Wolfram von Eschenbach [6. Ausg. Unveränd. Neudr. Reprint 2020 ed.] 9783112337462, 9783112337455


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German Pages 712 [720] Year 1930

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Wolfram von Eschenbach [6. Ausg. Unveränd. Neudr. Reprint 2020 ed.]
 9783112337462, 9783112337455

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WOLFRAM YON ESCHENBACH

SECHSTE AUSGABE

VON

KARL

LACHMANN

UNVERÄNDERTER NEUDRUCK

BERLIN UND LEIPZIG

WALTER D E G R U Y T E R & CO. VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG — J. GUTIENTAG. VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG HEIMER - KARL J. TRÜBNER — VEIT & COMP.

1930

DREI FREUNDEN IN GÖTTINGEN GE. FRIED. BENECKE JAC. GRIMM WILH. GRIMM ZUM GEDÄCHTNISS TREUES MITFORSCIIENS GEWIDMET

V O R R E D E .

Weit

früher

ausgabe

der

als

ich

kündigt worden, lich

zu

öffentlich

eschenbachischen

theil

bedeutendes

was

ich

werk

vorbereitet

zu

und zierlich

dies

beurtheiler

finden

und

gewifs mit

wie schwerem

sprechen

gewagt

freunden

wünschen

selbst in der langen zeit

n i c h t überall sauber werden

zu von

in

unpassenden

wust ich

konnte:

Innlänglich

haben. genug

beispielen

nicht

der

philologie

um

handschrift

verschiedenen orten zur anschaulichen

wenigstens der

sache

zeigen:

das j ä h r

Übersicht

und ihm

reinlicher den

17»0

ordnen

oder

geebnet

geringer anstrengung und in

dafs

nichts

die

mir

die

arbeit

verstehn

und

ebenfalls

entschuldigung aber,

denn

da

da

auf einen ich

obendrein

druckfehler

des b e o b a c h t e n s beschränkt

und

sie die s c h w a c h e n

überstieg,

fehler der j ü n g e r e n

ausführung

boden

sicher bin

so s c h w e r e s und

aus müs-

nur

kräfte

sorgfältigen

allmählig

von

z u s a m m e n b r i n g e n und es mir s c h w e r

konnte,

wie die zahllosen

natürlich oft im Z u s a m m e n h a n g da ich

ange-

und dafs ich l e i c h t e r und glücklicher auf eine

zu S a n c t Gallen,

und die willkürlichkeiten genauer

meine

grofsen g c d i c h t e h a b e herausarbeiten

her das überlieferte

nützen mich befieng,

gleich

auf ein

grundlage gebaut haben würde, die leider fehlt weil abdruck

ist

e r s c h e i n t m u f s ich selbst s a g e n ,

die von

die beiden

s e n , l e u c h t e t nur kennern ein; der deutschen

hätte,

gutem vertrauen

inzwischen ist mir an handschriftlichen hilfsmitteln so ziem-

geworden

ich auch mich

davon werke

das

der

freier behaglichkeit

m a s s e des un-

handschriften, daher

ausgabe

so bin

gestört und in der

worden;

geräth

die

müllerischen

ein

nachfolger,

z u r hand gestellt h a b e , i m m e r noch viel

ich

Sicherheit mit

bedeutendes

schaffen k a n n , wenn es ihm gefällt die arbeit in m e i n e m sinne w e i t e r zu führen.

und d a s ,

hoff i c h ,

wird er t h u n ,

er wird

diese w e r k e

nicht

blofs als

d e n k m ä h l e r eines früheren Zeitalters der spräche s c h ä t z e n , und allenfalls durch widerholung

einer

vorzüglichen

handschrift,

mit

reimpunkten

und

m i t cursiv

VI

V O R R E D E .

gedruckten abkürzungen, nachlässigkeit

entweder

darzustellen

altertümlichen

sich

augenweide

eines

einzelnen

begnügen,

das

herz

abschreibers

oder patriotischen

erfreuen

wollen.

tugenden

lesern

denn

diese

werden ihm nicht etwa verzeihliche wohlgemeinte versuche eines

gedichte

unschuldigen

kunstlosen dranges scheinen, sondern die edelste reichste blüte einer und

zum

klassischen

ausgebildeten

poesie,

die

schwaches Vorspiel der heutigen g e l t e n k a n n , einen geringen anfang zum deutschen

eben

so

und

mit einer

wenig

bewusten

nur

für

ein

als e t w a das deutsche reich für

bunde.

mir hat wenigstens immer die-

ses ziel meiner aufgabe vorgeschwebt, dafs einer der grösten dichter in seiner ganzen

herrlichkeit

meinen

Zeitgenossen

möglichst

bestimmt

und

anschaulich

dargestellt werden sollte, so dafs sich zugleich erkennen liefse wie der höchste dichter seiner zeit in derselben

und in ihrer poesie gestanden, und wie er ihr

habe gefallen müssen, oder, k a n n man auch sagen, dafs uns möglich werden

sollte E s c h e n b a c h s

gedichte

so zu lesen wie

gemacht

sie ein guter Vorleser in

der gebildetsten gesellschaft des dreizehnten j a h r h u n d e r t s aus der besten schrift vorgetragen hätte,

die erforschung des für j e n e zeit allgemein

hand-

gültigen,

die beobachtung der eigenthümlichkeiten E s c h e n b a c h s , endlich die sorge für die bequemlichkeit und das bedürfnifs gleich wichtig

und in j e d e m

eines heutigen l e s e r s ,

augenblicke

dies alles muste mir

der gegenständ meiner

aufmerksam-

k e i t sein. Also zuerst war die echte Iesart aus den quellen zu holen: es wird nachher

bei den

gegolten

einzelnen

hat.

abschriften

das

selbst

werken

zu

berichtigen,

ihm gleich im P a r z i v a l , freigestellt habe,

gesagt w e r d e n ,

kleine kritische v e r g n ü g e n , wie sich

durfte noch

wie viel

ich dem

handschrift

leser nicht g ö n n e n ,

zeigen w i r d ,

in einem

falle

ob ich

die wähl

aber wiewohl alle irgend bedeutenden quellen der Überliefe-

rung mir zu geböte s t a n d e n ,

und w a s

man vielleicht

finden

an

und werth

wird,

mir j e d e

geringfügige f e h l e r sonst guter

die

gebrauchten

alter

noch von

nicht

handschriften

so leicht

übertreffen

k a n n , dennoch wird unmöglich, b e i werken von denen es niemahls autographa gegeben hat, die Überlieferung vollkommen g e n ü g e n : daher ist häufig, was der sinn

oder der versbau

oder

des

dichters

schlechteren handschriften oder n a c h ches wort das verwerflich s c h i e n , schriften

geschützt

unter dem t e x t e , wenn

es

meine

ward,

viel

streben

von allen

theils mit dem zeichen vermuthung

willkommene

anmerkungen

aber

eingeklammert: ist,

freundes Wilhelm W a c k e r n a g e l , für

der

man-

oder von den b e s t e n

hand-

besserungen

stehn

einer geringeren h a n d s c h r i f t ,

theils,

frageweise,

erinnerungen forscher

minder

aus

forderte,

gesetzt w o r d e n ;

sichere

theils

mit dem

namen

meines

dem ich für m a n c h e schöne Verbesserung

ursprünglichen

und gelehrte

art unwidersprechlich

meiner Vermutung

verpflichtet

rede

des

zur weitern

genug nachzuglätten) anreizen s o l l e n ,

sind

bin.

dichters

aufserdem noch

berichtigung sie

näher

(denn

dafs zu

so

und die

kommen

es b l e i b t noch

zugleich b e s t i m m t das

verhält-

vn

V O R R E D E . nifs der Überlieferung schichte

zu der möglichst hergestellten e c h t e n form, oder die ge-

des textes,

darzustellen,

wenigstens im allgemeinen

auch was

gegeben i s t ,

in ihnen von

und

den

hauptpunkten

nach

der Schreibweise der handschriften

wird den kundigen z e i g e n ,

dafs w e n n

an-

ich die sprachformen

und

die Orthographie einer einzelnen handschrift befolgt, oder durch zählereien,

wie

viel mahl ein wort so oder so in den besten geschrieben sei, mich hätte leiten lassen,

allzuviel

grundlose beschränkungen,

manche

gemeine

und

dein

gebrauche der besten zeit widerstreitende formen, noch m e h r W o l f r a m s

hof-

erweis-

licher mundart fremdes und seinen vers verletzendes, e n d l i c h unzählige

mehr-

deutigkeiten der schrift wo doch die ausspräche bestimmt sein m u f s , d e m leser nur ein

gewährt

und d u r c h die

beständige pein der Unsicherheit sein vergnügen gestört hätten,

verworrenes bild der spräche dieses dichters

dies mit aller

k u n s t zu vermeiden,

selbst auf die

einiges anders entschieden w ü r d e ,

gefahr dafs

schien

mir

bei fortgesetzter

dem S p r a c h f o r s c h e r durch die darstellung einer handschriften des

rein dargestellt

findet,

formen,

übrigens

wo

sie in

losrissen

selbst rohe schreiber und ihre

habe ich die der

ich recht b e m e r k t h a b e , in

dreizehnten Jahrhunderts nicmahls eine

weil sich

eigenen S p r a c h g e b r a u c h befolgten,

als e t w a

handschrift ein bild einer ein-

zelnen mundart zu geben; zuiuahl da m a n , w e n n poetischen

beobachtung

bei w e i t e m w i c h t i g e r ,

edleren

der hofsprache- getreuere Vorschrift

freiheit

spräche

mundart

n i c h t selten von ihrem

des a b w e c h s e l n s

gleich

gewöhnlich

mit

verschiednen

und

Eschenbachs

mundart nicht entgegen waren, keinosweges beschränken w o l l e n , und w e i t lieber der willkiir guter schreiber als meiner eigenen die e n t s c h e i d u n g ü b e r l a s s e n : w a s aber von ungewöhnlich genauer bezeichnung der a u s s p r ä c h e v o r k a m

(wenn

z . b. durch zusammenschreiben angedeutet ward dafs ein e tonlos w e r d e , in d ä h t o r oder b a t e z ) , Voraussetzung

dafs

wünschen

werde

doch bin

ich

ein

als

hab

ich mit Vorliebe

aufmerksamer

die

den

anweisung

zur

auch durch das zeichen

ter in eins verschmelzen, niemahls a b e r , alten

rechnet,

raifsbrauch,

zwischen z w e i

den ich zuweilen

auch

nach einem

consonanten.

schon

in

Orthographie zu

haben,

nach

strenge,

dem vorgange

der

z. b. in der bezeichnung

scheidung graphie

begnügen,

der

umlaute,

leistet w a s

spräche g e m ä f s , zeichnen weifs.

man von

obwohl

aller

gewöhnlichen

nicht einabge-

Waithers U e d e m

gebraucht

habe,

langen

m i t der

vocale,

kann:

sie nicht alle feinheiten

mittelhochdeut-

letzten j ä h r e n fest

sie

gestellt

nur m i t e t w a s mehr in

des k v o m c h .

ihr verlangen

hilfe

und nur w o z w e i Wör-

handschriften,

in der sonderung

ausspräche,

nothbehelf

die w i r in den besten

nichts mehr

richtigen

diesen

schien es mir am besten mich ohne mehr künsteleien schen

wie

in der

d e s apostrophs z u

g e k o m m e n , aber nur wo ich Verwechselung f ü r c h t e t e , mahl

text gewählt,

leser für das verständnifs

bestimmteste

ihm zuweilen

für

der festen

Unter-

denn diese Ortho-

ist überall der

derselben gleich g u t z u

ausbe-

wenn wir aber noch hie und da kleine Ungleichheiten z u l a s s e n ,

vra

V O R R E D E .

wenn manchmahl bei gleicher ausspräche z nnd tz oder k and ck, auch wobl c and k oder i und y s t e h t , oder wenn in dem trennen und verbinden der Wörter nicht ganz strenge regeln befolgt werden, so will ich mich zwar nicht aaf das schwanken unserer heutigen doch äufserst pedantischen keit berufen, aber ich gebe zu bedenken

schreibrichtig-

dafs auch die italiänischen gramma-

tiker des sechzehnten jahrhunderts mit einigem der art nicht völlig ins reine gekommen sind, selbst der vortreffliche Lionardo Salviati nicht, der mir immer in vielem als ein vorbild erschienen ist, und dessen arbeiten jeder genau kennen mnfs der über meine versuche die mittelhochdeutsche Orthographie zu bestimmen urtheilen will. A u f die Unterscheidung der rede dnrch interpunction hab ich den grösten, und wie ich hoffe, den d a n k e n s w e r t e s t e n

fleifs

verwandt:

nun

aber scheint

es mir fast als ob manche meine bemühung für ein verwegenes und die forschung hemmendes bestimmen gar die reimpunkte

der erklärung des sinnes halten nnd vielleicht

am ende der verse

vermissen w e r d e n ,

die dagegen,

wie

sie in Uüllers Parzival stehn, mich und den setzer dieses buches fast zur Verzweiflung gebracht haben,

w e r auch

nur als grammatiker verfährt

(nachdem

die syntax wird aus ihrer gegenwärtigen Verachtung wieder erhoben sein) kann verständiger weise nicht durch nutzlose sinnstörende zeichen die auflassung des periodenbaus hindern wollen: ohne interpunction finden wir, durch unser vieles rasches lesen verwöhnt,

in irgend schwerer

Schreibart die Verbindungen nicht

leicht heraus: wie verkehrt also, wenn der heransgeber das Studium erschweren oder gar durch

unnütze zeichen

zurückhalten

der vor andern reich ist an beispielen

wollte,

erscheinungen der mittelhochdeutschen Wortfügung! eben nicht die beförderung des

grade

bei dem dichter

der erscheinungen und vielleicht aller

grammatischen

mein

studiums,

nächster zweck w a r sondern ich

wollte

heutigen lesern das verständnifs des dichtere so erleichtern wie sie es in gedruckten büchern aller sprachen gewohnt sind und daher auch verlangen können:

ich glaubte mich am ersten befähigt ihnen so zu helfen, weil ich bei

meiner arbeit gezwungen

war

die meinung

des dichters

möglichst zu

dringen, so dafs meine auffassung, wenn auch nicht überall

richtig,

durch-

doch mit

Sorgfalt erwogen, noch wohl den ersten einfällen eines neuen lesers das gleichgewicht halten würde:

darum

schien mir eine sorgfältige interpunction nicht

verwegen, sondern erstes erfordemifs einer ganz gewöhnlichen ausgabe zu sein, und ich fürchtete,

wenn sie unterbliebe,

den

gerechten Vorwurf der trägheit.

aber ich habe die trennung und die Verbindung der sätze und gedanken mehr in jedem falle wo ein zweifei entstehn könnte, so zweckmäfsig und genau es mir möglich schien bezeichnet, als nach einer strengen consequenz in der interpunction gestrebt: j a oft hab ich die consequenz, um dem leser im augenblick zu helfen, absichtlich verletzt: andres wird man mir, wenn es der mühe lohnt, ohne Schwierigkeit nachbessern,

wo ich den dichter unrichtig verstan-

IX

V O R R E D E .

den habe, darf jeder meine interpunction ändern, weil sie n o r von mir ist, und auch n e n n sie zuweilen auf handschriften beruht, durch ihr zeugnifs wenig an Sicherheit gewinnt,

eben so sind von mir die kleineren absätze, durch die

ich die einzelnen kleinen gemählde, aus denen besonders der Parzival besteht, von einander getrennt habe: denn obgleich im Sangaller Parzival die grBfseren abschnitte von ungefähr dreifsig zeilen meistens noch durch herausgerückte anfangsbuchstaben in zwei oder drei oft aehr ungleiche theile gesondert werden, so konnte ich mich doch nur wenig danach

richten,

j e n e gröfseren abschnitte

dagegen, die ich beziffert und durch grofse anfangsbuchstaben bezeichnet habe, sind mit geringer nachhilfe aus den besseren handschriften genommen, in denen sie meistens mit gemahlten initialen anfangen,

diese abschnitte hat Eschen-

bach ohne zweifei selbst bezeichnen lassen, und vom f ü n f t e n buche des Parzivals an (s. zu 125) offenbar gewollt dafs sie jeder dreifsig zeilen enthalten sollten,

ich durfte daher die grofsen anfangsbuchstaben, obgleich sie sehr oft

nicht anf abtheilungen des sinnes treffen, nicht Übergehn; zumahl da sie auch f ü r die kritik wichtig sind: denn sie entscheiden für nnd wider die echtheit vieler verse, sie lehren uns dafs vom ersten buche des Wilhelms von Orange zwei zeilen verloren sind (s. zu 57, 27),

und dafs das f ü n f t e buch des Par-

zivals zwei zeilen zu viel enthält, — wahrscheinlich das alberne Wortspiel mit 'vilän' und 'vil an' im 257sten abschnitt, welches verschwindet

wenn

entweder z. 23. 24 oder z ?.r>. ? 6 streicht,

auch die eintheilung in

welche

der fabeln ungemein

die

auffassung des Zusammenhangs

erleichtert,

habe ich überliefert gefunden, in der handschrift zu Sanct Gallen mit goldeten buchstaben (obgleich sie in

man

bücher, ver-

der müllerischen ausgabe des Parzivals

nicht zu spüren ist), im Titurel zu München, nnd spurweise in anderen, besonders in den älteren, und im Wilhelm

es sind ihrer im Parzival sechzehn, im Titurel zwei,

neun, die ein nachfolger1 hoffentlich nicht verändern

wird,

obgleich ihrer nach den handschriften allerdings noch einige mehr anzusetzen w ä r e n , die ich im Wilhelm auch durch gröfsere anfangsbuchstaben bezeichnet habe (71. 126. 185. 246. 278): im Parzival schien es mir unpassend die abtheilungen bei 138, 9. 249. 256. 4 4 6 . 5 2 3 beizubehalten: bei 2 6 9 fehlt dagegen den handschriften und ist von mir.

die im

Wilhelm

dafs im Parz. 5 0 4

die sangallische handschrift gleich nach 5 0 3 wieder einen grofsen doch etwas kürzeren anfangsbuchstab setzt, deuchte mich keiner beachtung werth: hingegen die beiden absätze 1 1 4 , 5 — 1 1 6 , 4 ,

welche nach der

Sangaller

handschrift

noch zum zweiten buche gehören, habe ich abgesondert, weil es mir deutlich zu sein schien dafs sie der dichter erst später hinzugefügt hat, als der anfang des dritten buches und der darin ausgesprochene tadel der weiber anstofs gegeben hatte,

eben weil er ein stück einfügte, sagt er ( 1 1 5 , 2 5 — 3 0 ) , seine

erzählung sei kein buch: er sage nur. lese aber nicht (vergl. P . 2 2 4 , 12. 13), wie andre die erst das buch vor sich nehmen müssen,

ich habe mir trotz

X

V O R R E D E .

diesem scherz erlaubt die grofsen abschnitte bücher zu nennen, wie die des Welschen gastes von seinem dichter selbst genannt werden, distinctiones, wie sie auf dem rande des Trojanischen krieges von Herbort von Fritzlar mit hinzugefügter Ziffer heifsen, wird man wohl nicht gern sagen wollen, ä v e n t i u r e steht in dem köpkischen brnclistück des Parzivals (553. 583) und immer in dem Wiener Wilhelm m: nur mufs ich bemerken, so alt dieser name für theile grolser gedichte in handschriften ist (in den Nibelungen haben ihn schon C und A), bei den dichtem heifst so nur die ganze sage, und ävent i u r e für theile der erzählung findet man in versen nicht früher als im Otnit (75. 223. 301. 361. 455. 528). gesänge dürfte man aber niemahls die abtheilungen eines gedichtes in kurzen versen nennen: denn obgleich auch das maere seinen don hat (Parz. 475, 18), lesen sagen und in dem done s i n g e n konnte man nur ein strophisches gedieht wie den Titurel (40, 243). von einem französischen dichter konnte Wolfram mit gleichem recht sagen, er sang, er sprach, und er las (Parz. 416, 22. 28. 431, 2. 776, 10. 805, 10), wie der dichter des Aubri von Burgund alle drei ausdrücke in einem athem braucht, bien fu Aubris en se vertus remis: riens ne Ii faut nc soit ä aon deois. mais dusc'ä poi ert en autre sens mis: quen autre point sera Ii jus partis, com vos orr¿3 se Vestoire vos Iis. de lui lairai, si vos dirai de Fris et des Danois, qui estoient maris por le peor que Ii Borgonnon fist, et plus de cent qu'il en avoit ocis. or vient chanfon dont Ii vers sunt esquis, de grant mellees, de ruites fereis, et de grant paines, et de morteus estris. Ich habe im allgemeinen gesagt was ich zu leisten mir vorgesetzt; das notwendigste und wichtigste, was eben zuerst an der zeit ist, worauf weiter gebaut werden kann; und dies vollständig, genau und bequem, zwar der Verbesserung bedürftig, aber ohne gefahr dafs die nachkommen etwas bedeutendes umstofsen mästen, nun komme mir aber auch keiner mit mäkeleien, die einrichtnng hätte nach seinem sinn anders, dies oder das lustiger und einladender und nutzbarer sein sollen, ein glossarium müste zum leichtern verständnifs beigegeben sein, oder ein ausführlicher commentar. mir scheint ein glossarium ungereimt über ein paar einzelne werke aus einer ganzen zusammenhängenden litteratur. dafs wir, was uns freilich noth thäte, noch kein

XI

V O R R E D E . mittelhochdeutsches Wörterbuch h a b e n ,

über die wichtigsten

poetischen

werke

u n d über die rechtsquellen, dafs Beneckens a u i s e r o r d e n t l i c h e Verdienste u m die g e n a u e bestimmung der Wortbedeutungen

niemand

zur nacheiferung

angeregt

h a b e n , ist nicht meine schuld, der ich, gewifs a u c h in m e i n e m fache n i c h t u n thätig,

zugleich Beneckens methode

nach

kräften verbreitet

habe:

nun

aber

wird j a bald, wie ich hoffe, durch ein gelehrtes u n d a u s f ü h r l i c h e s mittelhochd e u t s c h e s Wörterbuch von W. Wackcrnagel das b e d ü r f n i f s b e f r i e d i g t

werden,

w e l c h e arbeit ich mich freue hier zuerst und m i t d e r b e s t e n e r w a r t u n g a n z u kündigen.

erklärende

anmerkungen

a u c h k e n n e r wünschen:

zu W o l f r a m s

gedichten

hilfsmitteln und kenntnissen fehlt um das nöthige z u leisten, tadler

müssen

scheine,

erst

werden

freilich

aber ihnen ist wohl b e k a n n t w a s u n s n o c h alles a n

sagen was

w o sie hilfe brauchen:

sie

nicht w i s s e n ,

was

die vorschnellen

ihnen

selbst

dunkel

denn dafs wir d a s w ü r k l i c h nicht w i s s e n er-

h e l l t d a r a u s dal's Beneckens vortrefflicher v e r s u c h d u r c h e r k l ä r u n g des m u s t e r s t ü c k e s d e r hofpoesie, des Iweins, zur k e n n t n i f s dieser poesie zu reizen und anzuleiten, bei dem grofsen publicum nur einen mäfsigon bei fall g e f u n d e n h a t . w o l l e n w i r , ohne

uns

um den

Unverstand der

mitlebenden

zu

bekümmern,

e i n e r besseren nachweit das was wir erringen k ö n n e n als Vorarbeit ü b e r g e b e n , so k ö n n t e n wir wohl einen besondern kleinen fern:

aber

dann

rnüsten

b a n d Scholien u n d e x c u r s e lie-

sich freunde Zusammenthun

und jeder was er hat

beitragen.

L I E D E R . Die wenigen lieder Eschcnbachs sind uns in vier h a n d s c h r i f t e n überliefert, ich h o f f e , h i e r ,

wie bei meinen früheren a u s g a b e n ,

wird

m i r j e d e r auf m e i n

ehrliches wort glauben dafs ich die handschriften bei d e n e n ich n i c h t d a s geg e n t h e i l sage, selbst gesehn und gebraucht habe.

A.

die heidelbergische handschrift 3 5 7 enthält hl. 3 0 rückwärts nur vier

Strophen Wolframs 7, 4 1 — 9 , 2.

B.

die aus dem kloster Weingarten, jetzt in Stuttgart, s. 1 7 8 . 1 7 9

drei

weisen 5, 1 6 — 7 , 1 0 , von denen mir Ludwig Ubland eine höchst sorgfältige abschrift geschenkt hat.

C.

von der sogenannten manessischen zu Paris habe ich nicht nur Bod-

mers abdruck benutzt, in welchem Eschenbachs lieder 1, s. 1 4 7 — 1 4 9 in willkürlich veränderter Ordnung stehn, sondern herr von der Hagen hat auch die güte gehabt mir ein mit der handschrift verglichenes exemplar zu leihen, Pariser

handschrift

enthält

noch

ein

dessen erste strophe sie noch einmahl unter einem andern namen und unter einem andern auch A

liefert.

die

lied mehr als ich aufgenommen habe, wieder

xn

V O R R E D E . M a n e g e r klaget die scbœnen zît und die liebten tage: sô klage icb daz mir ein wîp getuot, diu mir leit ze sorgen gît. s ôwê senediu klage, waz ist mir vör dich ze vröiden guot? aller vogele singen, aller bluomen schîn, elliu wîp und wîbes kint, swaz der lebende sint, 10 trcestent mich niht wan sô daz sol sîn. Uich hât leit in trûren brâht, und ein sende klage diu mich niht wan trûren lêren wil. mir hât lônes ungedâht 15 der ich mîne tage habe gedienet ûz der mâze zil. wer soi mir nu dienen, und gelît si tôt? geschiht des niht und stirbe ab ich, frowe min, nu sprich, 20 iif wen erbe ich danne dise nôt? Hilf, hilf, guot wîp, lâ besehen ob du brechcn maht sorgen bant: mîn froide hinket dran, mir mac liep von dir beschehen: 23 dar zuo hast duz brâht. dîne güete bite ich unde man. manlich dienest, wîplîch lôn gelîch ie wac, wan an dir, vil saelic wîp: kumber treit mîn lîp 30 die vemanten zît, naht unde tac.

es gehört nur eine geringe kenntnifs der eschenbachischen

kunst dazu, um

zu wissen dafs er keinen vers mit a b i c h

(s. zum Iwein 4 0 9 8 ) oder

i c h schliefsen konnte:

hat er meines Wissens nicht in

und auch d u m a h t

abr

den r e i n gesetzt; so dafs hier weiter nicht einmahl zu fragen ist, ob in diesen Strophen sich eschenbachische gedanken zeigen und sein ausdruck.

aber

l = Wolfran 24 C\ Gedrut 30 A, Rubin von Rùdegêr 3 CK schone A. s. senedii A, senendü C'J, dirre CK o für sendes truren guot CK 7. vogelin C'K ». und wibes C, eller wibe A. 9. daz A. leben und lebendic sint CK io. so C\ diu A, fehlt CK il = Wolfran 25 C. 18. aber C. si = Wolfran 26 C.

V O R R E D E .

xm

anch schon das diesem vorhergehende lied 9 , 3 — 1 0 , 22 hätte ans meiner Sammlung vielleicht besser wegbleiben können: Wackemagel hat zuerst bemerkt dafs es nichts als ein armseliges gemisch zusammengewürfelter gedanken and worte eines nachahmers ist. G. die beiden tageweisen 3, 1 — 5, 15 in dem alten Parzival zu München, wo sie auf der riickseite des 75" blattes, von einem sehr alten, aber von keinem der Schreiber des Parzivals, in 21 überlangen Zeilen geschrieben sind, hat Docen (miscellaneen 1, 292) mit richtigem urtheil Wolfram von Eschenbach zugesprochen: aber der abdruck in den miscell. 1, s. 1 0 0 — 1 0 2 ist nicht ohne fehler, von denen die bedeutendsten sind 3, 25. 26 s w i e für s u s und f r o u d e n für frouen. f r o u d e n ist schon gegen die freilich wunderbare orthographie dieses schreibers, der zwar mit o und au abwechselnd, f r o u e t a u g e n o u g e n urlaup f r o u e n ouh u r l a u b o u c h , für eu aber nur au gebraucht, f r a u d e n f r a w e t f r a u d e ; daher neben w a n g e l 3, 17 sein taegel i c h 4, 12 um so mehr auffällt. Es darf eben nicht wundern dafs unter den wenigen Iiedern Wolframs die mehrzahl tagelieder sind, denn dafs diese so lange im gebrauch gebliebene gattung von ihm erfunden sei, ist ohne zweifei schon aus den neuesten geschichten der deutschen poesie von den herren Rosenkranz und Koberstein bekannt. da sie als historiker wüsten dafs unter den Iiedern des zwölften jahrhunderts keine tâgeliedëi' sind, mufs sie meine bemerkung (zu Walther 89, 20), das einzige von Walther sei in Eschenbachs stil gedichtet, wohl auf die entdeckung geführt haben, mag Wolfram nun auch durch die provenzalischen gedichte ähnlicher art auf die erfindung gekommen sein: immer bleibt es (so viel ich wenigstens weifs) sein eigenthum dafs der liebenden hüter der Wächter auf der zinne ist. das morgenliche scheiden ist schon vor Wolfram auch in Deutschland besungen, wie in folgendem zarten liede, das schon nach seiner stelle in der Pariser handschrift (MS. 1 , 4 1 b ) die Vermutung eines hohen alters für sich hat. SlSfest du, min friedel? wan wecket unsich leider schiere. ein vogellîn sô wol getan daz ist der linden an daz zwî gegân.' 'Ich was vil sanfte entslâfen: nu rüefestu, kint, Wâfen wâfen. liep âne leit mac niht gesîn. swaz du gebiutst, daz leiste ich, friundin min.' Diu frouwe begunde weinen, 'du ritest hinne und lâst mich einen, wen ne wilt du wider her zuo mir? owê du füerest mîne froide sament dir.'

XIV

V O R R E D E . Die kritische behandlting der lieder Wolframs konnte nur beschränkt sein,

war aber eben nicht schwierig, weil selbst wo zwei handschriften sind, ihr text doch nur einer ist, die Verderbnisse aber so tief nicht lagen, dafs sie nicht hätten durch sichere oder fast sichere Vermutung können gehoben werden,

ich

erwarte daher dafs herrn von der Hägens ausgabe mit der meinigen, obgleich keiner die des andern benutzen k o n n t e , beinah durchaus gleichlautend wird gefunden werden,

denn selbst das willkürliche der Orthographie ist theils durch

die gleichen quellen bestimmt worden, theils durch den grundsatz, der bei herausgäbe mittelhochdeutscher

lieder obenan steht, dafs durch die Schreibweise

der leser gezwungen werde den vers mit so viel ton verlangt,

hebungen zu lesen als der

daher habe ich hier sogar einmahl d e r s e i l e geschrieben, ob

ich gleich in gewöhnlichen kurzen versen, deren mafs bestimmt ist, dem leser überlasse g e s e l l e oder b e g u n d e zweisilbig zu lesen, weil die verkürzten formen in guten handschriften nicht üblich sind,

doch habe ich auch in den er-

zählenden gedichten, mit ausnähme sehr weniger fälle, weit bestimmter als es gewöhnlich geschieht, die betonung und die ausspräche bezeichnet, und selbst auffallendere Schreibweisen nicht gescheut, die man indessen fast alle auch aus den besten handschriften bemerkt finden wird, nur nicht immer an stellen wo sie dem versbau gemäfs sind,

mag es nun sein dal's ich zuweilen gefehlt habe:

so wird doch mein versuch Eschenbachs kürzungen und überhaupt seine ausspräche genau darzustellen, die Übersicht erleichtern und das auffinden des unrichtigen

möglich machen,

wenn Benecke in seiner sonst trefflichen ausgabe

des pfaffen Amis (ihrer trefflichkeit wegen wähle ich sie eben meinem tadel zum beispiel) die freiheit der strickerischen wortkürzungen in der schritt darzustellen versucht hätte, so zeigten sich bald fälle die für diesen dichter zu hart waren, und damit wäre die behauptung (Beiträge s. 4 9 7 ) aufgegeben word e n , dafs der Stricker klingende Zeilen mit vier hebungen verschmäht habe, dergleichen sich doch vielleicht alle dichter des dreizehnten jahrhunderts, aufser Gottfried und Konrad, erlauben

(s. Amis 4 3 6 . 6 5 0 . 7 4 5 . 8 0 8 . 9 4 4 .

1383.

1876), obgleich die abschreiber sehr oft sie hinwegzuschaffen suchen; mit unrecht: denn nur das ist für roheit zu achten, wenn Zeilen von drei und von vier hebungen klingend auf einander genden von vier

hebungen

leser auch noch bei meiner

gereimt werden,

die überzahl

ausmachen,

bestimmteren darstellung

oder wenn die klinübrigens steht es dem des mafses in kurzen

versen frei, was der weise des dichters gemäfs ist öfter zu lesen als er es geschrieben findet; z. b. i w e r , wo es einsilbig ist, i u r auszusprechen: denn dafs diese form eschenbachisch ist lernt man aus den verssenkungen, wo ich sie öfters habe setzen müssen,

zuweilen habe ich indefs nicht gewagt ganz genau

nach der ausspräche zu schreiben:

so mufs P. 6 9 3 , 2 gelesen werden n o h r -

b l i c l i e n (vergl. P. 61!», 2 1 . W. 3 0 7 , 29 mit P. 6 8 6 , 29).

XV

V O R R E D E .

V A

R

Z

I

V

A

L.

Die zahlreichen handschriften dos Parzivals ( d e n n von k e i n e m w e r k e des dreizehnten Jahrhunderts haben sieh so viel erhalten) zerfallen, w i e schon eine oberflächliche vergleichung lehrt, in zwei k l a s s e n , die d u r c h g ä n g i g einen verschiedenen text haben,

nur dafs im

( 8 9 8 — 5 r t 2 ) der gegensatz fast ganz

und den drei folgenden

büchern

die alte handschrift zu S a n c t Gallen giebt d a s gedieht auf 2 8 4 folio-

D. seiten,

achten

verschwindet.

deren zwei spalten j e 54 Zeilen h a b e n ,

sie ist v o n drei b ä n d e n ge-

schrieben; die zweite, die am wenigsten gebildete, f ä n g t 16, 4 a l g e l i c h e die dritte 1«, SO d a r n a c h , staben (:2, 1. 12

13. 2 3

die erste seite h a t g e l i t t e n ,

3, 2 6 . 4, 8 ) sind gar n i c h t ,

weil spätere umerstäudig ergänzt haben,

hettu

viele schwer zu lesen,

2, G D e m

de»:i für e r n g e s e t z t ) ,

( d e r verbesserer

3, 1 i r f ü r s i , 4, 8

(das v in h e t t v ist eine sinnreiche erfindung des Züricher a b s c h r e i b e n ) ,

eine vergleichung des nuillerischen a b d r u c k e s

mit der h a n d s c h r i f t w ü r d e

fast so viel räum einnehmen als meine gesamten l e s a r t e n : den

an,

einige b u c h -

aus diesen e r g ä n z u n g e n h a t d e r ab-

druck von C 11. Müller ( 1 7 * 4 ) z l». 2, 5 D o c h , hat eigentlich nicht dies sondern

und

müllerischen

mir g l a u b e n ,

ausdrücklich

oder stillschweigend

da ich hingegen WoliI Jiie

wohl

w o meine a n g a b e n

widersprechen,

kann

man

und da eine a b w e i c h u n g des d r u c k s

v o n d e r handschrift nicht mag beachtet haben. d.

ein bruchstiiek von derselben gestaltung des t e x t e s ist auf zwei ver-

stümmelten

doppclbliittern erhalten, rdie Karl Köpke aus Gräters n a c h l a f s ge-

k a u f t und mir freundschaftlich mitgetlieilt hat.

'Fragment, in

Iribl.

Auyust.'

es waren ursprünglich

die spalte zu 4 8 zeilen.

geschrieben

sechsspaltige

Schuirpf

b l ä t t e r in grofs q u a r t ,

je die zweite1 reimzeile ist eingerückt, die schritt, aus

d e m anfange des vierzehnten jaluhunderts. blätter war dieser. 7 - G 0 2 , 25.

Grätcr h a t darauf

hi.stov. Guivini cx tcjumento lihvi Consil. Hkron.

der ursprüngliche u m f a n g d e r vier

5 2 5 , 19-5:55, G. 5 4 4 , 2 9 - 5 5 4 , 16. 5 7 4 , 1 - 5 8 3 , 16.

erhalten

sind

bruchstücke von

sechzehn

spalten, nämlich

593, 52G,

3 - 5 2 7 , G. 2 1 - 5 2 8 , 24. 5 2 9 , 8 - 5 3 0 , 1 2. 2 0 - 5 3 1 , 3 0 . 5 3 2 , 1 5 - 5 3 3 , 1 8 .

534,

3 - 5 3 5 , G. 5 4 4 , 2 9 - 5 4 6 , 5

19-576, 25.

577,

593,21-594,24.

G01,

7 - 5 7 8 , 12. 2 5 - 5 7 9 , 2 8 .

553, 1 - 5 5 4 , 5. 5 7 4 , 1 - 5 7 5 , 7.

5 8 0 , 1 1 - 5 * 1 . 17. 2 9 - 5 8 3 , 5 .

2 1 - 6 0 2 , 25. d.

zwei folioblättcr im besitz des herrn oberappellationsgcrichtsraths S p a n -

genberg in Celle, mir in abschritt von Rcncckc v i e r s e i t i g e n blätter enthält

mitgetlieilt.

das e r s t e dieser

176 Zeilen, 2 x 2 , 1 7 - 2 8 8 , 13, das a n d r e 1 7 7 zeilen,

G69, 7 - 6 7 5 , X. d.

die heidelhcrgischc

vorwärts, in i . w

pnpicrliaiiidschrift n . 3 3 9

in q u a r t ,

Matt (>-604

capitel getheilt, mit schlechten bildern, aus dem f ü n f z e h n t e n

V O R R E D E .

XVI

Jahrhundert, mit elsässischer Orthographie, nach einer richtigen bemerkung von herrn Mone von derselben hand wie die in herrn Tristans s.

LXXII

beschriebene

handschrift,

de Grootens ausgabe

wo aber

des

in dem facsimile die S

schlecht gerathen sein müssen. d.

auch der alte druck von 1477 hat zum theil die lesarten der ersten

klasse der handschriften, nämlich in folgenden abschnitten, die indessen nicht immer bis auf den vers genau zu bestimmen sind.

1, 1-10, 9. 28, 2 8 - 4 1 , 9 .

2 0 6 , 1 - 2 1 4 , 19. 2 3 4 , 1 3 - 2 3 8 , 3 0 . 7 6 1 , 1 5 - 8 0 5 , 30. 807, 2 5 - 8 2 7 , 30. es fehlt 8 0 6 , 1 - 8 0 7 , 24. Für die erste form des textes sind, wie man sieht, zwar überall zwei aber nie mehr als drei zeugen vorhanden,

man hat daher künftig bei neu

aufgefundenen oder von mir nicht gebrauchten handschriften vor allem zu betrachten ob sie mit D

näher verwandt sind: denn nur solche können noch

eine etwas bedeutende ausbeute geben; handschriften der andern

klasse sind

wohl ziemlich genug verglichen, E.

ein altes folioblatt zu München enthielt vier mahl 6 0 Zeilen,

2 9 - 1 6 9 , 2, von denen aber unten immer sechs weggeschnitten sind,

160,

der an-

fang ist in Docens miscell. 2, s. l l l f . nicht sorgfältig genug abgedruckt. F.

zwei alte doppelblätter in quart, welche mir die brüder Grimm ge-

schenkt haben:

ich habe sie j e t z t , nachdem sie gebraucht worden sind, in

bessere Verwahrung gegeben, übem zäun, oder gar sexternen bestanden haben:

die handschrift raufs in quinternen

denn in der mitte fehlen sechs blätter.

die beiden ersten der übrig gebliebenen enthielten, als sie noch

vollständig

waren, 6 3 4 , 1 5 - 6 4 5 , 4 , die beiden andern 6 7 7 , 9 - 6 8 7 , 28, also in jeder der zwei spalten einer seite 4 0 Zeilen. G.

die alte foliohandschrift in der bibliothek zu München, wohin sie im

aprill 1578 ein junker Sebald Müllner

geschenkt h a t , ist von fünf händen.

die erste schrieb vier quaterne, bis auf die letzten Zeilen ( 4 3 4 , 2 1 - 4 3 5 , 15) die schon von der zweiten sind,

die zeilenzahl ist bei der ersten hand un-

bestimmt: ich habe in den drei spalten einer seite gezählt 72, 7 6 , 7 9 : andere haben nur 5 5 .

die zweite bringt in die spalte gewöhnlich 5 4 oder 5 5 .

erste fängt die zeilen mit kleinen buchstaben a n , die weiter vorstehen; übrigen mit grofsen nicht abstehenden, genden zwei quaterne (bis 6 1 4 , 1 8 ) :

die dio

von der zweiten hand sind die fol-

dann kommen zwei blätter mit bildern,

auf jeder seite drei anter einander, und noch von der zweiten hand vier blätter, von denen aber die rückseite des dritten gar nicht und die des vierten nur zum theil beschrieben ist, offenbar weil auf die schon früher angefangene arbeit des dritten schreibers gerechnet ward,

diese begreift, in spalten von

52—55

zeilen, einen quatern, und einen zweiten bis zur dritten zeile der zwölften seite ( 6 5 3 , 9 - 8 0 2 , 9), von da ab schrieb bis ans ende der fünften spalte des nächsten blattes eine vierte (bis 8 0 9 , 17) und eine f ü n f t e der ersten sehr ähnliche

V O R R E D E . band (bis 8 1 6 , 6 ) .

die sechste spalte und noch das letzte blatt des quaterns sind

wieder von der dritten hand. [G*.

XVII

der Parzival füllt also in dieser handschrift 7 0 biätter.

ein doppelblatt, klein folio, acht spalten zu 5 0 Zeilen, 5 3 3 , 2 3 bis

5 4 0 , 12 und 5 8 0 , 13 bis 5 8 7 , C, an einigen stellen zerrissen oder nicht lesbar, zu Höningen gefunden, hat mir herr H. F . Mafsmann geschenkt. Gb.

zwei doppelblätter in quart, von herrn Sixt von Armin dem freiherrn

K . H. G. von Meusebach geschenkt, enthalten

in sechzehn spalten zu j e

42

Zeilen 6 8 3 , 2 6 - 6 9 5 , 3 und 7 1 7 , 2 2 - 7 2 9 , 8 . ] die zweite foliohandschrift zu München ist unvollendet: auf 1 0 7 blät-

g.

tern zu vier spalten, deren jede, wo nicht für bilder platz gelassen ist, 4 5 oder 4 6 Zeilen, weiter vorn auch zuweilen nur 4 0 begreift, ist das gedieht nur bis 5 5 5 , 2 0 enthalten,

vorn ist der name eines besitzers der handschrift im fünf-

zehnten Jahrhundert eingeschrieben, B e r n h a r d i n g.

puttrich.

die dritte zu München ist in quart, 1 3 0 biätter stark: der erste qua-

tern fehlt, sie fängt mit 4 5 , 3 an. sind nicht abgesetzt,

die Seiten haben zwei spalten, die verszeilen

sie ist von einem ungebildeten Schreiber, mit grobbaieri-

schen formen, in barbarischer Orthographie, mit zügen geschrieben, die für ihre zeit (obgleich sie wohl noch aus dem dreizehnten Jahrhundert ist) zu a l t e r t ü m lich aussehen, daher sie Docen für eine klosterhandschrift hielt, (eigentlich noch genauer mit E) stimmt (doch ist sie

da sie mit G

in den unbedeutendsten kleinigkeiten überein-

nicht etwa eine abschrift von ihr) habe ich sie nur bis

4 5 2 , 3 0 verglichen, nachdem ich mich erst an einzelnen abschnitten überzeugt hatte dafs die Übereinstimmung auch späterhin nicht geringer ist. g.

ein folioblatt zu München hat in jeder seiner vier spalten 4 8

Zeilen,

7 4 1 , 9 - 7 4 7 , 20. g.

die heidelbergische n. 3 6 4

enthält den Parzival bl. 1 - 1 1 1 vorwärts.

4 4 , 7 - 5 1 , 12 hat der schreiber ausgelassen, schriften

364. 383. 404

die drei heidelbergischen hand-

bilden eine vollständige Sammlung der erzählenden

gedichte Eschenbachs mit den fortsetzungen; Parzival, Lohengrin; Titurel; Wilhelm.

sie sind alle in gleichem format, grofs folio, zweispaltig, jede spalte zu

5 6 Zeilen, auch von Einer hand, den Wilhelm abgerechnet von vorn bis in Thürheims antheil hinein bl. 1 8 6 , z. 1 1 . g.

zwei spangenbergische biätter, abgeschrieben von Benecke,

gehörten

zwar zu derselben handschrift wie die oben unter d aufgeführten, aber ihr text stimmt nicht mit D,

sondern mit G.

das eine enthielt ursprünglich 1 6 8 zeilen,

7 5 3 , 2 5 - 7 5 9 , 1 2 : aufser einzelnen buchstaben ist aber nur noch erhalten 9 - 7 5 6 , 1 8 und 7 5 6 , 2 0 - 7 5 7 , 3 0 .

755,

vom andern ist übrig 8 1 8 , 1 3 - 8 1 9 , 6 und

8 1 9 , 2 5 - 8 2 0 , 18. g.

ein doppelblatt in quart zu Arnsberg, auf jeder seite zwei spalten zu

3 4 zeilen, j e die zweite eingerückt, enthaltend 7 2 0 , 1 1 - 7 2 4 , 2 6 und 7 6 1 , 7 - 7 6 5 , 2 2 , hat Graff in seiner Diutisca 1, s. 2 3 - 3 1 abdrucken lassen. Wolfram von Eschenbloh.

Sechste Atugtbe.

B

xvm

V O R R E D E . ein mittelstes und ein viertletztes sehr verstümmeltes doppelblatt einer

g.

läge in quart, auf jeder seite zwei spalten von 3 0 oder 3 1 Zeilen, habe ich ebenfalls von den brüdem Grimm,

sie enthalten (einige lücken von höchstens

zwei versen abgerechnet) 1 6 0 , 5 - 1 6 4 , 6 . 1 7 2 , 7 - 1 8 0 , 8 . 1 8 8 , 1 2 - 1 8 9 , 1 1 .

191,

14-192, 12. ein doppelblatt in quart mit cursivschrift aus dem fünfzehnten jahr-

q.

hundert, auf jeder seite 3 0 Zeilen, 7 5 9 , 1 3 - 7 6 1 , 12 und 7 7 5 , 1 - 7 7 6 , 3 0 , besitzt herr professor von der Hagen und hat es mir zum gebrauch gefällig mitgetheilt. die papierhandschrift zu Hamburg vom jähr 1 4 5 1 ist in dem littera-

g.

rischen grundrifs s. 1 0 6 f f . ausführlich beschrieben: ich habe sie nicht gesehn, sondern mich der abschritt auf der hiesigen königlichen bibliothek bedient, die zum theil von J . G. Büschings hand ist.

es fehlt 3 1 2 , 7 - 3 1 3 , 4 . 3 1 6 , 7 - 3 1 8 , 4 .

im letzten buch ist die erzählung oft abgekürzt und der abschnitt 7 9 8 ganz ausgelassen. der gröfsere theil des druckes von 1 4 7 7 hat den text dieser klasse,

g.

nämlich 10, 1 0 - 2 8 , 2 7 . 4 1 , 1 0 - 1 5 9 , 1 2 . 1 6 1 , 1 - 2 0 6 , 2 . 2 1 4 , 2 0 - 2 3 4 , 1 2 . 2 3 9 , 1 - 7 6 1 , 1 4 . ausgelassen ist 1 5 9 , 1 3 - 1 6 0 , 3 0 . Wenn man die Verwandtschaft bestimmen wollte,

so würde

Verhältnisse verschieden

der einzelnen handschriften noch genauer

man in verschiedenen

finden,

theilen des gedichtes die

aber wozu sollte man die Untersuchung bis

ins kleinliche führen, da selbst die lesarten welche allen handschriften von jeder der zwei hauptklassen gemein sind, nicht auf eine von dem dichter selbst ausgehende Verschiedenheit deuten, besserungssucht

ohne

sondern nur nachlässigkeit,

sonderliches geschick zeigen?

Willkür und ver-

echte verse fehlen jeder

der zwei klassen, und öfters ist die richtige lesart nur durch Verbindung derer von beiden klassen zu gewinnen, textes,

es ist

daher freilich eine schwäche meines

dafs er im ganzen der ersten klasse folgt:

ich habe sie vorgezogen,

weil ich mich bei ihr selten gezwungen sah zu den lesarten der andern zu greifen, die mehr unbezweifelt falsches oder aus falscher besserung entstandenes darbietet,

dennoch, da in den allermeisten fällen

mit der andern von gleichem werth ist,

die lesart der einen klasse

und der vorzug den ich Ddd

gebe,

der Wahrheit im ganzen abbrach thnt, habe ich es dem leser erleichtern wollen auch die der klasse Ggg

zu erkennen:

klassen durch das zeichen =

von

darum sind die lesarten der beiden

einander getrennt worden,

nur darf man

nie vergessen, dafs die angabe des gegensatzes zweier familien von handschriften immer nur ungefähr

richtig

und immer von der menge der

gebrauchten

zeugen abhängig ist, so dafs wenn ich z. b. den alten druck oder die heidelbergische handschrift 3 6 4 nicht gebraucht hätte, als entgegengesetzte lesarten weit mehrere angegeben sein würden; wie ich selbst noch zuletzt, a b ich die köpkischen blätter erhielt, einige mahl habe das zeichen =

streichen müssen,

V O R R E D E .

XIX

weil sie einzeln, statt mit ihren verwandten, mit der anderen klasse stimmten, •wer die abweichungen mittelhochdeutscher handschriften nur im geringsten kennt (um sie kennen zu lernen und sich

zu überzeugen dafs sie nicht etwa auf

mündlicher Überlieferung beruhen, vergleiche man nur zur probe ein paar Seiten der drei ausgaben des Iweins mit einander), der wird einem herausgeber nie zumuten, aufser etwa in liedern, die sämtlichen lesarten aufzuzählen,

ich habe

mich begnügt die alten handschriften, d. h. die aus der ersten hälfte des dreizehnten jahrhunderts,

DEFG[Gab], unter

sich zu vergleichen und all ihre fehler

und Verschiedenheiten anzugeben: nur erst wo sie nicht übereinstimmten, kamen die andern in frage, deren eigenthümliche lesarten ich nur wenn sie merkwürdig schienen angezeigt habe, also zwar willkürlich, aber ohne sonderlichen schaden, weil mir dadurch zwar hie und da eine der declamation gemäfsere Schreibweise oder die wahrscheinliche conjectur eines schreibers mag entgangen sein, nicht leicht aber etwas das als Überlieferung werth haben kann,

und ich habe,

theils um fehler zu vermeiden, theils unnütze mühe zu ersparen, bei den minder Riten handschriften durch zeichen immer nur angegeben ob eine ( d , g) oder ob mehr als eine ( d d , gg) handschrift von jeder der beiden klassen eine lesart habe, nicht aber genauer wie viel handschriften und welche,

da an sich

keine mehr glauben in einzelnen lesarten verdient als die andre, da auch alle gebrauchten handschriften durchaus nicht in grader linie mit einander verwandt sind, so konnte aus dieser bequemeren weise kein nachtheil entspringen: selbst für den Sprachforscher geht nichts wesentliches verloren, da doch keine handschrift eine mundart rein giebt, und niederdeutsches sich nirgend zeigt aufser auf den spangenbergischen und den Arnsberger blättern,

der mangel an spuren

des niederdeutschen in den handschriften dieses gedichts ist in der that wunderbar:

denn am hofe zu Eisenach, dem wir doch wohl meistens die halb-

niederdeutschen handschriften älterer weltlichen gedichte verdanken (auch auf eine von den Nibelungen deutet manche Schreibart), in Thüringen sollte doch wohl der Parzival vorzugsweise geschrieben sein; wenn man nicht etwa vermuten darf, er sei vor landgraf Hermanns tode (aprill 1 2 1 5 ) nicht vollendet worden,

das dritte buch ( 1 4 3 , 2 1 ) ist nach Hartmanns Erec, das fünfte ( 2 5 3 ,

1 0 ) nach dem Iwein gedichtet; das siebente bald nach 1 2 0 3 , das sechste nach dem sommer 1204 (s. zu Walther 2 0 , 4 ) .

in den Nibelungen ( W . Grimm,

deutsche heldensage s. 6 5 ) und im Tristan (s. Docen im altd. mnseum 1, s. 5 9 . 6 0 . v. d. Hagen zu Gottfr. s, v.) wird auf das erste buch angespielt.

Wirnt

von Gravenberg kennt (Wig. 8 2 4 4 ) das zweite, (Wig. 6 3 2 5 ) das dritte, nicht das sechste, aus dem ihm in seinem zusammenhange sonst Cundrie hätte einfallen müssen,

im Welschen gast ( 1 , 8 nach der mitte des jahrs 1 2 1 5 ) wird Par-

zival edeln jünglingen zur nachahmung vorgestellt, aber die beziehung auf die fabel ist ungenau: nach Eschenbachs sechstem buche, wie nach Christian von Troyes, brach Parzivals tjost Keien nicht eine rippe, sondern den rechten arm entzwei. B*

V O R R E D E .

XX

Die zahllosen orthographischen Verschiedenheiten der handschriften D und G jedes einzelne mahl anzugeben wäre gewifs mehr störend als nützlich gewesen: man kann, wo die anmerkungen schweigen, immer überzeugt sein die Schreibweise einer dieser beiden handschriften vor sich zu haben, wenn man nur gehörig auf die allgemeineren angaben über die durchgehende Schreibart dieser handschriften zurückgeht, mer

freilich mufs ich dabei bemerken dafs das im-

der anmerkungen zuweilen durch einzeln bemerkte ausnahmen beschränkt

wird, und dafs man es bei der handscbrift G nicht von einem der fünf Schreiber auf den andern übertragen darf,

sehr oft ist die lesart des textes in den

anmerkungen mit beigesetzter auctorität widerholt worden, theils um vor zweifei zu sichern, theils besonders um kurz anzudeuten dafs die aufgenommene form nicht ohne handschrift gewählt worden sei, die besseren aber die gewöhnlichere Schreibart haben, die dann oft nicht ausdrücklich angegeben ist.

wo man aus

den Varianten nachrechnen kann dafs drei oder vier handschriften aufser den alten andere les- oder Schreibart haben als der text, da enthält dieser meine Verbesserung, wenn auch nicht gesagt ist alle Den prosaischen roman von Percecal

oder die

le Gallois

übrigen. (Paris 1530. 8 unbe-

zifferte und 2 2 0 blätter folio) durfte ich in dem exemplare des herrn von Nagler benutzen: von dem gedichte Christians von Troyes hatte ich, aufser dem was Fauchet, Borel, Roquefort, J . Grimm, Ginguené und Edgar Quinet gegeben haben. handschriftliche auszüge von Jacob Grimm aus der handschrift des arsenals (n. 195 A. 2 6 1 blätter folio),

aber der unmittelbare gebrauch, zur Sicherung

der französischen namen, ward durch eine eigenthümlichkeit Christians ungemein beschränkt: denn er vermeidet die personen der fabel mit namen zu nennen; wie man dies auch in Hartmanns bearbeitung

seines Ritters mit dem löwen

bemerken k a n n : und Wolfram selbst mag wohl ( P . 4 1 6 , 2 0 ) darauf anspielen, wenn

er mit ausführlicher berufung

auf seine quelle den fürsten Liddamus

nennt, welcher im prosaischen roman (bl. 3 3 vw.) nur bezeichnet wird als ung

veneur natif d'icelle ville (d'Escavallon), homme de grant sçavoir, et auquel tous ceulx du pays venaient communément son conseil demander, nicht sehr lange nach der stelle wo Gautiers bl. 177 vw. Gauchier

de doudain)

de Denet

(Ms. bl. 1 4 8 , im druck

das durch Christians

tod

unterbrochene

werk fortzusetzen anfieng, scheint zwischen dem gedieht und der prosa wenig Übereinstimmung mehr zu sein,*) obgleich Ginguené (histoire 15, s. 2 4 7 ) das gegentheil versichert,

bl. 1 5 6 ) dafs der alte schmid Trebuchés bl. 14 Triboet = *) was im druck glotsaire de la 1, 441?): doch und Ginguené

littéraire

de la

France

der drnck hat z. b. nichts davon (Ms. (im druck bl. 2 0 6 vw. Tribuet; Ms.

druck bl. 2 1 vw. Tribuer) sterben mufs nachdem er Percevais bl. 203 und 204 steht, damit stimmen einige citate in Roqueforts langue romane noch sehr genau überein (1, 522. 2, 224. 496 und muf» ich bemerken dafs sie aus einer andern als der von Grimm gebrauchten handschrift genommen sind.

XXI

V O R R E D E .

schwerl wieder ganz g e m a c h t h a t , n i c h t s von der langen cpisode von T r i s t r a n t

(Ms. bl. 166-171). Chrestien

de Troyes

Ginguene hat bei seiner lecture attentive

des romans

de

( s . 1 9 7 ) nicht einmahl b e m e r k t , was Grimm beim b l ä t t e r n

g e f u n d e n h a t , dafs nicht nur j e n e r Manesiers (Ms. bl. 2 6 1 =

Gautiers

und

d e r Vollender des gedichts

Menessicr im d r u c k bl. 2 2 0 ;

a b e r im druck

auch

schon vorn bl. 1 rw., wo Mennessier steht), sondern auch noch ein Gerbers als fortsetzer genannt wird (Ms. bl. 1 8 0 v w . ) , und dafs Gerbert und Manessier beide denselben roi

a n f a n g s p u n k t ihrer arbeit a n g e b e n ,

pecheor,

Percevais

zweiten b e s u c h beim

wo er das zerbrochene s c h w e r t w i e d e r z u s a m m e n f ü g t und bescheid

über den graal und das b l u t e n d e speer erhält (im d r u c k e bl. 1 8 0 ff.). siers worte sind

Manes-

bekannt,

et comenchn al saldement de l'espée sans contredit. d e r andre dichter sagt folgendes, worin noch besonders auffallend ist d a f s auch das vorhergehende, das

ringen

er

T r i s t r a n t s mit Gauvain (Ms. bl. 1 7 1 v w . ) ,

will verbessert haben.

si con la matere deseeeore Gerbers qui a reprise l'cevre, quant chascuns trovere le laisse, mais or en a faite sa laisse Gerbers selonc le vraie estoire. diex l'en otroit force et victoire de toute vilenie estaindre, et que il puist la fin ataindre de Perceval que il emprint, si con li livres li aprent, où la meticre en est escripte, Gerbers qui le nous traite et dite, puù en encha que Percevax, qui tant ot paines et travax, la boue espée rasaha, et que du graal demanda, et de la lame qui saignoit demanda que senefioit. puis en encha le nous retrait Gerbers qui de son sens estrait la rime qui je vois contant, néù la luite de Tristrant amenda il tot à covipas. Christian von

Troyes h a t in seinem

antheil Percevais geschichte offenbar ab-

g e k ü r z t ; aus einer darstellung die der seinigen n ä h e r w a r als der v o n W o l f r a .

xxn

V O R R E D E .

gebrauchten, hat Heinrich vonem Türlin in der äventiure kröne, in beiläufigen Anspielungen die er aus einer französischen quelle nahm, manches das Christian fehlt, für Antanor und Kunnewaren (Wolfr. P. 151. 152), welche bei Christian (Ms. bl. 5" = druck bl. 7 rw.) nur un sot und une pucelle heifsen, hat er andere namen; Key sagt zu Parceval vil rehte von iu wissagt dise rede lange vor Culfanz der tor, und ouch von vrowen Leden. ir sult des in beden grozen danc sagen, daz si in ir kinttagen nie wolte gelachen unz irz muoset machen, ir veter bet si wol gewant, daz si iuch dar zuo bekant und durch iuch ir swtgen brach und zuo iu lachende sprach, si kund wol guote riter spehen. Parzevals gemahlin nennt er Blancheflour, wie Christian: ein vrowe liiez Blancheflür. die minnt ein ritter per amür: daz was min her 'Parzeväl. ouch was diu vrowe von Gäl, als ich ez vernomen hän. Key spottet über ihren nächtlichen besuch (P. 192, roman bl. 12), do ir des geruohtet daz ir in besuohtet des nahtes an dem bette. Sigune heifst auch bei ihm nur 'diu magt': ob sie auf der linde (P. 249, 14) oder unter einer eiche (Ms. bl. 14 = druck bl. 21 vw.) sitzt, ist nicht zu erkennen : ditz erwarp her Perceväl an dem armen vischaere, den er in grozer swsere durch zuht ungevräget liez, als im diu magt sit gehiez, daz in sin zuht so gar verriet, do er von dem boume schiet, dä er si sitzende vant, und des swertes kraft erkant,

V O R R E D E .

XXIII

daz im gap sin (Bheim öo er wolte riten heim, was er von Orilus (L'orguilleux de la lande) sagt, kann ich weder aus Eschenbach noch aus dem roman erklären, sam Orgoloys de la lande von Perschevalla geschach, da er den halsslac gerach, den er im mit nide sluoc, umb einen kleinen unfaoc den er mit rede begienc do er in minnecltch enphienc. auch wissen beide (Wolfr. P. 571. 572. roman bl. 41) von Gaweins gebrochener rippe nichts, vil starken kumber er ouch dolt ufem Rastel ä lit merveillos, dä er ein rippe verlös und von dem lewen sinen schilt, an einer andern stelle spricht Gawein von seiner fahrt nach dem graal, zu dem Wolfram ihn bekanntlich nicht kommen läfst, übern fürt da ze Katharac vuor ich an die wilden habe, da ich vant die riehen habe die Parzeväl suohte do in diu meit verfluohte, daz sper, und daz riche gral, daz alle tage zeinem mal bluotes dri tropfen warf, nach dem roman bl. 121 rw. reitet Gauvain einen schmalen gepflasterten weg ins meer hinein, bis an den glänzenden saal in dem er die wunder des graals findet: und die heilige lanze blutet, seitdem sie den erlöser verwundet hat, unaufhörlich, was Christian von dem dichter dem Wolfram folgte (P. 827, 1-3) mit recht vorgeworfen wird, ist die mährchenhafte erweiterung und das verflachen der fabel; so dafs in strengerer Überlieferung und sinniger darstellnng der Situationen das andere werk, vermutlich mehr als in der kunst des stils, sich vor jenem auszeichnen mochte. Wolfram fand einen Provenzalen Guiot le chanteur angegeben, der das lied gesungen und gesprochen habe; woraus man, wenn Wolfram nicht irrt, schliefsen mufs dafs es in langen reihen gleichreimender Zeilen gedichtet war.*) es war aber französisch (P. 416, 28): das *) s. lihland in Fouque's Musen 1, 3, s. 82f. Roquefort hat würklich einmahl (1,25) aus dem roman de Perceval zwei Alexandriner: aber ich kann nicht herausbringen wo er dies citat abgeschrieben hat: alle übrigen sind in kurzen versen.

V O R R E D E .

XXIV

heifst wahrscheinlicher n o r d f r a n z ö s i s c h , weil Wolfram das französische welches er selbst sprach ( W . 2 3 7 ) mit d e m der C h a m p a g n e r vergleicht, und weil von dem w a s lierr professor von Schlegel den F r a n z o s e n vorwelscht, Beaucoup

de

noms propres Jans le texte allemand prouvent effectivement, par leur forme provençale, que notre auteur n'a point puisé da?is un livre françois (Observations stir la langue provençale, s. 80), nur das gegentheil zu erweisen

steht; weshalb

hauptung

unerwähnt

ich auch

lassen

diese frischweg ohne k e n n t n i f s gewagte be-

würde,

wenn

sie nicht einen wahren

k e n n e r der

r o m a n i s c h e n s p r a c h e n (Diez, die poesie d e r troubadours s. 2 0 7 ) geteuscht hätte, weil

ihm,

wie

exeinplar Guiot

man sieht,

der müllerischen

die a r m u t d e r Universitätsbibliothek zu Bonn kein Sammlung bot.

von Provins zu r a t h e n ,

dazu liegt

( b e i Méon 2, s. 3 0 7 f f . ) ein g r u n d ,

noch

in Brie, welche bei W o l f r a m ( W . 4 3 7 ,

von Guiot d e m Provenzalen weder in seinem b e k a n n t e n

in der n a m e n s ä h n l i c h k e i t

1 1 ) Provis heifst.

auf

gedieht

der

Stadt

f ü r die erforschung

der sage vom graal ist der verlust des von Wolfram gebrauchten gedichts schwer zu b e k l a g e n : aber d i e abgeschlossenheit des inhalts, die

wärme

Wahrheit und

das e b e n m a f s der theile,

tiefe d e r darstellung haben wir ohne zweifei

dem

d e u t s c h e n dichter allein zu d a n k e n ; wie ü b e r h a u p t die französische poesie des zwölften J a h r h u n d e r t s durch theils eigenen

den

teils entlehnten

reichthum

sagen

weit

der erhaltenen

und

ausgebildeten

über die deutsche des d r e i z e h n t e n

h e r v o r r a g t e : aber in einer d ü r f t i g e n u n b e f e s t i g t e n spräche, starr an den epischen formeln

h a f t e n d , u n d auf

die a u s f ü h r u n g zu

ungeheuren

massen

ausgehend,

blieb die darstellung hinter dem r e i c h t h u m der erfindung z u r ü c k , w ä h r e n d die deutsche

poesie,

die

schwindenden

sagen

ebenfalls in gröfseren m a s s e n fest-

z u h a l t e n und f r e m d e sicli a n z u e i g n e n b e s t r e b t , aus der alten epischen beschreib u n g des einzelnen erst zu der e i n f a c h e n farblosen e r z ä h l u n g übergieng,

dann

aber, j e m e h r situation und fortschritt d e r begebenheiten die e m p f i n d u n g traf, in d e n e i g e n t ü m l i c h e n darstellungen sehr verschiedener dichter sich zu mannichf a l t i g e n , freilich n i c h t lange d a u e r n d e n bluten entwickelte,

d e n ausgezeichneten

w e r k e n dieser zeit w e r d e n in d e r darstellung die originale nie gleich k o m m e n : u n d w e n n bei den Franzosen d a s Studium der älteren litteratur nicht noch allzu o f t liebhaberei o h n e historische b e t r a c h t u n g w ä r e , so m ö c h t e m a n es f ü r absieht und

scheu vor d e r vergleichung h a l t e n ,

d a f s sie den chevalier

au

lion,

w e r k des b e d e u t e n d s t e n dichters, das, in m e h r e r e n h a n d s c h r i f t e n erhalten, den trieb z u r kritik den

inhalt

namen

und

können

zweifei d a f s d e r

wecken

sollte,

noch

immer

nicht h e r a u s g e g e b e n

ein schon

haben,

g a n g des französischen gedichts u n t e r des Provenzalen wir noch vollständig

genug

angeben:

dichter des T i t u r e l s dasselbe

werk

denn

es leidet

Guiot keinen

vor sich h a t t e u n d

der

Ordnung desselben streng folgte, w e n n er auch den inneren Z u s a m m e n h a n g der s a g e vielleicht n o c h weniger als d e r französische dichter f a f s t e . das g a n z e ,

wie u n s ,

ein g e w i r r

unverständlicher

Wolfram, dem

schlecht v e r b u n d e n e r f a b e l n

XXV

V O R R E D E .

scheinen mochte, ward von Parzivals sage, die auch schon Christian aasgeschieden hatte, besonders angezogen, und ihn bewegte offenbar der epische gedanke, den er wohl erst durch seine eigenthümliche auffassung wird hineingetragen haben, wie Parzival in der gedankenlosigkeit der jugend das ihm bestimmte glück verfehlt, und erst nachdem er die verzweiflang überwanden und in dem unverschuldeten

kämpfe gegen freund und bruder das härteste erfahren hat,

in

der treue gegen gott und sein weib der erstrebten höchsten glückseligkeit würdig erfunden wird,

um diesen gedanken darzustellen nahm er mit verständiger

wähl die geschichten von Gamuret und von 'Gawan auf:

aber er liefs,

aufser

dem was er für deu Titurel bestimmte, noch manches aus, was entweder unbedeutend oder störend zu sein schien,

wie aus dem jüngeren Titurel 3 6 , 6 4 .

6 5 erhellt, übergieng er nach Parz. 3 3 3 Ecubas erzählung von Feirefiz und Secundillen, auf die sich das verzeichnifs seiner siege, Parz. 7 7 0 , bezieht,

fer-

ner was Wolfram in der einleitung des neunten buches ( 4 3 3 , 1 1 - 3 0 ) nur im allgemeinen andeutet, war an derselben stelle im original ausgeführt,

zuerst

(Tit. 3 8 , 1 - 4 6 ) noch ein besuch Parzivals bei Sigunen, wo sie den geliebten im sarge bei sich hat, aber noch ohne kapeile: dabei ( T i t . 3 8 , 4 2 . 4 3 ) die belehrung über das schwert, die Eschenbach (P. 2 5 3 , 2 4 - 2 5 4 , 1 5 )

in eine frühere

rede Sigunens einfügt, wohin sie indessen auch Christian setzt (Ms. bl. 14

=

druck bl. 21 vw.); dann (Tit. 3 9 , 3 — 2 8 2 ) Parzivals siege über die meisten der im P. 7 7 2 genannten beiden, die errettung der Pardiscale, Seefahrten, kämpfe mit Christen und heiden: auf Flordiprinze von Flordibale, der P . 7 7 2 nicht vorkommt, zerbricht das schwert vom graal, und wird durch den brunnen zu Karnant wieder ganz: Parzival schenkt es Ekunat zum kämpf wider Orilus. geschichten, die auch meistens an sich wenig werth haben,

diese

opferte Wolfram

der ohne zweifei weit gröfsern und edleren ansieht auf, dafs Parzival in seiner Verzweiflung nicht der herr der abenteuer sein dürfte,

und dafs seit der erlö-

sung Pardiscalens der held sich entschliefst, wo er hinkommt, nach land und leuten zu fragen (Tit. 3 9 , 1 4 8 . 2 1 7 ) ,

ist gewifs dsm ursprünglichen sinn der

sage nicht so angemessen, als dafs ihm weit später noch ( 5 5 9 , 9 - 2 3 ) das abenteuer von Chastel merveille entgeht weil er nicht fragt,

endlich die erzählung

von Orilus und Ekunats kämpfe (Tit. 4 0 , 2 6 - 1 0 1 ) wird etwa vor dem letzten buche des Parzivals ihren platz gehabt haben:

wenigstens verläfst Artus im

Parz. 7 8 6 , 2 9 die Stadt Joflanze, Ekunat findet im Tit. 4 0 , 7 7 . 7 8 nach Orilus tode den könig zu Nantes wohin er von Joflanze kommt, und nachher Parz. 8 2 2 , 7 geht Artus nach Schamilot (im Quamelot).

die räche

der erzählung,

französischen

roman Quamaalot Caamelot

an Orilus gehörte nicht nothwendig zur Vollständigkeit

weil er schon längst von Parzival besiegt ist.

dafs Parzivals

söhn das von Lehelin ihm entrissene land wieder eroberte, deutet der dichter selbst an, Parz. 8 0 3 , 2 2 : und ausdrücklich heilst es im Tit. 4 0 , 1 1 5 . 1 1 6 , die abenteuer d. i. das französische buch erzähle diese begebenheit nicht ausführ-

V O R R E D E .

XXVI lieh,

wenn Wolfram alles angeführte absichtlich und mit gutem urtheil über-

gieng, so hoffe ich nicht dafs man ihm zutrauen werde, er habe später, in einem gedichte dessen held Schianatulander war (Wolfr. Tit. 3 9 , 4 ) , all diese geringfügigen erzählungen nachgeholt wie man sie in dem jüngeren Titurel findet, auch scheinen des dichters Zeitgenossen dies alles nicht vermifst zu haben, sondern anderes,

was der Vollender des Titurels Albrecht zu leisten

verspricht

( 4 0 , 1 4 5 ff.): Ich m5hto mich hie nieten der kunst durch Parzivälen, wie siniu kint gerieten, diu edeln klären süezen lieht gemälen. vil endelich ich gerne von in spräche: man gibt wie dem von Eschenbach an siner hohen kunst dar an gebraeche. Und wie diu küniginne Kundwiramürs was lebende.



und waz der gral nu waere: daz was der weit mit slozzen gar verbouwen. Wä von er heilic waere, des het vor niemen hügede. sagt ich nu niht diu maere, so hete man den gral für ein getrügede.



Wer was den gral nu tragende nach Repans de schoyen? daz bin ich hie der sagende, also wohl hauptsächlich Loherangrins tod, und was sich weiter mit dem graal begab, überhaupt aufklärung über die freilich sehr dunkel gebliebene sage vom graal, scheint man ungern entbehrt zu haben,

aber in Eschenbachs sinne fehlt

an der ganzen erzählung nichts: eher ist Loherangrins geschichte schon überflüssig,

und Wolfram wollte nur, wie er ausdrücklich sagt ( 8 2 7 , 1 1 - 1 4 ) , am

ende der abenteuer nichts weglassen;

so dafs ich geneigt bin zu glauben, in

den exemplaren die Wolfram und der Verfasser des Titurels brauchten,

stand

nichts von dem anhange, den auch der Vollender des Titurels als nicht allgemein verbreitet zu bezeichnen scheint, wenn er sagt (Tit. 4 0 , 1 1 6 b ) , er habe die abenteuer g a n z .

V O R R E D E .

XXVII

T I T U R E L. Der ältere Titurel ist uns in zwei handschriften erhalten. Cr. in der alten des Parzivals zu München, wo er auf vier angebundenen blättern, bl. 71 bis in die dritte spalte der Vorderseite des 74sten mit abgesetzten Strophen, aber, wie lieder gewöhnlich, ohne absätze bei den reimpunkten (denn Docens angabe s. 5 seiner ausgabe ist unrichtig), von der ersten band des Parzivals geschrieben ist. Docen sagt (s. 12. 13), die schrift sei wenig jünger als von 1189*): aber str. 37 verweist auf die zwei ersten bücher des Parzivals, und von derselben hand ist die alte Münchner handschrift des Tristans mit der fortsetzung Ulrichs von Türheim, der noch kurz vor 1 2 5 0 , freilich schon bejahrt, seinen Wilhelm dichtete: es ist eine cursivschrift wie in dem bruchstück E und in dem Berliner Veldeck, weniger rund als die nicht viel jüngere des bruchstücks F, und fester als die spätere z. b. in dem Wilhelm von Orange zu Wien (in), ich habe von den ersten 13 Strophen abschritt genommen, und den abdruck von B. J . Docen ( 1 8 1 0 ) so genau gefunden, dafs nach seinen wenig bedeutenden nachtragen in der Sammlung für altdeutsche 'itteratur und kunst (1812) s. "234f. eine neue vergleichung wohl wenig ausbeute geben wird. H. die Ambraser handschrift. des heldenbuchs, jetzt in Wien, 237 pergamentbl. grofs folio, mit der jahrzahl 1517 (s. Primisser in Büschings wöchentl. nachr. 1, s. 390 = Ambraser Sammlung s. 279) enthält bl. 2 3 4 f . die ersten 68 strophen, welche herr J. M. Schottky in dem Anzeigeblatt zum achten bände der .Jahrbücher der litteratur (Wien 1819) s. 30-35 hat abdrucken lassen, wie es scheint genauer als es die handschrift verdient, ich habe die groben Schreibfehler nicht angezeigt und die verwilderte Schreibweise durchaus verändert. /. der jüngere Titurel, in den die alten brnchstücke aufgenommen sind, muste durchgehend verglichen werden, oft habe ich auch die lesarten der einzelnen texte angeführt die mir zu geböte standen, es sind die folgenden. i. die heidelbergische papierhandschrift n. 1 4 1 , welcher aber zwischen bl. 4 0 ( x l i ) und 41 (xLvii) acht blätter fehlen, d. h. die str. 3 8 , 3-108, 2 der alten bruchstücke entsprechenden Strophen. i. die heidelbergische n. 383. i. der alte druck von 1477, nach welchem ich auf dem rande die capitelund strophenzahl angemerkt habe, die strophen welche ihm fehlen, in andern *) auf diese zahl kam Docen durch lauter irrthümer, 1) der verbesserer der alten strophen, 50 jähr nach des ersten dichters tode (Tit. 10,2), sei Wolfram von Eschenbacb. 2) landgraf Hermann, nach dessen tode Tit. 7, 61 gedichtet ward, sei 1228 gestorben: 1227 starb landgraf Ludwig. 3) fünfzig jähre von 1229 abgezogen geben 1189.

V O R R E D E .

XXVIII handschriften

des j ü n g e r e n

Titurels

aber

enthalten

sind,

habe

ich mit b be-

zeichnet. i.

der

auszug

einzelner

Strophen

in

der handschrift zu Dresden n . 4 1 ,

nach der für Adelung genommenen abschrift in der hiesigen königlichen biblio-

thek (Ms. Germ. 38 fol.J.*) i. was Docen

in

Diese

liefern

quellen

seiner

ausgabe aus R e g e n s b u r g e r bruckstiicken

uns

das gedieht so mangelhaft und

anführt.

entstellt,

dafs

s i c h nur ungefähr der sinn der gedanken im ganzen hinreichend darstellen läfst, n i c h t die worte oder das versmafs. ins

reine

zu

versuchen,

kommen

war

über die gestalt und den bau der strophe

natürlich

die erste bedingung bei allen

kritischen

herr professor von S c h l e g e l fand nicht das wahre, weil es ihm Docen

n i c h t vorgesagt h a t t e : herr professor R o s e n k r a n z d u r f t e , nachdem das richtige in meiner Auswahl s. x x v i angedeutet war, nicht mehr (über den T i t u r e l s. 8 4 ) von einer ' wunderbaren metrischen tylisch-rhythmischen je

gange'

mehr wird man s i c h ,

dafs E s c h e n b a c h

seine

zusammensetzte

wie

reden,

der

strophe mit

seinem

aus

sie

im

dak-

j e tiefer man in das gedieht hinein liest,

b e i gehörigen metrischen Vorkenntnissen,

strophe wir

construction

altüblichen jüngeren

epischen

Titurel

finden [,obgleich die 3 3 s t e und 3 4 s t e mit ihren

überzeugen

versen ganz eben so

mit geringeren

mittelreimen wobl

von Haupt verworfen werden, Zeitschrift 4 , s. 3 9 6 ] .

freiheiten mit

recht

unter der besondern

be-

stimmung dafs die vier langzeilen klingend gereimt werden, enthalten vier von den

sieben

theilen d e r strophe den gewöhnlichen vers von vier hebungen

bei

stumpfer oder von drei hebungen und einer klingenden e n d s i l b e : die drei andern bestehn

aus

der zeile von fünf hebungen, die besonders mit einer

klingenden

schlufssilbe im zwölften j a h r h u n d e r t sehr häufig gebraucht ward um abschnitte zu beschliefsen, am häufigsten wohl in Crescentia, dem regelmäfsigsten der in die

sogenannte

Kaiserchronik

aufgenommenen

gedichte.

die bei

Eschenbach

häufige erhöhung der zweiten und zuweilen (nach art der italiänisohen

Siciliana)

der vierten

cesura

Senkung,

und g e w i n

immer m e r e an den

ie der k o s t und der t a t

sorgen,

ünverdrözzen,

ferner zweisilbiger auftact und zwischen zwei h e b u n g e n fehlende und de künegin sin mtiome

Senkung

Schöette,

*) Solche auszüge aus dem Titurel, aber nur 68 Strophen, enthält auch die heidelb. hds. 729 auf den ersten fünf blättern, was herr hofrath Mone (in Wilkens gesch. der heidelb. büchersamml s. 526 und in seinen Quellen uud forschungen 1, s. 2 2 6 ) ein minnelied über die kraft der buchstaben Nhwdv nennt, worunter sehr wahrscheinlich der name der geliebten versteckt sei, ist nichts anders als die aufschrift des brackenseils, in der eine ganze reihe von Strophen bekanntlich in der vorletzten zeile lautet 'Nu hüete wol der verte,' welche worte auch in der hds. 7 2 9 die ersten vier mahle vollständig geschrieben, nachher aber auch zuweilen blofs durch N h oder N angedeutet sind.

V O R R E D E .

XXIX

diese und ähnliche der eigentlichen liederpoesie weniger eigene freiheiten ziemen einer Strophe die wohl gewifs nicht für den gesang bestimmt war.

allein ich

gestehe, es ist mir nicht überall gelungen den versbau nach seiner regel wieder herzustellen, obgleich ich so viel erlaubt schien gethan habe, und in den anmerkungen noch manche weitere berichtigung vorgeschlagen ist: ein geschickter leser wird sich durch besserungen aus dem Stegreif müssen,

die handschrift

welche diesem zum gründe lag,

tadelhaften text gewährte, den

zuweilen

selbst

denn leider zeigt die vergleichung des jüngeren Titurels,

helfen

dafs auch

einen nichts weniger als un-

ich habe aus den handschriften des jüngeren Titurels

nachgebesserten text desselben,

in so ursprünglicher form als es nach

meinen quellen angieng, herzustellen versucht: wer künftig sich mehrerer handschriften bedienen kann, wird zumahl auszustreichen finden, weil sie noch öfter mit dem alten text {GH)

stimmen werden,

denn die nachbesserung der alten

Strophen mufs wohl zuerst nur unvollkommen bergischen handschrift

141,

gewesen sein: in der heidel-

deren unvollständigkeit mich sehr gehemmt hat,

habe ich sogar eine strophe ohne mittelreim gefunden ( 1 0 ) , Din tohter tschoysiane in ir hertz beschliuzzet So vil der guoten dinge daz ir diu weit an sllden wol geniuzzet: und aus dem schwanken der handschriften, indem eine in der ersten, andre in der zweiten zeile mit GH

eine

stimmte, ergab sich noch öfter dafs die

versuche den inneren reim zu schaffen jünger waren; in welchem falle ich die gereimten Umarbeitungen nicht angeführt habe. Wenn Wolfram von diesem werke mehr als zwei bruchstücke gedichtet hätte, so würde es schwerlich den namen Titurel tragen, den zwar die handschriften GH

nicht haben, aber er mag leicht aus der ersten zeile diesen bruch-

stücken gegeben und dann von dem dichter des jüngeren Titurels beibehalten sein: dieser nennt sein gedieht so ( 1 5 ,

32),

mit lieden Titurelles ich Wolfram niht wan et des selben muote. dafs aber Wolfram noch bedeutend mehr gedichtet habe läfst sich nicht wahrscheinlich machen:

namentlich kann man ihm nichts von den vielen zusätzen

im fünften und sechsten handschrift H

capitel des Titurels zuschreiben,

von da an wo die

uns verläfst, habe ich alles was der jüngere Titurel mehr hat

in den anmerkungen angegeben, 7, 55. 56. 61. 97. 1 0 2 : überlassen bleiben,

allerdings halte ich einiges davon für echt,

es mag aber lieber des lesers eigener entscheidung

nar ist sicher unrichtig die erste nachher von ihm selbst

mit einer eben so falschen vertauschte meinung Docens (s. 4 . 5 ) , der dichter des Parzivals und dieser bruchstücke habe nachher auch den ganzen langweiligen und albernen Titurel verfafst; obgleich herr professor von Schlegel mit dieser ansieht bei unwissenden und trägen viel glück gemacht hat, nachdem er sie sich durch

den

abenteuerlichen zusatz angeeignet hatte,

zwei

andre dichter des

XXX

V O R R E D E .

dreizehnten jabrhunderts haben dann alle strophen des gedichts erst mit den inneren reimen versehn; welches doch, wie gesagt, nicht einmahl vollständig mit diesen 170 strophen geschehen ist. der gegenbeweis wäre für einen jüngeren eine aufgabe bei der er selbst und wir andern viel lernen könnten: wer mehr und wichtigeres zu tliun h a t , darf sich wohl begnügen zu sagen, wie es schon in der Auswahl s. iv. x x v i gesagt worden ist, Wolfram habe schwerlich mehr als diese bruchstücke gedichtet; woraus sich von selbst-ergiebt dafs der Verfasser des Titurels sein werk nur in Wolframs namen abgefafst hat. ich glaube beinah, er hat es auch vollendet, cap. 36, 60 wird Wolfram zum letzten mahl genannt, wo ihn die Abenteuer anredet Min friunt von Blienvelden. aber noch 38, 86 beruft sich der dichter auf das was er früher (27, 2 8 9 - 2 9 1 ) gesagt habe,

auch 4U, 68 dichtet hat,

Hie vor riet ich den frouwen ze mantel und ze huote. scheint es, derselbe fahre noch fort der Sigunens klage ge-

Solt ich ir klage sunder, sam die Sigunen, Zellen, dann 40, 114 weist er die vollenduug der geschichte von Parzivals söhn Kardeiz von sich ab, umb riche soldamente waer ich sinr aventiur niht ende gebende, darauf mochte zum schlusse die strophe folgen, welche da wo sie uns überliefert ist (nach 41, 69) offenbar den Zusammenhang stört, Nu prüevet, alle werden, die wirde dises buoches. von diutscher zunge üf erden nie getihte wart so werdes ruoches, daz lip und sei so hoch gein wirde wiset. alle die ez haaren lesen, der sele müeze werden gepardiset. will man dies niht annehmen, und ist die andre lesart waer ich noch diu maere fürbaz gebende die echte, so verspricht hier der dichter, obgleich nichts wesentliches fehlt und die erzählung so weit als im Parzival geführt ist, eine fortsetzung die er dann nicht hat liefern können, deun die zwei folgenden strophen ( 1 1 5 . 116) nimmt man am natürlichsten zusammen, und die zweite gehört, weil in ihr Loherangrins fernere geschichte versprochen wird, unstreitig dem fortsetzer der sich in der dritten strophe ( 1 1 6 ' ) nennt: denn dafs der dichter des ganzen werks, der sich bisher so oft Wolfram genannt h a t , nun auf einmahl ohne veranlassung

XXXI

V O R R E D E . vor dem schlufs seinen

wahren namen entdecken sollte, scheint mir gradezu

unmöglich. Wie Parziväl nu lebende was mit den templeisen, und diu lant was gebende dem snn, diu er gewinnen muost mit freisen, diu er ab Leheline mnost erstriten, und wie Repans de tschoie mit Ferafise lebt an allen siten, Daz wil diu äventiure alhie nu fürbaz mäzen. ob mich der miete stiure also ringe wil dar zuo besäzen, sö würde ein rede noch hie vil wol gelenget: und von Loherangrine ist vil der äventiur mit spsehe gemenget. Die äventiure habende bin ich Albreht vil ganze, von dem wal al drabende bin ich, sit mir zebrach der helfe lanze an einem fürsten den ich wol kund nennen: in allen riehen verre, in diuschen landen m5ht man in erkennen, über diesen Albrecht weifs ich nichts näheres,

ich habe zwar gehört, auf einem

vorsetzblatte des heidelbergischen Titurels n. 1 4 1 habe ehemahls eine notiz über Albrecht von Scharfenberg gestanden: aber als ich im herbst 1 8 1 9 die handschrift abschrieb, war nichts der art darin,

hier sagt nun Albrecht, obgleich

er die sage ganz habe, doch wolle er vom schlachtfelde traben, das heifst, wie es im Tit. 13, 3 9 etwas deutlicher lautet, ze prüeven ich daz mide



da von sS stapf ich prüevens abe ze velde: nachher entschliefst er sich aber zur fortsetzung, theils um die sage nicht mit trauer endigen zp lassen, theils weil man am Parzival den mangelhaften schlufs getadelt habe. ( 4 0 , 143. 1 4 4 ) Ez jehent die merkerichen, daz mich an vreuden phendet, ez st unendelichen ein buoch ganvenget und daz ander gendet, also daz sante Wilhalm an dem hoabet, Parziväl an dem ende, sin beide an ir werdekeit beroubet.

xxxn

V O R R E D E . Daz uns an disem buoche alsam hie niht gelinge, daz uns dehein unruoche unendelich von endikeit iht bringe, der frone geist uns geb ein saelic ende, umb daz vor allen dingen sol cristenheit ze gote valden hende.

da Wolframs sanct Wilhelm am ende ebenfalls unvollständig war, wenn gleich gewifs schon von Ulrich von Türheim vollendet, so muste wohl des dichters tod hier erwähnt werden, wenn ihm der fortsetzer diesen unbeendigten Titurel zuschreiben wollte,

ich glaube daher, er wüste wohl wer der Verfasser des

Titurels war, und vermied nur zu sagen dafs es nicht Eschenbach sei: und ich möchte auch aus der vorletzten Strophe des gedichts ( 4 1 , 8G), wo Albrecht sich Wolframs oder Kiots und Wolframs nachfolger nennt, nicht schliefsen dafs er den jüngeren Titurel für Wolframs werk gehalten habe. Kyöte, Flegetanise, den was her Wolfram gebende dise äventiur ze prise: die bin ich Albreht hie nach im (in) üf hebende, dar umb daz drier dinge minner waere, der sünden, und der schänden: daz drite, mich drücket armuot diu swaere. aber freilich der dichter welcher die freien verse in den Strophen der alten brucbstücke geglättet und die ersten Zeilen mit inneren reimen versehen hat, scheint Wolfram für den Verfasser des jüngeren Titurels gehalten zu haben; daher ich lieber die meinung (zum Iwein s. 4 0 9 ) zurücknehme, dieser umarbeiter sei der Vollender Albrecht,

des umarbeiters Strophen sind wohl ohne zweifei

im alten druck richtiger als in den mir bekannten handschriften gestellt,

näm-

lich 4, 6 1 unmittelbar vor der ersten Strophe der alten bruchstücke, sagt der verbesserer Mit rimen schön zwigenge sint disiu lieder worden gemezzen rehter lenge dar in ir don nach meistersanges orden. ze vil, ze klein, des werdent liet verswachet, her Wolfram si unschuldec: ein schriber dicke reht unrihtic machet, dafs der druck diese strophe auch am schlusse des ganzen werks (41, 88) widerholt,

beruht auf einer ohne zweifei unrichtigen ansieht: und die lesart ' i c h

Wolfram bin unschuldic' nimmt sich sehr wunderlich aus, da eben vorhergieng ' d i e bin ich Albreht hie näch im üf hebende.'

vor dem zweiten der alten

V O R R E D E .

XXXIII

bruclistiicke hat der druck ( 1 0 , 2 ) folgende Strophe, die sich bisher noch in keiner liandschrift gefunden hat. Rime die zwivalten dem brackenseil hie wären vil verre dan gespalten: dar nach, die lenge wol von fünfzic jären, z\vi\alter rede was diz msere gesumet. ein meister ist üf nemende, sweim ez mit t&de ein ander hie gerümet. funfzig jähre nacli Wolframs tode, um das jähr 1 2 7 0 , ward also die Verbesserung unternommen, und zwar die Verbesserung des abschnittes vom brackenseil, den ausdrücklich zu nennen thöricht war, wenn nach herrn prof. von Schlegels nieinung der ganze Titurel umgearbeitet ward,

in den folgenden vier strophen

( 1 0 , 3-G), welche auch die handschriften haben (nur in dem übergange ( 1 0 , 7 ) weichen sie sehr vom druck wie unter einander ab), vertheidigt der verbesserer seine arbeit, und wünscht dafs er eben so ' die slihte riuhen' und die aufrechtstehende hochfahrt demütigen könne,

als er ' d i e selben wirre an disem mser

zer slihte habe gerücket.'

W I L L E H A L M . Wenn die bruchstücke des Titurels schon in der ersten ausgabe

bequem

zu lesen waren, und der Parzival in der müllerischen Sammlung auf kenner und sorgfältige leser den vom dichter beabsichtigten eiudruck nicht ganz verfehlen konnte, so war dagegen Wolframs Wilhelm von Orange, oder wie man ihn auch nennt, der zweite theil des heiligen Wilhelms in der ausgabe W. J. C. G. Casparson ( 1 7 8 4 ) der Casseler

von

so furchtbar entstellt durch sinnstörende fehler

liandschrift und durch

abscheuliche

thüringische

sprachformen,

dafs es erst jetzt möglich sein wird den kunstwerth des gedichts ungestört zu empfinden und zu erkennen,

gleichwohl ist auch mein text bei weitem so gut

nicht als der des Parzivals, weil sich nur eine einzige würklich alte handschrift erhalten hat, welche selbst eine nicht durchaus lobenswerthe quelle verräth und sehr häufig höchst verderbte und geradezu

sinnlose lesarten

giebt.

manche

genauigkeit der Schreibart, die im Parzival fast durchgeführt i s t , wird im Wilhelm kaum einzeln

man

finden.

Indem ich die handschriften dieses gedichts welche ich selbst gebraucht habe,

aufzähle, gebe ich zugleich ein fast vollständiges verzeichnifs aller uns

übrig gebliebenen.

Büsching hatte ein folioblatt, welches nach seinem

tode

nicht wieder gefunden ist: die im litterarischen grundrifs s. 5 3 9 f. davon anWolfram von Eschenbach. Sechste Ausgabe.

C

V O R R E D E .

XXXIV

geführten verse sind 2 8 9 , 12. 13. von einem Regensbnrger bruchstüek,

von

dem ich nichts n&heres weifs, führt Docen in Schellings allgemeiner Zeitschrift s. 4 1 7 einige Zeilen an.

die papierhandschrift des herm regierungsraths de

Gioote ( J . G. Büschings wöchentl. nachrichten 3 , s. 1 2 3 - 1 2 8 ) scheint für die kritik werthlos zu sein,

die uffenbachische pergamenthandschrift des ersten und

zweiten theils in quart ( b i b l . Ußenbach ( 1 , s. i n ) in Hamburg,

4 , p. 1 7 8 . 1 7 9 ) ist nach Casparson

nach einer gefälligen mittheilung des herm doctors

Chr. Petersen ist in der gegenwärtigen Verwirrung der bibliothek keine

hand-

schrift des Wilhelms von Orange zu finden, im katalog aber nur eine papierhandschrift in folio ( n . 2 5 9 ex

Uffenbachiana)

bibliotheca

bl. 1-72 des Strickers Karl, bl. 73-156 Wolframi Wilhelmi

angegeben,

ab Eschenbach

welche

historiam

bl. 1 6 1 - 2 6 8 den Barlaam enthalte: Casparson ( 1 , s. i n )

Narbonemü,

und Eschenburg (Museum f. altd. litt, und kunst 1, 5 9 8 ) sagen ausdrücklich, wie der katalog, es sei Eschenbachs antheil.

folgende sind die von mir be-

nutzten handschriften und bruchstücke.

J.

ein doppelblatt einer alten handschrift in grofs octav zu München,

jede der vier seiten hatte

ursprünglich 3 1

zeilen, von denen oben j e vier

weggeschnitten sind: die verse sind nicht abgesetzt, 1 5 9 , 28 ' s o ergib ich mich', das ende

166, 29

der jetzige anfang ist

'erlöst.'

man wird nicht

leicht in einer mittelhochdeutschen handschrift so viel' circumfleie finden: doth bedeuten

sie

nicht

immer

lange

vocale.

ich habe diese blätter nicht ge-

sehen, sondern mich einer abschrift von Benecke bedient,

der abdruck des

anfangs in Docens miscell. II, s. 114 ff. ist nicht ganz genau, handschrift, jetzt Cgm.

1 9 3 , sind später in München

aufser

[von derselben zahlreicheren,

zum theil mit bildern geschmückten fragmenten aus der fortsetzung des Türheimers noch vier doppelblätter, darunter ein vollständiges,

unbeschnittenes

aufgefunden und mit dem früher bekannten, da auch Beneckens abschrift nicht ganz genau schien, im zweiten theile von Franz Pfeiffers Quellenmaterial zu altdeutschen dichtungen, Wien 1 8 6 8 , s. 7 1 - 8 3 abgedruckt worden, sie enthalten die verse 7 9 , 2 5 - 8 1 , 17. 8 2 , 1 - 8 3 , 2 3 . 1 0 3 , 1 9 - 1 0 5 , 16. 106, 1 - 1 0 7 , 2 4 . 1 5 2 , 2 7 - 1 5 4 , 5. 1 5 4 , 2 0 - 1 5 5 , 2 9 ; dann nach dem von Lachmann benutzten doppelblatt, dem innersten einer läge,

167, 2 0 - 1 6 8 , 26. 169, 17-170,

25.

3 1 5 , 2 2 - 3 2 4 , 15. 3 3 3 , 1 1 - 3 4 1 , 2 1 . die nach Pfeiffers abdruck in diese (vierte) ausgabe eingetragenen lesarten der neugefundenen stücke haben durch ein misverständnifs, das sich nicht mehr gut beseitigen liefs als es bemerkt wurde, die bezeichnung / statt J

K.

erhalten.

Müllenhoff.]

die tschndische handschrift zu Sanct Gallen enthält

6 6 folioblättem Wolframs Wilhelm,

am ende auf

obgleich die vier theile dieser handschrift

nur durch den buchbinder vereinigt sind, ist doch auch dieser ganz von der dritten hand des Parzivals,

nur bei weitem sch5ner und gleichmäßiger ge-

schrieben: auch hier hat jede der zwei spalten einer seite 5 4 verse.

die edle

V O R R E D E .

XXXV

geschmackvolle pracht der vergoldeten anfangsbuchstaben und gemahlten ersten Zeilen der biicher, die einfache Schönheit und das mafs der freien sicheren züge, der milde glänz der tinte und des pergaments, sichern dieser handschrift den ersten platz unter allen mittelhochdeutschen die ich gesehn habe, leider ist das letzte blatt, auf dem die letzten vier Zeilen stehn musten, ausgeschnitten: von einer andern wenig jüngeren liand sind unter die beiden spalten der letzten seite jene vier Zeilen und folgender anfang einer fortsetzung geschfieben, der auch in der handschrift m den echten eschenbachischen versen ohne Unterscheidung beigefügt ist. 467 vz dem her sin cvndwiern was. 10 ab dem blvminem gras, von manegem riter sere wnt. nv wart im gemachet chunt. war er solde cheren. *) alrest begunde mercn. i5 der marcrave di sinen chlage. nv was ez ame dritten tage, daz der stürme was erliten. der marcrave mit iamers siten. alrest vmben wrf do warf. 20 solher site niht bedarf, sprach der wise Gybert. den got hers hat gewert, daz er trösten solte.*) I. die heidelbergiscjie n. 404, bl. 4 5 rw. bis 107 rw. sie ist oben beim Parzival 364 beschrieben, zwei mahl wird die schöne hand, die das übrige geschrieben hat, durch eine mit breiteren sächsischen zügen und mit sächsischer Orthographie unterbrochen, 147, 23-148, 2 und 317, 18-318, 30. m . eine handschrift der k. k. hofbibliothek zu Wien n. 2 6 7 0 (in Graffs Diutisca 3, s. 345 histor. ecclesiast. n. 49) vom jähr 1320, 351 blätter, Wolframs antheil bl. 62 vw. bis 145 vw., auf jeder seite zwei spalten zu je 44 zeilen wo keine bilder sind, es fehlt ein blatt mit 69, 19-74, 9. von dieser und den beiden anderen handschriften zu Wien (pz) hat mär Kopitar mit zuvorkommender gefälligkeit abschriften nehmen lassen, von deren genügender genauigkeit mich die vergleichung mit den verwandten handschriften überzeugt hat. n. die handschrift zu Cassel von 1334. da eine neue vergleichung schwerlich viel wichtiges ergeben hätte, habe ich mich mit Casparsons abdruck begnügt. o. die wolfenbüttelische, August. 30. 12. fol. Eschenburg hat sie (Lessings beitrage 5, s. 81 ff. = denkmähler s. 66ff.) zur genüge beschrieben, aus *) die 13. und 23. zeile, welche von K der buchbinder abgeschnitten bat, habe ich aus m genommen.

C*

XXXVI

V O R R E D E .

den schlufsveTsen des dritten theils (Eschenburg s. 85 = 76) ergiebt sich, wenn ich sie recht verstehe, dafs' Volkmarus von Podenswegen' das buch durch einen 'Hainreich' schreiben liefs, um es markgraf Otten zu senden. Gottscheds Vermutung, dies sei markgraf Otto von Brandenburg. mit dem pfeile, bestätigt keineswegs 'der augenschein', wie Eschenburg sagt: weit eher könnte man an markgraf Otto den Baier denken, um 1370. [aber denselben schltifs hat m : s. Hoffmanns verzeichnifs der altd. hss. in Wien s. 41.] p. die zweite Wiener handschrift. Ambras, n. 15 E. 3. 421 grofsfulioMätter, für könig Wenzel im jähr 1387 prachtvoll geschrieben (s. Primissers Ambraser Sammlung s. 274f.). der zweite theil fängt hl. 66 rw. mit der Überschrift an ' Hie hebt sich an marcgraf wilhelmes buch das ander, das getichtet hat der von Eschenbach herr wolfram der edle meister hir incipit Uber secundus marcgravii wilhelmi quem compilavit et eompomit maghter wolframus de eschenbach.' er schliefst bl. 161 vorw. auf jeder der zwei spalten einer seite stehn 37 verse. q. 'ein zusammen genähtes quartblatt, welches 6 columnen einer handschrift des h. Wilhelms aus dem 13. jahrh. enthält, in der bibliotheca Carolina zu Zürich, auf dem deckel der hds. C. 169. 4°.' diese beschreibung, nach der man ein neues bruchstück derselben handschrift, wenn es sich finden sollte, wohl so leicht nicht erkennen wird, giebt herr hofrath Mone in seinen quellen und forschungen 1, s. 170, wo in verkehrter Ordnung abgedruckt ist 9 2 , 3 - 2 3 . 93, 7-27. 94, 11-95, 7. 15-18. 96, 3-10. 19-97, 14. 23-98, 18. 100, 1-19. je die zweite reimzeile ist eingerückt: in jeder spalte scheinen 34 gewesen zu sein, eine neue vergleichung ist wünschenswerth. r. ein blatt in klein quart zu München, wohl noch aus dem 13. jahrliundert; vier spalten zu 3 4 Zeilen, 2 0 2 , 2 3 - 2 0 7 , 8.

s. ein doppelblatt im besitz des herrn oberappellatiousgerichtsraths Spangenberg, mir in einer abschrift von Benecke mitgetheilt. jede seite hat zwei spalten, in jeder ursprünglich 40 zeilen, je die zweite eingerückt, unten fehlen je acht zeilen: erhalten ist 3 9 5 , 2 5 - 3 9 6 , 30. 3 9 7 , 9-398, 9. 19-399, 22. 30-401, 2. 433, 16-434, 17. 26-435, 27. 436, 7-437, 8. 17-438, 19. t. was Haltaus im glossarium Germanicum medii aeci, aber erst von s. 349 an, aus einer nicht unbedeutenden handschrift anführt, ich habe umsonst zu erfahren gesucht wo sie gewesen sein möge, [sie befindet sich in der Leipziger Stadtbibliothek ( R e p . n , 127), ist in quart, von pergament, in dem vierzehnten jahrhunderte geschrieben, vorgebunden ist ihr der Wilhelm Ulrichs von dem Türlin, der von anderer hand geschrieben ist (s. unten s. XLI). in Wolframs Wilhelm hält diese handschrift nicht ganz was die von Haltaus angeführten stellen versprechen, sie tritt zwar zuweilen zu K, aber meist stimmt sie mit /, auch in auslassungen oder sonst auffallenden fehlem, oft gegen l mit op überein, oder hat eigene Willkür oder verderbnifs. ich habe aus

xxxvn

V O R R E D E . ihr eingetragen handschriften

so viel die weise \ertrug

aufser J

und K

behandelt

in der L a c h m a n n hat.

wer

die lesarten

an Willkür oder

der

Schreib-

fehlern gefallen findet, oder Lachmanns arbeit verderben will, k a n n vieles nachsammeln. u.

Haupt.] ein doppelblatt

das mir herr professor von

der Hagen geliehen hat,

in j e d e r der zwei spalten einer seite 4 1 bis 4 4 Zeilen,

144, 19-155, 28.

einige

stellen sind unlesbar. v.

ein folioblatt von Gräter, j e t z t

in Köpkens

besitz,

mit b i l d e r n ;

spalte, deren j e zwei auf der seite sind, ohne bilder zu 4 5 aber

nicht

durchaus

lesbar,

ist 5 2 , j - 5 3 , 1 7 . 2 1 - 5 4 , 1 6 .

Zeilen,

1 9 - 5 6 , 1. 3 - 5 7 , 6 .

von derselben handschrift haben sich zehn doppelblätter in B a m b e r g von denen sechs,

mit stücken

des

dritten t h e i l s ,

beschnitten

nach

gesandt worden sind (üoeen in der zeitschr. Eos 1 8 1 8 , n . 48." 4 9 . vier sind dem verstorbenen Büsching zugeschickt,

München

1 8 1 9 , n. 8 ) :

zwei blätter von

gehören zum ersten theil, fünf zum dritten, eins e n t h ä l t W . 4 6 1 ,

diesen

19-467,-8.

zwei blätter in quart zu München: die innere schmalere hälft« j e d e r

seite enthielt 3 0 Zeilen text, die äufsere bilder.

das erste enthält 3 8 8 , 2 1 - 3 9 0 ,

2 1 , das zweite (aber halb zerschnitten) 4 0 3 , 1 3 - 4 0 5 ,

j-,

gefunden,

und ich weifs nicht wo sie

sich j e t z t befinden, besitze aber eine abschrift davon, «i.

die

erhalten,

14.

Rudolfs bibel und chronik in folio zu Wolfenbüttel,

die nach

\erschiedenen

den drei

theilon

August.

1.5.2,

andern eingeschalteten stücken zuletzt in auszüge aus

des Wilhelms

von Orange

übergeht,

die

aus dem

zweiten

theile fangen bl. 2 3 5 rw. an, und endigen bl. 2 4 5 r w . d a es nur vielfach und sehr roh veränderte ausziige sind, so darf man aus m e i n e m stillschweigen nie a u f die lesart der handschrift i>chliefsen. y.

ein blatt ans dein fünfzehnten j a h r h u n d e r t ,

von herrn prof. von der

Hagen mir mitgetheilt, vier spalten von theils 3 8 theils 4 0 Z e i l e n , 3 2 , 2 - 3 7 ,

z.

die papierhandschrift in folio zu W i e n ,

philol. 3 olim Ambras.

10. 427.

sie enthält nicht blofs, wie Graff (Diutisca 3 , s. 3 6 6 ) angiebt, den ersten theil, sondern nachdem herr von Eichenfeld die verbundenen b l ä t t e r mühsam

geord-

n e t , hat sich aus dem zweiten theil bl. 5 3 - 6 8 noch 2 3 0 , 8 - 3 3 8 , 6 und bl. 6 9 7 2 3 6 4 , 1 8 - 3 8 9 , 3 0 gefunden: lassen.

nur hat der Schreiber 3 0 3 , 2 7 - 3 1 0 , 1 4

die handschrift ist trotz ihrem geringen alter nicht

Die lesarten und die Orthographie von J geben wollen,

mit K

e t w a s entfernter n.

ist m

und K

ausge-

unwichtig.

h a b e i c h vollständig an-

und die brnchstücke q und y

sehr nah verwandt,

dem text dieser handschriften, der auch i m ganzen w o h l

der echteste ist, einen andern vorzuziehn blieb keine w ä h l : in den abschnitten 3 2 8 bis 3 4 3

muste freilich das ansehn der handschrift K zurücktreten, die hier

anf eine wunderbare weise von allen andern abweicht, gehört l und das in den ärgsten f e h l e m

zu einer andern familie

mit ihr übereinstimmende a b e r doch

n i c h t in grader linie verwandte bruchstück v;

zu einer

dritten

der s t a r k und

XXXVni

V O R R E D E .

nicht sehr glücklich veränderte text von o und p. ich habe in der regel nur anzeigen wollen wo weder l noch op mit Kmn übereinstimmt, und ich hoffe nicht leicht eine gemeinschaftliche lesart aus lop übergangen zu haben, ist es gleichwohl zuweilen geschehen, so werden mir freilich die kleinlichen mäkler nicht verzeihen, die, selbst nur mit einem paar lumpenpapierhandschriften bekannt, wenn ein kritiker alle erbärmlichen orthographischen fehler daraus anzumerken verschmäht, seine Sorgfalt und Wahrhaftigkeit in verdacht ziehen. Wolfram hat meines Wissens bisher unter den dichtem des dreizehnten Jahrhunderts f ü r den ältesten bearbeitcr einer kärlingischen sage gegolten, und

für den nächsten nach dem pfaffen Konrad. indessen sagt uns der dichter selbst (W. 7, 23ff.), seinen Zuhörern sei der anfang von Wilhelms und Arabien geschichte bekannt: der Verfasser des Welschen gastes (1, 8) empfiehlt den jungfrauen zu lesen und zu hören von Galiena (der getauften heidin, der gemahlin Karls des grofsen): und wir haben bruchstücke eines gedichts von der jugendgeschichte Karls, in deren fernerer fortsetzung leicht nicht nur Aimeric von Narbonne vorgekommen sein kann, sondern auch sein söhn und der anfang seiner schicksale, wie auch schon der gedruckte theil der reali di Francia 6, 46. 50 [die Nervonesi sind verloren: s. Ranke in den abhandlungen der Berliner akademie 1835, s. 415] auf Wilhelms vater Amerigo oder Amerile meschino (d. i. Aimeri le mesquin) hinweist, zwei bruchstücke jenes gedichts sind in Beneckens beitragen 1, s. 613 ff. und in herrn prof. Mafsmanns denkmählern 1, s. 155ff. gedruckt: ein drittes von größerem umfang, das herr von Meusebach besitzt, enthält einen späteren abschnitt aus der geschichte Morands von Riviere, wie er an Karls hof verlockt und dort bezichtigt wird mit Galien gebuhlt zu haben, die folgende probe wird kenner überzeugen, dafs in diesem bruchstück, mit den beiden andern verglichen, bei der genauesten Übereinstimmung in den niederrheinischen sprachformen, sich ein richtigerer versbau, zumabl aber eine weit gröfsere gewandtheit und angemessenheit der erzählung zeigt, und dafs der stil desselben, wie der froilich gebildetere von Athis und Profilias, für einen unmittelbaren nachklang der einfachen poesie des zwölften Jahrhunderts gelten mufs. selbst reime in denen ein auslautendes n für nichts gilt (loven : hove, enboden : gode, irgeven : greve (grave), sere : heren) kommen oft vor, und dreimahl reimt stunden auf binden oder vinden. Dise wort inde dise zale bevellen Galien wale inde machden ir gemude weich, mit ire witzer hant sie streich Morans hovet inde har, an sine wangen (dat is war) van grozer leive sine sluch: ane zoren he id virdruch.

XXXIX

V O R R E D E . Galie reif du Karle dare, sie sprag ' herre, nimet wäre, hei is der gude Morant, den ir lange hat irkant berve wis inde milde, die mit swerde inde ¿childe wal instride kan gebeten, die oug dicke ane irveren hat gevurt uren vane.' Karl sag Galien ane: he begande sere doven, he sprag 'vrowe, ich höre ug loven barde sere einen man (dat ig wal gepruven kan) zn deme ir dumbe minne in uren damben sinne haet gedragen stille, inde he oug sinen wille zu allen stunden hat mit ug. des is nrkunde inde gezug Hertwich inde Ruart inde van Birnen Fukart, des sult ir werden geschant inde in eime vure virbrant: sunder zwivel inde wan ig*) oug Morande han.' Hie hevet sig jamer inde not. Galie wart bleich inde rot, du sie den kuning zornig sag, inde he misse also sprach,**) dat Morant mit eren live als ein man mit sinen wive zu allen standen hedde gewalt, des wart sie heiz inde kalt, inde maniger varwen***) ir schone lif: want sie was dat reinste wif die beschine mochte der dag. ie dog sie wisliche sprag, w e f ) groiz were ir rowe *) /. heize ich.

**) i also missesprach.

***) l. varwe.

t)

8W

®-

V O R R E D E .

XL

'herre, ig h a n f f ) trowe oa cristen ewen gegiven: die sal ig halden die wile ig leven, so mir mit warheit van eniger hande dorpricheit neman insal bezien. ich wille vfir uren vrien, die ug leif sin inde holt, gerne dnn min unsehult vur solche meindat als ir mig bezigen hat. 1 gewifs aber hat Wolfram nicht wegen, eines älteren deutschen gedichts die ersten bûcher des französischen Wilhelms übergangen, auf die er doch oft genug anspielt, namentlich auf das chairoy

de Nismes

298, 15, sondern weil diese

verändernng seiner ansieht von der sage gemäfser war.

in welchem sinn er

diese sage fafste, können wir seinem unvollendeten gedichte nicht ansehen, und daher wird es, obgleich in der form reicher und feiner ausgebildet als der Parzival. doch nicht so auf die dauer fesseln

wenn wir sein französisches

original sicher nachweisen könnten, so dürfte man vielleicht hoffen bei näherer kenntnifs desselben die einheit des ganzen noch wieder zu finden, wie sie in Wolframs seele sich gebildet hatte,

ohne von seiner quelle etwas zu sagen,

aufser dafs ihm landgraf Hermann das buch mitgetheilt habe, tadelt er einmahl (125, 20) eine unrichtige erzählung Christians: es wäre gleich unerwartet, wenn Christian von Troyes etwas in langen versen gedichtet hätte, und wenn ein Wilhelm von Orange in kurzen versen gedichtet wäre, (mémoires

de l'histoire du Languedoc

die verse bei Catel

s. 567), in denen mehrere brüder Wil-

helms genannt werden, sind mit Eschenbachs gedieht unvereinbar: die stelle im Gerart von Nevers hat mit der deutschen erzählung (W. 176-179) im einzelnen wenig gemein,

den namen eines dichters scheint Wolframs buch nicht enthalten

zu haben (W. 302, 1). sein fortsetzer Ulrich von Türheim sagt etwas von dem dichter des welschen buches das ihm ein Augsburger Otto der Bogener mitbrachte, diuht ez iueh niht ein unfuoc, ich sagte iu waz der künege was, als mans an dem buoche las, daz ein meister getihtet hat in welsch als ez hie tiutsche s tat: er was von sant Djonîsen. und gleich nach diesen versen beruft er sich auf die Übereinstimmung vieler bûcher, f t ) ich hin i c h ?

V O R R E D E .

XLI

seht waz der ritter waere: ez seit des buoches msere, der kiinege waeren tüsent wol. nieman mich dar umbe sol heizen liegen, ob ich sprach daz man (ich) für war geschriben sach an manegen welschen buochcn. dafs der dichter des romans von Saint Denis war, ist aus den bisher gebrauchten exemplaren des Guillaume au couH nez nicht angeführt worden: bekannt ist dafs Bertrans, un gentil clerc, die romane von Viane und von Aimeri, die ersten in der reihe zu der auch der Wilhelm gehört, nach einem zu S. Denis gefundenen buche dichtete (Uhland in Fouques Uusen 1 , 3 , s. 69). Ulrichs erzählung von dem riesen Ysare ist von dem auszuge bei Catel (s. 569 ff.) sehr verschieden, der Guillaumes von Bapaume (in der Picardie) der in der handschrift zu Bern vor dem anfange des letzten buches (vom mönchsieben Wilhelms) sich nennt, hat, wie ich seine worte nehme ( S i n n e r , catalogus codd. mss. biblioth. Bern. s. 339), die ungefügen verse des älteren dichters verbessert. allerdings sind die weiblichen reime bei Catel kaum assonierend (gaires: hache: aune : cliesne: maaille: Guillaume: place :combatre:bataille u. s. w.): nur kann man aus Sinners elenden angaben nicht sehen ob in der berner handschrift die reime besser sind, ja ob sie mit der von Catel gebrauchten auch nur einen einzigen vers gemein hat. von den beiden handschriften des roman de Roticevciuz ist die eine freier, die andre streng gereimt: sie geben einzelne theile der erzählung in drei bis vier auch dem inhalte nach abweichenden darstellungen, wie herr H. Monin neulich gezeigt hat*) ohne sich noch dabei auf das deutsche lied des pfaffen Konrads einzulassen, mit dem französischen Wilhelm, der ebenfalls auf volkspoesie beruht, wird es vermutlich nicht anders sein, übrigens dichtete Ulrich von Türheim seine höchst langweilige und fast nur wegen mancher guten Sprichwörter beachtenswerthe fortsetzung, den sogenannten dritten theil, gegen das jähr 1250.**) er beklagt den tod könig Heinrichs von Thüringen (1247),

*) nach s. 98 der durch ein ernsteres streben sich empfehlenden dissertation sur U roman de Roncevauz (Paris 1832) hat auch Fauriel schon beispiele gegeben, dafs ich seineD aufsatz nicht gelesen h a b e , entschuldige m a n mit dem unbe-

quemen Verhältnisse des deutschen und französischen buchhandels. so sollte L. Uhlands abbandlung in Fouques Musen billig in Frankreich eben so bekannt sein als bei uns: gleichwohl sehe ich dafs herr P. Paris (zum roman de Berte aus gram pi€s, xxv. xxxiij) 1832 als neu bringt was Uhland 1812 gründlich und geschickt bewiesen hat, dafs die kärlingischen romane für den gesang bestimmt waren, und dafs sie nicht auf Turpin beruhen. **) 'Otto der Bogenaere', von dem Ulrich sagt 'er sitzet ze Ougspurc in der stat', kommt, wie Wackernagel bemerkt, in einer urkunde von 1246 vor (bei I. Weber de feudis ludicrü s. 57): Gottfried von Hohenlohe beleiht Otto Bogenaere mit

V O R R E D E .

XLII

des kûneges tôt schuof mir die nôt, daz mir freude kande entwichen: ich meine künec Heinrichen: des hân ich immer mère schaden. Wilhelm von Holland ist könig, er sî dicke oder smal, er sî wiz oder val, er sî swarz oder brûn, WSBTZ der kSnec von Arragûn od der künec von Hollant, er (der tod) nimt si alle in sine hant. aber kaiser Friedrich II. lebt noch, von Tamach künic Vavar zehen tûsnt im (Terramêre) brâhte. dem keiser niht versmähte, kœm im der von Ungern sam, der im noch nie ze dienste quam, noch der künec von Engellant: die solden bêd von siner hant ze rehte haben ir kröne, die andere fortsetzung, der erste theil, ward von Ulrich von dem Türlin noch später, zwischen 1 2 5 2 und 1 2 7 8 gedichtet, sein werk ist unvollendet, sowohl in der recension die ich aus den bandschriften Inox kenne, als in der echteren die sich in der heidelbergischen n. 3 9 5 erhalten hat und die auch in der von Haltaus

gebrauchten

handschrift (t)

war.*)

in dieser echteren

wird

könig

Ottokar von Böhmen gepriesen, na wünsch ich den min herze grüezet kiuscher minn von wibes süezen, von Bêheimlant, des tugende büezen kan vil herzen sorgen pfliht. ich mein den edelen deq man giht künclicher wirde und milter tât. heil fronde fride man ouch hât von dem künige in vier landen Otakker. ob den namen nanden einer area in Augtpurg, pro cetuu annuo, duabus caltgis videlieet de tageio, quas nobii in rteogniHontm tingulis annis tolval. vergl. Grimms rechtsalterthümer s. 379. POtto Boginar* zeuge in einer nrkunde des bischofs Siboto von Augsburg vom jabre 1237, mon. Bo. 6, 523. Haupt.] •) [vielmehr enth< t eine kürzere von beiden vielfach abweichende recension, die am ende der abschnitte niemahls dreifachen reim hat. Haupt.]

XLIII

V O R R E D E .

nieman mer dann werdia wip, benamen sinen edelen lip ein sterben müest vermiden. Zwar nicht vortrefflich, aber viel bescheidener als die fortsetzungen der beiden Ulriche, ist das stück mit welchem ich diese betrachtungen schliessen •will, zugleich.ein in seiner art einziger beweis der achtung in der Wolframs heiliger Wilhelm stand, es ist ein versnch aus dem dreizehnten jahrhnndert, den anfang dieses gedichtes ins lateinische zu übersetzen, den der verstorbene Docen mir im sommer 1824 in einer handschrift mancherlei inhalts auf der bibliothek zu München zeigte, auf deren letztem blatt diese verse, ohne irgend eine bezeichnung, sicher von der eigenen hand des Übersetzers geschrieben standen. deus munde, sine nevo, trinus et une, Cuncta creata tua sunt, tu deus omnicreator. Ens sine principio tua vis constat sine fine. Quae mala cogito si tna gratia reiicit a me, 5 Tunc mihi tu pater es, iam tunc puer ipse tuus sum. Vana putem que pretereunt parentque beata, Da mihi: peniteam quod delectatio suadet. Nobilis, excelse, super omnem nobilitatem, Hoc in me dele quod perficit actio prava. 10 0 consanguinee mihi, tu predives egeno, Cum sis ipse deus similis nobis homo factus, Hinc homini coniuncta deo cognatio surgit. Quando pater noster recitatur, id insinQatur. Tu pater es verus, nos dat tibi gratia natos. is Iam mihi restat adhuc spes, equivocatio tecum: Christo Christicola iungar cognomine sancto. Quantum sis latus qaantumve profundus et altus Tu deus, humana nequit enodare sophya. Quas firmamento scimns volvendo reniti 20 Planetas palmo, set et ignea sidera, claudis. Ignis et aer, aqua tellusque tibi famulantur. Que silvestria queque domestica sunt tibi parent. Ordinat ecce tua noctemque diemque potestas, Que sol et luna cum stellis lumina magna 23 Discernunt. per te, verbum cum flamine sancto, celi firmantur et virtus omnis eorum. Non fuit equalis nec erit tibi, cuncta gubenians. i. omi creator die hds. o tu vor gubernans.

25. vor verbum ist 6 übergeschrieben.

¡17. desgleichen

XLIV

V O R R E D E . Tu lapidum vires scis herbarnmque virore9. Gressus iustorum, voces adtendis eorum. so Ex tenui sensu te fortem magnificumque Perpendo: nec enim quid signet litera novi, Et prorsus careo librorum cognicione. Hinc minor est sensus, quia mens mihi sola magistra. Digneris solita me tu piotate docere, ss Militìs egregii quo possim facta fovere Laude satis digna. mens eius namque

benigna,

Et si pecavit, timnit te, semper amavit. Hic vir semper erat te preveniente paratus Commissos delere satis faciendo reatus. 40 Per dubios casus formam mulieris amantem Te pietate tua sensit se sepe iuvantem, Ne preceps rueret urgente cupidine tractus Ad mala que fuerat per multa pericula nactus. Fabula nota parum nostris regionibus esset, Huc nisi Francigenis de partibus applicuisset. Nobilis Hermannus, lantcravius ille Turinge, Attulit huc comitis Gwillelmi fortia gesta. Militìs illius proprium iuvat edere nomen, Quod materna dedit sibi lingua: bonum stet in omen. so Comt s Gwillems de Rangis. Splendei in hoc talis virtus tantusque triumphus, Quod iam militibus solet et valet ausiliari, Rebus in angustis contingit quosque gravari. Ad dominum defert a militibus pia vota, ss Illorum sibi sunt assueta pericula nota. Huic color in facie satis apparebat amica, Splendida quem galea dedit aut hamata lorica. Tu spumantis equi cursus inflectere nosti, 0 comes egregie, tu stabas proximus hosti, 60 T e semper tutum reddebant lancea scutum. rr fast niemahls \ o r

Lachmanns

kritik

aufkommen,

die

überall

auf zusammenhangender tor^chung beruht und auf der bestimmtesten a n s c h a u u n g von des dichter» ganzer art und kunst. ich

nicht getrachtet

auch die lesarten zu vermehren

habe

denn die unbenutzten handschriften und liruchstücke die

ich kenne gewähren fiir die \erbesserung des textes nirgend sicheren gewinn von einiger bedeutung.

hat doch die ganze Leipziger handschrift des Wilhelms,

deren Vergleichung ich nicht gescheut habe weil Lachmann selbst sie sich vorgesetzt hatte, nichts erhebliches eingetragen, ein wort ausgenommen (3G5, das von Lachmann schon aus Vermutung gesetzt war.

1),

die abschritten und \ ei-

gleichungen nach denen er gearbeitet hatte sind von mir nachverglichen

worden,

aber nur sehr seiton war eine kleinigkeit zu berichtigen. Herlin den 2t; juli 1 8 5 4 . den '_>. april

1872.

Moriz

Haupt]

[Wie bei der herausgabc der kleinen Schriften Lachmanns, bei der fünften ausgabt'

u r s Walther,

der \ierten

des Iwein,

so hat auch bei dieser vierten

des Wulfram herr dr. Emil Henrici einen theil der fiirsorge ü b e r n o m m e n

und

namentlich auch die lesarten der erst seit lSt>8 näher b e k a n n t e n blätter von I oder vielmehr, wie es hätte heifsen sollen (s. x x x i v ) , von J eingetragen,

bei der

re\ ision des textes stellte sich uns bald heraus dafs nicht nur der dritte abdruck

durch den

zweiten

sondern dieser auch

ausgabe zu oontrolieren sei. ausgaben eine

fortwährend durch die

erste

in den allermeisten f ä l l e n , wo die beiden ersten

u>n einander abwichen, war die entscheidung wie mir schien durch

silir

einfache envägung gegeben,

aber ich habe doch

sehr

bedauert,

L a c h m a n n s handexemplar nicht gebrauchen zu können, das aus Haupts nachlasse v e r k a u f t in unbekannte

hände übergegangen

ist.

es wäre sehr zu wünschen

d a f s über den verbleib desselben an einem geeigneten

orte,

in der Zeitschrift

f ü r deutsches alterthum oder sonst irgendwo, nachricht gegeben w ü r d e und dafs, wenn

es sich nicht schon in einer öffentlichen bibliothek befindet, es an eine

solche iibergienge, damit es bei j e d e m künftigen abdruck benutzt werden könnte, wenn

auch

kein

zweifei

über das v e r f a h r e n , das dabei innezuhalten mehr sein

kann,

dieser ausgabe folgende stellen

ist,

soviel ich bis jetzt bemerkt zu

berichtigen.

im

allgemeinen

habe,

1 1 , 4 ist zu lesen

sind

in

nieman

XLVI

V O R R E D E .

5 8 , 20. 2 6 si 1 4 3 , 2 8 des läzen 151, 22. 153, 2 Lälant s. 81. 1 5 4 (statt 145) 159, 2 0 done 239, 1 smopel 627, 28 plümiten und vielleicht auch früher phlümit Wh. 153, 29 wohl mit der ersten ausgabe hin; ferner in den lesarten 37, 2 6 spriezel g? 45, 11 Dd 26 lute 76, 7 Gf 135, 10 da ez D 156, 2 0 Ggg 197, 1 Roys gg 328, 16 Si 329, 5 das ist gar 4 2 3 , 10 ste (nicht sin) Wh. 4 2 4 , 14 sune den kurtoys? Berlin den l l . o c t o b e r 1879.

Karl Möllenhoff.]

[Für die fünfte Ausgabe habe ich auf Wunsch des Herrn Verlegers die Revision des Druckes, der von Herrn Oberlehrer Dr. G. Bötticher corrigirt worden ist, übernommen, aber auch nichts weiter, am wenigsten die Einfügung und Karakterisirung der in neuerer Zeit gefundenen Handschriftfragmente, oder gar die Eintragung der Lesarten der einen oder andern, worüber Haupt oben S. XXXVII das richtige Wort gesagt hat. Mehr noch als mein nächster Vorgänger bei der Besorgung dieser Ausgaben habe ich den Text in zweifelhaften Fällen auf die erste Ausgabe von 1833 zurückgeführt. Das Lachmannsche Handexemplar aufzuspüren, ist auch mir nicht geglückt. Berlin den 14. Juni 1891.

Karl Weinhold.]

Mit einer gewissen resignation bin ich an die revision des textes für die 6. ausgabe herangetreten: denn trotz aller hochachtung, die Lachmanns text, besonders der des Parzival, in reichem maße verdient, darf sich heute ein herausgeber dir Wolframschen werke der Überzeugung nicht verschließen, daß es an der zeit ist, die positiven über Lachmann hinausgehenden ergebnisse der Wolframforschung, die seit der ersten ausgabe (i833) nicht stillgestanden hat, für die neugestaltung des textes berücksichtigen zu müssen, dieser berechtigten forderung gegenüber steht Lachmanns arbeit, ein allseitig in sich gerundetes werk; seine ausgabe ist so sehr der ausfluß einer starken, freilich manchmal sogar recht eigenwilligen persönlichkeit, daß der fortsetzer seiner arbeit, der sich auf ein reicheres material und auf die fortschritte der neuesten forschung stützen kann, häufig in die läge kommt, seine ansieht gegen die Lachmanns geltend zu machen, wobei er trotz besserer erkenntnis das dilemma recht drückend fühlt: entweder Lachmanns text fast bedingungslos beizubehalten oder ihn vollständig neu zu gestalten, jedes verfahren, das zwischen

XLVII

V O R R E D E .

diesen beiden extremen die wage zu halten versuchte, wäre eine halbheit, der gegenüber man immer den Lachmannschen text vorziehen wird, seien auch noch so zahlreiche und gewichtige einwände gegen ihn zu erheben. Zu diesen einwänden gehört das verlangen nach einer orthographischen und metrischen reinigung des textes, in weit höherem maße jedoch der wünsch nach einer inhaltlichen bcsserung, die unter berücksichtigung der zahlreichen nach Lachmann erschienenen textkritischen abhandlungen zu einer dringenden notwendigkeit geworden ist. wenn schon geändert werden muß, dann sollen diese änderungen aber auch mit einem mal erfolgen, damit nicht halbe arbeit Lachmanns werk verderbe, nun läßt sich aber das für und wider aller emendationsvorschläge erst dann genauer abwägen, wenn das gesamte handschriftliche material bequem zugänglich ist. die große zahl der nach Lachmann aufgefundenen handschriften und fragmente rechtfertigt zur genüge den aufschub dieser auseinandersetzung: Lachmann verwendete für seine ausgabe nur 8 handschriften (D n p GG* Gm G" G") und 9 bruchstücke des Parzival (fgEFG1

G' G> GiGa),

während wir heute

17 vollständige handschriften und 57 bisweilen recht umfangreiche fragmente kennen, die zum teil von erheblichem wert für die textkritik sind; vom Willehalm kannte Lachmann nur 6 handschriften und 10 fragmente, doch heute beläuft sich die zahl der zeugen auf 13 handschriften und 43 bruchstücke. zunächst führe ich sämtliche handschriften und fragmente des Parzival (mit den Martinschen siglen) 1 ) an, wobei die Lachmann bekannten handschriften in klammern gesetzt sind 2 ). I. handschriften der Klasse D : a) vollständige handschriften: 1.

[£>]. Stiftsbibliothek St. Gallen Nr. 857. perg. fol. 230 selten, der Parz. beginnt s. 6. von s. 206 springt die Zählung auf 261 über, daher bei Lachmann, Piper und Martin die angabe: 284 Seiten. 2 sp. zu je 54 z. 3 Schreiber, enthält außer dem Parzival D auch den Wh. K und das Nib. L. ß . beschrieben von G. Scherrer, Verzeichnis der handschriften der stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, s. 291. facs. bei Könnecke 3 ). Qm. II, l 4 ) . E m s t Stadler, Ueber das Verhältnis der handschriften D und G von Wolframs Parzival. Straßb. diss. 1906. eine vollständige photographie besitzt das Germanistische Institut in Leipzig, vgl. s. XV = D, Lachmann.

2.

m. Wien 2914, ältere sign.: Hist. prof. 638, ferner H p 538 und Mscr. Ambras 420. pap. kL fol. XV. 536 bll. 1 sp. zu 20-26 z. 28 Überschriften. 26 bilder. elsäss. — vgl. Graft'), ') Ernst Martin, Wolframs von Eschenbach Parzival und Titurel. I.text, Il.kommentar. Halle 1903 [= germanistische Handbibliothek. IX, 1 und 2]. *) Über die gesamte Wolframliteratur orientieren G. BBtticher, Die Wolfram-Literatur seit Lachmann. Berlin 1880, F. Panzer, Bibliographie zu Wolfram von Esehenbach. München 1897, für die zeit nach 1897 s. G. Ehrismann, Wolfram-Probleme, GRM I. 5

1909. S. 6 5 7 — 674.

) Gustav Könnecke, Bilderatlas zur geschichte der deutschen nationalliteratar. Marburg 1887 (mit G verwechselt). «) Pfeifer. Quellenmaterial zu altdeutschen dichtungen II, Wien 1868 ( = Denkschriften der Wiener akademie der wiss., phil.-hist. el., XVII. 1887). ») E. G. GrafT, Diutiska. Denkmäler deutscher spräche und literntur aus alten handschriften zum ersten mal teils herausgegeben, teils nachgewiesen und beschrieben, bd. III. Stuttgart 1829. —

V O R R E D E .

XLVIII

Diutiska III, s. 342. — Hagens Grundriß 1 ) s. 106. — H o f f m a n n 2 ) , s. 37, Nr. X V I I I . — Tab. codd. 3 ) II, s. 155. — Qm. II, 2 , 1 1 . — Martin I, s. X X f . — Theobald Gebert, Untersuchungen zu den handschriften der gruppe D von Wolframs Parzival I. diss. Wien (bisher ungedruckt). 3.

[n]. Heidelberg, cod. palat. germ. 339.«) pap. kl. fol. (19, 3 x 2 7 , 8). XV. bl. G-604 enthält den Parz. 1 sp. zu 20-25 z. rote Überschriften, rote initialen, 64 bilder. lagen von 12 bll. mit kustoden. elsäss. von derselben hand wie die handschrift R von Gottfiids Tristan 5 ). — vgl. Wilken, Geschichte der bildung, beraubung und Vernichtung der alten Heidelberger büchersammlungen. Heidelberg 1817, s. 416f. — L a c h m a n n , s. XV ( = d). — Qm. II, 2. — K. Bartsch, Die altdeutschen handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg. Heidelberg 1887, s. 81. — Martin I, s. X X I .

4.

p. Dresden 66. pap. fol. XV. 548 bll. 1 sp. zu 22-24 z. der Schluß von 807,12 a b fehlt. Überschriften und bilder. elsäss. inno sind nahe verwandt, doch bestehen auch bezichungen zur klassc U. — vgl. Adelung, s. X I I I . 6 ) . — Qm. II, 2., 12. — Martin I, s. X X I . b) fragmente der klassc D.

5.

(i. Wien. cod. 13070 [olim Sappl. 756]. 2 bll. (inhalt: 421, 6-429, 5 und 636, 22-644, 26). kl. fol. X I I I . verse nicht abgesetzt. 42 z. auf jeder seite ( ^ e t w a 60 verse). rote initialen. vom a n t i q u a r Kuppitsch 1849 der hofbibliothek v e r k a u f t . — vgl. Qm. II, 3. 25, abdruck s. 7ff. — Tab. codd. VII, s. 182. — Martin I, s. X V I I I .

6.

b. Kisleben. Aus der bibliothek im t ü r m der Andreaskirche. 1 bl. perg. schmalfol. 17 x ( 3 7 ) . 2 sp. zu 60 z., a m o b e m rande je 13 z. abgeschnitten. X I I I . r ä u m für initialen frei gelassen, inhalt: 768. 14-769, 30. 770, 16-771, 30. 772, 14-773, 30. 774, 14-775, 30. a b d r u c k : zfdph. 5, 192-198 (Bezzenberger). — vgl. Martin I, s. X V I I I .

7.

r

Weimar.

1 stark verstümmeltes pergamentblatt und 2 kleinere stücke aus der

2. liälfte des X I I I . jhs., spätestens aus dem anfang des XIV. jhs.

fol. oben und unten

breiter rand. 3 sp. zu 34 z. majuskel am verseingang. rote initialen, inhalt: 237, 5-12. 237,30-238,8.9-16.

239,5-12. 363,29-366,6. 368,16-370,23. a b d r u c k von F. Lichten-

stein, zfda. 22, 366-374. — vgl. Martin I, s. X I X . 8.

f. Trier. 1 doppelbl. 8°. X I I I . verse nicht abgesetzt. 1 sp. zu 33 z. oben eine z. abgeschnitten,

9.

verwandt mit c. inhalt: 361, 15-368, 30. — vgl. Martin I, s. X I X .

b. Zisterzienserstift Rein bei Graz. 2 bll. perg. kl. fol. X I I I . 3 sp. zu 60 z. alem. — i n h a l t : 417, 19-429, 28. 441, 29-453, 30. — vgl. Qm. I I . 3. 37. -

Martin I, s. X I X . —

a b d r u c k von Diemer, Kleine beitrage zur altdeutschen spräche und literatur.

nr. VI.

') v. d. Hagen und J. G. Büsching, Literarischer grundriß zur geschichle der deutschen poesic von der ältesten z t i t bis in das XVI. Jahrhundert. Berlin 1812. s ) HofTmann von Fallersleben, Altdeutsche handschriften der kais. hofbibliothek in Wien. Leipzig ist). s ) Tabulae codicum m a n u scriptorum praeter Graecos et orientales in Bibliothcca Palatina Vindobonensi asserratorum, ed. Academia Caesarea Vindobonensis. II. Vindobonae MDCCCLXVIII. 4 ) F Adelung, Nachrichten von altdeutschen gedichten, welche aus der Heidelbergischen bibliothek in die Vatikanische gekommen sind. Königsberg 1796, s. 2*, nrS39. *) vgl de Grootes Tristanausgabe von 1S2I, s. LXXII. K. Marolds Tristanausgabe, Leipzig 1912 Teutonia 6). •) F. Adelung, Altdeutsche gedichte in Rom. Königsberg »799.

V O R R E D E .

XLIX

Bruchstück von Wolframs Parzival. (Sitzungsberichte der akademie d. wiss. zu Wien, phil.-hist. cl., Bd. VII. (1851), s. 292-314). 895 10. e. Liverpool, Mayer-Museum - J J - . 2 bll. gr. 4°. 2 sp. zu 34 z., nur bl. 2«, sp. 2 hat 33 vcrse, da die erste z. frei gelassen wurde, um eine größere initiale anzubringen; denn mit der nächsten z. beginnt das 16. buch, oben und unten beschnitten, der untere rand, der dem räum von etwa 17 versen entspricht, ist frei gelassen, inhalt: 770, 3-774, 18 und 783, 19-788, 3. — vgl. Martin I, s. XIX. — facs. und beschreibung bei R. Priebsch, Bulletin of the Liverpool Museums I, nos. 1 und 4, okt. 1898, s. 119-121.— frl. M. Langfurth-Hamburg ließ in diesem sommer von London aus für mich Photographien von diesem wichtigen bruchstück herstellen. 11.

[f]. Berlin. Ms. Germ. fol. 923 ( = Berliner Sammelmappe deutscher fragmente), frühere sign. II, 5 (acc. 9349), ehemals Gräter, dann Köpke gehörig, aus Augsburg. 2 doppelblätter. fol. 3 sp. zu 48 z. perg. inhalt: 1. doppelblatt Aa: 626, 3-627, 6, b: 527, 20 (21)-528, 24, f. 529, 8-530, 12. Iia- 530, 26-531, 30, b: 532, 15-633, 18, c: 534, 3-535, 6. 2. doppelblatt, Ca: 544, 29-546, 5. De: 553,1-554, 6. Ea: 574,1-575, 7, b: 675,19-576, 25, c: 677, 7-578, 12. Fa: 578, 25-579, 28, b: 580, 11-581, 17, e: 581, 29-683, 4 (5). 1. doppelblatt, Ca. 593, 21-694. 24. Hc: G01, 21-G02, 25 (von der nebenspalte sind nur noch einige buchstaben zu erkennen^, von seite A B sind je 3 sp. zu 34 z. erhalten, oben etwa 12 verse abgeschnitten, seite CD hat nur noch eine sp. mit 37 versen, unten verstümmelt; EF haben je 3 sp. zu 36 (37) z., GH ist oben beschnitten und enthält noch 1 sp. zu 34 versen. zweifarbige initialen, vor 553, 1 rote Überschrift: Die Auenture von schas'.el marvelle.— Pfeiffer, Qm. II, S. 2 setzt das bruchstück ins 13. jh., Martin (I, s. XIX) an die wende des 13. und 14. jhs., Lachmann ( = d) an den anfang des XIV. jhs. (s. XV), und Scheel1) ins 15. jh.

12.

[g]. Göttingen, Univ.-Bibliothek, cod. m. philol. 1184a, früher Spangenberg gehörig. 2 bll. fol. 2 sp. zu 44 z. inhalt: 282, 17-288, 13 und 669, 7-675, 8. — Lachmann (s. XV — d) bezeichnete dieses fragment als zu derselben handschrift gehörig wie das dabei liegende bruchstück G>. — vgl. Qm. II. 2, 17. — Martin I, s. XIX.

13.

f). fragmente aus Gotha und Arnstadt, fol. 2 sp. zu 36 z. X I I I / X I V . die ungeraden Zeilen herausgerückt, thüring. 1.) Gotha, cod. membr. 1 n. 130. inneres doppelblatt. inhalt: 16, 3-24,26. es fehlen wie in Z>n 17,1. 2. vor 18,17 rote Überschrift: hie tut diz mere V kvnl. / Aventivre von patelamvnt. abdruck: Qm. II, s. 47-50. 2.) Arnstadt, inhalt: 48, 27-50, 2. 62, 21-53, 26. 63, 9-68, 2. beschreibung und kollation von O. Behaghel, Germ. 35, 388-390, der die Zusammengehörigkeit dieser beiden fragmente feststellte, der Schreiber der bruchstücke ist derselbo, von dem die Segremorsfragmente (Gotha, cod. membr. 1 n. 133) stammen (vgl. K. Regel, zfda 11, 490-600 und R. Köhler, Genn. 6, 461 ff). — vgl. Qm. II, 3. 33. — Martin I, s. XX. 14. i. Graz, Joanneum. 1 doppelblatt, quart. XIV. 2 sp. von urspr. 26-28 z. die ungeraden zeilen herausgerückt, anfangsbuchstaben rubriziert, rote initialen, am versende ') Willy Schcel, Die Berliner Sammelmappe deutscher fragmente. s. 65 f, nr 89. (in der Festgabe für K. Weinhold, Leipzig 1896.) Wolfram ron Eiohtnbich. Sechita Atugmbe. D

L

V O R R E D E .

ein punkt. etwa 6 verse am oberen rand weggeschnitten, in den spalten b sind die versenden, in den spalten c die anfange abgeschnitten, bair.-österr. inhalt: 667, 21-668, 11. 668,17-669,7. 669,14-670,4. 670,10-671,1. 678,8-29. 679,5-26. 680,2-24. 680,30-681, 22. abdruck von F . Pichler, zfdph. 10, 205-210. — vgl. Martin I, s. X X . 15.

j. München, cgm. 5249 nr 3a, „ein schmaler unterer streiien aus einem zweispaltig beschriebenen pergamentblatt". von jeder spalte, die urspr. 48 Zeilen hatte, sind nur j e 4 Zeilen erhalten. X I V . inhalt: 79, 9-12. 80, 27-30. 82, 15-18. 84, 3-6. — abdruck von Kcinz, Sitzungsberichte der kgl. bair. akad. d. wiss. zu München, 1869, II, s. 318f. — vgl. Qm. II, 2. 20. — Martin I, s. X X .

16.

f. München, cgm. 194/1. 2 doppelblätter. kl. fol. perg. 2 sp. zu 38 z. anfangsbuchstaben der verse herausgerückt und rubriziert, abwechselnd rote und blaue initialen, vielfach schadhaft und beschnitten, inhalt: 492,16-497,17. 497,28-502,19. 523,4-527,15. 527, 26-532, 27. — abdruck: Qm. II, s. 69ff. — vgl. Qm. II, 3. 36. — Petzet 1 ), s. 351. — Martin I, s. X X . =-- Starnberger bruchstücke, frühere sign.:e 19 .

17.

I. Berlin. I, 7. 1 bl. kl. 4°. 2 sp. zu 36-42 z. X I I I . oder XIV. früher im besitz von Hoffmann von Fallersleben, inhalt: 754,14-755,24. 756,20. 758,1-759,9. 762,14-763,25. 7G4, 27-7G6,2. — vgl. Martin I, s. X X .

18.

II. Marburg. Staatsarchiv. 1 bl. perg. 2 sp. zu urspr. 34 z. die anfangsbuchstaben der ungeraden verse haben rubrizierte majuskel. mitte des XIV. jhs. die spräche weist nach dem nördl. Baden oder Rheinhessen, inhalt: 128,7-20. 129,6-18. 130,9-27.131,15-29. — kollation von G. Roethe, zfda 41, 249f. — vgl. Martin II, II. II. handschriften der klasse G. a) vollständige handschriften:

19.

[G]. München, cod. germ. 19 2 ). ältere sign. „Manuscr. Teutsch St. 2. N. 25 Künig Artus Iloffhaltung", dann Nr. 100. Cim. III, 4f., jetzt Cim. 28. es sind 7händezu unterscheiden: 1. dieselbe hand wie im cgm. 61 3 ) (Tristan), bl. l">-32vc. _ 2.32vc-54vc. _3.55r»-68v». — 4. 68™-69rb. _

5. 69r"-69vb. — 3. 69vc-70vc. — 1. 7 1 ^ - 7 4 « . — 6 . 76>\ — 7. 76T. „der

1. Schreiber schreibt einspaltig mit fortlaufenden Zeilen, der 6. Schreiber, der nicht zu derselben schreiberschule gehört und später ist, bl. 76r wesentlich größer in 2 sp." j e drei bilder übereinander auf bl. 49r, 49v, 50r und 60?. inhalt: 1. bl. lra-70vc : Parzifal. — 2. bl 71rn-74vc : Titurel. — 3. bl. 74v: „schreibersprüche und federproben von späterer hand in verschiedenen Schriftarten." — 4. bl. 76™: Der nackte bote (in prosa). — 6. bl. 75ra-76^: Die ertrunkene seele (in prosa). — 6 . bl. 76vt>; prosaisches fragment, größtenteils unleserlich. — 7. 76v; Wolframs tagelieder 3,1-4,7 und 4,8-5,15. erste hälfte des X I I I . jahrhunderts. elsäss. mit md. einschlag. — vgl. Lachmann, s. X V I f . — Qm: II, 2. 4. — Martin I, X X I I . — Petzet-Glauning, Schrifttafeln I I I , taf. ') Catalogue codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis, Tomi V pars I códices germánicos complectens Die deutschen pergamenthandschriften nr 1—200 der Staatsbibliothek in Manchen. Editio altera. Monachi MCMXX. *) Martin I, XXII gibt der handschrift irrtümlich die bezeichnung cgm. 10; Piper (DJÍL 6. I. s. 88, nr 6) verwechselt den cgm. 19 mit dem cgm. 18. ") Facs. bei E. Petzet u. O. Glauning, Deutsche schrifttafeln des IX.—XVI. jahrhunderts aus handschriften der k. hof- u. Staatsbibliothek in München. III. abt. Proben der höfischen epik ans dem XIII. und XIV. Jahrhundert. München 1912, taf. XXXII.

V O R R E D E .

LI

X X X I I I (facs. und transcription der stelle 428, 14-435, 16). — P e t z e t , s. 33-36. — B. J . P o r e n , Mise l ) 1, s. 100-102 (abdruck der lieder 3,1-4,7 u n d 4,8-5,15), s. 109 u. 292. — E . Stadler, Über das Verhältnis der h a n d s e h r i f t e n D u n d G von W o l f r a m s Parzival. S t r a ß b . diss. 1006. 20.

[(?*]. München, cod. germ. 18'2), Fuggersche sign.: „ S t a t . 5 No 22 ß " m i t der a u f schrift „ R e i m e n " , erste Münchener sign.: „Man. scr. S t a t . 2 N 19", d a n n no 86, Cim. I I I , 4e . j e t z t Cim. 345. perg. fol. X I I I . 107 bll. 2 sp. zu 40-46 z. n u r 1 bild auf bl. lv. reicht n u r bis 555, 20. — vgl. L a c h m a n n , s. X V I I . — Qm. II, 2. 5. — Martin I, X X V — P e t z e t Glauning, Schrifttafeln I I I , taf. X X X V (facs. u n d t r a n s c r i p t i o n der verse 440,15-444, 6). — Petzet, s. 33 3 ).

21.

[G™]. München, cod. germ. 61 (Cim. 346a), ältere sign. Manuscr. Tcutsch St. 6 N. 4. perg. 4°. 130 bll. der 1. q u a t e r n (1, 1-45, 2) fehlt. 2 sp. zu 33-34 z. verse nicht abgesetzt, rote Überschriften. X I I I . bair. mit E v e r w a n d t , v o n L a c h m a n n (s. X V I I ) n u r bis 452,30 verglichen — vgl. Qm. II, 2 , 6 . — Martin I, s. X X V . — P e t z e t - G l a u n i n g . Schrifttafeln I I I , taf. X X X I V (facs. u n d transcription der verse 434, 14-440, 14). — Petzet, s. 102.

22.

Gn. cod. Talat. Yind. 2708 [Philol.

(504, 27-509, 28), alles a n d e r e von dem ersten, beide schreibcr sind a l e m a n n e n ; während der erste n u r selten seinen ilialekt verrat, ist bei dem zweiten, dessen schriftzüge denen des ersten sehr ähnlich sind, seine alem. heimat auf den ersten blick festzustellen, kleine, zierliche schritt, sauberer und schöner als die von D. m i t t e des X I I I . jhs. — \ g l . Gentilottis h a n d s c h r i f t l . katalog u n t e r nr C C X Y I I . — Lambeck 4 ), s. 120 und 743. — Museum 5 ) I, s. 5G5 u n d G07. — Hagens G r u n d r i ß . — Graff. Diutiska I I I , s 357, nr 217. — I l o f i m a n n , s. 3fi, n r X V I . — T a b . codd. II, s. 120. — Q m . I I , 2. 9. — Martin I, s. X X V .

23.

G). — Lachmann, s. X V I . -

33.

[F].

Berlin.

Kcinz, zfdph. B, s. 198 (vgl.

Martin i, s. X X I I . — Petzet, s. 352f.

I, 2. ehemals Grimm, später Frhrn. v. Meusebach gehörig.

XIII.,

2. hälfte. 4 bll. 2 sp. zu 40 z. perg. 4°. inhalt: 634, 15-645, 4. 677, 9-687, 28. -

vgl.

Qm. II, 2 . 1 9 . — Lachmann, s. XVI. — Martin I, s. X X I I . 34.

Ca. Berlin. 1,1. perg. 1 doppelblatt. kl. fol. X I I I . gefunden in Höningen. ,,pfalzer bruchstück" (Pfeiffer), Piper nr 35 und 46. qnart

2 sp. zu 50 z. inhalt: 533, 23-540, 12.

580, 13-587, 6. — vgl. J . G. Lehmann, Goschichtlichc gemiilde aus dem rheinkreise Bayerns I. Heidelberg 1832, s. 115. — Qm. II, 3. 30. — Lachniann kannte dieses und das folgende bruchstück nicht, vgl. s. X V I I . bis 638, 2. 580, 13-587, 6). 35

tcilweiser abdruck: Qm. II, s. 38ff. (533, 23

Martin I, s. X X I I .

&>. Berlin. I, 4. zwei doppelblätter. 4°. zwei sp. zu 42 z. inhalt: 683, 26-695, 3. 7 1 7 , 2 2 - 7 2 9 , 8 . — vgl. Lachmann, s. X V I I . -

36.

Martin I, s. X X I I .

Gc. Wien. cod. Pal. Vind. 12780 [olim Suppl. 268], perg. fol. X I I I . , anfang. kleine, zierliche schritt, initialen rot, grün und blau. 2 sp. zu 49-50 v

inhalt: 34,9-47. 17, ab-

gedruckt Qm. II, 12ff. ( = 2 bll.). — 5 4 , 9-60, 27, abgedruckt von J . Zupitza, zfda. 17. 393 bis 395 ( = 1 bl.). — 67, 18-74, 7 und 87, 18-94, 7, abgedruckt von V. Dollmavr, zfda. 58, 222-224 ( = 1 doppelblatt). — 100, 30-107, 20 Zupitza, s. 395-397 ( = 1 bl.). -

168, 10

bis 174, 28, Qm. ( = 3 doppelblätter). — 201,16-208, 5, Qm. ( = 1 bl.) — 214,30, cod. Pal Vind. S538/3 [Ree. 1941]. X V I I I . s. 153* (abschrift von Josephus Benedictus Heyrenbach). — 215, 3-228, 11, Qm. ( = 2 bll.). — 2 2 8 , 1 2 - 2 3 5 , 1 , Zupitza, s. 397-399 (•-= 1 1)1.).

-

248, 12-254,29. Zupitza,s.399f.(= l|bl.).— 254, 30-268, 9, Q m . ( - 2 b l l . ) . - 3 2 8 , 23-335.14. 364, 7-370, 26. 377,19-384,9. 424, 8-430, 27, Zupitza, s. 400-406 ( = 4 b l l . ) . - vgl. IHemer, kl. bruchstückc zur altdeutschen spräche und literatur. nr VI. bruchstück von Wolframs Parzival (Sitzungsberichte der akad. d. wiss. zu Wien, phil.-hist. el., VII. s. 293). — Qm. II, 3. 26. 12. 16. — Tab. codd. VII, s. 146. V. s. 263. — Martin I, s. X X I I . 37.

G1'. Bibliothek des Erfurter doms. perg. 2 doppelblätter. X I I I . , anfang. 2 sp. zu urspr. 48 z., vom 1. doppclbl. nur 29-31, vom 2. nur 19-20 z. erhalten, anfangsbuchstaben der z. herausgerückt, rote initialen, md. beschreibung, lautstand, textkritik und abdruck von E. Bernhardt, zfdph. 30, s. 72-93. inhalt: 3 1 8 , 2 4 - 3 1 9 , 2 3 . 3 2 0 , 1 2 - 3 2 1 , 1 0 .

321,30

bis 3 2 2 , 2 9 . 3 2 3 , 2 0 - 3 2 4 , 1 9 . 340, 5-341,5. 341, 23-342,23. 3 4 3 , 1 1 - 3 4 4 , 1 1 . 3 4 4 , 2 9 bis 3 4 6 , 2 9 . 4 6 1 , 1 7 - 4 6 2 , 6 . 463,5-24. 4 6 4 , 2 3 - 4 6 5 , 1 1 . 466,11-30. 606,8-26. 6 0 7 , 2 6 - 5 0 8 , 1 4 . 6 0 9 , 1 4 - 6 1 0 , 2 . 611,1-20. — vgl. Martin I, s. X X I I I . 38.

G'. Görlitz. Milichsche bibliothek. 4°. 2 sp. zu 40 z. 4 bll. das 1. bl. enthielt urspr. 6 1 6 , 1 1 - 6 2 1 , 2 0 , das zweite 6 5 3 , 2 8 - 5 6 9 , 7 , das dritte 6 6 9 , 2 9 - 5 7 5 , 1 0 , das vierte 5 8 6 , 1 2 bis 6 9 1 , 2 4 . bl. 1 und 2, bl. 3 und 4 ergeben j e 1 doppelblatt. herausgerückte majuskeln am versanfang. rote initialen, inhalt: 6 1 6 , 1 1 - 6 1 7 , 1 7 . 617,21-618,27 (nur anfange). 619, 1 0 . 1 1 . 2 2 . 2 4 (nur die letzten buchstaben). 6 2 0 , 1 1 - 6 2 1 , 1 7 . 6 5 3 , 2 8 - 6 5 5 , 4 . 6 5 5 , 8 - 6 5 6 , 1 4 .

V O R R E D E .

LV

666,18-667,24. 657,28-669,4. 670,5-671,8. 671,15-572,18. 672,26-673,29. 674,7 bis 675,10.

586,17-587, 21.

587, 27-589, 2. 689,9-690,18 (nur die letzten buchstaben).

590, 21-591,24. — abdruck von R. Joachim, zfdph. 11,1-11. — vgl. Neues Lausitzer magazin XIX (1841), s. 402-413. — Martin I, s. X X I I I . 39.

Cf und G'"\ Berlin 1,8 (acc. 3442) und II, 3 (9497, das sog. Frankfurter bruchstück, jetzt Ms. Germ. fol. 923), ferner bruclistücke aus Amberg und Aspersdorf. 4°. 2 sp. zu 37 z. XIII. perg. 1. Berlin I, 8 (ace. 3442) aus Hoffmanns besitz, enthält 369, 6-374,3 ( = 1 bl.). 2. Aspersdorf 1: 676, 8-681, 4, jetzt im fiirsterzbischöflichen seminar in Oberhollabrunn. verkleinerte facsimila von P. F. Mayer, Zwei in Oesterreich aufgefundene bruchstücke von ritterepen (s.-a. aus Alt-Wien, 1896, 1. 2.) 3. Arnberg I. provinzialbibliothek: 716, 28-720,26 (1 bl.). 4. Berlin II, 3 (9497 --- Ms. Germ. fol. 923): 725,23-736,18. 1 doppelblatt. — vgl. Sclicel, s. 66. nr. 40, der eine nachkollation gibt, abdruck Qm. II, 42 ff. 5'. Amberg II: 735, 19-740,20 (1 bl.). 6. Aspersdorf II: 740,21-741,10. 741,17-742,17. 742, 25-743, 24. 744, 2-745 1. 8-18. — vgl. Martin I, s. X X I I I und XXVI, II. s. II. — A. Beck, Die Amberger Parcifalfragmente und ihre Berliner und Aspersdorfer ergänzungen. Amberg 1902, verlegt von II. Böes. rec. Steinmeyer, afda. 29, s. 149-151.

40.

09. Berlin. 1,9 (acc. 1894, 60). 3 bll. 4°. 2 sp. zu 36 z. X I I I . aus Frankfurt a. M. inhalt: 436, 21-441,12 und 558, 2-567, 20. -

41.

G'>. München, cod. Germ. 6249/3. Berlin. Ms. Germ. fol. 923 [II 2 (9497)]. das sog. II. Pfeiffersche bruchstück. 1 doppelblatt. kl. fol. perg. 2 sp. zu 42 z. aus Salzburg. XIV., 2. hälfte. inhalt: 473, 19-474, 21. 30-476, 2. 11-477, 13. 22-478, 24. 49U, 1-491, 4. 13-492, 15. 24-493, 26. 494, 6-495, 7. — abdruck Qm. II, 66-68, nachkollation von Scheel, s. 64f. (nr 38). — vgl. Qm. I I , 3 . 3 5 . 6 6 . — Martin I, s. X X V I I I .

66.

[G*]. München, cod. germ. 194/IV. fol. 1 bl. 2 sp. zu 48 z. X I V . frühere sign. Fragm. e«3. rote initialen, die anfangsbuchstaben je der ersten zeile eines reimpaars herausgerückt, inhalt: 741, 9-747, 20. — vgl. Lachmann, s. X V I I . — Martin I, s. X X V I I I . — Petzet, s. 353.

67

G>. Berlin. 16. 2 bll. 4°. 2 sp. zu 44 z. früher Hoffmann gehörig, inhalt: 601, 19-607,14. 631,1-636,26. -

68.

vgl. Martin I, s. X X V I I I .

Gi. Berlin. 13. 2 streifen, fragmente eines doppelblattes. 2 sp. zu ca. 42 z. X I V . inhalt: 678,16-29.

679,16-680,11.

681,1-25.

682,15-683,9. 28-684,23.

685,12-22.

688,21-689,1. 24-690, 4. — vgl. Martin I, s. X X I X . 69.

G". Darmstadt, nr 3262. 8 bll. perg. 28,5 / 20,6. 2 sp. zu 40 z. der anfangsbuchstabe je der zweiten reimzcile gewöhnlich rot durchstrichen, initialen rot und blau. X I V . md. inhalt: 498,4-508,18. 651,21-572,30. 615,23-626,12. kollation von Kittelmann 1 ), s. 80-85. — vgl. Martin I, s. X X I X .

70.

[Ge]. Berlin. I I 4, jetzt Ms. germ. fol. 923. 4°. 1 doppelblatt. 1 sp. zu 30 z. perg. die anfangsbuchstaben rot gestrichelt, bair. XV. kursiv, inhalt: 769,13-761,12.

776,1

bis 776,30. — vgl. Lachmann, s. X V I I I . — Qm. II, 3. 24. — Scheel, s. 67, nr 41. — Martin I, s. X X I X . Die folgenden drei fragmente wurden nach Martin gefunden und haben bis jetzt noch kein sigel, das ihnen erst nach Untersuchung ihrer Stellung innerhalb der sonstigen Überlieferung gegeben werden soll. ' ) Feodor K i t t e l m a n n , Einige m i a c h h a n d s e h r i f t e n von W o l f r a m s P a r z i v a l . S t r a ß b u r g 1910 ( = Q F . 109).

VORREDE. 71.

LIX

F r e i b u r g i. B. Hs. Ms. 362. rest eines doppelblattes. verse nicht abgesetzt. Inhalt: 227, 23-228,11. 229, 4-22. 242,28-243, 21. abdruck von F. Wilhelm, Ein Parzivalbruchstück aus Freiburg im Breisgau. (Münchener museum f ü r philologie des mittelalters und der renaissance, hrsg. v. F. Wilhelm, I, s. 367 f.).

72.

D o r s t e n i. W., franziskanerkloster. 2 doppelblätter. perg. 2 0 x 1 6 . 2 sp. zu 40 z. anfangsbuchstaben rot gestrichelt, rote und blaue initialen. X I V . , anfang. md. inhalt: 232, 25-28. 233,1-238, 6. 249,19-252, 7. 9-263,17.19-254, 28. 607,16-608, 26.30-610,10. 13-611, 24. 27-613, 8. 625, 6-626,16.19-627,30. 628, 3-629,15. 17-630, 29. abdruck von M. Schneiderwirth, zfda 63, 359-368.

73.

Otto Basler druckt in der festschrift für E. Mogk, Halle 1924, s. 146-149 ein verstümmeltes bruchstück ab, das die verse e n t h ä l t : 381,15-385,16, von denen teilweise nur der anfang, bzw. das ende erhalten ist. Diese fülle von handschriften, von denen die meisten bis j e t z t noch nicht durchgearbeitet sind, verspricht eine reiche ausbeute, wenn auch nach wie vor die Sankt Gallcr handschrift als eine der besten redaktionell gelten muß, so ist sie dennoch nicht fehlerfrei, und dort, wo sie verderbtes bietet, muß das gewicht der besten unter den übrigen handschriften entscheiden; und tatsächlich gibt es innerhalb der so gering geschätzten klassc G eine nicht kleine zahl von handschriften, deren textkritischer wert durchaus nicht hinter dem von D zurücksteht, selbst wenn, — was aber keineswegs der fall ist, — aus all diesen handschriften keine direkte besserung des textes geholt werden könnte, wie dies Lachmanns ansieht 1 ) und die seiner nachfolger war, so sind sie doch als beweismittel f ü r oder gegen den wert einer lesart unentbehrlich. Eine kritische Verwertung der nachlachmannischen handschriften ist um so notwendiger, als Lachmanns Varianten nicht die bedingungen erfüllen, die man an einen solchen a p p a r a t mit recht stellen muß: seine lesarten stellen nur eine auswahl dar, die bei D a m engsten, bei G schon etwas weiter ist und bei dd und gg, zumal wenn wir die heutige buntheit der lesarten dagegen halten, fast willkürlich erscheinen m u ß ; nur schwer kann der benutzer dieser Varianten der gefahr entgehen, durch diese gewisse willkür Lachmanns in der angabc der lesarten die tatsächlichen Verhältnisse völlig verschoben zu sehen, zunächst ist D wirklich nicht die allerbeste handschrift, andrerseits ist G, die so o f t selbständige wege wandelt, durchaus nicht die geeignete repräsentantin ihrer klasse; erst der zusammenklang mit den anderen handschriften läßt diese usurpatorstelle von G deutlicher hervortreten: sehr häufig wird eine bestimmte gruppe von lesarten der S c h a n d s c h r i f t e n von allen oder doch der überwiegenden mehrzahl der klasse gegen die handschrift G gestützt! so daß diese durch eine menge nicht verwandter handschriften repräsentierten lesarten

l

) Lachmanns wegwerfende bemerkung Uber die „lumpenpapierhandschriften" mag z. t. mit recht für die handschrilten des Wh. gelten, die im allgemeinen viel schlechter sind als die des Parzival; sie mag auch zu seiner zeit für die des Parzival teilweite nicht ganz unberechtigt gewesen sein, aber heute erkennt man, daß manche der später gefundenen handschriften den Lachmann bekannten G-handschriften an güte des textes weitaus überlegen sind, zumal sie häufig b e w a h r u n g d e s echten an stellen zeigen, an denen die übrigen handschriften, darunter bisweilen sogar auch D, schlechtes bieten.

LX

V O R R E D E .

d e n e i g e n t l i c h e n G - t y p u s reiner a u s g e p r ä g t zeigen als die h a n d s c h r i f t G s e l b s t u n d d a h e r m e h r a n s p r a c h d a r a u f h ä t t e n , unter d e n Varianten a n g e f ü h r t z u w e r d e n , als die n i c h t gcra'do h e r v o r r a g e n d e beigelegt hat1),

Münchener h a n d s c h r i f t ,

der m a n bisher viel z u v i e l Wichtigkeit

m i t dieser konsequenten Vernachlässigung der g g - h a n d s c h r i f t e n seitens

L a c h m a n n h ä n g t es z u s a m m e n , w e n n seine V a r i a n t e n a n g a b e n ,.D" z a h l d e r fälle j e w e i l s in „ D d " , „Ddd", „Gdg",

,,Gddg",

„Gddgg"

„Ddg",

„Dddg'\

„Ddgg",

oder „ G " in der mehr-

„Dddgg",

„ C d " , „G und G gab es noch eine menge nachzufeilen: wer sich die mühe n i m m t , die vorliegende 6. ausgabe mit ihrer Vorgängerin zu vergleichen, wird erkennen, wie zahlreich die besserungen sind: o f t waren in den Varianten die siglen D und G miteinander vertauscht, was in den meisten fällen auf kosten der herausgeber der späteren auflagen zu setzen war, während die erste (die einzige von Lachmann selbst besorgte) ausgabe sehr häufig schon das richtige bot. aber auch die erste ausgabe ist, — was sich bei einer so gewaltigen arbeit durchaus begreifen läßt, — keineswegs fehlerfrei: oft werden in dieser wie in den späteren ausgaben lesarten von D oder G angegeben, die weder in diesen beiden handschriften noch in dd oder gg zu finden waren, fehler, die, worauf mich v. Kraus freundlichst aufmerksam machte, auf den Myllerschen druck zurückgehen d ü r f t e n ; namentlich im 6. buch häufen sich diese irrigen angaben. Schon in der ersten ausgabe waren wohl die meisten Varianten von D verzeichnet, aber doch noch nicht alle, raummangcl verbot mir die eintragung der noch fehlenden, aber nicht immer gerade wesentlichen lesarten. Mit dem gebotenen räum mußte ich n . h n e n , denn jede seite erlaubte nur eine bestimmte zahl von korrekturen. aus diesem grund sowohl als auch deshalb, weil ich erst dann, wenn die gesamten ergebnisse meiner textgeschichte \orliegen, mich mit dem t e x t selbst richtig auseinandersetzen zu können glaube, habe ich mich in dieser ausgabe prinzipiell aller solcher änderungen enthalten, wenn ich auch manchmal etwas stehen lassen mußte, wozu die neuere forschung einleuchtende besserungsvorschläge beigetragen h a t , bzw. die nachlachmannischen handschriften willkommene fingerzeige zur emendationboten, daher beschränkte ich mich im text nur auf die berichtigung der seit der ersten ausgabe immer zahlreicher gewordenen druckfehler.

Wenn ich schon j e t z t imstande bin, die textgeschichte des Parzival ziemlich genau zu übersehen, so fehlen mir für den Titurel. besonders aber f ü r den Willehalm größere vorarbeiten, was den Titurel anlangt, habe ich das wichtige Münchener bruchstück M (univ.-bibl. cod. ms. 154,8°) zu den Varianten hinzugefügt, das f r a g m e n t besteht aus 8 pergamentstreifen, die zu zwei verschiedenen blättern gehören, und einem vollständigen blatt. fol. kl. 8°. versc nicht abgesetzt, 30 z. auf der seite. am anfang der Strophen absätze und rote initialen, die streifen enthalten str. 31-45 (str. 36 steht wie im j . Tit. zwischen 33 und 34) und 76-85 (nach 78 reihenfolge: 66, 57, 59, 59&, 81, 79-82, 61, 83-85).

das

blatt enthält str. 100, 2-114, 2 (nach str. 103 steht 96). die rückseite des blattes, die an die innenseite des deckels einer lateinischen handschrift geklebt war, ist sehr schwer, stellenweise gar nicht zu entziffern, da die streifen so durchschnitten sind, d a ß sich die zahl der fehlenden buchstaben nicht ermitteln läßt, habe ich das erhaltene immer vollständig angeführt und j e d e lücke, ob groß oder klein, durch drei p u n k t e angedeutet. W. Golther gibt zfda 37, 280-288 eine beschreibung des fragments u n d einen abdruck, der an folgenden stellen zu berichtigen ist: 107, 2 eorgenbant. — 8. Sygtnen. rovbet.

V O R R E D E .

LXIII

vii an frolicheni. — 109, 2 gcdanche. — 1 1 0 , 2 ir anthtzze (dùz, wie Golther liest, verbietet der räum, auf dem nur 2 buchstaben stehen k ö n n e n ; de k a n n es auch nicht sein, d a der b u c h s t a b e vor antluz:e ein r ist). — 1 1 1 , 1 . chvneginne. — 2. zevil. — 4. wachset; s t a t t dorn ist wohl pin oder ähnlich zu lesen. — 113, 3 ich gelebe. — 4. beuinde. — 1 1 4 , 1 So mit. 2. a m anfang noch lesbar:



st.v.

Die Parzivalhandschriften habe ich mit ausnähme einiger fragmente alle selbst eingesehen und kollationiert, bzw. diese kollationen nach Photographien oder abdrucken gen o m m e n . diese notwendigen vorarbeiten fehlen mir leider für den Willehalm, von dem ich nur wenige handschriften an ort und stelle vergleichen konnte,

daher dabe ich im

Willchalm wie im Titurel an dem t e x t und an den Varianten nichts geändert, sondern n u r die an zahl nicht geringen druckfehler beseitigt. Im folgenden gebe ich eine zusammenstellnng der Willehalmhandschriften und beginne der besseren Orientierung wegen mit den von Lachmann b e n u t z t e n handschriften. nicht immer erfolgreich war das sammeln der nach Lachmann gefundenen handschriften, d a ich nur von Pipers 1 ) Verzeichnis, dem einzigen, das wir haben, ausgehen konnte, und seine aufstellung so ungenau ist, daß m a n häufig gefahr l ä u f t , eine handschrift nach diesen angaben nicht wieder zu erkennen und sie zweimal zu buchen, wie es Piper selbst mit der Leipzig-Hamburger handschrift und anderen ergangen ist. autopsie ist unerläßlich und, da diese hier fehlt, will dieses Verzeichnis nur eine Verbesserung des Piperschen sein, das in der nächsten auflage die erforderliche Vervollständigung erfahren wird, sollten mir irrtümer unterlaufen sein, so werde ich jede berichtigung d a n k b a r begrüßen. I. die lachmannischen h a n d s c h r i f t e n : 1.

K.

St. Gallen, perg. fol. 857 Seiten, der Wh. steht auf s. 661-G91. 2 sp. zu 64 z.

X I I I . — vgl. von der Hagen-Büsching, Liter, grundriß, s. 179. — L a c h m a n n , s. X X X I V f . — Scherrer, Verzeichnis der handschriften der stiftsbibliothek von St. Gallen. Halle 1875, s. 293. — Piper, s. 192. 2.

I. Heidelberg, nr 404. perg. fol. 2 sp. zu 66 z. X I V . der Wh. s t e h t auf bl. 45»-107f. — vgl. Adelung 2 ), s. 33, nr 404. — L a c h m a n n , s. X X X V . — Piper, s. 192, nr 3.

3.

tu. Wien. 2670 [ält. sign. hist. ecclcsiast. 49], 351 bll. perg. fol. 2 sp. zu 44 z. vom j ä h r 1320. enthält alle 3 teile: bl. l ' - 6 0 » den Wh. Ulrichs von dem Türlin, bl. 62r-145 z. rot d u r c h s t r i c h c n e m a j u s k e l n a m v e r s e i n g a n g . r o t e initialen, wahrscheinlich ostorr

inhalt

1-30.

.163, 1-30.

362,1-4.7-30

O . Wonisch,

3 5 8 , 1 5 - 2 5 . 28-30 (15. 16 u m g e s t e l l t ) . 360, 1-5. 9-30. 364,1-14.

374,4-30.

Das :->t. L a m p r e c h t e r W i l l e h a l m - b r u c h s t ü c k

375,1-378,27. (Der

abdruck

Wächter IV.

361, von

München

1921, s. 167-170). 56.

F r e i b u r g i. B.

Universitätsbibliothek.

F r . Pfaff b e r i c h t e t in d e r A l e m a n n i a , Zeit-

s c h r i f t f ü r alemannische u n d f r a n k i s c h e geschichte, V o l k s k u n d e , k u n s t u n d s p r ä c h e N F . 3, F r e i b u r g 1903, s. 1!I2, d a ß er ein 300 verse u m f a s s e n d e s b r u c h s t ü c k des W i l l e h a l m gef u n d e n h a b e u n d es zu besprechen gedenke.

Man e r w a r t e von dieser a u s g a b e n i c h t m e h r , als sie z u e r f ü l l e n i m s t a n d e i s t ; d e m b e d a u e r n d a r ü b e r , d a ß L a c h m a n n s werk h e u t e n o c h i m m e r d a s t e h t , w o es vor 92 j ä h r e n g e s t a n d e n h a t , darf ich wohl die h o f f n u n g g e g e n ü b e r s t e l l e n , daß noch einige j ä h r e des s a m m e l n s und sichtens mich f ü r eine völlig neue b e a r b e i t u n g g e r ü s t e t m a c h e n . Zum schluß erfülle ich die a n g e n e h m e pflicht, allen z u d a n k e n , die mich in m e i n e r arbeit a n dieser ausgabe, wie a n der der t e x t g e s c h i c h t e bereitwillig unterstützt h a b e n : in e n t g e g e n k o m m e n d e r weise stellte mir d a s G e r m a n i s t i s c h e i n s t i t u t in Leipzig Photographien der P a r z i v a l - h a n d s c h r i f t D zur Verfügung, wofür ich hrn. prof. N e u m a n n meinen f r e u n d -

LXXII

V O R R E D E .

lichsten d a n k sage; was die Parzival-handschrift G anlangt, so konnte ich ein exemplar der Lachmannschen ausgabe vergleichen, in das Vollmer — nicht immer ganz zuverlässig, wie meine nachprüfung ergab — die lesarten von G eingetragen h a t t e ; neben diesen kollationen stehen berichtigungen von K. Bartsch, in dessen besitz das buch dann übergegangen w a r ; heute gehört dieses exemplar hrn. geheimrat Sievers, dem ich für seine freundliche leihgabe meinen verbindlichsten d a n k ausspreche, ferner trage ich an dieser stelle gern meine dankesschuld gegenüber hrn. prof. G. Wahl, dem direktor der H a m b u r g e r staats- und Universitätsbibliothek, ab, der mir sowohl über die Leipziger wie über die Hamburger handschrift des Willehalm brieflich genaue a u s k u n f t erteilte, zu dank verbunden bin ich der universitäts- und der Staatsbibliothek in München, besonders hrn. dir. G. Leidinger, der die ultraviolett-photographien

der Münchener Titurelbruchstücke M

f ü r mich anfertigen ließ, vor allem aber gebührt wie immer mein dank h m . geheimrat von Kraus, der seit jähren meine textkritischen Untersuchungen über den Parzival m i t seinem freundlichen r a t u n t e r s t ü t z t hat. M ü n c h e n , im november 1925.

Eduard

Hartl.

L I E D E R

Wolfram von Esohenbtch*

Sechste Ausgabe.

HER WOLFRAM YON ESCHENBACH.

D e n morgenblic In wahtcrs sänge evkös ein froue, da si tougen an ir werden friundes arme lac; da von si . . . . freuden vil verlos. 5 des muosen lichtiu ougen aver nazzen. si sprach 'owe tac, wilde und zam daz frewet sich din und siht dich gerne, wan ich ein. wie sol iz mir e r g e n ! 10 nu enmac nilit langer hie b i mir besten min vriunt: den jaget von mir din schin. Der tac mit kraft al durh diu venster dranc. vil sl6ze si besluzzen: daz half niht: des wart in sorge kunt. 15 diu friundin den vriunt vast an sich dwanc: ir ougen diu beguzzen ir beider wangel. sus sprach zim ir munt. 'zwei herze uud einen lip hän wir gar nngescheiden: 20 unser triwe mit ein ander vert. der grozen liebe der bin ich vil gar verhert, wau so du kumest und ich zuo dir.' Der trüric man nam urloup balde alsus. ir liehten vel diu slehten 25 kömen näher, sus der tac erschein weindiu ougen, süezer frouen kus. Ueberuhri/t Wolfram von Eschebach A, Her Wolfran von Escbilbach C, fehlt BG. l — l G. wahtaeres G. 3. arui G. 4. die tücke ist in O durch einen elrieh bezeichnet. 6. owe O. 8. gern O. ». eine G. 10. bisten G. 12 = 2 G. 18. z . . . (unlesbar) hertze u n d ein lip. han wir G. » . un gischeiden G. 21. Hebe ich bin vil? virhert G. 23 = a G. 25. beschein? 2«. ougin suozzir G.

1*

4

L I E D E R . sus künden si do viehton ir munde, ir brüste, ir arm, ir blankiu b c i n : swelh schiltaer entwürfe daz geselleelîche 5 als si lâgn, des wa?re onch dem gennoc. ir beider liebe doch vil sorgen truoe. si phlâgen minne fui allen haz. S î n e klâwen durh die wölken sint geslagen, 10 er sttget ûf mit grôzer kraft, ich sih in grâwen tâgelîch als er wil tagen, den tac, der im geselleschaft erwenden wil, dem werden man, i5 den ich mit sorgen in verliez. ich bringe in hinnen, oh ich kan. sîn vil manegiu tugent michz leisten liiez.' 'NVahtaer, du singest daz mir manege freude niint so nnde mêret mîne klage. m » r du bringest, der mich leider niht gezimt, immer morgens gegen dem tage, diu solt du mir verewigen gar. 25 daz biut ich den triwen diu : des Ion ich dir als ich getar. sô bellbet hie der seile min.' ' E r muoz et hinnen balde und âne sûinen s i c h : 30 nu gib im urloup, siiezez wîp. lâze in minneu her ndch so verliolne dich, daz er behalte êr und den lîp. er gab sich mîner triwe also, 35 daz ih in b r a l i t e ouch wider dan. ez ist nu t a c : naht was ez dô mit druck an brüst dîn kus mirn an gewan.' 'Swaz dir gevalle, wahtser, sine, und lâ den hie, 40 der minne braht und ininne enpliieno. von dîuem schalle ist er und ich erschrocken i e :

s. alsi lagen G. 8 _ 4 c.

, . , durch grlifsertn Wf II räum für den anfangsluchslaben gesondert. . . in chla durh die wolchen l» tiegelich O. 13. gesellaft 0. i». in l>i naht virliez O. mich 1« == s G. 20. und inert min klage 0. n. gebint ih G. v. selle G. „ 38 = c G. 29. und an G. 32. verholn dich G. 33. ere G. wen G. 37. mit truchen an di brüst din kus mir in an gewan G. 38 =a 7 G. givalle ß . 40. brach G. 42. hie G. die,

, Heil ist in G vom vorhergehenden

• i zvischenG. daz G. der ge34. tri-

5

L I E D E R . sô ninder morgeustern ûf gienc ûf in, der her nâch minne ist kernen, noch ninder lûbte tages lieht, du hast in dickc mir benomen 5 von blanken armen, und û z herzen nieht. 1 V o n den blicken, die der tac tet durh diu glas, und do der wahtaer warnen sanc, si muose erschricken 10 durch den der dâ bî ir was. ir briistelîn an brüst si dwanc. der riter ellens niht vorgaz (des wold in wenden wahtert d o n ) : urloup näh und naher baz 13 mit küsse und anders gab in minne Ion. E i n w î p mac wol erlouben mir daz ich ir neme mit triuwen war. ich ger (mir w a r t ouch nie diu g i r verhabet) mîn ougen swingen dar. 20 wie bin ich sus iuwelnslaht? si siht mîn herze in vinster naht. Si treit den helfelîchen gruoz, der mich an vröiden riehen mac, dar ûf ich iemer dienen muoz. 25 vil lîhte erschînet noch der tac daz man mir muoz vröiden jehen. noch greezer wunder ist geschehen. Seht w a z ein storch den saeten s c h a d e : noch minre schaden hânt min diu w î p . 30 ir haz ich ungern ûf mich lade, diu nu den schuldehaften lip gegen mir treit, daz lâze ich s î n : ich wil nu pflegen der zühtc mîn. D e r helden minne ir klage 39 du sunge ie gegen dem tage, daz sûre nâch dem sûezen. swer minne und wîplich grüezen also enpflenc daz si sich muosen scheiden, 40 swaz du dô riete in beiden, dô ûf gienc der morgensterne, wahtaer, swîc, dâ von niht gerne sienc. 1. ninder der G. 3. luhtet G. s. niht G. 6 = 8 G. 8. und do wahtsere G. 9. 13. wahtars G. 15. in] im? 1« = 1 B C . 17. trnwe B. 19. ouge C. 22 = 2 BC. 28 = 3 BC. Nu seht BC. storche B. 30. ungeme BC. 84 = 4 BC. in B auf dem rande ton neuerer 39. muessent B, muozent C. « . gie BC. tteht in C nach sing.

erschriscben

G.

11. brustlin

G.

so. uwelen slaht B, wulen slabt C. den fehlt

BC.

hand Tagwisz. 42. wahteere BC.

29. babent 35. gen B. gerne fehlt

BC. B,

6

L I E D E R . Swer pfliget odr ie gepflac daz er bi liebe lac den merkern anverborgen, der darf niht durch den morgen s dannen streben, er mac des tages erbeiten: man darf in niht üz leiten uf sin leben. ein offen süeze wirtes wip kan sölhe minne geben. 10 » on der zinnen wil ich gen, in tagewise sanc yerbern. die sich minnen tougenliche, und obe si prise tt ir minne wem, so gedenken sere an sine lere, dem lip und Ire ergeben sin. ao der mich des baete, deswär ich taete im guote rate und helfe schin. ritter, wache, hüete din. :s Niht verkrenken wil ich aller wahtser trinwe an werden man. niht gedenken solt du, vrowe, an Scheidens riuwe so üf kfinfte wfin. ez waere unwsege, swer minne pflaege, daz uf im lsege meldes last. 33 ein sumer bringet daz min munt singet: durch wölken dringet ein tagender glast, hüet din, wache, süezer gast.' «0 Er muos et dannen, der si klagen ungerne horte, dö sprach sin munt 'allen mannen trüren nie so gar zerstörte

i = 6 BC. j. bi lieben wibe (wiben B) bC. 3. merka-ren B. 4. dur C. 9. offenu BC. sueza C. 10 = 6 BC. ie. gedenke BC. 2s = 7 BC. 2«. wahtsere B. 2«. 39. du ensolt denken an achaiden« ruwe B. 81. es was ie wege C. 34. melden B. 8«. swas B. 88. ein fehlt C. 39. wache und huete dich lieber gast B. huete C. 40 — 8 BC. eht B, von C. « . klagende C. 44. trüren fehlt C.

L I E D E R .

7

ir vröiden funt.' swie balde ez tagte, der unverzagte an ir bejagte s daz sorge in Ü6ch; unvrömedez rucken, gar heinlich smucken, ir brüstel drucken und mer dannoch 10 urloup gap, des pris was hoch. U r s p r i n c bluomen, loup üz dringen, und der luft des meigen urbort vogel ir alten dön: etswenn ich kan niuwez singen, so der rife ligt, guot wip, noch allez an din 16n. die waltsinger und ir sanc nach halben sumers teile in niemens öre enklanc Der blicltchen bluomen glesten sol des touwes anehanc erliutern, swä si sint: vogel die hellen und die besten, :o al des meigen zit si wegent mit gesange ir kint. dö slief niht diu nahtegal: nu wache abr ich und singe üf berge und in dem tal. Min sanc wil genäde suochen an dich, güetlich w i p : nu hilf, sit helfe ist worden not. 29 din lön dienstes sol geruochen, daz ich iemer biute u n d biute unz an minen tot. l&z mich von dir nemen den trost daz ich üz mföen langen klagen werde erlöst. Guot wip, mac min dienst ervinden, so ob dtn helfelich gebot mich fröiden welle w e m , daz min trüren müeze swinden und ein liebez ende an dir bejagen min langez g e r n ? din güetlich gel&z mich t w a n c daz ich dir beide singe al k u r z od wiltu lanc. sj Werdez wip, din süeziu güete und din minneclicher zorn h ä t mir vil fröide erwert, maht du troesten min gemüete? wan ein helfelichez wort von dir mich sanfte ernert. mache wendic mir min klagen, 40 so daz ich werde gröz gemuot bi minen tagen. E z ist nu tac, daz ich wol mac mit w&rheit jehen, ich wil niht langer sin. diu vinster naht h ä t uns n a bräht zo leide mir den morgenlichen schin.' ir fehlt C. 6. unvermeldes C. ». me BC. 11 = o C. l«. in niemannes ore ein klanc C. v = 10 C. 18. so C. erlütemt C. w. helle C. 20. weget C. •23 = 11 C. it. min Ion C. t». bitte und büte C. w. laza C. 29 = 12 C. so. helflich C. 34. beide guot singe al kurch oder C. 35 = 13 C. 33. helfliches C. 39. mach ein wendig C. 41 = 1 A, 14 C. 44. dem A. morgen schiu C.

8

L I E D E R . 'sol er von mir scheiden nuo, min friunt, diu sorge ist mir ze vruo: ich weiz vil wol, daz ist ouch ime, den ich in mtnen ougen gerne bürge, e möhte ich in also behalten, min kumber wil sich breiten, öwe des, wie kumt ers h i n ? der höhste fride müez in noch wider an minen arm geleiten.' Daz guote wip ir vriundes lip vast umbevienc: der was entsläfen dö. dö daz geschach daz er ersach den gräwen tac, dö muose er sin unfrö. an sine brüste dructe er sie, und sprach 'jäne erkande ich nie IS kein truric scheiden also snel. uns ist diu naht von hinnen alze balde: wer hät si sö kurz gemezzen? der tac wil niht erwinden. hät diu minne an saelden teil, 20 diu helfe mir daz ich dich noch mit vröiden miieze vinden.' io

S i e beide luste daz er kuste sie genuoc: gevluochet wart dem tage, urlop er nam, daz do wol zam; nu merket wie: da ergienc ein schimpf b i klage. 25 sie heten beide sich bewegen, ezn wart so nähe nie gelegen, des noch diu minne hät den p r i s : obe der sunnen dri mit blicke wseren, sin möhten zwischen si geliuhten. 30 er sprach 'nu wil ich riten. din wiplicb güete neme min war, und si min schilt biut hin und her, und her näch zallen ziten.' Ir ougen naz do wurden baz: och twanc in klage: er muose dan von ir. 33 si sprach hin zime 'urlop ich nimc zen vröiden m i n : diu wil nu gar von mir, Sit daz ich vermiden muoz dinen munt, der mangen gruoz mir b6t und och din süezen kus, 40 als in din üz erweltiu güete lerte, und diu geselle din, diu trinwo. 3. daz ich uch ime A. 6 bereiten AC. s. wider fehlt C. a m AC. 9 = t A, 16 C. vaste umbevie C. io. der waz ein slafen do A. 12. muoze A, muost C. 13. H. an sine brüste (brüst A) er si druhte und sprah io erkande ich nie (nie fehlt A) AC. 16. uns] unde AC. 19. diu fehlt AC. 21 = 3 A, IS C. 33. do C, da A. merkent C. 24. da C, de A. ergie AC. 25. hetten A, haten C. 26. nahen nien C. 28. waren A. 29. sine e • möhte zwischen C, si motten entmischen A. 31. din wiplichii guote nim min war A. 32. hiut] hüte C, hueta A. und her näch] unde A, noh C. 33 = 4 A, 17 C. do C, diu A. 34. muoze A, muoste C. dan fehlt AC. 33. er sprach hin zir A. zeden AC. M. nu fehlt C. 37. daz fehlt AC. muoz vermiden AC, 39. süezen fehlt AC. 41. und din geselle din truwe AC.

L I E D E R .

9

weme wilt du mich läzen? nu kum schier wider iif rehten trost. owe dur daz enmac ich strenge sorge niht gemazen.' £ ( j u o t wip, ich bite dich minne, 3 ein teil dur daz, sit ich dir niht gebieten mac. du gib mir die gewinne, daz ich baz an dir gelebe noch lieben tac. 10 snel für mich, wilder danne ein tier, mac mir din helfe entwenken. wilt an triuwe gedenken, saelic wip, so gist ein liebez ende mier. is Du treist so vestez herze üf mine vlust: wie sol der site an dir zergen? ein müzervalke, ein terze, dem mac, brüst ao niht baz dan dir diu dine stln. din munt ist üf den kus gestalt, din lachelichez grüezen mac mir wol gesüezen süre not: 23 sus hat din minne min gewalt. Möht ich die saelde reichen, diu s6 hoch ob miner fröide stet gezilt! got müez ir herze erweichen, 30 sit ez noch der miner swaere niht bevilt. man siht mich alze selten geil, ein vlins von donresträlen möht ich zallen mllen 33 hin erbeten, daz im der herte entwiche ein teil. Ir wengel wol gestellet sint gevar alsam ein towic rose rot. ), gesmehet D (die erste hand setzt oft e für te). 4. = ist fehlt Ggg. e. agelstern />, agelsteren G, agelster gg, agelaster dg, aglester d. 7. danocli G immer. s. Wan G immer. an dem G. ». himeles G. io. unstete D. n . = Der hat Ggg. 12. och G, ouch D meistens. 13. habt D. 13. fügende D. n. mugens in niht Gg. 18. iz D. IB. schelbich D. 20. anderhalb an dem D. 51. gelichent D. Qelichet die übrigen. 22. di D. 23. 24. fehlen G. 23. doh D = Ouch gg. 25. Der g, Unde G. machent G. kuorze D. froude DG. 28. nie dehein D, niene hein G. v. gewuocbs D. innen an DG. 28. = nahen gg, naehen G. grif Ggg. 29. sprich« ih D. 30. gelichet G. = minen witzen Ggg. idoch i). 2, 3. = Sam gg, Sam daz G. fiwer in den D. 4. und D. 6. er en G. o. niraer G meisten». io. beide si vlibent D. 12. lasterent G, in D nicht lesbar. 13. disen] = den Ggg. schänden (korrigiert) I).

von] an D. l l . chernt G. tschanzen Q,

14

P A R Z I

13 der sich n i h t versitzet noch v e r g e t und sich anders wol verstet, va'sch geselleclicher muot ist zem hellefiure guot, und ist hoher w e r d e k e i t ein hagel. so sin triwe h ä t so kurzen zage], daz si den dritten biz n i h t galt, fuor si m i t b r e m e n in den walt. Dise manger s l a h t e underbint iedoch niht gar von m a n n e sint. 25 für diu w i p stoze ich disiu zil. swelhiu min raten m e r k e n wil, diu sol wizzen war si k e r e ir pris und ir e r e , und wem si d a näch s i bereit m i n n e und ir w e r d e k e i t , 3 so daz si niht geriuwe ir k i u s c h e und ir t r i u w e . v o r gote ich guoten w i b e n bite, daz in rehtiu mäze volge mite. 5 s c h ä m ist ein sloz ob allen s i t e n : i c h e n d a r f in niht m e r h e i l e s biten. diu valsche erwirbet valschen pris. wie stsete ist ein dünnez i s , daz ougestheize sunnen h ä t ? IO ir lop vil balde alsus zergät. m a n e c wibes schoene an lobe ist b r e i t : ist d ä daz herze c o n t e r f e i t , die lob i c h als i c h solde daz safer i m e golde. i c h enhän daz niht für lihtiu dinc, s w e r in den k r a n k e n m e s s i n c v e r w u r k e t edeln rubin und al die Äventiure s i n

VA

L

I.

i . 1», z. 45

Müller.

(dem g l i c h e ich rehten w i b e s muot). 20 diu ir w i p h e i t rehte tuot, dane sol ich varwe priieven niht, noch ir herzen dach, daz m a n siht. ist si inrehalp der brüst b e w a r t , so ist w e r d e r pris ) G, oft gegen den vers. 30. übe D. unde och G.

4,

1. ta hat immer nur G. 5. fuont D. e. G. kuont D. 7. kuonden D. 8. heten in D i'u] wil ih iu Ggg = ib iu wil D, ich hie wil dd. G. 11. wiplichez DGg. 12. als G. is. rham Gg. 1». alsuos D. 21. 22. suoht-fluoht D.

ob D, op hat meist nur nicht lesbar. 0. wil 10. sagt g. ganzen G. if>. trachlichen

ê. 2",

2s

5

s

io

1.113.

P A R Z I V A L

den ich lue zuo hân erkom, er ist msereshalp noch nngeborn, dem man dirre âventiure gibt, und wunders vil des dran geschiht. Sie pflegents noch als mans dô pflac, swâ lit und welhsch gerihte lac. des pfliget ouch tiuscher erde ein ort : daz habt ir âne mich gehört. swer ie dâ pflac der lande, der gebôt wol fine schände (daz ist ein wârheit sunder wfin) daz der altest bruoder solde hân sîns vater ganzen erbeteil, daz was der jungern unheil, daz in der tôt die pflihte brach als in ir vater leben verjach, dâ vor was ez gemeine: sus hâtz der alter eine.

daz schuof iedoch ein wîse man, daz alter guot solde hân. j u g e n t bât vil werdekeit, daz alter siuften unde leit. i5 ez enwart nie niht n!s unfruot, sô alter unde armuot. künge, grâven, herzogen, (daz sag ich iu für ungelogen) daz die dâ huobe enterbet sint 20 unz an daz elteste kint, daz ist ein fremdiu zeche, der kiusche und der vreche Gahmuret der wîgant verlos sus bürge unde lant, 25 dâ sîn vater schöne

6

5

io

15

20

25

I.

15

truoc zepter unde kröne mit grözer küneclicher kraft, unz er lac tot an riterschaft. Do klagte m a n in sere. die ganzen triwe und ere brüht er unz an sinen tot. sin elter sun f ü r sich geböt den fürsten uzem riche. die körnen ritterliche, wan si ze rehte solden h i n von im gröz lehen sunder wan. dö si ze hove wären komen und ir reht w a s vernoraen, daz se ir lehen alle enpfiengen, nu hoeret wie siz ane viengen. si gerten, als ir triwe riet, rieh und arme, gar diu diet, einer kranken ernstlicher bete, daz der k ü n e c an Gahmurete bruoderliche triwe inerte, u n d sich selben erte, daz er in niht gar verstieze, und im sines landes lieze hantgemaelde, daz man möhte sehen, d ä von der herre müese jehen sins namen und siner vriheit. daz was dem künege niht ze leit: er sprach 'ir kunnet mfize g e r n : ich wil iueh des und fürbaz wern. wan nennet ir den bruoder min Gahmuret Anschevin? Anschouwe ist min l a n t : d a wesen beide von genant.'

M. Der Og. mzershalp O, mershalp gg und (wie es acheint, mit ausgekratztem s) D. 27. pflegent es dd, pflegetns D, phlegent Ogg. mans Dd, man Qdgg. «S. welich D, walhesch 0, valschs g, welhchs g. 49. noch Gg. tuseber G: überall u wo iu wie umlaut von ü lauten viu/t, nicht nur aventure (doch auch — iure) chusche suften duhte fusten chruze ruten truten, sondern auch lute (leuie) luhten durluhtch getrulich tiosture (joutieur, doch 38, l». 496, 14 tiostiure). 5, i. Der Gg. 3. Diz Ggg. 4. altest d, aldeste D, ehest d — elter Og4. 12. und meistens solte G. 5. sines DG, oft wo es für den vers unbequem oder unrichtig ist. o. iuDgeren G. unehail g. 8. als] Der Ggg. ir fehlt D. io. hatz g, hat iz D, hat ez G. alter DG, elter die übrigen. ii. Ez^ Gg. 17. Chunge G, kuonige D. 20. Unze 0 immer. elter D. i i . fromdiu G. 23. Gagmuret D, Gamuret dg. seeptrum und die D. 27. chunchlicher G. so. grozen G. 6, 1. Behielt G. 2. alter Gddg. suon D. 3. uz dem G, uz sinem die übrigen. 4. quamen D. al geliche G. 8. wart G. «. = Dazse alle ir lehen enphiengen Ggg. enpfingen D. 10. geviengen g, gelingen D. 13. Chargen G. erntslicher D, ernstlichen G. 11. gahmuret G. it. iht G. gax fehlt g. 1». hant gemeide Ddg, Hant. gemahele Gg, Hant gemn>hel g. moht G. 20. muose DG. 25. Wan nnet G. 20. Anscivin />, antschevin O. 27. Anscowe D, Antschouwe G. m. bede G.

PARZI VAt

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7

s

10

is

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25

8

S u s sprach der k ü n e c h e r . 'min b r u o d e r d e r mac sich m e r der staeten hilfe an mich versehen, d e n n e ich so g ä h e s welle j e h e n . er sol mtn ingesinde sin. deiswär ich tnon ia allen scbin daz u n s beide ein rauoter truoc. er h ä t wßnc, und ich g e n u o c : daz sol im teilen so m t n h a n t , des min saelde n i h t si p f a n t vor dem der git u n d e n i m t : üf r e h t in beder d e r gezimt.' do die f ü r s t e n riche vernämen al geliche daz ir h e r r e t r i w e n phlac, daz was in ein lieber tac. ieslicher im s a n d e r neic. G a h m u r e t niht langer sweic d e r volge, als im sin herze j a c h : zem k ü n g e er güetlichen sprach 'herre u n d e b r u o d e r min, wolt ich ingesinde sin iwer oder decheines m a n , so h e t ich min gemach getan, nu priievet d a r näch minen pris (ir Bit getriuwe u n d e wis), u n d rätt als ez geziehe n u o : d ä grifet helfliche zuo. niht wan h a r n a s c h ich h ä n : h e t ich d a r inne m e r getan, daz virrec lop m i r brachte, etswä man min gedaehte.' Gahmuret sprach ave sän 'sehzehen k n a p p e n ich h ä n , der sehse von iser sint. d a r zuo gebt mir vier kint,

» . 2 4 , i . 179.

s mit guoter zuht, von h o h e r art. vor den wirt n i m m e r niht gespart, des ie bejagen mac min hant. ich wil k e r e n in diu lant. ich hän ouch e ein teil gevarn. 10 ob mich geliicke wil bewarn, so erwirbe ich gaotes wibes gruoz. ob ich ir dar näch dienen muoz, und ob ich des wirdec bin, s6 rsetet mir m i n bester sin r, daz ichs mit rehten triwen phlcge. got wise mich der sseiden wege. wir fuoren gescliecliche (dennoch het iwer riche unser vater Gandin), 20 manegen k u m b e r l i c h e n pin w i r bede dolten u m b e liep. ir wäret ritter linde d i e p , ir k ü n d e t dienen u n d e h e l n : wan k ü n d e ouch ich nu minne-stein äs owe wan het ich iwer k u n s t und anderhalp die w a r e n gunst!" der künec siufte unde sprach 'owe daz ich dich ie gesach, Sit du mit schimphlicken siten min ganzez herze hast versniten, 0 u n t tuost op wir uns scheiden, min vater hat uns beiden Geläzen guotes h a r t e v i l : des stoze ich dir gelichiu zil. s icli bin dir herzenlichen holt, lieht gesteine, rotez golt, liute, wäpen, ors, gewant, des nim so vil von m i n e r hant, daz du näch d i n e m willen varst 10 u n t dine mildekeit b e w a r s t .

2«. Sus] = . . o (vom mahler Do) D, Ouch dd. 7,

I.

here-roere alle.

so. ohne

d e r d — Sich sol m i n b r u o d e r inere Ogg. i . helfe Odgg. 2. D a n e O immer. 4. . . . swar O. t . b e d e O. c. wench O, w e n i k D. e. d e s d, d a s . 2». d u o T). schimflichen D.

9,

s. Gelazen D, G e g e b e n dd =

Verlazen Ggg.

0. liht D.

10. m i l t e c h e i t

G.

>. 3o, z. 2 5 1 .

P A R Z I V A t

din manheit ist üz e r k o r n : waerstu von Gylstram g e b o m oder komen h e r von R a n c u l a t , i c h hete dich immer an der stat 13 als ich dicli sus vil gerne hän. du bist min bruoder sunder wän.' 'herre, ir lobt mich umbe not, sit ez i w e r zuht gebot, d a r näch tuot iwer helfe schin. 20 weit ir und diu rauoter m i n m i r teilen iwer varnde habe, s o stige ich ü f und ninder abe. m i n herze iedoch n ä c h hoehe s t r e b e t : ine weiz war umbez alsus lebet, 25 daz mir s w i l l e t s u s min winster brüst, öwe war j a g e t mich min g e l u s t ? ich solz versuochen, ob ich mac. nn nähet min urloubes t a c . ' Der k ü n e c in alles werte, m e r denne er selbe g e r t e ; fünf ors erweit und erkant, de besten ü b e r al sin lant, k ü e n e , starc, näht ze J a z ; manec t i w e r goltvaz, und mangen guldinen klöz. den künec wenec des verdroz, e r enfultes im vier s o u m s c h r i n : gesteines muose ouch vil dar i n . do si gefüllet lägen, knappen, die des pflägen, wärn wol gekleidet und g e n t e n . dane wart j ä m e r niht vermiten, do e r für sine muoter gienc und si in s6 vaste zuo ir vienc. 'fil Ii roy Gandin,

10

s

10

15

wilt du niht langer b i mir s i n ? ' sprach daz wipliche wip.

I.

17

'öwe nu truoc dich doch min l i p : du bist och G a n d i n e s k i n t . 20 ist got an s i n e r helfe b l i n t , oder ist er dran b e t o n b e t , daz er m i r niht g e l o u b e t ? sol ich n u niwen k u m b e r h a b e n ? ich hän m i n s herzen k r a f t b e g r a b e n , 25 die süeze m i n e r o u g e n : wil e r mich fürbaz rouben, und ist doch ein rihtasre, so liuget mir daz maere als man von s i n e r helfe saget, s i t er an mir ist sus verzaget.' 11 Do sprach der j u n g e A n s c h e v i u 'got treeste iueh, frowe, des vater m i n : den suln wir beidiu gerne k l a g e n , iu e n m a c nieman von m i r gesagen 5 deheiniu k l a g e l i c h i u leit. ich var durch m i n e w e r d e k e i t näh ritterschaft in fremdiu lant. frouwe, ez ist mir sus g e w a u t . ' do sprach diu k ü n e g i n n e 10 'sit du näch h o h e r m i n n e wendest dienest unde muot, lieber s u n , lä dir min guot ü f die vart niht v e r s m ä h e n , heiz von m i r enpfähen 15 dine kameraere vier s o u m s c h r i n s w j e r e : d ä ligent inne phelle breit, ganze, die man nie versneit, und manec t i w e r s a m i t . 20 siiezer m a n , lä mich die zit heeren, wenn du wider k u i n e s t : an minen fröuden du m i r frumest.' 'frouwe, des enweiz ich niht, in welhem l a n d e man mich s i h t :

l i . ist Dgg, diu ist G, dir ist dd. 12. Warstu O, werestu D. Gylstram oder Gilstram Dgg, glistram Gddg. 13. Oder her chotnen Gg. n. het dich imer G. 17. lobt] kriegent dd. umbe not Ddd — ungenot Gg, sunder not gg. 18. iz D. -n. Ich sol ez verschuochen obe ih mach G. 29. alles] do G. 10,

1. fiunf D, Vunf G. 2. Diu G. 4. manch tiure G meistens. 5. und fehlt G, vil gg. 8. wenec] = lutzel Ggg. 7. es fehlt allen außer DG. t. ouch fehlt G. 9. Do die gefollet G. 10. des] der G. 11. waren DO meistens. gechleit G. 12. da ne D, Da dg, AI da Ggg. 14. = Vil nahen sin zuo zir Ggg. viench Ddg, gevieneb Ggg. 15. Fil Ii roys ff, Filliroys G, Fili roys gg, Filluroy D, Frue min d. le. wil du G. 19. gandins D. 2i. drane G. 24. = Mines herzen chraft han ich begraben Ggg. 25. di D, das d = Unt die Ggg. suoze DG. 2». = Daz Ggg.

11,

1. Ansoiuin D. 2. tröste D. 4. 6. Iu nemach niemen niht gesagen. Von mir dehein chlsegelich leit G. 4. niman D. ». dur G. 7. Dur G. fromdiu G immer. t. frowe ez ist sus bewant D. 11. 20. dinest D, dienst G. is. dinen dgg. 17. Dar inne ligent Ggg. 18. Ganz Ggg. 21. wenne D, wene O meistens. 23. neweiz G.

Wolfram t o n Eaolienbach.

Sechste Ausgabe.

"1

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P A E Z I V A L

25 wan swar ich von iu kêre, ir habt nâch ritters ère iwer werdekeit an mir getSn. och bât mich der kûnic lân als im mîn dienest danken sol. ich getrûwe in des vil wol, 12 daz ir in deste werder bât.. swie halt mir mîn dinc ergât.' Âls uns diu âventiure saget, dû het der helt unverzaget s enpfangen durch liebe kraft u n t durch wîplîch geselleschaft kleinœtes tûsent marke wert, swâ noch ein jude pfandes gert, er möhtz derfür enpbâhen: io ez endorft im niht versmâhen. daz sande im ein sîn friandin. an sînem dienste lac gewin, der wîbe minne und ir gruoz: doch wart im selten kumbers buoz. 15 urloup nam der wîgant. muoter, bruoder, noch des lant sîn onge nimmer mêr erkôs; dar an doch maneger vil verlos, der sich hete an im erkant, 20 ê daz er waere dan gewant, mit deheiner slahte günste zil, den wart von im gedanket vil. es dûhte in mère denne genuoc: durch sîne zubt er nie gewuoc 25 daz siz t a t e n umbe reht. sîn muot was ebener denne siebt, swer selbe sagt wie wert er sî, da ist lîhte ein ungeloube b î : es solten de nmbesaezen jehen, und ouch die hêten gesehen

I.

j. 3«,

t.

325.

13 sîniu werc da er fremde waere: sô geloupte man dez maere. Gahmuret der site phlac, den rehtiu mâze widerwac, 5 und ander schanze enkeine. sîn räemen daz was kleine, grôz ère er lîdenlîchen leit, der löse wille in gar vermeit. doch wände der gefüege, io daz niemen kröne trüege, künec, keiser, keiserîn, des messenîe er wolde sîn, wan eines der die hœhsten hant trüege ûf erde übr elliu lant. 15 der wille in sînem herzen lac. im wart gesagt, ze Baldac waere ein sô gewaltic man, daz im der erde untertân diu zwei teil waeren oder nier, so sîn name heidensch was sô hêr daz man in hiez den bâruc. er hete an krefte alsolhen zuc, vil künege wären sîne man, mit krôntem lîbe undertân. 25 dez bâruc-ambet hiute stêt. seht wie man kristen ê begêt ze Rome, als uns der touf vergibt heidensch orden man dort siht: ze Baldac nement se ir bâbestreht (daz dunket se âne krümbe sieht), 14 der bâruc in für sünde gît wandels urkünde. Zwên bruoder von Babilôn, Pompeius und Ipomidôn, s den nam der bâruc Ninivê (daz was al ir vordem ê ) :

57. began O. so. Och wil ich iu getruwen wol O. getruowe D. 12, 2. swi ioch mir D. f. dur O. 8. dur D. 7. cbleinotes D. Cbleinodes O. 8. mohtez DO. 10. Ez dorfte O. u . friudin D. 1». des O. so. wäre dane O. 21. gunstes O, gundes g. 22. Dem Ogg. gedancbt O. 23. duohte D. me dane O. gnuoc D. 24. Dur O. niht 0. 2«. ebener D. 27. wi werd D. 20. ez D. die DO. umbesezen D. 13, 1. fromde auch D, aber von dtr ersten hand e aas 0 gemacht. 2. geloubte O. man des d, manz D, man daz die übrigen. s. Qahmuoret D. 5. tschanze debeine O. e. rümen D. 1. groze D. lidenliche D, lidelicben d, lidenlichen g, lidecblichen Ogg. 10. niman D, iemen Gg. 11. Chunge Ggg. 12. = Der Ogg. 13. niwan D. eines der Ddg, er (der 0) besamen Ogg. hohesten 0 immer. h . über DO. to. n&men heidinsch D. 21. den] der D. barruch O, Baruoch D, »0 auch 14, 1. 5. «. 22. al Dg, fehlt den übrigen. zuoch DO. 23. sin O. 24. gechrontem Odgg. 25. Daz alle außer D. Baruoch D, parruch O. so. Ez Og. si DO. krumben D. 14, 2. wandele» 0. s. Zwene DO immer. 4. Ponpeirus O. 5. ninive D, ninve O. 0. vorderen G, voderen g.

». 4», z. 397.

to

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23

P A R Z I V A L

si täten wer mit kreften schin. dar kom der junge A n s c h e v l n : dem wart der bSnic vil holt, j a nam nSch dienste aldä den solt Gahmuret der werde man. nu erloubt im da* er miieze h5n ander wäpen denne im Gandin da vor gap, der vater sin. der lierre pflac mit gernden siten ü f sine kovertiure gesniten a n k e r lieht h e r m i n : dä näch muos ouch daz ander sin, ufme schilt und an der w£t. noch grflener denne ein smärät was geprüevet sin gereite gar, und nach dem achmardi var. daz ist ein sidin l a c h e n : dar üz hiez er im machen wapenroc und k u r s i t :

ez ist bezzer denne der samit. hermin anker drüf genaet, guldiniu seil dran gcdract. sin anker heten niht bekort ganzes lands noch landes ort, 1 5 dane warn si ninder in gestagen: der lierre muose fürbaz tragen disen wäpenlichen last in manegiu lant, der werde gast, 3 NSch dem anker disiu mal, wand er deheiner slahte t v ä l h e t e ninder noch gebite. wie vil er lande durchrite und in schiffen umbefüere? io ob ich iu d l nach swüere, so saget iu üf minen eit



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I.

min ritterlichin Sicherheit als mir diu âventiure g i b t : ine h&n n u m e r geziuges niht. diu seit, sin manlichiu k r a f t behielt den pris in heidenschaft, ze Marroch unt ze P e r s î â . sin hant bezalt ouch anderswâ, ze Dâmasc und ze Hâlap, und swâ man ritterschaft dâ gap, ze A r â b î e und v o r A r â b î , daz er was gegenstrites v r i vor ieslichem einem man. disen ruoft er dâ gewan. sins herzen gir n â c h prise g r e i f : ir aller tat vor im zesleif und was vil nâch entnihtet. sus was ie der berihtet, der gein im tjostierens phlac. man j a c h im des ze B a l d a c : sin eilen strebte sunder w a n c : von dan fuor er gein Zazamanc in daz k ü n e c r i c h e . die klageten al geliche Isenharten, der den lip in dienste vlôs umbe ein wip. des twang in B e l a c â u e , diu süeze valsches âne. daz si im ir minne nie gebot, de9 lager nâch ir minne tôt. Den rächen sine mâge offenliche und an der läge, die frouwen twungen si mit lier, diu was mit ellenthafter wer, dô Gahmuret kom in ir tant, daz von Schotten Vridebrant

7. ta'ten G. ebrefte D. e. Anscivin D. 9. Ime Ggg. io. ia D, Der d = E r Ogg. dinste D, dienst® G. n . Gahmuoreth D. is. nuo D, fehlt 0. erloubt gg, erloubet DO. 13. Gaudin Ddgg. in. choferture O. 17. aoncher liht D. is. Dar nach 0. muose DO. 19. uffme d, uf dem Ggg, auf den g, uf g, uof sirae D. schilte Dgg. 20. smardt D. 22. und fehlt 0. gevar Ogg. 24. dar zuo D. im fehlt Gg. 25. kürsit mit ü gg. 26. ez ist Ddg, Deist O, Dar ist gg. der fehlt Gg. 27. Harmin G. druof D. 28. druf Og. 29. Sine anchere D. 30. landes die meisten. 15, 4. fromdiu O. 8. dur rite 0. 9. Oder Ogg. scheffen G. 10. dar nach G. 11. 15. sait D. 13. iehet 0. n . Ich G. 17. maroch G. persya D. 19. Ze tomasch G. 21. unt ze Ggg. 22. gein strite Gg. 23. Von Gg. iegeslichem G, iegelichem dg, ieslich D. einen G. 2«. süs D. = war G, wart gg. 29. tiustirens D, tiostierns G. IC,

1. strebte] wsore 0. 2. von fehlt G. Danen G. er] ein D. 3. chunecheriche D (aber 15, 18 und 16, 3. 4 indaz-clageten ist mit blässerer tinte nachgetragen: mit algeliche fängt die tweite hand an). 6. Ysenb. G. 6. dineste D. flosz d, verlos die übrigen. 1. dez D. 9. im niht ir minne bot G. 10. ir Minnen G. 12. Offlieb g. 13. twngen D, oft so. 15. quam D . 1«. = Daz ir Ggg. schoten O, chsotten D. 2*

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P A R Z I V A L mit schiffes her verbraiide, e daz er dannen wände, liu h a r t wie unser riter var. daz Hier warf in mit stürme dar, so daz er kiime iedocli genas, gein der küngin palas kom er gesigelt in die habe: da wart er vil geschouwet abe. do saher üz an dez velt. da was geslagen manec gezelt al umb die stat wan gein dem nier: da lägn zwei kreftigiu her. do hiez er vrägn der msere, wes diu burc wsere; wan err kiinde nie gewan, noch dehein sin schifman si taeten sinen boten kunt, ez woere Pätelamunt. daz wart im minnecliche enboten. si manten in bi ir goten daz er in hülfe: es waere in not, *i rungen niht wan umben tot. do der junge Anschevin vernam ir kumberliclien pin, er liot sin dienest umbe guot, als noch vil dicke ein riter tuot, oder daz sim sageten umbe waz er solte doln der vinde haz. Do sprach uz einem munde der sieche unt der gesunde, daz im v\ser al gemeine ir golt und ir gesteine; des solter alles herre wesen, und er möhte wol bt in genesen, doch bedorfter wenec soldes:

I.

i. 4 s z. 4 6 7 .

von Aräbie des goldes heter manegen knollen bräht. liute vinster so diu naht 25 wärn alle die von Zazamanc: bi den düht in diu wilu laue, doch hiez er herberge nemen: des moht och si vil wol gezemen, daz se im die besten gäben, die frouwen dennoch lägen 18 zen venstern unde sähen dar: si nsp.men des vil rehte war, sine knappen und sin harnas, wie daz gefeitieret was. 5

io

i3

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25

do truoc der helt milte üf einem hermin schilte ine weiz wie manegen zobelbalc: der kiineginne marschalc hetez für einen anker gröz. ze sehen in wenic dar verdroz. do muosen siniu ouge jehen daz er het e gesehen disen ritter oder sinen schin. daz muost ze Alexandrie sin, do der bäruc dervor l a c : sinen pris da niemen widcrwac. Sus fuor der muotes riclie in die stat behagenliche, zehen soumaer hiez er vazzen: die zogeten hin die gazzen. da rilen zweinzec knappen nach, sin bovel man dort vor ersach: garzüne, koche unde ir knaben heten sich hin für erhaben. stolz was sin gesinde: zwelf wol geborner kinde

ip. danen G meistens. 2a. kuneginne die menten. 23. geseglt g, gesegelt dgg. 24. da wart her vil bescouwet abe D. 25. c.nz V, an daz die übrigen. 20. zeit D. 27. alumbe DG. wan (fehlt d) gein dem Dd = unze an daz Ogg. 28. do D. = lach ein chreftigez her Ggg. lagen Dd. 29. heiz D. fragen G, wragen D. 17, 1 . 2 = fehlen Dd. l. err] er g, ir Og, er ir gg. 2. Noch gg, Er noch yg, Weder er noch G. schefman O. 3. taten alle außer DG. 4. = Si hieze Qgg. 6. inneclichen D, minnchlihe G. 8. Und Gg 7. es G, des die übrigen. o. antschevin G, Anscivin D. 12. Als och noch ein G. 13. Seiten G. 14. dulten Gg. viende D immer. 17. waere G, wäre D. 20. und fehlt Ggg. 21. = lutzel Qgg. 22. arabi g. 18, 1. zen Dgg, In den Ggg, An den d. 2. nemen D, namen die übrigen. och des Ggg. vil fehlt Gg. 3. harnasc D, harnasch die meisten. 4. gcfettirt waz D. e. herminen g, herminem die meisten. 1. lehne 0. zobeles pale Gg. 10. Zesehene G. = lutzel Ggg. dar Dgg, des Gdgg. vrdroz D. n . Im Ggg. ogen G. 12. het e G, hete Dgg, do vor hette d. 14. muose G, muse D. 15. Da der barruch vor lach Gg. 18. behanliche G. 19. soumere D, soumaere G. 20. zogetin hin D. 21. Den Gg. zweinzch G, zwenzich D. 22. Sinen g, Sinenen G. 24. hetin sih D.

s. 5", z. 535.

P A R Z I V A L

dä hinden nach den knappen riten, an guoter zuht, mit süezen siten. etslicher was ein Sarrazin, dar nach muos ouch getrecket sin 1 9 aht ors mit zindale verdecket al zemäle. daz niunde slnen satel trnoc: ein schilt, des ich e gewuoc, 5 den fuorte ein knappe vil gemeit derbi. nach den selben reit pusüner, der man och bedarf, ein tambürr sluog unde warf vil hohe sine tambür. 10 den herren nam vil untiir dane riten floitierre bi, und guoter videltere dri. den was allen niht ze gäch. selbe reit er hinden nach, 15 unt sin marnapre der wise unt der mscre. Swaz dä was volkes inne, Mosre und Mcerinne was beidiu v i p unde man. 20 der herre schouwen began manegen schilt zcbrochen, mit spern gar durchstochen: der was dä vil gehangen für, an die wende und an die tür. 23 si heten jämer unde guft. in diu venster gein dem Juft was gebettet mangem wunden man, swenn er den arzät gewan, daz er doch mohte niht genesen, der was b i vinden gewesen. 2 0 sus warb ie der ungeme vlöch.

I.

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vil orse man im widerzoch, durchstochen und verhouwen. manege tunkele frouwen 5 sach er bedenthalben s i n : näch rabens varwe was ir schin. sin wirt in minnecliche enpfienc; daz im näch fröuden sit ergienc. daz was ein ellens richer m a n : 10 mit siner hant het er getän manegen stich unde slac, wand er einer porten pblac. b i dem er manegen riter vant, die ir hende hiengen in diu bant, 15 unt den ir houbet schrunden. die heten sölhe wunden, daz si doch täten riterschaft: si heten läzen niht ir kraft. Der burcgräve von der stat 20 sinen gast do minneclichen bat daz er niht verbsere al daz sin wille woere über sin guot und über den lip. er fuorte in dä er vant sin wip, 25 diu Gahmureten kuste, des in doch wenc gelüste, dar näch fuor er enbizen sän. do diz alsus was getän, der marschalc fuor von im zehant alda er die küneginne vaut, 21 und iesch vil groziu botfenbrot. er sprach 'frouwe, unser not ist mit freuden zergangen, den wir hie haben enphangen, 5 daz ist ein riter so getän, daz wir ze vlehen immer hän

27. do D, Die g. 2?. An ganzer G. so. Etelicher 0. waz D. getrechet D, gestrecket d, gedechet gg, 30. muose DG. ouch] er 0. gepruovet G, bereitet gg. 19, i. von O. zendale Ggg. 4. Einen Ggg. ich fehlt D. 5. den fehlt G. chnape 0 oft. e. der D, Dar dg, Da Ggg. bi nach Dgg, nach bi dg, hinden nach G. = dem selben Ggg. i. busuner d, busunaere Gg, bosuner g, pusonr D. noch D. 8. tamburr D, tamburre g, tambuorer g. tambur Od. 9. vil fehlt D. sinen Ggg. 11. Da Ggg. ritten D. floitirre D, floitiersere Gg, floytere g. 12. guoter Ddg, walschtr G, weihscher gg. 18. m®re Dg, Moure g, Moren g, Moeren d, Mor Gg. Morinne Gg. 19. wib G. 21. zerbrochen G. 20. dur stochen G. 27. gebetet G. manegen D. 28. Swener 0 . 20, 3. Durh stochen C. «. rabenes G, raben gg. 7. 8. enphie-ergie G. 8. zefrouden Ggg. ». = Der gg, Er G. 1?. borte G. 13. Bi der er G. n . Die die arine Ggg. 15. den ir] diu G, den die g. schrunden] waren verbunden alle. 18. heten Ddgg, hete Ggg. 19. burgrave G. 24. er fuorten da D. 2«. wench G, wenech Ddgg, lutzel gg— luste Ggg. 28. alsus was Dd, was alsus gg, allez was Ggg. 29. = reit Ggg. so. al Dgg, fehlt Gdgg. 21, 1. Er Ggg. 2. 3. Frouwe nu ist unser not. Mit frouden zergangen Ggg. 6. = zedanchene Ggg.

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unsern gotcn, die in uns brähten, daz si des ie gedähten.' 'nu sage mir üf die triwe din, 10 wer der ritter möge sin.' 'frouwe, ez ist ein degen fier, des bäruckes soldier, ein Anschevin von hoher art. ävoy wie wenic wirt gespart 13 sin lip, s w ä man in laezet a n ! wie rehter dar unde dan entwichet unde k e r e t ! die vinde er schaden leret. Ich sach in striten schone, so dä die Babylone

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22

s

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Alexandrie leesen solten, unde do si dannen wolten den bäruc triben mit gewalt. waz ir d a nider wart gevalt an der schumphentiure! d a begienc der gehiure mit sime Übe sölhe tät, sine heten vliehens keinen rät. dar zuo hört i'n nennen, man solt in wol erkennen, daz er den pris übr mänegiu lant hete al ein zuo siner hant.' 'nu sih et wenne oder wie, und fiieg daz er mich spreche hie. wir hän doch fride al disen t a c ; d a von der helt wol riten mac her üf ze m i r : od sol ich d a r ? er ist anders denne wir g e v a r : owi wan taete im daz niht w e ! daz het ich gerne erfunden e :

I.

». bc, z. 605.

op mirz die mine rieten, ich solt im ere bieten, geruochet er mir nähen, wie sol ich in e n p b ä h e n ? 15 ist er mir dar zuo wol geborn, daz min k u s niht s i verlorn?' 'frowe, erst für küneges künne erkant: des s i min lip genennet pliant. Frowe, ich wil iwern fürsten sagn, 20 daz si richiu kleider tragn, und daz si vor iu biten unz daz wir zuo ziu riten. daz saget ir iweren frouwen gar. wan swenne ich nu hin nider v a r , 23 so bring ich iu den werden gast, dem süezer tugende nie gebrast.' harte wenic des v e r d a r p : vil behendeclichen warp der marsclialc siner frouwen bete, balde wart do Gahmurete 2 3 richiu kleider dar g e t r a g e n : diu leiter an. sus hört ich sagen, daz diu tiwer waeren. anker die swseren 5 von arabischem golde w S m drufe alser wolde. do saz der minnen geltes iön üf ein ors, daz ein Babylon gein im durh tjostieren reit: 10 den stach er drabe, daz w a s dem leit. op sin wirt iht mit im v a r ? e r ' u n d sine riter gar. j ä deiswär, si sint es fro. si riten mit ein ander do

Unseren goten dies gedahten. Daz sin uns her brabten G. n . er ist Dg. degenfier D. phier G. 12. parruches 0 . 13. antschevin G, Anscivin D. 14. = lutzel G'jff. 15. lsezet Dg, lazet Gdgg. 20. AI da Gg. die] bi D. 22. Unt G. 23. barruch G. 25; tschunfenture G. 26. begie G. 27. sinem G immer. 28. ne fehlt D. decheinen D, deheinen G. 29. i'n] ich g, ih in G, ich in die übrigen. neDen G. 30. solt in dgg, solte D, moht in Ggg. 22, 1. über alle, den pris zesiner hant. Hat al eine über mangiu lant G. 2. al eine D. 3. oder] unde G. 4. und fehlt Gg. fuog g, fuege die übrigen. spreche Ggg, sprach d, gesprecbe Dg, bespreche g. 5. haben doch frid D. al Dg, allen dgg, fehlt Gg. disen fehlt d. 7. odr D, oder die übrigen. 8. andrs D (die dritte hand tetzt sehr oft dr tr br dn tn bn mn gn hn und dergleichen, welches ich behalte wo es das lesen erleichtert und nicht gegen den vers ist). 9. Owe Ggg. 11. im er bieten D. 13. geruchet D, Gerucket g. ie. iht Ggg. 17. Frouwe er ist D. 21. = Unde hie vor Ggg. 22. Biz daz Ggg. ziu fehlt Gg. 23. ir D, fehlt d = och Ggg. 24. nidr £>. 20. ganzer G. 21. Dar an och (doch g) lutzel des verdarp Gg, Der rede lützel [do] verdarp gg. 23, 2. an alsus D.o 4. acher D. 6. arabenschem G. «. Lagen Ggg. 9. dur G. tivstiren D. 10. drab 0 . dem DO, im die übrigen. 11. iht mit im Dg, mit itn iht die übrigen. 12. Ia er G. 13. Die warens algeliche fro Q. 11. ritten D zuweilen. andr D.

». 6», z. 673.

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i5 und erbeizten vor dem palas, da manee riter üffe was: die muosen wol gekleidet sin. siniu kinder liefen vor im in, Ie zwei ein ander an der hant. 20 ir herre tnanege frouwen vant, gekleidet wünnecliche. der kiineginne riche ir ougen fuogten hoben pin, do si gesacb den Anschevfn. 55 der was so minnecliche gevar, daz er entsloz ir herze gar, ez w ä r e ir liep oder leit: daz beslöz d l vor ir wipheit. ein wénc si gein im do trat, ir gast si sich küssen bat. 24 si nam in selbe mit der h a n t : gein den vinden an die want sázen se in diu venster wit üf ein knltr gesteppet samft, s dar undr ein weichez pette lac. ist iht liehters denne der tac, dem glichet niht diu künegin. si hete wiplichen sin, und was abr anders riterlich, io der touwegen rosen ungelich. nach swarzer varwe was ir schin, ir kröne ein liebter r u b í n : ir houbet man derdurch wol sach. diu wirtin zir gaste sprach, 15 daz ir liep wser sin komn. 'hérre, ich hän von iu vernomn vil riterlichcr werdekeit. durch iwer zuht lät iu niht leit,

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ob i'u minen kumber klage, 20 den ich nähe im herzen trage.'' 'Min helfe iueh, frowe, niht irret, swaz ia war od wirret, sw& daz wenden sol min hant, diu si ze dienste dar benant. 25 ich pin niht wan einec m a n : swer iu tuot od hät getän, dä biut ich gegen minen schilt: die vinde wenec des bevilt.' mit ziihten sprach ein fürste s i n : 'heten wir einen houbetman, 25 wir solden vinde wenic sparn, sit Vridebrant ist hin gevarn. der Iceset dort sin eigen lant. ein künec, heizet Hernant, 5 den er durh Herlinde sluoc, des mäge tuont im leit genuoc: sine wellent si's niht mäzen. er li&t hie helde läzen; den herzogen Hiuteger, io des ritertät uns manegiu ser f r u m t , und sin geselleschaft: ir strit hät kunst unde kraft, so hät hie mangen soldier von Normandie Gaschier, 15 der wise degen here. noch hät hie riter mere Kaylet von Hoskurast, manegen zornigen gast, die brachten alle in diz lant 20 der Schotten künec Vridebrant und sinre genoze viere mit mangem soldiere.

16. üf D. si. wunchliche G. 23. fuogeten G. = grozen Ggg. 24. Anscivin D. 25. so fehlt D. minnchlich G. 27. odr D, ode g. 29. wenech D. — sim engegene trat Ggg, sie do gegen im trat gg. 24, 1. Unde Ggg. selbe fehlt G. bi Ggg. 4. einen alle. kulter Ddgg, gulter Og. gesteppet D, gesteppfet mit d — von Ggg. saemit g. 5. bete G immer. e. liehter dane G. 1. gelichet D, geliebte G. 8. hete D, het g, het doch d, hete aber Ggg, het aver g. 8. abr Dd, ouch dgg, fehlt G. 10. touwigen D. 12. liehtr D. 13. dr durch D, da durch Og, dar durch dgg. wol fehlt D. 15. wa;re liep G. wer gg, were D. 18. lat iu niht] so dg (aber 19. Vor abe ich d, Sein, das ich g), si iu niht Ggg, lat iu niht weaen (sin g) Dg. 1«. i'u] ich d, ich iu die übrigen. 20. nahen Ggg, fehlt gg. im] in minem Dgg, an minem d, minem Gg. 21. iweh D. frouwe Ddg, des Ggg. 22. 26. odr D, oder die übrigen. 24. bewant G. 25. bin G. einech D, xnich g, ein einch Gdgg. 27. Da engegene biut ich Gg. gein D. 30. Hiet g. '•i5, 4. der hiez Gg. 7. welent G. sihes D. 9. Hüteger D, hittiger d, huteger 0, Huotger g, hutteger g, hdtiger g, hüttiger g. 10. riter tat D, ritter det d, riters tat Ggg, ritter tuont gg. manch G. 11. Frumet G. 14. Gascier D, cascier d = gatschier Ggg. ie. Och Ggg. 17. Kailet 6 . hoscurast Gd, hoschurast gg. 18. = Vil mangen Ggg. 19. braehten D, brochtent d = braht Ggg. dizze D. 20. der Scoten D, Der schoten (10 immer) G. 21. sine g, siner die übrigen. gnoze D.

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io

i5

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P A R Z I V A L Westerhalp dort an dem mer dä lit Isenhartes her mit Siezenden ougen. offcnlich noch tougen gesach si nimmer mer kein man, sine müesen jämers wunder hän (ir herzen regen die güsse warp), stt an der tjost ir herre starp. der gast zer wirtinne sprach mit ritters sinne 'saget mir, ob irs ruochet, durh waz man iuch so suochet zornliche mit gewalt. ir habet so manegen degen balt: mich müet daz si sint verladen mit vinde hazze nach ir schaden.' 'daz sage i'u, herre, sit irs gert. mir diende ein ritter, der was wert, sin lip was tilgende ein bernde rfs. der helt was küene unde wis, der triwe ein reht beklibeniu fruht: sin zuht wac für alle zuht. er was noch kiuscher denne ein wip: vrecheit und eilen truoc sm lip, sone gewuohs an ritter milter haut vor im nie über elliu lant (ine wciz waz n i c h uns süle geschehen: des läzen ander liute j e h e n ) : er was gein valscher fuore ein tor, in swarzer varwe als ich ein M6r. sin vater liiez Tankanis, ein künec: der het och höhen pris. Min friunt der hiez Isenhart, min wipheit was unbewart,

I.

i. 6 s z. 741.

dô ich sîn dienst nâch minne enphienc, deiz im nach fröuden niht ergienc. des muoz ich immer j â m e r tragen, si wsenent daz i'n schlief erslagen: 2 7 verrâtens ich doch wênic kan, swie mich des zihen sine man. er was mir lieber danne in. âne geziuge ich des niht bin, 5 mit den ichz sol bewseren n o c h : die rehten wârheit wizzen doch mine gote und ouch die sine, er gap mir manege pine. nu hat min schamndiu wipheit io sin Ion erlenget und min leit. dem helde erwarp min magetuom an riterschefte manegen ruom. do versuocht i'n, ober künde sin ein friunt. daz wart vil balde schin. 15 er gap durh mich sin harnas enwec, daz als ein palas dort stêt (daz ist ein hoch gezelt: daz brâhten Schotten ûf diz velt). dô daz der helt âne wart, 20 sin lip dô wênic wart gespart, des lebens in dâ nâch verdrôz, mange âventiure suohter blôz. dô ditz also was, ein fürste (Prôthizilas 25 Der hiez) min massenie, vor zageheit der vrie, uz durch âventiure reit, dâ grôz schade in niht vermeit. zem forest in Azagouc ein tjost im sterben niht erlouc,

23. Westerhalp dort (dor D) Dd = Dort Westert lialp Ggg. 27. si D. dehein DG. 28. muosen DG. 29. hercen regen die D — herzen regen in Ggg, herze in regen g. ÜG, 3. ruochet Gg, geruochet die übrigen. 4. dur G. iwch D. 5. Zomchlichen G. 6. so Dd = »il Ggg. 9. Ich sagez iu herre G. i'u] ich iu l>g, ich dgg. 10. diente G. 13. reht fehlt Gg. bechlibendiu G. 15. der D. noch fehlt 0. n. So G, Es d. ritter] man nie G. 18. nie fehlt G. 19. Ich ne O. 20. andr D. 21. gein] vor G, an 9. 22. Nach Ggg. ich Dg, ih G, fehlt dgg. 23. der hiez Gdg. Tanchanis DGg, mit k die übrigen. 24. der] er G. 25. friwnt D. 26. was vil G. umb. D 27. 28. enphie-ergie G öfter». 28. deiz D, Daz Ggg, Da ez g, Daz es dg. 30. i'n] ih in DG, ich in die übrigen. schuoffe Gg, schuof D und die übrigen. 27, 1. = lutzel Ggg. 2. swi D. miches G. *. = geziuch Ggg. 5. ihez G. 6. reht G. 7. ouch fehlt Ggg. 8. gam mir G. 9. schamn diu D, schamcdiu G. 10. gelenget g. unde Ggg = mir d, fehlt D. 11. magtuom G. 12. An riterschaft vil G. 13. do versuocht ich in D und ohne in d = Ih versuoht in Ggg und ohne in gg. 15. harnasc G, harnasch die übrigen. 18. scotten üf dizzeD. 19. des dg. 20. Sin manheit was vil ungespart G. 21. dar nach Q. 24. = protizalas gg, portizalas gg, prozitalas G. 25. = Der fehlt Ggg. 28. da groz D, Der grosse d, Da grozzer g, Ein groz g, Ein grozer Ggg. 2». forest mit b D, voreis G. 30. in Gg.

76, t . 809.

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2 8 die er tet üf einen k ü c n e n m a n , der ouch sin ende a l d ä g e w a n . daz was m i n friunt Isenhart. ir ieweder i n n e n w a r t s eins spers durh schilt und d n r h den lip. daz k l a g ich noch, vil a r m e z w i p : ir b e d e r tot mich i m m e r m ü e t . üf m i n e r triwe j ä m e r blüet. ih e n w a r t nie w i p decheines m a n . ' 10 G a b m u r e t e n d u h t e sän, swie si waere ein heidenin, mit t r i w e n wiplicher sin in wibes herze nie geslouf. ir kiusche was ein reiner touf, iö und ouch der regen der sie begoz, der wäc der von ir ougen floz üf ir zobel und an ir brüst, riwen phlege was ir gelust, und rehtiu j a m e r s lere. 20 si seit im f ü r b a z inere 'dö s u o h t e mich von über m e r d e r Schotten k ü n e c mit sinem h e r : d e r w a s sins ceheimes suon. sine mohten mir n i h t mer getuon 23 schadeu dan mir was geschehen an Isenharte, ich muoz es j e h e n . ' Diu f r o u w e ersiufte dicke, d u r c h die zäher manege blicke si schamende gastlichen sach an G a h m u r e t e n : do verjach 2 9 ir ougen dem herzen sän daz e r waere wol getan. si k ü n d e ouch liehte varwe s p e h e n : w a n sie het och e gesehen s m a n e g e n liehten heiden.

I.

25

a l d ä w a r t u n d r in beiden ein vil getiiulicniu g e r : si sach dar, und er sach h e r . d a r n a c h hiez si s c h e n k e n s ä n : 10 getorste si, daz waere verlän. ez m ü e t e si deiz n i h t beleip, w a n d ez die r i t t e r ie vertreip, die gerne s p r ä c h e n widr diu w i p . doch w a s ir l i p sin selbes l i p : 15 ouch h e t e r ir den m u o t gegebn, sin leben w a s d e r f r o u w e n lebn. do s t u o n t er üf u n d e s p r a c h ' f r o u w e , ich tuon iu u n g e m a c h . ich kan ze lange s i t z e n : 20 daz t u o n ich niht m i t witzen. m i r ist vil dienestlichen leit daz iwer k u m b e r ist so breit, f r o u w e , gebietet ü b e r m i c h : s w a r ir w e i t , d a r s t m i n gerich. 23 ich dien iu allez daz ich sol.' si sprach ' h e r , des t r ü w e i'u wol.' D e r b u r c g r ä v e sin w i r t nu vil wenic des v e r b i r t , ern k ü r z e i m sine s t u n d e , ze v r ä g e n er b e g u n d e , 3 0 ober wolde b a n e k e n r i t e n : ' u n d schouwet w ä wir s t r i t e n , wie u n s e r porten s i n b e h u o t . ' G a h m u r e t d e r degen g u o t 5 sprach, er wolde g e r n e sehen w ä r i t e r s c h a f t d ä waere geschehen. h e r ab mit dem h e l d e reit m a n e c r i t e r vil geineit, hie d e r wise, dort der t u m b e . 10 si f u o r t e n in a l u m b e

28, l. üf einn D. 2. Sinen endo er da gewan G. 4. Ir ietwedere G. 5. eines DO meist. dur-dur lip G. 7. beider 0 . 8. Uf minen triwen G. ». lehne O. deheins G. u . Unt der Ggg. T 15. ie. regen und wach vertauscht G. 17. a n ] an an D, uf G. 24. Er mohte Ggg. 25. dane G, denne D 26. des muoz ih iehen G. 27. ersufte DG. 28. Dur die zähere G. = manger Ggg. 29, l. Iriu G. 3. ouch fehlt Ggg. 4. = wan fehlt Ggg. het och] hete D. e d, me d, fehlt D. — da vor Ggg. 6. = Vil mangen Ggg. 6. under alle, nur G von. 7. getreulichiu gg, getriulich Ddd, getriwu G. 8. Si-er Ddd — Er-si Ggg. und fehlt Gdgg. 9. schench D. 10. torste D. n . = Si muote daz ez niht beleip Ggg. 13. sprechent d. s p r a c h e n ? diu fehlt D. 14. ir liep Ddg. 20. daz entuon Dg. von witzzen Ggg. 23. gebiet G. 24. darst G, da ist g, das d, dar ist Ddgg. gerrich G. 25. iu gerne swaz G. 26. Si sprach Dddg, fehlt Ggg. herre DG immer in der anrede. Herre ich getrwes iu harte wol G. trwe D, getrüwe die übrigen. i'u] ich iu gg = ich Ddd. 27. burcrave Ü. 28. enbirt D. 2». sine Ddd = die Ggg. 30. ze fehlt G. 30, i. panchen G. = helt Ggg.

2. und fehlt G. 3. portn D, borte G. 8. vil fehlt G, so dd.

4. degen Ddd

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für sehzehen porten, und beschieden im mit worteD, daz der decheiniu w®re bespart, sit wurde gerochen Isenhart Ii 'au uns mit zorn. naht unde tac unser strit vil nach geliche w a c : man besloz ir keine sit. uns git vor ähte porten strit des getriwen Isenhartes m a n : 20 die hant uns schaden vil getan, si ringent mit zorne, die fürsten wol geborne, des küneges man von Azagouc.' vor ieslicher porte flouc 23 ob küener schar ein liehter v a n ; ein durchstochen riter dran, als Isenhart den lip verlos: sin volc diu wäpen da nach kos. 'Da gein hän wir einen site: da stille wir ir jämer mite. 31 unser vanen sint erkant, daz zwene vinger üz der hant biutet gein dem eide, irn geschaehe nie so leide 5 wan sit daz Isenhart lac tot (miner frouwen frumt er herzenot), sus stet diu k&negin gemäl, frou Belakäne, sunder twäl in einen blanken samit 10 gesniten von swarzer varwe sit daz wir diu wäpen kuren an in (ir triwe an jämer h a t gewin): die steckent ob den porten hoch, vür die andern ähte uns suochet noch

I.

7«, z. 879.

is des stolzen Fridebrandes her, die getouften von über mer. ieslicher porte ein fürsfe phliget, der sich strites uz bewiget mit siner baniere. 20 wir haben Gaschiere gevangen einen gräven abe: der biutet uns vil gTÖze habe, der ist Kayletes swester suon: swaz uns der nu mac getuon, 23 daz muoz ie dirre gelten. 6Ölch gelücke k u m t uns selten. Grüenes angers Ifltzel, sandes wol drizec poinder landes ist zir gezelten vome grabn: da wirt vil manec tjost erhabn.' 32 disiu m s r e sagt im gar sin wirt. 'ein ritter nimmer daz verbirt, ern kom durch tjostieren f ü r . op der sin dienest dort verlür 5 an ir diu in sante her, waz hülfe in dan sin vrechiu g e r ? daz ist der stolze Hiuteger. von dem mag ich wol sprechen mer, sit wir hie sin besezzen, 10 daz der helt vermezzen ie smorgens vil bereite was vor der porte gein dem palas. ouch ist von dem küenen man kleincetes vil gefüeret dan, is daz er darch unser schilte stach, des man für groze koste jach so ez die krigierre brächen drabe. er valt uns manegen riter abe.

11. sehtzehen borten G. 12. Si besch. D. 13. bespart D, gespart dd = verspart Ggg. 14. wart Ggg. is. Mit zorne an uns G. zorne D. unde] noch D. 17. Man verloz G. dechetne D, debeine G. ie. ahte G. is. Des chuonen G. 20. Die uns den schaden hant getan G. habent D. 31. 22. fehlen G. 23. man fehlt G. 24. von D (alleint), Obe G. iegeslicber G. 26. durstochen G. 47. der deu G. 28. dar nach G. 29. Da engegene haben G. 30. stillen Ggg. 31, l. = bechant Ggg. 2. daz] dazs? 3. Bietent Gg. 4. irne geschehe D. (i. fuoget er (aus ez gemacht) G. berzen not Dg. i. — So Ggg. t. belachane G. e. einen D, einem die übrigen. n . daz] Sit G. 14. for Dd. anderen ahte G. suochent gg. is. = Des chuonen Ggg. n. borte G. 20. Gastiere D, katschiere G, eatschiere ddqg. ai. 22. ab-hab D. 21. biut G, biuten D. 23. sun G. sun D. 24. getun D. 27. lucel Ddd = wench Ggg. 28. drizch G. Poindr D, ponder G, to meinem. 32, l. seit G. s. Eren chom bie dur tioste vur G. tiostiren D. e. dane G, denne D. i. Huteger D, hüteger G, hueteger g. 10. D u ie der Gg. n . ie fehlt Qgg. morgens d = des morgens Ggg. bereit alle aufser D. 12. Gein der G. vor dem G, für dem d, fdr den d. 13. wart Ggg. 14. cleinotes D, chleinodes G, chlayncedes g. gefuert D. n. Swene ez Q. chrigirre D, kroyere d, schiere d, kirre g, grogiere g, chroieraere G, kapbare y. drab-ab D.

«. 8'-, i . 947.

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er lset sich gerne schonwen, 20 in lobent ouch unser frouwen. swen wip lobent, der wirt erkant, er hat den pris ze siner hant, unt sines herzen wanne.' do hete diu müede sunne 23 ir liehten blic binz ir gelesn. des bankcns muose ein ende wesn. der gast mit sime wirto reit, er vant sin ezzen al bereit. Ich muoz iu von ir spise sagen, diu wart mit zühten für getragen: 3 3 man diende in riterliche. diu kiineginne riche kom stolzlich für sinen tisch, hie stuont der reiger, dort der visch. 5 si was durch daz hinz im gevarn, si wolde selbe daz bewarn daz man sin pflsege wol ze frumen: si was mit juncfrouwen kumen. si kniete nider (daz was im leit), 10 mit ir selber hant si sneit dem riter silier spise ein teil, diu frouwe was ir gastes geil, dö bot si im sin trinken dar und pblac sin wol: och nam er war, i.-> wie was gebärde unde ir wort, zende an sines tisches ort sazen sine spilman, und anderhalp sin kappelän. al schemende er an die frouwen sach, 20 harte blücllcher sprach 'ichn hän mi's niht genietet, als ir mirz, frouwe, bietet, mins lebens mit sölhen eren.

I.

27

ob ich iuch solde leren, 23 so waer hint sSn an iuch gegert eins phlegens des ich wsere wert, sone wsert ir niht her ab geritn. getar ich iuch des, frouwe, bitn, So lät mich in der mäze lebn. ir habt mir er ze vil gegebn.' 31 sine wolt och des niht läzen, dä siniu kinder säzen, diu bat si ezzen vaste. diz bot si zern ir gaste. 5 gar disiu juncherrelin wären holt der künegin. dar näch diu frouwe niht vergaz, si gieng och da der wirt saz und des wip diu burcrävin. 10 den becher hnop diu künegin, si sprach 'lä dir bevolhen sin unseren g a s t : diu ere ist din. dar umbe ich iuch beidiu man.' si nam urloup, do gienc si dan is aber hin wider für ir gast, des herze truoc ir minnen last, daz selbe ouch ir von im geschach; des ir herze unde ir ouge j a c h : diu muosens mit ir phlihte hän. 20 mit zühten sprach diu frouwe sän 'gebietet, herre: swes ir gert, daz schaf i c h : wand ir Sit es wert, und lät mich iwer urloup hän. wirt in hie guot gemach getän, 25 des vröwen wir uns über al.'" guldin wärn ir kerzstal: vier lieht man vor ir drüfe truoc. si reit ouch da si vant genuoc.

1». lset Dg, lat die übrigen. 2i. bechant Ogg. 22. Der G. 24. Nu Ogg. 25. hinze ir Q immer. 26. bancbens D, bankenes G, banechens g, banichen g, bancben g, banicken dd. 29. . . oh muoz iu D. 33, 1. im Ogg. s. stolzliche DO. t. dur daz hin abe gevaren G. e. wolt ouch Gg. daz fehlt G. 1. phlege D. wol fehlt Q. 8. cbomen DO. 9. = Unde Ggg. do bot (huop D) si im Ddd — Si bot (boten g) im (im och (?) Ogg. 16. sines] des G. 1:. chapelan G. 18. und fehlt G. sine Gdg. spileman G. 19. schsemende D. 20. bluocblicbe er D. _ 21. ich ne D, Ich G. mis D, mich es d, mich sin d = mich Ogg. geniet G. 22. mir D. 23. Mines G. libes D. 25. wsere D, wäre O. hint dpa, hinte D. hiut Gg. san dg, sa Ggg, fehlt D. 211. Des Ogg. 27. waeret D, wäret 0, oft gegen den vers. 2s. Oetar ich frouwe iuch des gebiten G. 30. er d, ere Dd = eren Ogg. 34,

3. = Si gg, Sine G. bat] = babte G, beste gg, hiez g. siu g. 4. ditze D. zeren DG. 7. nitb D. s. gie D. 9. des] sin G. burchravin G, purcravin D. 10. Ir Ggg. pecher D. 13. beide D. mane G. 14. do gie si Dg, Do fuor si gg, und gieng dd, unde vuor G. von dan Od. 15. bin fehlt Ggg, 18. Als Ogg. ougen D. 19. die D, sü dd. 21. Gebiet G. 22. schaffe O. gewert ddgg, 23. und fehlt G, nu g. 24. hie fehlt Dg. 2s. froun G. 2«. waren D, waren G. cherzestal G. 27. Vil G. drüfe] uf G.

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S i n e äzen och niht langer do. der h e l t was trüric unde fro. 3 5 er fröute sich daz man i m bot groz e r e : in twanc doch ander not. daz was diu strenge m i n n e : diu neiget hohe sinne. 5 diu wirtin fuor an ir g e m a c h : harte schiere daz g e s c h a c h . man bette dem helde s a n : daz wart mit vlize getan, der wirt sprach zem g a s t e 10 'nu sult ir släfen vaste, und ruowet h i n t : des wirt iu not.' der wirt den sinen daz gebot, si solten dannen k e r e n . des gastes j u n c h e r r e n , 15 der bette a l u m b e dez s i n e lac, ir houbet dran, wand er des pflac. da stuonden kerzen harte groz und brunnen lieht, den helt verdröz daz so lanc was diu n a h t . 20 in brähte d i c k e in unmaht diu swarze Mcerinne, des landes k ü n e g i n n e . er want sich d i c k e a l s a m ein wit, daz im krachten diu lit. äs strit und minne was sin g e r : nu w ü n s c h e t daz mans in gewer. sin herze gap von stözen schal, wand ez n a c h riterschefte swal. Daz begunde dem r e c k e n s i n e brüst bede e r s t r e c k e n , 3 6 so die senwen tuot daz armbrust. da was ze draste sin gelust.

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I.

8s

1017.

der herre an allcz släfen lac, unz errkos den gräwen t a c : 5 der gap dennoch n i h t liehten schin. do solt och da bereite sin zer messe ein sin k a p p e l ä n : der sanc si got und i m sän. sin harnasch truoc man dar ze h a n t : 10 er reit da er tjostieren vant. do saz er an der stunde üf ein ors, daz beidiu künde hurtlichen dringen und snelleclichen springen. 15 bekeric swä manz wider zoch. sinen a n k e r üf dem helme hoch man gein der polte fueren s a c h ; aldä wip unde man v e r j a c h , sine gesaehn nie helt so w ü n n e c l i c h : 20 ir gote im solten sin g e l i c h . man fuort ouch starkiu aper da bi. wie er gezimieret s i ? sin ors von iser truoc ein d a c h : daz was für siege des g e m a c h . 21 dar üf ein ander d e c k e lac, ringe, diu niht swaere w a c : daz was ein g r ü e n e r s a m i t . sin wäpenroc, sin k u r s i t was ouch ein grüenez a c h m a r d i : daz was geworht da zAräbi. 37 Dar an ich liuge n i e m e n : sine schiltriemen, swaz der dar zuo gehörte, was ein unverblichen borte : mit gesteine harte t i u r e : geliutert in dem fiure

29. Si G. lenger G. 30. Der helt Ggg, der herre Dg, Gamiret dd. wart trurech G. 35, s. gröz fehlt Qgg. doch D, ouch dd, ouch ein g, ein Ggg. 3. Daz ist G. 6. Dar nach vil schier daz geschach Ggg. i. betete G. ». Do sprach der wirt Ggg. n . hinte des wir iu D. 12. Den sinen er zehant gebot G. 13. danne g, von im G. 15. Ir Gg. daz alle. 17. stuonten D. 18. = Die Ggg. 19. alsus G. 20. ditche G fast immer. en ungemacht D. 21. = morinne Qgg. 23 — 3 6 , 2 fehlen G. 23. ein fehlt D. 24. chracheten D. diu D, gar diu gg, alle sin dd, sine g. 29. rechken D. 30. brüst Ddg, brüste gg. 3G,

1. Sam diu g. senwe fast alte aufser D. Arembrust D. t. zedraet D. 3. = sunder slaffen Ggg. *. unz errechos D, unzer erchos G, biz er kos g. 0. Nu G. wolt Ggg. bereite DG. 8. si D. gote Gg. 9. = Man truoch sin harnasch Ggg. dar] sa D. 10. da man tiustieren D. 13. hurtchliche G. n . snelliche G. is. Cherch G, Kerich g. — so Ggg mans widr D. 17. mann? borte G. 18. man unde wip G. 19. gesa-hen D, gesahen Gq, gesehen die übrigen. 20. solten im Ggg. 22. W i e r G. 23. isen fast alle ausser DO. S5. Ein ander detche druffe lach G. 20. swaere] ringe G. 58. kürsit mit u d. 2». ouch fehlt G. gruonz Q, gruener dd und (30. Der) g. 30. da Dgg, fehlt Gddg. wart Dg. ze arabi O. 3 7 , 3. da zuo D. e. gelutert DG.

s. 9», 2. 1085.

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was sin bukel rot golt. sin dienest nam der minnen s o l t : ein scharpher strit in ringe wac. IO diu küngin in dem venster l a c : b i ir sazen frouwen mer. nu seht, dort hielt och Hiuteger, a l d ä im e der pris geschach. do er disen rlter komen sacli 15 zuo zim kalopieren hie, do dähter 'wenne oder wie kom dirre Franzois in diz l a n t ? wer hat den stolzen h e r g e s a n t ? het ich den für einen Mör, 20 so wser min bester sin ein tor.' diu doch von sprungen nicht belibn, ir ors mit sporen si bede tribn üzem walap in die rabbin. si täten riters eilen schin, 25 der tjost ein ander si niht lugen, die sprizen gein den lüften flugen von des küenen Hiutegeres s p e r : ouch valt in sin es strites wer hinderz ors üf dez gras, vil ungewent er des was. 3 8 Er reit ü f in und trat in nider. des erholt er sich dicke wider, er t e t v e r l i e h e n willen s c h i n : doch s t e c k e t in dem arme sin 5 diu Gahmuretes lanze. der iesch die fianze. sinen meister heter funden. 'wer hat mich ü b e r w u n d e n ? ' also sprach der küene man. to der sigehafte j a c h do sän 'ich pin Gahmuret Anschevin.' er sprach ' m i n S i c h e r h e i t s i din. 1

1.

29

die e n p h i e n g e r unde sande in i n . des muoser vil g e p r i s e t sin i5 von den frouwgn die daz s ä h e n , dort her begunde gähen von Normandie Gaschier, der ellens r i c h e degen fier, der s t a r k e tjostiure. 20 hie hielt och der gehiure Gahmuret z e r anderen tjost bereit, sim sper w a s daz i s e r breit unt der s c h a f t veste. aldä werten die geste 25 ein a n d e r : ungelichez wac. Gaschier dernider lac mit orse mit alle von der t j o s t e valle, und wart betwungen Sicherheit, ez waere im liep oder leit. 39 Gahmuret der wigant sprach 'mir sichert iwer h a n t : diu was b i m a n l i c h e r wer. nu r i t e t gein der Schotten her, 5 und bitet si daz si uns verbern mit strite, op si des wellen g e r n : und k o m t n a c h mir in die stat.' swaz er gebot oder bat, endehaft ez w a r t g e t a n : io die Schotten muosen striten län. do k o m g e v a r e n Kaylet. von dem k e r t e G a h m u r e t : wand er was siner muomen s u o n : waz solter im do leides t u o n ? 15 der Spänöl rief im n a c h genuoc. ein strüz er ü f dem h e l m e t r n o c : gezimieret was der man, als ich da von ze sagenne hän,

7. buchel D. e. rainne D. 8. scharfer G. io. den vensteren O. 12. Huteger DO. 15. Zuo im gewalopiert hie G. io. Nu Gg. n. franzoise G. inz lant D. 21. Iedoch Ggg. 23. = Uz dem Qgg. rabin alle au/ser D. 28. spriezen GdJg, sprizel g. lüftet D. 27. = stolzen Qgg. Hutegers DO. 28. l)och Q. 20. hinders ors üfz graz D. 38, 2. des erholte sih D. 4. Do staht. im in g. 5. Gahmurets DG. 0. Er O. die fehlt Dgg. phianze O. 0. Sprach der sigelose man Qgg. 10. sprach alle außer D. 11. bin D. arttschevin G, Anscivin D. 13. Die nam er G. sande in in G, sanden in D. 17. Gascier D, catschier G. 18. Ein ellens licher Ggg. phier G. IB. tiostiure Q. 20. hie heilet D. och DG. 21. anderen fehlt Ggg. 22. sime D, Sin dd, Sinem die übrigen. isen alle außer D. 24. Hie werten Ggg. 25. Ein ander, ungelich iz wach gg. 26. Gaschir D, Chatschier G. der nidere gelach G. 28. vol der tiost D. 2». Wart er Ggg. 39, 2. sicheret G. 3. — mit Ggg. ellenthafter gg, ellenthafer G. 4. 10. Scoten D. 5. bittet D. st daz Dd = daz Ggg. 7. Unde chert G. 8. odr D, unde G. 0. Das wart an der stat getan dd. ez wart D, wart es g, ez was gg, daz wart G. 14. mohter G. 15. Spanül Dg, spangol G, spaniol dgg. io. Ein dg, einen DG. 17. Geziiniert G. 18. Daz Ggg. der von zesagene G.

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mit phelle wit unde lanc. 20 daz gevilde näch dem beide klanc: sine schellen gäbn gedoene. er bluome an manne» schoene! sin varwe an schiene hielt den strit, n n z a n z w e n die nach im wuohsen sit, 23 Beäcnrs Lotes kint und Parziväl, die da niht sint: die wären dennoch ungeborn, und wurden stt für schoene erkorn. Gasebier in mit dem zoume nam, 'iwer wilde wirt vil zam 4 0 (daz sag i'n üf die triwe min), bestet ir den Anschevin, Der mine Sicherheit dort hat. ir sult merken minen rät, s und dar zuo, hSrre, mtne bete, ich hän geheizen Gahmurete daz ich iueh alle w e n d e : daz lobt ich siner hende. durch mich lät iwer streben s i n : IO er tuot iu kraft an strite schin.' do sprach der künec Kaylet 'ist daz min neve Gahmuret fil Ii roy Gandin, mit dem läz ich min striten sin. 15 lät m i m zoum.' 'in läz ius niht, e daz min ouge alrerst ersiht iwer blozez houbet. daz mine ist mir betoubet.' den heim er im her ab do bant. 20 Gahmuret m§r strites vant. ez was wol mitter morgen do. die von der stat des wären vr6, die dise tjost ersähen.

I.

>. 10«, z. 1157.

si begunden alle gäfien 25 an ir werlichen letze, er was vor in ein netze: swaz drunderkom, daz was beslagen. ein ander ore, sus beere ich sagen, dar üf saz der w e r d e : daz flouc und ruorte d'erde, 4 1 gereht ze beden siten, küen dä man solt striten, Verhalden unde draete. waz er dar üfe taete? s des muoz ich im für eilen jehn. er re;t da in Moren mohten sehn, aldä die lägen mit ir her, westerhalp dort an dem mer. ein fürste Eazalic dä hiez. io deheinen tac daz nimmer liez der richeste von Azagouc (sin geslehte im des niht louc, von küneges frühte was sin art), der huop sich immer dannewart 15 durh tjostieren für die stat. aldä tet siner krefte mat der helt von Anschouwe. daz klagte ein swarziu frouwe, diu in bete dar gesant, 20 daz in dä iemen überwant. ein knappe bot al sunder bete sime herren Gahmurete ein sper, dem was der schaft ein r o r : dä mite stach er den Mor 25 hinderz ors flfen griez: (niht langer er in ligen liez) dä twanc in Sicherheit sin hant. do was daz urliuge gelant,

19. In Qgg. 21. gaben Dg. 24. Ane zwene G. wohsen G, wchsen D. 25. Beachurs D. 29. Parzifal D, 20. Gaschier DO. bi Qgg. 40, 1. Daz nim G. i'u] ich Od, ich iu die übrigen. YS O. 2. Ascevin D. 4. nu sult ir Qgg. 5. Dar zuo höret mine bete O. 6. Gahmuret G. ». Dur G. stereben Q. 12. ist ez D. 13. Fil Ii Roys g, Fillirois O, Fili roys ddg, Fillurois g, Filuroy D. candin O. 15. mirn D, uweren dd — mir den Qgg. ine Dg. lazes iu O, laz ez ddg, lazs D, lazs uch g, laz iu sin g. 18. daz fehlt Qgg. alreste D. gesiht Qg. 10. im abe bant Q. 20. raer Dg, nime O, niht mer ddgg. 21. miter O meistens. 24. = Die Qgg. 25. werlich g, gewarliche G. 28. heere Dg, horte Qddgg. ao. die aUe. 41, 1. beiden G. 2. chuene DO. solté Q, soldé D. 6. ich] man G. 6. meere d. muosen Qgg. 8. westerhalp dor D, Westerthalben G, Dort westerhalp g. bi G. ». razalich G, Rasalik D. 10. Neheinen morgen G. daz nimmer Dg, er nimmer gg, er daz Qg, der nie g. 11. rihste g, rieh ist g. 12. geslahte G. in dar an niht betrouch Qgg. 14. Der cherte imer dane wart Qgg. 15. Dur G. gein der D. 1a. Da Qgg. maht D. 17. furste uz G. Anscouwe D. 21. Ein knape der bot sunder bet Gg. 32. Gahmuret G. 2t. Da mit stacher G. 25. orz D. üfeu D, uff ein d = uf den Qgg, uff daz gg. 27. In dwunge sich. Qgg. 28. lant Dg, verant d.

». 10», ». 1227.

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und im ein grozer pris geschehen. Gahmuret begunde sehen 42 aht vanen sweimen gein der stat. die er balde wenden bat Den küenen sigelosen man. dar nach gebot er im do sän s daz er kerte nach im in. daz tet e r : wan ez solt et sin. Gaschier sin kumn ouch niht verbirt; an dem innen wart der wirt daz sin gast was komen üz. 10 daz er niht isen als ein strüz und starke vlinse verslant, daz machte daz err niht envant. sin zorn begunde limmen und als ein lewe brimmen. is do brach er üz sin eigen här, er sprach 'nu sint mir miniu j a r n&ch grozer tumpheit bewant. die gote heten mir gesant einen küenen werden gast: 20 ist er verladen mit strites last, sone mag ich nimmer werden wert, waz touc mir schilt tinde swert? er sol mich schelten,swermichs mane.' do kerter von den sinen dane, 23 gein der porte er vaste ruorte. ein knappe im widerfuorte ein schilt, üzen und innen dran gemalt als ein durchstochen man, geworht in Isenhartes lant. ein heim er fuorte ouch in der hant, 4 3 unde ein swert daz Razalic durch eilen bräht in den wie.

s

io

is

20

' 23

I.

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Dâ was er von gescheiden, der küene swarze heiden. des lop was virrec unde w i t : starb er âne toafen sit, so erkenn sich über den degen balt, der aller wunder hât gewalt. du der burcrâve daz ersach, sô rehte liebe im nie geschach. diu wâppen errkande, hin üz der porte er rande. sinen gast sach er dort halden, den jungen, niht den alden, al gernde striteclicher tjost. do nam in Lachfilirost, sin wirt, und zôch in vaste widr. ern stach tâ mêr decheinen nidr. Lachfilirost schahtelakunt sprach'hêrre, i r s u l t m i r m a c h e n k u n t , hât betwungen iwer hant Razaligen? unser lant ist kamphes sicher immer mêr. der ist ob al den Moren her, des getriwen Isenhartes man, die uns den schaden hânt getan, sich hât verendet unser nôt. ein zornic got in daz gebôt, dazs uns hie suohten mit ir her: nu ist enschamphiert ir wer.'

E r fuort in i n : daz was im leit. diu küneginne im widerreit, sinen zoum nam si mit ir hant, si entstricte der fintâlen bant. i der wirt in muose lâzen. sine knappen niht vergâzen,

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42, i. Ahte G. 2. Dier G. = vil balde Qgg. 3. sigolosen D. 4. dô fehlt Qgg. 8. solt et D, solté d = muoste echt g, muose Qgg. i. chomen G. ouch fehlt Qgg. 11. groze G. 12. machete D. err] er Dg, er ir Qdgg. nine vant G. 13. Sin munt Qgg. limen G. 14. leu G. brimen G, primmen D. 15. Er brach uz G. 17. Mit G. si. wil Qgg. 52. taugt g. 23. mach Gg. mih DQ. mihs G. 24. vor D. 25. Hin uz der borter ruorte G. 27. einen DQ. 28. Gemal Qg, Mal g. durstochen G. 30. Einen alle außer D. er fuorte ouch Dd = fuorter Qgg. 43, 1. Razalik D, razalich G. 2. brahte G. 3. er fehlt Q• 5. = Sin Qgg. e. Starp G. ante D. touffe Qg. 7. erchenne DQ. sih D. degen Dd = helt Qgg. 8. manger Qgg. 9. burgrave G. gesach D. 11. waien G. errechande G, er rechande D. 12. borter rande G. is. stritchier G. ib. 19. Lachfilirost D, lahsilleroste (Lafillerost) d, lafilirost Q, la fili rost.g, Lafilarost g, Lafillirost g, lac filly ryost (tyost) g. 17. und] der D. waste D, fehlt Q. 19. schachtelakunt D, schahtelkint d = tschahtelakunt g, tschatelacunt G. 23. strites G. 24. Er Qgg. meeren d. 25. Des chuonen ys. G. 29. das d, daz si die übrigen. = hie fehlt Qgg. mit] mir G. 44, 1. fuorten in Dg. fuorte in d. 2. chungin Qg. s. Unde nam in selbe mit ir hant G. 4. entstricht im Qdg. fantalen d — phinteilen oder Anteilen Qgg. s. Die chnapen G.

f

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10

15

so

25

45

P

A

R

Z

sine kerten vaste ir herren nach, durch die stat man f ü e r e n sach ir gast die küneginne wis, der dä behalden het den pris. si erbeizt aldä sis dühte zit. 'we wie getriwe ir knappen sit! ir waent Verliesen disen m a n : dem wirt an iuch gemach getan. n e m t sin ors u n t füert ez hin: sin geselle ich hie bin.' vil frouwen er dort üfe vant. e n t w a p e n t mit swarzer h a n t w a r t er von der k ü n e g i n . ein declachen zobelin und ein bette wol gehöret, dar an im wart gemeret ein heinlichiu ere. aldä was niemen m e r e : die juncfrouwen giengen für und sluzzen nach in zuo die tiir. do phlac diu küneginne einer werden siiezer minne, und Gahmuret ir herzen trüt. ungelich was doch ir zweier hut.

Si brähten opfers vil ir goten, die von der stat. waz wart geboten dem k ü e n e n Razalige, dö er schiet von dem w i g e ? 3 daz leister durh t r i u w e : doch wart sin j ä m e r niuwe nach sime herren Isenhart, der burcrave des innen wart, daz er kom. do wart ein schal: 10 dar komn die fürsten über al

I V

A

L

I.

i. 11«, Z. 1295..

üz der küngin lant von Zazamanc:: die sageten im des prises danc, den er het aldä bezalt. ze rehter tjost het er gevalt 15 vier unt zweinzec riter nidr, und zöch ir ors almeistic widr. da warn gevangen fürsten d r i : den reit manec riter bi, ze hove üf den palas. 20 entsläfen unde enbizzen was, unt wünnecliche gefeitet mit kleidern wol bereitet was des hohsten wirtes lip. diu e hiez m a g t , diu was nu w i p ; 25 diu in her üz fuorte an ir hant. si sprach 'min lip und min lant ist disem riter undertän, obez im vinde wellent län.' do wart gevolget Gahmurete einer höfschlichen bete. 4G 'get näher, m i n her R a z a ü c : ir sult küssen min wip. Als tuot ouch ir, her Gaschier.' Hiutegern den Schotten fier 5 bat er si küssen an ir m u n t : der was von siner tjoste w u n t . er bat si alle sitzen, al stender sprach mit witzen 'ich saehe och gerne den neven m i n , iu möht ez mit sinen hulden sin, der in hie gevangen hat. ine häns von sippe decheinen r ä t , ine müez in ledec machen.' diu küngin begunde lachen,

7. Si Gg. 8. Dur G. 9. c h u n g i n e D. sihs D. 12. getriwu G. n. 15. fueret DG. e z ] daz D. ia. ih im Gg. 24. Da was och w u n n e mere v o n in vur G. 28. werdn suezer D, stolzen werden G. 30. ungelich DG.

G. 10. b e h a l t e n G. n . erbeiste wannet D, wanet G. 14. —- Im Ggg. G. 22. Dar Ggg = gar Dd. wart G. 25. = die fehlt Ggg. giengen werden nüwer g, werden s u o z e n dg, ir beider Gg.

45,

3. A l s ez v o n der s t a t was g e b o t e n G. 3. chuenem D. 5. dur G. e. — was Ggg. f. = Do der G. burgrave G. des fehlt Gg. 9. k o m ] w a s r h o m e n Gg. 10. chornn] so D. 11. = üz und lande (so Dd) fehlt Ggg. d e r k ü n e g i n n e Dgg, dem d. von fehlt d. 12. = Unde Ggg. Seiten G. 14. beter G. is. In vier G. 17. g e v a n g e n e r Gg. ii. manec] och mer Gg. 20. Erwachet G. 21. wunchlichen G. gefeit Dgg, g e p h e i t Gg. 22. harte wol Gg. bereit DGgg. 23. obersten Gg. 24. hiez Dg, w a s Gdgg. 28. m i n lip] lute G, min lut g. u n d e ouch D. min fehlt G. 27. Si disme G. 28. Ob imz die dgg, Op mirz die G. 30. hoffelichen Dd.

46,

1. n ä h e r ] h e r Gg. s. A l s o Dd = Sam Ggg. = ouch fehlt Ggg. ir feilt d. min her Gdg. = Gatschier Ggg, chatschier g. 4. H u t e g e r n D, H u t e g e r e n G. p h i e r G. e. tiost D. 8. al (fehlt g) s t e n d e sprach ex Dgg. 12. I c h n e h a n s G. vor Ggg. n e h e i n e n G. >3. Ichene G. muoz D, muoze G. ledch G.

» . 1 1 » , z. 1363.

P

A R Z

13 sie hiez balde nach im springen, dort her begunde dringen der minnecliche b e a kunt. der was von ritersehefte wunt, und hetz oucli da vil guot getan. •¿0 Gascliier der Oriman in dar b r a h t e : e r was kurtoys, sin vater was ein Franzoys, er was Kayletes swester b a r n : in wibes dienster was g e v a r n : 23 er hiez Killirjacac, aller manne schiene er widerwac. Do in Gahmuret gesach (ir antliitze sippe j a c h : diu warn ein ander vil geltch), er b a t die küneginne rieh 4 7 in küssen unde vähen zir. cv sprach 'nu ging ouch her ze mir.' der wirt in kuste selbe d o : si warn ze sehen ein ander vrö Gahmuret sprach aber s i n Ynve junc süezer man, waz solte her din k r a n k e r l i p ? sag an, gebot dir daz ein w i p ? ' 'die gebietent wenic, herre, mier. in mich hat min veter Gaschier her bralit, er weiz wol selbe wie. ich hän im tusent riter hie, mit sten im dienestliche bi. ze Roems in Normandi r. kom ich zer samnunge: ich bräht im helde j u n g e , ich fuor von Schampan durch in. nu wil kunst unde sin der schade an in keren, 20 i m weit iucli selben eren.

I V A L

33

I.

gebietet ir, so lät in min geniezen, senftet sinen p i n . ' 'den rat nim du vil gar zuo dier. var du und m i n h i r Gaschier, 25 und bringet mir K a y l e t e n her.' do würben si des heldes ger, si b r ä h t e n in durch sine bete, do wart och e r von Gahmurete m i n n e c l i c h e enphangen, und dicke umbevangen 4 8 von d e r küneginne r i e h . si k u s t e den degen minneclich. sie mohtez wol mit eren t u o n : er was ir m a n n e s muomen suon s Und was von arde ein k ü n i c h e r . der wirt sprach l a c h e n d e raer 'got weiz, h e r K a y l e t , ob i c h iu n x r a e Dolet und iwer lant ze S p ä n e , 10 dnreh den kiinec von Gascäne, der iu dicke tuot mit Zornes gir, daz wsere ein untriwe an m i r : wan ir sit m i n e r muomen k i n t die besten gar mit iu hie sint, i3 der ritersehefte h e r t e : wer twang iueh dirre v e r t e ? ' do sprach der stolze degen j u n c 'mir geböt min veter S c h i l t u n c , des tohter \ T ridebrant da hat, 20 daz ich im diende, ez w e r sin rät. der hät von s i m e wibe hie von min e i n e s libe sehs tüsent r i t e r wol b e k a n t : die tragent w e r l i c h o haut. 25 ich b r ä h t ouch riter m e r durch i n : der ist ein teil gescheiden hin.

15. Si hiez in balde bringen Gg. n . Beachunt D, beachcunt Cr. 18. von einer lioste Gg. 2«. = der norman Ggg. 21. == ßrahtin er was Ggg. 23. Unde was Ggg. 25. killirriakach G. n. Als Gg. — ersach Ggg. 47, 2. ging D, ginch g, geng G, genc g, gang dgg. 4. zesehene G. fl. = iunge ö , iunger gg. !). = herre vor wenrh Ggg, vor die gg. mir alle. 13. dienstlichen G. 14. Roms D, romes 0 , ruom g, Roymes g, romes d. 15. zir G. 17. Scampane D, schamppony . 30. Ilitch (Vil dich g) umbe vangen. Unde minnchliche enphangen Gg. 48,

2. = Diu Ggg. degen fehlt G. 3. = nach 4 Dd. 3. mahtz G. 7. Gotweiz D. 8. nemo D. 9. ze fehlt Ggg. spaninge G, spänie g. 10. gasconinge G, Gatsänie g. 11. zorns DG. 13. = wan fehlt Ggg. sit doch Ggg. 16. Waz Gg. 11. So D. 18. Sciltunch D. 21. E r Ggg. 23. Sehes G. 25. 29. fehlen Gg. 25. = Hie was ouch gg. durh D. Wolfram von Eschenbaoh. Sechst« Ausgabe.

3

P

34

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Z I V

liie wären durch die Schotten die w e r l i c h c rotten, im kom von Gruonlanden helde zen banden, 4 9 z w e n k ü n g e mit grozer k r a f t : die vluot von der r i t e r s c h a f t si b r a h t e n , unde manegen k i e l : ir rotte mir vil wol geviel. 5 lue was och MörhoU durch i n : des strTt hat kraft unde sin. Die sint nu hin g e k e r e t : swie mich min frouwe leret, als tuon ich mit den m i n e n . io m i n dienst sol ir e r s e h i n e n : dune darft mir dienstes danken niht, wand es diu sippe sus vergibt, die vrävelen helde sint nu d i u : waern sie getoufet so die m i n , i5 und an der hiut nach in getan, so wart gekrivnet nie kein man, c m bete strits von in genuoc. m i c h wundert waz dich her vertruoc: daz sag mir r e h t e , unde wie.' 20 'ich kom gestern, hiute bin ich hie worden herre iiberz lant. mich vienc diu kiinegin mit ir h a n t : do wert ich mich mit minne. sus rieten mir die s i n n e . ' 23 'ich Wien dir hat din siieziu wer betwungen beidenthalb diu her.' 'du meinst durch daz ich dir entran. vaste riefe du mich a n : waz woltste an mir e r t w i n g e u ? l ä mich sus mit dir dingen.' 27. dur Cr. roten G.

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I.

t . 12«,

1435.

öO 'da e r k a n t ich niht des a n k e r s diii;: miner muomen man Gandiu hat in gefiieret selten üz.' 'do rekante abr i c h wol dinen strihz, ö ame schilde ein sarapandratest: diu struz stuont hoch sunder l i e s t . Ich sach an dinre gelegenbeit, dir was diu Sicherheit vil leit, die mir taten zwene m a n : io die lietenz da vil guot getan.' 'mir w i e r e o u c h l i h t e a l s a m geschehci i. ich inuoz des eime tiuvel .¡eben, des fuor ich nimmer wirde vr~>. het er den pris behalten so i5 an vriivelen beiden so din lip, für zucker gaezen in diu wip.' 'din munt mir lobs ze vil v e r g i b t , 'nein, in kan gesmeichen n i h t : nim anderr m i n e r helfe war.' 2o si riefen Razalige dar. mit ziihten sprach dö Kaylet 'iuch hat min neve Gahmuret mit sincr hant g e v a n g e n . ' 'her, daz ist ergangen. 25 ich hau den helt da für rekaut, daz im Azagouc daz lant mit dienste nimmer wirt verspart, sit unser herre Isenhart aldä niht kröne solde tragen, er wart in i r - d i e n s t e erslagen, 5 1 diu nu ist iwers neven wip. umbe ir minne er gap den l i p : daz h a t min kus an si verkorn. ich hän berren und den mag verlorn.

die DG, in die g, den dgg. ¡». welichen 0 w. Im komen d = liie was Ggg. so. zir Ggg.

ische?

49,

i. Zwene cliunge mit ir chraft Gg. 3. — S i vuorten Ggg. 4. rote G immer. 5. morolt Gd. durh 0 . P. also Dgg. 10. Ir sol min dienst schinen Gg. dienest D. 11. solt Gg. dienest D. diens? 12. wandez D. in. = Die frechen Ggg. 14. getouft D. 15. hüt g, hiute D, hutc ö. nach i n ] so G. . io. Sone G. dechein D, dehein G. 17. Dune hetest strites im genuoch Gg. strites D. 20. gester Gg. 22. vie G. ai. mir die Dd = mine Ggg. as. wsenc DG. diu] diu D. manlicb wer Gg. 27. dur G. i f . raoftestu Ggg. 2». wolteste G, woldest g, woldest du D.

50,

1. Dane DG. 2. Minen G. 1. So erchande Gg. 5. Anmc schilte G. serpandratest Gg. e. struoz D. der stuont Gg. hoch fehlt Gg, hohe gg. 7. dinr g, diner die übrigen. fl. ta ten G. 10. hetens D. ouch da Og. 11. ouch fehlt Ggg. 1-2. = Icli wil Ggg. tiufel G. i:t. fruore G. 15. = An frechen Ggg. is. ine D, ich G. cha smeichen 0 . id. Nin G. anders mines dienstes Gg. 21. Do sprach der chunch kailet Gg. 22. = Hat iuch Ggg. 25. helt fehlt D. erchant G. so. = In ir dienste er wart erslagen Ggg. s. chuss an si D. Terchoren-verloren G, meistens e nach r und 1. 4. den hat nur D. mäch G.

51,

« r . 122 G a h m u r e t e ir h e r r é n . die selben w;îrn die e r r e n : n ä h e r d r a n g e n die von Zazamanc, mit grôzer fuore, n i h t ze kranc. 3 si enphiengen, als ir frouwe liiez, von im ir lant u n d des geniez, als ieslîchen an gezôch. din a r m u o t ir h e r r é n flóch.

35

I.

dö Iiete Prötyzilas, 10 der von a r d e ein fiirste was, lazen ein h e r z e n t u o m : daz lech er dem der m a n e g e n ruoni mit s i n e r h a n t b e j a g e t e (gein s t r i t e r n i e v e r z a g e t e ) : 13 Lahfiliiost s c h a h t e l a c u n t nam ez m i t v a n e n sä z e s t u n t . Von Azagouc d i e fiirsten h e r n a m e n den S c h o t t e n Hiuteger und Gaschiern den Orman, 20 si giengen f ü r ir lierren S a n : d e r liez si ledic iimb ir bete, des d a n e t e n si dö G a h m u r e t e . Hiuteger den Schotten si b ä t e n s u n d e r spotten 55 'lät m i m e lierren daz gezelt hie u m b ä v e n t i u r e gelt, cz zuet u n s I s e n h a r t e s lehn, daz F r i d c b r a n d c w a r t gegebn diu zierde unser.* l a n d e s : stn f r e u d e diu s t u o n t p b a n d e s , 5 3 er stet hie selbe ouch a m e re. unvergolten d i e n s t im tet ze wfi.' üf erde n i h t so guotes w a s , d e r heim, von a r d e ein a d a m a s 3 dicke u n d e h e r t e , ame strite ein guot gevei to. dö lobte H i u t e g e r e s h a n t , s w e n n e r koeme in sines lierren lant, daz erz w o l d e e r w e r b e n g a r 10 und senden w i d e r wol gevar. daz t e t e r u n b e t w u n g e n . nach urloube drangen

5. iwere G. s. valt ioh D, valde ich G. ». richeit] ere Gg. 10. da init G. Tanch. DGg, tank. dgg. 12. gebalsemet in dem G. n . Als (Al G) ich sine Ggg. 15. uz dem G. 17. Iliench ez hin wider der Gg. hiengez D, hiez g. helt Ggg. iu. noch] ni' Gg. vil höher] = wol miter Ggg. 20. kiliriarkach G. 21. als] des Gg. i'n] ih in G, ich in die meisten. 22. liten Gg. helde Gg. 21. va: Q. 25. die fehlt Gg. 26. Ze liofc für den palas Gg. dem D. 2f. atzag. g (aber G, die zwischen vocalen z und tz genau unterscheidet, hat immer Azagoucll und Zazamanch). lierren Gg. 29. islicher D. 30. Icdoch Ggg. •12, 3-8. hier Ggg, nach 53, 14 g — fehlen Dd. 3. Dar naher G, In aber g. 5. Unde e n p h . ' G ^ . ir herre Gg. 7. icgelichen ane G. 0. = protizalas gg, portizalas gg, prozitalas G. 12. leh er D. 14. = An Ggg. 13. Lahfiilarost d = Lafil Ii rost gg, Lafiz rios (roy g) Gg, Lac filli roys g. schahtclakunt d, schachtelacunt D, tschahtelakunt g, tschatelacunt G, scatelacunt gg. 18. Hmteger mit iu D. 19. Gaschieren D, Gatschieren G. = den norman Ggg. 20. Unde G. = stan Ggg. 21. lie si ledch G. dur Gg. sine G. 22. dancheten D. 23. Huteger Dg, Hutegeren Gg, -gern dgg. der D. schoten-spoten G. 25. = diz Gg. 27. zuchet D. 29. Diu gezierde Ggg. so. Sin frourle stuont do phandes Gg. 53, 1. stat D ouch Dd = noch gg, fehlt Gg. an dem G. 2. ze fehlt Ggg. 6. Ditcli G. fl. An Ggg. 7. Hütegers DG. 8. swenne er ilioeme D. ti. erweben G. 10. wider senden Gg. 11. umb. D. 3*

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20

25

54

5

P A R Z I V A zem künege swaz da fürsten was: du rumten si den palas. swie verwüestet waer sin lant, doch knnde Gahmuretes hant swenken sölher gäbe solt als al die boume trüegen golt. Er teilte groze gäbe. sine man, stne mäge nitmen von im des heldes guot: daz was der küneginne muot. der brutloufte hohgezit bete da vor mancgen grözen strit: die wurden sus ze suone bräht. ine hän mirs selbe niht erdäht: man sagete mir daz Isenhart künecliche bestatet wart, daz täten dien erkanden. den zins von stnen landen, swaz der gelten mohl ein jär, den selben liezen si da gar: daz täten se umb ir selber inuot. Galimuret daz groze guot sin volc hiez behalden: die muosens sunder walden.

smorgens vor der veste riimdenz gar die geste. sich schicden die da wäre», io und fuorten manege bären. daz velt herberge stuont al bloz, wan ein gezelt, daz was vil gröz. daz hiez der kiinec ze schiffe tragn: clö begunderm volke sagn, ir. er woldez füern in Azagouc: mit der rede er si betrouc. da was der stolze kiiene man, unz er sich vaste senen bagan. daz er niht riterschefte vant, 20 des was sin frende sorgen phant.

23

55

s

io

i5

L

I.

«. 13-, r. 1565.

Doch was im daz swarze wip lieber dan sin selbes lip. ez enwart nie wip geschicket b a z : der frouwen herze nie vergaz, im enfüere ein werdiu volge mite, an rehter kiusche wiplich site. von Sibilje uzer stat was geborn den er da bat dan kerens zeiner wile. der het in manege mile dä vor gefuort: er bräht in dar. er was niht als ein Mor gcvar. der marnaere wise sprach 'ir sultz helen Ilse vor den die tragent daz swarze vel. mine kocken sint so snel, sine mugen uns niht genähen. wir sulen von hinnen gähen.' sin golt hiez er ze schiffe tragn. nu muoz ich iu von scheiden sagn. die naht fuor dan der werde m a n : daz wart verholne getan, dö er entran dem wibe, du hete si in ir übe zwclf wochen lcbendic ein kint. vaste ment in dan der wint.

diu frouwe in ir biutel vant einen brief,den schreib ir mannes haut, en franzoys, daz si künde, 20 diu schrift ir sagen begunde 'Hie enbiutet liep ein ander liep. ich pin dirre verte ein diep: die muose ich dir durch jämer stein, frouwe, in mac dich niht verheln, 23 w a r din ordn in miner e, so waer mir immer näch dir w e : und hän doch immer näch dir pin. werde unser zweier kindelin

H. romten G. is. verwuost G. daz Gg. le. truogent D. 21. von im] da Gdy. chunges Gg, herren gg. tz-2c. fehlen Gg. 23. bruotloufte D. 27. saget Ggg. uns Gg. 2?. bestatt D. 29. die in DG. 54, 1. = vergelten Ggg. t. liezense im da gar Ggg. 7. des morgens alle au/ser D. 8. Do Gg. rumendens D. gar Dd, da gar g,. da Ggg, fehlt gg. 11. wart Gg. 13. der] de D. 14. erst erborn von A n s c h o u w e . diu m i n n e wirt sin f r o u w e : so w i r t ab er an s t r i t e ein schür, den vtnden h e r t e r n ä c h g e b i i r .

A

5

5 wizzen sol der s u n m i n , s i n an der hiez G a n d h i : d e r lac an r i t e r s c h e f t e tot. des v a t e r leit die s e l b e n n o t : der w a s geheizen A d d a n z : iu sin s c h i l t beleip vil selten ganz, der w a s von arde ein B e r t i i n : e r und U t e p a n d r a g u n wären zweier bruoder kint, d i e bCde alhie g e s c h r i b e n sint. 15 daz w a s einer, L a z a l i e z : B r i c k n s der ander hiez. d e r zweier vatr hiez Mazadän. den fuort ein feie in F e i m u r g a n : diu hiez T e r d e l a s c h o y e : an e r w a s ir herzen b o y e .

iu

i5

20

von in z w e i » kotn g e s l e h t c m i n , daz i m m e r mer g i t l i c h t e n s c h i n . i e s l i c h e r sider kröne truoc, und lieten w e r d e k e i t genuoc. 2s frouwe, wiltu toufen d i c h , du malit ouch noch e r w e r b e n m i c h . ' D e s e n g e r t e se k e i n e n w a n d e l niht. 'öwe w i e balde daz g e s c h i h t ! wil er wider w e n d e n , s c h i e r e sol ichz e n d e n . 5 7 wem h a t sin m a n l i c h i u zuht

29. an dem fast alle aufser 0.

V

übe Gg.

23

1/

37

I.

hie läzen s i u e r m i n n e f r u h t ? owe l i e p l i c h g c s e l l c s c h a f t , sol m i r nu r i w e m i t i r k r a f t immer twingen minen l i p ! s i m e gote ze e r e n , ' s p r a c h daz wip, 'ich m i c h g e r n e t o u f e n solte u n d e leben swie e r w o l t e . ' d e r j ä m e r gap i r herzen wie. i r f r e u d e v a n t den dürren z w i c , a l s noch diu t u r t e l t u b e tuot. diu h e t ie den selben m u o t : s w e n n e ir an t r u t s c h e f t g e b r a s t , ir t r i w e k o s den dürren ast. diu frouwe an r e h t e r zit g e n a s eins suns, d e r z w e i e r v a r w e was, an d e m got w u n d e r s wart e n e i n : w i z und s w a r z e r v a r w e e r schein, diu k ü n g i n k u s t in s u n d e r t w ä l vil d i c k c an s i n i u b l a n k e n m a l . diu inuoter hiez i r k i n d e l i n Feirefiz Anschevin. d e r w a r t ein w a l t s w c n d e : die t j o s t e s i n e r h e n d e manec sper zebrächen, die s c h i l d e d ü r k e l s t ä c h e n . Als ein agelster wart gevar sin h ä r und och s i n vel vil gar.

nu wasez ouch ü b e r des j ä r e s zil, daz G a h m u r e t g e p r i s e t vil 5 8 w a s w o r d e n da ze Z a z a m a n c : sin h a n t d a s i g e n u n f t e r r a n c . dennoch swebter üf dem s e : die s n e l l e n w i n d e im t ä t e n w e .

so. Des war G.

56,

l. erst] Und ist g, fehlt G, E r ist die übrigen. geboren alle au/ter D. 3. aber er DG, aber g. 4. ein herter Ggg. e. ene G, i n g. 8. watr D. 9. = arianz Ggg, ädanz g. n . Unde was Ggg. britün G, bertün hat immer D altein. 12. utepandragun D, utp. gg, urp. g, uterp. gg, upandragun G. 13. waren zwaier gebruodr kint D. ib. Brickus Ddg, Bricurs gg, pricurs G. 17. Der vater hiez ouch mazadan G. 18. ein feie in D, ein feyo hiesz d = ein Ggg, frauwe g. vaimurgan gg, femurgan gg, fein murgan g, phimurgan G — Morgan Dd. i«. diu hiez] In d. terdilatschoi G, terdelastoye d, Terre de lascöye D, derdelashoie g, der da latschoy g, diu Dalahsoy g. 20. boye D, böige G. 21. in] den Ggg. geslaht G, daz geslehte die übrigen außer D. 23. sider Dg, sit gg, sunder Gg, sin g, ein d. 25. wil du DG. 2«. ouch n o c h ] noch wol G. 27. gerte 0 . sie keinen g, si deheineu gg, si chein D, sü do kein d, si do Gg, sie g. waldel D. 28. ouwe D. wie schiere Gdg. 30. Vil balde Gg, Vil schier gg.

57,

1. manlchiu G• 2. miner rainnen G. 5. Fmer dwingen G. 6. Sinera got zeren G. f. swi er D, swier G. 13. friuntschaft Gg. in. E i n s gg. sunes der zweiger farwe G. i : . anders D. 21. Die tiost (tost G) ze siner Ggg. 2i. zerbr. G. 2n. Unde schilte G. 27. aglster g, agelaster g. 29. Do D. was ez getrennt, alle. ouch fehlt Gdgg. iars G.

58,

1. W a s von den g, W a r t Gg. die gunst D. 4. snclon 6 .

datze G.

2. dä fehlt

Dg.

signuft g,

38

1' A K Z 1 V A

s c i n n s i d i n segel s a h e r r o t e n : d e n t r u o c ein k o c k e , u n d o u c h die b o t e n , die v o n S c h o t t e n V r i d e b r a n t vroun Belakänen hete gesant. e r b a t si d a z se uf in v e r k i i r , 10 s w e r d e n m a g d u r c h si verfiir, d a z si v o n im g e s n o c h e t w a s . d o f u o r t e n si d e n a d a m a s , ein s w e r t , e i n n h a l s p e r c u n d zwirn h o s e n . hie m u g t ir g r o z w u n d e r losen, 13 d a z i m d e r k o c k e w i d e r f n o r ,

L

I.

S. I t ' s

I'O".

als m i r diu a v e n t i u r e s w u o r . si g u b e n z i m : do lobt o u c h er, s i n m u n t d e r h o t s c h e f t e ein w e r w u r d e , s w e n n e r koeme zir. 20 si schieden sich, m a n s a g t e mir. d a z iner in t r u o c in e i n e h a b e : •¿c Sibilje k e r t c r d r a b e . m i t golde g a l t d e r k i i e n e m a n siiiom m a r i n e r e s ä n jö h a r t e wol s i n a r b e i t . si schieden s i c h : d a z w a s d e m leit.

5. Do sach er e i n e n (ein g) »egel ruten (hj. cunen Milinen D. r-. I>en innigen chochen Gg. ouch Ugg, fihlt Gdqg. m. swer />, Swier G, .Swie v, Swie er dgg, Sit er iVackermtyel. mach (Im G. is. Ein frhlt g, iniJ-- e m D. e i n e n Ddgg, den G, fehlt gg. und fehlt gg. zwo DG. lt. muso ir grozes Wunders G. in. mir Gtlyg, im Dgg. ic. Sin raer der l>. eine wer G. i». wrde swenner D, W e n n e wurde er d = Ware swenner G. = an Ggg. einen Ggrj. 2-, über alle. tiam G, stram g. so. Ein knappe D. . So d, nu D. seiten G, sagtn g. mirs D. 17. mir g, msere 1>G immer. sagt gg, seit G, sagete I>. — ir fehlt Ggg. ip. weih ein pavelun G. ai. darf inirz also 6 . 22. dir [des;/] vergiht Ggg. 21. armaote fast alle. 23. = Also gg, Als G. 2'i. Owe G. wan] wanne D, wenne die übrigen. er et D, der y, er die üirigen. 2:. - Ir Ggg. (5:1, a. = Vor im mit chrache Ggg. 4. von-mit DGdg, mit-von g, mit-mit gg, von-von g. würfen (wrfn D) -siegen I'dgg, siegen-würfen Ggg. k. flnytierene G. = uf Ggg. die Gg.

P A R Z I V A L II.

15'', Î . 18G1.

von W a l e i s diu

e i n r e i s e n o t e si b l i e s e n . iu nu s u l e n w i r n i h t V e r l i e s e n , w i e ir lierre k o m e n s î : d e m r i t e u videlaere b î .

i3

dô l e i t e d e r d e g e n w e r t e i n b e i n f ü r s i c h ûfez p b e r t , iô z w ê n s t i v â l ü b e r b l ô z i u b e i n . sîn m u n t als ein rubîn schein von rœte als ober b r ü n n e : der was dicke und niht ze dünne, sîn lîp was allenthalben clâr. 20 l i e h t r e i d e l o h t w a s i m s î n h â r , swâ manz vor dem huote s a c h : der was ein tiwer lionbetdach. grüene saniît w a s der mandel sîn : ein zobel d â vor gap s w a r z e n s c h î n , i'5 o b e i n e m h e n i d e daz w a s p l a n e . \ o n s c h o u w e n w a r t dà g r ô z g e d r a n c . Vil dicke aldi gevrâget wart, w e r wsere d e r r i t t e r â n e b a r t , der fuorte alsölhe richeit. v i l s c h i e r e w a r t d a z maere b r e i t : IU si sagetenz in für u n b e t r o g n . d o b e g u n d e n s a n die b r ü k e z o g n , a n d e r voie und ouch die s î n e . von dem lichten schîne, .-> d e r v o n dev k ü n e g i n e r s c h e i n , d e r z u e t i m n e b e n sich s î n b e i u : ftf r i h t e s i c h d e r d e g e n w e r t , a l s ein v e d e r s p i l , d a z g e r t . d i u h e r b e r g e d û h t in g u o t . lo a l s o s t u o n t d e * b e i d e s m u o t : s i d o i t o u c h v o l , diu w i r t î n ,

20

23

05

Ggg.

m. alentbalben G.

tiwere G.

27. Vil fehlt

G4,

05,

23. Ulanch Ii.

Gg.

2). al fehlt Ggg

=

al fehlt

künegio.

do vriesch d e r k ü n c c von S p ä n e , daz üf der L e o p l ä n e stüend ein gezelt, daz Gahmurete durch des küenen Razaliges bete beleip vor Pätelajnunt. d a z t e t i m e i n riter k u n t . do f u o r e r s p r i n g e n d e a l s e i n t i e r , er w a s d e r f r e u d e n soldier. der selbe riter aber sprach 'iwer muomen sun ich sach k u m e n d e als e r ie w a s fier. ez sint hundert banier zuo eime schilde ü f grüene velt gestozen für sin hoch gezelt: die sint ouch alle grüene. ouch hat der helt küene Dri bärmin anker lieht gemäl üf ieslichen zindäl.' 'ist er g e z i m i e r e t h i e ?

ävoy so sol m a n s c h o u w e n w i e sin lip den poinder irret, wie erz mit h a r t e w i r r e t ! s der stolze k ü n e c Hardiz hat mit zorne sinen vliz nu lange vaste an mich g e w a n t : d e n sol h i e G a h m u r e t e s l i a n t mit siner tjoste neigen, to m i n saelde i s t n i h t d e r v e i g e n . ' sine boten santer sän da Gaschier der Oriman mit grözer m S s s e n i e lac, unt der liehte K i l l i r j a k a c :

n. eine D. reise n ò t e G. io. v e r c h i e s e n G. 15. stivai gg, stifai g, s t i v a l e D, stifol G, stivel g, m. si uiunt D. 17. V o r Ggg. der r œ t e Dg. 22

41

so. was im fehlt

i l . u f daz p h e r e t G. stiffeln d. blozez Gg. 18. E r Ggg. u n d fehlt

Ggg.

21. swa man daz D.

20. D a wart von s o u w e n e g r o z g e d r a n c h

Ggg.

so. vil fehlt Gg.

do Ggg.

2?. rittr l> oft, iunge

Gg.

Gg.

1. s e i t e n z G. = fur u n g e l o g e n Ggg. 2. b e g u n d e n s gg, b e g u n d e n si Ddg, b e g u n d e n Gg, beguud g. — ü b e r Ggg. 3. a n d r D. o u c h fehlt Ggg. 6. c h u u g i n n c s c h e i n Od. derzuete g, der z ü c h t e G, do z u c h t . sprach G. 4. stacher D. helds D. 7. Hie durch g, Iennet durch g, Ein halb in g, Imer G. andertalben D. 10. poitewinen Gdgg. von Gg. prienlascors d, prienla'cors Ü, prienlashors g, prinlahiors g, brinlascors g, prinlacors G, pryelaiors g. 12. dem Gdgg. ir D.

17

l

II.

Gahmnreten truren flöch. man baut im üf den adamas, der dicke unde herte w a s : er w o l t sich arbeiten, die boten hiez er leiten durch ruowen underz poulun. s w a gedrenge was, da machter riin. l)irre flos, jener g e w a n . da molit erholen sich ein man, het er versumet sino tat: alhie was genuoger rat. si solden tjostieren, dort mit rotten punieren. si geloubten sich der sliche, die man heizet friwendes sticlie: heinlich gevaterschaft wart da zefuort mit Zornes kraft, da wirt diu krümbc selten sieht, man sprach da w i n i c riters rclit: s w e r ilit g e w a n , der habt iin daz: ern ruochte, lietes der ander liaz si warn von manegen landen, die da mit ir banden schildes anibet worhten und schaden wenic vorhten.

aldä wart von Galnnurete geleistet Ampfiisen bete, daz er ir ritter waere: 20 ein brief sagt im daz m a r e . avoy im wart er läzen an. op minne und eilen in des m a n ? groz liebe und starkiu triuwe s i n e kraft im frumt al niuwe. 25 nu saher wä der künic Lot s i n e n schilt gein der herte bot.

18. warr D, gewnres . s i v p t n n n I). ein fehlt dg, daz Gg. i. ouch fehlt Ggg. — /e-.'Klemmte Ggg. r.. liehe Gg. — presente Ggg. 7. In disen G, Oism y, Nim diu g.

10

ls

II.

5. 19", j . 2330.

daz in ein ror geschiftet was. sine Sicherheit er an sich las. doch liese ich samfter süeze b i m , swie die ritter vor im nider rirn. Der k r i e dö vil maneger wielt, swer vor s i n e r tjoste hielt, 'hie k u m t der a n k e r , fiä fi.' zegegen kom im gehurtet bi ein f ü r s t e uz Anschonwe (diu riwe was sin frouwe) mit uf k e r t e r spitze: daz lert in jäiuers witze. diu w ä p e n er r e k a n d e . w a r u m b e r von im w ä n d e ? w e i t ir, ich bescheide iueh des. si gap der stolze Gäloes fil Ii roi G a n d i n ,

der vil getriwe bruoder sin, da vor unz im diu minne e r w a r p daz er an einer tjost erstarp. do b a n t er abe sinen h e i m . 20 wederz gras noch den melni sin strit dä niht mer b a n t e : groz j ä m e r in des mante mit sime sinner bägte, daz er niht dicker fragte 25 Kayleten siner muomen suon, waz sin b r u o d e r wolde tuon, daz er niht turnierte hie. daz e n w e s s e r leider, wie er starp vor Muntori. da vor w a s im ein k u m b e r b i :

27. Er 0 . umb nach D, vil nach al umbe Gg. 30. aragun G. 79, l. einem Gg, dem gg. rorc G. 2. ScaGllor D, schaffillor d, tschafillor g, tschaffilor gg, tschiffilore G, shivilor g. 5. = Er brahtez Ogg. uz D. 7. = Iedoch Ogg. e. inneren G. die alle. uzeren G. ritten D, ritende Gg, ritent g. üfz D, uff daz d = über Ggg. 10. vesperie D, vesprie G. Ii. moht wol sin Gg. 12. wan fehlt Gg. 13. lehelin G immer. n . Sulcn wir alsus Gg. 10. eintwedere G, einer g. 17. unsanfte G. 19. Groz h u r t e n gap Gg. 20. da D. uzzer kindes g, uz dem chindes G. 22. bunde G. 23. Daz Ggg. gelich G. 21. Sper a herre g. sper a sper Gg. 2'.. et hat nur D. dulten G. 2(1. schemlichen alle aufser Dg. an. ein Ddg, den Ggg. geschift DG. 80, 1. 1er ich g. sanfter s. biren ü . 2. Swie da die G. nider /ehlt Ggg. 3. cBrie D, crige G. da G• 4. vor Ddg, ie gein Ggg, hie gein g. 0. phia phi G, pfia pfi g. 6. zegegen chora im Dd, Engegen chom [hie] iiu gg, Gein im chom Ggg. gehurt G 7. von Dg. 9. gecherter Gdgg. schildes spizze Dgg. 11. erchande G. 15. Filliroi g, Filiiroy D, Filyrois Gdg, Fil lo Roys g. m. vil liebe Gg. n. unz] = e Ggg, fehlt gg. ie. tioste starp Ggg. 10. = Man bant im Ggg. ab D. 20. W e d e r daz ors Gg. 21. da fehlt G. niht mere Dd = niraer Gg, nimmer g, ninder g, niht g. pante D. 23. bächte g, bagetc D. 21. W a r umber Ggg. nine G. dicher gg, diche D, me d, fehlt Ggg. envragete D und {ohne dicker) g, gefragete d. 28. daz en D, Des d ' = Done Ggg. leider Dgg, leider reht oder rehte Gdgg. 20. von munthori D.

«. 19' , z. 23i)4.

P A R Z I V A L

8 1 des twanc in werdiu minne e i n e r riehen küneginne. diu kom och sit nach im in not, si lag an klagenden triwen tot. s S w i e Gahmuret wser ouch mit klage, doch h e t e r an dem halben tage gefrumt so vil der sper e n z w e i ; waere worden der turnei, s6 waere verswendet der walt. io g e v ä r w e t hundert im gezalt wärn, diu gar vertet der flere. s i n e liehten baniere wärn den k n g i e r r e n worden, daz w a s wol in ir orden. i3 do r e i t er gein dem pouliiu. der Wäleisinne gaizün huop sich nach im üf die vart. der t i w e r wäpenroc im wart durchstochen unde verhouwen : an den trnoger für die frouwen. er was von golde dennoch guot, e r gleste als ein glüendic gluot. dar an kos man richeit. dö sprach diu künegin gemeit 2:> 'dich hSt ein werdez wip gesant In disem ritter in diz lant. nu manet mich diu fuoge min, daz die andern niht v e r k r e n k e t sin, die äventiure brühte dar. i e s l i c h e r nem mius Wunsches w a r : 8 2 wan si sint mir alle sippe von dem Adämes rippe.

49

II.

doch waene e t Gahmuretes tat den hoesten pris derworben h£t.' 5 Die andern t a t e n riterschaft mit so b e w a n d e r zornes kraft, daz siz wielken vaste unz an die naht, die inren h e t e n die üzern braht mit strite unz an ir poulün. io niwan der k ü n e c von Ascalün und Mörholt von Y r l a n t , durch die snüere in waere gerant.

i5

20

25

83

da was gewunnen und v e r l o r n : genuoge heten schaden erkorn, die andern pris und ere. nu ist zit daz man si k e r e von ein ander, niemen hie g e s i h t : sine wert der phander liehtes n i h t : wer solt ouch vinsterlingen s p i l n ? es mac die müeden doch beviln. der vinster man vil gar vergaz, da min her Gahmuret dort saz als ez W S r tac. des was ez n i e h t : da wärn ave ungefiiegiu lieht, von kleinen kerzen manec schoup geleit ü f ölboume l o u p ; manec k u l t e r riche gestrecket vlizecliche, derfiir manec teppech breit, diu k ü n g i n an die snüere reit mit m a n g e r werden f r o u w e n : si wolte gerne schouwen den w e r d e n k ü n e c von Zazamanc. vil müeder ritter nSch ir dranc.

i. Den riet ein werdiu (diu werde g) minne Ggg. 4. An chlagenden riwen lach si tot Gg. 5. Swie fehlt, und dann was, Ggg. fl. selben Gg. «. von im der 0. io. geverbet g, fehlt Gg. im hundert gg, hundert sper im Gg. io. 11. waren (wart g) setzen alle vor gezalt. 11 Die Dg. ¡2. lieht Gg. ia. Den croieren waren worden Gg. chrigiren D, kriegern d, kroierern g, giogiereren g. u. wol fehlt D. 13. = Do kerter Ggg. bavelun G in. = Der chunginne Ggg. 18. tiwere G. 21. Der Ggg. (lanoch von golde Gg. n. Unde glaste Ggg. gluendich D, glugendiger g. gluegender d, glnonde Ggg, gluendiu g. 21. an fehlt Gg. 25. werdes D. 2«. rittr in dizze l). iht Ggg. 29. Die diu Ggg. 82, l. wan fehlt Ggg. 2. dem fehlt gg. 3. w;rne et D, wenet g, wane (oder wene) ich Gdgg. stat D. 4. hohesten 0. derworben] da erworben Dg, erworben dgg, behalten G. r>. taten alle aufser D. c. bewandr Dd, gewanter gg, getaner Ggg. i. welchen D. p. inneren und uzeren G. 9. Mit zorne under diu pavelun Gg. io. = W a n Ggg. aragun Gg. n . Unde morolt O. yr lant D. 13. = wart Ggg. 17. andr niemn D. da Ggg. 18. werte D. phandr D, phandare G. liehts G. 20. = moht Ggg. si. vinstr D. 22. do D. dort fehlt g, da Gg. az dgg. 23. desen was G. es D. niht alle. 2». aver D, sus g, aber die übrigen. 2«. chleboumin G, Ölbaumes gg, oleyboumes d. 27. = Unde manch Ggg. kultr D, gulter G. 2». dr D, Da G. tepech G. 81,

83,

1. werden Dd =

iunch Ggg.

4. muedr rittr

Wolfrmm Ton Eachenbach. Sechst« Ausgabe.

D. 4

P A R Z I V A I,

50 s

to

13

20

v.

84

s

[Diu] tischlachen wären ab genomn e si i n z p o u l ü n waere k o m n . uf s p r a n c d e r w i r t v i l s c h i e r e , und gevangener künege viere: den fuor och etslich f ü r s t e mite, d o e n p h i e n g e r si n a c h z ü h t e s i t e . er geviel ir wol, do sin ersach. diu Wäleisin mit f r e u d e n spracli ' i r s i t h i e w i r t d a iii i u c h v a n t : so b i n i c h w i r t i n ü b e r z l a n t . v u o c h t i r s d a z i ' u c h k ü s s e n so), daz ist m i t m i n e m willen wol.' e r s p r a c h ' i u r k u s sol w e s e n m i n , suln dise h e r r n gekiisset sin. sol k ü n e c od f ü r s t e d e s e n b e r n , s o n e g e t a r o c h ichs v o n iu n i h t g e m . ' ' d e i s w ä r d a z sol o c h g e s c h e h n . i n e liän i r k e i n e n e g e s e h n . ' si k u s t e dies tä w ä r e n w e r t : des hete Gahmuret gegert. er bat sitzen die kiinegtn. mtn her Brandelidelin m i t z i i h t e n z u o d e r f r o u w e n saz griicne binz, von t o u w e naz, d ü n n e üf d i e t e p c h g e s t r ü u t , d a s a z üf d e s sich h i e f r ö n t d i u w e r d e AVäleisinne: si t w a n c i e d o c h s i n m i n n e . e r s a z f ü r si so n ä h e n i d r , d a z s i n b e g r e i f u n d z o c h in w i d r Anderhalp vast a n ir lip. si w a s e i n m a g t u n d n i h t e i n w i p , d i u in s 5 n ä h e n s i t z e n l i e z .

io

15

20

23

II.

'20", j . 2458.

w e i t i r n u hoeren w i e si h i e z ? diu k ü n g i n H e r z e l o y d e ; u n d e ir b a s e R i s c h o y d e : die hete d e r k ü n e c Kaylet, des muomen sun was G a h m u r e t . vrou Herzeloyde gap den schln, waern e r l o s c h e n g a r d i e k e r z e n s i n , d a wap.r d o c h l i e h t v o n ir g e n u o r . wan daz gruz j ä m e r u n d e r sluoc d i e lioehe a n s i n e r f r e u d e b r e i t , s i n m i n n e waere i r vil b e r e i t , si s p r ä c h e n g r u o z n ä c h z ü h t e k ü r bi e i n e r w i l e g i e n g e n s c h e n k e n f ü r mit gezierd von Azagouc, d a r an gröz richeit niemen trouo: die t r u o g e n j u n c h e r r e n i n . daz muosen tiure n ä p h e sin von edelem gesteine, w i t , n i h t ze k l e i n e , si w ä r e n a l l e s i m d e r g o l t : ez w a s d e s l a n d e s Zinses s o l t . d e n I s e n h a r t vil d i c k e b o t fron Belakän f ü r groze not.

8 5 do bot m a n in d a z t r i n k e n d a r in m a n e g e m s t e i n e wol g e v a r . smäräde unde sardin: etslicher was ein rulun. ö Für daz poulun do reit z w e n r i t t e r üf i r Sicherheit, die w a r n hin üz g e v a n g e n , und komn her in gegangen, daz eine daz w a s Kaylet. io d e r s a c h d e n k ü n e c G a h m u r e t

r>. ttergl. }V. 277, 5. ft. inz Dd, in die g, u n d e r z Ggg, widerz g, u n d e r die g. p a v e l u n G. 7. = Der wirt s p r a n c h uf Ogg. io. e n p h i n g e r D. m i t Gg. i i . ersach Dg, g c s a c h Gdg, sach gg. 12. waleisinne D, wolsame d — c h u n g i u Ggg. z u h t e n G. 13. 15. ih iuch G, ich iuch die übrigen. 15. ruocbct Dd, G e m o c h t gg, G e r u o c h e t gg, Gebiet G. irs Ddg, ir Ggg, fehlt g. 10. Ez Ggg. 17. = Kr s p r a c h fehlt Ggg. iwer DG. m. s u l e n D, H i l g e n Ggg. h e r r e n allr. 10. o d r D, o d e r die übrigen. 20. So gg. ihes G. g e g e r e n Gvg. 21. Si s p r a c h daz sol Ggg. 22. Ich G. d e h e i n e n G. 23. d i e es Dd = al dies Ggg. 28. piraz gg, s e m d e n g. D u n e G, fehlt g. iif d e n Gg. te|.ech g, tepich gg, t e p p i c h d, t e p p e c h e I). w a s gestrout fast alle. 30. = Dar uf saz des Ggg. f r o u e t G. 84,

3. vor ir Ggg. n a h e n G. 5. v a s t e Dd = hin gg, fehlt Ggg. (i. u n d e Ddgg, fehlt Ggg. e. wie 7G, 22: aber G reht. si] d i u Ggg. '•>. k u n c g i n n e D. H e r z e l o y d e D, h e r z e l o i d e G, herzelaude gg. 10. U n d e G. bäs g. r i s c h o i d e g, R i s c ö y d e D, ritschoide Gd, R i c h a u d e g, ritsclioude gg. 11. 12. fehlen Gg. 13. F r o G. hertzeloide d, h e r z e n l a u d o g. 19. z u h t e Ddgg, z u h t e n Ggg. c h ü r - f ü r D. 20. wil g. gie g. 21. gezierde Jost alt*. 22. groziu D. 2». E z Ggg. n a p h e G. 2s. Daz Ggg. l a n t z i n s e s dgg. 29. D e n Ggg = Daz Dd. d i t c h Q. 30. belacan g, b e l a k a n e n die meisten.

85,

1. = Man bot in Ggg. d a z ] ir D. t r i e b e n O. 3. Kmareide Dg, S m a r a g e d e G, S m a r a g d e die übrigen. dg. t. c h o m e n alle. h e r Dd = d a r gg, h i n Gg.

2. wol] l i e h t D. 5. f u r z D, F ü r d i e 10. Er gg, Ü n d e G.

s. 20. 13. 15. = S i Ggg. 13. in libes Gg.

4*

52

P A R Z I V A L

15 diu sol behalden sinen Iip: wan sist im holt f ü r elliu wip. liie sint ir boten fürsten dri, lnnt vor missewende vri. der heizet einer Lanzidant, 20 von hoher art üz Gruonlant: der ist ze Harlingen komn und hat die spräche an sich genomn. der ander heizet Liedarz, fil Ii cnnt Schtolarz.' 25 wer nu der dritte waere? des hceret ouch ein maere. des muoter hiez Beaflürs, u n t sin vater P a n s ä m ü r s : die waren von der feien a r t : daz kint hiez Liahturteltart. 8 8 diu liefen älliu driu f ü r in. si sprächen 'herre, hästu sin (dir zeit regin de Franze der werden minne schanze), 5 so mahtu spilcn sunder p h a n t : din f r e u d e ist k u m b e r s ledec zehant.' Do diu botschaft was vernomi), Kaylet, der e was komn, saz ter küngln undr ir mandels o r t : io hinz im sprach si disiu wort, 'sag an, ist dir iht mer geschehen? ich han siege an dir gesehen.' do begreif im diu gehiure sine quaschiure 15 mit ir linden handen w i z :

20

23

89

5

II.

». 21«, i. 2588.

an den lac der gotes fliz. do was im gamesieret und sere zequaschieret h i u f e l , ' k i n n e , und an der nasen. er hete der küneginne basen, diu dise ere an im begienc daz sin mit handen zir gevienc. si sprach näch zühte lere hinz Gahmurete mere 'iu biutet vaste ir minne diu werde Franzoysinne. nu eret an mir elliu wip, und lät ze rehte minen lip. sit hie unz ich min reht geneui: ir läzet anders mich in schem.' daz lobte ir der werde man. si nam urloup, do fuor si da», si huop Kaylet, der degen wert, sunder schamei üf ir pfert, und gienc von ir hin wider in, aldä er sach die friunde sin.

Er sprach ze Hardize 'iwer swester Alize mir minne bot: die nam ich da. io diu ist bestatet anderswä, und werdeclicher dan ze mir. durch iwer zuht lät zornes gir. si hät der fiirste Lämbekin. al sül si niht gekrcenet sin, 15 si hät doch werdekeit b e k a n t : Hänouwe und Bräbant

le. wan fehlt O. 11. botten Og. le. Driu chint Gy. 19. lazidant G. 20. gruonelant Qgg. 21. ze] = her ze Ogg. charlingen Odg. 23. liedarsz d, Leidarz D = liadarz oder lyad. Ogg. 2». Filii cüns Sciolarz D, Pili cons syolars d, Filluchuns tschielarz g. Fili lu kunt Tscbielarz g, Filicunt detschaialarz G, Fily chunt de schialarz g, Fil Io cbumt der Tschihelarz g. 2'.. = nu fehlt Qgg. 26. hceret Dd = seiter Qgg. 27-30 fehlen Q. 20. feien g, Teigen g, Fäin D, phain g, phien g, fryen g, selben (statt elben?) d. 88, 2. si] und D. 3. Regin D, regine d — rein g, royn gg, roy Ogg. 4. tscbanze Q, so ganze D. = Diu botschaft was och vernomen Ogg. 9. undr ir Ddg, unders Qgg, under des gg. mandeles Q. 10. = Si sprach hinze im Ogg. 12. ersehen Qdg. 14. quatschiure Qgg. 10. dar an lach D. gots Q. 17. ga-msieret D, geamisieret Qg, gemisieret g, geuiasciert g, geamisiert g, gamazieret d, gegasieret g. it. sere fehlt D. zerquatschieret G. 10. hüfel D, hüffel d, huffei Ggg. chine Q. 23. mit Qgg. 21. Ze Qgg. 25. = nach 20 Ogg. 25. biut G. 29. unz] biz G. geneme-scheme G. 30. lat Qgg. 89, 1. Ditze G. lobt Qg, lopt gg. ir do g. ir dirre man G. 2. do fuor si] unde fuor Gdg. von dan Gg, san korrigiert) D. 4. Schemel g. pfaert D. s. = Unde cherte von ir wider in Qgg. ». al fehlt Ogg. = vant Qgg. friunde G, freude dgg, vrowe g, frouwen Dg. 7. H&rdyse D, hardieze G. e. Alise D, alieze G. 10. ist nu dgg. bestatet dgg, bestatt D, bestat g, bestaet G, bestetet gg. 11. und fehlt Gg. dane G, denne D. 13. si D. lambechin Qdg, lammekin g, lamechin gg, Laembekin D, Lemmekein g. 14. al^ Dd, also g, en Q, unde g, fehlt gg. i«. Hanouwe Dd — Henoawe g, Henawe g, Hengouwe O, Henegowc g, Henegeu g.

21r,

2650.

P A R Z I V A L

ir d i e n e t , und manc r i t t c r g u o t . k e r t m i r ze grüezen i w e r c n m u o t , 15t m i c h in iwern liulden sin, o und n e m t hin widr den d i e n e s t m i n . ' d e r k ü n e c von Gascone s p r a c h als im s i n m a n l i c h eilen j a c h ' i w c r r e d e w a s ie s ü e z e : «wer iuch d a r u m b c griieze, 3 dein ir vil lasters h a t g e t a n , d e r woltez doch d u r c h v o r h t c län. mich vicnc i w c r m u o m e n s n o n : der k a n an n i e m e n m i s s e t u o n . ' 'ir w e r t wol ledec von G a h m u r e t e . daz sol s i n min e r s t i u bete 3 s w e n n e ir d a n u n b e t w u n g e n sit, m i n d i e n s t gelebet noch die zit daz ir m i c h zeincm f r i w e n d c n e m t . ir m ö h t iuch nu wol h ä n v e r s c h e i n t , s w a z h a l t m i r von in geschiht, mich ensliiege doch iur s w e s t e r n i h t . ' D e r rede si lachten ü b e r al. du w a r t g c t r ü e b e t in d e r schal, den w i r t sin triwe m e n t e ii daz er sich w i d e r seilte: w a n .jämer ist ein schiirpher g a r t , ir i e s l i c h e r i n n e n w a r t daz sin lip mit k u m b e r r a n c und al sin f r e u d e was ze k r a n c . .) (lö z u r n d e s i n e r m u o m e n s u o n , er s p r a c h 'du k a n s t u n f u o g e t u o n . ' 'nein, ich niiioz bi riwen s i n : ich seil mich nach d e r k ü n e g i n . ich liez zc P a t e l a m n n t o dii von m i r ist min herze w u n t , in r e i n e r a r t ein siieze w i p .

IL

53

ir w c r d i u kiusclie m i r d e n lip n a c h ir m i n n e j â m e r s m a n t . si g a p m i r l i u t e u n d e Iant. 25 m i c h t u o t frô B e l a k â n e manlicher freuden âne: ez ist doch vil m a n l i c h , s w e r m i n n e n w a n k e s s c h ä m e t sich, d e r f r o u w e n liuote m i c h ûf p a n t , d a z ich n i h t r i t e r s c h e f t e v a n t : 9 1 dô w ä n d e ich d a z m i c h r i t e r s c h a f t naem von u n g e m ü e t e s k r a f t , d e r h ä n ich h i e ein teil g e t a n , nu waent m a n c u n g e w i s s e r m a n s daz m i c h ir s w e r z e j a g t e d a n e : d i e s a h ich f ü r die s u n n e n a n e . ir w î p l i c h p r i s mir flieget l e i t : si ist [ein] b u k e l ob d e r w e r d e k e i t . E i n z u n d z a n d e r m u o z ich k l a g e n : to ich sach m i n s b n i o d e r w â p e n t r a g e n mit ûf k ê r t e m orte.' ôwê mir dirre wortc! d a z maere w a r t dô jaemerlich. von w a z z e r w u r d e n d ' o u g e n r i e h 15 d e m w e r d e n S p â n ô l e . ' ô w î kiingin F o i e , durch dîne minne gap den lip Gâlôes, d e n elliu w i p von h e r z e n k l a g e n solten 20 mit t r i w e n , op si w o l t e n daz ir site braehte lop s w â m a n s gedaehte. k ü n g i n von A v e r r e , swie lützel ez d i r w e r r e , 25 den m â g ich d o c h d u r c h dich verlos, der r i t e r l i c h e n e n d e k ô s

18. gruozen D, gruoze Oda. 20. und fehlt Gg. den fehlt D. 21. ascone O, Gascon «to D. 21. Der Gg. 25. vil lasters Od = groz laster Ggg, Iaster g, Iaido habet G. 28. woltz D. iedoch Ggg. 29. wert g, werdet die meisten. ledcli G, ledich D. )0, i. ir denne Dd = aber (ob g) ir Ggg. 2. = So gelebet uiin dienst Ggg. noch DJg, wol Ggg. 3. = ze friunde Ggg. 4. n u wol Dg, wol d, e wol g, voi nc Gi/. u. sluoge G, sluoch g. doch fehlt g. iwer alte. 8. Doch Ggg. 10. wider] sere Gg. 11. wan fehlt Ggg. scharfer Ggg. 12. iegelicher G. 15. zurende D. 19. = Die ich Ggg. 20. = Von der ist min Ggg. 2J. mir den] minen Gg. 24. lip gg. 27. doc D, iedoch Ggg. 2". minen G schämt D. 21. huot dg. 91,

1. 2 fehlen GIi Ungewisser Ddg, unwise G, unwiser gg, unverwissen g. 0. dan-an DG. 0. Einez untlz andr muoz ich Dd — Ich muoz einz u n t ilez (daz gg. Jchlt gg) ander Ggg. 11. gechcrtem Gdgg. 13. mare-iamerlich n . diu fehlt g. is. spangole G. in. owi D, Er sprach ouwe d = Ei (lg, Ein gg, ITaia g. kuneginnp D. Füle Dd — anphole Gg, auf. g, amph. . Frouwe DG. sul Oy. 27. wan fehlt G. v e r t a t Dg, veilat die übrigen. 97, 1. du fehlt Gg. 4. ir fehlt D. lip Ogg. 5. Si sprach fehlt Gy. herre nu nemt D. ein fehlt Gdgg. 8. aller fehlt y. manedglich D, manot glich g, man und glich d, manodliche g, mangelich G, raa'nlich gg. einen G. 10. die Gg. 12. da/, lant O. 14. Anphl. G. in. urtcl D. 17. Do das der Cappelan gesach d = Der phafe ez horte unde sach Ggg. 20. Fautelamunt D. 21. behielt U. 22. da fehlt Ggg. zweir g, zweier D, zweiger G lande Gg. 20. ordenes G, orden dg. 2:. schilds ambt D. 08, 1. = ich wä re des Dd. 4. sol Ggg. «. höhest G, hohsten . än y, an D, ane G. 12. ditche Gg. 15. da fehlt Gdgg. 17. Fro G. Herzeloyde £>, herzeloide G, immer. if. diu hat D. 21. Dur G. zesarazin Ggg. 23. hie] = da Ggg. 24. = sô fehlt Ggg. 21. unt fehlt Gg. undi'1 unde der g , unt der so Gg, unde so g. 26. tiwren G.

s. 24", 2. 2930.

P A R Z I V A L

uf dem h e l m e lieht gesteinet, daz ist d e n ir d ä meinet, mir sagt d e r kiinec Kaylet, der A n s c h e v i n woer G a h m u r c t . 9 9 d e m ist hie wol gelungen.' nach den orsen si dö Sprüngen, ir w ä t w a r t von den ougen naz, do si k o m e n d a ir h e r r e saz. 5 si e n p h i e n g e n in, e r n p h i e n c ouch sie f r e u d e u n d j ä m e r daz w a s hie. do k u s t e r die g e t r i u w e n , er sprach 'iuch sol n i h t r i u w e n z u n m ä z e r wis der b r u o d e r m i n : 10 ich m a g iuch wol ergetzen sin. k e r t üf den schilt nach s i n e r art, gehabt iuch an der f r e u d e n vart. ich sol mins \ ater wäpen t r a g n : sin laut m i n a n k e r h a t beslagn. i5 der a n k e r ist ein recken zil: den trage nnd nem nu swer der wil. Ich muoz nu lebeliche g e b ä r e n : ich bin l i e h e , wan solt ich Volkes h e r r e s i n ? ^n den tiete we d e r j ä m e r m i n . fron Herzeloyde, iielfet mir, daz wir biten, ich u n t ir, k ü n g e u n d fiirsten die hie sin, daz si d u r c h den dienest m i n jj beliben, unz ir mich g e w e r t des m i n n e n worc zer m i n n e n Sert.' die bete warb ir beider m u n t : die werden lolitenz sä ze s t u n t . ieslicher f u o r an sin g e m a c h : diu kiinegin zir friiinde sprach 1 0 0 'nu h a b t iuch an m i n e p h l e g e ' si wist in heinliche wege.

II.

57

s i n e r geste p h l a c m a n wol ze f r u m n , s w a r halt ir w i r t wsere k u m n . s daz gesinde w a r t g e m e i n e : doch f u o r er d a n al eine, w a n zwei j u n c h ê r r e l i n . j u n e f r o u w e n u n t diu k ü n e g i n in fuorten d â er f r e u d e v a n t io und al sin t r u r e n gar v e r s w a n t . e n t s c h u m p h i e r t w a r t sin r i w e und sin hôchgemiiete al n i w e : daz muose iedoch bî liebe sin. frou Herzeloyd diu kiinegin io ir m a g e t t u o m dâ â n e w a r t , die m u n d e w ä r e n u n g e s p a r t : die b e g u n d e n si mit k ü s s e n z e r n und dein j ä m e r von den f r e u d e n w e m . D a r n â c h er eine z u h t b e g i e n c : 20 si w u r d e n ledic, d i e r dâ vienc. Hardizen und K a y l e t . seht, die v e r s u o n d e G a h m u r e t . da ergienc ein sölhiu h ô h g e z i t , swer d e r h â t g e l i c h e t sit, 2-> des h a n t iedoch g e w a l d e s phlac. G a h m u r e t sich d e s b e w a c , sin h a b e was vil u n g e s p a r t . araebesch golt geteilet w a r t a r m e n ritern al g e m e i n e , u n t den klingen edel gesteine 101 teilte G a h m u r e t e s h a n t , und ouch swaz er d â fiirsten v a n t . dâ w a r t daz v a m d e vole vil g e i l : die e n p h i e n g e n richer gäbe teil. 5 lût si r î t e n , s w e r d â geste s i n : den g a p urloup d e r A n s c h e v i n . dez pan tel, daz sin v a t e r truoc, von zoble uf sinen schilt m a n sluoc.

20. = Uns Ggg. 99, i. = Dem si da wol Ggg. !. = Ze den gg, Ze Ggg. 5. ernphienc g, er enphiench D, er enphie G. sie D, si G. e. iamer was ta bi Gg. e. iuch en sol D. «. Zeumazer G, ze umnaze oder zunmazzen (ohne wis) gg. wise Odg. 12. = Habet O, Und habt gg. 13. = wil Ggg. 18. neme unde trage Gg. dr D, da dgg. io. sol Gg. 20. Dem Ggg. chumbcr Gg. 21. Frouwe chungin helfet mir G. 22. bitten D. un DG. 24. dur G. 25. biz G. 2c. ze Ggg. minne gg. 28. lobten ez zestuut Gg. 20. Iegelicher G. 100, 1. halt Ggg. 4. chomen G. 11. Entschunphiert G. 12. und fehlt Gg. 13. bi D, in J (in d sind bi und in o/t schwer zu unterscheiden) = von G;r, vor gg. 11. Fro (7. 15. inagetuoms Dgg. 18. di D. münde dg. 17. 22. di D. ii>. Dem amer G. 20. ledich di er D, ledch die er 0 . 21. Ilardiezen D — Hardiz Ggg. 22. seht fehlt Gdgg. 23. ein solch hochzit G. 2on riterschaft ir t r ü t , d e r m a u e g e n schilt vi! d ü r k e l s t a c h , so ir zweier m i n n e tri weil j a c h . E r liete w e r d e k e i t genuoc, dö in sin i n a n l i c h eilen t r u o c hin ü b e r gein d e r lierte. mich j ä m e r t s i n e r v e r t e . 23 im k o m diu w ä r e b o t s c h a f t , s i n h i r r e der b ä r u c waer mit k r a f t iiberriten von B a b y l o n , einer liiez I p o m i d ö n , der ander Pompeins, den n e n n e t d ' ä v e n t i u r c alsus. 102 daz w a s ein stolz w e r d e r m a n ( n i h t d e r von R ö m e e n t r a n Julius da bevor): d e r kiinec N a b c h o d o n o s o r .1 s i n e r m u o t e r b r u o d e r w a s , d e r an triigelichen b u o c h e n las e r solte selbe sin ein got. daz w ä r e nu d e r liute spot. ir lip, ir g u o t w a s u n g e s p a r t . io die g e b r u o d e r w a r n von h ö h e r a r t , v o n N i n u s , d e r g e w a l d e s pflac e w u r d e g e s t i f t e t Baldac. d e r s e l b e stift oucli Ninnive. in tet s c h a d e u n d laster w e : iä d e r j a c h d e r b ä r u c z u r b o r n . des w a r t g e w u n n e n n n t verlorn

II.

s. 24'',

3000.

g e n u o c ze b e d e n s i t e n : m a n sacli tä helde s t r i t e n . dö s c h i f t e r sich ü b e r w e r , 20 u n d vaut d e n b ä r u c mit wer. mit f r e u d e n er e n p h a n g e n w a r t , swie mich j ä m e r s i n e r vart. Waz tä geschehe, wiez dort erge. g e w i n und flust, wie daz g e s t e , 25 d e s n weiz fron Ilerzeloyde nicht, diu w a s als diu s u n n e lieht und liete m i n n e c l i c h e n lip. riclieit b i j u g e n t phlac daz w i p , u n d f r e n d e n mere dan ze v i l : si w a s gar ob d e m Wunsches zil. 1 0 3 si k e r t e ir herze an guote k u n s t . des b e j a g t e si d e r w e r l d e gunst f r o u llerzeloyd diu kiinegin, ir site an lobe \ a n t gewin, 5 ir k i u s c h e w a s f ü r p r i s e r k a u t , kiingin ü b e r driu lant, W i d e y s und A n s c h o u w c . d a r ü b e r w a s si f r o u w e , si t r u o g ouch k r ö n ze Norgäls io in d e r iionbetstat ze Kingriväls. ir w a s ouch wol *ö liep ir inan, ob ie kein f r o u w e m e r g e w a n so w e r d e n f r i u n t , waz w a r ir daz '' si m ö h t e z läzen ä n c liaz. i> do er uze beleip ein halbez j ä r , s i n s k o m e n s w a r t e si fiir w a r : d a z w a s ir lipgedinge. dö b r a s t ir f r e u d e n klinge m i t t e n ime h e f t e enzwei. 20 ö w e u n d e heia hei, daz g ü e t e alsöllien k t i m b e r t r e g t und immer triwe jämer regt! a l s u s vert diu m e n n i s c h e i t , h i u t e f r e u d e , morgen leit.

Ii. ruote O. blozer £>. 14. innucr Gg, man ir g, man Ddgg. dur stochen G. in. schied D, schiet (ohne f ) gg. n . Daz leite si an ir blo/.c hut Ggg. is. chom setzen Dgg vor ir. -.'0. minne man L). 22. ma-nlicli Dg. 25. ein wariu Gg. 2u. barruch G. 27. von Ggg, von den dg, von dem D. 2f>. ponpeirus G. 30. nenet G. diu alle. sus Ggg. 102, d. Iulüse d. 4. de kunech nabuchodonozor D. «. truglichen £>. n. wolt Ggg. f. = Ez Ggg. io. g e b r ü d r D. 11. linus Ggg. r>. E gestiftet wurde Ggg. 13. ninvc G. 17. beiden G. 23. gescha-he D, geschähe O. wi ez D. 24. wi D. 2j. Des G, den en D. fro G. an. also D. 27. het G. 28. tilgende llg. 20. mer d e n n e D. ze fehlt Gg. 103, 2. -vereide V, Werlte G. 3.4. = fehlen Dd. 3. Diu vil reine chungin G. 5. Ir site G. r. Der ch. Og, Diu ch. gg. kuneginn'e ubr D. 9. chrone DG. n u r g a l s U, Nuorgals g. 10. kinrivals G, GiDgrivals g. 12. Obe ie dehein G. 13. lieben Gg. warr ir g. 11. reo fiter 0 , inohtez D. Ii. wart G. 17. wart D. 1». Enmiten in dem O. 21. guot Ggg. treit G. 22. amer weiget G. 2:1. menscheit G. 21. vro gg, liep Gdg.

s. 2 5 " , 2. 3074.

P A R Z I V A L

23

Diu frouwe umb einen mitten tac eins angestlichen släfes pflac. ir kom ein forhtlicher schric. si dühte wie ein sternen blic si gein den lüften fuorte, da si mit kreften ruorte 10-t inanc fiurin donersträle. die fingen al zemale gein i r : dö sungelt unde sanc von g ä n s t e m ir zöphe lanc. 3 mit krache gap der doner duz: brinnde zäher was sin guz. ir lip si da nach wider vant, dö zuet ein grif ir zeswen h a n t : daz wart ir verkert hie mite, to si duhte wunderlicher site, wie sie wsere eins wurmes amme, der sit zerfuorte ir wamme, und wie ein trache ir brüste süge, und daz der gähes von ir fliige, 13 so daz sin nimmer mer gesach. da/, herze err üzem Libo b r a c h : du1 \orhte muose ir ougen sehen, cz ist selten wibe mer geschehen in *läfc kumber dem gelich. 2u da vor was si r i t t e r l i c h : ach wenc, daz wirt verkeret gar, si wirt nach j ä m e r nn gevar. ir schade wirt lanc tindc b r e i t : ir nälient komendiu lierzenleit 23 Diu frouwe dö begunde, 28. angestiegen G, angestlichen Dg. sternes gg. 29. bî 1). lufeten 104,

59

II.

daz si da v o r niht künde, beidiu zabeln und wuofen, in släfe lüte ruofen. vil j u n e f r o u w e n säzen h i e : die Sprüngen dar und wacten sie. 1 0 » dö kom geriten T a m p a n i s , ir mannes meisterknappc w i s , und kleiner j u n c h e r r e n vil. da giengez üz der freuden zil. 3 die sagten klagende ir herren t o t : des kom frou Herzeloyde in not, si viel hin u n v e r s u n n e n . die ritter sprächen 'wiest gewunnen min herre in s i m e harnas, 10 so wol gewapent so e r w a s ? ' swie den knappen j ä m e r j a g t e , den beiden er doch sagte 'minen h e r r e n lebens lenge vlöcb. sin härsenier von im er z ö c h : is des twanc in starkiu hitze. gunertiu heidensch witze hat uns verstoln den holt guot. ein ritter h e t e bockes bluot genomen in ein langez g l a s : 20 daz sluoger ü f den a d a m a s : dö wart er w e i c h e r danne ein swamp. den man noch malet für daz lainp, und ouchz kriuze in sine klän, den e r b a r m e daz tä wart getan. 25 dö si mit s c h ä m zein ander ritn, ävoy wie da wart g e s t r i t n !

G.

28. sternen G dg,

stern D,

sterno

gg,

i. donrstràle D, doner stral 0. 2. (lî D, fehlt Ggg. alzemal G. a. sungelt D, sunkelt g, funckelt d, sunete gg, sust G. stane g, sangte g. gucnstein D, ganstern gg, ganeistern g, gnanciste G, gneistern d. s. donr D. o. Brinnde G, Brynnede g, Brinnende gg, brinnendige D, Bromen d. zähere G. i. dar nach G, dannoch g. s. Ir Ggg. zuht D. grif gg. Grife Dg, griffe Gdgg. zeswc Ggg. 0. ir fehlt Ggg. — i l . tiers und 15. Daz Ggg. iî. zerfuote D. wambe G. 13. und fehlt G. 14. Unde wie der Gg. îe. err] erre G, ir g, er ir die übrigen. n. muosen Dg, ir ougen muesten d. 21. Ach wenc g, ahwench D, Ach went d, Ach wenche g. Ach wenke g, Ach aldii w o r l i t m i n s h e r r e n h a u t d a von i r a l l e r p r l s v e r s w a n t . dö k o m g e v a m I p o m i d o n : m i t t ö d e e r m i m e h e r r e n Ion g a p . daz er in nider stach in d a ' z m a n e c t i i s e n t r i t t e r s a c h . von A l e x a n d r i e min lierrc valsches v n e gein dem kiinege k e r t e , d e s t j o s t in s t e r b e n l e i t e , i.» s i n e n lielni v e r s n e i t d e s s p e r s o r t durch sin honbet wart gebort, da/, m a n d e n t r u n z i i n d r i n n e \ a n t . iedoch gesaz der w i g a n t , al t ü u n d e e r ü z d e m s t r i t e r e i t 20 u f e i n e n p l a n , d i e w a s b r e i t , i i b r in k o m s i n k a p p e l ä n . er s p r a c h m i t k u r z e n Worten san sine b i h t e und sande her diz h e i n d e uiit d a z s e l b e s p e r L-j d a z in v o n u n s g e s c h o i d e n h a t . e r s t a r p ¡In a l l e i n i s s e t ä t . j u u e h e r r e n und die k n a p p e n sin bevalch er der künegin. Kr wart geleit ze Baldac. diu k o s t d e n b a r u c r i n g e w a c . 107 mit goldc wart gelieret. 27. D e s p a m i c h e s r i l c r s c h a t s t o c h e n G.

G.

5

io

13

•20

a3

II.

s. 2 5 s

3136.

grôz rîcheit dran g e k è r e t mit edelem gesteine, dâ inné lit der reine. g e b a l s e m t w a r t s i n j u n g e r rê. vor j â m e r wart vil liuten wé. ein t i w e r rubîn ist der stein ob sime grabe, dâ durch e r schein, nns wart gevolget hie m i t e : ein kr i u ze nach der m a r t e r site, a l s uns Kristes tôt löste, liez m a n s t ô z e n im z e t r ö s t e , ze sclierm der s è l e , iiberz grap. der bâruc die koste g a p : e z w a s ein t i w e r s m â r â t . wir tâtenz âne der heiden r ä t : ir o r d e n k a n n i l i t k r i u z e s p h l e g n , a l s K r i s t e s t ô t u n s liez d e n s e g n . ez b e t e n t heiden s u n d e r spot a n in a l s a n i r w e r d e n g o t , niht durch des kriuzes ère n o c h d u r c h d e s t o u f e s 1ère, der zem urteillichen ende uns l œ s e n sol g e b e n d e . diu m a n l i c h e triwe sin

g î t im z c h i t n e l l i c h t e n s c h î n , u n d oucli s î n r i w i c p i h t e . d e r v a l s c h w a s an i m s î h t e . In s î n e n h e i m , d e n a d a m a s . ein epitafum ergraben w a s , 1 0 8 v e r s i g e l t ûfz k r i u z e o b e m e g r a b e , sus sagent die buochstabe. 'durch disen heim ein t j o s t e sluoc den werden der eilen truoc. s Gahmuret was er genant, trewaldec kiinec iibr driu laut.

an.

von D.

üf dem alle.

ao.

Dur

101!,

i. g a l i t e n D. -2. w a l l t e n D. 4. vie vil G. 5. al da worhtc Dil = Da worclite ouch g, D o worlit al da Ggg. 7. S u s Ggg. n . vor alle außer Dg. i j . vrige G. 16. D u r G. 17. daz druinzel . S i n gg. cherte G. id. Ii was the deinuot bereit d. n . Fro G. 21. menischliclie D, mensliche G. s » e s sin lip D. sinen zoren erringet Gd, sin zorn ringet g, sin zorn erringet g, in zorne ringet y. 21. Diu sele unsanfte 6 . 25. W i e Gg.

114,

i. Hediu (f.

Mifzen V , suften U .

64

P A R Z I V A L

5 D w e r nu wîben sprichet baz, deiswâr daz lâz ich âne haz: ich vriesche gerne ir freude breit, wan einer bin ich unbereit dienstlicher triuwe: lo min zorn ist immer niuwe gein ir, sit ich se an wanke sacli. ich bin Wolfram von Eschenbach, unt kan ein teil mit sänge, unt bin ein habendiu zange iö mînen zorn gein einem wîbe: diu hât mime libe erboten solhe missetât, ine hân si hazzens keinen rät. dar umb hân ich der andern haz. 20 Gwê war umbe tuont si daz? alein si mir ir hazzen leit. ez ist iedoch ir wipheit, sit ich mich versprochen hân und an mir selben missetân; 25 daz lihte niminer mer geschiht. doch sulen si sich vergâhen nilit mit hurte an min hâmît: si vindent werlîchen strit. ine hân des niht vergezzen, ine künne wol gemezzen 115 beide ir baerde unt ir site. swelhem wibe volget kiusche mite, der lobes kemphe wil ich s i n : mir ist von herzen leit ir pin.

II.

s. 27>-, z. 338i

r,

Sin lop hinket arne spat, swer allen frouwen sprichet inat durch sin eines frouwen. swelhiu min reht wil schouwen, beidiu sehen und hoeren, io dien soi ich niht betceren. schildes ambet ist min a r t : swâ min eilen si gespart, swelhiu mich minnet umbe sanc, sô dunket mich ir witze kranc. i5 ob ich guotes wibes minne ger, magich mit Schilde und ouchmitsper verdienen niht ir minne solt, al dar nach si sie mir holt, vil hohes topels er doch spilt, 20 der an ritterschaft nach minnen zilt. hetens wip niht für ein smeichen, ich solt iu fürbaz reichen an disem maere unkundiu wort, ich sprseche iu d'âventiure vort. 25 swer des von mir geruoche, dem zels ze keinem buoche. ine kan decheinen buochstap. dâ nement genuoge ir urhap: disiu âventiure vert âne der buoche stiure. 116 ê man si hete für ein buoch, ich waere ê nacket âne tuoch, sô ich in dem bade saeze, ob ichs questen niht vergaeze.

5. spricht O. (i. Daz laze ich weiz got ane haz O. 7. ir ere G. 9. Dienslicher ö . u . sie D. 12. Volfratu D, Wolvram g. Eschelbach a. i&. Mit zorne Ogg. 18. Ich Ggg. hazenes deheinen O. itf. dar umbe DO. hant min die D. 21. si DJ = ist Ogg. 21. sebera 0 . 28. idoch ensuln si D. 21). Ich Gr. 30. lehne O. 115, 1. Beidiu G. beide g, gebare D, gebärde Oy, gebevde Jgg. n. Ein (E blau gemahlt) D. 8. Der Og. wiben Ogg. 10. diene D, Die ö . = wil Ogg. 11. Schilfes O. ambt D. u . Diu Ogg. 15. = werdes Ogg. 1«. = Muge Ogg. schilt G. = ouch fehlt Ggg. 17. minnen Odgg. 18. sie fehlt G. 19. topeles O. 20. = Der uiit Ogg. 21. = diu wip Ogg. 22. = wolt Ogg. iu fehlt Ggg. 24. spreche D, spriche Hg. iu fehlt Gg. die G. 25. es G. 28. der cn D, Der G. zel si DO. zecheinen D, zedeheinem G. 27. = Wan ich chan Ogg. 116, 2. nachcnt Ogg, ck haben dgg, ch DGg. A. ichs g, ich des DO. questen D, chosten Ggg, kostens d.

». 2 8 " ,

3442.

P A R Z l V A L

G5

III.

m .

3 E z macliet trüric mir den Up, daz also mangiu heizet wip. ir stimme siut g e l i c h e Iiel: genuoge sint gein valsche snel, etsllche valsches leere: io sus teilent sich diu maere. daz die g e l i c h e sint genamt, des hSt min herze sich geschämt, wipheit, din ordenlicher site, dem vert und fuor ie triwe mite. 15 genuoge sprechent, armuot, daz diu st ze nihte guot. swer die durch triwe lidet, hellefiwer die sele midet. die dolte ein wip durch t r i u w e : 20 des wart ir gäbe niuwe ze liimel mit endeloser gebe, ich wsenc ir nu vil wenic lebe, die j u n c der erden rihtuom liezen durch des himeles ruoi». 2:1 ich e r k e n n e ir nehein. man und wip mir sint al e i n : die mitenz al geliche. frou IJerzeloyd diu riche ir drier lande wart ein gast: si truoc der freuden mangels last. 1 1 7 der valsch so gar an ir verswant, ouge noch ore in nie da vant. ein liebel was ir diu sunne: si vlooh der werlde wunne.

5 ir was gelich naht unt der t a c : ir herze nilit wan jämers phlac. Sich zöch diu frouwe jämers halt uz ir lande in einen walt, zer waste in S o l t ä n e ; 10 niht durch bluomen uf die plane, ir herzen j ä m e r was so ganz, sine kerte sich an keineu kränz, er wsere rot oder val. si brähte dar durch flühtcsal 15 des w e r f e n Gahmuretes kint. liute, die bi ir da sint, miiezen büwn und riuten. si künde wol getriuteu ir sun. e daz sich der versau, so ir volc si g a r für sich g e w a n : ez waere man oder wip, den gebot si allen an den lip, daz se immer ritters wurden tut. 'wan friesche daz mins herzen trut, 23 welch ritters leben waere, daz wurde mir vil swaere. nu habt inch an der witze kraft, und lielt in alle riterschaft.' der site fuor angestliche vart. der knappe alsus verborgen wart 1 1 8 zer waste in Soltäne erzogu, an küneclicher fuore betrogn; ez eumöht an eime site s i n : bogen mide hölzelin

n. = Daz so Ggg. mangiu D. 7. stime G. in. Hie Og, Da gg. 11. = Daz si Ggg. gelich G. genaut G. 13. din ordenlicher Di, ordenliehen (aber n . Dem) g, in (in ir g) ordenlichera Ggg. is. gnuoge ib. 111. sie D. zue nihten g. 17. 18 fehlen Gg. 18. nidet D. fehlt G. w«'ne fehlt P. 2.1. erde Gg. 24. I.azen Ggg. 511. mir Ggg. 27. mitenz] mitten es g, muotenz g, inident ez g, miilens Dd, (lez g, rnaint ez g, meine ili G. 28. Pro G. 117,

diu D. ein sint rai-

1. so gar Ddg, vil gar Ggg, nach ir Dg. 3. = Ir was ein nebel Gag. i. vereide D. 5. geliche D. der fehlt Gdgg. 0. wan fehlt Z>. 9. waste in D, wuestin