet. Die
ſobieden werde , und andererſeits die Růdſicht auf den
Ueberſiedelungen wurden nicht nur zur beſtimmten Zeit
Wund des Commandeurs bei mandem Compagnie.
und in der vollfommenſten Ordnung ins Wert geriche tet ; es baben ride außerdem von den 306 Anſiedlerfa .
chef ſo rower, das ſein Atteſt die Mängel in gute Er . Wartungen überſeßt, welche in Vorzügen , die an und
milien im verfloſſenen Jabre 282, im gegenwärtigen
für ſich mit der militáriſden Brauchbarfeit wenig zu
Jabre von 409 Anſiedlerfamilien 355 freiwillig und
thun baben, ihre Stube finden .
aus eigener Wahl nad Raufaſien begeben.
Indem
entwidelten Eigenſdaften eines tüdrigen Offiziers ing
Id nun die pflichtgetreuen Gefüble Meines tapferen
Auge, ſo iſt unverfennbar , daß ein junger Mann , bet
doniſchen Heeres zu ſdåßen weiß, ſchreibe ich den Er. folg dieſer wichtigen Angelegenheit Ihrem muſterbaften
ſonſt vortreffliden Eigenſaften , doch gerade dieſer militåriſhen entbehren kann . " Bedürfen nun aud dieſe
Fafen wir die oben
Dienſteifer und den zmedmäßigen Maßregeln zu , die
erſt einer Entwickelung , ſo muß doch in dem Alter, in
Sie ſtets getroffen haben , und es iſt Mir angenebm , Ihnen, deſſen würdigem Führer, Meine beſondere Danf.
welchem die Offiziersaſpiranten eintreten , die Anlage dazu unverfennbar ſein ; man ibut daber ſehr unredt,
barfeit auszuſpreden und Ihnen anzubefeblen , dem unter Ihrem Befeble ſtebenden Heere ebenfalls Meine
wenn man das Urtheil über dieſe Anlage auf eine Zeit Verſchiebt , in der über die Annabme idon entidieden iſt. Der Mangel an Anlage fann mit der Zeit nidot beſeitigt werden ; er wird nur um ſo deutlicher bervoro
volkommene Erfenntlich feit zu verfunden. Id verbleibe
Ihnen für immer woblgemogen. (gez.) Nifola u s."
.
treten , je mehr der junge Mann zum ſelbſtſtåndigen B a y d r n.
In Ingolſtadt wurden am 25. Aug., dem Geburts .
Handeln in ſeinem Berufe Gelegenbeit bat ; es fann
dann nur åußerlich gebeſſért, dreſſirt werden ; von einer
und Namensfeſte des Könige , die drei neuen Fe : Entwicelung iſt nid die Rede , wo der Kern feblt. ſtungstbore zur Durchfahrt freigegeben , nåmlid das Iſt der Offizier einmal ein paar Jabre in ſeiner Stelle , neue Kreuzthor, welches die Statuen der erſten Feſtungso lo tritt nun icon jenes unzeitige Mitleid binzu , um baumeiſter, Graf Reinbard Solms zu Münzenberg ibn troß ſeiner Unfavigkeit in derſelben zu erbalten. ( 1539) und Daniel Spolte ( 1588 ) , zieren , das Gare Was ſoll aus ihm werden ? iſt die Frage , deren zweis tentbor mit dem bayeriſihen Wappen und das Feld . felhafte Beantwortung dazu führt , die Entſcheidung
fircherthor mit den Standbildern der neuen Feſtungo, immer weiter aufzuidieben und mit jedem weiteren baudirectoren und Generale von Streiter und v . Befer. Dienſte und lebensjabre dwieriger zu maden . Die Pre u B e n. Der Generalmajor zur Dispoſition , V. Riindow .
Offizierscarrière iſt im Vergleich zu anderen ſo be.
vorzugt , daß der Andrang zu derſelben febr groß iſt,
namentlich deßhalb , weil ſie in einem frůben lebensal . ſtroem , zuleßt Commandeur der 14. Cavaleriebrigade, ter ſchoneine ſelbſtſtändige Stellung gibt. Auch solche
iſt als General Lieutenant in den Rubeſtand verſet
Verordnungen , welche, wie im Preußiſchen , ſowohl für
worden .
die Cadettenanſtalten , als für die übrigen aſpiranten
926
925
die Abſolvirung der Prima fordern und dabin abzweden , gezeichnet zu fübren wiffen ; wir (dugnen nidt , daß den Uebergang zu einer anderen Garrière zu
alle dieſe Eigenſdaften einem Truppentheile von großem
erleichtern , werden in Beziebung auf die Abſicht, Nußen , daß ibre richtige Benußung ihm von großer die Offiziere aus der Militärcarrière zu entfernen, Wichtigfeit ſein müffe, aber als Einſeitig feiten melde lid vermoge ibrer Anlage nicht dazu eignen, dürfen ſie feinem Offizier zu Gute gebalten don geringer Wirkſamfeit bleiben , wenn jenes Mitleid nad wie vor die Entſcheidung auffdiebt. Wir mode
Das großte Pebrergenie mag für die Wif. fenſchaft unendlich viel leiſten fónnen ; idade , daß es
ten , um dieſem Mitleiden einen Stein mebr vom Hers ihr duro einen Mißgriff in der Wahl des Berufes gen zu nehmen , den Vorſdlag machen , daß dem Offi, entriſſen iſt; wenn ſeine Einſeitigkeit die friegeriſde Militárcarrière beſtimmt wird , eine Friſt von einem
Brauchbarfeit ausſchließt, ſo hat es fein Recht, einen Plaß unter Männern zu finden , deren Beruf der Krieg
Jabre mit ſeinem ganzen Einkommen bewilligt werden måbrend deren er ſich in ein anderes Fade einarbeiten
iſt. Das größte Capitaind'armes, Genie mag in der Intendantur oder an der Spiße eines Montirungode.
fann . Um dem Staate dadurd feine Mebrausgabe zu maden , můfie ſeine Stelle ſo lange offen bleiben . Dem Mitleiden, den Rüdſidien, theils auf die perſon . lichen , theils auf die zarten Verbåltniſſe des Offiziercorps würde dadurch ein Ausmeg eroffnet, auf dem die Bes ſtandtheile abgeleitet werden könnten , die je långer, deſto binderlidher für die Erfüllung unſeres Berufes were den . Durch das rúdſichtsvolle , immer durch daſſelbe
pois ſeinen Plak finden, s um Fúbrer , aud der flein . Item Iruppe, eignet es ſich nidt. Unter den für ibren wabren Beruf brauchbaren Offizieren werden ſich genug finden , die alle dieſe Stellen mitverſeben fönnen, obne in ihnen ganz und gar aufzugeben ; ibre Pflidt. treue wird ſie auch hier nicht verlaſſen. Sind darun. ter aber wirflict Stellen , in denen ein ganzer Mann mit ſeinem Sinnen und Tradten aufgeben muß , um
zier, der wegen mangelnder Anlage zum Aufgeben der I
Mitleid unterſtüßte Aufſchieben der Entſdeidung geben den an ſie gemachten Anforderungen zu genügen , lo zuleßt diejenigen , welche in den erſten Dienſtjabren iſt dieſes ein Beweis , daß dieſe Anforderungen mit idon ibre militariſche Unbrauchbarfeit an den Tag dem Berufe des Offiziers unverträglich ſind. Beſſer legten , zu den böberen Stellen über , von denen aus alſo einen Civilbeamten dafür anſtellen und eine Dffis ſie es wieder ſind, die dieſes Syſtem des Mit . Teids fortpflanzen und unter denen gerade die talentvollen Offiziere am meiſten zu leie
sierſtelle offen laſſen , als dod die ganze Zbåtigfeit eines Offiziers davon abſorbiren laſſen , dem dann vermoge ſeines wahren Berufes das leben von Lau .
Bei dem Wechſel der Commandeure, renden , dessen fallder Verwendung reine eis deren einer ſein erſtes Uribeil immer auf die Conduite gene Ebre preisgegeben werden muß. Redonen des Borgångers gründet, wird eß immer ſo werer, un , wir nur alle die Einſeitigkeiten zuſammen , die bei
den baben .
befangen zu urtbeilen. Dazu fommt das Unangenehme ,
einem Truppentheil nůblid angebracht werden fónnen,
rich in widerſpruch mit dem Urtbeile des Vorgångers und für jede derſelben nur einen Offizier ; welde Menge žu reßen , der ſeinerſeits , vielleicht auch idon durch fremder Kategorieen , binter denen die militariſche Un . eine frübere Conduite befangen , nur loben fonnte, wenn er nachſichtig ( miu ſagen gewiſſenlos ) genug dachte , dem ſo lange Gedienten nidt das Avancement
tüdrigfeit deríteoft werden fann !
Und dennod fann
Niemand vorausſagen, ob nicht der Untůdrigkeit dieſes lieutenants auf Vorpoſten , bei der Avant . , bei der
Die Erfahrungen ſind nicht Ürrière . Garde , bei Gott weiß welcher anderen Geleo rebr felten , daß Offiziere , die ſchon als junge lieute genbeit der Verluſt von Bataillonen , der Untůdytigfeit nante nicht genügten, es noch bis zum Major gebracht dieſes Stabsoffiziers vielleidi der Verluſt einer Schladi abídneiden zu wollen .
baben. Das Urtbeil, ſagen wir beſſer , die einung, daß die Conduite einer irrigen , einer ſubjectiven An .
zuzuſchreiben ſein werde. Auf die Griber der Gefallenen müßte man ſeben :
richt ebenſo gut unterworfen ſein dürfte, als jedes an . dere Urtheil über eine Perſon , trågt wobl mandes
Sie fielen aus Mitleid für den Herrn N. " Wie ſomer es auch ſein mag , dieſes perderblice
dazu bei , die Richterſtrenge mandes Ehrenmannes zu
Mitleid bei Seite zu feßen , nachdem lange Gemobi.
mildern und ſie unwilfürlich in das Gegentheil umzus beiten es zu einem Rubebette der Unfähigen gemacht ha. wandeln ; eine weite Hintertbúr bleibt aber dem Ge. wiſſen offen in der Rüdlicht auf einzelne Seiten der
ben ; wie laut dieſe auch dagegen Zeter (dreien mogen , es fann nicht frúbe genug damit begonnen werden von
Braudbarfeit , wenn dieſelben auch mit der militari. unten, von oben, auf allen Stellen, wo es ſeinen Fauls ichen , das heißt in letter Inſtanz friegeriſchen Braud , barkeit in gar keinem Zuſammenbange ſteben. Daß man dieſe einzelnen Seiten benutzt , wo man ibrer bes
ſtoff abgelegt hat. Mag dem nur noch ein , mogen jenem noch drei Jahre bis zur Erlangung einer bóberen Penſion feblen ; - daß ſie ſo lange obne Fåbigfeit
darf , iſt eine ganz andere Sache , als daß man die
in ihren Stellen geblieben ſind , beredtigt ſie nidt,
Einſeitigkeit für militåriſche Brauchbarfeit gelten låßt.
dieß noch långer zu thun. Wollen wir uns trditen :
1
-
Der Eine mag ein vortrefflicher Pebrer der Bataillons ,
es gibt ſo bald feinen Krieg ? -
Reglements - oder Diviſionsſcule, der Andere ein vor. trefflider Turn ., Schwimm- u. Geſanglebrer, ein Drit .
nodo Soldat ſpielen ? oder wollen wir uns damit trd,
ter " ein lebendiges Perifon aller Dienſtbeſtimmungen
und gewiß auch dieſe ?
ſein , ein Vierter endlich mag die Menage, ein Fünfter
weiſe führen ? Sollten wir uns entblöden wollen zu
die Defonomie eines Bataillons oder Regiments aus ,
dem Geſtåndniſſe ; ja, ein großer Theil dient des Frie.
wozu dann überbaupt
Ren , daß dann von ſelbſt eine Menge geben werde, Wobin fónnte das moglider,
928
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deng, nidt des Krieges wegen . Was würde dieſe Art
Truppentbeile, daß der Ausſdeidende får
von Capitulation oder Sondirung im Angeſichte der Nation ſein , die dieſen pidßlichen Abfall ſo lange un . terbalten bat nur für den frieg ? welde Lüden in
forperlid invalide eritårt werde, und auf Grund dieſer Erflårung um den Abſdied bitte.
den Stellen der Fübrer würden gerade in dem Mo. ment entſtehen , wo die wenigſte Zeit, das wenigſte
Material zu deren würdiger Ausfüllung vorbanden iſt ?
Wobin dieſes Syſtem fübrt , bebalten wir uns vor, bei einer anderen Gelegenbett nåber auszufübren ; für jeßt begnügen wir uns , dieſen Punft nur anzudeuten. Soließlid erlauben wir uns auf ein Mittel , das
Avancement zu befördern und die Incapacitaten aus . Zuſdeiden , binzuweiſen , das (don von ſo vielen Seiten daß ſie pob und Tadel obne in der Militarliteratur vorgeſchlagen worden iſt. Es nicht allein niederſdreiben, ſon, iſt die Einfübrung von Prüfungen für jedes Avance. Freimurb und die Ehrenbafrig , ment , auch bei der Infanterie und Cavalerie , und dem jüngſten wie dem å teſten zwar nicht nur für die Avancements zum Premierlieu .
Es mag eine were Pflicht rein , es iſt aber eine
unabweisbare für alle die Vorgeſeßten, welde Condui. ten auszuſtellen baben ,
Rudlichi, obne Mitleid dern daß ſie aus den
feit beſißen , ſie jedem , ibrer Untergebenen , perſónlich auszuſprechen.
Giner ,
reits iſt dieſes der einzige Weg, dem Untergebenen eine
fenant und Hauptmann, ſondern bis einſdließlich zum
ibn zu geben, andererſeits fann nur so der Untergebene
Regimentocommandeur. Wir ſind aber weit entfernt, darunter eine Art Soulprüfungen (wiſſenſdafilide, beoretiſde) zu verſtehen ; nur das praftiſde, das Ron .
davor geldúßt werden , daß er ſich ſelbſt überſdåse,
nen roll geprüft werden.
Gelegenbeit zur Beridtigung eines irrigen Urtheils über
Dieſe Prüfungen dürften
daß er vielleicht nod eine große Meinung von Rich nidt in einzelnen Aufgaben abgemadt werden , damit bege , wåbrend das ganze Dffizier corps Åber ibn das nicht, wie båufig bei Inſpicirungen , das Glud die Un.
Gegentbeil denft.
Niemand fann vorber ſagen , id fåbigfeit in Souß nebmen , das Unglück der Fåbigkeit
werde dieſe Somåde nie beſißen , ich werde zur resten Zeit und eber als alle Andere erkennen , wenn ich mein nen Plaß nicht mehr ausfüllen kann. Die ehrenbafte. iten Månner , und namentlich gerade ſolde , die mit
großer liebe, mit rubmvollen Erinnerungen mit ibrem Stande verwadien ſind , derfallen dieſer Schwåde, und es iſt ebenſo wohl eine Pflidt gegen ihre Perſon, als gegen den Dienſt, es nicht ſo weit fommen zu laſı
Unrecht ibun fónne.
Die Prüfungen dürfen aud
nicht bei dem Truppentheile und nicht von den eigenen vorgelegten Bebörden abgehalten werden , damit feine Art günſtigen oder ungünſtigen Vorurtbeiles ihren Ein. fluß üben fónnte. Wir würden vorídlagen , eine all .
jabrlid ju måblende Commiſſion dazu nadi der Reſi. denz zu berufen ; die zu Prüfenden müßten ihr Eramen mit den Truppenabtbeilungen dieſer Garniſon ablegen ;
ren , daß eide Cautbabn doll Ebren und Auszeichnung das Eramen mußte in der Fübrung dieſer Abtheilun . durch ein Ende vol Sowache und mangelbafter Pflicto
gen må brend mebrerer Tage der Frůbjabre
erfüllung um ibre woblverdiente Adtung gebracht werde.
und Herbitmandver unter den Augen der Gommiſ,
Es genügt durchaus nidt, daß Jeder die Functionen fion beſteben, welche dazu die Sufgaben ſo vielſeitig reiner eigenen Stelle, ſei es nun beim Ererciren, beim als möglid zu ſtellen båtte. Man würde daduro Ge. Manóver oder im wirflichen Gefecht, ſo weit ſie feine legenheit baben , die zu avancirenden Offiziere nad Perſon allein betreffen , mit Auszeichnung erfülle ; um allen Seiten ibrer praktiſden Braud barfeit, ibrer gano dieß zu fónnen , bedarf er tüchtige Unterführer ; fich zen Perſönlichkeit nade, die bei dem Führer einer Truppe dieſe zu bilden , die nidt bildungsfåbigen , un . vom entſcheidendſten Einfluſſe iſt , von unpartheiiſden Iů do rigen su entfernen , iſt eine Pflidt,
deren
Midtern beurtbeilen zu laſſen.
Wenn wir auch für
Nidrerfüllung im Frieden duro nidis aufgee das Eramen zum Premierlieutenant und zum Haupt. wogen werden kann .
Aber nicht allein das eben beſprodene Mitleid ſtellt
mann es genügend finden würden , die Prüfung vor einer Gommiſſion eines fremden Armeecorps abzulegen ,
ſich dieſer PflidterfůQung bindernd, erſchwerend in den
ſo würden wir dod für die Prüfung zum Major und
Weg , ſondern mebr als dieſes Mitleid ibut es der Modus des Avancements in der Reibe , wo dieſer darin beſtebt , daß nur die durch den Tod oder durd die Bitte um den Abſchied entſtebenden Avancements der Regel nad von dem Truppentbeile beanſprucht werden fönnen, wo alſo im lepteren Falle das Avancement an die Bedingung gefnüpft iſt , daß der Ausſcheidende
zum Regimentscommandeur die Ablegung derſelben in der Reſidenz für nothwendig balten. Der Roſtenpunft würde allerdings einen bedeutenden Einwurf bervorru . fen ; einestbeils aber mag die Widtigfeit der Sade dieſen Einwurf aufwiegen , anderntbeils würde derſelbe durd geeignete Erſparniſſe in den Reiſefoſten der bó. beren Offiziere zum großen Theil zu beſeitigen ſein.
ſeinen Abſchied nidterbalte , sondern daß er ſelbſt
Wir ſind der Anfidet, daß obne dergleiden Prů.
um den Abſchied bitte. Zur Penſion berechtigt ibn in Da es
fungen es immer lower bleiben wird, ſowohl den an. drang der Unfåbigen von einer Garrière abzubalten,
im Intereſſe des Truppentheils liegt, daß der Ausſdeie dende um den Abſchied bitte , er aber von demſelben nicht verlangen fann , daß er auf ſeine erdiente Pen.
allemal geſichert glauben , als auch die bereits biein .
dieſem Falle nur die fórperlide Invaliditåt .
.
in der Rie fica nad einem leidten Eramen eins für gedrungenen Unfäbigfeiten wieder auszuſdeiden.
fion verzichte , ſo liegt es aud im Intereſſe des Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung : C. W. l'oste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi,
22.
1
Donnerſtag , 30. September 1847 .
itatetap
N 117.
de
A 11 gemeine Militar -Zeitung. S P a nie n. ( Schreiben aus Madrid dom 10. Auguft. )
quis von hijora , nad Deutſchland zu gelangen , war von jeber ſebr groß , und ſo deute er auch feine Můbe,
Schon ſeit längerer Zeit iſt es befannt , daß der ſich dem Studium der deutſchen Sprade , inſoweit es
ſeine vielfachen Beſchäftigungen und anderen wiffen . und ausgezeichnete General des Genie. fodaftliche verdienſtvolle corps , H. Zarco del Salle , Enthuſiaſt der deuts fdaftlichen Arbeiten erlauben mochten , zu widmen. roben Literatur, beſonders in Bezug auf die Kriegomiſ. Die ſpaniſde Regierung iſt demnach beredrigt , don ſenſchaften, ſeine Offiziere in der deutſden Sprache dieſer neuen Commiſſion große Reſultate zu erwarten. Fran fret d .
unterrichten iåßt , in der Abſicht, daß dieſelben die
Am 13. September ſtarb der Maridal Dudinot,
deutſden militáriden Zeitſdriften und Werfe ftudiren ,
alles Intereſſante auszieben und ſoldes durd ihr eiges Herzog von Reggio. Er war geboren den 2. April nes Memorial veröffentlichen oder den wiffenídafili, 1767 in einer vermögliden Kaufmannsfamilie zu Bar, dhen Conferenzen , die von Zeit zu Zeit abgebalten le.Duc, ſollte felbit Kaufmann werden , trat aber ſoon
mittheilen. Dann werden die Offiziere, die 16 jábrig in das Regiment Medoc; 1787 trat er zwar werden, ſich im Studium dieſer fo lomierigen Sprache am auf den Wunſd des Vaters wieder aus dem Militar, metſien bervortbun, in die Commiſſionen gezogen , welche die ſpaniſche Regierung zu ibrer Ausbildung oder zur Einziebung von Notizen nad Deutſdland didt. Eben jener General war es auch, der dieſe glüdlide Joee
dienſt, ſchon im Jahr 1791 aber finden wir ibn wieder als Bataillonschef der Freiwilligen von der Maas, mit welden er die Feſtung Bitſd gegen die Preußen ver. theidigte, worauf er Oberſt wurde. Als Brigadegene,
der Entſendungen in jüngſter Zeit ins Leben rief , woo ral nahm er am 7. Auguſt 1794 Trier.
Am 12. Au.
jei man ſich nicht auf das Geniecorps beſdrånfte, ſon guſt 1799 wurde er Diviſion general und foot als Sern auch auf die anderen wiffenídaftlichen Gorpe aus, ſolder bei Ulm und bei Zürid , dann in ftalten als Debnte ; rein Hauptaugenmert mar und bleibt dabet Generalſtabschef Maſſena's. Dann nahm er Theil am immer vorzüglid Deutſchland.
Einzug in Wien , tåmpfte bei Auſterlis und Jena , er.
Soon fou, wie man ung berichtet , wieder eine foot am 6. Februar 1807 den Sieg bei Oſtrolenka, zum Spå bei Friedland, in Tilſit, ibn vorDanzig, folde Commiſſion von der ſpaniſden Regierung abge. terfinden wirNapoleon ſandt worden ſein , die innerbalb einiger Monnte den
deutſden Boden betreten wird, und da ſolche aus sebr 1808 al8 Gouverneur von Erfurt, 1809 bei Wagram. ausgezeichneten Individuen beſteht, ſo fónnen wir nidt umbin , einige Auskunft wenigſtens über den Obef der
1809 wurde er aude Marſchall.
1810 nabm er nad
dem Abgang Sdnig fudwigs Holland in BeſtB . Der
Commiſſion mitzutbeilen. Es iſt dieß Seine Ercellen; Marſdaứ Herzog von Reggio nabmaud an den Feld. der Herr I. foreneda, Marquis von hijoja de zügen in Rußland und von 1814 Tbeil. Ludwig XVIII. Alava , Kammerherr Ihrer Majeſtåt der Königin von
ernannte ibn zum Generaloberſt der Grenadiere und
Spanien , Sectionsdef im Kriegsminiſterium , Briga .
Gouverneur von Mes .
dier der fåniglichen Armee und Oberſt im Artillerie .
er fide bei Seite.
In den bundert Tagen bielt Im Jabr 1823 machte er den feld .
und Geniecorpe. Dieſer ausgezeichnete Offizier ſoll zug gegen die ſpaniſde Conſtitution mit, nabm Madrid und wurde Gouverneur der Stadt. Im Jahr 1842 Invalidenbauſes. Sein er Gouverneur Entwickelung Dudinot ,des Sohn, Marquis die immer größere iſt Generallieutenant , beſondersden mathes wurde , Abger
ſeinem Vaterlande mit ſeinem unermüdeten Gifer für
matiſchen und medaniſden Wiſſenſdaften, große Dienſte ordneter und Mitglied des Cavaleriecomité's . geleiſtet baben , und ſeine Sdriften , beſonders über erſtere , von den teoniſden Gorporationen Spaniens
. .
Das von den Kammern angenommene Gereß
ES find folde aud nad
über die Beförderung der zu beſonderen Dieno
Berlin abgeſandt worden , um fe einer Prüfung zu unterwerfen . Es ideint, der Wunſch des Herrn Mar.
ften berufenen lieutenante * ) bat die fónigliche
bodgeprieſen worden ſein .
*) Bergl. Nr. 54 und 74 der U. M. 3.
931
932
Sanction crbalten und iſt mit dem Datum yom 23.
märts , oft höchſt trivial : Oberſt Montgomery wurde
Juli befannt gemacht worden.
wegen eines Hundes erſdoffen , der Vater des Humo :
Art. 1.
Es lautet , wie folgt : Wenn es in einem Infanterie- oder Savale ,
riſten fawrence Sterne in Gibraltar von Haupimann
rieregiment, und wenn es in den Waffen der Artillerie
Philipps wegen einer (wirfliden) Gang erſtoden ; Ge .
oder des Senie an Haupimånnern fehlt , welche zur
Verſebung der Stellen als Adjutant, als Tréſorier,
neral Barry mußte ride chlagen , weil er, der zur See feinen Wein vertragen fonnte , einem Kapitán Smith
als Montirungsoffizier und als Inſtructions offizier der
Berdeid auf ein Glas verweigert ; ein anderer wegen
Reiterei geeignet ſind , ro fönnen dieſe Sieden an fieutenante übertragen werden , welche dann gleidizeitig zum Grade eines Hauptmanns nach Wahl vorrúden, und zwar außer den in Folge der Art. 12 oder 20 des Geleges vom 14. April 1832 beſtimmten Beförderungs. Ari. 2. Wenn in den Infanterie - und Sa. valerieregimentern , oder in den Waffen der Artillerie
reiben .
und des Genie Beförderungen zum Hauptmannsgrade vermoge des vorbergebenden Artifele ſtattfinden , ro fann die Geſammtzahl dieſer Beförderungen und den . jenigen , welche in Gemåbeit des Art. 12 des Gerebes vom 14. April 1832 nad Wahl erfolgen , die Zabl der nad dem Dienſtalter gerdbebenden Beförderungen nicht überſdreiten. - Art. 3. Diejenigen Offiziere, welde in Folge des Art. 1 befördert werden , fónnen nur durd Lauſd in eine Compagnie , Escadron oder Batterie übertreten. In der Cavalerie Cavalerie , in der der Artil . lerie und im Genie fönnen ſie jedoch das Commando einer Escadron , Batterie oder Compagnie übernebmen, wenn ſie durch ihr Dienſtalter im Grade dazu berufen werden . Art. 4. Wenn ein in Folge des Art. 1 zum Hauptmannsgrade beforderter Offizier oder der. jenige , mit welchem dieſer getauſcht bat , vermoge des Dienſtalters zum Gommando einer Escadron , Batterie oder Compagnie gelangt und in ſeiner beſonderen Stelle durd einen Pieutenant erreßt wird, ſo wird dieſer lieu , tenant gleichzeitig zum Hauptmannsgrade befördert und záblt in die ordentlichen Reiben für die Wahl. .
-
einer Prieſe Tabaf u. ſ. w., aber immer um der Ebreº willen , über welde Sir Sobn Falſtaff ro rubig argu.
mentiri. Aud an Raufbolden von Profeſſion bat es in der britiſden Armee nie gefeblt , und man erzählt von einem Irlander, Namens Fibgerald , der dem Rós nig von Franfreich vorgeſtellt wurde, wals Sieger von 26 Duellen mit tódtlidem Ausgang.“ Da erſdeinen Ehrengerichte freilich als ein wünſdenswertbes Inſti, tut.
Der
Standard
aber fordert das Parlament
auf, ein Gereß zu geben , wodurd das Duell geradezu mit Infamie und lebenslånglider Deportation für beide Duellanten und ihre Secundanten bedrobt werde. Dann, meint das Journal , můfje die barbariſche Unfitte gewiß
aufbóren , woran aber dod nod zu zweifeln ſein dürfte. Uebrigens beſtebt in England ſeit mebreren Sabren
ein Anti, Duellverein , welchem bereits gegen 200 Offi.
ziere von Heer und Flotte beigetreten ſein ſollen . (Aug. Zeit.)
Li te r a t u r.
-
Art. 5. Die Beſtimmungen des gegenwärtigen Ge.
Die Belagerung von Antwerpen im Jabr 1832. Aus dem Engliſden von Wilbelm HolB , Oberlieute. nant im fóniglich bayeriſden Infanterieregiment Yrenburg . 8. 194 Seiten . Münden 1847. In
Commiſſion bei Chriſtian Kaiſer. Die für die Kriegstviſſenſdaft vielfad intereſſante
Belagerung der Citadelle von Antwerpen im Winter 1832 iſt in einer nicht unbedeutenden Anzahl Sdriften
rebes ſind aud auf die Marinetruppen , Artillerie und
mebr oder weniger ausfübrlic berdorieben , in einigen
Infanterie , anwendbar. Großbritannien.
ſubſt bis in alle Einzelnbeiten genau dargeſtellt wor .
Die ſchottiſche Grafſchaft Roß , in welder der we . .
gen Tódtung ſeines Sowagers im Duell zum Tode verurteilte Lieutenant Munro *) geboren iſt , bat eine mit zabíreichen Unterſdriften bedeckte Bitiſdrift
den . Dieß fonnte um ſo beſſer geſcheben, da nidht nur jeder Offizier ſebr leicht die Erlaubniß erbalten fonnte, der Erpedition beizuwobnen , ſondern aud die Berichte der franz. Generale vollſtändig in den Journalen abgedruct
wurden , ſo daß von den Belagerern nichts vorgenommen
um deffen Begnadigung an den Miniſter des Innern
wurde, was nicht befannt geworden wåre. Von Seiten der
eingeſandt.
Belagerten fonnte vielleicht über Mandes nod eine Auf
Die Gerdidre des unglüdlichen Mannes
bat die Aufmerkſamfeit der Preſſe wieder vielfad auf fårung gewünſcht werden, dod dürfte ſide mobl foon Der „ Standard "
långſt ein Urtheil über die Arbeiten beider Tbeile gebildet
wil wiſſen : die Regierung werde dem Parlament in
baben ; und wie man auch ſonſt von Angriff und Ver ,
der nådſten Seſſion eine Bill vorlegen, welche die Er . richtung eines oder mehrerer Ebrengerichtshofe für das
theidigung denfen mag , ſo wird man doch der Beſaßung den Rubm einer ritterliden Hingebung und einer be .
die Unfitte des Zweifampfs gelenft.
Eine Petition zu dies
wunderungswürdigen Ausdauer in einer Page zugeſter
ſem Ende aus Dublin wurde ſchon in der vorigen Seſſion eingereicht und an den Petitionsausiduß ver,
ben müſſen , wie ſie die Geſchichte der Belagerungen
Aus den darin aufgeführten Daten erbeut,
welde, mit Ausnabme der Ingenieure , Artilleriſten und deg 65. Regiments , welches leßtere aus den Verab , diedeten der fónigliden Garde nad der Julirevolu. tion gebildet wurde, nur aus jungen Soldaten beſtand, ertrug die nicht geringen Strapazen mit Mutb und
vereinigte Königreich bezwecke. wieſen .
daß der Zweifampf, und zwar faſt immer auf Piſtolen , in der engliſchen Armee ſebr båufig vorfommt , und demſelben ſeit einer Reibe von Jahren rebr viele Opfer gefallen ſind. Die Anlåſe dazu waren , wie ander, * ) Vergl. Nr. 105 der U. M. Z.
bisher noc nidt fannte. Auch die franzöſiſche Armee,
Heiterfeit , und die Anweſenbeit der königlichen Prino zen , welche die Anſtrengungen tbeilten , erböpte den
934
933
Eifer der Soldaten ; insbeſondere war es der Herzog der unvermögend oder ungeneigt waren , ſeinen Anfor, von Orleans , welder die gute Laune zu weden und derungen zu entſprechen , wurden mir Tod oder Ver. zu erbalten verſtand. So warf - erzåblt erzåblt man – eine Bonfugel didt bei dem Herzog einen Sdanzforb um
ſtůmmelung beſtraft. Zuleßt faßte ein tapferer Ritter,
und rolug ibn wenige zou von demſelben in den Bos den. Der Prinz nabm den Hut ab und ſagte mit einer Berbeugung: o mit neuen Befanntſchaften muß man artig ſein . Uebrigens bemertt der Verfaſſer rebr rids tig : wfür unerfabrene Truppen gibt es feine rdlechtere Scule als eine Belagerung, feine, welche mehr geeig.
roluß , das Land von dieſer Geißel zu befreien . Ano gefommen am Soloßtbore forderte er den Rieſen zum rödtliden Kampf beraus , ſtredte ihn zu Boden , bieb ihm ſeine Hinde ab und warf ſie in den Fluß ; dann nahm er Beſig vom Soloſſe und gründete in deſſen Nåbe eine Stadt, welche er ,Handwerpen" oder Hands
net iſt , einen dådliden Effect auf ihren Geiſt auszu
werfen " nannte , wober nad der Ueberlieferung das
Namens Brabon ( davon Brabant ) , den edeln Ente
I
ůben , um ſie bei anderen Gelegenbeiten ihre Pflichten Wort Antwerpen reinen Urſprung bat , deſſen Wappen 1
mißfennen zu laſſen.
In den Trancheen liegt es den
bis auf beutigen Tag ein Sdloß oder Thurm iſt, von
Offizieren ob , ihre Leute gededt zu halten , und den zwei Händen umgeben. – Es folgen nun einige Ber Murb und das perſönliche Sidpreisgeben eber zu un , merfungen über die Feſtung und ibre Außenwerfe, und terdrúden als anzuſtadeln . Man lebrt den Soldaten, wenn es dabei unter anderem beißt : „ Weitere Verán , auf die Geldofſe udt zu geben , ſich ſelbſt zu decen, derungen und Verbeſſerungen wurden im Jahr 1792
und bei ihrer Erploſion entweder davon zu laufen oder ſich fid nieder zu werfen , das, was im offenen Felde als eine Feigbeit angeſeben wird , wird in den Trancheen ein Gegenſtand der Pflicht. Nichts fann ſich mebr entges gengeſeßt ſein . Sielle einen Mann in eine Parallele,
gemacht, wo der Plaß in die Hände der Franzoſen mals die Conſtruction der Contregarde en front 2c.", ſo iſt dieß wobl ein Irrtum . Die Franzoſen nabmen zwar 1792 Antwerpen, verloren es aber wieder im fol,
und wenn die Granaten fallen, ſo heißt du ibm , ruhig
genden Jahre, und erſt nad der Schlacht von Fleurus
.
fiel.
Der Gouverneur , General Carnot , ordnete da.
liegen zu bleiben und ſich nicht auszuſeßen. Falle einen
1794 eroberten ſie es abermals und blieben von dieſer
Ausfall maden und du verlangſt von ihm, daß er uns
Zeit an bis 1814 in deſſen Beſiß , in welchem Zeitraum
ter dem beftigſten Feuer vorwårts dringe , und ſchon Pie die ermåbnten Verbeſſerungen ausführten. General das bloße Blinzeln der Augen wird als Mangel an
Muth angeſeben.
Carnot , jener „ große Kriegsmeiſter mit der Romer.
Der Offizier und Veteran fann die ſeele “, erbielt erſt 1814 von Napoleon , welcbem er aus
Nothwendigkeit und den Unterſchied einſeben und ver ,
ſeiner Zurůdgezogenbeit ſeine Dienſte anbot , den Ober.
ſteben ; aber wenn man den Recruten bei einer Gele befehl in dem damals beſonders wichtigen Antwerpen, genbeit ſagt, daß es Chorbett iſt, ſich auszuſeßen , ſo und zeigte ſich bier wie überall ſonſt gleid ausgezeid. fónnen fie nicht begreifen , warum es nidt recht ſein ſol , lid bei einer anderen ebenfalls zu fdonen , und ,
Die Erzåblung der vorbereitenden Bewegungen und der Eröffnung der Paufgråben , des Briefmoedſels
net.
dieſes vielleicht auf demſelben Plaße und in einem zwiſden den Generalen Gérard und Obaffé, der Eröffe Zwiſchenraum von fünf Minuten . “
nung und Foriſdritte der Batterieen der Belagerer ,
Was nun bier in der unter dem oben angeführten
überhaupt der von , Tag zu Tag zur Uebergabe der
Zitel vorliegenden fleinen Sorift gegeben wird , iſt die
Citadele vorgenommenen Arbeiten , ſowie die Angabe
deutſde Ueberſeßung eines Auffaßes , welchen ein Aus genzeuge im United Service Journal 1833 erſcheinen
deſſen, was man von den Ereigniſſen in der Citadelle, ſo viel es die Umſtånde erlaubten , bemerken fonnte ,
ließ. Der Verfaſſer folgt bei ſeiner Erzåblung baupto
riji ganz ſo , wie es auch alle anderen Berichterſtatter
ſådlid dem offiziellen Berichte des Maridals Gérard, sofiſde Regierung , ſodana jenen des Generals Gvaſſé
angeben . In Beziehung auf leptere ſagt der Verfaſſer u. A .: , Gegen Súden war die Feſtung ſelbſt tbeilweiſe in Schatten gebült , oder durch den Raudſchleier bee
an den niederländiſchen Kriegsminiſter und den Be . merfungen , welde er entweder ſelbſt an Drt und Stelle
nen im Refler der auf ihre Gråben ſchimmernden Sonne
der Generallieutenante Haro und Neigre an die fran.
1
.
merfbar , und nur ein Theil des Profils ihrer Baſtio ,
gemachi oder welche ihm von Augenzeugen mitgetheilt flar bervortretend. Ihr Inneres ſobien verlaſſen , båt, worden ſind , die einen vorzügliden Antbeil an den Operationen genommen haben . Das gegebene Vere
ten nidot zablreide Feuer und wirbelnde Raudſäulen, gefolgt von dem lauren Edo ihrer Kanonen , und das
ſprechen der Unpartbeilichkeit hat er ſtrenge gebalten und beiden Partbeien gleiche Gerechtigkeit widerfabren
darfe Pfeifen des Musfetenfeuers dem Zuſchauer ger ſagt, daß die Garniſon unerſdrogen auf ibrem Poſten
laſſen . Der eigentlichen Beldreibung der Belagerungo operationen geben einige Bemerfungen über die Stadt
fei. Wegen des Rauchs und Nebels , weider über dem Boden ſo webte , war es fcmper , ſelbſt mit dem beſten
,,Der Name von Antwerpen
Teleſfop die Außenſeite der Angriffswerke zu reben,
ſtammt nach einer alten Sage von einem Rieſen , welo
und das Auge ſudre mit Mübe nach den wirfliden
und Gitadelle voraus.
der an dieſem Plaße bauſte und eine feſte Wobnung Eroprojectionen, hinter welchen man mußte, daß Tau : an der Stelle baute, wo gegenwärtig das Stadtthor ſende von thårigen Angreifern beſchäftigt waren. Von Porte de l'Escaut ( gegenüber der Tête de Flandre ) Zeit zu Zeit traf es ſide , daß tiefe Stile berríďte , und Rich befindet. Der Pirat überwachte die Schifffahrt dann konnte man geneigt ſein , an der Wirklichkeit des auf dein Fluſſe , belegte alle Sdiffe , welche auf und Kriegszuſtande zu zweifeln, aber plóglid aufwirbelnde abfubren , mit einem Zribut, und jene , welde entwe.
Raudwolfen , welde bier und dort in gewiſſer Entfers
936
935
nung aufſtiegen , und von lauten Erploſionen gefolgt mithin nur getroffen die 157. Rugel. Im Ganzen ſind waren , zeigten die Stellung der franzöſiſden Batterieen geblieben 122 Mann , nehmen wir die 22 auf Infan , ,
an , während bier eine mit foredlidem Krachon in der L'uft berſtende Bombe , dort eine andere in Gebåude
teriefeuer ; ſo hat die 630. Kugel getödtet. Da nun das Feuer des Belagerers nur 455 Stunden gedauert
einſchlagende oder binwiederum bier eine in die Schelde bat , ſo iſt etwa alle 1 '/. Stunden eine Berwundung unter Praffeln und Sprißen fallende Kanonenfugel und alle 5 Stunden ein Tod vorgefommen. " Dem die Ueberzeugung gab , daß das Kriegsgeſchåft eifrig Werfchen iſt eine Zeichnung des 24 zódigen Mörſero, im Gange war.
Der Turm der Andreasfirde ,, ob gleich weniger bod als der der Cathedrale, war wegen
Labellen über den Stand der franzöſiſchen Nordarmee, eine Ueberſicht der Angriffsbatterieen , eine Zuſammen ,
ſeiner Nåbe an der Esplanade ein lieblingsbeobacho
ftellung der Artillerie und Munitionsvorråtbe, welche
iungspunkt, und bier war es, wo König Leopold ſelbſt ſich in der Citadelle und den davon abbảngigen Forts in Begleitung eines Adjutanten ſeinen Standort nabm am 24. Dezember 1832 vorgefunden, eine Ueberſiot der und mit Spannung dié Operationen überwachte , die Geldůße, welde die offenſive und defenſive Stårfe der ſeiner Herrſchaft den Beſir dieſes Emporiums des bel .
Stadt Antwerpen ausmadten und endlide ein ſebr
giiden Handels verſchaffen ſollten . Eine der fonder.
(dón gezeichneter Plan der Belagerungsoperationen
barſten Unomalieen, welche dieſe Belagerung begleiteten, war die Umwandlung des Theaters in einen Beobado tungsplaß. Dieſes Gebäude, anſtoßend an das Mer
lilde Original nidt zur Hand , glauben aber, daß der
.
gegen die Citadelle beigegeben.
Wir batten das eng.
Ueberſeber ſeine Aufgabe mit Gewandtbeit gelöſt bat.
delner Zbor, war günſtiggelegen , um eine Ausſicht über einen Theil der Baſtionen , Dranchéen und Batterieen
zu gewibren. Ein Theil des Dades wurde abgetra.
gen , eine Plate - forme errichtet, und die Verwaltungo, beamten , die große. Neugierde der Fremden benübend, madten folgende Anzeige: das Publikum wird benach . ridtigt , daß Praße im Theater des Variétés in Anto werpen zur Anſicht der Belagerung zu erhalten ſind. "
Am 22. Dezember 1832 capitulirte General Chaſſé. Die Siårfe der Garniſon der Citadelle belief rich am Morgen der Uebergabe auf 3797 Gemeine und 129 Offiziere mit 300 Berwundeten ; unter den leßteren befanden rid 10 Offiziere. Der Commandant erbielt furz nadber den Beſuch des Marſdals und der frane oliden Prinzen. Auf ihrem Gange vom Zbor bis
zum Quartier des Gouverneurs, bemerft der Verfaſſer, eröffnete ſich ibnen eine Scene der Verwüſtung, welche feine Feder beforeiben fann.
Dieß fann
Referent ,
Bibliographie. (fortſegung.)
401. König Ulbrechts Feldzug im Erzſtift Mainz.
1301. Von
Zeitſchrift des Vereins zur Erforſchung der rheiniſchen Geſdichte und Alterthümer zu Mainz , I. Bdes. 18 Heft. ( 1845, 8. Maing , 0. Zabern. ) S. 27 - 53. Durch die beſondere Bemübung des Erzbiſchofs Gerhard von Mainz war es bekanntlich im Jahre 1298 den deutſchen Babi : I. H. mennes.
fürften gelungen , die Ubſegung Udolphs von Naſſau zu bes Idiließen , und Herzog Albrecht yon Oſterreich zum Kaiſer zu wählen ; leßterer gewann denn auch am 2. Juli deſſelben Jah: res die bei Gölheim am Haaſenbühl um die Krone ftattfin : dende Schlacht, in welcher ſein Gegner zugleich das Leben der :
lor. Nicht lange blieb indeſſen Ulbrecht in gutem Verneh: men mit dem Erzbiſchof von Mainz und den rheiniſchen Kur: fürſten. Eine erſte Entzweiuna zeiate Fich ſchon bei der Zu: ſammenkunft Ulbrechts mit Könia Philipp dem Schönen zu Joul im Jahre 1299 , deren Urſache aber nicht ganz tiar ift. U18 Sauprperanlaſſung des Ausbruchs der Fehde , die in vor:
bemerkrem Aufſaße eine Darſtellung gefunden , können indeſſen
welder kurz nach der Uebergabe die Citadele beſuchte, nur beſtåtigen, und nie wieder den Eindruck vergeſſen,
die Bemühungen Ulbrechts betrachtet werden , die Uufhebung
den das Bild dieſer furchtbaren Zerſtörung, bervorge .
und Verkehr Ichüßen und dem wilkürlichen Walten der Reid 6 .
bracht durch das Feuer der Belagerer, auf ibn gemacht bar. Ein geiſtreicher Beurtbeiler der Erpedition ſagt über deſſen Lirfung *) : „ der Belagerer bat 63,000
Schüſſe getban , davon die Hälfte Mortierfeuer. Von 31,000 Hobifugeln , welche er perſoofſen , baben aber notoriſch 4000 ihr Ziel gar nicht erreicht. Wir müſſen ſie mitbin von den Schüſſen in Abzug bringen , welche
im Inneren der Citadelle gewirft baben. 27,000 Bom , ben baben alſo das Innere nur erreicht; der Flåden . raum betrågt 207,000 Quadratſdritte , auf jede 10 Quadratſdritte bat miibin eine Bombe getroffen ; fein Wunder alſo , daß der ganze innere Raum vollſtåndig umgeadert war. Durch die 63,000 Souſſe ſind vero wundet worden 400 Mann , wenn wir nánilich vom Totalverluſt der Befaßung ad 561 Mann für die bei den Ausfållen Gebliebenen und durch das Infanterie.
der zahlloſen Rheinzõue zu erzwingen , wodurch er den bandel. fürften ein Ziel reben wollte. Auf die Mahnung des Railers chloſſen die drei rbeiniſchen Surfürſten zu Mainz, wohin fie auch den Pfalzgrafen beriefen , am 14. Oktober 1300 einen Bund gegen denſelben , und Uibrecht traf hierauf Unſtalten , ihnen zu begegnen. Er bereitete im Winter 1300 – 1301 alles auf den Krieg vor , bob am 7. Mai 1301 durch Dekret alle Rheinzölle auf und eröffnete noch vor Pfingſten den Feld: .
zug mit der Belagerung und ſofortigen uebergabe von Wies . loch. Die nun folgenden Kriegsereigniſſe: die miflungene Eroberung von Heidelberg, die Einnahme von Weinbeim und Heppenheim , die langandauernde Belagerung , endliche Erobr: rung und gänzliche Verheerung von Bensheim , denn der Zug an den Rhrin , die Groberuna Niederolm's und die zweimo:
natliste merkmürdige Belagerung von Bingen , welde lange
als eine der ausgezeichnetſten Waffenthaten galt, ſind kürzer oder ausführlicher in der Darſtellung erwähnt und beſdrieben . Die Verbrennuna von Rüdesheim , Deftrich und Winkel , die
Verwüſtuna des ganzen Rbeingaus und die deraebliche Wela :
Es bat
gerung der Buru Sdorffenſtein bei Kidrich , beſchloſſen den Feldzua . Im lager vor Flörébeim , wobin ſich Ulbrecht zu : 1066 urmendet hatte, begannen die Unterhandlungen , inelche ins
Zeitſdrift für Kunſt , Wiſſenſchaft und Geſchichte des Kriegs.
dellen erſt im März des nächſten Jahres zum Abſchluß des
fener Verlegten 161 in Abrednung bringen. 1847.
Drittes beft.
Friedens führten. ( -1. ) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag ,
N 118.
2. October 1847.
B
per
uen
a
Allgemeine Militär - Zeitung. Franfreid .
den Bergeben , durch welche ſie beeintrådtigt ſind , die Erlaubniß , fie direct vor die Geridte zu bringen. Die
Der ,Moniteur Pariſien ” erklärte unlångſt auf die
Ridter , bei welden dieſe Berduldigungen nach den
Vorwürfe , welde von mebreren Blåttern namentlid
Beſtimmungen des Gerebes und nad den dafür vor.
gegen die Verwaltung des Kriegemeſens und der Juſtig gerdriebenen Formen angebracht werden , folgen bei
in Algerien erboben werden , daß man dieſelben auf der Würdigung derſelben dem Gefeße und ibrem Ge. dem gereblichen Wege bei den Geridten zur Anzeige wiſſen , und die bóbere Bebörde , welde ihre Wirfſam , bringen , nicht aber durch ſolde Beſchuldigungen die offentliche Meinung verwirren moge. Der Artifel iſt folgender : , Mebrere Blåtter erflåren ſeit einiger Zeit mit einer Heftigfeit, welche oft die Formen des Hobno
feit übermadt, bat meder das Redt, noch den Willen , dieſe Wirframfeit zu bemmen oder zu zwången. - Je. der Staatsbürger , welder von einem Verbreden oder von einem Bergeben weiß , fann daber die competente
und der Beleidigung annimmt, daß die Verwaltung des Kriegeweſens , beſonders in Bezug auf Algerien , fid ſo were und zabireide Veruntreuungen zuzurechnen babe, und daß die Verwaltung der Juſtiz eß wilfůrlid ab lebne , die Verbrechen , welche ibr angezeigt würden,
gerichtliche Bebörde durd eine Klage oder durch eine Ünzeige davon in Renntniß reßen , und dadurdy den Eifer derſelben , melden er bier zu vermiſſen glaubi, ermeden . Unter der Burgſdaft eines Klågers oder eines Angebers , welcher lid nennt , und auf die An :
gerichtlich zu verfolgen . Aud andere Zweige der Vere zeige von genauen Tbarſachen , welche ein von dem waltung werden in dieſen Beſduldigungen angegriffen. Gefeße beſtimmtes Berbreden oder Vergeben bilden ,
Aber mögen dieſelben nun von den offentliden Biåt. werden die geridtlichen Behörden immer ihre Mitwir. fung gewåbren . –- Die Pflicht der geridtlichen Be. borðe iſt es , fid immer zum Dienſte des öffentlichen
tern oder von anderen Quellen ausgeben , ſie erman . ſowohl der Geredtigfeit als des Maßes. -- Wenn geln ſomobt auch die bdbere Bermaltung bei einem ſo zahlreichen Perſonale , bei der Maſſe der Geſchäfte, welde auf allen Punkten des Gebiets erledigt werden , und na . mentlich , wo es ſich von einer neuen und von dem Mutterlande getrennten Beſibung bandelt, nidt der
-
-
.
Intereſſes zu ſtellen ; aber ſo , wie das Gefeß dieß an . erfennt und nicht nad dem Willen derer , welche nur Die geridtliden
Scandal und Verleumdung fuden .
Bebörden baben nicht die Grlaubniß , eine allgemeine Unterſudung zu eröffnen , wie man dieß nad einem I
bürgen kann , daß feine Mißbråuche ftatifinden , oder beklagenswertben Mißbraude der Worte verlangt; fie. daß alle zu ihrer Kenntniß fommen , ſo iſt dod ibre können nur nad beſtimmten Formen auf ein beſtimm
tes Bergeben oder Verbreden unterſuchen. – Wenn beſtåndige Aufmerkſamkeit darauf gerichtet, zu bewirken, man daber wirflid glaubt , daß in Franfreich oder in daß dieſelben ro ſelten als möglid vorfallen , und die -
Urladen und die Urheber derſelben aufzuſuden . Man darf verſichern , daß dieſelben nie weniger båufig und
Algerien ſtrafbare Handlungen gerichtlid verfolgt wer. den müſſen , ſo zeige man ſie ernſtlid und der Drdnung
weniger ſtrenge geſtraft worden ſind ale jeßt. - Was gemåß der Juſtiz an , wie das Gefeß die .
forderi,.
die Verwaltung der Juſtiz betrifft, so iſt ibre Pflidt Die Juſtiz bat tro ader verleumderiſchen Andeutungen von dem Gefeße vorgeſdrieben, und es bångt von ibr binlånglid berieſen und beweiſet es noch alle Tage, gar nicht ab, die Vorſdriften, von welchen ſie ſich auch daß ſie vor feiner ihrer Pflidten zurüdſdreckt. Alles, aidot entfernt bat , zu ändern .
Die Staatsanwalte
was man an die Stelle dieſes ganz einfaden und ganz
Redligkeit und verfolgen fraft ibres Amtes , oder auf die Klagen und geſeblidhen Ganges reßen will, iſt obne Zwed , als die Beſduldigungen , welde an ſie geridtet werden , ge. obne Bedeutung , bat feinen anderen anderen feinen , und verwirren zu Meinung Offentliche richtlid die Dorfälle, welde die offentlide Ordnung, die Rechte oder die Intereffen der Bürger beeintrådtt. gen , und von dem Gefeße als Berbreden oder Berges
Erfolg, als eine für Erledigung der Geldåfre und Wabrung der offentliden Intereffen foſtbare Zeit mit
ben bezeidnet werden . Die Partheien ſelbſt baben bei leeren Verbandlungen zu deridwenden."
.
939 Paris , 5. September.
940 Generallieutenant Graf
0. Bourfe , Pair von Franfreid , iſt am 30. Auguſt auf ſeinem landſiß zu plomeur , bei Porient, 75 Jahre alt, geſtorben . Wů r item ber g.
Lite r a tu r. Anſidten
ber das Deutide Webrwefen mit
Berſuden zu
einer Bervollfommnung ,
von German .
Mit drei Steindructafeln . Bam ,
berg 1845.
Im Berlag der Zúberlein'ſchen Bud.
bandlung . Stuttgart , 8. Sept. Der fón . bayer. Kriegsmi . niſter Freiberry. Hobenbauſen , welder einige Zeit in In 8 Büdern , 15 Abſchnitten , 75 beſonderen Un. der Rbeinpfalz verweilte , um die dort garniſonirenden terabibeilungen , deren Inbalt in 296 Paragrapben zero Truppen und die Feſtungen zu inſpiciren , bat lid auffällt und 431 Seiten füllt, theilt uns obiger preudo. .
der Rúdreiſe nach München bier und zu Karlsruhe einige Tage aufgebalten . Der Zwed ſeines Aufent.
nymus ſeine fragliden Anſichten mit , nachdem er in
einer Vorrede reine Tendenz erörtert und in einer be.
baltes in beiden Orten war , ſich mit der inneren Or.
ſonderen ausfúbrlichen Bemerfung die in einem Werte
ganiſation der württembergiſden und badilden Trup. pencorps nåber befannt zu machen . Gin Gavalerie . erercitium , welches unter den Augen Seiner Majeſtát
durdweg erfolgten Verbeutſdungen motivirt bat. Cbarafteriſtiſch, wie der fingirte Name, ſind es aud Lendenz und Sprache des Herrn Verfaſſerd. Sie ſind åcht deutid, dod emas ultra ; man wird unmilfúrlid
1
des Rónigo ſelbſt ausgefübrt wurde, gab ibm Gele. genbeit, ſich von der ausgezeid neten Manovrirfåbigfeit ( 209. 3tg .)
dieſer Waffe zu überzeugen .
Großbritannie n. london , 28. Auguſt.
Aus Woolwid wird gemels
det , daß das Artillerie corps des Heeres anſenlid veritarft und die Zahl der Bataillone und Compagnieen ro vermebrt werden ſoll, daß ſie jener des lebren Kries ge8 gleidſteben würde.
Es heißt jedod , daß man die
Mannſdaften nidt ganz dolgåblig maden werde.
an die Schwindelperiode , Deutſd , Deutſderid, Deut. fderling, Deutſchdid's " erinneri. Die erfolgten Verdeuildungen namentlich ſind vorn . berein weit beſſer motivirt , als bintendrein realiſirt. Man laſte lid jedod durch dieſe Bemerkung nidot
gegen das Werf einneboen ; es enibålt , neben man. dem mirunter Phantaſtijden und Ghimåriſden des Vortrefflichen ſo vieles , daß es in allen Spbåren po : lirilder und militariſder Stellung wobl gewürdigt und beachtet zu werden derdient.
reitenden Feldjägercorps, als militáriſder Schriftſteller durd eine Geſdidte der Jäger und Schüßen bekannt.
Aechter Patriotismus, ein bober Grad von Sdarf. finn und Freimutb , welch lebterer zwar zuweilen ani . mog erſcheint, umfångliche Beleſenbeit und beilweiſe Tebr gebiegene Sadfenntniß fönnen dem Herrn Ber . faſſer nicht abgeſproden werden.
Rußland.
Nachdem das Werf bereits mebrſeitig (Militärlite. ratur . Zeitung , Ardiv für Offiziere aller Waffen 2c.)
P r é u Be n.
Zu Berlin ſtarb in den leßten Tagen des Auguſts der Oberſtlieutenant von G um cau , Commandeur des
Petersburg , 3 Sept. Das „Journal de St. Per
zur Sprache gefommen und Anerfennung gefunden,
tersbourg" meldet : Seine Majeſtát der Kaiſer be . Tudote am 27. 8. M. auf der Rbede von Kronſtadt die
bedrånfen wir uns darauf , den Hauptinbalt ſeiner 8
Flottenabtheilung , welche von England angelangt iſt, und überzeugte ſich , daß überal Drdnung und Sau . berfeit berrídte und auf derſelben ebenſo wåbrend des
Eindrud anzudeuten , welchen Einzelbeiten deſſelben auf und gemadt. Die Maſſe der intereſſanten und wid . rigen Beziebungen , welche in dem Werfe angedeutet und erörtert werden , erlaubt es nicht , auf cine ſpes cielle Beurtheilung einzugeben ; es ſei denn , daß man gewilt wåre , bem dicen Bude ein diceres nod doll fritiſder Erörterungen folgen zu laſſen. In deſſen möge das Nadfolgende immerbin einen Maßitab für das Ganze bieten. Die drei erſten Bücher bandeln : von den Verbåltniſſen der Bolfermat; von den Kriegsbeeren im Allgemeinen , und von dem
Aufenthalts dieſer Diviſion im Auslande obgewaltet
batte , beſonders am Bord der Fregatte Palas “ , die Seine Majeſtät aufs genaueſte beſichtigte. Der Mo. N
nard gerubte darauf mittelſt Tagesbefeb18 vom 30 . an die kaiſerliche Marine , dem Viceadmiral Generals
adjutanten fütfe, der dieſe Flottenabteilung befehligte, dem Stabschef und Schiffefapitán erſten Ranges , Mofo fet I. , von der Gardeequipage , Sr. faiſ. Hobeit dem Großfürſten Konſtantin , interimiſtifdem Befehlshaber
der Fregatte Pallas ", dem Kapitånlieutenant Sadas roff , von der Gardeequipage , interimiſtiſdem Befeb18 .
baber der Rorvette „ Olivazzo " , und dem Kapitånlieue tenant Solow Boff , von der 16. Equipage , Comman . danten der Dampffregatte „ Obrabroi ", ſowie allen Offizieren der Diviſion , ſeine bobe Zufriedenbeit aus ,
Bücher in Erinnerung zu bringen und flüchtig den
.
Bedürfniß der veridiedenen Waffengattun .
gen. Die drei folgenden : von den Flinttruppen insbeſondere und ibrer funſtgeredien ( taftis Iden ) Untereintbeilung u. Verwendung ; non
der Befleidung, Bewaffnung und Ausrüſtung !
der Flinttruppen , und von der Krieg 8 vorbil . dung der Anfübrer. Das Fiebente Bud : von der fu nitgeredten Ausbildung der Kriegspflid .
zudrůden. Zugleich bewilligte Se. Maj. den Mann , idaften , zur Belobnung für ibre trefflide Fúbrung ſchaften
tigen für den Kriegsgebraud ; das adre : úber
wåbrend ibres Aufenibalis im Auslande , jedem eine Gratification von einem Silberrubel.a .
den Bedarf und Gebraud von Sdarfrd ů Ben.
Der unverdiente Vorwurf des craſieſten Egoismuo, welcher in der Vorrede dem Generalſtab gemadt wird ,
941
942
und die eigentümliche Sdreibart , die fich einer ultra Verdeutſdung bemůbt , maden vornberein feineri gún. ftigen Eindruck, und außerdem fühlt man fide eigen , tbümlid berúbrt , wenn der Herr Verfaſſer foließlic bemerft , daß , yum nicht zu weitſd weifig zu werden ,
charakteriſtiſd in Bezug auf die patriotiſde Geſinnung
er ſich bloß auf allgemeine Andeutungen bedrånft
feiten und deutſches Streben aus febr richtigen Se.
des Herrn Verfaſſers zu eradten ſein. Der S. 25 cildert gut das Gbimáriſde und Nad, tbeilige eines deutſden Kaiſeribums, und deinen ſcheinen die Betrachtungen über deutſches Sein , deutſche Möglich. Biel Beadtenswertbes enthält
babe - ſofort aber ein voluminoſes Buch von 431
fidtepunften aufgefaßt.
Seiten ſich dem erſtaunten Auge darſtellt.
Das in der bezüglichen Specialbemerkung über die
das über das Geſandiſdaftsweſen , die Unabhängigkeit der kleineren Staaten , den Einfluß der größeren aud
Reinigung der deutſchen Sprade von Fremdwörtern und zur Rechtfertigung der Auslaſſung derſelben im
in die inneren landesangelegenheiten der kleineren 2c.
vorliegenden Werfe Geſagte verdient , als ådt patrio. tiſch , volle Beadtung, iſt aber , wie der @rfolg zeigt, leichter geſagt als getban .
Wir können die erfolgten
Geſagte. Die deutide Seemadt erfdeint bei dieſen Raiſon . nements al8 Stedenpferd des Herrn Verfaffers. Die
Berbeutidungen nidt durchweg glúdlich und genugſam bezeichnend finden , leßteres idon um deßwillen nidt, weil dieſelben Ausdrúde oftere für verſdiedene Bedeu.
Widtigkeit , ja Notwendigfeit derſelben zur Erreichung der beabſichtigten Zwede iſt unverkennbar, doch deinen die sowierigkeiten der Realiſirung großer, als ſie dem Herrn Verfaſſer vorſo weben. Es iſt eine Aufgabe,
tungen in Anwendung kommen . Folgen wir vorläufig dem Beiſpiele des Herrn Verfaſſers nod nidt , und
die Deutſdland im Auge behalten muß. Es darf nicht nur feine ſich bietende günſtige Gelegenheit verſäumen,
laſſen wir , der berridenden übeln Gewobnbeit gemåß,
es roll fogar möglichenfalls deren veranlaſſen ; aber
in Nadſtebendem Fremdwörter einfließen , ſo verfernen
tråumen darf es nidt , daß inan nur des Wollens be .
wir darum doch nicht das Angemeſſene und Nüblide Deo fund gegebenen Vorſchlagen und Strebens.
dürfe , um beſißen zu fónnen , was man wünſt und bendtbigt iſt.
Die SS. 1-12 entbalten intereſſante Raiſonnements,
In den Ss. 37 und 38 wird der Bundestag febr
insbeſondere der $. 9 , welder den Zweck und die ges genſeitige Beziebung von Offizieren und Mannſdaft erörtert ; doch iſt legtere inſofern nicht ganz richtig auf.
unglimpflid traftirt, weil er nichts für Volfsbildung und Bolfegröße getban . Unter den graven Belduldi. gungen , welde gegen denſelben ausgeſprochen werden, wird auch , leider nicht obne Beziebung , das ſtrategilde Eiſenbabnnet berúbrt , welches båtte fónnen gefübrt werden. Die bierbei mit eingeflodtenen politiſchen Rai. ſonnements geboren nicht vor unſer Forum ; wir be.
gefaßt, als der Trupp nicht genugſam als die Waffe
des Difiziers dargeſtellt wird, deren er ſich in der Praris bedienen roll , und deren Ausbildung und Führung er darum ſeine ganze Sorgfalt widmen muß. reßt eine Der in S. 12 berübrie ewige Friede Bervolkommnung voraus, die nidt in der Beſtimmung
merfen darum nur , daß allerdings mitunter böchſt widtige Beziebungen angeregt werden , und daß wir des Irdiſden liegt. So lange Menſden nicht Engel namentlich das über die Auswanderung Geſagte in werden und die Erde nicht simmel iſt – , wird der dieſe Kategorie záblen .
der ewige Friede wohl eine Obimåre bleiben. Wäre Alles wie es ſeiu ſollte , ſo wäre Vieles nidt wie es iſt. Unvolfommenbeit iſt aber , wie geſagt , das food
des Jrdiſden ; darum glaube man aud nicht in der Volfsvertretung ein Arcanum für ſtabiles Woblergeben der Mendbeit gefunden zu baben.
Dieſelbe bat be.
Die Bundesmilitárcommiſſion fommt ſpeciell nicht beſſer ab , als der Bundestag ſelbſt; ob verdienter. maßen oder nicht, überlaſſen wir der eigenen Beur.
theilung des Leſers , nachdem er die Beſduldigungsi. tanei im Werfe ſelbſt in Ermågung gezogen . Jedes Erbſtůc muß beilig ſein.
Nur der verdient Blame ,
reits und wird noch oft in ihren Wirkungen fido bódoſt
Der ſeines Abel6 unwürdig rich zeigt ; die in dieſer
problematiſd erweiſen . Sede Punctationen des S. 13 motiviren gut die
darum bódít übertrieben .
Nothwendigfeit deutider Webrfraft , allzu lange Zwi.
Hemmſdub des deutſchen Fortjörittes ſebr richtig in
Idenſåße laſſen jedoch den Styl roleppend und ermů. dend erſdeinen. Der S. 14 beurfundet eine vielſeitige Beleſenbeit, dod auch eine ultra Deutſdtbůmlichkeit , obidon biers mit nicht in Abrede geſtellt werden soll , daß Franf . reich Tendenzen richtig aufgefaßt ſein mögen. Die weiteren Paragrapben bis 22 enthalten eine rebr ins
dem turbulenten jungen Deutſchland bezeichnet. Die von S. 15—94 angeſtellten Betrachtungen und Grörterungen, welche die Wirfungen der deutſchen Bun. desverſammlung , die inneren Einridtungen Deutſd . lands, deſſen Nachbarverbåltniſſe im europäiſchen Welts
.
tereſſante Obarafteriſtik u. Lendenzſchilderung der Deutſch
land umgebenden fånder - ( Franfreide, Belgien, Hol, land 2c. ), ) welche allerdings die Nothwendigkeit alge . meiner Eintracht und vollfommener Kernbaftigkeit der
verbundenen Beſtandtheile unſeres Vaterlandes zur Evi , denz dartbun.
Sean Paul , des Berfaffero Cieblingsautor , wird .
oft ſebr paſſend citirt , und dürften dieſe Citate als
Beziebung ausgeſprochenen Belduldigungen erſcheinen
Dagegen wird im S. 49 der
tbeile sc. zum Gegenſtande baben , erſdeinen als eine nicht
obne Scarfſinn, aber mit argwöhniſcher Vergrößerungs. brille vollzogene fritiſol Gliederung des politiſden Welt . , Staats . und Volfslebens.
Spade , daß die
freim útbigen und , wie es ſcheint, gut gemeinten å det åchtg patriotiſden Aeußerungen – Mißtrauen, Uebertreibun Grundlage Regierungen zur Gebåffigfeit gegen die und baben. Hoffen wir indeſſen , daß dergleichen Erörter rungen und Betrachtungen , Anregungen und Bebaup . tungen nur dazu dienen , mit der Zeit das Rechte bere
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vorzurufen, und daß dieſe Weben der Zeit beim Kreiſen etwa bei einem Volfsauflauf ſtattfindet !! Der Ver . feine Fehlgeburt zur Welt bringen. Was patriotiſcher faſſer fübli ſelbſt die Mangelbaftigkeit des Vorgeſdla . Freimutb , wenn auch mitunter galligt und übertrieben gebåffig , å ußert, wird unbefangenen Staatsmännern immerbin widrig genug erſdeinen , es ibrer Aufmert, ſamfeit werth zu eradien und ibrem Scharfſinn zur
genen und empfiehlt darum aud nur verſuch weiſes Änordnen ſeines Einberufungsmodus zur Heerſtellung. Die Reiterei des Bundesheeres aus Freiwilligen mit Handgeld zu beſdaffen iſt wohl nicht ernſtlich gemeini.
gründliden und genauen Erforſdung und Wågung Die Stellvertretungserlaubniß in der Art zu beforån. anzubieten.
Neben mandem Obimáriſden iſt in dem
Gelagten dod immerbin viel Beadtend wertbes ange ,
fen, wie in $. 26 vorgeldlagen wird , wurde den Hei : den noch mebr begünſtigen , als es bereits der Fall iſt.
führt. Der Grundgedanfe der langen Erörterung iſt Inwiefern der borgerdlagene Stellvertretungsmodus Deutſøland Einigung ; deſſen gemeinſame politiſde dem zu meiſt beſtebenden vorzuzieben , wolle aus nado. Selbſtitåndigkeit – die Lendenz derſelben . - Zum Gus folgender Stelle des S. 86 abſtrabirt werden : Die
ten des Geſagten gebórt das S. 91 über den Guſtav . Kumpanie. und Sowadronsberren båtten deßhalb an udolfs - Verein Angeführte. – Im Uebrigen bleibt feine
einem beſtimmten Tage nad der Anmeldezeit die Dienſt. der marquirten Erldeinungen und Wirfungen der Zeit leiſtunge , u. feumundszeugniſſe der angemeldeten Ein , unberührt ; denn nicht nur die politiſden Beziebungen ſteber, getreulich abgefaßt, dem Bannerberrn vorzulegen,
der Staaten zu einander, ſondern auch die Dolfs . und
welder die Bewerber ins Geſammt und aus jeden
Regierungsrechte, ibre Repräſentation und Handbabung,
einzeln für ſich die Kriegsübungen durdmaden låßt,
das Volfowohl und Volfsanſeben , die Volfo , und Res
gierungsfebler u. dgl. fommen zur Sprade. Im vierten Bude ſtellt ſich die cbarateriſtiſde Klaffificirung der Beſtandtbeile des Heeres und der
um die geldidteſten und würdigſten auszumáblen, und dieſe fodann dem zur Muſterung anweſenden Feldberrn vorzuſtellen båtte , der die leßte Auswahl ſelbſt treffen oder ſie dem Banner . und Rumpanie . oder Sowa .
verſchiedenen Heere ſelbſt, je nachdem ſie ſtebende, auf.
dronoberrn überlaſſen fonnte."
gerufene , geworbene oder bloß Hilfsbeere find , als originell und ſinnreich dar. Die Ridrigkeit der in den SS . 60 und 61 in Bezug auf Riebende und aufgerufene Heere aufgeſtellten Bebauptungen erſdeint jedoc rebr problematiſch und ebenſo das über das projectirte
Bibliographie.
Volfebeer Geſagte. Indeffen mögen , um in der Sprade
( fortepung . )
(Fortfeßung folgt.)
des Herrn Verfaſſers zu reden , die Volfsmadotord sur la guerre de Zélande ( 1303 — 1305) , par ner immerbin den Gebalt der ausgeſprochenen Ideen. 402. Mr.Mémoire le chanoine J. J. de Smet . Nouv. mémoires de
prüfen ; ganz ohne ſind ſie nicht, obſdon man zwei. felbaft wird, ob ſie von theoretiſche Organiſiren dergleiden Grundideen leidt aus , dod bångt
einem Militår ſtammen . Das 2c. der Heere iſt bald fertig, und Beziebungen ſpreden ſich in der Ausfübrung eine ſolce
Maſſe låſtiger und ſchwieriger Details an denſelben, daß es dem praktiſch Sachverſtåndigen nur als Obimåre erideinen fann , wenn man glaubt , dergleichen Joeen ließen ſich realiſiren , obne die Staatsangebörigen weit daß dieſen da , mebr zu belaſten als ſeither , und durch eine erbóbte Garantie der Sicherheit gewonnen würde. Wir ſind geneigt , in dem ganzen Heerberdaf. fungsvorſchlag nur ein in beſter Ubicht finnreich auf gebautes lufirdloß zu erfennen , das aus berrliden
Phantaſiegebilden bypotbetiſd zuſammengefügt, gleich einer berúbrten Seifenblaſe plaßen würde, ſobald man zur praftiſden Ausfübrung des Projectirten ſchreiten wollte.
l'acad , roy. de sc. et belles - lettres de Bruxelles. T. XVIII.
(4. Bruxelles 1845.) Die zu Unfang des pierzehnten Jahrhunderts zwiſden Flan: dern und Frankreich, ſowie Boland und Flandern , ſtatigefun : denen Kämpfe gehören zu den bedeutendſten Ereigniſſin der älteren Geſchichte Belgiens und der Niederlande.
Der lettere
jener Kriege, Deranlaßt durch die unter der Leitung des frie: geriſchen Johann von Reneſſe Hegen Johann von Ureones , Grafen von Holland , Hennegau und Seeland , aufgeſtandenen mißvergnügten Seeländer, welche Anfangs von Kaiſer Ulbrecht von Oeſterreich unterſtügung bofften , und dann , von dieſem verlaſſen , die Flanderer zu Hülfe riefen , hat in der vorbezeich: neten Dentſchrift eine beſondere Darſtellung gefunden . Die Ubhandlung, welche in zwei Abſchnitte zerfält, erörtert zuerſt die Rechte des an der Spiße der Flanderer ſtehenden Grafen Guido von Namur auf Seeland , und ſchildert ſodann die trips
geriſchen Ereigniſſe vom Einfalle der Flamänder in Seeland und die unterwerfung von ganz Südholland an ( Gefecht von Duiveland, Uebergabe utredars , Belagerung von Zierikzee , u. I, w. ) bis zur Wiedereroberung und Befreiung des Landes
Das in S. 74 über die Nothwendigkeit des Seered
nach dem ſo merkwürdigen Seegefechte bei Zierikzee , welches Wilhelm , der Soon des vorgenannten Grafen von Holland,
Geſagte erſdeint gut ; wie jedod dag bier Bedingte
unter dem Admiral Grimaldi , über die Flanderer gewann.
1
1
beſonders durch die Hülfe der franzöſiſch - genueſiſchen Flotte .
mit der allgemeinen Webrpflicht in Uebereinſtimmung
Die Beſchrribuny des Endes Jobann's von Renefíe, der in
rol gebracht werden fónnen, das wil nidt einleuchten. In S. 75 madt rid der Herr Verfaſſer offenbar
dem Pet ertrane , dhließt die abbandlung. 216 Unbang gibt der Verfaffer noch einiae intereliance Nachweiſungen über die ju Anfang des vierzebnten Jahrbunderts gebräuchlichen Kriegs :
Juuſionen über den Koſtenpunkt 2c.
Das alles lautet
rdón und einfach , doch aber die Ausfúbrung ; - über. dieß welch ein Kitt zwiſden Vorgeſepten und Unterger benen , die ſich nur zuſammen daaren , wie ſolches
maſchinen , die hier fämmtlich genannt und erklärt ſind.
Von
dieſer Dentſchrift, welche im Ganzen 39 Druckfeiten umfaßt, ( - 14- ) iſt auch ein beſonderer 2bdruck erichienen.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagskandlung : C. W. toote in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedruct.
Dienſtag ,
N 119.
5. October 1847.
Allgemeine Niliter-Zeitung. Bereinigte Staaten von Nordamerifa.
ganze Woche nidts als den ſoledteſten, efelbaft anzu ,
Deffentliche Blåtter beridten : „ Unverantwortlid lebenden Speď mit einer Suppe, in der Bobnen rein wird mit den deutſchen Freiwilligen perfabren, ſollten , und den miſerabelſten Kaffee. Mit der Aus, die ſo tbdrig ſind, fide in Newyork für den Kriegsdienst zablung des Soldes vertróitet man uns auf Merico, Man (dafft ſie bis zum Abmarſde
werben zu laſſen.
auf Governors Eiland. Dort leiden Tie Drudund Widfür wie im deſpotiſoften Pande der Welt. Der
Stand des Newyorfer Recrutendepots wird als videuß.
lich
wo vielleicht nidt mebr die Hälfte von uns am leben
ſein wird, ibn zu empfangen . Italien.
geſchildert. Ein Angeworbener bat ſeine erwieſe.
In einem in der Revue Indépendante " veröffent.
nermaßen begründeten Klagen der Newyorfer Sonell.
lichten von Herrn J. Ricciardi verfaßten Artikel wird
poſt" mitgetheit: Die empórendſten Mißhandlungen eine Ueberſicht der militariſden Streitkräfte verſchiede. Rind an der Tagesordnung. Als z. B. fürzlid , bei ner italteniſder Staaten gegeben. Der römiſche Staat Gelegenheit eines unbedeutenden Dienſtfeblero , ein bat", ro beißt es darin, gegenwärtig einen militäriſden Deutider angeflagt wurde , wåbrend , wie fide ſpåter
Effeftiv beſtand von 13,233 Mann Infanterie, 1361 M.
erwies, ein Irlander der Spuldige war, deßhalb eine Cavalerie und 48 Feuerſchlünden ; binzugefügt müſſen etwas tumultuariſche Aufregung eintrat, fdlug ein jedoch noch werden: 1) die Bürgergarde , welde riche Gorporal , mit einem gewaltigen Prügel bewaffnet, eie wohl auf mindeſtens 150,000 Mann belaufen dürfte ; nen, wie es deint ganz unbetbetligten deutſden Sol. 2) drei Diviſionen Hülføreſervetruppen , deren Haupt, daten zu Boden.
A16 ein anderer Deutider , der in
quartiere in Rom , Ancona und Bologna ſind , die aus
der Nähe ſtand , jenem den Prügel entrig , um ihn 30 mehr oder weniger ſtarfen Bataillonen beſteben und einem Offizier zu übergeben , war die Folge , daß der zuſammen fide auf 18,000 M. belaufen mögen . Nicht Gemißbandelte wie ſein Beſdůfer , beide in den Bod mit einbegriffen iſt das zahlreiche Douaniercorps, deren geſpannt wurden, eine Strafe, welde, fügt der Sdret . ber des Briefes binju, bier in höchſt barbariſcher Weiſe vollzogen wird. " - Er ſagt: „ Die Delinquenten beo tamen einen Holzſpan in den Mund , die Hände wur. .
Mannſdaften abgebårtet ſind und zu Streifzügen be. nußt werden könnten . Es feblt indeß im Kirdenſaate
an Kriegsmaterial für die Streitfråfte, welche man würde auf die Beine bringen fönnen.
-
Der Effektiv ,
den ihnen gebunden und über die Knie gebogen, als beſtand des Heeres des Königreids Sardinien betrågt Dann ein Stod zwiſchen dieſelben durdgeſteckt; ſo ließ gegenwårtig 51,000 Mann Infanterie, 6800 Mann man fie Stunden lang liegen ; dem Einen lief das Cavalerie und 236 Feuerídlůnde. Es iſt dieß das Blut um den Hals, er drie erbårmlich, balf ihm doch
erſte , zu achtjábrigem Dienſt derpflidrete Aufgebot ;
nichts. Durch 500 Mano Spießruthen zu laufen fann feine barbariſchere Strafe ſein. So werden Menſchen zu Krüppeln gemacht , ihre Geſundheit unbeilbar zero ſtórt. Die Beiſpiele ſind nicht ſelten ; einige ſo miß. bandelte liegen noch im Spital , andere bat man als
das zweite Aufgebot umfaßt die ſogenannten Provin , zialtruppen, die zu redsjåbrigem Dienſt gebalten ſind ; dieſelben bleiben in Disponiblitåt, fönnen jedoch immer im Falle eines außerordentlichen Bedürfniſſes zum acti. den Dienſt berufen werden ; die Provinzialtruppen zåb,
Krúppel entlaſſen.
Ido módte jeden Deutſden war
len nicht weniger als 84,000 mann . Demnad fönnte
nen , und wåre er in der außerſten Noth , rich durch die Berſprechungen , beſſer geſagt die lúgenbaften an
im Falle eines Krieges der militäriſche Effektivbeſtand dieſes fandes auf mebr als 140,000 Mann , in 123
gaben eines Werbers , beſtimmen zu laſſen , fich zuen.
Bataillone und 20 Sowadronen getbeilt, gebradt were
gagiren. Ein Jeder wird es bereuen. Von einer Ca.
den. Durch die Organiſation einer Nationalgarde fonnie ſerne iſt feine Rede ; wir ſolafen nicht einmal in Bete dieſe Streitmacht noch verdoppelt werden. Piemont ten ; unter Zelten im Freien auf Bretjern müſſen wir beſißt Kanonengießereien, zablreiche Waffen . u . Kriegs. liegen. - Was das Eſſen betrifft, ſo erbalten wir die -
munitionsfabrifen und woblgefüllte Arſenale. In dem
947
948
turiner Arſenal allein befinden fide über 100,000 Flin .
bende Mångel und Gebreden donungslos andeuten.
ten.
In der Citadelle von Alerandrien ſind über 300
In dieſer Beziebung iſt das Geſagte beadtendwertb,
Belagerungsgeld úße aufgeſtellt und in Genua nabe an 200. – Die römiſde Marine iſt von geringem Belange ;
dod gehört Umſichi, Erfabrung und Unbefangenbeit dazu , um einen ridrichen Soluß und Nußen daraus
ſie bietet blog ein etwaniges Gontingent von Matroſen ,
zu zieben. Hóbere und bódjie Stellen mogen die fund, gegebenen Ideen und Borſblåge wohl erwägen ; -
-
welche die Handelsſdiffe ſtellen würden.
Die piemon ,
teſiſde Marine dagegen zählt 4 finienſdiffe , 5 Free gatten und etwa 60 fleinere Kriegsſchiffe ; außerdem
bietet die Seeinſcription große Hülføquellen ; im Jahr
1833 waren 40,000 Matroſen und nabe an 6000 Han .
es iſt unbeſtreitbar mandes Gute und ſehr Gute zur gebradt. Uebertreibungen taugen nidis , gleidviel in welcher Spbåre und Beziebung ſie auftauchen ; taugt biernado
dels diffe eingezeidnet ; dieſe Zabr 'bat fid ſeitdem obne
aud übertriebener Garniſonsdienſt nidots , ſo iſt darum
Zweifel nur permebrt.“
dieſer Dienſt nidt obne Nußen. Leider iſt allerdings nidit Ades ſo , wie es ſein ſollte , und ſo findet denn der Herr Verfaſſer manden Sioff, reinem Wiß und feiner faune in Bezug auf die genannte Spbåre den
Preußen. Berlin , 11. Sept. Die Nr. 34 der Gefeßramm .
lung enthält nachſtebende Alerbödſte Kabinetsordre,
Zúgel robießen zu laſſen .
betreffend die Declaration des S. 3 Tbeil II. des Mi.
litårſtrafgeſebbudes: Zur Beſeitigung der nach Ib .
Hinſichtlich der ſo bodgeprieſenen Autoritåt des Gerebes beliebe man , nach den Ereigniſſen unſerer
rem Vortrage durd den S. 3 Tbeil II. des Strafge .
Lage,. fich zu erinnern , daß die Mendbeit vor der
reßbuches für das Heer entſtandenen Zweifel über die Grången der Competenz der Givilbebörden zur Unter. ſudung und Entſdeidung der Contraventionen der Mi. litårperſonen gegen Polizeigereße erflåre Id biermit, daß zu den dort ermåbnten Polizeigelegen die militar. polizeiliden Anordnungen nicht geboren , und zwar obne
Hand nod und wobl für immer auf jenem Stadium der Unvolfommen beit verbarrr , wo ein Geret obne
Gewalt , welde ibm entſprechende Geltung zu ſchaffen bermag , gleid Nichts erſcheint. Der rubige Bürger dreitet befanntlich nicht gerne gewaltſam ein , und
darum finden denn aud Umeriebler ſtets überall freies
Rüdlicht darauf , ob die militárpolizeilide Anordnung Feld , wo die Regierung nicht ein Kraftorgan berißt, beſikt bloß für Militärperſonen erlaſſen oder , um deren ver, deren Treiben zu bemmen oder zu vernidten. Das bindlide Kraft auch für die Sivilperſonen außer 3wet. Bewußtſein im Frieden , als Autoritåt des Gefeßes, fel zu ſtellen , unter Mitgeidnung der Civilpolizeiber
bórde befannt gemacht worden iſt. Werden militärpo .
dem Vaterlande inneren –- im Kriege , als Bebrſtand der Nation , dem Vaterlande außeren Schuß zu gee
währen , mag immerbin den Kriegerſtand mit Selbſt. lizeilide Anordnungen von Militárperſonen übertreten, gefühl auf jene obnmådhrigen Verſuche berabblicen litárbefehlshabern , oder , inſofern eine Diſciplinarbe. laſſen, welche die Tagespreſſe zur Verdådtigung ſeiner 10 gebührt die Unterſudung und Entſcheidung den Mis
ſtrafung nicht ausreicht , den Militárgerichten. Dieſe
Declaration iſt durch die Gerekſammlung zu publiciren. Sanſouci, den 19. Auguſt 1847. Friedrid Wilhelm. "
Lendenzen lid oft zu Sdulden fommen lågt. Die beiber uod obne Bezug auf den Herrn Verfaſſer geo ſagt, welchen dieſer Vorwurf nidt trifft. In dem dargelegten Amalgama trügeriſcher Wabro.
ſcheinlichkeiten , die großentbeils alles praftiſden Ge. baltes entbehren , wird unter Anderem
aud die Ento
bebrlidfeit der Soldatenårzte bebauptet. - Die Grund.
L i te r a t u r. Anſigten über das deutde Webrweſen mit
fåße des Oberſten Bildner in Fleißigenſtadt“, deſſen
Derſuden zu ſeiner Vervollkommnung ,
Bericht in S. 93 den inneren Dienſt Teines Banners vor Augen ſtellt, ſind ganz die in den meiſten vorban .
von German .
Mit drei Steindrudtafeln. Bam .
berg 1845. Im Berlag der Zúberlein'iden Bud. bandlung. ( Fortretung. )
Der III. 46 dnitt bietet wieder theilweiſe einen Gallimathias edler und patriotiſder Anſichten, die aber
denen deutſchen Gaſernen berrſchenden .
Rommen die.
ſelben nidt ganz in der bezeichneten ultra philanrbro . pen Weiſe in Anwendung , ſo berubt dieß auf den be. ſtehenden Verbåltniſſen , die praftiſdere Einrichtungen verlangen , als des fingirten Herrn Oberſten Pbantaſies gebilde ihm vormalen. Das projectirte Beurlauben
Die Leute ſollen z. B.
der Reiter ſammt Pferden beſteht mebrfältig factiſd
viel fürzer zu Dienſt bleiben , und doch roll viel mebr
und iſt ſomit nicht obne ; dod entbålt das Vorgedla .
gelehrt werden , während jeßt icon das Nothwendige
gene eine ſo ſtarfe Doſis phantaſtiſcher Beimiſchung, daß wir zu deſſen Annahme nicht raiben fónnen. So
leider nicht recht verdaut ſind.
Faum erlernt werden fann ; der Einfluß des Heeres
auf die Bolfsbildung wird lobend anerfannt, und dod
plauſibel ſid Mandes beim erſten Durdleſen darſtellt,
ſoll er verringert werden durd faum mebr als epbe .
10 wenig praftiſden
meren Aufenthalt im Heere u. dgl .
Prüfung.
Ungerſdeinen
Gebalt bietet es bei nåberer
die angeſtellten Raiſonnements faſt nur als eine phi . lanthrope Sdmin delei, in der , Moſaif åbnlis , idone prgfriſbe Phraſen mit patriotiſden Obimåren und leis
Das dritte Buch verdient in Bezug auf Vortrag logik, Sparfſinn und Bündigkeit des Erórterten volle Anerkennung . Die gegebenen Definitionen ſind wirf,
der nicht unwahren Behauptungen wedſeln , die beſtee
lid darmant .
Kann aud nidi unbedingt Udes em
949
950
pfoblen werden, und gilt dieß namentlid für die polio tiſchen und organiſatoriſden Beziebungen, so wird dodo des Empfehlenswertben ro viel geboten , namentlid was (darfſinnige Deduction , patriotiſde Lendenz und
nichts anderes denn Generalitábler. Warum den beſte. und nichts Ande . benden Generalſtab verwerfen an ſeine Stelle nur unter anderer Benennung res leben trivialen im uns bei dieß nennt Man reßen.
freimuthiges Selbſtgefühl anbelangt , daß kein leſer das Werk gleichgültig, und ſicherlid Mander es nur
die Sade aus dem Lüdelden ing fåppden wickeln . “" Beadtenswertber erſcheinen die deußerungen über den Regimentsverband. Leidet allerdings die Selb, ſtåndigfeit des Bannerberrn unter der Bevorinundung
.
erſtaunt, belebrt und erbaut aus der Hand legen wird.
Wir fommen indeſſen immer wieder auf den alten Refrain zurůd : To foſtlid und booſt beachtenswerth
durd den Regiments commandeur , jo redtfertigt doch
die Ideen mitunter ſind , ſo er deinen fie dod immer.
die Wichtigkeit der anderweiten Beziebungen dieſen Ber. band , obidon er nicht als unbedingt nothwendig er.
bin zu beterogen in Bezug auf das Beſtebende , als daß ihm ein anderer praftiſder Werth beigelegt werden
fannt werden muß .
fonate , denn jener auf das beſtebende " Unprafriſde
Die Motivirung der taftiſden Gintbeilung des Ba.
foarf hinzuweiſen. Ganz beſondere Anerkennung der.
taillons in 4 , 5 und mehr Compagnieen iſt nidt fons
dient die barafteriſtik der einzelnen Waffengattungen ; alle particularen Eigentbůmlichkeiten derſelben ſind Tebr
derlid fundirt. Es fiebt (deu aus mit der Einúbung
ridtig und einleuctend bervorgeboben .
Was im vierten Bude über den Unterſchied von leichter und ſchwererer Infanterie und über Plånkler pranfler geſagt worden , iſt richtig und gut motivirt; ſo und nidt anders zeigen es aber aud faſt überall die be ſtebenden Berbåltniffe. - Die Freiberrſchaft der An.
fübrer, welche nad s. 130 vom Bannerführer aufs wärts zur Dispoſition des Oberfeldberrn ſteben, dürfte
und Fåbrung der Infanterie , wo man nicht aus jeder beliebigen Anzahl Unterabtbeilungen ein Viereck zu bil . den verſteht. Die projectirte Eintbeilung des Batail.
lons zu 6 Compagnieen bat übrigens Bieles für lich. Wo man von Haus aus neu organiſirt, fann man foon Ale8 maden, wie es beliebt. Wo dagegen Be .
ſtebendes zu berückſichrigen iſt , da treten andere Vers
båltniſſe ein ; das Beſtebende wirft ſich bekanntlich nicht
Gin Theil der
ſo leicht über den Haufen , als die neue Organiſation Ficha concipirt, und am wenigſten låßt es ſich durch ein
angefübrten Gründe find offenbar Sdeingründe. Dies
chimåriſdes luftgebilde erſeßen , als weldes , mit Rüde
ihre großen Bedenklido feiten baben.
res Heer nichts anführender Anfübrer , ſtets an die richt auf das Vorbandene, die projectirte Eintheilung Perſon des Oberfeldberrn attadhiri , würde im großen fide rich allerdings darſtellt. Wollte man eine Reorgani. Hauptquartier ein neues Impediment eigentbúmlider ſation im Sinne des Herrn Verfaſſers eintreten laſſen, Úrt bilden und můsten die facirenden Herren Obefs,
fo bezweifeln mir faum , daß die beim Thurmbau von
die Ordre ibres Commandos ſelbſt überbringend , in
Babel gemachten Erfabrungen lid erneuern würden.
der Regel eine mehrfad riskante Courierreiſe maden , um die Punkte ihrer Wirkſamkeit zu erreichen . Wie
Der adminiſtrativen Eintbeilung des Bataillons dages
dergleichen epbemere Chefs rider zu ihren Truppen
gebübrende Anerfennung nidt verſagt werden ; die fepa , rirte Einteilung des Stabsperſonals in die verſchie, denen Compagnieen wil indeſſen auch nicht zwemißig
gelangen ?
Wober ſie ihre Gebúlfen erbalten ? 2c. Wie
ſich der Geldåftsgang obne Zwiſdenbebörde bildet? : c. Dergleiden und åbnlide Fragen beantwortet unſeres
Erachtens der Jabalt des Werks nidt genügend. Die rechten Månner am rediten Plaße, und Permanenz im
gen , welche blog den Feldbedarf im Auge bat , fann
feinen . im fünften Bude , das von der Bekleidung 2c.
bandelt , erſdeint S. 144 die Motivirung der Qualität
Gobåſion zu gemåbren , als die projectirten ephemeren Beziehungen , welde, jedenfalls vornberein , des gegens
einer Soldatenbefleidung gut ; deßgleiden die Apologie des Feldmamies , des Kriegefollers oder Waffenrode . Wird auch im Allgemeinen nichts Neues geſagt , ſo
ſeitigen Befanntſeins und Bertrauens ermangeln und ſomit auch das Band der dienſtlichen Verknüpfung nicht
ſchadet dieß hier um ſo weniger , als praftiſche Anſich . ten ſo lange wiederbolt in Erinnerung gebracht werden
Commando - (deint und mehr Bürgſchaft , ſolider
feſt und zuverläſſig fdlingen fønnen.
Auch den An.
müſſen , bis ſie endlich verwirklicht find.
Die wieder
richten über den Generalſtab fónnen wir nicht beipflide
bolte Anregung der Solifboſe (S. 148) gebórt in dieſe
ten. Uebertreibung und vorgefaßte Meinung baben großen Antbeil an der falden Beurtbeitung. Miß.
Kategorie.
griffe und Mißbråuche Einzelner beweiſen noch nicht die Entbehrlich feit Auer. Die Militárhierarchie fann
Kennbarkeit und Uebereinſtimmung , obne Beein ,
Gefügigkeit und Tbåtigkeit des foloſſalen Heeresförpers
trachtigung vererbter Nationalneigungen und Natio . nalliebhabereien , ſcheinen allerdings berúcſichtigungs. werthe Wünſche in Bezug auf die Befleidung des Bun. desbeeres , deſſen unendliche Buntdeckigkeit wohl ver .
ſidern und beleben. Wir empfeblen dem Herrn Ver . faſſer zur Berichtigung ſeiner Anſichten die Dialoge der Offiziere verídiedener Waffengattungen in dem Mún .
Arbeitsfoller ſtellt ſich als ein nüßliches Kleidungsſtücf dar. Die Bedingungen einer guten Kopfbedeckung find
chener Archiv für Offiziere aller Waffen . Bei den er. folgten Tiraden deint uns mitunter gewaltig neben die Scheibe geldoffen zu ſein. Ganz und gar einſeitig und falld aufgefaßt ſtellt ſich und das über die Hilfe
zu erzielen , und erſcheint dieſer dann als die zwed, måßigſte militariſche Kopfbedeckung. Wir verweiſen in dieſer Hinſicht auf unſere bezügliden Anſichten in Num .
berren Angeführte dar ; dieſe Hilføberren erſdeinen als
mer 103 u. 104 dieſes Blattes vom Jabre 1836.
der Zwiſdenglieder ſich nicht entåußern , welche die
mindert werden ſollte. Der im S. 151 vorgeſdlagene
ridtig angegeben ; ſie ſind übrigens auch beiin (jafo
Die
951
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slagen über den Ozafo datiren bekanntlich von jenen,
balten die Nr. 40 und 34 dieſes Blattes vom Jabre 1835 u. 1836. Auch das über die Beldſtigungen duro den Gåbel 26. ($. 172) Angefübrte erdeint nidt obne. Inbeffen gibt es Beziebungen, in welden derſelbe notb.
die ibn nur ausnabmsweiſe und momentan tragen.
Der gemeine Soldat , der ibn gewoonlid trågt , flagt nid , außer im Anfange , lo la.ge fide die zirfel .
runde Deffnung der ovalen Kopfform anzupaſſen ſuot. wendig werden kann , wie z. B. beim Escaladiren , Dieß låßt ſich aber vermeiden , wenn man ihm gleid
beim Durchdringen von Dididt 20., abgereben von reis
von Hauſe aus die entſpredende form gibt, und lie .
ner boben Nüßlichkeit im Bivouacsverhältniß . Hůr.
gen fonad die Mångel des Czafos nicht in der Gate
tenbau, Brennbolzbereitung 2c . werden befanntlid mit
fung der Kopfbededung , sondern in der Verfebrten Art, in welder man dieſe Gattung von Kopfbedeckun .
telſt ſeiner aud dann nod zu Stande gebradt , ' wenn die Menagebeile 2c. långſt verloren oder unbraudbar
gen fabricirt.
find ; und iſt er ſtets , minder belåſtigend als diere,
Die vorgeldlagene Kopfbedeckung er.
ideint úbrigens ſchon und zwecmåßig in Bezug auf aud bei ibrem Borhandenſein ein erwünſchtes Surro. ibre Façon, dod unpraktiſch in Bezug auf ihre Dauer. gat derſelben und ein weſentliches Förderungsmittel Statt Luche mißten eg mindeſtens Filzkappen ſein, im Lagerbausbalt beim Trandiren und Handtbiren wenn ſie nicht nach jedem Regen die Wirkung eines eingetaugten Somammes auf dem Kopf außern ſollen .
von und mit Fleiſde , Holz u. dgl. Die im S. 174 vorgeldlagene Patrontalde an und
Der im Szafo vorbandene Handmagazinsraum erſdeint für ſich iſt gut , deren Transport mittelft eines feib. uns noch immer als eine ganz vorzüglice Eigenſchaft gurtes können wir aber das Wort nicht reden. Das deſſelben , und iſt und noch keine Kopfbededung befannt
þången der Patrontaíde Aber die Soulter geſtattet,
geworden, welde mit Rüdlicht auf Leichtigkeit der Un. terbaltung und fånge der Dauer ebenſo wohlfeil måre,
dieſelbe, wie es ſeither im Sefedote auch gewóbnlid gedeben, nöthigenfalls bervorzunebmen, ohne daß der
als der Gjafo .
Mann die permanente Unbequemlichfeit und übrigen
Mit dem über die Fußbefleidung ( S. 153 ) Geſag. Nachtheile des Leibgurtes zu erdulden bat. Die ange. ren , deßgleichen mit dem über den Mantel und die fübrten Nachtheile des gekreuzten Pederzeugs beruben Handidube Geåußerten muß man fick einverſtanden auf der Vorausſegung eines tadeldwertben unridtigen erflåren. Die Definition von Waffen, die Motive zur
Bewaffnung und die Sdilderung der Eigentbůmlid . feiten derſelben (S. 156 ) verdienen das Prádicat , gut'.
þångens deſſelben . Die Sdultern und niot die Hüf. ten des Menden deinen zum Faſttragen beſtimmt
(Algem. Milt. 3tg. Nr. 15 von 1842 ) ; man wird
Das über die Vorſchritte der Artillerie im Frieden und
darum nur dann für die vorgeſchlagene im Uebrigen
über die gleichzeitigen Rücfſchritte der andern Waffen
zwecmåßig ſcheinende Tragweiſe der Ausrüſtung des
Bemerfte (S. 160) iſt leider wahr.
Mannes lid entdeiden dürfen , wenn in Praris er
Das über Bol.
zen . und Kugelform des Geſchoſſes Erörterte ſcheint zu Gunſten der erſteren Form Mandes für ſich zu baben ; dod dürfte es immerbin nod zu problematiſch fdeinen, um nicht vielſeitige, gründlide Verſuche einer etwa beliebten Aenderung in dieſer Beziebung voran . geben zu laſſen. Mandes deinbar matbematiſd Ge. wiſie bar in der Praris foon ganz andere Beweiſe geliefert als auf dem Papier . Man erinnere fido ftete , daß Probiren in der Praris über Studiren geht. Der einfachſte Calcůl laßt erfennen , daß die Kugel der
Puft überall glede Widerſtandsflåchen bietet, der Bol .
wieſen iſt, daß feinerlei Drud am Unterleib ſtattfindet und die Hüften nidot mittragen müſſen . Wenn S. 254 , um loderen Abſtand zu bezeichnen , von Nebenleuten im feinſten , Gefühl die Rede iſt, ſo iſt dieſer Ausdruck wobl nur durd ein Berſeben des Segers mit Füblung dermed elt worden. Den Man. tel , wie (S. 176) vorgeldlagen , unter dem Corniſter zu befeſtigen , reßt voraus , daß die Patrontalde per. wanent auf dein Reibe getragen wird. Wir fönnen bierfür aus den oben angedeuteten Gründen nicht ſtims men und glauben ferner, daß der Wärmeſtoff und das .
zen ( reſp. Cylinder) dagegen nicht. Irregulare Ein. Bolumen des auf dem Hintern bångenden Mantels wirkung der Puft dürfte daber auch irregulåre Erideie
den Mann weit mebr belåſtigen , als das Gewicht der
nungen veranlaſſen ; abgeſehen davon, daß der Bolzen
Patronen , und daß die unbedeutende Differenz im Naß.
im Robr mehr Frictionspunkte bietet als die Kugel, werden des Mantels bei weitem fein Äequivalent für und mithin aud mebr Kraftſdråd ung erleiden muß. die Nadtbeile der angefübrten Beziebungen bietet. Da . Das über den Rüdſtoß Angefübrte verdient Beadtung ; gegen ſind wir für Torniſter, welche das Gepåd des der Bolzenform wird indeſſen darum das Wort noch Mannes auf das Minimum ( Nothwendigſte) beforån. nicht geredet. Die vorgeſchlagene Einbúllung der . Bole zen in Filzbaare dürfte mobl mebr nadtbeilig als vor.
fen , damit er der Ueberlaſtung nidot erliege , - und
ibeilhaft einwirfen , weil ſie im Robre verbrennen und
für lodere Fühlung in Reib und Glied. Die Motive für leblere baben wir in Nr. 95 dieſes Blattes som
den Pulverſchmuß im Paufe vermebren würde.
Jabre 1840 bereits frůber nåber erörtert. - Außer den
as ( S. 165 2c.) iber die Erleisterung und Vers
größeren Menagefeſſeln ein kleines Ebgeſchirr per Mann
beſſerung des Gewebres, namentlich über das Anbrin. zu beſißen iſt gut ; glåſerne Feldflarden dagegen , wenn gen eines dunfeln Viſirſtreifens und bellen Korns auf fie nici von ganz beſonders ſtarfem Olaſe ſind , tau . Dem Laufe, über einen leidteren Abzug, über die Sdåfo gen nichts. Die Erfabrung bat bereits vielfälrig beide
rung und den Badenſchlag 16. geſagt iſt , erſcheint gut. Bebauprungen beſtåtiat. Unſere ſpeciellen Anſichten in legterer Beziehung ent,
(Schluß folgt.) und in deſſen Offizin gedrudt.. Meste Darmſtadt in R. : O. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung .
Donnerſtag , 7. October 1847.
N 120 .
Allgemeine Militár - Zeitung. Franfred.
zier iſt wegen Mißbrauds der Waffen zu 14 Lagen Arreſt und wegen Verleßung des conventionellen An .
Nad einer Drdonnanz vom 8. Auguſt beträgt die zur einenzweiten Entlaſſung aus dem Dienſte verurtheilt. Creditſumme des Sabres 1846 für das Kriegsdeparte. ſtandes Auch gegen Betbeiligten war auf Dienſte ment14,181,018 + 7,508,824 = 21,689,842 Franfen, entlaffung erkannt ; die Strafe iit jedoch, in Beruf.
und vom Jahr 1847 2,161,180 + 22,069 = 2,183,249 richtigung, daß der Sduldige ride zuvor noch feines franfen. Unter gleidem
Datum werden 3,000,000 Franken, Bergebens duldig gemacht batte, vom König im Wege
Gredit des Jabres 1846 für die Befeſtigungen von Pas ris, Gleidzeitig auf 1817 verwieſen wird das.
der Gnade vierwochentlichen verwans n. Offizier Arreſt trifft vierzeb und vierten robarfen delt . Einenin dritten
Budget des Krieges für 1848 tagiger Arreft, außerdem ſind dieſe Drei in andere Re. gimenter perſegi.
auf 322,010,382 und die Creditſumme des Jahres 1848
Wer ſido des Vorfalles erinnert,
der den Betheiligten hat, abno wird Civiliſten zugezogen einräumen eine ſtrengere inůffen , daßdieſe er Strafen
für Militårpenſionäre auf 1,050,000 Franfen feſtgelebt: Ordonnanzen vom 9. und 16. Auguſt 1847 eröff dung ſicher nicht zugezogen haben würde. Wir ſagen nen dem Kriegsminiſter Gredite von 25,542,636 und von 21,886,363 Franfen für Algerien , auf das Jabr 1847. Der Effektivbeſtand in Algerien iſt für 1848 zu 60,000 Mann und 15,490 Pferden beſtimmt. Im Jahre 1846 nabmen von 73 linien . , 24 leich sen Regimentern , 1 Regiment der Fremdenlegion , 1 Regiment Zuaven , 5 Bataillonen fåger , 3 Schieß. idulen ( Vincennes, Si. Omer , Grenoble) , 38 Reiter. regimentern , 1 Reitſule 2. , 917 Offiziere, 796 Un.
dieb , weil ein frůberer Artifel der Weſerzeitung bei Beſprechung des Ercefes den Wunſch nad Gleichbeit
vor dem Sereße in einer Weiſe ausſprad , die offen , bar Mißtrauen gegen die Unpartheilidfeit der Kriegos geridte involvirte . “
Preußen. Am 6. Sept. Derließen die Breslauer Garniſon und
teroffiziere, 42 Corporale , 39 Soldaten und 27 Sol, die aus Soweidniß und Brieg am 28. Auguſt dort datenfinder von der Linien ,, 421 Offiziere, 393 Unter. eingerůdten Fúſilierbataillone des 10. und 11. Infan , offiziere , 8 Soldaten und 22 Soldatenfinder von der
ferieregiments die Stadt und zogen dem Mandverplage
leichten Jufanterie und 597 Offiziere , 519 Unteroffio
30. Die Manöver der 11. Diviſion werden dießmal in der Gegend von Dels , und zwar von dem interi . miſtiſchen Diviſionár , Generalmajor Grafen Půdler, abgebalten.
ziere , 24 Brigadiere , 4 Soldaten und 1 Soldatenfind
von der Reiterei an topograpbiſchen und militåriſden Ausarbeitungen Theil. Dieſe beſtanden in 3981 Aufe ſåben und in 3813 Zeichnungen.
ů rttemberg.
Hannover .
Die Augem. Zeitung foreibt von der feine , 24. September : „ Man wird fid eines Ercefjes erinnern ,
der im Aprit d. I. zwiſchen Offizieren der Donas brüder Garniſon und den dortigen Bürgern vor.
fiel. Ein Infanterieoffizier vergaß ſich dabei ſo rebri
Der Generallieutenant von Bartruff , Gomman . mandeur der Artilleriebrigade, iſt zum Gouverneur von Pudwigsburg , und der Generalquartiermeiſter Gene .
ralmajor von Miller zum Commandanten der zweio ten Infanteriediviſion ernannt und zum Generallieute. nant befördert ; ferner der Adjutant des Kriegominis
daß er ſeinen Degen 30g und einen Bürger , wiewobi
fters, Oberſilieutenant von Baur , mit Beibebaltung
nicht gefåbrlich , am Kopfe verwundete , naddem ein
des Militárreferats im Kriegsminiſterium , zum Gene:
Wortwedſel vorausgegangen war.
ralquartiermeiſter ernannt und zum Oberſten befordert.
Der König befabl
eine Unterſuchung , und das Generalfriegegeridt bat
in dieſen Tagen ſeinen Spruch erlaſſen. Jener Offi.
955
956
Li te r a t ut ,
dlag gebradte Beehrungsweiſe , unter gewiffen Vor,
Anſichten über das Deutsde Wibrieren mit ausreßungen . ganz bůbſd und paſſend erſcheinen fann, Verſuchen zu ſeiner Vervollfommnung , von German, Mit drei Steindrudiafein , Bain
berg 1845. Im Berlag der Züberlein'ſchen Bud ! bandlung. (Schlu B.)
Die im rechten , von der Kriegebildung der A11s fübrer bandelnden Bude gegebenen Definitionen über Wiſſen und Können ( Tbeorie und Praris ) erſcheinen eigentbůmlich , ſind jedoch nicht obne Sdarfſinn und .
Conſequenz. ($. 179 20.)
Dafelbe gilt von der Star
Mificirung der Anfübrer und den Anforderungen as
diefelben , je nachdem ſie rein prafriſch , rein wiſſen :
ro lågt pie lid Dod alſo nicht im geſchloſſenen Trupp zur Ausfübrung bringen . Das Raiſonnement über das Gewebrpräſentiren erdeint matt und unſtid bal.
tig und faum beſſer dasjenige , was über den ordinå. ren Sdritt und das Gewebr im Arm fragen geſagt ift. Der ordináre Sdritt (1. aug. Milit. Zig. Num . mer 91 von 1842) iſt befanntlich ein vortrefflides lebro
mittel für Anſtand und Rube , und das Gewebr im Arm sragen gewährt bei Kålte den Schildwachen eine Annehmlichkeit , die ſie bei jeder anderen Tragweiſe Des Gewebres febr fübibar entbebren müſſen . - Das
in der angedeuteten Beziebungen Vorgebrachte gründ. lid zu widerlegen , dürfte feine beſondere Schwierigkei.
dafilid , oder beiden zugleich ſind .
Der Anführung ten bieten. Es bat, wie man weiß , Ulles rein pro und contra ; Mißbråude bilden aber fein unbedingres genbeit der Anfübrer por der Fronte permogen wir contra , und namentlid beweiſen ſie nicht die Verwerf. ůber unwilfúrlide dengítlidfeit oder vielmebr Befan .
nur in Bezug auf Solde beizurflicten , welche nici
liofer des Mißbraudiren.
Wer das
Befriedigender oder vielmebr ganz befriedigend iſt
Gefúbl ſeiner Selbítandigkeit (genügender Kraft und
das ſofort über die individuelle Ausbildung des Man.
Fábigfeit) in ficb trågt , wird von demſelben angetries
Dies folgende ( S. 212 20. ) . Jeder Prafricus wird ſich
rind , was ſie als Anfübrer ſein ſollen . ben, ſtets unbefangen und ſider auftreten.
Der öfter wiederfebrende Ausdruc , Gefübi " ftatt Füblung – iſt ſtorend.
mit der vorgeſchlagenen Abridtunge metbode vollfommen
einverſtanden erklären. Einige redniſche Alotrias ab , gerednet , wie z. B. die Hände auf den Hintern legen
Die berúbrte Waffenübung der pon Urlaub Gingee u. dgl. , bat uns der Herr Verfaſſer bierbei ganz aus zogenen anlangend , ſo erſdeint es rátblid , den Grund, der Seele geſprochen. Ein Tbeil ſeiner Deſiderien iſt ſaß zu adopriren , von denſelben sogleid vornberein übrigens bereits mebrſeitig realiſirt , namentlid das alles das wieder zu perlangen , was ſie bei ibrer Ente laſſung erlernt batten. Nur þierdurd werden die feure in die erforderlidhe Aufmerkſamfeit und Spannung ver,
ſept. Fångt man umgefibrt mit alten Soldaten ſtets wieder ab ovo an , ſo werden ſie laß und träge und verlieren alles Jntereſſe an einer Sade , deren ewiges Wieder fåuen ibnen zum Efel wird, Beſonders beachtenewerib erſdeint das in § . 188
Gewebr erbeben auf Vorwårts ! und das Niederſtelo len deſſelben auf Halt ! Bleibt vielleicht auch in die ſer Beziebung noch andes zu wünſchen übrig , ro
dürfen wir doch hoffen, daß praftiſde Einwirkung und daſſelbe mit der Zeit nod gemåbren wird. Auf marít ! die Gemebre auf , auf Halt! ſie abnetmen (deint uns 8. B. das geeignetite , um obne Zeitverluit fid in Bes
wegung reben und obne unnötbige Ermüdung den Trupp
über die Aneignung genügend wiſſenſchaftlicher Bildung
in der Stellung verbarren laſſen zu fønnen 26. Der Gebraud von Sågſpåbnen oder Kleienpatro , nen zum Erlernen des ladens iſt eine pedantiſche Schnurr, pfeiferei, welche , wenn aud den 3med der blinden Das über die projecrirte Kriegebooidule und über Manipulation leichter verſinnlichend , doch durch das Beförderungen ( 6. 198 ? c. ) Angefübrie verdient nidt undwierige laden mit Pulver durchaus nicht bedingt mindere Beadtung. Ein gewobaliber Febler wird in ift. Der renfrecten l'age des Gewebres beim fertige lebterer Beziebung unſers Erachtens darin begangen, maden gebúbrt aud unſers Graditens in geldloſſenen
und ſofort über die Prüfung der Souler Gelagte, obidon dabei mance Inconvenienzen berübrt werden, die wobl faum irgendwo noch befteben dürften.
Das Avertiſſement: Zielt !
daß man nicht genug in den unteren Graden rhon die
Gliedern
für bøbere Stellen erforderliche Selbſtåndigfeir entwickelt
gmiden l'an ! und Feuer! iſt, wenn auch eben nicht
der
Vorzug .
and prüft. Daber fommt es denn aus , daß båufig gerade nörbig , doch eine gute Erinnerung. Mißgriffe geldeben.
Die foee ,
aus alten Gewebren Armbruſte zu fertigen , um ( S. 220)
Im Augemeinen muß audi vom redsten Bude ge.
in den Caſernenzimmern und Hofen ic. fido beliebig
ſagt werden , daß es nichſt vielem Vortreffliden und
und unter Aufrichi ůben zu fónnen , erideint ſebr praf.
bodit Beadsenswertben , gleich ſeinen Borgångern,
tiſd wad leicht ausfübrbar.
mand Problematiſches und Pbantaſtiſdes en bålt. Das fieberte Bu $ ( S. 301 ?c.) , don per friege.
vom Sabre 1833 bat bierzu bereits eine Anregung ges geben. Außer dem über die Schießplåbe Geſagten
Nr. 39 dieſes Blattes
rijden Ausbildung der Flinttruppen bandelnd , bietet,
findet ſich über die Art der Truppenbildung menig
obrdon die lange gedichtlide Einleitung R8 faum er. erwarten läßt, der Infanteriſten ein ſpecielles Intereffe.
Neupe wnd beſonders Beadtene wertbes.
Die in s. 242 u . zur Sprade gebrachte Stelord.
Befanntlich bas yhes , wenigſtens, feine zwei Seie mung der Soldaten bringt Wenderungen in Anregung,, Man wird darum nicht unbedingt bermerflid melde minder midtig deigen , als ſie der Herr Ber. finden können , was tbeilweiſe ins påderlide gezogen faffer berporbebt. Ein vergrößerter Seitenabſtand der worden. Obidon die ſtatt der verworfenen in Dor. Rotten dürfte genügen ,. wenn aidt alle , doch die mei, .
958
957
ſten der gerügten Mißftande zu beſeitigen.
Der vor .
Was von den Uebergången durch Engniffe, Brúden
bandene Grad der Ausbildung iſt übrigens nicht ſo
(S. 270 ) angefübrt wird , iſt allgemein Befanntes , doo
ungleid und verſchiedenartig als angenommen wird.
ſind die erfolgten Empfeblungen gut. In dem über die Ausbildung in der zeritreuten Fedotari Gejagten deint
Eigenlich wird in dem bier Geragien nur mit andern Worten erftårt oder vielmebr erzåblt , was faſt alle Reglemenis bereits enthalien. Daß Einbeit im Gom .
der Einfluß der Fåbrung bei den verſchiedenen Geo
fed is weiſen nicht ganz ridorig aufgeiaßt.
Gut muo
mando eine Grundbedingung gebiegener Truppenfüb .
die Deduction genannt werden , welche daribut , dag
rung
man nicht blog einzelne Abibeilungen ausidhließlid für den leichten Dienſt beranbilden dürfe , ſondern das man alle Infanteriſten für dieſen Dienit bräudbar
- iſt eine befannte Sade.
Ein Heer aus , und eintretender , den Irupp tbeil8
als active Sebúlfen , theils als dergleiden Aufſeber umgebender Zwiſdenvorgelegten fann unſere Grad,
machen müſſe. Dieſer Modus beſtebe übrigens bereiro
teng nur dazu dienen , die Aufmerkſamkeit der Mann , daft zu ftoren und Unordnung und Unrube mit ibren
faſt allgemein , obſoon inan auch ſpeciell eingeübte 46 .
graven Folgen bervorzurufen .
bat , welche in der Regel dem auftauchenden Bedürfnih
tbeilungen im Verbålinio von etwa '7 bis ' z nebenbei
una nidt alle ,die Inconveniengen erzeugen, Das empfoblene Seitwårtdaugtreten der Zugecom. genügen welche anzufübren beliebt worden.
mandanten ſtart der Fahne und Hauptführer fann un.
ter Umſtånden gut ſein ; namentlid da dúrfte es rich
Der Vorſdlag , die beſten Scůßen als plaufler ins erite Glied zu ſtellen ( S. 282) , bat- Mandes für
der Zugecommani die Gorpulenz , wo bierdurd alſo bemåbren danten und deren erzeugte unfußfertigfeit
fico . Wo indeffen dieſe Formation nicht beitebt, miro
nicht ſelten Einbaudungen in den Abtbeilungen der
es angemeſſen deinen , die Glieder abwedſelnd als Plånfler zu verwenden . Zu dem Ende muß natürlico
Golonne deranlaſſen ; indeffen dürfte doch die Aufmerf ſamfeit auf ibre Züge , die ebenſo nothwendige auf die Directionslinie allzuſehr beeintrådrigen . Daß das Sdrågsieben mit Soulter vor der einzelnen Peute un . ter allen Umſtånden ausführbar , lebrt die råglide Praris
zur Genüge ; eg bedarf ſonat feiner Erörterungen mebr bierüber .
Die gemåbiten Befehlemorte find weder anſprechend
entſpredende Einúbung tattfinden und für jedes Glied der Compagnie ein Subalternoffizier vorbanden lein. Der zur Empfehlung der abwechſelnden Verwendung der Práufler der verſchiedenen Compagnieen vorgebrade Grund des ångſtliden Seins derſelben , weil ſie nicht durch die Gewohnbeit , ſich im leichten Dienſte zu
bewegen , ſorglos darin würden , wird wohl nicht als
nod deutlich. Frontvorwårto, Froutrůd w årte,
lidhen denn ångit werden ; bekanntlich ein Kriegerſtande taugen imeradotet nirgends Peute'gewidtiger
Front rechts und Frontlinfo - nebit den additio, nellen Commandos dazu dürfte bezeichnender ſein. -
etwas , folglide aude nicht auf Vorpoſten sc.
Die vortbeilbaftere Anwendung des Sorågmarſdes ſtatt des Sdwenfens bei Aufmarſchen iſt richtig gewür.
digt und verdient dieſer Modus allgemein angenommen zu werden . Sowenfungen durften überbaupt entbebr.
lich ſein , und baben wir ſolo es bereits in Nr. 9 dies Tes Blattes vom Jabre 1837 nadzuweiſen verſucr. Der empfoblene Rebrmarido " ( S. 262 ) oder Gori tremarſo im Defilée bedarf der Empfeblung nicht , da er eine långſt adoptirte Sade it.
Was beim Zuſammentreffen mit dem Feinde nad dem befohlenen Stoßangriff" zu geldeben bat – wäre
Das Rangiren gleich großer Peute in einer Rotte bat ſein Gutes und ist befanntlid in verſchiedenen Ars meen , namentlid in der franzöſident , eingefübrt. En
bat indeſſen Alles ſeine zwei Seiten ; der impoſante Anblid einer fråfrigen Front — bat audi rein (Gutes ?c. Ideen , wie ſie in 5. 286 ůber ſucceſſive Plånfler, verwendung ausgesprogen worden , find idón und gut, dod obne prafuide Vorùbung weriblos . Der Werih einer Truppe berubt darum ſtets auf dem prafuiden
Gebalt ibrer Einübung und der daraus reſultirten Bee fåbigung , den Joeen ibres Chefs ibaiſådlich zu ent,
wobl anzufübren geweſen. Dbre Vorübung dazu ſind
ſpremen , und es muß darum auch ſtets zwiſchen dieſem und jener eine permanente , innige Beråbrung beteben,
Dergleichen Recontres eine bódít mißlice Sade.
die das fters erforderliche , gegenſeitige , zuverläſſige
Nur
per wird Meiſter ſeines Druppo bleiben , der durd
Verständniß lichert.
angemeſſene Porúbung ibn in der Hand zu bebalien oder ibn mieder in die Hand zu befommen gelernt
Signale find bei der Eigentbůmlidfeit des Plånf: fergefechts allerdings unentbibrlich. Zu viele taugen
bat. - Das . über Quarrées Geſagte erreidt tbeils die
indeffen nicis ; und ſie da don in Anwendung zu
Gute deg bin und wieder bereits Beſtebenden midt, theile erſcheint es bódoſt problematiſch. Das triviale Sprůd wort : „ Nidts Gewiſſes weiß man nichelle paßt
bringen , wo die Stimme noch ausreicht , iſt ebenfauo unprafriſd . Was in Bezug auf Trommler und Hor , miſten binſidilidi ibrer # 1180auer und der Möglid feit des Signaliſireng geſagt ist, erſcheint vollfommen rides
.
ganz und gar für die fragliden Beziebungen . 2018 Cardinalpunkte , welche Reis eingerdårft und , inſoweit mdglid , geübt werden müſſen , erſcheinen in dieſer
.
rig. Ebenio verdient die goce Beadtung, ſtart der Signalodrner Spradbórner einzufübren. Geben dieſe
Spbåre : gionell formirt ſein ; iteben bleiben
den Willen des Gommandirenden laut genug fund , lo
und ride webren ; wieder aufitebe po uno sido webren oder : Tid wieder ſammeln und fide
ſind ſie allerdings vorzüglider , da Worte deutlider ale Signale lind, und ein jeder wobl laut rufen, nicht
webren ; " wie ſoldes in dieſen Blåttera bereits idon dfters empfoblen worden.
beim Plantein iſt das im allgemeinen faſt überall be
bezüglich aber Horn blaſen fann. Das angedeutete Berfahren
960
959 Stebende.
Von den beſprodenen verſchiedenen Aufſtel,
lungsarten der Plånfler einer Route binier , und nebeneinander oúrfte die eine wie die andere gleichs .
Aud die Ideen über größere Uebungen (s. 296 ) ſtellen ſich als beadtenswertb dar. Indeſſen , wie über. baupt im ganzen Werte , ſo erſcheinen aud bier mande
viel für und gegen ſich baben ; eg erideint biernad
Unführungen nur als pia desideria , denen Abeils die
auf planem Boden ziemlid indifferent, ob man die
Macht der Gewobnbeit; ibeilo jene der beſtebenden
Linie ganz ausbreitet oder ob das zweite Glied rich
Berbåltniſſe entgegen tritt. Beſonders beachtendwertb
durd die Vorderleure dedi. Der Umſiand zwar , daß
erſcheint das empfoblene Ausziehen derſdiedener Gar.
im leßtern Fall die Zielideibe verringert ist, und daß niſonen und der fortgereßte Scheinfrieg auf einem als eine Gewerfugel felten mebr als einen Mann låtirt,
feindlich begeidneten Terrainabídnitt. – Das Eifern
dürfte immerbin die Waagſdale auf dieſe Seite neigen . Die beliebren Benennungen „ Reinigungsfeuer ",
gegen fuſt reſp. Paradelager – iſt , leider , woblbe. gründet. Im adten Bude , von der Bildung der Sdarf.
„ Unterbaltungsfeuer " und „ Sturms oder Enti ideidungefeuer ", je nachdem die Sdúffe der Plånf.
ler nur nad einzelnen Individualitäten des Feindes, nad der ganzen Plånklerlinie deſſelben , oder gegen ſeine geldloffenen Maſien geridtet ſind , durfte Man , den weder nothwendig nod beſonders anſprechend er.
důBen bandeind , werden dieſe im Vergleid ju den
übrigen Beſtandtbeilen des Heeres der Pfeffer der Armee genannt. -- Dieſer Vergleid iſt eigentbůmlid ,
båltniß das Feuer im volften Maße ausſtromen zu
aber inſofern nidot ganz unpaſſend , als angenominen wird , daß , ſowie der. Pfeffer in der Speiſenmaſſe, To die Sdarfidůbenabtbeilungen in der Armee das beſonders Pifante und Kräftige in derſelben darſtellen . Der den Scarfſdúßen angeſonnene Sicherbeitsdienſt erſdeint al8 zu umfänglich und ibrer eigentliden
deinen .
Wenn bei der Erörterung des Sturm
oder Ento
ideidungefeuers die Rede davon iſt , in dieſem Ver. laſſen , ſo fann unter dieſem politen Maße nur das
Beſtimmung entgegen ; überbaupt durften mande der
plöbliche, gleidzeitige Abfeuern der ſåmmilichen Plånk, Ter verſtanden ſein. Mebr Sdůſle als Plånkler por,
geſtellten Anforderungen ſich in der Ernſtprarig als unausfübrbar erweiſen. Die angeregten Ideen der ,
banden, kann das Sturmfeuer nicht gemåbren , und es
dienen übrigens alle Beachtung. Recapituliren mir nochmals den Inbalt des beſpro . denen Werfes , ſo finden wir , daß ein bober Grad
liegt fonaco etwas Juuſortſd es in der Darſtellung, weil man danad verſucht werden fann zu glauben , ong
Sturmfeuer disponire über mehr Sdůſle, als das fo. von Freimuth und ein bódoſt reger patriotiſder Sinn genannte Unterbaltungsfeuer, was aber durchaus nicht daſſelbe charakteriſiren ; dod iſt der Freimuth nitt der Fall. Der Unterſchied zwiſchen beiden Feuern be . durchaus frei von Animoſitat , und der Patriotismus ſtebt, wie geſagt, nur darin , daß ein plößliches Feuer nicht ganz obne Phantaſterei. Der Herr Verfaſſer be. aus allen disponiblen Gewebren erfolgt. Um dieß zu urfundet übrigens einen boben Grad von Scharfſinn fónnen , wodurch der Gegner überraſot , plößlich ge und eine Vielſeitigfeit des Belefenſeind, die feinen Rai . lichtet und in Unordnung gebradt und der Erfolg des ſonnements Intereife und Wertb verleiben. Es iſt Angriffs wabrſdeinlicher werden roll , muß aber norb .
nicht nur mande gute Idee in ſeinem Werfe offen aus.
wendig das Feuer bis zu dieſem Augenblick zurůdges balien werden. Ein Verfabren, das befanntlich in den meiſten Dienſten beim Bajonnerangriff in Golonne vors
geſprochen und daraus zu ziehen, ſondern aud unſtrei. rig vieles booſt Nüblide darin enthalten , und erſdeint es darum , troß ſeiner abnormen Eigentbůmlidfeit,
geſdrieben iſt.
booſt beadtenswertb.
Wir glauben es deßbalb der
Es bedarf wohl feiner nåberen Erörterung , daß die unbefangenen Prüfung solcher, welche auf Reforma, Verwendung der Plånkler ſo unendlich vielſeitig móg. tion des Beſtehenden Einfluß åußern fónnen , alſo den lich iſt , daß dafür eigentlich nur das Elementarein , übungsverfabren ſich beſtimmen laßt , für die Ausbil . dungepraris aber nur Normalandeutungen gegeben wer .
den fónnen , deren Verwirflidung ganz und gar der
böbern und bódſten Militärbeamten und Stellen , biero mit beſtens empfeblen zu ſollen . In Bezug auf die erfolgten Verdeutſdungen , welde unſers Eraditens die rd wådſte Paribie des Werfes
Phantaſie der Truppenführer überlaſſen werden muß, bilden , bebalten wir uns vor , demnächſt eine Scala denen ſich , je nad dem Grade ibrer prafriſden Ero derſelben mit unmaßgeblichem Vorſchlag zur Verbeſſes fenntniß , mebr oder weniger bezügliche Eventualitäten rung zu geben. 218 charafteriſtiſche Andeutung moge in Geiſte Darſtellen werden . Man vergeſſe bierbei vorläufig die Anführung genügen , daß ſtatt Pbilos nicht , daß jede auftauchende praftiſche Beziehung eine ſopb bald Weisbeit, bald Weltforſcher, fiant France ſpecielle , relative Einübung bedingt ; daß darum feine
Beldrånfung bierin ſtattfinden darf , wobl aber dar.
reich – bald Franzland , bald Franzien , ſtatt Depot (auf ein und derſelben Seite)) - Zweigabtheilung und
; daß der Spieß an der auf gebalten werden muß , daß volfommene Ueberein, Beſaßungetrupp geſagt iſtStoſſér genannt wird 2c. 2c. timmung in den zur Anwendung fommenden Grund. Flinte, das Bajonnet -
ſåßen berrſche. Die über das
Gewebrfechten S. 293 geåußerten
Ideen ſind gut ; doch iſt die Sade nicht ſo leidt ers lernt, als ſie ſich einfach darſtellen läßt.
Berichtigung. In Nr. 117 der U. M. 3. , Urtikel Spanien , iſt 3. 3 ju leſen : » Zarco del Valle . «
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung :: 6. K. Loske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Samſtag , 9. October 1847.
N 121 .
Allgemeine Militår-Zeitung. SP a nie n. einer jeden tüchtigen Militärorganiſation im Auge ba. Die am 10. September zu Madrid ausgegebene bend , - in Friedenszeiten eine für den Sous des Nummer 3 des Boletin oficial del ejército bringt ein Territoriums und die Erbaltung der offentliden Ord. vom 16. Auguſt datirtes fónigliches Decret, welches in nung unumgånglid nothwendige, derartig organiſirte 34 Artikeln ausfübrliche Beſtimmungen über eine neue bewaffnete Madt zu unterhalten, daß ſie möglichſt wes Organiſation der ſpanirden Infanterie ento nig foſte und in Striegszeiten leicht eine weiter für bålt, die der Rriegøminiſter nebſt erläuternder Dent, nothwendig erachtete Berinebrung erhalten fonne , Porift der Königin vorgelegt batte. Bevor wir unſer entwidelt ſie die Notwendigkeit ſolcher Umgeſtaltung Ten leſern den Tert des erwåbnten Decrers mittheilen ,
der Organiſation der Provinzialmilizen, monad dieſelo
glauben wir , zum beſſeren Verſtändniß deſſelben und ben mit der Infanterie des ſtebenden Heered verſomol. fur genaueren Kenntniß der dortigen bisber beſtanden zen werden und ſie, die bisher abgeſondert ſtanden , nen Berbåltniffe , aus der Denkſchrift , melde in der
bemerften Nummer des Boletin gleichfalls abgedrudt iſt, das Nachſtebende mittbeilen zu müſſen :
als wirklice zur Verſtårfung jener beſtimmten Reſerve dienen ſollen. Sbre ſtete Kriegsbereitſd aft wil man durch Uebergeben des größeren Theils der Cadres und
Die ſpaniſde Infanterie died fid bisher in zwei der Mannſchaft von einer Art der Infanterie zur an. weſentliche Haupitbeile : die Infanterie des ſtebenden Heeres , 32 Regimenter zu drei Bataillonen , und die
Provinzialmilijbataillone, im Ganzen 49 , welche aud den Namen
deren und durd jábrlide Zuſammenziebungen zu Uebun . gen fördern .
Außer den eben ermåbnten Berånderungen in der
Reſerve " fübrten . Beide waren ganz von Einrichtung des Inſtituto der Provinzialmilizen erdre
einander getrennt und ſtanden unter beſonderen Genes ralinſpectoren .
tert die Denkſdrift aud Reformen bezüglid der Ins fanterie des ſtebenden Heeres. Sie betreffen eine For.
Die bauptſådlichſte Beſtimmung der Provinzialmi. mirung der Regimenter tbeils zu 3, theils zu 2 Batailonen der Anzahl der Compagnieen lizen war , den Militärdienſt im Inneren des Pandes und eine Berminderung adt auf redos.
zu verſeben, wenn die Armee gegen åußere Feinde ins Feld marſdirte. Sie batte und braudte debbalb feine
der leteren von
Erſtere findet ihre Gründe beſonders darin , daß es
ſo feſte Organiſation wie die Corps der febenden ar nad den vorliegenden Verbåltniſſen in vielen Fålen mee und bedurfte feiner ro ſoliden Inſtruction . Aud unmöglid erſcheine, drei unter einen Shef gebdrige bezüglid des Erſages der Mannſchaften und der Er. Bataidone an einem Ort zu vereinigen , daß das Ge . nennung der Obefe und Offiziere batre fie ibre eigen . trenntſein der unter einer adminiſtrativen Bebörde fte. thůmliden Einrichtungen, wie denn eben die genannten benden Bataillone viele Nachtbeile babe, und daß ende Stellen aus den vermogenden Einwohnern einer jeden lich die Anfangs beabſichtigte Auflöſung der geſammten Provinz gewählt und, relbſt unter gemifjen Umſtånden ,
Infanterie in lauter ſelbſtändige Bataillone nicht me.
von den Ayuntamentos vorgeſchlagen wurden , wobei niger Inconſequenzen nad fich ziebe, die namentlich in dieſe denn oft mebr Einfluß auf ihre Untergebenen aus.
der Sowierigkeit lågen , lauter růdtige Gommandan ,
ůbten, als die Autoritår der militåriſden Ordonnanzen. ten zu finden , welche vom erſten Augenblice an der .
Obwohl nun die Dentſdrift niet verfennt, welde Führung unabbảngiger Bataillone gewadſen wären. große Dienſte dieſe Provinzialbatailone im Unabbån . gigkeitsfriege von 1807 bis 1814 , dann von 1824 bis
ům nun dieſe Anſtånde zu vermeiden , bat man den Mittelweg eingeſchlagen, Regimenter von drei und von
1833 und zuleßt vor furzer Zeit der Sade der Koni. zwei Bataillonen , ſowie einzelne ſelbſtändige ( Jåger :) gin Iſabelle leiſteten, ſo bålt ſie doch dafür , daß eine
Bataillone zu bilden , wodurch es der Regierung mög.
derarrige Einridrung, deren Mängel unverfennbar ſeien , lid wird, nad Wilfúr, mit leichtigkeit und obne Sió. mit dem gegenwärtigen politiſden und ſocialen Zuſtand rung der adminiſtrativen Berbåltniſſe, ein , zwei oder Spaniens nicht mehr im Einflang ftebe. Den 3med
drei Bataillone von einem Ort zum anderen zu ver,
964
963 gewonnen und vor Augen gebabt , daß fich die Goms mandanten der Barailone erſt unter der Peitung ibrer
rend nåmlid nad der Angabe der Denfichrift in franf, reid das Kriegsbudget 20 , in Deſterreich 53 und in Preußen 48 Procent der al gearrinen Staatsausgaben
und ſelbitandig beranbilden, und jene ſelbſt
in Anſprud nimmt , berrågt daffeibe für Spanien 25
Teßen.
Hierbei bat man dena aud die Möglichkeit
Obefs aus
ſich allmúblig zu erweiterten Wirfungsfreiſen vorberei,
Procent.
ten fönnen . Hierbei iſt indeſſen nicht ausgeſchloſſen, daß beſondere Befábigte aud frůber zu unabbảngigen
Wir laſſen nun das Decret über die neue Organi. ſation der Infanterie in einer Ueberlegung folgen , bei
Commandos zu gelangen vermogen.
der nur die beiden lebten Artifel deſſelben, welche rein
Die andere Modification , nåmlich die Aufbebung
formeller Natur ſind , weggelaſſen wurden.
zweier Compagnieen des Bataillons bei der fiebenden Infanterie (die Bataillone der Reſerve bebalten adt) rechtfertigt die Erläuterungeidrift dadurd , daß die neue Organiſation für gewoonlide Zeiten und für die
1) Die Safanterie des Heered theilt fid in die ſtebende und die Reſerveinfanterie.
Bedürfniſſe des Friedens um ſo mebr genüge , als es
men und dieſelben Dienftobliegen beiten und Befugniffe baben , welde das allgemeine Dienſtreglement des Hees res , fomie ſpåtere beſondere Verordnungen dem erſteren juweiſen.
ein Peidotes rei , die Zabl der Compagnieen für den Ariegøfal , vermoge der veränderten Organiſation der Referde , wieder auf acht zu vermebren , und daß eg auf dieſem Weg aus allein möglich gemacht werde , obne Erbóbung des Budgets und bei einer geringeren Ausbebung -an Mannroaft für das land eine großere 1
Anzahl von Bataillonscadres zu balten.
Durd die leßi genannte Maßregel verringert fico nun zwar die Zabl der Compagnieen der Infanterie des ſtebenden Heereg um 42. Ziebt man aber , wie Die mebrfad angefübrte Denf drift bemerft, die berår .
derte Organiſation der Provinzialbataillone in Betracht, ſo werden anſtatt der früberen 145 zum Tbeil gut, zum Ibeil mangelbaft organiſirten Bataillonscadres , ießt 180 zu Gebote ſteben *) , die benåndig friegsbe. reit ſind .
2)
Der Inſpector derſelben wird zufolge deffen dit
Benennung Generaldirector der Infanterie " "anneb
Stebende Infanterie .
3) Die ſtebende Infanterie wird für die Folge aus
15 Linienregimentern zu 3 Bataillonen , 30 dergleiden zu 2 Bataillonen und aus 16 für ſide beſlebende Jåger. bataillonen zuſammengereßt. 4)
Sedes Bataillon begreift 6 Compagnieen : 1
Grenadieris , 1 Jågere und 4 Centrums . oder Fúſilier. compagnieen .
In den Jägerbataillonen werden die
Compagnieen feine andere Unterſdeibung baben als die ibrer reſpectiven Nummer.
Die ſechs Compagnieen
fónnen in einem jeden der Bataillone bis auf adt der.
mehrt werden , wenn die Umſtånde eg verlangen. 5 ) Der Stab der Regimenter von zwei oder drei Bataillonen wird aus : 1 Oberſt , 1 Oberſtlieutenant,
üm Soluffe der Auseinnnderſeßungen des Kriegso 1 Regimentstambour , i Soneidermeiſter und 1 Soub. niſonobataillon von Geuta , welches ein Strafbataillon madermeiſter beteben . Der Stab eines Bataillons iſt, und über die Regimentomuſiten , die durd die neue ſou entbalten : 1 erſten und 1 zweiten Commandanten, Organiſation eine Beränderung erleiden , beigefügt. 1 Adjutanten ( lieutenant), 1 Fabnenträger ( Unterlieu.. Erſteres fou reine gegenwärtige Organiſation bis auf tenant), 1 Kaplan, 1 Chirurg , 1 Búdrenmadermeiſter, miniſters ſind nod einige Bemerkungen über das Gar.
1
Weiteres beibebalten , da es im Plane liege , wichtige
1 Bataillongtambour oder 1 Bataillongborniſt und eine
und bedeutende Beränderungen im Militárſtrafſyſtem vorzunehmen, welche in enger Verbindung mit dem Ge.
Abtheilung Sappeure von 8 Mann und 1 Gorporal.
fes über die Recrutirung , namentlich mit der Dauer der Dienſtzeit, ſteben . Erſt naddem die bemerkten Ver. ånderungen eingetreten ſein werden, ſoll aud das Ba . failon von Geuta eine andere Organiſation befommen. Die Regimentsmufifen ſollen zwar beibebalten , aber ſebr
bei den in dem vorbergebenden Artifel erwåbnten Ba . taillonen, mit Ausnabme des erſten befs , welder aus
reducirt und ófonomiſcher eingeridtet werden.
6)
Der Stab der fågerbåtailone iſt derſelbe, wie
der Klaſſe der Oberſtlieutenante oder erſten Gominan . danten , je na Wabl . der Regierung, genommen wird . 7) Der Stand jeder Compagnie in allen Gorps iſt : 1 Hauptmann , 1 lieutenant, 2 Unterlieutenante,
Die neue Organiſation , deren Entwurf vom Gene. ral Manuel de la Conda berrührt und die von einer Com. mifſion von Generalen geprüft wurde, wird zwar einen Mehrbetrag an Koſten von 2,375,784 Realen ausma . den , allein die Vortheile , die man durch dieſelbe gee minnt , find ſo bedeutend und widrig , daß die größeren
Fall erbålt eine jede nod einen fieutenant und die
Uusgaben wenig in Betradot kommen . Dabei iſt aud
weiter nótbige Anzabl Feldwebel und Corporale.
das Verbåltniß der Roſten des Militarbudgets zu den allgemeinen Staatsausgaben , dergleidsweiſe zu dem
jeder Compagnie 2 lieutenante und 1 Unterlieutenant
anderer Staaten, immer nod ein ſebr gunſtiges. Wåbs *) Der Sept der Dentſchrift führt zwar 180 Bataillonscadres
an ; wir vermögen aber nur 170 zuſammenzuzählen , nämlich : 105 Bataillone linieninfanterie , 16 Bataillone Jäger und 49 Bataillone Reſerve.
Unm . d . Uebers.
1 Oberfeldwebel , 3 Feldwebel , 5 erſte Corporale , 5
zweite Corporale, 1 Tambour , i Horniſt ( bei den Grer nadiers und Sågercompagnieen 2 Horniſten ) und 73 Soldaten . Im Kriege fann die Stårfe der Compagnie
bis auf 150 Kópfe gebradt werden , und in dieſem 8)
Das bisberige Verhältniß , wonad bis jeft in
bestanden , dauert ſo lange fort , bis daſſelbe auf dem Wege des Avancements in das neue Berbåltniß über. gegangen iſt.
9 ) So lange nicht durch ein zu erwartendes neues Geren die Ort des Avancements gelten aller in Grade der In. dieſer Begipo
fanterie andere beſtimmt wird ,
966 965
bung die gegenwärtigen reglementåriſden Dorføriften ,, ( lieutenant ) ; 1 Fabnenträger ( Unterlieutenant ) ; 1 nungen ctionen mit den Zuſäßen ,
Kaplan ; 1 Cbirurg ; 1 Bådſenmadermeiſter ; 1 Regi.
welde in den nadfolgenden Artifeln 27 , 28 und 29
mentstambour ; 1 Bataillonstambour oder Bataillons .
Berord
und Inſtru
1
bornift und einer Abtheilung von 8 Sappeuren mit
ausgeſ ſind. bn ålteſten Regimenter , welde ge. Dien fünfze 10)proche genwärtig vorbanden ſind , bebalten ibre Namen und
einem Corporal.
Rummern , ſowie die Bataillone , aus denen ſie beſte.
Offiziere, Feldwebel , Corporale und übrigen Obargen
ben ; von den anderen werden bis zur reſpectiven Num. mer (32) die 17 erſten Regimenter zu 2 Bataillonen
und Mannidaften baben , wie ſie für den Friedens , und Kriegsfuß bereits im Artifel 6 für die ſtebende
gebildet, indem ſie gleidfaus ibre Namen und Num .
Infanterie angegeben ſind.
.
mern bebalten *) .
18) Die Compagnieen werden die nåmlide Anzabl .
bis zu Nummer 45 nemen mit den entſpredenden Nummern folgende Namen an : Regiment Nummer 33 :
Die Bataillone der Reſerve find örtlid (zu
19)
Die nodo übrigen 13 Regimenter
einem beſtimmten Bezirf gebórig ), und demzufolge mer, den die Ståbe , ſowie die übrigen zu einem jeden Ba.
Sevilla, 34 Granada , 35 Loledo, 36 Burgos, 37 Mur. cia , 38 leon , 39 Cantabria , 40 Malaga , 41 Jaen , 42 Vitoria , 43 San . Quintin , 44 Aſtorga und 45 San
taillon gebörigen Offiziere und Individuen , wenn ſie
Marcial .
baben .
men mit der Nummer , welde ſie baben , folgende Na. men an : i Katalonien , 2 Larragona , 3 Barcelona ,
mern und Namen anzunebmen : 1 Jaen , 2 Badajoz, 3 Sevilla , 4 Burgos , 5 fugo , 6 Granada , 7 feon, 8 Dviedo , 9. Gordoba, 10 Murcia , 11 Caceres , 12 Ca.
nicht unter den Waffen ſind , innerbalb der reſpectiven
Provinzen oder Bezirfe ibren beſtåndigen Aufenthalt
11) Die 12 bereits beſtebenden Jägerbataillone nebo
4 Barbaſtro, 5 Lalavera , 6 Larifa , 7 Obiclana, 8 fi. gueras, 9 Ciudad . Rodrigo, 10 Alba de Tormes, 11 Ara .
Dieſe Reſervebataillone baben folgende Num .
20 )
6
diz , 13 Ecija , 14 logroño , 15 Guadalajara , 16 3a .
piles und 12 Baza. Die vier übrigen neu zu creiren.
mora, 17 Soria, 18 Santander , 19 Orenſe , 20 San .
den erbalten mit der bezeid nenden Nummer folgende
tiago, 21 Pontevedra, 22 Tuy , 23 Malaga, 24 Cuenca,
Namen : 13 Simancas , 14 las Navas , 15 Antequera und 16 Bergara.
25 Salamanca , 26 Albacete , 27 Valladolid , 28 Mons doñedo, 29 Toledo, 30 Ciudad Real , 31 Avila, 32 Ses
12) Durd dieſe Organiſation werden die 17 leße ten gegenwårrig beftebenden Regimenter auf zwei Ba.
govia, 33 Goruña , 34 Mallorca , 35 Madrid , 36 Pa.
$
lencia, 37 Huelva , 38 Almeria, 39 Barcelona , 40 Da .
tailone und die Angabl der Compagnieen jedes dieſeriencia, 41 kerida, 42 Alicante, 43 Tarragona, 44 Ca. Barailone auf jedes reducirt. Aus den bierbei übrig ftellon, 45 Pamplona , 45 Huesca , 47 Zaragoza , 48 .
bleibenden Bataillonen und Compagnieen werden die anderen 13 Regimenter zu 2 Bataillonen und die 4 neuen Jågerbataillone gebildet. 13) Die in Folge der neuen Organiſation über,
fluffig werdenden Hauptmanner und Subalternoffiziere
Teruel und 49 Gerona.
21 ) Die Recrutirung der Bataillone der Reſerve geſdiebt folgendermaßen : a ) durd die Mannſdaften der febenden Safanterie,
welde den ålteſten Recrutirungen angeboren , die von der Regierung verfügt worden ſind ;
werden nad ibrer Anciennetåt zuerſt bei den Vacanzen angeſtellt, welde in ibren reſpectiven Klaſſen vorfoms
b ) durd Recruten, welde aus der gewóbnlichen Er .
men , und bleiben inzwiſden mit ihrem vollſtåndigen
fagmannidaft des Bezirfe eines jeden Bataillons
Gorps. e ſupernumerår in den Gebalt 14) Das Garniſonsbataillon von Ceuta wird ſeine
zu liellen ſind , um mit den eingetretenen alten
gegenwårtige Organiſation beibeballen. Referveinfanterie .
15) Die Reſerveinfanterie wird 49 ſelbſtàndige Ba. taillone Jedes dieſer 16 ) ausmaden.
Bataillone beſteht aus 8 Compage
Soldaten die reglementsmaßige Stårfe eines Bas taillons berauszubringen ,
22) Die Recruten , melde anfänglid für die Ba. tailone der Reſerve beſtimmt wurden , baben 10 Sabre
zu dienen ; die Zeit aber , welche ſie unter den Waffen
zubringen, iſt zu ihrem Vortbeil um 7 böher anzu. rednen , ſo daß ſie nie thebr alb adi Jahre in dieſer
nieen : 1 Grenadier ,, i Jåger , und 6 Centrumos oder ercompagnieen . Fuſili 17) Der Stab eines jeden Bataillons regt lido zuſammen aus : 1 Dberſilieutenant oder erſten Comman . danten , Obef ; 1 zweiten Commandanten ; 1 Adjutanten .
*) Die Regimenter Nr. 1 – 32 führen folgende Namen: Rey, Reina, Principe, Princeſia, Infante, Saboya, Afrika, Zamora, Soria , Cordoſa, San Fernando, Zaragoza, Mallorca, Umerika, Esſtrimadura ,Caſtilla , Borbon , Almanſa , Galicia , Guada : lajara, Uragon, Gerona, Valencia, Bailen, Navarra, Albuera, Uſturias, Reina Gobernadora, union , Conftitucion , España, Unm . o. Ueberſ. Iſabella II .
Stellung dienen .
23) Wenn es die Regierung für angemeſſen erad . tet , ſo kann ſie die Manndaften , welche ſeit ibrem
Eintritt für die Reſerve beſtimmt geweſen ſind , zu Dienft in die Reiben der ſtebenden Infanterie berufen .
In dieſem Falle treten ſie in die allgemeinen Verpflid . tungen derjenigen ein , welche in der ftebenden Infan . terie ſich befinden , jedod růdſichtlich der Dienſtzeit, welee sie ſoon in der Reſerve zugebracht haben , mit dem im vorbergebenden Artifel entbaltenen Bortbeil . .
24)
Wenn die Bataillone Der Reſerve nicht unter
den Waffen ſind , ro baben ſie in der Hauptſtadt des
967
968
entſpredenden Bezirft ein beſtåndiges Detadement , welches aus einem Drittbeil der im Reglement beſtimm .
der ſtebenden Infanterie ernannt ſind , ro fönnen ſie
ten Feldwebel und erſten Gorporale , dem Regiments, jambour und dem Bataillonstambour und Bataillons,
aus dem einen in das andere Inſtitut in ibren Gielen übergeben .
bornijten beſtebt.
Dieſes
31 )
Da die der Reſerve angebörigen befe von
Detacement wird alle 4
32)
Die erſten befs der Bataillone der Reſerve
Monate abgeloft , und es bat daſſelbe die dem Batail.
bezieben in der Provinz die Hälfte der Gage, und die ton geborigen Effecten und die Unterweiſung der per. ganze Cratification, die für dieſe Befeblohaberſtelle reo rdiebenen Klaſſen der Leute , unter der feituug der gulirt iſt ; die zweiten Commandanten , Adjutanten und reſpectiven Obefs und des udjutanten , zu beſorgen. Fabnenträger , ebenſo wie die übrigen Individuen, 25) Der Stab eines jeden Bataillong wird ſeinen welche die beſtåndigen Detacements bilden , ' erbalien Siß in der Hauptſtadt der Provinz baben , zu welder ibren ganzen Sold und die vollſtåndigen Gebühren, .
Tein Bezirf gebort.
26 )
Oratificationen und Rationen, welde ibren reſpectiven
Die Beförderung der Gbargen der Truppe bis
zum Oberfeldwebel erfolgt nach den nåmliden Regeln,
Oraden zufommen.
Die Hauptmanner erhalten, wenn
ſie nicht unter den Waffen oder bei Zuſammenziebun. gen ſind, die balbe , in den beiden angegebenen Fällen
welche für die ſtebende Infanterie gelien.
27 ) Die Unterlieutenante der Reſerve werden, bei eintretenden zu einem Drittbeil den OberfeldwebelnVacanzen inden ,betreffenden Batailonenaus ,melde
ganze Gage. die befommen aber Proving
Subalternoffiziere in der Gebalts ibresDie , und den polſtån,
digen Gebalt ,wenn ſie unterden Waffen oder bei
1
zum wenigſten fdon zwei Jabre dieſen Grad bekleiden
Zuſammenziehungen befinden. In beiden leßteren Graden, Fällen baben ſie audRidnode ver. , die dieſen
und dabei die übrigen Erforderniſſe baben , ergänzt. moge Gefeß vom 20. mai 1845, bewilligte Zulage 1
Die übrigen zwei Drittbeile geben bervor :
a) aus den Cadetten des allgemeinen Militárcollege, welde darum nadſuden ; b ) aus den Oberfeldwebeln der ftebenden Infanterie,
melde es wunden und die nöthigen Eigenſchaf. ten baben , und
Feld ,
von 100 Realen in Anſprude zu nebmen . Die mebel und erſten Corporate , welde nidt zu den Des tadements geboren, empfangen die Hälfte ibrer fóbnung.
Rurberren. Raffel , 1. October. S. R. H. der Rurprinz .
c) aus Bürgern , welche den durch beſondere Befeble Mitregent baben gerubt : Infanteriebrigade, den Generalmajor zum Bauer , Ge. in der Hinſicht feſtgelegten forderungen entſpreden. Gommandeur der zweiten 28) Die Beförderung vom Unterlieutenant bis zum Hauptmann einſchließlide gediebt in einem jeden der
nerallieutenant und Gommandeur der Infanteriedivi. fion, den Generalmajor Sdirmer , Commandant von
Bataillone nad der Ancienneråt mit folgendem Vore Hanau , zum wirkliden Generalmajor und Comman. Infanteriebr der zweiten igade, zu von ernennen dem Gommandanten Oberſten bebalt: Die Hälfte der Vacanzen kommt denjenigen deur Fulda,; den v. Giard, Hauptmånnern und Subalternoffizieren der lebenden Infanterie zu , welde freiwillig in die Reſerve eintreten
Gbarafter als Generalmajor zu ertbeilen und denſelben
Sollten dieſe nicht binreidend rein , so wer.
in gleider Eigenſchaft nad þanau zu berſeben ; den
den hierzu zunächſt Perſonen der niederen Cbargen , welde es wünſden, genommen ; im Falle aber auch ſo noch nicht der Bedarf gededt måre , gebt das Avan . cement aud auf die Offiziere der Reſerve über. Die Bacanzen , welche auf dieſe Art in der ſtebenden Ins fanterie ſich ergeben , werden durd Offiziere der Re . ſerve des entſpredenden Orades , die es wüniden,
Oberſten Kroidell , vom Kriegsminiſterium , zum Com.
wollen .
mandanten von Fulda zu ernennen ; dem Oberſtlieut. Normann , vom Kriegsminiſterium , den Gbarafter als Oberſt zu verleiben ; den Oberſtlieut. v. Wurmb,
interimiſtiſden Commandeur des erſten ( Peib . ) Inf.. Reg. , zum Oberſten zu befördern und als Regiments, .
commandeur zu beſtårigen ; den Oberſtlieut. v. Urff , Commandeur des Peibgarberegimente , zum Oberſten ; den Oberflieut. Bogeley , vom erſten ( Peib . ) Inf..
bereßt.
29) . Die bei den Corps der Reſerve eintretenden Reg. , zum Gommandeur des Cadettencorpo , fu ernetto Vacanzen der zweiten Commandanten werden zu einem
Drittbeil durch Befdrderung der Hauptmånner der ſte.
nen ; den Oberſtlieut. 8. Hobenfels , vom dritten
benden Infanterie , nach den Grundſåpen des Regles
Reg. ,zuzum Kriegsminiſterium verſeßen erner Oberflieutenanten Majore Majore zu ;fBatails , 3 zu 4Inf.
mente jener Waffe, und zu zwei Drittheilen , nad den
longcommandeuren , 5 Hauptmanner zu Majoren , 5
ſelben Reglements , mit den Hauptmånnern der Reo Premierlieutenante zu Haupimånnern , 5 Secondlieu . ſerve, nad der allgemeinen Rangliſte aller Bataillone derſelben, ergånzt.
80 )
Der medrelſeitige Zauſd von einer Infanterie
zur anderen in den einzelnen Stellen iſt geſtattet.
tenante zu Prem.. fieur, zu ernennen und 2 Premier, lieut. den Ubarafter als Hauptmann zu verleiben . Der Generallieutenant v. Haynau , Gommandeur der
Infanteriediviſion , ift in Rubeſtand verſekt worden.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung: 6. V. f'rske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Dienſtag,
N 122.
12. October 1847.0 A1A
und 167 Om divi
imagine om
do
Allgemeine Militár- Zeitung. Frantreid . Paris , 26. Sept. Seine Majeſtåt der König
im Sooße dieſer allgemeinen Siderbeit genießen, welche die bobe Weisheit Ewr. Mai. Franfreich und allen
baben dem Marſdal Soult, Herzog von Dalmatien, denen , die ihm gedient baben und diees lieben, berei. und ausgezeichneten Kriegsdienſte, den Ehrentitel , Gee meine Wünſche für Ihr Wohl und für das Wobl Ihrer
in Anerfennung ſeiner langen růbmliden Paufbabn tet bat ; meine Erfenntlichkeit für die Güte Emr. Maj.,
neralmaríbal von Franfreich " (maréchal - généralde erlaudten Familie werden mich in dieſer Rube bis zu France) verlieben , einen Titel , welden 1660 der Mar. meinem lebten Lage begleiten ; ſie werden ſtets der dal von Turenne und 1732 der Marſdal von Bile unabånderlidhen Ergebenbeit und der tiefen Ehrfurcht gleich sein , womit id die Ehre habe zu ſein u. ſ. w. lars aus gleiden Gründen erhielten. -
Das Demiſſionsſdreiben , welches der Maridal Soult am 15. dieſes aus Soult . Berg an den König „Sire', Io ſtand vor vor 30 ſtand ridtete , iſt folgenden Inbalts : „Gire, 6
63 Jabren im
Dienſte meines Vaterlandes
Geg. Maridal Herzog von Dalmatien . " Paris , 18. September. Eine beute veröffent, .
lidte Ordonnanz ernennt Generallieutenant Reitbe, und den General Dode de la Brunerie vom Ge.
, als die alte Monarcie, vor dem erſten Leudoren unſerer Nato. niecorp8 zu Marſmåden von Frankreid ; ſie treten in
nalrevolution , noch aufredt war. Soldat der Repu . blik und lieutenant des Kaiſers Napoleon nabm ich
die duro Dudinot's und Groudy's Tod erledigten Stellen ein. Eine andere Ordonnanz ernennt den Ge.
unablåfjig Theil an diejenem ungebeueren Rampfe får neral Obangarnier , der dieſer Tage fåldlid todt die Unabhångigfeit, Freibeit und den Rubm Franf. geſagt wurde , zum Befeblebaber der Diviſion Algier, reids , und ich war einer von denen , welde ibn bis
an General de Barø Stelle , welder zum Praşcom.
zum letten Lage beſtanden . Em. Majeſtåt gerubte die mandanten in Nantes ernannt iſt. zu begen , daß meine Dienſte dem neuen und Meinung nicht weniger patriotiſchen Rampfe , melden für die Befeſtigung unſerer conſtitutionellen Ordnung zu befte ben Gott und Franfreid Sie berufen baben , núblid
s do noe i z. In der Gifung der Dagiafung am 9. September
finden die wablen in den eingen. Rriegoraib ſtatt. In Erledigung gekommen waren die Stellen
ſein könnten ; ich fatte Emr. Majeſtåt meinen Dank dreier Mitglieder , nåmlid der HH. Růttimann (für dafür ab. És iſt die Ebre meines Lebens , daß mein 4 Jabre ), Maillardoz ( für 3 Jahre ) und Ziegler Name in ſolcher Weiſe eine Srelle einnimmt in allen (für 2 Jabre) . Die Sonderbundscantone nabmen nur den friegeriſden und friedlichen Anſtrengungen , welche Ibeil an der Wabl für die erſte Stelle , welche durch den Triumpb unſerer großen Sade geſichert haben. vollendete Amiodauer des Hrn. Růrtimann obnebin in Das Vertrauen Enor. Maj. bielt mich) bei den lebten Erledigung gekommen war. Erwählt wurden , fåmmt. Dienſten , welde zu leiſten ich mich bemůbte , aufrecht. lich im erſten Scrutinium : Oberft Frei.Herore von Meine Ergebenbeit für Em. Maj. und für Franfreid Aarau , für 4 Jabre ; Oberſt Billiet. Conſtant von it unbegrånzt.
Aber ich füble , daß meine Kräfte nidt
Genf, für 3 Sabre ; Oberſt fuvini von Pugano , für
mebr dieſer Ergebenbeit entſpreden. Em. Majeſtåt 2 Jabre. Für den ausgetretenen Vicepräſidenten des mdge mir geſtatten, meine nod úbrigen Krafte der eidgenöſiden Kriegøratbs Herrn eidgenöſiſden Oberſt Rube und dem Naddenfen zu widmen , nun da ido am Ziegler wurde Oberft frei.herore von Aarau er. Ziele meiner můbevollen faufbabn angelangt bin . Id måbit. Zum Director der eidgenoll. Militår . babe Ihnen, Sire, die Zbårigfeit meiner lebten Sabre foule zu Ibun wurde im erſten Scrut. mit 12 St. gewidmet. Gemåbren Sie mir nun , auszuruben von (von 20 Vot.) ernannt : Oberſt v. Drelli von Zürid. meinen alten Dienſten , und geſtatten Sie mir , am Durde eine Zuſdrift zeigt der eidgen. Rriegsraib an , Fuße des Abrones Eror. Maj. meine Demiſſion von daß er in ſeiner nådſten Sißung die obío webenden der Gonſeilprafidentidaft , mit der Sie mich zu befrei.
Gefd afte zu Ende zu bringen und ſofern ibm nidot
den gerubt batten, niederzulegen. Id werde dieſe Rube
neue Aufträge zufommen, ſeine Sißungen (olicßen werde .
971
972
B a y er ni.
in der Nåbe der Geldúsmůndung , ſo bat unmittelbar am Abgangsorte die Rafete ihre geringſte Kraft und
Der fón. bbayerilde Generalmajor im Generalquar. årcommifs erlangt die bodyſte erſt , wenn ſie den größten Theil der Bundesmilit und Mitglied tiermeiſterſta ibrer Babn zurůd gelegt bat. fion , Herr Eduard Freiberr von Vorderndorff und Wardein , iſt zu Frankfurt geſtorben. Die Buns. des militarcommission verliert in ihm ein febr unterrid .
tetes und tbåtiges Mieglied. Großbritannien. Der Standard " macht die Mitteilung , daß die
Von dieſem Momente
an tritt nun für die Rafete ein åbnliches Berbåltniß ein , wie es ride der stugel an der Serdüşmündung darbietet ; die Hülle ſuoi vermöge des Einfluſſes der Irågbeit ibre Babn fortzuſeben , aber der Puftwider, ſtand im Berein mit der Sowerfraft gewinnt bei der Geſtalt des Projectils eine ſo überwiegende Gewalt, daß es in eine andere Richtung , als diejenige , der es
Regierung in der nådſten Seſſion dem Parlamente im Augenblideder bodiſten Kraftintenſivitåt folgen mußte, eine Bid zur Erridtung von Ebrengeridien, nad geſchleudert wird. Soon von dem erſten Momente dem Vorbilde der preußiſden , zur Verbinderung von Duellen vorlegen werde.
des Brennens des Treibſages an åndert ſich in jedem Augenblide die Lage des Sowerpunftes des fliegenden Rórpers , indem er , der ſide anfangs einige Zolle bin, ter dem Brandlode befand , fido mebr und mehr dem vorderen Ibeile der Hülſe nåbert , bis er beim Auss
Drittes Fragment eines großeren Aufſaßes brennen der legten Sabidhichte eine ſo überwiegende über den Gebrauch der Kriegsrafeten im lage nach vorne erbalten , daß er ein rdnederes Sins fen der Rafete zur Erde ungemein begünſtigt und dem. Feldfriege * ). nad bewirft , daß das Geldo bald , nad dem es feine Wir haben beiden erſten Fragmenten analytiſden Wegin unſern einzuſchlagen gerudi, um Regelneinen für größte Gerd windigteit erreidt bat, am Ende seiner den Gebraud der Kriegsrafeten im Feldfriege zu er.
mitteln , indem wir zunädit die Wirfungen feſtſtellten , die dieſes Geldoß beim Ernſtgebraude ergeben, und
Babn angelangt ift. Aus dieſen Gründen tbeilt denn aus der Scheitel der Babn der Rafeten dieſelbe nicht in zwei gleide Tbeile , der niederſteigende Aſt iſt im
dann die Eigentbůmlidfeiten betradoteten , die die Rai
Gegentheile verbåltnißmåßig noch bedeutend fürzer, als bei der Babn der Artilleriegeſdoffe, felbſt in dein
feten befåbigen , ſich der Artillerie der beutigen Zeit an die Seite zu ſtellen. Die Darſtellung der entſcheidendſten Eigentbůmlid .
des niederſteigenden uſted wie 20 : 1 verbalten kann.
feit , der Wirkung als Fernwaffe , baben wir bei der
der Rafeten zu dem Abgangswinkel derſelben in einem
Maße, daß ſie die Projection des aufſteigenden zu der Daraus ergibt ſich ſelbſtredend, daß der Einfaldwinkel
Widrigkeit des Gegenſtandes einem beſonderen Frag. anderen Verbältniß ſtehen wird , als dieſelben Größen mente vorbebalten , das wir ießt dorzulegen im Be. bei den GeſchůB projectilen.
griffe find. Wir werden bierbei zuerſt die Babn der Rafeten , im Allgemeinen beſpreden , dann die bibber
befannt gewordenen Reſultate der Spießverſuche mit
Aus dieſen Andeutungen erbelt es , daß die Flug, babn einer Kriegerafete eine andere Gurde bilden wird, als die Babn eines anderen Geldofſes ; ſie wird im
Rafeten zuſammenſtellen und zuleßt die Wirkungsweiſe
Anfange bedeutend gefrůmnit ſein , ſich dann der gera.
der Rafeten cbarafteriſiren .
den linie nåbern , bis ſie beim Verbrennen der leßien
Die drei Kråfte, die die Babn dir Rafeten bedingen,
Sabididten beinabe borizontal geworden , dann aber
ſind dieſelben , die den Geldofen der Geldhúße unb
in ſebr ſtarfer Krümmung der Erde zueilen . Habea
Sewebre ibren Flug anweiſen , nåmlid : die treibende Kraft des Pulvero , die Anziebungsfraft der Erde und der Widerſtand der armoipbårifden Puft ; aber der weſentlide Unterſdied , der in der Wirkungsart des
wir auf dieſe Weiſe theoretiſd die Rafetenbaba zu conſtruiren verſucht , ſo wollen wir nun reben , welche .
Verbåltniſſe in der Praris fido geltend zu maden ſuden . Ein entſcheidendes Moment bildet junådit der
Pulvers und in der Geſtalt der Geſchoſſe begründet Ireibra ß. Soll irgend eine Siderbeit des Fluges ist, verleibt den Rafeten andere Flugbabnen , als wir
Sie bei den Geldbußprojectilen finden.
eintreten , ſo müſſen gleiche Tbeile deſſelben genau gleide Brennzeiten baben . Dies ist nur durch die bódíte
Während bei leßteren die Elaſticitåt der Pulver
Sorgfalt bei Ausmabl der Materialien , durch die in.
gaſe nur momentan wirkſam iſt und das Geldboß von Hauſe aus die größte Geſchwindigkeit mitgetbeilt er. bålt, ſtellt ſide dieſes Berbåltniß bei der Rafere ganz andere. Indem dieſelbe aus dem Zuſtande der Rube in den der Bewegung übergebi , erbålt ſie nur eine unbedeutende Geſchwindigkeit, dieſelbe ſteigert ſich aber
nigſte Mengung und durch die gleid måßigſte Zuſam , menpreffung zu erreiden. Die Beſtandteile muffen demnad von der båditen Reinbeit , ſie müſſen auf der
Pulvermůble des Innigſten gemengt ſein und der Saß muß durch eine Dorridtung ganz gleidmåßig verdic, tet werden . Peşteres fann durch eine Ramumaidine,
måbrend des Fluges unausgereßt bis zu dem Wugen
durch eine Sørauben , oder eine bydrauliſche Preſſe
blide , wo der Treibſaß der Hülſe poiſtåndig verzebrt
gerdbeben.
iſt. Hat das Artilleriegeſdoß daber ſeine großte Kraft
preſſe vor allen Derdidtungsmaſdinen den Vorzug ver, dient, weil ſie bei ibrer gleid måßigen Wirkung zugleid
* ) Siebe 4. M. 3. 1846 Nr. 1-3 und Nr. 137 u. 138.
Alles deutet darauf bin , daß die Brabmab,
die geringſte Gefahr befürdoten låbt.
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Ein Cylinder, vol Treibſaß geldlagen , würde einen
verlebenen Sasmaſſe nad dem Ausbrennen derſelben
Zünder vorſtellen , der feine ſelbſtändige Bewegung ero balten fann ; die Forderung einer Bewegung pero
zůnderartig fortbrennt, darf nidt über ein Caliber fånge
langt , daß der Treibſabcylinder eine Bobrụng babe.
als möglid zu maden.
Die Große derſelben bedingt weſentlich die Babn der
Ueberließe man eine nodro gut gearbeitete Rafete fico Telbit , ſo würde man nade dem Unzunden der uns teren Sabrdichte nur einen Ernſtfeuerwerfsfórper baben,
Rafete. Sit die Seele zu groß , ſo wird ſich zu viel Gas entwickeln , webr alo durd das Brandlod auszuſtromen vermag , und die Rafetenbülje iſt der Gefabr
des Zerſpringend ausgeregt ; iſt ſie dagegen zu flein, so entwidelt ſich die zur Bewegung erforderliche Gag., menge nidot zur geeigneten Zeit, und der Flug des Ge . rooſjes wird verzögert. Aber nicht nur die Große, ſondern aud die Geſtalt und die Lage der Seele ſind
baben ; es módte ſogar portbeilbaft ſein , ſie ſo furz
der gleich dem Sowårmer der Luftfeuerwerferei in den verſchlungenſten Gurven die fuft durchfübre, von einer Regelmäßigkeit der Bewegung wåre feine Rede. Um eine regelmäßige Babn zu erzielen , bat man froß der
einflußreid . Ein oben abgerundeter , abgeitumpfter Res
mannigfadſten Berſuche immer wieder zu dem Siabe , zu der Rafetenrutbe greifen müſſen. Der Siab bat bedeutende Nadtbeile , aber alle bigber erprobte
gel bat ride als die beſte Form der Bobrung bewährt;
Erſasmittel baben ſich ſo wenig bemåbrt, daß wenig
ein genaues Zuſammenfallen der der udſen der Hülſe
quefidt vorbanden iſt, man werde der Rafete auf ans
und der Seele iſt ein widriges Erforderniß. Zur fideren Erreidung dieſes lecteren Berbåltnifies bat man dem Ausbobren der maſſio geldlagenen Rafetenbülſe
ſein , alo duro den Stab . Man bat an die Augeno feite der Rafetenbúlle Flügel angebradt , die Raferen
dere Weiſe eine ſicherere Flugbabn anzuweiſen im Stande
den Vorzug gegeben vor dem Preſſen über den Dorn ; bei legterem iſt es außerſt ſo wierig , die matbematiſde
Riegen vermittelſt derſelben freilid möglichſt ſenfrecht
Goincidenz beider udlen zu erbalten ; auch wird der
flügel aber nicht die geringſte Siderbeit. Spirallinien auf der åußeren Hülſenflåde baben ebenſo wenig den Stab erreben fónnen ; am günſtigſten fou fide in Nord . amerifa eine Vorridtung gezeigt baben , vermoge der man den Feuerſtrabl aus der Hülſe in einer Weiſe
Saß an der Mantelflåde der Seele burdaus nidt ſo
eben und feſt als bei dem maſſiven Solagen und dem nadberigen Ausbobren ; Feſtigfeit des Sabes iſt aber unumgånglid erforderlid ; Pie muß ſo weit geſteigert werden , daß ndibigenfalls der ſeiner Hülſe entiedigte
Sascylinder, wenn er mit einem Siabe' derſeben wird, dieſelbe Sdu meite erreicht, die die vollſtändige Ra.
fere ergeben baben würde. Deſterreichiſche Verſnche baben die Möglidfeit dieſes Berbáltniffes feſtgeſtellt. ( Zeitſdrift für Kunſt , Wiſſenſdaft und Geldichte des
Krieges.
1841. Band 2 S. 20.)
in die sobe, dem Souſſe der Rafete gaben die Außen .
ausſtromen låßt , daß der leßreren daduro eine ore. bende Bewegung um die Midiungslinie ertheilt wird. Wäre dieſe Anordnung ein wirklides Surrogat für den Siab und mebr als ſoldes , mas nad Verſuden ſtart und ſogar vollſtåndig bezweifelt worden, ſo würde dode die techniſche Ausfübrbarfeit dieſer Meibode entgegen .
Croß dieſer Möglichkeit, den naten Sabcylinder
ſteben. Man iſt daber gezwungen , den Stab als eins siges Directionsmittel für die friegerafeten beizubes
zu benußen , würde eine derartige Rafete dode den nadtbeiligſten Einfluſſen aller Art ausgelegt ſein , ſo daß die Einſchließung des Sabes in eine núlle zur
balten. Um ſo größere Aufmerfiamfeit mnuß der Auss wabl der Ståbe geſchenft werden. Sie müſſen aus ganz trodenem aflorem Fidten . oder Tannenbolze ge .
gebieteriſden Pflicht wird .
Dieſe Einſdließung muß
ferrigt rein , bei der feitgereßten långe und Stärfe von
ſo viel Feſtigfeit baben , daß fie bei dem Preſſen des
einem beſtimmten mittleren Gewidie nicht bedeutend abmeiden , ferner ganz gerade ſein und eine Befeſtigung
.
Treibſaßes den genügenden Widerſtand leiſtet, daß ſie ferner durch die entwidelten Gaſe nicht geſprengt wer , den , noch durch den Transport und die Handbabung leiden fann ; die
Papierbúile der Signalrafeten bat
daber einer Hülle von Bledo meiden müſſen. Neben der Feſtigkeit der Hülſe iſt aber aucb ibre fånge zu beadten, die freilid mit der Menge des Treibia Bed in
unmittelbarſtem Zuſammenbange ſtebr. Je fürzer die Hülſe , je fürzer fann der Stab gemacht werden , je
weniger Zufälligkeiten iſt die Verbrennung des Treib . ſages ausgereßt, je geringer ſind die Beranderungen der fage des Somerpunftes måbrend der Babn des
genau in der Abre der Hülſe und deren Seele erbali ten . Um dieſe Bedingungen zu erreichen darf nur das ålteſte, beſte Holz zu ihrer Ferngung benußt werden , ſie müfen auf einer Hobelmaſdine gleichmäßig auf allen vier Seiten abgezogen und, ſtarf gepreßr, in Paqueten aufbewabrt werden , damit ſie ſich nici frumm zleben oder werfen fónnen.
Sebr diefe Ståbe veranlaſſen
Seitenabweichungen ; fruume dagegen verleiben der Ra. fete eine flatternde Bewegung in einer Spiralline, mitbin einen rebrunſicheren Flug ; zu furze bespirfen etwas debnlides , und bat man den Siab zur Hiro
Projectile ; der einzige Nadtbeil einer furzen Hülle
ftellung des Gleidgerichts unten mit Blei ausgegoſſen ,
liegt in der Verfürzung der Torallohußweite , dod iſt dieſer Nadrbeil nicht bedeutend , denn relbſt Raferen mit verbåltnismäßig rebr kurzen Hülſen geben noc immer die Schuß meiten der Ranonen. Von der ganzen fånge der Rafetenbúlſe muß ein
ſo wird die Bewegung nod unregelmådiger ; it der
beil für die zebrung reſervirt bleiben.
dung des Stabes mit der Hülſe. Das Zuſammenbins den beider, wie es bei den Signalrafeten üblid , wurde
Dieſe , ein
maſſiver IbeilLreibſas, der über der mit der Seele
Stab endlid zu tang und zu rower, ſo bewegt lite die Rafete ju langſam oder zerſpringt ſelbit , wenn das
Gewider des Stabes ein Marimum über dreitet. von großer Widrigkeit iſt die zwemåßige Berbin .
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zuerſt angewandt , ſpåter aber mit bedeutendem Bor. tbeile dadurd erſeßt erlebt , daß man den Stab in der Rid . tung der Udſe der Rafetenbúlſe befeſtigte. Dieſe Art der
den Stand reßen möchten , für unſern med die Wir, fungsweiſe der Kriegerafeten nåber fennen zu lernen. Ein eifriges Studium der Werfe , die lid ſelbſtåndig
Verbindung bat es möglich gemadi, daß man die Ra. mit unſerem
Gegenſtande beldäftigen , und der zahl.
Der Vortbeil dies
reichen Aufſåbe in den Militárjournalen bat uns ein Material geboren , das , wenn es aude nidi allen An ,
ſer Metbode iſt der, daß die Rafete nach dem Entzun ,
forderungen entſpridt, dod fingerzeige genug entbått,
den so lange in der Richtung zurůdgebalten wird, bis
ſie die nörbige Geldwindigkeit erlangt bat , um die
um zu einer ridtigen Anſicht über die Wabrideinlid feit des Treffens und die Wirfung der Rafeten zu ger
Sowere zu überwinden und ibren Flug obne Schwan,
langen und, wit Bezug auf die Gebraudsfå de frůberer
fungen fortzulegen , måbrend ibr Semidt frůber lo
Kriege und der Eigentbůmlidfeiten der Rafeten übers baupt , darauf andeutungen für den Gebraud dieſer Geldoffe für die Zukunft zu baſiren .
feten aus Róbren perfeuern kann , wibrend man lie
frůber nur in Troge legen fonnte.
ſebr auf die Geldwindigfeit einwirfte , daß die Rafete
febr bald nad dem Verlaffen des Troges den Boden berübrie. In Folge dieſer Verbindung von Hülſe und Siab bat leßlerer bedeurend verfürzt werden fónnen, so daß auch dadurch das zu frübe Aufſchlagen eines Theils der Rafete auf den Erdboden vermieden wird.
( Fortſegung folgt .)
Der große Nadtbeil , den der Stab den Rafeten
bringt , iſt ſein Verbalten gegen den Wind. Wåbrend Luftſtromungen , wenn ſie nicht zu befrig ſind , bei den Geldhúßprojectilen nur geringfügige Abweichungen zur
Bibliographie. ( Fortresung. )
Seite bedingen, wirfen auch die unbedeutendſten Winde M
en auf den Flug der Rafeten viel nadtbeiliger ein. ben ſie genau in der Richtung der Babn , ſo werden
403. Bataille de Crécy. Marche et positions des armées française et anglaise rectifiées, avec une carte , par le baron Seymour de Constant . Deuxième édition, augmentée de quelques observations sur un mémoire récemment publié sur le même sujet. 8. Abbeville 1846. Chez
fie bauptſächlid nur fångenabweidungen erzeugen ; tref.
T. Jeubet, impr. - libraire. Paris, chez Duinoulin . (4 unp.,
fen ſie aber unter irgend einem Winfe! den Raferene flug , ſo wirfen ſie auf den Stab wie auf einen Heo beldarm und bewirfen es , daß die Rafete relbſt lide
V et 137 S. m . 1 Karte. )
gegen den Wind dreht.
Die bedeutendſten Seitenab .
meidungen zeigen ſich, wenn die Windrichtung Tenfrecht gegen die Flugbabn geneigt iſt ; dann iſt es nicio rele tenes bei einer Sdufweise von 1800 Sdritt die Ra ,
fete 1300 Schritt von ihrem Ziele ſeitwåris abweichen zu leben .
Nad dieſer Betrachtung über die Geſtaltung der Rafetenbabn im Allgemeinen und der fenden Einflüſſe robeint es ndibig , ebe gung der befannt gewordenen Verſude verſchiedenen Gebraude weiſen unſerer
auf ſie einmir. mir zur Darle. übergeben , die Geldofſe anzu .
Die berühmte und in der Geſchichte des Ariegemerens ro bez kannte Schlacht bei Crecv , welche am 26. Auguſt 1346 zwis ſchen Philipp von Frankreich und Eduard III. von England zu Gunſten des lekteren geſchlagen wurde, iſt von vielen Chros niften und Geſchichtſchreibern mehr oder weniger im Detail berichtet worden und hat ſelbſt zu einiaen beſonderen Übbands
lungen Veranlaſſung gegeben. Die Verſchiedenheit der Meis nungen der Uutoren über Einzelheiten dieſes widhtigen Ereigs niſſes beroeiſt indeſſen , daß ihre Berichte oft mehr auf Muth
maßungen , als auf eine gewiſſenhafte Unterſuchung der Uns paſſung militäriſcher Renntniſſe auf die Dertlichkeit gegründet
ſind.
Aus dieſer Urſache unternahm es der Verfaſſer des
vorgenannten fleinen Buches , welcher Grecy und ſeine Umges bungen genau kennt , die hauptſächlich aus Mangel an hinreis doender localfenntniß entſtandenen Irrthümer der älteren und
neueren Schriftſteller , insbeſondere in Bezug auf die MRärſche der beider ſeitigen Urmeen vor der Solacht und deren Stels lung vor und in der Schlacht, auf6 genaueſte zu prüfen und
geben. Man fann sie benußen : 1) als Träger von Brandras , 2) 3)
3 fr .
Volfugeln ,
Hobigelooſſen ,
1
Budſenfartåtiden , 5) N Generalfartårſden , N 6) leudtenden Rörpern. Die Wirfungsweiſe dieſer verſchiedenen Rafetenar, ten wird ſich aus der Angabe der bisber mitgerbeilten 4)
zu berichtigen ; auf den eigentlichen Gang und Verlauf des Gefechts iſt dabei oidt eingegangen worden. Hiermit beſchäf: tigt ſich der Verfaſſer in den fünf erſten Stapiteln ſeiner Brochüre. Der übrige Theil derſelben iſt noch vielen Bemer: tungen , Erörterungen und Zufäßen zu einem Mémoire sur
l'expédition anglaise de 1346, par un officier supérieur“
Verſuche und aus unſeren Solußbetrachtungen ergeben.
gewidmet, die ſich über Einzelheiten des Feldzugs und der Schlacht verbreiten. Wir können natürlich bei dieſer kurzen Unzeige nicht weiter in das Detail eingeben und dem Bers faffer in ſeinen Unterſuchungen folgen , glauben indeſſen milis täriſche Leſer, und beſonders ſolche, welche ſich mit der älteren
Das Gebeimniß , das die Kriegerafeten von ibrer
Kriegsgeldichte und der Geſchichte des Kriegsweſens beſchäf
Laufe an bis zu dem gegenwärtigen Momente umge.
tigen , darauf aufmerkſam machen zu müſſen , daß ihnen die
ben, bar die Mittbeilung der Sdißverſude eben nicht
kleine Schrift vicles Beachtenswerthe und Intereſſante darbie:
begünſtigt; dod liegen ung troß dieſes Umſtandes die Ereigniſſe einer Reihe von Berſnden vor , die uns in
etwas mehr Sorgfalt verwendet werden tönnen .
ten wird . Uuf die zur Erläuterung beigegebene lithographirte Karte von Crecy und Umgebung hätte in der Uusführung ( B. )
Redigire unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. N. lliste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Donnerſtag , 14. Detober 1847.
N 123. Justo edi
80
7DC
3d
:
stad
1 1
Son
Allgemeine Militär - Zeitung. dem Vertrauen ihres Souveräng entſprechen werden. Cara dinal Ferretti. Oberſt de Gregori , Secretar des Kriege. Das Univers " theilt folgendes Rundfchreiben mit, minifteriums. Saſſolini, 2djutant . " welches Anfangs Septembers an alle päpſtlichen Gis Rir den ft a'at.
s dome ܪ ܨ. . ܛ. pils und Militärbehörden gerichtet worden iſt: „Bei dem gegenwärtigen Stande der politiſßen Angelegenheiten Bern . In der Sigung der Dagſagung am 6 Sept. kann man den Fall einer Occupation der päpſtlichen Staa. wurde das eidgenöſſiſche Militärbudget berathen und nach ten durch eine fremde Armee als entfernt betrachten ; indeſo den Anträgen des Kriegsraths faſt unverändert angenom :
ſen fordern die Regeln der Klugheit, da ein ſolcher auss
men .
Das einzig Merkwürdige war , daß die Sonder :
gang, doch möglich iſt, daß die nöthigen Verhaltungsbeo bundsſtände wieder in jeder Kleinigkeit , die durchaus nidis fehle von der Regierung ertheilt werden. Im Falle eine mit dem Separatbűndniß gemein batte, conſequent xuſame auswärtige Heeresmacht, in der Abſicht den Rirdenſtaat menbielten. Uuf dieſes famen die in dem eidgenöſſiſchen 1
zu beſeßen , einrücken ſollte, werden alſo die Gouverneure Generalſtabe zu treffenden Ernennungen nod zur Sprade, der Feſtungen , die Garniſonen der Städte und alle Milis
bei welchem Anlaß die Conferenzftande bekanntlich erflats
tärpoſten , die eine Poſition befekt halten ; nur einer , folo ten , an denjenigen Wahlen , welche zur Erſekung der aus chen Uebermacht weichen , die Widerſtand unmöglich machen der Liſte des eidgenöſſiſchen Stabes geſtridenen Offiziere würde . Die Gouverneure haben unter ihrer ſtrengſten des Sonderbundeš vorgenommen werden ſollten , feinen
Verantwortlichkeit dann.Folgendes zu vollziehen : 1) alle Antheil nehmen zu wollen , da fie gegen die Entſegung Militäreffecten, welche dem Gouvernement gehören , in der Fraglichen Offiziere ſeiner Zeit als widerrechtlich protes Sicherheit zu bringen ; 2) ſich auf die Corps zurüdzuziehen, flirt båtten . In der Sißung am 7. Sept. wurde dann zu welchen ſie gebőren ; 3 ) die Repräſentanten der Regies wirklich zu Beſrßung der erledigten Stellen geſchritten ,
rung und die Biſchöfe zu beſchügen ; 4) die Leute von der wobei die Conferenzſtände aud wirklich nur an denjenigen Bürgergarde an fich zu zieben , welche freiwillig ſich der päpſtlichen Urmee anſd ließen wollen ; 5) durch eine Beweo gung rúdwärts ihre Concentration nach der Sauptſtadt zu bewerkftelligen und , wenn die Decupation von der Seite
Wahlen ſich betheiligten , welche auch ohne die Entfernung der Sonderbundsoffiziere aus dem eitgenöſſiſden Stabe nothwendig geweſen ſein würden. Gewählt wurden zu eing. Oberſten die HH. 1) Gerwer von Bern , 2 ) Sas
von Ferrara aus ftatifindet, auf Bologna , Rimini, Pes
118 Soglio auß Graubündten , ein Verwandter des Sons
faro , Uncona , die Linie der Úpenninen , die Tiber und derbunde generals, 3) Blumer von Glarus , 4 ) Chiffelle : .
Civita : Caſtelana zurückzugeben. Daſſelbe Verfahren , ſich von Neuenſtadt, Kantons Bern , 5 ) Ritter von Altſtätten .
auf die Hauptſtadt zurü & zuzieben , iſt einzuhalten , faus
6) Idler von Wargau , 7) isler aus dem Shurgau ,
die Invaſion von Uncona oder Civita - Vecchia aus ſtatt. finden ſollte. 6) Das obere Coinmando fteht nach den Kriegsgelegen ſtets dem älteſten Befeble haber zu , falls das Gouvernement es nicht anders beſtimmt. 7) Außer dieſen Dispoſitionen , welche den Fall eines fremden Eins, fals betreffen , haben die Truppen Sr. Heiligkeit überall, . wo Bedürfniß dazu vorhanden , die innere Ordnung aufs recht zu erhalten ; wo Ueberredung und andere Präventids maßregeln nicht ausreichen würden , müßten nachorüdliche Mittel angewendet werden , doch ſtets nach dem Befehl der Localbehörden . Se. Heiligkeit rechnet darauf , daß in folchen Umſtänden Ihre braven Truppen , wie immer , ihre Treue und Liebe bewähren , und daß alle ohne Unterſchied
8 ) Pioda aus Deſſin und 9) Veillon aus dem Ranton Waadt. Dieſe Oberſten im eidgenöſſiſchen Generalftabe haben eigentlid den Rang eines Generals. Uus, ibrer Mitte miro ftets in Zeiten , wo die Eidgenoſſenſchaft als folché Sruppen aufſtellt, der Oberbefehlshaber ernannt , der dann während der Zeit wirklich den Titel General und Ercellenz erhält, welch lepteres Prädicat bekanntlich in der Schweiz ſonſt nur dem jeweiligen Präſidenten des Bundes zukommt. Sobald jedoch die Truppen entlaſſen
.
.
+
1
werden , tritt aud fogleich die Ercellenz in die beſcheidene
Stellung eines Oberſten zurüt. Von den 11 ernannten eigenöſſiſchen Oberlieutenanten : nennen wir hier bloß den leptabgetretenen Bundespräſidenten Srn. Alerander Funt >
979
980
und den durch die legten blutigen Ereigniſſe im Kanton
garde unter Dudinot, und der General Marquis .0. dau.
Wallis bekannt gewordenen bisherigen eidgenöſſiſchen Ma.
riſton trugen die Enden des Bahrtuches. Die Zdjutanten
jor Moriz Barmann. Gegen die Wahl dieſes lekteren proteſtirte mit Heftigkeit die Gefandſchaft des Standes
des Königs, die Prinzen und das diplomatiſche Corps
Walis. Sr. v. Courten erklärte turzweg, daß ſein Stand
der stammern , aller 17 Legionen der Nationalgarde, der
dieſe Bahien nie anerkennen und ſeine Eruppen nie unter einen Diffizier ſtellen werde, der an Freiſdaarenzügen Theil
polytechniſchen Scule und eine Menge von Notabilitäten aller Art. Dem Sarge, geſchmückt mit dem Marſchalls.
waren anweſend , ebenſo alle Minifter , Deputationen beis .
.
genommen , und auf dem die Matel eines Criminalurtbeils ftabe Frankreide, welchen der Verſtorbene 40 Jahre lang Sewählt wurden dann ferner 10 eidgenöſſiſche ſo ruhmood führte , und den meiſten Drden Europas 2., Majore und zu einem Dberftkriegscommiffarius der Eid : folgten die foonell aus Ufrika eingetroffenen drei Söhne genoſſenſchaft der als erſter Geſandter des Standes Grau. des Verſtorbenen: Generallieutenant Marquis Dudinot , bündten hier anweſende ør. Landamman Abys von Chut. per Zouavenfapitán Graf Carl Dudinot und der Drago,
hafte.
Frantreid .
nerlieutenant Bicomte Heinrich Dudinot ; ferner ſeine
Paris , 7. Oct. Die Leidenfeier des Marſdale Swiegerſöhne: Baron Cannan, Spainguerlot, Graf von Dudinot, Serzogs von Reggio , Pär’s von Frankreich , Vefin und Perron und ſeine Entel: Graf Dudinot, Graf Gouverneur's der Invaliden 16., fand vorgeſtern mit gro. Pajol de Cannan , Eduard und Arthur Sainguerlot 16. Bem Glanze ftatt. Marſchall Graf Molitor, der Herzog Die Truppen der Garniſon von Paris defilirten vor dem Decazes , Großreferendar der Pärstammer , der Herzog . Leichenwagen. Seneral Petit, Commandant des Hotels .
Mortemart , ehem . Thef des Generalſtabs der Nationals der Invaliden , hielt die Gedächtnißrede.
fonnten die Berſuche nach den Rafetenarten , oder Drittes fragment eines großeren Aufſaßen wir nad den andern , in denen ſie angeſtellt, ordnen ; mir über den Gebrauch der Kriegsraketen im baben den leßteren Weg eingeſchlagen, indem wir unſes Feldfriege. ren Solußbetrachtungen eine Kritik der Wirkungsweiſe ( Fortregung.) der einzelnen Rafetenarten vorbebalten. 1. Englisde Verſude mit Ariegsrateten.
Die in einer Menge von Sdriften niedergelegten Berſuchsreſultate ſind zu zerſplittert, als daß es durd
Das Redt des erſten Plabes in unſerer Zuſam .
file maglich würde , den vorgereßten Zwed zu errçiden ; menſtellung beanſpruden die engliſchen Rafeten , da wir baben und daber der Můbe unterzogen , dieſe vero einzelten Data zu ſammeln und zu ordnen. Wir babeni dabei für notwendig eradiet , die Pången und Ge.
ein Engländer es war , der dieſe Geldofſe dem Kriego, material Europas beifügte. In Dupin ? 8 Force militaire de la Grande Bre
.
widtsmaße der verſchiedenſten Großen auf eine Eino tagne Vol. Il. p. 140, der dieſelben aus dem von Bur .
beit zurüdjufùbren , weil es auf dieſe Weiſe nur mögoney berausgegebenen Falconers Dictionary entnommen,
Rafeten. 10
Granatraf.
155
6 7
8 19 10
24
2011
24
201 |18 6 11 12 6111 12 14 71 1 1 7 111 14 7 11 14 10 5 1 | 1
17,5 42 pfündige 6,25 6,25 17,5 gr. 32 pfund .
5,8 19,4
Brandrafete mit 32 pfúnd. 5,8 19,4 fl . 32 pfünd. 5,8 19,4 Granatraf. 32 pfúndige 5,8 15,5 Shrapnelo gr. 32 pfund. 5,8 15,5 rafete fl. 32 pfúnd. 5,8 15,5
5 1 1 511
8
12 pfündige 4,35 10,2 3,75 i
Granatraf.
13
Shrapnel . gr. 12 pfúnd. (4,35 10,2 3,75 11 1 17,5
14
rafete
fl. 12 pfúnd. 14,35 10,2
3,75
3,75
1
1
210,5
17,5
17.5
100
ſtare eiſerne
-
12
Schußweite .
der Carabiner gabi Shrapnel im Kugeln
200
10 10
11 12
4,35 10,2
51 "
Elevas tion.
ſtoffes.
Pil Pr.
!!
13
cerclefl . 42 pfünd. 16,25
Brandrafete gr. 42 pfund. 16,25
des Brand :
11133111
1 2
Gewicht
=
Pfund.
Grad .
stritt.
818
8011,
3.11.
. Sprenglad
des Stabes .
Gewicht
10. boblacíchofi.
fånge
Caliber .
Chlorfaures Kali
Kohl e .
. Schwefel
Durchmeſſer .
Beſtandth . d. Treibſages . . Salpeter
Caliber.
der
. Länge
Nr .
Der pülle
Pandmacht“ S. 247 und Montgéry's Traité des fusées de guerre p. 165 folgende Angaben : 318949
Natur
äußerer
beit die preußiſden Maße gemåhlt. Für die Zuſam , menſtellung lagen ung zwei Wege zur Benußung vor ;
||||||||||||| 111111011111
lid iſt, Bergleide anzuſtellen , und baben zu dieſer Ein. finden ſide gleichlaufend mit Volz „ Veber die britiſde
60 60
4266
12
4266
604266
12 in 5!!
Brandfug. 18 in 10 '
Brandtug.
60 60
55-60 55 50
| 4266 2440
2940 3657 3657
5512940 50 3657 552940 3657 55 2440 45
4513657
982
981
Die Ståbe waren bei allen Rafeten ercentrifdo in
trug , und dog redhis , und adipfündige Rafeten nade
Deren der Hilſen geſdoben . 15) Im Sommer 1819 fanden in England Ver.
einer auf 1460 Sdritt aufgeſtellten Scheibe.
gleidhøperlude mit Rafeten und Feldgeſa üßen fait, wobei , wie Dupin ( Foree militaire Il. p. 140 ), nad den
centriſd mit der Hülle verbunden. Die beinabe bori. gontal abgeſchoſſenen Rafeten flogen mit bemerkenswer,
Dusragen eines Augenzeugen angibt, mebr Rafeten alo Gelmúße ibre Kugeln in die Speiben bradren.
iber Genauigfeit ihrem Ziele zu .
Die Ras
feten waren mit Granaten arinirt, der Stab mar como
18) Zulebt warf man Rafeten großen Gabliberd uns guerre p. 177 mit , daß ein Reifender am 12. Juni eine mittlere Wurfweite von 3660 Sdritt. Montgéry tbeilt in ſeinem Traité des fusées de
1821 den folgenden Rafetenverſuden zu Boormid bet. wobnte. (Siebe aud Bibliotheque universelle des Scien ces T. XIX p. 70-73 , janvier 1822. Génève .) 16) Man batte in der Ebemſe auf ungefábr 1950 Søritt vom Ufer eiu Sdiff vor Anfer gelegt nad doß von demſelben aus eine Anferrafete nade dem Erdboden. Mit derſelben war eine sette verbunden,
ter einer Elevation von 45 Grad und erbielt dadura 19)
Am 6. Dezember 1822 wurden auf dem Zbo.
masberg bei Madras mit congredelden Rafeten Bere ſude angeftet. feuerten Rafeten dienende Scheibe gein . Grundſåbe
Von den bei windſtillem Wetter pero
ging die hálfte durd die als Ziel ( Congreve Abbandlung über die al. u. f. m. des Rafetenſyſtems. Weis
an deren Ende rise am Bord des Sdiffes ein Flarden.
mar 1829. S. 31 ).
zug befand.
Nad dem Rapport des Rapitån Grabam der rei. tenden Rafetiere wurden am 29. Mai 1823 zu Meerut in Oſtindien mit verbeſſerten , in der Fabriß zu Bom
Mittelſt dieſes berſuditen webrere frute
pergeblid , den tief eingedrungenen Anfer aus dem Erd.
reid berauszuzieben, Zmosi Matroſen begaben fide dann
Material
der
der
de 8
Nr.
Rateten. Rafeten. Stabes .
der ber .
Art DEB
3 fpůnd.
aus Fußrohr pom Bo:
6 6
den
2
1060
90
aus Fußrohr
7
1060
6 pfund .
Zannen bolz Bambus
don der Ins 45
1060
3
2
6 2
90
790
760 | 90
90 .
790 1090 1090
90
1090
760
fanterielaf : 30 1060 90 36 | 1060 90
fette
Schritt
Schritt
9
Bemerkun ,
gen .
nung,
9 Bambus
Geftos raketen
Ireffer
/
Coro
|
21 22 23 24 25 26
Entfers
feuert. Abfeuerns . Rafet. Grad
20
Der 2.
Scheibe
hundert foon
Caliber
Der 1. Seibel
Länge
Natur
Entfernung
Zabl
stuunaus
Elevat ion .
in ein Boot und gelangten mittelſt des genannten gefertigten Rafeten , die 1820 nad Indien gerdict Laues wie auf einer fliegenden Brüde fiderano Ufer. waren und am Lage des Verſuchs zum Theil Roit 17) Darauf benußte man eine Art Feldlaffete, die fleden an ibren hålſen zeigten, Schießproben angeſtellt, mebrere eiſerne Robre von ungefábr 12 fuß fånge deren Reſultate die folgende Zuſammenſtellung ergibt :
100
1090 1090
89 89 84
1
Rein Wind .
67 100 100
1 Nad Bolz (Ueber die britiſde fandmadt , Stutt.
meiſten Rafeten in der Puft frepirten und viele die
gart 1826 , S. 243) fanden am 23. September 1823 Ståbe verloren . Man fab die Ricodets und war von auf dem Uebungsplaße der Artillerie bei Woolwid bei der geringen 26 weichung aus der Soublinie, die durd rodner rubiger Witterung in Gegenwarı Sr. Durch die Bufídlage derurſador würde, ſebr befriedigt. Uebers laudt des Prinzen Wilbelm von Braunſdomeig fol.
baupt bielten dieſe Rafeten auf eine ziemlid genügende
gende Spießübungen mit Rafete'n ſtart:
Art Richtung; allein es dien , daß fie nur dann mit
27) Gin einfaches Belagerungørobr wurde auf 850 einem Erfolge , der dem der aus Robren geſchoffenen Spriti von einer vor dem Kugelfange aufgeſtellten åbnlid iſ , angewendet werden 'fónnen , wenn die Luft Bretterwand, welche die Hobe der Cavalerie batte und
ganz rubig iſt ; da fide dieß aber nur ſelten trifft . ro
eine Escadron vorſtellen konnte , aufgefübri. Man dürften ſie nur im Notfalle und nur in großen Mens idoß 24 Srůd dreipfündige Rafeten mit 7 Grad Gler gen ibren 3med erfüllen . dation, von denen ungefår 8, allo '/, alb Treffer bes 29) Darauf begab man fic auf 1100 Gorint, tradret werden konnten , indem ſie entweder die Wand Hier wurden vierundzwanzig big redepfündige Ra . trafen oder furz vor derſelben frepirten.
28)
feten aus dem erſtgenannten Robre mit 9 Grad Sles
Dann wurden zwölf dreipfündige Rafeten pation derfeuert, wobei man /, a18 Treffer anſeben tonnte ,
auf den Boden gelegt , mit einer feitung berſeben
30) Auf der Entfernung von 2440 Sdritt wur .
und gleichzeitig abgefeuert. Die moraliſde Wirkung auf Pferde und Infanteriequarrées wäre groß geweſen,
den zwölf zwolfpfündige Rafeten abgerdoſſen .
die pbyfilde Wirkung wobi aber nur gering , da die
Robr, deſſen man ſich bediente , war doppelt ſo lang,
Das
983
984
als das bisher gebrauchte , und batte gegen 20 Fuß
für Steigbügel , Pubftock , Zünbloch , Knoten zc. wird nicht
länge.
mehr etrier, lavoir , lumière , noeud 2c. geldhrieben. Wo ein franzöſiſcher Kunſtausdrud durch den entsprechenden
Man gab ibn 20 Grad Elevation und fonnte
nur 2, alſo 66 Zreffer, erzielen.
31 ) Auf derſelben Entfernung von : 2:40 Sdiritt
deutſchen nur überregt wurde , bätte vielleicht überall eine
murden mit derſelben Elevation zwölf vierundzmani kurze Erklärung der Sade beigefügt werden können ; wer ziqpfúndige Rafeten geſdoſien, welche auffallend gute & B. nicht wüßte, was tenaillon wäre, wird es nicht er: .
fahren , wenn er im Wörterbuch nur „ Zangenwerk, Monds horn " dafür findet. : Die Erklärungen ſind meiſtens genüs 3 :-) Nad den von Vol ; S. 246 gemachten Anga. gend , doch nicht immer beſtimmt genug; f. B. , convoi ben beträgt die Liefe des Eindringene der Rafeten 12 (ſpr. Kongwoah) die Bededung von Zufubren zur Urmee
Richtung bielten , aber zu weit gingen .
Ful , ja er er ; åblt , daß eine Rafrte, die eine Erdan .
oder einer Feftung" iſt vielmehr ein mit Bededung gebens
bobe traf , 19 Fuß unter dieſer fortgegangen und dann ibren Flug von Neuem begonnen babe.
In dem Beſtreben , die Ausſprache der Wörter anzugeben ,
der Bransport von Lebensmitteln oder tiegsbedürfniffen. 2.
iſt der Verfaffer nicht glücklicher geweſen , wie viele Ana dere, denn Töne laſſen fich ſo wenig beſdireiben wie Far: ben ; die Ausſprache des Worts „ oeil " ; B. wird man aus dem erklärenden Dellj? " dowerlich erlernen. Das
( Fortſeeeng folgt.)
I
0
kleine Buch liegt in der zweiten Auflage uns vor und nach Li te ra t u
r.
einigen Verbeſſerungen und Zuſäßen wird es ſich recht
Handbuch der ' mlitariſchen Fremdwörter un
nüßlich in dem Leſerkreis , für melden es beſtimmt iſt, ere 1.
weiſen können .
Runftausdrüde, mit kurzen Sacherklärungen , für Unteroffiziere und Soldaten jeder Waffengattung. Geſammelt und berausgegeben von einein 18 Sabre dienenden Unteroffizier der großherzogt. Mecklenburg, Erklärung Schwerin'ſchen Brigade. Zweite Auflage 8. 135 Kirchheim u. 2. , 3. Oct. 1847. Bei F. Roldefe in 1 Seiten . Schwerin 1847. Verlag der Kürſchner's Rarlsrube iſt eine Schrift unter dem Titel erſdienen : ſchen Buchhandlung. ( M. Marcus). Uusi dent feben einer deutſden Fürſtin, von Freifrau Die Bemühungen , die deutſche Sprache wieder von von Dalberg" , in welcher unter anderen Erlebniſſen den Wörtern zu reinigen, welche fich nach und nach in des Grafen von Bismark erzáblt- wird , wie derſelbe dieſelbe eingeſchlichen haben und deren Gebrauch endlich auf dem Rückzug im Jabr 1812 dea Korafen in die ziemlich allgemein geworden iſt, ſind bis jept nicht ſo ers hånde fiel, ausgeplundert wurde , lid jedod wieder folgreich geweſen , um Fremdwörterbücher entbehrlich zu befreite , und wie bei ſeiner Wiedervereinigung mit der machen Deutſchland hat kein Geſekbuch ſeiner Sprache Armee rein Diener für feinen Herrn Beiſtand ſuchte. 1
wie Frankreich in dem Dictionnaire de l'Académie ; man
Hier wird auf Scite 206 der Sdrift geſagt : Georg
könnte zwar zuweilen in Verſuchung gerathen , wie ein geiſtreicher Schriftſteller bemerkt, der dermahrloften hinges ſudelten Sprache , die bei uns oft ganz in ihrer Blöße fich
ſab auch bald zwei württembergiſde Rittmeiſter, o. Baer und von Heidenſchwerdt, 'welche nicht nur berittén wa . ren , ſondern auch noc Handpferde batten. Georg
zeigt , eine ſolche polizeiliche Aufſicht zu wünſchen , aber dieſer Zwang hat auch ſeine Nachtheile, und bei unſern
+
flebte ſie an , Obriſtlieutenant von Bismart , der am Wege fraftlog und franf liege , mitzunebmen , und warf
Nachbarn zeigen ſich dieſelben oft allzu deutlid ; man fo:
fide , als ſie nidtantworteten , vor ibren Pferden auf
kettirt dort in der Bildung neuer Wörter , wie in dem
die Knie nieder, aber beide zogen tbeilnabmlos weiter." 3d glaube ineiner Ebre duldig zu ſein , biermit offent.
Gebrauch der bekannten. Diefſeite des Rheins gefiel man fich einft , deutſche Wörter, wenn nur irgend möglich, durch dich zu erflåren , daß dieſe Erzäbiung, ſoweit ſie meine ausländiſche zu erleben , und die militäriſche Kunftſprache Perſon und die des † Herrn von Heidenſchwerdt wåb. bildet noch jeßt in dieſer Hinſicht eine eigenthümliche Mos rend meiner Gegenwart betrifft, völlig unrichtig iſt. ſaif und macht für ſolche, die weniger ausgedehnte Kennt.
Id babe mit meinem Wifen einen Diener des dama.
niſſe beſiken , Wörterbücher unerläßlich. Das vorliegende
ligen Oberſtlieutenant von Biemarf bei jener Gelegen.
kleine Fremdwörterbuch iſt für Unteroffiziere und Soldaten
beit gar nidi gereben , und kann auf das beſtimmteſte
beſtimmt und umfaßt auf 135 Seiten die Ueberlegung
verſidern , daß ich auf feine Weiſe von demſelben auf.
oder kurze Erklärung von etwa drei tauſend Wörtern , ungefordert wurde , ſeinem Herrn Beiſtand zu leiſten .
ter welche jedoch einige aufgenommen wurden , welche wohl
Oberflieutenant a. D. von Baer ,
ſchwerlich jeßt noch von deutſchen Schriftſtellern in ihren Werken ftatt der vaterländiſchen gebraucht werden dürften ;
Ritter.des M. D. D.u . der franz. Ebrenlegion.
riedigirt unter Berantmoriliq keit der Verlagshandlung : 6. H. teste in Darmſtadí und in deſſen Offizin gedruct. 1
Samſtag ,
Sing No 124 ..
3310
16. October 1847. 28
c . 100219
Allgemeine Militár - Zeitung. Preußen. Ueber das ſchnelle Fortſchreiten des Baues der Fefte Bogen bei Loren gibt die „Sart. Zeitg .“ folgenden
darſtellenden Raſenteppich verwandelt , ſo wie auch ſchon der größte Theil der Wälle der hohen Rudwehr in den: ſelben Zuſtand perfekt worden iſt. “
Belgien.
Bericht: „ Um nördlichen Ende der Feſte umſchließen bes
Brüſſel , 4. Oct.
Ein königl. Beſchluß vom 15.
Hof und gelegen , einen impoſanten Sept. geſtattet auf den Antrag des Kriegsminiſters die auf der bedeutenden ånhöhe Unblic, zumal vom Leventinſee aus, gewährt. Durch Bildung einer Commiſſion von Offizieren aller Waffen den Şof der Wehre, die übrigen werden wohl ſpåter in Vertheidigung des Landes bezügliden, ihr vorge: Ungriff genommen werden. Un der Seitedes Wales, legten Plane ju erörtern und zu prüfen. drei bereits fertige Shore oder Puternen gelangt man auf gattungen , welchen der Auftrag werden ſoll , die auf die Deterreio.
der nach dem Lepentinſee zu gelegen , iſt die Rüdwerpos
terne , im entgegengeregten Balle ſind zwei Poternen , von
Wien , 1. Oct.
In Betreff der Einführung des
denen eine jede auf den Hof einer Caponnière führt. Die Waffenrods in der öſterreidiſchen Urmee erfährt man, weſtlicher gelegene, dieſelbe, zu welder Se. Ercelenz der daß dem Kaiſer einige Militärs in derartigen Anzügen Herr Kriegsminiſter, deſſen Name die Feſte trägt , vor 3
von verſchiedenen Farben und Schnitt vorgeſtellt worden
Jahren den Grundſtein gelegt hatte, ift ſchon mit allen ſeien , und ein Waffenrod von grüner Farbe mit Golde bombenfeften Kaſematten , bis auf die Erdſchüttung auftreſſen und von altfranzöſiſchem Schnitt vorzugsweiſe den 1
ihrem Dache, fertig; von der andern, öftlicher gelegenen, Beifall Seiner Majeftat gefunden babe. Da die bedeu: S
iſt das untere Stocwerk vollendet , das obere dagegen noch tenden Montur . und Suchvorräthe des Heeres eine raſche im Bau begriffen. Der daneben befindliche Feſtungsgraben Einführung des neuen Kleidungsſtücs nicht erlauben , ſo iſt auch ſchon von der Feſtungsſeite ausgemauert, von der ſul vor der Hand nur den Offizieren geſtattet werden , anderen Seite mit Raſen belegt. Auch das Glacis ift von ſtatt der jeßt üblichen Campagneuniform von mohrengrauer dieſer Seite zum Theil ſchon fertig , natürlich mit 2u8. Farbe, derlei Waffenröcke zu tragen. Der Verbannung
ſchluß der beſonderen Befeſtigungen . Das Mauerwerk des Grabens ſowohl , als auch der Caponnièren , Poternen u.
der weißen Montur in der öſterreichiſchen Armee fteht bes
fonders bil jeßt die entſchiedene Vorliebe des Hofkriegs.
r. w. iſt bewundernswürdig eigen, nett und dauerhaft aus rathspräſidenten Grafen Hardegg im Wege , der bei vers geführt. Auf dem Hofe der obern Wehre wird auch ſchon ſchiedenen Anläſſen wiederholt erklärt hat, daß die weiße an einer Kaſerne gearbeitet , von welcher die Wände des Farbe die Farbe des Ruhmes und der Ehre ſei. ( Bres !. Zeit.) Souterrains bereits fertig ſind. Ebenſo iſt zum Theil 1
ſchon ein feſt ausgemauerter unterirdiſcher Kanal beendet,
-
Am 27. September wurde von fämmtliden Trup.
der das ſich im Hofe aufſammelnde Waſſer und alle Un: pen der hieſigen Garniſon in der Umgebung von Wien reinigkeit , ſowie allen Uusguß aus den Caſernen abführen ein großes Feldmanőverausgeführt, dem Seine Kaiſerliche ſou.
Auch arbeitet manan den Wällen , die den gros Hobeit der Erzherzog Ulbrecht perſönlich beiwohnte. -
Ben şof der Feſtung einſchließen ſollen , namentlich zwis
Nat den Tafeln zur Statiſtik der öfterreidiſchen
ſden der Lößen · Rhein'ichen Straße und dem Leventin , Monarchie für das Jahr 1843 , zuſammengeſtellt vom auf der Seite gegen Lögen. Hier wird hart an der Straße Director der adminiſtrativen Statiftit Sofrath Ezörniag, vor dem Hauptwal und dem Graben, nicht ein Glacis, ergab fich, bei einer Bevölkerung von 36 098,330 Seelen
ſondern eine Enveloppe, die übrigens ſchon angelegt iſt, in den der Militärconſcription unterliegenden Provinzen liegen, wegen des davor befindlichen Sees Popomka. Dieſe die Zahl der ganz Unanwendbaren 2,387,656 , der land: Enveloppe iſt auch bereits , auf der Seite nach der Straße Wehrmannſthaft 46,069, der zum Dienſt im ftellunaśpflich: .
und dem eben gedachten See zu , Durd regelmäßige Legung .
tigen Alter von 19 - 30 Jahren Vorgemerkten 864,799,, -
von Quedenwurzeln in einen dem Auge fich angenehm und der zur Lanrwehr Berufenen 239,360 .
988
987
Drittes Fragment eine großeren Aufſaßes zwei Rafeten , die ein wenig zu bod gingen , blieben, die eine auf 2840, die andere auf 2970 Schritt, liegen . ( Calcutta John Bull 1823 , Debr. 13 ; The asiatic
über den Gebrauch der Kriegsrateten im Feldfriege.
-
journal 1821, June , p. 650 - 651.) Im Dezember 1823 bat der Major Parlby die
( Forelegung.)
33 ) Major Marlby der oftindiſden Artillerie, der folgenden Details publicirt : ſide lange mit der Vervolfommnung der Oſtindiſchen Rafeten berdafrigt baite , war dabin gelangt, mittelſt einer Conſtruction des Innern derſelben eine Rotalion
Pånge der Robre zum Sdiefen
16 Fuß ;
Glevationsminfel Mutlere Sufweite
18 grad ;
1820 Sdritt ; Tiefe des Sindringens in Erde 5 Fuß ;
um die Adre der Hülle zu erzeugen , und nannie reine Erfindung wegen der enlidfeit ibrer Bewegung mit
.
Caliber der Rafete, gleich dem einer
der einer Büdſenfugel : Rifle Rockets. Das Reſultat dieſer Penderung war eine große Wabrioeinlichfeit
Bleifugel von Gewicht der armirten Rafete ( incl. Oldboll und Stab)
098 Treffen ( Asiatic Jouroal 1824 , Mai , p. 519 Montgéry, Traité des fusées p. 211 ). Er ſtellte reine
1 Pro. 19 Fotb ;
5*
.
Spårer , und zwar am 31. Mai 1824 , wurden zu
Rafeten dem Gouverneur der Pralidentſchaft Bengalca 1815 vor , ebe die Rafeten Congrede's nad Oitin ,
Dum Dum , dem oſtindiſden Woolmid , Bergleid over ,
dien gelangt waren , Verlude wurden aber erſt im Dee rudie mit den Rafeten Congrede'g und Parlby's zember 1823 angeſtellt. Die Sdiffe baiten im Auge angeſtellt ( Zeitſchrift f. K. , W. und Geſch. des Krie. meinen auf den Entfernungen von 740 , 940 , 1230 998 1825, Bo . 5 , S. 319 ). Die Entfernung betrug und 2180 Sbritt eine große Genauigkeit. Einige Fehl. 3250 Sdritt bis zur erſten und 3312 Sdritt bis zur ten jedod das Ziel , weil der Erfinder reine Vorberete zweiten Socibe, jede derſelben war 12 ' breit und 10 . tungen in der Eile batte treffen müſſen .
bod. Beide Raketenarten beſtanden aus fleinen, witte
Er bedienie
teren und großen.
lid piner Róbre , um einige andere Rafeten auf einer Entfernung von über 2600 Gdritt nad einer Scribe zu verfeuern. Peptere wurde einmal getroffen , und
Die Maße und Gerpidote derſelben ergeben Aid aus der folgenden Tabelle :
I
Natur
Galiber
Gewicht
Rafete mit Stab :
der leeren Nr.
der
der
Rafete.
Rafete .
Hülſe. forh.
34 35 36 37 38 39
ffeine
Gongre , ve's
Parl , by's
mittlere große kleine
Länge 301.
36,8
70
151
110,6 160,4 70
294,5 53,75
mittlere
164
große
570
Gewicht.
110 160
Loth .
693,6 113 356,5 930
Major Parlby madote feine Rafeten an Eiſen nur
länge
Durchmeſſer.
Raf, ausgebr . Loth.
Zoll.
Zoü.
Both .
954 345
Hülle zu Kartátiden :
Gewicht
der armir , Gewidyt d. lor : ten Rafete. ren, nachdem d.
121,7 496 988 167 610,25 1439
95
10,5
341 678 138
19,3
1,8 2,8
26,9
3,6
11
355
19,33
1,75 2,5
1062
27,33
4,5
41) Rad einem Rapporte des Oberſtlieutenants
To ſtart, daß ſie, in einem boben Bogen geworfen , ver. Fvers , den Congreve in ſeiner abbandlung S. 16 moge ibrer Geldmindigfeit und ihres Gewidtes, durd mittbeilt , drang bei einer Sdicübung zu Woolwide ein Soiff oder ein Gebiude (dlagen können. Die eine zwolfpfündige Granatrafete auf einer Entfernung Soeiben wurden getroffen : von 1910 Sdrits 21 bis 22 Fuß tief in das Erdreide ein . in Sunime mal mal mal 42) Der Bombardier and Pocket Gunner gibt in durd Rafeten Congr.: die 1. 6, d. 2. 11 17 der von Eliot zu fondon 1827 publicirten adten Aufo Parto. 2. 12 22 1. 10, von vier Rafeten verloren ſich drei in der Erde, eine
1
OL
etwa 7 Rutben vor der zweiten Speibe, die zweite
lage S. 315 an, daß zwolfpfúndige Rafeten , die eine
Gufweite von 1530 Fuß erreichten, 22 Fuß in drå , ger Ridlung 4 bis 5 Fuß unter der Oberflåde in den
Boden gedrungen ſind , und daß die Granaten anderer, die 15 bis 19 Fuß in den Kugetfang eingedrungen , Sir Sidney Smitb ließ zu Malta Rafeten bei ibrem Springen einen Trichter von zwei Fuß Durd .
zwiſden beiden Scheiben , die dritte 30 Rutben vor der
.
erſten Speibe , die vierte war nidt zu finden. 40)
probiren ; eine derſelben, deren Schußwrite 2860 Sdritt meffer ausgeworfen haben. Steine beraus. (Montgéry, Traité des fusées de guerre
43 ) Dieſelbe Quelle fagt, daß bei ebenem Terrain die Rafeten am wirkſamſten in ſtarfen lagen vom Bo.
p. 105.)
den aus angewendet wurden , wo fe fid dann auf 730
betrug , drang in eine Mauer und brad mebrere große
990
989
bis 970 Sdritt nidot über Mannsbóbe erbeben , und
Febr ungenügende Refultate ergeben Batten.
daß ſie von 600 bis 1460 Sdritt bei dem Gebrauch aus Róbren , die auf Felolaffeten befeſtigt ſind , gün . ſtige Wirfung verſpreden . Die vierundzwanzigprün. dige Rafere erfordert für 1460 Scritt 15 Grad Ole
fønig wollte daber erſt den Wertb engliſder Driginal . rafeten erfennen , ebe er ſie im Kriege anwende, und beſtellte deßbalb im März 1830 in England 1200 Ra . feten, von denen 500 zum Gebraud auf Gdiffen, 500
Der Bices
vation , die zwolfpfúndige verlangt für jede 125 Schritt für den Feld . und 206 für den Belagerungskrieg ber über einen Grad mehr , die redospfündigen für dieſelbe Dieje Regeln bezieben ſich auf die früber gebråudliden zwanzig Fuß langen Röhren. Wåbrend des Drudes der adten å ufo
Entfernung grade einen Grad mebr.
lage des Pocket Gunner bat man Berlude mit bis zur balben fånge verfürzten Róbren angeſtellt, und bei die , ſen mit gleiden Elevationen fürzere Soußmeiten ero balten , dergeſtalt , daß , måbrend man bei Anwendung der alten Robren mit 11 bis 12 Grad die zwolfpfůn:
dige Rafete auf 1220 Sdritt bradore , man 13 bis 14
(timmt ſein ſollten . Naddem die Rafeten in Vegypten angelangi , ließ Mebemed Ali unter ſeiner unmitielba . ren Peitung bei Cairo Berſuche mit denſelben anſtellen ,
in Folge welder denn aud im November 1831 von den Segyptern Rafeten in Syrien gebraucht wurden ; bier zwangen ſie die türkiſche Reiterei Abdallabs zum
eiligen Rådjuge und äußerten bei der Bewerfung von pon St. Jean d'acre eine gute Brandwirfung, wie wir die in unſerem erſten Fragmente bereits anges
fübrt baben.
Grad bei den verfürzten Rohren bedurfte , um dieſelbe
Der erſte Berſud fand am 12. September 1830
Soufweite zu erreiden .
ſtatt ( Archiv für die Offiziere der fón. preuß. Artiler.. Elevat ion .
Ju Aegypten fannte man bis 1830 die Rafeten nur und Ingeniercorps, Band IV. S. 112). Die folgende nad einigen Berſuden , die man mit einigen, den ofter. Ucherlidt gibt die Reſultate:
Abfeuerng.
6
12 24
51 52
Granat ,
12
48 49 50
rafete .
56 57 58
64 65
24
6
Rugefra . fete .
3
Brandra fete .
32
Scriit. 1460
914
1400 1400 1100 1950 2060
610 975 730
1 1
zugleid vom Boden
1
v. Schiffs
28
790 853 1220
1
geitca
28
1460
25
2070
2440
2010
2470
975 1010 1340 1280 980 1220 940 1220
1400 1400 1400
1 1 1 1 1 1 1
1 1 1
1
-
Feldlaffete 28
0.24 pfogr.
28
Feldlaffete
28
| V. Stiffs.
2S 15 15
geſtea
aus Gava. Rez ferierobr vom Bom , barde,
35 35
-
-
mentsgeſtel | 40
oz
1 Seiten abweis
ung
Bemerkungen .
Schub:
Gran. Scrit . 730
vom Boden
v. 12 pfogr.
in Ibeilen der
s dlages .
5 120g
59 60 61 62
1 1 1 1 4
1 1
53 54 55
190
Kugel
Auf
längenausbreis tung
. Wind
des
Raferen .
3
Stus : weite.
erſten
pfündige 44 45 46 47
des
jontal
der Rafeter .
Weite
Scritt 730 486 790 125 820 1270
2330 1477 2070 850 2440
980 370 430 425 390 60 780
weite 0,50 0,35 0,56 0,11
0,64 0,41 0,40 0,15 0,17 0,30
Nach dem erſten lufſchlage Ricoch . 0.50-60 Schritt.
200
Brach im Fluge den Stab .
18 12
0.28
2060 2200 1220
1110
0,48
1970 1030 1700 480
0,29
2440 2440 2440
12
0,44 0,61
0,04 0.38 0.56
2330
Sdirilt.
.Rein
der Nr.
Art
24
. linfo Leidt
Caliber
Natur
Zabl der .Rafeten
reidiſden nadgeabmten , angeſtellt batte , wobei ſich
0,52
-
24 Schritt auseinan : -
der
Um 15. September wurde eine 32pfdge Brandratete tete traf f' über dem Boden , ſplitterte mehrere zou vom mit febr feuchtem Solze umgeben und angezündet, das Qolz war nach einer Minute in Brand. Eine 12pofge Granatrafete ward auf 120 Sdritt in
Steine ab und zerſprang dann.
Um 18. Dec. 1830 madte man einen neuen Verſuch
eine 12 Fuß hobe Mauer von Granit geſchoffen , die Ra: gegen eine auf 610 Shritt aufgeſtellte Scheibe.
ßrafeten . Geſcho
Galiber
Natur Nr.
$ 仍 B9 % 8 仍 仍处 仍 仍 们
66
67
der
der
Rafete .
Rafete .
Zabl
Art
Rafeten . Abfeuerns.
12 6
1
10
730
1340
610
0,46
8
790
1100
3109
0,28
10730 8 850 790 9
1520
vom
1
1
1
1
Sdiffe .
e r SSdiffø Il geſtel.
81 25
1960
2060
2440
380
2200 2440
680
1
28
1520
1 5
35
nabe
Natur der
der
der
Rafete.
Ratete .
80 81 82 83
. rateten
-
Pångenausbreitung Seitenabi
Sdub weite.
Eleva : erſten tion .
Geſch oß :
79
Weite des
Rafet.
0,25 0,15 0,31
eine linie von 48 Schritt fånde durch drei Flaggen bezeichnet.
Ein dritter Schießverſuch fand am 27. März 1831 Man batte dazu auf 890 Sdritt Zabl
über 11 Sdjeibe
0.37
|370-490 980—1280 610-790 10,62—0,61
-
bei Corab ſtatt.
Galiber
310
980
1520
wenig . durch Scheibe 12
0,52 0,34 0,49 0,32
# 28
6
zugleich vom Boden .
790 1280 430 1520730
5701 500
6
77
Schritt .
670 950 1400
10
bung.
Sau biete.
1
1
78
der Schritt.
74
Nr.
dlages. Schritt
11211
11 ਏ ਏ |
in Tseven
Schritt
"70 71 72 73
76
abweis
Aufs Grad
12 36 12 6 12
fångenausbreitung Seiten,
des
des
der
69
75
Weite erſten Schußweite
pſündiae
68
992
Elevation .
991
Auf:
in Puenten
Schriti.
Idlages.
weidung.
der
Schußweite. pfündige 3: 24 12
6 3
Grad.
43 28
Schritt.
Shrill .
3410 1830 1950
4080 4560 2730 3530
1150 900 1580 1590 770
1 1 1 1
26 29
1
13
739
2320
1
11
790
1560
Nad Jacobi's Beſdreibung des Materials und der Ausrüſtung der englijden Feldartillerie ( Mainz 1835 ) waren bei derſelben zur Zeit der Publication der Ar.
Granate .
der
Schritt.
0,25
über die
0,33 0,45 0,69 0,49
Scheibe . durd d. so. oc .
Disſer gewöhnliche Gebrauc foließt
aber feineswegs die Verwendung großerer Caliber ganz
(Foriſeßung folgt.)
aus .
beit fechs und zwolfpfündige Rafeten im Gebraud .
Nado derſelben Quelle tragen die Rafeten Brandfu . geln, Sbrapnell und Kartåtſden ; man iſt jedod in neuerer Zeit bei der Pandartillerie der Anſiot , den
Miſcelle n . (Bewaffnung der Reiterei im dreißigjähris
für den Gebrauch im freien Felde beſtimmten Rafeten, gen Kriege ) Nach der Schlacht von Lüßen ertheilte wenn ſie nicht zünden ſollen , feine Sprengladung zu Wallenſtein den Befehl zur Wiedereinführung der Küraſſe. geben , den an der Spiße zur Aufnahme der leßteren
weil er wahrgenommen , daß die damit nicht verſehenen
angebrachten boblen Körper vielmehr nur als nothwens diges Gewicht für die Rafeten und als ein Vollges
Reiter nicht Stand hielten , ſondern dem Feind den Rűs den fehrten. Ferner befahl er die gänzliche Abſchaffung
fooß anzuſeben.
der Sarabiner bei der deutſchen Reiterei , weil die wenigſten Reiter verſtanden ſich derſelben recht zu bedienen , und
Man bat nåmlich gefunden, daß die
gefüllte Granate faſt nie da frepirt , wo man eine Wirfung vom Krepiren båtte erwarten fónnen , dage, gen bat das zu frübe Krepiren rebr oft den weiteren
.
weil durch das Zurückreiten nach dem Abfeuern derſelben viel Unbeils entftebe. -
Bei den fchwediſchen Reitern
flug der Rafete unterbrochen und ihr ſelbſt die Geleo damaliger Zeit war ein anderes Verfahren ; nachdem fie Die
ihre langen Piſtolen abgefeuert, bracen ſie mit dem Des
l'andartillerie bedient ſich daber nur gewöhnlich der
gen ein : wohl auch für künftige Zeiten der kürzeſte und
genbeit benommen , als volgedog zu wirfen.
redbo . und zwölfpfündigen Rafeten ohne Sprengladung ſicherſte Weg, der die Reiterei zum Sieg führt. Redigirt unter Beraniworiliteit der Berlagshandlung: 6. X. leste in Darmſtadt und in defien Difizin gedrudt.
cee
Dienſtag,
N 125.
.
19. October 1847.
TO
le
1117
THE
los
0800
m
bitio
Allgemeine Militár - Zeitung. Preußen. Berlin , 8. Oct. Se. Maj. der König haben allers
In zwei Stunden ſollte die Weſtdiviſion , deren Arriere: garde bei Windfoch ſtehen geblieben war , von Neuem ers griffen , nach Düſſeldorf und wo möglich über den Rhein
gnädigſt geruht, den General der Infanterie und Gouvers zurückgedrängt werden. Die Weſtdiviſion hatte aber den am Lerchenberge erlittenen Verluſt durch Heranziehung des größten Theils der Beſagung von Düſſeldorf ausge Wunſche der Functionen als Präſident des Staatéraths gliden und ſich dicht hinter ihrer Avantgarde bei Wind,
neur von Berlin , Frhrn . von Müffling , auf ſeine Bitte
in den Ruheſtand zu verlegen , ihn auch nach ſeinem
zu entbinden und ihm den Charakter als Generalfeldmar:
foch aufgeſtellt. Demgemäß griff die Uvantgarde Holts
ſchall zu verleihen , wobei derſelbe aber Mitglied des hauſen unverzüglich an , das Gros umging das Dorf öſt Staatsraths aus beſonderem Vertrauen verbleibt.
lich, gewann das Plateau zwiſchen dem Rhein und Nies
Benrath, 24. September. Nach den getroffenen derheid und gleichzeitig den Wald öftlich von dieſem Ort, Beſtimmungen ſtellten ſich heute früh gegen 8 Uhr die worauf der Angriff gegen Benrath erfolgen ſollte. In -
Truppen der 14. Diviſion in der Gegend von Werſten dieſem Uugenblid wurde Stillſtand geblaſen , Se. Maj. auf, um vor Se. Majeſtät dem König die Revue zu verſammelte die Corpsführer um ſich und ſprach ſeine paſſiren . Se. Majeſtät erſchien um 9 Uhr, umgeben von höchſte Zufriedenbeit mit den Leiſtungen der Truppen aus. einer glänzenden Suite , und ritt, unter dem Hurrahruf Hannover. der Sruppen , und den tauſendfältigen Vivats der von zufolge ſind auch bei nns Verordnung königl. Einer allen Seiten herbeigeftrőmten Volksmaſſe, die Reihen ent.
die aufgeſtellten Corpg das Gewehr präs die Juden jeßt militärpflichtig. Die hannover’ſchen lang, während Hierauf begann das Defiliren der Truppen, Juden gehören mit zu den gebildetſten Deutſchlands ; aus
ſentirten .
wobei Se. Rönigl. Hoheit der Prinz Ulerander ( Sohn des Prinzen Friedrich ) das 1. Bataiữon des 16. Infan. Heſſen und terieregiments , Se. $ der Erbgroßherzog von Soheit der
bei Rhein das 17. Regiment , Se. Königl.
Kronprinz von Bayern das 8. Huſarenregimeni und Se. Sobeit der Herzog von Naſſau das 5. Uhlanenregiment, deren Chefs die genannten fürſtlichen Perſonen find, Sr. .
ihnen gingen allgemein bekannte tüchtige Männer bervor. Unſere Juden freuten ſich daher über die bürgerliche Gleid): in ein Nichts auf , ftellung, dot löft fich dieſe Freudeobiger dankenswerthen wenn man die Art der Ausführung Verordnung und ihre Folgen betrachtet. Der reiche Jude wird vorſdriftsmäßig ausgehoben ; ftatt ihn aber in das Seer einzuſtellen, läßt man ihn nur eine gewiſſe Summe
Majeſtät vorzuführen die Ebre batten. Se. Kön . Hoheit zahlen , über deren Verwendung wir noch nicht im Klaren der Prinz Adalbert führte die Artillerie ter 14. Diviſion, ſind. Von dem ärmeren Juden kann man kein Geld ers ſo wie der Oberft und Inſpecteur der Jäger und Schüs halten , man mag ibn aber auch nicht im Heere haben ; Ben, von Knoblauch , ſich an die Spiße der 7. Jägerabs trifft ihn nun das Loos zum Dienen , ſo hebt man ihn theilung geſtellt hatte. Nachdem der Vorbeimarſch zur zwar aus und läßt ihn ſchwören , damit iſt jedodo reine Zufriedenheit Sr. Majeſtät ſtattgefunden , vereinigten ſich Militärpflicht beendet , denn er wird nicht eingeftellt. Dieß die Truppen zu einem Feltmanöver, dem in Folge der Verfahren ſcheint lediglich ein Ausfluß der Übneigung des bereits ſeit mehreren Tagen ſtattgehabten Uebungen unge Militärchefs gegen die Juden zu ſein, aber gewiß wird .
fähr folgende Idee zu Grunde lag.
Die Truppen waren
ſolche mit großem Unrecht gebegt, denn im preußiſchen
eingetheilt in ein Dits und ein Weft. Corps. Nach dem Seere dienen ſtets viele hundert Juden , die pünktlich im für die Oſtdiviſion günſtig ausgefallenen Treffen am Tes Dienſte find und ſelten beſtraft werden . Die Furcht vor ſchenberge iſt ſie der Weſtdivifion über Silden gefolgt Pulver und Blei kennt der Jude längſt nicht mehr, dieß 3
und zwar mit dem Groß bis öftlich von Benrath , mit der vantgarde biß Holthauſen. Der Wald zwiſchen Oberheit und Niederheid war nur leicht belegt worden.
hat er in dem Befreiungskampfe von 1813 — 1815 bes wieſen , wo fogar viele Juden in deutſchen Heeren Ehrens Zeichen erwarben . (Rh . B. ) -
995
996
A ? g y pien.
Soliengen transportirt worden. Es iſt eine Uebung86 fabrt, um zu leben , wie der Transport gebi, Bon Soliengen ward zurüc nad Mua beim maridirt, und daſelbſt übernachtet. Heute iſt der Zug auf der Eiſen , babn zurůdgefebrt , und um 11 Ubr woblbeballen an
Der Vicefönig von Aegypten bat befobſen, daß der . urtbeilte Soldaten nicht mebr enthauptet , ſondern er,
doſſen werden sollen. Am 28. Auguſt wurde in Cairo zum erſtenmal ein foldes Urtbeil ausgefübrt.
unſerer Stadt vorbei pafſirt. Er bot einen intereſſan , Frankreich . Man wird ſich node der glänzenden Waffenthat von
ten Anblid dar.
Ein früber auf der Karlsruhe . Offenburger Babn angeſtellter Berſud zum Transport von ca.
Mazagran erinnern , wo die fleine Beratung eines Iburmes ſich gegen die Uebermadit der Kabylen auf ro beldenmüthige Weiſe ſchlug. Man begann damals
valeriemalien ( vorhåufig mit 100 Mann ange.
eine Sammlung für ein Denfmal , und die Regierung
tions . und Eiſenbabnbeamte , den Prinzen Friedrich an
ernannte eine Commiſſion für die Errichtung deſſelbeli. Mit Einſtimmung gebrerer Subſcribenten entſchied ſid
stellt) war gleidfald polfemmen gelungen. Die meis ſten Offiziere des betreffenden Regimenis , Poſtdirecs
die Commiſſion für einen Bruinen , der auf derſelben Stelle erridtet werden roll , wo der Kampf ſtarifand ,
der Spiße, begleiteten den Zug , welder aus 3 Perſos nen . , 18 Pferde und 1 Reſervewagen beſtand. Um 8 Uhr ging derſelbe von Karlsrube ab , langte 102 u.
und wo ſich jeßt ein neues Dorf befinder.
in Offenburg an und febrie von da um 4; Ubr nach
Die Vers
waltung gab ihre Beſtimmung , und die Vorarbeiten
baben begonnen ; indeß iſt es ſehr ſchwer , den Plan zur Ausführung zu bringen , da die Gegend waſſerarm iſt und das Wafer alſo von anderen Orten berbei ges leitet werden muß .
Karlsrube zurücf. Deſterreid .
Benedig , 22. Geptbr. Am 16. ſtarb in unſerem Nachbarorte Meſtre der Gontreadmiral Franz Baron Bandiera.
Mit ſeinem Hintritt verflingt der Name
jenes Geldledtes, das guf dem Blutgerüſte von Gons ſenza die zwei Jünglinge , die es auf die Nadwelt
Großbritannien.
Die Arbeiten zur Auften befeſtigung, ſowie die
bringen wollte , beratbmen fab .
Nicht bald bat das
Anlage von Bertheidigungswerfen auf den Kanalinſeln,
Glüd ſeine launen ro grauſam einen Sterblichen füb .
werden von der britiſden Regierung unausgereßt ben trieben . Auf der Inſel Jerſey bat dieſelbe alle Hoben
mand die oben irdiſden Gludes rochnell erreicht,
zwiſchen der St. Katharinenbai und dem Soloſſe Mon ,
als dieſer Mann ; nicht bald Jemand ſo rdell Alles
len laſſen , als den Entſchlafenen ; nidot bald bat Je.
torgueil an lide gebradt, um ſie ſåmmtlid befeſtigen verloren , als Bandiera , der in derſelben Viertelſtunde den foredlichen Tod ſeiner Sóbne und das Ende reis
zu laſſen .
ner glånzenden faufbabn am Bord ſeiner Fregatte er. RuBland.
fubr. Die Ueberreſte des Verblidenen wurde am Orte
Petersburg , 18. Sept. Ein faiſerlicher Ufas vom 13. September beficbit , gemäß dem Manifeſt vom 1 .
ſeines Hintrittes mit militariſder Gbre zur Rube beo ( Aug. Zeit. )
ſtattet.
Aug 1834 eine neue partielle Recrutenausbebung in dem weſtlichen Tbrile des Reide . Zur Ergånzung des lands und Seebeeres ſolen 7 Mann von 1000 oben werden , in dem pſfom’iden , mitebøfiſden Drittes Fragment eines großeren Aufſaßes ausgeb
und mobilaw'den Gouvernement aber , das in Rúd. ficht auf die dort 1845 und 1846 ſtattgefundente Miß.
ernte von der Refrutenausbebung für 1847 und 1848
über den Gebrauch der Kriegsrafeten im Feldfriege.
befreit worden iſt, die Recruten , die ſie 1846 und 1847
( Fortregung.)
båtten ftellen müſſen , erſt bei ſpäteren Aushebungen
II. Franzöſiſche Verſuche mit Kriegsraketen .
einberufen werden .
Die franzöſiſche Regierung ließ 1810 und 1815 zu Bincennes Brandrafeten fertigen und verſuchen .
Deutider Bund. Raſtatt, 10. Oct.
Geſtern befand fid eine Bun .
descommiſſion zur Beſichtigung der Feſtungswerfe bier,
Die mit
dieſer Arbeit beauftragten Offiziere ftellten zuerſt Raketen von 3 Zoll Durchmeſſer genau nach den aufgefundenen und von d'Urcet beſchriebenen englifden her.
Später fers
und bei dieſer Gelegenbeit wurden denn aud Proben tigten ſie auch ſolche von 1'/,, 2 , 3 ), und 4 300 Durch. mit Geldbußen in den Gaſematten der Peopoldefeſte meſſer , welche testere mit ihrem Stabe '60 Pfund wogen , ( M. S. )
Freiburg , 12. Oct. Geſtern iſt eine halbe Bate terie Artillerie , die von den meiſten Artillerieoffizieren
glaubten aber mit der Vergrößerung aufhören zu müſſen, da dieſe Raketen geringere Stußweiten ergaben , als die von kleinerem Caliber. Dieſes Verhältniß kann man nur einer mangelhaften Fabrikation zuſchreiben , da die Kriegs: raketen aller Länder mit dem größeren Caliber aus eine
begleitet war, auf der Eiſenbahn von Karlsrube bis
bedeutendere Schußreite ergeben haben.
( gegen Baden Baden bin ) gemadt. Badė
.
!
997
D.
9 )
91 92 Bra n
95
96 97 98
100,5 67 88 85
3,125
3,66 3,66
96 176 177
410 ganzen Miſch
188
310,5
1 21 8
289
6
100 13
211,5 209,5
L095
11
1614
-
291 329,5 167,5 167,5 167,5
91
1038,5 200 301,5 1105,5200 348
Bei einem zu Vincennes 1811 angeſtellten Berſuche
350
346
65
356
1
1
1311,5 329,5 1404,5 167,5 1986,5
1 60
Rafeten Es frepirten
der Gewicht
Seitenabwei :|
. tung
55
910,5
41,5 41,5
2710 4035
526 420
41,5 41,5
12700 12700
130
67,5 1 64,5
1
78,5
1 1840
2760 1050 8 | 175,5
18
3150 1320 / 11435,5
40 -
Shuß . weite
, Elevation
1 1
1727 1864
-
Loth
3232 200 2050 130) 45 2160 130 13 2840 2140 263 4048394 4048 4070
1
837,5
754 1339 1453,5
Gröfte
gefeuerten der gahl
. Rateten
Raketne mirte
Gerric ht :ad. r
50,5
58,5
335 335 291
211,5
8 1-9. Pf. 569,5 168 184,5 446
21
Gew .d.Brands
. Gewicht
Länge .
Gewidt .
Länge
62,5
-
Grad . Schr. Sdr.
loth.
50,5348 50,5 307,5 134 822 134 874
211.5
1189,5
{ " ſtart | 3,125 201 3,66 4,16
62,5
-
. Brandjatbüchſe
gefüllten Hülſe
812,5 1331,5
6
4 16 4,16 11
62,5
500 496 854
153
Lott)
loth .
74,5 78,5
224 204 228 232,2 199
481,5 502,5
6
4,16
99
Gewicht der
Terpentin . aufs Pf .
3,125 167'
e
93 94
2,08
2,08 2,08 2,08 2,08 3,125 3,125
Lothy. 300. Lotf. 300
11
89
iſe n Ei
e
87
Loth.
deo Srabes | Rat. mit Stab
Die folgende Tabelle ent
11111
ė
800,
che
te
.
86
. bild
Rakete
87 85
Mehlpulver .
. Kohle
. der leeren
Gewicht
Schwefel .
. Durchmeſſer
Beſtandth 0. Serbia Bes .
Salpet er .
der
Der Hülle innerer
Natur Nr .
. Material
Bourrée u. Morton über die 1810 und 1815 ju Vins
. incl fabes
cennes angeſtellten Verſuche. hält das Weſentliche davon :
Montgéry gibt in feinem Traité des fusées de guerre
pag. 120 einen Uuszug aus dem Memoire Der Şapitane
Brandjaghüiſel
998
12
-
2770
540 7502,5
am 10. Januar 1814 in Gegenwart des Marſchals Das
kam eine Ratete, die bei dem Berühren des Bodens auf vouſ ausgeführt. Die erſte Rakete, die zu tief geridtet ein Hinderniß traf , wieder nach dem Ausgangsorte zurüd und drang in die Wand einer daſelbſt befindlichen Laf,
worden , flog in einen Arm der Elbe , durchlegte denſelben bis zum entgegengereßten Ufer und hatte einen wahrhaft
fete ein.
Kapitán Brulard erhielt von Schuma der Uuskunft
vagabondirenden Lauf. Die drei anderen hatten gute Richtung und ergaben eine Soußmoeite von 2500 Stritt
über die däniſchen Raketen und brachte eine ſolche nach Hamburg. Er bekam darauf den Befehl , drei Raketen nach dem däniſchen Modell zu fertigen , um durch einen
(Montgéry Traité des fusées de guerre pag. 190 ). über dieſe Raketen finden ſich in der folgenden Specialien Sabelle :
Schießverſuch die Wirkung kennen zu lernen. Dieſer ward Beſt. d. Ireibjakes,
Der Hülſe
Länge
der
des
Natur
Nr.
Urmirung d. Rakete.
Caliber der
Rafete .
Saus. Granate
Gewicht
Art der
Stabes.
Rafete . pfündige
Kartätſchen. Gewicht derſelben .
Lot ).
zou .
2011 .
In 3 lagen, 101
Granato
16
3,66 6,25 419
102
Brand ,
16
3,125 7,25
-
die erſte :
48 | 5 | 12
pfündige
165,5
16
150
-
137,5
12
Loti).
452,5
Loth .
103
12
3,125 6,25 -
48 | 5 | 13
Schritr .
-
2500
die zweite : Granats
weite.
Kugeln.
226
die dritte :
104
Kartåtſch
12
13,125 5,5
|
48 | 5 | 14 ;
105). Die franzöſiſche Regierung gewann 1827 einen Engländer, Namens Bedfort , der unter Congrede an den
Raketen gearbeitet batte. Unter ſeiner Leitung brachte die Feuerwerksſchule zu Mere es Dabin , nicht nur Rateten zu
125
-
-
Flintents..
190
fertigen , die den engliſchen gleich kamen , ſondern auch die Methode der Anfertigung zu vervollkommnen. 1833 ſchlug ein anderer Engländer dem Marſchall Soult vor , ihm das
Geheimniß der Congreve'ichen Rafeten zu verkaufen , und
1000
999
dieſer ließ in der Artillerieſchule ju Lafére Vergleichsver: war. Die andere Rakete traf eine junge Eiche von ziems Die Verſuche Die Verſuche fielen fielen lich anſehnlicher Stärke , ſplitterte dieſelbe ungefähr in der
ſuche mit beiden Syſtemen anſtellen .
ganz zu Gunſten des franzöſiſchen Syſtems aus. Man Mitte entzwei , und trieb den obern Theil etwa 20 Fuß bemerkte, daß die franzöſiſchen Raketen mit geringerer
vor ſich her, worauf ſie wie die erſte in den Boden bohrte
Abweichung weiter gingen , daß ihre Ricochets zahlreicher
und dort verbrannte.
waren, und daß die Raketen ſchneller zündeten und die entzündeten Stoffe länger brannten. 215 mirkſamſte und
nen Stappe armirt , wurden darauf unter einem hohen Ele:
Drei Kafeten deſſelben Calibers , aber mit einer klei:
einfachſte Methode erſchien es, die Raketen vom Boden
vationswinkel geworfen; ſie fielen auf einer Entfernung
aufſteigen zu laſſen ; ſie bededen dann , namentlich wenn
von 3000 Schritt nieder , wo ſie ungemein tief in die
fie ſtarken Calibers, einen bedeutenden Umkreis mit Feuer *.)
Erde eindrangen.
( Deutſcher Militäralmanach. Glogau
1838. S. 141 ). 106 )
Am 27. Januar 1837 fand bei Paris in Ge:
genwart des Herzogs von Orleans ein Verſuch mit Ra:
107) Nach der zweiten Auflage des Aide Mémoire
Strasbourg 181 ) l'usage Eiſenblechd'artillerie gefertigten (Raketenhülſen fetenftatt,die man bei der Erpedition gegen Conſtantine àhaben von ofiiciers einen die des
gebrauchen wollte. Dieſelben hatten nur die Kraft der Durchmeſſer von 2,06 — 2,3 und 3,63 Zoll , tragen den .
Raketen mittleren Calibers , waren aber wie die ſtärkſten Stab in der Ridtung der Achſe und find mit Brandſay mit einer ſehr brennbaren Compoſition armirt.
oder mit 14 bis 17 Kugeln , von denen 28 auf 68 '/, Loth
Zwei Raketen wurden von einem Geſtelle mit der für gehen , armirt. Der Šaß beſteht aus 5 Theilen Salpeter,
die Entfernung von 1500 Schritt beſtimmten Elevation 2 Thi. Koble, 1 Thl. Schwefel, 64 Thl. Wachs , 8 Th . verfeuert, gingen aber 1800 Schritt weit und hatten nur geringe Seitenabweichungen. Am Ziele drang eine der Raketen 7 Zoll tief in den Boden ein und brannte hier , .
Pech, und 32 Shle. Serpentin. Die größte Geſchwindig. Beit beträgt 266 bis 400 Sdritt in der Secunde , die Schußweite 2000 bis 2700 Schritt, die Tiefe des Ein : .
obgleich förmlich verſchüttet, mit großer Gewalt noch 6 dringens auf 800 Schritt von 6 /, Fuß bis zu 11 Fuß. bis 7 Minuten fort , bis ihr ganzer Brennſtoff verzehrt Weitere Details ergeben ſich aus der nachſtehenden Tabelle:
Natur
Nr.
der
Rafete .
Durds
meſſer
der
Rafete .
Art des
.
108
2,06
109 110
Shrapnelraf .
2,06 2,06
Brandrafeten .
2,06 2,3 2,3 2,3 2,3
111 112 113 114 115
116 117
Shrapnel ,
118
Brande
2,3 3,63 3,63
aus einer Róbre vom Boden
Erploſion des
Aufs Sdriii.
2-41 8-10 13–15 24 1-2
Sorint .
133 266-534 666
1332-1465
Róbre
1047 666
Schritt.
1060
666 - 800
1106
1226
1130
1332-1465
1300
1346 1600 2580
800
| 17-20 24 aus einer
Soufweite.
Geldofjes.
dlages. Grad,
vom Boden
Weite der
des
erſten
Glevation .
bfeuerns .
Zou.
Weire
2580 2800
40 47 47 47
4070 4270
1670 1675
2800 4070 4270
( Fortſegung folgt.)
Miſcelle n .
1690 ins Feld nach Brabant ging 1, ſorgten für ſeine Feldküche nicht weniger als 2 Meiſterföche , 1 Bratenmeiſter, 2 Rochgeſellen , i Ra:
( Ein Gegenſag ſpartaniſcher Einfach beit.) 218 der Erb : prinz von þannover,Georg Ludwig, nachher Georg I. von England, paunenftopfer, 3 Küchenjungen, 1 Bäctergefelle, 1 Gehärfe bei dem 1
Safeldecken und 2 Konditoren.
Das geſammte zu ſeinem perfönli:
chen Dienſte beſtimmte Gefolge betrug 90 Perſonen mit 152 Pferden . *) 1. M. 3. 1834 S. 297.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. l'este in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Donnerſtag , 21. October 1847.
N 126 . 192
25 111 1100
011010
and
Allgemeine Militár- Zeitung. Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Deutider, bielt einen begeiſternden Vortrag , der , wie die amerikaniſden Blåtter ſelbſt berichten , alles Ge.
Ein Correſpendengartifel in der „udgemeinen Zeio idor åß der Nativesparrbei zu Gdanden madre. Nados tung" aus New York, 15. Aug. entbålt über ein , den .
dem ibon mebrere Redner gefolgt waren , 30g die Maſſe
aus dem Krieg in Merico zurückgelebrien Freiwilligen auf einen anderen Raſen , wo 6000 Perſonen ſide an gegebenes Feſt Folgendes : „,218 Deutſder wird Sie
dem berrliden Mabi ergoßten.
Zoaſte auf den glån.
gewiß die Suilderung folgenden Feſtes intereſiren, jenden Sieg bei Buena Viſta , den dieſe Compagnicen da es deutſden Männern gegeben wurde. Wie bekannt, erfecten balfen , beldloffen das berrlide patriotiſde find die Freiwilligen , die auf ein Jabr für den Krieg in Merico eingetreten waren , nun nad ibrer Heimarb zurůdgefebrt - und die Feſte, die ionen überall gegee ben werden, ſchildern ſo redor den amerifaniſden Volfe. geiſt. Ju gebe Ihnen eine Beſdreibung Deejenigen,
feſt. Aebnlide Feſte wurden den beimgefebrien Frei . willigen aller Drten gegeben . “ Delterre'i dh .
Wien , 9. Oct. Ein beute Nacht aus Venedig ein ,
das in St. Clair. County in Sainois liattgefunden, getroffener Courier bar die für den faiſerliden Hof weil die gefeierten Compagnieen, fomie der Oberſt des Regiments derſelben , Deutide waren, Sobald die
und das land bådort betrůbende Nadridt überbracht, daß unſer erlauchter jugendlider Held von Saïda , der
Sieger angefommen waren , wurde ein Maß. Meeting Stolz seines Hauſes und die Hoffnung des Vaterlan . des ganzen Diſtricio gerufen , und in demſelben ein des , Erzberzog Friedrid . Diceadmiral und Oberbe. Gominé ernannt, das die Feſtanſtalten treffen ſollte. feblobaber der 1. f. Sriegøflotte, am 5. d. M. Nadie
Daſſelbe erließ gedrudle Subſcriptionsliſten und Eine einer furgen Branfbeit, die ſichzu einem Gedårmbrande ladungsfarten, in welden, es die Farmer aufforderte, ausgebildet bat, erlegen iſt. Er ſtarb bei vollem Bes Pebensmittel und Geld als Feſtgeldenf zu ſoiden. Es mußtſein mit der rubigen Ergebung , melde ſeinem an . fam ſo viel ein, daß 6000 Gåſte fico am reidgerdomůco geſtammten Mutbe und ſeiner ådt drifliden Geſinnung ten Zilch erquidien , und noch ſo viel übrig liegen ,
eigen war. Ueber dieſen eben ro berben als unerwars
um ein paar Tauſend darbender Irlander zu ſpeiſen. teren Verluſt berrídt bier allgemeine tiefgefühlte Trauer. an Spinfen allein famen 1500 Pfund. Darauf wurde im Wald ein ungebeures Feuer angemadi , an dem am vorbergebenden Naomittag die verídiedenen Fleiſd .
Preußen.
Der General . Feldmarſoal bon Bogen gab bei
Vor dem Geridiobauſe Niederlegung ſeiner Stelle als Kriegsminiſter folgende war ein berrlicher Triumpbbogen errichtet , deſſen eine Erflårung : Da S. M. der König buldreidſt gerubt Seite die Aufſchrift rrug: .3u Ebren der Bürgerſolda. baben , mich auf meine ebrerbietige Bitte bei meinem
galtungen gebraren wurden.
ten des St. Clairdiſtricis“, und deſſen Rüdſeite mit vorgerudien Alter von der Fübrung des Kriegømini. den Worten gerdomůci war : ,,Die amerifanijden Freie ſteriums zu entbinden , ſo benuße ido gern dieſe Gele , willigen, unbeſiegbar und unüberwindlid ! " Um Mor , genbeit , um nicht bloß den Mitgliedern unſerer bes gen des beſtimmien Feſttages zog die Prozeſſion in fol.
maffneten Madt, der finie und fandmebr , allen amt.
gender Ordnung : ein Muſifcorpo ; das Comité für die liden Beoorden , mit denen ich in dienſlider Verbin. Feſtanordnungen ; der Präſident, Vicepréſident und der
dung zu ſteben die Ebre batte , mid zum freundliden
Feſtredner ; die Freiwilligen und Ebrengåſte ; die pa. Andenken zu empfeblen , ſondern zugleid aud für die dies , die alteſten Goloniſten und dann das Bolf in Maffe. Naddem der Zug die Stadt und den Triumpb. bogen durczogen , famen ſie auf einer Wieſe an , wo Siße für das Volf und die Rednerbåbne angebradt
vielen Beweiſe des Woolmolens , die mir wbrend meiner Gerdaftsfübrung aus allen Provinzen und von allen Gianden öfters zu Ibeil wurden , meinen aufe ridligen Dant auszuſpreden . Die rodnen Erfahrun .
waren. Der Feſtredner , Ridter Körner, ein geborner gen , die ich in meinem Berufe ſammelie , baben mir
1003
1004
die feſte Ueberzeugung gegeben , daß unſer Wablſprud :
redospfündigen Kugel , der roweren eine ſiebenpfün.
mit Gott für Konig und Vaterland ', mie er
dige Granate vorgereßt. Die zweite Gattung roll ganz beſonders mit Kartåtiden verlegt und dann mit beſtem Erfolg gegen Truppen verwendet werden. Die leider ten und ſchweren Sechspfúnder haben 2 Zoll Durd : meſſer und eine größere fånge und ladung als die Dreipfúnder. Die leichten roüen mit ibren Granaten
fort und fort in den Reiben der Gegenwart lebt, ſo auch das Erbibeil der kommenden Generationen rein
wird. Denn nur Einigfeit gibt Macht; ſie nur allein verleiht die Siegesfronen ebenſo in dem friedliden Ontwidelungegange des Staatelebens als auf den Sdladtfeldern. - Berlin , den 11. Oct. 1847. -
Der General. Feldmarſchall v. Boyen.
bis 2000 Sdritt. Ihre Brandhauben ſind bis 4000 Sdritt zu gebrauden. Mit 45 Stúd zweilótbigen
Kartaiſden verlegt fónnen ſie von 500 bis 1200 Spritt mit Erfolg angewendet werden.
Die Bogenſdúffe mit
9 bis 35 Grad erreiden eine Soufweite von 4000
Drittes Fragment eines großeren Auffaßes Scritt. Die dweren Sedøpfünder, die eineſtårkere über den Gebrauch der Kriegsraketen im Feldfriege. ( Fortresung.)
III. Defterreichiſche Verſuche mit Kriegsrateten.
ladung als die leidten baben , befommen 3 lagen Rar, tåtiden mebr und ergeben dann die Kartåtſdtragweite der leidten recepfündigen Rafeten.
c ) leichte und ich were zwolfpfündige Rafeten ( 121).
Denſelben werden ſieben , und gebnpfündige Granaten
und im Allgemeinen ſolche , die den Durchmeſſer der El eriſtirt eine nicht geringe Zahl von Angaben über zwolfpfündigen Rugel überſteigen , vorgeſer. Die die öſterreichiſchen Kriegsraketen, dieſelben widerſprechen leichten ſollen als Rollſdůſſe vorzüglich gegen Cava. fich aber theilweiſe dergeftalt, daß wir keine Einigung lerie gute Anwendung finden , die ſchweren können als herſtellen können. Wir halten es demnach am zwedents leidieo Belagerungsgeſdoß gebraucht werden , aud ſind ſprechendſten , wenn wir dieſe Angabe mit archivariſcher ſie zur Berſeßung mit Brandbauben gut anwendbar. Genauigkeit im Auszuge mittheilen – aus dem Ganzen Die leidten Zwolfpfúnder von 24 Zoll Durchmeſſer wird ſich dann ein Bild der Wirkungsweiſe der öſterreichi rollen mit ihren Granaten bei günſtigem Terrain von .
fchen Raleten berausſtellen .
Ein Auffat über das Raketenweſen Deſterreichs im dritten Bande des Jahrganges 1834 der Zeitſchrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges theilt S. 63 mit , Deſterreich habe folgende Raketenarten : a) leichte und ſo were dreipfündige ( 119). Den
800 bis 2800 Sdritt ; ibre Rartáſdíd úffe fann man von 800 bis 1500 , ſelbſt bis 2000 Sdritt gebrauden, und ihre Brandbauben mit 35 Grad Elevation auf
4000 bis 4800 Gdritt werfen.
Rollfouſſe erfordern
Erbobungen unter 12 Grad , Bogenſdůffe ergeben ſide bei 12 bis 35 Grad . Der Durchmeſſer der dweren
erſteren wird eine dreipfündige Granate, den lebteren 3wolfpfůnder beträgt 3 300, und man bat von den eine Granate, deren Durd mefſer dem einer recopfüne ſelben furze und lange. Die kurzen ſind ſogenannte digen Kugel gleid iſt , vorgeſeßt, der Duromeſſer ibrer Hulſen iſt aber gleid. Die leidite dreipfùndige Ra .
Ricochetrafeten .
Dieſe rollen bei 12 Grad mit den
fete mit der Granate gebt bei 9 Grad Elevation 1500 bis 1800 Schritt weit , und madot ihren erſten Auf
bei 35 Grad bis zu 2000 Sdritt anzuwenden. d) Unendlide Rafeten ( 122). Von dieſen gibt es
rohlag auf 800 bis 1000 Sdritt ; bei 5 Grad Elevation
zwei Sorten , die als das größte Gebeimniß beiradret
Granaten bis zu 5000 Schritt ; ihre Brandbauben ſind
erreicht ſie 1200 Sdritt , bei einem erſten Auffdlage
werden . Sie ſind zum Demontiren feſter Mauerwerfe ,
von 600 Sdritt. Bei Elevationen unter 5 Grad find
zum Durdſdlagen dider Feitungsgewölbe und zur Ja . brandſebung von Städten befimmt. Ibre Tragweite wird zu 8000 Sdritt angegeben ; die Hobe , die die
die Sdüfe von der Paffete raſtrend und überſteigen die Mannsbobe nidt ; nach dem erſten Auffdlage gebt der Schuß dann in mebreren kleinen Sprüngen dem Ziele zu. Bei 35 Grad erreidt man eine Wurfweite von 3000 Sdritt. Brandbauben und Kartåtden find bei dieſen kleinen Rafeten nicht anwendbar.
Die dweren dreipfündigen Rafeten find binſicht. lid ibres Duromeffer8 den leichten gleid , baben aber
eine großere fånge und entbalten mebr Treibſaß , um ſie auf großeren Entfernungen anwenden zu fónnen . Sie roden mit Granaten bis auf 2000 Sorint , mit Brandfas armirt werden ſie gebraudt , um leidt brenns bare Gegenſtände auf Entfernungen zu 3000 Sdritt
in Brand zu reßen .
Karrården ſind auch bei ibnen
wegen des engen Raumes der Hülſe, die 11 301 Durd .
Geloofſe bei 35 Grad erreiben, iſt viel großer als die der Bomben aus Mörſern bei 60 Grad , ibre Percuſ. ſionsfraft demnad eine bedeutende. Dieſe Rafete fol
mit 16 einpfúndigen Kartåtiden perfellt gegen Trup. pen auf 2000 Sdritt angewandt , furdytbare Niederla . gen berbeifübren .
123) Nad einem anderen Aufſaße , den die Zeit. drift für Kunſt, Wifenſdaft und Geſchichte des Krie.
ges, Band 2 Jabrg. 1841", mittbeilt, baben die Defter, reidber nur fede8s und zwolfpfündige Rafetenbatterieen, die ihre Benennung nach den Rafeten erbalten , die einfoließlich des Stabes 6 oder 12 Pfund wiegen. Die redepfündigen Rafeten find entweder mit Kar .
saiſobůdſen , die redosldibige Bleifugeln entbalten, oder mit adotzebnpfündigen ( 5zódigen) Granaten oder mir b) leidte und ſo were redspfündige Rafeten ( 120). recog . oder zwolfpfündigen Dolfugeln berſeben. Die Der erſteren wird eine Granate vom Duromeſſer der zwdifpfündigen Rafeten find bingegen beſtimmt, zwölf.
meſſer bat , nidt anwendbar.
1006
1005
oder adtzebnpfündige Dollfugeln oder vierundzwanzig .
bringt, der den Oberſt Auguftin inmitten des tiefſten
oder dreißigpfündige Hoblgeidofe zu fohleudern.
Friedens in den Stand repre , die Braudbarfeit U110
heit der Rafeten iſt nur mit Bledfapſeln verreben,
Wirkſamfeit ſeiner Geldolie , wenigſtens im Belage .
die nat Art der Carcaſſen mit Brandſaß gefüllt ſind.
rungsfriege, darzutbun. Auf Befebl des verſtorbenen
Mit den redaspfündigen Rafeten wirft man, wenn die
Kaiſers Franz wurde nåmlich im September 1829 ein
Siderbeit des Scuſſes nicht verloren geben ſoll,
bei ling nad den Angaben des Erzberzoge Mari .
nur
bis auf 1500 Sdriti, mit den zwólfpfündigen bis auf milian erbauter und armirter Forlificationsiburm beo 2500 Sdritt. Die Rafete ſelbſt treibt das Geldof auf 700 bis 800 oder 1100 bis 1200 Schritt , theilt
ſcholien und beworfen , um deſſen Widerſtandsfåbigkeit zu prüfen . Bei dem aus Wien und Budweis zuſam ,
ihm aber eine Flugfraft mit , durch welde daſſelbe bei bober Elevation mit dem erſten Aufſchlage oder bei geringer Erbóbung rollend die angegebenen Entfernun, gen erreidt. Wenn bei günſtigem Terrain gerollt wird,
mengezogenen Artillerietrain befanden ſide auch außer den nöthigen leidten und ſchweren Feld . und Belage . rungokanonen u. Wurfgeſd úßen Rafeten batterieen von allen Calibern.
gibt man der Rafete eine Elevation von 3 Grad.
125) Die Zeitſchrift für Runſt , Wiſſenſdaft und
124) Jacobi gibt in ſeiner Beſchreibung des Mas Geſchichte des Krieges " theilt im zweiten Bande des terials und der Ausrüſtung der f. f. öſterreichiſden Jahrgango 1841 S. 7 die Reſultate des genannten Verſuches mit, wobei der Verfaſſer angibt, er babe den Bericht, der über die Beſdießung an den Kaiſer eins gereicht worden , eingereben und daraus das auf die Rafeten Bezüglide entnommen. Hiernad waren in den gegen den Thurin gericles Leßtere ſind mittelſt zweier Bånder an der Rafete befeſtigt, trennen ſich bei dem erſten Duficolage von ten Angriffsarbeiten überbaupt fünf Rafetenbattericen derſelben , regen ihren Weg vermoge der erbaltenen Se. aufgeſtellt. Zwei derſelben lagen in den Groders der fowindigkeit in der anfängliden Ridhrung fort , und gegen_500 Sdritt vom Tburm entfernten und gegen wirfen dann gleid jedem anderen aus Geld üben ge. 130 Soritt langen erſten Parallele. Die im rediren Flügelcroder liegende Batterie ( Nr. 14 ) war mit 2 doſſenen Projectil. Die Karråtſdrafeten baben nad derſelben Quelle ſtatt zwolfpfündigen Rafetengeldúben , die im linfen ( Nr 15 ) Feldartillerie ( Mainz 1843) S. 142 an , daß man in Deſterreich folgende Arten von Kriegsrafeten bat : a ) Schuß . Rafeten , welche beide Granaten tragen . b) Wurf .
der Granate eine Bůdoſe mit 28 Stůd dreildtbigen mit 2 zwolfpfündigen und 3 rechópfündigen armiri. Bleifugeln , welche ſich auf ungefåbr 200 Schritt vom Zwei andere Batterieen etablirte man hinter decenden Geſtell entladet , wo dann die Bleifugeln nod gegen Terraingegenſtånden, und zwar die eine ( Nr. 112) auf 300 Schritt weiter getrieben werden. 380 , die andere ( Nr. 13) auf 325 Soritt Entfernung Die Brandbaubenrafeten erfüllen einen doppelten Zwed , indem ſie in ibrer Hülſe 1 Pfund Brandías enthalten und außerdem nod eine Granate tragen.
vom Thurme.
Von dieſen
beiden Batteriern wurde
nur aus der Nr. 12 aus 3 zwolfpfündigen Rafetenge. foußen gefeuert.
Endlich die fünfte Batterie wurde
150 üben bewaffnet. Sie der Die feudrballenrafeten ſind mit einem Falldirm Ratetengeid ſollte gleid zeitig mit , der brannt iſt, entfaltet , wodurd die Rafete mehrere Mi: Jågern , die in ihr zur Seite ausgebobenen Gråben nuten ro webend in der Puft erbalten wird. Man bat zweierlei Rafetencaliber , und zwar ein
recos . und zwólfpfündiges , oder vielmebr ein zwei. u. 24 zódiges , deren Gewichte ſide aus folgender Zuſam . menſtellung ergeben :
lagen, die Erbauung der gegen 50 Sdritt vom burme entfernten Brera batterie deden.
Am 18. September geldaben in 24 Stunden aus den angegebenen Batterieen 216 Rafetenipürfe, nåmlid : 1 ) 72 Würfe mit 6 pfündigen Rafeten , bei 50 Grad Elevation , mit a chrzebnpfündigen Granaten und 6 forb Sprengladung ;
Gewich !
2) 72 Würfe mit zwolfpfündigen Rafeten , bei 50 Grad Elevation , mit 24 průndigen Bomben und .
Galiber.
der geichla: des Projec: genen
Rat.
des
der armirten Ratete.
tils.
Stabes.
loth
Lotb .
Moth .
Potb .
2zóllig..
95 ]
91
2430lig ...
1911
167
38; 1241
22510 4833
24 Porb Sprengladung ;
3) 72 Würfe mit zwolfpfündigen Rafeten , bei 60
Grad Elevation , mit 24 pfündigen Bomben und .
24 Porb Sprengladung.
Am 19. September geſchaben wåbrend zwei Stun . den 170 Würfe, und zwar nur mit zwolfpfündigen Ra . feten , die dreißigpfündige Bomben nach dem Zburme
Wenn die obigen Angaben über die verſøiedenen trugen ; 50 dieſer Rafeten wurden unter 50 Grad, die Arten der öſterreidiſden Kriegsrafeten wenig Uebers übrigen unter 55 Grad abgefeuert. Ueberbaupt ſind einſtimmung belißen , ſo glauben mir dod , daß man demnad 386 Würfe gerdbeben. Von den mittelſt dies aus denſelben einen Ueberblick über die Wirfungompeiſe der Oſterreidiſden Rafeten erbålt , namentlich wenn
fer 386 Raferen geidleuderten Bomben und Granaten fielen 119 auf das ſogenannte Berbec des Tburmes,
man damit die Reſultate eines Verſuche in Verbindung die übrigen in den Graben oder auf das Glacis.
1008
1007
Der Berfaffer madt zu dieſen Ergebniſfer folgende
wo jene Berſude ſtattfanden , eine Reibe von Jabrea
Betradtungen : Wenn man bedenkt , daß der Radius
verfloſſen iſt, und ſich reit der Zeit das Raferenfeuer
des Thurmverdede nur gegen 8 Wiener Rutben ben möglicherweiſe in åbnlider Art vervolfommnet baben trågt, ſo muß man gewiß darüber erſtaunen , daß 0,31 fann, wie die mit dem Mörſerfeuer der Fal gevoelen
der geldebenen Würfe als abſolute Treffer erſdeinen, ill. So weit Jacobi's Bergleidung der Wirfung ein Reſultat , moeldes man bei auf gemdbnlide Art geworfenen Hoblfugeln als günſtig anſeben würde. In der Tbat trafen aud von 268 bei denſelben Vero
der Rafeten mit der der aus Mörſern geworfenen
ſuden aus Mörſern und Haubißen geworfenen Bom:
Rafeten trafen bei 800 Sdritt i der gein, einem Bataillon idroſſenen Rafeten ein ziil dasEntfernung
ben und Granaten nur 91 die Oberflåde desEburo
Bomben. 126)
Bei weiteren Verſuden mit dfterreichiſchen
,
mes , mas 0,34 der gerdbebenen Würfe als abſolute Diviſionecolonne (im diterreidiſden Sinne des Wor, Treffer ergibt. Ueberdieß waren es nada der, augemei. tes ) entſprad . Auch baben neuere Verſude , undna. nen Ueberzeugung gerade die Rafeten , die im Verein .
mit den rechszigpfündigen Bomben die zerſtörendſte Wir.
mentlid die wiederholten Beſchießungen und Bewer . fungen der finger Thürme ( eine der umfaſſendſten gee
fung bervorbradten .
dab im November 1836), bei denen Rafeienbarrerieen
3acobi , der den obigen Beridt in ſeiner Beldrei. bung des öſterreichiſden Felpartilleriematerials mit. theilt, will s. 276 in das der Zrefffábigfeit der Rate.
tbatig waren , die bereits erbaltenen günſtigen Reſuli tate mebr und mebr befeſtigt. ( Fortſegung folgt.)
ten gejollte unbedingte fob nidt in dem Maße ein .
ſtimmen , wie es der Verfaſſer des citirten Auffaßes tbut, und belegt ſeine Anſicht mit den nad folgenden I
Granden : Man iſt volkommen beredtigt , nad den neueren im
Bombenwerfen gemadten Erfabrungen auf den Entfero nungen von 300 , 400 u. 500 Sdritt mit Mörſern ein weit
günſtigeres Reſultat zu erlangen.
Das mittlere aliber
Li te r a tu r.
Serrainlebre für Offiziere aller Waffen . Zum Selbftftudium , ſowie zum Gebrauche für Militärſchu: len .
der bier von Raferen getragenen Bomben iſt das 24pfoger was mit dem 7 pfündigen Steingericht übereinſtimmt. Da nun die neueſten mit dieſem Mörſercaliber erlang. ren Reſultare gegen ein Ziel von etwa 3900 Quadrat, fuß der Art ſind , daß auf 300 Sdriti die Hälfte , auf 400 Sprite 1 und auf 500 Sprite über der gewor . fenen Bomben getroffen worden iſt , ſo gebt daraus
Bearbeitet von E. 6. 4. , Sauptmann der
Artillerie a. D. Mit in den Sert gedructen erläu . ternden Holzſchnitten. Bale 1847. Drud und Ver: lag von D. Sendel.
Der Herr Verfaſſer hat die im Jahr 1829 als neun. ter Band der Sandbibliothek erſchienene Serrainlebre von
bervor, daß für den vorliegenden Zmed der ſiebenpfün. D’Esel getreu ercerpirt, und hat es verſchmäht, etwas dige Mörſer mit einer großeren Wabrideinlidfeit des Neues hinzuzufügen. Daß er unter den von ihm benug:. Treffens angewendet werden fann , als die Rateten , ten Søriften das Werk von O’Eßel nicht nannte, iſt eben . .
um ſo mebr, als dieſes Mörſercaliber fid ſich nod leidter falls nichts Neues. placiren und ebenſo leidt bandbaben ( åßt, als die Ra. Wie ganze Seiten getreue Copie find, ſo wird auch fetengeld übe. Ziebt man endlid nod in Ermågung , dag die oben angefübrien Reſultate des Bombenmore
überhaupt in der Form nur böchſt ſelten abgerichen . Unter den wenigen Fällen , wo dieſes geſchab , wollen wir inders
feng nur mit Munition alter art erlangt ſind, die fen mindeſtens eines einzigen gedenken , indem es fonft großere Genauigfeit der neueren Munition n aber nod bei meitem günſtigere Ergebniſſe liefert, ſo wird man
ausſehe könnte , als ob wir an dem Herrn Befaſſer aud
zugeben , daß zum Verticalfeuer die Mörſer den Voro
gar feine Originalitat anerkennen modten. Dieſer Fall betrifft die Waſſerſpülung , von welcher D'Emel ſagt: „ Wir
zug vor den Rafeten verdienen .
Es iſt in deß niche
werden daraus reben , daß die Bildung der Unebenbeiten
außer Udr zu laſſen , daß die bier angeführten Ree ſuliate des Raferenfeuers nur einſeitiger Natur rind,
keineswegs im udgemeinen , ſondern vielleicht ſogar nur in den wenigſten Fällen der Waſſerſpülung zuzuſchreiben
und man , um ſich ein erſo ópfendes Urtbeil über die
ift , " und hierauf belegende Beiſpiele anführt. Der Herr
.
Wirfſamfeit dieſer Gertůßart bilden ju fónnen , por Verfaſſer aber äußert ſich über dieſe Materie alſo : Bei allen Dingen auch deren Schußwirfungen im Vergleich allem , was bis jegt über Terrainlehre geſchrieben und vor: zu denen aus Kanonen und Haubißen mit in Betracht getragen worden iſt, wird die Waſſerſpülung als einzige zieben müfre. Audi wollen wir das mitgetbeille Rer Urſache der Unebenheiten der Erdoberfläche angegeben . fultat für die gegenwårtige Zeit um ro weniger als Dieſe falſche Unſicht hat aber hauptſächlich 2c. ," und bes unbedingt richtigen !iafitab für die Trefffábigfeit der nugt ſodann alle Beiſpiele ſeines Vorbildes ſinn und dſterreidijden Kriegsrafeten aufitellen , als ſeit der Zeit, wortgetreu . .
.
Resigirt unter Berantmorilichkeit der Verlagshandlung : C. B. teske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
10
Samftag ,
N
23. October 1847
127.
เป็น ใย ปรน 10 คน แพ้ than a
on
Allgemeine Militár-Zeitung. S
do
we de n .
des fűdöftlichen Europas unter der Herrſchaft der Römer
Stockholm , 8. Oct. Vorgeſtern ſtarb hier General und Türken , des Handbuchs: leichte Gruppen ; tieiner Graf Björnſtjerna, 68 Jahre alt. Sowohl im finn: Krieg , und noch zuleßt der Geſchichte des Feldzugs vom ländiſchen Kriege, wo er den meiſten bedeutenden Treffen beiwohnte , ale im deutſchen Befreiungsfriege bat er außer: ordentliche Beweiſe von Sapferfeit gegeben. In dem legt: genannten Kriege war er Chef des Generalſtabs des ſchwe:
Jahre 1815 und der Einnahme von Paris , welches Wert
überall die ehrenvoufte Würdigung erfahren und ihm Bes weiſe der Unerkennung durch Ordensverleihungen von Souveränen erworben hat. Es iſt vorzugsweiſe fein gründs
diſchen Feldmarſchaus Grafen von Stedingt , und erhielt
liches Quellenftudium zu rühmen , welches durch ſeine aus:
auf Beranlaſſung des ebrenvollen Sefechte bei Deflau am
gebreiteten Kenntniſſe in fremden Spraden und in der
.
27. September 1813 den preußiſden Orden pour le mé- Literatur der Hauptvölfer erleichtert wurde. Den größten rite. Nach dem Ende des Krieges wurde er im Jahr Werth aber leiht ſeinen Auffagen über öſterreichiſche Kriegs: 1815 , alſo in ſeinem 36. Lebensjahre , zum Generaladju: .
geſchichte der Umſtand, daß die Materialien dazu meiſt 1
aus den officiellen Quellen des kaiſerlichen Kriegsarchive Oberbefehl des ganzen Heeres in fich begriff, der nad den geſchöpft find. Der Tod überraſchte ihn im 67 Alters. tanten der Urmee ernannt , welche Stelle damals den
jeßigen Inſtitutionen dem Chef des Kriegsdepartements oder dem Kriegsminiſter zukommt.
jabre , nod bei voller Mannestraft und in ruſtiger Sha:
Dieſen wichtigen Postigkeit.
ften behielt er bei , bis er im Jahr 1828 zum Geſandten
Ru Bland .
Petersburg , 25. Sept. Durch einen Tagesbefehl dort fein bekanntes Bud über Britiſch : Indien. ) Dieſes vom 7. April war eine friegsgeridtliche Unterſud ung geo Umt bekleidete er während 18 Jahren , in weldem er ſeis gegen die Generalieutenante Iriſcatny und Dobris nem Könige wie ſeinen Mitbürgern widtige Dienſte leis idin angeordnet worden . Erfterer war Inſpector der
bei dem britiſchen Hofe außerſehen wurde.
( Er ſchrieb
ſtete. Im vermidenen Jahre wurde er ſeinem Anſuchen gemäß dieſes Poſtens enthoben. Noch kurz vor ſeinem
Reſerveinfanterie und in dieſer Eigenſdaft ihm natürlich auch die Reſervediviſion des fautafiſchen Armeecorps unter: geordnet. General Dobriſdin war der hierbei zunädoft
Jode wurde er vom König zum Wort führer der jeßt in Stods holm verſammelten Bevollmächtigten des Heeres ernannt. ihm untergeordenete Befehlshaber. Beide Offiziere maren Deſterreich . verſchiedener Unordnungen , Unterſchleife und Mißbräuche Wien , 8. Dctober. Die militariſden Wir beſchuldigt, in Folge deren ſogar eine bedeutende Sterbs ſenſchaften , namentlich die öſterreichiſche Kriegsgeſchichte, lichkeit in der erwähnten kautafiſden Diviſion eingetreten haben durch den beute Nacht nach einem kurzen Krantens lager erfolgten Bob des t. t. Oberftlieutenants Jobann B. Schels einen großen Verluſt erlitten. Er war Chef der Kriegsbibliothef, und nachdem er ſdon in den Sabren 1811 bis 1814 bei der literariſchen Abtheilung des Genes ralquartiermeifterftabes im Dienfte ftebend, an der Redacs
war.
Iriſdatny hatte nodo außerdem dem Raiſer falſce
Beridte über den Stand der Dinge eingegeben.
Die
Unterſuchung wurde von einem Kriegsgeridt geführt, wels dhes aus fämmtlichen in hieſiger Refidenz anweſenden Geo
neralen zuſammengefegt war , und kurz vor der Abreiſe Sr. Maj. in das Innere des Reich
ſein Urtheil fprach.
tion der öſterreid iſden militäriſchen Zeitſchrift weſentliden
Dadurch murden ſowohl der Generalieutenant Srildhatny Untheil genommen hatte , übernahm er im Jahre 1818 als Hr.o. Dobriidin ibres Generalranges, der Udeldműrde, die Leitung derſelben mit ſeiner raftloſen Shtigteit.
Von
aller Drden und Ehrenzeiden derluſtig erklärt und zu Ses
meinen degradirt. Der Kaiſer ließ aber für den General: unter ſebr ausgedehnten Inhalte , indem einige über zwan: lieutenant Triſchatny die Milderung eintreten , daß derſelbe 1811 bis 1833 erſchienen über hundert Auffage - mit.
.
.
zig Drudbogen ausmachen – von ſeiner eigenen Feder in Erwägung früherer ausgezeidneter Dienfte in der Udels: -
in der Zeitſchrift. Vußerdem iſt er Verfaſſer von mehreren größeren ſelbſtändigen Werten , wie der Geſchichte der
würde reſtituirt und ihm geſtattet wurde , mit ſeiner Fa: milie zu leben , wo ihm beliebt , wobei ihm ſeiner Wunden
Länder des öſterreichiſchen Kaiſerſtaates, der Geſchichte
halber die ſeinem ehemaligen Generalsrang gebührende
.
1011
1012
Baden .
Invalidenpenſion verbleiben fou . In derſelben Sache find übrigens noch mebrere Offiziere verwidelt, und demgemäß einer friegsgerichtlichen Unterſudung unterworfen , deren Urtheilsſpruch noch zu erwarten fteht.
Mannheim , 15. Det.
Geſtern Nadmittag wurde
von bier aus die erſte Probe mit dem Transport von Reitern auf der Eiſenbabn gemadt , und zwar unter
Preußen.
dem Commando dreier Subalternoffiziere, 54 Mana Berlin , 11. Oct. Die heutige adg. Prß. 3tg . mel: mit Pferden eingepact. In einem Wagen befanden det amtlic : Se. Maj der König haben allergnädigſt ges fica 6 Pferde mit den dazu gehörigen Dragonern, und rubt , den General der Infanterie und Generaladjutant von dem Itnerebed auf ſein Unſuchen in Betracht
nad 31 Ubr reste rich endlich der Zug in Bewegung. Der Garniſonscommandant und mebrere Stabsoffiziere
ſeines boben Alters mit Penſion in den Ruheſtand zu ver.
beider bier garniſonirenden Regimenter ſchloſſen ſich die.
regen und ihm dabei den Charakter als General - Feldmar,
ſem Zuge nade Heidelberg an .
ichal huldreichſt beizulegen ; ferner den bisherigen wirklio
aud obne daß die Pferde beſonders unrubig wurden ,
chen Gebeimen Staatss und Kriegsminiſter, General der
ging dieſe Erpedition von ſtatten . Es bat fide gezeigt,
.
Obne Unfall, und
Infanterie von Boyen , auf feine Bitte von den Geſchäfs daß die Verpackung, obgleich rolde mit vieler Einſide ten des Kriegsminiſteriums in Gnaden zu entbinden , ihn
geleitet worden war, doch eine geraume Zeit einnimmt,
und daß daber die Benubung der Eiſenbabn nur auf liner Invalidenhauſes unter Beibehalt des Charakters als långere Streden von Doribeil iſt. Es iſt deßbalb aud Geheimer Staatsminiſter , und den Generalieutenant von wabríbeinlid , daß ein zweiter großerer Verſudge : zum General . Feldmarſchall und zum Gouverneur des Ber.
Rohr zum wirklichen Geheimen Staats. und Kriegsmi. madt werden wird , um die Differenz auf großere Streden berechnen zu fónnen .
niſter zu ernennen.
Drittes Fragment eines großeren Aufſaßes peroffentlidt und von dem Archiv für die Offiziere der fón . preuß. Artillerie . und Ingenieurcorpo in ſeinem vierten Bande in deutſcher Ueberſeßung mitgetheilt wor.
über den Gebrauch der Kriegsraketen im Feldfriege.
den , ſind , wenn auch von feinem günſtigen Erfolg beo
( Fortresung. )
gleitet , doch ro lebrreid , und enthalten für unſeren
IV . Niederlåndiſ de Berſuche mit Krieg 8 .
Zwed ſo vieles, daß wir ſie bier nicht übergeben fón : nen , namenilid menn wir bedenfen , daß man aus
raferen .
mißlungenen Verſuden båufig mebr lernt, als aus mit
Man weiß aus der Beſchreibung des niederlåndi.
Erfolg gefronten .
den Feldarrideriematerials von Jacobi (Mainz 1836 ), Soon 1816 wurde in der niederlåndiſden Artillerie daß in der Artillerie Hollands ausgedebnte Berſude eine Commiſſion unter Oberſtlieutenant Gampe ernannt. mit Kriegsrafeten (Orlogs - Vuurpijlen ) ſtattgefunden die lid von dem möglichen Nußen der damals nod haben, daß aber die Reſultate dieſer Verſuche nicht von wenig befannten Brandrafeten nåber überzeugen ſollte. der Art geweſen ſind , daß man ſich dadurch veranlaßt Der erſte Verſuch gerdab im Auguſt bei Staalduin gereben båtte, dieſelben für den Kriegogebrauch einzus mit 13 Rafeten von 3 verſchiedenen Calibern. Die fubren .
Dieſe Verſude, die in dem „ Militaire Spectators Der Hilfe
Reſultate und die Einridtung der Rafeten waren fol . gende :
Des Stabes
Natur
Nr.
der
Rafete .
Gewidet der
geladenen Ras Eleva . Durch meſſer .
länge.
Länge.
Gewicht.
fete mit Vor . derbedre
tion .
Seitenab ,
Wurfweite. weidung .
tu ng . linien .
127 128
129 130
Zou .
zou .
Roth.
Poth .
Sdritt. 120 120 120 345
40
3465
150
60
die größten .
45
431
361
199 650-7531 2226-2295 50
131
132 133 134 135 136 137 138 139
40
Schritt. 545 5030 4005 2880
Grad.
die mitileren
die fleinſten .
TE 50
431
371
281
25
238 5821-650 1918- 1986
5821–650
216 4452-5137 1370- 1483 }
45 60
nidt gefunden 495
40
3060 2675
45 50 60
555 1250 1380
50
1265
105 80 30 55
35 35
1014
1013
140 )
Mau conſtruirte nun Rafeten von 3,06 Zoll Cali . ber , die Hülſen wurden genietet , der Boden beſtand aus einer eiſernen Platte, die in die Hülſe eingenie , tet und gelósbet war. Die Hülſe war 6 Caliber lang, die eiſerne Aufſaßbudſe 3 , wovon ein Saliber die
Der zweite Verſuch wurde im October zu
Waalsdorp mit 24 Stúc Rafeten , von der diedenen
Abmeſſungen und mit derídiedenen Såben geladen, unter 27 bis 50 Grad ausgefübrt. Die größte Wurfmeite , die eine Rafete erreidte, betrug 5490 Sdritt , die fleinſte 1080 Sdritt , eine
Spiße bildete und s Caliber zum Auficieben auf die Húlle dienten. An die Hülle wurde binten nod eine boble Hülle von 34 Caliber angeſdoben , an welder
batte eine Seitenabweichung größer als die balbe Wurf. weite , eine zerſprang beim Entzünden , zwei ſtießen
die Flügel befeſtigt wurden.
furz vor dem Geſtell die Bodenplatten aus.
141) Der dritte Verſuch im Dezember zu Naarden
Die ebenfalls eiſernen
Flügel ſtanden Torbrecht auf dieſer boblen Hülſe , gin, gen durte dieſe und ſtießen in der Abre zuſammen .
gerdab mit 15 Rafelen verſchiedener Art unter 25 bis
Ein geübter Arbeiter braudte zur Anfertigung einer
55 Grad. Auch bier waren die Wurfweiten und üb . meidungen febr Derſdieden . Gine Rafete ſprang 50 Schritt vom Geſtelle. Dieſe Unregelmåßigkeiten im Gange dienen die Rafeten nicht als Waffe, nidot einmal als Brandge,
Ramme, deren Bår 47 Pfund lower war. Die Hüls ſen wurden zuerit mit doppeltem Papier ausgeflebt,
rooß empfeblenswertb zu machen . Die Nothwendig .
foidte ſchichte ( 1,37 fotb ) mit 50 Solágen und bei jedem
feit, ſie in febr boben Bogen zu werfen, die Uebequem. lichkeit der Handhabung waren ebenfalls der Commiſ.
Wedſel der Hoblítempel mit 2 Schlägen mehr feſtges ſchlagen. Der Saß beſtand aus Salpeter, Shwefel, Rolle und Meblpulver in verſdiedenen Verbältniſſen.
Rafete 31 Tage. Das Solagen gerdab mit einer unten eine Schichte Tbon geſchlagen , darauf jede Saß.
ſion nidt entgangen , die daber roon damals auf ab .
bülfemittel , Ž. B. auf die Anbringung eines eiſernen
Die Rafeten wurden von einem Geſtell abgeſdoſſen ,
Stabes ſtatt eines bdlzernen , Verſtårfung der Brands
in weldem fie lidh flemmten ,1 so daß fie erſt eine ge .
budre u. l. m. Bedacht nabm .
miſle Abgangsfraft erreiden mußten , um fide zu löſen. Bei den zuerſt verſuchten Rafeten zeigte ſich der Saß von 7 Theilen Salpeter , 1 Tbeil Somefel und 3 Tb.
.
142) So blieb die Sade ruben , bis 1827 die an vielen Drien ausgeſprochenen boben Erwartungen von dieſer Waffe den Kapitán de Boer veranlaßten , Ra . feten nach einer in einem franzófilden Werte über fuſt,
Koblen zu ſowad ; aude lag der Sowerpunkt zu viel nach vornen , ſo daß die Rafeten buďtten .
18 man
feuerwerferei angegebenen Methode mit Flügeln ſtatt
dieſe Uebelſtånde beſeitigie , erbielt man bei 30 Grad
des Stabes zu verſuchen.
Die angewendeten Rafeten
eine mittlere Wurfreite von 2080 und bei ſtårferem
batten Papierhülſen mit Durchmeſſern von 1,64 , 1,26 und 0,87 zoll, und waren über den Dorn gerdlagen,
Saße von 2777 Scritt ; die Seitenabweichung betrug bis gegen 13 Grad , die Aufſabbůdſen waren faſt alle
der Schwerpunft lag 5 Caliber vom Mundlod , die
zerbrochen.
drei trapezartig geformten Flügel waren von ſtarfem
Eiſen gießen zu dürfen glaubte, weil eine Rafete , wie
Da man dieſe Brandbuchſen nicht von
Papier und aufgeleimt, die breiteſte Seite war am Mundlod , doch reidren ſie etwas über dieſes binaus,
es dien , bódítens ; des Totalgemichteg als Border. beſchwerung tragen könne , ſo wollte man Granaten
1
und waren ausgeſchnitten , damit das Feuer ſie nicht aufſeßen . Auf dieſe Weiſe veråndert, glaubte man die
verleße. Man legte ſie zum Abfeuern in einen bdizer. Raferen mit Vortbeil auf Küſten batterieen und bei Ber nen mit Bled beſchlagenen Halter, der auf einem otero füßigen Siativ drebbar befeſtigt war. Dieſe Rafeten ſowoblBekleidung , als einigegegeben , denenworden, åußerlichzeigten eine ſchraubenfór. mige feine weſente
lagerungen anwenden zu fónnen . 143) Im Jabre 1829 wurden neue Verſude an .
geſtellt, und zwar mit Rafeten, die im Augemeinen den
lichen Vortheile, dod boffte man ſie zu verbeſſern, wenn man bülſen und Flügel von Bledo fertigte.
obigen gleich , aber mit Granaten derſeben waren. Man Derſudite vier Gattungen.
Gem i det
Ganze länge Der Schwer : der leeren
Art der Rafeten.
ausgekleb:
des
der Gra : der ferti:
der hoblen nate mit
Sages.
Hülſe.
t'oth .
Loth.
punkt lag vor der Mitte der
Elevation.
Rakete.
Länge
Loth.
Loth.
Zou .
Zou.
Grad.
Schrauben
fülle . Loth.
der
aen Ra : tete ,
ten
fertigen
Mit Flügeln nad au . Ben und Innen .
148
187,7
189
106,8
668,5
30,5
1,7
5-15
138
190,4
170
109
644
31,5
2,2
5—15
105,5
132,2
172,6
105,5
543,8
23,2
1,1
2-10
102,75
128
159
509
25,5
1,6
0-5
Nur mit Flügeln nad Innen
Um 11 Caliber der. fürzie Raf. mit Flů. geln nad Augen u. Innen
Verfürzte Raferen mit Flügeln 1. Innen
90
1016
1015
Es ergab fid , daß Rafeten obne Außenflügel febr
unſider ſind und nur für den Fall taugen , daß man ſie an der Erde liegend abidiegt , daß die Wurfweiten
nod zu ungleid find und durch beſſere Fabrifation aus , gegliden werden müſſen . Rafeten mit verſtårften Aus fenflügeln gaben die geringſten Abmeidungen ; es zeigte rich , daß die Hülſen obne Nadrbeil derfürzt werden fónnen. Um den Rafeten geringere Seitenabweidune gen zu geben , dien das Klemmen im Geſtell vorbeil, .
145) In demſelben Jabre perſudre man in Eng , land gefertigte congrepe'de Rafeten mit in die Bodens platte geſdraubten Ståben . Die Bogenrafeten zeigten ebenfalls große Unterſchiede in den Wurfideiten und
bei Seitenwind in den Seitenabweidungen , die bis zu 14 Grad lich ausdehnten.
Dagegen gaben die von
der Erde abgefeuerten Rafeten gute Reſultate. ( Fortreßung folgt . )
baft ., aud ließen das Abfeuern mittelſt Sdlagrobren
ſtatt Zündídnur , die Bereitung des Sabes auf der Pulverfabrif , das Verdidten , mit einer Preſſe und die Anwendung größerer Saliber große Portbeile boffen . Bei darüber anzuſtellenden Verſuchen ſollte zugleid er. mittelt werden , ob es vortbeilbaft rei , den Saß beim Preffen zu befeuchten und die Granaten ſtatt fie blog aufzuſdrauben , nod mit Bledſtreifen zu befeſtigen.
Lite r a t u r. von einem deutſden Soldaten. Peipzig , F.
144) Jm Jabr 1830 ſtellte man einen ſolchen Verſud zu
ften Verbältniſſe des Kriegerſtandes unter nad bemerf,
Waalsdorp an ; die Rafeten batten einen Durchmeſſer von 2,48 und 3,06 300 , 31 Caliber fånge rom Bo . den bis zur Zebrung , 1 Caliber Zebrung , und auf die . ſer die Solupplatte mit Granate . Die boble Hinter,
ten Ueberſdriften ſeine Anſichten aus : Unſer Stand. Der Krieg. Der Friede. Enthuſiasmus im Kriege
bůlie war 4 Caliber lang , einer davon die Rafeten . bulſe aufgeſdoben. Man fertigte außerdem einige Ras
feten von 4,4 und 5 300 Durchmeſſer, die nur 3 Gali. ber Bobrung batten.
Die Hauptdimenſionen waren :
A. Brodbaus.
1847.
8.
375 Seiten .
Der Deutſde Soldat " ſprider über die weſentlid ,
und Frieden. Kriegerebre. Der Zweifampf. Krieger, treue. Tapferfeit. Der Tod am Sdladtfelde. Der Feld . berr. Der Held. Gemeingeiſt. Redtlidfeit. Menſch . Der Herr lidfeit. Gottesfuror. Zum Soluß. Verfaſſer entwidelt in ſeinen Darſtellungen einen Reid buman Geiſt und Gemütb , an fórnigen Gedanfen
R a
und dlagenden Wabrbeiten (wenn aud mitunter Irr. Mitileres Gewidt von 5
in fotben .
Zoll.
10. 3,061 3,06 0. 2,48 von 4,4 Zou, 10.Zoll, arobe Zou. Boll.. tl . S.
tbúmer und innere Widerſprüde nebenber laufen ) , an
Biffen und an treffenden Urtbeilen , der es ſchwer,
Sorte.
Der Hülſe
449,4
Der Hinterbúlſe Der Granate..
961,7 590,5 1178,11167,1 | 117,1
353,5
113,7 105,5
66,2
wenn nicht unmöglid madt , die ganze Fülle ſeiner Gabe durdo Analyſe darzuſtellen, obne die Grånze eines adidliden Umfanges zu überſdreiten. Wir beforån . fen und daber auf dieſe furze Anzeige des Buches , bei
552,1 321,9 53,4 67,1
95,9 101,4 18,5 21,2
71,2
Ded Solusringes
10,3
deffen Vortrefflido feit wir im Intereſſe unſere
Dell Saßes ...
600,7 | 376,75 160,9143,8 10,3 ! 10,3 13,7 20,5
77,4
des riur wünſchen können , daß es recot viele Poſer fin ,
6.8
den möge , und baben die fefte Ueberzeugung , daß P8 jeder gediegene Soldat mit Befriedigung aus der Hand legen werde. Indem wir dem Herrn Ver.
Des Thones
Geſammtgewidt . 12641,5 1706,75 577,4 549.3 349,0
49.3 |
Stan.
-
uigen
Dieder fånge betrug fünfzdd aus 65 Rafete 42.65 aß beſtan n Salpet er , Zol, Creibſder Tbeile
faffer unſeren warmen Dank für den boben Genuß
dungen , und wenn aud die Berbidhtung des Sabes
ſagen , den er uns gewåbrt bat, fönnen wir den Wunſch nicht unterdrůden , daß mir ibm nicht zum lestenmale auf dem Felde der literatur begegnet ſein modten ; denn Sdriften wie die Teinige ſind ganz dazu geeignet, Geiſt und Herz zu erfriſden und jene Geſinnungstudos
die Conſervirbarkeit erbolt batte, ſo verminderte ſido dod die Unregelmäßigfeit des Ganges nidt. Der 3.
rigfeit zu bewabren , welde die Zierde unſeres Stan. deo iſt, und die nur zu gerne in dem Sdlaraffenleben
faß von Rnalqueofilber zeigte ſich nidot portbeilhaft ; einige Rafeten waren beim Abfeuern, andere furz nado.
eines langen Friedens unter dem wudernden Unfraut von Armſeligfeiten verfümmert .
10 T61. Sowefel , 25 Tbl. Koblen ; einigen Rafeten
batte man finalquedſilber zugemiſdt; der Saß war auf der Pulverfabrif gefertigt. Auch dieſe Rafeten gaben nod rebr große Abwei.
ber geſprungen . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. taste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Dienſtag ,
N 128.
26. October 1847.
Allgemeine Militär - Zeitung. S p a nie n.
im Heere vorbereitet. In gleicher Weiſe iſt man da : ſelbſt mit einerUnteroffizieren Ordonnanz über die Formation eines
beſdäftigt, welches Die vom 25. September datirte Nummer 4 des Corps von Verordnungen des Generaldirectors der Infanterie, baren Dienſt bei der Königin verwendet werden ſoll.
Boletin del Ejército entbått verſdiedene Circulare und gleid wie das Corps der Helebardiere zum unmittel. welche auf die Detailausfùbrung des fürzlid von uns
mitgeteilten Decrets über die neue Organiſation der Infanterie ( liebe A. M. 3. Nr. 121 vom 9. October ) Bezug baben. Aus dieſem erbelt noch eini,
1. Ne ape а р Neapel , 30. Septbr. Vor wenigen
Tagen ſtarb dabier der verdienſtvolle Ingenieurgeneral Inſtitut ges Weitere binſichtlid der Eingangs unſeres Berichte Bisconti, welchem das bieſige topograpbiſdeFerdinand
erwåbnten frůberen Provinzialmiliz oder Reſerve. Les ſebr viel verdanft. In dem zu Bologna erſchienenen
tere batte man nåmlid um die Mitte vorigen Fabres geograpbijden Taldenbude für 1844 bat der genannte zwar aufgelöſt, indeſſen war gleich darauf zur Bildung einer neuen Reſerve aus den alten Cadres und einen
Theil der Mannſdaften geſchritten worden ; einen an . deren Ibeil der Mannſchaften batte man zur Verſtår . fung der Infanterie des flebenden Heeres gebraudt.
Die 49 Bataillone dieſer neuen Reſerve waren auf 16 Regimenter ( zu drei Bataillonen ) und ein Bataillon ( für die baleariſden Inſeln ) formirt. Um dieſelbe Zeit war audh die Stelle des Generalinſpectors der
General eine Noris über dieſes Inſtitut und deſſen Arbeiten veröffentlidt.
Großbritannien. Generallieutenant Rearing , der ſich in Gemeins Admiral Romley roaft bet der mit dem verſtorbenen Vertreibung der Franzoſen von Fole de France und Jole de Bourbon in den Jabren 1808 und 1810 ſebr
Provinzialmiliz oder Reſerve eingegangen , und legtere ausgezeichnet bat, iſtam 12. September,70 Jabre alt, unter die Befeble der Inſpection der Infanterie des ſtebenden Heeres geſtellt worden. Die Cronica interior ( bronif des Inlandes ) des
neueſten Heftes der Revista militar entbålt folgende Nadrichten :
geſtorben. Deßgleiden der Diceadmiral Dald wood , von der weißen Flagge , der 1779 in der Flotte diente und mehr als 40 Jabre zur See berlebt bat. Franfrei d . Paris , 21. Sept. Der , Moniteur“ veröffentlicht
General Cotorner , Generalfapitán der baleariſchen eine ' fónigliche Ordonnanz, die von den 80,000 Mann , Inſeln , bat für die Truppen reines Diſtricte eine
welche die Rammern für das laufende Gabr votirt ba.
Sdule für Gymnaſtik nad dem Syſtem des bes ben , 60,000 in Dienſt ruft. Von dieſer Zahl treffen fannten Oberſten Amorog eingerichtet ; eine gewiſſe An . 53,650 Mann auf den land . , 6350 auf den Seedienſt. zabl von Unteroffizieren und Soldaten eines jeden Ba.
iaillons , einer jeden Sowadron und Batterie werden in dieſem Inſtitute, das unter der Leitung eines Haupts manns ſtebt, ausgebildet.
Wůrttemberg.
Stuttgart , 9. Ocr. Der Generallieutenant und Diviſion commandant der Reiterei , Graf v. Bismarf (württembergiſcher Geſandter am badiſden Hofe), iſt
Vor Kurzem bat die zu Madrid garniſonirende Ar. tillerie ihre Spieß ú bungen , welche jabrlich bei der wegen Nadlaſes ſeiner Geſundheit auf ſein Anſuchen Venta Espiritu Santo zu gerdbeben pflegen , begonnen. in den Rubeſtand verreßt worden , in welchem er ſich Dieſelben finden mit Geſchüßen aller Art , Ranonen eigentlich ſdon ſeit Jabren befand. à la Paixhans, Mörſern , Poſitionsgeſdůfen verſdiede , nen Galibers und beſpannten Batterieen ſtatt. Im Kriegsminiſterium wird gegenwårtig ein Geſet
ůber das Avancement und die Art der Anſtellung
Medlenburgs Sdwerin.
Das Wochenblatt zeigt an, daß Seine Königl. Ho . beit der Großberzog ein neues Milir årpenſions ,
1020
1019
reglement gegeben babe , und daß daber das frůbere beſonders für das Zurnen intereſſiren, bebufe ihrer vom 1. Auguſt 1814 außer Kraft gelebt werde.
Ausbildung zu Turnlebrern, zu demſelben commandirt.
P r é u 8 e n.
Benratb , 25. Sept.
Heute Dormittag gegen 9 Sr. !ajeſtát dem Kidnige und den bodyſten und boben
Ubr begann das Feldmanóver der 14. Diviſion vor
Rußland. Die ,Allgemeine Zeitung berichtet aus Peters ,
burg : ,Die Regierung fúbrt mit glüdlichen Erfolge ibren vorgefaßten bebarrliden Plan aus , unſere acti.
ven Krieger in Translaufafien in den für dieſen Zwed
, und neu angelegten und ſtart befritigten Aus als Mili . OſtBefels in dieden Truppen . Diegetbeilt Gåſten erſterewieder ſtand unter ; diewaren Weſtdiviſion len des Generalmajors und Commandeurs der vierzehns tårcolonieen anzuſiedeln . Ju Momenten der Rube lie. ten Infauteriebrigabe von Oblebus , die zweite unter leriebrigade, von Ledebur. Die DrDiviſion baite nad dem Gefecte vom vorigen Tage binter dem guterbac denen des Oberſten und Gommandeurs der 14. Sava ,
gen dieſe militărilden Acerbauer ibren landarbeiten
ob , find aber gegen den mindeſten feindlichen Raubeins fall fortwåbrend zur Abwebr gerüſtet. Die nun iepr geliditeten Wälder in der Tibetania zeigen Fid als
feſten Fuß gefaßt und einen erneutenAngriff die fråftigſten Abwebrmittel gegen die feindliden Jn wieder der Weſtdiviſion auf Hilden am vorigen Abend abges vaſionen . Nad der jüngſten Meldung vom Kriegs . wieſen.
Die Ditdiviſion erbielt am Abend die Mel ,
fdauplaß iſt aud die neue Anlage der Miliárcolonie
dung , daß das Weſtcorps von Rdin einen Uebergang über den Rhein zwiſchen
an der Sunda mit fünf Dörfern und einem darin untergebradoten Roſafenregiment völlig beendigt. " - Petersburg , 8. Oct. An den Oberbefeble haber
Merfenid und Wisdorf be's
ablidhtige, zu denen Berbinderung von Roln nichts ent. ſendet werden kann , und zugleich den Berebl , mit der
der activen Armee , Generals Feldmarſmal Fürſten von
balben Diviſion dabin abzumarſdiren. Das zurůdges
Warſchau , Grafen Pasfemitſd von Eriwan , iſt fole
bliebeneim Ditdetachement soll ſo den gegenüberſiebenden Feind Auge bebalten und daß ders manóveriren,
gendes faiſerlide Refcript erſdienen :
.
v Fúrſt Swan Fedorowitſd ! Bei Meinem Beſude des fiem'iden Ar.
ſelbe nicht zu dem bei Wisdorf bezmechien Rheinúbere
ſenals babe so daſelbſt drei Fabren geleben , welche
gang mitwirfen fann. Es war nun die Aufgabe , den
im Sabre 1811 dem orloff'iden Infanterieregiment ,
Gegner von der Richtung auf Merfenid abzulenfen,
demſelben , weldes gegenwärtig Ihren Namen frågt,
und fonnte dieſer Zwecf um ſo eber erreicht werden ,
Derlieben worden, als Ihnen die Bildung dieſes Regi.
als die Meldung eintraf , daß Dittruppen von Weſel ůber Duisburg gegen Düſſeldorf bereits vorrådien. , naddem Das Weſtcorps batte mit der Avantgarde der Angriff auf Hilden zurüdgemieſen war, zwiſden dem guterbad , Steinenbof und Gr. Hullen und mit
mento bier in Riero Agerbódít übertragen worden war. Ionen Zur Erinnerung an dieſes Ereigniß verleibe dieſe bierbei folgenden Fabnen , damit dieſelben von
dem Gros bei Novenerbof Stellung genommen. Auf die
Riem, den 22. Sept. 1847.
Ibren Nadfommen immerdar aufbewabrt werden mo, gen. Ich verbleibe Ionen unwandelbar woblgewogen. (gez. ) Nifolaus. “
Nadricht von der bedrobien lage Düſſeldorfs und dem
von dem Weſtcorps beabſidrigten Uebergang über den Drittes Fragment eines größeren Aufſaßes Rbein bei Wisdorf liebt ſich der Commandeur genós
über den Gebrauch der Kriegsraferen im
ibigt , die Diviſion zu ibeilen ,. mit der einen Hålfre
Feldfriege.
nach Düſſeldorf zu marſdiren und mit der anderen die ibm gegenüber verbliebene Ubibeilung von dem
Strom abzudrången und so das Unternebmen zu un , terſtůßen. Er ergreift deßbalb ungeſäumt die fråftigſte Offenſive. Das Manóver endigte gegen 1 Ubr , wor , auf die Duffeldorfer Garniſon nad Düſſeldorf ficb ju. růczog, die übrigen Truppentbeile aber die Cantonnen .
mente bezogen , von wo aus ſie am Montage den Rücf
marſch in ihre betreffenden Garniſonorte antreten werden. Berlin , 19. October. Seit einigen Tagen bat .
das auf
Befehl Seiner Majeſtát des
Königs bier
146)
( Fortregung.) Man verließ nun die Flügel und ſtellte 1831
Verſuche mit Rafeten , deren Ståbe concentriſch ange . bracht waren , an . Dieſe Rafeten (3,25 und 2,48 Zoll im Duromeſſer) gaben vom Boden und vom Geſtell
(bei 15 Grad) geringere Abweidungen in der långe und zur Seite, als die früberen ; die auf die Erde ges legten bielten mit unbedeutenden Abweidungen ibre
Richtung bis auf 600 Schritt und blieben bis dabin dicht am Boden , magten dann aber wegen des bůger
eingerichtete Centralinſtitut für den gymnaſtie
ligen Terrains einige flade Sprünge. Die Reſultate
iden Unterridt feine Wirframfeit begonnen .
waren folgende :
Beſtimmung deſſelben iſt , Turnlebrer für die Truppen theoretiſd und praftiſch auszubilden , zu welchem Bes buf zwei Pebrer , die Premierlieutenante Rotbſtein von
vom Boden geſchoſſen. Raketen
Schußweite :
vom Geltill bei 15 Grad. Sdusweite :
von
der 3. Artilleriebrigade , und Techow vom 17. Infan , 1
serieregimet , in der Gymnaſtif , und ein Arzt in der
Anatomie und Phyſiologie , bei demſelben fungiren . Der Oberſtlieutenant von Griesbeim vom Kriegsminis ſterium dirigirt das Inſtitut, und ſind von jedem Urs
meccorps zwei Offiziere aller Waffengattungen, die ſich
2,48 Zoll 3,25 300
größte .
Eleinſte .
gröbre.
Schrift. 1094 1130
Schrit!. 750
Scrili. 1570 1250
940
Elcinste . Sdritt .
910 970
1021
1022
Dieſe beſſeren Reſultate gaben Veranlaſſung zu ausgedebnter Anfertigung von Rafeten obiger Con .
lifde als nicht gåbe genug gezeigt batte. Die Dimen .
Itruction .
ſionen waren :
Sie mußten beſonderer Umitånte balber ein
Sabr liegen bleiben , ebe ſie verſucht wurden , und es
Gewicht
länge des Stabes
fann wool ſein , daß ſie , da bei ibrer Anfertigung auf
Rafeten
ſo lange Aufbewabrung nicht gerechnet worden , beim Verſude rohon tbeilweiſe verdorben waren. Die Dis menfionen dieſer Rafeten ergeben ſich aus nadfolgen .
von
der Zuſammenſtellung :
Zou 5
länge
Coth,
Sch : we
011 ).
2,48
des Ireib:
des Brand:
wou
jeet Boll
109,4 149,5 88 110,5 | 80,3 84,5 61,2
159
bülle
GeidyoB
ſance
Tages
Sou
28,7 26,2 24,8 19,1
L'oro
Poib 561,7
Lorb
558376,7
1376
1122,7
96
554,2 | 219,2 30,8 285 61,2 )
Die Rofete von 2,48 Zoll war mit dem Stabe ſo lang als die von 3,06 3011 obne Sab , was für das Berpaden portbeilbaft.
2,48 300 | 18,9 103,4
263
105
3,25 300 124,4
548
217,8
163,6
Sases. . fel
Zou .
mit Stab .
: Salpe
Zoll .
von
Sak: geladen. menge . Hülſe. der
. ter
länge
.
laden en
Rabeien: Hülſe m . früher
4,4 3,06
Beſtandtbeile des
Gewicht
--1908|
. Hülſe
Rafete
der länge
der
der unye - Gewidt. Gewicht
63
10
27
Der Saß und die lage des Schwerpunktes war für alle Kaferen derſelben Art gleidh ; der erſtere bes ſtand für die zwei größeren Sorten aus 62,5 Tbeilen
abgerdooffen die Rafeten dem bůgelig , ,aufetwas Das , Terrain wurden war bart und querüber mit Salpeter, 10 Theilen Schwefel und 2,75 Zbl. Roble, .
einigen Einſdonitten verſeben ; 200 Sdiritt vor der auf 600 Sdritt errichteten Speibe (75 Sdiritt lang und 8,6 Fuß bod) waren einige bóbere Stellen , an welche
und war auf der Pulverfabrit angeſeßt , der der beis den fleineren aus 68,11 Tbleilen Salpeter , 10,25 Tbl. Sdwefel und 21.61 Tbl. Koble , 11110 war auf der Reibtafel bearbeitet , weßbalb man ibn ſtårfer machen mußte, um mit jerem gleide Wirfung zu geben.
die Rafeten anſtießen , jo daß die Siåbe zerbrachen und die Geldofte aus der Richtung abwiden. Die Rafeten von 2,48 3o , dom Boden abgeſdor. fen , gingen beſſer, als die von 3,25 3011, indem dieſe
20 von 3,06 Zoll in eine Proße und fubr damit mebe
don 200 Sdritt vom Abfeuerungsort ſich boben und
rere Stunden in robledten Wegen , ſie wurden dadurch
einen Bogen bon nur bis 960 , die andere bis 2020 Sdritt madyten. Eine dritte ſtieg bei 400 Schritt
nicht beſdådigt. Die Zündfåbigfeit der Brandrafeten zeigte ſich genügend.
1
Man padte zuerſt 30 Rafeten von 2,48 Zoll und
Die
Man doll auf 150 Sdritt Entfernung gegen eine
von dem Geſtel mit 15 Grad Elevation geidooſſenen
Scheibe, die aus zwei bintereinander ſtehenden Wån.
Rafeten gaben febr ungleide Wurfmeiten.
den von Bettungsboblen beſtand , deren Zwildenraum mit eingeſtampftem Sand gefüllt war. Die Rafeten
auf und fam erſt dei 1600 Sdritt wieder nieder.
bie Som
miſſion glaubt aus dieſen Reſultaten den Soluß sie ben zu müſſen , daß ein offenſiver Gebrauch der Rafe, ten nicht anzuratben ſei, daß man aber zur Vertbeidi . gung , beſonders bei Poiten und Feldverſdanzungen, ſich ibrer wobl bedienen fónnte. Das Abſchießen müßte
gingen , wenn ſie die Scheibe trafen , durch dieſelben bindurch und noch 550 Scritt weiter ; man bielt dieß
vom Boden geſcheben , dazu gehört aber ein Terrain , das günſtiger iſt , als man es gemdbnlich trifft, und
Sorut noch niche ibre bódíte Geſchwindigkeit erreidt bar.
als man es aus mebreren Gründen můníd. Von 20 Rafeten waren 3 geſprungen ; die Gom , miſſion glaubte , dieß reide idon bin , um das Ber . trauen zur Waffe zu erſbüttern. 148) Bei der Fertigung neuer Rafeten benuſte man die älteren Erfabrungen und ging mit der gros ten Sorgfalt zu Werfe ; es wurden demnådit 1832
Rafeten über dem Waſſerſpiegel abgeidoſjen gaben 5 bis 7 gute Ricodes, hielten Richtung, und die Gra.
uma ſo mehr für einen Beweis großer Percuſſionsfraft, als man annetmen fann , daß die Rafere auf 150
$
naten ſprangen ; fie peripraden daber gute Wirkung
.
verſuct: 4 Rakeren von 5 Zoll Durchmeſſer, wovon 2 mit ungelad. Granaten, 4
18 7
34
11
4,4
n
2
1, 3,06 ,, 3,06 ,, , 2,48 ,,
2
, gegoſſ. Brandbüdl . , gefüllten Granaten , Brandbüdí . ungelad. Granaten .
Zeiundzwanzig dieſer Hülſen waren ſoon gebraucht, die übrigen neu von Lüttider Bled , da ſich das eng ,
gegen Squiffe. Man (doß nun auf einem bis 600 Schritt ebenen von da bis 800 Sdritt unebenem Terrain , wo auf 400 und 600 Sdrait leinene Sderben , und auf 800 S drill ein Neß von 75 Scritt Långe aufgeſtellt waren ; man
doß .tbeils vom Boden , tbeild vom Geſtelle.
Von 25 3,06 zó lligen Rafeten ſprangen 6 febr nabe vor dem Plaße , auf dem ſie gelegen ; die Stuce flo . gen 100 Sorint weit umber .
Wenn man dieß aud)
dem zu ſtarfen Sake , idylechtem Bleche und zu fleinen Ausſtrömungsöffnungen beimneſſen fann , ſo zeigt es doch , wie rower die Halibarfeit des Bledes vorber zu er : mitteln mit. Eine Rafete drang auf 900 Sdritt unge.
1024
1023
fåbr 51 Fuß tief in den Sand , woraus eine großere vorgeht. Die Wahrſcheinlichkeit des Treffens ergibt Percuſſionsfraft als die der rechepfündigen Kugel ber. fich aus folgender Labelle :
Nr.
Rafeten
Zabl
von
der
Zod. Rafeten.
149 150 151 152 163 154 155
156 157 158
4 4
2,48
3,06 2,48
3,06 3,06 3,06
Summe
4 4 8 1 8 2 9 2
Seitenabweidung in
Treffer in die Speibe
Sdritt
auf Schritt
Enifernung in Gdritt Art des
Abfeuerns.
des erſten Uufſchlages .
des liegen : bleibens.
einzeln v. Bod. 183-384 zu 2 von Paff. 270_447 do. bei 10 0° 13 ° 13 ° 13 ° 11 13 ° 12 N 13 °
. rechts. | links. rechts. links.
460 - 1140 10 600 - 1420
176-276
0
des erſten Uufſchlages
557 - 1268 10 701 - 1753 4
354
des liegen:
O
16 10 4 -
bleibens
160 66
33 4
71 53
143
400
600
800
1
2
1
38
1
1
103
4
5
90
3
2
73
5
3
16
12
1
0
179-363
610 - 1530
4
23
27 1
220-368
einzeln v. Bod . 119-420 einz. a. Röhr. bei 15° , 147-1327
859 - 1365 -
821 - 1180
.
9
1056 - 1327 73
15
116
12 47
156 | 900
553
46
Es ging aus obigen Reſultaten ' bervor :
2
tillerie bei der Belagerung von Soulon , 1793 , im 24. Ultersjahr ;
1) daß die erſten Aufſolåge ſehr unregelmåbig find und nicht entſprechen , ſie ſind viel zu furz ,, der um Elevation auf den Bogenwurf auf großere Entfernun .
Commandant der Artillerie der Armee von Italien, 1794 , im 25. Jahr ; Obergeneral der Urmee von Italien , 1796 ,1 im 27. Jahr ; : Obergeneral der Erpedition von egypten , 1798, im 29. Jabr ; er:
gen rechnen zu fónnen . Wollte man dieß durd Ver. tårfung der Klemme, welde die Rafete feſtbålt, errei.
ſter Conſul, 1799 , im 30. Jahr ; lebenslänglicher Conſul nach dem
den , ſo würden doch die Wurfweiten immer ſebr un , gleid bleiben ;
2) daß die Seitenabweichungen rebr groß bleiben und rich einige Rafeten ſo hoch beben , daß ſie nicht
Sieg bei Marengo, 1800, im 31. Jahr ; Raiſer der Franzoſen, 1804, im 35. Jahr ; entſagt dem Ihron nach der Schlacht von Waterloo,
den 18. Juni 1815 , im 46. Jahr ; geſtorben in der Verbannung zu St. Helena, den 5. Mai 1821 , im 52. Jahr.
mebr beſtreidend wirfen ;
3) daß die vom Boden abgeſchoſſenen Rafeten in ibrer Treffábigfeit auf 400 bis 600 Sdritt gegen die Granaten und Kugeln zurück bleiben und eine Ang griffe colonne von Escadronsfront feblen fónnen , daß
die Wahrſcheinlich feit des Treffens auf 400 Sdritt bei aus der Caffete geld offenen nod geringer iſt, zwar auf 600 Sorist etwas beſſer wird , aber doch der der Granaten der Feldbaubißen nicht gleidfommt.
Bibliographie. ( Fortreßung. ) 404. Campagne du prince de Galles dans le Languedoc, l'Aquitanie et la France , terminée par la bataille de Poitiers ( 19 Sept. 1356 ) et la captivité du Roi Jean ; par Allonneau de Thouars.
Méinoires de la société
des antiquaires de l'Ouest. T. VIII ( 1842 ) p. 59. ( Schluß folgt.)
405. Le siège de Reims par les Anglais en 1359. Par Jean
Miſcellen .
Hubert. Mémoire couronné par l'académie de Reims dans sa séance du 7 mai 1846. 8. Sedau 1846. Impr. de Suhau. (7 B.)
( Napoleons Grabídrift in der Invalidenkirche zu Paris. ) Geboren den 15. Auguſt 1769 ; Escadronschef der Urs
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. L'eske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerſtag ,
USOT
Ni 129.
28. October 1817
1500
abans
70
10
3370 Onan
YEN
קינה115 5600
---
Allgemeine Militár - Zeitung. Militariſche Aphorismen . Das politiſde Gleichgewicht iſt entweder ein ima , ginårer Begriff, oder es få ut der Hauptſade nad mit der Idee bes bewaffneten Friedeng zuſammen. Pebreres
gilt von der Erflårung, wonach oas politiſche Gleids
ſtellung, im wabren Sinne des Wortes , das Gleidge . widt , weldes im Weſten und Dſten Europas unauf. borliche Stoße erbårt. 6 bat in dieſer Weltſtellung
Deutſchlands , in der Ridtung ſeines Nationalwilleno, endlid in feinem ganzen politiſden Obarafter ſeinen Grund , daß der europäiſche Friede bier rein wabres
gewicht diejenige Verfaſſung neben einander beſtebender, öder aber mebr oder minder verbundener Staaten uit. Haupiquarrier bat. Es gibt Staaten, die ibr Anſes vermoge deren Reiner unter ihnen die Unabbängigfeit
ben auf lange , glüdlich durdgefúbrte Kriege ſtuben ;
oder die weſentlichen Recere eines Andereul obne wirf,
aber das deutſde politiſde Anſeben in Europa berubt
ſamen Widerſtand von irgend einer Seite, und folglit augenbliclid auf dem Frieden, den Deſterreid und Preu. obne cfabr für fid felbit , berdådigen fann . Dieſer wirkſame Widerſtand und dieſe Gefabr werden nånlid dadurd erſt ermöglicht und bervorgerufen, daß der une mag , aud wenden wobin er fich greifende, Staaten allenthalben und und jedenbliden Augenblid
die übrigen
Ben 32 Jabre binduro in Europa erbalten baben . Den
entſprechend ſind die deurſden Heere , wenn wir den europäiſden im Allgemeinen eine Friedenstendenz zu :
ſchreiben , im Beſonderen derſelben theilbaftig, und der
Friede des Welttheils , fein Fortſchritt und ſeine Zu funft werden um fo geſidenter fein , je gebietender die
unter den Waffen findet. Der beroaffnete Friede iſt alſo mit das politiſche
Stellung iſt, welde dieſe Heere einzunebmen vermogen.
Gleidgewidt , aber diem fann ſein Reſultat genannt werden. Hiermit Tol feineswegs behauptet werden , daß
die Grundlinien unſerer Nationalpolitif beſtimmen Taf :
Dieſe Friedensmiſſion des Vaterlantes , aus der ſich
der gegenwärtige Friede allein durd die Waffen ſo
ren , gibt für ſein Heerweſen einen ganz anderen , bóbe .
lange unterbalten worden iſt. Die wichtigſten derjer nigen Elemente , melde dem Ariege mideritreben und
ren Geſichtspunkt, wie in den anderen Staaten . Preue Ben bat demſelben bis jeßt allein im ausgedebnteren
in neueſter Zeit fide nod vermehrt baben , entſpringen aus den materiellen Intereſſen , deren Tendenz riche
Sinne entſproden, indem es, einen großen Theil ſeiner Staatsfråfte opfernd, ein wabrbaft im Rdmerſinne enso
.
rower mit der des Krieges einigen låßt. Eine andere
worfenes Militarſyitem feinem in dem Unabbảngigfeito .
Gegenmadt des Krieges iſt die geiſtige Richtung der Zeit, die ſich allenthalben geltend macht, welche die Meinung der Völfer und die Politik der Cabinette be berrſcr. endlich bar rico der politiſde Zuſtand Euro. pas ſeit dem Beginn des jebigen Friedens günſtiger geſtaltet, als vordem. Man bedenke nur, daß die drei
Pampfe geſdaffenen neuen Heerweſen zum Grunde legte, wåbrend die übrigen Staaten, die zu Deutſchland gåb : len, die vielfaden Mabnungen , demſelben Syſteme beis zutreten, größtentbeils unberüdſidiigi gelaſſen babeu.
europiiſden Weltmådte : England , Rußland u . Frant,
der weiten Baſis , welche dieſes Syſtem in dem preußi.
Das preußiſde Militårſyſtem frågt in ſich die Reime
zu immer vollkommenerer Geſtaltung, emporſtrebend auf
reid einander vielleicht zu feiner Zeit ſo ebenbürtig an iden Volfe bat, getragen von dem Geiſte , der aus ibu Macht waren , wie gerade jeßt, und daß das durch den redet , erſtarft und gefråftigt durd den Rüdblick auf Bund zwiſchen Deſterreich und Preußen repräſentirte die bemåbrten Leiſtungen einer ernften Vergangenbeit. niemals ſo gebietend in der Mitte
Die geiſtigen Elemente ſind es , welde die eigentliden
Deutſdland noch Europas ſtand. Wo die Staaten an Madt ſo gleid
Iråger des Syſtems genannt werden müſſen , ſie ſind
wiegen, ſtellen ſich aud ibre Anſprüde auf gleide finie. Dennod gibt es unter jenen Mächten zwei , die,
Das Kleinod , weldes.wabrbaft gepflegt, dereinſt im ernsten Rampfe berrlide frůdte tragen wird, und dieſe
was Europa anlangt, dem Frieden gefährlider als
geiſtigen Elemente , ſie werden fort und fort gepflegt,
irgend eine andere ſind : Rußland und Franfreid. Da . gegen gibt es eine Bundeomadi , deren Steuer ſeit 30
Rie erlangen eine immer bóbere Seltung , indem ſie in fecer
und mebr Jabren die Friedenspolitik nidot verließ : Deſterreide . Preußen. Sie balancirt in ibrer Mittel ,
Bedſelwirkung mit der zunebmenden Volfsbildung leben. Deßbalb erdeint nichts ungereimter, als bebaupten zu wollen , die Organiſation des preußiſden Heeres
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befinde ſich immer noch in dem Stadium reiner erſten
Faſſen wir die Stårfen und somåden der Rafe.
Entwickelung ; ja wir balten die bei einer Bolfebe , waffnung , wie die Preußens , mo fein Stand von der allgemeinen und ebrenvollen Bestimmung aussieht, für
tenwirfung, wie ſie fide aus den angefübrten Berſuden
die Vertbeidiguog des Waterlandes ausgebildet und ger
ergeben , bier fur ; zuſammen . In dem Lagebude eines engliſchen Offiziers über den Krieg von Spanien beißt es : „ Die furchtbarſte
dict gemacht zu werden , wo der adtbarſte Ibeil , der wabre Kern des Bolfes , durch die Scule des Heeres
fommen ſiebt und ibnen doch nicht ausmeiden kann ,
Eigenſdaft der Rafeten iſt eigentlich die , daß man ſie
gebt, für unmöglid . Die allgemeine Verpflichtung zum Dienſt im Heere,
indem dieſelben auf eine ſo ſeltſame Weiſe umberflies
ſie durddringt auch die enifernteſten Gaue des Vater, landes , ſie fübrt das Individuum zum Setúbl reiner
wenn man denſelben redts oder links audzumeiden ges
Geltung, zu dem Bewußtſein , daß Einer für alle, Alle
ſebr unſideres Gebog iſt , das allerdings Lob und
für Einen , zur Vertbeidigung des beimarblichen Heerdes,
Verderben unter den Feind bringen fann , rich aber
gen, daß man ibnen gewöhnlich gerade entgegen låuft, denft. Es iſt nidt zu låugnen , daß die Rafete ein
Eine Ano
auch gleich den Elepbanten früherer Tage , gegen dies
nåberung, eine Veríomelzung aller Stånde , ſowie eine geiſtigere Regſamfeit der unteren Volfeflaſſen wird durch den Eintritt in das Heer vermittelt ; der Geiſt der Zudt
jenigen , die ſich ibrer bedienen , febrt. " Dieſe Worte, die die Rindbeit der Kriegsrafete cba.
und Ordnung, Treue und Vaterlandsliebe, ſie pflanzen ſich fort von Generation zu Generation. Nicht nur in
bere Babrbeit wirft noch immer ibren Schatten ; Rie
zum Sdbuße des Vaterlandes berufen ſind.
dem allgemeinen Verbåltniſſe des Individuums zum
rafteriſiren , ſind für die beutige Zeit nici mebr rid .
tig ; das iſt wahr, aber die darin ausgeſprodene frů. erſdeint nur als eine zu ſtarfe Hyperbel, nidt als eine
Denn froß aller Bemübungen bat es bieber immer nod nicht gelingen wollen , der Rafete die ihr anbaftende Storårmernatur ganz zu nehmen und ibr ſtatt eines etwas vagabondirenden laufes eine regelmäßige Flugbabn zu geben . Heere, nidt allein die ſoldatiſde Ausbildung zur bódoo . Geben wir auf die Verſuchsreſultate, To finden wir, Sten Volfommenbeit zu bringen , ſondern auch den moo daß Rafeten gleicher Große , bei denſelben Elevationss Staate muß ſich der moraliſde Wertb des erſteren Gel .
Unwabrbeit .
tung verſchaffen , ſondern auch in dem abſtrakteren der Kriegfůbrung wird die geſteigerte Einſicht und Intellio geng des Kriegers von dortbeilbaftem Einfluſſe Tein . Bei dem allgemeinen Streben in dem preußiſchen
raliſden Wertb jedes Soldaten zu beben und ibn zur mabren Erfenntniß ſeiner Pflidten als Staatsbürger
zu fübren , fann fein Stilſtand in der Armee ſtattfin. den , ſondern es wird ein , die außeren Formen viele leidt weniger berúbrender , jedod den inneren Gebalt
derſelben immer mebr bebender Fortſdritt ſtattfinden. Wir ſoließen demnad mit der beruhigenden Uebers zeugung, daß der friſde Geiſt , welcher das preußiſche
Heer belebt, da wo es gilt den Beweis der zeitgemäßen Fortbildung nicht rouldig bleiben wird.
.
graden und unter gleichen Berbåttuiffen perfeuert , die
verſchiedenſten Wurfmeiten ergeben baben, daß die Gei.
tenabweichungen nicht ſelten der Soußweite gleid ge . weſen , faſt immer aber großer geweſen ſind , als die der Gerdúßprojectile ; daraus ergibt ſich denn für die
Rafeten eine weit geringere Wabrídeinlidkeit des Trefo fend als ſie den Gefdůßen eigen iſt. Die Geſdůbe werden demnach auf den Entfernungen , auf denen ſie ůberbaupt wirkſam auftreten fönnen , vor den Rafeten ſtets den Vorzug bebatten , dagegen zeigen die Berſuche, I
daß die Rafeten viel größere Soup
und Wurfmeiten
erreichen fónnen , a ! 8 man ſie bei Anwendung der Ges důBe erbålt .
Drittes fragment eines großeren Auffages
Dieß iſt demnach ein Vortbeil , der mit
Feldkriege.
dem Gebrauche der Rafeten verf n ůpft iſt , obgleid eben fein bedeutender , da man mit den Geſchůßen in ſole den Weiten zu wirfen vermag, als man wunſdt, oder
(SouB.
so weit man ſich von der Wirkung durd das Geſidor
Solußbetrachtungen .
Ber Vortbeil zu ſein , wenn man mit Rafeten bis auf
über den Gebrauch der Kriegsraketen im
Die obige Zuſammenſtellung der Reſultate von Vero ſuchen in den verídiedenſten Theilen der Welt wird relbſt den bódíten Ultra der Rafetenfreunde von der
Unmöglidfeit überzeugen , daß je die Rafete das Ger (důß ganz entbebrlich maden fónne , und ibm ragen , daß ihr Gebrauch der Kriegführung nie einen ſo volle ſtåndig neuen Gbarafrer geben wird , wie es der Hero
nod überzeugen kann. Es erſweint und fein ſo gro.
5000 Schritt und weiter zu ſdießen vermag, denn auf dieſen Entfernungen iſt es nicht mebr möglich , das Ziel und die Wirfung auf daſſelbe zu erfennen. Nadden obigen Verſuden fann man im Durchſchnitt die
Wirfung einer treffenden Rafete größer regen , als die eie nes GeſchůBprojectile . Das beweiſen einmal alle Angaben
über die Einbringungefåbigkeit der den Rafeten vorge.
zog von Raguſa in seinem Esprit des institations mili- reßten Geſchoſſe; dann muß man aber aud in Betrado zie. taires bebauptet . Diele Zuſammenſtellung wird aber ben , daß eine Rafere einen Menſchen oder ein Pferd
aud andererſeits den Gegnern der Rafeten den Bes jedenfalls ungleid befriger berdådigen wird , als ein weiß porlegen , daß die von ibnen angefeindete Waffe doch in mancher Beziebung nicht ſo ganz verwerflich ſein dürfte , wie ſie vermeinen.
Seldof gleiden Calibers. Ferner muß man beachten, daß wäbrend der Kraft einer Geſdůffugel durch jeden Gegenſtand, der fit dem Wege derſelben entgegenſtellt,
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bedeutend geld mådt wird , die Rafete dagegen durd
madt ſowohl das Rauſden der Rafeten als aude der
Hinderniſſe
nicht abſorbirt baben , nicht nur feinen Abbruch an Se.
Feuerſtrabl Anfangs einen rebr unangenebmen Ein. drud , allein Pie gemobnen ſich mit der Zeit ebenſo gut
rowindigkeit und Percuſſionsfraft erleidet , ſondern ſo , gar unter Umſtänden ſchneller zur vollſtändigen Kraft ,
an das Geldùßfeuer ; id lågt aber eine Rafete mirf
deren Ueberwåltigung ibre ganze Kraft
entidelung gelangt, als wenn fie obne auf ein hemm niß zu ſtoßen , ibre Babn vollendet båtte.
Die Stärfe der Rafeten liegt demnado in ihrer Wir, fung als Geldoß, ibre Somåche dagegen in der Wir, fung als ScdůB .
daran , wie an das Gliederfeuer der Infanterie und lid in Gavalerie , ro módre Rie ſtets mebr Unordnung verbreiten , als eine Kanonenfugel.
Wir endigen biermit unſer drittes Fragment , ins dem und nun , nadodem wir die Ernſtfålle des Gebrauds
der Raferen , die @igentbůmlidfeiten und die Wirfung
Zum Rollen ſind die Rafeten wenig geeignet,
Aufíolagen in der Ridtung blieben , ſo weiden ſie
derſelben fennen gelernt baben , noch übrig bleibt, die Regeln für ihren Gebrauch aufzuſuchen , wie ſolche ſide aus der Renntniß der genannten Verbåltniſſe als die
dod oft bei dem erſten Aufſdlage rohon unter einem
zweddienlidſten ergeben.
denn obgleid fie in einzelnen Fällen bei fünf bis ſeco8 Winfel von 30 bis 40 Grad von ihrer Babn ab , oder dringen ſo tief in die Erde, daß fie fteden bleiben und
ausbrennen , oder breden ibren Siab , wo dann die hulle die wunderlidoſten Sprünge magt, obne ſich vors marts zu bewegen .
Das Vorſeßen von Hobigerdorren vor Rafeten bat man in neueſter Zeit aufgegeben , da das Spren . gen derſelben dod ſelten oder nie da ſtattfand ,
mo
man es wünſcht , und das zu frübe krepiren der Ger Idoile niot ſelten den weiteren Flug der Rafete uns terbroden und ihr ſelbſt die Gelegenheit benommen bat, als volgeldoffe zu mirfen. Die Kariåtdrafeten baben einige Nebnlichkeit mit Granatfartåtſchen . Wie lebtere die einzelnen Ru.
Literatur. Aus der Kriegszeit. Erinnerungen von are dibald Grafen von Reyſerling , Oberſten der Cavalerie a. D.
Erſte Abtheilung.
Tbielmann'de Streifzug. 129 S.
Der
Mit einer Karte. 8.
Berlin , Berlag von Alerander Dunder,
fånigl. Hofbudbåndler. 1847. Biele tüdtige Kriegsmånner baben in neueſter Zeit 108 Rie erlebt veröffentlicht und dadurch nidt wenig zur Aufflårung und ridtigen Würdigung vieler Ereig.
geln bis wenige Scritte vor dem Ziele zuſammenbal. niſſe beigetragen , und ſo liefern aud die vorliegenden ten, ſo auch die Startåtſchrafeten. Würde die einzelne Blåtter einen intereſſanten Beitrag zur Geldichte des Rafete ſo viel Wabrídeinlidfeit des Treffens gewab . Krieges von 1813 in Deutſdland. Der rufjirde Ge. ren , wie die Granate , ſo würde die Wirkung einer nerallieutenant von Thielmann, in der Sriegsgeldidate Kartåtſdrafete ebenſo günſtig ausfallen , als die Wirs
vielfad růbmlidſt genannt , und ein ausgezeichneter
fung eines Sbrapaels, wobei zu bemerfen , daß , wie bier für jede Entfernung ein beſonderer Zünder erfor.
Reiteroffizier , erbielt nach der Schladt von Culm im Auguſt 1813 den Auftrag, mit einem auserwåblien Ca.
derlid, bei den Raferen für jede Entfernung eine eis
valeriecorps, aus Ruſſen, Preußen und Deſterreidern
gene Raferenbúlſe nothwendig wåre. Der unſichere Flug der Rafeten ſorånft die Kartårſdwirfung aber
mårſden über Carlsbad , Sdneeberg in der Direction
bedeutend ein .
nach Zwickau vorzudringen .
beſtebend, weldes rich bei Tepliß verſammelte, in Gil. Der General ſollte mit
Die Brandraferen båtren bei gleider Wabr.
ſeinem Gorps , welches 2200 Pferde záblte , die große
denlidfeit des Treffens unbedingt den Borzug vor den Brandgeſdoſſen der Artillerie , da ihre Wirkung
Straße von Erfurt nad Peipzig beobadten , Gonvois
ungleid fråftiger , als die der glübenden Kugeln und
Carcaſſen iſt – aber die Unregelmå Bigfeit der Rafeten , babnen tritt aud bier nadibeilig auf. C
Die Feuchiballenrafeten baben oftmals Aners fennung gefunden ; ſie ſind in den meiſten Fällen den
und Pulvertransporte aufheben, die Magazine im Rüden des franzófilden Heeres dernidten, Gouriere auffangen , im Allgemeinen nad Umſtånden im Rüden des Fein. des manöveriren und alle Communicationen deſſelben mit Erfurt und dem Rbein möglidſt zu verhindern
anderen Peudigeſthoffen vorzuzieben , da ſie niot vom
ſuden. Die preußiſche Abteilung dieſer Zruppen wurde von dem Prinzen Biron von Gurland commandirt, als
Terrain abbảngig ſind, nothigenfalls viel größere Ento fernungen erreiden, belleres lidt verbreiten und einen
Dieſes Streifcorps beil nabm ; Unternehmungen , welche
viel größeren Kreis erleuchten ; nur bei ſtarkem Winde ſtebt zu fürchten , daß die Leuchtfugel nebſt dem Fall.
ſtets mit Scharfſinn erſonnen , mit Gewandtheit , Ta . pferfeit und beinabe immer mit Glúd ausgefübrt wur. den. Im October deſſelben Jabres , nad Thielmann's
foirm fortgefübrt werden dürfte.
deſſen Ndjutant der Verfaſſer an allen Unternehmungen
Man bar oft von der großen moraliſden Wirs
Abberufung, wurde der Oberbefehl dem ruſſiſchen Ger
Man (dlage dieſe
neral Grafen Orloff Demidoff übertragen, welcher ihn
fung der Kriegsrafeten geſproden .
mit derſelben Auszeichnung wie ſein Vorgånger bis dann einen weſentliden Einfluß außern , wenn ſie mit zur Auflöſung des Gorps im November 1813 führte. einer fråfrigen pbyiſden Wirfung gepaart iſt , da ein Von Sadſen , welches man in allen Ridtungen durd . Geråuro obne nadhibeilige Folgen selbſt die jåmmer. 30g , bis an den Rhein wurden dem Feinde in vielen dob nur nicht zu boch an , denn dieſelbe wird nur
lidoſten Truppen nur vorübergebend Idredt. Auf Pferde
größeren und kleineren Oefedten , bei Ueberfå den 2c.
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an 16,000 Gefangene abgenommen , überbau po ibm jes der erdenkliche Spaden zugefügt ,I und was nicht alles
fung gezeigt wurde , es ſei die Infanterie , welde uno ſerer Reiterei folge. D'ß dieſe liſt polkommen ge.
cine ro trefflich gefübrie Reiterſdaar zu leiſten dermag,
lang , wird Niemand bezweifeln, wenn man die befannte
zeigt u. d . u . die Einnahme von Merſeburg. „ Am Ibatjade ermågt, daß das unbewaffnete menſdlide 18. Seprember ", erzáblt der Verfaſſer, meinein neblida,
Auge in einer Entfernung von 2000 Sprinten ſelbſt
ten Tage, ſtand des Morgene gegen 8 übr das Gorps
Infanterie von Cavalerie genau zu unterſdeiden nior
por Merſeburg.
unerwartet, daß und der if eind erit bemerkte , als wir uns didt vor dem Freiburger Thore befanden . Ger
mebr im Siande iſt. Der Offizier febrte in die Stadt zurůd und der Commandirende zögerte nun nidt lån . ger, fide zu ergeben ." - In dieſe Darſtellungen mich
Die Anfunft des Corps geldab ro
C
reral Zbielmann ließ diefio Zbor, weldes verrammelt
figerer Ereigniſſe bat der Verfaſſer wobl veritanden,
war , ſofort durd abgeſeſſene Reiter angreifen. mußten die beiden Sowadronen von Hobenzollern bevaulegern und von Renau , ſowie die neumárfliden
die Erzåblung beiterer oder ernſter Vorfåle einguidato ten , wie ſie gerade das Kriegoleben bradre , und da :
Fåger, zu dieſem Bebuf abſißen , unſere beiden Seidüße aber wurden zwecmåßig verded! zwiſchen den Sbeu . nen der Vorſtadt aufgeſtellt. Der Feind madote einen lebbaften Ausfall mit ſeiner Infanterie ; die braven Reiter batten fid indeſſen einiger der am Zbore gele : genen Häuſer bemådtigr ; lie eröffneten und unterbiilten
erbóbi. So berichtet er u. 2 .: Auf der Strahe (bei Weißenfels , nach dem rubmvoll beſtandenen Gefecho
aus ibnen ein lebbafies Carabinerfeuer auf den Feind,
floden wurde , ließen ſido raibſelbafre dumpfe Idne von
durd das Intereſſe an ſeinen
Erinnerungen
nod
bei dieſer Stadt ) ſtand ein bedeckter Fourgon ; wabr. ſcheinlich war der Fübrer deſſelben mir den Pferden davon geritten . U18 der verdloſſene Dedel des Wa . gens von der Huſaren mehrmals mit dem Såbel ouro , .
worin fie von den beiden unſidtbaren Gerdißen fråfo Innen vernehmen. Die Huraren zerbraden saber den tig unterſtüßt wurden. Es war ein roodnes Gefedi. Dedel , und wie aus dein trojaniiden Pferd einit be . Man fodr auf beiden Seiten mit großer Unerſdroden, waffnete Krieger , ſo froden aus dem Baude dio Four. beit und Ausdauer ; der junge Prinz von Hobenzollern, gong , unter allgemeinem Gelånioer der Sieger , leds
von Hohenzollern Obevaulegers , der ſich nebſt dem
Offiziere und zwei elegant gefleidete franzöſiſche Damen
Dberlieutenant Grafen von Brübl in den erſten Zirail ,
mit Federbåten bervor ! Die Dameu perfiderien , fie
leurlinien tapfer berumidlug , erbielt bei dieſer Gele.
reien Generalsfrauen und båtten in der Eile , ale ibre
genbeit eine gefåbrlide Verwundung durd Bajonnets
Equipagen umgeworfen worden ſeien , fid in jenes Re .
tide ; ein anderer fampfluitiger Offizier , der Rittmeis fter von Båbr , wurde , als er mit einem Zug Huſaren vordrang und die feindlichen Tirailleure jurůdtrieb , durd den Peib geſchoſſen. Der General ließ nunmebr
duit ( den fourgon ) geflüdtet und ſpåterbin die ver. ſprengten Herren aufgenommen . Da ſie und ibre Bes gleiter reidlid mit Selde berſeben waren , gabs nun eine rdone Beute für die Huſaren. Die beiden Da . men dloffen einen Contract mit dem Grabstrompes ter des Regimenis , der bei den Urtafen ſtets einer der erſten in den Reiben geweſen war und ſtets tapfer zum batre. Gegen ein freiwilliges geblaren batte. Angriff geblaren zum Angriff
die Stadt zur Uebergabe auffordern .
Es wurde ein
Offizier mit einem Trompeter abgeſandt, um mit dem Commandirenden Daielbſt zu unterbandeln . Der Bei auftragte febrte in diffen mit einem feindliden Offizier
zurúd , der im Namen des Commandirenden eine ab , Gedenf von 100 Napoleong übernabm er , ſie zu be . Tennende Untwort gab. Pepterer ließ erflåren , mit rougen , und er fand aud bald Gelegenbeit dazu , in. einem Savaleriecorps fdnne er nicht capituliren, er babe dem er die beiden Soonen gegen die Zudringlidfeiten 800 Mann woblbewaffnete Infanterie in der Stadt und der Koſafen auf die neue und bódít eigentbůmlide werde caber nur dann auf eine Convention eingeben , wenn er zuvor Infanterie gereben. Dieſe Antwort gab dem General eine glüdlide Ariegeliſt ein. Wir bati ten nåmlid im Ganzen nun wobl ſoon an 2000 fran, solide frigøgefangene bei uns , die wir als eine id were lait auf unſeren Hins und Herzügen überall mii une chleppen mußten. Sofort wurden nun Ro. fafen beordert, das ganze Corpo der Gefangenen , in eine Maſſe formirt , ein paar Tauſend Scritte von der Stadt aufmarſdiren zu laſſen. Mit bewunderunge . můrdiger Schnelligfeit vollzogen die geldáfrigen Ro lafen dieſen Befebi , ibr , Pardol ! " ertonte von allen Sriten , eg feblie nidi an poblgemeinten Püffen mit
Weiſe zu berabren wußte , daß er , im Geiſte reiner Kunſt und mit fluger Beregnung des medaniſchen Geborſame unſerer ruffiiden Alliirten , die bårtigen liebbaber durd ununterbrochenes Halt . und Rebribla : ren von der verbotenen Frudt zurücbieli. Ergreifend iſt , was der Verfaſſer unweit Fulda erlebte. Mit großem Intereſſe ſind wir der Darſtellung der Unternebmungen dieſes Streifcorps gefolgt, welches in der furzen Zeit reines Beſtebens ganz Außerdordenilis ches leiſtete , und es båtten vielleider nur noch mebr
dem fangenſchafte und an lebendigen Demonſtrationen
deinen einer folgenden Abtheilung der Erinnerungen
Mu dem
des Verfaſſer
Kaniſmu , und ſo debnte fic plóblic in
.
.
Einzelnbeiten über die innere Diſciplin der kleinen Truppe, ibrer Verluſte nad den Gefeduten ac. gewünlot werden fónnen . Mit Erwartung reben wir dem Er . entgegen.
Die beigegebene Karte ge .
der Entfernung eine dunkle linie auf dem Felde
någs vollfommen zur leidien Ueberſidi und Verfolgung
que , ideidhe dem feindliden Offizier mit der Bemers
der Bewegungen .
.
Redigirt unter Veransirerilichkeit der Verlagshandlung : C. X. t'rske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.
Samſtag ,
CEI
OGUI
N 130 .
30. October 1847. The 30010
und
in
2010 Z
2
YLTTI
130
Allgemeine Militár -Zeitung. Spani e it.
ein weiterer erſter und zweiter Corporal zu ſtellen iſt. 4 ) Ade Beſtimmungen , welche in dem Art. 5 u. ſ. m. wodurd Decrets -
Zufolge eines vom 17. September datirten krieges des das gegen. vom 13. Juni 1843, wårtige Garniſonsbataillon conſtituirt wurde, enthalten und 8 des Decreis über die neue Organiſation ſind, bleiben in Kraft und Wirkſamkeit. miniſteriellen Erlaſſes werden die in den Artikeln 7
der Infanterie ( liebe 4. M. 3. Nr. 121 vom 9. Die ſpaniſde Reiterei batte bisber drei Inſtructions, October ) enthaltenen Beſtimmungen , über die Aufbeo depots, die im Jabre 1842, unter dem Miniſterium bung einer lieutenantsſtelle per Compagnie , nicht zur Ausfübrung gebradt.
GeneralInſpector San Miguel durd errichtet den General Ferraz, worden damaligen ma, Die Compagnieen rollen , wie des jener,Waffe,
vor der Reorganiſation , zwei fieutenante und einen
ren ; ſie befanden ſid zu Zaragoza , Almagro und Al. cala de Henares. Durd Verordnung vom 22. Sep , Am 18. September bat zu Segovia die prafti . tember 1847 werden nun dieſe drei Depois unter dem
Unterlieutenant baben. -
Sobe Soule der daſelbſt garniſonirenden Artillerie Namen „ Centralinſtructions etabliſſement für begonnen. Die Brigade Gebirgsartillerie , welche vor Kurzem aus Portugal zurůdfebrte , die in der Stadt
die Reiterei " zu Alcala de Henares in ein einziges Dereinigt. Daſſelbe febt unter einem erſten Ober aus
ſtarionirten Batterieen und die Zöglinge der Artillerie, der Klaſſe der Brigadiere oder Oberſten und einem ſoule daſelbſt werden an dieſenSpieß übungen Antbeil zweiten het geringeren Grades ; die nörbige Anzahl nebmen .
- Unter dem 19. September bat das Garniſons . bataillon von Ceuta eine neue Organiſation erbalten. Die betreffende Berordnung beſteht aus meb. reren Artifeln , welde folgendermaßen lauten : 1 ) Das Garniſondbataillon don Ceuta nimmt die Benennung
„ Garniſonsregiment von Geuta" an und wird in rei, ner gegenwärtigen Stårfe zwei Bataillone bilden. 2 ) Der Stab des Regiments wird aus : 1 Oberſt , 1 Oberſtlieutenant, 1 Regimenistambour , 1 Soneidere -
meiſter und 1 sdubmadermeiſter befteben .
Der Stab
eines jeden Bataillons fod entbalten : 1 erſten und 1
zweiter Commandanten iſt denſelben zur Hülfe beige. geben.
Befehlen und Gehorchen. Niemand wird beſtreiten , daß der unbedingte Ge. borſam das notwendigſte Requiſit eines jeden Heeres
rei, daß daber mit aller Gewalt und Strenge und aud mit allem Redte im Heere der Sinn des Geborſams, des Duldens , des Ertragens entwidelt werden müſſe ; aber es entſtebi daraus aud nur zu båufig , daß das
gleiten Commandanten , 1 Adjutanten ( fieutenant), i Heer in ſeiner rowergſamen , ſtoiſden Reſignation oft Fabnenträger (Unterlieutenant), 1 Kaplan, 1 Chirurg, wie eine Marie betrachtet wird , in deren meides i Bataillonstambour oder Bataillonsborniſt und eine
Wade jeder Stempel gedrůdt merden fónne , daß die
Abrbeilung Sappeure von 8 Mann und i Gorporal.
dem Vorgeſebren verliebene Masifulle oft zu Fehl ..
-
3) Jedes Bataillon bat 6 Compagnieen , von denen
und Uebergriffen fübrt , melde den nadtbeiligſten Ein.
eine jede die Anzabl Offiziere und übrigen Obargen zu
fluß zu üben vermogen .
begreifen bat , welde das Decret vom 16. Auguft die,
Der Egoismus, der Erbfeind des Mendengeldledte,
les Jabres für die Compagnieen der ſtebenden Infane findet , wie überall , ro aud namentlid i den milità , terie beſtimmt. Da rich aber , wegen der beſonderen rijden Verbáliniſen Gelegenbeit , ſich in allen Rich . Eigentbůmlichfeit des Corps , die Siårfe der Compag. tungen geltend zu maden . nieen an Mannſchaft nicht beſtimmen lågt, ſobat man Seitdem die ſogenannten ſtebenden Heere aufgebdrt nur von jeßt an dafür Sorge zu tragen , daß , ſo oft baben zu ſein , und man feinen abſoluten Werib mebr die allgemeine reglementsmåßige Siårfe einer Gom. auf das rein Mardinenmäßige des ganzen Dienſtbe. pagnie um 40 Mann überſdritten wird, aud jedesmal triebes legt , reicht der abſtrakte Begriff des unbeding. .
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ten militariſchen Geborſams für die Anforderungen der
richt, rubige Gediegenheit und Siderbeit die Cardinal , erforderniſſe für túdrige Leiſtungen im Kriege ſind,
gegenwårrigen Zeit nicht mebr aus. Zwar bildet der Geborſam gegen die Beſtimmuns
die neben ſoldatiſder Zudt , Bertrauen und Änbånga
gen und Befeble der Vorgeſeßten die Baſis der Zutlichkeit an ihre Perſon bei ibren Untergebenen zu er . und Ordnung , welche leßtere nur allein durch ſie ber
weder fuden , dieſe Sbaraftere leiden am empfindlid .
zwedt wird, und es iſt die vollfommene Unterordnung unter den Willen des Vorgereßten , ſowie das Aufge.
ſten durch pedantiſche , rich in Einzelbeiten verlierende Beſchränkungen ihrer Oberen, denen es nicht genügt,
ben des eigenen , dem Soldarenſtande eigenthůmlich
die Erreichung beſtimmter Zwecke zu ſichern , die viel.
und norbwendig, da bei der complicirten Zuſammen.
mehr in einſeitiger Auffaſſung der Verbåltniſſe aud
feßung des Ganzen, welches aus lauter Denfenden Ins
die anzuwendenden Mittel vorſdreiben . Anfangs dem
dividuen beſtebt, die geringſte Abweidung ugendliche
Aufgeben ihrer Selbſtändigfeit und Wirkſamfeit einen
Hinderniſſe bervorbringen wurde , und dieſe gerade da
paſſiven Widerſtand entgegenſeßend , lábmt die Uebers zeugung , ſeine perſönlide Tbårigfeit nicht frei ents
am nadbibeiligſten lid å ußern dürften , wo Einbeit des
Willens in der Ausfübrung am norbigiten wird , wo die Anforderungen ſich ſteigern und båufen , und jeder
Augenblic foſtbar iſt; allein der Geborſam prågi ride nicht nach allen Richtungen des Dienſteg in dieſer
midfeln zu fónnen , die eigene Zbarfraft , und erzeugt
nur zu oft Unluſt und Gleichgültigkeit, wenn die ebenſo båufige Sowache des Untergebenen , die verleßte Ei,
Scharfe und Berdrånfrbeit aus , er gewinnt vielmer
genliebe , mit ins Spiel tritt. Dem Untergebenen eine ganz unbegrånzte Freibeit
in Rüdſidet der dem Einzelnen übertragenen Wirfunge . ſpbåre eine Erweiterung des Begriffes, indem bier die
in ſeinem dienſtliden Wirfen zu gew & bren , fübrt zu
.
Wahl der Mittel , je nad der individuellen Einſicht
dem entgegengeſepten Ertreme , welches die Bande der Diſciplin auflodert;
und Intelligenz innerhalb der gerekliden Orånzen , zur
gemeinen , die Uebereinſtimmung des Ganzen , die Ein .
nur zu leicht
die Leitung des AQ. .
Erreidung beſtimmt vorgeſdriebener Zwede zuläſſig beit, fie gebt bierbei verloren , und wo der belebende wird .
Nur dadurd , daß der perſönlichen Wirkſamkeit bins
Einfluß des Borgeregten auf ſeine Untergebenen fehlt, können die wichtigiten Hebel der Diſciplin , Udrung
reichende Freibeit gegeben wird, erbalten die geiſtigen Anlagen und Fåbigkeiten Gelegenbeit , ſich zu zeigen.
und Bertrauen , fid nidot bilden.
Der Maßſtab für
eine rigtige und gewiſſenbafte Beurtbeilung der Få . Vorgeſepte, die Alle8 bis in die geringſten Einzelbeiten bigfeiten und Leiſtungen der Untergebenen feblt, frem. ſelbſt anordnen und leiten wollen , verlieren ſich bei der Einfluß ſucht ſich geltend zu maden , und der wabre der gegenmårtig in den Heeren vorhandenen Ueberfül. Trieb zur Ausbildung friegeriſcher Talente gebt in der
lung des Formenweſens in Kleinigkeiten , ihnen gebt
Einförmigkeit des gewöhnliden Friedensdienſtes unter.
die Peitung des allgemeinen , die Ueberwadung des Widtigeren meiſt verloren . Sollen alle Untergebene aus einem Guſſe rein , wird das dienſtlide Peben in
in unmittelbarer Beziebung zu den Offizieren eines
allzu fünſtliche Schranken gebannt , ſo ſchwinden die
Heeres Reben, denen die Ausbildung und Beurtbeilung
bervorſtedeuden Gbaraftere , es verliert ſich alles in
derſelben anvertraut iſt , erſcheint demnad von außers fter Widtigfeit. Nur wenn dieſe Telbit im Beſige mab.
leeren allgemeinen Formen , die demi wabren friegeris roben Sinne, dem Streben nach echt militäriſder Wus.
Eine umſichtige Wahl derjenigen Vorgereßten, welche
Die Peitung wird für die gewobnli
rer Kriegertugenden ſind , wenn ſie die Anleitung und Bildung ibrer Untergebenen als den widtigſten Tbeil
den Friedensverbältniſſe zwar leichter und bequemer, allein eine Entwicelung der Perſönlich feiten , eine rich .
ibres Berufes , ſowie die freie Entwicelung der Indi. vidualitåren als Baſis für die möglichſt gründlide Bes
tige und einſichtsvolle Beurtheilung der Anlagen , Få.
urtbeilung derſelben betradten , endlid mit Scharfblic
bigkeiten und Leiſtungen , überbaupt des militáriſden GeiſtesdesdesUntergebenen Individuums iſt nicht
Fåbigfeiten des Einzelnen prüfen , und erit nad lån. gerer Beobachtung, nad reiflider Ueberlegung ibr Ur.
bildung daden .
möglid. So made baraftere werten zu Augen dienereien ver.
leitet ; fie legen ſich auf die Kunſt, dem Oberen in die Augen zu fallen , biegſam und geſchmeidig gegen jene, dagegen bart und verſchloſſen gegen Untergebene zu
rein , und wiſſen ihre Gleichgültigkeit rúdlidhtlich des .
Ganzen gerdict unter dem gefábrlichen Schleier der Heudelei eines emſigen Dienſteifers zu verbergen. Beſtimmte, entwickelte baraftere , denen die Er. medung und Förderung wabrer Kriegertugenden bei
und Unbefangenbeit den Gbarafter , die Anlagen und
tbeil nicht an das Zweifelbafte blog å uberer Wabr. nebmungen , ſondern an beſtimmte Tbatfaden fnüpfen , dann wird ſich jenes geiſtige Band bilden , welches Vor. gelegte und Untergebene, welches den Fübrer mit ſeiner Truppe ſchon im Frieden verbinden muß , um dereinſt zu glanzenden baten zu fübren ;
dann ſtellt ſich aud
der wabre Geborſam ein, der, obne fünſtlichen Zwang,
durdo innere Ueberzeugung berbeigeführt wird.
ibren Untergebenen als Hauptzwecf ihrer Ibårigfeit erſdeint , die nad eigener Fortbildung und Bervoll,
fomunung ſtreben , denen die Pflege der moraliſchen Elemente für den Krieger von der größten Widrigfeit erdeint, die wobl erkennen , daß die Aneignung mog .
Ueber den Drall der Büchſenrobre. Die Züge und Felder des Búdſenrobres ſind dazu
lidſter Schnelligkeit im Denken und Handeln , Zuver, beſtimmt, die größte Kreisfläche der Kugel , welche auf
1038
1037
der Ure redtswinkelig ſtebt, zu ergreifen und um jene auch neue Entfernungen für eben dieſe Erſcheinung er, Are zu dreben , mithin durd die Rotation um eine bes
fordern , ſowie aud , ob über jenen Abſtand binaus,
ſtimmte Are die nachtheilige Einwirkung der ercentri , iden fage des Sowerpunftes auszugleiden . muß jenes Ergreifen wenigſtens an drei Punften der Kugeloberflåde ſtattbaben , um die lage dieſer Ebene feit" zu beſtimmen . Je weniger Zuge vorbanden ſind ,
wieder ein ungünſtigeres Verhältniß im entgegengereße ten Sinne zwiſden den Geldwindigfeiten eintreten dürfte , fann für die praftiſde Anwendung feine Vor , tbeile gewibren , indem die geringſten Veränderungen in dem Gewicht und der Beſchaffenbeit der Pulverla , dung , in der Form und verſchiebenen Didrigfeit der
deſto nadtbeiliger fann die Einwirkung ſchwer zu ver, meidender geringer Berſdiedenheiten in der Bildung der Züge werden.
Nicht nur damit ſich derartige geo
Kugel , ſomie geringe Unterſchiede in der Größe des Galibers , nambafte Abänderungen der Bewegungovers
ringe Abweidungen ausgleichen, gibt man dem Büd
båltniſſe des Gerdoſes bervorrufen.
ſenrobre mebr als 3 , meiſt 6 bis 8 Züge, ſondern aud
Im Allgemeinen ergeben ſich die Beziehungen der fortſdreirenden zur drebenden Bewegung der Büdrens fugel , wie ſie ſich in dem Augenblicke, wo dieſe das Robr pertigt , darſtellen , am deutlichten aus einem
meil mit der zunebmenden Anzahl der Zuge deren Ein.
drůcke auf die Kugeloberflåde lid mebr vertbeilen und an fick fleiner werden , ſo daß der nachtbeilige Einfluß
des Luftwiderſtandes mit der Verfleinerung der feblero baften Erbabenheiten der Kugel gleid måßig abnebmen wird.
Die angemeſſene Windung der Zuge (deint für die Praris immer noch ein nicht aufgelöſtes Problem zu ſein , obgleid in allen Armeen , welche Büchſen dúben baben , dieſer Gegenſtand ſeit vielen Jabren fortmåb.
renden Prüfungen unterworfen worden iſt. Abgereben von den theoretiſden Sowierigkeiten und den ſteren
.
Sablenbeiſpiele , für welches wir die Dimenſionen der preußiſden Jågerbüchſe zu Grunde legen . Die Züge derſelben baben auf 3 Fuß Robrlänge ganzen Drall ; wåbrend daber die Kugel in fortſbreis tender Bewegung 3 Fuß zurüd legt , drebt ſie ſich eins mal um ſich ſelbſt, und da bei dem Caliber von 0,56 der Umfang der Rugel ungefähr 2 Zoll beträgt , ſo ſtedt lide das anfångline Verbåltniß der drebenden zur fortſdreitenden Bewegung mie 1 : 18 ; es würde mit.
Meinungsfåmpfen , welden die Beſtimmung des zwecks , wenn beidegegenſeitige Bewegungen unter Hinzuziebung der Verbåtenig beibebielien , eine måßigſten Dralles unterliegt, weitert die Einfübrung bin daſſelbe Zeiten eines andere conſtruirten Bůdſenrobres in größeren ſolde Rugel, welche in fortſdreitender Bewegung 1200 Armeen icon an und für rict an den Koſten , die da : durd erwadſen , und man erlabmt båufig idon aus
Fuß in der Secunde zurücklegt ,
ſtellung derartiger Derbåltniſſe. Inſofern indeß der Austauſch von Anſichten zu vermebrter Klarheit der
maden , oder 400 mal um die Drebungsare rotiren. Da ſich , wie befannt , der Widerſtand der Luft im Verbåltniß der Quadrate der Geſchwindigfeiten der Berbåltniß Bewegung entgegenſtellt, ſo wird , beide Bewegungen einzeln betrachtet , bier der Widerſtand gegen die dres
in drebender Bes
lebterem Grunde an der ferneren Prüfung und Felt. wegung in derſelben Zeit einen Weg von 66 /, Fuß Begriffe fübrt, möchte die nåbere Erwägung dieſes allerdings wichtigen Gegenſtandes bier geredtfertigt er,
cheinen .
Bei der tbeoretiſden Unterſuchung der Bewegungs. Derbåltniß
bende Bewegung 324 mal geringer als gegen die forte
bin und wieder der Búdſenfugel verbältniſſe zu der Hypotheſe gelangt , daß iſtein man gewiſſes
(dreitende rein , vorausgerebt, daß die Bildung der
der drebenden zur fortſdreitenden Bewegung der Stu .
gung beider Bewegungen der dem Fortſbreiten der
Kugel normal rei. Wenn nun aud durd die Vereini.
gel ſtattfinden müſe, um die erforderliche Ausgleidung Kugel ſido entgegenitellende luftwiderſtand auf die Ver. der durd eine ungünſtige lage des Somerpunftes , langſamung der drebenden Bewegung mit einwirft, ſo
oder durch eine unridrige Bildung der Kugeloberflåde iſt dodo erwieſen , daß der Widerſtand der Luft eine berbeigefübrien ablenfung des Geſchoffes aus der nor . malen Flugridtung, zu bewirfen. Man bat aber audi
gleichzeitig die Ueberzeugung gewonnen , daß das Ber . båltniß der Abnabme der örebenden und foreldreiten. den Bewegung der Bůdſenfugel lid weder auf praftis
beſtimmte Ubnabme. Des Foriſdreitens der Kugel frů . ber als des Drebens zu Wege bringen muß .
Für die gewóbnliden Berbåltniffe des Büdſen ,
ſouffes erreicht die Zeitdauer der Fortbewegung der Kugel nod lange nidt eine Secunde , indem Entfer,
fdem Wege nod duro Rechnung feſtſtellen laſſe, indem
nungen von mebr a18 400 Schritten im Kriege nur
aud die ſwarfſinnigſten Unterſudungen der neueſten Zeit über die Einflüſſe des luftwiderſtandes auf die Flugbabn der Geldorfe bis ießt nicht zu erſchöpfenden
ausnabisweiſe berdoſſen werden dürften , und es wird
Reſultaten gedieben ſind.
deßbalb jelbſt bei einem ſtårferen Dralle , als dem bier angenommenen , die drebende Bewegung nur eine rebr
Ob es mitbin bei jeder an .
unweſentlide Abnahme erleiden fónnen . Alle über die
fångliden , mittleren fortſchreitenden und drebenden Bewegung eine gewiſſe entfernung gibt, wobei die Rui
Roration der Bůdoſenfugel angeſtellten Verſuche beſtás rigen dieſes , und fübren zu dem Reſultare , daß bei einer normalen Beſchaffenbeit des Robres und Ge . doltes roon ein geringerer , als ganzer Drau auf 3 Fuß Robrlånge , die Kugel mit dem urſprünglicta vor. derſten Punfte ibrer Oberfläche das Ziel ſtets zuerſt erreiden låßt , daß mitbin ein geringerer Drau dem
.
gel der Búdre die Ausgleidung ibrer ablenfenden und einlenfenden Gewalten wirflich zu Stande bringt , und
ſich nicht weiter von der Penfredten Ebene des Souſſes entfernt , vielmebr umgefehrt allmåblig dabin zurüc gen lenft wird ; ob neue mittlere Anfangsgeidmindigfeiten
1040
1039 Geſchoffe die für alle in der Wirklichkeit zu berdießert.
Selbſt zu Sdheibenbůdren wählt man in neueſter
den Entfernungen erforderlide Regeludßigkeit der Ros Zeit Robre, welche auf 32 Zoll fånge nur wenig mebr tation perleibe .
Wir ſind demnad der Meinung, daß die båufig ausgeſprochene Anſicht , die Bůdſe verlange für das Berdhießen entfernterer Abſtände einen ſtårker gewun . denen Drall , ſich weder theoretiſd noch praktiſd bes weiſen laſſen möchte.
418 allgemeiner Grundſaß muß feſtgebalten werden,
dem Budſenrobre nur ſo viel Drau zu geben , daß
als als balben Dral , mitbin weniger als früber üblid ,
baben, underreidt bei einem ridrigen Bau der Robre und einer ſorgſamen Bildung der dem Caliber genau
entſpredenden Kugel die ausgezeid netſten Reſultate. Weit entfernt , durde vorſtebende Abbandlung beſſer beffeo ren Anſichten entgegen treten zu wollen , wird vielmehr eine jede Belebrung über dieſen Gegenſtand dankbar
aufgenommen werden.
die ftarfite obne Nadtbeil für die Siderbeit des Sdur.
ſes anwendbare Pulverladung die Kugel nicht zum Ueberfliegen der Züge veranlaſſe, daß mitbin die Win. dung der Züge im richtigen Berbåltniſſe zu der Ans fangøgeld windigfeit der Kugel ſebe, obne bei vermebr. ter Anfangøger mindigfeit einer ſtårferen Einwirtung der Züge auf die Rugel, oder, mas gleichbedeutend iſt, im Berbåltniffe zum Galiber größeren Geldoffes
bedürfen , damit die Kugel mit gleider Siderbeit den Zúgen folge.
Es wurde hieraus bervorgeben , daß die Windung der Zuge dem Gemidt derjenigen Pulverladung ange.
paft werden müſſe , welche das Geldof befåbigt , in einer möglichſt fladen Curve auch die entfernteſten be . (dießbaren Ziele mit Sicherbeit zu erreiden , daß alſo die Windung der Züge mit der Zunabme der zu beo
Bibliographie . ( fortſegung.) 406.
Lettera di Ramondo d'Amaretto Manelli intorno alla battaglia navale combattuta tra Fiorentini e Veneziani confederatie i Genovesi sottoposti al duca di Milano
nell' agosto del 1431. Colla commissione data all' am miraglio Francesco Spinola per la detta spedizione, (Con avvertimento di F. Polidori e note di L. Passe
Archivio storico italiano etc. ( Firenze, G. P. Vieusseux.) – Appendice. Tomo I ( 1843-1844) p. 135 - 167.
rini. )
Während der Jahre 1426 — 1441 führte die Republik Benes
dießenden Abſtände im umgefehrten Berbåliniffe ſie .
dig mehrere Kriege gegen den Berzog Filippo Maria von
ben müſſe.
gaben die Florentiner, welche , von der wachſenden Macht des
Mailand.
Die erſte und nächſte Veranlaſſung zu denſelben
Wenn wir geneigt ſind, den allerdings ziemlid pruns
Herzog6 bedroht , die Venetianer zu einer liga und striegsers
fenden Beridten über die Sdießreſultate der Chas
klärung vermochten , in der Hoffnung, im Kampfe Benedigs
seurs d'Orléans auch nur einigen Glauben zu idenfen,
gegen Mailand ihre eigene Sicherheit zu finden .
ſo dürfte die geringe Windung der Züge von á und 1
tianer ein Landheer unter dem , durch ſein unglückliches Ende so bekannten Carmagnola und eine Schiffsausrüſtung auf dem Po unter Nicolo Iriviſano. Die Flottenabtheilung wurde
bei der carabine ordinaire und grosse auf 40 Zou lauf. långe, welche für das Treffen auf 500 Meter Entfer. nung ſich als ausreichend bewährt baben ſoll, als praf,
tider Belag für die vorſtebend aufgeſtellte Anſicht zu dienen dermogen. Daß ein weniger ftarfer Dral für den Gebraud der Buchſe nambafie Doribeile gemåbri , läßt ſich nicht låugnen . Das Robr iſt leichter zu laden ,, die Kugel wird dieſerhalb vorn nicht ſo leicht platt geſtoßen , und die ſteiler gezogenen Robre ( D. b. wo die Züge weniger
Dral baben ) vertragen eine ſtårfere Padung , obne einen unleidliden Rúditog zu geben ; man bedarf demzufolge für weitere Entfernungen nidi der Anwendung ſo bo ,
ber Viſire, indem die ſtårfere fadung eine großere an. fangsgeſchwindigfeit, rowie eine fladere Curve zu Wege bringt, man alſo nidt ſo leidt zu bod oder zu niedrig
trifft, menn in der Beurtheilung der Entfernung geirrt
In dem
dritten jener Kriege , welcher 1431 begann , hatten die Benes
gleich Unfangs , insbeſondere dadurch, daß das Landbeer nicht die mindeſte Sülfe leiſtete, gånzlich geſchlagen ; erſt einige Monate ſpäter murde dieſes Mißgeſchic wieder ausgeglichen . Pietro loredano, der die venetianiſchen Waffen ſchon im Jahre 1416 ro ſicureid bet Gallipoli gegen die Türken geführt hatte, .
ſchlug nämlich mit 18 Galeren und einigen kleineren Schifa
fen am 31. Auguſt bei Porto Fino an der liguriſchen Rüfte die von Francesco Spinola befrhligte Flotte der Genueſer , welche ſich damals unter mailändiſder Oberberrſchaft befanden . Der Sieg war vollſtändig ; der feindliche Admiral wurde ges fangen, viele ( 8) Galeeren genommen und die anderen zerſtreut.
Uehir dielis glückliche Seetreffen gibt uns das vorangeführte Sendroreiben des N. Umaretto Manelli's , eines edlen flos rentiners, Nadricht, idelder mit der von Paolo Ruscellai bes
febliglen , fünf Fahrzeuge qtarten florentiniſchen Schiffsabtheir lung dem Treffen beimohnte.
Es iſt dieſer Brief ein ſehr
wichriges Document, das ſich aber alle Einzelheiten der ganzen
Seeerpedition verbreitet. Ein abdruck der dem genueſiſchen Udmiral vom Herzoge von Mailand ertheilten Inftruction iſt als Anhang beigegeben. ( B.)
wurde , wozu auch noch eine Verminderung der nad , tbeiligen Einwirfung des Puftwiderſtandes auf die für .
jere Zeit bindurd fliegende Kugel tritt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. M. " iske in Darmſtadt und in deſſen Origin genrudi.
Dienſtag ,
2. November 1847. 044507d child
798)
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M712036
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1330457
131..
N 3
Form iſt ; aber ich unterſcheide wohl die notwendige von der überflüſſigen und geiſtiodienden , alſo von dem eigentliden Bopfe. -- Man macht madi wobl jeßt andere Uniprúde an den Soldaten , als zur Zeit Friedrichs des Großen , wo der Zopf, der forperlidbe und geiſtige, ald Zwangsmittel zur Aufrecibaltung der Diſciplin
Grundſäße bilden und nade dieſen conſequent bandeln. Er ſollte zuvorderſt den Charakter , das Temperament und die geiſtigen Anlagen ſeines Zöglinge ſtudiren und auf die gewonnene Erfenntniß ſeiner Erziebungso
ald unensbebrlich eridien. Heerverfaſſung und Ergån. zung , Tafrif und Kriegsfübrung überbaupt ſind ſeits
metbode gründen. Die aus den Bildungsanſtalten er, theilten Charakteriſtiken und Cenſuren geben zwar ein
dem gånglich deråndert ; die Volfsbildung iſt vorge . thritien , das Volføleben bat eine bóbere Richtung genommen ; man muß deßbalb den jebigen Soldaten,
und oft entwickelt ſich nnd gedeibt , wie die Erfabrung
welcher als Kind des Baterlandes aus dem Volfe bere vorgebt , von einem anderen Geſichtspunkte aus bes
wird, foute nun aud ernſtbaft über dieſelbe nad allen Richtungnn bin nad denfen , ſich feſte , aber rationelle
ungefåbreo Anbalten , find aber doch nicht untrůglid, zur Evidenz erweiſt , ein junger Mann im praftiſden
Peben weit beſſer, als im Hörſale.
Geben ſide denn
aber alle Vorgeſrßte dieſe Mübe ? Verfabren ſie denn
fradten , a18 den geworbenen des vorigen Jabrbun .
bei der Erziehung immer nac feiten Grundſåpen , und
deris. - Die taftiſde Ausbildung der Infanterie ind.
ſind dieſelben auch rationell ?
beſondere iſt ſo vielſeitig , daß man die ſpårlich zuge . meffene Zeit nicht mit zwedloſen Nebendingen vergeuden
furze aber betrůbende Antwort. Mit der regſten fuſt
-
follre .
leider nein “, iſt die
für den gewählten Stand , wenn auch nicht mit glei. den Anlagen begabt , beginnen die jungen Männer
Sie wiſſen ießt , Verebrter , was ich unter Zopf
ibren Curſus. Dieſe Puiſt nicht nur zu erbalten , ſono
verſtebe , in ihm lude ide zum großen Theile die Urs
dern vielmebr nod zu ſteigern , ſollte das erſte Streben rein . Wie oft fommt aber nicht ſchon Erziebers rein. des Ergiebers
rade der Mångel , die uns anfleben ; in ihm glaube
ich den Hemmſchub der geiſtigen und praktiſchen Forte bier eine beilloſe Zopfſpiße zum Vorſdein , die das bildung und Entwicelung zu leben . - Obne jedoch auf die Urſache weiter einzugeben , wende ich mich lie.
Aufblüben der geiſtigen Pflanze zum praftiſden Ge . deiben ſchon im Seime erſticft. Der nachtbeilige
ber ſogleid zu den Wirfungen , und ebe ich den Zopf
Einfluß der Zopferziebungometbode aber erzeugt nad
in allen ſeinen richibaren Erldbeinnngen beleucore und dieſelben methodiſt aufzáble, ſei es mir zupórderſt der,
Deridiedene Wirfungen.
gonnt , einen Blick auf die militáriſde Zopferziebungo
rigen Geiſte erregt ſie Efel ſtatt Luſt zum Dienſte,
methode zu werfen.
wåbrend ſie das pblegmatiſde Temperament, den lang. ſamen Geiſt ,I leicht zum vollſtåndigen Pedanten aus . bilden fanni. Eins iſt ſo ſchlimm wie das Andere. Es iſt nicht meine Abſicht , bier die meiſt febr cbåds
Allgemein vernimmt man von åls
teren Dffizieren die Klage , daß die jüngeren Atamera .
den wenig Ruſt und Trieb zum Dienſt zeigen, daß ibnen troß aller eingepfropfien tbeoretiſchen Kenntniſſe der praktiſche Sinn abgebe , daß die immer mebr úberbands
nehmende Vergnügungsſucht ſie von ihren Dienſtpflidho ten abziebe u. l. n . ( Ausnahmen ſtoßen feine Regel um ). Es drångt ſido uno nun die Frage auf , ob alle dieſe Anſchuldigungen wirklich gegründet ſind, und wenn dieß der Fall iſt, worin dieſe dienſtlide Indolenz, dies
ſer Indifferendiemus reinen eigentliten Grund bat. Die Sache ſelbit muß leider wabr ſein , denn die Kla. -
den verſdiedenen Individualitäten der Zöglinge aud F11 einem lebhaften und feu .
liden Einwirfungen der Zopferziebungometbode in allen ihren Nuancen anzuführen , ſondern id babe nur beis ſpielsweiſe die greüften Gegenſåbe bervorgeboben . Der Surſus iſt beendigi , der Junfer wird Offizier, er fühlt ſich nun vun der druckenden Feſſel reiner un . tergeordneten Stellung befreit , und verfolgt in der Regel die ibm bis bierber gegebene Dienſtlide Ridrung. Pedanten finden fich unter den jungen Offizieren aller .
gen ſind zu allgemein , aber man flagt und verdammt,
dings nur wenige, deſto mebr aber ſolche, die von jeder
obne die Urſachen zu unterſuden und obne daran zu denken , das Uebel bei der Wurzel zu erfaſſen und mit
Geringſdåbung ſpreden , als ſei dieſelbe ibres boben
den Urſaden auch die Wirfungen zu beben .
dienſtlichen Berdaftigung mit einer gewiffen vornemen
Man
Wirfungsfreifes unwürdig , die nad dem erſten balben
bålt fide nur an das Factiſche und glaubt damit genug
Jabre ibres derartigen dienſtlichen Wirfens einen Etel vor dem Dienſte entweder affectiren , oder wirflid bas ben , im pflichtvergellenden Unmutbe denſelben wobl gar in Gegenwart der Untergebenen fund geben , und
getban zu baben. Wir wollen indeß etwas gründlider zu Werfe geben , und ich fürchte , wir werden ſoon bei
der Unterſuchung e priori auf ein Zopfípiß den ſtoßen, das zum Theil an dem Uebel Sduld iſt. Die jungen feute , welche ſich der militariſcben Paufe
babn gewidmet, treten, nachdem ſie ein rigorosum glúd,
.
mit großer Zuverſicht über bobere Anordnungen bódit unweiſe Urtbeile fållen .
Glauben Sie nicht, abeurer .
Freund , daß id übertreibe , das Geſagte iſt eine wirf,
1045
1046
lid traurige Erfabrung ; iſt es bei Ibnen anders , lo rende Veränderungen in der Anordnung und Zuſam . wunde ich Glúd , und zwar von ganzem Herzen, Und wodurdo wird denn der rege Eifer , welder den jungen Mann beim Beginn ſeiner Paufbabn erfüllte,
menſtellung der verſchiedenen Beiträge den Werib ſei :
ſobald gerdoret ? Weil man den Geiſt des Offiziers nidir gebörig zu berdafrigen verſtebt, weil man ibn
die erſte dem Perſonellen gewidmet , die zweite berdaf, tigt rich mit dem eidgenöſſiſchen Militárweſen , die dritte
mit Formen quält , und ibm zu wenig Vertrauen bei reinem Wirfen zeigt. Nur das Vertrauen erzeugt Selbſt, gefübl , und Selbſtgefübl gebört zur Lbarfraft. Wenn
liefert Beiträge zur Geldichte des Soweizerdienſtes im
fib aber der offizier aud bei der geringfügigiten Dienſt.
verridtung immer und immer controlirt liebt, wenn
nes Almanado zu erödben.
Såmmilide Artifel find
nåmlid in vier abtbeilungen gerdieden ; biervon iſt
Auslande, und die vierte endlich entbått Mittbeilungen verdiedener Art. Geben wir nun etwas nåber auf den Inbalt des Almanache ein. Unter der Abibeilung I„ Perſonelles “ ſind zuſammens
durch forimåbrendes Kristeln die Selbſtändigkeit und
geſtellt : die ſchon im vorigen Jahrgange entbaltenen,
das freie Nachdenken gebemmt und unterdrůdt mird,
bis auf die neueſte Zeit fortgeführten Namensverzeich.
wenn ſich nidir nur ein , ſondern mebrere Borgereßre
niſſe der eidgenoſfirden Bundesbebörden nebit zugebó ,
bingu ſtellen, ſobald er ein Glied erercirt , die alle die
rigen Beamten , der Geſandten und Conſuln der aus .
Verpflidhrung füblen , binein zu reden , lo fann nichts Gutes gedeiben , und man mochte gleich dem Cardinal
wårrigen Mådte bei der Eidgenoſſenſdaft, der ſd wei zeriſchen Agenten im Auslande, und ein Etat des eid .
Bernis , dem zu ſeiner Zeit allmådrigen Miniſter Pud .
.
.
aud fragen : Wer erercirt denu ? -
gendlichen Generalitabes auf den erſten Januar 1846. Berånderungen , die ſide wåbrend des Druds des A1 , manade in den vorgenannten Perſonalien ergaben,
Dieſes Verfabren recone id aud zum Zopfe , dieſer Geißel des Geiſtes. Es erzeugt Ebel und Ueberbruß, und låßi den jungen Offizier den Dienſt als eine lang.
ſind in einem Anbange bemerft , der insbeſondere eine Berichtigung des Generalſtabes auf den erſten Januar 1847 enthålt. Pepterer záblt biernas in den Abibei.
weilige und traurige Nothwendigfeit betrachten .
lungen Quartiermeiſterſtab, Urtilleriejtab und General ,
wigs XV., der im gerechten Unmuibe frug ? Wer reo giert denn
C
-
Man beweiſe ibm Vertrauen , erbdbe bierdurd ſeine
ſtab : 32 Oberſten , 21 Dberſtlieutenante , 24 Majore,
Selbſtåndigkeit , zeige ihm wohlwollend , wo und wie
45 Hauptmånner, 18 Oberlieutenante und 8 Unterlieu , und tenante, oder zuſammen 148 Combattanten
er gefehlt, und beſcáfrige ibn zwecmåßig; und gewiß werden bald jene zum Tbeil geregten Klagen verſtum
ferner in den den Abtbeilungen Juſtizitab , Oberfriego,
men, die man jeßi so oft anbóren muß. So Ich babe verſucht, ibeurer Freund, ſo kurz mie mog.
commiſſariat und Medizinalitab 63 Perſonen , Nidt.
lid die Urladen der Indolenz, mit welder, wie geo
abwarto baben .
ſagt wurde , unſere jüngeren Kameraden den Dienſt betreiben , zu beleuchten , und glaube dieſelben in der
combattanten , welde vermiedenen Rang vom Oberſten Die zunådit folgende Abteilung : Eidgenöffildes Militårweſen “, welde auch als Offizieller Theila be ,
fehlerhaften militäriſchen Erziebung ſuchen zu fönnen. zeichnet wird , beginnt mit einem Bericht über die eids Id bitte berzlido, mir Ihre Belebrung bierüber nicht genoffirden Inſpectionen im Jahre 1845. Der einge. vorzuentbalten , und mir recht bald zu beweiſen, ob ich Redt oder Unredt babe,
in meinem nåditen Briefe
tretenen außerordentliden Ereigniſſe wegen debnten lid dieſelben für das genannte Jabr nur auf die Contins
gente von Sdaffbauſen und Glarus und auf zwei
wollen wir mit der Betradtung der lidtbaren Erſdei, nungen des Zopfes methodiſch beginnen , und zwar den
Batterieen des Cantons Waadt aus.
nadtbeiligen Einfluß ins Auge faſſen , welden derſelbe
Rapporte verbreiten fido umſtåndlid über Berdaffen ,
auf das Ererciren in geldloffener und ausgedebnter
beit und Tauglidfeit der Mannſchaft für den Kriego , dienſt, úder deren Bewaffnung, Ausrüſtung, Kleidung,
Ordnung ausübt.
Gott rdüße Sie.
Literatur . Soweizeriider Militár . Almanad für Dffi .
Die betreffenden
Injiruction und Diſciplin, ſowie über den Zuſtand des Materiellen . Die Ergebniſſe der Inſpectionen waren für einzelne der oben genannten beide febr günſtig , für andere aber weniger befriedigend. Namentlid in Beziebung des Materiellen der Artillerie und des Fubr.
ziere und Militárperſonen. Bearbeitet von
weſens des Standes Sbaffbauſen ſprad der eidgenoſ.
9. M. Rudolf , Major. Vierter Sabrgang. 16.
fiſche Kriegsratb die Erwartung aus , daß man es rid
Baden 1816. J. Zehnder'idhe Berlagsbudobando lung.
(327 S. )
1 Riblr.
ernitlich angelegen rein laſſen würde , die nöthige Bere vollſtåndigung berbeizufübren ; aud der Bericht über
In Nr. 78 der 1. M. 3. dom vorigen Jabre baben wir unſere Reſer mit dem dritten Jabrgang des Sowei.
das Gontingent von Glarus deutet verſchiedene lúden binſidilich des zur bundesgemäßen Ausrüſtung noch
geriſden Militår s Almanacs befannt gemadt und im Eingange unſerer Anzeige bemerkt, daß derſelbe vor åbnliden Erſdeinungen der Militärliteratur den Bor.
mangelnden Materiellen , ſowie binfidtlich der Inſtruc. tion an . Die Inſpicirung der Gontingente , welche wegen der oben angedeuteten Urſade unterbleiben
zug verdiene . Bei dem vorliegenden neuen Jabrgange können wir nicht nur unſer damals gegebenes Urteil wiederbolen , ſondern müſſen nod binzuſeßen , daß ſich der Herausgeber bat angelegen ſein laſſen , durd paſ.
mußte , fand 1846 zugleich mit derjenigen ſtatt , welche für dieſes Jahr in anderen Cantonen angeordnet wurde ;
ausgenommen biervon war nur die Inſpicirung der Artillerie von Luzern , welche bis auf 1847 binausge:
1
1047
ſdoben blieb.
1048
Die betreffenden Berichte bleiben dem
nåchſten Jabrgang des Almanads vorbebalten. Aud für die Ubbaltung großerer militariſder Uebun .
ftånde , das Nidtberittenſein der Offiziere, des eidge. noffiſden Generalſtabes und mebrere Hauptmångel in
dem beſtebenden eidgenöſſiſden Militáritrafgeſeß , auf. gen waren die beſonderen politiſchen Verbåltniſſe der merkſam..
Soweiz im Jabre 1845 nicht günſtig ; in den Canto , nen fanden dergleiden nidot ftatt. Der für 1845 be .
Auf den vorbemerften Beridt folgen , in der Reibe der Artifel , ein Rapport des eidgenöffiſden Kriegs.
ſtimmte vierundzwanzigſte Lebrcurg der eidgenöſſiſchen raths an die Lagſaßung über den Forigang der Ein . Militårſchule zu Tbun mußte auf 1846 hinausgereßt fübrung der Percuſſionøjúndung an den Gemebren und werden , und in gleicher Weiſe verloob man den Pebr.
an den Piſtolen der eidgenöſſiſden Truppen , ſowie
curs der Militärinſtructoren der Infanterie bis zur verſchiedene Ergänzungen zu dem im Jabrgang 1845 definitiven Annahme des neuen Erercirreglemenis für dieſe Waffe. Der Verfaſſer gibt uns defbalb in dem betreffenden Abſchnitt ſeiner zweiten Abtheilung nur eine Ueberſicht der von dem Jabre 1820 bis 1844 liatt ,
des Almanadis gegebenen Militáretat der Cantone, insbeſondere die Stånde luzern und Baſellandſchaft betreffend. Der erſtgenannte Rapport iſt vom 6. März 1845 darirt , und nach ihm batten erſt vier Gantone
gehabten zwolf eidgendſfiſchen Uebungslager. Sie iſt die Percuſſionirung vollendet. Dieß dürfte fic indero in Tabellen zuſammengeſtellt, welche die numeriſche ſen in neuerer Zeit , wo jo vielfache Rüſtungen in der Siårfe der Mannſchaften und den Antheil der einzels nen Cantone nach den verſchiedenen Waffengattungen
Soweiz ſtattfanden, weſentlid verändert baben. Den Schluß der zweiten Abtbeilung des Tardente.
nachweiſen ; bei einem jeden derſelben iſt auch der Com .
buchs bildet eine ., nach dem gegenwårtigen polinſden
mandirende angegeben.
Die Pager fanden an nadſte, nadſte.
Standpunfte ( Mitte November 1846 ) verfagte Uebers
benden Orten ſtart: bei Wohlen 1820 und 1828 , bei
richt der Streitfråfte der Eidgenoſſenſchaft. Dieſelbe iſt nad den verſchiedenen Heereslagern cantongweiſe,
Brière 1822 und 1830 , bei Sowarzenbach 1824 und 1836 , bei Ibun 1826 , 1834 , 1842 und 1844, bei Sur , la . dee chee 1838 , bei Wettingen 1840. Die Stårfe der Pa
und bier wiederum nad den Waffengattungen in La.
bellen geordnet ; zuleßt folgt über das Ganze eine Re.
gercorps bielt_fid gewöhnlich zwiſchen 2000 bis 2500
capitularior . Nach dieſer würden die ſogenannten Gon .
Mann aller Waffengattungen. Hiervon machten nur die lager bei Tbün im Jahre 1834 , 1842 und 1844, deren Corps 5283, 4211 und 3927 Mann záblten , eine
ferenzfantone ( Sonderbund ) über eine Waffenmadt von 35,488 Mann und 52 Geld)ůben , die liberalen
Ausnabme ; bei dem Pager von 1834 , weldes außer
240 Geſchůben, und die neutralen Stånde endlich über ein Heer von 10,943 Mann und 36 Geſchüßen zu ge . bieten baben . Hierbei iſt überall die fandmebr mit eingerechnet. Dieſe Ueberſidot entbålt auch einige Ben
ordentlicherweiſe angeordnet wurde , waren auch alle Gantone vertreten .
Die im April 1845 im Canton luzern ſtattgefundes nen Ereigniſſe machten bekanntlid die Aufſtellung eines eidgenólfiiden Truppencorps unter dem Oberbefehl des
Generais von Donais nothwendig.
Stånde aber über eine ſolche von 91,086 Mann und
merfungen über den in Luzern und den Urcantonen organiſirten Pandſturm, zu dem alle Gantonseinmobner
Der offizielle Ber vom 17. bis zum 65. Aterojabr geboren und von dem
ridt über dieſe vom Vorort Zürid angeordnete Maß . regel iſt die nächſte Mittbeilung unſeres Almanad 8. Dieſelbe verbreitet ſich über die Detailzuſammenfeßung des verwendeten, in zwei Diviſionen eingetbeilten Trup,
nur Krankheit , Körpergebrechen oder Ebrloſigfeit ber freien .
918 Beitrage zur Gerdidte des Schweizerdienſte im Auslande erhalten wir in der dritten Abtheilung
pencorps ( deſſen Geſammtſarfe ſich auf 14,424 Mann
unſeres Aimanados fünf Aufſåße größeren und kleine .
aller Waffen mit 32 Gerdüßen belief) , enthält die vom
ren Umfangs. Die Reibe wird eröffnet mit einer Dar ,
Oberbefebishaber bei verſchiedenen Veranlaſſungen ger gebenen Armeebefeble und gibt Nadrid von den ſon,
ſtellung des Rampfes in Paris in den Julitagen des Jabres 1830, die mit beſonderer Rüdlicht auf die Theil :
ſtigen , die Dislocation , die Cantonnements und den Dienſt betreffenden Anordnungen bis zu der nad mehr,
nabine der Schweizergarde, mit Benußung verſchiedener Duellen * ) , gerdrieben iſt. Die Ereigniſſe der drei in
fachen Reductionen des Corps am 5. Mai erfolgten
ibren Folgen ſo wichtigen Tage , ſowie die Vorfälle
gånzliden Entlaffung der Truppen.
nach denſelben bis zur Ubdanfung Karls X. und der
Der am Soluſie
dieſes Aufſabes auszugsweiſe mitgetbeilte Bericht des Auflöſung der Schweizergarde, ſind immer im Hinblic Oberbefehlshabers an die Bundesbehörde ſpridet ſich
auf den ermåbnten beſonderen Standpunft ausfübrlic
über das Benebmen , die Mannszucht und den Geiſt der Truppen , über deren Haltung, Bewaffnung u.ſ. w. , ůber das Diaterielle und die Pferde lobend aus , und
geſdildert. Auch den lebten Act ibres Kriegsdienſtes in Franfreich beſiegelten die Soweizer mit der an ib . nen ſtets gerůbmten Tapferfeit ; die Vertbeidigung der
bemerkt, es ſei überbaupt wahrgenommen worden, daß Schweizergardecaſerne in der Straße Babylon (welche dað eidgenoffice Webrweſen ſeit einigen Sabren im
Seite 162–165 erzábit wird) gibt biervon Toon allein
Ganzen erfreuliche Foriſdritte gemacht habe ; bei forto gelebtem Eifer würde es mobl den Punft von Dolls
ein ehrenvolles Zeugniß. (Schluß folgt.)
foumenbeit erreichen , der mit den Verhältniſſen der Sd )weiz vereinbar wäre.
Dabei madt indeſſen der
Berichterſtatter auch auf einige von ihm bemerfte Uebels
Louis Blane's gehn Jahre , Rottmann's Relation in der neuen Helvetia u. U.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. U8ske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruđt.
1
Donnerſtag ,
N 132.
4. November 1847.
Allgemeine Militår - Zeitung. Deſterrei d.
Die „Allgemeine Zeitung
bringt dem Verſtorbenen
jüngeren Geſchledote wach erbalten würde , in dem Buſen derjenigen , die dieſes beilige Feuer zu wabren berufen
Erzberzog Friedrich von Deiterreich folgenden ſind! Dieß iſt die Ridtung des Geiſtes geweſen , in rdónen Nadruf : „ Am 6. Oct. 1. J. ſtarb zu Venedig der angeborene Neigung, ſowie febre und Erziehung
an einer kurzen Erkranfung , die , mit einer Gelbſucht die Sobne des Erzberzogs Karl berangebildet batten, .
beginnend , in zerítórender Radbeit ionell den Zoo
obne ſie den Pflichten zu entfremden , die eine rido meu
berbeiführte, im 26. Jabre ſeines Alters , der Erzherzog Friedrich von Deſterreid , Gontreadmiral und Befehlso
geſtaltende Zeit auf dem Felde allgemeiner und ſtaat, lider Entwicelung in Anſpruch nimmt. A18 die baber der öſterreichiſchen Kriegsmarine. Es ſind nur vier jungen Erzherzoge in den activen Dienſt eintraten, wenige Monate verfloffen , als Deutſchland am Sarge wurde der zweitjungfe, Erzberzog Friedrich, der Marine reines Vaters ſtand , jenes erlaudten Helden , eines zugetheilt. Damals begte er die Beſorgniß und eine -
.
Fürſten ådt deutſcher Geſinnung , delfen unvergånglii ibn wohlfleidende Eiferſucht, ſeine Brüder würden ihm die Gelegenbeit zum Rubme vormegnebmen , denn es auf das land warf, dem er angeborte, auf das Haus, war faum darauf zu rechnen, in Deſterreid würden
der Rubin weit über das Grab binaus ſeine Strablen
dem er entſproſſen ! Damals betrauerten ibn zunadit die Anläſſe dazu der Marine eber, als dem Landdienſte vier madere Sóbne, gewobnt von frůbeſter Jugend mit dem Heere und für daſſelbe zu leben , ſich gleich dem tapferen Vater feiner Verpflichtung des gemeinſten
geboten werden. Und dennoch war es ſo ! Wie der olympiſche Gott bedauernd auf die gezählten Tage des jungen Achilles blidte , und ſie ihm mit friegeriſdem
Kriegers zu entzieben, und die ſo an dem Muſter, das
Mutbe Vergütete, ſo wollte auch das Soidlal nicht,
ihnen in ſeinem edlen Bilde vorleuchrete, befeblen lern , daß der junge Pring , den eben ein früber Lod uns ten, naodem ſie geborden gelernt batten. Ihre landse entriß , obne forbeer auf ſeinem blúbenden Haupte in leute trugen Borliebe für dieſe ſolidten und doch ſo
die Gruft ſeiner Våter geſenft werde.
pflichtbegeiſterten jungen Månner , Abeils in Rückblick
neswegs gemeint , den Kämpfen bei St. Jean d'Acre
Wir ſind feis
auf den Baum , deſſen Zweige ſie waren , ebenſo aber und Saida größeren Kriegswertb beizulegen , als ſie aud weil man die Semåbr zu haben glaubte , fåmen verdienen ; ſie verſchwinden vielleicht neben den Rieſens wieder die Tage der Gefahr, ſo würde man ſie vor. dladten , von denen die Annalen der Kriege melden ; andreiten feben unter Deſterreid 8 Kriegern auf den
blutigen Todesfeldern , und ibre Federbüſche würden berausweben aus dem Raud der Solachten , in den
aber ſie waren eben wichtig genug , um dem jungen Adler Gelegenbeit zu geben , der Welt zu zeigen , aus
weldem Horſte er aufgeflogen , und wie hod Teine jun.
vorderſten Reiben des Kriegegetúmmele , wie der ihres
gen Flügel ihn zu tragen vermddhten , wenn der Au.
Vaters , als er in edlem Mutbe die Fabne faßte und ſie den Soldaten vortrug , die mit ihm jaudozend die feindliden finien ſtürmten . Die Reiben derjenigen
genblid ſich darbote. Waren es doch engliſche Berichte ſelbſ , die von dem Feuer der congrede'iden Rafeten der öſterreichiſchen Escadre, welche der Erzherzog Frie.
werden dúnn , denen als Jünglingen und Männern drich unter die Wille des Plaßen im vollen Bereide das größte Uebel, der Krieg , nur der Quell einer Beo des feindlichen Geſchůbeg aufgeſtellt batte , meldeten, geiſterung war, die der drobende Tod wohl zu erhöhen, und ihnen das Verdienſt zugeſtanden, zuerſt die Mauern nicht zu ſchwächen vermochte, und denen die Poeſie der Dieſe entſagende und hochberzige Geſinnung, die nidis ſucht und der nichts lohnt als der Rubm , můrde in langen Friedengjahren verſchwinden im Geblåſe der Dampfmaſchinen und im Gewirre des tåglichen Ver febrs , wenn ſie nicht durd Wort und Beiſpiel in dem
Erinnerung noc jeßt das Herz zu ſchwellen vermag.
gebrochen zu baben ; die ſowarz und gelben Farben aber waren die erſten , die von den Zinnen webten , und der junge Erzherzog von Deſterreich hatte ſie auf
gepflanzt! – Niemand fand es zu tadeln , daß der junge Prinz das Thereſienfreuz erhielt, und wer da weiß, welche Männer es nidt erbielten, welche Helden . thaten vorfamen , ohne daß duro ſie dieſer Orden er. -
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rungen wurde , und was überbaupt dazu gehört , bis in den Hintergrund getreten , um wichtigeren Dingen Ein Offizier aus bundert Würdigen ihn zu erbalten
Plaß zu maden , doc balten alle den Grundlag feſt,
werth befunden wird , der wird das Gefühl begreifen, das Drdnung das Fundament der Taftif, und folglich das Vater und Sobn durchdringen mußte , als in der aud der geldloſſenen Kampfart iſt. An dieſem Grund, Verſammlung der Ordensritter Erzberzog Karl , der
ſaß darf Niemand ungeſtraft rütteln.
Die ganze Aus.
åtteſte derſelben , das Kreuz auf der jungen Bruſt reis bildung des Soldaten muß vielmehr danad ſtreben , ibn nes Sobnes ichimmern ſah. Damals fårbte das Roth der Freude das Antlig des Heldengreiſes wie das des
Die Haupteigenſchaften einer gu . ten Infanterie : Wusdauer im Marſchiren , Sicherheit
darin zu befeſtigen .
Heldenjünglingo – nun rohlafen ſie beide den ewigen
im Schießen und im Gebrauch des Bajonnets , fónnen
Salaf ; der Tod måbete die tbatenreiche Vergangen .
nur dann erworben werden , wenn Ordnung in der
-
beit und die thatenſo wangere Zufunft mit gleider
Truppe berrſcht; dieſelbe wird aber nur dann beſteben,
Sidel !
wenn die Mannſchaft und auch die Herren Offiziere eine ununterbrodene Rube bewabren. Eine Druppe, die an Rube gewohnt iſt, wird aud im Ernſte , ſelbſt in den dywierigſten Gefechtsverbåltniffen , ihre Haltung
nicht ſogleich verlieren ; die Erfahrung bat dieß zur
Zopf und Sd wert.
Evidenz erwieſen.
Briefe eines deutſchen Offiziers an einen Kameraden .
Dronung und Rube iſt fein Zopf.
Der Infanteriſt roll herr ſeiner Waffe ſein , und zwar nicht nur binſichtlid ibres Gebrauds , ſondern aud ibrer Handbabung . - Der zweck der Handba, -
3 weiter
Brief.
Was ich erwartete, iſt geſchehen ; Sie leſen mir in bung der Handgriffe, iſt ein rebr einfacher ; man will Shrem Briefe túdrig den Tert , beſduldigen mich der
das Gewehr auf dem fürzeſten Wege aus einer Page in die andere bringen ; dieſe Handgriffe zerfallen in
Uebertreibung , delten einen Hypochonder dergleichen mehr, büren mide ſich indeſſen dod , nåber und auf
perſdiedene Tempos. Es iſt nicht nur zweckmäßig,
die Materie einzugeben. Ja , ihr militáriſden Gditer
ſondern aud dem Auge woblgefållig , wenn dieſelben
Des Generalſtabes , ibraut mitleidig aus eurem Olymp - ich meine das Bureau auf uns arme
mit Schnelligkeit und Pråciſion vollzogen werden ; daß man den Feind mit dieſen Tempos nicht ſchlågt, vero ſteht ſich von ſelbſt, indefien trägt die Pråciſion zur
Staubedes Angeſichts Erbaltung der Ordnung bei. So weiße plaßes , und demzufolgeim im Aber , Freund , bier berühren wir eine Stelle, wo unſer Brod eſſen . Steigt nur bernieder in die Adrág, redt Viele von uns ſterblich ſind ; hier zeigt ſich der Iidfeit, und ibr werdet Manches begreifen lernen, was Zopf in ſeiner Angewalt. Muß man nicht daudern, eud unglaublich dünft. – Dod jeßt zur Sade. wenn man auf die Einůbung der Handgriffe mit fdon
Sie ermuntern mid , in meiner Beleudtung des gedienten Leuten nicht nur Stunden , sondern ganze denn militariſden 3opf8 fortzufahren , und ich thue es bier . Lage verwenden liebt , oder vielmehr rab ? .
mit , bitte aber im Voraus um Vergebung, wenn ich jebi bat man bóberen Dres einen Riegel vorgeſchoben . vielleicht bie uud da etwas zu rebr in die Einzelnbeiten Man werfe mir nicht ein , daß vielleidt der Soldat eingebe, aber eben in dieſen Details zeigt ſido der Zopf dieſelben auf Urlaub vergeſſen babe. Was ihm vom am meiſten , weil dieſe die Region bilden , in welcher Hauſe aus ſo eingetrichtert wird , vergißt ſido nicht ſo die 3opfmånner leben , und ſelig in dem Herrn ents
leidt , und båtte er ja etwas vergeſſen , ſo wird eine
ſchlafen . Unſere wahrhaft einſidsvolle Gommandobe . borde bat in neuerer Zeit Beſtimmungen über die Bes
oder einige Stunden der Wiederbolung binreichend ſein .
treibung der militariſden Uebungen erlaſſen , die das
und Unteroffiziere und erzeugt Unluſt bei der Mann .
Uebel bei der Wurzel erfaſſen , um es auszurotten , da båtten Sie das Geſchrei der Zopfzunft bören ſollen. — Untergang der Diſciplin war das große Motto , wels
Das viele Detailererciren tódret den Geist der Offiziere
daft. - Id 3d weiß recht wobl , daß man in Franfreid das Detailererciren als ein Mittel zur Erbaltung der Diſ. ciplin betrachtet. Wenn dieſe Maßregel bei den lebs
des lie allen ihren inbaltsídweren Betradtungen, ibrer baften , die Grånzen der Mannszucht nur allzu leicht überzeugenden und ídlagenden Polemik vorausſdicten. überſpringenden Franzoſen aud zmed måßig , ia ſogar Webe aber dem Heere, das ſeine Mannszudr im Zopfe,
vielleicht nothwendig iſt , ſo bedürfen wir ibrer nidt,
das beißt nur in der Form ſucht ; ſo tief ſteben wir nicht mebr, die Mannezudt liegt in dem Geiſte , wele
denn über allzu große Pebbaftigfeit der deutſden Sol .
I
der eine Armee beſeelt , dieſer iſt ibr moralides Sowert.
Um nun aber etwas mehr Syſtem in meinem Brief zu bringen , beginne ich mit der Beleuchtung des Ererci . rens in geſchloſſener Ordnung. Faſt überall bat man in neuerer Zeit die Nothwen , digfeit erfannt , die Reglemente zu vereinfachen und
.
daren bat man ſich nicht zu beflagen , da wir im Gee gentbeil alles tbun müſſen , um in denſelben den frie. geriſchen Sinn zu wecken . Haben wir denn gar ſo viel Zeit übrig ? Aber Viele balten die Handgriffe für die Haupts fade rache aller Haupiſachen , und beurtbeilen den Wertb -
einer Infanterie nach der hierin erlangten Fertigfeit. -
nur das aufzunehmen , was wirklich einen praftiſden
Das iſt Zopf, lieber Freund , ein bodit rådlider
Nugen bat, alſo gegen den Feind angewendet werden fann und muß. Die tafriſden Spielereien ſind ganz
Zopf.
Geben wir nun zur ladung und zum Feuer über.
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Wie manniglid befannt , beruht die Kraft der Ins
fanterie in ibrem Feuer ; dieſes iſt ibr taftiſches Schwert,
Dieſe Rampfmeiſe , die immer mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, iſt ibrem Weſen nad obnebin Die Form tritt bei ihr in den
und es kann nicht genug Zeit und Múbe darauf ver,
Sache der Intelligenz.
wendet werden , daß der Infanteriſt rein Gewebr richtig und ſchnell laden lerne, und daran gewóbnt werde,
Hintergrund , und wenn aud für dieſelbe reglementa. riſche Vorſchriften beſtehen müſſen , ſo ſind dieſelben
beim Feuern nicht nur genau zu zielen , ſondern auch
dod nur Nebenſachen.
eine ununterbrodene Aufmerkſam feit auf ſeinen Goin , mandanten zu richten . Har man ſich aber'einmal ůber :
weil ſie ibrer Individualität zu Tebr widerſtrebt. Die freie
zeugt , daß der Soldat die ladung inne bat, lo laſie man ibn dieſelbe nicht tauſendmal mit Tempos machen ;
Bewegung der einzelnen Rümpfer , die deinbare Uno ordnung , die unregelmäßige Feuerlinie beleidigt ibr
ja , Freund , es gab aud noch vor furzer Zeit fames raden - jest bat man ibnen das Handwerf gelegt , welche verlangten, daß das Ausſpufen des abgebiſſenen
Den Zopfmånnern iſt dieſe Rampfordnung ein Gräuel,
militäriſches Auge ; ſie meinen , die Untergebenen nicht
mehr in der Hand zu haben , weil ſie ihre Puppen nicht mehr am Fådden zieben fónnen ; da ſie nun aber
Theiles der Patronenbülſe tempomåfig geſdeben ſollte ;
wobl oder übel dodo plánfern müſſen , so flammern ſie
Alles mußte Zempo ſein , das Aufregen der Patrone
fit ångillich an die Vorſchriften des Reglements , obnie
oder des Zůndbütchens, das Spannen des Habng, und wenn die Salve auch nur ein Anal , ein Tempo war, dann waren ſie zufrieden und glúdlid , widrigenfalls es ſo lange geübt wurde , bis ſie ibren Zoid erreicht
in deren Sinn einzugeben. Sie fübren womöglid ibre feute auf eine done bene, wo fein Baum , fein Strauch die freie Umſicht bemut , meſſen die Rottenab . ſtånde mit ångſtlicher Miene webe , wenn sich eine
batten ; unbefümmert darum , daß die Zeit vergeudet
Unregelmäßigkeit findet - , Werfen mobl dann und mann
Wie gefällt
einen prüfenden Blick nad der Ridtung, und ich fürchte rogar , daß ſie wirklich richten , wenn ſie unbeobachtet
1
und die Sewebre verdorben wurden .
Ihnen dieß Zopfden ? Doch weiter. Die Pråciſion und die ro notwendige Ordnung der Bewegungen bången von einem guten Mariche ab. Im Allgemeinen verſteht man unter Marſdiren die
Bewegung einer Truppe von einem Orte zum anderen. Die Kunſt beſteht darin, das Marſdziel, Object, unter möglichſter Soonung der Kräfte der Menſden und Pferde , in der fürzeſten Zeit zu erreiden . Die for. melle Zaftif der Infanterie insbeſondere nennt Mars fciren ein Gleidtrittgeben. Hierin fann dieſe Wafe
Gott ſei Danf, daß es ibrer nur nodwenige gibt, aber es gibt ibrer ; id fann es Ihnen verſidern .
ſind.
Io mill feine Abbandlung über die aufgelöſte Kampfo ordnung idreiben , ſondern nur die Kriterien binſtellen , an welchen der Zopf zu erfennen iſt.
Der Zopf wird
nie das Weſen begreifen , man ſoreibe und thue mas man will ; doch werden ſeine Anhänger einſt in der ernſten Wirklichfeit dem Ganzen ſådlich werden , -
follte namentlich , was der Himmel verbåte , hier und da einer von ihnen zu einer böheren Dienſtregion ge .
fengattung nidt forgſam und fleißig genug ausgebildet langen. Für beute genug. und geübt werden. Die Zeiten ſind vorüber , wo man bei der Einlernung des Marſdes noch einundzwanzig, zweiundzwanzig zůblte , wo der Mann , ſich wie ein
lite r a t u r.
Stord mit geſpreizten Beinen fortbewegend , beim Nie, derſeßen des vorſdreitenden Fußes aufſtampfen mußte, daß die Erde dråbnte . Man iſt zu der Tebr richtigen Erkenntniß gelangt , daß je natürlicher der Menſch gebt , je weniger ſeine Sråfte in Anſpruch genommen .
werden ; und je fließender der Marſch iſt, je mebr man Boden gewinnt. Und doch gibt es noc Viele , welche
verlangen , daß redt aufgeſtampft werde , damit ſich die Mannſchaft bóre, aud dann noch böre, wenn ſie im Sande bis über die Anócel watet. .
Nothwendig iſt es, daß der Infanteriſt den Maríd
taft, die Cadenz feſt inne babe, um bei den tafrijden
S dweizeriſcher Militår.Almanad für Offi . ziere und Militerperſonen. Bearbeitet von J. M. Rudolf , Major. Vierter Jabrgang. 16.
Baden 1846. J. Zebnder'ſde Berlagsbudband , lung.
(327 S.)
1 Ribir.
(S1u 5. ) Die zweite , hierher gebörige Mittheilung iſt eine Relation über den befannten und berühmten Zug von Meaur nad Paris im Jahre 1567, auf dem die fran ,
nidt aus dem Gleidtritt zu kommen ; nothwendig iſt
zoſiſche Soweizergarde Karls ?X . und ſeinen Hof be , idůßte. Dieſe Epiſode aus den Religions- und Bür . gerfriegen Frankreidos iſt bereits mebrfach beſchrieben
es , daß er weit ausſchreiten lerne , aber bócoſt febler ,
worden , wie unter anderen in den Tableaux topogra
.
Bewegungen aus auf unebenein und ſandigem Boden baft iſt es , wenn er aufſtampft und die Kniee wider,
phiques de la Suisse und dem Soweizermuſeum vom
natürlid ſtredt, wodurd , wie leidt erflårlich , der
Fabre 1784 , von wo aus dieſelbe in andere Blåtter
Scritt berfürzt werden muß , denn feſt auftreten und zugleich groß ſchreiten iſt pbyfiro unmöglich . - Id
ůberging. Wir wiſſen nicht , ob etwa dieſe Queller für obige Darſtellung benußt wurden ; für Verglei .
übergebe die unverantwortliden Spielereien der Pa.
dungen batten wir dieſelben gerade nicht zur Hand.
rademårſche , welche melde don långſt in den Bann getban
von beſonderem Intereſſe iſt der folgende Artifel :
worden ſind, und wende mich nun zur aufgelöſten Fedte
„ Schidſale des berneriſchen Regiments von Warren, wyl , früher Roverea , in fóniglid großbritanniſchen
ordnung.
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Dienſten " , eine dem Herausgeber deß Almanach 8 zur gegangene Originalmittheilung , aus der mir folgende
geweſenen Schweizertruppen, in eine fleine Tabelle zu . ſammengeſtellt, macht den Soluß der geſchichtliden
furze Sfizie entnehmen.
Nad der Auflöſung der alten
Eidgenoſſenſchaft und der Gründung der belvetiſchen Republif im Jabre 1798 veranlaßte nåmlich der Haß gegen die Franzoſen eine Menge junger Peute aus den
Beiträge. Gbe wir in unſerem Referate weiter geben , können
mir nicht umbin , bier den Wund auszudrüden , daß es dem Herausgeber möge , für die eben be . Abtheilung gelingenalmanacho
Cantonen Bern , Solorburn , Freiburg , Uri , Sow93 ſprochene ſeines in den nådſten und Unterwalden nad Deutſchland auszuwandern, ' Wo Jabrgången deſſelben recht zahlreiche Beiträge zu ges ſie Kriegsdienſte gegen Franfreid im Solde England
winnen.
zu finden boffren .
Anfangs des Sabres 1799, wo am
Schweiz früber dem größeren Tbeil der europåiſden
Wiederbeginne des Krieges nicht mebr zu zweifeln war, wurde aud mit engliſden Subſidien ein erſtes Corps,
Staaten eine außerordentlide Menge von Truppen lieferte, dürfte, unſeres Erachtens, bierfür ein überreides
die Legion Roverea, fodann nach der erſten Sdladt
Material vorbanden ſein , das vielleicht zur Aufhellung
Bei dem beſonderen Verbåltniffe , daß die
bei Zürich auch ein zweites und drittes und in der
mancher dunfelen Punfte in der Kriegsgeſchichte der
Folge noch ein viertes und fünftes Regiment gebildet.
Verſchiedenen Lånder beitragen könnte.
Dieſe Regimenter nabmen , Anfangs unter dem Ober. befehl des diterreichiſchen Feldmarſchau . freutenants
Die vierte und legte Abtheilung unſeres Almanache,
die der Herausgeber wohl die Artifel aufnehmen Góße , dann beim Armeecorps des Erzberjogo Ferdie in wollte , welche in den vorderen Abſchnitten nicht gut
Gefechten der Sabre nand , an den Solachten und Öſterreidilden eingeſpaltet werden fonnten, beginnt mit einer Leber, und 1800 , welden die genannten 1799
Corps beiwobnten , einen febr rühmliden Aintbeil. Nad
ficht der ſeit 1830 in der Soweiz ſtattgebabten Trup,.
penaufſtellungen. Dieſer Artikel umfaßt: 1) Notizen dem der Waffenſtilſtand von Steyer den Feindſeligo über die im Februar 1831 von der Lagſabung für den feiten in Deutſdland ein Ende gemacht batte, errich
Fall eines Krieges getroffene Eintbeilung der eidge,
rete man aus den Trümmern jener Regimenter ein neues Regiment von Wattenmonl“ in großbritanniſden noſtiſchen Armee in fünf aus allen Waffen zuſammen, Dienſten, defien Stamm das Regiment Roverea wurde. Dieſes eingeſdifft neue Corps im JuniTheil 1801 zu Trieſt nad Malta . wurde Der größere deffelben madote,
obne weiter friegeriſchen Unternehmungen beizuwohnen , in den Jahren 1801 bis 1803 mebrfach die Fabrt zwi.
iden Alerandrien und Malta , måbrend ein fleinerer
gefeste Diviſionen nebſt den zugeborigen Referden und dem großen Generalſtab , ſowie 2 ) ein Namensverzeid.
niß der eidgenöſſiſchen Oberſten im Jabre 1831, das man wohl unter der vorbemerften Aufſchrift nicht ge. rade vermutben dürfte. Hieran ſchließt ſich eine recht gut gerdriebene Relation über die Feldmanóver der
Theil (zwei Compagnieen ) an der Vertheidigung Porto
Zürcher T. ruppen , welche am 21. und 28. Auguſt 1846
Ferrajo’s ( auf Elba ) gegen die Franzosen Antbeil
an der Tob , bei Gelegenbeit der eidgendfinden In .
6
nabm . 1805 und 1806 wurde das Regiment im Rd, ſpection , ſtattfanden.
Die Geſammtſtårfe des dabei
nigreide Neapel und auf Sicilien verwendet und bilo
activen Gorps , welches in zwei ungleiche Theile , ein
dete einen Tbeil des Erpeditionscorps , welches in Ka. labrien landete und d18 Treffen bei Maida (am 5 .
4000 Mann. Die Zúrder . Zruppen gaben , wie am
Juli 1806 ) gegen die Franzoſen gewann .
oflides und ein weſtlides , geldieden war , betrug an
1807 bis Spluſſe des Berichtes erwähnt wird, bei beiden Ma.
növern erfreulide Beweiſe ihrer Braud barkeit und 18111811 befand ſich abwedoſelnd zu Meſſina und und Sevilla Hibral ,; Tüdtigkeit. tar, bis es1813 zu Gadir, Gartbagena Es iſt nur zu bedauern , daß dieſer Ab.
1809 batte daſſelbe der Eroberung der Inſeln Sidia
bandlung fein Plånchen beigegeben wurde.
und Procida beigewohnt.
Die beiden vorgenannten Auflåbe : die lieberſidatic ." und die Feldmanover ", båtten wohl ganz paſſend in
1814 (diffre man das Res
giment nad Ganada ein , und es fodt von da an bis
denen Actionen des engliſd , nordamerifaniſchen Krieges,
die zweite Abtbeilung Eidgenöſſiſches Militármeſenº aufgenommen werden fónnen. Daß ſie bier ibre Siedle
wie bei der Eroberung des Foris Dewego am Onta, riofee, bei dem feblgeſchlagenen Sturm auf Fori Erie und bei dem unglüdliden Treffen daſelbit.
gefunden haben , módte nur inſofern zu erflåren ſein, als vielleidt dieſe Beitråge dem Herausgeber erſt zu.
zum Jahre 1816 , wo es abgedanft wurde, bei verídies .
gefommen ſind , naddem der Drud jener Abtbeilung vollendet war.
Aus der nåmlichen Quelle , wie der eben berührte Aufias , deinen dem Herausgeber die Bemerfungen
eines Offiziers des Schweizerregiments von Wattens
Den Soluß des Ganzen bilden noch etwa zwolf bis vierzebn kleine Beitråge, welche unter die Rubrifen :
„ Nefrologiſche Sfizzen ( über die Oberſten Rottmann
wyl über das Treffen bei Maida in Kalabrien “ zuge. fommen zu ſein . Sie fönnen als ein Aubang zur vor . bergebenden Abhandlung angeſehen werden und ſind,
und Hirzel und Oberſtlieutenant Uebel ) ", ,, Sfizzen aus
ald Bericht eines Augenzeugen ,
und Miſcellen ( nefooten u. dgl.) " zuſammengeſtellt
nicht unwidtig.
Ein Erat der im Jabre 1748 im Auslande befindlich
Algerien ( Einnahme der Smalah Abdsel . Kaders ) " ſind.
Nedigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt,7
1
Samſtag
N 133.
16. November 1847.
fy raz
Allgemeine Militar- 3eitung. Preußen.
dachten Strafe ſtrenge zu unterſagen und ſie zu bedeu ,
ten , daß dieſe Strafe niemals in den Garniſonsorten
Eine am 13. Auguſt 1846 erfdienene fóniglide Ca. und den Cantonnements , wo Rido Militárarreſtlocale binetsordre ſpricht ſich in Betreff der Zumeſſung der befinden, ſondern nur als Wusnabme von der Regel
Strafen von Seiten der militäriſdien Spruchgerichte in in den Fäden des S. 6 der Verordnung vom 21. Oct. folgender Weiſe aug : Aus mebreren , Mir von dem Generalauditoriat eingereichten militärgerichtlichen Er. fenntniſſen babe Id ungern erſeben , daß die militårís rden Sprudgeridote , theils durch Rüdſidten auf das bibberige gute Verbalten der Angeduldigten , theils
duro beigebrachte Eniſduldigungsgründe, bei Abmeſ. fung des Strafmaßes , ſei es duro Herabſeßung der verwirften ordentliden Strafe unter das niedrigſte ges
reßliche Maß derſelben , oder durd gånzliche Nidiber
1841 ſtatifinden ſolle, genau in der dort vorgeſchriebenen Art volſtredt werden müſſe , und jede wilfurlide , die Geſundheit des zu Beſtrafenden gefährdende Abmeie weichung davon nadodrůdlidſt werde geabndet werden. “ S
P a nie n.
Gleichwie vor Kurzem die Infanterie , ebenſo bat nun aud die Reiterei des ſpaniſden Heeres eine
adrung der, eine Strafſdårfung oder die Anwendung derånderte Organiſation erhalten. Das betref. der bóberen Strafgrade bedingenden Umſtånde , fich zu fende, von einer Dentſdrift des Kriegsminiſters beglei. Milderungen baben beſtimmen laſſen , welche nach den beſtehenden gerekliden Vorſchriften die Gerichte nicht
tete Decret iſt vom 21. September darirt , und wird von der Nummer 5 ( 10. Oct.) des Boletin del Ejér cito mitgetheilt. Wir laſſen dem Zert deſſelben erſt
eintreten laſſen dürfen und nur im Wege der Gnade ſtattfinden fónnen. Um folden Ueberſdireitungen der einige erläuternde Worte " nad der Denffdrift voran .
richterlichen Befugniſſe und den daraus bervorgebenden
geben : Die Reiterei des ſpaniſden Heeres beſtand bisher aus : 1 Regiment Cuiraſſiere (zu 5 Escadr.), 11 Re, gimentern fanziere (zu 4 Escadr.) und 6 Regimentern S. 139 Th. Il des Strafgeſebbudeg,für das Heer an. Jáger zu Pferde ( zu 4Escadr. ). Hierzu famennoch zuweiſen, und gebe Id dem Generalauditoriar auf, zu zwei beſondere leidre Escadronen, die zufolge fönig , ungereßlichen Erfenntniſſen vorzubeugen , ſind die Reo ferenten in den militåriſden Spruchgerichten zur ſorg, fåſtigen Beachtung und Befolgung der Borſdriften des
dieſem Bebufe das Erforderliche zu veranlaſſen . Friedrid Wilbelm .
lider Ordonnanzen vom 29. September 1845 und 22. Mårz d. S. für den ausſchließliden Dienſt der Gene.
ralfapitándaften ( Militarbezirfe ) von Galicien und - In Beziehung auf die Anwendung der in der preußiſchen Armee beſtehenden Gtrafe des Anbin .
Mallorca erridtet worden waren , um einestbeild die
anderen Reiterregimenter durd Trennung nidt zu
dens bat das Kriegøminiſterium am 26. Dez. 1846 an die Generalcommandos folgendes Circularſdreiben
ſdmåden , und um anderentheils die Roſten der perio, diſden Ablöſung für das früber nad Mallorca gege.
erlaffen : In neueſter Zeit iſt einigemal die im S. 6 der
bene Reiterdetachement zu erſparen. Durd die Cret . rung dieſer beſonderen Escadronen war indeſſen die
Berordnung über die Diſciplinarbeſtrafung in der Ar. Anbindens an einen Baum oder an eine Wand ent.
Geſammiſtårfe der Reiterei nidt vermebrt worden, ſons dern man batte die ndrbige Mannſdaft aus den Rei . terregimentern berausgenommen , wodurch denn dieſe
baltene Borſdrift übertreten worden .
einen beſtåndigen Abgang erlitten, der manderlei Stó ,
mee vom 21. October 1841 in Betreff der Strafe des Des Ronigs Majeſtát baben debbalb mittelft einer
an das Kriegsminiſterium erlaffenen Allerboditen Ca. binets ordre vom 10. Dez. d. 3. befoblen , den Truppen
rungen berurſadte.
Der lebtere Mieſtand und der Wunſd , der Waffe der Reiterei eine Organiſation zu geben , welde mit den
jede willfurlidhe Berſdårfung bei Volſtreďung der ger gegenwärtigen Erforderniſſen des Dienſtes beffer úbere
1059
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einſtimme und zugleich eine Vermebrung der Geſammte ſtårfe zulaſſe, bat die unten nåber angegebene Reorganiſas tion ins Leben gerufen. Durch dieſe wird die geſammte
paña, neuntes ; Sagunto, zebytes ; Calatrava , eilftes ; Santiago, zwölftes ; Monteſa, dreizehntes; Numancia, pierzebntes ; luſitania , funfzebntes ; Conſtitucion, reche .
Reiterei auf eine einzige Gatrung, nåmlido Panziere, gebntes ; Bailen , ſiebenzehnten, und Maria Cbriſtina, berorånft , indem dieſe Art jener Waffe den Hülfe, quellen des Pandes , der Qualität der Pferde , auf die man gåblen fann , dem Boden , auf dem die Reiterei operiren roll, und den Dienſt , der gewobnlid in Spa. nten von ihr verlangt wird , beffer entſpricht. Die Escadronen von Qalicien und Mallorca were .
den bei der neuen Organiſation des Nugeng wegen ,
den ſie leiſten , 'bribebalten und außerdem nod zwei
adizebntes Reiterregiment. In den Regimentern Rey und Reina werden die größten und ſo onſten Leute und die größten Pferde vereinigt. 3 ) Die für Galicien und Mallorca, ſowie für den Dienſt der Remonte beſtimmten Escadronen werden zur (Sattung der Fåger geboren . Der Stab eines Negimente wird beteben aus : 1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, 2 erſten Commandanten,
weitere beſondere Escadronen formirt , welche für den
4 Ritmeiſtern für das Kaſſenweien ; die Prüfung der
Dienſt der zwei in Spanien beſtebenden Remonteetabliſs
Rednungen und andere Commiſſionen, ſowie zur Er,
femenis unumgånglid nothwendig ſind.
Der Mangel
gånzung der Rittmeiſter, welche die Escadronen com .
an Pferden , der ſeit vielen Jabren in Spanien berriot, bat eg nåmlid unmöglid gemadt , daß die Reiterre , gimenter fid jabrlid pollitändig mit Dienſipferden reo montiren fónnen . Aus dieſer Urſache ſind die beiden
mandiren , wenn leßtere abweſend , frank oder aus ans deren Urſachen verbindert ſind ; 2 Adjutanten (lieute . nante ) , 4 zweite adjutanten ( Fåbndride ) , 1 Pieute ,
allgemeinen Remonteetabliſſements gegründet worden, in die man außer den gewohnlichen dienſttauglichen
nant ( Quartiermeiſter ), 1 ſolcher beauftragt mit der Sorge für die Magazine, 1 Kaplan , 1 Gbirurg, 1 Gure ſchmied erſter uud 2 Curſchmiede zweiter Klaſſe , 1 Bes
Pferden auch Füllen von zwei und drei Jabren auf
reiter , 1 Fedtmeiſter, 1 Trompetercorporal ( Die lebten
nimmt , die auf den Weideplåben jener Eiabliſſements auferzogen werden , bis ſie ſido im Zuſtand der Brauch .
Sedis berisien ), 1 Sattler, 1 Waffenſchmied, i Schnei:
barfeit befinden . Für den beſonderen booſt michtigen Dienſt dieſer Inſtitute , der das Aufziehen und das Zureiten der Pferde umfaßt , ſind nun die oben ger
nannten Escadronen beſtimmt, die deßhalb eine beſons dere , jenem Zweck entſprechende Organiſation befommen . Nach der neuen Organiſation erbålt die ſpaniſche Reiterei eine Vermehrung an 1212 Mann und 759 Pferden , oder ibre Geſammtſtårfe wird , ſtatt bisber
10,116 Mann und 7596 Pferde , nun 11,328 Mann und 8355 Pferde betragen. – Obwohl demnächſt eine Anzahl von Offiziersſtellen bei der Reiterei eingebt ; ro wird dennoch das Kriegsbudget duro dieſe Verändes
rungen eine Erhóbung erleiden.
Wir geben nun nadſtebend die Artifel des königlis
der, i Sdubmacher und 2 Hufidmiede. 5)
Gedee Regiment bat vier Escadronen und eine
jede derſelben gåbit : 1 Rittmeiſter , als Commandant und für die Verwaltung, 2 lieutenante, 3 Fåbudride,
1 Obermadimeiſter, 5 Wadtmeiſter , i Corporal für den Dienſt des Fouriers, 16 Gorporale , 4 Trompeter, 4 Soldaten , die Hufſchmiede ſind , 10 Soldaten erſter Klaſſe , 69 beritiene und 39 unberitrene Soldaten und
110 Pferde; hiernadh bat dao Regiment 598 Mann und 446 Pferde. 6) Die Jágerescadron von Galicien bat zu beſte .
ben aus : 1 erſten Commandant, 2 Ritrumeiſtern , 1 udjutant (lieutenant), 1 zweiten Adjutant ( Fåbndrid), 2 Pieutenanten , 4 Fåbndrichen , 1 Gurídmied zweiter
Klaffe , 1 Oberwadimeiſter, 5 Wadimeiſtern, 1 Cor.
den Decreto :
poral für den Dienſt des Fouriers , 16 Gorporalen , 5
1 ) Die Reiterei beg Heeres wird aus den 18 Re : gimentern , welche gegenwärtig vorbanden ſind , ſowie
Trompetern, 5 Soldaten , die Huffo miede lind, 12 Sol .
aus 4 beſonderen Escadronen befteben , von denen eine
daten erſter Klaſſe , 96 berittenen und 35 unberittoman
Soldaten und 141 Pferden,
für den Dienſt der Generalfapitándaft von Salicien ,
7) Die Jágerescadron von Mallorca rept lid zu.
eine andere für den der Generalfapitanídaft von Mat, lorca und zwei für den Dienſt der Remonten beſtimmt find. Der Inſpector dieſer Waffe wird fünftig die Benennung Generaldirector der Reiterei" fübren und
ſammen aus : 1 zweiten Commandant, 1 Rittmeiſter ,
1 zweiten Adjutant ( Fåbndrid ) , 2 lieutenanten , 3 Fåbnoriden , 1 Obermadimeiſter , 3 Wachtmeiſtern , 1 Gorporal für den Dienſt des Fouriers, 10 Gorporalen ,
dieſelben Dienſtobliegenbeiten und Befugniſſe baben ,
3 Trompetern , 3 Soldaten , welcbe Hufſchmiede ſind,
welche das allgemeine Dienſtreglement des Heeres , ſo.
8 Soldaten erſter Klaſe , 61 beristenen und 18 unbe ,
wie fpåtere beſondere Verordnungen dem erſteren zu , weiſen . 2) Die 18 Reiterregimenter werden zur Gattung
rittenen Soldaten und 90 Pferden .
11
der Panziere geboren , und eine jede Escadron miro Die Regimenter bebal , ten die Namen , welche ſie gegenwärtig fübren , und
eine Section Sdüşen baben .
8)
Eine jede der beiden Remonteescadronen nimmt
den Namen des Etabliſſements an , für das ſie beſtimmt
iſt, und bat zu beſteben aus : 1 erſten Chef , 1 zweiten Obef, 2 Rittmeiſtern , 1 udjutant ( lieutenant) , 1 zweis ten adjutant ( Fåbndrid ) , 1 Guríd mied erſter Klaſſe,
numeriren ſich nad, ihrem Alter von 1 bis 18 folgen. dermafen : Rey erftes Reina , zweites ; Prinzipe, drit :
Wachtmeiſtern , 4 Trompetern , 17 Corporalen , 110
tes ; Infante, viertes ; ' Alcantara, fünftes ; Almanſa ,
Soldaten , 40 Pferden und 8 Maultbieren , welde dies
,
;
3 Curſchmiedenzweiter Riaſie, 1 Oberwadimeiſter , 8
rechotes ; Pavia , ſiebentes ; Villavicioſa, adres ; Ess ſelbe Ration wie die Pferde erbalten.
Die beiden
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erſten Sbefs einer jeden der vorgenannten Escadronen
und daß man die ernſtlidſten Beſorgniſſe für ſeine Er . baltung begen müſſe.
ſind aus den Sbargen vom zweiten Commandant bio zum Oberſt einſchließlich auszuwählen .
9) Die Zahlung für die großen Montirungsſtúde wird indfünftige in den Reiterregimentern und in den beſonderen Escadronen monatlich 10 Realen und 17 Maragedis für jede beregte Stelle, welde bei den Re .
vúen als präſent erſcheint oder als präſent aufgefübrt wird , betragen. Die übrigen Zahlungen , ebenſo wie der Sold und die Gebühren bleiben ſo , wie ſie die
ießt gültigen Reglements angeben . 10) Die Obefo und Offiziere , welde in Folge die, ſer Organiſation ausfallen werden , bleiben mit dem Borbebalt in ihren Regimentern ſupernumerår, daß diejenigen , welche es wünſchen , in den Zuſtand des
Erſaßes übergeben . Dieſe Ueberzåbligen werden nåin . lich in die Vacanzen , welche in den Gorps vorfommen ,
in folgender Weiſe zum Erſaß angeſtellt.
Großbritannien. Vor Kurzem ſtarb zu Torquay mieber ein ausges zeidneter Vereran der britiſden Flotte , der Viceadmis ral Sir Charles Daſhwood , 87 Sabre alt, und von nicht weniger als 68 Dienſtjabren , da er fchon zu Ane
fang des Jahres 1779 auf die Flotte fam . Er war der lebte nod úbrige Offizier vom Formidable" , dem Flaggenſchiff ford Rodney's, deſſen Adjutant er in den Seeſchlagren vom 9. und 12. April 1782 geweſen. An
einer langen Reibe größerer und fleinerer Gefecte in den Gewåſſern der alten und neuen Welt nahm er růbmliden Antheil.
Sin Jabr 1824 befebligte er das
britiſche Geſchwader im Zagus , als die foniglide Fa . milie von Portugal lich bei der Empórung Dom Mi.
Die Hälfte guels unter britiſden Souß flüdrete; damals erbob
der Vacanzen der 18 erſten Commandanten , welche ſich ergeben , werden mit 9 überzábligen zweiten Com .
ibn Georg IV. in den Ritterſtand , und im Jahr 1840 In Folge verlieb ibm Victoria den Batb . Orden. dieſes Sterbfalles hat der Flaggelieutenant Nelſons,
mandanten belegt , die dann die Functionen als einen erſte Commandant , obne daß ſie dafür en verrichten
Jobn Parco, der in der Solacht von Trafalgar deſs
verånderten Gbarafter oder eine andere Beſoldnng ero
ſen berúbmtes Signal : „ England expects every man will do his duty ," auf der Victory ausitecte , den
balten. Die übrigen 9 Bacanzen der erſten Gommans danten werden mit denjenigen aus dieſer Klaſſe ben
Rang eines Diceadmirals erbalten , nachdem er nicht
ſeßt, welche ſich im Zuſtand des Erlaßes befinden. weniger als 36 Jahre auf der Stapitänsliſte geſtanden. Dieſelbe Ordnung wird in Zufunft befolgt , wenn die
Pondon , 1. October.
In einer vorgeſtrigen
Vacanzen der erſten Commandanten zu befeßen ſind,
Verſammlung der Directoren der Oſtindiſden Gompag .
indem einmal einer aus der Klaſſe der im Zuſtand des Erſabes ſich befindenden , das anderemal einer aus der Klaſſe der fupernumeråren zweiten Commandanten an ,
nie wurde der Generallieutenant Sir G. H. F. Ber . feley zum Dberbefehlshaber der Madradarmee ernannt.
Die weiter abwårto entſtehenden Vacan .
zuſtellen iſt.
gen werden wie bisher vergeben. Die lieutenante und Fåbndride , welche in Folge der Ausfübrung dieſer
Zopf und Schwert.
Organiſation ſupernumerår werden , ſind zur Hälfte der
Briefe eines deutſchen Offiziers an einen
entſprechenden Vacanzen anzuſtellen , indem ſie mit der nen , welche ſich im Zuſtand des Erſages befinden , al . terniren .
Franfrei do. Der „ Moniteur de l'Armee “ veröffentlicht nachſte bende fönigliche Entſcheidung in Bezug auf den Gene . ralmarſchall von Frankreich , Marſhall Soult : In
Kameraden . Dritter Brief. Mit den Worten Ben Akibas : „ Alles war ſoon eins
bat der Marſchall Herzog von Dalmatien den Bortritt
mal da ! " beginnen Sie , verebrter Freund , Ihre Ante wort auf meinen lebten Brief , was wahrſcheinlich , da Sie eine weitere Erflårung dieſes Spruch mir vor, entbalten , ſo viel ſagen roll , als daß ich Ihnen nichts Neues geſchrieben babe, und daß ſich im ewigen Kreis. lauf der Dinge Alles wiederbolt. Sie fübren mich
vor allen übrigen Marſden von Franfreid, under
auf das Feld der abſtraction , ratben mir , mid über
bålt innerhalb des ganzen franz. Gebietes die militari. Ichen Ehren , welche nach dem Decret vom 24. Meſſie
folde Kleinigkeiten binwegzuſeben und lieber das Ganze
dor, Jabr XII , den Maríbållen von Franfreich in den
zu befehren.
ibrem Commando untergebenen Diſtricten gebühren .
nicht aus vielen ſolchen ſogenannten Kleinigkeiten zu
der Eigenſchaft als Generalmaridall von Frankreich
.
ins Auge zu faſſen . - Ihr Herren reid dod nimmer Was iſt denn das Ganze ? iſt es denn
Selbit in dem Bereide der föniglichen Reſidenz erbålt ſammengeſeßt ? Ja , es muß eine abſtracte Anſicht des er vor ſeinem Hauſe zwei Schildwaden , die aus den Krieges geben , aber die praftiſche iſt beſſer ; glauben Elitecompagnieen genommen werden . Dieſe Futſcheis Sie denn nicht, daß ich es auch vorziehe, mich in die dung wurde bald naro Erbebung des Marſhalls Soult zu ſeiner neuen Würde gegeben. Die neueſten Mita Ibeilungen aus Soult. Berg berichten indeß , daß lid
Wiſſenſchaft zu vertiefen , als die Theorie der Hand. griffe u. ſ. w . zu analyſiren , und doch muß aud dieß geſoeben, es fommt nur darauf an , wie es geſchiebt.
der Maridal Soult in einem folden Zuſtande befinde,
Es bleibt nun noch übrig zu unterſuchen , ob nicht
daß er nur böchſt ſelten ſeine Gemåder verlaſſen fónne,
aud bei der Betreibung des Felddienſtes bie und da
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ein Zopfſpißden zum Vorſchein fommt.
Ebe ich zur
detteninſtruction wie am fådden berplappern fónnen,
Beleudtung der praktiſchen Betreibung des Felddien .
fid am albernen benebmen, wenn ſie auf dem Uebunge.
ftes übergebe , erlaube ich mir zuvorderit zu fragen : Wie wird dieſer widtige Dienſtzweig theoretiſch ger Es veriiebt ſich von ſelbſt, daß es auch hierin Tebrt ? gewiſſe Formen und eine Theorie geben 2016 ; dodo
Plase ſind , wo ſie nicht Zeit baben , erſt die Gitanei der Inſtructionspunfte im Gedåtniſſe zu wiederbolen . -
Kriege nur wenig Poſitives beſtebt
rer oberſten Gommandobebörde erbalten baben , ſind in neuerer Zeit die praftiſden Uebungen des Felddienſtes aud wirflict praktiſd geworden . Man ijt , Gott ſei Dant , davon abgekommen , an bellem Lage Nadt an,
wie überbaupt im
und das Meiſte auf der Erfabrung berubt und von ungåbligen , verídiedenartigen Verbältniſſen , Ginwirs ,
fungen und Wedſelwirkungen abhängt, ſo iſt es aud
mit dem Felddienſte , als einem widrigen intergeriren : den Ibeile des Krieges.
Man búte ſich die Form zur Hauptſadezu erbeben , und dod geſchiebt eg redoi bäufig , wie dieß aus der
.
Viel praftiſde Uebung iſt die beſte febrmeifterin . Dod
die regenereiden Beſtimmungen , welche wir von unſer
zunehmen , und übt den Nadidienſt in der Dunkelbeit ; die Feldwaden und Bedesten werden nido mebr eins ander auf die Naſe geſtellt, man ſupponirt nicht mehr ſo viel ; fury man iſt auf dem beſten Wege und bat
Da mir
Hierůber nun genug ; erlaſſen den beſten Willen . Sie mir , lieber Freund , über Gymnaſtif und das Bas
nun gerade bierin die Erfabrung zur Seite ſtebt , ins dem id viele Jabre bindurd, den Unterricht über feld .
jonnerfecten auch ein fråftig Wóridhen zu ſchreiben ; beide 3roeige der Ausbildung des Infanteriſten baben
dienſt ertbeilt babe , ſo darf idegi magen , auszuſpres den , daß, nad meiner individuellen Ueberzeugung , die
don ſo viele Federn in Bewegung geſagt, das Dafür und Dagegen iſt don ſo breit getreten worden , daß es mir widerſteht, mid weiter darüber auszulaſſen ; id
Methode erbeut , die bei der theoretiſchen Pebre des
Felddienſtes bie und da angewendet wird.
einzige rationelle Methode die iſt, durch welde der Soldat zum Selbſtdenken genótbigt wird , ein möglidit flares Bild von der Wirflidfeit empfängt und daſſelbe
babe mir meinen Vers gemadit, und bin durcörungen von der Wahrbeit der Anſicht, welche Pz. in der neuer
in ſich zur inneren Anrdauung bringt; alle übrigen
ſten Umarbeitung ſeiner Taftif Tbeil I, Seite 284 über
Methoden ſind falſd , beſonders aber jenes Frag . und
das Bajonnetfedten ausſpricht, und foließe meinen
Antwortſpiel, Durd welches der freie Gedanfe gerodret
Brief mit den eigenen Worten des gediegenen geiſts
und in den Sarg der mechaniſchen Form zu Grabereiden Autors : gebracht wird. Man denfe ſich nur zu dieſer Methode nod einen indolenten Pebrer binzu , der , obne Syſtem
im Ropfe , das Nachdenfen deut , und die Maldine iſt fertig ; Maſoinen aber ſind für den Felddienſt uns braudbar ( das iſt Zopf ). Das Ableiern und Herbeten der Fragen und Antworten iſt dem Weſen des Feld . dienſtes ro entgegen , als es die Pole der Magnetna. del ſind.
Man búte lid ferner, die Köpfe der Soldaten duro allzu ausgedehnte Inſtructionen zu verwirren ; es iſt ja obnebin nicht möglich , für jeden erdentlichen Fall eine beſondere Inſtruction zu geben. - Wer mit etwas geſundem Menſchenverſtande begabt iſt ( und das ſind die meiſten Soldaten wabrlich ), trifft roon das Rechte ;
auf die Form darf fein allzu großer Werib gelegt wer,
,,Wenn Einige von den jeßt überall eingeführten Uebungen im Bajon netfedhten ſich die größten Vortheile für das Handgemenge verſprechen , irs ren ſie vielleidt ebenſo ſehr , als Andere , welche
bebaupten , daß eß im Handgemenge fünftig nicht anders zugeben werde , als in frúberen Zeiten, wo dieſe Fedtfunſt noch nidt befannt war. Daß der Infanteriſt geübt werde , ſein Gemebr als Schieß ., Stoß und Solagwaffe kunſtgeredt
zu bandhaben , iſt jedenfalls ein Fortſdritt in ſeis ner Ausbildung. Aber auf die Geldiclid feit im Bajonnetfechten eine Angriffødispoſition gründen
zu wollen , dürfte nidt geredtfertigt er deinen u. 1. w. ",
den , und ſollte z. B. , um in Einzelbeiten einzugeben , eine Vedette über ihr augenblicfliches Verhalten in Uns gewißheit ſein , ſo rufe ſie den Eraminirtrupp , oder
Der Hauptnu Ben aller Fedtub ungen be . It ebt nicht in der formellen Anwendung des formell Erlernten , ſondern in dem , durd er .
fabrener Borpoſtenoffizier bierůber ertbeilt bat. - Die Vorpoſten ſollen alles reben , obne geſeben zu werden , bören , obne gebórt zu werden , nichts Unbefanntes
Hier haben Sie nun meine Briefe , und obidon unſere Anſidten in mander Beziebung verſchieden ſind,
madhe Meldung; ein Raib , den mir ein ſehr friegøero bobete Kampfgeid idlichkeit geſteigerten Selbſtvertrauen . -
aus und einlaffen , über alles Bemerfte Meldung er , ſtatten, norbigenfalls ſchießen , Feldgeſchrei und loſung
ſo boffe ich dod , daß Sie meinen redliden Millen
wiſſen , das iſt das Wichtigſte.
Herzen , und werde Sonen zu einer Zeit , mit Ibrer
Die beſondere Inſtruc.
tion richtet ſich nach der Dertlich feit und wird an Ort und Stelle am deutlichſten .
nicht verfennen . Ich babe noch ſo Mandes auf dem Erlaubniß , wieder ſchreiben . Gont roüße Sie .
Es geldiebt recht båufig, daß gerade die mit einem
guten Gedächtniſſe begabten Soldaten , welde ibre De : Resigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 0. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.
Dienſtag ,
N 134.
9. November 1847.
.
Allgemeine Militár - Zeitung. Sd
we i
g.
Nad dem in dem Laufenden Jahr erſdienen , von
fuzern. Zum landſturm geboren alle ebrenfåbige Cantongeinwobner vom 17. bis zum 65. Alterojabr,
ſie vom Militerdienſte entlaſſen und rein wer oderwegen nidt. Xusgenommen dem Major Rudolf bearbeiteten Soweizeriſchen Mi. mögen ſind nur die Kranken firåralmanac bestebt die geſammte Streitmacht der Körpergebreden unfähig iſt, irgend eine Gattung von Soweiz , jedod ausid lieflict des Panditurmes , aus Waffen zu führen , ferner die Grloren. Jeder Pand . 137,517 Mann und 328 Gert üben . Den Waffen nada ſturmpflichtige muß lidt mit einer Schuß oder Sdlag . zerfallen die Iruppen in
15 Compagnicen Genie mit 3 11 Sappeur . Pompiere mit Artillerie mit 764 Uneingetheilten Train mir .
Musquetåre mit ... 303 Compagnieen Cavalerie mit
.
Sdarfídusen mit
112
Mann 1539 300 9762 717 300 2034 11,245
waffe verſeben .
Für alle in einer Gemeinde vorban ,
denen Hausgewebre ſind von der Gemeinde auf Red . nung der Polizeiausgaben 10 ſcharfe Patronen anzu . foaffen , welche von den Fübrern des landſturms auf. bewabrt werden.
In jeder politiſchen Gemeinde ſind
ein oder mebrere Fübrer , für jeden Gerichtsfreis iſt ein Commandant für die Dauer von vier Jahren er . nannt.
In jeder Gemeinde ſind 2 bis 3 Reiter be:
Dieſe Truppen geboren entweder der Elite oder der
ſtimmt, melde ſowohl die nöthigen Anzeigen an andere Gemeinden zu maden , als überbaupt die Verbindung unter den Obefs zu unterhalten haben. Beim Einbruch
Landwehr an , und beribeilen ſich in Rückſicht auf die
der Gefabr iſt auf Befehl des Gemeinderaths oder des
153 Bataillonen Infanterie mit
.
110,722
•
gegenwärtig beſtebenden politiſden Parteien in der Fübrers mit allen Gloden Sturen zu låuten , worauf
Weiſe, daß auf die Cantone des Sonderbunded 35,488 vid alle landſturmpflichtige ſofort unter die Waffen zu
Mann und 52 Gerdüße, auf die ſogenannten liberalen ſtellen baben. Saumſelige bei ergebendem landſturm Cantone 91,086 Mann und 240 Geſchůße und auf die können mit Gefängniß von 1 bis 6 Monaten oder ſogenannten neutralen Cantone 10,943 Mann und 36 entſpredender Geldſtrafe und überdieß mit eine bis Techsjähriger Einſtellung im Bürgerredt beſtraft werden. Geldbuße fommen . Abbaltung Anderer som fandíturm gilt als landes . In Hinſicht auf die verſchiedenen Waffen haben verrath. die Cantone di liberalen d . neutr . So w 93. Eine umfaſſende Organiſation des lands Gani.: d . Sonderb.: Gantone : Mann
an Genietruppen an Sappeuren , Pompieren an Artillerie
an uneingeteiltem Train
1436 146
Mann 1539 300 7549 496
Mann
777 75
dienung von Stando an Cavalerie
.
an Scharfſchüßen an Infanterie
.
.
.
.
Der Landſturm ſteht im Allgemeinen unter dem
Commandanten der regulåren Truppen ; insbeſondere
an Musquetåren (zur Be. robren beſtimmt)
ſturms ſchreibt dem leßteren freisweiſe Sammelplåße vor.
300 208 4400
1669 7132
613
28,998
"72,410
9314
-
166
In Beziebung auf den in den Sanionen des Sons erbundes organiſirten landſturm iſt in dem oben be , annten Werfe Folgendes bemerft :
iſt für jeden Haupīrbeil des Santons ein Hauptfübrer aufgeſtellt. Unter denſelben ſtehen die Kreiocomman . danten und unter den Kreiscommandanten drei Haupts
leute, je einer für die drei Waffengattungen , in welde die Mannſchaft getbeilt wird , als : Feuerwaffen , Knits tel , Senſen oder andere Stich . oder Schlagwaffen. Auf je 50 Mann dieſer Abibeilungen roll ein Fübrer ſein. Zum landſturm gebört die ganze webrfåbige Mannſchaft irr Ganton vom 18. bis 65. Jabr , welche nicht im Bundesauszug oder der Landwehr zugetbeilt iſt. Geifilide und derzte ſind in Berůdſidrigung ibres Berufes vom Dienſte befreit. Ausgenommen ſind nur
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die Aranfen , Gebrechliden und Ebrloren. Die Bewaff. nung beſtebi: a) aus Feuergewebren ; b) aus 4 bis 6
ftellung der Ordnung und Geſeßlichkeit, wo rolde ge. ſtórt werden, zur Handbabung des Anſebens doo Bun ,
Sdub langen nitteln , deren vorderer feulenförmig zugerüſteter Ibeil ringsum mit darfen eiſernen Spißen ( und am äußerſten Ende mit einem 8 bis 10 301 lans gen Spieße verleben iſt ; c) aus Senſen, die in gera. der Richtung auf 5 bis 7 Sdub langen Stangen mit eiſernen Ringen oder Nietnågeln befeſtigt ſind , oder aus anderen med måßigen Schlag . und Stid waffen , ale . B. Streitårten, Hellebarden oder Spießen. Wer eine Feuerwaffe beſikt , iſt gebalten , ſie zu ſeiner Bee
des und ſeiner Selbſtändigkeit zu berwenden. Bei der Gintbeilung der Truppen wird er darauf achten , die Manndaft mit Fübrern zu berſeben , die deren Zu . trauen beſiben , und wenn ſolde im eidg. Siabe nicht in genügender Angabl vorbanden waren , einſtweilen durd Cantonaloffiziere auszubelfen ſuchen, wofür das Gutadten der Gantone einzubolen ijt. Der Hr.. Obero commandant wird über allfånige Bermebrung der Trup, pen , ſowie über ſeine anderen Wünſche zur Erfüllung ſeiner boben Miſſion der Lagraßung unverzüglich ſeine Antråge binterbringen. Ueber die Einteilung und Aufſtellung der Armee
waffnung zu verwenden .
Borråtbige Waffen ſollen
Anderen zum Gebraud überlaſſen werden . Die mit Feuergemebren Bewaffneten ſind gebalten , Pulver und
Blei für wenigſtens 30 Sdúffe anzuſdaffen und bereit
tbeilen Schweizerblåtter Folgendes mit : 1. Diviſion :
zu balten , für Mebreres wird das Truppencommando ſorgen. Im Fall eines Aufgebots müſſen die Gemein ,
Gommandant Oberſt Rilliet , 10 Bataillone , wird
den , nad Maßgabe der Starfe der Manndaft, ein . bis zweiſpánnige Fubrwerfe bereit balten. Ununter. brodenes Helåute aller Gloden in allen Rirden und
Kapellen des Pandes nebſt Alarmſdüſſen ſind die Zeis den zum Aufbruch des Pandſturms.
Die Strafbeſtim.
mungen für die Nichtbefolgung des Aufgebote und Verbeimlidung der Waffen ſind nod ſtrenger als im Ganton Luzern .
In Uri iſt der landſturm nach dem gleiden Maß . ſtabe wie in Sowy; erridtet. Ebenſo in Unterwal . den , doch iſt dort die Dienſtpflicht nur bis auf das 60. Jabr ausgedehnt ; aud find daſelbit beſondere SdarfidůBenabtbeilungen aus StandſdůBen und fa . dern gebildet. Zug bar ebenfalls eine umfaſſende Pand , ſturmorganiſation , in welcher die ganze webrfåbige Beo
volferung vom zarteſten Jünglings, bis zum ſpåten Man. nedalter begriffen iſt.
aufgeſtellt in der franzöſiſchen Schweiz und beſteht aus Iruppen der Gontingente von Waadt, Neuenburg und
Genf. II . Diviſion : Commandant Oberſt Burd . bardi , 9 Bataillone , Haupiquarlier in Bern , wird mabríobeinlid meistens aus Bernertruppen beſteben . II . Diviſion : Commandant Oberſt v. Donato , Haupt . quartier in Solothurn , wird aus Truppen von Bern , Solorburn , Baſel und Aargau beſteben . IV. Divi , ſion : Commandant Oberit Ziegler , Hauptquartier in Aarau , beſtebt aus Truppen von Zürid , Aargau ,
Schaffhauſen.
V. Diviſion : Commandant Oberſt
Gmůr , Hauptquartier in Zürid . Commandant Oberſt Puvini ,
VI . Diviſion :
beſtebt aus Truppen
von Graubünden und Tefin. Dbercommandant der ridg. Artillerie iſt Hr. Oberſt v. Drelli. Die Reſerve derſelben , 4 bis 6 Brigaden , ſteben unter ørn . Oberít . lieutenant Denzler. Jeder Diviſion wird eine Ar. tilleriebrigade beigegeben.
Io Canton Freiburg iſt die Drganiſation des landſturmo in jüngſter Zeit ebenfalls vorgenommen worden .
Die Militármacht der Sikhs.
In Hinſicht auf die von den liberalen Cantonen aufzuſtellende Ørmee bat die Tagfaßung folgende Be. folúffe gefaßt : Es ſoll eine eidgendfilce Truppen . aufſtellung ſtattfinden . – Die von den, dem Separato
von 1815 und 18 +6 bar von Neuem den Blic Euro .
bündniß nicht angeborenden Gantonen aufgeſtellten Trup :
pas auf das Land der fünf Flüſe gelenft , und wenn
pen treten ſofort in den eidgenöfiſden Dienſt. Der eidg. Kriegeratb ijl beauftragt , im Weiteren ſo viele Truppen aufzuſtellen , daß das Armrecorps ungefähr 50,000 Mann betragt. Die Truppen ſind zur Verfüs gung des Obercommandanten zu balten und nach deſo ſen Befehlen zu dieloziren. - Der Oberſtfriegecommiſ.
aud nad dem Friedendvertrage von labore vom 9.
-
.
ſår iſt ſofort in Dienſtactivita' zu rufen .
Der b.
( Nad enuliſchen Quellin . )
Der Kampf der Briten gegen die Sifbs im Winter
Már; 1846 das Punoitab fait aus der Reibe der ſelbiländigen Staaten Sentralaſiens geſchieden iſt , ſo dürfte es dod für den Refer von Intereffe rein , die Mittel fennen zu lernen , die dieſem lande vor der
Sutlediocampagne zu Gebote ſtanden und die den ar. roganten Sifhtruppen genügend eridienen , die Macht
Vorort erbålt die Beiſung , für die Fonds zu ſorgen , die zur Vollziebung obiger Sølußnahmen , ſowie zur
der Briten in Arien zu brecen .
weiteren Unterhaltung der Armee erforderlich ſind.
wåris in die Geitinte ibun , denn die Soldatedfa , die
Der eidg. Stab iſt beförderlicht zu ergänzen .
1
Um diep zu fónnen , müſſen wir einen Griff rúd.
Dem
im Herbſte 1845 ddie Invaſion des brividoen Zerrito.
Obercommandanten wird wåbrend der Dauer der Trup ,
riums unternahm , war nur ein Trůmmerbaufe der
penaufſtellung der Titel „ Genenal " beigelegt. –- Der Herr Obercommandant , General Dufour, wird von der Tagla Bung beauftragt , das Gommando der durch beutige Solugnabme in Dienſtactivitat gerufenen Trup. pen in einer Zahl von ungefähr 50,000 Maun ſofort zu übernebmen , ſie gebörig einzutheilen und zur Hers
einſtigen Armee der Sifbe .
1
Wie das Pundidab ſelbſt
durch die gewaliige Hano eines Mannes fich zu einem ſelbſtåndigen Staate emporgeſd mungen , ſo batte aud durch dieſen Mann das neer des landes miden dem Ins dus und Sutledſob ſeine Bedeutung erlangt. Der Ma. baradida Rundidit Singb , ein Sohn Maba
1069
1070
Singb's , war am 2. November 1788 geboren, wåb rend sein Vater das Fort Ruſulgbur belagerte, und
fanatiſden Afalibe wurden durch dieſe offenfundige Feier des mobammedaniſden Moburrums auf ibrem
perbanfte der Eroberung derſelben ſeinen Namen Runds
Gebiete zur Wutb gereizt.
roit , d . b. Saladtfeld .
Nod jung bei dem Tode Maba Singb's ward
melten fid in der Abfid , die Lazias zu zerſtören und daduro die Feſtlidfeiten zu verbindern. Metcalfe
der Tbronerbe unter die Aufſide ſeiner Sdwiegermut
verſudite vergebeng, dieſes Vorbaben durdo rubige Bor, ſtellungen zu vereiteln - er predigte nur tauben Db,
ter geſtellt , die aud , nad dem der Mabara orda die 1
Zügel der Regierung ſelbſt ergriffen , dieſem ratbend und belfend zur Seite ſtand und deren Einfluß auf die
3 bis 4000 derſelben ſam ,
ren und war demnad gezwungen , Gewalt mit Gewalt Er ſammelte daber reine aus 500 M.
zu begegnen.
Geſchide des Pundidab von ebenſo fråfriger Wirkung
beſtebende Reibwade und bereitete fide zur Veribeidi.
war, wie der des Herrſders ſelbſt.
gung vor.
Die Sipabis griffen die Haufen mutbig an
Als Rundſdit ſeinem Vater folgte, war das fpå.
und rolugen und verwundeten Diele der Fanatiker ;
tere Pundidab in den Händen zabllorer Sirdars , die
der Reſt flob, von den Briten verfolgt , nav der Stadt . Der Mabaradída , der lidt zur Zeit in Gupindgbur aufbielt , fam , als ihm der Kampf beridtet wurde , in das lager und ging , indem er mit ſeinem Rummur . bund, o . b. einem weißen um die Hüften gedlungenen Sbaml , als ein Zeichen des Friedens , mebete , in das
ibre Gebiete , die ſogenannten Miſſule , faſt unumdorånft beberríoren . Durch die Gewalt der Waffen , durd Intriguen , duro filt und durd Erbidaft mußte der fome des Punoſdabs " am Anfange dieſes Jahrbun .
Derts fide der Verſchiedenen Miſſul8 zu bemagtigen und
dieſe loren Glieder durch feſte Bande zu einem einbeit .
Zell Mercalfe's , wo er dem Geſandten ſeine Bee
lidhen Staate zuſammenzufetten .
rden Staaten batten die Sirdars ihre eigene Iruppen .
wunderung der Bravour der Soldaren ſeiner Escorte ausſprad . Bon dieſem Augenblicke an war er feſt
madt, die zum großen Theile aus Reitern beſtand,
entſdloſſen , die Waffen und die Diſciplin der Briten
Rundroit madre dieſe, wie ibre Herren , ſich untertbås nig . Daß er mit einem ro buntídedigen Heere , dem die Ginbeit gånglich gebrach , nidot viel ausridten würde , fab der fluge Herrſcher wohl voraus , namentlid als
auf rein Heer zu übertragen , da er gereben baite , wie
er 1805 von dem Mabrattenfürſten I u 8munt Rao ,
Rieblingswunſdes Runorth it Singh'8 erfolgen . Erſt
der mit Amir Aban , vor den britiſden Waffen flie . bend, zuiom fam, biele Einzelnbeiten iber die britid . oſtindiſche Madt erfubr . Von dieſem vernahm er gleich, fals die Sthilderung der brillanten Waffenthaten der Englånder in ihren aſiatiſchen Kriegen , die ihn derges
radida por und baten ibn um eine Anſtellung in ſeinem Heere . Zuerſt wurden ſie falt empfangen , da
Wie in allen nſiari.
ftalt in Erſtaunen und beinabe in Furor retten , daß er den Berdluß faßte, mit ſeinen Nachbarn im Süden in gutem Einverſtändniß zu bleiben . Soon zu dieſer Zeit fam ibm der Gedanfe , fein Heer auf europäiſde Art zu diſcipliniren und zu ererciren ; hierin ſaber ein Mittel , ſide eine adtungsgebietende Daltung dem oſtindiſden Gouvernement gegenüber zu verſchaffen , da die Zapferfeit ſeiner Sifbs ibn , wie er meinte , vor
dem Sdicial anderer orientaliſder Fürſten nicht bes wabren wurde . Dieſe Gedanfen barien feineswegs ibren Grund in einer Art Furot, denn Rundiabit Singh war in seiner Jugend ein fråfriger Mann , ein ausge .
wenige Hunderte der erſteren ebenſo viel Lauſende ſeis ner tudotigſten Truppen in die Flucht geldlagen . Aber nicht ſo bald rollte die Ausfubrung dieſes 18? 2 ſtellten ſich Ullard und Ventura dem Maba . die Sirdare fürchteten , an unſeben und Einfluß zu
verlieren , wenn Europåer in die Armee ibres Pandes
eintråten , und demnad Alles aufboten , ibren Herr, abme derſelben abzubalien . Aber ſcher von der Rufn s .
ein unterwürfige Streiben und die fluge Maßigung
der beiden Offiziere verſteudten das Mißtrauen , das
die Einflüſterungen der Häuptlinge über den Maba , radida gebradt , volfommen , ſo daß Allard und Ventura berufen wurden , europåiſobe Diſciplin und
europäiſche Kriegsfunſt auf die Gebiete des Punordab zu berpflanzen . Schwer båtte Rundid it Månner
gefunden , die mebr geeignet waren , ſeine Ideen in Ausfübrung zu bringen , als die Genannten . Ven . tura , ein Staliener, und Allard , ein Franzose , lebo
geidneter Reiter und wobl bewandert in allen militás riſchen Angelegenbeiten . Er war ſtets der Erſte in der Solador und der feßte beim Rudzuge ; die Geidichte
ten ſtets in inniger Freundidaft. Der lebtere murde
bewabrt fein Beiſpiel auf , daß er in Verlegenbeit ge.
von Luchtigkeit beranbildete.
wurde hauptſächlich der Sodpfer der Sifbcavalerie ,
die er nad franzöſichem Muſter zu einem boben Grade A18 Alaro nad Eu .
rathen wäre , oder daß ibn irgend Erwas mie Furchtropa reiſte , litt die von ibu diſciplinirte Waffe unge. und 3agen bedliden båtte. Aber rein Geiſt ſagte gemein , denn die Mannſdaften maren an ibren Gene . ibu , dag Diſciplin den Sieg über die robe , ungezů , ral nicht allein als an ihren Fibrer gefnüpft , ſondern gelte Tapferfeit davon tragen mußte .
Eine neue Anregung , das Heer zu europåiſiren, fand ſich im Jabre 1809. Zu dieſer Zeit langte Meto calfe von Delbi aus als brutiſder Geſandter am Hofe von labore an und blieb zwei Monate in der Gegend von Umritvir. Wåbrend des Moburrums bat.
verebrteu in ibin mebr ibren Freund , als welden er ſich bei allen Gelegenbeiten bewieſen bare. (General ullard. ward bei ſeiner Anfunft in Paris von dem
Könige mit großen Ebren empfangen und bei ſeiner Rücfebring Punoidab mit weriboolen Geſchenken
für Rundfdit Singb überbauft und zum franzöſi.
ten die Mann daften der Escorte Metcalfes ibreſden Geſchäftstråger am Hofe von labore ernannt. Tazias , d. b. elegante mit Gold, und Silberſtoffen Der nun verſtorbene General ſtand bei dem Herrider drappirte Hütten , zur Feier des Feſtes errichtet. Die der Sikhs in großer Adtung und war , da er ſido faſt
1071
1072
immer in der Nåbe Defjelben aufbielt , ein Hofmann, måbrend rein Freund Ventura barie Tage erlebt und lide jederzeit des Vertrauens , das der Mabaraoſda auf ibn gereßi , würdig erwieſen . Dem General Ven ,
England , wo er 1846 einen furzen Beridt über das
er Aſien verlaſſen zu baben und lebt gegenwärtig in Land und Volf der Sifbs unter dem Titel : The Pun
jaub , being a brief account of the country of the
tura war vorzugsweiſe die Ausbildung der Infanterie Sikhs, its extent, history, commerce, productions , go ůbertragen , die ihm den in ihr mobnenden boben Grad von Wirkſamfeit verdankie ; er bar in der Mitte der
vernment , manufactures , laws , religion etc. berausges geben , aus dem wir webrere Notizen für dieſe unſere
dreißiger Sabre um einen Urlaub nach dem britiſchen
Darſtellung entnommen . Foulfes , ein Engländer , fam 1835 ins Punde
Indien , um Heilung eines Sdlaganfalles zu erlangen , und nur nad langen Weigerungen ward ibm dieſer bewilligt. Wibrend ſeinegi aufenibaltes auf dem ofte indiſden Gebiete wurden_ibm die ſchmeidelbafteſten Auszeichnungen von den Militár , und Civilbebörden
ſchab und wurde in dem Heere angeſtellt. Er war ein
energiſcher Obarafter , ganz geeignet, alle die Sowie:
ſomobl , wie von der Begum Sum rub zu Sirdhanab,
rigkeiten zu überwinden , die er auf dem Wege zu den bóberen Commandos fand , aber das Sdridſal wollte es anders, er wurde von den Sifbs grauſam gemordet
moer långere Zeit reſidirte , zu Theil. A16 General
und lebend gebraten.
Allard die Erlaubniß erbalien barte , nach Europa
zu reiſen , wurde Rundidit Sing b um die Rudfebr Ventura's beſorgt , derſelbe ging daber in großer
Zablreiche Abenteurer überſchwemmten ſeit 1822 das Pundſdab ; es iſt nicht unintereſant zu erfabren , wie Runor chii Singh lie aufnabo. Einige Beiſpiele
Eile nad Peſchamur , das zu dieſer Zeit der Soau.
mogen dieſes zeigen.
S
plaß eines Krieges werden zu ſollen (dien , doch die
Ein junger Deutſcher ſtellte lid 1836 Rundſdit
Kriegswolfen zerſtreuten ſich und Ventura febrte nat
Singh vor , indem er angab , er ſei in militäriſden
Labore zurück , wo er bis 1837 faſt unbeſchäftigt blieb . In dieſem Jabre reiſte er nad Europa , febrte dann ſpårer ing Pundſchab zurück, nabm aber 1843 ſeinen Abidiet. Seine ungemeine Gaillid feit und ſeine edlen Geſine
Dingen wohl erfabren. Die genügte dem Maba . radda nicht , der poſitive Beweiſe für die Bebaup. fung berlangte und dem zufolge einige Compagnieen beorderie , mit denen der Aſpirant mandurriren ſollte.
nungen baben ihn verbindert , Glucogüter aufzubåufen,
Dieß war mebr als der junge Mann erwartet batte,
die ihm gestatten fönnten , ſeine Tage in der Heimarb in Reidibum und Ueberfluß zu verleben. Er batte
und ein vollſtåndiges Mißlingen war das Reſultat . Naddem er ſich einige Wochen zu Umritvir aufgebalten ,
rebr einträgliche Anſtellungen , in denen ein weniger
erbielt er das Rufliſat , d. b. die Entlaſſung mit einem
gewiffenbafter Mann ein fürſtlides Vermogen båtte
Geſchenf von 100 Rupien und einem Paar Sbawls.
aufbåufen können , aber er war in jeder Beziehung ein durchaus ebrenwertber Gbarafter , der es verídmåbete,
Bei dieſer Gelegen beit fragte ibn Runordit , ob er
Rundroit darüber wohl ein Auge zugedrůdt hårte. Bentura mar ein Mann von fråfrigem Ausleben,
beabſidrige, lidi nach Sabul zu begeben , um Doſt Mobam med reine Dienſte anzutragen. Auf die be. jabende Antwort ſagre N uudichit, es wåre ibm gleich . gültig , ob hundert feines Gleichen den Fabnen ſeines
aber das unwirthliche Klima des Pundſdab bat ſeio
bitterſten Feindes Treue ſo woren .
ner Geſundbeit unbeilbare Wunden geldlagen.
die mehr oder weniger dem Heere der Sifbe Nußen
Ein- anderer Abenteurer , der früber franzöſilder Berſpreden einer Anſtellung mit 500 Rupien monatli.
gerdafft baben. Nach Allard u. Ventura verdient en neral Court die erſte Ermåbnung ; er, ein geborner Fran,
er ganz befåbigt war.
.
fic auf Roſten des Staates zu bereidern , obgleid
I
1
Den genannten folgte eine Retie von Europåern, Offizier geweſen , fam nad labore , erlangte bald das
mando in dieſer Waffe zu erlangen , da Scindia dem
dem Gehalte und begann Recruten zu ererciren , wozu Er regte dieſe Berdaftigung mebrere Monate fort und verlangte endlich die Äus . zablung des verſprochenen Geballes. Ein Tag ward
ein wiſſenſdaftlich gebildeter Mann, war früber Arrils
war vollſtändig zufrieden und bot dem Offizier einige
zoje , war der Artillerie attadirt, obne je ein Gom. Mabaradída den Ratbgegeben, dieſe machtige Waffe feſtgelebt, an dem der Ma bara orda die Recruten im Berib ſeiner Nation zu bebalten. General Court iſt inſpiciren und den Sold auszablen wollte. Rundroit 1
leriefapirån im franzöſiſchen Heere und bat der Waffe,
Hunders Rupien als Geſchenf an , doch dieſer antwor:
der er im Punoidab ſeine Kräfte gewidmet, unendlide Dienſte geleiſtet. Sein Nadforſchungen in Bezug auf Ulteribúmer und Münzen der Sifhs baben oft die
tete : ,, Ich will meinen Gebalt, aber nidr Eure Geldenfe." Runofcit war nicht geneigt , ſeinen Beutel mebr zu
Blåtter res Asiatic Journal geziert , und ſein Münzca , binet gebórt zu den ausgezeichnetften. Aritabile , ein Staliener, und Barlan , ein Nord ,
öffnen , und der Offizier ſandte , obgleid er das Geld nabin , daſſelbe dem Premierminiſter zurůd . Darüber .
I
war Runoichit empóri , der zwar die Dienſte des Frem , den ihrem Werthe nad ſchåbte , ſie aber aud für den
amerifaner , ſind nur in Civilåmtern verwendet worden.
geringſten Preis erlangen wollte.
Oberſtlieutenant Steinbach , dem Namen nach ein Deutider , bat 9 Inbre lang den Sifhs ſeine Dienſte
eneſdiedenen Charafters , wollte fide zu feinem Abfoms
geweibt u
Der Franzoſe war
men bereit erflåren , erlangte mit vieler Mübe die zuleßt ein Infanterieregiment commandirt, Auszahlung ſeiner Rüdånde und ging dann zu Dont
18 +3 , als die aufrübreriſden Truppen die Verabſchies dung ſåmmtlider europáiſder Offiziere erzwangen, ſcheint
Moba mmed. (Schluß folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. teste in Darmſtadt und in deſjen Offizin gedruckt.
D O W
Donnerſtag , 11. November 1847.
N 135 .
Allgemeine Militár - Zeitung. So we
i
.
Nach einem im März d. I. von dem Kriegsrath
ſo daß der Deutſche nad einem furzen Aufenthalt zu fabore nad Aegypten zurüdging. Dieſe Beiſpiele werden genügen , um zu , zeigen, wie
an die Tageſaßung erſtatteten Beridt waren in 10 Rundroit Singh in den ſpäteren
Cantonen noch 10,064 Gewebre, und in 14 Cantonen
Jabren ſeines
Lebens die Europäer bebandelte, die in ſeine Dienſte
1984 Piſtolen zur Percuſſionezúndung umzuảndern. treten wollen . In frúberen Jahren hatte er ſich wohls Mehrere Cantone baben auf eine Umånderung verzich. wollender gezeigt, aber das Benebmen einzelner Aben. tet und gieben es vor , neue Percuſſionswaffen anzu. ſchaffen .
teurer batte eine Aenderung ſeiner Anſichten bewirft ; möglich auch , daß er ſein Heer in der Ausbildung ſo
Als nådſtjábriger Verſammlungsort des eidger weit vorgeſchritten hielt, daß er jede fremde Hülfe ento nofſirden Offiziervereins iſt Solothurn beo bebrlid erachtete. zeichnet, zu deljen Präſident der Oberſtlieutenant Bi . vis ermåbit iſt.
Rad dielen Notizen über die Entſtebung eines nad europäiſchen Principien diſciplinirten Heeres in Gen ,
Deſterreich. Wien , 4. October. Der Generalmajor und Bris
tralaſien geben wir zur Darlegung der Einzelheiten die. ſes Heeres ſelbſt über.
Die Große der Sifbarmee wird nicht ganz gleich
gadier zu Wien I. Freiherr Zepbyris su Greitb angegeben . Mac Gregor erzibit in ſeiner history iſt in ſeiner gegenwårtigen Sbarge zum Diviſionår er, of the Sikhs (2 vols, London 1846 ) , daß Rundid it nannt, der Oberſt vom Generalquartiermeiſterſtabe 6. Singbibm eine Art Rangliſte ſeiner regulären oder Zeisberg zum Generalmajor befördert und als Briga . Seen Truppen vom Jabre 1835 vorgelegt babe , und .
dier in Zara angeſtellt.
In gleicher Weiſe wurden die
daß dieſe biernach aus 35 Regimentern Infanterie zu
Oberſten von Hipiſies vom 1. Waladen . Grånzin . 1000 Mann und aus 15,000 Mann Cavalerie oder fanterieregiment , und S. Graf Gyulai von Ma .
Gbordurras beſtanden habe.
Oberſtlieutenant Stein .
ros , Nemeth vom Infanterieregiment Nr. 45 befórs bad gibt die Stårfe der Armee auf 110,000 Mann dert und erſerer als Brigadier in Wien , leßterer als
Brigadier in Verona angeſtellt.
Die Militarmacht der Sikhs. ( Schluß.)
an , von denen dié reguláre Macht aus 13,000 Mann Cavalerie und gegen 60,000 Mann Infanterie und Artillerie formirt geweſen wåre. Derſelbe Autor ſagt, daß die 40,000 Mann ſtarfen unregelmåßigen Zruppen zur Hälfte aus Cavalerie und zur Hälfte aus Infanterie .
gebildet måren und daß die Artillerie zur Zeit Hund . ſo it's 376 größere und 370 kleinere auf Rameelen oder
Ein deutſder Obemifer , der in Mebmed Ali'8 leidten Fabrzeugen traneportabele Geldůße gegåblt babe. Dienſten ſtand , borte , daß er im Pundídab leidot cine
Ein Rapport, den der politiſche Agent der Nord .
beſſere Anſtellung erlangen fónne , und ging deßhalb weſtgrånze Indiens, I. D. Gunningbam , am 1. Juli mit dem oben citirten jungen Deutſchen nach labore, 1844 zuſammengeſtellt und der als Brilage zu den wo er eine Audienz erbieli, in der er dem Mabai Despatches of the rigt honourable Lieutenant General .
radda berſprad, ibm beſſeres Spießpulver , als er bisher gebabt , zu fabriciren . Dieß wurde angenom .
Viscount Hardinge , the general Lord Gough Major General Sir Harry Smith (2. edition , London 1846)
men , aber die Sdwierigfeit beſtand in dem Betrage gegeben, bered net mit allen Details die Militärmacht der des Soldes.
Der Chemifer verlangte 3000 Rupien
Sikhs auf 101,020 Mann Infanterie , 33,925 M. Gava.
oder 300 Pfund Sterling monatlich , Runordit bot lerie , 5180 Mann Artillerie mit 552 Felde und Fe. ihm 500 Rupien oder 50 Pfund Sterling an. Sold ftungs . und 995 Kameelgerdúßen. Wir finden in die. eine Differenz madte jedes Uebereinfommen unmöglich ,
fer ſpeciellen Nadweiſung , daß zur genannten Zeit
1075
1076
von der ganzen Stårfe 16,820 Mann Infanterie, 14,675
pen des Doſt Mobammed wobl durch reine 35,000
Mann Cavalerie und. 2475 Mann Artillerie in und
Mann Infanterie geſchlagen werden konnten ?
um labore ſtanden , und daß fio daſelit gleichzeitig 238
Gefragte antwortete , daß in Betracht der Diſciplin der
Feld
und Feſtungs- und 395 Rameelgeſd
Der
Be befanden .
Khalſatruppen und ihrer Ausbildung in der europäi .
Aus dieſen im Allgemeinen nidt zu bedeutend von einander differirenden Angaben erbelli e8 zur Genüge,
rohen Taftif ſie wohl die doppelte Zahl (clagen wür.
daß die Heeresmache des Pundſchab eine Udhtung ge .
ein fafb dars aus , die laut riefen : Mebr , mebr oder 100,000 ann ! Der M a baradro a gebot
bietende war , namentlid wenn man damit in Verbin :
den .
Dieſe Antwort fiel unter der Meinung der Sir,
dung bringt , daß die Sifb8 Toon durd ibre Religion
Stilld weigen und ſagre , Mac Gregor babe eine
zu einer friegeriſden Pebensweiſe bingedrångt ſind.
ganz treffende Antwort gegeben. Der finfanterie der Kbalſatruppen iſt von den
Nad den febren Guru Govinde , des Stiftero ibres
Glaubens , iſt jeder Sifh oder Singh verpflictet , ein Schwert zu tragen ; das ganze Geſchäft reines Pebene rol Strieg rein , feine andere Berdaftigung darf reine So fann 08 denn auch nicht
franzdiiſden Offizieren und dem General Ventura große Mühe und Sorgfalt zitgewendet worden ; ſie wurde fåglid regelmäßig erercirt, bis ſie in der Handbabung des Gewebres und des Sdwertes ausgebildet worden.
auffallen , daß die Sibfs nach den Solachren von Mudfi
Die mit einem Bajonnet verrebenen Sewebre aus der
Aufmerfſamfeit feffeln ,
und Feruzídab und ſelbſt nad der von Aliwal, ob. Fabrif von Rabore ſind von einer ro mangelbaften gleich in jeder geſlagen, dennod; fortfuhren den Eng . Conſtruction , daß ſie die Kugel nur auf geringe Ent. låndern die Stirne zu bieten ; ſie waren durd die Vers pflichtungen ihrer Religion gebunden , das Sdwert
Dieſer Geijt erflårt den barto
nidit niederzulegen .
fernungen mit der erforderlichen Kraft zu treiben vers
mogen und bei ſo nellen Feuer dem Zerſpringen aus. gereßt ſind. Die Regierung gemåbrt ſo wenig Munis
nådigen Widerſtand der Sifbſoldatesta gegen die Wun.
tion zur Einübung der Truppen , daß von der Feuer.
ſche der Ranib und der meiſten Sirdars vor und wåb,
wirfung der Infanterie nicht viel zu fürchten iſt. Das
rend der Sutledídcampagne , und wie diejenigen , die
So wert ist eine Waffe, zu der die Sifug oft , wenn
dem Blutbade von Sobraon , wo Tauſende den Boden
die Golonnen des Feindes gebrochen Tould , greifen 1, es
bedecten , oder ein najes Grab in den Flutben des
iſt darf , ſchwer und äußerſt wirfram.
Die Mann
Gutledſd gefunden hatten , entronnen waren, ſich ebenſo ſchaften ſind ſolante, fråfrige Figuren, baben ein gutes entſchieden zeigten , den Kampf von Neuem zu begin. Ausſebent, tragen volle Bårie , ſind verbáltnißmåßig nen , als wenn Sieg ihre früheren Bemübungen mit ſebr groß, was von der bedeutenden fånge ibrer un. Erfolg gefrónt.
Nicht daſſelbe laßt fide von den Mu ,
ſelmannern in der Pundídabarmee ragen. Sie baß . ten das despotiſche Scepter der Sifhs und fonnten eg nidt vergeſſen , daß ſie in frůberen Lagen die Herr.
ſober von Labore geweſen, und daß ihr großer Kaiſer akhbar den armen Guru freundlich bebandelt batte, als wåre er eine barmlore Greatur , die durch ibre Tba. ten nie Anlaß zu Mißtrauen geben fonnte.
Sie bat,
ten täglich die Minarebe pon Jebangir'e Grab am
teren Gliedmaßen berrührt , fónnen Fatiguen aller Art ertragen und beſißen namentlid) eine ſeliene Fähigkeit, lange Mårſche obne Beſchwerden zurückzulegen , ſo daß
es etwas ganz Gewöhnliches iſt , daß der Weg von labore nad Umritſir bin und zurúc, nabe an 60 eng . liſchen Meilen , von Truppen in einer Naot zurückge. legt wird. Oberſtlieutenant Steinbac erzablı , daß er mit ſeinem Infanterieregimente mebrmals in 12 La . gen 300 engliſche Meilen maridirt rei.
Die Infanterie
Ravi vor ihren Augen und freuten ſich auf einen Kampf iſt in drei Gliedern formirt, beim Feuern fniet das mit den Engländern , der , die Macht der Sifhs bre . dend , ibnen die Möglichkeit berfaffen fonnte , dem .
erſte Glied nieder.
Die Uniform ist darladrorb mit
Abzeichen verſchiedener Farbe zur Unterteidung der
Pompe und Glanze ibrer Religion unter britiſcher Herre
Regimenter, die Beinfleider ſind von blauer Reinwand ,
foaft ungeſtört zu folgen.
Dbgleich die Muſelmanner die Sifhs beradreten , ſo befanden ſich doch mehrere der erſteren in boben Aemtern in der Armee der les
der Kopfpuß beſteht in einein blauen Iurbar, der den ganzen Kopf , das Genic und einen Theil der Sdul .
teren ; ein Mobammedaner ſtand an der Spige der Artillerie ; die beſten Artilleriſten ſowuren gleichfalls
Siinmtlide Rleidungstide find ſo ſtarf wattirt , daß die bririſc . oſtindiſde Savalerie nur mit großer Můbe
zu dem Propheten. Alle baben im leßten Kampfe ibre Pflichten nach beſten Kräften erfüllt, wenn ſie auch im
dieſelben zu durobauen vermote.
Herzen ihren Gebietern aus religioſen Gründen den Untergang wůnídten.
Die regulåren Truppen bildeten den Rern der Armee.
Runordit Singh war der Meinung , daß
tern bedeckt , das Pederzeug iſt von fowarzer Farbe.
Die Cavalerie lebt in jeder Beziebung tief unter der Infanterie , denn Allard's Bemübungen um dieſelbe find långit vergeſſen , ſo daß die Gbordurras påbrend der Campagne gegen die Briten faſt nublog waren. Wåbrend die Recruten für die Infanterie ſorgſam aus.
fie fich den beſten Zruppen der Welt an die Seite ſtel
gewählt werden , wird die Savalerie aus feuten aller
len fönnten , dod ließ er in ſeinen bäufigen Geſpråden mit Engländern nie Etwas fallen, woraus man den Soluß zieben fonnte, er babe ſie den Ungrez Babadur
Art, jeder Geſtalt, Größe und jeden Alters zuſamment gereßt. Die Reiter , die Helme oder Stablbauben fra . gen , die mit Shawls und Sdårpen umwunden ſind,
oder , den friegeriſchen Englåndern “ , wie er gewóbne
baben ein chlechtes Ausſeben und ſind, da der Pferde.
lid die britiſden Soldaten bezeid nete , überlegen ge .
ſtand des Pundſchab ein ſebr dledter iſt , diledat be.
balten . Einſt fragte er Mac Sregor , wie viel Trupa
ritten. Die Pferdebekleidung iſt von dem ſchlechteſten
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Material rolecht gefertigt, die Reiter bilden zu Pferde
Die irregulåren Truppen rechtfertigen durch ibren Anzug und ihre Ausrüſtung vollfommen dieſe
wabre Mißgeſtalten , denn bei der Bewegung imhaufeln und links. So die Cavalerie , die gegen die Briten zu Felde 309 ; aber auch in ihren besten Tagen båtren die Gbordurras niemals der befrigen Aitaque europäiſcher Dragoner widerideben fónnen ; die bruiſme Cavalerie it ibnen durd die Pferde ſo überlegen, das die Wudt
Benennung. Baumwollene, ſeidene oder grobe tudene (Semånder von den verídiedenſten Farben mit Sbawle, Bruſtplatten , Turbane oder Helme verleiben ibnen ein buntes, aber pittoresfed Anreben. Die Infanterie der. felben iſt großentbeils mit Puutenflinten bewaffnet , die Cavalerie noch ſchlechter als die Gborourras beristen .
der leßieren allein die Sifbereiter auseinander geſprengt
Die geſammte unregelmäßige Madt erbali ibren Hali
die Sbenfel und Arme vor , und rüdwårig , recto
båtte .
durd die regulären Truppen , obne leßtere wåre die
Ein beſtimmtes Artilleriecorps beſteht in der
Armee des Punoidab nicht. Die 5000 Mann Artil : dienſte ausgebildet und dann in dem ganzen regelma. Rigen Heere vertbeilt. Die meiſten ärrilleriſte'n ſind leriſten werden unter einem Daroga in dem Geldůß .
Mobaumedaner , und ſelbit der Daroga oder Obef der Artillerie , der wohlbefannte Sultan Mabmud , ein
Bruder Doſt Mobammed's , folgte den Glaubend lebren des Islam. Runoidir Singh widmete ſeiner Artillerie die größte Aufmerkſamfest und ließ unter der Aufſicht Gourt's eine große Zabl von Geldbußen in
eritere nur eine regelloſe Horde.
Einen beionderen Ibeil der irregularen Truppen Dieß ſind religioſe Fanatifer, die an den Grundlebren des Guru auch in frůberen bilden die Afalibo.
Tagen mit unverbrúdlicher Strenge feitgebalten baben und dadurch des Privilegiums beilbafrig geworden lind , forrwåvrend den blauen Turban als Zeidien der
glaubigen Sifhó tragen zu dürfen. Sonſt ſind ſie nur mit åugerit wenig Kleidungsſtücken angriban , geben ſogar båufig balb nacend , ſind aber faji immer bis an die Zåbne bewaffnet. Eine ibnen eigentbůmlich ange
dem arſenale bon fabore fabriciren ; die Angabe, nach der der Mabaraoſda bedentende Sendungen von
börende Waffe ist der Wurfring ; mebrere derſelben von
Geſchůßen aus England und Franfreid bezogen babe ,
Turban fete bei ſich und werfen sie mit großer Be. wandibeit und Krafi . Dieſe Wurfringe baben ſechs
iſt nach dem Ausſpruce engliſder Strifoitelier falld. Die von den Briten bei Muofi genommenen Geſchůbe waren drei . , redos ., neun , und zwölfpfündige Kanonen
und 6 ; 38Qige Haubißen , die an Metal (alle waren von Bronze) lowerer maren , als die gleichen Galiber der Artillerie der Präſidentſchaft Bengalen. Die bei Feruzidab eroberten Gifbgerdúße waren
berſdiebener Große tragen lie auf ibrem fegelförmigen bis neun 301 im Duromeſſer, ſind von dünnem Stable und an der äußeren Flåde ſebr darf gefoliffen , jo daß ſie , wenn ibnen eine rotatoriſche Bewegung um
einen Finger gegeben worden , fdmerzbafte Wunden
Viele dieſer Geldüße batten
perurſaden . Neben dieſen Waffen tragen die Afalibs ſtets ein entbloßtes Sowert in ihrer Hand , welches ſie wie Geiſtesfranfe um ihr Haupt ſchwingen . Wenn ſie ſo ausgerüſtet ſind und zu Pferde lißen , haben ſie ein mabrbaft romanbaftes Ausſehen , ſind ſie dabei noc, wie nicht eben ſelten , von ſpirituoſen Flüſſigkeiten er , regt , ſo laſſen ſie ihr wildes Geſchrei, ibre rollen Ge .
lange perfilde Inſchriften und ſehr alte Jahreszablen der Ferrigung , einige waren mit ausgezeichneten Ziers
berden und das Schleudern ibrer Sdwerter mebr wie Teufel a18 wie menſchliche Weſen erſcheinen . Tros
rathen verſeben , die faffeten und Fabrzeuge waren in
des oftmaligen Verjudes , die Afalibs zu diſcipliniren , iſt es felbit Runoidit Singh nid) t gelungen ; man låßt ſie daber gewibrerl , da je ipie ralend verzweifelte fedten und gleichſam als eine Compagnie infernale
von den verſõiedenſten Calibern , man fand 42. , 24 .
und 9pfündige Haubißen , Kanonen von 32 , 24 , 18 , 15, 12, 11, 10, 9, 8, 7 , 6 und 3 Pfund , und Mörſer .
von 10 und 54 Zoll. .
gutem Zuſtande und zum Gebraud für Poſitionsgeo idúbe ausgerüſtet. Die Artilleriſten ſind wie die Mannſdaften der Infan ,
terie mit Schwertern bewaffnet und wie dieſe in dem Gebraude derſelben unterridret ; Rie bedienen ſich dere relben , um ibre Geldůße gegen den eingedrungenen Feind zu vertbeidigen. In der Sutledícampagne bat die Sifbartillerie
geſchaffe baben. Der Sold der Sipoye der regelmäßigen Armee
bewieſen , daß fie die lebren Court's mobl beberzigt,
Gemeine monatlich 10 Rupien oder ungefibr 63 Thaler ;
denn zablreide Verluſte find den Briten durch and wobl. gezielte und lebbafte Feuer der Geldhúße zu Tbeil ge ,
die Mannſdaften der irregularen Gorps erballen 25 Rupien , oder beinabe 16 baler, wofür ſic lite mit Waffen und Kleidung verleben , ſich ſelbit ernábren und
worden. Das Kugel . und Kartårſdfeuer war nach den ůbereinitimmenden usiagen von beſter Wirfung , dem
Granatfeuer feblie aber die Preciſion , da die Zünder To fooledt waren , daß viele ein Sprengen der poblge ,
boſſe auf der Mitte ibrer Babn , andere aber ein free piren weit binter dem Ziele bewirften . Die Artillerie war nad dem Ausſpruce der officiellen Depeſche des Oberbefebisbabers des oſtindiſden Heeres , ford Hugh Gougb , die einzige Waffe, die den Briten mit Au8 , lidt auf Erfolg gegenübertreten fonnte .
manden Nuben wibrend der Kriege des Pundidab
der Sifhs iſt bóber als der des gleiden Orades in dem engliſh Oſtindiſchen Heere , denn es erbilt jeder .
ibre Pferde füttern müſſen.
Penſionen für långere Dienſtzeit berteben nicht, ebenſo wenig erhalten die Witwen und Familien der für den Staat Gefallenen Zuſdůſt: irgend welcher Urt. Beforderungen finden weder nach dem Dienst alter nod nach Verdienſt ſtatt, ſondern ſind nur durch Beſtechungen zu erlangen .
Der Eintritt in das Heer iſt vollſtåndig freimil . lig , und der Dienſt iſt vermoge der religioſen Pebren
1080
1079
und Pflichten ſo populår , daß das Heer obne die ge. ringſte Sdwierigfeit bedeutend vermehrt werden fónnte.
Die Mannſchaften ſind ungemein måßig , fónnen die gróften Mübſelig feiten ertragen , ſo daß fie ſich den Beinamen der „ Eiſengegliederten " erworben haben , und ſind leidt in dem Erercitium .zu unterweiſen aber fie baben gleichzeitig einen ſolden Freibeitsſinn , daß fie ſich nur rower unter die Macht der Diſciplin beus gen ; Infubordination iſt daber nichts Seltenes. .
0
-
Das Geſagte bezieht ſich bauptſådlich auf die Ar.
mee Rundroit Singh's und ſeiner unmittelbaren Nachfolger. Seit dem am 30. Juni 1839 erfolgten Tode bat fich Mandes geåndert , namentlich iſt die In . ſubordination , die früber nur ſporadiſch war , epides miſ geworden und in die offenbarſte Meuterei über. gegangen , wovon auch die Invaſion des britiſden zers
riroriums ein ſprechendes Zeugniß gibt , denn dieſe wurde von den arroganten Khalſatruppen gegen den
Bruber ludwig's Nené von Anjou . Vergebens verſuchte in : dejjen nach dem Tode Johanna's der Erbe ibres Reiches feine
Richie graen Ulfons von Urayonion und Sicilien geltend zu machen. Noch einem von 1435 -- 1442 mit abivechſelndem Glück geführten Kampfe wurde König René genöihigt, nach Frankreich zurückzukehren , und Ulfons herrſchle unter dem 1
Titel »Konig beider Sicilien « ungehindert bis zu ſeinem 1458 Mii der Ihronbeſteigung König Ferdis nand's , Ulfonſo's natürlichem Sobne , brach aber ein erneuer :
erfolgten Ublebeni .
ter Kampf zwiſchen den þaufern Unjou und Aragonien aus. Gine unzufriedene Paribci in Neapel , an deren Spiße Johann Antonio degli Orſini, Fürſt von Tarent, ftand , erklärte ſich für das Haus Anjou und wendere ſid, an Johann , den Sohn Renés. Der giveüe jebi ausbrechende Krieg dauerte von .
1460 – 1464 , endete indeſjen ebenſo unglücklich für Anjou und
feine Unhänger , wie der erfie. Diefer lebte Verſuch der An giovinen, ſich der Herrſchaft Neapels zu bemächtigen , an dem ſich faſt alle Fürſten und Herren Italiens , die vornehmſten 1
Führer der Söldnerbeere und Freibeutercorps , ſowie der nea politaniſche Udel, für oder wider betheiligten , hat in der vors
bezeichneten Ubhandlung eine Darſtellung gefunden . Dieſelbe
Willen der Regierung und gegen den Wunſo der meis
iſt nach einer koſtbaren Sammlung noch nedirter Briefe be: arbeitet , welche in dem Urdive der Familie Caetani aufbe:
ſten Sirdars aus eigenen Antriebe unternommen . Daß die von Runoidit Singo gpflegten feime in ſpårerer Zeit neue Kraft gewinnen werden , möchte
Theile von Honorato Caetani , Grafen von Fondi i !vd Herrn von Sermoneta , ſowie von den Fürften ud Hrerführern hers
zu bezweifeln ſein , da alle europäiſde Hülfe für jest
und immerdar abgeſchnitten iſt , indem der Artikel XI ,
des Friedens von labore vom 9. März 1816 dem Ma, baradicha verbietet , obne die Erlaubniß des oſtindis den Gouvernements irgend einen Europier oder Ames rifaner in ſeine Dienſte aufzunebunen . Nad eben dies
rem Derirage darf die Armee von labore ferner nur aus 25 Bataillonen Infanterie zu 800 Mann und 12,000 Mann Cavalerie beteben , und die brittide Res gierung bebålt es ſich vor , in Fillen der Notb die Genehmigung zur Vergrößerung dieſer Madit zu er. tbeilen , berpfliditet aber den Mabaradida , fobald a18 es die Verbältniffe geſtatten, ſein Seer wieder auf den
genannten Friedenefuß zu ſehen.
mabrt wurde und aus Schreiben beſteht , die zum größten rühren , welde on dem Kriege Urtheil nahmen . Sie geben viele neue Zufichlüſſe und Einzelbeiten , wodurch die Geſchichte jenes Krieges weſentlich dervollſtändigt und veridrigt wird. Wir lernen durch dieſe Briefe die Namen und die Thaten
vieler der beiderſeitigen Paribrihäupter, vornehmlich aber $ 0 .
norato Caetani, Grafen vou Fondi, fennen, der wäyrend jener triegeriſchen Ereigniſſe eine nicht unwichtige Rolle ſpielte.
Honorato war zuerſt ein Unbänger König 2lfonſo's geweſen, dann aber zur Paribei der Angiovinen übergegangen , bei der ihn Johann im Namen feines Baters durch große Verſpres
chungen und Verleibung wichriger Uemter (er war königlicher Commiſſär , Miniſter des Krieys , Kanzler und Protonotarius des Königreiches beider Sicilien 2c.) zu feſſeln wußte; ſeine Schickſale und Handlungen ſind mit in die Darftellung eins Der Krieg wurde im Unfang von den Anhängern Unjou's glicklich geführt. In ber Schladt am Fluſſe Sarno, am 7. Juli 1460 ( die einer der Briefe ausfübriich ſchildert ),
verwebt.
erlitt König Ferdinand eine vollſtändige Niederlage und der
Bibliographie . ( portretung . ) 497.
La guerra di Ferdinando d'Arragona e di Renato d'An .
Unführer der päbiiliden Şülfstruppen blieb. Auch das mõrs deriſche unentſchiedene Treffen von San Fabbiano in den Abruz: zen ( am 27. Juli) aereichte der Parthei Unjou's zum Vors theil , da der aragoneſiſche Beerbaufen , zu ſebr eridöpft , das Feld nicht halien konnte. In den nächſtfolgenden Jabren aber
wendete ſich das Kriegsglück. Ferdinand wurde von dem Bers zoge von Mailand und dem Pabſte energiſch unterſtiet ,
30
jou, narrazione attinta a documenti inediti dell ' archivio
hann verlor das Treffen bei Iroja in Upulien ( 18. Uuguſt
Di P. Mazio . Il Saggiatore , giornale romano di storia , letteratura , belle arti , filologia e varietà di retto e compilato da Achille Genarelli e Paolo Mazio .
nehmſten Häupter und Bierführer ſeiner Parthei zwang ibn
Caetapi.
Aono I , vol 1 , 1844 ( Roma , tipografia della Minerva in
1412) und der nach und nach erfolgende Uebertritt der vor: endlich, ſich auf die Inſel Jichia zu fliidhten , von wo er ſich ſpäter nach Frankreid; begab. Nur Honorato Gaetani war ihm bis zum Ende treu ergeben geblieben ; er widerſtand allen
8. ) p . 177 — 189 e p . 209 - 214. Johanna II . , Königin von Neapel , bedrängt durch die in ih som Rride immer mehr rachfenden Unruben , lufſtände und
Verſprechungen der Gegenparthri, troll dem, daß ſein geliebtes Soon in langer Gefangenſchaft idmachrete , aus der er ibn vergebens durch die Fürſprade des Pabſtes zu befreien gehofft
Partbriungen eine Folge ibrir idwachen , von Günſtlingen osleiteten Regierung), hatte nach der Flucht Jacob's von
durch ein beſonderes Sdreiben ſeiner Dienſte entließ , ergab er
-
Bourbon aus Neapel zuerſt Ulfons V., Könis von Uragonien und Cicilien , und dann , durch deſſen Inmacunarn verleei , Pudiig von Unjou 916 Viacfclger atoplirt. UiS letreros
hatte.
Erſt als Johann feine Sache ſelbſt aufgab und ibn
ſich dem Könige Ferdinand. (n.)
ftard , vermachte die Königin teſtamentariid; die Krone dem
Resigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. X. ! eske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.
Samſtag ,
N
13. November 1847..
136.
Allgemeine Militár - Zeitung. P re u Be n.
Aus einem , den Beförderungemodus und die Ge .
gel nach dem Dienſtalter ; in Fållen, wo bievon wegen mangelbafter Dienſtführung 2c. oder wegen der im S. 8
baltsverbeſſerung vom Feldwebel abwårts betreffenden und durd eine Gabinetsordre vom 6. Januar 1846
feſtgelegten Beldrånfung abgewiden werden muß , bat der Regimentscommandeur die erforderlide Beſtimmung
genebmigten Regulativ ſind folgende Beſtimmungen ent. nommen : . 3. Jede Compagnie und jede Escadron
zu treffen. - $. 8. Unteroffiziere, welche zu permanen. ten anderweitigen Dienſtleiſtungen aus dem Truppens -
.
bat in Zukunft drei Serſoanten ; die Gompagnieen des
theil abcommandirt find , ſowie die Schreiber , baben
Regimento Garde du Corps , die combinirten Reſerves bataillone der Provinzialarmeecorps und die Hand , werfecompagnieen baben deren jedoch nur zwei. –
feinen Anſprud auf eine Gebaſtoverbeſſerungszulage, mogegen das Commando zum lebrbataillon , zur Lehr . escadron und zur Schulabtheilung von dieſer Begún :
S. 4. Zu Feldwebeln , Wadtmeiſtern und Serſchanten
(tigung nicht ausſchließt. - $. 9. Soledte Fåbrung
können fünftig nur Unteroffiziere ernannt werden , welche ſich zu einer zwolfjábrigen Geſammtdienſtzeit verpflich ,
ziebt den Verluſt der Zulage nad fich , und zwar der, liert jeder Serſoant den Rang und die Zulage und
Die Beförderten erbalten als beſondere
jeder Unteroffizier die Zulage, welcher durch ein Kriego
-
tet baben .
-
1
Abzeiden einen Knopf mit dem beraldiſden Adler auf jeder Kragenpatie. – S. 5. Die Ernennung der Ser. Ser,
oder Standgericht zu einer Strafe von ſechs Wochen Mittelarreſt Mittelarreſt oder oder einer einer bóberen böheren Strafe verurtbeilt, ſoanten erfolgt auf den Vorſchlag der Compagnies oder wegen deſſelben Bergebens zum zweitenmal friegs . (Escadrons ) Chefs und reip. der Baraillonscommandeure oder ſtandgerichtlid mit Mittelarreſt beſtraft wird. duro den Regiments commandeur. Nur ſolche Unter . Ein folcher Fall iſt durd Regimentøbefebl befannt zu offiziere dürfen dazu befördert werden , welche durdo machen . - S. 10. Der Verluſt der Zulage bebt zu, Dienſtfenntniß, Zuverläſſigkeit und moraliſche Fúbrung gleid die eingegangene Rapitulation auf , so daß ein -
ſich deſſen würdig gemacht baben. Bei gleicher Quali.
ſolches Individuum, inſofern es noch nicht zwölf Jabre
fication entſcheidet das Dienſtalter. Unteroffiziere, welche als Schneiders, Schubmader . oder Sattlermeiſter bei da pie an Toàftigt werden, ſowie Schreiber, fónnen
gedient bat, im nådſten Entlaffungstermin aud gegen ſeinen Willen entlaſſen werden fann , in welcher Ber ziebung daber in Zukunft das Nótbige in den Kapitu .
dem tågliden Dienſt feinen Theil nemen – nicht zu lationsverbandlungen zu bemerfen iſt. - S. 11. Ge . Serſoanten ernannt werden. Ueber die erfolgte Er freite , welche eine Dienſtzeit von ſechs Sabren zurück nennung zum Serſoanten wird eine beſondere, vom gelegt baben , ſich zu Unteroffizieren eignen und nur baben dazu Regimentscommandeur zu unterſchreibende Beſtalung wegen Mangels einer Vacanz nod nicht S. 6. Der ålteſte Serſant jeder Com . befördert werden fónnen , ſind in der Zahl von 4 per ausgefertigt. -
-
-
pagnie oder Escadron , welder mindeſtens 15 Sabre zur Zufriedenbeit ſeiner Borgereßten gedient bat, fann, inſofern er fåbig iſt, den Feldwebel (Wadimeiſter ) im
der Artil. Compagnie oder escadron (mit Ausnabme dem lerie , welche feine Sefreiten bat) durd
omeniss
Jåger commandeur zu Obergefreiten zu ernennen . à ußeren Dienſt , alſo obne Růdſicht auf die Budos, ſind von dieſer Begünſtigung nicht ausgeldlofſen. zum S. 12. Die Obergefreiten erbalten auf jeder Kragen , fiften und Rednungsfúbrung , zu vertreten , - zum Vicefeldwebel oder Vicewachimeiſter ernannt werden , patte als Abzeiden einen Knopf mit dem Adler , wie -
$
und erbålt dadurch das Abzeichen und den Rang eines
die Serdanten, nur fleiner, die Unteroffizier åbeltrods
wirflichen Feldwebels oder Wachtmeiſters.
del und eine monatliche Zulage von 15 Sgr. - $. 13.
Die
Er
nennung erfolgt auf dieſelbe Weiſe wie die der lebte. Erfolgt ihre vorwurfsfreie Entlaſſung vor der Beför. ren . $. 7. Auch die Unteroffizierzulage fónnen fünf. derung zum Unteroffizier und obne daß ſie invalide tig nur folche Unteroffiziere erbalten , welde fich zu
ſind , ſo erbalten ſie bei ihrem Ausſdreiden aus dem
einer Geſammrdienſtzeit von zwölf Jahren verpflichtet
Dienſt den Rang der leßleren. S. 14. Sohlechte Fúbruug zieht auch den Verluſt dieſer Zulage nach rich,
baben .
Das Einrüden in dieſelbe erfolgt in der Reo
C
1084
1083
und es gelten in dieſer Beziebung die Beſtimmungen der SS. 9. und 10.
Vermoge Ordonnans nom 3. Juli 1847 iſt das
S. 15. Es iſt mit Strenge dar .
verlangte Maß der Freiwilligen bei den
auf zu balten , daß in Zufunft nur ſolde Ceute zur
bei einer belona
Kapitulation zugelaſſen werden , welche die vollſtåndige
derin Fertiukeit
Qualification zum Gefreiten beſīßen und Ausfidat ge. ben, fid zu Unteroffizieren auszubilden . - S. 16. Rein Kapitulant darf Offizierburſde ſein , oder als Offiziers S. 17.
bediente aus dem Etat genommen werden . Von den Spielleuten jeder Compagnie ( excl. Jäger und Sdúben ) dürfen nur 2 bie Rapitulantenzulage bezieben.. – S. 18. Von den Handwerfern einer Gom pagnie oder Escadron darf nur 1 Sdneider, i dube
mader und bei der Savalerie außer dieſen 1 Sattler die Kapitulantenzulage beziehen . Dieſe Handwerfer dürfen aber nidt zu Obergefreiten ernannt werden. tulan , S. 19. Soldaten , welde , ohne eigentliche Rapi ten zu rein , einer långeren außerordentliden Dienſte
M. 1,76
Garabinieren
M. 1,70
.
Guiraſſieren
1,73
Artillerie
1,70 1,70
Pontonnieren
.
.
.
M.
1,67
1,65
Dragoner u. Ublanen 1,70 ( bódoſtens 1,74 ) Duvriers you Genie 1,70 der Artillerie 1,69 vom Train . 1,67 Artillerietrain 1,69 Armeetrain 1,67
1,62
.
M.
.
pflicht für auf Staatsfoften genoſſene Erziebung 2c. ger nügen , dürfen nur in dem Fall die Kapitulantenzu . lage erbalten , wenn ſie zu Unteroffizieren geeignet Find und nur wegen Mangelo an Bacanz nod nicht dazu baben befördert werden fönnen. Franfreid .
Das Invalidenbotel iſt , nach Napoleon's Beo ſtimmung , auf die Berpflegung von 3000 Soldaten
baſſeurs u. Huſaren 1,67 (hódſtens 1,72) Afrifamilde baſſeurs 1,67 (bodſtens 1,74)) Genie Infanterie Orleansjåger
1,67
1,56 1,56 1,56
.
Kranfen mårter
.
.
und 500 Offizieren eingerichtet , welche Zahl oft über .
Das Budget für 1848, im Betrage von 322,010,382 Franfen , zerfällt unter anderen in nadſtebende Poſten :
foritten und nur ſebr ſelten nidt erreicht wurde. Die Aufe nabmen måbrend eines Jabres belaufen ſich auf etwa
Sold. Infanterie 62,400,716 Franfen ; Cavalerie
200, und die Regiſter ergeben, daß ſeit 1815, alſo ſeit 30 Jahren , 6800 Veteranen in die Anſtalt eingetreten
2,989,284 2,989,284 Fr. – Rleidung und Pagerung. Mas
.
Die Durchſchnittszahl der jábrlich Sterbenden iſt , auf 3000 Penſionåre , 145. Mehrfades Intereſſe
find .
Gewóbnlider Dienſt.
21,179,098 Franken ; Artillerie 12,513,182 Fr.; Genie terial 11,408,559 Franfen. - Anfauf von Pferden -
des Invalidenbauſes , in welchem die Bewohner deſſel. ben nad ibren verſchiedenen Berpflegungsgründen, d. b.
5.663,500 Fr.; desgleichen für Offiziere 604,100 Fr. – A u dråſtung der Pferde. Gavalerie 494,000 Fr.; Artillerie 63,325 Fr.; Genie 5500 Fr.; Train 102,000 fr. – Fourage 29,115,103 fr. - Priego8 Depot
nad der Art ihrer Infirmitår, zuſammengeſtellt ſind.
mit der neuen Karte von Frankreich 149,000 Fr.
In den Regiſtern aus den Jabren unter Napoleon's Herrſchaft und unmittelbar nad derſelben erfennt man an den vorberridenden Kranfbeiten noch ganz deutlich ſeine verſchiedenen Feldzuge. În Italien und Aegyp.
Befeſtigungen 3,250,000 Fr. – Militärgeb åude Befeſtigungen in Algerien 4,725,000 Franfen.
gemåbri ein vergleichender Blick auf die Verzeichniſſe
ten bolten ſich die Soldaten den Keim zu Augenfrauf.
beiten , zu Geiſtesverwirrung und zur Epilepſie ; in
C
-
-
5,500,000 Fr. – Sdulen 2,162,460 Fr. -
Ses
beim e Ausgaben in Algerien 250,000 Fr. Außerordentlider Dienſt.
Deutſchland die Rbeumatismen ; in Rußland erfroren
Befeſtigungen. Außer Paris 4,030,000 Franf.;
ſie ſich die Glieder ? . Je weiter man ride von jener Zeit entfernt , deſto mebr verídwinden dieſe Spuren, und endlich treten die gemobnlichſten Folgen der afri .
von Havre 800,000 fr. ; von anderen Militárbáfen 1,600,000 Fr. – Bewaffnung von Paris 1,130,000 Fr. - Militárgeb å ude 8,820,000 Fr. .
faniſden Feldzüge wieder bervor .
Die zuleßt abges
dloffene Piſte für das Jabr 1844 fübrt 125 Blinde oder Augenfranfe auf ; 11 denen beide Beine , 300 de nen nur ein Bein amputirt iſt ; 8 denen beide Arme ,
ueber Militärbildungsanſtalten *) .
224 denen nur ein Arm amputirt iſt; 235 Paralyſinie Tie militäriſche Erziehung in wiſſenſchaftli : oder Gliederſch made ; 13 Epileptiſde ; 29 Babnſin .
nige ; 8 mit filbernen Naſen oder dergleichen Kinn ; 131 Pabme oder zum Geben Unfábige ; 23 denen die Füße in Rußland erfroren find ; 130 mit verſtůmmel,
ten Hånden ; 1020 mit verſchiedenen anderen Verleßun
cher Beziehung. Das Streben nach einer gediegenen militarild.wiſ. ſenſchaftlichen Bildung iſt nie jo lidtbar geweſen , als in gegenwårtiger Zeit. Die erit fürzlich gemad ten Vor.
idläge , eine "militáriíde Hodídule uno' academie der 1
gen ; 175 dienſtunfábige Paienbrüder und 547 zwar unverwundete, aber alterordmade Soldaten , darunter
514 Siebziger und 33 Adrziger, in Summa 2979 In . validen , obne die Offiziere.
*) Dieſer Auffaş iſt aus der Minerva entnommen , wo er die
Uufſchrift : „Betrachtungen über Militärverfaſſungen im Zeits alter der Induſtrie « führt.
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militariſchen Wiffenídaften zu gründen , wurden allent: balben lebhaft begrüßt und baben uns ſehr anges
rollen wir , da uns jeßt auf praftiſdem Wege Erfab , rungen zu ſammeln unmöglich iſt, in einem oumpfen .
(procen . Die Urſade , warum ießt gerade eine rebr große
hinbrúten dabinbringen , bis wieder die Kriegstrom .
Rübrigfeit bier wabrgenommen wird , liegt febr nabe ; jedod, offen ſei es geſianden, wurden die in dieſer Be .
Unſtreitig bleibt die Erfahrung der widrigſte Tbeil
vergeſſen baben , daß Jener , welder ſich nur mit der
Entwicelung getban wird ; aber dennod find neue
mel wirbelt ?
aller militariſmen Kenntniſſe , weil ſie dem Soldaren ziebung gemagten Anträge an gewiffen Orten nod nicht jene Fertigkeit zum Handeln und zur Ausübung gibt, zur Genůge gewürdigt. Ja , es gibt áltere Militars obne welche man alles , wenn nidt gerade ungeſchict, und leider ſind darunter jene , welche derartige Voro ' immerbin aber adůchtern unternimmt. Es gebórt alſo (dlåge prafriſch ins Peben rufen ſollten und fónnten - , eine Entſchloſſen beit zum Handeln dazu und dieſe Ents die ſich mit aller Gewalt dagegen auflebnen. Sie ger ſchloſſen beit gibt dem im Frieden erzogenen Soldaten ben ſo weit , daß ſie in der wiffenídaftlichen Bildung allein die Tbeorie, welche ihre Såbe aus der Erfabrung der Offiziere das Verderben für die eigenilide mili. abgeleitet bat und durde dieſelbe beſtåtigt fand. Die táride Südligfeit erbliden. &G lind dickes jene Mi , Vortbeile derſelben ſind augendeinlich , und wer ſie låug. litårø , welche allenthalben ibre Erfahrungen im glåns nen wollte , würde gleichſam bebaupten , es ſei raibſas zenden lidhte zeigen , nur dieſen einen Wertb beilegen mer , auf das bloße Ungefábr eines glüdlichen oder und mit Mitleiden auf junge , der Wiſſenſdafien ob- unglüdlichen Erfolgs hin zu bandeln , als voraus zu liegende Offiziere leben , welche zur Zeit feine Gele, wiſſen , auf welchem Wege man mit der meiſten Giders genbeit baben , ſich auf praftiſchem Wege Erfabrung beit zum Ziele gelangt. zu faunmeln und denen ſie jede Stimme bei militåris Faſt fodte es deinen , als wäre es unndrbig und Ichen Fragen rein abſpreden. überflüſſig , dieß bier niederzulegen . Wir waren lange diefer Meinung , bis wir Gelegenbeit batten, und vol . wir wiederbolen en So weit vergeſſen ſich oft gerade jede Männer , die allein ibrem Stande núßen lig vom Gegentheil zu überzeugen.. fónnten und die als der große Hemmſchub der Zeit Es beſteben zwar allenthalben Militårbildungsan, zu berradten ſind. Man iſt perſudt zu glauben , dieſe ſtalten, ja , es iſt fein Staat, wenn audy noc ro Flein, Minner wüften nicht, daß die Wiſſenſdaft des Kriegs der nicht einen gewaltigen Unterrichrsſchemalismus vors das Reſultat der Erfabrungen ſei. Oder ſollte man legen fonnte , um zu befunden , was für die geiſtige
eigenen Erfahrung begnügt, eg nie weit bringt, fon,
Wünſte und inſiden im engeren und weiteren Kreiſe
dern auf balbein Wege ſteben bleibt , weil das menſche
Taut geworden in einer Zeit, welche fortſdreitende Maß
lite leben zu furz iſt und ſomit derjenige , welder nicht mebr weiß , als Dasjenige , was er Telbſt wabrgenom , men bat, überall eine traurige Armutb berbårigen muß ? Man mag es glauben wollen oder nidt, aber es I
regeln dringend verlangt.
Es mag rein , daß man in
mander Hinſicht zu viel verlangt , aber die
beredrigt
uns nicht , alle Vorſchläge über Bord zu werfen und aus reiner Bequemlichkeit beim Alten zu bleiben , um
iſt ſicher, daß eine große , febr große Unzabl Militárs
mit dem Guten des Neueren nicht auch deſſen Boſed
im Studium mebr Soaden, als Nußen liebt , die mit
zu erbalien . Es iſt daber unſere Aufgabe , die richrigen Grånzen der ſchönen Mitte zu finden ; dod werden
argwóbniſdem Auge auf eine junge Generation Riebt, welde ride fråftig bervortbut und es über die linie eines Grercirmeijers bringen will .
Die frůberen forts
mir , ebe wir unſere Weiteren Vorſchlåge niederlegell , Borídlåne , melde aus dem wabren Intereſſe für uns
måbrenden Kriege ließen freilid an eine wiſſenſchaft. lidhe Bildung nicht denfen , aber manden Oris dadie man auch dann , als die Kriege beeldige maren und eine lange Waffenrube einirar , nicht daran , die er :
feren boben Beruf entſpringen einen furzen Blick auf die Bildungsanſtalten der Gegenwart werfen.
fabrung der im Kriege gebildeten Militårs durd die
Oeſterreich. Zu den Militerbildungsanſtalten geboren : 1 ) die Ingenieuracademie zur Heranbildung von Ingenieuroffizieren ; 2) die Militaracademie, welde
Tbeorie zu låutern ; man vergah, ſagen wir , daß zur Bollendung des Unterrichts die beorie geborte.
Die Bildungsanſtalten der Gegenwart.
Dieſe Verſäumniß wird von vielen beflagt , welche junge Leute zu Offizieren bildet; 3) das Marineca . jeßt in bóberen bargen ſind.
Uebrigens zu welden
Hoffnungen berechtigt die bloße Erfabrung, welde ein Subaltern in ſeinem untergeordneten Verbåltniß erlangt bat ? Und wieder , welcher Widerſpruch , wenn man
allentbalben die widtige Brande eines Urmeecorps , den Generalſtab , nur mit größtentbeils jungen , des Kriegs unfundigen Månnern , die nur ein unverbálto nignagig fchnelles Avancement in bobe Obargen bradte, bejet febr ?
Der lange 30jährige Frieden bat jene Offiziere, welche den Krieg in bóberen Verbålinifjen Pennen lernten, bine weggerafft. Welche Ausſicht bei einem Kriege ? Und
dettencollegium zur Bildung von Seeoffizieren ; 4) die Cadettencompagnieen zu Dimůß , Grab und Mailand zur Bildung von Offizieren ; 5 ) Pioniercorpeldule ; 6) und 7) die Mineur, und Sappeurſdule ; 8 ) die Bombardier corps dule zur Bildung der Artillerieoffi.
ziere ; 9) das Militárcentralequitation inſtitut, um die
Reitfunſt zu erboben und eine Gleidbeit im Unterricht zu erzielen .
Zur Fortbildung der Offiziere beſteben feine An , ſtalten , doch gibt es viele Regimenter , in welden die
jüngeren Offiziere in der Tafruf und Kriegsgeſchichte måbrend der Wintermonate unterridtet werden.
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Preußen. 1 ) Die allgemeine Kriegsidule für bóbere Ausbildung der Offiziere ; 2) die Artillerie- und
Ingenieurſdule zur Bildung von Artillerie und In . genieuroffizieren ; 3) die Diviſionedulen , als Vorbe, reitungsanitalten zum Offizierseramen für die auf Be . förderung in das Heer tretenden jungen Peute ; 4) das
Cadettencorps , betebend aus dem Vorbereitunge und dem Hauprinſtitut ; 5 ) und 6 ) das Pebrinfanteriebatail : lon und die Pebrescadron zur Erzielung einer Gleich :
Soulfenntniſſe verlangt : 3n der deutſden Sprade :
eine gute Handſdrift, ein geordneter Siyl, obne or. tbographiſche und grammatiſche Fehler , Gewandtbeit im Aufíco , iowie im mündliden Vortrage ; Nadweis einiger Renntniſſe der deutſden literatur . Si der las reiniſchen Sprade : das gelåufige Verlieben der lateiniſdien Projaifer , welche in Secunda eines preu . Biſchen Gymnaſiums geleſen werden ; Uebung im drifts lidhen Uebertragen aus dem lateiniſden in das Deuts
förmigfeit im @rerçiren in der ganzen Armee. Die unter Nr. 1 genannte Anſtalt verdient unſere
de und grammatifaliſches Analyſiren einzelner Stel.
volle Aufmerkſamkeit , denn iſt eines jener welde dem Geiſte der Zeitſie entſprechen und Inſtitute, die Fort:
Leren und Ueberſeßen aus dem Deutſchen in das Fran.
bildung der Offiziere im Auge baben , wogegen die
übrigen fide nur mit der Heranbildung zum Offizier befaſſen . Soon im Anfange dieſes Jahrbunderte gab man
in Preußen der damaligen ſ. g. Offiziersacademie eine neue Geſtalt , wozu der unvergefliche Sdarnborſt das
Seine beitrug.
Es wurde daſelbſt vorgetragen :
len.
In der franzöſiſden Sprade : gelåufiges
zoſilde und umgefehrt. In der Mathematit : Aritb. metit , Geometrie und ebene Trigonometrie.
In der
Geograpbie : die Hauptgrundzüge der matbematis ſchen und pbyliſchen Geograpbie, die Kenntniß unſeres
Sonnenſyſtems, der Bewegungen der Erde und der da. von unmittelbar abbảngigen Erſcheinungen ; Fertigfeit, aus dem Gedichtniß die Umriſſe der bedeutenderen lån . der mit ibren Hauptgebirgen , Flüſſen und großeren Stådten zu zeichnen ; allgemeine Umriſſe der politiden
1) Niedere und bóbere Zafrif, Wirkung des Feld . Geographie der widtigeren außereuropäiſchen Staaten, gaidůBes , verbunden mit Beiſpielen und Aufga . ben von den Operationen einer Armee ; Feldfortification ; Matbematif und Pogif ; Permanente Fortification und Terrainlebre ; Goldhúffunſt.
ſpecieller der europäiſden ; Elemente der Statiftif der
Dieſen Unterricht erbielten nur Offiziere der In .
neueſten Zeiten ; ſpecielleres Wiſſen von der Berdichte
2) 3) 4) 5)
Teşteren , ſpecieller von Deutſoland und Preußen . In der Gerichte : Kenntniß der merfwürdigeren Bes gebenbeiten der Weltbiſtoriſchen Vólfer , ibres Zuſam . menbango , ibrer Veranlaſſungen und nådten Folgen und der ausgezeichnetſten Perſonen aller bis zu den
fanterie und Cavalerie ; die Artillerie batte ihre eigene
Griedenlands, Roms, Deutſchlands. Preußens. Zeid .
Sdule . Sdarnborſt bebandelte dieſe Anſtalt academiſch
nen : Fertigkeit im freien Handzeichnen und in der Conſtruction matbematiſder Figuren, einiger Fertigkeit
im Situations . und Bergzeichnen . Auf den Diviſionsſchulen werden nur Militårmiſ. Einige al8 tüdtige Generalſtabsoffiziere und Oberbest Feblobaber aus derſelben bervorgingen . Dieſes In , fendaften gelebrt , als : Waffenlebre , Artillerie , For. und ſagte, daß ſdon der Zweck erreichir lei , wenn nur
ſtitut wurde im Jabre 1806 durch den unglüdlidentification, Elementartafrif, Felddienſt , der fleine Krieg, Krieg geſtört und erit 1810 wieder eine Pebranitalt für militäriſde Aufråpe, Situationszeichnen , Aufnehmen .
und Krofiren .
Während des Beſuch
der Diviſions ,
die Offiziere aller Waffen errichtet. Mit dem Jahr 1816 wurde dieſe Anſtalt mit dem
(dulen bilden die Schüler derſelben nad den Waffen
Namen der allgemeinen Rriegeſchule belegt und
commandirten Offizieren, denen die prafriſh militäriſde
militariſd formirte Abtbeilungen unter geeigneten dazu
bat nur die bóbere Militärausbildung zum Zweck. In Ausbildung der Schüler in der Renntniß der Dienſte dieſelbe fónnen nur Offiziere eintreten , welde berelig
drei Jabre dienen und in einer Vorprüfung beſteben .
porſdriften , ſomie des Grercirreglemente obliegt. In dem Offizierseramen wird nur in militariſdien Gegens
Da die Anzahlder Beſudenden 36 nicht überſteige, lo
ſtånden eraminirt.
fann nur ein rebr fleiner Tbeil des Ganzen dieſe Ans
ſtalt beſuchen ; meil jedoch råmmilide jüngere Offiziere
Wir fónnen und von Preußen vidt trennen , ohne
bei allen Druppeltbetlen jábrlid wiſſenſchaftliche Aues
noch der in neueſter Zeit in Berlin entſtandenen mili , tårijd . literariſden Geſellſdaft zu ermåbnen . In ders
arbeitungen befommen , ſo gibt ibnen die nicht allein Gelegenbeit , die erworbenen Kenntniſſe zu erbalten ,
felben bat fidein fdoner, lebendiger , frudbringender Geut entwidelt ; felbit Prinzen des föniglichen Haus
ſondern ſich dieſelben aud nod_zu vermebren und mit res, der Kriegsminiſter und viele andere Generale vers Dieſes fann audwobl
der literatur fortzufdreiten .
erzielt werden , da die Gegenſtande , welche ſoon beim
rohmibeten nicht , dort Vorträge zu balten , oder an den
Discuſſionen Theil zu nebmen . Dieſer Verein gibt ein
Offizierseramen verlangt werden , einen guten Grund nachabmungomůrdiges Beiſpiel zu åbnliden , die in gelegt haben .
jeder Garniſon zuſammentreten fonnten , worüber wir
Schon bei der Anmeldung als Officiersaſpirant weiter unten mebr ſprechen werden. werden ſeit der Regierung des jebigen Rönigs folgende
( Forrießung folgt. )
Redigirt unter Berantwortlid;keit der Verlagsbandluno: 6. V. Prske in Darmſtadt und in defjen Liizin gedrudi.
Dienſtag ,
NE 137.
16. November 1847..
MIS
Allgemeine Militar - Zeitung. P r é u B e n.
Breslau , 26. Oct. .
Am 23. October Nadmite
tags zwiſchen 1 und 2 Uhr fam ein Artilleriecommando
ten , Angriff und Bertheidigung feſter Pråbe , Militár . und freie Handzeidnung , Naturgeſdidte , Pbyſik und Obemie , Geſchichte Geographie , deutſde und franzos
aus Spandau , beſtebend aus 1 Offizier,1 Feuerwerfer, fide Sprade, Pufnehmen Dienſtlebre, militáriſde 15 Kanonieren und einem Pulverwagen mit 6 Pferé tigiren Uebungen , Kaligraphie, Muſif, Fedten, Lurnen, Vol. , Swimmen , Lanzen den in Hirſchberg an. Der Wagen iſt mit einer las dung der neu erfundenen Nafeten berſeben , die obne mittelſt
bloßen
, Reiten.
Für die Offiziere der Infanterie und Cavalerie fin.
abgefeuert werden,
den måbrend der Wintermonate Vorleſungen über Dienſt.
Anal eines Geſte 18 und das Sommando ſou bei dem Transport über die vorſchriften, namentlid aber über den Felddienſt ſtatt.
Berge ermitteln, ob die Rafeten aus den ſtarfen Trang,
Außerdem erbalten jente Offiziere , die in das topogra.
port ausbalten fónnen . Es werden deßhalb an vero Tiedenen Stellen Rafeten abgebrannt, um deren Brauds
pbiſche Bureau commandirt ſind , Borleſungen in der Mathematik ., Artillerie , Befeſtigungskunſt , Taftif und
barfeit zu prüfen .
im Zeichnen .
(Bredl. Bl.)
Gadſen.
Die Militärbildungsanſtalt dient zur
Erlangung von Offizierøſubjecten . Der Eintritt ges
Rußland.
diebt zwiſchen dem 15. und 17. Jabre.
218 Vorfennte
Petersburg , 26. Oct. Seine Majeſtåt der Rai. Rain niſſe werden gefordert : Feſtigkeit in der boddeutſchen Seine Majeſtät fer bat den Großfürſten Conſtantin zum Chef Grammatik und Orthograpbie; deutllide Handſdrift, .
Dieſes
Fåbigfete in der Abfaffung leichter Auffäße ; Fertigkeit
Regiment wird demnach den Namen : „ Ublanenregi,
in den vier Rechnungsarten, in den Brüden ; die lebre von der Regel Detri , der Rettenregel , Gerealmafts .
des wolbyniſchen Ublanenregimentes ernannt.
ment Seiner Kaiſerliden Hoheit des Großfürſten Gone
ſtantin Nifolajemitſch " fübren. – Dem Chef des Stas rechnung und Vermiſdungsregel ; von der Geographie bed des vierten Infanteriecorps, Generalmajor Baron allgemeine und ſpecielle Kenntniß von Deutſdland; Salza III. ſind die Functionen eines Generalquartier , alte Geſchichte; Anfangsgründe der franzöſiſchen Sprade ; -
meiſters der Reſervetruppen übertragen worden. Franfreid.
einige Uebung im Zeidnen .
Bei der Äusbildung der Sadetten wird ihr fünfti. ger Beruf ins Auge gebildeten gefaßt und demgemåß das dem mifenídaftlich
Im Departement Herault iſt am 9. o . M., 73 militår .
Soldaten unbedingt
Jahre alt, der Generallieutenant und Pair , Baron Nothwendige dem Entbebrliden ſtets vorgezogen . Berthezéne , ebemaliger Generalgouverneur von Al gerien , geſtorben.
Der Unterricht in der Anſtalt umfaßt folgende Ges
genſtånde : Matbematif bis zur Statif und Dynas mit ; Waffenlebre , die Wirkung und der Gebrauch
aller Feuerwaffen ; Ingenieurwiſſenſchaft, Feld .
Ueber Militår bildungs a n ſt alten. beſtåndige befeſtigung ,Befeſtigungsfunft Weg : und Brüdenbaulehre , Terrainlebre, , die febre vom Angriff Die Bildungsanſtalten der Gegenwart. ( FortreBung.)
und von der Vertheidigung ; Phyrif und Obemie , ſo weit ſie zur Vervolftändigung der allgemeinen Bil,
Bayern . Zur Heranbildung von Offizieren beſteht das Cadettencorpo , zur Fortbildung der Artillerieoffi,
dung erforderlich ſind ; Zeidnen, Unterricht im Si, tuationszeidnen, finearzeichnen und im Auftragen von
ziere eine Artillerieſdule. Die Lebrgegenſtånde in dem erſteren umfaſſen : Religion , Arithmetik, Algebra, Seos
Fortificationsriſſen . Deutide Sprade , gramma . iſcher Unterridt in Verbindung mit feſe . , Declama .
metrie , Trigonometrie , Waffenlebre , reine und ange.
tions . und Interpunctionsübungen ; ſpåter logik und
wandte Taftif , Terrainlebre, Befeſtigungsmiſſenſchafo Rhetorik und dann Uebungen im freien mùndliden
1092
1091
Vortrage ; ſtyliſtiſde Uebungen. Französische Gora . Klaſſe prafriſobe Uebungen im Aufnebmen des Terrains, de , Unterricht bis zum Berſeben eines franzöſiſden Sdriftſtellers und ohne grobe Verſtoße etwas ſpreden zu fónnen. Serdidose , allgemeine Weltgeſchichte;
gymnaſtiſde Uebungen aber in allen Klaſſen ſtatt. ) Württemberg. Im Herbſt 1845 erfdienen neue Beſtimmungen über die Difizierbildungsanſtalt. Die
ſpeciellere der europäiſchen Staaten mit beſonderer Zabl der Zogtinge iſt auf 40 feſtgereet, welde in 4 Bezugnabme auf Deutſdland , von ihrer erſten Ges Klaſſen zërfallen , so daß jedes Jabr 1ù in die Anſtalt ſtaltung bis auf die neueſte Zeit ; vaterlandiſde Geo fdichte gang ſpeciell. Geograpbie , die Elemente der pbyfilden Geograpbie ; aügemeine Geograpbie nad Naturgränzen ; ſpeciellere der europäiſden Staaten,
aufgenommen werden fönnen. Die Anmelder müſſen 16 bis 18 Jabre alt und bei udliger förperlicher Lúd ,
beſonders von Deutſdland , ganz ſpeciell von Sadlen ,
fåßen der geoffenbarten Religion , ibren Belegen aus
Statiſtik der deutſden Staaten .
den beiligen Urfunden und der menſoliden Bernunft,
Dienſtlebre.
Mi.
tigkeit ſein . 1418 Borfenntniſſe werden erfordert : 1. Religion : Bekanntſchaft mit ſámmtlichen Rebr.
ſordie ibre prafriſche Bedeutung. 2. Deutide Sprade, Bewegungen und dem Gebraude dier Truppen , wobei richtiger mündlieber Vortrag eines klaffiſcher Abſonitis,
litártyl. Daftif , bauptfacilid die Pebre von den
eine möglichſt flare Vorſtellung von dem Zuſammens
bei deffen Interpretation der Aufzunemende fich über
wirfen aller Waffengattungen im Striege gegeben wird.
die Kenntniſſe der Regeln der reinen Wort- und Saßlebre auszuweiſen bat, wobei deutſde u . lateiniſde Terminolo .
Kriegsgerdichte, Darſtellung ibrer aAgemeinen Um. riſſe , durch die einzelnen Feldzuge.
geſtattet iſt. - Fåbigfeit in der Abfaſſung leichter Praftirde gie geſtattet
uebungen , Reiten , Fechten , Tanzen , Sdowimmen, Kabnfahren , Aufnehmen mit dem Meßriſd , Ererciren, Felddienſtübungen , Abſtechen von Feldſchanzen , Erers ciren mit der Flinte , Búdoſe und dem GeſdůB. I Außer der Militárbildungsanſtalt beſteht noch eine befondere Ingenieurbildungsanıtalt für die dem Inge. nieurcorps zugetheilten Portepéejunfer.
Auffäße , beſonders im beſchreibenden und erzáblenden Style , obne Febler gegen die Richtigkeit der Ortho . graphie, der Worts und Sagverbindung. 3. Fran . zorirde Sprade: Befanniſdaft mit den Hauptre. geln der Wortlebre , wobei die Fragen und Antworten in franzófilder Sprache gegeben werden ; richtige Ueber. Tegung einer jeden biſtoriſcen franzöſiſden Sdrift ;
Die jungen Peute treten zwiſden Uebung im Ueberſeben aus dem Deutſden in das dem 15. und 16. Lebensjahre in die Cadettenanſtalt Franzöſiſche ; einige Uebung im Spreden. 4. Patei . ein und verbleiben daſelbſt 4 Jabre. A18 Vorfenntniſſe nirde Sprade: richtige mündliche Ueberſeßung des werden verlangt : a) deuorde Sprade. Allgemeine Gåſar und livius ; leidte Ueberſeßungen aus dem Hannover.
Regeln der Orthograpbie und Interpunction, Aufſåße
Deutſchen in das lateiniſche, obne gröbere Verſtoße
ůber leidote Gegenſtånde ohne grobe Febler. b) Fran , zoriſche Sprade. Geläufiges Peren , Defliniren ,
gegen die Grammatif. 5. Geididte : Ueberſicht der
Conjugiren der regelmäßigen und unregelmäßigen Zeite wdrier , Vorrath von Wörtern , um Såße aus dem Franzöſiſden ins Deutſche übertragen zu fónnen . c) Pateiniíd. Vollſtåndiges Defliniren und Conjugis d ) Matber marif. Arithmetit , 3ablenlebre , die vier Rechnungss
ren.
Ueberſeßen des Cornelius Nepos.
operationen mit ganzen und gebrochenen Sablen , febre
von Verbåltniß und Proportionen. Geometrie. Grunds begriff derſelben und die Pebre vom Dreied . e) Geo's
alten Geldidte , beſonders der römiſchen und griedi.
iden. 6. Geographie: Befanntſchaft mit der alle gemeinen Geograpbie der fünf Welttheile. 17. Arito . metif : die vier Rechnungsarten ; die lebre von den
Brüden , arithmetiſden und geometriſchen Proportio . nen und Anwendung derſelben ; Buchſtabenrednung ; Kenntniß der febre von den Potenzen mit ganzen Er. ponenten und den Quadrati und Oubifwurzeln. 8. Geometrie : die ganze ebene Geometrie. 9. Zeid . nen : einige Uebung im finearzeichnen ; Freibandzeichs
graphie. Allgemeine Begriffe vom Globus , pbyfiſche
nen . 10. Soonrohreiben : deutliche und rdóne deut.
und politiſde Einteilung der Erdoberflåde, jedod
ide und lateinilde Handſdrift.
nur im Obarafter ciner allgemeinen Ueberſicht. f ) Ge .
Der Unterricht in der Anſtalt ſelbſt umfaßt: 1. Re .
roidte : Kenntniß der Hauptperioden und der wid
ligion : chriſtliche Glaubenslebre , chriſtliche Sitten .
tigſten Daten .
g ) Eine angemeſſene Fertigfeit im S dónſdreiben . h) Einige Fertigkeit im freien
lebre , driſtlide Religionsgeſchichte confeffionell vorzu . tragen. 2. Serdichte : mittlere und neuere Ge .
Handzeichnen. ?
dichte, mit beſonderer Rücffidr auf Deutſde und würts
Der Unterricht in der Anſtalt ſelbſt findet in viertembergiſche (Serdidte. 3. Geograpbie : Erde und Riaffen ſtatt und zerfällt in jeder Klaſſe in zwei Se .
Staatenfunde von Europa .
4. Matbemarif : Geo .
meſter. In der unterſten Klaſſe wird Moral, Matbeo metrie, Stereometrie, ebene und ſpbåriſche Trigonomie. matik , deutſche und franzöriide Sprache , Geſdichte,
trie, Arithmetik und Algebra bis einſchließlich der Lehre
Geographie , Patein und Dienſtvorſdriften gelehrt. In der 3. daſſelbe im weiteren Foriſdritt, dazu Statiſtik
von den Functionen, Mechanif, mathematiſche Geogra. phie. 5. Beſchreibende Geographie und Scatten . conſtruction . 6. Pbyrit und Obemie. 7. Prydo .
und Theorie des Erercirens. In der 2. tritt Gerdidyte
der deutſchen literatur , engliſche Sprade, Einleitung in die Naturlebre , Caftif und Waffenlebre dazu , da . In der erſten Klaſſe gegen fålt die Moral weg.
logie und logif. 8. Deuilde Sprace : Regellebre, Vortrag und leſen flafiider Sdriftſteller , ſtyliſtiſche
Rbetorit , literaturgedichte, Uebungen im mündliden
kommt noch Terrainlehre, Fortification und vaterlån. Uebungen. 9. Franzöſische Sprade : Elementar. diſche Kriegsgeſchidte hinzu . Ferner finden in dieſer
und böhere Grammatif, Rbetorik , Poeſie , gedrångter 1
1093
1094
Curſus der franzöſirden Piteratur, Spredübungen . Vor.
um dieſen Gegenſtand eríodpfend zu bebandeln , jene einiger Nadbarſtaaten , don des Bergleido 8 wegen , ebenfalls berübren .
trag von Ueberlegungen und Sdauſpielen. 10. Mi , litärgerd å fis ftyl. 11. Artillerie : praftilches Ererciren . 12. fe1o Feld . und ſtebende Befeſtigung nebſt einer überſichtliden febre des militárijden Weg. Und Brüdenbaues .
13. Elementariaftif der Ins
fanterie , beoretiſch und praktiſd ; Scheibenſchießen . 14. Angewendete Tafrif. 15. Kriegsgeſchichte. 16. Terrainlebre und zu ibrer Vervollſtändigung ein Vortrag über Geognoſe. 17. Topograpbiſ de8 Zeidnen : Aufnemen mit und obne Inſtrumente. 18 . Dienftlebre.
rorift.
( Fortſeßung folgt.)
19. Ralligraphie und
Plan
20. fedren , Voltigiren , Reiten und
Literatur. Biograpbilde Denfmale. Don R. A. Barn , bageu von Enſe. Zweite vermebrte und ver. befferte Auflage. 3 Zble. Thle 8. 370, 388, 551 S.
Berlin 1815. Drud und Verlag von G. Reimer. Die biograpbilden Denkmale des roon långſt als fieblings dritſteller der deutſden Nation anerfannten
S dowimmen . Baden. a.
Die bóbere Kriegoldhule zu weiterer Ausbildung von Infanterie- und Cavalerieoffizieren Die Anzahl der dieſe Anitalt beſuchenden beſtimmt. Offiziere ijt duraronitilid 10-12. Der Curſus wäbret zwei Jabre. Die Gegenſtande , welche daſelbſt zum Vortrag fommen , ſind : deutide Sprade , logik , frans
Verfaffers liegen bier in einer zweiten , vermebrten und verbefferten Auflage vor und rechtfertigen in erböhtem Grade den Ruf, welden fie con bei ihrem erſten Er . deinen ſide erworben baben. Dieſe biſtoriſden e . målde find ſchon durdgefübrt, die Darſtellungen ſind arafteriſtiſche
und
lebendig
und
laſen
durd die
idrirde Sprade, Matbematif, Artillerie, Taftif, Zeid .
große Anzahl mit Sorgfalt und ſoarfſichtiger Auswahl
nen , Aufnemen. b. Die allgemeine Kriegsſchule , in welche junge Leute von 17 bis 20 Jabren aufgenom .
benußter Quellen aud jene weniger bervortretenden Eigentümlichkeiten nicht vermiffen , welche das Bild zu einem vollendeten geſtalten ; und ganz in dem lichte
men werden . Die Vorfenntniſe , welde zur Aufnabme verlangt werden , find : 1. Deutſche Sprade. Rich
tiges Leſen und Sdreiben. Auffäße mit gegebenem bema. 2. Franzdfiide Sprade. Orthograpbiſch ride tiges Sdreiben. Verfteben der leidteren franzöſiſchen Proſaifer. leichtere Ueberleßungen aus dem Deutſben in das Franzöſide. So viel Fertigfeit , um ſeine Ge. danfen im Sprechen und Schreiben Anderen klar zu maden. 3. Marbematif. Algebra bis incl. der Glei. Die lebre von den Pro. dungen zweiten Grades. portionen , Reiben , logarithmen , Geometrie incl. Stes reometrie und ebene Trigonometrie. 4. Geograpbie.
der Zeit gebalten , welder der Geſchilderte angebórte,
geben ſie zugleid zur Aufflårung und zum Verſtånds niß derſelben einen bódoſt intereſſanten Beitrag. Der erſte Band entbált zuerſt die Lebensberørei.
bung des Grafen Wilbelin zur lippe, welcher , im Jabr 1724 zu london geboren , ſpåter für ſeinen Geiſt und ſeine ausgezeichneten Lalente beſonders in Portu. gal ein weites Feld der Ibåtigfeit fand und deſſen Aufzeichnungen , auf welde in dieſen Blåttern hinge. Wieſen iſt , wobl mehr befannt zu werden verdienten. .
Geograpbie von Deutſchland , Franfreid , überbaupt
N18 der Feldmarſdall Graf von Gneiſenau dieſe Sdilderung der Kriegstüchtigfeit unſeres Helden zuerſt geleſen , ſagte er zu dem Verfaſſer : " , Sie baben den Grafen zur lippe ſebr gerůbmt, aber nod lange nidt
von Mitteleuropa. 5. Naturlebre. Allgemeine Rennis niß des Tbier . , Pflanzen und Mineralreids. Die
darſtellen .
Hauptſåße der matbematiſchen und pbyliſden Geogras Specielle pbie . - Allgemeine politiſche Geograpbie.. - Specie lle
Hauptlebren der Pbyſit.
6. Gerdidore. Allgemeine
Weltgerdidre. Specielle Gerdichte von Deutſchland. Begriffe von 7. Zeidnen . Freie Handzeido nung. geometriſden Zeidnungen.
Der Rebrcurs dauert zwei Jabre und kommen wåb , rend deſſelben noch die Erercirreglements , Caftil , Waffenlebre, Terrainlebre dazu. Man ſpricht, daß
der Organiſation dieſer Anſtalt große Verånderungen
nach Verdienſt, er war viel größer nod , als Sie ihn 3d babe mid früber eine Zeitlang in Búce ,
burg aufgebalten und dort im Ardiv ſeine Handſchrif. ten Durogeleſen. Unſere ganze Bolfsbewaffnung vom Jabre 1813, Pandwebr und Landſturm , das ganze neuere Kriegeweſen, bat der Mann ausfübriid bearbeitet, von den größten Umriſſen bis auf das kleinſte Einzelne,
udes bat er don gewußt, gelebrt, ausgeführt. Seine Denfſdrift über die Vertheidigung Portugals, die nad fiſſabon geſandt und dort ſorgſam aufbewabrt wurde,
bevorſteben , daß der Gurs auf drei Jabre beſtimmtentbålt Zug um Zug auf das Genaueste alle Maßres und bei den Borfenntniſſen aud fateiniſd verlangt geln , welde ſpåter ford Wellington dort genommen bat , deſſen Stellungen und Bewegungen nur die Aus. werden ſou . c. Die Artillerieſdule für die Offiziere u. 1. w. fübrung von Rippe's Angaben und Vor driften ſind . der Artillerie. Denfen Sie nun , was das für ein Mann geweſen, Herren Darmſtadt. Die Militaridule in aus deffen Geiſte, ſo weit in der Zeit voraus zwiefad Darmſtadt in zwei Abtbeilungen ; zur Bildung von die größten Kriegsgedanfen fido entwickelt , an deren jungen Leuten , welche ſido dem Offizierſtande widmen ſpåter Berwirflidung zuleßt die ganze Madt Napo , und zur Fortbildung und hoberen Ausbildung der Offio leons eigentlich zuſammengebrochen iſt !^^ Und der dieß ſagte , war Oneiſenau."“ - Der Berfaſſer låßt ziere . Wir buben bis jeßt die Anſtalten mebrerer deuts
Moſes Mendelsſohn von Graf lippe , welden er in
rden Staaten kennen gelernt und wollen nun noch ,
Pyrmont batte kennen gelernt , folgende Sdilderung
1095
1096
entwerfen : „ Id rab einen Mann von langer Geſtalt,
todt !" rief der ungeduldige Feldberr , der das unbes
ſtarf von Gliedmaßen , aber von innerem Harme , viel . leicht aus zum Theil von zu barten Strapazen , åu.
kannte franzöſiſche Wort für dieſe im Plattdeutſden
Berſt abgegebrt . Dieſes unſanfte Aeußerliche machte mit dem ſebr fanften , men denfreundlichen Weren , von
es derſelbe, der als ein franzöſiſcher Geſandter einſt
weldemes beſeelt war , den auffallendſten Contraſt,
es wabr ſei, daß der Kurfürſt einen General in Dien . ften babe, der ein Sdneider geweſen, bervortrat und , obne
.
.
der ſich auch in ſeinem Betragen zu erfennen gab . Fremd und abſchredend dem erſten Anblick nac , aber ganz Sanftmuth und Theilnahme, je nåber man ibm kam ; ſtrenger Ernſt von Außen , und weich mútbige
åbnlid flingende Feindesbenennung nabm. “
Aud war
die Unverſchämtheit barte, bei der Lafel zu fragen , ob
die Antwort abzuwarten , flammende Blide auf den Geſandten ſchießend rief : Hier iſt der Mann , von dem das geſagt wird ; bier aber (auf ſeinen Degen
Menſchenliebe im Herzen ; die feinſte griechiſche Seele
fdlagend), bier iſt die Elle , mit der ich die H .. nad
in einem rauben weſtpbåliſchen Körper. In ſeinem Deußerlichen, in Kleidung , Gang und Art ſich zu bes zeigen , nadlåſig bis zum Sonderbaren und daduro
der fånge und Breite meſſe. " - Die Sdladt bei Febrbellin, welde, wie der Verfaſſer ſagt, mit Recht in erſter Reibe der vaterländiſchen Großthaten erſcheint, iſt
gemeinen Augen mebrentheils låderlich ; in ſeinem Aus. der Glanzpunktdieſer Erzählung. Das Leben des alten drud ſorgſam bis zum Geſucten ; in ſeinen Geſinnun . Deſſauers “ iſt im zweiten Abſchnitt geldildert, jeine gen bingegen ungerd můckt und edel bis zum Erbabe geiſtige Entwicelung, ſein eigentbümlider Sbarafter, nen. Tod für Freibeit und Gerechtigfeit , zufünftiges alle außeren Umſtånde, die Beweggründe ſeines Han . Leben und Vorſebung , waren die Gegenſtände ſeiner
delng und dieſes ſelbſt ſind zu einem schönen , ja bei,
gewöhnlichen Unterredung. Id babe nie einen Men ,
teren Bilde vereinigt , da Widermåriiges paſſend in Satten geſtellt wurde, obne der gerdidtliden Wabr beit zu nahe zu treten. Die Inſdrift auf der Rúd, ſeite des Fußgeſtellen von dem ibm von dem König
ſchen mit mehr Wårme von den Wabrbeiten der natúr,
lichen Religion reden bören ; frei von allen Vorur, tbeilen , die zu Zwieſpalt und Menſchenbaß fübren , war er von den achten wohlthårigen febren der Religion bis zur Sowårmerei durddrungen ."“ - Dem Grafen Matthias von der Schulenburg, einem anderen Deutſchen , welcher ſide in fremden Kriegsdienſten , 34 , left als Oberfeldberr der Republif Benedig , boben Rubm erworben hat , iſt die folgende Betrachtung ge. Gleich portrefflich in Anlage und Form , iſt
von Preußen in Berlin erridteten Standblild iſt be .
zeichnend für ſein Wirfen : „ Siegreid leitete er die preußiſchen Hilføvólfer am Rhein , an der Donau , am Po. Er eroberte Stralſund und die Inſel Rügen . Die Sdladt bei Reſelsdorf fronte feine friegeriſde Laufbahn. Das preußiſde Heer verdanft ibm die ſtrenge
Mannszucht und die Verbeſſerung ſeiner Krieger zu
Fuß. Er lebte vom 3. Juli 1676 bis den 7. April
bier beſonders die Ergåblung der Vertbeidigung von Corfu , ein Meiſterſtud geſchichtlider Darſtellung. – König I beodor von Corrifa abenteuerliches
1747. “
Peben (Theodor Stepban Freiberr von Neubof) iſt in dem leßten Abſchnitt dieſes Bandes beſchrieben. – Die
deren ganze Saltung lie recht eigentlich zu einem Volfs . bude im bóberen Sinne ſtempelt und ganz geeignet
Biograpbie des Freiberrn Georg von Derfflinger
madt, den Entbuſiasmus wieder bervorzurufen , melder
und des Fürſten Peopold von Unbalt Defrau bil , den den Inhalt des zweiten Theiles. Erſteren , im Mårz 1606 zu Neubofen in Deſterreid oon niederen Eltern geboren , obne Erziebung und Bildung , bat
das Heer des alten Marſdals Vormåris belebte. ES würde wohl den Raum dieſer Blåtter überſdreiten, wollten wir auf die Beſpredung der einzelnen Ereig .
-
Der dritte Band enthålt allein die Lebens.
beſchreibung des Fürſten Blåder von Wabiſtadt ,
Prediger zu Guſov bielt , von der Muskete an , von dem niedrigſten , bis zum bódoſten Ebrengrad in der
niſſe eingeben ; wir glauben uns daher auf die Bes merkung beforånfen zu müſſen , daß , obne Pobrede zu ſein , die ſich Blüder ſelbſt einſt , als ibm dergleichen zum Ueberdruſſe vorgetragen wurden , mit den Worten
Man erzáblt, er babe einſt
verbat : „ Was iſt's , das ibr růbmt ? es war meine Ver.
den Beridot eines Rittmeiſters , der auf Erfundigung
wegenbeit, Gneiſenau's Beſonnenbeit und des großen
des Feindes ausgedict worden , und dem Datum reie nes Zettels das Wort Raptim vorgereßt batte , aus
Gottes Barmberzigfeit ! “ iſt pie vielmehr das treueſte biſtoriſche Bild dieſes Helden und ſeiner Zeit, zu defien
„ Gotta, wie ſich die Gedådtnißrede , welche ibm der Miliz fommen laſſen . "
1
einem Orte ſoldes Namens geldrieben geglaubt , und
Entwerfung faſt alle vorbandenen Quellen wie zu den
lange vergebens nad der fage dieſes Ortes geſucht. „ Ich habe den Rittmeiſter " , ſagte er , wnad Neudorf beordert, und der Teufel bat ibn nad Raptim geführt ! “
Vorbergebenden Lebensbedreibungen und mit demſelben Fleiße benußt wurden. Wenn andere Beurtheiler einem manierirt vornebmen Ausdruck, welcher in den Werten
Endlich aufgeflårt, das Wort fei lateiniſd und bedeute
Górbe's oft gerügt worden iſt, bier wieder finden wol .
in Eil , ſagte er vol Eifers : M„Ei ſo båtte der Narr mogen auf gut Deutſd hinſ@ reiben in Eil , und ich
len , lo glauben wir uns nicht ganz damit einverſtan , den erflåren zu können , ſondern glauben , daß der Aus .
.
båtte mir eine gute balbe Stunde unnúßes Suden
drud in recht geeigneter Weiſe dem Stoff angepaßt
erſpart. " - Ein andermal wurde beridtet , die Irup ,
iſt und daß die Denkmale aud in dieſer Hinſicht als
pen fonnten nicht ſo raſt gegen den Feind anrùden ,
Muſter gelten fónnen , welden bei der ſonſt auc roo .
weil die Defile's fie aufbielten ; , Sdlagt die Leufel
nen Ausſtattung eine weite Verbreitung nicht feblen wird .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. frske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerstag ,
N
138.
18. November 1847
Allgemeine M ilitår- Zeitung. Fülle von guten , tugendbaften und patriotiſden Ger
Franfreid.
Ein Rundforeiben des Kriegsminiſters vom 28. September beſagt , daß die Smulden der Offiziere in erſoredfender Weiſe über Hand nehmen . Es beißt
füblen fnüpfen ſich an ihre Farben , an ibr geliebtes Bild , und es iſt nie obne Gewinn für unſere Herzen , wenn aud im Frieden unſere Blide , wie beute , begei ,
Bewegungen des Nationalbanners folgen. namentlid in dieſem Rundſchreiben : „ Der Offizier ſtert es iſtdendaber nůblid , daſſelbe zuweilen zu entfalten 11
muß die Achtung vor den Epaulettes nicht nur durch fein dienſtliches Verbalten ,
und uns zabireich darum zu verſammeln , jenen Stu .
ſondern auch durch ſein
dien uns widmend , die ebenſo febr die fittlide, wie
Privatleben aufrecht zu halten wiſſen. Wer ſide aber den gerechten Anſprüchen der Gläubiger und den we
die pbyliſche Kraft erboben , die Waffengattungen , die .
nig " ebrenvollen gerichtliden Verfolgungen ausreßt
Gorpe , diebringen, Individuen in Bewegung und einander abhångigfeit aller die wechſelſeitige gegenüber
beeintrådtigt dieſe Adung im boben Grade. A18 erſter Grund des Uebels iſt die Beflagenswertbe leich tigkeit zu betrachten , womit die Offiziere Sduiden machen können , indem ſie die Betrogenen (dupes) der ihnen als Unterhåndler Dienenden ſind. Man muß
Theile der großen Kriegerfamilie bervortreten laſſen und im Hinblick auf das gleiche Ziel die fråfrige Sym pathie des Zuſammenwirfen und die gemeinſame Freude des Erfolgs ihnen Eintracht gebieten. "
diejenigen , welche es nicht wiſſen ſollten , darüber auf flåren , daß ſich der wabre Stolz des Soldaten auf
das ſtüßt, was er im Dienſte leiſtet, und nidt auf ueber Militärbildung&6 a n ſt alten . das , was er verſchwendet, - auf ſeine Geſinnungen und nicht auf ſeinen Aufwand 2c. " Daß ein Offizier ſich für den anderen Verbürge , wird hierbei verpont, und den Gorpsbefs wird endlich aufgegeben , ſowohl
Die Bildungsanſtalten der Gegenwart. ( FotteBung.)
Die Soweiz.
1. Offizierſdule.
Der Zwed
die Offiziere , welche Schulden , als auch diejenigen,
derſelben gebt dabin , vergl. Aug. Milit. Zeit. 1831,
melde deren feine baben , namentlich zu bezeid nen .
durch dicflichen Unterricht der Offiziere im inneren
-
- Der Herzog von Nemours bat am Søluß der Dienſte, im Felddienſte und in der Verwaltung nad den Grundlagen und in Entwidelung der eidgenöſſi.
Manóver im lager von Gompiegne eine Unrede an die verſammelten Offiziere gebalten, worin er dieſelben
ſchen Reglemenis eine Sadyfenntniß, eine Gleichförmig.
auf die Bedeutung und den Wertb ſolcher friegeriſden
feit und einen Zuſammenbang in der Rettung der Ar.
Uebungen in Friedenszeiten binwiegt. So rubmreich
mee zu erbalteu , deren Mangel im Falle wirflider
es auch iſt “, ſagte der Prinz, die Schuld des Bluses Kriegsoperationen von den traurigſten Folgen werden I
zu bezablen , ſo berdrånft ſich doch bierauf nicht der fonnte. Die Zabl der in Aníprudi genommenen Offi. Ruben der Armee. Vergeſſen wir nicht , daß fie , die den Heerd wie die Grånze bemadi, alljährlich einen
ziere belauft ſich , mit Inbegriff der Inſtructoren , auf 420 , die Dauer des Unterrichte auf 12 Tage , und
anſebnliden Theil der jungen franzöſiſchen Bevólferung mit Einſchluß von redhe Reiſetagen auf 18 Tage. Den von dem beimarblichen Boden empfängt , und ibm Unterricht dieſer Scule ſollen genießen : a. die Divi. denſelben in dieſer månnliden Soule sur Semdhe lionss und Brigadeadjutanten ; b. von jedem Infan . nung an Opfer für das land gebildet zurückgibt.
feriebataillon der Oberſtlieutenant oder Major , der
Die Fabne , meine Herren , dient nicht allein dem Feinde gegenüber. Wenn ſie dann ganz beſonders zu Heil und Sieg fübrt , bleibt ſie auch in rubigen Zeiten und iniitten der Bürger das Symbol der Ehre und der Mannszudt , der Hingebung der Pflict. Eine
Widemajor , der Quartiermeiſter und der Adjutaniun , teroffizier ; c. die Hauptleute der iſolirten Compagnieen der Smarfidh üben und der Savalerie ; d. die Gommiſſa, riaisbeamien unter Beiziebung von einigen Aſpiranten . 2. Artilleriero ule. Es werden zunådoſt ſimmis
1100
1099
lice Stabsoffiziere der Artillerie am Inſtructionsorte
dode die Artilleriewiffenſchaften in ihrem ganzen Um.
verſammelt und zur Vorbildung wåbrend einer Wode
fange.
mit theoretiſden Gurſen berdaftigi .
funt .
Hierauf růcfen
Militárredi." Pferdefnntniß und übridrungss
ſåmmtlide Hauptleute und mit ihnen 2 Arrilleriederas 3. Für die Zöglinge vom Geniecorps : Ganz mie demento , aus der ganzen Artillerie gezogen , ein , mit die der Artillerie, doch die Fortificationswiſſenſchaften melden ſofort die Inſtruction beginni. Endlich treffen im weiteſten Umfange. Hydrodynamif, bürgerliche Bau . node 11 andere Deiademento auf die Dauer von 16 funde, Waſſerbaufunde, die Geodäſie im ganzen Umfange . Lagen mit beſpannten Geldbußen ein . 3. S darfi 4. Für die Zöglinge vom Waſſerbaudienſt : Da dies fdůBenidule. Sie beſteht zur Uusbildung derjenio felben Feine eigentliche militáriſche Beſtimmung baben , gen Waffe, welche der Natur des Schipeizerbodens jo nebmen ſie auch an der Unterricht in den militás nad als eine der widrigſten zu betrachten iſt . Es riſden Wiſſenſchaften nicht beil , ausgenommen an ſollen die Bebandlung und genaue Kenntniß der Bea demjenigen in der Befeſtigungofunſt. Alle übrigen Få . waffnung, das Sdåben von Diſtanzen und das Scie. der wie die Gadetten vom Seniecorps. Speciell aber
Ben unter vielfältigen, verſchiedenartigen und wedſelne
ibre Fadwiſſenſchaft. j
den . Verbältniſſen die Hauptgegenſtände derſelben bil . den . Die Schüßenmannſchaft rådt in der Stärke von 20 Cadres zur Uebung auf 21 Tage ein , welche aus
Die in dem eben angegebenen Maße wiffen . roaftlich gebildeten jungen Peute rollen , wenn ſie in
1 Offizier , 4 Wadimeiitern , 4 Gorporalen beteben. Im Uebrigen befteben Militar dulen zu Bern , Tbun ,
Lauſanne , Morgens , Zürid . Niederlande .
Die Militaracademie zu Breda ,
welche den vollen Bedarf der Armee an jungen Offio zieren zu decken im Srande iſt. Ihre Stärfe iſt 100 für die Infanterie , darunter 36 für den Golonialdient ; 48 für die Artillerie , darunder 12 für den Golonial .
dienſt ; 24 für das Genie , darunter 12 für den Gos
b)
Gegenſtande des praftiſden Unter .
rid 18 .
die Armee eintreten , nicht Recruten im Offiziersrodt
fein , ſondern gleid ſelbſtändig und wirkſam in das Rad der Dienſtmaſchine eingreifen fónnen ; ibre praf, tilde Ausbildung ſoll der Art fein , daß die Zöglinge nach ber als febrer eintreten fónnen .
Daß man bier ,
auf einen Hauptaccent legt , muß als nadabmungs , werib und dieſe Anſtalt vor vielen anderen des Aus ,
lande auszeid nend , bier beſonders bervorgeboben were den . Soon in der Wahl der Pebrer, die mit der groß.
Die Zöglinge für den Golonialdienſt be .
ren Sorgfalt aus der Armee ausgemåblt werden , liegt
foårigen lide ſebr mit der engliſden und malayiſden
ein vorzügliches Mittel zur Erreidung des Zweds. Der praftiſde Unterridt umfaßt nun : 1. Für die 30g linge der Infanterie : Gründliche Uebung im Inc fanterieerercitiu in bis zur Fåbigfeit , darin ſelbſt unter . ridien zu fónnen. Reitunterridt , Fedten , incl. Bajon .
lonialdienſt . Sprade .
Gegenſtande des Unterrichts ſind : a) de mil . 1. für die 3 óglinge der infanterie und Cavalerie: Aritbmetit , 41 . gebra , ebene Geometrie , Stereometrie , Trigonometrie, rendafiliden : I
netfechten , Tanzen , Schwimmen , Turnen , Scheibenſdie .
Gebrauch der Meßinſtrumente , prafriſches Aufnemen
Ben , Uebungomarice, lager . und Felddienſt mit allen
und Bermeſſen . Anfangsgründe der Medanıf und an . wendung auf die Waffen . Naturkunde. Augemeine und
ſeinen Berrichtungen , wozu aljabrlidt auf 6 Moden ein lager bezogen wird. 2. Für die 3 oglinge der
vaterländiſde Geldichte vom 16. Jabrbundert an , deßs
Cavalerie : Vom Infanterieerercitium ſo viel , daß ſie im formirten Bataillon mit ererciren fónnen . Savas
gleiden Kriegsgeldidte. Geograpbie von Europa, die
ſpecielle des Baterlandes und der angränzenden Slaa . ten , ſowie die der niederlånbilden Beligungen. Deut, ide , franzóltide und niederländiſche Sprache und fin teratur. Gradliniges Hand , und Situationszeichnen. Felddienſt und Taftif. Ueberſicht der Strategie. Rennt : niß des Reglements aller Waffen , beſonders der eig . nen Militarredre.
Das Norbige aus der Artillerie -
und Ingenieurwiſſenſchaft. – Die Cavaleriſten außer. dem noch : Pferdefenntniß, Reit- und Abridrungafunſt, beſondere Zafrif der Savalerie. Die Zöglinge für den Golonialdienſt : engliſche und malayiſde Sprade ftatt der deutſchen und franzóltiden, genaue Erde und Vol . ferfunde der indiſchen Beligungen .
Terieerercitium zu Fuß und zu Pferd , mit den in der Armee gebräudliden Waffen , Reitunterricht bis zur mogliditen Dollfommenbeit, Scheibenſchießen mit Gas rabiner und Piſtole, Fedien u . l. w. wie bei der In . 6
fanterie .
3. Für die Artillerie : Erercitium am
beſpannten Feld . und Feſtungsgeld úg von allen Ca. libern , Feuerwerferei, Mandvres de Force, Reitunter , ridt. Vom Infanterieerercitium ſo viel , um in der Soldaten . und Plotongidule ſelbſt unterridten und im
Bataillon mitererciren zu können. Sdießen und Wer. fen mit dem Feld . und FeſtungsgeldůB , Batteriebau , Zbeorie der Escadronsicule. 4. Für die Zöglinge vom Genie : Infanterieerercitium wie die Artillerie. Reitunterridt , Fedten u. 1. w. wie bei der Artillerie.
2. Für die Zoglinge der Artillerie : Die matbemas tiſchen Wiffenídaften bis zur Differenzial, und Inte: gralrechnung und deren Anwendung auf die Naturlehre. Werfzeugfunde mit beſonderer Anpaſſung auf die Waffe ; Naturkunde , bemie , Anfangsgründe der Geodäſie ,
Praftiſde Arbeiten auf dem Felde. Dem wirrendafiliden Unterricht dienen
Geſtidote, Geograpbie und Spraden, wie die Zöglinge
pbylifaliſder Inſtrumente , ein naturbiſtoriſches Gabi .
der Infanterie ; Zeidnen dergleichen ; artilleriſtides Zeichnen ; die militarilden Wiſſenſdaften im Augemets nen , wie die Zöglinge der Infanterie und Cavalerie ,
net, eine bübſche Waffenſammlung, eine litbograpbilde Anitalt 2c.; dem prafriſoen aber eine vollſtändige
eine febr bedeutende Bibliotbef , ein mobl ausgeſtatte
ter Modelſal , ein reiches Gabinet mathematiſcher und
Ausrüſtung mit den für Erercitien nótbigen Handwaffen,
1101
1102
eine balbe Feldbatterie und eine Batterie Feſtungs', und
malige Eleganz der Gebäude und Hofräume von Au :
Belagerungsgeſdůß von allen Galibern , 40 Reitpferde
Ben unübertrefflich.
Es erſmeint in dieſen beiden fai ,
ein Sedøgeſpann für das Grerciren am beſpannten Geo ſerlichen Reſidenzen Ales , als wäre es geſtern erſt 1
cůB , ein Magazin von Zaum , und Reitzeugen aller
entſtanden , als würde es råglid geweißt und angeſtri,
Art , eine Sammlung von anatomiſden Präparaten
den , als wäre binter jedem Staubben ſtero ein Beſen
f.ür den Unterricht in der Pferdefenntniß und im Hufbeo
ber , un es abzufegen.
dlag u . r. w., endlich ein reid fourniter fedtſal, eine Manége, ein Zurnbaus, eine Schwimmanſtalt.
allgemeiner ruſſiider Art gebauten Baraden für die
Die früber beſtandenen Offiziers unterridtsanſtals
ten in den Regimenrern zur Fortbildung der jüngeren Offiziere beſteben nidt mebr.
Doch bat man die tbeos
retiſche Unterweiſung der Subalternen nicht aus dem Auge verloren .
.
So auch die aus Holz nad
Mannſdaften und Ståle für die Pferde. Dem Grunds riß nach ſteben die einzelnen Häuſer (iede Escadron bat eine Barade, einen Stall und ein Wiribſdafts , baus) fait wie die Zelte eines Pagerg , ungefåbr in dieſer Form :
Es iſt vielmehr den Bataillons com .
mandanten der Infanterie, ſowie den Diviſionscomman . danten der Cavalerie zur Pflidt gemadt, wodentlich
l'lll'11: 11: 11
mindeſtens einmal ibre Offiziere zu verſammeln und
Zuerſt der Stall der erſten Escadron , darn das fleine Wiribíchaftsbaus, dann das Wohnbaus. Ebenſo
ibnen rafriſche und friegsgeldidtliche Vorträge zu bal . Aud ſind die Offiziere gebalten , über Aufgaben aus jenen Gebieten und über prafriſch auf dem Felde geloſte Aufgaben Ausarbeitungen einzuliefern , die bis zum Generaldirector des Kriegsminiſteriums geben, um jene Offiziere fennen zu lernen , welde lide durd Fleiß ten ,
.
und beſondere Fábigfeiten auszeidnen . ( Fortſegung folgt. )
die 2. bis 6. Escadron .
zu bemerfen iſt indeffen ,
daß, je nach der Räumlichfeit , die Form ſich bei andes ren Cavalerieregimentern aud åndert , überbaupt eine
ůbereinſtimmende Form für die ganze Armee ebenſo wenig erudirt , als dieß überbaupt zwemåßig wäre. Jeder Stall und jede Barade bat 4 Haupträume
für die vier Züge. Ein folder Hauptraum beſtebi in einem febr geräumigen Sale , in deffen Mitte eine Reibe bölzerner Pfeiler das Gebålf der Decke tragt. Redis und links von dieſen Pfeilern erſtrect ſich durch
Militariſche Briefe aus St. Petersburg *).
die ganze fånge Des Sales die fagerſtelle für circa
VII.
30 Mann , welche aus einer ſchrig nad Außen abfal .
Naddem id dem Ererciren des Garbegrenadierre .
lenden Priiſdie bóberbefindet. liegendes Das Kopfende Mittebeſtebt, Pfeilern Fuß . fid in der bei denderen
giments zu Pferde , des finniſden Garde dúbenbatail.
ende der Priide ill ungefábr 1ị Fuß vom Fußboden,
lons und des neu formirten Sdůßenbataillons beige. wobnt, wurde es mir vergönnt, die Gaſerne und Ståle des Gardegrenadierregiments zu Pferde zu beſichtigen , und zwar zu einer Zeit , wo ſich , durch das Einråden
entfebende lange bólzerne Raten iſt in ſeinem Innern
der Mannichaften und Pferde , gerade die lebbafteſte wirtbídaftlide Tbåtigfeit entwidelt batte. Es iſt ſtets intereſſant, unmittelbar nad oder vor einer Parade einen Blick in das Familienleben eines Regimenis tbun zu fónnen , weil bei ſolchen Gelegenbeiten die tauſend kleinen Eigentbúmlich feiten des Details lid am beſten
das Ropfende berbåltnißmågig bóber.
Der dadurch
in eben ſo viele Vorraibsråume abgetheilt , die duro das Breit , welches dem Manne zur l'agerſtelle dient, perídloffen werden und zur Aufbewabrung ſeiner fleinen effecten dienen . Auf der Pritſde liegen auf jeder Seite 12 oder 15 Matraßen , welche bei Tage vom Fußende nach dem Ropfende berauf zuſammengerollt werden und das Prits idenbreit frei laſen , weldes nun gum Siß und zum
beobachten laſſen . Alles bewegt ſich frei und unges zrungen durch einander , und wenn aud der rotbe
Liid dient. Zwiſden dem Fußende der Pritſde und den Fenstern auf der einen und der Wand auf der anderen Seite bleibt ein circa 6 Fuß breirer Raum
Faden der Diſciplin und des Reglemento ſide in allem Loun und laſſen nod erkennen läßt , so tritt dem Bes
rings um den Sal , der zu dem allerdings etwas bei forånfren Aufenibalise oder Eirculationsort der Leute
dauer doch überall mebr Selbſtåndigkeit und Selbſt.
dient. An der Wand werden die Armatur u . (Sepådgegen . ſtånde auf dazu vorbandenen Repoſitorien aufgeſtellt, ents
tbåtigfeit des einzelnen Mannes entgegen , als auf dem
Erercirplabe.
Iſt nun aud bei einem Infanterieba :
taillon eine balbe Stunde nad dem Wiedereinrůden in die Gaſerne Alles ſtill und in Rube , ſo dauert dieß bei einem Cavalerieregimente dode långer , denn der Cavalerijt ißt und rubt nicht eber , bis ſein Pferd mit Alem verſorgt iſt , was es braucht.
Bei den Gardegrenadieren zu Pferde war gerade Effendzeit.
Wie Alles in Zarsfoje . Srelo und Peter ,
bof , war die Reinlichfeit , Sauberkeit und derhåltniß ,
weder frei oder mit einer Gardine verdedt ; in anderen Baraden auch wohl verſchließbare Holzidrånfe. Der erſte Gegenſtand , der bei dem Eintritt in einen rolden
Wohnraum dem dem Berdauer ins Auge iſt das Her ligenbild , vor formåbrend einefåut, Pampe brennt. Dieſes Heiligenbild iſt für den ruſſiſchen Soldateu nid
allein ein Gegenſtand religiöſer Berebrung , sondern auch des Stolzes und der äußerſten Vorliebe. Es zu ſomůden , zu verzieren , rooner auszuſtatten und ſorg ,
fåltiger zu pußen als die der anderen Escadronen und ) Fortſefung der in Rr. 111 der 1. M. 3. abgebrochenen Mittheilungen .
Compagnieen , ein Ebrenpunft.
In der Tbat ſind dieſe
Heiligenbilder oft ſebr foſtbar, Silber und Gold nir.
1103
1104
gend geſpart, und es müſſen nad und nad bedeutende
allein , ſondern es geht ganz gut , denn wenn Uebelo ſtånde daraus entſprången, wären ſie bei dem ſo duros aus edlen und großberzigen Willen des Kaiſers gewiß långit abgeſtellt , und das muß mabr rein – in
Summen auf ihre Anſchaffung und Verzierung der.
wendet werden , denn gewóbnlich ſind die Gewinder und Alles Auc8 , außer den Geſichtern , der Heiligenbilder von getriebenem Silber , bei alten und reiden Regis mentern auch wohl von Gold . Bunte Steine , Filis granarbeit , Blumen , Bånder umgeben es und maden das Heiligenbild gewiſſermaßen zum Mittelpunft des ganzen Wobnraums , auf den das Auge unmilfúrlid immer zurúdfebrt. Die verbeiratbeten Soldaten wohnen ebenfalls in einem großen Raume zuſammen , nur mit dein Unter ,
ſchiede, daß bier immer zwei Gardinenbetten didi neben einander lieben , und die dazwiſden frei gelaſſenen Håume zum Aufenthalt der Soldaten , weiber und
I
feinem fande braudt die Abſtellung von Mißbråuden, menn dieſe Abſtellung überhaupt zeitgemäß und mog. lich , weniger Zeit, als in Rußland , namentlid in Mi:
litárverhältniſſen , wo , Gott ſei Danf , Geld . , Eigen. tbums und Seminnintereſſe noch nicht mitſpreden. In dem Wirtſchaftsgebåude , das , wie ſämmtlide andere Gebåude , einſtódig und aus Holz iſt , befindet ſich die Küche , die Speiſes und Vorraibsfammer , ſo . wie alles dabin Gebórige. Bei der einen Escadron gab es beute Sotrdi , eine fåuerliche Koblſuppe , bei den anderen die berühmte Aarda oder Budweizen . 3
1
Kinder dienen . Zebn folder Gardinenbetten ſtanden in dem Wobnſal, den id geſeben. Zwei Kadelöfen grůbe grúße Beidero ſdmacbaft und appetitlid , mie nur
ich dienten den zehn Familien zum Rocben und Heizen. Man fann ſide des Gedanfeng nicht erwehren , daß dieſes Zuſammenwohnen von 10 Ehepaaren denn doch
zu allerlei Inconvenienzen fübren fónnte, Denn befannts
lid zeichnen ſich Soldatenweiber eben nidt durch Ver , fråglidfeit aus
da aber der Vadimeiſter der ES :
cadron die ſpecielle Aufſicht über dieſe cbelidien Fami . lienverbåltniſſe fibrt , ſo ſollen felten Unziemlid feiten vorfommen . Die Räume hinter und auf den beiden Defen dienen zu Klein - Kinderbewahranſtalten , und luſtig frabbelt es da von Kindern , die aber , was Schreien und Speftafel betrifft, aud roon an eine mobitbåtige Diſciplin gewóbnt zu ſein ſcheinen . Zu beneiden iſt der Wachtmeiſter um dieſes Eriracommando
wünſchenswerib. Außer dieſen beiden , immer wieder . febrerden ruffiſden
Pieblingsſpeiſen gibt es viermal
die Wode 1 Pfund Fleiſch und binreichend Brod, das die Truppe'ntbeile ſelbſt baden und das Mebl dazu geliefert befommen . Eine eigentümliche Erſcheinung iſt es , daß die Regimenter mebr Mebl als nöthig ges liefert erbalten , dagegen Buchweizengrüße nicht genug , was zu Lauſch und Kauf des einen gegen das andere Veranlaſſung gibt. Das Brod bat eine febr große Form , etwa wie ein großer Schweizerfåſe oder fleiner
5
dwerlich !
Was ftrenge Aufſicht und unnadſichtliche Abndung jedes Uebertretend an Ordnung und Reinlichkeit bers borrufen fann , iſt in dieſer ruſſiſdien Caſerne gewiß
Mühlſtein , iſt aber ebenſo ſchmadbaft und nåbrend, wie deutſches Soldatenbrod.
Große Vorråtbe davon
liegen in den Speiſekammern , wo aud Vorråtbe von Zwiebac aufbewabrt werden , die für alle Fälle ſtero bereit ſein müſſen. Eine vortreffliche Maßregel , die auch aus der Abricht des Kaiſers entſpringen mag,
ſeine Armee itens marſchbereit zu baben , eine Eigeno . tbůmlidfeit der ruffiſden Armee , die jedem Berbauer
eridtlid , dod Iteben die nationellen Neigungen zu
ſofort auffallen muß und ſpårer ausführlicher beſpros
Unſauberfeit dein ernſten Willen der Vorgelegten oft
den werden ſoll.
bindernd enigegen , und wo ſich irgend ein Winfel dier
, Auch die Gecadronefammer befindet ſich in dieſem
fer Auflicht entzieht , da låßt der rufriſche Soldat ſich
Wiribldhaftsgebiude, und wer rufrirdies Material an
gewiß geben . Es iſt dieß derſelbe Gegenſaß , der ſich in Rußland faſt in allen Verbältniſſen erfennen läßt.
Leder, Eiſen und Holz fennt, wird wiſſen, daß es eine wabre Freude iſt , dergleichen Vorråibe zu beſehen .
Was geidieben soll , was beauffidtigt wird , iſt
Namentlich iſt alles Lederwerf in muſterbafreſtem Zus
gut , und die vortreffliche Abſicht der Peitung liebt
ftande, friſd , juftig , gut bearbeitet. – Sind alle Reo gimenter der ruffiſden Armee ſo überreid und über,
überall durch .
Sie bat aber mit den Gewobubeiten
der Maſſen , mit der Neigung jedes Einzelnen zu fåm pfen , und da iſt der Sieg nid) t ſo ſchnell, ſo ourdgreis fend , wie die Leitung es gewiß wünſdit und beabſidus .
tigr. ' Man ibut daher Unredit , überall und unter allen Verhältniſſen daſſelbe zu verlangen , was man in Deutſche land oder England gewohnt ill , und legt man dieſen abitab an , jo braudt feine ruftide militåriſdie Eins ridtung der Vergled zu deuen , viele aber fónnen
anderen fåndern zum Muſter dienen . In Franfreich Ž. B. wäre die Zuſammenwobnen von 10 verbeirathe: ten Soldaten mit ibren Frauen etwas abſolue Unmög .
complett mit doppelien und dreifaden Vorrathogarnis furen jeder Gattung verfeber , ſo dürfte ichwerlich irs
gend eine andere Armee Yehnlides aufzuweiſen baben . Indeſſen iſt das faum möglich , und wenn es iſt , ſo inufie man das Verſo wendung nennen . Gin Regis mellt mag es wobl dem anderen darin zuvortbun ! Was ich gejeben , iſt wenigſtens nicht auf dem Papier vors
banden , irie man in Deuildland gewóbnlid lagi , wenn von ruſſiſden Militareinrichtungen die Rede iſt, und weder in England , Franfreich noch irgend einer deuts den Armee iſt das Vorratbeinaterial in folder Uebers
liches , und in Deuildland , wenn auch nidit unmög. fülle vorbanden , als bei dem Gardcgrenadierregiment lit , dod ungebdrig , weil es unſerem Sittlich feitsges zu Peterbof. fühl nicht entſpråde .
In Rußland geht es aber nicht
redigiri unter Doronitorilidtrit der Verlagshandlung : 6. M. l'rske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.
Samſtag ,
N 139.
20. November 1847.
Allgemeine Militär - Zeitung. U eber Militärbildungsanſtalten. Praktiſde Rednen mit Zablen. 2) Die Allgebra , in, Die Bildungsanſtalten der Gegenwart. ( Fortretung.)
Frantreid. Die Bildungsanſtalten ſind : 1 ) das Miliårcollege von Pa Flede , wo 300 Gleden auf Kos ften des Staates gebildet werden. 2) Die polytedynis Ide Soule, welche die Zöglinge für die Specialidulen der Genie
und Artilleriecorps , der land . und Seen
truppen , für Ingenieurgeograpben und für diejenigen anderer Zweige die öffentlichen Dienſtes , melbe aus. gezeichnete Kenntniſſe in den mathematiſchen und phy.
ſoweit ſie die 4 Grundoperarionen , die Auflöſung der Glcidungen som erſten Grade mit einer und mebreren unbefannten Größen und die der Gleidungen vom zweie ren Grade mit einer unbefannten Große in ride.be,
greift. 3) Die Elementargeometrie , ſowie die Zablen , reonung , welde fich auf Meffung der Flåden und Rór, per bezieben. Die Fragen in der Elementargeometrie werden ride aud auf diejenigen Såbe rs8 7. Budes von Pegendre bezieben , welche zur Vervollſtändigung des 8. nobmendig find. 4) Die gradlinige Trigonometrie .
mit dem Gebrauche der trigonometriſden Zafeln . 5 ) Die
firden Wiſſenidaften bedingen , liefert. Iroßdem, daß Práliminarien der Deſcriptiven Grometrie bis und ein . demnad die 3dglinge nidi allein für den Kriegedienſt fließlich des Probleme dom fårzeiten Abftande. 6 ) Die
beſtimmt ſind , Itebe die Anitalt ded unter dem Kriegero aðgemeine Geſchichte von Franfreich ſeit Clodnig bis miniſter und bat eine militåriſche Verwaltung und Ore ausídließlich der Regierung Heinrids IV. 7) Allger 3) Die " pplicationsrmule der Arrillerie
meine Begriffe über die . pbyrilde und politiſde Geo.
für die Eleven der polyiedoniſden Schule , welche zur Urtillerie beſtimmt werden. 4) Die Applicationsschule des Geme. 5 ) Die Militárſáule zu St. Oyr ( école spéciale militaire ). 6 ) Das Militárgymnaſium zu Paris, um einen Tbeil der Truppen in der Gymnaſtir zu üben . .7) Die Centralſdule für die Kriegsfeuers merferet, für Officiere und Unteroffisiere. 8) Die Ap.
grapbie der Erde, ausfübrlider von derjenigen Euro, pas und in Europa von derjenigen Franfreido. Es werden Fragen über die Himmeløfugeln gerban werden . 8 ) Vorübungen zum Studium der deutſchen Sprade, leſen und Sdreiben, die Deflinationen und die Con, jugationen der regelmäßigen Zeitwórter. ( Seit dem Jabre 1845 werden ausgebreitere Kenntniſſe in der
plicationsidule des Generalſtabs , für jene Offiziere, welche ſich für diere Brande ausbilden. 9) Die vere
deurſden Sprache verlangt . )
ganiſation ,
a usarbeitungen.
1 ) Prüfung im Zeidnen ;
rohiedenen Artillerieſchulen für die Offiziere und Unter. 2) eine Bered nung mit Zablen , welche ſich auf irgend offiziere dieſer Waffen .
10) Die Cavalerieſdule.
eine der im Programm verlangten Zbeorieen beziebt ;
3 ) eine : der lateiniſche Ueberleßung , wie man ſieeine in Er. der fonigliden Sollegien verlangt; Von dieſen ſåmmilich werden wir ſpeciel beban, Quarta deln müſſen : 1 ) Die école spéciale militaire zu St. gåblung in franzöſiſcher Sprache, wozu das Thema ges
Cyr. Sie bat den Zweck, Offiziere für die Infanterie, geben "mind und ein Diciat, in welchem die Haupt. die Gavalerie , den Generalſtab und die Marineinfan , terie auszubilden .
Die Göreiben müſſen bererlid und correct rein.
2) Ecolo d'application d'état major. In dieſe an. Mündliche Prüfung : in dieſelbe zugelaſſen zu werden , find folgende Rennt.
Die Aufzunehmenden můfen zwiſden 17 bis 20 Jabre záblen . Der Curſus dauert 2 Jahre. An Boro fenntniſsen werden
ichmierigkeiten der franzöſiden Sprade vorfommen.
erfordert :
ſtalt merden jábriid 25 Zöglinge angenommen. Um
1) die vollſtändige Aritbmetif, welde das Syſtem der und niſſe die erforderlid : Marbematit : 1 ) die Aritbmetik Auseinanderſebung des neuen Metreyitems ;
neuen Maße, die Ausziebung der Quadrats und Gubif.
wurzeln aus Zablen , die Proportionen mit ibrer prafo 2) die Algebra , die Wüfidung der Gleidungen der zwei tiſden Anwendung, die Progreſſionen und fogaritbmen , erſten Grade umfaſſend ; den Beweis des binamiſden den Gebrauch der Tafeln und ibre bauptſächliche an. febrrabeg nach Newton , nur für den Fall der ganzen .
wendung umfaßt. Man legt beſonderen Wertb auf das poſitiven Erponenten ; die Rednung mit Wurzeln ;
1107
1108
3) die Theorie der Proportionen , Progreſſionen , for garithmen und des Gebrauds der Tafein ; 4 ) die Geo. metrie, Deſcripiive Geometrie . Die Prålimis
der Flüſſigkeiten , Dampfmaidinen , Barometer , fuft.
trifugalfraft. Pendel, Baliſtik. Druc. und Gleichgericht pumpe , Heber, intermittirende Quellen , ſpecifiide narien, welche die Probleme mit der Geraden und der So were der Rórper, fuftmeſſer, Waſſerwaage. Tbeorie Ebene enthalten .
von der Warme, Ausſtromung und Verbreitung, Iber.
.
Darſtellung der Revolutione filden , der entwidel ,
baren und der regelmäßigen Flåden. Langirende Eber nen an verſchiedene frumue Flåden legen : durch einen in der flåde gegebenen Punkt , durd einen außerball der Flåde liegenden Punft , parallel mit einer gegebes nen Geraden .
Durdonitt der frummen Flåden mit einer Ebene. Conſtruction dieſer Gurven und ibrer Langenten , ento weder in Projection oder in ibrer wabren Große und
mometer , feitbarfeit , Aus debnung , zuſammengeſepter Pendel , eigentbůmlider Wärmeſtoff. Hygrometer von
haar.
Die vorzüglidoſten Pbånomene der Electricitåt
und des Magnetismus. Meteorologie , Wolfen , Zbau, Winde , Hagel ; Afuſtif , Foripflanzung des Sdalles, Edo8. Eigenſchaften des Pidrs. 6
bemie.. Die Haupifråfte. Obemide Wirkung
des Wärmeſtoffe , der Electricitat, des fichis. Einfade Körper. Obemiſde Nomenclatur. Sauerſtoff, Waſſer. .
Entwicelung der enimidelbaren Flåden. Beſchaffen beit foff. Stiditoff. Analyſe des Waſſers und Pulvers. der verſdiedenen Arten von Gurven . Durdrdoniti zweier Knallquedſilber. Erbaltung der Nabrungsſtoffe. 30. frummen Flåden , Tangente an den Durchſchnitt, Zeid , ſammenſeßung und Analyſe der organiſden Stoffe . nung der Sdraubenlinie, ibre Tangente , ibre Entipide.
lung.
Artillerie.
Ueberſicht der Kriegemaſdinen der
Scatten , nur für den Fall , daß die fidiftrab .
Alten. Die gegenwärtig im Gebraude befindlichen Hand.
len parallel ſind. Unterludungen der Speidelinien zwiſdra Sdatiea und lidt und der Schatten der Rór.
feuerwaffen , Berdreibung der verſdiedenen Modelle. Fabrifarion und Proben. Blanfe Waffen. Bewaffnung
Anwendung an einem Cylinder , einer Kugel, einem Regel , einer Wolføgrube und einer Nilde.
Trigonometrie und Topograpbie.
Die geo
radlinige Trigonometrie. Gebrauch der Inſtrumente, wie des Meßtildes, des Diopterlineals , der Buffole 2c. Nivellement. Darſtellung des Terrains duro Horizon ., talcurven und Haupibangitride. Begriffe über die Aufo nabmen nad dem Augenmaße oder Recognoscirungen.
der verídiedenen Gorps der Armee. Geldůße , aliber,
Laffeten . Fubrwerf.
Ererciren mit råmmiliden Ger
ft übarten . Munition , Kunſtfeuer , Pulverfabrifation , Beſtimmungen der Ladungen, Bereitung der Munition, Fabrifation der Punten u . ſ. m. Berfertigung der Sdanzförbe , Fardinen , Hürden. Faſoinenverfleidun.
gen und Betrungen. Hauptgrundi: Be des Scießens, das Ridten , verſchiedene Sdiefarten , Urſachen und
Auflöſung eines Dreieds mit Hülfe der trigonometris
Abweidungen von der Babn , Tragweite und Wirfun . gen der Geſdoite. Allgemeine Begriffe über die An. Cosmograpbie. Von der tågliden Be . wendung der Artillerie bei dem Angriff und der Ver. wegung. Von den Kreiſen der Himmelsfugel. Abstheidigung feſter Plåße. meidung und gerade Aufſteigung eines Geſtirne. Pånge Feld befeſtigungsfunſt. Erörterung der Pro. und Breite eines Punftes der Erdoberflåde. Meſſung file der Feldwerfe. Beregnung der Dimenſionen des iden Formeln und der logaritbmentafeln .
Meridianbogens .
von der Sonne : freisförmige Bewegung ; Erdkugel. von den Jabreszeiten und dem tropiſden Sabr. Prái
Grabens. Glacis. Unwendung der Verbaue. Paliſa . den 2c. Grundſåße des Tracirens , offene Werfe , Re , dans mit Flanfen , Halbmond , Pfaffen m ůße u. l. f.
ciſion der Sequinoctien ; lideriſches Jahr. Ellipriſde
Iracirung einer Geſchůbbanf..
eine
Geſtalt und Ausdehnung der
Redouten , Stern .
Bewegung , die Ungleid beit und Berånderung der Jab , danzen , zuſammenbångende Pinien. Elementåre Pro. reszeiten. Parallare, Unterſchied der Lage und Nadie Von den an verſdiedenen Orten . Von dem Monde. Planeten , Irabanten und someten. - Von den Sternen. Geograpbie. Borfenntniſſe. Die Hauptein
bleme über die Projection der Fortification. Permanente Befeſtigung. Eigenthümlichkei. ten des baſtionirten Tracée. Drilonsſyſtem von Bau . ban. Syſtem der baſtionirten Tbúrme von Bauban,
tbeilung der Kugelflåde. Europa mit ſeinen Gränzen, Dr. tailirie Berdreibung der Ufer des Ebro , der Rbone,
Syſtem von Garmontaigne.
Halbinſeln Borgebirgen , Meeren , Gebirgen 2c. .
Etſd , Donau , des Rheins , der Moſel und Sdelde.
Staaten.
Unterabtbeilungen , Regierungsformen , Beo
vólferung, Hauptſtädte, widtige Städte. — Allgemeine Beſdreibung von Aſien , Amerika, Afrifa und Oceanien . Starit. Compoſition von parallelen Kräften. Kråfteparallelogramm . Tbeorie der Bewegungen. .
gemeine Bedingungen des Gleidgewidte. Sowerpunft. Die Guldiniſche Regel. Bedingung des Gleidgewichts
Verſdiebenbeit zwiſden
beiden Syſtemen . Angriff feſter Plå Bl. Zwed der Circums vallations- und Contrevelationslinien. Profil der
beminements , Manier , dieſelben horizontal zu defi. liren . Zweck und Profil der Paralleten . Ausfübrung der vollen Sappe. Beldreibung der Angriffs operatio .
nen von der Eröffnung der Trandée bis zum Graben . übergang.
Militárverwaltung. Innere Berwaltung. Be.
fleidung , Bewaffnung , Ausrüſtung. Menage, Doſpi.
bei dem Hebel , der Welle und der diefen Ebene. Transmiſſion der Bewegung in den zuſammengereßten
tåler , Militárjuſtiz.
Maſchinen .
ten und Mandver der Infanterie.
Pbyrit.
Allgemeine Eigenſdaften der Körper.
Bewegung, Sowere. Fall der Körper. Pendel, Gen.
Kriegefunſt. Organiſation , taftiſde Eigenſdaf. Ihre perſdiedenen
Gefechtsarten in der Offenſive und Defenſive.
Orga.
niſation und taftiſde Eigenidaften der Cavalerie und
1110
1109
corps werden nebenbei mit praftiſden Conſtructions.
Artillerie. Ihre Berwendung bei der Offenſive und De .
fenſive. Placirung der Vorpoſten. Detacemente.
Fübrung
arbeiten 2c. auf dem Felde bedårligt; diejenigen des
Borpoitendienſt.-
eines Detadements in der
Nåbe des Feindes. Topographiſche Recognoscirungell. Aufnabmen und Berichterſtattungen .
Gewaltſame Re .
cognoscirungen. Convois. Angriffe. Vertbeidigung der.
Generalſtabs mit Terrainrecognoscirungen und Auf. nabmen .
Vergleichen wir die Mittbeilungen über die Bil . dungsanſtalten des Auslandes mit denen Deutſdlands,
To jeigen ſido jene der Niederlande , Franfreidho und ſelben. – Angriff und Beribeidigung von Dörfern, ſo Wåldern 2c., Hinterbalte, Ueberfälle . - Fouragirungen. Fouragirungen ,
Dånemarks in ſebr günſtigen Pidie , und die Winſde
Vorſidiomaßregeln bei grünen und trodenen Fouragis
nad einem verbeſſerten Unterridtsweſen bei uns er .
rungen . - Cantonnements. Statiſtiſche Recognoscirun . feinen febr begründet und wir fónnen nun gleid gen .. – Wabl der fagerplåbe , Vorſdriften , welde bei auf dieſes Ibema übergeben. ( Forileßung folgt . ) Bivouacs zu beobadten ſind. Pagerfunſt. Mandver. Plotong . , Bataillons, Sowadrons ., und Zirailleurſdule.
Liter a't ur.
Franzofiſde literatur und Deutide Spra . de , endlid auch lateinirde Sprade. Dånemart.
Die Gadettenacademie iſt die Bil .
dungedule für Offiziere.
Mit 13 Jabren werden die
jungen Leute aufgenommen , welde 5 Jabre in der An , ſtalt zu verbleiben baben. Die Academie gerfå ut in 5 Klaſſen . In den 4 erſten Klaſſen erſtrect ſich der Unterricht über folgende Gegenſtande : Aritbunerif , Geo .
Kriegszú ge in Spanien wåbrend der Sabre 1835 bis 1838.
Von R. von Siurierbeim .
Braunſd weig , Verlag von Jobann Heinric Meyer. Das vor uns liegende Werf iſt eine der wichtigſten und beſten Quellen für die Geſchichte des Bürgerfries ges in Spanien. Der Verfaſſer ſpricht in einem fur ,
metrie , Trigonometrie , Stereometrie , Regelſchnitte,
jen Vorworte die Tendenz ſeines Werfes aus , und
Algebra , bis zu den Gleidungen 1. und 2. Grades,
zwar eine un parteiiſche Darſtellung derjenigen frie ,
furzer Abriß der Phyſik, Geroidte , Geograpbie, Relis
geriſden Ereigniſſe zu geben , welden er in Spanien gion und Moral, deutſche Sprade, franzöſiſde Sprade, entweder selbſt beizumobnen Gelegenbeit batre , oder die .
fide dode in ſeiner unmittelbaren Nibe zutrugen.
båniſche Sprade , militariſdes Zeidnen , Ererciren, Gymnaſtik. Die 5. Klaſſe iſt ausſdließlich für den Unterricht in rein militariſden Gegenſtanden beſtimmt. Dieſe ſind : Artilleriewiffenídaft, Tafrif und Felddienſt, topograpbildes Aufnemen und Zeidnen, Reiten , Fedo ,
ſen Borſas fábrt derſelbe denn aud mit Goníquen ; durd , und bat dabei weſentlich nur die Geſchichte des
ten, Tangen , Somimmen 2c.
18 daber , in anſprudloſer Beldeidenbeit ſich im gans
Die
Arieges vor Augen , nicht etwa reine eigene Perſon im glanzenden lichte darzuſtellen. Der Verfaffer verſchmåbt
Um zum Generalſtab , zur Artillerie oder zum Ges zen Werfe nur wenige Male ermåbnend , von fido Telo niecorps übertreten zu fónnen , iſt der Beſud der bó ber zu reden , und wir verlieren daber niemals den beren Militárſdule noobig. Sie zerfått in zwei Ab, Faden der Kriegogeſtidole über eigene , romanbafte s
Abtbeilung 2 Jabre verbleiben . In der unteren Abtbei.
theilungen, jede zu 15 – 20 Zöglingen , welche in jeder lung erſtreckt lid der Unterricht über folgende Gegen.
Åbenteuer. In einem der , von carliftider Seite , erdienenen Werfe iſt die engliſde legion , in der v . Stutter beim
ſtånde : bobere Matbematif , Topograpbie und Aſtrono. mie , ein vollſtändiger Gurſus der Gbemie und Pbyſit,
diente , freilich mit augenſdeinlider Parteilichkeit, den , nod empfindlid , angegriffen. Bon Stutterbein's Werf
franzöſiſde, deutſde, engliſde und dåniſche Sprade, militari des Aufnebmen . Am Soluſſe des zweiten Jab .
dagegen trågt den Stempel der Unparteilichkeit an der Siirn , von der ſich der vorurtbeilsfreie leſer ſofort,
ren findet eine Prüfung ſtatt und diejenigen , welche
aud obne deffen vorangegangene Berſiderung , würde überzeugen fónnen .' Soon aus Adhrung für die Sade , welde id verfod . ", ſagt der Verfaſſer im Vorworte , mbabe id dem Feinde in jeder Beziehung
beſteben , treten in die erſte Abtheilung über, wo ſie für den Generalitab , die Artillerie oder das Geniemes
ſen ausgebildet werden.
ude Eleven der 1. Abteilung nehmen an folgent.
volfоmmenſte Geredtigkeit widerfabren laſſen, denn es
den Unterrichtsgegenſtånden ( beil : Medanit , Leono , Außerdem erbale logie, Militargeographie, Striegofunſt. Außerdem erbal . ten die Eleven für das Geniecorps folgenden Unters ridt : in ibrer Fadwiſſenſchaft , der fortification im
ijt beſtimmt viel ebrenbafter , einen braven Feind zu befimpfen , als einen feigen ." Er ſagt ferner uns verbolen , daß die ganze übrige ſpaniſde Nation im .
Geodäſie ; die Eleven der Artillerie : in ibrer Farbmiſo
Striege gegen die Carliſten faſt alle ibre Hilføquellen er dópft babe und dennod der Kampf nur beendigt ſei durd „,Verratb Verratb - ſpåndliden Verraib ! " Ebenſo einfidisvoll und unparteiiſd ſpridt er ſich aus über
ſenſchaft und in der Fortificatiou. Die Eleven des Ge . aeralſtabs : in der Fortification , in der Artillerie , im
die anfänglide Berechtigung beider Parteien zuim Ram. pfe : Die Basfen vertbeidigen ibre Fueros , die Con ,
weiteſten Umfange, in der Artillerie, der Civilbaukunſt, der Wegen , Brückens, Canalbaufunſt , endlich in der
militåriſden Aufnehmen , in der Kriegsgeſchichte , Laf.
ftitutionellen fechren für die Einbeit des Staates . Beide
tif , Strategie 26.; in der franzóliden und engliiden
Theile befinden ſide fonad, von ibrem einſeitigen Stand.
Sprade. - Die Gleben der Artillerie und des Genies punfte aus betragtet , im vollen Redte : daber aud
1111 die Wutb des Rampfes .
1112
Da ſich indeß über dieſe laban am 16. Januar 1836 (Seite 35) auf die furdt.
Streitfrage Bånde von dreiben ließen , und deren aud idon genug gedrieben ſind , dieſelbe lid aber nicht anders , als mit dem Sowerte bat ausfechten laſſen , ſo gebt von Stutterheim aud auf feine weite läufige Polemit ein , ſondern ſtelle in einer furzen Eino leitung einfad dar , wie der erwåbnie Hauptzweck der Basfen , die Bebauptung ibrer Freibeiten , långſt durch
bare Wirfung der Rafeten gegen Cavalerie aufmert, fam. Ferner werden die Gegner des Bajonnerfectens wiederbolte Beweiſe, ſo unter anderen in der Soladt
die Anfunft des Don Carlos übergegangen war in
furgen treffenden Kritifen des Verfaffers über die Ge .
einen Kampf für Despotie und Pfaffentbum , und gebt
fedte ſelbſt beurfunden zur Genüge den gebildeten, denfenden Militár , der und eine ridrige Auffaſſung der ibn umgebenden Ereigniſſe derbürgt. - Hinſicht,
alsdann zur Sade ſelbſt über. In zehn Kapitein bedreibt nun von Stutterbeim
von eyelia (Seite 60 und 63) von der wirklichen An.
wendung dieſer Waffe und Fedtart im ſpaniſden Búr. gerfriege finden , womit aud veritiedene Angaben in von Göbens Werte vollkommen übereinſtimmen . Die .
die Ereigniſe vom 8. Augun 1835 , dem Lage ſeiner lide der außer dem Geſichtsfreiſe des Verfaſſers lie. Ankunft in Spanien , bis zum 10. Dezember 1838, an genden Porgånge, an denen die Region feinen Zbeil 1
weldem er Abſchied nabm von ſeinem geliebten Reiter,
nabo , dlågt derſelbe offenbar den richtigen Weg ein,
ſomobl , als indem er dieſelben nur inſoweit berübrt , als es erfor, Don Diego General melde , dem führervon aud Espartero, beide Peon ibn aufs Someis derlich iſt, um den Zuſammenhang der einzelnen Bee delbafteite entlaſſen. – Dem Perer mird durd
die gebenbeiten feſbalten zu fónnen.
Seine eigenen Mit.
offene Beſdreibung der Art der Krieg fübrung , des Geiſtes gierung der ſpaniſden Truppen , der sowie der Res
tbeilungen belegt er dabei mit officiellen Documenten,
in die Pånge sieben fonnte.
Wir reben nirgende Un .
obgleid nicht durdweg mit correcter Zeichnung des
angewendet werden , um mit einem Schlage dem Bür.
da dergleiden , wenn auch wie bier nur als Sfizjen
ſo piel es in feinen fråften ſtand , ſich dieſelben zu
anſdaulich, wie dieſer Rampf lid ſo unendliche
berſd affen . Die beiden Plane der Hauptgefechisfelder, ternehmungen, aus denen wir erfennen, wie alle Kräfte Terrains, ſind dennod ſebr verdienſtliche Zugaben , I
gerkriege ein Ende zu maden . General Evans roeint gegeben , nicht allein ein anſdaulides Bild der gegens mit dem nörbigen Eifer und der erforderliden Energie feitigen Situationen gewabren, ſondern aud der Gang eines Gefecto obne rolde Zeidnungen meiſt unver,
nad Spanien gefommen zu ſein , welche der Sade, der er lid geweibt batte, einen gedeibliden Fortgang ſtåndlid zu bleiben pflegt. 1
båtte bereiten fónnen. Udein er ziebt ſich dadurch au .
Statiſtiſche und geograpbiſche Angaben , ſowie bin
genideinlich ſofort den Neid des damals commandie
und wieder eingeſtreute Bemerkungen über ſpaniſdes
renden ſpaniſchen Generals Cordova zu , deſſen an
Volføleben , verdienen den Dank des gebildeten lerenden Publifums ; jedoch gewinnen audi leßtere niemals die Oberband, wie es in der diedenen anderen über dieſen
Verrait grånzendem Benehmen endlich durd die eiges
nen Truppen Einbalt getban werden muß, da die Reo gierung entweder zu ſowad oder zu verblendet iſt, ſich
Krieg geſchriebenen Werfen der Fall iſt, ſondern die
ſeiner zu entledigen . In Espartero erfennt man zwar
Gedichte des Krieges iſt dem Verfaffer ſtets die Haupt.
einen talentvollen , energiſden General, dennod aber
fade, und es iſt aber das Wert derſelben , ſeiner ab Ab . ſidor gemåß , zu einer wabren Quelle für den bebandel . sen Gegenſtand geworden , und nidt eine Sammlung
ſeben wir ihn mit Falſchbeit und Eigennuß auftreten. Don Diego leon allein macht unter allen Spaniern von Bedeutung eine glänzende Ausnabme. Inde8
von allerlei ſpaniſden Geldidten , die dem Militår als
deint es, daß er ſo wenig als Espartero Madt genug
ſolchem nur ein geringeres Intereſſe einzufloßen der.
bereiſen babe , um die nordwendige Einbeit in die leto mógen. lung des Krieges zu bringen . Von Srutterbeim zeige in ſeinem Werfe , wie es unter dieſen Umſtänden der brie
Nachdem wir ſomit den Standpunft , nach weldem
tiſden Hilfølegion unmöglid mar , großere Forridritte
dieſes Verf zu beiradren iſt, ſowie die gelungene for
zu maden ; wir müſſen im Gegenteil ftaunen über fung der Aufgabe, welde fich der Verfaſſer gestellt hat, ibre Peiſtungen, indem wir ſie scritt vor Scrire Tere rasgewieſen zu baben glauben , balten wir uns für rain gewinnen reben. Faſt finden wir und verſucht berechtigt, es dem angebenden Krieger als eine lebro .
zu glauben , daß man in Madrid des Verratb8 zur
Beendigung des Krieges ſdon jeßt ſicher zu ſein glaubte,
um jich den Undanf der Regierung gegen eine ſo fraft. volle Unterſtüßung , wie die der Region war , erklären zu fónnen.
reide und unterbaltende Pecture empfeblen zu dürfen , und ſind zugleich überzeugt , daß es auch bei dem ers fabrenen und gebildeten Militár , reines underfennba .
ren Intereffes wegen , willkommenen Eingang finden wird . G2.
Was die Details der Gefecte betrifft, ſo macht von Stutterbeim bei Beſdreibung der Affaire von är. Redigiri unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. R. teste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrudt.
Dienſtag ,
N 140 .
23. November 1847.
93
Allgemeine Militár - Zeitung.. U eber Militärbildungsanſtalten. begriff tiſder ſei und auf Uebung und Erfabrung berube,und allein den hoberen Militárdienſt, in ihm aber ( Fortrefung.)
die Individuen , welche rid auf eine lage vorbereiteten,
Die Wünſche der Gegenwart über die wiſ: in der ihnen Ordnung , Bildung und Fübrung eines Vor: ſenſchaftliche Militärerziehung. Heerestbeiles oder des Ganzen fónnte vertraut werden. fchläge hierzu. in den Kreis dieſer Blåster Důníde dieſe Daß geboren und da einer Beſprechung unterzogen werden
Eg rei angenommen und unbeſtritten , entwickelte Thierſdo ferner , daß dieſe durch wiſſenſdafiliche Bil . dung auf ibren Beruf můBren vorbereitet werden. Ibre
dürfen, liegt ganz in der Tendenz derſelben ; denn die Thätigkeit und die Pflege der wichtigen ihnen ander, wärtig eine Tagesfrage , mit der ſich auch die liebente mit den widriglien Theilen der Mgrbematif , der Nas Verſammlung der deutſden Pbilologen und Schulmåns turmiffenídaft , ſelbſt der Politik und Gerdigte. Die ner zu Dresden befafie. Hofrarb Thierro von Müne Frage aber rei, ob die dieſer laufbabn beſtimmten chen hielt über dieſen (Gegenſtand einen Vortrag , der Jünglinge auf jenen widrigen Beruf ohne volle wil .
wiffen d'afilide Militårerziebung iſt gegen, trauten Intereſſen rube auf Wiſſenſchaft und Verfebr
hier um ro mebr einen Plaß verdient, als er das frags lidie Thema nach allen Ridhrungen beleuchtet und das
renſdafilide Bildung und ob ſie dem Weren nach für dieſe in anderer Weiſe fonnten erzogen wer.
Intereſſe fund gibt , welded die gebildete Belt an dem . den , als die übrigen Glieder der Geſellſdaft , welche für andere Zweige des öffentlichen Dienſtes , für Bero relben nimmt, wenn gleichwobi der Militär den Beo maltung , Juſtiz , Sdule oder Kirche gebildet můrden . ridt nicht in allen Tbeilen adoptiren módre. Derſelbe begann (nach der Augem. Zeitung vom I. 1844 Nr. 294 und 295 ) mit der Eiflårung , daß
Ebenſo anerfannt rei , daß die bóberen Militars aus den gebildeten , zum Tbeil aus den boben und böchſten
in der wiſſenídaftlichen Militårerziebung , von welcher Siånden und lagen der Geſellſdaft bervorgingen und er reden wolle, die Maſſe des Heeres nidt begriffen ibnen angebórren , und aud hier erbebe ' ſich die Frage , werde . Dieſes werde nach dem neuen durch ganz Deutſch , ob ſie in einer Zeit , die auf Einſicht mebr als irgend land geltenden Geſel aus allen Klaſſen der Staaiss eine frůbere gewieſen und gegründet ſei , umgeben von geſelſdaft genommen , ro daß der junge Mann boher fandes , und Standesgenoſen , die einer sollen wiſ.
wiſſenſchaftlicher Bildung in ihr rich neben ſeinen fan. ſenſdafiliden Bildung beilbafrig geworden , einer rol, desgenoſſen , welche die Werfſtåtte oder der Acer rene den , vereinigt finde ; das Heer ſtelle demnach die vero
chen für die Dauer entbebren fónnten , im Fall, was durd ihren Beruf und ibre fage bedingt rei , fie jene
ſchiedenen Bildungsſtufen der Nation in ſeinen Indie Geltung erlangen oder bebaupten ſollen , die von jenen viduen dar.
Vorzügen gründlider Bildung nidt am wenigſten beo
Die an dieſe Erſcheinung rich fnüpfenden pådago. dingt wird. giſden Erwägungen ſeien einer beſonderen Bebandlung
Die Beantwortung der in dieſer doppelten Bezie .
würdig, und nur ſolle daran erinnert werden, daß man bung bervortretenden Frage rei wohl feinem Zweifel endlid zum Bewußtſein fomme , wie vieles noch feble
unterworfen , und darum eine volle wiſſen dafto
und mag vorzufebren rei, damit die ganze månalide Jugend aud pbyfild ſtarf erzogen , dazu aber webrhaft und waffenfähig gemadt merde. Es ſei zu wünſchen , daß man die beginnende Einſicht weiter begründe und ihr gemåß überall verfahre , damit die mannliche Jue gend deſto leichter auf den Ruf des Gerebes die Rei .
lide Ausbildung der für den bóberen Militår, dienſt Beſiimmien und erzogen Werdenden in Anſpruch zu nehmen . Allerdings gebe daneben eine ſpecielle Bes fånigung ; aber dieſe fei mebr eine Praris , eine an: Wendung jener allgemeinen , wie ſie in åbnlicher
ben des Heeres bilden oder in Zeiten der Gefabr wie
Weiſe bei den anderen Stånden , beim Dienſt der Kirde, des Riders, des Arztes u.ſ.m. auch ſtattfinde, und fónne der beſonderen Vorfebrung der militäriſchen Behörden
ein Mann ſich zur Vertheidigung des Vaterlandes er. beben fónne. Auch den unteren Dienſt der Heerenvers bei Anordnung der nadber zu erwåbnenden Pebran , waltung foloß er aus, da dieſer bauptſådlich ein praf, ſtalten füglich überlaſſen bleiben.
1116
1115
Uebrigens , führt Thierrdh weiter aus , ſei bei
dieſer Erörterung nicht von den Zeiten des Kriegs die Rebe . Dieſer Pei ein barter und ſchneller febrmeiſter
in der Mathematik gåbe es feine föniglichen Wege; ebenſo gibt es feine militäriſden Wege zu den Wir renſdaften, und man müſſe darum bier im Weſentlichen
und ſtelle oft in furzer Zeit und von da , wo man's oft nicht erwartet , den rechten Mann an ſeinen Plak , um ihn mit Verdienſt und Ruben zu fronen. ઉછે
auf den gewóbnliden , allerdings långeren und iowe.
bandle rich von einer Zeit des Friedens , deren lange Dauer eine noch långere zu verbürgen ſcheine, und · von dem , was vorzufebren rei, damit in rubiger Zeit
ſchafiliden Bildung fünftiger Militárs die drei Stufen der Bildung : die des Knaben bis duroſonittlid zu ſeinen 15. Lebensjahre, die des Jünglinge bis zum 18.
die Bemåltigung der ſtürmiſcben vorbereitet und nicht
und des jungen Mannes bis zu ſeinem 21. oder 22.;
gewartet werde, bis der Hannibal vor die Tbore
jede derſelben miſe beſonders ins Auge gefaßt werden.
Wie aber fonnte dieſes beſſer geldeben , als
216 eine Ueberzeugung aber , welde immer weiter fich verbreite , fónne betrachtet werden , daß die Erzie. bung und der Unterricht aller Anaben , welche für
ruđe.
wenn wir uns bemůberen , den bóberen Militårs durde Erziebung und Unterricht die volle wiffen daftliche Be.
fåbigung für ihren Beruf in gleicher Weiſe, wie den übrigen böheren Stånden , für den ibrigen zuzuwenden oder zu ridhern ? Aud rei dieſe Aufgabe denjenigen , welde hier zu ratben und zu beſtimmen baben , gerade jest nåber ger treten , als je zuvor , und man treffe an vielen Orten
des gemeinſamen Vaterlandes auf Vorfebrungen , welche die Berbeſſerung und Hebung der militariſden Erzie . bung zum Zwed baben .
Das Bewußtſein , daß uns
feble, mas den Berbeiligten obne Soaden des alge.
meinen Wobls nicht långer vorenibalien werden fonne,
reren ſich einlaſſen .
zu unterſcheiden ſeien ſofort auch bei der wiffen ,
das Studium der Wiſſenſchaft und einen auf ihnen rubenden Beruf beſtimmt ſind , gleid,wie die ihnen beo ftimmte Knabendule , man moge ſie Pådagogium , Progymnaſium , unteres Gymnaſium od.lateiniideSoule
nennen , eine gemeinſame ſein müſſe. Sie umfaßt aber die allgemeine Baſis aller wiſſenſchaftlichen Erziebung, vor allem das Studium der Spraden , der beiden flaſ. firden , der deutſchen und einer neueren mit den Ele. menten der Matbematif , der Geograpbie und der Ge. ichidte (verſteht ſich ebenſo den Únterricht in der Reo .
trete ſtets flarer bervor , und die vielfältigen Vero
ligion ). Sie erſtrebe Uebung des Geiſtes durch Spracſtu ,
beſſerungsverſude ſeien fiber der beſte Beweis , daß
dien und Reſung flaſiider Werfe , fie ſude durd dieſe
eine durdgreifende Verbeſſerung norbig. geworden . Mittel und ibre bebarrlidie Anwendung Spårfung des Es fónnte darum weder für unzeitig nod für ungeeig . Urtbeils and Gewa ndiheit der Auffaſſung und net gebalten werden, wenn in dieſer Verſammlung von Darſtellung. Die übrigen Zweige ibres Unterrichts , Månnern , welche die Probleme der Erziebung und des
als Zeichnen, Zonfunſt, Geſang, die gymnaſtiſde Pflege,
Unterridis jeder Art zum Geſchäft ibres Lebens gen
ſeien natürlich eingeſchloſſen .
måbit baben, und unter melden lid eben jest Månner befånden , welche der militåriſden Erziebung fundig
auf einen beſtimmten Beruf fónne und dürfe in einem
und mit ihren Mångeln vertraut ſeien , dieſer Gegen . ſtand zur Sprache und zur Erörterung gebracht werde, nicht um ihn zu entſcheiden , ſondern um zu veranlaſ.
Arzt oder offizier , ſondern nur der fünftige Junge ling vorbereitet rei, bier noch nicht die Rede rein. Damit ſei aber auch eine Ubridtung von Anaben für
Ziel deutlider erfannt werde.
ſen , daß er beſtimmter ins Auge gefaßt und daß ſein Dieſes und der Weg zu ibm rei vor allem zu bezeichnen , aber den Verbálto
den Militárdienſt in einem Alter von 10 bis 15 Jab . ren ausgeldloffen.
niffen , den Mitteln und lagen der einzelnen Staaten anbeitzuſtell
en , was und wie viel fide von den Bor.
Neben der unteren Sdule für den Knaben erbebe ſich nad alter bergebrachter Weiſe für die einem ge. Tebrten Beruf beſtimmten
roligen verwirkliden laſſe. Schon viel rei gewonnen , wenn man wife, was anzuſtreben ; man erbalte damit den Maßſtab für Mit,
mit feſter, unerſdütterlicher Ordnung , die auf Einfüb. rung des Jünglings in die flaſſiſche und neuere Pite. ratur, auf Elementarmathematik und Elementargerdidate
tel und Einridrungen und entgebe leichter der Gefabr,
gegründet ſei.
ſich von dem Ziel zu entfernen , måbrend man ibm
Von der Richtung aber
Alter , in dem noch nicht der fünftige Richter oder
Jünglinge das Gymnaſium
Man babe daneben verſudt , für den Gewerbtreso
entgegenzuſtreben gemeint ſei. Gebe man aber auf benden und die ſpeciellen Fåder beſondere, dem Gym. die Realiſirung des Grundgedankens ein , daß der bó, naſium paralele Anſtalten , polytechniſcheSdulen, Real. bere Militar ebenſo , wie der bóbere Beamte anderer auf Wiffenídaft rubender Zweige des öffentlichen Dien.
roulen u . dgl. zu errichten , gegen welche , ſofern ſie untergeordnete Zwede für beſtimmte bürgerlide Tbåtig.
ftes auf ſeinen Beruf vorzubereiten ſei, ſo wäre zunådort der Weg zu bezeichnen , auf dem man vorſdreiten müſſe.
feit verfolgten, nidt nur nid 18 zu ſagen ſei, ſondern die jedes Soußes würdig waren. Sofern ſie aber auf
Da aber gezieme es , an eine Erflårung des großen
einen wiffenſchaftliden Beruf vorbereiteten , babe man
Matbematifero Euklides zu erinnern.
Dieſer wird auf.
mebr node als früber die Nordwendigkeit gefühlt, fie
gefordert , dem Rönige Prolemåus Philadelpbus Uns
mit dem Gymnaſium übereinſtimmender als bisber zu ges
terricht in der Matbematif ( der Geometrie ) zu geben. Der König fand ibn rower und troden und begehrte,
falten ; man babe namentlich das Studium des Carei, niſden in ibnen wieder aufgenommen, und für ſie den
der Mathematiker rolle ibn auf einem leichteren und
Namen der Realgymnaſien gewählt , ſelbſt dadurd an .
fürzeren Weg fübren ; Euflides aber antwortete ihm :
deutend , daß man lide der alten Gymnaſialordnung
1118
1117
möglichſt nåbern wolle , und es ſtebe zu erwarten, daß
dem jungen Offizier zuſtändigen Bezüge fónnten ebenſo
dieje Annåberung eine ſtets großere werde : die Natur
dem boffnungsvollen Studirenden der Militärmiſjen ,
der Sache dringe darauf bin , welche mådriger rei,
ſchaften bewilligt werden. Auch rei der dadurch be , dingte ſpätere Eintritt des Offiziers in den Dienſt als
.
als die wechſelnden Anſichten des Tages und die uns litárerziebung dieſen Anſtalten parallel ſich enifalien ,
ein Vortbeil anzuſeben. Die bedeutungsvolle , die un , errepliche Zeit vom 18. bis 22. lebensjahre werde von
fo mare vorzufebren ,. daß für diejenigen , welche icon
ibnen füglicher im Ernſte gründlicher Studien , als im
alo Jünglinge ibren fünfrigen Beruf für das Heer in das Auge fafen wollten , dem alten und dem Real,
Caſernendienſt und den der Jugend natürliden Zers ſtreuungen zugebradt. Würde bemerkt , daß der Mili ,
gymnaſium parallel das Militárgymnaſium errichs
årſtand beſondere Pflidten auferlege und darum einer
flaren Beſtrebungen der Menge.
Solle nun die Mis
Das Militárgymnaſium wurde ſofort dies
beſonderer Erziebung bedürfe , lo fit zu erinnern , dan
felbe flafiſd . literariſde Gliederung erbalten , welde
auch die anderen Stånde , der geiillide, wie der des
das alte Gymnaſium bewåbrt babe , um demjenigen , was aus Matbematif, Naturfenntniſſen , Zeidenfunit
Richters, reine beſonderen Pflichten, ſeine Subordis nation und ſeinen Geborſam , reine Verſo wiegen beir,
und von förperliden Uebungen aufgenommen wurde, bereits die beſtimmten Richtungen auf den fünftigen Beruf nid )t als eine durch die Sade gebotene Modi.
ſeine Treue und ſeine Ebre babe , und die beſondere Form , welche dieſe Pflichten beim Militår einnebmen, wurde durch eine wiſſenſdaftliche Erziebung niot beo
tet werde.
fication der Gymnaſialordnung geben ; eigentliche Mic
rúbri , nicht gefährdet. Dazu lei , naddem das Hrer
litårmiſſenſchaften måren aus dem Militärgymnaſium ebenſo wie tbeologiſdé, juriſtiſde oder mediziniſde Wii.
aus allen Riaſſen der Geſellſdaft jábrlic gepåblr werde , das Verbåltniß der Vorſtebenden zu ibm gegen frůbere
ſenſchaften aus den anderen Gymnaſien ausgeldloffen,
Zeiten ein anderes geworden.
die Vorſtudien aber zu ibnen geboten .
fenbeit und äußere Formen , ſondern durdo Adbtung
Wenn ferner über dem alten (Gymnaſium ſich der
Nicht durch Abgeoloj.
Bau der Univerſität mit allgemeiner Facultåt und den
und Vertrauen der ihnen Untergebenen würden die Befeblobaber am gerdidreſten ſein , den ihnen und dem
für die beſonderen Berufsarten eingeritreren Facultå.
Dienſt gebůbrenden Geborſam barfråftig zu maden
ten erbebe und für die bóberen Bedürfniſſe der Technik eine polytecniſche Facultåt fónne beigegeben werden,
ſei es, daß die gefábrdete Ordnung gegen innere Feinde
ro mare durch die bier vorgeſdlagene Ordnung gebos ten , für drn bóberen Militårſtand die Univerſitåt ourde
oder gegen außere mit Mutb und Entidlofſeubeit zu ſoirmen wäre.. Endlid rei die Forderung, daß die im
eine Militår facultåt zu erweitern . Der fünftige Offizier trete demnad gleich dem fünf. tigen Selebrten , Adminiſtrativbeamten u. l. w. in den
Heer Ordnenden und Befehlenden der vollen wiſſen.
Kreis der Univerſitåt ein , dieſe bóre ihm aus dem Geo
verbindenden und darum groß gewordenen Vólfern geo
biete der allgemeinen Wiſſenſchaften , der Pbiloſopbie,
golten. .
der Gedigte , der oberen Matbematif , der Pbylif,
und den Krieger zur Tbat bereit und willig finden ,
ſchaftlichen Bildung ibrer Zeit theilbaftig fein fodten , feine neue , fie babe bei allen , Zapferfeit und Einſicht Sowie in Griechenland , namentlid in Athen , wir.
der Obemie, was er für ſeine allgemeine und ſpecielle ſenſdaftliche Bildung rich entfaltete , ſeien die Staars, Bildung von dieſen Wiſſenſchaften in Anſprud náhme månner, welde zugleid die Feldherren waren , am eif, und daneben würde ſie in der Militärfacultåt die ein rigſten um ſie bemůbt geweſen , und jene Stadt zeige gentlichen militáriſden Wiffenídaften , als : Lafrif , von Perifles bis Timotbeus eine Reibe von Feldber. Strategie, Befeſtigungokunſt ü.f.f. in möglichſter Gründe ren , die aus der Soule der Pbiloſopben bervorgegan , Allerdings ſtånden dieſen die Spartiaten gegen
lidkeit in einem Alter vortragen , das zur Aufnahme
gen.
derſelben und zu ibrem tieferen Berbåltniſſe gereift, durd eine flaffiſde und feſte Borbildung aber dazu
über, welde den Fortſdritt des Geiſtes aus Grundial abgelebat; aber ſie wären aud nur für die Sdladt
vorzüglich vorbereitet ſei.
gut geweſen , und in dieſer rei ibre Madt durd Epa ,
Dieſer Cyclus der Militårwiſſenſdaften wurde duro minondas gebroden worden , einen Mann , der , als eine Kriegsgeſchichte der groei lebten Jabrbunderte von Pyrbagoråer , die böbere Bildung ſeiner Zeit in fide .
den Kriegen Ludwigs XIV. an bis zu den Kriegen Napoleons gefront werden , in der die neuere Kriegs. funit und Kriegsführung rich entwidelt bat. Die móg.
getragen. In ibr babe er die Mittel gefunden , durd Einricht und Geſinnung Kriegoldaaren zu ruften , mit welchen
lichſt genaue Erdrierung der bier eintretenden Fragen, er die ſteif und wandellos gebliebene Striegóweiſe der der Feldzüge , der Soladten würde zugleid die fruto Spartiaren gebrochen. In åbnlichem Geiſte båtten barſte Anwendung der Tbeorte rein .
Es derſtebo fido,
Philipp , des Epaminondas Pflegling , und Alerander
daß daneben fidi ordnen würde , was für den Dienſt ibre Heere zum Sieg geführt, und als unter den Ro. des Generalſtabs und der einzelnen Waffengattungen nothig iſt.
mern nad der Zeit rober , obwobl gewaltiger Råmpfe die große Periode der Republit eingetreten ſei, in wel.
Allerdings fånden der Ausfübrung viele , theils der man bobere Bildung mit politiſder Macht ver. materielle, theils in Meinung und Berbåltniſſen liegende bunden erflårte , ſeien die råmmtlichen bervorragenden .
Sowierigkeiten entgegen , dod ſeien die materiellen ,
Feldberren , die Scipionen , die Memilii , die Pomeji,
aus der Vermehrung des Aufwandes für die Militar , Cuculi, die Catonen und Tåſaren Månner der ſtreng. erziebung bergenommen , nicht unbeſiegbar , und die
ften wiſſenſchaftliden Bildung geweſen . Die Uebungen
1119
1120
und Fertigkeiten des Krieges haben ſie daneben theils
allen gemeinſamen flaſſiſchen Vorbildung des Knaben. altero in dem unteren Gymnaſium oder dem Progym. naſium als einer feſten Baris rubend , über dieſem den Jünglingen beim Hervortreten ihrer beſonderen Nei. gung und Beſtimmung die drei åußerlid geſonderten, aber dod innerlid durd Gemeinſamkeit gründlider Stu . dien verbundenen Anſtalten des alten Gymnaſiums, des Realgymnaſiums und des Militárgymnaſiums erbauen und parallel fübren würde, ſo daß aus jedem der Ueber.
im rómiſchen Campus , theils in Feldlagern gewonnen.
In neuerer Zeit gebe nod entſchiedener Wiſſenſchaft und Rriegsfunſt Hand in Hand , und meiſt ſeien die Manner , melde dem Krieg neue Formen gewonnen und Großes geleiſtet oder vorbereitet båtten , Månner bóberer miſjenídaftlicher Bildung und Befåbigung ge .
weſen , wie Friedrich II. , Carnot und ſelbſt Napoleon, melcher bei der unermeflichen Kraft ſeines Genies durch
(påtere Studien die Maugelbaftigfeit ſeiner Militårer ,
gang auf die Univerſitåt in jede Facultåt möglich wäre,
ziebung auegegliden .
und der in dem alten Gymnaſium Gebildete ebenſo
Endlid fónne man nicht ein.
menden , eine ſoldie Unterſuchung und Erziebung ret
3. B. zu den Wifenſobaften der Militårfaculråt übergeben
mobl nótbig , um eigentliche Befeblebaber , nicht aber um andere Offiziere zu bilden. Wie beim übrigen
fonnte , wie etwa die aus dem Militárgymnaſium foms
Staatsdienſte , z. B. im Fade der Jurisprudenz und
tednik , Jurisprudenz und die anderen Fåder ihre wei.
Verwaltung, die Borfebrung für die Bildung getroffen måre, daß daraus der fünftige Staaldmann , Eeregges
tere Ausbildung zu ſuchen .
ber oder oberſte Chef einer ganzen Dienſtabibeilung bero
Militårgymnaſium für die bóberen Militårwiſſenſchaf.
ourgeben fónne , obwohl nur Wenige zu ſolcher Würde
ten Vorbereiteten båtten vor den aus dem alten Eym.
menden Individuen zugleid befåbigt waren , für Poly . Alle wåren für das bóbere
Studium im Weſentliden gleid befåbigt und die im
und Bedeutung gelangten, ſo ſei es auch beim Militår; naſium Kommenden nur die ſpeciellere Vorbildung ſeine Bildung müſſe bei jedem den fünftigen Feldberrn voraus , die dieſen nod durd beſondere Vorfebrungen und Staatsmann im Auge baben , und oft fråre der Fall ein , wo der Krieger das Eine , wie das Andere
zu ergånzen obliegen, nidt omer ſein würde. U18 Soluß dieſes Ganzen erbůbe ſich dann über den drei Gymnaſien , nur reider gegliedert , die alte
ſein müſſe.
Gegenüber dieſer wichtigen weſenbaften Anforderung
nationale, große Corporation der Univerſität, die Zierde
erſcheint es nun als Befehl der Norb oder Verlegen ,
und der Stolz der Deutſden , melde in jener Erwei. terung zugleich die Möglidfeit in fid trüge , der Ge.
beit , wenn man den in der wiſſenſchaftlichen Sdule we
niger Gepflegten die Weiſung gebe , ſpåter durch eigenes
genwart in åbnlider Weiſe zu entſprechen, wie ſie in
Studium nadzubolen , was die gegenwårtige Militår,
ibrer beſchrånfteren form frůberen Jabrhunderten ents
erziehung durd Feſtbalten an unbaltbar gewordenen
ſproden bat , daduro aber die Trägerin und Vermitt
Formen derſåumi babe.
Nicht mit dieſer unſideren
lerin der ganzen Ipiffendaftliden Gultur zu bleiben,
und unzureichenden Ausbúlfe rolle man ſido begnügen , ſondern es gelte , Obliegenbeit , lage und Verhältniß
die ſich in demſelben Maße ſpaltet und verwirrt , in welchem ſie ſich von ihr ablóſt , um in einzelnen Glie.
des Militårs richtig zu würdigen. Es ſei nun einmal gegen die Natur der Sade , den fünftigen Militår in den Jünglingajabren mit Wiſſenſchaften zu bebelligen ,
Sdeinleben iſt.
dern ein Sonderleben zu fübren , das oft nur ein (Fortſeßung folgt.)
für die er noch nicht gereift , um ibn dann in den Jab ,
ren reifer Entwicelung dem bloßen Dienſt oder Mür. ſiggang zu überlaſſen , und es gelte aud bier , der für den Militárdienſt beſtimmten Jüngling in den dem
Gymnaſium gewidmeten Jabren durch mabrbaft bil . dende Srudien für die Wiſſenſchaft vorzubereiten und
dieſe bem jungen Mann in den Jahren ſeiner begin , nenden Reife aus den Sdåben der bådſten und ums faffenditun Yebranſtalt des fandes zu gemåbren.
Bibliographie. ( fortſegung. ) 408. Die Eroberung der Stadt Mainz im Jahre 1462 durdo Udolf von Naſſau, in Reimen erzählt von dem Mainzer Bürger Seitſdir . Hans Gutkorn . Mitgetheilt von Ph. H. Kũib . dis Vereins zur Erforſchung der rheiniſchen Geſchichte und Ul. terthümer in Mainz , I. Bandes 16 Heft. (8. Mainz , 1845 ) S. 88 -- 97.
Bekanntlich hat ſchon F. J. Bodmann im 4. und 5. Bande des nRbein. Urchivă für Geſchichte und literatur « eine vous
Endlid , ermåbnt Zbierſch am Schlufe, ſei es dies
fländige Nachricht von der Fehde gegeben , welche wegen dem
ſem Orte und der Verſammlung gemåß , daß , wie die,
Relige des Erzſtifts Mainz zwiſchen den Erzbiſchoffen Diether von Jrenburg und Udolf von Naſſau geführt wurde , und in deren Verlauf lepterer die Stadt Mainz durch ueberfall ein : nahm . Die Erzählung dieſes für Mainz . To traurigen Ereig:
res Syſtem für Hebung und Gebeibung eines ſo wich . rigen Standes berednet rei , den es auf bevåbrten Wegen einer vollen wiſſenſchaftliden Ausbildung ent .
niſles rũhrte von einem Zugenzeugen bor , und war einem
gegen fübre, zu welcher bodobegabte und ſtreblame in dividuen deffelben nach der gegenmårtigen Ordnung
erſt durch ſpiteres Nadbolen und eigenes Studium des eine neue unvollfommene Weiſe gelangren , es auch
obne ibre Sould an ibnen Verſåvmien und oft auf durd ſeine Realiſirung die Vorbereitung zu allen auf
Wiſſenſdaft berubenden Berufsarten in inneren Zus
joht verſchwundenen alten Manuſcript entnommen. Vor eini: ger Zeit erwarb Bibliothekar R0lb zu Mainz flir die dortige Stadt: Dictiothek eine andere , dem 16. Jahrhundert angehörige Hand: chrift , rreiche dieſelbe Erzählung mit vielen , zum Ibeil nicht unbedeutenden Abweichungen enthält. Darin findet ſich auc das oben bezeidnete Gedicht des Mainzer Bürgers Sans (Butkorn , das freilich trin poetiſches Meiſterſtüct, aber doch ſchon deshalb nicht unwichtig iſt , weil der Verfaſſer, über def:
ſammenbang bringen und das Syitem bóberen Unter.
Ten Pebensverhältniſſe bis jest nichts Näheres aufgefunden
richts zu einem Ganzen erheben würde , das , auf der
werden konnte, als Augezeuge ſpricht,
Nedigirt unter Verantirerilich frit der Berlagerontlung: C. X. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Si ce
Donnerſtag, 25. November 1847.
N 141 .
V S
Allgemeine Militar -Zeitung. wurde , möglichſt ſchnell in der ſpaniſden Infanterie
Spanien.
zu verbreiten .
Die „Obronik des Inlandes " des neueſten Heftes der Revista militar (vom 25. October ) , bringt folgende Nadridten :
OTO 8 britannien.
Dom , limerid Chronicle wird bebauptet , dem Par.
Das Corps der Garabiniere des Königreids,
lamente werde in fommender Seſſion eine Maßregel weldes in Spanien den Dienſt der Gensdarmerie vero vorgelegt werden, die nach Aufhebung der jebigen Mi. .
ſiebt und unter einem eigenen Inſpector ſtebt, roll re. Itzregimenter eine ſtarke Reſervearmeean deren formirt und dem Kriegsminiſterium unmittelbar unter.
Stede gereßt wiſſen wolle , die ſtets in dlagfertigem
geordnet werden. Man wird daſſelbe auf 17 Batail . Stande rich befinden müſſe. ione und 9 Escadronen organiſiren. Der entwurf der Taftif für die Infanterie , melder von einer Commiſſion ausgearbeitet worden
war, an deren Spiße der Generallieutenant Ribero u eber Militarbildung& anſtalten. ſtand und die von dem Generaldirector der Waffe prå. Die Wünſche der Gegenwart über die wif: Vor : fenſchaftliche Militärerziehung . fchläge hierzu.
ſidirt wurde , iſt revidirt und weſentlich verändert vom Sriegøminiſterium zurúd gefommen , wobin er , um die ndrbige Genebmigung zu erbalien , geſendet worden
-
Naddem ſo die Arbeit die lebte Feile erbalten
bat, wird nun der offizielle Zert in Rurzem erdeinen.
( Fortresung.)
Wir baben vorſebende Wünide unvertürzt wieder.
Außer einigen Veränderungen in der Recruten , und gegeben, denn ſie ſind in der Ibat ſo geiſtreiden In . Compagnieſdule bat man aud in demſelber hinſichtlid der Batailongſdule auf die neu promulgirte Drganis ſation der Infanterie Rüdſicht genommen . Zu den bes merkenswertbeſten Modificationen, , welche in dieſem Reglement vorgenommen ſind , gebórt aud , wie man vernimmt , die Aufbebung der Sowenfungen.
Der erſte Theil der gleidfald revidirten Laftit für die Reiterei roul zu Ende des Monats Octo.
baits, daß fie , fodren ſie aud nidi durdweg den Beis fall des Militárs baben , dod jedenfalls von großem
Intereffe für ibn ſind. Ja , wir fönnen es nicht der , beblen , dieſe Wůníde zeigen ,, daß feine ſo große Kluft mebr zwiſchen dem Militårſtande und den übrigen Stånden beſteht , die früber den unſerigen eber anfein, deten, als ibu, wie bier , zu dienen bereit waren. Go aud nur låßt ride boffen , daß nach und nach eine
ber , und der zweite um die Mitte des November an Reform in dem militäriſden Unterridtømeſen vorbe. Eine Inſtruction, reitet werde , die tauſend und tauſend Anfechtungen zu
die Gorps ausgegeben werden.
melde proviſoriſde. Beſtimmungen aber das Red nung 8wefen bei der Reiterei entbålt , wurde ber
befåmpfen bat.
Wenn mir aber mit dem Zwed , mit dem idonen
reite von der Generaldirection der Waffe den Regt. Zwed , wie ihn der geiſtreide Verfaſſer des Obigen fo mentern vorlåufig mitgetbeilt , bis das durd die neue Organiſation bedingte allgemeine und definitive Regle. ment vollendet ſein und die böhere Genebmigung er,
berrlich zu dildern Tido bemůbte , einverſtanden ſind, To ſo find wir e8 nido ſo in allen beilen mit den bor,.
balten baben wird.
rdlag nidot biligen , wonade in den Militárgymnaſien ,
Die Regierung gebt damit um , eine Normal . idule für das Bajon netfedten zu errichten , um die in Deutſchland erfundene Methode , welde nad
in welche die Jünglinge mit dem 15. Jabre treten, die eigentliden Militarwiſſenſchaften nod ausgefoloſſen bleiben follen , die ihm erit auf der Univerſitat, in der
geldlagenen Mitteln.
Namentlid fönnen wir den Bor,
und nach in allen europäiſden Heeren angenommen militäriſden Facuftåt gelebrt wurden.
1123
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Die beſonderen Pflichten , melde der Militårſtand verlangt und die nur durch eine besondere Erzies
dem abgedroldenen Saße : ,,Der Offizier ſoll nur das,
bung zu erlangen ſind , laſſen ſich durchaus nicht in eine Parallele mit jenen der übrigen Stånde bringen. Die Subordination , der Geborſam , die Treue, die Ebré
ung biergegen ſtreng berwabren , obſoon dieſer Sat ſen aina - Die Beantwortung dieſer Frage liegt in dem fenen
werden durd eine gediegene militärwiſſenſchaftliche Bil . dung feineswegs gefábrdet , aber dieſe Pflidten find
Begriff von Krieg und in den mannigfaltigen Peiſtun . gen des Militårs , und wir ſind nicht gemeint , bier
beim Militårſtande anderer , ernſterer art , als beim Civilſtande. Der Geborfam des Ridters , des admi .
einig , daß , weil der Krieg des Kriegers eigentlide
.
jenige lernen , was er wirflich braudir , ſo wollen wir die Frage veranlaßt : , was braudt der Offizier zu mir.
weiter darauf einzugeben , denn darüber ſind wohl alle
niſtrativbeamten iſt derſelbe , nicht aber der des Milie
Beſtimmung iſt, er auch auf und für die feiſtungen
tårs im Vergleid zu jenen. Der militáriſde Geborſam , die Subordination iſt
vorbereitet werden müſſe, welche ſeiner im Kriege warten . Fübren wir uns nun die Unſtalten vor Augen ,
die erſte Grundbedingung der militariſden Hierardie
welde wir weiter oben fennen lernten und die den
und obne iba låßt ſido eine Armee nicht denken.
Die
Zwecf baben , Jünglinge zu Offizieren zu bilden , lo
Subordination lideri das raide und beſtimmte Inein. andergreifen der Theile der Armee und vermeidet jede
finden wir in ihren Unterridiordemalismen feine große Verſdiedenbeit, aud ſind wir duroſhnittlid mit den
Friction dieſer complicirten Mardine, die bier , wo von rohnellem , raſdem, thatfráftigem Handeln die Rede
gewählten Unterridtsgegenſtånden einverſtanden . Wir würden daber die Militárgymnaſien wie folgt,
iſt, von den unberechenbarſten Folgen ſein fann. Wer
eingerichtet wünſoben. Aufnahmebedingungen : Zugang nach zurüc. gelegtem 16. febensjabre , bei entwideltem fråftigem Rörperbau. – Der Aufzunebmende , welder in dieſem
wollte den Geborſam des Riders oder einer anderen
Civilbeamten mit dem militariſden noch in eine Rate. ? , weil der militåriſche Geborſam bei bringen gorieAber gerade
rer ein Gymnaſium abſolvirt bat , muß eine gute,
der Ausfübrung von Befeblen oft die größte Selbſt.
deutlice , orthograpbilde Handſdrift ſchreiben , die
verläugnung verlangt, fann der dem Militårſtande fico
Grammatik der deutſchen Sprace inne baben , die leich .
widmende junge Mann nidt frůbe genug unter die
teren franzöſiſchen Klaſſiker überreßen fónnen , die Haupts
militäriſde Diſciplin gebracht werden , welches jene begebenbeiten derallgemeinen Gedichte bis zurerſten Drdnung iſt ,, wie ſie durd die militariſden Geferie u. . f. bedingt wird. Nur Berufe der befannt junge Mann zei: tig mit den Leiſtungen ſeineswenn gemacht
franzöſilden Revolution , die von Deutſdland bis das bin genau fennen , die Hauptråße der matbematiſden und pbyliden Geograpbie , die allgemeine politiſche
wird, bermag er die Notwendigfeit der Subordination
und Diſciplin einzuſeben , die er lido roon im frúben
Geograpbie , Deutſdlands ſpeciell , minder ſpeciell die der angränzenden Staaten inne baben . In der Matbe.
Alter aneignen muß. Wenn wir daber , um wieder auf das erſte Thema
matif muß er fennen : die Algebra bis zu den Glei. dungen des zweiten Grades ; die Lebre von den Pros
zurückzufommen, damit einverſtanden ſind, den Knaben bis zu ſeinem 15. oder 16. Rebensjabre dem gewone liden Gymnaſium zu überlaſſen , ſo modoten wir doch
portionen , Reiben , Pogarithmen und ebene Geometrie, endlich in der Naturlebre die allgemeine Kenntniß des Thier , Pflanzens und Mineralreiche , die Hauptlebren der Pbyſit. Im fateiniſden wird er die leichteren
wünſchen , daß der jest zum Jüngling gereifte Knabe
mit dem 15. oder 16. Lebensjahre ſeine militáriſo wifjendaftliche Bildung erbalte.
Denn die Bildung
des fünftigennieOffiziers fannkeinen von der allgemeinen Krien gerbildung und unter Umſtänden getrennt werden. Wollte man aber gar erft den Jüngling , obne ibn völlig mit ſeinem Stande befannt gemadt zu ba . ben , in die militariſche Facultåt und dann erſt im 22. Lebensjabre , obgleich durch viele Kenntniſſe bereichert,
-
Hlaſſifer überſeßen fönnen . Der Unterridt in der Anſtalt dauert vier Jabre.
Gegenſtånde deſſelben ſind : a) Des theoretirden : Dienſtlebre im Allgemeinen und über den ſpeciellen
Dienſt der Waffe. Erercirreglement der drei Waffen, das der eigenen ſpeciell. Felddienſt und Taftif in den Testen zwei Jahren , ſowie Waffenlebre, Artillerie und
und die Folgen eines ſolden Bildungsſyſtems fónnen
Befeſtigungskunſt. Ferner : Arithmetit , Algebra , ebene Geometrie, Stereometrie, Trigonometrie , Gebrauch der Megriſ inſtrumente. Allgemeine Weltgeſchidte ſeit dem rechezebnten Jabrhunderte, die von Deutídland ſpeciell. Geograpbie von Europa, die fpecielle von Deutidland und den Nachbarländern mit Verbindung der Militår.
feinen Stande nadtbeiliger werden , als dem Militár.
ſtatiſtif.
ſtande.
Deutſche , franzöſiſche und engliſde Sprade.
aber dem praftiſden Militárleben gånzlid fremd , in die linie fdicen , ſo würden ſich die traurigſten Fol.
gen dieſer Bildungsmet bode bald zeigen.
Man würde
auf dieſe Art dem Unterriote zu viel , der militåri .
fden Erziebung aber zu wenig Aufmerffamfeit widmen, Specialanſtalten ,. in denen die rein militari ,
rden Wiſſenſchaften gelebrt werden ſollen , verſpreden nur dann einen Nußen, wenn ſie von Militårs beſucht werden , die mebrere Jabre in der Truppe gedient und don einige Erfahrungen geſammelt haben . Da man übrigens glauben fónnte , wir gebórten ſelbſt zu den Gegnern der bóberen Ausbildung und buldigten aud
Allgemeine Ueberſicht der übrigen Welttheile.
Deut.
fde literatur. Pogif, Naturfunde , Chemie , Medanif.
Endlich für die Zöglinge der Cavalerie und Artillerie nod Pferdefenntniß .
b) Gegenſtände des praktiſchen Unterrichts : Die Erercirúbungen der betreffenden Waffen bis zu jener Volfommenbeit, um darin ſelbſt Unterridt ertbeilen zu
1125
1126
fönnen. Situationszeichnen , praftiſdes Aufnehmen und Vermeſſen , praktiſde Arbeiten auf dem Felde , als .
.
Sdanzenbau 2c.
Fedten auf den Stoß und auf den
escadron (Sapaßnaja ) und eine vortrefflide Reitbabn vorbanden. Die innere Einridtung iſt auch bier , wie Eben ſolde Wobníåle , Pritſchen , don bedrieben .
Hieb , Bajonnetfedien, Turnen , Voltigiren, Sowim
Heiligenbilder , Erercirſále. Der Commandeur des Res
men , Tanzen , Reiten (bei der Gavalerie bis zur groß . ten Vollfommenbeit ).
giments , General Nierod , barre die Güte , mir eine genaue Beſichtigung aller Baulichkeiten und Vorråtbe
Es würde zu weit führen , wollten wir auf noch
zu geſtatten ,und da die Mannſchaften eine Alarmirung
weitere Details eingeben. Nur auf einen Punft wollen wir zurücfommen , auf den der klaſſiſchen Sprawen ,
erwarteten , ſo bot ſich mir gerade der rechte Zeitpunkt
.
.
dazu dar.
auf welche ſo viel Gewicht gelegt wird , daß fie bei
Die nicht maſſiven Militärgebåude in Rußland ma.
den Gymnaſien immer nog den erſten Rang bebaup , Wir geſteben es offen , daß wir ſie bei unſeren Militárbildungsanſtalten burdaus nicht am Plase fin , den und mobl weggelaſſen werden fónnen , was uns
den duroweg den Eindruc des Proviſorilden , und
.
die Philologen und Soulmánner nidt verübeln mögen . Es wird ſicher die Zeit fommen , wo man die alten Spras
als ob die ganze Anlage ebenſo ronell verſcminden fónnte, mie fie entſtanden iſt. Dieß gilt beſonders für fónnte , wie die Stålle , die aus Holz gebaut , namentlid im Win , ter, und zwar im rufilden Winter, mande Uebelſtånde 1
veranlaſſen. Mit der Zeit werden aud dieſe Gebåude
den nur auf der Univerſitåten treffen wird , mobin ſie eigentlich geboren und wo , wie der geiſtreide D. v. P. in ſeinen Kriegslebren u. l. w. ſagt , die Mediziner, die Juriſten , die Männer des Pebens fagen werden :
ruſſiſcher Cavalerieoffiziere eine ſoldre Aenderung rich nicht als dringend norbwendig berausitellt. An Raum zur Anlage von Militáretabliſſements feblt es in Ruß,
Hätten wir nicht beſſer getban , für die alten Spraden Wenn aber unſere zum Militår.
land nirgends, und gebt der Ruſſe im Allgemeinen mit Raum und Mann daften verdwenderiích , mit der Zeit
dienſte beſtimmten Jünglinge die vorbereitende (Sym .
aber rebr ſparſam zu Werfe. Alles, was geſdriebt und
die neuen zu lernen ?
in Rußland maſſiv werden , obgleidt nach dem Urtbeil -
naſialı) Bildung, was im 16. Lebensjahre möglich iſt, ausgefübrt werden ſoll, gebt fonell mit Aufgebot zabl . erlangt baben , To wird ihr Studium an Gründlichkeit der Bebandlung fein Tadel treffen fönnen. Im Uebrigen módten wir nur noch erinnern , daß, wenn die Renntniß der Kriegskunſt der Griechen und Rómer allerdings dem gebildeten Offizier nidt man . geln darf , das ſpeciellere Studium und die bierzu
nótbigen Renntniſſe der alten Spraden doch nicht ſo
reider Kråfie vor ſich. Raum und Geld wird nirgends
geſpart , und ſo entſteben denn die großartigſten An . 1
Italien oft in ſo viel Monaten , als in Deutidland Fabre dazu geboren wurden. Dieſe Bemerkung drångt
fid dem Beobachter überall auf. In der Gitadelle von Riga fab ich nicht weniger als 52 Mann von der Gars niſonartillerie eine Belagerungslafette transportiren.
unerläßlid nötbig erſdeinen , als ſeit der Erfindung
Erſidorlid arbeiteten bodoliens 12 Mann . Alle Anderen
und Einführung des Pulvers das ganze Kriegsweſen eine gånzlich verånderie Geſtalt erbieli und der Offis
tbaten nur ſo , redeten aber erſchrecklich viel dabei. Wird eine Poit umgeſpannt, ſo ſind zuverlåſig eben ſo viel und oft doppelt ſo viel Meniden dabei bes (dåfrigt , als Pferde vorgelegt werden ſollen . Immer
zier in iafriſoer Beziehung rich vorzugsweiſe an die neuere Zeit balten muß. ( Fortſegung folgt.)
ſiebt es aus , als ob man viele Menſchen , viel Raum und viel Geld , aber durdaus feine Zeit hatte.
Dieß
nur ſo beiläufig und als als Erflårung für manche
Militariſche Briefe aus St. Petersburg. VIII .
ſonſt auffallende Erſcheinung . Man fann in der Zbat nichts Sdóneres reben , als
die Mannſchaften und Pferde dieſer beiden in Peterbof garniſonirenden Gardecavalerieregimenter , dazu die
Ebenſo intereſſant, als die Gaſernen und Ståle des
fleidfame Uniform , bei welder nur die boben Stiefel .
Garbegrenadierregiments zu Pferde, war auch die Beo ſichtigung der Gaſernen und Stålle des Gardeublanen .
beſåpe hinſichilid der Zwed måßigkeit ebenſo wenig ein , leuchten , als bei dem Grenadierregimente . Bewaffnet
regiments an demſelben Tage.
Dieſes Regiment, wel ,
ſind die Gardeublanen außer der lange mit einem Så ,
ches früber in Strelna , einem faiſerlichen Luſtſchloß
und der lebten Poſtitation por Petersburg auf der Ri.
bel und langem percuſſionirtem Carabiner , über deſſen Wirkſamfeit bei l'anzenreitern befanntlich die Stimmen
gaer Straße , in Garniſon ſtand, ſtebt gegenwärtig ſeit
febr getbeilt ſind. - Eine id werere Bewaffnung iſt
3 Sabren in Peterhof. Seine Caſernen bilden ein gan . jeg fleines Stadtviertel, rind aber mit den Stållen und
der Ibat eridwert auch der ungewöhnlid lange Gara .
Wiribídafisgebåuden anders geordnet, als die des Gardegrenadierregiments zu Pferde , das beißt, ſie lie .
biner die Bewegungen des Ublanen ungemein ; båufig
gen nicht neben einander, ſondern einander gegenüber, ro daß weite Hofråume oder eine breite Straße zwi.
und den Stoß des Scießgewebres , und es iſt idon oft die Rede davon geweſen , den Carabiner ganz ab,
iden beiden Häuſerreiben offen bleiben. Außer den 6
zuſchaffen. – Das ſämmtliche Pedermaterial iſt aud
Stållen , 6 Wohnbåuſern und 6 Wirtſcaftsgebäuden iſt auch noch ein Wobnbaus für die unberittene Depots
bei dieſem Regimente vorzüglich. von den Mannſchaften waren 60 Mann zur Aus ,
wenigſtens nicht zu denfen , als drei ſolche Waffen . In breden die Pangen durch die unaufhörliche Reibung
1127
1128
bildung als reitende Artilleriſten betadirt, welde ibre
gar fadigrapbilde Meiſterſtúde, Renntniſſe in Geldidte,
Dreſſur in einer Garniſon reitender Artillerie erbielten. Wie man mir ſagte , findet dieſe Detacirung bei allen
ben erſtaunliden Grad .
Geograpbie, Militärinſtruction bis auf einen für Atna . Id rab die Knaben fedoren
Notbfall den Abgang an Artilleriemannſdaften aus jedem Gavalerie . und Infanterieregimente leidt erreben
auf Stoß und Bieb, mit Masfen und Bandſdub, wie in der beſten Pariſer Salle d'armes , jab die Anaben Nationaltånze ausführen , und börte die Anderen dazu
zu können . Eine Maßregel, die ride gewiß . bemåbren
Ringen , furz, es war eben alles tadellos und voufom,
Regimentern ſtart , und die Abſidet des Raiſers iſt ,. im
wird , wenn der Norbfal eintritt.
men ; daß ſie mit derſelben Dreſſur ererciren , wie das
Das Merfroürdigſte, was dieſer Zag mir in Peters bof bot , waren aber unſtreitig die Cantonniſtenídulen
ålteſte Gardebataillon , verſtebt fid ganz von ſelbſt ;
beider Gardecavalerieregimenter, eine Inſtitution , die I
jedenfalls obne Beiſpiel ſowobl in der Geldidre , ale in allen anderen europäiſchen Armeen daſteht. Wie in Franfreich die enfans de troupe, fo recrutirt Rid die
rufliche Armee theilweis aus Soldatenkindern , was roon der 10 Gardinenbetten in den Wobnſålen der verbeiratbeten Soldaten wegen begreiflid iſt. Dieſe
bat dod Major von Olberg bei Wodneſenot ganze Escadrone und Batterieen mit dieſen Cantonniſten beo ſebt und von ibnen commandirt geleben. Und dieſe Erziebung, dieſe Ausſtattung, dieſe Sorg. falt iſt für Reib und Glied beſtimmt.
Iit irgend etwas überraſchend und merkwürdig in dem militáriden Rußland, To find es dieje Gantonnia
ſtendulen, dusvon denen eine jeßt gar in nidt über. Soldatenkinder werden bei jedem Regimente militariſd lebende Bildung Ebrgeiz Malle und nod diezuArmee
erzogen und bilden durd das ganze rufjirde Heer eine muß. - Der Wedſel , den der ſo erzogene Pflanzidule fünftiger Soldaten, deren 3abl man ges übergeben Anabe in dem Augenblice erfabrt , wo er aus der genmårrig auf 80,000 anſchlagen fann. Bei einigen Schule in Reib und Glied tritt, iſt ſo groß, die Wirk.
Regimentern, namentlich bei dem Gardebuſarenregiment in Zarofoje . Sſelo , baben die Cantonniſten duten faſt den Gbarafter von Cadeitenanſtalten angenommen , und
ed låßt ſich nicht abſeben , welche Niaſſe von Bildung und Wiffen auf dieſem Wege einſt in die Maſſe der Armee übergeben wird. Soon ießt übertrifft das, was id in der Cantonniſtenſdule zu Peterbof gereben, Ulles,
lidfeit ſo bimmelmeit von dem perſdieden , was ibn bis dahin gekleidet, genåbrt, erfreut und umgeben, daß eine große moraliſche Kraft in jedem einzelnen Indie viduum vorausgeſebi werden muß , wenn man ſeine Zufriedenbeit mit Stand und Stellung annemen will. Was verſchiedene geadtete Militärſdriftſteller, wie Streit, v. Olberg , Biomarf, 0. Decker biober über dieſe Can .
was man von einer ſolden Inſtitution nur verlangen ionniſten mitgetbeilt, iſt nicht allein budråblid wabr, fann , wenn man die Militårſmule ſelbſt als 3wec , fondern in neueſter Zeit auf einen nodo bóberen Grad nidt als Mittel anfiebt, um fünftige Soldaten darin
der Volfommenbeit getrieben, für den es unſeres Wif. bisber keinen Maßſtab in irgend einer Armee gab, 018 Sdulen für Soldaten und Unteroffio lens siere drångt rid aber die Frage auf, ob die Anſtalten jedenfalls alſoder ruffiſden durðaus eigentbůmlidi iſt.
zu bilden.
nicht zu muſterbaft ſind und ob die fünftige Beſtim . mung dadurch gefördert, ja nur erreicht wird ? Sedes Regiment bat , wie man mir ſagte, einen Grat
von 40 Soldatenfnaben. Beim Gardebuſarenregiment werden nod 20 Kinder über dieſen Etat ausgebildet, für deren Erziebung der General Engelbardt und der ſen würdige Gemablin perſönlich ungemein viel tbun . Die beiden Soulen , welde id in Peterbof fab, waren
in kleinen , vortrefflich eingerichteten Häuſern , bei denen weder ein Garten , nod ein Turnplas feblie. – Die Zimmer waren gebobni , Betten und Geråtb bis zur Hengſtlidfeit reinlich, die Anaben in netten Jaden von der Uniformfarbe und den Abzeiden des Regimenis,
Bibliographie. ( fortreß ung. )
409. Documents relatifs à la bataille de Montlhéry. (Poëme latin sur cet événement par un auteur contemporain . Souhaits faits à Tourpay par un Français, après la vic toire de Montlhéry .
souhaits.)
Réponse d'un bourguignon à ces
Par Mr. le chanoine de Ram..
Bull. de
l'acad. de Bruxelles. T. IX part, 2 ( 1842) p. 253 - 272 .
Die Schulſtuben von einer Sau.
Die bäufigen Eingriffe l'udwigs XI. von Frankreich in die Redre feiner großen Kronog fallen deranlaßten lefiore zu einer
berfeit und Eleganz, wie gemiß wenige in Deutrdland,
Coalition gegen den König, genannt die Ligue du bien public.
zu dem ſie geboren.
mit Karten , Sdreibzeug , Büdern ausgeſtattet , ein
Fedorzimmer , mit Waffen für Stoß und Hieb - ein Voltigirzimmer , Kranfenzimmer , furz Alles , was nur die größte und Doufandigſte Erziebungsanſtalt aufweiſen kann. Io ſab die Arbeiten der Knaben durc) , faſt .
Ueber die in Folge derreiben zwiſchen den beiderſeitigen Ur: meen am 16. Juli 1465 bei Montihérn ſtattgefundene Schlacht, von der ſchon die Chroniften der Zeit , Olivier de la Marche, Philipp de Comines , Jean du Sierra , Jean de penin und Undere berichten , geben uns obije Documente einige weitere Auftlärungen.
durdgångig wunderſchöne Sdrift , bin und wieder 10 Redigiri unter Verantrroritid krit der Verlagehandlung: ( . W. reste in Darmſtadt und in defin Ofizin gedruct.
Samſtag ,
N 142.
27. November 1847.
Allgemeine Militär - Zeitung. Frantreid.
Religion , zu der er ſich befannte , im Wege ſtånde .
Die Erhebung des Marſchals Soult zum Ge . neral - Marſdall von Franfreich iſt , wie zu erwarten
Turenne wollie reine Befórderung damals nicht um den Preis einer Abſdwórung ſeines Glaubens erfau. fen , zu der er übrigens rechezebn Jabre ſpåter dodo
war, von allen Oppoſitionsblåttern einſtimmig getadelt Håtte man ſich darauf beſchrånft, die Sache von der Seite anzugreifen , daß der dem Marſdal verliebene Ebrentinel rich auf feine in Strafo lebende Geſebesbeſtimmung ſtúße, und daß darin ein verun . glücter Verſuch liege, zu den Gebråuden des loge.
worden .
aus freiem Antriebe , und ohne daran irgendeine Be. dingung zu früpfen , ſdritt. Der Maridal Villars batie bei der Salbung fudwigo XV. 1732 den Conne. table von Franfreich vertreten. Der Titel eines Gons netable wurde für einen Augenblick unter dem Kais
ferreide wieder bergeſtellt, indem Napoleon denſelben nannten alten Regime zurüdzufommen , ſo ließe fich an fudwig Bonaparte , nadberigen König von Hol. das wenigilens begreifen , obgleid die ganze Frage land, derlieb. Der Fürſt von Wagram (Beribier )war
erſt dadurch eine prafriſche Bedeutung erbielte, wenn Viceconnectable . In den hiſtoriſchen Galerieen des Mu. aus dieſem Evrentitet eine neue Paft für das Budget reume zu Verſailles befinden ſich befanntlich die Bild .
erwúdiíc. Ueber dieſen Punft bat aber die Regierung
niffe ader Gonnetables von Franfreich von Einfúbrung
fid ausgeſprochen, indem ſie den Titel ausdrücklich als dieſer Würde an , aber ludwig Bonaparte's Bild iſt einen bloßen Ehrentitel bezeitnete, was ſo viel beißen in der Reihenfolge vergeſſen worden. will, daß dem Inbaber daraus weder eigentbümliche Redote , nod irgend ein beſonderer Gebaltebezug ent. Spanien.
ſpringen. Damit fällt wohl der erbobene Vorwurf der Ungereßlidfeit so ziemlich zuſammen .
Die Oppoſition
Generallieutenant Graf Clonard , einer der aus ,
bat Rid aber auf dieſen Punct nicht beforånft , ron, gezeichnetſten Offiziere des ſpaniſchen Heeres , welcher dern , nur der Stimune des blinden Parteigeiſtes Ges
mit der oberen Peitung der allgemeinen Kriegsſchule
bór gebend , den alten Marſdall mit Schmåbungen (collegio general militar) beauftragt iſt, bat vor Kur. ůberbåuft, von denen ſchon der Reſpect, der ſeinen dem eine biſtoriſche Denfſchrifi über die ſpani . grauen Haaren gebůbrt , und ſeine unlåugbaren milis iden Militáridulen (Memoria historica de las
fåriſchen Verdienſte båtten abbalten ſollen, wie man
escuelas militares ) berausgegeben, welche nad dem Ur.
aud über die politiſche Laufbabn deſſelben ſeit 1830 tbeile der Revista militar zu den intereſſanteſten und denfen mag . Wenn übrigens das offizielle Blatt ſagte, beſten Originalwerfen der ſpaniſden Militårliteratur Turenne und Villars ſeien die Einzigen geweſen , des
gezählt werden darf.
nen der jeßi dem Marſdal Souli verliebene Ehren . fitel unter der alten Monardie zuerfannt worden , ſo uit die ein Srrtbum. Dieſelbe Auszeichnung wurde aus dem Marſchall von Biron und dem Marſhall
nauigkeit nach einer Menge ſeltener und authentiſcher Notizen , Daren und offizieller Documente verfaßte Sorift berichtet über den Urſprung und die ſucceſſiven Berånderungen des Militárunterrichts in Spanien von
von Pediguieres zu Tbeil ; dagegen batte ſich der Mar. dall Graf von Harcourt vergeblich darum beworben.
den Zeiten Philippe II . an bis auf unſere Lage.
Dieſe mit außerordentlicher Ges
In
dem der Verfaſſer in der erſten Periode mit den , um
U18 im Jahre 1660 der Vicomte von Turenne, nach die Mitte des 16. Jabrbunderts zu Burgos und Seo dem er bereits vier Jahre Marſdall von Frankreich villa errichteten Artillerieſdulen beginnt und dann zur geweſen , zum General. Marſdal erhoben wurde, Unterſuchung der nad und nach zu Barcelona , Pam , machte ibm der damals allvermögende Kardinal Ma. plona , la Coruña , fiſſabon, Cadiz, Gibraltar, Badajoz .
zarin bemerflich , daß er zur Belohnung ſeiner lan . gen und jablreichen Dienſte die Würde eines Gonne
und Madrid gegründeten Anſtalten übergebt , bandelt er im Detail von der Stiftung , der Dauer und dem
table båtte erhalten fónnen , wenn nidt die calviniſtiſche
Aufbdren aller derjenigen Inſtitute und Afademieen ,
1131
1132
welde im Verlauf von 250 Jahren bis zu Ende des
lestvergangenen Jabrbunderte für den Unterridt der
ſpaniſden land . und Seemadt gedient baben . Die
P r e u8 e n. Durd eine Gabinetsordre vom 11. September 1846
.
feſtgereßt worden , daß das den verſorgungsbered . zweite Periode umfaßt alle ſeit 1800 bis ießt geſtiftes iſt tigten Invaliden mittelſt Staatsminiſterialbeſchluſſes
ten Inſtitute.
Unter dieſen nimmt die berühmte , im
Jabre 1805 für die Ingenieure zu Alcala de Henares errichtete Afademie den Verfaſſer zuerſt in Anſpruch,
vom 12. October 1837 zuerfannte Vorzugsrecht vor anderen Militárverſorgungsberedrigten nur bei dem
und dieſer folgt dann die Anfůbrung der verſchieden
erſten Eintritt in einen Dienſt ( als Subalternbeamte
nen , måbrend des langen Unabbảngigfeite frieges , ſo .
zweiter Klaſſe , Kanzliſten , Hülføidhreiber 2c.), der ein Anciennetatsverhältniß begründet , geltend zu maden iſt, nicht aber bei einer ſpåteren Beförderung , bei Ero
wobl für den theoretiſden als den prafriſten Unter, ridt der Armee geſtifteten Etabliſſemente.
Zu lebreren
geboren : die fðnigliden Collegien zu Granada , Tar. ragona und Murcia , die Afademie für die Reiterei
bóbung des Einkommens u. ſ. w.
Der „Rbein. Beob.
zu San Felipe de Jativa , die Militárfculen zu Dlis
a diter“ theilt nun mit , daß analog dieſer Beſtimmung Seine Majeſtår der König mittelſt Allerbódíter Ordre
senza und Santiago , ſowie diejenige zu Palma auf
vom 27. Juli d. J. zu beſtimmen gerubt baben , daß
Der Berfaler foließt fein Werf mit einer
den im Givilſubalterndienſte angeſtellten Militárverſor.
vollſtåndigen Geſchichte der gegen wårtigen allgemeinen
gungsberechtigten bei dem Aufrúden in bóbere Dienſte
Mallorca.
Kriegoſdule feit ihrer Gründung in Sevilla ' bis auf einnabmen , wie bei der Beförderung im Dienſt, ein die neueſte Zeit. Hierbei gebt er umſtåndlich auf die Derſdiedenen Spidfjale und Veränderungen , welche dieſelbe im Lauf der Sabre erfabren bat , ein und bes richtet über deren nad und nach erfolgte Verreßung von Sevilla nad Jela de leon , San Fernando , Gra , nada , Segovia , Madrid und zuleßt nad Toledo. Zu Ende ibres fritiſchen Beridis ermåbnt nod die
unbedingtes Vorzugsredt vor den Givilanwärtern glet. der Dienſtfategorie nicht zugeſtanden werden , die 48. cenſion vielmebr nur nad Mafgabe der allgemeinen Grundſåße erfolgen , mitbin vom Dienſtalter , Dienſts
fúbrung und Qualification nad dem Ermeſſen der Ber bórden abbảngig bleiben ſoll.
Revista , welde das vorbemerfre Buch allen ſpaniſden Offizieren auf das Angelegentlidſte empfieblt, daß ſich der Graf Clonard gegen wårrig mit einem bedeutenden bio
Ueber Militärbildungsanſtalt e n.
ſtoriſchen Werfe , einer Gerdidte der Regimenter
( Fortregung. )
des ſpaniſden Heeres *) berdafrige, eine Arbeit, Fortbildung der Offiziere in ihren betreffen. die in Spanien , wo ſo vieles im Sturm der Revolu.
tionen und Bürgerfriege zerſtreut und vernichtet wor. den ſei, zu den ſowierigſten Unternehmungen gebore.
den Abtheilungen. Höhere Bildungsſchule (militäriſche Facultät ).
Die unermüdliche Bebarrlichkeit und Willenøfraft des Grafen Glonard , ſowie das Talent , welches derſelbe
den Vorwurf maden fann , daß ſie die Erziebung der
in der Sdrift über die Militårídulen bewieſen babe, ließen indeffen - ro bemerft die ſpaniſche Militårs zeitſdrift weiter – die größten Hoffnungen binſichtlich der vollſtändigen Ausarbeitung eines Werfes begen , deſſen Ausfúbrung man bis jeßt in Wabrbeit für uns möglid gebalten babe. De ſterre i do.
Wenn man den gegenwärtigen Anſtalten aud nicht bernadlåfligen, fünftigen Befehlebaber vernachläſſig en fo iſt doch durd : Idonittlid der junge Mann ihnen nicht lange genug anvertraut und tritt oft ſchon in einem Alter aus den ,
ſelben , wo no man am beſten zu lernen pflegt..
Nach uns
ſerem Vorſchlag fönnte Niemand die Anſtalt vor dem 20. Sabre verlaſſen und aber auch dann darf er sich
nicht ſelbſt überlaſſen bleiben . Es läßt fide nicht läugnen , daß nach dem ſeitheri gen Syſtem , wo von fünfzebn Offizieren booſters einer
Venedig , 14. Nov. Die faiſerliche Marine bat neuerdings einen Verluſt erlitten. Heute Morgen 5 Uhr verſdied der Neſtor der faiſerlichen Marine, Vice ,
das Glúc batte , nad einiger Dienſtzeit nod in eine bóbere Militáracademie zu fommen , für die Fortbil .
admiral Graf Dandolo , im 86. Jabre ſeines tbåti . gen lebens.
Wir verfennen dabei das Gute der in einigen Armeen
.
dung der jungen Offiziere febr wenig getban wurde.
eingeführten ſchriftlichen Ausarbeitungen ſo wenig , wie dié manden Orts beſtebenden Vorleſungen aus den de Ingenieros en España , Seite 140 Nummer 13 , ift , Dienſtbådern , aber immerbin iſt dieſes nicht genug ,
*) Nach einer Anmerkung im Resumen historico del arma
dieſe Geſchichte beinahe vollendet.
Bereits vor zwanzig Jah :
ren hat ſchon Generallieutenant Graf Clonard durch ſeine Denkwürdigkeiten zur Geschichte der könialich
namentlich wenn man die leßteren recht in der Näbe betradtet und genau bat fennen lernen .
ſpaniſchen þaus truppen ( Memorias para la bistoria de las tropas de la casa real de España , subdividida
Wir ſind hter auf den Einwurf gefaßt , daß ja die nach unſerem Syſtem gebildeten Offiziere ſo weit ge .
en seis epocas y adornada con una coleccion de 25
bradt ſeien , daß fie fich rein allein durd Selbſtu . dium fortbringen und völlig ausbilden fönnten. So
láminas grabadas que representan los trages militares de los distintos cuerpos que han servido de custodia á los soberanos, 4. Madrid 1828) einen nicht unwichtigen Beitrag zur Geſchichte eines Theils des ſpaniſchen Heeres ges liefert. Unm. d. R.
viele fobredner übrigens das Selbſtudium baben mag, ſo wagen wir es doc , zu bebaupten , daß es ſebr große
Misſtånde im Gefolge bar. Der Selbſtunterricht führt
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1134
nicht allein zur größten Einſeitigkeit, rondern zu be . flagenswertben Berirrungen. Cicero tabelt roon dies ren Selbitunterridt, und die Geſchidte der Gegenwart
den folgende Gegenſtände vorſdlagen : Kriegsfunſt,
tiefert Beiſpiele genug , wozu eine unridtige und mit verſtandene lecture fúbrt. Und endlid , iſt es denn .
Gerbidie , Laftif , Terrainlebre , Befeſtigungsfunſt, Kriegegerdichte. Die gedichte der Kriegsfunit dürfte ſich nicht allein auf das Unentbehrlidite beſchránfen , ſondern
nicht beſſer, wenn der febrer , welcher, von allen übrii můßte eine derailirie, ſyſtematiſo geordnete Ueberſicht gen Dienſtverbåltniſſen befreit , nur der Wiſſenſdaft und dem Studium lebend , lid mit dem Sammeln des aller Orte zerſtreut liegenden Materials befaßt und es
ſeinen Soülern als geordnetes Ganze vortrågt , als
der Fortſdritte angeben , welde die Kriegskunſt von den erſten Zeiten bis jeßt gemacot bar. Wir wiſſen mobl , daß , ſo intereſſant und wichtig dieſer Gegenitand auch iſt , ibn dennoch die literarur ſebr ſtiefmütterlid
wenn dieſes jeder Einzelne, deſſen dienſlide Obliegen . bedadle, und leider haben die wenigen Arbeiten in dieo .
beiten allein roon bindernd genug in den Weg treten , um zu einem günſtigen Reſultate zu gelangen , bun
ſem Fade nicht die gebührende Aufmunterung erbals
rung , daß Viele, welche durd den Drang nad bóbe.
Wir erinnern nur an die vielen Anfederungen , melde Hoger's Serdidate der Rriegsfunſt und mande neuere Arbeiten erlitten , obgleid lie bio jest durd beſſere nicht erregt wurden . Ja , man lirii lieber Dars ůber , ob die Kriegführung eine Run , eine Wiſſelis
rem Wiſſen und weiterer Ausbildung auf das Seibe
ſaft oder gar ein Handwerk pei.
ftudium allein verwieſen wurden , wenige Fålle ausges nommen , auf eine falſche Babn geworfen wurden und weder ſid , nod ibrem Stande Nußen derſoafften .
ridhrung einer Afademie der militäriſchen Wiſſenſchaf,
wollte ?
Die Beantwortung dieſer Frage unterliegt feinen großen sowierigkeiten , und leider beſtåtigt die Erfab. .
Daber iſt es raibſamer, ſich der Anleitung von ſolo
ten .
Dieſe unglücflidsen Meinungsiteite , die allerdings nicht hierber gebórell , berůbren wir nur , um zu belegen , wie norbis die Ers .
fen ſei , worúber wir unten mebr ſpreden werden .
den Männern zu überlaſſen , melde bereits jene logi.
Tafrif. Sie iſt unſtreitig die notwendigſte Wiſs fide Solußfolge, jenen ſideren Tact erworben haben , ſenſaft für den finienoffizier. Der Unterricht muß
welde beien Studium unerläßlich ſind, um alle Somies
drei Waffen im weiteſten Sinne um rigteiten zu vermeiden , auf welche fernende ſtoßen. die Ginleitung FaltenTaftif . 418aller zu derſelben wäre eine Ueber: Ueberdieß des lidi über die Zuſammenfeßung , den Unterbalt , die
zelnen nido binreichend , um die Beiſd affung fortſpies liger Werfe, Karien und Initrumente, welche zum Stu. dium durchaus erfordert werden , zu beſorgen .
Diſciplin eines Heeres ſider ganz an ibrem Prage. Terrainlebre.
Sie soll uns mit den allgemeinen
Demnad wünſchen mir , daß jede Garniſon für
und beſonderen Eigenſchaften der Erdoberflåde, ſowie
ſich eine Offizierſmule , oder , wie man ſie beißen will, für bóbere Ausbildung beſiben módote , und es fragt
fannt maden , die gegenſeitigen Beziehungen und Ber.
mit den verſchiedenen ſie bedecenden Gegenſtanden be .
fit nun zunåsit : wer roll lebren und was foilbindungen einzelner Terraintbeile fennen Tebren, ferner durd Terrainbeſdreibung , Zeichnung und Modellirung
gelebrt werden ?
lebren soll der hierzu am beſten Befähigte. Yuf
die Terrainfenntniß verbreiten ", ſo daß man da
die Ebarge oder den Rang darf bier wenig "Rüdlicht genommen werden , denn es iſt durchaus notwendig , ein volkommen der Sache entſprechendes Individuum berauszufinden. Vernadlåſſigt man dieſen Grundrak,
durch einen anſchauliden Begriff erhålr. U18 Wiſ. ſenſchaft betragtet, fennen wir viele Gegner der Ter. rainlebre,, was ſich gut erklärt , weil es leicht zu Irr. thúmern führt, wenn man aus einigen allgemein be.
ſo wird man ſtatt eines Lebrero nur einen Vorleſer
fannten Naturgereßen Grundråbe für alle Arten von
Dabei verſteht ſich , daß es immer von Vor.
oder dod wenigſtens einen Hauptmann oder Rittmeiſter
Terrainbildungen abzuleiten fid beinůbt. Dagegen iſt unbeſtreitbar die Lebre von der Beurtbeilung und Bes nußung des Terrains von großer Wichtigfeit und der
verwenden zu fönnen. Von der eigenen Erfabrung wird
Taftifer ſo wenig , wie der Strategie, fónnen dieſelbe
baben .
theil iſt , al8 Pebrer einen Offizier bóberen Grades,
man wohl oft abſtrahiren müſſen , da der lange Fries entbebren , obgleido ſie ſich durd die Terrainbeſchaffen , .
den die Offiziere großtentheils binmeggerafft bar, welche eigene praftilde Erfabrung befißen.. Aber boffen dúr. důr
beiten nidot zu ſebr in ihren Operationen binden laſs
fen wir immer , daß jedes Regiment irgend eines deuts rdhen Bundesſtaates Offiziere beſißt, welche die Gegens
Befeſtigungsfunſt. Die permanente wird für die offiziere der Infanterie und Savalerie in einem
ſen dürfen .
ſtånde vortragen fönnten , die wir bier unten bezeich.
Auszuge, der alles Detail für den Entwurf und Bau
nen werden , und daß die literariſden Vereine , don
feſter Praße ausſchließt , dagegen die Grundfåge dieſer
denen wir weiter oben ſprachen, zur Bildung von leb . rern ihr Weſentliches beitragen mußten und daber noch
Pebre, ſowie den Feſtungsfrieg vollſtändig entwickelt, genügen. Dagegen muß in der Feldbefeſtigung Alles
mals empfohlen werden .
Was ſoll
gelebrt werden , da ſie im Kriege vielfältig vorfommt, und namentlid großere Verſoanzungen , Veridanzungen
Der Offizier, welcher ſeine Vorbils
ganzer Stellungen für einen ſpeciell gegebenen Fall in
Wir ſtebeu nun an der zweiten Frage : gelebrt werden ?
1
Dung nad unſerem Syſteme erlangt und alſo eine ge . Betracht gezogen werden . Kriegsgeſchichte. Ob die Kriegsgeſchichte als diegene Vorbildung erbalien bar , roll nunmehr nur mit Fachwiſſenſchaften beſchäfrigt werden. Wir würs Bildungsmittel für den Offizier benußt werden roa,
1135
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iſt eine jener Fragen , welche unſere Zeitſchriften tag.
Verfaſſer, wie er ſagt , veranlaßt, vorliegende kurzge .
tåglid bringen , obne fie bis jeßt geldit oder zu ibrem
faßte u . berſicht der Militárverfaſſung , Verwaltung und Geſdiftsführung des f. f. öſterreichiſchen Staates zuſammenzuſtellen , weil durd dieſe Dorfenntniffe die
Ende geführt zu baben. Man ſtreitet dafür und dagegen und ſomit wird man auch und nicht der Anmaßung
beſduldigen , unſere Meinung bier niederzulegen. Wir Ausbildung im Militärſiyle weſentlich gefördert wird. reben nur in der ſpeciellen Kriegsgerdichte Nußen für
Das fleine Werfden roll nur den Zweck baben , wan .
den Offizier und ſind nicht der Meinung , daß ſie nur
gebenden Militárs die Befábigung für den friftlichen
allein ein Studium für die bóberen Offiziere , Generale ſich durch die Kriegsgeſchichte belebren. Wenn der Ge . neral nur dabei die größeren Operationen 2c. im Auge bat , ſo wird der Subaltern ſich vorzugsweiſe mit der
Dienſt zu erleidtern und dieren als Hilføbůdlein zu dienen . In dem erſten der beiden Abſchnitte, in welche es zerfållt , wird von der Stadisverfaſſung und Vero waltung , weiter von der Militárverwaltung im Auges meinen von dem Geldåftsgang bei ſelbſtåndigen Mili,
Anordnung und leitung fleiner Gefechte, mit dem Ver.
tårfórpern geſprochen , und dann eine furze Ueberſicht
balten und der Unterſtüßung der verſchiedenen Truppen ,
der feitung und Geſchåftsführung einer vor dem Feinde ſtebenden Armee gegeben. Der zweite abd nitt ent. bålt die Geldhäftsfübrung ausführlich unter folgenden Ueberſchriften : Aufnahme der Dienſtſchriften ( Präſen ,
fei.
Im Gegenteil , der Militår jeden Grades fann
arten , mit der Benußung der einzelnen Terraintbeile
befaſſen und daraus wichtige Pebre ziehen . Denn man dabei die Befürchtung bat (lie wurde nur zu oft aus ,
geſprochen ), der junge unerfabrene Offizier würde gleich den Maßſtab der Kritik an die Feldberren legen und darüber ſeine Verbältniffe vergeſſen, ſo balten wir dieſe für ungegründet. Denn gerade durch die Geſchichte ers
fábrt erſt der junge Offizier, welche ſchwierige Aufo
.
tiren, Erbibiren, Protokolliren ); Bearbeitung der Dienſte føriften (Erledigung, Goncipiren, Titulaturen der Stel. len 16. , Mundiren , Gollationiren , Unterfertigung, Vidi . mirung) ; Erpedition der Dienſtſdriften (allgemeine In Regeln , Beobadrungen bei Verſendungenng 2c.). dem Anbang werden zur Vervollſtändigu
gaben der General zu löſen bat, und wie wichtig aber auch der Unibeil der flelneren Hebel der Maſchine ( der Subalternoffiziere ) durd richtiges Einmirfen iſt.
rere noch dazu geborige in Militärfanzleien üblide
Nur die Kriegøgeſdidte allein wird dem Militår alle
Ausdrůde angegeben, die Titulaturen vouſtändiger ver.
der in den
vorbergebenden Paragrapben gegebenen Anleitung meb .
Fålle anſchaulid maden , in welche ihn ſein Geſchich zeichnet , úber Stempel , und Zaremeſen , Portofreiheit dereinſt verſeßen'fann , da ja ſogar in dem tbarenreid ), der Militårbebórden , Aemter 2c. das Nöthige bemerft ften Feldleben einem Manne unmöglich alle Wechſel . und endlich eine Ueberſicht des durch bobe boffriegs . råtbliche Verordnung feſtgelegten Ranges der Beamten fålle des Kriegs vorfommen fónnen . Aber 0178 Studium der Kriegsgedichte belebri nicht unter ſich und mit dem Militår angefübrt. Berſdie . nur , e8 ſtårft auch alle militariſde Tugenden . Die dene Formulare zu Protokollen , Journalen , Gertifica . Beiſpiele großer Tbaten erheben den Mutb und reizen ten 2c. foließen den fleinen Band. Aus dieſer furs zur Nadabinung. Das Vorbild der Helden , die im zen Anzeige des Inbalts vorliegender Sdrift erliebt gerechten Kampfe fielen, befeitigt in der Bruſt tapferer man leicht , daß ſie mit jeder gewünſchten Uusführlid , .
Krieger den Entſchluß, ſtets ro treu wie jene das Pes
feit die Formen angibt, welde für den Militárgerdafts. riyl in den öſterreichiſchen Staaten befohlen oder üblide Die Sdilderung der Siege , welche das eigene Heer ſind , und deren Kenntniß um ſo nótbiger iſt , wenn mit Rubu bedecien , erfült jedes Mitglied derfelben ein gewiſſes Gewicht auf dieſelben gelegt wird. Viele .
ben für den Fürſten und das Vaterland zu wagen .
.
Die Unfälle endlich , welde
davon ſind in anderen fåndern långſt nicht mehr ge .
die Geſbichte vorfübrt , zeigen , daß ſie niot ewig
bråudlid , manche in einigen Tbeilen Deutidlands von
dauern , daß fie vorübergeben , daß man nie verzagen ,
den Bebórden ſelbſt unterſagt, in Franfreid und Eng . land hat man faum einen Begriff von den meiſten derſelben , und insbeſondere durften die Anordnungen
mit edlem Nationalſtolz.
nie die Hoffnung aufgeben darf. (Schluß folgt.)
Literatur.
Die erſten Vorfenntniſſe des Militárges id å fisiyles , in zwei Abſchnitten zuſammenges
ſtellt von Joſeph Gentner , f. f. Oberlieutes nanl im Pinieninfanterieregimente Graf Cecco ,
für die Dienſtſchreiben in legterem Pande als Muſter in dieſer Hinſicht gelten. In denjenigen Staaten übri. gens , wo man dieſelben beizubebalten für gut befunden bat , iſt auch eine Geläufigkeit in deren Anwendung unerläßlid und jede Anleitung bierzu insbeſondere dann
von Nuben , wenn ſie , wie die angezeigte , Deutlit feit mit Kürze verbindet , der erſte Abidnitt dürfte übris
pieri Nr. 23 , Profeſſor an der f. f. Ingenieurs gens auch außerdem intereſſiren, und das Werfden afademie. 8. 175 S. Wien 1846. Verlag von Carl Gerold .
Druck und
nobl den Nutzen bringen , welchen ſich der Verfaſſer von ſeiner Arbeit verſprochen bat.
Mit dem Vortrage des Militárgeſchäftsſtyles an der f . f. Ingenieurafademie beauftragt , wurde der Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. 8. teske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
ad
N 143 .
Le
Dienſtag , 30. November 1847.
Allgemeine Militár -- Zeitung. růttung in Irland und dem fritiſden Stande der aus.
Ruland.
Petersburg , 24. Oct. Seine Majeſtät der Mais wårrigen Angelegenheiten berdafrigt dermalen in Eng . land niders die offentlide Aufmerkſamkeit ſo ſebr wie rer unter demaber15. des d. M. folgendesn Reſcript an unſere militariſden Inſtitute. aller Welt , und faufaliſchen abgeſonderte Oberbefebloh den bat Corps, Generaladjutanten Fürſten Woronzoff gerich, beſonders jenen fremden Regierungen , die vielleicht münide gb. tet : Fürſt Midael Semenomitid ! nen von Herzen Glúd zu der raſd und glånzend be . welche, Waffenrbatn, baben , einer unternomme wirften Ueberlegung reiflicher Salta's nadEinnahme Sie
Nußen davon zu zieben boffen , iſt es befannt , daß England weder den Souß eines lebenden Heeres, nod einer poffetbůmliden fandmebr bat . Dem Seifte der
Sparſamfeit , der ſeit dem Frieden von 1815 jeder brio
um in dem von uns unterworfenen Theile Dagbeſtand tiſden Regierung die Hände gebunden , bat man na. die Rube und Siderbeit zu befeſtigen.
Sowohl in menilid im Puncte unſerer Streitkräfte maßloſe Opfer In ganz England und Schottland würde
dem jest erfootenen Siege , gleichwie in allen übrigen
gebradt.
von Ionen getroffenen , Meinen Wünſoen boufommen
es faum möglich ſein , 10,000 Mann Truppen zuſam .
und gebe Sonen daber Meinen tief und aufrichtig ge .
unter den europäiſden Nationen die der Waffenfühe
entſpredenden Anordnungen erbliche It mit der lebo menzubringen ; die Berapung Jrlands iſt zwar jabl. bafteſten Genugobuung ein Pfand fünfriger glüdlider reider, aber durch die Bedürfniſſe dieſes Landes völlig Erfolge in dem Ibrer Verwaltung anpertrauten Pande, in Anſpruch genommen. Das Dolf von England iſt
fühlten Danf zu erkennen für ſo muſterbafte, mit Selbſt. rung ungemobnteſte und dem Kriegsdienſt abboldeſte, verlåugnung und mit Hintenanſeßung der Rücklicht und dabei braudt es bei den Englåndern der långſten Mid erin , militåriſchen Erziebung , um fie in Soldaten zu ver. auf Ihre Geſundbeit geleiſteten Dienſte. wandeln . Eine Folge von dieſem Stande der Dinge nernd , daß Sbre Dienſtlaufbahn im Givil begann, und iſt einmal eine weſentliche Abnabme des engliſden daß Sie , der eigenen Neigung gebordend , zum Milie im Ausland , indem unſere Streitmacht zu Einfluſſes rårdienſte in dem landestbeile übertraten , mo gegen wårtig for Sobn , der Fürſt Semen , Sie beſtandig
dem Tone , melden ford Palmerſton in diplomatiſden
begleitet bat , alle Můben und Gefabren des Krieges tbeilend, fanno Mir das Vergnügen nicht verſagen, aud deſſen Dienſt in die von Ionen verfolgte Babń zu leiten. În dieſer Abſicht babe It Ihren Sohn zu
Verbandlungen anzuſtimmen liebt , einen ſpaßbaften Gegenſaß bildet ; und dann eine wirfliche Invaſions. gefabr von Seiten Franfreide, gegen welde man nicht långer gleichgültig bleiben kann. Einige Hundert Fi.
Meinem Flügeladjutanten ernannt, ibn Dem feibgarde n zu. Stabsfapitá als ſicheren Regimente Preobraithen und gfiſden Ibnen attadirt, gezåblt; in der Hoffnung, daß auder , in die Fußrapfen ſeines tapferen Daters
derbarfen , in einer rubigen Nebelnadt von Dampfo booten im Lau geſchleppt, fónnten Nacht eine betrådt.
lige franzöſiſche Heeresmadt über den Kanal fübren ; und wie gewagt auch dieſes Unternehmen wäre , und
treteno, gleich ihm ein tüchtiger und ausgezeichneter obwohl es für die Eindringlinge wabrſcheinlich ein ſdhlimmes Ende nehmen mödte, ſo würde man dod die Demůrbigung und Belåſtigung eines ſolchen Verſuds
Krieger werden wird. So bleibe Ihnen für immer ch woblgewogen. ( Gen.) Nifolaus. " unveränderli Mittelſt faiſerlichen Refcripts von demſelben Tage iſt
ſchwer genug empfinden .
dem Commandeur des 3. Infanteriecorps , Generalado
des Kriegs ein túdriges Heer von wenigſtens 30,000
-
Offenbar mußte im Falle
jutanten Růo iger , die Grafenwürde des ruſſiſchen Mann die Kúite von Rent und Suſſer bleibend be. Reid) 8 verlieben worden . Großbritannien . Pondon , 16. Det. Unter all den Wirrniffen von
reben , und im jeßigen Augenblic iſt das Ausſeben der politiſchen Berbåltniſſe auf allen Seiten ſo fritiſd , daß faum zu zweifeln iſt , unſere Regierung werde alsbald
nad dem Zuſammentritte des Parlamente fråftige Maß.
Handelstrud und Geldflemme , der Trůbſal und Zere regeln zum Schuße des Landes faſſen . Namentlich iſt
1139
1140
aud von Umwandlung unſerer jebigen faſt unnúben
moiren die ihr anvertrauten nůßliden und wichtigen
Miliz in eine Pandmebr die Rede. (209. 3.) Generallieutenant Sir Samuel Didens , ein
Sdriften bekannt maden . Jeder größere Staat Deutſdland
Veteran von 65 Dienſtjabren , iſt am 11. October , 83
fleineren , welche zuſammen ein Armeecorps bilden , folls
Die Familie ſtamino
ten eine ſolce Afademie gründen , deren es demnad in Deutſchland ſieben ( auch eine für die Refcrvedivi.
Jahre alt, in Ipewich geſtorben .
von Georg Herzog von Clarence , Bruder des Königs Eduard IV., ab.
Hannover. Hannover , 30. October.
So eben ist für die
Garniſon ein neues Paradereglement erſøienen, wie man verſicheri, von Seiner Majeſtát relbit entwor.
fen und unmittelbar ausgegangen. Nad demſelben werden die Wadiparaden , ſowie rammelidie andere derartige militåriſde Prunfaufilellungen durdaus feld , måßig geldbeben.
und diejenigen
fion ) geben wurde .
418 deren Muglieder wåren alle jene Offiziere zu bezeichnen , die ſich enimpeder auf dem
Soladorjelde durch Talent und Genie ausserdneten , oder welde als Sorifijteller in der Militärliteratur einen besonderen Namen oder Ruf genießen.
Diejenigen Offiziere , welde por den betreffenden Staaten einen Ruf zur Afademie erbalten würden, båts ten nur für die Wiſſenſchaften zu leben und müfren daber ibrer übrigen Dienſtverbáliniſſe gånzlid eniboben werden . Da lid die anderen Wiſſenſchaften des Souges
der Staaten zu erfreuen baben , so darf man vermu . iben , daß die nicht bedeutenden Mirrel , weldhe erfors 1
Franfreid .
derlich würden ,I um eine derartige Anſtalt ins Peben
Im Kriegsminiſterium iſt man mit der Herſtellung einer leidreren Bewaffnung für die Gavalerie
beſdåftigt. Sbre gegen wårrige Equipirung iſt für die raden Züge , welde der Krieg in Algerien bedingt, midt beſonders günſtig. Mittelſt föniglicher Verordnung vom 15. Dcto ,
ber iſt Maridal Molitor an die Stelle deg verſtor, benen Herzog8 von Reggio zum Gouverneur des in . validenbauſed ernannt worden .
zu rufen , gern für den in die Augen fallenden Zwed .
bewilligt wurden.
In Betreff der weiteren Ausbildung der die Afa . demie beſuchenden lernenden Offiziere bemerfen wir vor Adem, daß nur foldie zum Beſuch der Anſialt zu .
gelaſſen würden , welche wenigſtens 4 Jabre in der Linie gedient und bier bereits einige praftiſde Erfab. rungen geſammelt baben.
Der Unterricht múrde fid
auf die Dauer von 2 Jabren auf folgende Gegenſtande erſtreden : 1. Detail des beſonderen Dienſtes der Offiziere
bei den Ståben der Diviſionen und des Armeecorps.
u eber Militárbildungsan ft alten. ( Solus .
Militärakademie.
Akademie der militäriſchen
Wiſſenſchaften .
Nämlic Bureaudienſt ; Recrutirung ; Militárpolizei und Juſtiz ; Militárverwaltung im Krieg; Uebungslager und Mandver ; Dienft im Hauptquartier, Generalſtabodienſt im ausgedebteſten Sinne.
2. Kenntniß der Militärorganiſation der Haupts
Alentbalben tritt gegenwärtig das Verlangen bere
machte Europas , diejenige des deutſden Bundes ganz
vor, einen Mittelpunct zu bilden , in welchem ſich die Reſultate der wiſſenſdaftlichen Studien concentriren, um ſo erſt für die Wiffenídaft Gemeingut zu werden . Dieſes zeigen die Verſammlungen der Künſtler , der Geograpben , der Geſchichisforſcher, der Philologen, der Naturforider u . ſ. w. – Aud die militariſde Wiffen . idhaftlidfeit verlangt einen Mittelpunct , ſtrebt nad
ſpeciell . 3. Militårſtatiſtik und Staatenfunde der Haupt. mådute Europas. 4. Kenntniß der Tafrif der Hauptmåtte Europas. 5. Strategie in Verbindung mit der Kriegege .
Gonceniration und die Militárafademie oder die
Bis jest eriſtirt außer der Afademie der Militar ,
Afademie der militáriſden Willendaften foa dem gefüblten Bedürfniſſe abbelfen . Die Aufgabe der Militárafademie wåre unſeres Dafúrbaltens , für das Fortidreiten der militäriſden
wiſſenſchaften in Schweden nod feine andere derartige Antalt , dod befaßt ſich dieſe nicht mit dem Unterridt, was wohl von ihr verlangt werden fann . Die von uns vorgelolagene würde aus wirfliden Mitgliedern , Ebrenmitgliedern , worunter ſåmmilide Generale der
1
Wiſſenſchaften und der Kriegskunſt zu ſorgen , den wir.
fdidate. 6.
Militårliteratur.
ſenſchaftlidien Geiſt in der Armee zu pflegen und ibm
betreffenden Armee oder Armeecorpo, und correſpondi .
neue Nabrung zu geben , wobitbåtig auf die Militår.
renden Mitgliedern beteben und folgende Sectionen
literatur einzuwirfen, die gegenwårtig unter den ungün .
bilden .
ſtiguien Verbältniſſen eriftirt , endlid für die bóbere Aus,
Die Section der Zaftif , der Artilleriewil .
ſenidaft , des Genie werend , der Militár . den Offizierſchulen verwendet werden ſollen. Die Mis ſtatiſtik, der Kriego geſchidte, der Militár , litarafa demie múrde daber die Entdedungen und Ers adminiſtration in ihrem ganzen Umfange , und fahrungen , welde zur Entwicelung der Kriegsfunſt zwar mit dem Aufbringen und Unterbalt der Truppen, beitragen , ſammeln und durch den Druc ibrer Me. der Ausrüſtung der Militårrechidpflege, der Militár, bildung der offiziere zu ſorgen , welche als febrer in
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geſundheitspflege , der Tbierarzneifunſt - die Section
1792 als Generalmajor die Beſtimmung nad den Nie .
der Matbematit , P bylif und bemie , info . weit ſie auf die Striegefunit Anwendung finden, endlid die Section der Marine , wo dieſes die Verbåltniſſe
derlanden zu geben , wo er in dem Feldzug von 1793 bei Wegnabme der Mormaler Waldung ( 17. Auguſt ), in dem Treffen bei Avesnes.le.rec ( 12. Sept. ) , und in der Schlacht bei Wattignies ( 15. October) die früs ber bewieſene Zapferfeit und Gewandibeit bewåbrie. In dem Feldzug von 1794 erwarb er ſich in der Solador bei Sateau ( 17. April ) , den Gefedoren bei Grand . Blocus und Barzy ( 20. und 21. April), bei Iroisville ( 26. April) , dem Treffen fånge der Marque ( 17. und
bedingen .
Gede Section würde wieder in die nórbigen Unter, abibeilungen zerfalen müſſen, welche wir nicht nótbig baben dürften , bier måber" zu zergliedern , da ſie zu ſebr durd die Natur der Sache foon geboten werden . Wir find weit entfernt , dieſe Anfidten bier als
18. Mai) und in der Schladr bei Templeuve ( 22. Mai)
einen vollig entwidelten Plan anzupreiſen , den man blindlinge adopriren ſoll.
Im Gegentbeil , mir wüns
ſdhen , daß denfende Kópfe das paſſende von dem Ungeeigneten trennen möchten , damit ein würdiges Gebåude entſtehe. Wenn auch nicht einer unſerer Vor ,
fohlåge bolige Unnabine finden ſollte, lo find wir doch foon befriedigt , wenn man dieſen Gegenſtand mit Auf
neue Verdienſte, welche durch die Zuerfennung 088 Maria . Ibereſien Ritterfreuzeo belobt wurden . Zum Feldmarſmallieutenant ernannt , wobnte Graf Belles
garde den Feldzugen von 1796 und 1797 in Haupt . quartier des Erzberzoge Karl bei und idloß in lebie. rem Jahre den Waffenſtilitand von Leoben , und nac.
dem er 1798 die Bereßung von (Sraubündten bewerfs
merfiamfeit und Beranlaſſung obne Parteilichwird feit ,in daß Frage ziebt und fteligt, übernabm er 1799 zu Boßen den Befehl über dieſe Darlegung ſchöpferiſche Ropfe berere und gediegenere Anträge itellen . Nur die faiſerlichen Truppen in Tirol zur Verbindung der und bier wüniden wir, daß die berridende Furci vor gelebre Here von Suwarow und Erzberzog Karl , wno" ten Offizieren nicht das Kind mit dem Bade ausſd útte , und so wenig al tpir gemeint ſind , das ungludſelige
Borurtbeil dieſer Furdt nåber zu beleuchten , ſo fons nen wir doch nicht unterlaſsen , zum Solufe anzufů .
gen , wie die rein prafuidhe Anſchauungsweiſe über die Kriegsfunit ebenſo ibre Nabbetle bat , wie die rein wiſſenſdaftliche , daß es aber nur an uns liegt , den , wie ein bober, großer relben zu begegnen , und das Feldberr der Gegenwart lagt - alle Praris nichts
núßet , wenn man ſie nicht mit der Theorie verbindet.
geben die Treffen bei Tauffero ( 25. Nårz , 4. April ) , Remus (30. April) , auf dem Gorihardsberge ( 27. Mai ,
2. Juni) und der Uebergang der graubündiner Alpen ( 13., 14. Mai) wiederholte Beweiſe ſeiner Geldiclib . feit und ſeines Murbes , ſowie furze Zeit nadber in Jialien das Treffen bei Caſinas groſſa ( 20. Juni), die
Belagerung der Gitadelle von Wleſſandria (vom 26. Guni bis 21. Juli) und die Schladt bei Novi ( 15 . , Dieſe Schlacht, bemerft der Verfaſſer ( in melder befanntlid der franzöſiſche Obergeneral Jou . bert blieb , und nad deſſen Tod der noch zufällig an . merende General Moreau die feitung des Heeres über, nabm ) , die blutigſte des ganzen Feldzugs , foſtete dein
Auguſt ).
Heertbeile Kray's : 710 Toote , worunter 16 Offiziere;
L i tér a t u r.
3260 Verwundete, unter dieſen 9 Stabs ., 129 andere Difiziere ; 1175 Gefangene und Vermißte. Die din
Das Leben des Feldmaridallo Heinric Gra , fen von Bellegarde. Dargeſtellt von Karl Freiberrn von Smola , Major im f. f. Gene, ralquartiermeiſteritabe, Gomibur des groberzogl.
Sachſen - Weimariſden Drdens vom weißen Fals fen und Befiber des Ebrenfreuzes zweiter Klaſſe
des Hobenzollern'ichen Hausordene. 8. 283 S.
Wien 1847.
Im Verlag von J. G. Heubner.
Wenn eine Biographie in dem Grade größeres in
tereſſe darbietet, als das leben eines Meniden wirklich ausgezeichnet war, und wenn ſie umfaſſend, wabr, par, teilos und obne romantiſchen Anſtrid abgefaßt iſt , ſo bat die vorliegende Pebensbeſchreibung beſonderen An ſpruit nur Beachtung. Graf von Bellegarde nimmt
unter den Feldberren der neueren Zeit , welche durch Talent und Verdienſt rich 311 den bóditen Würden em,
porgeſchmungen baben und durch viele friegeriſse Elo genrbaften glänzten , eine bobe Sielle ein .
Flügel Bellegarde's gegenüber geſtandenen Diviſions,
generale Perignon und Groudy, wie die Brigadege . nerale Partounaur und Solli waren gefangen , die beiden erſteren mir ſchweren Sibelbieben ſtarf verwuns det. Bellegarde bewies ſeinen Goelmurb in dem Soube, den er ihnen verlieb , und verbinderie nod nad mebe reren Monaten durch ſeine Verwendung , daß fie nach Rusland abgeführt wurden. So finde nicht Ausdrüche genug lautet der Bericht Stray’s – den Werib und die bei dieſer Gelegenbeit rich erworbenen Diroienite der beiden Feldmarſdallieutenante Graf Bellegarde und Baron Dit lebbaft zu ſoildern . Ihrer Ensidioſo ſenbeit und ibrem rapferen Benebmen , ſowie auch der ruborvollen Mitwirfung der übrigen Herren Generale
Palfi, Eløniß , Friedrich Bellegarde und Horregberm , babe io alle errungenen Voribeile zu verbanfen . “ Jin
Jabr 1800 wurde nach der Sdladi von Marengo der
Geboren
Oberbefebl des Heeres in Italien zugleich mit der Ero
am 29. Auguſt 1756 zu Dresden aus einer alten ange .
nennung zum General der Cavalerie dem Grafen über
rebenen Familie Savoyene , trat er 1772 in öſterrei. diſche Kriegsdienſte , nabm an den Feldzügen gegen
ſeinen Befeblen geliefert und ibm aud) noch nach dem
die Türfen bis 1789 růbmliden Antbeil und erpielt
Friedensſpluß das Commando in dem nun der öſters
tragen , die Solacht von Pozzolo und Valeggio unter
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reidiſden Monarchie einverleibten, früber venetianiſden ferbliden Eugen von Savoyen ", ſagt der Biograpb, Tbeile von Oberitalien belaſſen . 1805 1805 zum zum Befeb18 Befehls .
war es feinem Gliede des oſterreid iſden Heeres ſo,
baber des rechten Flügel der Armee des Erzberzog 8 wie dem Grafen Bellegarde, vergónnt, am Odluſſe Karl berufen , nabm er Tbeil an der Soladt bei als ſeiner einundredzigjábrigen Tbåtigkeit im Dienſte auf diero (29. , 30., 31. October) und focht 1809 mit beo ſonderer Auszeichnung in den Schlachten von Uspern und Wagram und dem Treffen bei Znaym , nachdem er nod vorber den Poſten des Generalgouverneurs
die zurůd gelegte lebensbabn mit dem erbebenden Be. wußilein zurůdblicfen zu können : in vier Feldzugea
von Galizien begleitet batte. Zum Hoffriegdrarhsprå.
widrigſten Provinzen und endlich als Träger eines
fident wurde Bellegarde 1810 ernannt. Seit dem Regierungøantritt der großen Maria Ibereſia, bemerkt
oberſten Hofamtes die oft fo wierigen Pflidten ſtets rúbmlidſt erfüllt zu baben. 218 Feldmarſdal , Staatss
als ſelbſtåndiger Feldberr , als zweimaliger Präſident des offriegératbe , wiederbolt als Stattbalter der
der Verfaſſer, dürfte ſich faum in einer ſpäteren Epode
und Conferenzminiſter der boditen wurden vereinigend ;
der Öſterreichiſmen Gerdidite, dem adininiſtrativen Za.
außer dem Commandeurfreuze des Maria : Ibereſien
lente des mit der oberſten Leitung der Heeresangele.
Ordens mit der erſten Klaſſe aller vaterlandiſden Dr.
:
genbeiten Betrauten ein umfangreiderer Wirfungefreis
den ausgezeid net ; geromůdt mit den booſten åußeren
dargeboten haben , als er der Tbårigkeit des Grafen des Raiſerſtaates zu Ende dieſes Jabres auf den Stand
Abzeichen der Anerkennung ſeiner Verdienſte von Seite der Monarden Rußlands , Bayerns , beider Sicilien, Sardiniens und der Herzogin von Parma , war dem Grafen Bellegarde der lobn eines angeſtrengten, adt.
von 537,563 Mann 97,953 Pferden angewasſen war,
zehn Feldzüge und die einflußvollen Wirfungsfreiſe
Bellegarde in der zweiten Hälfte des Jabres 1813 er. öffnet ward. Es genügt die Erwägung, daß die Armee
um zu abnen: welde Aufbtetung aller geiſtigen Kräfte umfaſſenden Pebens in ſolcher Fúde zugewogen , wie dem Vorſtande der boditen Kriegebobórde zugemutbet werden mußte. Man berückſidrige dabei die damalige Beſchránkung der ſtatiſtiſchen Kräfte Deſterreichs , aus Urſache ſeines ſo bedeutenden fånderverluſtes duro vier natbeilige Friedensrdluſe – - bauptiådlich aber die,
nad zwanzigjährigen ungebeueren Anſtrengungen, ende
er dem Ebrgeije des Unterthans faum vorſo weben fonnte. Die Darſtellung iſt deutlid und geordnet ; der Vere faſer zeigt weniger das Innere reines Helden und die Beweggründe ſeines Wirfen und ſeiner Tbaten , als dieſe selbſt in Verbindung mit den großen Ereigniſſen
lich eingetretene Erſchöpfung der Finanzen . Ungeachtet einer merkwürdigen Zeit, und inſofern es bierbet norbig der Verzögerung, welche aus der Schwierigkeit in Aufo
wurde , die Verbåltniſſe allgemeiner ins Auge zu faro
bringung der Geldmittel entſprang , war durdo del
ren , bilten die vorliegenden Blåtter auch einen intereſo
Hoffriegeratbe umſi dy tige Anordnungen die Rüſtung
genügend fortgeldritten , als im Monat Auguſt der Zeitpunkt cintrat, in welchem die Vermittler des Welto
lanten Beitrag zur Gerdichie der Kriege und Sdlad. ren , welden Graf Bellegarde beiroobnie; und vielfac irrige Angaben beridrigend , erſcheinen fie um fo wid.
Friedend dem Sowerte die Entſdeidung, überlaſſen tiger , als der Verfaſſer ſeiner Stellung nad oft aus „ Graf Bellegarde bar Unmögliớe autbenruiden das
mogo
Quellen zu ſcópfen wird Gelegenheit geo
lich gemacht " , iußerte Kaiſer Franz gegen einen mit
funden baben , und wir glauben deßwegen um ro mebr
belonderem Vertrauen beglückten Staarsminiſter. Dieſe Worte des Monarden eines Staales , deſſen wiedere boltes Neuaufleben nach vorangegangenem Kriegsun , glúde ſtets der Nadwelt Bewunderung aboringen wird ,
pfeblen zu fónnen.
mußten .
-
.
dieſe Rebensbedreibung den Peſern der 4. M. 3. em.
verewigen Bellegarde's Verdienſte um den Thron Defter ,
reids und die Befreiung Europas . " — 1814 abermals jur Uebernahme des Heerbefeb18 in Italien berufen , bewåbrten ſich aufs Neue die Talente und Erfahrun. gen des Grafen beſonders in der Solace am Mincio (8. Februar) und in den weiteren Bewegungen und Gefechten bis zum Friedensroluß, worauf er , zum Geo neralbofcommiſſir in Gralien ernannt und an die Spiße der Regierungs- und Kriegsbehörden der wieder ges
wonnenen italieniſden Provinzen geſtellt , ſo vollfom. men dem in ihn gelegten Vertrauen entſprad , daß er 1820 zum zweitenmale zum Hoffriegerarbspråſidenten
1825 nórbigte ein Wugen übel den Gra. fen , um ſeine Entlaſſung nadrzuſuden , die ihm aud unter ganz beſonderer werfennung reiner ausgezeiche erhoben wurde .
neten Dienſte friheilt wurde , und 1846 endete er ſein rubinvolles leben im 88. Pebensjahr. „ Seit dem uns
Bibliographie. (fortſetung. ) 410.
Gentleman's Maga The battle of Banbury in 1.169. zine 1845 ( June) . Vol XXIII p. 593 -- 599.
Durch die am 25. Juli 1469 bei der Stadt Banbury gelies ferte glückliche Schlacht entriß peinrich VI. , aus dem Lanca : ſter'ſchen Haule , Eduard dem IV . den Thron von England, .
welchen er durch die Schlachten von Barnet ( liebe die nächſte Nummer) und Tewkesbury kurze Zeit darauf wieder verlieren rollie. Eine ausführliche Beſchreibung der erſtgenannten Saladet findet ict auf Erite 178 — 186 ner History of Banbury, by Mr. Alfred Beesly , der beſte Originalbericht aver in
Hall's chronicle , die von der Camden society berausge : geben wurde .
Der vorbemerkte in Gentleman's Magazine
enthaltene Urtifel iſt keine Darſtellung der Schlacht , fondern gibt nur einige Notizen über die in der ſelbenen gefallenen Walliſer. (C — d . )
Redigirt unter Verantirerilidkeit der Verlagëbanilung : 6. M. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Donnerſtag , 2. Dezember 1847.
N 144 .
Allgemeine Militar -Zeitung. S do wede n.
Mannſchaft 401 betrågt, deren Solfårfe aber auf 460
Nadſtebend geben wir eine Ueberſicht des ge . genwertigen Beſtandes der fomediiden
feſtgelegt iſt.
Zuſammen : 459 Mann.
Jemtlands . Feldjågerregiment : 38 Offiziere, 9 Ti, vilbeamte , 35 Unteroffiziere , 25 Spielleute , 2 Hand, werfer und 556 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen : 665 . Sollſtårfe veranſdlagt idaftMann iſt auf 848( Die ). der gemeinen Mann,, .
Striegsmadt:
I. generalitåt , Generalſtab , u. ſ. m. .
-
- Generalſtab : 11 Offi. ziere. - Ingenieurcorps : 48 Offiziere. - 1 Auditeur. — Generale : 9 Offiziere.
-
-
-
-
Zuſammen : 69 Mann .
Wermlands . Feldjágerregiment : 30 Offiziere , 5 lt. 3
vilbeamte , 21 Unteroffiziere , 13 Spielleute , 1 Ober. II. Infanterie.
2 Peibgarderegimenter , jedes mit 38 Offizieren , 8 Givilbeamten , 19 Unteroffizieren , 49 Spielleuten , 2
zimmermann, 2 Handwerker und 588 Mann ( Effective ſtand). Zuſammen : 660 Mann. - (Die Solfårfe -
der gemeinen Mannſchaft iſt auf 600 feſtgelegt.) Oberzimmerleuten , 2 Handwerfern und 776 Mann Die Regimenter Weſtgorba, Bobudlåns, Nerife und ( Effectivſtand ). Zuſammen : 1788 Mann. - ( Die Wermland , jedes mit 39 Offizieren , 9 Givilbeamtent, t fe Sollſtår der gemeinen Mannſdaf bat 800 zubes 35 Unteroffizieren , 51 Spielleuten und 2 Handwerfern. tragen . ) Der erſten Effectivitand der zweiten gemeinen Leibregimentegrenadiercorps : 20 Offiziere , 5 Civil. beim 883 , beim 810 Mannſchaft 686, , beim drittenbetrågt beamte, 18 Unteroffiziere , 26 Spielleute , 2 Handwer. fer und 445 Mann (Effectivſtand ). Zuſammen : 516 beim vierten 790 Mann . Zuſammen : 3713 Mann. Die Souſtárfe der gemeinen Mannſchaft der und vier 908 be. Regimenter Mann. – ( Die Souftårfe der gemeinen Mannſaft (zeichneten iſt auf 1000 , 904, 766 iſt auf 500 feſtgeſekr.) Mann feſtgelegt.) -
.
.
-
Erſtes Peibgrenadierregiment : 43 Offiziere, 9 Civils Die Regimenter Norra . Sfåndfa u. Sodra . Sfanofa, werfer und 1126 Mann ( effective Stårte'). 3üram jedes mit 39 Offizieren, 7 Civilbeamten , 35 Unteroffis beamte , 39 Unteroffiziere , 51 Spielleute, 2 Bande
men : 1270 Mann.
(Die Solitärfe der gemeinen zieren , 51 Spielleuten und 2 Handwerfern. Der Ef.
Mannſaft iſt auf 1244 beſtimmt. )
fectivſtand der gemeinen Mannſchaft des erſten iſt 745, ( Die des zweiten 743. Zuſammen 1756 Mann. -
Zweites leibgrenadierregiment : 39 Dffiziere, 9 Ci.
vilbeamte , 35 Unteroffiziere , 51 Spielleute , 2 Hand. Souſtarfe der gemeinen Mannſchaft des erſten iſt auf werfer und 888 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen : 984, die des zweiten auf 1002 Mann beſtimmt.) 1024 Mann . - ( Die Sonſtårfe der gemeinen Mann . daft ist zu 1000 Deranſdlagt .) -
Die Regimenter Upland , Scaraborg , Söderman , land, Hellinge, Elfsborg , Weſtgotba . Dabl , Weſtman .
Smalands. Grenadierbataillon : 22 Offiziere, 6 Givils land, Kronoberg, Jónfóping, Salmar und Dabl, jedes beamte , 18 Unteroffiziere, 26 Spielleure , 2 Handwer. init 43 Offizieren , 9 Civilbeamten , 39 Unteroffizieren, fer und 445 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen : 519 Mann .. - ( Die Solſtarfe der gemeinen Mannſdaft
51 Spielleuten und 2 Handwerfern .
-
Der Effectiv ,
ſtand der gemeinen Mannſchaft belduft ſide bei den iſt auf 500 Mann feſtgelegt.) ſieben erſtgenannten Regimentern auf 1082 , bei den Norbottens . Feldjagercorps : 22 Offiziere , 4 Civil. drei folgenden auf 982 und bei dem leßten auf 1079 beamte , 17 Unteroffiziere , 13 Spielleute, 2 Handwer, Mann . Zuſammen : 13,183 Mann. — (Die Solfårfe fer und 334 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen 392 der gemeinen Mannſdaf: bei den vorerråbnten Regis Mann . - (Die Sollſtärke der gemeinen Manndaft mentern iſt auf 1200 , für die ſieben erſten und das iſt auf 483 beſtimmt . ) lebte , und auf 1000 Mann für die übrigen beſtimmt.) Weſterbottens · Feldjägercorp 8 : wie das vorige, mit Der Effectivſtand der geſammten Infanterie beträgt dem Unterſdiede , daß der Effectivſtand der gemeinen biernach 25,945 Mann. -
1147
1148
III. Reiterei.
vilbeamte , 18 Unteroffiziere und 5234 Mann . .
Reibgarde : 22 Offiziere , 8 Civilbeamte , 21 Unter . offiziere, 8 Spielleute , 6 Handwerfer und 400 Mann. Zuſammen 465 Mann. Peibdragonercorps : 25 Offiziere , 9 Givilbeamte , 20
3u
ſammen : 5286 Mann .
Hallands . Infanteriebataillon : 17 Offiziere, i Civil , beainter , 4 Unteroffiziere und 2627 Mann.
Zuſam .
men : 2639 Mann.
Unteroffiziere, 15 Spielleute, 7 Handwerfer und 450
Die geſammte Referpemannſchaft mit 85,280 M.
Mann ( Effectivſtand ) .
Die Ertra . Recrutirungsmannſaft mit 2206 M.
Zuſammen : 526 Mann . -
( Die Souſtárfe der gemeinen Mannſchaft iſt auf 505 feſtgelegt. ) Peibbuſarencorps : 25 Offiziere, 8 Givilbeamte , 20
Unteroffiziere, 15 Spielleute , 7 Handwerfer und 445 Mann ( Effectivſtand ). Zuſaminen 520 Mann . - ( Die
rmeereſerve.
VI .
Offiziere : 410. Effective Gothlands - Nationalberoaffnung. 1 ) An Infanterie, Jäger u. l. m.: 76 Offiziere , 6 Givilben
ſtimmt.)
amie , 67 Unteroffiziere, 46 Spielleure und 9078 M. Zuſammen : 9243 Mann. 2 ) An Artillerie : 1 Civile
Smalande . Huſarenregiment; von derſelben Stårfe wie das vorige. Zuſammen : 520 Mann .
und 236 Mann . Zuſammen : 256 Mann , mit 16 Ger
Soufárfe der gemeines Manndaft ist auf 500 be
beanite , 8 Unteroffiziere , 4 Spielleute , 7 Handwerfer .
Sfandfa . Huſarenregiment: 43 Offiziere, 10 Givil . beamte, 40 Unteroffiziere, 30 Spielleute , 12 Handwer. fer und 890 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen 1025 Mann . ( Die Sollſtärfe der gemeinen Mannſaft -
iſt auf 1000 feſtgereßt.)
Sfångfa . Dragonerregiment; yon derſelben Stärke .
wie das vorige.
Zuſammen 1025 Man .
Kronprinzo Huſaren : 31 Offiziere, 7 Givilbeamte, 30 Unteroffiziere, 19 Spielleute , 6 Handwerfer und 588 Mann ( Effectivſtand ). Zuſammen : 681 Mann. ( Die Solftarfe der gemeinen Mannſchaft iſt auf 600 -
beſtimmt.) Jemtlandsfågercorpo : 6 Offiziere, 1 Givilbeamte, 8 Unteroffiziere, 4 Gpielleute, 3 Handwerfer und 180 Mann ( Effectivſtand ). Zuſamuien : 202 Mann.
( Die Souffarfe der gemeinen Mannſchaft iſt zu 200
fФйреп , Die unter I , II , III und IV aufgefübrten Truppen
geben eine Summe von 34,463 Mann ; die Geſammt. ſtårfe der Reſervetruppen beträgt nad V : 95,411 , und die der Armeereſerve nach VI : 9499 Mann .
Das Armee budget berechnet ſich auf 6,449,421 Tbaler Banco. Daſſelbe vertbeilt ſich folgendermaßen : Regelmaßige Departementsausgaben : Ebef des land , vertbeidigungsdepartemente 7000 , Erpeditionen der, ſelben 24,987 , Kriegobofråtbe 10,135 , Kriegocolles
gium 67,333 , Commandanturen 9485 , Kriegsafades mie 38,685, Artillerieſdule 15,233, Augemeines Sar. niſongboſpital in Stockholm 31,320 , Einquartierun .
gen 3263, Material 428,724, Allmänna Indragningo Staten 17,598 . Penſionen 402,914, Invalidenanſtalo
ten 16,933 , Berſchiedenes 153,887 Zbaler. – Zu. ſammen
• 1,228,497 Tuir.
•
veranſdlagt . )
Der Effectivſtand der gefammten Reiterei beträgt biernad 4964 Mann. IV.
ZufåligeDepariemenišausgaben Generalitat Generalſtab Auditeur
Artillerie .
Swea : Artillerieregiunent: 74 Offiziere, 17 Civil . beamte , 48 Unteroffiziere, 37 Spielleute, 48 Handwer. fer , 58 Arbeiter und 856 Mann ( Effectivſtand). Zu . fammen 1138 Mann, mit 48 Geldúben . - ( Die Soli , stårfe der gemeinen Mannídaft iſt auf 975 beſtimmt.) Gota . Artillerieregiment : 74 Offiziere , 16 Givilbe.
.
311,332 50,033
17
19,576
.
3080
Ingenieurcorps.
24,437
27 Regimenter u . ſ. w. Infanterie
V
2,683,145 8 Reiterei 1,203,778 01 3 Artillerie . 670,651 Telegrapbencorps 13,440 Reſervetruppen . 196,222 Armeereſerveoffiziere 10,000 Gothlands . Nationalbewaffnung 35,230 Summe : 6,449,421 Tblr . .
.
.
.
.
.
.
.
.
amre , 47 Unteroffiziere, 37 Spielleute , 38 Handwerfer, 36 Arbeiter und 900 Mann ( Effectivſtand ). Zuſam . men : 1148 Mann , mit 48 Geldúben . - ( Die Soll , ſtårfe der gemeinest Mannſchaft iſt auf 975 feitgerest.)
Zu dieſen Koſten der Armee tragen bei : 3,602,086 Thlr.
Die Staatsmittel . Wobnplåße der înfanterie und Die .
Wendes - Artillerieregiment : 51 Offiziere, 14 Civil . $
beamte , 33 Unteroffiziere , 25 Spielleute , 27 Handwer
fer und 724 Mann ( Effectivitand ).
Zuſammen : 874
Mann , mit 32 Sed ugen . ( Die Sollſtårfe der ge. meinen Mannſdaft iſt auf 750 feſtgelegt.)
Feuerwerfercorpo , mit Handwerfern und Arbeitern
.
Reirerregimenter Die Milizwobnlikcaffe
389,406 29,200
Die Beiträge der Bauernbófe zur Aus , rúſtung eines Infanteriſten oder Rei ters nach der fångtare
.
30 Main .
Die Effectivítårfe der Artillerie wåre biernach 3190 Mann , mit 128 Gerdúben . Hierzu fominen noch an
Recrutirungømannſdafı 295 Mann, V. Reſervetruppen . Peib , ( Bevåringo : ) Regiment : 30 Offiziere, 4 Ci . $
Die Paffevolansmittel
1,932,642
57,735
Die Ginquartirungsabgaben von Stådren 59,077 Die Soldatenbausmittel 140,700
Die Beiträge von fónigl. Perſonen und Privatperſonen .
238,575 Summe : 6,449,421 Tblr.
1150
1149
faternui) gegenüber find.
Robebue II. mit Beibebaftung ſeiner Stelle als Ebef
In der Uniform unterſchei. den lide die Grenadierregimenter von der Garde nur in unweſentlichen , faum bemerfbaren Kleinigkeiten , mas mentlid iſt der Helm mit dem fallenden Haarbuſch
des Generalſtabes der Truppen im Ataufaſus zum Ge.
ganz derſelbe. Die Zorniſter waren vollſtändig marido,
Ruland.
Unterin 15. October
iſt der Generallieutenant
neraladjutant des Kaiſers ernannt worden .
Militariſche Briefe aus St. Petersburg . IX.
mäßig gepadt , fennbar wird , Soldaten einen pen ſtanden in longcolonnen.
was dem geübten Auge rebr leicht er. da es allerdings auf die Haltung der begreifliden Einfluß außert. Die Trup. groei Treffen, die Infanterie in Batail . Spielleute und Fabnen in den Intere
vallen , als Seine Majeſtát der Raijer , die final in
Am 23. Juni fand in Zarsfoje . Srelo Abends 7
(Generalouniform , von nur wenigen Generalen u . Srabo .
Ubr eine Parade derjenigen Regimenter des Grena.
offizieren gefolgt, auf dem Plaße errdien. In der Suite
diercorps ſtatt , welche wibrend der nun nachſtens beo ginnenden Manóver aus ihren Garniſonen nad Pe .
bemerfte ich auch einen preußiſchen General , und zwar den Generaladjutanten Seiner Majeſtát des Ronigo
tersburg berufen worden waren , um in dieſer Stadt den Wachtdienit zu übernebmen, da die Petersburger
Herrn von Rauto I. , welber ſchon långere Fabre in Petersburg mobnt und vom Kaiſer ſebr gnädig deban ,
Garderegimcuter zum lager bei Krapnoje . Sſelo ab . delt wird. Bei Annåberung des Kaiſero rolugen die růdten. Daß dieſe Revue Abende tarifand , ſcheint leute erſt Fabnenpoſt. Die Truppen begannen das
auf den erſten Augenblick ungewóbnlich, dieſe Merbode
ſchon beſchriebene merkwürdige Hurrabgeſtirei, und die
bat aber Bieles für ſich, theils der meiſt gleid måßigen
Muſifóre rebien mit der befannten Melodie der ruſ . Natürlich
Temperatur des Abende wegen , ibeils weil der Menich
Riiden
ſich befanntlid Abende båufig růſtiger und aufgelegter
ſtattet, diefes aus der Entfernung mit anzuſeben , bei
als bei Tage fúblt , dann aber , weil man den ganzen Tag anderweitig verwenden fann . Finden dergleiden
dem nun beginnenden Vorbeimarſch durfte ich aber nåber treten , und war ſo im Stande , auch das Deo
Paraden Vormittags ſtart , ſo fommen die Mannídafo
tail zu beobadten .
ten gewóbnlich durch das viel frůbere Aufſteben , durch
go fonnte nicht erfabren , welchen Zuſammenhang die Anweſenbeit der genannten drei Cavalerieregimen , ter mit dieſer Revue der Grenadierregimenter batte, da fie in feinem beſtimmten Verbande zu dem Grena.
die manderlei Vorbereitungen angeſtrengt auf dem Paradoplaß an , - ſie beginnt bei måßiger Tempera. tur , die nun mit jeder Stunde ſteigt und gegen das
Ende die Truppen ermattet. Jo unerträglichen Staub und soweiß febren ſie zurúd und verbringen den Nac . mittag auf der Matraße , also der Lag gebt jedenfalls
darauf; Dagegen bat eine Revue Abends eimas viel Feſtlideres und Feierlideres ; die bochten Offiziere werden in ihren übrigen Verwaltungs , und Commando .
obliegenbeiten nicht gebindert , die Truppen baben ges geſen , rind ſtarf, und reben mit dem anbrechenden Abend ein ganz beſtimmtes Ende ibrer Anſtrengung, dann aber Nadirube por ſich . Siaub iſt relien Abende , und die Sonne milde. Die Verlegung ſolcher Para ,
Bolfe bymne ein.
war 118 nur geo
diercorps ſteben . 418 die Truppen zum Vorbeimarſch in gewóbnlider Art aus der finienaufſtellung abídwento ten , Taß das Gardedragonerregiment, welches die ete
barre , ab und formirie ſite in ein Infanteriebarailon, Trommler an der Spige , måbrend die Trompeter bei
den Pferden blieben . Für die Marſdridtung itellten ſich Offiziere in Intervallen über die ganze fånge des Erero cirplaßes , und der Vorbeimarſdo begann ungewöhnlich weir von dem Plaß , wo der Kaiſer bielt , ſo daß die Truppen adt Minuten gebrauchten , um an den Rais ſer beranzufommen . Die Fabnen marſdirten auf dem
den , Revúen und Uebungen auf den Abend ſdeint
redren Flügel der Compagnie, und zwar in der Vers
alſo etwas ſebr Zwedmißiges und verdiente wohl in
Tångerung des erſten Gliedes nach rechts . Der Mariah war ſo geridret , daß die alignirenden Offiziere , wåb ,
weiteren Kreiſen Nadabmung.
Auf dem großen Plaße am Ausgange von Zarsfojes Srelo nad Pawlowsf ſtanden 3 Grenadierregimenter: Prinz von Oranien , Großfürſt Thronfolger und Groß ,
fürſt Michael, 1 Carabinierregiment, Barclay de Tolly , das Gardedragonerregiment, das Ublanenregiment Grogi
fürſt Micael und das Grodnoíbe Huſarenregiment, 8 GerdůBe Grenadierartillerie und 48 beſpannte Train :
rend die Truppen an ibnen vorbeigingen , jedesmal zwiſchen dem rechten Flügelmann der Compagnie und bem linfen der drei Fabnenrotten ſteben blieben . Die Ride tung mußte alſo lo baarſdarf getroffen werden , daß
der ſtebenbliebende Alignementsoffizier genau auf die Lúce traf , die ziviſden Fabuenrotte und Compagnie für den Flügeloffizier blieb.
wagen , die Infanterie unter dem Berebl De8 Henerals
Zuerit fam alio das Gardedragonerregiment zu Fut
Friedrico , Goinmandeur der zweiten Grenadier diviſion.
in Compagniefronten , das Gewebrim redten Ärm boch getragen , wie das neupreußirde Erercitium , den Sibel aufgebaft. Nachdeur die Troinmler Salut ge ,
Die 4 Grenadierregimenter waren erſt von ihrem
Maríche nach Petersburg bier eingetroffen und ſollten
die Ehre babin , yon Seiner Majeſtät beſichtigt zu Carabinierregiment dasjenige bei den Grenadieren iſt,
rolagen , fiel Infanteriemuſif unter der Direction des Kapellmeiſtero Haaſe ein , welder in Rußland dieſelbe Sielle für die Muſifodre des Gardecorps bat, als
was die Jagerregimenter der Linie infanterie ( Muſda
der Muſifdirector Wieprecht in Preußen .
werden .
So fage , 4 Grenadierregimenter , weil das
Die zugfüb .
1152
1151
renden Offiziere ſalutiren in dem Augenblick , wo der
noch nicht verloren ! " - Dieſe Zone in dieſer Umge.
rechte Flügel des vorigen Zuges ſo weit über den Kais
bung machten einen eigentbúmliden Eindruck , und id
ſer binaus war, daß er ibn reben konnte. Gleidseitig
glaubte meinen Obren nidt zu trauen , als id fie Aber auch beim zweiten Vorbeimarſd wurs
warf der Offizier ſich noch halb redis berum und mar.
borte.
Tohirte mit dieſer Wendung des Oberförpers beim Kai . ſer vorbei , wåbrend die Füße in gerader Ridiung blie
den ſie wieder angeſtimmt; es fann alſo fein Zufall
C
ſein , ſondern mug irgend eine Bedeutung haben , die
ben. Dieſe eigentbůmlide Rorperbaltung der vorbei. marlbirenden Offiziere iſt , ſo viel ich weiß , nur in Rußland gebraublich und jedenfalls erſt ſeit 10 Jab.
mir in deſſen Niemand zu erflåren mußre.
ren eingeführt , denn 1835 bemerkte id dieß nod nidt.
beimarſd zu zu.. beimaríd
Ueberbaupt war es eine auffallende Erſcheinung , die Zúge ſåmmtlid in einer ſorågen Ridtung , d. b. den
baupt in der ruftiſden Armee ſebr gebråudlid und wird , da durch das freuzweiſe Zragen der Tragriemen
.
Wåbrend die Gavalerie vorbeimarſchirte , batte die
Infanterie ibre Torniſter abgelegt und ab dem Vor.
Dieſes Ablegen der Torniſter iſt über .
linken Flügel etwas vor , vorbeifommen zu ſehen , da Aufs und Abnehmen ſebr erleidiert wird , båufig geübt. man ſonſt eine durdaus rediminfelige Richtung auf
Id vergaß nod , zu ermåbnen , daß unmittelbar .
die Alignementslinie als Regel annimmt. - Es fann
nad der Infanterie 48 vollſtåndig beſpannte und feld.
dieſes Dornebmen des linken Flügels aus feine Sache måßig gepatre Trainwagen in Parade vorbeimarſdirs des Zufalls ſein , denn in rufilden Militáreinrichtun
gen wird nidis dem Zufall überlaſſen. Uebrigens war der Stabstrompeter der Gardedragoner vor den Tromm . lern zu Pferde geblieben , wie die Siaboborniſten bei
Es waren ſogenannte Kibirfen , vierråderig , mit drei Pferden beſpannt , von denen das mittelſte in der Doppeldeichſel und unter dem rufilden Nationalfrumm bolz ging . Die Fabrer ſaßen auf den Wagen , die
der Infanterie.
Unteroffiziere waren beritten.
Dom (Hardedragonerregimente folgten die 4 Gre.
nadierregimenter . Voran das Commando und der Stab der combinirten Diviſion , dann Compagniefronten, den Zug zu 22 Rotten. – Der rufſide Parademarid un .
Die Ribitfen fubren zu
4 , in 12 Reiben , wie am Sonůrchen , und ſo ſtreng geridtet , wie die Geld üße einer Batterie , vorüber. Die Padung ſchien bei ſåmmiliden Wagen gleich , obento auf Heubündel, Vorraibsråder , Werkzeug. Es roll oft
terſdeidet ſich durd ein darfes Auftreten und bobes
vorfommen , daß der Kaiſer beim Train ſowohl wie
Aufheben der Beine von dem jebigen preußiſchen , ro
bei dem Borbeimarſd der fazare'bwagen dieſe ploßlich balten und vor ſeinen Augen abpaden lågt , ſo daß man die reglementsmåßigen Vorråtbe und deren Ver.
daß die Soble gewaliſam auf den Boden gebradot und dadurch ein feſter , drobnender Sorint erreicht wird.
So auffallend diere, bet feiner anderen Armee mebr padung nach Vorſdrift wohl annebmen fann. úblide Form des Paradedritte im Augenblid erfdeint, To leidt gewoont das Auge riddaran und findet ibn bald beſonders fråftig und geeignet, die Bewegung der Mafie gleidzeitig zu regeln . – Die rommler tragen
die Dorniſter anders , als die Mannſdaften , nämlid tief auf den Rüden berabbảngend , ſo daß die untere
Dieſe gleid zeitige Revue und Inſpection des ſåmmt,
liden Materials an Wagen und Pferden , Proviant und Werfzeug iſt überbaupt in der ruffiſden Armee ſeit der Regierung des Kaiſers Nifolaus etwas Ein . gefübries und Obärafteriſtiſdes . Jedem erercirenden Iruppentheile folgt ſeine fazaretbfutſde und 2008 , was
Seite deſſelben faſt da ſißt, wo der Goldat die Patron, zum Transport gebórt , so daß gerade bierdurd die talde trågt. Dieſes geſchiebt, um beim Marſd die rufiſde Armee immer friegsbereit und fertig erſcheint, Trommel auf dem Rüden tragen zu fónnen. Hörner des Bataillons barren meiſt eine durchaus ans dere Stimmung , als die Muſifd ore , ſo daß ibr bin . fallen bei dem Herannaben eines anderen Bataillons einen feineswegs arelodiiden Eindruck madle . Wåbrend die Infanterie vorbei maridirte , liefen die Gardedragoner im ( @ nellſien laufídritt und ohne
Ordnung über das Feld weg zu ibren Pferden , fafen auf und marſdirten nun mit der Cavalerie nod eine Die Gewebre waren jeßt übergebångt, die Såbel gezogen , und die Trommler ſchlugen zu Pferde , måbrend das Trompetercorps dem Kaiſer ge. genůber fid aufitete. Das Ublanen . und Huſaren: regiment folgte , uno merfrürdigerweiſe blejen die Trompeter des Ublancnregiments Großfürſt Michael ( blaue Colleis , rosbe Rabatten , gelbe Czapfa'd ) ale Regiments marſch die Melodie des Piedes : Polen iſt mal vorbei .
ins Feld zu růden. Bei den ungeheueren Mården , welche die Truppen oft im Innern Rußland8 maden,
iſt dieß aud eine Notwendigfeit, låft aber aud jede Paraderevue als eine unmittelbare Vorůbung für den Ernſtzweck erſdeinen .
Nach dem Defiliren der Truppen , das ſich aud in Regimentscolonnen wiederbolte , marſairie die Infan . terie ab , und der Kaiſer mandverirte allein mit der
Cavalerie auf der weit muß ſagen , daß es feine rer erercirt zu werden , mentern nicht wenig zu. ten mit eiſernem Soluß
ausgedehnten Ebene. Man Kleinigfeit iſt, von dem Kais denn er mutbet ſeinen Regi. In den ſchnellſten Gangar, und Zuſammenbalten , Oboc
auf Gboc , Railliren und wieder Debandiren , Alles
blißichnell bintereinander und auf weite Entfernungen , müſſen Menſden und Pferde ihre ganze Araft daran . Teßen , vor dem Auge des Kaiſers zu befteben.
Recigirt unter Verantworilichkeit der Verlagshandlung : 6. M. teske in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedrudt.
Samſtag , 4. Dezember 1847.
N 145 .
!
Allgemeine Militár- Zeitung. iſt idon oft Gegenſtand patriotiſder Bedenfen gewe.
Hannover.
ren , wembalb die Berſtårfung derſelben durd weitere
Am 21. November ſtarb in Celle der Generallieu .
Ausfübrung des dortigen Vertbeidigungsſyſtems alge.
tenant und Commandant Georg Müller im eben ber
meinen Beifall findet. Der regelmäßige , wenn aud
gonnenen 82. lebensjabre, ein in jeder Beziebung als
langſame Betrieb der Feſtungebauten an unſerer ditli.
Menſd und als Soldat ausgezeichneter Mann, dem allge. meine Liebe und Adlung aud über das Grab binaus
den Grånze zeigt deutlich , wie unſere Regierung von dem Grundlage durddrungen iſt , daß gerade durd
folgen. Der Generallieutenant Müller war unſtreis
Atarfe Rüſtungen durch Bertbeidigung der Friede am ficherſten erbalten werde. Die Befeſtigungsarbeiten bei
tig einer der åbteſten Soldaten deutſber Armeen, denn er diente ſeinem Könige und Baterlande gerade 66 Sabre. Anfange Dezember 1781 trat er in den Mili,
Neufåbr find faſt beendigt. Das im Jabr 1844 abge. ftedte Fort am Weideldamm iſt fertig. Dieſe Befe.
tardienſt und ging im folgenden Frúbjabr mit bannot ftigung wird den Solufftein der Feſtungewerfe von per'ſchen Truppen nad Ditindien , wo er an allen
Danzig, Weidrelmünde, Pilau und Rönigsberg bilden
Hauptbegebenbeiten der dortigen Feldzüge Tbeil nabm .
und die ganze frudrbare Danziger Niederung und Nebs 1793 febrte er ins Bateriand zurüd. Bei Auflöſung rung vor dem Feinde idúßen . Ein Angriff Danzig's
der bannover'den Armee 1803 war er Rapitán und
Gompagniechef, und als ſolder trat er gleich bei Er. ridrung der fóniglid deutſden Region in England in dieſelbe ein , deren ſå mmilide Feldzüge er in Dånes
durd Kanonenboote ſtebi tünftig nicht mebr zu befürd ten , beſonders wenn zu der Befeſtigung nod eine Flo. fille von flade gebenden eiſernen Kanonenbooten auf dem Haff binzufommt.. Im Nordoften mar bieber me. nig zur Siderung gegen unſeren foloſſalen Nadbar
marf, Spanien , Portugal , in den Niederlanden und in Franfreich mitmachte und in deren Reiben er ſtets geldeben. Jest aber iſt Poren und Danzig idon be. mit der größten Auszeichnung diente. Bei Auflöſung feſtigt, und werden fünftig Rónigsberg , Cóßen , Ofte. der Legion im Februar 1816 war er Oberſtlieutenant,
rode Drie rein , die gewiß eine ſtrategilde Bedeutung
und als ſolder trat er wieder in den bannover'ſden Dienſt über , in weldem er das Commando des land. webrbataillons Quadenbrúc erbielt. 1820 erbielt er
gewinnen .
Pandwebrzeug
das Commando des erſten Bataillons , erſten oder leido
gegen Diten und einer Reite von Sdangen jenſeits
ten Regimento Göttingen in Münden .
gen daft er am 1. Januar 1834 zum Generalmajor und am 5. Juni 1845 zum Generallieutenant ernannt
des Drowenfluffes in der fünftigen Kriegegerdidate Preußend gewiß nicht unbemerft bleiben . Engliſche Offiziere bär bat man bier ſowie in Königsberg , loben und Poren bemerft , die die Soule der prafuiſden Fe. ſtungsbaufunſt durchzumaden můnſoen, was ibnen
ward.
auf beſonderes Anſuchen ihrer Regierung bóberen Orts
Dielface und lower in Indien wie in Spanien perwundet , sierten moblverdient deſjen edele Bruſt : das Großfreuz des Guelpbenordens , das Ritterfreuz
gemåbrt worden ſein ſoll . Aud in Polen werden meb,
1828 ward er
zum Oberſt im Regimente , und im September 1831
jum Commandant in Gelle befördert , in welder Eto Ei
des Batbordens, das Ernſt Auguſt Rreuz, die engliſche goldene Medaille , die Waterloo - Medaille und die s
Rriegødenfmůnze für die Region.
Das kleine Diterode wird mit ſeinem in
Sufeiſenform angelegten , zur Vertbeidigung geeigneten bauſe , einer Redoute auf dem Vorberge
rere Stådte tbeils befeſtigt , tbeile ganz zu Feſtungen umgerdi affen.. Nicht wenig wurde überdieß die (von umgerdaffen der Regierung berdhloſſene und vom fandiage abges lebnte ) Errichtung der Diteiſenbabn zum Schuße unſe.
rer ditlichen Grange beitragen , da ſie die onelle Bee förderung von Streitfråften febr begünſtigen würde.
Pr é u 8 e n.
von der preußiſdruffiſden Orånze , im
September .
( Deutſche 3.)
Berlin , 27. Nov.
Dieſen Morgen waren wir
Die Sowåde unſerer dfliden Grånze Zeuge einer erbebenden Feier der Pietåt und ehrenden
1156
1155
Rúderinnerung. Im Jahre 1813 batten nämlich eine
Zuſammenhang beſtand . Der die Compagnie comman .
große Anzahl der in den Kämpfen jener denkwürdigen Zeit verwundeten und dann in bieſigen fazaretben dere
dirende Offizier fannte jeden Sipabı perſónlid , wåbs rend der Regiment commandeur To mit den Intereſſen
ſtorbenen Krieger, vorzüglich , wie man ſagt, von ruſo und der Woblfabri feiner Peute verfnüpft war , daß filden , franzöſiſchen und rådirilden Truppencorps auf dieſe mit einer Art von findlider Ebrfurcht zu ibm Dieſe Page der Angelegenbeiten bat fide
dem bei Moabit gelegenen Terrain , welches zu den
aufblicfien.
ebemaligen Pulvermúblen gebórte und aud aus den im
einigermaßen geåndert; die Bande , die den eingebore.
ſogenannten fleinen Zbiergarten gelegenen Militarbe
nen Soldaten an ſeinen Offizier fnupften , ſind zerriſ.
gråbnißplaß mit umfaßte , ihre Rubeitåtte gefunden .
ſen , die Urſachen , die den erſteren vermochten , mir Ads fung und Ehrfurdt auf ſeinen Commandeur zu bliden,
Bei dem dort in jüngſter Zeit begonnenen Neubau einer Ublanencaſerne waren nun eine Menge (Sebeine jener Krieger aufgefunden worden , welche man vor , Taufig in mebreren Sargen geſammelt batte , um ſie ſpåter auf einem neuen Begräbnißplaße , rechts von dieſer Gaferne, der Erde zurückzugeben. Dieſe Handlung der Pieråt wurde dieſen Morien um 9 Ubr mit mili :
tåriſden Ehren auf würdevolle Weiſe vollzogen. Sechs große mit Blumen und frånzen geld můcle Sårge ſtanden um ein auf ſteinerner Unterlage errichtetes eber. nes Kreuz an den offenen Gråbern .
Das Berliner
Invalidenbataillon batte den Begräbnißplaß bis auf den Eingang umſoloſſen , vor welchem 120 Mann des Raiſer Ålerander. Grenadierregimenis , unter dem Toms mando eines Hauptmanns , mit der Regimentomuſif an der Spiße, aufgeſtellt waren .
In dem Kreije bat,
.
beſtehen nids mehr , denn die unabhängige Madt des lebieren uit vielfach beſchnitten und der Sipabi wird auserercirt ind in dem Medanismus des Kriegerle . beng unterrichtet, obne daß auch nur ein ſd wader Vers
ſuch gemadt wurde , ſeule Gefüble für die Sade zu
gewinnen . Er nimmt de wegen wenig Tbeil an dem Dienſte und betra diret ibn nur als ein Mittel zum zeitigen Unterbalt und zum zufünftigen Comfort. Mande Difiziere der eingeborenen Armee fennen jest faum die Namen ibrer eingeborenen Offizierfameraden (Subes dars, Icmadars u . r. w. ) , lo dag eine weite Kluft beide Klaſſen von einander ſcheidet.
Wenn ein Widerwillen ſich gegen eine beſondere Dienſtleiſtung erbebt , ſo verbreitet er ſich ſchnell duro alle Reiben , und es iſt dann vergeblid , daß der com .
ten ſich der General . Feldmarídali pon Boyen , die
mandirende Offizier die Mannſdaften an ihre Ver ,
beiden Commandanten des Berliner Invalidenbauſes,
pflichtungen maont, fie bleiben můrriſd und unzufrie.
Generallieut. v. Held und Köbn von Jasfi , der Com. mandant oon Berlin , Generallieut. 8. Ditfurth , der Generallieut. v. Stord und mebrere Stabsoffiziere der Garniſon eingefunden. Der Prediger Seidig , vom
den und verweigern den Offizieren , deren Namen ſie faum zu nennen wiſſen , den Geborſam . Wir dürfen nur an den Geiſt des Widerſtandes erinnern , der tros aller Bemübungen von Seiten der Offiziere die Trup .
Berliner Invalidenbauſe, bielt die Einweihungsrede und regnete die Sárge einzeln ein, während die Muſik
pen , die ſich 1843 der Meuterei ſchuldig erwieſen, dere mochte , den Marſc nad Scinde zu verweigern , und
den Goral: „Jeſus meine Zuverſiden anſtimmte. Nad dem die Sárge eingeſenft und der Gegen geſproden
der nur durd die drobende Gegenwart zweier euro. påifder Regimenter gebrochen werden fonnte.
war , wurden von dem Infanteriecommando drei Sal . (Aug. Pr. Zeit .) den gegeben.
Die britiſch - oft indiſche Armee .
Das Offiziercorps der eingeborenen Armee Indiens fann in Eifer und Energie von feinem anderen der Welt überıroffen werden , aber bei dem gegenwårtigen Syſtem der Einmiſchung in die inneren Angelegenbet. ten der Regimenter fann daſſelbe nicht mit Beſtimit,
Die nad folgenden Notizen über die britiſd. oſtindi. beit auf jene ſtrenge Pflidterfüllung und jenen aus, ide Armee ſind aus dem zweiten Theile der history of gezeichneten Mutb, die dem Sipabi frůberer Tage inne . the Sikhs, die der Regimentsarzt des erſten europais obnten , rechnen. Die regelmäßige Cavalerie des Hee. fden Regiments der Bengalfüſiliere M' Gregor zu reg iſt jeßt nidt mebr aus Peuten der Kriegerfaſte M
London 1846 berausgegeben , entnommen. Der zweite zuſammengeſeßt, viele Mannſchaften derſelben ſino Reute Ibeil des genannten Werfes enibålt die erſte ausfubro liche Darſtellung der Sutledſdcampagne und nebenbei eine große Menge intereſſanter Details und Bemers
der niederen Klaſſe , deren Våter und Brüder stode und Bediente der Offiziere find, und es iſt nicht ſelten ,
daß die legteren die Reiben eines leichten Cavalerie
fungen über das Material und die Perſönlidfeiten des
regimentes überſchwemmen . Wir bliden mit Vergnů.
anglo.indiiden Heeres ; da da6 tbeure Werf nicht in
gen auf die tapferen Radidputen und auf die Muſel,
die hande aller Peſer dieſer Blåtter fommen dürfte,
månner der bóberen Klaſie , die früber einen ro bril .
ſo legen wir bier einige der intereſſanteren Betradtun . gen des Verfaſſero vor. Die in Indien unter Olive , Doterlony und Adams erfochtenen Siege zeigten , daß die eingebore . nen Truppen jener Lage zum wenigſten den ihnen ge . genüberſtebenden Manndaften gleich ſtanden . Die Leute waren fråftige, brave Soldaten , die unwiderrufo lid den Befehlen ibrer europäiſchen Offiziere folgten , zwilden welden und den Mannſchaften der freiefte
lanten Mutb und eine ro fubne Zapferfeit auf den Sdladtfeldern Indiens entwickelten . Die Offiziere find in drr That dieſelben tapferen Månner , die die Ge .
nannten frůber zur Attafe fübrten, wetteifernð in jeder
Beziebung mit den europåiſden Offizieren , die an der Spiße ibrer landsleute iteben , aber ſie haben nicht mehr daſſelbe Material unter ſich .
Iſt es denn mabr , daß die regelmäßige Savalerie durch die irreguláre an Wirkſamkeit übertroffen wird ?
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Die legtere iſt mit engliſben Offizieren wie die erſtere vers
nen. Wenn jemals ſich die Ktbalſatruppen wieder vers ſammeln und die Briten mit Krieg überzieben , ſo iſt es für lebiere wunidenswerib , daß ihre Armee eine
reben , aber die Pferde derjelben ſind von rolererem Sdlage , wie die der regulären Cavalerie. Dieſe bar
nidi den Aufwand an Kleidung und Pferdeſdunud ibrer Soweiterwaffe und iſt mit einem mebr für den Siid beredeneren Sowerte bewaffner, während die irs
regulären Cavaleriſten im Beſitz einer tứchtigen Waffe ſind, die bei guter Handbabung fråfrige Streiche zu
größere Zahl Europåer enthalte , als ſie zur Zeit ber ſißt. Die gegenwårtige anglo . indiſche Armee iſt zum Schuße des Gebietes erforderlich , das die oitindirde Compagnie beſikt, und obgleich die große moraliſde Wirfung der lebten Siege über die Sifbo 68 als eine
Außerdem beſteht ein anderer widiis
weiſe Masregel erſdeinen lieg , daß man 20,000 Mann
ger Unterſchied zwiſden der regulåren und irregulären
jenſeits des Sutledſte aufſtellte, ſo wird dieier Eins drúc doch tåglid roomåder werden , und man wird
fübren vermag .
Die legtere gåblt in ibren Reiben Leute der bóberen Kaſten und Familien , die von ibren jun. gen Angebörigen begleitet werden , welche Alles aufe Gavalerie .
bieten , um jenen nadzucifern .
Dieſer Geiſt der Nade .
eiferung beſteht in der regelmåßigen Savalerie nicht, jeder Mann derſelben tbut das, was er für ſeine Pflicht erachtet und nicht mebr.
In Afgbaniſtan verweigerte eind der regularen Cavale. rieregimenter die feindlide Cavalerie anzugreifen , obs gleid alle Wabrideinlidfeit eines Erfolges vorlag. Der Vortbeil des Maffenangriffe iſt von der eingeborenen Gas valerie nod immer nicht genügſam erfannt , die Reiter vertrauen zu viel auf ihre perſönlide Tapperfeit , die bei dem Mangel einer tüdrigen Waffe nicht viel aus .
gezwungen ſein , neue Regimenter zu formiren .
Die Urſache des Geidreis gegen die Erridtung neuer Regimenter europäiſcher Infanterie und Gara Terie iſt die Ausgabe , aber wenn die europäiſmen Sols daten der dreifachen 3abl Eingeborener an Wirfiam . feit gleichfommen , und wenn die erſteren Eigenſ afren belieben , die man an den lebteren vergeblict ſucht , ſo iſt eg erſichtlid , daß der europäiſde Soldat weniger foitbar als der Sepoy iſt.
Jebt gåblt die Bengalarmee 74 Regimenter cinger borener Infanterie bei nur 2 europäiſchen Regimentern .
Hierzu bewilligt die Königin eine beſtimmte 3abl Re . gimenter des britiſchen Dienſten, weil in England frů ,
zurichten vermag. Rónnte man die eingeborene Sava: ' ber darüber Zweifel eriſlirten , ob ein Europäer, der lerie davon überzeugen , daß eine dichte, woblgeſchloſſene Maffe gut ausgebildeter Cavalerijten unfeblbar ganze
Horden undiſciplinirrer Reiter niederwerfen muß , lo wurde viel gewonnen rein. In einigen regulåren ein . geborenen Cavalerieregimentern berridt bereits die rid . tige Anſicht ; Beiſpiele liefern das erſte Bengalregiment in Afgbaniſtan , das dritte bei alimal , das fünfte bei
Mudfi und das neunte bei Mianıb , aber dieſe Anſicht iſt durchaus nidt überall verbreitet.
von Offizieren , die Indien nie verlaſſen , diſciplinirt worden , dem in Europa ausgebildeten Manne gleiche zuſeßen rei. Die bengal : europäiſde Infanterie bat fide in dem leßten Ariege als vollſtåndig gleich den Regimentern der Königin gezeigt ; es besteht demnat fein Grund zum ferneren Feſthalten der gedachten Anſicht. Der Sifhfrieg bat den Beweis geliefert , daß Eins geborene zu ebenſo túdrigen Artilleriften herangebildet werden fönnen, als die Europier, namentlich zeigt die Sifbartillerie , daß die Geldůße nidt beſſer bårten be,
In der Schlacht von Mudfi war der Verluſt der europäiſchen Infanterie und Cavalerie im Vergleich dient werden und mebr Zeritörung båtten bervorbrin . zu dem der eingeborenen Truppen verbåttnißmågig rebrgen fónnen, wenn die Kanoniere Eingeborene Europas groß, ſo daß der Glaube Eingang fand, daß die Sifb8 ſtarr Eingeborene des Pundſdab geweſen wären . Die mebr die erſteren als die leßteren aufs Ziel nåbmen . Wirfung der eingeborenen Artillerie der Briten zeigt Nidors deſto weniger wurde durch dieſe blutige Saladt gleichfalls den boben Gbarafter dieſer Waffe ; die Ein.
der Mulb der eingeborenen Infanterie und Cavalerie geborenen ſind ſtolz auf ihre Waffe und begen eine etwas gebroden , und vor der Schladt von Feruzibabungemeine Anbånglidofeit zu ihren Geldůßen. Nur waltete die Furot vor, daß die eingeborene Infanterie ein Beiſpiel bierfür. Als ford William Bentind zwei den ſtarfen feindliden Batterieen gegenüber ſo manten und die regelmåßige eingeborene Cavalerie vor dem
Angriffe der Geidube und der Quarrées der Sifbo
Kanonen von Kapirån Johnſon's Batterie nabm , um fie dem Mabarabítha Runoſohit Singb 1831 bei Rupur zum Geſchenf zu überreichen , waren die eingeborenen
zurůdſdreden würde ; dod bald zeigte es ſich , daß Offiziere ſo rebr ergriffen , daß ſie in Wahrbeit befrige man dem eingeborenen Soldaten rubig vertrauen fónne. Ibrånen vergoffen und ſagten : es ſei unrecht, Geidůbe Nur zwei Fåde oon Deſertion der eingeborenen fortzugeben , mit denen ſie ſo lange vereinigt geweſen Druppen famen måbrend des laufes des Feldzuges dor ; das Vertrauen der Eingeborenen in das Glud
und die ſie wie ihre eigenen Brüder lieb gewonnen båtten.
der Englånder iſt unbegrånzt, ſo daß ſelbſt die Rata.
Der Eingeborene indiens bildet ſich eine eigene
ſtropbe von Gabul daſſelbe nicht zu erſchüttern ver. modate. Obne ſich ſelbſt mit der Frage zu beunrubigen ,
Meinung in Bezug auf die Wirkſamfeit ſeiner Waffe,
aus melden Umſtanden die Glück bervorgebt, bat der
eingeborene Soldat unbedingtes Vertrauen zur Beſtåns
und wåbrend der eingeborene Savaleriit fid nad einem
Toweren ſchneidenden Säbel anſtatt des 300 Srid be . fimmten rebat, und der Infanterilt ſit gleidfalls in
digkeit deſſelben . Die Sutiedldcampagne bat bewieſen, daß die euro ,
Stelle des Bajonnets eine andere Waffe wünſcht , bar
påiſche Infanterie und Cavalerie die einzigen Waffen
Geldüb, das, zmedmäßig bedient, feiner weiteren Hülfe
ſind, die den Sikhs mit Erfolg gegenüber treten fön.
bedarf. Die ſtart wattirten Kleidungsſtúde der Sifhs
der Artilleriſt fein weiteres Verlangen ; er bat ſein
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fönnen wobl einem Schwerte oder einer lange das
deſtoweniger wird man zwei voaftån .
gulåren , nicht
Eindringen verwebren , nicht aber dem Kugel . oder dige europäiſche Regimenter formiren müſſen. Kartdtfofous. men .
Die Waffe iſt in fide ſelbit volfom.
Auf dieſe Weiſe die Widtigkeit derſelben volle
fåndig roeßend, reben wir dennod , daß ſie die Palme der europåiſden Infanterie reiden muß , denn der
Angriff der leßieren gegen die Sifbgeſdůße bat für das 19. Jabrbundert ganz den Sbarafter der Ibaten des macedoniiden Pbalanr , als ibn Alerander der Oroße gegen Porus fùbrte.
Aber måbrend mir der Infanterie geben , was der Infanterie gebórt, dürfen wir nicht überleben , daß die Gavalerie ebenſo widtig und notwendig iſt. Wir baben die Vorzüge der reguleren und irregularen 6a. valerie angegeben , aber welde Vorzüge ſie immer baben mogen , ſo werden ſie ſich doch nie der europäiſden
In der Sutledrocampagne waren große Tbeile der fide gegenüberſtebenden Heere durd die Bande des
Blutes " und der Religion an einander geknüpft, na.. menilid Gebirgovólfer oderderGurfbas. Die meiſten derſelben die ſtanden Sifbo , wibrend zwei in Dienſten Bataillone dieſer „fleinen brauen Burſden " einen Theil der britiſden Armee bildeten . Auf beiden Seiten wa. ren ſie dieſelben entidolofjenen tapferen Soldaten , die
in ibrem eifrigen Beſtreben , die Pflicht gegen ibre
Herren zu erfüllen , Verwandtſdaft und Vetterſdaft vergaßen, obgleich ſie abeilweiſe gegen ihre nådſten und theuerſten Angebörigen fodten. Dieſe Gebirgebewobner waren beim Ausbrud des Krieges auf die Ebene be. ordert und leiſteten in jedem Gefecte, in dem ſie aufe iraten , gure Dienſte. So rebrnabmen ſie den Ober.
Cavalerie gleid zuſtellen vermogen. Wir lå ugnen nicht, daß die reguläre eingeborene Cavalerie oft lapfere befeblebaber des Heeres für ſich ein , daß der Beſoluß Angriffe ausgefübrt und mit der europäiſchen i åbmlidſt gefaßt wurde , mebrere Gurfbaregimenter zu erridien, gewetteifert bar , und daß , was den Gebraud des
und daß man diefen Gebirgsbemobnern die Penſionen
Sowerres anbelangt , die Ueberlegenbeit oft auf Seie ten des eingeborenen Reiters iſt, aber wo eine fråftige
auf dieſelben Betråge erbóbere , die den eingeborenen finienſoldaten bewilligt ſind. Auf den Marſden in
entſcheidende arraque notbwendig, muß der europåiſden Cavalerie das Uebergemidt zugeſtanden werden. In der eingeborenen Infanterie ſind zahlreiche Indis viduen , die im Einzelnfampfe über europäiſden Soldaten triumpbirenwürden, denn den der Eingeborene
langen Sorut der Hindus und Muſelmanner anzu . nebmen , aber in Energie , Bravour und liebe zum Kampf bilden ſie ein Muſter für alle eingeborenen
den Ebenen Indiens ſind die Gurfbas unfåbig , den ,
Eruppen. Ibre Gewobnbeiten nåbern fido denen des iit im Durdſonitt ungemein gerdict in der Handba. europäiſchen Soldaten ,mit dem ſie ſich gerne verbrů. bung des Sdwertes ; aber bei der Aufregung der Soladt maden bei dem Europåer alle milderen Ge . fúble einer Heftigfeit ſondergleiden Plaß , der ſtille ,
dern , ſo daß bei der Vereinigung mit der Surledido . armee das Sirmurbataillon darum bat , mit dem erſten
leichten europäiſden Infanterieregiment in eine Bri.
rubige Soldat wird plößlid ein tapferer, verzweifelter gabe geftelt zu werden ; man erreidte dem zufolge die Nidto fann den perſönlichen Muib , der bei vierte Brigade vor der Schladt von Sabroan , wo Feruzſtab von europäiſden Soldaten an den Tag ein tapferes Betragen die Bewunderung des Oberbes gelegt wurde , übertreffen ; die von Einzelnen ausge .
feblebabers des Heeres erregte.
fübrier Ibaien ſind faum glaublich. Ein bemerfeng. wertber Fall moge angefübrt werden : der Serdant Snoofs , ein rubiger und rúdtiger Recrutenerercirer, war in der genannten Soladi ſo erregt, daß er 11 Mann mit eigener Hand todete. Einige eridoper , Andere er. Idlug er mit dem Kolben , nog andere endlid durch. bobrie er mit dem Bajonnet ; der Mann glidmebr einem Dåmon als einem menſchlichen Geſchöpfe. Aber bierin
Bibliographie. ( portfefung. ) 411. Notes on battles fields. No. I. Barnet
field ,
Gent
lemao's Magazine 1844 ( September), New Ser. Vol . XXII p . 249 — 253.
1
ſtand er nicht einzeln da ; der Mutb , den die dritten Dragoner bei Muofi entfalteten , bradote die Gifhs auf
Gleichwie die Schlacht bei Banbury für die fancaſter'íde
die dee, daß ſie überirdiſde Weſen ſeien.
mer), ebenſo wurde es die von Barnet für den vertriebenen
Wie viel die Infanterie audtbue , ſo wird der
Sieg dod obne cine wirkſame Cavalerie nie pouftån . dig ſein , nicht ſolche Cavalerie , wie die Sifh - Gbur. !
durras , ſondern brave Burſden , wie die europäiſden
Parthei entſcheidend geweſen ( fiebe die vorhergebende Num Eduard IV ., der mit burgundiſper Hülfe gelandet war und fich Londons und der Perſon Heinrics VI. bemächtigt hatte. Der Graf von Warwit, welcher die Sache des gefangenen Königs verfocht, erlitt am 14. April 1471 unweit des oben genannten Ortes eine volftändige Niederlage; der Graf und fein Bruder wurden im Gefechte getödtet und der Reſt
Dragoner , ſind nothwendig. Der Mangel dieſer Kaffe ward bei dem Beginne des Feldzuges , namentlich bei Mudfi und Feruzíbab , lief gefübli, und die Noibwen ,
ihres Heeres zerftreut. Der bezeichnete Artikel des englia ſoen Magazins gibt eine Beſcreibung dieſes in der Ge
digkeit der Erridtung einiger europäiſden Gavaleries
niffes, und erläutert dieſelbe durợ eine topographifde Zeiche nung des Schlachtfeldes und der Stellung der beiderſeitigen Armeen in Holzſchnitt. Im Jahre 1740 wurde zur Erin nerung an dieſen Sieg auf der Stelle der Solat eine Denkſäule errichtet. ( c . - d.)
I
regimenter für den Dienſt der oſlindiſchen Compagnie módose unerlåblid ſein . Die Stårfe der regulåren ein , geborenen Gavalerie iſt genügend , ebenſo die der irre.
fqichte des Krieges der beiden Roſen " ſo wichtigen Ereige
Neciyin unier Pirulitmeritid;kriz orr Berlagebantiung : 6. R. teste in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedrudt,
Dienſtag, 7. Dezember 1847.
N146 .
2519 AD
400
Allgemeine. Militár - Zeitung. Rurberren.
båtten einen beil deſſen, was zur fieferung nothwens
In der Sißung der Ståndeverſammlung am 29. dig geweſen , aus dem Auslande bezieben müſſen und Oftober fand die Beratung des Berides des Bud .
múrben ſich bei einer Unterſudung darüber , ob Qua.
getausſduffes über die proponirten Gebaliserbo , litåt und Form der Probe entſprechen , der Gefabr aus , bungen im Militåretat ſtatt. Aus den bierbei gepflo. geſeßt baben, einen mit dem vermeintliden Gewinn in genen Berbandlungen tbeilen mir Folgendes mit: Für den Divisionscommandeur Generale
Beinem Verhältniſſe ſtebenden Soaden zu tragen. Aus die Auslånder båtten erfabren , wie genau und gewiſ.
lieutenant war eine Erbóbung des bioberigen Noro renbaft die hieſige Militårverroaltung verfabre, indem malgebalts von 3000 Thalern und 500 Thaler Dienſte dieſelben nicht nur erheblide Verbeſſerungen båtten bes aufwandsfoſten auf 3500 Tbaler Normalgebalt mit wirfen , ſondern aus den Abzug von Conventionalitra. Beibebaltung der bisherigen Dienſtaufwandsfoſten pro .
fen an den bedungenen Betrågen erleiden müſſen , die
ponirt. – Der Ausſchuß beantragte die Genebmigung wieder in die Staatsfaſſe gefloſſen ſeien . Es werde -
dieſer Propoſition. – Der Referent, Hr. v. Reudell,
bobl aus dieſer, dem vorliegenden Gegenſtand fremden
bemertre, daß mit dieſer Stelle ein größerer Dienſtauf. Derwaltungsangelegenbeit ein Motiv gegen die Pro . wand als mit der eines Staatsminiſters verknüpft ſei, poſition nicht gezogen werden können. Hr. W. DO 8 måbrend dennod nur eine Gleichſtellung mit dem Ge bielt die Gleidſtellung eines Generallieutenants mit balle eines Miniſters proponirt worden. Hr. Bei einem Miniſter für um ro billiger , als beide in glei. -
-
derer erflårte ſich gegen den Áusidußantrag. Die
dem Range fånden , und als aud jener feinen gerin .
Noth des Landes ſtebe mit dem wiederbolt zur Sprache gebraden Aufwand in Widerſprud . Er wurde einer måßigen Erbóbung für dieſe Stellen beitreten , wenn
geren Wufwand babe. Hr. Knobel war der Mei , nung , das land ſei nicht in der Page , erbóbte Beſol . dungen aufbringen zu fónnen , am wenigſten für das
er nicht zu der Üeberzeugung gelangt måre , daß der Bortbeil , welden der Gewerbſtand dadurde erreichen fónnte, demſelben wieder entzogen würde. Im dere floſſenen Jabre rei eine Menge Geld für Pidelbauben
Militár, deſſen Erat ſchon zu einer nidt wundens wertben hobe geſtiegen ſei. Seit der erſten Finanze periode babe ride derſelbe von 688,598 Tbalern auf 817,600 Lbaler vermebrt. Eine Vergleichung mit an.
ins Ausland gegangen , die recht gut im Inlande båt. ten gemacht werden fónnen. Er fónne nur für Gr bóbung der geringeren Stellen ſtimmen . Der Herr
deren Bundesſtaaten von gleider finie gebe ein dred , liches Bild ; im Berbåltniß zu Baden , Württemberg, Darmſtadt und Naſſau mußte der beffiſche Etat 437.156
-
$
Kriegominiſter: Es ſei nicht angemeſſen , daß der Hr. Ibaler betragen, während er nach der jebigen Profo. Deputirte eine Verwaltungsangelegenbeit in dieſem zur Rition 380,000 Thaler mebr foſte. Derſelbe rei, piel. Beratbung einer ganz anderen sade beſtimmten Mo, leidt mit Ausnabme von Hannover , der bo deſte in mente vorbringe. Jedenfalls båte es einer nåberen ganz Deutſdland. Das aber fonne fein perfaſſungs. Beleuchtung bedurft, um darüber abzuſpreden , ob dem l'ande dadurch etwas entzogen ſei, daß die bemerften
treuer Seſſe all Vorbild genommen wunden ; aud der Gerebentwurf über die Ausbülfe bei dem Obero
Gegenſtände für das Militar im Auslande gemacht appellationsgeridte båtre vielleidt Zuſtimmung erbal. Es ſei dieſes im Intereſſe des Landes ge. ten , wenn bei dieſem Anlaß nicht gerade auf ein Por, cheben. Die Inlånder in dieſem Fabrifat ganz fremd, bilo Bezug genommen worden wäre, welches der Rede worden.
båtten in Anſebung der Zeit und der Preiſe den an,
ner für ein bedenkliches bålt. - Der Herr Arieg 8 min
forderungen nicht zu genügeu vermocht und dem Kriego. nifter : Die Regierung babe für die vorliegende Propo . miniſterium båtren aud nicht so viel Fonds zu Gebote ſition das Muſter feineswegs aus dem Auslande gebolt, geſlanden, um den bóberen , von den hieſigen Meiſtern ſondern ſei lediglid davon ausgegangen, daß den Die . wegen der Neubeit der Fabrikation geſtellten Forde,
nern das zugewendet werden müſſe, mas nad den ganz
rungen entſprechen zu fönnen. Einige bieſige Meiſter veränderten Berhåltaiſſen in Beziebung auf den vero
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ånderren Geldwert und das anſtändige Beſteben in
ſen . Bei Staatsſtellen , wo es nicht von der Perſon
der Amtswürde je nach der dienſtlichen Stellung der betreffenden Offiziere erforderlid rei. Bei der Ver .
gleichung des jebigen Erats mit dem erſten Budget
abbảnge, ob ſie Aufwand maden wolle oder nidt, ſon.
dern wo der Dienſt es gebiete , gewiſſe Ausgaben zu beſtreiten , ſei aber eine Ausgleidung jener Ärt nicht
babe Herr Knobel im Zuſammenfaſſen der Zablen einen
guláſig, und deßhalb in dem vorliegenden Budget das
gewaltigen Irrtbum begangen. Der Militåretat babe frůber im ordentliden Erat 710,000 Zbaler betragen ; jeßt betrage er 741,000 Thaler, måbrend Herr Knobel
Nörbige aufgenommen . Wenn man mit redlidem Wils len die Sade überblice , ſo werde man finden , daß fein Grund gegen die Propoſition vorliege. Herr -
denſelben auf 853,000. Thaler angegeben und überſeben Henkel wollte einer Propoſition für lurus und Aufo Die Bemerkung ,
wand nicht beiſtimmen , bis man aus den übrigen Ver. båltniffen Erſparniſſe auch anderer Art erleben babe.
daß unſer Militáretat bóber rei , als der anderer Bun.
Man braude den Sebalt eines Generallieutenants mit
babe , daß darunter der außerordentliche Etat, die Bau .
ten und Penſionen , begriffen ſeien.
dem eines Miniſters nicht gleidzureßen , denn derſelbe davon liege jedod in den ganz verſchiedenen Verbålto ſtebe unter dem Kriegsminiſter. Uebrigens müſſe man niſſen der finder ; der Thaler babe hier einen und die Miniſtergebalte nicht als einen Ridipunct binſtel. Deditaaten , Tei in mander Beziebung wabr ; der Grund
denſelben Werib wie im Süden der Guiden . Er ( der Redner) babe aber auch bei der genauen Kenntniß der Militäretats anderer fånder die Ueberzeugung gewone nen , daß die Differenzen zwiſchen dem unſerigen und
den auswårtigeni" bodiſt unbedeutend ſeien . In ander
len .
Die Stelle eines Miniſtero ſei nach dem Staats .
dienſtgeleb nur ein vorübergebender Auftrag , wofür fein Normalgebalt zu befteben braude. Es ſollte piele
mebr der Diener, dem der Regent das Zutrauen Idente, ibn zu ſeinem unmittelbaren Beamten zu wåblen , reis nen frúberen Gebalı fortbezieben und nur eine Dienſtauf. wandezulage erhalten , damit das Miniſterium niemals ei .
ren Ländern båsten oft Nadbewilligungen von 2 bis 300,000 Gulden ſtattgebabt. - Hr. o . Keudell bes inerfte , daß eine frühere Sinndeverſammlung die Norbe
nen Gegenſtand abgebe , den man ſo ſebr lieb gewinne, um
wendigfeit der proponirten Erbóbung dadurdy anerkannt babe, daß ſie die Beſoldungen der Miniſter , welche
ihn nicht wieder zu miljen , und nicht der eigene Dor , tbeil in Colliſion mit der verfaſſungsmåßigen Verant,
mit denen der Generallieutenante gleid geſtanden hårs ten , auf den Betrag erbóbt babe , welcher jeßt für dieſe gefordert werde. Die Ståndeverſammlung ſei deßhalb
wortlidfeit gerathe. geratbe. – Der Herr Kriegsminiſter : wortlid)feit Obne auf eine Vergleidung zwiſden Generallieutenant
gleichſam verpflichtet, aud den Gebalt der General . lieutenante zu erbóben. Weun Herr Knobel ſeine Per,
Generallieutenant Diviſione commandeur , der erſte Ge . neral im Armeecorps ſei , deffen außere Stellung der
gleiche etwas inebr ſpecialiſire und ausdehne , ſo werde er finden , daß die Generallieutenante in allen anderen
eines Miniſters gleich lei. furusausgaben fordere die Propoſition nicht , ſondern nur das , was der Dienſt
und Miniſtern einzugeben , erwåbne er nur , daß der
Bundesſtaaten mehr beziehen , als in Heſſen . – Herrerbeiſde. Wenn ein Mann genöthigt ſei, fünf Dienſte v. Butitar I.; Gine Vergleichung mit anderen Staa . ten würde zu einem für Heſſen günſtigen Ergebniß füb,
pferbe und die dazu erforderliche Dienerſchaft zu bal . ten , die Rolten einer entſprechenden Wobnung , des
ren ; Preußen z. B. verwende die Hälfte ſeiner Eino nahmen für das Militar. Eine Vergleidung der in .
Uufwandes an Dienſtfleidung und der zu madenden Repräſentation zu tragen , und zwar alles unzertrenn. lich von ſeiner dienſtlichen Stellung, wenn man nicht
neren Zuſtande ergebe , daß die Ausgaben bei dem Kriegsminiſterium feit 1831 nicht in dem Maße geſtie . Die Aus .
etwa im außeren Anſtande davon abweiden wolle, was in allen anderen Staaten um uns berum Gitte ſei, ſo
gaben bei der Kriegsverwaltung verdienten aber um ſo
erſcheine die Propoſition gewiß nicht als zu hoch ge .
mehr Untertübung, als das Kriegsminiſterium zur Er,
griffen . - Herr Nebeltbau : Nichts ſei ſowieriger,
ziebung des geſammten Volfes růbmlich beigetragen
als ſich über den Begriff des furus zu vereinigen. Dio . genes babe den bölzernen Becher weggeworfen ; ein
gen feien , als bei den übrigen Miniſterien .
babe. Das werde man anerkennen , wenn man die jebigen militariſchen Einrichtungen und den Nugen der
ſelben ins Auge faſſe.. -- Hr. Pederer : Der Herr Kriegsminiſter habe zwar wegen der Anfertigung der
a
großer Staatsgelebrier babe bebauptet, der furus ſei der Nerv und der Hebel des Wohlſtandes eines Volfes. Für den Einen ſei eg lurus, Wagen und Pferde zu halten,
daß der Dienſtaufwand mit der jebigen Noth nidot im
nen Verbåltniffen nicht entzieben fónne. - Hr. So war .
Verhältniß ſtebe. - Der Herr Kriegsminiſter : Die Antwort hierauf finde fid ganz einfach in der Betrad .
senberg bemerfte , 500 Thaler jährliche Dienſtauf.
tung der Verbältniſſe eines jeden Privatmannes . Jeo der werde nach Maßgabe ſeiner Stellung einen großes
lern , deſſen Rente ficherlich zur Anſdaffung von Pfer. den 26. genüge . Man möge den Generallieutenant nido
ren Aufwand in Kleidung und båubliden Einridtuna
mit dem Miniſter , ſondern lieber mit dem Präſidenten
-
wandsfolien repräſentirten ein Kapital von 10,000 Tba.
gen unvermeidlich finden , und ſelbſt bei Verånderung des bådlien Geriodisbofes vergleichen , der aber nod der Zeitverbáliniſſe ſeien die lebensbedürfniſſe teuerer einen geringeren Gehalt und keine Dienſtaufwandsfo . und der Wertb des Geldes geſunken , defhalb werde ſten beziehe. Andere Aufwandsfoſten als das Halten man jenen Aufwand doch nicht beſeitigen oder weſento lich beſchrånfen fønnen , vielmebr in Benubung der
von Pferden , z. B. ein Haus zu repråſentiren , fønne er nur den Miniſtern und Geſandten zugeſtehen . Die
materiellen Entwickelung die Ausgleidung finden můſs gegenwårtige Zeit ſei nidt geeignet , um Lurusausga.
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ben zu maden , dieſelbe ratbe eber zur Sparſamfeit. Soon ander rei über dem Beitreben , ein Haus zu maden , zu Grunde gegangen. Das möge man durch Staatseinrichtungen nicht befördern. – Der Hr. Rriego . miniſter : Die Regierung wolle in feiner Weiſe dem
ermåbaten Nummern bereits ſo ausführlid geſagt wor, den iſt, wenn ich das , was ich in dieſen merfwürdigen
furus Borſoub , leiſten .
Ein Mann aber, der auf dem
Wege , welchen der Soldat zu durdlaufen babe , um auf den bier in Rede ſtebenden Poiten zu gelangen , fein beſonderes Vermogen beſibe, brauche zu anſtåndi. gem Beſteben das vollkommen , was bier proponirt werde. Früber babe auch der Generallieutenant dem Staats . miniſter im Einfommen gleichgeſtanden . Bei der ſpå .
Anſtalten geleben , bier noch einmal erzáblen wollte.
Nur eins muß ich berichtigen.
Der Berichterſtatter von
damals ſpricht in ſeinen Mittbeilungen wiederholt und underboblen den Zweifel aus , daß es in den Sadets
tencorps und allen anderen Militárunterrichts , und
Bildungsanſtalten wohl nicht immer ſo ausleben möge, wie an den Tagen , wo er , von dem Befehl des Rais Er deutet an , daß ſein ſers eingefübrt, ſie beſuchte. .
Beſuch offenbar ſtets angeſagt geweſen ſei und daß man ſich erſichtlich darauf vorbereitet , jede Anſtalt alſo
teren Erbobung der Aufwandsfoſten für die Miniiter
gewiſſermaßen die Paradeſeite berausgefebrt babe. Dieß
rei der Generallieutenant nicht mitbegriffen geweſen,
iſt ein Srrtbum . 218 id die faiſerliche Erlaubniß er. bielt, die Anstalten zu beſeben , batte id lie faſt alle ſoon geſehen. Befanntdaft mit Offizieren , welche nicht entfernt
weil deffen ganzes Einfommen in Gebalt beſtanden
Es erſcheine daber ießt nicht mebr als recht und billig , das Einfommen beider gleidzuſtellen . Ab.
babe .
gereben hiervon erfordere aber auch die Würde des
Dienſtes , dem Generallieutenant das hier proponirte
Einfommen zu gewibren, was immer noch geringer ſei,
abnen fonnten , daß der Privatmanu irgend ein tieferes
Intereſſe, als das der allgemeinen Neugier eines Reiſen . den haben fónne , batte mir ſchon früher den Eintritt
Die Ståndeverſammlung
verſchafft, und Kenntniß der Sprade , dieſe beſte vi. ſitenkarte , und dieſer reſpectirteſte aller Empfeblung8s
entſchied ſich mit 22 gegen 19 Stimmen für Ablebnung
briefe , batte mich deutlicher und tiefer ſeben laſſen , als
der Propoſition.
es bei einer Paradebeſichtigung möglich iſt.
als in anderen Dienſten .
( Fortſeßung folgt. )
B
Pre u e n. Am 7. Nov. iſt der Generallieutenant von Dieſt ,
So babe
meine Nachridten nicht von den Vorſtånden , ſondern von den Schülern , nicht aus den amtlichen Beridren, ſondern aus dem Munde des Rodes , der Diener, der frůber in der Anſtalt Geweſenen , und kann berſidern ,
zmoeiter Generalinſpector der Artillerie , zu Berlin ger dag es mit der Paradebelichtigung nichts iſt, daß bet ſtorben. Er geborte zu der Zabl jener Helden , deren angeſagtem Beſuche die Unſtalten wohl ihre Feſtags, anlegen in dem Verhältniß , wie eine Namen an die große Zeit des Befreiungsfrieges erin , pbyſiognomie mern . Sein Dabinſteiden erregte allgemeine Theil. Sonntagsparade anders ausſiebt , als in der Wode, das Fundament aber iſt dafjelbe und bedarf , um nabme , die ſich auch bei ſeiner Beerdigung fund gab. Anerfennung und in vieler hinſidot Bewunderung zu - Der , Bremer Zeitung " wird aus Berlin ger finden , feiner Parade. so ſonderbar das flingt, ſchrieben : „ Die Aenderungen des Studienpland in den iſt es doch wahr . Viele der Einrichtungen ſind zu gut, Cadettenbluſern des Staats , wo jeßt mit Eifer Patein zu verſchwenderild , zu großartig, wenn man auf bloß ſtudirt wird und Niemand Offizier werden fann , der praftiſchem Standpunct itebt , aber im Verbåltniß zu nicht die Reife zur Univerſitåt erlangt bat, råumen geo ganzen übrigen Petersburger Peben , zu Alem, was waltig unter den Zöglingen dieſer Anſtalten auf und dem dort Regierung geſchiebt, iſt es wieder im Eino zwingen die jungen Peute zu anbaltendem Fleiß. Dieſe flangevonundderfällt nicht mehr auf. Auch bier gilt das, Maßregel wurde durd Herrn von Boyen bewirft. " was id in Rußland immer beſtåtigt gefunden babe. Die Einrichtungen wollen und müſſen von ruſſiſdem Standpuncte aus beurtheilt werden , nicht vergleichs. -
Militäriſche Briefe aus St. Petersburg. X.
Im
weiſe mit Englands Franfreich und Deutidland.
mer und immer fann dergleiden nur falide Solüſſe geben , vor denen ſich jeder Beobachter båten ſollte,
Am 24. Juni beſigtigte id mehrere militåriſche Un. terridts . und Bildungsanſtalten , deren es befanntlid in Petersburg eine große Anzahl gibt , und fann nur aus voller Ueberzeugung und nad perſónlicher Ans dauung alles das beſtätigen , was frůber , und na. mentlich in den Nummern 593 - 598 , bereits darüber Der Eindruck , den man aus dieſen Ans geſagt iſt. ſtalten mit binwegnimmt, iſt ein überwältigender, denn
wenn es ihm Ernſt iſt mit ſeiner Unparteilidh feit. Eine der Anſtalten , welche in den früheren Berich . ten des Soldatenfreundes nicht erwåbnt und beſchrie. ben wurde, iſt das Forſtcorps, das ebenfalls ganz auf militårifdem Fuße organiſirt iſt. Es liegt einige Werſte von Petersburg auf einer Hobe , von welcher man eine
feineStaat in Europa bat ſo Umfaſſendes , fo Groß
E. u. Soulſåle, dieſelbe peinlide Reinlichkeit, dieſelbe
artiges für die miliråriſche Ausbildung junger Peute getban , al8 Rulland , wobei man freilich zunächſt bes
militäriſche Ordnung, wie in den übrigen Antalten , und - mie indem Bergcorps ein vollſtändiges Bergwerf unter der Erde zum Unterricht der Schüler vorhanden iſt - ro bier im Forſtcorps ein botaniſcher Garten mit allen möglichen Wald , und Gartenbåumen , Herbarien , ore
1
achten muß , daß fein europäiſder Staat deffen ſo be .
durfte uno nod bedarf, ale Rußland. Der Soldatens
freund würde nur wiederbolen müſſen , was in den
reizende Ausſicht auf die Hauptſtadt ſelbſt und den
finniſchen Meerbuſen bat. - Cebobnte Solafs , Spiels,
.
1167
1168
nithologiſchen Gammlungen u. f. w. u. l. m. 2008 ſo
nidis Bolfommeneres reben , als dieſes Ererciren im feuer. Die Bewegungen mit den Geld üben in den
im Ueberfluß , ſo verſowenderiſd mit Raum und Ano
ordnungen , daß die Anſtalt außerordentliche Reſultate
veridiedenſten Gangarten , mit und obne Pangiau, das
liefern muß , um dieſe überíowångliche Munifizenz zu redtfertigen. Daß die Forſtſdůler militariſch organi. ſirt, augerercirt und gerdult lind, verſteht ſich in Ruß .
Bedienen, das Auf und Abproßen, für ſo junge Peute wabrlid feine leichte Arbeit , wenn es auch nur Dreis pfünder waren , das halten der Richtung bei allen Auf,
land,von ſelbſt ; da gibr's tåglid Wachtparaden, Grer.
mårſden und Samenkungen war wirflid bewunderns.
cirſtunden und Alpell , bei dem ein beſonderes Hornis
werth , und das Zureben bei dem friſden , fedfen und
Sie bezieben im Juli ein fa, zuverſichtliden Weſen der jungen Peute eine wabre ger, weldes fid in dem weitlå ufrigen Part des Corps Freude. Nach jedem etwas complicirten Mandver ließ
ſtencorps Mufit madt.
befindet , ſoließen ſide alſo dem lager der rein militå. riſden Erziehungsanſtalten nicht an. Dieſes lettere befindet ſich in Peterbof am Ende des großen Grercirpla .
der Fürſt Dolgoruki die Zöglinge vortreten und ſdien entweder das Geleiſtete zu beurtbeilen oder zu erami. niren . Aus den besteren Mienen der jungen feute
Bes, auf dem id das Gardegrenadierregiment zu Pferde
ließ lich aber erſeben , daß das Uribeil ein günſtiges
und die Sdúbenbataillone manovriren rab. Alle Stim . men famen darin überein , dieſes Bezieben eines Pagers
und das Reſultat des Eramens ein erfreulides für ſie geweſen ſein mußte, denn man fonnte ibnen die Freude anſeben , mit der ſie wieder zu ibren Geld úßen eilten,,
auf långere Zeit für die ' Militårzöglinge als etwas durdaus zwecmåfiges und Nüßliches zu bezeidnen. Ganz abgeſeben von der pbyfilden Erſtarfung der jun.
wenn der Winf der Obefo rie en ließ. Das Ererciren und Eraminiren dauerte ununterbroden und faſt obne
gen Peute , bereitet ſie dieſes fagerleben unter ſtreng militárijder Form auf ibren fünftigen Stand vortreff lid vor , und es iſt dieſes Gadettenlager etwas nur Rußland in folder Ausdebnung Eigentbůmliches. –
Rúbrt Eud ! " von 7 bis 9 Uhr , aber von einer Er. můdung oder Solaffbeit war nichts zu bemerfen. Ein
3
ten båtte ihn nicht beffer ausführen fónnen. Die ſpåte Abendzeit, der Plaß mitten in der Stadi, auf dem im Feuer erercirt wurde, - das jugendlide Alter der Fabrer , Artilleriſten , Bombardiere und Un.
fab gerade am Tage meiner Abreiſe ein ſolches
Cadettencorps , Muſif an der Spiße , vollſtändig feld. måßig gepact , über den Admiralitåtsplaß marſciren , um in das fager bei Peterbof zu růden , und man ſagte mir , daß zu derſelben Zeit " ſåmmtlide militáris ide Erziebungsanſtalten Petersburg berließen , um, wenn
Parademarido chloß das Ganze , und wabrlid , die Gardeartillerie mit ibren alten verſuchten Mannſdafo
teroffiziere , alles das magte durch ſeine Ungewohn. lidfeit einen ganz eigentbůmliden Eindruck auf mid.
id midt irre, 6 Woden im fager zu liegen. Peider drångte die Zeit, die Droſofe jagte nach dem Abfabrts. plaß der Dampfidiffe , und ich konnte das intereſſante fleine Regiment nidt nåber anſeben ; dagegen ſab ich
Für Spiel war das alles zu ernſthaft , und für den Dienſt dod nod zu jung , ſo daß id aus der Verwuns derung und dem Naddenfen gar nicht berausfam..
an dem Cage (24. Juni) , wo ich von dem Beſude des Forſtcorps zurůd fam , Abends von 7 bis 9 Ubr die Artilleriedule auf dem Marsfelde , einem Erercirplaße mitten in Petersburg , eine vollſtåndig beſpannte Bats
ſer endloſe, gar nidt zu überſebende Zumads an jun. ger und intelligenter oder wenigſtens dodo dreſſirter Kraft låßt gar nidt abſeben , was die Zufunft nod alles aus dieſem Material geſtalten wird.
.
Diese Rantonniftenſdulen , dieſe Gadettenanſtalten , die
terie von 8 dreipfúndigen Einhörnern ( Jedinorogbi) im Feuer bedienen. Erſtaunt, mitten in der Stadt Ra . nonenſdůffe zu bören , die in donnerndem Edo an
die foloſſalen Håuſerfronten und an die didi belaub . ten Bäume des faiſerlichen Sommergartens anſolu . gen , folgte ich, dem Sdalle und lab auf dem wei. ten , mit geſchlagenem Kies ro glatt wie eine Zenne bededten Paradeplaß dieſe Miniaturbatterie im vollen Grerciren . Die Geld übe, wabre fleine Gabinetsſtücke an Nettigféit in Bau und Beſdlag , wurden von vier Pferden gezogen , und nicht allein die Bedienungsmann . daften , Ted Nummern auf jedes GeldůB , ſondern auch die Fabrer waren , Zöglinge der Artillerieſdule. Reiner der jungen Peute dien über 18 Jabre , Viele aber zwiſchen 12 und 14. Aud fie frugen den Helm
Bibliographie. ( Portſegung. )
412. Die älteren Feldzüge der Braunſchwriger, namentlich deren Untheil an dem Feldzuge wider Karl dem Kühnen von Bur: aund und an der Belagerung der Feſtung Nuys ( Neuß ) im Jahre 1475. Uuf die Unfrage im vierten Defte ( bes Urching für Niederſachſen ) von 1840 S. 481, mitgetheilt von Herrn Baterl. Ur: Kreisgerichtsregiſtrator Sad in Braunſchweig. chid des hiſtoriſchen Vereins für Niederſachſen , Jahrgang 1844,
Beſt I. S. 99 - 107.
In dem braunſchweigiſden und hannover'iden Magazin , fo: wie im vaterländiſchen Archiv von Spangenberg , finden ſich mebrfache Mittheilungen über die älteren Feldzüge der Brauns fchweiger in Griechenland, Ungarn u. f. w. , die nach den Ucs ten und Büchern der Striegskanzlei bearbeitet wurden. U18
mit berabfallendem Pferdebaarbuíd , die Artillerieuni,
ein noch weit früherer Beereszug, 018 jene, muß der im Titel
form , aber obne Sepådf. Go war eine Art von Eramen , welches der Generallieutenant Fürſt Dolgo :
der rorbemerkten Ubhandlung angeführte bezeichnet werden. von ihm konnte indeſſen bier nur ſo viel mitgetheilt werden,
rufi , Ober vom Generalitabe des Generalfeldjeugmei,
ſichtlich der Koſten dieſes Feldzugs aufnorirt fand ; eine alte
ſters , mit den Sdůlern bielt , ebe Rie ebenfalls in das fager bei Peterbot abructen. Man fonnte in der Zbat
Chronik aus dieſer Zeit , wie deren einige alte Bürger führs
1
als ſich in den alten braunichweigiſchen Stadtrechnunuen bin ten , iſt bis jegt nicht zum Vorſchein gekommen .
Redigirt unter Berantwortlid;koit der Berlagshandlung : 5. X. este in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt.
Donnerfiag ,
N 147 .
9. Dezember 1817.
Tour
OS
Allgemeine Militár - Zeitung. 1
Rurberren .
daß in feiner Weiſe Mittel zum Purus und Ueberfluß ,
(Fortſegung der Berathung des Berichts des Budgetausſchuſſes über sondern nur das, was zu einem auſtändigen Beſteben erforderlicb fei , verlangt werde. Es ſei aud nicht zu die proponirten Gehaltserhöhungen im Militäretat.) Für die Generalmajore betrug der Normalge.
úberſeben , daß , wenn man einen zu unverbåltniſmäßig
balt bieber 2000 Zbaler und für Dienſtaufmandefoten
großen Tbeil des Dienſteinfommens als Dienſtaufwands
500 Thaler. Es wurden jelli 2500 Thaler Gebalt und
koſten beſtimme, hierin eine Verfümmerung des Pen .
300 Tblr. Dienſtaufmandéfojten proponirt. Der Ause lionsbetrages liegen würde, in welchem der Betreffende duß ist mit dieſer Propoſition nidir einverſtanden , wünſcht vielmehr Gleichſtellung mit den einem Genes ralmajor im Givildienſte gleidfebenden Dienern und die Deckung des bedeutenderen Dienſtaufwandes der Generalmajore durd Erbóbung der Dienſtaufwands . foiten. Er empfiehlt daber die Beibebaltung des bis . berigen Gebalts und die Erbóbung der Dienſtaufwandse
febr oft allein die Mittel zur Beſtreitung der , " dod audi nad dein Standesverbiltniß zu bemeſſenden Un . terbaltsbedürfniſſe finden müſſe. Denn es ſei eine Wabré beit, daß , wenn ein Offizier des bier in Rede ſtebenden Grades nach einer ebrenvoll und pflidimidig zurück, gelegten faufbabn in den Penſionsſtand frese , und nicht große Glüdsqůter beſeffen , ſondern auf ein mi.
foſten von 500 auf 700 Tbir. - Der Herr Rriego . miniſter : Für die Beibebaltung des Gebaltes pon
Biges Bermogen bingeidieren rei, roles in der Regel conſumirt leben werde und deßhalb aud fic Rede te .
2000 Thalern fübre der Budgetausſchuß daſſelbe Mo. ben fónne , da der Rüdblick auf die lange Reibe von siv an , welches die Regierung der Erhöhung des Ge. Jahren , in welchen er einen Aufwand für Dienſtpferde baltes zum Grunde gelegt babe, nåmlid das Anerfennt . zu maden und die biermit verbundenen Unglüdsfålle niß , daß eine Gleichstellung der Gehalte der General. zu tragen gebabı , bezeuge , daß die Ausgaben von den majore mit denen , welche für die im Rang und in Einnahmen oft überſtiegen worden ſeien. Die Pro Dienſtverbältniſſen gleich ſtebenden Stellen des Civil ,
poſition erſdeine vollfommen begründer , und er glaube,
etard beslimmt ſeien , angemeſſen und nórbig erſdeine. daß aud die Siåndeverſammlung dieſe Ueberzeugung .
Es ſei bierbei aber nur auf die wirfliche Dienſtſtellung Rüdlicht zu nebmen und nicht auf bloße Prádicate,
beiten werde. - Herr Sdwarzenberg erflånte lid gegen den Ausdußantrag und die Propoſition. Mit
Nad der Rangordnung ſtånden die Generalmajore in 700 Thalern Aufwandefoſten wurden die Generalma , der zweiten Abtheilung der ersten Klaſſe : in derſelben
jore deren inebr als der Generallieutenant bezleben .
ſtånden unter anderen auch die Präſidenten der bóber
Die Analogie zwiſden dem Generalmajor und dem
ren Collegien , unter dieſen ſei aber nur einer, der es Präſidenten des Oberappellationsgeridos fónne er nido vermoge ſeiner dieniiliden Stellung rei , nåmlid der zugeſteben , wobl aber die mit dem Director eines Pro . Präſident des Oberappellationsgerichts . Da , mo bei vinzialcollege . Er wünide vielmebr eine Verminderung anderen Gollegien Präſidenten vorfámen , rei es nur
ein der Perſon verliebenes Pridicar. Es fónne dems nato der Generalmajor nur als gleidſiebend betrachtet werden mit dem Präſidenten des Oberappellationsger ridis, deſſen Gebalt 2500 Thaler betrage, welder aus dem Generalmajor bewilligt werden müſſe, um ſo mebr als dieſer Sebalt in frúberer Zeit ſoon wirklich bes
der Dienſtaufmandefoten der Generalmajore , wolle aber feinen erfolglosen Streit bervorrufen und bean ,
trage , es bei dem bioberigen Gebali und Dienſtauf. wandsfoſten zu belaſſen. - Der Herr Kriego minis ſter: Glüdlicherweiſe babe , was die Vermindering der Dienſtaufwandsfoſten anlange , die Regierung es in der Hand , ob ein Berdluß der Ståndeverſammlung Die Widhtigkeit der Stelle eines Generalmajors betreffend, ſo rei , gleichwie beim
ſtanden und eine geborige Würdigung des Nufwanded, Wirkung erlangen fónne. der mit der Sielle eines Generalmajors des Dienſtes
wegen verbunden ſei, namentlich das halten von Dienſts Oberappellationsgerichte die Rechtsfälle in bochter In . pferben , Dienern , Reitequipage und zu madende Re.
ſtanz entſchieden würden ,
von der tidligen Füb .
préſentation , gemiß zu der Ueberzeugung fübren werde, rung einer Brigade oft das Sididjal eines Solachto
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1171
tages entſpieden worden , an welchen ſich das Wohl bam's nad zwei Jahren, obne genügende Erfahrungen und Debe von ganzen fåndern fnůpfie !
.
Herr
9. Ons biell es bei der Gleitbeit beide'r Siellen an Rang für conſequent , den Generalmajoren den Geo balt des Präſidenten des Oberappellationsgerichts zu bewilligen . &r nebme deßbalb die Propoſition als ſeinen Antrag auf. - Br. 0. Keudell irar den Aug.
fúbrungen des Herrn Kriegsminiſters bei. Der Nus . ſouß habe die Generalmajore den Directoren der Ober ,
darüber , verworfen werden würde. Er reße bei der Discuſſion dieſer Frage voraus , daß Niemand an der Nothwendigfeit eines flebenden Heeres zweifele.
båusliden Intereſſen , die weit ausgedehnten Colonieen und die Stellung des Voltes unter den Nationen der Welt, alles verlange, daß man in der Armee ein pere manentes Soußmittel erbafte. Die Frage ſei daber
nur: wie fann dieſe Armee am leidteſten tůchtig dar.
bebörden gleidgeſtellt, tpeldje nad der neueſten Pro. geſtellt werden und wie kann dieſes am wenigſten drů. poſition ebenfalls einen Normalgebalt von 2000 Tba . dend für die Nation , aus der ſie gezogen werden muß , lern erballen . Deſhalb babe man die 200 Thaler lie. ber den Dienſtaufwandsfoiten zugereßt.
geldbeben ? In England babe man fein Recrutirungsa ſyſtem wie im Auslande, In Franfreich beftebe die
Die Propoſition der Regierung wurde abgelehnt. Herr von O doo trug nun darauf an , die mehr zu be
Conſcription , in Rußland gebe es eine Militárverfaſ: ſung und Militárgerebe, aber in England rei der Ein.
Hr. milligenden 200 Thaler dem Gebalt zuzureßen . - Hr.
rriti in die Armee freiwillig.
v. Keudell frat dieſem Antrage bei .
deg freiwilligen Eintritte nußenbringend zu maden,
Hr. Reban
Um dieſen Grundlag
erklärte, daß er für die meiſten Propoſitionen geſtimmt můſſe man ibn dergeſtalt in Ausfübrung bringen, daß babe , weil es ſich nicht um Ranges , und Standesents
fdådigung , fondern um notwendiges Dienſteinfommen bandle , und weil den Unteribanen feine neuen laten daduro auferlegt wurden. Deshalb srete er auch dem Antrage des Herrn von Ochs bei.. – Die Ståndevers
er den Klaſſen der Geſellſchaft , aus denen die Recru. ten gezogen würden , genebm ſei. Man verſichere, daß
die Recrutirung eine freiwillige rei, und als der Major Payard im verfloſſenen Jahre eine Motion hierauf bezüglid ſtellte , babe er ( For Maule ) lich enthalten,,
ſammlung entſchied ſich gegen den Antrag des Herrn
eine beſtimmte Meinung darüber zu geben , aber der
v. Dd8 und gegen den des Avorouſſes. ( Schluß folgt.)
ſprochen , daß die Frage der ſorgfältigiten Beachtung unterworfen werden ſolle. Dieß ſei geſoeben , und er fei zu der Ueberzeugung gelangt , daß, wenn aud das
Militäriſche Nachrichten aus England vom
in der Praris dennoch alle Eigenfdaften der Freiwil . ligfeit verloren babe. Er bezweifele , ob irgend ein Individuum mit der Abricht in die Armee trete , um
Recrutirungsſyſtem dem Namen nach freiwillig rei , es
Mårz und April 1847. Der wichtigſte Gegenſtand , der die militåriſchen
darin einen regelmäßigeren lebensunterbalt zu erwer. ben. Die meiſten Recruten nåbmen die Waffen nicht Regierung dem Parlamente vorgelegte Gereß in Bezug im Hinblick auf die Zukunft, ſondern nur um dem auf die Abfürzung der Dienſtzeit. Wir geben hier zus zeitweiligen Drud und Glend zu entfolüpfen . Er erſt die Debatien , die bei der zweiten Perung der roges glaube , daß Viele in die Glieder der Armee eintráren,
Kreiſe Englands bewegt , iſt unſtreitig das von der
nannten Army Service Bill im Unterbauſe ſtattgefunt, den haben , da wir ſie in feinem deutſden Blatte aus :
die tråge und mechaniſchen Arbeiten abgeneigt und der Meinung ſeien , daß ſie ſich in dein Soldatenleben der
führlich mitgeteilt erbalten , ſie aber militariſch von
Zrågbeit , die ſie erlebnten , bingeben fónnten . Man
böchſtem Intereſſe find.
mufe ferner zugeſteben , daß Arme oft die Armee als
In der Sißung vom 22. März erhob ſich der Krieges einen Zufluchtsort betragteten , der ihnen die Mittel ibres Unterbaltes gewibre, und daß oft Buben , die in zweiten Perung der Bil für verpflichtet, die Motive, die Klemme geratben, ſich durd den Eintritt in das ſecretår For Maule und ſagte , er balte ſich bei der
die die Regierung veranlaßt , gegenwärtigen Antrag zu
Heer ihren Verlegenbeiten zu entziehen ſuchten .
ſtellen, zu erörtern. Er båtte ſich auf das Beiſpiel der Jabres 1806 bezieben und die Beränderung der unben grånzten Dienſtzeit in eine begrånzte einfad durch eine
dieſen Fällen fønne man füglidt von freiwilliger Rer crutirung nicht ſprechen , auch in den übrigen Tei rie
Abånderung der Piſten der Mutiny Act bewirfen fons
In
nur dein Namen nad freiwillig , da die Recrutirenden allerlei Kunſtgriffe anwendeten und die zu Recrutiren ,
Er babe dieſes unterlaſſen , weil es in den leß . den in einen Zuſtand verlegten , der ſie volkommen ten Jahren gebråudlid geweſen , aus der Mutiny Bill unzureonungsfábig made . Es rei befannt , daß alle Alles zu entfernen, das voraus fidorlid långere Discuſ. mogliden fodſpeiſen ausgeworfen würden , um den
nen .
ſionen berbeiführen fónnte , und ihren Inbalt nur auf
Unerfahrenen zu fangen.
Die beſtauslebenditen Peute,
das Gereß in Bezug auf die Erhaltung der Diſciplin die die Orgien, welche der Recrutirung gewoonlid vori in der Armee zu beforånfen .
Aus dieſem Grunde
ausgeben, zu leiten verſtånden , würden zu den Recru .
habe er es vorgezogen , die Aufmerkſamkeit des Hauſes
tirungøcommandos gewählt. Man fübre die unglüdli.
ſpeciell auf den Gegenſtand zu lenfen . Ein anderer Grund ſeines Berfabreng liege in dem Gedanfen , daß,
den Leute in die Gaſtbåuſer und zeige ihnen das Hando geld , um ſie zur Anwerbung zu verfübren - eine Ber.
wenn die Aenderung des Grundſaße8 růdſichtlich der fübrung, die ſich meiſt als eine Täuſchung erweiſe. Bildung der Armee ſpeciell angenommen worden , es
Der Mann würde durch ein deun Namen nach bobes
nicht zu fürøten ſei , daß dieſelbe wie die Bill Wynd . Handgeld getauſcht , erhalte es aber felten ; dieß ſei
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dann der erſte Grund , der ibn mit dem Dienſte, in dem er eingetreten , unzufrieden made. Die nådſte Folge davon ſei Deſertion. In einigen Tagen bemåde.
daß der ausſcheidende Soldat nod 22 Jabre in den zubildenden Compagnieen diene. In welchem Alter wurde auf dieſe Weiſe der Soldat eine derartige Pen.
tige man ſido des Deſerteurs , und der freiwillig Eins
ſon bejieben fónnen ? Er tritt mit 18 Jahren in die
getretene werde mit gefeſſelten Händen unter Begleio
Infanterie, dient in derſelben 10 Jabre , ibur dann 22
fung von Soldaten eingebracht. Daber fåme denn oft Selbſtverſtůmmelung , um ſich zum Dienſte ungeeignet So viel über den ſogenannten freiwil . zu machen . ligen Eintritt. Wenn man betradote, daß durd den
Jabre lang jabrlid 12 Tage Dienſte und erbålt mite bin in ſeinem 50. Sabre die Penſion , die er dann bis .
zu ſeinem Pebendende ununterbroden fortbezieben fann.
Die Annabme dieſes Planes würde einem doppelten
Heereseintritt ein Mann die Hoffnung verliere , den
3wed entſpreden .
båusliden Heerd , den er vielleicht in einem Augen . blicke der Bitterfeit verlaſſen , je wieder zu reben , ro lei es Sade der Gelegebung, jeßt , da die Armee mebr Aufmerkſamkeit von dem Publifum erlangt babe,
Armee treten nur in der Abſicht , die erſte Periode der Dienſtzeit zurüdzulegen , und fónnten dieß in der Ueber. zeugung thun , daß ſie bei ibrem Austritt nod jung
gemadt werben fónne. Er bebaupte feineswege , Dag eine beſdrånfte Dienſtzeit allen Uebeln vorbeugen
reno ibrer militáriſden laufbahn erlangı , in das geo
Er würden mande peute in die
genug ſeien , um irgend einen anderen Unterbalt zu er zu unterſuden , ob nicht durch eine Aenderung des Rer greifen. Wenn ſie ficb für ſpåtere Penſionen einregi. crurirungsſyſtems dem beſdriebenen Zuſtande ein Ende ſtriren ließen , ſo würden ſie nicht allein die Gewóbe nung an Ordnung und Regelmåßigkeit , die ſie wab .
würde , aber er glaube , daß ſie m an de beilen dürfte ,
wóbnliche Leben übertragen , ſondern
namentlich da ſowohl die vorige wie die jeßige Regier
eine Reſerve von großer Widrigkeit bilden , wenn je.
rung bereits widrige Berbeſſerungen eingefübrt. Bon den förperliden Zúdrigungen bore man jeßt nur ſelo
drobi wåren. Die localcompagnieen der Penſionåre reien
ten, er boffe , nie würden mit der Zeit ganz verloomin.
bereits bis zu einer Stårfe von 13,000 Mann gebradt.
den; die Vorſolåge bezüglich der moraliſden und wis. ſenſchaftlichen Erziehung der Soldaten in den Linienregie
Dieſe würden regelmäßig durd die Generaloffiziere der Diſtricte inſpiciri, und nach leſung der Berichte fónne
mentern und Garniſonen würden ſoleunig in Ausfübrung fommen, dadurd würde eine bóbere Klaſſe des Bolfes zum
man ſich der Hoffnung bingeben , daß ſie für den Dienſt in Feſtungen und nørbigenfal 8 aud im freien Felde
Eintritt in die Armee veranlaßt werden. Die Army Service Bill beantrage eine Verfürzung der Dienſtzeit auf 10 Jabre für die Infanterie, und auf 12 Jabre für die Cavalerie und Artillerie. Nad Ablauf dieſer Per
vollſtändig geeignet ſeien. Die Sdópfung einer rol, den Mast rei für die Regierung und das Parlament eine Pflicht. Man babe darin einen Weg, ſich ein Corp8 von 20,000 bis 25,000 Mann zu verſchaffen,
riode fønne der Mann auf 11 Jabre in der Infanterie
deffen Mitglieder ſich búrgerlichen Berdåfrigungen bin,
file wurden auch
mals die beimarbliden Ufer von fremdem Anfall bee
und 12 Jahre in der Cavalerie und Artillerie capitus
geben , im Falle der Noth aber ſogleid zu den Waffen
liren , ſo daß er dann im Ganzen 21 Jabre in der Infanterie und 24 Sabre in der Gavalerie Dienſte
greifen fónnten. Man fónne ihn fragen , warum er die Privilegien und Woblibaten der beabſichtigten Maßregel nidot auf die beſtebende Armee ausdehne , warum er die Bill nidot růdwirfend binſtelle. Seine Antwort rei , daß
Teiſte, alſo eine Zeitdauer, die das jebige Recrutirungs, ſyſtem unter allen Umſtänden for dere. Die Bil ges ftatte, daß ein Mann , der ſeine erſte Dienſtzeit erfüllt,
von dem Commandeur noch ein Jahr zurúc bebalten werden fónne , wenn das Regiment im auswärtigen Dienſte und 3 Jahre , wenn es im Kriege verwens det wird , weil dieſe Zurücbebaliung zum Vortbeile des
Dienſtes erſdeine. Rad Ablauf der zweiten Dienſte periode ſtebe es dem Manne frei , mit Genebmigung
dieß nicht Sache des Parlaments wäre. Wenn man eg angemeſſen biete , den Grundſaß der Bill auf das gegenmårtige Heer auszudebnen , ſo fónne dieß durd das verantwortliche Gouvernement geſoeben.
Er balte
ſich jedoch zur Zeit nicht ermådligt , dieſen Weg zu empfeblen. Wie wünſdensmertbe8 lei , einen Verſuch empfeblen.
ſei
ſeines Gommandeurs ferner Mitglied des Heeres zu blei. ben oder nicht , nur müſſe er dann 3 Monate vorber
mit der beſdrånften Dienſtzeit anzuſiedlen , ſo müſſe
die Abſicht reines Austritts anzeigen .
der Durdo file bervorgerufenen Recrutirung ſammeln.
Es fónne die
man doch erſt einige Erfahrung über die Ausdehnung
Frage aufgeworfen werden , warum man einen Unter. Sein Vorfabrer im Amte babe den Peuten von guter idied in der länge der Dienſtzeit bei der Infanterie Fåbrung große Erleichterung und Ermutbigung zur Ero und bei der Gavalerie oder Artillerie made.
Die Bee
langung von Soldjuſdůſſen und von früherer Entlar,
antwortung Tei einfad , denn die Ausbildung der Sa. ſung angedeiben laſſen , er werde alle Sorgfalt anwen, valeriſten und Artilleriſten verlange mehr Zeit. Die den , um die bezügliden Beſtimmungen ſtrenge, buc. Bill geſtatte, daß ein Mann nach gebn oder zwolf ſtåblich und gewiſſenhaft zu erfüllen . Er bradote dieſe Dienſtjabren entlafen werden fónne , aber 68 lei die Maßregeln in der Ueberzeugung ein , daß der Dienſt .
Abfidet , den Entlaſſenen nidt gånzlid aus dem Auge
dem Tbeile des Bolfes , aus dem die Recruten bervor,
zu verlieren , ſondern Bortbeile aus ſeiner militäriſden
geben , mebr popular und annebmbar werden würde.
Ausbildung zu zieben.
Man beabſidrige , ibm eine
Aber aud aus einem ófonomiſden Geſichtspuncte em .
ſpåtere Penſion zuzuwenden , wenn er jabrlidzwolf Tage wie die penſionäre Dienſte thue. Die Bedins gungen zur Erlangung dieſer ſpåteren Penſion ſeien,
pfeble er das Syſtem der beforånften Dienſtzeit. Durch
.
daſſelbe werden die Nothwendigfeit und die Ausgaben
der ſtarken Recrutirungsabteilungen verlowinden, und
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es ſei zu beffen , daß die Summen des Werbgelbes
werde , aber er babe vergeſſen , daß mad den Beſtim .
gleichfaus wegfallen würden. Im Jabre 1806 erklärte mungen des letzten Jabres die Leute, die ſich zwei Tref. Myndbam , daß er die Armee midt eber als volls
ren durd ibre gute Fúbrung erworben , nach 12 Jab ,
fommen betrachten fónne , bis das ganze Syitem des Werbgeldes verſwunden ſei und die jungen Leute aus freiem Antriebe die Waffen ergriffen , anſtatt durd ber deurende Geldenfe für den Dienit geworben zu wer.
ren Dienſtzeit frei waren . Das tapfere Mitglied babe geſagt , die Armee bemåbre rich in dem Felde und babe
auf den Halbinſelfrieg Bezug genommen. Seine (Evans) Erfabrung datire aus dem Kriege, und er fónne der
In dieſer Meinung lebe aud er , aber er rei Bill feinen Einwurf maden. Man müſſe ſich erinnern, nicht Sanguinifer genug, um zu glauben, daß den Tag daß der genannte Rampf nur 7 Jabre måbrie, die
den .
nad der Annabme der Bil jedes Werbgeld überflüsſig fein werde. Er glaube aber , daß, wenn man die Lage
Bill verlange aber 12 Jabre Dienſtzeit. Go rei noto. riſo , daß die Moral der Halbinſelarmee auf der nie,
des Friedens bonuße , um die moraliſche und intellece
origſten Stufe ſtand ; der Herzog von Wellington babe
tuelle Page des Soldaten zu beben , die Armee auf
geſagt , daß ſie wenig beſſer als ein beweglices Ho.
eine Stufe gelangen werde , die das Werbgeld beſeiti,
ſpital geweſen , eine Folge des demoralijirten und ge.
gen fann.
roomidhten Zuſtandes der Mannídaft. Konne eine ſolche Armee wohl gut organiſiro genannt werden ? Die Depeden degi berúbmten Herzogs werden mebr als irgend etwas anderes die Noibwendigfeit der Verbeſo
Es ſei aller Grund vorbanden zu dem Glau .
ben, daß das vorgeldlagene Syſtem gute Folgen baben feine Gefabr werde daraus erwachſen .
werde
reine und entſchiedene gungSirderDouglas beſdrånftenerflårre Dienſtzeit Tåugnete Miębilli, , daß die ferung der Armee erfennen laſſen , und bevor man Maßregel für die Soldaten oder die Klaſſe , aus der
nicht den Dienſt populårer bei der Maſſe des Volfes
die Recruten genommen , oder das land im allgemei.
gemacht babe , werde man nur den Uuswurf der Bee
nen wohltbårig ſein werde, ſie werde im Gegenteil volferung der Ngriculturbezirfe wie der Srådte zur Ausübung der Pflichten eines Soldaten erlangen. Er boffe , man werde bald eine freiwillige Urmee beſiben,
foitſpielig rein . Die beidrånfie Dienſtzeit würde in dem lebten Kriege viel Unbeil veranlaßt baben . Jeder commandirende Offizier fenne den Wertb alter Solda : ten , und der Herzog von Wellington babe auf der
für die man Recruten auch ohne das Werbgeld und ohne die Rednergabe und die anderen Verfúbrungsfünſte
Halbinſel den alten Regimentern einen entſdiedenen
des Recrutirungejerídanten erbalten förne. Er wünſdhe,
Der Erfolg des Krieges můffe den
daß die Maßregel fogleich in Ausfúbrung fomme , da .
alten Soldaten zugeſchrieben werden , män ibåte daber
mit ibre Wobltbaten nicht auf 10 bis 12 Jabre binaudo
Vorzug gegeben .
nidit gut daran , in die Mardinerie des Heeres einzu: (doben doben werden werden.. – Oberſt F. Wood verſagt ſeine Zu . greifen. - Oberſt Reid ſprach die Meinung aus,, ſtimmung der Bil und rúgt ce, daß der Kriegøſecretár feine Angaben gemacht, auf die ſich die einzelnen Feſt .
daß die Mefregel den gemündten Zwed nicht errei den werde. Sie werde dazu beitragen , die pbbyliide feßungen grunden. - Oberſt lindſay lagie, die Bill
Kraft der Armee zu ſowådien und Siferſucht und Miß , gemoibre dem Soldaten für gute Fübrung feine genů. vergnügen unter cen Soldaten bervorzurufen . Gine gende Belobnung, und obne dieſe wurden die Mann . ähnliche Maßregel rei durd Wyndbam eingefübrt dbaften wenig Neigung zeigen, nad Ableiſtung der ers worden , fie jei aber eine unglückliche gemeren . – Sir .
Pacy Evan 8 meinte , die Bezugnabte auf Wynds
bam's Syſtem rei nicht paſſend , denn es beliebe zmi : rden ibin und der gegenwärtigen Bill ein großer Uns terſdied . Die durd Wyn Obam vorgeldlagene Dienſt.
ften Dienſtperiode lidh von Neuem zu engagiren . ( Fortſegung folgt.)
Bibliographie .
( fortrefung.) zeit babe 7 Jabre betragen und ſollte in Kriegszeit um 6 Monate verlängert werden fónnen , die Bilder Res 413. Berſuch die wahren Gründe des burgundiſchen Krieges aus gierung rebze 12 Sabre feſt.
Xudo fónne man Wyndo
ba m'g Maßregel midt als einen Beweis für die nad .
theiligen Folgen einer fürzeren Dienſtzeit anfübren, da ten Europas überſteige die Dienſtzeit des Militárs nicht 8 und 9 Jahre , und nach der Regierungsbil fonnien ja die Soldaten nad zwölfjährigrm Dienſte von Neuem Tie mur 18 ionate in Kraft geweſen. In allen Staa ,
capitulires , und ſie würden 08 thun , wenn ſie eine Sir barles Napier - eine gute Autoritat -- babe geſagt, daß drei Jabre gute Bebandlung erfabren .
den Quellen darzuſtellen und die darüber verbreiteten irriyen Anſichten zu berichtigen . Mitgetbeitt von Johann Caspar Bells Archiv für dicis . Geſchichte , beraus : weger von Irogen. gegeben auf Veranlaſſung der allg. geſchichtforſchenden Gereus ſchaft der Schweiz. Fünfter Band ( 1847 , Zürich , im Verlag 1
von Meyer uod Zeller und S. Höhr) S. 3 – 72 ,1 nebſt (31) Urkunden zu dieſer Übhandlung , S. 73 – 149. 414 a . Neujahrsblatt , Siebenunddreißigftes , berausgegeben von der
Feuerwerkergeſellſchaft in Zürich auf das Jahr 1812. 4. Bü : ridh 1842. ( 18 S.)
414b. Neujahrsblatt , Uchtunidreißigftes ., u . l. w. auf das Jahr 1843. 4. Zürich 1843. ( 18 S. )
zur Ausbildung des britiden Soldcten genügten , ind
Die vorbezeichneten Jahrgänge des »Neujahrsblattese fabren
zu dieſer Zeit fommen dann nod 9 Sabre , 0. b. die långite Dienſtzeit auf dem Continent. Sir H. Dous
in der Fortretung der Schilderung des burgundiſchen Krieges
glas babe geſagt , daß die Maßregel die guten und
dab eine den Kriegsſchauplan vom 1. bis 21. Juni 1476, das andere das Schlachtfeld bei Mürſten darſtellend. (4. )
niat die letten Subjecte aus der Armee entfernen
fort und erzählen die Ereigniſſe vom 3. März bis 22. Juni 1476. Beigegeben ſind zidei ſauber aussefübrte Pläuchen,
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagehandlung : C. 8. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Samſtag ,
N 148 .
11. Dezember 1847.
Helena
Allgemeine Militár -Zeitung. Rurbellen. die proponirten Gehaltserhöhungen im Militäretat.)
Der Herr Kriegsminiſter: Nad dem Beruf und den Anforderungen für Staatsausgaben ſtånden Oberſtlieutenante und Majore gleich ; ibr Wirfungs .
Für die Regimens commandeure und den bef des Generalſtabes, wenn er nicht Generalmajor iſt, wird ſtatt des bisberigen Gebaltes von 1800 Dbas lern und 100 Ibalern Dienſtaufwandsfoſten eine Ero böhung des Geballes auf 2000 Sbaler unter Wegfall der Dienſtaufwandsfoſten proponirt. Der Ausid uß bålt aber den bisberigen Gebalt , melder der zweiten
freis falle zwiſden den der Regimentscommandeure und der Compagnieders. Deßbalb ſei es aud angemeſſen , die Verſdiedenbeit im Gebalie zu beſeitigen. Durch die Propoſition werde der Vortbeil erreicht, daß nidt um der Gebalte willen Verlegungen vorgenommen wer . den müßten, die für die betreffenden Offiziere mit Nad. tbeil derbunden ſeien . Die unbedeutende Mebraus.
( Fortſefung der Berathung des Berichts des Budgetausſchuſſes über
Klaſſe eines Directorgebaltes gleich iſt, für angemeſſen ; gabe tomme dagegen faum in Betradt.
Die Propos
er beantragt daber die Beibebaltung deſſelben , aber ſition erſcheine daber viel zwecmåpiger , als der Uus. eine Erbóbung der Dienſtaufwandsfoſten auf 200 Thlr. ſcußantrag. - Hr Fr. v. D 08 : Aud in Preußen be.
Der Herr Kriegsminiſter: Die Regierung babe zögen ſammtliche Stabøoffiziere bis zum Regiments , ibre Propoſitionen auf Gebaltser bóbungen als ein Gan .
zes für alle Dienſtetats betragter.
commandeur einen gleiden Sebalt von 1800 Thalera.
Wenn nun die er nebwe die Propoſition als ſeinen Antrag auf.
Ståndeverſammlung in dem einen Puncte zugeſtimmt. Die Verſammlung lebate die Propoſition ab und trat in dem anderen abgelebnt babe , ſo werde bierdurch das beabſichtigte Verbåltniß des Einfommend der per.
dem Ausſchußantrag mit 25 Siimmen bei.
Für die Hau pileute und Rittmeiſter erſter
ſoiedenen Stellen wieder aufgeboben und ſomit alles Klarre war eine Gehaltserhöhung von 1000 reſpective in Frage geſtellt werden. Die Regimentscommandeure 1080 Zbaler auf 1200 reſp . 1280 baler proponirt. båtien zeitber mit den Directoren erſter Klaſſe gleid . Der Quoſd uß empfiehlt die Bildung zweier Gebalts. Die Regierung babe für dieſe 2000 Thaler
flaffen von 1000 reſp. 1080 und 1200 reſp. 1280 Sba.
proponirt , es rei alſo auch redt und billig , daß die
geſtanden .
ler. Hr. Lederer erflårte fid für den Ausſchuß. antrag , den er foon in der vorigen Ståndeverſamm. lung geſtellt habe. - Der Herr Kriegsminiſter : Nach dem Ausſchußantrage würde nur die Hälfte deſo ſen geldeben , was nad der Ueberzeugung der Reo
.
Oberſten biermit gleid geſtellt blieben.
Billig måre es
vielleicht geweſen , aud nod etwas an den Dienſtauf. wandofoſten zuzuſeßen , weil den Oberſten durch das Halten von Dienern und Pferden gegen die Directoren
dod ſtets eine Mebrausgabe erwadre. Man babe nur gierung ganz geſcheben müſſe. Big der Offizier zur davon abgejeben , theils um nicht die Ausgaben zu vera erſten Klaſſe der Hauprleute vorrůde , ſtebe er in einem mebren , theils um die bibberige Gleichſtellung der Obero ten mit den Directoren erſter Klaſje feſtzubalten. .
bóberen lebensalter und babe in der Regel eine grón Bere Familie. Man werde daber einſeben , wie billig
Der Uusidußantrag wurde mit 21 gegen 20 Stimmen eine Gebaltserbóbung für ſåmmtliche Hauptleute erſter verworfen. Auch die Propoſition , welde Sr. v. Od 8 Klaſſe um ſo mebr erſcheine, als der Natur der Sade als ſeinen Antrag aufnahm, wurde abgelehnt.
nad fid mander brave Offizier bier am Ende ſeiner
Für Oberſtlieutenante und Majore , ſowie für
Carriere befinde , und daber auch auf den dereinſtigen
die Defonomiedirectoren wird ein gleider Gebalt Penſionsbetrag Růdlicht genommen werden mußte. Os pflichtete dieſen Bemerfungen bei. von 1500 Zbalern proponirt, måbrend früber die Oberft., Hrrr von Dos lieutenante 1500 Ibaler , die Majore 1400 und die Die Propoſition wurde abgelehnt und der Ausſd ußw -
Defonomiedirectoren 1300 Zbaler erbielten. - Der
antrag angenommen.
Ausduß empfiehlt dieſe Propoſition nicht zur Annabme,
ſondern beantragt die Bildung zweier Gebaltsklaſſen
Für die Hauptleute zweiter Klaſſe war eine Erbðbung des Quartiergeldes von 72 auf 96 Tbalern,
von 1400 und 1500 Lbalern.
und für den Rittmeiſter zweiter Rialle eine Er
-
1180
1179
bdbung deſſelben von 72 auf 120 Thaler , ſowie der
auch bezahlt werden müſſe.
Dienſtaufwandsfoſten von 100 auf 120 Ibaler pro,
rouſſes wurde angenommen.
Der Antrag des Aus .
des Ausſouſſes die Zuſtimmung der Verſammlung.
Der Herr Krieg o mie niſter bemerfte , daß dieſe Ablebnung gar feinen Er. folg baben fónne ; denn fobald ein hauptmann Bris
Für die Premierlieutenante, Brigade adjutan
gabeadjutant werde, ſo müſſe er audi bezahlt werden .
ponirt. -- Dieſe Propoſition erbielt auf den Antrag .
ten ic. der
Infanterie war eine Gleichſtellung der
( Fortſegung folgt. )
Dienſtaufwandofoten mit denen für die Brigadeadju . tanten der Savalerie zur Erbobung derſelben um 48 Ibaler beantragt. Der Ausſduß empfabl dieſen Po .
ſten zur Annabme.
In der Propoſition wird weiter
bemerft , daß , nad der Formation des Bundesconi
tingents, jeder Commandeur. ciner Infanterie , oder Gavaleriebrigade zwei Adjutanten , einen Haupimant
oder Rittmeiſter , und einen Premierlieutenant baben ſolle, und wenn auch nach der zu dem Militäretat der vorigen Finanzperiode gegebenen Erlåuterung wegen
Bayer .
Gleich wie die früber beſtandenen Vorſdriften über die tafriſche Ausbildung der fóniglich bayeriſchen Trup .
Pen duro die Anordnungen vom 1. Aug. 0. 3. (liebe Nr. 110 1847) eine zeit . und zwedgemåge Erweite,
der zur Pandesvermeſſung berwendeten Offiziere einit.
rung erbiclten , ſind auch für den Unterricht der Offio ziere der Infanterie und Cavalerie zu den beſtebenden , nun einer gånzlichen Umarbeitung unterworfenen Dien. ftesvorſdriften , theils abåndernde , theils ergångende
mbellen nur ein Udjutant bei jedem Brigadecommando
Beſtimmungen erfdienen .
angeſtellt ſei , ſo müſſe doch vorbebalten werden , daß.
Die bisber ſtattgefundenen Vorleſungen über regle.
wenn zu dieſer Stelle Haupireure oder Niemeister vero wendet wurden , dieren der entſprechende Gebalt geges
mentáre Vorſchriften baben bis auf weiteres , mit Aug.
ben werde. Deßhalb rei im Etat der Durdronirt des Gebalts und der Dienstaufwandsfoſten vom Haupt ,
mann ( Ritrmeiſter) zweiter Klaſſe und Premierlieutes
nahme für neu eintretende Offiziere , welche ſich darin noch nicht vollſtåndig befåbigi feigen , zu unterbleiben, und es ſind ſtart dieſen , von einem bierfür beſondere
geeigneten Srabsoffiziere, Hauptmann oder Rittmeister, über friegowiſſenſchaftlide Gegenſtände Vorleſungen zu
nänt aufgenommen. Der Anorduf ist der Anſicht, daß , da bisber nie die projectirte Verånderung , ſon .
balten .
dern nur ein Premierlieutenant proponirt wurde., ein
Taftif der drei Waffen , über Terrainlebre mit prakti.
Dieſelben ſollen ſich vorzugsweiſe
über die
Bedürfniß nicht vorbanden ſei , und trägt aus diefem ſcher Beurteilung über Zerrainformen für Anwendung und dem weiteren Grunde , daß bei einer dem nåditi. der berichiedenen Waffengattungen , über Befenigungs, gen Mobilmadung des Bundescontingents beide Brie funſt , und zwar aus der permanenten nur über die gadeadjutanten Kapitáne fein fonnten ,
da der eine
Grundſåße derſelben , ſowie den Hauptregeln für den
Adjutant als Kapitán roon bei der Landesvermeſſung Angriff und die Bertheidigung ; über Feldbefeſtigung geführt wird , auf Ablebnung der Propoſition an. Der Herr Kriegsminiſter : Da nad der Kriegsfor. mation bei den Brigadeſtåben außer dem Commandeur ein Haupimann und ein Premier lieutenant als adju . tanten ſich befinden rollen und den Bundesſtaaten die
aber , beſonders für den Infanterieoffizier, in moglid Ater Ausdehnung zu verbreiten baben. Eine beſondere Aufmerkſamfeit Toll bei dieſen Vorleſungen aus der Kriegsgeldichte gewidmet werden , und es entbålt in
Bereithaltung deſſen, was an Offizieren für die Arieggo
unter anderen : „die Schilderung der Siege , welde das
formation norbig iſt , obliegt , ſo würden zwei Adju . tanten für jedes Brigadecommando in Anlag fommen
eigene Heer mit Rubm bedeckt ( und daran iſt es ſo reid als unbefledt in der Treue gegen den angeſtammten
muffen. Die Regierung habe aber zur Verminderung der Ausgaben auf die bei der fandesvermeſſung beo (daftigten Offiziere Rúdlicht genommen und nur einen
ſowie anderntheils auch die Unfälle , welde die Se ,
Adjutanten für jede Brigade angelegt.
das Moraliſde des Heeres zu gefábrden u . 1. w .
C
Es liege aber
dieſer leßteren Beziebung die deßfalſige Beſtimmung
Fürſten ) , erfüllt jedes Glied mit edlem Nationalſtolze, ſchichte vorfübrt , zeigen , daß ſie vorübergeben , obne Bei
in der Natur der Sade, daß dieſe Offiziere fid nidt dieſen Vorträgen aus der Kriegøgerdidle roll den Of. gerade als Brigadeadjutanten verwenden ließen , ſon . fizieren eine freie und bemeſſene Discuſſion geſtattet dern ibre Verwendbarkeit nur im Allgemeinen im Auge zu bebalten ſei. Von der bóditen Beſtimmung des
ſein .
Bandesberrn aber bange e8 ab , aut in Frieden die
den Sittens und Fåbigfeiteliſten der Offiziere und M.
Brigadeſtåbe vollſtändig zu bereben , weil es rich bier
litårbeamten ſind neue ergångende Beſtimmungen er dienen ; dieſelben enthalten im Weſentlichen :
um eine bundesgeleibliche Verpflidtung bandle. G8 fónne daber eben ſo gut ein Haupimann wie ein Pre . mierlieutenant zum Brigadeadjutanten beſtellt werden.
Auch über die Abfaſſung der alljährlich einzuſenden,
Da die Fortidritte der Kriegsfunſt eine immer größere militariſche Ausbildung der offiziere im all.
Jedenfalls werde die iebige Beſchränkung auf eineu gemeinen – beſonders aber derjenigen zur Bedingniß Adjutanten hinſichtlich der Roſten Anerfenntniß findent maden , welde mit dem Commando einer Compagnie müſſen , fonne aber nicht zu dem von dem Ausſchuß oder Escadron betraut werden, oder in den Stab vor. -
gemadien Einwand Beranlaſſung geben ; denn es werde
růden rollen , ſo macht Rid aud die dringende Auffor.
jedem Unbefangenen einleuchten , daß der Ausſchuß.
Derung geltend , daß die Beurteilung derſelben in den Sitten und Fåbigkeitsliſten – nad Maßgabe der Grade lid ſteigern mit aller Umſicht und Gewiſſen.
antrag gar feine Wirkung baben fónne, da, ſobald ein
Hauptmana als Brigadeadjutant beſtellt werde, derſelbe
1181
1182
baftigfeit gepflogen werde. Wenn daber neben forper, lider Rúſtigfeit vor allem ein militäriſder Geiſt, Cha . rafter, Entidololienbeit, Bandhabung der Diſciplin, dann
ren. Wenn ein Mann ihn vor Kurzem gefragt båtte, ob er in die Armee eintreten Tolle , ſo würde er mit einem beſtimmten Nein geantwortet haben . Die Gründe
die Sabe , fict" dao Derirauen und die Anbånglidfeit zu dieſem Nein waren die folgenden geweſen : das Gom der Untergebenen zu erwerben - zunådſt für den Tom pagnie . , Escadronecommandanten notwendige Erfor. derniſſe ſind , ſo iſt dieß bei der Befeblfúbrung über
Werbgeld , das man eud verſpricht, reidt faum zu euren Urenſilien aus ; die Waffen , die man euch in die hand gibt, ſind ſchlecht; die euch zuſtebenden Relei.
ein Bataillon oder Regiment in noch größerem Maße
dungejiúce find ungenügend ; wenn ihr nad Indien
der Fall , wo ſicbo dieſe Eigenſchaften mit einer immer
gebt , ſo gediebt dieß auf 24 Jahre , und die Wahr.
mebr ausgebreiteten friegeriſden Bildung Vereinigen
ideinlichfeit, daß ihr dort bleibt, iſt im Verbåltniß von
rollen . Die Generale werden daber , wenn es ſich um die Beförderung zu der Rangitufe eines Oberſten ban ,
50 gegen 1 ; wenn ihr nach Weſtindien geht , ſo findet ihr einen lideren Lod ; die alten Soldaten der halb,
delt, die gegenwårtigen Directiven bei ihrer Beurtbeis inſel baben feine Medaillen und feine Ebrenbezeugun. lung um ſo ſchårfer ins Auge faſſen. - Dieſelbe Ordre
gen erbalten , obgleich ihre Rórper mit letteren Bebedt
beſtimmt, daß die Stabsoffiziere bei dem Urtheile über
ſind, fórperliche Zúdrigungen ſind in drei Jahren 4000
die Ober, und Unterlieutenante den betreffenden Haupt. vorgekommen , und ſchließlich bindet ihr euch für die mann oder Riremeiſter beizuziehen baben , und daß in Fållen , wo Sittens und Fåbigkeitsliſten von den am
Örte anweſenden Vorgefepten gemeinſchaftlich zu vere faiſen ſind , ſtets der Unterſte im Grade ſein Uribeil zuerſt auszuſpreden babe. Seine Königlide Majeſtår baben vermoge aller, C
Pebenszeit, id ratbe eud daber nicht , den Schilling zu nehmen . Eine ganz andere Zukunft biete rico jeßt den Bliden des Soldaten dar, und er wurde auf die Frage wegen des Eintritte in die Armee mit Sa antworten , da die meiſten oben genannten Uebel vers ſo Ich wunden ſeien . - Darauf wurde die zweite Leſung -
oddſten Signats vom 25. Oktober 1. 3. allergnädigſt der Bill bemerfitelligt. zu beſtimmen gerubt , daß das Vorwerf der Feſtung
Am 30. März beantragte For Maule , daß die Sir H. Douglas befämpfte den Antrag , da die Maßregel weder dem Intereſe
Germersbeim Nr. V, weldes nach Kriegsminiſterial. aus dreibung vom 26. Mårz 1842 , Nr. 2590 , bisber NOFriedridoveſte " zu benennen war , von nun an
Bil beratben würde .
Friedride des Siegreichen Doroeſte " beißen,
bervorgehen , nußenbringend lei. Wurde der Herzog von Wellington der Biu ſeine Zuſtimmung geben, ſo wolle er ſeine Oppoſition aufgeben ; nad einer deus Berung ford Ruſſel's diene es jedoch, daß der Herzog feineswegs die Maßregel unterſtüße. Douglas forderte
und aud fürderbin alſo genanot werden ſolle.
Militäriſche Nachrichten aus England vom Márz und April 1847 .
des Soldaten noch der Klaſe , aus der die Recruten
das Gouvernement auf , die Penſion von 1 Stilling,
die dem Soldaten nac 21 Dienſtjabren urſprünglich verheißen, wieder in Wirkſamkeit treten zu laſſen , das
( Fortresung . )
Oberſt Sibt borp lagie , die früheren Dienſtleiſtun ,
durd würde man der Armee eine großere Wobíthat
gen der Armee zeigten genügſam , daß feine Denderung
erweiſen als durch eine Verfürzung der Dienſtzeit. Er
norbwendig sei , aber man rei jebi im Begriff . Alles
trage daber auf eine Bertagung von 6 Monaten in Bezug auf die Bil an. Major layard erwiderte die Rede Douglas und befråftigte die Argumente,
umzugeſtalten , und das Heer rolle aud unter dieſer Sudi leiden . –
Major layard führte an , daß er
1842. eine Verkürzung der Dienstzeit in Borrdlaggeo
die er bei der zweiten Peſung der Bill angegeben .
bradt und daß Sir H. Hardinge geſagt babe , dieſe Maßregel ſei der Beadtung der Regierung werth ; zwei
Hebert brachte ſeine Einwendungen gegen die Bil
Regierungen båtten ſich nun damit beſchäftigt, und die
vor und ſagte : die Ucbel der unbegrånzten Dienſtzeit ſeien ſebr übertrieben worden , denn in Praris beſtånde
vorliegende Bil rei das Reſultat.beschSir Douglas feine unbegränzte Dienſtzeit in der britiſden Armee. Die größte Zahl der Mannſchaften diene , bis ſie zum dann das neue Syſtem durchzufübren, geſprochen. An . Penſiongempfange berechtigt rei , und dann begånne Dere fånder tuften von folder Sowierigteit nicis ; eine Reihe von Betrügereien , die erſt endeten , wenn Deſterreid babe die Dienſtzeit eben auf 8 Jabre berabi fie ibre Entlaſſung erbälten . 1845 ſeien in der ganzen babe von einem langen Kriege und der Sowierigfeit,
gereßt. Oberſt Reid babe geſagt , junge Soldaten würden davon laufen , wie man es bei Antwerpen ers lebt. Er frage aber , wer die Schladt von Waterloo
Fabre gedient.
gefochten babe ? Die alten Soldaten des Halbinſels
Freund einer kurzen Dienſtzeit, es ſei nachtbeilig, wenn ein großer Tbeil der Bevólfarung in dem Waffendienſte
1
frieges ſeien in Amerifa geweſen und die genannte Gülacht ſei von jungen Mannſchaften geldlagen wor.
den , aber einer derſelben fei davongelaufen .
Die
Armee nur 2000 Mann gewesen , die långer als 21 Die Mebrzahl der Soldaten verlaßt
das Heer nad achigeon Dienſtjabren.
Er ſei fein
bewandert wire, man fónne für eine zebnjábrige Dienſte zeit feine Penſion bewilligen, und wenn man dieß nicht
dem Hauſe vorliegende Bil bezweđe' nicht, den Mann
thue , ſo würde man die Leute verlieren , da die Maß,
nad der erſten Dienſtperiode zu entlaſſen , ſondern ge
regel der Regierung die erneuerte Capitulation nidot
ſtarte ihm nur, wenn er ſich in den Reiben der Armee niật gefalle , in den Kreis ſeiner Familie zurůđzufeb.
ridern werde. Er bezweifele, daß eine Verfürzung der Dienſtzeit dem Heere eine beſſere claſſe der Bevölke .
1
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rung zuführen werde. - for Maule empfahl die Maßregel aus Menſolidfeit gegen den Soldaten und
Dienſt popular maden , und wåbrend ſie den guten Mann vermoge , die Waffen zu ergreifen , gebe ſie die Mittel an die Hand , fide des idledten ſoneller als
wiederbolte die Befräftigungen , die er frúber anges führt. Es ſei nichts von der Martialiſirung Martialiſirung " der bisher zu entierigen; man dürfe aud nicht vergeſſen , Bevölkerung zu befürchten, die in Folge der Verfürzung daß die Maßregel eine Anzahl Peute für den Dienſt der Dienſtzeit eintreten fónnte. Als einen Beweis,, daß das land fide auf die Poyalitåt der alten Soldaten verlaſſen fonne, fübrte er an , daß bei der lebten cana, diſden Inſurrection alle Penſionåre freiwillig ihre Dienſte zur Veribeidigung der Flagge ibres Vaterlandes ange.
Viscount Combermere ſprad gegen die Bil, die, ſeiner Meinung nado, in feiner Weiſe den Zuſtand des Heeres verbeſſern werde. Der Herzog von Welling .
boten båtten .
ton ſagte : Wenn id glaubte , daß die vorgeſchlagene
zur Bertbeidigung des Vaterlandes im Falle der Notb beranbilden werde.
Am 31. März ging das Haus in eine Gomite über Maßregel die Armee ibrer alten Soldaten berauben die Bil. Sir Douglas ſolug vor, daß fiatt 10 man würde , ſo were id der Erſte, der ſie befämpfte , aber 14 Jabre reben moge. Dieß Ämendement ward durd nad reiflider Ermågung bin ich der Meinung , daß die Oberſten findray , Wood und Sibtborpe un. terſtüßt und duro die Herren Hume, for Maule , layard und Collet bekämpft, darauf mit einer Ma. joritat verneint.
Nachdem die Bid durchgegangen , fdlug Major
die Bil nidt dabin fübren wird , der Armee die alten Soldaten zu nebmen. Ich bebaupte , daß alie Solda. ten unumgånglid notwendig ſind, und daß die leßten Erfolge in Indien und Obina ' obne fie nie erreidt .
worden waren, aber die vorliegende Maßregel wird
Payard vor , daß man ibr eine Glauſel beifüge , nad der die jebige Armee nad drei Jabren an den Wobl. thaten des Gerebes Theil nebmen fónne. F. Maule
fo lider , wie der Graf Grey es tbut , darauf redne, daß
widerſebre fide dieſem Antrage ., da 18 zu den Pråro.
werde, fo glaube id doch , daß die Mannſdaften nad Ab.
und die Vereranen nidt enizieben .
Obgleid id nidot
eine beſſere Klaſſe der Berolferung in die Armee treten
gativen der Krone gebóre , dieſe Maßregel nad Anslauf von 10 Sabren von Neuem capituliren werden. nabme der Bil zu ergreifen . Major Layard zog Da dieß meine Meinung,ſo baridi l'ord Ruſret und den darauf ſeine Glauſel zurùd. Krieg 8 ſecretår , eine Glaufel in die Bill aufzuneb .
Im Oberbauſe beantragte Graf Grey am 26. April die zweite Reſung der Army Service Bill und ſpielte
men , nach der die Mannſchaften nad 10 Fabren Dienſt .
auf die Einwendungen des Marquis fondonderry
zeit wieder fide perpflichten fdnnten ; id rdlage daber die Annahme der Maßregel vor. Mein ganzer Wunſch
bei einer frůberen Gelegenbeit an .
Er meinte , der
iſt es , daß alte verdiente Soldaten in der Armee blei.
Marquis cheine das Milisårſyſtem , wie es wåbrend
ben und dem Rande die Woblibat ibres Dienſtes wåb . rend der ganzen Zeit , in der ſie bei Kråfren ſind, zu
der früheren Kriege beſtanden babe , volkommen zu balten , der Herzog von Wellington werde aber die Unvolfommen beiten , mit denen er auf der Halbinſel zu fåmpfen gebabt, anfübren fónnen. Man babe dieſe
Tbeil werden laſſen. Dieſe Beteranen ſind die Fübrer ibrer Regimenter - ſie ſind die Hauptſtüßen des Dien . ſtes. Die Penſionåre fönnen gute Peute ſein , fie ſind
Undoufomunenbeuren långit erfannt, und eine Reibe von Maßregeln rei zu ihrer Fortſchaffung getroffen worden .
aber nicht die Månner , von denen id prad , die das Herz und die Seele und den Murb und das leben
Der erſte Febler des Militárſyſtems ſei die förperliche
eines Regimentes bilden. Id bin der Meinung , daß
Zúdrigung.
bedeurend vermindert , ſo daß das Marimum von 1900
man dieſe Peute durd die vorgeſchlagene Maßregel nidi verlieren wird. Io ſtimme volfonden mit den
Hirden für ein Vergeben jeßt auf 50 beſdrånft rei.
Bemerfungen des Grafen Grey in Bezug auf die Bes
1
Dieſe ſei in dem laufe von 21 Jabren
In vielen Fålen babe man die genannte Strafe durch
ſtrafungen überein. So boffe, daß es möglid ſei, die
Gefängniß erſeßt, da man aber gefunden habe , daß mit üblen Folgen perfnúpfi rei, ro babe man beſondere
förperlichen Zůd rigungen immer mebr zu vermindern und ſie endlid gånglid fortfallen zu laſſen. Nogmals ſoolage id die Annabme der Maßregel vor. Der
Militárgefängniſſe erbaut, eine Maßregel, die von den regendreidten Folgen begleitet worden. Aber außer
Herzog von Ridmond perfannte nidt die guten Abs Tidien des Gouvernements , geſtand aber , daß er mit
dieſen Verbeſſerungen babe man rid) aud beſtrebt , die Strafen durch verſchaffung von Belebrung und Com. foris für den Soldaten zu vermindern. Zwei Beweiſe
Zagen der Wirkung der vorgeſdlagenen Bil entgegen ſebe. Er glaube, es würden für die Regimenter im außereuro . påiſden Dienſte große Sowierigkeiten daraus ermadſen .
lågen in der Sterblichkeit und der Anzabl der Strafen
Der wirkſamſte Weg , eine beſſere Klaſie in das Heer zu
.
die Einferferung in den gewoonliden Strafanſtalten
.
für die Vortrefflidfeit der ermåbnten Maßregeln vor. befommen, ſei eine Vergrößerung der Penſion, und man Aber wenn aud Viel geſchehen ſei , ſo rei noc Mans
fónne rida teine ſchlechtere Maßregel denken , als die
des zu ibun , und die gegenwårtige Bill beabſichlige, Perringerung derſelben durd ford Hardinge. den vorberridenden Glauben , daß der Eintritt in das
Heer dem Eintritt in die Sflaverei gleich rei , an der
ford Stanley war entſchieden gegen die Maßregel und erflårte, dieſelbe wurde den Erwartungen der Re.
Wurzel anzufaſſen. Die Feſtlegung der Dienſtzeit auf gierung keineswegs entſprechen . 10 Jahre werde fido bemåbren , denn ſie werde den ( Fortſegung folgt. ) Niecigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagevandlung : 0. X. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Dienſtag , 14. Dezember 1847.
N 149. sa
ན་ 2 ser
Allgemeine Militer- Zeitung. Rurberre n. ( Fortſeßung der Berathung des Berichts des Budgetausſchuſſes über dio proponirten Gebaltserhöhungen im Militäretat.)
ON
Für den Generalſtabsarzt war eine @rbóbung des Gebalts von 800 Zbalern auf 1000 und 1200 Thaler proponirt, welche der Ausſduß zur Annabme empfabl. - Hr. Sowarzenberg fand den Gebalt do an und für ſich nicht zu bod , mobi aber in Berůdliche tigung des Umſtandes , daß dem Generalſtabsarzt die -
PIMI
Cireb
SIN
Privatpraris geſtattet ſei. – Der Herr
egsmi
doch bezabli werden müßte, wenn auch der ordentliche Etat dem nidt gebórig vorrebe. Die Stellung bedürfe eines alten Offiziers , der don den Gebalt eines Stabsoffiziers
beziebe, ſo daß alſo bei der Ablebnung der Propoſition Das Surplus auf den außerordentlichen Etai übernomo men werden můjje.
Hr. 8. Burtlar II. wollte die
Propoſition als feinen Antrag aufnehmen. – Hr. Ne, beltbau bedauerte , daß der Ausſdußantrag feine Würdigung gefunden babe , da derſelbe dem wabren -
åltniß
tſtelle
r
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Kri , Berb dieſe Dienſ entſpred . – Hr.D. Keu niſter : Der Generalſtabsarzt rei der Obef des ge . dell ſchlug vor , den Gebalt auf 1000 und 1200 Cba . ns ſammten Militarmedizinalweſe und zugleich der Spe . ler zu beſtimmen , damit die Regierung aus einen Ra . -
cialdirigent des Garniſonelazaretbo zu ' Raffel. Da . pitån erſter Klaſſe mit den in Rede fiebenden Functio . durd werde die ganze Zbåtigkeit des Mannes in Un . nen beauftragen.fónne , was nad dem jebigen Beo ſprud genommen . - Hr. Rebm fprad für die Pro. poſition in Betreff der Widrigkeit des Amtes eines Generalſtabsarztes , der zugleido Arzf , Cbirurg und Operateur ſein müſſe. Die Berſammlung trat dem
fluſſe obne Berowerung des außerordentliden Stars
Ausſdußantrage bei.
balte , unterſtüßen wollte , ſo würde er gegen die Aeu.
--
-
nicht möglich ſei.
Der Hr. Kriego miniſter : Wenn
er nicht wußte , daß der geehrte Herr die Abſicht der
Regierung, daß der Etat überall dao Notbrendige ento
Für die außerbalb der Reſidenz garniſonirenden
Berung eine Berwabrung einlegen måfjen ; denn wenn
Truppen war eine Erbóbung der Bictualienzulage pro . ponirt. - Der Ausſouß empfabl dieſelbe zur An ,
die Ståndeverſammlung aud beroließe , daß der bis. berige Gebalt fort beſtehen rolle , ſo werde das die Re.
nabme .
- Die Ståndeverſammlung trat dem Aus , gierung nidt bindern , einen Stabsoffizier für dieſe Stelle zu berufen und den Mebrbetrag reines Gebal.
íduBantrage bei.
Eine Zulage für die Regimentsbůdrenmader tes auf den außerordentlichen Etat zu reben . – Herr -
uud Regimentorartler , eine Gleichſtellung der Gebubren der Gardegendarmerie mit denen der
Landgendarmerie , ſowie eine Erbóbung des Normal .
0. Reudell : Dem widerſprede aud fein Antrag fei. neswegs, da derſelbe nur eine Berowerung des außer. ordentliden Erato vermeiden wolle. Hr. O dwar -
gebaltes bei dem Rednungsfübrer des Invali, zenberg: Zu einer jeden Ausgabe im außerordent, denbauſes von 52 auf 96 Sbaler wurde dem Ano
licen Etat můfe die Ståndeverſammlung zuſtimmen .
trage des Ausſduffes entſprechend genehmigt. – Für Go ſei es bieber gebalten, und ro , boffe er , werde es ferner geldeben. der Chef der zweiten Section des Défonomie , aud auch ferner gerdheben. – Der Herr Kriegominiſter : departements wurde eine Erbóbung des bisherigen Die Regierung werde es ſo balten , wie es der Dienſt Gebalio von 1000 und 1100 Thalern auf 1500 Tölr. erfordere , und der betreffende Miniſter werde jeder -
-
-
proponirt , weil dieſe Stelle nur mit einem erfahrenen Frage darüber mit Erfolg Rede ſteben. - Hr. So war . Stabsoffizier belegt werden fónne. Der Augſbuß er. zenberg : Und die Ståndeverſammlung werde is ro
fennt dieſe Gründe an, bålt aber die Bildung dreier balten, wie es ibre Pflicht erfordere, dem fande un. .
Gebalistaſſen von 1000, 1200 und 1400 Tbalern für nüße Ausgaben zu verbüten. – Der Hr. Kriegømi binreidend. -- Dieſer Antrag wurde verworfen . - niſter : Gegen dieſen Ausdrud müſſe er die Regie . Der Herr Kriegsminiſter : Bei der Propoſition ſet rung verwahren. Dieſelbe made feine unnußen Aus. -
-
-
beabſichtigt worden , den ordinären Erat lo einzurich, gaben ; ſie beſeße die Stellen nado pflidsmåßigem Er. ten, daß derſelbe der Wirklichkeit der Ausgabe entſpreche, meſſen und vertraue der Einſicht dieſer und der fünfti. alſo der außerordentlide Etatvon dem befreit werde, was gen Ståndeverſammlung, daß ſie das würdigen werde.
1187
1188
Hr. S do warzenberg : Der Herr Miniſter werde ihm aber Redt geben , daß es pflicht der Ståndeverſamm .
lung ſei, unnůße Ausgaben zu verbåten. - Der Herr -
Von unnúßen Ausgaben ſet gar
Kriegsminiſter :
nidt die Rede. - Der Antrag des Hrn. v. Buttlar II. auf Anname der Propoſition wurde verworfen, dages gen der Antrag des Hrn. bon Reudell genemigt. ( Schluß folgt.) 8
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1
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Neuem fic verpflicten werden , andererſeits aber ge. rade jeßt in England die meiſten Stimmen fic dabin dereinigen , daß neben dem ftebenden Heere nod eine andere Madt zur Vertbeidigung des Vaterlandes bei einem plößliden Angriffe bereit rein müſſe. Die Berfürzung der Dienſtzeit wird aber auch durd andere Gründe , als die im Parlamente angegebenen , .
gefordert. Man Denfe nur an die Inconſequenz , die in Bezug auf die Dieningeit derliannſdaften des
í
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Pandbeeres und der Mariniers beſtebt.
Aus der Ar .
Der Kriegsminiſter bat nunmebr die Mitglieder der im September durd föniglichen Bedlug eingelegten Gommiſſion zur gründlichen Prüfung eines allgemeinen Syftems der landesvertbeidigung ernannt ; ees fino 4 Offiziere vom Generalitab , 4 Infanterie , 2 Cavaleriegenerale, 4 Offiziere der Artillerie und 3 vom Geniemelen. Der Kriegsminiſter iſt Präſident, Gene. ral Goblet Bicepräſident , fieutenant Brialmont Sei
der alte Seemann wird obine Geremonie auto Trodene
Cretår der Gommiffion , welche nidt allein aud die
gereßt , um entweder in den Straßen von Portsmouth
.
.
Kenntniſſe anderer Offiziers der Armee in Anſprud nebmen , ſondern aud den Generalinſpector des Brů . den , und Straßenmerens und den Director der Eisen babnen in ibren Spooß rufen und endlid aud einige
Specialfragen formuliren und zum Gegenſtand einer
mee wil man niemals einen Mann entlaſſen , in der Marine will, man ibn niemals feſthalten.
In dem
einen Dienitzweige erliſdt das Engagement nur durd den Tod , in dem anderen ſind Anſtellung und Entlaf. ſuig selten mebr als drei Jabre von einander entfernt. Der alte Soltat überlebt einen anſtrengenden Feldzug nur , um für ein boffnungoloies Eril beſtimmt zu rein; .
Hunger zu leiden oder ſeine
Dienſte einem anderen
Staate anzubieten. Es iſt zu verwundern , daß die Advocaten der langen Dienſtzeit in der Armee niot bemerfen , wie jedes ibrer Argumente auf die Marine
Anwendung findet. ulle die Hebel , die man von un .
Preisbewerbung in der Armee maden darf. Dic Haupte diſciplinirten Recruten und unausgebildeten Bataillo . nen erzábit , verwirfliden fich ſtets måbrend der erſten ren , aus der Garniſon der Hauptſtadtgenommen. Fir redoo Monate der Tbåtigkeit eines Schiffed. In dem . Arbeiten der Commiſſionſind zabtre die Kriegs Documente ſelben Augenblice, in dem man lebenslånglide Feſſeln miniſterium geſamm elt wordenide . im mitglieder der Gommiſſion ſind , um Reiſefoſten zu ſpa.
um den landſoldaten ( dlingt , um nur keinen Nußen von ſeiner Ausbildung zu verlieren , entlaßt man die
Seeleute, wenn ſie eben ihre Ausbildung vollendet.
Militäriſche Nachrichten aus England vom Mårz und April 1847. ( Fortresung.)
ford Brougbam griff beftig die Bid an und rieth dem Hauſe , die engliſche Armee fide ſelbſt zu überlaſs
Die Army Service Bill bezwedt den wichtigſten Soritt zur Verbeſſerung der Lage des Soldaten . Der Mili . får der unteren Grade wird nun nicht nur gut mob . nen, gut gefleidet und wobl genåbrt, ſondern auch un. terridtet und menſchlich bebandelt werden . Er wird die Vorteile der Erziebung , ſowie die Wobitbaten eta
Die Bemerkungen des Herzogs in Bezug auf die
nes gewiſſen Unterbalres genießen. Er wird die Mit . tel erlangen , Fico ſpåter den Pflichten des bürgerliden
atten Soldaten waren genügend , um den Argwobn gegen die Folgen der Maßregel zu erwecken . Da er glaube , das Gefeß ſei nublos und werde mebr Boſes als Gutes veranlaſſen , ro balte er lido verpflichtet, dar
aus der Klaſſe der Bevólferung, aus der die Recruten entnommen werden , irgend eine Berdaftigung nade reiflicher Ueberlegung ergreifen . Dieß iſt für Fie ge.
fen .
Pebens widmen zu fónnen.
Es iſt relten , daß feute .
ſelbe mit aller Kraft zu befämpfen .
wóbnlich ein Zufall oder eine Art Erperiment.
Der Graf Grey nannte die Argumente des ge. lehrten Por08 ein Gewebe von Irrtbúmern , ale
geben nad der nächſten pådterei , der nådſten Muble oder der nåditen Eiſenbahn , um zu ſeben , wie ſie fide ibr tåglides Brod erwerben fónnen - unter denſelben Derbältniſſen würden ſie zum Recrutirungsſerſchanten
von ibm angefübrten Ibarraden ſtånden in directem
Widerſpruch mit den wirklichen Vorkommniſſen , ſeine ganze Rede fet som Anfang bis zum Ende eine hos Mit einer Majoritåt von 14 Stimmen ward mange. darauf die zweite fefung der Bil genebmigt. C
So weit die Debatten im Parlamente über die
Sie
geben - die Unenolido feit des Engagements bålt fie Rein pådter , fein Fabrifant würde
davon zurüd.
einen einzigen Arbeiter erbalten , wenn die Bedingunt, Mebr lauteitt zabl der eidBerd dieoaft ten,inobgl auf Reben gen iter igun Arbe ibre g nicht dem Eintr nach szeit daran denken , fie vor dem Ende ibrer Tage zu ver,
Army Service Bill. Die von der Oppoſition vorge . bra bten Argumente baben, unſerer Meinung nad , we.
laſſen ; die Möglichkeit der Aenderung laßt fie bleiben.
nig Gewicht , und namentlid möchte das Soredens ,
So werden aud die alten Soldaten durd die vorge.
geſpenii einer in den Waffen geübten Bevólferung ein
dlagene Maßregel dem Dienſte nicht verloren geben. Die Eigendaften , durde die ſte darafterifirt werden ,
1
febr wenig furchtbares ſein , da , wie der Herzog von Wellington bemerfte , wobl die meiſten Soldaten nad
ſteben dem Wunde einer frúbzeitigen Verabſdiedung
Ableiſtung der zebnjábrigen Dienſtperiode wieder von
entgegen. Reute , die das Herz und die Seele und
1
1189
1190
der Mutb und das feben eines Regimentes" find, wer.
jebige die Abfidot babe , die Miliz in Wirkſamfeit zu
den niemals daran denken , daſſelbe zu verlaſſen. Benn nidor jeder zou von der Sobie ibrer Soube
feßen , die jabrlide Bewilligung ward von 130,000 aber man ließ Pfund auf 155,000 Pfund erbóbt
bis zur Spiße ibres Ozafos cin Soldat mare, würden
88 bei den guten Abſidten bewenden. Jest bat eine lebbafte agitation zu Gunſten der Miliz begon . nen, deren Träger ride in den Reiben des Heeres und der Miliz ſelbſt befinden. Mannigfade Bordlage baben das Tageslici erblidt : man wil in london einen Milizclub bilden , man wünſcht eine Aenderung
ſie nie eine ſolche Auszeitnung erlangt baben. Solde
Månner werden ebenſo wenig daran denken , Sdub , mader am Ende ibrer Lage zu iperden , als die junge Garde Rid in Lanzmeiſter nmgewandelt båtte.
Wenn
das Waffenbandwerf alle die Vortbeile gemåbrt , die
-
anderen Berufsgerdaften anbeften , ſo wird der Sol . der üniform , damit die Offiziere von den Deputy Lieu dat bleiben , was er iſt ; die Auslidt und die Möglid tenants zu unterſdeiden ſind , man bat plåne eniwors feit, die Waffen niederlegen zu fónnen , werden ibn in fen , uin die Madt der Miliz auf den ibr von Alters den Erſtlingstagen ſeines Dienſtes oder in den Stun . zufommenden Standpunct zu beben , damit ſie die Ber ,
den der Drangſale und der langweiligkeiten romei. ibeidigung des Landes im Falle der Norb zu überneb. deln , er wird an die Zufunft denken und ſide plåne
men geeignet iſt.
für ſie ausmalen , aber wenn der Lag der Wahl fommt,
dieß faſt unmöglich , wenigſtens geboren mindeſtens drei
wird er ſtraudeln und bleiben , was er war.
Seben wir nun nad den Mitteln, die man in Eng.
Monate dazu , um die Miliz nad ibrer Zuſammenbe . rufung durd . die Konigin zuſammentreten zu reben ,
land aufbietet , um die beimathliden Ufer im Faüe einer feindliden Invaſion fråftiger zu raußen , als es
denn die ganze Mardinerie iſt ſo ungemein ichwerfår. lig, daß ſie in fürzerer Zeit nicht ins Werf gereßt were
der geringen Madt des febenden Heeres möglich måre, ſo müſſen wir unſere Aufmerkſamfeit auf die Miliz, die Dodyardbataillone und die Rüſtenbefeſtigungen
den fann .
ridhten .
In der Miliz , dieſem alten Ueberbleibſel aus der
Bei der beſtebenden Geſeßgebung iſt
Und was batman nad dieſen drei Mos
naten ? - eigentlich nur einen Haufen unausgebilde . ter Milizmånner. Mebr als dreißig Jabre ſind entſdwunden ſeit der Zeit der Auflöſung der einſt machtigen Miliz ; es eri. -
Feudalzeit , regt lid in neueſter Zeit ein ådt militåri . Atiren daber nur noch wenige Offiziere , die måbrend der Geiſt, der gute Frůdle zu tragen verſpridt. Dieſe der leßren Kriege in ihren Reiben gedient und dieje. von Alfred dem Großen eingefübrte Inſtiturion bat nigen, durd die ſie erlebt worden , werden , da ſie nie fich in den Zeiten der Kriege der franzöſiſden Re Gelegenbeit gebabt , die Elemente ibres Wirfungsfrei. .
volution aufs Trefflichſte bemåbrt , mebrere ibrer Reo gimenter, namentlich die von Siaffordſhire, Lancaſhire und Hereford fonnten rid den Truppen des ſtebenden
res fennen zu lernen , wenig befåbigt ſein , robe Reo cruten auszubilden. Es wird demnach Sade des AD , jutanten und des Serſchanten rein , 800 - 1000 Mann,
Heeret boufommen gleiditellen , und måbrend der iri.
die buchſtäblich keine Abaung ibrer Pflichten baben , zu
rohen Revolution des Jahres 1798 erntete das leßiges nannte Regiment reide Ehren. Die Miliz ſtand zu dieſer Zeit nicht nur bereit , den vaterländiſchen Heerd
zu vertbeidigen, ſondern ſie veriab aud die außer Pan.
organiſiren. Da dieß ans Unausfùbrbare grånzt , ſo rolågt Oberſt lead vor , für jedes Milizregiment ei . nen permanenten Cadre zu bilden. Wenn man zu dem Adjutanten und den Serſanten nod 40 Semeine
des dienenden Truppen mit Namidub, ein Dortbeil, binzufügte, ſo würde jedes Regiment einen mobl orgas den die Regimenter während des Halbinſelkrieges ger uugend roißen lernten.
Die lange Friedenszeit bat dieſe conſtitutionelle øre. resmagt zu einem Schatten berabſinfen laſſen , ſie beo
ſtebt ſtrenge genommen faum auf dem Papiere. Bor 13 Sabren empfahl eine Commiſſion einen Plan , die
niſirten Stamm von circa 50 Mann unter dem udju . tanten baben. Dieſe gut ausgebildeten Mannſchaften des Zuſammenſtellung der plóbliden würden im Falle Regimentes Dienſte die nůbliditen bei der Inſtruction der roben Recruten leiſten .
Miliz neu zu beleben und aus ibren Reiben das Heer
Im pereinigten Königreich beſteben 129 Miligregie menter; würde man den Stamm eines jeden um 40
Spåter bradte ford Hardinge cine
Mann vermebren , fo båtte man im Ganzen 5160 M.,
zu recruriren.
Bil zur Suspenſion der foodziebung und zur Reduc. deren jábrlider Sold lidt auf 102,000 Pfund Ster: tion des Stabes ein. Ein oder zwei Jabre darauf ling belaufen würde, wenn man jedem Milizmann tåg. ſagte ford 3. Rusſel , daß er die Hoffnung bege , eie lid 1 Sailing 1 Penny wie den Mannſchaften der nes Tages eine fråftige Miliz zu erblichen ; im darauf finie futbeilte. Die Zabl der Serſanten bei jedem
folgenden Jabre meinte er jedod , daß nichts gerban
Regimente beträgt im Duroidnitt 10 , im Ganzen
1843 empfabl ford Palmerſton die
demnad 1290 Mann , ſo daß die permanente Miliz.
werden könne.
Einregiſtrirung und Einúbung der Miliz. Im Novem
madt 6 450 Mann ſtarf ſein würde.
ber 1845 berließ man das Nichtstbungitem , madote Den Einwurf , daß das fand nidt die Mittel babe, Befeble befannt , idloß fieferungscontracte ab , derab . um die Ausgabe für das dorgeldlagene Syſtem leiſten robiedete gealrerte Udjutanten und Serſanten und zu fónnen , widerlegt Oberſt lead folgendergeſtalt : füllte die Vacanzen aus den Reiben der Armee. Im Da eine wobl organiſirie Miliz in Zukunft in bo , Juli 1846 verfündete Herbert dem Parlamente , daß berem Grade wünidenswertb fein wird , als in den die abgetretene Regierung den Beroluß gefaßt und die lebten Kriegen mit Franfreide, und das Parlament
1191
1192
jåbrlich für die Yeomanry Cavalerie unbedeutend me. niger bewilligt, als die Summe betrågt , die zur Be
Das iſt der Umriß des Planes , den Oberſt Read empfieblt ; er ſelbſt glaubt, daß ihm mande Alenderun ,
ſoldung des permanenten Milizſtammes erforderlich iſt, ſo fragt es ſich, ob die Miliz nidt mehr Anſprüche bat, in brauchbarem Zuſtande erbalten zu werden , aļ8 die Yeomanry ? Wer von beiden fann in Kriegszeit alle
gen und Verbeſſerungen zu Theil werden fönnen, zwei Puncte bålt er aber für unangreifbar , erſtens die Nothwendigfeit, obne Zeitverluſt einen mobl organiſir.
.
vaſion beabſichtigen , und der finie túdtige Recruten
ten und genügend ſtarfen Kern zu bilden , an den jedes Milizregiment in möglichſter (Serdwindigkeit beranwachs Ten fann, und zweitens die Forderung , daß dieſe Des pots in Zukunft unter feinerlei Vorwand im geringſten
liefern ?
Grade in Vergeſſenbeit fallen dürfen .
Pflichten in der Heimatb beſſer erfüllen , an dem See. ufer denjenigen mit Kraft entgegentreten , die eine In.
Wenn man aus den Wertb der Yeomanry
erfenut und der Dienſte , die ſie dem Vaterlande gelei.
ftet, eingedenf iſt , ſo wird man doch nicht vergeſſen fónnen , daß ihre Dienſte durch die der Miliz bundert. fad übertroffen worden ſind , indem dieſe den finien . truppen, wåbrend der blutigen Kriege am Anfange des Jabrbunderig jabrlid 11,000 Freiwillige lieferte , die ſogleid bereit waren , den Veteranen Napoleono geo genüberzutreten. Das Yeomanty - Gorps, das nur jåbr. lidh adi Lage zum Erercitium einbeordert wird , fann ſich in mitiråriſcher Hinſicht unmöglich den Milizſtam . men gleichſtellen ; eg erſcheint demnad vollfommen gee
( Fortſeßung folgt .)
Bibliographie. ( fortſegung. ) 415. Serzoa Seinrich der Weltere im Kampfe mit der Stadt Sana nover 1486 und Ueberfall der Stadt diirdo con person am 24. Noorimber 1490. Vorleſung giballen om 17. Dezember 1845 von Dr. Guſtav Mittendorff. Uichid i . hiſtor. Vereins
rechtfertigi, wåbrend des Friedens die Yeomanry ein.
für Niederſachſen. Neue Folge.
geben zu laſſen und für die dadurch gewonnenen Sum.
des Vereinsausſchuſſes. Jabrg. 1845 , S. 260 — 293.
men obne Zeitverluſt die Cadres für die Milizregimen. ter in der angegebenen Weiſe zu bilden. Wie bod man auch die Núblidfeit der Yeomanry zur Unterdrůdung von Aufſtånden u. l. m. andlagen
Herausgegeben unter Leitung
Während der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts bot Deutſchland ein wenig erfreuliches Bild dar. Ein wildes Febdi : und Bündlerweren berrichte in feinen Gauen , und ein ewiges Bekriegen der Fürſten und Eblen unter ſich , oder der Städte gegen die Fürften , der beerte die Marken des Vaters .
1
móge , ſo iſt dod nidt zu bezweifeln , daß die Miliz. cadres und die in den verſchiedenen Diſtricten ſtatio .
landes. In dieſe Decennien des robeſten Fauſtrechtszuſtandes, dem die kraftloſe Regierung Friedrich II. nicht zu fteuern
nirten Linientruppen , ſowie die Polizei und der woble geſinnte Tbeil der Beddiferung genügen werden , um
lung angegeben haben .
die Yeomanry zu erſeßen , und dieſe Cadres fónnten von Ort zu Ort mittelſt Eiſenbabnen oder in leiden Wagen in allen Fällen der Norb ſchneller bewegt were den , als ein Gorps Yeomanry aus den verſdiedenen Orten der Beidäftigung zuſammengebracht und nad dem erforderliden Puncte dirigirt werden fann.
Dermochte, faut die Begebenbeit, die wir im Sitel der Abhands Hannover, gegen Ende des fünfs zehnten Jahrhunderts zum Braunſchweia : Wolfenbüttel'ſchen Ibrile der Geſammtbeſigungen des worifilden þauſes arhörend, war die bedeutendſte Stadt des damaligen Fürftentbums Nies
derwald (jeßt Kalenberg) , wohl befeſtigt und ſtart durch den Unſchluß an die Hanſa und durch die Verbindung mit den benachbarten Städten. Lestere permidelte ſie in alle Fehden der Umgeaend , wie denn auch in die , welche die Stadt Şil: desheim 1485 mit ihrem Biſchofe Bartold führte , der von
den ørrzögen von Braunschweig - Wolfenbüttel , Wilhelm dem
Da reit mebreren Jahren für die Miliz feine food. ziebung ſtattgefunden bar , demnach fein Mann für die felbe deſignirt iſt , ſo mußte für jede Grafdaft ein Circular erlaſſen werden , in dem man die jungen Leute
Jüngeren und beinrich dem Uelteren , unterſtüßt wurde. Der ,unglückliche Ausuang des Rampfes für die biſchöfliche Partei, insbeſondere herbeigeführt durch die namhafie Unterſtüguna,
auffordert , ſich zur Bildung dieſer Depots zu melden .
die Erbitterung Berzog Heinrichs gegen die erſtore rege. Er
Oberſt Peach glaubt , daß foldergeſtalt die Stamm .
berdloß, ſie dafür zu züchtigen , und unternahm im Jabre 1486, mit Hülfe des Herzogs von Pommern , einen Zug gegen dies felbe , der jedoch gänzlich ſcheiterte. Nach zweitägiger Bloti: rung mußten die Fürſten, melche sannover 'mit Proviant und
mannſdaften ohne Schwierigfeit zuſammengebradt wero den fónnen. Die Dienſtperiode dieſer Peute fol auf drei Jabre feſtgelegt werden , doch wird der Vorſchlag gemacht, wåbrend der erſten rechs Monate nur zwanzig Mann einzuúben , und nad Ablauf dieſer Zeit die lebe
ten zwanzig einzuberufen , damit die Depote durd die ſpåtere gieitzeitige Entlaſſung aller Mannſchaften midt für einige Zeit in einem gånzlich entblößten Zuſtand
kommen. Nach Beendigung der dreijábrigen Dienſtzeit
welche Hannover der bedrängten Sorrefterſtadt leiſtete, machte
Kriegebedarf reichlich verſehen fanden , und durch das ſcorrere Geſchüß der Stadt großen Schaden erlitten , wieder abzieben. Nicht glücklicher war ein zweiter, vier Jahre ſpäter grmachter Verſuch, ſich der Stadt durch Ueberfall zu bemächtigen , forcie nach dieſer mißglückten Operation, Hannover durch eine ſieben Nochen andauernde Belagerung auszuhungern und zur Ueber: gabe zu zwingen . Die Erzählung dieſer triegeriſchen Ereig :
niſſe iſt in der bemerkten ubrandlung nach den beſten Quels
mußte es den feuten mit guter Fübrung freiſteben , weiter zu dienen ; die beſſeren fónnte man zu Gorpo. ralen ernennen ; Caſernen, in der Mitte der Grafidaft gelegen , würen für den Aufenthalt der Stammmann .
tiſchen Archivs zu Hannover , ſowie dergleichen von Privats perſonen , vor dem Berfaſſer mit der beſonderen Rückſicht dars geſtellt worden , um jene Begebenheiten von den Unrichtigkeiten und Zufäßen zu befreien , welche ihnen die Phantaſie mit ge
dafien einzuridten.
ſchäftiger Band im Laufe der Zeiten hinzugefügt hatte. ( -11.)
len , Ucten , Urkunden und bandidriftlichen Chroniken des ftâds
Recigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 5. X. Les ke in Darmſtadt und in deſſen Offizin gebrudt.
Donnerſtag ,
N 150 .
16. Dezember 1847. ST
OU
Allgemeine Militár- Zeitung. Rurbellen. (Schluß der Berathung des Berichts des Budgetausſchuſſes über die proponirten Gehaltserhöhungen im Militäretat.)
Für den Chef der dritten Section des Defoe nomiedepartements wurden ſtatt der bisberigen Gebaltsfaſen von 900 und 1000 Tbaler jest drei
.
Aus du beantragte , wie bei den Brigadecommandeu , ren , Beibebaltung des Gebaltes und Erhöhung der hr. v. Reu , Dienſtaufwandsfoſten auf 700 Thaler. - Hr dell beantragte für den Fall der Verwertung des
Ausſd ußantrages die Beſtimmung des Gebaltes auf 2200 und der Dienſtaufwandofoſten auf 500 Thlr.
baltoflaſſen von 800 , 1000 und 1200 Thalern propo, Der Herr Krieg ominiſter : Es ſei mit dieſer Stelle Dieſer Propoſition ertheilte die Verſammlung ein beſonderer Aufwand verbunden. Der erſte Som auf den Antrag des Ausſchuſſes ibre Genebmigung. - mandant in der Reſidenz rei in der Regel einer der
nirt.
Für die Rechnungsfübrer des aūgemeinen Bekleidunge. álteſten Generale, müſſe nicht nur den Aufwand eines auch magazins waren ſtatt des bisberigen Gehaltes von 800 jeden anderen Generals maden , ſondern diefomme Reſidenz
zweiter Klaſſe von 600 und 1200 Lbalern , ſowie im
zunådít mit fremden Offizieren , welde beſuden , in Berührung. Deßbalb müſe derſelbe ein
eriteren falle 96 Zbaler Quartiergeld proponirt.
Einfommen erbalten , weldes ibn in den Stand rebe,
Zbalern die Sebaltsflaffen eines Hauptinanns erſter und
Der
Ausſchuß beantragt zwar die ubiehnung der Propolis den an ihn geſtellten Anforderungen Genüge zu leiſten, tion , ſtellt aber mit Rüdlicht darauf, DAB roon áltere wie dierees and in allen anderen Reſidenzſtädten berút. Offiziere in der Regel zu dieſem Poſten erleben wer , den, den Antrag auf zwei Gebalisfiaſſen von 800 und Der Herr Kriego miniſter : Es 1000 Thalern.
fei billig , daß der Sebalt für die Hauptleute erſter Klaffe auch bier zur Anwendung fomme .
Es handle
rich um eine in den Berufsanforderungen ſehr müb .
Mit dem ießigen Gebalt ſei dieſes nicht
ridrigt ſei.
ausführbar. – Die Verſammlung lebte die Propo. fition und den Ausſchußantrag ab . Für die Commandanten von Fulda und Has nau wird ſtatt der bisberigen Siße von 1400 , 1500 und 1800 Thalern ein Gebalt von 2000 Thalern pro -
fame Stelle, mit der eine complicirte, weitläufige Redbo
ponirt. Der Augſdyuß beantragte die Ablehnung dieſer
nungsführung verbunden ſei . – Herr v. Burtlar I.:
Propoſition und die Verſammlung trat dieſem Antrage
Gr wolle aus dieſen Gründen die Propoſition als ſeis
bei. – Für den Plaßmajor zu Staffel wird eint Gebalt von 1200 Thalern proponirt. Der Ausluß beantragte die Genehmigung des Gebaltes eines Haupse
-
nen Antrag aufnehmen .. - Die Berſammlung ſtimmte unter Ablebnung antrage bei.
der Propoſition dem Ausſd uß .
Für den Generala uditeur waren ſtatt des bis , berigen Sebalies von 1000 Zbalern drei Gebatteflaſ jen vor 800 , 1000 und 1200 Toalern proponirt ,
manns erſter Klaſſe von 1000 und 1200 Thalern, wels
dem Antrage die Verſammlung beitrai. - Für den Vorſtand des Zeugbaules wurden ſtatt des biebe. rigen Gebalteß von 900 Ibalern die Sebaltsjåbe der für die Garniſons auditeure ftatt der bisberigen vier Hauptleute erſter und zweiter Klaffe von 1200 , 1000 Klaſſen von 500 , 300, 200 und 150 Tbalern, fünf und 696 Ibalern genebmigr. Die proponirte Etats. Riaſſen zu 600 , 500 , 400 , 300 und 200 Ibaler ,
den Salvårter beim allgemeinen Befleidung & ma. gazin ſtatt des bisberigen Gebalreis von 130 Thalern 200 Ibaler. Dieſe Propoſitionen wurden auf den Ano trag des Ausſduſies genehmigt. Für dent Generalmajor , Commandant der
Reſidenz , war ſtatt des bisberigen Gebaltes von 2000 Thalern und 500 Thaler Dienſtaufwandsfoſten ein See balt von 2500 Ibalern unter Herabſeßung der Dienſt. Der aufwandsfoſten auf 300 Zbaler proponirt.
-
gebühr eines Regimentormreiberg , für einen neu anjur ftellenden Gouvernementaldreiber, rowie die Bilo dung dreier Gebalioflaſſen von 600 , 700 und 800 Ibalern für die Anſtellung eines Ariegoba u meis fter 8 ſtatt des bisberigen Kriegebauinſpectors mit dem
Gebalt von 400 und 500 Ibalern wurden genehmigt, dagegen die proponirre Gebaliserbóbung für den Ga . rerneninſpector zu Kariel von den bidberigen Klaſſen von 400 , 500 und 600 Ibalern auf die Ger balreflaffen von Hauptleuten erſter und zweiter Klaſſe
1195
1196
zu 1200 und 696 Ibaler abgelehnt. - Eine Reibe weiterer Gebaliserbóbungen für Unterbedienten bei der Militárverwaltung wurden fammilid genemigt. Für den Commandeur des Gadettencorps
(daft rite im Ariege durd tapfere Tbaten bervortbar,
batten ſich die Bataillone des vorgenannten Regiments durch die vorzügliden Dienſte erworben , welde fie im
lebten Bürgerfriege der Sade der Königin leiſteten .
war eine Gebaliser bobung von 1200 auf 1500 Tbaler
Eine in dem Septemberbefte des Memorial de Ingenie
proponirt. Der Ausſchuß empfiehlt mit Ruclidt auf
ros entbabtene kleine Abbandlung von 29 Druckleiten , betitelt : Documentos relativos a las corbatas de la real
die mit dieſer Stelle verbundene freie Wobnung und
ſonſtigen Emolumente die Genebmigung eines Gebal .
y militar orden de San Fernando de que usa en las
tes von 1400 Ibalera.
banderas de jus tres batallones el regimiento de inge nieros , entbålt die auf die Verleibung jener Ebrengei.
Herr von 08:
Dieſe
Stelle werde immer ein älterer Stabsoffizier bekleiden .
Hart würde es ſein , wenn derſelbe , der ſeiner ausge .
den bezügliden Dentídriften. Die erſte derſelben , eine
zeichneten Eigenidaften wegen zu dieſer Stelle berufen werbe, deßbalb dasjenige Einkommen einbußen ſollte,
Art von Einleitung zu den beiden nadfolgenden , et wåbot des angefübrten , in der ſpaniſchen Armee beſte benden Şebraudes und bemerfr dann , daß der Inn genieurgeneral bereits im Januar 1844 Veranlaſſung genommen habe, zu Gunſten der ihm untergebenen Truppen eine Eingabe in der betreffenden Hinſicht an die Königin zu machen , welche dieſe Sade , naddem
weldes ihm in der früberen Stelle in naber Ausſicht
geſtanden . Freie Wobnung ſei dafür geringer Grías.Herr von feudell : Der Ausiduß babe freie Wobe nung und ſonſtige Emolumente auf 100 Lbaler ange. olagen. -- Hr. v. 008 : Die Beraubung der Uus, -
richt auf Beförderung werde dadurch nicht ausgeglichen.
-
Der Herr Kriegsminiſter : Die Wichtig feit der Stelle
ſie durch einen beſonderen Erlaß das im Artikel 38 des Reglement des Ordens Geſagte auch auf die
werde Jeder einſehen. Es liege dieſem Offizier die
Truppen der Artillerie
Leitung derjenigen Anſtalt ob , welde die Jugend zu
batte , dem Tribunal supremo de guerra y marina zur Prüfung und Unterſudung übertrug. Zufolge des von
túdrigen Offizieren beranbilden rolle. Ein ſolcher Offio zier werde ſters ein ålterer Slabsoffizier ſein , der der
und Ingenieure ausgedebat
auf dieſer Stelle långere Zeit gebalten werde , Nach
dieſer Bebórde gefåüten günſtigen Entſcheides erfolgre dann die fóniglide Berleibung der Ehrenzeichen , was der General in einem beſonderen Circular, dem zweis
tbeil baben würde , wenn ibu die freie Wobnung in Anrechnung gebradt werden ſollte. Es ſei daber ges
lepte und bedeutendſte der Actenſtücke iſt endlid der
Stelle eines Oberſten ſebr nabe ſtebi , der , wenn er
wiß billig , den proponirten Normalgebalt zu bewilli, gen . Die Propoſition wurde abgelebnt. -
Herr
von Butllar II. beantragte , da man für die Oberſt.
lieutenante und Majore zwei Gebaltsflaffen von 1400 und 1500 Tbalern beſtimmt babe , auch bier dieſelben Klaſſen feſtzuſeßen. - Bei der Abſtimmung über dies fen Antrag ergab ſic Stimmengleich beit.
( Die Ab
ſtimmung über dieſen Antrag wurde in der Sibung vom 2. d . M. wiederholt und derſelbe nunmehr anges Für die beiden Haupilebrer an der noumen . ) frieasio ule waren ſtart des bisherigen Gehaltes von 800 Thalern die Gebalteflaſſen der Hauptleute erſter und zweiter Klaſſe zu 1200 und 600 Thaler pro , ponirt. Der Ausſduß empfabl die Bewilligung der für die Hauptleute bewilligten Gebaltsflaſſen von 600 ,
1000 und 1200 Tbalern , und die Verſainmlung geneb , ung migte dieſen Antrag ebenſo , wie die Gebaliserhob d .
Endli wurde für den Aufruirter auf 250 Tbaler. die Propoſition , daß zu den Compagniedbefeſtellen der
ten Document , ſeinem Gorps befannt madte. Das Abdruck des Gutachtens som föniglichen Brigadier und Ingenieuroberſten Mariano Miguel y Polo, welden der Ingenieurgeneral in dieſer Angelegenbeit als Rid . ter beſtellt hatte. Daſſelbe gibt eine , nad offiziellen und ſonſtigen Materialien , nåmlich nad verſbiedenen fóniglichen Befehlen , nad den Operationstagebüdern und Lagsbefeblen der einzelnen Heerabtbeilungen , den Berichten der Generale und Chefs 1. T. w. bearbeitete Ueberſicht der von den einzelnen Gompagnieen des In . genieurregiments im legten Bürgerfriege verrichteten bemerfenswertbeſten baren. Vor dem Solufie feines
Beridis reſummirt der Verfaſſer, nad einigen Růd . bliden auf frúbere Dienſtleiſtungen des Gorps und ſeiner Offiziere im Unabhängigfeitsfriege und in den Jahren 1820 bis 1823, noch einmal die verídiedenen
leiſtungen deſſelben im Kriege von 1833 bis 1840, und ſpricht dann ſeine Anſicht für Verleibung der Eb . renzeiden aus.
Garniſons compagnieen aud Penſionårbauprleute ver ,
Preußen.
wendet werden fónnen , nad dem Antrage des aus , fouſſes genebmigi .
In Folge allerböchſter Cabinetsordre vom 1. April d. J. iſt in Berlin eine „ Sentralturnanſtalt der Ar .
meer in das Leben getreten , welder die Aufgabe ge . .
S
p ani e n.
das Recht derlieben, an ihren Fabnen Bånder von der
ſtellt iſt , Pebrer für den Turn- und Feditunterricht in der Armee auszubilden. Es ſind zu dieſem Ende zivci zwei Offiziere als pebrer angeſtellt, und 18 andere Offiziere ( einer von jeder Diviſion ) als Sdüler commandirt
Farbe und der Form derjenigen des Militarordens
worden , melde am 12. Oktober d . J. ibre Tbåtigfeit
Durd Verfügung vom 21. September. bat die Ro . nigin den drei Bataillonen des Ingenieurregiments
San Fernando fibren zu dürfen. Dieſe Auszeichnung, begonnen baben.
GB wird daduro bezwedt: 1 ) Bea
meloe vermoge Artikel 38 der Statuten des genannten Ordens denjenigen Bataillonen und Gecadronen des
förderung einer durdgreifend zwecfmafigen Recru . tenausbildung , vermittelft Anwendung der einfadſten
ſpaniſden Heeres verlieben wird, deren geſammte Mann ,
fórperliden Uebungen ; 2) zuverläſſigere Ausbildung
1197
1198
der SdůBenzüge und leidten Truppen im Allgemeinen, bebufe der Ueberwindung febwieriger Paſſagen ; 3) Ausbildung für das Gefeder mit den blanfen Waffen ; 4 ) Entroidelung des moraliſden Elements in der Rides tung auf den friegeriſden Zwed – ſelbſtändige Ent .
ten , um die Gefdůße nad den neuen Befeſtigungen binzuſchaffen und ſie dort wie in den älteren aufzu . ſtellen . Die folgende Nadweiſung der dweren Ge . faube , die auf den Barterieen von Porismouib und den nabe gelegenen Foris auſgeſtellt worden ſind, wird einen Begriff von den Anſtrengungen des Gouverner ments liefern , um die Rüftenderibeidigungen in Ud . lesen . Wir geben dabei
foloſſenbeit , Selbſtbewußtſein gegenüber der Gefabr und daber fuſt und Kraft, ſie zu beftebeli. ( Berl. 8.) Frankré i d .
Der Kriegsminiſter bat die Anordnung getroffen , daß die Fabrifation der Schießbaumwolle mie die des Spießpulvers ausſoließlich der Regierung vero bleibe .
tung gebietenden Stand zu
die engliſden Namen der Feſtungsmerfe , da ſie lid nur power perdeutſden lafjen módten. Die Werfe ſind mit folgenden Geld üben armirt : Blockhouse Fort 2 56 Pfundner , 26 32 Pfor. , 14 18 Pfor., 14 adtzó llige Baubigen ; in Summe 56 Ge .
roüße ; Fort Monckton 2 56 Pfor.; Round Tower 3
( Fortretung. )
24 Pror. und 3 adotjóllige Haubigen ; Round Tower Dependencies 4 32 Pfor. und 7 adtzóllige Haubißen ; Semaphore Tower 3 32 Pfor.; Sally Port Battery 12 adtzolige Haubißen ; Saluting Battery 16 32 Pidr.;
Die Organiſation der Dodyardbataillone, die in ſpåterer Zeit möglicherweiſe einen fråfrigen Sduß verleihen werden , gebt ronell von Statten. Mitte Mårz batten Commodore Jenner u . Kapitán Briabt in Woolwid die Organiſation des Bataillons der Ar beiter der dortigen Schiffewerfte vollendet, man gåblte
Long Curtain 12 32 Pfor.; Kings Bastion 6 32 Pfore, 2 breizebnjolige Mörſer ; Kings Ravelin 6 adtzóllige Haubißen ; Spur Redoubt 8 32 Pfündner ; Southea Castle 15 24 Pfundner, 12 32 Pfundner und 6 adoro jóllige Haubiben ; Portsmouth Lines 29 24 Pfor. , 2 32 Pfor, und 3 adotzóllige Haubiben ; Amherst Redoubt
Militäriſche Nachrichten aus England vom Mårz und April 1847 ,
darin 950 Schiffszimmerleute , von denen die meiſten
5 aditzollige Haubißen ; Portsea Lines 16 24 Pfor. und
zwiſchen 18 und 35 Jahre alt ſind ; mit Hinzurechnung der übrigen Arbeiter bat das Woolwidbataillon eine Stårfe von 1000 Mann erreicht. Die den Mann , ſchaften übergebenen Gewebre ſind nach dem Modell der bei den Sappeurcompagnieen gebräuchlichen.
5 aditzóllige Haubißen ; Fredericks Battery 13 24 Pf.; Priddy's Hard Lines 12 24 Pfor. und 4 adizolige Haubigen ; Gosport Lines 50 24 Pfdr. und 17 achizól. lige Haubißen ; in Summe für Portsmouth , Porirea
Die Arbeiter des Dockyards von Portsmouth find
Ginen weiteren Blick auf die Emſigkeit, mit der die
und Gosport 330 Geschůße.
in 10 Compagnieen Infanterie und 10 Compagnieen Armirung der Ruſtenbefeſtigungen betrieben wird , låßt Artillerie formiri. Da jede Compagnie 85 Mann gåblt, die folgende liſte über die Zahl der auf den Batte , so bat Portsmoutb ein Gorpo von 1700 Mann. Die
rieen von Plymouth , Devonport und des weſtlichen
Infanterie ſtebt unter dem Commando des Schiffozim . Diſtrictes bis zur äußerſten Grånze von Cornwallis mermeiſters , der den Rang als Oberſtlieutenant erbal aufgeſtellten Geſdůfe ibun . ren ; jede Compagnie bat 1 Kapitán , 2 lieutenante ,
Es befinden ſich in Plymouth auf Wilkinsons Bat
2 Serſoanten und 2 Corporale , fåmmtliche Obargen tery 2 32 Pfor.; Fredericks Battery 4 32 Pfor.; Royal werden durch Auffeber und Arbeiter beſeft. Von der Battery 13 32 Pfor.; Upper Legonier Battery 5 32 Pf.; Artillerie find 6 Compagnieen für den landdienſt und 4 für den Seedienſt beſtimmt ; die lebteren baben den
Lower Legonier Battery 6 adtollige Daubißen ; Char
fanterie. Bei beſonderen Gelegenheiten ſollen die Mann .
moutb : 77 Gerdúbe.
daften Uniformen tragen, für gewöhnlich ſind ſie mit
Ferner in Devonport : Government House Battery 8 24 Pfúndner ; redis davon 7 24 Pfor.; Mount Wise
les Curtain 10 32 Pfundner ; Old Saluting Battery 10 Namen der Boribrigade erbalten. Die ganze Artillerie 32 Pfor.; Charles Bastion 2 6 Pfor.; Kings George's ſtebt unter einem Oberſtlieutenant, die Compagnieen Bastion 2 9 Pfor.; Prince of Wales Bastion 2 9 Pror.; dieſer Waffe baben dieſelben Cbargen , wie die der In : Queens Saluting Battery 21 6 Pfor. Summe für ply : Leinwandfitteln befleidet.
Für das Docyardbataidon von Deptford bat die Battery 11 24 Pfundner ; Mortar Battery 7 6 Pfdr., 1 Admiralität von der Ordnance 8 32 Pfündner von
dreizehnzóllige und 2 zebnjod. Mörſer ; red 18 von Mount
45 Gentnern Gewicht und 8 Fuß 6 Zoll fånge mit Wise Battery 8 24 Pfúndner ; Mount Wise Redoubt 8 voaſtåndiger Ausrüſtung zu den Uebungen verlangt, 32 Pfündner; Western Kings Redoubt 2 56 Pfor., 7 pon denen vier auf Sciffolaffeten und vier auf Rů .
32 Pfor, Summe für Devonport: 61 Gerdube .
ftenlaffeten eingelegt ſein ſollen ; außerdem iſt zuin
Ferner Maker's Heights No. 4 Redoubt 6 32 Pfor.;
Sebraud für daffelbe Bataillon eine Batterie leidster Sedopfündner geliefert worden.
St. Nicholas Island No. 1 Battery 2 56 Pfor. , 6 32 Pf. und 6 adotzolige Haubigen ; St. Nicholas Island No. 2
Mit großem Eifer fein die stúffen befeſtiguno Battery 2 adotzóllige Haubißen ; Pendennis Castle Gar
gen gebaut und armirt, ſo daß fie in nicht zu ferner rison 2 24 Pfor. und 5 24 proge. Sarronaden ; Half Zeit einem feindliden Secangriffe rower zu überwin. Moon Battery 9 18 Pfdr.; Dartmouth Castle 5 3 Pf.; dende Hinderniſſe in den Weg legen werden . Die Scilly Islands , St. Mary Islands 1 18 Pfdr. , 1 9 Pfor., i Ordnance wird in ununterbrochener Tbåtigkeit erbal . 10pfoge. u. 1 18pfoge. Rarronade ; Tresco 1 18pfo. Kar.
1199
1200 1
ronade ; Staddon Heights 6 32 Pfúndner und 4 adto wird , die für ſeinen geiſtigen und moraliſben Zuſtand zódige Haubißen ; Staddon Point 1 32 Pfor. In Summe
von günſtiger Wirkung fein fann.
für den ganzen Diſtrict : 196 Sedute.
gefångniſſe befteben zur Zeit in dem vereinigten König. reid neun , von denen vier unter der Leitung von Dfo
Golder Militår 1
Wenn die imBemübungen der den Regierung zum, Souße derauch Küſten ganzen lande vollfommen
fizieren , eins unter der eines Civilbeamten und vier
ſten Anflang finden , ſo werden dod mande Einzeln , beiten bitter getabelt , namentlid iſt das fürzlid er.
unter der Aufſiot von alten Unteroffizieren , die den Titel Chief Warders erbalien baben , feben. Gegen
baute Fort des Pembroke Dock der Gegenſtand einer
wenig günſtigen Krunf geworden. Nach dieſer batdas
die Anſtellung der leßteren zu Oberaufrebern der Ges fångniſſe baben ſich viele Stimmen erboben. Wenn
Fort folgende Febler : 1 ) von der Krete des Glacis vor den ausſpringenden Winfeln zweier Baſtionen fann der ganze innere Raum der Befeſtigung überſeben wer ,
man auch dem Wertbe altgedienter Unteroffziiere die volfоmmenſte Geredrigfeit zu Ibeil werden lågt, ſo ift dod ihr Anſeben den Gefangenen gegenüber ein zu
den , die gegenüberliegenden Baſtionen ſind von 'hier
geringed, als daß es nicht vortbeilbaftwäre, alle neun
aus vouſtändig in den Rüden genommen ; 2) die Gei Gefängniſſe der Leitung túdriger Offiziere zu überges ſobůße fónnen das Glació nidt beſtreiden ; 3 ) der vom
ben .
Gegen dieſe füblen die Soldaten ein ungleid
Dockyard nach dem Werfe führende Weg bildet eine bedeckte Communication , die nur durch vier Gewebro
bóberes Vertrauen als geger Unteroffiziere , und die
4) die Gewebribarren der Eaſerne baben innerhalb
Noobwendigkeit werden.
und außerbalb eine gleide Hóbe, fo daß der Angreifer ebenſo gut durd Rie zu feuern vermagi wie der Vers
litåt der in den Gefängniffen verwabrten Militárver.
Erfüllung des von vielen Seiten ausgeſprodenen Wun .
ſbarten bis auf 60 Yarde derobeidigt werden fann ; ſches möchte daber in früberer oder ſpåterer Zeit zur Ein neuer Fortſdritt für die Grbaltung der Mora.
fbeidiger; 5 ) die Magazine ſind zu wenig geräumig, brecher iſt durd eine Ordre des Oberbefehlshabere vom dabei feudir und unter den Wobnungsråumen in der
16. Januar 1847 geboten . Nach dieſer ſollen alle Deo
Nåbe der Rüden angebracht.
Die Artilleriemagazine
linquenten, die wegen fortdauernder ſebr ídledter Füb..
ſind bereits gefüllt, obgleid erſt ein geringer Tbeil der Ausrüſtung untergebradt worden iſt. Gegen dieſe Anduldigungen bat ſich zwar ein alter
rung als unverbeſſerlid zu betrachten und deßbalb nad Abbüßung ibrer Strafe zu entlaſſen ſind , und diejenie
fråftig genug , um die angedeuteten Mängel in einem
ſondern den Givilgefängniſſen übergeben werden ; da. durd wird das Uebel der Anſteckung zum großen Tbeile den Militárgefängniſſen genommen, und die Beſtraften
gen , die laut friegsgeridtlidem Sprude zur Gefang.
und entebrender Entlaſſung verurtbeilt wor . Sappeur erhoben , ſeine Verrbeidigung iſt aber nicht nißftrafe den, feineAufnahme in den Militárgefängniſſen finden ,
milderen lidte erſdeinen zu laſſen ; ſein Hauptar , gument für die Bortrefflidfeit des Pembrofefort ſuot der alte Sappeur in den Talenten des Erbauers , da . durch werden nun aber leider wirfliche Fobler nicht ausgegliden .
werden , wenn aud nicht gebeſſert , doch wenigſtens nido verídledtert in die Reiben der Truppen zurúd, treten .
In den Parlamentsverhandlungen über die Verfúr. zung der Militárdienſtzeit iſt mebrfad des vortbeilbaf.
Wåbrend ſolchergeſtalt auf die Webrbafrigfrit Englands und auf die Beſſerung der fage des Sol . ten Einfluſſes der neu errichteten Militårgefång . daten mit aller Kraft bingearbeitet wird , bat cine nilie Ermåbnung geldbeben ; e $ mooie daber nicht offentliche Befannimadung in Windſor , alſo aus der
ungwedmißig rein , einige Norizen über dieſelben bier
Nabe der „ Quelle aller Ebren ' unter dem Militår alls
anzufübren. Früber war die Peiiſdenſtrafe fait das aonden , und nur ſelten trat eine Gefängnisſtrafe für
gemeine Mißbiligung erfabren , und das mit Redt. Der Wortlaut derſelben beſagt : Rein Hund , Zams N bour oder gemeiner Soldat darf auf der nordliden
Wurde eine ſolde aber verbangi, lo mußte dieſe in den Givilgefångniſſen des Landes ab .
Terraſſe des Soloſſes von Windſor gefunden werden , ausgenommen hiervon ſind die Hunde des föniglichen
alleinige Mittel , um größere und fleinere Vergeben zu dieſelben ein .
gebůßt werden.
Dadurch wurde der Spuldige in eine
Atmosphäre verſeßi , die ſeiner Moralitåt feineswege
Haus balte
und die Peute , die Auszeichnungen tragen.
Den Soldaten mit den Hunden in gleide Kategorie
beilbringend rein fonnie , denn er wurde bier mit Ver .
zu ſtellen , das iſt denn dod mabrlid ju viel und medt die Erinnerung an die befannte Inſchrift auf dem meiſtentbeile Dinge , die für ſeine weitere Dienſtzeit Halsbande des Hundes des Prinzen von Wales : I am the Prince's Dog, at Kew. nad der Entlaſſung aus dem Gefängniſſe von dem
brechern aller Art befannt und lernte von denſelben
Um dieſem Uebelſtande Pray, Sir, say , whose Dog are you ? vorzubeugen , bat die Regierung in neueſter Zeit be. zu Deutid : Des Prinzen Hund ich bin zu Rew *). fondire Militárgefängniſſe anlegen laſſen , in denen der Beff' hund feid Ibr, mein Herr Paßt mid in Rub.
verder blidten Einfluſſe waren.
verurtbeilte Soldat durd romere Arbeit ſeine Verge . ben búßen muß , wåbrend er in ſeinen Freiſtunden in
abgeſonderter Zelle zu einer Berdaftigung angebalten
( Soluß folgt.) *) Epricha Kiub.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W Peote in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
OS
Samff ag ,
BI MC
N 151 .
18. Dezember 1847 .
Allgemeine Militar- Zeitung. So moeden.
Der König bat zufolge Befehl vom 20. April *) eine veranderie Ginibeilung der Militárdi . ſtricte des Reid 8 ( deren es bisher ſecos gab ) und
der in denſelben befindliden Abibeilungen der Armee
Commandos in denſelben frůber verordnet wurde, bleibt bis auf Weiteres geltend.
- Auf eine vom Obef des topographiſchen Corps gemachte Eingabe bat der Konig durd Generalordre vom 6. April verfügt , daß in Zukunft 6 bis 8 Offi .
ziere von der Urmee zur ſtåndigen Dienſtlei.
angeordnet, und zwar wie folgt :
1) Der gegenwärtige fünfte Mititárdiſtrict des Reide
ftung beim topograpbiſden Corps für den Zeit.
wird aufgeboben , ſo daß in der Folge nur fünf ſol , der Dillricte beſteben, nåmlich : einer im Süden , einer
raum von drei auf einander.folgenden Fabren com , mandirt werden ſollen ; dieſe Offiziere baben jedod im
im Weſten , zwei im Diten und einer im nordliden zweiten Jabre ibrer Gommandirung den Waffenůbungen , beizu . Tbeile des landes . — 2 ) Der gegenwärtige erſte Mi. des Regiments oder Corps, dem ſie angeboren en Corpo bat lirårdiſtrict, welcher den ſüdliden beil Sowedeng um. wobnen. Der Obef des topograpbild Militår . von den Offizieren , welche ſich zu dieſer Dienſtleiſtung zweiten Militar. Dem zweiten fagt, bleibt unveråndert . – 33)) Dem district wird Nyköpinge , lån und das in dieſer Statt anmelden , diejenigen auszumåblen und vorzuídlagen , -
.
balterſdaft eingerbeilie Infanterieregiment Södermann, welde er vorzugsweiſe für geeignet bålt und die zum land zugewieſen, ſo daß dieſer District den fùoofliden wenigften don einen Sommer bei der Recognoscirung Ibeil des Reichs oder die ſüdlid um den Mårlarſee beſtåfrigt geweſen waren . gelegenen Stattbalteridaften begreift. -4) Dem drit. ten Militárdiſtrict wird Wermlandsfån , ſomie das .
Infanterie : und Feldjágerregiment Wermland, welche
Deu irder
Bund.
Mainz , 7. Dezmeber. Herr General von Húſer , Dicegouverneur der hieſigen Bundeofeſtung , båle dies I
daſelbſt itationint lind, zugerbeilt ; Tonad umfaßt dieſer
Diſtrict den weſtliden Theil des Landes. 5 ) Dem vierten Militárdijirict werden Stora Kopparberg8 , .
Örebro's fån , sowie die in dieſen Provinzen einges
ſen Winter vor einem großen Kreiſe von Zubérern , meiſt Offizieren der Garniſon , Vorleſungen über durd Gebiegenbeit und geiſt . friegsgeſdidte, Bebandlung riddieauszeichnen volle .
'
- Die s die B. -
tveilten Infanterieregimenter Dal und Nerife und das ůb ungen der Militárcommiſſion mit pråparirter Huſare corps des leibregimento zugewieſen. Hiernad Baumwolle liefern in neueſter Zeit , wie man ver
wird dieſer Diſtrict, nachdem Nyføpings lån abge. nimmt, günſtige Reſultate, und man iſt mit Anferti. trennt wurde , den nordöſtlichen Theil des Reides bilo den und die weſtlich und nordlido um den Mårlarſee gelegenen Provinzen entbalten. - 6) Der gegenwir. rige fedote Militárdiſtrict wird durd Gefleborg's lån vergrößert und erhålı ferner das in dieſer Stairbalter.
gung von Patronen aus folder Wolle für Infanterie. gewebre beidäftigt. Frantre i d .
Paris , 3. Dezember. Der Prinz von Joinville rdaft eingetheilte Regiment Helſinge. Dieſer Diitrict iſt geſtern Abend bier eingetroffen . Nad der Art ſeis
umfaßt ſonade des Landes nördliden Theil und wird in Zufunft den Namen fünfter Militárdiſtrict " füb . ren .
ned abſchied
von der Flotte zu doließen , dürfte er
Befehl an derſelben ſpåter nicht mebr übernebmen. Ibehouart den Contreadmiral - 7) Die feibgarderegimenter zu Pferde und zu den In einem , ſeinem
Fue ſollen eine eigene Brigade unter beſonderem Bes Nadfolger , gerichteten Søreiben erſucht er dieſen , der feble ausmachen . – Alles dasjenige , was binſichtlich -
der Militárdiſtricte des Reiches und derFübrung des den Flotteund seinen. Dank für ibre Anbångligkeitauszuſpre. ibr fein lebemobla zu ſagen. Der Prinz *) Die Befte der ſchwediſchen Militärzeitſchrift von den Monaten Mai bis September d. I. ſind uns dieſmal ſehr veripätet fugekommen . Aus dieſer Urſache können wir erſt jeßt die obigen Nachrichten mittbeilen.
Unn , D. Ref.
rod von einem Peberleiden beimgeſucht ſein, weldes ihm den Seedienſt nicht mebr geſtattet, weil es fide dadura jedesmal derſdelimmert.
1203
1204
Militäriſche Nachrichten aus England vom
forbigen Fußboden und Myriaden von Fidben , ſo bat
Mårz und April 1847 .
die temporåren Baraden geboren. Der rechezebnte Fabrestag der Stiftung der United
man eine ro wache Idee von dem Geldledte , zu dem
(Si u k. )
GIR Ein Vorfall , der freilid don am 20. Nov. 1846 Service Institution ward am 6. März unter Vorlik des fic zugetragen , aber erſt im März d. 3. in England
Generallieutenanto Sir James furbington gefeiert.
befannt geworden iſt, bat neuerdings die Aufmerkſams feit auf die ſchlechte Maßregel der Anlage von provi, foriſden Baraden in den außereuropäiſchen Belißungen gelenkt. Durch einen Sturmwind ſtürzte nåmlich am
Aus dem vorgeleſenen Jabresberichte ergibt rich , daß die Zabl der Beſucher ſich gegen frübere Jabre faſt verdoppelt bat, daß die Zahl der Mitglieder 4056 be. frågt und daß für 107 durch den Lod oder anderwei. 1
genannten Lage die im Fort Napier auf der Natal, tiger Umſtånde balber Ausgeſchiedene 208 neue Mit. füſte der Kapcolonie erbaute, temporåre Barade ein, glieder in die Geſellſchaft getreten ſind. Ein von dem glüdliderweiſe obne daß dabei Menſdenleben geopfert Kapitán Sutherland geſtellter Antrag , daß Zeitur . wurden , denn die Truppen barren bei dem beftigen
gen auf dem Referiſce ausgelegt werden modten, wurde
Winde den Einſturz ibrer Wobnungen vorausgeſeben nad kurzer Discuſſion durch eine große Mebrbeit ver. und ſie demnad bis auf wenige Ginzelne verlaffen. worfen . Dieſe wenigen ſind von den Trümmern des Gebaudes Nicht unintereſſant iſt die nadfolgende Nao wei. ro fiart beſchädigt worden , daß ibre Wiederberſtellung
in weite Ferne gerůdt. Wenn man dieſe proviſoric ſung der Summen, dievon den am 1. Jan. 1847 in der Ar. Caſernen vorziebt, ro módte dieß eine febridledte
mee befindliden Offizieren für ihre Stellen gezabit mor . der Genügeabzuſchaffen gebt es zurdadurđ find ; ,aus den ° bervor , daß, daß Dorſlag den ihrStedenfauf
Defonomie rein , die ſich tauſendfada durd die Peiden
Staat den Intereſſenten die ausgelegten Summen
roben Baraden aus Dekonomie feſten und dauerbaften .
der derarmen Soldaten rådt,die gezwungen ſind ibre Vergütige, ein unausfübrbarer iſt , da dieſelben eine rid ein 120 Fuß ſo bedeutende Hobeerreiden, daß ſelbſt das reide Lage dort zuverleben . Man dente diden Seitenwänden
tange
Wetterbad mit 9 Zoll
von getrodnetem Rotb , dem die Berwaltung der Na .
men der grünen Ziegel beilegt , und füge dazu einen
England zu arm ſein mödte , fie criraordinár aufzu. bringen.
Betrag der für den Stellenfauf derausgabter Summen durd die
Summe in
Zweite Piru :
Oberſtlieute:
Majore
tenante
Kapitäne
Lieutenante finante , Gor: Pro. Serí. nets Fäbn u.
Bemerkung.
:
driche
Leibgarden
21,500
Garden zu pferöe :
6,850
3,750
51,975 28,000
24,990 12,800
17,640 8,400
116,105 Die Majore d. Prib . 59,800
garde und die Of
253,680
76,440 1,054,335
303,600
462,225 156,800
fiziere der Fuß . garden ſind nad
70,800
531,200
ibrem Armeeran .
422,800
425,950 1,291,800
697,600
230,500 3,068,650
898,995
547,445 1,990,800 1,059,870
332,980 4,830,090
Dragonergarden und
Dragoner . Fußgarden
.
.
144,245
117,745
ge aufgenommen .
Infanterie und Co. lonialcorpo
.
Summe :
Dem 43. Infanterieregimente wurden durde den daten der Savalerie von Scinde ! 4118 id nad Scinde Generallieutenant Padenbam am 22. März unter fam , fand id euer Ruralla abgebroden und der . den gemobnliden Förmlidfeiten neue Fabnen überreidt. nadíaffigt. Es waren Befeble zu eurer Aufldſung ge. Der Geiſtliche Madden , der , ebe er den Talar ger nommen , Offizier des Regimentes geweſen , und als
folder mebrere Wunden erbalten , weibete die Fabnen ein und wandte fich dann in einer vortreffliden Rede
an reine alten Kameraden , in die er manche glüdlide Auſpielungen auf reine frůberen Dienſtleiſtungen im Regimente derflodt. -
Der irregularen Cavalerie von Scinde überreichte General Sir Ob. Napier am
17. Februar die von
geben , aber da ich den Wertb der irregularen Cava . Terie wobl fannte , io bat id lord Edenborougb, den Befebl zurüđzunehmen . Jo bebielt eud dem zufolge dereint. So ſtellte stapitán 3 acob an eure Spiše
und euer Betragen unterſtüßte meine Bemübungen dergeſtalt , daß ich lord Ellenborougb ratben fonnte, noch ein zweites Regiment zu errichten. Dieß geldab, und Kapitán Jacob trat an die Spiße beider Regi. menter.
Das iſt eure Gerdichte.
Es macht mir gros
ihr in der Schladt don Mianib vor vier Jabren
Bes Vergnügen , eure tapferen Dienſte anzuerkennen,
eroberten Standarten zum eigenen Gebraud und re.
eure Lapferfeit in den Gefechten von Mianib und
dete dabei die Mannſdaften folgendergeſtalt an : ,,Sol.
Dubba, in der Wüſte, in den Gebirgen von Curd und
1206
1205
nun an den Grånzen von Scinde.
Soldaten ! an
wird .
Das Sebåube der Artillerieſdule befindet fico
dem Jabredtage der Sdladt von Mianib , im Anblick
auf der ſogenannten Wiburgiſden Seite neben dein
des frites curer Ebren, gebe id eud die Standarten, erfåmpftbat!" -ein neues Regle. eure Lapferfeit eud oſtindiſde die Die Gompagnie
für die Pandiruppen. Es liegt mit ſeinen Höfen, Gar.
-
ment den Urlaub ihrer Armee ero laſſen ,überDanach werden derdieOffiziere alien Regeln in Bezug auf die Beurlaubungen aufgeboben und die nadite. eingefübrt. benden Bei einen recemonatliden
medico - chirurgiſchen Inſtitute und dem großen foſpital
tenplåßen , Kirde , fazareth , Paboratorien unmittelbar an der Nema, und bildet faſt ein Stadtviertel für fid , 3d wil nicht mie , ſo groß ſind alle Räumlichfeiten. – Ich derbolen , was in Hinſicot der Prad , Ordnung und Reinlidfeit für alle Petersburger Anjalten dieſer Art
Urlaub zur Herſtellinng gilt, aber einiges,, dieſer Artillerieſdule Eigentbůmlide , muß ich erwåbnen. Zunådit das Muſeum derſelben
der Geſundbeir oder einein dreimonatliden in Privat , angelegenbeiten werden außer dem Gebalte die vol . ftandigen Regiments und die balben Stabozulagen Art Pångerer: Urlaub gozabli. erhalten perden m 1) ein farin Jabr innadnaditehender liebenjährige Dienſte, vom Tage der Anſtellung in Indien gerechnet, ein zeites Jabr nad 6 Dienſtjabren ſeit der Růdfebr nad Jidien , und ein drittes Jabr nad 6 neuen Jab .
1
ren leit der zweiten Rückebr. 2 ) Zwei Jahre nad 13 Jabren ununterbrobenen Dienſtes in Indien. 3) Drei Fabre nad zidanzigiåbrigem ununterbrodertem Dienſte.
1
Nad dem Ablauf von 23 Jabren fann nad jeden 4
!
1
24
mit den Modellen aller Waffen , die Feſtungemodelle und die Såle , in welden große , wie Billards geformte Zafeln ſteben, auf denen aus Sand jede Art von Erdo
fortification im Kleinen gebaut werden kann.
Eine
ebenſo unterrichtende , als den Zögling feſſelnde Art, die Ingenieurwiſſenſchaft zu lebren. Merfivůrdig ſind in dieſer Uuſtalt nod die ruſſiſchen Sowiß
und an ,
dere Båder ; das Porbandenſein einer eigene ! litbogra . pbiſoen Anſtalt , in welcher die Programme , Dienſt. liſten und alles dahin Eindlagende gedruckt wird ;
die Modelle zu allen artilleriſtiſchen Maſchinen und die wirklich überreid ausgeſtatteten laboratorien.
Sabren Dienſtes ein Jabr Urlaub bewilligt werden, Diere Anſtalt batte nun allerdings an dem Lage, biß zur Beendigung vom 32 Dienitjabren . mo id fie ab , ibr Feſttagefleid angezogen , berbebire Urlaub wegen Krankheit fann bis zu 18 Monaten das aber feineswegs , und der Unterſdied jeigre fict bewilligt werden , fångeren Urlaub muß die Verſamm. aud , ſo daß ic umro eber der Angabe widerſpreden wird fann , alswäre esan gewóbnliden Tagen in den übrio der Frankbeitsfá Directoren genemigen , bis zu 3 Jabren lung ulen der Fortbezuggbe s Sebaltes aber in gen Anſtalten anders, Durch die Güte des Chefs geſtattet. der Artillerierdule, Oberlien Reswoy , batte ich Gele ,
bis in das fleinſte Vorbandene gen beim Stabe mero genbeit, ftundenlang dasprúfte die Montirungsfammern oder adrzebnmonatlidem megen Krankheit einbebalten, mit ibrer, jedes Soldatenauge boderfreuenden Ordnung und nur der Regimentsgebali wird für die weitere Zeit und Elegang, ſab das musterbart eingerii tete, glúdli.
Die Zulagen für Dienſtleiſtun den nach einjábrigem Urlaub in Privatangelegenbeiten Detail anzuſeben ,
cherweiſe fait leere Cazareth , aus dein eine Thür un . mittelbar auf die beizbare Gallerie der Kirche führt, ſo daß aud die feichtfranfen und Reconvalescenten Antheil am Sottesdienst nemen fónnen , - durdging alle Solaf . , Souls und Erbolungo ile , Båder , Rú . den , Watercloreto , in denen fortmåbrend Kaminfeuer brennt, um den üblen Gerud zů abiorbiren , furz über. ging nichts , was irgend zu einer ſolchen Anſtalt ge . bort, und kann nicht anders ſagen , als daß es nicht an der Einrichtung und den vom Staate mit größter Munifizenz geborenen Mitteln liegt , wenn die Artille rieſtule nicht ausgezeidineteg leiſtet; das tout ſie aber, Dienjizeit gerednet werden fann , darf 5 Sabre bri 23 wenn man dem Uribeile erfahrener Offiziere frauen Jabren Dienstzeit, 6 Sabre bei 28 Jabren Dienſtzeit darf , die duroweg mit großer Adtung und Vorliebe und 7 Jabré bei 33 Fabren Dienſtzeit nicht überſteigen. von dieſer Schule und ibren Reſultaten ſpreden.
des Urlaubs gezablt ; die erſparten Zulagen Reben den Offizieren zu , die die bezügliden Dienſte verreben. Wenn der Urlaub in Privatangelegenbeiten bei ei . ner Dienſtzeit von 23 Jabreu nicht.3 , bei 28 Iabren midt 4 und bei 33 3abren Dienſtzeit nidot 5 Fabre ůberiteigt, ſo wird die Urlaubszeit bei der Berechnung der Dienſtzeit bebufs der Penſionirung mit vollem Solo als Dienſtzeit gerechnet. Urlaub in Krankheitsfallen wird als Dienſtzeit berechnet , wenn er bei 22 Dienſte jabren nicht 3 , bei 28 nicht 4 und bei 32 nidt 5 Jabre überſteigt, aber die Summe des Urlaubs fomobl in Privatangelegenbeiten als wegen Krantbeit , die alb
1
Das Gramen felbſt fand in dem großen Prüfungs , ſal von 11 Ubr Dormittags bis 4 Ubr Nacomittags
Militariſche Briefe aus St. Petersburg.
ſtatt. Die Offiziere und die erſte Sunferflaffe ( die Ar. ilerieſdule bat 2 Offizier . und 3 Junferflaffen ) war
XI .
ed , welche vor einer ausgeſuchten Verſammlung bober
1
Einige Tage darauf, am 28. Juni, wobnte ich dem Offiziere und Staatsbeamten geprüft wurde. In der großen offentlichen Eramen in der Artilleriedule für Mitte des Sales ſtand ein Bureau , binter meldem die erſte Funfer- und Difizierflaffe bei , wobei id en zwei große Tafeln , Tiſde mit der ausgebreiteten Pro . legenbeit batte , die wiſſenſdaftliche Ausbildung tennen bezeichnung und eine Modelſammlung bereit ſtanden.
zu lernen , die von dem ruffirden Artilleriſten verlangt Auf der einen Seite des Bureaus ſaßen die Eramini,
1207
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renden , auf der anderen mußten die Eraminanden , je
zwei und zwei , Plaß nebmen .
Dasig Eigenibůmlidie
Es war 5 Uhr geworden , als das Eramen und die
Beſidrigung des weitläuftigen Gebåudes vorüber war.
dieſes Gramens beſtand vorzüglich darin , daß nicht die febrer der Anſtalt , ſondern die eingeladenen Offiziere und Staatsbeamten eraminirten. Auf dem Tiſde ſtan den kleine Kaſten mit Zetteln , auf denen die verſchie , denſten Fragen aus allen Gebieten des artilleriſtiſden . Wiſſens verzeichnet waren. Aus dieſen wählien rich die Graminirenden nach eigenem Gutounfen und Er, meſſen eine Frage und ſtellten danad die zu löſende Aufgabe . Die Lehrer und Vorſteber der Anſtali ſpra . den nice anders bei dieſem Gramen mit , als wenn
mit grobem Intereffe borte id den jungen Mann Teine Anſichten und Geſinnungen entwickeln . Wie ein Zog. ling der Militáridule ju . Gyr , mit dem id im
es gali , die Fragen und Aufgaben ſowieriger zu ſtele len , und da , wo der Eraminirende riche idon zufrieden zeigte, dem Graminanden ſo , wie man ſagt, die Hölle
vorigen Jabre eine åbnliche Fabri madre , nidis wei. ter fannte und fennen wollte , als franzöſilden Ruhm, franzöſiſche Tapferfeit , franzöſiſde Vortrefflidfeit, ſo
Unter den Fragen , die in meiner
bier der rufiide Artilleriejunfer nur ruffiſden Rubm,
.
beiß zu maden .
Um den Weg in die Stadt abzufürzen, batte der Oberſt Restoy die Gefaligfeit, mido in einem der Artillerie, ſmule gebörigen und für die Difiziere ſtets bereit lie. genden Boote über die Newa fabren zu laſſen . Ein Arulleriejunfer von ungefåhr 16 Jabren fubr mir , obne daß er mid und id ibn erfannte. Natürlid war das
eben Gerebene der Gegenſtand unſeres ( Seprådes, und
Gegenwart abgebandelt wurden, zeidneten ſich beſono ruftiſche Tapferfeit und ruſijde Portrefflidfeit. Id ders folgende aus :
burete mich wobl , irgend einen Zweifel, irgend einen
Wag bat der preußiſche General Sbarnborſt für Vergleid mit anderen Armeen auszuſpreden", weil id die Artillerie Widtiges geldrieben ?
meine Freude an dieſer Begeiſterung des jungen Ra . meraden barre.
„ Den Guß der eiſernen Gerdúße in Soweden ; techniſch und ſtatiſtiſch.
Zbut es doch immer wobl und ibut
s dod aud immer gut , wenn ſich der Soldat für feine vaterlånbilden Zuſtånde redt aufrichtig begeiſtern
Ueber die Flugbabn der Haubißgeſdoffe.
kann , wenn aud ein wenig Ungerechtigkeit gegen An .
,, Theorie der Hóbengleidungen ."
dere mit unterläuft.
So z. B. wollte mein junger Ars
Da immer zwei Eraminanden zuſammen geprüft tileriſt von uns Preußen gar nichts wiſſen, und meinte wurden , so wurde jedesmal dem Einen eine Aufgabe allerlei,ius id nun gerade nidt meine, aber id torte ibn in mich ſeinerüber glüdliden Unbefangenbeit nicht , ſondern geſtellt, die er ourd freie Handzeidnung oder Formeln freute dieſe tiefgewurzelteUeberzeugung von beweisfübrung mit Atreide auf der Zafel , dem anderen
aber eine ſolche , die durd freie Rede zu löſen war,
paterlåncilder Vortrefflidfeit. 3ft Ist übrigens diere Ge.
und wenn ſich audy im Anfange cine gemiffe Befan. tinnung die allgemeine in den ruſſiſden Militárunter. Gerade dieſe anfänglide Befan .
ridsanſtalten , lo fann man dem Pande nur Glúc dazu wunden . Obne ein wenig Ungeredtigkeit gegen
genbeit war nun aber der beſte Beweis, daß bier nidot
Andere hat die Vaterlandeliebe eigentlich feine recote
wurde .
weit gebt ,
genheit zeigte , ſo ſtellte ſich dod bald Redefluß und Unbefangen beit ein.
nach einem auswendig gelernten Schema verfahren Kraft, und wenn es damitaud bin und wieder zu In der Sunferflaffe wurde eraminirt :
von 11 – 12 Geometrie , Statiſif und Differentials recmung ,
12-2 Zaftif und Fortification, 2-3 Phyſik und bemie,
3–4 Artilleriewiſſenſdaft. In der Offizierflaſſe : von 11–12 Dynamik und Integralrechnung, 12– 2 Anwendung der Mathematif auf Gone 11
17
einen Soldaten fleidet das nicht übel. Bildet lid dod jede Compagnie ein , die beſte im Ba. taillon , jedes Bataillon , das vorzüglidite im Regi.
ment , jedes Regiment, durd irgend eine Eigenſchaft, wenn nicht das portrefflichte , dodo menigſtens eines der vortrefflichten in der Armee zu ſein. Io So fann wobl ſagen , daß mir die Unterbaltung mit dieſem jun, gen Artilleriſten unvergeblich ſein wird , weil ſie mir eben wie der Solußſtein , wie die Probe auf das große
Rechenerempel des eben Gerebenen erſdien. Uebrigens ſprach ſich auch in dieſem jungen Gemütbe aus , mas
ſtruction der fafetien und Artilleriefabr.
dem Fremden in Rußland auf jeden Sdritt flar wird.
zeuge , Tafrif und Fortification,
Alles concentrirt fid in dem ungebeueren Reide auf
2-3 bemie,
3-4 Artilleriewiſſenſdaft und Balliſtif. Das Programm für dieſe Prüfung war , lururieus
M
gedruct, in die Hände aller Zuborer gegeben , und er.
laubt eg ſpåter der Raum , ſo theilen wir es wohl in der Ueberſebung mit, um eine Ueberſicht über die Wirf. ſamfeit der Artillerie dule zu erleichtern .
die Perſon des Raiſers - in ihm fließt alle Liebe zum Vaterlande, zum Heere, zum Rubme Rußlands zuſam . Auf ibn führt jedes Geſpråd zurück ; was er befördert, iſt ſofort in der Ueberzeugung Yder gut, und was er anerkennt, macht das böchſte Glůd des Ruſſen
Perigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung: 6. W, teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Dienſtag,
N 152 .
21. Dezember 1817.
TH 10
hab
Allgemeine Militár- Zeitung. ich den ſtart poſtirten und verſchanzten , mir doppelt
S do wede 1.
Die Garderegimenter jll Fuß haben im vergange ,
überlegenen Feind angriff. Sieg , vollſtåndiger Sieg war das Reſultat, und den vielen in Indien gewon ,
nen zu Sommer beien Speibenſchießen mit einerVerglei: von 5/8 nenen Saladten ward durd die Tapferkeit der Trup. bis '/ verminderten Pulverladung pen eine neue , die von Aliwal , binzugefügt. 3d babe in verſchiedenen Armeen gedient , aber mit Stolz und
dungsverrude angeſtellt.
Achtung denfe id an die tapfere indiſche Armee. Solde
Truppen waren die Sieger bei Mudfi , Feruzíchab , Aliwal und Sobraon , concentrirt aus den verſchiedes
Militäriſche Nachrichten aus England vom
nen Theilen indiens durch die Vorausſicht, das Urtbeil
Mai und Juni 1847. Die geringe Sympathie , die dem Militår in Eng ,
fabrenen Generals ford Hardinge, vortrefflich coms
land im Allgemeinen zu Tbeil wird , und der Entbu , fiasmus , den das ganze Bolf für einen Rieggefronten
mandirt und zum Siege geführt durch den beldenmů . tbigen General ford Gougb gegen die gut organiſirte,
und die Weisheit des fånigen Staatsmannes und er.
Feldberrn an den Tag legt , bilden einen ſcharfen Ges zablreide und tapfere Sifbarmee. Daber waren die genſas . Die jüngſte Zeit bat dafür wiederum mebr. Siege ſo blutig , daber war alle Geſchidlichkeit der Ofe fache Beweiſe geliefert. Der Triumpbzug von Sir fiziere , alle Tapferteit der Soldaten erforderlich , um Harry Smitb , des Siegers von Aliwal , duro Ins fie zu erringen . Das Reſultat iſt befannt ; die Flagge .
dien und England iſt zu bezeid nend , als daß wir ibn nicat in unſerer Nadridten regiſtriren ſollten.
Englands weht auf der Gitadelle con labore ; die rico gestrunfene Armee , die britiſ Indien zu erobern gee
In Calcutta gab man dem Helden am 28. Januar eine von 600 Perſonen beſuchte Geſellſchaft und über .
dadte, iſt vernidtet ; gegen 300 Kanonen , die glorrei. den Tropbåen der Schladtfelder, ſind einen Marſd
reidre ibm im Namen der britiſchen und eingeborenen
von dieſer Hauptſtadt entfernt, und die Stabilit åt der
Einwobner der Stadt einen foſtbaren Ebren degen . Nads
britiſchen Herrſchaft iſt gelidirt. "
dem man das Wobl der lady Smitb mit Enthuſias. mu8 geirunfen , ward ein Toaſt auf des Generals Se . fundbeit ausgebradt , den derſelbe folgendergeſtalt er wiederie : Meine theuren Freunde und tapferen Brů,
Das 94. Infanterieregiment veranſtaltete zu Ebren Smith's zu Madras im Februar eine Frier , bei der der Held eine vortreffliche Rede bielt und dabei das Dffi.
.
der !
Unſere idonen Geſellſdafterinnen múffen nun
idon erlauben , daß id unſere Blicke auf jene Scenen des Todes lenfe , die man Solabren nennt ; von einer derſel ben , der von Alimal , iſt beute der Jabredtag. Sie , meine Herren , baben das Brillante der Ibat ſo
.
ziercorps aufforderte , dem nådſtens eintreffenden 62. Infanterieregiment mit aller Brůberlidfeit entgegenzu . fommen , und ſich nicht etida dem Wabre binzugeben, als babe dieſes Gorps in der Sutlediocampagne nidt
reine Sduldigkeit getban ; die Verluſte deſſelben bewies ſen am genügendſten, was das Regiment geleiſtet, und
bervorgeboben und gerůbmt; berzlich danke id im Nas ſein Zurück weichen ſei die nothwendige Folge dieſer men der meinem Commando anvertraut geweſenen Berluſte geweſen. Truppen eines Gorpo , mit dem jeder General denſel. Den 28. April langte der Ripon , an deffen Bord ben Erfolg erkämpft båtte – dieſen Truppen gebührt ſich Sir Harry befand, zu Southampton an. Vorber -
die Ehre und der Rubm .
Das Commando einer rol , den Vereinigung von Helden macht auch den Schüde
icon batte ſich der Gouverneur von Portsmoutb , Ge . neral ford Frederif Fisclarence , von einer zablo .
fernſten fübn. Während der wechſelnden Begebenheiten reichen Suire umgeben , an den landungsplaß begeben; des Feldzuges waren die Diſciplin und der Geborſam gleichzeitig war daſelbſt eine Ehrenwade von 25 Mann der Truppen ſo vollfommen , daß man Alles båste ver, 43. Infanterieregimente unter Gommando des ſuchen fónnen ; dod Vorſicht iſt oft beſſer, als Tapfere Quartiermeiſters Rand , ebenſo wie das Muſifcorps .
feit ; id ſudore daher meine Sträfte zu vereinigen , ehe des genannten Regimentes und 25 Mann der Rifle.
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brigade aufgeſtellt. Rand war in einer der Solado nabmen. Obgleid zur Zeit ein großer Theil der offi. ten des Halbinſelfrieges gleidseitig mit Smith vers wundet worden und batte mit ibm in einem Zelte ge .
ziere der leidten Diviſion aus dem Heere geſdieden ift, ro bat dodo ibr Entbuſiasmus die Reminiſcenzen
legen. Ude Gebåude in der Nåbe des Hafens batten Flaggen aufgezogen und die Gloden der Kirchen låuo
der jüngeren Tage lebendig erhalten , das Banfer lie. ferte einen Beweis dafür. Nach der Limes werden
teten , als 17 Ranonen dure die Anfunft des Ripon
die Verſammlungen aller Hauptſtådte Europas in den nådſten fünfzig Jabren gegen das Banfet der leichten Diviſion zurüdſteben , nur wenn die Piſte der alten Garde derleſen und beantwortet wurde , fónnte ein åbnlides Feft veranſtaltet werden. Von allen Seiten wird Harry Smitb bewilfommt , von allen Fefilid .
verfündeten ; Tauſende von Einwobnern waren am Ufer verſammelt , den Helden von Aliwal zu begrüßen.
Bei der Landung deſſelben wurde er von der Corpo. ration von Southampton feierlid empfangen und ibm eine Glúd rundadreffe überreicht, welde er wie folgt,
beantwortete : Mayor u. Gentlemen von Southampton ! feiten wird ibm aber das Bantet der leidten Diviſion Mein beutiger Empfang nad 41 jábriger Abweſenbeit wird nie aus meinem Seedniß erloſch werden.
ale der große Dant , als das bódíte Compliment er. fcheinen. Dieſelben Erinnerungen , welde den neuen
Wenn ich meinem Vaterlande gute Dienſte geleiſtet,
Baron dazu vermooten , die nemoboliden Zierden der
so bin ide den Soldaten , die ide commandirt, dafür
Heraldif bei Seite liegen zu laſſen und an die Tage
verſo uldet. Dieſe baben die Tbaten ausgefübri. Io
reiner Jugend und an ſeine alten Kameraden, an Giu,
danfe aufrichtigeud und
dad Rodrigo und die Pyrenäen , an das 52. und 95.
auf das verſammelte Bolt
zeigend ) meinen landsleuten , denn aus ibnen wird
Infanterieregiment zu denten , und leute derſelben als
der britiſche Soldat genommen, und niemals gebot ich
Sdildhalter zu båblen , werden ihm aud den Werth
ibm , mir gegen den Feind zu folgen, obne daß er einen
der Dration ſeiner alten Kameraden im belſten Glanze
Sieg erfodten .
erſcheinen laſſen. Das war feine jährlid wiederfeb. rende Feſtlidfeit , feine altåglide Berſammlung ; das
Er bat ſtets Teinen General unters
ſtúßt und ſeinem lande Triumpbe verlieben. Jd bin ſtolz darauf, den Månnern , die die Siege , auf die Sie
lebte Rendezvous war in den Ebenen von Bittoria oder
angeſpielt , erfodten haben , dieſes Unerfenntniß zu
unter den Mauern von Loulouſe , das nachte wird
Sie zu commandiren , das war mein ganzes
lid vielleidt niemals ereignen. Bereits ſind die Rei. ben der Mitglieder der leibten Diviſion febr gelistet, die Handelnden wie die Tbaten bilden ſoon den Ge . genſtand der Geſchichte und der Nadeiferung , und
geben. Slúcf .
Eine Idee von der boben Achtung , die dem tapfe.
ren General gezout wird, fann man aus der Zabl der Feſte erhalten , die ihm zu Ebreu veranſtaltet worden. . wabrldeinlid wird der 20. Mai die leßte Vereinigung Soon in den erſten adt Tagen waren ibm Einladun . gen zugegangen von der Königin und Prinz Albert, der vermittweten se onigin , der Herzogin von Rent,
dem Herzog v. Wellington, unter dem Sir Harry
der alten leidten Diviſion geſeben baben . An demſelben Tage ward Sir Harry Smith von dem Gemeinderarb von Pondon in feierlider Sißung
a18 Ebrenbürger der Stadt aufgenommen . Der Ranzo
als Generalquartiermeiſteradjutant bei Waterloo diente, Ter las dabet folgenden Beſchluß vor : Der Danf und dem Grafen Ripon ( frůberer Präſident des India die Gratulation ſoll im Verein mit dem Bürgerbriefe
Board ), Sir John Hobbouſe ( iebigen Präſidenten ),
der Stadt in einer goldenen Búdie von einem Wertbe
Sir Robert Peel , General Rempt , Generalmajor
von 100 Guineen dem General Sir Harry Smitb
Pacy Grand, einem ſeiner alten Waffengefábrten, überreidt werdenfür die ausgezeichneten Dienſte, die Sir barles Hamilton, dem fordmayor u. f. w. Am 5. Mai empfing der tapfere General eine Depu. tation des Goldſomiedevereins , die ibn um die Geo genwart auf einem ibm zu Ehren an einem zu beſtim ,
er am 18. , 21. und 22. Dezember 1845 bei Muofi
und Feruzidab geleiſtet, und für die Zapferfeit und das Úrtbeil, die er in der wichtigen Soladt von Ali. wal am 28. Januar 1846 , in der eine übermädrige
menden Lage zu gebenden Balle erſudre. SirHarry Sitharmee vollſtåndig zerſtört wurde , an den Tag ge. Smith beſtimmte dazu den 11. Mai. Eine Deputa. legt. - Nachdem der General den berfömmliden Eid tion des Senior United Service Club bat den General geleiſter und der Kanzler ibn nit einer geeigneten Rede am 7. Mai , den alten Waffengefåbrten die Ebre er.
weiſen zu wollen , mit ibnen zu diniren. Der 18. Mai ward dazu feſtgereßt. Vorber war der General durch einſtimmiges Votum zum Ebrenmitgliede deg Junior United Service Club erwählt worden , der ibn aud am 2. Juni in ſeinem Glubbauſe in der Regent Street feitlich bemiribete.
als Bürger Pondons begrüßt , antwortete er den lebe teren unter fortdauerndem Jubelrufe der Verſammlung. Am 17. Mai ermåbite die United Service Institu
tion den General zu ihrem Viceparron und die Geo mablin deſſelben zuin Ebrenmitgliede der Geſellſdaft. Den 21. Juni bat eine Deputation der Wåbler.
Am 20. Mai gaben die offiziere der leichten Divi. (daft von Cambridge den General, ibrer Stadt die lion dis Halbinſelfrieges ibrem tapferen Kameraden Ebre zu erweiſen , ſie in dem zn bildenden Parlamente zu Willis Rooms in der Ringsſtreet ein großes Ban, vertreten zu wollen . Smith antwortete dankend für fet , an dem 200 Perſonen , die früber zu der Rifles das Zeichen des Vertrauens , bedauerte aber , das An . brigade, dem alten 95., dem 43. , 52. Infanterie . , 3. erbieten nidt annebmen zu fönnen , da er , wenn die leiden Dragoner . und 16. Pancierregimente gebort Dorſebung ihm die Geſundbeit erhielte , in ſeiner mili . die die leichte Diviſion einſt bildeten , Tbetl tåriſden Sellung wieder nad den Golonieen geben
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werde , und bemerfte dabei , daß er den Wåhlern von
fid die berühmte Sternwarte auf einer, die ganze Ge.
Weſtminſter bereits dieſelbe Antwortbabeertbeilen müſſen.
gend beberrſchenden Anbóbe befindet , war zahlloſer
Auch bei dem gewoonliden Waterloobanfet , das
Train aufgefabren und erwartete Befebl über die Rid.
der verzog von Wellington zu Apoley Houſe am 18. Juni veranſtaltet baite , mard von dem Wiribe ein
tung , die er für das Bivouac zu Nadt eindlagen ſolle , denn bei den Manóvern des Kaiſers iſt nichts
Loait auf das Wobl Sir Harry Smith's ausgier
im Voraus Voraus beſtimmt. Wo er das Gefect abbridt, iſt
bradi , den derſelbe mit den Zeiden der tiefſten Bes
es abgebrochen , und den Truppen bleibt die Aufgabe,
wegung folgendergeitalt beantwortete : „ Unſterblidher
ſide , wie im Kriege , entweder mit nichts zu bebelfen
Herzog von Wellington ! Der gegenwärtige Augenio
oder ibre Bagage beranzuzieben. Von einem Auffab. ren der Bagage an beſtimmten Puncten , wobin die Truppentheile fico nad beendetem Mandver begeben,
blic ut der ſtolzeſte meines Lebens.
Daß meine Ge.
fundbeit ro romeidelbaft von dem großen Kapitán des Jabrbunderts ausgebradt werden würde , måbrend ich von io vielen tapferen alten Generalen umgeben bin und mide in der Geſellſdaft meiner alten Rameraden befinde, iſt eine Ebre' , welde id durdaus nidt er .
iſt nicht die Rede , und oft endet ein Mandver , das
warten fonnte und die zu erwiedern id mid unfábig
folder militäriſden Schauſpiele befolge , nåmlich ride
füble. Euer Snaden verdante ido alle meine militário roben Ehren ; Euer Gnaden verdante ich die Uniform , die ich jeßt mit Stolz trage *). Der boben Meinung,
dabin zu begeben , wo die Bewegungen enden ſollen, 1o daß das ganze Bild fich dem Beſchauer entgegen . rolli. - Håtte ich bier getban , was ſonſt empfeblens. wertb iſt, ſo würde ich nidots geſeben baben , denn erſt,
die Euer Gnaden über mich frůber ausgeſproden , der
der Kaiſer commandirt , zwei Meilen weiter im Pande, als es Anfangs mabrſdeinlid robien ; darum galt aud bier die Regel nicht, die ich ſonſt gern beim Zuſdauen
-
danfe ich die warme Aufnahme, mit der mein Name als die Truppen das Bivouac bezogen , rendeten ſie jeer begrüßt wird , und die Ebren , die mir von der ibre Boten ab , um die Bagage berbeizubolen , die denn Königin und meinen landsleuten in ſo reidem unverdien . auch bei vielen erſt gegen Morgen des anderen Tages sem Maße zuſtromen. Nodmalo dante ide Euer Gna , eintraf. Das mag unbequem rein , iſt aber eine wirt. den für die Ebre, die Sie mir zugewendet baben mit der ganzen Wärme des Herzen eines alten Rifleman . " Dem genannten Toaſte gingen die auf die foni .
lide Scule für den Kriegszuſtand.
gill , den Feldmarſdal Prinzen Albert und die an .
bóft, aufmarſdirt, neben welchem ein fleines Zelt aufge.
deren Mitglieder der fónigliden Familie , den Herzog
dlagen war ; faiſerliche Dienerſdaft umgab es , und
von Wellington , das Sedatniß der Zapferen , die
erwartete die Ankunft des Kaiſers , der bald darauf in
In Roirowa angekommen , ſab id die Tſcherkeſſen und uraliſden finienfofafen binter einem Bauernge.
bei Waterloo fielen , und der General Sir Peregrine ſeinem gewóbnliden einfaden Wagen von Peterbof Maitland voraus, ibm folgten dann nod mebrere, bier eintraf, ſich einige Zeit in das Želt zurückzog und von denen wir die folgenden anfübren : der Marquis dann zu Pferde ſtieg. Ein þóbenzug begrånzte didat von Ungleren und die Savaleriebrigade“ , „ Sir Fre , neben dem Dorfe , das von finniſden oder eſtoniſchen .
1
Derit Adam und die Infanteriebrigade, Sir nem Roß und die Artillerie " und der Prinz Caſtelcicala und Graf Rielmansegge", alſo wiederum mie frů.
Bauern ( Loudonzen ) bewobnt war, die Ausſidt, und id vermutbete, auf meine Nadricht trauend, daß auf dem Plateau dabinter die Truppen aufgeſtellt ſein würden ,
feine Sylbe von der außerengliſden Hülfe, obne ididie daber meinen Wagen nad Pulfowa zurůd , um ber welche die Feier des 18. Juni wabrídeinlid nie ins dem Gange des Mandberg zu folgen , weldes, wie id Peben getreten wäre.
( Fortſ. folgt.)
aus der Aufſtellnng des Trains rolos , dort enden würde.
Militariſche Briefe aus St. Petersburg. XI .
Am 29. Junt begannen die großen Manóver des
Sonell wie der Wind ſtriden die Tiderfeffen
den abbang binauf, und als ich, ibnen folgend, auf der Hobe angelangt war , ſab id die ganze faiſerlide Ca. valcade bereits Werſte weit entfernt auf einer unab .
rebbar langen Gbauſſee, ſonſt aber weit und breit feine Spur von einer Truppenaufſtellung , nur mebrere Re.
Gardecorpo, zu denen die Truppen tbeils einige Lage gimenter Cavalerie marſdirten in weiter Entfernung, und eine Barrerie fubr durd Ginſter und Haidefraut .
früber nach dem lager bei Kraßnoje - Spelo aus den
Reſidenzen Zarokoje . Srelo , Peterhof und Petersburg
über die Felder, in der Ridtung nad Zarsfoje . Sjelo. .
abmaríóirt waren , andere direct an dem Tage ſelbit Jebt erfuhr ich ,daß der Kaiſer die neue, eben fertig gewordene Obauffee von Peterbof bis Zarofoje úber nad Sarsfoje marſcirten . 30 Id batte erfabren , daß das Mandver Nadmittags um 4 Uhr bei dem Dorfe Koirowa , zwiſchen Peterbof und Pulfowa , beginnen
würde , und machte mid dabin auf den Weg, war aber falſo berichtet worden , denn dort war nur das Ren , dezvous für das faiſerliche Gefolge. In Pultowa, wo
*) Anſpielung auf die Oberſtinhaberſtelle des 2. Bataillons der Riflebrigade , die dem General yor Kurzem durch den Obers befehlshaber verliehen worden.
Roirowa bei dieſer Gelegenbeit inſpiciren wollte , weß. balb das Rendezvous bei Roirowa mir irrtbůmlich als dasjenige zum Anfang des Mandvers bezeichnet wore den war. In dem nächſten Dorfe ſoidie ich einen Bauer nad Pulfowa , um meinen Wagen zurüđzubo. len , und am endlid gegen 7 Ubr Abends mit dieſem nad Sarsfoje. – Bis jeßt war nod fein Soup ge . fallen und nur marſdirt und mandverirt worden, wie
denn überhaupt die großen ruſſiſden Manóver mer
1215
1216
einen ſtrategiſchen als taftiſden 3 roedt haben. Die gegen einander operirenden Corpo ſteben oft meilens weit auseinander und müſſen ſich erſt ſuden , - denn der Kaiſer bått ſtreng darauf, daß keine Berbindung irgend einer Ait zwiſden ibnen ſtattfinde. An Ort und Sielle gibt er meiſtentheils erſt ſeine Dispoſitionen , ro daß nidis nad vorherbedachtem Plane , Ades erſt im Augenblick zu ordnen iſt. – Dießmal galt es einen
Reibgardejagerregiments , die von der Seite gekommen waren, jene Batterie vollſtåndig ab , und ſie wåre un . mittelbar verloren geweſen , wenn nicht reglemente måßig Halt gemadt wurde, um den Abmaríd in Ordnung
Angriff auf Zarsfoje . Spelo ſelbſt , zu weldem von 4 Ubr Nachmittags an marſdirt worden war , der aber
mando gebandelt werden muß.
.
zu geſtatten.
Dergleichen liebt ſebr gut aus, gibt aber
weder ein deutliches Bild vom Kriege, noch inſtruirt 28 die Mannſdaften über ihr ridtiges Derbalien in ro fritiſden Augenblicen , wo allenfalls aus obne Com. .
Halb 10 Ubr war
erſt gegen 9 Uhr Abends zur Ausfübrung fam. Der
es und nod tagesbell, wie nordiſdie Nächte immer ſind, als ſåmmtliche Eingänge zur Stadt forcirt waren
Kampf um den Beſik der Stadt ſelbſt fand auf dem.
und die Truppen zu ihren Bivouacs abzogen.
Der
ſelben Plaße ſtatt , wo einige Tage zuvor die Grena. Solußpunct des Mandvers machte, wie ſich bei der beo dierregimenter , die zum Wachidienſt in Petersburg bee deutenden Truppenzabl und den von allen Seiten auf ſtimmt waren , Muſterung vor dem Kaiſer gebabt bate einen Mittelpunct concentriſd andrångenden Maſſen und .
ten . Durd den wunderſdónen Schloßgarten von Zars ,
von ſelbſt verſtebt , einen großartigen Eindruck ,
foje fam ich nod zu rechter Zeit , um ſowohl die auf. ließ nur bedauern , daß man das Ganze nicht aus der überſchauen konnte. Abermals drångte Trup. Vogelperſpective ſtellung der veribeidigenden als der angreifenden fid bei dieſer Gelegenbeit die Bemerfung auf, daß die pen zu überſeben . Es war ein herrliches Sdauſpiel. Muſtertrup, wabre Muſtertrup. 60,000 Mann ruſſiſche Garden - wabre breiteren ſich rings um die Stadt aus und waren in voller Bewegung. Die Beſchreibung deffen , was bier ausgeführt wurde, würde indeſſen nur ermů. pen
den , weil es eben das Gewöhnlide und Befannte war, was ſich bei jedem Mandvermoment, das den Kampf um den Beſib einer Stadt zur Aufgabe bat , wieders boll. Das Widrigſte für den Beſchauer war die Ueber. zeugung , daß die Offiziere das Terrain vortrefflich zu benußen wußten , dagegen ließ das Zirailliren" Vieles zu wünſden übrig , inſofern bei dieſer Fedhtart die Urtbeilsfraft
und die Selbjithårigkeit des gemeinen
Wabı der Abendzeit zum Mandver in jeder Hinſide zu empfeblen fet, und daß aud bierin fide ein beſtimm . ter praftiſder Sinn ausſpridt , den man überbaupt
vielen ruſſiſden Militäreinrichtungen zugeſteben muß. Kaum war das Zeiden zur Beendigung des Manó,
vers gegeben und das Abruden der Regimenter in die Bivouacs begonnen , als von allen Seiten der Geſang der Mannſchaften errónte. Wer die Rufien aus dem Befreiungsfriege ber fennt und von ibnen
erzáblen gebórt, weiß, daß ihr Geſang mit ſeinen ei. gentbůmlichen Weiſen einen ganz beſonderen Reiz bat Uno man ſich nicht ſatt an dieſen balb flagenden , balb
Mannes ſich berausſtellen muß. Alles, was befohlen jubelnden Melodieen boren fann. So fill und ſoweig . oder angedeutet wurde, fand eine genaue und gut eins ſam der Ruſſe ſonſt iſt, ſo in fido gefebrt und verídloſ. geübte Ausfübrung, dagegen zeigt ſich bei den Solda . ten eine gewiſſe lengſtlidfeit , alles nur nad dem Befehl , nidais Telbſtåndig zu thun , und die Gewobne beit , lich ſtets geleitet zu ſeben. Ueberbaupt mag es .
ſonderbar flingen , wenn man ſagt , es seigle fich ein wenig zu viel Ordnung bei dieſem Manóver, denn zu viel Ordnung iſt eigentlich etwas Widerſinniged. Hier aber in dem ſchwierigen Defilee, dem Eingang zu einer Stadt , war es , dem Ernſtfalle entſprechend, nicht unordentlich genug . So z. B. vertheidigten zwei I
Geſchůbe den Sdlagbaum nad Satſdina und beſchoſ,
ſen die Gbauſſee , auf welcher ſtarfe Golonnen Infan , terie zum Angriff vorrüdien . Die Sdůſle blieben ſich
gleid), wurden in denſelben Zwiſchenråumen abgegeben,
ſen, erſdeint , wenn er ſide auf irgend eine Art beob . adtet weiß, ro luftig, ja ausgelaſſen er beint er, wenn er ſingt, das beißt, er erſdeint ſo, wenn man ibn ſin . gent bort , denn anſeben muß man ibn dabei nidt, weil das ernſthafte Gelidt rid aud måbrend des luſtio
gen Geſanges nicht im Mindeſten verziebt , und es
ausfiebt, als ob er mit der größten Anſtrengung luſtig wäre , das iſt aber wabrlid nicht der Fall , und der usbruch des Geſanges nad beenderem Tagewerf ein ro allgemeiner , ſo pourónender , daß kein Zweifel an der Stimmung und Bolfsgewobnbeit des Soldaten übrig bleibt. 418 die Regimenter über den großen
Play (Sofieisfi Ploſchad) binůberzogen, bórte id flein , rufiſabe, finniſde , foſafiſde Melodieen mit Pfeifen ,
gleiddiel , ob jene Infanterie näher fam oder ſteben Jodeln , Fingerflatſden , Brummen , und der Himmel blieb. Die GerdiůBe wurden nicht verſdieden gericht
weiß , was alles noch für Tönen begleitet , nidt von
fet , je nachdem die Enifernung der Angreifenden ab , nabm , und vergebe118 erwartete ich das Commando , welches ſtatt der Augello úffe Rartåtſden aufregen
einzelnen oder ſogenannten Sångerdören , ſondern von Allen . Hier und da ſprang ein Spafvogel aus dem Gliede und tanzte foſafiſd nebenber . Pachen und Ju,
laßr ; dabei war die Straße binter dem Schlagbaum
bel , in Rußland eben feine Sade der Volfégewobno
jo duro Infanterieroutiens verſtopft, daß, als die
beit , tónte darüber aus den Golonnen , und ſo wurde
I
greifenden den Schlagbaum genommen , im Ernſtfalle
dieſer Abmarſd für mich zu einem Beweiſe für die
bier ein furdibares Blutbad båtre entſteben můffen . In der That fdnitten aud zwei Compagnieen des
Freude des ruiden Soldaten an ſeinem Stande und an ſeinem dweren Lagewerfe.
Fiediyirt unie : Birantmoriiicfrit ier Verlagehandlung: 6. W. leote in Darruſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
23. Dezember 1847 who
til
i
Donnerſtag ,
ur vindo N 153. FailDer
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Detto
Som
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20 U
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739 119TU .
Allgemeine Militar- zeitung. Sd med en.
ſiegreichen und wütbenden Feindes forcirt wurden, ſte . ben unůbertroffen in der indiſden Kriegsgeſchichte da . den Regimentern und Corps eingegangenen Bemer ... Dem glänzenden Empfange George Pollock's fungen zum Entwurf des Erercirreglements in England fteht ein Umtand entgegen , er iſt Of Das Comité , welches mit der Prüfung der von .
diefesDienſto Bets iragt war ( liebe 4. M. 3. 18463 Nr. 156 ), bat, außer · bålmniß werden für England alle ſeine brilanten .
einigen Vereinfadungen u . l. n . , die beim demnach
3
leiſtungen in den Starren geſtellt. Man bat die Wabr:
ſtigen Druc des Reglemens in Berücffichiigung fom. beit dieſer Bebauptung.zvoar: yon einigen Seiten an , men folen , der diedene Veränderungen vorgeſchlagen, gegriffen, indem man geſagt, daß die Armee der Com . welche unmittelbaren Einfluß auf die Truppenübuns . pagnie in den Zeiten Lord Hardinges eine andere - gen baben ; dieſe Verånderungen follen dem nådſt bei den Waffen übungen zur Ausfùbrung fommen. -
a 18 zu den Zeiten lord . Gornwallis iſt; ſie bat fid
Würden beißen und Anfeben gebracht; ſieundbat obne Schweden beſar bisber drei große Aus rů . ſelbſt Hülfe zumanden Kampf geldlagen iſt die
ſtungsvorråtbe für ſeinen Armee , welche ido gu Pflanzídute vieler tüdriger Commandeure geworden. Chriſtianſtad befanden, Stod bolm , Göteborg und
Don
Die Truppen der Königin, und der Compagnie fedtem
dieſen soll der legtere , vermoge einer BerorDaung vom als eine Armee vereinig !, ſpornen ſich gegenſeitig zu 16. Juli , aufgeldit werden , weil die 1 beiden erſteren baten beroiſcher Tapferkeit an , baben ſich gleiden für den Zwed binreidend erſcheinen und aud die Rubm erworben und von dem dankbaren Gouverne. Transporie von den genannten Städten nad allen ment gleiche Auszeidnungen erhalten. Nidis deſto Orten des Landes mit Reichtigfeit bewerkſtelligt werden fónnen .
1
weniger beſtebt das angedeutete Borursbeil nod immer gegen die Armee , die Reute mie Olive , fawrence,
11
die beiden Smitb , Rirfpatrid , Palmer , clore ,
Militariſche Nachrichten aus England vom Mai und Juni 1847. ( Fortresung. )
1
Der ungemeine Enthuſiasmus, mit dem der Sieger von Uliwal úberalt begrüßt worden , bat die Frage angeregt, ob General Sir George Pollod , den man in England erwartet , mit gleidem Jubel empfangen
Monro , Stevenſon, Malcolm
Allan, Rio
dardlon , Worsley , Nort , Pottinger , Pollod und zuleßtden beſten und großten von den David Dd .
terlone . Que ibren Reiben berporgeben Tab. Und dieſes Vorurtbeil., wird leider nod immer durd die britiſche Regierung ſelbit genåbri , da ſie den indiſchen Offizieren ihren reſpectiven Rang nur für Ditindien zuerkennt., Der Subaltern in England bat den Bor,
werden wird. Die Unſprüde dazu erfennt man ibm von den ineiſten Seiten zu, denn er war es, der ourd
rang vor dem åteſten General oder Oberſt der indi.
eine Reibe geldidrer Operationen die Unglúcsfälle der Afgbaniancampagne wieder ausglid . Der geringfů. gige Verluſt, welchen ſeine Armee auf dem Maríde Don Perdawur nad Cabul erlitt , iſt von manchen
dien beſiken ." Dieg , iſt die banale Phraſe. Rein Oberbefeblshaber in Jodien und feiner der Befeblba . ber der Truppen der Präſidentſcharten darf aus den Reiben der indiſchen Offiziere gemåblt werden. Dieſe
iden Urmee , weil leßrere „feinen Rang außerhalb Ini
Seiten als ein Beweis für die leidrigkeit der Unter . Ungeredligfeiten erzeugeu andere; so iſt es fürzlid nebmung gebalten worden , ſtatt , daß man ihn , i wie vorgefommen , das die Offiziere eines fönigliden Re. es fich gebübrte , der Borlidt und Umſicht des Sene , gimentes es zur Ebrenſa de geſtempelt baben , feinen rale zuidrieb. Die Mandper , durd welde der Rby. Umgang mit den indiſden Offizieren zu pflegen. ber . , Tezin
und Kburd.Cabul. Pas Angeſichts einer
Mit Ausnabme Clive's iſt kein 'indiſcher Offizier
*) Militärgeirſdrif Diere » Wimerkungen«,ſind in dem Junibeft der ichroediſchen zum Peer ernannt worden. Munro, Malcolmund t abgedruckt . Otterlonen waren dieſer Auszeichnung wobl wur. »
1219
1220
dig geweſen , – aber ſie waren nur Angeſtellte der oftin . diſden compagnie.
an unſeren Bericht über die vielfaden Ehrenbezeu, gungen , mit denen man den Helden von ülimal faſt
Nade dieſen Andeutungen über die nicht eben große
überſtürzt bat , müſſen wir die Auszeichnungen aurei,
Brüderlidheit zwiſden der Armee des Mutterlandes und der Oſtindiſden Compagnie fübren wir an , daß
ben , die den fåniglichen Truppen , die an der Sut.
Generalmajor Pollod am 14. Juni auf dem Marlbo. rough" ju Margate landete , daß er aber wegen ſeiner
Horſe Guards vom 12. Juni geſtattet den unten ge.
leordcampagne Tbeil genommen haben, durch die Gnade der Königin verlieben worden ſind.
Ein Befebl der
å ußerſt geld wådten Geſundbeit die Einladungen der
nannten Regimentern , auf ibren Fabnen und Stand ,
Directoren der Compagnie und anderer Körperidaften
arten die Namen der Soladten , in denen ſie gefod.
ablehnte .
ten, zu derzeidnen und zwar : Mudfi
Ferasid ab
Aliwal
Sobraon
Regimenter :
18. Dezember 1845 21. u . 22. Dez. 1845 28. Januar 1846
10. Februar 1846
anweſend
anweſend
anweſend
anweſend
anweſend . anmejend . anmefend. anweſend.
anweſend
anweſend anweſend anweſend
3. leidtes Dragonerregiment 9.
u
anweſend
16 .
9. Infanterieregiment 10.
anweſend.
29 .
31. 50.
anweſend
anweſend
anweſend . anweſend . anweſend. anweſend. anweſend .
anmerend
anweſend.
anweſend an
cſend
anweſend
53. 62. 80 .
anweſend
An demſelben Tage bat die Rönigin aud dem 31. Infanterieregimente nadtråglid die Erlaubniß ertheilt,
auf ſeine Fabnen das Wort Ortbeg " zum Gedådtniß des ausgezetdneten Berbaltens des 2. Bataillons des Regimentes am 27. februar 1814 zu reben. Einige Lage darauf , am 18. Juni, bat der Gon .
Atalanta " , auf weldem leßteren er dienſttbuender Lieutenant wurde. In dieſer Eigenſchaft fam er auf die u Hermione und war dam 17. Juni 1785 zum wirf.
v
lideri lieutenant ernannt.
Am 2. Juni 1789 ward
er zum Gommandeur befdrdert und übernabm Den Des febl des Ferret im mittellandiſden Meere. Am 11.
Obarle 8 Na .
Auguſt 1790 wurde er Kapitán und commandirre 1791
pitr , die Genehmignng zur Annabme des portugieſi ,
den , Uquilon " . Mit dieſer Fregarle begleitete er den
treadmiral der blauen Flagge , Sir
roben Thurm und Sowerte, des öſterreichiſche Maria . Thereſien , der 3. Klaſſe des rufirchen Georgen , und
Herzog von Surrer von livorno nad England , ver.
der 2. Klaſſe des preußiſden rorben udlerordens er.
band ſich dann mit der Flotte unter Cord home und nabm Tbeil an der Cdladt De8 1. Juni 1794. Für
balten . Die lebteren Auszeidnungen ſind dem Admi. rat in Anerfenntniß feiner Dienſtleiſtungen måbrend des
die ausgezeid neten Dienfte , indem er unter Underem den entmaſteten ,Marlborough aus dem Feuerbereid
testen fyrirden Feldzugs von den verſchiedenen Morgeldleppo batte , wurde er auf das Quarterded der ' narden verlieben worden .
Wåbrend ſolchergeſtalt der eine Tbeilnemer der genannten Operationen mit reiden Gbren geſom udt wurde, mußte der Anfúbrer derſelben , der Biceadmiral
des vereinigten Königreide , ir Robert Stopford ,
Queen barlotte perfeßt und von Pord Howe offent. lid belobt, aud roof ibn das Parlament in sein Dantespotum für die Zerſtörung der franzöſiſden Florte cin . Darauf commandirte er den , Phaeton " in der Nordſee und nahm im Kanal Tbeit an dem Gefecte
fein an glänzenden baten reides Peben am 25. Juni
des Uomiralo Gornwallis am 17. Juni 1795 bei dem
20 Ridmond beendigen . Er, der den Poften des Hou . zu verneurs des Greenwidboſpitals bekleidete , trat im Mai 1779 in die Marine und wurde im folgenden Jabre Midſdipman auf dem „ Prinz George " . Mit dieſem Schiffe war er in den Gefedren Hood'8 , am 12. Januar, und Sir Rodney's , am 12. April 1782,
Růdzug vor einer überlegenen Madi. Mit dem , Pbae.
durch die 10 finienſdiffe und der franzöſiſche Admiral gefangen wurden , und für die das Parlament eiu
Danfesvotum erließ. Er ging dana nad Amerifa und diente in Weſtindien auf den Soiffen l'Aigle " und
ton eroberte er an der frauzófifden Ruite 13 Raui.
fabrer und 3 Kriegørobiffe und befreite mebrere vom Feinde genommenen Sdiffe.
1799 wurde Sir Ro .
bert mit dem Befebl des „ Grcellent " betraut, mit dem er nach Weſtindien ging und ad Monate das Ober. commando der Station fübrte. 1803 wurde er auf den „ Spencera verjeßt und commandirte dieſes Sdiff zwei Jabre in ford Nelſon's Flotte. Der Solador von Trafalgar mobnte er nidt bei , erntete dagegen W
1222
1221 Ebren in Job
Dudporib's Sdladt von Domingo,
den Beri
von Zarsfoje riche entwidelt , lag ein Ba.
am 6. Februar 1806 , in der drei finienſchiffe genom. taillon im freien Felde. Seine Feldmachen und Dor. men und zwei andere aufe Ufer getrieben wurden. In poſten waren einige Hundert Stritte davon in regle . dieſem Gefedre erbielt Sir Robert eine Wunde , die menigmåßiger Entfernung , aber obne die geringſte ibm bis zum Lebensende fortdauernde Leiden verur. Benubung des Terrains, ebenfalls in freien Felde ſadte , aber es verlibaffte ibm aud eine Medaille und den Danf des Parlamenis. - Mit dem Spencer ben
aufgestellt , so daß dieſe Aufitellung ausſab , als ob man lie auf Papier gezeichnet båtte und als ob gar .
gleitere Siopford die Erpedition ford Gambiers
feine dedenden Gegenſtande rings umber eriſlirten.
nach Ropenbagen im Juli 1804 , und ward wiederum
Gin Blid weiterhin belebrte mid abe , daß aud dieſe
in das Dankespotum des Parlaments eingeldloffen. Båbrend des Gominandos des Spencer " wurde Sir
den gar nicht norbig geweſen wäre, denn ringe umber,
Robert zum Contreadmiral ernannt, befebligte dare
allerdings in ziemlich bedeutenden Entfernungen von
auf eine Flotte an der Küſte von Frankreide und trieb
dem Bivouac , tedien Korafen in Gråben und binter
nur formelle Aufſtellung von Borpoſten und Foldwa ,
im April 1809 drei franzöriide Fregatten unter die
Bürden , beobachreten die Zugånge ringo umber und
Batterieen pon Sable d'Olonne . Im Jabr 1810 jog
ſtanden in ununterbrodener Verbindung mit dem bi , pouacirenden Bataillon , welches in ibnen reine Augen und ſeine Füblborner batte. Obgleido ganz in der Nibe Des Bivouacs ſide Håuſer befanden , in denen die Offiziere mobl båtten ein Unterfommen finden fónnen,
Sir Robert Reine Flagge auf dem Scipio auf und Tegelte nach dem Rap der guten Hoffnung, und leitete dann 1811 die Wegnahme von Java , für die ibn cas Parlament wiederum mit ſeinem Danfe beebrte. Zum V
Viceadmiral ernannt , febrie er 1813 nad England auf ſo war dieſe Gelegenbeit dod von seinem benust 1831 erhielt er das Großkreuz
worden , und Alles batte auf freiem Felde gelegen.
des Batbordens und wurde 1834 Contreadmiral des vereinigten Königreidd. 1837 erbielt er das Gom.
Im Bataillon war ſchon alles mit dem Anzuge ber idäftigt. Die Mantel wurden ausgezogen und gerollt,
mando im mittellandiſden Meere und zog Feine Flagge an Bord der , Prinzeß Obarlotte" auf. Von dieſem
die Gewebre gereinigt, gepußt , furz es war das bee wegte Bild der Soldatenwirtbrdaft in reiner ganzen
Sdiffe aus leitete er alle operationen an der Kúite
Pebendigkeit und Friſde.
Syriens bis zud Solußacte , dem Bombardement von
fein Unterſdied zwiſden dem ruffiiden oder einem
dem , Preſident" zurüd.
Bon weitem gereben, war
Bei dem Tode des ads franzófilden und preußiſden Bataillon zu bemerfen. mirals Fleeming wurde Sir Robert zum Maſter Nur wenn man nåber trat, zeigte ſich die nationelle
Acre am 4. November 1810.
und Governor des Greenwid boſpitals ernannt,
Verſchiedenbeit in den Gewohnbeiten der Mandaften .
Uud mande andere Wunde bat der unerbittlide
Wo in Frankreide fide Offiziere und Gemeine geben
Tod dear Pandbeere und der Flotte Großbritanniens geſchlagen ; dode febren wir zu den lebenden zurück und beſpreden zunädſt die für diefelben midligſten
laffen , wo das lager und das Bivouac einen beſon , dere vertrauliden Zon wilden Untergebenen und Borgeregten entſteben lågt, wo es ſich jeder ſo bequem
widtigiten Angelegenbeiten der jüngſten Zeit : die Bid
als möglich madt und ein fortwibrendes Spreden,
zur Verfützung der Dienſtzeit, die Striegsmedaille wild
Singen oder Spectafelmaden , wie es beint, mit dazu bört, åndert ſich in dem Bivouac eines ruriſden Ba ,
Das neue Penſionsreglement,
Die Army Service Bill ging am 18. Mai durd das Goinité des Oberbauſes .
Ford Pucan ftellte ein
taillons nicht das Geringſte in Beobadtung der ſtar, ren Form , in der genaueſten Ausfübrung des Regle,
Amendement, nace dem die Dienſtzeit der Infanterie mente, in der Angliden Stille und Soweigſamfeit,die auf 12 und die der Cavalerie auf 14 Jabre feſtgelebt dem ruffiſden Soldaten eigentbůmlid it. Nad der Stadt zurüdgebend , beobadtete id die die Roſafenvedetten von Wellington ; der Herzog werden Miniſter sollte widerregren lide demſelben und leblereund erflåre , von denen id im zweiten Briefe bee ten , daß sie lieber das Geles fallen laſſen würden , als das Amendement annehmen. Ein anderer Antrag des Ford Eilenborough idard angenommen .
so
reits erzált , und ſchloß mid dann , als die Truppen
durch Zarofoje bindurd abmarſdirten , einigen Roſa, fenabtbeilungen an , die den äußerſten rechten Flügel
bar die Biù die lepie Inſtanz durchlaufen , ibr febit degjenigen Corps bildeten , meldes geſtern Zarøfoje daber nur noch die Genehmigung der Königin . (Schluß folgt.)
perrbeidigt barte , beute aber, zur Offenſive uberging. Mebr als das große dad bretrartige Sdauſpiel gro,
Ger Mailen auf unablebbaren Feldern intereſſinte mic das , was die weit vom Haupicorps entfernt auf dem äußerſten Flügel unbeadtei und Teibitandig bandelnden
Militariſche Briefe aus St. Petersburg.
Koſafen ibun würden.
Id verließ daber mir ibnen
die Stadt auf der Seite nad Pulfowa , måbrend das Manóver ſich nach der fait entgegengeregten Seite bin
XIII .
Mit dem erſten Grauen des nächſten Morgens ber.
entwidelte. Bald war der åugerite recbie Flügel über
Nattlager in Zars das Stådden , um beſuden. Auf dem der lebte Kampf um
eine Meile von dem Bauprcorps entfernt und fandte nad allen Seiten , auf abermals meilenweite Entfer ,
ließ ist mein febr improviſirtes foje . Srelo und begab mich vor die Bivouace der Truppen zu Sofieiefi Ploidad , mo geſtern
nungen , ſeine Patrouillen und Recognoscirungsdela, demento aus.
Namentlich waren die einzeln ausges
1224
1223
ſandten Roſaten gegen Petersburg bin ſtets in Bewe . bölzerne Stadt angeſiedelt, die aus Häuſern beſteht, Wir famen romeit von dem eigentlichen Mandverfelde
welde die bóditen Perſonen des Sofee zur Zeit der Manoder bewobnen. Die Gebåude reben aus , wie
ab , daß der Kanonendonnér nur noch dumpf zu uns berüberflang , und obgleich ich nirgende aud nur die
ſauber gebaltenen Gartenanlagen umgeben und ſteben
gung , als ob man yon dort eine Diverſion fürdrete.-
.
l'andwobnungen reider Peute , ſind meiſt mit ungemein
geringſte Spur von feindliden Truppen entdedre , ſo gingen die Roſafen doch nur mit der åußerſten Vorſicht
gewoonlich leer. Nur wenn die Truppen in das Pager
Namentlich war die Art und Weiſe , wie ſie ein Dorf oder ein einzeln liegendes Gebóft abſudten , eine
gung , die ibres Gleichen ſudr.
eine frappante' Webnlichfeit mit dem zu Kaliſo 1835.
wabre Schule für den Felddienſt , die mit erſt voll. jåndig begreifen ließ , warúm ruſſiſde Truppen nie
muldenförmigen Senfung der weiten Fläche , in wel.
ů berfallen werden fónnen .
der ein Bach , die Duderboffa , aus einem landſee zur
bor .
Vorausgebend , um die Gegend beffer überleben zu fónnen , ſtieß id problich binter einem einzeln liegen ,
den Bauernhauſe auf einen uraliſden lintenfoſafen ,
der rein Pferd dicht an die Mauer geſtellt batie , auf dem Sariel aufrecht ſtand und über den niedrigſten
gerůct ſind , entſteht bier ein leben und eine Bewer Das lager ſelbſt bat
Wie dort, liegt es bier auf den beiden Abbảngen einer
See abfließt und allerlei Müblen und Fabrifen treibt. Die Pazareibe, Rüden und Defonomiegebäude des las gers liegen nach dem Tbal zu , das Pager ſelbſt auf Plateau.. Sowie man aus Kraſnoje beraustritt, dein Plateau dem überſieht man mit einem Blicke die ungebeure Ausdeb .
Tbeil des Dades weg den Weg beobadiete , den ich nung des Fagers, weldes in feiner Totalitåt aus dret Er gebórte zu dem å uferſten linten verſchiedenen beilen beſteht. In dem , der faiſerlichen Flügel des jenſeitigen Corps. Seine Stellung war Golonie zunädit gelegenen lagert die Infanterie und ſo, daß der ſich nåbernde Feind nid is als den ichwar, Artillerie der Avantgarde , auf der gegenüberliegenden zen Pelzbeſaß friner Múße auf dem Dache reben fonnte. Hobe die Infanterie und Artillerie des Gros , und zur Nidi weit binter ihon beobachtere ein Zweirer , im Seite der Chauſſe nad Petersburg vier Gardecavalle .
gefommen war.
Chauffeegraben liegend , reine Kameraden und diente
rieregimenter , dießmal die Grenadiere zu Pferde , die
ale Berbindungeglied mit dem weiter ab im Dorfe Niebenden Haupttrupp, deren Anmefenbeit dort ich aber aud nicht aber bemerkte , dis id das ganze Dorf durd .
fals vier Regimenter , lag in dieſem Jabre in Gan .
gangen war und mid überall darnach umſah. Die Erzählung wurde das ſoon Gelagte nur wice
im nådſten Jahre ind lager , måbrend die jeßt darin
ublanen , Huſaren , Roſafen und einige reitende Bat.
terieen. Die zweite leidite Gardecavaleriediviſion, eben, tonnements auf den nådten Dörfern , rúdt dagegen
derbolen müfen , wollte id) jede Bewegung der aus,
ſtehenden Regimenter dann Santonnirungen bezieben.
weidenden und nad dringenden Korafen beider Par, teien ſchildern. Es war das vollfomunenſte Bild des
Die
were Cavalerie ſtebt jedes Jahr in Cantonni,
tung .
fleinen und Parteigångerfrieges , das man nur eben
Das Infanterielager der Avantgarde war bereits
kann , und ein rolagender Beweis , daß der Friede in
aufgeſdlagen , weil die Truppen daſſelbe idon vor
Rußland midts von der Eigentbůmlichfeit und Nüß ,
einigen Zagen bezogen batten nnd nur nad Zarefoje
lichfeit der Koſafen abgeſchliffen , daß ſie noch icimer
zum Manóver abgerůdt waren. - Dagegen befand ſide drůben auf dem anderen Plateau nod fein Zelt. Man jab aber in dem Raſen deutlid die Tracirung für die Bataillonsgaſſen , ſowie denn aud dort die bölzernen Gebåude ebenſo die Zahl der Regimenter und Briga .
das ſind, was sie von je der rufiſden Armee waren , und daß fich jede Armee Glúcf wunden fonnte, eine folde Truppe zu befiBen . Das Manover 309 fich unterdefen immer weiter
von Pulfowa und Zarsfoje fort , und da es , wie man ůberall wiſſen wollte , Abends beim Lager von Kraß, noje enden ſollte, ſo beſtieg id meinen Wagen und fubr über die Dörfer Witolowa und Nifolajewsfaja nad Kraſnoje . Slelo ( dem roiben Dorfe) , wo ſich die
den erfennen ließen , welde bier ing lager rügen roll. ter. Jedes Bataillon liegt in 64 Gemeinenzelten, alſo 16 Zelte pro Compagnie , von denen 32 auf der einer und 32 auf der anderen Seite der 50 Schritt breiten
Das Ganze bildet ein långli. Reiben Zelten und iſt von drei welche die Grenze des Batail . Dieſe Rafenſtreifen geben einem
Wochen in Sommer bezogen und beſtehen mbeilo que
Bataillonsgale ſteben . dres Vieredt mit vier Naſenſtreifen umgeben , Tonsbezirks bezeichnen.
ftåndigen Holzbauten , wie die lazaretbe , Kúden , Orfo .
ruffirden fager etwas ungemein Nettes und werden
tebenden Sommerlager des Gardecorps befinden . Dieſe
fager werden befanntlicb in jedem Jahre auf jede jiomieanſtalten , theils aus Zelten , die erſt beiin E111e
ſorgfältig gepflegt, so daß die weißen Zelte auf gelbem
túden der Truppen , und zwar von dieſen ſelbſt , auf:
Boden , mit grünen Raſenſtreifen umgeben, einen freund .
geſoolagen werden . Das Dorf Krafnoje beſteht , wie die meiſten rufiifden Dörfer , aus zwei Reiben bölzer . ner Håuſer , zu beiden Seiten der vortrefflich unters
licben , fauberen Anblidt gemåbren. Rings um die Zelte berum und innerbalb der Raſenſtreifen fteben die Sc. webrmåntel auf runden Raſenbügeln , aus denen eine
baltenen und , wie alles in der Nähe der faiferlichen
Stange mit einem Dad bon Mefſingbled emporſteigt
Refideng, bodit forgfältig gepflegten Obauſſee. Auf der cinen Seite dieſes Dorfes , und zwar nach der Seire
und zum Anlebren der Gemebre dient, welde bei Re . genweiter mit einem Daniel von belgrünem Wads ,
des Infanterielagers bin , bat fich eine freine elegante
fud bededt werden.
Nedigirt unter Verantrrerilid;keit der Verlagihandlung : 6. M. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Samſtag , 25. Dezember 1847.
N 154.
17
Allgemeine Rilitar -Zeitung., Modena .
Militariſche Nachrichten aus England vom
O Zeitung" theilt über die Mili . Die „ungemeine
Mai und Juni 1847 .
tårmacht von Modena Folgendes mit : I. finientrup . pen .
(Schl u B. )
Generalcommando zu Modena 3 Mitglieder ;
Corps der Dragoner zu Pferd 100 Mann , zu Fuß 200 ; Nobelgarde 110 ; Palaſtwadie 15 ; Offiziere des
Geredrigkeit widerfabren laſſen , daß ſie mit wenig
Geniecorps 4 ; Artilleriecorps 150 ; linienbataillon mit
Ausnabmen mit Milde und Gute geführt worden , es
Man muß den Debatten in beiden Häuſern die
zwei Compagnieen Grenadiere und lieben Gompagnieen berrſchte feine Bitterfeit , fein Spott , feine Befduldis Fúſiliere 1040 ; Pioniere 130 ; Pioniere zur Bewachung gungen wurden entfaltet und außerhalb der Thüren von Brescello 60 ; Veteranencorps 70 ; Jågerbataillon des Parlaments wurde die Maßregel mit einer Art der Provinz Frignano in redo8 Compagnieen 560 ; frober Zuſtimmung und rubigen Vertrauen aufgenom , Bataillon Urbani ( Stadttruppen ) in red 8 Gompag .
men, die für die Antragſteller einen Beweis der Dant,
nieen zu Modena , Reggio , Maſſa , Sarpi, Correggio,
barkeit bilden fonnten. Man darf auf dieſe ftiaſowei.
Finale 500 – im Ganzen 2942 Mann Linientruppen.
gende Zuſtimmung des Volkes als auf ein Rennzeichen
-
1. Freiwillige Miliz. Regiment der Provinz Modena
bliden , daß die Eiferſucht, welde ro lange das Riebende
in drei Bataillonen 2250 Mann ; zwei Bataillone der Provinz Reggio 1500 ; Jägerbataillon der Provinz Moi dena 620 ; Fågerbataillon von Reggio 400 ; Fågercom pagnieen zur Verſtårfung des linienbataillons von
Herr als eit -Uebei anſab , großtentbeilo verídwunden iſt. Der Herausgeber der Naval and military Gazette ſagt darüber : Unſere conſtitutionellen Gefüble haben
Frignano 600 ; rechs Gompagn . im Herzogthum Maſía. Tarrara und den Gebietstbeilen der Lunigiana 720 -
im Ganzen 6090 Mann mir 2700 Mann Reſerve , ſo
und bisber das ſtebende heer mit Mißbebagen betrad , ten laſſen , weil wir es als unſeren Freibeiten gefabro bringend betragteren ; die Erfabrung bat bemieſen , daß
icon General Dudinot im Jahr 1835 bemerfte , allen
wenig Grund für dieſe Beunrubigung beſtand , und wir babe'n ſu glauben Urſache, daß die beabſidrigte Aenderung ſie noch mehr vermindern wird , denn da die Dienſtzeit des Soldaten verfürzt iſt , wird er um ſo weniger ſeine Pflichten als Bürger vergeſſen. Pebs
benachbarten Staaten relativ überlegen , ſelbſt wenn
ten wir iſolirt your aller Welt , ſo fónnten die uns
man nicht auf Toscana achten will , wo ſeit mebreren Generationen das Militårweſen ſyſtematiſd und vors
überlieferten Traditionen und unſere eigenen Gefühle die Mißgunſt gegen ein ſtebendes Heer aufrecht erbal.
.
daß die geſammte Militärmadt fich auf 11,732 Mann
beläuft, eine ganz reſpectable 3abl für einen Staat, der nicht viel über 500,000 Einwohner záblt, und, wie
råblich vernachläfrigt worden iſt.
Für die Bildung ten; da wir aber inmitten der måchtigſten bis zu den
des Militårſtandes iſt ſeit 1815 im Modeneſiſchen viel gerdbeben , namentlido durd die Bemübungen des Erzs
3åbneni bewaffneten Nationen leben und ausgedehnte Golonjeen zu veribeidigen baben , ſo iſt für uns eine
berzogs Marimilian von Eite , des Obeing des regier Armee durchauð erforderlich ; diefe Nothwendigkeit zu . renden Herzogs , unter deſſen perſönlicher Leitung die adelige militärafademie zu Modena und das im Jabr 1822 gegründete Pionierinſtitut mit dem dazu geborene den mathematiſden Convice zur Bildung der Inger nieure ſteben .
Großbritannien . Oberſtlieutenant Dorville , Ritter des Bathors
gegeben, fann fein Zweifel eriſtiren , daß , je beſſer die Zuſammenſeßung und der Geiſt dieſes Heeres ſind, wir deſto riderer auf daffelbe in Zeiten der Norb und Ge . fabr ' reconen fónnen , und daß die Maßregel zur Vero kürzung der Dienſtzeit eine weſentliche Verbeſſerung beziveoft.
Eine andere weſentliche Verbeſſerung iſt dem Heere
dene , der fits als Befehlshaber des 40. Infanteriere. Englande durch das vom 24. Mai 1847 datirte Pen. giments im Afgbanentrieg To růbmlich bervorgethan, ſionsreglement geboten, das von allen Seiten mit freu. iſt am 15. Nov. in Pondon geſtorben .
digem Jubel begrüßt worden .
Wie gunſtig die einzels
nen Såße gebalten ſind , ergibt roon die flüchtige
1228
1227
Durdſidht der verſchiedenen Beſtimmungen , die die . Commandeur zuſtand. Die Truppen waren in einen M. 3. bereits früber ihrem Wortlaute nad mitgetheilt nur 78 Fuß langen und 30 Fuß breiten Raum einge. bat. Man růbmt an dem Reglement bauptſåd lid die preßt , ſo daß der Mann nicht mebr als 19 Gubiffuß große Klarbeit , die es jedem Soldaten aud obne atbembarer Luft batte. Nach der Ausſage der Chirur. fremde Hülfe möglich madi, don im Voraus zu über. gen waren mindeſtens 80 Perſonen zu viel an Bord. reben, zu welden Wobltbaten er unter den verídieden. Solche Fälle beweiſen , mit wie wenig Sorgfalt im ſten Verbåltniſſen nad ſeiner Entlaſſung aus dem
Allgemeinen der britiſche Soldat bebandelt ward ; die
Dienſte berechtigt iſt ; bei dem bisherigen Reglement jebigen Bemübungen laſſen boffen , daß auch den Ans war dieß nicht möglich, da die Beftimmungen deſſelben ordnungen für die Ueberſdiffung der Truppen nade .
To vieler Auslegungen fåbig waren , daß der . Soldat
den außereuropäiſchen Stationen in Zukunft eine grds
immer erſt nach ſeiner Entlaſſung durd die Bebörden Bere Aufmerkſamkeit zugewendet werden wird. Nad erfubr, welche Penſion ſeinen Dienſtleiſtungen gebübre. ' den fönigliden Reglemente roll auf jeden Mann, wenn Die langerſebnten nåberen Beſtimmungen über die das Sdiff die beiße Zone pafſirt, ein Raum von 2 Verleibung der Kriegodenfmůnze find endlido am 1 . Juni veröffentlicht worden , und wenn ſie auch keine einfade Auszeidnung für die Beteranen des Halbin .
Tonnen gerednet werden .
Dieſe Regel iſt zwar groß.
tentbeils feſtgebalten worden, aber dergefialt, daß man
einfad den Tonnengebalt eines Schiffes durch zwei
felfrieges loaffen, ſondern aus den Mariniers für die tbeilte und den Quotienten als die Anzahl der für wichtigeren Gefechte der Kriege von 1793 bis 1814
daſſelbe beſtimmten Truppen annahm , obne dabei den
eine ſolde zuſtellen , ſo haben rich dodo manche Stims
bedeutenden Raum zu berückſichtigen, der durd die
men erboben , die auf eine weitere Ausdehnung der
verſdiedenartigen Vorråtbe in Berdlag genommen iſt.
.
Maßregel dringen . So fand am 16. Juni eine Ver . Dieſe Anwendung der Regel bat foon manden bifla. ſammlung von Marineoffizieren in Tbarded Houſe Lavern ſtatt, die eine aus dem Admiral Godrington , Viceadmiral Malcolm , Gontreadmiral Bowles und
den Grafen Hardwide beſtehende Commiſſion er.
genswertben Berluſt berbeigefübrt; ſo erſticften im Sommer 1846 anf der „ Maria Somes" 14 Mann des 90. Infanterieregimento, da man wåbrend eines Stur, mes die Sdiffoluen batte ließen müſſen und den
wählte , um dem Gouvernement die Bitte vorzutragen,
ſtarf zuſammengedrängten Truppen dadurch alle athem.
daß die Verleibung der War Medal nidt nur auf die Tbeilnehmer der in der Drdre vom 1. Juni angefübr. ten Gefechte beldrånft, ſondern weiter ausgedebnt wer.
bare Puft geraubt batte.
den möchte.
Auch von Seiten des Landbeeres iſt der
Wunſch einer Erweiterung der Maßregel auf das feb bafteſte ausgeſprochen worden.
Daß die Truppentransporte dem Staate jährlid eine bedeutende Summe foſten , iſt leicht zu erweffen ; man wird einen Begriff davon erbalten , wenn man
erfährt , daß die Transporte nad Indien im Jabre 1845 80,537 Pfund und 1846 115,194 Pfund per:
Wåbrend man die obige neue Auszeichnung ge.
zebrien , und daß die Transporte der Truppen und
baffen, iſt aus eine Aenderung mit den Statuten de Batbordens vorgenommen worden. Nad den Ende Mai veröffentlichten fóniglichen Patenten, die den Da
ibrer Familien von Indien zurúd nad England 1845 53,352 Pfund und 1816 81,391 Pfund Koſten verans lasten. Am 10. Mai fanden in Gegenwart des Marquis von Angleſey auf dem Woolwider Spießplage meb.
tum des 14. April tragen , ſoll der Orden fortan den
Litel : Most honourable Order of the Bath fùbren, aus einem Großmeiſter und 952 Rittern , die in drei
I
Klaſſen ( Großfreuze , Gommandeure und Ritter ) zers
rere Verſuche ſtatt. Man prüfte die neu conſtruirten ſeosundfünfzig und zweiunddreißigpfündigen Geſcúbe
fallen , beſteben , den Prinzen Albert als Großmeiſter
und fand dabei beſtåtigt, daß der bölzerne Rabmen
baben und in jeder Klaſſe eine Unterabtheilung für
die beſte Bettungsart für dieſelben, rei ; den eiſernen
Civiliſten und eine für Militårs beſigen.
Raben warf man vor, daß fie den feindliden Squio
Dieſe Aenderung hat ſich den Beifall der Militárs fen zu wenig Haltbarfeit entgegenſeßen würden . nido erwerben können ; dieſelben bedauern , daß der Darauf wurde der von dein Oberſtlieutenant Har . bisber rein militåriſche Orden nun auch die Bruſt von dinge erfundene hölzerne Auflag beſichtigt, der Givilbeamten rď můcken roll, wünſchen , daß der Soldat den vor mebr als 18 Jahren vom General Millar Teine l'orbeeren und Mauerfrolle, der Nidimilitår aber conſtruirten broncenen zu erleben beſtimmt iſt. Der ſeine Dlive und Bürgerfrone tragen moge , und weiſen Dorzug des Auffaßes des Oberſtlieutenant Hardinge .
auf den altbemåbrien Wahlſprud Suum cuique bin.
beſtebt, darin, daß er bis zu Elevationen von 10 Grad
Die Anordnungen für den Transport der Trup . pen nach den Colonieen bilden noch oft den Gegen. ſtand geredter Ungriffe. So bat das 37. Regiment, das den lebten Winter nach Ceylon fegelte , die bitter.
gebraucht werden fann , wåbrend der des General Millar nur 4 Grad zu nehmen geſtartet. Die zur Prüfung ernannte Commiſſion bielt jedoch die Vor , Theile des neuen Aufſazes nicht überwiegend genug,
ften Erfabrungen gemadt. Auf dem Gaſtle Eden " wa. ren im wabren des Wortes 279 Mann , 28
Weiber und 49 Kinder des genannten Regimentes , außer 60 Mann von der Artillerie mit 6 Weibern und
um die für ſeine Anwendung erforderlichen Verande rungen an den Geſchützen gerechtferrigt zu finden . Die freiwilligen Penſionäre , die zur Toloniſa . tion für Neuseeland beſtimmt ſind , baben in
9 Kindern , eingeſlauet. Fúr 13 Offiziere waren nur
Obatham unter der fritung des Ingenieuroberſt Free
8 Gajůten vorbanden , von denen natürlich eine dern
derif Smith einen Curſus der Felofortification duro ,
1229
1230
gemadt und namentlid die Fertigung von Schanz . und Sappenkdrben , den Angriff von Paliſadirungen,
laſſen . An den Beinkleidern raß der Schmuß bis zu den Knieen , weil er erſt trodnen mußte , um wegge. foafft werden zu fónnen. Das Pederzeug war durd ,
das Brüdenſdlagen mittelſt Tonnen , das Errichten Am 9. Juni fand auf dem
von Bruſtwebren erlernt.
Uebungsplaße der Pioniere ein Verſuch zur Zerſtörung ei.
1
.
weidt und der weiße Puß abgefloſſeu , dagegen glånz . ten die Knopfe , ſaßen die Haare glatt und war der
ner doppelten Paliſadirung nad Art derjenigen , die die
Sonurrbart Towarz aufgeregt; ein gutes Zeichen von
Englånder früber bei Hefis Pab auf Neus Seeland zu über
der Zucht in den Compagnieen , die relbſt unter ers
winden gebabt , ſtatt; zuerſt wurden vier Rollförbe nnd
dwerenden Umſtånden nicht nadlågt.
eine Handfarre mit den Pulverſacen auf einer Gnifer.
Bei dem Gros fanden die einrückenden Regimenter
gedeckt nung vom Pab niedergelegt. Durch die Roufdrbevor und růdien die Penſionåre gegen die Padiſadirung
, welde den Umfang jedes nidts ald die Raſeaſtreifen Zeltes bezeichneten . Umfang
brachten dadurch die Pulverladungen , in Summe 200
Die Gewehre wurden zunedoſt unter die ſchon erwåbn .
Pfund , dicht an die Paliſaden beran. Die Wirfung
ten Gewebrmåntel geſtellt , das Gepåck und Pederzeug
Bataillons und den
jedes
war eine bedeutende; es murden mebrere Paliſaden
abgelegt, dann aber die Zelte aus den hinter dem las
yon 1 Fuß Stårfe zerſplittert und berausgeboben , ro daß eine Sturmlüge von 8-9 Fuß Breite entſtand . Schon früber baben wir mitgetheilt , daß der Ar.
ger ftebenden bölzernen Vorrathsbåuſern herbeigebolt und ſofort aufgeſlagen . Id erfannte leicht, daß die
tillerieſdie @ plaß von Woolmid nad Sboebury Neb verlegt werden ſoll. Die nåberen Anordnungen ſind
Mannſchaften für das Zeltaufſchlagen einerercirt wa ,
bereits getroffen ; nad dieſen wird der neue Plaß eine
ren , denn die Arbeit ging obne Anleituug von Pioni. ren raſch vor fich , und nad einer balben Stunde flate terte aud bier eine unüberſehbare feinwandſtadt. Je
ſolche fånge baben , daß ſie die größte Soufweite der
des Zelt war in der Mitte und an den vier Eden
fdmerſten Geldbuße um das Dreifade überſteigt.
durd Stangen befeſtigt , außerdein aber durd Zeltlei. men von dem Dade bis zum Boden an Pflócen feſte
rol dabei gleichzeitig als Sdieße und als Uebungs. plaß dienen.
Der erſtere wird Quartiere für 1 Stabss
.
gebalten.
Die mittelfte bodofte Zeltſtange batte in
offizier , 7 Offiziere, 51 Unteroffiziere und 7 Mann,
Manngodbe ein Brett, auf weldes die Effekten der
Ståde für 14 Pferde , ein Hoſpital, eine Scenfe , ein
Soldaten gelegt werden fonnten , måbrend die fager,
Pulvermagazin und eine Batterie für 6 Rohrgeſchüße und 2 Mortiere erbalten. Auf dem Uebungeplaße
ſteden , Strob auf einzelnen Brettern , an den Zelt. wånden umber fid befanden. Der Zelteingang befand
werden erbaut : Wobnungen für 1 Stabsoffizier , 15 Offiziere , 122 Unteroffiziere und Gemeine , ein laza . reib , Ståle für 16 Pferde, eine Batterie von 6 Robre eine Žabl temporårer Baraden für die jungen Offis
ſich bei allen Zelten auf der Seite der Fabnen made und fonnte durch ein breites Stud leinwand verídlor. ren werden. Ringo um jedes Zelt ber war zwiſden den Raſenſtreifen ein fleiner Graben angebracht, in dem das Waſſer ablaufen fonnte. Kaum waren die
ziere anlegen , die aus Woolwich nach dem Spieße plabe commandirt werden ſollen , um den Schiefverfus
Zelte aufgeſdlagen , so ging es an die Reinigung der Kleiter und Pußen der Waffen. Alle Soldaten batten
geldůßen und 4 morfern .
Außerdem will man noch
I
den beizumobnen . Die Anlage der verſchiedenen Werfe
die Uniform und Beinfleider ausgezogen und den Man ,
wird im Juli beginnen , und man beabſichtigt, dieſelben im laufe des nådſten Herbſtes und Winters zu vollen . den , damit der neue Plaß im Frübjabre 1848 benußt
tel über den Teinenen Unterboſen angelegt.
werden kann .
Auf den
Zeltleinen wurden die Kleider getrodnet und dann an das Eſſen gegangen. Obgleid eg ſoon Mittag war und das Eſſen leidt von vorausgeſchidten Fourieren båtte bereit gebalten werden können , fo find doch dergleis
Militariſche Briefe aus St. Petersburg . XIV.
Am folgenden Tage Mittago růcten die Truppen
den Bequemlidfeiten in der ruffiſden Armee nicht Sitte , und ihre Manóver reiden aud in dieſer Be . ziebung ſo nabe als möglich an die Wirflidh feit des Kriegszuſtandes beran .
Wåhrend die Einen mit Aufo
ſchlagen der Zelte beſchäftigt waren, begann das Com .
in das Pager ein , nachdem ſie eine Nadt im fürchter.
mando der Anderen für die Küche.
Erſt jeßt wurde
lidſten Regenwetter bivouacirt.
Es war ein große artiger Anblic , dieſe 60,000 Mann von allen Seiten
Feuer gemacht und Grüße gefocht.
Von Eſſen war
über die Felder bin auf Strapnoje zumarſdiren ;; ſich vor den verſchiedenen Pagern aufſtellen und nun gleich : zeitig mit voller Muſik und Geſang in die Bataillone . ſtan, der Avantgarde ſtan. gaſſen einrúden zu leben . Bei der den , wie donermåbat , die Zelte bereits , wibrend drůben bei dem Gros der Infanterie noch fein einzie
nicht eber die Rede, bis a des rich in militariſmer Ordo nung befand , dann traten die Mannfoaften dazu an . Hinter jedem Bataillon waren Tiſde und Bånde von Raſen gemacht, das beißt, ein breites , 3 Fuß hobes Raſenſtúc , ſo lang wie eine Compagniefroni , bildete den Liſd , niedrigere Raſenſtreifen reches und links da , neben die Bånfe. Auch bier febite am Ende des Zi .
ges aufgerdlagen war. Nad der im ſchlechteſten Wets
rches das Heiligenbild , an einen Pfahl aufgebångt ,
ter zugebrachten Bivouacsnadt fab man, daß die Solo daten fid ſo gut als möglich gereinigt barten. Was ſich überbaupi pußen ließ , war gepußt, und ſtach um
nicht.
Das Wetter wurde nach dem Beziehen des lagers foon , und die reid bewaldeten Berge von Duderbof
To ſeltſamer gegen das ab , was ſich nicht hatte puben
foloſſen eine reizende landſdaft für den Berdauer ab ,
1232
1231
in welder ſich ein bewegtes und belebtes aber , wun .
In dem lager der Avantgarde , welches idon et
derbarerweiſe , todtenſtiles Bild entwidelte. Hatte es nige Tage früber aufgeſdlagen worden war , bemerkte mich roon befremdet , bei dem majeſtátiſden Sdau.
id unter der Leinwand einiger Offizierzelte bretterne
ſpiele des Einrúcens von 60,000 Mann ſolder Mus
Verſchlåge , die mebr Schuß gegen die Witterung ge.
ſtertruppen feine Zuſdauer zu ſeben , obgleich die Haupt.
wåbren ſollten. Es waren vollſtändige kleine Buden,
ſtadt mit ihrer balben Million Einwohner ſo nabe lag, war id aud ſoon im Allgemeinen an dieſe merfmůr. dige , und ich fann wohl fagen , ängſtlidbe Stille ge.
waren .
die nur von der Form des Zeltes bededt und verſtedt Niemand fonnte mir ſagen , ob dieß regle . mentsmåbig oder nur eine Bequemlichfeit war ; bequem
wöhnt, ſo muß ich doch geſteben , daß dieſe lautloſigkeit warDie es ſonſtige für die ,welche darin lagerten, jedenfalls. So Ordnung des Fagers iſt , bis auf me.
unter folden Verbåltniſſen mir unerflårlid mar.
wiele lager ich auch ſchon geſeben batte, - eine ſolche
nige Abweidungen , ſo ziemlid, die aller europäiſden
Rube war mir noch nicht vorgefommen. Viel modte dazu beitragen , daß in einem ruſſiſden lager von Reo
Armeen . Voru ein großer Waffenplas zum Ererciren, dann die Fabnenwache mit einem Zelte , dann die 64
ſtaurationsbuden , Vergnügungszelten , Puppenſpielen
Zelte eines Bataillons, von den ſchon erwåbnten drei. faden Raſenſtreifen umgeben , dann die einzelnen Zelte lid nidt ſein darf , denn was in Rußland nicht iſt, für das Bataillonscommando und den Bataillonsſtab. darf auch nicht ſein ; deſſenungeachtet ſind es immer Zwiſchen dieſen und den ſtåndigen Holzbütten befand und dergleichen nicht die Rede iſt, - alio alſo wahrſdein wahrſchein . -
60,000 Menſden , und zwar in dem ihårigſten Augen blic des lagerlebeno , Aufſchlagen , Reinigen , Eſſen und dabei ſtumm , arbeitſam , aber geråuſchlog, emſig , aber obne Wirrwarr. In Deutidland würde man das Summen und Geräuſd eines ſolden lagers
ſich ein ungewöhnlic weiter Raum , der jedesmal auf 3 Bataillone mit den Zelten für das Regimentocoms mando und den Regimentsſtab (beſonders Muſik ), dann aber in Brigadezwiſdenråumen , mit febr langen Soup . pen beſeßt war , in welchen das Fubrwerf und die
weit durch die Lüfte getragen bören. In Rußland merft man die Nåbe eines Pagers , und zwar eines ſo
Pferde ſtanden. Nach der Zahl dieſer über das ganze lager bervorragenden Schuppen ließ rid die Zabl der
maſſenbaften , wie man mitten darin Worin ' das liegt , erzáble aud nur ,
bei Kraßnoje , nicht eber , als bis iſt , und auch dann noch nicht. babe ich mir nicht erflåren fónnen, wie es iſt, obne Gründe dafür an .
lagernden Brigaden leidt überſeben. Nun famen pro Regiment fünf fleine Holzgebåude für Offizierfüchen , Schreibſtuben , Bureaus u . T. m. , dann drei größere
Wollte man nach der in Deutics land ießt ſo beliebten Redensart: „ Das kommt von der Knute !" urtbeilen , ſo würde man febr irren . Bon
eingemauerten fupfernen Refleln für die Soldatenfúde, dann die Esplage für die Gemeinen mit den icon bes ſchriebenen Raſentiſden und Raſenbånfen.. Zulegt
führen zu wollen .
für Offizierſpeiſeſåle , dann vier Rüdenſduppen mit
Solågen, von gewaltſamem Verfahren, von Mißband. Brandwachen, latrinen und Brigadelazaretbe. lungen iſt , die nationelle und allgemeine Gewobnbeit des Ruſſen abgerechnet, eben ſo wenig die Rede , wie
In dieſem lager fteben die Garden nun måbrend der ſchönſten Wochen des furzen rufiſchen Sommers
in einem preußiſden. Namentlich fommt dergleichen bei den Garden gar nicht mehr vor. Sagt inan aber,
und üben vom Compagniedienſt bis zum Corpsmandver alle Vorfommenbeiten des Krieges . Hier madt der Kaiſer Verſude mit Adem , was frgend in anderen
daß immer und überall bei den Ruſſen eine eiſerne und unbeugſame Diſciplin fid bemerfbar macht, ſo bat
man Redt. - Dieſe zeigt ſich in jeder Bewegung , in jedem Zbun und laſſen des Soldaten .
Er ſtebt ſtram .
mer, er Rißt aufmerkſamer, er gebt geſpannter, er ſpricht nicht eber , als er gefragt wird , furz , er thut eben
Alles , was die Soldaten anderer Armeen auch ibun, nur um ein paar Grad mehr , ein paar Zou ( dhårfer, um ein paar finien genauer. Vielleidi gebórt bei ibin dieſe auffallende und, it wiederbole € 8 , ångſtliche Stille aud dazu .
Nad allen Seiten durdwanderte ich bis zum Abende
Armeen neu erſcheint.
Das neue preußiſche Regle .
ment für Compagniecolonnen und die franzöſiſchen Ta. valerieſchwenkungen , Delvigne'ſde Infanteriepatronen und engliſche Arrillerielaffetirung. Heute erercirt er mit der geſammten dweren Cavalerie , morgen mit den Korafen , - bier rolagen reitende Pioniere Brů .
den, dort ererciren Dragoner und Grenadiere zu Pferde in Infanterieformation . Eine größere Abwechſelung militariſcher Sdauſpiele und Uebungen , eine großere Vollſtändigkeit nac alen Richtungen des Militardien , ſtes möchte wohl nirgend , und namentlich in dieſer
das lager , war bald bei der Cavalerie, bald bei der Maſſenbaftigkeit, nicht gefunden werden . Vor allen Artillerie , begleitete die Pferde zum Trången, die Solo Dingen aber erfreut den Beſdauer beim Anblid dieſes daten zum Bade, die Fuhrwerfe zum Anfahren der lagers die Abweſenheit aller jener Vergnügungsanſtal, .
Proviſion, die in dem Bivouac der vorigen Nadt Er,
ten und Bequemlich feiten , welche ſich wie Someißflie .
sen ſo gern dem ernſten Zwede eines lagers anbån . auf, daß es gar nidi ausſab , als wire dieß der erſte gen . Unſtreitig hat dieſes jábrlich wiederkehrende las Zag im lager , im Gegentbeil , PB (prad ſich in der ger bei Kraßnoje einen weſentlichen Einfluß auf die Handhabung des Ganzen wie des Einzelnen eine solche von allen Kennern einſtimmig bewunderte Haltung
franften in das fazareth .
Ueberal fiel mir dabei nur
.
Gewoonheit und Siderbeit aus, als ftanden die Trup .
pen das ganze Jabr über im lager. Audy dieſen Eins druck empfing ich wohl durd die Stille , mit der alles -
geldab. -
und Tüdrigkeit des rufilden Gardecorps , dem ſelbit die abgeſagteſten Feinde Rußland8 bis jeßt Gerechtig . feit widerfahren ließen , oder wenigſtens, wenn es in ib . rem ſonſtigen Kram nidhi paßte , davon geld wiegen baben.
Redigirt unter Verantwortlic;feit der Verlagebandlung: 5. X. L'ente in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedrudt.
Dienſtag,
28. Dezember 1847.
N 155 . om
Allgemeine Militar- Zeitung. Då me mar f. * )
Es iſt befannt , daß icon ſeit långerer Zeit der diniſche Generalſtab die Herausgabe einer topogra . pbiſchen Karte von Dånemarf vorbereitet. Nad 1
4) Dieſelbe Section, obne irgend eine Darſtellung der Unebenheiten der Erdoberflåde, und alſo nur eine vollſtåndige geograpbilde Planfarte.
5) Die nämliche Section wie die vorigen , mit
dem nun die Aufnabmen in dem Maße vorangeſdrite Bezeichnung der Kirchenſpiele. ten ſind , daß eine hinreidende Menge von Material
6 ) Ein Blatt der Conceptkarte in dem für die
hme beſtimmten Maßſtab von 20000 Die fico fammeln fonnte , und zugleid aud in lepterer Zeit Detaitaufna Erböhung des Terraing iſt bier nur durd Horizon . mebrere günſtige Verbåltniſſe eintraten , welche erlau . ben , daß die Arbeit mit Energie fortgeſetzt werden fann , bat endlich im laufenden Jahr dieſe Karte mit der Ausgabe eines erſten Heftes begonnen , meldes den
talcurven ( der Vertikalabſtand der ſchneidenden Ebenen = 5 Fuß) angegeben. Die verſchiedenen Eremplare eines und deſſelben
Karte geben hier eine Probe von, und den wer: vero Darſtellungsarten genannten Idbiedenenderoben Titel fübrt: Topograpbist Kaart over Songe. Blattes
riget Danmark med Hertugdømmet Slesmig.
utarbeidet og udgivet af Generalſtaben.
den auch , je nach dem Wund und dem Bedürfniß
Räufers, beſonders verabreidt *). Sollte ſich beim abrak zeigen , daß das Publikum ſoldes wünſcht , so Dieſes Hert, weldes bloß eine Einleitung zum des
Ganzen ausmadt, enthält 6 Blåtter, nåmlid : 1 ) Das Titelblatt , welches zugleich entbått : a ) eine Ueberſicht der Einteilung der ganzen Karte in Sectionen , deren Anzabl und Form u. ſ. w.; b) eine
grapbilde Darſtellung der Art und Weiſe, die Formen und Erböhungen der Erdoberflåde durdo Horizontal.
curven anzugeben , ſowie eine Erflårung der für die Darſtellung der verſchiedenen Terraingegenſtände an . gewandten Bezeichnungsart , Kartenzeider u. l. w. ,
wird auch eine jede der folgenden Sectionen unter den beridiedenen Formen ausgegeben . Fünf neue Blåtter ſind im Augenblick in den Hån . den der Kupferſtecer, und im Laufe des Sabres haben noch einige erſdeinen ſollen . Es dürfte mobl an ſeinem Orte rein , einiges über die Arbeiten mitzutheilen , welche dieſer Karte zum Grunde liegen , und nad welden ihr Detail ausge.
und ſoließlid c) eine kurze Nadridtüber die trigo.
fübrt wird; biernado låßt ride dann deren innerer
nometriſde Grundlage , die Projection , die Detailauf nabme , die Reduction , den Rupferſtiche u. ſ. w. bei der ganzen Arbeit. 2 ) Eine Section der Karte , enthaltend den fúróſt. liden beil von faaland und dem ſúdoftliden Tbeil
und bauptſåolidter Werib am beſten beſiimmen .
Die topograpbilde Bermeſſung von Dånemark grún. det fide , wie man weiß , größtentbeils auf die befannte Iriangulirung von Bugge und Wefiel, melde fid , obwobl in der lebten Hälfte des vorigen Jabrbunderts
von Faliter , in dem für das ganze Kartenwerf bes
ausgeführt , dennoch bei angeſtellter Prüfung als für
ftınmten Maßſtab von 780000( oder3 Dec. Zolle auf dieſen Zwed vollfommen anwendbar ergeben bat. Nad.
( die zur cile dåniſche Meile ) , mit vollſtåndig ausgef Hó . benzei Tomie einer große Triangulirung in den leßterenausgeführt dnung nad lebmann'íder Manier , ührter Zeiten vonworden Holo Inſeln bis Dereſund Darſtellung des ganzen Terrains mit Allem , was dazu
ſtein über die
gebort , und ſo ausfübrlid , a18 der Maßſtab dieſes erlaubt.
war, ſo machte der dåniſche Generalſtab, mie natürlich,
3) Die nåmliche Section , mit dem Unterſchirde, daß die Erbdbungen des Bodens nur durch Horizon ,
Zeiten ausgefübrten geodetiſchen Vermeſſung Gebraud,
aud von dieſer mit all der Genauigkeit der neueren um folde bei der topographiſchen Karte zu benußen .
salcurven dargeſtellt ſind. *) Die Schwers’iche Buchhandlung in Kiel hat den Debit dieſer Karten für Deutſchland übernommen .
* ) Uus dem Aprilheft der Kongl. Krigs - Vetenskap Akademiens Tidskrift für 1847 entnommen.
Die fechs Karten des
Einleitungsheftes koſten zuſammen 6 Rthlr. Unm. d. Ueberſ.
1235
1236
Auf dieſe Hauptpuncte gründete man weiter eine theilungen der Horizontalvermeſſung begleitet und mo kleinere Triangulirung , welche von den Offizieren des Generalſtabes ausgeführt wurde , und von der man
durd man nicht allein koſtbare Beiträge zur allgemeio nen Geographie des Landes erbått, ſondern aud ſchließ .
dann eine, für die Detailaufnabme erforderlide Un zabl von Puncten beſtimmte. Såmmtliche ſo erhaltene Puncte unterwarf man aud nod einer trigonometrio
lid die Möglidfeit erzielt, bei der Darſtellung der Formen der Erdoberflåde eine ſo genaue und grunds lice Merbode , wie die der Horizontalcurven , angu . wenden, deren Vollſtåndigkeit und Zwedmåligfeit nicht beſtritten werden kann , inſoweit nåmlich die Berdafe
iden håbenbeſtimmung , ſo daß auf dieſe Weiſe unge , fåbr 100 Puncte auf jeder Quadratmeile nad ihren Hében über der Meeresflåde befannt wurden. Die ófonomide Pandvermefung , welche in Dåne.
.
fenbeit des Landes einen ſo fleinen Abſtand der ronci .
denden Ebenen wie in Dånemarf geſtattet.
marf in 7.000 geſchiebt , liefert Materialien zu einer
Der Grid iſt beſondere idon, weid und rein. Die
guten Rabmenfarte , welche auf gewobnliche Art mit Hülfe aller voraus befannter Puncte zuſammengefeßt
bereits ausgegebenen Sectionen ſind zum mindeſten ebenſo gut, wie die beſten Blåtter der neuen starte von Frant.
wird. Die Detailaufnabme geſchiebt ( doließlid in 20000 Maßſtab , wobei die Formen des Terrains , wie don
reid , welche der Generalſtab dieſes landes beraus . gibt. Nad dem erſten Plane route die dåniſche Parte
oben angeführt wurde, durch Horizontalcurven darger
in Stein gravirt werden , allein in Folge verídiedener
ſtellt ſind , deren Ebenen 5 Fuß Abſtand baben. Die Håbenmeſſung wird auch bier mit fleineren Inſtrumen .
widtiger und überzeugender Bedenklichkeiten entſchloß man fido , ſtatt deſſen dieſelbe in Kupfer ſteden zu laſ.
ten in der Art fortgeſett , daß man zur Beſtimmung
ſen , ein Uebergang , welchen die faſt täglich rich mehr
der Soneidungslinien eine binreichende Anzahl von beridtigenden Puncten erbålt. Das Blatt Nr. 6 des
an der Küſte ber iſt der Grund des Strandes
ausbreitende Anwendung der Galvanoplaſtif mabr, dheinlid in den meiſten fåndern deranlaſſen wird. Durch die Sorgfalt, mit der der båniſde General . ftab måbrend der Ausfübrung der ganzen Arbeit auf das gewiſſenbafteſte jede Forderung bezüglich der Ge. nauigkeit in der geodetiſchen Grundlage zu erfüllen
durch vier Horizontalcurven , welche 6 Fuß Hóberun, terſchied baben , ſowie durch zahlreiche Tiefenziffern ,
geſucht bat , durch die Vollſtåndigkeit in der Detail . aufnabme , ſowie durd die Sorgfalt und Scónbeit in
angegeben .
Die Projection iſt die ſogenannte modificirte Flam . ſteed'ide, dieſelbe, welche bei der neuen Karte von
der Zeichnung und im Stich nimmt die dåniſde Karte , zur Ebre für die Månner , welde mit der Leitung und Ausfübrung des Geſchäftsbeauftragt ſind , unter den
Frankreid angewendet wird. Der erſte Meridian gebt Ourde das Obſervatorium von Ropenbagen , der mitt,
topograpbiſden Urbeiten der Neuzeit einen ausgezeid
Probebeftes gibt einen Begriff von der Ausfübriidfeit, mit der die Bildung der Erdoberflåde auf dieſe Art ausgeführt werden fann.
lere Meridian 2 ° 12 ' weſtlid davon oder mitten durch das land , und die Langirungsparalele fåüt bei 5609 nordlider Breite ein.
Die Detailfarten werden zuleßt in '/gn000 reducirt,
neten Rang ein.
F r a n pre ich. Die Journale entbalten folgendes Schreiben des
Raiſers Nifolaus an den Generallieutenant Dudinot : Ich babe zu Ende des Monats October die Zuſchrift empfangen , in der Sie mich von dem
in weldem Maßſtab die ganze Karte , welche die eno
General !
ſeln und ſodann Jütland , Sdleswig und Bornbolm begreift , 81 rechtedige Blätter umfaſſen wird , deren
Tod Desebroürdigen Marſdallo Dudinot , Ihres Ba .
Känten mit dem mittleren Meridian und deſſen Pero
ters, in Renntniß Tepten . Der Verluſt eines Mannes ,
penditel parallel lind und von welden ein jedes 20
deffen Rame in einer an großen Feldberren ro reiden
Quadratmeilen Oberflåde entbått ; das Graviren geo
Epode unter den erſten bezeid) net war, fann nicht an.
diebt in Kupfer, und von jeder Platte werden gal. vanoplaſtiſche Copien genommen , damit das Karten . wert unter den verſchiedenen oben genannten Forment
den militåriſden Lalenten und dem militáriſden Rubm buldigen . So iſt der Eindrud , den derſelbe aus dies
.
ders als ſtarf empfunden werden von allen denen , die
ausgegeben werden und dadurd die möglidſt ausge.
Tem Rechtsgrund auf mich bervorbringen mußte. Die
debate Anwendung erbalten kann .
donen Handlungen und der loyale barafter des Maro
Eine eigentliche Beurtbeilung der in Frage ſteben . den Arbeit" gebort nicht zu dieſer furzen Anzeige. Vu8 der Ueberſicht, die wir im Borbergebenden gegeben ba .
ſcals batten ibm ſeiner Zeit die Udrung und Weribe imaßung meines verſtorbenen Bruders , des Kaiſers Ulerander, erworben , und ich weiß , die Auszeidnun ,
ben , gebt indeſſen bervor, daß fein Glied in der vollſtån .
gen , die er von ihm empfangen batte, baben liers eine
digen Arbeitsreibe feblt , worauf jedes topographiſche
dankbare Erinnerung in ihm gelaſſen .
Unternebmen von größerem Umfang gegründet und
mich ein Grund mebr , ihn zu bedauern , und mit der
ausgefübrt werden muß , um den Forderungen der ger genwårligen Zeit zu entſpreden .
Dieß iſt für
Trauer zu ſympathiſiren, die ſein Tod ſeinem land 1
und ſeiner Familie verurſacht hat.
Was bierbei eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient , iſt die vollſtändige
nur empfindlid fein für die Aufmerfjamfeit, die Sie
Höhenmeſſung , welde von der erſten großen Trianguo
mir erzeigten , als sie mid von dieſem Ereigniß bes
lirung an bis auf die Detailaufnahme berab alle ubo
nadridtigten 2C. “
Ich fann daber
1238
1237 Sr o B britannien. Mit dem Monat April f. 3. Toll die , wie don
frůber ermåbnt , beabſichtigte Vermebrung der Aro tillerie vor ſich geben , und zwar roll jedes der beſte . benden Bataillone um 2 Compagnieen verſtårft und ein neues Bataillon von 12 Compagnieen gerdaffen werden .
bendinge gelegt wird und ſich das Urtheil des Inſpec. teurs demgemå8 båufiger darauf baſirt, ob alle Evo , lutionen und Linienbewegungen mit Genauigfeit aus.
geführt wurden , als auf die Ueberzeugung , daß das ausgebildet fei Bataillon für das Gefedt binreidend
und der Commandeur daſſelbe mit Umſicht, Sicherbeit und Rube zu führen verſiebe, derleitet manden Bas
taillon commandeur, das Reglement mechaniſo von Anfang bis zu Ende einzuüben . Daduro gewinnt dero
Ueber Truppenführung mit Beziehung auf das Erercirreglement für die Infanterie der königlich preußiſchen Urmee.
In der Gliederung der Truppen bildet das Ba . taillon die taftiſde Einbeit der Infanterie , d. b. den , jenigen Truppenkörper, der durch das Commando eines Fübrers bewegt und geleitet wird ; die Bewegungen größerer Infanteriemaſſen combiniren ſich mithin aus
ſelbe zwar die Gewißbeit , daß fein Tbeil des Regle . mento dem Bataillone unbefannt rei ; allein eine Ga. rantie , daß das ſogenannte Paradeerercitium an dem beitimmten Tage zur Zufriedenbeit des Snipicirenden ausfallen werde, erlangt man bei der meiſt farg zuge.
meſſenen Zeit, welche durch die Störungen eines ſowie rigen Garniſondientes ,
durch
ſoledre bledore Witterung ,
Sonne und Feiertage 2c. noch vielfach beſonitten wird, auf dieſem Wege nidi.
Auch unterliegt es feinem
Zweifel , daß bei einem rolden Verfabren långer und
denen der einzelnen Baraillone.
Die Uebungen auf dem Erercirplaße ſollen dazu
öfter im Bataillon erercirt werden dürfie , als für die
dienen, die einzelnen Truppengattungen zu den Uebuns gen mit gemiſchten Waffen vorzubereiten , und es muß deßbalb ein Bataillon im Stande ſein , die erforderli. den Beidegungen nicht nur für fide allein , fondern
indem die leßtere befanntlid nad und nad verloren gebt , wenn der Compagnieen nidt Gelegenbeit gege
Erbaltung der Dreſſur des einzelnen Soldaten gut iſt,
und übereinſtimmend auszufübren . – Da im Sinne der
ben wird , dieſelbe im Detail wiederum nadzubelfen *). Der Bataillongcommandeur bat überdem in den Grercitien der Compagnieen ein vortrefflides Vorbe.
beutigen Kriegführung die Bewegungen des Bataillons
reitungsmittel der Ausbildung des Bataillons , menn
in linie nur als Ausnahme von der Regel erſcheinen,
es nur ridtig benußt und ſo überwadi wird , daß
aud in Verbindung mit anderen Bataillonen genau -
ſo iſt die Colonnenſtellung (die ſogenannte Angriffs.
Uebereinſtimmung in die Uebungen aller Compagnieen
colonne) diejenige Formation, welche vorzugsweiſe an,
kommt, wozu mir vorzugsweiſe Egaliſirung der Mario
wendung findet , und es fommt namentlich darauf an,
gefowindigkeit und der Sdrittweite zåblen. Im Allgemeinen dürfte dem Compagniedef binreis
ſich in dieſer mit Ordnung zu bewegen . Es ergibt ſich hieraus , daß der Geſichtspunct feſt .
gebalten werden muß , das Batailon zu befäbigen,
chender Spielraum in der Wahl der Mittel zur Aus. bildung der Compagnie für die Bataillonserercitien
vorzüglich die Colonnenbewegungen mit Rube und Prů .
zu belaſſen und namentlich der Zwang eines beſtimmt
tågliden Penſume zu vermeiden ſein, ciſton auszuführen ; dieſe können deßbalb nidt grúnds vorgeſdriebenen Vermag rich das Bataillon ſonſt idwindet die perſönliche Wirkſamkeit und der
lidt genug geübt werden.
außerdem mit Sdnelligkeit und Gewandtheit im Trabe in finie zu entwideln und lid mit gleider Bebeudig. teit und Findigkeit ſowohl auf der Stelle als in der
Gifer für den ſpeciellen Zweck des Dienſtes ; e8 tritt
Bewegung in Golonne zu reben ; fúbrt es die bars
girung raſch aber obne Uebereilung aus, und iſt endlich
taillonscommandeur verliert den Maßſtab der Beur. theilung in Betreff der für die Ausbildung eingeldla.
beim Abgeben des Feuers vollfommener Apell vorban.
genen Merbode.
an deſſen Stelle ein , die Leiſtungen und die Ausbil.
dung beeintrådtigender Soematismus , und der Bar Soließlid liegt es immer nod in
den , ſo wird das Bataillon allen an daſſelbe zu ſtel.. ſeiner Hand , ju redter Zeit einzugreifen , wo er die lenden Anforderungen zu genügen wiſſen.
Selbſt die
Ueberzeugung gewinnt , daß nicht praftiſd und zwed
reglementariſch für den Frieden vorgeſdriebene Eine
entſprechend genug zu Werfe gegangen wird.
übung der Bewegung in linie und der verſchiedenen Evolutionen wird weniger Zeit erfordern , und ſie wer. den mit mehr . Siderbeit geldeben , wenn die Golon ,
rung des Bataillong wird es bei einer túdrigen Vor,
Von der Fåbigkeit des commandeurs in der Füb . bildung der Compagnieen endlid abbảngen , ob das
nenbewegungen vorber eingeübt ſind, denn die Egali, firung der Sdrittweite und Marſdgeſchwindigfeit, welde Das Fundamentalerforderniß zur Ausführung geordnes
rube , um auch durd aufergemåbnliche Umſtånde und
ter Bewegungen bilden , wiro fico bier beit ( dyneller
Verbältniſſe nidt aus der Faſſung gebracht zu werden ,
Bataillon das leitet, was verlangt werden muß. Um . ſidor und prafriſder Blic, ſowie biureidende Gemütbo ,
erreiden laſſen , als wenn man ſich von Hauſe aus ſind für ibn unentbehrliche Eigenſchaften ; es gehört mit den Bewegungen in finie befaßt. bierzu noch insbeſondere die kunſt, das Bataillon mit Der zum Tbeil immer nod beliebte Modus der Hülfen zu ererciren , 0. b. das Geſchic , Unordnungen Inſpicirung der Bataillone', wo man die größte Prás *) Wir vermeinen hiermit nicht, dem Paradedienſte allein das ciſion in der Ausfübrung aller nur mögliden Evolu . Wort zu reden , da wir der Unſicht ſind, daß eine tadelfreie tionen verlangt, die für den Krieg einen febr zweifel. militäriſche Saltung ein nothwendiges Erforderniß jedes Sols daten ſei. baften Werth haben , wo der Accent within auf Ne . .
1239
1240
vorzubeugen oder im Entſteben zu begegnen , ſowie nie werden , auch werden ſid die růdgångigen Bewegun, darüber in Zweifel zu ſein , wo und wodurch dieſelben
entſtanden ſeien.
Defbalb muß ſich der Bataillonscom
mandeur ſters auf dem richtigen Puncte befinden, um den
gen in dieſer Formation bei einer etwas loſeren Füb, lung mit größerer Rube und Ordnung ausfübren lar:
ren , als wir dieß bei dem Beſtreben , das Quarrée redt
Ueberblid nicht zu verlieren, und durch Anwendung ridtio geschloſſen zu erhalten, nur zu oft auf den Erercir. ger Hülfen zu redter Zeit eingreifen zu fónnen, aud
plåßen und bei Mandvern leben , wo ein fortwåbren.
darf er ſich niemals mit fleinliden Details im Inneren der Züge beſchåftigen.
des Flottiren die natürlide Folge dieſer Uebertreibung
So bảngt z. B. bei allen Frontalbewegungen der
iſt. Im Kriege mochte das Gefühl einer ro gedrång. ten Maſſe feineswege ein den Mutb ſtårfendes und
Golonne die Ordnung im Inneren derſelben weſentlich erbóbendes ſein , es erſcheint deßhalb eine etwas loſere von Beobachtung der richtigen Direction , der gleichen Füblung im Quarrée weniger feblerhaft und nachtbets Marſchgerdwindigfeit und Schrittweite der Fabnenun . lig, als eine ju gedrångte. teroffiziere ab ; bei den Flanfenbewegungen muß vor. Es iſt bekannt , daß da , wo mebrere Baraillone zugsweiſe der an der Spiße der Detenzúge marſchi. rende Offizier gewandt und rider rein , indem er die Marſchgerdwindigkeit für das Bataillon angibt und die richtige Direction zu nehmen hat ; bei Sowenfun . .
ibre Bewegungen vereint ausführen ſollen , ſtets eins derſelben als Ridtungebataillon bezeichnet wird , von
weldem die übrigen Abånde und Ridrung zu nehmen gen gebt die ordnungsmåßige Bewegung der Golonne baben , und es bångt in den meiſten Fåden von der geldicften Fúbrng des erſteren ab , inwiefern die übris vom Drehungspuncte aus , der Bataillonscommandeur gen Bataillone ibre Bewegungen mit dieſen in Ein . bringen vermogen , indem ſido aud geringe Aufmerkſamkeit vorzugsweiſe
bat mitbin ſeine
auf dieſe klang zu
Puncte zu ridten.
Reglemenismäßig ſind zwei verſchiedene Arten das Gewebr zu tragen vorgeſdrieben ; das angefaßte Ge.
Febler im Auffaſſen des Directionspunctes , im Ber.
merfen der Frontlinie und in der Verånderung der
webr“ findet beim Parademaríde und bin und wieder måbrend des Grercireng 3. B. bei Angriffsbewegungen
Scrittweite und Marſdgeſchwindigkeit in bóberem Grade auf die entfernteren Bataillone übertragen ; deß .
Anwendung; die meiſten Bewegungen im Quarrée und werden mit Gewehr über " ausgefübri, indem das Gewehr ( S. 6) nie ſo lange angefaßt getragen werden darf , daß
Unrecht , jeden entſtandenen Fehler der Fúbrung des
die lente dadurch ermüdet werden könnten.
Die legtere Art des Gewebrtragend iſt daber die beim
balb pflegt man aud , gleid) viel, ob mit Redt oder
Richtungobataillons zur laſt zu legen . Da die fteto correcte Führung des leßteren unter Umſtänden ſeine große Sowierigkeiten bat , ſo dürfte
Ererciren allgemein übliche, und da die Mannſchaft eine ångſtliche Beachtung der richtigen Abſtände und hierbei eine eiwas loſere Fühlung als bei angefaßtem der Richtungslinie der einzelnen Bataillone vom Rid. Gemebre im Gliede bat, ſo werden die Vorübungen fungsbataillon , inſofern dadurd Uebereilungen in den im Bataillon vorzugsweiſe mit „Gewebr über " auszu , Bewegungen entſteben , welche die innere Ordnung der fübren ſein , damit ſich die Mannſchaft an dieſe lovere Bataillone benadibeiligen , verwerflich ſein , indem die
Füblung gewobnt , indem die Erfabrung lebre , daß !eßlere Rüdſicht , die ſtere Bereitſdaft zum Gefedt, Bataillone, welde tete mit angefaßtem Gewebre erer.
immer die vorwaltende ſein muß.
ciren , die Golonnenbewegungen mit Gemebr über " nie
darum bandelt, bei irgend einer Frontverånderung bal .
mit derjenigen Rube und Sicherheit ausfübren , die
digſt in die neue Aufſtellung zu gelangen , wird man
Selbſt wo es ſich
von jeder wobldreſſirten Truppe verlangt werden muß; es jedenfalls vermeiden müſſen, die Bewegungen der dieſe Unfiderbeit würde ich bei Grercitien groferer Truppenmaſſen in nod boberem Maße auspreden.
einzelnen Bataillone ſo zu übereilen , daß die innere Ordnung derſelben tbeilweiſe oder ganz verloren gebt,
Außerdem gebt bei fortgeſebrem Ererciren mit anges
denn der Zeitgewinn weniger Secunden , der vielleidt auf dieſe Weiſe erreicht werden dürfte , wird vollfom .
faßtem Sewebre die militåriſche Haltung der Mann, Idaft ſehr bald verloren , ohne daß dafür irgend ein
men von dem Nachtbeile aufgewogen , welcher durch
anderer Vortbeil gewonnen würde.
das Auflodern der inneren Ordnung der Colonne ents
In Betreff der Quarréeformation , der Vertheidi , gungsſtellung der Infanterie gegen Cavalerie , Icheint
wenn ſolde Bataillone den Befebl erbalten , ſogleid
ſtebt, und macht ſich im Kriege gewiß doppelt füblbar,
die Anſicht, der Mannſchaft eine möglichſt geſchloſſene, zum Angriff gegen den Feind vorzugeben . båufig in eine gedrångte übergebende Stellung zu ges Die Siderung der inneren Ordnung der Batail , ben , nicht zmed måßig , denn das Quarrée geminnt da . lonecolonne muß demnad Hauptzweck der Grercitien durch feine größere Widerſtandsfåbigfeit. Dieß fann 008 Bataillong rein , dieſer wird um ro vol femmener vielmehr nur durd das im richtigen Momente abgegee erreicht werden , je zwedentſprechender dabei zu Werfe bene mohlgezielte Feuer nach Commando bewirft wer . gegangen wird ; möchten defbalb alle Friedensevolutio , den ; hieraus ergibt ſich aber , daß jeder Mann im nen zum Vortheil wabrbaft friegsgemäßer Ausbildung Quarrée ſo viel Raum bedarf, um im freien und mirfs der Infanterie gånzlich von den Erercirplåßen ver , ſamen Gebrauche ſeiner Sdußwaffe nicht behindert zu ſchwinden . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. X. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Donnerſtag ,
N 156.
30. Dezember 1817.
Allgemeine Militár - Zeitung.. Spanien. Nad einem Gircular der Generaldirection des no
nieen des Geniecorp 8 ausgefübrt zu werden pflegen , in Gegenwart des erſten Ebefs , des Generallieutenants Zarco del Valle , ſtattgefunden .
Dieſelben beſtanden
ders genieurcorps com 28. October wird , dem bauptſädlich im Schlagen von Brüden nad verſdie. Ingenieur. fóniglider Ordonnanzen , bei in Folge idiedener regimente zu
Guadalajara eine Abteilung von
Sappeurzoglingen ( seccion de zapadores jóvenes ) errichtet. Dieſelbe roll aus acht , bis zwölfjábrigen
denen Syſtemen , ferner in dem Bau mebrerer Arten von Feldwerfen , beſonders aber in Verſuden , Minen
unter Waſſer vermittelſt voltaiſder Elektricitåt zu ent.
Sobnen derMannſdaft des Regiments oder der Sub. júnden. Aud fanden einige gymnaſtiſde Uebungen alternbeamten des Ingenieurco Ingenieurcorrps und der der Mann. ps und Mann. ſtatt, um die Fortſchritte dieſes Zweigedes Unterridrs, Ichaft der verſchiedenen Waffen des Heeres u. ſ. w. gebildet werden . Eine aus 12 Artifeln beſtebende
welcher vom Commandanten Aparici, einem Sdůler deg befannten Oberſten Amoros in Paris, geleitet wird,
deßfalſige Berordnung verbreitet ſich über das Nåbere
fennen zu lernen.
dieſer Einrichtung. Dieſelbe reßt die Angabl der Sina. ben , aus denen dieſe Abteilung zu befteben bat , auf
36 feft, entbålt die nöthigen Beſtimmungen über die Aufnabme und ſtellt die Abtheilung unter die Ober. aufſicht eines Ingenieurbauptmanns und eines Subal. .
ternoffiziers des Gorps.
Zwei Feldwebel und einige
Corporale werden mit der Inſtruction und dem Unter. ridt beauftragt, welcher folgende Gegenſtande umfaßt : Religionslebre , peſen und Sdreiben , ſpaniſche Gram . matif, Kenntniß der militäriſden Verordnungen, Aritb.
Gedanken über die Ausbildung der Infanterie. Die Infanterie bildet rückſichtlich ihrer größeren Anzahl und vielſeitigeren Brauchbarkeit den Hauptbeſtandtheil der Heere. Ihre Schnelligkeit iſt zwar viel geringer , als die der Cavalerie , ihr Feuer weniger zerſtörend, als das der Artillerie ; dagegen beſitt ſie andere weſentliche Vorzüge.
nur der einzelne Menſch gelangen kann, da iſt auch metik , Anfangsgründe der Elementargeometrie, praf. Wohin tiſde Geometrie, Zeichnen , Lafrif , Unfangsgründe der Infanterie zu gebrauchen , ſie kämpft im Nothfalle mittelſt .
Feldbefeſiigungskunſt, Sappens, Minen- und Brůchen . arbeiten , mit båufigen praktiſden Uebungen verbunden.
Kähnen und Flößen auf dem Waſſerſpiegel, geht über Schnee
Klaſſe (60 Realen 8 Maravedis monatlich ). Sobald
und Eisflächen, erklimmt Felſen und ſteile Höhen , dringt durch dichte Gehölze , poſtirt ſich in Gebäude , auf Dächer, und kann durch ſichere Schüſſe oder durch das Bajonnet auch da noch wirken , wo die Cavalerie und Artillerie an
dieſelben das 16. Jahr zurückgelegt haben , treten ſie
jeder bedeutenden Straftäußerung gehindert werden .
in das Regiment ein und dienen in demſelben redo 8 Jahre. Soldie , welde fide in irgend einem Zweige
nächilidier Dunkelheit, wenn die Urtillerie keinen Schuß thun , die Cavalerie nur langſam und mit Vorſicht ſich be:
Die Knaben werden caſernirt , militariſch gefleidet u . 1. w. und erbalten den Sold eines Sappeurs erſter
Bei
des praftiſden Ingenieurdienſtes vervollfommnen, føne wegen kann , da ſchreitet die Infanterie mit Zuverſicht eins nen in der Folge in den Werfſtårten der Ingenieure her und erringt nicht ſelten noch glänzende Erfolge. Anſtellung erbaiten ; diejenigen, welche ſich in der praf,
Gegenwärtig findet in den meiſten Armeen eine Son
riſden Geometrie , dem Zeichnen u. ſ. r. auszeichnen, werden der topograpbiſden Brigade zugetheilt. An.
derung der Infanterie in leichte und ſchwere nicht mehr ſtatt, indem jeder Infanteriſt ſowohl zum Gefecht in aufa
dere werden bei dem nådſtigen Bacanzen von Bauauf. ſeberitellen des Ingenieurweſens beſonders berücfidtigt. Zu Guadalajara baben im Monat November die praftiſden Uebungen , melde gemobnlich um dieſe Zeit des Sabres von den Zöglingen der Ingen
gelöfter Ordnung und Sicherbeitsdienſte, als auch zum Rampfe in geſchloſſener Ordnung ausgebildet und brauchbar ſein muß. Wenn demnach auf der einen Seite die taktiſche wird, indem Mangel an leichter Infanterie nicht eintreten
nieurſdule daſelbſt und den dort ſtationirten Gompag.
kann , ſo erfordert andererſeits die vielſeitigere taktiſche Ver
Selbſtändigkeit jeder Infanterieabtheilung weſentlich erhöht
1243
1244
wendung eine um ſo gründlichere Ausbildung und Anleitung, ten deſſelben wird es mithin abbången , inwiefern die damit ſich jeder einzelne Infanteriſt wenigſtens einen ges Leiſtungen der Compagnie den Anforderungen wabrer wiſſen Grad der Gewandtheit in den verſchiedenen Thätigs
Kriegstúdrigfeit entſpreden.
keitsweiſen für den Krieg aneigne. Ein ſolches Reſultat Die richtige Benußung von Zeit und Mitteln wird wird um ſo ſchwieriger zu erreichen ſein, als die größere bierbei um ſo einflußreicher, als es ſich darum bandelt, Maſſe der Infanterie nicht aus lauter auserwählten mit hinreichenden Fähigkeiten begabten Menſchen beſteht und
die Dienſtzeit im Allgemeinen eine ſehr kurze iſt.
alle die verſdiedenen Smatrirungen der Charaftere, der förperliden und geiſtigen Befåbigung der bildra . men , aber mebr oder minder unentwickelten Individuen
Bedenkt man , daß der Infanteriſt im Kriege oft in in beſtimmten Zeitabſchnitten zu einem geregelien , für eine erfolgreiche Berwendung im Kriege beredneten daß er Beurtheilungsvermögen , Lift, Kühnheit, körperliche Zuſammenwirfen geldiđt zu maden , indem fit an die Lagen verſekt wird, wo er ſelbſt einen Entſchluß faſſen muß, .
Gewandtheit, Uusdauer und Selbſtvertrauen , verbunden
vorausgeregte Thatfraft der einzelnen Truppentbeile
mit Geſchidlichkeit im Gebrauche ſeiner Waffe, beſigen muß, die genaue Berednung des mutmaßlichen Ginbeit Erfolge und der daß ihm ebenſo jene unerſchütterliche Standhaftigkeit im anhaltenden Geſchűzfeuer und jene Tapferkeit eigen ſein
befoblenen Handlungen fnůpft.
Dicie
Uebereinſtimmung in der Ausfübrung aller verlangten
muß, um den Sieg im Maſſengefecht zu erkämpfen , ſo iſt Tbåtigkeiten nad dem Willen eines Einzigen ist die kaum einzuſehen, wie ſich derſelbe im üllgemeinen einen ſo wichtige aber ſchwer zu erreidende Aufgabe friegsgeo hohen Grad kriegeriſcher Intelligenz anzueignen vermöge. Eine namhafte Beruhigung gewährt indeß die Uebers zeugung, daß der Krieg ſelbſt erſt die Gelegenheit zur vollen Entwiđelung und Anwendung der moraliſchen Eigenſchaften des Soldaten bietet , da die verſchiedenen Lagen , in welche lepterer im Frieden verlegtwerden kann, ſeine Seelenthả: tigkeit in viel geringerem Maaße in Anſpruch nehmen. Wenn nun auch die moraliſchen Eigenſchaften der Trups pen die einflußreichſten im Kriege ſind , welche ihnen erſt den erforderlichen Grad von Zuverläſſigkeit geben , indem
måßer Ausbildung . Der rein intellectuelle Tbeil , die Ausbildung der
moraliſden Elemente des Soldaten , gebór ſo pollo
kommen in das Gebiet der Píndologie , daß eine eini. germaßen genügende Ausfübrung deſſelben , den Um .
fang der gegenwärtigen Betrachtung über dreiten würde ; wir beforånken und deßbalb bier auf die praftiſde
Ausbildung des Infanteriften, die ebenfalls nur in all. gemeinen Grundzügen angedeutet werden soll. Gewandtbeit , Giderbeit und Ausdauer , Eigeno
reßen fie ſtets als ſelbſtthätige, von mehr oder minderer Willens. (daften, die dem Infanteriſten unentbebrlid rind, jeben kraft beſeelte Weſen auftreten, deren kaltblütige Ausdauer einen geſunden , fráftigen Körper voraus ; demnade in derGefahr oder unbegärnzte Hingebung oft Unglaub müſſen Uebungen , welde darauf berednet ſind , das liches zu volbringen vermag, Eigenſchaften,, zu denen ſchon
im Frieden der Grund gelegt werden muß, welche in der Diſciplin und Subordination ihre Wurzel finden , ſo iſt es
pbyfiſde Vermogen deſſelben zu entwideln und zu vollendeter Kraft& ußerung zu ſteigern , als unentbebrs lides Mittel , als Grundlage der Ausbildung betrad .
jedoch vorzugsweiſe die taktiſche Ausbildung der Iruppen,
tet werden .
welche im Frieden den größten Theilunſerer Zeit in uns
Soon die alten Grieden und Rómer ſaben in der Abbårtung des Körpers durd fortmåbrende Peibes,
ſpruch nimmt, indem dieſe die Baſis für die Verwendbars keit der Truppen im Kriege bildet.
übungen , in der Erlernung der Gymnaſtik als Ele :
Die friegstüchtige Ausbildung des Infanteriſten im Frieden beſtebt in einer guten militariden Erziebung, dPunctlich . b. in der Gewóbnung an Reinlidfeit , Ordnung,
mentarfoule des Krieges , eine der wirkſamen Mittel ,
feit und Geborſam ; in moglidíter Gewandt . beit , Sicherheit und Ausdauer in den verſchiedenen Stellunge und Bewegungsarten , wozu vorzüglid Aus.
welche ſie zum Siege fübrten , und wenn auch dieſe Uebungen bei ihnen foon von frůbiter Jugend an ſtattfanden , ſo wird Felbſt bei dem vorgerůdten after unſerer Militárpflichtigen eine verſtändige Anwendung der Gymnaſtif von portbeilbaftem Einfluffe auf die
dauer im Marídiren und in Ueberwindung drtlider
Vermebrung fórperlider Kraft und Gewandtbeit ſein ,
Hinderniffe zu rechnen iſt; im wirkſamen Gebrauche
indem durd ein gewiſſes Syſtem von Peibesübungen , wobei das Ertrem überm &figer Anſtrengung zu ver ,
ſeiner Waffen , ſowie endlich in der Gemdbnung an Ertragung von Beichwerden , wie ſie im Kriege oft .
vorfommen.
In der Compagnie erhålt der Infanteriſt ſeine ini,
meiden iſt, der ganze pbyliide Drganismus in eine geregelte Thårig feit verreßt, die Circulation des Blus tes befördert wird , Muskeln und Gelenfe die ibnen
litäriſche Ausbildung; lie iſt das erſte in ſich ausges angemeſſene Spannfraft und Beweglichkeit erlangen. bildete taftiſde Glied der Infanterie, aus dem zugleid
pagnie als eine feite in fide abgeldloffene Gemeinfdaft
und jedes Glied , das der Stårfung bedarf , in tbåtis gen Anſpruch genommen und ſtufenweiſe ausgebildet wird. Gleichzeitig lernt der Soldat ſeine Kråfte fen : nen , und gewinnt durd das Bewußtſein von Kraft und Gewandheit mebr Entſbloſſenbeit und Selbſt .
ftebt, gebt jede Einrichtung im Inneren derſelben aus ;
vertrauen .
alle übrigen größeren Formationen bervorgeben ; fie
bildet deßhalb einen Verein von großer Wichtigkeit. Von dem Hauptmanne, unter deffen Befeble die Gom : er bat für die militariſche Erziebung , die Ausbildung
Sowie die Gymnaſtik im Allgemeinen die Ausbila
ſeiner Mannſchaft, ſowie für deren nótbigſte Bedürf. niſſe zu ſorgen und iſt für den Zuſtand ſeiner Truppe
dung und Ståblung der Körperfråfte befördert , ſo &ußert die Fechtkunſt, und ſpeciell für den Infanteri .
verantwortlich. Bon der . Chátigkeit und den Fåbigkei .
ſten die Bajonnetfechikunſt, ihren Einfluß auf die See
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lenfråfte , denn ſie nimmt das Beobadtungsvermogen deſſelben in Anſprud , Ichårft den Blick für die ibm
dung gewiſſer Zwede großen Nußen verſpridt, ja ia ro. gar vermeint, daß er oft durch die Nothwendigkeit ge Bei einzelnen Truppentbeilen wird deß .
ploßlich drobende Gefabr , lebrt in der legteren im
boten werde.
Bertrauen auf ſeine Waffe mutbig entgegentreten oder
balb der Dauerlauf , wenn es die Witterung irgend geſtattet, faſt tåglid geübt , um dabin zu gelangen , in
derſelben gedict ausweiden , um ſie im nådſten Au . genblice deſto ficherer zu überwinden. GS Enúpfen lid an dieſes Bewußtſein eigener Zbat. fraft die bóberen moraliſden Eigendaften : Selbſt . vertrauen , Mutb und Beronnenbeit , welde den Sols
daten erſt auf den mabren Standpunct des Vaterlands, Dertbeibigers erbeben . Selten find dieſe Eigenſchaften bei dem Einzelnen vorberridende Gabe der Natur, lie müffen deßbalb durd fünſtliche Mittel gewecft werden ; weſentlid werden ſie unterſtüßt und befeſtigt durch das unbedingte Vertrauen , welches der Krieger zu ſeiner Waffe faßt , die ibn weit webrbafter macht , wenn er
geldloſſenen Abtbeilungen eine balbe Metle in wenig Ob die nicht geringe Zeit , welche man zur Erreidung einer ſo aus, dauernden Bewegungsgerdowindigkeit im Frieden ver,
mebr a18 30 Minuten zurůdzulegen ..
wendet und der Ausbildung weſentliderer Dienſtzweige entziebt , ſich durch die Erfolge im Kriege belobnen möchte, lågt rid füglid nidt annebmen , denn eines, tbeils módote für den ſpeciellen Fall ein ſo ebener und
feſter Boden , wie er zur Ausfübrung ro berdoleunigter Bewegungefåbigfeit erforderlid , fic wobl nur zufällig darbieten ; auf weidem , ſteinigem und unebenem Bos den wird der Dauerlauf nur auf die einzelnen beſſeren Wegeſtellen berørånft bleiben müſſen, wodurde die Er ,
fie nicht nur als Soußwaffe mit Siderbeit zu gebrau. den derſtebt, ſondern aud im Handgemenge mit Rad drud , Gewandtbeit und Ausdauer zu fübren vermag. Wie demnach die Gymnaſtif die Grundlage der er.
und mirtelſt eines forcirten Marſdes in derſelben Zeit
ſten Ausbildung des Infanteriften für den Erercirdienſt
ausfùbrbar ſein dürfte ; endlid iſt zu bezweifeln , ob
audmadt , indem ſie dieſe weſentlide vorbereitet und erleichtert, ſo vollendet die Bojon netfedtfunſt die Webro
das faufen obne Nadtbeil långer als einige Minuten ' fortgereßt werden fónne , wenn die Infanterie nod
baftigkeit deſſelben und gibt ibm eine großere taktirde
gefechtof&big bleiben roa.
Braudbarkeit.
Viel weſentlider erſdeint dagegen die Uebung der Infanterie im Marſdiren, welde ſic lid jedod nidt burde die ſogenannten militáriſden Promenaden oder Uebungs . márſde , moju bódítens möchentlich ein Tag beſtimmt zu ſein pflegt , erreiden låßt , denn nur durd eine
Fragen wir nad der Beranlaſſung , warum dieſe Uebungen in einigen Armeen unter dem praktiſeren und ein ſidevolleren Tbeile der Offiziere nod eine ſo große Zabl von Widerſadern finden , die ſie meiſt nur
reidung des vorgeſteckten Zieles weſentlich berzögert,
als eine militariſde Spielerei betrachten , ſo glauben
Reibe obne Unterbredung fortgeſeßter Mårſde auf
mir den Grund darin ſuden zu müſſen , daß ibnen
ebenem und bergigem Terrain , auf daufſirten und fandwegen, lernt eine Truppe die biermit verknüpften Anſtrengungen überwinden , gewohnt fide an eine ge ,
theilweiſe ein richtiger, für das militariſche Bedürfniß vorzugeweiſe beredneter plan mod mangelt , in Folge
fo foſtbaren deflen durch ſie ein weſentlider Tbeil der ſo Zeit , bei der furzen Dienſtdauer , obne fidibaren Er. folg für die friegeriſde Ausbildung in Anſpruch ge. nommen wird .
So wenig es bei der Gymnaſtik darauf anfommen fann, daß der Infanteriſt ade baldbredenden Sprünge der Zurnfunſt mit vollendeter Virtuoſität auszufübren
regelte Marſdordnung, und der einzelne Infanteriſt erfennt die wichtigfeit einer vorzüglichen Inſtandbals
tung ſeines Sdubzeuges , ſowie er mit den Mitteln befannt wird , ſich gegen das Wundgeben der Füße zu
foúben und den Druc des Gepåds zu vermindern . Sleid wie der Dauerlauf ſeine enthuſiaſtiſden Ber.
permag, ebenſo wird die Ausbildung im Bajonnetfed
ebrer findet , vermeint man auch bin und wieder vom Bajon netfedten einen ausgebenten Gebraud maden
ten nicht bis zu allen Feinbeiten der Kunſt getrieben werden dürfen , weil dieſe Uebungen dann über die
zu fónnen , beiſpielsweiſe indem man fid in einzelnen Fållen in Maffe zum Bajonnetfampfe in aufgeldſter
Grången eines entſpredenden Beförderungsmittels frie. geriſder Ausbildung binaus geben , und mehr als Zwed fůnitleriſcher Productionen unter den Augen ins ſpicirender Borgelegten dienen. Endlich ſind mir der Meinung , daß man der ſpe. ciellen Anwendung der Gymnaſtik und des Bajonnets fechtens im Kriege theilweiſe eine großere Winnigfeat
Ordnung mit zur Unterſtüßung in Bereitſdaft gebal. tenen geſchloſſenen Abtheilungen aufſtellt , oder inden man nad dem Eindringen der Cavalerie in ein jne fanteriequarrée fich zu einem geregelten Bajonnetfampfe
vollſtändig aufgelöſt. Wir balten derartige Vorſchläge für ſebr gewagt und find überzeugt , daß ein einſichte . voler Befeblebaber fowerlido zu To verzweifelten Mit,
Jedenfalls baben nur
teln dreiten dürfte , nicht zu gebenfen , daß ein Ba.
diejenigen Theile dieſer Webungen für den unmittelbas der Infanteriſten aud unter i wierigen Umſtånden
taillon , deſſen Mannſdaft nach einem gelungenen Obocq der Cavalerie ſo viel Geiſtesgegenwart befäße , dann nod zu einem geordneten Bajon netfampfe überzugeben,
in vollſtåndiger Ausrüſtung mit unzweifelbafrem Erº
ſchwerlich in die lage geratben möchte , von anreirena
folge auszufübren vermag ; alles andere verbietet ſich
der Savalerie auseinander geſprengt zu werden . Ebenſo
beilegt, als beide verdienen.
ren Gebraud wirfliden Wertb , welde die Mebrzabl
VON ſelbſt.
So balt : man
wenig Gewinn würde es einer auf der Ebene von Ca, . 8. den Dauerlauf für eine der
wichtigſten Uebungen der Militärgymnaſtif, indem man lich von deſſen Anwendung im Kriege für die Errei ,
valerie bedrobten Tirailleurlinie bringen , den Bajon
netfampf in aufgelöſter Ordnung vorzuzieben , anſtatt fid in geldloffenen Maſſen zu vereinigen , welde leß ,
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leßtere eine größere Widerſtandsfähigkeit beſißen , als dung des Soldaten in jedem Dienſtzweige zur möglich. man meinen ſollte ; auch läßt ſich dann noch ein zwec. måßiger Gebraud vom Bajonnet maden , um einzelne
ften Vollfommenbeit zu bringen , denn ſie begründet die ſo nótbige Einbeit im Zuſammenwirken und beo
fede Reiter , die ſich zu nabe an den Trupp wagen, dingt die Selbſtändigkeit und Zuverlåfigfeit im Han, niederzufiechen ; - die Anwendung ſo ertremer Maßo deln , da, wo der Einzelne rica Telbſt überlaſſen iſt. regeln bieße einen der widrigſten taftiſden Grundråbe,
In Betreff der erſten für Soldat den Erercir. deßhalbAusbildung daß im Gefecht mit blanfen Waffen die geldloffene, dient der einzelne nicht . B.'fann im Sefedit mit Feuerwaffen bingegen die aufgelöſte gründlid genug behandelt werden; jede Uebereilung, Ordnung der Schwåderen die größten Vortbeile ges jedes zu frübe” Zuſammenſtellen in geldloſſenen Abe måbrt , mißfennen.
Tbeilungen ſchader einer volfоmmenen und dauernd
Die Anwendung des fünſtlichen Bajonnetfampfes guten Ausbildung , und wird ſpåterhin um ſo fühlba. möchte lid debbalb auf den ſpeciellen Fall bedrånfen, rer , wo der Betrieb anderer Dienſtzweige eine gründ. moder einzelne Infanteriſt in offenem
Terrain von
lidbe Nachbülfe faſt unmöglid macht.
Beſonders iſt
einem oder mebreren Caraleriſten angegriffen wird, und darauf zu ſehen , daß ſich nichts falides einſd leide, iſt in dieſer Hinſicht allerdings von Midnigfeit.
Demnad fann die Gymnaſtif dem Infanteriſten
daß jeder Griff mit dem Gewebre, jede Bewegung genau nad der Vorſchrift ausgefübrt werde , denn nur
nur inſofern von Nußen ſein , als man diejenigen dadurch iſt die Uebereinſtimmung zu erbalten. Man Uebungen , welde ein freieres Spiel der Gelenfe und glaubt zuweilen , daß es vortbeilbaft ſei , etwas fal. Musfeln bewirfen und dem Körper mebr Gleidige. Iches, cine Uebertreibung im Anfange einzufübren , in. widt geben , als Förderungsmittel der eriten Ausbils demi ſie ſich in der Folge von ſelbſt verliere, und dung anwendet, uno ſpårerbin durd andere dem Zwecke entſprechende Uebungen eine Vermebrung der Gewandte
das Nórbige um ſo beſſer beraustrete ; die Praris iſt indeſſen biermit nicht einverſtanden ; denn es geben
beit und Kraft des Körpers zu erſtreben ſucht, welche Ebenſo darf die Bajonnetfechtfunit nur bis zu den Puncte getrieben werden , daß der Infanteriſt diejenis
viel mebr Zeit und Kräfte dabei verloren , den Peuten erſt das Uebertreiben und dann das Nötbige beizu. bringen , als von Anbeginn an das leßtere , und das Reſultat wird immer zweifelbaft ſein.
gen Stöße und Paraden mit Kraft und Gewandıbeit
Im Allgemeinen iſt eine geregelte und planmäßige
gleichzeitig ein gewiſſes Selbſtvertrauen erweden .
auszufübren , ſowie den Bewegungen ſeines Feinde Einteilung der Zeit nöthig , damit jedem Dienſtzweige geldidt auszuweiden verſtebe, um fid ſelbſt im åußer die entſprechende Aufmerkſamfeit gewidmet und eine ften Notbfade , wo ihm der Sdießbedarf feblt , noch nachtbeilige Einſeitigfeit vermieden werde. Båbrend mit Erfolg gegen den einzelnen Reiter zu vertbeidigen . einerſeits die Spannung der Kräfte nie bis zur Er. Jede fernere Vervolfommnung dieſer Uebungen übero foreiren das Maß praktiſchen Nußens , und bedrån ,
ſcopfung getrieben werden darf , wenn nicht beſondere Umſtånde. dieß in ſpeciellen Fällen rechtfertigen, ebenſo
fen die furge Friedensdienſtzeit des Infanteriſten auf wenig darf andererſeits ein Radlaſſen des Eifers und eine ſehr füblbare Weiſe zum Nadtbeile et friegeri. ſcher Ausbildung. Gründlich feit in der Unterweiſung des Soldaten
der Spannung der Kräfte geduldet werden. Nidte to.
derungen ſind nothwendige Erforderniffe volfom mener Leiſtungeil. Nichts ſchadet dem friegeriſchen Geiſte und Weſen mebr , ale Oberflådolidfeit und Genügſamfeit mit einer mittelmäßigen Ausfübrung der befohlenen Thårigfeiten ; dieſer Nadtbeil wird um ſo füblbarer,
man ſtrebe vielmebr dabin , in furzer Zeit möglichſt viel und Vorzügliches zu leiſten , rei umſichtig in der Wabl der Mittel , entſchieden im Handeln , praftiſd und ſicher in der Ausfúbrung ; eg frůpft ſich bieran das unbedingte Vertrauen in die Unfeblbarfeit des
det jedoch mebr die Luſt und den Eifer, als eine unnůbe
und überflüſſige Verwendung der Kräfte, deßbalb er. in den verſchiedenen Dienſtzweigen und ſtufenweiſe, deint jede unnöthige Perlängerung , jedes Hinzieben den Fåbigkeiten entſprechende Steigerung der Unfors des Dienſtes, um nur die Zeit auszufüllen, verwerflid ;
wenn Umſtände und Verbåltniſſe größere Anſtrenguni Truppenfübrers , und es fann dann der Erfolg des gen erbeijden , an welde der Soldat nicht durch eine Beſtrebens die friegstúdtige Ausbildung der Mann, orgfältige Vorbildung gemøbnt worden iſt. ES ire daft auf einen boben Grad der Volkommen beit zu fbeint deshalb in bobem Grade widtig , die Ausbil.
fübren , nicht zweifelhaft ſein.
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