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Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 155
V&R
Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Herausgegeben von Helmut Berding, Jürgen Kocka Hans-Peter Ullmann, Hans-Ulrich Wehler
Band 155
Rita Aldenhoff-Hübinger Agrarpolitik und Protektionismus
Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen
Agrarpolitik und Protektionismus Deutschland und Frankreich im Vergleich
1879-1914
von Rita Aldenhoff-Hübinger
Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen
Umschlagabbildung:
Dampfgetriebene Maschine z u m Brechen des Zuckerrohrs, gezeigt auf der 1. Weltausstellung in London 1851 © Bayerische Staatsbibliothek M ü n c h e n (Inv.-Nr. Ρ 00385)
Die Deutsche Bibliothek -
CIP-Einheitsaufnahme
Aldenhoff-Hübinger, Rita: Agrarpolitik und Protektionismus : Deutschland und Frankreich im Vergleich 1879 - 1914 / Rita Aldenhoff-Hübinger. Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 2002 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft ; Bd. 155) ISBN 3-525-35136-4 Als Habilitationsschrift auf E m p f e h l u n g der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gedruckt mit U n t e r s t ü t z u n g der Deutschen Forschungsgemeinschaft © 2002, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. - Printed in Germany. http://www.vandenhoeck-ruprecht.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Z u s t i m m u n g des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen u n d die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlag: Jürgen Kochinke, Holle. Satz: Text & Form, Garbsen. Druck und Bindung: G u i d e - D r u c k G m b H , Tübingen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.
Inhalt
Verzeichnis der Tabellen im Text
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Vorwort
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Einleitung I.
II.
Die Globalisierung des Agrarmarktes als Herausforderung für Europa 1. Revolution im Welthandel 2. Nordamerikas Landwirtschaft im Blick europäischer Nationalökonomen Die Internationalen Landwirtschaftskongresse, 1889-1913. Ansätze zu einer europäischen Lösung?
III. Landwirtschaft und Politik, 1879/80-1914 1. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen 2. Agrarkrise und Strukturwandel a) Agrarkrise b) Strukturwandel der Landwirtschaft c) Die landwirtschaftliche Betriebsgrößenverteilung d) Eigentumsverhältnisse und Sozialstruktur 3. Vom Honoratioren- zum Massenverband. Agrarische Interessenpolitik, 1880-1893 a) Verbandspolitik in der Dritten Republik b) Verbandspolitik im Deutschen Kaiserreich IV
Die staatlichen Reaktionen 1. Die Rückkehr zum Protektionismus in den 1880er Jahren a) Handelspolitische Zäsuren und agrarprotektionistischer Eskalationsmechanismus b) Schutzzollpolitik im Zeichen von »Feudalisierung« und »Republikanisierung«
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29 29 32
42 71 71 73 73 76 79 84 87 89 101 113 113 113 124 5
2. Hochschutzzoll in Frankreich und Handelsvertragspolitik in Deutschland, 1889/90-1894 a) Die Entstehung des Méline-Tarifs von 1892 b) Demokratisch legitimierter Agrarprotektionismus c) Handelsvertragspolitik und Agrarpolitik zur Zeit Caprivis 3. Konsolidierung und Revision 1894-1906(1914) 4. Die ökonomische Wirkung der Agrarzölle 5. Getreidehandelspolitik und Börsenreform V
Zwei Beispiele staatlicher Agrarstrukturpolitik 1. Forcierte Modernisierung auf korporativistischer Grundlage : Die Landwirtschaftskammern in Preußen 2. Freies Assoziationswesen mit staatlicher Anschubfinanzierung: Die landwirtschaftlichen Kreditvereine in Frankreich
132 134 142 146 155 174 187 197 197 210
Schlußbetrachtung
221
Anhang
226
Abkürzungen
228
Quellen- und Literaturverzeichnis
230
Register
251
6
Verzeichnis der Tabellen im Text Tabelle 1: Die landwirtschaftliche Betriebsgrößenverteilung in Deutschland und Frankreich, 1892/95 81 Tabelle 2: Die wichtigsten Agrarzölle in Deutschland und Frankreich, 1889 121 Tabelle 3: Die Vieh- und Fleischzölle in Deutschland und Frankreich, 1892 149 Tabelle 4: Die Vieh- und Fleischzölle in Deutschland 1902/06 und in Frankreich 1903 165 Tabelle 5: Die Viehzölle in Deutschland pro Kopf, 1892 und 1906 166 Tabelle 6: Die Viehzölle in Frankreich und Deutschland pro Kopf, 1892/98 und 1906 166 Tabelle 7: Das Tarifniveau bei Agrarprodukten in Deutschland und in Frankreich in % der Preise des jeweiligen europäischen Hauptexportlandes, 1913 168 Tabelle 8: Die Weizeneinfuhr Frankreichs, 1887-1912 (in Millionen Doppelzentnern) 176 Tabelle 9: Die Mehreinfuhr von Weizen in Deutschland und Frankreich, 1895-1908 (in Millionen Doppelzentnern) 177 Tabelle 10: Jahresdurchschnittspreise für Weizen in London, Paris, Mannheim, 1894-1910 (in Mark/100 kg) 178 Tabelle 11 : Die Weizenpreisentwicklung in Frankreich, Deutschland und Großbritannien, 1871/75-1906/10 180 Tabelle 12: Die Bodenpreise in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, 1877-1912(real) 184 Tabelle 13: Die Entwicklung der Getreideanbauflächen, in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, 1871-1911 185 Tabelle 14: Die landwirtschaftliche Betriebsstruktur in Frankreich und Deutschland, 1882 und 1907/12 186
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Vorwort
Am Anfang stand meine Beschäftigung mit den nationalökonomischen Frühschriften Max Webers; sie lenkten mein Interesse auf die Agrarpolitik. Durch die bevorstehende Osterweiterung der E U hat dieses Thema eine erneute Aktualität und Brisanz erhalten. Die Studie ist die überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Wintersemester 1999/2000 von der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität in Frankfurt (Oder) angenommen wurde. Allen, die mein Vorhaben gefördert haben, gilt mein Dank: Wolfgang J . Mommsen in der Anlaufphase, den Gutachtern Hans-Jürgen Wagener und Hartmut Kaelble, vor allem aber Helga Schultz mit ihrem zupackenden Optimismus in der Endphase. Den Herausgebern der »Kritischen Studien«, besonders Hans-Ulrich Wehler, der den Fortgang der Arbeit mit Interesse begleitet hat, schulde ich Dank für konstruktive Hinweise. Recherchen und Niederschrift wurden mir durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht. Mein Dank gilt auch den Mitarbeitern der Archive, Bibliotheken und Institute, die mich unterstützt und mir geholfen haben, Schneisen durch das Dickicht französischer Parlamentsprotokolle zu schlagen. Die Idee zu dieser Studie ist fast so alt wie meine Tochter, ihr ist sie daher gewidmet. Frankfurt (Oder), im Februar 2002
Rita Aldenhoff-Hübinger
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Einleitung
Die westlichen Staaten Kontinentaleuropas sahen sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vor ein großes gemeinsames Problem gestellt. Der sich beschleunigende Industrialisierungsprozeß und die Entstehung des Weltagrarmarktes drohten den bislang für die Volkswirtschaft zentralen landwirtschaftlichen Sektor nicht nur langfristig in seiner Bedeutung zu schmälern, sondern auch kurzfristig in die Krise zu treiben. Nordamerikas Aufstieg zum fuhrenden Agrarexportland neben Rußland, die Eroberung des expandierenden britischen Nahrungsmittelmarktes durch amerikanisches Getreide, Vieh und Fleisch und seit den 1890er Jahren auch die Konkurrenz anderer überseeischer Länder wie Argentinien und Britisch-Ostindien stellte für den europäischen landwirtschaftlichen Sektor eine nie dagewesene Herausforderung dar. Eine wirtschaftliche Destabilisierung drohte darüber hinaus auch - angesichts des hohen, in ihm noch beschäftigten Bevölkerungsanteils - zu einem Legitimationsverlust für das jeweilige politische System zu führen. Dies galt für das halbkonstitutionell verfaßte Deutsche Kaiserreich ebenso wie für das Frankreich der Dritten Republik. »Was sollte aus der bäuerlichen Bevölkerung werden, dieser bewundernswerten Rasse von Arbeitern, die die Stärke und Größe der Staaten ausmacht, wenn ihre Arbeit nicht mehr ausreichen und ihnen nicht mehr erlauben würde zu leben?« fragte Frankreichs führender Agrarpolitiker Jules Méline 1889, und er kam zu dem Schluß, daß das Problem weit mehr als nur wirtschaftlicher, sondern vielmehr zugleich nationaler, politischer und sozialer Natur sei (»à la fois national, politique et social«).1 Der hier thematisierte enge Zusammenhang von Agrarwirtschaft und Politik ist Gegenstand dieser Studie. Es handelt sich also um eine Fragestellung aus dem Bereich der Politischen Ökonomie, die sich auf die Klärung des Zusammenhangs von wirtschaftlichen Kräften und Politik richtet. Welcher Stellenwert ist den wirtschaftlichen Interessen einerseits, bestimmten Traditionen oder anderweitig historisch und kulturell vermittelten Leitbildern andererseits bei der Herausbildung einer bestimmten Wirtschaftspolitik beizumessen? Wie 1 »Qu'allaient devenir ces populations rurales, cette admirable race de travailleurs qui fait la force et la grandeur des Etats, si le travail de la terre cessait d'être rémunérateur et ne leur permettait plus de vivre?« Congrès international d'agriculture 1889, S. 63f.
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wirkt sich umgekehrt die Wirtschaftspolitik durch die Gesetzgebung auf die weitere Entwicklung der Gesellschaft oder die einzelner Gruppen aus? Die Fragestellung richtet sich daher auf die Bedingungen und Gründe, die zur Ausbildung einer bestimmten agrarprotektionistischen Wirtschaftspolitik in Deutschland und Frankreich geführt haben sowie auf deren gesellschaftspolitische Folgen. In den Blick genommen wird zunächst 1. der europäische Kontext, der besondere Akzent aber wird 2. auf einen Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich gelegt. 1. Ausgangspunkt ist der europäische Kontext. Die meisten europäischen Länder betrachteten sich angesichts der Globalisierung des Agrarmarktes als international nicht mehr konkurrenzfähig. Mit Ausnahme Großbritanniens, Dänemarks und der Niederlande versuchten sie, primär durch protektionistische Maßnahmen ihren landwirtschaftlichen Sektor vor den Einflüssen des Weltmarktes abzuschirmen. Daneben wurde, mehr oder weniger intensiv, eine auf strukturelle Reformen und Modernisierung der Landwirtschaft ausgerichtete Politik betrieben. Im Kern ist die Problematik sehr aktuell: Es handelt sich um die wirtschaftspolitischen Reaktionen von Ländern, die sich angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung als Produktionsstandorte benachteiligt sahen. 2. Im Zentrum der Studie steht ein Vergleich der deutschen und der französischen wirtschaftspolitischen Reaktionen auf die Entstehung des Weltagrarmarktes. Da es sich nicht ausschließlich, aber doch im wesentlichen um eine Abwehrhaltung handelte, kommt dem Agrarprotektionismus entscheidende Bedeutung zu. Dieser war in Deutschland und Frankreich teils wegen der merkantilistischen Tradition, teils wegen anderer, noch zu untersuchender und näher zu bestimmender Faktoren besonders stark ausgeprägt. Trotz der unterschiedlichen politischen, volkswirtschaftlichen und demographischen Rahmenbedingungen entwickelten beide Länder ein bis in Details hmemformal weitgehend identisches Instrumentarium der Zollpolitik. Der formale Aspekt wird deshalb herausgearbeitet, weil nur so wichtige Kontinuitätslinien deutlich werden: Die mit dem Agrarprotektionismus verbundene interventionistische und regulierende Eigenart der deutschen und der französischen Wirtschaftspolitik fand 1957 bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit Deutschland und Frankreich als zwei Kernländern eine Fortsetzung. Selbst heute, mehr als vierzig Jahre später, stellen agrarpolitische Fragen ein unerschöpfliches Streitthema in der Europäischen Union dar, das seine erneute Aktualität aus der beabsichtigten Osterweiterung bezieht. Noch aus einem weiteren Grund werden Deutschland und Frankreich in den Mittelpunkt gestellt. Einerseits führt dieser Vergleich zu einer Relativierung der Vorstellung von einem deutschen »Alleingang« auf dem Gebiet der agrarischen Schutzzollpolitik, der ja in der älteren Literatur zentrale Bedeutung für die besondere Stellung des Großgrundbesitzes in Preußen-Deutschland beigemessen wurde. Bestätigt wird dagegen die von der neueren international 12
vergleichenden Forschung vertretene These, daß es für einige gesellschaftspolitisch relevante Felder keine deutschen Besonderheiten gegeben hat, die insgesamt auf einen »deutschen Sonderweg« im Unterschied zum »normalen« westlichen Weg in das 20. Jahrhundert schließen ließen. Andererseits läßt sich eine besondere deutsche Entwicklung in der Schutzzollpolitik und der Agrarpolitik einfach nicht übersehen. Letztlich handelte es sich zwar formal weitgehend um dieselbe Wirtschaftspolitik, aber in und mit unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Kontexten und Konsequenzen. Die europäische Landwirtschaft befand sich seit dem Ende der 1870er Jahre bis zur Mitte der 1890er Jahre in einer wirtschaftlichen Krise. 2 Der langanhaltende Deflationsprozeß erschwerte die Last der während des »Goldenen Zeitalters« freihändlerischer Expansion von der Landwirtschaft aufgenommenen Schulden. 3 Die Verflechtung in den Weltagrarmarkt bedeutete die Abhängigkeit vom Weltmarktpreis, der von den überseeischen Produzenten bestimmt wurde. Die im landwirtschaftlichen Bereich ohnehin vorhandene große Unvorhersehbarkeit der Preisbewegung wurde noch durch die völlige Unkalkulierbarkeit vor allem der Weltgetreideernten verschärft. Darüber hinaus verloren die osteuropäische Landwirtschaft, vor allem die ostelbischen Getreideexporteure, den britischen Absatzmarkt. M i t einer Besserung war erst langfristig durch Rationalisierung, Intensivierung oder Umstellung der Produktion zu rechnen. Auch wenn die Agrarkrise in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich verlief und verschiedene Auswirkungen hatte - in Frankreich wurde sie ζ. B. begleitet und verschärft durch die sektoralen Krisen im Weinbau und in der Seidenspinnerei - , 4 war doch die handelspolitische Reaktion auf die Herausforderung aus Übersee identisch. Sie bestand bekanntlich in der Abkehr der meisten kontinentaleuropäischen Länder vom Freihandel und der Hinwendung zum Protektionismus mit Ausnahme der Niederlande und Dänemarks, deren Agrarsektor einen tiefgreifenden Strukturwandel durchmachte. Hier wurde der Anbau von Weizen, der auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig war, zugunsten der Kultivierung von Feld- und Gartenfrüchten eingedämmt und die Vieh-, Fleisch- und Milchwirtschaft ausgedehnt. Vor allem Dänemark gelang es, durch staatlich unterstützte Exportgenossenschaf2 Ausführlich zur Agrarkrise in Deutschland und Frankreich: Kap.III,2a. Aufgrund einer Reihe von Faktoren (Herausbildung des Weltgetreidemarktes, Verlust der Absatzmärkte, Notwendigkeit einer Umstellung der Produktion selbst wie auch der Produktionsweise) wird hier für die Zeit vom Ende der 1870er bis zur Mitte der 1890er Jahre am Begriff der »Agrarkrise« festgehalten. Vgl. dazu: Buchsteiner, Besitzkontinuität, S. 129f., die sich kritisch gegen Klaus Heß wendet, der nicht mehr von »Agrarkrise« sprechen will, sondern allenfalls von einem allgemeinen »Bedeutungsverlust« der Landwirtschaft »im Zuge der Wandlung Deutschlands zum >Industriestaatdémocratie rurale 100 h a
25 000
33 000
1 0 0 - 2 0 0 ha
11 0 0 0
22 700
> 200 h a
13 800
10 500
2 0 0 - 5 0 0 ha
9 631
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3 600
> 1000 ha
572
2 0 0 - 3 0 0 ha
6 200
> 3 0 0 ha
4 300
Q u e l l e : Statistik des D e u t s c h e n Reichs, N e u e Folge, B d . 112, S. 11*; Statistique agricole 1892, S. 229, S. 233; z u r d e u t s c h e n Betriebsstatistik siehe a u c h :
Wirminghaus,
S. 142, s o w i e d e n Vergleich d e r d e u t s c h e n m i t d e r f r a n z ö s i s c h e n Betriebsstatistik, in: Statistik des D e u t s c h e n Reichs, ebd., S. 5 8 * - 6 0 * .
46 Landwirtschaftliche Betriebszählungen wurden im Deutschen Reich 1882,1895 und 1907, in Frankreich im Rahmen zweier Erhebungen des Landwirtschaftsministeriums 1882 und 1892 durchgeführt. Da die französische Erhebung von 1882 vor allem methodische Schwächen bei der Unterscheidung von Eigentum und Betrieb aufweist, stützt sich der Vergleich hier auf die Erhebung von 1892 und die deutsche landwirtschaftliche Betriebszählung von 1895. Zur deutschen Agrarstatistik siehe: Dillwitz, bes. S. 244-250; zur französischen Agrarstatistik: Augé-Laribé, La politique agricole, S. 86-89; Golob, S. 218-220; Hubscher, La petite exploitation, S. 4f.
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Der Gesamteindruck, den die Zahlen vermitteln, ist deutlich. In beiden Fällen stellten die Parzellen und Kleinstbetriebe bis 5 ha das Gros mit 4 bzw. 4,2 Millionen Einheiten. Das waren in Deutschland 76,4% und in Frankreich 70,2% aller landwirtschaftlichen Betriebe. Im Bereich des bäuerlichen Besitzes (5-100 ha) wies dagegen Frankreich durchweg mehr Betriebe als Deutschland auf. Fast ein Drittel (28%) sämtlicher Betriebe gehörte in Frankreich diesem mittleren Bereich an, in Deutschland dagegen nur gut ein Fünftel (21,8%). Auch die dem Großgrundbesitz zuzurechnenden Größenklassen über 100 ha waren in Frankreich mit einem Anteil von 0,57% stärker vertreten als in Deutschland mit 0,45% aller Betriebe. Allerdings lag der Schwerpunkt des französischen Großgrundbesitzes bei 100-200 ha. Hier zählte die französische Statistik mehr als doppelt so viele Betriebe wie die deutsche, wohingegen in den Größenklassen ab 200 ha eindeutig die deutschen Betriebe zahlreicher waren. Strukturelle Ähnlichkeiten treten vor allem dann zu Tage, wenn man die Betriebsgrößen mit der landwirtschaftlich (in Frankreich: mit der land- und forstwirtschaftlich) genutzten Fläche in Beziehung setzt. In beiden Ländern bearbeiteten 1892/95 ca. drei Viertel der Betriebe - die große Masse der Kleinstbetriebe bis 5 ha - nur 12,7% (Frankreich) resp. 15,7% (Deutschland) der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche.47 Es ist daher durchaus auch für Deutschland gerechtfertigt, von einer großen Streuung des Besitzes, oder, negativ gewendet, »ungeheuren Besitzzersplitterung«48 zu sprechen. Konzentriert man sich bei der Betrachtung auf die kleinen und mittleren Bauerngüter mit einer Fläche zwischen 1 und 40 ha in Frankreich bzw. 50 ha in Deutschland, zeigen sich ebenfalls strukturelle Ähnlichkeiten. Betriebe mit 1-10 ha stellten beiderseits des Rheins fast die Hälfte sämtlicher Güter, nämlich 42% in Deutschland und 46% in Frankreich, mit rund einem Viertel der Fläche (26% in Deutschland, 23% in Frankreich). Betriebe zwischen 10-40/50 ha bearbeiteten jeweils rund ein Drittel der Fläche (39% in Deutschland, 29% in Frankreich), so daß sowohl in Deutschland als auch in Frankreich die bäuerlichen Klein- und Mittelbetriebe zwischen 1 und 40/50 ha mehr als die Hälfte der Fläche einnahmen (65% in Deutschland, 52% in Frankreich). 49 Unterschiede treten dagegen in den nächsthöheren Größenklassen zu Tage; inwieweit diese in der Betriebsgrößenklasse ab 40 ha bestanden, läßt sich aber nicht ermitteln,
47 Vgl. Müller/Klemm, S. 164; Gratton, S. 28. 48 Müller/ Klemm, S. 164. 49 Vgl. Conrad, Bauerngut, S. 642 (Frankreich); Wirminghaus, S. 142 (Deutschland). Die Angaben für Frankreich beziehen sich auf die land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche, die für Deutschland nur auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Der Anteil der bäuerlichen Betriebe an der kultivierten Fläche lag in Frankreich also tatsächlich höher als 29 %, dies umsomehr, als für Frankreich aus Gründen der statistischen Erhebung ja nur die Betriebe bis 40 ha herangezogen werden konnten. Der Unterschied bei der Flächenverteilung für den bäuerlichen Mittelstand (1040 bzw.50 ha) war also weniger gravierend als sich dies auf den ersten Blick darstellt.
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da die französische Erhebung von 1892 bei den Betrieben ab 40 ha in Bezug auf die Verteilung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche keine Unterscheidung mehr getroffen hat.50 Gemessen an der Betriebsgrößenverteilung waren also die deutsche und die französische Landwirtschaft durchaus miteinander vergleichbar. Auch in Deutschland gab es die große Masse bäuerlicher Kleinbesitzer, die in Frankreich als die Garanten der »démocratie rurale« galten. In beiden Ländern trug der mittlere bäuerliche Besitz die Landwirtschaft. Gemessen an der Betriebszahl war er in Frankreich stärker als in Deutschland vertreten, gemessen am Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche etwa gleich stark. Auch in Frankreich stellte der landwirtschaftliche Großbetrieb über 100 ha keine zu vernachlässigende Größe dar, sondern ebenfalls einen starken ökonomischen Faktor. Was in Frankreich fehlte, war die regionale Ballung von Großbetrieben über 100 ha, wie sie in den preußischen Nordostprovinzen und Mecklenburg anzutreffen war, sowie der mehrere Tausend Hektar umfassende Latifundienbesitz namentlich in Schlesien. Der landwirtschaftliche Großbetrieb in Frankreich war demgegenüber mäßig groß und über das ganze Land verstreut: »Wir sind das Land der Maße, der kleinen Maße. Wenn es ein Betrieb erlaubt, 200 ha zu bewirtschaften, sagen wir ... er ist groß. Jedoch gilt, Betriebe von 200 ha Größe und mehr sind zahlreich, und es finden sich welche in jeder Region.«51 Die Großbetriebsstruktur Frankreichs kann am besten mit derjenigen in den westlichen Provinzen Preußens verglichen werden. Auch diese war geprägt vom Betrieb zwischen 100 und 200 ha, und, in geringerem Maße, vom Betrieb zwischen 200 und 500 ha.52 Klaus Heß hat daraufhingewiesen, daß sich allein die Größe eines Betriebs nicht als Bemessungsgrundlage dafür eigne, welches ökonomische Gewicht dem Großgrundbesitz in einer Region zukomme, sondern daß vielmehr Daten über die jeweilige Bodengüte und die tatsächliche Leistungskraft der betreffenden Betriebe hinzugezogen werden müßten. Unter dieser Fragestellung hat er die Großbetriebe östlich der Elbe geprüft und ist zu dem Ergebnis gelangt, daß sich nach dem Merkmal der Grundsteuerveranlagung als einem Indikator für die wirtschaftliche Leistungskraft der große Unterschied bei der flächenmäßigen Ausdehnung des Großgrundbesitzes zwischen den nordöstlichen und westlichen Provinzen Preußens einebne. 53 Könnte man in diesen Vergleich auch Frankreichs Landwirtschaft miteinbeziehen, 50 Statistique agricole 1892, S. 357. Hier trifft auch die Statistique agricole 1882, S. 281, keine Unterscheidung. 51 Augé-Laribé, La politique agricole, S. 87f.: »Nous sommes le pays de la mesure, des petites mesures. Quand une propriété ou une exploitation permet de cultiver 200 ha, nous disons... qu'elle est très grande. Or, les exploitations de 200 ha et plus sont nombreuses, il y en a dans toutes les régions«. 52 Vgl. Heß, S. 41. 53 Ebd., S. 313.
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was aufgrund der unterschiedlichen Steuersysteme und Bewertungskriterien nicht möglich ist, würde sich vermutlich zeigen, daß der Unterschied in den höchsten Betriebsgrößenklassen zwischen den östlich der Elbe konzentrierten Großgrundbesitzungen einerseits und den französischen Großbetrieben andererseits, zumindest was die ebenfalls hochintensiv wirtschaftenden Betriebe des Pariser Beckens und Nordfrankreichs betrifft, faktisch geringer war, als das ein allein auf der Betriebsgröße basierender Vergleich erkennen läßt.54
d) Eigentumsverhältnisse und Sozialstruktur In der zeitgenössischen politischen Debatte hat als Beleg für die Stärke der »démocratie rurale« unterschwellig auch immer wieder der Hinweis darauf eine Rolle gespielt, daß in Frankreich die große Mehrheit der landwirtschaftlichen Besitzer zugleich auch Eigentümer sei und die Pacht dementsprechend nur eine geringe Rolle spiele. Tatsächlich waren in Frankreich gut zwei Drittel der Besitzer auch Eigentümer und nur 25 bis 30% der Betriebe gepachtet, oder sie wurden in Teilbau (métayage) bearbeitet;55 diese Betriebe nahmen aber 47% der Gesamtanbaufläche ein (36% Pachtland und 11% Teilbau).56 In Deutschland dagegen belegte das reine Pachtland von der Gesamtanbaufläche nur etwa 15%.57 In Frankreich spielte daher, gemessen am Anteil an der Gesamtanbaufläche, die Pacht eine größere Rolle als in Deutschland. Verpachtet wurden in Frankreich vor allem größere Betriebe. Ein Blick in die Agrarstatistik von 1892 zeigt, daß die Pacht erst von einer Betriebsgröße von 10 ha ab aufwärts relevant war.58 Die Masse der Eigentümer rekrutierte sich aus dem Parzellen- und Kleinbesitz bis 10 ha, während in der mittleren Größenklasse Pachtverhältnisse durchaus üblich waren. Hier prägte weniger der »propriétaire-exploitant« als der Pächter das Bild, vor allem im intensiv bewirtschafteten Norden Frankreichs. Anders in Deutschland: Hier waren in der mittleren und größeren Bauernschaft vorrangig Eigentümer vertreten; der Anteil reiner Pachtbetriebe 54 Heß' Urteil ist zwar problematisch, insofern als er nicht berücksichtigt, daß die Landräte in den nordöstlichen Provinzen die Leistungskraft der Güter aus steuerlichen Gründen bewußt niedriger ansetzten (vgl. Witt). Dennoch hat er recht, auch die Bodengüte, die etwa im sandigen Brandenburg sehr schlecht war, mit in den Vergleich einzubeziehen und diesen nicht nur auf die flächenmäßige Ausdehnung zu beschränken. 55 Lhomme, S. 539. Vgl. Statistique agricole 1892, S. 369/. Der métayage war ein nur in romanischen Ländern vorkommendes Pachtverhältnis, bei dem der Pächter einen Teil des Ernteertrags in Naturalien abgeben sowie, j e nach Region, auch Hand- und Spanndienste leisten mußte. Er war in Frankreich im Midi und Westen verbreitet. Vgl. Agulhon, Apogée et crise, S. 501; Barrai, Les agrariens français, S. 28. 56 Vgl. Agulhon, Apogée et crise, S. 440; Lhomme, S. 539. 57 Vgl. Rabe, S. 15. 58 Statistique agricole 1892, S. 369-371, S. 234-237.
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war nur in den Betriebsgrößenklassen bis 2 ha und dann erst wieder ab 200 ha mit einem Viertel bis ein Fünftel von Bedeutung. 59 Ein wichtiger Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Agrarverfassung lag in den Pachtverhältnissen. Ist davon auszugehen, daß die französischen Verpächter ein geringeres Interesse an Reinvestitionen und an einer Intensivierung der Landwirtschaft hatten als die deutschen eigenwirtschaftlich tätigen Landwirte? Einerseits gingen der französischen Landwirtschaft nach Schätzungen durch Pachtabgaben Kapitalien, die für Innovationen notwendig gewesen wären, in Höhe von jährlich ca. 15% des landwirtschaftlichen Gesamtprodukts verloren. 60 Insofern trug der Unterschied in der Pachtverfassung dazu bei, daß sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft in Frankreich anders und in gewisser Weise auch langsamer als in Deutschland vollzog. Andererseits befanden sich vor allem im Norden Frankreichs und im Pariser Becken die am intensivsten wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe Frankreichs, wo Pächter, mit eigenen Kapitalien ausgestattet, als Agrarunternehmer auftraten. 61 In diesen Regionen gab es auch unter den Eigentümern oder Verpächtern den höchsten Anteil kapitalistischer Unternehmer, die sich durch eine Kombination von Landwirtschaft und Industrie (Zucker!) auszeichneten 62 und die Politik des führenden Agrarverbandcs, der »Société des agriculteurs de France«, wesentlich bestimmten. In diesen Gebieten und bei größeren Pachtbetrieben wirkte sich die Pachtverfassung offensichtlich nicht als ein Hemmschuh für die Intensivierung und Rationalisierung der Landwirtschaft aus. Weder für Deutschland noch für Frankreich wurden bisher umfassende Grundeigentumsstatistiken erstellt.63 In beiden Fällen dürfte die Konzentration des Grundeigentums weitaus größer gewesen sein, als die landwirtschaftlichen Betriebsgrößenstatistiken erkennen lassen. Beiderseits des Rheins bestand möglicherweise kein staatliches Interesse daran, das genaue Ausmaß der Konzentration in Erfahrung zu bringen und zu veröffentlichen, jedenfalls bemerkt Augé-Laribé im Hinblick auf die französischen Verhältnisse um 1880: »Aber man kann feststellen, daß um 1880 der Anteil an Land und der Einfluß der großen Grundeigentümer größer waren, als man zugeben wollte.«64 Das Fehlen umfassender Grundeigentumsstatistiken erschwert auch den Vergleich, was den jeweiligen Anteil adeliger und bürgerlicher Grundeigentümer anbelangt. Aber soviel läßt sich sagen: Der Anteil bürgerlicher Eigentümer (in den 59 Paasche/Steinbrück, S. 977. 60 Agulhon, Apogée et crise, S. 440. 61 Vgl. Lhomme, La crise agricole, S. 539. 62 Vgl. Hubscher, La France paysanne, S. 34f., S. 60f. 63 Z u Deutschland, vgl. Dillwitz, S. 248-250. 64 Augé-Laribé, La politique agricole, S. 89: »Mais on peut retenir que, vers 1880, la part territoriale et l'influence des grands propriétaires étaient plus grandes qu'on ne voulait l'avouer.«
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großen Eigentumsklassen) war im deutschen Kaiserreich erstaunlich hoch, während sich umgekehrt die »aristocratie foncière« in der Dritten Republik bis zum Ersten Weltkrieg ökonomisch bemerkenswert gut behaupten konnte. Der Nationalökonom Johannes Conrad ermittelte mit Hilfe der vom preußischen Staat herausgegebenen Handbücher des Grundbesitzes, daß im preußischen Osten Mitte der 1880er Jahre unter den Eigentümern das Bürgertum und nicht mehr der Adel dominierte. Von den ca. 11000 Eigentümern größerer Güter gehörten rund 7000 dem Bürgertum und nur rund 3600 dem Adel an.65 Die Katastervergleiche (aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Revision von 1913), die für einige französische Départements in der Forschung durchgeführt wurden, zeigen umgekehrt, daß der Anteil adeliger Eigentümer bei den großen Gütern zwar zurückging und unter dem der bürgerlichen Eigentümer lag, sich aber das Bodeneigentum in adeliger Hand insgesamt gesehen durch das 19. Jahrhundert hindurch als erstaunlich stabil erwies: »The french nobility, at least in so far as its economic base was concerned, survived the nineteenth century remarkably well. In the Calvados, the Loir-et-Cher, the Pas-de-Calais or the Dordogne - and, I am sure, elsewhere in rural France - the nobility kept the greater part of its lands, and to a very considerable extent continued to reside thereon.«66 Dem Reichtum und der ökonomischen Beharrungskraft der »aristocratie foncière« entsprach nicht nur zu Beginn der Dritten Republik ein relativ hoher Anteil des Adels an den Deputierten. 1871 waren ζ. B. 35% der Abgeordneten der Assemblée nationale adeliger Herkunft, 1893 immerhin noch 23%. Ihr Anteil ging dann bis zum Ersten Weltkrieg auf etwa 10% zurück. 67 Obwohl der Adel seit dem Ende der 1870er Jahre systematisch aus den führenden Positionen in Staat, Verwaltung und Armee herausgedrängt wurde, stellte er zumindest noch bis zu Beginn der 1890er Jahre auch eine politische Kraft dar nicht ausschließlich, aber doch überwiegend monarchisch-konservativ -, 68 die nicht zu vernachlässigen war. Er, nicht die Bauern, vertrat die wirtschaftlichen Interessen der Landwirtschaft im Parlament und besetzte die Spitzenpositionen sowohl in dem republikanischen als auch in dem mehrheitlich konservativen großagrarischen Interessenverband. Seine Anbindung an die katholische Kirche und der Aufbau einer agrarischen Massenbewegung durch die »syndicats agricoles« verstärkte sein politisches Gewicht auf lokaler und nationaler
65 Zitiert nach d e n Angaben bei: Buchsteiner, Großgrundbesitz, S. 15. 66 Gibson, T h e F r e n c h nobility, S. 20-24, das Zitat: S. 24. Vgl. auch Hubscher, Agriculture, Bd, 1, S. 103f., der f ü r das D é p a r t e m e n t Pas-de-Calais die Kataster ausgewertet hat u n d zu d e m E r g e b nis k o m m t , daß das ö k o n o m i s c h e u n d soziale Gewicht der Aristokratie b e d e u t e n d bleibt: » O n peut dire que le poids économico-social de l'aristocratie d e m e u r e important.« 67 Pinol, S. 140-145. 68 Ü b e r 50% der Abgeordneten, die der Rechten z u z u r e c h n e n sind, waren zwischen 1898 u n d 1940 adeliger H e r k u n f t . Vgl. ebd., S. 145.
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Ebene und »barg ein breite Bevölkerungskreise ansprechendes antirepublikanisches Protestpotential in sich«,69 das es langfristig in die Republik zu integrieren galt. Der Weg, den die gemäßigten Republikaner dazu mit Erfolg einschlugen, war der Agrarprotektionismus.
3. Vom H o n o r a t i o r e n - z u m Massenverband. Agrarische Interessenpolitik, 1880-1893 Ein wichtiger Motor dafür, daß sich die bäuerliche und großgrundbesitzerliche Unzufriedenheit, die aus der Agrarkrise und dem Strukturwandel resultierte, auch in staatliche Politik umsetzte, waren die Agrarverbände. In der Zeit zwischen 1880 und 1893 formierten sie sich in Europa neu und übten massiven Druck auf die Regierungen in Richtung Protektionismus aus. In Deutschland entstand 1893 der »Bund der Landwirte« in Reaktion auf die von Reichskanzler Leo v. Caprivi betriebene Handelsvertragspolitik und den für 1894 angestrebten Handelsvertrag mit Rußland. Die Aussicht auf billige Roggenimporte aus Rußland verschärfte die Opposition der ostelbischen Großgrundbesitzer gegen die liberalkonservative Regierung Caprivi; das führte letztlich auch zu Caprivis Rücktritt im Jahre 1894. In der Literatur wird der BdL als deutscher Sonderfall behandelt. Hans-Jürgen Puhle hebt seine »modernen« Agitationsmethoden hervor. Trotz seines Bekenntnisses zu einem »altständischen, vorkonstitutionellen >Royalismus«Egalitarianism< of the Right. T h e Agrarian League in Southwest Germany, 1893-1914, in: Journal of Contemporary History, Jg. 10, 1975, S. 513-530. - , Peasants, Grain Tariffs, and Meat Q u o t a s : Imperial German Protectionism Reexamined, in: C E H , J g . 7, 1974, S. 311-331. Jeismann, M., Das Vaterland der Feinde. Studien zum nationalen Feindbegriff und Selbstverständnis in Deutschland und Frankreich, 1792-1918, Stuttgart 1992. Jones, L.E. u. J . Retallack, Between Reform, Reaction, and Resistance. Studies in the History of German Conservatism from 1789 to 1945, Providence 1993. Jüdel, M., Der französische Getreidemarkt, Karlsruhe 1914. Judt, T., Socialism in Provence, 1871-1914. A Study in the Origins of the Modern French Left, Cambridge 1979. Juraschek, F.v., Getreidehandel (III.), in: HSt, Bd. 4, S. 783-800. Jurowsky, L., Der russische Getreideexport. Seine Entwicklung und Organisation, Stuttgart 1910. Kaak, H., Die Gutsherrschaft. Theoriegeschichtliche Untersuchungen zum Agrarwesen im ostelbischen Raum, Berlin 1991. Kaelble, H., Industrielle Interessenpolitik in der Wilhelminischen Gesellschaft. Der Centraiverband Deutscher Industrieller, 1895-1914, Berlin 1967. - , Nachbarn am Rhein. Entfremdung und Annäherung der deutschen und französischen Gesellschaft seit 1880, München 1991. Kane, A. u. M . Mann, A Theory of Early Twentieth-Century Agrarian Politics, in: Social Science History, J g . 16, 1992, S. 421-454. Kehr, E., Schlachtflottenbau und Parteipolitik, 1894-1901, Berlin 1930, N D Vaduz 1965. Kempter, G., Agrarprotektionismus: Landwirtschaftliche Schutzzollpolitik im Deutschen Reich von 1879 bis 1914, Frankfurt 1985. Kerckerinck zur Borg, E.v. (Hg.), Beiträge zur Geschichte des westfälischen Bauern-
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Register 1. Personen Agulhon, Maurice 25, 77 Ahlwardt, Hermann 106 Alocque, Paul 98 Andrieu, Edouard 182 Arnim (-Criewen), Bernhard v. 64—69 Augé-Laribé, Michel 44, 80, 85,126,197, 218 Bairoch, Paul 19f., 77, 118, 183 Barrai, Jean-Augustin 52, 89 Barrai, Pierre 25, 95, 145, 197, 218 Bendikat, Elfi 96 Bethmann Hollweg, Theobald v. 65 Bigot, Julien Armand 148 Bismarck, Otto v. 79£, 91, 99, 102, 109, 111,116f., 123-125,130,132,144,157, 170, 222 Blackbourn, David 17, 88, 99, 105 Blondel, Georges 80 Bockel, Otto 106 Borchardt, Knut 130 Boulanger, Georges 73, lOOf Buchsteiner, Ilona 203 Bülow, Bernhard v. 15, 22, 26, 65, 67, 69, 157, 160, 163, 167, 170f., 178f„ 188, 194 Bureau, Paul 33, 36 Caprivi, Leo v. 15, 24, 45, 62, 87, 105, 109f., 133f, 146-155,158, 160f., 163f., 167, 170f„ 188, 194, 222 Carnot, Sadi 134 Casimir-Périer, Jean R R 90 Cassagnac, Paul de 132, 135, 143 Challemel-Lacour, Paul-Amand 143145, 180 Combes, Emile 163
Conrad, Johannes 86 Cornet, Lucien 164 Courcel, Alphonse Chodron de 64 Dade, Heinrich 59, 67, 69 Dampierre, Elie de 43, 91, 211 Darwin, Charles 33 Dasbach, Georg Friedrich 104 Deschanel, Paul 79, 145, 147 Désert, Gabriel 25,77 Desson de Saint-Aignan, Marie Maurice 132 Deusy, Ernest 209 Develle, Jules 68, 137, 145 Devès, Paul 126 Dingley, Nelson 60, 133 Dreyfus, Alfred 164 Drouyn de Lhuys, Edouard 91 Dupuy, Jean 175, 192f., 195f. Durand, Louis 214, 216, 220 Eley, Geoff 17, 88 Etges, Andreas 170 Farr, Ian 17f„ 88, 106 Ferry, Jules 126-129, 132, 139, 142-145, 180 Foucher de Careil, Louis Alexandre 43, 211 Franckenstein, Georg v. 124 Freycinet, Charles de Saulces de 136 Gerschenkron, Alexander 108, 184 Gomot, Pierre 68 Gothein, Georg 87f Gouzy, Paul 182
16-18, 80,
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Hahn, Diederich 99 Hailer, Hermann 69 Hammerstein-Loxten, Ernst v. 157, 205 Hammerstein-Loxten, Hans v. 51 Haupt, Heinz-Gerhard 181 Haushofer, Heinz 17 Haut, Marc de 98,209 Havrincourt, Alphonse Pierre de Cárdense, Marquis de 93 Heber-Suffrin-Lévêque, Nicole 127-129 Hendon, David 18 Heß, Klaus 13,83,84 Heyden-Cadow, Wilhelm v. 152f., 198f, 208
Langlois, Amédée Jérôme 123 Lanjuinais, Paul Henri de 132 Laur, Ernst 53f., 56 Lebovics, Hermann 21, 23-25, 172 Lecouteux, Edouard 130 Leusse, Paul de 60, 133 Levasseur, Emile 33, 36, 38, 40, 51 Lexis, Wilhelm 50f. Liepmann, Heinrich 16, 168f., 174 Loé-Terporten, Felix v. 104, 201£ Loubet, Émile 90 Lublin, David 65 Luzzatti, Luigi 48,211
Hilsheimer, Jürgen 25, 99f., 132, 140 Hirt-Cammerau, Wilhelm 204 Hitze, Franz 201 Hoffmann, Stanley 24, 146, 171, 220 Hohenlohe-Schillingsfürst, Clodwig Fürst zu 158 Hoiningen-Huene, Karl v. 104, 201 Hubscher, Ronald 25, 86, 182 Hunt, James 18
Mackau, Armand de 131 MacMahon, Patrice Maurice de 73 Maercker, Max 37 Mahy, François de 126 Maillé, Armand U. L. de Latour-Landry 132 Mayr, Georg v. 115 McKinley, William 60, 133f Méline, Jules 11, 15, 22£, 42, 45-55, 57, 63-68,96,111,123,126-129,132-142, 145-148,151,155,158£, 161,163,167, 172f., 180, 183, 187, 190, 192, 194, 196-198, 207f., 211-217, 219f„ 223, 225 Meyer, Rudolph 33, 35 Miquel, Johannes v. 23, 156, 173, 205, 216f. Moeller, Robert G. 17f„ 88, 104, 108 Molinari, Gustave de 60 Morrill, John 60, 133
Jametel, Gustave Louis 131 Jaurès, Jean 24, 159, 182 Jeanne d'Arc 143 Juigné, Charles Leclerc Comte de 135 Kaelble, Hartmut 25, 71, 79 Kanitz, Hans Wilhelm Alexander v. 152 Kardorff, Wilhelm v. 151 Kergall, Jules 95, 98-100, 142f, 209 Kiesenwetter, Otto v. 58 La Bassetière, Jean Baptiste H.E., Morisson de 132 La Rochefoucauld, Charles G. M. S., duc de Bisaccia 132 La Rochejaquelein, Julien M. G. du Vergier 132 Ladoucette, Eugène F.F. de 132 Lamprecht, Karl 32 Landsberg-Velen, Max v. 204 Landsberg-Velen zu Steinfurt, Ignatz v. 204
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Napoleon III. 91 O'Rourke, Kevin H. 20, 183-185 Paisant, Alfred 43, 55-57, 68, 192, 195 Paisant, Rieul 43, 58 Peez, Alexander 60, 62 Pellet, Marcellin 144 Plessis, Alain 146 Ploetz, Berthold v. 52f, 61 Podbielski, Viktor v. 204
Poidevin, Raymond 165 Polenz, Wilhelm v. 35 Posadowsky-Wehner, Arthur v. 65, 156f. Prochasson, Christophe 44f. Proudhon, Pierre Josephe 213 Puhle, Hans-Jürgen 17, 23, 25, 87f., 107f., 202, 204f Putlitz, Konrad Gans Edler Herr zu 173 Pyta, Wolfram 102, 114, 122f. Raiffeisen, Friedrich Wilhelm 47, 211 Rajon, Claude Antoine 195 Ramm, Eberhard 37f. Reif, Heinz 18 Ribot, Alexandre 68,90 Richter, Eugen 200 Riepenhausen (-Crangen), Karl v. 61, 68, 110, 133 Rieul Paisant, Marcel 43 Roche, Jules 137 Rodbertus, Johann Karl 199 Roesicke, Gustav 55-57, 67f, 196 Rose, Théodore François 191, 195 Rosenberg, Hans 16f, 108, 184 Rossi, Egisto 33-35,37-40 Ruau, Joseph 57, 208- 211,216 Ruhland, Gustav 53-58 Sagnier, Henry 51f„ 63f„ 68, 89 Saint-Simon, Claude Henri de Rouvroy 213 Saint-Vallier, Charles de la Croix de Chevrières 127 Saucken-Tarputschen, Curt ν. 115 Say, Léon 47, 180 Schäffle, Albert 199 Schmoller, Gustav 34, 62 Schönaich-Carolath, Georg v. 58, 62, 66, 68 Schorlemer (-Alst), Burghard v. 103f., 115, 201 f.
Schulze-Delitzsch, Hermann 47, 211, 213 Schwerin (-Löwitz), Hans v. 61-63, 204, 207 Sering, Max 33-40 Siegfriedjules 164, 166 Smith, Michael S. 24f„ 140,171f. Specklin, Robert 25, 77 Spencer, Herbert 33 Steinbeck, Norbert 205 Stumm-Halberg, Karl v. 151 Siimmermann (-Scheda), Paul 204 Taaffe, Eduard Graf 199 Teichmann, Ulrich 25 Thiel, Hugo 65f, 68f„ 201 Thielmann, Max v. 157 Tirard, Pierre 116, 136 Tisserand, Eugène 47, 54, 68, 211 Tracy, Michael 20 Turgot, Anne Robert Jaques, Baron de l'Aune 29 van Zanden, J. L. 19f. Viger, Marie Albert 139,190,211 Viktor Emanuel III., König von Italien 65 Vogüé, Melchior de 54, 58, 68, 91 Waldeck-Rousseau, Pierre Marie 93 Wangenheim, Conrad v. 204 Webb, Steven B. 18, 154, 169, 181 Weber, Eugen 105 Weber, Max 35 Wehler, Hans-Ulrich 141 Wilhelm II., Deutscher Kaiser und König von Preußen 152f., 199f. Winkelmann, Christoph 204 Zeldin, Theodore 80
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2. Sachen Académie d'agriculture 89 Académie des sciences morales et politiques 36 Agrarerhebungen, offizielle 80f., 83, 125 Agrarkredit 25, 27, 40f, 44f, 47-49, 65, 96, 127, 129, 158f, 194, 198, 200, 205, 210-220, 224 Agrarkrise 13,19,26,37f., 44,46,73,75, 79, 87, 89, 112, 125, 127, 141, 152f., 159, 221f„ 224 Agrarunternehmer (s.a. Farmer) 25, 85, 93, 101, 171 Agrarzölle, Auswirkungen auf Industrie 183 Algerien 75, 178f Antisemitismus 17, 106, 112 Argentinien 11, 29f., 32, 62 Assemblée nationale, Anteil des Adels 86 Association de l'industrie 96, 142
Bodengüte 83f. Bodenpreise 38, 76,184£ Bonapartismus 46, 130-132, 135, 214 Börse, Börsenreform 26, 45, 49, 52-56, 59,155,158,191,195, 200 Boulangismus 131, 134, 136, 142, 172 Branntwein 14, 120f, 162 Bund der Landwirte 15,17,19,22,45,49, 52-59, 61f, 67, 69, 87f, 99, 105-112, 150-152, 154-156, 195f, 198, 203f - Mitglieder 107 - Organisation 107f. - parlamentarische Vertretung 109
Banque de France 47, 52, 215 Bauern - als staatstragende Schicht 17,124,132, 136, 222 - Begünstigung 108, 167, 169, 181f., 222f. - mentale Verunsicherung 105 Bauernbewegungen 17, 20, 106f Bauernvereine - katholische 18,90,103f., 106,153,202 - liberale 90 Baumwollindustrie 135f. Bayerischer Bauernbund 103, 106 Betriebsgrößenverteilung 79,81-83,186, 223 Bevölkerung, landwirtschaftlich aktive 11,21,71,74, 76,183 Bevölkerungswachstum 21, 37, 71f., 77, 79,111, 140, 174, 176, 218 Bewirtschaftung - extensive 34, 37, 41 - intensive 13,37,39,41,79 Bimetallismus 45,49-52,56,59,155,158
Deflation 13,74 démocratie rurale, Begriff 24, 79f., 83f., 90,125f, 142f, 145, 159, 171 Démocratie rurale, Zeitung 98 Demokratie, jakobinische 24, 99, 143£, 220 Deputiertenkammer, agrarische Interessenvertretung 135-137,150,164,193 Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft 33, 49, 58, 64, 68f„ 89,102 Deutsche Tageszeitung 56 Deutscher Bauernbund 103 Deutscher Landwirtschaftsrat 51, 58f., 61f., 67-69 , 102, 156, 207 Deutsch-Konservative Partei 107, 109, 150, 203 Doppeltarife 137-139, 156£, 164, 170, 222 Doppelwährung, s. Bimetallismus
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Centraiverband Deutscher Industrieller zur Förderung und Wahrung nationaler Arbeit 115,156 Commission Internationale d'Agriculture 43, 66-69 crédit agricole, s. Agrarkredit
Einfuhrscheine, s. Getreide, Preisstützung Erbrecht 36, 48,199
Europäische Gemeinschaft/Union 12, 225 Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 12, 23, 222 Exportprämien (s.a. Getreide, Preisstützung) 14,119,155,158,160f, 163,167 Farmer 32f„ 35, 36, 40f. Finanzzölle 1 4 , 3 8 - 4 1 , 1 2 4 Forschung 13, 18, 20, 23, 25, 40f., 47f, 197, 205f. Französische Revolution 19, 29, 80, 90, 95, 97f., 145 Freihandel 13, 16, 20, 40, 47,100 Friedensvertrag von Frankfurt 15,63, 113, 132,134, 147, 165 Front populaire 196 Genossenschaften (s.a. syndicats agricoles) 13, 17, 48, 56-59, 65, 104, 107, 173,216 Getreide - Anbauflächen 78, 184f. - Ernteergebnisse 175 - inländischer Bedarf 175f., 179 - Preisentwicklung 30, 38f., 50f., 74, 92, 140, 150, 177-179, 190 - Preisstützung 62, 153f., 157f„ 171, 188-195, 222, 224 Getreidehandel 29-31, 45, 49, 52, 54-57, 59, 158, 174, 192, 195 Getreidehandelsmonopol, staatliches 155, 158,182 Gleichstellung, zollpolitische 92, 114 Großbetriebe, Leistung 83f Großbritannien 11-14, 29-31, 119, 160, 162,179, 184f. - landwirtschaftlich aktive Bevölkerung 71 - Produktivität 20, 76f. Großgrundbesitzer - als staatstragende Schicht 170, 222 - Begünstigung 122, 169, 189, 193f., 222f. Grundeigentum - bürgerlicher Anteil 85f.
- Konzentration 85 Grundrenten 185 Grundsteuer 38, 40f., 46, 114, 122f., 158 Handelshemmnisse, nicht-tarifäre 14, 108, 118, 120, 148-150, 155, 167, 169, 223 Handelsverträge - deutsche 15, 22, 24, 32, 45, 62, 64, 70, 87, 105, 109-111, 113, 116, 118, 137, 155f, 158, 164-167, 188, 198, 222 - französische 14f., 63,92,96f, 113,116, 122, 157f., 171 Heimstätten-Bewegung, europäische 35, 61 Heimstättengesetzgebung, amerikanische 35f., 48, 173 Historische Schule der Nationalökonomie 39,54 Identitätsnachweis, s. Getreide, Preisstützung Imperatives Mandat 98, 134 Industrie, Zusammenarbeit mit Landwirtschaft 96f„ 100, 115-117, 130, 137f„ 140, 156f., 171f. Industriearbeiter 48, 72, 172f Industrien, landwirtschaftliche (s.a. Branntwein; Zucker) 161, 163 Innere Kolonisation 48 Innovationsbereitschaft 17f,35, 39, 184, 220 Internationale Vereinigung für Stand und Bildung der Getreidepreise 49, 58f., 62 Internationaler Historikertag, 1908 67 Internationales Agrarinstitut 45, 59, 6567,69 Interventionsstaat, Entstehung 24, 122, 171 Italien, Agrarpolitik 14-16, 23f., 33-41, 48,65, 109,211 Journal d'agriculture 52, 89 Katholizismus 86, 91, 94f, 99, 101, 127
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Kongreß deutscher Landwirte 43, 63, 67, 103, 108 Konjunkturpolitik, antizyklische 129, 140f, 145, 170, 222 Konkurrenzfähigkeit 19, 22, 27, 31, 38, 40f., 45-48, 69, 73, 122f Konsumenten, Belastung 16f., 24, 39, 128£, 142,144, 162,173£, 179£, 187 Korporativismus 198f., 201 Kredit, landwirtschaftlicher, s. Agrarkredit L'Appel au Peuple, Gruppe 131 Landarbeiter 48, 74, 94, 145, 181, 208 Landflucht 48, 52, 129, 141 Landräte 84 Landwirtschaftlicher Centraiverein für Rheinpreußen 102, 200-202 Landwirtschaftskammern - französische 127, 129, 159, 207-210, 219, 224 - preußische 22, 25, 27, 58, 62, 68, 106, 152f., 157,173, 200-204, 218, 224 Landwirtschaftskongresse, internationale 25f., 44, 50, 5 8 f , 61, 65-70, 133, 173, 192,211,214,221 Landwirtschaftsministerium - französisches 219 - preußisches 25, 37£, 65, 137, 202, 219 Lega di Difesa Agraria 109 Liberalismus (Parteien) (s.a. Nationalliberale Partei) 90, 109, 127, 173 Marokkokrise 69 Meistbegünstigung 15, 61-64, 113, 134, 146,156f., 158, 165 Mélinisme 197 Merkantilismus 12, 155 Mitteldeutscher Bauernverein 106 Modernisierung, landwirtschaftliche 12, 27, 31£, 39, 47, 77f., 102 Mutualisme, mutualité 198, 213 Nationalliberale Partei 52, 117, 124 Nationalsozialismus 16f
256
N e u e Preußische Zeitung (Kreuzzeitung) 110 N e u e Rechte 99 Niederlande 12f, 20, 76f., 221 Nordamerika 11,29-38, 4 0 f , 43, 63,115, 147, 162 - Agrarpolitik 23, 35£, 4 8 , 1 7 3 - Schutzzollpolitik 60, 119, 133 - Wirtschaftsnationalismus 170 Opportunisten, opportunistische Republik 2 2 , 1 2 6 , 1 2 8 , 1 3 1 f , 140,143,171f Pacht 48, 8 4 f , 92 Pain-cher-Frage 97, 116, 174, 194, 196, 223 Parzellenbesitz - Steuererleichterung 159 - unproduktiver 36, 48, 76, 82, 220 Pas-de-Calais 25, 86, 93, 130f„ 162, 192, 218 Preußische Zentralgenossenschaftskasse 48, 205, 216, 218 Preußisches Landesökonomiekollegium 3 4 , 1 0 2 , 204, 207 Produktionskosten 29, 38, 74f Produktivität 19, 39, 74-79, 185, 213 Protektionsraten, s. Zolltarifniveau Reallohnentwicklung 26, 183f., 186, 223 Rechtsunion (union des droites) 130132 Rheinischer Bauernverein 104, 2 0 l f Royal Society of Agriculture 49 Rußland - Getreideexport 29-32, 62 - Schutzzollpolitik 146f Schlesischer Christlicher Bauernverein 104, 201 Schutz der nationalen Arbeit 111, 124, 130, 170,183 Schutzzollkampagnen 93, 99£ Schweizerischer Bauernverband 53 Seide 13, 136, 138
Selbstmobilisierung 17f., 88f., 107Í Société des agriculteurs de France 22, 43, 46, 50, 54, 58, 60f., 63, 68, 73, 85, 88101, 104, 107-110, 114, 116, 126, 130, 132f., 137,139,142-144,150,192,198, 207-209, 212-214, 219, 223 - Mitglieder 92-94, 101 - Organisation 93f. - parlamentarische Vertretung 135-137 Société nationale d'encouragement à l'agriculture 43,46,49,52,58,68,89f, 125,137,173,192,211 Société royale d'agriculture 89 Solidarprotektionismus (s.a. Industrie, Zusammenarbeit mit Landwirtschaft; Schutz der nationalen Arbeit) 19, 111 Sonderwegsdebatte 12f., 17, 19 Sozialdarwinismus 19, 88 Sozialdemokratie 24, 72, 91, 109, 124, 150, 172f., 181f. Sozialismus 24, 52, 72, 91,100,158,164, 172f„ 182,195 Städtefeindschaft 106, 173 Staffeltarife 153f. syndicats agricoles 46, 73, 86, 91, 93 f , 96, 98, lOOf., 104f., 107,109,130,142-145, 197f„ 207-209, 212-214, 219 Syndikatsbewegung, genossenschaftliche, s. syndicats agricoles synthèse républicaine, Begriff 24 Textilindustrie 127, 136 Transportkosten 30, 42 Tunis 178f. Umsturzvorlage, 1894/95 167, 172 Unterrichtswesen 37f., 40f., 47f, 54, 92, 96, 105, 125, 127, 129, 159, 173, 194, 197, 205f., 211, 214 Urbanisierung 52, 72, 172 Vendée 95, 131 Verein für Sozialpolitik 68 Vereinigtes Königreich (s.a. Großbritannien) 21,31,71
Vereinigung der Steuer- und Wirtschaftsreformer 103, 108 Vergleich, Methode 12f., 20-23 Verkehrsmittel 42 Verkehrswege, Ausbau 29, 32, 40 Verschuldung 35, 75,152,198, 199 Veterinärpolitik, s. Handelshemmnisse, nicht-tarifäre; Viehseuchengesetze Viehseuchengesetze 148, 154, 167 Volksverein fur das katholische Deutschland 201 Wahlkampf, 1889 46, 88, 96, 98, lOOf., 109, 130, 134, 136 Wein 13, 22, 75, 78, 97, 136, 158, 167, 182,192 Weltausstellungen 32, 35, 37f., 43, 45, 64 Westfälischer Bauernverein 103f, 115, 201 f. Wirtschaftsnationalismus (s.a. Schutz der nationalen Arbeit) 170 Zentrumspartei 12, 52, 104, 106f., 124, 153, 173, 203 Zollaufkommen, Aufgliederung 124 Zolltarifgesetz - deutsches, 1879 14, 16, 22,118 - deutsches, 1902 (Bülow-Tarif) 15, 22, 26,157,160,163,167,170f„ 178f„ 188 - französisches, 1881 14, 22,113f., 116118 - französisches, 1892 (Méline-Tarif) 15, 52,80,87f., 96,99,110,126,133,137f„ 140, 147f., 151,156,167 Zolltarifniveau 14-16, 121f„ 138f, 148, 166, 168f, 181 Zolltarifrevision - französische, 1903 22, 122, 163, 171 - französische, 1910 15, 168 Zollunion, europäische 45, 49f, 59-64, 70, 110, 133 Zuchthausvorlage, 1899 172 Zucker 14, 46, 61, 78, 85, 92, 119f„ 128, 131, 139, 153, 155, 158-162, 167, 169, 171, 181, 187f„ 191,216, 222f. Zuckerkonvention 1902/03 160,162,169
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Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 150: Dieter Gosewinkel
Einbürgern und ausschließen Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutsehland
147: Jürgen Osterhammel
Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich
2001. 472 Seiten, kartoniert ISBN 3-525-35165-8
2001. 384 Seiten, kartoniert ISBN 3-525-35162-3
In aktuellen Diskussionen etwa über Spätaussiedler oder die Integration von Ausländern geht es immer wieder um Staatsangehörigkeit und Einbürgerung. Die Staatsangehörigkeit wurde im 19. Jahrhundert zur Institution des Nationalstaates, der mit der Einbürgerung die Maßstäbe seines Selbstverständnisses festlegte. Dieter Gosewinkel untersucht die Entwicklung der Staatsangehörigkeit und Einbürgerungspolitik im Zusammenhang mit der Herausbildung, Entfaltung und Krise des deutschen Nationalstaates. Im Mittelpunkt des Buches stehen der Zugang zum Nationalstaat und dessen Abgrenzung nach außen. Wie veränderte sich die Institution der Staatsangehörigkeit im Wechsel der politischen Systeme? Inwieweit trug sie zur Vereinheit-lichung der föderativen Grundstruktur des deutschen Nationalstaates bei? Wie sah die Praxis der Einbürgerungspolitik im historischen Wandel aus? Wie entwickelten sich die Rechte und Pflichten der Staatsangehörigen? Inwieweit ging die wachsende Homogenität der Bürgergesellschaft mit einer zunehmenden Abschließung nach außen einher? Solche Fragen helfen auch, politische und gesellschaftliche Probleme der Gegenwart besser zu verstehen.
Die deutsche Geschichtswissenschaft ist in weiten Teilen von einer nationalgeschichtlichen Perspektive gekennzeichnet. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze sind als Einspruch gegen diese einseitige Prägung zu verstehen. Jürgen Osterhammel behandelt zwischen den Polen Vergleich und Beziehungsgeschichte verschiedene Themen der Weltgeschichte, wobei der Begriff „Beziehung" sich nicht auf dem Bereich der internationalen Politik beschränkt, sondern andere Arten von Beziehungen wie etwa Kulturtransfers in gleicher Weise einbezieht. Auch geht es in diesem Band nicht um „Außereuropäische Geschichte" - letztlich eine Kategorie einer auf Europa zentrierten Historie - sondern vielmehr darum, Amerika, Asien, Afrika und Ozeanien in den Horizont einer „normalen" Geschichtswissenschaft zu integrieren. Neben eine nationalgeschichtliche und eine auf Europa zielende Historie könnte so eine Geschichte in weltbürgerlicher Absicht treten. Dabei geht es nicht um Antworten von globaler Gültigkeit, sondern um Fragen in einem universalen Horizont.
V&R
Vandenhoeck Ruprecht
Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft
154: Moritz Föllmer
Die Verteidigung der bürgerlichen Nation Industrielle und hohe Beamte in Deutschland und Frankreich 1900-1930 2002. Ca. 352 Seiten, kart. ISBN 3-525-35168-2
153: Barbara Weinmann
Eine andere Bürgergesellschaft
Klassischer Republikanismus und Kommunalismus im Kanton Zürich im späten 18. und 19. Jahrhundert 2002. Ca. 392 Seiten, kart. ISBN 3-525-35169-0
148: Monika Wienfort
Patrimonialgerichte in Preußen Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49 2001. 404 Seiten mit 20 Tabellen, kart. ISBN 3-525-35163-1
146: Olaf Willett
Sozialgeschichte Erlanger Professoren 1743-1933 2001. 460 Seiten mit 21 Abbildungen und 51 Tabellen, kart. ISBN 3-525-35161-5
145: Rainer Fattmann
152: Sebastian Prüfer
Bildungsbürger in der Defensive
Die deutsche Sozialdemokratie vor der religiösen Frage 1863-1890
Die akademische Beamtenschaft und der „Reichsbund der höheren Beamten" in der Weimarer Republik
Sozialismus statt Religion 2002. Ca. 400 Seiten, kart. ISBN 3-525-35166-6
151: Heinz-Gerhard Haupt (Hg.)
Das Ende der Zünfte Ein europäischer Vergleich 2002. Ca. 288 Seiten, kart. ISBN 3-525-35167-4
149: Christoph Nonn
Die Ruhrbergbaukrise Entindustrialisierung und Politik 19581969 2001. 422 Seiten mit 5 Tabellen im Anhang, kart. ISBN 3-525-35164-X
2001. 272 Seiten mit 18 Tabellen und 1 Schaubild, kart. ISBN 3-525-35160-7
144: Sylvia Kesper-Biermann
Staat und Schule in Kurhessen 1813-1866
2001. 404 Seiten mit 10 Abbildungen und 19 Tabellen, kart. ISBN 3-525-35950-0
V&R
Vandenhoeck Ruprecht