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German Pages 483 [488] Year 1922
Die Praxis oerPapicrfabtikalion mit besonderer Berücksichtigung
der Stoff misch ungen und deren Kalkulationen. 6X3
Praktisches Handbuch für
Papierfabrikanten, technische und kaufmännische Direktoren, Werkführer, sowie zum Unterricht in Fachschulen. Mit
176
Textfiguren
und
1 Tafel
von
Max Schubert weil. Fabrikdirektor a. D., Prof. a. d. Techn. Hochschule zu Dresden.
Dritte vermehrte und verbesserte Auflage von
Dr.slng. E. h. Ernst Müller Geh. Hofrat, ord. Prof. a. d.- Techn. Hochschule zu Dresden •wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Forschungsinstitutes für Textilindustrie in Dresden.
BERLIN
W.
Verlag von M. KRAYN. 1922.
Copyright 1921 by M. Krayn Berlin W. 10.
Alle Rechte vorbehalten, namentlich das der Übersetzung in fremde Sprachen.
Vorwort zur 3- Auflage. Unmittelbar nach dem Herauskommen der 2. Auflage mußte, da sie sehr rasch vergriffen w a r , an die Neubearbeitung der vorliegenden 3. Auflage gegangen w e r d e n . Die Neubearbeitung hat zum weitaus größten Teil Herr D r. - 1 n g. C o 1 d i t z , der gegenwärtig in die PapiermacherPraxis wieder zurückgekehrt ist, in dankenswerter W e i s e durchgeführt. Sie ist in einer wesentlich kürzeren Zeit erfolgt als die der 2. Auflage, deren Z u s t a n d e k o m m e n unter den Wirrnissen des Krieges sehr zu leiden hatte Die Neuauflage konnte infolgedessen einheitlicher gestaltet und inhaltlich übersichtlicher geordnet werden. Alles, w a s in der Hauptsache mehr historischen W e r t hat, ist weggelassen, dafür sind Neuerungen eingefügt b e z w . in weiterem Raum behandelt. Die vielen unzeitgemäßen Angaben über Stoffmischungen sind durch weniger, dafür besonders allgemein wichtige Rezepte ersetzt w o r d e n . Allerdings auch unter dem Gesichtspunkt, daß die abnormen Kriegsverhältnisse hoffentlich nun bald ganz überwunden sind. Die im Kriege gesammelten papiertechnischen Erfahrungen, namentlich auch hinsichtlich der Herstellung des Spinnpapieres, sind in das W e r k aufgenommen. Daß die in den aufgeführten Kalkulationen gegebenen Zahlen für Rohstoffe, Gehälter und Löhne, Handlungsunkosten usw. gegenwärtig bei d e m jähen Wechsel der Verhältnisse nicht immer gelten können, wird, um Mißverständnisse zu vermeiden, b e s o n d e r s betont. Wie hoch diese W e r t e jeweilig einzuführen sind T ergibt sich aus den tatsächlichen örtlichen und zeitlichen Verhältnissen. Bei der Kalkulation der P a p i e r e ist auch der Standpunkt der für Sonderfälle a n w e n d b a r e n M e n g e n r e g i e der der allgemein'geltenden Z e i t r e g i e gegenüber gestellt. Uber die P a p i e r p r ü f u n g ist ein besonderes Kapitel entstanden. D a s Kapitel „ D i e R o h s t o f f p r ü f u n g " dürfte auch in der neuen Auflage b e s o n d e r e s Interesse e r w e c k e n und namentlich allen denen ein wichtiges Hilfsmittel sein, die in den vielen kleinen und mittleren P a p i e r fabriken den gesamten Betrieb zu ü b e r w a c h e n haben, also wenig Zeit finden, sich lediglich mit der Überwachung der bezogenen Rohstoffe zu befassen. Allen Freunden und Fachgenossen, die mir mündliche oder schriftliche Anregungen und Auskünfte gegeben haben, sei hiermit gedankt. Möge das Werk auch in seiner neuen F o r m den Beifall seiner alten Gönner und der neuen Jünger finden. Dresden,
im April 1921.
Dr.-Ing. Ernst Müller.
Inhaltsverzeichnis. Seite
Einleitung 1 Die Hadern, ihre Zerkleinerung und trockene Reinigung . . 19 Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen) . . . 56 Verwandeln der Hadern in Halbstoff 83 Bleichen des Halbstoffes . . . . 106 Ganzstoff bereitung 140 Mühlen für einmaligen Stoffdurchgang 153 Mühlen mit sich wiederholendem Stoffdurchgang durch die Mahlflächen 157 Leimung . 161 Füllstoffe, Erden 173 Das Färben 179 Stoffmischungen 186 Die Selbstkostenberechnung der Mischungen (Mischungskalkulation) . 204 Die Papiermaschine .211 Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine . . . 264 Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine 284 Rundsiebmaschine 291 Vollendungsarbeiten 3U1 Verpacken des Papiers 334 Papierprüfung 336 Bestimmung der Festigkeitseigenschaften 336 Bestimmung des Quadratmetergewichtes, der äusseren Beschaffenheit usw 355 Bestimmung des Aschengehaltes 357 Bestimmung der Art der Leimung und der Leimfestigkeit . . . 358 Bestimmung der Saug- und Filtrierfähigkeit 363 Bestimmung der Stoffzusammensetzung 367 Bestimmung der Mengenverhältnisse der Fasern 372 Bestimmung der Menge des Holzschliffes 376 Prüfung der Holzzellstoffe . . . 378 Prüfung des Mahlungsgrades . 381 Nachweis freier Säure und freien Chlors 386 Bestimmungen über das von den Staatsbehörden zu verwendende Papier 387 Auszug aus den Vorschriften für Frachtbriefpapiere 393
Seite
Vorschriften der Reichsdruckerei für verschiedene im Postverkehr benfitzte Papier- und Kartonsorten 394 Papiernormälien in den deutschen Bundesstaaten 394 Auszug aus den Vorschriften für Quittungskarten 395 Auszug aus den Vorschriften für das Papier zu Standesregistern und Registerauszügen . . . . 395 Normen für Rohdachpappe . . . 396 Normen für Bucheinbände . . . 398 Bezug- und Vorsatzpapiere . . . 398 Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung 400 Zellulose 400 Bestimmung des Bleichgrades der Zellulose 403 Holzschliff 404 Leimung 404 Harz 404 Harzleitn 405 Tierleim 409 Alaun 411 Wasserglas 413 Stärke 413 Kasein 414 Bleichmaterialien 415 Chlorkalk . 415 Untersuchung der fertigen Chlorkalklösung 418 Elektrolytbleichlauge 418 Natriumbisulfit 421 Antichlor 423 Schwefelsäure 423 Salzsäure 424 Kochmaterialien 424 Soda 424 Ätznatron 425 Gebrannter Kalk 427 Schwefelkies 428 Sulfitlaugen 429 Füllstoffe 430 Fabrikation 432 Das Wasser 432 Kohle 437 Die Schmiermittel 441 Ausschussverwertung 444 Das Frischwasser 451 Mechanische Abwässerreinigung und Stoff an ganlagen 455 Papierverkauf 463 Normung der Papierformate . • 471 Sachverzeichnis 474
Einleitung. Vor Beginn der eigentlichen praktischen Abhandlung über die „Papierfabrikation" sei gestattet, eine kurze gedrängte Darlegung der Entstehungdieses uralten Industriezweiges, sowie der langsamen anfänglichen, aber desto rascheren späteren Entwicklung zu geben. Wenn das Nachfolgende den meisten Papierfabriken auch wohl bekannt sein wird, so enthält es für den jüngeren Nachwuchs doch manches Interessante und möge daher seiaen Platz hier finden. (Das Geschichtliche ist teilweise entnommen: Fabrikation des Papiers von Egbert von Hoyer.) Unser jetziges Zeitalter ist schon vor Jahren das e i s e r n e genaant worden, doch könnte man es mit gleichem Hechte als das p a p i e r n e Z e i t a l t e r bezeichnen, denn welche Industrie hat sich in den letzten Jahrzehnten so ungeheuer entwickelt, als gerade die Papierfabrikation? In Webstoffe gekleidet hat sich der Mensch mehr oder weniger seit Jahrtausenden. Papier hat er auch seit mehr als tausend Jahren hervorgebracht, aber die allgemeine Benutzung begann erst in vorigem Jahrhundert, und geradezu unentbehrlich ist es erst in jedem zivilisierten Lande in der Neuzeit geworden. Noch unsere Großväter wendeten jedes Briefkuvert um zur zweimaligen Benutzung und hoben sich jeden Streifen weißen Papiers auf; und — bis vor Ausbruch des auch den Rohstoffbezug der Papiermacherei stark beeinflussenden Weltkrieges — beachteten auch die Unbemittelten kaum diesen Artikel, der in überreichem Maße vorhanden, unglaublich billig, überall erhältlich war und in allen Kreisen geradezu als tägliches Bedürfnis auftritt. Gerade in dieser scheinbaren Nichtbeachtung des Wertes des Papieres, darin, daß sein Vorhandensein als selbstverständlich! angenommen wird, liegt die hohe Bedeutung dieses Industriezweiges. Der Name P a p i e r stammt von Papyrus, der Bezeichnung eines Schreibblattes, das in alten Zeiten aus den Halmen der Papyrus-Staude in Ägypten bereitet wurde und bis zum 8. Jahrhundert das beste in Europa bekannte Papier war. Der Stengel dieses Schilfes wird 3—4 m lang, hat einen dreieckigen Querschnitt und wird so stark, daß die Dreieckseiten im Mittel 10—12 cm, oft 15 cm messen. Durch die Gräberfunde ist zweifellos nachgewiesen worden, daß schon im 16. Jahrhundert vor Christus das aus diesen Stengeln bereitete Blatt, die Papyrus-Rolle, zum Schreiben und Bemalen benutzt wurde. Zur gewerbsmäßigen Herstellung derselben nahm man nur den mittleren Teil der Pflanzenstengel, befreite diese sorgfältig von der Rinde und gewann dadurch das Mark, welches aus einem sehr gleichmäßigen Zellengewebe besteht, als dreiseitiges Prisma. Mit einem spitzen, scharfen Werkzeuge schnitt man nun meist parallel einer Dreieckseite dünne Streifen von möglichst gleicher Dicke ab, ordnete diese nach ihrer Breite, um gleich breite Streifen zu einem Schreibblatt zu erhalten. Sodann würden diese Streifen an den Rändern gerade geschnitten und auf einem Brette, Schubert,
Papierfubiikation.
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mit den Längskanten aneinander zu einer ununterbrochenen ebenen Fläche zusammengefügt bezw. geklebt. Auf dieser ersten Schicht bildete man eine zweite dadurch, daß man gleiche Streifen, ebenfalls durch Nilwasser ang(efeucht|et, der Quere nach darauf legte. Wie Plinius angibt, hätte die trübe Flüssigkeit dabrei wie Kleister gewirkt, doch ist das wohl ein Irrtum, vielmehr darf angenommen werden, daß der in der Pflanze selbst l>efindliche Klebstoff durch die Befeuchtung zur Wirkung kommt und so die Papyrus streifen miteinander verbindet. Das aus 2 solchen Schichten gebildete Blatt wurde, nachdem zuvor die Unebenheiten durch Überreiben mit einem Zahn oder einer Muschel beseitigt, das Blatt also geglättet war, von. dem Brett abgehoben, gepreßt oder mit einem schweren Hammer geschlagen und endlich an der Sonne getrocknet. Zur Anfertigung. von Rollen leimte man diese Blätter mit den Bändern übereinander, wodurch es möglich war, Rollen von beliebiger Länge hervorzubringen. Der berühmte Papyrus Ebers aus dem J a h r e 1552 vor Ohr. ist 30 cm breit und 20,3 m lajig. Um ein Durchschlagen der Schreibflüssigkeit zu vermeiden, wurde das Blatt auch noch geleimt, d. h. mit einem dünnen Kleister wiederholt getränkt und mit Hämmern geschlagen, um die Dichtheit größer zu machen. Für die Herstellung dieses Mark-Papieres blieb das Heimatland der Pflanze Ägypten, zumal Alexandria, die hauptsächlichste Fabrikationsstätte; daß man aber den Rohstoff auch nach auswärts ausgeführt und z. B. in Rom daraus Papier hergestellt hat, ist zwar nirgends direkt bezeugt, indessen doch sehr wahrscheinlich. Wenn es der Fall war, so mußte bei der Herstellung, da die eingetrockneten Markscheiben die Klebkraft der frischen verloren hatten, •ohne Zweifel Kleister benutzt werden. Dieser Papierkleister, der sowohl beim Bestreichen des Papieres als auch beim Zusammenkleben der einzelnen Schichten und Streifen zur Anwendung kam, wurde aus feinstem Weizenmehl, kochendem Wasser und einem kleinen Zusatz von Essig bereitet (vgl. Plinius X I I I 82). Noch besseren Kleister erhielt man, wenn die Krume von gesäuertem Brot in heißem Wasser aufgelöst und die so entstandene Flüssigkeit durchgeseiht wurde. Wer sich eingehender über die Fabrikation des Papiers und Schreibmaterials bei Römern und Griechen unterrichten will, sei auf das Werk von B l ü m n e r , Technologie und Terminologie der Gewierbe und Künste bei Griechen und Römern, erster Band, 2. Auflage 1912, verwiesen. Unser jetziges Papier, welches mit Papyrus nur den Namen gemein hiat, da seine Herstellung auf der Verfilzungsfähigkeit zarter Fasern beruht, ist übrigens auch eine sehr alte Erfindung, die von den C h i n e s e n gemacht und sodann von den Japanern und anderen Völkern, wenn auch in abweichender Weise und mit verschiedenen Faserstoffen, ausgenutzt wurde. Nach chinesischen Originalwerken stammt dies© Erfindung aus dem Jahre 105 vor Christus. Über den vermutlichen Gang der Erfindung des echten, gefilzten Papiers durch die Chinesen gibt Hofrat W i e s n e r folgendes auf Grund der Prüfung mehrerer von Aurel S t e i n bei Tunhuang gefundenen uralten Papiere an. Diese uralten chinesischen Papiere hatten als Skelett ein halbzerstampftes Gewebe, das in eine durch Stampfen erhaltene feine Pflanzenfasermitsse eingehüllt ist, wodurch sie den „papierartigen" Charakter erhalten. Die lange vor Erfindung des Papiers in Anwendung gelangten Beschreibstoffe Häute, Leder. Pergament, Schreibtafeln aus Holz, Metallen und Wachs usw.
Einleitung.
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sind alle so voluminös und schwer, daß der Wunsch, einen dünnen, leichten, haltbaren Beschreibstoff zu gewinnen, wohl nahe genug lag. Wenn auch der lange und vielverwendete Papyrus ein guter Anfang war, so war doch seine Herstellung recht zusammengesetzt und teuer, auch er war noch zu voluminös und schwer und deshalb zur Herstellung von Büchern kaum zu gebrauchen. Mehrfache Versuche, das Pflanzenblatt in getrocknetem Zustande zum Beschreiben zu verwenden, befriedigten auch nicht aus sehr naheliegenden Gründen. Die Chinesen benutzten angeblich vor Erfindung des echten Papiers eine Art von aus Seide dargestelltem Beschreibstoff, über den aber genauere Angaben fehlen. Hingegen weiß man bestimmt, daß etwa um die Zeit der Geburt Christi die Chinesen auf Holztäfelchen schrieben, die sie gewöhnlich aus Bambusrohr anfertigten. In den archäologischen Sammlungen sind mit chinesischen Handschriften versehene iHolztäfelchen jetzt schon reichlich vorhanden. Der Gebrauch dieser plumpen Holztäfelclien, auf denen sich nur wenige Schriftzeichen unterbringen ließen, hat den erfindungsreichen Chinesen gewiß frühzeitig den Gedanken nahegelegt, einen dünnen Beschreibstoff zu entdecken oder zu erfinden. Lag es da nicht nahe, dünne, leinwandartige Gewebe, die zur Anfertigung von Wäsche und dergleichen dienten, in beschreibbare Form umzuwandeln? Um die Fasern näher aneinander zu bringen, als sie im Gjewebe lagen, also um die Lücken auszufüllen, die zwischen den Garnfäden lagen, mochte man auf den Gedanken gekommen sein, die Fäden durch Schlagen und Stampfen; aufzulockern, um schließlich das Ganze durch Pressen und Glätten gleichmäßiger zu machen. Da aber dies nur unvollkommen gelungen sein mochte, verfiel man vielleicht auf die Idee, die beim Stampfen erhaltene, aus feinen Fäserchen bestehende Abfallmasse zur Bedeckung des halbgestampften Gewebes zu benutzen. Und da, die Masse nicht ausgereicht haben wird, hat man noch ganze Gewebestücke völlig zerstampft. Diese feine Fasermasse an das Gewebe zu binden, bot sich wohl kkum ein anderer Weg, als diese feine Fasermasse im Wasser zu verteilen und auf das Gewebe niederfallen zu lassen. Damit aber wäre das „Schöpfen" des Papiers erfunden worden. Auf die hier angedeutete Weise d ü r f t e das oben beschriebene alte chinesische Papier erzeugt worden sein. Wenngleich diese Vorstufe des Hadernpapiers den Keim des Untergangs in sich trug, so ist sie doch für die Erfindung des gefilzten Papieres von großer Bedeutung, da sie auf die Erfindung des „Schöpfens des Papieres" führte. War das „Schöpfen" aber erfunden, dann lag es auf der Hand, daß man keine frische Leinwand mehr zur Erzeugung des Beschreibstoffes braucht©, daß man vielmehr aus schon gebrauchter Leinwand (aus Hadern oder Lumpen) durch Zerstampfen jene feine Faslernmasse gewinnen konnte, aus der durch „Schöpfen" ein viel besseres, weil homogeneres Papier zu erzeugen war, als nach dem ursprünglichen Verfahren. Und es ist leicht einzusehen, daß ein solches Papier mit der besseren Qualität auch den Vorteil weitaus größerer Billigkeit verband und deshalb das Urpapier rasch verdrängen mußte. Anstelle der abgetragenen Gewebe mögen dann als Rohstoffe für das Papier auch besondere Gräser (Chinagras, Boehmeria), Baste von Sträuchern und Bäumen (z. B. Papiermaulbeerbaum) getreten sein (vgl. l'apierfabrikant 1*
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1910, S. 739). Ein Baumwollpapier (hergestellt aus gesponnener Baumwolle) hat es jedoch im Altertum nie gegeben (vgl. Wiesner, Die mikroskopische Untersuchung des Papieres mit besonderer Berücksichtigung der ältesten orientalischen und europäischen Papiere. Wien 1887). Die J a p a n e r bereiten ihr berühmtes Papier aus der liinde des Papiermaulbeerbaumes. Sie schneiden zu diesem Zweck jedes Jahr nach dem Abfallen der Blätter die jungen 1 m langen Zweige ab, binden diese zu Bündeln zusammen, kochen sie in großen verschlossenen Kesseln mit Aschenlauge, bis die Rinde anfängt, sich abzuschälen. Die abgeschälte Rinde wird dann weiter so lange mit Aschenlauge gekocht, bis sie sich zwischen den Fingern zerreiben läßt. Darauf wird sie sorgfältig gewaschen, auf einen Tisch gelegt und mit Schlagstäben so lange bearbeitet, bis sie die gehörige Feinheit erhalten h a t ; diese Fasern sind sehr lang, fein und zähe, so daß auch das daraus geschöpfte Papier eine außerordentliche Festigkeit besitzt. Die japanischen Papierformen bestehen aus einem feinen Binsengeflecht. Wie groß die Geschicklichkeit der durch Generationen hindurch gebildeten japanischen Schöpfer ist, zeigt folgendes: Das leichteste von mir je untersuchte geschöpfte japanische Papier wog nur 6,44 g/qm l>ei einer Dicke von 10 bis 12 /ji (1 fi = 1 mmm = 1 Millimillimeter = 1 Tausendstel Millimeter) und trotzdem schwankte die Festigkeit in der Querrichtung nur 9 o/o und in der Längenrichtung nur um 2o/0 von den Mittelwerten. — Der Papiermaulbeerbaum ist auch über Polynesien verbreitet und sein Bast liefert den Bewohnern der Vitji-Inseln auf Samoa, Tonga usw. einen Bekleidungs- und Mattenstoff, die T a p a , deren Herstellung der bsi dem japanischen Piapiere benutzten ähnlich ist. Der Verfasser besitzt eine eigenartig schön bemalte Tapamatte aus dem Besitze des Königs T a m a s e s e . die die außerordentliche Größe von 27 qm aufweist und die die hohe Geschicklichkeit cler Südseeinsulaner bekundet. Sie dürfte das größte Stück Handpapier sein, das je hergestellt wurde. Als Beweis der früheren langsamen Entwicklung und Verbreitung einer Erfindung diene dier Umstand, daß es nahezu eines Zeitraumes von 700 Jahren bedurfte, ehe das chinesische Faserpapier außerhalb des Reiches der Mitte bekannt wurde. Namentlich waren es die Araber, welche diese Erfindung aufgriffen, ausbildeten und weiter verbreiteten, wenngleich sie zwar lange Zeit hindurch das Monopol der Fabrikation für sich behielten, in anderen Ländern nur Stapelplätze f ü r das Erzeugnis errichteten und Handel damit trieben. Von den Arabern lernten die Mauren die Papierfabrikation und brachten solche zu Anfang des 9. Jahrhunderts nach Spanien und Italien, von wo aus sie später ins Herz Europas gelangte. Baumwollene Gewänder standen auch hier genügend zur Verfügung, aus denen das erforderliche Fasermaterial zu gewinnen, d. h. das sogenannte Hadern- oder Lumpenpapier zu erzeugen war. Nachgewiesenermaßen geschah dies bereits vor dem J a h r e 1120 und zwar ist dieser Rohstoff bis heute der geschätzeste für die Papierfabrikation geblieben, besonders da in Deutschland sehr bald auch die weitverbreitete Leinenfaser, d. h. die Abfälle '1er Leinengewebe, entweder mit Baumwolle vermischt oder allein zu Papier verarbeitet wurden. Dies geschah ungefähr zu Ende des 13. Jahrhunderts. Die große Anzahl von Urkunden, Briefen, Büchern und Handschriften aller Art, die wir in den Archiven besitzen, liefert den Beweis, daß die An-
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fertigung des Papieres damals schon einen erheblichen Umfang gehabt haben muß, und doch wurde dieselbe nur als Kleinindustrie, als Handwerk betrieben. Größere Anlagen kamen erst am Ende des 14. Jahrhunderts vor. Ullmann Stromer in Nürnberg hat 1390 in einer größeren Papiermühle, welche von 2 Wasserrädern getrieben und mit 18 Stampfwerken ausgestattet war, mit Hilfe von deutschen und italienischen Arbeitern zuerst in größerem Maßstabe Papier gemacht. Die Stampfen oder das S t a m p f g e s c h i r r , dessen nähere Beschreibung hier zu weit führen' würde, verrichten die Zerkleinerung der Lumpen, welche vorher bereits einem Mazerierungs- oder Gärungsprozeß unterworfen waren, natürlich auf mechanischem AVege durch Wasserkraft viel leichter und schneller, als dies früher durch Menschenkraft möglich^ gewesen ist; Trotzdem sich diese Stromersche Anlage sehr gut rentierte, entstanden doch andere größere Werkstätten nur in größeren Zwischenräumen, bis dann in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Erfindung der Buchdruckerkunst einen größeren Aufschwung hervorrief, der 100 Jahre später durch die Reformation und die damit verbundene geistige und literarische Bewegung noch einen gewaltigen Anstoß erhielt, so daß eine sehr große Anzahl von Papiermühlen entstanden. Wie die lieligionswirren in dem 30 jährigen Kriege hemmend auf die gesamte Erwerbstätigkeit in Deutschland einwirkten, wurde auch die Papierfabrikation davon betroffen. Die Folge davon war, daß sie sich in außerdeutschen Ländern, besonders in Holland, England und Frankreich weiter ausbreitete und erst wieder in Deutschland auflebte, als der Krieg vorüber war. Mittlerweile iiatten sich besonders die Holländer selbständiger gemacht, die Mühlen, da es ihnen an Wasserkräften fehlte, durch Wind betrieben, und zum Zerkleinern der Lumpen statt der Stampfwerke die deutsche Handmühle benutzt, bedeutend verbessert und schließlich einen Apparat geschaffen, der 50 Jahre später unter dem Namen H o l l ä n d e r oder H o l l ä n d i s c h e s G e s c h i r r überall in Anwendung kam. In Deutschland wurde 1718 und zwar in Glauchau der erste dieser Holländer aufgestellt. Noch heute ist der Holländer ein wichtiger Teil in den Einrichtungen der Papierfabriken, nachdem er natürlich nach vielen Richtungen hin verbessert wurde. Seit seiner Einführung wurde dann bald darauf der Haderschneider erfunden und die wichtige Entdeckung der bleichenden Wirkung des Chlors gemacht, wodurch es nicht nur möglich wurde, die allgemeine Weiße des Papiers zu erhöhen, sondern auch gröbere ungebleichte und sogar farbige Hadern zur Papierfabrikation zu verwenden. Ganz umgestaltet jedoch wurde die Papierindustrie und zur eigentlichen Fabrikation erst erhoben, als 1799 Louis Robert, Werkführer der Papierfabrik Esonne bei Paris, die P a p i e r m a s c h i n e erfand, welche zuerst von dem bekannten englischen Maschinenfabrikanten Donkin erbaut, und 1804 in Betrieb gesetzt wurde. Diese Maschine, mit Schüttelvorrichtung eingerichtet und mit endlosem Sieb versehen, gestattete auf ihr ein 80 cm breites, endloses Papier herzustellen und war, wenn auch in kleinen Verhältnissen. mit allen Einrichtungen versehen, wie sie dem Grundgedanken nach noch heute angewendet werden. Erst 1815 gelangte die Papiermaschine nach Frankreich und 1822 fand sie in Deutschland Eingang und zwar in Berlin. Ein günstiger Zufall war es, daß noch kurz vor dieser Zeit, 1806, der Papierfabrikant Iiiig zu Erbach im Odenwald, bei seinen Versuchen die Leimung des Handpapieres schon im Zeuge vorzunehmen,."ein Verfahren ausfindig machte, das bis auf den heutigen Tag für die Leimung: des Maschinenpapiers keine wesentliche Änderung erlitten hat. indem er
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an Stelle dies animalischen Leimes eine Harzleimung m i t t e l s t einer Harzseife setzte. Es muß a n dieser Stelle bemerkt werden, daß die bisher angewendete Leimung n u r mit Hilfe von tierischem Leim geschah und d u r c h E i n t a u c h e n des f e r t i g e n Papierbogens in die dünne Leimmasse nur eine Oberflächenleimung erzielt wurde. Tierischer Leim h ä t t e n u n bei der schnellen, d u r c h heiße Trockentrommeln auf der Papiermaschine ausg e f ü h r t e n Trocknung gar n i c h t benutzt werden können, d a er bei der Hitze weich wird u n d d a s Papier a n den Trommeln festkleben würde. Endloses Maschinenpapier wird zwar zu bestimmten Zwecken a u c h h e u t e noch tierisch geleimt, e r f o r d e r t jedoch ganz besondere u n d teure Einrichtungen. F ü r die P a p i e r f a b r i k a t i o n im allgemeinen war die E i n f ü h r u n g der Harzleimung in der Masse eine h o c h w i c h t i g e E r r u n g e n s c h a f t , d e n n gerade die große Hitze auf den Trockentrommeln bedingte den g u t e n Erfolg einer besten Leimung. Es ist diese Erscheinung nicht allgemein bekannt. Bei Versuchen wurde jedoch gefunden, als man, um bei Normalpapieren größere Dehnungen zu erreichen, mit L u f t f l ü g e l n das Papier trocknete und die Zylinder weniger heizte, daß die Leimfestigkeit f a s t ganz verschwunden war. J e weniger L u f t f l ü g e l man anwendete, desto sicherer wurde wieder die Leimfestigkeit. Also k a n n ein bestimmter Grad von W ä r m e bei der Harzleimung n i c h t e n t b e h r t werden. — Doch kehren wir zu unserem eigentlichen Thema zurück. E r s t durch die Papiermaschine wurde das Handwerk der Papiermacherei n a c h und n a c h zur eigentlichen F a b r i k a t i o n erhoben; die Maschine b r a c h t e alle die Teilarbeiten, welche f r ü h e r mit der Hand gemacht wurden u n d wozu feine große Übung gehörte, nahezu s e l b s t t ä t i g und gleichmäßiger hervor, zu ihrer Bedienung gehörten nur Ü—1 Leute, welche n i c h t .,zünftige P a p i e r m a c h e r " zu sein brauchten und daher aus beliebigen nur intelligenten Arbeitern rekrutiert werden konnten, so d a ß im Laufe der Zeit ein Stamm von Maschinenführern und Maschinengehilfen sich bildete, der sich über die ganze zivilisierte Welt verbreitete, ein sehr gutes Auskommen f a n d u n d die Papierfabrikanten, welche doch zunächst h a u p t s ä c h l i c h aus Besitzern von Büttenpapievfabriken hervorgingen, f r e i machte von den drückenden Fesseln der Z ü n f t i g k e i t d e s P a p i e r m a c h e r h a n d w e r k s ! Es muß ja im allgemeinen der große Nutzen der Innungen a n e r k a n n t werden, a u c h ist n i c h t zu leugnen, daß alle Besitzer von Papiermühlen zu jener Zeit große Vermögen erworben haben, aber nach heutigen Begriffen ist es n i c h t zu fassen, welche Belästigungen die Besitzer und ihre F a m i l i e n d u r c h die Auswüchse der Innungs-Satzungen zu erdulden h a t t e n u n d zwar von Leuten, welche ihr Brot von ihnen e m p f i n g e n und der Lebensstellung u n d dem Bildungsgrade n a c h doch weit u n t e r i h n e n standen. Unsere Altmeister kennen diese zünftigen Papiermacher wohl noch aus den Exemplaren, welche nahezu als Letzte ihres Stammes professionsmäßig im Lande herumreisten und n i c h t nur die F a b r i k e n mit Büttenbetrieb; sondern h a u p t s ä c h l i c h alle Maschinenpapierfabriken als . . f r e m d e P a p i e r m a c h e r " um das übliche Geschenk von 50 P f e n n i g e n ansprachen. Zur Kennzeichnung dieser Verhältnisse mögen folgende Ausf ü h r u n g e n eines a l t e n F a b r i k d i r e k t o r s a n g e f ü h r t sein, der sich aus einem praktischen Papiermacher zu dem W e r k f ü h r e r einer Maschinenpapierfabrik und später zum Direktor emporgearbeitet h a t . Aus den Schilderungen seiner Erlebnisse als Lehrling u n d Geselle erhellt, daß das Handwerk der Papiarraacliorei als solches damals allerdings kein leichtes gewesen ist, d a jeden Tag, Sommer und Winter f r ü h 2 Uhr m i t der Arbeit begonnen w e r d e n
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mußte; andererseits aber erlaubten sich die Leute auch Freiheiten, derea Gestattung man sich nur durch, das patriarchalische Verhältnis erklären kiaijn, in welchem die Arbeiter eines Betriebes zu ihrem Herrn und die Mitglieder der sämtlichen deutschen. Papiermacher untereinander standen. Gesellen und Lehrlinge nahmen ihre Mahlzeiten an dem Familientische ein und wurde dabei eine strenge Rangordnung eingehalten. Es scheint infolge des Zunftwesens dem obersten Büttgesellen nicht nur in geschäftlicher Beziehung eine Direktion zugestanden zu haben, sondern auch eine Einmischung in alle privaten Angelegenheiten, besonders auch bezüglich der Bewirtung von Seiten der Arbeitgeber. Die Aufnahme und ebenso die Freisprechung von Lehrlingen war mit großen Schmausen und Trinkgelagen verbunden, wobei sogar die Bratensorten vorgeschrieben wurden. — Da die Sitte es verlangte, daß jeder junge Gesell, bevor er dauernde Stellung nahm, erst längere Zeit sich auf die Wanderschaft begeben mußte, so war es natürlich, daß auf den einzelnen Papiermühlen sehr oft fremde Gesellen vorsprachen, die alle dort beherbergt wurden. Sehr oft kam es vor, daß zwei, drei oder mehr solcher Zunftgenossen gleichzeitig auf mindestens einen. Tag aufgenommen werden mußten, wobei Art und Menge der Verpflegung genau vorgeschrieben war. Viel störender jedoch erwies sich der Gebrauch, daß alle diese Durchwandernden am anderen Tag noch das ..Ehrengeleit" erhielten, d. h. daß die angestellten Arbeiter sie weit über das Weichbild der Stadt hinaus 'begleiten durften, um, was die Hauptsache war, der, Abschiedsschmerz durch einen tüchtigen Ehrentrunk zu betäuben. Widersetzte sich ein Besitzer diesen oder ähnlichen Gebräuchen bezw. Mißbräuchen, so wurde er förmlich in diei A c h t erklärt, niemand durfte bei ihm in Arbeit treten und seine Existenz war zeitweise oder ganz bedroht, genau wie bei den heutzutage üblichen Boykotten. Diesen unerquicklichen Zuständen machte also n a c h und nach die P a p i e r m a s c h i n e ein Ende. Wie schon erwähnt, sind die Teilarbeiten, welche dazu gehören, aus flüssigem Papierstoff trockenes festes Papier zu bilden, bei ihrem Bau genau berücksichtigt, und die Maschinenteile so aneinander gereiht worden, daß die Herstellung von Papier ununterbrochen in einer endlosen Balm möglich ist. Der dünnflüssige Papierstoff befindet sich in einer hochgestellten Bütte, wird umgerührt und fließt von da mit Hilfe eines Stoffregulators in möglichst immer gleichen Mengen auf das endlose Metallsieb, welches auf kleinen Kupferwalzen ruht und einen wagerechten Tisch bildet, der durch eine Schüttelvorrichtung eine kurze, stoßartige seitliche Hin- und Herbewegung erhält, welche nahezu der Schüttelbewegung entspricht, die der Papiermache!' der in der Form geschöpften Stoffmenge erteilt, damit sich die Fasern möglichst gut verfilzen. Daß der Stoff, ehe er auf das Sieb kommt, noch über einen Sandfang fließt und mehrere Knotenfänger durchläuft, sei hier nur erwähnt als Mittel, die Beschaffenheit des Papiers bezüglich seiner Reinheit zu verbessern. Die Beschreibung der Papiermaschine soll an dieser Stelle nur ganz oberflächlich geschehen, soweit es der Vergleich mit der Handpapierfabrikation verlangt. Bei dem Hin wegfließen des Stoffes über das vorwärts bewegte und zugleich seitlich geschüttelte Sieb fließt ein großer Teil des Wassers durch dasselbe. Zur weiteren Entwässerung sind jedoch unter dem Sieb Saugapparate angebracht, welche ursprünglich, mit Hilfe von Pumpen, später selbsttätig wirkend, die Papierbahn bedeutend trcckner machen. Das Sieb ist am Ende des wagerechten Tisches über eine stark mit Filz überzogene Walze geleitet, auf welcher eine ebensolche
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Einleitung.
liegt, die durch Gewicht und Hebeldruck auf die untere angepreßt wird und dadurch eine weitere Entwässerung der Papierbahn vollzieht. Es entspricht dieser Teil der Maschine genau dem Gautschen bei der Handpapiererzeugung, wo abwechselnd aus je einem Bogen Papier und einem Stück Filz ein Haufen gebildet wird, den man in eine Presse einsetzt und durch diese das Wasser herauspreßt. Wie diese Arbeit unter gleichzeitiger Umlegung der Lag|en mehrmals wiederholt wird, geht auch auf der Papiermaschine die feuchte Bahn noch mindestens zweimal durch Walzenpaare, welche nahezu den letzten Rest des Wassers entfernen und gleichzeitig noch den Zweck haben, das Papier dichter und glätter zu machen. — Das mühselige, zeitraubende, viel Ausschuß bringende Aufhängen der einzelnen Papierbogen behufs langsamer Trocknung an der Luft, wie es vorher gebräuchlich war, hat nun die Papiermaschine gänzlich überflüssig gemacht, da die breite noch feuchte Papierbahn unmittelbar hinter den Pressen nur über verschiedene hinter- und übereinander gelagerte eiserne Trockentrommeln geführt wird, um so in wenigen Minuten getrocknet zu werden. Tirockenfilze pressen dabei das Papier a n die glattpolierten Flächen der Trockentrommeln an, welche durch Dampf geheizt sind, und deren Temperatur genau der Diebe des Papiers bezw. dem Feuchtigkeitsgehalt desselben entsprechend geregelt werden kann, so daß das Papier vollkommen trocken und zugleich glatt am Ende d«r Papiermaschine herauskommt. Sogenannte Kreismesser auf einer horizontalen Welle verstellbar, zerschneiden die Bahn in verschiedene, den herzustellenden Formaten entsprechende Streifen, welche gleichzeitig auf einem Haspel aufgewickelt und dann durch ein breites Messer quer in die einzelnen Bogen geschnitten werden. Dies ist der Verlauf der Arbieit auf der Papiermaschine, wie er schon in den ersten Maschinen sich darstellte. Auch heute noch ist in dieser Anordnung keine Änderung eingetreten, obgleich allerdings unendliche Einzelheiten und Verbesserungen hinzugekommen sind und namentlich in den Abmessungen der ganzen Maschinen und ihrer einzelnen Teile, sowie in den Geschwindigkeitsverhältnissen und der dadurch herbeigeführten Leistungsfähigkeit Ergebnisse eireicht wurden, wie man sie früher und noch vor 50 Jahren niemals für möglich gehalten hätte. Doch greifen wir nicht vor. Erwähnt sei nur nochmals, daß die ersten Papiermaschinen bloß eine Breite von 80 cm hatten und auf ihnen vielleicht eine Tagesleistung, zu 24 Stunden gerechnet, von rund 15 Zentnern zu erreichen war. Es war dies immerhin im Vergleich zu der unsicheren, von dem Wetter abhängigen Handherstellung eine großartige Leistung. Es wird hier von Zentnern gesprochen, weil dieser Begriff f ü r den Nichtfachmann schon eine bedeutende Einheit darstellt und andererseits die Angabe in Kilogrammen so hohe Zahlen ergeben würde, (laß dieselben sich dem Gedächtnis weniger einprägen und eine Vergleichung erschweren könnten. Wenn hier von der „Entwicklung" der Papierfabrikation gesprochen wird, kann die Anführung von Zahlen nicht ganz vermieden werden, da diese gerade den Hauptbeweis für die Entwicklung ergeben, da andererseits zu berücksichtigen ist, daß sich solche Zahlen stets im Gedächtnis verwischen, sollen sie nur auf die allernotwendigsten beschränkt werden. So sei denn die e r s t e S t a f f e l der Entwicklung der Maschinenpapiererzeugung angeführt, daß 25 Jahre nach der Aufstellung der ersten Papiermaschine in Deutschland z. B. das K ö n i g r e i c h S a c h s e n erst 6Papiermaschinenia66Papierfabiikenundganz Deutschl a n d 142 P a p i e r m a s c h i n e n i n 857 P a p i e r f a b r i k e n b e s a ß .
Einleitung.
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Es war ganz natürlich, daß schon unter Mitwirkung dieser verhältnismäßig noch geringen Anzahl Maschinen und der gegen früher so erhöhten Erzeugung der Rohstoff, die Lumpen, anfingen, knapp und teuer zu werden, und daß man sich nach Ersatz dafür umsah. Schon früher h a t t e man versucht, die Fasern aus Moos, Stroh, Nesseln, Holz, Pflanzenblättern zu Papier zu verarbeiten, wenn auch ohne wesentlichen praktischen Erfolg. Bei dem immermehr wachsenden Papierverbrauch wurde diese Frage der Lumpenersatzmittel aber geradezu zu einer Lebensfrage f ü r die ganze Papierfabrikation. Da es darauf ankam, die zu gewinnenden Fasern nicht nur billig, jedenfalls billiger als die aus Hadern gewonnenen herzustellen, sondern auch die Rohstoffe dazu in unbeschränkter Menge zur Verfügung zu haben, so konnten schließlich nur Stroh und Holz in Frage kommen. Und in der Tat ist es gelungen, zunächst aus dem Stroh durch Schneiden desselben in Häcksel und Kochen mit Soda ein sehr schönes, bleichfähiges Erzeugnis, den Strohstoff herzustellen, der als Ersatz f ü r Lumpen bereits in den 40 er Jahren des vor. Jahrh. in Anwendung kam und sich heute zu einer großen Industrie ausgebildet hat. Da die Faser des Strohstoffs jedoch etwas kurz ist, ziemlich geringe Festigkeit zeigt und besonders durch die chemische Behandlung ziemlich teuer wird, so konnte dieser Ersatzstoff nicht die Umwandlung herbeiführen, die dem aus Holz gewonnenen sogenannten H o l z s c h l i f f oder H o l z s t o f f vorbehalten blieb. Es ist zwar ein viel minderwertigeres Fabrikat und streng genommen kein eigentlicher Ersatz für die Lumpenfaser, aber gerade durch seine Billigkeit hat es die Papierfabrikation geradezu umgestaltet, oder ihr wenigstens nach einer Richtung hin ein ganz anderes Ansehen gegeben. Mit dem nach und nach in Deutschland erwachenden politischen Bewußtsein, welches zu jenen Zeiten in hellen Flammen aufloderte, machte sich selbstverständlich das Bedürfnis nach einer ausgebreiteten Tagesliteratur immer mehr geltend. Neue Zeitungen entstanden fortgesetzt und die bestehenden erweiterten sich, die Geschäftstätigkeit wuchs und mit ihr die Gewohnheit, sich, bezw. das Geschäft möglichst bekannt zu machen, es kamen noch andere Umstände dazu, so daß schließlich der Papierverbrauch einen Aufschwung erhielt, der nimmermehr hätte befriedigt werden können, auch durch Anlegung neuer Maschinen nicht, wenn nicht gerade in diese Zeit die Erfindung des Holzschliffes gefallen wäre, die erst eine Massenerzeugung zu billigem Preise möglich machte. Ihre allmähliche Ausbreitung, besonders über das mit Wasserkräften reich gesegnete Deutschland und Schweden, konnte sich dem immer mehr wachsenden Papierbedürfnis eng anschließen, so daß die Papierfabrikation niemals, oder höchstens in wasserarmen Zeiten in Verlegenheit kam. Neuerdings haben sich sogar verschiedene Papierfabriken gegen solche Ausnahmefälle dadurch geschützt, daß sie Holzsohleifereien mit Dampfbetrieb bezw. unter Mitbenutzung von Dampfbetrieb anlegten. Inwieweit das mit Nutzen geschehen kann, ist von Fall zu Fall zu erwägen. Die Holzstoffindustrie hat eine großartige Entwicklung erfahren, welche die kühnsten Erwartungen ihres Begründers jedenfalls weit übertroffen haben wird. Der Papierfabrikation ganz fernstehend, erfuhr F. G. K e l l e r , ein Webermeister aus Hainichen in Sachsen 1840 zufällig, daß man Stoffe suche, um die Lumpenfaser in der Papierfabrikation einigermaßen zu ersetzen. Er kennte den Gedanken hieran, nicht los werden, bis ihm endlich der Anblick und die Entstehung eines Wespennestes einen Fingerzeig gab, die Lösung
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Einleitung.
des Problems in der Zerfaserung von Holz zu versuchen. (Hofmann's Handbuchbuch der Papier-Fabrikation.) Zuerst nahm er Sägespäne und anderes gröblich zerteiltes Holz und kochte es in starker Sodalauge, um die zusammengehaltenen Fasern zu trennen. Das Verfahren entsprach jedoch seinen Erwartungen nicht, weil die einfache Siedehitze nicht zur Lösung der die einzelnen Zellen verbindenden Lamellen ausreichend war und ihm Dampfapparate nicht zur Verfügung standen. Hätte er nach dieser Richtung weiter experimentiert, würde voraussichtlich von. ihm die Zellulose gefunden worden sein, die später eine zweite Umwälzung in der Papierfabrikation herbeiführte. Er ließ aber das Kochen fallen, erinnerte sich einer Kinderspielerei, nämlich der Herstellung von Ketten aus Kirschkernen, und kam damit zu seinem Ziele. Um nämlich die Kirschkerne behufs Anreihung an einen Faden mit zwei Löchern zu versehen, hatten die Kinder Vertiefungen in Holzbrettchen gemacht, Kirschkerne hineingelegt, und das Ganze an einen Schleifstein angepreßt, um kleine Flächen an die Kerne anzuschleifen. Dabei war oft. wie sich Keller erinnerte, das Holzbrettchen teilweise mit unabsichtlich angeschliffen worden, so daß sich das zum Schleifen benutzte Wasser milchartig zu trüben anfing. Das konnte nur von den Holzfasern herrühren und nun unternahm er es, ein Holzstück an einen gewöhnlichen, zum Schleifen von Werkzeug dienenden Schleifstein mit der linken Hand anzupressen und mit der rechten zu drehen. Bald fing das Wasser an sich zu trüben, und als es das Aussehen dicker Milch hatte, ließ er dasselbe stehen, sich absetzen und goß das darüber stehende Wasser ab, dann wieder von neuem mit dem Schleifen anfangend. Der Stoff wurde in einem Topf gesammelt und als er in seiner Wohnung denselben stark quirlte, spritzte ein kleiner Teil auf das Tischtuch. Das Wasser wurde sofort von dem Tuch aufgesaugt, so daß ein papierartiges Blättchen aus reinem Holzstoff darauf liegen blieb, welches Keller mit dem Messer vorsichtig abhob." zwischen den Blättern eines Buches preßte und mit einer Nadel an dem Ofen zum Trocknen -befestigte. Nachdem es noch etwas geglättet worden war, h a t t e er das erste Holzpapier in der Größe eines Zehnmarkstückes und bewahrte dasselbe aus Freude an der Erfindung, zugleich mit einem Stück des Wespennestes, welches ihm die Anregung gegeben, unter Glas und Rahmen auf. Um den Weg nun weiter zu verfolgen, aber möglichst sein Geheimnis zu bewahren, schliff er nach Feierabend, nur mit Hilfe seiner Frau, nach und nach eine größere Masse von Holzstoff, und nachdem er ungefähr in Erfahrung gebracht hatte, wie man durch Schöpfen Papier herstellt, machte er sich eine kleine Form, zerschnitt einen alten Tuchrock in Stücke, welche er als Filze benutzte, und fertigte mit 11 Stück solcher Lappen 10 kleine Bogen Papier, die allerdings nur die halbe Größe eines Fünfmarkscheines hatten. Alle weiteren Phasen der wichtigen Erfindung und alle Mühseligkeiten des armen Erfinders hier anzuführen, würde den Rahmen vorliegender Aufgabe überschreiten. Erwähnt sei nur, daß Keller einen einfachen Schleifapparat baute, mit größeren und gröberen Steinen vorläufig nur f ü r Handbetrieb, daß er sogar eine kleine Papierfabrik pachtete, um Holzschleiferei darinnen einzurichten, daß aber seine Mittel noch vor Inbetriebsetzung derselben vollständig erschöpft waren. Wie so manche andere Erfindung, wäre auch diese wahrscheinlich gar nicht lebensfähig geworden, wenn nicht zufällig ein Brief, auf reines, mit der Hand geschöpftes Holzpapier geschrieben, Herrn Heinrich V ö 11 e r , Direktor der Bautzner Papierfabriken, in die Hände gekommen wäre. Dieser Herr, als Papierfabrikant;
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konnte den Wert der Erfindung am besten beurteilen und setzte sich im Mai 1846 mit Keller in Verbindung. Mit seiner höheren technischeil Bildung und Geschäftserfahrung kam er dem Erfinder zu Hilfe, baute brauchbare größere Schleifapparate und suchte Patente nach, was aber 2 Jahre in Anspruch nahm. Als nach 5 Jahren die Patente erneuert werden mußten. Keller aber seinen Kostenanteil nicht bezahlen konnte, ging die weitere Atisnutzung der Erfindung auf Völter allein über, der allerdings durch unermüdliche Tätigkeit sich auszeichnete, in Heidenheim mittlerweile die elterliche Papierfabrik übernommen hatte, dort selbst Schleifapparate und die zugehörigen Hilfsmaschinen baute, und sich große Verdienste um die Ausgestaltung der ganz neuen Industrie erworben hatte. Diese selbst faßte bald überall Fuß, besonders auch in Sachsen, da die Fabrikation ziemlich einfach ist, in verhältnismäßig kleinem Maße betrieben werden kann und nicht zu große Kapitalanlage verlangt. Viele kleine Mühlen wurden mit der Zeit in Holzschleifereien umgewandelt, andererseits aber auch große Neuanlagen mit bedeutenden Wasserkräften gemacht. Daß dieses plötzliche Sichstürzen auf einen neuen, goldene Berge versprechenden Industriezweig nicht alle Erwartungen gerechtfertigt hat, liegt in der Natur der Sache: manchmal zeigten sich sogar komische Seiten, denn als ein solcher kleiner Holzstofffabrikant einmal in einer Papierfabrik sein Erzeugnis verkauft hatte, sah er beim Fortgehen Holzstoff aus einer anderen Fabrik abladen und frug, was -dies sei. In seiner Unkenntnis wußte er nicht, daß Holzstoff nicht nur in Pappenform, wie er ihn geliefert, sondern auch als papierartiger Schabstoff oder in Kuchenform hergestellt wird. Sein eigenes Fabrikat war ihm unbekannt! — Wie schon erwähnt, hat die E i n f ü h r u n g des Holzstoffes, der allerdings besonders in den ersten Jahren wegen nicht zu leugnender Verschlechterung des Papieres im allgemeinen, heftiger Widerstand entgegengesetzt wurde, der Papierfabrikation einen ungeahnten Aufschwung gegeben, wenigstens bezüglich der Massenerzeugung. Die ermöglichte soviel billigere Herstellung ganzer Papiergattungen, besonders des Zeitungs- und einfacherer Bücherpapiere, machtefl auch dem Publikum schließlich das Holzpapier zu einem willkommenen und geradezu unentbehrlichen, besonders da nach und nach durch Erfahrungen festgestellt war, zu welchen Zwecken sich ein größerer oder geringerer Holzschliffzusatz eignet, oder gegebenenialls schädlich wirkt. Durch überall erhältliche chemische Reagenzien kann jetzt von jedem Verbraucher sofort festgestellt werden, ob Holzstoff in einem Papier vorhanden ist oder nicht, jede Täuschung ist ausgeschlossen, und die Verwendung des Holzstoffes in bestimmte, kontrollierbare Bahnen geleitet. Die weitere Aufstellung von Papiermaschinen und der außerordentliche Einfluß des Holzstoffes auf die Entwicklung der Papierfabrikation machten sich nun in dem Zeitraum von 1846 bis 1880 in folgender Weise bemerkbar: In Sachsen war die Anzahl der Fabriken in diesen 34 Jahren zwar nur von 66 auf 69 gestiegen, aber statt mit 6 Papiermaschinen wurde mit 100 Papiermaschinen gearbeitet, von 70 Bütten waren nur noch 5 übrig geblieben. Ganz Deutschland arbeitete damals in 857 Fabriken Papier, wobei die Anzahl der Papiermaschinen von 142 auf 782 gestiegen war, so daß damit Deutschland allen anderen Ländern weit voraus war. Nur als Zeichcn, wie groß allein in Europa der Industriezweig der Papierfabrikation bereits 1880 herangewachsen war, sei angeführt, daß es 1888 Fabriken mit 2571 Papiermaschinen
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Einleitung.
und 122G Bütten hatte. Diese Zahlen geben aber durchaus noch nicht das richtige Verhältnis des eigentlichen Wachstums an, da die Papiermaschinen von 1880 mit denen von 1846 nicht in Vergleich gestellt werden dürfen. Mit dem zunehmenden Verbrauch und dem immer wachsenden Wettbewerb suchte der Papierfabrikant sein Heil in der Anlage immer breiterer und mit vielen Trockentrommeln versehenen, also sehr leistungsfähigen Papiermaschinen. Anfang der 60 er J a h r e des vorigen Jahrhunderts hatte die Breite der Maschinen schon 1,5 m, also ungefähr das Doppelte der zuerst gebauten erreicht. Die Tageserzeugung stellte sich dabei für eine Maschine auf 35 bis 40 Zentner. 1880 dagegen gab es bereits Papiermaschinen von 2 bis 2 i / j m Breite und über 100 Zentner tägliche Leistungsfähigkeit. Man kann jedenfalls die Zeit von 1846 bis 1880 als z w e i t e g r o ß e E n t w i o k l u n g s p e r i o d e ansehen. Noch aber h a t t e die Steigerung ihr Ende nicht erreicht. Durch die 1853/54 erfundene Natronzellulose und noch mehr durch die später auftretende Sulfit-Zellulose erhielt die Papierfabrikation nochmals einen mächtigen Impuls! Gewissermaßen als Ubergang vom Holzstoff zur Zellulose ist kurz noch des sogenannten braunen oder gedämpften Holzstoffes Erwähnung zu tun. Ohne Anwendung von Chemikalien und nur durch Einwirkung von Dampf unter 4 Atmosphären Druck, wird ein Teil der Inkrusten des Holzes gelöst und durch Schleifen der so gedämpften Scheite ein Holzstoff gewonnen, der bedeutend langfaseriger ist als der gewöhnliche und aus dem ohne jeden Zusatz ein ziemlich festes Packpapier gewonnen werden kann. Packpapier deshalb nur, weil der Stoff durch das Dämpfen eine braune Farbe annimmt. Wie schon Keller durch Kochen mit Soda die Inkrusten lösen und die eigentliche Faser freilegen wollte, so verwirklichte man in Amerika diesen Gedanken durch in größerem Maßstabe vorgenommene gelungene Versuche und erhielt in der N a t r o n z e l l u l o s e eine Faser, wie man sie als Ersatz für Lumpen nicht besser finden konnte. Von Amerika nach England und Schweden übergehend, f a n d die Erfindung 1872 auch in Deutschland Eingang und erwarb sich nach und nach das Vertrauen der Papierfabrikanten; da die Soda nicht billig war und auch die Wiedergewinnung derselben kostspielige Anlagen verlangt, mußte die Natronzellulose einen ziemlich hohen Preis behaupten. 1866/67 ei hielt der amerikanische Chemiker T i l g h m a n englische, später auch amerikanische und andere Patente auf seine Erfindung, Holz mit Lösungen doppeltschwefligsauren Kalkes (Magnesia usw.). d. h. mit B i s u l f i t e n in Zellstoff umzuwandeln. Anfang der 70 er Jahre kamen der Chemiker E k m a n in Schweden (Magnesiumbisülfit) und Prof. Dr. M i t s c h e r l i c h in Hann.Münden auf das gleiche Verfahren (Kalziumbisulfit). Mitscherlich begann unter Beihilfe des Fabrikbesitzers Rißmüller mit der Ausbildung eines Fabrikbetriebes in der chemischen Fabrik des letzteren in Hann.-Münden im J a h r e 1875 und h a t t e nach eigener Aussage sein Verfahren der Behandlung des Holzes mit Kalziumbisulfit 1878 fertig entwickelt. Mitscherlich verstand es, durch geschicktes G e s c h ä f t s g e b a r e n sein erhaltenes, wenn auch wieder aufgehobenes Patent so zu verwerten, daß er die Papierfabrikanten dafür lebhaft interessierte, ganz Deutschland in eine Anzahl Bezirke teilte und f ü r diese das alleinige Recht der Fabrikation an die Interessenten, seine 3p&teren Zessionare, verkaufte. Damit war Deutschland plötzlich mit einem Netz von Sulfit-Zellulosefabriken überzogen, welche soviel Stoff auf den Markt' brachten, daß f ü r gewisse Sorten Papier die Lumpen überhaupt ganz verdrängt wurden. Nahezu gleichzeitig und von Mitscherlich unabhängig,
Einleitung.
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erfanden R i t t e r - K e l l n e r ein anderes Sulfit-Verfahren, welches noch andere Vorzüge aufwies, zunächst hauptsächlich in Österreich zur Anwendung kam und nach welchem auch die größte Zellulose-Fabrik der alten Welt, Waldhof bei Mannheim eingerichtet wurde. Als nun bereits 1884 das Patent Mitscherlichs vom Reichsgericht aufgehoben wurde, da nicht ihm, sondern Tilghmann die Priorität zuerkannt werden mußte, so fielen auch die sogenannten Sperrbezirke weg und es wurden noch eine große Anzahl von Zellulosefabriken, die nach den verschiedensten Systemen arbeiteten, gegründet. Wie mächtig sich die so neue Fabrikation in wenig Jahren entwickelte, kann man daraus ersehen, daß bereits 1891 in Deutschland 52 Sulfit-Zellulose-Fabriken existierten, welche jährlich drei Millionen Zentner Zellulose im Werte von 32 Millionen Mark herstellten und in welchen ein Kapitalwert von rund 33 Millionen Mark festgelegt war. Dies alles diente doch nur der weiteren Entwicklung der Papierfabrikation, teils unmittelbar, teils mittelbar. Selbstverständlich sanken die Preise des Erzeugnisses bei dem großen entstandenen Geschäftskampf bald sehr bedeutend. Zellulosefabriken: die nur auf den Verkauf arbeiteten, konnten nicht mehr genügend rentieren und so halfen sie sich dadurch, daß sie eine oder mehrere Papiermaschinen anschafften und ihr Erzeugnis entweder ganz allein oder vermischt mit Holzstoff zu Papier verarbeiteten und verkauften. Lumpen kamen in solche Fabriken natürlich gar nicht, alle Niederlags-, Sortier- und Halbstoffräume wurden erspart, großer Kraftverbrauch und Benutzung bedeutender Wasserkräfte waren nicht mehr nötig, so daß sich die neuen Fabriken schon im Äußeren durch niedrigere Bauart usw. von den. alten unterschieden. Dasselbe gilt von den neu angelegten Papierfabriken, die von Anfang an nur zur Erzeugung von Zeitungs-, Druck- und anderen billigen Holz- oder Zellulosepapieren bestimmt sind. — Diese d r i t t e P e r i o d e d e s A u f s c h w u n g e s der Papierfabrikation hängt also hauptsächlich mit der Verarbeitung des Holzes und insbesondere mit der Entwicklung der Zellulosefabrikation zusammen. Die Entwicklung im verflossenen Jahrhundert erhellt auch aus folgendem. Nimmt man nach früheren Erhebungen im J a h r e 1800 in ganz Deutschland 1300 Schöpfbütten in volle]- Tätigkeit an, so würden die betreffenden Mühlen etwa 15 000 Personen beschäftigt und höchstens jährlich 20 000 Tonnen Papier hergestellt haben. 1900 stellt sich dagegen nach möglichst genauer Schätzung des Altmeisters Prof. K i r c h n e r der Halbstoffverbrauch der deutschen Papierund Pappenfabrikation auf etwa 100 000 t 80 000 „ 40 000 „ 300 000 „ 350 000 ., 100 000 „ 40 000 ,. 50 000 ,, 80 000 ,, 1 140 00Ö t
Lumpenhalbstoff (aus 150 000 t Lumpen), Gelbstrohstoff (ordinär), Strohzellstoff (gebleicht), Holzzellstoff (zumeist Sulfitstoff), Holzschliff (zumeist aus Nadelholz), Erde und Stärke, Harz und tier. Leim, Alaun und schwefeis. Tonerde, Altpapier, Stoffe,
Einleitung.
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aus denen nach der Erfahrung etwa 1 000 000 t Papier und Pappe erzeugt wurden. Die Papiererzeugung ist im letzten Jahrhundert also auf mindestens das 50 fache gestiegen. Und in den ersten Dutzend Jahren des neuen Jahrhunderts hat sich die Erzeugung noch einmal verdoppelt, wie folgende Kirchner'sche Zusammenstellung der Halbstoffe zeigt, die den geschätzten Jahresverbrauch für 1912 wiedergibt: 120 000 100 000 40 000 630 000 750 000 150 000 70 000 80 000 227 000
t .. „ „ „ „ „ „ „
Lumpenhalbstoff, Gelbstrohstoff, Strohstoff, Holzzellstoff, Holzschliff, Erde und Stärke, Harz und Leim, Alaun, Altpapier,
zus.: 2 170 000 t Halbstoffe. Von den Erzeugnissen etwa auf
der deutschen
Papierfabrikation
entfallen *)
Jacquard- und bessere Pappen, Lösch- und Filtrierpapier 0,40 o/o Seiden-, Zigaretten- und Blumenpapier 0,50 °/o Zeichenpapier 0,60 °/o Geringere Schreibpapiere 3,00 o/o Affichen- und Prospekt-Papier 3,00 o/o Tapetenpapier 3,00 o/o Stroh-Papier und -Pappen 5,00 o/o Streichpapiere und Kartons für Chromodruck und Buntpapierfabrikation 6,00 o/o Holzfreie Druckpapiere 6,25 o/0 Feine und bessere Schreibpapiere 7,00 o/0 Dach- und Schrenzpappen 8,00 o/o Braune Holz-Papiere und -Pappen 10,00 o/0 Bessere und gewöhnliche Packpapiere und Aktendeckel 16,50 o/0 Gewöhnliche Rollen- und Format-Druckpapiere 31,50 o/0 Uber die Verteilung der Papierfabrikanlagen über das Deutsche Reich, über Europa und die anderen Erdteile gibt folgende nach dem Adreßbuch der Papierfabriken (Papierkalender 1915, II. Teil) zusammengestellte Zählung Aufschluß: *) K i r c h n e r , Das Papier, historisch-technologische Techn. Staatsleliransialten in Chemnitz 1903.
Skizze im Jahresbericht der
Einleitung.
Anhalt , . . Baden Bayern . . . Bayrische Pfalz Braunschweig Elsass-Lothringen Hamburg Hessen (Grossherzogtum) . . . . Lippe-Detmold Mecklenburg Preussen (Brandenburg Pommern, Posen, Ost- und Westpreussen) . Hannover . . . . . . . . Hessen-Nassau (Provinz) . . . . Hohenzollern . . . . . . . Sachsen (Provinz) Schlesien Schleswig-Holstein Westfalen und Rheinprovinz Reuss . . . Sachsen (Königreich) Sachsen-Altenburg Sachsen-Coburg-Gotha Sachsen-Meiningen . . . . Sachsen-Weimar-Eisenach . . . . Fürstentümer Schwarzburg Waldeck Württemberg Deutsches Reich Österreich-Ungarn Tirol und Vorarlberg . . . . | Oberösterreich und Salzburg . . . Niederösterreich Steiermark, Krain, Kärnten . . . Böhmen, Mähren, Schlesien . . . Ungarn, Siebenbürgen, Galizien, Bosnien, Kroatien, Küstenland Österreich-Ungarn
Holzschleifereien, Holzpappenfabriken
Papierund Pappenfabriken
15
9 38 71 16 9 8 1 24 5 7
5 1H 66
Strohstofffabriken
2
Zellstoff- Anlagen fabriken zusammen
2
5 8
1
1
20 6
1
50 23 27 1 46 64 8 150 3 103 4 7 6 8 9 3 48
19 16 3 4 10 102 1 28 4 400 1 1 2 3 6
748
732
13 22 54 29 105
3 1 '2 l 4 6
12 3 4 1 2 12 8 1 9
1 4'
19
16 59 147 16 29 14 1 •26 5 8 81 45 35 6 60 179 9 190 8 518 5 8 8 11 16 3 71
22
72
1574
8 27 61 93 89
2 2
1 4 5 13 16
22 53 120 137 212
52
22
1
275
300
Deutsches Reich . . . . Österreich-Ungarn . . . . Belgien . . . . . . Bulgarien Dänemark Frankreich England und Wales . . Schottland Irland Italien Niederlande (Holland) . . Luxemburg Norwegen Portugal Rumänien Bussland . Summa
12 5
1574 Anlagen 631 55 2 14 423 234 59 8 400 77 1 143 38 14 155 3828
51
87 631
16
Einleitung.
Finnland . Schweden Schweiz Spanien . Türkei .
.
Übertrag 3828 Anlagen 66 . . 210 62 . . . . . 165 ff . . . . . . 1 t» 4332 Anlagen 6 59 12 1207 135 1 II M 8 J> 14 9 1 2 ?» 2 5800 Anlagen
Europa Afrika . . . Asien . . . Australien Amerika (Ver. S t ) . . . Canada . . Cuba . . . . . . . Mexiko . . Argentinien . Brasilien . . Chile . . Peru . . Uruguay . . . . . Venezuela rund
N a c h den letzten statistischen Erhebungen Papier- und Pa.ppenfabriken 1910 erzeugt * ) Erzeugung in Tonnen Wert in Mark
wurden
Papier 1436509 416358305
in
Puppe 354276 56210516
Deutschlands zusammen 1 790785 472568821
Deutschlands Erzeugung von Papier und P a p p e in 1910, nach Staaten Provinzen geordnet. Staat
Papier
Preus9en : Schlesien . . . Rheinprovinz Provinz Sachsen Westfalen . . Brandenburg Pommern . . . Hannover . . . Hessen-Kassau . Schleswig- Holstein Ost- und Westpreusen
Königreich Sachsen . . . . Bayern mit Bayrische Pfalz Bad^n Württemberg mit Hohenzollern Grossherzogtum Hessen . . Elsass-Lothringeo Mitteldeutsche kleine Staaten (Thüringen usw-) . . . . Norddeutsche kl. Staaten (Meck lenburg, Braunschweig, usw.) Zusammen
Produktion kg
162 440 106 181 73« 182 92 593075 48433 076 33 732 701 4>631 587 34 832 822 14 194 930 13196 306 3 642 592
W e r t Mark
40982910 63 778 481 22 942058 14 242 988 12126 059 13 863 517 13 999 728 4 901 211 3 190 969 961 OiS
und
Pappe Produktion kg
42042 569 42389 815 17 423 862 2(410268 39258 453 5427 387 18978 885 1 110 550 953 736 3000 000
Wert Hark
7610929 0 H l 227 2296 672 2 795 495 6032878 903 724 2332040 346 960 169 780 480000
625436 377
190 987 949
191995 524
29 209 705
398 942 192 152 715 594 K9 588 225 48244090 29 602 619 18 26 - 528
103 513 8 W 41410 327 26 405 143 18091 717 8 646 504 6 549 912
93 279 543 18 400 816 12 512151 4 578 097 5881283 5 253 080
16179 364 2 520 823 2 439104 804 010 8i9 698 789 375
55 737 659
15 800064
12 786803
2 216 680
17 974 750
4922 823
9 593 473
1171757
351275 7.0
56 210 516
1436 509 034
415 358 3)5
Durchs^anittspreis für 1 kg Papier i. J. 1910 in ganz Deutschland 0,29 Jt, für 1 kg Pappe 0,16 Jh. *) Vgl. Auszugsweiser Abdruck aus dem Jahresberichte 1912/13 des Vereins Deutscher Papierfabrikanten von Generalsekretär D i t g e s Berlin im Papierkalender 1914.
Einleitung.
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Auch läßt sich der Papierverbrauch in Deutschland, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, feststellen. Der Verbrauch wurde ermittelt, indem die Ziffern der Papier- und Pappeneinfuhr der deutschen Erzeugung zugeschlagen und diejenigen der Ausfuhr in Abzug gebracht worden sind. Hiernach ergibt sich, daß im J a h r e 1910 jeder Einwohner Deutschlands mit Einrechnung der Frauen und Kinder 24,77 kg Papier und Pappe im Werte von 6.44 Mk. verbraucht hat. Allein an Druckpapier f ü r die Tageszeitungen wurden 1913 373 V2 Millionen Kilogramm " verbraucht. Eine,allgemeine Ubersicht über die Aus- und Einfuhr der verschiedenen Papiersorten und der Rohstoffe der Papierfabrikation bietet die nachstehende Zusammenstellung- über den Außenhandel der deutschen Papiermacherei im Jahre 1912. Auch diese Zusammenstellung lehrt wieder, daß die Beschaffung der Lumpen, des ..edelsten" Rohstoffes der Papiermacherei, sich immer und immer schwieriger gestaltet. Vor Ausbruch des Krieges 1914 war unser Hauptlieferant an Lumpen Frankreich, ihm folgen Belgien, die Niederlande. Rußland. Dasjenige Land, das uns die Lumpen in der Hauptsache entzieht. Warengattung
Einfuhr
Ausfuhr
Papierlumpen, alle zur Papierbereitung dienenden Abfälle
100 kg 582084 Zun. 6,4 Proz. 11 127 068 Zun. 44,1 Proz. 723 83097 Abn. 45,2 Proz. 486 998 Zun. s,0 Proz. 1505 10125
100 kg 865 097 Zun 22,9 Proz.*) 440101 Abn. 2,1 Proz. 14120 69 032 Zun 18,6 Proz. 1 757 467 Zun. 6,9 Proz. 14 105
Hols zu Holzmasse, Holzschliff, Zellstoff Halbzeug aus Abfallen von Gespinstwaren oder dergl. Holzmasse (mechanisch bereiteter Holzstoff, Holzschliff) Chemisch bereiteter Holzstoff (.Zellstoff); Stroh-, Espartonnd anderer Faserstoff Glanipappe (Pressspan) und andere hochgeglättete Pappe, Kunstlederpappe sowie andere feine Pappen . . . Vulkanfiber Pappen aus Holzstoff, Stroh-, Schrenz-, Torfpappe u.a. n. g. gi-obe Pappen Dachpappe, Köhren aus Dachpappe; Steinpappe, SchiffsPappen, weiss oder farbig gestrichen, mit Papier beklebt; Malerpappei . . .. . . Pappen, lackiert, bronziert, mit Wollstaub usw. überzogen, durch Pressen gemustert Gelbes Strohpapier; ganz grobes graues Löschpapier . Packpapier in der Masse gefärbt Druckpapier, ungefärbt oder in der Masse gefärbt . . Karton- (Karten-) Papier, ohne Zeichenkartonpapier Löschpapier, weisses usw., Filtrier-, Seidenpapier . . Packpapier aller Art, vorsteh, nicht gen., Seidenpapier über 30 g auf 1 qm Pergamentpapier . . . . Schreib-, Brief-, Bütten-, Notenpapier Zeichen-, Zeichenkartonpapier Anderes Papier (Etikettenpapier, Peltinaleder, Filz-, Tapetenpapier usw.) Photographisches Rohpapier
165537
221 782
17 376
108 Ö37
375
32 441
242 19 672 9 992 Zun. 6,2 Proz. 664 22 173
1087 774 390 551 793 Abn. 12,0 Proz. 126536 52 754
41807 7 904 4 596 2 457
40 941 161 458 20 092
2 806
101 917
876 489
4 049 430
*) gegenüber 1911. ••) In Pos. „Packpapier in der Masse gefärbt" mit eingeschlossen. S c h u b e r t , Papierfabrikation.
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Einleitung.
das sind die Vereinigten Staaten von Amerika, wohin 1912 mehr als die Hälfte unserer gesamten Ausfuhr a n Lumpen, nämlich rund 459 000 dz gegangen sind. Wenn mit dem Ausbruche des Weltkrieges einerseits die Lumpen- und Rohstoffnot gestiegen ist, so brachte er andererseits die Weiterentwicklung der Papiergarn- und Papiergewebeindustrie, bei der hauptsächlich aus den schmalen Streifen der Zellstoffkraftpapiere gedrehte Fäden (Rundgarn) oder gefalzte Streifen (Flachgarn) in großem Umfange zur Herstellung namentlich von Säcken Verwendung fanden. Wenn die Leistung der Papierfabriken so gestiegen ist, so liegt das weit weniger daran, daß ihre Anzahl sich etwas vergrößert hat, als vielmehr darin, daß die Leistungen der Maschinen wesentlich gesteigert worden sind. So insbesondere die Leistungen der Papiermaschinen, die bis vor einiger Zeit noch mit rund 2 m Arbeitsgeschwindigkeit liefen. Diese erreichen in der neuesten Zeit Arbeitsgeschwindigkeiten bis zu rund 4 m (für Zeitungsdruckpapier) bei Arbeitsbreiten bis 6,2 m. Rechnet man 2 Stunden täglicher Versäumnis, sowie außerdem 10% f ü r Ausschuß, Stoffverlust, Stillstände und Abriß, so ergibt das eine tägliche Leistung von rund 74 000 kg bei einem Papier von 60 g f ü r das Quadratmeter f ü r e i n e derartige Maschine. Leider ist hier nicht der Ort, der vielen, mit der Papierfabrikation zusammenhängenden und mit ihr gewachsenen Nebenindustrieen nur oberflächlich zu gedenken. Millionen Menschen finden Beschäftigung, indem sie unmittelbar und mittelbar dazu mitwirken, die an sich unbedeutenden Blätter herzustellen, welche beschrieben oder bedruckt, alle G e f ü h l s o d e r V e r s t a n d e s ä u ß e r u n g e n in die Ferne zu tragen bestimmt sind, die ein zivilisiertes Volk zur geistigen Nahrung unbedingt täglich bedarf. Das Papier ist ein Wahrzeichen von Bildung und Freiheit geworden. Die soeben skizzenhaft vorgeführte großartige Entwicklung der Papierfabrikation läßt daher den Ausspruch wohl als gerechtfertigt erscheinen, daß unser jetziges Zeitalter mit Recht das p a p i e r n e genannt werden kann, selbst wenn der unheilvolle Versailler Frieden mit seinen grauenvollen Folgen uns nicht die Inflation gebracht hätte!
Die Hadern, ihre Zerkleinerung und treckene Reinigung. Bei dem größten Teile der jetzt auf den Markt gelangenden Papiere kommt die Verwendung von Hadern nur wenig oder fast gar nicht mehr in Betracht. Die sogenannten Reißanstalten verarbeiten einen beträchtlichen Teil gerade der wertvolleren Baumwollhadern und führen diese aufgerissen wieder der Textilindustrie zur Weiterverarbeitung als „Kunstbaumwolle" zu. So ist dem Papiermacher, dem einstmals nnnn m schränkten Hadernverbraucher, ein nicht zu unterschätzender Gegenbewerber entstanden. Dennoch werden besonder© Zweige der Papierfabrikation, namentlich jene, die sich mit der Erzeugung der edelsten Papiersorten befassen, auch für die Folge der Verwendung von Hadern, dieses „edelsten Papierstoffes", nicht entraten können. Die richtige Aufarbeitung derselben bildet gerade für die Feinpapierfabriken die erste und wichtigste Grundlage ihres Gedeihens. Deshalb soll auch dieser Abschnitt voran und nicht zu kurz kommen, wenngleich die Hadern der Menge nach als Papierrohstoff an letzter Stelle stehen müßten. Ruft schon der Name „Lumpen" bei den meisten Menschen ein gelindes Gruseln hervor und ist es auch nicht gerade besonders appetitlich, damit umzugehen, so muß doch jeder, der die Papiermacherei praktisch erlernen will, sich der Arbeit des Lumpensortierens unterziehen. Eigenhändig muß er womöglich wochenlang aus vorsortierten oder unsortierten Hadern die einzelnen in der Fabrik gebräuchlichen Sorten herausziehen und ordnen, damit er bei der späteren Zusammenstellung der Mischungen bei dem Namen des Halbstoffes sofort weiß, welcher Lumpengattung, Reinheit und Wert diese angehört. Das Lumpensortieren bildet die Grundlage der Feinpapierfabrikation. Man muß es kennen, um richtig zu fabrizieren und den Wert eines Papieres zu verstehen. Fast jede Fabrik hat eine von der anderen abweichende Sortierung und Namensbezeichnung der einzelnen Gewebesorten, die in Fleisch und Blut der Arbeiter und Arbeiterinnen übergegangen sind. Daher, ist es weder statthaft noch, üblich, daß ein neuer Direktor alle ihm nicht geläufigen Bezeichnungen abändert, sondern es ist viel einfacher, wenn er sich selbst die ihm neuen Bezeichnungen aneignet. Notwendig ist es dabei natürlich, daß er die Eigenschaften der einzelnen Sorten ganz genau kennt. Die Lumpen werden zumeist vom Lumpensammler, der sie in der Regel schon beim Sammeln oder Hauseinkauf in weiße und farbige Lumpen scheidet, zu den eigentlichen Händlern geschafft, die vor dem Weiterverkauf erst eine V o r s o r t i e r u n g der Hadern nach bestimmten Hauptsorten vornehmen. Sie scheiden zunächst die Wollhadern aus, die aufgerissen als Mungo oder Schoddy in den Tuchfabriken lohnende Wiederverwendung finden, sortieren je nach der Nachfrage die halbwollenen und geringen 2*
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Die Hadern, ihre Zerkleinerung und trockene Reinigung.
dunkelfarbigen Baumwollsorten als sog. Schrenzlumpen f ü r den Bedarf der Pa.ppenfabrikeu heraus und stellen aus dem Rest die sogenannten Spezialhandelssorten wie Hellkattun, halbweiße und weiße Baumwolle, halbweiß, weiß u n d f a r b i g Leinen u. a. m. — die Bezeichnungen wechseln je n a c h den e i n g e f ü h r t e n Handelsmarken — f ü r den Bedarf der Papierfabriken oder Halbzeugfabriken her. Die so vorsortierten Lumpen werden in Säcke oder gepreßte Ballen verpackt, im letzteren f a l l e meist b r u t t o f ü r n e t t o und bis zu 500 kg-Ballen schwer von den Papierfabriken entweder zu vereinbarten Einheitspreisen oder auf Sortierung, wobei der Ausfall derselben den Kaufpreis entscheidet, g e k a u f t . Es h a t keinen Zweck, besondere Vorsortierungslisten hier anzugeben, d a die Lumpenhändler, abgesehen von besonderer. Lumpengroßhandlungen, niemals so sauber und genau n a c h den Angaben der F a b r i k e n ihre W a r e sortieren lassen, als das in der F a b r i k selbst geschieht, wo jede N a h t a u f g e t r e n n t oder a b g e s c h n i t t e n u n d jeder Knopf usw. e n t f e r n t wird. Es ist n u r noch vorauszuschicken, daß die L u m p e n als solche wegen ihrer wechselnden Bezugsquellen niemals ganz, gleichmäßig sein können, deshalb aber a u c h den Händlern Veranlassung zu mannigfachen Täuschungen und wirklichen Betrügereien geben, weshalb der F a b r i k a n t schon bei E m p f a n g und bei der Sortierung genau a u f p a s s e n muß. Sie werden n a c h dem Gewicht verkauft, sind eine ziemlich hygroskopische Ware, die bei Lagerung in f e u c h t e n Räumen 5, 10 oder mehr Hundertteile F e u c h t i g k e i t anzieht, die der F a b r i k a n t d a n n n a t ü r l i c h als Lumpen bezahlen muß. Auch f ü r l u f t trockene Lumpen ist der F e u c h t i g k e i t s g e h a l t abhängig von der relativen L u f t f e u c h t i g k e i t und der L u f t t e m p e r a t u r , u n d zwar steigt er mit a b n e h m e n d e r Temperatur, so daß die Lumpen im Winter 1 Vg bis 2 H u n d e r t t e i l e mehr F e u c h t i g k e i t e n t h a l t e n können wie im austrocknenden Sommerwetter. F e u c h t e Lumpen können sich übrigens d u r c h die stete Gegenwart von öl, Schmutz u n d leicht oxydierenden. Eisenteilen (Knöpfe, Nägel usw.) stark erhitzen. Bisweilen t r i t t d a n n Verkohlung u n d Selbstentzündung ein. S t a r k ölige u n d fettige Lumpen sollten deshalb ü b e r h a u p t n i c h t längere Zeit, jedenfalls d a n n nur in gesonderten feuersicheren Räumen a u f b e w a h r t werden. Auch d u r c h häufiges Lüften und Wenden kann m;m die G-efahr der Selbstentzündung abwenden. Beim E i n g a n g . d e r Lumpensäcke in die F a b r i k ist d u r c h genaues Nachwiegen derselben festzustellen, ob die in der Überweisung angegebenen Zahler: stimmen. Es muß a u c h nach Entleeren das Gewicht der V e r p a c k u n g , die Tara, bestimmt werden, um das zu zahlende Rein- oder Nettogewicht zu erhalten. Die Hadernsendung wird bei der Beförderung d u r c h Regen naß. also schwerer, oft sind die Säcke zerrissen und n i c h t unbedeutende Mengen Material gehen verloren, oft wird a u c h eine hohe F e u c h t i g k e i t durch Besprengen mit Wasser k ü n s t l i c h herbeigeführt. Der F e u c h t i g k e i t s g r a d läßt sich bei größerer Übung 'durch Angreifen mit der Hand a n n ä h e r n d bestimmen. F i n d e t m a n dabei eine, die normale überschreitende Feuchtigkeit, so sind die L u m p e n f l a c h auszubreiten und n a c h dem Trockuen nochmals zu wiegen. I n den meisten gutgeleiteten F a b r i k e n läßt man jede eingegangene Sendung Hadern, unvermiseht mit anderen, einer Probesortierung unterwerfen, um d a r a u s d e n W e r t des gek a u f t e n Gemisches zu e r m i t t e l n . W a r auf Sortierung g e k a u f t , so wird die jeweilige Probesortierung f ü r d e n Wert der b e t r e f f e n d e n Lieferung zu g r ü n d e gelegt werden u n d die Bezahlung nur n a c h dem E r g e b n i s erfolgen. W a r dies im voraus n i c h t ausgemacht, so weiß der K ä u f e r wenigstens,
Die Hadern, ihre Zerkleinerung Und trockene Reinigung.
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ob er die W a r e preiswert oder zu teuer bezahlt liat und k a n n sich mit dem weiteren Einkauf d a r n a c h richten. Es m a c h t dies Verfahren -.war dein Hadermeister und anderen Beamten etwas mehr Arbeit, aber es gehört zu einem geordneten Fabrikbetrieb. In der Papierfabrik werden die Lumpen mittels Aufzuges ,iuf den Lumpenboden, den Lagerraum f ü r unsortierte Lumpen, befördert, dort gewogen und in die verschiedenen Abteilungen dieses Rohhaderlagers gebracht, welches bei Fabriken, die h a u p t s ä c h l i c h Lumpenpapier anfertigen, ziemlich groß sein muß u n d einen bedeutenden Kapitalwert darstellt. Es ist gebräuchlich, mindestens einen einmonatlichen Vorrat a n unsortierten Lumpen zu halten. Man muß hierauf bei dem Entwurf einer Papierfabrik entsprechende Rücksicht nehmen. J e nach den lokalen Verhältnissen befindet sich neben oder ein Stockwerk unter oder über dem Rohhaderlager der H a d e r n s o r t i e r s a a l , in dem die N a c h s o r t i e r u n g i n d e r F a b r i k ausg e f ü h r t wird. In m a n c h e n Papierfabriken werden heute noch die Hadern ohne vorherige Reinigung sortiert und entweder vor oder nach dem Schneiden in Wölfen oder Siebtrommeln von einem Teile des a n h a f t e n d e n Schmutzes befreit. Zur Beseitigung solcher gesundheitschädlicher Zustände sind wohl nun die meisten Papierfabriken dazu übergegangen-, die H a d e m , ehe sie nach dem Sortiersaal kommen, einer möglichst ausgiebigen Reinigung zu unterziehen. Dieses Verfahren erleichtert nicht nur den Sortiererinnen ihre mühsame Und unangenehme Arbeit, sondern bietet noch den Vorteil, daß die Qualität der gereinigten Lumpen sich besser erkennen läßt. De)' . Einwand gegen die Anwendung aller Maschinen f ü r trockene Reinigung, daß sie großen Faserverlust verursachen, kann nur al§ begründet angesehen werden f ü r Hadern, die in kleine Stücke zerschnitten sind, von deren R ä n d e r n leicht offene lose F ä d e n d u r c h Reibung abgerissen werden, aber ganze Lumpen in mehr oder weniger großen Stücken können schon eine, stärkere Behandlung vertragen. Das Dreschen der ganzen Lumpen verursacht d a h e r einen viel geringeren Faserverlust und it eine rund 3 m lange und 1 J / 2 m im Durchmesser h a l t e n d e 6- oder 8 eckige Trommel gebildet, welche schräg liegt u n d mit ihren F ü ß e n als ein feststehendes Gestell erscheint. Die Trommel ist a n ihrem Umfange mit einem starken Eisendrahtgewebe überzogen und a n jedem der 6 oder 8 Balken sitzen in gleichmäßigen Abständen starke schmiedeeiserne, etwa 12—-15 cm lange Zinken, mit ihren Spitzen nach innen gerichtet. Im I n n e r n der feststehenden Trommel d r e h t sich ziemlich schnell eine ebenfalls G- oder 8 eckige kleinere Trommöl, welche, a n ihrem Umfange. 6 oder 8 Reihen gleicher Zinken trägt, die so angeovdnet sind, daß jede bewegliche Zinke zwischen je 2 feststehenden in der Mitte hindurchgeht, wie aus Fig. 16 u n d 17 deutlich ersichtlich ist. Das Ganze umgibt ein großer Holzkasten, der v o m am unteren Teile mit Türen versehen ist, so daß man den d u r c h das Drahtsieb hindurch unter die äußere Trommel gefallenen Staub bequem herausziehen kann. Rechts oben werden n u n die geschnittenen Lumpen in den H a d e m s tauber eingeführt, lallen auf die bewegte Trommel, die Zinken derselben ergreifen sie, schleudern sie an den U m f a n g der festen Trommel und ziehen sie zwischen den f e s t s t e h e n d e n Zinken hindurch, bis sie endlich vorn, an dem unteren Teil der Stirnwand, gereinigt herausfallen. Durch das heftige Anschlagen an W a n d u n g e n und Zinken werden die H a d e r n s t ü c k e n t ü c h t i g ausgeklopft und von allen mechanisch a n h a f t e n d e n trockenen Schmutzteilen befreit, die durch das Eisendrahtsieb unter die f e s t s t e h e n d e Trommel fallen und durch die Türen vorn herausgenommen werden können. W ä h r e n d man den unter den Sortiertischen sich ansammelnden Abfall, der gewöhnlich a u c h alle aus den Hadern e n t f e r n t e n groben Verunreinigungen, wie Knöpfe, Leder, Gummi usw. e n t h ä l t , in der Regel als T a f e l s c h r e n z bezeichnet, nennt man den beim Haderstäuben entstehenden Abfall h ä u f i g I3 1 e d e r s c h r e n z. Neuere, n a c h demselben Verfahren, wie der in Abb. 21 und 22 dargestellte Hadernstäuber arbeitend, sind ganz ohne Holz ausgeführt, dergestalt, daß sowolii die umlaufende geneigte Innentrommel, als a u c h der festliegende Außenmantel, als a u c h das Gehäuse aus Eisen hergestellt sind. Bei der Innentrommel sind auf die mit e t w a 90 Umdrehungen in der Minute umlaufende schmiedeeiserne Welle gußeiserne Armkreuze mit Außünkränzen aufgekeilt, auf die vielleicht 12 Stäbe von starkem Flacheisen und in schraubenförmiger Linie a u f g e n i e t e t e n Stalilsohlagstiften befestigt sind. Der Außenmantel ist d a n n gleichfalls aus solchen Flacheisenschienen mit aufgenieteten Gegenstiften a u s S t a h l herstellt. Die zwischen den Stiftsciiienen und den zur Versteifung des Mantels dienenden, die Umfläche der Außentrommel umschließenden Winkeleisenringe anzubringenden gelochten Siebbleche müssen leicht a b n e h m b a r sein. Außerdem wird man den e n t s t e h e n d e n feinen Staub durch einen Sauger absaugen u n d in eine Staubkammer blasen, während der schwerere Staub u n d Sand aus der Trommel auf den Boden des Gehäuses fallen und d o r t von Zeit zu Zeit durch Seitentüren e n t f e r n t werden. Auch das äußere Gehäuse soll oben mit leicht verschließbaren Öffnungen zwecks Reinigung u n d Ausbesserung des Inneren versehen sein. Leistung eines solchen Stäubers s t ü n d l i c h etwa 500 bis 700 kg. Die f r ü h e r m e h r f a c h gebrauchten sog. H a d e r n w ö l f e , die als bearbeitende Werkzeuge sehr rasch umlaufende kegelförmige Trommeln mit sehr eng gestellten Zähnen und Gegenzähnen benutzen, wirken zwar sehr k r ä f t i g reinigend, aber daneben a u c h zugleich, wie ein richtiger Spinnwolf,
Die Hadern, ihre Zerkleinerung und trockene Reinigung.
zerfasernd und bringen d e s h a l b zuviel gute brauchbare Fasern in den Staub hinein als Abgang. S t a t t einer sahrägliegenden Schlagtrommel wendet m i n auch Stäuber mit 4, 6 oder a u c h 8 hintereinander geschalteten, wagerechten Schlagtrommeln a n ( E i s e n b a h n s t ä u b e r ) . so wie es Abbildung 23 n a c h einer A u s f ü h r u n g von J . M. V o i t h in Heidenheim a. Br. erkennen läßt. Die bearbeitenden Werkzeuge sind hier vier mit eisernen Stälvri versehene Schlagwellen, deren Schlagkreise jedoch nicht, ineinandergreifen. Die (10) S c h l a g s t i f t e sind auf jeder Welle in einer Sehraubenfläche angeordnet, so daß sich die Schläge gleichmäßig verteilen. Die Schraubenlinie ist dabei aber abwechselnd rechts- und linksgängig, um nicht ein einseitiges Seitwärtsschieben der geschlagenen Lumpen zu veranlassen. Die vom Luinpensohneider kommenden Hadernstücke gelangen auf das rechts ersichtliche Z u f ü h r t u c h , welches sie der ersten Schlagwelle überliefert, so 'laß sie d a n n durch die Schlagwelle in dem Gehäuse herumgeschleudert weiden. F n t e n
Abb. 23.
Eisenbahnstäuber von J. M. Voith.
umgeben die Schläger durchlochte muldenförmige Bleche, durch welche also die schweren Unreinigkeiten n a c h unten abgesondert werden, wählend oben über den Schlagwellen eine ebene d u r c h l o c h t e Decke vorgesehen ist, durch welche der W i n d f l ü g e l den losgelösten Staub, F a s e r n usw. absaugt u n d n a c h der Staubkammer befördert. Da die Hadern schon durch das vorhergehende Dreschen vom groben Schmutz zum weitaus größten Teile befreit sind, ist u n t e r dem Stäuber ein besonderer großer Abfallraum n i c h t mehr nötig, es genügt hier der Baum, den die Blechverkleidung des Orestelles bildet. Außer zum Reinigen von Lumpen wird dieser verhältnismäßig schonend wirkende Stäuber a u c h zum Reinigen von altem Papier benutzt. Bei einer Arbeitsbreite von 600 mm und einem Achsenabstand von 700 mm haben die' Schlagtrommeln 650 mm äußeren und ;!00 mm inneren Durchmesser und l a u f e n mit 200 minutl. Umdr. um. Die Zufulirgeschwindigkeit b e t r ä g t im Mittel 0,16, die Abfuhrgeschwindigkeit eines A b f u h r l a t t e n tuches 0,96 m. E r wird a u c h in 1000 mm Arbeitsbreite a u s g e f ü h r t . Die Leistung des Hadernstäube' - s ist in erster Linie von der Breite der Trommeln
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Die Hadern, ihre Zerkleinerung und trockene Reinigung.
abhängig (etwa 12 bis 14 kg stündlich, auf 1 cm Arbeitsbreite); durch die größere Anzahl der Trommeln wird aber eine bessere Reinigung der Hadern erzielt. Der 4 trommlige Stäuber ist nur für geringe Ansprüche oder für kleinere Leistungen, wobei die Hadern den Stäuber mehrere Male durchlaufen können, zu empfehlen. Kraftbedarf bei 4 bis 8 Trommeln 2 bis 5 Pferdestärken. Leistung bei 600 mm Arbeitsbreite etwa 800 kg, bei 1000 mm Breite 1250 kg stündlich. Gewicht dieser Stäuber 2650 bis 6300 kg. Wird der Luftstrom des Staubventilators in eine .mit dem Drescher gemeinschaftliche Staubkammer geführt, so ist jeder der beiden Staubkanäle natürlich mit einem Absperrschieber auszurüsten, andernfalls könnte beim Stillstand der einen Maschine der Staub der anderen in diese hineingeblasen werden. Um ein öfteres Reinigen des Stäubers zu vermeiden, empfiehlt es sich, von einer besseren Hadernsorte allmählich auf solche geringerer Güte überzugehen, anderenfalls ist man auch nach stattgefundenem Ausputzen dei Maschine gezwungen, die ersten Posten für geringere Sorten der gleichen Faserart zurückzubehalten. Durch die bis jetzt beschriebene sogenannte trockene Reinigung, durch das Dreschen, Schneiden und Stäuben der Hadern wird selbstverständlich ein ziemlich großer Verlust herbeigeführt, nicht bloß an Fasern, denn die beim Sortieren schon abgeschnittenen Knöpfe, Heftel usw. sowie der Sand und Staub und schließlich die verloren gehenden Fasern sind alles mitgewogene und beim Einkauf bezahlte Lumpen gewesen. J e nach der Beschaffenheit der Lumpen und dem größeren und geringeren Grade der trockenen Reinigung ist dieser Verlust nun verschieden. Von vornherein läßt er sich zahlenmäßig nicht ausdrücken, er muß von/ Fall zu Fall bestimmt werden. Man kann aber im allgemeinen annehmen, daß Weisse, fein und halbfein
»tt grob Baumwollene Weisse Farbige „ Packtuch u. grobe Gewebe
4 bis
6 7o'
4
.6 „
7 „ 10 „ »
Verlust ergeben.
Das gilt natürlich' nur bis hierher, d. Ii. bis nach dem Stäuben, den Fabrikationsverluste sind noch viel größer. Wir werden später gesamten Verluste für jede einzelne Sorte genauer angeben, damit die mögliche, richtige Unterlage für die so wichtigen Kalkulationen gestellt ist.
denn diese e'nzig fest-
Besondere Aufmerksamkeit ist dem Transport der Hadern zu den einzelnen Abteilungen zu schenken. Es wird dies vielfach durch Korboder Kastenwagen auf Rollen bewerkstelligt. An Stelle dieser teuren Beförderung wird neuerdings auch in Papierfabriken die Beförderung der zu sortierenden Lumpen sowie auch der geschnittenen Lumpenstücke durch Luft — p n e u m a t i s c h e r T r a n s p o r t — durchgeführt, eine Beförderungsart, wie sie seit Jahrzehnten sowohl für loses Getreide als auch für geöffnete Baumwolle, für gewolfte und für gewaschene Wolle in Spinnereien mehrfach üblich ist. Das Wesen der pneumatischen Förderanlagen liegt darin, daß die Fortbewegung des Gutes in geschlossenen Blech- oder Eisenrohren geschieht. Der Förderweg kann bis 350 m lang sein. Wegen der Wichtigkeit der nncmnatischen Förderanlagen seien die Arten hier kurz skizziert. Zur
Die Hadern, ihre Zerkleinerung und trockene Reinigung.
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Erzeugung des Luftstromes kommen Kreiskolbengebläse und Zylinderkolbenpumpen in Frage. Erstere mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad, von 70 bis 80 o/o, letztere mit 80 bis 90 o/o. S a u g t man das Fördergut mittels einer der erwähnten Maschinen durch die Rohrleitungen, so spricht man von einer Saugluftanlage; bedient man sich dagegen zu seiner Fortbewegung eines Druckluftstromes, so handelt es sich um eine Druokluftanlage. Außerdem besteht die Anwendungsmöglichkeit der Verbindung beider Systeme miteinander. Die Förderung mittels Saugluft ist besonders da mit Vorteil anzuwenden, wo es gilt, von einem oder mehreren Aufgabeorten das Gut nach einer Abgabestelle zu bringen. Handelt es sich darum, von einer bestimmten Stelle nach verschiedenen Räumen zu fördern, so verwendet man meistens mit Vorteil eine Druckluftanlage. Der pneumatische Transport dürfte sich vor allem f ü r größere Tagestransporte empfehlen, da er Arbeitskräfte und Löhne spart, einen Verlust an Material vermeidet, Schädigungen wie z. B. Naßwerden der Lumpen ausschließt und außerdem staubfrei ist. Zu berücksichtigen wäre auch, daß, wenn man die Lumpenstücke durch die bekannten sog. Z y k l o n e (Isolatoren, Separatoren) gehen läßt, man unter Umständen auf die besondere Stäubung verzichten kann, so daß dann die Einrichtung und der Betrieb des Stäubers, sowie die Beförderung vom Schneider zum Stäuber und vom Stäuber zum Kocherboden gespart würde. Solche Anlagen sind z. B. von Pollrich u. Co. in Leipzig-Plagwitz bezw. Paul Pollrich u. Co., G. m. b. H. in Düsseldorf, von Danneberg u. Quandt in Berlin 0 1 1 2 und der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck in Dresden ausgeführt worden. In Kirchner, Das Papier, 3. Teil, S. 66 ist eine solche von Danneberg und Quandt ausgeführte Lumpentransportanlage abgebildet, die f ü r die Beförderung von stündlich 600 kg nasser oder 1000 kg trockener Lumpen berechnet ist. Sie arbeitet mit einem Druckrohr von 360 mm Durchmesser und mit einer Luftgeschwindigkeit von 23 Vs m sekundlich; auf 1 kg Material kommen 4 cbm L u f t ; als Kraftbedarf wird 5 Pferdestärken angegeben. Bei Anlage der Leitung ist zu beachten, daß scharfe Krümmungen und lange wagerechte Leitungen namentlich bei nassen, schweren Lumpen vermieden werden. Die Lumpen werden dabei unmittelbar angesaugt und in Lumpenabscheideräume in der Nähe der Lumpensortiersäle bezw. Kocher geblasen.
Nasse Reinignng der Hadern (Kochen und Waschen). Sind die Hadern in der eben beschriebenen Weise trocken gereinigt, so sind sie dennoch mit den verschiedensten Verunreinigungen Ijeliaftet. Zum Teil sind dies solche, die durch Leim, Schlichte oder Stärke an den Fasern haften und wohl leicht schon unter Zuhilfenahme heißen Wassers entfernt werden könnten. Zum Teil aber solche, die durch eingetrocknete Harze, 01c, Fette, Teere und dergl. mit den Fasern verbunden sind und durch chemisch wirkende Mittel gelöst werden müßten. Oder es sind endlich Verunreinigungen, die als Farbstoffe in die Fasern eingedrungen sind (Rostflecke, künstliche und natürliche Färbungen usw.), die gleichfalls durch chemisch wirkende Mittel zerstört werden müssen. Um die zerschnittenen Hadern von den Verunreinigungen genannter Art zu befreien, feuchtete man dieselben früher an, schichtete sie auf einen Häufen und unterwarf sie bis zu einem gewissen Grade einer Art Fäulnis. Bs war dies das sogenannte M a z e r i e r e n . Dieses zeitraubende und unsichere Verfahren ist jedoch schon längst durch ein Kochen unter Dampfdruck mit alkalischen Flüssigkeiten verdrängt worden. Durch das Kochen mit alkalischen Flüssigkeiten werden die meisten der Verunreinigungen entweder durch eine Verseifung, eine Umsetzung oder Zersetzung so verändert, daß sie sich in nunmehr veränderter Form durch Waschen von den Hadern entfernen lassen. Animalische Fasern, wie Wolle und Seide, werden dabei vollständig aufgelöst und gehen mit dem Waschwasser verloren. Will man also derartige Fasern, wie namentlich Wolle, für die Herstellung entsprechender Lösch- oder auch Kalanderwalzenpapiere erhalten, so dürfen solche Hadern nicht mit Alkali gekocht werden. Andererseits darf man sich über die geringe Ausbeute, die man beim Kochen von Halbwolle efhält und die bis auf 45—50 o/o heruntergeht, nicht wundern. Oh man die Lumpen mit Kalk, Soda, Ätznatron oder einem anderen Alkali kochen soll, muß von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet werden und läßt sich in einheitlicher Form nicht entscheiden. Die Billigkeit und geringe Löslichkeit des Kalkes sprechen für" seine Verwendung. Es löst sich ein Teil bei 15° 0 in rund 700 Teilen Wasser, bei 100° C in 1600 Teilen und bei 134« in etwa 1800 Teilen Wasser. Die Löslichkeit nimmt also mit steigender Temperatur ab. Gegen die Anwendung des Kalkes spricht wieder die Möglichkeit, daß den Hadern leicht andere Verunreinigungen, wie der im Kalk enthaltene Sand, Asche- und Schlackenteile, totgebrannter Kalk usw. — wogegen man sich allerdings durch eine ent-
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
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s p r e c h e n d e V o r r e i n i g u n g d e r K a l k m i l c h s c h ü t z e n k a n n — zumeist a u c h ein. B a l l a s t f ü r d e n Koohprozeß ü b e r f l ü s s i g e n , ungelösten Kalkes / u g e f ü h r t werden, die g e m e i n s a m m i t d e n g e b i l d e t e n u n l ö s l i c h e n Kalkseifen d e n W a s c h p r o z e ß e r s c h w e r e n . Bei s t a r k g e f ä r b t e n L u m p e n wird der K a l k nie ganz zu e n t b e h r e n sein, w ä h r e n d die den g r o b e n L e i n e n h a d e m a n h a f t e n d e n S c h a b e n d u r c h K a l k m i l c h n u r wenig v e r ä n d e r t werden. Mit, Soda, Ä t z n a t r o n , N a t r i u m s u l f i d u n d a n d e r e n Alkalien ist jedenf a l l s e i n e e n e r g i s c h e r e u n d r e i n l i c h e r e K o c h u n g möglich, die L e i n e n f a s e r w i r d von ihnen bei v o r s i c h t i g e r A n w e n d u n g n i c h t s t ä r k e r a n g e g r i f f e n , wie von K a l k m i l c h , a u ß e r d e m w e r d e n die s t r o h a r t i g e n Schaben, die k r ä f t i g e r e n L e i n e n h a d e r n in d e r Regel a n h a f t e n , s i c h e r e r in einen b l e i c h f ä h i g e n Z u s t a n d ü b e r g e f ü h r t . Sind d o c h h i e r b e i dieselben V e r h ä l t n i s s e maßgebend, die bei der U m w a n d l u n g von Holz u n d S t r o h in Zellulose b e o b a c h t e t werden müssen. E s d a r f u n s d a h e r a u c h n i c h t w u n d e r n e h m e n , d a ß bei der Verwendung eines a u s S p i n n a b f ä l l e n h e r g e s t e l l t e n L e i n e n s t o f f e s . die in u n g e k o c h t e m Z u s t a n d e eine e r h e b l i c h e Menge von Scliäben e n t h a l t e n , deren h o l z a i t i g e Tnkrusten a b e r d u r c h d a s K o c h e n e n t f e r n t w o r d e n sind, dieser als ein F a s e r g e m e n g e e r k a n n t wird, d e r einen n i c h t u n b e t r ä c h t l i c h e n P r o z e n t s a t z Holzzellulose e n t h ä l t , somit von den a m t l i c h e n P r ü f u n g s ä m t e r n n i c h t als reiner" H a d e r n stoff a n g e s p r o c h e n wird,, t r o t z d e m er seiner H e r k u n f t nach für n i c h t s a n d e r e s g e h a l t e n w e r d e n sollte. Bezüglich der F r a g e des Alkalis, m i t d e m die Lumpen g e k o c h t w e r d e n sollen, mögen noch f o l g e n d e A u s f ü h r u n g e n von P r o f e s s o r S c h u l t e - Wien Platz f i n d e n . *) „ S o d a e i g n e t sich v o r n e h m l i c h zum K o c h e n von weißen, s c h m u t z i g e n L e i n e n u n d B a u m w o l l e n s o r t e n . Bei den f e i n f ä d i g e n weißen Sorten k a n n m a n wohl von d e r K o c h u n g absehen, m u ß aber, um reine Halbzeuge zu e r h a l t e n , viel S o r g f a l t auf die m e c h a n i s c h e R e i n i g u n g verwenden. Das Ä t z n a t r o n oder a u c h k a u s t i s c h e Soda w i r k t e n e r g i s c h e r a l s dia Soda. E s e n t s t e h t d u r c h K o c h e n von Soda m i t K a l k h v d r a t (Kalkm i l c h ) , d u r c h d a s Kaustizieren. wobei die U m s e t z u n g n a c h der F o r m e l stattfindet: NBJ CO, + Ca(OH>, =-- 2 Na OH + CaC03. D u r c h Ä t z n a t r o n w e r d e n die in d e n H a d e r n b e f i n d l i c h e n verholzten B e s t a n d t e i l e a u f g e s c h l o s s e n u n d g e h e n w a s s e r l ö s l i c h e V e r b i n d u n g e n ein. F e r n e r w e r d e n öle, F e t t e , Schleim, Eiweiß, A p p r e t u r s t o f f e , f e r n e r eine R e i h e von F a r b s t o f f e n v e r s e i f t bezw. e b e n f a l l s i n lösliche F o r m e n ü b e r g e f ü h r t . Die V e r w e n d u n g dieses Alkalis i s t d a h e r besonders bei der Beh a n d l u n g von h a l b w e i ß e n Leinen, Seilen. S t r i c k e n , r e i n e n u n d s c h m u t z i g e n u n g e b l e i c h t e n L e i n e n a m Platze. Der K a l k , a l s Ätzkalk bezogen, l ä ß t s i c h n u r in g e l ö s c h t e m Zus t a n d e verwenden. Seine geringe L ö s l i c h k e i t b e s o n d e r s in der W ä r m e ist bereits e r w ä h n t . Das L ö s u n g s v e r h ä l t n i s bei K o c h t e m p e r a t u r i s t e t w a 1 : 1 8 0 0 . I n W a s s e r v o l l s t ä n d i g gelöstes K a l k h y d r a t g i b t eine klare, helle F l ü s s i g k e i t , d a s K a l k w a s s e r . I m Ü b e r s c h u ß zugesetztes K a l k h y d r a t gibt die K a l k m i l c h . *) Wochenblatt für Papierfabrikation 1913, S. 3780•
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Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
Wirksam beim Kochen ist das Kalkwasser. Befinden sich in einem Kocher, der 1000 kg Hadern faßt, 5000 Liter Wasser, so gelangen bei Zugabe von 8 o/o oder 80 kg Kalk nur 5000:1800 oder rund 2,75 kg zur Wirkung. Diese gehen mit den Verunreinigungen wasserlösliche, chemische Verbindungen ein, sie werden also verbraucht. Es können also nun von dem im Überschuß zugegebenen Kalkhydrat, hier also 77 1 / 4 kg, neue Mengen in Lösung gehen und in Wirkung treten. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, als die im Kocher befindliche Flüssigkeit weitere Mengen Kalk zu lösen vermag. Trotz der starken Verdünnung wirkt das Kalkwasser wohl auf die verholzten Bestandteile der (technischen) Fasern ein, kann diese aber nicht vollständig aufschließen und in Lösung bringen. Mit Gummi, Stärke, Eiweiß, Schleim, ölen. Fetten und Harzen bildet dasselbe Niederschläge, welche im Wasser unlöslich sind und sich selbst durch lang anhaltendes Waschen nicht entfernen lassen. Dieses ist allgemein bekannt. Wäscht man sich nämlich an einem Orte, wo das Wasser Kalkverbindungen enthält., wie* das bei hartem Wasser der Fall ist, so braucht man, um rein zu werden, viel Zeit und verhältnismäßig viel Seife. Ferner scheidet sich auf dem Boden des Waschbehälters ein Niederschlag aus, welcher sich auch im frisch zugesetzten Wasser nicht löst. Allerdings eignet sich Kalkwasser besonders zur Zersetzung einer Reihe von Farbstoffen. Wenn auch das Kochen mit kaustischer Soda entschieden größere Vorteile hat. so ist diese selbst bei Eigenerzeugung immerhin um ein mehrfaches teurer. Man pflegt sich also zur chemischen Reinigung der Hadern, besonders f ü r billigere Hadersorten, wie dunkles, baumwollenes Ilosenzeug. dunklen Kattun, lichtblaue Baumwolle fast ausschließlich des Kalkes zu bedienen. Die mit Soda und Ätznatron gekochten Hadern ergeben einen Halbstoff und erfordern weniger Bleichmittel. In Wirklichkeit ist die Ersparnis bei Verwendung von Kalk nicht so groß, da dieser der Festigkeit . der Gewebe schadet. Der Grund beruht auf der Gegenwart von ungelöstem Kalkhydrat, clas sich in den Hadern festsetzt und erst nach verhältnismäßig langer Zeit in Lösung übergeht. Es verhält sich dies ähnlich, wie beim Bleichen der Wäsche mit Chlorwasser. Wird dieses nicht gut filtriert, befinden sich in demselben ungelöste Ohlorkalkteile, so bleiben diese an den Geweben haften, es entstehen an Jen betreffenden Stellen Löcher. Die Wäsche wird mürbe und in kurzer Zeit unbrauchbar . . ." Auch f ü r bestimmte Papiere ist das Kochen der Hadern mit Kalk ganz ungeeignet. So erhält man erfahrungsgemäß durch Kochen von Baumwollhadern mit kaustischer Soda ein ausgezeichnetes Löschpapier. Das beruht auf dem Nichtvorhandensein von Kalkseifen, welche das rasche Aufsaugen der Tinte behindern. Auch bei der Herstellung von Zigarettenpapier erweist sich die Kalkkochung als unvorteilhaft, da die zurückbleibenden Kalkseifen beim Verbrennen einen unangenehmen Geruch verbreiten. Im allgemeinen gilt als Regel, nicht mehr Alkali für das Kochen zu verwenden, als zur Erzielung eines reinen und bleichfähigen Stoffes unbedingt notwendig ist; die Zusätze an Kalk schwanken zwischen 3 und 15 Hundertteilen, ari Ätznatron oder Gemenge von Ätznatron mit Soda oder Natriumsulfid vor. 1 bis 5 o/0. Die früher mitunter übliche gleichzeitige Verwendung von Kalk und Soda ist zu verwerfen, da sich dabei durch Umsetzung im
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
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Kocher körniger kohlensaurer Kalk als Niederschlag bildet, wie dies oben bereits in der Umsetzungs-Gleichung f ü r das Kaustizieren angegeben ist. Dieser im Wksser unlösliche kohlensaure Kalk verursacht beim Auswaschen des Stoffes und beim Bleichen große Schwierigkeiten und macht sich sonst beim Leimen und Färben des Papieres unliebsam bemerkbar. Bei den farbigen Lumpen macht das Köchen die Fasern für das spätere Bl sichen empfänglicher; stark und namentlich echt gefärbte, zum Beispiel echt schwarze und echt rote Hadem werden überhaupt nicht gekocht, höchstens in heißem Wasser eingeweicht und zu entsprechend gefärbten Naturpapieren verarbeitet.
Verwendet man f ü r das Kochen der Lumpen Kalk, so bezieht man gewöhnlich einen guten, frisch gebrannten Weißkalk. Diesen kann man nun entweder als solchen aufbewahren und nach Bedarf ablöschen oder, wie es in manchen Fabriken üblich ist, gleich die ganze Menge bei der Ankunft auf einmal löschen. Im ersteren Falle muß man ihn an einem möglichst trockenen Ort gut zugedeckt aufbewahren, damit er sich nicht durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit selbst ablöscht und dann unter der Einwirkung der Luftkohlensäure in kohlensauren Kalk verwandelt, zu unlöslichem Pulver zerfällt. Das Ablöschen nach Bedarf hat jedenfalls den Vorteil, daß man die f ü r eine Kochung bestimmte Kalkmenge jedesmal genau abwägen kann, während dies bei dem in großen Gruben abgelöschten und mit einer Wasserschicht gegen Luftzutritt abgedeckten Kalkbrei wohl schwerlich ebenso genau möglich ist. Im ersteren Falle wird der Kalk in einem großen Holzbottich (Abb. 24), der in der Mitte der Kocherei auf einem entsprechend erhöhten I'odium steht, gelöscht. Die abgewogene Kalkmenge wird dabei in den kleinen Holzkasten, dessen Boden mit feinem Messinggewebe beschlagen ist und der in dem großen Bottich hängt, eingetragen. Dieser ist wiederum durch einen Siebrahmen geteilt. Der in dem Kasten befindliche, durch Aufgießen von kaltem Wasser gelöschte Kalk wird durch weiteres Auflassen von Weisser in Kalkmilch verwandelt, die nach und nach den ganzen Bottich füllt, wobei Unreinheiten, Sand und Steine in den Kästen zurückbleiben. Beim Abfließen muß die Milch durch das mittlere feine Sieb und auch noch durch ein vor die Ausflußöffnung geschobenes hindufch, so daß die Lauge
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Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen)
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
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schließlich gut filtriert in die Kochkessel gelangt, in welche sie, weil der Bottich hochsteht, unmittelbar hineinläuft. Da es immer anzustreben und f ü r bessere Papiere unbedingt wichtig ist, daß alle im Kalk vorhandenen Unreinheiten, besonders Sand, vorher beseitigt werden, hat die Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G. Bautzen eine Einrichtung geschaffen, die diesen Zweck erfüllt (Abb. 25). Voraussetzung dabei ist, daß der Kalk in der Fabrik nicht ungelöscht, sondern gelöscht in großen, gemauerten Gruben aufbewahrt wird, deren Boden nicht mit Steinen, sondern mit einer Sandschicht bedeckt ist. Dadurch bildet sich ein dicker, steifer Brei, der sich in dieser Form sehr gut hält und um so gleichmäßiger ausfällt, je größer die Menge ist, welche gleichzeitig gelöscht wird. Aus dieser Grube. wird nun ein bestimmtes Maß des Kalkbreies in den eisernen, unten halbrunden Kasten gebracht, der mit einem Rührer ausgestattet ist, welcher aus 12 zweiarmigen Rührern besteht, die auf einer Welle nebeneinander sitzen. Der Kasten ist 2 m lang und faßt 2 cbm Inhalt, gerade so viel, als f ü r eine Kocherfüllung b e s t i m m t ' ist. Der Kasten wird bis zu einer bestimmten Marke mit Wasser gefüllt, dann durch drei Ausflüsse auf einem rund 3 m langen Sandfang abgelassen, auf dem sich alle Sandteile absetzen. Vom Sandfang fließt die gereinigte Kalkmilch in einen Kasten mit 2 Rührefn und einer waschtrommelartigen. mit feinem Sieb beschlagenen Walze. Diese schöpft die Flüssigkeit und läßt sie an beiden Seiten in der Mitte ausfließen, unmittelbar in den Kocher. 1 Tonne gebrannter Kalk (220 1) wiegt 185 kg und gibt bis 370 1 gelöschten Kalk. Bei einem Versuche ergaben /.. B. 40 kg gebrannter Kalk 63 1 Speckkalk im Gewichte von 95 kg. Zur Prüfung von Kalkmilch mittels der Senkwage (Spindel, Aräometer) gibt Blattner (Dingl. Pol. Journ. 250, 464; 1883) folgende Zusammenstellung. Kalkmilch bei 15° C. Spezifisches Gewicht
Grade Baumé
1.007 1,014 1,022 1,029 1,037 1,045 1.052 1,060 1,067 1,076 1,083 1.091 1,100 1,108 1,116
1 2 3 4 5 ti 7 8 9 10 11 12
13
14 15
1 cbm enthält kg Ca O
Spezifisches Gewicht
Grade Baumé
7,5 16,5 26 36 46 56 65 75 84 91 104 115 126 137 148
1,125 1,134 1,142 1,152 1,162 ],'71 1,180 1,190 1,200 1,210 1,220 1,231 1,241 1,252 1,263
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
y. o
1 cbm enthalt kg Ca O 159 170 181 193 206 218 229 242 255 268 281 295 309 324 339
Die Gehalte von Ätznatron und Soda in wässerigen Lösungen sind aus folgenden L u n g e sehen Tabellen zu entnehmen.
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Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
Ätznatron Lösungen bei 15° C. Grade Baumé
1 cbm enthält kg
Gewichts-Prozente Na 2 0 Natriumoxyd
Na OH Natriumhydroxyd
Na.0
0,93 1,94 294 4,03 5,10 6.35 7.36 8,57 9,84 11,12 12,40 13,80 15,23 16,70 18,21 19,77 21,43 23,25 25,19 27,13 29,18 31,37 33,77 36,22 38,83
1,20 2,50 3,79 5,20 6,58 8,07 9,50 11,06 12,69 14,35
9,4 20,0 30,7 42.7 54.8 68.3 81,5 96.4 112.5 129.2 146.3 165.6 185,8 207,2 230,0 254.0 280,0 309.7 341.8 375,2 411.4 451.1 495,7 542,6 594,1
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50
16,00
17,81 19,65 21,55 23,50 25,50 27,65 30,00 32,55 35,00 37,65 40,47 43,58 46,73 50,10
Soda-Lösungen. Spez. Grade Gewicht Baumé
Gewichteprozente Kalz.-Soda Na, CP 8
Krist.-Soda Na, C0 3 + 10 H, O
1 cbm enthält kg Krist-Soda Na, CO„ + 10 H , 0
Kalz.-Soda Na2 COa
a) N i e d e r e K o n z e n t r a t i o n e n bei 15° C. 1,007 1,014 1,022 1,029 1036 1045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,091 1,100 1,108 1,116 1,125 1,134 1,142 1,152
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
0,63 1,29 2,o0 2,83 3,42 4,16 4,93 5.65 6,36 7,08 7,85 8,57 9,31 10,08 10.85 11,67 12,46 13,25 14,09
1,700 3,480 5,396 7,639 9,227 11,224 13,301 15,244 17,159 19,102 21,179 23,122 25,118 27,196 29,273 31,486 33,617 35,749 38.015
i',3 13,1 20,4 29.0 35.4 43.5 51,9 59,9 67,9 76.1 85,0 93,5 102,4 111,7 1-21,1
131.3 141,3 151,3 162,3
I
16,9 35,3 55,1 78,6 95,6 117,3 139,9 161,6 183.1 205.3 229.4 252,3 276,3 301,3 326,7 354.2 381.2 408.3 437,9
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Wa-chen).
Spez.
Grade
Gewicht
Baumé
Gewichtsprozente Kalz.-Soda N » 2 CP„
Krist rSoda Na,C03 10H2O
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1 cbm enthält kg Kalz.-Soda Na, C 0 3
Krist -Soda N a , CO s + 10 H , 0
b) H ö h e r e K o n z e n t r a t i o n e n hei 30° C 18 19 20 21 22 23 24 25
26
27
28 29 30 31 32 33 34
13,77 14,58 10.42 16,25 17.09
18,00 18,83 10,67 20,5=1 21,45 22,34 23.18 24.10 25,10
26,00
27,00 27.90
37,15 39.34 41,60 43.84 46.11 48,56 50,80 53,07 55,44 57,87 60,27 62,54 65,02 67,72 70,15 72.85 75,27
157,3
168,0 179.2 190.3 201.7 214,2
226,0
238,0 250.7 264.0 277,2 290, t 304.4 319.8 334.1 350.2 364.9
424,2 453.2 483,4 513,4 544,1 577,9 609,6 647.1 676,4 712,4 748,0 783,0
821.2 862,8
901.4 944,9
984.5
Für den Ausfall einer Kochung ist die Kochzeit, der Dampfdruck b-'zw. die Temperatur und der Grad der Alkalität der Lauge maßgebend. Alle drei Faktoren kann man verändern, steigert man einen von diesen, so können die beiden anderen entsprechend ermäßigt werden. Es hat sich gezeigt, daß dem Druck ein größerer Einfluß auf die Kochung zukommt, wie den anderen Faktoren und da man gleichzeitig erkannt hat, daß die Anwendung höheren Druckes die Festigkeitseigenschaften der Fasern stark beeinträchtigt, andererseits aber auch entsprechend stark gebaute Kochkessel erfordert, so ist man im allgemeinen mit dem Druck wieder vielfach auf 1V 2 bis 2 Ya Atmosphären Uberdruck heruntergegangen. Dies entspricht Wärmegraden von 127 bis 138° C. Die Kochzeit schwankt zwischen 3 bis 12 Stunden (vergl. spätere Kochtabellen). Ursprünglich geschah das Kochen nur in offenen, stehenden Gefäßen, welche durch Feuer unmittelbar erwärmt wurden. Bald jedoch schloß man die Kocher vollständig, wobei mit 2—2 Ys Atmosphären Überdruck gekocht wurde. Ebenso hat man die Erhitzung durch Feuer verlassen und ist zur Erwärmung mittels eingeleiteten Dampfes übergegangen, da diese die genaueste Regelung der Dampfspannung gestattet. Die Erwärmung mittels durchgehender Dampfschlangen usw. (indirekte Heizung) ist für das Lumpenkochen gleichfalls aufgegeben worden. Als Form für die eisernen Kocher hat man sowohl die zylindrische wie auch die Kugelform gewählt. Zylindrische Kocher sind sowohl stehend als liegend (namentlich für die Drehkocher) zur Ausführung gelangt, während heutzutage die K u g e l f o r m besonders bevorzugt wird, weil diese bei verhältnismäßig großem Fassungsraum die kleinste wärmeaüsstrahlende Oberfläche aufweist und der Kocher relativ am leichtesten ausfällt. Damit alle Lumpenteile mit der Lauge in Berührung kommen und die entstehenden Emulsionen durch frische Lauge ersetzt werden, ist eine entsprechende gegensätzliche Bewegung zwischen Lauge und Lumpen not-
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Nasse Reinigung dei Hadern (Kocbeu und Waschen).
wendig. Bei f e s t s t e h e n d e m Kocher ist deshalb die Lauge zu bewegen, sei es d u r c h besondere Dampfsti a h l p u m p e n (K ö r t i n g), sei es. daß auf einem falschen Boden ein Standrohr sich befindet, in dein infolge der Heizung (wie bei den üblichen Waschkesseln) die Lauge emporsteigt und sich von oben hei über die Lumpen ausgießt. F a s t ausnahmslos ist aber f ü r das Lumpenkochen das Verfahren in Anwendung, die Lumpen durch Drehen ihres Behälters zu bewegen und d a d u r c h gehörig mit der Lauge zu mischen (D r e h k o c Ii e r). Diese Drehkessel haben mannigfache Wandlungen durchgemacht. Z y l i n d e r k o c h e r findet m a n zunächst, allerdings am Anhinge auch nicht in drehbarer Form, in einer Bauart von Louis 1' i e l l e 18:>9 (Abb. 2(5).
Ein zylindrischer Kessel aus Eisenblech a mit festgesclilossenem Boden b und beweglichem Deckel c, der durch Querstücke und Riegel fest angeschlossen werden kann, ist eingemauert und wird mit freiem Feuer geheizt. In diesem Kessel ist ein Siebzylinder aus Eisenblech mit Dralitgewebe u m s p a n n t auf einer Welle so gelagert, daß er von außen durch Riementrieb mittels Klauenkupplung in Drehung versetzt werden kann. Dieser Zylinder ist zur A u f n a h m e der zu kochenden Hadern bestimmt. Um i h n zu füllen, k a n n er n a c h E n t f e r n e n des Deckels c mittels an der vorderen Seite des Kochers a n g e b r a c h t e n Handrades und Winde auf 2 Zahnstangen z herausgebracht werden, während er im Innern des Kochers nach Verlassen der Kupplung auf seitlich a n g e b r a c h t e n Schienen auf Rollen g e f ü h r t wird. Von 1850 a n baute D o n k i n in England eine größere Anzahl solcher, jedoch etwas verbesserter drehbarer Kocher, indem sie auf eine entsprechende Stuhlung gesetzt, mit drehbarem Außenkessel und herausziehbarem Einsatz versehen und mit Dampf geheizt wurden. Abb. 27 zeigt einen solchen noch heute im Betriebe befindlichen Kodier.
Nasse Reinigung der 'Hadern (Kochen und Waschen).
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Zehn Jahre später wurden in Deutschland schon die viel einfacheren gewöhnlichen zylindrischen Drehkocher, bei denen der innere durchlochte Zylinder weggelassen ist, angewendet.
Abb. 27.
Zylinderkocher nach Donbin.
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Nasse Reinigung der Hadern »(Kochen und Waschen).
Abb. 28 gibt den Längsschnitt eines solchen H a d e r n k o c h e r s wieder. Der Kocher a selbst, aus entsprechend starkem Eisenblech genietet, hat eine Breite von 1 1 / 2 m und 1,7 m Höhe, seine gußeisernen Zapfen zz sind angenietet und mit Stopfbüchsen versehen, welche verhindern, daß der im Innern des Kochers befindliche Dampf zwischen den [eststehenden durch die Zapfen gehenden Kupferrohre b und c ins Freie gelangen kann. Gelagert ist der Kocher auf den 2 Lagerböcken 1 1, die wieder auf steinernen, mit Zement glatt abgeputzten Fundamenten stehen und eine solche Höhe haben, daß nach dem Entleeren des Kochers der ganze Kocherinhalt Platz darunter hat; gewöhnlich findet man hier unter dem Kocher eine mit Filtersteinen ausgesetzte Grube angeordnet, durch deren siebartige Öffnungen die Schmutzlauge abläuft. Durch den einen Zapfen bezw. das Rohr b kann durch öffnen der entsprechenden Hähne oder Ventile Wasser, Lauge und Dampf in das Innere gelassen werden, und damit das Rohr nicht durch Lumpenstücken verstopft wird, ist ein halbkugelförmiges durchlochtes Eisenblech d davor angebracht. Auf der entgegengesetzten Ausgangsseite ist ebenfalls ein solches Schutzblech e vorhanden, welches aber, dem ganzen Kocherdurchmesser gleich ist, gleichlaufend der rechten Stirnwand geht und so einen schmalen Raum vom Kocher abtrennt. Auf dem etwas längeren rechten Zapfen sitzt das Antriebsrad r, in das wieder ein Vorgelege eingreift und wodurch der Kocher eine langsame, 1 1 / 2 Umdrehungen minutlich betragende Bewegung erhält. Durch diesen rechten Zapfen geht ebenfalls ein Kupferrohr c, das aber im Innern des Kochers geschlossen ist und an diesem Ende einen gekrümmten Rohransatz f trägt, der auf der Zeichnung Abb. 28 nach oben steht. Gleichfalls nach oben gerichtet und durch den Hahn Ii verschließbar ist das Abgangsrohr g, das mit einer weiteren, ins Freie führenden Rohrleitung verbunden ist. Für gewöhnlich ist am mittelsten Punkte des Kochers noch ein größerer Hahn angebracht, durch welchen nach Beendigung der Kochung die Lauge und der Dampf unmittelbar in den Kocherraum abgelassen wird, von wo aus die Lauge durch eine Schleuse abfließt. Dadurch entsteht aber im Kochraum und den benachbarten Räumen eine sehr große Belästigung durch den dabei mit ausströmenden Dampf und den schlechten, unangenehmen Geruch der Kocherlauge. Deshalb ist die hier angegebene Vorrichtung bei weitem vorzuziehen. Durch dieselbe wird der Dampf getrennt ins Freie abgeleitet und ebenso die Lauge durch Rohre abgeführt. Sobald nämlich die Kochung beendet ist und die- Rohrleitung so steht, wie in Abb. 28 angegeben, so wird der Hahn h geöffnet, und der im oberen Teil des Kochers a angesammelte Dampf kann durch den Rohransatz f durch den Zapfen, den Hahn und das Rohr g fortströmen, ohne daß im Kochraum irgend etwas davon gemerkt wird. Ist der Dampfdruck im Kocher nahezu verschwunden, was durch ein vor dem Rohre g angebrachtes Manomieter festgestellt werden kann, so schließt man den Hahn Ji. dreht das Rohr g nach unten, so daß es in die Lauge eintaucht und der noch im Kocher vorhandene geringe Dampfdruck diese durch den Ansatz und das Rohr hindurchtreibt, so daß es durch eine zweite, am Boden angebrachte Rohrleitung aus der Fabrik entfernt wird, ohne daß irgend welche Belästigung stattfindet. Zu erfwähnen ist nur, daß im Innern des Kochers noch mehrere Reihen von 10—15 cm weit vorstehenden, schmiedeeisernen Zinken angebracht sind, welche den Zweck haben zu verhindern, daß die mit der Lauge durchtränkten Hadern bei der langsamen Drehung des Kochers als
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
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zusammengeballte Masse im unteren. Teile des Kochers liegen bleiben. Die Zinken nehmen bei jeder Drehung einen Teil der Lumpen mit aufwärts, lassen diese dann fallen und bewirken dadurch eine gewisse Mischung oder ein Umrühren. Der vorstehend beschriebene Kocher faßt 1000 bis 1100 kg Hadsrn und ist für einen Betriebsüberdruck von vier Atmosphären gebaut. Außer dem Manometer befindet sich daher noch vor dem Dampfeinströmungsrohr b ein Sicherheitsventil. Der Kocher besitzt behufs Füllung und Entleerung 2 Mannlöcher. Hauptsächlich ist aber noch auf eine kleine, scheinbar unwesentliche Einrichtung aufmerksam zu machen, die aus der Erkenntnis herausgebildet wurde, daß eine Kochung viel schneller, besser und gleichmäßiger ausfällt, wenn der zum Kochen nötige Dampf nicht nur in rien Kocher einströmt, sondern immer wieder dauernd ein wenig davon abbläst. Schon früher kannte man diesen Umstand, denn man sagte, daß für einen
Abb. 29.
Ventil Debi>
ii
Sack Blau-Leinen
HO 110 100 100 110 110 100 110 110 110 110 120 120 120 125 125 135 140 120 170
3 4
Bei 1 Atmosphäre d h. Ii/ ± i« i2 •> n >i 2 ,, ,, i> 2 / 2 „ ii 3 Ii ii 3 /„ „ ,, n 4 ,, !
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1 2 3 II 4 II 5 II 5* II Blauer Auswurf Halbwolle
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7 7* » Halbweiss 2 3 ii 4 II 5 tt Halbweiss-Auswurf Sack 1 «>
8 Std 8 11 8 8 >> 8 11 8 1J 8 »» 8 11 9 19 11
« 5 kg Y J
Kochzeit
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Diese Tabelle gilt nun fortwährend als Grundlage der täglichen Kocherarbeit, wenn nicht für bestimmte Zwecke entsprechende Abänderungen vorgenommen werden. Dabei ist zu bemerken, dass in der Regel mit drei Atmosphä'en Dampfüberdruck, höchstens mit vier Atmosphären gekocht wird und dass an jedem Kocher unmittelbar vor der Einströmung in den Zapfen ein Sichei heitsventil und ein Manometer angebracht sind, welch letzteres den im Kodier befindlichen Dampfdruck anzeigt. Die damit zusammenhängende K o c h t e m p e r a t u r lässt sich aus der nachfolgenden Tabelle erkennen, welche die Grade der verschieden. Dampfspannungen angibt;
ist Dampf = >» » = U 11 = »? 11 11
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11
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11
» 5 II !• 4 „ ii ii 6 II 5 *) Nicht gekocht, nur zu gefärbten Papieren ungekocht. 1*
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11
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Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
77
Bei Aufstellung solcher Köchtafeln, ist natürlich immer auch die Reinheit des Ätzkalkes zu berücksichtigen. Während die besten gebrannten Kalke bis zu 98 % CaO enthalten, kommen auch solche bis zu nur 50 °/o vor. Ein Magnesiagehalt (Dolomite) ist für das Kochen günstig. Nach B o r n e m a n n haben 5 kg Magnesia (Mg O) denselben Wirkungswert wie 7 kg Kalk (CaO). J e nach dem Ätzkalkgehalte und je nach ihren Lumpen wird jede Fabrik immer erst durch besondere Versuche die notwendigen Kalkmengen zu ermitteln haben. Ebenso auch den Lumpenkochverlust und den Dampfverbrauch. Der Lumpenverlust beim Kochen beträgt im allgemeinen zwischen 6 und 25 % von dem Gewichte der gestäubten Lumpen, bei Halbwolle, öllappen und dergl. steigt er unter Umständen noch höher. Während man früher bei sehr durchgreifend zu behandelnden Lumpen zu einer mehrfachen Kochung griff, sucht man heutzutage aus wirtschaftlichen Gründen immer mit nur e i n m a l i g e r Kochung durchzukommen. Der Ätzkalk wird, wie bereits auggeführt wurde, in Emulsions^rm als Kalkmilch verwendet und wegen seiner Billigkeit vielfach bevorzugt. Bei rechtei Anwendung wirkt die Kalkkochung auf die Fasersubstanz nicht angreifender als die Sodakochung. *) Nur bei manchen Lumpensorten, nämlich den Fett, öl und Teer enthaltenden, gibt man 3—4 °/o der Hademmasse an kaustischer Soda zu. D!er lästige Umstand der Kalkkochung, daß durch sie mit den tierischen und pflanzlichen Fetten der Lumpen i m W a s s e r u n l ö s l i c h e K a l k s e i f e n gebildet werden, die nur durch Waschen mit h e i ß le m Wasser im Kocher selbst einigermaßen zufriedenstellend von den von ihnen vollständig umhüllten Faserstoffen fortgespült werden können, ist also namentlich bei dem Waschen der Lumpen zu berücksichtigen. Mit Kalk gekochte und nach dem Entleeren des Kochers gleich kalt gewaschene Lumpen lassen sich nur schwer und auch nicht reinweiß bleichen. Mit Kalk gekochte Halbstoffe, lufttrocken vor der weiteren Verarbeitung längere Zeit aufbewahrt, nehmen allmählich einen gelblichen Schein a n und sind dann schwer bleichbar. Solche Halbstoffe sollten stets mit Laugen gekocht werden, die die leicht löslicheren Natronseifen ergeben, also mit Soda oder Ätznatronlauge. Aus diesem Gesichtspunkte ist folgende Kochtafel einer Fabrik entstanden, die aus einer gleichzeitig betriebenen Zellstofffabrik die Ätznatronlaugen bequem übernehmen und die Ablaugen dort wiederum mit regenerieren konnte. Die angegebenen Mengen sind wiederum auf 1000 kg Hadern bezogen. Im allgemeinen hat sich aus der Praxis ergeben,**) daß 1 o/o Ätznatron (70/72 °) des Lumpengewichtes soviel Wirkung ergibt wie 2 °/o kalzinierte Soda (58 °) und wie 5 bis 7 o/0 Ätzkalk (95 °/o Ca O). Man hat auch die Mischungen von Ätznatronlauge und Kalkmilch, sowie Ätznatronlauge und Sodalösung f ü r stark ausgefärbte, grobe schäbige und viele Fette enthaltende Lumpenarten gut wirksam befunden und behauptet, mit etwa 1 kg Ätznatron dieselbe Wirkung wie mit 3 kg Soda oder Ätzkalk, somit also Ersparnisse erzielen zu können. In den Kochzeiten ist bei dieser Zusammenstellung die Anheizzeit, die 1 V2 bis 2 Stunden beträgt, einbegriffen. *) Vgl. Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 1885, S. 700 **) Vgl. K i r c h n e r , Das Papier, III. Teil. Abschnitt D, S. 85.
78
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waechen).
Lumpenkoch taf et für 1000 kg Lampen. Soda
T)
1
2 3 4 5
1
1
1 2 3 4 5 5*)
1
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20
| SI 1
Halbweiss
Kalk
30
3 1 1 1
Weiss-Leinen 1 2 3 (Schneider' » flecke) » * (Waschhadern) >, 5 Baumwolle 1 2 3 4 5 6 7
Ätznatron
100 100 100 1C0 40 60 50 75 50 72 125 140 75 75 80 80 85 100 200
Std.
Atm.Üb.
4 4 Ii 4 12 4 7 7 10
3 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5
12 10 8 7 10 9 12 12 14 16 7 7 7 8 8 10 10 10
-a 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 5 4
Nach Beendigung der vorgeschriebenen Kochzeit wird null der Dampf abgestellt, die erhaltene heiße Lauge und der Kochdampf durch Ventil o (Abb. 30) gegebenenfalls durch eine Wasservorwärmeschlange nach dem Ablaugebehälter abgestoßen. Zur Entfernung des letzten. Restes des Dampfes und der Lauge werden schließlich der Lufthahn 1 und der Ablaßhahn p, welcher sich natürlich dabei an der tiefsten Stelle befinden muß, geöffnet. Ist der Druck ganz zurückgegangen, so wird unter entsprechenden Vorsichtsmaßregeln der eine Mannlochdeckel geöffnet und der Kocher wieder in drehende Bewegung versetzt, wobei die Lumpen dann allein heraus unter den Kocher f a l l e n ; es bedarf nur geringer Nachhilfe durch den Arbeiter. Aus der dunklen Beschaffenheit der abgehenden Lauge und ihrem starken Geruch ersieht man, wie viel Unreinheiten durch djas Kochen gelöst worden sind, die teils bereits durch die Kocherjauche abgegangen, andererseits nun erst herausgewaschen werden sollen. Bs sind nicht nur die an die Lumpen gekommenen Unreinheiten gelöst worden, sondern auch die Farbstoffe sowie die an jedem einzelnen Gewebefaden haftenden Schlichte- und Stärkestoffe. — Sollte eine Kochung einmal schlecht ausgefallen sein, so erkennt man dies, besonders bei gefärbten Lumpen, an den noch sichtbaren lebhaften Farbeiitönen, außerdem aber auch noch an der Härte, denn die gekochten Lumpen müssen weich und geschmeidig geworden sein. Lassen sie nach dieser Richtung hin noch etwas zu wünschen übrig, so kann man sich dadurch * ) Nicht gekocht, nur zu gefärbten Papieren ungekocht.
Nasse Keinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
7i>
helfen, daß m a n sie, aui' einen H a u f e n geschichtet, mehrere Tage liegen läßt, sodaß ein schwaches Mazerieren eintritt, der Beginn einer Art Fäulnis. Das W a s c h e n der gekochten Lumpen, das n a m e n t l i c h bei der Kalkk o c h u n g d u r c h heißes Wasser zu erfolgen hat, um die gebildeten Kalkseifen durch Abschrecken mit k a l t e m Wasser n i c h t auf den F a s e r n niederzuschlagen, k a n n im Kocher selbst geschehen, entweder u n t e r Benutzung der Ablaßh ä h n e p, die d a n n aber d u r c h vorgebaute Siebe gegen Verstopfung j-.u schützen sind, oder aber u n t e r Benutzung von besonderen Siebblechen, die a n Stella der Mannlochdeckel a u f g e s c h r a u b t werden und so den Spühvasserumlau:' gestatten. Hier sei a u c h auf die Untersuchungen von K l e m m über .len E i n f l u ß von f e t t s a u r e m Eisen u n d f e t t s a u r e m Kalk beim Bleichen von Lurnpenh a l b s t o f f e n hingewiesen. F e t t s a u r e s Eisen, in erster Linie aber a u c h f e t t saurer Kalk r u f e n eine Herabsetzung der Bleichwirkung hervor. Die Hemmung t r i t t um so s t ä r k e r hervor, je stärker gebleicht wird. Bei den mit Kalk gekochten H a d e m t r i t t die schädliche W i r k u n g der f e t t s a u r e n Salze weit s t ä r k e r hervor als bei den m i t Ätznatron gekochten Hadern. Diese Salze sind die h a u p t s ä c h l i c h s t e n Quellen von Unregelmäßigkeiten bei den Bleiclierfolgen. Uber den H e i z d a m p f v e r b r a u c h f ü r d a s Kochen der L u m p e n sind in dem W o c h e n b l a t t e f ü r P a p i e r f a b r i k a t i o n 1912 S. 3120 auf Grund der im F a s e r s t o f f l a b o r a t o r i u m der Technischen Hochschule in Dresden von Dr. Ing. D i e t z über die spezifische Wärme von F a s e r s t o f f e n a u s g e f ü h r t e n Versuche eingehende Überschlagsrechnungen d u r c h g e f ü h r t worden und zwar f ü r einen Kugelkocher von 10 cbm liauminlialt (2,95 m äußerem Durchmesser), der r u n d 2600 kg wiegen soll und füv das Kochen 1400 kg Hanf, 250 kg Kalk und 4 cbm Wasser faßt. Bei dem Lumpenkoclien ist der Heizdampf erforderlich zunächst f ü r das Anwärmen des Kochers nebst seinem gesamten I n h a l t und d a n n f ü r die Deckung des Wärmeverlustes, den der Kocher durch Ausstrahlung u n d Abgabe der W ä r m e a n die Umgebung während des Anheizens und des eigentlichen Kochens e r f ä h r t . Nimmt man als Kochdruck dabei 4 Atmosphären Überdruck bei einer Anheizzeit von 2 S t u n d e n und einer eigentlichen Kochzeit von 10 Stunden, so ergeben sich f ü r das Anheizen 662 470 Kalorien und f ü r das Ausstrahlen 404 300 Wärmeeinheiten, was einem Verbrauch von 2120 kg Dampf von 6 Atmosphären Uberdruck e n t s p r i c h t . Im einzelnen verteilt sich der D a m p f v e r b r a u c h wie f o l g t : 1. 2. 3. 4. 5.
Erhitzen des Wassers Ausslrahlungsverluste Erhitzen des Faserstoffmaterials Erhitzen des Kochers Erhitzen des Kalkzuschlages
51,0 Pros. 37,9 „ 6,7 „ 3,7 0,7 „ 100,0 Proz.
Mau ersieht a u s dieser Überschlagsrechnung, daß f ü r die E r h i t z u n g des F a s e r s t o f f m a t e r i a l s n u r verhältnismäßig wenig, nur ungefähr der 16. Teil der gesamten D a m p f m e n g e aufzuwenden ist. Die spezifische W ä r m e des vollkommen t r o c k e n e n Hanfes ist 0,323 u n d f ü r den l u f t t r o c k e n e n Hanf m i t 8 o/o F e u c h t i g k e i t 0,373. Die spezifischen W ä r m e n der vollkommen trockenen F a s e r s t o f f e weichen sehr wenig voneinander ab, sie schwanken nur zwischen 0,319 (Sulfitzellstoff, Baumwolle) u n d 0,327 (Nadelholzschliff).
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Nasse Reinigung der Hadern (Cochea and Waschen).
Derartige eingehende Überschlagsrechnungen sind immer sehr notwendig und wertvoll, wenn man sich über den Einfluß der einzelnen Komponenten für einen bestimmten Gesamtzweck klar werden will. Sie zeigen den Weg, wo im einzelnen die Verbesserungen im Betriebe anzubringen und zu erzielen sind. i ; Von Zeit zu Zeit sind die in den Kochern sich innen ansetzenden Schmutz- und Kalkseifenkrusten durch Abklopfen und Abschaben zu entfernen, wie ebenso die Kocher außen rein zu halten sind, damit die Lumpen beim Entleeren nicht verunreinigt werden. Ein Beinigen der Siebe und ein Auswaschen des Kochers ist auch immer dann geboten, wenn ein Wechsel in der Beschickung eintritt, also wenn man z. B. vorher stark schmutzige Lumpen gekocht hat und zum Kochen reinerer, gut weiß zu bleichender Stoffe übergeht. W a s c h e n d e r H a d e r n . Durch das Kochen mit alkalischer Lauge sind zwar die die Schmützteile an die Faser bindenden Fette usw. zum Teil als Seifen gelöst in der Kochlauge enthalten, zum Teil bilden sie Emulsionen (Kalkseifen). Eine befriedigende Trennung ist aber durch bloßes Abtreiben. Abziehen der Kochlauge nicht zu erzielen, weil dabei die gekochten Lumpen als Filter wirken und weitaus den größten Teil der Verunreinigungen zurückhalten. Es müssen deshalb die gekochten Lumpen vor ihrer weiteren Zerkleinerung noch gründlich mit reinem Wasser, am besten erst warm, da.nn kalt g e w a s c h e n werden. Ob ein Vorwaschen im Kocher stattfindet oder ob das Waechen in besonderen Waschmaschinen oder in den Halbzeugholländern geschieht, wird von der Größe und Art und Weise des Betriebes a b h ä n g e t ; es wird das hauptsächlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu entscheiden sein. Wäscht man im Kocher oder im Halbzeugholländer, so werden diese Maschinen f ü r diese Zeit ihrer eigentlichen Arbeit entzogen, andererseits erspart man die besondere Gattung Waschmaschinen und den wiederholten Transport des Rohstoffes. Das Waschen im Holländer wird zudem eine größere Betriebskraft erheischen, d a die Waschmaschinen mit leichter laufenden Rührvorrichtungen ausgerüstet sind. Beim Waschen im Holländer ist besonders darauf zu achten, daß auch das Waschen dem Mahlen wirklich vorausgeht, also erst gewaschen und dann erst gemahlen wird, anderenfalls ' wird der Schmutz in die Faser „hineingemahlen", was beim späteren Bleichen große Schwierigkeiten mit sich bringt. Ob die Waschmaschinen tiefer wie der Kocher oder höher wie dar Halbzeugholländer aufgestellt werden, wird auch wieder von den örtlichen Veihältnissen abhängen. Die nach Art der Wollwaschmaschinen gebauten Lumpenwaschmaschinen sind wenig anzutreffen, vorherrschend ist gegenwärtig die Bauweise nach Art der Holländer ( W a s c h h o l l ä n d e r ) . I n einem Gefäße, das durch eine etwa in der Mitte angebrachte, nicht bis a n die Wände reichende Scheidewand in einen ringförmigen endlosen Kanal verwandelt ist, werden die Lumpen durch eine Tauchvorrichtung mit dem Waschwasser lebhaft gerührt, gespült und vorwärts getrieben. V o r der Tauch Vorrichtung strömt hierbei frisches Wasser zu, das Schmutzwasser wird durch Abzugsvorrichtung (Schöpfwaschtrommel) abgezogen, wobei gleichzeitig f ü r Zurückhaltung der brauchbaren Fasern Sorge getragen ist. Die Tröge der Waschholländer werden entweder aus Gußeisen oder aus Zementbeton hergestellt.
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
81
Di« Abbildungen 33 und 34 zeigen eine von J. M. V o i t h in Heidenheim gebaute Hadernwaschmaschine mit zweiteiligem gußeisernen Trog a ; sie hat zwei „Systeme", indem auf jeder Seite je ein Schaufelrad b als Rührwerk und je eine Waschtrommel c als umlaufender Schöpfwascher vor-
handen ist. Das Schaufelrad von 1,4 m Durchmesser und 1,4 m Breite vollführt 50 minutliche Umdrehungen. Damit das untergetauchte und gerührte Waschgut in gleichmäßiger sicherer Weise vorwärts geschoben wird, ist das Schaufelrad hinten unten durch den sich anschmiegenden K r o p f d ( S a t t e l , B e r g ) umschlossen, so daß Zelle auf Zelle vorwärts geschoben wird und wieder in den Strom der Waschflüssigkeit gelangt. Für das Absetzen der schwereren Verunreinigungen dienen die ausgedehnten, aus gelochten Blechen hergestellten Grundsiebe und zwar sowohl die Vorböden e als die Sattel d mit Nagel- und Sandfängen. Die baulichen Einzelheiten, insbesondere der Schöpfwascher, sollen im folgenden Abschnitte Erläuterung finden. Das aus ihnen seitlich herausfließende gehobene Waschwasser fließt in die Abflußöffnungen f ; die Teller g verhüten dabei ein Verspritzen des Wassers. Die Einleitung der Drehbewegung der Waschtrommeln (1 m DurchSchubert, Papierfabrikation. 6
82
Nasse Reinigung der Hadern (Kochen und Waschen).
messer, 1,2 m breit, 25 minutliche Umdrehungen) erfolgt von den Riemenscheiben h a u s ; das Heben und Senken der beiderseitigen Lager i durch die Zahnräder k. 1 sind seitliche durch Siebe vom Troge abgeschlossene Ausgußkästen mit in der Höhenlage verstellbaren Uberfällen. Das Fassungsvermögen dieses Waschholländers ist 700 kg Hadern; der Raumbedarf 7,2 mal 4,3 m und der Kraftbedarf etwa 6—7 Pferdestärken. F ü r kleineren Betrieb werden die Waschmaschinen auch nur mit e i n e m Waschsysteme ausgerüstet; dann liegt das Schaufelrad auf der einen Seite, die Waschtrommel auf der anderen Seite der Zwischenwand. Das Waschwasser wird zweckmäßigerweise vor dem Eintritt in den Holländer von etwa mechanisch beigemischten Unreinigkeiten (Rohrschmutz usw.) durch einen Filzbeutel oder dergl. befreit. J e nach der Beschaffenheit der Lumpen wird die Waschzeit verschieden sein; man wird i. M. mit etwa einstündigem Waschen zu rechnen haben. Stehen die Waschmaschinen höher als die Halbzeugholländer, so kann die Uberführung der gewaschenen Lumpenschnitzel durch entsprechend weite Ablaßventile und Rohrleitungen oder Rinnen mit Gefälle nach den Holländern erfolgen, anderenfalls sind Absetzkästen vorzusehen, von denen aus die Weiterbeförderung durch Wagen. Gurte oder Becherwerke erfolgt.
Verwandeln der Hadern in Halbstoff. Durch das Kochen ist das Gewebe der Lumpen selbst noch nicht zerstört worden. F ü r die Herstellung von Papier ist dies aber notwendig, da hierfür nur die Einzelfasern (Faserzellen) in Frage kommen. Es beginnt nun jetzt die mechanische Zerkleinerung der gekochten Lumpen in dem H o l l ä n d e r . Dieser hat verschiedenen Zwecken gedient and auch verschiedene Formen angenommen. In der Hauptsache besteht er aus einer Gruppe feststehender Messer, an denen auf einer Walze befestigte Messer vorübereilen, so daß das eingetragene Gut zwischen den Messern hindurchgezogen wird. Man stellt aus den Lumpen n u n ' zunächst nur sogenannten H a l b s t o f f oder H a l b z e u g her. Die Gewebestücke werden so weit aufgelöst, daß die Einzelfasern freiliegen. Diese selbst wieder werden noch nicht ganz fertig gemahlen, wie es dann der eigentliche Papierstoff erfordert. Es wird wohl sehr selten der Fall sein, daß reine Lumpenpapiere gearbeitet werden, vielmehr sind die verschiedensten Mischungen an Rohstoffen notwendig, um ein Papier mit bestimmten Eigenschaften in verlangter Qualität zu fertigen. Um dies zu erreichen, müssen die verschiedenen Rohrstoffsorten zusammen gemahlen werden, damit deren Einzelfasern in ihrer Beschaffenheit übereinstimmen. Dies geschieht dann später in dem Ganzzeug-Holländer. Halbzeug- und Ganzzeug-Holländer unterscheiden sich in ihrem Aufbau und den wichtigsten Teilen nicht sehr wesentlich voneinander. Das beiden Gemeinsame soll deshalb in diesem Abschnitt bereits behandelt sein, während in dem Abschnitt über Ganzstoff-Bereitung die besonderen Merkmale solcher Holländer hervorgehoben werden. Absichtlich soll zum Verständnis der Holländer-Arbeit sowie der neuzeitlichen Bauarten das bereits veraltete mit gestreift werden.
Abb. 35.
Holländer
Der gewöhnliche Holländer besteht aus einem niedrigen, länglichen Trog mit runden Ecken, der in der Mitte durch eine mit den Längsseiten 6»
Verwandeln der Hadern in Halbstoff.
84
parallele Wand geteilt ist. Der Boden des einen Teiles ist mit einer kropfartigen. Erhöhung ausgestattet, in die ein Satz aufrechtstehender Messer, das Grundwerk, eingelassen ist (vergl. Abb. 35). Darüber ist eine ebenfalls mit Stahlmessern ausgestattete Walze so gelagert, daß sie gehoben und gesenkt werden kann. Durch Anordnen eines Wasserzulaufrohres muß sich jeder Holländer bequem und rasch mit Wasser füllen lassen. Eine Besonderheit des Halbzeug-Holländers ist nun das Vorhandensein einer Wascheinxichtung, die dadurch bedingt ist, daß die gekochten Lumpen nicht sofort zermahlen und zerfasert werden dürfen. Ehe das Mahlen einsetzt, muß das Waschen beendet sein, da sonst aller noch anhaftende Schmutz mit in den Stoff gemahlen und dieser dann sich wieder schlecht bleichen lassen würde. Wie bereits am Schluß des letzten Abschnittes erwähnt, können die Lumpen in besonderen Hadernmaschinen gewaschen werden. Je nachdem die Lumpen vorgewaschen sind oder nicht, setzt das Mahlen durch entsprechende Senkung der Holländerwalze entweder sofort oder erst später ein.
Abb. 36.
Holländerhaube mit Wasch- und Blindscheiben.
Das Waschen geschah ursprünglich durch besondere Gestaltung der H o l l ä n d e r h a u b e . Dies ist eine einfache Uberdeckung der Holländerwlalze, mit der in der Regel jeder Holländer ausgerüstet ist. Die alten Halbzeugholländer besaßen nun Holländerhauben, in die zwei sogenannte W a s c h . S c h e i b e n eingeschoben werden konnten, wie aus Abbildung 36 zu ersehen ist. Dies sind rechteckige, hölzerne Rahmen, mit einem starken, weitmaschigen Drahtgeflecht überzogen, das einem feinen Metallgewebe als Stütze dient. Bei angehobener Walze werden nun die Lumpen durch die raschen Umdrehungen derselben gegen das feine Sieb geworfen. Das schmutzige Wässer dringt dabei durch das Sieb und fließt seitwärts ab. Alle etwa schon freigelegten Fasern werden zurückgehalten. Auf diese Weise wird das Waschen mehrere Stunden lang fortgesetzt, wobei natürlich ständig Frischwasser zulaufen muß, um das an den Seiten der Holländerhaubc abfließende schmutzige Wasser zu ersetzen. Erst wenn auch dies klar abfließt, ist das Waschen beendet. Bei Benutzung solcher Waschscheiben ist es ganz besonders wichtig, das Waschwasser ständig zu überprüfen, um festzustellen, ob entweder im Waschsieb eine Beschädigung entstanden ist oder ob durch ein bereits begonnenes Mahlen ein Abgang von Fasern hervorgerufen wird. Ist das Waschen beendet, werden in die Haube vor die Waschscheiben zwei hölzerne B l i n d s c h e i b e n geschoben, so daß kein Wasser mehr abfließen kann. Selbstverständlich muß nun auch der AVasserzufluß abgestellt werden. Nun kann durch Senken der Holländerwalze das eigentliche Zerfasern, das Halbstoffmahlen, beginnen.
Verwandeln der Hadern in Halbstofi.
85
Die Benutzung der eben, beschriebenen Waschscheiben war bis zum zweiten Drittel des vorigen Jahrhunderts allgemein üblich. Dann führte sich aber immer mehr eine andere Vorrichtung ein, die das Waschen ruhiger und weniger gewaltsam ermöglichte als mit den Waschscheiben. Es war ja nicht zu vermeiden, daß durch das Schlagen und Werfen der Lumpen mit den Walzenmessern ein Verlust a n Fasern eintreten mußte. So kamen die W a s c h t r o m m e l n auf, die jetzt überall die alte Holländerhaube mit Wasch- und Blindscheibe verdrängt haben.
Abb. 37.
Waschtrommel mit Schöpfern.
Die Waschtrommeln haben großen Durchmesser. Der Umfang besteht aus eng liegenden Stäben parallel zur Walzenmasse, die mit einem weitmaschigen Unterlegsieb überzogen sind, worüber ein feines Metallgewebe Nr. 50 bis 60 (50 bis 60 Drähte oder Maschen auf 1 Zoll = 25 mm) gespannt ist. Im Innern sind in der Regel sechs kupferne Schöpfer mit großem Auslauf angebracht. Die Wirkungsweise der Schöpfer ist aus den Abbildungen 37 ersichtlich. Die Waschtrommeln füllen in ihrer Länge den der Holländer-Walze gegenüberliegenden Raum des Troges voll aus. Sie ruhen in Lagern, die in einem Gestell eingehängt sind, so daß die ganze Trommel durch eine Vorrichtung beliebig gehoben oder gesenkt werden kann, wodurch man die Eintauchtiefe in den Stoff einstellen kann. Ist der Holländer mit Stoff beschickt und soll das Waschen beginnen, so wird der Wasserhahn geöffnet und die Trommel herabgelassen. Bei tiefem
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Verwandeln der Hadern in Halbstoff.
Eintauchen wird ihr schon durch den treibenden Stoff eine drehende Bewegung erteilt. Um diese aber von der Eintauchtiefe unabhängig zu machen, erteilt man ihr in der Regel noch einen Antrieb durch ein schmales Riemchen, welches über den verlängerten Zapfen der Holländerwalze geleitet ist. Das Wasser fließt durch den Siebüberzug hindurch, tritt in die Schaufeln, wird durch die Umdrehung gehoben und durch die äußere Seitenwand über den Holländerrand ausgegossen. Von hier aus wird das schmutzige Wasser in Röhren weitergeleitet; es läuft ruhig unausgesetzt ab, durch den Hahn fließt frisches wieder zu. Der Siebüberzug drückt nur leicht gegen die Lumpen, verwehrt denselben den Eintritt ins Innere der Trommel, ohne daß aber ein Schlagen oder sonstige Gewalt stattfindet. Da nun auch durch tieferes Eintauchen der Trommel eine bei weitem größere Wassermenge zu- und abfließen kann, als bei Anwendung der Waschscheiben, so ist die größere Leistungsfähigkeit der Trommeln erklärlich.
Abb. 38. Abb. 39. Waschtrommel-Entwasserung der Gratweiner Papierfabrik.
Statt der Schöpfer kann das Wasser auch durch eine mechanische Hebevorrichtung aus der Trommel entfernt werden. Es ist dies der sogen. H e b e r w a s c h e r . Hier ist nun an Stelle der Waschtrommelschaufeln ein Heber angebracht, der sich im Innern der Trommel trichterförmig erweitert und, während sich die Trommel dreht, das Wasser durch den hohlen Zapfen aussaugt. Da auf diese Weise kein Wasser zu .heben ist, verlangt die Trommel f a s t keine Kraft, doch da der Heber leicht versagt und öfter wieder in Gang gebracht werden muß, hat sich kein besonderer Vorteil herausgestellt. Sobald die Trommel etwas schmutzig ist, also weniger Wasser durchläßt und der Heber dann versagt, das zulaufende Wasser aber sich stets gleich bleibt, so läuft oft in solchen Fällen der Holländer über. Die Waschtrommel muß, um möglichst leistungsfähig zu sein, hinsichtlich
Verwandeln der Hadern in Halbstofl.
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ihrer Breite den Raum zwischen Trogaußen- und Mittelwand möglichst genau ausfüllen und soll nur soviel Spielraum haben, als zur Vermeidung einer größeren Reibung notwendig ist, außerdem muß sie möglichst tief in den Stoff eintauchen können. Diese Gesichtspunkte haben zu einer in der der Leykam-Josefsthal A.-G. gehörigen Gratweiner Papierfabrik in Gratwein bei Gratz zuerst ausgeführten Anordnung geführt, die aus Abbildung 38 und 39 ersichtlich ist.
Abb. 40 und 41.
Halbzeug-Holländer vou J. M. Voith.
Die benutzten Waschtrommeln sind walzenförmig, innen ganz hohl, außen mit Siebtuch überzogen und auf den Wänden des aus Beton hergestellten Holländertroges unmittelbar gelagert, können also nicht gehoben und gesenkt werden. Die Siebtrommel a ist an ihrem offenen Ende mit einem guß-
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Verwandeln der Hadern in Halbstoff.
eisernen Kranze b versehen, dessen vorspringender Rand an einem gleichen Bande des gußeisernen Einsatzstückes c gleitet, das in die Hollanderwand d eingemauert ist. Das in das Innere der Siebtrommel a dringende Wasser ergießt sich durch eine breite Öffnung des Einsatzes c in eine Aussparung e des Mauerwerks und in das Abflußrohr f. Das letztere kann, wenn die Wascharbeit beendet ist oder unterbrochen werden soll, durch einen in den Spalt des Einsatzstückes c passenden Schieber abgesperrt werden. Die Abdichtung der Waschtrommel nach der Trogwand wird dadurch bewirkt, daß um die zwischen dem kreisenden Ringe b und dem Einsatzstücke e gebildete Hohlkehle eine Gummischnur g gelegt wird, welche an ihren beiden Enden mit Hilfe der Klemmringe h befestigt ist. Bei Drehung der Waschtrommel wird die Gummischnur durch Reibung etwas mitgenommen und dadurch in die Bewegungsrichtung entsprechend gespannt, sie wird deshalb alsdann in dem entgegengesetzten Klemmring nachgespannt.
Abb. 42.
Walzenmesser.
Abb. 43. Befestigung der Walzenmesser am alten hölzernen Walzenkörper.
Nachdem nun ein Holländer in seinen wesentlichsten Teilen gekennzeichnet ist, soll das Gesamtbild durch die Abbildungen 40 und 41 wiedergegeben werden, ehe weitere Einzelheiten erläutert werden können. Aus der folgenden Tabelle sind die Größenverhältnisse der HalbzeugHolländer ersichtlich. Die H o l l ä n d e r w a l z e älterer Ausführung bestand aus einem starken Buchen- oder Eichenklotz. Die Messer, meist aus Gußstahl gefertigt, entsprechen in ihrer Länge der Breite der Holländerwalze. Sie sind mindestens 12 cm breit und 7 mm stark. Die aus dem Walzenkörper hervorstehende Kante ist abgeschwächt, man sagt, mit einer F a s e oder W a t e versehen, so daß die Breite der oberen Schärfe nur 2 bis 3 mm beträgt. Es geht dies aus Abb. 43 hervor. Jedes Walzenmesser besitzt an jeder Seite eine Aussparung von rund 25 bis 30 mm Breite und 35—40 mm Tiefe (vergl. Abb. 42). Um die Messer am Umfange zu befestigen, werden in den Holzkörper Nuten parallel zur Achse in radialer Richtung eingestoßen. In der Regel setzt man die Messer aber nicht in genau gleicher Entfernung voneinander ein, sondern für Halbstoffholländer rückt man gern 2 etwas näher aneinander und läßt den Zwischenraum zwischen dem nächsten Paar dafür größer (Abb. 43). Das geschieht deshalb, weil die Messer, wie schon erwähnt, gleichzeitig als Schaufeln zur Fortbewegung des Stoffes dienen sollen, also auch zwischen sich genügenden Raum lassen müssen, da doch Lumpen mit herumgenommen werden. Besonders klein wird der Raum dann, wenn die Messer abgenutzt sind und nicht mehr so hoch über der Walze
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]>er Stoffdurchgang' durch den Knotenl'änger ist a-us Abb. 101 ersieht Der Stoff tritt in der .Mitte der Breitseite durch .'in« offene Rinne
Die Papiermaschine.
225
i n d e n Z y l i n d e r k a s t e n ein, d u r c h l ä u f t d i e Sichtesclilitze des Zylinders von a u ß e n n a c h i n n e n u n d t r i t t d u r c h d i e b e i d e r s e i t i g e n g r o ß e n Zylinderh ä l s e in d i e o f f e n e n Z u l a u f r i n n e n n a c h d e m V e r t e i l u n g s k a s t e n vor der Siebpartie. Die d a r g e s t e l l t e B a u a r t des V e r t e i l u n g s k a s t e n s ergibt a u c h f ü r s e h r breite P a p i e r m a s c h i n e n m i t h o h e r L e i s t u n g einen auf die ganze B a h n breite gleichmäßig verteilten ruhigen Stoffauflauf. Die f ü r die r e g e l r e c h t e S i c h t u n g n o t w e n d i g e r a s c h e S c h w i n g u n g oder S c h ü t t e l u n g des S t o f f e s w i r d d u r c h d i e s e i t l i c h . s c h w i n g e n d e n P l a t t e n h e r v o r g e b r a c h t . D r e h z a p f e n u n d S c h ü t t e l a n g r i f f liegen dabei a u ß e r h a l b des S t o f f e s ; der S c h ü t t e l h u b d e r P l a t t e n ist w ä h r e n d des G a n g e s verstellbar. Die a n der A u ß e n s e i t e d e r S i c h t e t r o m m e l s i c h a b l a g e r n d e n V e r u n r e i n i g u n g e n w e r d e n von e i n e m S p r i t z r o h r i n die ä u ß e r e A u f f a n g r i n n e a b g e s p r i t z t u n d d a s im I n n e r n a b t r o p f e n d e W a s s e r d u r c h ein A b t r o p f b l e c h a b g e l e i t e t . Die s c h w e r e n V e r u n r e i n i g u n g e n , wie S a n d usw., s i n k e n i n eine S a n d f a n g m u l d e u n d k ö n n e n g e g e b e n e n f a l l s zeitweise d u r c h ö f f n e n eines Schnellschlußschiebers a b g e l a s s e n werden. D a d i e L e i s t u n g d e r F ä n g e r s e h r von der W i r k u n g des Spritzrohres abhängt-^ soll d e r D r u c k in d e s s e n W a s s e r l e i t u n g e t w a 2—3 A t m . b e t r a g e n , n ö t i g e n f a l l s e m p f i e h l t sich d i e A u f s t e l l u n g einer b e s o n d e r e n Z e n t r i f u g a l purnpe zur D r u c k e r h ö h u n g . Bei d e n mit T r o m m e l h ä l s e n in L a g e r n l a u f e n d e n S i c h t e t r o m m e l n ist auf d e r e n D i c h t u n g besonderes A u g e n m e r k zu r i c h t e n , a n d e r e n f a l l s k ö n n e n h i e r S t o f f v e r l u s t e a u f t r e t e n , die d i e L e i s t u n g der Maschine b e e i n t r ä c h t i g e n . Man f ü h r t d e s h a l b z w e c k m ä ß i g e r w e i s e d e n T r o m m e l h a l s d u r c h eine K a m m e r . Die D i c h t u n g e r f o l g t h i e r m i t l e d e r n e n D i c h t u n g s b ä n d e r n , welche m i t k l e i n e n D r a h t s e i l e n f e s t a n g e z o g e n a u f d e m D r e h k ö r p e r a u f s i t z e n , sich selbst n i c h t m i t d r e h e n u n d d i c h t a n die K a s t e n w a n d a n s c h l i e ß e n . Diese B ä n d e r m ü s s e n zwecks g u t e r D i c h t u n g f e s t angezogen sein. D a a b e r t r o t z d e m S t o f f v e r l u s t e i n f o l g e des i m K a s t e n h e r r s c h e n d e n S t o f f w a s s e r d r u c k e s •möglich s i n d , h a t es siclh i n d e r P r a x i s als e i n a u s g e z e i c h n e t e s M i t t e l erwiesen, d e n Hals m i t Frischwa-sser zu f ü l l e n , so, d a ß der Wasserspiegel 'höher a l s d e r S t o f f s t a n d i m K n o t e n f a n g ist. D a d u r c h w i r d i m m e r d a s F r i s c h wasser mit seinem U b e r d r u c k das B e s t r e b e n haben, n a c h i n n e n einzudringen. E s v e r m e i d e t a l s o n i c h t n u r Stoffverluste,- s o n d e r n a u c h n a c h t e i l i g e K n o t e n b i l d u n g e n a n d e n Reibungsstellen. Bei d e m G r o ß - D r e h k n o t e n f ä j i g e r P a t . P a p e (D. R.-P. Nr. 184 067 u n d Nr. 219 727) der MaschinenbauaJistaJt H. F ü l l n e r , W a r m b r u n n b e s t e h t d a s E i g e n a r t i g e d a r i n , d a ß d e r Stoff m i t t e l s eines S c h w i n g z y l i n d e r s d u r c h d e n n i c h t g e s c h ü t t e l t e n u n d zu e t w a 70 o/o e i n t a u c h e n d e n S o r t i e r z y l i n d e r von i n n e n n a c h a u ß e n h i n d u r c h g e t r i e b e n wird. Der Schwingzvlinder bewegt sich i m I n n e r n des Sortierzylinders. Dieser d r e h t s i c h u n a b h ä n g i g von dem S c h w i n g z y l i n d e r ganz l a n g s a m ohne g e s c h ü t t e l t zu werden. Die Schlitze w e r d e n d u r c h e i n ü b e r d e m Zylinder liegendes Spritzr o h r , welches v o n a u ß e n nach, i n n e n s p r i t z t , gereinigt, so d a ß a u c h e i n A u s s o r t i e r e n s t a r k v e r u n r e i n i g t e r S t o f f e m ö g l i c h ist. Spritzwasser u n d K n o t e n werden d u r c h e i n e i n n e n liegende R i n n e a b g e l e i t e t . Die D r e h u n g des Sortierzy l i n d e r s g e s c h i e h t d u r c h D i f f e r e n z i a l k l i n k e n m i t t e l s Exzenters, wobei d e r S o r t i e r z y l i n d e r i n e t w a 6 M i n u t e n n u r e i n m a l d u r c h s p r i t z t wird. D e r S t o f f v e r l u s t w i r d d a d u r c h e r h e b l i c h v e r r i n g e r t . Bei dieser D r e h u n g s a r t ist d i e V e r w e n d u n g von S c h n e c k e n r ä d e r n , K e g e l r ä d e r n u n d S c h u b e r t , .Papierfabrikation.
15
226
Die Papiermaschine.
ä h n l i c h e n Maschinen-Elementen vermieden. Die Abdichtung zwischen Sortierzylinder u n d S t o f f k a s t e n erfolgt durch bewährte Diclitungsbäuder. Der Schwingzylinder ist mit den äußeren Stirnwänden nachgiebig- durch G ummi -
Abb. 105. Abb. 106. Gross-Drehknotenfänger Pat. Pape von H. Füllner Warmbrunn.
inanschetten a b g e d i c h t e t u n d liegt als Hohlzylinder im Auftrieb, wodurch er im Stoff schwimmt und seine Auflagerung völlig entlastet. Die Arbeitsenergie zum Bewegen desselben wird infolgedessen erheblich verringert. Der Schwingzylinder ist auf einer Welle befestigt, welche durch ein paar Winkelhebel, Schubstangen u n d Kurbelscheiben in kurze, schnell a u f einanderfolgende Schwingungen versetzt wird. Der H u b und die Anzahl
Die Papiermaschine.
227
dieser Schwingungen in der Minute k a n n leicht eingestellt und dem jeweilig zu sortierenden Stoffe angepaßt werden. Der Antrieb der beiden Zylinder erfolgt geräuschlos und f a s t ohne Abnützung.
Abb. 107.
Groes-Dreliknotenfanger Pat. Pape f o n H. Füllner, Warmbruan
Bei dem Betriebe werden durch den schnell schwingenden Schwinczylinder bei jeder U m d r e h u n g der Kurbelwelle zu der im Stoff eintauchenden Sortierfläche nacheinander Saug- und Druckwirkungen, d. h. Pumpwirkungen hervorgerufen, welche die Schlitze offen halten. Infolge tiefen E i n t a u c h e n s im Stoff ist der Sortierzylinder zu etwa 70 °/o der Oberfläche ausgenutzt. Die W i r k u n g wird noch d a d u r c h erhöht, daß die eigenartige Bewegungdes Schwingzylinders auf die gesamte im Stoff befindliche Schlitzfläche wirkt, wodurch sich eine große Leistungsfähigkeit des Apparates ergibt. J e nachdem rösche oder schmierige Stoffe zur Verarbeitung kommen und geringere oder größere Leistungen erzielt werden sollen, k a n n durch Verstellung des Hubes u n d Veränderung der Umdrehungszahl während des Ganges eine verminderte oder erhöhte Pumpwirkung n a c h Bedarf erreichtwerden. Der Stoff t r i t t zu beiden. Seiten ein und d u r c h s t r ö m t den Sortierzylinder gleichmäßig, während der sortierte Stoff den Apparat a n d e r tiiefsten Stelle des Troges verläßt, was zur Folge hat, daß kein S c h a u m auf d i e Maschine gelangt. D u r c h die gebildeten kleinen S t o f f r ä u m e zwischen Trog u n d Sortierzylinder, bezw. diesem u n d den Schwingzylinder wird •eine l e b h a f t e Strömung hervorgerufen, wodurch Stofl'ablagerungen nicht, vorkommen können. Vom K n o t e n f a n g gelangt nun der sehr dünne Stol'fbrei zwecks r u h i g e n Auflaufiens und gleichmäßiger Verteilung auf das Sieb in einen Verteilungskasten, von wo er über das S i e b l e d e r auf das Sieb g e f ü h r t wird. Bei dem f ü r Langsiebmaschinen bisher verwendeten Einlauf wird d a s Stoffwasser d u r c h d a s Siebleder auf das Sieb geleitet und der seitliche S t o f f a u s t r i t t d u r c h Manchonstreifen als Abdichtung zwischen Siebleder u n d Deckelwagen verhindert. Mehrere S c h a u m l a t t e n h a l t e n den Schaum zu15«
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Di« Papiermaschine
rück, stauen den Papierstoff an und breiten ihn in gleichmäßiger -Schicht über d i e ganze Breite des Siebes aus. Durcli den Stoffwasserstau über dem Siebieder wird dieses auf das Sieb gedrückt u n d d u r c h die dabei erzeugte Reibung werden Sieb und Siebleder abgenützt. Die Höhe des Staues und damit die Austrittsgesoliwindigkeit >l(es Stoffwassers auf das Sieb ist begrenzt, sowohl durch die fiöhe der Sehaumlatt(on -als auch d u r c h die Beanspruchung des Siebes infolge der auf ihm tastlanden Stoffwassennenge. Die praktisch erreichbare Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100—120 m. Bei größeren Siebgeschwindigkeitai muß das Sieb die erforderliche Beschleunigung c|es Stoffwassers selbst aufbringen, dabei wird .aber die Bildung des Papierblattes m a n g e l h a f t . Um diesen Nachteil zu beseitigen, wird dem Sieb nach den Eibel-Martin-Patenten starkes Gefälle nach d e r Gautsohe ¡zu gegeben und durch Heben oder Senken der Siebpartie während des Ganges dieses Gefälle der jeweiligen Siebgeschwindigkeit angepaßt. Bei einer neuen Bauart der Maschinenfabrik J. M. Voith, Heidenheim (Abb. 107 a ) fehlen sowohl Schaumlatten als auch Siebleder und zeitliche Abdichtungen vollständig, außerdem wird das Sieb nicht mehr d u r c h d e n Stoffwasserstau belastet. Durch den beliebig einstellbaren großen Stau im iEinlaufkasten kann dem Stoffwasser eine der höchsten Siebgeschwindigkeit entsprechende Ausflußgesclnvindigkeit erteilt werden, ohne daß das
Die PapientiMcbine.
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Sieb mit starkem G e f ä l l e arbeiten muß. Das im Einlaufkasten unter dem Flüssigkeitsdruck H stehende S t o f f w a s s e r f l i e ß t aus der Auslaufschütze in f r e i e m Strahl auf das Sieb, rechts und links v o n den Deokelriemen begrenzt. D i e Stauhöhe (H itii Einlaufkasten läßt sich auf einfachste W e i s e regeln und dadurch die A u s t r i t t s g e s c h w i n d i g k e i t des Stoffwassers genau auf die Siebg e s c h w i n d i g k e i t einstellen, ohne die N e i g u n g des Siebs verändern ku müssen. W i e aus döi" vorstehenden A b b i l d u n g ersichtlich ist, sind fiiber d i e Breite der Auslalifschützen Spindeln in gleichen Abständen verteilt, die zur Regelung der A ü f l a u f s t ä r k e des St off Wasserstrahls vermittelst Exzenter, durchgehender W e l l e , Schnecke und Sohneckenrad sowohl gemeinsam verstellt, als auch Vermittelst der Handräder an den Spindeln einzeln beliebig und genau einstellbar sind. Durch diese Einzelverstellung der Spindeln i s t der Papierm&schinenführer in der L a g e , über die ganze Bahnbreite eine viel gleichmäßigere Papierstärke zu erzielen, als dies bisher mit den Schaumlatten und deit daran b e f e s t i g t e n P a p i e r s t r e i f e n und dergleichen möglich war. Dadurch, daß das S t o f f w a s s e r bereits mit der Geschwindigkeit des Sjiebes auf dieses a u f l ä u f t , w i r d die Durchsicht des Papiers verbessert. I m Einlaufkasten können eitle Eeihe stehender R ü h r f l ü g e l angeordnet werden, die das S t o f f w a s s e r gleichmäßig auf die ganze Breite verteilen, kurz vor seinem Aüslauf auf das Sieb durcheinanderwirbeln und die Bildung von Batzen und K a t z e n w i r k s a m verhindern. Durch das W e g f a l l e n der Schaumlatten werden Batzen- und Schaumfleckenbildung auf d e m Siebe selbst und die dadurch auf den Naßpressen hervorgerufenen Einrisse vermieden und so die Maschinenleistung nach Menge und Güte v o r t e i l h a f t beeinflußt. Der neue Einlauf bedeutet einen wesentlichen F o r t s c h r i t t und ist dazu berufen, insbesondere bei schnellaufenden Papiermaschinen eine weitere Steigerung in der Erzeugung bei g l e i c h z e i t i g e r Verbesserung der Güte des hergestellten Papiers hervorzubringen. E r läßt sich in jede Papiermaschine leicht einbauen und hat sich bereits in mehreren Ausführungen bestens bewährt. D i e F o r m , auf der die Bildung d e « Papierblattes vor sich geht, besteht aus einem endlosen, feinmaschigen Bronzedrahtsieb, mit den gebräuchlichsten G e w e b e - N u m m e r n 70 und 75, welches über eine A n z a h l in einem Rahmen gelagerte W a l z e n g e f ü h r t ist und mit diesen die e i g e n t l i c h e S i e b p a r t i e bildet. Dieser T e i l ist die Seele der Maschine und hierauf muß sich d i e A u f m e r k s a m k e i t des Maschinenführers ganz besonders richten. Das S i e b l ä u f t von der B r u s t w a l z e c zur G a u t s c h e d, wobei es durch d i e R e g i s t e r w a l z e n f und die S a u g e r g g e h a l t e n einen ebenen T i s c h bildet, und kommt über die S p a a n w a h e « s zu r Brustwalze zurück ( v e r g l . Abb. 108).
Abb. 108
Siebpartie
230
Die Papiermaschine.
Diese A r t von M a s c h i n e n n e n n t m a n im G e g e n s a t z zu der ä l t e r e n G a t t u n g der Z y l i n d e r m a s c h i n e n L a n g s i e b m a s c h i n e n . E i n solches S i e b ist s e h r e m p f i n d l i c h u n d jede verletzte Stelle m a r k i e r t sich auf dem Papier. So ist d e n n a u c h seine L e b e n s d a u e r b e g r e n z t u n d m a n m u ß recht z u f r i e d e n sein, wenn e i n Sieb 3—4 W o c h e n in einer M a s c h i n e l ä u f t . D u r c h die h o h e G e s c h w i n d i g k e i t der S c h n e l l ä u f e r wird es n a t ü r l i c h a u c h h ö h e r b e a n s p r u c h t u n d d a n n r e c h n e t m a n m i t einem v i e r z e h n t ä g i g e n Siebwechsel, wenn sonst si-lles g u t gelit. Sind d u r c h Verschleiß a n e i n e r Stelle die f e i n e n I)räht
Bei der Saugwalze ist zwar die gleitende Bewegung des Siebes gegenüber der mitlaufenden Saugwalze vermieden, so daß dadurch ezw. der Gehilfe zur Beseitigung des Ubelstandes eingegriffen haben. Merkt der Siebjunge, •daß der Stoff a u f l ä u f t , so muß er sofort mit einem Spritzschlauch zur Hand sein, um die Gautsclie abzuspritzen. N ü t z t dies n i c h t rasch und sieht m a n Stoff womöglich unter die K i t t n e r w a k e durchgehen, so bleibt n u r noch übrig, eilends den Stoff a m K n o t a n f a n g wegzunehmen, das Sieb f r e i zu machen u n d auszurücken, um es n i c h t einzubüßen. Es ist n i c h t möglich, beim A n f a n g e n die sich über die ganze Breite der unteren Gautschwalze erstreckende Papierbahn in dieser Breite abzuheber. u n d weiterzuführen, es k a n n dies nur mit einem schmalen Streifen geschehen. Um diesen zu bilden, befindet sich zwischen Siebleitwalze und d e m letzten Sauger der sogenannte G a u t s c h k n e c h t. Diese einfache V o r r i c h t u n g ist n i c h t s weiter als ein langes Spi'itzwasserrolir mit senkrecht zum Siebe stehender enger Mündung, das über die ganze M aseliiiien breite g e f ü h r t werden k a n n u n d zu diesem Zwecke in Schienen l ä u f t (Abb. 113).
t Abb. 113
Gautschknecht.
Soll n u n d a s Papier von der unteren Gautschwalze auf dea ersten Naßfilz ü b e r g e f ü h r t werden, so stellt der Siebjunge den G a u t s c h k n e c h t ganz n a c h außen, so d a ß vom Rande nur ein schmaler, etwa 20 cm breiter Streifen bleibt. Der feine k r ä f t i g auf das Sieb a u f t r e f f e n d e W a s s e r s t r a h l wirkt auf d i e noch a n dieser Stelle empfindliche S t o f f b a h n wie eine Schere und t r e n n t diese in der eingestellten Breite. I s t dieser schmale Streifen abgehoben u n d weitergeführt, so wird der G a u t s c h k n e c h t l a n g s a m in den • Schienen über d a s Sieb geschoben, wodurch der Streifen immer breiter und breiter wird, bis schließlich das Papier in voller Breite n a c h vorn l ä u f t . E i n e Einrichtung, die zum Erzielen einer schöneren geschlossenen Durchs i e h t besserer Papiere u n d zum Hervorrufen der n a t ü r l i c h e n oder e c h t e n Wasserzeichen unerläßlich ist, ist die auf dem Siebe aufliegende V o r d l ' u c k w a l z e oder der E g o u t t e u r (im Englischen Dandyroller gen a n n t ) . Dieser ist eine leichte, aus feinmaschigem Bronzedrahtgewebe bestehende Walze, die n a c h d e m ersten Sauger, also dort, wo die S t o f f b a h n nooli ganz bildsam u n d empfindlich ist, u n m i t t e l b a r auf diese a u f g e l e g t wird. Dieser E g o u t t e u r s c h l i c h t e t gleichsam die Oberfläche des auf dem Siebe laufenden Stoffes, sobald sein Gewebe r e c h t fein u n d g l a t t ist, er erzeugt d i e n a t ü r l i c h e n W a s s e r z e i c h e n , sobald deren Gegenbild auf seiner M a n t e l f l ä c h e mit feinem Bronzedraht a u f g e l ö t e t ist. Die E r h ö h u n g e n d r ü c k e n . sich d a n n beim L a u f e n der Maschine in die zarte S t o f f b a h n ein und
Die Papiermaschine.
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erzeugen dünn« Stollen, wo wolliger F a s e r n zu liegen kommen. Deshalb s i n d ja a u c h die Wasserzeichen im d u r c h f a l l e n d e n L i c h t e heller. Die Kunst, der Wasserzeicheiibildnng ist zu hoher Vollendung gestiegen und nicht nur Schriftzeichen, sondern Bilder aller Art können so geschaffen werden. Neben solchen hellen Stellen lassen sich a u c h dunklere durch Vertiefungen im. Egoulteur schaffen, weil sich dann mehr Stof fa.se rn a n die vertieften Stellen schieben. Damit eine solche Walze in dem auflaufenden Teile stet» sauber und frei von etwa mit abgehobenen Jj'äserelicn ist.,- wa.s j a ihrem eigentlichen Zwecke entgegenwirken würde, gleitet auf der Soheilellinie ein gut mit Wasser bespülter Filzstreifen, der den Egoutteur reinigt und gleichzeitig als Bremse wirkt, so daß das Verla,ufen desselben verh ü t e t wird. An der Stelle, wo sich die Mantelfläche des Zylinders von d e r S t o f f b a h n abhebt, bilden sich je nachdem das Papier stärker oder schwächer geleimt ist, mehr oder weniger Sehaunibla,sen. Wird d e r e n ' E n t stehen n i c h t verhindert., so laufen sie auf der S t o f f b a h n mit, und erzeugen im Papier schlecht aussehende Schaumflecken. Man wendet dagegen ein g u t e s und sicher wirkendes Mittel aai. Bei schmalen Maschinen bläst m a n mit der von einem kleinen Ventilator kommenden D r u c k l u f t die Blasen weg, so. daß da.s .Mündungsstück des Drueksehlauohes a.n der einen Seite des E g o u t t e u r s e n d e t und die L u f t die Auflagestelle bestreichen kann. Bei breiteren Maschinen genügt das nicht, weil d a n n der Druck der L u f t so stark genommen werden müßte, daß die Papierbahn gefährdet ist. Man f ü h r t deshalb d i c h t hinter dem E g o u l t e u r über die Maschine ein eng d u r c h l ö c h e r t e s Messingrohr, durch welches man Dampf strömen läßt, de? .alle Blasen zerstört. •Ein E g o u t t e u r ist sehr vorsichtig zu behandeln, denn jede Verletzung .seiner Mantelfläche m a r k i e r t sich im Papier. Seine Breite richtet sich nach der Maschine, f ü r die er bestimmt ist, sein Durchmesser nach dem Papierformal, welches mit Wasserzeichen zu versehen ist. Die schlichtende Wirkung k a n n gewünschtenfal Is d u r c h Auflegen zweier hintereinander angeordnete Egout teure e r h ö h t werden. Ein wesentliches Moment f ü r das richtige Arlioiton der ganzen Siebpartie ist die Anordnung zahlreicher S p r i t z r o Ii r e an geeigneten Stellen Der FriscJiwasscrverbrauch einer Papiermaschine ist sehr groß und es darf d a m i t auch nicht gespart werden, denn jeder mit Papierstoff in Berührung gekommene Walzen- oder Siebteil ist mit feinen Eäserchen behaftet, er muß aber unbedingt sauber sein, wenn er gut arbeiten soll. So wird auch das von der Ciautsche kommende Sieb m e h r f a c h abgespritzt, der freie Teil r! Brustwalze, der unteren Gautschwalze usw. Im Anschluß an die' Spritzrohre sei hier die überaus wichtige F o r m a t . s p r i t z e erwähnt, d a s sind zwei zu beiden Seiten der Maschine oberhalb des Sielies hinter dem Egoutteur angebrachte Spritzhälmcheu, die das Format, die Breite der P a p i e r b a h n abgrenzen und deren feiner Wässerstrahl gleichfalls trennend wirkt wie der des Gautscliknechtes. Obgleich die Breite der Papierbahn d u r c h die Deckelriemen festgelegt ist, spritzt man d o c h einen schmalen R a n d a n beiden Seiten weg, einmal weil der von den Deckelriemen gebildete S t o f f r a n d n i c h t scharf ist. währen.1 andererseits gerade beim Abspritzen m i t dem feinen Wasserstrahl durch den zur Seite gedrängten Stoff die R ä n d e r verstärkt und damit gefestigt werden, u n d wohl a u c h weil beim W e c h s e l n der F o r m a t e in geringen Grenzen das Vers t e l l e n des F o r m a t w a g e n s zu umständlich ist. Man könnte dem gegenüberS c h u b e r t , Papierfabrikation.
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Die Prapiermasclune
halten, doch den Hand mit d u r c h die Maschine laufen zu lassen und e r s t a m f e r t i g e n Papier abzuschneiden. Dies würde äbsr u n n ö t i g ' d i e Trnckenp a r t i e überlasten, d e n n jeder a u c h noch so schmale Streifen e r f o r d e r t 'Wärme und Arbeit zum Trocknen," es würde den Abschnitt des fertigen Papieres unnötig verbreitern, der als Ausschuß schwieriger zu verarbeiten ist, als d e r noch n i c h t getrocknete, sondern lose zusammenhängende in den Siebkanal fallende leicht wieder a u f l ö s b a r e S t o f f r a n d . Der e r w ä h n t e S i e b k a n a l ist ein sich unter der ganzen N a ß p a r t i e hinziehende«, betoniertes, n a c h der Brustwalze zu abfallendes Becken oder „ S c h i f f " , das b e s t i m m t ist, das s t o f f h u l i i g e Spritzwasser, den Gaittsclibrucli und di,e abgespritzten S t o f f r ä n d e r zu sammeln. Von hier wird dieser n o c h wertvolle Stoff in Stoi'fänger (s. d.) geleitet u n d eingedickt d e n Holländern wieder zugeführt. Dicht h i n t e r d e r unteren Gautschwalze läuft der Naßiilz der e r s t e n P r e s s e , die einen Teil der P r e ß p a r t i e bildet, des zweiten Abschnittes der gesamten Naßpartie. Die von der Gautsche kommende S t o f f b a h n h a t immer noch einen Wassergehalt von e t w a 80 o/0 (also 20 o/0 L'rockengehalt), der d u r c h das Pressen der Naßpressen bis auf 50 o/0 bei gutem Arbeiten der Walzen h e r u n t e r g e d r ü c k t werden soll. Die fein .zusammenhängende S t o f f b a h n wird zwischen den Preßwalzen auf N a ß f i l z e n h i n d u r c h g e f ü h r t . Diese sind starke, saugfälxige Filze verschiedener Webarten. Die ersten Naßfilze müssen die S t o f f b a h n leichter entwässern können und sind d e s h a l b weitmaschiger gewebt als der d r i t t e Naßfilz. Man kann infolgedessen niemals einen zweiten Naßfilz in die d r i t t e Presse einziehen, wohl aber u m g e k e h r t , wenn letzteyer n i c h t m e h r neu ist. Drei Pressen sind notwendig, weil die S t o f f b a h n mit zunehmendem Druck zu pressen ist. Ein nur einmaliger zu s t a r k e r Druck würde sie verdrücken und eine schlecht ausseilende Filzm a r k e auf dem f e r t i g e n Papier erzeugen. Die erste und .'.weite Px'esse sind in ihrem Bau gleichartig. Auf einer unteren Walze liegt eine oben; a u f , d e r a r t , daß deren Achse n i c h t senkrecht über dar Achse der unteren Walze liegt, sondern im Sinne der P a p i e r l a u f r i c h t u n g etwas zurück. Aus dem Grunde nämlich, damit das aus der S t o f f b a h n ausgepreßte und auf der unteren Walze abfließende Wasser rascher abfließen k a n n u n d n i c h t d u r c h di« Rotation der Walze zu lange a n der Preßstelle spielt. Das Material dieser Walzen ist Gußeisen, welches m i t einem entsprechenden M a n t e l überzöget! ist. Dieser ist bei den unteren. Walzen aller drei Pressen j e t z t zweckmäßigerweise immer Gummi, der genügend fest u n d doch weich ist. Die erste obere Preßwalze ist Grauguß, wogegen die zweite und d r i t t e Preßwalze einen Bronzemantel haben. G r a u g u ß selbst ist j a in B e r ü h r u n g m i t d e m feuchten. Stoff u n d dem vielen Wasser aü und f ü r sich ein ungeeignetes Mjat,erial, d e n n bei geringster Nachlässigkeit, bilden sich Roststellen, d i e sich im Papier als b r a u n e F l e c k e n markieren u n d Ausschuß erzeugen. Diese B e f ü r c h t u n g t r i f f t f ü r die Bronzemäntel der zweiten u n d d r i t t e n oberen Preßwalzen n i c h t zu. Trotzdem kann die erste Presse n i c h t m i t einem Bronzieüberzug versehen werden, da dieses Material zu dicht, zu speckig ist, n i c h t porös genug, um d e n noch so sehr f e u c h t e n Stoff gut a b h e b e n zu können. An einem Bronzemantel der ersten Presse würde die Stoffbahn, kleben bleiben u n d a u f l a u f e n . Gern verwendet man. neuerdings d e s h a l b polierte S t e i n - ( G r a n i t - ) W a l z e n , die f ü r jede Presse gut geeignet sind. Aüf jeder oberen Walze m u ß ein sich über die ganze Breite erstreckender Schaber a n g e b r a c h t sein, der diese von Stoffäserchen n n d h ä n g e n -
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Die Papiermaschine.
gebliebener Harzteilchen säubern muß, und der andererseits bsim Beißen der S t o f f b a h n verhüten soll, daß diese um die Walze l ä u f t . Die Schaber s i n d d e m Material der Walze a n g e p a ß t e Bronze- oder Eisenbleche ( f ü r Steinwalzen Hartgummischaber), die' e t w a 10- cm h i n t e r der Scheitellinie im Sinne der D r e h r i c h t u n g der Walzen in spitzem Winkel auf diesen a u f liegen. E r w ä h n t sei d i e von einigen P r a k t i k e r n als unerläßlich vertretene Schaherbewegung. Durch Exzenter werden die Schaber langsam parallel zur Auflagiekante h i n - u n d herbewegt, was den Zweck haben soll, alle e t w a f e s t g e k l e m m t e n E r d e t e i l c h e n wegzuschieben, d a m i t sich d u r c h die scharfen Kantien derselben keine Verletzungen der Mantelfläche ergeben. N a c h i n d e r e r Ansicht m u ß ein Schaber unbeweglich liegen, d a m i t er sich einschleift u n d d a n n e r s t r i c h t i g seinen Zweck e r f ü l l t . Die Pressung der S t o f f b a h n wird einmal durch die Schwere der oberen Walzen hervorgerufen, sie wird aber noch d u r c h eine auf die Walzenlager wirkende Hebelübertragung d u r c h Auflegen von Gewichten erhöht. Die d r i t t e P r e s s e unterscheidet sich von den ersten beiden dadurch, daß si,e als S t e i g p r e s s e ausgebildet ist (vergl. Abb. 116). Der zweite Naßfilz g i b t d i e S t o f f b a h n a n eine Leitwalze ab, von wo sie senkrecht n a c h oben über eine zweite Leitwalze g e f ü h r t u n d gewendet wird. Die d r i t t e Presse wendet also die P a p i e r b a h n und preßt sie auf d e r anderen? Seite. Der s e n k r e c h t e Lauf der B a h n von unten n a c h oben u n d die d a d u r c h bedingte F i l z f ü h r u n g in senkrechter R i c h t u n g geben dieser Presse d e n Namen Steigpresse. "Wie das Sieb, so sind a u c h d i e Naßfilze starker Abnutzung u n t e r worfen. Der feine Wollüberzug a r b e i t e t sich ab, Stoff und Erdeteiichen verschmieren den Filz m i t der Zeit so, d a ß damit schließlich ü b e r h a u p t n i c h t m e h r gearbeitet werden kann. Ein schlechter Filz ist sofort aus der Moschino zu 'nehmen u n d in der F i l z w ä s c h e waschen zu lassen. D a d u r c h wird er sauber u n d a u c h wieder wolliger. Es k a n n jedoch ein Filz meist n u r einmal, allerhöchstens zweimal gewaschen werden, d a n n ist er n i c h t m e h r zu gebrauchen. Um zu erreichen, daß das F i l z t u c h immer breit g e s t r e c k t ohne F a l t e n zwischen den Walzen d u r c h l ä u f t , ist es a n den weitesten Umk e h r p u n k t e n über e i n e als Spiral walze ausgebildete B r e i t s t r e c k w a l z e g e f ü h r t . Diese ist eine Kupferwalze, auf die s t a r k e r K u p f e r d r a h t von der Mittie a u s g e h e n d rechts- und linksgängig in schraubenlinigem Längs verl,ruf aufgelötet ist. D a d u r c h wiiid das Tuch immer g l a t t gestrichen. Das Verlaufen des Filzes wird genau wie bei dem Siebe durch entsprechendes Verstellen einer Regulierwalze verhütet. Es ist n i c h t zu umgjehen, d a ß die S t o f f b a h n a n den Pressen d u r c h Zufälligkeiten einreißt und d a n n immer n a t ü r l i c h erst mit größerer M tilie u n t e r Stoff- und Zeitverlust wieder a u f g e f ü h r t werden kann, indem der Gautschknjecht bis auf einen etwa 20 cm breiten Streifen ¡uizustellen ist. Um n u n zu verhüten, daß infolge eines kleinen Einrisses die ganze B r e i t e des Stoffes wegreißt, f ü h r t man um die obere Preßwalze feine Wollfäden, (sog. P r e ß f ä d e n ) die etwa doppelte Länge des W a d e n u m f a n g e s haben, über den Schaber weg, die ein Stück mit dem Papier laufen. Reißt zwischen 2 solchen Fäden, die e t w a alle 20 bis- 30 e m angeordnet sind, d i e S t o f f b a h n ein, so geht die Rißstelle hier nicht weiter. Man Jiat nur nötig, die in F r a g e kommenden F ä d e n mit dem über den Schaber laufenden Ende gegeneinanderzuführen, wodurch sich das Loch in der S t o f f b a h n wieder schließt. Durch diese einfache V o r r i c h t u n g wird ein langwieriges A u f f ü h r e n vermieden. 16*
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Ein ganz besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, daß die Walzer, gut teingeschliffen sind, d. h. überall gleichmäßig und genau aufeinander aufliegen, keine hohlen Stellen zeigen und dort das Papier weniger presset. Man, erkennt eine solche Stelle daran, daß das aus dem Papier ausgepreßte, -auf der unteren Walze ablaufende Wasser auf dieser nicht gleichmäßig stark iiui d r e i ganzen Breite der Walze abläuft, sondern dort schwächer, wo weniger gepreßt .wird. Es sind deshalb die unteren Gummiwalzen nachzuschleife;. und den oberen Walzen anzupassen. Wenn letztere zu große Verletzungen aufweisen, müssen sie aus der Maschine genommen und in der Fabrik nachgearbeitet werden. Das Schleifen der unteren Walzen ist eine Kunstfertigkeit, und muß sorgfältig ausgeführt werden, weil durch gutes Arbeiten einer Presse nicht nur deren Wirkungsgrad erhöht, sondern auch Dampf./rsparnis und gleichmäßiges Papier erzielt wird. -Man schleift heute die Walzen häufig mit dem S c h n i t z e r s c h e n S c h 1 e i f a p p a r a t (Abb. 114). Bei diesem werden einige Bogen grobes Schmirgel leinen an einem Holzbacken festgeklemmt, der an einem Hebelarm befestigt gegen die Walze gepreßt wird. Mit Hilfe einer in l' uiiruags.sehlenen gelagerten Schraubenspindel kann der llcbel über Masehiacn-
Abb. 114.
Walzenschleifapparat System Schnitzer.
b r e i t e hin- und hergeführt werden. Die Spindel muß natürlich der AV'alzen¡ach.se genau parallel liegen. Will man schleifen, so stellt man gegen die ^untere Walze ein Spritzrohr an, läßt die Walzen laufen und preßt sanft.' Die hohle Stelle auf der Gummiwalze wird sich sofort durch ihren Wasserglanz herausheben, während die scharf aufeinander liegenden Stellen matt, erscheinen. Über letztere wird man natürlich zunächst den Schleifbacken •so lange führen, bis glänzende und m a t t e Stellen ausgeglichen sind. Hat Hin ix keinen Schnitzerschleifer zur Hand, kann man sich dadurch helfen.
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d a ß man das Schmirgelleinen auf ein Brett legt, dies unten einklemmt und •ioben gegen die Walze drückt. Dies erfordert natürlich größere Übung •und Aufmerksamkeit. In Abbildung 115 ist die Siebpartie und in Abbildung 116 sind die Naßpressen einer Papiermaschine von J . M. Voith in Heidenheim dargestellt. Bis hierher geht die. Naßpartie der Papiermaschine und es beginnt in einem etwa 1 / 2 bis 1 m breitem Abstände, über den die nunmehr schon ziemlich feste Stoffbahn geführt wird, die T r o c k e n p a r t i o . Diese besteht aus der Stuhlung, einem hohen starken Gestell, in welchem die Trockenzylinder in verschiedenster Anordnung gelagert sind. Der Abstand zwischen Naß- und Trockenpartie gestattet dem Maschinenführer und den Gehilfen, schnell und bequem nach der Transmissionsseite der Papiermaschine gelangen zu können. Iti der Trockenpartie wird dem Papier durch Wärme das übrige Wasser entzogen, indem die Bahn meist durch stetes Wenden abwechselnd auf beiden Seiten um die Trockenzylinder geführt wird. Die Anzahl dieser Zylinder ist je nach der Größe der Maschine ganz verschieden, sie schwankt von etwa 8 bis zu 24 Stück und mehr. Aus Eisen hergestellt, kann bei ihnen der Bronze- oder Kupfermantel entbehrt werden; die Mantelfläche muß jedoch gut poliert sein. Jeder Zylinder wird mit Dampf geheizt, der als Abdampf der Antriebsmaschine oder als Abzapfdampf der Dampfturbinenanlage usw. je nach den besonderen Verhältnissen auf rd. 2,6 Atm. und gieringer gemindert verwendet wird. Zuführung des Heizdampfes und Abführen des Kondenswassers erfolgen auf der Antriebsseite der Papiermasch ine aus jedem Zylinder dadurch, daß das enge Heizdampfrohr in das KondensWasserrohr eingefügt mit diesem durch den Lagerzapfen des Zylinders geführt mit Stopfbüclisenpackung gedichtet ist. Der in den Zylinder eintretende Dampf kondensiert sich naturgemäß. Das an dem tiefsten Punkte im Innleren dies Zylinders mündende Ende des Kondenswasserrohres ist zur Entfernung des heißen Wassers entweder als Schöpfschaufel ausgebildet •oder es wirkt bei neueren Maschinen als Heber durch den Dampfdruck. Jedenfalls muß das Kondenswasser sorgfältig und rasch entfernt v/erden. Empfehlenswert ist hier die „ P u s e y j o n e s " D a m p f d i c h t u n g , wie sie zuerst von der Pusey & Jones Company in Wilmington Delaware V. St. A. ausgeführt wurde, die gleichzeitig Stopfbüchsendichtung und Sicherheitsventil ersetzt. Die Anordnung zeigt Abb, 117. Der Dampf tritt durch das Rohr a, gteht durch das Auge des Ventils V nach der Trockentrommel; das Niederschlagewasser geht durch das Heberohr h in das Bohr b. Das Dichtungsvientil V, das gleichzeitig als Sicherheitsventil dient, wird durch eine Schelle mittels regelbaren Federdrucks gegen seinen äußeren linsenförmigen Sitz gepreßt, nach innen zu dient eine saubere ebengeschliffene Flächte als Dichtung' gegenüber dem sich drehenden Halse, der mit der Trockentrommel verbunden ist. Besonders ist beim Arbeitsan-fang darauf zu achten, daß das Kondensationswasser sorgfältig und rasch entfernt wird, denn gerade die verhleenendsten T r o c k e n z y l i ' n d e r e x p l o s i o n e n sind vielfach darauE zurückzuführen, daß zuviel Wasser im Zylinder stand. Dies kühlt sich nach langiem Stillstand ab. Wird dann die Maschine angeheizt ohne zu laufen, so erwärmt sich der obere von Dampf bespülte Zylinderteil stark, und dort, wo das Was sie r steht, bleibt er kalt. Sobald dann die Maschine in Gang kommt, wird das Wassier über die heiße Zylinderfläche "fließen,
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der Mantel reißt gegebenenfalls d u r c h die ungleichmäßige Ausdehnung u n d eine Explosion ist die Folge. Stets ist deslmlb bei dein A n h e i z e n d e r P a p i e r m a s c h i n e unbedingt darauf zu achten, daß die Trockenpartie schon l ä u f t . Die Kondenwasserrohre müssen außen natürlich so abgo-
Abb
117.
Puseyjones Dampfdichtung.
schlössen sein, d a ß ein dauerndes Abfließen des Walsers ermöglicht ist bei unbedingter Durchlässigkeit f ü r Dampf. Mail,kann dies erreichen, indem m a n a u jedes Rohr ©inen Kondenstopf anschließt, die in der bekannten Weise wirken. Oder m a n vereinigt alle Rohre in einem Sa.mmelrohr, f ü h r t dies senkrecht n a c h u n t e n in ein weiteres idies umschließendes Kohr, das sich mit Wasser f ü l l t . Die Höhe der gegeudrüokenden Wilssersäule entspricht d a n n cfem D a m p f d r u c k in den Zylindern. Durch Manometer ist der Druck des zur Verfügung stehenden Dampfes und der geminderte Druck in den Zylindern zu überwachen. Letzterer ist n a t ü r l i c h bedeutend geringer. Vor allen Dingen m u ß das die zuströmende Dampfmenge regelnde Ventil a n der F ü h r e r s e i t e der Maschine bequem zum leichten K.'dienen a n g e b r a c h t sein. Durch Zugeben von mehr oder weniger Dampf kann ein Papier trockener oder f e u c h t e r gearbeitet werden. Es lä.ul't richtig, wenn der letzte Filz vor dem Feuclitglättwerk ganz schwach d a m p f t . Die T r o c k e n f i l z e pressen die Papierbahn an den Truokenzvlinder, sie sind dicke k r ä f t i g e Wollgewebe, a n welche wegen des fortgesetzten Wechsels von F e u c h t i g k e i t u n d Wärme große Anforderungen bezüglich ihrer H a l t b a r k e i t gestellt werden. Sie müssen, um ihren Zweck /,u erfüllen, s t a r k gespannt sein. Sie s i n d um etwa, 2/:1 bis 3 / 4 des Zylinderuinfanges gelegt, gehen über stark gebaute Leitwa.lzen, können d u r c h je eine Spannwalze gespannt oder gelockert u n d durch eine Regulierwalze gerade g e f ü h l t werden. Aus Abbildung 118 ist die Anordnung dieser Teile ersichtlich. Weil die Trockenfilze selbst eine große Menge F e u c h t i g k e i t a u f n e h m e n , f ü h r t m a n sie noch über F i l z t r o c k n e r , die ä h n l i c h wie die Trockenzylinder, nur kleiner g e b a u t sind und nur den Zweck haben, den Filz zu trocknen.
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Auf ( i r u n d der T a t s a c h e , d a ß die S t o f f b a h n in der N a ß p a r t i e d u r c h die Pressen g e d e h n t wird, in der T r o c k e n p a r t i e a b e r d u r c h die s t a r k e E r w ä r m u n g b e t r ä c h t l i c h s c h r u m p f t , m u ß d e r A n t r i e b d e r einzelnen Teile so sein, d a ß m a n d u r c h G c s c h w i n d j g k e i t s r e g e l u n g d e m C h a r a k t e r der P a p i e r b i l d u n g R e c h n u n g t r a g e n k a n n . L a u f e n s o m i t in d e r T r o c k e n p a r t i e alle T r o c k e n z y l i n d e r mit gleichem Antrieb, so ist i h r U m f a n g n a c h d e m E n d e zu zu vierringern. Oder nvin u n t e r t e i l t die P a r t i e in einzelne Gruppen, die f ü r siel) a n g e t r i e b e n u n d geregelt worden k ö n n e n , bei d e n e n a u c h d e r Z y l i n d e r uml'ang bis auf die letzten Zylinder, die n u r wenige Millimeter kleiner zu s e i n b r a u e h e u als die übrigen, der g l e i c h e ist. Aus der G r u p p e n e i n t e i l u n g e r g i b t sich a u c h die Größe eines Trockenfilzes, den m a n ü b e r 2 oder 3 T r o c k e n z y l i n d e r f ü h r t . Stets m u ß jeder T r o c k e n f i l z in jede G r u p p e seiner Größe n a c h passen, denn würde in,:in g e z w u n g e n sein, verschieden große T i o c k e n f i l z c - v o r r ä t i g zu haben, so vergrößert sich das L a g e r u n n ö t i g , .verteuert s i e h das E i l z k o n t o u n d e r s c h w e r t die Bestellung. E i n Troekenfilz k a n n 1 bis 1 i / 2 J a h r l a u f e n . A u c h die T r o c k e n z y l i n d e r m ü s s e n i m m e r sauber und f r e i von Fa-sern g e h a l t e n werden, w e s h a l b a u c h hier S c h a b e r a n g e b r a c h t sind. Durch di,e T r o c k n u n g a n den Z y l i n d e r f l ä c h e n e n t s t e h t in der uml a u f e n d e n P a p i e r b a l m eine Bewegung der F a s e r n , diese verschieben sich, r i c h t e n sieli a u f , wodurch die O b e r f l ä c h e r a u h wird. E s i s t d e s h a l b nach d e m letzten Zylinder der Gruppe, wo das P a p i e r noch ganz wenig f e u c h t ist, das I1' ,e u c h t g 1 ä 11 w e r k e i n g e b a u t . E s ist dies in der Kegel e i n u,us 3 pol ¡¡erteil S t a h l w a l z e n b e s t e h e n d e s Pretiwerk, welches das Papier leicht glättet. H i n t e r diesem F e u e h t g l ä t t w e r k l ä u f t die B a h n meist, n o c h m a l s ü b e r einen großen Trockenzylinder, wo ihr der letzte liest F e u c h t i g k e i t entzogen wird, u n d vierläßt d a n n , i n d e m sie n o c h ü b e r einem K ü h 1 z y 1 i 11 d e r gekühlt, wird, die T r o e k e n p a r t i e . Die A n o r d n u n g des Kühlzylinders i s t n o t w e n d i g , weil sonst in der P a p i e r b a h n bei der W e i t e r b e h a n d l u n g i m Kalander K i t z e l ' a l t e 11 e n t s t e h e n würden. In Abb. 118 ist die T r o c k e n p a r t i e einer großen modernen Papierm a s c h i n e von J . M. Voith, H e i d e n h e i m d a r g e s t e l l t . Das N a c h a r b e i t e n des n u n f e r t i g e n l'apieres b e s t e l l t in dein Trockenglätter,. welches g e w ö h n l i c h s c h o n auf der P a p i e r m a s c h i n e d u r c h ein T r o c k e 11 g 1 ä 1 1 w e r k , e i n e n K a l a n d e r erfolgt. E s ist dies eine ä h n lich dem F e u c h t g l ä t t w e r k a u s m e h r e r e n Slahlwalzen, g e b i l d e t e Presse, die g e s t a t t e t , s c h o n auf der M a s c h i n e d e m P a p i e r eine größere oder s c h w ä c h e r e G l ä t t e zu geben, je n a c h d e m m a u es d u r c h alle Wabzen l a u f e n läßt oder n i c h t . S a t i n i e r t e Papiere m ü s s e n n a t ü r l i c h zur E r z i e l u n g h ö c h s t e n Glanzes in b e s o n d e r e n Sa.tinierwerken n a c h g e a r b e i t e t werden. Die M a s c h i n e n - K a l a n d e r h a b e n Stahlwalzen, von denen die u n t e r s t e a n g e t r i e b e n ¿st. Die übrigen Walzen, die sich mit einer S c h r a u b e n s p i n d e l a n p r e s s e n lassen, l a u f e n d u r c h F r i k t i o n mit, eilen infolge der Reibung etwa.s n a c h u n d w i r k e n somit g l ä t t e n d auf die Pa,pierfläche ein. Besondere Aufmerksamkeit, ist diesen' e m p f i n d l i c h e n S t a h l p r e ß w a l z e n zuzuwenden. Wie bei d e n N a ß p r e s s e n k ö n n e n a u c h h i e r d u r c h kleine Zufälligkeiten, d u r c h h a r t e S c h a b e r s t e l l e n usw. hohle Stellen e n t s t e h e n , die d a n n die d u r c h l a u f e n d e P a p i e r b a h n n i c h t so f e s t p r e s s e n u n d weiche Stellen erzeugen. Diese k ö n n e n zu g r ö ß t e n Ubelstänclen f ü h r e n , insofern n ä m l i c h , als ein solches P a p i e r im S a t i n i e r w e r k oder R o l l a p p a r a t , nur mit größter .Mühe u n d u n t e r Zeitverlust zu v e r a r b e i t e n ist. Man hat
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a l s o a u c h h i e r h e l f e n d einzugreifen, sobald ein K a l a n d e r n i c h t g u t a r b e i t e t . Das N a c h s c h l e i f e n e r f o r d e r t a b e r h i e r eine n o c h größere .Sicherheit und P r a x i s a l s bei d e n Naßpressen. E i n Mittel, bei d e m n i c h t s zu verderben ist, d a s a h e r a u c h n u r kleine F e h l e r a u s g l e i c h t , ist dies, d a ß m a n beim Leerg a n g der M a s c h i n e den K a l a n d e r m i t W a s s e r b e s p ü l t u n d u n t e r l e i c h t e m l'r.eßdruck m i t l a u f e n läßt. Mit f e i n s t e m Schmirgel h i l f t man a n d e n s c h l e c h t e s t e n Stellen n a c h . D a d u r c h s c h l e i f e n sieh n a c h und n a c h die W a l z e n von selbst g u t zusammen. Hascher a r b e i t e t m a n bei sehr s c h l e c h t e n Walzen m i t S c h w e f e l s ä u r e . Dies e r f o r d e r t n a t ü r l i c h g r ü ß t e Vorsicht-, da a n d e r e n f a l l s die W a l z e n noch m e h r verdorben werden können^. E s wird di,es Schleifen kurz gesagt f o l g e n d e r m a ß e n a u s g e f ü h r t . Auf die h o h e n Stellen d e r Walzen, a l s o dort, wo m a n nicht h i n d u r c h s e h e n k a n n , t r ä g t m a n k o n z e n t r i e r t e S c h w e f e l s ä u r e auf u n d läßt dabei d e n K a l a n d e r n a t ü r l i c h l a u f e n . H a t sich die Säure verteilt, -so k o m m t gleich d a r a u f auf dieselbe .Stelle Wasser. D a d u r c h wird : eine große W ä r m e e n t w i c k e l t , und diese v e r u r s a c h t d a n n in V e r b i n d u n g m i t der Säure, daß feine E i s e n s c h u p p e n a b s p r i n g e n . Die h o l d e n Stellen, wo die S c h w e f e l s ä u r e n i c h t a n g r e i f e n soll, m ü s s e n g u t d u r c h A u f t r a g e n von S t a u f f e r f e t t g e s c h ü t z t sein. Sobald die W a l z e n zu trocken werden, h a t m a n s o f o r t e n t w e d e r Säure oder W a s s e r n a c h z u g e b e n . Man m u ß selbst g e n a u b e o b a c h t e n , wann die h o h e n Stellen a b g e a r b e i t e t u n d die Walzen e i n g e s c h l i f f e n sind. L ä ß t m a n einen solchen K a l a n d e r d a n n noch kurze Zeit e r s t m i t W a s s e r , d a n n mit, Öl laufen, so e r s p a r t m a n s i c h d u r c h -sein g u t e s A r b e i t e n A u s s c h u ß und v e r h ü t e t außerdem, da.ß m a n die W a l z e n in d e r F a b r i k n a c h s c h l e i f e n lassen muß, was n a t ü r l i c h einen l ä n g e r e n M a s r h i n e n s t i l l s t a n d zur F o l g e h a t u n d a u ß e r d e m sehr t e u e r i s t . W e n n bei zu s t a r k e r B e l a s t u n g der K a l a n d e r a n f ä n g t zu , , r u n k s e n " Ist die S c h m i e r u n g m i t s t ä r k e r t r a g e n d e n ölen, z. B. mit liizinusöl. n o t w e n d i g . E i n Papier, d a s nur d u r c h den a u s Stahlwalz'en b e s t e h e n d e n M a s c h i n e n K a l a n d e r g e l a u f e n ist, ist in a- s c Ii i i n ; n »• 1 a 11. Eine höhere ( H ä t t e bezw. Satina,ge e r h ä l t m a n d u r c h die im f o l g e n d e n beschriebenen Kalander mit .abwechselnd a r b e i t e n d e n Jlii.rt.guU- und Papier- bezw. BauinwoiJwaJzen. Von den zahlreichen p r a k t i s c h e n Neuerungen im K a l a n d c r b a u seien a l s besondere Beispiele h e r a u s g e h o b e n die H o h l w a 1 z e (A n t i d e f 1 e k t i ci n s w a 1 z e) von C a r l S o h ü r m & n n in .Düsseldorf, dessen Anordn u n g der versetzten W;ilzen. der H e b e l b e l a s t u n g u n d d e r A n o r d n u n g Init e l a s t i s c h e n Knddruckwalzen u n d d e r K a l a n d e r a n t r i e b von K a r l K r a u s e in Leipzig. |
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Abb. 119.
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Hohlwalze nach Schümann.
Die H o Ii J w a J z e ( A n t i d e f l e k t i u n s w a l z e) nach Bauart S c h ü r m a n n ') ist in Abb. 119 im S c h n i t t d a r g e s t e l l t . Diese Uoiilwalzen werden d u r c h A u f p r e s s e n eines H a r t g u ß m a n t e l s auf eine s t ä h l e r n e Achse erzeugt. Es war bei d e n ä l t e r e n A u s f ü h r u n g e n d a b e i die V e r b i n d u n g zwischen M a n t e l u n d Achse n u r in der Mittie, bei der n e u e n in Abb. 119 g e z e i g t e n A u s f ü h r u n g d a g e g e n a n zwei s y m m e t r i s c h gegen die W a l z e n n i i t t e liegenden l
, 1). 11-P. Nr. 227295.
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Die Papiermaschine.
Stellen hergestellt. Durch diese Anordnung, wobei der Kern, die eigentlicheAchse, durch Hohlräume von der g l ä t t e n d arbeitenden W a i z e m n a i i t e l f l a c h e g e t r e n n t ist, fällt die D u r c h b i e g u n g wesentlich der nach den Oesetzen d e r B i e g u n g s f e s t i g k e i t g u t a u s f ü h r b a r e n S t a h l a ; hse zu, während die arbeitendeW a l z e n m a n t e l f l a c h e nicht wesentlich gebogen wird, a l s o p r a k t i s c h zylindrisch bleibt, gleichgültig, welcher Druck a u f die ZapRiii der Achse wirkt.' Bei der älteren Hohlwalzenbauart. wo die Verbindung /.wischen Achse und Hohlkörper in der Walzenmitte liegt, wird bei unsymmetrischer Belastung d a s d u r c h l a u f e n d e Papier im Q u e r s c h n i t t leichter eine s c h w a c h keilförmige Oestalt a n n e h m e n und n a c h der Mitte zu g e g e b e n e n f a l l s d ü n n e r als a m Rande der Walze werden. E i n ähnlicher N a c h t e i l wird sich beim S c h l e i f e n der Hohlkörper bemerklich m a c h e n können, wenn der S c h l e i f stein a m E n d e der W a l z e . a r b e i t e t ; in diesem F a l l e wird die Walze dem Drucke der S c h l e i f s c h e i b e mehr weichen, a l s wenn die Scheibe in der Mitte der Walze a n g r e i f t , wenn nicht g e r a d e zwei gegenüberliegende Scheiben zugleich arbeiten. Die "Mantelfläche behält d a n n n a c h den Enden zu einen größeren D u r c h m e s s e r a l s in der Mitte. "Weiterhin liegen bei dieser älteren A n o r d n u n g die g e f ä h r l i c h s t e n Biegungsinomente sowohl des Hohlkörpers a l s a u c h der Walze in der Walzenm i l t e . wozu noch die beim E i n p r e s s e n der Walze erzeugte innere S p a n n u n g des Mantels kommt. Diese vorstehend erwähnten Mängel der Hohlwalze zu vermeiden und deren Vorteile beizubehalten, ist der Zweck der jetzigen B a u a r t , bei der die K r ä f t e v e r t e i l u u g d u r c h a u s g ü n s t i g ' i s t . Brechen oder Aufreißen des H o h l körpers beim E i n p r e s s e n der A c h s e oder nachher während der Arbeit ist bei der neueren A u s f ü h r u n g so g u t wie a u s g e s c h l o s s e n , weil die Achse d e m Hohlkörper zwei T r a g s t e l l e n bietet, wodurch s i c h die innere S p a n n u n g des letzteren beim E i n p r e s s e n der A c h s e a u f zwei Stellen verteilt. Man darf a l s o bei diesen Walzen die innere S t a h l a c h s e b e d e u t e n d fester einpressen a l s bei solchen mit einer TragstelJo. wodurch a u c h größere Sicherheit gegen Verdrehen geboten wird.
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Abb 120
.Sclhirmanru-clie Hebelanördrung.
D i e Papiermaschine.
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Bei W a l z e n von 1.5 bis • > m A r b e i t s b r e i t e ist die Diircliliifjruii^r tl.> .Mantels h ö c h s t e n s ein Vierlei clor D u r c h b i e g u n g e i n e r V o l l b a d wa Ize mil g l e i c h e m A u ß e i u l u r c h m e s s e r , wogegen d a s G e w i c h t der letzteren bei g l e i c h e n A b m e s s u n g e n von d e m G e w i c h t d e r d o p p e l s e i t i g e n H o l d w a l z e um '¿i> ", a b w e i c h t . A u c h die L a g e r z a p f e n selbst k ö n n e n bei diesen d o p p e l s e i t i g e n H o h l w a l z e n d ü n n e r a l s s o n s t g e h a l t e n w e r d e n , so d a ß d a m i t ein g e r i n g e r e r K r a f t v e r b r a u c h gewährleistet ist. Diese n e u e Walze k a n n mit ('¡uuimi-, K u p O r - oder ü r o n z e m a n t e l vers e h e n a u c h m i t Vorteil zu \ a l.>| u eß- und (!a u l s c h p r e I.! wa Izen verwandt « e r d e n . Die S c h ü r m a n n s c h e I l e b e l a n o r d n u n g f ü r K a l a n d e r zeigt Abb. 12t). w ä h r e n d die w e i t e r linier gegebene Abb. 121 die l l a u a r t des Wa lzenge-^t el les erkennt n läl.it. Über den Z a p f e n l a g e r n d e r o b e r s t e n Walze b e f i n d e t sich, wie l a s t a l l g e m e i n g e b r ä u c h l i c h , ein e i n a r m i g e r Hebel II m i t d e m f e s t e n D r e h p u n k t A u n d d e m A n g r i f f s p u n k t : Ii f ü r die Z u g s t a n g e Z. (Abb. 120.) Miese Z u g s t a n g e Z ist, i m G e g e n s a t z zu den b i s h e r i g e n K o n s t r u k t i o n e n , in d e m D r e h p u n k t C m i t e i n e m W i n k e l h e b e l W v e r b u n d e n , der sich um rp • E g e w ä h l t wird. i n AJ>1>. Î 2 3 u n d 121 ist d.-sr (iegensatz zwischen Jucht seitlich vers e t z t e n Walzen u n d den r i c h t i g versetzten Walzen n o c h m a l s k l a r gezeigt. Bei den b e k a n n t e n l ' a p i e r k a l a n d e r n mit 9 bis 14 oder m e h r Walzen wird •der D r u c k "des ¡ganzen W a l z e n s y s t e m s von einer obersten und u n t e r s t e n IIa, vi g u ß w a. 1 z e a u f g e n o m m e n . Hierbei erweisen sich f o l g e n d e .Mängel: Die v o r e r w ä h n t e n Hartwa-lzen sind wegen i h r e r erforderlichen Dicke schwer und t e u e r ; sie v e r l a n g e n bei ihrer schwierigen H e r s t e l l u n g u n d langwierigen Be.arbeitung eine sehr a u s g e d e h n t e Lieferzeit, besonders wenn sich — und zwar zuweilen erst n a c h annulierender Fertigstellung - ein Fehlguß herausstellt, •der n a t ü r l i c h d i e Ablieferung dos ganzen Kalanders verzögert. Sind die L a g e r z a p f e n ((wie in den meisten F ä l l e n ) m i t der Walze in einem Stück gegossen, a l s o n i c h t als besondere S t a h l z a p f e n oder 'durchgehende S t a h l Achse e i n g e p r e ß t , so müssen die gegen Jtruchgefa.hr dureh einen v e r h ä l t n i s •miißig großen Durchmesser g e s i c h e r t werden, der d a s J^agerreibungsmoment, — wenigstens; bei der u n t e r s t e n Walze --- unnötig e r h ö h t . Zwischen d e n Enddruck-JIart,walzen sind a b w e c h s e l n d e l a s t i s c h e (aus l'apier. B a u m w o l l e .oder dergl. gepreßte) W a l z e n u n d d ü n n e , unelastische ( H a r t g u ß - ) W a l z e n .eingeschaltet. Die A n z a h l der letzteren ist m a ß g e b e n d für die z u l ä s s i g e Höchstgeschwindigkeit u n d (ilä'ttwirkung des Kalanders weil n u r die Jßerührunsrsstollen zwischen e l a s t i s c h e n u n d H a r t w a l z e n g l ä t t e n d wirken und y/war um so m e h r je d ü n n e r die l l a r t w a l z e n sind, weil bei) gleiehbleibendleui Gesamtanpressungsdvuek der F l ä c h e u d r u e k zwischen den •elast isclien W a l z e n und den H a r t w a l z e n mit a b n e h m e n d e m D u r c h m e s s e r der l l a r t w a l z e n siicli erhöht. Die D u r c h g a n g s s t e l l e n zwischen d e m unterster, •und obersten Walzenpaar sind a l s o bei den bisherigen K a l a n d e r n wegen der großen Durchunessev der E n d d r u c k - H a v t w a l z e n n i c h t so w i r k s a m wie die übrigen. Die Endidruck-Havt walzen erleiden d u r c h die A u f n a h m e d a s Cresa mt•dvuekes eine Durclibitgung, die sich auf die b e n a c h b a r t e , e l a s t i s c h e (Papieroder Baumwolll-) Walze ü b e r t r ä g t , weil sich letztere der h ä r t e r e n Walze n a c h
Die
Papiermaschine
257
kurzer Zeil a n p a ß t . Die durchgebogene untere Hartwalze m a c h t also »die d a r ü b e r liegende Papierwalze bombiert, die darauf folgende dünne Ilartwalzfe zwingt dagegen dieselbe P a p i e r w a r e in eine konkave F o r m . Der Papierwalzenmantel unterliegt also bei jeder halben Umdrehung einem Formände-
44) -4) -e d> /
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Abb
123-
Seitlich n i c h t Walzen.
versetzte
Abb. 124
R i c h t i g versetzte Walzen.
rungszwaug. f l a c h t man n u n die unterste Hartwalze bombiert, daß sie sich bei einer bestimmten Belastung der darüberliegenden Papierwalze geradlinig Seil u b e r t , Papierfabrikation.
17
258
Die Papiermaschine.
anschließt., so wird, aber bei einer anderen Belastung die geradlinige Ber ü h r u n g in eine gebogene Berührungslinie umgewandelt. Diese Mängel beseitigt C a r l S c h ü r m a n n in Düsseldorf durch folgende neue p a t e n t i e r t e Walzenanordnung. Die Enddruck-Hartwalzen sind u n t e n oder oben oder besser a n beiden Stellen durch e l a s t i s c h e (Papier- oder Baumwoll-) Walzen mit durchgehender Stahlachse ersetzt und der Antrieb des Kalanders ist infolgedessen von der u n t e r s t e n oder d r i t t e n Walze auf die zweite oder vierte Walze von unten verlegt. Die Gesamtzahl der Hartwalzen 'ist dabei um ] vermindert, die der elastischen Walzen um 1 verhehlt. Hierdurch verringert sich n a t ü r l i c h a u c h die Zahl der Hartwalzschaber um 1 und die B a u h ö h e des Kalanders bei gleichbleibenden Walzendurchmessern um den Unterschied einer mittleren Papierwalze und dünnen Hart walze. Die an Zahl unverminderten Glattwalzen liegen nur zwischen d ii n n e n Hart- und elastischen Walzen, und erreichen d a h e r - die höchste Wirkung. Bei gleichzeitiger Anwendung der oben beschriebenen "Walzenversetzung können die Durchmesser der mittleren Hart- und Papierwalzen wegen der hierdurch aufgehobenen seitlichen Ausbiegungsgefahr auf ihr praktisches Mindestmaß herabgesetzt werden. Wenn sich bei der neuen Walzcnanordnung die unterste Papierwalze infolge/der G-esamtbelastung durchbiegt, so wird die von der darüberliegenden zylindrischen, d ü n n e n Hart walze n a c h den beiden E n d e n zu a m meisten gedrückt. Im Gegensatz zu der bisherigen Walzenanordnun'g muß sich also die unterste, elastische Walze der darüberliegenden. zylindrischen HartwaJze anpassen, d. h. sie muß n a c h kurzer Zeit von selber einer i h r e r ' Belastungentsprechende bombierte F o r m a n n e h m e n in der Art, daß sie in ihrer ganzen Länge gleichmäßig a n der d ü n n e n Hartwalze anliegt. Ändert sich die Belastung, so bildet sich sofort die neue, hierzu passende Bombierung selbstt ä t i g ! — Das Widerstandsmoment einer aus Papier, Baumwolle oder dergl. gepreßten Walze mit durchgehender Stahlachse ist aber gegen Durchbiegung bedeutend größer lals es auf den ersten Blick erscheint. H i e r f ü r kommt nicht nur der Querschnitt der inneren Stalllachse in Betracht, .sondern a u c h derjenige Teil des Papiermantelqerschnittes, der bei einer Biegung der Walze nur auf 'Druck .'beansprucht wird. So ist z. B. das W i d e r s t a n d s m o m e n t einer Papierwalze, deren Achsendurchmesser gleich dem äußeren halben Walzendurchmesser ist, Tingefähr dreimal so groß wie das \Yiderstandsmoment der inneren Achse allein. Eine festgepreßte Papier- oder BaumwollWalze ist d a r u m als Enddruckwalze f ü r Kalander sehr geeignet, a u c h schon deshalb, weil die Lagerzapfen mit der inneren Achse aus S t a h l hergestellt sind. Der Antrieb des neuen Kalanders erfolgt immer nur von einer dünnen. Ha.i'twalze aus. Hierzu k a n n n a t ü r l i c h je nach der Gesamtwalzenzahl die zweite oder vierte Walze, von unten gewählt werden. Bei Antrieb der vierten Walze ist es zweckmäßig, von dieser aus auch die zweite Walze von unten mit geringer Yoreilung mitanzutreiben, d a m i t die in den oberen Durchgangsstellen erzeugte Zugspannung in der d u r c h l a u f e n d e n Papierbahn nicht zu plötzlich vermindert und d a d u r c h deren Abreißen an der Antriebswalze bewirkt wird. Bei den Rollenkalandern, bei denen die A u f r o l l v o r r i e h t u n g . von einer Kalanderwalze oder ihrer Vorlegewelle angetrieben wird, zeigt sich leicht der Nachteil, daß während des Glättens der Papierbahn d i e Aufrollvorrichtung vielfach nicht mit völlig gleicher Spannung arbeitet, d a 'die
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übliche Regelung der Spannung von Hand geschieht und so von der Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit des Arbeiters a b h ä n g t . Es greifen nämlich die 'Abrollbremse fin der Achse der a b l a u f e n d e n u n d der Aufrollantrieb a n der Achse der wiederauflaufenden Papierrolle a n ; das Bremsmoment muß also mit. abnehmendem Papierrollendurchmesser vermindert und (las Antriebsmoment mit zunehmendem Rollendurchmesser vorgrüßert werden, wenn die Zugspannung der Papierbahn während des Durchganges der ganzen Rolle gleichmäßig bleiben soll. Diese Nachteile vormeidet S c h ü r m a n n in Düsseldorf bei einein neuen Antrieb der A u f r o l l v o r r i c h t u n g * ) dadurch, d a ß die Tragrollen f ü r die im Aufrollen begriffene Papierrolle von einer d u r c h Umfängreibung mitgenommenen Kalanderwalze angetrieben werden. Hierdurch findet unter Ausnutzung der Bremsarbeit der Kalanderwalzen eine selbsttätige Regelung der Spannung der S t o f f b a h n entsprechend der Beschaffenheit des Stoffes s t a t t . JJurcli die gleichbleibende Zugkraft der Aufrollvorrichtung ergibt sich auch eine gleichbleibende .Kraft a m U m f a n g ihrer Antriebwalze, d. h. eine gleichbleibende Reibung und somit unveränderliche G l ä t t w i r k u n g beim D u r c h g a n g der Papierbahn. Auf dpr „ B u g r a " wurde 191J von der bekannten .Firma K a r l K r a , u s e in Leipzig ein 16 walziger Kalander mit Antrieb der Unterwalzc vorgeführt. Die Satinage- oder G l ä t t w i r k u n g hängt a b von der Druckwirkung und von dter Gleit Wirkung (Friktionswirkung) zwischen den einzelnen Walzen. Bei der meist a u s g e f ü h r t e n B a u a r t der Kalander ist die Gleitwirkung mit der Druckwirkung in wenig regelbarer Weise u n t r e n n b a r verbunden, insofern a l s sieh bei einer gegebenen Belastung bei den gegebenen Gleitlagern der Oherwalze sich ein ganz bestimmter u n d zwar s t e t s ein reichlich großer Schlupf ¡einstellt, so d a ß die in f r ü h e r e n J a h r e n gelegentlich versuchsweise a u s g e f ü h r t e n zusätzlichen Bremsvorrichtungen eigentlich gar n i c h t in F r a g e kamen. Wenn nun a u c h der n a t ü r l i c h s t e Antrieb der ist, daß m a n die Unterwalzc antreibt, so ist doch m'it Rücksicht auf die älteren La.gerbauarten ein derartiger Uiiterwalzenantrieb unter Hinblick auf die zulässige Papierinanspruchnahme bei vielwalzigen Kalandern n i c h t erzielbar gewesen. Bei der oben e r w ä h n t e n K r a u s e s e h e n ' A u s f ü h r u n g erfolgt nun der A n t r i e b v o n d ; e r U n t e r w a l z e , o h n e ' daß Überanstrengung des Papiers beim Durchlauf .eintritt, und d a gleichzeitig die Oberwalze in Kugellagern l ä u f t und mit, zusätzlicher Bremse versehen,-ist, so k a n n sowohl bei voller Belastung di,e geringste Gleitung, als a u c h bei geringster Belastung die größtmöglichst© Glcitung erzielt werden. Der Antrieb auf die Unterwalze m a c h t die Lagerung dieser Walze unabhängig von der Gleitwirkung selbst, so daß a u c h diese Walze nunmehr in Kugellagern laufen, kann, um so die Reibungsverluste herabdriieken und d a m i t K r a f t ersparen zu können. Bei dem so angetriebenen Kalander steigen mit zunehmender Belastuag die Mitnehmerkräfte, d. h. die Gleitwirkungen gleichmäßig u n d ganz allmählich n a c h unten an, so da.15bei der Unterwalze die Gleitspannung nicht größer ist als bei Kalandern älterer Bauart z. B. a n der 9. Wjalze von oben, wenn diese angetrieben wird und zwar a u c h d a n n nicht, wenn m a n a n der Oberwalze mit dem gleichen Schlupfrade a n f ä n g t wie bei den K a l a n d e r n alter Art. Dabei wird, gleichzeitig die Überanstrengung des Papiers vermieden, welche bei den. *) D. R.-l J . Nr. 826150. 17'
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K a l a n d e r n alter Art u n t e r h a l b der Antriebs walze eintritt, falls keine Imsondieren Riementriebe vorhanden sind. Di.e F i n n a K a r l K r a u s e in Leipzig erhielt weiter da-s J). i{.-1 Nr. 293 791 f ü r .ein Verfahren /.um Satinieren von Papier unter Benutzung von vielwalzigen Kalandern. Gemäß der E r f i n d u n g werden die beiden Arbeitsvorgänge des Glattdrückens u n d des Polierens der Papierbahn getrennt. Man läßt zu d e m Zweck das Papier d u r c h Walzen laufen, welche unter sehr h o h e m Druck stehen, wobei m a n auf das Gleiten der Walzen verzichtet u n d g e t r e n n t von den Kalanderwalzen eine Poliereinrichtung hinzufügt. Da es meist nicht angängig ist, das Papier in Maschinenbreite weiterzuverarbeiten, zu satinieren u n d auf F o r m a t zu schneiden, so trennt man d i e Balm dem F o r m a t e n t s p r e c h e n d unter Zugabe eines rund 4 cm breiten A b s c h n i t t e s , indem man sie d u r c h den S c h n e i d u p p a r a t . den L ä n g s S c h n e i d e r f ü h r t . Man wird nur in äußerst seltenen Fällen, höchstens, wenn es sich um starken K a r t o n von wenigstens 200 g/qm handelt, das F o r m a t auf der Maschine genau schneiden, weil die gewickelten Köllen d u r c h den Transport nach Kalander oder Wickelstuhl doch laicht bes c h ä d i g t werden können und weil sich außerdem das Papier beim Satinieren s t r e c k t . Der Längsschneider besteht aus zwei jjarallel zueinander liegenden Messerwellen (Abb. 12(>), die d u r c h Zahnradübersetzung gegeneinander ang e t r i e b e n werden und von denen die eine in Exzentern gelagert ausgerückt w e r d e n kann. Das heißt, der Abstand der Wellen wird vergrößert und die Messer t r e t e n nußer Tätigkeit. Zum Erzielen eines guten Schnittes ist «S notwendig, daß die irmfanggeschwindigkeit der Messer größer ist als die Papiergeschwindigkeit. Die eigentlichen Messer sind bei diesem Schneidm
Abb. 126.
Längsschneider.
a p p a r a t kreisförmige sogenannte T e 11 e r m e s s e r, a u s bestem S t a h l tellerf ö r m i g hergestellt, die in der Mitte eine weite Bohrung haben, mit der sie auf d i e Messerwelle aufgestockt werden können. Nach jedem Punkt der Welle verschiebbar werden sie d u r c h Gußbacken festgeklemmt. Es ist zu berücksichtigen, daß nach Stellung des Formates die Gußkörper c der einen Welle (hier a) mittels einer versenkten Schraube unbeweglich befestigt werden, w ä h r e n d das zugehörige Messer der a n d e r e n Wielle b n u r a n das f e s t e Messer herangesehoben u n d d u r c h eine s t a r k e Schraubenfecler gleichmäßig und elastisch a n dasselbe angedrückt wird. D i e F e d e r stützt sich gegen einen Stellring e, dessen Stellschraube ebenfalls
Die Papiermaschine.
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nicht hervorragen darf, sondern versenkt ist, damit bei der schnellen Umd r e h u n g die Arbeiter n i c h t verletzt werden. Bessere Papiere, die noch weiter auf Sati nie [-werken und Querschneidern zu verarbeiten sind, werden auf W i c k e l s t a u g e n a m H o l l a p p a r a t aufgerollt. Dieser ist ein Gestell mit in der Regel 4 senkrecht übereinander liegenden Lagern, welche so ausgebildet sein müssen, d a ß - d i e Wickeistauge rasch herausgenommen werden kann. Sie sind deshalb auf der li'ührerseite der Maschine oben offen und nur durch einen. S t i f t gesichert, während durch die Lager der Antriebseite ein kurzer Wellenstumpf g e f ü h r t ist, der im I n n e r n zu einem Mitnelunerbacken ausgebildet ist, außen den Zahnrad» a n t r i e b mit der Friktionskupjjelung trägt. Da das Papier in stets gleicher (icsehwindigkeit zukommt, der Durchmesser der aufzuwickelnden Rollen aber doch immer größer wird, wobei d a n n natürlich, d a die Umfangsgeschwindigkeit gleich bleibt, die Umdrehungszahl der Uollstangen fortgesetzt kleiner werden muß, so k a n n diese notwendige veränderliche Umd r e h u n g nur d u r c h Reibungsantrieb erreicht werden. Zwischen 2 glatten eisernen Scheiben liegt eine Lederscheibe oder besser noch einige in Talg gekochte Filzscheiben eines alten Manschons. Die mit dem Antriebszahnrad gekuppelte Reibescheibe l ä u f t rascher um als der l'apiergescli windigkeit entsprechen würde. Sie wird durch einen Spannhebel mittels einer Flügelm u t t e r a n die Filzscheiben gepreßt und nimmt die innere Friktionsscheibe mit der Wiokelstange mit. Damit das Papier recht fest aufgewickelt wird u n d nicht verlaufen kann, muß die Umfangsgeschwindigkeit der auf die Wickelsta-nge gesteckten Hülse im Anfange größer sein, als die Geschwindigkeit der Papierzuführung. Mehr Beachtung als in der Regel g e s c h i e h t , ' ist den H ü l s e n zuzuwenden, denn schlechtes HÜlsenmaterial ist schon o f t der G r u n d zum Steigen der Ausschußprozente gewesen. Diese Hülsen passen gienau auf die q u a d r a t i s c h e Wickelstange, sie müssen etwa 20 bis i!0 cm länger sein, als der Papierbreite entspricht, die aufgewickelt wird. I n verschiedenster A u s f ü h r u n g sind sie in Anwendung, teils aus Eisenrohren hergestellt mit eingesetzten Gußköpfen, teils aus Hol/,, letzteres wieder mit Packpapier umwickelt. Sie müssen in reichlicher Anzahl vorhanden sein, d a m i t die Gehilfen nicht mit dem Suchen nach Hülsen von der Beaufsichtigung^ der Maschine a b g e h a l t e n werden. Die großen neuartigen Maschinen mit über 3 m Pai>ierbreite arbeilen n i c h t mehr auf Wickelstangen. sondern auf „ T a m b o u r » " große schwere Eisenzylinder, die allerdings a u c h mit ähnlicher Gleitkupplimg angetrieben werden, aber in der Maschine bleiben. Von einem solchen T a m b o u r k a n n n a t ü r l i c h die m ä c h t i g e viele Zentner schwere Papierrolle n i c h t abgezogen werden, sondern sie wird auf einen zweiten in einem vor der Maschine a u f g e s t e l l t e n Rollapparut gelagerten Tambour aufgetrieben. Dies ist ' n o t wendig, damit zunächst eine endlpse fehlerfreie l'a,pierbahn erhalten wird, denn alle Rißsfellen, Löcher usw. sind j a auf den Tairabour der Maschine aufgelaufen. Dieser so e r h a l t e n e Tairibour oder Rolle kommt .nun mit H i l f e des über der Maschine befindlichen Kranes in die Rollmaschine.' Hier wird die P a p i e r b a h n in der L ä n g s r i c h t u n g d u r c h den eingebauten Schneidä p p a r a t mit Tellermessern g e s c h n i t t e n und zu l d a n g h a r t e n Rollen a u f gewickelt, wie sie f ü r die Druckmaschinen der großen Zeitungsdruckereien benötigt werden. Die bekannte B i s c h o f s c h e R o l l m a s c h i n ' e rollt da» Papier mit bis zu 400 m/min. Geschwindigkeit auf Papphülsen, die in den Papierrollen bleiben und vor dem A n f a n g auf eine Keilwelle gesteckt werden.
262
Die Papiermaschine.
Letztere ist eine aus zwei Teilen bestehende Welle, deren Durehmesser durch Anziehen oder Nachlassen von Keilen vergrößert oder verkleinert werden kann. Man h a t also bei Beginn die Keile anzuziehen, will man die "Welle aus den aufgewickelten Köllen herausnehmen, läßt man die Keile nach. E i n solcher Rollapparat muß Sonderantrieb haben, es muß eine gute Bremsung der abzutreibenden Rolle vorhanden sein und er muß ebenso ein Zählwerk besitzen, welches die aufgelaufenen Meter des Papieres zählt. Meist ist in den Bischof noch ein F e u c h t a p p a r a t zum Feuchten des Papieres eingebaut. Das- F e u c h t e n d e s I ' a p i c r e s - , hier als letztes noch zu erwähnen, kann aus mehreren Gründen notwendig sein. Es ist Bedingung für zu satinierende Papiere, denn der Hochglanz der Oberfläche bildet sich niemals, wenn die hervorstehenden Fäserclien nicht durch aufgetragene Feuchtigkeit geschmeidig geworden sind. Es ist also kein Widerspruch, ein Papier in der Maschine erst völlig trocken zu arbeiten und dann wieder zu feuchten, denn die innere Feuchtigkeit des Papieres muß ganz entfernt sein, damit eine richtige Adhäsion der Fäserclien und eine vollkommene Leimwirkung err e i c h t wird. Das Auftragen des Wassers kann an verschiedenen Stellen geschehen, in der Maschine entweder nach dem Kalander und Schneidapparat oder auch erst au der Rollmiaschine bei größeren Papiermaschinen. A u d i ein maschinenglattes Papier, das a.lso unsatiniert zum Verkauf kommt, wird, man zuweilen etwas feuchten, wenn es nämlich zu spröde, also etwa» zu trocken gearbeitet ist. Es wird, dadurch geschmeidiger. Bedingung für die Feuchter ist, das Wasser in feinster Verteilung stets gleichmäßig und in der Stärke regelbar auf das Papier aufzubringen. Es sind hierfür mehrere Systeme im Gebrauch. Recht gut und zuverlässig ist der S p r i t z f e u c h t e r (Abb. 127). Feine Strahlen gepreßten Wassers treten aus den Mündungen kleiner Hähnchen, die an einem über Maschinenbreite reichenden Wasserrohr an-, gebracht sind. Sie treffen auf ein verstellbares Bi'Ctt und zerprallen hier in feinste Tröpfchen, die nach allen Seiten zerstäuben. Die Rückseite des Spritzfeucliters ist also durch ein Schutzblech zu -schützen. Man kann seine Wirkung auf zweierlei Weise regeln. Einmal gestatten die Wasserhälmchen den Wasserstrahl mehr oder weniger einzustellen, und weiter wird vor allen Dingen die Neigung des Brettes maßgebend sein, die Stärke djer Feuchtung einzustellen. Sie ist größer, wenn das Brett wie in der F i g u r mit d|er . — . Linie angedeutet ist, nach acrai vorübergeführten Papier zu geneigt ist, sie kann sogar auf ein Minimum herabgedrückt werden, Wienn man dem B r e t t die entgegengesetzte -Richtung gibt. Sei es nun, wi|e man auch den Feuchter aufstellt, immer muß vermieden werden, daß größte Wassertropfen auf die Papierbahn auftreffen können. Mail muß diese also in der oben skizzierten Weise von oben nach unten führen, denn im umgekehrten F a l l e würde die untere Walze innen liegen, mit der Zeit ganz naß werden und das Papier verschmieren. Unter dem Feuchter wird das überschüssige Wasser in einer Rinne gefangen und al>goleitet. An dieser Rinne bildet sich natürlich recht viel Niederschlagswasser, welches sich hier infolge der s t a r k e n ' A b k ü h l u n g durch das Spritzwasser aus dein mit Wasserdampf überreich geschwängerten warmen Papiermaschinensaai niederschlägt. Läßt es sich nun nicht umgehen, daß das Pa.pier unter dem Apparat durchgeführt wird, so hilft man sich am einfachsten dadurch, daß man 3 Rinnen unter dem Feuchter anbringt, wie aus der Figur ersichtlich
Die Papiermaselline.
263
ist. I)i'e unterste wird nur wenig und sei um so warmes Xiedersehlagswasser aus der darüberIiogende11 auffangen, daß sich an iltr keine Tropfen mehr bild'en. Dieser Ausweg ist sicherer als jede noch so gute Isolation.
A b b . 127 Spriizfeuchter.
Abb.
128.
Bürsteufeuchter.
E i n anderer Feuchter ist der B ii r s t e n f e u ets n u r a u s 2 V e r s u c h s r e i h e n (eine f ü r längs, eine f ü r quer) f e s t g e s t e l l t werden, a u s w e l c h e m m a n d a n n d a s M i t t e l n i m m t . Zur Vereinf a c h u n g • ist v o r g e s c h l a g e n worden, die P a p i e r s 1.reifen weder parallel noch .senkrecht zum M a s c h i n e n l a u f , s o n d e r n d i a g o n a l h e r a u s z u s c h n e i d e n , man erzielt a b e r d a m i t keine richtigen Ergebnisse, wie S c h u b e r t in seiner. H a b i l i t a t i o n s s c h r i f t n a c h g e w i e s e n hat. Als Schlußergelmis seiner U n t e r s u c h u n g e n über die L a g e r u n g der F a s e r n im P a p i e r h a t S c h u b e r t folgendes g e f u n d e n : Die L a g e r u n g vollzieht sich, bei d ü n n e n im Vergleich zu d i c k e n Papieren, e t w a s verschieden, jedoch n a c h b e s t i m m t e n G e s e t z e n , die mit •der A r t der S c h ü t t e l u n g des P a p i e r m a s c h i n e n s i e b e s i n n i g zusammenhängen. u n d ebenso die F e s t i g k e i t u n d Z ä h i g k e i t des Papieres in .nahezu g l e i c h e r Weise beeinflussen. Als N e b e n b e f u n d h a t sich h e r a u s g e s t e l l t . d a ß jedes s t ä r k e r e Papier, m i t A u s n a h m e des s o g e n a n n t e n l'ergam e n t p a p i e i e s , auf der L a n g s i e b p a p i e r i n a s c h i n e h e r g e s t e l l t , aus l e i c h t zu t r e n n e n d e n e i n z e l n e n S c h i c h t e n besteht, die eine Dicke von etwa vier F a s e r s t ä r k e n besitzen, u n d a u ß e r d e m : d a ß bei a l l e n P a p i e r s o r t e n die F e s t i g k e i t u n d Zähigkeit (Reißlänge in Metern u n d Z ä h i g k e i t in H u n d e r t t . -•ausgedrückt) zur L a g e r u n g der F a s e r n im P a p i e r in einem ganz b e s t i m m t e n •und n a h e z u gleichen V e r h ä l t n i s s e s t e h e n , welches im a l l g e m e i n e n zu etwa •r','3 a n g e n o m m e n werden k a n n . A u ß e r o r d e n t l i c h g r ü n d l i c h u n d u m f a n g r e i c h s i n d die F o r s c h u n g e n W i l l i S c h a c h t s ü b e r die F a s o r l a g e r u n g u n d die P a p i e r b i l d u n g auf •den L a n g s i e b m a s c h i n e n , u n d i h r E i n f l u ß auf die F e s t i g k e i t s e i g e n s c h a f t e n . *) Auf G r u n d seiner U n t e r s u c h u n g e n über die V e r ä n d e r u n g e n , welche ein M a s c h i n e n p a p i e r d u r c h R ü t t e l u n g des Siebtisches in seinen F e s t i g k e i t s eigenschaf len e r f ä h r t , stellt S c h a c h t f o l g e n d e s a u f : L a n g e r Stoff wird Jim b e s t e n m i t großem R ü t t e l u n g s h u b v e r a r b e i t e t , kurzer Stoff d a g e g e n vert r ä g t weit besser R ü t t e l u n g e n m i t kleinem Hube. Die dickeren P a p i e r e a r b e i t e n sich g u t bei g e r i n g e r A n z a h l R ü t t e l u n g e n , w ä h r e n d d ü n n e r e Anf e r t i g u n g e n besser bei einer großen A n z a h l R ü t t e l u n g e n a u s f a l l e n . Dies gilt im a l l g e m e i n e n ; doch ist n a t ü r l i c h keine Regel ohne A u s n a h m e ; a u c h ') Zur Fasernlagerung im Maschinenpapier. Wochenblatt für Papierfabrikation 1895. ••8. 484. Papierbildung. Ebenda 189fi, S 894, 1687. — Bogenleimung und Papierfestigkeit. W. f P. 1899. S. 919 — Erzeugungsart und Festigkeitseigenschaften des Papiers. W. f P. 1899. S 2757, 2846. — Papierbildung auf dem Langsieb — Einfluss dtr Rüttelung. Papierzeitung. 1890. S . 207, 303. 1899. S. 719, 738. Papierbildung. P Z. 1896. S 794, 1514.
Zusammenfassende Bemerkung Uber die Papiermaschine.
273
werden die Besonderheiten der betreffenden Fabrikation gegebenenfalls mitsprechen. Z. B. bei einem besonders zähen Kanzleipapier Normal 3 a, aus langem schmierigem Stoff (Leinen, Hanf und etwas Strohstoff) gefertigt, ergaben die Festigkeitsprüfungen folgendes: Die Verarbeitung des Stoffes geschah mit 2 0 0 Rüttelungen in der Minute 1 ) zu
Reisslänge in km
Dehnungen in %
Verhältnis in °/ 0
parall
senkr.
R,
R2
mittel R
Papier bei 6 mm Hub
5,203
4,606
4,905
2,38
5,05
3,72
89
212
^
5,300
4,543
4,925
2,74
5,10
3.92
86
187
5,471
3,501
4,486
'¿,18
2,84
2,56
64
135
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/•_> , ,
,,
ohne Rüttelung
parall. senkr. e
i
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mi ttel R,:Ra e
ei :es
Die Ergebnisse der Zerreißversuche der Papiere unterscheiden sich zwar nicht erheblich voneinander, dagegen verdienen die Verhältnisse besondere Beachtung. Diese und a. a. 0 . weiter noch veröffentlichte Zahlenwerte zeigen uns, daß mit wachsender Rüttelung die Festigkeiten der Papiere sich voneinander entfernt haben, während die Dehnungsverhältnisse Besserung erkennen lassen. Der Einfluß der Rüttelung scheint sich also vollständig in folgender Weise bei den Papieren geltend zu machen. Im Anfange gestalten sich bei zunehmender Rüttelung die Dehnbarkeitsverhältnisse eines Papieres ungünstiger, während die Festigkeitsverhältnisse zunehmen; jedoch bei weiter wachsender Rüttelung, sei es durch Vermehrung der Rüttelungen, sei es durch Vergrößern des Rüttelungshubes wird hierin bald die G r e n z e erreicht, und bei deren Uberschreiten macht sich sofort" das Umgekehrte geltend. Das Verhältnis der Dehnungen wird sich bessern, während sich die Festigkeitsverhältnisse verschlechtern. Die Grenze wird bei ganz, verschiedenen Punkten zu erreichen sein, da hier namentlich der Stoff wie auch die Dicke des zu arbeitenden Papieres gewaltig mitsprechen. Nach den Ausführungen Schachts wird nun mit der „Grenze" das denkbar günstigste Papier erreicht; mit anderen Worten wird ein Papier, welches geringen Unterschied zwischen seinen Festigkeitswerten aufweist, dagegen einen großen Unterschied in den Dehnungswerten hat, stets als das Gleichmäßigste gelten können, denn obgleich der letztere Grund etwas absonderlich klingt, so muß man hinzufügen, daß feine Papiere mit tadelloser Durchsicht und großer Klarheit den Untersuchungen nach meistens ein Verhältnis in ihren Reißlängen aufweisen, das Schlüsse auf vorzügliche Verfilzung gestattet, was durch das Äußere bestätigt wurde; dagegen zeigten die Dehnungswerte bei den Richtungen große Abweichungen. Es wird manchem unglaublich klingen, wenn man sagt, daß sich die obigen Grundsätze in der Praxis verwerten lassen. Natürlich wird man beim Arbeiten eines Papieres nicht am Rüttelwerk stehen dürfen, um es zeitweilig zu verändern, dabei allemal Papierproben der Maschine zu entnehmen, diese zu untersuchen, die Verhältniszahlen aufzustellen, um endlich auf den erhaltenen Ergebnissen weiter zu bauen; dies wä re allerdings unmöglich. ') 100 Umdrehungen der Exzenterwelle. Schubert,
Papierfabrikation.
18
274
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
Dennoch kann man der „Grenze" ohne großen Zeitverlust und ohnu viel Mühe wohl nahe kommen, wenn es möglich ist, die Rüttelung beim Arbeiten des Papieres fortwährend sowohl im Hub als auch in der Anzahl der Rüttelungen zu verändern, da das Auge des Praktikers beim Verfolgen der Veränderungen des Papieres auf dem Siebe, veranlaßt durch das Ändern der Rüttelung, mit Leichtigkeit die beste und passendste Rüttelung finden Stoff auffinden wird. Die Tatsache, daß der Fabrikant hierbei die beste Verfilzung und das festeste Papier erzielt, hat nicht nur Interesse für den Fabrikanten fester und zäher Stoffe, Normalpapiere usf., sondern jeder Fabrikant besserer Stoffe sollte das berücksichtigen, da ja bei allen Papieren großer Wert auf Eleganz gelegt wird. Jedermann prüft zuerst die Durchsicht. Alle Hubverstellungen während des Ganges (man merke: während des Ganges des Langsiebes und der Schüttelstange), wie solche in Verkehr gebracht worden sind, ,,zerfallen in solche ihrer Eigenart von Wollen und nicht Können" einerseits, und andererseits meist in solche, welche konstruktiv sich im kinematischen Sinne auf eine schwingende Tasche (Kulisse, Reduktionshebel) zurückführen lassen. Sie ist eingeschaltet zwischen Exzenter und Siebtisch, kann drehbar gelagert sein unmittelbar an dem Schüttelwerk selbst oder auf besonderem Gestell. Die Wirkungsweise beruht auf Verschiebbarkeit eines prismatischen Gleitstückes vermittels Gewindespindel und Greifrad, wodurch der auf den Siebtisch übertragene Hub während des Ganges allerdings vergrößert oder verkleinert." werden kann. Derartige Anordnungen haben arge Unzuverlässigkeiten, weshalb sie auch nur vereinzelt Anwendung gefunden haben, weil £ie zahlreicher Bolzengelenke oder ähnlicher, bei rascher Wechselwirkung von Kräften der Abnutzung unterworfener Organe benötigen, die sehr bald toten Gang bekommen, hierdurch „lottrig" werden, und die nötige Zuverlässigkeit gerade dort vereiteln, wo Genauigkeit wenigstens bis zum halben Millimeter erforderlich ist I Das Erkennen des in Wahrheit erzeugten Hubes ist bei derartigen Anordnungen um so unzuverlässiger, als für Ablesen desselben bezügliche Skala und Zeiger gewöhnlich vor den mancherlei Abnutzung unterworfenen Organen angeordnet sind, anstatt n a c h denselben, damit toter Gang ebenfalls kontrolliert werde. Nur guter Zuverlaß in letzterer Beziehung, gleichzeitig verbunden mit schnellerem und sicherem Ablesen der minutlichen Hubzahl, sowie der jeweiligen Arbeitsgeschwindigkeit des laufenden Papieres vermögen dem vorgezeichneten Ziele näher zu kommen. Ist es auch nicht durchaus notwendig, tausenderlei Kombinationen von Rüttelungen einstellen zu können, so wird dennoch jeder einsichtsvolle Fabrikant konstruktive Vervollkommnungen willkommen heißen, welche ermöglichen, vorerwähnten Bedürfnissen gerecht zu werden. Einerseits wird der Fabrikant in die Lage kommen, stets eine gründliche, innige Verfilzung seiner Stoffe zu erzielen, andererseits wird er zeitweise einen unrichtig vorbereiteten Stoff besser als sonst verarbeiten können und die Festigkeit seiner Papiere vergrößern. Auf der Papiermaschine kommen eigentlich Stoffschichten mit verschiedener Laufgeschwindigkeit zur Bildung des gefilzten Papierblattes in Anwendung und zwar wird diese verschiedene Laufgeschwindigkeit des Papierbreies durch den Deckelwagen mit seinen Linealen veranlaßt, wo sie für gewöhnlich von unten nach oben zunimmt. Eine solche Arbeit gereicht
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
275
dem gefilzten Blatte £ür seine Güte nicht zum Vorteil. Um . diesen Übelstand zu mindern, hat man die Anzahl der Lineale vermehrt. Die Anordnung einer R e i h e v o n L i n e a l e n bezweckt neben der Herstellung eines gleichmäßig starken Papierblattes bekanntlich vor allen Dingen die innige Verfilzung der Papierfäserchen, somit das Abhalten von Schaum usf. Die Lineale sind also hochwichtig! Während man früher f a s t immer nur zwei Lineale am Deckelstück der Papiermaschine anbrachte, findet man heute sehr häufig drei, ja 4 Lineale eingebaut. Es ist nicht zu verkennen, daß mit der Anzahl der Lineale der schließende Körper des Papieres gehoben wird, denn die innige Verfilzung des Papierzeuges wird bei dem Vorhandensein vieler Lineale größer und die oben erwähnten Laufgeschwindigkeitsunterschiede verringern sich, da die Stauhöhe des Papierzeuges von Lineal zu Lineal abnimmt. Andererseits machen so viele Lineale die Bedienung des Siebtischfes der Papiermaschine umständlich, und um den Unzuträglichkeiten aus dem Wege zu gehen, ist man dazu übergegangen, dem Papiermaschinensiebe von der Nullwalze bis zu den letzten Deckelriemenrollen (bezw. dem ersten Saugkasten) etwas S t e i g u n g zu geben. Auf diese Weise genügt es, die Laufgeschwindigkeitsunterschiede der Stoffschichten wesentlich herabzumindern, denn die Unterschiede der Flüssigkeitshöhen zwischen den Linealen werden geringer, ohne die Siebtischarbeit bezüglich der Güte zu beeinträchtigen. Dieser Anstieg des endlosen Siebes ist namentlich bei der Anfertigung sehr dicker Papiere äußerst vorteilhaft, doch sind bei solcher Arbeitsanordnung natürlich schon recht hohe Deckelriemen notwendig, da. sonst das Papierzeug leicht über dieselben hinaus läuft. Jedenfalls ist es angenehm, wenn der Papiermacher es in der Hand hat, die Lage des Siebtisches der Papiermaschine verändern zu können. Daß man bei sehr rasch laufenden Papiermaschinen dem Siebe umgekehrt zweckmäßigerweise Gefälle zu geben hat (M a r t i n - E i b e l - Verfahren), ist bereits auf S. 234 betont worden. Sehr nutzbringend f ü r die gute Arbeit des Siebtisches der Papiermaschine ist auch die Aufstellung eines Auflaufkastens vor der Siebpartie, in - welchen der Stoff unten eintritt, einen Auftrieb erfährt und sich in aller Ruhe auf die Schürze der Maschine ergießt. Nach dieser Betrachtung der eigentlichen Papierbildung auf dem Maschinensieb ist noch eine Besonderheit des Papiers zu erwähnen, die ebenfalls bereits von dem Siebe aus ihre kennzeichnende Eigenschaft erhält. Wir meinen die große Gruppe der W a s s e r z e i c h e n p a p i e r e , die seit Einführung der Normalpapier© wieder große Bedeutung erlangt hat, weil dabei verlangt wird, daß jeder Bogen die Stoffbezeichnung sowie die Firma, des Fabrikanten als Wasserzeichen zu tragen hat. Es ist allgemein bekannt, was man unter Wasserzeichen versteht: die in einem Papierblatt besonders bei der Durchsicht erkennbaren helleren Linien, Buchstaben oder kunstvollen Zeichnungen, und es bleibt mir übrig, die Verschiedenheit der Herstellung hier hervorzuheben. Hier ist zunächst eine Trennung zwischen sogenannten e c h t e n W a s s e r z e i c h e n und den später aufgekommenen u n e c h t e n o d e r e i n g e p r e ß t e n W a s s e r z e i c h e n zu machen. Die echten, als die ältesten, seien zunächst betrachtet. Aus der italienischen Stadt Fabriano ist nachgewiesenermaßen zuerst ungefähr um das J a h r 1150 herum das Wasserzeichen im Papier eingeführt worden,' und seit dieser Zeit ist auch die Anwendung eines 18*
27G
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
Wasserzeichens, welches unverwischbar den U r s p r i n g des Fabrikates in jedem einzelnen Bogen kennzeichnet, bei allen deutschen Papiermaciiern angenommen worden. *) Ursprünglich n u r ein bestimmtes Fabrik, zeichen: Tier, Stern usw. darstellend, wurde später im Wasserzeichen die abgekürzte oder vollständige F i r m a des Besitzers ausgedrückt. Dadurch k o n n t e jeder Papiermacher sein Erzeugnis empfehlen, wenn es gut war, u n d a u c h d a s kaufende Publikum, welches sich a n b e s t i m m t e Sorten gewöhnt hatte, konnte jederzeit gewiß sein, immer dasselbe Papier zu empfangen, welches es f ü r seine Zwecke a m geeignetsten hielt, d a es sich selbst durch d e n Augenschein von der r i c h t i g e n Bezugsquelle überzeugen konnte. Die sogenannte F o r m oder P a p i e r f o r m zum Schöpfen der einzelnen Papierbogen, wie sie bei der H a n d p a p i e r f a b r i k a t i o n geb r a u c h t wurde, besteht ihrer wesentlichen Beschaffenheit nach aus einem Holzrahmen, der mit einem feinen Messinggewebe überzogen ist, welches, wenn eine gewisse Menge von dünnflüssigem Ganzstoff darauf gebracht wird, die F ä s e r c h e n desselben zurückhält, das Wasser zum größten Teil d u r c h f l i e ß e n läßt. Was auf der F o r m h i e r n a c h liegen bleibt, ist eine lockere, dünne u n d gleichförmige Schicht von Fasern, welche, da die F o r m n a c h A u f n a h m e des Stoffes geschüttelt wird, n a c h allen Richtungen durche i n a n d e r geschlungen sind, jedoch in ihren Zwischenräumen noch eine ziemlich bedeutende Menge von Wasser einschließen. Die F o r m muß, um ihrem Zwecke zu genügen, so feine Öffnungen besitzen, daß keine Fasern hindurchgehen, sie muß eine ebene F l ä c h e darbieten und eine solche Ein. r i c h t u n g haben, daß sie geeignet ist, mit Leichtigkeit eine genau l>estimmte. f ü r jeden Bogen gleich große Menge Papierstoff aus der B ü t t e zu nehmen. Man unterscheidet 2 H a u p t a r t e n von Formen, nämlich die P o s t f o r m e n oder g e r i p p t e n F o r m e n u n d die V e l i n f o r m e n . Erstere dienten ursprünglich f ü r geringere und mittlere Papiergattungen, bei welchen es m e h r auf Abkürzung der Arbeitszeit, als auf große G l ä t t e des Erzeugnisses a n k o m m t , letztere f ü r die feinsten Gattungen. Die 2 HauptteiJe einer jeden Papierform s i n d : die F o r m s e l b s t , d. h. der mit dem Drahtgeflecht bezogene Rahmen u n d der D e c k e l , nämlich ein zweiter, ganz offener Rahmen, der über den Rand der Form, genau anschließend, darauf gelegt wird. Die Stärke des oberen oval abgerundeten Randes, der über das Sieb vorsteht, bestimmt die Menge des Stoffes, welche beim E i n t a u c h e n in d i e B ü t t e geschöpft werden kann, also die Dicke des z u k ü n f t i g e n Bogens. Soll das Papier stärker oder schwächer ausfallen, muß ein höherer oder niedrigerer Deckel auf den Rahmen gelegt werden. Das Wasserzeichen selbst b e s t e h t n u n aus Buchstaben oder a n d e r e n Figuren, welche a u s Mtessingdraht gebildet, mit feinem D r a h t auf das Sieb a u f g e h e f t e t oder a u c h darauf f e s t gelötet werden. An Stelle des Namens, .oder zugleich mit demselben, können a u c h parallele, stärkere gerade D r ä h t e aufgelegt werden, •die d a n n als Wasserzeichen gerade Linien ergeben u n d das sogenannte „ g e r i p p t e P a p i e r " bilden, welches f ü r Schreibzwecke gern verwendet wird., da ;es ein Linienblatt e n t b e h r l i c h m a c h t . Geradezu unentbehrlich u n d von größtem p r a k t i s c h e n Wert wurde d a s Wasserzeichen, als es galt, P a p i e r g e l d in den Verkehr zu bringen Sehr verdient um die Erforschung der Geschichte der Wasserzeichen, hat sich Altmeister Ernst K i r c h n e r gemacht, dessen wertvolle Wasserzeichensammlung dem Deutschen Museum in Müncheti einverleibt worden ist.
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
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und die Nachahmung desselben mögliehst zu erschweren. Wenn auch der kunstvollste Aufdruck von geschickten Lithographen oft nachgemacht wurde, so gelang es doch wohl niemals, das Hauptkennzeichen der Echtheit, das Wasserzeichen, zu fälschen, da man sich nicht damit begnügte, nur durch Buchstaben oder Zeichen Vertiefungen, also helle Stellen im Papier herzustellen, sondern es unternahm, dem Papierblatt auch teilweise größere Dicke . zu geben, demnach in der Durchsicht außer den helleren Markierungen noch dunklere Punkte, sogenannte S c h a t t i e r u n g e n , herzustellen. In der mechanischrtechnologischen Sammlung der Technischen Hochschule Dresden befindet sich z. B. der ungültig gemachte Teil eines geschöpften Bogens von einem alten Sächsischen Kassenbillet über 1 Taler. Man sieht bei seinem Durchblick, daß wenigstens i verschiedene Papierstärken, also vier verschiedene Schattierungen in Frage kommen. Die helle Schrift: „Sächsische Kassen-Anweisung" hebt sich wirkungsvoll aus einem dunkleren Rande hervor, der entschieden dicker als das ganze Papierblatt ist und dadurch entstand, daß man in die Form, d. Ii. in Sdas Siebgewebe, einen schmalen I-iand einprägte, also vertiefte. Die dunkle Schrift: ,,1 Thaler" in dem kleinen Medaillon ist auf gleiche Weise hergestellt, während der runde Rand durch einen schwachen Draht erzeugt wurde, welcher einen weniger hellen Ton als die stärkere Rundschrift ergibt, so daß also einschließlich der eigentlichen Papierstärke, vier verschiedene Dicken die Lichtwirkung des Wasserzeichens in diesem Falle ergeben. Dies künstlich in gewöhnlichem glatten Papier nachzumachen, dürfte zur Unmöglichkeit gehören und es ist in der Tat das Wasserzeichen der wirksamste Schutz gegen Nachahmung von Papiergeld. Wenn man auch neuerdings bei den Reichsscheinen durch die sogenannte l o k a l i s i e r t e F a s e r ein anderes Mittel für den gleichen Zweck gefunden hat, so zeigen doch andere Kassenscheine auch heute noch ein Wasserzeichen, i) Wie weit man es in der schönen Ausführung solcher Wasserzeichen gebracht hat, zeigen Nachbildungen bekannter Bilder und Porträts, welche vielfach vorkommen. Nach Einführung der Papiermaschine wurde natürlich der Wunsch rege, auch hier, besonders bei den Schreibpapieren, Wasserzeichen anzubringen um das Erzeugnis dem Handpapier möglichst ähnlich zu machen. Man mag' über den Nutzen der Wasserzeichen denken wie man will, streng genommen gehören sie mit Ausnahme einiger Fälle, nicht in das Papier und bedeuten eigentlich einen Rückschritt, denn der Zweck des Papiers ist doch der, eine möglichst ebene, glatte Fläche 311 erhalten, welche der Feder beim Schreiben nicht den geringsten Widerstand darbietet. Das Wasserzeichen, besonders wenn es zusammengesetzt ist, stellt aber entschieden ein Hindernis dar, welches nur durch die neuerdings beliebte starke Satina-go weniger bemerkbar gemacht wird, in diesem Falle aber dann auch weniger günstig hervortritt. Immerhin ist das Wasserzeichen aber schon lange gerade bei Schreibpapier angewendet worden. Die Herstellung des echten Wasserzeichens auf der Tischsiebmaschine ist nun die folgende: Es wird nicht wie bei der Hatidpapierfabrikatiori, wo die Schrift auf der Form befestigt ist, das Zeichen auf das Maschinensieb geheftet und der Stoff darüber gelassen, sondern eine Wa,lze trägt die Schrift und präfrt ') „Papier mit Faserauflage" Papier-Ztg. 1919 (5) S. JOS.
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Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
diese in den. auf dem Siebe lagernden f e u c h t e n Stoff ein. Diese Walze, V o r d r u c k w a l z e , E g o u t t e u r oder D a n d y r o l l genannt, ist ein aus Messingscheiben u n d D r a h t hergestellter Zylinder,, welcher mit Metallgewebe überzogen, sich in Zapfen drehen k a n n u n d ursprünglich allein d e n Zweck h a t t e , auf d e n nassen Stoff des Papiermaschinensiebes gelegt zu werden, um d i e rauhe Oberfläche der f e u c h t e n P a p i e r b a h n auszugleichen und ihr dasselbe Aussehen zu verleihen, wie der unteren, der Siebseitc. Bei allen, n i c h t mit Wasserzeichen versehenen Papieren, wird diese Art Vordruckwalze m i t g l a t t e m Gewebe überzogen, a u c h regelmäßig benutzt. Soll n u n das Papier ein Wasserzeichen erhalten, so werden die b e t r e f f e n d e n einfachen oder zusammengesetzten Zeichen wie auf die Form, so hier auf die Walze a u f g e n ä h t oder aufgelötet, und wenn keine besonderen Ansprüche a n das Zeichen gestellt werden, d. h. wenn es n i c h t darauf ankommt, ob dasselbe bei jedem Bogen in der Mitte s t e h t oder nicht, d a n n ist das Verfahren ziemlich einfach. Vorbereitet muß der Stoff allerdings f ü r jedes Wasserzeichen werden, d a ein langer schmieriger Stoff z. B. f a s t gar keinen Eindruck a n n i m m t u n d ein sehr schlechtes Wasserzeichen geben würde. Ist aber der Stoff in Ordnung, so b r a u c h t der E g o u t t e u r nur zwischen dem ersten u n d zweiten Sauger -in die entsprechend hoch oder tiefer gestellten Lager gelegt zu werden u n d der Abdruck erfolgt sofort, d a die Papierbahn den E g o u t t e u r in drehende Bewegung setzt. Es erübrigt nur, daß der Maschinenführer die Sauger entsprechend einstellt, d a von dem richtigen F e u c h t i g k e i t s g r a d e der E r f o l g h a u p t s ä c h l i c h a b h ä n g t , u n d außerdem, daß e r die Walze höher oder tiefer stellt, d. h. m e h r oder weniger auf die Masse drücken läßt, um ein deutliches Wasserzeichen zu erhalten. R j i m Durchgehen d u r c h die verschiedenen Walzen verliert dasselbe natürlich etwas a n seiner Schärfe, bleibt aber trotzdem sichtbar, da, sich a n diesen Stellen weniger Stoff befindet, das Papier also dünner ist. •Ganz a n d e r s wird der Fall, wenn die Notwendigkeit eintritt, daß das Wasserzeichen genau in die Mitte jedes Bogens g e b r a c h t werden muß, und zwar n i c h t nur in der Maschinenrichtung, sondern a u c h in der Breite, da s t e t s 4 oder mehr Papierbahnen bei den üblichen Schreibformaten nebeneinander laufen. Es muß d a zu dem nötigen Verständnis zunächst d a r a n erinnert werden, d a ß sich auf jeder Papiermaschine infolge des Durchf ü h r e n s zwischen so vielen Walzenpaaren die f e u c h t e P a p i e r b a h n sbäts ausdehnt, u n d andererseits schon h i e r d u r c h und noch ?nehr durch das Trocknen auf den heißen Trommeln ein Zusammenziehen derselben Bahn in der Breite verursacht wird. W e n n m a n aus den E r f a h r u n g e n bei der Herstellung von Normalpapieren weiß, daß d i e L a n g s a u s d e h n u n g durch Veränderung der Züge nahezu auf Null z u r ü c k g e f ü h r t werden kann, so muß man doch stets mit diesem Umstand rechnen. W e n n n u n das f e r t i g e Papier am Ende der Maschine in einem genau festgesetzten F o r m a t e , sich immer gleichmäßig wiederholend, dasselbe Wasserzeichen an derselben Stelle t r a g e n soll, so muß der U m f a n g der Egoutteurwalze so viel kleiner sein, als die L ä n g e n a u s d e h n u n g des Papiere« beträgt, und andererseits müssen die nebeneinander auf der Walze a n g e b r a c h t e n Schriftzeichen so viel weiter auseinander gerückt werden, als die später eintretende Zusammenziehung in der Breite a u s m a c h t . I n der Regel" beträgt diese letztere etwa 3i/ 2 .°lo, während die L ä n g s a u s d e h n u n g bis zu 6 °/o vorkommt. Leider bleiben aber diese Werte sich n i c h t stets gleich, sondern verändern sich, wenn a u c h unwesentlich. bei der Arbeit fortwährend. Daher h i l f t m a n sich, indem
Zusammenfassende Bemerkung Gber die Papiermaschine.
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m a n j e d e m Bogen e i n e t w a s größeres F o r m a t gibt, u n d erst s p ä t e r durcli B e s c h n e i d e n d a s r i c h t i g e Maß h e r s t e l l t . Die größte S c h w i e r i g k e i t liegt bei der H e r s t e l l u n g von solchen W a s s e r z e i c h e n p a p i e r e n d a r i n , d a ß m a n d e n S c h n i t t s t e t s a n g e n a u d e r s e l b e n Stelle m a c h e n soll, d. h. i n der M i t t e zwischen d e n W a s s e r z e i c h e n . Das l ä ß t s i c h a b e r w e d e r d u r c h Aufrollen des P a p i e r e s auf H a s p e l n , n o c h d u r c h die g e w ö h n l i c h e n Querschneidem a s c h i n e n ermöglichen, s o n d e r n n u r a l l e i n d u r c h eine V o r r i c h t u n g , welche w ä h r e n d des Ganges v e r s t e l l t w e r d e n k a n n , so d a ß der Bogen um e i n e Kleinigkeit größer g e s c h n i t t e n wird, w e n n die A u s d e h n u n g auf der M a s c h i n e etwa-s w ä c h s t , u n d u m g e k e h r t kleiner, w e n n sie a b n i m m t . Das E r k e n n e n dieses U m s t a n d e s v e r e i n f a c h t m a n d a d u r c h , d a ß m a n auf der V o r d r u c k w a l z e a n d e n Stellen, wo d e r S c h n i t t i m P a p i e r s t a t t f i n d e n soll, r u n d e Metallp l ä t t c h e n von e t w a 5 m m D u r c h m e s s e r a u f l ö t e t , die helle, r u n d e P u n k t e im Papi ; er v e r u r s a c h e n . Diese h e l l e n Marken m ü s s e n s t e t s m ö g l i c h s t in •der M i t t e d u r c h s c h n i t t e n werden. E s i s t s c h o n e r w ä h n t worden, daß, u m g u t e AVasserzeichen herzustellen, der P a p i e r s t o f f i n d e n H o l l ä n d e r n besonders b e h a n d e l t werden muß. Bei geeignet v o r b e r e i t e t e m Stoff b r a u c h t vielleicht der E g o u t t e u r d e n n a s s e n Stoff a u f der P a p i e r m a s c h i n e n u r zu berühren, so d a ß o f t d a s G e w i c h t der W a l z e selbst a u s g e g l i c h e n w e r d e n muß, w ä h r e n d es a n d e r e r s e i t s n o t wendig' ist, die W a l z e n noch d u r c h d a r a n g e h ä n g t e G e w i c h t e zu b e l a s t e n , wenn der Stoff e n t w e d e r a u s V e r s e h e n oder a b s i c h t l i c h l ä n g e r gelassen worden ist. Als ein Z w i s c h e n d i n g z w i s c h e n e c h t e n u n d u n e c h t e n W a s s e r z e i c h e n k a n n das, a l l e r d i n g s wenig a n g e w e n d e t e , V e r f a h r e n gelten, m i t t e l s t s c h m a l e r Scheiben a u s Bronze, die a u f g e m e i n s a m e r Welle sitzen, S c h r i f t z e i c h e n in das noch f e u c h t e P a p i e r e i n z u p r e s s e n , n a c h d e m es bereits über die e r s t e T r o c k e n t r o m m e l g e g a n g e n ist. D i e W o r t e u n d Zeichen t r e t e n auf d e m U m f a n g e d e r S c h e i b e n e r h a b e n hervor, u n d pressen sich, allerdings in f o r t l a u f e n d e r Reihe, d u r c h d a s e i g e n e Gewicht der 'Scheiben in d e n n o c h e t w a s f e u c h t e n S t o f f . Die S c h r i f t e r s c h e i n t d a d u r c h zwar s c h ä r f e r als bei d e n e i g e n t l i c h e n W a s s e r z e i c h e n , d o c h f i n d e t n i c h t wie d o r t eine Verd r ä n g u n g des S t o f f e s s t a t t , s o n d e r n m e h r n u r ein Zusammenpressen, a l s o V e r d i c h t e n , was d e n Begriff des „ W a s s e r z e i c h e n s " e i g e n t l i c h a u s s c h l i e ß t . D a es zu weit f ü h r e n würde, die E g o u t t e u r e s e l b s t n ä h e r zu b e t r a c h t e n , d. h. d i e V e r s c h i e d e n a r t i g k e i t i h r e r B a u a r t hervorzuheben, wenden wir u n s j e t z t zu d e r zweiten A b t e i l u n g , d e n u n e c h t e n W a s s e r z e i c h e n , w e l c h e djen V o r t e i l haben, l e i c h t e r u n d billiger h e r g e s t e l l t w e r d e n zu k ö n n e n u n d a u ß e r d e m e i n e s c h ä r f e r e U m r i ß z e i c h n u n g a u f z u w e i s e n . Die H i l f s m i t t e l zur e i g e n e n H e r s t e l l u n g der n ö t i g e n K a r t o n s sind in j e d e r P a p i e r f a b r i k vorh a n d e n oder l e i c h t zu b e s c h a f f e n , d e n n zu jeder A r t v o n W a s s e r z e i c h e n d i e s e r G a t t u n g i s t e i n b e s o n d e r e r K a r t o n notwendig, der f a s t n u r a u s P a p i e r b e s t e h t . Z u n ä c h s t ist es e r f o r d e r l i c h , sich eine A n z a h l von dicken P a p p e n h e r z u s t e l l e n in d e n F o r m a t e n , in welchen die Zeichen e i n g e p r e ß t w e r d e n sollen. M a n v e r w e n d e t dazu n i c h t f e r t i g e , k ä u f l i c h e Pa,ppe, sondern k l e b t , um r e c h t feste, w i d e r s t a n d s f ä h i g e P a p p e zu e r h a l t e n , 6—8 Bogen eines f e s t e n , z ä h e n P a c k p a p i e r e s m i t S t ä r k e k l e i s t e r a u f e i n a n d e r , p r e ß t diese Schichtjen in e i n e r s t a r k e n Presse 12—24 S t u n d e n i n n i g zusammen, t r o c k n c t d a s Ganze u n d s a t i n i e r t s c h l i e ß l i c h die so e n t s t a n d e n e P a p p e m ö g l i c h s t g u t . J e d e k l e i n e E r h ö h u n g auf d e r O b e r f l ä c h e ist m i t B i m s s t e i n a b z u s c h l e i f e n . Außerdem gehört j e d o c h noch e i n zweiter s c h w ä c h e r e r , a b e r noch f e s t e r e r
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Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
K a r t o n dazu, dven m a n wie vorher a u s 1 Bogeil starkem, festem Schreibpapier, ebenfalls m i t Stärkekleister zusammengeklebt herstellt, und der ebenfalls satiniert wird. Aus ihm werden die Buchstaben oder sonstigen Zeichen herausgestochen, welche das Wasserzeichen bilden sollen, seien dies n u n e i n f a c h e oder beliebig verzierte B u c h s t a b e n oder zusammengesetzte Zeichnungen jeder Art. Die weitere F e r t i g s t e l l u n g des Kartons erfolgt nun auf folgende Weise: Nachdem die notwendigen B ü c h s t a b e n neben- u n d untereinander auf Pauspapier durchgezeichnet sind, wird dieses Pauspapier mit Kleister auf den bereits e r w ä h n t e n B ü c h s t a b e n k a r t o n aufgeklebt, und wenn dieser Karton noch e t w a s f e u c h t ist, jeder einzelne Buchstabe mit Hilfe von s c h a r f e n S t i e f e l n h e r a u s g e s c h n i t t e n bezw. herausgestochen. Sobald n u n die f ü r einen K a r t o n nötigen B u c h s t a b e n herausgcstochen sind, werden sie mit einer Pinziette in warmes Leimwasser getaucht, dasselbe auf der oberen Seite d u r c h Auflagen auf Löschpapier wieder e n t f e r n t und d a n n in der. richtigen Lage auf den dicken, aus Packpapier hergestellten Karton g e b r a c h t u n d festgeklebt, so daß sie auf dem K a r t o n eine entsprechende, 4 Papierbogen starke E r h ö h u n g bilden. Zum Schutz derselben wird nun mittelst Kleister noch e i n möglichst dünnes aber recht zähes Papier darüber geklebt, eine Lage Löschpapier darauf gelegt, das Ganze gepreßt u n d schließlich volls t ä n d i g getrocknet. Dann ist der Karton zur Benutzung fertig. N a t ü r l i c h m a c h t man n i c h t n u r einen, sondern gleich eine größere Anzahl auf einmal, d a m i t sich d i e Herstellung e n t s p r e c h e n d verbilligt. Mit einem K a r t o n ist es möglich 15 000 bis 25 000 Bogen mit einem scharfen Wasserzeichen d u r c h P r ä g u n g zu Viersehen. Diese P r ä g u n g geschieht nun mit Hilfe eines sog e n a n n t e n Bogenkalanders, der f r ü h e r in den meisten Fabriken v o r h a n d e n war, jetzt allerdings meist d u r c h den Rollkalander verdrängt ist. Der Bogenkjalandei" besteht a u s einer m i t t l e r e n Papierwalze, welche zwischen zwei polierten Hartgußwalzen liegt, die durch Hebeldruck sachgemäß a n die erstere angepreßt werden. E i n zu starker Druck erscheint unnötig, er w ü r d e n u r d,en K a r t o n f r ü h z e i t i g zerstören. Bei einmaligem Durchgehen zwischen d,em Walzenpaar h a t sich die S c h r i f t oder Zeichnung des Kartons, d e r Papierwalze zugekehrt liegend, den 2 darauf befindlichen Papierbogen a l s Vertiefung' mitgeteilt. Bei der Durchsicht erscheint d a n n die Zeichnung als gelles Wasserzeichen, a b e r bei der Aufsicht als dunklere Linien, da das Papier a n diesen Stellen d i c h t e r zusammengepreßt ist und glänzender satiniert erscheint. Besonders t r i t t dies bei etwas gefärbten Papieren d e u t lich hervor. Bei den e c h t e n Wasserzeichen wurden solche mit Schattenlinien oder S c h l a g s c h a t t e n e r w ä h n t . Auch diese lassen sich sehr wirksam d u r c h die uniechten Wasserzeichen darstellen. Zu diesem Zwecke n i m m t m a n einen Karton, welcher s t a t t a u s 4 n u r a u s 2 Bogen zusammengeklebt ist, s c h n e i d e t a u s diesem die e i n f a c h e n B u c h s t a b e n ohne S c h a t t e n u n d klebt solche a u f einen gleich dünnen K a r t o n auf. N a c h dem! Trocknen wird der S c h a t t e n n,oben die B u c h s t a b e n gezeichnet und aus dem zweiten K a r t o n h e r a u s gestochen, das Ganze d a n n auf den G r u n d k a r t o n geklebt und der d ü n n e Schutzbogen noch, wie vorhin e r w ä h n t , über die Schrift gelegt. D a n n bestehen auf diese Weise die eigentlichen B u c h s t a b e n aus einer E r h ö h u n g , welche 4 Bogenstärken e n t s p r i c h t , während die Stelle, a n welcher der Schatten, e n t s t e h e n soll, ganz ausgestochen ist, sich also über den G r u n d k a r t o n gar n i c h t erhebt, d e m n a c h a u c h gar keine Vertiefung bilden k a n n ,
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
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sondern ulisatiniert bleibt. Die übrige Papierfläche dagegen wird durchden mittleren Karton, aus 2 Papierstärken bestehend, einigermaßen zusammengepreßt, so daß der mit diesem Karton durch den Kalander gelassene Bogen in der Durchsicht 3 verschiedene Papierstärken erkennen läßt, welche die hübsche Wirkung der Schattenschrift ergeben. Natürlich kann dieses Verfahren beliebig fortgesetzt und erweitert werden. Ein© andere, sehr einfa.che Art, schnell und billig reizende und verschiedene Muster herzustellen, die besonders in Verbindung mit Buchstaben in Monogrammform sehr beliebt für Briefbogen sind, erreicht man, wenn Papierkanneva,s £u Hilfe genommen wird, wie ihn die Damen zu Stickereien zu benutzen pflegen. Derselbe hat in größter Regelmäßigkeit runde oder viereckige, abgerundete Löcher neben- und untereinander. Sticht man nun mit einem der feineren Stichel bestimmte Teile des Kannevas weg, so bleiben größere oder kleinere Muster übrig, deren Gestalt man beliebig abändern kann. Der so ausgestochene Kannevas wird wie die Papierbuchstaben mit Leim a.uf dem Grundka,rton befestigt, ein Schutzbogen darüber geklebt und der Satinierkarton ist fertig. So kann man, je nach Phantasie und für verschiedene Zwecke eine unbeschränkte Menge von Papierausstattungen hervorbringen, welche der wechselnden Mode entsprechend oft sehr gesucht and zu anderen Zeiten wieder vernachlässigt werden. Passender noch für Schreibzwecke ist eine letzte Art von unechte» Wasserzeichen, welche entweder einfache parallele oder gekreuzte Linien in dem Papier darstellen und die Anwendung eines Linienblattes entbehrlich machen. Auch hierzu sind nur recht einfache Hilfsmittel notwendig, denn je nach der Stärke der herzustellenden Linien braucht man nur stärkeren oder schwächeren festen Zwirn dazu. Um diese Linien möglichst gleichmäßig zu erhalten, benutzt man einen Holzrahmen der etwas größer ist, als das mit Linien zu versehende Format. Ringsherum ist der Rahmen mit kleinen Messingstiften besetzt; doch da man diese schwer gleichweit voneinander einzuschlagen vermag, und da es auch vorteilhaft ist, zur Herstellung verschiedenartiger Kartons die Abstände der Linien voneinander beliebig wechseln zu können, liegen noch auf dem Rahmen 4 Messingschrauben mit feinem Gewinde. Befestigt man nun an dem ersten Stift leinen Zwirnsfaden und legt denselben über die Schrauben, so wird sich der Faden in ein Gewinde einlegen und durch dieses auf beiden gegenüberliegenden Seiten in seiner Lage festgehalten werden, wenn der Faden auf der anderen Seite um einen Stift herumgeführt und dann wieder auf die erste Seite zurückgeleitet wird. Da die Schraubengewinde doch genau gleiche Steigung haben, so braucht nur, je nach dem verlangten Abstand, der Faden jedesmal um 2, 3 oder mehr Gewinde eingelegt zu werden, um schließlich ein genau gleichmäßiges und paralleles Fadennetz auf demRahmen zu bilden. Knoten dürfen natürlich, wenigstens innerhalb der Hauptfläche, nicht vorkommen. Ist nun der Rahmen mit den straffgezogenen Fäden vollständig bespannt, so bringt man ein Holzbrett, das etwas dicker als der Rahmen ist, und auf welchem der schon mehrmals erwähnte Grundkarton liegt, von unten in den Ra,hmie>n, so daß die Fäden unmittelbar auf dem Karton aufliegen; sodann wird der mit Leim bestrichene dünne Schutzbogen von oben über die Fäden gelegt, auf dem Karton festgeklebt, Lagen von Löschpapier darauf gelegt und das Ganze unter eine Presse gesetzt. Dadurch werden die Fäden innig mit dem Karton verbunden, der Schutzbogen hält sie nach dem Trocknen genau in ihrer Lage fest, so daß sie-
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m i t e i n e m Messer längs der I n n e n s e i t e des Ra-limens d a n n d u r c h s c h n i t t e n w e r d e n k ö n n e n u n d sich der K a r t o n m i t d e m auf i h m e r h a b e n liegenden F a d e n n e t z als f e r t i g e r L i n i i e r k a r t e n d a r s t e l l t . Mit i h m wird die Einp r ä g u n g g e n a u wie vorher e r w ä h n t , vollzogen, i n d e m 2 P a p i e r b o g e n darauf g e l e g t u n d d e r K a r t o n d u r c h einen K a l a n d e r g e f ü h r t wird. — Wie schon a n g e d e u t e t , i s t es möglich, d u r c h A n w e n d u n g von s t a r k e m u n d s c h w a c h e m Zwirn a b w e c h s e l n d s t a r k e u n d f e i n e L i n i e n zu erzeugen u n d d u r c h beliebige F a d e n f ü h r u n g r e c h t w i n k l i g e u n d s c h i e f e K r e u z u n g e n zu bilden. — F ü r größere A u f l a g e n b e d i e n t m a n sich jedoch zweckmäßigerweise der sog. G a u f r i e r k a i a n d e r , bei welchen d a s Pa.pier zwischen einer e n t s p r e c h e n d g r a v i e r t e n S t a h l w a l z e u n d e i n e r Papierwalze zwecks E i n p r ä g u n g •der b e t r e f f e n d e n S t r u k t u r (z. B. der L i n i a t u r e n oder der l>ekannten „Leinenp o s t " - S t r u k t u r ) u n t e r s t a r k e m D r u c k h i n d u r c h g e f ü h r t wird. V e r g l e i c h t m a n n u n zum S c h l u ß n o c h m a l s die e c h t e n m i t den une c h t e n Wasserzeichen, so wird sich, g e m ä ß i h r e r E n t s t e l l u n g s a r t , a u c h die V e r s c h i e d e n h e i t im Äußeren erklären. Die e r s t e r e n sind in die f e u c h t e M a s s e e i n g e d r ü c k t , w o d u r c h e i n Teil des P a p i e r s t o f f e s v e r d r ä n g t w u r d e u n d d a s W a s s e r z e i c h e n d u r c h eine d ü n n e r e P a p i e r s t ä r k e , bei g l e i c h e r D i c h t i g keit, k e n n t l i c h wird. D u r c h n a c h f o l g e n d e s D u r c h l a u f e n v e r s c h i e d e n e r Walzenp a a r e u n d besonders a u c h d u r c h s p ä t e r e s Sät ¡liieren verlieren sich die a n f a n g s s c h a r f e n Umrisse u n d es zeigt sich die W a s s e r m a r k e etwas vers c h w o m m e n , a b e r t r o t z d e m d e u t l i c h u n d u n v e r ä n d e r l i c h . I m Gegensatz h i e r z u wird d a s k ü n s t l i c h e W a s s e r z e i c h e n in das bereits f e r t i g e u n d schon s a t i n i e r t e Papier h i n e i n g e p r e ß t u n d e n t w e d e r keiner w e i t e r e n B e h a n d l u n g u n t e r w o r f e n , oder n u r n o c h e i n m a l s c h w a c h s a t i n i e r t . Die F o l g e d a v o n ist, tdaß d a s s o g e n a n n t e W a s s e r z e i c h e n i n der vollen S c h ä r f e der Umrisse, wie s o l c h e der K a r t o n zeigt, e r s c h e i n t , a b e r d a s P a p i e r n i c h t gleichmäßige, s o n d e r n verschiedene D i c h t h e i t besitzt, d a es a n d e n h e l l e n Stellen n u r z u s a m m e n g e p r e ß t ist. D u r c h l ä n g e r e s A n f e u c h t e n m i t W a s s e r v e r s c h w i n d e t zwar d a s u n e c h t e W a s s e r z e i c h e n n i c h t vollständig, verliert a b e r ganz bed e u t e n d a n seiner D e u t l i c h k e i t , d a die z u s a m m e n g e p r e ß t e n Stellen wieder a u f q u e l l e n u n d s i c h d e r a n d e r e n P a p i e r s t ä r k e n ä h e r n . U m bei f s r t i g e n P a p i e r e n zu p r ü f e n , ob „ e c h t e " o d e r „ u n e c h t e " oder „ k ü n s t l i c h e " W a s s e r zeichen vorliegen, b e d i e n t m a n s i c h z w e c k m ä ß i g e r w e i s e des von W. H e r z b e.r g a n g e g e b e n e n V e r f a h r e n s . M a n verwendet e i n e L ö s u n g von 60 g Ä t z n a t r o n in 200 g W a s s e r u n d l e g t in diese L a u g e e i n e n S t r e i f e n Papfcsr mit d e m W a s s e r z e i c h e n ein. E c h t e W a s s e r z e i c h e n t r e t e n n a c h einiger Zeit noch d e u t l i c h e r hervor, w ä h r e n d k ü n s t l i c h e a l l m ä h l i c h v e r s c h w i n d e n . Die E r k l ä r u n g liegt darin, d a ß die N a t r o n l a u g e die F a s e r n zum Quellen bringt. H a u p t s ä c h l i c h weil d a s u n e c h t e Zeichen n i c h t n o t w e n d i g in der P a p i e r f a b r i k g e m a c h t zu w e r d e n b r a u c h t , s o n d e r n von jedem H a n d l e r oder P a p i e r v e r a r b e i t e r h e r g e s t e l l t werden k a n n , k o n n t e es die B e h ö r d e n i c h t g e s t a t t e n , d a ß f ü r d i e N o r m a l p a p i e r e .dieses a l l e r d i n g s billige V e r f a h r e n g e w ä h l t w u r d e , in jedem B o g e n d i e S t o f f b e z e i c h n u n g a n z u b r i n g e n , d a es i h r d a r a u f a n k a m , unzweifelh a f t d e n U r s p r u n g des P a p i e r e s selbst f e s t z u s t e l l e n u n d dies k o n n t e n u r •durch n a t ü r l i c h e s oder e c h t e s W a s s e r z e i c h e n g e s c h e h e n . E s i s t somit d u r c h .diese V e r o r d n u n g d a s e c h t e W a s s e r z e i c h e n wieder zu a u s g e b r e i t e t e r Verw e n d u n g gekommen. W e n n d a d u r c h a u c h d e n b e t r e f f e n d e n P a p i e r f a b r i i i a n t e n e r n e u t e K o s t e n u n d m a n c h e neue S c h w i e r i g k e i t e n b e r e i t e t w o r d e n sind. D a es schwer ist, die V o r s c h r i f t e n ü b e r F e s t i g k e i t u n d D e h n u n g ;mit d e r A n b r i n g u n g von W a s s e r z e i c h e n zu vereinen, so ist die A n b r i n g u n g
Zusammenfassende Bemerkung über die Papiermaschine.
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•der F i r m a andererseits wieder eine gute E m p f e h l u n g f ü r die F a b r i k a n t e n , welche trotz m a n c h e r Belästigungen und a u c h m i t u n t e r Verlusten die Hers t e l l u n g von Normalpapier weiter betreiben. D a d u r c h e r h a l t e n sie gewissermaßen ihre eigene I n d u s t r i e auf gewisser Höhe, diese Industrie, welche •durch eine allzu reichliche Verwendung von Surrogaten und eine n u r Augenblickszwecken dienende Massenerzeugung, wenn a u c h n i c h t gerade dem Niedergänge, so d o c h einem Zustand zueilte, welcher weit von der alten, sogenannten „ P a p i e r m a c h e r k u n s t " e n t f e r n t ist. Und das ist sehr g u t l Denn -die Verarbeitung von Hadern mit den dazu gehörigen Nebenarbeiten, die Herstellung u n d d a s Ausprobieren von vorteilhaften Stoffmischungen, die nötige Sorgfalt bei dem Mahlen des Stoffes u n d ebenso bei der Verarbeitung auf der Papiermaschine, h a u p t s ä c h l i c h aber die fortgesetzte Aufmerksamkeit und P r ü f u n g des f e r t i g e n Erzeugnisses auf seine E i g e n s c h a f t e n sind Gesichtspunkte, welche d e n Geist u n d die Verantwortlichkeit des technischen Leiters einer F a b r i k anregen u n d anspornen, während die Herstellung von reinen Surrogatpapieren in ihrer Einförmigkeit eigentlich keinen Techniker verlangt, denselben wenigstens n i c h t befriedigen k a n n ! Aus diesen E r k l ä r u n g e n über die Wasserzeichen ersieht man, daß •Üas Wasserzeichen als solches eigentlich ein Hindernis f ü r das bequeme Schreiben bildet u n d besonders bei der U n t e r s u c h u n g der Normalpapiere die F e s t i g k e i t s p r ü f u n g erschwert. Das Herausschneiden der zu untersuchenden Streifen m u ß mit Vorsicht geschehen, d e n n wo möglich darf kein Teil des Wasserzeichens hineinkommen. Das Papier ist a n jenen Stellen stets dünner und wird n a t ü r l i c h bei I n a n s p r u c h n a h m e der Zugfestigkeit immer a n diesen P u n k t e n zuerst zerreißen und zwar früher, als der Streifen ohne Wasserzeichen gerissen wäre. Außerdem kommt f ü r den F a b r i k a n t e n noch hinzu, daß ein sehr schmieriges Papier, wie es doch die Normalpapiere meist sein sollen u n d müssen, das Wasserzeichen schwer a n n i m m t , daß also schon bei dem Mahlen, des verlangten AVasserzeichens wegen, gewiss Konzessionen gemacht werden müssen. Diese Vereinigung von verschiedenen sich teilweise widersprechenden E i g e n s c h a f t e n m a c h t die Herstellung von Normalpapieren :zu einer schwierigen und m a n c h m a l recht undanklxiren.
Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine. Die am Schlüsse des Handbuches beigefügte Zeichnung stellt eine Papiermaschine der Maschinenbaua.nxta.lt Ii. F ii 11 n e r in W a r m b r u n n i. Sehl, dar, d i e 1914 auf der B u g r a (Ausstellung f ü r Buchgewerbe u n d G r a p h i k ) in Leipzig v o r g e f ü h r t wurde. Diese Maschine von 2100 mm Arbeitabreite, welche f ü r eine Geschwindigkeit bis 150 Meter und f ü r eine Leistungsfähigkeit bis 20 000 kg in 24 Stunden g e b a u t ist, arbeitet jetzt mit bestem E r f o l g in der F o c k e n d o r f e r Papierfabrik, Fockendorf S.-A. Die Papiermaschine h a t s. Zt. auf der Bugra in Leipzig mit geringer Geschwindigkeit Rotations-Druckpapier erzeugt, nur d a m i t die Besucher der Ausstellung den Werdegang des Papieres vom Rohstoff bis zum f e r t i g gearbeiteten Papier beobachten konnten. In Anbetracht der. d a d u r c h bedingten kurzen täglichen Arbeitszeit der Papiermaschine sind d a h e r nur zwei d u r c h Elektromotore angetriebene Holländer zur Aufstellung gebracht worden, u n d zwar S c h a c h t - H o l l ä n d e r . E i n H a u p t u n t e r s c h i e d dieses Holländers gegenüber den Ixjkannten Systemen besteht darin, daß der Scheitelpunkt des Kropfes sich in gleicher oder u n g e f ä h r gleicher Höhe befindet wie die Oberkante der Walze. Durch diesen h o h e n Kropf e r h ä l t m a n ein großes Bodengefälle u n d d u r c h r i c h t i g gewählte Querschnitte selbst bei großen Eindickungen des Stoffes eine hohe Umlaufgeschwindigkeit. Die h i e r d u r c h erreichten Vorteile s i n d : Raschere u n d innigere Mischung des Stoffes, Vermeiden von Ablagern u n d Sitzenbleiben von Stoffpatzen, gleichmäßige Mahlung. Die hohe Umlaufgeschwindigkeit läßt einen wesentlich stärkeren E i n t r a g des Holländers zu, als dies bisher der F a l l war. Bei a u s g e f ü h r t e n Schacht-Holländern wurden nachfolgende Stoffgeschwindigkeiten f e s t g e s t e l l t : bei 10,6 H u n d e r t t . S t o f f d i c h t e = 19,2 m in der Minute, bei 10,9 H u n d e r t t . S t o f f d i c h t e = 16 m in der Minute, bei 11,9 H u n d e r t t . S t o f f d i c h t e = 10,5 m in der Minute. Die dargestellten Holländer fassen je etwa 5500 Liter, entsprechend 500 bis 550 kg Eintrag. Von den Holländern wird der Papierstoff durch eine KlappdeckelZentrifugal-Stol'fpumpe, welche u n m i t t e l b a r mit einem Elektromotor gekuppelt ist, in die R ü h r b ü t t e gepumpt. Es wurde auf der Ausstellung nur eine R ü h r b ü t t e zur Aufstellung gebracht, d a diese f ü r die' i n Aussicht genommene Papiererzeugung, a u f der „ B u g r a " genügte. Diese B ü t t e h a t eine lichte Länge von 4 m u n d eine lichte Breite von 2,4 m. Mittels Schöpfrad, welches mit Schöpfern „ P a t e n t S t e i n b o c k " (vgl. S. 260) versehen ist, wird der Stoff in den Regulierkasten gefördert u n d gelangt von hier durch eine Holzrinne a u f
Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine.
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den. Sandfang. Die Schöpl'bccher nach P a t e n t „Steinbock" füllen sich auch d a n n noch vollständig, wenn der Flüssigkeitsspiegel in der Bütte ganz tief gesunken ist. Vom Sandfang gelangt der Stoff nach einem Groß-Drehknotenfänger ( P a t e n t Pape). Der dargestellte Knotenfänger ist f ü r eine Tagesleistung von rund 30 000 kg je nach der Schlitzweite u n d S t o f f a r t bestimmt. Diese Knotenf ä n g e r werden f ü r Leistungen bis zu 45 000 kg gebaut. (Bei 1200 mm Durchmesser u n d 2500 mm Zylinderlänge.) Die dargestellte Papiermaschine h a t eine Länge von etwa 10 Metern. Die S i e b p a r t i e ist f ü r eine Sieblänge von 20 Metern gebaut, die Siebbreite b e t r ä g t 2700 mm (Arbeitsbreite 2400 mm). Sie ist mit Siebneigung versehen, um dem Sieb stets die f ü r die jeweilige Geschwindigkeit erforderliche Neigung geben zu können. Die Maschine ist also so gebaut, daß dieselbe mit verschiedenen Geschwindigkeiten, gewünsohtenfalls a u c h nach M a r t i n - E i b e l arbeiten kann. Die S c h ü t t e l u n g der Siebpartie ist eine vollständig wagerechte. An dem e r s t e n H a u p t s t ü t z e n p a a r der Registerpartie sind seitlich Plattfedern a n g e b r a c h t , die zur E n t l a s t u n g des Schilttelwerkes dienen. Im gleichen Verhältnis wie die Registerpaj'tie sich von ihrer Mittelstellung entfernt, wächst die Spannung der Federn und h i l f t bei der Umkehr die Massen beschleunigen. Alle Walzen der Siebpartie sind a u s gedrehten Eisenrohren, welche m i t einem Kupferbezug versehen sind, hergestellt. Brust- -und Siebleitwalzen laufen in Seilersbüchsen. Diese Sellersbüchsen bleiben beim Siebwechsel auf den Z a p f e n ; ein Verschmutzen der letzteren kann also nicht eintreten. Die Register- und Niveauwalzen laufen in Spezial-Kugellagern. Da,s Gehäuse wird m i t konsistentem F e t t gefüllt, wodurch vermieden wird, daß Wasser in die Kugellager eindringen kann. Diese Kugellager-Bauart bietet außer dem sehr leichten Gang noch den großen Vorteil, daß a u c h hier bei d e m Herausnehmen der Registerwalzen die Lager auf den Zapfen bleiben u n d diese nicht beschmutzt werden können. Großer Wert ist bei dem Bau der Siebpartie darauf gelegt worden, d a ß alle beim Siebwechsel zu lösenden Verbindungen schnell u n d sicher u n d ohne Benutzung von Schraubenschlüsseln oder ähnlicher Werkzeuge gelöst u n d geschlossen werden können, was durch sogenannte Schnellschlußverbindungen ermöglicht wird. Mit diesen sind .alle Spritzrohre, Saugerh ä h n e usw. ausgerüstet. Das Dockelstück ist mit einer Hebevorrichtung versehen. Durch Drehung a n einem H a n d r a d wird das Deckelstück so hoch gehoben, daß die d a r u n t e r befindlichen Registerwalzen l>eim Siebwechsel ein- u n d ausgelegt werden können. Die Brustwalze k a n n leicht und schnell herausgenommen werden; es ist nur eine Schraube einige Gewindegänge zurückzudrehen und die Brustwalze samt den Lagern' kann aus- bezw. eingelegt werden. D i e Siebpartie ist m i t fünf Saugern versehen, weiche n a c h einer S o n d e r b a u a r t des Füllnerwerkes a u s g e f ü h r t sind. Diese Sauger sind wesentlich leichter als gußeiserne Sauger, jedoch viel stabiler als Sauger aus Kupferblech. Bei so breiten Maschinen ist es von Wichtigkeit, Sauger von sehr großer Stabilität, die aber doch sehr leicht sind, anzuwenden, d a m i j das Ein- und Auslegen n i c h t zu schwer wird.
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Besclireibuug der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine.
Das S c h i i t l o I w e r k ist so a u s g e f ü h r t , daß m a n die ¡Schüttelzahl sowie den Hub während des Betriebes leicht verstellen kann. Die Schüttelbewegung der Registerpartie vom Schüttelwerk wird d u r c h einen wagerecht angeordneten Schüttelhebel bewirkt. Er wird d u r c h eine a n der Welle des Schüttelwerkes a n g e b r a c h t e Kurbel hin- u n d herbewegt. Die Schüttelstajige t r ä g t kurz vor dem Angriff der Kurbel einen Gleitstein, der ¿ich in einem Schlitz der verstellbaren Scheibe verschiebt. Durch Verstellen dieser Scheibe k a n n der Hub der S c h ü t t e l u n g während des Ganges und d u r c h den Antrieb der Kurbelwelle mittels Kegeltrommeln die Schüttelzahl geändert werden, u n d zwar gleichfalls während des Betriebes. Durch eine in die Kegeltromme] eingebaute Reibungskupplung k a n n das Sehüttelwerk ein- und ausgerückt werden. Beide Gautsclipreßwalzen der G a u t s c h p r e s s e sind aus Gußeisen, mit starken Kupferbezügen überzogen. Die Lagerung der oberen Gautschpreßwalze erfolgt in Anpreßhebeln und ist verstellbar, so d a ß m a n den G a u t s c h w i n k e l n a c h Belieben ä n d e r n kann. Die A u f h e l f u n g de'r oberen Walze erfolgt parallel u n d zwar von der F ü h r e r s e i t e ' aus. Die Bel a s t u n g d u r c h Hebel u n d Gewichte ist u n a b h ä n g i g von der A u f h e l f u n g . Alle Lager a n der Gautschpresse sind f ü r neuzeitliche F e t t s c h m i e r u n g eingerichtet. Ringschmierlager bewähren sich bei der Gautschpresse nicht. Auf bequeme Bedienung, leichten Siebwechsel ist besonders Rücksicht genommen. Die Reinigung des Manchons der oberen Gautschpreßwalze bewirken ein Kittner-Schaber mit besonders schwerer u n d grober Schabsrw'iilze und eine a u t o m a t i s c h bewegte Maschinenbiirst.e. Die Papiermaschine ist mit drei N a ß p r e s s e n , wovon zwei a l s Legefilz-, die d r i t t e als Steigefilz-Presse angeordnet ist, ausgerüstet. Die p a t e n t i e r t e n Fiil Incr-Naßpressen-Lager sind so gebaut, daß die Naßfilze in kürzester Zeit gewechselt werden können, ohne daß sie beschmutzt werden. Die Lager der Preßwalzen h a b e n Ringschmierung, herausnehmbare Schalen u n d Wasserkühlung. Die Lager der unteren Preßwalze sind mit einem leicht wegnehmbaren Schutz gegen Eindringen von Spritzwasser geschützt. Die oberen Preßwalzen haben je zwei Schjaber; um Riefenbildung zu vermeiden, sind sie f ü r " hin- und hergehende Bewegung eingerichtet. Die Schabermulde des ersten Schabers ist bedeutend länger als der eigentliche Schaberkörper; durch diese verlängerte Mulde werden die Lager der oberen Naßpreßwalze überdeckt, so daß beim Herausziehen des Ausschusses derselbe nicht auf die Lager fallen kann. Das P a t e n t l a g e r besitzt keine Fußplatte, sondern setzt sich auf einen Bolzen a u f , der auf eine Zwischenplatte gelegt ist. Die Zwischenplatte r u h t auf einer S o h l p l a t t e u n d wird in dieser d u r c h eine runde Aussparung zentriert und festgehalten. Durch die Lagerung des Lagerkörpers auf einem Bolzen, der quer zur Walzenachse liegt, ist erreicht, d a ß sich das Lager g e n a u zum Zapfen passend einstellen kann. Beim Filzwechsel wird d a s u n t e r e Lager m i t t e l s eines Bügels a n den vorderen Hebel a u f g e h ä n g t u n d etwas a n g e l ü f t e t , wodurch soviel Spielraum e n t s t e h t , d a ß der Tragbolzen u m 90 Grad gedreht u n d herausgenommen werden kann. N a c h geringem Anheben läßt sich die Zwischenplatte bequem wegnehmen, es ist genug R a u m vorhanden, um den Filz einzuziehen. Die Wassermulde a n der u n t e r e n Preßwalze ist am Lagerkörper befestigt und b r a u c h t d a h e r n i c h t e n t f e r n t zu werden.
Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine.
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Die Belastung der Pressen erfolgt durch Hebel und Gewichte; an den Größen der Gewichte hat man ein Maß für die Stärke der Pressung. Die Pressen sind mit Parallel-Aufhelfung versehen, wodurch beim Filzeinziehen ein rasches, gleichmäßiges Heben der oberen Preßwalzen ermöglicht wird. Die oberen Preßwalzen der' drei Pressen bestehen aus Stein. Die unteren Walzen sind aus Spezialguß und mit starkem Gummimantel versehen. Zur Reinigung des Filzes der ersten Naßpresse ist eine f r e i s t e h e n d e F i l z w ä s c h e aufgestellt. Die Walzen derselben bestehen aus Gußeisen,, die obere mit starkem Kupferbezug, die untere mit starkem Gummimantel. Die obere Walze liegt in Hebeln und kann mittels Parallel-Aufhelfung von der Fülir'erseite aus gehoben werden. Durch Hebel mit Gewichtbslastung kann der jeweilig erforderliche Druck hergestellt werden. Hebung undBelastung erfolgt in derselben Weise' wie bei den Naßpressen. Die Lagerung der Fi lzwasc-h walzen erfolgt in Kugellagern, welche in wasserdicht abgeschlossenem Gehäuse gelagert sind. Durch -Anordnung der Kugellager erübrigt sich ein Antrieb der Filzwäsche. Der T r o c k e n a p p a r a t besteht aus 26 Trockentrommeln, von denen acht Stück als Filztrockner dienen. Die Trockentrommeln sind in drei, regulierbaren Gruppen angeordnet. Der Dampf-Ein- und -Austritt in die Trockentroinmeln erfolgt von der Triebseite aus, und zwar durch eine Heizgarnitur, bei der keinerlei Dichtungsmaterial benötigt wird. Die Durchbildung ist so getroffen, daß auch die Ausdehnung der Anschlußrohre, Ungleiohmäßigkeiten in der Montage usw. auf die Arbeitsweise der Heizgarnitur keinen Einfluß ausüben können. Der Dampf-Ein- und -Austritt ist auf die Triebseite gelegt, so daß die Zupfen der Trockentromme'n an der Bedienungsseite kurz gehalten werden können, um das Bedienungspersonal bei schnellem Gang der Maschine nicht durch vorstehende rieh drehendeZapfen oder Dampfrohre, Ventile usw. zu hindern. Die Abführung des Kondenswassers erfolgt durch im Innern des Zylinders angegossene Schöpfer, die rechts- und linksseitig schöpfen und auch dann Wasser ausgießen, wenn kein Druck in den Zylindern ist. Sie sind so geformt, daß die Zylinder auch bei höchster Geschwindigkeit wasserfrei bleiben und niemals infolge zurückgehaltenen Kondenswassers schlecht oder" ungleichmäßig trocknen. Die Lager der Papiertrockenzylinder sind als Ringschmierlager mit zwangläufig fest auf dem Zapfen aufgeklemmten Schmierringen versehen. Die Lagerung der Filztrockner erfolgt in. Kugellagern. Dadurch erübrigt sich ein Antrieb der Filztrockner, da diese leicht durch den Filz mitgenommen werden. Mit Rücksicht auf die rasche Ausdehnung der Zylinder beim Erwärmen sind die Kugellager mit besonderen Vorrichtungen ausgerüstet, welche die achsiale Ausdehnung der Zylinder zulassen. Die Stuhlung der Trockenpaxtie ist so durchgebildet, daß sie bei leichter gefälliger Form große Standhaftigkeit besitzt. Die Schaber für die Trockentrommeln können durch einen Hebel leicht angelüftet oder ganz abgehoben werden. Die aufliegenden Schaber für die untere Zylinderreihe sind auf messingbezogene Stangen gelagert; diese Stangen haben noch den Vorteil, 'laß sie dem Bedienungspersonal eine Haltestütze sind, was sich beim Einführen sehr bewährt hat. An die beiden ersten Zylindergruppen schließt sich eine F e u c h t g l ä t t e an, welche mit drei Kokillen-Hartgußwalzen ausgerüstet ist. Sie ist so gebaut, daß man entweder das Papier durch drei oder auch nur durch zwei Walzen führen kann. Die Lagerung der Kokillen-Hartgußwalzen
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Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine.
•erfolgt in Ringschrnierlagern mit doppelter lüngschniieriuig. Die Lager sind •sämtlich mit Wasserkühlung versehen. Die F e u c h t g l ä t t e ist u n t e r den h o c h l i e g e n d e n S c h l u ß z y l i n d e r •der Schlußgruppe gestellt, d a m i t d a d u r c h auf bequeme Weise das Ein-füliren der P a p i e r b a h n in die Feu&htglätte u n d in den großen hochliegenden Zylinder vorgenommen werden kann. Dieser ist, wie alle übrigen Trockentrommfein, mit Filz versehen; ein Filztrockner ist hier jedoch n i c h t unibedingt nötig, d a die P a p i e r b a h n nur noch einen verhältnismäßig geringen F e u c h t i g k e i t s g r a d e n t h ä l t . Auch liier ist e i n Schaber angeordnet, um den Mangel blank zu h a l t e n und ein Haftenbleiben des Papieres u n d d a m i t Aufwickeln desselben zu verhindern. Die von der letzten großen Trommel abgenommene Papierbahn wird um d e n Kühlzylinder n a c h dem Satinier-werk g e f ü h r t . Der K ü h l a p p a r a t h a t einen Kühlzylinder von 1000 mm Durchm e s s e r aus Kupferrohr, u n d zwar einerseits deshalb, weil d a d u r c h Rostbild uiüg auf der Oberfläche d u r c h unvermeidliche Niederschläge von Dampf vermieden wird, u n d andererseits, weil Kupfer als vorzüglicher Wärmeleiter • den großen Vorteil hat, die k a l t e Temperatur des durchfließenden Wasssrs wesentlich leichter durch seine Wandunigen durchzulassen als ein gußeiserner Zylinder. Der Zweck des Kühlzylinders ist, das Papier abzukühlen und der .ausgetrockneten Papierba.hn die der L u f t t e m p e r a t u r entsprechende Feuchtigkeit wiederzugeben. Damit wird besseres Satinieren u n d Aufrollen erreicht. Außerdem hat der Kühlzylinder noch den Vorteil, daß er die E l e k t r i z i t ä t ^ableitet und das E i n f ü h r e n bei dem nachfolgenden Glättwerk erleichtert. Da.s dargestellte T r o c k e n - G l ä t t w e r k ist mit vier Walzen aus-geriistet; die AValzen sind u n t e r Belastung l i c h t d i c h t zusammengeschliffen. • Sämtliche Lager sind mit Ringschmierung u n d Wasserkühlung versehen. Die Belastung der Walzen wird d u r c h Gewichtshebel und Spindeln übertragen, • d i e a n den Lagern der oberen Walzen eingreifen. Diese Spindeln dienen a u c h gleichzeitig dazu, die Walz-en a n z u l ü f t e n und auszuheben. Zu diesem Zweck können die einzelnen Wulzen "durch E n t l a s t u n g s s t a n g e n a n die obere Walze a n g e h ä n g t u n d d u r c h eine parallele Aufhellung angehoben werden. J e d e s Lager k a n n durch seitlich an den Stulllungen a n g e b r a c h t e Druckschrauben genau eingestellt werden, was von großem Vorteil ist. Man ist immer in der Lage, selbst wenn die Lager ausgelaufen sind, die Walzen genau parallel zueinander zu legen. Besonderer Wert, ist auf k r ä f t i g e x\usf ü h r u n g der Einführungswalze gelegt worden, um eine F a l t e n b i l d u n g des Fapieres bei der ersten Walze zu vermeiden. Diese Einführwalze ist elastisch gelagert, um Unterschiede im Papierzug auszugleichen. Außerdem ist diese Walze drehbar angeordnet, m a n k a n n den Papierzug spannen oder entspannen, je n a c h d e m wie dies der Gang des Papieres erfordert. Es folgt der L ä n g s s c h n e i d e r . Die Papierbahn wird über zwei Papierleitwalzen, die senkrecht übereinander arbeiten, g e f ü h r t , zwischen denen sich die auf zwei Wellen angeordneten Teller- u n d Zirkelmesser bef i n d e n . Um eine gute F ü h r u n g des Papieres zu erhalten, ist zwischen der oberen Leitwalze und den Tellermessern ein gußeiserner Streichbalken bef e s t i g t . Die einzelnen Zirkel- oder Kreismesser sind a n Haltern befestigt u n d können genau an die Tellermesser angestellt werden; außerdem sind sie mit Abdrückvorrichtung verseilen. Die Zirkelmesserwelle ist fest gelagert, während d i e Tellermesserwelle durch einen Hebel mit Exzenter ausgerückt werden kann. Um bei ungenauem Lauf der P a p i e r b a h n mit den
Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papieimaschine.
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Messern folgen zu können, sind die Trugständer f ü r die .Messerwellen mit i h r e n Lagern seitlich vcrstelll»ar. Der Antrieb des Längsschneiders geschieht mittels Riemens vom Antrieb des Rollapparates aus und ist mit Voll- u n d Leerscheibe verseilen, man k a n n daher Itcini Einstellen dos Formates deji Längsschneidcr ausrücken. Der nun von der Papicrba.hu zu durchlaufende B ü r s t e n f e u c h t e r ist auf Konsoleu befestigt, die auf -den oberen Längsbalken der Maschine angehängt sind. Diese Ronsolen und damit der Feuchter selbst, können in der Höhe verstellt werden. ]>er F e u c h t e r besteht aus einer mit Borsten besetzten Walzenbürste von großem Durchmesser. Sie streicht aji einer d a r u n t e r liegenden metallbezogenen Walze vorbei, die der Borstenwalze das Wasser z u f ü h r t . Es wird hierdurch eine feine, t r o p f e n f r e i e Fcuchtung der P a p i e r b a h n erreicht. Angetriel>cu wird der Bürstenleuchter durch zwei Stufenscheiben. Der den Schild.) bildende Ii o 11 a p p a r a t ist mit fünf Rollstangen und zwei Lagerungen f ü r Rollen oder Tambours (ungerichtet. Er ist so gebaut, daß keinerlei Räder oder ähnliche Maschinenelemente zum Betrieb benötigt werden. Der Antrieb erfolgt u n m i t t e l b a r von der Friktionswelle •auf die Rollwelle bezw. auf den Tambour. Die zum Betrieb der Rollstangen sind Tambours erforderliche Geschwindigkeit wird d u r c h ein Stufensclieibenpaar eingeleitet. Durch eine im Vorgelege eingebaute Reibungskupplung k a n n das Vorgelege ausgerückt worden. Bezüglich des A n t r i e b e s d e r P a p i e r m a s c h i n e muß folgendes e r w ä h n t werden. Die Forderungen, die man a n einen neuzeitlichem PapiermaschinenAntrieb stellt, sind die, daß einerseits eine einmal eingestellte Urnlauf zahl unveränderlich bleibt, um Schwankungen im Papiergewichte zu vermeiden, und daß es andererseits leicht möglich ist, die Umlauf zahl sicher und in weiten Grenzen f e i n s t u f i g zu ändern, w;is beim Wechsel der Papiersorten von Wichtigkeit ist. Diese F o r d e r u n g e n f ü r den veränderlichen Teil der Papiermaschine werden einfach u n d vollkommen durch den e l e k t r i s c h e n A n t r i e b m i t t e l s G l e i c h s t r o m - N e b e n s c ti 1 u ß n i o t o r erfüllt." Als Antriebsniotor f ü r diese Papiermaschine dient ein GleichstromNebenschlußmotor von 60 PS Leistung, dessen Drehzahl 80 bis 390 beträgt, der mit Hilfe einer Spezial-Steuerd.yna.iuo im Verhältnis von 1 : 5 geregelt wterden kann. Die Steaierdynamo ,\vird" durch einen direkt gekuppelten Gleichstrom-Nebenschlußmotor angetrieben, der a n einem GleichstromTurbogenera.tor angeschlossen ist. Die f ü r die Regelung der Papiergescliwindigkeiten erforderlichen In-, s t r u m e n t e und Apparate sind auf einer besonderen S c h a l t t a f e l angebracht, und zwar derart, da.ß bei der B e t ä t i g u n g dersellmn die Papiermaschine jederzeit gut beobachtet werden kann. Der Spezialreglor zur Regelung der Papiergcseh windigkeit stellt auf der Führerseite, und zwar in der Nähe der Gautschpresse. Auch der k o n s t a n t e Teil der Papiermaschine wird elektrisch d u r c h e i n e n bes o n d e r e n M o t o r angetrieben, während die rotierende SJoffpumpe d u r c h einen direkt gekuppelten Elektromotor ihren Antrieb erhält. Besondere Rücksicht ist bei dem variablen Antrieb daiauf genommen, daß die konischen Riemenscheiben zum Betrieb der Naßpartie besonders breit a u s g e f ü h r t sind, damit bei der Vielseitigkeit der Fabrikation ein genaues Einstellen der Züge S c h u b e r t , Papierfabrikation.
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Beschreibung der auf der Tafel dargestellten Papiermaschine.
gewährleistet wird. Dieses Regulieren, wie ;iueh dius Ausrücken der einzelnen Gruppen mittels Friktionskupplung geschieht von der Führerseite aus. . Papiermaschinen sind natürlich auch mit S c h u t z v o r r i c h t u n g e n zu versehen, um Unfälle von den die Maschinen bedienenden Arbeitern abzuwenden. Besonders an den Einfülirstellen bei der Feuchtglätte und dem Trockenglättwerk sind Vorrichtungen vor den Walzen "anzubringen, welche verhüten, daß das Bedienungspersonal beim Einführen rler Papierbahn verletzt wird. Die in der Rollvorriohtung der Papierina-scliine vollgewickelten Rollen oder Tambours werden mit Hilfe eines besonderen Handlaufkranes in diu Abrollständer des gleich hinter der Papiermaschine stehenden F ü 11 n e r R o l l e r s befördert. In dieser Maschine wird das Papier zu festen klangharten Rollen u m g e w i c k e l t und gleichzeitig in der Breite, dem betreffenden Format (Zeitungsformat) entsprechend, geschnitten. Namentlich bei Rotationsdruckpapier ist auf einen sauberen, staubfreien Schnitt Wert zu legen, da das für das anstandslose Weiterverarbeiten des Papieres in der Schnellpresse ohne Staubverstopfung der Typen Bedingung ist. Außer den in Gabeln gelagerten und einzeln einstellbaren Obermessern sind noch die Untermesserwelle, Druckwalze und die Bremswalze vor den Messern mit Kugellagern versehen. Bei dem in der Bugra ausgestellten Füllner-Roller war der Schneidea.pparat mit einigen. Papierleitwalzen an großen Balancsrädern mit Zahnaufhelfungen befestigt, die sich beim Größerwerden der Aufwickelrolle um ihre Achse drehen. Hierdurch wird erreicht, daß das Gewicht des Schneideapparates an einem kürzer werdenden Hebelarm wirkt und immer weniger auf die Papierrolle drückt, je mehr das Eigengewicht derselben zunimmt. Das Papier wird hierdurch vom Anfang bis Ende der Rolle unter annähernd demselben Druck aufgewickelt, was für einen störungsfreien Gang der Maschine und die Weiterverarbeitung des Papieres sehr wichtig ist. Das Bremsen und Regeln der Abwickelrolle sowie die Bedienung de« Schneideapparates und des Antriebsvorlegers geschieht von der Vorderseite, also vom Stande des Arbeiters aus.
ßundsiebmaschine. E h o wir die weiteren, in. der Papierfabrikation gebräuchlichen und n o t wendigen Maschinen betrachten, wollen wir nur noch einige kennzeichnende Abweichungen in dem Bau der Papiermaschinen kurz a n f ü h r e n . Ganz gleich werden wohl k a u m zwei Papiermaschinen sein, d e n n jeder Besteller läßt n a c h seiner E r f a h r u n g u n d a u c h i n Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse entweder Verbesserungen d a r a n anbringen, oder aus E r s p a r u n g s r ü c k s i c h t e n Vereinfachungen eintreten. I n einer Fabrik, welche mehrere Papiermaschinen hat, ist es übrigens gar n i c h t von Vorteil, wenn die Maschinen gleich sind, da. mjEun bei ungleichen Breiten z. B. e i n e Papiersorte oder e i n F o r m a t auf der einen Maschine n u r mit N a c h t e i l arbeiteil könnte, was vielleicht auf eine der anderen, schmäleren, ganz g u t paßt. Die Langsiebpapiermaschinen sind, obgleich sie in der H a u p t a n o r d n u n g übereinstimmen, doch " im einzelnen so verschieden, daß es unmöglich wäre, alle Anordnungen n u r zu erwähnen. N i c h t n u r Länge, Breite u n d Geschwindigkeit sind in weitem Maße verschieden, nein, die einen haben wenige, aber sehr große Trockentrommeln, andere wieder sehr viele, aber kleinere Trommeln, bei m a n c h e n ist der Antrieb a m Fußboden, bei jenen wieder a n der Seitenwand des Maschinensaales; hier sind F e u c h t p r e s s e n vorhanden, dort f e h l e n solche wieder usw. usw. Als besondere G a t t u n g ist die zwar a l t e B a u a r t der R u n d s i e b - oder Z y 1 i n d e r p a p i e r m a s c h i n e h e r vorzuheben, welche aber f ü r m a n c h e Zwecke noch h e u t e Verwendung f i n d e t . Diese schon 1805 in E n g l a n d durch B r a m a h erfundene, von dem englischen P a p i e r f a b r i k a n t e n George D i c k i n s o n zwischen 1820 u n d 1830 betriebsfähig gemachte, in F r a n k r e i c h gleichzeitig a n den d e u t s c h e n L e i s t e n s c h n e i d e r p a t e n t i e r t e u n d von Keferstein in W e i d a e r b a u t e Maschine ist n a c h dem Siebzylinder genannt, welcher hier die Aufgabe des Siebtisches ü b e r n i m m t . Die Verschiedenheit der Zylinder- u n d Siebtischmaschinen b e s c h r ä n k t sich auf das Sieb u n d die erste Naßpresse, alle a n d e r e n Teile sind bei beiden dieselben. Die Zylindermaschine zeichnet sich d u r c h E i n f a c h h e i t , l e i c h t e F ü h r u n g u n d geringe U n t e r h a l t u n g s k o s t e n aus. W ä h r e n d der Siebtisch Deckelriemen, Filzschläuche (Manchons), Siebleder u n d lange, kostspielige Metalltücher verlangt, ist das r u n d e Sieb der einzige Teil des Zylinders, welcher sich e r h e b l i c h a b n ü t z t , u n d a u c h dieses h ä l t bei vielen Maschinen 6—12 Monate lang aus. Andererseits aber kann, bei der gewöhnlichen B a u a r t der Zylindermaschine eine S c h ü t t e l u n g n i c h t s t a t t f i n d e n , der Stoff legt sich meist in einer R i c h t u n g a n den Zylinder an, so d a ß das Papier in der Querrichtung n i c h t so g u t verfilzt wird, als bei der Langsiebmaschine, u n d a u c h seine D u r c h s i c h t weniger g u t a u s f ä l l t . Wir wollen hier nur den a l s U n t e r s c h e i d u n g s m e r k m a l wichtigen Zylinder u n d d i e Art y d e r Papierbildung auf demselben d u r c h Skizze d e u t l i c h machen u n d dabei eine verbesserte Bauart benutzen. 19*
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Rundsiebmaschjne.
Der bei p aus dem Knotenfänger kommende gereinigte Stoff fließt in einen großen Kasten A, in welchen die Siebtrommel C cintauclit. Der Stoff kommt niclit sofort' mit der Trommel in Berührung, sondern es sind noch einige E i n b a u t e n in dem Kasten, deren Zweck später erläutert wird. J e d e n f a l l s kommt der Stoff n a c h einem Umwege in clen schmalen Raum a und umgibt d a die Trommel nahezu i n der H ä l f t e seines Umfanges. Bei der D r e h u n g des Rundsiebes in der R i c h t u n g des Pfeiles bleibt eine dünne Stoff.: Schicht auf dem Trommelmantel liegen, d a das Wasser d u r c h den Siebüberzug entweicht, u n d wird bei der Drehung mit nach oben genommen. Auf 2 seitlichen bei d d r e h b a r e n Hebeln Ii gelagert, befindet sich n u n die .Walze w, welche mit einem Filzüberzuge versehen ist. Durch ihr eigenes Gewicht, welches durch Belastung noch vermehrt werden kann, drückt sie n u n auf die Trommel, wird d u r c h deren Drehung ebenfalls bewegt und zieht den l a n g e n Filz ff n a c h sich, der über diese Walze w, verschiedene Leitwalzen 1 u n d zwischen 2 Preßwalzen xx h i n d u r c h g e f ü h r t ist. Sobald n u n der Sieb-
zy linder d e n . S t o f f bis zur Walze w g e b r a c h t hat, nimmt ihn der Filz f auf u n d bewegt ihn als feuchtes P a p i e r b l a t t in der Richtung- des Pfeiles weiter. Zwischen den Preßwalzen xx wird das Wasser ausgepreßt und kann nun d a s Papier auf die bekannte Weise n a c h weiteren Pressen, und den Trockent r o m m e i n f o r t g e f ü h r t werden. Da-s ist die e i n f a c h e Papierbiklung bei den Zylindermaschinen, bei welcher eine S c h ü t t e l u n g n i c h t s t a t t f i n d e t . Da die Walze w immerhin mit n i c h t unbedeutender K r a f t auf d e n Zylinder drückt, so muß derselbe dauerh a f t g e b a u t sein. Auf seiner Welle sitzen nebeneinander mit Narbe und Armen versehene Radkränze, die d u r c h messingene Schienen oder starke D r ä h t e miteinander verbunden sind. Wie bei den Egoutteuren, nur stärker gebaut, l ä u f t d a n n spiralförmig ein D r a h t um den ganzen Umfang herum und bildet so die s t e i f e Unterlage f ü r den Überzug aus Metalltuch. Die Siebtrommel ist a n der einen Stirnseite vollständig geschlossen u n d n u r a n der anderen offen, d a m i t das Wasser aus dem I n n e r n der Trommel herausfließen kann. Dies i s t aus vorstehender Skizze, Abb. 129 d e u t l i c h zu ersehen. An der Abflußseite ist die Trommel n a t ü r l i c h gut abg e d i c h t e t , so d a ß kein Stoff u n m i t t e l b a r abfließen kann, sondern n u r das W a s s e r aus dem Innern, welches dem Stoffe entzogen wurde.
Ruudsiebmaschine.
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Ursprünglich war der Kasteil, in welchen diei Trommel e i n t a u c h t , nur ein viereckiger Kasten, a n dessen Boden in den Ecken 2 Rührer angebracht waren, damit sich d o r t kein Stoff absetzt, sondern möglichst gleichmäßig in dem Wasser verteilt bleibt. Beim Abstellen der Maschine e n t s t a n d aber immer der Nachteil, d a ß die im Kasten A befindliche n i c h t unbedeutende Stoffmenge d r i n n e n blieb, die Trommel also a u c h beim Stillstand stets vom Stoff umgeben war u n d sich d a d u r c h die Poren des Siebes jedesmal verstopften. Beim Wiederanlassen konnte d a n n das W a l s e r nicht mehr, oder
Abb. 130.
Wasserabfluss aus der Siebtrommel.
nur teilweise hindurch, so daß die Papierbahn Löcher enthielt. Um die d a n n notwendige gründliche Reinigung des Trommel-Überzuges zu ersparen, brachte man die Veränderung an, weiche die Skizze zeigt. Iis wird d a d u r c h erreicht, daß der Stoff u n t e r dem Trommelmantel nicht stillsteht, sondern einen selbsttätigen Strom bildet, welcher der Bewegung des Mantels entgegengesetzt ist. D a d u r c h wirbelt der Stoff mehr im Wasser herum, und legt sich n i c h t so parallel, sondern mehr kreuz und quer a n den Mantel an, d a d u r c h ein besser verfilmtes Papier bildend. Außerdem ist, wenn die Maschine stehen bleibt, nur eine ga.nz kleine Menge von Stoff in dem schmalen ringförmigen Zwischenraum vorhanden, welcher durch das Loch a seitwärts abgelassen werden kann, so daß der Tronimelmantel d a n n stets frei liegt Da die Wasserentziehung bei der Ruudsiebmaschine nicht so gewaltsam d u r c h die Saug'apparate geschehen kann, wie dies bei der Langsiebmasehine der F a l l ist, so sind dickere Papiere n i c h t so g u t herstellbar und die Maschine schon a.us diesem Grunde mehr auf die Anfertigung dünnerer Papiere wie Seiden- und Zigarettenpapiere angewiesen. Andererseits k a n n m a n aber trotzdem dickere Papiere und noch dazu zweiseitige, beziehentlich zweifarbige darauf herstellen, wenn s t a t t einer Trommel mehrere benutzt werden. Man kaain d a n n die dicksten Pappen anfertigeil. Ziemlich verbreitet ist eine Zylinderma-seliine mit 3 in verschiedenen Kästen liegenden Zylindern, auf welcher m a n n i c h t nur dickes Papier herstellen kann, das a u s ein und demselben S t o f f e besteht, sondern a u c h solches, welches in' der Mitte a u s einem geringwertigen Stoffe gebildet ist und oben u n d u n t e n ein Deckblatt von besserem Stoff oder a u c h von 2 verschiedenen F a r b e n trägt. Erinnert sei a n dieser Stelle an die Herstellung von E i s e n b a h n f a h r k a r t e n , die aus einem Korn aus geringwertigem Pappenstoff bestehen, der mit gefärbten Deckblättern aus besserem Papier
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Bundsiebmaschine.
versehen ist. Solche K a r t e n werden auf Zylindermaschinen mit mehreren Zylindern in einem Arbeitsgange hergestellt. E i n großer Filz, der von der Preßwalze P aus seine Bewegung erhält, d i e n t f ü r a l l e 3 Zylinder, d a er von a l l e n 3 Abnehmerwalzen an die Mäntel gedrückt wird u n d die auf den Sieben gebildete P a p i e r b a h n a n der unteren Filzseite festgeklebt u n d weitergeführt wird. Die F a b r i k a t i o n beginnt, nach
Abb. 130a.
Zylinder-Papiermaschine mit drei Zylindern.
der obigen einfachen Skizze b e t r a c h t e t , bei dem im Kasten I liegenden Zylinder, der Stoff bleibt in Papierform an der unteren Filzseite kleben u n d wird von a n a c h b g e f ü h r t ; d a n n wird der Stoff in K a s t e n I I hineingelassen, der Zylinder drinnen bildet ebenfalls eine Papierbahn, welche sich mit der bereits vorhandenen vereinigt und- durch Walze b fest zusammengepreßt wird, d a die Bahnen noch ganz f e u c h t und weich sind. Die doppelten Bahnen gehen d a n n u n t e r der Walze c hinweg, wo d a n n noch die d r i t t e hinzukommt. Als ein dickes P a p i e r b l a t t vereinigt n i m m t der Filz die 3 B a h n e n in der R i c h t u n g des Pfeiles um die Walze c herum n a c h oben, g e h t d a n n über den 3 Trommeln h i n w e g , d u r c h eine kleine, leichte V o r p r e s s e . d u n d wird d a n n in der N a c h p r e s s e P zum .ersten Male k r ä f t i g vom Wasser befreit. Von dort aus wird das Papier auf die gewöhnliche Weise mittels eines oder zweier anderer Filze noch d u r c h eine öder zwei Pressen g e f ü h r t u n d d a n n d u r c h Trockentrommeln getrocknet. Soll, wie schon erwähnt, nur dickeres Papier aus ein u n d demselben S t o f f e a n g e f e r t i g t werden, so können die Trommeln in einem großen Kasten liegen; will m a n jedoch die verschiedenen Kombinationen e i n t r e t e n lassen, so m ü s s e n die Zylinder in drei einzelnen Kästen gelagert sein. Die Maschine m u ß d a n n a u c h 3 verschiedene R ü h r b ü t t e n besitzen, der S a n d f a n g muß in 3 B a h n e n g e t r e n n t Bein, der Stoff f ü r jeden Zylinder h a t „ d u r c h besondere K n o t e n f ä n g e r zu gehen u n d a u c h das seitlich abgehende Wasser m u ß g e t r e n n t abgeleitet , u n d d e n ' entsprechenden Abteilungen g e t r e n n t wieder z u g e f ü h r t werden. I n den meisten F ä l l e n wird man- bei . dieser A n o r d n u n g 'einer Zylindermaschine die mittelste B a h n schon aus Frsparnisr ü c k s i c h t e n a u s billigem, minderwertigem Stoffe herstellen, also Kasten I I m i t e i n f a c h e r e r Mischung füllen. Eine neuzeitliche Rundsieb-KartonMaschine der Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G. Bautzen ist in der Abbildung 131 dargestellt.
Rtindsiebmaschine
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ßundsiebmaschine.
Di« Rundsiebma.schine hat in neuester Zeit wieder große Bedeutung erlangt zur llerstelluug der nach dem T ü r k sclion und I s s e r m a n n sehen Verfahren erzeugten Z e l l u l o s c g a n i c , wo auf der Rundsiebmaseliine die im feuchten Zustande zusamrnenzuwürgelnden bezw. zu falzenden und zusammenzudrehend«n schmalen Zellstoi'fbändehen gebildet werden. Ober d i e L a g e r u n g d e r F a s e r n in der auf der Rundsiebmaseliine gebildet®! Stoffschicht hat E m s t M ü l l e r in Dresden besondere Untersuchungen angestellt. Man nahm bislang gewöhnlich an, dal.i auf der Rundsiebstoffba hu die Fibern hauptsächlich liingspara.llel zueinander lägen, indem man ausführte, daß in derselben Weise, wie sich z. B. die langen nassen Haare bei einer deui Bade entsteigenden F r a u sich längsparallel zueinander legen, sich auch beim Austauehen der Siebtrommel aus dem Stoffbrei des Troges die Zellstoffü-serehen so legen würden. Die MülJerschen Untersuchungen haben nun ergel>eii, daß die Fasern zwa.r hauptsächlich in der Längsrichtung liegen, daß auch eine Querverfilzung nielit eintritt, daß hingegen aber Ixü dem verhältnismäßig hohen Fliissigkeitsdruek, der beim Niederschlagen der Fäserehcn aus dem so stark verdünnten Stoffbrei wirkt, eine ausgiebige V e r f i 1 z u n g d e r F ä s e r c Ii e n i n d e r D i c k e n r i o l i t u n g stattfindet. Diese Verfilzung in der Dickenriclitung ist gerade das, was die Spinnfähigkeit der Tiirkschen Zellulosebändchen außerordentlich begünstigt,. Als letztes System von P a p i e r m a s c h i n e n soll nun noch kurz die sogenannte H a r p e r oder S e 1 b s t a b n a h m e m a s c h i n e betrachtet werden, weil sie gewissermaßen eine Vereinigung von Langsiebmaschine und Zyliiiderinasehine darstellt. AVenn auch kein wirklich arbeitende]', d. h. Papier erzeugender Zylinder vorhanden ist, so wurde bei dieser Bauart doch ein wesentlicher Teil der Zylindermaschine, nämlich die 1' a p i e r a b n a h m e , herüliergenommen. Nur Jinienhaft dargestellt, zeigt die Harpcr-Maschine folgende Anordnung (Abb. 133). ""Das verhältnismäßig etwas kurze Sieb bildet wie bei jeder anderen Langsiebmaschine einen wagerechten Tisch und ist mit Deckelriemcn, Sehüttelung und Saugern versehen. Die Reinigung des Stoffes mittels Sandfang und Knotenfänger kann hier iii einem a.ußerhalb des Maschi'nensaales gelegenen Räume erfolgen, d a dieser gereinigte Stoff mittels Rohres und einer Pumpe nach der Maschine befördert wird, und .zwar nach dem Kasten a, von welchem aus der Stoff über das Siebleder auf das Sieb läuft. Au Stelle der mit Filz überzogenen Gautsehwalze ist nun hier das Sieb über den Zylinder l> geführt, der genau so, wie die Zylinder der Zyli-ndermaseliine gebaut ist und höchstens kleineren Durchmesser h a t ; er liegt aber nicht im Stoff wie dort, kann also kein Papierblatt bilden, sondern dasselbe wird ihm, bereits fertig und durchgeschüttelt, durch das Sieb zugeführt. Wie bei der Zyliiidermasehine nimmt nun aber eine Walze c, welche in Hebeln schwingt und von einem sehr langen Filze f umgeben ist, die Papierbahn ihrer ganzen Breite nach auf und führt sie hoch über das Sieb hinweg in der Richtung des Pfeiles zwischen die erste Presse p hindurch und vo£ da nach beliebig weiteren Pressen und den dahinterliegenden Troekentrommeln. In der Benutzung der Walze c liegt nun das Wesentliche der Harpei'-Maschine und zugleich ihr großer Nutzen für manche Zwecke. In der Überführung der breiten Papierbahn von der Gautsehwalze mit der Hand auf den Filz der ersten Presse lag bisher die hauptsächlichste
Runilsiebmaschine.
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Schwierigkeit bei der Benutzung der Papiermaschine, besonders da dieMischungen immer schlechter und weniger h a l t b a r und wegen der Massen-
leistung die Geschwindigkeiten des Siebes immer mehr vergrößert w u r d e n Die Überführung ist n i c h t nur in solchen Fällen schwierig und g e f ä h r l i c h sondern verursacht a u c h einen bedeutenden Ausschuß, d a bei billigen und
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Bundsiebmaschine.
-schlechten, f a s t n u r , a u s . Holzstoff bestehenden ^Mischungen das kurze, ganz, freiliegende Stückchen der f e u c h t e n Papierbahn n a t ü r l i c h sslir oft reißt und die Ü b e r f ü h r u n g im Laufe des Tages sehr oft wiederholt wercleu muß. Gerade f ü r solche geringe Papiere und große Geschwindigkeiten ist die Harper-Maschine sehr geeignet, d a die f e u c h t e Papierbahn ohne jeden Handgriff von dem Filz selbst in der ganzen Breite abgehoben wird und •ein Zerreißen gar nicht s t a t t f i n d e n kann, weil die f e u c h t e P a p i e r b a h n an keiner Seite frei liegt Zugo ausgesetzt © und deshalb nicht dem geringsten O © O ist. Das ist entschieden ein großer Vorteil. Das Sieb wird in der Regel nur 11 bis 12 Meter lang gemacht, und trotzdem muß der Filz wegen des langen Weges, den er zurückzulegen hat, 22 bis 24 Meter ¡lang sein. Das ist wieder ein Nachteil, d a es kostspielig ist, doch h a t m a n hier eine Filzwaschung eingeschaltet, die während des Ganges, f o r t w ä h r e n d tätig ist und bewirkt, daß der Filz längere Zeit hintereinander benutzt werden kann, als dies sonst möglich wäre. Auch dies ist eine Ersparnis, sodaß, wie gesagt, f ü r gewisse Fälle die Harper-Maschine mit Vorteil angewendet wird, obgleich ihre A n s c h a f f u n g teuerer ist. Am v o r t e i l h a f t e s t e n k a n n und wird a u c h in der Tat diese HarperMaschine in denjenigen Fabriken benutzt, welche nur Druckpapier arbeiten, große Lieferungen von Rotationspapier abgeschlossen haben und wegen des billigen Preises desselben genötigt sind, auf eine möglichst große Leistung zu sehen und mö'glichst lange Zeit hintereinander ununterbrochen die Maschine laufen zu lassen. Bedingung hierzu ist natürlich, daß a u c h alle Vorarbeiten so ineinander greifen, daß in der genügenden S t o f f b c s c h a f f u n g kein Stillstand eintritt. Da nun bei der Harper-Maschine die Vorrichtungen f ü r das Waschen der Filze usw. so gut arbeiten, daß Filzauswechselungen nur in großen Zwischenräumen notwendig sind, so ist es in Wirklichkeit sehr oft vorgekommen, und außer anderen Gründen h a u p t s ä c h l i c h d u r c h Prämienversprechungen a n Arbeiter ermöglicht worden, •daß die Harper-Maschine n a c h der Sonntagsruhe von Montag f r ü h a n bis Sonnabend a b e n d ohne die geringste Unterbrechung fortgesetzt in Tätigkeit war rind d a d u r c h n a t u r g e m ä ß die höchste ü b e r h a u p t zu erreichende Leistung erzielt wurde. Eine sehr gute Zeichnung einer Selbstabnahmemascliine f ü r Dünndruckpapier f ü r über 3 Meter Arbeitsbreite und f ü r Arbeitsgeschwindigkeit von 20 bis 110. Mieter minutlich, a u s g e f ü h r t von der bekannten M a s c h i n e n f a b r i k z u m B r u d e r h a u s , R e u t l i n g e n , Württemberg, f i n d e t man in dier Festnummer der Zeitschrift „Der P a p i e r - F a b r i k a n t " v. J. I91il S. 152. Die Maschine ist derart gebaut, daß die dünnen Papiere (10 bis :>0 g) mit Selbstabnahme, und die dickeren, von e t w a 30 g a u f w ä r t s mit H a n d a b n a h m e hergestellt werden können. Erreicht vfird das dadurch, daß außer der unter dem Abnahmezylinder befindlichen Legfilzpresse noch eine Steigfilzpresse eingebaut ist, welche so in u n d außer Betrieb gesetzt werden kann, daß d i e Papierbahn bei dünneren Papieren auf gewöhnliche Weise über den Abnahmezylinder, bei dickeren Sorten dagegen durch die e r w ä h n t e Steigfilzpresse u n d weiter auf die Trockenpartie der Maschine geleitet wird. Um jede offene Maschine leicht in eine solche f ü r Selbstabnahme an •der Gautschpresse und mit selbsttätiger D u r c h f ü h r u n g durch einen ersten Zylinder umwandeln zu können, h a t Direktor K u h n der Maschinenfabrik zum Brudierhaus in Reutlingen eine besondere E i n r i c h t u n g ersonnen, die
Rumlsiebmaschine.
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tint,er Nr. 295 540 in Deutschland patentiert ist. Eine Änderung' des Trockenapparates ist dabei nicht nötig, sondern es handelt sicli nur um Einbau einiger - Leitwalzen und eines • kleinen Trockenzylinders in die Naßpartie, wobei jederzeit wieder auf gewöhnliches Art gearbeitet werden kann. Die Papiere erhalten dabei, obsclion mit Obertuch an der Gautsohc abgenommen, kc-ine einseitige Glätte. 'Eine vereinigte Gauisch- und Naßpresse für Langsieb- oder Sclbstabnahmieinaschine ist au E r n s t l i i i d i g e r in llixlewiseh i. Vogtl. patentiert worden. *) Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß von den mit Druck aneinander anliegenden Walzen stets über der unteren Gautschwalze des ersten Naßfilzes die erste Preßwalze der folgenden Filzbahn liegt. Diese Verbindung gestattet, die Gautschwalze mit den Preßwalzen so zusammenzustellen, daß sowolil ein gemeinschaftlicher Antrieb f ü r die Walzen der verschiedenen Preßstollen, als auch mit der tunliehst geringsten Zahl von Preßwalzen eine große Anzahl von Preßstellen und eine kleine Anzahl von Filzen erreicht wird; ferner kann die Papierbahn von der Gautseh- bis nach der letzten Presse selbsttätig übergeführt werden. Eine Einrichtung, die es ermöglicht, an Selbstabnahmemaschinen zur Herstellung dünner, einseitig glatter Papiere die Naßpi - esse mit den zugehörigen Filzen und Leitwalzeil ganz fortfallen zu lassen, wodurch sowohl eine wesentliche Verminderung der Unterhaltungs- und .Betriebskosten erreicht als a u c h alle die unliebsamen Zwischenfälle ausgeschlossen worden, die mit der Anwendung der genannten Organe verbunden sind, wie z. B. das sogenannte Verkauen und das Infaltenlaufen des Oberfilzes, ferner die Bildung von Luftblasen, ist der I'irma, H. F ii i 1 n e r in Warmbrunn i. Schles. geschützt worden.**) Die neue Papiermaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn durch eine in an sich bekannter Weise mit zwei Unterwalzien ausgestattete Gautschpresse liin-durchgeführt und kurz darauf unmittelbar durch den Trockenzylinder von der oberen Gautschwalze abgenommen wird. Gleichzeitig wird der Überzug der oberen Gautschwalze vor der Einlaufstelle des Siebes in die Gautschpresse in an sich bekannter Weise einer ständigen Peinigung unterworfen. Infolge des unmittelbaren Überganges der Papierbahn von der oberen Gautscliwalze auf den auf ihr rollenden Trockenzylinder werden die die Papierbaim schädigenden Luftblasen an dieser Stelle vermieden. Um die Leistung der Papiermaschine f ü r jede Phase der Arbeit von Tag -und N a c h t gienau klar vor Augen und f ü r jederzeitige Nachprüfung unmittelbar aufgezeichnet zu haben, hat man besondere .selbstaufzeichnende K o n t r o l l a p p a r a t c eingeführt. Der zu diesem Zwecke von A l b e r t N i e t h a m m e r in Kriebstein i. -Sa. erdachte z. B. zeigt folgende Einrichtung. Der Apparat wird durch Elektrizität betrieben und besteht in der Hauptsache aus einer Trommel, auf welcher ein größerer Papierbogon 'festgehalten wird, lind an der sich ein Stift, bezw. eine Reißfeder parallel der Mantellinie von links nach rpchts langsam aber ganz gleichmäßig so vorwärts bewegt, daß sie in 12 Stunden, also einer Arbeitsschicht, von dem linken bis zum rechten' Ende der Trommel gelangt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel aber hängt von dem schnelleren oder langsameren Gange der Papiermaschine ab, und zwar ist die Übersetzung vielleicht so eingerichtet, *) D. R.-P Nr. 293520. — W. f. Papierfabrikation 1916. S 209!. •*) D. R-P. 30G019. — W. f Pnpierfabrikation 1918, S. 150.
300
Bundsiebnidf chine.
daß bei einer Geschwindigkeit von 80 Meter minutlicli der Zylinder geradeeine Umdrehung in der Minute macht. Der vorübergeführte S t i f t wird aiso in diesem Falle auf dem Papier eine nahezu vertikale Linie verzeichnen, welche dem Umfange e n t s p r i c h t und auf dem Papierbogen bis a n den oberen Rand reicht. Bei geringerer Geschwindigkeit der P a p i e r m a s c h i n e ist diese Linie d a n n n a t ü r l i c h kürzer, d a der Zylinder in der Minute keine volle Umdrehung macht. Eine andere E i n r i c h t u n g aber gehört noch dazu, um auf diom Papier ein vollständig klares Bild der eigentlichen Arbeitstätigkeit einschließlich etwaiger Fehler und Störungen zu geben. J e d e zweite Minute nämlich e n t s t e h t zwischen Feder und Papier ein kleiner Zwischenraum, während welcher Zeit der Zylinder in seine alte Lage zurückkehrt. Wenn nun der auf den Zylinder gespannte, dem Zylinderumfang entsprechende Papierbogen durch ein Netz von blauen Linien in viele Teile geteilt ist,, so kann man je n a c h der Lage der äußeren Teile, welche die Grenzen des Diagramms angeben, ersehen, mit wieviel Meter Geschwindigkeit die Papiermaschine zu jeder Stunde und Minute gearbeitet hat, bezw. ob sie zeitweise ganz s t a n d und zu welcher Stunde und Minute dies g e schah, ebenso wie lange der A u f e n t h a l t dauerte.
Vollendimgsarbeiten. Nachdem m m die Papiermaschine als solche a u s f ü h r l i c h durchgesprochen ist, können alle die E i n r i c h t u n g e n betrachtet werden, die das von der Maschine gelieferte Papier zum Versand fertig stellen. Sie hängen u n m i t t e l b a r mit der Papierfabrikatinn zusammen. .Je nach Art der erzeugten Papiere und je n a c h den Wünschen der- Besteller wird die Vollendung eine r e c h t verschiedene sein. Sie erstreckt sich auf das Glätten, die Satinage. und auf das F o r m a t djer Bogen. Zum Teil werden a.lier wieder 'besonders f ü r Druckpapiere harte, fest gewickelte Rollen verlangt. Da ursprünglich all|Cs Papier geschnitten wurde und a u c h heute noch •auf B o g e n - K a l a n d e m zum Teil die geschnittenen Bogen satiniert werden, so sollen die Schneidemaschinen zunächst behandelt werden. Anfangs ließ man die Papierbalm gleich hinter den Kreismessern auf verstelIbare II a s p e I laufen, bis der U m f a n g dieser Jla.spel 1 bis 5 ein stark mit, Papier bedeckt war. Di.ese Haspel wurden so gestellt, daß der Umfang gerade einem Vielfacher: des F o r m a t s e n t s p r a c h , in welches die Balm geschnitten werden sollte. J e dicker das Papier aber auf die Haspel auflief, desto größer wurde doch «ler Umfang, und wenn man dann mit einem großen PapierschneideUiiesser, einein sogenannten Fuchsschwanz, das Papier d u r c h s c h n i t t und die ganze Balm auf einen laugen Tisch legte, so hatte sie folgende F o r m (Abb. 134).
Abb. 134.
Querschnitt eines auf einer Haspel aufgewickelten und durchschnittenen Pa piers tosses.
Da die damals gebräuchlichen Q u e r s c h n c i d e m a s e Ii i n e n jetzt w i r noch a u s n a h m s w e i s e in den Fabriken benutzt werden, PO wollen wir ihre nähere Beschreibung unterlassen und nur a n f ü h r e n , daß diese ganze lange P a p i e r b a h n d u r c h einen l'reßbalken quer festgehalten und durch •ein breites Messer quer d u r c h s c h n i t t e n wurde. Zunächst mußte die lange Spitze a b g e s c h n i t t e n werden, d a n n wurde die so gewonnene g l a t t e Fläche mit der ganzen B a h n bis an ein verstellbares Lineal vorgeschoben und ein iiieuer Schnitt gemacht-, so d a ß man n u n einen dicken Stol.l Papier"erhielt, welcher das verlangte F o r m a t h a t t e . Dieses Vorschieben und Schneiden wurde •drei oder m e h r m a l wiederholt, bis schließlich wieder die Endspitze übrig blieb. Diese Spitzen, welche doch Ausschuß darstellen, wiederholen sieh n u n bei jeder einzelnen Bahn und geben im ganzen einen so -großen Abfall, d a ß schon d a d u r c h allein 7 o/0 oder mehr Verlust herbeigeführt wird. Schon a u s Ersparnisriieksichten ersann man deshalb Querschneidemaschinen, welche gleich hinter der Maschine standen und das Papier, ohne es vorher a u f -
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Vollendungsarbeiten.
zuwickeln. iu lauter einzelne Bogen schnitten, welche von Bogenfängern, Mädchen oder jugendlichen Arbeitern, erfaßt und aufgeschichtet würden. Solche Querschneidemaschinen gibt es eine große Anzahl, so daß es unmöglich ist, sie alle zu erwähnen. Wir wollen deshalb nur die verbreitetste. die V e r n y s c h e Q u e r S c h n e i d e m a s c h i n e herausgreifen. Sie steht meist nicht unmittelbar hinter der Papiermaschine, sondern in der Regel daneben oder auch auf dem Papiersaal oder in dem Kalanderraume, da bei dieser Bauart das Papier vorher stets auf Rollen aufgewickelt wird. Bei der Besprechung der Einzelheiten der Papiermaschine ist darauf hingewiesen worden, daß das Längsschneiden ununterbrochen im Zuge der Papiermaschine ausgeführt werden kann, und auch ausgeführt wird, daß aber das Querschneiden vorteilhaft von der Papiermaschine zu lösen, daß also das Papi(er am besten auf der Papiermaschine zu rollen und in einer weiteren Arbeitsfolge der Quere nach zu teilen ist. Überlegt man nun, daß es nicht geradezu unmöglich ist, Papier, das geradlinig ununterbrochen, geführt wird, richtig der Quere nach abzuschneiden, daß es aber zweifellos bequemer und einfacher mechanisch auszuführen ist, wenn die Papierbahn, der Bogenlänge entsprechend, herbeigeführt, hierauf festgehalten, dann abgeschnitten und hierauf wieder der Bogenlänge entsprechend weiter bewegt wird usl'. in regelmäßigem, wiederkehrendem Wechsel, so folgt die Notwendigkeit periodischer Bewegungen, nicht ununterbrochenes Abwickeln der Pa,pierrolle einzuleiten. Bedenkt man weiter, daß der SchubstangenKurbeltrieb in bequemster Art gestattet, aus einer drehenden, der allgemein üblichen Transmissionsbewegung, eine schwingende, geradlinig hin und her gehende Bewegung bestimmten Hubes abzuleiten, so ist es nicht zu verwundern, wenn die grundlegende V e r n y s c h e Bauart für den Papierquerschneider hiervon ausgeht. Weiter zeigt es sich aber auch, daß das P a p i e r und zwar d,esto mehr, je mehr Lagen auf einmal übereinander liegend geschnitten. werden sollen, u n m i t t e l b a r b e i d e r Schnittstelle' f e s t g e h a l t e n w e r d e n m u ß . Dies bedingt die Anwendung eines b e s o n d e r e n P r e ß b a l k e n s , der Schnittstelle unmittelbar l>enachbart. Weiter ist es manchmal wünschenswert, das Papier senkrecht, manchmal aber, beispielsweise in der Kuvertfabrikation, schief zu seiner Längsrichtung abzuschneiden. Dies bedingt für viele Querschneidmaschinen, welche beiden Zwecken genügen sollen, eine geeignete Verstöllbarkeit derjenigen Stellen,, an welcher das Schneiden erfolgt. Diese Stelle wird durch z w e i M e s s e r g e b i l d e t , v o n w e l c h e n das e i n e b e i m S c h n e i d e n f e s t l i e g t , das a n d e r e a b e r in d e r R e g e l v o n o b e n n a c h u n t e n so a b w ä r t s s c h w i n g t , d a ß es u n g e m e i n k n a p p an d e m f e s t e n M e s s e r v o r ü b e r gellt.. Es ist dies einer der wichtigsten Punkte für einen sauberen Schnitt im Zusammenhange übrigens mit den für das Abscheren ganz allgemein gültigen Bedingungen. Gerade hier bei dem Schneiden von Papier ist aber, sofern die beiden Messer (relativ) nicht ganz knapp 'aneinander vorüber gehen, dem besonderen Material entsprechend, zu erwarten, daß es, abgebogen, zwischen die beiden Messer gelangt, Quetschungen veranlaßt, aber nicht abgeschnitten, höchstens ganz unregelmäßig abgerissen wird. ' Nachdem das Papier durch einen Filz, oder durch Bändchen gegen die Messer herangeführt wird, so hat man auch die auf den ersten Blick nicht ganz einfache Aufgabe zu lösen, den Filz oder die Führungsbändchen in endlosem Zuge zu verwenden, aber doch den Messern auszuweichen.
Vollendungsarbeiten.
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Andere Quersclmeidemaschinen und Apparate haben die Aufgabe,, einzelne, oder mehrere, o f t sehr viele Bogen übereinander liegend, zu schneiden. Hierbei ist in erster Linie auf das F e s t h a l t e n bei der Schnittstelle d u r c h o f t k r ä f t i g e Schrauben- oder andere Pressen zu denken, wenn sauberer S c h n i t t erzielt werden soll. Man kann solche Maschinen, zusammenfassend,, als B c s e h n e i d m a s c h i n e n bezeichnen.
Abb. 135.
Quersclineidemaschine System Veiny
Das erstberührte S y s t e m d e r Q u c r s c h n e i d m a s c h i n e l l , wof ü r wie e r w ä h n t V e r n y die Grundlagen angegeben und zuerst, u n t e r ä n g s t l i c h e r Geheimhaltung in seiner eigenen F a b r i k in die Praxis e i n g e f ü h r t hat, gibt die Abb. 135 zu erkennen. Die Papierbahnen p t —p 6 kommen von einem geeigneten Gestelle über die Leitwalze h in die Maschine und auf die obere Seite des Leitfilzes t. ( I n anderen Fällen werden F ü l i r u n g s b ä n d c h e n verwendet.) Dieser wird nur absetzend in Bewegung gesetzt und liefert d a h e r das auf ihm r u h e n d e Papier mit der Presse e, f nur zeitweise, dem geschilderten Schneidvorgange entsprechend. Kurbelscheiben A (je eine auf jeder Seite) auf der Welle a werden nämlich wohl ununterbrochen in Bewegung gesetzt. Auf ihnen sind Kurbelzapfen c in Kurbelschlitzen b jermch der gewünschten Bogenlänge einstellbar. An c schließen sich die S c h u b s t a n g e n d an, welche d e n unteren Balken e der Presse gelfenkig erfassen, diese also bei der Drehbewegung der Kurbelscheiben hin- u n d herziehen. Der obere Balken f h ä n g t nämlich d u r c h Bolzen g, welche lose d u r c h e gehen, mit e zusammen, muß also die hin- und hergehenden* Bewegungen von e mitmachen, während er dann, wenn die Kurbel den unteren Halbkreis durcheilt, auf dem Papier d u r c h sein n i c h t unbedeutendes Eigengewicht a u f r u h t , also p a n den Filz t a n d r ü c k t , diesen selbst zwischen sich selbst und dem u n t e r e n Preßbalken e einklemmt,- daher mitzieht, so lange die Kurbel den u n t e r e n Halbkreis beschreibt. W ä h r e n d diese aber in dem oberen Halbkreis sich dreht, stößt die Schubstange d entweder selbst oder mit geeigneten - Ansätzen a n den oberen Preßbalken f u n d h e b t i h n in demselben Augenblicke in die Höhe, wo die Kurbel den linken T o t punkt überschreitet, also d i e Presse von links n a c h r e c h t s zu gehen beginnt. Diese geht also in ihrer G e r a d f ü h r u n g zurück ohne d e n Filz oder das Papier zu bewegen so lange, bis die rechte Totlage der Kurbel erreicht ist. Sofort wie diese ü b e r s c h r i t t e n wird, läßt die Schubstange d den oberenPreßbalken f los, dieser setzt sich u n d klemmt durch sein Eigengewicht Filz t u n d Papier p, welcher somit wieder, u n d zwsur ganz der doppelten. Kurbellänge entsprechend, mitgezogen wird. Solcherart ist durch die Kurbellänge die Länge des g e s c h n i t t e n e n Bogens bestimmt. Ist die dieser Länge zugemessene Papierlänge von rechts nach Knks r
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Vollendungsarbeiten.
• a u c h ü b e r (las f e s t s t e h e n d e Messer I g e s c h o b e n worden, so bleibt es so i m w e s e n t l i c h e n r u h e n , bis die K u r b e l d e n AVeg vom l i n k e n /.um r e c h t e n Totpunkt zurückgelegt hat. Diese P a u s e in d e r P a p i e r b e w e g u n g w i r d zum A b s c h n e i d e n b e n u t z t . Die u n r u n d e S c h e i b e r g r e i f t , na-clidein die Kurltcl d e n linken T o t p u n k t ü b e r s e h r i t t e n h a t , u n t e r d e n d u r c h G e w i c h t c b e l a s t e t e n Hebel r>, d r e h t d a m i t d i e Messerwelle n. b e z i e h u n g s w e i s e d a s b e w e g l i c h e Messer q n a c h a b w ä r t s , k n a p p a,n 1 v o r ü b e r . F ü r den r i c h t i g e n S c h n i t t w i r d a b e r w ä h r e n d d e s s e l b e n d a s P a p i e r u n m i t t e l b a r bei d e r S c h n i t t s t e l l e g e k l e m m t , d a d u r c h , P r e ß b a l k c n k, d e r d u r c h Bolzen m i n 1 g e f ü h r t i s t . auf ("Las P a p i e r n i e d e r f a l l e n hilit. S o b a l d d e r u n r u n d e Teil v o n r w i e d e r gegen a b w ä r t s g e h t , ö f f n e t s i c h a u c h wieder die P r e s s e k, 1. e b e n s o g e h t d a s bewegliche Messer q in die H ö h e , so d a ß d e r K a u m f ü r den Vorschul) neuer B o g e n f r e i ist. W a s d i e F o r m d e r Messer in derlei M a s c h i n e n a n l a n g t , so k ö n n e n sie e n t w e d e r beide in den S c h n e i d e n g e r a d l i n i g , p a r a l l e l , g e m a c h t werden, was -das A b s c h n e i d e n n a c h d e r g a n z e n .Breite des l'a.piers auf e i n m a l , in d e m s e l b e n A u g e n b l i c k e , a l s o u n a u s w e i c h l i c h m i t e i n e m m e h r oder w e n i g e r g r o ß e n S t o ß b e d i n g t . — o d e r m a n m a c h t d a s f e s t e Messer g e r a d l i n i g , diis d r e h b a r e s c h i e f , d. h. w e n n es m i t s e i n e r S c h n e i d e auf einer Z y l i n d e r f l ä c h e l i e s t , nach einer von d e n z v l i n d e r e r z e u g e n d e n in d e r Regel n u r wenige G r a d e a b w e i c h e n d e n S c h r a u b e n l i n i e , oder was m e h r d e r lfa.ll ist, w e n n d a s obere Messer s i c h p a r a l l e l m i t s i e h selbst, g e f ü h r t n a c h u n t e n bewegt, g e r a d l i n i g s c h r ä g , da.nn e r f o l g t d e r S e h n i i t a l l m ä h l i c h von Kleinen!, zu K l e m e n t d e r B r e i t e d e r Papierba,hn. Abb. l.'Üi zeigt e i n e - n e u e r e A u s f ü h r u n g « f o r m einer verbesserten L ä n g s - , Q u e r - u n d 1) i a g o n a. 1 - S c h n e i d e m a. s c h i n e d e r Kirma. O. (!. T l a . u .b o . l d A. G. i n C h e m n i t z , m i t AblCgetisch, IHV.W. s e l b s t t ä t i g e m Bogenlegec f ü r Quer- u n d Schrägschnit.t.; sie w i r d f ü r )!()() bis UiOO mm H u b . ( B o g e n l ä n g e ) und bis :!O00 m m B r e i t e g e l i e f e r t . Die M a s c h i n e ist a u s gestattet mit Längsschneider. B ä n d e r - u n d Ki Izfiihrung. w ä h r e n d des ( l a n g e s ausniekby.rer Zugprcssc, bis 30 (¡ra-d vcrsteflba,rem Querst-Ii neide r,
Abb. 138.
Längs-, Quer- und Diagonal-Schneidemaschine
von C. G. Haubold, Chemnitz.
der nach Maßstab auf einer Zahnsegment.führung mit H a n d r a d eingestellt wird. Bei S c h r ä g s t e l l u n g w e r d e n z w i s c h e n Kilzwalze u n d S c h n e i d e a p p a r a t
Vollendungsarbeiten.
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verschiebbare Führungsbleche (bei großen Breiten Schnurenführung) eingeschaltet,, über welche das Papier vom Filz zum Schneidea.pparat hinwegglcitet, bezw. geführt wird. Der Antrieb des Messers erfolgt durch Riugexzenter, Exzenterhebel, beiderseitig angeordnete Zahnstangen und Znhnsegmcnte. Gegen Beschädigung der Messer und des Schneidea.ppa-r^tes bei etwa vorkommendem Aufsitzen der Messer ist für den Exzenterbügel im Exzenter]icbel eine Sicherung vorgesehen, welche bei Aufsitzen der Messer ausgelöst wird, wodurch das obere Messer zum Stillstand kommt. Zur Schonung der Schneidkanten der Messer und Verhütung von Brüchen an den Schnitträndern der unter der Messerpresse während des Schneidens stehenden l'apierstoßes wird das obere vom unteren Messer nach erfolgtem Schnitt durch exzentrische Buchsen mit Fa.ngvorrichtu.ng seitlich abgezogen, wodurch gleichzeitig ein Streifen der Messer aneinander vermieden wird, was den Messern eine längere Schneiddauer sichert. Zur Abnahme der Bogen ist entweder ein Tisch oder ein selbsttätiger Bogenlegcr für G-erad- und Schrägschnitt vorgesehen. Für Bogenlängen, die größer als der Maximalhub der Zugpresse sind, läßt sieh gewiinschtenfalls ein D o p p l e r , D u p l i k a t o r , anbringen, der so wirkt, daß erst nach z w e i maligem. Vorschub ein Querschneiden erfolgt, so daß sieh also auf mit z. B. 1600 m Hub arbeitenden Maschinen Bogenlängen von. 3200 mm ergeben. Solche Doppler sind so eingerichtet, daß sie durch Einrücken oder Seitwärts rücken einer Segmentscheibe leicht h
Abb. 137.
Längs- und Querschneidemaschine mit Hauboldscher Schutzvorrichtung.
ein- und ausgeschaltet werden können. Die Benutzung dieses Dopplers bedingt jedoch die Ausschaltung des Bogenlegers. F ü r den Antrieb werden außer F e s t - und Losseheibe Stufenscheiben (z. B. 5 f a c h ) vorgesehen. Für die K o l ! S t ä n d e r kommt die Anordnung der .Rollengruppen sowohl in wagercchten wie in lotrechten Reihen in Betracht. F ü r Rollständer mit lotrechter Anordnung der Rollen sind gegebenenfalls Hebevorrichtungen unmittelbar auf der Sluhlung des Ständers oder Deckenlaufkräne vorzusehen. Abb. 137 stellt eine Längs- und boldscher Schutzvorrichtung S c h u b e r t , Papierfabrikation.
Querschneidemasohine mit H a u an den Querschneidm'essern aar. 20
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Vollendungsarbeitei)
Die E i n r i c h t u n g b e s t e h t d a r i n , daß vor den beiden Querschiieidinesseni a b zwei a n g e t r i e b e n e , der Bewegung des oberen s c h w i n g e n d e n Messers f o l g e n d e F ö r d e r w a l z e n c d in einem zweiarmigen, m i t F e d e r s p a n n u n g vers e h e n e n Hebel so a n g e o r d n e t sind, d a ß sie das a u s der Tresse P hervort r e t e n d e P a p i e r sofort u n g e h i n d e r t e r g r e i f e n u n d auf d e n Tisch T legen, wobei der B e d i e n u n g jede Möglichkeit g e n o m m e n ist, zur Beseitigung von S t o p f u n g e n zwischen die Messer zu greifen. I n f o l g e der auf d a s eine E n d e des zweiarmigen Hebels w i r k e n d e n F e d e r s p a n n u n g g e h e n die Förder-, bezw. S c h u t z w a l z e n m i t A u f w ä r t s b e w e g u n g des Messers wieder n a c h oben und v e r h i n d e r n somit wieder das Greifen u n t e r die Presse' P und die Messer a u n d b. D u r c h H e b e l m e c h a n i s m u s z i k 1 s t e h t diese S c h u t z v o r r i c h t u n g m i t der E i n r ü c k s c h i e n e g der M a s c h i n e i n V e r b i n d u n g . K o m m e n S t o p f u n g e n vor, so m u ß z u n ä c h s t die M a s c h i n e a b g e s t e l l t w e r d e n ; a l s d a n n w i r d die obere S c h u t z w a l z e c m i t t e l s t der b e i d e n d u r c h H a n d g r i f f s t a n g e s v e r b u n d e n e n Arme h g e h o b e n u n d d u r c h e r w ä h n t e n Hellelmechanismus gleichzeitig ein Hiegel r in e i n e n Schlitz der Ausriickscliiene g g e s c h o b e n u n d diese d a d u r c h verriegelt. Die V e r s t o p f u n g u n t e r der Presse k a n n n u n u n g e h i n d e r t und o h n e G e f a h r beseitigt werden. I s t dies geschehen, so wird die S c h u t z walze c wieder h e r u n t e r g e l a s s e n , d a m i t der Riegel a u s dem Schlitz d e r Schiene g h e r a u s g e s c h o b e n u n d diese f ü r E i n r ü c k u n g der Maschine wieder freigegeben. U n f ä l l e d u r c h zu f r ü h e s A n s t e l l e n oder S e l b s t e i n r ü c k u n g der M a s c h i n e s i n d h i e r n a c h also e b e n f a l l s ausgeschlossen. U m a u c h ein Uberg r e i f e n ü b e r die Schutzwalzen in die Messer zu v e r h i n d e r n , ist h i n t e r den. W a l z e n n o c h ein S c h u t z b l e c h vor den Messern a n g e b r a c h t , w o d u r c h diese f ü r die B e d i e n u n g v o l l s t ä n d i g verdeckt und u n s i c h t b a r sind. Die E i n r i c h t u n g hat sich an -Maschinen für P a p i e r e a l l e r Art, wie a u c h f ü r s t ä r k s t e K a r t o n s als sehr guter Schutz zur V e r h ü t u n g von U n f ä l l e n durch Q u er s c h n e i d 111 e s s e r e r w i e s e n u n d sollte d e s h a l b i m I n t e r e s s e der B e t r i e b s s i c h e r heit a n allen Q u e r s c h n e i d m a s c h i n e n a n g e b r a c h t werden, bei welcher d i e Bogen von H a n d a b g e n o m m e n werden. Gegebenenfalls g e n ü g t es a u c h , vor d e n Q u e r s c h n e i d m e s s e r n n u r die beiden a n g e t r i e b e n e n F ö r d e r w a l z e n ohne s e l b s t t ä t i g e Verriegelung der A u s r ü c k s c h i e n e a n z u b r i n g e n , w o d u r c h bei E i n g r i f f e n die H ä n d e z u r ü c k g e d r ä n g t u n d so vor V e r l e t z u n g g e s c h ü t z t werden. B e s o n d e r e r E r w ä h n u n g verdient der in Abb. 138 dai'gestellte p n e u m a t i s c h e B o g e n l e g e r ; * ) d u r c h welchen die s e l b s t t ä t i g e Ablage der Bogen d u r c h D r ü c k l u f t e r f o l g t . Die E r z e u g u n g d e r D r u c k l u f t g e s c h i e h t d u r c h B l a s e b a l g u n d w i r d d u r c h s e i t l i c h e S c h l a u c h l e i t u n g e n d e m Messerbalken, von h i e r d u r c h K a n ä l e u n t e r die sich verschiebende P a p i e r b a h n , bezw. ü b e r ' d i e g e s c h n i t t e n e n ' Bogen geleitet. Der Blasebalg w i r d d u r c h H e b e l m e c h a n i s m u s vom S c h n i t t e x z e n t e r a u s auf u n d a b bewegt, so d a ß die L u f t n u r w ä h r e n d d e r Zeit, wo das P a p i e r von der Zugpresse vorgeschoben, z u g e f ü h r t u n d b e i m R ü c k g a n g der Presse sofort wieder abg e s t e l l t wird. N e b e n d e m Vorteil der s e l b s t t ä t i g e n Bogenleger der L ö h n e r s p a r n i s f ü r die B o g e n a b n a h m e ist bei dieser p n e u m a t i s c h e n V o r r i c h t u n g n o c h h e r v o r zuheben, d a ß die Greif erzange mit Bewegiingsinechanismus u n d das d u r c h *) D. R,-P. Nr. 244670 der Firma C. G. H a u b o 1 d , A. G , in Chemnitz i Sa
Vollendungsarbeiten.
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Zangenbetätigung verursachte Geräusch in Wegfall kommen, daß die Bedienung- und Formatstellung vereinfacht wird, da infolge Wegfalls der
Abb. 138.
Pneumatischer Bogenleger.
Zange diese bei Formatwechsel nicht mit einzustellen, wodurch der Apparat sehr vorteilhaft für kleine Aufträge mit verschiedenem Format zu verwenden ist, daß jede Unfallgefahr am Bogenleger beseitigt ist, worauf bei der strengen Handhabung der Vorschriften für Unfallverhütung besonders hingewiesen sei, daß die Leistung der Maschine wesentlich (bei normaler Ausführung und mittleren Formaten bis 40 Schnitte, bei Wasserzeichenpapieren bis 50 Schnitte und darüber in. der Minute) gesteigert werden kann, und daß endlich der bei etwaigem nachfolgendem Bedrucken der Bogen als lästig empfundene Papierstaub beseitigt wird, was für gewisseZwecke auch hoch zu schätzen ist. Durch Anordnung zweier Quer- oder einer Schräg- ~und einer Quersclineidmaschine übereinander läßt sich die Schneidmaschine auch als D o p p e l s c h n e i d m a s c h i n e für zwei verschiedene Bogenlängen aus einer oder mehreren Bahnen verwenden. Abbildungen 139 und 140 zeigen zwei übereinander angeordnete Querschneidmaschinen nach einer Hauboldschen Ausführungsform vereinigt. Zur Erläuterung sei bemerkt, daß dasvon dem mit Hebevorrichtung versehenen Rollständer der unteren Maschine kommende Papier im Längsschneider geteilt, mit dem breiteren Teile durch die untere, mit der schmäleren Bahn nach der oberen Maschine geführt wird. Dies erfolgt über einen feststehenden, an der Zufuhrpresse der unteren Maschine angeordneten Haspel, 2 Leitwalzen und 1 in Zahnstangen liinund herbewegten Haspel, der zum Ausgleich und zur Erhaltung der nötigen Spannung der nach oben geführten Papierbahnen dient. Es ist dies eine nach gemachten Erfahrungen nicht zu entbehrende Einrichtung, wenn es sich um Schneiden mehrerer Bahnen in 2 verschiedene Formatlängen handelt. Die Regelung der Geschwindigkeit erfolgt bei der unteren Maschine in üblicher Weise durch Stufenscheiben, bei der oberen Maschine durch Kegelstumpfe, welche wiederum von der unteren Maschine aus bedient werden. Beide Maschinen sind mit Bogenleger versehen. Die Doppelschneidmaschine kann auch mit Einrichtung der unteren Maschine für Schrägschnitt geliefert werden. Mit entsprechenden Änderungen lassen sich solcheDoppelschneidmaschinen auch in unmittelbarer Verbindung mit der Klebmaschine für Kartone bringen. 20*
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Vollendungsar beiteli.
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Vollendungsarbeiten.
Zur f l o t t e n Bedienung der Schneidmascliinen ist es wünschenswert, d i e Maschinen so zu bauen, daß die Möglichkeit vorhanden ist, n a c h vollbelegtem Tisch und selbsttätig eingetretenem Stillstand der Maschine einen Wagen, wie er in Papierfabriken meist vorhanden, einschieben und d e n Tisch samt abgelegten Papierstößen heraus n a c h dem Papiersaal f a h r e n zu können, ohne daß d a f ü r besondere Gleisanlage nötig ist. H a u b o l d s b a u e n diese E i n r i c h t u n g so, daß sobald n a c h E i n r ü c k e n der Maschine ein Wagen eingeschoben ist. der Tisch von H a n d tiefer gestellt wird, so daß e r sich frei auf den Wagen n i e d e r l ä ß t ; hiernach wird eine vorn eing e s c h a l t e t e Unterstützungsschiene herausgezogen, und der Tisch samt abgelegten Papierstößen kaain herausgefahren werden. Gewünschtenfalls werden a u c h bei normalen Querschneidmaschinen a m Tisch selbst Räder angebracht, so daß er, ohne besondere Wagen einschieben zu müssen, aus der Maschine m i t den abgelegten Papierstößen gleich h e r a u s g e f a h r e n werden kann. Dad u r c h e n t f ä l l t das Abtragen der Papierstöße mit Hand, u n d der durch Beschmutzen und Bestoßen sonst e n t s t a n d e n e Ausschuß wird wesentlich vermindert, wie a u c h die Maschine selbst besser ausgenutzt werden kann, indem mit dem Bogenleger a n Arbeitslöhnen f ü r die Bogenabnahme wesentlich gespart wird, infolge des verringerten Ausschusses. Zur Herstellung von Rotationsrollen f ü r Schnellpressen, die i'.um Drucken von großen Zeitungsauflagen schon seit längerer Zeit allein benutzt werden, d i e n t am besten der B i s c h o f s c h e R o l l a p p a r a t , der sich schon seit 1877 bewährt h a t und Rollen von beliebiger Dicke so fest wickelt, daß, wenn man mit dem Hammer darauf schlägt, ein harter, metallischer Ton e n t s t e h t . Da außerdem das Zerschneiden der masciiinonbrciten P a p i e r b a h n in L ä n g s s t r e i f e n erst zugleich bei dem Aufwickeln geschieht, so bildet die Stirnseite der Rotationsrollen eine völlig ebene, g l a t t e Fläche, auf welcher m a n die spiralförmig aufgewickelte l'a.pierbahn gar nicht mein- erkennen kann. Bei der Benutzung des Biscliofsclien Rollers wird das Papier in ganzer Maschinenbreite, ohne daß der r a u h e Rand a b g e s c h n i t t e n wird, abwechselnd n i c h t auf Haspeln oder Holzhülsen aufgewickelt, sondern auf 2 große eiserne, g u t abgedrehte hohle Zylinder von 400 bis 500 mm Durchmesser, d a sich auf diesen das Papier schon viel besser u n d ohne F a l t e n a u f wickeln läßt, als dies bei den f r ü h e r gebräuchlichen V o r r i c h t u n g e n möglich ist. Diese Zylinder werden "natürlich ebenfalls mit einem Reibungsg e t r i e b e angetrieben. Sobald ein Zylinder vollgelaufen ist, wird das Papier auf den a n d e r e n g e f ü h r t u n d während dieser volläuft, muß die breite Papierbahn erst noch einmal auf eine davor liegende d r i t t e Walze abgewickelt werden, wobei die erste Aufwicklungsrolle s t a r k gebremst wird, •damit die Aufwicklung auf die d r i t t e Walze möglichst straff geschehen kann. Da Rotationsrollen eine ununterbrochene P a p i e r b a h n bilden müssen, weil jede U n t e r b r e c h u n g des Drucks auf der Schnellpresse Zeitverlust u n d Ausschuß mit sich bringt, d a a u c h Löcher im Papier jedesmal Ausschußexemplare bei dem Druck ergeben würden, so muß bei dem Abrollen von 2 auf 3 das Papier genau beobachtet werden. (Abb. 141.) Sind fehlerh a f t e Stellen drinnen, so muß die B a h n durchgerissen werden; m a n wickelt d a n n vorsichtig von 2 mit der Hand, ab,, bis keine Fehler mehr zu bemerken sind und klebt n u n die beiden Enden auf der Walze 3 mit Leim oder dgl. wieder zusammen. Zu diesem Zweck muß z. B. ein Leimtiegel stets bei der Hand sein, der durch eine elektrische Heizplatte stets in der richtigen
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Wärme erhalten wird. Man legt ein passendes Lineal auf die Rolle 3. reißt das Papier glatt danach ab, fährt mit dem Leimpinsel gleichmäßig darüber hin, legt das andere Papierende darüber und streicht mit einer
Abb. 141.
Bischof-Rolter.
Art Plättglocke mehrmals über die geleimte Stelle, damit dieselbe nicht nur glatt, sondern hauptsächlich trocken wird. Geschähe dies nicht, so würde bei dem weiteren Aufrollen der Leim zwischen den Rändern herausgepreßt werden und die Papierblätter dann zusammenkleben, was bedeutfende Störungen verursachen müßte. Also schon auf der Rolle 3 hat man auf diese Weise eine genau gesichtete und ununterbrochene Papierbahn. Da dieselbe groß ist, denn sie beträgt oft 1200 m, und mehrere Zentner wiegt, so befindet sich über ihr ein kleiner • Laufkrahn, mittels welchem sie durch Flaschenzüge aus den Lagern in die Höhe gehoben und nach dem in der Regel neben der Papiermaschine stehenden Bischofschen Roller befördert und in den hinter demselben stehenden Abrollständer eingelegt wird. Das Schneiden der Papierbahn auf der alten Bischofschen Rollmaschine geschah durch Druckschnitt. Da sich bei der Aufwicklung die Papierrolle fortgesetzt vergrößert, dürfen die Messer auch nicht feststehen, sondern müssen mehr zurückweichen, je größer die Rolle wird. Der ganze Längs Schneider ist dementsprechend in der Ausführungsform nach Abb. 142 drehbar angeordnet, und zwar ist e die Drehsache, die auch noch den Zweck hat, benutzt zu werden, wenn die Rolle ganz fertig ist und aus dem Roller herausgehoben werden soll ; es würden dann die davorliegenden Messer im Wege sein und deshalb wird der ganze Schneideapparat dann um die Drehachse e herum-
312
VollendungBarbeiten.
gekippt und niedergelegt. Der Apparat besteht zunächst aus 2 zweiarmigen Hebeln h 1 h 2 , die beide im Seitengestell gelagert sind. Verbunden sind dieselben d u r c h ein Rohr d, auf welchem sieh die Träger t, der Kreis» messer m, sowie etwas kleinere Anpreßwalzen n a c h rechts und links je n a c h dem zu schneidenden F o r m a t verschieben lassen. Zwischen je 2 Messern befinden sich immer kleine Druck- oder Fülilwalzen, welche den Stoff während des Aufrollens fortgesetzt a n das bereits aufgerollte Papier a n drücken. Von der kleinen Riemenscheibe s i wird die kleine Riemenscheibe s z schnell herumgedreht, welche auf einer querliegenden "Welle sitzt. Von dieser aus werden noch durch weitere gleichgroße Scheiben d u r c h schmale Riemen die Messer m sehr schnell in Drehung versetzt, welche d a d u r c h
das Papier, gegen welches sie anliegen u n d drücken, gleich bei Beginn durchschneiden. (D r u c k s c h n i 11 im Gegensatz zum Scherenschnitt.) D a s kleine Gestell, in dem die Messer gelagert sind, k a n n wie ein Schlitten auf dem Träger t a u f - und niedergeschoben u n d d u r c h Klemmschrauben f e s t g e h a l t e n werden; ebenso die Dnickwalzen.
\ ollendungsarbeiten.
313
D u r c h V e r s t e l l u n g d i e s e r T e i l e wird d e r D r u c k g e r e g e l t . Ist die ] [ o l l c f e r t i g g e w i c k e l t , Legt und k l e b t m a n e i n e n B o g e n P i i r k p u p i o r a l s S c h u t z g e g e n V e r u n r e i n i g u n g e n d a r u m , d a n n wird die K e i l w e l l e in i h r e r V e r b i n d u n g g e l o c k e r t u n d h e r a u s g e z o g e n und die f e s t g c w i e k e l t e n Kotationsr o l l e n von dem R o h r a b g e n o m m e n , g l e i c h z e i t i g a u c h die n n t a u t g e w i e k e l t e n r a u h e n B ä n d e r . D i e s e l e t z t e r e n i n 1 0 bis 15 m m B r e i t e bilden n u r d ü n n e S e h e i b e n , d i e a b e r n i c h t a u s e i n a n d e r f a l t e n , s o n d e r n so fest g e w i c k e l t sind, dal.i sie wie ein d ü n n e s , h a r t e s B r e t t e r s c h e i n e n . Die neueren Rollcnschneidema.schinen s i n d J'iir S e h e r e n s c h n i t 1 eing e r i c h t e t und b e s i t z e n e i n e .Messerwelle. Sie v e r e i n i g e n die g u t e n E i g e n s c h a f t e n d e r B i s c l i o l ' s c h e n lb>lIma.sehine. n ä m l i c h die k l a n g h a r t e und g l e i c l i rnäßige "Wicklung und die g e r a d e S t i r n f l ä c h e mit den V o r t e i l e n des S c h e r e n s c h n i t t e s , dein g l a t t e n und s t a u b f r e i e n S c h n i t t .
Abb. 143.
Kollenschneidernaschine von J . M
Voilli.
D i e A r b e i t s w e i s e i s t a u s A b b i l d u n g 1-Bi e r s i c h t l i c h . V o m A b r o l l s t ä n d e r w i r d d i e P a p i e r b a h n ü b e r L e i t - , S t r e i c h - und E i n f ü h r w a l z e n d u r c h d e n L ä n g s s e h n e i d e r , ü b e r die B e l a , s t u n g s w a l z e und u m
314
Vollendungsarbeiten.
die Aufrollwelle g e f ü h r t . Um über die ganze Breite der Papierliahn eine gleichmäßige Spannung zu erhalten, sind Streich- und Spannrohre angeordnet, deren Durchbiegung durch einfaches Drehen mehr oder weniger zur W i r k u n g g e b r a c h t werden k a n n ; die gleichmäßige Spannung des Papieres ist f ü r die g u t e Arbeitsweise der Maschine sehr wichtig. Um ein F l a t t e r n •des Papieres zu verhindern, ist zwischen Einführwalze und Längsschneider eine gehobelte Streichleiste angebracht. Das Ineinanderlaufen und Verlaufen der g e s c h n i t t e n e n Bahnen wird d u r c h eine leicht einstellbare und zugängliche Balintrennvorrichtung verhindert. Die R a n d a b s c h n i t t e werden durch d i c h t a n die Messer anschließende F ü h r u n g s b l e c h e vor die Maschine geworfen, verschwinden in der F u n d a m e n t g r u b e u n d können durch eine Transportverrichtung beliebiger Art (Exhaustorraspler oder dergl.) -nnch der Ausschußverarbeitung befördert werden. Mit der Maschine sind-Arbeitsgeschwindigkeiten bis über 500 m erzielt werden. Der Antrieb erfolgt auf der anderen Tragwalze mittels Voll- u n d Leerscheibe. Eine Schwungradbreinse ermöglicht das rasche Abstellen •der Maschine, falls die Papierbahn reißen sollte. Bei der großen Geschwindigkeit wird die aufzuwickelnde Rolle immer größer, wobei sich die Belastungswelle in einer schlitzartigen F ü h r u n g des Gestelles immer mehr nach oben bewegt. Bei dieser Art des Aufrollens h a t man es nun ganz in der Gewalt, jede der Rollen genau n a c h einem bestimmten Durchmesser herzustellen, wenn man mit dem Wickeln a u f h ö r t , sobald die richtige Stärke erreicht ist. Da es aber hier weniger darauf ankommt, in der Druckerei ein bestimmtes Gewicht von Papier zu lyedrucken, sondern vielmehr eine bestimmte Anzahl von Druckbogen fertig zu stellen, :also soundso viel Meter Papier .zu verarbeiten, so ist es f ü r die Druckerei wünschenswert, die Anzahl Meter zu kennen, die aufgewickelt sind. Der Rollapparat ist deshalb mit einem Zählwerk a u s g e s t a t t e t . Die Länge des .aufgerollten Papieres wird d a n n mittels Schablone u n d schwarzer Tusche auf der g l a t t e n Stirnfläche jeder Rolle a n g e b r a c h t . Zugleich zeichnet man auch einen Pfeil darauf, damit die Druckerei gleich Von außen sehen kann, in welcher R i c h t u n g das Papier a u f g e l a u f e n ist, damit die Rolle auch richtig in die Druckmaschine eingelegt wird. Die Bischofsche Rollmaschine stellt m a n zweckmäßig in die Verlängerung der Papiermaschine, es greift d a n n die ganze Arbeit am besten i n e i n a n d e r und der L a u f k r a n , der in neuerer Zeit über den P a p i e r m a s c h i n e n zum Montieren, Heben der Walzen usw. a n g e b r a c h t wird, k a n n a u c h zum Transport der Rollen und Trommeln dieser Rollmaschine benützt werden. Die Bischofsche Rollmaschine treibt man mittels Friktionsscheibe von einer vorhandenen Transmission aus an, nie aber von dem Motor der Papiermaschine aus, a u c h die Umrollmaschine nicht, weil bei plötzlichem Reißen •des Papiers sonst a u c h der bestregulierte M-otor der Papiermaschine zu großen Belastungsschwankungen ausgesetzt ist. Besonders v o r t e i l h a f t ist f ü r beide Maschinen der elektrische Antrieb. Es e r h ä l t d a n n jede der Maschinen einen besonderen Motor, der •eine möglichst große Geschwindigkeitsänderung zuläßt, d a m i t man die Maschine langsam a n l a u f e n lassen k a n n und, wenn das Papier gut l ä u f t , •die Geschwindigkeit langsam und völlig stoßfrei durch Drehen am Schalthebel steigern kann. Abb. 144 zeigt die nähere E i n r i c h t u n g eines neueren F ü l l n e r Kollers.
Vollendungsarheiien.
31";
Zum Antriebe genügt ein 1-1 PS Gleichstrom-Xeneiischlußmot j r . dessen Drehzahl von 250 bis 1500 Unidrehungen regelbar ist.
589
Abb. 144.
Füllner-Roller.
Die Antriebsscheibe des I
416
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung,
In Lösung zerfällt -chlorit und Wasser:
die Verbindung. in Calciumhypoclilorit,
Calci um-
2 ( C ; i < 0 £ } + H 2 0 ) = C a ( C 1 0 ) 2 + CaCl 2 + 2 H ä O
(2)
Die bleibende Wirkung wird nur vom Hypochlorit ausgeübt, während das Calciumchlorid als indifferenter Körper wertlos ist. Betrachtet man n u n den Chlorkalk als ein Gemenge von Ca(C10) 2 -{-CaCl 2 , so scheint es, •daß die bei der Darstellung d u r c h Sättigen von Calciumhvdroxyd mit Chlor n a c h der Gleichung ( 2 C a 0 H ) 2 + 4 C l = C a ( C 1 0 j 2 + CaCl 2 - ) - 2 H 2 0 (3) verbrauchte Menge Chlor (4 Cl) zur H ä l f t e verloren ist, indem sie zur Bildung des indifferenten CaCl 2 verbraucht 'wird. D a f ü r e n t h ä l t aber das Hypochlorit Ca(C10) 2 außer den 2 Atomen wirksamen Chlors noch ein Atom wirksamen Sauerstoffs, welches 2 Atomen Chlor äquivalent ist. J e n a c h der Anwendung des Chlorkalkes k a n n man annehmen, daß entweder das gesamte, bei der Darstellung verbrauchte Chlor oder daß der gesamte Sauerstoff des gebildeten Hypochlorits wirksam ist. Die Bildungs- und "Zersetzungsvorgänge lassen sich übersichtlich unter Zugrundelegung der Lungeschen Formel darstellen: . Bildung des Chlorkalkes : Ca (OH) 2 + 2 Cl = Ca < ^ ¿ J + H 2 O Oxydierende Wirkung in alkalischer Lösung auf welcher dieses zu Arsenat oxydiert w i r d :
(4) Natriumarsenit.
bei
C a
3 - f 2 M n S 0 4 + K2S04 + 8 H 2 0 Freie u n t e r chlorige Säure und freies Chlor. Die Bestimmung der freien unterchlorigen Säure neben gebundener läßt sich nach L u n g e auf Grund der folgenden Gleichungen vornehmen: 1. N a 0 C l + 2 K J + H 2 0 = NaCl-f2KOH+2J 2. H O C l f 2 K J = KCH-KOH+2J Nach Entfernen des freien Jods mittels Thiosulfat wird das Alkali titriert und unter Berücksichtigung des Gesamtgehaltes der unterschwefligen Säure und des etwa enthaltenen Karbonates die freie Säure berechnet. Für die Bestimmung des freien Chlors neben unterchloriger Säure gilt: 1. HOC1+2KJ = KC1+KOH+2J und » 2. C1 2 +2KJ = 2KC1+2J Um zu verhindern, daß das Jod auf das Alkalihydrat einwirkt, wird vor dem KJ ;so viel Vio n-Salzsäure zugesetzt, daß kein Alkalihydrat entstehen kann, und dann zurücktitriert. Freieö Alkali und Alkalikarbonat. Zur Bestimmung des Alkalis wird das wirksame Chlor durch Zusatz von reinem, neutralen Wasserstoffsuperoxyd zerstört. Na0Cl+H202 = NaCl+H20+08 In einem Teil der von dem Hypochlorit befreiten Lösung wird dann das Gesamtalkali durch Titrieren mit Vio n-Säure und Methyloreunge bestimmt, in einem zweiten Teil die Kohlensäure mit neutraler Bariumchloridlösung ausgefällt und in dem Filtrat das freie Alkali mit Phenolphtalein als Indikator titriert. Chlorid-Chlor wird in der mit Arsenlösung titrierten Probe zusammen mit dem HypochloritChlor durch Titrieren mit • neutraler Silbernitratlösung bestimmt. Vor dem Titrieren muß das von der Arsenlösung stammende Alkali mittels Salpetersäure zum größten Teile abgestumpft werden (etwas Alkali schadet nicht, wohl aber Säureüberschuß). Ein besonderer Indikator ist nicht nötig, weil die Entstehung des rotbraunen Silberarsenates den Punkt angibt, wann das Chlor vollständig ausgefällt ist. Der so mit Silberlösung bestimmte Gehalt gibt, nach Abzug des vorher ermittelten Hypochloritchlors das ursprünglich in der Lösung enthaltene Chloridchlor.
4. Natriumbisalfit (für Holzschliff-Bleicbe). Die Bleiche kann entweder mit gasförmiger schwefliger Säure oder mit Natriumbisulfit geschehen. Bei ersterer Art der Bleiche werden die
422
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre P r ü f u n g .
Iiolzschliffwickel in einer Kammer den schwefligsauren Gasen ausgesetzt oder der Schabestoff in einem Kasten, dessen Boden aus einer durchlochten Gußeisenplatte besteht, mit Schwefeldioxyd in Berührung gebracht. Bei der Bleiche mit Natriumbisulfit stellt man die W i c k e l (auf den K o p f ) in die Lösung oder verwendet Tropfapparate an der Papiermaschine. Man kann auch den Stoff mit Bisulfitlösung kollern. Schmiedeeisen darf nicht mit Bisulfitlösung in Berührung kommen, da sich sonst ein schwarzer, die Farbe des Papieres beeinträchtigender Niederschlag bildet. Bisulfit, Natriumbisulfit, saures schwefligsaures Natron, doppeltschwefligsaures Natron, NaHS0 3 , wässrige Lösung von 30—40 0 Be, die als Natriumbisulfit A und Natriumbisulfit B in den Handel kommt. Erstere Sorte enthält etwas freie schweflige Säure und wird in Holzfässern verschickt. Marke B nur in eisernen Fässern. Bisulfit ist ein trockenes, sandiges Pulver, das trotz seines Gehaltes von 60 bis 62 o/0 S0 3 geruchlos und an trockener L u f t völlig beständig gegen Oxydation ist. Das Stärkeverhältnis von Bisulfit-Pulver zu 38—40 grädigem Bisulfit ( f l ü s s i g ) ist etwa 260: 100, das heißt aus 100 kg Bisulfit Pulver können etwa 260 kg Bisulfitlösung von 38—40 0 Be hergestellt werden. Hauptverunreinigungen sind Eisen und Schwefelsäure. Der Eisengehalt soll bei guter Handelsware 0.008 o;0 nicht überschreiten. Bestimmung
von
S e h w e f e 1 d i o x y d SO 2.
Die hier angeführte Methode beruht auf der Oxydation der seh wolligen Säure zu Schwefelsäure durch Jod. wobei letzteres in .Todwasserstoffsäure übergeführt wird: H3S03+H20+J2 = H3S04+2HJ Nach dieser Gleichung werden durch 252 g Jod 64 g Soliwefeldioxyd oxydiert. Zur Bestimmung des Schwefeldioxyds dient eine i/ioo u-Jodlösung. Zu ihrer Bereitung werden in einem Wägeglas 1,26 g reines Jod abgewogen, 2 bis 3 g Kaliumjodid, sowie etwa 30 com Wasser zugesetzt und die Lösung bei verschlossenem Glas unter zeitweiligem Umschwenken bei gewöhnlicher Temperatur bewirkt. Die Lösung wird in einen Literkolben gegossen, das Wägeglas mit einer verdünnten Kaliumjodidlösung nachgespült und die Jodlösung zu 1 L i t e r verdünnt. 1 ccm i / i o o n-Jodlösung entspricht 0,32 ing SO». a)
Bisulfit-Lösung.
Etwa 10 ccm der Probe werden in ein tariertes Wägefläschchen gebracht und das Gewicht derselben genau bestimmt. Man verdünnt die eingewogene Menge zu 1 1 und f ü l l t mit der verdünnten Lösung die Bürette. In ein Kölbchen werden 100 ccm Vioo n-Jodlösung und zur .Zerlegung des Bisulfites etwa 10 ccm verdünnter Salzsäure gebracht, die Titration wird in der bekannten W'eise durchgeführt, indem man aus der Bürette die Bisulfitlösung so lange zufließen läßt, bis die durch Jod bedingte Färbung nur noch schwach gelb erscheint, und dann nach Zusatz von einigen Tropfen Stärkekleister die Titration bis zum Verschwinden der Blaufärbung vollendet. Die zur Entfärbung nötige Menge der verdünnten Bisulfitlösung enthält 32 mg S0 2 . • Bei Verbrauch, von z. B. 12 ccm der verdünnten Bisulfitlösung sind
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
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in dieser Menge 32 mg S0 2 enthalten. Beträgt das Gewicht, der eingewogenen Probe z. B. 10,8 g, so besteht das V e r h ä l t n i s : 1000:10,8 --= 12: x, daa h e i ß t : in 0,1296-g der ursprünglichen Flüssigkeit sind ebenfalls 32 mg S 0 2 e n t h a l t e n . Demnach e n t h ä l t die vorliegende Bisulfitlösung (nach dein V e r h ä l t n i s : 0.1296:0,032 = 100: x) = 24,7 o/„ - S0 2 . b) Festes Bisulfit. Die T i t r a t i o n erfolgt, indem man 5 g des Salzes in ausgekochtem und u n t e r L u f t a b s c h l u ß erkaltetem Wasser löst und in derselben Weise verfährt, wie bei der Bisulfitlösung.
5. Antichlor. N a t r i u m t h i o s u l f a t , unterschwefligsaures Natron, NagSgOg, bildet große, farblose Kristalle, die sich in Wasser leicht lösen. Man benutzt das Salz, um a u s Stoffen, welche mit Chlor gebleicht worden sind, z. B. aus gebleichtem Stoffbrei, das rückständige Chlor zu beseitigen (S. 177). Das Salz soll sich ohne Trübung in Wasser lösen und m i t Chlorbarium keinen Niederschlag geben, was auf Karbonat, S u l f a t und Sulfit deuten würde. G e h a l t s b e s t i m m u n g : Der Gehalt a n Na 2 S 2 0 3 kann jodometrisch bestimmt werden. Der Titration liegt die Gleichung zugrunde: 2(Na2S203+ 5 H 2 0 ) + 2J = Na,S4Os + 2 N a J + 1 0 H , 0 N&triutnibiosulfat krist. Nairium-Tetrachlorat 2 x 248 + 2 x 126 Mar löst etwa 12 g des neutralen Salzes in ausgekochtem und unter L u f t a b s c h l u ß erkaltetem Wasser, bringt die Lösung auf 500 ccm und t i t r i e r t 50 ccm (— 1,2 g Salz) auf Zusatz von Stärke direkt mit i/io n-Jodlösung (1 ccm = 0,0126 g J o d ) von der m a n n ccm ( = 0,0126 n g. Jod.) verbraucht. Aus der obensfcehenden Gleichung ergibt sich die Proportion: 126 g ¡Jod : 248 g (Na00 c c m - K o l b e : ; und f ü l l t bis zur Marke mit k o h l e n s ä u r e f r e i e m W a s s e r auf. m i s c h t gehörig d u r c h , b r i n g t 500 ccru der trüben F l ü s s i g k e i t in einen / w e i t e n 500 cernKolben und füllt, mit a u s g e k o c h t e m W a s s e r bis zur Marke auf. oxyd
B e s t i m in u n g
des
( ¡ e s a m t e a l e i u in s.
50 com ( = 0.14 S u b s t a n z ) der f r i s c h g e s c h ü t t e l l e n trüben Lösung versetzt man mit 60 com Vio n - S a l z s ä u r e und e r h i t z t , bis keine Kohlend i o x y d e n t w i c k l u n g mehr f e s t z u s t e l l e n ist. fügt einige Tropfen M e t h y l o r a n g e zu der e r k a l t e t e n Lösung und t i t r i e r t den Uberschuß der Säure mit, V'j.0 n-Na.tronlaugc zurück. M a n habe hierzu t ccin v e r b r a u c h t ; es sind a l s d a n n ( 6 0 — t ) com y 1 0 n - S ä u r e v e r b r a u c h t worden, um das C a l c i u m oxyd und da? C a l c i u m c a r b o n a t in 50 com der L ö s u n g ::n neutralisieren. Bestimmung
d e s C a l c i u m o x y d s.
E i n e zweite Probe der f r i s c h g e s c h ü t t e l t e n trüben L ö s u n g versetzt man mit einigen T r o p f e n P h e n o l p h t a l e i n l ö s u n g und t i t r i e r t m i t i/io n-Sa-lzsäure. indem m a n diese tropfenweise unter b e s t ä n d i g e m U m r ü h r e n bis zur E n t färbung zufließen läßt. E s seien t j e c m V'lf) n - S ä u r e v e r o r a u c h t worden, um das C a l c i u m o x y d zu n e u t r a l i s i e r e n . Wir haben a l s o zur N e u t r a l i s a t i o n des C a C 0 3 - j ~ C a 0 — 6 0 — t c c m Vi 0 n - S ä u r e und zur N e u t r a l i s a t i o n des CaO = t x c c m Vio n - S ä u r e verwendet. E s bleiben d a h e r zur N e u t r a l i s a t i o n des CaCO., 60—(t-j-t,) Vio n - S ä u r e übrig. 50 c c m ( = 0 . 1 4 g K a l k ) ent h a l t e n demnach : CaO = t t . 0^0028045 g CaCO^ = ( 6 0 — [ t + t ( ] ) . 0 . 0 0 5 0 0 4 5 g und in P r o z e n t e n :
428
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
0.14: (t . 0,0028045) = 100: x = o/o CaO und 0,14: ( 6 0 — [ t + t j ) . 0,0050045 = 100: x•l:
4. Schwefelkies
(Pyrit)
Man untersucht den Schwefelkies auf seinen Gehalt an Schwefel und hat auf das Entnehmen einer guten Durchschnittsprobe besonders zu achten. Man entnimmt einem größeren Haufen a n verschiedenen Stellen mittelgroße und kleine Stücke, mengt diese gut, entnimmt hier wieder an verschiedenen Stellen Proben bis man etwa 1 kg Kies hat. Diese Probe zerschlägt man in ganz kleine Stückchen, mischt wieder gut, entnimmt etwa 10 g und zerreibt diese Menge in einem Mörser zu f e i n s t e m Pulver. Man verfährt nach L u n g e (Treadwell II, S. 307)^ folgendermaßen: 0,5 g des feinstgepulverten und gebeutelten Pyrites übergießt man in einem 300 com fassenden und mit einem Uhrglase bedeckten Becherglase mit 10 com Salpetersalzsäure. (3 Vol. konzentr. Salpeters, von der Dichte 1,42 und ein Vol. rauchende Salzsäure.) Meistens beginnt sofort unter starker Entwicklung von braunen Stickstoffdioxyddämpfen die Zersetzung. Sollte sie aber auf sich warten lassen^ so erwärmt man gelinde, und e n t f e r n t dann die Elamme. In der Regel löst, sich das Sulfid rasch ohne Abscheidung von Schwefel. Scheidet sich dennoch Schwefel a b (was nur bei Anwendung von zu grobem Pulver zut r i f f t ) so bringt man diesen durch sorgfältigen Zusatz einer Messerspitze voll Kaliumchlorat in Lösung. Hat sich alles bis auf die meist weiß gefärbte Gangart- gelöst, so erhitzt man zum Sieden, spült die Lösung samt Rückstand in eine Porzellanschale, verdampft im Wasserbade zur Trockene (um die Salpetersäure vollständig zu zerstören). J e t z t befeuchtet man die Masse mit 1 ccm konzentrierter Salzsäure, f ü g t 100 ccm Wasser hinzu und filtriert die Grangart, bestehend aus Quarz, Silikaten und manchmal geringen Mengen Bariumsulfat und Bleisulfat, ab und wäscht zuerst mit kaltem, dann mit heißem Wasser. Ist die Menge der Gangart klein, so ist ¡las Abfiltrieren unnötig, und man schreitet sofort zur Fällung mit Ammoniak. Das F i l t r a t mit den Waschwässern darf nicht sofort mit Bariumchlorid gefällt werden; man befreit es zunächst durch Fällen mit Ammoniak von Eisen und nimmt erst dann die Fällung der Schwefelsäure in dem eisenfreien F i l t r a t vor. Um alles Eisen gründlich zu fällen, versetzt man die noch warme Lösung, die rd. 150 ccm beträgt, mit Ammoniak, bis der Geruch geradebleibend ist. Gibt d a n n 45 ccm Ammoniak hinzu und erhitzt 15 Minuten auf etwa 70 Man filtriert a b und wäscht den Niederschlag öfters sorgfältig mit heißem Wasser nach, so daß das Volumen des Filtrates etwa 350—400 ccm beträgt. Nun versetzt man das noch warme F i l t r a t mit Methylorange und hierauf sorgfältig mit 'Salzsäure, bis die Flüssigkeit gerade neutral geworden ist, f ü g t d a n n noch 1 ccm konz. Salzsäure im Uberschuß zu und erhitzt zum Sieden. Man fällt nun die siedend heiße Flüssigkeit mit 20 ccm heißer Bariumchloridlösung, 'indem man diese unter
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
429
Umrühren möglichst rasch zusetzt. Nach 1 / 2 stündigem Stehen filtriert man, wäscht gut mit heißem Wasser, verbrennt naß im Platintiegel und g l ü h t : dann ergibt sich der Schwefelgehalt des Pyrites nach folgender Rechnung: Es verhält sich Molekulargew. von R a S 0 4 : Molekulargew. des Schwefels wie gefundene Menge B a S 0 4 : x . Es seien n g Bariümsulfat gefunden worden, dann i s t : 233 g B a S 0 4 : 32 g S = n : x, x = nX0,1373 g Schwefel. Oder es enthält der Pyrit, wenn man 0,5 g eingewogen hat, nxO, 1373x100 --— = nx27,46 % Schwefel. 0,5 Für den Betrieb kommt noch die Untersuchung des W a s s e r g e h a l t e s der Pyrite in Frage, da dies beim Rösten verdampft, in den Rohrleitungen kondensiert und schweflige Säure auflöst. Man verfährt in der gewöhnlichen Weise, indem man von einer guten Durchschnittsprobe eine gewogene Menge bei 1 0 5 0 C trocknet, wiegt, und den Feuchtigkeitsgehalt. in Hundertt. ausrechnet.
5. Sulfit-Laugen. Die Wirksamkeit der Sulfitlaugen beruht auf ihrem Gehalt an schwefliger Säure, die frei und gebunden vorhanden ist. Sie muß maßanalytisch bestimmt werden. Der Gesamtgehalt an schwefliger Säure wird bestimmt, indem man mittels einer Pipette aus der Lauge 10 ccm entnimmt und in einem Meßkolben auf 100 ccm mit Wasser verdünnt. Zur Titration bringt man 10 ccm dieser Lösung, die 1 ccm Lauge entsprechen, in ein Becherglas, gibt etwas Stärkelösung hinzu und titriert mit 1 / 1 0 n-Jodlösung. (1 ccm '/io n-Jodlösung = 0,0032 g S 0 2 . ) Wurden n ccm verbraucht, und die obigen Flüssigkeitsmengen eingehalten, dann ergibt sich nx0,32 = °/o Gesamt-Schwefligsäure. Nach W i n k l e r (Maßanalyse 8. 97) wird zur Bestimmung der neutralisierbaren (sogen, freien S 0 2 ) die verdünnte Lösung mit 1 / 1 0 n-Natronlauge und Phenolphtalein als Indikator titriert (1 ccm l /io n-NaOH entspricht 0,0032 g S02). Nach Abzug der so gefundenen neutralisierbaren SO™ von der mit J o d ermittelten Gesamtmenge S02 erhält man die gebundene (Monosulfit entsprechende) Menge; diese verdoppelt gibt die als Bisulfit erhaltene S 0 2 . Zieht man endlich die als Bisulfit enthaltene von der Gesamtmenge ab, 'SO erhält man die wirkliche, freie schweflige Säure als Rest. E n t h ä l t der zur Bereitung der Lösung verwendete Kalkstein keine oder nur geringe Mengen Magnesia, so läßt sich der Kalkgehalt der Lösung aus der Menge der gebundenen S 0 2 berechnen: S 0 2 • CaO = 6 4 : 5 6 , folglich CaO = 7 / 8 S 0 2 . Oder man verfährt analytisch so, daß man 10 ccm der für die Titration bestimmten Lösung, also 1 ccm Lauge, in eine gewogene Porzellanschale bringt, mit ein paar Tropfen konz. Schwefelsäure versetzt und das Ganz© zur Trockene dampft. Man wägt als CaS0 4 , ist das Gewicht n g, so besteht die Proportion: 136 g CaS0 4 • 56 g CaO = n : x , oder bei der angewandten Laugenmenge ergibt sich der Prozentgehalt in CaO daraus zu x = nx41,2 o/o.
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Rohstoffe der Papierindustiie und ihre Prüfung.
Die Herstellung der Vio n-Jodlösung erfordert besondere Sorgfalt, indem man zunächst von reinem J o d ausgeht. C 1 a ß e n verreibt 5—6 g Jod mit 2 g Jiodkalium und sublimiert die Masse zwischen zwei Uhrgläsern. Das so gereinigte J o d dient als Substanz. Auf Grund der Einwertigkeit des Jods, wonach 126.92 g J o d 1 g H entsprechen, würde eine normale Jodlösung 126,92 g J o d im Liter enthalten. Wegen der Empfindlichkeit der Stärkereaktion verwendet man immer Vio n-Jodlösung, wägt also 12,692 g J o d in einem kleinen Becherglase ab. setzt 25—30 g J o d k a l i u m zu. löst in wenig Wasser auf und spült die Lösung in einen Literkolben, worin sie unter Beobachtung der Temperatur auf 1000 ccm verdünnt wird. Treadwell verwirft die Auflösung der theoretisch erforderlichen Menge sublimierten Jods, d a sie nicht lange unverändert haltbar ist. Er löst 20—25 g reines Jodkalium in möglichst wenig Wasser im Literkolben, f ü g t rd. 12,7 g des gewöhnlichen 'Handelsjods zu, das man auf einein Uhrglase mittels Handwage abwägt, und s c h ü t t e l t so lange um, bis sich alles J o d löst. Dann erst verdünnt man die Lösung mit Wasser bis zur Marko u n d stellt sie z. B. mit Vio u-Thiosulfatlösung genau ein. (Vergleiche Abschnitt Anticlilor, S. 419.) Vor. der gut d u r c h g e m i s c h t e n Jodlösung titriert man 25 ccm mit Vio n - Thiosulfatlösung. 25 ccm .Jodlösung verbrauchten 25,16 ccm '/n, nNa 2 S 2 0 3 -Lösung, d a h e r ist I ccm — 1.0061 ccm einer V l n n-Lösung.
Füllstoffe. Die Gruppierung der J^iillstoffc kann man in folgender Weise vornehmen : A. Silikate (kieselsaure Salze). I. Kaolin, 2. Talk, 3. Asbestine. B. Sulfate (schwefelsaure Sa.lze). 4. Gips, 5. Schwerspat, 6. Blanc fix, 7. Magnesiaweiß. C. Karbonate (kohlensaure Salze). 8. Schlemmkreide. 9. Witherit, 10. Magnesit. D. P h o s p h a t e (phosphorsaure Salze). I I . Phosphorsaurer Kalk. Da der Verlust an F ü l l s t o f f e n in der F a b r i k a t i o n an und f ü r sich schon groß ist. so darf dieser Verlust nicht noch d a d u r c h erhöht werden, daß die F ü l l s t o f f e zum Teil wasserlöslich sind. Man wird also gerade in dieser Beziehung alle F ü l l s t o f f e zu p r ü f e n haben. Die anderen P r ü f u n g e n erstrecken sich auf Farbreinheit, Wassergehalt und Feinheit. Als wichtigster Füllstoff kommt zunächst das Kaolin in Frage. Es setzt sich zusammen aus 45—47 °/o Kieselsäure, etwa 39 o/0 Tonerde, 13—14 o 0 Wasser und Spuren von Eisenoxyd, Kalk u n d Magnesia. Da Kaolin das Verwitterungsprodukt tonerdehaltiger Silikate ist, h a u p t s ä c h l i c h des Feldspates, so ist er f ü r die Zwiacke der Papierfabrikation nur in feinst geschlemmtem Zustande zu verwenden. Es ist dies dann der eigentliche Porzellanton (Porzellanerde, Englischer Ton). 1. B e s t i m m u n g l ö s l i c'h e r S t o f f e : Eine genau gewogene Menge wird mehrmals mit destilliertem Wasser gekocht, filtriert, das F i l t r a t im Platintiegel auf dem Wasserbade zur Trockene gedampft und gewogen.
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
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2. W a s s e r g e h a l t : Er wird aus dem Gewichtsverlust einer kleinen Probe durch Trocknen bei 105° G bis zur Gewichtskonstanz ermittelt. 3. G e h a l t a n S a n d u n d g r ö b e r e n G e s t e i n s r e s t e n bestimmt man am besten dadurch, daß man eine genau abgewogene größere Menge Kaolin in ein Becherglas bringt, bis zur halben Höhe des Glases ein an die Wasserleitung angeschlossenes Glasrohr e i n f ü h r t und in schwachem Strome das Wasser einfließen läßt. Die feinsten Erdeteilchen werden mit dem über den Rand des Becherglases abfließenden Wasser weggespült, während der im Verhältnis viel schwerere Sand am Boden liegen bleibt. 4. E i s e n - u n d K a l k g e h a l t : Nachweis geschieht qualitativ. Etwa l g trockenes, feinstgepulvertes Kaolin werden mit der sechsfachen Menge Ivaliumnatriumkarbonat gemischt und das Gemisch im Platintiegel geschmolzen. Platintiegel mit Schmelze bringt man in ein Becherglas, gießt, dest. Wasser drüber, kocht bis alles gelöst ist, bringt die Lösung in eine Porzellansehale, versetzt mit überschüssiger Salzsäure und d a m p f t auf dem Wasserbade zur Trockene. Man d u r c h f e u c h t e t den A b d a m p f r ü c k s t a n d mit 'einigen Tropfen Salzsäure, nimmt mit heißem destillierten Wasser auf und filtriert. Im Filter bleibt die Kieselsäure. Da.s klare F i l t r a t wird mit einigen Tropfen konz. Salzsäure versetzt, gekocht und nach Abkühlung mit Ammoniak das Tonerde- und Eisenoxvdhydrat gefällt. Man filtriert wieder und wäscht g u t mit kochendem Wasser nach. Zeigt das klare heiße F i l t r a t bei Zusatz von Ammoniumoxalat die Bildung eines weißen, pulverigen Niederschlages," so ist je n a c h der Stärke des Niederschlages ein größerer hezw. geringerer Kalkgehalt vorhanden. Zum Nachweis des Eisens zieht, man den gelatinösen Niederschlag mit verd. Salzsäure aus, gibt zum Auszug einige Tropfen einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz und sehließt von der Stärke des blauen Niederschlages auf den Eisengehalt. 5. F a r b r e i n h e i t n a c h K l e m m (Wochenblatt f. Papierfabrikation 1908, S. 163 Nr. 39). Ein F l ä s c h c h e n aus farblosem Glase und q u a d r a t i s c h e m Querschnitt, von etwa 10 ccm Rauminhalt wird zur H ä l f t e mit reinstem Glyzerin gefüllt, d a n n werden etwa 5 g des gepulverten Kaolins a u f g e s c h ü t t e t und stehen gelassen. Der Füllstoff saugt von unten her unter Entweichen der Luit, nach oben in kurzer Zeit so viel Glyzerin auf, daß er vollständig von diesem d u r c h t r ä n k t wird. Man r ü h r t dann mit einem Glasstäbchen um. um eine gleichmäßige Mischung zu erreichen. Diese Methode eignet sich besonders zum Vergleich mit einem bes t i m m t e n Muster, u n m i t t e l b a r kaum wahrnehmbare Farbunterschiede treten deutlich hervor. 6. F a r b s t o f f e . Die gelbliche F a r b e des Kaolins wird zuweilen durch Bläuen beseitigt. Zur Untersuchung, ob dies der F a l l ist, p r ü f t man zunächst das Kaolin mikroskopisch, indem man als E i n b e t t u n g s m i t t e l f ü r die P r ä p a r a t e ein ö l verwendet. Berliner Blau und U l t r a m a r i n - e r k e n n t mau als blaue Körnchen. Allerdings muß man bei Beurteilung der P r ä p a r a t e vorsichtig sein, denn d u n k l e Körnchen können a u c h im Kaolin enthalten sein, d a dieser m a n c h m a l von dunklen Adern durchzogen ist. Eine in der Praxis vielfach a n g e w a n d t e Methode ist die Terpentinölprobe. Terpentinöl beseitigt in den L u f t r ä u m e n zwischen den einzelnen Pulverkörnchen die totale Reflexion des Lichtes und läßt die Eigenfarbe des Kaolins deutlicher hervortreten. Man s c h a b t die Oberfläche eines Kaolinmusters mit einem Messer eben, bringt einen Tropfen Terpentinöl drauf und beobachtet, ob die b e t r o p f t e Stelle gelblich oder grünlich erscheint. In letzterem Falle ist
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R o h s t o f f e der Papierindustrie und ihre P r ü f u n g .
•der Verdacht auf Färbung begründet. Zum weiteren Nachweis der Färbung zieht man eine Probe mit Alkohol aus. Eine Blaufärbung des Alkoholauszuges beweist die Färbung mit Anilinfarben. Handelt es sich um Berliner oder Pariser Blau, so verschwindet die Tönung durch Salzsäure nicht, dagegen durch Glühen und Kochen mit Natronlauge (1 o/o), während sie mit Salzsäure verschwinden würde, wenn Ultramarin zur Tönung benutzt worden wäre. Die Prüfung aller übrigen für die Papierfabrikation in Frage kommenden Füllstoffe ist nach denselben Gesichtspunkten durchzuführen wie beim Kaolin.
Fabrikation.
Das Wasser. Die Beschaffenheit' des Wassers ist gerade für Papierfabriken von •allergrößter Wichtigkeit. Es mag im folgenden kurz darauf hingewiesen werden, welchen Einfluß das Wasser in seiner wechselnden Zusammensetzung auf die verschiedenen Betriebs Vorgänge haben kann, wie infolgedessen eine ständige Überwachung auf Grund chemischer Analyse begründet ist, und wie man aus dem Ergebnis der Untersuchung Nutzen ziehen kann. Durch den verhältnismäßig großen Bedarf an Frischwasser sind wohl die meisten Papierfabriken gezwungen, dies ganz oder teilweise einem Flusse zu entnehmen und einer sorgfältigen Filtration zu unterziehen. Trotzdem ist der Fall häufig, daß das klarste filtrierte Wasser in den Spritzröhrchen gallertartige, hellbraungefärbte Massen ansetzt, die die Hähnchen verstopfen oder bei größerem Wasserdruck mit fortgerissen werden und Flecken im Papier und Ausschuß liefern. Dies hat seinen Grund im Eisen- und Mangangehalt des Wassers. Das Mangan ist ein sehr häufiger Begleiter des Eisens, mit dem es auch in chemischer Beziehung viel Ähnlichkeit hat, seine Verbindungen, wie die des Eisens befördern die Volum Vermehrung von Bakterien im Wasser, die mächtige Wucherungen in den Rohrleitungen bilden. Außerdem ruft eisenhaltiges Wasser die Bildung von Rostflecken und Farbveränderungen hervor, es ist also für den Betrieb bei hohem Eisengehalt ungeeignet. Als Grenze des zulässigen Eisengehaltes bei dem zur Verwendung kommenden Wasser wäre 0,1 mg Fe im Liter anzusehen, wenn nicht •bei der Fabrikation sehr feiner weißer Papiere selbst diese Menge schon stören kann. Enthält das Wasser 0,2 bis 1,5 mg F e im Liter, so ist eine Enteisenung entschieden ¡nötig, die im allgemeinen keine Schwierigkeiten macht. Ebenso ist die veränderliche Wasserbeschaffenheit oft die Ursache zu Leimungsschwierigkeiten, da. ein wechselnder Gehalt an Härtebildnern einmal die zur Leimung erforderliche Menge schwefelsaurer Tonerde beeinflußt, andererseits kolloidchemisch auf die kolloidale Leimmilch wirkt, indem er eine vollkommene' oder auch nur teilweise Fällung der fertigen Harzmilch verursachen kann und ferner, indem er die Geschwindigkeit der Fällung mit Tonerdesulfat und damit die Beschaffenheit des Niederschlages zu beeinflussen vermag. Übt somit der Härtegrad des Wassers einen unmittelbaren Einfluß auf die Fabrikation aus, so ist der schädigende Einfluß des Gesamtrückstandes i m Betriebe durch Bildung des Kesselsteines bekannt ( K l ü t , Untersuchung
Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
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des Wassers an Ort und Stelle). Der letztere erschwert ungemein die Wärmeübertragung, so daß bedeutend mehr Feuerung erforderlich wird. Eine Kesselsteinschicht von etwa 1 mm Stärke bedingt schon einen Mehrverbrauch an Brennstoff von rund 15 o/o. Weit gefährlicher ist noch im Dampfkesselbetriebe die Schädigung der Kesselbleche durch Verbrennen, so daß Beulen und Risse entstehen und Explosionen erfolgen können. Der gefährlichste Kesselsteinbildner ist der Gips, der feste Krusten bildet. Schädlich ist ferner für Kesselspeisezwecke ein Wasser, welches viel Magnesiumchlorid gelöst enthält, da hierdurch die Kesselbleche angefressen werden. Prüfung
des
Wassers.
Wichtig und nicht selten ausschlaggebend ist die Probeentnahme des Wassers zur Untersuchung. Dazu dienen saubere, etwa 3 Liter Inhalt fassende Glasilaschen, die vor Aufnahme der endgültigen Wasserprobe mindestens dreimal mit dem zu untersuchenden Wasser ausgespült werden müssen. Soll das Wasser einies Brunnens untersucht werden, so muß dieser längere Zeit, etwa 20 Minuten, abgepumpt werden, ebenso läßt man Wasser aus Wasserleitungen eine entsprechende Zeit ablaufen. Zur Quell-, Flußund Teichwässer werden ohne weiteres in die oben erwähnten Flaschen gefüllt. Nach Maßgabe der für die Papierfabrikation eingangs erwähnten Schwierigkeiten sei die Reihenfolge der Prüfung gewählt. ( F e r d. F i s c h e r , Das Wasser; K l ü t , Untersuchung des 'Wassers an Ort und Stelle.) Da es ein Verfahren zur iBestimmung der o r g a n i s c h e n S t o f f e selbst nicht gibt, so begnügt man sich mit der Bestimmung des Sauerstoffverbrauchs beim Kochen mit Kaliumpermanganat in alkalischer oder saurer Lösung (Oxydierbarkeitsbestimmung). Man drückt die Menge der organischen Stoffe in einem Wasser am besten durch Angabe der verbrauchten Milligramm Kaliumpermanganat f. d. Liter »aus. Übermangansaures Kali zersetzt sich in saurer Lösung in Gegenwart, oxydierbarer Körper nach folgender Gleichung: 2KMn0 4 +3H 2 S0 4 = 2 M n S 0 4 + K 2 S 0 4 + 3 H 2 0 + 6 0 '(Eine Normallösung KMn0 4 enthält im Liter 31,65 g Kaliumpermanganat, eine Fünfzigstellösung 633 mg KMn0 4 .) Es werden 200 ccm des zu untersuchenden Wassers in einer Kochflasche zum Sieden erhitzt, mit 10 ccm Schwefelsäure ( 1 : 4 ) versetzt, etwa 2 Minuten gekocht, um die salpetrige Säure zu entfernen, dann wird so viel Fünfzigstel-Permanganatlösung zugegeben, daß die Flüssigkeit nach •5 Minuten langem Kochen noch rot ist. Hierauf nimmt man die Kochflasche von der Flamme, setzt mit einer Pipette 5 ccm V50 Oxalsäure (1,26 g kristallisierte Oxalsäure im Liter) zu, wodurch die Flüssigkeit entfärbt wird (sonst •mehr), und läßt nun bis zur schwachen Rötung der Flüssigkeit KMn0 4 zufließen. Von der Gesamtmenge Permanganat werden die 5 ccm Oxalsäure abgezogen. Um vergleichbare Werte zu erhalten hat man nach J . K ö n i g folgende Vereinbarungen getroffen: 20 ccm 1/b0 n-Permanganatlösung = 12 mg Kaliumpermanganat = 3 mg Sauerstoff = 63 mg organische Stoffe. Die erhaJtene Menge organische Stoffe in mg vervielfältigt mit 5 •ergibt die Menge f. d. Liter in mg. äcbubert,
Papierfabrikation.
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Robstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
P r ü f u n g auf Eisen. Dr. H a r t w i g K l ü t empfiehlt zum Nachweis von Eisenoxydverbindungen im "Wasser eine 10 prozentige Natriumsulfidlösung, die a u s chemisch reinem Schwefelnatrium von C. A. F. Kahlbaum in Berlin bereitet ist. Die Lösung ist in braunen gut schließenden Glasstöpselgefäßen haltbar. Als Apparat dient ein 30 cm hoher Glaszylinder von 2,5 cm lichter Weite, der einen ebenen Boden h a t u n d mit einer Metallhülse umschlossen werden kann zum Schutze gegen seitlich einfallendes Licht. In diesem Zylinder bringt m a n ' das zu untersuchende Wasser und versetzt es m i t 1 com Natriumsulfidlösung. Man blickt nun von oben durch die Wassersäule auf eine in etwa 3—4 cm E n t f e r n u n g befindliche weiße Unterlage und beobachtet die F a r b e n ä n d e r u n g . J e n a c h der vorhandenen Eisenmenge t r i t t sogleich oder innerhalb kurzer Zeit eine grüngelbe, u n t e r Umständen bis schwarzbraune F ä r b u n g ein. Das im Wasser vorhandene Eisen wird hierbei in Ferrosulfid verwandelt, welches in kolloidaler F o r m in Lösung bleibt. Bei geringen Eisenmengen im Wasser ist es ratsam, stets zum Vergleich einen zweiten Zylinder mit dem ursprünglichen, also n i c h t mit dem Reagens versetzten Wasser aufzustellen. Unter 0,5 mg F e ist der F a r b t o n mehr dunkelgrün bis braunschwarz. Bei einem Eisengehalt von 1 mg Fe im Liter a u f w ä r t s k a n n m a n die G r ü n f ä r b u n g schon in einem Reagensglase im Verlauf von 2 bis 3 Minuten beobachten. Die P r ü f u n g des Wassers auf M a n g a n wird n a c h dem kolorimetrisclien Verfahren von V o l h a r d bestimmt, indem man ,25 ccm Wasser mit etwa 10 ccm reiner, 25 prozentiger Salpetersäure in einem Kölbclien zum Sieden erhitzt, f ü r kurze Zeit die F l a m m e e n t f e r n t und etwa 0,5 g chemisch reines Bleisuperoxyd zusetzt. Nachdem man weitere 2 bis 5 Minuten gekocht hat, läßt m a n absitzen und beobachtet die Flüssigkeit gegen einen weißen Hintergrund. Die bei Gegenwart von Mangan violettrote F ä r b u n g läßt sich bis zu 0,05 mg Mn im Liter noch erkennen. B e s t i m m u n g des G e s a m t r ü c k s t a n d e s : Man d a m p f t eine bestimmte Menge (etwa 500 ccm) Wasser auf dem Wasserbade in einer gewogenen Porzellanschale oder besser Platinschale ein, trocknet den Rückstand 2 S t u n d e n im L u f t b a d e bei 100 0 und wägt. Bei reinem Wasser ist der A b d a m p f r ü c k s t a n d hellgrau bis weiß, bei verunreinigtem braun bis schwarz. Den G l ü h r ü c k s t a n d - erhält man. indem man den Gesamtrückstand gelinde glüht, bis die durch Verkohlung der organischen Substanz entstandene b r ä u n l i c h e bis schwarze F ä r b u n g verschwunden u n d die' Farbe weiß geworden ist. N a c h dem E r k a l t e n befeuchtet man den R ü c k s t a n d mit etwas Ammoniumkarbonatlösung, um die durch das Glühen etwa zersetzten Karbonate zu regenerieren, trocknet zunächst auf dem Wasserbade, g l ü h t bis zur schwachen Rotglut und wägt. Die Gewichtsabnahme ist der Glühverlust, der a n n ä h e r n d dem Gehalt a n organischer Substanz entspricht, das übrige der G l ü h r ü c k s t a n d . B e s t i m m u n g der Gesamthärte. Sie geschieht mittels der a l t b e w ä h r t e n C l a r k sehen Seifenlösung, die fertig in Apotheken g e f ü h r t wird. Will man sie sich selbst herstellen, so verfährt man folgendermaßen. Da die Seifen des Handels meist noch freies Alkali e n t h a l t e n , stellt man sich reine Seife selbst her, indem man nach A. C l a ß e n 150 g Bleipflaster ( E m p l a s t r u m Lithargvri simplex der
Bohstofle der Papierindustrie und ihre Prüfung.
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Apotheken) in einer Porzellanschale auf dem Wasserbade erweicht und mit 40 g K a l i u m k a r b o n a t bis zur gleichförmigen Masse verreibt. Die Masse wird mit starkem Alkohol ausgezogen, die Lösung, die nur f e t t s a u r e s Alkali enthält, von Bleikarbonat und überschüssigem Kaliumkarbonat abfiltriert, der Alkohol abdestilliert u n d d i e Seife im Wasserbade möglichst von Wasser befreit. Von dieser Seife löst man 20 Teile in 1000 Teilen Alkohol von 56 Volumprozent; ist der Alkohol viel stärker, so s c h ä u m t die Seife nicht. Zur Titerstellung der Seifenlösung bringt m a n 100 ccm einer Chlorbariumlösung, die 0,523 g kristallisiertes Chlorbarium zu einem Liter gelöst e n t h ä l t , in einen mit Glasstöpsel versehenen Zylinder u n d läßt aus der Bürette so lange von der Seifenlösung zufließen, bis n a c h k r ä f t i g e m Schütteln ein d i c h t e r zarter Schaum e n t s t e h t , der sich mindestens 5 Minuten lang auf der Oberfläche der Flüssigkeit f a s t unverändert halt. Von einer normalen Seifenlösung müßten 45 ccm (Definition weiter u n t e n ) verbraucht werden, m a n verbraucht aber weniger, weil die Seifenlösung zu s t a r k ist. Aus der Gleichung n-f-x = 45 f i n d e t man, daß n o c h x = (45—n) ccm Alkohol (56 o/0) hinzugefügt werden müssen, ,um eine Seifenlösung von der gewünschten Stärke zu erhalten. Von dieser zeigen 45 ccm in 100 ccm Wasser 12 Härtegrade an. D e f i n i t i o n d e s H ä r t e g r a d e s (A. C l a ß e n . Maßanalyse S. 697'). Schüttelt man destilliertes Wasser auf Zusatz einer Spur Seifenlösung, so bildet sich ein dichter, zarter Schaum, der längere Zeit bestehen bleibt, aber kein Niederschlag u n d kleine Trübung, denn die Lösung des f e t t s a u r e n Alkalis ist ja nur verdünnt worden. E n t h ä l t das Wasser aber ein gelöstes Calciumsalz, z. B. Chlorcalcium, so e n t s t e h t bei geringen Mengen ein Niederschlag. weil infolge der Umsetzung zwischen dem Calciumsalz u n d dem f e t t s a u r e n Alkali sich f e t t s a u r e s Calcium bildet, welches unlöslich i s t : beim S c h ü t t e l n e n t s t e h t daher kein bleibender Schaum. Ähnlich wie Calciumsalze wirken Magnesiumsalze und man n e n n t ein Wasser Ä welches zur Schaumbildung nur geringe Mengen Seifenlösung benötigt, weiches Wasser, im Gegensatz zu h a r t e m Wasser. Über die Größe des Härtegrades besteht keine Einheitlichkeit, im allgemeinen rechnet man n a c h d e u t s c h e m Härtegrad, der 1 Gewichtsteil CaO in 100 000 Gewichtsteilen Wasser bedeutet. Multipliziert man die deutschen Härtegrade mit 1,78, so erhält m a n f r a n z ö s i s c h e Härtegrade, multipliziert m a n sie mit 1,25, so e r h ä l t m a n e n g l i s c h e Härtegrade. Bedeutet n a c h d e r d e u t s c h e n Definition 1 H ä r t e g r a d 1 g CaO in 100 000 ccm Wasser, so f i n d e t man, d a ß die Unsicherheit in der Schaumbildung eintritt, wenn das Wasser mehr als 12 H ä r t e g r a d e besitzt, wenn also in 100 ccm Wasser mehr als 12 mg CaO e n t h a l t e n sind. Die Stärke der Seiienlösung wird nun so bemessen, d a ß 45 ccm davon in 100 ccm Wasser mit 12 mg CaO die S c h a u m r e a k t i o n hervorbringen. _ - • Man unterscheidet vorübergehende Härte, die beim längeren Stehen oder Kochen verschwindet (hervorgerufen d u r c h den Gehalt a n doppelkohlensauren Salzen) u n d bleibende Härte ( d u r c h schwefelsaure Salze und Chloride von Kalk u n d Magnesia hervorgerufen). Beide zusammen ergeben die G e s a m t h ä r t e . Man bestimmt die Gesamthärte, indem man 100 ccm des zu untersuchenden Wassers in ein Stöpselglas von 200 ccm I n h a l t bringt, und dazu a n f a n g s schneller, s p ä t e r n u r tropfenweise die Seifenlösung aus einer Bürette laufen läßt. N a c h jedesmaliger Zugabe der Seifenlösung s c h ü t t e l t 28*
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m a n gut und erreicht das Ende der Reaktion, wenn sich ein a u c h nach 5 Minuten langem S t e h e n bleibender Schaum bildet. Aus der Tabelle von F a i ß t und K n a u ß ergeben sich f ü r die verbrauchten ccm Seifenlösung «die Härtegrade wie f o l g t : Verbrauchte Seifenlösung „ » „
3,4 ccm 5,4 „
Härtegrade 0,5 „ 1,0 „ 1,5 44 20 ti n °> ,» »» i Differenz auf 1 ccm Seifenlösung = 0,25 Härtegrade. Härtegrade 2,5 Verbrauchte Seifenlösung 11,3 ccm >i ;> 13,5 „ ,, 3,0 „ )• 15,1 „ „ 3,5 17,0 „ „ 4,0 18,9 „ „ 5,0 Differenz auf 1 ccm Seifenlösung = 0,26 Härtegrade. Verbrauchte Seifenlösuug 22,6 ccm Härtegrade 5,5 24,4 „ ' „ 6,0 26,2 „ „ 6,5 28,0 „ „ 7,0 „ 29,8 „ ,. 7,5 „ ,, 31,6 „ „ 8,0 Differenz auf 1 ccm Seifenlösung — 0,277 Härtegrade. Verbrauchte Seifenlösung 33,3 ccm Härtegrade 8,5 35.0 „ „ 9,0 „ >, 36,7 ,, ,, 9,5 38,4 „ „ 10,0 40.1 „ „ 10,5 41,8 „ „ 11,0 Differenz auf 1 ccm Seifenlösung = 0,294 Härtegrade. Verbrauchte Seifenlösung 43,4 ccm Härtegrade 11,5 45,0 „ „ 12,0 Differenz 1 ccm = 0,31 Härtegrade. Nach der Tabelle von K l ü t wird an Hand der ermittelten Härtegrade •das Wasser b e n a n n t : Gesamthärtegrad
Benennung
des Wassers 0-4 4-8 8-12 12—18 18-30 über 30
sehr weich weich mittelhart ziemlich hart hart sehr hart
Die Genauigkeit der Arbeiten und Seifenlösungen ist nicht allzugroß:; d i e Temperatur des Wassers, die freie Kohlensäure, größere Mengen Magnesia gegenüber Kalk usw. f ü h r e n leicht zu ziemlicher Ungenauigkeit. B 1 a s w e i l e r empfiehlt deshalb im Papierfabrikant 1921 S. 425 die L e g -
Rohstoffe der -Papierindustrie and ihre Prüfung.
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1 e r sehe Härte bestimmungsmethode. welche die rasche maßanalytische Bestimmung von Kalk- und Magnesiahärte nebeneinander erlaubt. Die L e g 1 e r sehe Methode zur maßanalytischen Bestimmung von Kalk- und Magnesiahärte nebeneinander beruht auf der Fällbarkeit genannter Basen r durch Alkalihydratlösung f ü r das Magnesium und Kaliumoxalatlösung für das Calcium; beide Fällungsmittel von einem bestimmten Gehalt Verden durch Zurücktitrieren des nicht verbrauchten Teiles derselben mit y 1 0 normal Schwefelsäure bezw. 1 / 10 normal Calciumpermanganat bestimmt. L e g i e r wendet die kohlensäurefreie Natronlauge und das neutrale Calciumoxalat in e i n e r Lösung an, von der er dann einen aliquoten Teil einem bestimmten Volumen des zu untersuchenden Wassers zusetzt, um den entstehenden Niederschlag dichter zu machen, dann aufkocht und nach dem Erkalten mit reinem destillierten Wasser auf ein bestimmtes Volumen auffüllt und abfiltriert. Den einen Teil des Filtrates versetzt er mit überschüssiger y 1 0 normaler Schwefelsäure (oder Salzsäure) und titriert mit 1 / U) normal Alkali Und Phenolphtalein als Indikator zurück, der andere Flüssigkeitsteil wird mit Schwefelsäure angesäuert, auf rund 70 0 C. erwärmt und mit 1 / 10 normal Kaliumpermanganat bis zur bleibenden Rot.färbung titriert. Hierbei sei nach erwähnt, daß diese Härtebestimmungsmethode und der getrennten Feststellung der Kalk- und Magnesiahärte nebeneinander besonders Bedeutung f ü r die Zellstoff- und Papierfabriken in den Kalirevieren hat, wo die Feststellung der schädlichen Magnesiahärte eine Grundbedingung der Wasserkontrolle ist. C h l o r findet sieh im Wasser an Natrium und Magnesium gebunden, der natürliche Gehalt an Chloridien ist unwesentlich für die Papierfabrikation im Verhältnis zu der beim Bleichprozeß im Stoff verbleibenden Menge an diesen Salzen. Nur im Bjesselspeisewasser ist der Nachweis von Chloriden wegen des schädlichen Einflusses auf die Kesselbleche angebracht. Man bestimmt hier das Chlor nach dem M o h r s c h e n Verfahren, indem man 100 ccm des zu prüfenden Wassers mit einigen Tropfen Kaliumrnonochromatlösung versetzt bis die Lösung schwach gelb gefärbt ist und mit Zehntelnormalsilberlösung titriert. Es bildet sich anfangs ein weißer Niederschlag, der dann braunrot wird. Es ist dies die Farbe des Silberebromates und die Reaktion ist beendet, wenn Flüssigkeit und Niederschlag die braunrote Farbe angenommen haben. 1 ccm 1 / 10 n-Silberlösung = 0,00 3546 g Chlor. Enthält das Wasser weniger als 25 mg Chlor, so wird es vorher entsprechend eingedampft. Zusammenfassung: Eisen und Mangan nur in Spuren, etwa 0,1 mg im Liter. OrganischeStoffe soviel, daß man etwa 6 mg KMn0 4 benötigt. Härtegrade etwa 8, höchstens 18. Chlor etwa 10 bis 35 mg im Liter. Eine ständige Kontrolle des Fabrikationswassers in den Papierfabriken nach diesen Gesichtspunkten dürfte hinreichen. Werden die .angegebenen Daten dauernd wesentlich überschritten, so wird man nicht umhin können. Enteisenungs- bezw. Enthärtungsanlagen einzurichten.
Kohle. Preis und Qualität der Kohle beeinflussen wesentlich die Bilanz einer I'apierfabrik. Man muß also eine Kohle von möglichst hohem Heizwert
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Rohstoffe der Papierindustrie und ihre Prüfung.
möglichst billig zu k a u f e n suchen, d. h. der Heizwert der Kohle ist in erster Linie die wertbestimmende Eigenschaft. Unter Heizwert versteht man diejenige Wärmemenge, welche 1 kg Kohle in der Feuerungsanlage zu entwickeln imstande ist. Die Bestimmung geschieht ausschließlich in der kalorimetrischen Bombe, wo die Verbrennung der Kohle in gasförmigem Sauerstoff unter Druck, also bei k o n s t a n t e m Volumen s t a t t f i n d e t . Infolge der kostspieligen A p p a r a t u r ist diese Bestimmung im Betriebslaboratorium meist nicht a u s f ü h r b a r , man ü b e r t r ä g t sie am besten einer P r ü f u n g s a n s t a l t . Die Berechnung des Heizwertes n a c h der Verbandformel ist ungenau und erfordert eine e x a k t e Elementaranalyse. Um sich aber doch ein Bild von der Kohle zu machen, bestimmt man den Wasser- und Aschegehalt. Ersterer kann beim Einkauf von größeren Mengen das Kohlegewicht und d a m i t den Preis derselben wesentlich beeinflussen. Man e n t n i m m t vorsichtig n a c h den bekannten Methoden' an mehreren ¿stellen eine gute D u r c h s c h n i t t s p r o b e der Kohle, mischt gut, e n t n i m m t wieder, bis man etwa 2 bis 3 kg der Kohle zur Untersuchung verwendet. Diese Probe muß n u n l u f t t r o c k e n gemacht werden. Man wiegt das ganze Quantum genau ab, breitet die Kohle a n einem staubfreien Ort auf einer Horde aus und läßt sie etwa 2 bis 3 Tage liegen. Die auf diese Weise l u f t t r o c k e n e r h a l t e n e Probe wird zurückgewogen, der beobachtete Gewichtsverlust in Prozenten wird als g r o b e F e u c'h t i g k e i t angegeben. Die gesamte Menge der l u f t t r o c k e n e n Probe wird dann zur weiteren Untersuchung zu s t a u b f r e i e m Pulver a m , b e s t e n in einer Kugelmühle ¿.emalilen. Man bestimmt n u n den Wassergehalt dieser Kohle, indem man etwa 1 g des feinen Pulvers in einem Wägegläschen abwiegt und im Trockenschranke im L u f t b a d e 'bei 100 0 bis 105 0 trocknet. Man läßt im Jixsikkator erkn.lten und wiegt. Der Gewichtsverlust wird als Wassergehalt in Prozenten angegeben. Dabei ist es möglich, daß bei der angewendeten Temperatur bereits eine E n t g a s u n g vorgefallen ist, es darf also mit der Trockentemperatur nicht zu hoch gegangen werden, andererseits muß man aber a u c h alles Wasser vertreiben. Aschebestimmung: Man verascht von der lufttrockenen, staubfein gemahlenen Probe etwa 1 g im Platintiegel, wobei man vorsicütig verfahren muß, d a die im Anfange einsetzende lebhafte Vergasung einen Verlust an Asche bewirken kann. Der Aschegehalt wird in Hundertteilen angegeben. Da nun die Bestimmung des Wasser- und Aschegehaltes an lufttrockenem Material vorgenommen wurde, so müssen sämtliche Werte auf d a s ursprüngliche Material umgerechnet werden. Es sei dies a n einem Beispiele erläutert, wie es bei U l i m a n n (Enzyklopädie-der rec'nn. Chemie) angegeben ist. Das Gewicht der zur Untersuchung bestimmten frischen Probe mag 3465 g betragen haben. N a c h zweitägigem Lagern an der L u f t mag die nunm.ehr l u f t t r o c k e n e Probe 3387 g wiegen, der Gewichtsverlust beträgt a l s o : 3465—3387 = 78 g. Der in Prozenten auszudrückende (fehalt an grober rechnet sich d a h e r zu 78x100 2,25 o/0 grobe Feuchtigkeit. 3465
Feuchtigkeit
be-
Rohstoffe der Papiei industrie und ihre Prüfung.
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Demnach enthielt die Kohle im ursprünglichen Zustand 97,75 o/0 lufttrockene Kohle. Die Bestimmungen des .Gehaltes an Wasser und Asche in «1er l u f t t r o c k e n e n Kohle mögen folgende Werte gegeben h a b e n : Wasser 1,20 %, Asche 6,55 o/0. Die Differenz 100—(Wasser-|-Asche) wird als Gehalt an Ileinkohle oder brennbarer Substanz bezeichnet, sie beträgt f ü r das vorliegende Beispiel 92,25 o/o. Die U m r e c h n u n g dieser der l u f t t r o c k e n e n Kohle zukommenden Werte auf die Kohle im ursprüngichen Zustand erfolgt in der Weise, d a ß diese Werte mit dem Prozentgehalt der ursprünglichen Kohle a n lufttrockener Kohle multipliziert und d u r c h 100 dividiert werden. Demnach e n t h ä l t die ursprüngliche Kohle an hygroskopischem Wasser 1.20x97,75 — '— = 1,17 o/o ; 100 dazu kommen noch a n grober Feuchtigkeit 2,25 o/0, es beträgt daher der Gehalt der ursprünglichen Kohle a n Gesamtwasser 3,42 o/0. Der Aschegehalt der ursprünglichen Kohle berechnet sich zu: 6,55x97,75 = 6,40 o/o ; 100 Der Gehalt an Reinkohle zu: 92.25x97,75 —; ' — = 90,18 o/o. 100 Die Bestimmung des Schwefels, Stickstoffes, Phosphors, einzelner Aschebestandteile sind f ü r den Betrieb von untergeordneter Bedeutung und sollen hier übergangen werden. Auf eine wichtige Mitteilung des Kriegsamtes (Kriegsrohstoffabteilung Sektion E 1) im W o c h e n b l a t t f ü r Papierfabrikation (1918 Nr. 4 S. 143) sei an dieser Stelle besonders hingewiesen, wonach sich die U n t e r s u c h u n g nicht nur auf die eigentliche Kohle erstrecken darf, sondern vor allen Dingen auch auf die Asche. Die Wichtigkeit dieser letzteren U n t e r s u c h u n g ist in einem Falle nachgewiesen, bei dem 50,8 o/0 der u n t e r dem Rost liegenden Asche a u s unverbrannten Brennstoffen bestand. Der d u r c h die m a n g e l h a f t e Verbrennung bedingte Wärmeverlust berechnete sich auf 20 o/0 des Heizwertes der reinen Kohle. Allein an diesen a n g e f ü h r t e n , in jedem Betriebslaboratorium auszuf ü h r e n d e n Untersuchungen kann man selbst ohne Heizwertbestimmung eine gute Kontrolle der g e k a u f t e n Kohle vornehmen u n d sich ein Urteil über deren Qualität bilden. Ebenso kann man aus der Ascheuntersuchung einen Schluß auf die Sorgfalt in der Bedienung der Feuerungsanlage bezw. auf deren Konstruktion und a u f g e t r e t e n e Defekte ziehen. Kontrolle der Feuerungsanlagen. Diese ist ein wesentlicher Punkt zur Sicherung eines wirtschaftlichen und vorteilhaft arbeitenden Betriebes und h a t den Zweck, etwaige Wärmeverluste festzustellen und einzuschränken. In rein technischer Hinsicht erstreckt sich die Überwachung auf die Anlage selbst, auf den guten Zustand der Baulichkeiten, des Rostes, Dichte und gute Isolierung von Wandungen und Dampfleitungen, Reinheit der Zugkanäle usw. Auf der anderen Seite sind die Vorgänge bei der Verbrennung dauernd zu überwachen d u r c h Analyse der Rauchgase u n d Temperaturmessung derselben sowie der F r i s c h l u f t .
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Ein dem Praktiker am meisten ins Auge fallendes, bekanntes äußeres Zeichen Tinökonomischer Verbrennung ist ein stark rauchender Schornstein. Bei vollständiger Verbrennung bestehen ja die Rauchgase aus Stickstoff. Kohlensäure und Wasserdampf, alles bis auf letzteren vollkommen unsichtbare Grase. Sieht man also starke Rauchentwicklung, so hat (las seine Ursache entweder im Mangel a n Frischluft, wodurch eine plötzliche und massenhafte Vergasung der in der Kohle enthaltenen pechartigen Kohlenwasserstoffe hervorgerufen wird, oder in Rußbildung bei zu mattem Feuer, also zu niedriger Temperatur, oder in ungenügender Mischung der entstehenden Verbrennungsgase. Zweck der Rauchgasuntersuchung ist also die Feststellung von Wärmeverlusten, sie steht in Beziehung zur Brennstoffanalyse insofern, da naturgemäß die Rauchgasmenge um so größer sein muß, je größer der Gehalt an reinem Kohlenstoff de3 Brennstoffes ist. Enthält 1 kg Brennstoff C Gewichtsprozente Kohlenstoff und enthält 1 cbm Rauchgas k Volumenprozente Kohlensäure, so liefert 1 kg Brennstoff = C: 0,536 k cbm trockenes Rauchgas (bei 0 0 und 736 mm Barometerstand) ; folglich läuft die Mengenbestimmung der Rauchgase auf eine chemische Analyse des Brennstoffes und der Rauchgase hinaus. Letztere wieder erstrebt im Betriebe eine dauernde Feststellung des Kohlensäuregehaltes. Dazu dienen zwei prinzipiell verschiedene Methoden. Einmal eine physikalische, die das spez. Gewicht der Rauchgase mittels Gaswage (Dasymeter) dauernd beobachtet, das sich dem der atm. Luft um so mehr nähert, je mehr unverbrannte Luft in den Verbrennungsgasen enthalten ist. Diese Methode ist aber für die Praxis zu empfindlich. Di© andere ist eine rein chemische (Absorptionsmethode). Der bekannteste Apparat zur Bestimmung des Kohlensäurgehaltes ist der O r s a t a p p a r a t . Mit seiner Hilfe kann man aber nicht eine ständige Überwachung der Rauchgase besonders nicht bei Nachtbetrieb vornehmen. Dies besorgen zweckmäßig die selbstregistrierenden Apparate, die in bestimmten Zwischenräumen selbsttätig Gasproben entnehmen, analysieren und den Kohlensäuregehalt registrieren. Apparate verschiedener Konstruktion erfüllen den Zweck, deren spezielle Beschreibung hier zu weit führen würde. Genannt sei der ökonograph der Allgemeinen Feuerungstechnischen Gesellschaft Berlin W, der Ados-Rauchgasprüfer der Ados-Gesellschaft in Aachen und der Gasprüfer von J. Pintsch, Berlin 0. Letzterer unterscheidet sich von den übrigen dadurch, daß er als Absorptionsmittel f ü r Kohlensäure nicht eine Flüssigkeit (Kalilauge) verwendet, sondern ein Gemisch von gelöschtem Kalk mit Sägespänen. Bei laufender Kontrolle der Feuerungsanlagen wird nur der Kohlensäuregehalt festgestellt und man begnügt sich, wenn letzterer nicht unter 13—14 o/o sinkt. Bei einer genauen Analyse müssen die etwa noch enthaltenen brennbaren Grase (Kohlenoxyd und Kohlenwasserstoffgase) bestimmt werden, deren Entstehen und Entweichen mit den Rauchgasen einen bedeutenden Wärmeverlust der Anlage herbeiführen kann. Man richtet -es deshalb so ein, daß man den Kohlensäuregehalt nicht über k = 14 Volproz. steigen läßt und lieber einen kleinen Luftüberschuß in Kauf nimmt, als unvollkommene Gas Verbrennung und höhere Luftausnutzung zu bewirken. Hand in Hand mit der Rauchgasuntersuchung muß die Temperaturmessung der Rauchgase und der Außenluft gehen. Da die Frischluft bei allen Anlagen kälter zu- als abströmt, so steht der Wärmeverlust in unmittelbarem Zusammenhange mit der verbrauchten Luftmenge und der Tempe-
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ratur ( T 0 C) der abströmenden und der Temperatur ( t 0 0 ) der einströmenden Luft. Erstere soll nicht über 250—300 0 steigen. Für die im Betriebe in Frage kommenden Brennstoffe mit wenig Wassergehalt hat D ü r r eine bequeme Formel angegeben zur Berechnung des Wärmeverlustes V. V o/o = 0,65 (T—t) : k. k = o/o C0 2 der Rauchga-se. Für den praktischen Betrieb genügen diese Bestimmungen zur laufenden Betriebskonto rolle.
l)io Schmiermittel. Von der richtigen Wahl des Schmiermittels ist in hohem (xrade die Sicherheit nnd die Regelmäßigkeit des Betriebes abhängig. Es ist bekannt, daß die einzelnen Maschinenaggregate mit ihren verschiedenen Druck-, Geschwindigkeits- und Temperaturverhältnissen in den Lagern mit einem den besonderen Verhältnissen angepaßten Schmiermittel beschickt werden müssen. Man unterscheidet flüssige Öle, halbfeste und starre Fette, die teils vegetabilischen Ursprunges (Rüböl, Olivenöl, Rizinusöl), teils animalischen Ursprunges (Knochenöl, Wallratöl, Fischtran), teils reine Mineralöle sind (MiDeralschmieröl, Vaseline, Dynamoöl). Im Betriebe kommen zum Schmieren der Maschinen jetzt wohl ausschließlich Mineralöle in Frage, Rückstände bei der Erdöldestillation, die mit konz. Schwefelsäure gereinigt, bezw. durch Destillation mit überhitztem Wasserdampf in einzelne verschieden zähflüssige Fraktionen weiter zerlegt werden. Da es Aufgabe des Schmiermittels ist, die große Reibung metallischer Gleitflächen in die geringere des Oles umzuwandeln und da wieder die innere Reibung der Schmiermittel mit ihrer Konsistenz abnimmt, so wird man tunlichst unter Berücksichtigung der Umstände das dünnflüssigste öl anwenden. Die Schmiermittel soilen sich innig mit den Gleitflächen der Körper verbinden, so daß eine trennende, weder durch Druck und Stoß noch durch Temperatur verschwindende Flüssigkeitsschicht entsteht. Altem Herkommen nach ist man geneigt, diese Fähigkeit dem Fettgehalte der öle zuzuschreiben und beurteilt darnach deren Qualität. Es ist dies aber ein Trugschluß, nicht der Fettgehalt, sondern die Schlüpfrigkeit bewirkt ein energisches Adhärieren an den Gleitflächen. Man verknüpft im allgemeinen mit einem öle die Eigenschaft, sich mit Alkalien zu verseifen. Bei den Mineralschmierölen trifft dies nicht zu. Für Prüfung und Beurteilung seien die im großen und ganzen wichtigsten Eigenschaften, die man von einem Schmiermittel zu fordern hat, zusammengefaßt : 1. gute Schlüpfrigkeit; 2. nicht zu tief liegender Flammpunkt; 3. ein für den Verwendungszweck richtig gewählter Zähflüssigkeitsgrad. (Viskositä-t); 4. Temperaturunterschiede dürfen nur einen geringen Einfluß auf die Zähflüssigkeit haben; 5. die öle dürfen beim Lagern an der Luft nicht dick werden (harzen) G. sie müssen frei von allen mechanischen Beimengungen sein; 7. Säurefreiheit; 8. Wasserfreiheit.
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Bei exakter Untersuchung der Öle wird man physikalische Methoden nicht umgehen können. Als wichtigste kommt da wohl die Bestimmung des Reibungskoeffizienten, d. h. der auf die Einheit des Druckes und der •Geschwindigkeit reduzierte Reibungswiderstand in Frage. Es geschieht dies mit einer der ölprüfmascliinen, wie sie in der bekanntesten Form von A. Martens in Anwendung ist. Im Betriebslaboratorium kommt diese Bestimmung wohl durchschnittlich wegen hoher Anschaffungskosten der Apparatur in W e g f a l l Nicht so unwichtig, wie vielfach hingestellt, ist die Bestimmung des Flammpunktes für die Praxis, denn warm gelaufene Lager lassen sich mittels eines hochentflammbaren Öles lauffähig erhalten. Man verfährt im Laboratorium am einfachsten so, daß man in eine auf einem Stativ ruhende mit Sand gefüllte Eisenschale eine Porzellanschale stellt, die zur H'ilfte mit dem zu untersuchenden ö l gefüllt wird. Ein in die Porzellanschale reichendes Thermometer dient zur Temperaturbestimmung des Öles. Erhitzt man mittels Bunsenbrenner den Sand, so erfolgt bei einer bestimmten Temperatur eine anfänglich schwache, dann lebhaftere Gasentwicklung in dem öle. Bei diesem Punkte unterbricht man das Erhitzen, entfernt das Thermometer und überfährt mit einem brennenden Holzspan, ohne daß die Flamme das ö l unmittelbar berührt, die Porzellanscliale. Erfolgt explosions-, artige Entzündung der Gase, so ist der Flammpunkt erreicht, dessen Höhe am Thermometer abgelesen werden kann. B e s t i m in u n g
der
i 11 11 e r e u R e i b u n g g r a d e s.
und
des
Zähigkeit*-
Bei den Schmierölen hängt von der inneren Reibung, ausgedrückt durch ihre Zähigkeit, ihre Verwendbarkeit für die verschiedensten Zwecke ab. Die Methode, die sich auf Beobachtung von Ausflußmeuge des Öles, Zeit und Temperatur gründet, ist in einfacher Weise im Laboratorium mittels eines der in verschiedener Ausführung erhältlichen V i s k o s i m e t e r durchzuführen. Diese Apparate sind am gebräuchlichsten in der von M a r t e n s und E n g l e r vorgeschlagenen Form, letzterer von U b b e l o h d e insofern verbessert, als durch Verwendung kleinerer Flüssigkeitsmengen die Versuchsdauer wesentlich abgekürzt wird. Die beigegebenen Tabellen gestatten ohne Rechnung die Ablesung in Englergraden. Spezifische Gewichtsbestimmung: Sie verdient für die Beurteilung des Schmierwertes eines Öles nicht die ihr oft zugesprochene Bedeutung. Praktischen Wert hat sie nur insofern, als sie ein vorzügliches Mittel ist, Vergleiche mit der alten Lieferung oder einem Muster anzustellen und über die Natur der öle Anhaltspunkte zu geben Hinreichend genau erhält man das spezifische Gewicht durch-Spindelung mittels Aräometer bezw. mittels Densimeter von F l e i s c h n e r , S t e l l i n g oder G r e i n e r , die ein unmittelbares Ablesen des spez. Gewichtes gestatten. Man hat bei dieser Bestimmung nur zu beachten, daß der Senkkörper in einen mit ö l gefüllten Glaszylinder frei eintaucht und die Temperatur des Öles angenommen hat. Natürlich ist für sehr genaue Bestimmungen immer die pyknometrische Methode vorzuziehen. Das unter Berücksichtigung des Ausdehnungskoeffizienten bezogen auf 1 5 ° C bei gleichem Volumen ermittelte Gewicht des Öles dividiert durch das Gewicht des Wassers liefert das spez. Gewicht des Öles. Freie Mineralsäure, deren Gegenwart auf mangelhafte Raffination der -öle zurückzuführen wäre, kommt sehr selten vor. Man weist sie nach,
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indem man in einem Reagenzglase eine geringe Menge Öl mit Wasser ausschüttelt, dem man etwas Methylorange beigibt. Rosafärbung deutet auf freie Mineralsäure hin. Verunreinigungen stellt man d u r c h Auflösen einer Probe des zu untersuchenden Öles in Petroleum-Benzin vom spez. Gewicht 0,69—0,71 fest. Mineralöle lösen sich, wienn sie rein sind. Ergibt sich der Verdacht auf Beimengungen f e s t e r Körper, so d a m p f t man eine Probe in einer gewogenen Porzellanschale ein, wiegt den Rückstand, löst diesen in verdünnter Salzsäure u n d u n t e r s u c h t ihn auf gewöhnlichem analytischen Wege.
AusschussYerwertung. Mit der immer höher getriebenen Leistung der Papiermaschinen in bezug auf Geschwindigkeit und Maschinenbreite mehrten sich natürlich auch die Bedienungsschwierigkeiten und erhöhte sich damit die Wahrscheinlichkeit, Papierausschuß zu liefern. Reißt die Stoffbahn infolge der vielen kleinen Zufälligkeiten bereits an der Naßpartie, so wird der noch lose Stoffbrei abgespritzt und die Spitze der Papierbahn neu durchgeführt. Anders jedoch, wenn'das Reißen in der Trockenpartie, dem Kalander oder beim Aufführen auf den Rollapparat eintritt. Dann ist schon eine fertige Papierbahn gebildet, die nur mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen zerkleinert, aufgelockert und von neuem in den Fabrikationsgang übergeführt werden kann. Entsteht au der Maschine Ausschuß, so ist das Allerwichtigste, darauf zu achten, daß dieser sauber gehalten wird. Ölflecke oder Schmutz, Besenborsten, Bindfadenreste oder andere beliebte Zugaben können besonders bei leinen Papieren mehr Schaden anrichten, als der ganze wiederverarbeitet.o Ausschuß Nutzen bringt. Werden auf den Maschinen verhältnismäßig kleine Posten gearbeitet, so daß man den entstandenen Ausschuß nicht mehr zu demselben Stoff beimischen kann, so empfiehlt es sich, den Ausschuß aufzubewahren und zu warten, bis ein in bezug auf Farbe und Stoffmischung gleiches oder ähnliches Papier gearbeitet wird. Man wird also z. B. nicht den Ausschuß eines gelblichen Postkartenkartons dem Stoff eines feinen Schreibpapiers zusetzen, umgekehrt diesen wieder nicht dem Stoff eines ordinären Druckpapiers, sofern man bei letzterem nicht an Zellulose sparen will und dann den guten Ausschuß an Stelle von Zellulose zugibt. Welches sind nun die mechanischen Vorrichtungen zum Auflockern des fertigen Papieres? Als gänzlich abgetan in der Papierindustrie seien hier die alten polternden Stampfwerke mit ihrem hohen Kraftverbrauch und dem beim Arbeiten durch Auswerfen erzeugten hohen Stoffverlust nur kurz erwähnt. Ebenso auch die Ausschuß-Holländer, die wie die Ganzstoffholländer arbeiten und mit dem Ausschußpapier beschickt wurden, und wegen, der besseren Auflösung des geleimten Papieres zudem geheizt werden mußten. Um aus dem festen Papier eine lockere flockige Masse zu erzeugen, sind heute wohl ausnahmsweise zwei Verfahren in Anwendung. Das eine ist das Zerkleinern des Papierausschusses im Kollergang, wie er in Ölmühlen ursprünglich Verwendung fand. Der Kollergang arbeitet verhältnismäßig schonend, die Papierfaser selbst wird nicht zu stark angegriffen, allerdings ist seine Leistung ziemlich gering. Im Kollergang wird deshalb insbesondere der Ausschuß besserer Papiere verarbeitet. Das andere in neuerer Zeit weit verbreitete Verfahren ist das Zerkleinern des Papieres in Zerfaserungsmaschinen, die für hohe und höchste Leistungen gebaut werden: und vorteilhaft für Druckpapier-Ausschuß in Anwendung kommen.
Ausschussver Wertung.
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Die K o l l e r g ä n g e (Abb. 167) bestehen aus einem horizontal liegenden Bodenstein, der von einer großen, gußeisernen Schüssel umschlossen ist und aus zwei auf diesem Bodenstein um eine Welle bewegten Läufersteinen. Bei den Kollergängen der Papierindustrie erfolgt der Antrieb der lotrechten Welle meist von unten, die zu diesem Zwecke durch die Mitta des Bodensteines geführt ist. Die Läufersteine müssen nun mit der stehenden Welle derart verbunden sein, daß sie sich heben und senken können u. zw.. jeder Stein für sich, je nachdem viel oder wenig Mahlgut in den eisernen Trog eingetragen wird. Es ist deshalb am oberen Ende der Weile eine Art Kreuzkopf angebracht, in dem zwei Schleppkurbeln gelagert sind. Die Kurbelzapfen bilden die Achse der Läufer. Die Wirkungsweise der Kollergänge auf das Crut ist, eine zweifache. Einmal wird durch die Last der schweren Läufersteine ein Druck auf das Mahlgut ausgeübt. Dann haben aber diese Roller absichtlich keine solche kegelförmige Form, daß sie auf dem Bodenstein unmittelbar rollen (Kegelspitze in der Drehachse liegend), sondern sie sind entweder zylindrisch oder gerade entgegengesetzt kegelförmig (vgl. Abb. 167), damit sie beim Gange über das Mahlgut dieses nicht bloß zerdrücken, sondern auf dieses gleichzeitig stark z e r r e i b e n d wirken. Da die Koller feste Körper sind, also ihre Umfangsgeschwindigkeit in der ganzen 'Ausdehnung der Mantelfläche gleich ist, während die auf dem Teller zurückgelegten Wege zwischen dem inneren und äußeren Berührungskreise schwanken, so können die Roller nur an einer, zwischen beiden Berührungskreisen liegenden Stelle auf dem Teller sich abwälzen und durch reinen Druck zerkleinern, während sie innerhalb dieses Abstandes rückwärts, außerhalb dessen vorwärts gleiten und dabei zerreibend wirken. Abb 167 stellt einen Kollergang der E i s e n g i e ß e r e i u n d M a s c h i n e n f a b r i k B a u t z e n mit entgegengesetzt kegelförmigen Läufern dar; durch die entgegengesetzt kegelförmige Form wird eine stärker© Quetsch- und Knetarbeit und damit eine kürzere Mahldauer bei guter Stoffmischung erreicht, als bei den Kollergängen mit bloß zylindrischen Läufern. An der Welle des Kollerganges sind noch verschiedene eiserne Schaber, „Streicher, Emstreicher und Ausstreicher" angebracht, welche mit nmlaufen. Die Einstreicher haben die Aufgabe, die neben den Steinen hervorquellende Papiermasse so zusammenzuschieben, daß sie immer wieder in die Laufbahn der Steine zu liegen kommt, bezw. daß das breitgedrückte und an den Wänden und Bodenstein anklebende Papier abgekratzt und immer wieder in den Arbeitsgang übergeführt wird. Das Austragen besorgt schließlich ein A u s s t r e i c h e r . Ein- wie Ausstreicher sind an senkrechten Stangen befestigt, welche in mit der Königswelle verbundenen Armen Führung finden und meist durch Hebel so miteinander verbunden sind, daß der oder die Einstreicher gehoben werden, sobald der Ausstreicher sich senkt und umgekehrt. Vielfach findet man Kollergänge mit hoher Schüssel, die sich durch größere Leistungsfähigkeit und geringe Bedienung auszeichnen sollen. Es fallen bei dieser Konstruktion die Schaber fort, da die Steine im Mahlgut waten. Das Kollern wird so lange fortgesetzt, bis der Stoff ganz gleichmäßig zerkleinert ist und auch die kleinsten Papierstückchen verschwunden sind. Natürlich kann das Papier nicht vollkommen trocken verarbeitet werden, denn das würde die Fasern selbst zu stark angreifen. Auch
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AusschussverweítUDg.
Aussei) ussverwertung.
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empfiehlt es sich nicht, das Papier vorher einzuweichen, weil d a d u r c h wieder zu viel Wasser d u r c h die Masse aufgenommen wird und außerdem das V e r f a h r e n n i c h t ' s a u b e r genug ist. Man läßt a m besten aus einer über dem Kollergang a n g e b r a c h t e n Wasserleitung je n a c h Bedarf etwas W a s s e r gleich in den Trog laufen.. Dieses k a n n kalt sein, denn die f ü r das leichtere Lockern der F a s e r n erwünschte Wärme wird an und f ü r sich d u r c h das Arbeiten der Steine und deren Reibung auf dem Mahlgute erzeugt. Der fertig gekollerte Ausschuß ist also kein eigentlicher Brei, sondern seilt eine f e u c h t e flockige Masse dar. Ist' d a s Kollern beendet, so ö f f n e t m a n einen am Boden der Schale des Kollerganges befindlichen Schieber, so daß durch den entsprechend gestellten Ausstreicher die Masse ausgetragen wird. Das Mahlgut wird d u r c h die e n t s t a n d e n e Öffnung in hölzerne K ä s t e n von bestimmter Größe, also genau bemessenem Rauminhalte entleert. I s t dies geschehen, wird der Schieber geschlossen und der Kollergang neu beschickt . Obgleich es bei oberflächlicher B e t r a c h t u n g r e c h t unwichtig erscheint, so darf ich a n dieser Stelle n i c h t unerwähnt lassen, daß gerade diese hölzernen Kästen, die zur A u f n a h m e des gekollerten Ausschusses bestimmt sind, auf das allersorgfältigste behandelt und überwacht werden müssen. Bei dem T r a n s p o r t der schweren, gefüllten Kästen vom Kollergang zum beliebten Ausklopfen der leicht im Innern der Kästen h a f t e n d e n Papiermasse, vor allen Dingen aber durch das Werfen der entleerten Kästen, bilden sich a m Rande Splitter, die sicher mit in den gekollerten Ausschuß kommen. N u n wird dieser aber ganz zuletzt in den" G a n z s t o f f h o l l i n d e r gegeben, um die schon s t a r k angegriffene Papierfaser n a c h Möglichkeit zu schonen. Die etwa mit eingetragenen Holzsplitter werden n i c h t mehr vollständig zermahlen, sie gehen auf der Maschine mit durch den Knotenfang, wandern auf das Sieb und r u f e n Reißen der Papierbahn und d a m i t großen Geld- und. Zeitverlust hervor. Als Material f ü r die Steine des Kollerganges eignet sich am besten Granit oder erstklassige Basaltlava. bezw. h a r t e r Quarzit-Sandstein. Gewöhnlicher Sandstein ist zu weich und verunreinigt die Papiermasse mit Sandkörnchen. Die ,,K n e t m a s c h i n e n " haben den Vorzug stetigen Arbeitens, sie nehmen dauernd Papier auf und geben dauernd zerfaserten Stoff ab. Die älteste Maschine dieser Art ist die Zerfaserungsmaschine P a t e n t Dr. C. Wurster, wie sie d i e Abbildung (Abb. 168) zeigt lind von der, F i r m a J . M. Voith. in Heidenheim a. d. Brenz gebaut wird. Die Maschine b e s t e h t a u s einem a u f k l a p p b a r e n Trog, dessen vorderstes Segment oben o f f e n und mit E i n w u r f t r i c h t e r versehen ist, w ä h r e n d die übrigen geschlossenen Segmente innen Rippen haben, a n denen der Stoff zerrieben u n d zerfasert wird. Der Ausschuß wird meist ohne vorheriges Einweichen eingetragen und nur a m Einwurf selbst angefeuchtet. F ü r s t a r k geleimte, satinierte oder gestrichene Papiere empfiehlt sich dabei die Anwendung heißen Wassers, welches mittels eines Dampfmischliahnes b e s c h a f f t werden kann. Um die Zerfaserungsmasehine zu entlasten und damit die Leistungsfähigkeit zu erhöhen u n d um das Gut gleichmäßig zuzuführen, wird zweckmäßig eine E i n w e i c h t r o m m e l vorgeschaltet, in der d u r c h öfteres Herumwälzen u n t e r Wasserzugabe die Stoffe gleichmäßig durchfeuchtet, vorgeweicht u n d zerkleinert werden. Von der F i r m a J . M. Voith werden solche Einweichtrommeln n a c h dem System N i e t h a m m e r gebaut.
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Ausschussver wer Hing.
Eine ähnliche Zerfa.serungsma.schine wie die von Ur. Wurster baut d i e F i r m a F. H. Banning und Seybold in Düren (Rhl.) nach dem Patent; A u g u s t v a n H e m e l r y k , die nur aus einem konischen Gefäß mit inne-
•liegender Welle besteht, welche mit Stahlgußflügeln besetzt ist, also sich durch große E i n f a c h h e i t auszeichnet. Eine konstruktiv neue Zerfaserungsmaschine ist der Glockenzerfaserer „ F a s e r f r e u n d " von H e r m a n n W a n g n e r-Reutlingen, der sich von den anderen Zerfaserungsmaschinen durch seine Vertikalanordnung unterscheidet (Abb. 169).
Ausschussveiwertung.
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In der Abbildung ist ein solcher Zerfaserer mit Einweichtrommel dargestellt. Zwischen einem äußeren und inneren feststehenden Mantel, die beide mit Knetzähnen besetzt sind, dreht sich eine auf der Außen- und
Innenseite mit Knetzähnen ausgerüstete Glocke, und das zu zerfasernde Papier, das durch den Einwurftrichter einfällt, muß zunächst im' äußeren Knetraum nach unten wandern und dann im inneren Knetraum wieder nach oben, bis es am oberen Rand des inneren, festen Zylinders übertritt und in den Auslauf gelangt. Bei diesem Apparat kann mit großem Wasserüber^ciiubert. P;i['UM-i;ibnl;nt:oTi. -i*
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Außschussver werlung.
schuii gearbeitet werden, außerdem ist eine weitere Verdünnung im Inuern unter gleichzeitigem Aufquirlen möglich, so daß der Apparat für Pappen und weniger feine Papiere büttenfertigen Stoff liefert. Selbstverständlich ist auch bei diesem Apparat wie bei horizontalen Knetmaschinen der Mantel aufklappbar, so daß alle etwa mit eingetragenen Fremdkörper leicht entfernt werden können.
Das Frischwasser. Auf die ungeheure Wichtigkeit einwandfreien Frischwassers und die Notwendigkeit und Berechtigung dauernder chemischer Überwachung, auf die schädlichen Einflüsse gewisser Bakterien und deren Wucherungen ist bereits in dem betr. Abschnitte im Kapitel über Rohmaterialien-Prüfung hingewiesen worden» Es sollen hier die mechanischen Vorrichtungen besprochen werden, die dazu dienen, eine Papierfabrik mit reinem l'rischwasser zu versorgen. Die ganze Anlage einer Papierfabrik hat sich nach den Wasserverhältnissen zu richten. J e reiner und freier dies von chemischen und mechanischen Verunreinigungen beschafft werden kann, um so größer ist der Erfolg und um so höher die Wirtschaftlichkeit des Betriebes. J e nach dem Vorkommen läßt sich das Wasser nun einteilen und bezeichnen als Grundwasser und Oberflächenwasser. G r u n d w a s s e r entsteht dadurch, daß das auf der Oberfläche niedergeschlagene Wasser versickert, bis es auf eine undurchlässige Bodenschicht kommt und hier den sogenannten Grundwasserstrom bildet. Es ist somit nichts anderes als bodenfiltriertes Oberflächenwasser. Tritt Grundwasser an die Oberfläche der Erde, so bildet es das Quellwasser. O b e r f l ä c h e n w a s s e r wieder ist jedes auf der Erdoberfläche lagernde Wasser; mag es in Form von Bächen, Flüssen, Seen usw. vorkommen. Ihrer Natur nach werden beide Wässer verschieden zu bewerten sein. Grund- und Quellwasser ist klar und frei von Schwebestoffen. Dagegen enthält es alle möglichen chemischen Verbindungen und Grase wie Kohlensäure, Schwefelwasserstoff usw. gelöst, mit denen es sich auf dem Wege durch die Erdoberfläche anreichert. Ein solches Wasser wird o.ls hart angesprochen. Hartes Wasser aber ist f ü r die meisten Zwecke eines Betriebes nicht geeignet. Außerdem ist die Ergiebigkeit eines Grund wasserstranies starken Schwankungen unterworfen und von ganz bestimmten günstigen Geländeverhältnissen abhängig. Bei den ungeheuren Wassermengen nun, welche eine Papierfabrik verbraucht. und um ständig ein möglichst gleichmäßiges, weiches Wasser zu erhalten, pflegt man wohl allgemein Oberflächenwasser zu verwenden und entnimmt dies einem Flusse. Man nimmt dabei gern die größere Menge an mechanischen Verunreinigungen, die von den äußeren Einflüssen wie Regenperiode, Schneeschmelze usw. herrühren, in Kauf. Bei den mechanischen Verunreinigungen muß man nun wieder zwischen den groben Aufschlämmungen wie z. B. Sand unterscheiden und den kolloidal oder auch halb gelösten Substanzen, die man auch als Schwimmstoffe bezeichnet und die meist organischen Ursprunges sind. Man muß sich nun fragen, in welcher Weise ist das Oberflächenwasser am besten zu reinigen. Es hängt dies ganz von der Eigenschaft der Fabrikation ab, welche Ansprüche an den Reinheitsgrad des jeweiligen Fabrikationswassers gestellt werden müssen. Im allgemeinen genügt eine gute mechanische Filteranlage. Bei denjenigen Fabriken, die Fabrikate von 29»
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Das Frischwasger.
hoher Weiße erzielen wollen, ist unter Umständen eine chemische Vorbehandlung des Oberflächenwassers nicht zu umgehen. Bei einer zweckmäßigen Wasserreinigungsanlage, mag sie mit oder ohne chemische Vorbehandlung arbeiten, wird stets d a f ü r gesorgt sein, daß das Wasser vor der Filtration durch Absitzen (Sedimentation) vorgereinigt ist, weil die Filter dadurch sehr entlastet werden. Als solche Vorreinigungsanlagen sind wohl allgemein die K l ä r t e i c h e in Anwendung. Sie können ihrer Form nach ganz den Geländeverhältnissen angepaßt werden und d ü r f e n nur n i c h t zu klein bemessen sein, denn die größte Durchflußgeschwindigkeit des Wassers muß stets kleiner sein als die Fallgeschwindigkeit der mechanischen Verunreinigungen. Machen sich im Flußwasser zeitweise größere Mengen kolloidal gelöster Verunreinigungen bemerkbar, so benutzt man deren Eigenschaft, durch bestimmte chemische Zusätze zu koagulieren oder auszuflocken. Unter dem Einfluß bestimmter Zusätze ballen sich diese Verunreinigungen zusammen und setzen sich leicht zu Boden. Mail verwendet am besten schwefelsaure Tonerde, die sich mit den geringen im Wasser gelösten Kalk Verbindungen zu einer schleimigen Substanz umsetzt. F e h l t der Kalk gänzlich, so gibt man künstlich etwas Soda zu. Dieses Mittel ist ja mit der Zeit nicht billig, braucht aber auch nur ausnahmsweise in Anwendung gebracht zu werden. Der chemische Vorgang der Koagulation vollzieht sich etwa nach folgender Gleichung: Al 2 (S0 t ) 3 -f3Ca,C0 3 +3H 2 0 = Al 2 (OH) 6 -f 3 C a S 0 4 + 3 C 0 2 Man darf aber a u c h den Wert der Koagulation nicht zu gering einschätzen und die f ü r die Chemikalien aufgebrachten Kosten etwa als verloren ansehen. Sicher wird der größte Teil kolloidal gelöster Verunreinigungen schon im Klärteich von den Filtern ferngehalten, andererseits erzeugen die mit auf das Filber gelangenden Tonerdehydratflocken in wenigen Minuten eine vorzüglich wirkende F i l t e r h a u t auf der Filteroberfläche. Die eigentliche Reinigungsarbeit aber muß von den Sandfiltern geleistet werden. Die langsame Sandfiltration mit der geringen Filtrationsgeschwindigkeit, m i t den ausgedehnten Filterflächen und den notwendigen Reserven ist trotz mehrfacher Verbesserungen bei dem so starken Wasserbedarf der Papierfabriken verdrängt worden und allgemein f ü h r t sich die Schnellf i l t r a t i o n ein. S c h n e l l f i l t e r sind Filtervorrichtungen, die bei gleicher qualitativer Leistung wie die langsam wirkenden Sandfilter eine wesentlich höhere Filtrationsgeschwindigkeit erzielen lassen und durch etagenförmiges Übereinanderanordnen mehrerer Filterflächen eine möglichste Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes gestatten. Die Schnellfiltration kann in offenen oder geschlossenen Filtern erfolgen. Die offenen Filter bestehen meist aus hölzernen oder eisernen Bottichen von mehreren Metern Durchmesser, welche in ihrem unteren Teil m i t Filterstoff angefüllt sind. Die geschlossenen, meist aus eisernen Zylindern bestehenden Filter sind den offenen ähnlich, jedoch ist die L e i s t u n g infolge des größeren Filterdruckes bedeutend größer. In der Abbildung (Abb. 170) ist ein offenes Schnellfilter dargestellt, entnommen der Dissertation von Dipl.-Ing. Karl Lemberg (München 1912, Buchdruckerei von R. Oldenburg). Al.s zweckmäßigste Form der Schnellfilter h a t sich der Zylinder mit kreisförmigem Querschnitt erwiesen. Diese gestattet a m besten eine gleich-
Das Frischwaseer.1
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mäßige Wirkung der ganzen Filterf lache und eine leichte Reinigung mit maschinell angetriebenen Rechen, ohne daß tote Winkel entstehen, die sich der Reinigung entziehen können. Außerdem muß die maschinelle Einrichtung möglichst einfach und leicht zugänglich, die ganze Bauart kräftig konstruiert sein, um ein© möglichst lange Lebensdauer der Filter /.u gewährleisten.
Für das Ergebnis dea Filterns ist der regelmäßig wiederkehrende Vorgang der Reinigung des Filters von ausschlaggebender Bedeutung und es ist diesem Prozeß die größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt zuzuwenden. WäJirend diese Reinigung bei den langsamen Sandfiltern einen großen Aufwand an Zeit und Arbeitskräften erfordert, ist das Bestreben des Schnellfilterns darauf gerichtet, die Reinigung möglichst schnell unter Anwendung von maschinellen durch Motore angetriebenen Einrichtungen vornehmen zu können. Die mehr oder weniger leichte Reinigungsmöglichkeit bildet für die Praxis einen Wertmesser für die Brauchbarkeit eines Filters.
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Das Frischwasser.
Die am häufigsten angewendete .Reinigungsart besteht in ¿tückspülung unter gleichzeitigem Aufrühren des Sandes durch ein Rührwerk. Zur Spülung muß filtriertes Wasser verwendet werden. Die Konstruktion des Filters muß so gestaltet sein, daß das Spülwasser gleichmäßig die ganze Querschnitt-sfläche des Filters dem Spülprozeß unterwirft.
Mechanische Abwässerreinigmig und Stoffanganlagen. I n allen Papierfabriken und verwandten Betrieben muß die Behandlung der Abwasserfrage wegen ihrer ungeheuren Wichtigkeit organisch mit den. a n d e r e n Betriebsfragen zusammenwirken. Es h a t dies zwei Gründe. Einmal gilt es aus w i r t s c h a f t l i c h e n Gründen die in den Abwässern enthaltenen Faser- und F ü l l s t o f f e möglichst restlos wiederzugewinnen, um sie von neuem als Rohstoff verwerten zu können. Mit dem Verlust der im Überschuß zugegebenen Chemikalien und F a r b s t o f f e muß man sich abfinden. Andererseits wird man den Anforderungen der Gewerbeinspektion entsprechen müssen, die Abwässer so rein als möglich in den Flußlauf zurückzuleiten, d a die F a s e r s t o f f e den Fischen durch Verschlammen der Kiemen u n d Rogenkörner schädlich sind und d u r c h sie das als F i s c h n a h r u n g dienende Plankton in der Entwicklung g e h e m m t wird. I n keiner Industrie d ü r f t e n wohl so gewaltige Wassermengen verbraucht werden als in der Papierindustrie. Man k a n n annehmen, daß eine Papiermaschine mittlerer Arbeitsbreite (etwa 2000 mm) in 24 Stunden 800 cbm Abwasser liefert. Der S t o f f g e h a l t dieser Abwässer ist n a t ü r l i c h von verschiedenen Umständen abhängig, je nachdem wie groß das Quadratmetergewicht des gearbeiteten Papieres ist, welche Stoffzusammensetzung es hat, wie h o c h die Maschinengeschwindigkeit ist usw. Man k a n n aber im D u r c h s c h n i t t erfahrungsgemäß mit 500 g l u f t t r o c k e n e n Stoff in 1 cbm Abwasser rechnen, das würden f ü r diese Maschine 400 kg Stoffverlust, in 24 S t u n d e n ergeben. J e geringér das Quadratmetergewicht des gearbeiteten Papieres ist, um so größer der Stoffverlust, man rechnet bei Papieren nnte¡' 20 g/qm mit 20 o/0 und bei solchen von 20 bis 50 g/qm etwa mit 8 bis 10 o/0 Stoffverlust. Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, daß heutzutage dio Stoffwiedergewinnung aus dem Abwasser zu den Lebensbedingungen einer F a b r i k gehört, da sich sonst der Verlust auf viele 1000 Mark jährlich erstreckt. Die Entwicklung der Stoffänger h a t verhältnismäßig spät eingesetzt, erst das Sinken der Verkaufspreise f ü r Papiere infolge eines größeren Wettbewerbes zwang zur w i r t s c h a f t l i c h e r e n Gestaltung der Betriebe. In Erkenntnis der Bedingungen der Stoffrückgewinnung sind die verschiedensten Systeme entstanden, die sich aber n a c h ihrer Arbeitsleistung in zwei Klassen einteilen lassen: 1, Stoffänger, die auf dem Absetzen (der Sedimentation) beruhen, 2. Stoffänger, die als F i l t e r wirken. Eine d r i t t e auf der Zentrifugierung beruhende Art der Stoffänger ist ausschließlich in der Textil-Industrie in Anwendung. I n die erste Klasse der Stoffänger sind die in vielen Papierfabriken noch vorhandenen Absetzbecken einzureihen, die ursprünglich weniger der Stoffwiedergewinnung, als der behördlicherseits geforderten Reinigung der Abwässer dienten. Bekanntlich beruht das Prinzip des Absetzens daraiif, d a ß die Durchflußgeschwindigkeit, des betr. Abwassers kleiner ist, als die
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Mechanische Abwässerreinigung und Stoffanganlagen.
spezifische. Fallgeschwindigkeit der darin enthalteneu mechanischen Beimengungen. Erfahrungsgemäß liegt die Durchflußgeschwindigkeit zwischen J/4 und Ys mm/sec. Die A b s a t z b e c k e n sind meist große rechteckige Behälter, die die Abwässer mit der entsprechenden Geschwindigkeit durchströmen. Natürlich wird das Volumen dieser Behälter mit zunehmender Stoffansammlung immer geringer und damit sinkt ihr Wirkungswert. Zwecks Reinigung müssen sie außer Betrieb gesetzt werden, um den ziemlich festen am Boden sitzenden Stoff ausstechen zu können, der im großen und ganzen wertlos ist. Dieses Übel sollen die modernen Stoffänger beseitigen, die das Ziel verfolgen: 1. die Abwässer gründlich zu reinigen, 2. den Stoff so wiederzugewinnen, daß er frisch den Maschinen wieder zugeführt werden kann. Eine ganze Keihe von Bauarten fallen in die erste Klasse der auf dem Grundgedanken des Absetzens, der Sedimentation beruhenden Stoffänger. die sich wenig voneinander unterscheiden. Immer kehrt der Gedanke wieder, die Geschwindigkeit der einströmenden Abwässer durch reichliche Raumbemessung der Behälter so weit herabzudrücken, daß eben die Absetzgescb windigkeit der Stoffteilchen größer ist als die Durchflußgeschwindigkeit des Wassers, und die Höhe des Absetzraumes mit der Zeit und Abwassermenge in Einklang zu bringen. Das Hauptaugenmerk der verschiedenen Ausführungsformen richtet sich im wesentlichen darauf, die aufwirbelnde Geschwindigkeitskomponente des einströmenden Wassers für den als Absetzraum in Frage kommenden Teil des Fängers möglichst unschädlich zu machen. Einen derartigen Stoffänger der Bauart von Fr. Schneider nach einer Ausführungsform der M a s c h i n e n f a b r i k A.-G. v o r m . W a g n e r u. Co.. C ö t h e n i. Anh. geben die Abb. 171 und 172 wieder. Der Stoffänger und Abwasserreiniger, System Fr. S c h n e i d e r ist aus Schmiedeeisen gebaut und erreicht je nach der verlangten Leistung eine Höhe bis zu 13 m. Diese Höbe ist von größter Wichtigkeit. Das Abwasser wird durch ein Rohr dem Apparat von oben zugeführt und mündet, um so weit als möglich Schaumbildung zu vermeiden, unterhalb des Wasserspiegels ein. Am Endp des Einlaufrohres ist ein starkes durchlochtes Blech als Stoßverminderer angebracht. Das Abwasser fließt nun bis an das untere kegelförmig erweiterte Ende des Mittelrohres, von wo es sich in wagerechter Richtung untrer dem großen Verteilungsschirm ausbreitet und am Umfange eine ganz geringe Geschwindigkeit angenommen hat ;(vgl. Grundrißfigur 172). Die Stoffteilchen sinken hier nach unten Und das gereinigte Wasser nimmt seinen Weg durch den Verteilungsstern und den Schirm herum nach oben, wo es üb|er die Kante des Außenmantels abfließt. Nach Mitteilung aus der Praxis betrug der Stoffverlust ohne Stoffänger etwa 13 bis 15 °/o und mit einem solchen etwa 1 °/o. Ein anderer verbreiteter Fänger ist der auf gleichem Grundgedanken beruhende von 0. S c h m i d t - D r e s d e n nach D. R. P. Nr. 191325. Er stellt einen großen aus Eisen, Mauerwerk, Beton oder Eisenbeton gefertigten Trichter in eckiger odler runder Form dar, der in seinem unteren, spitzen Teile mit einem Abflußrohr für den eingedickten Stoff versehen ist. Im Mittelpunkte der Grundfläche des auf der Spitze stehenden Kegels mündet das Zulaufrohr für die Abwässer frei in einen dort angebrachten niedrigen Kasten, der lediglich den Wasserdruck abfangen soll. Uber den Rand des Kastens ergießt sich das Abwasser auf die Mantelfläche eines sich nach
Mechanische Abwässerreinigung u n d Stoffanganlagen.
A b b . 171 u. 172.
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Mechanische Abwässerreinigung un t Stoffanganlagen.
u n t e n e r w e i t e r n d e n Verteilungskegels, der n a h e bis a n den oberen Kami des A b s i t z t r i e h t e r s h e r a n r e i c h t . Der Zweck ist also, das zulaufende Abwasser init m ö g l i c h s t kleiner G e s c h w i n d i g k e i t g l e i c h m ä ß i g allen P u n k t e n dem übereil, weiten R a n d e des kegelförmigen K l ä r b e h ä l t e r s z u z u f ü h r e n . Dabei fallen die s c h w e r e r e n S t o f f t e i l c h e n der Spitze des Kegels zu, w ä h r e n d das Wasser mit i m m e r kleiner werdender G e s c h w i n d i g k e i t n a c h a u f w ä r t s w a n d e r t . E s wird d e n größten W e g vom ä u ß e r e n R a n d e bis zum M i t t e l p u n k t e der G r u n d f l ä c h e d e s Kegiels zurücklegen, bis d a h i n muß es sich also klären u n d wird so a n dieser Stelle wieder u n m i t t e l b a r u n t e r dem Verteilunesk a s t e n in einer U b e r l a u f r i n n e a b g e l e i t e t . E i n w e i t e r e r F ä n g e r ä h n l i c h e r B a u a r t ist der sogen. A n t o i n e D e k a n t e u r . E r a r b e i t e t aber n u r u n t e r ganz b e s t i m m t e n Voraussetzungen u n d verliert infolgedessen a n p r a k t i s c h e r B e d e u t u n g . Der eigentliche Beh ä l t e r b e s t e h t wieder wie bei d e m S c h m i d t s c h e n S t o f f ä n g e r a u s einem auf der Spitze stehfinden Kegel. N u n wird a b e r das Abwasser a b s i c h t l i c h im I n n e r n des B e h ä l t e r s in einem weiten z y l i n d r i s c h e n Rohr m i t gleichf ö r m i g e r G e s c h w i n d i g k e i t f a s t bis n a c h der Spitze geleitet. Die schweren S t o f f t e i l c h e n sollen a l s o mit e i n e r gewissen G e s c h w i n d i g k e i t n a c h unten ,,gewcrfen'' werdfen. Das W a s s e r t r i t t d a n n mit i m m e r kleiner w e r d e n d e r G e s c h w i n d i g k e i t n a c h oben, bis es a m R a n d e des T r i c h t e r s ü b e r l ä u f t . Dabei soll s i c h im T r i c h t e r e t w a in dler Höhe, wo d a s E i n l a u f r o h r endet, a u s F a s e r n eine schwiebende F a s e r s c h i c h t bilden, die alle e t w a n a c h oben s t r e b e n d e n Teilchen z u r ü c k h ä l t . In ä h n l i c h e r Weise s u c h t J . Wie i b e i in K a y s e r s b e r g i. Eis. die Auf-, g ä b e zu lösen (D. R. P. Nr. 246 686 Kl. 55 d), der ü b e r einem Absatzt.richter ein hohes, zylindrischies G e f ä ß a n o r d n e t , dessen Höh^e ein Vielfaches des Zylinderdurchmessiers ist u n d n u n d u r c h eine sich von oben her bis zum R a n d e des A b s a t z t r i c h t e r s e r s t r e c k e n d e Zwischenwand den ganzen Zylinder so teilt, d a ß 1 die h i e r d u r c h e n t s t e h e n d e n Q u e r s c h n i t t e von der oberen E i n t r i t t s s t e l l e a n bis zum -unteren Zylinder- oder T r i c h t e r r a n d e und i n f o l g e d e s s e n bis zur oberen A u s t r i t t s s t e l l e g l e i c h m ä ß i g größer werden. E i n V e r f a h r e n , d i e in d e n Abwässern der P a p i e r i n d u s t r i e e n t h a l t e n e n F e s t s t o f f e f ü r den W i e d e r v e r b r a u c h i m Betriebe n u t z b a r zu machen, ist von Dr. E u g e n S t e u e r in N e u s t a d t a. cl. H a r d t (D. R. P. Nr. 247 798 Kl. 55 d ) d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a ß die a u s einem Teil des ¡Abwassers ausg e s c h i e d e n e n A b s e t z s t o f f e u n t e r B e n u t z u n g zweier W a s s e r s p i e g e l u n t e r s c h i e d e d e m u n g e k l ä r t gebliebenen, in den Betrieb z u r ü c k f l i e ß e n d e n Teil des Abwassers wieder z u g e f ü h r t werden. D a dieses V e r f a h r e n wohl weniger p r a k t i s c h e B e d e u t u n g e r l a n g t hat, so sei es der Vollständigkeit h a l b e r hier nur kurz e r w ä h n t . Weil v e r b r e i t e t sind die S t o f f a n l a g e n - n a c h dem System ,,N i e t h a m m e r - L i e d e r". d i e g l e i c h f a l l s auf d e m A b s e t z v e r f a h r e n b e r u h e n u n d m i t e i n e r S c h a b e r a n l a g e k o m b i n i e r t s i n d w i e a u s der Abbildung, (Abb. 173, 174) e r s i c h t l i c h ist. Sie b e s t e h e n iaus einem in B e t o n h e r g e s t e l l t e n und J e n a c h der Abwassermenge bemessenen e n t s p r e c h e n d großen Becken, in welchem a n einer endlosen K e t t e b e f e s t i g t , l a n g s a m bewegte S c h a b e r eing e b a u t sind, die sich n a c h der A b f l u ß s t e l l e des F a n g s t o f f e s zu bewegen. Das Abwasser t r i t t beim Antrieb© der S c h a b e r ein, b e r u h i g t sich im Vorb e h ä l t e r u n d fließt gegen d e n Überlauf. Der F a h g s t o f f u n d die im Abwasser e n t h a l t e n e E r d e sinken w ä h r e n d des ä u ß e r s t l a n g s a m e n L a u f e s des W a s s e r s zu Boden, werden von d e n S c h a b e r n n a c h den kleinen B e h ä l t e r n
Mechanische Abwässerreinignng und Sioffanganlagen.
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Mechanische Abwasserreinigung und Stoffanganlagen.
zugeschoben und von liier aus dter Wiederverwendungsstelle — seien esn u n Entwässerungszylinder oder die Holländer —• zugeführt. Allen auf dem Absetzv,erfahren beruhenden Stoffängern. den sogenannten D e k a n t e u r e n , h a f t e n gewisse Mängel an. Damit soll ihr l i u t z e n oder praktischei Wert n i c h t in Abrede gestellt werden. Die Dekanteure werden um so besser arbeiten, je größer sie sind oder je weniger Abwasser i h n e n in der Zeiteinheit zugeführt wird. Es ist also vorteilhaft, f ü r jede Papiermaschine einen besonderen Stoffänger aufzustellen. J e größer aber nun die Apparate bemessen werden, um so schwieriger gestaltet sich beim Wechsel der F a b r i k a t i o n das F ä r b e n des Stoffes. Verarbeitet man aus dem Dekanteur den alter. Fangstoff beim Beginn einer neuen Papiersorte mit, wird man in der ersten halben S t u n d e auf der Papiermaschine kein einwandfrei g e f ä r b t e s Papier erhalten. Oder m a n muß den Dekanteur beim Beginn einer neuen F a b r i k a t i o n abstellen, i h n reinigen und die P a r t i e mit Frischwasser beginnen, was n a t ü r l i c h zu noch größeren F a r b u n t e r s c h i e d e n f ü h r t . Bei Beurteilung der einzelnen Apparate auf ihre Fähigkeit, das Abwasser zu reinigen, muß man ebenfalls verschiedene P u n k t e berücksichtigen. Dünne Papiersorten sind meist schmierig gemahlen, dickere dagegen rösch. Es wird n u n leicht erklärlich sein, daß sich diese beiden Stoffe im S t o f f ä n g e r verschieden verhalten. Der schmierige Stoff ist so fein, seine Adhäsionsfläche so groß, daß er selbst bei genügender Beschwerung durcli Erde unbedingt vom leisesten Wasserstrome mit f o r t g e t r a g e n wird und nicht zu Boden sinkt. Andererseits spielt die Temperatur des dem S t o f f ä n g e r x.ugeführten Abwassers eine n i c h t geringe Rolle. Wärmeres Wasser wird, ohne tief zu sinken, auf kürzestem Wege dem Uberlauf zuströmen. Bei den im Freien aufgestellten S t o f f ä n g e r n müssen also die Verhältnisse im W i n t e r a n d e r s liegen als im Sommer. Ein weiterer Ubelstand ist eine oft riesenhafte Schaumbildung, die bei manchen besonders gut geleimten Papieren das einwandfreie Arbeiten eines Stoffängers in F r a g e stellt. Sobald die einzelnen Stoffasern noch mit L u f t b l ä s c h e n b e h a f t e t sind, werden sie n a t ü r l i c h noch viel weniger das Bestreben zeigen, zu Boden zu sinken. Vielleicht darf m a n aber d a f ü r nicht den Stoffänger verantwortlich machen als vielmehr die das Stoffwasser a u f p e i t s c h e n d e n und schlagenden Zentrifugalpumpen, die das Abwasser dem Fänger zuführen. W e n n man wohl a u c h f a s t d u r c h g ä n g i g Zentrif u g a l p u m p e n wegen ihrer hohen Leistung eingebaut h a t , so d ü r f t e f ü r diese Zwecke doch wohl eine langsam wirkende Kolbenpumpe selbst bei höherem K r a f t v e r b r a u c h a n g e b r a c h t e r sein. Aus dem A n g e f ü h r t e n g e h t hervor, daß man bestrebt sein muß, alles zu vermeiden, was die Abwassermenge einer Papiermaschine u n n ö t i g vergrößert. Dazu gehört vor allen Dingen, daß beim Arbeitsbeginn das u n t e r das Sieb geleitete Frischwasser rechtzeitig weggenommen wird, sobald es durch die Siebwassermenge ersetzt ist. Die zweite Gruppe d$r S t o f f ä n g e r sind die, die das Abwasser filtern. Unter F i l t e r n versteht m a n hier den Vorgang, die in einer Flüssigkeit vorhandenen mechanischen Beimengungen d u r c h ein feinere» F j l t e r s i e b abzufangen. Als ä l t e s t e r Apparat dieser Art d ü r f t e wohl der F ü l l n e r f i l t e r anzusprechen sein, der als F i l t e r m i t t e l ein endloses Filzband benutzt. N a t ü r l i c h b e s t e h t dabei der Übelstand, d a ß die kostspieligen Filze a b und zu gewaschen werden müssen und sich außerdem s t a r k a b -
Mechanische Abwässerreinigung und Stoffanganlagen.
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n u t z e n . D a z u k o m m t noch, der K r a f t v e r b r a u c h zum B e t r i e b e des A p p a r a t e s . D i e U n t e r h a l t u n g s k o s t e n s i n d a l s o z i e m l i c h h o c h , w e n n g l e i c h die F i l t r a t i o n v o r z ü g l i c h i s t u n d d e r a u f g e f a n g e n e S t o f f v o l l k o m m e n s a u b e r s o f o r t wieder zu v e r w e n d e n i s t . D i e g r o ß e n V o r t e i l e der F i l t e r , die den S t o f f m i t e t w a 15 o/o T r o c k e n g e h a l t l i e f e r n , von W a s s e r s c h w a n k u n g e n u n a b h ä n g i g sind, d e n F a n g s t o f f s t r e n g g e t r e n n t h a l t e n , keine großen R ä u m e b e a n s p r u c h e n , s u c h e n eine große R e i h e von F ä n g e r n zu benutzen, d i e a l l e m i t d r e h e n d e m S i e b z y l i n d e r a r b e i t e n . Der b e n ö t i g t e K r a f t a u f w a n d zur D r e h u n g der S i e b t r o m m e l , der wohl i m m e r u n t e r 1 P S b e t r ä g t , s p i e l t wohl k a u m eine Rolle. Aber a u c h d i e s e A p p a r a t e m ü s s e n g e w i s s e B e d i n g u n g e n e r f ü l l e n , u m e i n w a n d f r e i zu a r b e i t e n . E r s t e n s werden die S i e b t r o m m e l n eine g e w i s s e Größe h a b e n m ü s s e n .
Abb. 175.
Reformstofianger von H . Wangner-Reutlingen.
d a d e r e n U m d r e h u n g s z a h l nur g a n z g e r i n g s e i n d a r f ( e t w a I / 2 b i s 2 Umd r e h u n g e n i n d e r M i n u t e ) . U n d d a n n w i r d die F i l t r a t i o n d e s A b w a s s e r s u m s o e i n w a n d f r e i e r sein, je f e i n e r d a s S i e b ist. A u f d i e s e W e i s e b e l e g t s i c h d e r f e i n e U b e r z u g s o f o r t b e i m E i n t a u c h e n m i t einer F a s e r s c h i c h t , d i e bei d e r W e i t e r b e w e g u n g a l s w i r k s a m s t e s F i l t e r w i r k t u n d d a s A b w a s s e r nur g a n z g e r e i n i g t d u r c h f l i e ß e n läßt, u n t e r s t ü t z t d u r c h d e n Druck der W a s s e r s ä u l e , der e n t s t e h t d u r c h d e n H ö h e n u n t e r s c h i e d des h o h e n S t o f f v v a s s e r s p i e g e l s i m K a s t e n i n n e r n g e g e n ü b e r d e m s t e t s leeren Zylinderinnern. V o n d e r S i e b t r o m m e l w i r d der g e f a n g e n e S t o f f d u r c h eine m i t F i l z ü b e r z o g e n e A b g a u t s c h w a l z e a b g e h o b e n , a n der eine b l a n k e e i s e r n e Abnahmewalze läuft, die den S t o f f dem Schaber zuführt. Bei feinen Sieben muß d i e A b g a u t s c h w a l z e m i t z w a n g l ä u f i g e m E i g e n a n t r i e b a u s g e r ü s t e t .sein, d a f e i n e S i e b e n i c h t m e h r i m s t a n d e sind, die A b g a u t s c h w a l z e m i t z u n e h m e n u n d d e r e n D r u c k zu w i d e r s t e h e n , ohne in k ü r z e s t e r Zeit zu v e r s c h m i e r e n o d e r zu b r e c h e n .
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Mechanische Abwasserreinigung und Stoffanganlagen.
Die Abbildung (Abb. 175) zeigt einen solchen ß e f o r m s t o f f ä n g e r der Firma H e r m a n n W a n g n e r in Reutlingen, wie er heute mit einem Siebzylinder von 1800 mm Durchmesser und 4000 mm Körperlänge gebaut wird. Da nun aber die sehr feinen Siebe nur in verhältnismäßig kleinen Stücken hergestellt werden, so ist dieser Stoffänger mit einem Teilfeldzylinder ausgerüstet. Es ist also der Zylinder der Breite wie dem Umfange nach in einzelne Teilfelder eingeteilt, wovon jedes unabhängig vom anderen mit einzelnen-rechteckigen Siebstücken von etwa 1 qm Größe bespannt wird und zwar durch einfaches Aufschrauben besonders geformter Klemmstäbe, die sich genau in eine Ebene mit dem Überzuge legen.
Papier-Verkauf. 1. Geschäftsbedingungen des Vereines Deutscher Papierfabrikanten. Herausgegeben am Nachstehende,
17
Juni
1915.
1915 vereinbarten Verkaufsbedingungen gelten als rechtsverbindliche Norm' für alle Geschäfte m Papieren.')
§ 1 Pa-pier ist entweder nach Bogenzahl (em Ries ist stets ein Neuries zu 1000 Bogen) oder n a c h Gewicht zu bestellen und zu berechnen § 2. F ü r eine in allen P u n k t e n einheitliche Sonderanfertigung ist eine Mindestmenge erforderlich, die gewöhnlich 1000 kg beträgt. Sie muß großer bei farbigen und bei solchen Papieren sein, die n a c h besonderem Verfahren oder in Massen auf großen, schnellaufenden Maschinen gearbeitet werden, während von hochwertigen Papieren a u c h kleinere Mengen, jedoch niclit unter 500 kg, herstellbar sind. Vergrößerungen oder Verkleinerungen der i egelrechten Mindestmenge unterliegen besonderer Vereinbarung. § 3. Bei jeder Anfertigung ist nachstehende Mehr- oder Minderlieferung zulässig. 30 v H. unter 1000 kg, 20 v H. von 1001 bis 1500 kg, und 10 v H. über 1500 kg Ist bei der Anfertigung von Sonderpapieren (§ 2) eine höhere Mindestmenge al.s 1000 kg vereinbart, so gilt der Spielraum mit 20 v. II. bis zur Erzeugungsmenge von 3000 kg. Die zulässige Abweichung wird von der bestellten Menge berechnet. W e n n ein A u f t r a g in Teilanfertigungen zerlegt und bei der letzten das Mehr oder Weniger aus den vorausgegangenen Teillieferungen verrechnet werden soll, muß dies bei der Bestellung ausdrücklich bedungen werden, u n d die letzte Teilanfertigung darf dadurch nicht unter die Mindestmenge sinken. § 4. Geringe Abweichungen in Stoffbeschafferiheit, Härte, Aufsicht, Durchsicht, Farbe, Oberfläche, bezw. Glätte, Reinheit u n d Leimung sind zulässig Für Anfertigung n a c h geforderten Stoffmischungen und Festigkeit gelten Abweichungen bis zu 10 v. H. als gering. Zählungsfehler bei Papieren, die nach dem Gewicht berechnet werden, Anslesemängel u n d die im obersten und u n t e r s t e n Ries der Ballen stets vorkommenden welligen Bogen dürfen nicht b e a n s t a n d e t werden, wenn sie n i c h t mehr als 3 v. H. der Gesamtmenge einer Lieferung betragen. Für Normalpapiere gelten in allen P u n k t e n die a m t l i c h e n Bestimmungen. § 5 Der Aschengehalt unbeschwerter (mineralfreier) Papiere darf 3 v H. nicht übersteigen. Bei beschwerten Papieren darf der Aschegehalt um je 5 v H. n a c h oben und unten schwanken. § 6. Hadernpapiere im Sinne der amtlichen Bestimmungen (Normal') Neue Bedingungen sind in Bearbeitung und werden in einiger Zeit von obigem Verein herausgegeben und zu beziehen sein.
464
Papier-Verkauf.
papiere) dürfen nur Baumwolle, Leinen, H a n f - und Bastfasern oder Gemenge dieser u n d keine mineralischen Beschwerungen enthalten. Bei diesen Papieren gelten Spuren verholzter F a s e r n in Menge bis zu 0,5 v. H. n i c h t als Holzschliffgehalt. W e n n . Hadernpapiere f ü r Druckzwecke oder aus a n d e r e n Gründen beschwert sein müssen, gilt dies als Ausnahme von der Regel. F ü r holzfreie Papiere i s t beliebige Stoffzusammensetzung, jedoch u n t e r Ausschluß verholzter F a s e r n (Holzschliff) usw., s t a t t h a f t , falls n i c h t besondere S t o f f m i s c h u n g vereinbart ist. Spuren verholzter Fasern, die 5 v. H. n i c h t übersteigen, sind n i c h t als Holzschliffgehalt anzusehen. § 7. Druck-, Dünndruck-, gewöhnliche Pack- und Tütenpapiere sind halbgeleimt. § 8. Die Größen der Bogen sowie Breite und Durchmesser der Rollen sind in Zentimetern anzugeben und Bruchteile von Zentimetern auf halbe Zentimeter abzurunden. Unbeschnittene Papiere dürfen in den Massen bis 1 v. H., mindestens aber 5 mm, Papier m i t abgepaßten Waaserzeichen 10 mm u n d b e s c h n i t t e n e Papiere 2 mm größer oder kleiner geliefert werden als vorgeschrieben ist. Bei u n b e s c h n i t t e n e n Papieren dürfen a u c h die einzelnen Bogen- oder Rollenbreiten in obigen Maßen abweichen. Rechtwinklige Bogen d ü r f e n bis zu 2 mm n a c h jeder R i c h t u n g schief sein, d. h. vom rechten Winkel abweichen. F ü r Rollendurchmesser sind Schwankungen von 3 cm n a c h oben u n d u n t e n zulässig, 10 v. H. der Gesamtlieferung muß in Restrollen mit größeren Abweichungen abgenommen werden. § 9. Das Papiergewicht ist anzugeben: a ) bei Bogenpapieren, die abgezählt gehandelt werden, in Kilogramm f ü r 1000 Bogen; b) bei Rollen- und n i c h t abgezählten Bogenpapieren in Gramm f ü r das Quadratmeter. Bruchteile von Gramm sind unzulässig, und solche von Kilogramm werden auf halbe Kilogramm abgerundet. § 10. Das regelrecht© Höchstgewicht ist f ü r Papier 250 g f ü r das •Quadratmeter. § 11. Das regelrecht© Mindestgewicht ist für: Schreibpapier . . . 60 g für das qm Hartpostpapier 50 „ Geglättetes Druckpapier in Bogen 50 „ Ungeglättetes Druckpapier in Bogen 48 „ Ungeglättetes Rollendruckpapier 50 „ Geglättetes Rollendruckpapier . . 53 „ UngeglätteteB Dünndruckpapier 30 ., Packseidenpapier 18 „ Anderes Seidenpapier 17 .. Ungeglättetes Papier aller Art für Streichzwecke 50 „ Geringeres Packpapier als Spelt und Schrenz 85 „ Tapetenpapier weiss und farbig . 60 „ Tütensclirenz u. andere Tütenpapiere 75 „ Packpapier aus braunem Holzstoff 50 „
Papier-Verkauf.
Einseitig glattes Zellulosepapier . 40 Besseres geglättetes und einseitig glattes Packpapier 70 Geringes Strolipapier aus ungebleichtem Stroh 70 Pergamentstrohstoffpapier 55 Einseitig glattes Briefumscliliigpapier . 50 Geglättetes üriefutnschlagpapier . . 50 Pergamynpapier . . . . 40—42 Pergamentersatzpapier . . . . 40—42 Geglättetes uuechtes Pergamentpapier 42
465 g für das qm „ „ „ ,, ,, „ „ „
„ ,, „ „ „ „ „
§ 12. Bei regelrechten Anfertigungen und Lagersorten muß ein überoder Untergewicht von je f> v. H. f ü r Packpapiere unter 25 Mk. die 100 kg frei Bahnwagen oder A n k u n f t s s c h i f f des Empfangsortes und 4 v. H. f ü r sonstige Papiersorten genehmigt werden. Die zulässige Abweichung wird von dem bestellten Gewicht oder, wenn ein Höchst- und Mindestgewicht vorgeschrieben ist, von dem mittleren Gewicht auf den D u r c h s c h n i t t der Gesamtlieferung berechnet. Bei Seiden-, Paus-, Zeichen-, geklebten, gestrichenen u n d dergleichen Sonderpapieren ist größerer Spielraum erforderlich, der mangels besonderer Vereinbarung je 10 v. H. auf und a b betragen darf. Bei Ausschluß des Spielraums n a c h einer Seite wird er i n doppelter H ö h e nach d e r anderen Seite verlegt, oder es t r i t t höherer Preis ein. Beschränkung des regelrechten Spielraums bedingt gleichfalls höheren Preis. § 13. Nicht berechnet wird das Ubergewicht, wenn die Berechnung des Papiers n a c h der Bogenzahl (Riespreis) erfolgt. In diesem F a l l e darf .auch etwaiges Untergewicht innerhalb der zulässigen Grenzen n i c h t abgezogen werden. Bei Verkauf des Papieres nach Gewicht wird es unter Berücksichtigung des Über- oder Untergewichts bis zur zulässigen Grenze berechnet. Unzulässig ist, die Berechnungsart erst n a c h t r ä g l i c h bestimmen u n d bei Untergewicht nur nach dem Gewicht u n d bei Ubergewicht nur n a c h der Bogenzahl bezahlen zu wollen. Bei beschnittenen Papieren wird das Gewicht des u n b e s c h n i t t e n e n Papieres berechnet oder es t r i t t ein Aufschlag von 6 v H. ein. § 14. Die Beurteilung einer ganzen Lieferung im Sinne der §§ 4, 5, 6, 8 und 12 ist nur n a c h dem d u r c h s c h n i t t l i c h e n Ausfall, n i c h t aber n a c h einzelnen Bollen oder .Rollenteilen, Bogen, Paketen oder Ballen zulässig. Die Lieferung darf n i c h t beanstandet werden, wenn einzelne s t ä r k e r vom D u r c h s c h n i t t abweichende Teile n i c h t mehr als 3 v. H. auf oder a b der Gesamtmenge betragen. Im Gewicht d ü r f e n einzelne liollenteile oder Bogen mindestens 10 v. H. auf oder ab oder das Doppelte des zulässigen Spielraumes (§ 12) von der Vorschrift abweichen. § 15. Der einzelnen Lieferung darf bis 15 v. H. zweite W a h l gegen Preisnachlaß beigefügt werden. Als zweite W a h l gelten Anteile einer Anfertigung, die in S t o f f b e s c h a f f e n h e i t , Härte, Aufsicht, Durchsicht, Farbe, Oberfläche bezw. Glätte, Reinheit und Gewicht von der Durchsslinittslieiorung abweichen. S c h u b e r t . Papierfnbrikation. 30
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Papier-Verkauf.
§ 16. Rippen, Wasserzeichen, Falzen, Beschneiden und. yjidete Sonderarbeiten bedingen einen Preisaufschlag. Abgepaßte Wasserzeichen erfordern 5 und nicht abgepaßte 2 o/o Preisaufschlag. Die abgepaßten Wasserzeichen dürfen um 2 1 / 2 cm in ihrer Stellung und nach j^der Richtung im Papiere verschoben sein. Wird diese Verstellung eingeschränkt, so tritt zum üblichen Aufschlag eine weitere Preiserhöhung. § 17. Für Rollen unter 30 cm Breite oder Rollen unter 50 cm Durchmesser, die auf besonderen Maschinen gewickelt und geschnitten werden, treten folgende Aufschläge ein: 29 bis zu einer Breite von 20 15 cm bei einem Durchmesser bis zu 30 cm 3,— Mark 2 1 — 2,4,— „ 3,»» tt »i „ 25 „ „ 20 „ 5, 5,„ 3,»> >» »» 4 — 4,— »> » •> „ 17 „ o Bei Zeichenpapieren kommen besondere Rollenverhältnisse und -Preise in Frage. Bogengrößen, die kleiner als 30x40 cm = 1200 qcm und größer als 100x100 = 10 000 qcm sind, bedingen bis 600 bezw. 15 000 qcm mindestens 5 v. H., darüber hinaus mindestens 10 v. H. Preisaufschlag. Bei hochwertigen Papieren tritt bei großen Bogengrößen kein Preisaufschlag ein, wenn halbe und viertel Bogen mit abgenommen werden. § 18. Die Umschläge der Pakete und Riese, sowie der Rollen, bei letzteren auch die inneren Papierhülsen, werden mitgewogen und -berechnet, ebenso bei Briefpapieren die üblichen Schutzauflagen. Packpapiere und gleichartige Tüten-, Einschlag- und Briefumschlagpapiere werden roh für rein gewogen und berechnet, jedoch etwaige Holzrahmen und Eisenbänder vom Rohgewicht abgezogen. § 19. Kisten- und seemäßige Packung wird besonders berechnet, und zwar f ü r 100 kg Rohgewicht der Lieferung mindestens mit 2. Mk. für gewöhnliche Kisten, 3 Mk. f ü r seemäßige Kisten und 1,50 Mk. für seemäßige Ballenpackung. Zinkeinsätze in Kisten, Faßpackung der Rollen. Verwendung von öltuch und dergleichen, sind in diese Preise nicht eingeschlossen, sondern erfordern besondere Zuschläge. Ballen unter 150 kg Inhalt bedingen für gewöhnlich einen Aufschlag von mindestens 1 Mk. für den Ballen. § 20. Preisstellung frei Empfangsört versteht sich, wenn nicht anders vereinbart, stets f ü r Verfrachtung in Doppelladung (10 000 kg) auf dem billigsten Wege und entbindet den Besteller nicht von der Verpfliohtung. die F r a c h t auszulegen und die Beförderungsgefahr zu tragen. Vermehrte Frachtkosten durch nachträgliche Änderung der vereinbarten Verfrachtungsart, des Beförderungsweges und des Bestimmungsortes, sowie bei Wassersendung infolge Hoch- und Niedrigwassers oder Schiffahrtsschlusses bat der Empfänger zu tragen. Frachtersparnis wird nicht vergütet. § 21. Die Zahlung hat bei Zielgeschäften je nach Vereinbarung vom Tage der Rechnung an gerechnet, entweder innerhalb 30 Tage frei von Kosten und Postgeld in bar mit 2 v. H. Abzug oder durch Annahme eines Wechsels 3 Monate vom Rechnungstage ohne Abzug zu erfolgen. Kundenwechsel werden sur in Zahlung genommen, wenn es ausdrücklich vereinbart ist. Bei Wechseln auf Nebenplätzen oder auf d;is Ausland wird keine Verbindlichkeit für rechtzeitige Vorzeigung oder Protest-
Papier-Verkauf.
4.67
erhebung übernommen. Einzugskosten und Währungsverluste müssen vergütet werden. Der Verfalltag der Wechsel gilt als Zahltag. Der Anspruch auf Abzug erlischt, falls die Zahlung nicht innerhalb 30 Tagen vom Tage der Rechnung a b erfolgt ist. Abzüge f ü r Postgeld, Drahtnachrichten, Ferngespräche, Wechsel- und Scheckstempel und dergleichen sind unzulässig. Verkauft oder verpfändet der Abnehmer seine Buchforderung ohne Wissen des Lieferanten, so wird dessen Guthaben sofort fällig. Die Rechnungen sind am Sitz der liefernden Firma zahlbar und klagbar. § 22, Waren, die vom Lager des Herstellers zur ausschließlichen Verfügung des Bestellers bereitgehalten werden müssen oder zur Anfertigung ohne Versandbestimmung bestellt sind (Abrufsposten) müssen innerhalb 6 Monaten, vom Tage der Bestellung an gerechnet, abgenommen werden und sind, wenn Bereitstellung verlangt wird, am Tage der Bereitstellung zu berechnen. Die Zahlungsfrist f ü r solche Rechnungen lauft von diesem Tage ab. Waren, die durch Lieferungsverträge gekauft werden, ohne daß die Zeit der Lieferung bestimmt ist (Abschlüsse), müssen innerhalb 12 Monaten, vom Tage der Bestellung an gerechnet, abgenommen und geliefert werden. § 23. Mittelbare und unmittelbare Einwirkungen von Kriegen, Naturereignissen, Ein- oder Ausfuhrverboten, Betriebsstörungen, Arbeiterausständen, Fehlen von Rohmaterialen, unverschuldetem Kohlenmangel, Beschlagnahmen, die militärischerseits erfolgen, sowie Unterbrechungen der üblichen Verkehrsbedingungen befreien für die Zeit ihrer Dauer ganz oder teilweise von der Liefertingsverpflichtung. Eine Verpflichtung zur nachträglichen Lieferung ausgefallener Mengen besteht nicht, zur nachträglichen Abnahme aber insoweit, als Anfertigtungen bereits in Angriff genommen waren. Aus vorstehenden Gründen wird auch, jede Verantwortung oder Haftung f ü r nicht Einhaltung bestätigter Lieferungsfristen abgelehnt. Wenn die genannten Ereignisse wesentliche Verschiebungen der Herstellungsbedingungen und -kosten herbeiführen, werden bestehende Lieferungsverträge dadurch aufgehoben. Lieferungsverträge werden gleichfalls aufgehoben, wenn durch Zollmaßnahmen, gesetzliche Bestimmungen oder übermächtige Arbeiterbewegungen die Herstellungsbedingungen und -kosten erheblich verändert werden. § 24. Der Sitz der liefernden Firma ist Gerichtsstand und Erfüllungsort f ü r Lieferung und Zahlung. Acht Tage nach Ankunft der Ware am Bestimmungsorte gilt bei Inlandsgeschäften die Lieferung als einwandfrei übernommen. Nach Ablauf dieser Zeit finden Beanstandungen von Lieferungen keine Berücksichtigung. Bei nachweislich mangelhafter Lieferung ist der Käufer unter Ausschluß anderweitiger Ansprüche nur berechtigt. Ersatzlieferung zu verlangen. Dies gilt auch für den Fall verspäteter Mängelrüge, die beim Vorhandensein versteckter, erst bei Verarbeitung der Ware erkennbarer Mängel s t a t t h a f t ist. Das Dehnen und Welligliegen des Papieres wird als versteckter Mangel nicht angesehen. Das Urteil von Sachverständigen, bei deren Ernennung der Verkäufer nicht mitgewirkt hat, oder überseeische Handelsbräuche sind f ü r den Verkäufer nicht verbindlich. In allen Fällen t r i t t f ü r die Fabrik Lieferungsverbindlichkeit erst nach schriftlicher Bestätigung des Auftrages ein. Mit Ausnahme der im Gesetz vorgesehenen Fälle ist die Bedingung des sogenannten Fixgeschäftes (d. h. Ausschluß der gesetzlichen Nachlieferungsfrist) ungültig. 30*
Papier-Verkâuf.
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2. Deutsche Papiersorten und Normnl-Formnte. Briefpapiere : gross Median klein „ ' Register Schreibpapiere: Median klein Median Register klein Register gross Propatria Propatria Scliulformat Diese P a p i e r e sind iu den verschiedenen o r d i n ä r K o n z e p t , im F o r m a t gleich.
46x59 cm 44X56 „ 42X53 „ 4 5 x 5 8 cm 44x56 „ 42x53 „ 41x51 „ 37x45 „ 34x43 „ 34x42 „ Qualitäten
Bücher- und Zeichenpapiere: Atlas 83x118 cm gross Adler 70X107 „ Adler 6 2 x 90 „ Imperial 57X 80 „ Super Begal 54X 70 „ Regal 49X 64 „ klein Regal 4 7 x 60 „ Median 45X 58 „ gross Propatiia 3 7 x 45 „ Colombier Jesus Regal Median
Kupferdruckpapiere : 0 x 9 0 cm 52x73 49x64 „ 4 5 ^ 5 8 .,
Notendruckpapiere : Super Regal . 54x70 cm klein „ 47X60 „ Notenschreibpapiere : Super Regal 5 4 x 7 0 cm klein 47x60 „ Druckpapiere: gross Lexikon Lexikon Hochquart Quart giosa Duodez . . . . gross Oktav und Sedez . . . Oktav und klein Duodez - . . klein Quart . . i . . . . klein Oktav Leipziger
54x70 cm 49x64 „ 47x65 „ 47x60 „ 47x58 „ 45X"8 ,, 43X52 „ 42x52 „ 41X51 „ 37X49 „
Seidenpapiere : Alt Super Regal 50x76 cm Kopier Alt Regal 50X60 „ Zigaretten, Alt, gr. Median . 48x58 „ Goldschlag, Alt, klein Regal . 40X60 „ Farbige U m s c h l a g p a p i e r e : Regal 49x64 cm gross Median 46x59 „
von fein Post
bis
Papier-Verkaut.
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Affictaenpapiere: Farbige Weisse Skips
6 5 x 9 4 cm 4 5 x 7 3 ,, 42x60 „
Blau P a c k p a p i e r e : Doppeltüten 5 0 x 7 6 cm 1 Pfand Beutel 46x75 „ Extra Kegal 56x66 „ '/, Pfund Beutel . . . 40x6:J „ Einfach Tüten 37x45 „ Papiere
zur H e r s t e l l u n g von W e r t p a p i e r e n , D o k u m e n t e n , Aktien u s w . sind folgende Sorten: Bienenkorb . 3 7 x 46 cm 19 kg p. 1000 Bogen do klein Median . 4 1 x 51 it 25 „ gross Median . 45 x 58 n 35 „ do. Royal . . . do. . 4 9 , 5 x 61 a 42 „ Superroyal do. . 5 0 x 70 a 50 „ do. Imperial . 5 5 x 76 h 64 „ do. Colombier . . . 63,5X 88 H 90 „ do. Double Elefant . . 67X103 a 120 „ Extra-Formate: Kopferdruck: Colombier „ Jesus Druokpapier: Hocliquart . . . „ gross Duodez . . „ Oktav und Duodez . „ Leipziger Affichen, gross „ klein Farbig Löschpapier „ „ „ Karton
. . .
:
Postkarten-Karton Paketadressen-Karton Aktendeckel (Reichsvorschr.) 1 2. 3. 4.
3 3 x 4 2 cm 34X43 „ 36^45 , 38x48 „
60>c90 52x73 47x65 47x58 43x52 37X^9 65x94 45x73 72x88 52x63 47x60 46x59 48x64 48X58 58x76 44X64 . 36x47
Papiernormalformate : 5. 4 0 x 5 0 cm 6. 4 2 x 5 3 „ 7. 4 4 x 5 6 „ 8 46x59 „
9. 10. 1". 12.
cm „ „ „ ,. » „ „ „ ,, ., „ „ „ „ „ 4 8 x 6 4 cm 5 0 x 65 „ 54x68 „ 57x78 „
3. Papier-Zählung. 10 Bogen = l Heft 100 „ = 10 „ = 1 Neubuch 1000 „ = 100 ,, = 10 „ = 1 Neuries I m Großhandel ist die Berechnung nur n a c h Neuries ( ä 1000 B o g e n ) und deren Gewicht u n d F o r m a t bezw. n a c h Gewicht i n kg unter gleichzeitiger N e n n u n g des Q m - G e wichtes und des Formates allgemein eingeführt.
Normung der Papierformate. Schon vor dem Kriege setzten die Bestrebungen für die Papierformate Normen aufzustellen ein. So wurden besonders die W e l t f o r m a t e d e r „ B r ü c k e " , des 1911 gegründeten internationalen Instituts zur Organisierung der geistigen Arbeit in München zur Einführung empfohlen*). Ausgehend von der Uberzeugung, daß eine ungeheure Menge von Geldwerten, Raum, Zeit und nicht zuletzt Verdruß ganz nutzlos aufgewendet wird infolge der Systemlosigkeit der bestehenden Formate, hat die „Brücke" die Verwendung einiger weniger Einheitsformate für Mächengegenständo jeder Art vorgeschlagen. Die Reihe dieser Formate ist nach wissenschaftlich-logischen Grundsätzen aufgestellt. Erstens nämlich wird gefordert, da!J sich aus jedem Format durch Hälftung das nächstkleinere herstellen läßt, zweitens, daß bei allen Formaten das Seitenverhältnis konstant ist. Aus diesen beiden Voraussetzungen folgt, wie leicht einzusehen ist, daß die Seiten sich stets wie 1: V 2 verhalten müssen. Wird nun die dritte Forderung erfüllt, daß die Grundlage des Systems die Längeneinheit des Zentimeters bildet, so erhält man unmittelbar folgende Reihe von Formaten : 1 2 3 4 5 6 7
1, 1,41 2 2,83 4 5,66 8
1,41 2 2,83 4 5,66 ö 11,3
cm „ „ „ „ „
Weltformat » tt
u tt
S
9 10 U 12 13 14
11,3:16 cm 16 :22,6 tt 22,6:32 tt 32 : 45,3 tt 45,3:64 tt 64 :4)0.5 tt 90,5:128
Von diesen Formaten haben f ü r die Papierfabrikation besondere Wichtigkeit die Formate 9 und 10, die ungefähr dem üblichen Oktavbezw. Quartformat entsprechen. Ein Blick auf ein in diesen Größen geschnittenes Stück Papier, noch mehr die Betrachtung ausgeführter Drucksachen in den Formaten zeigt, daß diese durchaus dem Auge wohlgefällige Verhältnisse bieten und wenig vom Gewohnten abweichen. Wie allen derartigen Neuerungen stellen eich auch der Einführung der „Weltformate" namentlich anfangs allerlei Schwierigkeiten in den Weg. Die Rüoksicht auf vorhandene Bestände, die Scheu vor Neuerungen, im Geschäftsleben wohl nicht zuletzt das Bedenken, namentlich durch die etwas ungewöhnliche Form der Briefbogen vom Hergebrachten abzuweichen, erschweren die Einführung. Dem gegenüber können nur immer wieder die *) Dinglers polytechn. Journal 1914 Bd. 329, S. 298.
Normung der Papierforicate.
471
großen Vorteile betont werden, die dem Einzelnen und der Allgemeinheit aus einer. möglichst weitgehenden Durchführung der „N o r m u n g " schließlich nach den Mißhelligkeiten der Ubergangszeit doch noch erwachsen In neuester Zeit haben sich wieder der N o r m e n a u s s c h u ß d e r deutschen Industrie (N. D. I.)*), der Normenausschuß für das graphische Gewerbe und auch die Fachblätter eingehend mit dieser Frage beschäftigt. Zur derzeitigen Sachlage sei aus den Sitzungsberichten des Normenausschusses für das graphische Gewerbe folgendes hervorgehoben**). In der Veröffentlichung VI des Normenausschusses waren damals vier Normalformate, A 50 X 70 cm, B 46 X 64 cm, C 42 X 60 cm und D 38 X 54 cm aufgestellt. Sie beruhen sämtlich auf dem Verhältnis von 1: 1,4, das dem Verhältnis der Seite leines Quadrats zur Diagonale entspricht, wodurch beim beliebigen Hälften oder Verdoppeln des Formates immer das gleiche Seitenverhältnis bleibt. Bezüglich der immer wieder sich in den Vordergrund drängenden Frage „ob F e r t i g f o r m a t oder R o h f o r m a t " , beschloß der Normenausschuß f ü r das graphische Gewerbe in seiner Sitzung vom 1, April 1921 auf Antrag von Geheimrat Ostwald „die festgelegten Normal-Papierformate gelten als E n d f o r m a t e . Der Technik wird überlassen, welche Zuschläge für die Rohbogen jeweils erforderlich sind," und bezüglich der Toleranzfrage : „Es wird grundsätzlich festgestellt, daß T o l e r a n z e n nur nach unten zugelassen sind." Folgende Reihen zeigen nach Dr. Porstmann die in Aussicht genommenen Normen für Fertigformate (auf Millimeter abgerundet). Die Abrundungen auf in der Praxis übliche runde Werte (Einheitsbriefbogen 210:300 s t a t t 210:297 mm) sind in nachstehender Tabelle nicht zum Ausdruck gebracht. Reihe 1 (Urreihe) 841 : 1189 5 9 4 : 841 4 2 0 : 594 2 9 7 : 420 2 1 0 : 297 148: 210 105; 148 74 : 105 52: 74 37: 52 26: 37 18: 26 13: 18 9: 13
Reihe 2 1000: 707 500 353 250: 176: 125: 88: 62: 44: 31: 22: 15: 11:
1414 1000 707 500 353 250 176 125 88 62 44 • 31 22 15
Reihe 3
Reihe 4
917: 1297 6 4 8 : 917 4 5 8 : 648 324: 453 229": 324 162: 229 114: 162 8 1 : 114 57: 81
771:1090 545: 771 3S5: 545 2 7 2 : 385 19^: 272 136: 192 9 6 : 136 68: 96 48: 68
Für die Beschnittfrage ist ein Unterausschuß gebildet worden, der alle einschlägigen Fragen eingehend beleuchten und dem Normenausschuß darüber berichten soll. Ehe nicht die B e s c h n i t t f r a g e ihre Erledigung gefunden hat, muß die Frage nach der Größe der Rohbogen noch offen *) Mi lt. des N. D. I. vom 25. 11. 1920, Heft 4, S. 63.
**) Wochenbl. f. Papierfabrikation 1920 Nr. 38 S. 2668. — Hofmanns Pap.-Ztg. 1921 Nr. 30, S. 1317; Nr. 56, S. 2065.
472
Normung der Papierformate.
bleiben. Es ist aber zu hoffen, daß auch diese Frage in ganz kurzer Zeit zu allseitiger Zufriedenheit gelöst werden dürfte, und daß dann auch für die Rohbogen ohne weiteres die R e g e l g r ö ß e n festgelegt werden können. Daß die Papierhersteller, die in erster Linie die Grundformate für die Papiererzeugung und dann auch für den Handel und die Lagerhaltung erstrebten, in erster Linie für die Normung der Rohbogengrößen eintreten und die Behörden, die Kaufmannschaft, die Büroindustrie und andere nur für die Normung der Fertigformate, ist zu verstehen. Und doch dürfte es sich empfehlen auch bei der Frage des Beschnittes auf dessen Normung zurückzukommen, damit sowohl für die Fertigfabrikate als auch für die Rohbogen Normen der Formatgrößen geschaffen werden. Durch die Bö' vorzugung einer Haupt- oder Urreihe sowohl für die Endformate als auch für die Rohbogen dürfte sich dann ganz von selbst in nicht allzu ferner Zeit ein© wesentliche Vereinfachung anbahnen. Auch die Forderung nach größtmöglicher Wirtschaftlichkeit dürft© dabei nicht zu kurz kommen. Zurzeit ist von dem Normenausschuß für das graphische Gewerbe dementsprechend folgender Entwurf 2 veröffentlicht worden: ,,E n t W~u r f 2, P a p i e r f o r m a t e , a u f g e s t e l l t v o m N o r m e n a u s s c h u ß f ü r das g r a p h i s c h e Gewerbe. 1. J u l i
1921, S. 311, Dinorm 467.
Das Seitenverhältnis aller Formate ist 1: }[2. Das Format Oa ( 8 4 1 x 1 1 8 9 ) , dessen Fläche = 1 m2 ist, gilt als Ausgangsnorm. Di© ¿Formate einer Reihe gehen durch Hälfteln, Vierteln, Achteln usw. aus dem größten Bogen dieser Reihe hervor. Die Reihe b ist die erste, die Reihen) c ünd d sind die zweiten geometrischen Zwischenreihen zur Reihe a. Die Klasse eines Formattes gibt an, wie oft der zugehörige Vierfachbogen gefalzt oder zerschnitten werden muß, damit dieses Format entsteht. Format 4 b entsteht durch viermalige Falzung des Formats 0 b. Di© Abmessungen der Formate gelten als G r ö ß t m a ß e : Toleranzen sind möglichst nach unten zu legen und auf ein Minimum zu beschränken. Die Formate sind F e r t i g f o r m a t e für Bücher, Zeitschriften, Geschäftspapiere, Karteiblätter ;usw. Die Rohformate sind jeweils um den Beschnitt größer zu wählen. Die Formate der Reihe a sind unter allen Umständen zu ]_>evorzugen. Erfüllein, sie einen vorliegenden Zweck nicht, so sind Formate aus Reihe b zuzuziehen. Erst an dritter Stelle kommen Formate aus den Reihen e oder d in Betraoht. Das Formati 4 a (210 X 297) gilt als E i n h e i t s b r i e f b o g e n bisherige Briefquart- und Aktenformat. Das Format 6 a ( 1 0 5 X 1 4 8 ) ist P o s t k a r t e n format. Formate für Zeichnungen siehe D I N O R M 6."
und
für das
Taschen-
Normung der Papierformate
473
Bezeichnung der Viertelbogen der Reihe a: Format
Kla8ee
4 a.
Format
Reihe a
Reihe b
Reihe c
Reihe H
Benennung
Vorzugsreihe mm
mm
mm
mm
0
Vierfachbogen
841X1180
10C0xl4I4
917x1297
771x1090
1
Doppelbogen
594x841
707x1000
648x917
545X771
2
Bogen
420x594
500x707
458x648
385x545
3
Halbbogen
297X420
353x500
324x458
272x385
250x353
229x324
192x272
176x250
162x229
136x192
4
Viertelbogen
210X297
5
Blatt
148x210
6
Halbblatt
105X148
125x176
114x162
7
Viertelblatt
74x105
88x1-5
81x114
68X96
8
Achtelblatt
57x81
48x68
52x71
62x88
—
37x52
44x62
10
—
26x37
31x44
11
—
18x26
22x31
12
...
13x18
15x22
13
—
9x13
11x15
9
96x136
Schließlich sei ausdrücklich betont, daß die oben mitgeteilten .Entwürfe noch nicht endgiltig angenommen sind. Der Normenausschuß der Deutschen Industrie druckt fast in jeder Nummer seiner Mitteilungen folgend© Warnung ab: „ M i t der Veröffentlichung von Entwürfen neuer Normblätter ist noch keine Gewähr gegeben, daß diese unbedingt Aussicht auf Annahme haben. Wiederholt hat sich gezeigt, daß Entwürfe, die ia. den Arbeitsausschüssen gutgeheißen wurden, auf Grund, der eingegangenen Einwände nochmals beraten und vollständig neu bearbeitet werden mußten. Daher werden alle Firmen und Hersteller von Normteilen aufmerksam gemacht, daß die Entwürfe nur als vorläufige Normenblätter zu betrachten sind, die der Kritik unterbreitet werden. Die Einführung der Normen ist erst dann vorzunehmen, wenn die Blätter entgültig durch den Beirat und den Vorstand genehmigt sind." Außer der Normung der Papierformate bedürfen im Interesse der Papierfabrikation auch weitere Fragen noch gründlich der Erörterung bei Festsetzung von Normen. So sei vor allen Dingen auf die Vorschläge für Vereinheitlichung des Quadratmetergewichts hingewiesen, durch die es sich ermöglichen ließe, verschiedene Formate zusammen auf der Papiermaschine herzustellen. Durch zweckmäßige Schaffung fester Normen für die gangbaren Quadrat metergewichte dürfte sicii wohl für die Papierfabriken ein größerer Nutzen erzielen lassen, der auch den Verbrauchern wieder zugute" käme. Das gleiche dürfte bei einer teilweisen Beschränkung der Papierfarben der F a l l sein.
474
Normung der Papierformate.
Berichtigungen zum Werke Schubert, Praxis der Papierfabrikation. 8. 14 Z. 17 y. o. lies 2167000 t, statt 2170000 t. Auf S. 103 ist Z. 25 v. o. aDstelle Abb. 60 Abb. 54* zu setzen. -auf 8. 103 fortgeblieben, sie ist deshalb nachstehend nachgeholt. 8. 152 Z. 16 t . u. lies Machine statt Maschine. 8. 203 Z. 2 v. o. Abb. 94 rechts statt Abb. 93 links.
Diese Abbildung ist
Sachregister. A Ablaßventil 101 Abrufposten 467 Absatzvorrichtung 334 Abschlüsse 467 Absetzbecken 455 Absstzgeschwindigkeit 456 Absitzen 452 Absorptionsmethode 440 Abwasserfrage 455 Abzapfdampf 247 Achtelblatt 473 Adj aktives Färbeverfahren 180 Adler 468 Ados-Bauchgasprüfer 446 Affichenpapiere 469 Agalith 177 Aktendeckel 465, 469 Aktien 469 Alaun 411 Alizarinfarben 183 Alkalikarbonat 421 Andres 235 Anheizen der Papiermaschine 248 Anilinfarbstoffe 181 Anilinsulfat 373, 376 Anlassen raschlaufender Papiermaschinen 265 Annaline 177 Antichlor 146, 423 Antideflektionswalze 251 Antoine-Dekanteur 458 Antrieb der Aufrollvorrichtung 259 Antrieb der Papiermaschine 289 Antriebsmotor 289 Aräometer 442 Arbeit des Halbstoffmahlens 104 Arbeitsdiagramm 339 Arbeitsschaulinie 339, 343 Arsenitlösung 417 Asbestine 177, 430 Aschebestimmung 438, 463 Aschengehalt 357, 459 Aschenwage 358 Atlas 468 Ätzkalk 57, 427 • Ätznatron 57, 62, 425 Aufguß 188 Auflaufgeschwindigkeit 235 Aufrollvorrichtung 258 Aufstellung der Papiermaschine 264
Ausgangsnorm 472 Ausschuß 325 Ausschuß-Holländer 444 Ausschußverwertung 444 Ausstreicher 445 B Bäriumsulfat 177 Basaltlava 95, 447 Basaltlavastein 144 Basische Farbstoffe 182 Baumwollwalze 256 Beanstandungen 467 Bsdarf an schwefelsaurer Tonerde 166 Beitragsmarken für die Invalidenversicherung 394 Beizen 179 Balastungsgeschwindigkeit 349 Bellmerholländer 117. 129 Berstdruck 344 Beschneidetisch 328 Beschneidmaschine 303 Beschnitt 472 Beschnittfrage 471 Beschreibbarkeit 362 Beschwerung 173 B ¿stimmen des Bleichgrades von Zellulose 403 Bestimmung der Kieseleäure 413 Bestimmung des Falzverlustes 349 Bestimmung des Kohlensäuregehaltes 440 Bestimmung von Schwefeldioxyd 422 Bewegliche Saugkästen 239 Bezugspapiere' 398 Bienenkorb 469 Bischofroller 311 Bischofsche Bollmaschine 261 Bischofscher Bollaparat 310 Bisulfite 12 Bisulfit-Lösung 422 Blanc fix 430 Blatt 473 Blättern 325 Blau Packpapier 469 Bleichen 106 Bleichholländer 127 Bleichgrad bei Holzzellstoffen 403 Bleichkästen 134 Bleichmaterialien 415 Bodenstein 445
476
Sach
Bogen 473 Bogengröße 388 Bogenkalander von Voith 317 Bramah 291 Brauner Leim 162 Breitstreckwalze 243 Breithalterwalze 320 Briefmarken 394 Briefpapiere 468 Bronze 95 Brudsrhaus in Reutlingen 103, 474 Brustwalze 229, 230 Bruttoerzeugung 206 Bucheinbände 398 Bücherpapiere 144, 468 Bugra 284 Bürstenfeuchter 263, 289 C
Calciumoxyd 427 Chemischer Zellstoff 401 Chloraluminiumjod 371 Chlorid-Chlor 421 Chlorkalk 415 Chlorkalkauflösung 111 Chlorkalkfassentleerer 111 Chlorkalkmühle von Bracker 113 Chlorkalkziumjodlösung 371 Chlormagnesiumjodlösung 369 Chlorquecksilberjod 371 Chlorsäure 420 Chlorzinkjodlösung 368 Chlorzinnjod 371 Colombier 468 I) Dampfdichtung 248 Dampfdruckregler 70 Dandyroll 278 Dandyroller 240 Dasymeter 440 Deckel 276 Deckelriemtn 211 Dehnbarkeit 339 Dehnung 336 Dehnungs-Falzverlust 350 Dekanteur 456 Densimeter 442 Deutsche Härtegrade 435 Diagonal-Schneidemaschine 304 Diagonal-Schneidemaschine von C. G. Haubold, Chemnitz 304 Diagramm 343 Diaphanometer 355 Dickinson 291 Di-Lösung 373 Dimathyl-Paraphenylen-Diamin 373,376 Di-Papier 373 Dokumente 469 Donkin 45 Doppelbogen 473 Doppelfalzungen 352 Doppelkalander 316 Doppelkegelantrieb 267 Doppeltüten 469 Doppler 305
Doppelschneidemaschine 307 Drehender Kugelkocher 67 Drehknotenfänger 220 Drehkocher 64 Dreischneider 327 Dreiseitige Ri ssb sschnsidemaschine 327 Dritte Presse 211, 243 Druckminderer 70 Druckpapiere 468 Druckschnitt 312 Duodez 468 Duplikator 305 D u r a n a m e t a l l , 95 Durchflußregler 215, 217 D y n a m o m e t e r 340 Dynamoöl 441 E Echtes Pergamentpapier lC'i Echte Wasserzeichen 275 Echtweiß 177 Egoutteur 240, 278 Eibelverfahren 234 Einfluß des Lagerns 349 Einfluß des Schütteins 271 Einfluß der Wärmegrade auf die Festigkeitseigenschaften 349 Einheitsbriefbogen 471, 472 Einheitsformate 470 Einheitsgewicht der Faserstoffe 339 Einschieifen des Grundwerkes 93 Einseitige Riesbeschneidmaschine 326 Eisenbahnfahrkarten 293 Eisenbahnstäuber 53 Einstreicher 445 Einzugskosten 467 Einweichtrommel 447 Eisenbahnstäuber 53 Eisenchloridlösung 361 Eisengehalt 412 Eisenseifen 374 E k m a n 12 Elastische Walze 256 E l e f a n t 469 Elektrisch betriebene Fahrbühne 321 Elektrisch betriebene W i n d e 321 Elektrische Bleiche 117 Elektrischer Antrieb mittels Gleichstrom-Nebenschlußmotor 289 Elektrolytbleichlauge 418 Ellbogengrundwerk 95 Enddruck-Hartwalzen 256 E n d f o r m a t e 471 Engler 442 Englische Härtegrade 435 Englischer Ton 430 Entnebelungsanlage 265 Entstaubungsanlage 31, 34 Eosinfarbstoffe 182 Erdauflöser 176 E r d f a r b e n 181 Erfüllungsort 467 Erste Presse 211, 242 E r s t e Wahl 325 E x t r a F o r m a t e 469
Sachregister.
477
F
G
Falzer v o n S c h o p p e r 351 F a l z k l a s s e n 353 F a l z v e r l u s t 349 F ä n g e r v o n O. S c h m i d t - D r e s d e n 456 F a n g k l a s s e n 214 F ä r b e n i m B l a t t e 179 F ä r b e n i m S t o f f e 179 F a r b i g e E r d e n 178 F a s e r f r e u n d 444 F a s e r f r e u n d v o n H e r m a n n W a g n e r 444 F a s e r l a g e r u n g 272 F e d e r l i n i i e r m a s c h i n e 333 F e i n h e i t s n u m m e r 337 F e i n P o s t 468 F e r t i g f o r m a t 471, 472 F e s t b r e n n e n 232 F e s t b r e n n e n v o n F i l z s c h l ä u c h e n 232 F e s t i g k e i t s e i g e n s c h a f t e n 336 F e s t i g k e i t s - F a l z v e r l u s t 350 F e s t i g k e i t s k l a s s e n 388 F e s t i g k e i t s p r ü f e r von H a r t i g - R e u s c l i 343 Festigkeitspriifer v o n L o u i s S c h o p p e r 341 Fettdichtes Pergamentpapier Nr. ] 7 195 F e t t d i c h t i g k e i t 363 F e u c h t a p p a r a t 212, 262, 321 F e u c h t e n d e s P a p i e r e s 262 F e u c h t g l ä t t e 287 F e u c h t g l ä t t w e r k 249 . F e u c h t v o r r i c h t u n g 321 F i c h t e n h a r z 405 F i l t e r a n l a g e 451 F i l t e r s i e b 460 F i l t r i e r p a p i e r p r ü f e r 366 F i l z t r o c k n e r 212, 248 F i l z w ä s c h e 243 F i s c h t r a n 441 F i x g e s c h ä f t 467 F l a m m p u n k t 441 F l i e h k r a f t - S t a u b a b s c h e i d e r 34 F l ü ß i g e ö l e 441 F o r m 229, 276 F o r m a t a b s a t z v o r r i c h t u n g 334 F o r m a t s p r i t z e 241 F o r m a t s t e l l u n g 267 F o r m a t w a g e n 232 F r a c h t b r i e f p a p i e r e 393 F r a n z ö s i c h e H ä r t e g r a d e 435 F r e i e s Chlor 421 F r e i e S c h w e f e l s ä u r e 412 F r e i e u n t e r c h l o r i g e S ä u r e 421 F r e i h a r z 406
G a s b l e i c h e 107 G a s p r ü f e r v o n J . P i n t s c h 440 G a s w a g e 440 G a u f r i e r k a l a n d e r 282 G a u t s c h e n 8, 229, 231 G a u t s c h k n e e h t 240 G a u t s c h p r e s s e 211 G a u t s c h w i n k e l 286 G e b r a n n t e r K a l k 427 G e f ä ß r e g l e r 215 G e g e n d r u c k t u r b i n e 266 G e h i l f e 267 G e n t i a n v i o l e t t 380 G e r b l e i m 171 G e r i c h t s s t a n d 467 G a r i p p t e F o r m e n 276 G e r i p p t e s P a p i e r 276 G e s a m t h ä r t e 434 G e s a m t h a r z 407 G e s a m t s c h w e f e l s ä u r e 411 Geschlossene F i l t e r 452 Gips 177, 436 G l ä t t a p p a r a t 212 G l ä t t w i r k u n g 259 G l e i c h s t r o m - N e b e n s c h l u ß m o t o r 289 G l e i c h s t r o m - T u r b o g e n e r a t o r 289 G l e i t k a l a n d e r 322 G l o c k e n z e r f a s e r e r 448 G l y z e r i n g e l a t i n e 368 G o l d s c h l a g 468 G o u l d s c h e K u g e l m ü h l e 157 G r a n i t 447 G r a n i t w a l z e 242 G r o b e F e u c h t i g k e i t 438 G r o ß - D r e h k n o t e n f ä n g e r 222 G r o ß - D r e h k n o t e n f ä n g e r P a t . P a p e 226 G r ö ß t m a s s e 472 G r u n d f o r m a t e 472 G r u n d w a s s e r 451 G r u n d w e r k 92, 143 G u i l l o t i n e - S c h n e i d e r 45
F r e i s t e h e n d e F i l z w ä s c h e 287 F r i k t i o n 318 F r i k t i o n s k a l a n d e r 322 F r i k t i o n s w i r k u n g 259 F r i s c h w a s s e r 432, 451 F ü l l n e r 97, 155, 299 F ü l l n e r f i l t e r 460 F ü l l n e r - R o l l e r 290, 315 Füllstoff 173, 430
H H a a s u n d D r . O e t t e l 124 H a d e r 28 H a d e r k o c h e r 66 H a d e r n d r e s c h e r 21 H a d e r n p a p i e r e 463 H a d e r n s c h n e i d e r 42, 47 H a d e r n s o r t i e r s a a l 21 H a d e r n s t ä u b e r 51 H a d e r n w a s c h m a s c h i n e 81 H a d e r n w o l f 52 H a d e m a l 373 H a l b b l a t t 473 H a l b f e s t e F e t t e 441 H a l b b o g e n 473 H a l b s t o f f 83 H a l b z e u g 83 H a n d p a p i e r f a b r i k a t i o n 276 H a r g r a v e s - B i r d - V e r f a h r e n 126 H a r p e r - M a s c h i n e 296
478
Sachregister.
Härtegrade 435 Hartgummischaber 243 Hartgußwalze 256 Hartig 271, 339 Hartig-Reusch 343 Hartwalze 256 Harz 404 Harzgehalt 402 Harzleim 405, 406 Harzleim-Kumaronharzschmelz.e 170 Harzleimung 358 Harzseife 162 Harzseifenprüfung 408 Haspel 301 Hebelanordnung bei Kalander 252 Heberwascher 86 Heft 325, 469 Heizdampfverbrauch für das Kochen der Lumpen 79 van Hemelryk 448 Herzberg 282, 337, 348 Hitzfalten 249 Hochglanzpapier 324 Hochquart 468 Höchstgewicht 464 Hohlwalze 251 Hohlwalze nach Schürmann 251 Höhnel 370 Holländer 5, 83 Holländer Bauart Hörne 149 Holländerhaube 84 Holländer-Leer klappen 102 Holländer-Mischhaube 152 Holländer mit lotrechtem Stoffumlauf 148 Holländerwalze 88 Holländisches Geschirr 5 Holzfreies Papier 464 Holzreagens 376 Holzschliff 9 Holzschliffbleiche 421 Holzstoff 9 Horizontale Bütte 213 Horizontale Stoffbütte 213 Hülsen 261 I Iiiig 5, 162 Imitiertes Pergamentpapier 195 Imperial 468 Indanthrenfarben 183 Internationale Einheitsnummer 337 Intensiv-Bogenlampe 185 Inventur 207 Inventurzusammenstellung 208 Isolator 55
Jesus 468 Jodkaliumlösung 368 Jodkaliumstärkepapier 418 Jordanmühle 154
K Kalander 249 Kalandersatinage 3.16 Kalanderwalzen-Papié 199 Kaliumalaun 411 Kaliwasserglas 413 Kalk 57 Kalkmilch 61 Kalkseifen 77 Kalkulation 39 Kalkzah] 380 Kaolin 176, 430 Karagen 168 Karbonate 430 Karton 469 Kartonmaschine 294 Kasein 168, 359, 414 Kastenbleiche 127 Kaustisches Soda 57, 425 Kegelstoffmühle 154 F. G. Keller 9 Kieselsaure Salze 430 Kirchner 14, 349 Kirchner'scher Kniff- oder Fai zappai at 350 Klang des Papiers 167 Klärteiche 452 Kleister 399 Klemm 347, 378 Knetmaschine 265, 447 Knitterfestigkeit 353 Knitterwage 239 Knitterwiderstand 349 Knochenöl 441 Knotenfang 219 Knotenfänger 21.1, 220 Koagulation 452 Kochen 56 Kochmaterialien 424 Kochtabelle 76 Kohle 437 Kohlensaure Salze 430 Kolbenstoffpumpe 216 Kollergang 153, 265, 444 Kollern 447 Kollodin 167 Kolophonium 405 Kolorimeter 376 Konstantteil 266 Konstantteil der Papiermaschine 26(f Kontrollapparat 299 Kontrolle der Feuerungsanlagen 430 Konusantrieb 267 Kopier 468 Kraftbedarf des Holländers 103 Krause 259 Kreide 177 Kreismesser 288 Kriegsnormal 392 Kropf 96 Kübler und Niethammer 336 Kugelkocherisolierung 74 Kühlapparat 288 Kühlzylinder 212, 249
Sachregister. K u h n 298 K u m a r o n h a r z 169 Kunstbaumwolle 19 Künstliches Tageslicht 184 Kupferdruckpapier 187, 468
Lagerung der F a s e r n 296 Längsschneider 260, 288 Langsiebmaschine 230 Läufersteine 445 Lederleim 409 Leerventil 101 Laglsrsche H ä r t e b e s t i m m u n g s m e t h o d e 437 L e i m 399 Leimfestigkeit 361 Leimung 161, 404 Leimung m i t tierischem Leim 360 Leinenpoststruktur 282 Leipziger 468 Leistenschneider 291 Lenzin 177 L e u n e r 344 Lexikon 468 Lichtdurchlässigkeit 355 Lieferungsfrist 467 Lieferungsverbindlichkeit 467 Lieferungsverpflichtung 467 Lieferurigsverträge 467 L i g n i n 401 Ligninprobe 403 Lineal 275 Liniieren 333 Lokalisierte F a s e r n 277 Löschpapier 469 Luftfeuchtigkeit 345 Lumpenkochtafbl 78 Lumpenschneider 43 Lumpenschüttelmaschine 25 L u m p e n s o r t e n 35 Lumpensortieranstalt 37 M Magnesiaweiß 430 Magnesit 177, 430 Mahlungsgrad 381 Mahlungsgradprüfer nach Dr. Schubert 385 Mahlungszahl 384 Malachitgrün 370, 378 Malachitgrün-Probe 403 Mängelrüge 467 Manschon 211, 234 Manschonaufziehen 234 Marmorweiß 177 Martens 343, 442 Martin-Eibel-Verfahren 275 Maschinenfabrik zum B r u d e r h a u s 298 Maschinenführer 267 Maschinengeschwindigkeit 234 Maschinenglatt 251 Mazerieren 56
479
Mechanische Abwässerreinigung 455 Median. 468 Melierte Löschkartons 199 Mengenregie 205 Messer 302 Messer aus Stahl 94 Messerwelle 212, 260 Metrische Feinheitsnummer 337 Mindestgewicht 464 Mineralschmieröl 441 Mischungskalkulation 204 Mischzettel 186 Mitscherlich 12 Mittlere Bruchdehnung 345 Mittlere Reißlänge 345 Moore-Licht 184 Mühle 153 Müllen 344 Müller, E r n s t 296, 346 Mungo 19 N N a c h n a h m e k a r t e n 394 Nachnahmepaketadressen 394 Nachsortieren 35 Nachsortierung 28 Nachweis freien Chlors 386 Nachweis freier Säure 386 Nackeholländer 129 Nagelfang 100 Naßbleiche 109 Nasse Reinigung der H a d e r n 56 Naßfilze 242 Naßpresse 246, 286 Natriumbisulfit 421 N a t r i u m h y d r o x y d 425 N a t r i u m k a r b o n a t 424 Natriumthiosulfat 423 Natronwasserglas 413 Natronzellstoff 378 Natronzellulose 12 Natürliche Wasserzeichen 240 N a t u r p a p i e r 179 N. D. I . 471 Nettoerzeugung 206 N e u b u c h 326, 469 Neuries 325, 461, 469 Nickel 337 N i e t h a m m e r 299, 447 Normal -Bezugspapier 399 N o r m a l - F o r m a t e 468 Normalpapiere 189 Normal-Vorsatzpapier 399 Normale Luftfeuchtigkeit 347 Normalstreifenlänge 345 Normenausschuß der deutschen Ind u s t r i e 471 Normenausschuß f ü r das graphische Gewerbe 471 N o r m u n g 471 N o r m u n g der Papierformate 470 Notendruckpapiere 468 Notenschreibpapiere 468 Nullinie 343
Sachregister.
489 0 Oberflächenleimung 161 Oberflächenwasser 451 •Offene F i l t e r 452 •Offene Schnellfiter 453 Oekonograph 440 O k t a v 468 O k t a v f o r m a t 470 Olivenöl 441 O r d i n ä r Konzept 468 O r s a t a p p a r a t 440 Ostwald 471 Pack-Papiere 199, 469 Paketadressenkarton 469 Papier 1 Papierabnahme 296 Papierbildung 272 Papierform 276 Papiergarnspinnerei 182 Papiergewicht 464 Papiermaschine 5, 210, 284 Papiernormalformate 469 Papiernormalien 394 Papierprüfung 336 Papiersorten 468 Papierstaubexplosion 27 Papierverkauf 463 Papierwalze 256 Papierzählung 469 Pappe 399 Papyrus 1 Parallelaushebung 96 Parkettgrundwerk 95 Patentweiß 177 Perforiereinrichtung 334 Pergament-Bollen 196 P e r g a m y n 195 P e r m a n e n t w e i ß 177 Pfuhl 348, 349 Pfuhl'scher K n i t t e r e r 350 Pfund Beutel 469 Phoroglucin 373, 376 P h o s p h a t e 430 Phosphorsaurer K a l k 430 Phosphorsaure Salze 430 Photographischer Rohstoff 143 Pitzler 45 143, 151 P i g m e n t f a r b e n 183 Planknotenfänger 220 Plederschrenz 52
Pneumatische Bogenleger 306, 307 Pneumatischer Transport 54 Polarisationsmikroskop 369 Porositätsgrad 357 Porzellanerde 430 Porzellanton 430 Postanweisungen 394 P o s t f o r m e n 276 P o s t k a r t e n 394 P o s t k a r t e n f o r m a t 472 P o s t k a r t e n k a r t o n 469 Postlagerkarten 394
Posteinlieferungsscheine 394 Postpaketadressen 394 Preisberechnung 39 Preßbalken 302 P r e ß f ä d e n 243 P r e ß p a r t i e 242 P r o p a t r i a 468 Prozenthaarhygrometer 347 P r ü f u n g auf Aluminiumoxyd 411 P r ü f u n g auf E i s e n 412 P r ü f u n g auf metallschädliche Stoffe 387 P r ü f u n g auf Vergilbungskörper 374 P r ü f u n g des Wassers 433 Psychrometertafel 354 Puseyjones D a m p f d i c h t u n g 247 P y r i t 428 Q Quadratmetergewicht 355 Quart 468 Q u a r t f o r m a t 470 Quarzit-Sandstein 447 Quellwasser 451 Querschneidemaschine 301 Quittungskarten 395
Radierbarkeit 363 R a n k i n e 337 Rauchgasuntersuchung 440 Reformstoffänger von H . WangnerReutlingen 461 Regal 468 Regelbarer Teil 266 Regelbarer Teil der Papiermaschine266 Regelgrößen 472 Regelung der Papiergeschwindigkeit 289 Regiekosten 206 Register 468 Registerauszüge 395 Registerwalze 211, 229, 230 Regulatorkasten 210 Regulierwalze 231 Rehse 344 Reibungskalander 322 Reibungskoeffizient 442 Reißdruck 350 Reißlänge 271, 337 R6sz 335 R e u l e a u x 337 R a u s c h 271 R i e s 459 Riesbeschneidemaschine 326 Riesbeschneidemaschine von Karl K r a u s e 327 Rinnstreifenmethode 362 R i t t e r - K e l l n e r 13 Rizinusöl 441 Rohbogengröße 472 R o h d a c h p a p p e 396 R o h f o r m a t 471 R o l l a p p a r a t 212, 289
Sachregister. Rollenkalander 258 Rollenliniiermaschine 333 Rollensehn eidemaschine 313 Rollenverhältnisse 466 Rollkalander 319 Rollständer 305 Rosanilinsulfatlösung 379 Rösch 142 Rotations-Druckpapier 199 Rotierender Knotenfänger 223 Rot Löschpapier 469 Royal 469 Rüböl. 441 Rückeneinlage 399 Rückspülung 450 Rüdiger 299 Rührbottich 212 Rührbütte 212, 284 Rundsieb-Karton-Maschine 294 Rundsiebmaschine 291 Rüttelungshub 273 Rüttelungsvorrichtung 231 Salzsäure 424 Salzsaures Phoroglucin 373 Sandeln 93 Sandfang 100, 211, 217 Sandfangplatte 218 Sandfilter 448 Satinagewirkung 259 Satinierplatten 316 Satinierwirkung 318 Sattel 96 Saugapparat 211 Sauger 229, 236 Saugerplatte 237 Saugerwasser 217 Saugschlauchfilter 26, 34 Saugwalze 238 Saugwalze Patent Millspaugh 238 Säurefarbstoffe 181 Schaber 239, 445 Schacht 271, 272 Schachtholländer 146, 284 Schattierungen 277 Schaumbildung 460 Schaumlatten 227, 233 Scheibenmühle 153 Scheidung der Hadern 28 Scheidungsfähigkeit 367 Scheinbares spezifisches Gewicht 357 Scherenschnitt 312 Schiff 242 Schiffwasser 216 Schlagleiste 90 Schlemmkreide 430 Schleppkurbeln 445 Schlitten 233 Schlüpfrigkeit 441 Schmierig 142 Schmiermittel 441 Schneidapparat 212, 260 Schnelldreischneider Krause 329 Schnellfilter 452 Schubert.
Papierfabrikation.
481
Schnell -Mahlhol länder 159 Schnitzerscher Schleifapparat 244 Schoddy 19 Schoeller 375 Schöpfbecher 214 Schöpfen 3 Schöpfer, Patent Steinbock 214 Schöpfrad 210 Schopper 341, 349 Schreibpapier 468 Schubert 271, 272 Schuchardt 373 Schulformat 468 Schulte-Mühle 157 Schürmann 251, 258 Schürmannsche Hebelanordnung für Kalander 253 Schüttelapparat 211 Schüttelmaschine 25 Schütteln, 271 Schüttelwerk 286 Schutzvorrichtungen 290 Schwammigkeit 357 Schwefelfarbstoffe 183 Schwefelkies 428 Schwefelsäure 423 Schwefelsaures Anilin 373 Schwefelsaures Rosaline 378 Schwefelsaure Salze 430 Schwefelsaure Tonerde 164, 411 Schwerspat 430 Schwimm stoffe 451 Seck, Gebr. 25, 26, 32 S?dez 468 Sedimentation 452, 455 Sedimentierungsprufer 381 Seemäßige Packung 466 Seidenpapiere 468 Seifenstein 425 Selbstabnahmemaschine 296 Separator 55 Sieb 229, 230 Siebansteigung 235 Sisbflicken 230 Siebgefälle 234 Siebjunge 269 Siebkanal 242 Siebleder 227, 233 Siebneigung 234 Siebpartie 245, 299 Siebtisch 211, 230 Siebtrommel 293 Siemens-Schuckert 121 Siemens und Halske 119 Silikate 430 Skips 469 Soda 57, 62, 424 Sorkau 372 Sortiertrommel 49 Sortierung 28, 324 Southworth's Prüfer 344 Spanner für Manschons 231 Spannwalzen 229 Spezifische Gewichtsbestimmung 442 Spinnabfälle 191 31
482
Sachregister.
S p i n n p a p i e r zur R i e m e n f a b r i k a t i o n 194 S p i r a l w a l z e 334 S p r i t z f e u c h t e r 262, 263 S p r i t z r o h r 219, 241 S p r i t z v e n t i l 102 M Stahl, Arthur 124 Stampfgeschirr 5 S t a m p f w e r k e 444 S t a n d e s r e g i s t e r 395 S t a p e l b e s c h n e i d e m ä s c h i n e 326 S t ä r k e 167, 413 S t ä r k e l e i m u n g 359 S t a r r e F e t t e 441 S t ä u b e r 50 Staubexplosion 27 Stearinseife 168 Stegsaugerplatten 237 Steigpresse 243 Steinwalze 242 Stellwalze 231 S t e m p e l m a r k e n 394 S t e u e r 458 S t e u e r d y n a m o 289 S t o f f a n g a n l a g e 455 S t o f f a n g a n l a g e N i e t h a m m e r - L i e d e r 459 S t o f f a n g a n l a g e S y s t e m Schneider 457 S t o f f ä n g e r 455 S t o f f k l a s s e n 387 S t o f f r ü c k g e w i n n u n g 455 S t o f f b ü t t e 210, 212 Stoffeinlauf v o n J . M. V o i t h 228 Stoffmischungen für Zeichenpapierel88 Stoffregler 215 S t o f f r e g u l a t o r 215 S t o f f v e r l u s t 455 S t o f f z y l i n d e r g r u p p e 295 S t r e i c h e r 445 S t r e u d ü s e n 219 S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e 179, 182 S u d a n I I I 379 S u l f a t e 430 S u l f i t - L a u g e n 429 Sulfitzellstoff 378 S u p e r r o y a l 469 T a f e l s c h r e n z 52 T a g e s l i c h t - N i t r a l a m p e 185 Tagleim 169 T a l k 430 T a l k u m 176 T a m b o u r e 261 Tapa 4 T a p e t e n - P a p i e r e 199 T a s c h e n f o r m a t 472 T a u e n s c h n e i d e r 48 Technischer Zellstoff 401 T e e r f a r b s t o f f e 181 Teerleim 172 Telegraphenpapier 393 Tellermesser 260 Tierleim 169, 409 Tierleim i m Stoff 168 Tierischer L e i m 161 T i l g h m a n 12
T o l e r a n z e n 471 T o r p e d o b r a u s e 219 T r a n s p a r e n t w e r t 356 T r a n s p a r e n z 355 T r o c k e n a p p a r a t 287 T r o c k e n f i l z 212, 248 T r o c k e n g l ä t t w e r k 249, 288 T r o c k e n p a r t i e 211, 247, 250 Trockenzylinder 212 Trockenzylinderexplosion 247 T r o g 445 T u c h 231 T ü t e n 469 U U b b e l o h d e 442 U e b e r g e w i c h t 465 Uäbarsaeische H a n d e l s g e b r ä u c h e 467 U m l e g e n 325 Umpherstonscher Untergrundholländer 148 U m s c h l a g p a p i e r e 468 U n e c h t e oder eingepresste W a s s e r zeichen 275 U n e c h t e Wasserzeichen 279 U n t e r g e w i c h t 465 U n t e r l e g f i l z 43 Unterschwefligsaüres N a t r o n 423 U n t e r s u c h u n g d e r Chlorkalklösung 418
V a l e n t a 376 Vaseline 441 Vegetabilische L e i m u n g 161 Velinformen 276 V e n t i l 100 V e n t i l Debiö 67 Vereinheitlichung des Q u a d r a t m e t e r g e w i c h t s 473 Vergilben 374 Verfilzung 296 Verkaufsbedingungen 463 Vernysche Querschneidemaschine 302 V e r p a c k e n des P a p i e r s 334 V e r s e t z t e W a l z e 257 V e r s e t z t e W a l z e n a n o r d n u n g 254 Verteilungs- u n d A b s p e r r k l a p p e f ü r S t o f f l e i t u n g e n 103, 474 Verwendungsklassen 388, 389 V i e r f a c h b o g e n 473 V i e r t e l b l a t t 473 V i e r t e l b o g e n 473 V i s k o s i m e t e r 442 V i s k o s i t ä t 441 V o l l e n d u n g s a r b e i t e n 301 V ölter 10 Vorbereitung von Pergamentpapier für die m i k r o s k o p i s c h e U n t e r s u c h u n g 197 V o r d r u c k w a l z e 240, 278 V o r s a t z p a p i e r e 399 V o r s o r t i e r u n g 38 V o r s o r t i e r u n g der H a d e r n 19 Vorzugsreihe 473
Sachregister.
vr
Währungsverluste 467 Wallratöl 441 Walzenentlastung 96, 192 Walzenschleifapparat System Schnitzer 244 Walzenversetzung 254 Waschen 66 Waschen der gekochten Lumpen 79 Waschen der H a d e r n 56, 80 Waschholländer 80 Waschscheibe 84 Waschtrommel 85, 131 Waschversuch 349 Wasser 432 Wasserglas 171, 413 Wassereinigungsanlage 452 Wasserzeichen 189 Wasserzeichenpapiere 275 Weibel 458 Weißer Leim 162 Weltformate 470 Wendeapparat von Förster u n d Tromm 333 Wendler 340 W e r k f ü h r e r 267 Wertbestimmung der Zeuge 137 Wertpapiere 469 Wickelstangen a m Bollapparat 261 Widerstandsfähigkeit gegen Zerknittern u n d Reiben 349
Wiener W e i ß 177 Winckler 349 Wisbar 370 W i t h e r i t 177, 430 Wolf 50 W u r s t e r 447 W u r s t e r ' s c h e Reagenz 373
Zähflüssigkeitegrad 441 Zähigkeit 339 Zahlkarten 394 Zahlungsfrist 467 Zeichenpapiere 468 Zeitregie 205 Zellulose 400 Zellulosegarn 296 Z e n t r i f u g a l h o l l ä n d e r 153 Zarfaserungsmaschine 444, 447 Zerreißfestigkeit 336 Zerreißmaschine 340 Zigaretten 468 Zirkelmesser 288 Zugschnitt 326 Zweite Presse 211 Zweite W a h l 325, 465 Zyklone 55 Zylinderkocher 64 Zylinderpapiermaschine 291
Druok TOH J u l i u s Beltz in Langensalza.