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German Pages 122 [152] Year 1961
SAMMLUNG
GÖSCHEN BAND
1193
W I R T S C H A F T S SOZIO L O G I E von
DR. F R I E D R I C H
FÜRSTENBERG
Universität Tübingen
WALTER DE GRUYTER & CO. vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J. T r ü b n e r • Veit & Comp.
BERLIN
1961
© Copyright 1961 by Walter de Gruyter & Co., Berlin W 35. ~ Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Archiv-Nr. 111193, Satz und Drude: Paul Funk, Berlin W 35. — Printed in Germany.
Inhalt Seite
I. Problemstellungen und Methoden
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I I . Das wirtschaftliche Verhalten
20
1. Das klassische Verhaltensmodell 2.
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Ansätze zu einer soziologischen Strukturanalyse des Wirtschaftsverhaltens : .
3. Die Wirtschaftsentscheidungen
als sozialer Prozeß
I I I . Die Wirtschaftsinstitutionen
28 30
1. Allgemeine Strukturmerkmale
30
a) Die Arbeitsteilung
30
b) Die Tauschorganisation
34
c) Die Verteilungsprinzipien
41
2. Die
Unternehmungen
49
a) Strukturwandel der Unternehmungen
50
b) Soziale Dimensionen Entscheidungsfelds
55
3.' Die privaten Haushalte a) Soziale Determinanten tens 4.
24
des
unternehmerischen
des
Verbraucherverhal-
62 63
b) Funktionswandel der Haushalte
67
Der öffentliche Haushalt
69
a) Der Wandel der Zielsetzungen
71
b) Das Finanzgebaren der öffentlichen Hand . . . .
73
c) Auswirkungen verhalten
77
auf Sozialstruktur
und
5. Die Wirtschaftsorganisationen
Sozial-
80
a) Das Verhalten der Marktorganisationen
84
b) Gesamtgesellschaftliche Auswirkungen
86
Seite
IV. Die Wirtschaftsdynamik
87
1. Die Wirtschaftsschwankungen
90
2. Langfristige Wachstumsphasen a) Beeinflussungsfaktoren b) Wachstumsphasen der Industrialisierung
94 95 99
V. Wirtschaftssystem und Gesellschaftsstruktur 1. Die
soziale
Normierung
2. Wirtschaftliche Integration
Grundlagen
des der
103
Wirtschaftsablaufs 104 gesellschaftlichen 108
Literaturverzeichnis
112
Personenregister
119
Sachregister
121
I. Problemstellungen und Methoden Der wirtschaftende Mensch versucht den Ausgleich zwischen vorhandenen Mitteln und Zwecken im Sinne bestmöglicher Lebensvorsorge planvoll zu gestalten. Er erlebt diesen Ausgleich und seine sozialen Formen als unlösbare Einheit. Der Landwirt, der sein Feld bestellt, der Unternehmer, der ein neues Erzeugnis produziert, der Händler, der den Markt beliefert, sie alle denken nicht nur an den in Geld meßbaren A u f w a n d und Ertrag, sondern zugleich auch an Lieferanten und Kunden, an Geschäftsverbindungen, an verpflichtende Abmachungen und herkömmliche Sitten, an den Umgang mit staatlichen Behörden, an die Bedürfnisse ihrer Familien usw. Es würde ihnen nicht einfallen, ihr "Wirtschaftsgebaren und die sozialen Beziehungen, in die es eingebettet ist, voneinander zu trennen. N u r bei störenden Auswirkungen ihrer Sachmaßnahmen auf die Wechselbeziehungen mit den Wirtschaftspartnern (beim Unternehmer z. B. ein Streik als Folge von Rationalisierungsmaßnahmen) werden die wirtschaftenden Menschen sich vielleicht der Fragwürdigkeit ihres Verhaltens aus der Sicht übergeordneter, abstrakter Zusammenhänge bewußt. Die wissenschaftliche Forschung muß diese subjektiv erlebte Einheit der Wirtschaftsvorgänge auf dem Wege der Analyse zunächst zerstören, um sie schließlich später wieder kunstvoll im Rahmen eines abstrakten Bezugssystems zusammenzusetzen. N u r so ist die Erhellung von Funktionalzusammenhängen wissenschaftlich möglich. Hierbei zeigt sich nun, daß das Gesetz der Arbeitsteilung auch für die Wissenschaft gültig ist und mit dem Fortschritt der Forschung unwiderruflich zur Bildung von Sonderdisziplinen führt. Zwar kann der Philosoph immer noch über das Wesen des „ Wirtschaftens an sich" nachdenken und zu wichtigen Erkenntnissen gelangen. Der Vertreter der positiven Einzelwissenschaft muß jedoch seinen Blickwinkel beschränken, um schärfer sehen zu können. Ein Ergebnis dieser Ent-
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Problemstellungen und Methoden
wicklung ist die Entstehung der Wirtschaftssoziologie, einer auf die gesellschaftlichen Erscheinungsformen und Wechselwirkungen des Wirtschaftslebens bezogenen Sonderdisziplin der Soziologie. Sie hat die Aufgabe, die sozialen Vorgänge beim Wirtschaften, die daraus entstehenden Institutionsformen und -strukturen sowie die den Bereich der Wirtschaft mit der Gesamtgesellschaft integrierenden sozialen Ordnungssysteme zu untersuchen. Hierbei bedient sie sich der in der soziologischen Forschung üblichen qualitativen und quantitativen Untersuchungsmethoden und eines Begriffssystems, das den Einbau ihrer Forschungsergebnisse in eine allgemeine soziologische Theorie der gegenwärtigen Gesellschaft gewährleistet. Wie jeder Wissenschaftszweig, so hat auch die Wirtschaftssoziologie eine umfassende Vorgeschichte, die zurück in jene Zeiten führt, als ihr Forschungsanliegen zusammen mit denen der Nachbardisziplinen noch in einer einzigen universalen „Staatswissenschaft" wahrgenommen werden konnte, o f t in Personalunion durch einen einzigen Forscher. Es geht jedoch nicht an, im Rückblick auf diese Entwicklungsstufe der Wirtschaftssoziologie ihre Eigenständigkeit etwa mit dem Argument streitig zu machen, Wirtschaftstheorie und -politik z. B. würden das Gebiet wirtschaftlicher Erscheinungen hinreichend behandeln. Zwar hat die Wirtschaftssoziologie wie zahlreiche andere Disziplinen von den drei Grundbedingungen jeder Wissenschaft: Problemstellung, Untersuchungsgegenstand und Methodik die beiden letzteren mit einer Reihe von Nachbarwissenschaften gemeinsam. Den Raum der Wirtschaft teilen sich u.a. die Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsgeographie, Wirtschaftsrecht, und die Methodik exakter Sozialforschung wird u.a. in der Sozialpsychologie und in der Sozialstatistik angewendet. Im entscheidenden P u n k t : der Problemstellung, geht jedoch die Wirtschaftssoziologie ihren eigenen Weg und gelangt auf diesem auch zu selbständigen Ergebnissen. Dies wird am deutlichsten, wenn man das Verhältnis der Wirtschaftssoziologie zu ihren Nachbarwissenschaften
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abgrenzend betrachtet. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem Verhältnis zur Wirtschaftstheorie zu, das Gegenstand tiefgreifender, bis in-die Gegenwart hineinführender Kontroversen war und den Stoff zu zahlreichen Monographien geliefert hat. In der Vergangenheit haben drei Grundauffassungen über das Verhältnis zwischen Wirtschaftssoziologie und Wirtschaftstheorie eine Rolle gespielt. Eine Reihe von Forschern, die vor allem an morphologischen und strukturellen Aspekten des Wirtschaftslebens interessiert waren, hat beide Disziplinen einander gleichgesetzt, wie etwa Werner Sombart: „ W e n n S 9 z i o l o g i e die Wissenschaft v o m menschlichen Z u s a m m e n l e b e n ist, Wirtschaft aber menschliches Z u s a m m e n l e b e n , d a n n ist eben Wirtschaftswissenschaft S o z i o l o g i e . . . D e r Wirtschaftss o z i o l o g e ist der Wirtschaftstheoretiker i m G e g e n s a t z z u m W i r t schaftsempiriker, z u m Wirtschaftshistoriker, u n d z w a r ist alle W i r t s d i a f t s t h e o r i e restlos Wirtschaftssoziologie." 1 )
Ähnlich sieht G e r h a r d W e i s s e r die ¿Wirtschaftswissenschaft als spezielle Soziologie", denn das ökonomische Interesse ist abgeleitet, mittelbar, und es gibt deshalb keine selbständige Sphäre des Wirtschaftens. Eng mit dieser Auffassung zusammen hängt etwa der Startdpunkt von T a l c o t t P a r s o n s , der die Wirtsdiaftstheorie in ein umfassendes theoretisches System der Soziologie einzuordnen bestrebt ist. Sein Ziel ist die H e r ausarbeitung einer „allgemeinen Theorie des Handelns", die praktisch alle Sozialwissenschaften umfassen soll. Neuerdings wurde auch der Standpunkt vertreten, die Wirtschaftstheorie sei nicht zuletzt auf Grund ihres hohen Entwicklungsstandes und der Exaktheit ihrer Aussagen der Wirtschaftssoziologie übergeordnet, insofern als sie schon rudimentär eine noch auszubauende Wissenschaft von der rationalen Interessenwahrnehmung darstelle. W o l d e ra'ar K o c h , der diesen Vorrang der Wirtsdiaftstheorie vor allem im Hinblick auf P a r e t o s Forschungen betont, Werner S. 11/12.
Sombart,
Nationalökonomie
und
Soziologie,
Jena
1930,
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Problemstellungen und Methoden
nennt die hierauf zu begründende übergreifende Wissenschaft eine „rationale Soziologie", die Wirtschaftstheorie und auch politische Soziologie als Teildisziplinen einschließen soll. Gegenüber diesen bisher mehr oder weniger Programm gebliebenen Meinungen beginnt sich die Auffassung durchzusetzen, daß der soziologische Aspekt des Wirtschaftens ein Aspekt sui generis sei, der nicht mit dem wirtschaftstheoretischen Anliegen gleichgesetzt bzw. ihm über- oder untergeordnet werden könne. Man braucht diese Trennung nicht wie L e o p o l d v. W i e s e damit zu begründen, daß die Wirtschaftstheorie es mit Mensch-Ding-Beziehungen, die Wirtschaftssoziologie hingegen mit Mensch-MenschBeziehungen zu tun habe. Denn auch die Mensch-Ding-Beziehungen haben eine soziologische Relevanz, wie umgekehrt im wirtschaftstheoretischen Modell bestimmte soziale Verhaltensweisen als Prämissen erscheinen (z. B. bei der Bestimmung der Sparneigung lind ihrer Beeinflussungsfaktoren). Fest steht jedoch, daß wirtschaftstheoretische und soziologische Forschung in der Gegenwart weitgehend voneinander getrennt, ja einander entfremdet sind und wohl eine engere Zusammenarbeit angestrebt werden kann, keineswegs aber eine Synthese der Art, daß einer der beiden Wissenschaftszweige ganz im anderen aufgehen könnte. Allenfalls läßt sich für eine ferne Zukunft hoffen, daß eine umfassende Gesellschaftstheorie entsteht, die sämtliche Aspekte auch des Wirtschaftslebens systematisch ordnet und in ihrem Zusammenhang erklärt. Diese Lage wird sofort verständlich, wenn man die verschiedenen Ansatzpunkte von Wirtschaftstheorie und Wirtschaftssoziologie einander gegenüberstellt. In immer stärkerem Maße konzentriert sich, wenn auch nicht unbestritten, die theoretische Nationalökonomie auf die Grundfrage: Wie ist rationales Wirtschaften theoretisch möglich? Hierbei steht im Mittelpunkt der Analyse das auf axiomatischen Aussagen begründete Modell, in dessen Rahmen quantitative Funktionalzusammenhänge zwischen einer begrenzten Zahl von Variablen systematisch
Problemstellungen und Methoden
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abgeleitet werden können. Die Grundmethode ist also die isolierende Abstraktion, der die Präzision der analytischen Aussagen zu verdanken ist, zugleich aber auch deren Distanz von der wahrnehmbaren "Wirklichkeit, die auch durch schrittweises Einfügen neuer Variablen prinzipiell nicht überwunden werden kann. Die Wirtschaftstheorie stellt sich also primär die Aufgabe, unter der Voraussetzung eines wirtschaftlichen Idealverhaltens Abläufe darzustellen, aus denen sich Folgerungen f ü r wirtschaftliche Maßnahmen ziehen lassen. Sie hat eine formale Ähnlichkeit mit technischen Konstruktionen insbesondere der Mechanik, und das Ausmaß, in dem solche quasi-technischen Zusammenhänge beim realen Wirtschaften auftreten, bestimmt die Anwendbarkeit wirtschaftstheoretischer Erkenntnisse. Der Erfolg der Ökonometrie zeigt, daß hier ein noch keineswegs ausgeschöpfter Spielraum besteht. Ganz anders lautet die Grundfrage der Wirtschaftssoziologie. Untersuchungsgegenstand sind die realen Erscheinungsformen wirtschaftlicher Vorgänge, sofern sie in sozialen Beziehungen vonstatten gehen oder sich auf diese auswirken. An die Stelle eines mathematisierbaren Modells tritt die am Phänomen orientierte typologische Strukturund Funktionsanalyse. W o der Ablauf quantitativer Vorgänge analysiert wird, stehen die sozialen Beeinflussungsfaktoren und Auswirkungen im Vordergrund des Interesses. Eine prinzipielle Trennung zwischen „Datum" und „Problem" ist deshalb f ü r die soziologische Forschung nicht vollziehbar. Es sind vielmehr gerade die „Daten" des Wirtschaftsablaufs, in denen sich seine soziologische Problematik häufig verbirgt. Sind auch Wirtschaftstheorie und Wirtschaftssoziologie auf diese Weise schon vom Ansatz her getrennt, so sind sie andererseits jedoch auf eine enge Zusammenarbeit angewiesen. Während die Wirtschaftstheorie durch die H e r ausarbeitung eines Modells strikt zweckrationalen Verhaltens erst die nähere Bestimmung von „Abweichungen" ermöglicht und auf gleiche Weise durch Darstellung abstrakter Funktionalzusammenhänge auch die soziologische
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Problemstellungen und Methoden
Forschung mit zahlreichen Hypothesen bereichert, leistet die Wirtschaftssoziologie der theoretischen Forschung vor allem Dienste bei der LöSung des Realisierungsproblems, d. h. bei der Verbindung von Theorie und Praxis. Dies kann in vier Richtungen geschehen: 1. durch Auswahl der im Modell zu untersuchenden Variablen auf Grund des Kriteriums der sozialen Bedeutsamkeit; 2. durch Verwendung soziologischer Erkenntnisse über soziale Reaktionsweisen bei der Analyse des Funktionalzusammenhangs der Variablen im Modell (so ist etwa die soziologische Analyse des Verbraucherverhaltens bedeutsam für konjunkturtheoretische Untersuchungen); 3. durch Uberprüfung des Aussagewerts der Theorie auf dem Wege der Konfrontation mit empirisch feststellbaren sozialen Tatsachen; 4. neben dieser den Aussagewert theoretischer Erkenntnisse fördernden Auswertung wirtschaftssoziologischer T a t sachenanalysen hat von jeher wissensoziologische Dogmenkritik als gleichsam höchste Stufe wirtschaftssoziologischer Forschung eine große Rolle in den Wirtschaftswissenschaften gespielt. Weniger problematisch haben sich die Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaftssoziologie und Wirtschaftspolitik gestaltet. Während letztere auf Grund festgelegter Zwecke reihen die Mittel zu deren Verwirklichung untersucht, hat die Wirtschaftssozologie nicht die unmittelbare Aufgabe, gestaltend in die soziale Wirklichkeit einzugreifen. Sie stellt hierfür lediglich objektiv nachprüfbare Erkenntnisse bereit. Allerdings legt das bei der Analyse sozialer Probleme immer wieder auftretende Engagement des Forschers eine Verwischung dieser Grenzen schon während des Untersuchungsablaufs nahe. Dadurch wird jedoch der Aussagewert der Resultate wesentlich begrenzt. Auf die Dauer kann aber eine erfolgreiche Wirtschafts- und Sozialpolitik nichts mit derartigen, auf ideologisiertem „wishful thinking" beruhenden pseudosoziologischen Stellungnahmen anfangen. Der Wirtschaftssoziologe wird also im Interesse
Problemstellungen und Methoden
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beider Wissenschaften nicht umhin können, sich und der Öffentlichkeit seinen eigenen Standort zumindest bewußt zu machen und möglichst große Objektivität bei seinen Untersuchungen anzustreben. Das Verhältnis der Wirtschaftssoziologie zur Wirtschaftsgeschichte hat besonders vom methodologischen Gesichtspunkt her zeitweilig Störungen erfahren. Diejenigen Soziologen, die hauptsächlich mit historischem Material arbeiten, haben bisweilen die unterschiedlichen Ansatzpunkte beider Wissenschaften mißachtet und Wirtschaftsgeschichte als Soziologie ausgegeben. Demgegenüber ist zu betonen, daß die Wirtschaftssoziologie allgemeingültige Aussagen anstrebt, eine individualisierende Beschreibung also nicht ihr Erkenntnisziel sein kann. Andererseits bleibt die Tatsache bestehen, auf die neuerdings F r i e d r i c h L e n z mit großem Nachdruck hingewiesen hat, daß es „eine Wirtschaftssoziologie, an und f ü r sich oder schlechthin, die inhaltlich für sämtliche uns bekannten Daseinsweisen gelten würde, (nicht geben) kann". 1 ) Die Geschichtlichkeit der sozialen Fakten im Wirtschaftsleben muß immer berücksichtigt werden, wenn rein ideologische oder rein formale Aussagen vermieden werden sollen. Da das Gebiet der Wirtschaftsphilosophie — abgesehen von Autoren, die dem Neuthomismus nahestehen — nur relativ selten bearbeitet wird, hat es auch nur wenige Auseinandersetzungen zwischen ihr und der Wirtschaftssoziologie gegeben. Um so stärker war jedoch, wie in allen soziologischen Teildisziplinen, zeitweise der Einfluß philophischer, besonders ontologischer und ethischer Blickrichtungen. Er liegt überall da vor, wo in der soziologischen Analyse die Frage nach dem „eigentlichen Wesen" bestimmter Verhaltensweisen, Vorgänge oder Institutionen auftaucht oder wo nach dem „Sinn" dieser Tatsachen im Hinblick auf eine feststehende Wertordnung gefragt wird. Derartige Fragen sind durchaus berechtigt und in ihrem Friedridi Lenz, Wirtschaftssoziologie. In: Die Lehre von der Gesellschaft (Hrsg. G. Eisermann), Stuttgart 1958, S. 239.
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Problemstellungen und Methoden
Bereich legitim, aber in der wirtschaftssoziologischen Forschung stiften sie nur Verwirrung. Meist ist der Soziologe nicht genügend über die mit ontologischen Aussagen und ethischen Postulaten verbundenen Probleme informiert, so daß seine Meinung zu diesen Fragen purer Eklektizismus, wenn nicht ideologieverdächtiger Traditionalismus oder Schlimmeres ist. Es ist deshalb angebracht, entweder — wenn nötig — Sinn- und Wesensfragen anzudeuten, sich aber um eine möglichst objektive Darstellung der beobachteten Faktoren und Zusammenhänge zu bemühen oder von vornherein die dogmatische Grundposition zu kennzeichnen und konsquent auszulegen. Soziologische Aussagen haben im letzteren Fall aber nur noch illustrativen Charakter. Die Eigenart der Wirtschaftssoziologie wird nicht nur durch eine systematische Gegenüberstellung mit den Aufgaben der Nachbardisziplinen deutlich, sondern auch durch den Einblick in ihre Problemgeschichte. Wirtschaftssoziologische Fragen und Ansichten häufen sich meist dann, wenn die hergebrachten Vorstellungen über Funktionen und Abläufe wirtschaftlicher Vorgänge die tatsächlich gemachten Erfahrungen nicht mehr erklären können und die Revision des theoretischen Bezugssystems dringend erforderlich wird. So argumentieren die Merkantilisten, wenn sie die Bedingungen eines wirtschaftlichen Strukturwandels durch Errichtung von Manufakturen erörtern, ebenso wirtschaftssoziologisch wie- die Physiokraten angesichts der dringenden Reform des Staatshaushalts im ancien regime. Das die klassische Nationalökonomie begründende H a u p t w e r k A d a m S m i t h ' s ist vollends eine Gesellschaftstheorie mit wirtschaftspolitischen Implikationen, in der versucht wird, allgemeine sozialphilosophische Aussagen mit den sozialen Tatsachen in Einklang zu bringen. Als die Klassiker allerdings später ihr Lehrgebäude zu einem in sich geschlossenen dogmatischen System fortentwickelten, wurden wirtschaftssoziologische Fragestellungen weitgehend ausgeschaltet und entsprechende Erkenntnisse (z. B. über die
Problemstellungen und Methoden
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Motivation der Unternehmer) nur in der Form zeitlos apriorischer Voraussetzungen bei der Argumentation berücksichtigt. Dieser Ausschluß sozialer Tatsachenforschung aus einer statisch gewordenen Theorie, die aber gleichzeitig einen weitestgehenden Anspruch auf praktische Verwirklichung behauptete, führte seit Beginn des 19. Jahrhunderts angesichts der sozialen Veränderungen im Zuge der ersten Phase der Industrialisierung zu einer Reihe ausgesprochen wirtschaftssoziologisch intendierter kritischer Untersuchungen. Gegenüber einem dogmatisch erstarrten Liberalismus konnten sich hierbei die Vertreter soziologischer Argumente auf die durch die Romantik wesentlich geförderte historische Forschung berufen. Die Einsicht in die Geschichtlichkeit und damit zugleich gesellschaftliche Bedingtheit wirtschaftlicher Erscheinungen, Aussagen u n d Begriffe gehört auch zu den ersten und wichtigsten Ergebnissen dieser Forschung. Sie wurde in Deutschland entsprechend der noch vorwiegenden agrargesellschaftlichen und handwerklichen Struktur vor allem von den sozialkonservativ eingestellten Vertretern der romantischen Staatswissenschaft ( A d a m M ü l l e r . F r a n z B ü ß ) und der älteren historischen Schule ( R o s c h e r , K n i e s , H i l d e b r a n d , H e r m a n n ) getragen, im französischen Sprachbereich schon mit sozialreformerischem Akzent hauptsächlich von den St. Simonisten (die u.a. L o r e n z v. S t e i n und K a r l M a r x nachhaltig beeinflußten) und S i m o n d e d e S i s m o n d i , in dem wirtschaftlich am weitesten fortgeschrittenen England von den Frühsozialisten ( G o d w i n , T h o m p s o n ) . Allerdings bedingte die stark ausgeprägte Gegnerschaft zur klassisch-liberalen "Wirtschaftslehre eine zunehmende Verhärtung auch der ursprünglich tatsachenorientierten kritischen Grundhaltung. So ist das 19. Jahrhundert weithin gekennzeichnet durch die Herausbildung von liberalistischen und sozialistischen Gegenideologien, die sich auf abstrakt-logische Elemente einerseits und empirisch-soziologische Feststellungen andererseits stützten, beide aber durch ethisch-naturrechtliche Grundpostulate jeweils einen geschlossenen Systemcharakter erhielten.
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Problemstellungen und Methoden
Das Lebenswerk von K a r l M a r x , das noch heute eine Fundgrube für zahlreiche wirtschaftssoziologische Erkenntnise ist, zeigt am deutlichsten diese verschiedenen Elemente und den Versuch, sie zu einer umfassenden Synthese, der Darstellung der kapitalistischen Wirtschaftsgesellschaft, zu verbinden, die zugleich noch den Anspruch einer politischen Theorie erhob. Noch bis ins 20. Jahrhundert wirkte diese ideologische Frontenstellung, die sich auch in methodologischen Streitfragen sublimierte, nach, indem z. B. die Vertreter empirisch-soziologischer Wirtschaftsforschung mit den „Sozialisten", die mathematisch-deduktiv arbeitenden Forscher hingegen mit den „Reaktionären" gleichgesetzt wurden. Dieser zeitbedingte Umstand mag vielleicht M a x S c h e i e r zu seiner zwar brillanten, heute aber keineswegs mehr zutreffenden wissenssoziologischen Behauptung bewogen haben, der deduktiven Methode käme ein aristokratischer, der induktiven Methode hingegen ein plebejischer Charakter zu. Immerhin wird verständlich, daß sowohl die wirtschaftssoziologisch orientierten Forscher als auch die von den klassischen Grundhypothesen ausgehenden Nationalökonomen sich gegen den vor allem von den Marxisten erhobenen Ideologieverdacht zu sichern suchten. Dies gelang einmal durch den Rückzug in die „reine Theorie" der Grenznutzenschule, in die unangreifbare Logistik der Modelle, zum anderen durch den Aufbau einer objektiven, „wertfreien" Soziologie, die im wesentlichen das Lebenswerk M a x W e b e r s ist. So bedauerlich der hiermit verbundene Methodenstreit zwischen „realistisch-empirischer" Wirtschaftsmorphologie und „exakter Theorie", die große Antinomie der Wirtschaftswissenschaften, auch gewesen sein mag, es ist rückblickend doch J o s e p h S c h u m p e t e r recht zu geben, der der Möglichkeit gegenseitiger Befruchtung die große Gefahr gegenseitiger Sterilisierung gegenüberhielt und die großen Vorteile einer Arbeitsteilung zwischen Wirtschaftssoziologie und Wirtschaftstheorie be-
Problemstellungen und Methoden
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tonte. 1 ) Jedenfalls ist die systematische Entwicklung der Wirtschaftssoziologie zur selbständigen Disziplin die Folge der Herausbildung einer „reinen" T h e o r i e gewesen. S o konnten einerseits gegen die gegenwärtig vielleicht überbetonte Theorieblindheit der historischen Schule, andererseits aber auch gegen die Tatsachenfeindlichkeit dogmatisch festgelegter Richtungen Gegengewichte geschaffen werden. In diese Frühzeit der Wirtschaftssoziologie fallen die an M a r x inspirierten großen historischen Systemanalysen des Kapitalismus ( S o m b a r t , M a x W e b e r u.a.) sowie die großen Wirtschaftsenqueten des Vereins für Socialpolitik und die ersten kritischen Untersuchungen über die reale Entsprechung des „homo oeconomicus". Max W e b e r s großartiger T o r s o „Wirtschaft und Gesellschaft" steckte für die Folgezeit den methodologischen und thematischen Rahmen für die weitere wirtschaftssoziologische Forschung ab, die sich im wesentlichen der von W e b e r selbst in Anlehnung an R i c k e r t entwickelten Methode des Idealtypus bediente. D e r I d e a l t y p u s „ w i r d g e w o n n e n durch einseitige S t e i g e r u n g eines o d e r einiger Gesichtspunkte und durch Z u s a m m e n s c h l u ß einer F ü l l e v o n diffus u n d diskret, hier m e h r , d o r t w e n i g e r , stellenweise g a r nicht, v o r h a n d e n e n Einzelerscheinungen, die sich jenen einseitig herausgehobenen Gesichtspunkten fügen, z u einem in sich einheitlichen G e d a n k e n g e b i l d e . I n seiner begrifflichen R e i n h e i t ist dieses G e d a n k e n b i l d n i r g e n d s in der W i r k l i c h k e i t empirisch v o r f i n d b a r , es ist eine U t o p i e , u n d f ü r die historische A r b e i t e r w ä c h s t die A u f g a b e , in jedem einzelnen F a l l e f e s t z u stellen, wie n a h e o d e r w i e fern die W i r k l i c h k e i t jenem I d e a l bilde steht, i n w i e w e i t also d e r ökonomische C h a r a k t e r der V e r hältnisse einer bestimmten S t a d t als , s t a d t w i r t s c h a f t l i c h ' im b e grifflichen Sinn anzusprechen i s t . " 2 )
D e r Gefahr, mittels dieser Methode sich in die reine Begrifflichkeit zurückzuziehen und empirisches Material allenfalls noch als Illustration für rein hypothetische oder Joseph Schumpeter, History of Economic Analysis, New York (1954), 1955, S 27 2 ) Max Weber. Die „Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis, in Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen (1922), 1951 2 . S. 191.
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Problemstellungen und Methoden
deduktiv abgeleitete Typologien von geringem Aussagewert zu verwenden, sind allerdings manche weniger begabte Epigonen M a x W e b e r s nicht immer entgangen. Für eine exakte, nachprüfbare Theorie wirtschaftssoziologischer Vorgänge, die mehr als ein rein formales Begriffssystem sein soll, kann nicht darauf verzichtet werden, die im Stadium der Hypothesenbildung recht nützlichen Idealtypen durch empirische Forschung in Realtypen (im Sinne W a l t e r E u c k e n s ) umzubilden. Ein zweiter Einfluß M a x W e b e r s erstreckte sich auf die Problemstellung. Bemerkenswerterweise blieb seine gegenwartsbezogene empirische Detailforschung (z. B. zur Börse, zur Landflucht, zur Motivation industrieller Arbeit) gegenüber seinen historischen und wissenschaftstheoretischen Untersuchungen zunächst ohne größeren Einfluß. So wandten seine Nachfolger sich hauptsächlich historisch-soziologischen Studien zu und versäumten es, W e b e r s Methodik auf gegenwartsbezogene Problemstellungen, insbesondere auch auf die Wirtschaftsdynamik anzuwenden. D a durch k a m gerade die mikrosoziologische Analyse von aktuellen Wirtschaftshandlungen über die in den Enqueten des Vereins für Socialpolitik entwickelte Methodik qualitativer Beschreibung und Typisierung kaum heraus, während die makrosoziologische Analyse gesamtwirtschaftlicher Phänomene in leider o f t nur spekulativen Formulierungen idealtypischer Entwicklungsverläufe erstarrte, wenn sie nicht von vornherein auf nur statische Erfassung sogenannter historischer Ganzheiten abzielte. Neben dieser eng mit den Intentionen der „historischen Schule" der Nationalökonomie verbundenen Forschung erfuhr die Wirtschaftssoziologie vor allem durch eine ausgedehnte ethno-soziologische Feldforschung ( R i c h a r d Thurnwald,BronislawMalinowski, Raym o n d F i r t h , M a r c e l M a u s s u.a.) wertvolle Anregungen. Die Erforschung wirtschaftlicher Verhaltensweisen und Einrichtungen bei den Naturvölkern ermöglichte eine vertiefte Erkenntnis der allgemein soziologischen Funktionen des Wirtschaftens und somit eine neue Sicht-
Problemstellungen und Methoden
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weise der sozialen Bedeutung auch der modernen W i r t schaftsinstitutionen. D i e nach dem ersten Weltkrieg immer stärker zu beobachtende Reideologisierung der Sozialwissenschaften in Deutschland ließ die Wirtschaftssoziologie wieder in den S t a n d einer Rechtfertigungs- b z w . Oppositionswissenschaft zurücksinken. W ä h r e n d die Zahl wertvoller D e t a i l studien (z. B. auf dem Gebiet der Wirtschaftsstil-Forschung) weiterhin zunahm, blieb die soziologische T h e o r i e in geschichtsphilosophischen Spekulationen verfangen, wenn sie nicht in reinen Formalismus ausmündete. D e r N a t i o n a l s o z i a lismus unterdrückte d a n n vollends die gegenwartsbezogene wirtschaftssoziologische Forschung und ließ nur in sozialpolitischer und sozialgeschichtlicher V e r k l e i d u n g die Einwirkung soziologischer Erkenntnis zu. Z u d e m w a n d t e sich die internationale Entwicklung in den Wirtschaftswissenschaften wieder verstärkt wirtschaftstheoretischen Problem e n , z u , nachdem K e y n e s ' geniale Erweiterung des neoklassischen Modells neue Entwicklungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet geöffnet hatte. N a c h 1945 blieb die wirtschaftssoziologische Forschung in der Bundesrepublik zersplittert und weithin zufällig. N e b e n den g r u n d s ä t z lichen Erörterungen ( A l b e r t , E i s e r m a n n , Jöhr, Koch, Lenz, Mackenroth, Weisser, Zieg e n f u ß u.a.) mit häufig mehr oder weniger p r o g r a m matischem C h a r a k t e r treten Detailstudien stark zurück. Erst im R a h m e n der besonders v o n S c h m ö l d e r s geforderten sozialökonomischen Verhaltensforschung sind empirische Untersuchungen z. B . auf dem Gebiet der Finanzsoziologie und der Unternehmerentscheidungen in G a n g gekommen. Kontinuierlicher verlief die Entwicklung in den U S A , w o der Einfluß der Institutionalisten (Thorstein V e b l e n , J o h n R . C o m m o n s ) in umfangreiche U n t e r suchungen der Sozialstruktur des amerikanischen K a p i t a l i s mus (z. B. v o n B e r l e und M e a n s ) ausmündete. Daneben wurden in den sogenannten L a b o r Economics und Institutional Economics soziologische A s p e k t e nie vernachlässigt. 2
Fürstenberg,
Wirtschaftssoziologie
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Problemstellungen und Methoden
Vielseitig befruchtend wirkten auch die Ergebnisse empirischer Untersuchungen von Industriesoziologen, z. B. hinsichtlich der Motivation wirtschaftlichen Handelns ( D i c k i n s o n , W h y t e , L a u t e r b a c h u.a.). H i n gegen w u r d e mit wenigen Ausnahmen ( W i 1 b e r t M o o r e , T a l c o t t P a r s o n s ) k a u m der Versuch unternommen, Gesamtdarstellungen der Wirtschaftssoziologie zu geben. Der Beitrag Großbritanniens erstreckt sich vor allem auf die ethno-soziologische Forschung der London School of Economies. Daneben w i r d vor allem die sozialgeschichtliche Forschung mit soziologischem Akzent gepflegt. Auch der Einfluß deutscher Emigranten wie K a r l M a n n h e i m und A d o l f L ö w e läßt sidi nachweisen. Wesentliche Anregungen verdankt die "Wirtschaftssoziologie den französischen Forschern, die teilweise nachhaltig von der Methodik E m i l e D ü r k h e i m s beeinflußt worden sind, obwohl dieser selbst abgesehen von einer umfassenden Untersuchung des Phänomens der Arbeitsteilung an Wirtschaftsproblemen nur peripher interessiert w a r . Seine Schüler C h a r l e s B o u g l é und F r a n ç o i s S i m i a n d haben lange Zeit die wirtschaftssoziologische Sektion des Année Sociologique betreut. Dabei hat vor allem S i m i a n d auf empirisch-statistischer Basis dieses Wissensgebiet durch Arbeiten über Lohn- und Geldprobleme sowie über die Wirtschaftsphasen gefördert. Bedeutsame Untersuchungen lieferten auch M a u r i c e H a l b w a c h s auf seinem Spezialgebiet der Haushaltsforschung und M a r c e l M a u s s bezüglich der Tauschvorgänge bei Naturvölkern. Gegenwärtig gilt das Hauptinteresse der französischen Wirtschaftssoziologen den Problemen der Arbeit ( F r i e d m a n n Schule). Neuerdings haben sich aber auch verschiedene Wissenschaftler (z. B. J e a n L ' h o m m e und J e a n W e i 11 e r) um eine umfassende Problemstellung bemüht. Die wirtschaftssoziologische Forschung der Gegenwart leidet immer noch daran, daß zwischen den weitverstreuten Detailstudien und den systembildenden Hypothesen nur wenig Beziehungen bestehen. Gleichzeitig konkurrieren
Problemstellungen und Methoden
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historisch-individualisierende, vergleichend-typisierende und unhistorisch-axiomatische Methoden der Analyse miteinander. Versuche einer Standortbestimmung dieser Wissenschaft bleiben meist in der Auseinandersetzung mit Nachbardisziplinen, insbesondere der Wirtschaftstheorie, stecken. S o ist die Zahl neuerer, wirklich umfassender Darstellungen der Wirtschaftssoziologie sehr gering, um so größer hingegen die versteckte und deswegen unsystematische soziologische Argumentation in zahlreichen Veröffentlichungen, die wirtschaftstheoretische oder wirtschaftspolitische Fragen behandeln. Es wird deshalb ein wesentlicher Zweck des vorliegenden Bandes sein, neben der Schärfung des Blicks für die spezifisch wirtschaftssoziologischen Probleme einen Uberblick über die bisher geleistete Forschung zu geben und das gesamte Gebiet einmal unter einheitlichem Gesichtspunkt darzustellen. Hierbei soll, besonderer Wert auf die Verbindung zur allgemeinen Soziologie gelegt werden, die vor allem das analytische Begriffssystem liefert. Ausgangspunkt der Darstellung wird das wirtschaftliche Verhalten in seinem soziologischen Zusammenhang sein, wobei eine eingehende Analyse der verschiedenen Verhaltenshypothesen und -theorien im Vordergrund steht. Gegenüber denjenigen Wirtschaftssoziologen, die im wirtschaftlichen Handeln den hauptsächlichen Gegenstand der Wirtschaftssoziologie sehen ( E i s e r m a n n , K o c h ) , wird jedoch der Standpunkt vertreten, daß dieses H a n d e l n besonders in seinen institutionalisierten Formen soziologisch relevant wird. 1 ) Seine konkrete Analyse kann also nur im Rahmen jener Wirtschaftseinheiten erfolgen, die das soziale Rollengefüge im Bereich der Wirtschaft determinieren. Deshalb folgt auf die allgemeine Darstellung der soziologischen Komponenten des Wirtschaftsverhaltens die Analyse der Wirtschaftsinstitutionen (Unternehmung, privater und öffentlicher Haushalt, Wirtschaftsverband), die von einer Untersuchung der jede entwickelte Wirtschaftsform konstituierenden sozialen Strukturmerkmale (Arbeitsteilung, !) Vgl. hierzu auch Lenz a.a.O. S. 244. 2*
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Das wirtschaftliche Verhalten
Tausch, Markt, Geld, Eigentum) eingeleitet wird. Die Wirtschaftsphänomene können aber nicht allein durch eine rein statische Strukturanalyse erfaßt werden. Ein wesentliches Merkmal ist gerade ihre Dynamik, d. h. der Prozeßcharakter zahlreicher Abläufe. Denn nur selten finden wir Wirtschaftsvorgänge, bei denen Anfangs- und Endzustand identisch sind (wie es etwa einem unkritisch angewandten Kreislaufschema entspricht), und sehr selten ist aas Ergebnis schon von vornherein durch die Ausgangsbedingungen determiniert. Im vierten Kapitel wird am Beispiel des Konjunkturablaufs und des Wachstumsprozesses eine derartige soziologische Prozeßanalyse versucht werden. Das abschließende f ü n f t e Kapitel wird schließlich die Verbindungslinien zwischen Wirtschaft und Gesamtgesellschaft aufzeigen und durch diese Erweiterung des Bezugsrahmens den Anschluß an die Forschung anderer soziologischer Fachgebiete vermitteln. Es wird sich hierbei zeigen, daß die soziologische Analyse des gesamten Wirtschaftssystems nicht ohne die Grundlage mikrosoziologischer Verhaltensanalysen in den einzelnen Institutionen exakt möglich ist. Der Versuch, ohne Detailforschung ein umfassendes System z. B. der Soziologie des Kapitalismus zu schaffen, kann nur hypothetischen Wert haben. Deshalb wäre es auch unangebracht, Wirtschaftsoziologie lediglich aus der Blickrichtung übergeordneter institutionalisierter Ordnungen zu treiben. Mikrosoziologische und makrosoziologische Forschung, Interaktions- und Institutionsanalysen müssen sich gegenseitig ergänzen. Diese methodische Mehrstufigkeit gefährdet keineswegs die Einheit der theoretischen Aussage, insofern ein in sich konsistentes, logisch widerspruchsfreies Bezugssystem Forschung und Formulierung der Ergebnisse steuert. Der Fortschritt der Wirtschaftssoziologie wird wesentlich von der Berücksichtigung derartiger methodologischer Überlegungen abhängen.
II. Das wirtschaftliche Verhalten Ausgangspunkt und Endstadium wirtschaftlicher Vorgänge sind immer' menschliche Handlungen, die in der
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Regel an sozialen Normen orientiert und sit.uationsbezogen sind. Der Frage nach der Struktur wirtschaftlichen Sozialverhaltens kommt deshalb eine zentrale Stelle innerhalb der wirtschaftssoziologischen Forschung zu. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Analyse wirtschaftlichen Verhaltens: die induktiv-realistische Beschreibung tatsächlicher Verhaltensweisen und die deduktiv-fiktive Herausarbeitung von Idealtypen des Wirtschaftens. Der Widerstreit zwischen diesen beiden Methoden hat die soziologische Analyse wirtschaftlichen Verhaltens wesentlich beeinflußt. 1. Das klassische Ve'rhaltensmodell Schon bei den Physiokraten finden wir gelegentlich detaillierte Charakteristiken wirtschaftlichen Handelns, die als verallgemeinerte soziologische Beobachtungen aufgefaßt werden können. So bemerkt M e r c i e r d e l a R i v i è r e (1720—1793): „Das persönliche Interesse drängt jeden Menschen eindringlich und unaufhörlich insbesondere dahin, die Gegenstände, die er verkauft, zu verbessern und zu vervielfachen und so die Menge der Genüsse zu vergrößern, mit denen er die anderen Menschen versorgen kann, und auf diese Weise ebenfalls die Genußmenge zu vergrößern, die die anderen ihm im Austausch verschaffen können. D a n n geht die Welt von selbst." 1 )
Die in der Reziprozität des Wirtschaftsakts liegende vergesellschaftende Wirkung wirtschaftlichen Verhaltens wird hier klar erkannt und mit einer harmonistischen sozial-ethischen Auffassung von den sozialen Auswirkungen des Selbstinteresses verbunden. Dieses gilt als treibendes Motiv. In gleicher Richtung bewegen sich A d a m S m i t h ' s Darlegungen über den „klugen" Wirtschaftsmenschen, in denen empirische Beobachtung ebenfalls mit ethischer Bewertung verbunden ist: „In der Beharrlichkeit seines Fleißes und seiner Sparsamkeit, in seiner beständigen O p f e r u n g der Behaglichkeit und Freude Mercier de la Rivière, L'ordre naturel et essentiel des sociétés politiques (1767), éd. E. Depitre, Paris 1909, Kap. XLIV.
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des Augenblicks zugunsten der wahrscheinlichsten E r w a r t u n g einer noch größeren Behaglichkeit und Freude in einem ferneren, aber länger anhaltenden Zeitabschnitt wird der kluge Mensch stets durch die völlige Billigung des unparteiischen Beobachters und durch dessen Vertreter, nämlich den Menschen in seiner Brust, unterstützt und belohnt. — Wenn er sich in neue Vorhaben oder Unternehmungen einläßt, müssen diese wohl bedacht und gut vorbereitet sein. E r kann niemals durch irgendeine N o t w e n d i g k e i t zu ihnen getrieben oder gedrängt werden, sondern er hat stets Zeit und Muße, kühl und nüchtern darüber nachzudenken, was wohl ihre Folgen sein w ü r d e n . " Einschränkend stellt A d a m S m i t h allerdings fest, diese K l u g h e i t w e r d e „ z w a r als eine höchst achtbare und in gewisser Weise sogar als liebenswerte und angenehme Eigenschaft angesehen, doch . . . niemals als eine der Tugenden betrachtet, die einen Menschen a m teuersten machen oder ihn a m meisten adeln."1)
Diese Ausführungen, deren Grundgehalt S m i t h auch in seine „Inquiry into the N a t u r e and Causes of the Wealth of N a t i o n s " übernommen hat, zeigen deutlich das Bestreben, ein „normales" Durchschnittsverhalten zu typisieren, das sich aus dem richtigen Gebrauch der Vernunft zwangsläufig ergibt. Sie bilden den Ansatz zu jenem Verhaltensmodell der klassischen Nationalökonomie, das als „homo oeconomicus" die Grundlage für die theoretische Forschung bildete. Während bei S m i t h noch sittliche Motive auch im Wirtschaftsverhalten wirksam werden, steht bei R i c a r d o das reine Selbstinteresse völlig im Vordergrund. Die utilitaristische Sozialethik wird zur Individualpsychologie. Gegen diese von R i c a r d o noch durchaus realistisch verstandene Charakterisierung des Wirtschaftsmenschen 2 ) richtete sich bald die Kritik vor allem S i m o n d e d e S i s m o n d i s , der mit dem Hinweis auf die irrationale Komponente wirtschaftlichen Verhaltens eine lebensnähere Typisierung anstrebte, indem er die indiviJ) A d a m Smith, Theorie der ethischen G e f ü h l e . N e u a u s g a b e v o n H. G. Schaciitschabel in der Reihe C i v i t a s Gentium, F r a n k f u r t / M 1949, S . 265 bis 267. 2 ) V g l . hierzu G o e t z B r i e f s , Untersuchungen zur k l a s s i s c h e n Nationalö k o n o m i e , J e n a 1915.
Das klassische Verhaltensmodell
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dualisierenden Unterschiede in den Wirtschaftsmotiven und -handlungen hervorhob. In der T a t ist das wirtschaftliche Verhaltensmodell der Klassik, sofern es realen soziologischen Aussagewert beansprucht, wie dies bei S m i t h und R i c a r d o der Fall ist, in seiner Gültigkeit eng begrenzt. Es spiegelt allenfalls den T y p des englischen Unternehmers zu Beginn der Industrialisierung wider, erweist sich aber nicht zuletzt durch seine betonte Bürgerlichkeit als ort-, zeit- und klassengebunden. Die Kritik am homo oeconmicus als einem realen Sozialtypus hat die historische Schule der Nationalökonomie mitbegründet und eine Reihe wichtiger Untersuchungen zur wirtschaftssoziologischen Verhaltensforschung eingeleitet. Um das an diese Voraussetzung gebundene Lehrgebäude der Klassik zu retten, wurde insbesondere von J o h n S t u a r t M i 11 der Versuch unternommen, den homo oeconomicus als fiktive Konstruktion zu interpretieren. Sie wurde schließlich in das . jedem Wirtschaftshandeln zugrunde liegende formale Rationalprinzip umgeformt. 1 ) Aus dem abstrakten Postulat des auf Selbstinteresse begründeten Erwerbstriebs wird so bei den Vertretern der Grenznutzenschule das theoretische Apriori des rationalen N u t zenkalküls, das rein formale Geltung hat, d. h. über die Art der Rationalität nichts mehr aussagt. Als fiktives Formalprinzip kann der homo oeconomicus nun universale Geltung für wirtschaftstheoretische Ableitungen beanspruchen, ja ist geradezu deren Voraussetzung. Allerdings läßt sich die soziale Wirklichkeit des Wirtschaftens hierdurch nicht mehr begreifen, und der Wirtschaftssoziologie fällt nun die Aufgabe zu, zu untersuchen, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Maße wirtschaftende Menschen „rational" im Sinne der Theorie handeln bzw. in welcher Weise die Rationalität der Theorie beim tatsächlichen Wirtschaften konkretisiert wird. Denn mit rationalem Handeln verträgt sich ja eine Fülle von Verhaltensweisen, je nach dem für das betreffende Wirtschaftssubjekt 1) Vgl. hierzu Carl Menger, Untersuchungen Socialwissenschaften, Leipzig 1883, S. 79.
über die Methode
der
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verbindlichen Wertsystem. Was „rational" ist, wird wesentlich durch gesamtgesellschaftliche Institutionen und soziale Gruppenbindungen bestimmt und unterliegt daher dem sozialen Wandel wie alle Verhaltensmaßstäbe. So kann z. B. unter bestimmten Voraussetzungen auch das Verschenken von Wirtschaftsgütern durchaus als rationales Wirtschaftsverhalten gelten. 1 ) Soll also die Wirtschaftstheorie nicht in formaler Logistik erstarren, muß von der Wirtschaftssoziologie die wichtige Aufgabe erfüllt werden, die dem tatsächlichen Wirtschaftsverhalten zugrunde liegende Rationalität zu erforschen. Hierauf hat vor allem E r i c h P r e i s e r eindringlich hingewiesen: „Wenn die Theorie f ü r die Erklärung der Wirklichkeit brauchbar sein soll, so muß das Verhalten des theoretischen Wirtschaftssubjekts mit dem Verhalten des wirklichen Menschen der N a t i o n , der Schicht und der Zeit übereinstimmen, deren Wirtschaft untersucht werden soll. Der Weg dahin ist also vorgeschrieben: die Theorie muß die Wertskala dieses Menschen empirisch feststellen. So kamen die Klassiker zu ihrem homo oeconomicus, der vom Erwerbsstreben erfüllt, f ü r den die einkommens- bzw. produktionswirtschaftliche Rationalität Richtschnur ist; so mag man vom homo habitualis, traditionalis usw. spredien, Freilich genügt es keinesfalls, gewisse besonders auffällige Wertungen einer Epoche hervorzuheben und so den Wirtschaftsmenschen einer Zeit und eines Kulturbereichs zu konstruieren. Differenzierung ist nötig . . ." 2 )
2. Ansätze zu einer soziologischen Strukturanalyse des Wirtschaftsverhaltens Wie jedes Sozialverhalten sind auch die Handlungen des wirtschaftenden Menschen das Ergebnis einer Wechselbeziehung zwischen subjektiver Haltung und objektiver Situation. Sie stellen sich als sozialer Rollenvollzug dar. V g l . h i e r z u u. a. B e r n h a r d Laura, S c h e n k e n d e W i r t s c h a f t , F r a n k f u r t / M . 1960. 2 ) Erich P r e i s e r , D a s R a t i o n a l p r i n z i p in d e r W i r t s c h a f t u n d in d e r Wirtschaftspolitik, in: Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 158 (1953), S. 14. — Ähnlich G. S d i m ö l d e r s , ö k o n o m i s c h e V e r h a l t e n s f o r s c h u n g , i n : O R D O , Bd. V (1953), S. 205.
Strukturanalyse des Wirtsdiaftsverhaltens
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Die soziologische Analyse beschäftigt sich nun mit den verschiedenen Aspekten der jeweils vom Wirtschaftssubjekt konkretisierten sozialen Rolle. Zunächst sind die sozialen Beeinflussungsfaktoren der subjektiven Haltung von Interesse. Hier beginnt das Gebiet der Motivationsforschung. 1 ) Um eine bestimmte Rolle, z. B. die eines Käufers oder eines Verkäufers, zu übernehmen, muß eine entsprechende Motivationsstruktur gegeben sein. Sie entsteht aus dem Zusammenwirken der rein psychologischen Merkmale des betreffenden Individuums mit dem sozialen Bezugssystem, das seine Vorstellungen und Verhaltensweisen steuert. Es handelt sich bei diesem Bezugssystem sowohl um die durch Erziehung und konstante Umwelteinflüsse ^verinnerlichten" sozio-kulturellen Werte der Gesamtgesellschaft oder auch einer sozialen Schicht, als auch um die aus den gegenwärtigen Sozialkontakten (Gruppenbindungen u.a.) abgeleiteten Rollenerwartungen. Häufig äußert sich der Einfluß des sozialen Bezugssystems auf die Motivationsstruktur in Form stereotyper Einstellungen (z. B. X - W a r e n sind gut, weil A oder B sie gut findet) mit dem Effekt, daß die Haltung des Wirtschaftssubjekts dann innerhalb bestimmter Variationsbreiten relativ konstant ist. Eine derartige, gesellschaftlich vorgegebene Einstellung „entlastet" das Individuum von der Aufgabe ständiger Neuanpassung an wechselnde Umwelteinflüsse. Inhalt der Motivationen können beliebige Impulse sein, keineswegs reicht z. B. ein verallgemeinernder Hinweis auf das Profitmotiv aus, um wirtschaftliches Verhalten soziologisch zu erklären. Als Grundlage f ü r Untersuchungen der jeweiligen Motivationsstruktur lassen sich vier im Anschluß an M a x W e b e r s Typen des sozialen Handelns' herausgearbeitete Grundformen sozialer Motivation verwenden 2 ): die zweckrationale, die wertrationale, die emotionale und die traditional bestimmte Motivationsstruktur. !) Vgl. h i e r z u auch W . M o e d e , P s y c h o l o g i e d e s B e r u f s - u n d W i r t s c h a f t s l e b e n s , S a m m l u n g G ö s c h e n , Bd. 851, Berlin 1958. 2 ) Sie w u r d e n e n t w i c k e l t in m e i n e m A u f s a t z : Die s o z i a l e F u n k t i o n d e r L e i s t u n g s a n r e i z e ( i n c e n t i v e s ) im I n d u s t r i e b e t r i e b , i n : K ö l n e r Zeitschrift f ü r S o z i o l o g i e u n d S o z i a l p s y d i o l o g i e , J g . 7 (1955), S. 558—573
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Wo das Motiv dominiert, ein gegebenes materielles Ziel auf die bestmögliche Weise durch entsprechend geplantes Verhalten zu erreichen, besteht eine vorwiegend zweckrationale Motivationsstruktur. Ausschlaggebend für das Handeln ist dann die klar erkannte Interessenlage und ein genaues Abwägen der gegebenen Verhaltensalternativen. Die wertrationale Motivationsstruktur wird durch vorwiegend von ethischen und religiösen Werten abhängende Zielvorstellungen bestimmt. Im Wirtschaftsleben trägt z. B. das häufig zu beobachtende Solidarverhalten bestimmter Gruppen derartige Züge. Durch sozialen Ehrgeiz, Rivalitäten, Sympathien oder Antipathien, Furcht oder Zuversicht bestimmte Gefühlslagen kennzeichnen eine emotionale Motivationsstruktur. Sie spielt im Wirtschaftsleben, z. B. bei Kauf- oder Investitionsentscheidungen, eine größere Rolle, als oft — vor allem seitens der Beteiligten — zugegeben wird. Mancher Wissenschaftler 'ist schon durch die nachträgliche Rationalisierung emotionaler Antriebe — meist in Form einer Rechtfertigung — getäuscht worden. Traditionen bestimmten die Motivationsstruktur vorwiegend im Bereich häufig wiederkehrender Routinehandlungen. Das Wirtschaftsleben ist durchsetzt von traditionalen Vorstellungen, z. B. über eine „normale" Arbeitsleistung, über eine „gute" Qualität, über einen „preiswerten" Kauf usw. Selbstverständlich entsprechen die tatsächlich zu beobachtenden Motivationsstrukturen selten diesen reinen T y p e n . Meist handelt es sich um sehr komplexe Mischungen von Motiven. Dementsprechend schwierig ist auch die V o r h e r bestimmung des Reaktionsspielraums der Wirtschaftssubjekte. E s ist wiederholt d a r a u f hingewiesen w o r d e n 1 ) , daß unter dem Einfluß der industriewirtschaftlichen P r o d u k tions- und Verbrauchsbedingungen die Motivationsstrukturen immer stärker rationalisiert würden, so daß die wirtschaftenden Menschen sich mehr und mehr dem Leitbild des homo oeconomicus annäherten. Hiergegen ist zu bemerken, daß im modernen Wirtschaftsleben andererseits auch die emotialen K r ä f t e an Bedeutung gewonnen haben, z. B. als Folge der immer umfassender werdenden W e r b e ! } Zuletzt v o n E i s e r m a n n S t u t t g a r t 1955, S . 37 if.
in:
Die
Einheit
der
Sozialwissenschaften,
Strukturanalyse des Wirtsdiaftsverhaltens
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maßnahmen. An die Stelle zu rasch verallgemeinernder Aussagen über die Motive des modernen Wirtschaftsmenschen sollten deshalb verläßlichere, belegbare Analysen konkreter Motivrealisierungen treten. 1 ) Dies wird um so einleuchtender, wenn man bedenkt, daß die Annahme und der Vollzug einer bestimmten sozialen Rolle im "Wirtschaftsleben und damit die Hervorhebung ihres z. B. mehr zweckrationalen oder mehr emotionalen Aspektes auch von der objektiven Situation abhängen. Man denke in diesem Zusammenhang etwa an die Änderung einer Kaufentschcidung zugunsten eines unerwartet als Anbieter auftretenden unterstützungsbedürftigen persönlichen Freundes. Die soziologische Situationsanalyse kann sowohl makrosoziologisch (institutionsbezogen) als auch mikrosoziologisch (interaktionsbezogen) durchgeführt werden, je nachdem, ob die allgemeinen übergreifenden Zusammenhänge oder der jeweils näher begrenzte Einzelfall im Mittelpunkt des Interesses stehen. Man kann z. B. eine Kaufentscheidung unter Bezug auf die „Klassenbedarfslage", aber auch unter Bezug auf die besonderen Familienverhältnisse des Arbeiters X analysieren. Wichtig in jedem Fall ist, daß die Analyse sich nicht in einer rein sozialstatistischen Zustandsbeschreibung erschöpft, wie dies etwa bei vielen Sozialenqueten des beginnenden 20. Jahrhunderts festgestellt werden kann. Kernpunkt der soziologischen Analyse ist die Erforschung der Situationsmerkmale, die verhaltensrelevant werden. Hier sind in erster Linie die von der sozialen Umwelt vorgegebenen objektivierten Rollenerwartungen zu nennen. Der relativ reibungslose Ablauf des modernen Wirtschaftslebens wäre undenkbar ohne diese situationsbezogenen objektiven Richtmaße des Verhaltens, die der Betreifende trotz oft gegenteiliger Motivation anerkennt. Man kann die Situationen einteilen nach dem Grad des Anpassungsdrucks, den sie auf das Wirtschaftssubjekt ausZahlreiche Anregungen in dieser Ridltung vermittelt G. Katona, Das Verhalten der Verbraucher und Unternehmer, Tübingen 1960 (amerikanische Erstausgabe 1951).
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üben. Je stärker objektive Rollenerwartungen und subjektive Motivationsstruktur divergieren, desto mehr wird der Betreffende seine Situationsgebundenheit empfinden und zu umgehen versuchen. Andere wichtige Aspekte jeder sozialen Situation sind das Ausmaß ihrer Stabilität bzw. Dauer und der Grad ihrer Vertrautheit. Je geringer Stabilität und Vertrautheit sind, desto schwieriger wird es, das eigene Verhalten situationsadaequat anzupassen und damit zugleich seine Auswirkungen zu kontrollieren. Dieser Umstand spielt eine wichtige Rolle bei der Analyse von Entscheidungsprozessen.
3. Die Wirtschaftsentscheidungen als sozialer Prozeß Seit einigen Jahren tritt die Analyse wirtschaftlicher Verhaltensänderungen mehr und mehr in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Den Anstoß hierfür gab die Erkenntnis, daß wirtschaftliches Verhalten nicht wie in der klassischen Theorie als individuelle Wahlhandlung anhand einer feststehenden Präferenzskala in einer allseits bekannten Situation begriffen werden kann, wobei den Verhaltensalternativen entsprechende Nutzenerwartungen genau zugeordnet sind. Die Annahme dieser sehr weitgehenden Voraussetzungen verdeckt die in Wirklichkeit vorhandene sehr komplizierte Ablaufstruktur der Verhaltensänderung. Meist ist die Ausgangssituation nur teilweise bekannt, so daß auch die Verhaltensalternativen erst gesucht werden müssen, was häufig nur unvollkommen gelingt. Führt aber die veränderte Lage zur Aufstellung eines neuen Wirtschaftsplans bzw. zu einer neuen Verhaltensweise, so bleiben davon die Präferenzvorstellungen nicht unberührt. Sie sind also keine unabhängigen Variablen. Schließlich sind wirtschaftliche Verhaltensänderungen nicht unbedingt individuell — man denke z. B. an Gruppenentscheidungen oder Nachahmungen von peer groups — und tragen auch nicht immer den Charakter einer Wahlhandlung. Neben den eigentlichen Entscheidungen, die ein bewußtes Abwägen der Alternativen voraussetzen, sind
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die habituellen Anpassungen sehr häufig (z. B. Fremdsteuerung des Käuferverhaltens durch Werbeträger). Der bekannteste neuere Versuch, die Dynamik des Wirtschaftsverhaltens, den „Entscheidungsprozeß", theoretisch zu erfassen, ist die Spieltheorie (O. M o r g e n s t e r n und J. v o n N e u m a n n). In der Spieltheorie wird ein rationales, zu optimalen Ergebnissen führendes Verhalten (die „Strategie") gesucht in einer Situation, die vom unkontrollierbaren Verhalten eines oder mehrerer „Gegner" bestimmt wird. Diese Gegner können sich zu „Koalitionen" zusammenschließen. Bekannt sind lediglich die Resultate (die „Verteilungsfunktionen") der möglichen Zukunftszustände nach der Wahlhandlung sowie die Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein möglicher Zukunftszustand eintritt. Unter diesen Voraussetzungen ist es in einer begrenzten Zahl von Fällen mit H i l f e komplizierter Rechnungen gelungen, eindeutige „Lösungen", d. h. die optimale Strategie, zu finden.
Die Verwendung wirklichkeitsnaher Bezeichnungen („Koalition" usw.) darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die spieltheoretischen Modelle mit der Voraussetzung rein rationaler Entscheidungskriterien einen hohen Abstraktionsgrad erreichen. Es ist bezeichnend, daß die vorgeschlagenen Strategien im wesentlichen der eines „zögernden Duellanten" (T h. C. S c h e 11 i n g) gleichen. Bekanntlich ist aber gerade dieser Sozialtyp in der Schicht der Unternehmer und Wirtschaftsleiter nur wenig verbreitet. Der Beitrag der Wirtschaftssoziologie zur Erforschung des Ablaufs wirtschaftlicher Verhaltensänderungen kann nicht in der Ausarbeitung von Modellen der eben beschriebenen Art liegen. Er beschränkt sich vor allem auf die empirische Analyse tatsächlicher Entscheidungen bzw. habitueller Anpassungen. Jede Änderung des Wirtschaf tsverhaltens wird hierbei als sozialer Anpassungsprozeß verstanden. Dementsprechend wird vor allem nach den Bestimmungsgründen des jeweiligen Anpassungsverhaltens gefragt. Sie hängen, wie in der Spieltheorie richtig hervorgehoben wird, im wesentlichen von den Zielvorstellungen des Wirtschaftssubjekts, sowie von der Kenntnis seiner Lage und der gegebenen Möglichkeiten ab. In Erweiterung
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der spieltheoretischen Grundkonzeption muß aber die soziologische Forschung auch mit nichtrationalen Zielvorstellungen und habituellem Routineverhalten rechnen. Die empirisch festgestellten Entscheidungskriterien sind stets sehr komplex (vgl. hierzu Kap. III, 2). Bei der Bewertung der Alternativen spielt auch der jeweilige Erwartungshorizont des betreffenden Wirtschaftssubjekts eine entscheidende Rolle. Hier zeigen sich außerordentliche Unterschiede, die auf die soziale Lage des Betreffenden und sein soziales Bezugssystem zurückzuführen sind. Erst eine umfassende Situations- und Motivationsanalyse kann diese Zusammenhänge klären. Das spiel theoretische Modell setzt sie praktisch voraus und weist damit diese Aufgabe der Wirtschaftssoziologie zu.
III. Die Wirtsdiaftsinstitutionen 1. Allgemeine Strukturmerkmale a) Die Arbeitsteilung Eines der wichtigsten institutionellen Strukturmerkmale des Wirtschaftslebens ist die Gliederung nach Leistungsträgern und -funktionen. Sie hängt im wesentlichen vom jeweiligen Grad der Arbeitsteilung ab. Als „überwiegende und dauernde Anpassung der menschlichen Arbeitskräfte an bestimmte spezialisierte Aufgaben und Tätigkeiten" 1 ) ist diese seit den Anfängen geordneten menschlichen Zusammenlebens eine treibende K r a f t der Wirtschaftsentwicklung und der sozialen Integration innerhalb einer Gesellschaft gewesen. Ursprünglich wahrscheinlich eine Aufgabenverteilung zwischen den für Jagd und Tierhege zuständigen Männern und den mit der Bodenbearbeitung beschäftigten Frauen, führte die Arbeitsteilung allmählich über diese primitive Produktionsteilung hinaus. Das Ergebnis war einerseits die produktionsfördernde Zerlegung der Arbeitsaufgaben in Teilverrichtungen und darauf aufbauJ ) Gustav Sthmoller, Grundriß der Allgemeinen Volkswirtsdiaftslehre, Leipzig 1923, Bd. I, ,S. 350.
Allgemeine Strukturmerkmale
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end andererseits die Spezialisation der verschiedenen Tätigkeiten. Als Folge dieser Funktionsspaltung entstanden die ersten handwerklichen Berufe, die in sich geschlossene Arbeitskomplexe darstellen. Die zunehmende Differenzierung der Arbeit bewirkte, daß die Zahl der zur Daseinsvorsorge notwendigen Arbeitskräfte wuchs und damit auch deren gegenseitige Abhängigkeit. An die Stelle des sich selbst versorgenden Haushalts traten mehr und mehr die auf Ackerbau, Jagd, H a n d w e r k oder Handel spezialisierten Wirtschaftseinheiten. Die fortschreitende Arbeitsteilung ist somit eine Grundvoraussetzung für den Güteraustausch und damit auch für die Entstehung eines Wirtschaftskreislaufs. Sie bestimmt darüber hinaus auch wesentlich die jeweilige Gesellschaftsstruktur. Denn die soziale Differenzierung in der Familie, in der Gemeinde, innerhalb eines größeren Wirtschaftsgebiets, aber auch innerhalb der verschiedenen Berufe folgt der durch die Arbeitsteilung bewirkten wirtschaftlichen Funktionstrennung. Auch in der modernen industriellen Gesellschaft sind die von einem Individuum in seiner wirtschaftlichen Tätigkeit ausgeübten Funktionen ein konstituierendes Element seiner sozialen Stellung innerhalb der Gesellschaft. Die bisher erörterten handwerklichen Formen der Arbeitsteilung erfuhren durch den Fortschritt der Technik, durch die allmähliche Entwicklung von krafterzeugenden, kraftübertragenden und Arbeitsmaschinen, sowie durch den Fortschritt der Wirtschaftsorganisation, z. B. des Geldwesens, und durch die Zusammenführung verschiedener Arbeitsverrichtungen in Unternehmungen eine grundlegende Ergänzung. K a r l B ü c h e r , dem wir grundlegende wirtschaftssoziologische Analysen der Arbeitsteilung verdanken, hat diese „industrielle" Form als Arbeitsverschiebung gekennzeichnet. Hierunter wird neben der örtlichen Verlagerung der Arbeit von einer Produktionsstätte zur anderen vor allem die zeitliche Zurückschiebung eines Teils der Arbeit, der bisher der Erzeugung von Verbrauchsgütern diente, auf die Erzeugung von Produktionsmitteln verstanden. In der industriellen Arbeitswelt ist die
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Die Wirtschaftsinstitutionen
Tätigkeit an und mit der Maschine weitgehend getrennt von der Herstellung der Maschine einerseits und der wirtschaftlichen Nutzung des Produkts andererseits. Die damit einhergehende „Entfremdung" des Menschen von seiner Arbeit und ihrem Produkt ist von M a r x eingehend in ihren Konsequenzen untersucht worden. Durch die zunehmende Arbeitszerstückelung wird der zunächst individualisierende Charakter der Arbeitsteilung schließlich in den Anpassungsdruck der beliebig austauschbaren Teilund Repetitivverrichtungen umgekehrt. Gleichzeitig tritt an die Stelle der primär integrierenden K r a f t der Arbeitsteilung die desintegrierende Wirkung der vom einzelnen nicht mehr zu überschauenden und somit als anonym empfundenen Abhängigkeit innerhalb einer komplexen Wirtschaftsorganisation. In seiner klassisch gewordenen Doktorarbeit 1 ) hat E m i l e D ü r k h e i m auf diesen soziologischen Unterschied zwischen vorindustrieller und industrieller Arbeitsteilung hingewiesen, indem er erstere als „organisch", als solidaritätsfördernd kennzeichnete, letztere hingegen als bloß „mechanisch", die traditionellen Bindungen und Beziehungen zerstörend bewertete. Diese schon auf die frühen Sozialisten ( F o u r i e r u.a.) zurückgehende negative Beurteilung moderner Formen der Arbeitsteilung hat vor allem in den Jahren zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg zu einer kulturkritischen Ideologisierung der Arbeitswelt unter dem Motto „Kampf um die Arbeitsfreude" 2 ) geführt. Die Beobachtungen von M a r x , D ü r k h e i m u.a. wurden hierbei subjektiviert und ästhetisiert. An die Stelle einer das gesamte gesellschaftliche Sein und Bewußtsein des Menschen umgreifenden, sein soziales Schicksal herausfordernden Analyse traten Feststellungen etwa der Art, daß die Seele des Menschen in Gefahr sei, wenn er keine Freude mehr an der Arbeit habe. Der hier zum Ausdruck kommende anthropologische Irrealismus, der den !) Emile Durkheim, De la division du travail social, Paris 1893. 2 ) Vgl. hierzu das gleichnamige Buch von Hendrik de Man, J e n a 1927, sowie die Darstellung des gesamten Problembereichs bei Christian von Feiber, Kritik der Arbeitsfreude, Stuttgart 1959.
Allgemeine Strukturmerkmale
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grundsätzlichen Mühecharakter der Arbeit verkennt und sich am Berufsideal einer rückwärts blickenden Bildungsschicht orientiert, ist ein typisches Beispiel für die Voraussetzungen soziologischer Fehlinterpretationen, die zu Vorurteilen und damit zur Isolierung bestimmter sozialer Schichten von wichtigen Aspekten des modernen Wirtschaftslebens führen. Neuere Untersuchungen 1 ) haben demgegenüber in nüchternen Analysen industrieller Arbeitsvollzüge die Unhaltbarkeit des Mythos vom „entseelenden Fließband" bestätigt, zugleich aber auch die grundlegende Bedeutung der Formen moderner Arbeitsteilung f ü r die Bewußtseinshaltung der Beteiligten erwiesen. Besondere Beachtung haben auch die sozialen Probleme bei Einführung dér Automation, d. h. der Selbststeuerung von mechanisierten Arbeitsvorgängen, gefunden. Diese Verfahren führen zu neuen Formen der Arbeitsteilung, die über die Veränderung sozialer Bewertungsmaßstäbe der Tätigkeiten und der produzierten Güter das gesamte Wirtschafts- und Gesellschaftsleben beeinflussen werden. 2 ) In der Gegenwart sind die Hauptbeeinflussungsfaktoren der Art und des Ausmaßes der Arbeitsteilung die jeweilige soziale Organisation der Gesellschaft (z. B. die vorhandene Berufsgliederung, die fachlichen Ausbildungsmöglichkeiten usw.), die Technik und die Marktverhältnisse (Struktur von Angebot und Nachfrage). Hinzu kommen die jeweils verfügbaren Produktivkräfte, d. h. die Gesamtheit der bei der Erstellung von Gütern beteiligten Faktoren. Es ist deshalb nur schwer möglich, einen verhältnismäßig hohen Grad der Arbeitsteilung in kurzer Zeit zu erreichen, indem die Zwischenstadien übersprungen werden. Jeder Stufe der Arbeitsteilung entspricht ein Stadium der Gesellschaftsentwicklung. Rasche Veränderungen der Arbeitsteilung haben revolutionäre soziale Auswirkungen, Vgl. h i e r z u Popitz, B a h r d t , J ü r e s , K e s t i n g , Technik u n d I n d u s t r i e a r b e i t , T ü b i n g e n 1957 u n d d i e s . , Das G e s e l l s d i a f t s b i l d d e s A r b e i t e r s , T ü b i n g e n 1958. 2 ) Vgl. h i e r z u u. a. die m a t e r i a l r e i c h e D a r s t e l l u n g v o n F r i e d r i d i Pollodc, A u t o m a t i o n , F r a n k f u r t / M 1956. 3
Fürstenberg,
Wirtschaftssoziologie
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D i e Wirtschaftsinstitutionen
wie die Geschichte der Industrialisierung Europas bestätigt, und begegnen erheblichen Widerständen. Hierin liegt eine soziologisch bedingte Problematik der Expansion moderner Wirtschaftssysteme in den Bereich der sogenannten Entwicklungsländer und zugleich auch der Weiterentwicklung unserer eigenen Wirtschaftsordnung. b) Die Tauschorganisation Ein zweites, die A r t und Weise der Wirtschaftsabläufe konstituierendes Strukturmerkmal ist die jeweilige Organisation des Güter- und Leistungsaustauschs. Jeder wirtschaftliche Tauschvorgang dient dem Ausgleich von N u t zenerwartungen, denen in der Regel soziale Bewertungsmaßstäbe zugrunde liegen. Wenn diese Maßstäbe innerhalb einer Gesellschaft relativ konstant sind, können sich die Tauschpartner orientieren. W o sie fehlen oder konfligieren, wie z. B. häufig am Arbeitsmarkt, sind Ergebnisse außerordentlich schwierig zu erzielen. Getauscht kann also nur werden, wenn vorher eine Bewertung der Tauschgegenstände stattgefunden hat. Für diesen Bewertungsvorgang sind nicht nur die unmittelbaren subjektiven Bedürfnisse und das Verhältnis von Angebot und N a c h f r a g e maßgeblich, sondern zahlreiche, sich aus der jeweiligen Gesamtsituation, aus traditionellen Bindungen usw. ergebende soziale Erwartungen. W o Unsicherheit hinsichtlich ihrer Erfüllung besteht, z. B. bei Neulingen in einer Branche, ist es außerordentlich schwierig, in den Kreis der Tauschpartner aufgenommen zu werden. Hierauf beruht der Wert der „Geschäftsverbindungen". Ursprünglich war das Finden jeder Tauschrelation, d. h. die Preisfestsetzung, ein sozialer Vorgang, der in einen streng institutionalisierten, teilweise geradezu ritualisierten Rahmen eingebettet war. Feststehende Rollennormen regelten das Verhalten der K ä u f e r und Verkäufer. Auch in der Gegenwart finden wir nicht nur bei den N a t u r v ö l k e r n bzw. auf frühen Wirtschaftsstufen ein derartig zeremonielles Verhalten. Selbst und gerade an der Börse, der wohl abstraktesten und rationalisiertesten Form der Preisbil-
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dung, finden sich zahlreiche Bestimmungen (z. B. über die Zulassung der Makler), Gebräuche (z. B. besondere Kleidung, besondere Sprache) und Abmachungen, die den sozialen Charakter der Tauschvorgänge, ihre Einbettung in Sitte und Rechtsnormen, unterstreichen. W o eine Mehrheit von Tauschreflektanten um Tauschchancen konkurriert, besteht ein Markt. 1 ) Als Zentren des Güter- und Leistungsaustauschs sind die Märkte diejenigen Institutionen arbeitsteiliger Wirtschaftsgesellschaften, die die verschiedenen Bereiche miteinander integrieren. Das jeweilige Ausmaß und die Struktur der Marktvorgänge bestimmen auch die in einem Wirtschaftssystem erreichte soziale Integrationsstufe. Die Analyse der Marktvorgänge führt deshalb zwangsläufig zur typologischen Kennzeichnung der jeweils bestehenden Wirtschaftsordnung und damit zu soziologisch relevanten Aussagen. Ebenso wichtig wie die Untersuchung der Marktvorgänge ist aber auch das Studium der Marktausschaltung bzw. der Marktumgehung, d. h. all der Phänomene, die die Festsetzung der Tauschrelationen (Preise) und Tauschbedingungen der Einwirkung von Interessenten entziehen, sowie das Studium ihrer tatsächlichen Folgen. Hierbei handelt es sich stets auch um die Analyse sozialer Machtfaktoren und ihres jeweiligen Kontrollbereichs. Entsprechend dem Integrationsniveau einer Wirtschaft können die Märkte sehr verschiedenartige Formen annehmen, ja sogar durch Funktionsübertragung auf andere Institutionen (z. B. eine Güter verteilende Zentralbehörde) teilweise oder ganz substituiert werden. Die empirische Feststellung des Umfangs derartiger Erscheinungen ist ein wirksames Korrektiv idealisierter und ideologisierter Auffassungen über ein bestehendes Wirtschaftssystem. Die von der Wirtschaftstheorie gelieferten Grundmodelle der vollständigen und freien Konkurrenz, sowie des Monopols, mit den entsprechenden Varianten können hierbei als begriff!) Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1921/22, Bd. I, S. 364. 3*
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Die
Wirtschaftsinstitutionen
liches Bezugssystem für die Feststellung des Abweichungsgrads der realen Erscheinungen dienen. Marktstruktur und Marktverhalten gehören zu den zentralen Forschungsobjekten jeder wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin. Ihre wirtschaftssoziologische Analyse muß über eine modellhafte Systematik der Marktformen hinaus den tatsächlich vorhandenen institutionellen Rahmen und den realen Ablauf der Interaktionen der Marktpartner umfassen. Das ist bei konkreten Märkten (z. B. Wochenmarkt in einer Kleinstadt) einfacher als bei abstrakten Märkten, die oft keine raumzeitliche Konzentration aufweisen und durch ein Kontinuum von Tauschvorgängen gekennzeichnet sind. Aber auch hier kann sich der Soziologe nicht mit der bloßen Beobachtung, z. B. einer Statistik der Preisentwicklung, zufrieden geben, sondern muß eine Analyse der Beeinflussungsfaktoren, also einen Vorstoß in den sogenannten Datenkranz, vornehmen: „Das Preissystem kann heute selbst im sogenannten, wirtschaftlichen Bereich . . . nur als ein Fragment des dort herrschenden Systems der sozialen Kontrolle angesehen werden." 1 ) Einen ersten Ansatzpunkt f ü r die umfassende Untersuchung des jeweiligen Ausmaßes sozialer Kontrolle bietet die von S e i d e n f u s eingeführte Unterscheidung zwischen Anpassungsmärkten und strategischen Märkten. 2 ) M a x W e b e r hat darauf hingewiesen, daß das Marktverhalten den „Typus alles rationalen Gesellschaftshandelns" darstelle, weil rationale Zweckinteressen die Marktvorgänge in besonders hohem Maße bestimmen. 3 ) Dieser Verhaltenstendenz entgegen wirken jedoch mannigfache Umwelteinflüsse, die das Maß an Zweckrationalität vor allem bei denjenigen Marktpartnern mindern, in deren Verhaltensstruktur das Erwerbsmotiv mit ebenso starken anderen Motiven konkurriert. Der tatsächlich meßbare Er!) H a n s A l b e r t , N a t i o n a l ö k o n o m i e als S o z i o l o g i e , in: K y k l o s , XIII (1960) S. 35. 2 ) Hellmut Stefan Seidenfus, Marktform und Marktverhalten, Tübing e n 1960. 3) a . a . O . , S. 364 f.
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folg rein zweckrationalen Marktverhaltens ist allerdings eine treibende K r a f t auch in Richtung der Rationalisierung anderer gesellschaftlicher Institutionen. Dieser „HaloEfTekt" (Ausstrahlung auf andere Sozialbereiche) hat dazu geführt, den „idealen Markt" als universales Sozialmodell für die Gesamtgesellschaft vorzuschlagen. Diese oft ideologisierte Unterstellung liegt im positiven, gesellschaftsrechtfertigenden Sinn oder im negativen, gesellschaftskritischen Sinn vielen Aussagen über die „moderne Wirtschafts- und Erwerbsgesellschaft" zugrunde. Wenn auch immer wieder zu beobachten ist, wie am Markt ausgebildete rein zweckrationale Verhaltensweisen auf andere Sozialgebilde, z. B. die Familie, übertragen werden, so ist doch zu berücksichtigen, daß andererseits auch wertrationale oder emotionale Verhaltensweisen am Markt auftreten. Die Mannigfaltigkeit menschlicher Motivationsstrukturen ist ein Korrektiv gegen die rein zweckrationale Funktionalisierung aller Sozialgebilde nach dem Modell des Marktes. Die Rationalität der Marktvorgänge wird durch einen wichtigen institutionellen Faktor wesentlich geprägt: durch das Geld. Bei Verwendung des Geldes tritt an die Stelle des Direkttauschs Ware gegen W a r e bzw. Leistung die Vermittlung der Leistungsströme durch ein Medium, das als Tauschmittel und Wertmaßstab dient. Hierdurch wird eine fast unbegrenzte Ausdehnung und Rationalisierung der Tauschvorgänge ermöglicht. Als „Liquidationsmittel der Teilung der Arbeit" ( R o d b e r t u s ) wird das Geld zu einem Hauptinstrument der Vergesellschaftung der einzelnen Wirtschaftssubjekte bei gleichzeitiger Ausweitung ihres individuellen Verfügungsspielraums. Die Tauschhandlung muß nicht mehr unmittelbar und sofort zwischen dem Anbieter und Nachfrager nach Gütern vollzogen werden, sondern kann an anderer Stelle und zu anderer Zeit beendet werden. Die Entwicklung des Geldes spiegelt seine wachsende Funktionalisierung wider. An die Stelle der „dritten Ware", ursprünglich ein qualitativ und quantitativ leicht bestimmbares Wirtschaftsgut (Vieh, Eisenstäbe, Salz, Leder usw.)
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das nebenher mannigfaltigen sozialen Zwecken dienen kann (zur Repräsentation: Schmuck- und Hortgeld; im Kultus und zur Rechtspflege: Opfer- und Wergeid), tritt die reine Rechengröße, am ausgeprägtesten im Papier- und Giralgeld. Die wirtschaftliche Bedeutung des Geldes wird dann nicht mehr durch seinen Eigenwert als begehrtes Gut bestimmt, sondern lediglich durch seine Funktion als Liquiditätsträger und durch die K a u f k r a f t , die es repräsentiert. Bemerkenswert ist, daß an der Entstehung des modernen Geldwesens soziale Grenzschichten der Bevölkerung in hohem Maße beteiligt gewesen sind. Der Handel mit Geld lag bei vielen Völkern ganz in der H a n d der Fremden (reisende Händler), bestimmter ethnischer Minderheiten (Juden) oder in sich abgeschlossener Eliten (Patrizier). Der esoterische Charakter, den der Umgang mit Geld in einer noch vorwiegend durch den Naturaltausch gekennzeichneten Wirtschaft hatte, in der nur wenige, meist Luxusgüter, gegen Geld getauscht wurden, blieb auch unter modernen Bedingungen an ihm haften und erklärt manche psychologische Besonderheiten der Einstellung zum Geld bei verschiedenen Bevölkerungsschichten. Die sozialen Wirkungen des Geldes sind äußerst mannigfaltig. Immer handelt es sich hierbei um Wechselbeziehungen zwischen den Funktionen des Geldes und der jeweiligen Gesellschaftsordnung. So sehr die Geldverfassung Ausdruck einer bestimmten Wirtschafts- und Gesellschaftsform ist, so sehr erweist sie sich auch als Mittel zu deren U m wandlung. H i e r f ü r gibt z. B. die Einstellung der Revolutionsregierungen zum Geldwesen zahlreiche Illustrationen. Als wohl wichtigste Wirkung des Geldes ist die Funktionalisierung und Rationalisierung der Wirtschaftsvorgänge anzuführen. Bei der Verwendung von Geld tritt an die Stelle des sachgebundenen Direkttauschs die marktabhängige, o f t abstrakte Wertebewegung. Da Geld fast unbeschränkt verwertbar ist, wird es zum „absoluten Mittel", in dem sich alle Zwecke verkörpern können. Durch seinen Gebrauch werden alle Güter zur vergleichbaren W a r e und verlieren im Tauschakt ihre Qualität zugunsten einer rein
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quantitativen Einschätzung: „Alles hat seinen Preis". Der vor allem bei den Naturvölkern und Völkern auf früher Entwicklungsstufe sichtbare soziale Charakter der Güterbewegungen wird zum rational abgewickelten „Geschäft". Das Geld schafft auch eine formale Gleichheit der Wirtschaftssubjekte im Tauschverkehr. Es hebt die Standesunterschiede auf oder ebnet sie wenigstens ein: Dem Geld sieht man nicht an, woher es kommt. So wird es wichtigstes Mittel des sozialen Aufstiegs. Persönliche Werte und die Motive der Zahlung werden im Zahlungsvorgang nicht sichtbar. Der Güterumtausch kann durch das Geld so von allen sozialen Nebenfunktionen befreit und auf seine rein wirtschaftliche Funktion reduziert werden, wodurch er sich aber gerade auch besonders wirksam gestalten läßt. Das Geld trägt unablässig zur weiteren Differenzierung der Gesellschaft bei. Es ermöglicht die Herausbildung von zahlreichen Mittlerfunktionen zwischen Produzent und Verbraucher. Schon A r i s t o t e l e s hat darauf hingewiesen 1 ), daß die Entstehung des Geldes mit der Bildung des Kaufmannsstandes und damit einer hauptsächlich durch Erwerbsstreben motivierten sozialen Schicht einhergeht. Wichtig f ü r die soziale Bedeutung des Geldes ist auch sein Symbolcharakter. Es verkörpert alle Sachwerte und ihre soziale Geltung. Dadurch kann sein Erwerb zum Selbstzweck werden, denn er bedeutet den Gewinn reiner Verfügungsmacht. Auch der Tausch wird hierdurch in vielen Fällen zum Selbstzweck und von der durch ihn auslösbaren Güterbewegung getrennt. Das zeigt sich am deutlichsten bei bestimmten spekulativen Börsenoperationen. Eine hohe Geldsumme kann auch zum Symbol für qualitative Merkmale werden: Eine Ware wird als qualitativ gut beurteilt, weil sie viel gekostet hat; das Ansehen eines Individuums bestimmt sich nach seinem Geldverdienst und nach seiner Kreditwürdigkeit. Dieses ständige Umschlagen von Quantität in Qualität und umgekehrt wird durch das Geld bewirkt. !) Vgl. Aristoteles, Zürich 1955.
Politik und Staat der Athener
(Hrsg. O. Gigon),
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Schließlich muß noch auf die Rolle des Geldes als H e r r schaftsinstrument hingewiesen werden. Es ist in der modernen Wirtschaft ein wesentliches Mittel der Besitzverteilung. Ein Geldvermögen verleiht eine viel größere soziale Unabhängigkeit als der Sachbesitz und wird durch seine fast unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten zu einem wichtigen Kontrollmittel wirtschaftlicher und politischer Macht. Dadurch, daß Geld den ungebundenen, absoluten Besitz ermöglicht, wird es selbst zum Symbol der kapitalistischen Erwerbsgesellschaft. Hierin — nicht nur in seiner wirtschaftlichen Funktion als Zinsträger — liegt auch der Ansatzpunkt der Sozialreformer, die die Abschaffung des Geldes oder die weitgehende Beschränkung seiner Funktionen forderten ( C a b e t , S a i n t - S i m o n , F o u r i e r , W e i t l i n g , S i l v i o G e s e l l u.a.). Das Geld ist wesentlicher Faktor bei der zunehmenden Dynamisierung der Wirtschaftsvorgänge, indem es den Gütertransfer erleichtert und den Einsatz wirtschaftlicher Mittel über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg ermöglicht. Auch bei der sozialen Dynamisierung, die mit der Umwandlung der Feudalgesellschaft in die moderne Industriegesellschaft einherging, hat das Geld eine überragende Rolle gespielt, indem es als Emanzipationsinstrument sozial gebundener Schichten diente (z. B. Ablösung der Leibeigenschaft durch Geldzahlungen, Ämterkauf, Kauf von Adelspatenten). Auch in der Gegenwart ist diese Funktion spürbar. Manche Hausfrau zieht den Gelderwerb der Hausarbeit vor, denn „wer Geld verdient, kann mitreden". So zeigt sich, daß das Geld gerade in seinen sozialen Funktionen ein konstituierendes Element der modernen pluralistischen Erwerbsgesellschaften ist, deren Entfaltung ohne die Funktionsfähigkeit des Geldes und der daran gebundenen Institutionen nicht möglich wäre. Wie in der modernen Gesellschaft die persönliche Freiheit durch den allgemeinen Konsensus hinsichtlich der Einhaltung formaler sozialer „Spielregeln" gewährleistet ist, so wird das Marktverhalten der Wirtschaftssubjekte durch das Medium
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des Geldes auch bei Diskrepanz ,der individuellen Zielsetzungen in Richtung auf den Nutzenausgleich formal integriert. c) Die Verteilungsprinzipien Die Formen der Aneignung von Gütern und Dienstleistungen, ihre Sanktionierung durch die Gesellschaft und die Mittel zur Aufrechterhaltung der geschaffenen Besitz-, Nutzungs- und Verfügungsrechte gehören zu den wichtigsten Strukturmerkmalen jeder Wirtschafts- und Sozialordnung. In der modernen Wirtschaft sind Eigentum und Einkommen die institutionellen Mittel zur Verteilung wirtschaftlicher Werte. Die jeweilige Eigentumsverteilung und die sich aus dem Eigentum ergebenden sozialen und wirtschaftlichen Funktionen bestimmen das Netzwerk der Wirtschaftsbeziehungen auf grundlegende Weise. J e nachdem, ob die nutzbaren Güter natürlichen Personen uneingeschränkt als Privateigentum gehören, als Gemeineigentum den W i r t schaftssubjekten nur in Form von Nutzungsrechten zur Verfügung stehen oder ob die Eigentumsbestandteile zwar getrennten Besitz darstellen, aber genossenschaftlich verwaltet werden, bilden sich unterschiedliche Wirtschaftsformen heraus. Art und Weise der Abhängigkeit und Selbständigkeit im Wirtschaftsleben werden dadurch festgelegt. Uber die Entstehungsweise des Eigentums und seine U r formen vermittelt die ethnologische Feldforschung nur Anhaltspunkte. Die lange Zeit vertretene These eines primitiven Urkommunismus hat differenzierteren Vorstellungen Platz geben müssen. Während Grund und Boden bei den Naturvölkern in der Regel genossenschaftlich genutzt werden, stellen die Gegenstände des persönlichen Gebrauchs, sowie auch die Erzeugnisse eigener Arbeit meistens privates Sondereigentum dar, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß es eine privatrechtliche Sanktionierung im modernen Sinne nicht gibt. Außerdem begründet das Eigentum in diesem Kulturstadium immer auch weitgehende V e r pflichtungen gegenüber der größeren Gemeinschaft, z. B. der Großfamilie. So berichtet M a 1 i n o w s k i von den
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Trobriand-Insulanern, daß dort gebaute Kanus Eigentum ihres Herstellers werden, dieser jedoch bei der Nutzung auf die jeweiligen Stammesbedürfnisse Rücksicht nimmt und seine Nachbarn daran beteiligt. In dem Maße, in dem die wirtschaftliche Entwicklung voranschreitet, nimmt die Zahl der Dauergüter zu, wie auch mit dem Grad der Seßhaftigkeit die Bedeutung von Grund und Boden wächst. Als Primärursachen der Begründung von Eigentum kommen die Okkupation, die hauptsächlich bei Grundeigentum und Naturgütern anzutreffen ist, und die Arbeit in Frage. Hinzu kommen als Sekundärursachen bei Übertragbarkeit der Eigentumsrechte die Erbschaft, der Kauf und die Schenkung. Je mehr sich die Gesellschaft differenziert und je stärker friedliche oder kriegerische Überschichtungen stattfinden, desto ausgeprägter wird die Institution des Privateigentums, dessen Objekt auch Menschen werden können (Sklaverei). Für die Wirtschaftsstufe des Feudalismus ist eine weitgehende Trennung der Bevölkerung vom Grundeigentum die Regel. Sie wird allerdings durch die oft nur indirekt geltend gemachten Rechte aus dem Obereigentum des Grundherrn und den dadurch ermöglichten Verfügungsspielraum der Bauern über ihr Untereigentum, das häufig wenigstens teilweise gemeinschaftlich bewirtschaftet wird, gemildert. Kennzeichnend für die Agrargesellschaften des Mittelalters ist die öffentlich-rechtliche Regelung der Eigentumsverhältnisse, aus denen sich trotz zahlreicher Mißstände ein Mindestmaß an Verpflichtungen des Grundherrn ergibt. Die allgemeine unbeschränkte Verfügungsgewalt über das Privateigentum (Art. 17 der Déclaration des droits de l'homme et du citoyen, 1789) ist erst das Ergebnis des in der Neuzeit sich durchsetzenden Grundsatzes der Vertragsfreiheit. Die sozialen Bindungen des Eigentümers werden fast völlig beseitigt, wodurch zwar erst die Ausdehnung und Intensivierung marktmäßiger Wirtschaftsbeziehungen ermöglicht werden, gleichzeitig aber auch die soziale Gefährdung der abhängigen Bevölkerungsschichten unvertretbare Ausmaße annimmt.
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Als Gegenreaktion ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine zunehmende Beschränkung der Eigentumsrechte festzustellen, um gesamtgesellschaftlichen Bedürfnissen nachzukommen. Bestimmte Bereiche des Privateigentums sind in vielen Staaten durch Sozialisierung in neue Formen des Gemeineigentums überführt bzw. der öffentlichen Kontrolle unterstellt worden. Nach einer Periode der vorwiegend privatrechtlichen Behandlung des Eigentums treten jetzt öffentlich-rechtliche Gesichtspunkte auch in den nichtkommunistischen Ländern stärker in den Vordergrund. 1 ) Der Rechtsschutz des Privateigentümers wird jedoch in allen Verfassungen mehr oder weniger umfassend garantiert. Die Sozialkritik der Neuzeit hat immer wieder die Institution des Privateigentums zu einen ihrer H a u p t ansatzpunkte gemacht (z. B. P r o u d h o n : „Eigentum ist Diebstahl"). Ihre Vertreter stützten sich hierbei auf naturrechtliche Argumente, und dasselbe taten ihre Gegner, die mit naturrechtlichen Vorstellungen von unabdingbaren Rechten und Bedürfnissen des Menschen die bestehenden Eigentumsverhältnisse zu rechtfertigen suchten. Der Hintergrund dieser neuerdings in der Forderung nach einer breiten Eigentumsstreuung (Volkskapitalismus) und den noch nicht abgeschlossenen Sozialisierungsdiskussionen wiederauflebenden Gegenpositionen wird nur durch eine wirtschaftssoziologische Analyse der Funktionen des Eigentums deutlich. Überragende Bedeutung f ü r den Wirtschaftsablauf hat vor allem das Eigentum an den Produktionsmitteln. W o seine unterschiedliche Verteilung rechtlich sanktioniert ist, wird auch die Einkommensverteilung und die Kapitalbildung einer Volkswirtschaft entsprechend institutionalisiert. Wer über keine Produktionsmittel verfügt und keine Spezialbegabung bzw. -ausbildung besitzt, muß eine unselbständige Arbeit aufnehmen. Die Gruppe der Produktionsmittel-Eigentümer hat also am Arbeitsmarkt ein Einkaufs1
) Vgl. z. B. d a s B o n n e r G r u n d g e s e t z A r t . 14, 2: „ E i g e n t u m v e r p f l i c h t e t " .
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Die Wirtschaftsinstitutionen
monopol (O p p e n h e i m e r), das nur durch eine entsprechende Organisation der Arbeitnehmer (z. B. Gewerkschaften) neutralisiert werden kann. Gleichzeitig übt der Eigentümer auch auf anderen Märkten seine wirtschaftliche Macht dadurch aus, daß er einen breiteren Spielraum für Marktreaktionen hat als der Nichteigentümer. Die größere oder geringere Elastizität des Disponierens kann also auch Ergebnis der unterschiedlichen Eigentumsverteilung sein. Die eigentumsrechtliche Trennung der Arbeitnehmer von Produktionsapparat hat noch weiter reichende Folgen. Wer unselbständig tätig ist, hat keine Verfügungsgewalt über die Ergebnisse seiner Arbeit. Sie bleibt dem Eigentümer der verwendeten Produktionsmittel vorbehalten. Hier liegt der Ansatzpunkt der marxistischen Kapitalismus-Kritik: „Der Kapitalist (erhält) Reichtum, der Arbeiter nur einen Gebrauchswert, der in der Konsumtion erlischt . . . Eigentum erscheint . . . als Recht auf fremde Arbeit und als Unmöglichkeit der Arbeit, sich ihr eignes Produkt anzueignen." 1 ) Schließlich vermittelt das Eigentum an den Produktionsmitteln seinem Träger ein abgeleitetes Einkommen, sei es, daß er das Eigentum selbst als Unternehmer wirtschaftlich nutzt, sei es, daß er es gegen entsprechende Zinszahlung ausleiht. Die soziale und politische Bedeutung des Eigentums liegt aber vorwiegend darin, daß das Eigentumsrecht ein Herrschaftsverhältnis begründet. Die Gewalt über nutzbare Güter ist leicht in gesellschaftliche Macht transferierbar. Besteht eine „Eigentumssperre" bezüglich der Produktionsmittel, so entstehen dadurch soziale Spannungen zwischen Besitzenden und Nichtbesitzenden. So konstituieren für M a r x die Eigentumsverhältnisse die Klassenlage und damit auch den Klassengegensatz, eine Beobachtung, deren weitgehende Richtigkeit sich für die Verhältnisse zur Mitte des 19. Jahrhunderts schwer widerlegen läßt. Bei der BeKarl Marx, G r u n d r i s s e der Kritik der politischen Ökonomie Berlin 1953, S. 202 u n d 362.
(1859),
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urteilung der gegenwärtigen Lage in den Industrieländern müssen allerdings wichtige Veränderungen in der Bedeutung der Eigentumsfunktionen berücksichtigt werden. W ä h r e n d das Eigentum einerseits Macht und Herrschaft verleiht, bietet es andererseits auch wirtschaftliche Freiheit und Sicherheit für seinen Besitzer. D a r i n liegt seine große Bedeutung als Stabilisierungsfaktor des wirtschaftlichen Geschehens. So stallt S c h m o l l e r fest: „Der große Besitz verleiht dem Fähigen und K r ä f t i g e n eine gleichsam stillschweigende Herrschergewalt, ein Betätigungsfeld im Gebiete aller gesellschaftlichen Organisation, die in anderer, d. h. ganz freier, genossenschaftlicher Form Jahrhunderte und Jahrtausende lang nicht zu ähnlich großen Resultaten führte." 1 ) Dieser Förderung der wirtschaftlichen Initiative durch das Privateigentum steht andererseits die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit gegenüber, die es schafft und institutionell verankert. In den fortgeschrittenen Industriewirtschaften läßt sich ein augenfälliger W a n d e l der Eigentumsfunktionen beobachten. E r zeigt sich in einer weitgehenden Auflösung der Personalunion zwischen Eigentümer und Unternehmer. D i e Tendenz zum Großbetrieb, vor allem der wachsende K a p i talbedarf bei Einführung technischer Neuerungen, haben zu einer Aufspaltung der Besitztitel an den Produktionsmitteln geführt (Aktiengesellschaft). I n steigendem M a ß e wird der Produktionsapparat versachlicht und verselbständigt. A n die Stelle des besitzenden Unternehmers tritt der vom Aufsichtsrat bestellte Manager. Eigentumskontrolle, Verfügungsgewalt und Nutzungbefugnis werden voneinander getrennt und von verschiedenen Personenkreisen gehandhabt. D i e Eigentumshierarchie und die Einkommenshierarchie entsprechen einander nicht mehr völlig. D i e aus dem Eigentum erwachsenden Besitzeinkommen werden zu einem großen T e i l durch den Staat nach sozialen Gesichtspunkten umverteilt. Gleichzeitig wird durch die W i r t schafts-und Sozialgesetzgebung die Eigentumsmacht wesent1) A . a . O . , Bd. I, S. 422.
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D i e Wirtschaftsinstitutionen
lieh verringert. Dies alles führt dazu, daß die gesellschaftlichen Machtpositionen keineswegs mehr mit den Eigentümern an Produktionsmitteln identisch sind. Andererseits hat sich auch gezeigt, daß durch Überführung in „Volkseigentum" und durch andere Formen der Sozialisierung die wirtschaftlichen und sozialen Spannungen in den Industrieländern nicht automatisch behoben werden. Diese T a t sachen und Erfahrungen müssen bei der Diskussion über neue, der Gegenwart angemessene Eigentumsformen berücksichtigt werden. Mit der Einschränkung der aus dem Eigentum entstehenden Rechte, dem Wandel seiner wirtschaftssoziologisdien Funktionen, vor allem aber mit der außerordentlichen Zunahme abhängiger Arbeit hat die Einkommensstruktur entsprechend an Bedeutung gewonnen. Soziologisch bedeutsam sind hierbei nicht so sehr die theoretisch ableitbaren Funktionaleinkommen, sondern die Personaleinkommen, insbesondere der Lohn. Form und Ausmaß ihrer Differenzierung sind bedeutsame Indizes der jeweiligen Sozialstruktur, indem sie nicht nur die Marktposition der Einkommensträger (das Ausmaß ihres Entscheidungsspielraums infolge größerer oder geringerer Nachfrageelastizität), sondern auch ihre Lebenslage und damit zugleich ihre soziale Geltung festlegen. 1 ) Die Kenntnis der Bestimmungsgründe der Einkommensverteilung und -differenzierung ist deshalb außerordentlich wichtig für das Verständnis wirtschaftlicher und sozialer Vorgänge. Auf die Bedeutung des Eigentums, vor allem an Produktionsmitteln, wurde in diesem Zusammenhang schon eingegangen. Sein Einfluß reicht aber nicht zur Erklärung der modernen Einkommensstruktur aus, da die fehlende Eigentumsposition zum Teil durch organisierte Marktmacht ersetzt werden kann, wie die lohnpolitischen Erfolge der Gewerkschaften, aber auch die erfolgreiche Gehalts- bzw. Honorarpolitik zahlreicher Berufsverbände immer wieder beweisen. 1) Vgl. hierzu m e i n e U n t e r s u d i u n g T ü b i n g e n 1958, i n s b e s . S . 48 ff.
„Probleme
der
Lohnstruktur",
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Alle Faktoren, die U m f a n g und Elastizität des Angebots und der Nachfrage von personalen Wirtschaftsleistungen beeinflussen, wirken sich auf die Einkommensstruktur aus. Die relative Wirksamkeit dieser Faktoren ist eng von der bestehenden Sozialstruktur und den geltenden Bewertungsprinzipien abhängig. Diese Tatsache war Ausgangspunkt einer zu Beginn dieses Jahrhunderts lange diskutierten Streitfrage über den Vorrang von „Macht oder ökonomischem Gesetz" bei der Verteilung des Sozialprodukts. B ö h m - B a w e r k s Hinweis auf die formale Gültigkeit wirtschaftlicher Ablaufgesetze auch bei stärksten Einflüssen außerwirtschaftlicher Macht hat damals die Wirtschaftstheorie gegen den Einbruch eines allgemeinen Soziologismus abgeschirmt. Gleichzeitig isolierte sich aber vor allem die Verteilungstheorie weitgehend von den V o r gängen in der sozialen Wirklichkeit, wie die endlosen und fruchtlosen Diskussionen über das „Zurechnungsproblem" erweisen. Die wirtschaftssoziologische Untersuchung der Einkommensstruktur ist vor allem durch die mehr und mehr zutage tretende Unzulänglichkeit, der Grenzproduktivitätstheorie bei der Erklärung der Lohnbildungsvorgänge angeregt worden. Für das Verständnis der Vorgänge am Arbeitsmarkt z. B. werden mit steigendem Lohnniveau und langfristiger Vollbeschäftigung die sozialen Arbeitsbedingungen (Freizeit, Betriebsklima, Aufstiegschancen, soziale Sicherheit) und die gesamtgesellschaftliche Situation der Arbeitnehmerschaft, wie sie sich in ihrem Bewußtsein spiegelt, immer bedeutungsvoller. Diese nichtökonomischen Aspekte zeigen sich auch besonders stark bei der empirischen Analyse von Lohnverhandlungen, wie sie z. B. in Frankreich von T i a n o , in den USA u.a. von S h u 11 z vorgenommen worden sind. Die Probleme der Einkommensbildung und -Verteilung sind stets in besonderem Maße außerwirtschaftlicher Bewertung ausgesetzt gewesen, wobei die verwendeten M a ß stäbe die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse und den besonderen Standort des Bewertenden widerspiegeln. Dies
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Die Wirtschaftsinstitutionen
wird besonders deutlich bei den Erörterungen über die „Lohngerechtigkeit". I m Mittelalter galt weithin als „gerechter" Lohn dasjenige Arbeitsentgelt, das einen den herrschenden ständischen Vorstellungen entsprechenden angemessenen Lebensunterhalt garantierte. Diese Auffassung wirkte bis in die Anfänge der modernen Industriewirtschaft nach, wo an die Stelle des göttlichen Naturrechts die „natürliche O r d n u n g " trat und auf dieser Basis von den „lebensnotwendigen Aufwendungen" als Grundlage der Lohnbemessung gesprochen wurde. Mit der Auflösung ständischer Schichtung in einer emanzipierten und zunehmend dynamisierten Wirtschaftsgesellschaft und der U m w a n d l u n g des patriarchalisch gebundenen Arbeitsverhältnisses in das dem freien Spiel von Angebot und Nachfrage preisgegebene Lohnarbeitsverhältnis wurden diese traditionellen Auffassungen immer fragwürdiger bzw. unanwendbarer. So entstanden die Versuche, Lohngerechtigkeit rational zu begründen, etwa in der Weise, daß vom „marktgerechten", d. h. dem bei freier Konkurrenz zustande gekommenen Lohn, vom „leistungsgerechten", d.h.-dem technisch meßbaren A u f w a n d entsprechenden Lohn, und schließlich vom gerechten Soziallohn gesprochen wurde, der entsprechend den sozialen Verpflichtungen im Lebenslauf (Familiengründung u.a.) gestaffelt sein sollte. Der Widersprudi, in dem diese drei Ansätze f ü r eine gerechte Lohnbemessung bei ihrer Realisierung zueinander stehen, beruht auf der Unklarheit über den Inhalt der Gerechtigkeitsforderung. Wird sie mit rein wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit gleichgesetzt, ist ihr Kriterium die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes. Wird sie als objektiv nachprüfbare Richtigkeit der Bemessung („gleicher Lohn f ü r gleiche Arbeit") interpretiert, f ü h r t dies zwangsläufig zur Anwendung wissenschaftlich-exakter Messungen des Arbeitsaufwands. Steht hingegen die Lebenshaltung im Vordergrund, ist der Soziallohn das Ergebnis. In der Praxis wird versucht, alle drei Gesichtspunkte auf dem Wege des Kompromisses bei der Lohnfindung zur Geltung zu bringen. Schließlich ist es auch wichtig, ob Lohngerechtigkeit f ü r eine Einzelperson, f ü r eine soziale Gruppe oder für die gesamte Arbeitnehmerschaft angestrebt bzw. ob die einzelne Lohnrate oder das Lohnsystem als Ganzes betrachtet wird. Ist letzteres der Fall (z. B. Verteidigung des „Rechts auf den vollen Arbeitsertrag" oder Kampf um den gerechten Anteil am Sozialprodukt), so wird die Suche nach entsprechenden Maßstäben noch schwieriger und unterliegt der Ge-
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f a h r ideologischer B e g r ü n d u n g e n , die die jeweilige K l a s s e n l a g e reflektieren, w e n n sie nicht Ausdruck d e r r e a l e n M a c h t k o n s t e l l a tion w i r d .
Es gibt wenige wirtschaftliche Vorgänge, die ebensosehr wie die Einkommensverteilung Gegenstand ideologisierter Polemik geworden sind. Die ausschlaggebende Bedeutung des absoluten und relativen Einkommensniveaus für die Interessenlage eines Individuums bzw. einer Gruppe führt fast zwangsläufig zu rechtfertigenden oder anklagenden Argumentationen. Zwischen der Scylla des quietistischen Glaubens an die „Marktgerechtigkeit" des automatischen Wirtschaftsablaufs und der Charybdis eines perfektionistischen Technizismus „leistungsgerechter" Einkommensbemessung einen Weg zu weisen, gleicht deshalb einer Sisyphusaufgabe. Ohne die durch wirtschaftssoziologische Kenntnisse vermittelte Einsicht in den Prozeß der Einkommensbildung als eines immer wieder von den Beteiligten eigenverantwortlich zu findenden Kompromisses zwischen Realund Idealfaktoren wird diese Aufgabe nicht zu lösen sein. 2. Die Unternehmungen Als finanziell und juristisch selbständige Organisationseinheiten zur gewinnbringenden Erstellung von Gütern bzw. Dienstleistungen unter Einsatz von Kapital sind die Unternehmungen ein typisches Merkmal der modernen industriellen Wirtschaftsgesellschaft. Gegenüber den mehr oder weniger auf Handel und Transport beschränkten frühkapitalistischen Unternehmungen erstreckt sich in d^r Gegenwart der Kapitaleinsatz nur noch selten auf reine Güterinvestitionen. Im Mittelpunkt steht die Erstellung und Nutzung von Fertigungseinrichtungen. Sie bilden den Kern der Betriebe, die durch planmäßige Zusammenfassung von Arbeitsmitteln und Arbeitskräften zu einem nach technischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten organisierten Leistungsgefüge gekennzeichnet sind, das der kontinuierlichen Erfüllung spezifischer Wirtschaftsaufgaben dient. Wenn auch die Betriebe in den meisten Fällen das Kernstück der Unternehmungen sind, so erschöpft sich jedoch 4
Fürstenberg,
Wirtschaftssoziologie
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Die Wirtsdiaftsinstitutionen
die Aufgabe der Unternehmensführung keineswegs im Einsatz und in der richtigen Kombination der Produktionsmittel. 1 ) Sie ist im wesentlichen marktorientiert, d. h. auf die Beziehungen zu den M a r k t p a r t n e r n (Kreditgeber, Zulieferer, Absatzagenten, Verbraucher) gerichtet. H ä u f i g sind Betriebsleitung und U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g personell u n d institutionell voneinander getrennt und lediglich durch Finanzund Produktionspläne u n d deren Kontrolle miteinander verbunden. Es gibt auch zahlreiche Unternehmungen ohne eigene Betriebe, vor allem auf dem Dienstleistungssektor. Allerdings zeigt sich mit fortschreitender Rationalisierung der Bürotätigkeit auch auf diesem Gebiet die T e n d e n z zur Entstehung betriebsartiger Leistungsgefüge ( z . B. Lochkartenabteilung einer Großbank). a) Strukturwandel der Unternehmungen Die Selbständigkeit der U n t e r n e h m u n g bei der "Wahl und Verwirklichung ihrer Zielsetzung ist ein Ergebnis der liberalistischen und individualistischen Auffassungen des 18. Jahrhunderts. A n die Stelle der vorher gegebenen Bindungen an gesamtgesellschaftliche Verhaltensnormen (traditionelle Bedarfsdeckung, Z u n f t o r d n u n g e n usw.) t r a t die Autonomie des Wirtschaftssubjekts, dessen Verhalten eigengesetzlich, d. h. lediglich der Wirtschaftslogik unterworfen sein sollte. Diese in den Prinzipien der Gewerbe- und Vertragsfreiheit institutionalisierten Auffassungen boten die Grundlage f ü r eine wissenschaftliche Analyse des U n t e r nehmerverhaltens, wie sie uns in der klassischen Theorie begegnet. Den damaligen Verhältnissen entsprechend wird hier die Unternehmung durch ihren Eigentümer, den persönlich haftenden Unternehmer, repräsentiert. Ihm stellt der M a r k t die Aufgabe, so schnell, gut, billig und reichlich wie möglich zu produzieren. Hierbei läßt er sich in seinen Entscheidungen von den f ü r ihn unabänderlich feststehenden M a r k t d a t e n leiten. Aktionsparameter sind der KapitalDies behauptet z. B. nodi H. von Stackelberg, Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Bern 1948, S. 18.
Die Unternehmungen
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einsatz (Investition), Art und U m f a n g der Produktion und die Anpassung der Kosten an den Marktpreis. D a als einziges Motiv der Erwerbstrieb gilt, erfolgen diese Entscheidungen zwangläufig nach dem Gewinnmaximierungsprinzip. So konnte K a r l M a r x mit Recht den Unternehmer seiner Zeit wie folgt charakterisieren: „ D e r Gebrauchswert ist . . . nie als unmittelbarer Zweck des K a p i t a l i s t e n z u behandeln. Auch nicht der einzelne G e w i n n , sondern nur die rastlose B e w e g u n g des G e w i n n e n s . D i e s e r absolute Bereicherungstrieb, diese leidenschaftliche J a g d auf den W e r t ist d e m K a p i t a l i s t e n m i t d e m Schatzbildner gemein, aber w ä h r e n d der Schatzbildner nur der verrückte K a p i t a l i s t , ist der K a p i t a l i s t der rationelle Schatzbildner. D i e rastlose V e r m e h r u n g des Werts, die der Schatzbildner anstrebt, i n d e m er das G e l d v o r der Z i r k u l a t i o n z u retten sucht, erreicht der klügere K a p i t a l i s t , i n d e m er es stets v o n n e u e m der Z i r k u l a t i o n preissibt-"1)
Als Prämie f ü r die marktwirtschaftlich richtige Lösung seiner Aufgabe (schöpferische Kombination und Einsatz der Produktionsfaktoren) erhielt der Unternehmer einen Differentialgewinn, der aber bei bestehendem Konkurrenzdruck nur vorübergehend sein konnte. Das Verhalten des Unternehmers war also einmal durch zweckrationale Entscheidungen auf der Basis des Profitmotivs, zum anderen durch die Wirkungen des Marktautomatismus determiniert. Im Grunde waren seine Entscheidungen auf die Marktdaten bezogene soziale Anpassungsmechanismen. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung veränderte die Determinanten des Unternehmerverhaltens und der Unternehmenspolitik grundlegend. Der technische Fortschritt (Rationalisierung, Ubergang von der Kleinserie zur Großserie) erforderte eine immer größere und langfristigere Kapitalbindung und damit ein wachsendes Investitionsrisiko. Die modernen Kapitalgesellschaften, vor allem die Aktiengesellschaft, boten eine institutionelle Form, die durch das Prinzip der begrenzten H a f t u n g , durch den leichteren Zugang zum Kapitalmarkt und die damit gegebene größere Beweglidi1) Karl Marx, Das Kapital, Berlin 1951, Bd. I, S. 160/161. 4C
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Die Wirtschaftsinstitutionen
keit des Investitionskapitals sowie durch die besser gewahrte Kontinuität des Unternehmens diesen Veränderungen Rechnung trug. Gleichzeitig bot die immer stärker zutage tretende Instabilität der Marktstrukturen die Möglichkeit, das reine Anpassungsverhalten zugunsten strategischer Entscheidungen aufzugeben und langfristig die eigene Marktposition zu konsolidieren. Die ebenfalls immer stärker werdende Interdependenz der Märkte untereinander und des Wirtschaftssektors mit anderen Sozialbereichen führte darüber hinaus zu einer Funktionsausweitung des erfolgreichen Unternehmers, insbesondere auf wirtschafts- und sozialpolitischem Gebiet. Ihr entsprach eine fortschreitende Funktionsdifferenzierung in den Unternehmen selbst (Entstehung von Spezialistenabteilungen und -Stäben). Wir treffen in der Blütezeit des Kapitalismus dementsprechend einen Unternehmertyp, der das Ungleichgewicht des Wirtschaftssystems zu strategischen Eingriffen ausnützt, die eine Erweiterung der Differentialgewinne und eine Expansion des eigenen Geschäfts zu Folge haben. Endziel ist hierbei die Kontrolle eines wesentlichen Marktsektors bzw. eines Industriezweiges. 1 ) Die angewandten Mittel sind so vielfältig wie die Daten, die eine jeweilige Marktstruktur bestimmen. Die Zeit, in der die Preis-Mengenfestsetzung der einzige Aktionsparameter der Unternehmerentscheidung war, ist längst vorbei. Auch das vorwiegend produktionstechnische Interesse der „Pionierzeit" hat sich verschoben. Die „captains of industry" handeln ganz als industrielle Staatsmänner. Ihr wesentliches Kontrollinstrument sind die Finanztransaktionen. In den Mittelpunkt des Interesses tritt immer mehr die finanzielle Koordinierung. Die wirtschaftlich-technische Betriebsleitung wird besonderen Angestellten überlassen. Deutlich wird zwischen Führung (unumschränkte Anordnungsmacht) und Leitung (Weisungsbefugnis im Rahmen funktionell abgegrenzter !) T h o r s t e i n V e h l e n h a t in s e i n e m E n t e r p r i s e , N e w Y o r k 1904, d i e s e n schrieben.
Buch: T h e T h e o r y of B u s i n e s s Unternehmertyp klassisch be-
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Arbeitsgebiete) unterschieden. W e n n auch der 100 % i g e Unternehmensbesitz angesichts des außerordentlich großen K a p i t a l b e d a r f s — der meistens nur durch Aktiengesellschaften zu befriedigen ist — selten verwirklicht w i r d , ist der U n t e r n e h m e r dennoch Kontrolleur des U n t e r n e h m e n s auf G r u n d einer Mehrheitsbeteiligung oder einer qualifizierten Aktienminderheit, d. h. k r a f t seines Eigentumsrechts. Sobald ein bestimmter, je nach der Branche unterschiedlicher Expansionsgrad erreicht ist, d. h. die Marktmöglichkeiten in diesem Wirtschaftssektor weitgehend ausgeschöpft sind, w a n d e l t sich die S t r u k t u r des U n t e r n e h m e n s u n d mit ihr das U n t e r n e h m e n s v e r h a l t e n erneut. D i e erfolgte M a r k t aufteilung erschwert eine expansive Politik immer mehr. Es beginnt die Phase der intensiven U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g . Rationalisierungsmaßnahmen w e r d e n verstärkt in die Wege geleitet, die Betriebsführung w i r d verwissenschaftlicht. D i e größere Stabilität der Unternehmensentwicklung erhöht die Bedeutung einer B e k ä m p f u n g des Arbeitsplatzwechsels u n d f ü h r t z u m systematischen A u f b a u einer S t a m m belegschaft. D a m i t entsteht die Möglichkeit einer differenzierten sozialen S t r u k t u r i e r u n g der U n t e r n e h m u n g , die in der Ausarbeitung eines festen Organisationsplans und der Kodifizierung v o n Verhaltensregeln ihren epochalen Ausdruck findet. Gleichzeitig w i r d das Eigengewicht der technischen Fertigungseinrichtungen so stark, die K a p i t a l b i n dung so groß, daß mit Rücksicht auf das K a p a z i t ä t s p r o b l e m (Fixkostendruck) die gesamte U n t e r n e h m e n s p o l i t i k den C h a r a k t e r langfristiger P l a n u n g a n n i m m t . Die M a r k t d y n a m i k w i r d auch aus innerbetrieblichen G r ü n d e n zu kontrollieren versucht. D e r R a u m f ü r Initiativentscheidungen schwindet zugunsten v o n sorgfältig vorbereiteten Kollektiventschlüssen, die durch eine Ausweitung der U n t e r n e h mensspitze zum D i r e k t o r i u m organisatorisch ermöglicht werden. Dieser strukturelle W a n d e l , der seit Beginn dieses J a h r hunderts in den hochindustrialisierten L ä n d e r n innerhalb der gut entwickelten Industriezweige immer stärker sieht-
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b a r w i r d , f ü h r t zu einer Zurückdrängung des U n t e r n e h mertyps der G r ü n d u n g s - und der Expansionszeit. A n seine Stelle t r i t t der O r g a n i s a t o r und K o o r d i n a t o r , der als primus inter pares einem K o l l e g i u m v o n D i r e k t o r e n vorsteht. Gleichzeitig tritt eine weitgehende T r e n n u n g zwischen dem meist weit gestreuten U n t e r n e h m e n s e i g e n t u m und der E x e k u t i v g e w a l t ein. D i e s e Geburtsstunde des M a n a g e r s leitet den B e g i n n einer vorsichtigeren, umfassender planenden U n t e r n e h m e n s p o l i t i k ein. D a s e t a b l i e r t e U n t e r n e h m e n sucht die R i s i k e n systematisch zu verringern. I m m e r s t ä r k e r w e r den die verschiedenen Entscheidungsbereiche f u n k t i o n a l i siert, d. h. nach rein sachlichen Gesichtspunkten organisiert und durch B ü r o k r a t i s i e r u n g überschaubar und k o n t r o l l i e r b a r gemacht. A n die S t e l l e der direkten, a u t o r i t a t i v e n W e i tung t r i t t die gemeinschaftliche P r o b l e m l ö s u n g in z a h l reichen K o n f e r e n z e n , die den inneren Z u s a m m e n h a l t des U n t e r n e h m e n s stützen sollen. D e r P r o z e ß der F u n k t i o n a l i sierung w i r d begleitet v o m V o r d r i n g e n des systematisch geschulten „ F a c h m a n n s " , v o n der allmählichen A k a d e m i sierung der betrieblichen Führungsschicht. W e n n keine wesentlichen Ä n d e r u n g e n der Produktionsverfahren eintreten u n d das M a r k t v o l u m e n begrenzt ist bzw. die M a r k t s ä t t i g u n g nur noch eine D e c k u n g des E r satzbedarfs offen l ä ß t , beginnt die E n d p h a s e der U n t e r nehmensentwicklung. M e h r und m e h r t r i t t die durchdachte V e r w a l t u n g der Betriebsanlagen und die Leitung der A r b e i t s k r ä f t e in den V o r d e r g r u n d . D a s unternehmerische W a g n i s spielt gegenüber den P r o b l e m e n des reibungslosen A b l a u f s eine untergeordnete R o l l e . Es ist zudem durch Versicherungen, staatliche G a r a n t i e n usw. weitgehend a b gedeckt. Spezialisierte Fachleute h a b e n die F ü h r u n g des U n t e r n e h m e n s ü b e r n o m m e n , und das vordringlichste P r o blem besteht darin, die verschiedenen Ressorts zu k o o r d i nieren. D a s U n t e r n e h m e n w i r d zur „ P r o d u k t i o n s b e h ö r d e " mit entsprechendem „ B e a m t e n a p p a r a t " . Es w ä r e falsch, diese strukturelle E n t w i c k l u n g der U n ternehmungen v o m Gründungsstadium über die E x p a n sionsphase und die Konsolidierungsperiode bis zur S t a g n a -
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tionsphase mit der Entwicklung des modernen Wirtschaftssystems zu identifizieren, wenn auch einige bemerkenswerte Übereinstimmungen bestehen, auf die im Kapitel I V näher eingegangen werden soll. In jedem Abschnitt der wirtschaftlichen Entwicklung treten neue Unternehmungen auf, bilden sich neue Branchen, so daß das Gesamtbild zu jeder Zeit Unternehmungen in den verschiedenen Phasen enthält. Bisweilen durchläuft auch ein Unternehmen eine zweite Gründungs- bzw. Expansionszeit, wodurch das Bild noch differenzierter wird. Der Entwicklungszeitraum wird dabei neben den wirtschaftlich-technischen Gegebenheiten (Marktstruktur, Fortschritt der Fertigung) auch von der unterschiedlichen Unternehmensgröße (Klein--, Mittel-, Großbetriebe) beeinflußt. Wesentlich ist jedoch, daß Zielsetzung und Verhaltensweisen der Unternehmen bzw. ihrer Repräsentanten sowohl an die innere Struktur der Unternehmen selbst, als auch an die Struktur des betreffenden Wirtschaftssektors gebunden sind. Beide sind einem ständigen sozialen Wechsel unterworfen. Diese wirtschaftssoziologische Erkenntnis legt nahe, auch in der Wirtschaftstheorie nicht mehr von „dem" Unternehmer eines bestimmten Modells zu sprechen, sondern der sozialökonomischen Dynamik in geeigneter Weise Rechnung zu tragen, um zu situationsadaequaten Verhaltensanalysen zu gelangen. Die Analyse zeigt gleichzeitig, daß der universelle Gebrauch des Begriffs „Unternehmer" für die Unternehmensspitze angesichts der vielschichtigen Wirklichkeit einer differenzierenden Betrachtungsweise Platz machen sollte.
b) Soziale Dimensionen des unternehmerischen Entscheidungsfelds Die typologische Analyse des Strukturwandels der Unternehmungen ist durch systematische Untersuchungen des Unternehmensverhaltens zu ergänzen. Hierbei kommt es darauf an, die verschiedenen sozialen Dimensionen des Entscheidungsfeldes sowohl qualitativ als auch quantitativ
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zu bestimmen. Das Interesse an derartigen morphologischen Studien hat — angeregt durch E r f a h r u n g e n im militärischen Bereich des zweiten Weltkriegs — vor allem in den USA ständig zugenommen. Befragungen teilweise repräsentativen Charakters (M. J. B o w m a n , G. K a t o n a , J. R . M e y e r und E. K u h , neuerdings auch E. G u t e n b e r g), Einzelfallstudien (z. B. von R. M. C y e r t , H . A. S i m o n und D. B. T r o w) und Experimente mit verschiedenen Bezugssystemen (D. D a v i d s o n und P. S u p p e s) sind die häufigsten hierbei v e r w a n d t e n Methoden. Unter dem vieldeutigen Begriff „Operations Research" (Planungs-, Verfahrens-, Ablaufforschung) wird die Konstruktion und Auswertung teilweise empirisch fundierter, teilweise abstrakt-logischer Entscheidungsmodelle zusammengefaßt. Die Aufgabe des Wirtschaftssoziologen in diesen nur durch Teamarbeit zu verwirklichenden Projekten besteht darin, wirklichkeitsadaequate Aussagen über die möglichen Verhaltensstrukturen zu machen, die sozialen Komponenten des Entscheidungsfeldes zu bestimmen und den Ablauf des Entscheidungsprozesses festzustellen. W i e in Kapitel II, 2 und 3 beschrieben, sind die soziologisch relevanten Komponenten eines wirtschaftlichen Entscheidungsprozesses die Motivationsstruktur, von der Zielsetzung und E r w a r t u n g e n abhängen, sowie die subjektiv wahrnehmbare Situationsstruktur. K a t o n a hat darauf hingewiesen, d a ß schon hinsichtlich der Motivation der Unternehmensführung eine globale Bezugnahme auf das Gewinnstreben nicht ausreicht. 1 ) Es muß vielmehr gefragt werden, was den Beteiligten als Gewinn erscheint bzw. welche A r t des Gewinns sie vorziehen. Es ist auch wichtig, welchen Zeitraum die Gewinnerwartungen umfassen. Alle diese Überlegungen werden u.a. von dem Entwicklungsstadium beeinflußt, in dem sich das jeweilige Unternehmen befindet, von der Unternehmensstruktur (Klein-, Mittel- oder Großbetrieb, anlage1) Vgl. h i e r z u auch A . L a u t e r b a c h , M e n s c h - M o t i v e - G e l d , D ü s s e l d o r f 1957.
Stuttgart u n í
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intensiver o d e r arbeitsintensiver Betrieb) u n d auch v o n der N o r m v o r s t e l l u n g e n der U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g , die w e s e n t lich v o n der E i g e n t u m s s t r u k t u r des b e t r e f f e n d e n U n t e r nehmens abhängen. So ist z. B. die Dividendenpolitik einer großen Aktiengesellschaft die Resultante aus betriebsgebundener Sachorientierung (Investitionsvorhaben, Rücklagenbildung), steuertechnischen Erwägungen, der Einflußstärke der Aktionäre, dem Zinssatz für langfristige Kapitalanlagen und der branchenüblichen Dividendenhöhe. Es wurde festgestellt, daß das Gewinnmotiv um so stärker in den Vordergrund tritt, je schlechter die Geschäftslage ist, weil dann die Unternehmensführung ihre Fähigkeit um so mehr „beweisen" muß (K a t o n a). Sonst tritt jedoch das Ziel einer höchstmöglichen Dividende immer stärker hinter marktpolitischen Erwägungen zurück, die sich z. B. auf die Umsatzsteigerung bzw. die Vergrößerung des Marktanteils durch Kapazitätserweiterung erstrecken. Gegenüber diesen entscheidenden Überlegungen entspricht die Festlegung der Dividende mehr oder weniger gewohnheitsmäßigen Erwartungen, die der Vergangenheit oder der Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage entstammen. Auch das Problem der öffentlichen Meinung spielt eine Rolle („sozial angemessener Gewinn"). N e b e n d e m W u n s c h nach G e w i n n m a x i m i e r u n g gibt es insbesondere bei k u r z f r i s t i g e n Ü b e r l e g u n g e n zahlreiche k o n k u r r i e r e n d e M o t i v e , die d e m V e r h a l t e n s s p i e l r a u m v o n der K o n f o r m i t ä t mir. d e m brancheüblichen V e r h a l t e n bis z u r b e w u ß t e n M a c h t p o l i t i k des Außenseiters entsprechen. N e u e r d i n g s ist v o r allem auch der d y n a m i s c h e A s p e k t der u n t e r n e h m e r i s c h e n Z i e l s e t z u n g e n h e r v o r g e h o b e n w o r den, der die t r a d i t i o n e l l e n G e w i n n v o r s t e l l u n g e n a b w a n delt. D i e Z u k u n f t s e r w a r t u n g e n b e s t i m m e n das V e r h a l t e n o f t s t ä r k e r als d i e W i r t s c h a f t l i c h k e i t s r e c h n u n g e n auf G r u n d der G e g e n w a r t s l a g e . D e n n „ d e r E r f o l g der U n t e r n e h m u n g ist sehr o f t nicht so sehr das Ergebnis v o l l k o m m e n richtiger S c h ä t z u n g e n einer f ü r G e w i n n m a x i m i e r u n g auf G r u n d g e g e n w ä r t i g gegebener D a t e n o p t i m a l e n P r o d u k t i o n s m e n g e u n d Preisstellung f ü r k o n v e n t i o n e l l e P r o d u k t e , die in g e w o h n t e r Weise hergestellt w u r d e n , als v i e l m e h r das Ergebnis verbesserter neuer P r o d u k t i o n s - u n d
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Verkaufsmethoden, der Entwicklung neuer Märkte und Produkte." 1 ) Die Situation stellt sich der Unternehmensführung stets mehr oder weniger bewußt als ein soziales Kraftfeld dar, dessen verschiedene Pole unterschiedlich beeinflußt werden können und je nach der Problemlage unterschiedliches Gewicht haben. Hierbei spielen vier soziale Gruppen eine besonders wichtige Rolle: 1. die Marktpartner (Zulieferer, Absatzagenten, Verbraucher) ; 2. die Belegschaft, die in sich selbst wieder eine komplizierte Gruppenstruktur aufweist; 3. die Eigentümer (Aktionäre) und die Kreditgeber; 4. soziale Interessengruppen, die die öffentliche Meinung beeinflussen. Das Verhältnis zu den Marktpartnern wird wirtschaftlich durch den Marktanteil der Konkurrenten und durch die jeweilige Angebotselastizität der Zulieferer bzw. die Nachfrageelastizität der Abnehmer bestimmt. Wenn man bedenkt, daß ein modernes Großunternehmen meist viele Tausende von Zulieferfirmen und o f t Millionen von Kunden hat, so ist daraus die Kompliziertheit der wechselseitigen Marktverflechtungen ersichtlich. So wird der häufige Versuch verständlich, durch eine größere Fertigungstiefe die Zahl der Zulieferfirmen einzuschränken bzw. durch eigene Verkaufsorganisationen die Absatzagenten wenn nicht auszuschalten, so doch wenigstens zu kontrollieren. Dieser Wunsch, durch vertikale Konzentration die Marktbeziehungen zu beeinflussen, der durch produktionstechnische Erfordernisse (z. B. Verbundproduktion) noch verstärkt wird, findet allerdings seine Grenze in der ständig wachsenden und sich verschiebenden Arbeitsteilung. Die Beziehungen zu den Marktpartnern sind in den seltensten Fällen zufällig. Meist zeigen sie eine relativ feste organisatorische Struktur. Hierzu gehören z. B. langfristige Lieferverträge, Garantieverpflichtungen und Kundendienst1) Herbert von Beckerath, Tübingen 1954, S. 88.
Großindustrie
und
Gesellschaftsordnung,
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zusagen, verschiedene Formen der Absatzfinanzierung usw. Im Vordergrund des Unternehmensinteresses steht hierbei meist nicht die restlose Ausnützung kurzfristig sich ergebender Marktchancen, sondern die kontinuierliche Weiterentwicklung der wechselseitigen Bindungen. Das Verhältnis der Unternehmensführung zur Belegschaft wird durch den "Wunsch bestimmt, Planung, Anordnung, Durchführung und Kontrolle der verschiedenen Arbeitsabläufe möglichst reibungslos miteinander zu koordinieren. Hierzu dient die formale Strukturierung der Arbeitsbeziehungen, die nach Funktionen und Vollmachten vorgenommen wird. Der vertikale Aufbau des Unternehmens nimmt damit die Züge einer Weisungshierarchie an, in die bestimmte Spezialistenpositionen (Stabs- und Forschungsstellen) eingelagert sind. Der horizontale Aufbau zeigt die verschiedenen Arbeitsgruppen bzw. -gefüge, die allerdings durch Spezialisierung nach Tätigkeitsbereichen (Einkauf, Produktion, Verkauf usw.) voneinander getrennt sind. Neben der betrieblichen Formalstruktur gibt es eine unübersehbare Fülle von informalen, d. h. nicht an den Betriebszweck gebundenen sozialen Beziehungen, die die Organisationsstruktur nicht unwesentlich abwandeln. Hinzu kommt die prinzipielle Offenheit des Betriebes f ü r außerbetriebliche Einflüsse. Aus dieser komplizierten Sozialstruktur jedes Unternehmens wird ersichtlich, daß die Führungsprobleme ebenfalls sehr komplexer N a t u r sind. Die Entstehung der Betriebssoziologie ist zu einem großen Teil auf diesen U m stand zurückzuführen. 1 ) Die besondere Problematik der Führungsaufgabe liegt darin, daß der betriebsnotwendige Zwangscharakter der Arbeitsverrichtungen eine vollständige Anpassung der Belegschaft an die Ziele der Unternehmensführung unmöglich macht. Der hierarchischen Gliederung entspricht eine GlieZur Einführung in das Gebiet der Betriebssoziologie vgl. Ralf Dahrendorf, Industrie- und BetriebssQSiQiogie, Sammlung Gösdien Bd. 103, Berlin 1956.
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derung der Interessenlagen, die sich in der Institution des Betriebsrats, der Belegschaftsvertretung, offiziell manifestiert. So entsteht immer wieder neu die Aufgabe, die in der Betriebsstruktur immanenten sozialen Widerstände auf der Basis sachorientierter Zusammenarbeit zu überwinden. Es ist offensichtlich, daß hierbei häufig ein Kompromiß zwischen technisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkten und sozialen Argumenten geschlossen werden muß. Je größer das Unternehmen ist, desto mehr wird seine interne soziale Organisation zur vordringlichen Aufgabe der Unternehmensführung: Die Festlegung und Integration der sozialen Rollen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Motivationsstrukturen und Interessenlagen wird mitentscheidend für den Unternehmenserfolg. Der Gruppe der Eigentümer steht als einziger eine umfassende Kontrollbefugnis gegenüber der Unternehmensführung zu (falls nicht Unternehmer und Eigentümer identisch sind). Praktisch ist jedoch zum mindesten bei den großen Aktiengesellschaften mit breiter Aktienstreuung der einzelne Anteilseigner durch Delegation seiner Überwachungsfunktion an die Mitglieder des Aufsichtsrats de facto mehr oder weniger in der Rolle eines privilegierten Kreditgebers, d. h. sein Kontakt mit der Unternehmensführung ist denkbar gering. Um so wichtiger wird die Rolle des Aufsichtsrats, dem gegenüber die Unternehmensführung verantwortlich ist. In seiner Zusammensetzung zeichnet sich die Tendenz ab, über den Kreis der Eigentümer hinaus Repräsentanten der Arbeitnehmerschaft (Mitbestimmung) und gelegentlich auch Personen mit einzuschalten, die treuhänderisch das öffentliche Interesse vertreten. Je stärker die gesamtgesellschaftliche Interdependenz der Unternehmensentscheidungen hervortritt, desto wichtiger wird für die Unternehmensführung eine möglichst umfassende Kenntnis der sozialen Interessengruppen, die in irgendeiner direkten oder indirekten Weise die Unternehmenslage beeinflussen können. Das kann einmal ein Hausfrauenverband sein, das andere Mal eine Fraktion im Stadtrat; die über die Vprgebung von Bauland zu beschlie-
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ßen h a t , oder die Lehrerschaft, die die z u k ü n f t i g e n W e r k angehörigen erzieht. Die Einrichtung besonderer PublicRelations-Abteilungen zeigt die Bedeutung der Pflege außerbetrieblicher sozialer K o n t a k t e . D a r ü b e r hinaus gibt es jedoch noch eine Fülle sozial- u n d wirtschaftspolitischer Ausschüsse u n d Verbände, an deren T ä t i g k e i t die U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g mehr oder weniger direkt interessiert sein muß, weil hier wichtige Vorentscheidungen über die zuk ü n f t i g e S t r u k t u r des eigenen Entscheidungsfeldes fallen können. Diese k u r z e Skizzierung der wichtigsten Situationsmerkmale, die von den U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g e n — abgesehen von technisch-wirtschaftlichen Detailüberlegungen — ständig beachtet werden müssen, zeigt, wie komplex u n d wie schwierig P l a n u n g u n d D u r c h f ü h r u n g der U n t e r n e h m e n s politik geworden sind. Auch Überlegungen technisch-organisatorischer A r t und Wirtschaftlichkeitsberechnungen berühren stets einen oder mehrere Pole des sozialen K r a f t feldes, in dem sich das U n t e r n e h m e n befindet. D i e v o r h a n denen u n d möglichen Reaktionsweisen aller auf das soziale Entscheidungsfeld einwirkenden K r ä f t e müssen deshalb möglichst u m f a s s e n d berücksichtigt werden. D e n n die D u r c h f ü h r b a r k e i t des getroffenen Entschlusses h ä n g t neben der technisch-wirtschaftlichen V e r t r e t b a r k e i t in hohem G r a d e v o n der Bereitschaft der betroffenen sozialen G r u p p e ab, die Entscheidung anzuerkennen u n d zu stützen. Die Multidimensionalität des unternehmerischen E n t scheidungsfeldes w i r k t auch auf die Verhaltensmotivierung der Entscheidungsträger zurück. So ergeben sich f ü r jede der beschriebenen Gruppenbeziehungen bestimmte Zielvorstellungen. Gegenüber den M a r k t p a r t n e r n stehen neben dem Wunsch nach Verläßlichkeit u n d Stabilität der wechselseitigen Bindungen vor allem Leistungsgesichtspunkte auf der Basis technisch-wirtschaftlicher Vergleiche im V o r d e r g r u n d . Diese N o r m e n w e n d e t die U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g auf Zulieferer und Absatzagenten an. Sie ist ihnen aber auch selbst seitens der K u n d s c h a f t u n t e r w o r f e n .
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Auch das Verhalten zur Belegschaft wird von Leistungsgesichtspunkten bestimmt. Allerdings müssen hierbei zahlreiche soziale Normvorstellungen der Arbeitnehmerschaft, wie das Sicherheitsverlangen, Wünsche nach Anerkennung und sozial angemessener Behandlung usw. berücksichtigt werden. Im Vordergrund der Beziehungen zu den Unternehmenseigentümern steht neben dem Gewinnmotiv in allen seinen Varianten auch deren Wunsch nach sicherer Kapitalanlage. Hinsichtlich der sozialen Interessengruppen herrschen aus der Unternehmenspolitik im engeren Sinne abgeleitete Zielvorstellungen vor, die häufig den Charakter von Rechtfertigungen tragen. Unternehmensentscheidungen werden auf ihre positive gesellschaftliche Bedeutung hin interpretiert und die Funktion des Unternehmens als Dienst für die Allgemeinheit dargestellt. Die gruppenspezifische Abwandlung bzw. Interpretation der unternehmerischen Zielsetzungen kann dazu führen, daß konfligierende Normstellungen entstehen. Zur Lösung dieses Dilemmas der Unternehmensführung dient bisweilen die Integration partikularer Zielsetzungen in einer Ideologie. So bieten z. B. die „Partnerschaftsidee" und der „Leistungs-" bzw. „Produktivitätsgedanke" die Möglichkeit, Unternehmensentscheidungen in allen sozialen Bereichen einheitlich zu interpretieren. In einer wirtschaftlich integrierten Gesellschaft mit außerordentlich komplexen Wechselbeziehungen tragen Unternehmensentscheiaungen notwendigerweise sozialen Charakter. Ihre Struktur ist von mechanistischen Modellvorstellungen weit entfernt. In dem Maße, in dem die Unternehmungen komplizierte soziale Gebilde geworden sind, haben die Führungsentscheidungen die wirtschaftlich-technische Sphäre verlassen und mehr und mehr den Charakter politischen Verhaltens angenommen. 3. Die privaten Haushalte Die Frage nach dem institutionellen Rahmen und den sozialen Bestimmungsgründen des Verbrauchs von Gütern
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und Dienstleistungen stand lange Zeit gegenüber dem Interesse an Produktions- und Verteilungsproblemen im Hintergrund. Erst die mit der allgemeinen Erhöhung des Lebensstandards einhergehende Differenzierung der Marktleistungen und der wachsende Anteil der nach Abzug lebensnotwendiger Ausgaben frei verfügbaren Geldmittel am Gesamteinkommen schufen neue Voraussetzungen. Ebensowenig wie der Bedarf einfach als gegeben betrachtet werden konnte, ließ sich die Abstraktion der homogenen Güter mit eindeutig bestimmbaren Nutzenkoeffizienten (eine Voraussetzung rationaler Wahlhandlungen) aufrechterhalten. Auf der Suche nach den Beeinflussungsfaktoren des Verbraucherverhaltens wurde bald die Schwierigkeit offenbar, mit Hilfe der isolierenden Abstraktion den Problemkreis zu umschreiben und zu durchdringen. Der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen ist so sehr von der allgemeinen gesellschaftlichen Situation und dem sozialen Bezugssystem des jeweils handelnden Wirtschaftssubjekts abhängig und damit offenkundig ein Verhaltensproblem, daß sich hier ein Versuchsfeld par excellence f ü r die wirtschaftssoziologische Forschung ergab. So treten in der Gegenwart bei der Erforschung des Verbrauchs neben die quantitativstatistische Erfassung der globalen Verbrauchsausgaben zum Zwecke makroökonomischer Analysen mehr und mehr Methoden der sozialpsychologischen Mikroanalyse. Neben der traditionellen Budgetforschung wird insbesondere die Meinungsforschung nach der Methode der sample surveys und neuerdings auch die Motivforschung betrieben. Eine Synthese dieser Forschungsansätze, die sowohl eine Verlaufsanalyse der Verbraucherentscheidungen als auch die strukturelle Untersuchung des Verbrauchs vereint, zeichnet sich bereits ab. 1 ) a) Soziale Determinanten des Verbraucherverhaltens Es wäre ein großer soziologischer Irrtum, das Verbraucherverhalten zwar von der konkreten Marktsituation Anregungen in dieser Richtung vermittelt z. B. G. Scherhorn, Verhaltensforschung und Konsumtheorie, in: Schmollers Jahrbuch Jg. 80 (1960),
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her auf spezifische Güter und Dienstleistungen zu beziehen, im übrigen jedoch den Verbraucher selbst als homogenen Idealt.yp zu betrachten. Erst bei einer weitergehenden, auf die Merkmale der Sozialstruktur bezogenen Analyse der verschiedenen Verbrauchertypen gewinnen wir den Zugang zum Verständnis der Verhaltensdeterminanten. Hierbei wird sofort deutlich, daß es „den" sozial isolierten Verbraucher nur als Fiktion gibt. Der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen findet stets im Rahmen eines sozialen Bezugssystems statt, das zur Konkretisierung in spezifischen sozialen Gebilden, den Haushalten tendiert. Die überwiegende Mehrzahl aller privaten Verbrauchsausgaben wird durch sie getätigt. Unter Haushalt soll hierbei „die Einheit der auf Sicherung der gemeinsamen Bedarfsdeckung einer Menschengruppe im Rahmen eines sozialen Gebildes gerichteten Verfügungen" 1 ) verstanden werden. Bei diesen Verfügungen handelt es sich in einer überwiegend auf den Markt zentrierten arbeitsteiligen Geldwirtschaft um die Umwandlung von Geldeinkommen in Realeinkommen. Wesentlichste soziologische Funktion des Haushalts ist die Normierung des individuellen Bedarfs im Hinblick auf die objektiv gegebene Einkommenslage und die soziale Stellung sowohl innerhalb des Haushalts als auch nach außen hin. Die Summe der verschiedenen Bedarfsnormen bildet den Lebensstandard, der sich sowohl auf die wirtschaftliche als auf die soziale Lebenslage bezieht. Diese hängt im wesentlichen von der Einkommenshöhe und der Einkommensart (z. B. Regelmäßigkeit und Sicherheit der Bezüge) ab. Jede Änderung der Lebenslage wirkt sich selbstverständlich auf den Lebensstandard und damit auf das Verbraucherverhalten aus. Lange Zeit standen die Einkommensänderungen bei der Analyse des Haushaltsverhaltens im Mittelpunkt des Interesses. Ihr Einfluß auf die Lebenslage ist unmittelbar und umfassend. Doch bedürfen diese "Wechselbeziehungen einer Differenzierung. Die Bedarfsstruktur eines Haushalts um1) Erich E g n e r , Der H a u s h a l t , Berlin 1952, S. 30.
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f a ß t Ansprüche unterschiedlicher Elastizität. Ihr Ausmaß wird nur zum Teil von rationalen Erwägungen bestimmt, zum Teil unterliegt es aber auch traditionalen u n d emotionalen Verhaltensweisen. J a h o d a - Z e i s e l s gründliche Untersuchung der H a u s h a l t e von langfristig Arbeitslosen in der großen Weltwirtschaftskrise 1 ) h a t den Beweis erbracht, d a ß selbst auf dem physischen Existenzminimum ein Mindestmaß a n „Luxuskonsum" (Schokolade, Kaffee u.a.) stattfindet. Es gibt also auch „höhere" Bedürfnisse, die von Einkommensänderungen unabhängig sind, weil sie unauflöslicher Bestandteil des Selbstverständnisses eines I n dividuums oder einer sozialen G r u p p e geworden sind. Diese Festigkeit des Bedürfnishorizorits auch angesichts maximaler G e f ä h r d u n g ist zweifellos ein nicht zu u n t e r schätzendes Stabilisierungsmoment der wirksamen Nachfrage beim Ausgleich wirtschaftlicher Wechsellagen. Umgekehrt haben empirische Untersuchungen 2 ) erwiesen, d a ß bei steigendem Einkommen der relative Anteil der Verbrauchsausgaben sich z w a r strukturell verändert, aber insgesamt keineswegs zugunsten der Sparquote sinken muß, wie es K e y n e s im Anschluß an E n g e l (1895) als „fundamentales" psychologisches Gesetz postuliert hat. Die Beobachtungen zeigen also, d a ß die Einkommenselastizität der Verbrauchsausgaben von bisher wenig beachteten zusätzlichen Faktoren abhängen muß, die sich erst einer gründlicheren soziologischen bzw. sozialpsychologischen Analyse erschließen. Solche Faktoren sind z. B. Einkommensvergleiche, die Beurteilung zurückliegender Einkommensveränderungen, Einkommenserwartungen, das Verhältnis der Rücklagen zum Einkommen usw., wobei der subjektiven bzw. gruppenspezifischen Einschätzung der Lage ein besonderes Gewicht zukommt. Änderungen der Lebenslage u n d damit des Lebensstandards müssen aber nicht nur durch Verschiebungen des EinMarie Lazarsfeld-Jahoda und H. Zeisel, Die Arbeitslosen von Malienthal, Leipzig 1933. 2 ) Vgl. z. B. J. S. Duesenberry, Income, Saving and the Theory of Consumer Behavior, Cambridge, Mass. 1952, und Milton Friedman, A Theory of the Consumption Function, Princeton 1957. 5
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k o m m e n n i v e a u s v e r u r s a c h t sein. F a m i l i e n g r ü n d u n g , O r t s o d e r Berufswechsel sind nicht m i n d e r wichtige A n l ä s s e z u r R e v i s i o n d e r B e d a r f s n o r m e n . Schon 1862 e r k a n n t e R e y b a u d in einer U n t e r s u c h u n g v o n T e x t i l a r b e i t e r - F a m i l i e n die B e d e u t u n g der L e b e n s p h a s e n f ü r die H e r a n b i l d u n g spezifischer V e r b r a u c h e r g e w o h n h e i t e n . Als „Lebenszyklus" spielen diese Z u s a m m e n h ä n g e eine g r o ß e R o l l e in der m o d e r nen amerikanischen W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e . D i e B e l a s t u n g der H a u s h a l t e mit unvermeidbaren Ausgaben schwankt entsprechend d e n durch F a m i l i e n g r ü n d u n g , K i n d e r a u f z u c h t u n d schließlich R ü c k b i l d u n g z u r K l e i n s t f a m i l i e nach Selbs t ä n d i g w e r d e n d e r K i n d e r gekennzeichneten L e b e n s p h a s e n . N e b e n diesen i n d i v i d u e l l e n D e t e r m i n a n t e n d e r Lebenslage gibt es k o l l e k t i v e Beeinflussungsfaktoren, a u f die v o r allem H a z e l K y r k hingewiesen h a t . D i e eine jeweilige G e s e l l s c h a f t s s t r u k t u r k e n n z e i c h n e n d e n sozialen G r u p p e n d i f f e r e n z i e r e n sich v o r w i e g e n d n a c h i h r e m wirtschaftlichen W e r t k o d e x , der auch i h r e n jeweiligen B e d ü r f n i s h o r i z o n t p r ä g t . D e r L e b e n s s t a n d a r d eines H a u s h a l t s ist also auch schichtenspezifisch s t r u k t u r i e r t . D i e b e k a n n t e T a t s a c h e , d a ß sich z. B. ein B e a m t e n h a u s h a l t v o n d e m j e n i g e n einer Facha r b e i t e r f a m i l i e unterscheidet, belegt diese E r k e n n t n i s , die v o r allem in der französischen B u d g e t f o r s c h u n g (L e P 1 a y , H a 1 b w a c h s) w e r t v o l l e U n t e r s u c h u n g s a n s ä t z e gebracht hat. M i t dieser ü b e r i n d i v i d u e l l e n O r i e n t i e r u n g h ä n g t das P h ä n o m e n des G e l t u n g s k o n s u m s eng z u s a m m e n , d e r m i t w a c h s e n d e m L e b e n s s t a n d a r d a n B e d e u t u n g g e w i n n t . Es h a n d e l t sich hierbei u m die Ü b e r t r a g u n g sozialer B e w e r t u n g s m a ß s t ä b e in die K o n s u m s p h ä r e , die d e n jeweiligen Güter- und Dienstleistungsaufwand zum Status-Symbol w e r d e n l ä ß t . E i n e r d e r ersten, die diese Z u s a m m e n h ä n g e erforscht h a b e n , w a r d e r A m e r i k a n e r T h o r s t e i n V e b 1 e n. 1 ) D e r W e t t b e w e r b der H a u s h a l t e u m ein möglichst hohes G e l t u n g s n i v e a u d y n a m i s i e r t ihr W i r t s c h a f t s v e r h a l t e n in z u n e h m e n d e m M a ß e . E i n e z w e i t e A u s w i r k u n g ist die !) V g l . s e i n e T h e o r y of t h e L e i s u r e C l a s s , N e w Y o r k 1900 (dt.: T h e o rie d e r f e i n e n Leute, K ö l n 1959).
Die privaten Haushalte
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hierdurch mögliche „Außensteuerung" der Haushalte durch die Massenmedien der Werbung, denen mehr und mehr die Aufgabe zufällt, den K ä u f e r n die soziale R a n g s t u f u n g der Wirtschaftsgüter darzustellen. Die gruppenspezifische Strukturierung der Haushaltsaufwendungen w i r d aber hierdurch nicht eingeebnet, denn nach wie vor setzen „Bezugsgruppen", d. h. die in ihrer Lebensführung nachgeahmten Personenkreise, das N i v e a u des zu realisierenden Lebensstandards mit fest. O f t wirkt die nächsthöhere soziale Schicht als Beispiel. b) Funktionswandel der Haushalte Wie andere Sozialgebilde unterliegen auch die H a u s halte einem allmählichen Funktionswandel, der als Anpassung an die sich verändernde U m w e l t zu verstehen ist. So brachte z. B. die erste Phase der Industrialisierung eine weitgehende T r e n n u n g von W o h n s t ä t t e und Arbeitsplatz sowie die Vergrößerung der sozialen Mobilität durch horizontale (Landflucht) und vertikale (Berufswechsel) W a n d e rungsbewegungen, die zum Entstehen großstädtischer Ballungsräume und der damit einhergeheriden Einschränkung des zur V e r f ü g u n g stehenden W o h n r a u m s f ü h r t e n . Als Ergebnis können wir eine jetzt weithin abgeschlossene A u f lösung der mehrere Generationen unter einem Dach zusammenfassenden Großhaushalte feststellen. An die Stelle der durch selbständige Erzeugung und Verarbeitung von Konsumgütern (Garten, Spinnstube u.a.) betonten inneren Geschlossenheit tritt die immer stärker werdende M a r k t abhängigkeit des Haushalts. Hierbei wird die Fremdversorgung mit Gütern und Dienstleistungen durch fortschreitende Produktdifferenzierung erleichtert. Als Ergebnis individualisieren sich die Haushalte. Traditionelle Bedarfsvorstellungen werden durch persönliche Neigungen und Wünsche ersetzt. D a ß hierbei zunächst viele H a u s h a l t e überfordert werden und schließlich doch Anlehnung an ein mehr oder weniger irrational erscheinendes, d a f ü r aber um so rationaler geplantes, durch W e r b u n g vermitteltes Bezugssystem suchen, ist eine Übergangserscheinung auf dem 5*
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Die Wirtschaftsinstitutionen
W e g e zu neuen N o r m v o r s t e l l u n g e n . B e m e r k e n s w e r t ist neben der genannten Individualisierungstendenz, die den H a u s h a l t wechselnden Markteinflüssen öffnet, eine gegenläufige T e n d e n z zur K o l l e k t i v i e r u n g v o n T e i l f u n k t i o n e n , die früher zu den wesentlichsten A u f g a b e n der H a u s h a l t s f ü h r u n g gehörten. H i e r z u zählen z. B . die überindividuellen M a ß n a h m e n zur Risikosicherung (Sozialversicherung), zur Güterversorgung (Einkaufsgenossenschaften), aber auch die Zentralisierung bisher für den E i n z e l h a u s h a l t t y pischer Einrichtungen, v o r allem in den großen W o h n blocks. S o w i r d die G e w ä h r l e i s t u n g und R e a l i s i e r u n g eines erwünschten Lebensstandards w i e in vorindustriellen Z e i ten wieder eine G r u p p e n a u f g a b e . Allerdings ist an die Stelle des k o n k r e t e n , a u f Familienbeziehungen gestützten G r o ß h a u s h a l t s die a b s t r a k t e r e Interessenbindung zwischen zahlreichen individuell bleibenden K l e i n h a u s h a l t e n getreten. Besondere Bedeutung h a b e n m i t zunehmender P r o d u k t differenzierung und gleichzeitigem Ü b e r g a n g zur Massenherstellung v o n K o n s u m g ü t e r n die Versuche erlangt, die bei steigendem L e b e n s s t a n d a r d i m m e r elastischer w e r d e n den Haushaltsentscheidungen zu manipulieren o d e r wenigstens vorherzusagen. D i e s e m B e d ü r f n i s der A b s a t z p l a n u n g , das einer rationalisierten P r o d u k t i o n entspringt, v e r d a n k t die empirische Wirtschaftssoziologie wesentliche Forschungsimpulse, w e n n auch die Grundlagenforschung gegenüber der a n g e w a n d t e n „ m a r k e t i n g " - T e c h n i k w e i t zurücktritt. D i e B e m ü h u n g e n u m Steuerung der H a u s h a l t s e n t scheidungen erstrecken sich auf drei H a u p t b e r e i c h e : Z u nächst w i r d das soziale R o l l e n v e r h a l t e n des Verbrauchers durch W e c k u n g bestimmter R o l l e n e r w a r t u n g e n (z. B . „ J e d e H a u s f r a u k a u f t . . . " ) zu beeinflussen versucht, wobei der H a n g zur N a c h a h m u n g ein wichtiger F a k t o r ist. E i n e n a n deren A n s a t z p u n k t bieten die Versuche, die M o t i v a t i o n s struktur der Verbraucher anzusprechen und zu ändern, e t w a dadurch, d a ß bestimmte F u n k t i o n e n eines Gutes neue Bedürfnisse wecken ( m a n v e r k a u f t z. B . nicht n u r einen A p p a r a t , sondern zugleich Zusatzgeräte f ü r N e b e n f u n k t i o -
Der öffentliche H a u s h a l t
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nen). Eng damit zusammen hängt die Möglichkeit, bestehende Nutzenvorstellungen durch soziologische und psychologische Komponenten zu erweitern, wofür der Geltungskonsum von „"Wohlstandsgütern" ein gutes Beispiel ist. Angesichts dieser Marktstrategie, deren Objekt die Haushalte sind, wandelt sich die inhaltliche Bedeutung verschiedener bisher bei der Analyse von Konsumentenentscheidungen verwendeter Begriffe, z. B. des „Verbrauchers", des „Wirtschaftsgutes" und des „Nutzens". Sie werden in immer stärkerem Maße situations- und motivationsbezogen. Es ist gelegentlich versucht worden, diese strukturellen und funktionellen Veränderungen der Haushalte zu ideologisieren und kulturkritisch zu werten. Hierher gehören Schlagworte wie das von der „Konsumpflicht" in einer „Verbrauchergesellschaft", die die „Autonomie der Konsumenten" bedrohe. Derartige Verabsolutierungen banaler Alltagsweisheiten und.ihre Bewertung anhand eines fiktiven Idealtyps (der „autonome" Konsument) überschreiten selbstverständlich die Grenzen der wirtschaftssoziologischen Aussagemöglichkeiten. Sie zeigen deutlich die Gefahren einer Überinterpretation festgestellter Entwicklungstendenzen. 4. Der öffentliche Haushalt Wohl in keinem Bereich ist die enge Verflechtung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Vorgänge so offensichtlich wie in der öffentlichen Finanzwirtschaft. Bedarfsfestsetzung, Mittelbeschaffung und Mittelverwendung im Rahmen des Staatshaushalts spiegeln die jeweiligen Auffassunden über die Funktionen des Staates wider und sind gleichzeitig eng verbunden mit dem strukturellen Aufbau der betreffenden Gesellschaft. Die Beschäftigung mit den hier auftretenden Problemen hat zum Entstehen einer gerade im deutschen Sprachbereich besonders geförderten Sonderdisziplin geführt: der Finanzsoziologie. Nach zahlreichen Vorarbeiten, vor allem seitens der Vertreter der historischen Schule (L. v. S t e i n , A d o l p h W a g n e r , A.
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Die Wirtschaftsinstitutionen
Schäffle, G. Schmoller) h a t sie Rudolf G o l d s c h e i d als „ L e h r e v o n der gesellschaftlichen Bedingtheit des öffentlichen H a u s h a l t s u n d seiner die Gesellschaftsentwicklung festlegenden F u n k t i o n " 1 ) z u begründen versucht. D e r N a c h s a t z deutet an, d a ß er sich hierbei von einer w e r t b e t o n t e n staatssozialistischen G r u n d k o n z e p t i o n leiten ließ, die zu scharfen K o n t r o v e r s e n führte. Abseits v o n diesen polemischen A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n über das A u s m a ß der W i r t s c h a f t s - u n d G e s e l l s c h a f t s g e s t a l t u n g seitens des S t a a t e s h a b e n in der Folgezeit Untersuchungen zur S t e u e r m o r a l , zur F i n a n z g e s i n n u n g , zu den steuerpolititischen I d e a l e n u n d a n d e r e n P r o b l e m e n wichtige T e i l e r g e b nisse gebracht. D i e V e r l a g e r u n g des Schwergewichts von der historisch-soziologisch orientierten Ideologie- u n d Institutionsforschung zur g e g e n w a r t s n a h e n empirischen V e r haltensforschung hat auch in der F i n a n z s o z i o l o g i e zu einem Wechsel der T h e m a t i k g e f ü h r t , f ü r den die A r b e i t e n v o n S c h m ö l d e r s u n d seiner K ö l n e r Forschungsstelle f ü r empirische S o z i a l ö k o n o m i k mit ihrer H i n w e n d u n g zur S o zialpsychologie charakteristisch sind. Bei der soziologischen A n a l y s e des öffentlichen H a u s halts, d. h. des F i n a n z g e b a r e n s der öffentlichen H a n d u n d seiner sozialen A u s w i r k u n g e n sind drei Ebenen der F r a g e stellung zu unterscheiden. Zunächst läßt sich mit historischsoziologischen M e t h o d e n der W a n d e l der sich im jeweiligen Haushaltsplan manifestierenden finanzpolitischen Zielsetzungen in ihrer gesellschaftlichen Bedingtheit untersuchen. H i e r b e i treten v o r a l l e m die sozialen O b j e k t i v a t i o nen, die gesellschaftlichen W e r t - und N o r m v o r s t e l l u n g e n , in das Blickfeld des Wissenschaftlers. S o d a n n k a n n nach den soziologischen A b l a u f g e s e t z e n des jeweiligen Prozesses der finanzpolitischen W i l l e n s b i l d u n g ( B e d a r f s f e s t s e t z u n g ) sowie des H a u s h a l t s g e b a r e n s ( E i n n a h m e - u n d A u s g a b e n gestaltung) gefragt werden. Diese Problemstellung führt n o t w e n d i g e r w e i s e zu einer eingehenden I n s t i t u t i o n s a n a l y s e in enger V e r b i n d u n g m i t F r a g e s t e l l u n g e n der politischen Rudolf Goldscheid im Handbuch Bd. 1 (1926), Tübingen, S . 147.
der
Finanzwissenschaft,
1. Aufl.
D e r öffentliche Haushalt
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Soziologie. Schließlich können die Verhaltensweisen der vom öffentlichen H a u s h a l t tangierten Personen, Gruppen und Institutionen Gegenstand der soziologischen Analyse sein, die sich dann vorwiegend der mikrosoziologischen Methoden der Verhaltensforschung zu bedienen hat. Auf allen drei Ebenen der Fragestellung ist die Berücksichtigung der „background factors", der Strukturmerkmale der Gesamtgesellschaft, unbedingt erforderlich. Daraus ergibt sich die Verbindung zur allgemeinen Soziologie. a) Der Wandel
der
Zielsetzungen
T e s c h e m a c h e r hat darauf hingewiesen, d a ß die wissenschaftliche Behandlung finanzieller Probleme vom Denken über den Staat ausgegangen ist. 1 ) Aber auch das tatsächliche Finanzgebaren der öffentlichen H a n d ist stets von der jeweils herrschenden Staatsauffassung abhängig gewesen. Der H o f s t a a t des Merkantilismus verkörperte in seinem auf den Souverän als Repräsentanten von Staat und Gesellschaft zentrierten hierarchischen A u f b a u ein metaphysisch fundiertes Normsystem, dessen Verwirklichung alle Bereiche wirtschaftlicher Tätigkeit zu dienen hatten. Das Individualinteresse wurde einem allerdings durch den absolutistisch regierenden Fürsten jederzeit korrumpierbaren Allgemeinwohl geopfert. Analog wurden die Funktionen des die Einzelwirtschaften überragenden Staatshaushalts außerordentlich ausgeweitet und schließlich ganz auf die Bedürfnisse des H o f e s ausgerichtet. Es ist verständlich, daß in der folgenden Epoche des Wirtschaftsliberalismus mit allen Mitteln versucht wurde, diese Funktionen des Staatshaushalts so weit wie möglich einzudämmen oder — wo dies unmöglich w a r — sie wenigstens im Hinblick auf den Wirtschaftsablauf zu neutralisieren. In der sogenannten Edinburgher Regel („leave-themas-you-find-them-rule") f ü r die Steuererhebung kommt dieses „Neutralitätsdogma" der staatlichen Einnahmenund Ausgabengestaltung am deutlichsten zum Ausdruck. T e s c h e m a c h e r in d e r S c h a n z - F e s t s c h r i f t , Bd. II, T ü b i n g e n 1928, S. 423
72
Die Wirtschaftsinstitutionen
W i e der Staat, getrennt von der Gesellschaft, an deren Peripherie ein Nachtwächterdasein fristen und hierbei außerdem zu den im privatwirtschaftlichen Bereich so gut bewährten Verhaltensmaximen des „guten Hausvaters" verpflichtet sein sollte, so wurde angestrebt, den Staatshaushalt lediglich auf unumgänglich notwendige Ordnungsfunktionen zu reduzieren. Hiergegen leisteten sozialkonservative K r ä f t e allerdings teilweise erfolgreichen W i d e r stand, so daß der rein liberalistischen Finanzpolitik in den meisten Staaten nur ein relativ kurzes Zwischenspiel beschieden war. D i e mit der Industrialisierung dringlich gewordenen Probleme der überindividuellen Daseinsvorsorge und der dadurch anfallende Sozialaufwand sowie die in einer dynamischen Gesellschaft mit rasch zunehmender Arbeitsteilung lawinenartig anwachsenden Verwaltungsaufgaben führten zu einer Ausdehnung der Staatsauf gaben in solchem M a ß e , daß der Wechsel vom „Anteilsystem" zum „Kontrollsystem" (F. K . M a n n) des Staatshaushalts in bezug auf die Gesamtwirtschaft offensichtlich wurde. Diesem Finanzgebaren entsprechen die Zielsetzungen des auf der Massendemokratie beruhenden Sozialstaates, der die Verantwortung für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu tragen hat. M i t der bewußten Nutzbarmachung des Staatshaushalts für wirtschafts- und sozialpolitische Zielsetzungen im R a h m e n eines volkswirtschaftlichen Gesamthaushalts (functional finance) zeichnet sich das vorläufige Endstadium dieses Entwicklungstrends in der westlichen W e l t ab: „Die Eingliederung des Staatshaushalts in den Haushalt der Gesamtheit ist das charakteristische M e r k mal für seinen Strukturwandel im Sozialstaat der Gegenwart. Dadurch wird er aus einem neben dem Wirtschaftsund Sozialleben stehenden Gebilde zu dessen Glied gemacht, und zwar zu demjenigen, das für seinen A u f b a u und A b l a u f die letzte Verantwortung t r ä g t . " 1 ) D i e E n t wicklung verläuft jedoch nicht einheitlich. D e m pluralisti1) Egner a.a.O., S. 495.
Der öffentliche Haushalt
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sehen Gruppenstaat der Gegenwart mit der Zielsetzung des Interessenausgleichs auf der Basis des Kompromisses entspricht ein Finanzgebaren der öffentlichen H a n d , in dem dieser Ausgleichscharakter eng verbunden mit der N o t wendigkeit teilweise uneinheitlicher Lösungsversuche zur Geltung gelangt. Die Rolle des Staates wird hierbei durch die Vielschichtigkeit seiner Institutionen immer schwerer überschaubar. Neben den Bundeshaushalt, die Länderhaushalte und diejenigen der Gemeinden treten in stärkerem Maße die „intermediären Finanzgewalten" (z. B. Sozialversicherungsträger) mit öffentlich-rechtlichem Charakter, aber selbständigem Finanzgebaren. 1 ) Alle wesentlichen Probleme der Finanztheorie und Finanzpolitik, ob sie z. B. die Frage des Haushaltsdefizits oder die Wirksamkeit einer antizyklischen Haushaltspolitik betreffen, lassen sich erst vor dem Hintergrund der Staatsstruktur, der in ihr herrschenden Machtverhältnisse und konfligierenden Zielsetzungen in ihrer ganzen Tragweite erfassen. 2 )
b) Das Finanzgebaren der öffentlichen Hand
Die Wirtschaftsführung des Staates kann als Ergebnis eines Anpassungsprozesses zwischen vorgegebener Zielsetzung und sozialer Wirklichkeit (Wirtschaftslage, Sozialstrüktur u.a.) aufgefaßt werden, wobei die Vollzugsorgane durch ihren stark institutionellen Charakter und die dementsprechend überwiegende juristische Verfahrensweise nur einen geringen Entscheidungsspielraum haben. Die hierdurch bedingte Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeiten führt deshalb häufig zu Phasenverschiebungen im Anpassungsprozeß. Der Staatshaushalt ist schon rein zeitlich gesehen wenig flexibel und in der A r t und Höhe der Aufwendungen rechtlich gebunden. Dies fällt konjunktur3 ) V g l . h i e r z u F. K. M a n n , Die i n t e r m e d i ä r e n F i n a n z g e w a l t e n u n d ihr Einfluß auf D e u t s c h l a n d s f i n a n z i e l l e B e l a s t u n g , i n : J b . f ü r N a t i o n a l ö k o n o m i e u n d S t a t i s t i k , Bd. 74 (1928), S. 219—237. 2 ) Eine b e m e r k e n s w e r t e U n t e r s u c h u n g v o n G. S c h m ö l d e r s ü b e r „Die P o l i t i k e r u n d die W ä h r u n g " ( F r a n k f u r t / M a i n 19601 zeigt, w i e s t a r k b e i d e r E i n s t e l l u n g d e r f ü r d e n S t a a t s h a u s h a l t letztlich v e r a n t w o r t l i c h e n P a r l a m e n t a r i e r die w i r t s c h a f t l i c h e Sachlogik z u g u n s t e n p o l i t i s c h e r U b e r legungen zurücktritt.
74
Die Wirtschaftsinstitutionen
politisch um so schwerer ins Gewicht, als „in einem modernen Industriestaat, der sich jahrelang auf der H ö h e der Vollbeschäftigung bewegt, der Spielraum f ü r kurzfristiges, zusätzliches Wachstum außerordentlich k n a p p ist. Anspannungen, die in einem Bereich der W i r t s c h a f t a u f t r e t e n , k ö n n e n dabei sehr schnell und o f t u n e r w a r t e t um sich greifen." 1 ) Bei der geringen K o n j u n k t u r e l a s t i z i t ä t der Staatsausgaben ist es um so bedeutungsvoller, die langfristige Übereinstimmung zwischen der Wirtschafts- u n d Gesellschaftsentwicklung einerseits u n d der Entwicklung des Staatshaushalts andererseits zu erzielen. Die Lösung dieser A u f g a b e w i r d um so komplizierter, je stärker A r beitsteilung und I n t e r d e p e n d e n z der Wirtschaft ausgebildet sind und je dynamischer die Sozialstruktur w i r d . H i n z u k o m m t die hieraus resultierende Unübersichtlichkeit des politischen Spannungsfeldes, als dessen Resultante der staatliche H a u s h a l t s p l a n erscheint. N e b e n der Wirtschaftsbürokratie des Staates u n d den verschiedenen G r u p p e n der politischen F u n k t i o n ä r e spielt die durch Massenmedien beeinflußbare öffentliche Meinung und die Vielzahl der w i r t schaftlichen Interessengruppen eine immer größere Rolle zum mindesten im V o r r a u m der eigentlichen Beschlußfassung. Ein typisches Beispiel f ü r den Einfluß relativ k u r z fristiger und rein politischer E r w ä g u n g e n sind viele finanzpolitische Beschlüsse in den W a h l j a h r e n . Bereits bei der Festsetzung des Finanzbedarfs, die in der parlamentarischen Verabschiedung des Budgets gipfelt, spiegeln sich die verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen K r ä f t e . Z w a r sind die G r u n d a n f o r d e r u n gen durch die S t r u k t u r m e r k m a l e der Gesamtgesellschaft, ihre gegenwärtige Situation und vorgegebene traditionelle Verpflichtungen festgelegt. So bestimmt z. B. der Altersa u f b a u der Bevölkerung das A u s m a ß vieler Sozialausgaben und die Möglichkeiten der Lastenverteilung. D i e soziale Schichtung, die v o r allem in der Einkommens-, V e r m ö 1) B u n d e s f i n a n z m i n i s t e r Etzel in e i n e m Z ü r c h e r V o r t r a g b l e m e d e r K o n j u n k t u r - u n d F i n a n z p o l i t i k " am 1 . 4 . i960. Zürcher Z e i t u n g v o m 3. 4. 1960.
über Vgl.
„ProNeue
D e r öffentliche H a u s h a l t
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gens- u n d Berufsstruktur zum sozialstatistisch m e ß b a r e n Ausdruck k o m m t , legt eine ganz bestimmte F o r m der M i t t e l a u f b r i n g u n g u n d -Verwendung v o n vornherein nahe. Die R a n g o r d n u n g der einzelnen Positionen u n d die entsprechende Mittelzumessung sind jedoch Gegenstand o f t heftiger, mit verschiedenartigsten A r g u m e n t e n g e f ü h r t e r Auseinandersetzungen. Hierbei k o m m t die bemerkenswerte Tatsache zum Vorschein, d a ß der überragende Bedeutungszuwachs, den der Staatshaushalt im gesamten Wirtschaftsleben erhalten hat, gleichzeitig dazu f ü h r t e , d a ß n u n innerhalb dieser „mittels Zwangsleistungen finanzierten autoritären P l a n w i r t s c h a f t " ( S c h m ö l d e r s ) die gesellschaftlichen Sonderinteressen immer stärker zum Vorschein k o m men, so d a ß z w e i f e l h a f t bleibt, wer im E n d e f f e k t die Zwecke setzt und über die Mittel v e r f ü g t . Schlagworte wie „totaler Versorgungsstaat" oder „Machtinstrument der M a n a g e r " vermögen jedenfalls den komplexen Sachverhalt keineswegs zu klären. Ebenso falsch aber w ä r e auch eine rein f o r m a l e Betrachtung, in der die Kollektivbedürfnisse als gegeben erscheinen. Sie sind stets abhängig v o n der sozialen, wirtschaftlichen u n d politischen S t r u k t u r und w a n d e l n sich mit ihr. D i e Beschaffung der im Rahmen des Staatshaushalts benötigten Mittel ist z w a r im wesentlichen eine V e r w a l t u n g s aufgabe, die mit z u n e h m e n d e r Rationalisierung des W i r t schaftslebens auch immer rationaler und abstrakter gesteuert w i r d . I n der A r t der M i t t e l a u f b r i n g u n g spiegeln sich jedoch die sozialen Verhältnisse u n d Beziehungen auf m a n nigfache A r t . So w i r d z. B. ein Staat mit vorwiegend selbständig schaffender Bauern- und H a n d w e r k e r b e v ö l k e r u n g und geringer M a r k t e n t w i c k l u n g notwendigerweise ein anderes Steuersystem haben als ein moderner Industriestaat mit einer vorwiegend aus A r b e i t n e h m e r n bestehenden aktiven Bevölkerung u n d starker K o n z e n t r a t i o n des Eigentums an den Produktionsmitteln. Auf die E n t s p r e c h u n g zwischen S t e u e r f o r m u n d Gesellschaftsstruktur hat C a r l B r i n k m a n n treffend hingewiesen: Während im merkantilistischcn F r ü h k a p i t a l i s m u s die A u s b i l d u n g
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Die Wirtschaftsinstitutionen
großer Märkte erstmals die Ablösung alter Personal- und Realsteuern durch Massenverbrauchssteuern (Akzise) nahelegte, wurden in der folgenden individualistischen, konkurrenzwirtschaftlichen Phase diese Steuern entweder als vermeidbar (Problem der Luxusbesteuerung) oder aber als unsozial betrachtet. Die Folge war der Siegeszug der Einkommensteuer, die sozialpolitisch ausgleichend wirken sollte. Mit der außerordentlichen Ausweitung der Staatsaufgaben im Spätkapitalismus wurde eine neue U m gestaltung bzw. Ergänzung des Steuersystems notwendig. Gegenüber den „Maßsteuern" treten nun die „unmerklichen M a r k t steuern" (S c h m ö 1 d e r s), insbesondere die Umsatzsteuer, mehr in den Vordergrund. Durch die Konzentration der wirtschaftlichen Wertschöpfung in den Großunternehmen bahnt sich vielleicht einmal eine ähnliche U m w ä l z u n g in Richtung auf „Betriebssteuern" ( B r i n k m a n n ) an. 1 )
Während die Mittelbeschaffung in liberaler Auffassung nach rein fiskalischen Gesichtspunkten möglichst allgemein, gleichmäßig, bestimmt, bequem und in der Aufbringung billig erfolgen sollte ( A d a m S m i t h ) , hat die Funktionsänderung des Staates auch hier zu einem Wandel der Auffassungen geführt. Der fiskalische Hauptzweck wird mehr und mehr durch wirtschafts- und sozialpolitische Nebenzwecke ergänzt (z. B. Mittelstandsförderung u.a.). Damit wird zugleich eine institutionelle Veränderung des staatlichen Finanzapparates eingeleitet, die zur stärkeren Integration von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft führt. Der Staatshaushalt wird zu einem Kontrollinstrument, das die Dispositionen der privaten Unternehmungen und Haushalte im Rahmen gewisser Toleranzen steuert. Deutlich kommt diese Tendenz in der Mittelverwendung seitens der öffentlichen Hand zum Ausdruck. Das ständige Anwachsen der Staatsausgaben ist von einer Umverteilung des Sozialprodukts begleitet, die die gesamte Bevölkerung erfaßt. Diese Einkommensübertragung (C o 1 m) durch den Staat zeigt besonders deutlich die wachsende Verflechtung von Staatshaushalt und Privathaushalten. Aber selbst dort, wo eine reine Einkommensbeanspruchung seitens der öffentV g l . h i e r z u C a r l B r i n k m a n n , Die t h e o r e t i s c h e n G r u n d l a g e n d e r m o d e r n e n S t e u e r r e f o r m d e b a t t e , i n : F i n a n z a r c h i v Bd. H (1948), S. 313 ff
Der öffentliche Haushalt
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liehen H a n d vorliegt, führt die Größenordnung der Mittel und die Vielzahl der damit finanzierten staatlichen Funktionen zu Nebenwirkungen, wie z. B. der Tatsache, daß in der Bundesrepublik der Staat zum größten Arbeitgeber in der Gesamtwirtschaft geworden ist. Die dadurch gegebene Machtfülle wird jedoch durch den .Interessenpluralismus der letzten Entscheidungsinstanzen wieder ausgeglichen. Selbstverständlich ist bei der Verwendung der Haushaltsmittel ebenfalls nicht nur die unmittelbare Zwecksetzung, sondern auch die Berücksichtigung der sozialen Gegebenheiten wichtig (z. B. Vergebung von Aufträgen in Notstandsgebiete). c) Auswirkungen
auf
Sozialstruktur
und
Sozialverhalten
Bei einem Anteil des Staates am Bruttosozialprodukt von rund 40°/o, wie gegenwärtig in der Bundesrepublik, kann der. gesamtwirtschaftliche Einfluß des öffentlichen Finanzgebarens nicht umfassend genug gesehen werden. Schon von der Verteilung der Mittel auf die einzelnen Finanzinstitutionen gehen starke strukturelle Wirkungen aus. Gegenwärtig verteilen sich diese Mittel zu 47 %> auf den Bundeshaushalt, zu 4 n/o auf den Lastenausgleichsfonds des Bundes, zu 28 %> auf die 11 Länderetats und zu 21 °/o auf die Gemeindeetats. Daneben werden erhebliche Mittel von den „intermediären Finanzgewalten", insbesondere den selbständigen Sozialversicherungsträgern, in Anspruch genommen. Dieser Verteilungsschlüssel ist ein wichtiges Indiz für die innere Struktur des Staates. J e nach dem Ausmaß, in dem zentralistische oder föderalistische K r ä f t e sich durchzusetzen vermögen, schwanken auch die relativen Anteilszahlen. Die Funktionsfähigkeit z. B. der Gemeinden und damit der Erfolg einer dezentralen Selbstverwaltung wird entscheidend von der Aufschlüsselung der zur Verfügung stehenden Mittel beeinflußt. Dem horizontal zwischen gleichgeordneten Verwaltungsinstanzen oder vertikal zwischen einander
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Die Wirtschaftsinstitutionen
über-und untergeordneten Instanzen stattfindenden Finanzausgleich k o m m t deshalb eine g r o ß e B e d e u t u n g zu. I n ä h n l i c h e r W e i s e b e e i n f l u ß t die A u f b r i n g u n g d e r ö f f e n t lichen M i t t e l u n d i h r e V e r t e i l u n g auf die verschiedenen Aufgabenbereiche die gesamtgesellschaftliche Struktur. F. K . M a n n unterscheidet drei W e g e , auf d e n e n der S t a a t mittels der Besteuerung auf das soziale Leben E i n f l u ß nehmen kann: 1. durch Ä n d e r u n g sozial u n e r w ü n s c h t e n menschlichen Verhaltens; 2. durch R e g u l i e r u n g d e r W i r t s c h a f t s m a c h t d e r sozialen G r u p p e n u n d Klassen; 3. durch B e k ä m p f u n g sozialer M i ß b r ä u c h e des K a p i t a lismus u n d die E r l e i c h t e r u n g des Ü b e r g a n g s zu einer a n deren Wirtschaftsverfassung.') D i e staatlich i n d u z i e r t e n V e r h a l t e n s ä n d e r u n g e n reichen v o n der K o n s u m s t e u e r u n g ( V e r b r a u c h s s t e u e r n ) , wie sie z. B. in G r o ß b r i t a n n i e n w ä h r e n d u n d nach d e m zweiten W e l t k r i e g a n g e w e n d e t w u r d e , bis z u r b e v ö l k e r u n g s p o l i t i schen E i n f l u ß n a h m e auf die F a m i l i e n g r ö ß e durch entsprechende A b s t u f u n g d e r Steuersätze' o d e r Ausgleichszahlungen, wie sie seit d e r A n t i k e b e k a n n t ist (Lex P a p i a P o p p ä a ) u n d g e g e n w ä r t i g v o r allem in F r a n k r e i c h p r a k t i z i e r t w i r d . D i e r e l a t i v e M a c h t p o s i t i o n sozialer G r u p p e n l ä ß t sich auf l a n g e Sicht durch e n t s p r e c h e n d e V e r t e i l u n g d e r Steuerlast (z. B. E r b s c h a f t s s t e u e r konfiskatorischen C h a r a k t e r s ) beeinflussen. I n diesem Z u s a m m e n h a n g ist auch d a r a u f h i n zuweisen, d a ß die A r t der D e c k u n g des finanziellen S t a a t s b e d a r f s die r e l a t i v e S t e l l u n g sozialer G r u p p e n beeinflußt. So begünstigt z. B. die A n l e i h e f i n a n z i e r u n g durch die d a m i t v e r b u n d e n e n periodischen Z i n s z a h l u n g e n das E n t s t e h e n einer Rentnerschicht, f ö r d e r t aber gleichzeitig die p r i v a t e S p a r t ä t i g k e i t , w ä h r e n d die F i n a n z i e r u n g über S t e u e r n u n d A b g a b e n zunächst e i n m a l d e n S p i e l r a u m f ü r die p r i v a t e V e r m ö g e n s b i l d u n g schmälert. W i e s t a r k der S t a a t s h a u s h a l t s t r u k t u r v e r ä n d e r n d w i r k e n J ) F. K. M a n n , S. 113.
Finanztheorie
und
Finanzsoziologie,
Göttingen
1959,
D e r öffentliche H a u s h a l t
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kann, d a v o n legen die Revolutiönsetats der letzten J a h r h u n d e r t e ein beredtes Zeugnis ab. 1 ) Aber auch o h n e derartige einschneidende Ereignisse tragen die fast kontinuierliche Erweiterung des staatlichen Haushaltsvolumens u n d die wachsende Intensität der öffentlichen F i n a n z w i r t s c h a f t zu einer tiefgreifenden V e r ä n d e r u n g des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems bei. Sie zeigt sich sowohl in der V e r schiebung struktureller D a t e n (z. B. durch Subventionen und durch zollpolitische M a ß n a h m e n ) als auch in der Steuerung des Wirtschaftsablaufs (z. B. durch antizyklische Beeinflussung der W i r t s c h a f t s d y n a m i k ) . Als hervorstechendes M e r k m a l ist hier der T r e n d zur Sozialisierung v o n Risiken b z w . Verlusten zu nennen, der einerseits den individuellen Dispositionsspielraum einengt, andererseits jedoch die Stabilisierung der langfristigen Entwicklung f ö r d e r t . Besonderes Interesse h a t seit jeher die Frage nach den Auswirkungen öffentlichen Finanzgebarens auf die Einstellung der Betroffenen zum Staate b z w . zu den T r ä g e r n der Finanzhoheit g e f u n d e n . Die Untersuchungen zur Feststellung der „Finanzgesinnung" ( G r o s s m a n n ) bzw. „Steuermentalität" ( S c h m ö l d e r s ) zeigen deren starke, auch v o n außerwirtschaftlichen F a k t o r e n abhängende I r r a tionalität. Die f ü r den einzelnen k a u m überschaubare Vielf a l t u n d Verflechtung der Staatseinnahmen u n d -ausgaben h a t zu einem hohen M a ß v o n Orientierungslosigkeit u n d Interesselosigkeit g e f ü h r t . W o der Anspruch des Staates m e ß b a r u n d zugleich merklich in Erscheinung tritt, also die Betroffenen v o r einer echten Entscheidung über die Mittelv e r w e n d u n g stehen, werden die Möglichkeiten der Steuervermeidung und der Steuerüberwälzung bis zur s t r a f b a ren Steuerhinterziehung teilweise virtuos g e h a n d h a b t . H i e r bei zeigt sich, d a ß die Steuermoral, d. h. „die Einstellung einer G r u p p e oder der Gesamtheit der Steuerpflichtigen zur Frage der E r f ü l l u n g oder Vernachlässigung ihrer steuerlichen Pflichten" 2 ) schichtenspezifische Unterschiede a u f !) Vgl. h i e r z u F. K. M a n n a . a . O . , S. 142 ff. 2 ) G ü n t e r Srfimölders, Das I r r a t i o n a l e in d e r ö f f e n t l i c h e n F i n a n z w i r t schaft, H a m b u r g 1960,
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Die Wirtsdiaftsinstitutionen
weist. S c h m ö l d e r s konnte in einer Umfrage feststellen, daß „den Steuerdelikten eine um so größere Bedeutung beigemessen wird, je weniger man selbst Gelegenheit dazu hat . . . : Die Angestellten beurteilen . . . das Steuerdelikt etwas strenger als die Beamten, und diese wiederum sind etwas strenger als die Arbeiter — von ihnen allen heben sich die Selbständigen und die Landwirte durch eine besonders großzügige Einstellung zum Steuervergehen ab."1) Die starken Impulse zu strukturellen und funktionellen Veränderungen der gesamten Wirtschafts- und Sozialordnung, die von Umfang, Aufbau und Wirkungskreis des Staatshaushalts ausgehen, haben zu grundsätzlichen E r örterungen Anlaß gegeben, in deren Mittelpunkt das Schlagwort vom „Wohlfahrtsstaat" steht. Ohne die Ausweitung des Staatshaushalts wäre eine Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung bei weitgehender Verminderung des Existenzrisikos für die breiten Bevölkerungsschichten kaum denkbar gewesen. Die Erfahrung zeigte überdies, daß auch seitens der Unternehmungen gegen die Abdeckung eines zu großen Risikos bzw. die Übernahme unrentabler Funktionen kaum Einwände erhoben wurden. D e r Preis hierfür bestand allerdings in einer Einengung des privaten Entscheidungsspielraums hinsichtlich wirtschaftlicher Mittel und ihrer Verwendung zugunsten des Staates. Eine Beurteilung dieser Entwicklung kann sich aber nidit allein an Kategorien der Zweckmäßigkeit orientieren, sondern setzt sozialethische Maßstäbe voraus. Sie sollte jedoch stets anhand einer gründlichen Struktur- und Funktionsanalyse des Staatshaushalts erfolgen. Hierfür vermag die W i r t schaftssoziologie wesentliche Gesichtspunkte zu liefern. 5. Die Wirtschaftsorganisationen Die soziale Dimension des Wirtschaftsablaufs tritt besonder klar in den mannigfachen Zusammenschlüssen der Wirtschaftssubjekte zur Wahrung ihrer Marktinteressen 1) Schmölders a.a.O., S. 105 und S. 109.
Die Wirtschaftsorganisationen
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und daraus abgeleiteter Zielsetzungen bzw. Forderungen zutage. Diese organisatorische „Infrastruktur" der "Wirtschaftsbeziehungen ist das Ergebnis einer grundlegenden institutionellen Umwandlung der „kapitalistischen" W i r t schafts- und Gesellschaftsordnung. D e r P r o z e ß der Industrialisierung wurde begleitet vom Vordringen liberaler, individualistischer Wirtschaftsdoktrinen, die auf alle institutionellen Bindungen der Wirtschaft zugunsten der harmonischen Selbstregulierung (Laissezfaire-Prinzip) glaubten verzichten zu können. So steht am Anfang der modernen Wirtschaftsentwicklung die A u f lösung ständischer Vereinigungen zur Beeinflussung des Marktverhaltens (in Frankreich: Loi L e Chapelier, 1 7 9 1 ; in Großbritannien: General Combinations Act, 1 7 9 9 ) . A n ihre Stelle traten die privatrechtlichen Prinzipien der V e r trags- und Gewerbefreiheit. I n der Folgezeit erwies sich jedoch, daß die K r ä f t e eines ungehemmten allgemeinen W e t t bewerbs nicht nur eine Stabilisierung der Wirtschaftsstruktur unmöglich machten, sondern darüber hinaus existenzgefährdende Auswirkungen auf immer breitere B e völkerungsschichten hatten. Einen der ersten und folgenreichsten Versuche, den Marktmechanismus durch kollektive Aktion regulierend zu beeinflussen, stellt die Gründung von Gewerkschaften dar. Die strukturelle Gleichgewichtslosigkeit des Arbeitsmarktes, wo dem Zwang zum lebensnotwendigen Erwerb seitens des abhängigen Arbeitnehmers der relativ breite Anpassungsspielraum dessen gegenübersteht, der über die Produktionsmittel verfügt, ließ sich nur durch die ausgleichende Gegenk r a f t der zu Gewerkschaften zusammengeschlossenen A r beitnehmer mildern. D a der einzelne Unternehmer auf die Dauer jedoch der meist überbetrieblich organisierten A r beitnehmerschaft gegenüber benachteiligt war, kam es als R e a k t i o n zur Gründung von Arbeitgeberverbänden. I n allen fortgeschrittenen Industrieländern bestehen als Folge dieser Institutionalisierung sozialer Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt relativ festgefügte Organisationsstrukturen beider Marktpartner. 6
Fürstenberg,
Wirtschaftssoziologie
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Die Wirtschaftsinstitutionen
Ähnliche Wege der organisierten Selbsthilfe f ü h r t e n auf den Geld- und W a r e n m ä r k t e n zur G r ü n d u n g v o n Genossenschaften, d. h. zum Zusammenschluß gleichberechtigter P a r t n e r zu Wirtschaftseinheiten, die sich die wirtschaftliche F ö r d e r u n g ihrer Mitglieder zum Ziel setzten u n d prinzipiell den Interessenten zum Beitritt offenstanden. W ä h r e n d anfänglich umfassende Koalitionsverbote v o r allem, die Entwicklung wirtschaftlicher Organisationsformen vom T y p der Gewerkschaften stark behinderten, w u r d e in der zweiten H ä l f t e des 19. J a h r h u n d e r t s zunehmend ihre soziale u n d wirtschaftliche O r d n u n g s f u n k t i o n e r k a n n t . Zusammenschlüsse der L a n d w i r t e , H a n d w e r k e r , H ä n d l e r und Gewerbetreibenden zu Innungen, sowie L a n d wirtschafts-, H a n d w e r k s - , Industrie- ' und H a n d e l s k a m m e r n übernahmen allmählich wichtige Selbstverwaltungsaufgaben, die das Funktionieren der M a r k t w i r t s c h a f t wesentlich verbesserten, indem sie z. B. die M a r k t t r a n s p a renz und M a r k t a n p a s s u n g förderten, die Startchancen bei der A u f n a h m e wirtschaftlicher T ä t i g k e i t e n vereinheitlichten, sowie durch Verhaltensnormierung und entsprechende Sanktionen den unlauteren W e t t b e w e r b u n t e r b a n d e n . Auch auf dem Dienstleistungssektor der W i r t s c h a f t bildete sich allmählich eine Vielzahl berufsständischer Organisationen heraus, die zur Vereinheitlichung der Marktleistungen beitrug. N e b e n diese umfassende soziale S t r u k t u r i e r u n g der W i r t s c h a f t durch eine große Z a h l v o n V e r b a n d s g r ü n d u n gen mit teilweise öffentlich-rechtlichem Status traten mit wachsender Marktverflechtung „strategische" Z u s a m m e n schlüsse v o n M a r k t t e i l n e h m e r n . Über die reine O r d n u n g des Wirtschaftsablaufs hinaus verfolgten sie meist eine Verbesserung der Erwerbschancen, die durch gemeinsame A k t i o n e n auf der G r u n d l a g e einer mehr oder weniger starken Beschränkung der individuellen H a n d l u n g s f r e i h e i t erreicht w e r d e n sollte. Wichtigste Formen sind die Kartelle und die Konzerne. K a r t e l l e entstehen durch vertraglichen Z u s a m m e n s c h l u ß m e h rerer U n t e r n e h m u n g e n des gleichen W i r t s c h a f t s z w e i g e s bei W a h -
Die Wirtschaftsorganisationen
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r u n g der f o r m a l e n Selbständigkeit. Sie erstreben in erster Linie eine K o o r d i n i e r u n g der G e s c h ä f t s p o l i t i k (Regelung der P r o d u k t i o n s - u n d A b s a t z b e d i n g u n g e n ) . D e m g e g e n ü b e r sind die K o n z e r n e o d e r T r u s t s Vereinigungen m e h r e r e r U n t e r n e h m u n g e n gleicher o d e r verschiedener P r o d u k t i o n s s t u f e u n t e r einer einheitlichen F ü h r u n g . J e nach d e m A u s m a ß der M a r k t k o n t r o l l e w i r d zwischen M o n o p o l e n , T e i l m o n o p o l e n , O l i g o p o l e n usw. u n t e r schieden.
H a u p t u r s a c h e n dieser organisatorischen Zusammenschlüsse zum Zwecke der K o n z e n t r a t i o n und Ausübung wirtschaftlicher Macht sind 1. technologisch: der in einzelnen Branchen a u f t r e t e n d e Z w a n g zur V e r b u n d p r o d u k t i o n (chemische Industrie) sowie die N o t w e n d i g k e i t zum A u f b a u zentraler Forschungseinrichtungen; 2. betriebswirtschaftlich: die Kostenersparnis durch spezialiserte Großserien- b z w . Massenproduktion, der Wunsch nach Risiko- und Ertragsausgleich, die Sicherung des R o h stoffbezugs u n d der A b s a t z m ä r k t e sowie der Z w a n g zur ständigen Rationalisierung; 3. volkswirtschaftlich: die K a p i t a l m a r k t s t r u k t u r , die Auswirkungen einer allgemeinen Wirtschaftsexpansion und die Bildung größerer W i r t s c h a f t s r ä u m e ; 4. staatlich: v o r allem die Finanzpolitik (Steuergesetzgebung). So f ö r d e r n z. B. das Schachtelprinzip (§ 9 KstGes), der § 2 Abs. II Ziff. 2 des Gewerbesteuergesetzes und das Umwandlungsgesetz v o m 12. 11. 1956 den A u f - u n d Ausbau v o n Konzernen. Auch die Patentgesetzgebung w i r k t sich teilweise in ähnlicher Richtung aus; 5. sozialpsychologisch: das M a c h t - u n d Herrschaftsstreben der Beteiligten. Angesichts dieser Vielzahl der Entstehungsursachen ist es k a u m möglich, durch G l o b a l m a ß n a h m e n den bestehenden Z u s t a n d r a d i k a l zu ändern. Das Problem der Machtk o n z e n t r a t i o n in der W i r t s c h a f t u n d ihrer Kontrolle ist nicht allein mit rein wirtschaftlichen Mitteln oder speziellen Gesetzen zu lösen, sondern betrifft die G r u n d l a g e n der gesamten Gesellschaftsordnung. I n w i e f e r n es gelingen k a n n , 6*
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Die Wirtschaftsinstitutionen
durch Schaffung von Gegenkräften 1 ) oder durch Teilsozialisierung bzw. öffentliche Aufsicht die Gefahr des Machtmißbrauchs zu bannen, bedarf eingehender Spezialuntersuchungen in jedem Einzelfall. 2 ) Die .Folgen dieser wachsenden organisatorischen Verflechtung der Wirtschaftssubjekte sollen nun getrennt für den Bereich des Marktverhaltens und den Bereich der gesamtgesellschaftlichen Struktur aufgezeigt werden. a) Das Verhalten der Markt Organisationen An die Stelle des individuellen Anpassungsverhaltens am Markt ist in weitem Umfang die organisierte Gruppenkonkurrenz getreten, die mehr oder weniger Spielraum f ü r strategische Erwägungen läßt. Jede Marktordnung durch Verbandseinflüsse oder Konzentrationsbestrebungen ist zugleich eine Verhaltensregelung. Das Ergebnis organisierter Markteingriffe kann hierbei von der partiellen Verhaltensbeeinflussung über einen generellen Konformitätsdruck bis zur direkten Marktausschaltung reichen. Wie stark die ursprüngliche Marktstruktur erhalten bleibt, hängt von der Struktur des jeweiligen Entscheidungsfeldes ab. Die interne Verbands- bzw. Kartell- oder Konzernstruktur, die Marktlage und technisch-wirtschaftliche Entwicklungstendenzen sind neben dem allgemeinen Einfluß der Öffentlichkeit und des Staates die wichtigsten Beeinflussungsfaktoren. Zunächst besteht als wesentliche Aufgabe jeder Marktorganisation die einheitliche Willensbildung und entsprechende Koordinierung der Verhaltensweisen der Mitglieder. Für das Gebiet der Kartellpolitik hat eine ausgezeichnete Studie von K e s t n e r über den „Organisationszwang" 3 ) die hierbei möglichen Mittel aufgezeigt. In den meisten Fällen ist jedoch die einheitliche Grundhaltung !) Vgl. hierzu die Theorie der „countervailing powers" von J. K. Galbraith in seinem Buch: American Capitalism, Boston 1952. 2 ) Dies ist ein Grund dafür, daß die Zahl der Staaten wächst, die in der Monopolkontrolle das Schwergewicht auf die Tätigkeit besonderer Untersuchungsausschüsse legen. 3 ) Fritz Kestner, Der Organisationszwang, Berlin (1912) 19272.
Die Wirtschaftsorganisationen
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nur auf dem Wege des Kompromisses zu erreichen. Sie ist außerdem sehr erfolgsempfindlich. Ein zweiter Bereich der Einflußnahme erstreckt sich auf die Marktpartner. Vor allem dort, wo es sich um relativ unabhängige Schichten handelt, wie z. B. bei Konsumenten von leicht substituierbaren Gütern, gewinnt die entsprechende Strategie mehr und mehr sozialpsychologische Züge (Werbung). Bestehen jedoch Abhängigkeitsverhältnisse, wie z. B. bei Zulieferern, ist der Einfluß im allgemeinen direkter und wird mit H i l f e verschiedenartigster sozialer Sanktionen ausgeübt. In jedem Falle wird der Entscheidungsspielraum der Marktpartner durch organisierte wirtschaftliche Macht zugunsten vorgezeichneter Verhaltensalternativen eingeengt. Hierin liegt der Kern des sogenannten „Monopolproblems". Während die strategischen Zusammenschlüsse von Marktteilnehmern in Kartellen bzw. Konzernen in erster Linie auf das eigentliche Marktverhalten gerichtet sind, sind die Wirtschaftsverbände durch einen Aktionsradius gekennzeichnet, der über die direkten Marktbeziehungen weit hinausreicht. In zahlreichen Fällen ist gerade die relative Marktferne Merkmal der Verbandsoperationen. Darin spiegelt sich zugleich die enge Interdependenz zwischen interner Wirtschaftsstruktur und gesellschaftlichen Vorgängen in anderen Bereichen, z. B. der Politik. Es handelt sich bei den Aktionen der Verbände also vorwiegend um die Beeinflussung des „Datenkranzes". Im Bereich der öffentlichen Meinungsbildung tritt die nichtwirtschaftliche Argumentation zugunsten verdeckter wirtschaftlicher Zielsetzungen besonders stark zutage. Die Meinungsbeeinflussung seitens der Wirtschaftsverbände umspannt praktisch die ganze Skala möglicher Handlungsimpulse von rein materiellen Erwägungen bis zur weltanschaulichen Argumentation. Darin spiegelt sich auch die Transformation der ursprünglich rein wirtschaftlichen Interessenlage in die verschiedensten sozialen Bereiche. Wohl der wichtigste Einflußbereich der Wirtschaftsorganisationen ist der staatliche Raum: die politische Willens-
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Die Wirtschaftsinstitutionen
bildung, die öffentliche Verwaltung und nicht zuletzt die Rechtsprechung. I m gruppenpluralistisch strukturierten Staat der Gegenwart tritt die Vertretung wirtschaftlicher Interessen nicht nur in Form der von Lobbyisten repräsentierten pressure groups hervor, die die Parteisekretariate, Behörden und Parlamente mit Unterlagen und Anliegen überschwemmen. Sie treten auch direkt in der Zusammensetzung der politischen Entscheidungsinstanzen zutage. V o m „Konzessionsschulzen" der W e i m a r e r Republik bis zum für politische T ä t i g k e i t beurlaubten Verbandssekretär bzw. Direktionsmitglied hat sich dieser direkte Einfluß systematisiert, wie die Kandidatenaufstellung vor den W a h l e n deutlich zeigt. b) Gesamtgesellschaftliche
Auswirkungen
D i e Gründe für die Einflußnahme der Wirtschaftsorganisationen und -gruppen auf Regierung und Politik liegen einmal im Wirtschaftsinterventionismus des Staates selbst, worauf besonders von liberaler Seite hingewiesen worden ist. 1 ) J e stärker der Staat die Wirtschaft steuert oder auch nur beeinflußt, desto stärker ruft er die K r ä f t e wach, die die Richtun» der Eingriffe zu beeinflussen versuchen. A n dererseits darf aber auch nicht übersehen werden, daß der Staat um des gesellschaftspolitischen Ausgleichs willen zu diesem Interventionismus gerade auch durch die wirtschaftlichen Interessengruppen gezwungen wird, denn nicht alle Teilnehmer am Wirtschaftsleben sind gleich stark und gleich gut organisiert. D i e Koordinierung der Ansprüche und eine entsprechend ausgewogene H a l t u n g muß aber gerade den Verbandsvertretern wieder als Interventionismus erscheinen, obwohl es sich hier der Sache nach um die gesellschaftserhaltende Integration der Partikularinteressen handelt. Es wird deutlich, daß das Problem der Wirtschaftsorganisationen in das Gebiet der politischen Soziologie hinüberreicht. Doch sind gerade die Rückwirkungen auf die SozialV g l . z. B . Emil K ü n g , P a r t e i e n und V e r b ä n d e ,
Zürich
1954.
Die Wirtschaftsdynamik
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s t r u k t u r d e r W i r t s c h a f t s b e z i e h u n g e n so t i e f g r e i f e n d , d a ß die d a m i t v e r b u n d e n e n Erscheinungen nicht n u r u n t e r d e m politischen b z w . verfassungsrechtlichen G e s i c h t s p u n k t gesehen w e r d e n sollten, wie dies meist der Fall ist. I n d e n W i r t s c h a f t s o r g a n i s a t i o n e n k o n z e n t r i e r e n sich wesentliche strategische E l e m e n t e des W i r t s c h a f t s v e r h a l t e n s . D u r c h Einschränkung und N o r m i e r u n g der individuellen Verhaltensspielräume sind sie wesentliche T r i e b k r ä f t e der I n s t i t u tionalisierung des W i r t s c h a f t s a b l a u f s . Gleichzeitig f u n g i e ren sie als Bindeglieder zwischen W i r t s c h a f t u n d G e s a m t gesellschaft. D i e W i r t s c h a f t s o r g a n i s a t i o n e n t r a g e n zweifellos viel z u r Stabilisierung d e r W i r t s c h a f t s b e z i e h u n g e n bei u n d n e h m e n O r d n u n g s f u n k t i o n e n w a h r , die n u r durch S e l b s t v e r w a l t u n g zu v e r w i r k l i c h e n sind. A n d e r e r s e i t s v e r s t ä r k e n sie die A u f teilung d e r Gesamtgesellschaft in r e l a t i v a u t o n o m e , m e h r o d e r w e n i g e r straff organisierte Interessenbereiche, d e r e n K o o r d i n i e r u n g ä u ß e r s t schwierig ist. So lange sich allerdings die G e g e n k r ä f t e verteilen, besteht die C h a n c e f ü r einen V e r h a l t e n s - u n d G e s t a l t u n g s s p i e l r a u m auf d e r Basis des „schöpferischen K o m p r o m i s s e s " . D i e Festigung des Staates wie auch der W i r t s c h a f t s i n s t i t u t i o n e n w i r d deshalb wesentlich d a v o n a b h ä n g e n , d a ß die in der V e r b a n d s e n t wicklung u n d der K o n z e n t r a t i o n s b e w e g u n g z u t a g e t r e t e n d e T e n d e n z z u r I n s t i t u t i o n a l i s i e r u n g wirtschaftlicher M a c h t m i t gesamtgesellschaftlicher A u s s t r a h l u n g nicht zu einseitigen M a c h t z u s a m m e n b a l l u n g e n f ü h r t . Diese Schlußfolger u n g verdeutlicht die B e d e u t u n g , die in der g e g e n w ä r t i g e n P h a s e der sozialen u n d w i r t s c h a f t l i c h e n E n t w i c k l u n g einer soziologischen A n a l y s e der W i r t s c h a f t s o r g a n i s a t i o n e n z u kommt.
IV. Die Wirtschaftsdynamik Die r a u m - z e i t l i c h e A u s d e h n u n g jedes W i r t s c h a f t s v o r ganges e r f o r d e r t eine E r g ä n z u n g der i n s t i t u t i o n s b e z o g e n e n S t r u k t u r a n a l y s e durch V e r l a u f s a n a l y s e n . H i e r b e i t r i t t , durch d e n sozialen C h a r a k t e r der V o r g ä n g e b e d i n g t , eine Reihe methodologischer Schwierigkeiten a u f , m i t d e n e n
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Die Wirtschaftsdynamik
sich die wirtschaftssoziologische Forschung auseinanderzusetzen hat. Die relative Stabilität der Wirtschaftsinstitutionen und das Vorhandensein habitualisierter Verhaltensweisen können leicht zu der Auffassung führen, der Vollzug wirtschaftlicher Handlungen sei als reiner Ablauf im Rahmen eines eindeutig definierten Bezugssystems zu verstehen. Derartige „reine" Abläufe sind in der Wirklichkeit jedoch nur selten zu beobachten. Während in vielen theoretischen Modellen die Ausgangslage den Endzustand nach Ablauf des jeweiligen Wirtschaftsprozesses eindeutig determiniert, zeigt die empirische Analyse stets eine Vielzahl von „Abweichungen". Sie erklären sich daraus, daß das Wirtschaftsgeschehen ständige Veränderungen in den quantitativen und qualitativen Beziehungen der Wirtschaftssubjekte untereinander und in den Formen des sozialen Zusammenwirkens auslöst. Jede Fixierung einer Ausgangslage bzw. eines Endzustandes muß notwendigerweise willkürlich sein. Sie zerstört die tatsächlich vorhandene Kontinuität der Wirtschaftsprozesse. Dieser Fehler läßt sich durch das Kreislaufschema vermeiden, das jedoch die Richtung des Ablaufs prädestiniert und bei der Anwendung auf konkrete Fälle leicht dazu verleitet, Störungen durch strukturelle Verlagerungen zu übersehen. Neben diese Schwierigkeit, die Wirtschaftsdynamik als Abfolge linearer bzw. zirkularer Prozesse zu erfassen, tritt als zweites Problem die Isolierung von Ursache und Wirkung. Immer wieder ist versucht worden, die Wirtschaftsveränderungen mit Hilfe einer oder nur weniger Determinanten meist quantitativen Charakters (z. B. Investitionsund Verbrauchsvolumen) zu erklären. So wertvoll diese Bemühungen für die theoretische Einsicht waren, so sehr finden sie jedoch bei der Anwendung auf die Realität ihre Grenze an der tatsächlich vorhandenen Multikausalität des Wirtschaftsgeschehens und seiner engen Verflechtung mit außerwirtschaftlichen Faktoren. Als Bezugsrahmen f ü r die soziologische Analyse der Wirtschaftsdynamik empfiehlt sich deshalb die Vorstellung
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eines m e h r o d e r weniger offenen sozialen Feldes, in dem alle F a k t o r e n zueinander in unterschiedlich starker, l a t e n ter oder manifester Wechselbeziehung stehen. D i e s e B e z i e hungen h a b e n j e nach dem A u s m a ß ihrer Institutionalisicrung einen unterschiedlichen Freiheitsgrad, der m i t dem Entscheidungsspielraum der W i r t s c h a f t s s u b j e k t e identisch ist. D i e vollständige D e t e r m i n i e r t h e i t des A b l a u f s ist desh a l b stets erst eine nachträgliche R a t i o n a l i s i e r u n g . D i e A n f ä n g e der systematischen Erforschung der W i r t s c h a f t s d y n a m i k sind eng m i t der wirtschaftssoziologischen K r i t i k an liberalistischen Gleichgewichtsvorstellungen ( W i r t schaft als naturgesetzlich determinierter Kausalmechanismus) v e r b u n d e n . D e r postulierten A u t o h a r m o n i e des W i r t schaftsablaufs stellten Sismondi, R o d b e r t u s , M a r x u.a. die periodisch wiederkehrenden, häufig krisenartigen Störungen des Wirtschaftslebens gegenüber. N e b e n diesen sozialkritischen Gegenpositionen trugen v o r allem auch der E n t w i c k l u n g s g e d a n k e d e r romantischen Gesellschaftsphilosophie und der E i n f l u ß des Historismus dazu bei, die A n w e n d u n g des der klassischen P h y s i k entlehnten Gleichgewichtsprinzips a u f sozialökonomische R e a l p h ä n o mene f r a g w ü r d i g werden zu lassen. I n seiner fiktiven F a s sung behielt es innerhalb der reinen T h e o r i e allerdings weiterhin seine z e n t r a l e Bedeutung. V o n der Untersuchung der „gleichgewichtsstörenden" Krisen ausgehend wurden dann die verschiedenen F o r m e n der W i r t s c h a f t s s c h w a n k u n g e n entdeckt und ihr V e r l a u f empirisch festgestellt. B e i dem Versuch, nicht nur die U r sache einer bestimmten S c h w a n k u n g , sondern die G r ü n d e der P e r i o d i z i t ä t überhaupt zu finden, stellte sich der k o m plexe W i r k u n g s z u s a m m e n h a n g aller Beeinflussungsfaktoren heraus. D a s Interesse der Forschung w a n d t e sich der allgemeinen W i r t s c h a f t s d y n a m i k zu, wie sie in den „ W a c h s t u m s p r o z e s e n " und Stagnationserscheinungen zum Ausdruck k o m m t . H i e r b e i t r a t e n soziologische F a k t o r e n mehr und m e h r in das Blickfeld der Untersuchungen. Sie sollen in den folgenden Abschnitten behandelt w e r d e n .
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Die Wirtschaftsdynamik 1. Die Wirtschaltsschwankungen
Die unterschiedliche Intensität des Wirtschaftsablaufs u n d seine Störung durch Krisen l ä ß t sich bis in die A n t i k e nachweisen. W ä h r e n d aber bis z u r Neuzeit diese Schwankungen meist auf Naturereignisse (Mißernten, Seuchen usw.) oder außerwirtschaftliche Sozialvorgänge (Kriege) •zurückzuführen w a r e n , erhielten sie mit dem A u f k o m m e n intensiver Erwerbswirtschaft, d. h. d e r Ausbreitung geldwirtschaftlich gesteuerter M a r k t b e z i e h u n g e n , einen völlig neuen C h a r a k t e r . Die Krisen w u r d e n immer stärker durch die innerwirtschaftliche S t r u k t u r selbst bedingt. Zugleich entstand der ausgeprägte Phasencharakter des Verlaufs wirtschaftlicher T ä t i g k e i t , der periodische Wechsel v o n D e pression, Erholung, Aufschwung u n d Rückschlag. D e r wirtschaftssoziologische Beitrag zur E r k l ä r u n g dieser systemimmanenten Wirtschaftsschwankungen liegt im Gegensatz z u r q u a n t i t a t i v e n , ökonometrischen Analyse der Leistungsströme v o r allem in der K l ä r u n g struktureller V e r ä n d e r u n g e n in den Verhaltensweisen der Beteiligten und in den Wirtschaftsinstitutionen. N e b e n diesen endogenen V e r ä n d e r u n g e n sind exogene, d. h. a u ß e r w i r t s c h a f t liche Sozialfaktoren zu berücksichtigen. Die E i n f ü h r u n g der marktorientierten Geldwirtschaft h a t den Freiheitsgrad, den Verfügungsspielraum der W i r t schaftssubjekte, außerordentlich erweitert. D i e gleichzeitig einsetzende Marktverflechtung ermöglichte z u d e m eine immer umfassender w e r d e n d e Weitergabe v o n Wirtschaftsimpulsen. Mit der Intensivierung der Marktbeziehungen als Folge z u n e h m e n d e r Arbeitsteilung, des Ausbaus des Kreditsystems und der internationalen M a r k t a u s w e i t u n g v e r g r ö ß e r t e sich die gegenseitige Abhängigkeit. Sie n a h m aber gleichzeitig einen unpersönlichen C h a r a k t e r an. W a r e n die Dispositionen des Verbrauchers b z w . der U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g in den A n f ä n g e n der Industrialisierung sehr stark aufeinander bezogen, so w u r d e n sie im Verlauf der Entwicklung immer a u t o n o m e r und weniger leicht überschaubar. Mit der V e r s t ä r k u n g des strategischen Elements in den M a r k t b e z i e h u n g e n begannen die U n t e r n e h m u n g e n
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z. B. nicht mehr allein zur Deckung eines v o r h a n d e n e n G ü t e r b e d a r f s zu investieren, sondern in E r w a r t u n g eines künftigen. Die H a u s h a l t e w u r d e n mit steigendem Lebenss t a n d a r d viel elastischer in ihrer Ausgabengestaltung, zugleich aber auch kurzfristigen Einflüssen gegenüber zugänglicher. Mit der sich in diesen M e r k m a l e n ä u ß e r n d e n wachsenden Nachfrageelastizität auf zahlreichen M ä r k t e n n a h m die Wahrscheinlichkeit struktureller Verschiebungen in den Dispositionen der M a r k t p a r t n e r zu. Je größer die Rolle der „höheren" Bedürfnisse mit ausgeprägter Plastizit ä t und je autonomer die Investitionsentscheidungen w u r den, desto stärker w u r d e die Konjunkturempfindlichkeit der Wirtschaft. D a n e b e n t r a t e n auch in der entwickelten M a r k t w i r t schaft immer wieder raum-zeitliche Entwicklungsunterschiede auf, die auf unterschiedliche P r o d u k t i o n s - u n d A b satzbedingungen z u r ü c k z u f ü h r e n sind. Die U n v o l l k o m m e n heit des Marktmechanismus bringt z u d e m Störungen in der zeitlichen K o o r d i n i e r u n g der Reaktionen der M a r k t p a r t n e r . Das Vermögen, sich an derartige strukturelle Verlagerungen anzupassen u n d die „time lags" in der Wirtschaftsentwicklung allmählich auszugleichen, ist bei den W i r t schaftssubjekten unterschiedlich. Zunächst bestehen zahlreiche wirtschaftlich-technische Schwierigkeiten, kurzfristig den P r o d u k t i o n s a p p a r a t und die Einrichtungen zur G ü t e r verteilung zu ändern. Die Mobilität der materiellen P r o d u k t i o n s f a k t o r e n w i r d durch die z u n e h m e n d e Arbeitsteilung u n d die komplizierter w e r d e n d e S t r u k t u r der Fertigung vermindert. Aber auch die Mobilität der Arbeitsk r ä f t e ist durch die wachsende berufliche Spezialisierung und soziale Bindung (Eigenheim, V e r w a n d t e ) begrenzt. J e stärker a u ß e r d e m das Wirtschaftsverhalten durch G e w o h n heit, langfristige V e r t r ä g e u n d organisatorische Bindungen institutionell gebunden ist, desto schwieriger u n d langwieriger w i r d die Anpassung. Andererseits entwickelten sich auch neue Anpassungsmechanismen, z. B. moderne M e t h o den der Risikoabdeckung u n d Möglichkeiten seiner V e r minderung (Selbstfinanzierung), die den Dispositionsspiel-
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räum erhöhten, die Erweiterung der Umstellungselastizität der Produktion durch Aggregatenormierung, Einrichtungen zur systematischen Produktentwicklung unter Berücksichtigung eines sorgfältig vorausberechneten Zukunftsbedarfs usw. Zahlreiche institutionell verankerte überbetriebliche Anpassungshilfen (Arbeitsämter, staatliche Kredithilfen, offizielle Marktinformationen usw.) dienen dem Ausgleich struktureller Veränderungen. Während die Anpassung an die wirtschaftsinterne D y namik durch systematische Planung erleichtert werden kann, sind die exogenen Einflüsse auf den Wirtschaftsablauf kaum im voraus zu berechnen und schwieriger zu neutralisieren. Hierher gehören vor allem Veränderungen im Naturgeschehen, die die wirtschaftliche Tätigkeit beeinflussen. Die politischen Veränderungen wirken jedoch noch intensiver, weil sie die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte langfristig prägen können. Vor allem die Chancen der Marktausweitung, die wesentlich durch die internationalen Wirtschaftsbeziehungen beeinflußt werden, waren stets von der Politik abhängig. Je stärker die Verflechtungen an den Weltmärkten sind, desto rascher sind die Reaktionen auf politische Störungen. Die verschiedenen endogenen und exogenen Impulse struktureller Verschiebungen wirken zwar unabhängig voneinander, sie überlagern sich jedoch in ihren Wirkungen, indem sie die Wirtschaftslage abschwächend, verstärkend oder durch gegenseitige Neutralisierung beeinflussen. Wie stark die Interdependenz der Faktoren ist, zeigt die Tatsache, daß seit 1890 die Wirtschaftsschwankungen einem internationalen Rhythmus folgen, dem sich jedes Land, das moderne privatkapitalistische Wirtschaftsformen übernimmt, zwangsläufig anschließt. Die tatsächlich erfolgenden Wirtschaftsschwankungen sind noch nicht durch die Analyse der strukturverändernden Faktoren erklärt. Es gibt im Wirtschaftsablauf häufig kritische Situationen, die doch zu keiner wesentlichen Verminderung der Wirtschaftstätigkeit führen, weil die Motivation der Beteiligten entgegengesetzt wirkte. Damit wen-
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det sich das Interesse den auslösenden Impulsen der wirtschaftlichen Wechsellagen zu, den entscheidenden Verhaltensänderungen, von deren Art und Wirkungsweise vor allem abhängt, ob sich die Lage zur Krisensituation verschlimmert. Vorbedingung jedes Wirtschaftsumschwungs ist, daß die Disproportionalitäten auf der Grundlage struktureller Veränderungen so groß geworden sind, daß die Anpassungsmechanismen der Wirtschaftsinstitutionen kurzfristig nicht mehr wirksam werden. Es sind also Entscheidungen von größerer Tragweite erforderlich. Damit gewinnen sozialpsychologische Faktoren entscheidendes Gewicht. Die allgemeine Stimmung der breiten Massen, das Verhalten einflußreicher Meinungsträger und zahlreiche Imponderabilien vermögen die Entscheidungen zu beeinflussen. Viel hängt auch davon ab, ob das soziale Bezugssystem der Entscheidungsträger eine positive Beurteilung der Erwartungen zuläßt. Ohne Krisenbewußtsein entsteht keine dauerhafte Krise. Neben der kurzfristigen Meinungsbildung und Situationsbeurteilung wirken selbstverständlich auch die dauerhafteren Einflüsse der verschiedenen Interessenlagen. Es gab Krisen, die sich nicht ohne die Annahme erklären lassen, daß es einflußreichen Spekulanten k la baisse gelungen war, den Gang der Ereignisse zu bestimmen. Die K a u f kraftaufwertung in der Depression sowie die Möglichkeit zur leichten Veränderung des Kapitalbesitzes boten genügend Anreize für ein derartiges Verhalten. Durch den politischen Strukturwandel zur modernen Massendemokratie mit allgemeinem und gleichem Stimmrecht ist allerdings diese Möglichkeit weitgehend ausgeschaltet. Die bewußte Verstärkung des Rückschlags oder auch nur die Verhaltensindifferenz angesichts der Krise sind vor allem aus gesamtgesellschaftlichen Gründen, aus der Furcht vor den sozialen Folgen untragbar geworden. Hierin kennzeichnet sich ein tiefgreifender Strukturwandel der Wirtschaftsverfassung moderner Industrienationen. Der Weg vom Glauben an eine naturgesetzliche Determination des Wirtschaftsablaufs
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und die Selbstheilungskräfte der W i r t s c h a f t über die I n teressenbeeinflussung bis zur gesetzlich v e r a n k e r t e n Pflicht des Staates zur Vollbeschäftigungspolitik ( U S A 1947) zeigt deutlich, wie stark ideologische F a k t o r e n u n d gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen die B e w e r t u n g der W i r t schaftsschwankungen v e r ä n d e r n und sie dadurch auch in ihrer S t ä r k e u n d ihrem Verlauf zu beeinflussen vermögen. Durch staatliche N o r m s e t z u n g e n entsprechend den Forderungen der verschiedenen sozialen G r u p p e n (Vollbeschäftigung, Geldwertstabilität) u n d Institutionalisierung des kurzfristigen Anpassungsprozesses ( N o t e n b a n k p o l i t i k u.a.) sowie eine Fülle v o n Anpassungshilfen bei strukturellen Störungen ( K o n j u n k t u r p o l i t i k ) w i r d ein M i n d e s t m a ß an P l a n u n g und K o o r d i n i e r u n g der W i r t s c h a f t s h a n d l u n g e n erreicht, das eine k u m u l a t i v e W i r k u n g der S t ö r u n g s f a k t o ren begrenzt. 2. Langfristige Wachstumsphasen T r o t z periodischer Schwankungen der Wirtschaftsintensität und gelegentlicher k r i s e n h a f t e r Rückschläge k a n n seit Beginn der Industrialisierung eine fortschreitende E n t f a l t u n g der P r o d u k t i v k r ä f t e festgestellt werden, die sich in wachsenden P r o d u k t i o n s z a h l e n p r o Kopf der Bevölkerung ä u ß e r t . Dieser wirtschaftliche W a c h s t u m s v o r g a n g ist eng mit dem Entstehen u n d der E n t w i c k l u n g der industriellen Erwerbsgesellschaft (Kapitalismus) verbunden. D i e A n f ä n g e seiner Erforschung fallen in das 19. J a h r h u n d e r t . Im A n schluß an die bahnbrechenden Untersuchungen v o n K a r l M a r x u n d in Auseinandersetzung mit den darin enthaltenen gesellschaftspolitischen Schlußfolgerungen haben v o r allem die v o m Historismus beeinflußten Forscher (in Deutschland u.a. M a x W e b e r u n d W e r n e r Somb a r t) Fragestellung u n d Analyse differenziert u n d teilweise vertieft. Diese Untersuchungen haben — wie schon e r w ä h n t — wesentlich zur Konstituierung der Wirtschaftssoziologie beigetragen. Gegenüber der sich aus diesen Fragestellungen entwickelnden, rein historisch orientierten Wirtschaftsstilforschung (A. M ü 11 e r - A r m a c k) h a t
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neuerdings das Interesse an gegenwartsbezogenen Analysen langfristigen Wirtschaftswachstums und seiner Bedingungen besondere Bedeutung erhalten. Hierin spiegelt sich neben dem Interesse an den Industrialisierungsvorgängen in den Entwicklungsländern vor allem auch das durch die sozialen Veränderungen geweckte Krisenbewußtsein gesellschaftlich maßgebender Kreise, das in das Postulat stetigen Wirtschaftswachstums mündet. An die Stelle hypothetisch formulierter „Entwicklungsgesetze" mit der immanenten Gefahr des Wirtschaftsdeterminismus und nur idealtypisch geltender „Wirtschaftsstile" tritt mehr und mehr die empirische Analyse der „Unterschiede menschlichen Verhaltens . . . , welche das ökonomische Wachstums beeinflussen." 1 ) a) Beeinflussungsfaktoren Die Erkenntnis, daß zur Klärung der langfristigen Wirtschaftsdynamik eine Analyse des gesamtgesellschaftlichen Kraftfeldes notwendig ist, geht auf K a r l M a r x zurück (vgl. auch Kapitel V). Seiner Zeit vorauseilend hat er die Interdependenz materieller und technischer Faktoren („Produktionsmittel"), der sozialen Institutionen („Produktionsverhältnisse") und der gesamtgesellschaftlich geltenden kulturellen Bezugssysteme („Überbau") erkannt und die Entwicklung der Produktivkräfte von ihr abhängig gemacht. Seither haben zahlreiche soziologisch orientierte Untersuchungen den Strukturwandel dieser Faktoren und ihren Einfluß auf die Wirtschaftsdynamik festzustellen versucht. Eine grundlegende Bedeutung kommt hierbei der Bevölkerungsdichte und ihrer Veränderung zu. Im Rahmen seiner soziologischen Bevölkerungslehre hat G e r h a r d M a c k e n r o t h dargestellt, wie die europäische Bevölkerungsweise ein „Verlaufsphänomen von bestimmter Phasenhaftigkeit" ist. 2 ) Typisch für diese europäische W . A , L e w i s , D i e T h e o r i e des w i r t s c h a f t l i c h e n W a c h s t u m s , T ü b i n g e n und Zürich 1956, S. 3. 2) Gerhard Mackenroth, Bevölkerungslehre, Berlin-Göttingen-Heidelb e r g 1953, S . 332.
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Entwicklung ist, daß im engen Zusammenhang mit der Industrialisierung eine ausgeprägte Bevölkerungswelle beobachtet werden kann: zunächst eine Bevölkerungsvermehrung durch starkes Absinken der Sterblichkeit mit wesentlich ansteigender Fruchtbarkeit, der eine sinkende Bevölkerungszunahme durch Verminderung der Fruchtbarkeit bei schwächer sinkender Sterblichkeit folgte. In Deutschland trat dieser Umschwung etwa um 1880 ein. Schließlich spielten sich Fruchtbarkeit und Sterblichkeit auf einem neuen Niveau ein. Dieser doppelten Scherenbewegung der Fruchtbarkeits- und Sterblichkeitskurven entsprachen — wie noch zu zeigen sein wird — bestimmte Phasen des Industrialisierungsvorgangs. Der Einfluß der Bevölkerungsdichte auf die Intensität der Wirtschaftsbeziehungen ist offensichtlich. Sie bestimmt den U m f a n g des Arbeitseinsatzes, ihre Zunahme fördert das Entstehen neuer Märkte und den Fortschritt der Arbeitsteilung. Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen hängt u.a. auch von der Bevölkerungszahl ab, wobei der erreichte Lebensstandard allerdings eine ausschlaggebende Rolle spielt. Ein zweiter grundlegender Beeinflussungsfaktor ist der technische Fortschritt. Er hängt im wesentlichen von drei Faktoren ab: von der Zahl der grundlegenden Erfindungen, von den Möglichkeiten, ihre technische Anwendbarkeit zu erforschen, und von den Anreizen, die Ergebnisse kommerziell zu nutzen. Seine Intensität beruht entscheidend auf einer entsprechenden Motivation bestimmter sozialer Schichten oder Personen. N u r wenige Entdeckungen sind zufällig. Die meisten setzen planvolle Forschung voraus. In einer Gesellschaft, die den Nutzen technischer Verbesserungen nicht erkannt hat oder ihn zugunsten anderer Werte nur gering einschätzt, wird die Zahl der Erfindungen relativ gering und der Spielraum ihrer systematischen Anwendung sehr eingeengt sein. Darin liegt die soziologische Richtigkeit der Behauptung, Erfindungen würden nur dann gemacht, wenn sie nötig seien. Hieraus erklärt sich auch
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die große Zahl fast gleichzeitiger Parallelerfindungen. Die Institutionalisierung der Forschung und die besondere Wertschätzung ihrer Ergebnisse sind in den Industrieländern zweifellos ein wichtiges wachstumförderndes Moment. Technische Verbesserungen wirken sich vor allem in einer Strukturänderung der jeweiligen Arbeitsteilung aus, indem sie Art und Umfang des Kapitaleinsatzes verändern und langfristig auch die Berufsstruktur beeinflussen. Man denke in diesem Zusammenhang z. B. an die wirtschaftlichen Auswirkungen der Erfindung des schnellaufenden Benzinmotors. Die institutionellen Faktoren, die das Wirtschaftswachstum beeinflussen, sind äußerst mannigfaltig. Sie schaffen die sozialen Verhältnisse, unter denen produziert und konsumiert wird, und kennzeichnen die jeweilige Entwicklungsstufe der Produktionsfaktoren. Neben der Struktur der Unternehmungen und Haushalte, den Formen des Güteraustausdis (u.a. auch der Entwicklung des Geld- und Kreditsystems) und der Organisation der Marktbeziehungen ist hier die gesellschaftliche „Infrastruktur" des Produktionsprozesses und Leistungsaustauschs zu nennen. Hierzu gehören z.B. das Erziehungssystem und -niveau der Bevölkerung, das auch die Berufsstruktur beeinflußt, der Stand' der Informations- und Transportmöglichkeiten, der Staatsaufbau, die Rechtsordnung und das Ausmaß gesellschaftlicher Sicherheit und Ordnung. Jeder Wachstumsphase entspricht eine bestimmte soziale Infrastruktur. Auftretende Diskrepanzen in ihrer Entwicklung, die den Wachstumsvorgang häufig begleiten, verstärken seine soziale D y namik. Besonders wesentlich ist der Einfluß der institutionellen Faktoren auf Formen und Umfang der Kapitalakkumulation, etwa zu Beginn der Industrialisierung der europäischen Länder durch die investitionsfördernde privatrecht liehe Eigentumsordnung, später durch die strukturändernden investitionspolitischen Eingriffe des Staates. Ein zweiter wichtiger Einflußbereich erstreckt sich auf das Ausmaß 7 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie
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der Mobilität der Produktionsfaktoren (Erleichterung bzw. Erschwerung geschäftlicher Transaktionen, institutionelle Abschwächung bzw. Verstärkung der sozialen Mobilität usw.). Besonders seitens der deutschen Wirtschaftssoziologen ( M a x W e b e r , W e r n e r S o m b a r t , A. M ü l l e r A r m a c k u.a.) wurde die Bedeutung der gesamtgesellschaftlich verbindlichen Bezugssysteme auf die Richtung und das Ausmaß der langfristigen Wirtschaftsdynamik hervorgehoben. Sie äußert sich in den sozialen Normen und kulturellen Wertvorstellungen. Soziale Leitbilder, die teils religiös, teils durch Sitte und Tradition sanktioniert sind, wirken vor allem dadurch, daß sie Motivationsstruktur und Zielvorstellungen der Wirtschaftssubjekte beeinflussen. So kann die Grundhaltung gegenüber der Arbeit (Arbeits- und Berufsethos) wirtschaftsfördernd oder -hemmend wirken. Ebenso bestimmt die gesellschaftliche Einstellung zu materiellem Besitz und den damit verbundenen Verpflichtungen den Handlungsspielraum der Wirtschaftssubjekte und ihre soziale Rolle. Die Geschichte der Industrialisierung zeigt, wie neue Haltungsstile (der „Unternehmer", der „Erfinder" usw.) 1 ) erst in sozialen Grenzschichten auftreten und dann allmählich in die Gesellschaft integriert werden. Der industrielle Wachstumsvorgang wäre ohne eine sukzessive Anpassung der Haltungsstile, vor allem die Ausweitung des marktwirtschaftlich orientierten Erwerbsstrebens auf alle Bevölkerungsschichten, nicht möglich gewesen. Damit einhergehend hat sich auch das kulturelle Bezugssystem verlagert. Die Tendenz geht hierbei in Richtung einer zuerst von M a x W e b e r festgestellten „Entzauberung der Welt", d. h. einer Zurückdrängung der traditionellen und wertrationalen Elemente aus dem Welt- und Gesellschaftsbild zugunsten seiner Säkularisierung und Rationalisierung. Gleichzeitig werden jedoch ! ) A u f d i e R o l l e d e s „ d y n a m i s c h e n " U n t e r n e h m e r s im W a c h s t u m s v e r l a u f hat i n s b e s o n d e r e S c h u m p e t e r h i n g e w i e s e n . V g l . s e i n Buch: K a p i t a l i s m u s , S o z i a l i s m u s und D e m o k r a t i e (1942), M ü n c h e n 1950 2 .
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starke Gegenkräfte mit meist antikapitalistischen Tendenzen ausgelöst.1) Hauptansatzpunkte für Änderungen des Wirtschaftsablaufs sind die Kombination der Produktionsfaktoren (durch den technischen Fortschritt, Umschichtungen der Berufsstruktur u.a.), die Produktionsrichtung (durch Verlagerung der Nachfragestruktur, der Gewinnerwartungen u.a.) und die innere Struktur der Wirtschaftsinstitutionen (bei den Unternehmungen z. B. die Eigentumsstruktur und die Organisationsform). Am Beispiel des Industrialisierungsprozesses, als des für unsere Zeit typischen Wachstumsvorgangs, soll der Wirkungszusammenhang der Beeinflussungsfaktoren dargestellt werden. b) Wachstumsphasen der Industrialisierung Die vorindustrielle Wirtschaftsstruktur war durch eine ausgeglichene Arbeitsteilung zwischen dem Agrarsektor und der gewerblichen Wirtschaft gekennzeichnet, wobei Art und Umfang der Produktion und des Verbrauchs traditionell festgelegt waren. Der entscheidende Impuls zur Veränderung kam von England her, wo im 18. Jahrhundert die Grundbesitzerschicht mit der Rationalisierung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe begann. Hierzu gehörten vor allem die „enclosures" (Einhegungen), d. h. die Umwandlung bisher genossenschaftlich bewirtschafteten Bodens in marktwirtschaftlich genutzten privaten Eigenbesitz. Die Folge war eine erhebliche Steigerung der Arbeitsproduktivität im Agrarsektor. Diese Erweiterung des Nahrungsspielraums war von der Freisetzung bisher benötigter Landarbeiter begleitet. Die in der Landwirtschaft überflüssige Bevölkerung suchte und fand • neue Arbeitsplätze im gewerblichen Sektor, der sich allmählich aus handwerklichen und hausindustriellen Formen zu geschlossenen Industriebetrieben entwickelte, in denen zunehmend neu erfundene krafterzeugende, kraftübertragende und ArbeitsVgl. hierzu die allerdings stark standpunktgebundenen Ausführungen von Ludwig v. Mises: Die Wurzeln des Antikapitalismus, Frankfurt a. Main, 1958. 7*
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maschinen eingesetzt wurden (Dampfmaschine 1765; mechanische Spinn-und Webstühle 1738—1785). Die hierfür benötigten Kapitalmengen schränkten den relativen Anteil der selbständigen Gewerbetreibenden ein und ließen eine abhängige industrielle Lohnarbeiterschaft entstehen. Gleichzeitig war der Bevölkerungsschub vom Agrarsektor zum langsam sich herausbildenden Industriesektor von einer sozialen Mobilisierung größten Ausmaßes begleitet, der ein großer Teil traditioneller Lebensformen und Verhaltensweisen zum Opfer fiel. Wichtig war die Aufhebung institutioneller Heiratsbeschränkungen, wodurch die Bevölkerungsvermehrung, die durch die sinkende Sterberate eingesetzt hatte, weiter verstärkt wurde. Am Anfang der Industrialisierung steht also die Freisetzung von Produktionsfaktoren, die von erhöhter sozialer Mobilität begleitet wird. Unter Ausnützung technischer Erfindungen und durch den hierdurch möglichen produktiveren Kapitaleinsatz gelingt es, neue, industrielle Produktionsmittelkombinationen zu entwickeln. Begünstigt wurde dieser Vorgang durch eine bereits vorhandene Infrastruktur (z. B. eine stabile nationalstaatliche Organisation), die vorherrschende rationalistische und utilitaristische Weltinterpretation, sowie eine durch den Puritanismus vermittelte Verhaltensdisziplinierung („innerweltliche Askese"), in deren Rahmen das Akkumulationinteresse der Gewerbetreibenden legitimiert war. 1 ) Die industrielle Frühzeit ist durch stark expansiv wirkende Kräfte bestimmt. Allmählich führt die wachsende Arbeitsproduktivität in den industrialisierten Wirtschaftssektoren — ausgehend von der Textilindustrie — zu einer neuen Arbeitsteilung auch in der übrigen Wirtschaft. Der Güterüberschuß verstärkt zudem die Exportbeziehungen, und auf der Suche nach neuen Märkten greift das industriewirtschaftliche System auch auf andere Länder über. Die großen Kontoversen zu Beginn des 19. Jahrhunderts über ! ) Vgl. hierzu M a x W e b e r s klassische Untersudiung über die protestantische Ethik und den Geist des Kapitalismus (1905). Neudruck in: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Tübingen 1920/21.
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Freihandel oder Schutzzollpolitik kennzeichnen deutlich die internationale Phasenverschiebung des industriellen Wachstumsprozesses, die sich in entgegengesetzten Interessenlagen niederschlägt. Das fortschreitende Bevölkerungswachstum legt eine arbeitsintensive Produktionsweise nahe, die trotzdem die „industrielle Reservearmee" der strukturell Arbeitslosen zunächst nicht beseitigen kann. Die existenzgefährdenden Zustände am Arbeitsmarkt und ihre Sozialrevolutionären Auswirkungen kennzeichnen diese Phase. Soziale Umschichtungen horizontaler (Landflucht, Verstädterung) und vertikaler Art (Abstieg des selbständigen Handwerkers, Aufstieg des Unternehmers) sowie Veränderungen des gesellschaftlichen Normsystems (privatrechtliche Vertragsfreiheit, Gewerbefreiheit) schaffen die Voraussetzungen für eine instituionelle Festigung und Ausdehnung der Industriewirtschaft. Allmählich stabilisiert sich das Bevölkerungswachstum (seit 1880 in Deutschland), so daß der industrielle Produktivitätszuwachs eine Ausdehnung des Lebensstandards breiter Bevölkerungsschichten ermöglicht. 1 ) Damit wird eine bedeutsame Nachfrageverschiebung eingeleitet. Die Massenproduktion industrieller Konsumgüter und der Dienstleistungssektor erhalten einen strukturellen Auftrieb. Gleichzeitig ermöglicht der Übergang zur kapitalintensiven Fertigung als Folge der Marktausweitung (höhere Produktionszahlen), der teurer werdenden Arbeitskraft und des technischen Fortschritts einen sparsameren Einsatz der Arbeit im Produktionssektor. So bahnt sich eine neue Verlagerung des Arbeitskräftepotentials an, die insbesondere von C o l i n C l a r k und J e a n F o u r a s t i e näher untersucht worden ist. Während die Zahl der im Agrarsektor Beschäftigten absolut weiter schrumpft und sie im eigentlichen Industriesektor nur noch langsam relativ wächst, !) Wesentlich trug hierzu audi die Möglichkeit bei, die Kolonialgebiete wirtschaftlich zu nutzen, insbesondere mittels der für die Industrieländer günstigen Austausdirelationen zwischen Rohstoffen und industriellen Fertigwaren.
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zeigt vor allem der Dienstleistungssektor der Wirtschaft eine überdurchschnittliche Zunahme an Arbeitskräften, die im wesentlichen die Masse des entstehenden „neuen Mittelstands" (Angestellte, Beamte) bilden. Die fast explosive industrielle Expansion ist damit in eine intensive Phase getreten, in der der planmäßige Einsatz der Produktionsfaktoren (Rationalisierung) immer mehr an Bedeutung gewinnt. Spezialisten der neu entstehenden Betriebswirtschaftslehre, Ingenieure und Techniker verwissenschaftlichen die Unternehmensführung. Die gesamtgesellschaftliche Infrastruktur des Wirtschaftsablaufs ist nun weitgehend den Anforderungen der industriellen Produktionsweise angeglichen, wobei dem staatlichen Sektor wachsende Bedeutung zukommt. Umfassende sozialpolitische und rechtliche Maßnahmen stabilisieren die sozialen Anspruchsniveaus (Sozialversicherung) und institutionalisieren strukturelle Spannungen (Massendemokratie, Verbandsbildungen). Gleichzeitig machen sich jedoch im internationalen Wirtschaftsverkehr die Phasenverschiebungen zwischen hochindustrialisierten Ländern, Gebieten mit beginnender Industrialisierung und vorindustriellen Entwicklungsländern um so stärker bemerkbar. Die Spannungen des industriewirtschaftlichen Systems werden auf die internationale Ebene verlagert. Dadurch erhalten sie einen außenpolitischen Akzent. 1 ) Die wachsende Marktausweitung und -Verflechtung bei anhaltender Mobilität, strukturellen Phasenverschiebungen und nur bei großer Kapitaltiefe auszunutzenden technischen Verbesserungen (Automation) leitet eine neue Phase des industriellen Wachstumsvorgangs ein. Sie ist durch umfassende Maßnahmen zur planvollen Steuerung des Wirtschaftsablaufs und ihre Institutionalisierung gekennzeichnet. Das Wirtschaftsgeschehen ist nun so eng mit sozialen und politischen Vorgängen gekoppelt, daß Störungen 1) Vgl. Walt W. Rostow, The Process of Economic Growth, Oxford (1953) I960 2 und ders., „The Stages of Growth" as a Key to Politics, in: Fortune, Dezember 1959, S. 135 ft.
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sofort auf die Gesamtgesellschaft übergreifen. U m ein Mindestmaß an Integration zu gewährleisten und Spannungen bzw. Stagnationserscheinungen in einzelnen Sektoren zu beheben, ist eine staatliche Rahmenplanung erforderlich. Systematisch wird auch versucht, internationale Phasenverschiebungen allmählich abzubauen, wohl das schwierigste Problem dieser Periode, die die Gegenwart kennzeichnet. Die wirtschaftssoziologische Analyse zeigt deutlich, wie das soziale Spannungsfeld, in dem die Wirtschaftsvorgänge ablaufen, ständig . strukturellen Verlagerungen ausgesetzt ist. Die unterschiedliche Stärke der Impulse und der Anpassungsprozesse führt zu Phasenverschiebungen, die ihrerseits die Wirtschaftsdynamik vergrößern können. Das Zusammenwirken der mannigfaltigsten sozialen Faktoren beim Entstehen und Ablauf des industriellen Wachstumsprozesses zeigt darüber hinaus, daß seine Analyse sich notwendigerweise auf die gesamte industrielle Gesellschaft und ihre Entwicklungstendenzen ausweiten muß. Die Wirrschaftssoziologie verbindet sich hier mit anderen Teilgebieten der Soziologie zu einer umfassenden Gegenwartsanalyse unter Beachtung der historischen Dimension, die alle sozialen Erscheinungen kennzeichnet.
V. Wirtschaftssystem und Gesellschaftsstruktur Der Problemkreis „Wirtschaft und Gesellschaft" gehört zu den klassischen Ansatzpunkten der Wirtschaftssoziologie. In der T a t ist die soziologische Globalanalyse der dominierenden Strukturmerkmale des Wirtschaftsablaufs notwendige Voraussetzung f ü r die Erfassung seiner gesamtgesellschaftlichen Rückwirkungen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß der Aussagewert einer solchen umfassenden Untersuchung von der Verläßlichkeit vorangegangener Teilanalysen abhängt. Die Geschichte der wirtschaftssoziologischen Forschung zeigt, daß häufig das Denken in Wirtschaftssystemen bzw. Wirtschaftsordnungen zu sehr abstrakten, typologischen Konstruktionen verhaftet war.
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Man versuchte, die Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft nur vom Modell her begrifflich zu durchdringen, wobei die übergreifende kategoriale Sichtweite häufig Ausdruck ideologischer Gebundenheit war. Demgegenüber ist in einer empirisch fundierten Analyse mit der Untersuchung der Faktoren zu beginnen, die die Wirtschaftsvorgänge koordinieren und normieren und damit die Voraussetzungen für ein „System" der Wirtschaft schaffen. Anstelle einer voreiligen Schematisierung erfolgt also eine soziologische Faktorenanalyse des wirtschaftlichen Integrationsprozesses. In umgekehrter Fragestellung kann dann gezeigt werden, welche sozialen Funktionen dem Wirtschaftssystem im Rahmen des gesamtgesellschaftlichen Integrationsvollzugs zukommen. Schließlich bildet die Spiegelung der Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft im Bewußtsein der Beteiligten ein weiteres interessantes Forschungsobjekt. 1. Die soziale Normierung des Wirtschaftsablaufs Die Interdependenz der sozialen Strukturelemente des Wirtschaftsablaufs, deren Analyse Hauptgegenstand der bisherigen Ausführungen war, setzt die Wirksamkeit integrierender Ordnungsprinzipien voraus, die sich sowohl auf die Ebene des Individualverhaltens als auch auf die institutionelle Ebene erstrecken. Es wäre falsch, hierbei von der Annahme auszugehen, derartige Formen sozialer Kontrolle seien stets ein Ergebnis wirtschaftlicher Eigengesetzlichkeit oder bewußter und eindeutiger politischer Entscheidung. Sie können ebensosehr z. B. Ausdruck einer unreflektierten traditionalen Gesinnung oder zwangsläufiges Nebenprodukt einer umfassenden wertrationalen Weltinterpretation sein. Diese Unterschiede sind selbst schon wesentliche Merkmale des betreffenden Wirtschaftssystems, in denen sich seine relative Abhängigkeit oder Selbständigkeit gegenüber anderen Sozialbereichen manifestiert. Die Normierung des wirtschaftlichen Verhaltens kann durch gleichlaufende Beeinflussung der sozialen Bezugssysteme der verschiedenen Wirtschaftssubjekte erfolgen,
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wodurch die Kategorien für die Situationsinterpretation vereinheitlicht werden und darüber hinaus auch eine Angleichung der Motivationsstrukturen erfolgt. M a x W e b e r hat sich vor allem in seinen religionssoziologischen Arbeiten um den Nachweis bemüht, daß die religiöse Grundhaltung auf diese Weise auch das Wirtschaftsverhalten beeinflußt und sich hierdurch die unterschiedliche Wirtschaftsgesinnung in den verschiedenen Kulturen, etwa der Nordeuropäer, der hinduistischen Inder oder der chinesischen Anhänger des Konfuzianismus erklären läßt. Es ist z. B. offensichtlich, daß ein rein religiöser Fatalismus das Erwerbsstreben weniger fördert als eine weltlich abgewandelte Prädestinationslehre, der der Wirtschaftserfolg als Erkennungsmerkmal göttlicher Gnade erscheint. M ü l l e r - A r m a c k hat auf dieser Erkenntnis aufbauend eine Genealogie der Wirtschaftsstile aufzustellen versucht, die der Typologie der jeweiligen Weltanschauungssysteme entspricht. Es wäre jedoch einseitig, die Kräfte der wirtschaftlichen Verhaltensnormierung nur im religiösen Bereich zu suchen. Besonders in den modernen Industriegesellschaften mit ihrem ausgeprägten Säkularisierungstrend (Verweltlichung transzendentaler Bindungen) wirken zahlreiche andere Faktoren. Häufig nehmen sie die Form gesellschaftlich anerkannter Ideologien an. Hierher gehören z. B. nationalistische und sozialistische Motivbildungen, die sich vor allem auf die Arbeitsgesinnung auswirken können (von Ausbeutung befreite Arbeit für die Gesellschaft, für den Ruhm der Nation usw.). Daneben wirkt jedoch in späteren Wachstumsstadien der immer stärker werdende Trend zur Differenzierung und Individualisierung der sozialen Bezugssysteme. Der Freiheitsgrad der Zielsetzung und Motivierung des wirtschaftlichen Verhaltens der Wirtschaftssubjekte wächst. Zahlreiche Leitbilder konkurrieren als Leistungsanreize und bewirken eine wachsende Mobilität der Motivationsstrukturen. Ihre Normierung erfolgt nur indirekt durch gesellschaftlich sanktionierte Spielregeln des Wirtschaftsverhaltens. An die Stelle inhaltlicher Integration (Werte) tritt
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damit mehr und mehr die formale Integration: die wirtschaftliche „Verkehrsregelung". Den Rahmen hierfür bietet die Institutionalisierung der wichtigsten Wirtschaftsaufgaben. In jedem Wirtschaftssystem ist eine Reihe von strukturellen Grundproblemen zu lösen, um den reibungslosen Austausch der Güter- und Leistungsströme zu gewährleisten (vgl. Kapitel III). Zunächst müssen die wirtschaftlichen Leistungseinheiten bestimmt werden, wodurch eine Strukturierung in Haushalte, Betriebe usw. erfolgt. Sodann ist die räumliche Ordnung und die Kombination der Produktionsmittel erforderlich. In jeder die Deckung des Eigenbedarfs überschreitenden Wirtschaftsform sind darüber hinaus eine Tauschorganisation und die Festlegung der Bewertungsmaßstäbe beim Güteraustausch erforderlich. Dieser institutionelle Aspekt eines Wirtschaftssystems wird mit wachsender Arbeitsteilung und zunehmender Marktorientierung immer bedeutsamer. Eine weitere institutionelle Aufgabe betrifft die Formen der Einkommensbildung und Verteilung. Sie hat grundlegenden Einfluß auf die Arbeitsverhältnisse. Jedes Wirtschaftssystem ist weiterhin durch die Bestimmung der sozialen Anspruchniveaus, meist in der Form einer Habitualisierung der Konsumvorstellungen, gekennzeichnet. Schließlich bleibt als institutionelle Aufgabe noch die Abgrenzung der verschiedenen staatlichen und privaten Wirtschaftsbereiche, vor allem in fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Die Art und das Ausmaß dieser Funktionsstreuung beeinflussen auch grundlegend die übrigen institutionellen Merkmale. Diese ständig wiederkehrenden Daueraufgaben erfordern bestimmte Formen, die mit der jeweiligen Sozialorganisation und den gesamtgesellschaftlichen Wertvorstellungen vereinbar sein müssen. Die Verhaltensstabilisierung durch Institutionsbildung — ein Vorgang, der insbesondere von A r n o l d G e h l e n eingehend untersucht worden ist 1 ) — entlastet zugleich den Menschen von der subjektiven Moti!) Vgl. Arnold Gehlen, Probleme einer soziologischen Handlungslehre. In: Soziologie und Leben (Hrsg. C. Brinkmann), Tübingen 1952.
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vation und dem Zwang ständiger Eigenanpassung. Bemerkenswert f ü r industriewirtschaftliche Systeme ist der große Freiheitsgrad, den die Wirtschaftsinstitutionen den Wirtschaftssubjekten bieten. An die Stelle unabänderlich vorgezeichneter Bindungen treten formale Funktionalzusammenhänge von großer Mobilität. Damit erhalten die wirtschaftlichen Anpassungsmechanismen und ihre Kontrolle eine grundlegende Bedeutung. Diese Aufgabe muß in jedem Wirtschaftssystem institutionell gelöst werden. Gegenüber den Versuchen einer traditionellen Stabilisierung des Wirtschaftsablaufs brachten die modernen Formen der marktorientierten Erwerbswirtschaft eine bewußte Bejahung der Anpassungsvorgänge. Entscheidendes Strukturprinzip ist bis in die Gegenwart trotz aller Marktausschaltungstendenzen immer noch der dynamische marktwirtschaftliche Nutzenausgleich, der die Wirtschaftsbedingungen ständig wandelt. Die Institutionalisierung dieser Marktdynamik ist allerdings in vollem Gange. Die Bedeutung, die z. B. dem Problem der Kontrolle wirtschaftlicher Wachstumsprozesse beigemessen wird, nimmt ständig zu. • Das Problem der sozialen Normierung des Wirtschaftsablaufs kann unterschiedlich gelöst werden, je nach Ansatzpunkten und Intensität der gesellschaftlichen Eingriffe und Kontrollmechanismen. Die verschiedenen Lösungsvarianten bieten eine Möglichkeit, die Wirtschaftssysteme zu typisieren. Als Hauptmerkmale sind das Ausmaß der Verhaltensnormierung, der Grad des institutionellen Ausbaus und die Offenheit des Systems gegenüber Veränderungen hervorzuheben. Von diesen Faktoren hängt der Freiheitsgrad des Systems bzw. der Entscheidungsspielraum der Wirtschaftssubjekte ab. Allerdings ist eine maximal gebundene Wirtschaft auf die Dauer ebenso wenig denkbar wie eine Wirtschaft ohne soziale Kontrolle. Die häufig verwendeten reinen Typen der individualistischen „freien Marktwirtschaft" und der kollektivistischen „Zentralverwaltungswirtschaft" grenzen deshalb nur den Bereich der tatsächlichen Erscheinungsformen ein. So zeigt auch die geschieht-
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liehe Entwicklung der Industriewirtschaft eine Vielzahl von Formen sozialer Kontrolle der Wirtschaftsvorgänge, die von direkten Steuerungseingriffen (z. B. Preisfestsetzung und -kontrolle) bis zum Automatismus bestimmter Kontrollmechanismen (z. B. Goldstandard der W ä h r u n g ) reichen. Diese breite Streuung läßt sich auch in der Gegenw a r t feststellen. 1 ) 2. Wirtschaftliche Grundlagen der gesellschaftlichen Integration Wie das Wirtschaftssystem einer Gesellschaft erst durch soziale Intégrations- und Normierungsvorgänge entsteht, so beeinflussen auch umgekehrt Strukturmerkmale u n d -Veränderungen des Wirtschaftsablaufs grundlegend die Gesamtgesellschaft. In der wirtschaftssoziologischen Forschung muß deshalb eine rein funktionelle Betrachtung des Wirtschaftssystems unter dem Aspekt der sozialen Organisation und der wechselseitigen Anpassung der Güter- und Leistungsströme durch die Untersuchung seiner positiven oder negativen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Integrationsniveau ergänzt werden. Hierbei lassen sich folgende Wirkungsbereiche unterscheiden: die soziale Strukturierung der Gesellschaft, die auch deren innere D y n a m i k wesentlich beeinflußt, die Formen sozialer Beziehungen und die Prägung sozialer Bewußtseinstrukturen. Den ersten Versuch, die wirtschaftliche Dimension des gesellschaftlichen .Integrationsprozesses umfassend darzustellen, unternahm K a r 1 M a r x. I m V o r w o r t „Zur Kritik der politischen Ökonomie" (1859) hat er seine Lehre in klassischer Form zusammengefaßt: In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, wor*) Vgl. R. Frei (Hrsg.), Wirtschaftssysteme des Westens, 2 Bde., Basel und Tübingen 1957/59.
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auf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt. Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck d a f ü r ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolutionen ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um. 1 ) Eine besondere Rolle bei dieser Umwälzung soll die sich ihrer Klassenlage (Trennung vom Eigentum an den Produktionsmitteln) bewußt gewordene unselbständige Lohnarbeitersdiaft (Proletariat) spielen. M a r x sieht die Gesellschaft primär als dynamische Wirtschaftsgesellschaft. Wirtschaftliche Faktoren, insbesondere die Eigentumsverhältnisse kennzeichnen das gesellschaftliche Sein des Menschen und prägen die sozialen I n stitutionen sowie das soziale Bewußtsein. Verlagerungen in den Produktionskräften (technischer Fortschritt) lösen gesellschaftliche Spannungen aus und führen schließlich zur revolutionären U m w ä l z u n g der Herrschaftsstruktur der betreffenden Gesellschaft. D a s liberalistische Gegenbild z u dieser A n a l y s e w i r d durdi die A n n a h m e gekennzeichnet, die revolutionäre D y namik sei nicht systemimmanent, sondern auf die Perversion des Marktmechanismus, d. h. des eigengesetzlich ablaufenden Wirtschaftsprozesses, durch seinen sozialen „Rahmen", durch Startungleichheit, Monopolismus u n d I n terventionismus zurückzuführen. Beide T h e o r i e n betonen jedoch die Integrationsstörungen, die v o n der Diskrepanz zwischen Wirtschaftsstruktur und Gesellschaftsform verursacht werden. !) Karl Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie (1859). Berlin 1951 S. 13.
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In Anlehnung an M a r x oder in Auseinandersetzung mit ihm haben differenzierende Untersuchungen im wesentlichen die dominierende Stellung der Wirtschaft in modernen Industriegesellschaften, insbesondere die Abhängigkeit der Sozialstruktur von Arbeitsteilung und Eigentums- bzw. Einkommensverteilung bestätigt. Anstelle des von M a r x vor allem in seiner politischen Interpretation angenommenen Dualismus zwischen Eigentümern und Nichteigentümern an Produktionsmitteln wurde jedoch mit Fortentwicklung des industriewirtschaftlichen Systems in immer stärkerem Maße ein Gruppenpluralismus festgestellt. Die fortschreitende soziale Differenzierung deckt sich nicht mehr mit der Eigentumsstruktur. Aus dieser Sicht erscheint die von M a r x postulierte revolutionäre Dynamik der modernen Wirtschaftsgesellschaft als phasengebunden. W o derartige Spannungen auch noch in der Konsolidierungsphase des Systems auftreten, handelt es sich vorwiegend um Residualphänomene, um die Reaktion sozial schlecht angepaßter Schichten, deren relative Ferne zum Produktionsprozeß in Ressentiments und Vorurteilen Ausdruck findet. Dementsprechend rückt das Interesse am Studium der sozialen Anpassungsbewegungen in den Vordergrund, die einen evolutionären Strukturwandel der Industriewirtschaft eingeleitet haben und fortführen. Sowohl von marxistischer als auch nichtmarxistischer Seite ist die besondere Bedeutung der Konfliktverlagerung in die externen Beziehungen zu anderen Wirtschaftssystemen hervorgehoben worden (vgl. die Imperialismus-Diskussion des beginnenden 20. Jahrhunderts). Eine gegenwartsorientierte wirtschaftssoziologische Auseinandersetzung mit den sozialistischen und liberalistischen Theorien des 19. Jahrhunderts müßte dementsprechend von der Erkentnis ausgehen, daß das Zentrum der wirtschaftlich verursachten sozialen Integrationsstörungen sich mit den Phasen des Wachstumsprozesses verlagert und daß der Anpassungsgrad des industriewirtschaftlichen Systems nicht unabänderlich feststeht, sondern durch institutionellen Strukturwandel erweitert werden kann.
Wirtschaftl. Grundlagen der gesellschaftl. Integration 111 Der gesamtgesellschaftliche Integrationsprozeß ist in der Sicht des Wirtschaftssoziologen untrennbar verbunden mit dem Ausgleich wirtschaftsimmanenter Spannungen durch strukturelle und funktionelle Anpassung. Ein ständiger Wechsel von Verhaltensstabilisierung und Institutionenverfall, von Interessenpolarisierung und Interessenausgleich kennzeichnet die soziale Wirklichkeit des Wirtschaftsablaufs. Die Transformation dieser Änderungsimpulse auf die übrigen Sozialbereiche (Recht, Erziehung, staatliche Institutionen usw.) ist jedoch nur unvollkommen. Damit entsteht die Gefahr der Ideologisierung der Beziehungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Die umfassende Sichtweite erstarrt dann zum Ökonomismus, Technizismus oder auch Moralismus, d. h. einem verabsolutierenden Aspektdenken je nach dem sozialen Standort des Betreffenden. Die wirtschaftssoziologische Analyse zeigt die Relativität dieser verschiedenen Standpunkte in einer dynamischen Wirtschaft auf. Diese Erkenntnis führt zwangsläufig zur Ideologiekritik und zu dem Versuch, irrationale Stellungnahmen durch wissenschaftlich überprüfbare Aussagen zu ersetzen. Indem die Wirtschaftssoziologie sich auf der Basis empirischer Detailforschung dieser umfassenden Aufgabe unterzieht, leistet sie selbst einen Beitrag zur Integration von Wirtschaft und Gesellschaft. Ihr Versagen kann die gesellschaftlichen Bewußtseinsstrukturen ebenso erschüttern wie ein Erfolg neue Dimensionen der sozialen Entwicklung zu eröffnen vermag.
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Personenregister Äkerman, J. 112 Albert, H. 17, 36, 112 Aristoteles 39 Arndt, H. 116 Ashton, Th. S. 117 Bahrdt, H. P. 33 Baldamus, W . 112 Barnett, H. G. 117 Baumol, W . J . 117 Beard,' Ch. A. 117 Beckerath, H. v. 58, 115 Behrendt, R. F. 117 Berle, A. 17, 115 Bienaymö, A. 112 Böhm-Bawerk, E. v. 47 Bougie, Ch. 18 Bowman, M. J. 56, 115 Brady, R. A. 115 Brentano, L. 113 Brepohl, W . 117 Briefs, G. 22 Brinkmann, C. 75, 76, 112 Bücher, K. 31, 114 Büß, F. 13 Cabet, E, 40 Clark, C. 101, 117 Clark, L. H. 115 Colm, G. 76 Commons, J. R. 17, 114 Cuvillier, A. 112 Cyert, R. M. 56, 115 Dahrendorf, R. 59, 115, 117 Davidson, D. 56, 115 Dickinson, Z. C. 18 Dobretsberger, J. 112 Duesenberry, J. S. 65 Dürkheim, E. 18, 32, 114 Egner, E. 64, 72, 115 Eisermann, G. 17, 19, 26, 112, 118 Engel, E. 65 Etzel, F. 74 Eucken, W . 16 Ferber, Ch. v. 32 Firth, R. 16, 113 Foote, N. 115 Fourastie, J. 101, 117 Fourier, Ch. 32, 40 Frei, R. 108 Freudenthal, M. 115
Friedman, M. 65 Friedmann, G. 18, 114 Galbraith, J. K. 84, 115, 116 Gehlen, A. 106 Gerloff, W . 114 Gesell, S. 40 Glotz, G. 114 Godwin, W . 13 Goldscheid, R. 70, 116 Goodfellow, D. M. 113 Grossmann, E. 79 Gutenberg, E. 56, 115 Halbwachs, M. 18, 66, 115 Hansmeyer, K. H. 116 Heimann, E. 118 Heinig, K. 116 Herkner, H. 114 Hermann, F. B. W. v. 13 Herrmann, W . 116 Hicks, J. R. 114 Hildebrand, B. 13 Hoffmann, W . G. 117 Hofmann, E. M. 115 Holy, V. L. 117 Ichboldin, B. 112 J a h n , G. 115 Jöhr, W. A. 17, 112, 117 Jüres, E. A. 33 Kahl, J. 116 Kaiser, J. 116 Katona, G. 27, 56, 57, 115 Kesting, H. 33 Kestner, F. 84, 116 Keynes, J. M. 17, 65 Klatt, S. 117 Knies, K. 13 Koch, W . 7 f., 17, 19, 112 Küng, E. 86, 116 Kuh, E. 56, 115 Kyrk, H. 66, 116 Laum, B. 24, 114 Lauterbach, A. 18, 56, 113 Lazarsfeld-Jahoda, M. 65 Lenz, F. 11, 17, 19, 112 LePlay, F. 66 Lewis, W. A. 95, 117 L'homme, J. 18, 112 Littmann, K. 117
120
Personenregister
Loewe, A. 18, 112, 118 Lorenz, Ch. 116 Louis, P. 114 Luxemburg, R. 117
Sdiäffle, A. 70, 113 Sdieler, M. 14 Schelling, Th. C. 29, 113 Scherhorn, G. 63, 110 Schmidt, W. 114 Sdlmölders, G. 17, 24, 70, 73, 75, Madienroth, G. 17, 95, 112, 117 76, 79 f., 114, 116 Malinowski, B. 16, 41 f., 113 Schmoller, G. 30, 45, 70, 114, 116 Man, H. de 32 Schumpeter, J. 14 f., 98, 116, 117, Mann, F. K. 72, 73, 78, 79, 116 118 Mannheim, K. 18, 113, 114 Marx, K. 13, 14, 15, 32, 44, 51, 89, Seidel, B, 118 Seidenfus, H. St. 36, 114 94, 95, 108 f., 110, 114, 118 Shultz, G. P. 47 Mauss, M. 16, 18, 114 Simiand, F. 18, 113, 114 Means, G. 17, 115 Simmel, G. 114 Menger, C. 23 Simon, H. A. 56, 114, 115 Meyer, J . R. 56 115 Sismondi, S. de, 13, 22 f., 89, 113 Mill, J . St. 23 Snielser, N. J. 112 Mises, L. v. 99 Smith, A. 12, 21 f., 23, 76, Moede, W . 25 Sombart, W . 7, 15, 94, 98, 113, 116, Möller, H. 113 118 Moore, W. E. 18, 112, 117 Morgenstern, O. 29, 113 Stackelberg, H. v. 50 Müller, A. 13 Stein, L. v. 13, 69 Müller-Armadc, A. 94, 98, 105, 117 Steinitzer, E. 115 Struve, P. 113, 117 Myrdal, G. 112 Sultan, H. 116 Suppes, P. 56, 115 Neumann, J . v. 29, 113 Oppen, D. v. 116 Oppenheimer, F. 44, 112, 114 Packard, V, 116 Pareto, V. 7 Parsons, T. 7, 18, 112 Petzet, W . 112 Pinney, A. 113 Pollock, F. 33, 117 Popitz, H. 33 Preiser, E. 24, 113 Proudhon, P. J. 43
Tawney, R. H. 117 Tesdiemacher, H. 71 Thompson, G. 13 Thurnwald, R. 16, 114 Tiano, A. 47 Trow, D. B. 56, 115 Vehlen, Th. 17. 52, 66, 115, 116
Reybaud, L. 66 Ricardo, D. 22, 23 Ridcert, H. 15 Rivière, M. d e la, 21 Rodbertus, K. 37, 89 Roscher, W . 13 Rostow, W. W . 102, 117 Rüstow, A. 118
Wagner, A. 69, 114 W e b b , B. u. S. 115 W e b e r , M. 14, 15, 16, 25, 35, 36, 94, 98, 100, 105, 113, 117, 118 Weiller, J. 18, 112 Weisser, G. 7, 17, 113 Weitling, W 40 W h y t e , W. F. 18, 114 Wiese, L. v. 8, 113 Wieser, F. v. 118 Wolff,H. 114
Saint-Simon, H. de, 40 Salomon, A. 112 Sauermann, H. 113 Sdiachtsdiabel, H. G. 116 Sdiade, H. 113
Zahn, E. 116 Zeisel, H. 65 Ziegenfuß, W . 17, 113, 117 Zimmermann, C. C. 116 Zwiedineck-Südenhorst, O. v.
114
Sachregister Agrarsektor 99 ff. Aktiengesellschaft 45, 51, 53 Angestellte 52, 102 Anpassung 27, 29, 51, 52, 73, 81, 84, 91, 107, 110 Arbeitgeberverbände 81 Arbeitsfreude 32 Arbeitsmarkt 34, 43, 47 f., 81, 101 Arbeitsproduktivität 100 Arbeitsteilung 18, 30 ff., 37, 90 Automation 33, 102 Berufe 31 Berufsständische Organisationen 82 Betrieb 49 ff. Betriebliche Sozialstruktur 59 f. Betriebssoziologie 59 Bevölkerungsdichte 95 Bezugssystem, soziales 25, 30, 64, 93, 95, 98, 105 Börse 34 Budgetforschung 63, 66
Haushalt, privater 64 ff., 76, 91 Historische Schule 13, 15, 23, 69 Homo oeconomicus 15, 22 ff., 26 Idealtypus 15, 21 Ideologien 13 f., 32, 62, 69, 104 f., Iii Imperialismus 110 Industrialisierung 13, 23, 34, 67, 72, 81, 90, 97 ff. Industrielle Arbeitswelt 31 f., 49 ff., 99 ff. Industriesoziologie 18 Infrastruktur, soziale 97, 100 Institutionalisierung 19 f., 89, 94, 102,
106
Institutionalisten 17 Institutionsanalyse 20 Interaktionsanalyse 20 Intermediäre Finanzgewalten 73, 77 Investitionen 26, 51, 91, 97
Kapitalakkumulation 97, 100 Kapitalismus 15, 17, 20, 40, 52, 76. Dienstleistungssektor 101 f. 94 Dividendenpolitik 57 Dogmenkritik, wissenssoziologische Kartelle 82 ff. Klasse 44, 109 10, 111 Konjunktur 90 ff. Konkurrenz 35, 48, 51, 81, 84 Eigentum 41 ff., 109 f. Kontrolle, soziale 35 f., 104, 107 f. Einkommen 45 ff:, 64 f., 76 Konzentration 83 Entfremdung 32 Konzerne 82 ff. Entscheidungsprozesse 28 ff., 56, 62 Kreislaufschema 20, 88 Entwicklungsländer 34, 102 Erwartungen 25, 30, 57, 92 f. Laissez-faire-Prinzip 81 Erwerbstrieb 23, 36, 51, 56 Lebensstandard 64 f., 68 Ethnologie 16, 18, 41 Liberalismus 13, 50, 71, 81, 109 f. Lohn 18, 46 ff. Finanzausgleich 78 Lohngerechtigkeit 48 f. Finanzsoziologie 17, 69 ff. Freie Marktwirtschaft 107 Macht, wirtschaftliche 35, 40, 44 f., Freihandel 101 47, 78, 83, 87 Functional Finance 72 MakroSoziologie 16, 20 Manager 45, 54 Marketing-Tediniken 68 Geld 18, 31, 37 ff. Markt 35 ff. Geltungskonsum 66 Marktautomatismus 51 Genossenschaften 82 Gesellschaftsstruktur 31, 39, 47, 66, Marktformen 35 f. Marktverflechtung 82, 90 74 ff., 108 ff. Marktverhalten 35 ff. Gewerbefreiheit 50, 81, 101 Marxismus 108 ff. Gewerkschaften 44, 46, 81 Merkantilisten 12, 71 Gewinnmaximierung 56 f. Mikrosoziologie 16, 20, 71 Gleichgewichtsprinzip 89 Mitbestimmung 60 Großbetrieb 45, 55, 56
122
Sachregister
Modell, wirtschaftstheoretisches 8 ff., 14, 29, 35, 88 M o n o p o l 35, 83 ff. M o t i v a t i o n s f o r s c h u n g 13, 18, 25 ff. M o t i v a t i o n s s t r u k t u r 25, 37, 56, 68, 105 Ö f f e n t l i c h e M e i n u n g 57, 58, 74, Ö k o n o m e t r i e 9, 90 O p e r a t i o n s R e s e a r c h 56
85
P e e r g r o u p s 28, 67 P h y s i o k r a t e n 12 P o l i t i s d i e S o z i o l o g i e 8, 70 f. P r ä f e r e n z v o r s t e l l u n g e n 28 P r e i s 34 ff. P r o d u k t i o n s s e k t o r 101 P r o d u k t i v k r ä f t e 95, 109 P u b l i c R e l a t i o n s 61 R a h m e n p l a n u n g 103 R a t i o n a l i s i e r u n g 50, 51, 75, 98 f., 102 R a t i o n a l i t ä t 23 f., 36 f., R o l l e , s o z i a l e 24 f., 34, 68 S c h u t z z o l l 101 S e l b s t f i n a n z i e r u n g 91 Selbstverwaltung, wirtschaftliche 82 ff. Situationsanalyse, soziologische 27 f. S o z i a l e M o b i l i t ä t 67, 91, 100 S o z i a l e s F e l d 58, 61, 89, 103 S o z i a l i s i e r u n g 43, 46, 84 S o z i a l i s m u s 13, 32 S o z i a l p o l i t i k 10, 72, 102 S o z i a l p r o d u k t , U m v e r t e i l u n g des 45, 76 S p a r q u o t e 65 S p i e l t h e o r i e 29 S t a a t s h a u s h a l t 12, 69 ff.
S t e u e r m o r a l 70, 79 S t e u e r s y s t e m 75 ff. T a u s c h 34 ff. T e c h n i s c h e r F o r t s c h r i t t 31, 51, 96 f., 100 T i m e l a g 91 U n t e r n e h m e n s f ü h r u n g 50 ff., 102 U n t e r n e h m e r 13, 44, 45, 50 ff., 98 U n t e r n e h m e r r i s i k o 51, 54, 80, 91 U n t e r n e h m e r v e r h a l t e n 51 ff. U n t e r n e h m u n g 49 ff., 82 f., 90, 97 V e r b r a u c h e r v e r h a l t e n 10, 63 ff. V e r h a l t e n , w i r t s c h a f t l i c h e s 21 ff., 25 ff., 50, 104 ff. Verhaltensforschung, sozialökonom i s c h e 17 V e r h a l t e n s n o r m i e r u n g 104 f. V e r t r a g s f r e i h e i t 50, 81, 101 V o l l b e s c h ä f t i g u n g 47, 94 W a c h s t u m , w i r t s c h a f t l i c h e s 94 ff., 110 W a h l h a n d l u n g e n 28 W i r t s c h a f t s d y n a m i k 20, 51, 79, 87 ff., 107 W i r t s c h a f t s g e s c h i c h t e 6, 11 W i r t s c h a f t s p h a s e n 18, 90 ff. W i r t s c h a f t s p h i l o s o p h i e 11 f. W i r t s c h a f t s p o l i t i k 6, 10 W i r t s c h a f t s s t i l 17, 94 f., . 105 W i r t s c h a f t s s y s t e m 20, 34, 35, 55, 103 ff., 108 W i r t s c h a f t s t h e o r i e 6 ff., 14, 19, 23 f., 35, 47, 89 W i r t s c h a f t s v e r b ä n d e 80 ff. W o h l f a h r t s s t a a t 80 Zentralverwaltungswirtschaft
107
EWALD
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Einführung in die Theorie der Spiele Mit Anwendungsbeispielen insbesondere aus Wirtschaftslehre und Soziologie von Dr. E w a l d B u r g e r , apl. Prof. der Mathematik an der Universität F r a n k f u r t / M . G r o ß - O k t a v . 169 Seiten. 1959. Ganzleinen D M 28 — „Es ist sehr verdienstvoll, daß mit diesem Buch erstmalig auch eine deutschsprachige Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse der methodischen Forschung erarbeitet worden ist. Die als Theorie der Spiele bezeichnete Verhaltenslehre ist so gefaßt, daß sie neben reinen Gesellschaftsspielen auch jene Fälle u m f a ß t , die im Endergebnis von der Entscheidung mehrerer Interessenten abhängen; sie erfordert bestimmte Vereinfachungen in den zugrunde liegenden Strategien und ist in der Berechnung auf eine dem Nichtfachmann nicht ohne weiteres verständliche mathematische Methodik angewiesen . . . weist eine derartige Anwendungsweise auf, daß sie auf w i r t s c h a f t l i c h e , s t r a t e g i s c h e o d e r s o z i o l o g i s c h e S i t u a t i o n e n ausgerichtet werden kann. Den Wirtschaftler werden vornehmlich die behandelten Anwendungsfälle beim Konkurrenzproblem (Oligopol) und beim „linear programming" ansprechen." Bücher für die In
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Lebenserinnerungen
V I I I , 240 Seiten. 1960. Ganzleinen D M 19,80
Geheimrat Prof. Dr. K u r t Wiedenfeld hat als Schüler von Gustav Schmoller in der vordersten Reihe der aus der jüngeren historischen Schule stammenden Nationalökonomen gestanden, dessen Lebenswerk vor allem wirtschaftspolitischen Problemen, insbesondere der f ü r ihn Zeit seines Lebens im Brennpunkt seiner Interessen stehenden Frage des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft gewidmet war. K a u m ein anderer damaliger Volkswirtschaftler hat sich so viel und eindringlich mit industriepolitischen, speziell Kartellproblemen befaßt wie er. H i n z u kommt, d a ß Wiedenfeld über seine wissenschaftspolitische Tätigkeit hinaus in der Politik selbst eine Rolle zu spielen berufen war. Wer sich heute über die persönlichen Hintergründe der Kriegsrohstoffversorgung im ersten Weltkriege orientieren will, f ü r den sind diese Lebenserinnerungen eine wichtige Quelle. Einen H ö h e p u n k t in dem mit viel Kritik und H u m o r durchsetzten Darlegungen bildet der f ü r jeden politisch und historisch interessierten Leser höchst aktuelle Abschnitt, in dem W. seine Erlebnisse und E r f a h rungen im revolutionären Moskau als erster offizieller Vertreter der deutschen Regierung schildert, eine Fundgrube f ü r die Erkenntnis der damaligen Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland, bereichert durch eine Fülle persönlicher R a n d glossen und Schilderungen aus dem damaligen Leben in Moskau. Der Memoirenband wurde aus den nachgelassenen Aufzeichnungen Wiedenfelds herausgegeben von Professor Friedrich Bülow, Berlin. WALTER
DE GRUYTER
& CO.
• BERLIN
W35
v o r m a l s G. J . G ö s c h e n ' s c h e V e r l a g s h a n d l u n g — J . G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g — G e o r g R e i m e r — Karl J . T r ü b n e r — V e i t & C o m p .
OTTO
BÜSCH
Geschichte der Berliner Kommunalwirtschaft in der Weimarer Epoche Mit einem Vorwort von H a n s H e r z f e l d . Geleitwort zur Schriftenreihe von W i l l y B r a n d t . Groß-Oktav. X I I , 230 Seiten, i960. Ganzleinen D M 24,— (Veröffentlichungen der Berliner Historischen Kommission 1) Nach einer Darlegung der Aufgaben und Bedeutung der kommunalen Wirtschaftstätigkeit im neugeschaffenen Groß-Berlin gibt der Verfasser einen Oberblick über die politischen Probleme der Kommunalwirtschaft, sowie eine eingehende Darstellung der Entwicklung der kommunalen Betriebe bis zur Inflation, während des Wirtschaftsaufschwungs und in den Krisennotjahren. Ein Ausblick auf die Probleme des freien Berlin in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg rundet das Werk ab.
BERLIN Neun Kapitel seiner Geschichte Etwa X I I , 297 Seiten mit 20 Abbildungen, 4 Falttafeln. 1960. Ganzleinen etwa D M 12,50 Inhalt: O. F. GANDERT, Vor- und Frühgeschichte des Berliner Bodens J. SCHULTZE, Entstehung der Mark Brandenburg und ihrer Städte B. SCHULZE, Berlins Gründung und erster Aufstieg, sein Kampf mit der Territorialgewalt W. HOPPE, Reformation und Renaissance in Berlin R. DIETRICH, Berlin und die Hohenzollern A. ZASTRAU, Berlin im Zeitalter der Klassik R. DIETRICH, Berlins Weg zur Industrie- und Handelsstadt E. HEINRICH, Die städtebauliche Entwicklung Berlins seit dem Ende des 18. Jahrhunderts H . HERZFELD, Berlin auf dem Wege zur Weltstadt W A L T E R D E G R U Y T E ' R & CO. • B E R L I N
W35
v o r m a l s G. J . Göschen'sche V e r l a g s h a n d l u n g — J . G u t t e n t a g , Verlagsbuchh a n d l u n g — Georg Reimer — Karl J . T r ü b n e r — V e i t & C o m p .
GESAMTVERZEICHNIS der
SAMMLUNG GÖSCHEN
Jeder Band DM 3,60 • Doppelband DM 5,80
Herbst 1960
WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W35
Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache und Literatur Elektrotechnik Englisch Erd- und Länderkunde Geologie Germanisch Geschichte Griechisch Hebräisch Hoch- und Tiefbau Indogermanisch Kristallographie Kunst Land- und Forstwirtschaft Lateinisch Maschinenbau Mathematik Mineralogie Musik Pädagogik Philosophie Physik Psychologie Publizistik Religionswissenschaften Romanisch Russisch Sanskrit Soziologie Statistik Technik Technologie Volkswirtschaft Vermessungswesen Wasserbau Zoologie
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Seite 13 13 12 6 15 7 8 14 7 5 8 8 18 7 14 5 14 8 16 9 14 4 3 3 11 3 9 4 7 8 8 3 9 15 12 9 18 17 14
Geisteswissenschaften Philosophie Einführung in die Philosophie v o n H. Leisegang f . 4. A u f l a g e . 145 Seiten. 1960. (281) Hauptprobleme der Philosophie v o n G. Simmel f . 7., unveränderte A u f l a g e . -177 Seiten. 1950. (500) Geschichte der Philosophie I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 1. Teil. V o n T h a i e s bis L e u k i p p o s . 2., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 135 Seiten. 1953. (857) I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 2. T e i l . V o n der S o p h i s t i k bis z u m T o d e P i a t o n s . 2., s t a r k e r w e i t e r t e A u f l a g e . 144 Seiten. 1953. (858) I I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 3. T e i l . V o m T o d e P i a t o n s bis zur Alten S t o a . 2., s t a r k e r w e i t e r t e A u f l a g e . 132 Seiten. 1954. (859) I V : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 4. T e i l . V o n der Alten S t o a bis z u m E k l e k t i z i s m u s i m 1. J h . v. Chr. 2., s t a r k e r w e i t e r t e A u f l a g e . 132 S e i t e n . 1954. (863) V : D i e P h i l o s o p h i e d e s M i t t e l a l t e r s v o n J. Koch. I n V o r b e r e i t u n g . (826) V I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s K a n t v o n K. Schilling. 234 Seiten. 1954. (394/394 a) V I I : I m m a n u e l K a n t v o n G. Lehmann. I n V o r b e r e i t u n g . (536) V I I I : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s v o n G. Lehmann. 1. T e i l . 151 Seiten. 1953. (571) I X : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 2. T e i l . 168 Seiten. 1953. (709) X : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s I . T e i l v o n G. Lehmann. 128 Seiten. 1957. (845) X I : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 2. Teil v o n G.Lehmann. 114 S e i t e n . 1960. (850) Die geistige Situation der Zeit (1931) v o n K. Jaspers. 5., u n v e r ä n d e r t e r A b d r u c k der i m S o m m e r 1932 b e a r b e i t e t e n 5. A u f l a g e . 211 Seiten. 1960. (1000) Erkenntnistheorie v o n G. Kropp. I. T e i l : A l l g e m e i n e G r u n d l e g u n g . 143 Seiten. 1950. (807) Formale Logik v o n P. Lorenzen. 165 Seiten. 1958. (1176/1176a) Philosophisches Wörterbuch v o n M. Apel f . 5., völlig n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e von P. Ludz. 315 Seiten. 1958. (1031/1031 a) Philosophische A n t h r o p o l o g i e . Menschliche S e l b s t d e u t u n g in Geschichte u n d G e g e n w a r t v o n M. Landmann. 266 Seiten. 1955. (156/156a)
Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der Pädagogik v o n Herrn. Weimer. 14., d u r c h g e s e h e n e a n d v e r m e h r t e A u f l a g e v o n Heinz Weimer. 178 Seiten. 1960. (145) T h e r a p e u t i s c h e Psychologie. I h r W e g d u r c h die P s y c h o a n a l y s e v o n W. M. Kranefeldt. Mit einer E i n f ü h r u n g v o n C. G. Jung. 3. A u f l a g e . 152 S e i t e n . 1956. (1034)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Allgemeine Psychologie von 7Vi. Erismann. 3 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I : G r u n d p r o b l e m e . 146 Seiten. 1958. (831) I I : G r u n d a r t e n d e s p h y s i s c h e n G e s c h e h e n s . 248 Seiten. 1959. (832/832a) III: P s y c h o l o g i e d e r P e r s ö n l i c h k e i t . In Vorbereitung (833) Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme von L. von Wiese. 6. Auflage. 175 Seiten. 1960. (101) Sorialpsychologie von P . R. Hofstätter. 181 Seiten, 15 Abbildungen, 22 Tabellen. 1956. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moeds f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958.(851/851 a) Industrie- und Betriebuoziologie von R. Dahrendorf. 120 Seiten. 1956. (103)
Religionswissenschaften Jesus von M. Dibelius f . 3. Auflage, mit einem Nachtrag von W. G. Kümmel. 140 Seiten. 1960. (1130) Paulus von M. Dibelius f . Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und zu Ende geführt von W. G. Kümmel. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. 1956. (1160)
Luther von F. Lau. 151 Seiten. 1959. (1187) Melanchtbon von ,R. Stupperich. 139 Seiten. 1960. (1190) Geschichte Israels. Von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. Ehrlich. 158 Seiten, 1 Tafel. 1958. (231/231a) Römische Religionsgeschichte von F. Altheim. 2 Bände. 2., umgearbeitete Auflage. I : G r u n d l a g e n u n d G r u n d b e g r i f f e . 116 Seiten. 1956. (1035) I I : Der g e s c h i c h t l i c h e A b l a u f . 164 Seiten. 1956. (1052)
Musik Musikästhetik von H. J. Moser. 180 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1953. (344) Systematische Modulation von R. Hernried. 2. Auflage. 136 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1094) Der polyphone Sats von E. Pepping. 2 Bände. I : Der c a n t u s - f i r m u s - S a t z . 2. Auflage. 223 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950.(1148) I I : Ü b u n g e n im d o p p e l t e n K o n t r a p u n k t u n d i m K a n o n . 137 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1957. (1164/1164a) Allgemeine Musiklehre von H. J. Moser. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1955. (220/220a) Harmonielehre von H. J. Moser. 2 Bände. I : 109 Seiten. Mit 120 Notenbeispielen. 1954. (809) Die Musik des 19» Jahrhundert« von W. Oehlmann. 180 Seiten. 1953. (170) Die Musik des 20. Jahrhunderts von W. Oehlmann. In Vorbereitung. (171/171 a) Technik der deutschen Gesangskunst von H. J. Moser. 3., durchgesehene und verbesserte Auflage. 144 Seiten, 5 Figuren sowie Tabellen und Notenbeispiele. 1954. (576/576a)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN D i e K u n s t des Dirigierens v o n H. W. von Waltershausen f . 2., v e r m e h r t e A u f l a g e . 138 S e i t e n . M i t 19 N o t e n b e i s p i e l e n . 1954. (1147) D i e Technik des Klavierspiels a u s d e m G e i s t e des m u s i k a l i s c h e n K u n s t w e r k e s von K. Schubert f . 3. A u f l a g e . 110 S e i t e n . Mit N o t e n b e i s p i e l e n . 1954. (1045)
Kunst S ü l k u n d e v o n H. Weigert. 2 B ä n d e . 3., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . I : V o r z e i t , A n t i k e , M i t t e l a l t e r . 136 S e i t e n , 94 A b b i l d u n g e n . 1958. (80) I I : S p ä t m i t t e l a l t e r u n d N e u z e i t . 150 S e i t e n , 88 A b b i l d u n g e n . 1958. (781) A r c h ä o l o g i e v o n A. Rumpf. 2 B ä n d e . I : E i n l e i t u n g , h i s t o r i s c h e r Ü b e r b l i c k . 143 S e i t e n , 6 A b b i l d u n g e n , 12 T a f e l n . 1953. (538) I I : D i e A r c h ä o l o g e n s p r a c h e . D i e a n t i k e n R e p r o d u k t i o n e n . 136 S e i t e n , 7 A b b i l d u n g e n , 12 T a f e l n . 1956. (539)
Geschichte E i n f ü h r u n g in die G e s c h i c h t s w i s s e n s c h a f t v o n P. Kirn. 3., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 128 S e i t e n . 1959. (270) Z e i t r e c h n u n g der r ö m i s c h e n K a i s e r z e i t , des Mittelalters und der Neuzeit f ü r die J a h r e X — 2 0 0 0 n . Chr. v o n H. Lietzmann f . 3. A u f l a g e , d u r c h g e s e h e n v o n K. Aland. 130 S e i t e n . 1956. (1085) K u l t u r der Urzeit v o n F. Behn. 3 B ä n d e . 4. A u f l a g e der K u l t u r der U r z e i t B d . 1 — 3 v o n M . Hoernes. I : D i e v o r m e t a l l i s c h e n K u l t u r e n . (Die S t e i n z e i t e n E u r o p a s . Gleichartige K u l t u r e n in anderen E r d t e i l e n . ) 172 S e i t e n , 48 A b b i l d u n g e n . 1950. (564) I I : D i e ä l t e r e n M e t a l l k u l t u r e n . ( D e r B e g i n n der M e t a l l b e n u t z u n g . K u p f e r « u n d B r o n z e z e i t in E u r o p a , im Orient u n d in A m e r i k a . ) 160 S e i t e n , 67 A b b i l d u n g e n 1950. (565) I I I : D i e j ü n g e r e n M e t a l l k u l t u r e n . ( D a s E i s e n als K u l t u r m e t a l l , H a l l s t a t t L a t e n e - K u l t u r i n E u r o p a . D a s erste A u f t r e t e n d e s E i s e n s i n d e n a n d e r e n Weltteilen.) 149 S e i t e n , 60 A b b i l d u n g e n . 1950. (566) Vorgeschichte E u r o p a s von F. Behn. Völlig n e u e B e a r b e i t u n g der 7. A u f l a g e der „ U r g e s c h i c h t e der M e n s c h h e i t 4 ' v o n M . Hoernes. 125 S e i t e n , 47 A b b i l d u n g e n . 1949.(42) Der Eintritt der G e r m a n e n in die Geschichte von J . Haller f . 3. A u f l a g e , d u r c h gesehen v o n H. Dannenbauer. 120 S e i t e n , 6 K a r t e n s k i z z e n . 1957. ( 1 1 1 7 ) Von den K a r o l i n g e r n zu den S t a u f e r n . D i e a l t d e u t s c h e K a i s e r z e i t ( 9 0 0 — 1 2 5 0 ) von J . Haller f . 4., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n H. Dannenbauer. 142 S e i t e n , 4 K a r t e n . 1958. (1065) V o n den S t a u f e r n zu den H a b s b u r g e r n . A u f l ö s u n g d e s R e i c h s u n d E m p o r k o m m e n der L a n d e s s t a a t e n ( 1 2 5 0 — 1 5 1 9 ) v o n J . Haller f . 2., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n H. Dannenbauer. 118 S e i t e n , 6 K a r t e n s k i z z e n . 1960J (1077) D e u t s c h e Geschichte i m Z e i t a l t e r der R e f o r m a t i o n , der G e g e n r e f o r m a t i o n u n d d e s dreißigjährigen K r i e g e s v o n F. Härtung. 129 S e i t e n . 1951. (1105) D e u t s c h e Geschichte von 1 6 4 8 — 1 7 4 0 . Politischer u n d geistiger W i e d e r a u f b a u VOD W. Treue. 120 S e i t e n . 1956. (35) Deutsche Geschichte von 1 7 1 3 — 1 8 0 6 v o n W. Treue. 168 S e i t e n . 1957. ( 3 9 ) D e u t s c h e Geschichte von 1 8 0 7 — 1 8 9 0 v o n W. Treue. 1960. 125 S e i t e n . (893)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Deutsche Geschichte Ton 1890 bis rar Gegenwart von W. Treue. In Vorbereitung. (894) Quellenkunde der Deutschen Geschichte im Mittelalter (bis zur Mitte des 15. J a h r hunderts) von K. Jacob f . 3 Bande. I : E i n l e i t u n g . A l l g e m e i n e r T e i l . D i e Z e i t d e r K a r o l i n g e r . 6. Auflage, bearbeitet von H. Hohenleutner. 127 Seiten. 1959. (279) I I : D i e K a i s e r z e i t (911—1250). 5., neubearbeitete Auflage von H. Hohenleutner. 127 Seiten.1960. (280) III: D a s S p ä t m i t t e l a l t e r (vom Interregnum bis 1500). Herausgegeben von F. Weden. 152 Seiten. 1952. (284) Geschichte Englands von H. Preller. 2 Bände. I : b i s 1 8 1 5 . 3., stark umgearbeitete Auflage. 135 Seiten, 7 Stammtafeln, 2 Karten. 1952. (375) I I : V o n 18 15 b i s 19 10. 2., völlig umgearbeitete Auflage. 118Seiten, 1 Stammtafel, 7 Karten. 1954. (1088) Römische Geschichte von F. Altheim. 4 Bände. 2., verbesserte Auflage. I : B i s z u r S c h l a c h t b e i P y d n a (168 v. Chr.). 124 Seiten. 1956. (19) II: B i s z u r S c h l a c h t b e i A c t i u m (31 v. Chr.). 129 Seiten. 1956. (677) I I I : B i s z u r S c h l a c h t a n d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e (312 n. Chr.). 148 Seiten. 1958.(679) I V : B i s z u r S c h l a c h t a m Y a r m u k (636 n. Chr.). In Vorbereitung. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von O. Graf zu Stolberg- Wemigerode. 192 Seiten, 10 Karten. 1956. (1051/1051 a)
Deutsche Sprache und Literatur Geschichte der Deutschen Sprache von H. Sperber. 3. Auflage, besorgt von W. Fleischhauer. 128 Seiten. 1958. (915) Deutsches Rechtschreibungswörterbuch von M. Gott schuld f . 2., verbesserte Auflage. 219 Seiten. 1953. (200/200 a) Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. Schirmer. 4. Auflage von W. Mitzka. 123 Seiten. 1960. (929) Deutsche Sprachlehre von W. Hofstaetter. 10. Auflage. Völlige Umarbeitung der 8. Auflage. ISO Seiten. 1960. (20) Sümmkunde für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. Biehle. I I I Seiten. 1955. (60) Redeteehnik. Einführung in die Rhetorik von H. Biehle. 115 Seiten. 1954. (61) Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens) von H. Feist. 2., verbesserte Auflage. 99 Seiten, 25 Abbildungen. 1952. (1122) Deutsches Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufischen Zeit von H. Naumann f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 2., verbesserte Auflage. 166 Seiten. 1952. (1121) Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzeit von G. Müller (1270 bis 1700). 2., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1949. (1086) Deutsches Diehten und Denken von der Aufklärung bis zum Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. Vietor f . 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1958. (1096)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Der Nibelunge Not in Auswahl mit kurzem Wörterbuch von K. Langosch. 10., durchgesehene Auflage. 164 Seiten. 1956. (1) Kudruo und Dietrich-Epen in Auswahl mit Wörterbuch von 0. L. Jiriczek. 6. Auflage, bearbeitet von R. IVisniewski. 173 Seiten. 1957. (10) Wolfram von Eschenbach. Parzival. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörter« buch von H. Jantzen. 2. Auflage, bearbeitet von H. Kolb. 128 Seiten. 1957. (921) Harlmann von Aue. Der arme Heinrich nebst einer Auswahl aus der ,,Klage* 4 , dem „Gregorius" und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) herausgegeben von F Maurer. 96 Seiten. 1958. (18) Gottfried von Strassburg in Auswahl herausgegeben von F. Maurer. 142 Seiten. 1959.(22) Die deutschen Personennamen von M. Gotlschald f . 2., verbesserte Auflage. 151 Seiten. 1955. (422) Allhochdeutsches Elemcntarbuch. Grammatik und Texte von H. Naumann f und W. Betz. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 156 Seiten. 1954. (1111) Mittelhochdeutsche Grammatik von H. de BOOT und R. IVisniewski. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. 142 Seiten. 1960. (1108)
Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. 3., neubearbeitete Auflage. I : E i n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 106 Seiten. 1958. (59) Iis F o r m e n l e h r e . 124 Seiten. 1959. (64) Gotisches Elementarbuch. Grammatik, Texte mit Übersetzung und Erläuterungen. Mit einer Einleitung von H Hempel. 2., umgearbeitete Auflage. 165 Seiten. 1953. (79) Germanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. I : Ei n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 4.,überarbeitete Auflage. 147Seiten. 1960. (238) I I : F o r m e n l e h r e . 3., neubearbeitete Auflage. 149 Seiten. 1957. (780) Altnordisches Elementarbuch. Schrift, Sprache, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von F. Ranke. 2., durchgesehene Auflage. 146 Seiten. 1949. (1115)
Englisch, Romanisch Altenglisches Elementarbuch von M Lehnert. Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch. 4., verbesserte Auflage. 178 Seiten. 1959. (1125) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre von E. Ekwall. 3., durchgesehene Auflage. 150 Seiten. 1956. (735) Englische Phonetik von H Mutschmann f . 117 Seiten. 1956. (601) Englische Literaturgeschichte von F Schubel. 4 Bände. I : Die a l t - u n d m i t t e l e n g l i s c h e P e r i o d e . 163 Seiten. 1954. (1114) I I : Von der R e n a i s s a n c e b i s zur A u f k l ä r u n g . 160 Seiten. 1956. (1116) III: R o m a n t i k und V i k t o r i a n i s m u s . 160 Seiten. 1960. (1124) Beowulf von M Lehnert. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, Anmerkungen und etymologischem Wörterbuch. 3.» verbesserte Auflage. 135 Seiten. 1959. (1135)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Shakespeare von P. Meißner f . 2. Auflage, neubearbeitet von M. Lehnert. 136 Seiten. 1954. (1142) Italienische Literaturgeschichte von K. Voßler f . 5. Auflage, neubearbeitet von A. Noy er ~Weidner. In Vorbereitung. (125) Geschichte der römischen Literatur von L. Bieler. 2 Bände. I : Die Literatur der Republik. 152 Seiten. 1960. (52) I I : Die Literatur der Kaiserzeit. 125 Seiten. 1960. (866) Romanische Sprachwissenschaft von H. Lausberg. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g u n d V o k a l i s m u s . 160 Seiten. 1956. (128/128a) I I : K o n s o n a n t i s m u s . 95 Seiten. 1956. (250)
Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft von W. Brandenstein. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m , E t y m o l o g i e . 160 Seiten. 1954. (117) I I : W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e . 192 Seiten. 1959. (118/118a) Geschichte der griechischen Sprache. 2 Bände. I : B i s z u m A u s g a n g d e r k l a s s i s c h e n Z e i t von O. Hoffmann f . 3. Auflage, bearbeitet von A. Debrunner f . 156 Seiten. 1953. (111) I I : G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des n a c h k l a s s i s c h e n G r i e c h i s c h von A. Debrunner f . 144 Seiten. 1954. (114) Grammatik der neugriechischen Volkssprache von J. Kalitsunakis. 3., völlig neu* bearbeitete und erweiterte Auflage. 1961. In Vorbereitung. (756/756a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch von J. Kalitsunakis. 2. Auflage, bearbeitet von A. Steinmetz. 99 Seiten. 1960. (587) Geschichte der lateinischen Sprache von F. Stolz f . 3., stark umgearbeitete Auflage von A. Debrunner f - 136 Seiten. 1953. (492)
Hebräisch, Sanskrit, Russisch Hebräische Grammatik von G. Beer f . 2 Bände. 2., völlig neubearbeitete Auflage von R. Meyer. I : S c h r i f t - , L a u t - u n d F o r m e n l e h r e I. 157 Seiten. 1952. (763/763a) I I : F o r m e n l e h r e I I . Syntax und Flexionstabellen. 195 Seiten. 1955. (764) 764 a) Hebräisches Textbuch zu G. Beer-R. Meyer, Hebräische Grammatik von R. Meyer. 170 Seiten. 1960. (769/769 a) Sanskrit-Grammatik von M. Mayrhofer. 89 Seiten. 1953. (1158) Russische Grammatik von E. Berneker f . 6., unveränderte Auflage von M. Vasmer. 155 Seiten. 1947. (66) Einführung in die'slavische Sprachwissenschaft von H. Bräuer. 2 Bände. I : Einleitung und Lautlehre. 1960 In Vorbereitung (1191)
Erd- und Länderkunde Afrika von F. Jaeger. Ein geographischer Überblick. 2 Bände. 2., umgearbeitete Auflage. I : D e r L e b e n s r a u m . 179 Seiten, 18 Abbildungen. 1954. (910) I I : M e n s c h u n d K u l t u r . 155 Seiten, 6 Abbildungen. 1954. (911) Australien und Ozeanien von H. J. Krug. 176 Seiten, 46 Skizzen. 1953. (319)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
NATURWISSENSCHAFTEN
Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik Allgemeine Betriebswirtschaftslehre von K. Mellerowicz. 4 Bände. 10., erweiterte und veränderte Auflage. I : 224 Seiten. 1958. (1008/1008a) I I : 188 Seiten. 1959. (1153/1153a) I I I : 260 Seiten. 1959. (1154/1154a) I V : 209 Seiten. 1959. (1186/1186a) Diese 4 B ä n d e sind auch in Ganzleinen gebunden zum Preise von j e DM 6,30 lieferbar. Allgemeine Volkswirtschaftslehre von A. Paulsert. 4 Bände. I : G r u n d l e g u n g , W i r t s c h a f t s k r e i s l a u f . 3., durchgesehene und ergänzte Auflage. 148 Seiten. 1959. (1169) I I : H a u s h a l t e , U n t e r n e h m u n g e n , M a r k t f o r m e n . 3., neubearbeitete Auflage. 166 Seiten, 32 Abbildungen. 1960. (1170) I I I : P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 190 Seiten. 1959. (1171) I V : G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g , K o n j u n k t u r e n , W a c h s t u m . 172 Seiten. 1960.(1172) Finanzwissenschaft von H. Kolms. 4 Bände. I : G r u n d l e g u n g , ö f f e n t l i c h e A u s g a b e n . 160 Seiten. 1959. (148) II: E r w e r b s e i n k U n f t e, G e b ü h r e n und B e i t r ä g e ; Allgemeine S t e u e r l e h r e . 148 Seiten. 1960. (391) I I I : B e s o n d e r e S t e u e r l e h r e . In Vorbereitung. (776) I V : ö f f e n t l i c h e r K r e d i t . H a u s h a l t s w e s e n . F i n a n z a u s g l e i c h . I n Vor* bereitung. (782) Fmanzmathematik von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 Tafeln, 8 Tabellen und 72 Beispiele. 1959.(1183/1183 a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. Dahrendorf. 120 Seiten. 1956. (103) Wirtschaftssoziologie von F. Fürstenberg. 1960. In Vorbereitung (1193) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958. (851/851a) Allgemeine Methodenlehre der Statistik von J . Pfanzagl. 2 Bände. I : Elementare Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in den Wirtschafte- und Sozialwissenschaften. 205 Seiten, 35 Abbildungen. 1960. (746/746 a) I I : Höhere Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in Naturwissenschaft, Medizin und Technik. In Vorbereitung. (747/747 a) Zeitungslehre von E. Dovifat. 2 B ä n d e . 3., neubearbeitete Auflage. I: T h e o r e t i s c h e und rechtliche G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t und Mein u n g — S p r a c h e u n d F o r m . 148 Seiten. 1955. (1039) II: R e d a k t i o n — Die S p a r t e n : Verlag und Vertrieb, W i r t s c h a f t und T e c h n i k , S i c h e r u n g d e r Ö f f e n t l i c h e n A u f g a b e . 158 Seiten. 1955. (1040)
Naturwissenschaften Mathematik
Geschichte der Mathematik von J . E. Hofmann. 3 B ä n d e . I: Von den A n f ä n g e n bis zum A u f t r e t e n von F e r m a t und D e s c a r t e s . 200 Seiten. 1953. (226) II: Von F e r m a t und D e s c a r t e s bis zur E r f i n d u n g des C a l c u l u s u n d b i s z u m A u s b a u d e r n e u e n M e t h o d e n . 109 Seiten. 1957. (875) III: Von den A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n um den C a l c u l u s bis zur f r a n z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n . 107 Seiten. 1957. (882)
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NATURWISSENSCHAFTEN Mathematische Formelsammlung von F. 0. Ringleb. 7., erweiterte Auflage. 320 Seiten, 40 Figuren. 1960. (51/51a) Vierstellige Tafeln und Gegentafeln für logarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. Schubert und R. Haussner. 2. Auflage. 156 Seiten. 1960. (81) Fünfstellige Logarithmen von A. Adler. Mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig vorkommenden Zahlenwerten. 3. Auflage. 127 Seiten, 1 Tafel. 1959. (423) Arithmetik von P. B. Fischer f . 3. Auflage von H. Rohrbach. 152 Seiten, 19 Abbildungen. 1958. (47) Höhere Algebra von H. Hasse. 2 Bände. 4., durchgesehene Auflage. I : L i n e a r e G l e i c h u n g e n . 152 Seiten. 1957. (931) I I : G l e i c h u n g e n h ö h e r e n G r a d e s . 158 Seiten, 5 Figuren. 1958. (932) Aufgabensammlung zur höheren Algebra von H. Hasse und W. Klobe. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 181 Seiten. 1952. (1082) Elementare und klassische Algebra vom modernen Staadpunkt von W. Krull, 2 Bände. I : 2., erweiterte Auflage. 136 Seiten. 1952. (930) I i s 132 Seiten. 1959. (933) Einführung in die Zahlentheorie von A. Scholz f . Überarbeitet und herausgegeben von B. Schoeneberg. 2. Auflage. 128 Seiten. 1955. (1131) Formale Logik von P . Lorenzen. 165 Seiten. 1958. (1176/1176a) Topologie von W. Franz. 2 Bände. I : Allgemeine (analytische) Topologie. 144 S e i t e n , ' 9 Figuren. 1960. (1181) Elemente der Funktionentheorie von K. Knopp f . 5. Auflage. 144 Seiten, 23 Fig. 1959.(1109) Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 Bände. I: G r u n d l a g e n der a l l g e m e i n e n Theorie der a n a l y t i s c h e n F u n k t i o n e n . 9., neubearbeitete Auflage. 144 Seiten, 8 Figuren. 1957. (668) II: A n w e n d u n g e n u n d W e i t e r f ü h r u n g d e r a l l g e m e i n e n T h e o r i e . 8./9. Auflage. 130 Seiten, 7 Figuren. 1955. (703) Aufgabensammlung zur Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 Bände. 5. Auf l ä g e . I : A u f g a b e n z u r e l e m e n t a r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 135 Seiten. 1957. (877) II: A u f g a b e n z u r h ö h e r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 144 Seiten. 1959. (878) Differential« und Integralrechnung von M. Barner. (Früher Witting). 4 Bände. I : Grenzwertbegriff, Differentialrechnung. 1960 In Vorbereitung. (86) Gewöhnliche Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 6., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 128 Seiten. 1960. (920) Partielle Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1960. (1003) Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 3., durchgesehene und verbesserte Auflage. 124 Seiten. 1958. (1059) Integralgleichungen von G. Hoheisel. 2., durchgesehene Auflage. 1961. In Vorbereitung. (1099) Mengenlehre von E. Kamke. 3., neubearbeitete Auflage. 194 Seiten, 6 Figuren. 1955. (999/999a) Gruppentheorie von L. Baumgartner. 3., neubearbeitete Auflage. 110 Seiten, 3 Tafeln. 1958. (837)
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NATURWISSENSCHAFTEN E b e n e u n d s p h ä r i s c h e T r i g o n o m e t r i e v o n G. Hessenberg f . 5. A u f l a g e , d u r c h g e s e h e n v o n H. Kneser. 172 S e i t e n , 60 F i g u r e n . 1 9 5 7 . (99) D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e v o n W. Haack. 3 B ä n d e . I: Die wichtigsten D a r s t e l l u n g s m e t h o d e n . Grund- und Aufriß e b e n f l ä c h i g e r K ö r p e r . 3., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 113 Seit e n , 120 A b b i l d u n g e n . 1960. ( 1 4 2 ) II: K ö r p e r mit -krummen B e g r e n z u n g s f l ä c h e n . K o t i e r t e P r o j e k t i o n e n . 2., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 129 S e i t e n , 8 6 A b b i l d u n g e n . 1959. (143) I I I : A x o n o m e t r i e u n d P e r s p e k t i v e . 127 S e i t e n , 100 A b b i l d u n g e n . 1957. (144) A n a l y t i s c h e G e o m e t r i e v o n K. P. Grotemeyer. 202 S e i t e n , 73 A b b i l d u n g e n . 1958. (65/65 a ) N i c h t e u k l i d i s c h e G e o m e t r i e . H y p e r b o l i s c h e G e o m e t r i e d e r E b e n e v o n R. Baldus f . D u r c h g e s e h e n u n d h e r a u s g e g e b e n v o n F. Löbell. 3 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 140 S e i t e n , 70 F i g u r e n . 1953. ( 9 7 0 ) D i f f e r e n t i a l g e o m e t r i e v o n K. Strubecker (früher Rothe). 3 B ä n d e . I : K u r v e n t h e o r i e d e r E b e n e u n d d e s R a u m e s . 150 S e i t e n , 18 F i g u r e n . 1955. ( 1 1 1 3 / 1 1 1 3 a ) I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n m e t r i k . 195 S e i t e n , 14 F i g u r e n . 1958. ( 1 1 7 9 / 1 1 7 9 » ) I I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n k r ü m m u n g . 254 S e i t e n , 38 F i g u r e n . 1959. (1180/1180 a) V a r i a t i o n s r e c h n u n g I v o n L. Koschmieder. 2., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . M i t 23 F i g u r e n . 1960. I n V o r b e r e i t u n g . ( 1 0 7 4 ) 5., erweiterte Auflage. E i n f ü h r u n g i n die k o n f o r m e A b b i l d u n g v o n L. Bieberbach. 180 S e i t e n , 4 2 F i g u r e n . 1 9 5 6 . ( 7 6 8 / 7 6 8 a ) V e k t o r e n u n d M a t r i z e n v o n S. Valentiner. 2. A u f l a g e . (9., e r w e i t e r t e A u f l a g e der „ V e k t o r a n a l y s i s " ) . M i t A n h a n g : A u f g a b e n zur V e k t o r r e c h n i m g v o n H. König. 202 S e i t e n , 35 F i g u r e n . 1960. ( 3 5 4 / 3 5 4 a ) V e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k v o n F. Böhm. 2 B ä n d e . I : E l e m e n t e d e r V e r s i c h e r u n g s r e c h n u n g . 3., vermehrte und verbess e r t e A u f l a g e . D u r c h g e s e h e n e r N e u d r u c k . 151 S e i t e n . 1953. (180) I I : L e b e n s v e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k . E i n f ü h r u n g in die t e c h n i s c h e n G r u n d l a g e n der S o z i a l v e r s i c h e r u n g . 2., v e r b e s s e r t e u n d v e r m e h r t e A u f l a g e . 2 0 5 S e i t e n . 1953. (917/917 a ) F i n a n z m a t h e m a t i k v o n M . Nicolas. 192 S e i t e n , 11 T a f e l n , 8 T a b e l l e n u n d 7 2 B e i spiele. 1959. ( 1 1 8 3 / 1 1 8 3 a )
Physik E i n f ü h r u n g in die t h e o r e t i s c h e P h y s i k v o n W. Döring. 5 B ä n d e . I : M e c h a n i k . 2 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 123 S e i t e n , 25 A b b i l d u n g e n , i 9 6 0 . (76) I I : D a s e l e k t r o m a g n e t i s c h e F e l d . 122 S e i t e n , 15 A b b i l d u n g e n . 1955. (77) I I I : O p t i k . 117 S e i t e n , 32 A b b i l d u n g e n . 1956. (78) I V : T h e r m o d y n a m i k . 107 S e i t e n , 9 A b b i l d u n g e n . 1956. (374) V : S t a t i s t i s c h e M e c h a n i k . 114 S e i t e n , 12 A b b i l d u n g e n . 1957. ( 1 0 1 7 ) M e c h a n i k d e f o r m i e r b a r e r K ö r p e r v o n M. Päsler. 199 S e i t e n , 4 8 A b b i l d u n g e n . 1960. ( 1 1 8 9 / 1 1 8 9 a ) A t o m p h y s i k v o n K. Bechert u n d Ch. Gerthsen f . 7 B ä n d e . I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 1. T e i l . 4 . , d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n A. Flammersfeld. 124 S e i t e n , 3 5 A b b i l d u n g e n . 1959. ( 1 0 0 9 ) I I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 2. T e i l . 4 . A u f l a g e . 1 9 6 1 . I n V o r h e r . ( 1 0 3 3 )
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NATURWISSENSCHAFTEN I I I : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 1. T e i l . 3., u m g e a r b e i t e t e A u f l a g e . 148 Seiten, 16 Abbildungen. 1954. (1123/1123a) I V : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 2. T e i l . 3., u m g e a r b e i t e t e A u f l a g e . 170 Seiten, 14 Abbildungen. 1954. (1165/1165 a) Differentialgleichungen der Physik von F. Sauter. 3., durchgesehene und ergänzte A u f l a g e . 148 Seiten, 16 Figuren. 1958. (1070) Physikalische F o r m e l s a m m l u n g v o n G. u. K. Mahler. 11. A u f l a g e , neubearbeitet von H. Graewe. 69 Figuren. 1960. I n V o r b e r e i t u n g (136) Physikalische A u f g a b e n s a m m l u n g von G. Mahler f . Neubcarbeitet von K. Mahler. Mit den Ergebnissen. 10., durchgesehene A u f l a g e . 127 Seiten. 1959. (243)
Chemie Geschchte der Chemie in k u r z g e f a ß t e r D a r s t e l l u n g von G. Lockemann. 2 B ä n d e . I : V o m A l t e r t u m b i s z u r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s . 142 S e i t e n , 8 BUdnisse. 1950. (264) I I : V o n d e r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s b i s z u r G e g e n w a r t . 151 S e i t e n , 16 Bildnisse. 1955. (265/265 a ) Anorganische Chemie von W. Klemm. 11. A u f l a g e . 185 Seiten, 18 Abbildungen. 1960. (37) Organische Chemie v o n W. Schlenk. 8., erweiterte A u f l a g e . 272 Seiten, 16 Abbildungen. 1960. (38/38 a) Physikalisch« Methoden der Organischen Chemie von G. Kresze. 1961. In Vor« bereitung. (44) Allgemeine und physikalische Chemie v o n W. Schulze. 2 B ä n d e . I : 5., durchgesehene A u f l a g e . 139 Seiten, 10 Figuren. 1960. (71) I I : 4., neubearbeitete A u f l a g e . 176 S e i t e n , 37 Figuren. 1956. ( 6 9 8 / 6 9 8 a ) Molekülbau. Theoretische Grundlagen und Methoden der S t r u k t u r c r m i t t l u n g von W. Schulze. 123 Seiten, 43 Figuren. 1958. (786) Physikalisch-chemische R e c h e n a u f g a b e n v o n E. Asmus. 3., verbesserte A u f l a g e . 96 Seiten. 1958. (445) Maßanalyse» Theorie und P r a x i s der klassischen und der elektrochemischen Titrier« verfahren von G. Jander und K. F. Jahr. 8., durchgesehene und ergänzte A u f l a g e . 313 Seiten, 49 Figuren. 1959. (221/221 a ) Qualitative Analyse von H. Hofmann u. G. Jander. 308 Seiten, 5 Abbildungen. 1960. (247/247 a) Thermochemie von W. A. Roth f . 2., verbesserte A u f l a g e . 109 Seiten, 16 Figuren. 1952.(1057) Stoehiometrische A u f g a b e n s a m m l u n g von W. Bahrdt f und R. Scheer. Mit den Ergebnissen. 7., durchgesehene A u f l a g e . 119 Seiten. 1960. (452) Elektrochemie und ihre physikalisch»chemischen Grundlagen v o n A. Dossier. 2 Bände. I I : 178 Seiten, 17 A b b i l d u n g e n . 1950. (253)
Technologie Die Chemie der K u n s t s t o f f e v o n K. Hamann, unter Mitarbeit v o n W. Funke und H. D. Hermann. 143 Seiten. 1960. (1173) Warenkunde von K. Hassak und E. Beutel f . 2 B ä n d e . I : A n o r g a n i s c h e W a r e n s o w i e K o h l e u n d E r d ö l . 8. A u f l a g e . Neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 119 Seiten, 18 Figuren. 1958. (222)
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NATURWISSENSCHAFTEN I I : O r g a n i s c h e W a r e n . 8. Auflage. Vollständig neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 157 Seiten, 32 Figuren. 1959. (223) Die Fette und öle von K. Braun f . 5., völlig neubearbeitete und verbesserte Auflage von Th. Klug. 145 Seiten. 1950. (335) Die Seifeofabrikation von K. Braun f . 3., neubearbeitete und verbesserte Auflage von Th. Klug. 116 Seiten, 18 Abbildungen. 1953. (336) Textilindustrie von A. Blümcke. I : S p i n n e r e i u n d Z w i r n e r e i . 111 Seiten, 43 Abbildungen. 1954. (184)
Biologie Einführung in die allgemeine Biologie und ihre philosophischen Grund- und Grenzfragen von M. Hartmann. 132 Seiten, 2 Abbildungen. 1956. (96) Hormone von G. Koller. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 187 Seiten, 60 Abbildungen, 19 Tabellen. 1949. (1141) Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich von J . Hämmerling. 2., ergänzte Auflage. 135 Seiten, 101 Abbildungen. 1951. (1138) Geschlecht und Geschlechtsbestimmung im Tier« und Pflanzenreich von M. Hart' mann. 2., verbesserte Auflage. 116 Seiten, 61 Abbildungen, 7 Tabellen. 1951. (1127) Symbiose der Tiere mit pflanzlichen Mikroorganismen von P. Buchner. 2., ver* besserte und vermehrte Auflage. 130 Seiten, 121 Abbildungen. 1949.(1128) Grundriß der Allgemeinen Mikrobiologie von W. u. A. Schwartz. 2 Bande. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. I : 147 Seiten, 25 Abbildungen. 1960. (1155) I I : 1960. In Vorbereitung. (1157)
Botanik Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches von H. Heil. 2. Auflage. 138 Seiten, 94 Abbildungen, 1 Tabelle. 1950. (1137) Morphologie der Pflanzen von L. Geitler. 3., umgearbeitete Auflage. 126 Seiten, 114 Abbildungen. 1953. (141) Pflanzengeographie von L. Diel3 f . 5., völlig neubearbeitete A u f l a g e von F. Mattick. 195 Seiten, 2 Karten. 1958. (389/389 a) Die Laubhölzer. Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laubbäume und Sträucher von F. W. Neger f und E. Münch f . 3., durchgesehene Auflage, herausgegeben von B. Huber. 143 Seiten, 63 Figuren, 7 Tabellen. 1950. (718) Die Nadelholzer (Koniferen) und übrigen Gymnospermen von F. W. Neger f und E. Münch f . 4. A u f l a g e , durchgesehen und ergänzt von B. Huber. 140 Seiten, 75 Figuren, 4 Tabellen, 3 Karten. 1952. (355) Pflanzenzüchtung von H. Kuckuck. 2 Bände. I : G r u n d z ü g e d e r P f l a n z e n z ö c h t u n g . 3., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. 132 Seiten, 22 Abbildungen. 1952. (1134) I I : S p e z i e l l e g a r t e n b a u l i c h e P f l a n z e n z ü c h t u n g (Züchtung von Gemüse, Obst und Blumen). 178 Seiten, 27 Abbildungen. 1957. (1178/1178a)
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NATURWISSENSCHAFTEN
Zoologie Entwicklungsphysiologie der Tiere von F. Seidel. 2 B ä n d e . I : E i u n d F u r c h u n g . 126 Seiten, 29 A b b i l d u n g e n . 1953. (1162) I I : K ö r p e r g r u n d g e s t a l t u n d O r g a n b i l d u n g . 159 Seiten, 42 Abbildungen 1953.(1163) Das Tierreich I: Einzeller, P r o t o z o e n von E. Reichenow. 115 Seiten, 59 A b b i l d u n g e n . 1956. (444) II: S c h w ä m m e u n d H o h l t i e r e von f f . J. Hannemann. 95 Seiten, 80 Abbildungen. 1956.(442) III: W ü r m e r . P l a t t - , Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozocn, Ringelwürmer, Protracheatcn, Bärtierchen, Zungenwürmer von S. Jaeckel. 114 Seiten, 36 Abbildungen. 1955. (439) IV, 1: K r e b s e von H. E. Gruner und K. Deckert. 114 Seiten, 43 Abbildungen. 1956.(443) IV, 2 : S p i n n e n t i e r e (Trilobitomorphen, Fühlerlose) u n d T a u s e n d f ü ß l e r von A. Kaeslner. 96 Seiten, 55 Abbildungen. 1955. (1161) IV, 3 : I n s e k t e n von f f . von Lengerken. 128 Seiten, 58 Abbildungen. 1953. (594) V: W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. Jaeckel. 92 Seiten, 34 Abbildungen. 1954. (440) VI: S t a c h e l h ä u t e r . T e n t a k u l a t e n , Binnenntmer und Pfeilwürmer von S . Jaeckel. 100 Seiten, 46 Abbildungen.. 1955. (441) V I I , 2 : F i s c h e von D. Lüdemann. 130 Seiten, 65 Abbildungen. 1955. (356) V I I , 3 : L u r c h e (Chordatiere) von K. Herter. 143 Seiten, 129 Abbildungen. 1955. (847) V I I , 4 : K r i e c h t i e r e (Chordatiere) von K. Herler. 200 Seiten, 142 Abbildungen. 1960. (447/447 a ) V I I , 5 : V ö g e l (Chordatiere) von H.-A. Freye. 156 Seiten, 69 Abbildungen. 1960. (869) V I I , 6 : S ä u g e t i e r e (Chordatiere) von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (282)
Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaftliche Tierzucht. Die Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere von H. Vogel. 139 Seiten, 11 Abbildungen. 1952. (228) Kulturtechnische Bodenverbesserungen von O. Fauser. 2 Bände. I : A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 5., verbesserte und vermehrte Auflage. 127 Seiten, 49 Abbildungen. 1959. (691) I I : B e w ä s s e r u n g , Öd 1 a n d k u l t u r , U m l e g u n g . 5., verbesserte und vermehrte Auflage. 1960. In Vorbereitung. (692) Agrikulturchemie von K. Scharrer. 2 Bände. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 Seiten. 1953. (329) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 Seiten. 1956. (330/330a)
Geologie, Mineralogie, Kristallographie Mineral- und Erzlagerstättenkunde von H. Huttenlocher f . 2 Bände. I : 128 Seiten, 34 Abbildungen. 1954. (1014) I I : 156 Seiten, 48 Abbildungen. 1954. (1015/1015a)
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NATURWISSENSCHAFTEN Allgemeine Mineralogie. 10-, erweiterte Auflage der „Mineralogie" von R. Brauns ft bearbeitet von K. F. Chudoba. 120 Seiten, 120 Figuren, 1 Tafel, 3 Tabellen. 1958. (29) Spezielle Mineralogie. 10., erweiterte Auflage der „Mineralogie" von R. Brauns ft bearbeitet von K. F. Chudoba. 170 Seiten, 125 Figuren, 4 Tabellen. 1959. (31/31 a ) Petrographie (Gesteinskunde) von W. Bruhns f . Neubearbeitet von P. Ramdohr. 5., erweiterte Auflage. 141 Seiten, 10 Figuren. 1960. (173) Kristallographie von iV. Bruhns f . 5. Auflage, neubearbeitet von P. Ramdohr. 109 Seiten, 164 Abbildungen. 1958. (210) Einführung in die Kristalloptik von E. Buchwald.4.,verbesserte A u f l a g e . 138Seiten, 121 Figuren. 1952. (619) Lötrohrprobierkunde. Mineraldiagnose m i t Lötrohr- und Tüpfclreaktion. Von M. Henglein. 3., verbesserte Auflage. 91 Seiten, 11 Figuren. 1949. (483)
Technik Graphische Darstellung in 'Wissenschaft und Technik von M. Pirani. 3., erweiterte Auflage bearbeitet von J . Fischer unter Benutzung der von I. Runge besorgten 2. Auflage. 216 Seiten, 104 Abbildungen. 1957. (728/728a) Technische Tabellen und Formeln von W. Müller. 4., verbesserte und erweiterte A u f l a g e von E. Schulze. 152 Seiten, 105 Figuren. 1951. (579)
Elektrotechnik •Grundlagen der allgemeinen Elektrotechnik von O. Mohr. 3 Bände. I : D i e d r e i F e l d f o r m e n . 2. Auflage. In Vorbereitung. (196) II: Die w i c h t i g s t e n e l e k t r i s c h e n und p h y s i k a l i s c h e n G r u n d e r s c h e i n u n g e n . 95 Seiten, 36 Abbildungen, 7 Tafeln. 1956. (197) I I I : S c h a l t v o r g ä n g e , W i d e r s t a n d s f o r m e n , M e ß t e c h n i k . 91 Seiten, 59 Abbildungen, 1 Tafel. 1956. (198) Die Gleichstrommaschine von K. Humburg. 2 B ä n d e . 2., durchgesehene Auflage. I : 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1956. (257) I I : 101 Seiten, 38 Abbildungen. 1956. (881) Die synchrone Maschine von K. Humburg. Neudruck. 109 Seiten, 78 Abbildungen. 1951. (1146) Induktionsmaschinen von F. Unger. 2., erweiterte Auflage. 142 Seiten, 49 Abbildungen. 1954. (1140) Die komplexe Berechnung von Wechselstromschaltungen von H. H. Meinke. 2. A u f l a g e . 180 Seiten, 120 Abbildungen. 1957. (1156/1156a) Theoretische Grundlagen zur Berechnung der Schaltgerate von F. Kesselring. 3. Auflage. 144 Seiten, 92 Abbildungen. 1950. (711) Einführung in die Technik selbsttätiger Regelungen von W. zur Megede. 176 Seiten, 86 Abbildungen. 1956. (714/714a)
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TECHNIK Elektromotorische Antriebe (Grundlagen für die Berechnung) von A. Schwaiger. 3., neubearbeitete A u f l a g e . 96 Seiten, 34 Abbildungen. 1952. (827) Überspannungen und Ü b e r s p a n n u n g s s c h u l z von G. Frühauf. druck. 122 Seiten, 98 Abbildungen. 1950. (1132)
Durchgesehener Neu»
Maschinenbau Metallkunde von H. Borchers. 2 B ä n d e . I : A u f b a u d e r M e t a l l e u n d L e g i e r u n g e n . 4. A u f l a g e . 120 Seiten, 90 Ab» b i l d u n g e n , 2 Tabellen. 1959. (432) II: E i g e n s c h a f t e n , G r u n d z ü g e der F o r m - und Z u s t a n d s g e b u n g . 3. und 4. A u f l a g e . 179 Seiten, 107 A b b i l d u n g e n , 10 Tabellen. 1959. (433/433 a) Die Werkstoffe des Maschinenbaues von A. Thum f und C. M. v. Meysenbug. 2 Bände. I : E i n f ü h r u n g i n d i e W e r k s t o f f p r ü f u n g . 2., neubearbeitete A u f l a g e . 100 Seiten, 7 T a b e l l e n , 56 Abbildungen. 1956. (476) I I : D i e K o n s t r u k t i o n s w e r k s t o f f e . 132 Seiten, 40 Abbildungen. 1959. (936) D y n a m i k von W. Müller. 2 B ä n d e . 2., verbesserte A u f l a g e . I : D y n a m i k d e s E i n z e l k ö r p e r s . 128 Seiten, 48 Figuren. 1952. (902) I I : S y s t e m e v o n s t a r r e n K ö r p e r n . 102 Seiten, 41 Figuren. 1952. (903) Technische Schwingungslehre v o n L. Zipperer. 2 B ä n d e . 2., neubearbeitete A u f l a g e . I : A l l g e m e i n e S c h w i n g u n g s g l e i c h u n g e n , e i n f a c h e S c h w i n g e r . 120 Seiten, 101 Abbildungen. 1953. (953) I I : T o r s i o n s s c h w i n g u n g e n i n M a s c h i n e n a n l a g e n . 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1955. (961/961 a ) Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung von K. P. Matthes. 2 B ä n d e . I : 100 Seiten, 27 Abbildungen, 11 Zahlentafeln, 1 T a f e l a n h a n g . 1954. (561) II: Fertigungstechnische Grundlagen der neuzeitlichen Metallb e a r b e i t u n g . 101 Seiten, 30 Abbildungen, 5 T a f e l n . 1955. (562) Transformatoren von W. Schäfer. 3., überarbeitete und ergänzte A u f l a g e . 130 Seiten, 73 Abbildungen. 1957. (952) D a s Maschinenzeichnen m i t E i n f ü h r u n g in d a s Konstruieren von W. Tochtermann. 2 B ä n d e . 4. A u f l a g e . I : D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n . 156 Seiten, 75 Tafeln. 1950. (589) I I : A u s g e f ü h r t e K o n s t r u k t i o n s b e i s p i e l e . 130 Seiten, 58 T a f e l n . 1950. (590) Die Maschinenelemente v o n E. A. vom Ende. 3., verbesserte A u f l a g e . 166 Seiten, 175 Figuren, 9 T a f e l n . 1956. ( 3 / 3 a ) Die Maschinen der Eisenhüttenwerke von L. Engel. 1957.(583/583a)
156 Seiten, 95 Abbildungen.
Walzwerke von H. Sedlaczek f unter Mitarbeit v o n F. Fischer 232 Seiten, 157 Abbildungen. 1958. (580/580 a )
und M.
Getriebelehre von P. Grodzinski f . 2 B ä n d e . I : G e o m e t r i s c h e G r u n d l a g e n . 3. A u f l a g e , durchgesehen v o n G. 164 Seiten, 132 F i g u r e n . 1960. (1061)
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Buch.
Lechner.
TECHNIK Gießereitechnik von H. Jungbluth. 2 Bände. I : E i s e n g i e ß e r e i . 126 Seiten, 44 Abbildungen. 1951. (1159) Die Dampfkessel und Feuerungen einschließlich Hilfseinrichtungen in Theorie, Konstruktion und Berechnung von W. Marcard f . 2 Bände. 2. Auflage, neubearbeitet von IC. Beck. I: P i e t h e o r e t i s c h e n G r u n d l a g e n , W ä r m e , V e r b r e n n u n g , W ä r m e ü b e r t r a g u n g . 150 Seiten, 42 Abbildungen, 16 Tabellen. 1951. (9) I I : D a m p f k e s s e l . 147 Seiten, 43 Abbildungen. 1952. (521) Die Dampfturbinen» Ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C. Zielemann. 3 Bände. 3., verbesserte Auflage. I : T h e o r i e der D a m p f t u r b i n e n . 139 Seiten, 48 Abbildungen. 1955. (274) I I : Die B e r e c h n u n g der D a m p f t u r b i n e n u n d d i e K o n s t r u k t i o n der E i n z e l t e i l e . 132 Seiten, 111 Abbildungen. 1956. (715) III: Die R e g e l u n g der D a m p f t u r b i n e n , d i e B a u a r t e n , T u r b i n e n f ü r S o n d e r z w e c k e , K o n d e n s a t i o n s a n l a g e n . 126 Seiten, 90 Abbildungen. 1956.(716) Verbrennungsmotoren von W. Endres. 3 Bände. I: Ü b e r b l i c k . M o t o r - B r e n n s t o f f e . V e r b r e n n u n g im M o t o r a l l g e m e i n , im O t t o - u n d D i e s e l - M o t o r . 153 Seiten, 57 Abbildungen. 1958. (1076/1076a) I I : Die h e u t i g e n T y p e n der V e r b r e n n u n g s k r a f t m a s c h i n e . In Vorbereitung. (1184) III: Die E i n z e l t e i l e des V e r b r e n n u n g s m o t o r s . In Vorbereitung. (1185) Autogenes Schweißen und Schneiden von H. Niese. 5. Auflage, neubearbeitet von A. Küchler. 136 Seiten, 71 Figuren. 1953. (499) Die elektrischen Schweißverfahren von H. Nitse. 2. Auflage, neubearbeitet von H. Dienst. 136 Seiten, 58 Abbildungen. 1955. (1020) Die Hebezeuge. Entwurf von Winden und Kranen von G. Tafel. 2., verbesserte Auflage. 176 Seiten, 230 Figuren. 1954. (414/414a)
Wasserbau Wasserkraftanlagen von A. Ludin unter Mitarbeit von W. Borkenstein. 2 Bände. I : P l a n u n g , G r u n d l a g e n u n d G r u n d z ü g e . 124 Seiten, 60 Abbildungen. 1955. (665) II: A n o r d n u n g u n d A u s b i l d u n g d e r H a u p t b a u w e r k e . 184 Seiten, 91 Abbildungen. 1958.(666/666 a) Verkehrswasserbau von H. Dehnert. 3 Bände. I : E n t w u r f s g r u n d l a g e n , F l u ß r e g e l u n g e n . 103 Seiten, 52 Abbildungen. 1950.(585) I I : F l u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 Seiten,* 60 Abbildungen. 1950.(597) III: S c h l e u s e n u n d H e b e w e r k e . 98 Seiten, 70 Abbildungen. 1950. (1152) Wehr- und Stauanlagen von H. Dehnert. 134 Seiten, 90 Abbildungen. 1952. (965) Talsperren von F. Tölke. 122 Seiten, 70 Abbildungen. 1953. (1044)
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TECHNIK
Hoch- und Tiefbau Die wichtigsten Baustoffe des Hoch« und Tiefbaus von 0 . Graf f . 4 . , verbesserte A u f l a g e . 131 S e i t e n , 63 A b b i l d u n g e n . 1953. (984) Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung des Betons von A. Kleinlogel. 2., neu» b e a r b e i t e t e u n d e r w e i t e r t e A u f l a g e . 126 S e i t e n , 35 A b b i l d u n g e n . 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 B ä n d e . I: E l a s t i z i t ä t , P l a s t i z i t ä t und F e s t i g k e i t der B a u s t o f f e und Bau* t e i l e von W. Gehler f u n d W. Herberg. Durchgesehener und erweiterter N e u d r u c k . 159 S e i t e n , 118 A b b i l d u n g e n . 1952. (1144) I I : F o r m ä n d e r u n g , P l a t t e n , S t a b i l i t ä t u n d B r u c h h y p o t h e s c n von W. Herberg u n d N. Dimitrov. 187 S e i t e n , 94 A b b i l d u n g e n . 1955. (1145/1145a) Grundlagen des Stahlbetonbaus von A. Troche. 2., n e u b e a r b e i t e t e u n d e r w e i t e r t e A u f l a g e . 208 S e i t e n , 75 A b b i l d u n g e n , 17 B e m e s s u n g s t a f e l n , 20 R e c h e n b c i spiele. 1953. (1078) Statik der Baukonstruktionen von A. Teichmann. 3 Bände. I : G r u n d l a g e n . 101 S e i t e n , 51 A b b i l d u n g e n , 8 F o r m c l t a f e l n . 1956. (119) I I : S t a t i s c h b e s t i m m t e S t a b w e r k e . 107 S e i t e n , 52 A b b i l d u n g e n , 7 T a f e l n . 1957.(120) III: S t a t i s c h u n b e s t i m m t e S y s t e m e . 112Seiten,34 Abbildungen,7Formel* t a f e l n . 1958. (122) Fenster« Türen, Tore a u s H0I2 u n d M e t a l l . Eine A n l e i t u n g zu i h r e r g u t e n Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgcrechten Konstruktion v o n W, Wickop f . 4., ü b e r a r b e i t e t e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 155 S e i t e n , 95 A b b i l d u n g e n . 1955. (1092) Heizung und Lüftung von W. Körting. 2 B ä n d e . 9., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . I: Das W e s e n und die B e r e c h n u n g der H c i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 1960. In V o r b e r e i t u n g . (342) I I : D i e A u s f ü h r u n g d e r H c i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . 1960. In V o r b e r e i t u n g . (343) Industrielle Kraft- und Wärmewirtschaft t'on F. A. F. Schmidt 167 S e i t e n , 73 A b b i l d u n g e n . 1957. (318/318a)
u n d A.
Beekers.
Vermessungswesen Vermessungskunde von P. Werkmeister. 3 Bände. I : S t ü c k v e r m e s s u n g u n d N i v e l l i e r e n . 10., völlig n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e v o n W. Grossmann. 143 S e i t e n , 117 F i g u r e n . 1958. (468) I I : H o r i z o n t a l a u f n a h m e n u n d e b e n e R e c h n u n g e n . 8., v ö l l i g n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e von W . Grossmann. 133 S e i t e n , 97 F i g u r e n . 1959. (469) III: T r i g o n o m e t r i s c h e u n d b a r o m e t r i s c h e H ö h e n m e s s u n g . T a i h y m e t r i e u n d A b s t e c k u n g e n . 7., v ö l l i g n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e von W . Grossmann. 136 S e i t e n , 97 F i g u r e n . 1960. ( 8 6 2 ) Photogrammelrie v o n G. Lehmann.
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189 S e i t e n , 132 A b b i l d u n g e n . 1959. (1188/1188a)
Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge Not 3/3 a v. Ende, Maschinenclemente 9 Marcard-Beck, Dampfkessel I 10 Jiriczek-Wisniewski, Kudrun-und Dietrich-Epen 18 Maurer, Hartmann von Aue. Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Geschichte 1 20 Hofstaetter, Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29 Brauns-Chudoba, Allg. Mineralog. 31/31 a Brauns-Chudoba, Spez. Mineralogie 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648 bis 1740 37 Klemm, Anorganische Chemie 38/38a Schlenk, Organische Chemie 39 Treue, Dt. Geschichte von 1713 bis 1806 42 Behn, Vorgeschichte Europas 44 Krcszc, Physikalische Methoden der organischen Chemie 47 Fischer-Rohrbach, Arithmetik 51/51 a Ringleb, Mathematische Formelsammlung 52 Bicler, Rom. Literaturgesch. 59 Krähe, Indog. Sprachwiss. I 60 Biehlc, Stimmkunde 61 Biehle, Redetechnik 64 Krahe, Indog. Sprachwiss. II 65/65 a Grotemeyer, Analyt. Geometrie 66 Bcrncker-Vasmer, Russische Grammatik 71 Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie I 76 Döring, Einführung in die theoret. Physik I 77 Döring, Einführung in die theoret. Physik II 78 Döring, Einführung in die theoret. Physik III 79 Hempel, Got. Elementarbuch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner, Vierstell. Logarithmentafeln 86 Barner, Differential- u. In« tegralrechn. I 96 Hartmann, Einf. in die allgem. Biologie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene und sphär. Trigonometrie
101 v. Wiese, Soziologie 103 Dahrendorf, Industrie- und Betriebssoziologie 104/104 a Hofstätter, Sozialpsycholog. 111 Hoffmann-Debrunner, Gesch. der griechischen Sprache I 114 Debrunner, Gesch. der griechisch. Sprache II 117 Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft I 118/ 118 a Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft II 119 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen I 120 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen II 122 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen III 125 Vossler-Noyer-Weidner, Ital. Literaturgeschichte 128/128 a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I 136 Mahler-Graewe, Physikalische Formelsammlung 141 Geitler, Morphologie der Pflanzen 142 Haack. Darstellende Geometrie I 143 Haack,Darstellende Geometrie II 144 Haack, Darstellende Geometrie III 145 Weimer, Gesch. der Pädagogik 148 Kolms, Finanzwissenschaft I 156/156 a Landmann, Philosophische Anthropologie 170 Oehlmann, Musik des 19. Jhs. 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 Bruhns-Ramdohr, Petrographie 180 Böhm, Versicherungsmathem. I 184 Blümcke, Textilindustrie I 196 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik I 197 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik II 198 Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik III 200/200 a Gottschald, Dt. Recht• schreibungswörterbuch 210 Bruhns-Ramdohr, Kristallogr. 220/220a Moser, Allg. Musiklehre 221/221 a Jander-Jahr, Maßanalyse 222 Hassak-Beutcl-Kutzelnigg, Warenkunde I 223 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde II
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BANDNUMMERNFOLGE 226 Hofmann, Gesch. d. Mathem. I 228 Vogel, Landw. Tierzucht 231/231a Ehrlich, Geschichte Israels 238 Krähe, German. Sprachwiss. I 243 Mahler, Physikal. Aufgabensammlung 247/247 a Hofmann-Jander, Qualitative Analyse 250 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft II 253 Dassler, Elektrochemie I I 257 Humburg, Gleichstrommaschine I 264 Lockemann, Gesch. d. Chemie I 265/265a Lockemann, Geschichte der Chemie II 270 Kirn, Einführung in die Geschichtswissenschaft 274 Zietemann, Dampfturbinen I 279 Jacob-Hohenleutner, Quellenkde. der deutschen Geschichte I 280 Jacob-Hohenleutner, Quellenkde. der deutschen Geschichte II 281 Leisegang, Einführung in die Philosophie 282 Haltcnorth, Säugetiere 284 Jacob-Weden, Quellenkunde der deutschen Geschichte III 318/318a Schmidt-Beckers, Industrielle Kraft- u. Wärmcwirtschaft 319 Krug, Australien und Ozeanien 329 Scharrer, Agrikulturchemie I 330/330a Scharrer, Agrikulturchem. II 335 Braun-Klug, Fette und Öle 336 Braun-Klug, Seifenfabrikation 342 Körting, Heizung und Lüftung I 343 Körting, Heizung und Lüftung II 344 Moser, Musikästhetik 354/354 a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 Neger-Münch, Nadelhölzer 356 Lüdemann, Fische 374 Döring, Einführung in die theoret. Physik IV 375 Preller, Geschichte Englands I 389/389a Diels-Mattick, Pflanzen-' geographie 391 Kolms, Finanzwissenschaft II 394/394 a Schilling, Von der Renaissance bis Kant 414/414 a Tafel, Hebezeuge 422 Gottschald, Deutsche Personen» namen
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423 Adler, Fünfstellige Logarithmen 432 Borchers, Metallkunde I 433/433 a Borchers, Metallkunde II 439 Jaeckel, Würmer 440 Jaeckel, Weichtiere 441 Jaeckel, Stachelhäuter 442 Hannemann, Schwämme und Hohltiere 443 Gruner-Dcckert, Krebse 444 Reichenow, Einzeller 445 Asmus, Physikal.-ehem. Rechenaufgaben 447/447 a Herter, Kriechtiere 452 Bahrdt-Scheer, Stöchiometrische Aufgabensammlung 468 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde I 469 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde II 476 Thum-Meysenbug, Die Werkstoffe des Maschinenbaues I 483 Henglein, Lötrohrprobierkunde 492 Stolz-Debrunner, Geschichte der lateinischen Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 Simmel, Hauptprobleme der Philosophie 521 Marcard-Beck, Dampfkessel II 536 Lehmann, Kant 538 Rumpf, Archäologie I 539 Rumpf, Archäologie II 561 Matthes, Werkzeugmaschinen I 562 Matthes, Werkzeugmaschinen II 564 Behn, Kultur der Urzeit I 565 Behn, Kultur der Urzeit II 566 Behn, Kultur der Urzeit III 571 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts I 576/576 a Moser, Gesangskunst 579 Müller-Schulze, Tcchn. Tabellen 580/580 a Sedlaczek-Fischer-Buch, Walzwerke 583/583 a Engel, Maschinen der Eisenhüttenwerke 585 Dehnert, Verkehrswasserbau I 587 Kalitsunakis-Steinmetz, Neugriech.-dt. Gesprächsbuch 589 Tochtermann, Maschinenzeichnen I 590 Tochtermann, Maschinenzeichnen II
BANDNUMMERNFOLGE 594 S97 601 619 665
v. Lengerken, Insekten Dehnert, Verkehrswasserbau I I Mutschmann, Engl. Phonetik Buchwald, Kristalloptik Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen I 666/666 a Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen I I 668 Knopp» Funktionentheorie I 67? Altheim, R o m . Geschichte I I 679 Altheim, R o m . Geschichte I I I 684 Altheim, R ö m . Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I I 698/698 a Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie I I 703 Knopp, Funktionentheorie I I 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts I I 711 Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714 a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen I I 716 Zietemann, Dampfturbinen I I I 718 Neger-Münch, Laubhölzer 728/728 a Pirani-Fischer, Graph. Darstellung in Wissensch, u. Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Laut- und Formenlehre 746/746 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I 747/747 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I I 756/756 a Kalitsunakis, Grammatik der Neugriechischen Volkssprache 763/763 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik I 764/764 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik I I 768/768 a Bieberbach, Einführung in die konforme Abbildung 769/769 a Beer-Meyer, Hebr. Textbuch 776 Kolms, Finanzwissenschaft I I I 780 K r ä h e , German. Sprachwiss. I I 781 Weigert, Stilkunde I I 782 Kolms, Finanzwissenschaft I V 786 Schulze, Molekülbau 807 Kropp, Erkenntnistheorie 809 Moser, Harmonielehre I
826 K o c h , Philosophie des Mittelalters 827 Schwaiger, Elektromotorische Antriebe 831 Erismann, Allg. Psychologie I 832/832 a Erismann, Allg. Psychologie I I 833 Erismann, Allg. Psychologie I I I 837 Baumgartner, Gruppentheorie 845 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts I 847 Herter, Lurche 850 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts I I 851/851 a Moede, Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 Capelle, Griech. Philosophie I I 859 Capelle, Griech. Philosophie I I I 862 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde I I I 863 Capelle, Griech. Philosophie I V 866 Bieler, R ö m . Literaturgesch. I I 869 Freye, Vögel 875 Hofmann, Geschichte der Mathematik I I 877 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie I 878 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie I I 881 Humburg, Gleichstrommaschine I I 882 Hofmann, Gesch. d. Mathematik I I I 893 Treue, D t . Geschichte von 1807 bis 1890 894 Treue, Dt. Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart 902 Müller, Dynamik I 903 Müller, Dynamik I I 910 J a e g e r , Afrika I 911 J a e g e r , Afrika I I 915 Sperber-Fleischhauer, Geschichte der Deutschen Sprache 917/917 a Böhm, Versicherungsmathematik I I 920 Hoheisel, Gewöhnliche Differentialgleichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v. Eschenbach. Parzival 929 Schirmer-Mitzka, Deutsche Wortkunde
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BANDNUMMERNFOLGE 930 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra I 931 H a s s e , H ö h e r e A l g e b r a I 932 H a s s e , H ö h e r e Algebra I I 933 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra I I 936 T h u m - M e y s e n b u g , W e r k s t o f f e des M a s c h i n e n b a u e s I I 952 S c h ä f e r , T r a n s f o r m a t o r e n 953 Z i p p e r e r , T e c h n . Schwingungsl. I 9 6 1 / 9 6 1 a Z i p p e r e r , T e c h n . Schwingungslehre I I 965 D e h n e r t , W e h r - u n d S t a u a n l a g e n 970 Baldus-Löbell, N i c h t e u k l i d i s c h e Geometrie 978 Kleinlogel, B a u s t o f f v e r a r b e i t u n g u n d B a u s t e l l e n p r ü f u n g d. B e t o n s 984 G r a f , B a u s t o f f e des H o c h - u n d Tiefbaues 999/999 a K a m k e , M e n g e n l e h r e 1000 J a s p e r s , Geistige S i t u a t . der Zeit 1003 H o h e i s e l , P a r t i e l l e D i f f e r e n t i a l gleichungen 1008/1008 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre I 1009 B e c h e r t - G e r t h s e n . F l a m m e r s f e l d , Atomphysik I 1014 H u t t e n l o c h e r , Mineral- u n d E r z lagerslättenkunde I 1015/101Sa H u t t e n l o c h e r , Mineral- u. Erzlagerstättenkunde II 1017 D ö r i n g , E i n f ü h r u n g i n die theoret. Physik V 1020 N i e s e - D i e n s t , E l e k t r i s c h e Schweißverfahren 1031/1031 a A p e l - L u d z , P h i l o s o p h i sches W ö r t e r b u c h 1033 B e c h e r t - G e r t h s e n , A t o m physik I I 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a p e u tische P s y c h o l o g i e 1035 A l t h e i m , R o m . Religionsgeschichte I 1039 D o v i f a t , Zeitungslehre I 1040 D o v i f a t , Z e i t u n g s l e h r e I I 1044 T ö l k e , T a l s p e r r e n 1045 S c h u b e r t , T e c h n i k des K l a v i e r spiels 1051/1051 a S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e , Gesch. d. Verein. S t a a t e n von Amerika 1052 A l t h e i m , R o m . Religionsgesch. I I
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1057 R o t h , T h e r m o c h e m i e 1059 Hoheisel, A u f g a b e n s a m m l u n g zu den gewöhnlichen u n d partiellen Differentialgleichungen 1061 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebel. I 1065 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Von d e n K a r o l i n g e r n zu d e n S t a u f e r n 1070 S a u t e r , Differentialgleichungen der P h y s i k 1074 K o s c h m i e d e r , V a r i a t i o n s rechnung I 1076/1076a E n d r e s , V e r b r e n n u n g s motoren I 1077 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n d e n S t a u f e r n zu d e n H a b s b u r g c r n 1078 T r o c h e . S t a h l b e t o n b a u 1082 Has$e-Klobe, A u f g a b e n s a m m l u n g zur h ö h e r e n Algebra 1085 L i e t z m a n n - A l a n d , Z e i t r e c h n u n g 1086 Müller, D t . D i c h t e n u. D e n k e n 1088 Preller, Gesch. E n g l a n d s I I 1092 W i c k o p , F e n s t e r , T ü r e n , T o r e 1094 H e r n r i e d , S y s t e m . M o d u l a t i o n 1096 V i e t o r , D t . D i c h t e n u n d D e n k e n 1099 Hoheisel, I n t e g r a l g l e i c h u n g e n 1105 H ä r t u n g , D t . Geschichte i m Zeita l t e r der R e f o r m a t i o n 1108 de Boor-Wisniewski, Mittelhoch« deutsche Grammatik 1109 K n o p p , E l e m e n t e d e r F u n k tionentheorie 1111 N a u m a n n - B e t z , A l t h o c h d e u t sches E l e m e n t a r b u c h 1113/1113 a S t r u b e c k e r , Differentialgeometrie I 1114 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h . I 1115 R a n k e , A l t n o r d . E l e m e n t a r b . 1116 Schubel, E n g l . L i t e r a t u r g e s c h . I I 1117 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , E i n t r i t t d e r G e r m a n e n in die Geschichte 1121 N a u m a n n , D t . D i c h t e n u n d Denken 1122 F e i s t , S p r e c h e n u. Sprachpflege 1123/1123 a B e c h e r t - G e r t h s e n , A t o m physik I I I 1124 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h . I I I 1125 L e h n e r t , A l t e n g l . E l e m e n t a r b u c h 1127 H a r t m a n n , Geschlecht u n d Ges c h l e c h t s b e s t i m m u n g i m Tieru n d Pflanzenreich 1128 B u c h n e r , S y m b i o s e der Tiere m i t pflanzl. M i k r o o r g a n i s m e n
BANDNUMMERNFOLGE 1130 D i b e l i u s - K ü m m e l , J e s u s 1131 Scholz-Schöneberg, E i n f ü h r u n g in die Zahlentheorie 1132 F r ü h a u f , Überspannungen und Überspannungsschutz 1134 K u c k u c k , Pflanzenzüchtung I 1135 Lehnert, Beowulf 1137 Heil, Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches 1138 H ä m m c r l i n g , Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich 1140 U n g e r , Induktionsmaschinen 1141 K o l l e r , H o r m o n e 1142 Meissner-Lehnert, S h a k e s p e a r e 1144 Gehler-Herberg,FestigkeitslehreI 1145/1145a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre I I 1146 H u m b u r g , Synchrone Maschine 1147 v . W a k e r s h a u s e n , K u n s t des Dirigierens 1148 P e p p i n g , Der polyphone S a t z I 1152 Dehnert, Verkehrswasserbau I I I 1153/1153 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre I I 1154/1154 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre I I I 1155 Schwartz, Mikrobiologie I 1156/1156& Meinke, K o m p l e x e B e rechn. v . Wechselstromschalt. 1157 Schwartz, Mikribiologie I I 1158 Mayrhofer, S a n s k r i t - G r a m m a t i k 1159 J u n g b l u t h , Gießereitechnik I 1160 D i b e l i u s - K ü m m e l , P a u l u s 1161 K a e s t n e r , Spinnentiere 1162 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere I I Adler 10 Aland 5 Altheim 4, 6 Apel 3 A s m u s 12 B a h r d t 12 B a l d u s 11 B a r n e r 10 B a u m g a r t n e r 10 Bechert 11 B e c k 17 Beckers 18
1164/1164a P e p p i n g , D e r polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-Gerthsen, A t o m physik I V 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I I 1171 P a u l s e n , Allgemeine Volkswirtschaftslehre I I I 1172 P a u l s e n , Allgemeine Volkswirtschaftslehre I V 1173 H a m a n n - F u n k e - H e r m a n n , Chemie der K u n s t s t o f f e 1176/1176a Lorenzen, F o r m a l e Logik 1178/1178a K u c k u c k , Pflanzenzüchtung II 1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie I I 1180/1180 a Strubecker, Differentialgeometrie I I I 1181 F r a n z , Topologie I 1183/1183a Nicolas, Finanzmathematik 1184 E n d r e s , Verbrennungsmot. I I 1185 E n d r e s , Verbrennungsmot. I I I 1186/1186a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre IV 1187 L a u , L u t h e r 1188/1188a L e h m a n n , P h o t o g r a m metrie 1189/1189 a P ä s l e r , Mechanik deformierbarer K ö r p e r 1190 S t u p p e r i c h , Mclanchthon 1191 B r a u e r , S l a v . Sprachwiss. I 1193 F ü r s t e n b e r g , Wirtschaftssoziologie
Autorenregister
Beer 8 Behn 5 Bcrneker 8 Betz 7 Beutel 12 Bieberbach 11 Biehle 6 Bieler 8 B l ü m c k e 13 B ö h m 11 de B o o r 7 Borchers 16
Borkenstein 17 Bräuer 8 Brandenstein 8 B r a u n 13 B r a u n s 15 B r u h n s 15 B u c h 16 Buchner 13 B u c h w a l d 15 Capelle 3 C h u d o b a 15 Dahrendorf 4, 9
Dannenbauer Dassler 12 Debrunner 8 Deckert 14 Dehnert 17 Dibelius 4 Diels 13 Dienst 17 Dimitrov 18 Döring 11 Dovifat 9 Ehrlich 4
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AUTORENREGISTER Ekwall 7 E n d e , v o m 16 E n d r e s 17 E n g e l 16 Erismann 4 F a u s e r 14 Feist 6 F i s c h e r , F 16 F i s c h e r , J . 15 F i s c h e r , P B. 10 F l a m m e r s f e l d 11 Fleischhauer 6 F r a n z 10 F r e y e 14 F r ü h a u f 16 Fürstenberg 9 F u n k e 12 Gehler 18 Geitler 13 G e r t h s e n 11 G o t t s c h a l d 6, 7 Graewe 12 Graf 18 G r o d z i n s k i 16 Gross m a n n 18 G r o t e m e y e r 11 G r u n e r 14 H a a c k 11 H a m m e r l i n g 13 HaUer 5 H a l t e n o r t h 14 H a m a n n 12 H a n n e m a n n 14 H a r t m a n n 13 Härtung 5 H a s s a k 12 H a s s e 10 H a u s s n e r 10 H e i l 13 Hempel 7 H e n g l e i n 15 H e r b e r g 18 H e r m a n n 12 Hernried 4 H e r t e r 14 H e s s e n b e r g 11 Hoernes 5 Hoffmann 8 H o f m a n n 9, 12 Hofstätter 4 HoCataetter 6
Hoheisel 10 Hohenleutner 6 H u b e r 13 H u m b u r g 15 H u t t e n l o c h e r 14 Jacob 6 J a e c k e l 14 Jaeger 8 J a h r 12 J a n d e r 12 Jantzen 7 Jaspers 3 Jiriczek 7 Jung 3 J u n g b l u t h 17 K a e s t n e r 14 Kalitsunakis 8 K a m k e 10 K e s s e l r i n g 15 Kirn 5 Kleinlogel 18 K l e m m 12 K l o b e 10 K l u g 13 K n e s e r 11 K n o p p 10 Koch 3 K ö n i g 11 K ö r t i n g 18 Kolb 7 Koller 13 Kolms 9 K o s c h m i e d e r 11 Krähe 7 K r a n e feldt 3 K r e s z e 12 Kropp 3 Krug 8 K r u l l 10 K u c k u c k 13 K ü c h l e r 17 Kümmel 4 K u t z e l n i g g 12 Landmann 3 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 8 L e c h n e r 16 L e h m a n n , G. 3 L e h m a n n , G. 18 L e h n e n 7, 8
Leisegang 3 L e n g e r k e n , von 14 Lietzmann 5 L o c k e m a n n 12 Löbell 11 L o r e n z e n 3, 10 L u d i n 17 Ludz 3 L ü d e m a n n 14 M a h l e r 12 M a r c a r d 17 M a t t h e s 16 M a t t i c k 13 Maurer 7 Mayrhofer 8 Megede, zur 15 Meinke 15 Meissner 8 Melierowicz 9 Meyer 8 M e y s e n b u g 16 Mitzka 6 Moede 4 , 9 M o h r 15 Moser 4 Müller, A. 13 Müller, G. 6 Müller, W . 15, 16 M ü n c h 13 Mutschmann 7 N a u m a n n 6, 7 N e g e r 13 Nicolas 9, 11 Niese 17 Noyer-Weidner 8 Oehlmann 4 P ä s l e r 11 Paulsen 9 Pepping 4 Pfanzagl 9 P i r a n i 15 Preller 6 R a m d o h r 15 Ranke 7 R e i c h e n o w 14 R i n g l e b 10 R o h r b a c h 10 R o t h 12 Rumpf 5 R u n g e 15 S a u t e r 12
S c h ä f e r 16 S c h a r r e r 14 Scheer 12 Schilling 3 Schirmer 6 S c h l e n k 12 S c h m i d t 18 S c h o e n e b e r g 10 Scholz 10 Schubel 7 S c h u b e r t , H . 10 Schubert, K . 5 Schulze, E , 15 Schulze, W . 12 S c h w a r t z 13 Schwaiger 16 Sedlaczek 16 Seidel 14 Simmel 3 Sperber 6 Steinmetz 8 Stolberg-Wernig e r o d e , zu 6 Stolz 8 S t r u b e c k e r 11 Stupperich 4 T a f e l 17 T e i c h m a n n 18 T h u m 16 T o c h t e r m a n n 16 T ö l k e 17 T r e u e 5, 6 T r o c h e 18 U n g e r 15 V a l e n t i n e r 11 Vasmer 8 Vietor 6 Vogel 14 Vossler 8 Waltershausen,v.S Weden 6 Weigert 5 Weimer 3 W e r k m e i s t e r 18 W i c k o p 18 Wiese, v o n 4 Wisniewski 7 W i t t i n g 10 Z i e t e m a n n 17 Z i p p e r e r 16