Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum: Entwicklungen und gegenwärtige Rechtslage in der Römisch-Katholischen Kirche [1 ed.] 9783428532346, 9783428132348

In Zeiten gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche stellt sich mehr denn je die Frage nach der Berufung zu spezifisch

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Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum: Entwicklungen und gegenwärtige Rechtslage in der Römisch-Katholischen Kirche [1 ed.]
 9783428532346, 9783428132348

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Kanonistische Studien und Texte Band 56

Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum Entwicklungen und gegenwärtige Rechtslage in der Römisch-Katholischen Kirche

Von Walter Weinberger

Duncker & Humblot · Berlin

WALTER WEINBERGER

Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum

Kanonistische Studien und Texte begründet von Dr. A l b e r t M . K o e n i g e r † o.ö. Professor des Kirchenrechts und der Kirchenrechtsgeschichte an der Universität Bonn fortgeführt von Dr. Dr. H e i n r i c h F l a t t e n † o.ö. Professor des Kirchenrechts und der Kirchenrechtsgeschichte an der Universität Bonn und Dr. G e o r g M a y Professor für Kirchenrecht, Kirchenrechtsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Universität Mainz herausgegeben von Dr. A n n a E g l e r Akademische Direktorin i. R. am FB 01 Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Mainz und Dr. W i l h e l m R e e s Professor für Kirchenrecht an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Band 56 WALTER WEINBERGER

Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum

Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum Entwicklungen und gegenwärtige Rechtslage in der Römisch-Katholischen Kirche

Von Walter Weinberger

Duncker & Humblot · Berlin

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Leopold-Franzens Universität Innsbruck hat diese Arbeit im Wintersemester 2005/2006 als Dissertation angenommen.

Imprimi potest Benediktinerstift Kremsmünster Kremsmünster, den 1. Juni 2009 Mag. Ambros Ebhart OSB Abt Ita est et confirmo Franziskanerprovinz Austria vom Hl. Leopold Salzburg, den 10. Juni 2009 Mag. P. Rupert Schwarzl OFM min. prov. Mag. P. Oliver Ruggenthaler OFM secr. prov.

Gedruckt mit Förderung der Universität Innsbruck und des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten

© 2011 Duncker & Humblot GmbH, Berlin

Druck: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0929-0680 ISBN 978-3-428-13234-8 (Print) ISBN 978-3-428-53234-6 (E-Book) ISBN 978-3-428-83234-7 (Print & E-Book) Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706

Internet: http://www.duncker-humblot.de

„Wenn mein Buch in irgendjemands Hand kommen sollte, dem der Inhalt nicht gefällt und der mich für einen Verräter und Angeber der brüderlichen Vergehen betrachtet, der soll wissen, dass ich nur nach dem Beifall meines inneren Gewissens strebe, den Hass der Schlechten und die böse Zunge der Verleumder nicht fürchte.“1 Petrus Damiani, Liber Gomorrhianus

Vorwort Die nun folgende Dissertation, basierend auf jahrelanger intensivwissenschaftlicher Forschung, ist ein Resultat aus „der Not“, aus der Verachtung von falsch eingeschätzten Priesteramtskandidaten seitens ihrer kirchlichen Oberen, aus der bewussten Ignoranz der menschlichen Person und kirchlicher Vorschriften seitens der zuständigen Ausbildungsleiter. Nicht wenige mussten aufgrund gezielt gesetzter „Formmängel“ (alltägliche Schikanen, Mobbing, persönliche Antipathien etc.) derselben und trotz sehr wohl vorhandener und mehrheitlich bezeugter Berufung ihren Weg zum Priestertum aufgeben oder unter extremen Schwierigkeiten andere Wege beschreiten. Mit dieser Arbeit sei der Willkür in der Beurteilung der Kandidaten durch die zuständigen kirchlichen Oberen zumindest ansatzweise endlich entgegengewirkt! Die vorliegende Untersuchung wurde im Wintersemester 2005/2006 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck unter dem Titel „Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt … Mt 22,14 … von der (Un-)Möglichkeit in der Kirche Priester zu werden – in kirchenrechtlicher Sicht“ als Dissertation im Fachbereich Kirchenrecht angenommen. Für die Drucklegung konnten die bis zum Jahr 2011 erschienenen und für den Inhalt relevanten kirchlichen Dokumente sowie die aktuellsten Skrutinienbögen und grundlegende Sekundärliteratur zur Thematik noch berücksichtigt bzw. eingearbeitet werden. „Dank“ gebührt zuallererst dem Priesterseminar Linz und seinen ehemaligen Vorstehern, aus deren nicht gerade vorbildlicher „Verhaltensweise“ die Entstehung dieser Dissertation resultiert. Zu Dank verpflichtet bin ich der Pfarre Wolfsegg am Hausruck für die einjährige äußerst intensive, bereichernde pastorale Erfahrung, ebenso den Benediktinerabteien Kremsmünster, St. Geor-

1

Petrus Damiani, Liber Gomorrhianus, in: ders., Opera omnia in 4 tomos distributa. Notationibus illustrata studio [et] labore Constantini Cajetani, tom. III, Parisiis 1663, S. 449-463, hier S. 462, parr. ders., Liber Gomorrhianus: omosessualità ecclesiastica e riforma della Chiesa, a cura di Edoardo D’Angelo (Il cavaliere del leone, Bd. 2), Alessandria 2001, c. 25.

6

Vorwort

genberg-Fiecht und dem Franziskanerkloster Innsbruck, die mir die Vollendung dieser Arbeit ermöglicht haben, meinem Abt, dem Provinzial der Franziskanerprovinz Austria und seinem Sekretär für die Erteilung der kirchlichen Druckerlaubnis und dem Bischof von Linz für den großzügigen Druckkostenbeitrag. Herzlich danke ich an dieser Stelle dem Assistenten für Zivilrecht der Universität Linz, Dr. Albert Haunschmidt, der mir sein geplantes kanonistisches „Lizentiatsthema“ zur Ausarbeitung gütigerweise überließ. Die endgültige Vollendung ermöglichten wohl mein Mitbruder Dr. P. Bernhard Eckerstorfer OSB und Mag. Andreas Stefan Liebl, die mich – besonders in Krisenzeiten – permanent mit allen erdenklichen Tricks motivierten, diese Arbeit nicht aufzugeben – erfolgreich, wie man sieht! Der Text verdankt seine perfekte Optimierung der überaus kompetenten Linguistin Mag.a Alexandra Doberer, die den Inhalt äußerst kritisch und sorgfältig „zensurierte“, welcher sich nun in einer für alle verständlichen bzw. lesbaren Form präsentiert. Zu ebenso großem Dank verpflichtet bin ich MMag.a Angelika Wehinger für ihr Entgegenkommen und die selbstverständliche Bereitschaft, einige Abschnitte dieses „opus magnum“ für die Publizierung vor allem aus zivilrechtlicher Perspektive besonders gründlich Korrektur zu lesen. Dieses Werk würde in der nun vorliegenden Form nicht existieren ohne Mag.a Marianne Lercher, die meinen grauen Alltag mit viel bunter Farbe ausschmückte und in ein Stück vergessen geglaubte Heimat verwandelt hat. Insbesondere danke ich meinem Professor Dr. Wilhelm Rees sehr herzlich für die mir in den letzten Jahren entgegengebrachte Geduld, seine unkomplizierte, überaus entgegenkommende und sehr menschlich geprägte Wegweisung und Begleitung sowie die unermüdliche selbstlose Hilfsbereitschaft, Unterstützung, Ermutigung und Aufgeschlossenheit in unzähligen Belangen, für die vielen wertvollen Korrekturen im Entstehungs- und Publikationsprozess, für die prompte Annahme dieser wissenschaftlichen Arbeit und die Erstellung des Erstgutachtens. Desgleichen danke ich Univ.-Prof. DDr. P. Nikolaus Schöch OFM, Professor für Kirchenrecht an der Pontificia Università Antonianum (Rom) und stellvertretender „Promotor iustitiae“ an der Apostolischen Signatur, für die Bereitschaft und Mühe das Zweitgutachten auf sich zu nehmen, sein Interesse an der Thematik, für die kleinen Ergänzungen und Korrekturvorschläge, sein Wohlwollen und insbesondere für das ordensübergreifende mitbrüderliche Entgegenkommen ganz herzlich. Schlussendlich danke ich den Herausgebern Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees und Frau Akademische Direktorin i. R. Dr. Anna Egler (Mainz) für die Aufnahme der Arbeit in die Schriftenreihe „Kanonistische Studien und Texte“. Zusätzlich gilt mein Dank dem Verleger Dr. Florian R. Simon (LL.M.) für die Aufnahme der Dissertation in das Verlagsprogramm des Hauses Duncker &

Vorwort

7

Humblot (Berlin) sowie Frau Birgit Müller für die sehr zuvorkommende und überaus gewissenhafte Betreuung während der Drucklegung. Insgesamt aber sollten wir uns – realistisch betrachtet – davor hüten, einen kirchlichen Aufbruch herbeireden zu wollen. Es wäre sicher fatal, die Kirche, die Ordensgemeinschaften, die Priester „krankzujammern“ – aber es ist auch nicht hilfreich, uns in einem sprachlichen Kraftakt über die konkrete Situation hinwegzuturnen. Die Wirklichkeit wird uns sonst umso schmerzlicher einholen. Mancherorts werden wir zugeben müssen, dass wir auf die Frage des Propheten „Wächter, wie lange ist die Nacht?“ (Jes 21,11) momentan keine Antwort wissen.2 Hier werden wir beides brauchen – Realismus und den Blick des Glaubens, der das Neue nicht übersieht, das da und dort und immer wieder neu keimt. Innsbruck, am Fest des Hl. Thomas von Aquin 2011 fr. Walter Weinberger OSB

2

Vgl. Karl Lehmann, Wächter, wie lange dauert die Nacht? Zum Auftrag der Kirche angesichts verletzlicher Ordnungen in Gesellschaft und Staat, Bonn 1997, S. 21.

Inhaltsverzeichnis Gedanken zum Beginn – Einleitung .....................................................................

21

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung .........................................

31

1. Das gegenwärtige Priesterbild ......................................................................... a) In der konziliaren und nachkonziliaren Theologie........................................ aa) In der konziliaren Theologie................................................................... bb) In der nachkonziliaren Theologie...........................................................

49 49 49 57

b) In den Dokumenten des Lehramtes ab dem Konzil ......................................

59

c) Das gegenwärtige Priesterbild im geltenden Recht ......................................

79

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien ...................................................

84

a) Körperliche Voraussetzungen....................................................................... aa) Bezüglich des Geschlechtes ................................................................... (1) Kirchliche Weihen für Frauen? ......................................................... (2) Hermaphroditismus – Transsexualität............................................... bb) Bezüglich der Gesundheit ...................................................................... (1) Zöliakie ............................................................................................. (2) Alkoholismus bzw. Drogen............................................................... (3) HIV/AIDS.........................................................................................

86 86 86 94 105 111 116 122

b) Psychische und intellektuelle Voraussetzungen ........................................... aa) Psychische Voraussetzungen.................................................................. bb) Intellektuelle Voraussetzungen ..............................................................

126 126 141

c) Charakterliche, moralische und glaubensmäßige Voraussetzungen ............. aa) Charakterliche Voraussetzungen ............................................................ bb) Moralische Voraussetzungen ................................................................. cc) Glaubensmäßige Voraussetzungen.........................................................

150 150 156 205

d) Die den Status betreffenden Kriterien .......................................................... aa) Ehelosigkeit............................................................................................ (1) Homosexualität ................................................................................. (2) Sexueller Missbrauch........................................................................ (3) Dispens vom bestehenden Eheband .................................................. bb) Der Neugetaufte und seine Bewährung..................................................

214 214 230 259 315 321

3. Absolute und relative Eignung.........................................................................

324

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit....................................................

335

a) Die „recta Intentio“.......................................................................................

335

b) Die notwendige Freiheit ...............................................................................

340

10

Inhaltsverzeichnis

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung und ihre zuständigen Organe . 1. Die Aufnahme ins Priesterseminar bzw. in den Kreis der Priesteramtskandidaten .......................................................................................................

347 347

a) Das Propädeutikum .....................................................................................

347

b) Die Aufnahme ins Priesterseminar..............................................................

353

c) Die Entlassung aus dem Priesterseminar.....................................................

364

2. Lektorat und Akolythat....................................................................................

376

3. Admissio..........................................................................................................

383

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien .....................................................

388

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“..........................

403

6. Schutz der Intimsphäre ....................................................................................

448

7. Mögliche Probleme bei der Aufgabendelegation an den Rektor......................

462

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit ............................................................. 9. Ein subjektives Recht auf die Weihe? – Rekursrecht gegen die dimissio bzw. die Verweigerung der Hl. Weihe .....................................................................

471 488

10. Recht auf Schadenersatz bei schuldhaft verzögerter Feststellung der Ungeeignetheit ................................................................................................

500

Zusammenfassung..................................................................................................

508

Anhang....................................................................................................................

511

Literaturverzeichnis...............................................................................................

614

1. Quellenschriften...............................................................................................

614

a) Sammlungen................................................................................................

614

b) Dokumente.................................................................................................. aa) Konzilsdokumente................................................................................. bb) Päpste.................................................................................................... cc) Kongregationen und päpstliche Kommissionen .................................... dd) Bischofskonferenzen............................................................................. ee) Staatliche Gesetze (Österreich) ............................................................. 2. Literatur ...........................................................................................................

617 617 618 627 642 649 649

a) Bücher .........................................................................................................

649

b) Artikel .........................................................................................................

675

7

Canonesverzeichnis.......................................................................................................

745

CIC/1917 .............................................................................................................

745

CIC/1983 .............................................................................................................

746

CCEO ..................................................................................................................

751

Personenverzeichnis .....................................................................................................

752

Sachwortverzeichnis.....................................................................................................

772

Abkürzungsverzeichnis 1 Kön 1 Kor 1 Petr 1 Sam 1 Tim / 1. T. 2 Kor 2 Petr 2 Tim AADC AAp AAS ABGB abgedr. ABl. ABl. ÖBK Abs. ACan ACBC ACLRI ADHD AfkKR

Erstes Buch der Könige Erster Korintherbrief Erster Petrusbrief Erstes Buch Samuel Erster Brief an Timotheus Zweiter Korintherbrief Zweiter Petrusbrief Zweiter Brief an Timotheus Anuario Argentino de Derecho Canónico, Buenos Aires 1994 ff. Adhortatio Apostolica Acta Apostolicae Sedis, Rom 1909 ff. Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch abgedruckt Amtsblatt Amtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz, Wien 1984 ff. Absatz, Absätze L’année canonique, Paris 1952 ff. Australian Catholic Bishops’ Conference Australian Conference of Leaders of Religious Institutes Attention Deficit Hyperactivity Disorder Archiv für katholisches Kirchenrecht, Innsbruck 1856-1861, Mainz 1862-1998, Paderborn 1999 ff. AIC Adnotationes in Ius Canonicum, hrsg. v. Elmar Güthoff / KarlHeinz Selge, Frankfurt am Main 1995 ff. AIDS Acquired Immune Deficiency Syndrome Alloc. Allocutio Am Buch Amos Andrés Gutiérrez, Leges Leges Ecclesiae post Codicem iuris canonici editae, ed. Dominicus Andrés Gutiérrez, Vol. VII-IX, Rom 1994-2001. Anm. Anmerkung(en) Ant Antonianum, Rom 1926 ff. AnzSS Anzeiger für die Seelsorge, Freiburg im Breisgau 1982 ff. APA American Psychological Association Apg Apostelgeschichte ApK Apostolische Konstitution Apoll Apollinaris. Commenatrius iuris canonici, Rom 1928 ff. ARPS Archiv für Religionspsychologie, Berlin 1914 ff. art. / Art. articulus / Artikel

12 ASS Aufl. Bd. / Bde. bearb. bes. bez. BG BGBl. BGH BHTh BverfGE BzMK BZThS bzw. c. / C. ca. can. / Can. cann. / Cann. Cap. CBCEW CBCS Cc./cc. CCCB CCEE CCEO C Cler C CultSacr C DocFid CEI C Ep CIC/1917 CIC/1983 CIC-Fontes C InstVitCons CivCatt CLSA Cod. iur. can. Com Conc conc. / Conc. CRM

Abkürzungsverzeichnis Acta Sanctae Sedis, Rom 1865-1908. Auflage(n) Band / Bände bearbeitet besonders bezüglich Bundesgesetz Bundesgesetzblatt Bundesgerichtshof Beiträge zur historischen Theologie, Tübingen 1929 ff. Bundesverfassungsgesetz Beihefte zum Münsterischen Kommentar, Essen 1986 ff. Bonner Zeitschrift für Theologie und Seelsorge, Düsseldorf 1924-1931. beziehungsweise Canon (CIC/1983) circa Canon (CIC/1917) Canones (CIC/1917) Capitulum Catholic Bishops Conference of England and Wales Catholic Bishops Conference of Scotland Canones (CIC/1983) Canadian Conference of Catholic Bishops Consilium Conferentiarum Episcoporum Europae Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium Congregatio pro Clericis Congregatio pro Culto Divino et de Disciplina Sacramentorum Congregatio pro Doctrina Fidei Conferenza Episcopale Italiana Congregatio pro Episcopis Codex Iuris Canonici 1917 Codex Iuris Canonici 1983 Codicis Iuris Canonici Fontes, hrsg. v. Petrus Gasparri / Josephus Serédi, Vol. I (1926), II (1928), III (1925), V, Rom 1930. Congregatio pro Institutis Vitae Consecratae et Societatibus Vitae Apostolicae La Civiltà Cattolica, Roma 1850 ff. Canon Law Society of America Codex Iuris Canonici Communicationes, Vatikan 1969 ff. Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie, EinsiedelnMainz 1965 ff. Concilia / Concilium Commentarium pro Religiosis et Missionariis, Rom 1920 ff.

Abkürzungsverzeichnis DBK D.C. DDB Decl. Decr. ders. DH

d.h. d.i. Diak Didasc. dies. DirE Diss. DissK DM Doc. DPM Dr. DS

DSM DT

dt. dt.-lat. ebd. / Ebd. ed. / Ed. edd. eds. EE e.g. EGV EICan EKD Enc. / Enz.

13

Deutsche Bischofskonferenz District of Columbia Die Deutschen Bischöfe Declaratio Decretum derselbe Heinrich Denzinger / Peter Hünermann (Hrsg.), Enchiridion symbolorum et definitionum, quae de rebus fidei et morum a conciliis oecumenicis et summis pontificibus emanarunt – Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Freiburg im Breisgau-Basel-Rom-Wien 422009. das heißt das ist Diakonia. Internationale Zeitschrift für die Praxis der Kirche, Mainz-Wien 1970 ff. Didascalia dieselbe(n) Il Diritto Ecclesiastico, Pisa-Roma 1890 ff. Dissertation Dissertationen: Kanonistische Reihe, hrsg. v. Winfried Aymans / Karl-Theodor Geringer / Heribert Schmitz, St. Ottilien 1988 ff. Deutsche Mark Documentum, Dokument De processibus matrimonialibus, Frankfurt am Main 1994 ff. Doktor(in) Heinrich Denzinger / Adolf Schönmetzer (Hrsg.), Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 361976. Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen Deutsche Tagespost. Unabhängige katholische Zeitung für Deutschland, begründet v. Johann W. Naumann, Würzburg 1947 ff., ab 3. 4. 1999: Die Tagespost. Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. deutsch(e, en, er, es) deutsch-lateinisch(e, en, er, es) ebenda editor / Editor(in) editores (ital.) editors (engl.) Estudios Eclesiásticos, Madrid 1922-1936, 1942 ff. exempli gratia Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft Ephemerides Iuris Canonici, Rom 1945 ff. Evangelische Kirche in Deutschland Encyclica / Enzyklika

14 EnchCler

engl. ep. / Ep. EpA Eph EphLit etc. EU EV Ex Exhort. Ez f. FAZ FC ff. FI Fn FoKTh fr. franz. FS FThSt FVRR Gal Gen GG GuL Hb. / Hebr HdbKathKR1 HdbKathKR2 HIV HJ HK Hl. HlD hrsg.

Abkürzungsverzeichnis Enchiridion clericorum, Documenta Ecclesiae futuris Sacerdotibus formandis, ed. Sacra Congregatio pro Institutione Catholica, Città del Vaticano 21975. englisch(e, en, er, es) epistula / Epistola Epistola Apostolica Epheserbrief Ephemerides Liturgicae, Rom 1887 ff. et cetera Europäische Union Enchiridion Vaticanum, documenti ufficiali della Santa Sede, Bde. I-XXIII, Bologna 1976-2008. Buch Exodus Exhortatio Buch Ezechiel folgende (Seite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 1949 ff. Folia Canonica, Budapest 1998 ff. folgende (Seiten) Fidelium Iura, Navarra 1991 ff. Fußnote(n) Forum Katholische Theologie, Aschaffenburg 1985 ff. Frater französisch(e, en, er, es) Festschrift Freiburger Theologische Studien, Freiburg im Breisgau 1910 ff. Freiburger Veröffentlichungen zum Religionsrecht, Freiburg / Schweiz 1998 ff. Galaterbrief Buch Genesis Grundgesetz Geist und Leben. Zeitschrift für Askese un Mystik, Würzburg 1947 ff. Hebräerbrief Handbuch des katholischen Kirchenrechts, hrsg. v. Joseph Listl / Hubert Müller / Heribert Schmitz, 1. Aufl., Regensburg 1983. Handbuch des katholischen Kirchenrechts, hrsg. v. Joseph Listl / Heribert Schmitz, 2. Aufl., Regensburg 1999. Human Immunodeficiency Virus Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft, Köln 1880 ff., München 1950 ff. Herder-Korrespondenz, Freiburg im Breisgau 1946 ff. Heilig(e, en, er, es) Heiliger Dienst, Salzburg 1947 ff. herausgegeben

Abkürzungsverzeichnis Hrsg. HThR ICD-10 i.e. IkaZ Instr. i. R. ISd ital. IThQ ITS IusC IusE iVm / i.V.m. Jer Jes Jg. JGS Jh. Joh Jon Jurist Kan. Diss. Kann. Kap. Kard. KiW KKK KlBl Konst. KST lat. lat.-dt. LC LDBl. LebZeug Leonis XIII. Acta Lev LGBl. Litt. LittA LJ

15

Herausgeber(in) / mehrere Herausgeber(innen) The Harvard theological review, Cambridge/Mass. 1906 ff. Internationale Klassifikation psychischer Störungen id est Internationale katholische Zeitschrift Communio, Frankfurt am Main 1972 ff. Instructio in Ruhe / im Ruhestand im Sinne des italienisch(e, en, es, er) The Irish Theological Quarterly, Dublin 1906-1922, 1951 ff. Indian Theological Studies, Bangalore 1977 ff. Ius Canonicum, Pamplona 1961 ff. Ius Ecclesiasticum, Rom 1989 ff. in Verbindung mit Buch Jeremia Buch Jesaja Jahrgang / Jahrgänge Juristische Gesetzessammlung Jahrhundert(e, en, s) Evangelium nach Johannes Buch Jona The Jurist, Washington/D.C. 1941 ff. Kanonistische Dissertation(en) Kanon(es) Kapitel Kardinal Die Kirche in der Welt, Münster 1948 ff. Ecclesia Catholica, Catechismo della Chiesa Cattolica – Katechismus der Katholischen Kirche, München 2005. Klerusblatt, München 1925 ff. Konstitution Kanonistische Studien und Texte, Bonn (Amsterdam) 1928 ff. lateinisch(e, en, er, es) lateinisch-deutsch(e, en, er, es) Litterae circularis Linzer Diözesanblatt, Linz 1855 ff. Lebendiges Zeugnis, Paderborn 1952 ff. Leonis XIII. Pontificis Maximi Acta, 23 Bde., Romae 18811905 (unveränderter Nachdruck, Graz 1971) Buch Leviticus Landesgesetzblatt Littera Litterae Apostolicae Liturgisches Jahrbuch, Münster 1951 ff.

16 Lk LKStKR

LL.M. LS LThK1 LThK2 LThK3 Mag. / Mag.a Mansi ME MGH

Mgr. Migne, PG Migne, PL min. prov. Mio. Mk MK CIC MP MQ Mrd. Mt MThS.K MThZ n. / nn. NCCB Ndoc NKD Nr. / N. NRTh NT NTS ÖAKR öarr

Abkürzungsverzeichnis Evangelium nach Lukas Lexikon für Kirchen und Staatskirchenrecht hrsg. v. Axel Freiherr von Campenhausen / Ilona Riedel-Spangenberger / Reinhold Sebott, 3 Bde., Paderborn-München-Wien-Zürich 2000-2004. Legum Magister (lat.), Master of Laws (engl.) Lebendige Seelsorge, Freiburg im Breisgau 1950 ff. Lexikon für Theologie und Kirche, 1. Aufl., hrsg. v. Michael Buchberger, 10 Bde., Freiburg im Breisgau 21930-1938. Lexikon für Theologie und Kirche, 2. Aufl., hrsg. v. Josef Höfer / Karl Rahner, 10 Bde., Freiburg im Breisgau 1957-1967. Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., hrsg. v. Walter Kasper u.a., 11 Bde., Freiburg im Breisgau u.a. 1993-2001. Magister / Magistra Johannes Dominicus Mansi, Sacrorum Conciliorum nova et amplissima collectio, Florenz-Venedig 1757-98, Paris 1899-1927. Monitor Ecclesiasticus, Rom 1876 ff. Monumenta Germania Historica inde ab a. C. 500 usque ad a. 1500, Indices v. Oswald Holder-Egger / Karl Zeumer, Hannover-Berlin 1826 ff. Monsignore Patrologia Graeca, hrsg. v. Jacques Paul Migne, Paris 1857 ff. Patrologia Latina, hrsg. v. Jacques Paul Migne, Paris 1844 ff. minister provincialis – Provinzialminister Million(en) Evangelium nach Markus Münsterischer Kommentar zum Codex Iuris Canonici, hrsg. v. Klaus Lüdicke, Loseblattsammlung, Essen 1985 ff. Motu Proprio Ministeria Quaedam Milliarde(n) Evangelium nach Matthäus Münchener Theologische Studien, Kanonistische Abteilung, München 1950 ff. Münchener Theologische Zeitschrift, München 1950 ff. numeri / numero National Conference of Catholic Bishops Nota doctrinalis Nachkonziliare Dokumentation 1-58, Trier 1967-1977. Nummer(n) Nouvelle Revue Théologique, Tournai-Löwen-Paris 1869 ff. Novum Testamentum, Leiden 1956 ff. New Testament Studies, Cambridge-Washington 1954 ff. Österreichisches Archiv für Katholisches Kirchenrecht, Wien 1950 ff. Österreichisches Archiv für Recht & Religion, Wien 1999 ff.

Abkürzungsverzeichnis ÖBK Ochoa, Leges OFM / O.F.M. OK O.M.I. ON o. O. Oö. SHG OR OSB / O.S.B. ÖStGB P. parr. PastBon PCI PDV

Phil Pii X Acta Pkt. PoenAp PontAcVit PontCom Bibl PontCom JustPax PontConsComm PontConsCorUnum PontConsCult PontConsPastMigr PontConsUnitChrist PontSecrNonCred PostEpA PostExA PRCan PRMCL Prot. N. Ps PTh q.

17

Österreichische Bischofskonferenz Leges Ecclesiae post Codicem iuris canonici editae, coll. dig. notisque orn. Xaverius Ochoa, Vol. I-VI, Romae 1966-1987. Ordo Fratrum Minorum Ordens-Korrespondenz, Bonn 1960 ff. Congregatio Missionariorum Oblatorum Beatae Mariae Virginis Immaculatae Ordensnachrichten, Wien 1962 ff. ohne Ortsangabe Oberösterreichisches Sozialhilfegesetz L’Osservatore Romano, Città del Vaticano 1849 ff. Ordo Sancti Benedicti Österreichisches Strafgesetzbuch Pater parallel Johannes Paul II., ApK „Pastor bonus“ v. 28. 6. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 841-923. Pontificum Consilium de Legum Textibus Interpretandis Johannes Paul II., PostAAp „Pastores dabo vobis“ über die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart v. 25. 3. 1992, in: AAS 84 (1992), S. 657-804. Philipperbrief Pii X. Pontificis Maximi Acta, 5 Bde., Romae 1905-1914 (unveränderter Nachruck, Graz 1971) Punkt(e) Poenitentia Apostolica Pontifica Academia pro Vita Pontificia Commissio de re biblica Pontificium Commissio Justitia et Pax Pontificium Consilium de Communicationibus Socialibus Pontificium Consilium Cor Unum Pontificium Consilium de Cultura Pontificia Commissio de Spirituali Migratorum atque Itinerantium Cura Pontificium Consilium ad Unitatem Christianorum Fovendam Pontificium Consilium de Non-Credentibus Postsynodalia Epistola Apostolica Postsynodalia Exhortatio Apostolica Periodica de re canonica, Rom 1991 ff. Periodica de re morali canonica liturgica, Rom 1927-1990. Protokoll Nummer Buch der Psalmen Pastoraltheologie. Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft, Göttingen 1966-1969. quaestio(nes)

18 QD QDE RAC Rdnr. REDC Rescr. Resp. RFIS

RfR RGG3 RGG4

RHPhR Ri Röm RQ RSPhTh RTLu s. S. SACBC SacrM

SBK ScC SC CathEduc SC Conc SC Cons SC GentEv SC InstCath SC Off SC Rel SC Rit SC Sacr

Abkürzungsverzeichnis Quaestiones disputatae, hrsg. v. Karl Rahner / Heinrich Schlier, Freiburg im Breisgau 1958 ff. Quaderni di Diritto Ecclesiale, Milano 1988 ff. Reallexikon für Antike und Christentum, hrsg. v. Ernst Dassmann, Stuttgart 1950 ff. Randnummer(n) Revista Española de Derecho Canónico, Salamanca 1946 ff. Rescriptum Responsio, Responsa, Responsum SC InstCath, Grundordnung für die Ausbildung der Priester „Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“ v. 6. 1. 1970, in: AAS 62 (1970), S. 321-384; dt. in: NKD, Nr. 25, Trier 1974, Neuauflage v. 19. 3. 1985, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5110, Sp. 9069-9109. Review for Religious, St. Louis / Missouri 1942 ff. Die Religion in Geschichte und Gegenwart, hrsg. v. Kurt Galling, 3. Aufl., Tübingen 1956-1965. Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. v. Hans Dieter Betz / Don S. Browning / Bernd Janowski / Eberhard Jüngel, 4. Aufl., Bde. 1-8, Tübingen 1998-2007. Revue d’histoire et de philosophie religieuses, Strasbourg 1921 ff. Buch der Richter Römerbrief Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und für Kirchengeschichte, Freiburg im Breisgau 1887 ff. Revue des sciences philosophiques et théologiques, Paris 1907 ff. Rivista Teologica di Lugano, Lugano 1996 ff. siehe Seite(n) South African Catholic Bishops Conference Sacramentum Mundi. Theologisches Lexikon für die Praxis, hrsg. v. Karl Rahner / Adolf Darlap, 4 Bde., Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 1967-1969. Schweizer Bischofskonferenz Scuola Cattolica. Rivista di scienze religiose, Milano 1873 ff. Sacra Congregatio pro Catholica Educatione Sacra Congregatio Concilii Sacra Congregatio Consistorialis Sacra Congregatio per l’Evangelizzazione Gentium Sacra Congregatio pro Institutione Catholica Sacra Congregatio S. Officii Sacra Congregatio de Religiosis / Sacra Congregatio pro Religiosis et Institutis Saecularibus Sacra Congregatio Rituum Sacra Congregatio de Disciplina Sacramentorum

Abkürzungsverzeichnis SC SemStudUniv SC Stud SecrStat Sekr. DBK Sekr. ÖBK Sekr. SBK SignAp SJ SKZ SMS SNCCB s.o. sog. Sp. SSSTh St. StCan StdZ StGB StPO theol. / Theol. ThG ThGl ThPQ ThQ Tit tom. TRE TS TSG TT TThZ TV u. u.a. UN Univ.-Prof. UNO USA USCCB usw. u.U.

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Sacra Congregatio de Seminariis et Studiorum Universitatibus Sacra Congregatio de Studiorum Staatssekretariat Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz Sekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz Sekretariat der Schweizer Bischofskonferenz Signatura Apostolica Societas Jesu Schweizer Kirchenzeitung, Luzern 1832 ff. Short Message Service Secretary of the National Catholic Conference of Bishops siehe oben sogenannt(e, en, er, es) Spalte(n) Studien zur systematischen und spirituellen Theologie, Würzburg 1990 ff. Sankt Studia canonica, Ottawa 1967 ff. Stimmen der Zeit, Freiburg im Breisgau 1871 ff. Strafgesetzbuch Strafprozessordnung theologisch(e, en, er, es) / Theologie Theologie der Gegenwart, Bergenenkheim-Kevelaer 1960 ff. Theologie und Glaube, Paderborn 1909 ff. Theologisch-praktische Quartalschrift, Linz / Donau 1848 ff. Theologische Quartalschrift, Tübingen 1819 ff., Stuttgart 1946 ff., München 1969 ff. Titusbrief tomus Theologische Realenzyklopädie, hrsg. v. Gerhard Krause / Gerhard Müller, Berlin-New York 1976 ff. Theological Studies, Woodstock-Baltimore 1940 ff. Transsexuellen-Gesetz (Deutschland) Tiroler Tageszeitung, Innsbruck 1945 ff. Trierer Theologische Zeitschrift, Trier 1888 ff. Television und und andere, unter anderem United Nations Universitätsprofessor(in) United Nations Organization United States of America United States Conference of Catholic Bishops und so weiter unter Umständen

20 v. v.a. VApSt VatII AA VatII AG VatII CD VatII DV VatII GE VatII GS VatII IM VatII LG VatII OT VatII PC VatII PO VatII SC VatII UR vgl. / Vgl. Vol. WHO WUNT Z. z.B. zit. / Zit. ZKG ZKTh Zl. ZPO ZSRG.R ZSRG.K ZThK

Abkürzungsverzeichnis vom/n, vor vor allem Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, hrsg. v. Sekr. der DBK, Bonn 1975 ff. Vaticanum II, Decr. „Apostolicam actuositatem“, in: AAS 58 (1966), S. 837-964. Vaticanum II, Decr. „Ad gentes“, in: AAS 58 (1966), S. 947-990. Vaticanum II, Decr. „Christus Dominus“, in: AAS 58 (1966), S. 673-696. Vaticanum II, Dogmatische Konst. „Dei Verbum“, in: AAS 58 (1966), S. 817-836. Vaticanum II, Decl. „Gravissimum educationis“, in: AAS 58 (1966), S. 728-739. Vaticanum II, Pastorale Konst. „Gaudium et spes“, in: AAS 58 (1966), S. 1025-1115. Vaticanum II, Decr. „Inter mirifica“, in: AAS 56 (1964), S. 145-177. Vaticanum II, Dogmatische Konst. „Lumen gentium“, in: AAS 57 (1965), S. 5-75. Vaticanum II, Decr. „Optatam totius“, in: AAS 58 (1966), S. 713-727. Vaticanum II, Decr. „Perfectae caritatis“, in: AAS 58 (1966), S. 702-712. Vaticanum II, Decr. „Presbyterorum ordinis“, in: AAS 58 (1966), S. 991-1024 Vaticanum II, Konst. „Sacrosanctum Concilium“, in: AAS 56 (1964), S. 83-138. Vaticanum II, Decr. „Unitatis redintegratio“, in: AAS 57 (1965), S. 90-107. vergleiche Volumen (Volumina) World Health Organization Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, Tübingen 1950 ff. Zeile(n) / Ziffer(n) zum Beispiel zitiert / Zitat(e) Zeitschrift für Kirchengeschichte, Stuttgart 1876 ff. Zeitschrift für Katholische Theologie, (Innsbruck) Wien 1877 ff. Zahl(en) Zivilprozessordnung Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung, Weimar 1880 ff. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung, Weimar 1911 ff. Zeitschrift für Theologie und Kirche, Tübingen 1891 ff.

„Jesus hingegen fragt nach der Liebe: ,Kannst du lieben?‘. Und da Jesus weiß, was er macht, heißt das, dass diese Frage die wichtigste, die entscheidende Frage für den Menschen ist. Von ihr hängt nicht nur das Schicksal des Menschen, sondern auch das der Kirche ab. Bei ihr geht es um die Organisation und das Leben der Kirche.“3 Carlo M. Martini

Gedanken zum Beginn – Einleitung „Die Sonntagsgottesdienste sind schwach besucht, die Kneipen und Vergnügungslokale dagegen überfüllt. Anstatt des Gottesdienstes treiben die Leute so etwas wie Teufelskult. Die religiösen Kenntnisse des Volkes sind äußerst dürftig. Häufig werden völlig ungeeignete und unwürdige Männer zu Priestern geweiht, so dass es nicht verwunderlich ist, wenn solchen Priestern größere Verachtung zuteil wird […], dass die Herren das klerikale Gewand verschmähen, übertriebene Körperpflege betreiben, undiszipliniertes Benehmen an den Tag legen und sich im übrigen mit gutem Essen 4 und Trinken ein schönes Leben machen.“

… ein Artikel aus einer aktuellen Tageszeitungen? – Möglich, aber: Nein! – Ein Reformgutachten aus der Zeit des Konzils von Vienne (1311) von Bischof La Maire von Angers. … und 500 Jahre später? „Der Klerus ist im allgemeinen weder gelehrt noch sittsam, und er ist zu zahlreich. Der Ordensklerus ist weder gebildet noch hat er sinnvolle Beschäftigungen. Die frati bilden weder sich noch die anderen. Aus den untersten gesellschaftlichen Schichten und unter den Unfähigsten und Faulsten rekurriert, bringen sie ins Kloster weder die Disposition mit, selbst gut zu sein, noch diejenige, um anderen nützlich zu sein. […] Einige Priester sind in den Seminaren ein wenig unterrichtet worden. Die Mehrheit ist da und dort – nur um die Prüfungen zu bestehen – noch schlechter ausgebildet worden. Sie streben die heiligen Weihen nur an, um einen Lebensunterhalt zu haben, und so setzen sie den erhabenen Dienst herab. Derweil wird das echte religiöse Gefühl [den Menschen] nicht eingeträufelt: Die Feste und Riten werden mit Gewinnabsicht vermehrt, die Verehrung des Glaubens und die Übung der evangelischen Tugenden werden von den Priestern und deshalb noch mehr von den Laien vernachlässigt.“5

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Carlo M. Martini, Es ist der Herr. Christus begegnen, Freiburg-Wien u.a. 1988, S. 63. Georg Denzler, Priesterehe und Priesterzölibat in historischer Sicht, in: Franz Henrich (Hrsg.), Existenzprobleme des Priesters (Münchener Akademieschriften, Bd. 50), München 1969, S. 13-52, hier S. 40. 5 Charakterisierung des Zustandes der katholische Kirche Italiens im Jahre 1847 durch Ministerpräsident Baron Bettino Ricasoli. Siehe Marco Tabarrini / Aurelio Gotti (edd.), 4

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Welcher Unterschied zu heute? „Beinahe keiner!“ – würde die Mehrheit behaupten. Trotz allem bleibt die Tatsache und stellt sich die Frage, „ob Gott die Priester nicht mehr braucht oder nicht mehr will, denn sonst würde er ja mehr und gute berufen.“6 Die Ernte ist groß – wollen wir Priester? Wer heute Priester werden will, muss damit rechnen, dass er auf Unveständnis bisweilen auf Gespött, „ätzende Kritik“ oder offene Ablehnung stößt,7 denn das öffentliche und mancherorts bereits das kircheninterne Klima sind dem Priesterberuf abträglich.8 Schwächen und Versagen von Priestern werden öffentlich ausgebreitet, manche fühlen sich überlastet und ausgebrannt,9 betrachten ihre Lebensform als „Auslaufmodell“,10 das Priestertum als einen Posten für „Looser“,11 fühlen sich vom eigenen Umfeld alleingelassen12 …

Lettere e documenti del Barone Bettino Ricasoli, Bd. 1, Firenze 1886, S. 130, zit. in: Martin Grichting, Das Verfügungsrecht über das Kirchenvermögen auf den Ebenen von Diözese und Pfarrei (MThSt.K, Bd. 62), St. Ottilien 2007, S. 214 f. 6 Stefan Kiechle, Zuversicht im Niedergang? Priesterliches Leben in winterlicher Zeit, in: HK 63,11 (2009), S. 551-556, hier S. 552. 7 Vgl. Franz-Josef Bode, Dienst, der nach Leben schmeckt. Warum jemand heute noch so verrückt sein kann, Priester zu werden, in: AnzSS 119,6 (2010), S. 5-8, bes. S. 5. 8 „Für viele begabte junge Männer ist der Priesterberuf unattraktiv, und nur ständig gegen den Strom schwimmen zu müssen, überfordert die meisten.“ Siehe ebd.; dazu auch Stefan Federbusch, Priester sein – Kunst-Handwerker Gottes. Perspektiven einer zeitgemäßen Eschatologie, in: AnzSS 112,6 (2003), S. 29-33, hier bes. S. 30; Eva Maria Faber, Priesterausbildung im heutigen Kontext, in: GuL 74 (2001), S. 120-130. 9 Klaus Berger verweist ebenso auf die Ursache, dass ein Priesterbild abhanden gekommen ist, „das noch anziehend sein könnte, denn bis auf das Sprechen der Konsekrationsworte und die Absolution in der Beichte se fast alles auf Laiengremien übergegangen. Das Ausgebranntsein wäre nicht entfernt so schlimm, wenn man wüsste, wozu man da ist.“ Siehe Klaus Berger, Zölibat. Eine theologische Begründung, Leipzig 2009, S. 77. 10 In einem Statement zum Jahr der Priesterberufungen 2005 verweist der schweizer Weihbischof Martin Gächter darauf, dass der Priester kein „Auslaufmodell“ sei. Priester werden aufgrund aktueller Problematiken heute zwar vielfach in Frage gestellt v.a. durch die modere Wertschätzung der Autonomie, sie brauchen kein Mitleid, jedoch gerechte Beurteilung und fairen Umgang. Priester werden nicht von Menschen „gemacht“, sondern von Gott berufen und gesandt. Vgl. Martin Gächter, Statement zum Jahr der Priesterberufungen 2005, v. 12. 1. 2005, in: http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs/pdf/ Gaechter_050112.pdf (12.2.2011); ebenso George Augustin, Zum Rufen berufen, in: ders. (Hrsg.), Priester sein in Christus, Paderborn 2010, S. 171-180, bes. S. 175 u. 177. 11 Vgl. Kiechle, Zuversicht im Niedergang?, S. 553.

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Die Zukunft der Priesterberufungen wird ebenso davon abhängen, wie sehr unsere Pfarrgemeinden den Priester erfahren lassen, dass er in seiner Berufung und in seiner Lebensgestalt auch gewollt und geschätzt ist.13 Manche erleben es als äußerst schmerzlich, dass geeignet scheinende Personen aufgrund der Zulassungsbedingungen nicht geweiht werden können oder ihren Dienst nicht mehr ausüben dürfen. Andererseits werden viele Gemeinden aufgrund des Priestermangels mit lebensfremden und psychisch labilen (Ordens-)Priestern, die selbst nicht wissen, wieso sie auf mangelnde Akzeptanz stoßen, zwangsbeglückt,14 die von konservativen Bischöfen trotzdem geweiht werden, nachdem sie von anderen Bischofskollegen wegen mangelnder Eignung abgewiesen wurden.15 12 „… Ganz abgesehen davon, dass sich viele Priester allein gelassen, hilflos und überfordert erleben mit der konkreten Gestaltung ihres verantwortlichen Dienstes im Zusammen, in Ergänzung und im Neben-, ja bisweilen Gegeneinander der verantwortlichen Mitarbeit von Laien im pastoralen Dienst und den damit verbundenen Identitätsfragen oder -infragestellungen.“ Siehe Clemens Stroppel, Wider die Ausdünnung und Zerrissenheit. Die Aufgabe des Priesters heute aus der Perspektive der Ausbildung, in: George Augustin / Johannes Kreidler (Hrsg.), Den Himmel offen halten. Priester sein heute, Freiburg-Basel-Wien 2003, S. 19-41, hier S. 23; dazu Augustin, Zum Rufen berufen, S. 173. 13 Vgl. Kiechle, Zuversicht im Niedergang?, S. 552 f. Der Paderborner Regens Peter Klasvogt zeichnet ein realistisches Bild der gegenwärtigen Situation: „Es fehlt in unseren Gemeinden eine Ermutigungsstruktur. Oft erfahre ich in Gesprächen mit Priesterkandidaten, dass der größere Widerstand gegen ihre Entscheidung aus dem familiären und gemeindlichen Umfeld kommt, während Kirchendistanzierte eher Respekt oder sogar Hochachtung gegenüber einem solchen Schritt erkennen lassen.“ Siehe Peter Klasvogt, „Sich als Priester nicht verstecken“. Ein Gespräch mit dem Paderborner Regens Peter Klasvogt, in: HK 58,12 (2004), S. 610-614, hier S. 611. Dies bestätigt ebenso Kardinal Walter Kasper! Vgl. Walter Kasper, Diener der Freude. Priesterliche Existenz – priesterlicher Dienst, Freiburg im Breisgau 2007, S. 10. Der verstorbene Innsbrucker Dogmatiker Lothar Lies SJ präzisiert aufgrund eigener Beobachtungen: „Die priesterlosen Gemeinden und deren sonntägliche Wortgottesdienste zeigen, dass der Priester als Priester eigentlich nicht gebraucht ist. Gebraucht wird eine Predigtkompetenz, eine Gemeindekompetenz, eine Sozialkompetenz etc.“ Siehe Lothar Lies, Eucharistie und Priester, in: Priesterseminar Innsbruck „Der Auftrag“ Heft 92 (2003/2004), S. 14 f., hier S. 14; dazu Peter Klasvogt, Aus Leidenschaft für Gott. Unsere Welt braucht Priester, in: AnzSS 114,5 (2005), S. 5-8; dazu auch Rainer Bucher / Bernhard Körner, Priestertum und Anerkennung, in: Diak 34 (2003), S. 205-208; Rainer Bucher, Priester des Volkes Gottes. Gefährdungen – Grundlagen – Perspektiven, Würzburg 2010, S. 121-129. 14 Vgl. Paul M. Zulehner / Fritz Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinden willen. Plädoyer zur Entlastung von Priestern. Weitere Folgerungen aus der Studie PRIESTER 2000©, Ostfildern 2002, S. 144. 15 Meist handelt es sich um Kandidaten mit einem spürbaren Mangel an psychischer wie physischer Belastbarkeit, mit mangelndem Selbstwertgefühl, mit Beziehungs- und Bindungsängsten oftmals resultierend aus einer ausgeprägten Mutterbindung, wie Karl

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Einleitung „Sehr prekär und geradezu fatal wird es allerdings dann, wenn psychisch und spirituell gestörte und verklemmte Typen von Priesteramtskandidaten diese Messlatte in einem Klerikalseminar reißen, dort ,aussortiert‘, aber in einer anderen Diözese ohne weiteres aufgenommen und geweiht werden.“16

Meist endeten derartige „Schicksale“ als psychisch und physisch gewalttätige Kleriker, durch die oftmals großes Unrecht, insbesondere im Beichtstuhl geschah und aufgrund dessen unzählige Gläubige der Kirche entfremdeten bzw. diese fluchtartig verließen.17 „Es fehlt also inzwischen nicht allein an der Quantität, sondern noch viel mehr an der Qualität der derzeitigen Priesteramtskandidaten.“18

Die derzeitige Lage könnte man als katastrophal bezeichnen, betrachtet man den dramatischen Rückgang der Zahl der Priesteramtskandidaten und der jährlich in Österreich geweihten Neupriester. Sie ist aber nicht aussichtslos, trotz der tristen Versorgungslage der Gemeinden mit geeigneten Priestern.19 Es ist nicht sinnvoll, ständig von einem angeblich katastrophalen Priestermangel zu reden, um Postulate vorzubringen, die die Kirche generell ausschließt oder erst überlegen muss. Realistisch ist zu bemerken, dass auch der Gläubigen- oder Gemeindemangel proportional immer größer wird20 und aus erschöpften oder verunsicherten (Pfarr-)Gemeinden kaum Priesterberufungen zu erwarten sind.21

Hillenbrand und Heinz Geist – in der Priesterausbildung erfahrene Würzburger Seelsorger – feststellen. Vgl. Walter Axtmann, Priesternachwuchs: seltsame Typen, in: Kirche Intern. Forum für eine offene Kirche, für Gesellschaft, Politik und Kultur 11,6 (1997), S. 10; dazu auch Barbara Körber-Hübschmann, Priestermütter. Expertinnen in Kirche und Theologie (Bamberger theologische Studien, Bd. 5), Frankfurt am Main-Wien u.a. 1997; Karl Guido Rey, Das Mutterbild des Priesters. Zur Psychologie des Priesterberufes, Zürich-Einsiedeln-Köln 1969, bes. S. 109-112. 16 Karl Schlemmer, „Wir brauchen keine Frömmler, wir brauchen Priester!“ Anmerkungen zur Zukunft der Priesterberufungen, in: AnzSS 117,6 (2008), S. 32-35, bes. S. 34. Als „Messlatte“ für die wesentlichen Grundvoraussetzungen zum Priestertum wertet der Abt der Benediktinerabtei Disentis (Schweiz) Daniel Schönbächler drei Kriterien: Emotions-, Beziehungs- und Leistungsfähigkeit. 17 Vgl. ebd., S. 32 f. 18 Ebd., S. 34. 19 Vgl. Ulrich Ruh, Prekäre Perspektiven, in: HK 50 (1996), S. 251-254. 20 Inzwischen ist bereits in Relation zum „Priestermangel“ ein weit umfangreicherer „Gläubigenmangel“ zu verzeichnen. „Denn angesichts des massiven Rückgangs des Kirchenbesuchs erweist sich auch der Priestermangel als relativ.“ Siehe Kurt Koch, Kirche an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wegweisungen in die Zunkunft, in: Aladár Gajáry (Hrsg.), Die Zeichen der Zeit erkennen. Theologische Zeitsignaturen am Beginn des 21. Jahrhunderts (Schriftenreihe der Theologischen Hochschule Chur, Bd. 4), Fribourg/Schweiz 2004, S. 59-86, hier S. 77; vgl. dazu Stephan C. Kessler, Das Priesterli-

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Nun stellt sich die Frage nach den Ursachen. Liegt es an der Orientierungslosigkeit aufgrund der Wohlstandgesellschaft und des übermäßigen Konsums,22 an unserer übertechnisierten Gesellschaft, die das Gegenteil von „Verzicht“ propagiert, an der „antiquierten“ Kirchenstruktur und hierarchischen Doktrinierung trotz des „Aggiornamento“ des II. Vatikanischen Konzils oder an der extremen Oberflächlichkeit, Freizügigkeit und Liberalität in den diözesanen Priesterseminaren, in welchen ein überaus „laxer“ Lebensstil mit seichter „Wellness“-Spiritualität,23 ungehinderten Kontakt zu Frauen und Verunsicherung durch studierenden Laientheologinnen und Laientheologen vorzufinden ist? Dies alles trage dazu bei, dass die ohnehin geringe Anzahl von Priesterberufungen noch spürbar kleiner wird, wie der ehemalige Nuntius in Österreich, Mario Cagna, in einem Bericht vermerkt.

che in der Kirche – ein Plädoyer, in: Medard Kehl / ders., Priesterlich werden – zwischen Banalität und Verklärung, Würzburg 2010, S. 12-51, hier bes. S. 25-28; Kasper, Diener der Freude, S. 146; Benedikt XVI., Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 2 2010, S. 177. Thomas Schumacher verweist in seiner neuesten Publikation eindrücklich darauf: „Das Konzept ,Priestermangel‘ verkennt mitunter die Tatsache, dass ein zahlenmäßiger Rückgang im Kollegium der Presbyter (nicht so beim Episkopat oder beim Diakonat) in den betreffenden Gebieten sich bezüglich der Größenordnung in etwa proportional zum statistischen Rückgang der Christgläubigen insgesamt beläuft.“ Siehe Thomas Schumacher, Bischof – Presbyter – Diakon. Geschichte und Theologie des Amtes im Überblick, München 2010, S. 9 f. 21 Papst Johannes Paul II. zeichnet ein realistisches Bild der derzeitigen Situation im westlichen Europa: „Angesichts der Tatsache, dass dem Einsatz der Priester und Ordensleute entscheidende Bedeutung zukommt, kann man den beunruhigenden Mangel an Seminaristen und Anwärtern auf das Ordensleben vor allem in Westeuropa nicht verschweigen. Diese Situation erfordert den Einsatz aller für eine angemessene Pastoral der Berufungen.“ Siehe Johannes Paul II., PostEpA „Ecclesia in Europa“ zum Thema „Jesus Christus, der in seiner Kirche lebt – Quelle der Hoffnung für Europa“, v. 28. 6. 2003, in: AAS 95 (2003), S. 649-719, dt. in: VApSt, Nr. 161, Bonn 2003, Nr. 39; dazu auch Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“ über die Eucharistie, Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche, v. 22. 2. 2007, in: AAS 99 (2007), S. 106-180, parr. in: Notitiae 43,3/4 (2007), S. 65-156, Com 39 (2007), S. 7-21, dt. VApSt, Nr. 177, Bonn 22007, Nr. 25, S. 40 f. 22 Vgl. Johannes Paul II., PostAAp „Pastores dabo vobis“ an die Bischöfe, Priester und Gläubigen über die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart v. 25. 3. 1992, in: AAS 84 (1992) S. 657-804, hier S. 667 f., dt. in: VApSt, Nr. 105, Bonn 1992, bes. S. 17 f. 23 Karl Schlemmer vermerkt dazu treffend: „Mir will scheinen, dass aber so etliche Typen in den Priesterseminaren bewusst oder unbewusst eine solche Verwechslung pflegen, insofern sie sich ,wohlfühlartig‘ ihre liturgische Spielwiese mit Weihrauch, Kerzen und Gesang sowie ihr stilles Gebetskämmerlein installieren in der fatalen Meinung, Priester werde ich nur für mich.“ Siehe Schlemmer, „Wir brauchen keine Frömmler“, S. 34.

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Einleitung „Im Allgemeinen bieten diese Seminare keine Garantie für eine angemessene Ausbildung der Priesterkandidaten. Dies liegt an der dort herrschenden Permissivität. Die Leiter und die Spirituale sind wohl gut, aber schwach. Die Seminaristen erfreuen sich auf allen Gebieten großer Freiheiten. Nicht wenige beginnen ihre Studien in gutem Geist, aber dann verlieren sie gerade dort, im Seminar, ihre Berufung, entweder durch die liberalen Ideen, mit denen sie konfrontiert werden, oder durch die Kontakte mit Mädchen, die sie entweder in der theologischen Fakultät oder im Seminar selbst treffen, oder aber auch durch die bescheidene Spiritualität, die ihnen beigebracht wird.“24

Wichtiges ereignet sich im Kleinen. Vieles hängt gerade in einer zentralistisch strukturierten Kirche von einzelnen Personen ab, fast alles vom Papst, vieles von den Bischöfen, einiges von den „dynamischen“ Vorstellungen und Interpretationen des Priesterbildes der einzelnen Verantwortlichen (Regens, Spiritual, …) in der Priesterausbildung … „Und wer möchte Priester werden, wenn er mit Priestern zusammenlebt, die die Grundlagen ihres Einsatzes in Frage stellen: das Wesen des Priestertums, die Kirche, 25 die Menschwerdung Gottes und die Gottesvorstellung?“

Oftmals geben die Verantwortlichen in der Priesterausbildung ihre eigenen Probleme an die Studenten weiter, bei denen dann das Gefühl entsteht, das Unpopulärste, was man heutzutage tun könne, sei, ein Priester zu werden.26 Möchte ein Student seine Berufung vertiefen, trifft er auf Orientierungslosigkeit, Unklarheit und extreme Subjektivität, beispielsweise: „Ein Priesteramtskandidat, der nebenher eine feste Freundin hat, wird nicht aus dem Seminar gewiesen, sondern man sagt ihm, in vieler Hinsicht sei es ganz gut, wenn er 27 vor seiner endgültigen Entscheidung mit Mädchen seine Erfahrungen gemacht habe.“

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Paul M. Zulehner, Kirche in Österreich in bewegter Zeit. Pastoraltheologische Auswertungen zur Cagna-Schlussrelation, in: Dieter A. Binder / Klaus Lüdicke / Hans Paarhammer (Hrsg.), Kirche in einer säkularisierten Gesellschaft, Innsbruck-WienBozen 2006, S. 65-89, hier S. 70. 25 Henri J. M. Nouwen, Intimacy – Nähe. Sehnsucht nach lebendiger Beziehung, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 1993, S. 92. 26 Vgl. Kiechle, Zuversicht im Niedergang?, S. 552. 27 Nouwen, Intimacy – Nähe, S. 86; dazu SC CathEduc, Instr. „Il Santo Padre“, Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat v. 11. 4. 1974, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4651, Sp. 7563-7599, dt. in: NKD, Nr. 50, Trier 1976, weist z.B. in Nr. 57 auf einen in den „letzten Jahren“ stattfindenden Wandel von der Isolierung der Priesteramtskandidaten zu einem Optimismus bzw. einer Haltung unbekümmerten Vertrauens hin: „Man begnügt sich nicht mehr mit den gewöhnlichen Kontakten, wie sie das Leben mit sich bringt, sondern wünscht bewusst die Pflege häufiger Begegnungen mit Mädchen, um, wie man sagt, es dem jungen Mann leichter zu machen, die affektive Reife zu erlangen.“

Einleitung

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Die meisten guten, wohlmeinenden und idealistisch gesinnten Mitglieder der Seminarleitung können die Konsequenzen nicht mehr abschätzen und argumentieren, dass die Seminaristen zur Befolgung der Regeln nicht genötigt werden: „Es ist deine Sache, ob du zur Messe gehen willst oder nicht, ob du im Bett liegen bleiben oder aufstehen, zu Parties gehen oder daheimbleiben, Freundinnen haben oder darauf verzichten, die ganze Nacht durchmachen oder rechtzeitig zu Bett gehen, zur Rekreation kommen oder ihr fernbleiben willst. Du musst selber wissen, was du 28 tust. Du musst das von deinem Gewissen her selber entscheiden.“

Die Erfüllung wird jedoch vorausgesetzt, im Vertrauen auf die eigene Urteilsfähigkeit und die Hoffnung, die gesetzten „Erwartungen“ nicht zu enttäuschen. Meist reagieren die Verantwortlichen unterschwellig enttäuscht, äußern unangemessen großen Ärger über Kleinigkeiten, schauen finster und bedrückt, signalisieren auf sehr persönliche Weise, dass sie verletzt sind und dass ihnen die Studenten das Leben äußerst schwer machen. „Und das schafft dann dieses angespannte und erstickende Gefühl, das den Humor in den Beziehungen tötet und jeden überempfindlich gegenüber dem anderen werden 29 lässt.“

Da, wie Nr. 65 betont, „trotz gegenteiligen Augenscheins und trotz aller Freizügigkeit, mit der die Geschlechter heute untereinander verkehren, kennen viele junge Männer die echte weibliche Psychologie nicht. Die Frau bezaubert sie, aber sie bleibt für sie ein verwirrendes Geheimnis. Sie geben sich daher sehr leicht falschen Formen der Liebe hin“. Auch im Hinblick auf seine zukünftige pastorale Tätigkeit „muss man der Vorbereitung der Alumnen auf die richtigen und gesunden Beziehungen zu den Frauen besondere Aufmerksamkeit widmen, damit sie über die Eigenart der weiblichen Psyche nach den verschiedenen Altersstufen und Ständen im Leben gut unterrichtet sind und im pastoralen Dienst den Frauen eine wirksame geistliche Hilfe leisten können, sich dabei aber mit jener Nüchternheit und Klugheit zu benehmen wissen, wie es sich für Diener Christi geziemt“. Siehe RFIS, Nr. 95; vgl. ebenso Pius XII., AAp „Menti Nostrae“ über die Heiligung des priesterlichen Lebens v. 23. 9. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 656-702, hier S. 664, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2151, Sp. 2778-2798, EnchCler, nn. 2198-2227, S. 827-856. Interessanterweise vertreten amerikanische Seminare – wie z.B. das Mount Angel Seminary St. Benedict in Oregon – eine entgegengesetzte Auffassung: „Celibate priests are dedicated to the love and service of all people, and therefore a lifestyle realistically appropriate for the priesthood cannot be developed if the seminarians engage in exclusive relationships with women. Throughout the seminary college and theologate, positive growth in celibacy and commitment to vocation precludes any relationship which would normally lead to marriage, i.e., that relationship termed ‘dating’ in our society.“ Siehe Mount Angel Seminary (ed.), Seminarian Handbook, St. Benedict, Oregon 1994, S. 6. 28 Nouwen, Intimacy – Nähe, S. 89. 29 Ebd., S. 91.

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Einleitung

Die Folge ist Enttäuschung, üble Laune, Depression und Frustration. Man braucht Konflikte, Reibungen und Meinungsverschiedenheiten nicht zu scheuen. Sie sind Bestandteil der Ausbildung. Nur wenn die Seminarverantwortlichen ihre Autorität wahrnehmen, sind die Seminaristen in der Lage, ihre eigene Identität zu finden, ihre eigenen Lebenserfahrungen richtig einzuordnen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.30 Denn ein Vertrauensmissbrauch reißt Wunden auf, die oft ein Leben lang fortschwelen.31

30 Vgl. Maria Weber, Zukunft atmen. Möglichkeiten und Chancen der Mitwirkung von Frauen in der Priesterausbildung, Diplomarbeit, Wien 1993, S. 8 ff. Positive Ergebnisse in der Seminarausbildung resultieren aus dem Verhältnis gegenseitiger Beziehungen, einer Atmosphäre familiären Vertrauens, brüderlicher Freundschaft, einem Klima der Wahrhaftigkeit, Offenheit und Loyalität, des Wohlwollens, der Achtung und des Dialogs. Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 71 f.: „Vertrauen kann man nicht durch bloße Autorität erreichen, man muss es erst erwecken und sich verdienen. Und auch die brüderliche Freundschaft kann durch gewisse Faktoren genährt, durch andere zerstört werden. Genährt und gefördert wird sie, wenn das Seminar selber eine Schule der Freundschaft ist, wo brüderlicher Geist auch auf der rein menschlichen Ebene gepflegt und ermutigt wird. Zerstörend dagegen wirken Mangel an Vertrauen, Argwohn und Verdächtigungen.“ „Eiserne Disziplin, eine peinlich genaue Regeltreue und strenge Aufsicht können nicht den Erzieher selber ersetzen, der die Studenten durch freundschaftlichen Kontakt und vertrauensvolles Gespräch führen und festigen soll, unter Beachtung der besonderen Situation jedes einzelnen.“ Siehe Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, v. 24. 6. 1967, in: AAS 59 (1967), S. 657-697, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3574, Sp. 51995216, EnchCler, bes. nn. 2824-2851, S. 1245-1252, dt. in: Akten Papst Pauls VI., Enz. über den priesterlichen Zölibat, lat.-dt. Von den deutschen Bischöfen approbierte Übersetzung, eingeleitet von Friedrich Wulf SJ, in: NKD Bd. 8, Trier 1968, Nr. 68; VatII OT, Nr. 11. „Autorität und Verantwortung sind notwendig, aber nicht als ein bloßes Sagen, wie es geht, sondern als gelebte Zuwendung, als vollmächtige Nähe, die sich einläßt, die sich nicht spart, sondern eben: mitgeht.“ Siehe Klaus Hemmerle, Christus nachgehen. Jungen Menschen den Weg finden helfen, Freiburg 1980, S. 16. „Der Führungsstil des Ausbildungsleiters, des Konviktsdirektors oder Seminarregens, ist ein zentrales exemplarisches Lernfeld für evangeliumsgemäße Autoritätsausübung (,Bei euch aber soll es nicht so sein‘, Lk 22,26, vgl. Mt 23,8-11) und einen entsprechenden Erwachsenengehorsam. Unerträglich wäre ein von Mißtrauen geprägtes Überwachungssystem.“ Siehe Gerd Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, in: StdZ 215 (1997), S. 759-769, hier S. 767; dazu Manfred Scheuer, „Unter euch soll es nicht so sein!“ Macht – Autorität – Gehorsam, in: ON 42,6 (2003), S. 3-20. 31 „Damit das Vertrauen wächst und Bestand hat, wird der Regens oder Direktor seine lautere Absicht möglichst transparent machen, dass er dem Studenten zur Findung und Entfaltung seines ureigenen Lebensweges behilflich sein will ohne den Hintergedanken einer Vereinnahmung und Rekrutierung für den kirchlichen Dienst.“ Siehe ebd.

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„Wenn heutzutage viele Studenten das Seminar verlassen, so könnte das durchaus an dem Umstand liegen, dass sie nicht imstande waren, die Berufung zu erkennen, an der sie teilhaben können. Stattdessen fanden sie eine Gruppe Menschen vor, die vollauf mit internen Konflikten beschäftigt waren, in kleinen, bedeutungslosen Debatten über Rituale, Regeln und Autoritäten aufgingen und merkwürdig blind für den Umstand waren, dass sie den Großteil ihrer Energie mit Belanglosigkeiten vergeudeten, 32 während sich die Welt auf den Rand zum Selbstmord zubewegte.“

Traurig aber wahr, dass durchaus nicht immer die Schwachen und Faulen die Priesterseminare verlassen (müssen), sondern oft, aufgrund von Fehleinschätzungen oder persönlicher Antipathien seitens der Verantwortlichen,33 die Starken und die Idealisten,34 die so viel zu geben bereit waren, dass sie es unmöglich in einem faden, bequemen Leben vergeuden wollten. Es fehlt keineswegs an Einsatzbereitschaft. Davon ist so viel vorhanden, dass jeder, der sie zu wecken und zu kanalisieren versteht, Berge versetzen und Meere zurückweichen lassen kann! Statt eng beieinanderzuhocken und angstvoll aneinanderzuklammern, rissen die Apostel am Pfingsttag die Türen auf und verteilten sich in alle Himmelsrichtungen. Es war mehr als bloße psychologische Erfahrung, von Sympathie und Freundschaft getragen, die diesen Aufbruch bewirkte, es war auch die Liebe … Ist die Liebe so groß, dass wir wirklich noch Priester wollen …? Aufgrund oben erwähnter Einleitungsgedanken sollen im Folgenden einige Aspekte der rechtlichen Vorgaben im Spannungsfeld von Ausbildungsverantwortung und Aufsichtsmaßnahmen untersucht werden. Dabei gilt es nicht nur den Ansprüchen der Einzelnen gerecht zu werden, sondern ebenso den Anforderungen der Gemeinschaft der Kirche mit den Schutzpflichten hinsichtlich der Gemeinden vor ungeeigneten Weihebewerbern oder vor einer möglichen Inkongruenz von angestrebtem Dienst und persönlicher Lebensführung. Rechtliche Bestimmungen sind daher durchaus bezüglich der Ausbildung und Vorbe32

Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 114. Michael Rose, ein gläubiger katholischer Autor, fragt aufgrund seines erschütternden Berichtes über die Situation in amerikanischen Priesterseminaren: „Kann es sein, dass offizielle Vertreter der Kirche die besten Kandidaten systematisch diskriminieren, umerziehen oder verjagen? Ist der Priestermangel nicht nur eine Folge der gesellschaftlichen Entwicklung, sondern auch das Resultat innerkirchlicher Missstände und einer gezielten Attacke auf das zölibatäre Priestertum?“ Zit. in Stephan Baier, Vertreibt die Kirche ihre besten Kandidaten? Ein katholischer Journalist klagt Missstände in amerikanischen Priesterseminaren an – Die homosexuelle Subkultur und die Berufungskrise, DT, Nr. 28, v. 8. 3. 2003. 34 Ähnlich zu dieser Problematik Birgit Will, „Wer anders denkt, fliegt raus. Zu Mobbing-Opfern werden oft die Kreativen und Intelligenten“, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 131, v. 10. 6. 2003, S. 18. 33

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reitung zum klerikalen Dienst äußerst notwendig, wobei zu beachten ist, dass solche Normen bedauerlicherweise nur einen Rahmen abgeben können, und ihre Ausgestaltung nur durch die Bestellung ausreichend qualifizierter Ausbildungsleiter und Verantwortlicher gewährleistet werden kann. Folgende Dissertation konzentriert sich nur ansatzweise auf die Grundvoraussetzungen zur Priesterweihe und beschäftigt sich aufgrund dessen intensiv mit mehr oder weniger unaufgearbeiteten Grenzbereichen wie Homosexualität, sexuellem Missbrauch, AIDS, Zöliakie, Alkoholismus und Drogen und vor allem das breite Band der physischen und psychischen Defekte. Die Grobgliederung dieser Arbeit erfolgt in zwei (gänzlich) eigenständige Abschnitte: In die Zulassungsbedingungen für die Priesterweihe und in die dafür notwendigen Grundausbildungsabläufe und -komponenten. Zu Beginn gibt ein historischer Aufriss, von der Urkirche über die Beschlüsse des Trienter Konzils bis zum II. Vatikanum, schwerpunktmäßig bereits Einblick auf das kommende Thema „Eignung“. Spezifischer dringen die weiterführenden Kapitel anhand der ausführlicheren Behandlung der neuesten kirchlichen Dokumente in die Materie vor. Ausführlich werden die konkret von der Kirche geforderten Zulassungsbedingungen aufgelistet und kommentiert und bisher weitestgehend totgeschwiegene spezielle „Grenzfälle“ analysiert. Im zweiten Teil werden die schrittweisen u.a. auch liturgischen Etappen zur Priesterweihe verfolgt, Problembereiche – wie den Schutz der Intimsphäre, die Wahrung des inneren Gewissensbereiches, gravierende Autoritäts- und Delegationsmängel und daraus resultierende Schadenersatzansprüche – schonungslos angesprochen, Gesetzeslücken geortet und ausgelotet und schlussendlich konkrete Lösungen geboten.

„Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist die Gegenwart entflogen, ewig still steht die Vergangenheit.“35 Friedrich Schiller

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung Gleich zu Beginn erhebt sich die Schwierigkeit den Terminus „Berufung“ definitiv zu erfassen, denn alles oder nichts kann hinter dem Wort Berufung stehen: Erfahrung oder Wunschdenken, eine Gottesbeziehung oder ein etwas selbstherrliches Gefühl einer höheren Erwählung, eine neue Sicht menschlicher Würde oder eine veraltete Begriffsdefinition.36 Im Alten Testament begegnet Berufung allein im beanspruchend-befreienden Beziehungskontext von Gott und Mensch. Sie dient dazu im Berufenen die göttliche Weltherrschaft sichtbar werden zu lassen.37 An dieser Stelle seien besonders Einzelpersonen wie Mose, Samuel, Jeremia, Ezechiel u.a. hervorgehoben. In vielen markanten Berufungserzählungen des Alten Testamentes38 wird deutlich, dass Berufung nicht Resultat des eigenen Wollens oder der Ausbildung ist, sondern oft schmerzliches Verwandeltwerden zum Boten Jahwes bedeutet. Dies inkludiert das Hören auf Gottes Wort, Aushalten im Leiden, die Übereinstimmung von Botschaft und Leben sowie eine immer neue Transparenz auf den Berufenen hin. Im Neuen Testament39 tritt Jesus selbst als der von Gott Berufene auf.40 Er beruft Jünger41 aus ihrem Alltag heraus zur Verkündigung der Gottesherrschaft.

35 Johann Christoph Friedrich von Schiller, Sprüche des Confucius I, in: Schiller’s sämmtliche Werke. Erster Band, Stuttgart-Augsburg 1855, S. 113. 36 Grundinformationen zum Begriff „Berufung“ aus Paul Deselaers, Art. Berufung, in: LThK3, Bd. 2 (1994), Sp. 302-306. 37 Es existiert kein spezielles hebräisches Wort für den vielfältigen alttestamentlichen Begriff „Berufung“, außer annähernd das Wort ˈʬʧ [šlhҘ] für „senden“. Vgl. Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, unveränderter Neudruck der 1915 erschienenen 17. Auflage, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1962, S. 831. 38 Jes 6,1-13; Jer 1,1-10; Ez 1,1-3,15; Ex 2,23-5,5; Ri 6,11-24; 1 Sam 9,1-10,16; dazu Gen 12,1-4; Ri 4,6-9; 1 Sam 3,1 ff., 16,12 f.; 1 Kön 19,19 ff.; Am 7,15; Jon 1,1 f. 39 Vgl. Röm 11,29; 1 Kor 1,26, 7,20; Eph 1,18, 4,1, 4,4; Phil 3,14; 2 Tess 1,11; 2 Tit 1,9; Hebr 3,1; dazu Heinrich Schlier, Die neutestamentliche Grundlage des Priesteramtes, in: Karl Rahner / ders. (Hrsg.), Der priesterliche Dienst I (QD, Bd. 46), Freiburg im Breisgau 1970, S. 111-114; Paul Hoffmann, Priestertum und Amt im Neuen

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Für jeden von Jesus Berufenen gilt, sich an ihn definitiv zu binden, seine Grundgestalt und Weisung in die eigene Lebenswirklichkeit hineinzunehmen und seine Botschaft allen zu verkünden.42 Bei Paulus ist allein Gottes Gnadenwahl Voraussetzung der Berufung, die jedoch der Verwirklichung und Bewährung bedarf.43 Das II. Vatikanum hat, aufbauend auf den biblischen Quellen, sowohl die allgemeine Berufung als auch die spezielle persönliche Berufung herausgestellt.44 In der jeweiligen Berufung geht es um die Begegnung mit Jesus Christus und das Zu-ihm-Gehören.45 Die „kirchlichen Berufungen“ – speziell die „geistlichen Berufe“ – beziehen sich auf einen bestimmten Auftrag in der Kirche. Die geistliche Berufung zum Priestertum erfordert die Bereitschaft des Kandidaten und seine Eignung, deren Kriterien im Laufe der Geschichte ständig wechselten. Grundlagen der Reifung einer personalen Identität zur Befähigung kirchlicher Aufgaben sind gesundheitliche, charakterliche und intellektuelle Eignung, sowie die Fähigkeit zur Verantwortung für das eigene Leben, für die Gemeinschaft der Kirche und für die Welt. Als unverzichtbarer Bestandteil der Berufung und der Eignung für den Dienst in der Kirche gilt die Annahme durch die Kirche, die sich in der Weihe ausdrückt. Im Hören auf den Geist, der sich in der Schrift und in der Verkündigung, im Erleben glaubwürdigen Lebens, in der Wahrnehmung der Zeichen der Zeit46 und im inneren Wort der Sehnsucht äußert, wird der persönliche Ruf vernehmbar.47 Konstitutiv dazu ist unterschei-

Testament. Eine Bestandsaufnahme, in: ders. (Hrsg.), Priesterkirche (Theologie zur Zeit, Bd. 3), Düsseldorf 1987, S. 12-61; Andreas Wollbold, Als Priester leben. Ein Leitfaden, Regensburg 2010, S. 92 f.; Thomas Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger? Biblisch-theologische Unter-suchungen zum Verhältnis von Person und Funktion des sakramental ordinierten Amtsträgers, Würzburg 2008, S. 37-50; Matthias Mühl, Christsein und Lebensform. Vergewisserungen zu Ehe, Amt und Ordensleben, Paderborn-MünchenWien-Zürich 2007, S. 185-192. 40 Mk 1,9-11 parr.; 9,2-10 parr. 41 Mk 1,16.19; 2,14; Lk 5,2; Joh 1,35-51; dazu Kasper, Diener der Freude, S. 45-48; Paul Josef Cordes, Warum Priester? Fällige Antworten mit Benedikt XVI., Augsburg 2009, S. 31-36; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 35 f. 42 Mt 20,1-16; 22,1-14. 43 Gal 5,8; 2 Tim 4,7; Hebr 13,20 f.; 2 Petr 1,10; vgl. dazu Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 59-62. 44 VatII LG, Nr. 39-42, in: AAS 57 (1965), S. 5-75. 45 Vgl. Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 170-179. 46 VatII GS, Nr. 2 u. 11, in: AAS 58 (1966), S. 1025-1115. 47 „Wir müssen heute wieder jede mögliche Anstrengung unternehmen, um Berufe zu wecken und neue Jahrgänge von Priesteramtskandidaten, den zukünftigen Priestern, zu formen. Dies müssen wir in einer wahrhaft vom Evangelium geprägten Gesinnung tun

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dende, erfahrene Begleitung, die entdecken hilft, worauf es ankommt (Phil 1,10). Eingeübt und gestärkt wird das kontinuierliche Hören der Schrift, das persönliche und gemeinschaftliche Gebet, die menschlichen Beziehungen, die Übernahme konkreter Verantwortung, die Reflexion eigener und gesellschaftlicher Verhältnisse, der gemeinsame Verzicht, die Ordnung des Lebens und das Mitleben der Kirche. Im Folgenden werden die Kriterien der Eignung für den priesterlichen Dienst48 anhand eines historischen Abrisses49 dargestellt. Die Geister müssen geprüft werden (1 Joh 4,1), ob sie die Gemeinde erbauen (1 Kor 14,26), bevor sie verbindlich in den Dienst der Gemeinde genommen werden.50 Bereits bei der Bestellung der Apostel werden „Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“ (Apg 6,3) gesucht. Die Qualifikationen sollen geprüft werden (1 Tim 3,10). Paulus nennt positive Kriterien wie: nüchtern (2 Tim 4,5), besonnen (1 Tim 3,2; Tit 1,8), beherrscht (Tit 1,8), rücksichtsvoll (1 Tim 3,3), bescheiden (1 Tim 3,2), gerecht (Tit 1,8), gastfreundlich (1 Tim 3,2; Tit 1,8), guter Ruf auch außerhalb der Gemeinde (1 Tim 3,7), fromm (Tit 1,8), fähig zu lehren (1 Tim 3,2), verankert im Wort der Lehre, um die Gegner zu widerlegen (Tit 1,9). Ebenso ermahnt er, nicht jähzornig (Tit 1,7), nicht streitsüchtig (1 Tim 3,3; Tit 1,7), kein Trinker (1 Tim 3,3; Tit 1,7), nicht dem Wein ergeben (1 Tim 3,8), kein gewalttätiger Mensch (1 Tim 3,3), nicht überheblich (Tit 1,7), nicht geldgierig (1 Tim 3,3), nicht gewinnsüchtig und dabei zugleich in rechter Weise die Zeichen der Zeit lesen, denen das II. Vatikanische Konzil eine so große Aufmerksamkeit geschenkt hat. Das kraftvoll erneuerte Leben der Seminarien in der ganzen Kirche wird die stärkste Probe für die Verwirklichung jener Erneuerung sein, die das Konzil in der Kirche eingeleitet hat.“ Siehe Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“ an alle Bischöfe der Kirche zum Gründonnerstag 1979 v. 8. 4. 1979, in: AAS 71 (1979), S. 393-417, hier S. 393 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4700, Sp. 7717-7728, hier Sp. 7718 f., dt. in: VApSt, Nr. 7, Bonn 1979, S. 5; zur Thematik ebenso Stefan Heße, Rufbar sein und bleiben. Über die Berufung in der Nachfolge Jesu und den Dienst der Kirche, in: LebZeug 57,1 (2002), S. 36-43. 48 Vgl. Friedrich Wulf, Kriterien der Eignung. Ein geschichtlicher Überblick, in: Hermann Stenger (Hrsg.), Eignung für die Berufe der Kirche. Klärung – Beratung – Begleitung, Freiburg im Breisgau 1988, S. 11 f. 49 Leider lässt sich aufgrund des begrenzten Umfangs einer Dissertation nur eine komprimierte selektive Auswahl von, der jeweiligen Epoche entsprechenden, dennoch markanten Texten darbieten. Einen überblicksmäßigen Abriss bezüglich „Eignung“ und „rechter Absicht“ gibt José Manuel Román Muños, Criterios para el discernimiento vocacional. Presentación de algunas técnicas y elementos dignos de ser consideradas en el discernimiento de las vocaciones a la vida consagrada, Diplomarbeit, Innsbruck 1994. 50 Vgl. Guido Bausenhart, Das Amt in der Kirche. Eine not-wendende Neubestimmung, Freiburg-Basel-Wien 1999, S. 181 f.; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S.42-49.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

(1 Tim 3,8), nicht habgierig (Tit 1,7), nicht doppelzüngig (1 Tim 3,8), ein Mann ohne Tadel (1 Tim 3,2) und unbescholten (Tit 1,6) zu sein. Nichts darf gegen den Bewerber vorliegen (1 Tim 3,10), auch sollte er nicht kurz zuvor die Taufe empfangen haben (1 Tim 3,6). Wer aber das eigene Haus nicht leiten kann, wie soll der für die Gemeinde Gottes sorgen (1 Tim 3,5)? Den Pastoralbriefen ähnlich mahnt die Diadache, zu Episkopen (İ҅ʌȓıțȠʌȠȚ)51 und Diakonen (įȚȐțȠȞȠȚ)52 Männer zu wählen, die „würdig des Herrn, voll 51 Vgl. Apg 20,28; Phil 1,1; 1 Tim 3,2; Tit 1,7; 1 Petr 2,25; vgl. dazu Ernst Barnikol, Bischof und Bibel. Die fünf Episkopus-Stellen und die episkopale Textrezension nach 140/150, in: Moritz Mitzenheim (Hrsg.), Ruf und Antwort. Festgabe für Emil Fuchs zum 90. Geburtstag, Leipzig 1964, S. 447-460; Kasper, Diener der Freude, S. 67-70. Vgl. Didache 15,1; Zu den apostolischen Ursprüngen des Episkopats siehe die Literaturübersicht bei Bernard-Dominique Dupuy, Buletin d’histoire des doctrines, la théologie de l’Épiscopat, in: RSPhTh 49 (1965), S. 288-342; vgl. ebenso Pierre Benoît, Les Origines Apostoliques de l’Épiscopat, in: Humbert Bouëssé (éd.), L’Évêque dans l’Église du Christ, Paris 1963, S. 13-57; Peter Stockmeier, Gemeinde und Bischofsamt in der alten Kirche, in: ThQ 149 (1969), S. 133-146; Hermann Josef Vogt, Zum Bischofsamt in der frühen Kirche, in: ThQ 162 (1982), S. 221-236. 52 Die dem Apostel Paulus zugeschriebenen Briefe und die Didache kennen den Ausdruck ʌȡİıȕȪIJİȡȠȢ nicht und verwenden stattdessen İ҅ʌȓıțȠʌȠȚ țĮȓ įȚȐțȠȞȠȚ. Die eben genannten Ausdrücke bezeichneten ursprünglich nicht verschiedene kirchliche Amtsstufen innerhalb derselben Gemeinde, sie waren vielmehr unterschiedliche, der Sache nach synonyme Bezeichnungen für Mitglieder der kollegialen Leitungsgremien verschiedener Gemeinden. Episkopat, Presbyterat und Diakonat, die uns heute geläufige Ausprägung kirchlicher Ämter, haben sich nur allmählich voneinander abgehoben. Erst im Laufe des 2. Jh. wurden diese kollegialen Leitungsgremien durch den monarchischen Episkopat abgelöst. Vgl. Patrick Burke, The Monarchial Episcopate at the End of the First Century, in: Journal of Ecumenical Studies 7 (1970), S. 499-518. Vgl. Alexandre Faivre, Art. Presbyter, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 538; Joachim Rohde, ʌȡİıȕȪIJİȡȠȢ, in: Horst R. Balz / Gerhard Schneider (Hrsg.), Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd. 3, Stuttgart 21992, S. 356-359; Günther Bornkamm, ʌȡȑıȕȣȢ țIJȜ., in: Gerhard Friedrich (Hrsg.), Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd. 6, Stuttgart 1959, S. 651-680; Mühl, Christsein und Lebensform, S. 181-185. Aus der mittlerweile unübersehbar gewordenen Fülle der sich teils ergänzenden, teils aber auch widersprechenden Literatur seien nur einige Untersuchungen angeführt: Josef Blank, Amtsstrukturen im Urchristentum, in: ders., Vom Urchristentum zur Kirche, München 1982, S. 89-215; ders., Art. Priester/Bischof (III. Das Neue Testament), in: Peter Eicher (Hrsg.), Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe, Bd. 4, München 1991, S. 272-280; Norbert Brox, Kirchengeschichte des Altertums (Kirchengeschichte in vier Bänden, Bd. 1), Düsseldorf 2008, S. 89-100; Hans von Campenhausen, Kirchliches Amt und geistliche Vollmacht in den ersten drei Jahrhunderten (BHTh, Bd. 14), Tübingen 21963; Ernst Dassmann, Ämter und Dienste in den frühchristlichen Gemeinden (Hereditas, Bd. 8), Bonn 1994; Josef Ernst, Amt und Autorität im Neuen Testament, in: ThGl 58 (1968), S. 170-183; Josef Gewiess, Die neutestamentlichen Grundlagen der kirchlichen Hierarchie, in: HJ 72 (1952), S. 1-24; Josef Hainz (Hrsg.), Kirche im Wer-

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Milde und frei von Geldgier, voll Wahrheitsliebe, erprobte Männer“53 sind. Die Prüfung der Eignung liegt – so Cyprian54 – in der Kompetenz der Gemeinde bzw. Ortskirche, weil sie „das Leben des einzelnen vollständig kennt und den Charakter eines jeden im Umgang mit ihm durchschaut hat“.55 Einige hundert Jahre später, im Jahr 444, richtet Papst Leo der Große (440-461) mahnende Worte an den Bischof von Thessalonich:

den. Studien zum Thema Amt und Gemeinde im Neuen Testament, München 1976; Richard P. C. Hanson, Art. Amt, Ämter, Amtsverständnis, V. (Alte Kirche), in: TRE, Bd. 2 (1978), S. 533-552; Reinhard M. Hübner, Die Anfänge von Diakonat, Presbyterat und Episkopat in der frühen Kirche, in: Albert Rauch / Paul Imhof (Hrsg.), Das Priestertum in der Einen Kirche. Diakonat, Presbyterat und Episkopat, Regensburger Ökumenisches Symposion 1985 (Konoinia, Bd. 4), Aschaffenburg 1987, S. 45-89, bes. S. 46-60 u. 61-69; Martin Karrer, Das urchristliche Ältestenamt, in: NT 32 (1990), S. 152-188; Karl Kertelge (Hrsg.), Das kirchliche Amt im Neuen Testament (Wege der Forschung, Bd. 439), Darmstadt 1977; Bernhard Kötting, Amt und Verfassung in der Alten Kirche, in: Wilhelm Pesch u.a. (Hrsg.), Zum Thema Priesteramt, Stuttgart 1970, S. 25-33; André Lemeire, Les Ministères aux Origines de l’Église. Naissance de la Triple Hiérarchie: Évêques, Presbytres, Diacres, Paris 1971; Jochen Martin, Die Genese des Amtspriestertums in der frühen Kirche, Freiburg im Breisgau 1972; Wilhelm Michaelis, Das Ältestenamt der christlichen Gemeinde im Licht der Heiligen Schrift, Bern 1953; Johannes Mühlsteiger, Zum Verfassungsrecht der Frühkirche, in: ZKTh 99 (1977), S. 129-155 u. 257-285; Gerhard Ludwig Müller, Die Einheit der drei Ordostufen im apostolischen Ursprung, in: LebZeug 57,1 (2002), S. 14-21; Joachim Rohde, Urchristliche und frühkatholische Ämter, Berlin 1976; Jürgen Roloff, Art. Amt, Ämter, Amtsverständnis, IV. (Im Neuen Testament), in: TRE, Bd. 2 (1978), S. 509-533; Karl L. Schmidt, Le ministère et les ministères dans l’église du Nouveau Testament, in: RHPhR 17 (1937), S. 313-336; Theodor Schneider, Das Amt in der frühen Kirche. Versuch einer Zusammenschau, in: ThG 48,1 (2005), S. 49-63; Alberto Viciano, Über die Priesterausbildung in der Spätantike, in: FoKTh 6 (1990), S. 260-266; Anton Vögtle, Kirche und Amt im Werden, in: MThZ 28 (1977), S. 158-179; Robert Zollitsch, Amt und Funktion des Priesters. Eine Untersuchung zum Ursprung und zur Gestalt des Presbyterats in den ersten 2 Jahrhunderten (FThSt, Bd. 97), Freiburg im Breisgau 1974. 53 Willy Rordorf / André Tuilier, La doctrine des douze apôtres, 15,1 f. (Sources chrétiennes, Vol. 248) Paris 1978; vgl. Kasper, Diener der Freude, S. 59; Georg Schöllgen, Didache, in: Norbert Brox / Wilhelm Geerlings / Gisbert Greshake u.a. (Hrsg.), Fontes Christiani. Zweisprachige Neuausgabe christlicher Quellentexte aus Altertum und Mittelalter, Freiburg im Breisgau 21992, S. 192. 54 Vgl. Faivre, Art. Presbyter, S. 539. Erst bei Cyprian wird der Presbyter bezeugt, der von einem Diakon bei der Eucharistie unterstützt wird. 55 Sancti Thasci Caecili Cypriani Opera omnia, in: Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, Bd. 3/2, hrsg. v. Wilhelm Hartel, (Nachdruck) London 1965, S. 739. Ep. 67,5: „… quae singularum vitam plenissime novit et uniuscuiusque actum de eius conversatione perspexit.“

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Ausschließlich solche dürfen zu Priestern geweiht werden, für die ihr Lebenswandel und ihre Verdienste im Klerikerstand sprechen. Keinesfalls darfst du einem persönlichen Gunsterweis, dem (ehrgeizigen) Streben nach dem Amt noch dem käuflichen Erwerb desselben deine Stimme geben. Die künftigen Weihekandidaten sollen sehr sorgfältig geprüft werden und sind längere Zeit auf ihrem Lebensweg in die kirchli56 chen Lehren und Anordnungen einzuweihen.“

Papst Hormisdas (514-523) schreibt 517 an die Bischöfe Spaniens: „Untadelig müssen diejenigen sein, die als Vorsteher andere zurechtzuweisen haben, und nichts darf einem fehlen, dem das Höchste der Religion und der Bestand der kirchlichen Ordnung anvertraut ist […]. Er ermesse den Preis der Herde des Herrn, 57 um zu wissen, welche Bedeutung dem zu bestellenden Hirten zukommt.“

Die Berufung zum Priestertum ist vor allem Gnade und beruhe nicht in erster Linie auf menschlichen Vorzügen, wie Ansehen, Wissen, Können. Dies betont in besonderer Weise Papst Leo der Große kurz und bündig: „Die Kirche nimmt diejenigen als Leiter an, die der Heilige Geist vorbereitet hat.“58 Grundgelegt muss die innere Berufung durch die Führung des Heiligen Geistes sein, wie immer sie sich auch als gnadenhaft dargestellt und zu erkennen ist. Neben der Forderung eines vorbildlichen Lebenswandels und rechter Absicht als Grundvoraussetzungen fordert Karl der Große (768-814) eine solide Allgemeinbildung als Vorbedingung der Zulassung zum Priesteramt.59 Kathedral- und Mönchsschulen werden gegründet,60 die Bibel sowie die Kirchenväter 56

„… Per commissas tibi provincias tales Domino sacerdotes, quibus sola vitae et clericalis ordinis suffragantur merita, consecrentur. Nihil gratiae personali, nihil ambitioni, nihil redemptis permittas licere suffragiis. Examinentur diligentius, et per longum vitae tramitem disciplinis ecclesiasticis, qui ordinandi fuerunt, imbuantur.“ Siehe Leo I., Ep. „Omnium quidem“ ad Anastasium episcopus Thessalonicen., v. 12. 1. 444, in: EnchCler, n. 39, S. 12. 57 „Irreprehensibiles enim esse convenit, quos praeesse necesse est corrigendis: nec quidquid illi deesse personae, penes quam est religionis summa, et substantia disciplinae […]. Aestimet quis pretium dominici gregis, ut sciat, quod meritum constituendi deceat esse pastoris.“ Siehe Hormisdas, Ep. „Benedicta Trinitas“ ad universos Episcopos Hispaniae, v. 2. 4. 517, in: Migne, PL 84 (1850), S. 820 f., parr in: EnchCler, n. 92, S. 23 f. 58 „Eos rectores Ecclesia accipit, quos Sanctus Spiritus praeparavit.“ Siehe Leo I., Sermon De ordinatione sua III v. 29. 9. 440, in: Sancti Leonis Magni Romani Pontificis tractatus septem et nonaginta, hrsg. v. Antonius Chavasse (Corpus Christianorum, Series Latina, Bd. 138,1), Turnholti 1973, S. 22 f. 59 Vgl. Otto Denk, Geschichte des gallo-fränkischen Bildungswesen von den ältesten Zeiten bis auf Karl den Großen, Mainz 1892, S. 183. 60 Vgl. etwa Concilium Attiniacense, De scholis pro clericorum institutione, v. 822, Can. II-IV, in: MGH, Concil. 2, S. 471 f., parr in: EnchCler, n. 193, S. 55 f., oder Concilium Romanum, v. 826, Can. IV-IX, XV, XXXIV, in: MGH, Concil. 2, S. 566-568, S. 570 u. 581 f., parr. in: Mansi, Bd. 14 (1902 bzw. 1960), S. 1003 u. 1008, EnchCler,

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studiert, liturgische Bücher verfasst und in lateinischer Sprache gepredigt. Diese Schulen blieben nur relativ wenigen Klerikern vorbehalten.61 Der Bildungsstand des niederen Klerus wurde nur wenig angehoben, dessen Achtung in den Städten war gering.62 Trotz dieser Defizite versuchte man permanent der akut zutage tretenden Not abzuhelfen.63 Aufgrund der Verknüpfung des Weiheamtes mit der Pfründewirtschaft, der minimalen geistigen und moralischen Vorbedingungen und dem nicht gerade vorbildlichen Lebenswandel der Bischöfe, konnte von einer inneren Berufung in dieser dunklen Epoche des 14. und 15. Jh. weithin keine Rede mehr sein. Gerade deswegen mehrte sich die Einsicht, dass die religiöse und die geistig-theologische Ausbildung zum Wesentlichen der priesterlichen Berufung gehören und dass kein Bischof einen Kandidaten weihen dürfe, der nicht eine solide Ausbildung vorweisen könne.64 Um dieser Misere Abhilfe zu leisten, beschloss man auf dem Konzil von Trient (1545-1563) im

n. 197-203, S. 57 f.; zum Thema ausführlich Georg von Detten, Über die Dom- und Klosterschulen des Mittelalters, Paderborn 1893; Francesco Marchisano, L’evolutzione storica della formazione del clero, in: Seminarium 13 (1973), S. 299-322, bes. S. 305 f.; Maurilio Guasco, La formazione del clero, Milano 2002, bes. S. 21-24; MichaelAndreas Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung der Priesterkandidaten in der lateinischen Kirche. Unter besonderer Berücksichtigung der Partikulargesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland (Schriftenreihe THEOS, Bd. 81), Hamburg 2008, S. 26-28. 61 Vgl. Karl der Große, Ep. „notum igitur sit“ ca. 800, in: MGH, Cap. 1, S. 79, parr. in: EnchCler, n. 145, S. 45; ders., Cap. „Ut cuncti sacerdotes“, oct. 802, in: MGH, Cap. 1, S. 106 f., parr. in: EnchCler, nn. 148-154, S. 46; über die Mönchsschulen s. Jean Leclercq, Wissenschaft und Gottverlangen, Düsseldorf 1963, S. 52 ff. 62 Vgl. Hubert Jedin (Hrsg.), Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. II/1, Freiburg im Breisgau 31973, S. 282 ff. sowie Bd. II/2, S. 227 ff. Das „Weiheexamen“ für den niederen Klerus zur Zeit Karls des Großen mit seinen minimalen Anforderungen ist im Laufe des Mittelalters nicht erweitert worden. Vgl. Karl der Große, Cap. Missorum „De ecclesiis emendandis et ubi“ v. 803 und „Interrogo vos“ nach 803, in: MGH, Cap. 1, S. 115 u. 234 f., parr in: EnchCler, n. 162, S. 47 f. 63 Vgl. etwa die Aussagen des Konzils von Valladolid (1322) mit seinen eindringlichen und mahnenden Vorschlägen in Kap. XX „De ignorantia in clericis quam diligentissime evitanda“; s. Mansi, Bd. 25 (1902 bzw. 1960), S. 716 f., parr. in: EnchCler, nn. 251-354, S. 78-80; dazu ebenfalls Hubert Jedin, Die Bedeutung des Tridentinischen Dekretes über die Priesterseminare für das Leben der Kirche, in: ThGl 54 (1964), S. 181-223, parr. in: Seminarium 15 (1963), S. 396-412. Jedin führt einige Schriften vom Ende des 15. Jh. an, die der Vorbereitung auf das priesterliche Amt dienen sollen. Manche Bischöfe bemühten sich bereits in vortridentinischer Zeit um die Errichtung von Ausbildungsstätten für Priesteramtskandidaten. 64 Vgl. Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 29.

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Reformdekret über das Sakrament des Ordo die Errichtung von „Seminarien“ für den Priesternachwuchs.65 Im „Catechismus Romanus“ – ein Resultat des Trienter Konzils – heißt es dazu äußerst treffend: „Niemand ist darum die Bürde eines solchen Amtes leichtfertig aufzuerlegen, sondern nur denen, die es aufgrund eines heiligen Lebens, der (rechten) Lehre, eines (tiefen) Glaubens und der Klugheit zu tragen vermögen. Und vor allem: Niemand nimmt sich selbst die Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron (Hebr 5,4); von Gott berufen aber heißen diejenigen, die von den rechten Dienern der Kirche berufen werden.“66

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Siehe Concilium Tridentinum, Decr. „De Reformatione“ v. 15. 7. 1563, Sessio XXIII, Can. XVIII: „Cum adolescentium aetas“, in: Concilium Tridentinum: Diariorum, Actorum, Epstularum, Tractatuum Nova Collectio, hrsg. von Stephan Ehses, Bd. 9, (Nachdruck der Ausgabe v. 1924) Freiburg im Breisgau 1965, S. 628-630, parr. in: EnchCler, nn. 290-296, S. 94-97; vgl. dazu Hermann Tüchle, Das Seminardekret des Trienter Konzils und Formen seiner geschichtlichen Verwirklichung, in: ThQ 144 (1964), S. 1230; vgl. ebenso Josepho Alberigo u.a. (edd.), Conciliorum Oecumenorum Decreta, Bologna 31972, S. 742-753, bes. S. 750-753; Juan Esquerda Bifet, La institución de los seminarios y la formación del clero (Trento), in: Seminarios. Estudios y documentos sobre temas de formación religiosa, Salamanca 47 (2001), S. 345-365; Josef Freitag, Sacramentum ordinis auf dem Konzil von Trient, Innsbruck 1991; Franz Heiner, Theologische Fakultäten und Tridentinische Seminarien. Ein Wort zur Aufklärung und Verständigung, Paderborn 1990; Jedin, Die Bedeutung des Tridentinischen Dekretes, S. 181-223, parr. in: Seminarium 15 (1963), S. 396-412; ders., Domschule und Kolleg. Zum Ursprung der Idee des Trienter Priesterseminars, in: TThZ 67 (1958), S. 210-223; ders., Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV, Dritte Tagungsperiode und Abschluss, Zweiter Halbband. Überwindung der Krise durch Morone, Schließung und Bestätigung, Freiburg-Basel-Wien 1975, S. 74 f.; Francisco Martín-Hernández, Los Seminarios españoles. Historia y Pedagogía I (1563-1700), Salamanca 1964; Sebastian Merkle, Das Konzil von Trient und die Universitäten, Würzburg 1905, bes. S. 22 f.; Luis Sala-Balust / Francisco Martín-Hernández, La Formación sacerdotal en la Iglesia, Barcelona 1966, S. 94-185; Brevarium historiae Institutionis Clericorum, in: SC SemStudUniv, Seminaria Ecclesiae Catholicae, Cività Vaticana 1963, S. 73-157; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 31-45, bes. S. 36-45; Ernst Reckers, Der Seminargedanke des Konzils von Trient, in: BZThS 5 (1928), S. 119-129; James A. O’Donohoe, Tridentine Seminary Legislation. Its Sources and Its Formation, Bibliotheca Ephemeridum Theologicarum Lovaniensium, Bd. IX, Louvain 1957; Georg Schreiber (Hrsg.), Das Weltkonzil von Trient für Universitäten und Seminare, Freiburg 1951; Hubert Wolf, Priesterausbildung zwischen Universität und Seminar. Zur Auslegungsgeschichte des Trienter Seminardekrets, in: RQ 88 (1993), S. 218-236. 66 „… Huius igitur tanti officii onus nemini temere imponendum est, sed iis tantum, qui illud vitae sanctitate, doctrina, fide, prudentia sustinere possint. Nec vero quisquam sumat sibi honorem, sed qui vocatur a Deo tanquam Aaron (Hb. 5,4); vocari autem a Deo dicuntur, qui a legitimis Ecclesiae ministris vocantur.“ Siehe Catechismus

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Die innere (gnadenhafte) Berufung und äußere (kirchliche) Berufung bilden eine Einheit.67 Die innere Berufung von Gott her bestätigt der Bischof, der entscheidet und verantwortlich ist, ob die Kandidaten die religiösen, moralischen und menschlichen (geistigen, bildungsmäßigen) Voraussetzungen für den Priesterberuf mitbringen. Der Kandidat selber aber, betont der Katechismus, muss sich prüfen, ob er das priesterliche Amt in rechter Absicht anstrebt, denn „nur jene treten verdientermaßen ‚durch die Tür‘ (Joh 10,2) in die Kirche ein, die rechtmäßig von Gott berufen, kirchliche Ämter nur aus dem einen Grund übernehmen, um der Ehre Gottes zu dienen“.68 Dies sind also die Kriterien für die Echtheit einer priesterlichen Berufung nach den Aussagen des Trienter Konzils. Es dauerte Jahrhunderte bis das „Seminardekret“ verwirklicht wurde.69 Der Geist der Aufklärung drohte alles in Frage zu stellen. Von dieser Sorge sind vielfach die mahnenden kurialen römischen Schreiben an die Ortsbischöfe, vor allem im 19. Jh., erfüllt, die auf mehr Strenge in der Auswahl der Alumnen pochen, auf besondere Sorgfalt für deren religiöse Unterweisung bedacht sind, die Rechtgläubigkeit der Lehrkräfte einmahnen und die spekulative Theologie der Scholastik – allem voran die des Thomas von Aquin – in den Lehrplänen verankern.70 Das Thema der Berufung zum Priestertum wird in den nachtridentinischen päpstlichen Dokumenten kaum aufgegriffen.

Romanus, seu catechismus ex decreto Concilii Tridentini ad parochos Pii Quinti Pont. Max. Iussu editus, kritische Ausgabe, hrsg. von Petrus Rodríguez, Vatikanstadt 1989, pars II, cap. 7 § 3, S. 288 f., parr. in: EnchCler, n. 316, S. 103. 67 Vgl. Thomas von Aquin, Summa Theologica III, q. 27, a. 4 c, in: Albertus-MagnusAkademie Walberberg bei Köln (Hrsg.), Thomas von Aquin, Des Menschensohnes Sein, Mittleramt und Mutter, vollständige, ungekürzte dt.-lat. Ausgabe der Summa Theologica, Bd. 26, Heidelberg-Graz-Wien-Köln 1957, S. 233. Thomas von Aquin betont – ähnlich wie Leo der Große: „Dicendum quod illos quos Deus ad aliquid eligit, ita praeparat et disponit ut ad quod eliguntur inveniantur idonei.“ – „Diejenigen, die Gott zu etwas auserwählt, bereitet er vor und setzt sie instand, so dass sie im Hinblick auf das, wozu sie auserwählt sind, geeignet erfunden werden.“ Vgl. ebenso Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 107-116 u. 144-158. 68 „Illi autem ostio in Ecclesiam introire merito dicuntur (I. 10,2), qui a Deo legitime vocati, ecclesiastica munera eius unius rei causa suscipiunt, ut Die honori inserviant.“ Siehe Catechismus Romanus, pars II, cap. 7 § 4, in: EnchCler, n. 317, S. 104 f., hier S. 104. 69 Vgl. Martin Lesky, Priesterausbildung als institutionalisierte Kirchenreform. Zur Bedeutung der Jesuiten für die Verwirklichung des Trienter Seminardekretes bis zur Aufhebung des Ordens 1773, Diplomarbeit, Innsbruck 1990, bes. S. 90-130. 70 Vgl. Leo XIII., Ep. Enc. „Aeterni Patris“ v. 4. 8. 1879, in: ASS 12 (1879), S. 97115, parr. in: Leonis XIII. Pontificis Maximi Acta, Vol. I (1881), S. 88-108 bzw. (1971), S. 255-284, parr. in: CIC-Fontes, Vol. III (1925), S. 136-150, EnchCler, nn. 900-934, S. 342-357, bes. nn. 920-933, S. 351-356; Pius X., MP „Doctoris Angelici“, v. 29. 6. 1914,

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Papst Pius IX. (1846-1878) schreibt in seiner Enzyklika „Qui pluribus“ vom 9. November 1846 an die Bischöfe, deren ganzer Sorge und Mühe es bedarf, „… daß im Klerus Sittenstrenge, Lauterkeit, Heiligkeit, Gelehrsamkeit und die von den heiligen Canones vorgeschriebene Disziplin bewahrt wird. […] Hütet Euch darum, jemanden vorschnell die Hände aufzulegen (1 Tim 5,22), sondern lasst nur diejenigen zu den heiligen Weihen zu und führt sie zum Umgang mit den heiligen Mysterien, die nach genauer und sorgfältiger Prüfung im Schmuck aller Tugenden und angesehen wegen eines klugen und weisen Handelns Euren Diözesen zum Nutzen und zur Zierde gereichen.“71

Hierbei wird die Aktivität des Bischofs überbetont. Der Fortschritt in der persönlichen Berufung des künftigen Priesters und das Hinhören auf Gottes Ruf im eigenen Herzen finden im Durchsetzungswillen der Trienter Beschlüsse zur Priesterausbildung, wenigstens in den offiziellen Dokumenten, kaum Beachtung. Dies ändert sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im damals berühmten Buch des Jesuiten Adolph von Doss „Gedanken und Ratschläge gebildeter Jünglinge zur Beherzigung“ heißt es im Kapitel „Der Beruf zum Priestertum“: „Was die Kennzeichen selber angeht, so gibt es deren gar manche; je größer ihre Anzahl, desto gewisser der Beruf. – Ist deine Absicht eine durchaus reine? Suchst du im Priesterstande Gott, dein und deines Nächsten Heil, nicht aber Zeitliches. […] Ists Gott vor allem, der dich antreibt, diesen Stand zu ergreifen? Vernimmst du zu wiederholten Malen seinen Ruf? Spürst du den inneren Drang nach diesem heiligen Stande? Beruhigt und erquickt dich der Gedanke an dein künftiges Priesterthum? […] Findest du Freude an geistlichen Dingen? Liebst du Gebet, Sakramente, fromme Lektüre? Vermagst du es, deinem künftigen Stande zu lieb Opfer zu bringen? […] Allein – noch einmal: der Ruf muß von oben kommen. Dies ist das allein rechtmäßige Thor zur Hürde Jesu Christi, wovon es heißt: wer nicht durch die Thüre in den Schafstall tritt, der ist ein Dieb und ein Räuber (Joh 10,1). Jawohl, Gott muß berufen!“72

in: AAS 6 (1914), S. 336-341, parr. in: CIC-Fontes, Vol. III (1925), S. 830-834, EnchCler, n. 1326-1331, S. 493-495; SC Stud, Decl. „Postquam“ v. 27. 7. 1914, in: AAS 6 (1914), S. 383-386, parr. in: EnchCler, nn. 1332-1356, S. 496-498. 71 „… ut in Clero morum gravitas, vitae integritas, sanctitas, atque doctrina eluceat, et ecclesiastica disciplina ex Sacrorum Canonum praescripto dilligentissime servetur […]. Quapropter, veluti praeclare scitis, Vobis summopere cavendum, ne cuipiam, iuxta Apostoli praeceptum (1 T. 5, 22), cito manus imponatis, sed eos tantum sacris initietis ordinibus, ac sanctis tractandis admoveatis mysteriis, qui accurate exquisiteque esplorati, ac vitutum omnium ornatu, et sapientiae laude spectati, vestris dioecesibus usui et ornamento ess possint.“ Siehe Pius IX., LC „Qui pluribus“ v. 9. 11. 1846, § 7, in: CICFontes, Vol. II (1928), S. 807-817, hier n. 504, S. 813-815, parr. in: Pii IX. Pontificiis Maximi Acta, Pars Prima, Vol. I (Nachdruck) Graz 1971, S. 4-24, hier S. 19, EnchCler, nn. 753 f., S. 262 f., hier n. 753, S. 262. 72 Adolph von Doss, Gedanken und Ratschläge gebildeter Jünglinge zur Beherzigung, Freiburg im Breisgau 41883, S. 545 ff.

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Ebenfalls geht der damals angesehene Moraltheologe und Jesuit August Lehmkuhl (1834-1918) der Frage der Berufung zum Priestertum nach und kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Lehmkuhl nennt im Besonderen vier Kennzeichen für die Echtheit der Berufung:73 (1) „Individuelle Zuneigung zum Priesterstande und den priesterlichen Beschäftigungen“. Allerdings: „Die natürlichen Neigungen können zurückbeben vor den Opfern, welche mit der Ergreifung dieses Standes verbunden sind, und doch kann der Gedanke, daß die Ergreifung dieses Standes Gottes Wunsch und Wille sei, sich dem Geiste sehr lebhaft aufdrängen und gar den Verstand klar überzeugen. Eine solche auf Gründe gestützte, vom Geist Gottes geförderte Entscheidung ist ein weit sicherer Beweis für den wirklichen Beruf, als bloße Neigung und sympathischer Zug.“ (2) „die rechte Absicht“ […] „Was (der Aspirant) außer Gottes Ehre und der eigenen und fremden Heiligung im Priesterstande sucht (gutes Auskommen, Ehre und Ansehen), das ist nicht Gottes Ruf, sondern der Ruf von Fleisch und Blut.“ (3) „Die Befähigung zur Erfüllung der priesterlichen Aufgaben“. Dazu gehört „ein gewisser Grad intellektueller Bildung, in der Regel ein gutes Verständnis der heiligen Wissenschaften und eine ausreichende Kenntnis in den allgemeinen Zweigen des menschlichen Wissens.“ (4) „Die sittliche Befähigung“: „Das Wichtigste ist der entschiedene Wille und das Zeugnis des eigenen Gewissens von der sittlichen Kraft, durch welche man vermöge des Gnadenbeistandes Gottes sich im Stande fühlt, ein tadelloses Leben zu führen und den Pflichten eines enthaltsamen, priesterlich thätigen Lebens nachzukommen.“

Die Lexika um 1900 beziehen sich wieder stärker auf die Doppelaussage des Römischen Katechismus von der Berufung durch Gott und der Berufung durch die Kirche, oder, wie es nun formuliert wurde, von der „subjektiven“ und der „objektiven“ oder von der „inneren“ und der „äußeren“ Berufung. In Wetzer und Weltes Kirchenlexikon von 1884 heißt es zum Stichwort „Clerus“ (priesterliche Berufung): „Subjektiv ist der Beruf die Überzeugung des Einzelnen von der Berufung seitens Gottes zu seinem heiligen Dienste (Hebr 5,4). […] Objektiv besteht der Beruf in der Erklärung der Kirche, daß im einzelnen Falle jene Vorschriften erfüllt seien, welche die Vorbildung, die Auswahl, die Aufnahme und Promotion des Candidaten des geistlichen Standes regeln.“74

73 August Lehmkuhl, Der Beruf zum Priesterthum, in: ThPQ 49 (1896), S. 18-30, hier S. 22-25. 74 Rudolf von Scherer, Clerus (priesterliche Berufung), in: Wetzer und Weltes Kirchenlexikon oder Enzyklopädie der kath. Theologie und ihre Hülfswissenschaften, Bd. III, Freiburg im Breisgau 21884, S. 538-547, hier S. 544.

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Im kirchlichen Handlexikon von 1907 findet sich Folgendes: „Die Erhaltung des Priestertums ist Gegenstand der göttlichen providentia specialis, weshalb zum Eintritt eine vocatio specialis nötig ist. Diese wird näher unterschieden in den äußeren Beruf, vocatio externa (d.i. die den Eintritt ermöglichende Gestaltung der äußeren Verhältnisse, bes. die Admission eines Kandidaten durch den Bischof nach gewissenhafter Prüfung), und den inneren Beruf vocatio interna (d.i. die auf einen speziellen Akt der göttlichen Providenz zurückzuführende Auswahl einer Person zum Priestertum, Hebr 5,4); diese (besondere Berufung) ist erkennbar an der Überzeugung des Kandidaten vom Vorhandensein seiner göttlichen Berufung, an dessen Ausstattung mit den zur Übernahme der priesterlichen Würde und Bürde nötigen sittlich-geistigen und körperlichen Qualitäten (wissenschaftliche Bildung, Klugheit, Frömmigkeit; bewährte, unverletzte oder wiedergewonnene Sittenreinheit) und an der habituellen, durch übernatürliche Motive genährten Neigung zum Priestertum. Gebet, Selbstprüfung und Beratung mit geeigneten Sachverständigen vermitteln die Erkenntnis der Berufung.“75

In der Zeit radikaler Gegensätze zwischen den Antiklerikalen und der Kirche meldet sich der Ehrendomherr Joseph Lahitton der Diözese Aire in Frankreich mit sehr vehementen Worten: Die „Berufung“ zum Priestertum – schreibt er – kommt nicht notwendig und für gewöhnlich durch unmittelbaren Gnadenanruf Gottes zustande, sondern erfolge einzig und entscheidend durch die freie Auswahl der Kandidaten und ihre Aufnahme in den Klerikerstand durch die Autorität der Kirche. Darum bedürfe es auch nicht einer durchhaltenden, für den Gnadenruf Gottes gehaltenen inneren Neigung (franz. „attrait“) zum Priestertum; wesentlich für die Echtheit einer priesterlichen Berufung seien vielmehr „die lautere Meinung“ (recta intentio) sowie die für das priesterliche Wirken not75

Heinrich Reuter, Beruf z. Priesterstand, in: Michael Buchberger (Hrsg.), Kirchliches Handlexikon. Ein Nachschlagebuch über das Gesamtgebiet der Theologie und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. I, Freiburg im Breisgau 1907, S. 602. Interessanterweise verwendete Papst Paul VI. noch während des II. Vatikanums das Begriffspaar „vocatio interna“ und „vocatio externa“. Vgl. VatII PO, Nr. 11; grundsätzlich als Kommentar dazu Paul Josef Cordes, Sendung zum Dienst. Exegetisch-historische und systematische Studien zum Konzildekret Vom Dienst und Leben der Priester (Frankfurter Theologische Studien, Bd. 9), Frankfurt am Main 1972; Mario Caprioli, Il Decreto Conciliare „Presbyterorum Ordinis“, 2 Bde., Roma 1989-1990; Francisco Gil Hellín (ed.), Decretum de Prebyterorum ministerio et vita Presbyteriorum ordinis: Concilii Vaticani II synopsis in ordinem redigens schemata cum relationibus necnon patrum orations atque animadversions, Città del Vaticano 1996; Ludwig Mödl, Das Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum Ordinis, in: Franz Xaver Bischof / Stephan Leimgruber (Hrsg.), Vierzig Jahre II. Vatikanum. Zur Wirkungsgeschichte der Konzilstexte, Würzburg 2004, S. 297-315; Ottmar Fuchs / Peter Hünermann, Theologischer Kommentar zum Dekret über den Dienst und das Leben der Presbyter, in: Peter Hünermann / Bernd Jochen Hilberath (Hrsg.), Herders Theoloischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Bde. 3 u. 4, Freiburg im Breisgau 2005, S. 337-580.

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wendige „Befähigung“ (idoneitas), wobei beides die Bevollmächtigten der Kirche zu erforschen hätten. Niemand könne die Entscheidung der Kirche vorwegnehmen und sagen, dass er einen „Beruf“ zum Priestertum und damit ein Recht auf die Weihe habe.76 Damit wird der Beruf zum Priestertum, die vocatio sacerdotalis im strengen (theologischen) Sinn, ausschließlich in die äußere Berufung durch den Bischof gelegt.77 Natürlich provozierte diese Auffassung Kritik.78 Lahitton wandte sich an Papst Pius X. (1903-1914), der nach Begutachtung durch ein Kardinalskollegium, folgende Entscheidung am 26. Juni 1912 verkündete: „Das Werk des hochachtbaren Herrn Joseph LAHITTON, betitelt ‚Der priesterliche Beruf‘, ist keineswegs zu verwerfen. Vielmehr ist es in folgenden Punkten hohen Lobes würdig, insofern es nämlich die Behauptung vertritt: 1) Keiner habe irgendein Recht auf den Empfang der heiligen Weihe; die Zulassung sei freie Entscheidung des Bischofs. 2) Die Vorbedingung, auf die der Bischof zu achten hat und welche man die priesterliche Berufung (vocatio sacerdotalis) nennt, bestehe keineswegs, wenigstens nicht notwendig und für gewöhnlich, in einem inneren Drang des Betreffenden oder in Einladung des Heiligen Geistes (in interna quadam adspiratione subjecti seu invitamentis Spiritus sancti), den Priesterstand zu ergreifen. 3) Hingegen sei zur rechten Berufung von seiten des Bischofs im Weihekandidaten nichts anderes erfordert als die rechte Absicht (rectam intentionem) zusammen mit der Eignung (simul cum idoneitate), einer Eignung, die grundgelegt ist in jenen Ga-

76 Papst Paul VI. bestätigte diese Aussage: „… denn genau genommen begründet eine Berufung an sich weder eine bindende Verpflichtung noch ein Anrecht.“ Siehe Paul VI., Papstbotschaft „Hört ihr nicht das Rufen derer, die Trost brauchen?“ vom 15. Februar zum Welttag der Priester- und Ordensberufe (5. Mai), in: Wort und Weisung im Jahr 1974, Bd. 1, Città del Vaticano 1975, S. 208-215, hier S. 212. 77 Vgl. Joseph Lahitton, La vocation sacerdotale: traité théologique et pratique, Paris 1909, S. 34-38; dazu Enrique De la Lama, Vocación divina o vocación eclesiástica? Una dialéctica superada para explicar la naturaleza de la vocación sacerdotal, in: IusC 31 (1991), S. 13-56, hier S. 17-42 u. 56; Wollbold, Als Priester leben, S. 102. 78 Einen historischen Überblick zur Frage der Eignung, eine Zusammenfassung und eine theologische Beurteilung der Kontroversdebatte um Lahitton geben Josef Brandenburger,Vocatio sacerdotalis. Eine Kontroverse, in: ZKTh 38 (1914), S. 63-74, bes. S. 65; Hans Urs von Balthasar, Christlicher Stand, Einsiedeln 21981, S. 317-413, bes. S. 361-365; August Lehmkuhl, Priesterberuf, in: ThPQ 67 (1914), S. 262-297; ders., Priesterberuf, in: StdZ 86 (1914), S. 93-95; Jean-Marie Lustiger, Der Priester und der Anruf der Räte. Ansprachen (Kriterien, Bd. 59), Einsiedeln u.a. 1982, S. 28 f.; Wilhelm Stockums, Der theologische Beruf nach den neuesten kirchlichen Bestimmungen, in: ThGl 14 (1922), S. 193-212; ders., Der Beruf zum Priestertum. Gedanken und Erwägungen für Theologen und Priester, Freiburg 1934, S. 31-34; Franz Hürth, Zur Frage nach dem Wesen des Berufes, in: Scholastik 3 (1928), S. 94-102, bes. S. 101 f.; Wulf, Kriterien der Eignung, S. 21-27; Wollbold, Als Priester leben, S. 102 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung ben der Gnade und der Natur, die sich durch ein rechtschaffenes Leben und ein hinreichendes Wissen als echt erwiesen haben und damit die begründete Hoffnung geben, daß der Betreffende die Amtshandlungen des Priestertums in rechter Weise auszuüben verstehe und dessen Pflichten heilig zu halten wisse.“79

Das untersuchende Kardinalskollegium versuchte aufgrund der heftig geführten Debatte eine ausgewogene Entscheidung zu präsentieren, mit der sich Papst Pius X. völlig identifizierte, wie sein etwa gleichzeitig veröffentlichter „Katechismus“ zeigt: „Niemand kann nach Belieben in den geistlichen Stand treten, sondern muß von Gott durch den eigenen Bischof gerufen werden, d.h. er muß den Beruf dazu haben mit der entsprechenden Tugend und Eignung zum heiligen Dienst.“80

Die römischen Dokumente der folgenden Jahrzehnte übernehmen diese Auffassung mehr oder weniger wortwörtlich und kommentarlos. Allerdings wäre es ein völliges Missverständnis, wenn die göttliche Berufung („elementum divinum“) einfach auf die kirchliche Berufung („elementum ecclesiasticum“) reduziert würde, denn can. 1357 § 2 CIC/1917 beschreibt die Berufung eines jungen Menschen als eine in ihm „aufkeimende Wirklichkeit“ („vocationis germen“), die vom Bischof zwar geprüft, aber nicht erst durch die Zulassung zur Weihe geschaffen wird. Papst Pius XI. (1922-1939) betont hingegen in seiner 1935 veröffentlichten Enzyklika über das Priestertum „Ad catholici sacerdotii“: „Für den wachsamen und erfahrenen Blick des Seminarleiters, der die ihm anvertrauten jungen Männer und ihre Neigungen liebevoll studiert, wird es nicht schwierig sein, sich über den echten Priesterberuf eines jeden zu vergewissern. Dieser zeigt sich, wie ihr wisst, weniger in einem Gefühl des Herzens oder einer spürbaren Neigung der Seele, die mitunter fehlen oder vergehen können, sondern vielmehr in der rechten Absicht des Priesteramtskandidaten im Verein mit all den körperlichen, geistigen und sittlichen Anlagen, die ihn für diesen Stand geeignet machen.“81

79 „1) Neminem habere unquam ius ullum ad ordinationem antecedenter ad liberam electionem episcopi.“ Siehe die Entscheidung der Kardinalskommission in SecrStat, Ep. „En raison“ ad Carolum De Cormont, episcopus Aturensem, v. 2. 7. 1912, in: AAS 4 (1912), S. 485, parr. in: EnchCler, n. 1299, S. 484; vgl. dazu Anton Perathoner, Idee und Rechtsverhältnisse der tridentinischen Seminarien. Mit Berücksichtigung der unter Pius X. erlassenen diesbezüglichen Dekrete, in: ThPQ 68 (1915), S. 510-531. 80 Catechismo della dottrina Christiana pubblicato per ordine di Santità Papa Pio X, Roma 1912, S. 82: „Nessuno può entrare a suo arbitrio negli Ordini, ma deve essere chiamato da Dio per mezzo del proprio Vescovo, cioè deve avere la vocazione, con le virtù e con le attitudini al sacro ministero, da essa richieste.“ 81 „Neque is, qui prudenti vigilantique cura Seminario praeest, quique concreditos sibi iuvenes, alium ex alio, studiosa sollicitudine prosequitur, eorumque mentis dotes impulsionesque diligenter rimatur, perdifficulter dispexerit atque compererit quisnam ex iis ad suscipiendum sacerdotium superno nutu advocetur. Quae quidem ad sacra, capessenda

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

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Gegenüber Vorwürfen, dass hier die gnadenhaften Elemente der auf Gottes Vorsehung zurückgehenden priesterlichen Berufung nur verdeckt zu finden seien, kontert der in seiner Zeit überaus angesehene Moraltheologe und Jesuit Franz Hürth (1880-1963): „Die römische Kommission hat in keiner Weise in Abrede gestellt, daß eine innere Zuneigung zum Priesterberuf, eine innere Einladung des Heiligen Geistes, ein spontanes, von reinster Absicht getragenes Verlangen nach dem Priestertum vorliegen kann oder tatsächlich oft vorliegt; sonst würde sie den Tatsachen widersprechen. Gesagt wird nur, daß diese Dinge nicht notwendig und ‚de lege ordinaria‘ gefordert sind; es wird die Behauptung abgelehnt, daß jemand, bei dem sie sich nicht finden, sicher keinen ‚Beruf‘ habe und zum Priestertum nicht zugelassen werden dürfe.“82

Inzwischen wurde es als verpflichtend empfunden, alle Aspekte der Berufungsfrage, die humanen, christlichen, religiösen, moralischen, persönlichindividuellen und die kirchlichen zu berücksichtigen. Papst Pius XII. (1939-1958) geht in der Apostolischen Konstitution „Sedes Sapientiae“ vom 31. Mai 1956 ganz selbstverständlich von der Auffassung aus, eine göttliche – d.h. eine innere, persönliche, gnadenhafte – und eine kirchliche – d.h. eine hierarchisch-sakramentale – Berufung voneinander zu unterscheiden, dass beide aufeinander zugeordnet und aufs Engste miteinander verbunden sind.83 Sache des Priesteramtskandidaten ist es, die göttliche Berufung in sich zu entdecken und durch Gebet, das aus Glaube, Hoffnung und Liebe hervorgeht, und durch einen entsprechenden Lebenswandel für sie aufnahmebereit zu machen. Die Kirche, d.h. der Bischof, seine Vertreter und Beauftragten, sind verantwortlich, die „Berufung“ des Kandidaten zu prüfen: sie zu bestätigen oder für ungenügend, vielleicht sogar für nicht vorhanden zu erklären. Der Kandidat kann sich zwar nach Kräften für seine Annahme als Seminarist einsetzen, diese jedoch nicht erzwingen. Andererseits sind der Kandidat und die für die Ausbildung Verantwortlichen in der Kirche (Bischof, Regens, Spiritual) aufgerufen, bei diesem Prüfungsverfahren nicht willkürlich zu agieren, die „Unterscheidung

munia proclivis inclinatio, uti probe nostis, Venerabilis Fratres, potiusquam ex intimo conscientiae invitamento sensuumque motu, quae interdum deesse possunt, ex recta eorum propensione eruitur intentioneque mentis qui sacerdotio inhiant, cum iis corporis animique virtutum ornamentis coniuncta, quae eosdem ad hoc officium amplectendum idenoes reddant.“ Siehe Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“ v. 20. 12. 1935, lat. in: AAS 28 (1936), S. 5-53, hier S. 40, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1302, Sp. 1670-1691, EnchCler, nn. 1955-1975, S. 679-690, hier n. 1963, S. 683, zit. nach dem dt. Text der Ausgabe Herder, Freiburg im Breisgau 1936, S. 67. 82 Hürth, Zur Frage nach dem Wesen des Berufes, S. 100. 83 Pius XII., ApK „Sedes Sapientiae“ v. 31. 5. 1956, in: AAS 48 (1956), S. 334-345, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2579, Sp. 3503-3509, EnchCler, nn. 2279-2286, S. 893-901, bes. Nr. II.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

der Geister“ zu üben, sich auf ein klärendes Gespräch einzulassen und unbestechlich nach dem Willens Gottes zu fragen, der sich nicht primär in inneren Erleuchtungen kundtut, sondern in kontrollierbaren Fakten, deren Beurteilung für den Berater unter Umständen Fachkenntnisse (Psychologie etc.) voraussetzt, die nicht einfach durch eine noch so große Menschenkenntnis ersetzt werden können.84 Papst Pius XII. plädierte in seiner damaligen Aufgeschlossenheit für eine „offene“ Erziehung in den Seminaren, besonders auf die mit den Lebensjahren wachsende Eigenständigkeit und Selbstverantwortung.85 Dadurch wurden nun die Eigenarten der jungen Menschen deutlicher wahrgenommen, deren Möglichkeiten und Stärken ebenso wie deren Grenzen und Schwächen, d.h. die Aufmerksamkeit wurde mehr auf Belastungen gelenkt, die eine normale, gesunde Entwicklung nicht mehr gewährleisten, wie etwa Ängste, Zwänge, Minderwertigkeitsgefühle, Abhängigkeitsbedürfnisse, Selbstüberschätzungen usw. Im Anhang zu „Sedes Sapientiae“ weist der Papst auf die Veranlassung einer ärztlichen Beratung im Zweifelsfall über die gesundheitliche (körperliche und psychische) Eignung eines Kandidaten hin. Dieser „Arzt“ wird als ein Fachmann charakterisiert, der fähig ist, sich anamnestisch und diagnostisch ein Urteil über die Person des Kandidaten zu bilden.86 Die Frage, warum es für junge Menschen unserer Zeit schwerer geworden ist, sich für einen geistlichen Beruf zu entscheiden, wird erst seit Papst Johannes Paul II. (1920-2005) intensiver aufgegriffen,87 der exemplarisch auf drei 84

Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 104. Vgl. Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 685 f.; ebenso ders., ApK „Sedes Sapientiae“, S. 339 f. 86 „Statuta Generalia“, Anhang zur Apostolischen Konstitution „Sedes Sapientiae“, Sonderdruck der Religiosenkongregation, Rom 1957, Art. 33: „adhibito quoque probati medici anamnestico et diagnostico diligenti iudicio.“ sowie in „Menti Nostrae“, S. 684; lat.-dt. in: Mahnschreiben Papst Pius XII. über die Förderung der Heiligkeit des Priesterlebens „Menti Nostrae“, Wien 1951, S. 62 f.: „Hi igitur candidati accurate hac de causa inspiciantur, adhibito etiam, si oportet, probati medici iudicio.“ 87 Vereinzelt noch bei Paul VI., Papstbotschaft „Hört ihr nicht das Rufen derer, die Trost brauchen?“, S. 212 f.; ders., Botschaft „Ich will euch zu Menschenfischern machen“ (Mk 1,17) zum Welttag der geistlichen Berufe am 27. April, veröffentlicht am 9. April, in: Wort und Weisung im Jahr 1975, Bd. 2, Città del Vaticano 1976, S. 242245, bes. S. 243 f. Insbesondere Johannes Paul II., EpA „Hoc omine“ an die Jugendlichen in der Welt zum Internationalen Jahr der Jugend v. 31. 3. 1985, in: AAS 77 (1985), S. 579-628, dt. in: VApSt, Nr. 63, Bonn 1985; vgl. ders., PostAAp „Pastores dabo vobis“, in: AAS 84 (1992) S. 657-804, hier S. 667 f., dt. in: VApSt, Nr. 105, Bonn 1992, bes. S. 17 ff.; Päpstliches Werk für geistliche Berufe u.a., Doc. „Il secondo congresso“ über die Entwicklung der Pastoral der Berufe in den Einzelkirchen v. 6. 1. 1992, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5444, Sp. 12217-12251, dt. in: VApSt, 85

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grundlegende „Schwierigkeiten“ verweist, die heute jungen Männern bei ihrer Entscheidung zum Priesterberuf begegnen. Zum einen besteht die Angst vor der Verpflichtung, vor einer unsicheren Zukunft, aufgrund „einer sich verändernden Welt, in der das Interesse schnell nachzulassen scheint und wesentlich mit der Befriedigung des Augenblicks verbunden ist“,88 das sich nur durch ein Vertrauen aus einer Perspektive christlicher Hoffnung überwinden lässt. Insbesondere die „Erziehungsarbeit“ in Familien, Schulen und pastoraler Jugendarbeit in den Pfarrgemeinden soll das Fehlen einer klaren Vision des Priesteramtes erneut aufbauen und eine eigene Beziehung zu Jesus Christus entwickeln. Ein weiterer Grund, weshalb junge Männer den Weg zum Priestertum nicht oder nur zögernd beschreiten, liegt in der derzeitigen unklaren Ausgestaltung des priesterlichen Amtes, das seit einigen Generationen in seiner Form gravierende Veränderung erfahren und dadurch notgedrungen auch aufgrund abwertender öffentlicher Meinung gegenüber dem priesterliche Dienst zu einer Identitätsverunsicherung geführt hat. „Es ist daher wichtig, das Weiheamt zu fördern, ihm seinen vollen Platz in der Kirche einzuräumen in einem Geist der Einheit, der die Verschiedenheiten und ihre wahre Komplementarität respektiert, und nicht in einem Geist der Konkurrenz zum Nachteil der Laien.“89

Die dritte und größte Schwierigkeit ist eine oftmals ziemlich oberflächliche Vorstellung bzw. Beziehung zu Gott, welche durch vielfältige religiöse Angebote relativiert wird. Demgegenüber erwächst die Berufung zum Priester aus einer tiefen Intimität und einem persönlichen Dialog mit Gott. Deshalb bedarf es eines Umfeldes, in dem authentische Begegnungen und persönliche Beziehungen zur Person Jesus Christus entstehen können,90 die im „sakramentalen Leben, im Gebet und im Dienst am Nächsten“91 ihren Ausdruck finden.

Nr. 104, Bonn 1992; dies., Neue Berufungen für ein neues Europa 1997 v. 6. 1. 1998, in: VApSt, Nr. 131, Bonn 1998. 88 Johannes Paul II., Alloc. „Je suis heureux“ an die zweite Gruppe Französischer Bischöfe anläßlich ihres „Ad Limina“-Besuches v. 6. 12. 2003, franz. in: AAS 96 (2004), S. 279-285, hier S. 284, Nr. 7: „… qu’on vit dans un monde changeant où l’intérêt semble fugitif, lié essentiellement à la satisfaction de l’instant.“ 89 Ebd.: „Il importe donc de soutenir le ministère ordonné, de lui donner toute sa place dans l’Église, dans un esprit de communion qui respecte les différences et leur vraie complémentarité, et non pas dans un esprit de concurrence dommageable avec le laïcat.“ 90 Vgl. dazu Wunibald Müller, Der eigenen Wahrheit gemäß leben. Priesterbild: Ideal und Wirklichkeit, in: AnzSS 119,6 (2010), S. 11-14. 91 Johannes Paul II., Alloc. „Je suis heureux“, Nr. 7: „qui s’exprime dans la vie sacramentelle, dans la prière et dans le service des frères.“

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Päpste des 20. Jh. sich besonders umfassend mit der Priesterfrage auseinandergesetzt haben und zahlreiche Dokumente92 auch von Seiten der zuständigen Seminarkongregation publiziert worden sind.93 Diese Tatsache enthob das II. Vatikanische Konzil nicht seiner Verpflichtung, eine umfassende Neuregelung der Priesterausbildung bzw. die dafür notwendigen Voraussetzungen neu zu definieren.

92 Vgl. Pius X., Exhort. „Haerent animo“ v. 15. 8. 1908, in: ASS 41 (1908), S. 555577, parr. in: Pii X. Acta, Pars Prima, Vol. IV, (Nachdruck) Graz 1971, S. 242-244, CICFontes, Vol. III (1925), bes. S. 739, EnchCler, n. 1263 f., S. 471 f., AfkKR 89 (1909), S. 91-107; Pius XII., ApK „Sacramentum Ordinis“ v. 30. 11. 1947, in: AAS 40 (1948), S. 5-7, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1966, Sp. 2480 f., EnchCler, nn. 2167 f., S. 800-803; ders., Enc. „Evangelii Praecones“ v. 6. 7. 1951, in: AAS 43 (1951), S. 497528, bes. S. 507-509; ders., Enc. „Sacra Virginitas“ v. 23. 3. 1954, in: AAS 46 (1954), S. 161-191, bes. S. 169-186, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2421, Sp. 32513264, EnchCler, nn. 2244-2251, S. 872-879; Johannes XXIII., Enc. „Sacerdotii Nostri primordia“ v. 1. 8. 1959, in: AAS 51 (1959), S. 545-579, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5705, Sp. 14043-14062, EnchCler, nn. 2369-2384, S. 962-981; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“ v. 4. 11. 1963, in: AAS 55 (1963), S. 979-995, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3134, Sp. 4410-4418, EnchCler, nn. 25252538, S. 1105-1118. 93 Etwa SC SemStudUniv, LC „Et in primis“ v. 9. 10. 1921, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5635, Sp. 13743-13754, parr. in: EnchCler, nn. 1555-1578, S. 545-557; dies., Normae „Per conservare“ v. 30. 1. 1927, in: EnchCler, nn. 1655-1659, S. 590 f.; dies., LC „I Romani Pontefici“ v. 25. 7. 1928, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5648, Sp. 13797-13802, parr. in: EnchCler, nn. 1695-1703, S. 605-611; dies., Litt. „De Visitatione Apostolica“ v. 8. 10. 1937, in: EnchCler, nn. 2023-2030, S. 701-706; dies., Ep. „Quamquam ad Te“ v. 13. 6. 1947, in: EnchCler, nn. 2157-2165, S. 796-799; dies., Ep. „Feliciter peracta“ v. 24. 2. 1955, in: EnchCler, nn. 2260-2272, S. 884-889; dies., LC „Ancora non è spenta“ (Prot. N. 541/59) v. 5. 6. 1959, in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2826, Sp. 3939-3943, EnchCler, nn. 2363-2366, S. 955-960.

Jeder aus Menschen genommene Hohe Priester wird für Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen als einer, der für die Unwissenden und Irrenden Verständnis haben kann, da er auch selbst mit Schwachheit behaftet ist. Hebr 5,1-2

1. Das gegenwärtige Priesterbild a) In der konziliaren und nachkonziliaren Theologie aa) In der konziliaren Theologie Bis zum II. Vatikanischen Konzil94 wurde der Priester über den „Raum des Menschlichen hinausgehoben“.95 Er „hat Gewalt über den Leib Jesu Christi“,96 94 Zum gegenwärtigen Priesterbild Karl Rahner, Theologische Reflexionen zum Priesterbild von heute und morgen, in: Franz Henrich (Hrsg.), Weltpriester nach dem Konzil (Münchener Akademieschriften, Bd. 46), München 1969, S. 91-118; Judith Müller, In der Kirche Priester sein. Das Priesterbild in der deutschsprachigen Katholischen Dogmatik des 20. Jahrhunderts, Würzburg 2001, bes. S. 145-152; Karl Hillenbrand, Das Priesterbild des II. Vatikanums. Überlegungen aus der „Folgegeneration“, in: Wolfgang Weiss (Hrsg.), Zeugnis und Dialog. Die katholische Kirche in der neuzeitlichen Welt und das II. Vatikanische Konzil. Klaus Wittstadt zum 60. Geburtstag, Würzburg 1996, S. 343-361; George Augustin (Hrsg.), Priester sein in Christus, Paderborn 2010; Hubertus Brantzen, Lebenskultur des Priesters. Ideale – Enttäuschungen – Neuanfänge, Freiburg im Breisgau 32003; Gisbert Greshake, Priester sein in dieser Zeit. Theologie – Pastorale Praxis – Spiritualität, Würzburg 22008; Wilfried Hagemann, Zur Freiheit berufen. Priester sein in der Welt von heute, Würzburg 2010; Elisabeth Hurth, „Mann Gottes“. Das Priesterbild in Literatur und Medien, Mainz 2003; Peter Klasvogt, Priester – Visionär und Realist, in: ders. / Kurt Koch (Hrsg.), Zur prophetischen Dimension des geistlichen Amtes, Paderborn 2001, S. 63-88; ders. / Reinhard Lettmann (Hrsg.), Priester mit Profil. Zur Zukunftsgestalt des geistlichen Amtes, Paderborn 2000; ders., Angesprochen und Herausgefordert. Priester werden aus Berufung – Betrachtungen. Anforderungen. Perspektiven, Paderborn 2006; Hans-Georg Koitz, Wandel des Priesterbildes – zukünftige Anforderungen, in: Werner Schreer / Georg Steins (Hrsg.), Auf neue Art Kirche sein. Wirklichkeiten – Herausforderungen – Wandlungen. FS für Bischof Dr. Josef Homeyer, München 1999, S. 178-183; Joachim Wanke, Anforderungsprofil des Priesters in einer evangelisierenden Kirche, in: Peter Klasvogt (Hrsg.), Leidenschaft für Gott und sein Volk. Priester für das 21. Jahrhundert, Paderborn 2003, S. 57-71; Hans Werners, Wandel des Priesterbildes – Wandel der Anforderungen, in: Diak 21 (1990), S. 259-263. 95 Karl Lehmann, Das priesterliche Amt im priesterlichen Volk, in: Gemeinde des Herrn, 83. Deutscher Katholikentag Trier 1970, Paderborn 1970, S. 247. 96 Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, bes. S. 37-52, parr. in: EnchCler, nn. 19551975, S. 679-690, dt. in: Anton Rohrbasser (Hrsg.) Heilslehre der Kirche. Dokumente von Pius IX. bis Pius XII., Freiburg/Schweiz 1953, Nr. 1717-1782, bes. Nr. 1220-1226.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„hat keinen Platz in der Gemeinde, sondern steht von vornherein über ihr“,97 ist er, isoliert vom Bischof betrachtet, Moralprediger und nicht so sehr Verkünder des Evangeliums und Diener des Glaubens, deshalb als Inhaber der Konsekrations- und Absolutionsvollmacht Vorbild der Tugend.98 Als Voraussetzung zu der von Gott geschenkten Vollmacht entspricht der Auftrag zu einem heiligmäßigen, selbstlosen und uneigennützigen Lebenswandel. Aus diesem vorkonziliaren Bild des Priesters resultierten die Kriterien für die Berufung: „Wer nach dem Priestertum strebt, einzig aus dem edlen Beweggrund, sich dem Dienste Gottes und dem Heile der Seelen zu weihen, und dazu gediegene Frömmigkeit, erprobte Reinheit des Lebens und genügendes Wissen […] besitzt oder sich ernstlich darum bemüht, zeigt, daß er von Gott zum Priesterstand berufen ist. Wer dagegen, vielleicht von unklugen Eltern gedrängt, diesen Stand erwählen wollte wegen der Aussicht auf zeitliche und irdische Vorteile, die er im Priestertum sieht und von ihm erhofft, wie es in der Vergangenheit häufiger geschah; wer sich gewohnheitsmäßig gegen Gehorsam und Disziplin vergeht, wer wenig Neigung zur Frömmigkeit, wenig Liebe zur Arbeit und wenig Seeleneifer besitzt; besonders aber wer zur Sinnlichkeit neigt und aufgrund einer langen Erfahrung gezeigt hat, daß er sie nicht zu beherrschen versteht; wer endlich ungeeignet ist für das Studium, so daß er voraussichtlich den vorgeschriebenen Studiengang nicht mit genügendem Erfolg machen kann; alle diese sind für das Priestertum nicht geschaffen.“99

97 Anton Arens, Die Entwicklung des Priesterbildes in den kirchenamtlichen Dokumenten von der Enzyklika „Menti Nostrae“ Papst Pius’ XII. (1950) bis zur Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1975), in: ders. (Hrsg.), Pastorale Bildung. Erfahrungen und Impulse zur Ausbildung und Fortbildung für den kirchlichen Dienst, Trier 1976, S. 7-35, hier S. 11. 98 Vgl. Konrad Baumgartner, Der Wandel des Priesterbildes zwischen dem Konzil von Trient und dem II. Vatikanischen Konzil (Eichstätter Hochschulreden, Bd. 6), München 1978; Hermann Wieh, Ideal und Auswahl. Vom Wandel der Kriterien bei der Ausbildung der Priester seit dem Konzil von Trient, in: Karl Hillenbrand (Hrsg.), Priester heute. Anfragen, Aufgaben, Anregungen, Würzburg 21991, S. 155-176; Josef Lenzenweger, Wandel des Priesterbildes zwischen Tridentinum und Vaticanum II, in: Johannes Marböck, Priesterbild im Wandel. Theologische, geschichtliche und praktische Aspekte des Priesterbildes, FS zum 70. Geburtstag von DDr. Alois Gruber (Linzer philosophisch-theologische Reihe, Bd. 1), Linz 1972, S. 105-119; Georg Mühlenbrock, Akzente der Priesterausbildung nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Karl Hillenbrand / Medard Kehl (Hrsg.), Verkündet die Großtaten Gottes, Würzburg 1997, S. 91-110; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 163-165. 99 „Qui ad sacrum huiusmodi institutum ea una nobilique de causa contendat, ut divino famulaturi animarumque saluti se dedat, simulque et solidam pietatem et probatam vitae castimoniam, et consentaneam, ut diximus, doctrinam assecutus sit vel assequi nitatur, is profecto, ut perspicuo patet, ad sacerdotale ministerium a Deo vocatur. At qui, contra, ab improvidis forsan parentibus compulsus, hoc idem eo consilio complecti velit, ut terre-

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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In Rückbesinnung auf die Hl. Schrift, Vertiefung zentraler Grundgedanken und durch die Betonung vergessener Akzente sieht das II. Vatikanische Konzil100 den Priester nicht bloß als Stellvertreter Gottes,101 sondern als Teilhaber am Priesteramt Jesu Christi,102 vielmehr noch, Christus „lebt im Dienst seiner Diener weiter“.103 Der Priester steht in der Gemeinde, nicht über ihr,104 ebenso ist er „in sakramentaler Bruderschaft“105 in das Presbyterium der Diözesankirche eingegliedert.106

na, quae captanda prospexerit, emolumenta ac commoda potiatur – quod quidem elapso tempore crebrius contingere poterat –; qui ab disciplina obtemporationeque plerumque abhorreat, parum sit ad pietatem proclivis, nec satis laboris animarumque salutis studiosus; qui, peculiari modo, ad libidinis illecebras sese pronum impertiat, neque iam diu experiendo ostenderit illius dehonestamenta effugere posse; qui denique ad disciplinarum studia ita haud idoneus evadat, ut portendi liceat praescriptum eorum curriculum non posse eum, satis moderatoribus facientem, perficere; hi omnes ad sacrum hoc munus ineundum non nati aptique sunt.“ Siehe Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, in: EnchCler, nn. 1963 f., S. 683. 100 Dazu Alois Šuštar, Das Priesterbild des Zweiten Vatikanischen Konzils, in: Franz Enzler (Hrsg.), Priester – Presbyter. Beiträge zu einem neuen Priesterbild, LuzernMünchen 1968, S. 37-51. 101 Wie es noch im „Catechismus Romanus“ hieß. Vgl. Katechismus nach dem Beschlusse des Concils von Trient für die Pfarrer auf Befehl des Papstes Pius V. und Clemens XIII. herausgegeben, Regensburg 1886, S. 237. 102 Vgl. VatII PO, Nr. 2 f.; ebenso Jean Frisque / Yves Congar (éd.), Les Prêtres. Formation, ministères et vie. Décrets „Presbyterorum Ordinis“ et „Optatam totius“, Paris 1968; Zenon Grocholewski, Sacerdote e formazione al sacerdozio. Tra l’Optatam totius e la Presbyterorum ordinis, in: Seminarium 45 (2005), S. 831-844; Theo Schäfer, Diener der Einheit. Gedanken zum Priesterbild nach dem Konzilsdekret „Presbyterorum ordinis“, in: Herbert Hammans (Hrsg.), Geist und Kirche. Studien zur Theologie im Umfeld der beiden Vatikanischen Konzilien, Gedenkschrift für Heribert Schauf, Paderborn 1990, S. 17-34; George Augustin, Zur Freude berufen. Ermutigungen zum Priestersein, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 2010, bes. S. 87-122; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 170-173. 103 Vgl. VatII SC, Nr. 7; dazu auch Karl Lehmann, Das priesterliche Amt, S. 251; sowie ders., Geistlich handeln, Freiburg 1982, S. 15 ff. u. 68 ff.; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 176-186. 104 Vgl. VatII. PO, Nr. 9; VatII SC, Nr. 14; VatII LG, Nr. 9-11.34; VatII AA, Nr. 3, VatII AG, Nr. 15; Ochs, Funktionär oder privilegierter Heiliger?, S. 190 f. u. 203-206. 105 VatII PO, Nr. 8 sowie VatII LG, Nr. 28: „Diese [sakramentale Bruderschaft] soll sich spontan und freudig äußern in gegenseitiger Hilfe, geistiger wie materieller, pastoraler wie persönlicher Art, in Zusammenkünften, in der Gemeinschaft des Lebens.“ 106 Vgl. ebd.; dazu und zum Folgend ausführlich Christian Feuerstein, Die Entwicklung des Priesterbildes vom II. Vatikanum bis zum Katechismus der Katholischen Kirche, in: Brixner Theologisches Forum. Konferenz Blatt für Theologie und Seelsorge 120,2 (2009), S. 53-67, bes. S. 53 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Alle Priester haben zusammen mit den Bischöfen so an ein und demselben Priestertum und Amt Christi teil, dass diese Einheit der Weihe und Sendung ihre hierarchische Gemeinschaft mit dem Stand der Bischöfe erfordert. […] Die Bischöfe sollen darum die Priester […] als ihre notwendigen Helfer und Ratgeber im Dienstamt der Belehrung, der Heiligung und der Leitung des Gottesvolkes betrachten.“107

Erste Aufgabe der Priester als Mitarbeiter der Bischöfe besteht darin, „allen die Frohe Botschaft Gottes zu verkünden, um so […] das Gottesvolk zu begründen und zu mehren“.108 „Dennoch sind sie mit ihnen [den Bischöfen] in der priesterlichen Würde verbunden und kraft des Weihesakramentes nach dem Bilde Christi, des höchsten und ewigen Priesters (Hebr 5,1-10; 7,24; 9,11-18), zur Verkündigung der Frohbotschaft, zum Hirtendienst an den Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht und so wirkliche Priester des Neuen Bundes.“109

Die Priorität der Verkündigung setzt in keinster Weise die Sakramente der Eucharistie und Buße herab, vielmehr werden sie als ganzheitliche Lebensvollzüge gesehen. Zentral bezeichnet das II. Vatikanum die Eucharistie „als Quelle und Höhepunkt aller Evangelisation“.110 Betont werden auch die Notwendigkeit der persönlichen Heiligung und das Streben nach Vollkommenheit.111

107

VatII PO, Nr. 7; dazu auch Norbert Witsch, Art. Presbyterium, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 281-283; Eugenio Corecco, Sacerdotium und Presbyterium im CIC, in: Klaus Lüdicke / Hans Paarhammer / Dieter A. Binder (Hrsg.), Recht im Dienst des Menschen. Eine Festgabe Hugo Schwendenwein zum 60. Geburtstag, Graz 1986, S. 31-48. 108 VatII PO, Nr. 4. Verkündigung meint in diesem Verständnis ein umfassendes Lebenszeugnis! Vgl. dazu Klaus Hemmerle, Gerufen und verschenkt. Theologischer Versuch einer geistlichen Ortsbestimmung des Priesters, Leipzig 1986, bes. S. 129 ff.; vgl. ebenso Karl Hillenbrand, Die Liebe Christi drängt uns. Gedanken zum Dienst des Priesters, Würzburg 1992, S. 91 f. 109 VatII LG, Nr. 28; ausführlicher dazu Matthias Fallert, Mitarbeiter der Bischöfe. Das Zueinander des bischöflichen und priesterlichen Amtes auf und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (SSSTh, Bd. 44), Würzburg 2007. 110 VatII PO, Nr. 5; weiters VatII SC, Nr. 10 u. 47; VatII LG, Nr. 3, 11, 17 u. 26; VatII CD, Nr. 30; VatII AG, Nr. 14; SC Rit, Instr. „Eucharisticum mysterium“ v. 25. 5. 1967, in: AAS 59 (1967), S. 539-573, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3562, Sp. 5170-5187, EnchCler, bes. n. 2787, S. 1239 f. u. bes. Nr. 1, 3, 6 u. 10; Paul VI., EpA „Benignissimus Deus“ v. 22. 2. 1965, in: AAS 57 (1965), S. 301-305, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3263, Sp. 4635-4637; ders., Enc. „Mysterium fidei“ v. 3. 9. 1965, in: AAS 57 (1965), S. 753-774, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3316, Sp. 4700-4710; Johannes Paul II., EpA „Patres Ecclesiae“ v. 2. 1. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 5-23, bes. S. 18; dazu auch c. 897. 111 VatII PO, Nr. 9: „Sie seien eingedenk, dass sie in ihrem täglichen Wandel und ihrer Obsorge für Gläubige und Ungläubige, Katholiken und Nichtkatholiken, das Antlitz des

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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„Die Priester gelangen auf ihnen eigene Weise zur Heiligkeit, nämlich durch aufrichtige und unermüdliche Ausübung ihrer Ämter im Geiste Christi.“112

Als Lenker und Hirten des Volkes Gottes verzichten sie „auf eigene Vorteile und suchen nicht ihren Nutzen, sondern den der vielen, damit sie das Heil erlangen.“113 Das „Lehrschreiben der deutschen Bischöfe“ meint bezüglich der erfolgten Korrektur des Priesterbildes durch das II. Vatikanum: „Indem der Presbyter theologisch in seinem vielfältigen Dienst aus dem Zentrum der Sendung Christi und aus der Vollgestalt des kirchlichen Amtes verstanden wird, erhält er wieder seinen umfassenden Anteil am Vollzug des apostolischen, pastoralen und caritativen Heilswerkes in allen Dimensionen. […] So rückt das II. Vatikanische Konzil die Aussagen der Trienter Kirchenversammlung in einen vertieften christologischen Horizont und gibt eine grundsätzliche ekklesiologische Ortsbestimmung des Presbyters. […] In dem vom II. Vatikanischen Konzil entworfenen Bild des Presbyters kommt das vielfältige Zeugnis des Neuen Testamentes und der frühen Kirche besser zur Geltung.“114

Das Konzilsdekret über die Ausbildung der Priester „Optatam Totius“115 betont grundsätzlich die Notwendigkeit einer ernsten Prüfung der Eignung der Kandidaten, gerade dann, wenn Priestermangel herrscht.116

wahren Priester- und Hirtendienstes zeigen und allen das Zeugnis der Wahrheit und des Lebens geben müssen.“ Vgl. ebenso Nr. 12. 112 Ebd., Nr. 12 f. 113 Ebd., Nr. 13; speziell zum Hirtendienst Kasper, Diener der Freude, S. 83-95. 114 Schreiben der deutschen Bischöfe über das priesterliche Amt. Eine biblischdogmatische Handreichung, Trier 1969, S. 56 u. 58; dazu auch Arturo Cattaneo, Das Presbyterium. Ekklesiologische Grundelemente und kirchenrechtliche Auswirkungen, in: AfkKR 161 (1992), S. 42-67; Paul Préaux, Les fondaments écclesiologiques du Presbytérium. Selon le concile Vatican II et la théologie post-conciliaire, Bern 2002. 115 Vgl. dazu Karl Rahner / Herbert Vorgrimler (Hrsg.), Kleines Konzilskompendium, Freiburg im Breisgau u.a. 352008, S. 287-310; Ottmar Fuchs / Peter Hünermann, Theologischer Kommentar zum Dekret über die Ausbildung der Priester, in: Peter Hünermann / Bernd Jochen Hilberath (Hrsg.), Herders Theoloischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Bde. 3 u. 4, Freiburg im Breisgau 2005, S. 316-489; Anton Antweiler, Dekret über die Ausbildung der Priester, Münster 1967; ders., Der Priester heute und morgen, Münster 1967, S. 92-101; José Delicado Baeza (Ed.), Comentarios al decreto „Optatam totius“ sobre la formación sacerdotal, in: Biblioteca de Autores Cristianos, Madrid 1970; Alois Greiler, Das Konzil und die Seminare. Die Ausbildung der Priester in der Dynamik des Zweiten Vatikanums (Annua nuntia Lovaniensia, Bd. 48), Leuven-Paris-Dudley 2003; Robert F. Harvanek, Decree on the Training of Priests „Optatam totius“ in: Timothy E. O’Connell (ed.), Vatican II and Its Documents. An American Reappraisal, Wilmington 1986, S. 91-107; Mathijs Lamberigts, „Optatam

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Als alters- und entwicklungsspezifische Eignungskriterien117 werden angeführt: rechte Absicht, freier Wille bzw. freie Entscheidung für das kirchliche Amt,118 spirituelle, moralische, intellektuelle Eignung,119 erforderliche physische und seelische Gesundheit,120 die Fähigkeit „die Lasten des Priestertums zu

Totius“ – The Decree on Priestly Formation: A Short Survey of Its History at the Second Vatican Council, in: Louvain Studies 30 (2005), S. 25-48; Gérard Lefeuvre, La vocation sacerdotale dans le Second concile du Vatican. Étude sur le chataire second „De Vocationibus sacerdotalibus fovendis” du décret „Optatam totius“ sur la formation sacerdotale (Diss. Gregoriana, Roma), Paris 1977; Tiburzio Lupo, Il decreto sulla formazione sacerdotale Optatam totius, in: Palestra del Clero. Rivista di cultura e pratica ecclesiastica 65 (1986), S. 317-323; Eduard Stakemeier, Das Konzilsdekret „Über die Ausbildung der Priester“, Paderborn 1966; Leonhard M. Weber, Die Ausbildung der Zukünftigen Priester, I. Die Seminarausbildung, in: Franz Xaver Arnold / Ferdinand Klostermann / Karl Rahner (Hrsg.), Handbuch der Pastoraltheologie. Praktische Theologie der Kirche in ihrer Gegenwart, Bd. IV, Freiburg im Breisgau 1969, S. 480-497. 116 Vgl. VatII „Decretum de Institutione Sacerdotali“, in: AAS 58 (1966), S. 713-727; „Dekret über die Ausbildung der Priester“, lat.-dt. Ausgabe mit Einleitung und Kommentar von Josef Neuner SJ, in: LThK2-Konzilskommentar, Sp. 325 f. 117 Der nachmalige Kurienkardinal Joseph Schröffer betont ausdrücklich in einem Kommentar zum Dekret „Optatam totius“: „Bei der Eignungsprüfung ist nicht nach starren, für alle Alters- und Entwicklungsstufen absolut gleichen Maßstäben vorzugehen, sondern in dynamischer Weise, insofern dem Reifungsprozess und seinen verschiedenen Stadien Rechnung zu tragen ist. Es ist zu unterscheiden zwischen den ins Seminar Eintretenden, den höheren Semestern und den Weihekandidaten. Die Ersteren werden noch mehr manches Unreife und Unfertige an sich haben. Es sollen ja die Seminarjahre auch dazu dienen, den Beruf einer weiteren Klärung, Läuterung und Reifung zuzuführen.“ Zit. in Joseph Schröffer, Erläuterungen zu dem III. Kapitel „De seminariorum maiorum ordinatione“, in: Seminarium 18 (1966), S. 339-356, hier S. 352. Bereits vor dem II. Vatikanum forderte Papst Johannes XXIII. eine zeitgemäße und entwicklungsspezifische Ausbildung der Alumnen. Vgl. Johannes XXIII., Alloc. „L’incontro“, De Sacrorum alumnis ad praesentis aetatis rationem instituendis educandisque, v. 29. 7. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 559-565, bes. S. 561-565, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3002, Sp. 4225-4228, EnchCler, nn. 2465-2467, S. 1052-1055. 118 In diesem Zusammenhang siehe cc. 1026, 1029 u. 1036 CIC/1983. 119 Vgl. die dem Dekret „Optatam totius“ vorausliegende EpA Papst Paul VI., „Summi Dei Verbum“, S. 987. 120 Vgl. ebd., S. 986 f.; ebenso Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 684. Pius XII. weist im vorher genannten Dokument auf die sich womöglich ergebende Notwendigkeit einer ärztlichen Befragung hin. Hugo Schwendenwein konkretisiert diese allgemeine Aussage in „Optatam totius“ in seiner Habilitationsschrift „Priesterbildung im Umbruch des Kirchenrechts“ folgendermaßen: „Die Einholung der Schulzeugnisse und eines ärztlichen Zeugnisses ist nicht ausdrücklich vorgeschrieben, doch entspricht sie einer weit verbreiteten Gepflogenheit und stellt sich überhaupt als der geeignete Modus zur Ermöglichung einer den heutigen Maßstäben entsprechenden Beurteilung der gesundheitlichen und intellektuellen Eignung – und eine solche Beurteilung ist ja vom konziliaren

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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tragen“ und die pastoralen Aufgaben zu erfüllen.121 Auch bei angeblichem Priestermangel soll man bei der „Auslese“ und Prüfung der Kandidaten mit der dazu nötigen geistigen Festigkeit vorgehen, denn „Gott lässt es ja seiner Kirche nicht an Dienern fehlen, wenn man die fähigen auswählt, die nicht geeigneten aber rechtzeitig in väterlicher Weise anderen Berufen zuführt.“122 Die unter der Anleitung eines Spirituals vermittelte geistliche Formung wird nach ihren trinitarischen, christozentrischen, ekklesiologischen, pastoralen und marianischen Aspekten als Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe entfaltet und mit gesamtmenschlichen Gesichtspunkten verknüpft. Bejaht wird das fromme Brauchtum und gewarnt vor Gefühlsüberschwang. Besondere Betonung findet Ergebenheit gegenüber der Hierarchie, seelsorglicher Dienst, Gehorsam, Armut, Selbstverleugnung und der Zölibat.123 So wird mit explizitem Nachdruck darauf verwiesen, dass ein Kandidat für das Priesteramt „in klug abgestufter Ausbildung zur nötigen menschlichen Reife geführt werden soll, die sich vor allem bewähren muß in innerer Beständigkeit, in der Fähigkeit, durchdachte Entscheidungen zu fällen und in ausgewogenem Urteil über Ereignisse und MenRecht verlangt – dar. […] Über die Abgrenzung des Anwendungsbereiches von Testmethoden haben wir keine gesetzliche Regel. Die diesbezüglich dem Konzil gegebene Anregung wurde an die vorbereitende Kodex-Kommission weitergegeben.“ Zit. in: Hugo Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch des Kirchenrechts. Die „Institutio Sacerdotalis“ in der vom II. Vatikanum geprägten Rechtslage (Kirche und Recht, Bd. 9), Wien 1970, S. 74; dazu Raymond Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, Salzburg 1964, S. 41-46, bes. Fn 6 u. 7. Hostie erwähnt hier eine psychologische Eignungsuntersuchung. Vgl. diesbezüglich den Art. 33 der Generalstatuten zur ApK „Sedes Sapientiae“ v. 31. 5. 1956, in: C Rel, ApK „Sedes Sapientiae“ eique adnexa „Statuta Generalia“ de religiosa, clericali, apostolica institutione in statibus acquirendae perfectionis clericalis impertienda, Roma 1957. Gottfried Griesl verweist in seinem Buch „Pastoralpsychologische Studien“, dass vom Recht her nicht eine perfekte oder doch einigermaßen perfekte, sondern die „erforderliche“ oder angemessene Gesundheit Berufsbedingung ist. Ebenso wird von Seiten der Berufspädagogik darauf hingewiesen, dass hier nicht unbedingt auf die physische, sondern vielmehr auf die personale Gesundheit geachtet werden solle. Entscheidend sei die Fähigkeit, ein Leiden (wenn es die priesterliche Heilsaufgabe nicht direkt irritiert) so zu integrieren, dass es die Entfaltung der priesterlichen Persönlichkeit nicht stört, sondern, als vorsehungsbestimmter Bestandteil verstanden, bewältigt und dem Lebensganzen sinnvoll einverleibt wird. Man achte also nicht darauf, woran ein Kandidat leidet, sondern auch darauf, was er aus seinem Leiden macht. Vgl. Gottfried Griesl, Pastoralpsychologische Studien, Innsbruck-Wien-München 1966, S. 185. 121 Vgl. VatII OT, Nr. 6; ebenso Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 684. 122 VatII OT, Nr. 6. 123 Ebd., Nr. 8-10; Über den Abschnitt „Zölibat“ s. weiters VatII PO, Nr. 16; dazu v.a. Jean Pierre Tuellet, Fundamentos del celibato a partir de la lectura de Presbyterorum Ordinis (Primera parte), in: Revista Teológica Limense 38 (2004), S. 181-198.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung schen. Auch müssen die Alumnen lernen, ihren Charakter richtig zu formen. Sie sollen zu persönlichem Mut erzogen werden und überhaupt jene Tugenden schätzen lernen, auf die die Menschen wert legen und die den Diener Christi gewinnend machen: dazu gehören Aufrichtigkeit, wacher Gerechtigkeitssinn, das Halten des gegebenen Wortes, gute Umgangsformen, Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit im Gespräch.“124

Zusätzlich ist ein gewisses Maß von Initiative, Führungstalent, Verantwortungsvermögen, Kontakt- und Dialogfähigkeit vonnöten.125 Die „Lebensordnung des Seminars“ ist wesentliches Mittel der Selbsterziehung, der charakterlichen Reifung und der Überwindung von Launen hin zu Frömmigkeit, Schweigen und gegenseitiger Hilfsbereitschaft. Selbstverantwortung des Einzelnen und Eigenverantwortung der Gemeinschaft sollen kursorisch zunehmen und in wachsender Freiheit der eigenen Lebensgestaltung und Beziehung zur Umwelt bewähren.126 Hatte man entsprechend der vorkonziliaren Betonung der sakramentalen Aufgaben im Priesterbild vor allem den würdigen und richtigen Vollzug der heiligen Handlungen vor Augen, trat mit dem II. Vatikanischen Konzil das seelsorgliche, apostolisch-kerygmatische Moment in den Vordergrund,127 welches gänzlich andere menschliche Qualitäten als den sakralen Vollzug erforderte. „Überhaupt sollen die Eigenschaften der Alumnen gebildet werden, die am meisten dem Dialog mit den Menschen dienen: wie die Fähigkeit, anderen zuzuhören und im Geist der Liebe sich seelisch den verschiedenen menschlichen Situationen zu öffnen.“128

124 VatII OT, Nr. 11; dazu auch VatII PO, Nr. 3; RFIS, Nr. 51; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“ über die Anwendung der Psychologie bei der Aufnahme und Ausbildung von Priesterkandidaten v. 29. 6. 2008, Vatikanstadt 2008, parr. in: Com 40 (2008), S. 322-335, dt. in: OR (dt.), 38. Jg., Nr. 46, v. 14. 11. 2008, S. 12-14, bes. Nr. 2. 125 Vgl. Schröffer, Erläuterungen, S. 352; dazu v.a. auch Leo Zirker, Leben im Dialog. Perspektiven für ein zeitgemäßes Priesterbild, Mainz 1976, S. 10-44. 126 VatII OT, Nr. 11; dazu Paul M. Collins, Vatican II’s Decree on Priestly Formation: A Pedagogical Commentary, in: The Clergy Review 67 (1982), S. 17-26 u. 49-57. 127 Bisher war im Weiherecht dem Bischof bzw. zuständigen Oberen die Möglichkeit der Berücksichtigung der seelsorglichen Eignung bei der Zulassung der Kandidaten gegeben. Weist doch c. 1025 § 2 CIC/1983 darauf hin: „Insuper requiritur ut, iudicio eiusdem legitimi Superioris, ad Ecclesiae ministerium utilis habeatur“. Jedoch ist es im Ermessen des Bischofs, inwieweit er die seelsorgliche Eignung interpretiert, inwieweit er diese für „Ecclesiae ministerium utilis habeatur“ ansieht. Ab dem II. Vatikanum ist der Bischof bzw. zuständige Obere verpflichtet sie in seine Beurteilung mit einzubeziehen. 128 VatII OT, Nr. 19; dazu Paul VI., Enc. „Ecclesiam suam“ v. 6. 8. 1964, in: AAS 56 (1964), S. 609-659, bes. S. 635-642, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3211, Sp. 4509-4532.

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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bb) In der nachkonziliaren Theologie Das priesterliche Amt,129 wie es die Kirche in seinem Wesen definiert, muss heute unter ganz neuen Bedingungen ausgeübt werden,130 die sich aus neuen Bedürfnissen der Menschen – wie z.B. das Recht auf Fortschritt, auf freie Meinungsäußerung,131 auf Mitbestimmung bei der persönlichen und allgemeinen Entwicklung – und aus der Eigenart der modernen Kultur ergeben.132

129 Vgl. Hillenbrand, Das Priesterbild des II. Vatikanums, S. 343-361; weiterführend dazu Gottfried Hierzenberger (Hrsg.), Priester gestern, Priester morgen. Kritische Perspektiven, Wien 1969; Konrad W. Krämer / Karlheinz Schuh, Priesterbild im Wandel, Essen 1970; Leonhard M. Weber, Muß sich auch das Priesterbild wandeln?, in: Hansjörg Schild (Hrsg.), Pastorale Impulse. Aufsätze und Vorträge, Freiburg im Breisgau 1971, S. 179-203; Joseph Hernoga, Das Priestertum. Zur nachkonziliaren Amtstheologie im deutschen Sprachraum, Frankfurt am Main 1997; Gerhard Ludwig Müller, Das Amt in der Kirche. Hierarchische Formen in einer demokratischen Umwelt, in: AfkKR 167,1 (1998), S. 3-21; Markus Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung. Berufsbiografische Analysen – systematische Vergewisserungen – pastoral-theologische Perspektiven (Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie und Religionspädagogik, Bd. 30), Münster 2007, bes. S. 217-233. 130 Vgl. VatII PO, Nr. 22: „In der Tat reicht diese Welt, die in so viele Sünden verstrickt ist, mit ihren nicht geringen Gaben der Kirche ‚lebendige Steine‘ (vgl. 1 Petr 2,5) dar, die dem Bau des Hauses Gottes im Geist mit eingefügt werden (vgl. Eph 2,22). Der gleiche Heilige Geist, der die Kirche antreibt, neue Wege zu eröffnen, rät auch entsprechende Anpassungen des priesterlichen Dienstes an und fördert sie.“ 131 Dieses Grundrecht findet in c. 212 § 3 u. c. 218 CIC/1983 seine Bestimmung, die eine gebührende Freiheit der Forschung und der klugen Meinungsäußerung unter Wahrung des schuldigen Gehorsams gegenüber dem Lehramt inkludiert. Freie Meinungsäußerung inkludiert die Bildung der Meinung, das Recht auf Information und die private und öffentliche Verbreitung der Meinung. Vgl. VatII GS, Nr. 59, Abs. 3; VatII LG, Nr. 37; dazu Helmuth Pree, Art. Meinungsfreiheit – Kirchenrechtlich, in: LThK3, Bd. 7 (1998), Sp. 71; ders., Die Meinungsäußerungsfreiheit als Grundrecht des Christen, in: Winfried Schulz (Hrsg.), Recht als Heilsdienst. FS für Matthäus Kaiser, Paderborn 1989, S. 42-85; Sabine Demel, Das innerkirchliche Recht auf freie Meinungsäußerung zwischen Konsens und Widerspruch, in: Cesare Mirabelli / Giorgio Feliviani / Carl Gerold Fürst / Helmuth Pree (Hrsg.), Winfried Schulz in memoriam. Schriften aus Kanonistik und Staatskirchenrecht (AIC, Bd. 8), Teil I, Frankfurt am Main u.a. 1999, S. 191-207; Sabine Demel, Das Recht auf freie Meinungsäußerung unter dem Anspruch des christlichen Gehorsams – eine Quadratur des Kreises?, in: MThZ 50,3 (1999), S. 259-273. 132 Diese neue Situation für die apostolische Arbeit des Priesters wird genauer in den Akten des II. Vatikanischen Konzils und in den darauf folgenden päpstlichen Verlautbarungen behandelt, wie etwa VatII GS, S. 1025-1115; Johannes XXIII., Enc. „Pacem in terris“ v. 11. 4. 1963, in: AAS 55 (1963), S. 257-304, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3110, Sp. 4353-4372; ders., Enc. „Mater et Magistra“ v. 15. 5. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 401-464, bes. S. 453, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 2984, Sp. 4184-4214; Paul VI., Enc. „Ecclesiam suam“, S. 609-659; ders., Enc. „Populorum

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die daraus resultierenden Konsequenzen für die Aufgaben der Zukunft bleiben wichtige Herausforderungen wie mitmenschliches Engagement erwachsend aus Schriftlesung, Gebet und Gottesdienst, ebenso sozialer Einsatz gründend aus einer umfassenden „eucharistischen Lebenskultur“.133 Prägnant ist das Suchen nach Innerlichkeit und Selbsterfahrung im Mühen um Gemeinschaftsfähigkeit, Kommunikation, Kooperation und Sensibilität in den Beziehungen neu zu „erden“, damit geistliche Menschen zu menschlichen Geistlichen werden.134 „Der Priester soll völlig Mensch sein und die wesentlichen Eigenschaften besitzen, um die Beziehungen mit anderen Menschen möglichst tief zu gestalten: Schlichtheit, Güte, Verständnis, Weisheit, Takt u.s.w. Er muß redlich sein und Frieden und Freude ausstrahlen. Er muß gesprächsfähig sein, das heißt, imstande anderen Menschen zuzuhören und sie zu verstehen. Er muß den Menschen entgegenkommen, zugänglich sein mit Vermeidung aller Isolierung von der menschlichen Gesellschaft. […] Die Laien erwarten von ihm, daß er durch sein konkretes Leben und in seinen täglichen Beziehungen mit anderen Menschen (besonders mit den Armen, Kranken und Einsamen) ein Vorbild sei. Das Evangelium muß in seinem Leben und in seinem Benehmen sichtbar sein. Seine echt priesterlichen und seelsorgerischen Tätigkeiten sollen angeregt und beseelt werden durch die wesentlichen menschlichen und christlichen Eigenschaften, das Vertrauen, die Barmherzigkeit und die Duldsamkeit.“135

progressio“ v. 26. 3. 1967, in: AAS 59 (1967), S. 257-299, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3546, Sp. 5124-5142; ders., Alloc. „Protrebbe bastare“ an die Teilnehmer der in Rom stattgefundenen Tagung für die Anpassung der pastoralen Seelsorge an die Erfordernisse der Zeit, v. 9. 9. 1966, in: Insegnamenti IV, S. 388-392; ders., Alloc. „Benedicamus Domino“ an die Ehrwürdigsten Vorsteher aus den Ländern Lateinamerikas, die an der zweiten Generalversammlung in Medellin (Kolumbien) teilnahmen, v. 24. 8. 1968, in: AAS 60 (1968), S. 639-649, hier S. 642, parr. in: EnchCler, n. 2908, S. 1296; ders., Alloc. „Questo annuale incontro“ an die Fastenprediger und Pfarrer von Rom, v. 17. 3. 1969, in: AAS 61 (1969), S. 188-192, parr. in: OR v. 17./18. 3. 1969, S. 1, EnchCler, nn. 2912-2914, S. 1298-1301; ders., Alloc. „Il Signore Cardinale“ an das Heilige Kollegium, v. 15. 12. 1969, in: AAS 62 (1970), S. 43 f., parr in: OR v. 15./16. 12. 1969, S. 1 f., EnchCler, n. 2949, S. 1321 f. 133 Dazu Augustin, Zur Freude berufen, S. 181-224. 134 Vgl. Hillenbrand, Das Priesterbild des II. Vatikanums, S. 358-361; ders., Dienst an der Lebenswirklichkeit. Grundlinien heutiger Priesterausbildung, in: ders. (Hrsg.), Priester heute. Anfragen, Aufgaben, Anregungen, Würzburg 21991, S. 177-205, hier S. 196; ders., Geistliche Menschen – menschliche Geistliche. Priester sein in veränderter Zeit. FS für Domkapitular Dr. Heinz Geist zum 70. Geburtstag, Würzburg 32009, bes. S. 1332 u. 47-68. 135 Paul Anciaux, Theologische Betrachtungen über das heutige Priesterbild, in: Institut für Europäische Priesterhilfe Maastricht. Die Ausbildung der Theologiestudenten in den Westeuropäischen Ländern. Akten des Zweiten Kongresses über die europäische Priesterfrage. Europaseminar Rothem, 1.-3. September 1964, Maastricht 1965, S. 21-25, hier S. 23 f.

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b) In den Dokumenten des Lehramtes ab dem Konzil Als Antwort auf eine postkonziliar entstandene Verunsicherung,136 resultierend aus der bedrängten Situation, „daß Zweifel und Kritik [am Priestertum] nicht mehr wie bisher, bloß von außen, von Nichtgläubigen und Andersgläubigen an uns herangetragen werden, sondern daß im Innern der katholischen Theologie und des kirchlichen Bewusstseins selbst die Frage sich mit zunehmender Schärfe stellen: Darf es in der Gemeinde des Neuen Bundes überhaupt Priester geben, oder ist nicht der Unterschied zwischen heilig und profan, zwischen geistlich und weltlich und auch zwischen Priester und Laie fragwürdig geworden oder gar endgültig aufgegeben?“,137 legen die Bischöfe des deutschsprachigen Raumes 1969/70 eine „biblisch-dogmatische Handreichung“ zum Priesteramt dar. Das Dokument skizziert, ausgehend von Christus als Ursprung, die Apostel als Urbilder des Amtes, einen legitimen Gestaltwandel (Nr. 25 ff.) des priesterlichen Amtes wie es aus den Schriften des Neuen Testamentes und der Apostolischen Väter zu erheben ist, besonders gekennzeichnet durch charakteristische Verben, wie „sich mühen“, „führen“, „vorstehen“, „beaufsichtigen“, „fürsorgen“, „weiden“, ebenso durch Verkündigung und Lehre, wie durch Leitung und Autorität (Nr. 12 u. 22). Die „mannigfache Streuung der Ämter“ wird mit Verweis auf die unterschiedlichen Amtsstrukturen in der Didache, im ersten Clemensbrief und in den Briefen des Ignatius von Antiochien illustriert (Nr. 26). Der Priester sei Hirt der Gemeinde, seine Aufgabe die apostolische Verkündigung, der Dienst der Versöhnung, die Verkündigung des Evangeliums und Feier der Eucharistie. Über die tridentinisch-sakramentale Betonung des Ordo (Nr. 30 f.) und die Rückbindung des II. Vatikanums auf die apostolischen Dimensionen (Nr. 35) akzentuiert das Dokument einen neuen missionarischapostolischen Auftrag des Priesters als Zeuge und Bote des Wortes Gottes zum Heil der Menschen (Nr. 41), der Anteil hat am dreifachen Amt Jesu als Hirte,

136 Vgl. Koitz, Wandel des Priesterbildes, S. 183-192; weiterführend dazu Josef Pfab, Priesterbildung nach dem Konzil, in: ThG 13,3 (1970), S. 197-201; Philippe Delhaye / Claude Troisfontaines, Der Priester nach dem Zweiten Vatikanum, in: Albert Descamps (Hrsg.), Priester – Beruf im Widerstreit? Eine Konfrontation des Amtspriestertums mit den Herausforderungen unserer Zeit, Innsbruck-Wien-München 1971, S. 138-154; Friedrich Schleinzer, Priesterbild und Priesterausbildung als nachkonziliares Problem, in: Hans Paarhammer / Franz-Martin Schmölz (Hrsg.), Uni Trinoque Domino. Karl Berg, Bischof im Dienste der Einheit. Eine Festgabe Erzbischof Karl Berg zum 80. Geburtstag, Salzburg 1989, S. 321-328; Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 234-238. 137 Vgl. Schreiben der Bischöfe des deutschsprachigen Raumes über das priesterliche Amt. Eine biblisch-dogmatische Handreichung, Sonderdruck, hrsg. von den Sekretariaten der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Bischofskonferenz, Trier 1969, S. 5.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Prophet und Priester (Nr. 44) mit seiner totalen Verfügbarkeit in Selbstlosigkeit und Ehelosigkeit (Nr. 53). Das Priester-Dokument der römischen Bischofssynode 1971138 benennt in seiner „Beschreibung der Lage“ (Nr. 2-8) in Grundzügen und schlagwortartig die vielfältigen Schwierigkeiten und Anfragen, denen sich viele Priester aus äußeren und inneren Gründen wie etwa Säkularisierung, Entsakralisierung, Funktionsverlust ausgesetzt fühlen. Der Ansatz des Konzils bei der Verkündigung als der konstitutiven Klammer der priesterlichen Aufgaben ist wieder aufgegeben worden, auch wenn der Priester „Diener des Wortes“ genannt wird.139 Das Synodendokument verschiebt die Akzente wieder deutlich in Richtung der sakramentalen Funktion des Priesters, insbesondere der Feier der heiligen Eucharistie (Nr. 12,7), weswegen die von der Synode einen Fortschritt in Richtung einer Lösung der akuten Probleme erwartet hatten, „das magere Ergebnis“, das „im wesentlichen die bisherige Doktrin [beschäftigte] und […] unbeirrbar an der bisherigen Struktur und Disziplin [festhielt]“ beklagten.140 Ausgehend vom Priesterbild des II. Vatikanums [siehe Kap. I. 1. a)] konkretisiert die im Jahr 1970 von der Kongregation für das katholische Bildungswesen herausgegebene „Grundordnung für die Ausbildung der Priester“141 („Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“) das Konzilsdekret über die Ausbildung der Priester, gleichzeitig fungiert es als Rahmengesetz für die nationalen Ordnungen der Priesterausbildung.142

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Bischofssynode 1971, Das Priesteramt. Eingeleitet von J. Kard. Höffner. Mit einem kurzen Kommentar von H.U.v. Balthasar, Einsiedeln 1972, Anm. 157; weiters Hans Urs von Balthasar, Zur Priesterfrage auf der Bischofssynode 1971, in: Communio 1 (1972), S. 73-78; Klaus Hemmerle, Einleitung zum Dokument: Der priesterliche Dienst, in: DBK (Hrsg.), Römische Bischofssynode 1971, Der priesterliche Dienst – Gerechtigkeit in der Welt, Trier 1972, S. 7-38. 139 Vgl. Herbert Vorgrimler, Das Priesterdokument der römischen Bischofssynode 1971 in ökumenischer Sicht, in: ders. (Hrsg.), Amt und Ordination in ökumenischer Sicht. Der priesterliche Dienst V (QD, Bd. 50), Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 1973, S. 278-303, hier S. 283. 140 Die Priesterfrage auf der römischen Bischofssynode, in: HK 25 (1971), S. 529-536, hier S. 536. 141 Vgl. SC InstCath, Grundordnung für die Ausbildung der Priester „Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“ v. 6. 1. 1970, in: AAS 62 (1970), S. 321-384, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3817, Sp. 5702-5735, EnchCler, nn. 2950-3071, S. 13221371, dt. in: NKD, Nr. 25, Trier 1974; Neuauflage v. 19. 3. 1985, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5110, Sp. 9069-9109. 142 Vgl. Michael Hofmann, Leben mit der „Rahmenordnung für die Priesterbildung“, in: IKaZ 9 (1980), S. 546-570; Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 254-259; Greiler, Das Konzil und die Seminare, S. 309-313.

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Darin wird die Notwendigkeit der kontinuierlichen Prüfung der Kandidaten betont.143 Die im Konzilsdekret „Optatam totius“ erwähnten Kriterien werden teilweise rezipiert und erweitert.144 Grundvoraussetzungen sind die rechte Absicht und freie Entscheidung,145 ebenso die erforderliche physische und psychische Gesundheit.146 Spirituelle, moralische und intellektuelle Eignungskriterien werden definitiv folgendermaßen aufgelistet.147 Als grundlegende menschliche und moralische Qualitäten werden Aufrichtigkeit der Gesinnung, affektive Reife, gute Umgangsformen, zuverlässiges Einhalten von Versprechungen, ständiges Streben nach Gerechtigkeit, Sinn für Freundschaft, wahre Freiheit und Verantwortlichkeit, Fleiß und Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen gefordert.148 Als spirituelle Voraussetzungen gelten Liebe zu Gott und dem Nächsten, das Streben nach Brüderlichkeit, Selbstverleugnung, Belehrbarkeit, gefestigte Keuschheit, gläubige und kirchliche Gesinnung, apostolischer und missionarischer Eifer.149

143

Vgl. RFIS, Nr. 39-41. Vgl. ebd., Nr. 31. 145 Vgl. VatII PO, Nr. 6; VatII OT, Nr. 6; Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, S. 41, Nr. III, 2; Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 684, Nr. III; SC Sacr, LC „Magna equidem“, v. 27. 12. 1955, Nr. 10, in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2542, Sp. 3437; Johannes XXIII., Enc. „Princeps Pastorum“, v. 28. 11. 1959, in: AAS 51 (1959), S. 833864, hier S. 842 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 2861, Sp. 3984-3997, EnchCler, nn. 2391-2393, S. 986-990; ders., Alloc. „Ad vobiscum“ in der 2. Sitzung der römischen Synode, v. 26. 1. 1960, in: AAS 52 (1960), S. 221-230, hier S. 224 ff., parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5706, Sp. 14062 f., EnchCler, nn. 24082411, S. 1003-1009; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 987 f.; ders., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 682 f., Nr. 63, u. 71. 146 Vgl. SC Off, Monitum „Cum compertum“ über falsche Meinungen betreffs der Sünden gegen das VI. Gebot und über psychoanalytische Untersuchungen v. 15. 6. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 571, parr. in: EnchCler, n. 2464, S. 1052; dazu auch SC Rel, Instr. über die zeitgemäße Erneuerung der Ausbildung zum Ordensleben v. 6. 1. 1969, Nr. 11, in: AAS 61 (1969), S. 113. 147 Vgl. RFIS, Nr. 39. 148 Vgl. VatII OT, Nr. 11; VatII PO, Nr. 3, RFIS, Nr. 51; PDV, Nr. 43; C InstCath, Leitlinien für die Anwendung der Psychologie, Nr. 2; dazu José San José Prisco, La dimensión humana de la formación sacerdotal. Aproximación histórica, aspectos canónicos y estrategias formativas, Salamanca 2002; ders., La dimensión humana de la formación sacerdotal en el decreto conciliar „Optatam Totius“, in: REDC 58 (2001), S. 95-127. 149 Vgl. dazu Paul VI., MP „Ecclesiae Sanctae“, v. 6. 8. 1966, Kap. III. 1, 5 f., 11, 17, in: AAS 58 (1966), S. 757-787, hier S. 783 f. u. 786, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3457, Sp. 5001-5018, EnchCler, nn. 2741-2755, S. 1218-1222, bes. n. 2747, S. 1219 f.; weiterführend zur spirituelle Formung Juan Luis Cipriani Thorne, El significado 144

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die geistige Befähigung äußert sich in treffsicherer und gesunder Urteilskraft, ausreichender Begabung zur Vollendung der kirchlichen Studien und ein richtiges Verständnis des Priesterberufes und seiner Voraussetzungen. Bewusst und nachdrücklich wird nochmals im Kapitel „Die spirituelle Bildung“ erneut darauf hingewiesen, dass christlich-priesterliche Spiritualität sich vor allem in menschlichen Qualitäten realisieren muss, deshalb „soll der künftige Priester sich üben in Aufrichtigkeit der Gesinnung, in wachem Sinn für Gerechtigkeit, in guten Umgangsformen, im Einhalten des gegebenen Wortes, in mit Liebe verbundener Bescheidenheit beim Gespräch, im Geist bereitwilligen brüderlichen Dienens, in Arbeitsamkeit, in der Fähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten usw. […] Da der Priester ja allen Menschen die Frohbotschaft verkünden muß, soll der Kandidat besonders intensiv seine Fähigkeiten ausbilden, mit Menschen der verschiedensten Verhältnisse entsprechende Kontakte anzuknüpfen. Vor allem lerne er die Kunst, andere in passender Weise anzusprechen, ihnen geduldig zuzuhören und mit ihnen in Gedankenaustausch zu treten. Das tue er mit großer Achtung vor Menschen jeder Art, und vom Geiste dienstbereiter Liebe getragen, damit er das Mysterium des in der Kirche lebenden Christus anderen zu erschließen vermag.“150

Mit dieser Betonung der menschlichen Qualitäten bzw. Voraussetzungen für den priesterlichen Dienst entspricht die „Ratio fundamentalis“ den urkirchlichen Anforderungen, die bereits in den Pastoralbriefen angesprochen worden sind. Die kurz nach dem II. Vatikanum von der Deutschen Bischofskonferenz erstellten „Leitlinien für die Priesterausbildung“ erwähnen ebenso ausdrücklich folgende menschliche Qualitäten, die die Priesteramtskandidaten bereits vor der Beauftragung mit dem pastoralen Dienst in gewissen Ausprägungen besitzen und um die sie sich ständig bemühen müssen, wie „Aufgeschlossenheit, Kontaktfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zum Ausgleichen, Mut zur Wahrhaftigkeit, zur Verantwortung, zu Entscheidungen und Initiativen. Wichtig sind vor allem Selbständigkeit und kritisches Urteilsvermögen“,151 ebenso „die Meinung anderer zu respektieren, sich sachlich mit ihr auseinanderzusetzen und verantwortlich und loyal im Team zu arbeiten.

e importanica de la formación espiritual de los sacerdotes y seminaristas, in: Revista teológica limense 43,2 (2009), S. 243-256; Francesco Lambiasi, La formazione spirituale cuore della formazione dei futuri presbiteri, in: Sandro Panizzolo (ed.), Il prete e la sua formazione, Bologna 2008, S. 33-44; Leonardo Telesca, La spiritualità della vocazione sacerdotale. Concetto, problemi e propettive, in: Seminarium 49 (2009), S. 57-90. 150 RFIS, Nr. 51; ebenso VatII OT, Nr. 19; VatII PO, Nr. 6 u. 9; VatII LG, Nr. 28; Paul VI., Enc. „Ecclesiam suam“, S. 640 ff. 151 Leitlinien für die Priesterausbildung, verabschiedet von der Vollversammlung der DBK v. 16.-19. 2. 1970 in Essen, in: Priesterausbildung und Theologiestudium (NKD, Bd. 25), Trier 1974, S. 266.

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Voraussetzung einer fruchtbaren und dauerhaften Zusammenarbeit ist eine Grundeinstellung, die von Vertrauen und Güte bestimmt wird.“152 Dazu bedarf es „einer ausgewogenen und differenzierten Emotionalität“, „Erfahrung und Annahme der eigenen Begrenztheit“, einer „kritischen [Selbst-] Reflexion über die Entwicklung der eigenen Person.“153 Über die oben erwähnten menschlichen Qualitäten fordert das Dokument als besondere Voraussetzungskriterien für die Aufnahme in das Presbyterium durch den Bischof zusätzlich: „Leben aus dem Glauben an Christus, und der Wille, mit seiner Botschaft und der sakramentalen Vermittlung des Heiles den Menschen zu helfen; Übereinstimmung mit dem Glauben der Kirche; gläubige Einsicht in den Sinn der Ehelosigkeit um des Gottesreiches willen und die persönliche Bereitschaft zu dieser Lebensform.“154

Um der temporär-kursorischen Abfolge der nach dem II. Vatikanum publizierten kirchlichen Dokumente gerecht zu werden, sei an dieser Stelle weiters auf 3 Dokumente nur ansatzweise hingewiesen, die im späteren Kontext dieser Arbeit expliziter gewürdigt werden. In den von der Kongregation für das katholische Bildungswesen 1974 veröffentlichten „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“ finden sich eine Reihe von Eignungskriterien – mit besonderem Nachdruck die menschliche Reife (detailliert die affektive und sexuelle Reife) – nicht als isolierter Komplex, sondern in breitem Kontext pastoraler Befähigung.155 Die „Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre zur Frage der Zulassung der Frauen zum Priesteramt“ vom 15. Oktober 1976 verweist ausschließlich auf das Kriterium der nur Männern vorbehaltenen Priesterweihe.156

152

Ebd., S. 268. Ebd. 154 Ebd., S. 271. 155 Vgl. SC CathEduc, „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“ v. 11. 4. 1974, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4651, Sp. 7563-7599, dt. in: NKD, Nr. 50, Trier 1976. 156 Vgl. SC DocFid, Decl. „Inter Insigniores“ über die Frage der Zulassung von Frauen zum Amtspriestertum, v. 15. 10. 1976, in: AAS 69 (1977), S. 98-116, parr. in: OR v. 28. 1. 1977, S. 1-3, Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4471, Sp. 7247-7257, Notitiae 13 (1977), S. 51-66, Com 9 (1977), S. 36-50, dt. in: VApSt, Nr. 117, Bonn 1994, S. 11-29; dazu Johannes Paul II., EpA „Ordinatio sacerdotalis“ v. 22. 5. 1994, in: AAS 86 (1994), S. 545-548, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5570, Sp. 1318413187, AfkKR 163 (1994), S. 150-153, Apoll 68,1-2 (1994), S. 9-12, dt. in: VApSt, Nr. 117, Bonn 21995, S. 4-6. 153

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Auf die kirchenrechtlich definierten Eignungskriterien des Codex Iuris Canonici 1983 für die Zulassung zum Priesterlichen Amt wird im folgenden Kapitel „Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien“ verwiesen. Aufgrund der irrigen Meinungen, durch das „allgemeine Priestertum“ sei das Amtspriestertum obsolet geworden und jeder Gemeinde komme das Recht zu, ihren eigenen Vorsteher und Leiter selbst zu ernennen, entgegnet die Glaubenskongregation 1983157 mit den Verweisen auf die Sakramentalität der Priesterweihe und dem damit verbundenen besonderen Zeichen – „character indelebilis“ –, auf die Tradition der Kirche Ämter zu übertragen und dass die Priester „beim Sprechen der Wandlungsworte nicht im Auftrag der Gemeinde, sondern ‚in persona Christi‘ handeln“.158 Den Bischöfen komme die Aufgabe zu, wachsam gegenüber angesprochenen Irrtümern zu sein, „denn auch uns gilt das Wort: ‚Verkünde das Wort, tritt dafür ein zu gelegener und ungelegener Zeit; weise zurecht, tadle, ermahne in unermüdlicher und geduldigere Belehrung. […] Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!‘ (2 Tim 4,2-5).“159 Auf der 8. ordentlichen Versammlung der Bischofssynode zum Thema „Die Priesterbildung unter den derzeitigen Verhältnissen“, die vom 30. September bis 28. Oktober 1990 im Vatikan stattfand, wurde das konziliare Priesterbild neu redigiert.160

157

Vgl. SC DocFid, Ep. „Sacerdotium ministeriale“ an die Bischöfe der katholischen Kirche über einige Fragen bezüglich des Dieners der Eucharistie, v. 6. 8. 1983, in: AAS 75 (1983), S. 1001-1009, parr. in Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4993, Sp. 8661-8665, OR v. 9. 9. 1983, S. 4, Com 15 (1983), S. 153-159, dt. in: VApSt, Nr. 49, Bonn 1983, S. 5-12. 158 Ebd., S. 9; vgl. dazu Ökumenisches Konzil von Trient, Sessio XXIII v. 15. 7. 1563, Lehre und Kanones über das Sakrament der Weihe, Kap. 4, in: DS, Nr. 1763-1778; sowie VatII PO, Nr. 2 u. 13; KKK, Nr. 1366-1372, 1544-1553, 1562-1568, 1581-1587. In der mittelalterlichen Verwendung ist das Handeln und Sprechen „in persona Christi“ eng mit dem Handeln „in persona Ecclesiae“ verbunden, d.h. es handelt sich um ein sakramentales Handeln im Namen Jesu und der Kirche. Aufgrund dieser doppelten Repräsentanz vollzieht der Priester seine sakramentalen Handlungen, die seinen ganzen Dienst betreffen. Vgl. ebenso Benedikt XVI. / Ludwig Waldmüller (Hrsg.), Adsum, hier bin ich. Ermutigungen zur Berufung, Leipzig 2009. bes. S. 73-78. 159 SC DocFid, Ep. „Sacerdotium ministeriale“, Nr. 11. 160 Vgl. Gerd Heinemann, Für eine fähige Priesterschaft. Bemerkungen zur Römischen Bischofssynode 1990, in: ThG 33,2 (1990), S. 161-171; Franz Annen, Die Schweizer Regenten zur Bischofssynode über die Priesterausbildung, in: SKZ 37 (1990), S. 511-513; Ulrich Ruh, Perspektiven mit Schlagseite. Beratungen und Ergebnisse der Bischofssynode über die Priesterbildung, in: HK 44 (1990), S. 574-579.

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Die als Hilfe für die vertiefte Reflexion bei den Synodaldebatten verfassten „Lineamenta“161 analysieren die vorhandene Situation, die grundsätzlichen Voraussetzungen, die Ausbilder und Ausbildungsstätten, verweisen auf die großen Orientierungen der Priesterausbildung und die ständige Weiterbildung. Den Beginn der Situationsanalyse prägt der nüchterne Satz: „Ungeachtet der Zahl muß die ‚Auswahl‘ der Kandidaten oder wenigstens die Feststellung des Rufes Gottes dieselbe Strenge aufweisen“.162 Als bezeichnende Faktoren folgen menschliche und christliche Vorbildung, Mentalität und Psychologie der Kandidaten, ihr Verhalten gegenüber der Zukunft, ihre Erwartungen, Ängste, Beweggründe im Hinblick auf die priesterliche Zukunft mit den Verpflichtungen, Verantwortungen und damit verbundenen Lebensbedingungen. Aufgrund dessen „muß das Bild vom Priesteramt, das die Kandidaten in sich tragen, mit den überlieferten Auffassungen wie mit den Aussagen der Kirche über das Weihepriestertum in Einklang gebracht werden.“163 Die grundsätzlichen Voraussetzungen legt das II. Vatikanum in den Dekreten „Optatam totius“,164 „Lumen gentium“ und „Presbyterorum ordinis“ vor. Darüber hinaus betont das synodale Dokument drei besonders aktuelle Aspekte des Priestertums: 1. Der Priester als Hirt seines Volkes in Abhängigkeit von Jesus Christus, Zeuge des Evangeliums,165 Ausspender der Geheimnisse, 2. als Hirte im Dienst der Kirche, der Gemeinschaft und der Liebe Christi, 3. im missionarischen Dienst der Evangelisierung für die Welt.166 Die dazu nötige Gnade der Berufung erweist sich an ihren unterscheidbaren Zeichen der apostolischen und spirituellen Beweggründe, der rechten Absicht und der Eignung zum Dienst. „Die Kirche verlangt deshalb, daß die Zeichen einer Berufung zum priesterlichen Dienst vor dem Eintritt ins Seminar und während der Ausbildung sorgfältig geprüft werden.“167

Die Berufung zum Priesteramt setzt die Treue zu den nötigen Verpflichtungen voraus, den Willen zur Erfüllung, die Eignung für den pastoralen Dienst, 161

Vgl. Sekr. DBK (Hrsg.), Die Priesterbildung unter den derzeitigen Verhältnissen. Lineamenta zur Bischofssynode. Eine Handreichung für die Bischofskonferenz v. 16. 5. 1989, Bonn 1989. 162 Ebd., S. 10; dazu Ruh, Perspektiven mit Schlagseite, S. 574-579. 163 DBK, Lineamenta zur Bischofssynode, S. 10. 164 Vgl. Lope Rubio Parrado, La formación de los sacerdotes. Los Seminarios desde el decreto „Optatam totius“ (1965) al Sinodo de 1990, in: Seminarios. Estudios y documentos sobre temas de formación religiosa. Salamanca 36 (1990), S. 19-62. 165 Ausführlich dazu Kasper, Diener der Freude, S. 83-95 u. 97-103. 166 Dazu Raymond Deville, La formation des séminaristes a l’esprit missionnaire, in: Seminarium 30 (1990), S. 177-187. 167 DBK, Lineamenta zur Bischofssynode, S. 14.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Verantwortlichkeit, menschliches Gleichgewicht, wirkliche Reife des Urteils und Gefühlslebens sowie die Fähigkeit, abgewogene Entscheidungen zu treffen.168 Der Priester sei ein Mann des Glaubens und Gebetes, befähigt die Sakramente zu spenden, die Eucharistie zu feiern und der „Communio“ zu dienen. „Dieser Dienst der Einheit verlangt von den Zeugen Mitleid, Barmherzigkeit, Verzeihung und Wiederversöhnung, nicht Parteigängertum, das seine Solidarität auf eine Gruppe beschränkt und damit Widerspruch und Teilung bewirkt.“169 „Dieses gemeinschaftliche Leben veranlasst, dass jeder weniger an sich selbst denkt, auf die anderen zu achten lernt und das Teilen übt. Es hilft auch, die individualistischen Verhaltensweisen und das vorherrschende Suchen nach Wahlgruppen zu überwinden.“170

Schließlich fordern die „Lineamenta“ eine ökumenischen Gesinnung, sorgfältige intellektuelle Ausbildung sowie ständige Weiterbildung u.a. in den verschiedensten Paralleldisziplinen wie Mission und Kultur.171 Im Anschluss an die in den Lineamenta aufgegriffenen Fragen, erarbeitete das Generalsekretariat der Bischofssynode ein Arbeitsdokument – Instrumentum laboris172 – in vier Kapiteln: Über eine komplexe Situationsbeschreibung der gegenwärtigen Gesellschaft, über die Identität und Sendung des Priesters, über 168

Vgl. ebd., S. 15. Ebd., S. 17. 170 Ebd., S. 26. 171 Das darauf folgende Dokument „Pastores dabo vobis“ fordert im Rahmen der Ausbildung der Priesterkandidaten mehr Sensibilität in Bezug auf Evangelisierung der Kulturen und Inkulturation der Glaubensbotschaft. Vgl. dazu Johannes Paul II., PostAAp „Pastores dabo vobis“ über die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart v. 25. 3. 1992, in: AAS 84 (1992), S. 657-804, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5459, Sp. 12345-12437, dt. in: VApSt, Nr. 105, Bonn 1992, S. 99. Bezüglich „Mission“ siehe Pius XII., Enc. „Fidei Donum“ v. 21. 4. 1957, in: AAS 49 (1957), S. 225-248, hier S. 241-245, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2650, Sp. 36023612, EnchCler, nn. 2308-2310, S. 910-913; Johannes XXIII., Enc. „Princeps Pastorum“, S. 840-846 u. 863, bes. S. 843 f.; VatII AG, Nr. 16; Johannes Paul II., Enc. „Redemptoris missio“ v. 7. 12. 1990, in: AAS 83 (1991), S. 249-340, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5409, Sp. 11967-12022, dt. in: VApSt, Nr. 100, Bonn 1991, bes. Nr. 52-54. 172 Sekr. DBK (Hrsg.), Die Priesterausbildung unter den derzeitigen Verhältnissen. Instrumentum laboris zur Bischofssynode. Deutsche Übersetzung, August 1990, Bonn 1990; ausführlicher dazu Ulrich Ruh, Engführung. Das ,Instrumentum laboris‘ zur Bischofssynode, in: HK 44 (1990), S. 402; sowiedie Kommentare Willi Lambert, „Priesterseminar Jesu Christi“. Überlegungen zur Bischofssynode über „Die Priesterausbildung unter den derzeitigen Verhältnissen“, in: GuL 63 (1990), S. 257-273; Timothy Costello, Forming a priestly identity. Anthropology of priestly formation in the documents of the VIII Synod of bishops and the apostolic Exhortation „Pastores dabo vobis“, Roma 2001. 169

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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verschiedene Dimensionen der Ausbildung und Berufung bzw. die Auswahlkriterien der Kandidaten, und schließlich über die Notwendigkeit permanenter Fortbildung. Dabei zeichnet sich die kontextuelle Situation des Priesters im heutigen soziokulturellen Leben sich äußerst schwierig, nämlich zwischen pastoraler Begeisterung und Engagement und Unverständnis, Motivationsverlust, demografische Überalterung, Priestermangel, Stress, Leere und Mutlosigkeit.173 „Seine Hingabe an den Nächsten in voller Selbstlosigkeit weckt sogar Ärgernis in dem Maße, wie sie zum schweigenden aber provozierenden Tadel des Egoismus der säkularisierten Welt wird.“174

Identität und Sendung erhält der Priester von seinem teilhabenden Bezug zu Christus, dem Priester, als alleiniges, ursprüngliches und normatives Vorbild.175 Aus diesem Bezug lebt er – gleichsam als „Sauerteig“ der Einheit – mitten im ganzen Volk Gottes, dessen verschiedene Meinungen er harmonisch so in Einklang zu bringen versucht, „daß niemand sich in der Gemeinschaft der Gläubigen fremd fühlt.“176 Voraussetzung dieser aus Hochherzigkeit und Treue resultierenden Verfügbarkeit ist eine innerlich freie und reife Persönlichkeit, getragen von einer eucharistischen Spiritualität. Darum bedarf es trotz der verminderten Zahl der Berufungen und zahlreicher gesellschaftsbedingter Schwierigkeiten, „zumal psychologisch-affektive Ungleichgewichte, die häufig aus Mangelerscheinungen in der Familie entstehen“,177 einer strengen Prüfung der Haltungen und Motive, die von den Dokumenten der Kirche vorgesehen ist, ebenso dass sich die Kandidaten verantwortungsbewusst an ihrer eigenen Ausbildung selbst beteiligen. Für die geistliche Ausbildung – als eigentlicher Kern der Priesterausbildung – bedarf es einer ernsthaften Inkulturation der Liturgie und Hinführung zu „echter Kreativität“,178 außerdem der täglichen Eucharistiefeier verbunden

173 Als Gegenmaßnahme zur Burn-out-Gefährdung bei vielen Seelsorgern plädiert Weihbischof Thomas Maria Renz für eine priesterliche Glaubens- und Lebensgemeinschaft. Vgl. Thomas Maria Renz, Das Zweierprinzip der Jüngerschaft. Ein Plädoyer für priesterliche Glaubens- und Lebensgemeinschaft, in: AnzSS 113,5 (2004), S. 11-13; ebenso Bucher, Priester des Volkes Gottes, S. 60-66. 174 DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 19. 175 Vgl. dazu George Augustin, Das Weihesakrament im Leben und Dienst des Priesters. Die Suche nach spiritueller Kraft, in: AnzSS 118,5 (2009), S. 19-23 u. 29. 176 DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 23. 177 Ebd., S. 31; zu dieser Problematik den kritischen Kommentar Bonifacio Honings, Verso la completa maturazione psico-affettiva del presbitero, in: Sacrum Ministerium 7 (2001), S. 37-65. 178 So findet sich in einem römischen Dokument von 1994 über Liturgie und Inkulturation folgendes: „Ebenso wird man darauf achten müssen, dass sich in den Ländern mit mehr oder weniger christlicher Tradition nach und nach eine Kultur etabliert hat, die von Gleichgültigkeit oder Desinteresse gegenüber der Religion gekennzeichnet ist. Ange-

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mit der Erfahrung der Barmherzigkeit im Sakrament der Versöhnung, der „lectio divina“, der Verehrung Mariens und dem Gebet, die aus einer Lebensform der evangelischen Räte entspringen. Akzente im gegenseitigen Gehorsam bilden heute der Dialog, die Achtung der Persönlichkeit, Charismen und Aufgaben der Kandidaten, in der Keuschheit die gänzlich ungeteilte Verfügbarkeit des Herzens für den pastoralen Dienst und in der Armut die Loslösung von materiellen Gütern, die Nüchternheit im Gebrauch, eine gelebte Solidarität, die sich im „Miteinander-Teilen“ äußert.179 Als menschlich reife und charaktervolle Persönlichkeiten bezeichnet das Vorbereitungsdokument Männer mit Herz,180 voll echten Mitleids, fähig zu loyaler Zusammenarbeit, mit Urteilskraft, die Ereignisse und Personen objektiv zu bewerten verstehen. Dies geschieht aus einer Haltung der Selbsthingabe, Entsagung und Übernahme einer Lebensordnung.181 Überraschenderweise wird ausdrücklich die Unterstützung und Förderung eventueller künstlerischer Begabungen der Kandidaten, die großteils unterschätzt werden, hervorgehoben,182 wie dies auch Papst Benedikt XVI. in seinem nachsynodalen Schreiben „Sacramentum Caritatis“ ausdrücklich vermerkt:

sichts dieser Situation sollte man nicht von Inkulturation der Liturgie reden.“ Siehe C CultSacr, Instr. „Varietates legitimae“ über die Römische Liturgie und Inkulturation, v. 25. 1. 1994, in: AAS 87 (1995), S. 288-314, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5542, Sp. 12944-12964, dt. in: VApSt, Nr. 114, Bonn 1994, S. 8. Gerd Heinemann spricht ebenso von einer Inkulturation in der Priesterausbildung, d.h. von einer Annahme des einzelnen, wie er ist; Krisis falscher, verengter, bloß in sich verharrender Verhaltensweisen; Öffnung für das Ganze, eine Öffnung über sich hinaus. Vgl. Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 763; dazu auch ders., Priesterausbildung in Mitteleuropa – Ein Testfall der Inkulturation, in: Monika Pankoke-Schenk / Georg Evers (Hrsg.), Inkulturation und Kontextualität. Theologie im weltweiten Austausch. Festgabe für Ludwig Bertsch SJ zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main 1994, S. 186-199. 179 Vgl. DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 32-36. Maurizio Costa fasst prägnant die diesbezüglichen Empfehlungen des Lehramtes folgendermaßen zusammen: Vermeidung von Überfluss, wählerischem Verhalten und Luxus, Gewinnstreben, Bequemlichkeit und außergewöhnlichem Wohlstand, Streben nach Nichtigkeiten und alldemjenigen, was von den Armen entfremdet oder sie beschämt sowie von unnützem Ballast. Vgl. Mauzizio Costa, La povertà presbiterale nei documenti del magistero dal Vaticano II ad oggi. Parte seconda: Pratica ed esercizio alla luce della dimensione ecclesiologica, in: PRCan 88 (1999), S. 437-466, bes. S. 450 f.; Wollbold, Als Priester leben, S. 301. 180 Dies betont v.a. Felipe Bacarreza Rodríguez, La dimensión espiritual, corazón de la formación sacerdotal, in. Seminarium 46 (2006), S. 799-826. 181 Dazu C Cler, Botschaft anläßlich des Weltgebetstags zur Heiligung der Priester v. 30. 5. 2008, in: OR v. 16. 5. 2008, Nr. 20, 38 (2008), S. 9 f., hier S. 9. 182 Die „Ratio fundamentalis“ hält in Nr. 67 fest, dass den Alumnen während des Studiums eine entsprechende Einführung in die sakrale und profane Kunst und Musik zu

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„Eine vertiefte Kenntnis der Formen, welche die sakrale Kunst im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat, kann denen sehr hilfreich sein, die gegenüber Architekten und Künstlern die Verantwortung der Auftragsvergabe für Kunstwerke haben, […]. Darum ist es unverzichtbar, dass zur Ausbildung der Seminaristen und der

bieten sei. Otto Mauer forderte nach dem II. Vatikanum, dass den Seminaristen durch kunsttheoretische Vorträge bzw. Einführungen in die Moderne und das zeitgenössische Kunstschaffen ein Zugang zur Kunst generell zu erschließen ist. „Die Besuche von Filmen, von Theater, Konzerten, Ausstellungen, Museen sowie Architekturführungen sind zu fördern (alles natürlich mit dem Charakter des freien Angebots). Dem jeweils neu Entstehenden ist ein besonderes Augenmerk zuzuwenden (damit der Priester nicht in eine heillos konservative Geisteshaltung hineinmanövriert werde). Besonderes Augenmerk ist einer theologischen Betrachtung der faktischen Kunst jeder Art, von der Literatur bis zur Architektur, zuzuwenden. Dies unter der Voraussetzung, dass die Zeichen der Zeit erkannt und analysiert werden müssen.“ Siehe Otto Mauer, Einige praktische Bemerkungen, in: Institut für Europäische Priesterhilfe Maastricht (Hrsg.), Informationsblatt „Zur Priesterbildung nach dem Konzil“, Sondernummer 2, Akten des 4. internationalen Kongresses zu Metz, 9.-12. April 1969, 3. Jg., Maastricht 1969, S. 23-28, hier S. 28. Paul M. Zulehner verweist in seiner Umfrage PRIESTER 2000© auf diese Option: „Priesteramtskandidaten gehören ins Kino, ins Theater, in die Oper, in Ausstellungen, ins Kabarett, in die Museen. Sie müssen moderne Literatur lesen. Wie anders sollte man bewandert sein in dem, was die moderne Kultur bewegt?“ Siehe Zulehner / Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinde willen, hier S. 159 u. bes. S. 144. „L’ambito al quale ci si riferisce è costituto non solo dall’arte sacra (architettura, pittura, scultura, mosaico, musica, arredo, e ogni altra arte attenente …), ma anche dalle biblioteche, dagli archivi e dai musei.“ Siehe C Cler / Päpstliche Kommission für die Erhaltung des künstlerischen und geschichtlichen Erbes der Kirche, LC an die Diözesanbischöfe der ganzen Kirche „Il Santo Padre“ über die Ausbildung der künftigen Priester zur Aufmerksamkeit für die Kulturgüter der Kirche (Prot. N. 121/90/18) v. 15. 10. 1992, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5486, Sp. 12544-12554, parr. in: Notitiae 18 (1992), S. 714-731; dazu auch PontConsCult, Für eine Kulturpastoral v. 23. 5. 1999, Città del Vaticano 1999, Nr. 36. Die DBK fordert im Rahmen der Priesterausbildung ein verpflichtendes Angebot mit folgendem Inhalt: Exkursion zu bedeutenden Sakralbauten (theologische und kunsthistorische Erklärung), Seminare in Verbindung mit der Universität (z.B. Verbindung eines Seminars mit einer Ausstellungseröffnung und Künstlergesprächen), Autorenlesungen/Atelierbesuche, Komponistengespräche/-portraits, gemeinsamer Museumsbesuch, Ausstellungen in den eigenen Räumlichkeiten, kirchenmusikalische Konzerte, Theaterbesuche (mit Vor- und Nachbesprechung), Exkursionen aus aktuellem Anlass, Zusammenarbeit mit den bestehenden kirchlichen Stellen. Vgl. Kunst und Kultur in der theologischen Aus- und Fortbildung, v. 5. 10. 1993, in: Arbeitshilfen, Nr. 115, Bonn 1993; dazu Francesco Marchisano, Il documento della Pontifica Commissione per i beni culturali della Chiesa sulla formazione del clero alla valorizzazione pastorale dei beni culturali ecclesiastici, in: Seminarium 39 (1999), S. 247-258; Carlo Chenis, I beni culturali della Chiesa: criteri generali e quadro istituzionale, in: Seminarium 39 (1999), S. 259-281, bes. S. 278-280; Pierangelo Sequeri, Il contributo della teologia nella formazione del gusto estetico dei seminaristici, in: Seminarium 39 (1999), S. 283-291.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung Priester als wichtige Disziplin die Kunstgeschichte gehört, mit einem besonderen Verweis auf die kultischen Bauten im Licht der liturgischen Vorschriften.“183

Intellektuelle und pastorale Bildung erfordern die dazu nötigen geistigen Voraussetzungen, eine Hinführung zum apostolischen und missionarischen Geist, soziale Gerechtigkeit, Zusammenarbeit, und kommunikative Fähigkeiten.184 Aus diesen die Bischofssynode mit dem Thema „Priesterbildung unter den gegenwärtigen Verhältnissen“ vorbereitenden Diskussionsgrundlagen, resultierte das an die ganze Weltkirche gerichtete nachsynodale Apostolische Schreiben „Pastores dabo vobis“ vom 25. März 1992, welches,185 wie Karl Hillenbrand treffend hervorhebt, an folgenden Voraussetzungen festhält: „Die einzelnen Aussagen müssen unbedingt im größeren Kontext des II. Vatikanums und seiner Sicht des Priesteramtes sowie der seither erfolgten lehramtlich-theologischen und pastoralen Entwicklung gelesen werden. Nur von daher lässt sich eine angemessene ,Ortsbestimmung‘ von Einzelfragen vornehmen, die der Gefahr einer womöglich schon vorab intentionsgeleiteten, selektiven Deutung entgeht.“186

Die „Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“ gab bewusst nur allgemeine Perspektiven vor, die die einzelnen Bischofskonferenzen später unter Einbeziehung der spezifischen Erfordernisse und Umstände präzisierten. Daher sollte die Bischofssynode konkrete Fragen der Priesterbildung, die für die gesamte Kirche als Grundlage dienen sollten, behandeln, und nicht – wie erhofft – Lehraussagen über den priesterlichen Dienst tätigen.187 Ausgehend von der konkreten schwierigen Gesellschaftssituation,188 aus der Christus Menschen in seine Nachfolge ruft, besteht die „Missio“ des Priesters darin, das Mysterium Christi für die kirchliche Communio transparent zu machen (Nr. 16-18).189

183

Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“, Nr. 1, S. 61. Vgl. DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 38-45. 185 Vgl. Johannes Paul II., PostAAp „Pastores dabo vobis“ über die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart v. 25. 3. 1992, in: AAS 84 (1992), S. 657-804, dt. in: VApSt, Nr. 105, Bonn 1992; dazu Tomás Rincón-Pérez, Sobre algunas cuestiones canónicas a la luz de la Exhort. Apostolica „Pastores dabo vobis“, in: IusC 33 (1993), S. 315-378; Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 260-272. 186 Johannes Paul II., Nachsynodales Apostolisches Schreiben „Pastores dabo vobis“ über die Priesterbildung im Kontext der Gegenwart, mit einem Vorwort von Karl Lehmann und Erläuterungen von Karl Hillenbrand, Würzburg 1992, S. 192. 187 Vgl. Karl Hillenbrand, Dienst für die Kirche und Welt. Zum päpstlichen Dokument über Fragen der Priesterbildung, in: ABl. ÖBK v. 4. 5. 1992, Nr. 7, IV. Dokumentation, S. 10-12. 188 Umgekehrt dürfen, trotz aller Gefahren und Verirrungen, die positiven Werte neuzeitlicher Rationalität und technischer Zivilisation nicht unberücksichtigt bleiben. 189 Vgl. Augustin, Zur Freude berufen, S. 123-140. 184

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Durch seine Weihe, die ihm aufgrund der Sendung und nicht als persönliches Privileg erteilt wird, bleibend und endgültig in Dienst genommen, ist der Priester lebendiges Zeichen und Werkzeug der Liebe Christi zu den Menschen (Nr. 24). Dazu muss er selbst von einem Gemeinschaftsgeist gegenüber dem Bischof, Mitbrüdern und Gläubigen geprägt sein. Die Quellen sind eine „eucharistische Lebenskultur“ (Nr. 23), Rückbindung an die Radikalität des Evangeliums und der daraus resultierenden Orientierung aus den sich gegenseitig durchdringenden Evangelischen Räten Gehorsam, Keuschheit190 und Armut (Nr. 27-30). Alle diese keineswegs „allgemein-abstrakten“ Haltungen entspringen nicht organisatorischen Notwendigkeiten, sondern sind geistliche Werte wie Demut, Kooperation, Bereitschaft zur Selbstkritik, Mühen um Wertschätzung und Achtung des menschlichen Lebens (Nr. 31). Jede Form von Christsein kann nur in der Wechselbeziehung von göttlichem Ruf und freier Antwort des Menschen gelebt werden, wobei individuelle und gesellschaftliche Hindernisse berücksichtigt werden müssen (Nr. 37).191 Der Priesterberuf gestaltet sich aus einer gegenseitigen Durchdringung von geistlichem Leben, menschlicher Reife, theologischer Bildung und pastoraler Befähigung (Nr. 43-59).192

190 In einer Zeit, die nicht die besten Voraussetzungen für eine christliche Lebensentscheidung bietet, wird sich gerade der Zölibat nie mit einer neutralen Rationalität als „einsichtig“ ableiten lassen, eben weil es sich um ein Glaubenszeugnis handelt. Wenn christlich gelebte Ehelosigkeit kein Weniger, sondern in gewissen Sinn ein „Mehr“ an Kommunikation bedeutet, muss sich dieser Anspruch daran bewähren, dass er nüchtern die Schwierigkeiten realisiert, die der Akzeptanz dieser Lebensform entgegenstehen. An verschiedenen Stellen weist das nachsynodale Schreiben darauf hin, dass ihm an einer positiven Sicht der menschlichen Geschlechtlichkeit gelegen ist (vgl. Nr. 8), die unbedingt in die Priesterausbildung – besonders in die Hinführung zu einem gereiften Gefühlsleben – einzubringen ist (vgl. Nr. 50). 191 Da Gott selbst es ist, der ruft, sind Berufungen zum Christ- und Priestersein nicht „mach-“ bzw. „erzwingbar“, sondern ereignen sich in einer ganz persönlichen Glaubensgeschichte, die Schwierigkeiten und Hindernisse im Lebens- und Reifungsprozess berücksichtigen muss. Besonders unter heutigen Bedingungen können subjektivindividuelles Berufungsbewusstsein und kirchliche Eignungsfeststellung differieren. Gerade weil Gerufensein aus sich heraus kommunitäre Züge aufweist, muss die Echtheit einer Berufung von der zuständigen kirchlichen Autorität überprüft und akzeptiert werden. Es gibt kein irgendwie geartetes „Recht auf Weihe“, wohl aber benötigt es ein umfassendes Kriteriengefüge auf menschlicher und geistlicher Ebene, um Berufungen erkennen und richtig beurteilen zu können. Gerade im Hinblick darauf ist eine differenzierte Einbeziehung psychologischer Erkenntnisse in die Wegbegleitung zum Priesterberuf wichtig (vgl. Nr. 43 u. 52). Vgl. dazu Timothy J. Costello, The Use of Psychology as an Aid to Priestly Formation, in: Seminarium 32,4 (1992), S. 630-636. 192 Vgl. Hermann Wieh, Die Rolle des Seminars bei der Förderung pastoraler Sensibilität und Kompetenz, in: Seminarium 33 (1993), S. 361-370.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Die Kandidaten müssen ihrerseits bestimmte Eigenschaften aufweisen: die rechte Absicht, einen genügenden Grad menschlicher Reife, eine möglichst umfassende Kenntnis der Glaubenslehre, eine gewisse Vertrautheit mit den Gebetsweisen und dem Brauchtum, das der christlichen Tradition entspricht.“193

Wobei ausdrücklich auf eine gediegene menschliche Reife – sichtbar in einer stabilen Beziehungsfähigkeit194 und ausgewogenen Gefühlskultur (Nr. 43 f.)195 – als Fundament der gesamten Ausbildung besonderes Augenmerk gelegt wird. „Die Kandidaten müssen also erzogen werden: zu Wahrheitsliebe, Aufrichtigkeit, Achtung vor jedem Menschen, Gerechtigkeitssinn, Einhaltung des gegebenen Wortes, zu echtem Mitgefühl, zu einem konsequenten Lebensstil und besonders zu Ausgewogenheit im Urteil und Verhalten.“196

Gerade die heutige Situation, die von einer nie zuvor erlebten Interdependenz und differenzierten Verflochtenheit verschiedenster Entwicklungen geprägt ist, erfordert ein hohes theologisches Reflexionsniveau im Spannungsfeld zwischen Theologie, Philosophie und Humanwissenschaften (Nr. 52). Das Priesterseminar als Weggemeinschaft im Glauben ist eine grundlegende Hilfe im notwendigen Klärungs- und Entscheidungsprozeß (Nr. 60) besonders einzelnen Reifungsphasen und Krisenzeiten, was von den Ausbildungsverantwortlichen eine kluge Flexibilität ohne falsche Kompromisse fordert (Nr. 61). Der priesterlichen Gemeinschaft der Ausbilder kommt primär „mit Bezug auf die maßgebliche zusammenfassende Beurteilung durch den Bischof und den Rektor, die Aufgabe zu, die Eignung der Kandidaten zu fördern und festzustellen, was ihre geistliche, menschliche und geistige Befähigung angeht, vor allem bezüglich des Geistes des Gebetes, der profunden Aneignung der Glaubenslehre, der Fähigkeit zu wahrer Brüderlichkeit und des Charismas des Zölibats.“197

193

PDV, Nr. 62, S. 109. Vgl. ebd., Nr. 43, S. 80; Sekr. SBK (Hrsg.), Rahmenordnung für die Ausbildung zum Dienst als Priester in der Schweiz, v. 4. 5. 2000, Freiburg/Schweiz 2000, Nr. 23 u. 29. 195 Oftmals müssen in der Priesterausbildung noch „Nachreifungen“ erfolgen bzw. Persönlichkeitsdefizite erkannt und aufgearbeitet werden, um junge Kandidaten, die eher ein „gefühlsmäßiges“ Interesse an dieser konkreten Lebensform besitzen, erst einmal zu einer Entscheidungsfähigkeit hinzuführen. 196 PDV, Nr. 43, S. 79 f.; vgl. auch SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 28. 197 PDV, Nr. 66, S. 114. Daraus erwachsen auch Probleme, welche der Rektor Diego Coletti in einem diesbezüglichen Artikel folgendermaßen beschreibt: „O meglio un grappolo di problemi, è determinato della duplice funzione educativa del Seminario: in esso si realizza da un lato un cammino di promozione e di crescita vocazionale, ma d’altro lato non può essere dimenticata la sua funzione di verifica e di autorevole discernimento dell’idoneità del candidato. […] Forse per un malinteso rispetto dell’ dignità della persona che, si dice, andrebbe accolta per quello che è mai giudicata al di là della sua attuale coscienza di sé. Si tratta solo di rischi tendenziali, ma non dobbiamo sottova194

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Schließlich wird der Eigenverantwortung des Kandidaten, der nicht einfach „Ausbildungsobjekt“ ist, sondern seine freie Berufsentscheidung in den Raum kirchlichen Zusammenwirkens einbringt, große Gewichtung beigemessen (Nr. 69). Trotz des beachtlichen Umfanges ist die Intention des nachsynodalen Apostolischen Schreiben, keine erschöpfende Argumentation bzw. umfassende Synthese hinsichtlich der Priesterbildung im Kontext der Gegenwart vorzulegen, sondern eingetretene Veränderungen nüchtern zu registrieren, Inhalte und Methoden der Priesterausbildung zu überprüfen und Impulse für eine Vermittlung mit den gegenwärtigen Lebensverhältnissen zu geben (Nr. 2 f.). Im Hinblick auf die Jahrtausendwende und unter einer Perspektive der NeuEvangelisierung198 verfasste die Kongregation für den Klerus das Rundschreiben „Der Priester, Lehrer des Wortes, Diener der Sakramente und Leiter der Gemeinde für das dritte christliche Jahrtausend“,199 in dem die konziliaren und päpstlichen Lehren bekräftigt und die themenbezogenen Dokumente des Papstes in Erinnerung gerufen werden. Alle Gläubigen, vor allem die Priester, sind besonders in der modernen Gesellschaft, die ein tiefes Bewusstsein kritischer Unabhängigkeit gegenüber jeder Art von weltlicher und religiöser Autorität und Lehre entwickelt hat, aufgefordert die „Gegenwart Christi“ offenkundig zu machen.200

lutarne l’influsso negativo, anche parziale, sul coretto svolgimento del compito educativo dei responsabili del Seminario.“ Siehe Diego Coletti, Il Seminario Maggiore, in: Seminarium 32 (1992), S. 561-574, hier S. 572; dazu den Kommentar Afrodisio Hernández Casero, La formación espiritual en la „Pastores dabo vobis“, in: Seminarios. Estudios y documentos sobre temas de formación religiosa. Salamanca 39 (1993), S. 303-329. 198 Vgl. dazu die Stellungnahme der europäischen Bischöfe: Die europäischen Bischöfe und die Neu-Evangelisierung Europas. Rat der europäischen Bischofskonferenz CCEE, Oktober 1991, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Stimmen der Weltkirche, Nr. 32, Bonn 1991; und weiters Neue Evangelisierung – Förderung des Menschen – Christliche Kultur. Schlussdokument der 4. Generalversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe in Santo Domingo vom 12.-28. Oktober 1992, in: dies. (Hrsg.), Stimmen der Weltkirche 34, Bonn 1993. 199 C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes, Diener der Sakramente und Leiter der Gemeinde für das dritte christliche Jahrtausend“ v. 19. 3. 1999, in: VApSt, Nr. 139, Bonn 1999. 200 Vgl. ebenso C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“ für Dienst und Leben der Priester v. 31. 1. 1994, Vatikanstadt 1994, Nr. 7, parr. lat. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5561, Sp. 13070-13122, dt. in: Sekr. ÖBK (Hrsg.), Direktorium für Dienst und Leben der Priester, St. Pölten 1994 u. VApSt, Nr. 113, Bonn 1994; dazu auch George Augustin, Priester als Zeugen der Gegenwart Gottes. Was ist das Zeugnis des Priesters?, in: AnzSS 113,5 (2004), S. 5-9, bes. S. 6 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Das erfordert, dass die christliche Heilsbotschaft, die immer geheimnisvoll bleibt, gründlich erklärt und mit der Liebenswürdigkeit, Kraft und Anziehungsfähigkeit vorgestellt wird, die sie bei der ersten Evangelisierung besaß.“201

Die Verkündigung des Evangeliums bedarf Mut zur Wahrheit und pastoraler Liebe. Deshalb benötigt die Kirche „Experten“ im Umgang mit den Menschen, „die das Herz des heutigen Menschen gründlich kennen, seine Freuden und Hoffnungen, Ängste und Sorgen teilen und zugleich beschauliche Freunde Gottes sein wollen.“202 Das bedeutet, sich verstärkt den Anforderungen der Zeit anzupassen in einer stetigen Verbesserung der Predigten, in der würdigen Gestaltung der Gottesdienste und Sakramentenpraxis, sowie in einem angemessen Stil der Gemeindeleitung.203 Der Priester als „erster Glaubender“ muss zuallererst selber eine große persönliche Vertrautheit mit dem Wort Gottes entwickeln (19). Dieses gelebte Zeugnis resultiert aus persönlichem Gebet und Verkündigung, die auf solider theologischer und geistlicher Bildung und Weiterbildung gründet, besonders auch in der Predigt, die seelsorgliches Einfühlungsvermögen voraussetzt (21 f.). Als nützlich in der Verkündigung erweist sich der Gebrauch einer korrekten, erlesenen Sprache, die den verschiedenen Milieus verständlich, daher ohne Fachjargon ist, sowie Banalitäten und Gleichgültigkeit vermeidet.204 Ohne übertriebenes Gehabe, bedacht auf Inhalt der Worte, Redestil und Ausdrucksweise, ist ein mit „gefälliger“ Stimme liebenswürdiger, positiver Sprachstil angebracht, der die Menschen nicht zu verletzen weiß.205 Der Priester feiert in „persona Christi capitis“ die Eucharistie (vgl. c. 900 § 1 CIC/1983),206 Mitte und Höhepunkt des christlichen Lebens, deshalb fördere er 201

C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 10. Ebd., S. 13. 203 Vgl. Medard Kehl, Perspektiven für den priesterlichen Dienst. Theologische Zeitdiagnose, in: Augustin / Kreidler, Den Himmel offen halten, S. 269-284; Karl Lehmann, Priester für das 21. Jahrhundert. Werbeoffensive für den priesterlichen Dienst, in: AnzSS 112,5 (2003), S. 5-9. 204 C. 279 § 1 CIC/1983 verlangt von den Klerikern: „weltliche Moden in der Ausdrucksweise und Scheinwissenschaften haben sie zu meiden.“ 205 Vgl. C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 24 f. Papst Johannes XXIII. verweist in einem eigenen Kapitel „De sacerdotis lingua seu de recto sermonis usu“ auf einen gepflogenen Sprachstil. Vgl. Johannes XXIII., Alloc. „Ad vobiscum“, S. 226-230. „… un perversion du language“ wäre nach Meinung von Tony Anatrella ein einfaches Weihehindernis. Vgl. Tony Anatrella, Situation anthropologique et culturelle des jeunes dans les Pays Occidentaux. Quelques aspects de la psychologie des 24-30 ans, in: Seminarium 40 (2000), S. 841-873, hier S. 859. 206 „Diese Vorrang- und Gegenüberstellung Christi in Bezug auf die Kirche wird durch das Amtspriestertum dargestellt, das seinerseits für die Gläubigen die Gewissheit 202

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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– auch durch gute Zelebration – die häufige Teilnahme und den Empfang der eucharistischen Kommunion bei den Gläubigen, das Gebet und die eucharistische Anbetung.207 Die Neu-Evangelisierung208 erfordert den Gläubigen das Sakrament der Buße oder Versöhnung nahe zu bringen, u.a. auch das Angebot der Seelenführung.209 Hauptziel der Hirtentätigkeit der Priester ist es, die ihnen anvertrauten Gläubigen zur vollen Entfaltung ihres geistlichen und kirchlichen Lebens zu führen, sie zu kennen und freundschaftliche Beziehungen zu ihnen pflegen.210 Er darf sich nicht scheuen, seine Autorität in den Bereichen auszuüben, in denen er dazu verpflichtet ist, wobei aus Liebe zu Gott die eigenen Neigungen und persönlichen Pläne hintangesetzt werden müssen.211 Ebenso gebe er seine tatsächliche Präsenz offen – sichtbar in kirchlicher Kleidung (vgl. c. 284)212 – zu erkennen,

bringt, dass sie – unabhängig von der persönlichen Begabung, Heiligkeit oder auch Begrenztheit und Sündigkeit des Geweihten – in seinem Handeln tatsächlich und wirksam das Heilswirken Christi wiederfinden können.“ Siehe Zenon Kardinal Grocholewski, Die Gestalt des Priesters. Konkretisierung eines Ideals, in: Klasvogt, Leidenschaft für Gott und sein Volk, S. 23-40, hier S. 28; vgl. dazu Klemens VI., Ep. ad Mekhitar, Catholicon Armeniorum „Super quibusdam“ v. 29. 9. 1351, in: DS, Nr. 1084; Ökumenisches Konzil von Trient, Sessio XXIII v. 15. 7. 1563, Lehre und Kanones über das Sakrament der Weihe, Kap. 4, in: DS, Nr. 1767-1770; Pius XII., Enc. „Mediator Dei“ v. 20. 11. 1947, in: AAS 39 (1947), S. 521-600, hier S. 553, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1963, Sp. 2444-2479, EnchCler, n. 2166, S. 799 f.; VatII SC, Nr. 33; VatII LG, Nr. 10, 28, 37; VatII PO, Nr. 2, 6, 12; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 6-12; Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“, S. 399, dt. in: VApSt, Nr. 7, Bonn 1979, bes. Nr. 4; C Cler, Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“ v. 4. 8. 2002, in: VApSt, Nr. 157, Bonn 2002, S. 16-19; Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“, Nr. 23, S. 36-38, bes. S. 37. 207 Vgl. C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 30 f. 208 Bezüglich „Neu-Evangelisierung“ in der Priesterausbildung s. Christian Robert, Priestly Formation for a New Evangelisation, in: Seminarium 31 (1991), S. 118-134; Timothy M. Dolan, The Formation of Candidates for the Ministry of the New Evangelisation, in: Seminarium 41,2 (2001), S. 451-464. 209 Vgl. C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 32-36. 210 Vgl. Kasper, Diener der Freude, S. 87 f u. 93 f. 211 Dazu PDV, Nr. 28. 212 Grundätzlich dazu Rupert Berger, Art. Priesterkleidung, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 575; Martin Borrás / Ludger Thier, Ursprung und geschichtliche Entwicklung der Priesterkleidung, in: ThQ 118 (1970), S. 353-363; Stephan Haering, Geistliche Kleidung, II. Kath., in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 19 f.; Rüdiger Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici von 1983 in der Bundesrepublik Deutschland. Unter besonderer Berücksichtigung der Voten der gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (Paderborner theologische Studien, Bd. 28), Paderborn-MünchenWien-Zürich 2000, S. 494-498. Nach c. 284 gilt genannte „Verpflichtung ausschließlich

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ohne sich zu verbergen oder die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen,213 denn die „Kleriker haben ein einfaches Leben zu führen und sich aller Dinge zu enthalten, die nach Eitelkeit aussehen“ (c. 282 § 1).214 Schließlich ist das tägliche Bemühen um persönliche Heiligung von fundamentaler Wichtigkeit.215 „Zuerst muß man selber rein sein, erst dann die anderen reinigen; zuerst sich belehren lassen, und dann die anderen belehren zu können; zuerst Licht werden, erst dann leuchten; zuerst zu Gott treten, erst dann andere zu ihm führen; zuerst sich heiligen, erst dann andere heiligen.“216

Die Gläubigen „beobachten“ den Priester, wenn die Hl. Messe gefeiert wird, wenn sie im Pfarramt gastfreundlich und liebenswürdig empfangen werden, wenn sie ihn im Pfarrhaus bzw. Pfarrhof aufsuchen,217 wie er isst, sich ausruht, jenen Gläubigen, die das Weihesakrament empfangen haben.“ Siehe Wolfgang F. Rothe, De obligatione deferendi habitum ecclesiasticum. Die kirchlichen Bekleidungsvorschriften für Kleriker nach c. 284 CIC, in: AfkKR 170,1 (2001), S. 23-50, hier S. 43. Tatsache ist, „dass es trotz der ausschließlichen Begrenzung dieser Verpflichtung bzw. dieses Rechts auf den geweihten Stand nach wie vor durchaus üblich ist, dass auch nicht geweihte Gläubige – z.B. […] Priesteramtskandidaten – unter bestimmten Umständen im geistlichen Gewand auftreten“. Siehe ebd., S. 44. „Wenn die Kirche von ihren Priestern deshalb Sicht- und Erkennbarkeit im Lebensstil, in der priesterlichen Kleidung oder im priesterlichen Wort verlangt, dann tut die das nicht aus latentem Standesdünkel oder Klerikalismus. Hier geht es schlicht und einfach im Sinne des programmatischen Anfangs von Lumen gentium darum, Gottes Heilswillen und seine Gegenwart in der Kirche den Menschen unserer Tage sicht- und erreichbar zu machen.“ Siehe Grocholewski, Die Gestalt des Priesters, S. 30; weitere Überlegungen hinsichtlich der Priesterkleidung bei Wollbold, Als Priester leben, S. 310-315 mit Verweis auf eine Studie von Paul M. Zulehner (S. 311), die besagt, dass (nur) 37 % der österreichischen Diözesanpriester das Tragen von geistlicher Kleidung befürworten, wobei eine steigende Tendenz ab den Weihejahrgängen 1990 zu verzeichnen ist. „Die nachkommenden Priesteramtskandidaten haben noch mehr übrig für die öffentliche Erkennbarkeit des Priesters durch priesterliche Kleidung.“ Siehe Paul M. Zulehner, Priester im Modernisierungsstress. Forschungsbericht der Studie PRIESTER 2000, Ostfildern 2001, S. 320. 213 Vgl. C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 39-47. 214 Nach Andreas Wollbold etwa der Ankauf von Ölbildern internationaler Kunstgrößen, eine Armani-Uhr oder „eine Büroausstattung, die zu einem leitenden Manager passen würde“. Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 303. 215 Vgl. VatII PO, Nr. 12; PDV, Nr. 25 u. 33. 216 Gregor von Nazianz, Orationes, 2,71, in: Migne, PG 35 (1858), S. 480. 217 Denn, „um einen Menschen kennenzulernen, muß man sehen, wo er wohnt, was sein Zuhause ist. Die Wohnung, in der wir leben gehört zu uns. Möbel und Bilder, Bücher und Spielzeug, Pfalnzen und Geschirr machen aus den ,vier Wänden‘ erst unverwechselbar unser Daheim und zeigen wie unsere Kleidung, wer wir sind.“ Siehe Franz Kamphaus, Priester aus Passion, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 31994, S. 29. Ausführlich über das Leben im Pfarrhaus Wollbold, Als Priester leben, S. 278-284; Bucher, Priester des Volkes Gottes, S. 67-76.

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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kleidet, seinen Körper pflegt,218 auf seine Gesundheit achtet, die Armut lebt,219 über allgemeine Themen spricht und sich durch seine Behutsamkeit, seinen menschlichen Stil aufgerichtet fühlen.220 „In der Tat haben gerade die Gläubigen oft ein sehr feines Gespür dafür, ob ein Priester innerlich echt und wahr, von ehrlichem Streben nach Vollkommenheit beseelt vor ihnen steht oder mehr als Manager, Funktionär oder Sozialarbeiter, der nicht notwendig Priester sein müsste.“221

Eine Art „Gegenpol“ zu den oben erwähnten lehramtlichen Dokumenten beschreibt das Ergebnis der Priesterumfrage 2000 von Paul M. Zulehner relativ realistisch das gegenwärtige Priesterbild aus der Sicht der Priester.222 Die „bunte“ Priesterschaft unterscheidet sich im erwähnten „Selbsttest“ grundlegend in vier Haupttypen:223 zeitloser Kleriker, zeitoffener Gottesmann, zeitnaher Kirchenmann und zeitgemäßer Gemeindeleiter.224 Die Erwartungshaltung fordert einen Pastor bonus, einen Pontifex, einen Pastoralprofi und einen Bruder.225 Ähnlich 218

Dazu zählt vor allem die Frisur, wobei Andreas Wollbold eindringlich vermerkt: „Priester und Seminaristen haben in regelmäßigen Abständen den Friseur aufzusuchen.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 309: „En paasant sei auch erwähnt, dass Fingeroder Ohrringe und anderer Zierat sich für einen Preister nicht gehören.“ 219 Dazu v.a. die Untersuchungen von Adolfo Zambon, Il consiglio evangelico della povertà nel ministro e nella vita del presbitero diocesano (Tesi Gregoriana. Serie Diritto Canonico, Bd. 52), Rom 2002; Maurizio Costa, La povertà presbiterale nei documenti del magistero dal Vaticano II ad oggi. Parte prima: natura, note, significato e fine alla luce della dimensione cristologica, in: PRCan 88 (1999), S. 231-257; ders., La povertà, S. 437-466. 220 Vgl. C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, S. 49. 221 Grocholewski, Die Gestalt des Priesters, S. 30 f. Ähnliches konstatiert Andreas Tapken: „… es fällt sehr schwer zu sagen, was der Priester eigentlich ist: Seelsorger, Funktionär, Geistlicher, Hochwürden, Mystagoge oder Manager, Repräsentant Christi oder Repräsentant der Kirche, Archetyp oder Sozialarbeiter …“ Siehe Andreas Tapken, Grundfähigkeiten und Voraussetzungen für den priesterlichen Dienst, in: ThPQ 155,4 (2007), S. 419-426, hier S. 420. 222 Vgl. Paul M. Zulehner / Anna Hennersperger, „Sie gehen und werden nicht matt“ (Jes 40,31). Priester in heutiger Kultur, Ergebnisse der Studie PRIESTER 2000©, Ostfildern 2001, S. 30 f.; Zulehner, Priester im Modernisierungsstress, S. 78-83. 223 Untergliederung nach Anna Hennersperger, Ein ein(z)iges Presbyterium. Zur Personalentwicklung von Priestern. Amtstheologische Reflexionen zu Daten der Studie PRIESTER 2000©, Ostfildern 2002, bes. S. 86-259. 224 Vgl. ebd., S. 25-34; ebenso Paul M. Zulehner, Priesterliche Identität im Wechsel der Zeit. Vielfalt der Priestertypen und ihre Gefährdungen, in: AnzSS 112,5 (2003), S. 11-15; ders., Priesterliche Identität im Wechsel der Zeit, in: Klasvogt, Leidenschaft für Gott, S. 41-56.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

leitet Andreas Wollbold ebenso vier Seelsorgetypen ab, die denjenigen von Paul M. Zulehner inhaltlich relativ nahe kommen: den „Diener des Apparates“ bzw. „Bürgermeister“ (= „zeitnaher Kirchenmann“), den „Gesellschaftskritiker“ (= „zeitgemäßer Gemeindeleiter“), den „Mann der Kirche“ (= „zeitloser Kleriker“) und den „Gemeinde-Wuseler“ (= „zeitoffener Gottesmann“).226 Die Dynamik von Spiritualität, Daheimsein, Feedback, Kritik und der Umgang mit Einsamkeit hilft den Priestern ihr tägliches Leben zu gestalten und anhand von Grenzsituationen wie Belastungen, Widerstand, persönliche Reflexionen, Konfrontationen mit kirchenpolitischen Positionen (Viri probati,227 225 Bereits 1994 wies der damalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart und jetzige Kurienkardinal Walter Kasper in einem Referat darauf hin: „Der Priester wird von der unmittelbaren seelsorglichen Begegnung und Begleitung entrückt und auf die ihm vorbehaltenen sakramentalen Funktionen reduziert; er wird zum Kultfunktionär und zum Pastoralmanager, der die pastorale Arbeit in seiner Gemeinde nur noch vermittels vieler Sitzungen und Teambesprechungen mit seinen Mitarbeitern organisiert und koordiniert, der aber kaum noch Zeit und Gelegenheit zur face-to-face Seelsorge findet.“ Siehe Sekr. DBK (Hrsg.), Der Leitungsdienst in der Gemeinde. Referat von Bischof Dr. Walter Kasper beim Studientag der Deutschen Bischofskonferenz in Reute, Bonn 1994, S. 19. Die Rolle von „Pastoralmanagern“ entspricht hingegen nicht der primären Begabung und Disposition derzeitiger Seminaristen. „Es verwundert deshalb nicht, dass Priesterkandidaten den Aufgabenfeldern Leitung, Führung, Kooperation, Gremienarbeit, Moderation von Projekten etc., in realistischer Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten skeptisch gegenüberstehen.“ Siehe Isidor Baumgartner, Hoffnungsträger und Exoten. Priesterkandidaten heute, in: Klasvogt, Leidenschaft für Gott, S. 107-127, hier S. 114. Sie bewerten sich in den Bereichen „Managementwissen“ (z.B. Aufgaben delegieren, Erledigung kontrollieren) und in der seit dem Konzil eingeforderten „Kommunikationsfähigkeit“ (z.B. vor größeren Gruppen frei sprechen und formulieren) am schlechtesten. Vgl. Tobias Kläden, Ergebnisse des Forschungsprojekts „Theologen und Beruf“ im Überblick, in: Walter Fürst / Walter Neubauer (Hrsg.), Theologiestudierende im Berufswahlprozess, Münster 2001, S. 43-78, hier S. 50; Burhard Severin / Bernd Schlöder, Personale Ressourcen für die Kirche – tut Personalentwicklung not?, in: Walter Fürst / Walter Neubauer (Hrsg.), Theologiestudierende im Berufswahlprozess, Münster 2001, S. 191-201, hier S. 200 f.; Wilhelm Rees, Mitverantwortung von Laien und Leitung einer Pfarrgemeinde. Kirchenrechtliche Anmerkungen in Zeiten eines akuten Priestermangels., in: Dominicus Meier / Peter Platen / Heinrich J. F. Reinhardt / Frank Sanders (Hrsg.), Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in Theologie und Kirchenrecht heute. Festschrift für Klaus Lüdicke zur Vollendung seines 65. Lebensjahres (MK CIC, Beih. 55), Essen 2008, S. 505-537, bes. S. 529; Helmut Krätzl, Die Angst, „Pastoralmanager“ zu werden, in: Die Furche, Feuilleton (Religion), Jg. 64, Nr. 49, v. 3. Dezember 2009, Wien 2009, S. 18. 226 Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 37-44. 227 Bereits 1970 bat Papst Paul VI. in einer Anfrage an Kardinalstaatssekretär Villot um die Untersuchung der Möglichkeit verheiratete Männer zum Priesteramt zuzulassen, welche jedoch negativ entschieden wurde. Vgl. Paul VI., Ep. „Le dichiarazioni“ an Kardinalstaatssekretär Villot, v. 2. 2. 1970, in: AAS 62 (1970), S. 98-103, parr. in: Ochoa,

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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Frauenpriestertum, Homosexualität, Kindesmissbrauch …) zu hinterfragen.228 Trotz der immer häufiger unter einem manifesten Rechtfertigungsdruck der Öffentlichkeit infrage gestellten Identität des Priesters,229 lässt sich mit zunehmenden Dienstalter überraschenderweise eine wachsende Zufriedenheit nachweisen,230 weshalb „man zutreffenderweise wohl kaum von einer Krise des katholischen Priestertums sprechen“231 kann, wie Andreas Wollbold bemerkt. „Es gehört ja offensichtlich zu den Wundern der letzten Jahrzehnte, dass trotz Zölibatsnörgelei, Missbrauchsskandalen und Sündenbockstrategien, trotz leerer Kirchenbänke und trotz Beichtstühlen, die nur noch als Wandschrank für die Putzkolonne genutzt werden, die Priester ihren Beruf offensichtlich weiterhin zutiefst mögen.“232

Allerdings ist trotz allem nichts zu beschönigen, denn die faktisch hohe Zufriedenheit beruht dennoch auf immer neu zu sichernden Fundamenten. c) Das gegenwärtige Priesterbild im geltenden Recht Das derzeit geltende kirchliche Rechtsbuch, der Codex Iuris Canonici 1983, erklärt gleich zu Beginn des IV. Buches mit dem Titel „Heiligungsdienst der Kirche“ bereits das grundlegende Wesen des priesterlichen Dienstes als Heiligungsdienst.233 Diesen Dienst erfüllt die Kirche nach c. 834 § 1 in besonderer Weise durch die heilige Liturgie, als Ausübung des priesterlichen Dienstes Jesu Christi, die vom mystischen Leib des Herrn – von Haupt und Gliedern – als Gottesdienst vollzogen wird. Leges, Bd. IV (1974), n. 3824, Sp. 5747-5750, EnchCler, n. 3074-3077, S. 1372-1376. Zur Thematik „viri probati“ s. Jan Kerkhofs / Paul M. Zulehner, Europa ohne Priester, Düsseldorf 1995, S. 237-270, bes. S. 257-264; weiters Norbert Greinacher, Das Heil des Menschen – oberstes Gesetz in der Kirche, in: ThQ 172,1 (1992), S. 2-15; Richard Puza, Viri uxorati – viri probati. Kanonistisch-historische Überlegungen, in: ThQ 172,1 (1992), S. 16-23; ders. / Dietmar Mieth (Hrsg.), Viri probati (Sonderheft der ThQ), München 1991; Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 467-480. 228 Ausführlichst behandelt in der publizierten Dissertation Anna Hennersperger, Ein ein(z)iges Presbyterium. Zur Personalentwicklung von Priestern. Amtstheologische Reflexionen zu Daten der Studie PRIESTER 2000©, Ostfildern 2002 und in Paul Winninger, Aus der Mitte der Gemeinde. Ein Plädoyer für neue Wege zum Priesteramt, Freiburg im Breisgau 2003. 229 Vgl. Kasper, Diener der Freude, S. 10: „Nicht wenige sind deshalb resigniert“ 230 Vgl. Zulehner, Priester im Modernisierungsstress, S. 177-204. 231 Wollbold, Als Priester leben, S. 30. 232 Ebd. 233 Ausführlich dazu Carlos Mercês De Melo, Priests and Priestly Formation in the Code of Canon Law, in: StCan 27 (1993), S. 455-477; Tarcisio Bertone, „Optatam Totius“ e Nuovo Codice di Diritto Canonico, in: Seminarium 4 (1984), S. 469-486.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Solch ein Gottesdienst ist dann gegeben, wenn er im Namen der Kirche von rechtmäßig dazu beauftragten Personen und durch Handlungen dargebracht wird, die von der kirchlichen Autorität gebilligt sind.“ (c. 834 § 2) „Diesen Dienst üben auch die Priester aus; auch sie haben Anteil am Priestertum Christi und werden als seine Diener unter der Autorität des Bischofs zur Feier des Gottesdienstes und zur Heiligung des Volkes geweiht.“ (c. 835 § 2)

Das grundlegend Priesterliche ist demnach in der Sicht des Codex ein Heiligungsdienst im Namen Christi und der Kirche, primär zur Feier der Liturgie von der zuständigen Autorität beauftragt. C. 276 § 1 betont dies ausdrücklicher: „In ihrer Lebensführung sind die Kleriker in besonderer Weise zum Streben nach Heiligkeit verpflichtet, da sie, durch den Empfang der Weihe in neuer Weise Gott geweiht, Verwalter der Geheimnisse Gottes zum Dienst an seinem Volk sind.“

Ein weiterer grundlegender Auftrag der Priester ist, „die ja Mitarbeiter der Bischöfe sind, das Evangelium Gottes zu verkündigen“ (c. 757). Konkret fassen cc. 1008 und 1009 § 3 oben genannte Grundlagen zusammen. Mittels eines untilgbaren Prägemals werden Gläubige zum Episkopat und Presbyterat bestellt, geweiht und bestimmt in der Person Christi des Hauptes zu handeln, die Diakone hingegen „dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Liebe zu dienen“ (c. 1009 § 3).234 Um diese Dienste erfüllen zu können, bedarf es gemäß c. 276 § 2 Treue in der Erfüllung der seelsorglichen Pflichten, aus den Quellen der Hl. Schrift und Eucharistie das Leben auszurichten, das tägliche Stundengebet zu verrichten, regelmäßige Exerzitien abzulegen, das betrachtende Gebet zu pflegen, häufig das Bußsakrament zu empfangen und die Gottesmutter zu verehren. Weiters wird eine geeignete und allgemein anerkannte Lebensordnung empfohlen, nach 234

„… diaconi vero vim populo Dei serviendi in diaconia liturgiae, verbi et caritatis.“ Siehe Benedikt XVI., LittA MP „Omnium in mentem“ v. 26. 10. 2009, in: AAS 102,1 (2010), S. 8-10; parr. in: OR (ital.) v. 16. 12. 2009, Nr. 290, 149 (2009), S. 7; Notitiae 46,11/12 (2009), S. 577-580, Com 41 (2009), S. 260-265 und den Kommentar von Francesco Coccopalmerio, Articulus, explanans Motum Proprium Omnium in mentem a Summo Pontifice die 16 mensis decembris 2009 datum, in: Com 41 (2009), S. 334-337; ausführlich dazu Thema John P. Mc Intyre, In persona Christi Capitis: A Commentary on Canon 1008, in: StCan 30,2 (1996), S. 371-401; John Hadley, Priesthood in persona Christi. The Substance of Things Hoped for, in: Louvain Studies 33 (2008), S. 221-235; Aimé-Georges Martimort, Die Bedeutung einer theologischen Formel: „In persona Christi“, in: Gerhard Ludwig Müller (Hrsg.), Von „Inter Insigniores“ bis „Ordinatio Sacerdotalis“. Dokumente und Studien der Glaubenskongregation, Würzburg 2006, S. 112-121. Diakone handeln somit nicht „in persona Christi Capitis“ auch wenn sie wie Laien mit spezieller Beauftragung ein Sakrament spenden. Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1009, Rdnr. 6, in: MK CIC (August 2010).

1. Das gegenwärtige Priesterbild

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der widersprechende Tätigkeiten zu unterlassen sind (cc. 278, 285, 286, 289 § 2). Als Ausnahme gilt nach c. 289 § 1 der nur mit Erlaubnis des Ordinarius freiwillige Militärdienst. Besonderer Wert wird auf eifrige theologische Weiter- und Fortbildung gelegt (c. 279), auf Pflege des Gemeinschaftslebens (c. 280), soziale Versorgung und Entlohnung (c. 281 §§ 1 u. 2), einfachen Lebenswandel (c. 282) und auf geziemende kirchliche Kleidung (c. 284). Welche Kriterien hinsichtlich der dazu nötigen Voraussetzung bzw. Eignung verlangt nun das geltende Kirchenrecht von den Bewerbern zum Priesteramt hinsichtlich der Erfüllung dieser essentiellen Grundanforderungen? Abgesehen von der immer wieder mehr oder weniger intensiven Diskussion über den c. 1024, der kurz und prägnant darauf hinweist, dass die heilige Weihe gültig nur ein getaufter Mann empfängt, betont das geltende Kirchenrecht als grundsätzliche Bedingungen, „dass der Kandidat nach Durchführung der rechtlich vorgeschriebenen Prüfung gemäß dem Urteil des eigenen Bischofs bzw. des zuständigen Oberen über die notwendigen Eigenschaften verfügt, mit keinerlei Irregularitäten und keinem Hindernis behaftet ist und die Voraussetzungen gemäß den cc. 1033-1039 erfüllt; außerdem müssen die Dokumente nach c. 1050 vorliegen und das Skrutinium nach c. 1051 durchgeführt sein.“ (c. 1025 § 1)

Zudem wird verlangt, „dass der Kandidat nach dem Urteil desselben rechtmäßigen Oberen für den Dienst in der Kirche als nützlich anzusehen ist“ (§ 2). An Voraussetzungen ist gefordert die notwendige Freiheit, mit dem Verbot irgendjemanden zum Empfang von Weihen zu zwingen. Explizit wird jedoch betont, es ist ebenso verboten „einen kanonisch Geeigneten von ihrem Empfang abzuhalten“ (c. 1026)! Als weitere Grundvoraussetzungen gelten die sorgfältige Ausbildung nach Maßgabe des Rechts (c. 1027),235 ausreichende Grundinformationen über die Weihe und daraus folgende Verpflichtungen (c. 1028). Nach klugem Urteil des zuständigen Bischofs bzw. Oberen dürfen nur jene geweiht werden, die „einen ungeschmälerten Glauben haben, von der rechten Absicht geleitet sind, über die erforderlichen Kenntnisse verfügen, sich guter Wertschätzung erfreuen, über einen untadeligen Lebenswandel und erwiesene Charakterstärke sowie über andere der

235 Vgl. VatII SC, Nr. 129; VatII OT, Nr. 6-11, 19 f.; VatII PO, Nr. 18 f.; Paul VI., MP „Sacrum diaconatus ordinem“ v. 18. 6. 1967, in: AAS 59 (1967), S. 697-704, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3571, Sp. 5191-5195, EnchCler, nn. 2788-2823, S. 1240-1244, Com 10 (1978), bes. S. 189.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung zu empfangenden Weihe entsprechende physische und psychische Eigenschaften ver236 fügen.“ (c. 1029)

Das Mindestalter für das Presbyterat beträgt gemäß c. 1031 § 1 die Vollendung des fünfundzwanzigsten Lebensjahres mit der dazu nötigen Reife,237 für die vorausgehende Diakonenweihe das vollendete dreiundzwanzigste Lebensjahr.238 Zwischen Diakonen- und Priesterweihe ist ein zeitlicher Abstand von mindestens sechs Monaten einzuhalten. Ebenso notwendig sind abgeschlossene philosophisch-theologische Studien (vgl. c. 250) sowie eine angemessene Seelsorgepraxis (Pastoraljahr) gemäß c. 1032 §§ 1 u. 2, damit die Diakonatsweihe bzw. Priesterweihe erteilt werden kann. „Die Diakonenweihe erfolgt am Ende des Theologiestudiums und nach Absolvierung der vorgesehenen Seminarausbildung. Der Abschluss des Studiums mit dem Magister der Theologie wird vorausgesetzt. Die Priesterweihe wird dem Kandidaten nach Beendigung des Pastoraljahres, unter Einhaltung des im Kirchenrecht vorgesehenen Mindestalters und eines ausreichenden zeitlichen Abstandes von der Diakonenweihe, gespendet.“239

236

Die Tatsache, dass, wer mit irgendeiner kirchlichen Strafe behaftet ist, nicht geweiht werden kann, resultiert aus der in c. 1029 genannten Bedingungen von „guter Wertschätzung“ und „untadeligem Lebenswandel“. 237 Vgl. dazu Robert J. Geisinger, On the Requirement of Sufficient Maturity for Candidate to the Presbyterate (c. 1031 § 1), with a Consideration of Canonical Maturity an Matrimonial Jurisprudence (1989-1990), Roma 1999, bes.S. 235-238; ders., Canon 1031 § 1 and presbyteral maturity, in: PRCan 89,2 (2000), S. 317-351; ders., Presbyteral maturity and matrimonial maturity, in: PRCan 89,2 (2000), S. 353-377; Rüdiger Althaus plädiert für eine Anhebung des Mindestalters. Vgl. Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 485-488. 238 Dabei handelt es sich lediglich um eine Anforderung bez. Der Erlaubtheit der Weihespendung! Zum Ordinationsalter ausführlich William B. Smith, Ordination Age, in: Homiletic and Pastoral Review 10 (1998), S. 68 f.; c. 1031 § 3 weist weiters darauf hin, dass Bischofskonferenzen das Recht besitzen ein höheres Alter für den Presbyterat anzusetzen. Die Dispens gemäß dem Alter ist nach c. 1031 § 4 nur dem Apostolischen Stuhl vorbehalten. Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“ v. 15. 6. 1966, in: AAS 58 (1966), S. 467-472, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3449, Sp. 49914993, dt. in: NKD, Bd. 16, Trier 1970, Nr. IX, Abs. 6; Johannes Paul II., ApK „Pastor bonus“ v. 28. 6. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 841-923 bzw. S. 934 u. AAS 87 (1995), S. 588, parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5280, Sp. 11274-11314, dt. in: AfkKR 157 (1988), S. 129-186 u. in: AfkKR 164 (1995), S. 149, lat.-dt. in: CIC, Kevelaer 52001, S. 771-833, Nr. 63; vgl. ebenso C CultSacr, Notifikation „È Noto“ sulla dispensa dal difetto di età per i candidati all’Ordine sacro, v. 24. 7. 1997, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5839, Sp. 14731 f., parr. in: Notitiae 35 (1997), S. 281283, Com 29 (1997), S. 233-235, dt. in: AfkKR 166 (1997), S. 518 f. 239 Sekr. ÖBK (Hrsg.), Rahmenordnung für die Ausbildung der Priester – Ratio Nationalis Institutionis Sacerdotalis v. 15. 3. 2007, Wien 2007, Kap. 3.3., parr. in: Abl. ÖBK,

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Unerlässlich sind außerdem ein Freisein von Irregularitäten und sonstiger Hindernisse (cc. 1040-1049).240 Akte vor der Weihe sind der Empfang der Firmung (c. 1033), Aufnahme als Weihekandidat (c. 1034 § 1) durch den eigenen Bischof bzw. höheren Ordensoberen (gemäß cc. 1016 u. 1019), Lektorat und Akolythat (c. 1035 § 1), Freiwilligkeitserklärung nach c. 1036, Zölibatsversprechen241 (außer für den ständigen Diakonat) bzw. ewige Gelübde (c. 1037) und der Weihe vorausgehender fünftägiger Exerzitien (c. 1039). Zur Prüfung der Eignung sind vor der Weihespendung entsprechende Zeugnisse vorzulegen (c. 1050). Für das Weiheskrutinium ist ein Zeugnis des Rektors des Seminars bzw. der Ausbildungsstätte über die in c. 1029 genannten Voraussetzungen erforderlich. Gemäß c. 1051, 2° steht dem Diözesanbischof bzw. höheren Oberen das Recht zu weitere zweckdienliche Erkundigungen einholen. Erst, nachdem die Eignung aufgrund positiver Argumente erwiesen ist, kann die Weihe gespendet werden (c. 1052 § 1).

Nr. 48 v. 1. 7. 2009, S. 21. Die für Österreich bestehende Sonderregelungen bleiben im Kontext der Studienreformen durch das Universitätsgesetz 2002 für das Studium der Katholischen Fachtheologie weiterhin aufrecht, wonach „der Studiengang, durch den während fünf Jahren eine allgemeine und zusammenhängende Ausbildung in der systematischen Philosophie und in der ganzen Theologie vermittelt wird […] mit dem akademischen Grad des ‚Magister der Theologie‘ abgeschlossen. Dieser Grad entspricht jedenfalls dem ersten kanonischen Grad (dem kirchlichen Bakkalaureat in Theologie), wobei die Mehrleistung, die u.a. in Form der Diplomarbeit erbracht wird.“ Vgl. ÖBK, Kirchliche Rahmenordnung für das Studium der Katholischen Fachtheologie in Österreich v. 15. 3. 2007, in: ABl. ÖBK, Nr. 46, v. 1. 9. 2008, Kap. II. § 1, 3., S. 7-14, hier S. 7. 240 Als Tatbestände von kanonischen Irregularitäten gelten: psychische Erkrankung (c. 1041, 1°), Apostasie, Häresie, Schisma (c. 1041, 2°), versuchte Eheschließung, bestehendes Eheband (c. 1041, 3°), willentliche Tötung eines Menschen, versuchte bzw. vollendete Abtreibung, positive Mitwirkung an einer Abtreibung (c. 1041, 4°), absichtliche Selbstverletzung bzw. Verletzung einer fremden Person, versuchter Selbstmord (c. 1041, 5°), Anmaßung priesterlicher Weihegewalt (c. 1041, 6°). Vgl. Klaus Lüdicke, Art. Irregularität, in: LThK3, Bd. 5 (1996), Sp. 602. 241 Das Zölibatsversprechen fußt auf der Forderung von c. 277 § 1, der die Zölibatsverpflichtung ausdrücklich betont. An dieser Stelle sei in Bezug auf das Priesterbild des Codex besonders auf c. 1034 § 1 und c. 1035 §§ 1 u. 2 hingewiesen, die eheähnliche Verhältnisse bzw. versuchte Eheschließungen mit gerechten Strafen, Suspension bzw. Entlassung aus dem Klerikerstand ahnden.

„Die Kirche mit ihrem ständigen Widerspruch zwischen dem Ideal und der Wirklichkeit, ein Widerspruch, der um so bedrückender wird, je mehr das Ideal als erhaben, biblisch, heilig und göttlich herausgestellt wird und die Wirklichkeit sich oft als armselig, eng, fehlerhaft und mitunter sogar egoistisch und degeneriert zeigt.“242 Papst Paul VI.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien Die Eignungsvoraussetzungen der Pastoralbriefe für die Zulassung zum priesterlichen Amt haben die nachfolgende Tradition bis zu sprachlichen Formulierungen im geltenden kirchlichen Rechtsbuch bestimmt. „Die Weihehindernisse gehen in ihrem Ursprung zurück auf die Eignungsbestimmungen, die der heilige Paulus für das Bischofs- und Diakonenamt aufgestellt hat (1 Tim 3,1-11; Tit 1,6-9). Wer dieser regula Apostoli nicht entspricht, ist irregulär. Von hier aus bekam irregularitas sprachgeschichtlich die Bedeutung von Weihehindernis.“243

Generell versteht man unter Weihehindernisse gewisse, dem Weihebewerber bzw. dem Geweihten anhaftende Umstände, die den Empfang der Weihen (vgl. cc. 1041-1042) oder deren Ausübung verbieten (vgl. c. 1044).244 Weihehindernisse betreffen daher nicht die Gültigkeit der Weihespendung bzw. von Akten der Weihevollmacht, sondern deren Erlaubtheit (vgl. c. 1025 § 1).245 Aufgrund dessen unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer Wirkung wesentlich von den trennenden Hindernissen des Eherechts (vgl. c. 1073). Grundsätzlich können Weihehindernisse nur durch ein von der höchsten kirchlichen Autorität erlassenes universales, allgemeines Gesetz festgelegt werden, wobei die in cc. 1040 ff. angeführte Auflistung als erschöpfend zu betrachten ist. Weihehindernisgründe unterliegen aufgrund der taxativen Aufzählung bzw. konkreten Benennungen immer noch einer strikten Auslegung.246 242

Paul VI., Papstbotschaft „Hört ihr nicht das Rufen derer, die Trost brauchen?“, S. 213 f. 243 Schlier, Die neutestamentliche Grundlage des Priesteramtes, S. 104. 244 Vgl. dazu Georg Holkenbrink, Art. Weihehindernisse, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 866-869. 245 Ausführlich dazu Eva Vybíralová, Die gültige und erlaubte Weihe in der lateinischen Kirche. Rechtsgeschichtliche Betrachtung des Weihesakramentes, Lizentiatsarbeit, Münster 2010. 246 Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1040, Rdnr. 4, in: MK CIC (Februar 2006); Gianfranco Ghirlanda, Il diritto nella Chiesa mistero di comunione: compendio di diritto ecclesiale (L’abside, Bd. 11), Cinisello Balsamo (Milano) 42006, S. 344; An-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Jahrhunderte hindurch wurden Weihehindernisse in „irregularitates“ und „impedimentia“ unterschieden,247 die bis heute, abgesehen von der expliziten Unterscheidung des CIC/1917 in „ex defectu“ (vgl. can. 984 CIC/1917) und „ex delicto“ (vgl. can. 985 CIC/1917),248 erfolgt. Die Differenzierung zwischen beiden Arten von Hindernissen ist nicht in ihrer Wirkung zu suchen, sondern ausschließlich in ihrer Dauerhaftigkeit. Handelt es sich bei den Irregularitäten um dauerhafte Hindernisse („impedimenta perpetua“), die nicht von alleine wegfallen können, selbst wenn der sie verursachende Tatbestand nicht mehr besteht, hören hingegen die einfachen Hindernisse („impedimenta simplicia“), wenn sich die Sachlage geändert hat, zu bestehen auf (vgl. c. 1040). Auch wenn in den unten angeführten Fällen von Zöliakie, Alkoholismus und ähnlichen Krankheiten hinsichtlich der kirchlichen Autorität Spezialnormen erlassen worden sind, so dürfen genannte „Erkrankungen“ nicht dem Bereich der Weihehindernisse zugezählt werden, da sie nicht die formalen Bedingungen, die c. 1040 nennt, nicht erfüllen. Vielmehr müssen sie eher als Konkretisierungen der in c. 1029 erwähnten physischen wie psychischen Erfordernissen bzw. Eigenschaften interpretiert werden. Grundsätzlich dienen die Weihehindernisse dazu, „zu gewährleisten, dass der Kandidat bzw. der Kleriker die für den geistlichen Dienst erforderliche Integrität besitzt.“249 Festzustellen ist die Eignung oder Nicht-Eignung einer Person für den priesterlichen Dienst.250 Es genügt für die Eignung, dass der Dienst ordnungsgemäß erfüllt werden kann. Nicht eine im Sinn wünschenswerter Höchstform, perfekt und vollendete Leistungsfähigkeit oder aber auch bloß allgemeine Amtsführungsfähigkeit, sondern ein MindestStandard ist Maßstab für die Feststellung der Eignung bzw. Nicht-Eignung251 und korrekte Ausführung der liturgischen Dienste und Sakramentenspendung.252

drea Migliavacca, L’ordine, in: Gruppo Italiano Docenti di Diritto Canonico (edd.), Il diritto nel mistero della Chiesa, Bd. 3: La funzione di sanctificare della chiesa – i beni temporali della chiesa – le sanzioni nella chiesa – i processi – chiesa e comunità politica (libri IV, V, VI, VII del codice) (Quaderni di Apollinaris, Bd. 10), Roma 32004, S. 146185, bes. S. 180. 247 Zur historischen Entwicklung und generell dazu Frank G. Del Prete, The Juridical Elements of a Priestly Vocation. A Canonical Analysis of the Legislation of the Church from the Seventeenth Century to the Present (Dissertation Angelicum), Roma 1992. 248 Sachlich wäre im CIC/1983 die in c. 1041, 1° angeführte Irregularität („amentia“) der Gruppe „ex defectu“, die restlichen (vgl. c. 1041, 2°-6°) der „ex delicto“ zuzuordnen. 249 Johann Hirnsperger, Die Ordination, in: HdbKathKR2, S. 867-880, hier S. 875. 250 Ausführlich dazu Carlos Baccioli, La capacidad-incapacidad para el orden sagrado, in: AADC 12 (2005), S. 9-61. 251 Vgl. dazu Patrick R. Lagges, The Use of Canon 1044, § 2, 2° in the Removal of Parish Priests, in: StCan 30 (1996), S. 31-69, hier S. 61. 252 Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 133, Fn 107.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

In den nun folgenden Kapiteln werden die für den Weiheempfang notwendigen Eignungskriterien bzw. Voraussetzungen und die damit verbundenen Irregularitäten und Weihehindernisse analysiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.253 a) Körperliche Voraussetzungen Nach dem kirchlichen Rechtsbuch, dem Codex Iuris Canonici von 1983, kann nur ein getaufter Mann die Priesterweihe gültig empfangen (vgl. c. 1024). Nach c. 842 § 1 ist die Taufe (vgl. cc. 850 ff.) Voraussetzung für die gültige Zulassung zu den übrigen Sakramenten. aa) Bezüglich des Geschlechtes (1) Kirchliche Weihen für Frauen? Die ausführliche Behandlung der derzeit äußerst aktuellen Frage, warum nur ein Mann gültig das Sakrament der Weihe empfangen kann, würde den Rahmen dieser Untersuchung überschreiten und etliche, umfangreiche wissenschaftliche Abhandlungen ergeben. Trotz allem möchte ich kurz auf die derzeitige Auffassung der Kirche hinweisen. Die Glaubenskongregation publizierte diesbezüglich 1976 eine Erklärung zur Frage der Zulassung der Frauen zum Priestertum und begründete die Nichtzulassung einerseits aus der Tradition der Kirche,254 ande-

253 Zum Folgenden ausführlich Andrew Cole, Universal norms on priestly formation in the Latin Church, in: Norman Doe (ed.), The Formation and Ordination of Clergy in Anglican and Roman Catholic Canon Law, Acts of the Colloquium of Anglican and Roman Catholic Canon Lawyers, Rome 2005, Johannesburg 2006, Rome 2007, Centre for Law and Religion, Cardiff 2009, S. 125-139; James J. Conn, Norms for priestly formation in the Latin Church: Universal and Particular, in: Norman Doe (ed.), The Formation and Ordination of Clergy in Anglican and Roman Catholic Canon Law, Acts of the Colloquium of Anglican and Roman Catholic Canon Lawyers, Rome 2005, Johannesburg 2006, Rome 2007, Centre for Law and Religion, Cardiff 2009, S. 141-153; Tomás Rincón-Pérez, El orden de los clérigos o ministros sagrados. Formación, incardinación y estatuto jurídico personal, Pamplona 2009; José San José Prisco, Los fundamentos de la formación sacerdotal. Una refelxión desde las assemblas del Sínodo de Obispos, in: REDC 63 (2006), S: 767-790; speziell hinsichtlich der Irregularitäten Brian Dunn, The Practical Application of the Canons on Irregularities and Impediments to the Reception of Orders, in: Victor G. D’Souza (ed.), In the Service of Truth and Justice, Bangalore, 2008, S. 215-247. 254 Dazu weiterführend der Kommentar von Hans Urs von Balthasar, Welches Gewicht hat die ununterbrochene Tradition der Kirche bezüglich der Zuordnung des Pries-

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rerseits aus dem Stiftungswillen Jesu, der Haltungsweise der Apostel und der Einheit des sakramentalen Ordo.255 Die Tatsache, dass Jesus in den Kreis der zwölf Apostel nur Männer berufen hat, ist für sich allein betrachtet allerdings keine zwingende Aussage, da die Auswahl allein auf Zufall beruhen oder zeitbedingt sein könnte. Jedoch widerspricht dem Zufallsargument der ausdrückliche Berufungsakt in Mk 3,14: „Er setzte die Zwölf ein, die er bei sich haben und später aussenden wollte, damit sie predigen.“ Die Kirchenkonstitution des II. Vatikanischen Konzils greift dies auf: „Der Herr Jesus rief, nachdem er zum Vater gebetet hatte, die zu sich, die er selber wollte, und bestimmte die Zwölf, dass sie mit ihm seien und er sie sende, das Reich Gottes zu verkündigen.“256

Höchst unwahrscheinlich ist, dass Jesus aus bloßer Rücksichtnahme auf eine Minderstellung der Frau in der damaligen jüdischen Gesellschaft bloß Männer in den Kreis der Zwölf berufen hat, da er sich in seinem sonstigen Verhalten den Frauen gegenüber bewusst nicht gesellschaftskonform verhalten und mit vielen Vorurteilen gebrochen hat. Frauen spielten in der Umgebung der Apostel eine teils beachtliche Rolle, doch gaben die Apostel ihren Auftrag durch Handauflegung und Gebet ausschließlich an Männer weiter. Vor allem während des Übergangs aus der jüdischen in die hellenistisch-römische Welt wäre das Argument der Zeitbedingtheit relevant, da gerade bei den Heiden öffentlich-religiöse und priesterliche Funktionen insbesondere auch von Frauen ausgeübt wurden. Spätestens hier wäre der Zeitpunkt für eine Änderung der bestehenden Praxis durch die Apostel

tertums an den Mann?, in: Gerhard Ludwig Müller (Hrsg.), Von „Inter Insigniores“ bis „Ordinatio Sacerdotalis“. Dokumente und Studien der Glaubenskongregation, Würzburg 2006, S. 105-111. Eine bloße Verwurzelung in der Offenbarung allein genügt in diesem Bereich nicht. Die Wertung durch einer der Offenbarung unmittelbar folgende Tradition, aber auch die Kontinuität, lassen die biblischen Weisungen als göttliches Recht („iuris divini“) erscheinen. Aufgrund dessen ist vollkommen ausgeschlossen, dass aus der Offenbarung gewonnene gültige Erkenntnisse der gesamten Tradition widersprechen. 255 Vgl. SC DocFid, Decl. „Inter insigniores“, Nr. 2 u. 4, dt. in: VApSt, Nr. 117, Bonn 21995, S. 11-29; vgl. auch den daran angefügten „römischen Kommentar“, ebd., S. 31-58, und die ebenso angefügte Erklärung der DBK, ebd., S. 59 ff., dt. Text ebenso in Müller, Von „Inter Insigniores“ bis „Ordinatio Sacerdotalis“, S. 31-46. Kritisch zu dieser Argumentation: Karl Rahner, Priestertum der Frau?, in: ders., Schriften zur Theologie, Bd. 14, Einsiedeln 1980, S. 208-223, parr. in: StdZ 195 (1977), S. 291-301; Hans Küng / Gerhard Lohfink, Keine Ordination der Frau?, in: ThQ 157 (1977), S. 144-146; Richard Puza, Die kirchenrechtlichen Grundlagen des männlichen Priesteramtes, in: ThQ 189,1 (2009), S. 29-45. 256 VatII LG, Nr. 19.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

angebracht gewesen, was jedoch nicht erfolgte und deshalb als wichtigstes Kriterium für die Bestätigung des Tuns Jesu angesehen werden muss. Aufgrund dessen bestätigte Papst Johannes Paul II. im Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994 die unverändert tradierte Lehre der Kirche und weist explizit darauf hin, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“257 (vgl. c. 750 § 2). In seinem „Brief an die Frauen“ begründet der Papst ausführlicher diese Entscheidung aus theologischer Sicht der Einheit des Ordo und der keineswegs daraus resultierenden ontologischen „Minderbewertung“ oder Diskriminierung der Frau.258 Nach der Antwort der Glaubenskongregation vom 28. Oktober 1995259

257 „… Ecclesiam facultatem nullatenus habere ordinationem sacerdotalem mulieribus conferendi, hancque sententiam ab omnibus Ecclesiae fidelibus esse definitive tenendaam.“ Siehe Johannes Paul II., EpA „Ordinatio sacerdotalis“, Nr. 4, dt. in: VApSt, Nr. 117, S. 6. Zur Kommentierung siehe Joseph Ratzinger, Grenzen kirchlicher Vollmacht. Das neue Dokument von Papst Johannes Paul II. zur Frage der Frauenordination, in: Internationale Kirchliche Zeitschrift „Communio“ 23 (1994), S. 337-345; ebenso Heinz Schütte, Kein ernsthaftes Hindernis für die Einheit? Zum Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ aus ökumenischer Sicht, in: KlBl 74 (1994), S. 183 f.; kritisch dazu Peter Hünermann, Schwerwiegende Bedenken. Eine Analyse des Apostolischen Schreibens „Ordinatio Sacerdotalis“, in: HK 48 (1994), S. 406-410; Norbert Lüdecke, Also doch ein Dogma? Fragen zum Verbindlichkeitsanspruch der Lehre über die Unmöglichkeit der Priesterweihe für Frauen aus kanonistischer Perspektive, in: TThZ 105 (1996), S. 161211, parr. in: Wolfgang Bock / Wolfgang Lienemann (Hrsg.), Frauenordination (Studien zu Kirchenrecht und Theologie, Bd. 3 = Texte und Materialien Reihe A, Nr. 47), Heidelberg 2000, S. 41-119; Peter Knauer, Nicht unfehlbare Glaubenslehre, aber doch definitive kirchliche Lehre?, in: ZKTh 122 (2000), S. 60-74; Winfried Aymans, Veritas de fide tenenda. Kanonistische Erwägungen zu dem Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ im Lichte des Motu proprio „Ad tuendam fidem“, in: Gerhard Ludwig Müller (Hrsg.), Frauen in der Kirche. Eigensein und Mitverantwortung, Würzburg 1999, S. 380-399, parr. in: AfkKR 167,2 (1998), S. 368-388; Eduardo Molano, La mujer y el sujeto del orden sacerdotal. Un comentario a la Carta Apostólica „Ordinatio sacerdotalis“, in: IusC 44,2 (2004), S. 707-733; Manfred Hauke, „Ordinatio Sacerdotalis“. Das päpstliche Schreiben zum Frauenpriestertum im Spiegel der Diskussion, in: FoKTh 11 (1995), S. 270-298; Christoph Böttigheimer, Der Diakonat der Frau, in: MThZ 47 (1996), S. 253-266; Lucy Blyskal, The Relevance of Deaconesses to the Values of Communion and Mission in the Church, in: Jurist 56 (1996), S. 241-266; Piersandro Vanzan, Il „no“ al sacerdozio femminile, in: CivCatt 159,1 (2008), S. 265-272. 258 Vgl. Johannes Paul II., Brief an die Frauen v. 29. 6. 1995, in: AAS 87 (1995), S. 803-812, dt. in: VApSt, Nr. 122, Bonn 1995; s. ebenso die interessanten Artikel Jörg Splett, Anthropologische Überlegungen zum Verhältnis von Mann und Frau, in: Müller, Frauen in der Kirche, S. 126-140; Wolfgang Wickler, Unterschied und Bezogenheit von Mann und Frau aus der Sicht der Evolutionsbiologie, in: Müller, Frauen in der Kirche, S. 111-125; Klaus Lüdicke, Die Stellung der Frau in der Liturgie nach geltendem Kir-

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gehört die Lehre, wonach die Kirche nicht die Vollmacht besitzt, Frauen die Priesterweihe zu spenden, zum „depositum fidei“ (Glaubensgut)260 und verlangt von den Gläubigen eine feste und endgültige Zustimmung.261 Ernstzunehmende theologische Kritik erfolgt von Seiten renommierter Theologinnen und Theologen wie Elisabeth Schüssler-Fiorenza, Peter Hünermann, Wolfgang Beinert, u.a. bis zum heutigen Tag.262

chenrecht, in: Teresa Berger / Albert Gerhards (Hrsg.), Liturgie und Frauenfrage: ein Beitrag zur Frauenforschung aus liturgiewissenschaftlicher Sicht, St. Ottilien 1990, S. 369-383, bes. S. 374-377; Dirk Ansorge, Der Diakonat der Frau, in: Berger / Gerhards, Liturgie und Frauenfrage, ebd., S. 31-65; Georg May, Rezension: Ida Raming, Der Ausschluss der Frau vom priesterlichen Amt. Gottgewollte Tradition oder Diskriminierung? Ein rechtshistorisch-dogmatische Untersuchung der Grundlagen von Kanon 968 § 1 des Codex Iuris Canonici, in: ZSRG.K 60 (1974), S. 375-393. 259 Vgl. C DocFid, Resp. „Utrum doctrina“ ad dubium bez. EpA „Ordinatio Sacerdotalis“, v. 28. 10. 1995, in: AAS 87 (1995), S. 1114, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5622, Sp. 13530, OR v. 19. 11. 1995, S. 2; Notitiae 31 (1995), S. 610 f.; Com 27 (1995), S. 212; IusE 8,1 (1996), S. 372-376. 260 Das Responsum bezieht sich dabei ausdrücklich auf VatII LG, Nr. 25: „Dieser Unfehlbarkeit erfreut sich der Bischof von Rom, das Haupt des Bischofskollegiums, kraft seines Amtes, wenn er als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen, der seine Brüder im Glauben stärkt (vgl. Lk 22,32), eine Glaubens- oder Sittenlehre in einem endgültigen Akt verkündet.“ Aufgrund dessen ist die Entscheidung als unfehlbar und endgültig zu betrachten. Vgl. Leo Scheffczyk, Das Responsum der Glaubenskongregation zur Ordinationsfrage und eine theologische Replik, in: FoKTh 12 (1996), S. 127-133; Brian E. Ferme, The response (28 October 1995) of the Congregation for the Doctrine of the Faith to the dubium concerning the Apostolic letter „Ordinatio Sacerdotalis“ (22 May 1994): authority and significance, in: PRCan 85 (1996), S. 689-727. Bei der Spendung der Sakramente hat die Kirche das Recht – unbeschadet der Substanz der Sakramente – festzulegen und zu verändern, was ihr entsprechend den Umständen nützlich erscheint. Kein Recht hat sie jedoch, das zu verändern, was zur Substanz (bzw. zur Vollständigkeit und Notwendigkeit) der Sakramente gehört. Vgl. DH, Nr. 1061, 1699, 1728, 3356 u. 3857. Richard Giesen präzisiert, „dass die Diakonatsweihe der Frau, die nach geltendem Kirchenrecht ausgeschlossen ist, auch durch eine Rechtsänderung nicht eingeführt werden kann“, da er die dazu notwendigen materiellen Voraussetzungen nicht gegeben sieht. Vgl. Richard Giesen, Können Frauen zum Diakonat zugelassen werden?, in: Leo Scheffczyk (Hrsg.), Diakonat und Diakonissen, St. Ottilien 2002, S. 233-320, hier S. 318, und generell: ders., Können Frauen zum Diakonat zugelassen werden? (Distinguo – Eine theologische Schriftenreihe, Bd. 4), Siegburg 2001. 261 Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Offenbarungswahrheit (vgl. c. 750 § 1), der ein „ascensus fidei theologalis“ abverlangt werden kann. Vgl. SC DocFid, Ndoc et Formulae „Professio fidei“ v. 29. 6. 1998, in: AAS 90 (1998), S. 542-551, bes. S. 546 f., parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5889, Sp. 15582-15589, dt. in: VApSt, Nr. 144, Bonn 2000, S. 17-25, hier Nr. 6, 9 u. 11. 262 Beiträge genannter Theologinnen und Theologen bzw. die aktuellen römischen Dokumente finden sich in: Walter Gross (Hrsg.), Frauenordination. Stand der Diskussion in

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aus schöpfungstheologischer und christologischer Perspektive beleuchtet Gerhard Ludwig Müller gerade in der gegenwärtig „sakramental-entfremdeten“ Zeit die innerlich-nachvollziehbare akzeptable Begründung, die das sakramentale Wesen, das aus dem Stiftungswillen Jesu Christi resultierenden kirchlichen Amtes,263 dass eben nur Männer das Weiheamt empfangen können, vorgibt.264 Die kirchliche Auffassung von der Gottebenbildlichkeit aller Menschen, dass Männer und Frauen trotz ihrer geschlechtsbedingten Unterschiede und nur positiv zu wertender Unterschiedlichkeit von göttlicher Würde sind, verweist gleichermaßen aber ebenso ausdrücklich darauf, dass die Frauen aufgrund ihrer Taufe und ihres Geschaffenseins durch Gott den Männern nicht nachgestellt sind.265 Papst Johannes Paul II. hat in zahlreichen Lehrschreiben und Anspra-

der katholischen Kirche, München 1996. Vgl. dazu ebenfalls: Peter Hünermann u.a. (Hrsg.), Diakonat. Ein Amt für Frauen in der Kirche – Ein frauengerechtes Amt?, Ostfildern 1997; Dorothee Reininger, Diakonat der Frau in der Einen Kirche, Stuttgart 1999. 263 Thomas von Aquin beruft sich gleichfalls auf den Stiftungswillen, der sich in der Praxis der Kirche zeige, wenn er feststellt, dass eine Frau nicht nur „de necessitate praecepti“, sondern „de necessitate sacramenti“ die Priesterweihe dem Inhalt nach (res sacramenti) nicht empfängt, selbst wenn an ihr die äußere Weihehandlung (sacramentum tantum) vollzogen würde. Vgl. Thomas von Aquin, Summa Theologica, Suppl. 39/1, in: Thomas von Aquin, Die Schlüsselgewalt der Kirche – Krankensalbung – Das Sakrament der Weihe, dt.-lat. Ausgabe der Summa Theologica, Bd. 32, Graz-Wien-Köln 1985, S. 311. Respondeo: „Etsi mulieri exhibeantur omnia quae in ordinibus fuint, ordinem non suscipit.“ Vgl. Cesare Colafemmina, Donna e ordine sacro in S. Tomaso d’Aqino, in: Francesca Marangelli (ed.), Le abbazie nullius. Giurisdizione spirituale e feudale nelle Comunità femminili fino a Pio IX. Atti del convegno di studio conversano, 29-3031 ottobre 1982 (Corpus historicum cupersanense, Bd. 3), Conversano 1984, S. 319-334. 264 Vgl. Gerhard Ludwig Müller, Priestertum und Diakonat. Der Empfänger des Weihesakraments in schöpfungstheologischer und christologischer Perspektive, EinsiedelnFreiburg 2000; weiters ders., Frauen sind Kirche. Eigensein und Mitverantwortung, Würzburg 1999; ders., Der Empfänger des Weihesakraments. Quellen zu Lehre und Praxis der Kirche, nur Männern das Weihesakrament zu spenden, Würzburg 1999; Manfred Hauke, Die Problematik um das Frauenpriestertum vor dem Hintergrund der Schöpfungs- und Erlösungsordnung, Paderborn 31991. 265 Diesbezüglich Joseph Ratzinger, Das Priestertum des Mannes – ein Verstoß gegen die Rechte der Frau?, in: Müller, Frauen in der Kirche, S. 267-277, parr. in: ders. (Hrsg.), Von „Inter Insigniores“ bis „Ordinatio Sacerdotalis“. Dokumente und Studien der Glaubenskongregation, Würzburg 2006, S. 142-149; vgl. ebenso Helmut Hoping, Der Ausschluss von kirchlichen Weiheämtern aufgrund des Geschlechts. Ein kirchlicher Modernitätskonflikt, in: Denise Buser / Adrian Loretan (Hrsg.), Gleichstellung der Geschlechter und die Kirchen. Ein Beitrag zur menschenrechtlichen und ökumenischen Diskussion (FVRR, Bd. 3), Freiburg/Schweiz 1999, S. 38-51.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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chen die gleiche Würde von Mann und Frau bekräftigt266 und die Unterordnung der Frau unter den Mann als sündhaft bezeichnet.267 „Denn nirgends ergibt sich die Zulassung zur Weihe als Konklusion aus der Prämisse einer sozialen oder gar ontologisch-kreatürlich begründeten Minderverwirklichung des Menschseins in der Frau.“268

Aufgrund dessen wird vehement unterstrichen und darauf hingewiesen, dass es weder um Gleichheitsfeminismus,269 Geschlechterkampf,270 Vorherrschaft und Prestige, noch darum geht, die kirchlichen Dokumente aus der Sicht moderner emanzipatorischer Philosophien, im Zeichen einer „Hermeneutik des Verdachts“,271 oder aus der Abhängigkeit polarisierender Mehrheitsmeinungen zu interpretieren. „Man darf jedoch nicht vergessen, dass das Priestertum nicht zu den Rechten der menschlichen Person gehört, sondern sich aus der Ökonomie des Geheimnisses

266 Vgl. Johannes Paul II., AAp „Familiaris consortio“ v. 22. 11. 1981, in: AAS 74 (1982), S. 81-191, bes. S. 106-110, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4875, Sp. 8261-8321, dt. in: VApSt, Nr. 33, Bonn 1981; ders., Ep. „Gratissimum sane“ an die Familien, v. 2. 2. 1994, in: AAS 86 (1994), S. 868-925, bes. S. 873 f., dt. in: VApSt, Nr. 112, Bonn 1994; C DocFid, Schreiben „Esperta in umanità“ an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt, v. 31. 5. 2004, in: AAS 96 (2004), S. 671-687, dt. in: VApSt, Nr. 166, Bonn 2004; dies., Decl. „Inter Insigniores“, S. 98-116 sowie VatII LG, Nr. 32. 267 Vgl. Johannes Paul II., EpA „Mulieris dignitatem“ v. 15. 8. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 1653-1729, parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5292, Sp. 11333-11375, dt. in: VApSt, Nr. 86, Bonn 1988, Art. 10; dazu Walter Radl, Nur Männer als Priester? Zu einem Argument im Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“, in: Anton Ziegenaus (Hrsg.), Sendung und Dienst im Bischöflichen Amt. FS der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg für Bischof Josef Stimpfle zum 75. Geburtstag, St. Ottilien 1991, S. 219-239. 268 Müller, Priestertum und Diakonat, S. 128. 269 Die aktuelle Diskussion tendiert dazu, dass jeder Unterschied zwischen Mann und Frau als künstlich, d.h. als Rollenzuteilung seitens der Gesellschaft angesehen wird. Deshalb behauptet Simone de Beauvoir, dass man nicht als Frau zur Welt kommt, sondern es erst wird. Dieser Gleichheitsfeminismus erklärt die Vorstellung von einer Komplementarität – einer wechselseitigen Ergänzung der Geschlechter – oder die Rede von einem Wesen der Geschlechter für überholt. Vgl. Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau (rororo, Bd. 22785), Reinbek bei Hamburg 102009, S. 334. 270 Konkret zur Thematik Hoping, Der Ausschluß von kirchlichen Weiheämtern aufgrund des Geschlechts, S. 38-51. 271 Adrienne Dünnbier, Zur Hermeneutik theologischen, anthropologischen und humanwissenschaftlichen Argumentierens, in: Müller, Frauen in der Kirche, S. 201-215; Hans Weder, Kritik am Verdacht. Eine neutestamentliche Erprobung der neueren Hermeneutik des Verdachts, in: ZThK 93 (1996), S. 59-83.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung Christi und der Kirche herleitet. Die Sendung des Priesters ist keine Funktion, die man zur Hebung seiner sozialen Stellung erlangen könnte. Kein rein menschlicher Fortschritt der Gesellschaft oder der menschlichen Person kann von sich aus den Zugang dazu eröffnen, da diese Sendung einer anderen Ordnung angehört. […] Gleichheit ist nicht gleich Identität, da die Kirche ein vielgestaltiger Leib ist, in dem ein jeder seine Aufgabe hat. Die Aufgaben sind aber verschieden und dürfen deshalb nicht vermischt werden. Sie begründen keine Überlegenheit der einen über die anderen und bieten auch keinen Vorwand für Eifersucht.“272

Bereits die frühe Kirche bezeugt,273 dass das Episkopen-, Presbyter- und Diakonenamt aufgrund ihrer gemeinsamen Teilhabe an der Sendung Jesu Christi innerlich zusammengehören.274 Aus diesem Grund wurde die historisch bezeugte Diakonissinnenweihe, die eine Art Segnung zu einer kirchlichen Aufgabe darstellte,275 trotz Handauflegung276 und Übergabe der Stola277 immer von der sakramentalen Diakonenweihe strikt unterschieden.278 Trotz der Ähnlich-

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SC DocFid, Erklärung „Inter insigniores“, Nr. 6. Dazu der fundierte Kommentar von Kardinal Albert Vanhoye, Das Zeugnis des Neuen Testamentes zur Nichtzulassung der Frauen zur Priesterweihe, in: Gerhard Ludwig Müller (Hrsg.), Von „Inter Insigniores“ bis „Ordinatio Sacerdotalis“. Dokumente und Studien der Glaubenskongregation, Würzburg 2006, S. 150-155. 274 Eine umfassende Sammlung wichtigster Väterstellen zum Priestertum bei Florián Rodero, El Sacerdocio. En los Padres de la Iglesia, Madrid 1993; Gerhard Ludwig Müller (Hrsg.), Der Diakonat – Entwicklung und Perspektiven. Studien der Internationalen Theologischen Kommission zum sakramentalen Diakonat, Würzburg 2004. 275 Mit Rückgriff auf umfangreiches Quellenmaterial zeigt Manuel Guerra Gómez, El sacerdocio femenino (en las religiones greco-romanas y en el cristianismo de los primeros siglos), Toledo 1987, dass in den heidnischen Kulturen „Priesterinnen“ nachgewiesen sind, zugleich aber auch das christliche Priestertum durch seine apostolische Herkunft und die Ausrichtung auf Verkündigung und Seelsorge einen gänzlich anderen Charakter hat als der heidnische Kultdienst und darum nicht mit diesem unter einem Gattungsbegriff zusammengefasst werden kann. 276 Dem Konzil von Nicäa zufolge erhält die Diakonissin keinerlei Ordination (ȤİȚȡȠșİıȓĮ) und ist den Laien zugeordnet. Vgl. Müller, Der Empfänger des Weihesakraments, S. 80 f. 277 Der Canon 15 von Chalkedon (451) scheint zu bestätigen, dass die Diakonissin wohl durch Handauflegung (ȤİȚȡȠIJȠȞȓĮ) „ordiniert“ wurde und ihr ab dem 8. Jh. in Byzanz vom Bischof zusätzlich die Stola überreicht, aber nicht umgelegt worden ist! 278 Vgl. Müller, Priestertum und Diakonat, S. 33. Dass das Amt der Diakonisse in der frühen Kirche nicht im sakramentalen Sinn verstanden wurde, zeigt Aimé-Georges Martimort, Les Diaconesses. Essai historique, Roma 1982. Vgl. Manfred Hauke, Die Geschichte der Diakonissen. Nachwort und Literaturnachtrag zur Neuauflage des Standardwerkes von Martimort über die Diakonissen, in: Scheffczyk, Diakonat und Diakonissen, S. 321-358; Gerhard Ludwig Müller, Können Frauen die sakramentale Diakonenweihe gültig empfangen, in: Notitiae 38,7-8 (2002), S. 370-409. 273

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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keit der Ordinationsriten hatten die Diakonissen weder Zugang zum Altar noch zu einem anderen liturgischen Dienst.279 Die „Didascalia Apostolorum“, eine um 240 erschienene einzigartige kirchenrechtlich-liturgische Sammlung vermerkt, dass die Diakonisse die Salbung des Körpers der Frauen anlässlich der Taufe vornehmen, die neugetauften Frauen belehren, die gläubigen Frauen und vor allem die Kranken zu Hause besuchen soll. Jedoch ist ihr verboten, selbst zu taufen oder bei der Darbringung der Eucharistie eine Rolle zu spielen.280 Forschungen von P. Cipriano Vagaggini OSB haben jedoch erwiesen, dass in der byzantinischen Tradition im Unterschied zur griechischen die Diakonin nicht benediziert, sondern ordiniert wurde und aufgrund ihrer Weihe zu jener Gruppe gehörte, die durch die Ämtertrias Episkopat, Presbyterat und Diakonat gebildet wird.281 Jedoch scheint klar zu sein, „dass dieses Dienstamt nicht als das einfache weibliche Äquivalent des männlichen Diakonats aufgefasst wurde. Es handelt sich zumindest um eine kirchliche Aufgabe, die von Frauen ausgeübt und manchmal in der Liste der Dienstämter der Kirche vor dem Dienst des Subdiakons genannt wird.“282 Eine im Jahre 2001 veröffentlichte Notifikation der Glaubenskongregation und anderer Dikasterien kritisiert die Planung und Durchführung von bereits offensichtlich stattfindenden Kursen, die direkt oder indirekt das Ziel der Diakonatsweihe für Frauen verfolgen und dadurch Erwartungen schüren, die jeder Grundlage in der kirchlichen Lehre entbehren und „seelsorgerische Irreführungen“ verursachen können.283 279

Vgl. Müller, Der Diakonat – Entwicklung und Perspektiven, S. 30. Vgl. Diadaskalia Apostolorum Kap. III, Art. 12,1-4; dazu v.a. Müller, Der Diakonat – Entwicklung und Perspektiven, S. 28. 281 Vgl. Cipriano Vagaggini, L’ordinazione delle diaconesse nella tradizione greca e bizantina, in: Orientalia Christiana Periodica 40 (1974), S. 145-189 sowie Marcello Pavone, La preghiera di ordinazione del diacono nel rito romano e nel rito bizantion-greco: saggio sulla „lex orandi“, Città del Vaticano 2006; dazu auch Giorgio Orioli, Il testo dell’ordinazione dell’diaconesse nella chiesa di Antiochia dei Siri, in: Apoll 62 (1989), S. 633-640; für die gegenwärtige Diskussion bes. die Artikel Phyllis Zagano, Catholic Women Deacons: Present Tense, in: Worship 77,5 (2003), S. 386-408; dies., The Question of Governance and Ministry for Women, in: Theological Studies 68,2 (2007), S. 348-367 sowie Kevin Madigan / Carolyn Osiek (eds.), Ordained women in the early church: a documentary history, Baltimore u.a. 2005; dazu die kritischen Untersuchungen zum „Diakonat“ der Frau von Silvia Recchi, La donna nella disciplina del nuovo Codice, in: QDE 2 (1989), S. 203-210 und Dirk Ansorge, Die wesentlichen Argumente liegen auf dem Tisch. Zur neueren Diskussion um den Diakonat der Frau, in: HK 47 (1993), S. 581-586. 282 Müller, Der Diakonat – Entwicklung und Perspektiven, S. 30 f. 283 „… non è lecito porre in atto iniziative che, in qualche modo, mirino a preparare candidate all’ordine diaconale.“ Siehe C DocFid / C CultSacr / C Cler, Notifikation v. 17. 9. 2001, in: OR (ital.) v. 21. 9. 2001, S. 3. 280

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung „Da die kirchlichen Vorschriften solch eine Weihe nicht vorsehen, ist es nicht statthaft, diese Initiativen zu betreiben, die gewissermaßen darauf abzielen, Kandidatinnen auf ein Diakonat vorzubereiten.“284

Wird dennoch der Versuch unternommen eine Weihespendung an Frauen zu simulieren, werden der Spender sowie diejenigen Frauen, welche um die Weihe bitten, mit der dem Apostolischen Stuhl vorbehaltenen Exkommunikation „latae sententiae“ belegt (vgl. c. 1378).285 (2) Hermaphroditismus – Transsexualität Zwei besondere Probleme stellen der Hermaphroditismus286 – die medizinische Definition eines „zweigeschlechtliches Wesen“ oder „Zwitter“ genannt – und die davon unterschiedene „Transsexualität“287 dar. Im Falle der Transsexualität handelt es sich im Gegensatz zu „Intersexualität“288 in der Regel um

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Ebd.; s. allerdings dazu die neue Hinzufügung des c. 1009 § 3 und die daraus resultierenden Möglichkeiten! Vgl. Benedikt XVI., LittA MP „Omnium in mentem“, S. 7. 285 Vgl. dazu C DocFid, Decretum generale de delicto attentatae sacrae ordinationis mulieris v. 19. 12. 2007 (Prot. N. 337/02), in: AAS 100,6 (2008), S. 403, dt. in: OR, v. 6. 6. 2008, S. 3.; dies., Normae de gravioribus delictis v. 15. 7. 2010 (Prot. N. 460/2010), in: AAS 102,7 (2010), S. 419-434, Art. 5, 1. 286 Vgl. Klaus M. Beier / Hartmunt A. G. Bosinski / Uwe Hartmann / Kurt Loewit, Sexualmedizin. Grundlagen und Praxis, München-Jena 2001, S. 47; ebenso Walter Erhart / Britta Hermann, Wann ist der Mann ein Mann?, Stuttgart 1997; Herculine Barbin / Michel Foucault, Über Hermaphroditismus, Frankfurt am Main 1998. 287 Dazu Christiane Ant, Transsexualität und menschliche Identität. Herausforderung sexualethischer Konzeption (Studien der Moraltheologie: Abteilung Beihefte, Bd. 5), Münster 2000; Wolf Eicher, Transsexualismus. Möglichkeiten und Grenzen der Geschlechtsumwandlung, Stuttgart 1984 und 21992; Guido Giustiniano, Il fenomeno del transessualismo. Analisi medico-giuridica e giurisprudenziale canonica, Roma 1998; Uwe Hartmann, Störungen der Geschlechtsidentität. Ursachen, Verlauf, Therapie, Wien 2002; Barbara Kamprad / Waltraud Schiffels (Hrsg.), Im falschen Körper, alles über Transsexualität, Zürich 1991; Javier Lopez-Galiacho Perona, La problemática jurídica de la transexualidad, Madrid 1998; Friedemann Pfäfflin, Geschlechtsumwandlung. Abhandlung zur Transsexualität, Stuttgart 1992; Alfred Springer, Pathologie der geschlechtlichen Identität. Transsexualismus und Homosexualität. Theorie, Klinik, Therapie, Wien 1981; Harry Benjamin, Il fenomeno transessuale, Milano 1963. 288 Dabei handelt es sich meist um einen angeborenen körperlichen Defekt, bei der entweder die phänotypische Zuordnung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht uneindeutig ist bzw. mit dem genetischen Geschlecht nicht übereinstimmt, wobei die Syndromklassifikation nach dem Gonadenbefund erfolgt. Vgl. Urbano Navarrete, Transsexualismus et Ordo Canonicus, in: PRCan 86 (1997), S. 101-124, bes. S. 108 f.; Juan M. Martín Regalado, El „vir“, sujeto de la ordenación sacerdotal, in: IusC 1

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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körperlich intakte Menschen, die sich in Worten und in ihrer Verhaltensweise als Männer oder Frauen identifizieren und empfinden289 im Gegensatz zu ihrem anatomischen Geschlecht290 und dementsprechendem Verhalten.291 Als kausale Faktoren werden eine chromosomale Abweichung292 und hormonale Fehlbehandlung während der fötalen Entwicklung, etwa im 5. Monat,293 und psychosoziale Ursachen vermutet.294 Die „Behandlung“ Transsexueller umfasst heute eine Reihe von chirurgischen,295 hormonellen296 und psychologischen Therapien, um das Verhalten dem gewünschten Geschlecht anzupassen.297 Operation

(1961), S. 85-134, bes. S. 92 f.; Maurizio Faggioni, Il transsessualismo: questioni antropologiche, etiche, e canonistiche, in: Ant 75 (2000), S. 277-310, bes. S. 284. 289 Der Transsexuelle empfindet seinen nicht mit seiner Geschlechtsidentität, seinem Fühlen und Empfinden übereinstimmenden Körper, als einen „Irrtum der Natur“. Vgl. John Money / Anke A. Erhardt, Transsexuelle nach Geschlechtswechsel, in: Gunther Schmidt / Volkmar Sigusch / Eberhard Schorsch (Hrsg.), Tendenzen der Sexualforschung (Beiträge zur Sexualforschung, Bd. 49), Stuttgart 1970, S. 70-87, hier S. 70. 290 Vgl. Georg Bier, Psychosexuelle Abweichungen und Ehenichtigkeiten. Eine kirchenrechtliche Untersuchung zur Rechtssprechung der Rota Romana und zur Rechtslage nach dem CIC von 1983 im Horizont der zeitgenössischen Sexualwissenschaft (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 9), Würzburg 1990, S. 172-175; ebenso Udo Rauchfleisch, Psychoanalyse und theologische Ethik. Neue Impulse zum Dialog (Studien zur theologischen Ethik, Bd. 18), Freiburg/Schweiz 1986, S. 56. 291 Vgl. Ilse Rechenberger, Art. Transsexualität, in: Wilhelm Korff / Lutwin Beck / Paul Mikat (Hrsg.), Lexikon der Bioethik, Bd. 3, Gütersloh 1998, S. 597 ff. 292 Für den durchschnittlichen Transsexuellen sind jedenfalls keine abweichenden genetischen Befunde festzustellen. Vgl. Charlotte Wolff, Bisexuality – Bisexualität (Fischer-Taschenbücher, Bd. 3822), Frankfurt am Main 1981, S. 84. 293 Vgl. Uwe Hartmann / Hinnerk Becker, Störungen der Geschlechtsidentität. Ursachen, Verlauf, Therapie, Wien-New York 2002, bes. S. 24 f. 294 Vgl. ebd., S. 17 u. 46; Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 182-189; Udo Rauchfleisch, Psychoanalyse und theologische Ethik. Neue Impulse zum Dialog (Studien zur theologischen Ethik, Bd. 18), Freiburg/Schweiz 1986, S. 57. Einen wesentlichen Faktor bei der Entstehung des Transsexualismus stellt die Störungen des MutterKind-Verhältnisses dar. Vgl. Volkmar Sigusch / Bernd Meyenburg / Reimut Reiche, Transsexualität, in: Volkmar Sigusch (Hrsg.), Sexualität und Medizin. Arbeiten aus der Abteilung für Sexualwissenschaft des Klinikums der Universität Frankfurt am Main, Köln 1979, S. 249-311, hier S. 259. 295 Hierbei handelt es sich um eine „genital-transformierende“ Operation, bei der lediglich die äußeren Geschlechtsmerkmale verändert und dem psychologischen Geschlecht angepasst werden können. Vgl. Eicher, Transsexualismus, S. 1. 296 Zur Vorbereitung und Unterstützung des operativen Eingriffs werden Hormonpräparate verabreicht, um die gewünschte Veränderung zu erzielen. Vgl. ebd., S. 87-98. 297 Vgl. Hartmann / Becker, Störungen der Geschlechtsidentität, S. 100-109; Ulrike Winkelmann, Transsexualität und Geschlechtsidentität, Münster-Hamburg 1993, S. 94105. Neben der problematischen Behandlung mit Psychopharmaka und der Verabrei-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

und ergänzende Hormontherapie vermögen lediglich äußere Merkmale und das äußere Erscheinungsbild an das Aussehen des gewünschten Geschlechtes anzugleichen. Die vorgenommene Veränderung betrifft eben nicht die gesamte Persönlichkeit. Die nüchterne Erkenntnis bleibt, dass eine Operation das „Geschlecht“ eben doch nicht zu ändern vermag.298 Der Erfolg genannter Therapien hängt in entscheidendem Maße von der Bereitschaft des Betroffenen, sich behandeln zu lassen ab. Zumeist fehlt nicht nur diese Bereitschaft, sondern generell die Einsicht in die Behandlungsbedürftigkeit der eigenen Person.299 Es kann daher keine einheitliche Strukturdiagnose im Sinne von psychisch, neurotisch oder pervers erstellt werden, sehr wohl aber eine Symptomdiagnostik. Trotz des so genannten deutschen Transsexuellen-Gesetzes (TSG) vom 10. September 1980 (BGBl. 1980, I, 1654-1658),300 das Transsexualismus als Befindlichkeitsstörung ohne Krankheitswert definiert, über die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit und der Entscheidung des deutschen Bundessozialgerichtes von 1987, dass es sich bei Geschlechtsumwandlung eines Transsexuellen nicht um eine sittenwidrige Körperverletzung handle,301 sondern jedoch chung von Androgenen, verbleibt als einzige ernstzunehmende Methode zur Veränderung der transsexuellen Identität die Psychotherapie (Psychoanalyse und Verhaltenstherapie). Vgl. Sigusch / Meyenburg / Reiche, Transsexualität, S. 283; Faggioni, Il transsessualismo, S. 287-290. 298 Vgl. Götz Kockott, Über den Transsexualismus, in: Nervenarzt 38 (1967), S. 107113, hier S. 111. Obwohl ein chirurgischer Eingriff derzeit das einzig praktikable Verfahren darstellt, Transsexuellen wirklich zu helfen, da es derzeit keine wirklichen alternativen gibt und sämtliche Therapiemöglichkeiten versagen. Vgl. Preben Hertoft, Funktionelle Sexualstörungen und sexuelle Deviationen, in: Karl Peter Kisker (Hrsg.), Psychiatrie der Gegenwart, Bd. 1: Neurosen, psychosomatische Erkrankungen, Psychotherapie, Berlin u.a. 31986, S. 189-226, hier S. 224; Winkelmann, Transsexualität und Geschlechtsidentität, S. 86-94; Hartmann / Becker, Störungen der Geschlechtsidentität, S. 101-103; Sigusch / Meyenburg / Reiche, Transsexualität, S. 288. 299 Vgl. Gerd Burzig, Der Psychoanalytiker und der transsexuelle Patient, in: Psyche 34 (1982), S. 848-856, hier S. 849 u. 855. 300 Ausführlich Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (2001), S. 310 ff. Transsexualismus bezeichnet eine relativ seltene Form der sexuellen Abweichung. Schätzungen zufolge findet sich unter 30.000 Männer und 100.000 Frauen ein/e Transsexuelle/r. Für die Bundesrepublik Deutschland bezifferte Wolf Eicher im Jahre 1984 die Anzahl mit ungefähr 5000 Transsexuelle. Vgl. Eicher, Transsexualismus, S. 9 mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren. Vgl. Hartmann / Becker, Störungen der Geschlechtsidentität, S. 15. 301 Vgl. Lutwin Beck / Elisabeth Heywinkel, Geschlechtsumwandlung, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 2, Gütersloh 1998, S. 104 f.; Friedemann Pfäfflin, Facetten der Geschlechtsumwandlung, in: Zeitschrift für Semiotik 21,3-4 (1999), S. 281-304; Sabine Heidl, Psychische Störungen und ihre Begutachtung im Ehenichtigkeitsprozess (AIC, Bd. 48), Frankfurt am Main-Berlin-Wien u.a. 2009, S. 147-150;

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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sehr wohl um eine notwendige Heilbehandlung einer Krankheit,302 lässt sich aufgrund der häufigen Depressionen und Suizidversuche eher eine kritische Einstellung der Fachwelt feststellen. Obwohl einige Fachwissenschaftler im Transsexualismus nur eine Erfüllung und Radikalisierung des Transvestismus sehen, wird Letzterer meist durch den fehlenden Wunsch nach langfristiger Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur von Transsexualität unterschieden. Unter dieser Art von Störung der Geschlechtsidentität versteht man u.a. den Drang, in der Kleidung desjenigen Geschlechts aufzutreten, dem man nach körperlichen Merkmalen nicht entspricht.303 Als Ursache konnte zwar in Einzelfällen eine Chromosomenanomalie oder andere organische oder psychische Störungen nachgewiesen werden, jedoch in eher unüblicher und zufälliger Häufung.304 Ein Transvestit ist mithin heterosexuell und darf nicht mit Homosexuellen verwechselt werden, die im Rahmen ihrer Neigung ein weibliches Verhalten erkennen lassen.305 Eine psychologische Determinierung ist problematisch, ebenso eine Therapie mit dem Ziel der Beseitigung der Abweichung.306

Hartmann / Becker, Störungen der Geschlechtsidentität, S. 109-111; Rudolf Ratzel, Juristische Aspekte bei Intersexualität und Transsexualität, in: Der Gynökologe 28 (1995), S. 59-61; Klaus M. Beier / Hartmunt A. G. Bosinski / Uwe Hartmann / Kurt Loewit, Sexualmedizin. Grundlagen und Praxis, München-Jena 22005, S. 390-392. 302 Vgl. Rechenberger, Transsexualität, S. 598; ebenso Eicher, Transsexualismus, S. 3. 303 Dahinter kann sich bloß ein „transvestitischer Fetischismus“ verbergen, der zu den Störungen der Sexualpräferenz bzw. Paraphilien gezählt wird. Vgl. Diagnostic Criteria from DSM-IV-TR – Diagnostische Kriterien des diagnostischen und statistischen Manuals psychischer Störungen DSM-IV-TR: hrsg. v. American Psychiatric Association, bearb. v. Henning Saß u.a., Göttingen 2003, Nr. 302.3; World Health Organization, The ICD-10-GM classification of mental and behavioural disorders – Internationale Klassifikation psychischer Störungen: ICD-10, Kapitel V (F), klinisch-diagnostische Leitlinien, bearb. v. Horst Dilling / Werner Mombour / Martin H. Schmidt unter Berücksichtigung der Änderungen entsprechend ICD-10-GM, Bern-Göttingen-Toronto 72010, F 65.1. 304 Vgl. Klaus Walter / Walter Bräutigam, Transvestitismus bei Klinefelter Syndrom, in: Schweizerische Medizinische Wochenschrift 88 (1958), S. 357-362; Alfred Kraus, Transvestitismus und Psychose, in: Nervenarzt 42 (1971), S. 623-632. 305 Vgl. ICD-10, F 64.1; Andreas Ploeger / Rudolf Flamm, Synopsis des Transvestitismus und Transsexualismus, in: Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie und ihrer Grenzgebiete 44 (1976), S. 493-555, hier S. 509; Faggioni, Il transsessualismo, S. 284; Heidl, Psychische Störungen, S. 148, u. 155. Allerdings können transvestitische Fetischisten im Laufe der Zeit durchaus transsexuell werden. Vgl. Hartmann / Becker, Störungen der Geschlechtsidentität, S. 69. 306 Vgl. Alfred Kraus, Transvestismus, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 3, S. 599; Götz Kockott, Verhaltenstherapie bei sexuellen Deviationen – Ein orientierender Überblick, in: Psychiatrische Praxis 10 (1983), S. 78-82, hier S. 80.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Bemerkenswert für die Relevanz bezüglich des Ordo, im Fall der geschlechtlichen Umwandlung einer Frau zum Mann307 ist trotz erfolgreicher Operation eine „impotentia coeundi“ (vgl. c. 1084) gegeben,308 die z.B. die Ehe aus ihrem Wesen heraus ungültig macht.309 Beispielsweise beantwortet die Glaubenskongregation die Möglichkeit der Eheschließung eines Transsexuellen nach erfolgter klinischer und chirurgischer Behandlung mit dem Ziel eines Wechsels des genitalen Phänotyps von Mann-zu-Frau negativ, da sich die betreffende Person ausschließlich psychologisch dem anderen Geschlecht zugehörig fühle und „nach entsprechenden medizinischen Eingriffen lediglich phänotypisch dieses andere Geschlecht darstellt“.310 Interessanterweise beruft sich die kirchliche Lehrmeinung, gemäß cc. 17 u. 19, in der Interpretation des Ordo bezüglich der Irregularitäten in nicht erwähnten Einzelfällen wie z.B. der Homosexualität oder Amentia auf Analogien im Eherecht.311 Demnach wäre zu folgern, dass eine „impotentia coeundi“312 ebenso ein Weihehindernis darstellt!313 Erlaubter-

307 Operation Frau-zu-Mann-Transformation s. Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (2001), S. 322; ausführlich aus kanonistischer Perspektive Cesare La Farina, Serio e faceto in tema di mutamento di sesso, in: Ephemerides iuris canonici 46 (1990), S. 423-431. 308 Vgl. Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 487 f. 309 Vgl. ebd., S. 416 f.; Faggioni, Il transsessualismo, S. 288; Heidl, Psychische Störungen, S. 148; dazu die ausführliche Studie von Wilhelm Kursawa, Impotentia coeundi als Ehenichtigkeitsgrund. Eine kanonistische Untersuchung zur Auslegung und Anwendung von Canon 1084 des Codex Iuris Canonici 1983 (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 22), Würzburg 1995. 310 C DocFid, Ep. an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zur Eheschließung von Transsexuellen (Prot. N. 284/83) v. 28. 5. 1991, dt. in: ÖAKR 4 (199597), S. 75, parr. in: DPM 2 (1995), S. 315. 311 „The canonical literature on insanity-psychic defect is usually listed in connection with marriage nullity processes.“ Siehe Edward J. Gilbert, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041, 1°“, in: James A. Coriden / Thomas J. G. Green / Donald E. Heintschel, The Code of Canon Law. A Text and Commentary, commissioned by the CLSA, New York/Mahwah 1985, Title VI Orders [cc. 1008-1054], S. 713-736, hier S. 729. Die gleiche Auffassung vertritt José María González del Valle in seinem Comentario zu c. 1041, in: Angel Marzoa Rodríguez / Jorge Miras Pouso / Rafael Rodríguez-Ocaña, Comentario Exegético al Código de Derecho Canónico, Vol. III/1, Pamplona 21997, S. 976-979. 312 „Insanity or some other psychic defect. It is to be understood in the same way as in the former law, i.e., a disorder which habitually impairs the use of reason.“ Siehe Gilbert, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041, 1°“, S. 729. Ludwig Anler betont in diesem Zusammenhang: „Ein Stand, in dem man sich zum Zölibat verpflichtet, setzt ein normales Sexualleben voraus.“ Siehe Ludwig Anler O.F.M., Comes pastoralis confesarii praesertim religiosi. Für die seelsorgliche Praxis aus Pastoral und Kirchenrecht zusammengestellt, Fulda 91941, S. 153.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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oder unerlaubterweise Sterilisierte sind im Gegensatz dazu nicht als irregulär zu betrachten, denn es handelt sich hierbei weder um Schwäche noch um Missgestaltung.314 Desgleichen verbietet die Glaubenskongregation eine Abänderung des im Taufbuch ursprünglich eingetragenen geschlechtsspezifischen Namen nach einer erfolgten operativen Geschlechtsumwandlung.315 Bezüglich der Geschlechtsumwandlung gibt es in der kirchlichen Rechtsordnung keine ausdrücklichen Vorschriften, denn weder CIC/1917 noch der Codex von 1983 enthalten explizit eine Definition des Mann- bzw. Frau-Seins.316 Äußerst interessant interpretiert und unterscheidet Julian Herranz in seinem Artikel „Anomaliae“317 Hermaphroditismus in zwei verschiedene Grundausprägungen, nämlich: „pseudohermaphroditismus masculinus“318 (männliche Scheinzwitter mit männlichem und weiblichem Phänotyp) und „pseudohermaphroditismus femineus“,319 (weibliche Scheinzwitter mit Eierstöcken, Tuben, Gebärmutter, Vagina und intersexuellen äußeren Genitalien, meist in Form einer stark 313

Vgl. Robert J. Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041“, in: John P. Beal / James A. Coriden / Thomas J. G. Green (eds.), New Commentary on the Code of Canon Law, commissioned by the CLSA, New York / Mahwah 32000, Title VI, Orders [cc. 1008-1054], S. 1193-1233, hier S. 1216 f. 314 Im Sinne des can. 984, 2° CIC/1917; vgl. Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 2, München-PaderbornWien 111967, S. 114. 315 Auch wenn diese im staatlichen Rechtsbereich anerkannt worden ist! Über die erfolgte Operation ist im Taufbuch eine Randnotiz über den zivilrechtlichen Entscheid anzubringen und die Dokumente in kopierter Form beizufügen. Vgl. C DocFid, Ep. an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen bezüglich der Taufbucheintragung von Transsexuellen (Prot. N. 442/54-15710) v. 28. 9. 2002, in: Kirchliches Amtsblatt für die Erzdiözese Paderborn v. 22. 5. 2003, 146,5 (2003), Nr. 101, S. 80, zit. in: Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 877, Rdnr. 2h, in: MK CIC (Februar 2006). 316 Vgl. Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 480. 317 Dazu Julian Herranz, Anomaliae, in: Pietro Palazzini, Dictionarium morale et canonicum, Bd. I., Rom 1962, S. 245-247. 318 Ausführlich beschrieben bei Wolf Eicher / Ingolf Schmid-Tannwald, Intersexualität und Transsexualismus, in: Wolf Eicher (Hrsg.), Sexualmedizin in der Praxis. Ein kurzes Handbuch, Stuttgart-New York 1980, S. 203-250, hier bes. S. 224 ff. 319 „pseudohermaphroditismus femineus: locum habet cum individuum possidet glandulas sexuales femineas – ovaria – una cum organis genitalibus quae duobus sexibus correspondent. Etiam haec a. in tres species dividi potest: α) pseudohermaphroditismus femineus externus: glandulae sexuales et organa genitalia interna sunt feminea, dum genitalia externa sunt masculina; β) pseudohermaphroditismus femineus internus: glandulae sexuales sunt feminae, sed una simul dantur organa sexualia utriusque sexus; et γ) pseudohermaphroditismus femineus completus: glandulae sexuales sunt femineae, sed organa sexualia sunt masculina.“ Siehe Herranz, Anomaliae, S. 248.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

vergrößerten Klitoris) „pseudohermaphroditismus masculinus“320 wiederum in drei spezifischen Erscheinungsformen der Geschlechtsmerkmale „extern“, „intern“ und „completus“. Bei den Pseudo-Hermaphroditen stimmen im Gegensatz zu den echten Hermaphroditen genetisches Geschlecht (Chromosomengeschlecht) und das Keimdrüsengeschlecht (Gonadengeschlecht) überein, jedoch sind die äußeren und inneren Geschlechtsorgane entweder zwittrig (zweigeschlechtlich) oder dem anderen Geschlecht zugehörig.321 Julian Herranz spricht einem männlichen äußeren Pseudohermaphroditen den „gültigen“ Empfang der Weihe zu! „Ad validitatem vero quod attinet, videtur nos posse affirmare ordinatonem certo esse validam in casu pseudohermaphroditismi masculini externi; et enim glandulae sexuales atque maior pars organorum genitalium sunt masculina.“322

Der Moraltheologe Franz Hürth schließt eine gültige Weihe für „hermaphroditismus verus“ und „pseudohermaphroditismus femineus“ (gynandroida) aus, nicht jedoch für „pseudohermaphroditimus masculinus“ (androgynoida).323 Bezüglich „tanssexuali masculino“ verteten Heribert Jone, Juan M. Martín Regalado und Kardinal Urbano Navarrete SJ dieselbe Meinung,324 Letzterer gelangt jedoch zu einer entgegengesetzten Auffassung im Falle der Interpretation „Transsexualität als Amentia“: „Immo veri transsexuales videntur recensendi inter irregulares ex defectu, ad normam c. 1041, 1°.“325

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„... datur quando subiectum possidet glandulas sexuales masculinas – testiculos – una cum organis genitalibus quae duobus sexibus correspondent. Distingui possunt tres casus: α) pseudohermaphroditismus masculinus externus: glandulae sexuales et organa genitalia interna sunt masculina, dum genitalia externa sunt feminina; β) pseudohermaphroditimus masculinus internus: glandulas sexuales et organa genitalia sunt sexus masculini, sed dantur quoque organa sexus feminei (trompae, uterus et vagina); γ) pseudohermaphroditismus masculinus completus: glandulae sexualis est masculina, sed omnia organa genitalia cum interna tum externa sunt characteris feminei.“ Siehe Herranz, Anomaliae, S. 248. 321 Dazu auch Herbert Maisch, Hermaphroditismus, in: Wilhelm Arnold / Hans Jürgen Eysenck / Richard Meili (Hrsg.), Lexikon der Psychologie, Freiburg-Basel-Wien 1980, S. 870-873. 322 Herranz, Anomaliae, S. 249; ebenso Antonius Lanta, De requisita sexus viribus certa determinatione et distinctione ad ordines, in: Apoll 19 (1946), S. 49-66. 323 Vgl. Franz Hürth, De viro ut subiecto unico validae ordinationis sacrae, in: PerRMCL 31 (1942), S. 5-12, hier S. 11. 324 Vgl. Heribert Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, Bd. II, Paderborn 21952, S. 191; Martín Regalado, El „vir“, S. 18-122; Navarrete, Transsexualismus, S. 119 f. 325 Ebd. „… procul dubio tali infirmitate psychica laborat ut reddatur incapax delicti.“

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Der kanadische Kanonist William Woestman interpretiert Hermaphroditismus aus der Sicht des Codex Iuris Canonici 1983 und kommt zur Auffassung, dass, beruhend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, durch eine Art „Chromosomentest“326 genau eruiert werden kann, ob ein Individuum männlich oder weiblich ist.327 Unbestritten ist jedoch, dass das Chromosomengeschlecht durch eine genitaltransformierende Operation nicht beeinflusst wird.328 Woestman bezweifelt die Gültigkeit einer Ordination, wenn aufgrund medizinischer Expertengutachten wirklicher Hermaphroditismus („hermaphroditismus verus“ – Koexistenz von gleichzeitig voll funktionstüchtigen Hoden und Ovarien329) feststeht, betont aber in Übereinstimmung mit Julian Herranz: „The validity of the ordination of a pseudo-hermaphrodite would be valid only if the individual is truly a male.“330 Ein transsexueller „Mann“ ist auch biologisch ein Mann und kann gültig geweiht werden, außer er lässt eine chirurgische Geschlechtsumwandlung vollziehen, die einer „Selbstverstümmelung“331 gleich-

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Insbesondere bei intaktem Chromosomensatz sind Fehlbildungen der Keimdrüsen oder zu Hormonstörungen möglich. Vgl. John Money, Körperlich-sexuelle Fehlentwicklungen, Reinbeck 1969, S. 27 u. 30. Die Entwicklung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane bleibt meist unvollendet oder es entsteht Hermaphroditismus – es lässt sich sowohl ovarielles als auch testikuläres Gewebe nachweisen. Vgl. Claus Overzier, Hermaphroditismus verus, in: ders. (Hrsg.), Die Intersexualität, Stuttgart 1961, S. 188240, hier S. 188. Hierbei handelt es sich um eine echte Zwitterbildung, die sich streng medizinisch-naturwissenschaftlich betrachtet, weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lässt. Vgl. John Money / Anke A. Erhardt, Männlich-weiblich. Die Entstehung der Geschlechtsunterschiede, Reinbeck 1975, S. 17. 327 Einen Chromosomentest für den Nachweis eines männlichen Pseudohermaphroditen fordert grundsätzlich Kursawa, Impotentia coeundi, S. 71. 328 Vgl. Charles J. Ritty, The Transsexual and Marriage, in: StCan 15 (1981), S. 441459, hier S. 451; Günter Raab, Kirchenrechtliche Probleme bei Transsexuellen, in: ÖAKR 33 (1982), S. 436-465, hier S. 458. 329 Echte Hermaphroditen können weder sich selbst noch andere Personen befruchten und auch nicht konzipieren. Vgl. Elisabeth Heywinkel / Lutwin Beck, Art. Zwitter, in: LThK3, Bd. 10 (2001), Sp. 1531. 330 William H. Woestman, The Sacrament of Orders and the Clerical State: A Commentary on the Code of Canon Law, Ottawa 1999, S. 33. 331 Georg Bier betont, dass ein genitaltransformierender Eingriff „eine Maßnahme darstellt, bei der in einen gesunden Körper verstümmelnd eingegriffen wird. Gesunde Körperteile werden amputiert, und im Zuge der hormonellen Behandlung wird eine Körperentwicklung eingeleitet, die alles andere als normal ist.“ Siehe Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 197 f.; vgl. ebenso Reimut Reiche, Sexualität, Identität, Transsexualität, in: Martin Dannecker / Volkmar Sigusch (Hrsg.), Sexualtheorie und Sexualpolitik. Ergebnisse einer Tagung (Beiträge zur Sexualforschung, Bd. 59), Stuttgart 1984, S. 51-64, hier S. 59.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

kommt und nach c. 1041, 5° zu den kanonischen Weihehindernissen zählt.332 Nüchtern und klar definiert er: „A female transsexual after surgery remains biologically a woman and cannot be validly ordained.“333 Dies bestätigt ein Schreiben der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gemeinschaften des apostolischen Lebens, welches höchste Vorsicht bei der Aufnahme von Kandidaten in Ordensinstitute einmahnt. Dabei muss zwischen transsexuellen, intersexuellen und psychopathischen Anzeichen differenziert werden.334 Transsexuelle können nicht gültig in eine Ordensgemeinschaft aufgenommen werden bzw. sind nach bereits erfolgter Aufnahme zu entlassen.335 Sie sind irregulär hinsichtlich des Weiheempfangs aufgrund schwerer Verstümmelung des eigenen Körpers (vgl. c. 1041, 5°). 332 Den Fall eines süditalienischen „Don Paolo“, der 1987 eine Geschlechtsumwandlung an sich vornehmen ließ und zu einer „Frau“ wurde, interpretierte der Präsident der Päpstlichen Kommission für die authentische Auslegung des Kirchenrechts, Kardinal José Castillo Lara, folgendermaßen: „Er ist kein Priester mehr. Wenn er wirklich zu einer Frau wurde, verlor er damit die Basis für das unauslöschliche Siegel der Priesterweihe. […] Wenn ein Mann, der zum Priester geweiht worden ist, sich in eine Frau verwandelt, ist er nicht mehr Priester, da eine rechtmäßige Priesterweihe ein für diese Weihe fähiges Subjekt, also einen Mann, voraussetzt. Wenn ein Priester, nehmen wir an, sich in ein anderes Lebewesen verwandeln würde, wäre er nicht mehr Priester.“ Zit. in Ida Raming, Frauenbewegung und Kirche. Bilanz eines 25jährigen Kampfes für Gleichberechtigung und Befreiung der Frau seit dem 2. Vatikanischen Konzil, Weinheim 21991, S. 114 f. 333 Woestman, The Sacrament of Orders, S. 33. Bemerkenswert ist eine Entscheidung der Sakramentenkongregation v. 22. 5. 1978 auf Anfrage eines US-amerikanischen Bischofs, der um die Genehmigung zur Eheschließung für einen Frau-zu-Mann Transsexuellen gebeten hatte: „This Congregation has carefully studied […] the marriage case of Mr. Titius Smith. […] a new canonical marriage cannot be permitted.“ Veröffentlicht in der Sammlung von Antworten römischer Dikasterien auf Anfragen aus amerikanischen Diözesen: William A. Schumacher (ed.), Roman Replies 1981, Washington D.C. 1981, S. 23-28, hier S. 28. Interessant ist, dass die genannte Kongregation in ihrer Antwort indirekt die erfolgte „Umwandlung“ anerkennt bzw. die zivilrechtliche Anerkennung des betreffenden Transsexuellen als Mann offensichtlich nicht problematisiert oder kritisiert. 334 „Al riguardo, per i casi previsti, attese la complessità del problema e la necessità di distinguere esattamente casi di vero transessualismo da forme, concomitanti o meno, di intersessualità o di altre patologie psicologiche, si chiede ai Superiori/e competenti che, quando ricorrono a questo Dicastero, si premurino di trasmettere copia dell’intera cartella clinica o, almeno, i documenti attinenti le indagini psicologiche, unitamente agli accertamenti clinici circa l’identità cromosomica nonché la Sentenza del Tribunale, o di Uffici equiparati, relativi alle persone interessate.“ Siehe C DocFid, Appunti circa i risolvi canoncici del transessualismo in ordine alla vita consacrata, zit. in: http://www. crisalide-azionetrans.it/adista.html (12.2.2011). 335 „Inoltre, quando da chiari atteggiamenti esterni e su testimonianza degli addetti alla formazione sorge il dubbio prudente circa la presenza di transessualismo, il Superiore

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Altrettanto gravi dal punto di vista canonico sono le conseguenze per un membro di un Istituto di vita consacrata o di una Società di vita apostolica che volontariamente si sottoponesse all’intervento chirurgico di cambiamento di sesso: l’espulsione della casa religiosa o dalla casa della Società (cc. 703 e 746 CIC; 498, §§ 1-2 e 551 CCEO); l’irregolarità (cc. 1041, 5° e 1044, § 1, 3° CIC; 762, § 1, 5° e 763, 2° CCEO) a ricevere e ad esercitare gli ordini per grave mutilazione del proprio corpo.“336

Rüdiger Althaus verweist auf eine (unveröffentlichte) Direktive der Glaubenskongregation aus dem Jahre 2000, welche „sub secretum“ an die Nuntiaturen und Vorsitzenden der Bischofskonferenzen übermittelt worden ist,337 in der festgestellt wird, dass eine Geschlechtsumwandlung die Geschlechtszugehörigkeit (gender) einer Person nicht ändert und diejenigen, die eine Umwandlung an sich vornehmen ließen respektive Transsexuelle nicht für den Priesterberuf oder das Ordensleben geeignet sind und das Sakrament der Priesterweihe nicht empfangen können.338 „Ein Mann, der operativ zu einer Frau umgewandelt wurde, könnte zwar (theologisch) gültig die Weihe empfangen, darf aber (auch mit Blick auf seine psychische Identität und Gesundheit) nicht zugelassen werden. Eine zu einem Mann umgewandelte Frau ist biologisch weiterhin als Frau zu sehen, die das Weihesakrament nicht gültig empfangen kann.“339

faccia effettuare una accurata visita medica e psichiatrica: nel caso che risulti una patologia grave e irreversibile di transessualismo, non può ammettere validamente all’Istituto o alla Società, mentre in caso di dubbio, non gli è lecito ammetterlo, in quanto viene a mancare nel candidato una chiara e piena idoneità.“ Siehe ebd. 336 C InstVitCons, Lettera sulla questione transessuale v. 15. 1. 2003 (Prot. N. 520/81), zit. in: http://www.crisalide-azionetrans.it/adista.html (12.2.2011). 337 Auf meine Anfrage v. 11. 3. 2003 an die Apostolische Nuntiatur in Wien bez. näherer Informationen über das eben erwähnte Dokument der C DocFid, teilte mir der Apostolische Nuntius Dr. Georg Zur am 26. 3. 2003 mit, „dass das von Ihnen angesprochene Dokument der Glaubenskongregation als ,amtsinternes‘ zu betrachten ist. Da ich nicht in der Lage bin, dieses Dokument zu veröffentlichen, empfehle ich Ihnen, sich direkt an die Glaubenskongregation zu wenden“. Siehe Apostolische Nuntiatur in Österreich, Schreiben des Apostolischen Nuntius Dr. Georg Zur v. 26. 3. 2003 (Prot. N. 235), Brief im Besitz des Autors dieser Arbeit. 338 Vgl. C DocFid, Appunti circa i risolvi canoncici del transessualismo in ordine alla vita consacrata, zit. in: http://www.crisalide-azionetrans.it/adista.html (12.2.2011), dt.: „Ein Kleriker, der sich freiwillig einem chirurgischen Eingriff zur Geschlechtsumwandlung unterzieht, wird dadurch irregulär.“ Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 5, in: MK CIC (Februar 2006). 339 Vgl. C DocFid, Schreiben an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen v. 28. 9. 2002 (Prot. N. 442/54-15710), zit in: Rüdiger Althaus, Kommentar zum c. 1024, Rdnr. 6, in: MK CIC (Februar 2006).

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Eine nach erfolgtem Weiheempfang durchgeführte Geschlechtsumwandlung dürfte die Suspendierung des zwar gültig geweihten Mannes aus disziplinären Gründen bzw. dessen Entlassung aus dem Ordensverband nach sich ziehen.340 Um der kuriosen Situation zu entgehen, dass ein und dieselbe Person vor dem staatlichen Recht eine Frau, kirchlicherseits jedoch ein Mann ist, verweist Georg Bier darauf, dass es am korrektesten wäre, wenn man postoperative Transsexuelle weder als Frau noch als Mann einstufen würde, stattdessen einfach als Mannzu-Frau bzw. Frau-zu-Mann-Transsexuelle bezeichnet und auf jede weitere geschlechtsspezifische Festlegung verzichten sollte,341 da es sich genau besehen, um ein künstlich geschaffenes Zwitterwesen, das sich in Bezug auf seine Geschlechtszugehörigkeit in einem Zwischenstadium zwischen Mann-Sein und Frau-Sein befindet.342 Konsequenterweise folgt auf die hier zu untersuchende kirchenrechtliche Fragestellung, dass postoperative Transsexuelle in keinster Weise zur Weihe zugelassen werden können, weil sie nicht eindeutig einem bestimmten Geschlecht zuzuordnen sind, und daher in eindeutigem Widerspruch zu c. 1024 stehen. Hingegen fordert Georg Bier, dass ein „geschlechtsumgewandelter“ Transsexueller auch im kirchlichen Bereich als dem von ihm erstrebtem Geschlecht zugehörig betrachtet werden soll.343 Der Mensch als leib-seelisches Wesen besitzt nach Definition des Lehramtes eine Geistseele, die unmittelbar von Gott geschaffen ist.344 Im Gegensatz zu Thomas von Aquin, der die Frau als „mas occasionatus“ (Mängelwesen, „un340

Vgl. ebd. Einige Sexualwissenschaftler sind der Ansicht, dass der Transsexualismus analog zu Formen morphologischer Intersexualität wie z.B. Hermaphroditismus oder Pseudohermaphroditismus verstanden und als „psychischer Hermaphroditismus“ bezeichnet werden könne. Vgl. Christian Hamburger / George K. Strürup / Erling Dahl-Iversen, Transvestism, hormonal, psychiatric and surgical treatment, in: Journal of the American Medical Association 152 (1953), S. 391-396, hier S. 391; ebenso Eicher, Transsexualismus, S. 18, der von „psychischer Intersexualität“ spricht. 342 Vgl. Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 484 f. Obwohl das sexuelle Empfinden nach erfolgter Operation primär heterosexuell ist, finden sich mehr Homosexuelle im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung. Vgl. Winkelmann, Transsexualität, S. 36 f. 343 Vgl. Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 486 f.; im Gegensatz dazu Raab, Kirchenrechtliche Probleme bei Transsexuellen, S. 436-465. 344 Vgl. Pius XII., Enc. „Humani generis“ v. 12. 8. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 561578, hier S. 567 ff., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2147, Sp. 2769-2776, EnchCler, nn. 2192-2196, S. 822-826, dt. in: DH, Nr. 3896; VatII GS, Nr. 12-14; Paul VI., Normae „Sollemnis Professio fidei“ v. 30. 6. 1968, in: AAS 60 (1968), S. 433445, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3671, Sp. 5396-5401, Art. über Gott, den Schöpfer; SC DocFid, Instr. „Donum Vitae“ v. 22. 2. 1987, in: AAS 80 (1988), S. 70102, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5218, Sp. 10900-10922, dt. in: VApSt, Nr. 74, Bonn 1987, Pkt. 5, parr. in: DH, Nr. 4792. 341

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vollkommener Mann“) sieht – d.h. die Zeugung einer Frau geschieht aufgrund einer Schwäche der im Samen sich vorfindenden, wirkenden Kraft, wegen schlechter Verfassung des „Stoffes“ oder auch wegen störender Einflüsse von außen (z.B. „feuchte Südwinde“)345 – und dadurch die menschliche Geistseele keine spezifische Geschlechtsprägung aufweist346 – d.h. nur in der auf Gott gerichteten Funktion der Geistseele, der „ratio superior“, wo das Geschlecht keine Rolle spielt („ubi sexus nullus est“), ist die Geistseele bei Mann und Frau ident.347 Im Gegensatz dazu definieren die gegenwärtigen Aussagen der Kirche Geschlechtlichkeit als Veranlagung zur Gottesbegegnung und Liebe zu Gott.348 Da nun Gott selbst die Seele zum Zeitpunkt der Empfängnis des leiblichen Lebens unmittelbar schafft und einhaucht,349 ist nicht anzunehmen, dass Gott eine der Geschlechtlichkeit des Leibes geschlechtlich entgegengesetzte Geistseele schafft und einhaucht. Daraus ist zu schließen, dass eine „geschlechtsumwandelnde“ Operation, das „Geschlecht“ im wesentlichen nicht zu verändern vermag, da ihr einheitsstiftendes Form-Prinzip – nämlich die Geistseele – weiterhin ihre ursprüngliche geschlechtliche Prägung beibehält. bb) Bezüglich der Gesundheit Allgemein wird zwischen physischer und psychischer Gesundheit differenziert, wobei im Folgenden nur der physische Bereich analysiert werden soll, die psychischen Voraussetzungen sind Gegenstand des folgenden Kapitels. Bereits c. 241 § 1 betont, dass ins Priesterseminar nur solche zugelassen werden, die u.a. aufgrund ihrer physischen und psychischen Gesundheit als fähig erachtet werden, sich dauernd geistigen Ämtern widmen zu können. Ähnlich formuliert c. 1029, dass Weihen nur jenen zu erteilen sind, welche über die der zu empfangenden Weihe entsprechenden physischen und psychischen 345

Vgl. Thomas von Aquin, Summa Theologica I., Bd. 7, „Erschaffung und Urzustand des Menschen“, q. 92, Art. 1, München-Heidelberg 1941, S. 38. 346 Vgl. ebd., q. 93, Art. 4, ad I; ebenso Elisabeth Gössmann, „Naturaliter femina est subiecta viro“. Die Frau ein verminderter Mann? Thomas von Aquin, in: Renate Jost / Ursula Kubera (Hrsg.), Wie Theologen Frauen sehen – von der Macht der Bilder, Freiburg im Breisgau u.a. 1993, S. 37-56, bes. S. 52. 347 Vgl. Valeria Ferrari Schiefer, Gleichheits- und Differenztheorie in der frühen Neuzeit – ein philosophie- und theologiegeschichtlicher Beitrag zur heutigen Diskussion, in: Buser / Loretan, Gleichstellung der Geschlechter, S. 87-102, bes. S. 89. 348 Vgl. Johannes Paul II., EpA „Mulieris dignitatem“, Art. 7; ders., AAp „Familiaris consortio“, Art. 11. 349 Vgl. Johannes Paul II., Enc. „Evangelium Vitae“ v. 25. 3. 1995, in: AAS 87 (1995), S. 401-522, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5602, Sp. 13321-13398, dt. in: VApSt, Nr. 120, Bonn 1995, Art. 60.

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Eigenschaften verfügen. Für das in c. 1051, 1° erwähnte Skrutinium muss ein Zeugnis aufgrund einer gehörigen Untersuchung über den physischen und psychischen Gesundheitszustand der Weihebewerber vorliegen, das bereits die „Ratio fundamentalis“ fordert. „Ebenso sollen sie im allgemeinen durch erfahrene Ärzte und andere (Fachleute), die in der Psychologie bewandert sind, auf ihre physische und psychische Gesundheit untersucht werden, wobei etwaige von der Familie ererbte Anlagen zu berücksichtigen sind.“350

Dies geschieht anhand eines Ärztlichen Gesundheitszeugnisses351 (Anhang X-XIII),352 das dem positiven Nachweis der kanonischen Eignung des Kandidaten in gesundheitlicher Hinsicht (vgl. cc. 1051, 1052) und der eigenen Urteilsbildung des zuständigen Oberen, die das vorgeschriebene Gutachten einbeziehen muss, dient. Eine hinreichende leibliche und seelische Gesundheit gilt als ein Kriterium „zur Beurteilung der Eignung für den Priesterberuf“.353 Ein weiteres Gesundheitszeugnis, das „nach einer den Regeln der ärztlichen Kunst“ entsprechenden Untersuchung des physischen und psychischen Gesundheitszustandes des Bewerbers erstellt werden muss, ist eine rechtlich geforderte Zulassungsvoraussetzung, die gemäß c. 1051, 2° den entsprechenden Inkardinationsordinarius bindet und nach c. 1052 § 1 verpflichtet, sich Gewissheit über die ordnungsgemäße Durchführung des Skrutiniums zu verschaffen, folglich auch, ob ein Gesundheitszeugnis vorliegt, selbstverständlich unter Wahrung des in c. 220 verankerten Schutzes der persönlichen Intimsphäre.354

350

RFIS, Nr. 39/3, S. 155; s. auch VatII OT, Nr. 6. Vgl. Vittorio Marcozzi, Autorità e interiorità nell’esame all’ammissione al sacerdozio, in: QDE 3 (1990), S. 42-52; Wieh, Ideal und Auswahl, S. 155-176; Ariel Daniel Busso, Los escrutinios acerca de la idoneidad de los candidatos a las sagradas órdenes, in: AADC 5 (1998), S. 155-184, bes.S. 175; Robert C. Gibbons, Another Opinion to Canons 241 § 1, 1029 and 1051, 1°. Admission to the Seminary and HIV-Testing, in: Patrick J. Cogan (ed.), CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 2 1995, S. 50-52, bes. S. 51; Baccioli, La capacidad-incapacidad, S. 42. 352 Beachtenswert sind die Unterschiede des im Anhang beigelegten Gesundheitszeugnisses der USCCB: Drogen, Rauchen (wie viele Packungen täglich), Über- bzw. Untergewichtigkeit, Diabetes, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Allergien, Müdigkeit! Siehe SNCCB / Bishops’ Committee on Vocations and Priestly Formation (ed.), Handbook for Vocation and Seminary Personnel, Washington D.C. 1987, Appendix Part B-53/54. 353 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5.2., S. 64-67; dies., Rahmenordnung für die Ausbildung von Priestern v. 1. 4. 1989, in: ABl. ÖBK, Nr. 3 v. 15. 4. 1989, S. 27-40, mit der unbe-fristeten Verlängerung v. 7. 5. 1991 in: Nr. 6 v. 9. 12. 1991, S. 4, parr. in: AfkKR 158 (1989), S. 141-168, hier Kap. IV/3 b, S. 37. 354 Vgl. Heribert Hallermann, Art. Gesundheitszeugnis, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 128. 351

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Obwohl der CIC/1983 die Anzahl wesentlich reduzierte und die penible und teils für die Betreffenden peinliche Aufzählung der die Gesundheit betreffenden Weihehindernisse des früheren Codex von 1917 nicht mehr rezipierte,355 erscheint an dieser Stelle zum näheren Verständnis ein kurzer historischer und inhaltlicher Abriss wichtig.356 Bereits der biblische Befund in Lev 21,18-20 gibt explizit über die gesundheitlichen Voraussetzungen zur Ausübung des Priesteramtes Auskunft, in dem auch für die kommenden Generationen gefordert wird, dass keiner mit einem körperlichen „Gebrechen“ – kein Blinder, Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter, kein Mann mit gebrochenem Fuß oder Hand, kein Buckliger, kein mit Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung – die Speise Gottes darbringen darf, sehr wohl aber davon essen. Dieser Text ging in die Collectio vetus Gallica ein (Coll. Vet. Gall. IV,14). Im Corpus Iuris Canonici bildeten X,I,20, 2,6,7 die wichtigsten Stellen,357 die im can. 984, 2° CIC/1917 eingefügt wurden. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. wurde die Einteilung der „defecti corporis“ und deren Präzedenzfälle in großen Themengruppen aufgelistet, so etwa auch 1962 bei Julian Herranz358 in: a) Debilitas membrorum: Einschränkung bzw. Bewegungsunfähigkeit durch Lähmung.359 b) Mutilatio: Fehlen von wesentlichen Körperteilen wie Arm, Hand, 360 Bein, Fuß, Auge, Zunge, ja sogar Testiculi.361 Diese Regelung wurde aufgrund des Ersten Weltkrieges gelockert.362

355

Vgl. Aldo Gorini, Ordine sacro e difetti fisici nella nuova legislazione canonica: prime osservazioni, in: ME 109 (1984), S. 167-170; vgl. ders., Le Irregularitá ex defectu corporis in relazione alla ricezione ed esercizio dei sacri ordini, in: ME 106 (1981), S. 472-479; Adam Kalinowski, Weihehindernisse im CIC 1917 und CIC 1983. Eine kanonistisch-theologische Untersuchung, Lizentiatsarbeit, Münster 2003. 356 Vgl. Martina Rommel, Art. Defectus corporis, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 378 f. 357 Petrus Gasparri erwähnt mehrere kuriose Fälle aus der Praxis der Römischen Kongregationen. Ein westindischer Bischof erklärte vor der Weihespendung, dass er nicht die Intention habe, Weihekandidaten, die nicht bis zum 4. Grad reinrassige Weiße seien, die Weihe zu erteilen. Einige „Mischlinge“ ließen sich dennoch weihen, worauf die SC Conc am 13. 2. 1682 entschied, dass diese Weihen wegen mangelnder Intention des Spenders ungültig seien. Vgl. Petrus Gasparri, Tractatus canonicus de sacra Ordinatione, Bd. II, Paris-Lyon 1894, S. 197 f. 358 Vgl. Herranz, Anomaliae, S. 245 ff. 359 Der Franzose Gilbert Guaydier gibt eine überaus exakte Auflistung der körperlichen Defekte in seinem Buch „Les irregularités ‚ex defectu corporis‘, Paris 1933“. Weiters zählt er dazu: hohes Alter (S. 97 f.).

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

c) Äußerlich wahrnehmbare Missbildungen (deformitas) bei Nase, Lippen, Buckel, Gesichtsmuskellähmung, starker Wolfsrachen, sichtbare Tumore, geringe Körpergröße (pusilitas staturae, pygmaei, Zwerge), die bei Gläubigen Verwunderung, Abscheu oder Lachen hervorrufen können.363 d) Blindheit.364

360 Vgl. eine diesbezügliche Dispens SC Sacr, Indultum, Dispensatio irregularitas propter defectum corporis ex amissione manus dexterae v. 2. 9. 1919, in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 204, Sp. 226; parr in: AfkKR 100 (1920), S. 29. 361 Guaydier ergänzt dazu: Geruchssinn, Geschmacksinn, amputierte Gliedmaßen wie Finger (Daumen und Zeigefinger! S. 132), Zehen (S. 142). 362 Vgl. SC Sacr, Resolutio „Ordinarius L.“ de Irregularitatis ex defectu corporis, v. 1. 7. 1918, in: AAS 13 (1921), S. 436 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 106, Sp. 136 f. Für aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrende Kleriker erließ die Konsistorialkongregation eigene Bestimmungen. Vgl. SC Cons, Decr. „Redeuntibus e militari servitio“ v. 25. 10. 1918, in: AAS 10 (1918), S. 481-486, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 125, Sp. 151-154, EnchCler, nn. 1509-1512, S. 521 f. Spezielle Normen für Weihen von Klerikern, welche während des Ersten Weltkrieges zum Militärdienst verpflichtet waren, ergingen an die Bischöfe Italiens. Vgl. SC Cons, Decr. „Ut ius certum“, v. 2. 1. 1917, in: AAS 9 (1917), S. 15 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1, Sp. 1; dies., Resp., Dubium super decreto „Redeuntibus“ v. 28. 3. 1919, in: AAS 11 (1919), S. 177 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 166, Sp. 192 sowie PCI, Dubium III: De irregularibus aliisque impedimentis, v. 2./3. 6. 1918, in: AAS 10 (1918), S. 344 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 94, Sp. 124-126. Das Weihehindernis betraf zudem die zum Militärdienst zwar Verpflichteten, jedoch noch nicht Einberufenen. 363 Bei Guaydier: Adlernase (S. 171), Humpeln (S. 142), unkontrollierte Bewegungen (S. 143), Unmöglichkeit einer Kniebeuge (S. 145), Zähne (S. 174), Zunge (S. 175), einäugig (S. 156), sehbehindert (S. 157), übergroßer Bauch (S. 179), kleine Taille (S. 179), Riesenwuchs (S. 180), ungewöhnliche Hautfarbe (S. 181), Haare (S. 182), Bart (S. 183). Auf der Synode von Limoges (1031) wurde debattiert, ob das Barttragen für den Priester wesentlich sei, da doch Christus selbst einen Bart getragen hat. Vgl. Mansi, Bd. 19 (1902 bzw. 1960), S. 534 f. Bezüglich des Barttragens bestand kein allgemeines Kirchengesetz, sondern partikulare Bestimmungen einzelner Bischöfe, die großteils das Verbot des Barttragens für Kleriker auch in der Zeit nach dem CIC/1917 aufrechterhielten. Vgl. z.B. SC Conc, Decr. „Species Facti“ Licentia gestandi Barbam, v. 10. 1. 1920, in: AAS 12 (1920), S. 43-47, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 232, Sp. 270-272; vgl. dazu Heinrich Bremer, Ist den Priestern das Barttragen nach dem neuen kirchlichen Gesetzbuch gestattet?, in: ThPQ 72 (1919), S. 224-234; ders., Einwendungen und deren Lösung bezüglich der Erlaubtheit des Barttragens, in: ThPQ 72 (1919), S. 571-578; Philipp Hofmeister, Der Streit um des Priesters Bart, in: ZKG 62 (1943/44), S. 72-94; Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 5, S. 794. 364 „Von besonderer Bedeutung ist die Sehkraft des linken Auges (sog. Ocolus canonis), weil dieses vornehmlich beim Lesen des Messkanons gebraucht wird. Allein wenn die Sehkraft des rechten Auges hinreicht, besteht keine Schwierigkeit.“ Siehe Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, Bd. 2, S. 113. Allerdings konnte davon dispensiert werden

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e) Taubheit. f) Gravierende Sprachstörungen.365 g) Diverse Erkrankungen, die den Vollzug der kultischen Funktionen in irgendeiner Weise stärker beeinträchtigen konnten (Syphilis, Infektionen, Meningoenzephalitis, Mongolismus, Toxoplasmose etc.), besonders offenkundig z.B. bei jenen, die keinen Wein vertrugen (abstemii).366 Wie bereits erwähnt, verzichtet der CIC/1983 auf eine taxative Auflistung physischer Defizite, welche einen Empfang von Weihen unterbinden.367 Auf der Grundlage von cc. 1029, 1051 u. 1052 hat der Bischof die anatomischphysiologischen Voraussetzungen bzw. die Eignung für die ordnungsgemäße Ausübung des zukünftigen Dienstes (vgl. c. 1008) zu überprüfen, insbesondere hinsichtlich der korrekten Zelebration der Hl. Messe (vgl. cc. 276 § 2, 2° u. 904). Dazu bedarf es gewisser Mindeststandards, die etwa extreme körperliche Defekte wie Lähmungen von bestimmten Gliedmaßen oder des Sprechapparates infrage stellen, obwohl die Auswahl der Kandidaten mit entsprechenden Deffiziten eher großzügig gehandhabt wird, wie ein Beispiel aus den Vereinigten Staaten zeigt, wo zwei Kandidaten mit einer halbseitigen Lähmung die Priesterweihe erhielten.368 Im Gegensatz zu den psychischen Defekten erscheint die physische Integrität der Weihebewerber im Hinblick auf den gesamten seelsorglichen Dienst des Priesters eher sekundär zu sein.369 Die in den letzten Jahren zu beobachtenden immensen Fortschritte bzw. Behandlungsmöglichkeiten im medizinischen und hier insbesondere im neuronalen Bereich tragen nicht unwesentlich zu dieser Einstellung bei. Beispielsweise wurde Gehörlosen oder Taubstummen bis vor wenigen Jahrzehnten der Weiheempfang verwehrt, da an der Fähigkeit der zur Gültigkeit der Messe erforderlichen korrekten Aussprache der Einsetzungsworte gezweifelt

s. SC Rel, Resp. „Reverendissime Pater“ de Irregularitatem non constituit defectus oculi sinistri v. 28. 11. 1924, in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 621, Sp. 728. 365 Vgl. Guaydier: stumm (S. 172), stottern (S. 173). 366 Guaydier erwähnt zusätzlich: Aussatz (S. 98), Pest (S. 99), Schwindsucht (S. 99), Fieber (S. 100), Husten (S. 100), Magen (S. 101), Kopf (S. 101), Epilepsie (S. 109), Hermaphroditismus (S. 177). 367 Hauptargument bei der Streichung der Aufzählung von Irregularitäten „ex defectu corporis“ war die Hervorhebung, dass Menschen mit körperlichen Defiziten ebenso eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen können, die für das Priestertum konstitutiv sind. Vgl. Com 10 (1978), S. 196. 368 Vgl. Thomas Victor Arnao, HIV testing as a requirement for entrance into a Diocesan Major Seminary in the United States of America, Roma 1999, S. 359, Fn 368. 369 Vgl. Gorini, Ordine sacro e difetti fisici, S. 169.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

wurde.370 Nach allgemein gültigen Erkenntnissen lassen sich sprachliche Defizite von Gehörlosen durch ein gezieltes Sprachtraining beheben und zudem durch die Gehörlosensprache eine effiziente Kommunikation mit der Umwelt aufbauen,371 wodurch die grundlegenden Voraussetzungen für die Zelebration einer gültigen Eucharistiefeier und Sakramentenspendung gegeben sind.372 Hinsichtlich eines körperlichen Defizits ist allein relevant, ob der betreffende Kandidat nach dem Urteil des zuständigen Bischofs bzw. Ordensoberen einen Dienst in der Kirche auszuüben vermag, der den Empfang der Weihe voraussetzt (vgl. c. 1025),373 d.h. dass jede Art von Körperbehinderung kein Weihehindernis mehr konstatiert (vgl. c. 1040). Nicht Engherzigkeit oder vordergründige Nützlichkeits-erwägungen sind Ausgangspunkte, sondern die Einsicht, „dass die Kirche über vielfältige Dienste verfügt, die eine verschiedenartige Spezialisierung auch und gerade bei körperlicher Behinderung ermöglichen.“374 Zusammenfassend darf bezüglich der körperlichen Tauglichkeit nicht übersehen werden, dass vom Recht her nicht eine perfekte oder einigermaßen perfekte, sondern die „erforderliche“ oder angemessene Gesundheit entscheidend ist.375 Seitens der Berufspädagogik wird darauf hingewiesen, dass hier nicht unbedingt auf die physische, sondern vielmehr auf die personale Gesundheit geachtete werden soll. Entscheidend ist „die Fähigkeit, ein Leiden so zu integrieren, dass es die Entfaltung der priesterlichen Persönlichkeit nicht stört, sondern, als vorsehungsbestimmter Bestandteil verstanden, bewältigt und dem Lebensganzen sinnvoll einverleibt wird“.376 370

Vgl. Edward N. Peters, The ordination of Deaf men during the twentieth century, in: Josephinum Journal of Theology 15 (2008), S. 427-443; Francesco Marchisano, Possono i sordomuti essere ordinati sacerdoti?, in: Seminarium 18 (1966), S. 417-430, der unter gewissen Umständen eine Zulassung Schwerhöriger bzw. Gehörloser zu den Weihen mit Dispens für möglich hält. Anne Bamberg verweist auf einige in den letzten Jahren geweihte taubstumme Priester. Vgl. Anne Bamberg, Former des prêtres Sourds, in: Prêtres diocésains 5 (2008), S. 221-231. 371 Vgl. Marchisano, Possono i sordomuti essere ordinati sacerdoti?, S. 429; Gianfranco Ghirlanda, L’ordine sacro, in: Adolfo Longhitano (ed.), I sacramenti della chiesa (Collana il Codice del Vaticano II, Bd. 8), Bologna 1989, S. 251-297, hier S. 283, Fn 98. 372 Ausführlich dazu Edward N. Peters, The Ordination of Men Bereft of Speech and the Celebration of Sacraments in Sign Language, in: StCan 42,2 (2008), S. 331-345. 373 Vgl. dazu Baccioli, La capacidad-incapacidad para el orden sagrado, S. 9-61. 374 Peter Krämer, Kirchenrecht I. Wort – Sakrament – Charisma (KohlhammerStudienbücher Theologie, Bd. 24/2), Stuttgart-Berlin-Köln 1992, S. 101 f. 375 Vgl. Lagges, The Use of Canon 1044, § 2, 2°, S. 61; Heribert Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe. Kanonische Anmerkungen zu c. 1044 § 2 n. 2 CIC, in: AfkKR 172 (2003), S. 465-474, bes. S. 473. 376 Griesl, Pastoralpsychologische Studien, S. 185.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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(1) Zöliakie Abgesehen von dem oben erwähnten Hinweis der Forderungen eines Gesundheitszeugnisses, fehlen im universalen, partikularen, kodikarischen und außerkodikarischen Recht, wie etwa der „Ratio fundamentalis“ oder der „Ratio nationalis“, explizite Auflistungen physischer Voraussetzungen für eine Weihe. Eine Ausnahme bilden die Antwort der Kongregation für die Glaubenslehre vom 29. Oktober 1982377 bezüglich der Verwendung von Traubensaft und glutenfreien Hostien sowie das Schreiben vom 19. Juni 1995 an die Präsidenten der Bischofskonferenzen hinsichtlich der Materie der Eucharistie.378 Aufgrund der zentralen Bedeutung der Eucharistie im Leben des Priesters, soll den an Zöliakie erkrankten Priesteramtskandidaten bzw. an Alkoholismus oder analogen Krankheiten leiden, die Zulassung zu den Heiligen Weihen verwehrt werden.379 Eine detaillierte Beschreibung bzw. Auflistung „analoger Krankheiten“ fehlt.380

377

Vgl. SC DocFid, Resp. „Patres Sacrae Congregationis“ ad proposita dubia de celebrandis communione „per intinctionem“ ratione alcoholismi et de fidelium communione sub sola specie vini ratione morbi sic dicti celiachia v. 29. 10. 1982, in: AAS 74 (1982), S. 1298 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4932, Sp. 8494 f., dt. in: ÖAKR 34 (1983/84), S. 183 f. 378 Vgl. C DocFid, Lettera circolare „Questo dicastero“ circa l’uso del pane con poca quantità di glutine e del mosto come materia eucaristica [Ai Presidenti delle conferenze episcopali], (Prot. N. 89/78), v. 19. 6. 1995, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5609, Sp. 13470 f., parr. in: Notitiae 31 (1995), S. 608-610, dt. in: ÖAKR 44 (1995-97), S. 745 f., AfkKR 164 (1995), S. 150 f.; dazu die Kommentare Paolo Montini, Particolare per la santa comunione di fedeli affetti da celiachia, in: QDE 12 (1999), S. 331-333; Anne Bamberg, Celiac Disease and Eucharistic Communion, in: Jurist 61 (2001), S. 281-289, parr. in: dies., Maladie coeliaque et communion eucharistique, in: Prêtres diocésains [Paris] 1389 (2001), S. 589-600; Annette C. Bentley, A Survey of Celiac-Sprue Patients: Effect of Dietary Restrictions on Religious Practices, in: The Journal of General Psychology 115 (1988), S. 7-14; Aidan Mc Grath, Coeliacs, Alcoholics, the Eucharist and the Priesthood, in: IThQ 67,2 (2002), S. 125-144; Antonio Miralles, Il pane e il vino per l’Eucaristia: sulla recente lettera della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Notitiae 31 (1995), S. 616-626; Gordon F. Read, More Reflections on Coeliac Disease, in: Canon Law Society Newsletter 128 (2001), S. 47-55; Thomas Schüller, „Wenn der Kommunionempfang krank macht“ – Zöliakie, eine Krankheit und ihre Auswirkungen auf das Eucharistierecht, in: Rüdiger Althaus / Klaus Lüdicke / Matthias Pulte (Hrsg.), Kirchenrecht und Theologie im Leben der Kirche. FS für Heinrich J. F. Reinhardt zur Vollendung seines 65. Lebensjahres (BzMK, Bd. 50), Essen 2007, S. 377-388; Giuseppe Terraneo, La santa comunione per i fedeli affetti da coeliachia, in: QDE 12 (1999), S. 123-128; Wanda Zemler-Cizewski, The Eucharist and the Consequences of Celiac Disease. A Question of Access to Holy Communion, in: Worship 74,3 (2000), S. 237-247. 379 Dazu William H. Woestman, Admission to Presbyteral Ordination of Recovering Alcoholics and Those with Celiac Disease, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zöliakie,381 medizinisch als „Herter-Heubnersche Krankheit“ bezeichnet, besteht in einem ursächlich-ungeklärten Schädigung der Dünndarmschleimhaut als Folge einer Überempfindlichkeit gegenüber in allen Getreidesorten im Kleber enthaltenen Eiweißstoff Gliadin, einer Fraktion des Glutens, „a nitrogenious, grey, sticky, nutritious substance found in wheat flour. It is what gives flour its cohesiveness“.382 Dadurch kommt es zu Enzymmangel und Resorptionsstörungen und den dadurch resultierenden Eiweiß-, Vitamin- und Eisenmangelsymptomen, die sich in Durchfällen, aufgetriebenem Abdomen, teils lebensbedrohlichem Wasserverlust, weiters fehlender Gewichtszunahme, Konzentrationsstörungen, Infektanfälligkeit und Kleinwuchs383 äußern, die nur mit einer lebenslang strikt eingehaltenen glutenfreier Ernährung (Kartoffeln, Mais-, Reis-, Sojamehl und tierischem Eiweiß) erfolgreich behandelt werden kann.384 Das Brot, das für die Feier der Eucharistie verwendet wird, muss ungesäuert (vgl. c. 926), aus reinem Weizenmehl und noch frisch sein, so dass keine Gefahr der Verderbnis besteht (vgl. c. 924 § 2).385

(eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2004, CLSA, New York/Mahwah 2004, S. 154 f. 380 Severin Lederhilger nennt zusätzlich „schwere Leberschädigung oder Allergie“. Siehe Severin Lederhilger, Ausbildungsverantwortung und Aufsichtsmaßnahmen. Hinsichtlich der kanonischen Eignungsnormen bei Priesteramtskandidaten, in: KarlTheodor Geringer / Heribert Schmitz (Hrsg.), Communio in ecclesiae mysterio. FS für Winfried Aymans zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 2001, S. 285-304, hier S. 299. 381 Grundlegend dazu Fritz Müller, Die Zöliakie, eine besondere Form der Eiweißunverträglichkeit, Berlin 1988; Markku Mäki / Pekka Collin, Coeliac Disease, in: The Lancet 349 (1997), S. 1755-1759; Bamberg, Maladie coeliaque, S. 589-592. 382 Gordon F. Read, Commentary on the use of low-gluten or gluten-free bread and of mustum instead of wine for the Eucharist, in: Canon Law Society of Great Britain and Ireland Newsletter, n. 103, London 1995, S. 9-13, hier S. 10. 383 Etwa der Artikel „Zöliakie: Diät ein ganzes Leben lang“, in: TT, Rubrik „Wochenende“, v. 10./11. 11. 2001, S. 5; ebenso Catharina Oblasser, Zöliakie-Kranke: Auch sie sind zum Tisch des Herrn geladen, in: Bischöfliches Ordinariat der Diözese Innsbruck (Hrsg.), Kirche. Sonntagszeitung für die Diözese Innsbruck v. 14. 4. 2002, Nr. 15, S. 5. Die Dunkelziffer der an Zöliakie Erkrankten ist enorm hoch. In Europa ist schätzungsweise einer von 150 Menschen betroffen. Vgl. Artikel „Wenn Brot krank machen kann“, in: TT, Nr. 134, Rubrik „Gesundheit“, v. 12. 4. 2003, S. 14. 384 Vgl. „Zöliakie“, in: Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 24, Mannheim 191994, S. 586. Zu meiden sind Mehlsorten aus Roggen und Weizen, sowie Gerste Hafer, Grünkern, Einkorn, Emmer, Kamut und Dinkel, desgleichen die daraus hergestellten Produkte wie Brot, Kuchen, Nudeln, Paniermehl, Grieß, Müsli, Bier etc.; vgl. Schüller, „Wenn der Kommunionempfang krank macht“, S. 379. 385 Vgl. SC CultSacr, Normae Particularis „Cenam paschalem“ de Institutio generalis missalis Romani, v. 26. 3. 1970, in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3840, Sp. 5761-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Daraus folgt, dass Brot, das aus einer anderen Substanz, wenn auch aus Getreide, bereitet ist, oder Brot, dem eine vom Weizen verschiedene Materie in so großer Menge beigemischt ist, dass es gemäß dem allgemeinen Empfinden nicht mehr als Weizenbrot bezeichnet werden kann, keine gültige Materie für den Vollzug des eucharistischen Opfers und Sakramentes darstellt.“386

Als schwerer Missbrauch gilt, „bei der Zubereitung des für die Eucharistie bestimmten Brotes andere Substanzen, wie zum Beispiel Früchte, Zucker oder Honig, beizufügen.“387 Unerwähnt bleibt, „ob die Herstellung durch ungeeignete Personen einen Mißbrauch darstellt“.388 Da die Eucharistie die zentrale Rolle im Leben des Priesters einnimmt, sollen an Zöliakie erkrankte Kandidaten von den heiligen Weihen aufgrund der fehlenden physischen Gesundheit gemäß c. 1029 abgehalten werden. Interessanterweise wird den an Zöliakie leidenden Priestern und Gläubigen im Einverständnis der Ordinarien bei der Eucharistiefeier erlaubt, ein Brot zu verwenden, in dem ein gerade noch ausreichender Anteil an Gluten enthalten ist,389 wenn sie zuvor ein ärztliches Attest vorweisen, 390 5791, bes. Sp. 5786 f. „De pane et vino ad Eucharistiam celebrandam“; Missale Romanum, ex decreto sacrosancti Concilii Vaticani II instauratum, auctoritate Pauli Pp. VI promulgatum, Ioannis Pauli Pp. II cura recognitum, editio typica tertia (20. April 2000), Typis Polyglottis Vaticanis 2002, Institutio Generalis, Nr. 320; C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“ über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind, v. 25. 3. 2004, in: AAS 96 (2004), S. 549-607, parr. in Com 36 (2004), S. 99-154, dt. in: VApSt, Nr. 164, Bonn 2004, Nr. 48. 386 SC Sacr, Instr. „Dominus Salvator noster“ v. 26. 3. 1929, Nr. 1, in: AAS 21 (1929), S. 631-642, hier S. 632; C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 48. 387 Ebd. Der ausführlichste Kommentar zum Thema findet sich bei Felix M. Capello, der gesäuertes und ungesäuertes Brot von jeder Qualität, Farbe und Größe, vorausgesetzt aus Weizenmehl hergestellt, als gültige Konsekrationsmaterie ausweist. Vgl. Felix M. Capello, De Sacramentis, Bd. I, Turin 31947, nn. 250-274. Aidan Mc Grath bezieht sich auf Capello und listet vier Voraussetzungen für eine konsekrationsfähige Substanz auf: „(a) It must be made from wheat: therefore all other materials are excluded, e.g. oats, potatoes, maize, etc. (b) It must be made simply by mixing the flour with natural water. No materials such as oil, butter, sugar or milk may be added. However, he does admit that small amount of salt can be added since this is the usual practice in many places when baking bread. (c) It must be bakes with fire. This means that the substance cannot be cooked by boiling it or frying it. It must be cooked in the oven. However, he concedes – against other authors – that electric ovens are all right. (d) It must be substantially incorrupt: in other words, it should be reasonable fresh and should not have begun to corrupt.“ Siehe Mc Grath, Coeliacs, S. 132; Capello, De Sacramentis, ebd., n. 252. 388 Vgl. Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 51. Die Herstellung der Hostien wird als Dienst durch Laien klassifiziert. Vgl. C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 44. 389 „Without gluten, all that is left is starch, and this has always been regarded as invalid matter […] Without gluten there would simply be no bread because the particles of flour could not cohere.“ Siehe Read, Commentary on the use of low-gluten, S. 10.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

jedoch nur, solange die Situation gegeben ist, die zur Anfrage geführt hat und kein öffentliches Ärgernis entstanden ist. Analog müsste dann grundsätzlich auch eine Dispenserteilung bzw. eine Zulassung zu den Weihen als Einzelfallentscheidung möglich sein.391 Da die Normierung diesbezüglich keine Reservierung seitens des Apostolischen Stuhles vorsieht, liegt die Entscheidungskompetenz zur Zulassung beim jeweiligen Ordinarius (vgl. c. 1047 § 4).392 Julian B. Wellspring hingegen stellt in Bezugnahme auf c. 1040 ausdrücklich fest, dass Zöliakie und Alkoholismus weder ein Weihehindernis noch eine Irregularität nach cc. 1041, 1042 oder 1044 darstellen,393 denn neue einfache oder dauernde Weihehindernisse können ausschließlich durch eine Abänderung bzw. Ergänzung der cc. 1041 und 1042 eingeführt werden, wie Heribert Schmitz betont.394 James H. Provost folgert dies ebenso aus dem Nebensatz des c. 1040, der besagt, dass kein weiteres Hindernis hinzugezogen wird, welches in den c. 1040 folgenden Canones nicht enthalten ist:395

390

„… previa presentazione dei certificato medico. La concessione verrà data soltanto per la durata dello stato di malattia.“ Siehe Terraneo, La santa comunione per i fedeli affetti da celiachia, S. 125; dazu auch Giovanni Marchesi, La comunione dei celiaci dei sacerdoti „astemi“, in: CivCatt 153,3 (2002), S. 275-284, bes. S. 282-284. Die ÖBK veröffentlichte die erwähnten Normen auch für ihren Bereich: Ungültige Materie sind Hostien „quibus glutinum ablatum est“, gültige hingegen, in denen jener Anteil an Gluten vorhanden ist, der für die Brotherstellung ausreichend ist; keine fremden Stoffe dürfen beigefügt werden und der Vorgang der Zubereitung darf auf keinen Fall die natürliche Substanz des Brotes verändern. Vgl. ABl. ÖBK, Nr. 15, v. 11. 8. 1995. 391 Vgl. Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 299. 392 Die Normen für den Kommunionempfang Zöliakiekranker für die Diözese Linz schwächen bereits die Formulierung des Rundschreibens der Glaubenskongregation ab. Statt des expliziten „können Priesteramtskandidaten, die an Zöliakie erkrankt sind oder an Alkoholismus oder analogen Krankheiten leiden, nicht zu den heiligen Weihen zugelassen werden“ findet sich die abgeschwächte Formulierung: „… muss man sehr behutsam sein, Kandidaten zum Priestertum zuzulassen, die nicht ohne schweren Schaden Gluten oder Athylalkohol zu sich nehmen können“. Siehe Normen für den Kommunionempfang Zöliakiekranker, in: LDBl., 150. Jg., Nr. 2, v. 15. 3. 2004, S. 23 f. 393 Vgl. Julian B. Wellspring, Coeliac Disease: A new obstacle to Holy Orders?, in: StCan 35 (2001), S. 191-213, bes. S. 207-213, hier konkret S. 192. 394 Vgl. Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe, S. 469; ebenso Bamberg, Celiac Disease, S. 288; Mc Grath, Coeliacs, S. 142. 395 Dazu auch Bamberg, Maladie coeliaque, S. 598; Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1040, Rdnr. 7, in: MK CIC (Februar 2006); Schüller, „Wenn der Kommunionempfang krank macht“, S. 385; Julian B. Wellspring, Canons 1041, 1042 and 1044. Celiac Disease and the Reception of Orders, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 317-319, bes. S. 318.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Despite its wording, therefore, III D is not a new irregularity or impediment. A bishop who would ordain a seminarian so afflicted would not be performing an illicit act. The ordination would be both valid and licit. What the letter does state, as is evident from the full sentence, is that it would not seem appropriate for a bishop to judge as suitable for ordination a seminarian so afflicted. The bishop is to make a judgement on the suitability of the candidate before he ordains him (c. 1052). The advice in the letter, therefore, addresses the prudential judgement by a bishop, rather than establishes a new irregularity or impediment. If in an individual case a bishop had strong reason to come to a different judgement on suitability, the law places that decision within the competence of the bishop.“396

Die Normen des Rundschreibens sind strikt (gemäß c. 18) zu interpretieren, d.h. an Zöliakie erkrankte Kandidaten sind von der Weihe zum ständigen Diakon und von der Seminarausbildung nicht ausgeschlossen. Allein der zuständige Bischof entscheidet unbeschadet c. 1030, ob eine Weihespendung möglich ist, da es sich, wie vorhin erwähnt, nicht um eine kanonische Irregularität handelt und folglich keine Dispens benötigt.397 Das Rundschreiben der Glaubenskongregation ist weder doktrinell – doktrinelle Entscheidungen stehen nach c. 841 der höchsten kirchlichen Autorität zu, nicht allein der Glaubenskongregation – noch ein „legislatives“ Dokument, sondern es kann sich nur um eine Instruktion nach c. 34 § 1 handeln, die allein den Ordinarius, der die „litterae dimissoriae“ ausstellt, bindet.398 Unbeschadet c. 1029 obliegt dem Ordinarius das Recht, den Zeitpunkt für den Empfang der 396 James H. Provost, Low gluten altar bread and mustum, in: Patrick J. Cogan (ed.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 1995, S. 79 f. 397 Vgl. Mc Grath, Coeliacs, S. 143; William Woestman, Canon 1029. Recovering Alcoholics and Celiac Disease and Admission to Presbyteral Ordination, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 114 f., bes. S. 114. Im Gegensatz dazu Migliavacca sowie Ghirlanda, die dem Apostolischen Stuhl einen Dispensvorbehalt zusprechen. Vgl. Migliavacca, L’ordine, S. 170; Ghirlanda, Il diritto nella Chiesa, S. 339. 398 James H. Provost widerspricht dieser Auffassung, dass es sich weder um ein generell-exekutives Dekret noch um eine Instr. handelt, denn „the norms it contains are not laws but doctrinal statements concerning what is acceptable fort he Eucharist under these specific conditions, and resolving the doctrinal question of who has the authority to grant the permissions in question“. Siehe ebd., S. 75. Es besteht keineswegs die Vermutung, dass der Papst der Glaubenskongregation einen speziellen Auftrag zur Gesetzesfestlegung erteilt hätte, noch approbierte das Dokument „in forma specifica“. Vgl. James H. Provost, Approval of Curial Documents in forma specifica, in: Jurist 58 (1998), S. 213-225; Heribert Hallermann, Die „approbatio in forma specifica“ – ein Instrument zum Schutz des geltenden Rechts, in: ÖAKR 45 (1998), S. 160-171; ebenso Terraneo, La santa comunione per i fedeli affetti da celiachia, S. 125 f.; Wellspring, Coeliac Disease, S. 213; Schüller, „Wenn der Kommunionempfang krank macht“, S. 385.

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Weihen festzusetzen.399 Denn „Anordnungen von Instruktionen heben Gesetze nicht auf“ (c. 34 § 2).400 Die Glaubenskongregation hat mit einem einfachen Schreiben vom 24. Juli 2003 an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen erneuerte Gültigkeitsnormen für die eucharistische Materien (Brot und Wein) sowie Anwendungsbestimmungen für die Zelebration von Priestern und den Eucharistieempfang von Gläubigen, die an Zöliakie und Alkoholismus erkrankt sind, erlassen. Abschnitt C Allgemeine Normen, Nr. 4 besagt nunmehr: „Weil die Eucharistiefeier im priesterlichen Leben von zentraler Bedeutung ist, muss man sehr behutsam sein, Kandidaten zum Priestertum zuzulassen, die nicht ohne schweren Schaden Gluten oder Äthylalkohol zu sich nehmen können.“401

Mit dieser revidierten Fassung wurde die vorhergehende Regelung aus dem Jahr 1995, die ein Zulassungsverbot für derart erkrankte Kandidaten zu den Weihen enthalten hatte, aufgehoben. (2) Alkoholismus bzw. Drogen Äußerst schwer auszuloten ist das Problem des „Alkoholismus“.402 Frühere kirchliche Quellen definieren den Entstehungsprozess folgendermaßen: „Die Ursachen des Alkoholismus liegen beim Einzelnen: vererbte Psychopathie und Geisteskrankheiten, körperliche Organerkrankungen, mangelnde sittliche Kraft gegenüber Lebensschicksalen (Not-Alkoholismus)“.403 Ferdinand Klostermann verteidigt nachweislich die These einer Vererbung, nämlich dass „der Klerus

399

Diesbezüglich Miralles, Il pane e il vino per l’Eucaristia, S. 625 f.; Terraneo, La santa comunione per i fedeli affetti da celiachia, S. 125. 400 Wellspring, Coeliac Disease, S. 208-213. 401 C DocFid, Lettera circolare „Questo dicastero“ circa l’uso del pane con poca quantità di glutine e del mosto come materia eucaristica [Ai Presidenti delle conferenze episcopali] (Prot. N. 89/78-17498), v. 24. 7. 2003, dt. in: AfkKR 172 (2003), S. 475-477, LDBl., 150. Jg., Nr. 2, v. 15. 3. 2004, S. 23 f. 402 Grundlegend dazu Georg May, Vinum de vitae als Materie des eucharistischen Opfersakraments, in: Bernhard J. Hilberath / Dorothee Sattler (Hrsg.), Vorgeschmack. Ökumenische Bemühungen um die Eucharistie. FS für Theodor Schneider, Mainz 1995, S. 429-452, parr. in: Anna Egler / Wilhelm Rees (Hrsg.), Schriften zum Kirchenrecht. Ausgewählte Aufsätze von Georg May (KST, Bd. 47), Berlin 2003, S. 417-443. 403 Wilhelm Baumeister, Alkoholismus, in: LThK1, Bd. 1 (21930), Sp. 270-274, hier Sp. 270; zum Thema auch Heidl, Psychische Störungen, S. 65-72.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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häufiger als die Laien Trinker zu Vätern [hatte]. Bei 11 der 32 Geistlichen mit Alkoholproblemen waren die Väter Trinker“.404 Die Grenze zwischen „normalem“ Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit bzw. Alkoholmissbrauch lässt sich äußerst schwer ziehen. Unter Alkoholabhängigkeit versteht man mengenmäßig und modalitätsmäßig abnormes Trinkverhalten mit resultierenden somatischen, psychosozialen Schäden, subjektiven Entzugssyndromen (Kontrollverlust, Denkzentrierung, gesteigertes Verlangen nach Alkohol).405 Mögliche Entstehungsursachen sind schichtspezifische, soziokulturelle, epochale und gesellschaftliche Einflüsse wie Übertechnisierung, Reizüberflutung, Bindungs-, Werte- und Lebenssinnverlust. Neben den daraus resultierenden organischen Folgen (Lebererkrankungen, Hepatitis C etc.) sei besonders auf Hirnveränderungen, Halluzinationen und Suizidhandlungen hingewiesen.406 Bei chronisch krankhaftem Verhalten, d.h. mit ständig einhergehendem Verlangen nach Alkohol, spricht man von Sucht. Laut Expertenerfahrungen liegt der Prozentanteil der an der „Droge Alkohol“ erkrankten Angehörigen kirchlicher Berufe und des geistlichen Standes signifikant höher als in den übrigen Bevölkerungsschichten.407 Die auftretenden typischen Scham- und Schuldgefühle werden häufig mit starken willentlichen und religiös-asketischen Bemühungen kompensiert. Bei chronischer Abhängigkeit greift nur eine gezielte Therapie.408 Die Entscheidungskompetenz hinsichtlich der Erteilung der Weihen liegt nach eingeholtem ärztlichen Gesundheitszeugnis (vgl. c. 1052) beim zuständigen Bischof.409 Abgesehen von den oben erwähnten Dokumenten der Glaubenskongregation bezüglich Zöliakie, in denen auch ansatzweise die Alkoholproblematik erwähnt wird, ist auf weitere Dokument derselben Kongregation hinzuweisen, die alkoholkranken Priestern unter bestimmten Bedingungen (u.a. eine entsprechende ärztliche Bescheinigung) mit Genehmigung 404

Ferdinand Klostermann, Priester für morgen, Innsbruck-Wien u.a. 1970, S. 140. Bei Alkoholabhängigkeit müssen mindestens drei der angegebenen Symptome gegeben sein. Vgl. Ludwig Kraus / Heinrich Küfner, Epidemologische und ökonomische Aspekte, in: Rainer Tölle / Elmar Doppelfeld (Hrsg.), Alkoholismus. Erkennen und behandeln, mit 18 Tabellen, Köln 2005, S. 23-41, bes. S. 23-25. 406 Vgl. Carl Merkel, Art. Alkoholismus, in: LThK3, Bd. 1 (1993), Sp. 396. 407 Vgl. Wilhelm Wietka, Art. Alkoholismus in kirchlichen Berufen, in: LThK3, Bd. 1 (1993), Sp. 397. Nach Aussgae des Psychiaters Bernhard Mäulen sind ca. 7-10 % der 20.000 katholischen Geistlichen in Deutschland, d.h. etwa 3.500 alkoholabhängig. Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 285. 408 Ebd.; dazu auch Franz Kreuzer / Otto Michael Lesch, Die Krallen des Katers. Alkoholsucht: Neue Erkenntnisse, neue Heilmethoden, Wien-München 21989. 409 Allein im Hinblick auf die körperliche Abhängigkeit betont Heribert Schmitz, dass eine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit keine Irregularität konstatiert. Vgl. Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe, S. 469. 405

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

des zuständigen Ortsordinarius anstelle von Wein Traubensaft bei der Zelebration der Eucharistie gestatten,410 der entweder frisch ist oder dessen Gärung (mittels Gefrieren oder anderer die Natur nicht verändernden Methoden) unterbrochen worden ist.411

410

Etwa Kirchliches ABl. für die Erzdiözese Paderborn, 124. Jg., Stück 19, v. 30. 12. 1981, S. 218, Nr. 282; SC DocFid, Ep. des Präfekten Kardinal Šeper an den Präsidenten der amerikanischen Bischofskonferenz Kardinal Krol v. 2. 5. 1974, (Prot. N. 88/74), in: CLSA (ed.), Canon Law Digest, Bd. 8, Milwaukee 1977, S. 517: „celebrate Mass using unfermented grape juice“; vgl. weiters ABl. ÖBK, Nr. 15, v. 11. 8. 1995; vgl. dazu auch SC CultSacr, Rescr. „Preces“ an den Generalsuperior der Kongregation vom Kostbaren Blut (Prot. N. 1563/78) v. 13. 10. 1978, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4588, Sp. 7479; SC DocFid, Resp. „Your predecessor“ bezüglich der Priester, die an Alkoholismus leiden (Prot. N. 89/78), v. 15. 12. 1980, engl. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4819, S. 8095 f.; dies., Resp. „Eccellenza“ v. 22. 9. 1981 (Prot. N. 89/79) der auf Anfrage (Litt. v. 29. 8. 1981, Prot. N. 5224/81) der SC Rel bezüglich der Verwendung von Traubensaft bei der Hl. Eucharistie, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4863, Sp. 8247 f., parr. in: CRM 63 (1982), S. 167 f., dt. in: AfkKR 150 (1981), S. 556 f. Eben erwähnte Partikulardekrete waren lediglich für die Empfänger bestimmt, d.h. deren verbindlicher Charakter bezieht sich ausschließlich auf die Betroffenen (vgl. c. 36 § 2). Der MK CIC zu c. 924, Rdnr. 4, bezeichnet „Traubensaft“ als „konsekrierbare Materie“, zu deren Verwendung der Ordinarius die Erlaubnis bei der Sakramentenkongregation erwirken kann. Vgl. auch Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 2, in: MK CIC (April 1996). Interessanterweise genehmigte die C DocFid zur Zelebration der Eucharistie die Verwendung von „fremden Rotwein“ (vin rouge étranger), vorausgesetzt, dass er wesenhaft (substantiell) Wein vom Weinstock sei. Vgl. SC DocFid, Resp. „Excellence“ ad Missae celebrationem adhiberi possunt variae vin formae, dummodo re vera sint „vinum ex vite“ (Prot. N. 17/33), v. 9. 5. 1973, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4196, Sp. 6588. Laien können eine entsprechende Erlaubnis zum Kommunionempfang allerdings nur aufgrund einer Entscheidung der C CultSacr erhalten. Bislang wurde ein entsprechendes Indult für betroffene Priesteramtskandidaten nicht gewährt, wie aus einem Schreiben des Pro-Nuntius an den Vorsitzenden der Kanadischen Bischofskonferenz vom 19. 1. 1990 hervorgeht: „Pareil indult est concédé à des prêtres qui ont ces problèmes, mais jamais pour ceux qui se préparent à la prêtrise et chez lesquels apparaît, en ce cas, une contreindication à recevoir le sacerdoce“, in: William Woestman, Restricting the Right to Celebrate the Eucharist, in: StCan 29 (1995), S. 155-178, hier S. 170, Fn 66. 411 Vgl. C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 50; Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 49; Marchesi, La comunione, S. 283. Felix M. Capello bezeichnet Wein ohne Alkohol als nicht wirklichen Wein und verlangt als Voraussetzung für eine gültige Konsekrationsmaterie einen Mindestanteil von 5 % und einen Höchstanteil von 20 % Alkohol: „… est materia invalida, non quia caret alcohol, sed quia non est vere vinum, cum maior aut minor quantitas sit elementum vini essentiale. Et sane quantitas minima alcoholi in vino requisita, ut docent periti, est 5 %, maxima 20 %.“ Siehe Capello, De Sacramentis, n. 257; dazu auch Anne Bamberg, Maladie alcoolique et eucharistie, in: Prêtres diocésains 5 (2005), S. 200-209.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

119

„True mustum (fresh juice from a ripe grape or juice preserved by methods that suspend its fermentation, e.g. by freezing) is valid matter.“412

Grundsätzlich jedoch muss der für die Eucharistie verwendete Wein naturrein, aus Weintrauben gewonnen, echt, unverdorben (vgl. c. 924 §§ 1 u. 3) – d.h. in einwandfreiem Zustand und nicht zu Essig geworden – sowie nicht mit anderen Substanzen vermischt sein.413 „Es darf kein Vorwand zugunsten anderer Getränke jedweder Art zugelassen werden, die keine gültige Materie darstellen.“414

Aidan Mc Grath verweist in Bezug auf die Mindestvoraussetzungen an den Wein als gültige Konsekrationsmaterie auf Felix M. Capello und präzisiert: „(a) It must be genuine or real, i.e. the juice or liquid of grapes, otherwise, in the common estimation of man, it cannot be described as wine. The liquid must come from the fruit of the vine. Hence, all other similar drinks are excluded, e.g. beer, fermented drinks (wines) made from other fruits, vinegar, etc. (b) It must not be corrupt, i.e. it must be drinkable.“415

Die amerikanische Bischofskonferenz entgegnet dem Alkoholproblem konsequenter mit einer detaillierten und gezielteren Untersuchung durch spezielle Fragebögen416 (Anhang XI-XIII) bereits bei der Aufnahme ins Seminar. Betreffende Kandidaten müssen fünf Jahre „sauber“ und die letzten drei Jahre nachweislich medizinisch frei von einer Alkoholabhängigkeit sein.417

412

William B. Smith, Mustum, in: Homiletic and Pastoral Review 4 (2004), S. 76 f. Vgl. Missale Romanum, Institutio Generalis, Nr. 322 f. Die SC Off verweist im Jahre 1922 darauf, dass Wein mit Schwefelrückständen keine gültige Konsekrationsmaterie darstellt. Vgl. SC Off, Resp. circa vinum ex musto sulphurato in sacrificio Missae (Prot. N. 301/22) v. 2. 8. 1922, in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 445, Sp. 492 f. Ähnliches gilt für „filtrierten“ Wein. Vgl. dies., Resp. circa usum filtrandi vinum in Missa adhibendum v. 15. 7. 1925, in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 667, Sp. 775. 414 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 50. Afrikanische Bischöfe aus Tschad und Kamerun erlaubten die Verwendung von Palmenwein und Maisbrot zur Zelebration der Eucharistie. Vgl. Zemler-Cizewski, The Eucharist, S. 240 mit Verweis auf Aylward Shorter, Toward a Theology of Inculturation, Maryknoll 1988, S. 65; José Antunes da Silva, Bread and Wine for the Eucharist. Are They Negotiable?, in African Ecclesial Review 30 (1992), S. 258-271. 415 Mc Grath, Coeliacs, S. 133; Capello, De Sacramentis, n. 257. 416 Siehe SNCCB, Handbook for Vocation, Appendix Part B-17. 417 Ebd., VIII-32.; dazu auch USCCB, Program of Priestly Formation, Washington D.C. 52006, Nr. 64, S. 27. 413

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Durch psychotrope Substanzen (Drogen)418 induzierte organisch bedingte psychische Störungen folgern ursächlich aus dem Konsum von Amphetamine (Sympathikomimetika), Cannabis, Marihuana, Kokain (Crack), Narkotika, Morphium, Alkaloide, Analgetica, Schlafmittel, Tranquilizer, Ataraktica,419 (Anti-)Depressiva, Halluzinogetica, Meskalin, Psilocybin (aus TeonanacatlPilzen), Inhalantien, Opiate, Heroin, LSD (D-Lysergsäure-Diäthylamid), Phencyclidin (Arylcyclohexylamine), Sedativa, Hypnotika und Anxiolytika.420 Als relativ neue und „moderne“ Droge gilt neben der Arbeitssucht die „Onlinesucht“.421 Unter dieser Störung in der Handhabung des Internet, die bereits in Deutschland als anerkannte Suchtkrankheit bewertet wird,422 bezeichnet man 418 Zum Folgenden Federico Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational y derecho a la intimidad en el candidato al presbiterado diocesano, Dissertation Università Gregoriana, Roma 2005, S. 116-123, bes. S. 121; insbesondere Heidl, Psychische Störungen, S. 73-81; Giuseppe Sciacca, Disturbi correlati agli psicostimolanti (cocaina, anfetamine, stimolanti minori): aspetti canonisitici, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 125-137. 419 Vgl. dazu Othmar Heggelbacher, Geisteskrankheit und kirchenrechtliche Verantwortlichkeit, in: ÖAKR 18 (1967), S. 3-16, bes. S. 8-10. 420 SNCCB, Handbook for Vocation, VIII-33; ebenso DSM-III-R, S. 165-208; Maria G. Gargiolli Testa, Disturbi correlati all’alcool, ai sedativi, agli oppioidi e agli inalanti: aspetti psichiatrici, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 65-90; Gianfrancesco Zuanazzi, Disturbi correlati alla cannabis, agli allucinogeni ed alle nuove droghe. Aspetti psichiatrici, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 139-151; Grzegorz Erlebach, Disturbi correlati alla cannabis, agli allucinogeni ed alle nuove droghe: aspetti canonistici, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 153-165. 421 Ausführlicher dazu Gabriele Farke, OnlineSucht. Wenn Chatten und Mailen zum Zwang werden, Stuttgart 2003, bes. S. 11-32; ebenso David N. Greenfield, Suchtfalle Internet, Düsseldorf 2000, bes. S. 44-56; Heidl, Psychische Störungen, S. 85-96; Barbara Singer, Medien – Von der Faszination zur Sucht, Wien 2001; Hans Arnold Ruh, Internet-Abhängigkeit: Trendproblem oder Krankheit? Bisherige Erkenntnisse und pastorale Relevanz, in: LS 53,6 (2002), S. 341-346, bes. S. 344 f. „Fest steht jedoch, dass jedes menschliche Verhalten unter bestimmten Umständen suchtähnlichen Charakter annehmen kann. Das gilt natürlich auch für das Internet.“ Siehe Wolfgang Schmidt, Virtuelle Welten – reale Suchtgefahren? Gefangen im Netz der Netze – Zahlen, Verhaltensauffälligkeiten, Forderungen, in: Partner Magazin 3 (2002), S. 10-13, hier S. 13; Tonino Cantelmi, Le dipendenze comportamentali, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 201-215, bes. S. 202 f. 422 Unauffällige Nutzer verwenden nach eigenen Angaben wöchentlich „nur“ 7,6 Stunden das Internet. Der Anteil süchtiger bzw. pathologischer Internetnutzer liegt in Österreich bei 12,7 %, in Deutschland hingegen „nur“ zwischen 3,2 und 4,6 %. Vgl. Martin Zobel, Online-Sucht. Ernst zu nehmende Krankheit oder Modeerscheinung?, in: SuchtReport 6 (2002), S. 4-17, hier S. 10; ebenso Ruh, Internet-Abhängigkeit, S. 344 f.;

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

121

den exzessiven Gebrauch des Mediums Internet, wobei der Übergang zwischen „noch normal“ und „bereits süchtig“ sehr schwer abzugrenzen ist.423 Als Maßstab für abhängigem bzw. pathologischen Internetgebrauch gelten aufgrund mehrerer deutscher Studien durchschnittlich 20 Stunden und mehr pro Woche, wobei gefährdete Risikogruppen zwischen 28,58 und 34,63 Wochenstunden eingestuft werden. Als Kriterien bzw. Symptome für eine Suchtdiagnose gelten: Kontrollverlust, Toleranzbildung, Nervosität, Reizbarkeit, Depressionen, Entzugserscheinungen, Wiederholungszwang und Abstinenzunfähigkeit.424 „Wenn allerdings der Betroffene seine Leidenschaft, sei es der Alkohol, das Roulettespiel oder das Internet, nicht mehr kontrollieren kann und ein Verzicht ohne massive Mangelerscheinung nicht mehr möglich ist, dann wird er von eben dieser Leidenschaft beherrscht, statt sie selbst zu beherrschen. In diesem Moment reden wir von Sucht.“425

Onlinesucht wird in folgende Kategorien unterteilt: Cybersex (Pornographie, Erotik-Chats),426 Beziehungen (Chats, Foren, Kontaktanzeigen, E-Mails, inter-

Sabine Heidl, Internetsucht als Ehenichtigkeitsgrund gem. c. 1095, 2° und 3° CIC, in: DPM 15/16 (2008/2009), S. 121-140. 423 Der Psychologe Bernard Batinic von der Universität Gießen ist jedoch überzeugt, dass ein Automatismus, vom Internet süchtig zu werden, nicht existiert: „Um süchtig zu werden, müssen bestimmte psychische Vorschäden bereits vorhanden sein. Schließlich werden auch nicht alle Menschen, die Alkohol trinken, automatisch Alkoholiker.“ Zit. in Farke, OnlineSucht, S. 13. 424 Vgl. Zobel, Online-Sucht, S. 9; Farke, OnlineSucht, S. 29. In Anlehnung an die Kriterien für pathologisches Spielen entwickelte die American Psychological Association (APA) zehn Kriterien für eine Beurteilung von krankhafter Internetnutzung. Vgl. APA online 1996 www.apa.org/releases/internet/html, zit. in ebd., S. 10. 425 Ebd., S. 19. 426 Bereits c. 666 betont: „Beim Gebrauch der sozialen Kommunikationsmittel soll die erforderliche Unterscheidung eingehalten und das gemieden werden, was der eigenen Berufung schädlich und für die Keuschheit der geweihten Personen gefährlich ist.“ Vgl. dazu auch C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 60; weiterführend Frank Schmeichel, Wenn Sex zur Sucht wird, Berlin 1993; Kornelius Roth, Sexsucht. Krankheit und Trauma im Verborgenen, Berlin 22007, S. 149; Klaus Roth, Sexsucht – Therapie und Praxis, Weinheim 2000; Heidl, Psychische Störungen, S. 88-90; dies., Internetsucht, S. 129 f.; Farke, OnlineSucht, S. 79-88 u. 115 f.; Greenfield, Suchtfalle, S. 140-142 u. 171-182; Gerald Coleman, Human Sexuality and Priestly Formation, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Bd. 2, Washington D.C. 2005, S. 52-59, bes. S. 58 f.; David Delmonico / Elizabeth Griffin, In the Shadows of the Net: Understanding Cybersex in the Seminary, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Bd. 2, Washington D.C. 2005, S. 34-41, bes. S. 34 f.; Wunibald Müller, Verschwiegene Wunden. Sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche erkennen und verhindern, München 2010, S. 33-37, bes. S. 34: „Bei vielen Cybersexab-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

aktive Spiele z.B. Ego-Shooter), Net Compulsion bzw. E-Comerce (Auktionen im Internet, Spiele mit Geldeinsatz, exzessives Traden),427 InformationsOverkill (Surfen, Programme und Musik herunterladen).428 Surf- oder Onlinesucht wird mit einer Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten (u.a. Antidepressiva) patientenspezifisch behandelt. Bei aller noch so wachen und sensiblen Wahrnehmung von exzessivem bzw. pathologischem Internetgebrauch kann jedoch insgesamt davon ausgegangen werden, dass das Internet per se nicht krank macht und ein gesunder Mensch durchs Internet nicht krank wird.429 (3) HIV/AIDS AIDS ist die Abkürzung von Acquired Immune Deficiency Syndrome – erworbenes Immunschwächesyndrom. Als Krankheitsursache wurde 1981 in Amerika das Human Immunodeficiency Virus (HIV) isoliert, welches durch Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma und Vaginalsekret) übertragen wird.430 Zur Problematik von AIDS und geistliche Berufe existieren bis jetzt weder kanonistische, noch kirchliche Stellungnahmen oder Apostolische Dokumente.431 Folgende Informationen beziehen sich infolgedessen nur auf den Bereich der nordamerikanischen Bischofskonferenz, wo sich einige Kanonisten ausführlicher aufgrund vermehrt aufgetretener Fälle mit der Frage beschäftigten, ob

hängigen lassen sich zwanghafte Züge nachweisen und eine besondere Tendenz zu ungewöhnlichen Formen von Sexualität, wie Pädophilie oder sadomasochistische Interessen.“ 427 Vgl. Heidl, Internetsucht, S. 130-132. 428 Vgl. Farke, OnlineSucht, S. 24 f.; dazu Kimberly S. Young, Caught in the Net. Suchtgefahr Internet, München 1999, S. 35. 429 Vgl. Regine Schulte Strathaus, „Ein gesunder Mensch wird durchs Internet nicht krank“, in: Psychologie heute, Februar 2002, S. 10 f. 430 Das HI-Virus wird jedoch nicht durch alltagsübliche, zwischenmenschliche Kontakte wie zum Beispiel Händeschütteln, Umarmen oder Küssen übertragen, ebenfalls nicht durch Weinen, Husten, Niesen, im Schwimmbad, in der Sauna oder in der Badewanne weitergegeben, ebenso wenig von gemeinsam benutzten Bettlaken, Handtüchern, Gläsern, Toiletten, Türgriffen und Haushaltsgegenständen. Vgl. Sekr. DBK (Hrsg.), Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche, v. 23. 9. 1997, DDB – Pastoral Kommission, Nr. 18, Bonn 1997, S. 9 f. 431 Abgesehen die eben erwähnte allgemein formulierte Stellungnahme der PastoralKommission der DBK zur AIDS-Problematik und der kurze Hinweis in: Johannes Paul II., Enc. „Evangelium Vitae“, S. 501.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

123

künftig ein HIV-Test ein verpflichtendes Aufnahmekriterium ins Priesterseminar oder als Zulassung zu den Weihen darstellt.432 „From a canonical perspective, the issue of HIV testing is an issue about rights – the right of a diocese to know about its candidates, the right of the Christian community to healthy candidates who are capable of living the demands of a vocation, and the right of a candidate to privacy, to a good reputation, to a fair judgement, and to know 433 what is expected of him as part of admission procedures.“

War bis zum Jahr 2006 in nur 65 von 138 US-amerikanischen Diözesen ein HIV-Test Voraussetzung zur Aufnahme ins Priesterseminar,434 so verpflichtet inzwischen die Neufassung des „Program of Priestly Formation“ der United States Conference of Catholic Bishops aus dem Jahr 2006:435 „The admission process by the diocese or religious community must include a thorough physical examination to ensure that applicants possess the good health necessary for seminary training and priestly ministry. This exam should include HIV and drug testing.“436

432

Vgl. Jack Douglas Anderson, Canon 241, § 1, Seminary’s responsibilities when tes-ting for HIV/AIDS is positive, in: Patrick J. Cogan (ed.), CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 21995, S. 44-47; dazu Randolph R. Calvo, Canons 241, § 1; 1029; and 1051, 1°, in: ebd., S. 47-50; Gibbons, Another Opinion to Canons 241 § 1, 1029 and 1051, 1°, Admission to the Seminary and HIV-Testing, S. 50-52. 433 Anderson, Canon 241, § 1, Seminary’s responsibilities, S. 47. 434 Vgl. ebd., S. 44; James F. Keenan, HIV Testing of Seminary and Religious-Order Candidates, in: RfR 55 (1996), S. 297-314, bes. S. 297 u. 299; grundsätzlich dazu Martin Gunderson / David J. Mayo / Frank S. Rhame, AIDS: Testing and Privacy, Salt Lake City 1989, S. 43-46, S. 113-120; Thomas Victor Arnao, HIV testing as a requirement for entrance into a Diocesan Major Seminary in the United States of America, Roma 1999; Jack Douglas Anderson, The AIDS virus. Canonical implications of seropositivity for admission to seminary and religious life, Roma 1988. Bereits 1989 verwies die USCCB auf die Vorteile eines HIV-Tests hinsichtlich der Aufnahme ins Seminar und der Weihezulassung: „It may be appropriate for seminaries [...] to screen für HIV antibody. […] not to automatically exclude a candidate who is HIV-positive; but rather to descern carefully this person’s present health situation as well as future health propects; and thus to make an overall moral assessment of an individual’s capacity to carry out ministerial responsibilities.“ Siehe USCCB, Called to Compassion and Responsibility: A Response to the HIV/AIDS Crisis, 9. 11. 1989, in: Origins 19 (1989), S. 421-434, hier S. 434, Fn 45. 435 Für einen verpflichtenden Test spricht die Schwere der Krankheit und die derzeitig noch bestehende Unheilbarkeit. Vgl. Frank Sanders, AIDS als Herausforderung für die Theologie. Eine Problematik zwischen Medizin, Moral und Recht (MK CIC, Beih. 43), Essen 2005, S. 47-49. 436 USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 65, S. 27.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Viele Verantwortliche sind der Meinung, dass HIV-Infizierte die Anforderungen des Priesteramtes nicht zu „erfüllen“ vermögen, darüber hinaus würde die Zulassung eine finanzielle Belastung des diözesan-medizinischen Budgets bedeuten. Das staatliche Recht verbietet Diskriminierung,437 darum sollten Kandidaten, die keine Anzeichen einer Immunschwäche offenkundig zeigen und aufgrund ihrer Gesundheit fähig wären alle Anforderungen zu tragen, ins Seminar aufgenommen bzw. zu den Weihen zugelassen werden. Ursachen einer HIV-Infektion können nicht allein aus (homo-)sexuellen Kontakten abgeleitet werden,438 sondern ebenso aus verunreinigten Bluttransfusionen und intravenösem Drogenkonsum. Eine Verletzung der Intimsphäre (vgl. c. 220) stellt ein „verordneter“ HIVTest seitens der zuständigen Autorität dar.439 Es bedarf zuvor der freien Zustimmung des Kandidaten440 und der vollen Information über die nachträgliche Verwendung der Testergebnisse und deren Konsequenzen.441

437

Staatliche Gerichte respektieren großteils für den innerkirchlichen Bereich die kirchliche Gesetzgebung. „Zwangstestungen würden […] zu einer Diskriminierung und Ausgrenzung der Infizierten und ihrer Angehörigen führen, mit der Folge, dass keine verlässlichen Zahlen gewonnen werden können.“ Siehe Rüdiger Hehlmann / Peter Gauweiler (Hrsg.), AIDS-Forschung, Monatszeitschrift über Ätiologie, Diagnostik, Klinik, Therapie, Prophylaxe und Epidemiologie von AIDS und verwandten Viruserkrankungen 2 (1987), S. 342; ebenso Uta Gerhardt, Zur Effektivität der konkurrierenden Programme der AIDS-Kontrolle – Medizinische Überlegungen, in: Bernd Schünemann / Gerd Pfeiffer (Hrsg.), Die Rechtsprobleme von AIDS, Baden-Baden 1988, S. 73-102, hier S. 87 f.; Rainer Hornung / Andree Helminger / Achim Hättich, Aids im Bewußtsein der Bevölkerung. Stigmatisierungs- und Diskriminierungstendenzen gegenüber Menschen mit HIV und AIDS, Bern 1994; dazu auch Anderson, Canon 241, § 1, Seminary’s responsibilities, S. 45. 438 Dazu Martin Dornes / Christel Beier, Psychoanalytische Therapie, Homosexualität und AIDS. Ein Überblick, in: Dieter Ohlmeier / Martin Dornes / Christel Beier (Hrsg.), Trauma AIDS. Eine psychoanalytische Studie über die Auswirkungen der HIVInfektion, Opladen 1995, S. 61-78. 439 Sich in das Innenleben eines anderen einzumischen, ist eine grobe Verletzung der menschlichen Würde. Es bedeutet, „ihm auf die Ebene eines Objekts zu erniedrigen.“ Siehe Vittorio Marcozzi, Indagini psicologiche e diritti della persona, in: CivCatt 127,2 (1976), S. 541-551, hier S. 547. Keine Verletzung der Intimsphäre konstatieren Calvo, Canons 241, § 1, S. 48; Thomas Hoeren, Kirchen und Datenschutz. Kanonistische und staatskirchen-rechtliche Probleme der automatisierten Datenverarbeitung (BzMK, Bd. 1),Essen 1986, S. 166; Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational, S. 330. 440 Unzulässig sind nach staatlichem Recht Fragen nach der Infektion, die Forderung nach einem generellen AIDS-Test, insbesondere der heimliche Test des Patientenblutes auf eine HIV-Infektion; ebenso wenig eine selbständige Offenbarungspflicht bezüglich einer AIDS-Erkrankung. Vgl. Hans-Dieter Lippert, AIDS, Rechtlich, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 1, Gütersloh 1998, S. 94-96. Der Europarat bekräftigt

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„If HIV or AIDS testing is a mandatory part of an institute’s admission process, the candidate willingly agrees to the testing to achieve the desired goal; but the candidate should know beforehand how his or her right to privacy will be respected once the results are obtained. The candidate should clearly understand the role of these test results in the overall admission process.“442

Ein positives HIV-Testergebnis, das selbstverständlich streng vertraulich und mit der dafür ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis des Kandidaten von der zuständigen Autorität behandelt werden muss, bedeutet nicht automatisch den Ausschluss aus dem Seminar oder Nichtzulassung zu den Weihen.443 „Rather, the finding should be a factor carefully considered in discerning the candidate’s present health situation, future health prospects, and overall capacity to carry 444 out ministerial responsibilities.“

Ähnliches gilt bei einem Übertritt von einem religiösen Institut bzw. Seminar in ein anderes bzw. der (Wieder-)Aufnahme von (Ex-)Seminaristen. „If a person were to carry AIDS anti-bodies (but was not an active AIDS victim), such a person would not have to inform the superior of the situation, and so if follows that the superior of the institute a person is leaving should not communicate this information to the new institute if it were known. It would be different if the person were an AIDS victim or had some similar illness.“445

in der „Empfehlung R 14“ die Freiwilligkeit der Untersuchungen und der ärztlichen Behandlung und schützt damit die „privacy“ der Person. Vgl. Giacomo Perico, Corte Costituzionale e „Text“ anti-AIDS, in: CivCatt 145,4 (1994), S. 333-344, hier S. 334. 441 „Before consenting to testing, the applicant can seek information on who will have access to test results, how long they will be used in the admissions process, if and how long they will be kept in the seminary’s files, if they will be used in future evaluations for orders, and their possible but unintended distribution (e.g. are they subject to subpoena?).“ Siehe Calvo, Canons 241, § 1; 1029; und 1051, 1°, S. 48. 442 Elissa A. Rinere, The Individuals Right of Confidentiality, in: Patrick J. Cogan (ed.), Selected Issues in Religious Law, CLSA, Washington D.C. 1997, S. 142-147, hier S. 145; Anderson, Canon 241, § 1, Seminary’s responsibilities, S. 46. 443 „Although the individual, by his or her application, agrees to provide certain confidential information, the individual does not thereby forfeit entirely the right to privacy.“ Siehe Robert J. Kaslyn, Commentary to „Reputation and Privacy – Canon 220“, in: Beal / Coriden / Green, New Commentary on the code of Canon Law, Title I [cc. 208223], S. 254-290, hier S. 278; bez. der vertraulichen Handhabe der Testergebnisse Calvo, Canons 241, § 1, S. 48 f.; Anderson, Canon 241, § 1, S. 46; Arnao, HIV testing, S. 150 f. Einige Diözesen verweigern bereits die Aufnahme von HIV-positiven Kandidaten bzw. die Zulassung zu den Weihen. Vgl. ebd., S. 187 u. 189. 444 Gibbons Another opinion, S. 51. 445 Francis G. Morrisey, The Issue of Confidentiality In Religious Life, in: Cogan, Selected Issues, S. 124-141, hier S. 132.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aufgund der großen Fortschritte in der AIDS-Forschung kann der Ausbruch der Krankheit inzwischen bereits unterdrück oder zumindest verzögert werden. Eine absolute Garantie dafür ist allerings nicht gegeben, da Nebenwirkungen oder Immunisierungen gegenüber den verabreichten Medikamenten auftreten können, die in Folge psychische oder neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen,446 welche eine Weihespendung infrage stellen.447

b) Psychische und intellektuelle Voraussetzungen aa) Psychische Voraussetzungen Ausgangspunkt ist der oben erwähnte c. 1029, in dem darauf hingewiesen wird, dass Weihen nur jenen zu erteilen sind, die über eine „der zu empfangenden Weihe entsprechende physische und psychische Eigenschaften verfügen“. Bereits vor dem II. Vatikanum wiesen immer wieder Päpste in speziellen Fällen auf die Wichtigkeit einer psychologischen Untersuchung der Weihekandidaten hin.448 Das Zweite Vatikanische Konzil449 und die nachkonziliaren Dokumente450 gaben neue Impulse bezüglich der Verwendung von modernen psychologischen Systemen und Methoden zur religiösen und priesterlichen Bildung, um eine qualifiziertere und kompetentere Hilfe für die Ausbildung künftiger Kleriker zu bieten. Interessanterweise lässt sich der Erweis der psychischen Voraussetzungen kirchlicherseits nur „negativ“ erbringen, d.h. für den Empfang der Weihe ist nach c. 1041, 1° irregulär:

446

Vgl. Sanders, AIDS als Herausforderung, S. 275-277 u. 283 f. Dazu bedarfe es einer sorgfältigen Überprüfung durch entsprechende Experten. Vgl. Arnao, HIV testing, S. 189. 448 Vgl. Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 986 f.; weiters Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 684; ders., Discorso ai partecipanti al XIII Congresso internazionale di psicologia applicata v. 10. 4. 1958, in: AAS 50 (1958), S. 268-282; ders., Alloc. „Iis, qui interfuerunt Conventui internationali quinto de psychotherapia et psychologia“ v. 13. 4. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 278-286; dazu auch Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, S. 41-46. 449 Vgl. VatII GS, Nr. 5, 52 u. 54; VatII OT Nr. 2 u. 6; VatII PC, S. 711 f. 450 Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 26, 38 u. 90; RFIS, Nr. 9, 12 u. 39; PDV, Nr. 40; ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5.1., S. 63 f.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/2 u. 3; C InstCath, Leitlinien für die Anwendung der Psychologie bei der Aufnahme und Ausbildung von Priesterkandidaten, v. 29. 6. 2008, Vatikanstadt 2008. 447

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

127

„Wer an irgendeiner Form von Geisteskrankheit oder an einer anderen psychischen Erkrankung leidet, aufgrund derer er nach dem Rat von Sachverständigen als unfähig für die ordnungsgemäße Erfüllung des Dienstes beurteilt wird.“

Der lateinische Text verwendet den Ausdruck „amentia“. Der Begriff „Amentia“ 451 wurde von der so genannten 1. Wiener Schule 1890 unter Meynert als Krankheitsbild definiert und bezeichnet „Verwirrtheit“. Der derzeitige Stand der Medizin versteht unter dem „amentiellen Syndrom“ eine „symptomatische Psychose od. (ein) als Psychosyndrom vorkommendes akutes halluzinatorisches Irresein mit Zusammenhanglosigkeit (Inkohärenz) des Denkens, Ratlosigkeit, Desorientiertheit, Illusionen, evtl. auch mit sekundären Wahnideen (A. paranoides), motorischer Unruhe (A. agitata) od. stupor (A. attonita)“.452 Das Kirchenrecht verwendet den Begriff „ Amentia“ unterschiedlich zur Medizin oder Moraltheologie als „carentia habitualis usus rationis“ – die Unfähigkeit, Rechtsgeschäfte zu tätigen. Der CIC/1917 verwendet in sieben Canones den immer kontextual zu verstehenden Begriff „amens“: cann. 93, 745 iVm can. 754 (754 § 2, 1° → can. 88 § 3), cann. 984, 1089, 1982, 2201. Im in diesem Kontext interessanten can. 984, 3° wird neben „Amentia“ auch die Besessenheit erwähnt.453 In beiden Fällen muss die Zulassung verweigert werden, auch wenn der krankhafte Zustand aufgehört hat.454 Konkret dazu benennt Willibald Demal vier nicht zur priesterlichen Lebensform geeignete Gruppen: Die mit einem Seelenleiden Behafteten (Zwangsneurose, krankhafte Melancholie, Sexualneurose, Hysterie, krankhafte Willensschwäche und Neigung zu schweren Gemütsdepressionen), weiters Nervenleidende, Triebhafte und Menschen mit stark ausgeprägtem Liebes- und Gemeinschaftsbedürfnis.455 Ludwig Anler behauptet sogar: „Mit Sexualneurosen Behaftete eignen sich noch weniger für den Priester- und Ordensstand als andere Psychopathen.“ 456

451

Vgl. Martina Rommel, Art. Amentia, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 68 f. Roche, Lexikon Medizin, hrsg. von der Hoffmann-LaRoche AG und Urban & Schwarzenberg, bearbeitet von der Lexikon-Redaktion des Verlages Urban & Schwarzenberg unter der Mitarbeit von Sieglinde Bogensberger u.a., München-Wien u.a. 41999, S. 52. 453 „Qui epileptici vel amentes vel a daemone possessi sunt vel fuerunt.“ 454 Vgl. Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 2, S. 114. 455 Vgl. Willibald Demal O.S.B., Praktische Pastoralpsychologie. Beiträge zu einer Seelenkunde für Seelsorger und Erzieher, Wien 21953, S. 288 f. 456 Ludwig Anler O.F.M., Comes pastoralis confesarii praesertim religiosi. Für die seelsorgliche Praxis aus Pastoral und Kirchenrecht zusammengestellt, Fulda 91941, S. 153. 452

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

In einem Schreiben an die Ordinarien vom 27. Dezember 1955 stellt die Sakramentenkongregation fest, der hauptsächlichste Grund, weshalb Priester um die Versetzung in den Laienstand bitten, wäre, dass „se psychicis in re sexuali laborasse morbis, quos psychesteniam, neurosim aut psycosim nuncupant“.457 Aus diesem Grund sollen die zuständigen Ordinarien Seminaristen aufzeigen, „psycopathia seu hyperaesthesia sexuali laboret, scilicet ascensendus sit inter eos, quos psychiatrae nuncupant neuroticos, scrupulosos, abulicos, hystericos, et in genere abnormibus defectibus physiologicus vel psychologicis in ambitu sexuali, aut aliquo mentis vitio affectos.“458

Eine Instruktion der Religiosenkongregation vom 2. Februar 1961 erwähnt neben den „gängigen“ Defekten (Schizophrenie, Paranoia etc.) noch Skrupulosität, Hysterie, Kleinwüchsigkeit und Nervosität, andauernde Melancholie, Epilepsie und sogar „Besessenheit“:459 „Insuper specialis attentio iis est adhibenda qui indicata praebeant infirmitatis neuropsychicae quique a psychiatris neurotici vel psychopathici nuncupantur, praesertim scrupulosi, abulici, hysterici vel qui aliquo mentis vitilo (schizophrenia, paranoia, etc.) affecti sunt; qui imbecilles corpore sunt vel maxime debiles systemate nervoso; aut psychica melancholia diuturna aut pavore aut epileptico morbo (c. 984, 3°), vel idearum obsessione laborant.“460

Das weite Feld psychischer Erkrankungen subsumiert Julian Herranz unter den Begriff der „Anomaliae evolutionis“ und legt den Schwerpunkt der Ausführungen auf „oligophreniam (defectum intelligentiae), amaurotica, idiota, imbecillitas, gracilitas mentalis“.461 Solch eine Einteilung ist heute ungenügend, weil zu wenig differenziert. Anomalien werden als Abweichungen von einer ideellen oder statistischen Norm klassifiziert, welche nach objektiv oder subjektiv auffälligen Verhaltensmerkmalen beurteilt werden. Medizinisch gesehen handelt es sich bei Anomalie um eine „Fehlbildung als geringgradige Entwicklungsstö-

457

SC Sacr, LC „Magna equidem“, in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2542, Sp. 3437. Ebd. 459 Francis Bauer verweist in Korrelation auf die Ehe: „But the priesthood requires at least the same degree of flexibility in one’s personality as does marriage and the rigid, workaholic, black-and-white with no shades of grey is not a good choice for holy orders.“ Siehe Francis C. Bauer, Admission to Diaconate, Seminary or consecrated life after Annulment, in: Jurist 44 (1984), S. 441-444, hier S. 443 f. 460 SC Rel, Instr. „Religiosorum institutio“ ad religioneum, Societatum sine votis et Insitutorum saecularium Moderatores de Candidatis ad Statum perfectionis et ad Sacros Ordines deligendis et instituendis, v. 2. 2. 1961, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 2962, Sp. 4144-4154, hier Sp. 4152. 461 Vgl. Herranz, Anomaliae, S. 246 f. 458

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

129

rung“.462 Die Psychologie spricht von abnormalem Verhalten und/oder der abnormen Persönlichkeit. Erfasst werden damit Anomalien der Wahrnehmung, Erlebnisreaktionen, psychomotorischer Funktionen, Störungen kognitiver, motivationaler und anderer psychologischer Funktionen, Störungen der Persönlichkeit (z.B. dependente oder vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen,463 aber etwa auch Infantilismus und absoluter Mangel an Verantwortungsbewusstsein), psychosomatische sowie manisch-depressive Erkrankungen,464 abnormales Sozialverhalten (antisoziale Persönlichkeit),465 Charakteropathie und im weitesten Sinn geistige Defekte wie paranoide Störungen (Abstammungs-, Berufungs-, Beziehungs-, Eifersuchts-, Liebes-, Kleinheits-, Größen-, Nichtigkeits-, Querulanten-, Verarmungs-, Verfolgungs- und Versündigungswahn), dazu kontextuell Probleme der Persönlichkeitsentwicklung und der Psychohygiene.466 Zum speziellen Bereich psychosexueller Abweichungen467 zählt u.a. Exhibitionismus468 und Fetischismus,469 bei dem andere Menschen durch einen sogenannten Fetisch, wie etwa ein Körperteil (z.B. Fußfetischismus) oder ein Kleidungsstück (Schuhfetischismus) ersetzt werden, gelegentlich wird er sogar durch ein bestimmtes Material (Lederfetischismus, Frotteurismus470) oder ein von einer bestimmten Person unabhängiges Objekt (z.B. Geldfetischismus) repräsentiert. Generell handelt es sich dabei um eine Abhängigkeit von (Alltags-)Dingen: 462

Roche, Lexikon Medizin, S. 74. Vgl. DSM-IV-TR, S. 785-793. 464 Vgl. DSM-IV-TR, S. 398-404, 433 u. 436 f.; Heggelbacher, Geisteskrankheit, S. 5 f.; Heidl, Psychische Störungen, S. 123-126. Regelmäßig wiederkehrende Episoden konstatieren eine Irregularität. Vgl. Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational, S. 122; Pierantonio Pavanello, Irregularità e impedimenti a ricevere l’ordine sacro, in: QDE 12 (1999), S. 279-296, bes. S. 287. 465 Vgl. Martin Ötker, Die antisoziale Persönlichkeitsstörung als Ursache für mangelndes Urteilsvermögen und/oder Eheführungsfähigkeit, in: DPM 15/16 (2008/2009), S. 487-510, bes. S. 491-494 u. 498. 466 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.4; ICD-10, F 65.2; Martina Rommel, Art. Anomalie, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 112 f.; bes. auch Henning Saß, Psychopathie – Soziopathie – Dissozialität. Zur Differentialtypologie von Persönlichkeitsstörungen, Berlin 1987; Peter Fiedler, Persönlichkeitsstörungen, Weinheim 62007, S. 5-7; Heidl, Psychische Störungen, S. 99-102, 108-110 u. bes. 132-137. 467 Psychosexuelle Abweichungen sind oftmals lediglich deshalb auffällig, weil sie den traditionellen gesellschaftlichen Vorstellungen von Sexualität aus irgendeinem Grund nicht entsprechen. Vgl. Kockott, Verhaltenstherapie, S. 79. 468 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.4; DSM-IV-TR, S. 626 sowie ICD-10, F 65.2. 469 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.81 sowie ICD-10, F 65.0; speziell dazu Eberhard Schorsch, Sexuelle Deviationen: Ideologie, Klinik, Kritik, in: ders. / Gunther Schmidt (Hrsg.), Ergebnisse zur Sexualforschung, Frankfurt am Main-Wien 1976, S. 48-92, hier S. 66. 470 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.89; DSM-IV-TR, S. 626 sowie ICD-10, F 65.8. 463

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Tote Gegenstände wie Geld, Auto, Aktien, Bekleidung und das Vorgeben jederzeit und überall ständig über ein Mobiltelefon erreichbar sein zu müssen oder die Versachlichung bestimmter Werte und Eigenschaften wie Jugend, Schönheit und Gesundheit werden zu begehrenswerten Objekten, denen ein derartiger Stellenwert beigemessen wird, der sicherlich bei weitem dem entspricht, den der Fetischanbeter seinen Kultgegenständen gegenüber zumisst.“471

Grundsätzlich werden zwei Fetischismusausprägungen unterschieden: den physiologischen Typ (Schwärmen für bestimmte Körperteile [Füße, Hände, Haare, Brust, Gesäß etc.], Stimme, Geruch [Urin, Schweiß, Kot, Blut, Moder, Zersetzungsgerüche, getragene Unterwäsche, gebrauchte Tampons, stinkende Schuhe, benutztes Toilettenpapier], Kleidungsstücke [Uniformen, Unterwäsche, hochhackige Schuhe, Strümpfe, Leder Gummi, Pelz, Windeln]) und den pathologisch-erotischen Typ, bei dem der Fetisch den Sexualpartner ersetzt. Weiters wird in den Bereich der psychosexuellen Abweichungen gewaltsame luststeigernde Handlungen wie Sadismus, Masochismus und Sadomasochismus subsumiert, wobei Sadismus für das Empfinden sexueller Lustgefühle bis zum Orgasmus beim Sehen und Erfahren von Züchtigungen (Peitschen, Gerten, Fesselutensilien) und anderen Grausamkeiten bei Mensch und Tier steht,472 Masochismus darauf abzielt, Schmerzen zu leiden und sich einer Gewalt oder dem Willen einer Person des eigenen oder anderen Geschlechts vollkommen und unbedingt unterworfen zu fühlen, von diesen Personen herrisch behandelt, gedemütigt und selbst misshandelt zu werden473 und Sadomasochismus, als Mischform von Sadismus und Masochismus, in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen wie heterosexuellen, homosexuellen, pädophilen und sodomitischen Beziehungen oder auf Autoerotik konzentrierte Variationen existiert, in dem grundsätzlich ein Herrschafts-Unterwerfungs-Verständnis (Herren-Domina, Sklaven-Sklavinnen) zugrundeliegt, welches durch verbale Erniedrigungen, Fesseln, Schlagen, Auspeitschen als bevorzugte Verhaltensweisen bzw. Instrumente: z.B. Peitschen, Stöcke, Nadeln, Ketten, Zwangsjacken, Halsbänder, Kerzen, Klammern, Gewichte, Fesselutensilien sowie die Verwendung von Urin, Fäkalien und Elektroschocks ausgelebt wird.474

471 Martin Ötker, Kirchenrechtliche Beurteilung von Fetischismus, Sadismus und Masochismus, in: Rüdiger Althaus / Rosel Oehmen-Vieregge / Jürgen Olschewski, Aktuelle Beiträge zum Kirchenrecht. Festgabe für Heinrich J. F. Reinhardt zum 60. Geburtstag (AIC, Bd. 24), Frankfurt am Main u.a. 2002, S. 219-248, bes. S. 221-227, hier S. 221. 472 Vgl. ebd., S. 227 f.; ICD-10, F 65.5; Heidl, Psychische Störungen, S. 151-153 u. 157. 473 Vgl. ebd., S. 154; ICD-10, F 65.5; Ötker, Kirchenrechtliche Beurteilung, S. 228 f. 474 Vgl. ebd., S. 229-233; Heidl, Psychische Störungen, S. 154.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Störung der Sexualpräferenz475 (Perversion, Triolismus, Gruppensex, sexuelle Deviation476) bzw. Manifestationen sexueller Perversionen können symptomatisch im Umfeld verschiedener Geisteskrankheiten hervortreten, z.B. bei Phrenastenie, Erotophonie, Manien, Psychosen sowie bei Schizophrenie.477 In genannten Fällen ist die Manifestation einer sexuellen Perversion Ausdruck einer bestehenden Krankheit. Dazu zählt ebenso die Paraphilie,478 welche durch wiederkehrende intensive, sexuelle dranghafte Bedürfnisse, Phantasien oder Verhaltensweisen gekennzeichnet ist, die sich auf ungewöhnliche Objekte, Aktivitäten und Situationen beziehen und in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen. Die in diesen Bereich ebenfalls einzuordnende Pädo- und Ephebophilie wird in Kap. I. 2. d) aa) (2) über sexuellen Missbrauch behandelt.479 Vorwegnehmend verweist Nikolaus Schöch in diesem Kontext auf die Tatsache: „Eine diagnostische Kategorie wie etwa die pathologische Spielleidenschaft (Pathological Gambling) oder die Pädophilie stimmen nicht automatisch und vollständig mit den gesetzlichen oder ethischen Kriterien in Bezug auf die Bewertung einer Geisteskrankheit, einer geistigen Störung oder einer geistigen Unfähigkeit überein.“480

Psychosexuelle Abweichungen konstatieren ebenso Inzest, Satyriasis sowie Voyeurismus.481 Zum Bereich der psychischen Anomalien zählen weiters Zoo475 Vgl. Francesco Bersini, Matrimonio e anomalie sessuali e psicosessuali, Torino 1980, S. 271 f.; weiters Friedemann Pfäfflin, Perversion und Persönlichkeitsstörungen, in: Theorie und Praxis 5 (2001), S. 63-72. 476 Götz Kockott definiert genannte Deviation als ein Sexualverhalten, das auf ein unübliches Sexualobjekt gerichtet ist oder eine unübliche Art sexueller Stimulation anstrebt. Vgl. Götz Kockott, Sexuelle Deviationen (Paraphilien), in: Jürgen Margraf / Silvia Schneider (Hrsg.), Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Bd. 2, Berlin u.a. 1996, S. 305. 477 Zu Manie ICD-10, F 30, Kap. IV.3.2. „Manien“ und Schizophrenie DSM-IV, Nr. 301.20; DSM-IV-TR, S. 345 u. 360-363 sowie ICD-10, F 20,1-3x u. F 60.1 insbesondere Heidl, Psychische Störungen, S. 110-112, 121-123 u. 178-186. 478 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.9, 302.81, 302.89, 302.2, 302.82-84; ICD-10, F 65.0-65.9; Heidl, Psychische Störungen, S. 148-152 u. 156-158. 479 Vgl. DSM-IV-TR, S. 626; Bruno Calmieri / Luigi Frighi, Aspetti psicologici e psicopatologici delle pedofilie, in: dies. (edd.), La problematica delle condotte pedofile, Roma 1999, S. 39-50. 480 Nikolaus Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation der Grundprinzipien der christlichen Anthropologie als Voraussetzung für die eheprozessrechtliche Beurteilung der psychischen Ehekonsensunfähigkeit. Eine kanonistische Studie unter besonderer Berücksichtigung der päpstlichen Allokutionen und der Judikatur der Römischen Rota (AIC, Bd. 15), Frankfurt am Main u.a. 1999, S. 35 f.; vgl. dazu DSM-IV, XXVII. 481 Vgl. DSM-IV, Nr. 302.82 sowie ICD-10, F 65.3.

132

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

philie,482 Nekrophilie, Autismus,483 Personen mit „borderline-Syndrom“484 sowie Verhaltensstörungen, die etwa in Zynismus gipfeln oder exzessiv in Stalking (Psychoterror) enden können. Bei Zynismus, der auch bei kirchlichen Vertretern nicht selten ansatzweise zu entdecken und aufgrund seiner Ausrichtung als Weihehindernis einzustufen ist, handelt es sich um einen bewusst verletzenden, bissigen Spott, der zumeist mit einer tiefen Verachtung konventioneller Moralvorstellungen und vor allem Personen bzw. Diskriminierung von Gruppen einhergeht. Per definitionem stellt der Zynismus sogar das Göttliche, auch ganze Stände, Nationen oder Geschlechter in ein verächtlich-entlarvendes Licht, begleitet von Unwahrheit und Unwahrhaftigkeit sowie mit Elementen des Giftigen, Gemeinen, Lieblosen und Bitteren, gepaart mit Hochmut, egoistischer Isolierung, Respektlosigkeit und Schamlosigkeit, aufgrund dessen er als Wurzel häufig schwerer psychologischer Schäden bewertet wird.485 Sogenannte „Stalker“ verfolgen, bedrängen, belästigen und/oder terrorisieren willentlich und beharrlich Personen über längere Zeit (Monate, Jahre) hinweg mit verschiedenen Mitteln, etwa Verfolgung, Auflauern, Ausspionieren (Ausfragen des Bekanntenkreises), briefliche oder telefonische Belästigung (E-Mails, SMS,…) oftmals mit physischer und psychischer Gewalt (Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Verleumdungen, Bedrohungen, Nötigungen etc.), in dramatischen Fällen bis hin zur Tötung.486

482

Vgl. DSM-IV, S. 593. Vgl. Heinz Brunner, Art. Autismus, in: LThK3, Bd. 1 (1993), Sp. 1289 f. Autismus als Teilsymptomatik schizophrenen Verhaltens, mit daraus resultierenden Störungen in Denken, Fühlen und Handeln, definitiv als „Narzissmus“ und „Ich-Fixierung“. 484 Fraglich ist, ob „borderline-Patienten“ eine autonome diagnostische Kategorie bilden oder nicht, da große Uneinigkeit bezüglich der Bezeichnung und Klassifizierung festzustellen ist, obwohl sich sechs gemeinsame Kriterien bei den meisten Autoren finden: 1) intensives Gefühlsleben, im allgemeinen depressiv und abweisend; 2) häufige Episoden impulsiven Benehmens; 3) eine gewisse soziale Anpassungsfähigkeit; 4) kurze psychotische Phasen; 5) sprunghaftes Denken in wenig strukturierten Situationen; 6) Beziehungen, die zwischen einer unverbindlichen Oberflächlichkeit und einer intensiven Abhängigkeit schwanken. Vgl. Bruno Callieri, Psicopatologia e nosologia del paziente borderline con particolare riferimento al consenso matrimoniale, in: Pio Fedele (ed.), Studia et documenta iuris canonici, Roma 1981, S. 3-37, n. 12, hier S. 3; Heidl, Psychische Störungen, S. 105-108; dazu auch DSM-IV, Nr. 301.83 sowie ICD-10, F 60.31. 485 Vgl. dazu Jürgen Seifert, Zynismus, in: Arnold / Eysenck / Meili, Lexikon der Psychologie, S. 2609-2612. 486 Vgl. Jens Hoffmann / Hans-Georg W. Voss (Hrsg.), Psychologie des Stalking, Frankfurt am Main 2005, bes. S. 7 f.; Volkmar von Pechstaedt, Rechtsschutz gegen Stalking: Rechtliche Grundlagen und Probleme, Göttingen 2004. 483

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Mit der Einführung des Straftatbestandes beharrliche Verfolgung § 107a StGB ist Stalking seit 1. Juli 2006 in Österreich strafbar und wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr belegt. „Beharrlich verfolgt eine Person, wer in einer Weise, die geeignet ist, sie in ihrer Lebensführung unzumutbar zu beeinträchtigen, eine längere Zeit hindurch fortgesetzt 1. ihre räumliche Nähe aufsucht, 2. im Wege einer Telekommunikation oder unter Verwendung eines sonstigen Kommunikationsmittels oder über Dritte Kontakt zu ihr herstellt, 3. unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Waren oder Dienstleistungen für sie bestellt oder 4. unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Dritte veranlasst, mit ihr Kontakt aufzunehmen.“487

Ansatzweise in den Bereich der psychischen Anomalien sind ebenso Antisemitismus, Fremden- bzw. Ausländerfeindlichkeit, Rassismus,488 Wiederbetätigung, und fanatisches politisches Engagement etc. zu verorten. Staatlicherseits verbietet das Verbotsgesetz vom 8. Mai 1945 unter Strafe jede Betätigung im Sinne des Nationalsozialismus.489 Bereits 1938 veröffentlichte die Kongregation für Seminare und universitären Studien bezüglich dieser Materie ein eigenes Dokument.490 Hinsichtlich des politischen Engagements kann in bestimmten außergewöhnlichen Fällen für die Übernahme eines Führungsamtes und den kämpferischen Einsatz in einer politischen Partei eine Dispens von c. 287 § 2 gewährt werden.491

487 „Wer eine Person widerrechtlich beharrlich verfolgt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen“, lautet der Kernsatz von § 107b StGB des seit 1. 7. 2006 in Kraft getretenen „Anti-Stalking-Gesetzes“ (1316 d.B. XXII. GP). 488 Vgl. dazu PontComJustPax, Doc. „I pregiudizi razziale“, Die Kirche und der Rassismus. Für eine brüderliche Gesellschaft, v. 3. 11. 1988, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5301, Sp. 11398-11420, dt. in: Arbeitshilfen, Nr. 67, Bonn 1989; weiters James J. Cuneo, Ecclesial Sanctions Against Members of Racist Associations, in: Patrick J. Cogan (ed.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 19841993, New York/Mahwah 1995, S. 424-426. 489 Verbotsgesetz 1947, v. 8. 5. 1945, in Kraft getreten am 18. 2. 1947, StGBl. Nr. 13/1945 in der Fassung: BGBl. Nr. 148/1992. 490 Vgl. SC SemStudUniv, Instr. „In Nativitatis“ de vitandis erroribus „national-socialismi“ in sacrorum alumnorum formatione, v. 13. 4. 1938, in: EnchCler, n. 2035, S. 710. 491 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 3 c; grundlegend dazu James H. Provost, Clergy and Religious in Political Office, Comments in the American Context, in: Jurist 44 (1984), S. 276-303. Außergewöhnlich ist, „wenn antidemokratische Kräfte den für die Verwirklichung der Menschenrechte notwendigen Freiheitsraum bedrohen und die Verkündigung des Evangeliums – wenn auch in versteckter Weise – unterbinden und keine Laien zur Verfügung stehen, die in einer solchen Lage aktiv werden können (vgl. Römische Bischofssynode, „Ultimis temporis“ v. 30. 11. 1971, in: AAS 63 [1971] S. 897, S. 913) […] Zuständige kirchliche Instanz, die über die Ausnahme entscheidet, ist der Inkardinationsobere bzw. bei in anderen Diöze-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zu psychisch und psychosomatisch bedingte Beeinträchtigungen zählen desgleichen Gefühlskälte,492 intermittierende explosive Störung (Gereiztheit, Aggressionen etc.), Kaufrausch, Kleptomanie, pathologische Spielsucht,493 Pyromanie, Trichotillomanie, Neurasthenie, Hysterie,494 Hypochondrie,495 Halluzinationen, Verfolgungswahn, Höhen-, Flug- und Platzangst, Zwangs-, Angstoder Phobische Neurosen (z.B. Agora-, Xeno-, Homophobie,496 Mysophobie,497 Panikstörungen) etc.498 Im weitesten Sinne wäre notorische Schmeichelei, Lob-

sen wirkenden Klerikern (c. 271 CIC) der Ortsordinarius.“ Siehe Stefan Muckel, Art. Politische Betätigung kirchlich Bediensteter, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 246 f. Gemäss der C DocFid, Ndoc „La Congregazione“ zu einigen Fragen über den Einsatz und das Verhalten der Katholiken im politischen Leben v. 24. 11. 2002 [in: AAS 96 (2004), S. 359-370, parr. in: AfkKR 171 (2002), S. 471-473, dt. in: VApSt, Nr. 158, Bonn 2003, parr. in: AfkKR 171 (2002), S. 473-476] sind Katholiken verpflichtet den Schutz und die Förderung der Familie, der Kinder, die Befreiung von den modernen Formen der Sklaverei (z.B. Drogenabhängigkeit, Prostitution), religiöse Freiheitsrechte und den Frieden zu verteidigen. „So dürften beispielsweise andere Formen des Zusammenlebens als die der monogamen Ehe dieser in keiner Wiese rechtlich gleichgestellt werden noch als solche eine gesetzliche Anerkennung erhalten.“ Siehe Muckel, Politische Betätigung kirchlich Bediensteter, S. 247. 492 Vgl. Heidl, Psychische Störungen, S. 99. 493 Analog dazu Augustine Mendonça / Patrik S. Morris, Pathological Gambling and Martial Consent, in: StCan 36,1 (2002), S. 59-127. 494 Vgl. DSM-IV, Nr. 301.50; ICD-10, F 60.4; Heidl, Psychische Störungen, S. 112-114. 495 Vgl. DSM-IV-TR, S. 372; Heidl, Psychische Störungen, S. 132-134; Heggelbacher, Geisteskrankheit, S. 11-13. 496 Jenkins qualifiziert Agoraphobie als „particual mental disturbance“ und ordnet sie den „partial impediments“ zu. Vgl. Ronny E. Jenkins, On the Suitability of Establishing Clerical Sexual Abuse of Minors (c. 1395 § 2) as an Irregularity ex delicto to the Reception and Exercise of Orders, in: PRCan 94 (2005), S. 275-340, bes. S. 294 f.; Homophobie wird als eine auf Vorurteilen basierende irrationale Furcht vor und Abneigung gegen Homosexualität, Schwule, Lesben, Bisexuelle sowie Transsexuelle klassifiziert. Vgl. Sabine Fabach, Homophobie und Identität II: Psychologische Perspektiven, in: Barbara Hey (Hrsg.), Que(e)rdenken. Weibliche / männliche Homosexualität und Wissenschaft, Innsbruck-Wien 1997, S. 119-130; Heidl, Psychische Störungen, S. 165 f. 497 Vgl. DSM-IV-TR, S. 493-501 u. 512 f. 498 Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vgl. ausführlich Gerd Huber, Psychiatrie, Stuttgart 51994, S. 349-351; Walter Schulte / Rainer Tölle, Psychiatrie, Berlin-Heidelberg-New York 111996, S. 134-137; Fritz Riemann, Die Psychoanalyse der Perversion, in: Anton Schelkopf (Hrsg.), Sexualität, Formen und Fehlentwicklungen, Göttingen 1968, S. 17-32, hier S. 24-32; Heidl, Psychische Störungen, S. 160172; DSM-III-R., S. 251-256, 291-312, 344-353 u. 389-395; ICD-10, F 42. Werden die nicht ganz umstrittenene Klassifikationen des DSM richtig verwendet, können die Diagnosen bzw. die diagnostischen Informationen im Bereich der Kanonistik hilfreich sein. Die diagnostischen Kategorien, Kriterien und Beschreibungen sind für den Gebrauch von

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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hudelei oder Gefälligkeit, Prahlerei (hemmungslose Geltungssucht) und Ironie499 zu nennen, die natürlicherweise ebenso zu den charakterlichen Schwächen gezählt werden können, welche insbesondere der Katechismus der Katholischen Kirche ausdrücklich einmahnt. „Es ist verwerflich, durch Schmeichelei, Lobhudelei oder Gefälligkeit in Worten oder Haltungen, andere in ihren schlechten Haltungen und ihrem falschen Verhalten zu bestärken. Lobhudelei ist ein schwerwiegender Fehler, wenn sie sich zum Komplizen von Lastern oder schweren Sünden macht. Der Wunsch, einen Dienst zu leisten, oder Freundschaft rechtfertigt Doppelzüngigkeit nicht. Lobhudelei ist eine lässliche Sünde, wenn sie nur in der Absicht geschieht, angenehm zu sein, ein Übel zu verhüten, einer Not zu begegnen oder berechtigte Vorteile zu erlangen.“500

Zum Kontext psychosomatischer Erkrankungen und den daraus resultierenden physischen Auswirkungen zählen ebenso Nacht- bzw. Schlafwandeln,501 desgleichen Schlafsucht („Encephalitis lethargica“)502 sowie Essstörungen, etwa Magersucht („Anorexia nervosa“)503 oder Heißhungerattacken mit anschließendem selbstinduziertem Erbrechen („Bulimia nervosa“)504 und neuerdings Bräunungssucht („Tanorexie“).505

Fachleuten mit der entsprechenden klinischen Ausbildung sowie Erfahrung bei der Diagnose gedacht, nicht jedoch für unausgebildete Laien (Priester etc.) Die spezifisch diagnostischen Kriterien des DSM gelten als Leitlinien, die durch ein klinisches Urteil vertieft werden müssen, und können nicht nach Art eines Kochrezeptes angewandt werden. 499 „Prahlerei oder Aufschneiderei ist eine Verfehlung gegen die Wahrheit. Das gleiche gilt von der Ironie, die jemanden herabzusetzen sucht, indem sie den einen oder anderen Aspekt seines Verhaltens böswillig ins Lächerliche zieht.“ Siehe KKK, Nr. 2481, S. 623. 500 Siehe ebd., Nr. 2480, S. 623. 501 Nacht- und Schlafwandeln waren im vorkodikarischen Recht Ausschlussgründe, welche die Zurechnungsfähigkeit beeinträchtigten. Dazu zählten ebenso „Wahnsinn und Blödsinn, ferner vorübergehende Zustände der Bewusstlosigkeit, wie ein dieselbe herbeiführendes heftiges Fieber, Schlaftrunkenheit, Nachtwandeln, sowie das Bewusstsein aufhellende Trunkenheit und heftiges Fieber.“ Siehe Paul Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts mit besonderer Rücksicht auf Deutschland, Bd. 5, Graz 1959, S. 919 f. 502 Vgl. Heggelbacher, Geisteskrankheit, S. 15. 503 Vgl. DSM-IV, Nr. 307.1; DSM-IV-TR, 307.1; ICD-10, F 50.0; Heidl, Psychische Störungen, S. 173-178. 504 Vgl. DSM-III-R, S. 96-102; DSM-IV-TR, 307.51; ICD-10, F 50.2; analog Augustine Mendonça / Nira Sangal, Effects on Anorexia Nervosa and Bulimia Nervosa on Martial Consent, in: Jurist 56 (1996), S. 756-823; Severin J. Lederhilger, Nahrungsverweigerung als Aktionssprache. Mangelnde Ehefähigkeit bei Anorexie und Bulimie, in: Ulrich Kaiser / Ronny Raith / Peter Stockmann (Hrsg.), Salus animarum suprema lex. FS für Offizial Max Hopfner zum 70. Geburtstag (AIC, Bd. 38), Frankfurt am Main-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Falls aus diesen Verhaltensmustern eine Beeinträchtigung des „Usus rationis“ entsteht und eine (teilweise) bedingte Handlungsunfähigkeit bezüglich c. 11 resultiert bzw. der zu übernehmende Dienst nicht ordnungsgemäß ausgeübt werden kann,506 ist die Zulassung zu den Weihen zu verweigern.507 Im geltenden Recht findet sich der Begriff „amentia“ an drei Stellen: c. 1041, 1°, c. 1044 § 2, 2° (In beiden Fällen fordert das kanonische Recht das vorangehende Urteil eines Experten) und in c. 1105. Mit der in c. 1041, 1° und c. 1044 § 2, 2° verwendeten Formulierung „aliusve psychica infirmitas“ wird die „amentia“ wie in der modernen Medizin in den psychischen Bereich eingereiht. Der im deutschen Text mit „Geisteskrankheit“ übersetzte Terminus entspricht nicht der medizinischen Fachterminologie, da „amentia“ einen genau umschriebenen Bereich (amentielles Syndrom) wiedergibt. „Amentia“ kann daher als eine schwerwiegende psychische Defizienz mit psychiatrischem Krankheitswert betrachtet werden, die den Willen und das Erkenntnisvermögen des Menschen insofern beeinflusst, dass ein dementsprechend vernünftiger Rechtsakt („actus humanus“) nicht gesetzt werden kann („inhabilis“),508 d.h. die habituelle Intention derart beeinträchtigt, welche einen Nichtigkeitsgrund für den Weiheempfang konstatiert.509

Wien u.a. 2006, S. 267-289, bes. S. 270-279; Carlos Baccioli, La anorexia y la bulimia como causas psicopatológicas de nulidad matrimonial, in: AADC 14 (2007), S. 9-35; Sabina La Grutta / Rosa Lo Baido / Mario Ferrante, Disturbi correlati al comportamento agito: la bigoressia ovvero la reverse anorexia ed i suoi effetti sulla capacità matrimoniale, in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 167-179. 505 Der Begriff leitet sich aus dem engl. „to tan“ und Anorexie ab, klassifiziert als „indoor tanning dependency“, bei der die Betroffenen täglich in exzessivem Ausmaß Solarien aufsuchen und bei Unterlassung Entzugssymptome wie Übelkeit und Zittern auftreten (Dysmorphophobie). „Many parallels exist between indoor tanning behavior and other adolescent risk behaviors, such as smoking, substance use, and pathological gambling.“ Siehe Sarah Zeller / Ann Lazovich / Jean Forster / Rachel Widome, Do Adolescent Indoor Tanners Exhibit Dependency?, in: Journal of the American Academy of Dermatology 54 (2006), S. 589-596, hier S. 594. 506 Vgl. Beal, Interpretazione-Applicazione dei canoni 1041, 1° e 1044 § 2, 2°, S. 108. 507 „Die Wirkung der psychischen Krankheit muss so beschaffen sein, dass der Kandidat den Dienst als Kleriker nicht vorschriftsmäßig ausüben kann. […] so resultiert z.B. aus bestimmten Neurosen oder Phobien keine (graviernde) Beeinträchtigung des kirchlichen Dienstes.“ Siehe Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 4. 508 Siehe ebenso can. 984, 2° CIC/1917: „… neque ob hunc defectum prohibentur actusque rite ponni possunt.“ Vgl. Velasio De Paolis, Delitti contra il sesto comandamento, in: PRCan 82 (1993), S. 293-316, hier S. 311 f.: „L’avverbio ‚rite‘ non riguarda propriamente l’aspetto morale della persona […] ma riguarda piuttosto la ritualità, cioè il compimento e l’adempimento coretto per una valida celebrazione degli atti posti in forza

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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In c. 1041, 1° wird „amentia“ nicht kausal aus einer Verletzung, toxologischen Beeinträchtigung oder Virusinfektion mit hohen Fieber resultierenden vorübergehenden „Geisteskrankheit“ interpretiert, sondern als ein zeitlich fortdauernder Zustand. Die „psychica infirmitas“ führt zu Störungen oder Beeinträchtigungen, z.B. Depressionen, Ängste und Beziehungsstörungen, und lässt den Erkrankten „auf unangemessene bzw. inakzeptable Möglichkeiten der Lebensbewältigung zurückgreifen.“510 William Woestman ortet die „anderen psychischen Erkrankungen“ u.a. als gravierende Persönlichkeitsdefekte, die jeweils durch entsprechende Expertengutachten abgeklärt werden müssen,511 konkret: „Psychotic disorders, such as schizophrenia, paranoia, etc.; serious neuroses as anxiety disorders, obsessive-compulsive disorder, etc.; mood disorders like depressive dell’ordine stesso.“ Vgl. ebenso Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 2, in: MK CIC (August 1985); Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 3, in: MK CIC (Februar 2006); Lagges, The Use of Canon 1044, § 2, 2°, S. 49 f. u. 58 f.; Woestman, Too good to be true, S. 622-624. 509 Vgl. Rüdiger Althaus, Die Feststellung der Nichtigkeit der Erteilung einer Hl. Weihe vor dem Hintergrund der Neuordnung des Verwaltungsverfahrens vom 16. Oktober 2001, in: DPM 11 (2004), S. 23-43, bes. S. 25; Woestman, Restricting the Right to Celebrate the Eucharist, S. 164. 510 Christoph Jacobs, Art. Psychisch Kranke, I. Psychologisch, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 714 f.; Hildburg Kindt, Art. Psychisch Kranke, II. Medizinisch, in: ebd., S. 715. Das „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM-IV) zählt folgende „psychische Erkrankungen“ (Psychiatric Disorders) auf: „Adjustment Disorders, Anxiety Disorders, Dissocative Disorders, Eating Disorders, Impulse-Control Disorders, Mood Disorders, Sexual Disorders, Sleep Disorders, Psychotic Disorders, Sexual Dysfunctions, Somatoform Disorders, Substance Disorders, Personality Disorders, Factitious Disorders, Sexual and Gender Identity Disorders.“ Siehe The American Psychiatric Association (ed.), Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV), Washington D.C. 1994, S. 22 f. 511 Vgl. die restriktiven Anmerkungen in: SecrStat, Schreiben v. 6. 8. 1976 (Nr. 311157) mit der Nota indicativa über „L’uso e abuso di metodi psicologici proiettivi e di altro tipo“, sowie C DocFid, Monitum v. 15. 7. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 571: „Circa imputabilitatem humanorum actuum, praesertim in re sexuali, et circa investigationem psychoanalyticam, vel proprie dicta psychoanalytica examina, omnino necessariam esse ad recipiendos Ordines sacros et professionem religiosam.“ Siehe ebenso in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 2999, Sp. 4223, dazu den ausführlichen Kommentar von Aemilius Colagiovanni, Adnotationes a Sacra Congregatio S. Officii Monitum 15. Juli 1961, in: ME 86 (1961), S. 572-594; dazu auch William Woestman, Canons 220 and 1029. Psychic Qualities Required for Ordination ans Psychological Testing, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 79-81, bes. S. 80 f., Fn 3.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

disorder, manic-depressive disorder, etc.; and some infirmities with an organic basis, e.g., Alzheimer’s disease, Pick’s disease, Huntington’s disease, etc.“512

Neben manifesten Geisteskrankheiten (Schizophrenie, Hebephrenie, Katatonie, Paranoia etc.),513 die keinesfalls dispensierbar sind, wäre z.B. in Fällen von massiven Hemmungen in der Öffentlichkeit zu sprechen oder Gottesdienste zu leiten, eine Dispens möglich unter der Voraussetzung einer Therapie im Hinblick auf eine mögliche eignungsspezifische Verwendung z.B. in der Kategorialseelsorge. Dabei sei stets zu beachten: Als Tatbestandsmerkmal einer Irregularität muss eine wirkliche Unfähigkeit erwiesen sein. Bei psychologischen Schwierigkeiten und Problemen (Exzentrik, mangelndes Sozialverhalten, Beziehungsschwierigkeiten),514 und ebenso aus folgenden in Beilage V, Punkt 11 der geltenden Skrutinien verzeichneten Gründen, wie Verlogenheit, Egoismus,515 Geiz, Ambitionen aufgrund des Status, abwertende Haltung gegenüber dem Zölibat, Arroganz und Aufsässigkeit, Unehrsamkeit, schwieriger Charakter, Trägheit, Unverantwortlichkeit, Sturheit, Empfindlichkeit, persönlich desaströs, Überaktivismus, Bequemlichkeit, materielle Vorteile für die eigene Familie, Aggressivität, Heuchelei, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, abnormale Verhaltensweisen, Überheblichkeit und Individualismus,516 wäre hingegen 512

Woestman, The Sacrament of Orders, S. 65; vgl. DSM-IV-TR, S. 171 f, 343 f. u. 393 f. Die Pick’sche Krankheit wird als eine erblich bedingte, umschriebene Schrumpfung (Atrophie) entwicklungsgeschichtlich junger Rindengebiete des Stirn- oder Schläfenlappens mit Persönlichkeitsveränderung und Demenz definiert. Vgl. Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 17, Mannheim 191992, S. 160. Als Huntington’sche Choreas – auch Veitstanz genannt – bezeichnet man eine Erkrankung des zentralen Nervensystems mit charakteristischen Bewegungsstörungen, d.h. schnellen unwillkürlichen a-rhythmischen Kontraktion verschiedner Einzelmuskel oder Muskelgruppen, die sich in einer Bewegungsunruhe (Hyperkinese), in ständig verzerrten Grimassen und schmatzenden, grunzenden Lauten äußert. Vgl. DSM-IV-TR, S. 202 f.; Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 23, Mannheim 191994, S. 90. 513 Dazu Irving I. Gottesmann, Schizophrenie. Ursachen, Diagnosen und Verlaufsformen, Heidelberg 1993; Heinz Häfner (Hrsg.), Was ist Schizophrenie? Stuttgart 1995; ders., Das Rätsel Schizophrenie. Eine Krankheit wird entschlüsselt, München 2000. 514 Besser bekannt unter dem Begriff „Psychopathie“, einer antisozialen Persönlichkeitsstörung, die sich in Impulsivität, Unverantwortlichkeit, Unruhe, Widersprüchlichkeit, Theatralik, Gefühllosigkeit, Zynismus etc. äußert. Siehe Glenn D. Wilson, Psychopathie, in: Arnold / Eysenck / Meili, Lexikon der Psychologie, S. 1761-1771. 515 Die Bischöfe von New England/USA betonen in ihrem „Letter on some foundational Aspects of Priestly Formation“: „For example, young men who are excessively weak in personality development – especially those who are deeply and intractably egoistical – would not deemed acceptable.“ Siehe ebd., S. 16. 516 Spanisch und englisch in: C CultSacr, Carta circular „Los escrutinios acerca de la idoneidad de los candidatos“, Anexo V: „Una pauta para preparar los informes de Ordenes (c. 1029)“, v. 10. 11. 1997 (Prot. N. 589/97), in: Notitiae 33 (1997), S. 505: „Even-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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eine Weihe „nur“ unangemessen bzw. inopportun, weshalb aus genanntem Grund (vgl. c. 1029) der Kandidat nach dem Urteil des Ordinarius nicht zur Weihe zuzulassen ist.517 Ein die Willensfreiheit ausschaltender Zwang macht die Weihe ungültig (vgl. c. 125).

tual presencia de ciertos defectos: ¿Falsedad? ¿Egoísmo? ¿Avaricia? ¿Búsqueda de estatus? ¿Poco aprecio de la castidad celibataria? ¿Rebeldía? ¿Falta de honradez? ¿Mal carácter? ¿Pereza? ¿Irresponsabilidad? ¿Tozudez? ¿Resentimiento social? ¿Desaseo? ¿Activismo? ¿Búsqueda de comodidades? ¿Búsqueda de ventajas materiales para la propia familia? ¿Agresividad? ¿Hipocresía? ¿Afición al alcohol o drogas? ¿Tendencias afectivas no normales? ¿Modales poco varoniles? ¿Soberbia? ¿Individualismo?“ Ähnliches findet sich in der Rahmenordnung der Italienischen Bischofskonderenz. Vgl. CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana. Orientamenti e norme per i seminari (terza edizione), v. 4 novembre 2006, in: Notiziario della Conferenza Episcopale Italiana 10 (2006), S. 289-435, bes. Nr. 51, Fn 112; dazu auch Alberto Perlasca, L’utilizzazione della psicologia secondo documento La formazione dei presbiteri nella Chiesa italiana, in: QDE 21,4 (2008), S. 422-435. 517 Vgl. Woestman, Restricting the Right, S. 162-165. Vgl. das Resultat bei Nichtbeachtung der kirchlichen Vorschriften: „Common Behaviours in Disruptive Priests. Disruptive and Maladaptive Behaviours: inappropriate anger or resentments, intimidation, abusive language, blames or shames others for perceived adverse outcomes, unnecessary sarcasm or cynicism, threats of violence, retribution, or litigation, inappropriate words or actions directed toward another person, sexual comments or innuendoes, sexual harassment, seductive, aggressive, or assaultive behaviour, racial, ethnic, or socioeconomic slurs, lack of regard for personal comfort and dignity of others, inappropriate response to parishioner needs or staff requests, late or unsuitable replies to pages or calls, unprofessional demeanour or conduct, uncooperative, defiant approach to problems, rigid, inflexible responses to requests for assistance or cooperation, lack of compassion and empathy in critical situations.“ Siehe Richard Irons / Kevin M. Mc Donough, „Problem Clergy“ other than Misconduct Cases: Profiles and Canonical Possibilities, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 56 (1994), S. 112-129, hier S. 115. Beide Autoren verweisen weiters auf 4 Archetypen: The highchair tyrant, The survivalist, The rough rider, The napoleon. Eine ähnliche Meinung vertritt Alfred C. Huges: „… an excessive and consistent withdrawal from others may be present in a shy, obedient and cooperative seminarian, thus signalling that he may be unable to sustain ordinary relationships with his peer. Obviously, ongoing overt sexual behaviour, unchaste and unrepeated, is not reconcilable with a celibate call. Excessive hostility with no discernible selfinsight, leading to anger projected on other people or institutions, or passive-aggressive behaviour poses another serious difficulty. Even the refusal or inability to sustain a relationship with any spiritual director may signal serious problems in handling self-revelation, trust or anger.“ Siehe Alfred C. Hughes, The Spiritual Accompaniment of Seminarians. Vocational Discernment and Growth in the Life of the Theological Virtues, in: Seminarium 39 (1999), S. 515-535, hier S. 533.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Inwiefern die in c. 1041, 1° genannten „aliusve psychicae infirmitatis“ konkret zu interpretieren sind, wird in mehreren Kommentaren analog auf die Rechtssprechung der römischen Rota bezüglich der psychologischen „Defekte“ in Eherechtsfällen verwiesen. „The exercise of orders does not necessarily have to deprive one of the use of reason but includes the numerous disorders treated in the jurisprudence of the Rota as ,amentia in senso lato‘.“518

Der Pastoraltheologe Isidor Baumgartner aus Passau stellte in seinem Vortrag „Ideale und Befürchtungen heutiger Priesterkandidaten. Begabungen, Begrenzungen, Bedürfnisse“ anlässlich des Symposiums „Priester für das 21. Jahrhundert“ vom 16. bis 18. Dezember 2002 in Paderborn fest, dass die Priesterkandidaten gemessen an der deutschen Durchschnittsbevölkerung,519 seelisch ziemlich gesund seien: „Angehende Priester bilden keine Problemgruppe, der man eine erhöhte Anfälligkeit für psychotische oder neurotische Störungen bescheinigen müsste. Sie sind so ‚normal‘ wie ledige Männer es in diesem Alter sind. Sie verdienen es nicht, mit einem pathologischen Klischee betrachtet zu werden, noch bedarf es in Aus- und Fortbildung ihnen gegenüber eines – wie auch immer gearteten – therapeutisierenden Stils, als hätte man es mit Patienten zu tun. Im Vergleich zu den mittleren Altersgruppen (Weihejahrgänge 1963-89) weisen die jüngeren (Weihejahrgänge 1990-98), und damit den Priesterkandidaten nächstliegenden, sogar höhere Werte für seelische Gesundheit auf.“520

518 John P. Beal, Too good to be true? A Response to Professor Woestman on the Interpretation of Canons 1041, 1° and 1044 § 2, 2°, in: ME 121 (1996), S. 431-463, hier S. 440; dazu ders., Interpretazione-Applicazione dei canoni 1041, 1° e 1044 § 2, 2°. Procedimento penale o amministrativo, in: ME 122 (1997), S. 97-131; William H. Woestman, Too good to be true: A Current Interpretation of Canon 1041, 1° and 1044 § 2, 2°, in: ME 120 (1995), S. 619-629; SignAp, Iurium – Sentenza definitiva coram Davino, Impedimenti ab ordinibus sacris exercendis (Prot. N. 23737/92), v. 4. 5. 1996, in: Forum 7 (1996), S. 379-383; parr. in: IusE 9 (1997), S. 595-599. 519 Alle Indikatoren der seelischen Gesundheit von Priesteramtskandidaten liegen im Schwankungsbereich von 68 % der deutschen Durchschnittsbevölkerung. Vgl. Christoph Jacobs, Salutogenese. Eine pastoralpsychologische Studie zu seelischer Gesundheit, Ressourcen und Umgang mit Belastung bei Seelsorgern, Würzburg 2000, S. 334. 520 Baumgartner, Hoffnungsträger und Exoten, S. 112, parr. zit. in: Bernd Aretz, Priester für morgen, in: Neue Stadt 46 (2003), Nr. 2, S. 29 f. sowie Jacobs, Salutogenese, S. 334 u. 337. Ähnliches zertifiziert ebenso Andreas Wollbold: „Auffällig ist zunächst einfach, dass beim Beziehungsleben von Seminaristen nichts auffällig ist. Nur wenig unterscheiden sie sich von Singles in der Normalbevölkerung, von ihren Komillitonen außerhalb des Seminars sogar gar nicht.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 267.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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bb) Intellektuelle Voraussetzungen Die Literatur zu diesem Thema füllt Bibliotheken, und dies weit über unser Land und Sprachgebiet hinaus, aufgrund dessen sei an dieser Stelle nur ansatzweise auf die grundlegenden Voraussetzungen hingewiesen. Ausgehend von der gegenwärtigen gesellschaftlichen Grundsituation, die „schwer gezeichnet ist von religiöser Gleichgültigkeit und einem weitverbreiteten Misstrauen in Bezug auf die tatsächlichen Fähigkeiten der Religion zu objektiven und universalen Wahrheiten zu gelangen“, fordert Papst Johannes Paul II. in Hinblick des Verhältnisses von Religion und Wissenschaft „mit Nachdruck ein hervorragendes Niveau der intellektuellen Ausbildung“.521 Die künftige Seelsorgetätigkeit und das Heil der Gläubigen erfordert von den Priesteramtskandidaten eine vertiefte Bemühung, das göttliche Geheimnis kennenzulernen, den Glauben zu verteidigen und von der Hoffnung Zeugnis zu geben (1 Petr 3,15), die ihn erfüllt. Ziel der wissenschaftlichen Ausbildung ist die Aneignung eines umfangreichen, gediegenen Wissens, das in Einklang mit den orts- und zeitbedingten kulturellen Erfordernissen steht. Intellektuelle Eignung als Voraussetzung für die Priesterweihe findet sich in can. 968 CIC/1917, zudem im 6. Kapitel des Konzilsdekret des II. Vatikanums über die Ausbildung der Priester,522 in der nachfolgenden „Ratio fundamentalis Institutionis Sacerdotalis“ (Nr. 39; 59-101) mit dem Zusatz einer „treffsicheren Urteilskraft, ausreichende Begabung zur Vollendung der kirchlichen Studien, ein richtiges Verständnis des Priesterberufes und seiner Voraussetzungen“ (Nr. 39) und im nachsynodalen Schreiben „Pastores dabo vobis“ (Nr. 51-56).523 Die „Ratio fundamentalis“ fordert zudem eine Aufgeschlossenheit für die Fragen der menschlichen Gesellschaft,524 persönliche Selbständigkeit,525 gesundes Urteil bezüglich Personen, Situationen, Faktoren,526 geistige Beweglichkeit und permanente Lernbereitschaft.527

521

PDV, Nr. 51. Hierzu auch das dem Seminardekret vorausliegende Apostolische Schreiben Papst Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 987. 523 Grundsätzlich dazu Pedro Barrajón, La formación intelectual del sacerdote, in: Ecclesia 16 (2002), S. 43-61; Zenon Grocholewski, Le direttive formative della „Pastores dabo vobis“, in: Guido Mazzotta / Juvenal Ilunga Muya (edd.), Veritas in Caritate. Miscellanea di studi in onore del Card. José Saraiva Martins, Roma 2003, S. 321-338. 524 Vgl. RFIS, Anm. 99, S. 163. 525 Vgl. ebd., Nr. 87, S. 239 f. 526 Vgl. ebd., Nr. 39 u. 70, Anm. 148 b. 527 Vgl. ebd., Nr. 51 b, Anm. 99. 522

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Gottfried Griesl präzisiert die konziliaren Anforderungen und beschreibt die intellektuelle Eignung pragmatisch, d.h. grundsätzlich als „Berufstauglichkeit“, konkret unterteilt in geistige Begabung (Verstandestalent, Fassungskraft, Eigenständigkeit, Tempo und Zähigkeit des Denkens, Gedächtnis, Phantasie, Kombinationsgabe, Umstellbarkeit), weiters in die Fähigkeit zur geistigen Durchdringung (Erfassen der Zusammenhänge, Assimilation des Wissensstoffes, Fähigkeit zu einer einheitlichen Ganzheitsschau) und in praktische Urteilskraft.528 Der Codex Iuris Canonici 1983 mahnt den Diözesanbischof, als Hauptverantwortlichen der Priesterausbildung, das Seminar häufig zu besuchen, und „die Bildung der Alumnen und die im Seminar vermittelte philosophische und theologische Ausbildung zu überwachen und sich über Berufung, Charakter, Frömmigkeit und Fortschritt der Alumnen Kenntnis zu verschaffen, vor allem im Hinblick auf die Erteilung der heiligen Weihen“ (c. 259 § 2).529 Der kirchliche Gesetzgeber definiert die intellektuelle Komponente als eine „notwendige Eigenschaft“, die c. 1025 § 1 fordert, aber nicht eigens erwähnt, in c. 1029 in den Bereich der „erforderlichen Kenntnisse“ eingereiht, in c. 1032 § 1 praktisch ausformuliert ist und in c. 1050 einer Testierung bedarf und in c. 241 § 1 als Zulassungsvoraussetzung ins Priesterseminar gilt.

528

Gottfried Griesl, Berufung und Lebensform des Priesters, Innsbruck-WienMünchen 1967, S. 85-92. Hermann Wieh interpretiert es zeitgemäßer folgendermaßen: „Denn es geht bei der Vorbereitung zum priesterlichen Dienst nicht primär um möglichst gute Zensuren, sondern um dahinterliegende Grundhaltungen: Wie hat es mit dem Studieren geklappt? Wurde es nur als lästige Pflichtübung absolviert oder ist der Kandidat wirklich lernbereit, d.h. interessiert an neuen Fragen und Horizonten? Zeigte sich Eigeninitiative im Studium von Themen, die nicht an der Universität angeboten wurden bzw. zum unmittelbaren Prüfungsstoff gehörten? Wie steht es mit der Fähigkeit, das Erarbeitete weiterzugeben (im Gespräch, Diskussion, Predigten …); inwieweit ist es zum eigenen Standort geworden? Wie wird schließlich dieser Standort vertreten: klar und deutlich, unsicher und zaudernd, ideologisch verengt oder gar andere Meinungen verletzend? Wird der Student in seiner späteren Gemeinde die Weite und Integrationsfähigkeit besitzen, verschiedene theologische Positionen zu akzeptieren und gleichzeitig seinen eigenen Standpunkt überzeugend zu vertreten?“ Siehe Hermann Wieh, Eignung zum Priesterberuf? Erfahrungen und Reflexionen eines Regens, in: Karl Hillenbrand / Medard Kehl (Hrsg.), Du führst mich hinaus ins Weite. Erfahrungen im Glauben – Zugänge zum priesterlichen Dienst. Festgabe für Georg Mühlenbrock, Würzburg 1991, S. 252264, hier S. 256. 529 Dazu PDV, Nr. 65 f.; sowie C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“ über den pastoralen Dienst der Bischöfe v. 22. 2. 2004, Città del Vaticano 2004, dt. in: VApSt, Nr. 173, Bonn 2004l, Nr. 88; zur Funktion des Bischofs in der Ausbildung Robert James Carlson, El Obispo como protagonista de la formación, in: La Revista Católica 108 (2008), S. 6-14.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

143

Geistliche Bildung und wissenschaftliche Ausbildung sind gemäß c. 244 harmonisch, unter Berücksichtigung jeweiliger Begabungen der Alumnen, aufeinander abzustimmen.530 Die zu vermittelnde wissenschaftliche Ausbildung umfasst eine weitreichende tiefe Kenntnis der Theologie, die den einzelnen Kulturen zeitgemäß angepasst ist (vgl. c. 248),531 darüber hinaus zusätzliche Kenntnisse in Latein532 und fremden Sprachen,533 deren Beherrschung für die Pastoral nützlich oder notwendig erscheint (vgl. c. 249).534 Absolut notwendig 530

Vgl. dazu Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, bes. S. 23-33; SC SemStudUniv, Ep. „Esta Sagrada Congregação“ v. 7. 3. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 836-844, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2112, Sp. 2733-2738, EnchCler, nn. 2173-2180, S. 807813; Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, bes. S. 689-691; Johannes XXIII., Alloc. „L’incontro“, S. 559-565; VatII OT, Nr. 4, 8, 11, RFIS, Nr. 14, 44 f., 51, 76, 91; SC InstCath, Instr. „Tra i multeplici segni“ über die theologische Ausbildung der künftigen Priester, v. 22. 2. 1976, lat. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4434, Sp. 7155-7175, Nr. 22, 25, 38 u. 73; dies., LC „La Ratio fundamentalis“ über die Einführung der Priesteramtskandidaten in das geistliche Leben, v. 6. 1. 1980, franz. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4749, Sp. 7857-7867, dt. in: VApSt, Nr. 19, Bonn 1980. 531 Vgl. Pius XII., Sermo „Sollemnis conventus“ v. 24. 6. 1939, in: AAS 31 (1939), S. 245-251, bes. S. 247, parr. in: EnchCler, nn. 2040-2049, S. 716-722; ders., AAp „Menti Nostrae“, bes. S. 681-694; ders., Alloc. „Animus Noster“, v. 17. 10. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 682-689, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5688, Sp. 13987-13993, EnchCler, nn. 2240-2243, S. 867-872; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; VatII OT, Nr. 13-18; VatII AG, Nr. 1-6; VatII GS, Nr. 58 u. 62; RFIS, Nr. 59; PontSecrNonCred, Nota „Ampliores rationes suscipiens“ bezüglich das Studium über den Atheismus und Unterweisung im Dialog mit Nichtglaubenden, v. 10. 7. 1970, in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3882, Sp. 5858-5861, parr. in: EnchCler, nn. 3133-3141, S. 1407-1413, dt. in: NKD, Bd. 32, Trier 1972; SC InstCath, Instr. „Tra i multeplici segni“, Sp. 7155-7175, Nr. 4-16; PDV, Nr. 55. 532 Papst Benedikt XVI. bittet die Bischöfe, „dass die zukünftigen Priester von der Seminarzeit an darauf vorbereitet werden, die heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden.“ Siehe Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“, Nr. 62, S. 83. 533 Zusätzlich werden in VatII OT, Nr. 13 angemessene Kenntnisse in den Sprachen der Hl. Schrift – Hebräisch und Griechisch – als sehr förderlich betrachtet. 534 Vgl. Pius XI., EpA „Officiorum omnium“ v. 1. 8. 1922, in: AAS 14 (1922), S. 449458, parr. in: EnchCler, nn. 1591-1598, S. 561-567; ders., MP „Latinarum litterarum“ v. 20. 10. 1924, in: AAS 16 (1924), S. 417-420, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 615, Sp. 718 f., EnchCler, nn. 1631-1633, S. 579-581; Pius XII., Enc. „Divino afflante Spiritu“ v. 30. 9. 1943, in: AAS 35 (1943), S. 297-326, bes. S. 306 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1774, Sp. 2216-2228, EnchCler, nn. 2113-2117, S. 766-769; SC SemStudUniv, Ep. „Latinam excolere“ v. 27. 10. 1957, in: AAS 50 (1958), S. 292296, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2698, Sp. 3772-3774, EnchCler, nn. 23352338, S. 927-930; Johannes XXIII., ApK „Veterum sapientia“ v. 22. 2. 1962, in: AAS 54 (1962), S. 129-135, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3043, Sp. 4256-4260, EnchCler, nn. 2472-2482, S. 1060-1065; SC SemStudUniv, Decr. „Sacrum latinae lin-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ist eine mindestens zweijährige philosophische Ausbildung (vgl. c. 250),535 die sich auf das stets gültige philosophische Erbe stützt sowie die fortschreitende philosophische Forschung berücksichtigt, primär aber „die menschliche Bildung der Alumnen vervollkommnet, ihren Verstand schärft und sie für die theologischen Studien fähiger macht“ (c. 251),536 sodass „sie auch selbst fähig werden, Probleme in eigenen entsprechenden Forschungen und mit wissenschaftlicher Methode zu behandeln“ (c. 254 § 2). Die Deutsche Bischofskonferenz verfasste eine Empfehlung an kirchliche und staatliche Institutionen, die für das Studium der Philosophie im Rahmen des Theologiestudiums verantwortlich sind, und einen detaillierten durch achtsemestrigen Verlaufsplan hinsichtlich des Philosophiestudiums.537 guae depositum“ v. 22. 4. 1962, Kap. III, Nr. I-II, Kap. V, in: AAS 54 (1962), S. 339362, hier S. 352-355 u. 358-360, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3062, Sp. 4275-4291, EnchCler, nn. 2484-2504, S. 1067-1086; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; ders., EpA „Studia latinitas“ v. 22. 11. 1963, in: AAS 56 (1964), 225-234; ders., MP „Ecclesiae Sanctae“, Nr. 3; VatII OT, Nr. 13; RFIS, Nr. 65 f.; kommentierend dazu Stefano Corsi, Il latino nella cultura del presbitero postconciliare: commento al can. 249 in: QDE 10,2 (1997), S. 192-205. 535 Vgl. Benedikt XV., EpA „Saepe Nobis“ v. 30. 11. 1921, in: AAS 13 (1921), S. 554559; parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5638, Sp. 13758-13762, EnchCler, n. 1579-1585, S. 557-560; Pius XI., EpA „Officiorum omnium“, S. 449-451; RFIS, Nr. 60 f., 70 u. 76; SC InstCath, Instr. „Tra i multeplici segni“, Nr. 129 u. 132. 536 Vgl. Pius XI., EpA „Officiorum omnium“, S. 454; ders., Enc. „Studiorum ducem“ v. 29. 6. 1923, in: AAS 15 (1923), S. 309-326, parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5642, Sp. 13768-13777, EnchCler, n. 1604-1609, S. 568-571; Pius XII., Enc. „Humani generis“, S. 561-578; ders., Alloc. „Animus Noster“, S. 682-690; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; VatII OT, Nr. 15; VatII GE, Nr. 10; ders., Alloc. „Nous sommes“ v. 10. 9. 1965, in: AAS 57 (1965), S. 788-792, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5717, Sp. 14106-14109, EnchCler, nn. 2615-2617, S. 1154 f.; RFIS, Nr. 70-75; ders., EpA „Lumen Ecclesiae“ v. 20. 11. 1974, in: AAS 66 (1974), S. 673-702, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5736, Sp. 1418014196; SC InstCath, LC „En cette période“ über das Studium der Philosophie in den Seminaren, v. 20. 1. 1972, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 4026, Sp. 6214-6219, parr. in: EnchCler, nn. 3203-3216, S. 1457-1467; dies., Instr. „Tra i multeplici segni“, Sp. 7155-7175, Nr. 48-53; Johannes Paul II., ApK „Sapientia Christiana“ v. 15. 4. 1979, in: AAS 71 (1979), S. 469-521, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4702, Sp. 77297745, dt. in: VApSt, Nr. 9, Bonn 1979, S. 4-30, hier Nr. 79 f.; ders., Alloc. „È con senso“ v. 17. 11. 1979, in: AAS 71 (1979), S. 1472-1483, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5758, Sp. 14357-14364. 537 Als optimal werden zwölf Semesterwochenstunden im ersten bis vierten Semester und im vierten bis achten Semester acht Semesterwochenstunden bezeichnet. Vgl. Sekr. DBK (Hrsg.), Das Studium der Philosophie im Theologiestudium (DDB, Nr. 36), Bonn 1983, S. 34; dazu ebenso DDB, Rahmenordnung für die Priesterbildung, v. 12. 3. 2003, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Die deutschen Bischöfe: Hirtenschreiben, Erklärungen, Nr. 73,

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Die theologische Ausbildung, gründend auf Glaube und Lehramt, soll zur Quelle des geistlichen Lebens der Alumnen werden, damit sie bei der späteren Ausübung ihres pastoralen Dienstes „die ganze katholische auf göttlicher Offenbarung beruhende Lehre“ richtig verkündigen und zu schützen vermögen (vgl. c. 252 § 1).538 Wenn jedoch die Zusammenarbeit zwischen Schrift und Lehramt nachlässt, „gilt es, keine Missverständnisse und Verwirrungen aufkommen zu lassen, indem man die ‚gemeinsame Lehre der Kirche‘ sorgfältig zu unterscheiden weiß ‚von den Meinungen der Theologen und von Tendenzen, die rasch vergehen (den sogenannten ‚Moden‘)‘.“539 Der theologische Fächerkanon umfasst die sorgfältig zu erteilende Exegese des Alten und Neuen Testamentes (vgl. c. 252 § 2),540 zudem Dogmatik, gründend auf dem Wort Gottes und der Tradition, Moraltheologie,541 Pastoraltheologie, Kirchenrecht,542 Liturgiewissenschaft,543 Kirchengeschichte544 und andeBonn 2003, Nr. 101 f.; zur wissenschaftlichen Ausbildung der Priesteramtskandidaten ausführlich Michael-Andreas Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung der Priesterkandidaten in der lateinischen Kirche. Unter besonderer Berücksichtigung der Partikulargesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland (Schriftenreihe THEOS, Bd. 81), Hamburg 2008; ders., Academic Aspects of Priestly Formation in the 1983 Code of Canon Law, in: StCan 42,2 (2008), S. 437-472. 538 Vgl. dazu Pius XII., Sermo „Sollemnis conventus“, S. 247 f.; ders., AAp „Menti Nostrae“, S. 688; VatII OT, Nr. 16; VatII DV, Nr. 2-4, 14-17 u. 25; RFIS, Nr. 76; SC InstCath, Instr. „Tra i multeplici segni“, Sp. 7155-7175; Johannes Paul II., ApK „Sapientia Christiana“, Nr. 66-68; PDV, Nr. 54. 539 PDV, Nr. 55. 540 Grundlegend dazu Pius XI., MP „Bibliorum scientiam“ v. 27. 4. 1924, in: AAS 16 (1924), S. 180-182, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 593, Sp. 688 f., EnchCler, nn. 1628-1630, S. 578 f.; Pius XII., Enc. „Divino afflante Spiritu“, S. 301 u. 321 f.; PontComBibl, Instr. „Sanctissimus Dominus“ v. 13. 5. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 495505, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2127, Sp. 2748-2754, EnchCler, nn. 21812188, S. 814-820; dies., Instr. „Sancta Mater Ecclesia“ v. 21. 4. 1964, in: AAS 56 (1964), S. 712-718, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3180, Sp. 4484-4488; SC Off, Monitum „Biblicarum disciplinarum“ v. 20. 6. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 507, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2993, Sp. 4291; VatII OT, Nr. 16; RFIS, Nr. 78; SC InstCath, Instr. „Tra i multeplici segni“, S. 7155-7175, Nr. 79-84. 541 Hinsichtlich Ehe und Familie s. C InstCath, Direttive „La celebrazione“ über die Ausbildung der Priesteramtskandidaten im Hinblick auf die Probleme von Ehe und Familie v. 19. 3. 1995, Rom 1995, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5600, Sp. 13307-13320. 542 Speziell dazu SC InstCath, LC „In questi ultimi anni“ über die kirchenrechtliche Ausbildung der Priesteramtskandidaten (Prot. N. 194/74), v. 2. 4. 1975, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4371, Sp. 7012-7016, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5738, Sp. 14200-14204, Com 7 (1975), S. 12-17; dies., Decr. „Novo Codice

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

re Disziplinen545 wie Hilfs- und Spezialwissenschaften (vgl. c. 252 § 3),546 von tugendhaften Lehrern vorgetragen (vgl. c. 253 f.),547 die Übungen abhalten, Iuris Canonici“ über die Studienordnung an den Kanonistischen Fakultäten, v. 2. 9. 2002, in: AAS 95 (2003), S. 281-285, parr. in: AfkKR 171 (2002), S. 488-491, dt. in: ebd. S. 491-495; dazu den Kommentar Fernando Loza Martínez, La formación juridico-canonica de los sacerdotes, in: Persona y Derecho 1 (1991), S. 291-300. 543 Bezüglich der liturgischen Komponente s. SC InstCath, Instr. „In ecclesiam futurorum“ über die liturgische Ausbildung der Priesteramtskandidaten, v. 3. 6. 1979, lat. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4715, Sp. 7764-7785, dt. in: VApSt, Nr. 14, Bonn 1979. Als Kommentare dazu Giuseppe Baldanza, Principi orientatori della formazione liturgica dei candidati al sacerdotio, in: Notitiae 20 (1984), S. 650-668; Gabriel M. Garrone, L’Istruzione sulla formazione liturgica nei Seminari, in: OR (ital.) v. 28. 6. 1979, S. 1; Achille M. Triacca, A proposito della recente istruzione sulla formazione liturgica nei seminari. Qualis sacerdos, talis populus, in: Notitiae 15 (1979), S. 621-639. 544 Hinsichtlich des Spezialgebietes der Patrologie s. C InstCath, Instr. „Inspectis dierum“ über das Studium der Kirchenväter in der Priesterausbildung, v. 10. 11. 1989, in: AAS 82 (1990), S. 607-636, lat. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5365, Sp. 11776-11797, dt. in: VApSt, Nr. 96, Bonn 1990; und den Kommentar v. Hubertus R. Drobner, Die „Instr. über das Studium der Kirchenväter in der Priesterausbildung“, in: ThGl 81 (1991), S. 190-201. 545 Die Beschreibung der Studienziele und Studien- bzw. Prüfungsinhalte der DDB, Rahmenordnung (2003) fügt in Nr. 109 f. u. Nr. 115-118 zusätzlich Christliche Gesellschaftslehre, Religionspädagogik sowie Katechetik und Homiletik an. Vgl. ebenso SC InstCath, Orientamenti „In questi ultimi decenni“ über das Studium und den Unterricht der Soziallehre der Kirche in der Priesterausbildung, v. 30. 12. 1988, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5313, Sp. 11464-11518, dt. in: VApSt, Nr. 91, Bonn 1989; dazu der Kommentar v. Johannes Schasching, Die Soziallehre der Kirche in der Priesterausbildung, in: Seminarium 41 (1989), S. 265-274. 546 Beispielsweise Bioethik! Vgl. Fermín J. González Melado, La bioética en los centros de formación de los seminaristas españoles, in: Moralia 30,4 (2007), S. 393-416; grundsätzlich zum Thema SC SemUnivStud, Decr. „Cum novum iuris“ v. 7. 8. 1917, in: AAS 9 (1917), S. 439, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 50, Sp. 86 f.; dies., Ep. „Ad regnum Jesu Christi“ v. 8. 9. 1926, in: AAS 18 (1926), S. 453-455, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 717, Sp. 840 f., EnchCler, n. 1650-1654, S. 588 f.; dies., LC „Quod catholicis hominibus“ v. 28. 8. 1929, in: AAS 22 (1930), S. 146-148, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 927, Sp. 1110-1112, EnchCler, nn. 1723-1727, S. 621624; dies., Ep. „La formazione pedagogica“ v. 21. 12. 1944, in: AAS 37 (1945), S. 173176, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1811, Sp. 2257-2260, EnchCler, nn. 21202122, S. 772-774; dies., Ep. „Musicae Sacrae“ v. 15. 8. 1949, in: AAS 41 (1949), S. 618 f., parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5679, Sp. 13952 f.; dies., LC „Le condizioni“ v. 25. 5. 1961, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 2986, Sp. 4215; Pius XI., EpA „Officiorum omnium“, S. 449-458; ders., ApK „Divini cultus“ v. 20. 12. 1928, in: AAS 21 (1929), S. 33-41, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 868, Sp. 975-979; Pius XII., Enc. „Musicae sacrae“ v. 25. 12. 1955, in: AAS 48 (1956), S. 525, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2541, Sp. 3426-3435; SC Off, Instr. „Contra doctrinam“ v. 2. 2. 1956, in: AAS 48 (1956), S. 144 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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welche die Alumnen befähigen, mit wissenschaftlicher Methode selbständig Probleme in eigener Forschungsarbeit zu bewältigen (vgl. c. 254 § 2).548 Das wissenschaftlich-theologische Studium beträgt neben dem bereits erwähnten vorangehenden zweijährigen Philosophiestudium vier volle Jahre (vgl. c. 250) – insgesamt wenigstens fünf Jahre oder zehn Semester (vgl. c. 1032 § 1) – an einer kirchlichen oder staatlichen theologischen Fakultät549 und wird in Österreich „mit dem akademischen Grad des ‚Magister der Theologie‘ abgeschlossen. Dieser Grad entspricht jedenfalls dem ersten kanonischen Grad (dem kirchlichen Bakkalaureat in Theologie.“550 Das von der Kongregation für das katholische Bildungswesen erlassene Akkommodationsdekret vom 1. November 1983 regelt für die Katholisch-Theologischen Fakultäten in Österreich die Anpassung der universalen kirchlichen Studiengesetzgebung im Hinblick auf die spezifische Situation der Katholisch-Theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten in Österreich. Trotz Studienreform bzw. letzten Studiengesetzgebung (Universitätsgesetz 2002) und der Angleichung an den BolognaProzess bleiben die im Akkomodationsdekret (Nr. 17) festgelegten Sonderregelungen für Österreich weiterhin aufrecht.551 Die theologische Ausbildung ist eine sehr komplexe Aufgabe, weswegen der leichtfertigen Tendenz entschieden entgegengetreten werden muss,552 „die (1969), n. 2556, Sp. 3453 f.; Johannes XXIII., EpA „Iucunda laudatio“ v. 8. 12. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 810-813, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3021, Sp. 42384240, EnchCler, n. 2469, S. 1056 f.; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; SC Rit, Instr. „Inter oecumenici“ v. 26. 12. 1964, in: AAS 56 (1964), S. 877-900, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3217, Sp. 4540-4552, EnchCler, nn. 2583-2586, S. 1136-1138, Nr. 11 f. u. 14; VatII OT, Nr. 16; VatII DV, Nr. 24; SC SemStudUniv, Instr. „Doctrina et exemplo“ v. 25. 12. 1965, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3378, Sp. 4913-4920. Hinsichtlich der genannten Hilfs- und Spezialwissenschaften, die einen Bezug zu den Natur- und Humanwissenschaften leisten oder die Gebiete der christlichen Spiritualität, der christlichen Kunst, der Kirchenmusik wie auch Diözesangeschichte enthalten, verweist die DDB, Rahmenordnung (2003) in Nr. 123-129 auf die Festlegung einzelner diözesaner Ordnungen. Zu genannten Inhalten s. ebenso VatII OT, Nr. 15, VatII SC, Nr. 112, 115 u. 129. 547 Vgl. VatII OT, Nr. 5; RFIS, Nr. 32-35. 548 Diesbezüglich s. VatII OT, Nr. 17, RFIS, Nr. 38 u. 91. 549 Vgl. Johannes Paul II., ApK „Sapientia Christiana“, Nr. 72 a; dazu auch ÖBK, Kirchliche Rahmenordnung (2007), S. 7-14. 550 Ebd., § 1, 3., S. 7. 551 Vgl. ebd. u. dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 5., S. 68-72, bes. S. 68 f. 552 Viele Seminaristen betrachten die wissenschaftliche Ausbildung als ein notwendiges Übel bzw. eine mehr oder weniger anstrengende Durchgangsetappe zum Priesteramt. Vgl. Baumgartner, Hoffnungsträger und Exoten, S. 116 u. 120; Kläden, Ergebnisse des Forschungsprojekts „Theologen und Beruf“, S. 46-50.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Ernsthaftigkeit und den Verpflichtungscharakter der Studien abzuschwächen, eine Tendenz, die sich in manchen kirchlichen Kreisen auch als Folge einer unzureichenden und lückenhaften Grundvorbereitung der Alumnen, die den philosophischen und theologischen Studiengang beginnen, bemerkbar macht“.553 In den Bereich der intellektuellen Ausbildung der Priesteramtskandidaten fällt offensichtlich die verpflichtende Auseinandersetzung bzw. richtiger Umgang mit den sozialen Kommunikationsmittel, „damit die zur Evangelisation Berufenen gute Verkündiger und gute Kommunikatoren werden“.554 Bereits die Pastoralinstruktion „Communio et Progressio“ fordert, dass die Jugend zu Bürgern des sogenannten Kommunikationsmittelzeitalters erzogen werde und die Massenmedien in allen theologischen Unterrichtsfächern, besonders in Moral und Pastoral, in der Heranbildung der Priester und Ordensleute, aber auch in den Katechismen ihren Platz finden.555 In späteren Dokumenten wird die Forderung der Medienerziehung, einschließlich der kritischen Bewertung der Medienproduktionen, für Priester, Seminaristen, Ordensleute, Katechisten, Laien, Studierende an katholischen Schulen sowie für Pfarrgemeinden immer wieder erhoben.556 553

PDV, Nr. 56. Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“ zum Thema „Der Bischof – Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt“, v. 16. 10. 2003, in: AAS 96 (2004), S. 825-924, dt. in: VApSt, Nr. 163, Bonn 2003, Nr. 30; vgl. VatII IM, S. 145-177; Barbara Marnach, Kirche und Neue Medien, München 1989; Wilhelm Rees, Kirche, Kommunikation und (Neue) Medien. Kirchenrechtliche Grundlagen und Aspekte, in: Andreas Weiß / Stefan Ihli (Hrsg.), Flexibilitas in Iuris Canonici. FS für Richard Puza zum 60. Geburtstag (AIC, Bd. 28), Frankfurt am Main-Berlin-Bern u.a. 2003, S. 261-287. 555 Vgl. PontConsComm, Pastoralinstruktion „Communio et Progressio“ über die Instrumente der sozialen Kommunikation veröffentlicht im Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils, v. 21. 5. 1971, in: AAS 63 (1971), S. 593-656, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3977, Sp. 6073-6102, lat.-dt. in: NKD, Bd. 11, Trier 1971, S. 150-291, hier Nr. 107-111; dazu v.a. Rees, Kirche, Kommunikation und (Neue) Medien, S. 275; ebenso Hans Wagner, Einführung und Kommentar zur Pastoral-Instruktion „Communio et Progressio“ über die Instrumente der sozialen Kommunikation, in: NKD, Bd. 11, Trier 1971, S. 90 f.; Franz-Josef Eilers / Karl Höller / Michael Schmolke (Hrsg.), Kirche und Publizistik. Dreizehn Kommentare zur Pastoralinstruktion „Communio et progressio“ mit dem deutschen Originaltext, München u.a. 1972. 556 Vgl. RFIS, Nr. 68; SC InstCath, Orientamenti „Il decreto Conciliare“ über die Ausbildung der künftigen Priester in den Medien der sozialen Kommunikation, v. 19. 3. 1986, Rom 1986, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5183, Sp. 10638-10673, dt. in: ABl. des Erzbistums Köln 126 (1986), S. 267-280; PontConsComm, Pastoralinstruktion „Aetatis novae“ zur sozialen Kommunikation zwanzig Jahre nach Communio et progressio, v. 22. 2. 1992, in: AAS 84 (1992), S. 447-468, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5454, Sp. 12313-12319, dt. in: Arbeitshilfen, Nr. 98, Bonn 1992; Nr. 28 a; PontConsCult, Für eine Kulturpastoral, Nr. 34. 554

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Noch während des II. Vatikanums warnte die Instruktion „L’attenzione“ der Kongregation für die Seminare vor den Umgang mit TV und Kino während der Priesterausbildung, und fordert: „il Rettore non permetterà che i Seminaristi assistano troppo frequentemente a spettacoli cinematografici e televisioni, e ciò mai più di due volte il mese.“557 In den gravierenden Umwälzungen im Bereich der sozialen Kommunikationsmittel der letzten Jahre und Jahrzehnte spielt das Internet, als das effizienteste Medium unserer Zeit, die Hauptrolle.558 Diese Tatsache bedarf einer gut geschulten und disziplinierten Anwendung zum kritischen Gebrauch des Internet, um die Fähigkeit zu einer informierten, differenzierten Inhaltsbewertung zu entwickeln.559 Zu den besonderen Problemen und Gefahren, vor die das Internet stellt, gehört das Vorhandensein bzw. die Übermittlung von Hassparolen, die darauf abzielen, religiöse und ethnische Gruppen zu diffamieren und anzugreifen, weiters Betrug, Gewalt, Kinderpornographie und Pornographie im allgemeinen,560 exzessiver Konsum und krankhafte Isolation, ebenso „InternetStraftaten“ wie z.B. die Verbreitung von Computerviren, Datendiebstahl etc.561 Internet-Erziehung und -Ausbildung sollte an Katholischen Universitäten, Hochschulen, Schulen und Teil eines umfassenden Medienerziehungsprogramms562 von speziell geschulten Ausbildungsleitern sein,563 die vor allem Internetkurse für verschiedene Gruppen anbieten: „für Seminaristen, Priester und

557 SC SemStudUniv, Instr. „L’attenzione“, de usò spectaculorum „televisivo-cinematographicorum“ in Seminariis (Prot. N. 1677/55/64), v. 19. 6. 1964, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4120, Sp. 6374, parr. in: EnchCler, nn. 2579 f., S. 1132-1134, hier S. 1133. 558 Vgl. dazu Johannes Paul II., EpA „Il rapido sviluppo“ de celeri progressioni mediorum communicationis socialis, v. 24. 1. 2004, in: AAS 97 (2005), S. 265-274. 559 Vgl. PontConsComm, Ep. Ethik im Internet, v. 22. 2. 2002, in: OR, v. 22. 3. 2002, S. 10-12, parr. in: Arbeitshilfen, Nr. 163, Bonn 2002, Nr. 15. 560 „Äußerungen der dunklen Seite, der durch die Sünde verdorbenen menschlichen Natur.“ Siehe PontConsComm, Doc. „In anni recenti“ über Pornographie und Gewalt in den Kommunikationsmedien. Eine pastorale Antwort, v. 7. 5. 1989, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5337, Sp. 11632-11639, dt. in: Arbeitshilfen, Nr. 71, Bonn 1989, S. 6; dazu auch Müller, Verschwiegene Wunden, S. 36 f. 561 Vgl. PontConsComm, Ep. Ethik im Internet, Nr. 16. 562 Ein diesbezüglicher Pastoralplan für den Umgang mit sozialen Kommunikationsmittel sollte versuchen „Kurse, Workshops und Seminare über Technik, Handhabung, Ethik und Politik der Kommunikation anzubieten, die für die Verantwortlichen der Kirche in diesem Bereich, für die Seminaristen, für die Ordensleute und für den Klerus gedacht sind“. Siehe PontConsComm, Instr. „Aetatis novae“, Nr. 28 c. 563 Vgl. Benedikt XVI., Alloc. „Rivolgo a ciascuno di voi“ an die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für das katholische Bildungswesen v. 7. 2. 2011, in: OR (dt.), v. 11. 2. 2011, Nr. 7, 41 (2011), S. 8 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Ordensleute, für die in der Pastoral tätigen Laien ebenso wie für Lehrer, Eltern und Studenten,“564 damit diese die positiven Vorteile des World Wide Web (www) nicht nur zu Studienzwecken, sondern ebenso für die pastorale Tätigkeit korrekt und positiv nützen können565 und einen „direkten und unmittelbaren Zugang zu wichtigen religiösen und geistlichen Quellen – große Bibliotheken, Museen, Kultstätten, die Dokumente des Lehramtes, die Schriften der Kirchenväter und Kirchenlehrer und die religiöse Weisheit der Jahrhunderte“566 erhalten.

c) Charakterliche, moralische und glaubensmäßige Voraussetzungen aa) Charakterliche Voraussetzungen Oberflächlich erwähnt c. 1051 als erforderliche Eigenschaft „seine Eignung für die Ausübung des Dienstes“, c. 1029 expliziter „erwiesene Charakterstärke“ und c. 241 § 1 im Hinblick auf die Aufnahmebedingungen ins Priesterseminar die „menschlichen Anlagen“.567 „Sorgfältig sind die Alumnen in dem zu unterrichten, was in besonderer Weise zum geistlichen Amt gehört, vor allem […] im Umgang mit Menschen, auch mit Nichtkatholiken und Nichtgläubigen, in der Pfarrverwaltung und in der Erfüllung der übrigen 568 Aufgaben.“ (c. 256 § 1)

564 PontConsComm, Ep. Kirche und Internet, v. 22. 2. 2002, in: OR, v. 15. 3. 2002, S. 9-11, parr. in: Arbeitshilfen, Nr. 163, Bonn 2002, Nr. 7 u. 11; dies., Instr. „Aetatis novae“, S. 28. 565 Vgl. Benedikt XVI., Alloc. „Rivolgo a ciascuno di voi“, S. 9. 566 PontConsComm, Kirche und Internet, Nr. 5. 567 Zum Themenbereich Seweryn Bojanowski, Aspekte der geistlichen und menschlichen Bildung in Priesterseminaren nach der Lehre des II. Vatikanischen Konzils und den Bestimmungen des neuen Kirchenrechts unter Berücksichtigung der nachkonziliaren Dokumente, Diplomarbeit, Wien 2001; José San José Prisco, La dimensión humana de la formación sacerdotal. Aproximación histórica, aspectos canónicos y estrategias formativas, Salamanca 2002; ders., La dimensión humana, S. 95-127; Karl Hillenbrand, Eignungskriterien für den Priesterberuf, in: Seminarium 39,4 (1999), S. 569-587. 568 Vgl. dazu SC Conc, Normae „Ut quae Beatissimus Pater“ v. 28. 6. 1917, Nr. 34-37, in: AAS 9 (1917), S. 328-334, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 42, Sp. 74-78, EnchCler, nn. 1497-1501, S. 518; SC SemStudUniv, Ep. „Ad regnum Jesu Christi“, S. 453-455; dies., Litt. „Quod catholicis hominibus“, S. 146-148; dies., Litt. „La formazione“, S. 173-176; dies., Ep. „Musicae Sacrae“, S. 618 f.; dies., Instr. „Doctrina et exemplo“, Nr. 44-69; Pius XII., ApK „Sedes sapientiae“, S. 344; VatII OT, Nr. 20; PontSecrNonCred, Instr. „Documentum quod“ v. 28. 8. 1968, in: AAS 60 (1968),

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Ebenso haben sie die Pflege jener Tugenden zu lernen, die im Zusammenleben der Menschen geschätzt werden, und zwar so, dass sie zu einem angemessenen Einklang 569 der menschlichen und der übernatürlichen Werte gelangen können.“ (c. 245 § 1)

Das Dekret „Optatam totius“ des II. Vatikanischen Konzils erörtert im 11. Kapitel, dass die Kandidaten zur nötigen menschlichen Reife, die sich in innerer Beständigkeit und ausgewogenem Urteil über Ereignisse und Menschen bewähren muss, geführt werden sollen. „Auch müssen die Alumnen lernen, ihren Charakter richtig zu formen. Sie sollen zu persönlichem Mut erzogen werden und überhaupt jene Tugenden schätzen lernen, auf die die Menschen Wert legen und die den Diener Christi gewinnend machen: dazu gehören Aufrichtigkeit, wacher Gerechtigkeitssinn, das Halten des gegebenen Wor570 tes, gute Umgangsformen, Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit im Gespräch.“

Die „Grundordnung für die Ausbildung der Priester“ – Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis – übernimmt großteils folgende menschliche Qualitäten als charakterliche Voraussetzungen: Aufrichtigkeit der Gesinnung, gute Umgangsformen, zuverlässiges Einhalten von gegebenen Versprechungen, ständiges Gerechtigkeitsstreben, Sinn für Freundschaft, wahre Freiheit, Verantwortlichkeit, ebenso Fleiß und Bereitschaft zur Zusammenarbeit.571 Darüber hinaus Kontaktfähigkeit und Hörbereitschaft.572 Ebenso geben die „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“ der Kongregation für das katholische Unterrichtswesen573 konkrete charakterliche Eigenschaften vor, wie persönliche Selbständigkeit (Nr. 87), Fähigkeit S. 692-704, bes. S. 701 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3685, Sp. 54215428; SC Cler, Instr. „Peregrinans in terra“ v. 30. 4. 1969 in: AAS 61 (1969), S. 373 f.; RFIS, Nr. 51, 58 u. 94 f.; SC InstCath, Instr. „In ecclesiam futurorum“, Nr. 59. 569 Vgl. auch Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 689 f.; Johannes XXIII., Alloc. „L’incontro“, S. 559-565; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; VatII OT, Nr. 8, 9 u. 11; VatII PO, Nr. 3 u. 14; ders., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697, dt. in: NKD, Bd. 8, Trier 1968, Nr. 70 f.; RFIS, Nr. 14, 44 f., 51, 58 u. 96; SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 81. 570 VatII OT, Nr. 11. Im Gegensatz dazu erklärt can. 1371 CIC/1917, dass die Ungeratenen, Unverbesserlichen, Widersetzlichen, jene, die wegen Charakter und Sitten für den geistlichen Stand nicht geeignet erscheinen, und die in den Studien so wenig voranschreiten, dass keine Hoffnung auf Erlangung eines hinreichenden Wissens besteht, alle, die gegen die guten Sitten oder gegen den Glauben fehlen, aus dem Seminar entlassen werden sollen. Trotzdem bleibt ein großer Ermessensspielraum in der Interpretation des can. 1371 für die zuständigen Verantwortlichen. 571 Vgl. RFIS, Nr. 39. 572 Ebd., Nr. 51. 573 SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, NKD, Bd. 50, Trier 1976.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

zu reifen Entscheidungen und zur Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben (Nr. 32),574 zu persönlichen Initiativen (Nr. 72), zu zielgerechter, ausdauernder Berufsarbeit (Nr. 18 u. 20), zu Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit,575 charakterliche Festigkeit, innere Beständigkeit und Treue,576 ein gesundes Selbstwertgefühl (I/3), die Fähigkeit zur kritischen Reflexion der eigenen Entwicklung, zu selbstkritischer Hellhörigkeit (I/3), zur Einschätzung und Annahme der eigenen Grenzen (Nr. 26), zur Annahme und positiven Bewältigung der Einsamkeit (Nr. 49), Bereitschaft zu freiwilligem Verzicht (Nr. 23), die Fähigkeit zum Aushalten von Schwierigkeiten und Frustrationen, ebenso zu gemütstiefen Empfindungen wie Staunen, Freude, Trauer, Mitgefühl, Herzlichkeit (Nr. 31), die Fähigkeit zu dauerhaften personalen Beziehungen, zu echter und tiefer Freundschaft (Nr. 49), Kontakt-, Dialog- und Kommunikationsfähigkeit,577 die Fähigkeit zum Ausgleichen von Spannungen, zur Konfliktbewältigung (I/Einleitung), andere Standpunkte zu respektieren und sachlich zu argumentieren (I/2), Grundhaltungen der Liebe und Brüderlichkeit (Nr. 30 f.),578 der Anspruchslo-

574

Zusätzlich „Sinn und Offenheit für die Mitmenschen […] Liebesfähigkeit und Bereitschaft zu jedem Opfer, konkrete und tatkräftige Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten des Lebens, Ansporn für die Zukunft usw.“ Siehe RFIS, Nr. 51. 575 Vgl. VatII OT, Nr. 11; RFIS, Nr. 51. 576 Vgl. VatII OT, Nr. 11; RFIS, Nr. 39 u. 51. 577 „Überhaupt sollen die Eigenschaften der Alumnen ausgebildet werden, die am meisten zum Dialog mit den Menschen dienen: wie die Fähigkeit, andere anzuhören und im Geist der Liebe sich seelisch den verschiedenen Situationen menschlicher Beziehung zu öffnen.“ Siehe VatII OT, Nr. 19; Die RFIS betont in Nr. 51 b ebenso vehement dieses Anliegen: „Da der Priester ja allen Menschen die Frohbotschaft verkünden muss, soll der Kandidat besonders intensiv seine Fähigkeiten ausbilden, mit Menschen der verschiedensten Verhältnisse entsprechende Kontakte anzuknüpfen. Vor allem lerne er die Kunst, andere in passender Weise anzusprechen, ihnen geduldig zuzuhören und mit ihnen in Gedankenaustausch zu treten. Das tue er mit großer Achtung vor Menschen jeder Art, und vom Geiste dienstwilliger Liebe getragen, damit er das Mysterium des in der Kirche lebenden Christus anderen zu erschließen vermag.“ Merkwürdigerweise beobachtet man jedoch häufig die Tatsache, „dass sehr viele derjenigen, denen man den Besitz dieser Eigenschaften bescheinigt und die man daher zur Weihe zugelassen hat, nach Amtsantritt wenig davon erkennen lassen, dass sie sich vielmehr […] weder gesprächsbereit noch einfühlsam, vielmehr hartherzig und intolerant erweisen.“ Siehe Georg May, Gewährung und Versagung der Zulassung zur Weihe, in: Heinrich J. F. Reinhardt (Hrsg.), Theologia et Ius Canonum. Festgabe für Heribert Heinemann zur Vollendung seines 70. Lebensjahres, Essen 1995, S. 371-384, hier S. 375, parr. in: Egler / Rees, Schriften zum Kirchenrecht, S. 527-541. 578 Vgl. VatII OT, Nr. 8-10; RFIS, Nr. 46 f., Anm. 99.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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sigkeit in Lebensstil und Lebenshaltung (II/4),579 Fähigkeit zur Glaubenskommunikation (II/2), Kooperations- und Teamfähigkeit (I/2).580 „Bei dieser Beurteilung ist nicht so sehr die Gewichtung einzelner Eigenschaften und Fähigkeiten maßgebend, als vielmehr deren ,Stellenwert‘ im Rahmen der Gesamtper581 sönlichkeit des Kandidaten.“

„Ohne eine angemessene menschliche Bildung entbehrte die ganze Priesterausbildung ihrer notwendigen Grundlage“582 präzisiert das nachsynodale Schreiben „Pastores dabo vobis“ (Nr. 43 f.). Gerade im Hinblick auf den priesterlichen Dienst sind ausgeglichene, starke und freie Charaktere notwendig, daher müssen die Kandidaten erzogen werden: „zu Wahrheitsliebe, Aufrichtigkeit, Achtung vor jedem Menschen, Gerechtigkeitssinn, Einhaltung des gegebenen Wortes, zu echtem Mitgefühl, zu einem konsequen583 ten Lebensstil und besonders zu Ausgewogenheit in Urteil und Verhalten.“

Ein wirklich wesentliches Element bildet die Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen, soll der künftige Priester Verantwortung für seine Gemeinde 584 tragen und „Gemeinschaftsmensch“ sein.585 „Das verlangt vom Priester, dass er weder arrogant noch streitsüchtig ist, sondern liebenswürdig, gastfreundlich, aufrichtig in dem, was er sagt und denkt, klug und diskret, selbstlos und dienstbereit, fähig, lautere und brüderliche Beziehungen persönlich anzubieten und bei allen zu wecken, bereit, zu verstehen, zu verzeihen und zu 586 trösten (vgl. auch 1 Tim 3,1-5; Tit 1,7-9).“

579

Vgl. VatII OT, Nr. 9; RFIS, Nr. 50: „Der Priester soll sich auszeichnen durch Großzügigkeit im Geben und Schenken.“ 580 Diese Qualifikation findet in sämtlichen Dokumenten starke Gewichtung: Vgl. VatII PO, Nr. 7; VatII OT, Nr. 11 u. 21; RFIS, Nr. 95 u. 100 f. 581 Anton Arens, Kriterien der Eignung für den pastoralen Dienst, in: ders. (Hrsg.), Pastorale Bildung. Erfahrungen und Impulse zur Ausbildung und Fortbildung für den kirchlichen Dienst, Trier 1976, S. 53. 582 PDV, S. 79. 583 Ebd., S. 80. 584 Papst Johannes Paul II. verweist darauf, dass die menschliche Formung Grundlage für die gesamte priesterliche Ausbildung und das Seminar ein bevorzugter Ort für deren Ausgestaltung zu ausgeglichenen, reifen, starken und freien Persönlichkeit, „die dann die Priester dazu befähigen wird, das Gewicht der pastoralen Verantwortung zu tragen“. Siehe Johannes Paul II., Alloc. an die Seminaristen der Priesterseminare von Sizilien, v. 16. 11. 2002, in: OR (dt.), v. 6. 12. 2002, Nr. 49, 33 (2002), S. 9. 585 Großen Wert auf die Ausbildung der Beziehungsfähigkeit legt die Rahmenordnung der SBK. Vgl. SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 23 u. 29. 586 PDV, S. 79; darüber hinaus: „Treue, Konsequenz, Weisheit, Gastfreundlichkeit gegenüber allen, Liebenswürdigkeit und Güte, feste Autorität in den wesentlichen

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Oben erwähnte konziliare und nachkonziliare Dokumente bilden die Kernaussagen in Bezug auf die geforderten menschlichen Qualitäten, insbesondere eine sittlich und affektive Reife in der „Rahmenordnung für die Ausbildung der Priester“ der Österreichischen Bischofskonferenz,587 die jedoch konkret hinzufügt: Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Mitbrüderlichkeit, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit,588 desgleichen Belastbarkeit in Schwierigkeiten, Kritik, Enttäuschung und Einsamkeit,589 Übung einer ständigen Selbstkontrolle und innere Ausgewogenheit, um Spannungen von persönlicher und beruflicher Identität zum Ausgleich zu bringen.590 Förderlich für die Entfaltung der oben angeführten charakterlichen Eigenschaften ist eine gelingende Kooperation auf beruflicher sowie privater Ebene in Form von Teamwork mit Priestern sowie MitarbeiterInnen in der Pastoral oder dauerhaftes gemeinsames Leben bzw. Zusammenwohnen mit gemeinsamem Tisch samt häufigen und regelmäßigen Zusammenkünften in kleiner oder größeren Gruppierungen, um der Vermeidung von möglichen Gefahren etwa der Vereinsamung vorzubeugen.591 Zu erwähnen wären etwa „Gefahren der Isolation, der pathologischen Reaktionen (etwa in Alkohol und Medienkonsum), des Schrulligwerdens und der Verzerrung von Wahrnehmungen, nicht zuletzt auch an sexuellen Autismus.“592

Als „Charakterliche Voraussetzungen“ fordert Gottfried Griesl, dessen Optionen heute noch Geltung besitzen, von den Priesteramtskandidaten, dass ihre Gefühle, ihr Wollen und ihre Überzeugung „echt“ seien. Innerlichkeit (Sammlung, Besinnung, Selbstkontrolle) und Disziplin, die sich in innengesteuertem

Dingen, Freisein von allzu subjektiven Standpunkten, persönliche Selbstlosigkeit, Geduld, Gefallen am täglichen Einsatz, Vertrauen in das verborgene Wirken der Gnade, das an den Einfachen und Armen offenbar wird (vgl. Tit 1,7 f.).“ Siehe PDV, Nr. 26, 49. 587 Einen hohen Grad geschlechtlicher und affektiver fordern ebenso andere nationale Rahmenordnungen wie CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana (2006), Nr. 53; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 31 u. 36; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 69; USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 39 u. 280. 588 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 58. 589 Vgl. ebd., Kap. 4.5.2., S. 64. 590 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. IV/3b, S. 37 f. 591 Dem zu entgehen, bedarf es vor allem das Eingehen und die Gestaltung von reifen und tiefgründigen Beziehungen. Vgl. Bernhard Häring, Heute Priester sein. Eine kritische Ermutigung, Freiburg im Breisgau 21996, S. 92-95. 592 Ottmar Fuchs, Kommentierung zum Dekret über den Dienst und das Leben der Priester „Presbyterorum ordinis“, in: Peter Hünermann / Bernd Jochen Hilberath (Hrsg.), Herders Theologischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Bd. 4, Freiburg-Basel-Wien 2005, S. 411-542, hier S. 467.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Willensgefüge, Dienstautorität, Ordnungs-, Verfügungs- und Liebesgehorsam äußert, stellen gewichtige Grundvoraussetzungen dar. Besonderes Augenmerk wird auf die Hingabefähigkeit gegenüber anderen Menschen gelegt.593 Gleichfalls betont Hermann Wieh, dass nicht ein perfekter Mensch ohne Schwächen und Fehler verlangt wird, stellt aber die Frage nach der nötigen Selbsterkenntnis und Selbstreflexion der einzelnen Kandidaten. Als wichtige elementare menschliche Verhaltensweisen bezeichnet er die Fähigkeit zu Kooperation, Einüben in Kommunikation, Geduld, Liebenswürdigkeit, Einsatz-bereitschaft, Sensibilität, Durchhaltevermögen und Alleinsein-Können und konkretisiert: „Wie steht es mit dem Zuhören, Argumentieren, Andere-Verstehen und AusredenLassen? Ergreift der Student Eigeninitiative oder lässt er sich am liebsten bedienen? Kann er auf andere zugehen, erlittenes Unrecht verzeihen und vergessen? Wie ist seine Grundhaltung gegenüber anderen Menschen: introvertiert und uninteressiert oder offen und gastfreundlich? […] Wie geht er mit materiellen Dingen um (Stichwort ‚einfacher Lebensstil‘ und ‚verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung‘)? Hat er gelernt, mit seiner Freiheit eigenverantwortlich umzugehen? Konkret: Zeiteinteilung (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit); Freizeitgestaltung (richtiges Verhältnis von Arbeit und Muße) […] Gibt es auffällige ‚Unmäßigkeiten‘ (Alkohol, Essen, Auto, Fernsehkonsum)? Hat er sich vom Elternhaus gelöst und einen eigenen Freundesund Bekanntenkreis gefunden?“594

Paul Vollmar weist auf Erfahrungen bzw. Gefahren in Schweizer Seminaren hin, in denen „mit Vorliebe Kandidaten gefördert [werde], die angepasst sind. Gelegentlich wird sogar dem seelischen Gleichgewicht eines Kandidaten wenig Beachtung geschenkt.“ 595 Zusätzlich verweist er auf zeitgenössischer Lebenskultur bedingte Akzentverlagerungen, sichtbar in säkularisierten Ritualen „Wie der junge Kandidat sich kleidet, welchen Jargon er spricht, welche Signale er mit seiner Körpersprache ‚funkt‘, wie er sein Zimmer gestaltet und mit welchen Postern, welche säkularen ‚Liturgien‘ des Sports und der Pop-Konzerte er aufsucht, wie er sich für ‚Feten‘ begeistert – all das sind ernstzunehmende Signale, hinter denen sich Tieferes, Abgründigeres verbergen mag.“596

Die christlichen Gemeinden erwarten vom Priester des 21. Jahrhunderts keinen „geistlichen Muskelprotz“ und „pastoralen Alleskönner“, stellt Peter Klasvogt fest, sondern sie erwarten, dass der Priester „er selbst ist“, dass er seine

593

Vgl. Griesl, Berufung und Lebensform des Priesters, S. 93-122. Wieh, Eignung zum Priesterberuf?, S. 258. 595 Paul Vollmar, Glaubenstreue und Weltoffenheit. Zum Problem der Priesterausbildung in der heutigen Zeit, in: Urban Fink / René Zihlmann (Hrsg.), Kirche – Kultur – Kommunikation. Peter Henrici zum 70. Geburtstag, Zürich 1998, S. 143-151, hier S. 144. 596 Ebd., S. 148. 594

156

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

eigenen Stärken und Schwächen kennt, damit umzugehen gelernt hat und deshalb auch barmherzig mit den Schwächen der anderen umgehen kann. „Priesterausbildung fragt daher, beginnend schon mit der Eignungsdiagnostik, vor allem nach dem Entwicklungspotential des Kandidaten und bietet Unterstützung (coaching) in persönlichkeits- und reifungsfördernder Perspektive an: gezielte Hilfen zur Selbstwahrnehmung, Selbstorganisation, Selbstakzeptanz …, um die eigenen Persönlichkeitseigenschaften und das je eigene Selbstbild mit dem ‚offiziellen‘ (bzw. faktischen) Berufsbild in Einklang zu bringen und so möglichen künftigen Bela597 stungen rechtzeitig entgegenzusteuern.“

bb) Moralische Voraussetzungen Die bereits in den Pastoralbriefen erwähnte Forderung einer reifen, ausgeglichenen, sittlich gefestigten Persönlichkeit bewahrte sich bis zum CIC/1917, der in can. 968 von einer entsprechenden sittlichen Lebensführung spricht, als Eignungsvoraussetzung zum priesterlichen Dienst. Das II. Vatikanum übernahm dieses Kriterium,598 das ebenso in der „Ratio fundamentalis“599 teils erweitert als Grundvoraussetzung Eingang gefunden hat. Konkret werden in den „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“ als gute sittliche Gewohnheiten (eine Überzeugungssittlichkeit aufgrund eines gereiften persönlichen Gewissens)600 affektive Reife,601 leichte bleibende Selbstkontrolle des Gefühlslebens, Integration emotionaler Kräfte bzw. der Geschlechtlichkeit – d.h. heterosexuelle Reife – Hingabefähigkeit, ausgewogenes Verhalten gegenüber

597 Peter Klasvogt, „Hoffe auf den Herrn und sei stark!“ (Ps 27,14). Was für Priester braucht das Land?, in: AnzSS 113,5 (2004), S. 18-23, hier S. 20; ders., Priester für das 21. Jahrhundert. Resümee, Reflexion, Reformansätze, in: ders., Leidenschaft für Gott und sein Volk, S. 201-236, hier S. 213. 598 Vgl. VatII OT, Nr. 11. 599 Vgl. RFIS, Nr. 31. 600 Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 18. Als reif wird jemand beurteilt, „der zeigt, dass er sein Verhalten nach der freien Entscheidung seines persönlichen Gewissens bestimmt“. Siehe ebd. 601 Ebd., Nr. 20: „Die Reife muss unter all ihren Aspekten erreicht sein, mit Einschluss und besonderer Beachtung des emotionalen Lebens. Die Rolle des Gefühlslebens wird in der Tat als grundlegendes Element im Aufbau der Persönlichkeit betrachtet, weil es in besonderer Weise zu ihrer Integration beiträgt durch die Entfaltung der affektiven und sexuellen Beziehung zum Mitmenschen, durch die verantwortliche Übernahme einer Arbeit oder eines Berufes, durch die Pflege freundschaftlicher sozialer Beziehungen. Gerade weil das emotionale Leben einen Grundpfeiler der Person bildet, muss die affektive Reife als unerlässliche Bedingung für das Optimum an Persönlichkeitsbetätigung gelten.“ Dazu auch Heidl, Psychische Störungen, S. 126-131.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

157

dem anderen Geschlecht bzw. aushalten und verarbeiten erotischer Spannungen,602 Gemeinschaftssinn und Ausdauer erwähnt.603 „Im Zusammenhang mit dem affektiven Leben gewinnt die ‚sexuelle Dimension‘ eine besondere Bedeutung. Auch wenn man es nicht im gleichen Sinn versteht, kann man doch das enge Band zwischen Gefühlsleben und Sexualität nicht leugnen, ebenso wenig wie ihre gegenseitigen Beziehungen bei der Integration der Persönlichkeit. Wenn man von einer reifen Person spricht, muss der Geschlechtstrieb zwei typische Formen der Unreife überwunden haben: die autoerotische Fixierung auf sich selbst und die homoerotische Neigung zum gleichen Geschlecht, und muss zur Heterosexualität gelangt sein. Das ist ein erstes Stadium der geschlechtlichen Entwicklung, aber notwendig ist ein zweites Stadium: die Liebe muss ein gegenseitiges Geschenk werden, nicht ein einseitiges Sich-selbst-suchen. […] Die reife Sexualität beinhaltet nicht nur die Annahme des integrierten Sexualwertes im Panorama der Werte, sondern auch die ‚Hingabefähigkeit‘, d.h. die Fähigkeit, sich zu schenken, die Kraft zu altruistischer Liebe. Wenn sich diese Fähigkeit im rechten Maße entfaltet, wird die Person imstande sein, spontan Kontakte herzustellen, sich emotional zu beherrschen und sich ernsthaft einzusetzen. Der Hingabefaktor der Sexualität äußert sich im lebendigen Bewusstsein des ‚einer für den anderen dazusein‘. Daher ist die Fähigkeit, sich hinzugeben, nicht getrennt von der Fähigkeit, aufzunehmen und zu empfangen; die Sexualität führt zu einem Leben gegenseitiger Beziehung, verlangt also sowohl die Fähigkeit zu geben wie auch zu empfangen, die Neigung, angebotene Liebe in voller Antwortbereitschaft anzunehmen.“ 604

Die cc. 1029 und 1051, 1° verweisen lediglich auf einen untadeligen bzw. guten Lebenswandel, c. 241 § 1 hingegen auf sittliche Voraussetzungen. Moralische Voraussetzungen beziehen sich grundsätzlich auf ethische Fragen wie Umgang mit der Schöpfung, mit Umwelt, Gesellschaft, Medizin, Besitz und Eigentum, Gewissen, Macht, Autorität und Freiheit. Die intensivere Behandlung genannter Themengebiete würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, aufgrund dessen beschränken sich die weiteren Ausführungen auf die kanonischen Irregularitäten,605 die sich auf den moralisch-sittlichen Bereich beziehen.

602

Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 57-60. 603 Vgl. ebd., Nr. 20. 604 Vgl. ebd., Nr. 21 f. 605 Dazu Pavanello, Irregularità e impedimenti a ricevere l’ordine sacro, S. 279-296; Craig A. Cox, Processes involving irregularities and impediments to the exercise of orders, in: Randolph R. Calvo / Nevin J. Klinger (eds.), Clergy Procedural Handbook, CLSA, Washington D.C. 1992, S. 178-205; Robert J. Kaslyn, The Sacrament of Orders: Irregularities and Impediments – An Overview, in: Jurist 62 (2002), S. 159-194; Mario Medina Balam, Idoneidad para las sagradas órdenes, in: Revista Mexicana de Derecho Canónico 7,7 (2001), S. 7-36.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zum Empfang der Weihe ist irregulär, wer durch ein bestehendes Eheband (vgl. c. 1085 § 1), eine Weihe (vgl. c. 1087) oder ein Gelübde in einem Religioseninstitut (vgl. c. 1088) an der Eheschließung gehindert oder mit einer in entsprechender Weise gehinderten Frau die Ehe (sei es nur als Zivilehe) zu schließen versucht hat (vgl. c. 1041, 3°).606 Der Tatbestand wird ebenso durch den Abschluss einer halb- oder nichtchristlichen sowie einer rein zivilrechtlichen Ehe erfüllt;607 dies inkludiert ebenso mehrfach oder mehrmals Verheiratete bzw. geschiedene Wiederverheiratete.608 Umstritten ist jedoch, ob ein vor oder nach einer Taufe erfolgter Verstoß gegen die Bigamie mit Verweis auf c. 11 eine Irregularität begründet.609 Keine Irregularität konstatieren hingegen eine vorhergehende nichteheliche oder eheähnliche Lebensgemeinschaft, eine ungültige Vorehe oder Weihe, deren Nichtigkeit erst nach der erneuten Eheschließung festgestellt worden ist,610 zudem zeitliche und bereits dispensierte ewige

606

Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 9 c; ausführlicher Clinton J. Doskey, Annulments and Entrance into Religious Life, Priesthood and Diaconate, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 47 (1985), S. 115-125. 607 Vgl. Hubert Müller, Die Ordination, in: HdbKathKR1, S. 715-727, hier S. 727; Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 6. Aus Irregularitäten resultiert keineswegs ein ungültiger Weiheempfang! Hätte ein Diakon unrechtmäßig eine zivilrechtliche Ehe geschlossen, so würde er nicht zur Priesterweihe zugelassen; gelänge es ihm jedoch, seine Ehe zu verheimlichen, wäre die Priesterweihe zwar gültig, ihre Ausübung wegen der Irregularität jedoch verboten. 608 Vgl. Jean Werckmeister, Access to the Sacraments for Remarried Divorcees, in: Revue de droit canonique 48,1 (1998), S. 59-79, hier S. 68: „Les divorcés remariés, ou ceux qui ont épousé une divorcée, ne pourront recevoir le sacrament de l’ordre, même une fois leur situation matrimoniale réglée ou même lorsqu’ils seront devenus veufs ... sauf dispense, qui en l’occurrence est réservée au Siège apostolique (can. 1047 § 2, 1°). Nous ignorons si cette dispense est fréquemment demandée (on peut supposer que non), ni si elle est facilement accordée. Cette irrégularité est en tout cas identique à celle que l’on trouvait déjà dans le code de 1917.“ Eine Dispnes erfolgt, wie erwähnt, nach c. 1047 § 2, 1°. 609 In c. 762 § 2 CCEO erscheint dies eine rechtserhebliche Tatsache zu sein, denn aus den in c. 762 § 1, 2°-6° erwähnten Handlungen resultiert eine Irregularität, wenn sie erst nach der Taufe erfolgt sind. Vgl. dazu can. 986 CIC/1917 sowie Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders“, S. 1218; Jobe Abbass, Canon 1041. Ordination Irregularities – Homicide and Abortion, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 117 f. 610 Vgl. Thomas Green, Canon 1041. Irregularity for Reception of Orders Following Attemption Marriage and Following Ecclesiastical Declaration of Nullity of Marriage, in: Patrick J. Cogan (ed.), CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York / Mahwah 21995, S. 309; James H. Provost, Canon 1041, 2° & 3°. Dispensations from the Irregularity of Schism and Attemption Marriage, in: Patrick J. Cogan (ed.), CLSA Ad-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Gelübde oder anderweitige heilige Bindungen.611 Einen Dispensvorbehalt gibt es diesbezüglich nur für öffentlich bekannte Taten,612 welche vorsätzlich und zurechenbar begangen worden sind (vgl. c. 1047 § 2). Eine Dispens wird nur erteilt, wenn kein zölibatswidriges Verhältnis zu einer Frau besteht (vgl. c. 1395 § 1) – d.h. die bestehende Lebensgemeinschaft vollständig aufgehoben und eine Zivilscheidung ausgesprochen worden ist.613 William Woestman berichtet von der Möglichkeit einer Dispens für getrennt lebende gültig verheiratete Männer, welche die Weihe zum Priester anstreben.614 Sie wird gewährt, wenn der Antragsteller nicht ursächlich für die Zerrüttung verantwortlich war, die Ehefrau in kanonischer und ziviler Weise auf ihre ehelichen Rechte verzichtet hat,615 eventuell vorhandene Kinder volljährig bzw. versorgt und die beidseitigen finanziellen Angelegenheiten angemessen geregelt worden sind.616

visory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 21995, S. 311-313, bes. S. 312; Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 7, in: MK CIC (Februar 2006). 611 Keine Irregularität erfolgt aus Gelübden, die keine Eheunfähigkeit konstatieren. Vgl. Ghirlanda, Il diritto nella Chiesa, S. 345; Migliavacca, L’ordine, S. 180. 612 Vgl. Velasio De Paolis, Irregolarità e sanzioni penali, in: PRCan 88 (1999), S. 689727, bes. S. 706. 613 Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 7, in: MK CIC (Februar 2006); Pavanello, Irrgolarità, S. 290. In c. 1041, 3° besteht die Berührung zwischen kirchlichem und weltlichem Recht darin, dass an eine weltlich-rechtlich relevante Handlung – die zivile Eheschließung – eine kanonische Rechtsfolge geknüpft wird, die mit dem zivilrechtlichen Akt als solchem nichts zu tun hat. Ähnliche Regelungen finden sich in den cc. 194 § 1, 3°, 694 § 1, 2° u. 1394. Hierbei geht es nicht um eine Angleichung zwischen kanonischer und zivilrechtlicher Ordnung, „sondern um den Schutz der Integrität und Glaubwürdigkeit wichtiger kirchlicher Rechtsinstitute, die durch eine Diskrepanz zwischen weltlich-rechtlichem und kirchlichem Personenstand einer Person gefährdet würden“. Siehe Stephan Haering, Rezeption weltlichen Rechts im kanonischen Recht. Studien zur kanonischen Rezeption, Anerkennung und Berücksichtigung des weltlichen Rechts im kirchlichen Rechtsbereich aufgrund des Codex Iuris Canonici von 1983 (MThS.K, Bd. 53), St. Ottilien 1998, S. 148. 614 Siehe Kap. I. 2. d) aa) (3) dieser Arbeit; dazu auch Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 9 e; dazu Woestman, The Sacrament of Orders, S. 68, 72 f., 75 u. 382 ff. Seit Pius XII. wird verheirateten Amtsträgern nicht-katholischer Kirchen nach ihrer Konversion die Weihespendung unter Fortführung ihrer Ehe gestattet. Erstmals bei konvertierten Protestanten in Deutschland, neuerdings zahlreiche verheiratete anglikanische und episkopale Priester. Vgl. Gerard Mc Kay, The Reconciliation of Schismatically Ordained Married Clergy. A Juridical Curiosity, in: PRCan 84 (1995), S. 355-368. 615 Vgl. Doskey, Annulments and Entrance into Religious Life, S. 120-126; Francis G. Morrisey, La formation des séminaristes et le respect de la personne, in: StCan 22 (1988), S. 5-25, bes. S. 18. 616 Vgl. C Rel, Litt. v. 29. 5. 1985, in: Canon Law Digest 11 (1983-1985), S. 90 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Für den Sonderfall der Dispens für einen in bestehender Lebensgemeinschaft mit einer Frau stehenden Diakon, der nach einiger Zeit der Klärung und Prüfung, von seinem ursprünglichen Wunsch die Priesterweihe zu empfangen, absieht, und eine Jurisdiktion als „ständiger Diakon“ anstrebt – ungeachtet der Bewährung in einem dem diakonalen Dienst entsprechenden Aufgabegebiet – wird hingegen verweigert.617 Eine derartige „nachträgliche Umwidmung“ zu einem verheirateten ständigen Diakon ist kirchlicherseits nicht vorgesehen. „Die besondere Berufung des Ständigen Diakons setzt das Verbleiben in diesem Stand voraus. Daher soll ein etwaiger Übergang unverheirateter oder verwitweter ständiger Diakone zum Priestertum stets eine ganz seltene Ausnahme bleiben und nur möglich sein, wenn besondere, schwerwiegende Gründe diesen Schritt nahelegen. Die Entscheidung über die Zulassung zur Priesterweihe liegt beim eigenen Diözesanbischof, falls nicht andere Hindernisse vorliegen, die dem Heiligen Stuhl vorbehalten sind. Angesichts des besonderen Ausnahmefalles ist es jedoch angebracht, daß der Bischof zuvor bei der Kongregation für das katholische Bildungswesen und bei der Kongregation für den Klerus Erkundigungen einholt über das geistige und theologische bzw. das pastorale Ausbildungsprogramm für den Kandidaten und über die Einstellung und Eignung des Diakons zum Priesteramt.“618

Auf zwei spezielle Fragen sei an dieser Stelle noch eigens hingewiesen: Sind Kandidaten mit adoptierten oder nichtehelichen Kindern zum Empfang der Weihe irregulär? Der geltende Codex kennt die Adoption nicht als kirchliches Rechtsinstitut, setzt dieses jedoch als Einrichtung des staatlichen Rechts voraus (vgl. c. 110). Kanonisch nicht erfasst sind die jeweiligen im Zivilrecht an die Adoption geknüpften Rechtswirkungen. Zivilrechtlich Adoptierte gelten kirchenrechtlich als Kinder des Adoptierenden, d.h. grundsätzlich mit allen kanonischen Rechtsfolgen – überwiegend Rechte und Pflichten der Eltern gegenüber ihren Kindern (vgl. cc. 226 § 2, 793 § 1, 835 § 4, 1125, 1°, 1136, 1689). Wie die Unterhaltspflicht konkret ausgestattet ist, regelt das zivile bzw. kirchliche Recht

617 Vgl. Francis C. Bauer, The Admission of the Previously Married and Annulment to Sacred Orders, Deaconate and Religious Life, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 47 (1985), S. 126-129; C CultSacr, Ordination of a Permanent Deacon to the Presbyterate, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2003, CLSA, New York/Mahwah 2003, S. 19 f.; C CultSacr, Ordination of a Permanent Deacon to the Presbyterate, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2003, CLSA, New York/Mahwah 2003, S. 19 f.; dazu auch Gabriele Cislaghi, Celibi e coniugati per il ministero ordinato. Considerazioni a partire dall’esperienza del diaconato permanente, in: ScC 136 (2008), S. 345-367. 618 C Cler, Direktorium „Diaconatus originem“ v. 22. 2. 1998, in: AAS 90 (1998), S. 679-927, hier S. 881, Nr. 5, dt. in: VapSt, Nr. 132, Bonn 1998, S. 70 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

161

(vgl. c. 1154), wobei die sozialethische Verpflichtung weiter reichen kann als die rechtliche. Grundsätzlich haben die Eltern Unterhaltspflicht für ihre Kinder, bis diese ihren Unterhalt selbst bestreiten können (§ 140, Art. 3, § 142 ABGB). Vermögensrechtliche Folgen der Adoption werden nicht kanonisiert und gründen daher auf staatlichem Recht (vgl. im österreichischen Zivilrecht grundsätzlich die §§ 179-186 ABGB). Die Adoption eines Kindes durch einen Priester bedarf gemäß c. 285 § 4 der Erlaubnis des Ortsordinarius,619 da die elterliche Sorge, welche mit der Adoption verbunden ist (vgl. § 182 a ABGB), neben der Personensorge auch die Vermögenssorge mit umfasst.620 Ordenspersonen mit feierlichen Gelübden ist es nicht erlaubt an Kindesstatt anzunehmen (vgl. § 179 Abs. 1 ABGB) ebenso wenig eine Vormundschaft aufzutragen (vgl. § 192 ABGB, Fassung gemäß Art. I des BG, BGBl Nr. 496/1974).621 Uneheliche oder illegitime Kinder („filii illegitimi“) sind gemäß c. 1137 nicht in einer gültigen Ehe oder einer Putativehe gezeugt oder geboren worden. Zwar wird im derzeit geltenden Codex an der Unterscheidung zwischen ehelichen und nichtehelichen Kindern festgehalten, jedoch nicht mehr an bestimmten Einschränkungen wie z.B. in Bezug auf die Zulassung zu den Weihen. Dennoch fehlt – im Gegensatz zu c. 208 – eine generelle rechtliche Gleichstellung mit den ehelichen Kindern (vgl. z.B. c. 1140). Die Alimentationspflicht bzw. Unterhaltsverpflichtung gegenüber unehelichen Kindern findet in c. 1071 § 1, 3° Beachtung. Im Allgemeinen gelten dieselben Bestimmungen wie im staatlichen Recht (§§ 140-142; §§ 165-172 ABGB).622 Falls adoptierte oder nichteheliche Kinder bereits volljährig und versorgt sind, dürfte es sich bezügliche einer Zulassung zu den Weihen um keine Irregu-

619

Vgl. Beatrix Laukemper-Isermann, Art. Adoption, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 34 f., hier S. 35; Gianfranco Ghirlanda, Celibato e adozione di minorenni da parte di chierici, in: PRCan 92 (2003), S. 383-415; Javier González, May a man who has had a child be ordained Priest?, in: Boletin Eclesiastico de Filipinas 82,1 (2006), S. 181-186. 620 Dazu Helmuth Pree, Kommentar zu c. 110 „Adoption“, Rdnr. 5, in: MK CIC (November 1995). 621 Aufgrund eines Reskripts der SC Rel v. 8. 7. 1974 (Prot. N. Spr 127/71) sind alle Ordensleute mit feierlichem ewigen Armutsgelübden den Professen mit einfachem ewigen Armutsgelübden gleichgestellt und können in Österreich zur Zeit so wie alle anderen physischen Rechtsträger Vermögen erwerben ebenso erben sowie testieren. Daher findet für die Dauer der Geltung des Reskripts die Norm § 179 Abs. 1 ABGB und § 192 ABGB keine Anwendung. Vgl. SC Rel, Rescr. „Beatissime Pater“ v. 8. 7. 1974 (Prot. N. Spr 127/71), in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4308, Sp. 6834 f., parr. in: ÖAKR 25 (1974), S. 278 f.; dazu Hugo Schwendenwein, Österreichisches Staatskirchenrecht, Essen 1992, S. 298-300. 622 Vgl. Felix Bernard, Art. Nichteheliche Kinder, in: LThK3, Bd. 7 (1998), Sp. 804 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

larität handeln. Alle anderen Fälle liegen in der Entscheidungskompetenz und im Ermessensspielraum des zuständigen Ortsordinarius. Gemäß c. 1042, 1° ist ein verheirateter Mann, sofern er nicht rechtmäßig für den ständigen Diakonat ausersehen ist, einfach am Empfang der Weihe gehindert,623 ausgenommen der Weihebewerber ist seit längerer Zeit Witwer, oder die Ehe wird als aufgelöst „in favorem fidei“ betrachtet, oder eine Ehe wurde durch den Hl. Stuhl als nichtvollzogen anerkannt.624 Andererseits besteht dieses einfache Weihehindernis nicht, wenn die Ehe von zwei zuständigen kirchlichen Gerichten für nichtig erklärt625 oder nur zivilrechtlich eingegangen worden ist sowie bei einer staatlich anerkannten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft, wobei diesbezüglich andere Normen Geltung beanspruchen.626 Im Hinblick auf eine Irregularität ist vor allem die vorhergehende Ehevertrags- und Eheführungsfähigkeit (vgl. c. 1095) sorgfältig zu überprüfen, insbesondere hinsichtlich psychischer Beeinträchtigungen.627 Beispielsweise sind im Bereich der USCCB Bischöfe dazu verpflichtete, von Kandidaten, deren Ehe aufgrund von „psychologischer Unzurechenbarkeit“ annulliert wurde, ein psychologisches Gutachten bereits vor der Aufnahme ins Seminar einzufordern.628 Kandidaten 623

Im Gegensatz dazu erlaubt die orthodoxe Kirche die Weihe verheirateter Männer zu Diakonen und Priestern (vgl. c. 758 § 3 CCEO), verweigert jedoch die Ehe für bereits geweihte Amtsträger (c. 804 CCEO). 624 Die Auflösung erfolgt entweder durch ein Nichtvollzusverfahren oder durch ein Verfahren zur Lösung einer nichtsakramentalen Ehe zugunsten des Glaubens (Privilegium Petrinum). Vgl. Margit Weber, Privilegium Petrinum, Privilegium Paulinum, in: Stephan Haering / Heribert Schmitz (Hrsg.), Lexikon des Kirchenrechts, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 2004, S. 796-798, bes. S. 797; Francis G. Morrisey, La formation des séminaristes et le respect de la personne, in: StCan 22 (1988), S. 5-25, bes. S. 18 f. 625 Vgl. C CultSacr, Litt. v. 30. 5. 1985, in: Woestman, The Sacrament of Orders, S. 72 f. Hinsichtlich der Akteneinsicht ist auf den kirchlichen Datenschutz und auf c. 220 zu verweisen. Die Kandidaten können jedoch freiwillig die Akten bzw. Gerichtsentscheide des Ehenichtigkeitsprozesses den Ausbildugnsverantwortlichen aushändigen. Vgl. Morrisey, La formation des séminaristes, S. 18. 626 Ausführlich dazu Kap. 2 d) aa) (1) dieser Arbeit. 627 Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1042, Rdnr. 3, in: MK CIC (Februar 2006); Geisinger, Commentary on can. 1042, S. 1220; Bauer, The Admission of the Previously Married and Annulment to Sacred Orders, S. 128; Peter Smith, Lack of Due Discretion and Suitability for Ordination, in: StCan 21 (1987), S. 125-140, bes. S. 140. 628 Vgl. SC InstCath, Schreiben „The acceptability of Applicants whose marriage has been declared null by an Ecclesiastical Tribunal“ v. 8. 7. 1983 (657/83, Prot. N. 982/80/136), in: SNCCB, Handbook for Vocation, III-20 f. Francis Bauer vertritt die strikte Auffassung: „The individual whose marriage was adjudicated to be null and void because of psychopathology affecting his consent or his capacity to fulfil should not automatically be ruled out as a candidate for holy orders.“ Siehe Bauer, Admission to Diaconate, S. 444.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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mit einem auferlegten Eheverbot können durchaus um die Erteilung der Weihen bitten, außer die Eheunfähigkeit bzw. das Verbot, eine neue Ehe einzugehen, resultiert aus der Feststellung psychischer Beeinträchtigungen.629 Die Dispens der in c. 1041, 3° und c. 1042, 1° genannten Tatbestände ist gemäß c. 1047 § 2, 1° u. 3° dem Apostolischen Stuhl vorbehalten,630 für öffentlich bekannt gewordene Fälle in c. 1041, 3° erfolgt eine Dispens nach c. 1047 § 3. Verheirateten Priestern der Protestantischen,631 Anglikanischen und Episkopalen Kirche632 wird nach erfolgter Konversion in die römisch-katholische Kirche unter Beibehaltung priesterlicher Funktionen die Dispens vom Zölibatsversprechen gewährt,633 wobei es sich ausdrücklich um Ausnahmen handelt und 629 Vgl. can. 1864 § 1 CIC/1917; dazu Louis Naughton, Canons 220, 642, 1051 and 1052. Vetitum and Entrance into Religious Life and/or Holy Orders, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 48-50, bes. S. 48 f. 630 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 2. Wie Peter Krämer richtig bemerkt, ist es dem Papst unbenommen, von dem Weihehindernis des Verheiratetseins gemäss c. 1042, 1° zu dispensieren. Gleichzeitig fordert er die Ausweitung dieser Dispens – neben dem Übertritt eines verheirateten nicht-katholischen Seelsorgers in die katholische Kirche – generell an alle Weihekandidaten und die Abänderung der Dispensvollmacht des Apostolischen Stuhls (vgl. c. 1047 § 2, 3°) an alle Diözesanbischöfe unter Berücksichtigung von den jeweiligen Bischofskonferenz festgelegten Richtlinien. Vgl. Peter Krämer, Art. Viri probati, in: LThK3, Bd. 10 (2001), Sp. 803 f., hier Sp. 803. 631 Derzeit gibt es weltweit mindestens 300 Priester, die aus protestantischen Gemeinschaften zur katholischen Kirche konvertiert sind und dann die Weihe empfangen haben. Vgl. z.B. „Belgien: Medien-Aufregung um Priesterweihe eines Verheirateten“, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 153, v. 4. 7. 2005, S. 8. 632 Aufgrund der zahlreichen Fälle hat der Apostolische Stuhl in Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen von Kanada, England und Wales sowie den Vereinigten Staaten eigene Normen erlassen: CCCB, Procedures to be Followed in the Case of Married Anglican Clergy Wanting to be Admitted to the Priesthood in the Roman Catholic Church, vom November 1991, in: Canon Law Society Newsletter 18,2 (1992), S. 45-52; CBCEW, Statutes for the Admission of Married former Anglican Clergymen into the Catholic Church, approbiert von Papst Johannes Paul II. am 2. 6. 1995, und Letter of the five Archbishops of England and Wales, v. 29. 6. 1995, in: Origins 25,9 (1995), S. 145148; vgl. dazu Gordon F. Read, The Statutes Regulating the Admission to Priesthood of Married Former Anglican Clergy in England and Wales, in: Canon Law Society of Great Britain and Ireland Newsletter, n. 104, London 1995, S. 5-13; Charles B. Neal / Federico R. Aznar Gil, Nuevos documentos sobre la admisión a las órdenes de clérigos ex-anglicanos casados (spanisch-englisch), in: REDC 53,1 (1996), S. 259-281. 633 In speziellen Fällen der Glaubenskongregation vorbehalten. Vgl. SC DocFid, Normae et Decr. „Per litteras“, v. 14. 10. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 1132-1137, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4800, Sp. 8034-8038; vgl. CBCEW, Commission concerning admission to priesthood of married former Anglican Clergy, in: Newsletter 103 (1995), S. 14-18; Documents Concerning the Reception of Married Anglican Priests and

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

nur für genannte Personengruppe gilt.634 Ein Ordinarius, der von Papst Benedikt XVI. neu errichteten Personalordinarien für Anglikaner, welche in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche eintreten, kann demnach „den Papst bitten, in Abweichung von can. 277 § 1 CIC von Fall zu Fall verheiratete Männer gemäß den vom Heiligen Stuhl approbierten objektiven Kriterien zur Priesterweihe zuzulassen“.635 Grundsätzlich wird das Eheleben nach der Weihespendung weitergeführt. Stirbt jedoch die Ehefrau, wird eine erneute Eheschließung aufgrund der empfangenen Weihe verwehrt (vgl. c. 1087) und ein zölibatäres Leben gemäß c. 277 eingefordert.636

the Validity of Anglican Orders, in: Woestman, The Sacrament of Orders, Appendix XIII, S. 370-381; dazu ebenso Barbara Anne Cusack, The Acceptance of Married Men into Priesthood in the Roman Catholic Church: The Anglican Cleric, Nineteenth Century and Today, Lizentiatsarbeit, The Catholic University of America, Washington D.C. 1983; Joseph H. Fichter, The Pastoral Provisions: Married Catholic Priests, Kansas City 1989; Richard A. Hill, The Pastoral Provisions: Ordination of Married Protestant Ministers, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 51 (1989), S. 95-100; James O’Brien, Ordaining Married Men: The Australian Experience, in: The Clergy Review 67 (1982), S. 405-411; Peter B. Wells, An historical and canonical study of the ordination to the roman catholic priesthood of married non-catholic ministers with particular reference to the „Pastoral provision“ in june 1980, Roma 1999. 634 Vgl. Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, Nr. 42; SC DocFid, Decl. „In June“ v. 31. 3. 1981, engl. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4836, Sp. 8152-8154, parr. in: OR v. 31. 3. 1981, S. 2, EV 7 (1997), n. 1213, S. 1110-1113, ÖAKR 32 (1981), S. 335; s. weiters Bernard F. Law, Declaration concerning the reception of Episcopalian priests into the Church, v. 12. 1. 1982, in: Origins 11 (1982), S. 517 u. 519; s. dazu die Entscheidung in einem Sonderfall C DocFid, Lit. v. 14. 2. 1998, Prot. N. 170/97-05914. 635 Benedikt XVI., ApK „Anglicanorum coetibus“ v. 4. 11. 2009, in: AAS 101,12 (2009), S. 985-990, parr. in: OR (ital.) v. 9./10. 11. 2009, S. 6 f., OR (dt.) v. 27. 11. 2009, Nr. 48, 39 (2009), S. 10, IusE 22 (2010), S. 269-274, Com 41,2 (2009), S. 231-241; CivCatt 160,4 (2009), S. 374-379, Art. VI, § 2; C DocFid, Normae directivae v. 4. 11. 2009, in: OR (ital.) v. 9./10. 11. 2009, S. 7, OR (dt.) v. 27. 11. 2009, Nr. 48, 39 (2009), S. 11, IusE 22 (2010), S. 299-304, Com 41,2 (2009), S. 301-312, Art. 6, § 1; dies., Adnotatio „With the preparation“ circa Ordinariatium Personalem pro Anglicanis Catholicam Ecclesiam ingredientibus, v. 20. 10. 2009, engl. in: AAS 101,11 (2009), S. 939-942, bes. S. 942; interpretierend dazu Gianfranco Ghirlanda, The Significance of the Apostolic Constitution Anglicanorum coetibus, in: OR (engl.), v. 18. 11. 2009, Nr. 46, 42 (2009), S. 8 f., parr. in: Origins 39,24 (2009), S. 392-394; Wolfgang Klausnitzer, Uniert, nicht absorbiert? Der anglikanisch-katholische Dialog nach „Anglicanorum Coetibus“, in: StdZ 135,2 (2010), S. 75-86; Eduardo Baura, Las circumscriptiones eclesiásticas personales. El caso de los ordinariatos personales para fieles provenientes de anglicanismo, in: IusC 50 (2010), S. 165-200. 636 Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 411.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Irregulär zum Empfang von Weihen ist, wer willentlich einen „geborenen oder ungeborenen“ Menschen637 getötet hat (c. 1041, 4°).638 Ausgeschlossen werden die Fälle von Notwehrhandlungen, da jeder Mensch zum Erhalt des eigenen Lebens und desjenigen der anderen verpflichtet ist,639 obgleich Notwehrüberschreitungen nicht straffrei sind, allerdings strafmildernd gewertet werden, wenn die gebotene Verhältnismäßigkeit bei der Abwehr eines ungerechten Angriffs nicht beachtet wird (c. 1324 § 1, 6°) oder es sich um Rache oder Vergeltungsaktionen handelt.640 In die Tatbestandsüberlegungen mit einzubeziehen wären nicht nur Kandidaten, die aus Unruhe- und Kriegsgebieten stammen und dort in Kampfhandlungen involviert wurden, die Polizeidienste leisteten, die an aktiver Sterbehilfe (Euthanasie)641 in irgendeiner Weise beteiligt waren (etwa durch Beschaffung toxischer Mittel), ebenso jene, die einen Unfall mit Todesfolge verursacht haben, etwa aufgrund von ungeschicktem Hantieren mit Waffen oder durch eine permanent äußerst risikoreiche Fahrund Arbeitsweise, welche andere Personen, wenn auch nur wegen massiver Selbstüberschätzung, gefährden könnten. C. 1041, 4° spricht interessanterweise von einer „willentlichen“ Handlung („voluntarium“), was zumeist mit „vorsätzlich“ wiedergegeben wird,642 ohne Verwendung der sonst üblichen Termini „ex 637

Vgl. den unten angefügten Absatz bezüglich „Abtreibung“ und dazu den Kommentar v. Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 6, in: MK CIC (November 2001). 638 Dazu Javier Ochoa, Levantar la excomunión y la irregularidad para recibir un Orden Sagrado, in: Christus 7 (1967), S. 634. 639 Vgl. KKK, Nr. 2264 f, 2321; Johannes Paul II., Enc. „Evangelium Vitae“, Art. 55. 640 Vgl. Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 295. 641 Vgl. VatII GS, Nr. 27; SC DocFid, Decl. „Jura et bona“ v. 5. 5. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 542-552, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4772, Sp. 7955-7960, dt. in: VApSt, Nr. 20, Bonn 1980; KKK, Nr. 2281-2283; DDB, Das Lebensrecht des Menschen und die Euthanasie, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Hirtenschreiben, Erklärungen, Nr. 4, Bonn 1975; dies., Menschenwürdig sterben und christlich sterben / Schwerstkranken und Sterbenden beistehen / Die Hospizbewegung / Im Sterben: Umfangen vom Leben, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Hirtenschreiben, Erklärungen, Nr. 47, Bonn 1996; Sekr. SBK (Hrsg.), Die Würde des sterbenden Menschen. Pastoralschreiben der Schweizer Bischöfe zur Frage der Sterbehilfe und der Sterbebegleitung, Freiburg/Schweiz 2002; Johannes Paul II., Enc. „Evangelium Vitae“, Art. 78-84. Darin bestätigt Johannes Paul II. die Auffassung seiner Vorgänger, „daß die Euthanasie eine schwere Verletzung des göttlichen Gesetzes ist, insofern es sich um eine vorsätzliche Tötung einer menschlichen Person handelt“. Jegliche Mitwirkung, auch wenn die betroffene Person darum bittet, ist verboten. Vgl. ebd., Art. 81; dazu Joachim Piegsa, „Für eine Zivilisation der Wahrheit und Liebe“. Anmerkungen zur Enc. „Evangelium vitae“, in: FoKTh 12 (1996), S. 211-228. Sämtliche kirchliche Quelltexte zu dieser Thematik in: DBK u. EKD, Sterbebegleitung statt aktiver Sterbehilfe. Eine Textsammlung kirchlicher Erklärungen, Januar 2003, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Gemeinsame Texte, Nr. 17, Bonn 2003. 642 Vgl. Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Anm. 26, Rdnr. 6; Com 30 (1998), S. 232 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

dolo“ bzw. „dolose“ (vgl. cc. 1041, 5°; 128; 1321 § 1). Selbst wenn ein Unfall mit tödlichem Ausgang, resultierend aus einem durch Alkoholisierung oder Drogenkonsum völlig gemeinwohlgefährdenden Fahrstil („Geisterfahrer“), den Tatbestand des Vorsatzes rechtlich nicht erfüllt,643 so ist im konkreten Fall nachzuprüfen, ob nicht eine erhebliche Beeinträchtigung der Verantwortungsfähigkeit besteht, die eine indispensable Irregularität im Sinne von c. 1041, 1° nach sich zieht. In diesem Kontext fragt Geisinger zurecht: „What of a person who commits vehicular homicide while knowingly driving recklessly through a clearly marked school zone at recess? What of a son who agonizes with and supports his terminally ill mother in her request for a doctor-assisted or selfdirected method of ending her life? What of a pharmacist who regularly sold abortifacients prior to his entrance into the seminary? On the one hand, a doubtful irregularity would not bind; on the other hand, the facts of a specific situation may not admit of much doubt.“644

Der Dispensvorbehalt des Apostolischen Stuhles gilt für öffentlich bekannte Straftaten, welche vorsätzlich und unter Zurechenbarkeit begangen worden sind (c. 1047 § 2, 2°). Für geheime Fälle unter verdecktem Namen jedoch der Zuständigkeitsbereich der Sakramentenkongregation und die Apostolische Pönitentiarie.645 Im Bittgesuch zur Erlangung der Dispens sind sämtliche Irregularitäten anzuführen. Irregulär ist nach c. 1041, 4°, wer eine vollendete Abtreibung vorgenommen hat, sowie alle, die positiv daran mitgewirkt haben.646

643

„The accidental killing of another person – even though gravely sinful because of negligence or reckless behaviour, e.g. driving under the influence of alcohol or drugs, would not cause irregularity.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 69. 644 Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders“, S. 1218. 645 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 9 d; Johannes Paul II., PastBon, Nr. 63 u. 117 bzw. 118; vgl. Com 10 (1978), S. 203; PoenAp, Instr. „Suprema Ecclesiae“ v. 15. 7. 1984 (Prot. N. 470/84), in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5070, Sp. 8874-8876, SecrStat, Litt. „Con riferimento“, lettera sulla competenza della Congregazione del Culto Divino e della Disciplina dei Sacramenti nei casi di dispensa dagli obblighi assunti con la Sacra Ordinazione al Diaconato ed al Presbiterato (Prot. N. 230.139) v. 8. 2. 1989, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5324, Sp. 11612; dazu v.a. Péter Erdö, Foro interno e foro esterno nel diritto canonico, in: PRCan 95,1 (2006), S. 3-35, bes. S. 19-21; Pavanello, Irregularità e impedimenti, S. 280282; Vicenzo Ferrara, L’istituto canonico della dispensa pontificia dal celibato e dagli altri obblighi dell’ordinazione, in: Apoll 67 (1994), S. 497-564. 646 Vgl. VatII GS, Nr. 27 u. Nr. 51: „Abortus necnon infanticidium nefanda sunt crimina.“; Pius XI., Enc. „Casti connubii“ v. 31. 12. 1930, in: AAS 22 (1930), S. 539-592, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1005, Sp. 1208-1230; Johannes XXIII., Enc. „Mater et Magistra“, S. 447; Paul VI., Enc. „Humanae vitae“ v. 25. 7. 1968, in: AAS 60

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Dem eigentlichen Wortsinn nach versteht man unter Abtreibung („procuratio abortus“)647 den durch menschliches Tun vorsätzlich, d.h. wissentlich und willentlich herbeigeführten erfolgreich durchgeführten, d.h. vollendeten bzw. tatsächlich erfolgten Abgang eines außerhalb des Mutterleibes noch nicht lebensfähigen Fötus.648 Eine vorsätzliche Abtreibungstat wird mit bewusster, unmittelbarer und direkter Absicht begangen, d.h. im Wissen um die Gesetzwidrigkeit und Tragweite bzw. Folgen der Handlung als auch mit (freiem) Willen zur Verwirklichung des rechtswidrigen Erfolges. Kinder ab Beginn des siebten Schwangerschaftsmonats gelten als lebensfähig,649 sodass eine künstlich eingeleitete Frühgeburt nicht den Tatbestand erfüllt. Unter den Begriff der Abtreibung fällt jede Tötung eines Embryo im Mutterleib, auch wenn sie durch operative Zerstückelung (Embryotomie, Dekapitation usw.)650 oder durch das Antiprogesteron Mifepriston (RU 486)651 erfolgt.

(1968), S. 481-503, hier Nr. 14 S. 490 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3676, Sp. 5405-5414, dt. in: NKD, Bd. 14, Trier 41979, S. 26 f.; SC DocFid, Decl. „Quaestio de abortu procurato“ v. 18. 11. 1974, in: AAS 66 (1974), S. 730-747, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4332, Sp. 6879-6888, AfkKR 143 (1974), S. 460-472, lat.-dt. in: NKD, Bd. 48, Trier 1975, S. 23-63, dies., Instr. „Donum Vitae“; Johannes Paul II., Enc. „Evangelium Vitae“, Nr. 71-78. „In sharp contrast to the language of the penal canon, this provision extends the irregularity to all positive cooperators.“ Siehe James A. Coriden, The Canonical Penalty for Abortion as Applicable to Administrators of Clinics and Hospitals, in: Jurist 46 (1986), S. 652-658, hier S. 655. 647 Dazu Arnold Chrapowski, Il delitto dell’aborto procurato. Problemi vecchi e nuovi, in: Aoll 76,1-2 (2003), S. 341-357. 648 Vgl. Norbert Ruf, Das Recht der katholischen Kirche nach dem neuen Codex Iuris Canonici für die Praxis erläutert, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien51989, S. 367; Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 9, in: MK CIC (Februar 2006); Medina Balam, Idoneidad para las sagradas órdenes, S. 23. 649 Vgl. dazu Raimund Sagmeister, Das neue kirchliche Strafrecht und der Schutz des Lebens, in: Lüdicke / Paarhammer / Binder, Recht im Dienst des Menschen, S. 493-516, bes. S. 507 f.; Wilhelm Stockums, Abortus und kirchliches Strafrecht, in: ThGl 15 (1923), S. 93-101, hier S. 95; Roger John Huser, The crime of abortion in canon law: an historical synopsis and commentary, Washington 1942, S. 98, 110 u. 155. 650 PCI, Authentische Interpretation zum Begriff der Abtreibung in c. 1398, v. 23. 5. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 1818 f., hier S. 1818, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5271, Sp. 11251, dt. in: AfkKR 157 (1988), S. 190 u. in: ÖAKR 38 (1989), S. 416. 651 RU 486 kann in Kombination mit Prostaglandin bis zum 49. Tag nach der letzten Periode zum Schwangerschaftsabbruch führen. Infolgedessen wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und gemeinsam mit dem eingenisteten Embryo ausgestoßen. Vgl. Hermann Hepp / Josef Wisser, Art. Abtreibung, II. Medizinisch, in: LThK3, Bd. 1 (1993), Sp. 102; Beatrice Couzinet / Nelly Le Strat / André Ulman u.a., Termination of

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Most ,abortions‘ have been [and are] procured either by suction or by dilation and curettage or by a prostaglandin drug, often in conjunction with the RU 486 pill, or by saline solution. Since however, in all of these procedures the foetus is usually killed in the womb, such methods are not, strictly speaking, abortions as that term has been traditionally defined.“652

Ein erfolgloser oder verhinderter Versuch ist kein Straftatbestand. Hinsichtlich des angestrebten Zieles der Abtreibung ist eine vorsätzliche positive Mitwirkung gefordert, die wesentlich für das Zustandekommen ist – z.B. vom biologischen Vater des Kindes, desgleichen von der Mutter bzw. Schwangeren oder deren Eltern, Angehörigen, Freunden und Freundinnen, Arzt oder Ärztin, professionellen BeraterInnen und allen anderen Personen, ohne deren physische, moralische oder finanzielle Initiative (Beauftragung, Anstiftung) und Beihilfe die Abtreibung nicht geschehen wäre (assistierende Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker, Auftrag- oder Geldgeber)653 – u.a. auch allein durch den Kauf von „Mifegyne-Tabletten (RU 486)“,654 die „Pille danach“655 oder das drängende negative Einwirken auf die betroffene Frau.656

Early Pregnancy by the Progesterone Antagonist RU 486, in: New England Journal of Medicine 315 (1986), S. 1565-1570. 652 Lawrence G. Wrenn, Authentic Interpretations on the 1983 Code, CLSA, Washington D.C. 1993, S. 48 f. 653 Vgl. Hans Paarhammer, Das spezielle Strafrecht des CIC, in: Lüdicke / ders. / Binder, Recht im Dienst des Menschen, S. 403-466, hier S. 420 f.; Coriden, The Canonical Penalty for Abortion, S. 652-658; Woestman, The Sacrament of Orders, S. 72; Heinrich Flatten, Exkommunikation bei Abtreibung, in: Theologisches 162 (1983), S. 5456-5458, hier S. 5457. Beispielsweise erteilte die Glaubenskongregation im Jahr 2002 eine Dispens für einen Weihekandidaten, der 20 Jahre zuvor eine Abtreibung finanziert hatte. Vgl. Canon 1041, 4°. Dispensation from the Irregularity Regarding the Reception of Orders Incurred in Procuring an Abortion, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 25-27. 654 „Tragically, however, most abortions today occur by procedures, involving killing the foetus in the womb, e.g. suction, dilation and curettage, or the use of a prostaglandin drug often in connection with the RU 486 pill.“ Siehe Thomas J. Green, Commentary to „Abortion – Canon 1398“, in: Beal / Coriden / ders., New Commentary on the code of Canon Law, Book VI, Sanctions in the Church [cc. 1311-1399], S. 1529-1605, hier S. 1603. Vgl. auch die Erklärungen bzw. Stellungnahmen der Österreichischen und Deutschen Bischofskonferenz zu RU 486 in: ABl. ÖBK, Nr. 6 v. 9. 12. 1991, S. 2; Erklärung des Vorsitzenden der DBK, Bischof Karl Lehmann, zur Diskussion über die Abtreibungspille (Mifepriston, RU 486) v. 7. 11. 1991 und Erklärung des Vorsitzenden der DBK, Bischof Karl Lehmann, zur Zulassung der Abtreibungspille RU 486 v. 6. 7. 1999, in: http://www.dbk.de/stichwoerter/data/00619/index.html (12.2.2011). 655 Die Postkoitalpille verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter und erzeugt somit eine abortative Wirkung. Vgl. PontAcVit, Communicato

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Co-agents in the procuring of abortion are all those who conspire by common intention and at the same time physically participate in the specific action or procedure which effects the abortion. Such participants place executive acts, acts which precisely effect the ejection of the foetus, and not those acts which are only preparatory or facilitating to the abortion itself… Persons who prepare or sell drugs, sterilize the instruments, counsel the abortion, etc. perform acts that are in themselves indifferent insofar as the execution of abortion is concerned. Such actions do not constitute the specific physical procedure which effects the abortion, but are rather preparatory and facilitating acts… Effective cooperators in abortion may be those who by counsel, material assistance, or by any other means induce or concur in the commission of the crime, provided, however, that their cooperation was necessary for the commission of the abortion in question.“ 657

Kein Tatbestand der Beteiligung ist bei Personen gegeben, die nicht in direkten ursächlichen Zusammenhang mit der Durchführung der Abtreibung stehen, wie etwa Stationsschwestern, Krankenschwestern für die Zimmerbetreuung, Reinigungspersonal, desgleichen der Krankenhausträger, Klinikbesitzer sowie die in der Verwaltung tätigen Personen.658

sulla cosiddetta „pillola del giorno dopo“, in: Bollettino, n. 0638 dell’ottobre 2000; Associazione Medici Cattolici Italiani, Communicato stampa sulla commercializzazione in Italia della „pillola del giorno dopo“, in: OR 140 (2000), S. 314, 14; Lorenz Rieger / Ulrike Kämmerer / Dominique Singer, Sexualfunktion, Schwangerschaft und Geburt, in: Rainer Klinke (Hrsg.), Physiologie. 68 Tabellen, Stuttgart u.a. 62010, S. 571-575; Carlo Casalone, La „pillola del giorno dopo“ tra contraccezione e aborto, in: Aggiornamenti Sociali 12 (2000), S. 851-858. 656 Vgl. PCI, Authentische Interpretation zum Begriff der Abtreibung, S. 1818 f.; Pius XII., Alloc. al „Fronte della Famiglia“ e all’Associazione Famiglie numerose, v. 27. 11. 1951, in: AAS 43 (1951), S. 855-860, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2250, Sp. 2940-2942, Discorsi e Radiomessaggi, XIII, Città del Vaticano 1952, S. 417; Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 295; dazu Juán Miralles Sanchís, L’aborto procurato. Aspetti canonistici, in: IusE 1 (1989), S. 663-677; Giuseppe Di Mattia, L’aborto: aspetti medico-legali e punibilítà in diritto canonico, in: Apoll 61 (1988), S. 737-778; Velasio De Paolis, Responsa Pontificiae Commissionis CIC autentiche interpretando, in: PRCan 78 (1989), S. 278-286; Federico Rafael Aznar Gil, El delito canónico del aborto. Comentario a una respuesta de la CPI, in: REDC 47 (1990), S. 225239; Uribe L. Restrepo, El aborto en el nuevo Código de Derecho Canónico, in: Universitas Canonica 4 (1984), S. 9-23. 657 James A. Coriden, Canon 1398. Canonical Penalty for Abortion as Applicable to Administrators of Clinics and Hospitals, in: Patrick J. Cogan (ed.), CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 21995, S. 435-440, hier S. 438 f. 658 Vgl. dazu Coriden, The Canonical Penalty for Abortion, bes. S. 653-655.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Serious moral responsibility exists at all of these levels (e.g., support staff, counsellors, medical assistants, managers, executives, trustees, donors, licensing agents, lawmakers, etc.), but none of them fall under the canonical sanction of canon 1398.“659 „Handelt es sich allerdings um eine spezielle medizinische Einrichtung für Abtreibungen kommen Träger, Besitzer und/oder Verwaltungspersonal sehr wohl als Anstifter zur Abtreibungstat und damit als notwendige Tatbeteiligte in Frage.“660

Eine Abtreibung als direktes, gezielt eingesetztes Mittel zur Heilung, Rettung oder zum Schutz der Gesundheit der Schwangeren erfüllt den Tatbestand.661 Eine Notlage bzw. eine ohne eigenes Verschulden entstandene äußere Zwangslage könnte im Sinne von c. 1324 § 1, 5° im Falle einer doppelt-vitalen (Lebensgefahr für Mutter und Kind) und einfach-vitalen Indikation (schwere Gefahr für das Leben oder körperliche Gesundheit der Mutter) nach Auffassung von Sabine Demel geltend gemacht werden, allerdings nicht aus medizinischsozialen (schwere Gefahr für die seelische Gesundheit der Schwangeren), kriminologischen (infolge einer Vergewaltigung) und eugenischen Gründen (aufgrund schwerer Schädigung des Ungeborenen) oder innerhalb einer bestimmten Fristsetzung.662 Grobe Fahrlässigkeit ist jedoch nicht strafbar (vgl. c. 1321 § 2). „Würde also beispielsweise im Zusammenhang eines operativen Eingriffs die gebotene Sorgfalt unterlassen, die zum Tod oder zur Ausspülung des ungeborenen Kindes führt, zieht sich der Betreffende nicht die Tatstrafe der Exkommunikation wegen fahrlässiger Abtreibung zu.“663

659

Coriden, Canon 1398, S. 439. Sabine Demel, Exkommunikation bei Abtreibung – eine frauenfeindliche Bestimmung? Zur Interpretation von c. 1398 CIC/1983, in: Ludger Müller / Alfred E. Hierold / dies. / Libero Gerosa / Peter Krämer (Hrsg.), „Strafrecht“ in einer Kirche der Liebe. Notwendigkeit oder Widerspruch? (Kirchenrechtliche Bibliothek, Bd. 9), Berlin 2006, S. 117-140, hier S. 125. 661 Vgl. Richard Potz, Die Abtreibung im kirchlichen Recht, in: Michael Benedikt/ ders. (Hrsg.), Zygote – Fötus – Mensch. Zu Anthropologie des werdenden Lebens, Wien 1986, S. 211-224, bes. S. 218. Vor der Codex-Reform waren Operationen, welche die Tötung eines Kindes zur Rettung der Mutter intendierten, grundsätzlich verboten und erfüllten ebenfalls den Tatbestand der Exkommunikation. Vgl. Pius XII., Alloc. „Vegliare con sollecitudine“ an die Hebammen, v. 29. 10. 1951, in: AAS 43 (1951), S. 835-854, bes. S. 838 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2242, Sp. 2926-2936, dt. in: Arthur Friedolin Utz (Hrsg.), Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens. Soziale Summe Pius XII., Freiburg/Schweiz 1962, n. 1054, S. 512 f.; dazu Wolfgang Waldstein, Das Recht auf Leben bei Pius XII., in: Herbert Schambeck (Hrsg.), Pius XII. zum Gedächtnis, Berlin 1977, S. 525-562, bes. S. 540 f. 662 Vgl. Demel, Exkommunikation bei Abtreibung, S. 133 f. 663 Ebd., S. 123; dazu C DocFid, Klarstellung über die vorgenommene Abtreibung, v. 11. 7. 2009, in: OR (ital.) v. 11. 7. 2009, Nr. 157, 149 (2009), S. 7. 660

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Deliktunfähigkeit, Strafbefreiungs- bzw. Strafmilderungsgründe lassen die Tatstrafe der Exkommunikation selbst bei schwerer persönlicher Schuld nicht eintreten (vgl. cc. 1322-1324). ebenso wenig unterliegen ihr minderjährige Tätern und Tatbeteiligte (vgl. c. 1324 § 1, 4°), d.h. Täter und wesentliche Tatbeteiligte müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben. Straffreiheit wird bei schuldloser Unkenntnis des Täters bzw. Tatbeteiligten über das Ausmaß der Strafbedrohung für Abtreibung gewährt (cc. 1323, 2°, 1324 § 1, 9°), allerdings nicht bei schuldhafter (grober, sorgloser und absichtlicher) Unkenntnis des Strafgesetzes.664 Desgleichen werden diejenige, die aus schwerer Furchteinflößung oder Zwang (vgl. c. 1324 § 1, 5°) eine Abtreibung durchführen bzw. durchführen lassen nicht mit der Tatstrafe der Exkommunikation belegt, sehr wohl aber jenige Personen, welche Druck ausüben, auch wenn sie die Abtreibung selbst aktiv nicht durchführen.665 Beteilige Ordensleute sind grundsätzlich aus ihrem Verband zu entlassen. (vgl. c. 695 § 1).666 Männer, die positiv an einer Abtreibung mitgewirkt haben, auch wenn die Tathandlung vor deren Taufe oder Konversion stattgefunden hat oder die Tatstrafe nicht eingetreten oder bereits nachgelassen worden ist, gelten auf jeden Fall als irregulär im Hinblick auf den Weiheempfang.667 „For instance, what if one’s voluntary, active, and effective participation in a homicide or a procured abortion took place prior to one’s baptism or reception into Catholicism? It appears that the irregularity of canon 1041, 4° would be doubtful, and therefore not binding. The non-Catholic person would not have been subject at that time to the peculiarly Catholic ecclesiastical norms governing irregularities which would apply to him only after he became a Catholic (see c. 11). […] prohibitions against procured abortion and wilful homicide certainly transcend ecclesiastical law and pertain to natural law, rooted in divine law. […] Non-Catholics engaging in the activity outlined in canon 1041, 4° apparently would not incur the irregularity, as a doubtful irregularity does not bind; further, the canons on irregularities and simple impediments are to be interpreted strictly (c. 18), as a man has a right at least to have himself considered for orders.“668

664

Vgl. Demel, Exkommunikation bei Abtreibung, S. 132. Vgl. ebd., S. 133. 666 Vgl. Augustine Mendonça, Dismissal of a Religious from the Religious Institute for the Delict of Abortion, in: Studies in Church Law 3 (2007), S. 425-436. 667 Vgl. Karl-Theodor Geringer, Art. Abtreibung, V. Kirchenrechtliche Bestimmungen, in: LThK3, Bd. 1 (1993), Sp. 104 f. 668 Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041, 4°“, S. 1218. 665

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

In diesem Kontext verweist Robert Kaslyn auf die Tatsache, dass rein kirchliche Gesetze diejenigen verpflichten, welche in der katholischen Kirche getauft oder in diese aufgenommen worden sind (vgl. c. 11). „But does this mean that certain acts, if committed before one becomes a Catholic, do not influence the decision whether or not one should be ordained?“

Irregularitäten können nicht isoliert, sondern nur im Kontext aller für Weihen notwendigen Voraussetzungen betrachtet werden. „Once the individual is received into the Catholic Church and presents himself for ordination he becomes subject to ecclesiastical law. The fact, for example, that he positively cooperated in an abortion prior to his reception into the Church could be interpreted as an act entailing personal responsibility and freedom and, further, as an act which could adversely affect the public perception of and exercise of his ministry. […] Given particular circumstances, a man who cooperated in an abortion or committed homicide could be considered unsuitable for ordained ministry (see c. 1029) even if he were not considered to have incurred an irregularity.“669 Expliziter formuliert: „… the non-Catholic presenting himself for ordination could be considered ‚unsuitable’ (as distinct from being ‚irregular’) if he had positively cooperated in an abortion in the past (that is, before being baptized or received into the Catholic Church). The actions of one’s past (whether as a Catholic or not) can affect one’s present status. In other words, a past event exercises an effect upon a person’s present status as a Catholic and as a candidate for ordination in as much as that past event could indicate that the individual acted in a way that is incompatible with the sacrament he is asking to receive.“670

Keine Irregularität hingegen begründet eine Beteiligung, die noch vor Eintritt des Erfolges darauf abzielt, die intendierte Abtreibung zu verhindern.671 Interessanterweise wird gemäß c. 1047 § 2, 2° ebenso von dieser Irregularität dispensiert, obwohl nach vorgenommener und schließlich ausgeführter Abtreibung die Tatstrafe der ausnahmsweise in diesem Bereich nicht dem Apostoli-

669

Vgl. Kaslyn, The Sacrament of Orders, S. 159-194, hier S. 179 f. Ebd., S. 183. 671 Papst Sixtus V. (1585-1590) verweist bereits in seiner Bulle „Effraenatam“ v. 29. 10. 1588 in § 7 darauf, dass jede hauptverantwortliche oder nur verbündete Person, die zu einer solchen Tat eine Hilfe, einen Ratschlag, eine Begünstigung, einen Trank oder andere Medikamente wissentlich gegeben hat oder auch durch Briefe, Zettel oder andere Worte und Zeichen geholfen oder einen Rat gegeben hat, den gleichen Strafen, d.h. der Exkommunikation, unterliegt. Vgl. CIC-Fontes, Vol. I (1926), n. 165, S. 308311, hier S. 310. Diese rigide Auffassung wurde durch die Päpste Gregor XIV. und Pius IX. gemildert und allein auf die unmittelbaren Täter bezogen. Vgl. Gregor XIV., Konst. „Sedes Apostolica“ v. 31. 5. 1591, in: CIC-Fontes, Vol. I (1926), n. 173, S. 330 f., hier §§ 1-2; Pius IX., Konst. „Apostolicae Sedis“ v. 12. 10. 1869, in: ASS 5 (1869/1870), S. 310, parr. in: CIC-Fontes, Vol. III (1925), n. 552, S. 26, Kap. II, Abs. 1. 670

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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schen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation verhängt wird (vgl. c. 1398, i.V.m. c. 1355 § 2).672 Eine Dispens in geheimen Fällen unter verdecktem Namen fällt in den Kompetenzbereich der Apostolischen Pönitentiarie.673 Im Falle vorsätzlichen Mordes oder vorsätzlicher Abtreibung674 ist zur Gültigkeit der Dispens die Zahl der Straftaten anzugeben (vgl. c. 1049 § 2),675 mit deren Anzahl sich auch die Zahl der Irregularitäten vermehrt (vgl. c. 1046). In diesem Zusammenhang stellt sich gezwungenermaßen natürlich die Frage, ob nicht die „positive Mitwirkung“ an einer künstlichen Befruchtung („Invitro-Fertilisation“), an der (genetischen) Reproduktion (von Teilen) des Menschen, an Genmanipulation oder Klonen676 ebenfalls (ansatzweise) den Tatbestand einer Irregularität gemäß cc. 1041, 4° oder 1041, 5° konstatiert. Da die „Neudefinition“ der Abtreibung aufgrund einer Anfrage an die PCI-Kommis-

672

Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 9 d; dazu Sabine Demel, Abtreibung zwischen Straffreiheit und Exkommunikation: weltliches und kirchliches Strafrecht auf dem Prüfstand, Stuttgart-Berlin-Köln 1995, bes. S. 255-292; Gerhard Haas, Qui abortum procurat, in: AfkKR 166 (1995), S. 439-446; Claudio Papale, Qui abortum procurat (can. 1398). Breve disamini giuridico canonica, in: QDE 13 (2000), S. 434-446; Richard Potz, Abortus im kirchlichen Strafrecht, in: ÖAKR 42 (1993), S. 100-117; Serge Propst, Abortion. Sign of Apostasy, Roma 1998; Sagmeister, Das neue kirchliche Strafrecht, S. 505-513; Wilhelm Rees, Die Strafgewalt der Kirche. Das geltende kirchliche Strafrecht – dargestellt auf der Grundlage seiner Entwicklungsgeschichte (KST, Bd. 41), Berlin 1993, S. 481-484. Vgl. diesbezüglich das Dekret über die Vollmachten für Beichtväter zur Absolution von der Exkommunikation des c. 1398, in: ABl. ÖBK v. 22. 1. 1984, Nr. 1, S. 23; dazu Hugo Schwendenwein, Die Durchführung des neuen CIC durch die Österreichische Bischofskonferenz, in: ÖAKR 35 (1985), S. 178-198, hier S. 185 f. William Woestman vermerkt: „What is to be said of those who use the RU 486 pill and the latae sententiae excommunication? Even if those involved fulfilled all the conditions for incurring the penalty, unless it is certain that the woman was pregnant, it is not certain that an abortion was procured. In such a case it is not certain that the individuals incurred the excommunication.“ Siehe William H. Woestman, Ecclesiastical Sanctions and the Penal Process. A Commentary on the Code of Canon Law, Ottawa 2000, S. 150. 673 Vgl. PoenAp, Instr. „Suprema Ecclesiae“, Sp. 8874. 674 „Der Vorsatz setzt die Kenntnis der Schwangerschaft voraus. Wer also durch die Einnahme von Medikamenten, die eine Schwangerschaft beenden können, tatsächlich eine Abtreibung bewirkt, aber nicht wusste, dass überhaupt eine Schwangerschaft bestand, handelt ohne Vorsatz.“ Siehe Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1398, in: MK CIC (November 1993). Diese Tatsache gilt ebenso für Beteiligte bzw. Ausführende. 675 Vgl. Robert Owen Morrissey, The Canonical Effects of Abortion in the 1983 Code of Canon Law, Rom 1995, bes. S. 159-164; Angel Marzoa Rodríguez, Extensión del concepto penal de aborto, in: IusC 29 (1989), S. 577-585; grundsätzlich dazu De Paolis, Irregolarità, S. 689-727. 676 Gemäß can. 986 CIC/1917 war Kurpfuscherei durch Geistliche irregulär.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

sion, welche unter Abtreibung gemäß c. 1398 jede Tötung der unreifen Leibesfrucht subsumiert, „unabhängig davon, auf welche Art und zu welchem Zeitpunkt nach der Empfängnis diese vorgenommen wird“677 und es unerheblich ist, ob die Tötung innerhalb oder außerhalb des Mutterleibes stattfindet, ist demnach „fortan auch das sogenannte verbrauchende Experiment mit einem künstlich gezeugten menschlichen Embryo als Straftatbestand der Abtreibung des c. 1398 zu bewerten.“678 Irregulär gemäß c. 1041, 5° ist, wer sich oder eine andere Person schwerwiegend und vorsätzlich verstümmelt hat.679 Grundsätzlich bedeutet „mutilatio“ abschneiden oder radikal ändern. Lehramtliche Texte – vor allem die Enzyklika „Casti connubii“680 und neun Allokutionen Pius’ XII.681 – interpretieren den Terminus im Kontext von nichtsterilisierenden Maßnahmen, wie überlebensnotwendige Operationen oder Strahlentherapie,682 wobei Pius XII. eingehend auf die physische Integrität des menschlichen Körpers und das Prinzip der Totalität verweist.683

677 Demel, Exkommunikation bei Abtreibung, S. 120 f.; Aznar Gil, El delito canónico del aborto, S. 239; dagegen allerdings Josemarìa Sanchis, L’aborto procurato: aspetti canonistici, in: IusE 1 (1989), S. 663-677, hier S. 668; Lüdicke, Kommentar zu c. 1398, Rdnr. 2; Potz, Abortus im kirchlichen Strafrecht, S. 114. 678 Demel, Exkommunikation bei Abtreibung, S. 121. 679 Ausführlich dazu Günter Virt, Art. Verstümmelung, in: LThK3, Bd. 10 (2001), Sp. 736; Brian Dunn, Does a Vasectomy Constitutes an Irregularity to the Sacrament of Orders?, in: StCan 38,2 (2004), S. 481-508, parr. in: Patrick Cogan (ed.), Sacerdotes iuris: Miscellanea in Honour of / Mélanges en l’honneur de William H. Woestman, O.M.I., Ottawa 2005, S. 113-140; ders., Vasectomy: Irregularity for Orders?, in: Newsletter 151 (2007), S. 41-67. 680 Vgl. Pius XI., Enc. „Casti connubii“, S. 565. 681 Vgl. Pius XII., Alloc. an die Gesellschaft vom Hl. Lukas, v. 12. 11. 1944, in: Pio XII. Discorsi ai medici, Roma 1954, S. 7-21; ders., Alloc. an Blutspender, v. 9. 10. 1948, in: Le corps humain, New York 1953, S. 89-92; ders., Alloc. „Vegliare con sollecitudine“, S. 835-854; ders., Alloc. an die Histopathologen, v. 13. 9. 1952, in: AAS 44 (1952), S. 779-789; ders., Alloc. an die Genetiker, v. 7. 9. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 596-607; ders., Alloc. an die Urologen, v. 8. 10. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 673679; ders., Alloc. an die Militärärzte, v. 19. 10. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 744-754, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2374, Sp. 3208-3211; ders., Alloc. an die Delegierten des achten Welt-Mediziner-Kongress, v. 30. 9. 1954, in: AAS 46 (1954), S. 587598, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2452, Sp. 3301-3307; ders., Alloc. an die Augenärzte und Herzspender, v. 14. 5. 1956, in: AAS 48 (1956), S. 459-467. 682 Pius XII. verteidigt die Moralität einer Kastration vor allem in Bezug auf Prostatakrebs. Vgl. Pius XII., Alloc. an die Urologen, S. 673. 683 Vgl. Pius XII., Alloc. an die Histopathologen, S. 786-788. Maurizio Faggioni, Konsultor der römischen Glaubenskongregation, verweist darauf, dass eine medizini-

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Hinsichtlich der Sterilisierung unterscheiden vorkonziliare lehramtliche Texte zwischen direkter und indirekter Sterilisierung. Pius XI. expliziert in „Casti connubii“ die intrinsische Immoralität von direkter Sterilisierung,684 die spätere lehramtliche Texte bis zum heutigen Tag verteidigen.685 Gerald Kelly bezeichnet Mutilation als „destruction of some member of the body or the suppression of some function of the body, which would include the amputation of a hand, the removal of an eye, a vasectomy, a fallectomy or anything that would destroy the radical integrity of the body“,686

wobei er direkte Sterilisierung – im Konsens mit lehramtlichen Dokumenten – mit Mutilation gleichsetzt, jedoch darauf hinweist, dass „such things as exploratory operations, cosmetic drugery, blood transfusions, and skin grafts“687 davon ausgenommen sind. Basierend auf der klassischen Studie über Organtransplantation von Bert J. Cunningham definieren Gary Atkinson und Albert Moraczewski eine schwere Mutilation nach folgenden vier Kriterien: „1) an external and obvious organ is cut off and removed; 2) the function of an external organ is completely suppressed, as in the case of paralysing a hand; 3) an internal organ is removed; or 4) the distinctive function of an internal organ is totally suppressed even though the organ is not itself existed.“688

Dabei müssen die betroffenen Körperteile eigenständige Funktionen aufweisen wie etwa Hände, Füße, Augen etc.689 Eine grundlose Abtrennung eines kleinen Fingerteils wäre demnach bereits eine ernsthaft zu nennende Selbstverstümmelung. Ähnlich würde eine geringfügige Mutilation zu einer schwerwiegenden, sche Geschlechtsanpassung als ultima ratio nach dem Scheitern einer Therapie akzeptiert werden kann, da gemäß dem moraltheologischen „Totalitätsprinzip“ die Opferung eines Teils des Organismus erlaubt sei, wenn keine andere Möglichkeit zur Rettung des Ganzen besteht. Vgl. Faggioni, Il transsessualismo, S. 304-309. 684 Vgl. Pius XI., Enc. „Casti connubii“, Nr. 54 u. 56. 685 Vgl. SC Off, Decr. „Proposito“ de sterilizatione directa, v. 24. 2. 1940, in: AAS 32 (1940), S. 73, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1519, Sp. 1955; SC DocFid, Resp. „Haec sacra congregatio“ v. 13. 3. 1975, in: AAS 68 (1976), S. 738-740, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4366, Sp. 7005 f. 686 Gerald Kelly, The Morality of Mutilation. Towards a Revision of the Treaties, in: TS 17 (1956), S. 322-329, hier S. 327. 687 Ebd., S. 328. 688 Gary Atkinson / Albert Moraczewski, A Moral Evaluation of Contraception and Sterilisation, St. Louis 1979, S. 97. 689 Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 10, in: MK CIC (Februar 2006); Ghirlanda, Il diritto nella Chiesa, S. 346.

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„if a serious deformity is produced, even though no function is totally impaired, e.g., the removal of the external ear, or if the health of the body is seriously endangered, e.g., the removal of a very large quantity of blood […] even though a vasectomy may be reversible“.690

Spezifischer unterscheiden Kommentare über can. 985, 5° CIC/1917, mit Verweis auf die Grunddifferenzierung einer Irregularität „ex delicto“ und „ex defecto“, zwischen Abtrennung kleiner Körperteile (z.B. Teile von Fingern oder Zähne etc.) und eine nach außen hin eindeutig sichtbare (Selbst) Amputationen von Körperteilen und -gliedern – inklusive einer vollständigen „castratio sui ipsius“.691 Schwerwiegend gelten vollständige Abtrennungen, nicht jedoch gebrauchsunfähige Teile aufgrund einer versuchten Verstümmelung „though the act may be grievously sinful“.692 Vermeersch-Creusen statuieren noch vor der Promulgation von „Casti connubii“, dass eine Vasektomie höchstwahrscheinlich als Irregularität gewertet werden kann. „Mutilatio est abcissio partis corporis quae proprium et a ceteris distinctum officium habet; ideoque membra non sunt nasus, auriculae, dentes, capilli, nec unus alterve digitus. Neque mutiliatio habetur si membrum laesum aut mutilatum supersit. Num mutilatus sic qui vasectomiam passus est, facto dubium manet etsi sententia affirmans multo probilior est. Castratio, si uterque testiculus aufertur, est gravis mutilatio. Plectitur hic voluntaria et graviter culpabilis mutilatio.“693

Henry Davis wertet im Jahr 1938 Vasektomie eindeutig als Irregularität. „Mutilation means the cutting away a member of the body that has its proper function, as a foot, a hand, an eye, the tongue, the testicles, the vasa deferentis in males […] Where there are double members of a sense, as for sight, hearing, smell, touch, procreation, it appears probable that the mutilation of one of the members is true mutilation.“694

Der CIC/1983 klassifiziert Mutilation nicht mehr als Irregularität „ex delicto“, sondern unterscheidet nur hinsichtlich „graviter“ und „dolose“ – d.h. direkt

690

Dunn, Does a Vasectomy Constitutes an Irregularity, S. 492. Vgl. Charles Bachofen Augustine, A Commentary on the New Code of Canon Law, Bd. 4, St. Louis 31925, S. 491; John A. Abbo / Jerome D. Hannan, The Sacred Canons, Bd. 2, London 1952, S. 131. 692 Lincoln T. Bouscaren / Adam Ellis, Canon Law. A Text and Commentary, Milwaukee 31957, S. 428. 693 Arthur Vermeersch / Joseph Creusen, Epitome iuris canonici cum commentariis ad scholas et ad usum privatum, Bd. 2, Liber III (Museum Lessianum: Section théologique, Bd. 2, III), Mechliniae-Romae-Parisii-Bruxellis 71954, n. 257. 694 Henry Davis, Moral and Pastoral Theology, Bd. 4, London 21938, S. 35. 691

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willentlich-intendiert sündhaft.695 Irrelevant für die Feststellung einer Irregularität ist ebenso, ob die „Verstümmelung“ selbst oder durch eine andere Person durchgeführt worden ist, entscheidend ist letztlich die Umsetzung des Willens in eine Tathandlung.696 Vasektomie (Sterilisierung),697 bei der es sich um eine offensichtlich funktionale Veränderung bzw. unterbindene Funktion eines Organs in einem männlichen Körper handelt, statuiert demnach gemäß der Auffassung von Brian Dunn eine „mutilatio gravis“698 und mit Verweis auf c. 17 und Rückgriff auf vorkodikarische kanonistische Interpretation und gängiger Rechtsinterpretation eine Irregularität.699 Dies wird allerdings hinterfragt,700 da bei einem chirurgischen Eingriff der Samenleiter nicht entfernt, sondern lediglich unterbunden wird.701 Diesbezüglich präzisiert ein Dekret der Glaubenskongregation aus dem Jahr 1977,702 dass eine doppelte Vasektomie kein Ehehindernis einer „impotentia coeundi“ statuiert und eine gültige Eheschließung ermöglicht, d.h. in Analogie keine Irregularität konstituiert.703 Ebenso wenig würde es sich im Fall von Ho-

695 Ausführlicher dazu und zum Vorhergehenden Mario Medina Balam, Irregularidad para las órdenes sagradas por causa de mutilación, in: Revista Mexicana de Derecho Canónico 12 (2006), S. 89-100. 696 Vgl. Brian Dunn, Does a vasectomy constitue an irregularity to the sacrament of orders?, in: CLSA Newsletter 151 (2007), S. 41-67, bes. S. 59. 697 Dazu Hans Pochmann, Absichtliche Körperverstümmelungen und -verletzungen aus religiösen, pseudoästhetischen und anderen Motiven bei den Völkern und in der Geschichte der Menschheit, Innsbruck 21998; Brigitte Schinkele, Sterilisation in moraltheologischer und kirchenrechtlicher Sicht, in: ÖAKR 38 (1989), S. 144-171. 698 Vgl. Dunn, Does a vasectomy constitue an irregularity, S. 57 f., 60 f. u. 66; John Jukes, Irregularity for the Reception of Orders: CIC 1041, n. 5, in: CLSA Newsletter 108 (1996), S. 85-87, bes. S. 85 f. 699 Vgl. Brian J. Dunn, Does a Vasectomy Constitute an Irregularity to the Sacrament of Orders? A Response to James A. Coridens’s Critique, in: StCan 43,1 (2009), S. 89-98. 700 Kritisch dazu James A. Coriden, Does a Vasectomy Constitute an Irregularity to the Sacrament of Orders? Another Answer to the Question, in: StCan 43,1 (2009), S. 81-88. 701 Vgl. William Varvano, Canon 1041. Irregularity for Receiving Order of Diaconate (Permanent) Following Vasectomy, in: Patrick J. Cogan (ed.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York/Mahwah 21995, S. 309-311, bes. 310; Woestman, The Sacrament of Orders, S. 72; dazu allerdings auch Dunn, Does a vasectomy constitue an irregularity, S. 56. 702 Vgl. SC DocFid, Decr. „Sacra Congregatio“ circa impotentiam quae matrimonium dirimit, v. 13. 5. 1977, in: AAS 69 (1977), S. 426, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4515, Sp. 7329. 703 Vgl. Jukes, Irregularity for the Reception of Orders, S. 86.

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denkrebs nach Entfernung eines oder beider Hoden (Semikastration)704 aufgrund eines Unfalls oder orperativer Entfernung um eine Selbstverstümmelung und somit um eine Irregularität handeln, da eine medizinische Notwendigkeit den Eingriff bedingt. Hinsichtlich grob fahrlässig erfolgter Kraftfahrzeug-, Sport- oder Arbeitsunfälle gelten oben unter c. 1041, 4° erwähnte Erklärungen.705 Durch zunehmende Einbeziehung der Risikofaktoren verschwimmt hier die Grenze zur „Absichtlichkeit“ und nähert sich dadurch dem Normzweck dieser Bestimmung, der auf die Sanktionierung des Verhaltens gegen die physische Integrität (vgl. c. 1397) und ein menschen- oder schöpfungsverachtendes Verhalten abzielt. Erfasst wird jedoch immer nur „ein Handeln, das nicht durch Rechtfertigungsgründe (Einwilligung bei ärztlichem Eingriff, Kriegseinsatz, Notwehr) oder übergesetzlichen Notstand (Verletzung als einziger Ausweg zur Rettung von Leben) entschuldigt ist“.706 Genannte Selbst- bzw. Fremdverstümmelung muss schwerwiegend („graviter“) sein. Demnach statuieren eine Organspende, eine notwendige medizinischen Amputation oder ein misslungener Verstümmelungsversuch keine Irregularität.707 In diesem Kontext ist „Apotemnophilia“ bzw. der zwanghafte, andauernde und unüberwindliche Wunsch nach der Amputation eines oder mehrerer Gliedmassen708 jedoch definitiv als schwerwiegend zu klassifizieren. Die Störung zählt zur größeren Gruppe der „Body Integrity Identity Disorders“, d.h. Zustände mit abnormer Körperwahrnehmung. Da diese zwanghafte, psychisch bzw. psychosomatisch bedingte, als (sexuelle) Paraphilie zu wertende Beeinträchtigungen (vgl. c. 1041, 1°) augenfällig die Willensfreiheit massiv beeinträchtigt, wäre eine Weihespendung nicht nur ungültig (vgl. c. 125), sondern in jedem Fall abzulehnen.

704

Vgl. Kai Joachim Bühling, Männliche Geschlechtsorgane, in: ders. / Julia Lepenies / Karsten Witt (Hrsg.), Intensivkurs: Allgemeine und spezielle Pathologie, mit 247 Abbildungen u. 90 Tabellen, München u.a. 32004, S. 366-374, hier S. 371 f. 705 Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 10, in: MK CIC (Februar 2006); Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 296; De Paolis, Irregolarità, S. 714. 706 Lüdicke, Kommentar zu c. 1041, Anm. 26, Rdnr. 7, in: MK CIC (August 1985); Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 10, in: MK CIC (Februar 2006). 707 Vgl. Medina Balam, Idoneidad para las sagradas órdenes, S. 23. 708 Vgl. Michael B. First, Desire for amputation of a limb: paraphilia, psychosis, or a new type of identity disorder, in: Psychological Medicine 34 (2004), S. 1-10 u. 35,6 (2005), S. 919-928; David Brang / Paul D. Mc Geoch / Vilayanur S. Ramachandran, Apotemnophilia: a neurological disorder, in: Cognitive Neuroscience and Neuropsychology 19,13 (2008), S. 1305 f. und aus kanonistischer Perspektive Edward N. Peters, Canon law and apotemnophilia, in: Ethics & Medics 36,2 (2011), S. 3 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Das Strafrecht belegt (vorsätzliche) Tötung,709 gewaltsame oder durch Täuschung hervorgerufene Entführung, Freiheitsberaubung, Verstümmelung und schwere Körperverletzung eines Menschen je nach Schwere des Deliktes mit unterschiedlichen in c. 1336 angeführten Sühnestrafen, wie etwa Rechtsentzug und Verbot (vgl. c. 1397 i.V.m. c. 1370).710 Bezüglich Duell bzw. Zweikampf besteht eine sanktionierbare Strafbarkeit, sofern der angestrebte tödliche Erfolg, eine Verstümmelung (vgl. c. 1397), oder eine schwere Körperverletzung eingetreten ist.711 Bei einer Mensur besteht in709

Vgl. KKK, Nr. 2258 sowie Nr. 2268 f. Der Katechismus der Katholischen Kirche qualifiziert Notwehr als ein der Selbstliebe entsprechendes Handeln, das zu einer schwerwiegenden Pflicht werden kann, wenn jemand für das Leben anderer Verantwortung trägt. Vgl. ebd., Nr. 2263-2265. 710 Vgl. dazu Sagmeister, Das neue kirchliche Strafrecht, S. 510 f.; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 480 f. 711 Zur Thematik Anton Scharnagl, Art. Zweikampf, in: LThK1, Bd. 10 (21938), Sp. 1109-1111; Bernhard Schwentner, Das Zweikampfdelikt im kanonischen Recht, Dissertation, Münster 1918; Michael Gierens, Ehre, Duell und Mensur. Darstellung und Begründung der christlich-ethischen Anschauungen über Ehre und Ehrenschutz, Duell und Mensur auf Grund einer Synthese historischer, biblischer, juristischer, kanonistischer und philosophischer Erkenntnisse, Paderborn 1928, bes. S. 297 f.; Wolfgang Trillhaas, Art. Duell, in: RGG3, Bd. 2, Sp. 278 f.; Peter Lex, Turnier und Duell vor dem Forum der kirchlichen Gerichtsbarkeit, in: Theologisch-praktische Monatsschrift 13 (1903), S. 1-11, 137-149 u. 215-221. Die Strafbarkeit des Duells und der Mensur ist mit dem Wegfall der Duellbestimmungen obsolet geworden. Vgl. Sagmeister, Das neue kirchliche Strafrecht, S. 511; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 258 f. u. 481. Moraltheologisch betrachtet ist das Duell als Verstoß gegen das göttliche Sittengesetz verwerflich, ebenso die Bestimmungsmensur, da ihr ebenso eine Gefährdung und Verletzung der leiblichen Integrität zugesprochen wird. Ältere kirchliche Dokumente verurteilten bis zum CIC/1983 namentlich das Duell mit Exkommunikation. Vgl. Konzil von Trient, Sessio XXV, de ref. 19; Leo XIII., Ep. „Pastoralis Officii“ v. 12. 9. 1891, in: Leonis XIII. Acta, Vol. XI., (Nachdruck) Graz 1971, S. 283-289; can. 2351 CIC/1917; Der österreichische Episkopat über das Duell, in: AfkKR 81 (1901), S. 173-175. Der von selbst eintretenden, dem Papst einfach reservierten Exkommunikation, dem rechtlichen Ehrverlust und einer Irregularität „ex defectu“ (vgl. can. 985, 5° CIC/1917) verfielen nicht bloß die Duellanten, sondern bereits wer dazu herausforderte bzw. die Herausforderung annahm, auch wenn die Durchführung unterblieb. Die Strafandrohung richtete sich auch gegen Mitwirkende (z.B. Kartellträger, Sekundanten, Ärzte, Zeugen, Unparteiische u.a.) und Begünstiger, die z.B. Geld, Waffen, Transportmittel, den Raum zur Verfügung stellten oder Wache hielten, ebenso an die Zuschauer sowie an jene, die das Duell gestatteten bzw. nicht verhinderten, obwohl es in ihrer Macht gestanden hätte. Vgl. PCI, ReSp. v. 26. 6. 1947, in: AAS 39 (1947), S. 374, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1935, Sp. 2423 f, AfkKR 123 (1948), S. 527, Kap. B II: „De Duello“. „Bei tödlichem Ausgang werden der überlebende Duellant und alle Beteiligten irregulär ex delicto, sonst nur, wer den anderen verstümmelt hat (c. 985 nn. 4 f); Duellanten und Sekundanten sind als Ehrlose auch irregulär ex defectu (c. 984 n. 5)“ Siehe Klaus Mörsdorf, Art. Zweikampf, in:

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

folge der präventiven Schutzmaßnahmen generell keine Gefahr eines derartigen Resultates,712 da nur die Gefahr einer leichten Verwundung im Gesicht unter Zuhilfenahme eines kleinen Messers gegeben ist und keineswegs Tod oder Verstümmelung, außer durch Zufall, aus Unklugheit oder einer anderen Ursache, intendiert ist.713 „Andernfalls wäre nicht einzusehen, warum nicht auch bestimmte Formen des Sports, wie z.B. Rennfahren, Boxen, Fechten, Fingerhakeln u.ä., unter Strafe gestellt sind.“714

William Woestman erwähnt einige Beispiele, beispielsweise Kastration,715 die Abtrennung von Hand, Fuß, Ohr, Nase, usw.

LThK2, Bd. 10 (1965), Sp. 1426-1428, hier Sp. 1427. Die Studenten- bzw. Bestimmungsmensur fiel ebenfalls unter die kirchlichen Strafbestimmungen gegen das Duell, selbst wenn keine Gefahr einer schweren Verwundung besteht. Vgl. SC Conc, Resolutio „Wratislavien.“ irregularitatis duellantes, v. 9. 8. 1890, in: AAS 23 (1890/1891), S. 234243, bes. S. 242; dies., Resolutio „Ratisbonen.“ über Duelle, v. 10. 2. 1923, in: AAS 15 (1923), S. 154-156, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 492, Sp. 531 f.; dies., Resolutio „Ratisbonen.“ Duelli „mensura academica“ inter studentes dicti, v. 4. 4. u. 13. 6. 1925, in: AAS 18 (1926), S. 132-138, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 657, Sp. 757-759; dazu Gierens, Ehre, Duell und Mensur, S. 312 f. sowie Bernhard Schwentner, Der Codex Iuris Canonici und die Mensuren, in: ThGl 15 (1923), S. 107 f. 712 „Durch Urteil des BGH v. 1953 stehen Mensuren wegen der zu tragenden Schutzkleidung nicht mehr unter Strafe.“ Siehe Hans Tremmel, Art. Duell, in: LThK3, Bd. 3 (1995), Sp. 397. 713 „Damals gebrauchte man ein ,kleines Messer‘, heutzutage den ,Schläger‘ oder das ,Heurapier‘, eine Waffe, die an sich zu schwerer Verwundung geeigent ist, d.h. auch die Bestimmungsmensuren werden ebenso wie die eigentlichen Duelle mit tötlichen Waffen ausgefochten; und es handelt sich dabei nicht bloß um eine Fechtübung.“ Siehe Suso Mayer, Neueste Kirchenrechtssammlung, Bd. 1 (1917-1929), Freiburg im Breisgau 1953, S. 542; vgl. ebenso Joseph Mausbach, Die Strenge der Kirche gegenüber der studentischen Mensur, in: ThGl 18 (1926), S. 308-315; Paul Mikat, Die Bestimmungsmensur nach kirchlichem Recht, in: KiW 8 (1955-58), S. 163-170; Andreas Laun, Die moraltheologische und kirchenrechtliche Bewertung der Mensur, in: ThPQ 135 (1987), S. 52-58. Die deutschen Bischöfe betonten wiederholt die sittliche Verwerflichkeit der Mensur und warnten vor einem Beitritt in schlagende Verbände, selbst wenn keine Verpflichtung zum Schlagen der Mensur besteht und eine formelle Ablehnung des Duells ausgesprochen wäre. Vgl. Beschluß der DBK v. 11.-13. 8. 1952, in: HK 6,2 (1952-53), S. 49 f, hier S. 49. 714 Sagmeister, Das neue kirchliche Strafrecht, S. 511. 715 „If anyone in sickness has undergone surgery at the hands of physicians or has been castrated by barbarians, let him remain among the clergy. But if anyone in good health has castrated himself, if he is enrolled among the clergy, he should be suspended, and in future no such man should be promoted.“ (Nicea I, can. I) „Although the problem is historical rather than current, a person, who voluntarily and sinfully castrated himself

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Consequently even if gravely sinful and disfiguring, the cutting off of a finger, knocking out of a tooth, body piercing, tattooing, or vasectomy would not cause the person irregular.“716

Pius XII. verweist 1958 darauf, dass plastische (Schönheits-)Korrekturen nicht unter den Bereich der Selbstverstümmelung subsumiert werden, falls die betreffende Person positive Motive intendiert und es sich dabei um störende bzw. belastende Verunstaltungen handelt.717 Jedoch sind, wie Robert Geisinger zurecht bemerkt, kultur- und gesellschaftsbedingte Traditionen zu berücksichtigen, wobei Tattoos und ornamentaler Schmuck „may be considered beautiful, or at least acceptable, in one culture, and maliciously mutilating in another.“718 Schlussendlich folgert Brian Dunn: „body piercing and tattooing, within limits, do not constitute the mutilation involved in this canon.“719 Ob gegenwärtig die auf einigen Weltmeeren (z.B. Indischer Ozean, Rotes Meer) wieder vermehrt auftretende Seeräuberei, desgleichen Strandraub720 oder etwa die aktive Beteiligung an Tierkampfsportarten, insbesondere einem Stierkampf etc. den Tatbestand einer strafbaren Handlung erfüllt und eine Irregularität konstatieren würde, ist jedoch fraglich.721 Nicht unerheblich ist die Frage nach der Verwendung bzw. den Gebrauch von Schusswaffen, insbesondere im Kontext einer diesbezüglichen (vorhergehenden) Berufsausübung (Militärdienst, Polizist, Jäger etc.). Gemäß can. 138 or had castrated to preserve his voice or because of misguided religious zeal (as Origen is said to have done), would incur the irregularity.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 70 (Fn). „Zum Beispiel war die Weihe von Eunuchen zwar nicht erlaubt, aber gültig.“ Diese interessante Feststellung tätigte Kardinal José Castillo Lara, Präsident der Päpstlichen Kommission für die authentische Auslegung des Kirchenrechts. Zit. in Raming, Frauenbewegung, S. 115. 716 Woestman, The Sacrament of Orders, S. 70. 717 Vgl. Pius XII., Alloc. „Di vivo gradimento“ Iis qui interfuerunt Conventui decimo nationali a Societate Italica de Chirurgia Plastica Roma indicto, v. 4. 10. 1958, in: AAS 50 (1958), S. 952-961, hier S. 958 f., franz. in: Documentation Catholique 55 (1958), S. 1455-1464. 718 Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041“, S. 1218 f. 719 Dunn, Does a Vasectomy Constitutes an Irregularity, S. 497 f. 720 Vgl. Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 149; Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 5, S. 829. 721 Vgl. Friedrich Merzbacher, Das kirchliche Turnier- und Stierkampfverbot, in: Willibald M. Plöchl (Hrsg.), Im Dienste des Rechts in Kirche und Staat. FS zum 70. Geburtstag von Univ.-Professor Prälat Dr. theol. et Dr. jur. Franz Arnold, Wien 1963, S. 261-268.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

CIC/1917 war Klerikern das Tragen jedweder Waffen untersagt „sofern nicht ein berechtigter Anlass dazu gegeben ist“. „Dazu gehörte auch, dass er nicht in übermäßiger Weise an der Jagd teilnehmen durfte, auf keinen Fall aber an einer Treibjagd. Der Bischof konnte seinen Klerikern auch jede Jagd verbieten, auch wenn sie keine Treibjagd war.“722

Dieses Verbot inkludierte die Ausübung einer klerikerfremden Berufstätigkeit, wie etwa Scharfrichter, Fleischer, Wirt, Schauspieler etc.723 Im CIC/1983 wird zwar das Verbot des Waffentragens nicht mehr erwähnt, dagegen haben sich Kleriker von dem, was mit ihrem Stand unvereinbar ist, fernzuhalten (vgl. c. 285 §§ 1-2) wie etwa Rauswerfer, Bodyguard sowie kriminelle und unmoralische Aktivitäten.724 Ein Polizist, der eine Waffe zur Verteidigung seiner eigenen Person oder anderer Menschen einsetzt und einen Angreifer tötet, handelt nicht unrechtmäßig oder moralisch verwerflich, außer der Angreifer war sichtbar wehrlos oder entwaffnet. In diesem Fall besteht kein Weihehindernis, da ausdrücklich der Vorsatz zur Tötung eines Menschen nicht gegeben ist.725 Eine vor der Taufe erfolgte (Selbst-)Verstümmelung gilt grundsätzlich nicht als irregulär im Hinblick auf den Weiheempfang, obwohl der Diözesanbischof angehalten ist, die Situation sorgfältig zu prüfen.726 Es darf nicht verwundern, dass Diözesanbischöfe oder höhere Obere aufgrund eben erwähnter Fälle Kandidaten als nicht geeignet einstufen und gemäß c. 1052 § 3 die Zulassung zu den Weihen verweigern. Jedoch muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass Priesteramtskandidaten über mögliche Irregularitäten mit dem Beginn der theologischen Studien oder spätestens vier Jahre vor den Weihen informierte werden müssen, um rechtzeitig eine eventuelle Dispensation zu erlangen.727 Eine Möglichkeit für eine Dispens beim Apos722

Reinhild Ahlers, Der Polizeibeamte als Diakon und Polizeiseelsorger aus kirchenrechtlicher und staatskirchenrechtlicher Sicht, in: Wilhelm Rees / Sabine Demel / Ludger Müller (Hrsg.), Im Dienst von Kirche und Wissenschaft. FS für Alfred E. Hierold zur Vollendung des 65. Lebensjahres (KST, Bd. 53), Berlin 2007, S. 821-830, hier S. 824. Diesbezüglich v.a. SC Conc., Resolutio „Gnesnen. et Posnanien.“ v. 11. 6. 1921, in: AAS 13 (1921), S. 498 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 360, Sp. 395 f. 723 Vgl. dazu Klaus Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des CIC, Bd. 1, München 1964, S. 267; Heribert Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, Bd. I, Paderborn 21950, S. 165. 724 Vgl. Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentar zu c. 285, Rdnr. 2, in: MK CIC (November 1996). 725 Vgl. dazu Ahlers, Der Polizeibeamte, S. 825 f. 726 Vgl. Kaslyn, The Sacrament of Orders, S. 179. 727 Vgl. C InstCath, Schreiben über die zeitgerechte Gewährung für Dispensationen von Irregularitäten und Weihehindernissen, v. 17. 7. 1992 (Prot. N. 1660/90/18), abgedr.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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tolischen Stuhl (vgl. c. 1047 § 1) besteht unter Berücksichtigung der konkreten Umstände, der dabei zugrunde liegenden Gesinnung und einer dementsprechenden Prognose hinsichtlich zukünftiger Verhaltens- bzw. Handlungsweisen. Irregulär ist ebenso, wer einen Selbstmordversuch unternommen hat (c. 1041, 5°). Ein Selbstmordversuch ist gegeben, wenn eine Person durch die Vornahme einer darauf abzielenden Handlung intendiert, sich tatsächlich das Leben zu nehmen,728 d.h. der vereitelte Versuch eines Suizid gilt als Irregularität.729 Hinsichtlich psychisch kranker Kandidaten, die einen Selbstmordversuch beabsichtigen, ankündigen und durchführt, scheint eine Irregularität fragwürdig, da vorausgesetzt wird, dass sie für ihr Handeln aufgrund ihrer psychischen Konstitution nicht vollkommen zurechnungsfähig sind,730 dem Althaus widerspricht: „Die Zurechenbarkeit der Entscheidung nennt der Gesetzestext in diesem Kontext nicht (es fehlt auch der Verweis auf schwer sündhaftes Handeln: can. 986 CIC/1917), so dass auch ein Handeln in einer psychischen Ausnahmesituation als Irregularität gemäß 5° zu qualifizieren wäre.“731

Die überwiegende Mehrheit suizidgefährdeter Personen befindet sich vor einem Selbstmordversuch in einer psychischen Ausnahmesituation, gewissernmaßen am Endpunkt einer meist neurotisch-krankhaften Entwicklung ohne Aussicht auf einen anderen Ausweg. Folglich verweist ein missglückter Versuch meist auf eine vorhergehende massive psychische Beeinträchtigung.732 in Woestman, The Sacrament of Orders, S. 378; ebenso Egidio Miragoli, La Penitenzieria Apostolica: un organismo a servizio dei confessori e dei penitenti, in: ders. (ed.), Il Sacramento della Penitenza. Il ministero del confessore indicazioni canoniche e pastorali, Milano 22001, S. 261-273, hier S. 269 f. 728 Grundsätzlich dazu Erwin Ringel, Der Selbstmord. Abschluss einer krankhaften psychischen Entwicklung, Eschborn bei Frankfurt am Main 71999; ders., Das Leben wegwerfen? Reflexionen über den Selbstmord, Wien 1999; Harry M. Kuitert, Das falsche Urteil über den Suizid. Gibt es eine Pflicht zu leben?, Stuttgart 1986; konkret Geisinger, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041“, S. 1219; Markus Steppan, Selbstmord – eine strafbare Handlung gegen sich selbst, Gott und den Staat?, in: Borut Holcman (Hrsg.), Ojnikov zbornik. Cerkev, drava, pravo, zgodovina; zbornik ob 70-letnici rojstva zaslunega profesorja ddr. Stanislava Ojnika, clana Evropske Akademije Znanosti in Umetnosti (Historia iuris, Bd. 1), Maribor 2002, S. 117141; Piotr Krajewski, Diritto della morte, diritto alla morte, in: Apoll 74,1-4 (2001), S. 163-205. 729 Vgl. Medina Balam, Idoneidad para las sagradas órdenes, S. 23 f. 730 Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 72; Pavanello, Irregolarità, S. 291. 731 Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 11, in: MK CIC (Februar 2006). 732 Ausführlich dazu Walter Pöldinger, Suizid. Zum Problembestand, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 3, Gütersloh 1998, S. 490-493, bes. S. 490 f.; Adrian

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aus dem vorgetäuschten Selbstmordversuch, etwa um andere zu beeindrucken, erschrecken oder Aufmerksamkeit zu erregen, resultiert keine Irregularität.733 Zu beachten wäre bezüglich einer Dispenserteilung gemäß c. 1047 §§ 1 u. 4, ob eine versteckte psychische Krankheit (z.B. Depression usw.) – in diesem Fall würde es sich um eine indispensable Irregularität gemäß c. 1041, 1° handeln734 – oder ein akutes Traumageschehen (z.B. „Post Traumatic Stress Disorder“ oder aber auch Kriegstrauma735) Auslöseursache für eine unbedachte Affekthandlung war. Im letzteren Fall wäre zusätzlich zu beurteilen, inwieweit nicht Labilität oder mangelnde Belastbarkeit für seelsorgliche Konfliktsituationen symptomatisch zutage treten. Zur Gruppe der Irregularitäten hinsichtlich der moralischen Weihevoraussetzungen ist c. 1041, 6° zu zählen: „Wer eine Bischöfen oder Priestern vorbehaltene Weihehandlung vorgenommen hat, obwohl er entweder die betreffende Weihe nicht empfangen hat oder an deren Ausübung durch eine festgestellte oder verhängte kanonische Strafe gehindert war“ ist irregulär.736 Dies betrifft somit ausschließlich Diakone und Laien, insbesondere deren Mitarbeit in pastoralen und liturgischen Bereichen. Konkret handelt es sich dabei um die Versuche, die Eucharistie zu feiern, eine Krankensalbung vorzunehmen, die sakramentale Lossprechung zu erteilen sowie eine Firmung und Weihe zu spenden, die in allen genannten Fällen eine Irregularität bewir-

Holderegger, Suizid. Ethisch, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 3, Gütersloh 1998, S. 496-499, bes. S. 496 f.; Christian Reimer, Zum Verständnis des Suizids. Freiheitoder Krankheit?, in: Gabriele Wolfslast / Kurt W. Schmidt (Hrsg.), Suizid und Suizidversuch. Ethische und rechtliche Herausforderung im klinischen Alltag, München 2005, S. 27-45, bes. S. 44. 733 Vgl. Pavanello, Irregolarità, S. 291. 734 Vgl. Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 296; dazu v.a. die Kommentare Edward J. Gilbert, Commentary to „Irregularities for Reception Orders – Canon 1041“, S. 730; Daniel Kelly, Title VI: Orders, in: Gerard Sheehy / Ralph Brown / ders. / Aidan Mc Grath (eds.), The Canon Law, Letter & Spirit. A practical Guide to the Code of Canon Law. Prepared by The Canon Law Society of Great Britain and Ireland in association with the Canadian Canon Law Society, Dublin 1995, S. 563. 735 Vgl. Johannes Paul II., Alloc. „Le sono vivamente“ v. 25. 1. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 1178-1185, hier S. 1183, Nr. 8. 736 Als Strafe gilt u.a. die Exkommunikation. Vgl. dazu Thomas A. Amann, Die Strafe der Exkommunikation aufgrund der versuchten Priesterweihe von Frauen, in: AfkKR 171,1 (2002), S. 93-124; grundsätzlich dazu Gerald T. Jorgensen, Irregularity for the Reception of Orders: Placing an Act of Orders, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2005, CLSA, New York/Mahwah 2005, S. 74 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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ken.737 Das II. Vatikanische Konzil verweist hinsichtlich der liturgischen Reform auf die Notwendigkeit, „alle Gläubigen zu der vollen, bewußten und tätigen Teilnahme an den liturgischen Feiern zu führen“. Allerdings kam es in den Jahren nach dem Konzil zu einer willkürlichen und weitgehenden „Verwechselung der Rollen, zumal was den Dienst der Priester und die Rolle der Laien angeht (man spricht unterschiedslos und gemeinsam das eucharistische Hochgebet; die Homilie wird von Laien gehalten; Laien teilen die Kommunion aus, während die Priester sich davon dispensieren.“738

Hier scheint ein Priesterbild abhandengekommen zu sein, wie Klaus Berger zurecht hervorhebt, „das noch anziehend sein könnte, denn bis auf das Sprechen der Konsekrationsworte und die Absolution bei der Beichte sei fast alles auf Laiengremien übergegangen“.739 Derart schwerwiegende Missbräuche der Praxis sind häufig auf lehramtliche Irrtümer zurückzuführen, insbesondere im Hinblick auf das Wesen der Liturgie, das Allgemeine Priestertum der Gläubigen, die Berufung und Sendung der Laien sowie das Weiheamt der Priester.740 Unklarheiten entstehen aufgrund der Fehlinterpretation einer Gleichstellung 737

Ein Weiheakt („actus ordinis“) konstatiert eine an die Weihe gebundene Handlung. Vgl. De Paolis, Irregolarità, S. 719. Der Weiheakt setzt allerdings eine Befähigung zur Erteilung der Weihe voraus, d.h. eine Weihegewalt („potestas ordinis“). Vgl. c. 1333 § 1, 1°; weiterführend Matthäus Kaiser, Potestas iurisdictionis?, in: Winfried Aymans / Anna Egler / Joseph Listl (Hrsg.), Fides et ius. Festschrift für Georg May zum 65. Geburtstag, Regensburg 1991, S. 81-107, bes. S. 95 f. u. 105 f.; Tomás RincónPérez, Disciplina canónica del culto divino, in: Juan Ignacio Arrieta, Manual de derecho canónico, obra a cargo del Instituto Martin de Azpilcueta, Universidad de Navarra, Facultad de Derecho Canoncio, Pamplona 1988, S. 405-548, bes. S. 519; Medina Balam, Idoneidad, S. 24. William Woestman inkludiert auch nicht-sakamentale liturgische Handlungen bzw. die Spendung von Sakramentalien (Abt-, Jungfrauen-, Kirch- und Altarweihe oder die Weihe der Hl. Öle etc.) Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 73. 738 SC CultSacr, Instr. „Inaestimabile donum“ v. 3. 4. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 331-343, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4768, Sp. 7937-7944, dt. in: VApSt, Nr. 16, Bonn 1980, Vorwort; C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 52, 64-88, 157, 161. Obwohl neben den gängigen liturgischen Diensten der Laien wie Akolyth, Lektor, Kommentator und Kantor (c. 230 §§ 2-3), die Nr. 100-106 der Intitutio Generalis Missalis Romani, Città del Vaticano 32002 klar und präzise zusätzliche Dienste anführt, wie Ministrantendienste, Psalmist, Schola, Chor und ihre LeiterInnen, OrganistIn, MusikerIn, SakristanIn, KolektantIn, PlatzanweiserIn, Ordnungs- und gegebenenfalls Zeremoniardienste. Vgl. auch Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 33. 739 Berger, Zölibat, S. 77. 740 Vgl. Johannes Paul II., Alloc. „É para mim motivo“ an die Bischöfe der Brasilianischen Kirchenprovinzen Region West 1 und 2 anläßlich ihres „Ad Limina“-Besuches v. 21. 9. 2002, in: AAS 95 (2003), S. 121-126, hier Nr. 5.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

zwischen gemeinsamem Priestertum und Amtspriestertum, ebenso aufgrund geringer Beachtung kirchlicher Bestimmungen und Normen, willkürlicher Interpretationen des Begriffs „Stellvertretung“ sowie einer Tendenz der „Klerikalisierung“ der Laien, die das Amtspriestertum des Presbyters unterdrücken usw. Karl Rahner verwies bereits vor gut 30 Jahren auf das Aufkeimen eines „Klerus der Pastoralassistenten, die in sehr vielen Lokalgemeinden faktisch die Leiter sind und die theologisch nicht recht wissen, warum man ihnen gewisse sakramentale Funktionen versagt.“741 Das aktuelle Kernproblem liegt nicht ausschließlich in der „erschreckenden Wirklichkeit des beruflichen Alltags der Seelsorgspriester“,742 sondern insbesondere im Normgehalt des c. 517 § 2 begründet, welcher – wie Jozéf Niewiadomski treffend bemerkt – „strukturell sehr differenzeirte Programme“ legitimiert, „in denen nicht einzelne Laien zur Hilfe für die Priester bestellt werden, sondern genau umgekehrte Situationen zu finden“ sind, in denen einzelne Priester dazu bestellt werden, „um eine von den Laien getragene Seelsorge zu legitimieren und in einigen Grenzsituationen zu ergänzen“.743 Deshalb ist es notwendig, dass „die Hirten darüber wachen müssen, dass nicht leichtfertig oder gar unrechtmäßig auf vermeintliche ,Notsituationen‘ oder auf die Notwendigkeit einer ,Stell-vertretung‘, wo sie in der Tat nicht vorhanden sind oder wo man sie mit einer rationelleren pastoralen Planung vermeiden könnte, zurückgegriffen wird“.744 Aufgrund aktueller Vorkommnisse denke man etwa an die im Rahmen eines „pastoral-diakonalen“ Dienstes der in der Krankenhausseelsorge tätigen Laien (Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten – d.h. nichtordinierte KrankenseelsorgerInnen – darüber hinaus auch Akolythen, Kommunionhelfer sowie jene Gläubigen, die bereits „die Vollmacht zur Taufspendung, zur Leitung von

741

Karl Rahner, Pastorale Dienste und Gemeindeleitung, in: StdZ 195 (1977), S. 733743, hier S. 737; dazu Rees, Mitverantwortung von Laien, S. 530 f.; Cordes, Warum Priester?, S. 184-186. 742 Berger, Zölibat, S. 77. 743 Jozéf Niewiadomski, Gefahr der Zerstörung des Amtes durch eine de-facto Entwicklung, in: Katholische Aktion Österreichs / Sekr. ÖBK (Hrsg.), Kirche zwischen Anspruch und Praxis, Graz-Wien 1998, S. 131-141, hier S. 137. 744 Johannes Paul II., PostEpA „Christifideles laici“ über die Berufung und Sendung der Laien in der Kirche und Welt, v. 30. 12. 1988, in: AAS 81 (1989), S. 393-521, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5316, Sp. 11518-11588, dt. in: VApSt, Nr. 87, Bonn 1989, Nr. 23; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 19.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Kommunion-Gottesdiensten, zur Assistenz bei Eheschließungen und zur kirchlichen Beerdigung erhalten haben“745) gespendete „Krankensalbung“.746 In bestimmten Teilkirchen ist es bereits seit einiger Zeit offensichtlich,747 „dass wegen des grassierenden Priestermangels in der Praxis oft eigenständige Lösungen gesucht werden“748 und manch nichtordinierte(n) Krankenseelsorger(in) motiviert „eigenmächtig den Ritus der Krankensalbung zu vollziehen oder sakramentenähnliche Riten der Salbung mit geweihtem Öl vorzunehmen“,749 der in der Regel eine von fürbittendem Gebet umrahmte Ölsalbung mit

745 Anton Ziegenaus, Die Frage nach dem Spender der Krankensalbung oder: Die simulatio sacramenti, in. FoKTh 12 (1996), S. 173-195, hier S. 178; vgl. David N. Power, Das Sakrament der Krankensalbung. Offene Fragen, in: Conc 27 (1991), S. 154-163. 746 Vgl. Christoph Böttigheimer, Krankensalbung und Spendungsvollmacht, in: StdZ 216,9 (1998), S. 607-618; Ronald Givens, Der Spender der Krankensalbung: Nur der Priester? Rechtsgeschichtliche Aspekte und geltendes Recht (von Innozenz I. bis Benedikt XVI.), Dissertation, Salzburg 2005; Ilona Riedel-Spangenberger, Das Gewohnheitsrecht in der katholischen Kirche – Zur Spendung der Krankensalbung durch Diakone und Laien, in: TThZ 103 (1994), S. 188-201; dagegen Ziegenaus, Die Frage nach dem Spender der Krankensalbung, S. 173-195, abgedr. in: ders., Verantworteter Glaube, Bd. 2, Buttenwiesen 2001, S. 109-146; Arturo Cattaneo, Die Institutionalisierung pastoraler Dienste der Laien – Kritische Bemerkungen zu gegenwärtigen Entwicklungen, in: AfkKR 165 (1996), S. 56-79, hier S. 65-67; Sabine Demel, Krankensalbung und Letzte Ölung. Sakrament gegen die Isolation bei schwerer Krankheit, in Diak 40,2 (2009), S. 83-90; Wilhelm Rees, Krankensalbung, Buße und Firmung. Neuere Fragestellungen und kirchenrechtliche Lösungen, in: Manfred Hauke / Michael Stickelbroeck (Hrsg.), Donum Veritatis. Theologie im Dienst an der Kirche. FS zum 70. Geburtstag von Anton Ziegenaus, Regensburg 2006, S. 171-208, bes. S. 177 f.; ders., Sakramente und Kirchenrecht – gelöste und ungelöste Fragen ihrer Spendung, in: Wilhelm Guggenberger / Nikolaus Wandinger (Hrsg.), Sakramente – Tote Riten oder Quellen der Kraft? Vorträge der achten Innsbrucker Theologischen Sommertage 2007 (theologische trends, Bd. 17), Innsbruck 2008, S. 225-269, bes. S. 249-251. Grundsätzlich handeln nichtordinierte KrankenseelsorgerInnen nicht aus Trotz, Unzufriedenheit, Machtallüren, Kompetenzgier oder Minderwertigkeitskomplexe, sondern meist aus ernstzunehmenden pastoralen Erwägungen aufgrund von langen Gewissenskonflikten. 747 Eine Umfrage unter LaientheologInnen in der Diözese Basel im Frühjahr 1995 ergab, dass dort 31,6 % aller befragten LaientheologInnen, 53,1 % der hauptamtlichen PfarrleiterInnen und 50% der KrankenhausseelsorgerInnen zumindest einmal bereits das Sakrament der Krankensalbung gespendet haben. Vgl. Jörg Gerber-Zeder, Laientheolog(inn)en: Ein kirchliches Amt ohne sakramentale Beauftragung, in: SKZ 164 (1996), S. 186-191, hier S. 187; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 105. 748 Böttigheimer, Krankensalbung und Spendungsvollmacht, S. 609. 749 Walter Kasper, Die Feier des Sakraments der Krankensalbung in Situationen des Priestermangels, in: Kirchliches ABl. für die Diözese Rottenburg-Stuttgart 44 (1996), S. 144 f., hier S. 144.

188

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

einesteils geweihtem Krankenöl,750 andererseits um ein an Wallfahrtsorten erworbenes, geweihtes Öl bzw. immer häufiger ungeweihtes (Narden-)Öl751 beinhaltet, trotz des kirchlichen Verweises: „Keinesfalls können Nicht-Priester Salbungen vornehmen, weder mit dem für die Krankensalbung geweihten noch mit dem nicht geweihten Öl.“752

In Anbetracht der bereits „gelebten“ Praxis verweist die DBK in ihrer Erklärung „Zu einigen aktuellen Fragen des Sakramentes der Krankensalbung“ vom 24./25. 11. 1997 ausdrücklich darauf, dass die Salbung mit nichtgeweihtem Öl in der Kirche auf keinerlei Tradition beruht und Sakrament sowie Sakramentalie „in eine kaum unterscheidbare Nähe“ treten lässt, „so dass hier der Zweideutigkeit und damit der Verwischung der sakramentalen Konturen Tor und Tür geöffnet ist“. Insbesondere können Sakramentalien „nicht eigenmächtig eingeführt werden“, da ihre Einführung gemäß c. 1167 § 1 dem Apostolischen Stuhl vorbehalten ist.753 Trotz dieser Vorbehalte plädiert Richard Puza nachdrücklich für die Einrichtung einer „Sakramentalie“, welche den nichtordinierten KrankenseelsorgerInnen ermöglicht, die von ihnen betreuten Kranken mit geweihtem Öl zu salben.754 Obwohl die exklusiv den Priestern vorbehaltene Spendungsvollmacht (vgl. c. 1003)755 den Zugang zur Krankensalbung bei den Gläubigen erschwert, sind

750

Vgl. ebd. Vgl. Gerber-Zeder, Laientheolog(inn)en, S. 188. 752 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“ zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester, v. 15. 8. 1997, in: AAS 89 (1997), S. 852-877, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5843, Sp. 15233-15251, dt. in: OR v. 21. 11. 1997, Nr. 27, 47 (1997), S. 7-12, VApSt, Nr. 129, Bonn 1997 u. AfkKR 166 (1997), S. 491-516, hier Art. 9 § 2, S. 512. 753 Vgl. Sekr. DBK (Hrsg.), Die Sorge der Kirche um die Kranken. Zu einigen aktuellen Fragen des Sakramentes der Krankensalbung v. 24./25.11. 1997, DDB, Nr. 60, Bonn 1998, S. 39-44, hier S. 42. 754 Vgl. Richard Puza, Der liturgische Leitungsdienst aus kirchenrechtlicher Sicht, in: Martin Klöckener / Klemens Richter (Hrsg.), Wie weit trägt das gemeinsame Priestertum? Liturgischer Leitungsdienst zwischen Ordination und Beauftragung (QD, Bd. 171), Freiburg 1998, S. 249-263, hier S. 262 f. 755 Vgl. Anton Ziegenaus, Der Spender der Krankensalbung. Zur Interpretation von Can. 1003 § 1, in: Wilhelm Rees (Hrsg.), Recht in Kirche und Staat. Joseph Listl zum 75. Geburtstag, Berlin 2004, S. 543-550, bes. S. 547-550. Als Beispiel für eine Ausweitung der Spendungsvollmacht gilt die Taufe. „The sacramental ministry is not restricted to those who are sacramentally ordained.“ Siehe Paul F. Palmer, Who can anoint the sick?, in: Worship 48 (1974), S. 81-92, hier S. 82. 751

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

189

historische Verweise auf eine im frühen Mittelalter eingeführte Praxis756 und das Argument aufgrund der persönlichen Krankenbetreuung757 durch Laientheolog(inn)en einen Anspruch auf die Spendung zu besitzen nicht ausreichend. Insbesondere Gisbert Greshake hält „das Argument, wer einen Kranken persönlich betreut, soll ihm auch die Krankensalbung spenden dürfen“ für nicht hinreichend, denn das Sakrament ist nicht „die Vollendung einer persönlichen Beziehung, sondern Handeln Christi, das gerade in der Differenz der ‚Amtlichkeit‘ sichtbar wird“. 758 Die Kongregation für die Glaubenslehre bekräftigt und bestätigt in einer Instruktion vom 11. Februar 2005 die Tatsache, dass nur Priester (Bischöfe und Presbyter) Spender der Krankensalbung sind. „Diese Lehre ist endgültig zu halten (definitive tenenda). Weder Diakone noch Laien können deshalb den genannten Dienst ausüben und jegliche Handlung in diesem Sinn stellt eine Vortäuschung des Sakraments dar.“759

Zusätzlich verweist die von acht Dikasterien erstellte und in forma specifica von Papst Johannes Paul II. approbierte „Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester“ vom 15. August 1997 ausdrücklich darauf, dass ein von einem Nichtpriester vollzogener Ritus der Krankensalbung nicht nur unerlaubt, sondern auch strafwürdig ist (c. 1379) und jeder Missbrauch von den zuständigen kirchlichen Autoritäten unterbunden werden muss (c. 392 § 2).760

756 Ausführlich dazu Christoph Stragenegg, Der Spender der Krankensalbung. Rechtshistorische Untersuchung zu einer aktuellen Fragestellung, Diplomarbeit, Innsbruck 1999, bes. S. 74-103. 757 Vgl. dazu Winfried Haunerland, Krankenpastoral und sakramentaler Heilsdienst. Ein Diskussionsbeitrag, in: HlD 51 (1997), S. 216-225, bes. S. 217; Anton Ziegenaus, Die Frage nach dem Spender der Krankensalbung oder: Die simulatio sacramenti, in: FoKTh 12 (1996), S. 173-195, bes. S. 175. 758 Gisbert Greshake, Art. Krankensalbung III. Systematisch-theologisch, in: LThK3, Bd. 6 (1997), Sp. 422 f., hier Sp. 423. 759 „Questa dottrina è definitive tenenda. Né diaconi né laici perciò possono esercitare detto ministerio e qualsiasi azione in questo senso costituisce simulazione del sacramento.“ Siehe C DocFid, Instr. über den Spender des Sakraments der Krankensalbung, v. 11. 2. 2005, in: OR v. 31. 10. 2005, S. 5, parr. in: Com 37,2 (2005), S. 175, Notitiae 41,9-10 (2005), S. 479 f. mit Kommentar S. 480-483, dt. in: AfkKR 174 (2005), S. 164 sowie LDBl., 151. Jg., Nr. 4, v. 1. 7. 2005, S. 58. 760 Vgl. C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Art. 9 §§ 1 f. Anm. 66.

190

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die Ursache für die Übertretung der kanonischen Festlegung ist wohl, wie bereits angedeutet, im (angeblich) vorherrschenden Priestermangel sowie theologischer Sondermeinungen grundgelegt.761 Ähnliches lässt sich auch in Bezug auf die Feier der Eucharistie bzw. insbesondere im Kontext eines mancherorts bereits praktizierten Vollzugs vorgetäuschter Eucharistiefeiern durch Diakone oder Laien feststellen, wobei Severin Lederhilger irrt, wenn er behauptet: „Die Gestaltung von Wortgottesdiensten – insbesondere im Zusammenhang mit Sonntagsgottesdiensten in Gemeinden ohne ständigen Priester am Ort – ist hingegen auch dann nicht als derartige Anmaßung anzusehen, wenn vereinzelte Missbräuche (Hochgebet verwenden, narratives Sprechen der Einsetzungsworte,...) zu Irritationen bei den Gläubigen führen.“762

Interessanterweise revidiert er fünf Jahre später seine Auffassung, nachdem entsprechende kirchliche Dokumente ein diesbezügliches Verbot konstatieren: „Für die Anmaßung bzw. Vortäuschung einer Eucharistiefeier gemäß can. 1378 als Tathandlung ist zumindest das Sprechen der Wandlungsworte (wenn nicht des ganzen eucharistischen Hochgebetes) gefordert, wobei zum Vorsatz das Wissen des Täters bzw. der Täterin gehört, dass er / sie nicht Priester ist bzw. nicht gültig geweiht ist, sowie das Wollen, dass die Gläubigen die Handlung als Eucharistie verstehen.“763

761

Vgl. Haunerland, Krankenpastoral, S. 217, Anm. 6: Der ehemalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart und jetzige Kurienkardinal Walter Kasper ruft 1996 die geltende Lehre und Disziplin der Kirche in Erinnerung, insofern einzelne Diakone und Laien dazu übergegangen seien, „eigenmächtig den Ritus der Krankensalbung zu vollziehen oder sakramentenähnliche Riten der Salbung mit geweihtem Öl vorzunehmen.“ (ebd.). Ähnliche Vorkommnisse werden aus der Schweiz berichtet: Ziegenaus, Die Frage nach dem Spender der Krankensalbung, S. 195, Anm. 75; vgl. weiters Ad van der Helm, Une clergé parallèle? Etude socio juridique de l’activité des laïcs dans l’église catholique en France et aux Pays-Bas, Strasbourg 1993, S. 18 ff. Hier wird darauf hingewiesen, dass in Holland mindestens 11 % der Laien eine so genannte „Krankensalbung“ spenden. 762 Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 297. Im Gegensatz dazu c. 907: „Bei der Feier der Eucharistie ist es Diakonen und Laien nicht erlaubt, Gebete, besonders das eucharistische Hochgebet, vorzutragen oder Funktionen zu verrichten, die dem zelebrierenden Priester eigen sind.“ Allein die Abänderung bzw. Neuformulierung von Hochgebeten durch Priester bezeichnet Papst Johannes Paul II. bereits als Anmaßung: „Man kann es nicht hinnehmen, dass einige Priester sich das Recht anmaßen, eucharistische Hochgebete zusammenzustellen.“ Siehe Johannes Paul II., EpA „Vicesimus quintus annus“, v. 4. 12. 1988, Nr. 13, in: AAS 81 (1989), S. 897-918, hier S. 910; VatII SC, Nr. 22; dazu C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 64: Die Gläubigen „haben ein wahres Recht darauf, an liturgischen Feiern so teilzunehmen wie sie die Kirche will und nicht nach dem persönlichen Geschmack des einzelnen Amtsträgers.“ 763 Severin J. Lederhilger, Illegitime Weihen – Bruch der kirchlichen Communio. Bemerkungen zu unerlaubten oder ungültigen Weihehandlungen im Kontext der „Ordi-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

191

Insbesondere die großmütige Einsatzbereitschaft vieler kirchlich engagierter Laien in Bereichen der Gottesdienstgestaltung, Glaubensvermittlung und der Pastoral sowie der angeblich zunehmende Priestermangel, „hat mitunter einige geistliche Amtsträger und Laien in die Versuchung geführt, weiter zu gehen, als es die Kirche zugesteht, als auch was ihre ontologisch-sakramentale Befähigung übersteigt.“764 Infolgedessen wurden die außerordentlichen Aufgaben der gläubigen Laien in letzter Zeit durch einige kirchliche Dokumente und Lehrschreiben klarer abgegrenzt und präzisiert,765 welche ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich PastoralassistentInnen nicht „Aufgaben aneignen, die zum eigentlichen Dienst der geistlichen Amtsträger gehören“766 und die Priester in den Pfarreien nicht „unterschiedslos die Aufgaben im pastoralen Dienst mit Diakonen oder Laien austauschen und so die Eigentümlichkeit eines jeden durcheinanderbringen.“767

nation“ von Frauen, in: Müller / Hierold / Demel / Gerosa / Krämer, „Strafrecht“ in einer Kirche der Liebe, S. 141-170, hier S. 157 mit dem Verweis auf missbräuchliche Formen „feministischer Liturgien“ in diesem Kontext Thomas J. Green, Commentary can. 1378 § 2, in: Beal / Coriden / Green, New Commentary on the code of Canon Law, S. 1568 f. sowie Klaus Lüdicke, Der Glaubenskongregation vorbehalten. Zu den neuen strafrechtlichen Reservationen des Apostolischen Stuhls, in: Weiß / Ihli, Flexibilitas Iuris Canonici, S. 441-455, hier S. 446; Heribert Schmitz, Der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltene Straftaten, in: ders., Studien zur kirchlichen Rechtskultur (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 34), Würzburg 2005, S. 72-91, parr. in: AfkKR 170 (2001), S. 441-462, hier S. 450 f.; dazu auch Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 454 f. 764 C Cler, Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“, S. 18. 765 Vgl. Johannes Paul II., PostEpA „Chrisitifideles laici“ über die Berufung und Sendung der Laien in der Kirche und Welt, v. 30. 12. 1988, in: AAS 81 (1989), S. 393521, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5316, Sp. 11518-11588, dt. in: VApSt, Nr. 87, Bonn 1989; ders., Alloc. beim Symposium „Über die Mitarbeit der Laien am pastoralen Dienst der Priester“ v. 22. 4. 1994, in: OR v. 23. 4. 1994; C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, S. 852-877; C DocFid, Ndoc „La Congregazione“, S. 359-370. 766 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 149, S. 61; vgl. Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 29. Einige römische Dokumente verweisen auf die Gefahr der „Klerikalisierung“ der Laien, welche das Amtspriestertum der Presbyter unterdrücken, sowie auf die Gefahr der „Säkularisierung“ der Priester, die es zu überwinden gilt. Vgl. Johannes Paul II., PostEpA „Chrisitifideles laici“, Nr. 23; C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Theologische Prinzipien, Nr. 4, S. 860 f.; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 19. 767 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 152, S. 61 f. „Zu verwerfen ist auch das Verhalten jener Priester, die an der Zelebration teilnehmen, sich aber nicht an der Kommunionausteilung beteiligen und diese Aufgabe den Laien überlassen.“ Siehe ebd., Nr. 157, S. 63; dazu auch PCI, Resp. ad propositum dubium, v. 11. 7. 1984, in: AAS 76 (1984), S. 746.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Um auch auf diesem Gebiet die kirchliche Identität jedes einzelnen zu wahren, sind Missbräuche verschiedener Art abzuschaffen, die der Bestimmung des can. 907 entgegenstehen, demgemäß es den Diakonen und Laien in der Eucharistiefeier nicht erlaubt ist, Gebete oder Gebetsteile – insbesondere das eucharistische Hochgebet und die Doxologie – vorzutragen oder Handlungen und Gesten zu verrichten, die dem zelebrierenden Priester vorbehalten sind. Ein schwerer Missbrauch ist es überdies, wenn Laien gleichsam den ,Vorsitz‘ bei der Eucharistiefeier übernehmen und dem Priester nur das Minimum belassen, um deren Gültigkeit zu garantieren. Auf derselben Linie liegt der offensichtliche Verstoß, falls jemand, der das Weihesakrament nicht empfangen hat, bei liturgischen Feiern Paramente verwendet, die Priestern und Diakonen vorbehalten sind (Stola, Messgewand oder Kasel, Dalmatik). Schon der bloße Anschein von Verwirrung, die durch abweichendes liturgisches Verhalten entstehen kann, ist zu vermeiden. Wie die geistlichen Amtsträger an ihre Pflicht zu erinnern sind, alle vorgeschriebenen sakralen Paramente anzuziehen, so können Laien nicht tragen, was ihnen nicht zusteht. Um Verwirrung zu vermeiden zwischen sakramentalen Feiern unter dem Vorsitz eines Priesters oder Diakons und anderen von Laien geleiteten liturgischen Handlungen, ist es notwendig, dass dafür klar unterschiedene Formulierungen verwendet werden.“768

Somit ist es PastoralassistentInnen untersagt, „Aufgaben oder Gewänder des Diakons oder des Priesters oder andere diesen ähnliche Gewänder zu übernehmen“,769 die ausschließlich als schwere Missbräuche gewertet werden. Wenn eine Gemeinschaft von Gläubigen Kirche genannt werden und wahrhaftig sein will, kann sie ihre Leitung nicht von organisatorischen Kriterien wie z.B. aus dem Vereinswesen oder aus der Politik sowie aus rein funktionaler bzw. „pastoraler Zweckmäßigkeit“ ableiten, sondern gründet auf Christus bzw. auf der „sakramental-hierarchischen Struktur Seiner Kirche“.770 „Da diese auf Seinem Willen und die apostolische Vollmacht auf Seiner Sendung beruhen, sind sie dem menschlichen Zugriff entzogen.“771

„Deshalb hat keine Gemeinde die Vollmacht, es sich selbst zu verleihen oder es im 772 eigenen Auftrag einzusetzen.“

768

C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Art. 6 § 2, S. 509. C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 153 iVm 173; dazu Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 32 u. 50. 770 Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch v. 10. 11. 2006, in: OR v. 17. 11. 2006, Nr. 46, 36 (2006), S. 11, parr. in: VApSt, Nr. 176, Bonn 2006, S. 15-21, hier S. 19 f.; vgl. dazu Rees, Mitverantwortung von Laien, S. 531. 771 Ebd. 772 C Cler, Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“, S. 14; dazu auch SC DocFid, Ep. „Sacerdotium ministeriale“, III, 2, in: AAS 75 (1983), S. 1004; sowie Avery Kardinal Dulles, The Priestly Office – Priester Christi, Augsburg 2004, S. 78 f. 769

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

193

Liturgie ist weder eine Selbstdarstellung der Gemeinde, in der permanent hervorgehoben werden muss, dass sich jeder selbst einbringt und schlussendlich nur mehr noch das „Ich selbst“ zählt, noch soll sie – aktuellen Modetrends folgend – irgendwie „selbstgebastelt“ werden, wo jeder seine Kreativität beweisen kann, wie Papst Benedikt XVI. hervorhebt.773 „Liturgie ist eben keine Show, kein Theater, kein Spektakel, sondern lebt vom Anderen her. Das muss auch deutlich werden. Deshalb ist die Vorgegebenheit der kirchlichen Form so wichtig. Diese Form kann im Einzelnen reformiert werden, aber sie ist nicht jeweils durch die Gemeinde produzierbar.“774

Daher soll der verantwortliche Priester als Gemeindeleiter „in enger Gemeinschaft mit dem Bischof und mit allen Gläubigen vermeiden, in sein Hirtenamt Formen eines improvisierten Autoritarismus oder ‚demokratistische‘ Führungsbedingungen einzuführen, die der tieferen Wirklichkeit des Dienstamtes fremd sind.“775

Zur Verwirrung trägt namhaft „der Versuch oder die Vortäuschung der liturgischen Handlung des eucharistischen Opfers“776 oder dessen Simulation (vgl. cc. 1378 § 2, 1°, 1379)777 – d.h. vor allem das Sprechen des eucharistischen Hochgebetes einschließlich der Wandlungsworte, mindestens aber der Wandlungsworte778 – durch Diakone und Laien bei. „Das Sprechen des eucharistischen Hochgebetes, das von seinem Wesen her gleichsam den Höhepunkt der ganzen Feier bildet, ist dem Priester kraft seiner Weihe ei773

Vgl. Benedikt XVI., Licht der Welt, S. 131 u. 184. Ebd., S. 184. 775 C Cler, LC „Der Priester, Lehrer des Wortes“, Kap. IV, Nr. 3; dies., Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 17; dies., Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“, Nr. 18. 776 C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 3 § 1, 2 u. 3; dies., Ep. „De delictis gravioribus“, in: AAS 93 (2001), S. 786, parr. in: C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 176; vgl. Johannes Paul II., MP „Sacramentum sanctitatis tutela“ v. 30. 4. 2001, in: AAS 93 (2001), S. 737-739. 777 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 3 § 1, 2 u. 3 u. Art. 4 § 1, 3. Je nach Schwere des Schuldvergehens können weitere Strafen – die Exkommunikation mit eingeschlossen – hinzugefügt werden (vgl. c. 1378 § 3). Vgl. dazu Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 453 f.; Velasio De Paolis, Art. Delitos contra los sacramentos de la penitencia y eucaristia, in: Carlos Corral Salvador / José Maria Urteaga Embil (Ed.), Diccionario de Derecho Canonico, Madrid 1989, S. 187; Heribert Schmitz, Eucharistieliturgisches Disziplinarrecht. Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 25. März 2004, in: AfkKR 173,2 (2004), S. 479-496. 778 Vgl. Lüdicke, Der Glaubenskongregation vorbehalten, S. 446; Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 42 u. 52 f. 774

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

gen. Daher ist es ein Missbrauch, wenn einige Teile des eucharistischen Hochgebetes von einem Diakon, einem dienenden Laien, einem Einzelnen oder allen Gläubigen zusammen vorgetragen werden. Das eucharistische Hochgebet muss zur Gänze vom Priester allein gesprochen werden.“779 „Es ist verboten, in ihrer Struktur Elemente aus der Opferliturgie, vor allem das ,eucharistische Hochgebet‘, einzufügen, auch nicht in narrativer Form, um bei den Gläubigen keine Irrtümer aufkommen zu lassen.“780

Da die Eucharisite weder durch noch so ansprechende Wortgottesdienste bzw. Wort-Gottes-Feiern ersetzt werden,781 noch die Gemeinde die Eucharistie nicht sich selber geben kann, „muss sie vom Herrn her durch die Vermittlung der einen Kirche empfangen“782 werden, „daher ist es auch einsehbar, dass das eucharistische Hochgebet eine kompositorisch einheitliche Oration und deshlab in seinem vollen Umfang ein ,priesterliches Amtsgebet‘ ist, das im Namen der Gemeinde, aber nicht, auch nicht in einzelnen Teilen,

779

C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 52; dazu Johannes Paul II., Enc. „Ecclesia de Eucharistia“ v. 17. 4. 2003, in: AAS 95 (2003), S. 433-475, hier Nr. 28, S. 452, dt. in: VApSt, Nr. 159, Bonn 2003; SC CultSacr, Instr. „Liturgicae Instaurationes“ v. 5. 9. 1970, Nr. 4, in: AAS 62 (1970), S. 692-704, hier S. 698, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3896, Sp. 5877-5884; dies., Instr. „Inaestimabile donum“, Nr. 4, in: AAS 72 (1980), S. 334. Eine Erklärung der ÖBK im März 2005 entgegnet den „an nicht wenigen Orten eigenmächtigen Veränderungen, die den ohnedies weiten Rahmen überschreiten, der von der Kirche für eine authentische Liturgie vorgegeben ist“, mit der ausdrücklichen Feststellung: „Die Verkündigung des Evangeliums in der Feier der Heiligen Messe ist ausschließlich dem Priester oder dem Diakon anvertraut. Das eucharistische Hochgebet ist den zelebrierenden Priestern vorbehalten.“ Siehe „Aus den Erklärungen der Österreichischen Bischofskonferenz im März 2005 zum Thema LITURGIE“, in: LDBl., 151 Jg., Nr. 3, v. 15. 5. 2005, S. 44 f., hier S. 44. 780 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Sonntagsgottesdienste bei Abwesenheit des Priesters, Art. 7 § 2, S. 505; vgl. C CultSacr, Direktorium „Christi Ecclesia“ Sonntäglicher Gemeindegottesdienst ohne Priester, v. 2. 6. 1988, Nr. 35, in: Notitiae 24,1 (1988), S. 366-378, hier S. 374, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5273, Sp. 11251-11260, dt. in: VApSt, Nr. 94, Bonn 1990; s. auch c. 1378 § 2, 1° u. § 3; c. 1384; ÖBK, Rahmenordnung für Sonntagsgottesdienste ohne Priester, v. 15. 5. 2010, in: ABl. ÖBK, Nr. 51, v. 15. 5. 2010, S. 6-8, hier Nr. 9, S. 7; dazu Heribert Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004. Kirchenrechtliche Anmerkungen zum Erlass der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 25. März 2004 (AIC, Bd. 36), Frankfurt am Main-Berlin-Wien u.a. 2005, bes. S. 43 u. 52 f. 781 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung für Sonntagsgottesdienste ohne Priester, Nr. 1, S. 6. 782 Joseph Ratzinger, Die Ekkelsiologie der Konstitution Lumen gentium, in: ders., Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio. Festgabe zum 75. Geburtstag, Augsburg 2002, S. 107-131, hier S. 123.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

195

von der Gemeinde oder von im kirchlichen Dienst stehenden Laien gesprochen werden kann“.783

„Feiert“ ein Diakon oder Laie die ungültige Eucharistie in Anwesenheit von wenigstens einem Gläubigen, der die Handlung für eine gültige Eucharistiefeier halten soll, liegt eine Straftat vor. „Die Ablaufprobe einer Eucharistiefeier vor einer Fernsehübertragung, wobei ein Diakon den Zelebranten ersetzt, ist ebenso wenig tatbestandsmäßig wie die von einem Nichtpriester ohne Anwesenheit irgendeiner anderen Person vorgenommene ‚Zelebration‘, auch wenn er sie ernst meint.“784

Jede Verwechslung von „sonntäglichen Gemeindegottesdiensten ohne Priester“ mit der Eucharistiefeier „ist sorgfältig zu vermeiden“.785 Der Ortsordinarius ist hauptverantwortlich, dass keine Missbräuche in Bezug auf den Dienst am Wort und die Feier der Sakramente begangen werden. Falls er auch nur von deren Wahrscheinlichkeit erfährt, muss er selbst oder delegierend den Tatbestand und die Umstände untersuchen; „graviora delicta“ sind unverzüglich der Glaubenskongregation zu unterbreiten, die sie „untersucht und, wo nötig, nach Maßgabe des allgemeinen oder des Eigenrechts zur Feststellung oder Verhängung der kanonischen Strafen schreitet“786 (vgl. cc. 1364, 1369, 1373, 1376, 1380, 1384 ff. und 1398). Die vorsätzlich begangene Tat muss sowohl die oben genannten Tathandlungen umfassen als auch das Wissen des Täters bzw. der Täterin, dass er nicht Priester ist und das Wollen, dass die Anwesenden eine Handlung als gültige Eucharistiefeier auffassen (vgl. c. 1321 § 2).787 Obwohl gemäß c. 11 als Täter bzw. Täterin jede(r) Katholik / Katholikin in Frage kommt, ist die Aussage von Klaus Lüdicke zweifelhaft, ansatzweise unver783

Kurt Koch, Priesterlicher Dienst an der Eucharistie, in: George Augustin (Hrsg.), Priester sein in Christus, Paderborn 2010, S. 17-45, hier S. 27 mit Verweis auf Otto Nussbaum, Einheit, Variabilität und Pluralität der Hochgebete, in: ders., Geschichte und Reform des Gottesdienstes. Liturgiewissenschaftliche Untersuchungen, hrsg. Von Albert Gerhards, Paderborn-Wien u.a. 1996, S. 87-97, hier S. 91. 784 Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1378, Rdnr. 4 u. 7, in: MK CIC (Dezember 2003). 785 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 165; dazu dies., Direktorium „Christi Ecclesia“, Nr. 22, in: Notitiae 24 (1988), S. 374. Für den Bereich der Diözese Innsbruck etwa sind Praktiken zu vermeiden, „die einer Verwischung oder Verwechslung von Eucharistiefeiern und Wortgottesdiensten Vorschub leisten könnten (z.B. hochgebetsähnliche Texte oder ausgesprochene Messlieder im Wortgottesdienst)“. Siehe Diözesane Richtlinien für sonntägliche Wortgottesdienste, in: Verordnungsblatt der Diözese Innsbruck 75,4 (2000), Nr. 46, S. 4; ebenso Diözesanblatt, 84,7 (2010), S. 2-5, hier S. 3 f. 786 Johannes Paul II., PastBon, Nr. 52, in: AAS 80 (1988), S. 874; dazu C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 176-180. 787 Vgl. Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1379, Rdnr. 4, in: MK CIC (Februar 2009).

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ständlich und nicht mehr aktuell, dass „Frauen als Täter einer simulierten Spendung von Sakramenten aus[scheiden], die nur Priester spenden können“,788 da dies der bereits in vielen Diözesen zwar unerlaubten, aber „gepflogenen“ pastoralen „Praxis“ widerspricht. Nicht unter genannten Straftatbestand (c. 1378 § 2) fallen Eucharistiefeiern und Beichthören im Spiel, Film, Theater, ebenso wenig Sakramentenspendung im Spott und zur Verhöhnung, da diesbezüglich weder Anmaßung der Weihevollmacht noch arglistige Täuschung der Anwesenden erfolgt.789 „Geht der Täter davon aus, dass die Anwesenden sein Tun als Probe oder als Spiel verstehen werden, hat er keinen Vorsatz; desgleichen nicht, wenn ein Nichtpriester mit dem Zelebranten das Hochgebet mitspricht, ohne selbst als Zelebrant verstanden werden zu wollen.“790

Als mit der Exkommunikation bedrohte Straftat gegen die Heiligkeit der Eucharistie gilt das sakrilegische Entwenden („abducatio“), Zurückhalten („retentio“)791 oder Wegwerfen („abiectio“) bzw. absichtliche Ehrfurchtslosigkeit wie z.B. Ausspucken, Herumstreuen durch einen Einbrecher, Verschütten, Fallenlassen oder Verlieren aus Unachtsamkeit oder momentaner Schwäche der konsekrierten eucharistischen Gestalten (vgl. c. 1367),792 wobei der Begriff 788

Ebd. Vgl. Paarhammer, Das spezielle Strafrecht des CIC, S. 417; Schmitz, Die LiturgieInstruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 43. 790 Lüdicke, Kommentar zu c. 1378, Rdnr. 7 (Abs. 4); dazu Reinhold Sebott, Das kirchliche Strafrecht. Kommentar zu den Kanones 1311-1399 des Codex Iuris Canonici, Frankfurt am Main 1992, S. 192, Fn 15: „Unregelmäßigkeiten, auch wenn sie nicht unter den vorliegenden Straftatbestand fallen sollten, können dann gegeben sein, wenn (z.B. bei Gruppenmessen) die Laien mit dem Priester rund um den Altar stehen und das Hochgebet mitsprechen.“ 791 Gemäß Piero Palazzini müsste es sich dabei um eine „malitia irreverentiae“ handeln – d.h. die für die Aufbewahrung Verantwortlichen müssten sich unwürdig verhalten oder die Eucharistie ehrfurchtslos behandeln, wie z.B. keine Erneuerung der Hl. Gestalten in angemessenen Zeitabständen, bewusstes Unterlassen anständiger liturgischer Kleidung und Verwendung von nicht gereinigten Geräten bei der Eucharistiefeier, für längere Zeit kein Brennen der Ewig-Licht-Lampe, oder seitens der Empfänger ein Entwenden oder privates Aufbewahren, um Spott mit der konsekrierten Materie zu treiben. Vgl. Pietro Palazzini, Dictionarium morale et canonicum, Bd. IV., Rom 1968, S. 174; Sebott, Das kirchliche Strafrecht, S. 166, Fn 40; Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 40. Nicht unter den Tatbestand fällt die unerlaubte Entwendung oder Zurückhaltung zu einem religiösen Zweck, wie z.B. Krankenkommunion für Angehörige oder privater eucharistischer Anbetung. Vgl. Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1367, in: MK CIC, Rdnr. 2 b, Abs. 2 (Juli 1999) bzw., Rdnr. 2 b, Abs. 1 (November 2001). 792 Unwürdiger Empfang der Kommunion oder Erbrechen bei einem Kranken etc. erfüllen nicht den Tatbestand. Vgl. Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 413 f. 789

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„species abicere“ jedwedes willentliche und schwerwiegende Verachten der Heiligen Gestalten inkludiert,793 konkret: wer in sakrilegischer (unanständiger, abergläubischer, gotteslästerlicher) Absicht die eucharistischen Gestalten entwendet und/oder einbehält, ohne sie aus dem Tabernakel, der Monstranz oder vom Altar zu entfernen und sie zum Gegenstand jedweder äußerlichen, absichtlichen und schwerwiegenden Aktes der Verunglimpfung macht.794 Für das „finis sacrilegus“ genügt z.B. nicht konsekrierten Wein zu entwenden, um sich zu betrinken, sondern er muss entwendet werden, um damit Gott zu verunehren.795 Der Tatbestand des Wegwerfens ist vollendet, wenn die konsekrierte Spezies aufgrund der Handlung des Täters ihre Bestimmung – dem Essen, Trinken oder der Verehrung durch die Gläubigen – nicht mehr dienen kann. Dies inkludiert ebenso das Verschütten, Verarbeiten und Verfüttern an Tiere usw.796 Irrtum und fahrlässige Begehung der Tat (unvorsichtiges Verlieren der konsekrierten Materie) gelten hingegen nicht als Tatbestand des Wegwerfens, insbesondere wenn der Täter die vermeintlich nicht konsekrierten Hostien entwendet, um damit vor anderen Personen seine Verachtung der Eucharistie zu demonstrieren. „Der Vorsatz iSd 1367 fehlt auch, wenn er die anderen glauben machen will, es handelt sich um konsekrierte Materie.“797 Die Reservation („pro foro externo“) und Sanktionierung ist ausschließlich der Glaubenskongregation vorbehalten.798 „Jeder Katholik, ob Priester, Diakon oder christgläubiger Laie, hat das Recht, über einen liturgischen Missbrauch beim Diözesanbischof oder beim zuständigen Ordinarius, der diesem rechtlich gleichgestellt ist, oder beim Apostolischen Stuhl aufgrund des Primats des Papstes Klage einzureichen. Es ist aber angemessen, dass die Be-

793 Vgl. C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 107 u. 172 a; PCI, Resp. ad propositum dubium „D. Utrum in can. 1367 CIC et 1442 CCEO verbum ‚abicere‘ intelligatur tantum ut actus proiciendi necne“, v. 9. 6. 1999, in: Com 31 (1999), S. 38; dies., Resp. ad propositum dubium, v. 4. 6. / 3. 7. / 4. 9. 1999, in: AAS 91 (1999), S. 918, dt. in: Com 31 (1999), S. 46-49, parr. in: OR, Nr. 29/30, v. 16. 7. 1999, S. 3 f. 794 Vgl. ebd.; Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 40. 795 Vgl. Lüdicke, Der Glaubenskongregation vorbehalten, S. 445 f. 796 Vgl. Lüdicke, Kommentar zu c. 1367, Rdnr. 3 (Abs. 1); Schmitz, Die LiturgieInstruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 41. 797 Lüdicke, Kommentar zu c. 1367, Rdnr. 6; vgl. Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 41; Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 413 f. 798 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 3 § 1, 1; dies., Ep. „Ad exsequendam ecclesiam legem“ über die der Glaubenskongregation vorbehaltenen „delictis gravioribus“, v. 18. 5. 2001, in: AAS 93 (2001), S. 785-788; dazu Schmitz, Der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltene Straf-taten, S. 441-462.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

schwerde oder Klage nach Möglichkeit zuerst dem Diözesanbischof vorgelegt wird. Dies soll immer im Geist der Wahrheit und der Liebe geschehen.“799

Die Delegation zur Entgegennahme des Ehekonsenses und der Eheschließungsassistenz (vgl. c. 1108 § 2) an Laien ist nur unter ganz besonderen Umständen bei „schwerwiegenden Mangel an geweihten Amtsträgern“ möglich und von drei Voraussetzungen abhängig: Der Diözesanbischof kann unter Beachtung der diesbezüglich von der Bischofskonferenz erlassenen Normen und mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls bei Fehlen von Priestern oder Diakonen eine Delegation erteilen (vgl. c. 1112), die gültig erfolgt sein muss (vgl. c. 1111 § 2) unter Beachtung der Eignung, Fähigkeit und Haltung der Laien (vgl. c. 1112 § 2).800 Hinsichtlich der Taufpastoral steht unzweifelhaft fest, dass die ordentlichen Spender der Taufe entsprechend den lehramtlichen und kirchenrechtlichen Normierungen stets Kleriker sind, d.h. Bischöfe, Priester oder Diakone (vgl. c. 861 § 1), vorrangig jedoch Pfarrer (vgl. c. 530, 1°). „Auch wenn die Vorbereitung und gegebenenfalls das Taufgespräch ganz in [der Hand von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern] liegen, bleibt es sinnvoll, dass die Taufe durch einen Priester oder Diakon vollzogen wird. Denn die Feier eines Sakramentes ist nicht die Fortsetzung einer gelungenen menschlichen Beziehung, sondern amtliches Handeln der Kirche, durch die Christus selbst handelt.“801

Nur im Notfall und falls der ordentliche Spender fehlt oder verhindert sein sollte (vgl. c. 861 § 2), kann ein Laie zum außerordentlichen Spender der Taufe bestimmt werden (vgl. c. 230).802 Nicht hinreichende Gründe wären die Überlastung des geistlichen Amtsträgers, seine außerhalb des Pfarrgebiets liegende Wohnung noch „seine fehlende Verfügbarkeit für den von der Familie vorgesehenen Tag der Taufe“.803

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C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 184; vgl. auch: c. 1417 § 1. Die Gläubigen haben „das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen“ (c. 212 § 3). 800 Vgl. C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Assistenz bei der Trauung, Art. 10; dazu Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 923-926. 801 Sekr. DBK (Hrsg.), Die Feier der Kindertaufe. Pastorale Einführung, Arbeithilfen, Nr. 220, Bonn 2008, Nr. 31. Diese Pastorale Einführung wurde ebenso vom Vorsitzenden der ÖBK im Jänner 2008 unterzeichnet. 802 Vgl. ebd., Nr. 30. 803 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Assistenz bei der Trauung, Art. 10, S. 30, Der Spender der Taufe, Art. 11; dazu auch c. 1384. Diese Passage wurde ausdrücklich in die Regelung für den Bereich der DBK aufgenommen. Vgl. Sekr. DBK (Hrsg.), Zum gemeinsamen Dienst berufen. Die Leitung gottesdienstlicher Feiern. Rahmenordnung für die Zusammenarbeit von Priestern, Diakonen und Laien im Bereich der Litur-

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„Die hier genannten Bedingungen sind weder für die deutschsprachigen Länder im Allgemeinen, noch für die Diözese Linz im Speziellen gegeben.“804

Aufgrund dessen und entsprechend den lehramtlichen Normen ist verbindlich darauf zu achten, dass ausschließlich geistliche Amtsträger (Diakone, Priester, Bischöfe) das Sakrament der Taufe spenden.805 Kirchliche Begräbnisse können nur im Fall tatsächlicher Abwesenheit von geweihten Amtsträgern und unter Beachtung der liturgischen Normen (vgl. cc. 1176 § 2, 1177) von lehrmäßig und liturgisch gut vorbereiteten Laien geleitet werden (vgl. c. 231 § 1).806 Schließlich ist noch zuvermerken, dass ein Kandidat, der den Versuch unternommen hat, das Bußsakrament zu spenden, unter Berücksichtung der Schwere und Umstände mit den in c. 1378 § 2, 2° vorgesehen Tatstrafen belegt werden kann.807 Sämtliche Übertretungen in den eben erwähnten Bereichen führen „unter anderem zu einem Rückgang der Kandidaten für das Priestertum und verdunkelt die besondere Stellung des Seminars als typischen Ort für die Ausbildung des geistlichen Amtsträgers.“808 In den Bereich der moralischen Voraussetzungen fällt ebenso das einfache Hindernis für den Empfang der Weihe gemäß c. 1042, 2°, nämlich für denjenigie, v. 8. 1. 1999 (DDB, Nr. 62), Bonn 72007, S. 28, Nr. 30, Anm. 73 sowie S. 46, Nr. 57; dazu auch Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 913-916. 804 Diese Bestimmung wurde unter Verweis auf die Interdikasterielle Instr. „Ecclesia de mysterio“ und mit Bezug auf c. 861 § 2 durch die C CultSacr in einem eigenen Schreiben an den Bischof von Linz v. 12. 2. 2008 explizit und verbindlich eingemahnt. Vgl. Erläuterung zur „Pastoralen Einführung“ zur Feier der Kindertaufe, in: LDBl., 154. Jg., Nr. 3, v. 15. 5. 2008, S. 43 f., hier S. 44. 805 Vgl. ebd. 806 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Assistenz bei der Trauung, Art. 10, S. 30, Die Leitung kirchlicher Begräbnisfeiern, Art. 12 und ebd., Notwendige Auswahl und angemessene Ausbildung, Art. 13. Mit Schreiben v. 7. 9. 1995 hat die C CultSacr für alle österreichischen Diözesen die Erlaubnis erteilt, dass „laici ab Ordinario loci deputati, exsequias, iis exceptis quae diacono et presbytero reservantur, peragere valeant ad normam n. 19 Praenotandorum Ordinis Exsequiarum (editio germanica n. 26), cauto tamen ut potissimum in domo defuncti et in coemeterio illas absolvant“. Siehe ABl. ÖBK, Nr. 16 v. 20. 12. 1995, Kap. II.1., S. 4. 807 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 1, 2; weiterführend dazu James H. Provost, Canon 1041 and 1044. Irregularity Due to Improper Exercise of Orders, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 319-321, bes. S. 320 f. 808 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Theologische Prinzipien, Art. 2.

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gen, der ein Amt versieht oder einer Verwaltertätigkeit nachgeht, die mit den Standespflichten für Kleriker nicht in Einklang zu bringen sind (vgl. cc. 285 u. 286)809 und mit denen die Pflicht zur Rechenschaftsablage bis zur Niederlegung des Amtes bzw. der Verwaltungsaufgabe und nach der diesbezüglich geforderten Rechenschaftslegung, verbunden ist. „Without the special permission of one’s ordinary a cleric is permitted: to exercise prudent management of his own investments, stocks or shares, bonds, etc. as long as it is not speculation; to sell books, school supplies to students of a school; to sell religious articles and books to parishioners and pilgrims at a shrine; to sell surplus produce from one’s farm, garden, if the work was not done by employees; to sell products of an industrial school or farm, even if the students were paid a small wage; to sublet property that one leased for use but does not need; to lease or rent property purchased as an investment.“810

Konkret fordert c. 285 § 2 das dem klerikalen Stand Fremde (auch wenn es nicht ungeziemend ist) zu vermeiden, insbesondere öffentliche Ämter, die eine Teilhabe an der Ausübung weltlicher Gewalt inkludiert (§ 3). Ohne ausdrückliche Erlaubnis des zuständigen Ordinarius sind Vermögensverwaltung für Laien, weltliche Ämter mit Rechenschaftsverpflichtung, Bürgschaften und Entgegennahmen von Wechselschuldscheinen ausdrücklich untersagt (§ 4). Desgleichen sind Handel und Gewerbe, ob in eigener oder für fremde Personen, zu eigenem oder fremdem Nutzen ohne Erlaubnis der rechtmäßigen kirchlichen Autorität verboten (vgl. c. 286).811 Eine diesbezügliche Dispens für den Empfang der Weihe ist dem jeweiligen Ordinarius vorbehalten (vgl. c. 1047 § 4). Als interessanter Einschub sei hier vermerkt, dass kirchliche Dokumente, vor allem der Pio-Benediktinische Kodex (vgl. can. 138 CIC/1917), Vergnügungen (Tänze, Maskeraden, Verbot des Theaterbesuches), Völlerei und Trun-

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William Woestman unterscheidet zwischen „profit seeking business“ und „industrial business“ im engen Sinn. Zum ersten zählt er Geldwechsel und Spekulation „if stocks, bonds, commodities, etc. are sold with the intention of immediate profit without the intention of making a long term investment, i.e., playing the market“, zum zweiten in engerem Sinn, bezahlte Arbeit durch „employees“, im weiteren Sinn „work was done by oneself or one’s household. The present canon forbids clerics to exercise business in the strict sense, i.e., money changing (cambium), speculation, and strictly industrial business. It does not forbid industrial business in the broad sense, nor the prudent management of more or less permanent investments“. Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 195. 810 Ebd., S. 195 f. 811 Vgl. Hugo Schwendenwein, Die Rechte und Pflichten der Kleriker, in: HdbKathKR2, S. 274-283, hier S. 282. Genannte Bestimmungen gelten generell auch für alle ordinierten und nichtordinierten Ordensleute sowie für Mitglieder von Säkularinstituten (vgl. c. 1392). Vgl. Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 471 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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kenheit,812 Würfel-, Hasard- und Glücksspiele, außerdem das Tragen von Waffen und die Jagd als mit der Würde und dem Anstand des klerikalen Standes unvereinbar bezeichnen (vgl. c. 285 § 1).813 Für Verstöße gegen das Handelsverbot sah can. 2380 CIC/1917 je nach Schwere der Schuld eine angemessene Strafe vor, die in schweren Fällen mit der dem Apostolischen Stuhl vorbehaltenen Tatstrafe der Exkommunikation sowie die Entlassung aus dem Klerikerstand belegt wurde.814 Zum Bereich von c. 1042, 2° müsste dazugezählt werden: das Verbot der aktiven parteipolitischen Tätigkeit,815 etwa als Gemeinde-, Senats- oder Parlamentsabgeordneter,816 oder der Gewerkschaftsleitung,817 außer es ist nach Mei-

812 „… daher sollen die Geistlichen nicht die Wirtshäuser und Schenken außer auf Reisen oder im Fall der Erschöpfung besuchen, sowie weder an Gelagen, deren Zweck bloßes Essen oder Trinken ist, teilnehmen noch gar solche veranstalten.“ Siehe Paul Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts mit besonderer Rücksicht auf Deutschland, Bd. 1, Graz 1959, S. 133; ders., System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 5, S. 892-902. 813 Vgl. Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 1, S. 133 f.; ders., System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 5, S. 262 u. 876-878; Wollbold, Als Priester leben, S. 202. 814 Vgl. SC Conc, Decr. „Pluribus ex documentis“ v. 22. 3. 1950 über das Verbot der Kaufmanns- und Handelsgeschäfte seitens der Kleriker und Ordensleute, in: AAS 42 (1950), S. 330 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2118, Sp. 2740 f, AfkKR 124 (1950), S. 526 f. Die Dispens ist ausschließlich dem Papst reserviert. Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, 3 d, dt. in: NKD, Bd. 16, Trier 1970, bes. S. 100 f. 815 Vgl. die Stellungnahme „Kirche und Politik“ zum politischen Engagement von leitenden kirchlichen AmtsträgerInnen in der Diözese Linz, die besonders von Klerikern und Personen in kirchlichen Leitungsfunktionen einen verantwortungsvollen Umgang und unter Respektierung legitimer Pluralität eine parteipolitische Zurückhaltung einmahnt. Dies inkludiert Dialogbereitschaft gegenüber allen politischen Interessensgruppen, keine Instrumentalisierung der Gottesdienste zu (partei-)politischen Agitationen, keine öffentliche Wahlwerbung, keine Beteiligung oder Mitgliedschaft in politischen Verbänden, weder haupt- noch ehrenamtlich. Vgl. „Kirche und Politik. Diözesane Vorgaben zum politischen Engagement von leitenden kirchlichen AmtsträgerInnen“ (Zl. 926/05) v. 10. 5. 2005, in: LDBl., 151. Jg., Nr. 3, v. 15. 5. 2005, S. 45 f. 816 Der diesbezügliche Dispensvorbehalt liegt direkt bei Apostolischen Stuhl. Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 3 c. 817 Vgl. SC Cler, Decl. „Quidam Episcopi“ de quibusdam associationibus vel coaduationibus quae omnibus clericis prohibentur, v. 8. 3. 1982, in: AAS 74 (1982), S. 642645, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4900, Sp. 8377-8379, AfkKR 151 (1982), S. 181-184; dazu v.a. Helmuth Pree, Die politische und gewerkschaftliche Betätigung geistlicher Personen im CIC (1983) und im CCEO (1990), in: FC 6 (2003), S. 7-40; ders., Kirchliche Sendung und weltliches Mandat. Zur Rechtsstellung geistlicher Personen in der zivilen Sphäre, in: Heinrich De Wall / Michael Germann (Hrsg.), Bürgerli-

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nung der zuständigen kirchlichen Autorität erforderlich (vgl. c. 287 § 2),818 weiters die freiwillige Ableistung des Militärdienstes gemäß c. 289 § 1, explizit die „Kandidaten für die heiligen Weihen“ betreffend, nur mit Erlaubnis des zuständigen Ordinarius,819 und die „öffentliche Anhängerschaft an vom Materialismus oder Atheismus angesteckte Ideologien“ (c. 696 § 1)820 sowie (Neo-)Marxismus-Leninismus,821 Maoismus, Castrismus, Revisionismus, Neopositivismus, Pragmatismus,822 Strukturalismus etc., die für Ordensleute die Entlassung nach sich ziehen würde. Mit der klerikalen Standespflicht ebenso unvereinbar und strafbar (vgl. c. 1374) ist die Förderung, Leitung oder der Beitritt zu einer Vereinigung, die gegen die Kirche Machenschaften betreibt. Dazu zählen u.a. Kommunisten und Freimaurer,823 wobei Letztere explizit in can. 2335 f. CIC/1917 erwähnt wur-

che Freiheit und Christliche Verantwortung. FS für Christoph Link zum siebzigsten Geburtstag, Tübingen 2003, S. 371-385. 818 „A particular European problem, especially in France, was that of worker priests, i.e. priests assuming full-time employment in factories.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 192; dazu auch die Erklärung der DBK in: Joseph Listl, Die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zur parteipolitischen Tätigkeit des Priesters, v. 27. 9. 1973, in: ÖAKR 26 (1975), S. 166-176. 819 Vgl. Wilhelm Rees, „Übt an niemand Gewalt noch Erpressung und seid zufrieden mit eurem Sold“ (Lk 3,14). Militärseelsorge in Österreich mit einem Ausblick auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in: ders. / Sabine Demel / Ludger Müller (Hrsg.), Im Dienst von Kirche und Wissenschaft. FS für Alfred E. Hierold zur Vollendung des 65. Lebensjahres (KST, Bd. 53), Berlin 2007, S. 831-879, bes. S. 848; sowie Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentar zu c. 289, in: MK CIC (November 1996). 820 Bereits die RFIS weist in einigen Abschnitten mehrfach auf die Bedeutung hin, welche der intensiven Beschäftigung mit dem Atheismus und der Vorbereitung auf den Dialog während der Priesterausbildung zukommt. Vgl. RFIS, Nr. 70 f., 80, 95 f. mit Anm. 148 d, dazu auch PontSecrNonCred, Instr. „Documentum quod“, S. 701-703; VatII GS, Nr. 21; Paul VI., Enc. „Ecclesiam suam“, S. 650 ff. 821 Eine Nota des PontSecrNonCred v. 10. 7. 1970 erwähnt neben den Hauptvertretern Heinrich Carl Marx und Friedrich Engels auch Georg Lukács, Ernst Bloch, Louis Althusser sogar die „Frankfurter Schule“ und Herbert Marcuse! Vgl. PontSecrNonCred, Nota „Ampliores rationes suscipiens“, v. 10. 7. 1970, S. 1407-1413, bes. S. 1411, Nr. 9. 822 Vgl. ebd., Nr. 4. 823 Vgl. Reinhold Sebott, Art. Freimaurer, in: LThK3, Bd. 4 (1995), Sp. 116-118; Joseph Stimpfle, Freimaurerei und katholische Kirche, in: IKaZ 13 (1984), S. 166-174; James H. Provost, Canon 1374. Catholics and Masonic Lodges, in: Patrick J. Cogan (ed.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1984-1993, CLSA, New York / Mahwah 21995, S. 433 f.; Ronny E. Jenkins, The Evolution of the Church’s Prohibition Against Catholic Membership in Freemasonry, in: Jurist 56 (1996), S. 735-755; Georg Fischer, Die Mitgliedschaft in der Freimaurerei nach dem neuen Kirchenrecht, Diplomarbeit, Innsbruck 1995; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 245 f. u. 446-448; Klaus

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den,824 jedoch in c. 1374 CIC/1983 nicht mehr,825 womit gemäß c. 6 § 1, 1° u. 3° die Exkommunikation aufgehoben wurde.826 Dagegen behält das in der Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz vom 12. Mai 1980 ausgesprochene (moralische) Verbot einer Mitgliedschaft in der Freimaurerei seine Gültigkeit.827 Durch eine Erklärung der Glaubenskongregation vom 26. November 1983 wurde dieses Verbot auf die ganze Welt ausgedehnt.828 Ein katholischer Christ, welcher einer Freimaurervereinigung angehöre, befinde sich im Zustand schwerer Sünde. Da die Zugehörigkeit zur Freimaurerei prinzipiell gemäß c. 1374 eine Mitgliedschaft zu kirchenfeindlichen Vereinigungen konstatiert und somit eine Straftat gegen die Glaubenstreue bzw. eine Häresie oder

Kottmann, Die Freimaurer und die katholische Kirche. Vom geschichtlichen Überblick zur geltenden Rechtslage (AIC, Bd. 45), Frankfurt am Main-Berlin-Bern u.a. 2009. 824 Neben der dem Apostolischen Stuhl in einfacher Weise vorbehaltene Exkommunikation, wurden Kleriker zusätzlich mit Suspension, Entzug der Benefizien, Ämter, Würde, Pension und Anstellung, Ordensleute mit einem aktiven und passiven Verlust des Wahlrechtes sowie anderer institutsinterner Sanktionen belegt und beide dem Hl. Offizium angezeigt werden (can. 2336 §§ 1-2 CIC/1917). 825 Zur Problematik ausführlich Zbigniew Suchecki, La Massoneria nelle disposizioni dei codici di diritto canonico del 1917 e del 1983, in: Religioni e Sette nel Mondo 7 (2003-2004), S. 133-190. 826 Vgl. Reinhold Sebott, Der Kirchenbann gegen die Freimaurer ist aufgehoben, in: StdZ 201 (1983), S. 411-421. Papst Leo XIII. verdammte 1884 noch ausdrücklich die Freimaurerei. Vgl. Leo XIII., Enc. „Humanum genus“ v. 12. 4. 1884, in: ASS 16 (1883/84), S. 417-433. 827 Vgl. Erklärung der DBK v. 12. 5. 1980 zur Frage der Mitgliedschaft von Katholiken in der Freimaurerei, in: Kirchliches ABl. für die Diözese Osnabrück, Nr. 43, Osnabrück 1980, S. 64-68, parr. in: AfkKR 149 (1980), S. 164-174; dazu Reinhold Sebott, Die Freimaurer und die Deutsche Bischofskonferenz, in: StdZ 199 (1981), S. 75-87; ebenso die Lichtenauer Erklärung zum Dialog Katholische Kirche und Freimaurerei v. 5. 7. 1970, in: Kurt Baresch, Katholische Kirche und Freimaurerei, Wien 1983, S. 71-73. 828 Vgl. SC DocFid, Decl. „Sacra Congregatio“ über das Verbot der Mitgliedschaft von Katholiken in der Freimaurerei oder anderer gleichartiger Vereinigungen, v. 17. 2. 1981, in: AAS 73 (1981), S. 240 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4832, Sp. 8140 f., dt. in: AfkKR 150 (1981), S. 172 f.; zusätzlich SC DocFid, „Quaesitum est“ de associationibus massonicis v. 26. 11. 1983, in: AAS 76 (1984), S. 300, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5011, Sp. 8719, OR (ital.) v. 27. 11. 1983, CivCatt 135,1 (1984), S. 393, Com 15 (1983), S. 160; vgl. dazu Giovanni Caprile, La recente „Dichiarazione“ sull’apparenza alla massoneria, in: CivCatt 132,1 (1981), S. 576-579; Alfred E. Hierold, Katholische Kirche und Freimaurerei. Anmerkungen zu einer Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre, in: MThZ 37 (1986), S. 87-96, bes. S. 89 u. 94; Wolfgang Waldstein, Zum rechtlichen Charakter der „Declaratio de Associationibus Massonicis“, in: Franz Pototschnig / Alfred Rinnerthaler (Hrsg.), Im Dienst von Kirche und Staat. In Memoriam Carl Holböck, Wien 1985, S. 523-527, bes. S. 526; Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 425 f.

204

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Apostasie (vgl. c. 1364) vorliegt, ist der betreffende Katholik auf jeden Fall mit der Tatstrafe der Exkommunikation zu belegen, auch wenn der Codex von 1983 explizit die genannte Sanktion nicht mehr vorsieht.829 Klaus Mörsdorf verweist darauf, dass die Mitgliedschaft bei einer kommunistischen Partei, sowie die Herausgabe, Verbreitung und Lektüre kommunistischer Bücher, Zeitschriften, Tageszeitungen und Flugblätter, ebenso die schriftstellerische Mitarbeit verboten war. „Wer eine dieser Handlungen wissentlich und in freier Entschließung begeht, kann nicht zu den heiligen Sakramenten zugelassen werden, solange er nicht bereit ist, die verbotene Mitgliedschaft oder Tätigkeit aufzugeben.“830

Das Bekenntnis bzw. die Verteidigung oder Verbreitung kommunistischer Lehrmeinungen konstatieren den Tatbestand eines Glaubensabfalls und werden mit der Tatstrafe des Interdikts geahndet (vgl. cc. 1369, 1374).831 William Woestman zählt schlussendlich weitere Weihehindernisse auf, die, falls Gläubige gemäß c. 1043 davon Kenntnis besitzen, verpflichtend von diesen vor der Weihespendung dem Ordinarius oder dem Pfarrer zu eröffnen sind, „that would make the candidate unfit for exercising ministry in the Church, e.g., heresy, immoral life, sinful relationship, untreated drug or alcohol addiction, liability to criminal prosecution by a civil court, grave unfulfilled financial obligations.“832

Ausgenommen sind Priester, die Kenntnisse innerhalb einer sakramentalen Beichte erhalten haben (vgl. cc. 983-985, 240 § 2), ebenso Beamte, Ärzte, Hebammen, Anwälte, Notare und andere Personen, wie etwa Psychiater, Psychotherapeuten, Psychologen, Bewährungshelfer und Mitarbeiter anerkannter 829 Vgl. Audomar Scheuermann, Kirche und Freimaurerei. Eine Klarstellung, in: KlBl 64 (1984), S. 41. 830 Siehe Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 3, München-Paderborn-Wien 111969, S. 424 f.; dazu auch Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 411 f. 831 Das Bekenntnis zum Kommunismus und die Verbreitung bzw. Verteidigung kommunistischen Gedankengutes wurde als Glaubensabfall betrachtet. Vgl. SC Off, Decr. „Quaesitum est“ utrum licitum sit partibus communistarum, v. 1. 7. 1949, in: AAS 41 (1949), S. 334, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2055, Sp. 2603 f.; dies., Monitum, v. 28. 7. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 553, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2144, Sp. 2765. Ein Dekret der C DocFid v. 15. 11. 1966 über den Index verbotener Bücher verweist darauf, dass durch die Aufhebung des can. 1399 CIC/1917 die Exkommunikation für Leser verbotener Zeitungen, Zeitschriften usw. generell aufgehoben worden ist. Vgl. SC DocFid, Decr. „Post editam“ circa „Indicem“ librorum prohibiorum, v. 15. 11. 1966, in: AAS 58 (1966), S. 1186, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3491, Sp. 5054. 832 Woestman, The Sacrament of Orders, S. 76.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

205

Einrichtungen zur psychosozialen Beratung und Betreuung,833 „die zur Wahrung des Amtsgeheimnisses selbst aufgrund beratender Tätigkeit verpflichtet sind, hinsichtlich der dieser Schweigepflicht unterliegenden Angelegenheit“ (c. 1548 § 2, 1°)834 und wer aus seiner Aussage für sich, seinen Ehegatten, nächsten Blutsverwandten oder Verschwägerten Rufschädigung, gefährliche Belästigung oder sonstige schwere Schäden befürchtet (vgl. c. 1548 § 2, 2°).835 cc) Glaubensmäßige Voraussetzungen Frömmigkeit (Tit 1,8) und mit reinem Gewissen den Glauben bewahren (1 Tim 3,9), d.h. ein erwiesenermaßen gefestigter Glaube, sind bereits in den Pastoralbriefen Grundvoraussetzungen. Sie bewahrten sich durch die Jahrhunderte bis zum CIC/1917, in dem Seeleneifer, gediegene Frömmigkeit und kirchliche Gesinnung die wichtigsten Grundmerkmale darstellen. Das II. Vatikanum übernimmt im Dekret „Optatam totius“ (Nr. 6) das Kriterium der „spirituellen“ Eignung, welches in der „Ratio fundamentalis“ expliziter aufgefächert und definiert wird, als „Liebe zu Gott und den Nächsten, das Streben nach Brüderlichkeit, Selbstverleugnung, Belehrbarkeit, […] gläubige und kirchliche Gesinnung, apostolischer und missionarischer Eifer.“ (Nr. 39) Als christliche Grundhaltungen definieren die konziliaren und nachkonziliaren Dokumente836 zuallererst eine lebendige Beziehung zu Gott,837 weiters ein

833 Vgl. Karim Giese, Die Verschwiegenheitspflicht des Psychotherapeuten im Beweisverfahren nach dem Codex Iuris Canonici, in: DPM 8 (2001), S. 123-137, bes. S. 124. 834 Allerdings wird dieses Entschlagungsrecht in der Weise ausgelegt, dass genannte Berufsgruppen, denen ein Aussageverweigerungsrecht zukommt, die Aussage dennoch nicht verweigern können, „wenn die Person, zu deren Schutz die Schweigepflicht besteht, die Erlaubnis zur Aussage erteilt hat“. Siehe Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1548, Rdnr. 3, in: MK CIC (April 1990). In Österreich ist das Amtsgeheimnis in Art. 18 des Konkordates verankert sowie im staatlichen Recht gemäß § 151 Nr. 1 StPO geschützt. Vgl. Inge Gampl, Österreichisches Staatskirchenrecht, Wien-New York 1971, S. 181-183; Heribert Kalb / Richard Potz / Brigitte Schinkele, Religionsrecht, Wien 2003, S. 263-265. 835 „Those who are exempted by c. 1548 § 2 from giving testimony in ecclesiastical trials would also be excused from the obligation of revealing such impediments to sacred orders.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 76. 836 Vgl. dazu Michal Ciurej, „Seine Berufung in der Liebe zur Erfüllung bringen“ (PDV 40), Die spirituelle Bildung des Priesteramtskandidaten in den Dokumenten der Kirche seit dem II. Vatikanischen Konzil bis zur Adhortation „Pastores Dabo Vobis“ im Licht der theologischen Suche nach dem Bild des Priesters, Dissertation, Wien 2003. 837 Vgl. VatII OT, Nr. 8 u. 16.

206

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

persönliches Verhältnis zu Christus in Nachfolge, Gebet und Meditation, 838 ebenso die Fähigkeit, das Leben im Licht des Wortes Gottes zu betrachten und nach dessen Anspruch auszurichten,839 ebenso zum Glaubenszeugnis aufgrund persönlicher Glaubenserfahrung,840 eine Grundhaltung der Liebe und Brüderlichkeit,841 die Fähigkeit, sein Leben bewusst aus der Kraft der Sakramente zu gestalten, gründend aus der Verbundenheit mit dem Glauben und der Gemeinschaft der Kirche.842 Genannte Voraussetzungen sind Grundlage spezifischer Einstellungen und Fähigkeiten für den priesterlichen Dienst wie einer positiven Annahme des Amts- und Weiheverständnisses der Kirche843 mit der daraus resultierenden Bereitschaft diesen Dienst künftig auszuüben,844 die Menschen geistlich im Rahmen der konkreten Gemeinde zu leiten,845 als loyaler aber auch frei verfügbarer Mitarbeiter des Bischofs.846 Im Codex Iuris Canonici finden sich als „geistliche“ Grundvoraussetzung für die Zulassung zum priesterlichen Dienst neben der Taufe (vgl. c. 1024 bzw. c. 241 § 2) die Firmung in c. 1033 bzw. c. 241 § 2. Ebenso müssen die Kandi838

Vgl. RFIS, Nr. 53 u. Anm. 99: „… von Tag zu Tag tiefer in Glaube, Hoffnung und Liebe verwurzelt, sollen sie ihren Geist dem Licht des Heiligen Geistes öffnen und sich bemühen, die rechte Art des Betens vor allem aus der Liturgie und der Betrachtung des Wortes Gottes zu erlernen, und alle Tugenden zu harmonischer Entfaltung bringen, indem sie durch regelmäßigen Sakramentenempfang ihr inneres Leben nähren.“ Vgl. auch C DocFid, Ep. „Orationis formas“ über einige Aspekte der christlichen Meditation v. 15. 10. 1989, in: AAS 82 (1990), S. 362-379, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5360, Sp. 11755-11767, dt. in: VApSt, Nr. 95, Bonn 1989; dazu bes. Roberto Moretti, La formazione dei seminaristi alla vita di preghiera, in: Seminarium 29 (1977), S. 1148-1173. 839 Vgl. PDV, Nr. 47 und SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 78: „Die Alumnen sollen gerne, allein oder in Gruppen, in der Gegenwart Gottes in Christus das geoffenbarte Wort der Heiligen Schrift betrachten und es auf die Situationen ihres täglichen Lebens anwenden. Sie sollen es sich zur Gewohnheit machen, das ganze christliche Leben (Gebräuche, Einrichtungen, Personen und Lehre) im Licht des Evangeliums zu betrachten in der Überzeugung: es ist das Wort Gottes, das die Kirche richtet und erneuert. Von diesem Leitgedanken soll ihr ganzes persönliches und apostolisches Wirken beseelt sein.“ 840 Vgl. VatII OT, Nr. 8-10. 841 Vgl. ebd.; RFIS, Anm. 99; SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 30 f. 842 Vgl. RFIS, Nr. 86-89. 843 Vgl. ebd., Nr. 39. 844 Vgl. ebd. und VatII OT, Nr. 9 u. 11; VatII PO, Nr. 3. 845 Vgl. ebd., Nr. 19 u. 6. 846 Vgl. ebd., Nr. 8 f.; vgl. RFIS, Nr. 22 u. 49.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

207

daten einen „unerschütterlichen Glauben“ (c. 1029), Rechtgläubigkeit und echte Frömmigkeit als erforderliche Eigenschaften (vgl. c. 1051, 1°) besitzen. Bereits während der Ausbildung im Seminar sind geistliche und wissenschaftliche Bildung harmonisch aufeinander abzustimmen (vgl. c. 244), damit die Alumnen zu einer „fruchtbringenden Ausübung des seelsorglichen Dienstes“ aus lebendigem Glauben und Liebe, befähigt werden (vgl. c. 245 § 1).847 Eine Liebe zur Kirche, dem Papst demütig und in kindlicher Liebe ergeben, dem Bischof als treuer Mitarbeiter sollen Resultate der Ausbildung sein (vgl. c. 245 § 2).848 Aus der täglichen Eucharistie schöpfen sie die geistliche Kraft für ihre apostolische Tätigkeit und geistliches Leben (vgl. c. 246 § 1).849 Im Stundengebet, Verehrung der seligen Jungfrau Maria,850 im Rosenkranz,851 dem betrachtenden

847

Dazu und zum Folgenden Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 214-218. Vgl. ebenso Pius XII., Sermo „Sollemnis conventus“, S. 250 f.; ders., Exhort. „In auspicando“ v. 28. 6. 1948, in: AAS 49 (1948), S. 374-376, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5679, Sp. 13951 f., EnchCler, nn. 2170 f., S. 803 f.; ders., AAp „Menti Nostrae“, S. 690; VatII OT, Nr. 8 f. u. 11; VatII PO, Nr. 7 f. u. 15; RFIS, Nr. 46 f. u. 49; SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 71. 849 Vgl. dazu auch Pius XII., Sermo „Sollemnis conventus“, S. 249; Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 666; Johannes XXIII., Alloc. „L’incontro“, S. 563; VatII OT, Nr. 8; RFIS, Nr. 52, SC InstCath, Instr. „In ecclesiam futurorum“, Nr. 22-27; Johannes Paul II., EpA „Mane nobiscum Domine“ zum Jahr der Eucharistie Oktober 2004 – Oktober 2005, v. 7. 10. 2004, Città del Vaticano 2005, dt. in: VApSt, Nr. 167, Bonn 2004, Nr. 30; C CultSacr, Das Jahr der Eucharistie. Empfehlungen und Vorschläge, v. 15. 10. 2004, Città del Vaticano 2005, dt. in: VApSt, Nr. 167 (Anhang), Bonn 2004, Nr. 38; dazu ausführlich Peter Fabritz, Die tägliche Zelebration des Priesters. Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung (DissK, Bd. 20), St. Ottilien 2005, bes. S. 113-116, hier S. 114: „Die tägliche Messe soltle nicht nur Teil der Seminarordnung sein, sondern geistliche Schulung der Seminaristen und Kennzeichen ihrer Berufung zum Priestertum.“ Vgl. dazu William H. Woestman, Daily Eucharist in the Postconciliar Church, in: StCan 23 (1989), S. 85100, bes. S. 88. 850 Vgl. dazu Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, bes. S. 672 f. u. 689; Johannes XXIII., Alloc. „L’incontro“, S. 563 f.; VatII LG, Nr. 67; VatII OT, Nr. 8; RFIS, Nr. 54; Paul VI., AAp „Marialis cultus“ v. 2. 2. 1974, Nr. 42-55, in: AAS 66 (1974), S. 113-168, hier S. 152-162, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4267, Sp. 6736-6764; SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 75-78; SC InstCath, Instr. „In ecclesiam futurorum“, Nr. 10 f.; dies., Document „The Second Extraordinary“, The Virgin Mary in intellectual and spiritual formation (Prot. N. 1305/87) v. 25. 3. 1988, engl. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5263, Sp. 11185-11196; dazu auch Pietro Messa, Libertà e maturità affettiva nel celibato consacrato in relazione alla familiarità affettiva con la Vergine Maria, in: Ant 80 (2005), S. 333-354. 851 Vgl. cc. 246 § 3; 276 § 2, 5°; 663 § 4; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 39 u. bes. Johannes Paul II., EpA „De mariali rosario“, v. 16. 10. 2002, in: AAS 95 (2003), S. 5-36, dt. in: VApSt, Nr. 156, Bonn 2002; Der Rosenkranz „wird für die Ausbildung und das geistliche Leben der Kleriker und Ordensleute ausdrücklich empfoh848

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Gebet und anderer Frömmigkeitsübungen852 erlangen die Alumnen Kraft für ihre Berufung (vgl. c. 246 §§ 1-3). Der häufige Empfang des Bußsakramentes,853 ein geistlicher Begleiter und jährliche geistliche Exerzitien erweisen sich als notwendige Hilfen (vgl. c. 246 §§ 4-5).854 Vom Fortschritt der Alumnen in all den genannten Voraussetzungen haben sich die zuständigen Oberen Kenntnis zu verschaffen, „vor allem im Hinblick auf die Erteilung der heiligen Weihen“ (c. 259 § 2).855 Die Irregularität, die den geistlichen Bereich betrifft, findet sich in c. 1041, 2° verschriftet,856 nämlich im Terminus: „wer die Straftat der Apostasie, der Häresie oder des Schismas begangen hat.“857 Demjenigen, der verbindliche Glaulen“. Siehe C CultSacr, Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie, Grundsätze und Orientierungen, v. 17. 12. 2001, dt. in: VApSt, Nr. 160, Bonn 2003, Nr. 197. 852 „Der einzige Weg, die Ursachen für das Missverhältnis zwischen Liturgie und Volksfrömmigkeit zu beseitigen, [ist] die Ausbildung des Klerus wie auch der Laien, […] damit dem liturgischen Gebet wie dem Kirchenjahr gegenüber jeder anderen religiösen Praxis die Vorrangstellung gesichert wird.“ Siehe ebd., Nr. 59. 853 Can. 367, 2° CIC/1917 forderte mindestens einmal wöchentlich den Empfang des Bußsakramentes und empfahl in diesem Kontext einen häufigen Kommunionempfang. 854 Vgl. Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 674 f.; RFIS, Nr. 56. Can. 1367, 4° CIC/1917 verwies darauf, dass es sich dabei um einige zusammenhängende Tage („per aliquot dies continuos“) handeln solle. Grundsätzlich zur erwähnten Thematik Ludwig Schick, Die spirituelle Ausbildung der Priesteramtskandidaten. Zu den entsprechenden Normen des Neuen Kirchenrechts, in: GuL 59,2 (1985), S. 109-125, hier S. 119. 855 Gegenteilige Auffassung vertrat Suso Mayer: „In Seminarien jedoch und in anderen derartigen Instituten, wo zu bestimmten Zeiten von den Oberen ein Urteil über jeden Alumnus bezüglich Frömmigkeit, Studium und Disziplin abgegeben wird, sollen diese Oberen bei Abgabe ihrer Meinung über den Fortschritt in der Frömmigkeit eines jungen Menschen seine größere oder geringere Beharrlichkeit im Empfang der heiligsten Eucharistie nicht berücksichtigen.“ Siehe Suso Mayer (Hrsg.), Neueste KirchenrechtsSammlung. Die Gesetze der Päpste, die authentischen Auslegungen der kirchlichen Gesetze und die anderen Erlasse des Heiligen Stuhles seit Erscheinen des Codex iur. can. (1917) gesammelt, nach den Kanones des Cod. iur. can. geordnet und ins Deutsche übersetzt, Bd. 2, Freiburg im Breisgau 1954, S. 251. 856 Neben der Irregularität des Glaubensabfalls, Häresie und Schisma (can. 986, n. 1) kannte der CIC/1917 noch folgende Straftatbestände: Gotteslästerung und Eidesverletzung (can. 2323), Aberglaube (Wahrsagerei, Zauberei, Spiritismus etc.) und Sakrileg (can. 2325), Ablasshandel (can. 2327) und darüber hinaus Leichen- und Gräberschändung (can. 2328) sowie Kirchen- und Friedhofsschändung (can. 2329). 857 Vgl. Pietro Milite, La tutela penale dell’ Ordine Sacro in ordine alle irregularità ex delicto a ricevere gli Ordini nel codice di diritto canonico del 1983, Roma 1999; ders., Utrum irregularitas ex delicto indolem poaenae habent an non?, in: Apoll 74 (2001), S. 457-470; Straftaten können nur von Katholiken begangen werden, welche bereits das siebte Lebensjahr vollendet haben (vgl. c. 11). Vgl. dazu De Paolis, Irregolarità, S. 699, 702 f u. 706 f.; zum Themenbereich eingehender Elmar Güthoff, Kanonistische Erwä-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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benswahrheiten hartnäckig leugnet oder bezweifelt, den christlichen Glauben sogar vollständig abgelegt hat oder sich der Unterordnung unter den Papst oder die Gemeinschaft mit den ihm untergebenen Gliedern der Kirche entzieht (vgl. c. 751, VatII LG, Nr. 23), fehlen grundsätzlich für den kirchlichen Dienst zentrale Voraussetzungen.858 Apostaten, Häretiker und Schismatiker ziehen sich gemäß c. 1364 § 1 die Exkommunikation „latae sententiae“ als Tatstrafe zu.859 Sind genannte Delikte Resultat einer wissentlichen und willentlichen Entscheidung (vgl. c. 1321)860 gerichtlich geahndet oder öffentlich bekannt (vgl. c. 1330),861 besteht ein Dispensvorbehalt des Apostolischen Stuhles gemäß c. 1047 § 1 und § 2, 1°,862 wobei nur dann eine Dispens gewährt werden kann, wenn nach einem angemessenen Bewährungs bzw. Erprobungzeitraum und einer erfolgten Rekonziliation die kirchliche und glaubensmäßige Gesinnung des Weihebewerbers wieder zweifelsfrei vorliegt.863 Keine Irregularität konstituieren eine Taufe außerhalb der katholischen Kirche, die Erziehung im nichtkatholischen Glauben, weiters ein Kirchenaustritt864 im Affekt,865 das Leugnen von

gungen zur eigenständigen Bedeutung der Apostasie, in: Winfried Aymans / Stephan Haering (Hrsg.), Iudicare inter fideles. Festschrift für Karl-Theodor Geringer zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 2002, S. 109-119. 858 Vgl. De Paolis, Irregolarità, S. 707; Kaslyn, The Sacrament of Orders, S. 179 f. 859 Dazu Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 426-429. 860 Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1040, Rdnr. 6, in: MK CIC (Februar 2006); Woestman, The Sacrament of Orders, S. 69; De Paolis, Irregolarità, S. 706. 861 Vgl. ebd.; Ghirlanda, Il diritto nella Chiesa, S. 345. 862 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 9 b; C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 2 § 2. Die Dispenserteilung fällt in den Zuständigkeitsbereich der C DocFid und C CultSacr, in geheimen Fällen die PoenAp. Vgl. Johannes Paul II., PastBon, Art. 48, S. 873, Art. 63, S. 876 u. Art. 118, S. 890. 863 Vgl. C DocFid, Dispensation from the irregularity of apostasy for a candidate for the seminary, abgedr. in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1998, CLSA, New York/Mahwah 1998, S. 11-13; ebenso James H. Provost, Canon 1041. Irregularity of Schism and Ordination to Priesthood, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 316 f.; Woestman, The Sacrament of Orders, S. 380; Pavanello, Irregolarità, S. 289. 864 Hingegen begründet ein willentlich vollzogener Kirchenaustritt eines Priesteramtskandidaten, auch wenn er öffentlich nicht bekannt geworden ist, eine Irregularität gemäß c. 1041, 2°. „Liegt die Straftat nicht im forum externum vor, und hat der Bischof Kenntnis davon, so ist der Kandidat wegen mangelnder Eignung (c. 1029 CIC) nicht zu weihen.“ Siehe René Löffler, Ungestraft aus der Kirche austreten? Der staatliche Kirchenaustritt in kanonistischer Sicht (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 38), Würzburg 2007, S. 284, Fn 1410 und S. 247. 865 Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 6, in: MK CIC (Februar 2006). Hinsichtlich der neuen Bestimmungen bez. des Kirchenaustritts in Österreich und Deutschland und dessen Folgen DBK, Erklärung zum Austritt aus der Katholischen Kirche, v.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Gott geoffenbarter866 und von der Kirche definitiv festgelegter Glaubenswahrheiten (vgl. c. 750 §§ 1-2) ausschließlich im „forum internum“,867 die Aufgabe der Glaubenspraxis868 oder das Interesse für eine nichtchristliche bzw. nichtkatholische Gemeinschaft.869 Bestehen genannte Tatbestände zwar nicht im „forum externum“, besitzt der zuständige Ordinarius dennoch Kenntnis davon, so ist der Kandidat nach c. 1029 abzuweisen.870 Aus einer Teilnahme an Gottesdiensten oder Veranstaltungen der von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X.871 resultiert 24. 4. 2006, in: AfkKR 175,1 (2006), S. 160-162; ÖBK, Regelungen zum Kirchenaustritt, v. 1. 10. 2007, in: Abl. ÖBK, Nr. 44, v. 15. 8. 2007, S. 13 u. 15 f., parr. in: AfkKR 176,2 (2007), S. 543-546; dies., Regelung zum Kirchenaustritt v. 21.-23. 6. 2010, in: ABl. ÖBK, Nr. 52, v. 15. 9. 2010, S. 7 f.; dies., Hinweise für die Durchführung der Regelung zum Kirchenaustritt v. 21.-23. 6. 2010, in: ebd., S. 8 f.; dies., Erklärende Ausführungen nach c. 34 CIC zu den Auswirkungen des Kirchenaustrittes nach staatlichem Recht auf die kirchliche Rechtsstellung des Ausgetretenen v. 21.-23. 6. 2010, in: ebd., S. 9 f.; Wilhelm Rees, Der Kirchenaustritt und seine kirchenrechtliche Problematik, in: Generalsekretariat der ÖBK (Hrsg.), Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche. Kanonistische Klärungen zu den pastoralen Initiativen der Österreichischen Bischofskonferenz (Die österreichischen Bischöfe, Bd. 10), Wien 2010, S. 38-61; Ludger Müller, Der Kirchenaustritt – ein Delikt?, in: ebd., S. 76-88; Georg Bier, Abfall von der Kirche – „Kirchenaustritt“ – Schisma. Ein Rundschreiben des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte und seine rechtlichen Konsequenzen, in: Rüdiger Althaus / Klaus Lüdicke (Hrsg.), Kirchenrecht und Theologie im Leben der Kirche. Festschrift für Heinrich J. F. Reinhardt zur Vollendung seines 65. Lebensjahres (MK CIC, Beih. 50), Essen: 2007, S. 73-102; ders., Der Kirchenaustritt – ein Akt des Schismas?, in: ThPQ 156,1 (2008), S. 38-48. 866 Dazu zählen sämtliche marianische Dogmen, die formell von Gott geoffenbarten Wahrheiten, zudem die Lehren über die Unfehlbarkeit und Primat des Papstes, des Opfercharakters der Eucharistie, über die Erbsünde und Unsterblichkeit der Seele. Vgl. Ndoc et Formulae „Professio fidei“, S. 546, Nr. 5 u. 11. 867 Wer beispielsweise eine „doctrina de fide tenenda“ wie etwa die Bestimmung der nur Männern vorbehaltenen Priesterweihe (vgl. c. 1024) oder die Ungültigkeit anglikanischer Weihen leugnet, verbreitet zwar keine Häresie (vgl. c. 1364 § 1), begeht aber möglicher Straftat gemäß c. 1371, 1°, wobei der Verbindlichkeitsgrad berücksichtigt werden muss. Vgl. Medina Balam, Idoneidad para las sagradas órdenes, S. 22; Robert Kaslyn, Canon 1041. Leaving the Church and Irregularity for Reception of Orders, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 119 f., bes. S. 120. 868 Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 6, in: MK CIC (Februar 2006). 869 Vgl. ebd. 870 Im Gegensatz dazu Rüdiger Althaus, der dem Oberen nur zugesteht, dass er „dieses Wissen lediglich in seine Beurteilung gemäß 1029, 1051, 1° einfließen lassen“ kann. Siehe ebd. 871 Ausführlich dazu Ludger Müller, Der Fall Lefebvre. Chronik eines Schismas, in: Reinhild Ahlers / Peter Krämer (Hrsg.), Das Bleibende im Wandel. Theologische Bei-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

211

nicht notgedrungen eine Irregularität,872 außer wenn sie von der Intention geleitet ist, sich willentlich der Gemeinschaft der katholischen Kirche zu entziehen oder um eine Weihespendung in besagtem Verband zu erbitten. Resultierte die Irregularität aus einer Weihespendung durch Bischöfe im Gefolge von Erzbischof Marcel Lefebvre,873 besitzt die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ eine eigene Dispensvollmacht.874 Desgleichen für Diakone, welche beabsichtigen, in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche zurückzukehren.875 Als scheinbarer Gegenpol gelten fanatische (christlich-religiöse) Fundamentalisten – Gruppierungen, die sich, grundsätzlich ungeachtet unterschiedlicher inhaltlicher Füllungen ihrer Intentionen im Einzelnen, durch ideologische Gemeinsamkeiten auszeichnen, wie etwa geschlossenes Weltbild, ungeschichtliches Denken, Ablehnung der modernen Welt bzw. gegebenen Realität, Wissenschaftsskepsis, politischer und religiös-kirchlicher Ultrakonservatismus, Ver-

träge zum Schisma von Marcel Lefebvre, Paderborn 1990, S. 11-34; Rudolf Henseler, Die Abspaltung des Erzbischofs Lefebvre. Zur Situation aus kirchenrechtlicher Sicht, in: ThG 31 (1988), S. 267-271; zur kirchenrechtlichen Interpretation der aktuellen Vorkommnisse Richard Puza, Kirchenrechtliche Fragen zur Aufhebung der Exkommunikation, in: Til Galrev (Hrsg.), Der Papst im Kreuzfeuer. Zurück zu Pius oder das Konzil fortschreiben, Berlin 2009, S. 65-74; Stephan Haering, Rom und die Piusbruderschaft. Ein kirchenrechtlicher Blick auf die Vorgänge des ersten Halbjahres 2009, in: MThZ 60,3 (2009), S. 247-257. 872 Aus einer spontanen Teilnahme resultiert nicht notgedrungen eine öffentliche Zustimmung zu einem Schisma. Vgl. PCI, Nota „Sulla scomunica“ v. 24. 8. 1996, in: Com 29 (1997), S. 241-243, bes. S. 242 f., Nr. 5 u. 7; dazu auch Johannes Paul II., MP „Ecclesia Dei“ v. 2. 7. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 1495-1498, hier S. 1497, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5286, Sp. 11327-11330, bes. Nr. 5 c. 873 Kleriker, die von Bischöfen der Piusbruderschaft Weihespendungen erhielten, sind gemäß c. 1383 mit der Tatstrafe der Suspension von der Ausübung der empfangenen Weihe belegt. Vgl. PCI, Nota „Sulla scomunica“, Nr. 5 f.; dazu bes. Roland Scheulen, Die Rechtsstellung der Priesterbruderschaft „St. Petrus“. Eine kritische Untersuchung auf dem Hintergrund der geltenden Struktur und Disziplin der Lateinischen Kirche (MK CIC, Beih. 30), Essen 2001, S. 15 f. 874 Vgl. Johannes Paul II., Rescr. „Quia Peculiare munus“ ex audientia, v. 18. 10. 1988, in: AAS 82 (1990), S. 533 f., parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5297, Sp. 11392 f.; William Woestman zählt einige mögliche und ebenso reale Fälle bzw. Varianten bezüglich Konfessionswechsel auf. Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 67, Fn 30; ebenso ders., Reflections on „Ecclesia Dei“ and its Translations, in: ME 116 (1991), S. 483-487; ders., „Ecclesia Dei“ and Ecclesiastical Communion, in: Jurist 53 (1993), S. 199-209. 875 Eine diesbezügliche Rekurspflicht besteht seit 1987. Dispensiert werden ebenso Irregularitäten, welche in c. 1044 § 1, 1°-2° angeführt sind. Vgl. PontCom „Ecclesia Dei“, Rescr. „Quia peculiare munus“ ex audientia SS.mi, v. 18. 10. 1988, in: AAS 82 (1990), S. 533 f., bes. S. 533, Nr. 2a.

212

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

schwörungstheorien, Drang zu weltanschaulicher bzw. religiöser Revolution durch psychologisch ausgefeilte Missionierungsstrategien. Genannte Gruppierungen sind im Inneren gewöhnlich autoritär strukturiert und fordern von ihren „Mitgliedern“ absoluten Gehorsam und Systemkonformität. Nach außen schotten sich Fundamentalisten durch kompromisslose Distanzierung von allen Andersdenkenden ab, wobei rationale Diskurse unmöglich sind bzw. abgelehnt werden.876 Grundkennzeichen des christlichen (katholischen) Fundamentalismus877 ist die Ablehnung jeder Bibelkritik, eine subtile oder offene Ablehnung des II. Vatikanischen Konzils bzw. dessen Lehraussagen, eine Ablehnung des Ökumenismus der Konfessionen und Religionen, des politischen Liberalismus, der Toleranzidee, der kritischen-wissenschaftlichen Theologie. Kennzeichen sind ein unmittelbares Gotterleben (z.B. bei charismatischen Gruppierungen), Engel- und Dämonenglaube, Erwartung eines nahenden Weltuntergangs durch Katastrophen und ein Anhängen bzw. Verteidigen von kirchlich nicht anerkannten (Marien-)Erscheinungen samt ihren „Botschaften“. Ein aus (fanatischintoleranten) Fundamentalismus resultierendes angstgeleitetes universales Streben nach Sicherheit erweist sich offenkundig als objektive Glaubensunfähigkeit, im Gegensatz zur erlösenden und befreienden Botschaft Christi von der her alle institutionellen Vorgaben immer wieder neu nach Sachgerechtigkeit und Zeitgemäßheit zu hinterfragen sind. „Das Christentum ist daher seinem Wesen nach geschichtlich, plural, inkulturationsbereit, versöhnend, tolerant. Die Einstellung des Fundamentalismus ist, so gesehen, unvereinbar mit den Fundamenten des christlich-biblischen Glaubensgehaltes.“878

Papst Johannes Paul II. forderte in seiner Enzyklika „Redemptoris missio“ ausdrücklich alle Kirchen, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Gläubige dazu auf, „sich der Universalität der Kirche zu öffnen, indem sie jede Form von Partikularismus, Exklusivität und Selbstgenügsamkeitsgefühl vermeiden.“879

Demnach wären religiöse Intoleranz und Fundamentalismus, „die durch ihren Antrieb zu Gewalt und Fanatismus das wahre Wesen der Religion verfälschen“,880 als (bewusste) Leugnung bzw. Ausklammerung eines Teils der ge-

876

Vgl. Wolfgang Beinert, Art. Fundamentalismus, in: LThK3, Bd. 4 (1995), Sp. 224-

226. 877 Dazu ders., „Katholischer“ Fundamentalismus, Regensburg 1991; zur historischen Entstehung Wilfried Joest, Fundamentalismus, in: TRE, Bd. 11 (1983), S. 732-738. 878 Beinert, Fundamentalismus, S. 225. 879 Johannes Paul II., Enc. „Redemptoris missio“, Nr. 80. 880 Benedikt XVI., Alloc. „Gemeinsame Suche nach der Wahrheit“. Audienz für die Teilnehmer an der Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen v. 21. 1. 2008, in: AAS 100,2 (2008), S. 81-84, parr. in: OR v. 8. 2. 2008, Nr. 6, S. 11.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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samten kirchlichen (Glaubens-)Grundsätze zu werten und ansatzweise dem Bereich des c. 1041, 2° zuzuordnen. Zudem wäre zu bedenken, ob ein aggressives bzw. notorisch-fanatisches Eintreten881 fundamentalistischer Anschauungen als eine „psychische Störung“ gemäß c. 1041, 1° zu konstatieren wäre, falls dadurch eine Beeinträchtigung des „Usus rationis“ entstehen und eine (teilweise) bedingte Handlungsunfähigkeit bezüglich c. 11 daraus resultieren würde. Grundsätzlich geht es nicht darum, das Idealbild einer für den pastoralen Dienst geeigneten Persönlichkeit zu zeichnen. Viele der erwähnten Eignungsvoraussetzungen bewegen sich im Bereich dessen, was von jedem reifen Christen erwartet wird wie z.B. Selbständigkeit, gesundes Urteilsvermögen, innere Beständigkeit und Ausgeglichenheit usw. Die in den vorhergehenden Kapiteln behandelten Voraussetzungen wurden primär nach den Canones des geltenden Codex Iuris Canonici analysiert und erläutert, wobei einige prägnante Kommentare einzelner Kanonisten berücksichtigt worden sind. Die Gewichtung der jeweiligen Grundbedingungen für die Weihe ist kirchlich gesehen äquivalent, obwohl die physischen und psychischen Voraussetzungen in den vorherigen Abschnitten äußerst intensiv ausgearbeitet wurden, im Gegensatz zu den intellektuellen, die in der theologischen Fachliteratur den umfangreichsten und wissenschaftlich best erforschten Bereich einnimmt. In den Abschnitten über die charakterlichen und moralischen Voraussetzungen finden, neben der Aufzählung der üblichen kodikarischen Grundlagen, speziell die sich relational dazu beziehenden Irregularitäten genauere Erwähnung. Die in ähnlicher Weise kurz ausgearbeiteten glaubensmäßigen Voraussetzungen beschließen die überblicksmäßige Behandlung der kanonischen Eignungsvoraussetzungen für den priesterlichen Dienst. Im nun folgenden Kapitel werden die den Status betreffenden Kriterien aufgezeigt und analysiert, wobei eine große Gewichtung auf der Behandlung des Zölibats liegt. Können Homosexuelle grundsätzlich ins Priesterseminar aufgenommen werden? Sind sie rechtlich gesehen für den priesterlichen Dienst geeignet? Wie verhält es sich mit Kandidaten, die Anzeichen von sexuellen „Abnormalitäten“ aufweisen (besonders in Bezug zu Minderjährigen)? Ist für kirchlich „verheiratete“ Personen oder Witwer der Ausbildungsweg zum Priestertum grundsätzlich möglich? Diese und ähnliche derzeit topaktuelle Fragen werden im nun folgenden Kapitel aufgegriffen und ansatzweise analysiert.

881

Die geltenden Skrutinien fragen in Anhang 5, ob der Weihekandidat einen Hang zu Egoismus, Sturheit und Aggressivität zeigt, weshalb eine Weihe zwar „nur“ unangemessen bzw. inopportun wäre, der Kandidat jedoch gemäß c. 1029 und nach dem Urteil des Ordinarius nicht zur Weihe zuzulassen. Vgl. C CultSacr, Carta circular „Los escrutinios acerca de la idoneidad de los candidatos, Anexo V, in: Notitiae 33 (1997), S. 505.

214

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

d) Die den Status betreffenden Kriterien aa) Ehelosigkeit Eine von der Kirche geforderte und wichtige Grundvoraussetzung zum Empfang kirchlicher Weihen ist die Ehelosigkeit – eine kurz mit dem Wort „Zölibat“882 definierte Standespflicht zu dauerhafter geschlechtlicher Enthaltsamkeit bzw. ehelosen Lebensweise der katholischen Kleriker der lateinischen Kirche.

882

Vgl. folgende repräsentative Auswahl der Themen und Argumente zur Geschichte und Begründung des Zölibats: Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 456466; Anton Antweiler, Zölibat. Ursprung und Geltung, München 1969; Klaus M. Becker / Jürgen Eberle (Hrsg.), Der Zölibat des Priesters (Reihe Sinn und Sendung, Bd. 9), St. Ottilien 1995; Klaus Berger, Zölibat. Eine theologische Begründung, Leipzig 2009; Wilhelm Bertrams, Der Zölibat des Priesters. Sinngehalt und Grundlage, Würzburg 1960; Franz Böckle (Hrsg.), Der Zölibat. Erfahrungen – Meinungen – Vorschläge, Mainz 1968; Giuliano Brugnotto, Il concetto di celibato sacerdotale, in: QDE 18,2 (2005), S. 141-152; Amedeo Cencini, Alcune urgenze e prospettive attuali nella formazione al celibato, in: Sacrum Ministerium 13 (2007), S. 81-89; Roman Cholij, Nova investigationis de lege caelibatus sacerdotalis elementa, in: PRCan 78 (1989), S. 157-185; ders., Observaciones críticas acera de los cánones que tratan sobre el celibato en el Código de derecho canónico del 1983, in: IusC 31 (1991), S. 291-395; Klaus Demmer, Zumutung aus dem Ewigen. Gedanken zum priesterlichen Zölibat, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 1991; Georg Denzler, Die Geschichte des Zölibats (Herder Taschenbuch, Spectrum, Bd. 4146), Freiburg-Basel-Wien 1993; ders., Geschichte des Zölibats. Ehe und Ehelosigkeit der Priester bis zur Einführung des Zölibatsgesetzes im Jahre 1139, in: StdZ 183 (1969), S. 383-401; Richard Egenter, Erwägungen zum Pflichtzölibat der katholischen Priester, in: StdZ 195 (1977), S. 635-638; Robert M. Garrity, Spiritual and Canonical Values in Mandatory Priestly Celibacy, in: StCan 27 (1993), S. 217260; Griesl, Berufung und Lebensform des Priesters, S. 194-279; Germain Grisez, Conditions for Rightly Assuming the Obligation of Celibacy, in: Seminarium 42 (2002), S. 231-267, bzw. Condizioni per assumere rettamente l’impegno del celibato, in: Seminarium 42 (2002), S. 269-308; Hans Heimerl, Der Zölibat. Recht und Gerechtigkeit, Wien 1985; Hillenbrand, Geistliche Menschen, S. 33-46; Joachim Hohmann, Der Zölibat. Geschichte und Gegenwart eines umstrittenen Textes, mit einem Anhang wichtiger kirchlicher Quellentexte, Frankfurt am Main-Wien 1993; Dietrich von Hildebrand, Zölibat und Glaubenskrise, Regensburg 1970; John P. Mc Intyre, Optional Priestly Celibacy, in: StCan 29 (1995), S. 103-153; Kessler, Das Priesterliche in der Kirche, S. 28-33; Wunibald Müller, Liebe und Zölibat. Wie eheloses Leben gelingen kann (TOPOS-plusTaschenbücher, Bd. 352), Mainz 32000; Karl Rahner, Der Zölibat des Weltpriesters im heutigen Gespräch, in: GuL 40 (1967), S. 122-138; Edward Schillebeeckx, Der Amtszölibat. Eine kritische Besinnung, Düsseldorf 1967; Richard A. W. Sipe, Sexualität und Zölibat, Paderborn-München-Wien u.a. 1992; ders., Celibacy in crisis: a secret world revisited, New York/NY u.a. 2003; Franz-Josef Steinmetz, Allmähliche Aufhebung des Pflichtzölibats?, in: GuL 69 (1996), S. 67-74; Alfons M. Stickler, Der Klerikerzölibat. Seine Entwicklungsgeschichte und seine theologischen Grundlagen, Abensberg 1993;

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

215

Die „Wiege“ des Zölibats ist kein Gesetz, sondern die Gewohnheit.883 Trotz der Bezugnahme auf Jesu Leben und Worte, seiner ungeteilten Hingabe um des Himmelreiches willen (Mt 19,11 f. und 1 Kor 7,1-38), lässt sich keine Verbindung zum Priestertum aufweisen, dürfte aber durch den Hinweis auf die besondere Gnadengabe der Jungfräulichkeit, die die Würde der christlichen Ehe in keiner Weise herabsetzt, sondern vielmehr aufwertet.884 Antrieb für die gesetzliche Normierung des Zölibat gewesen sein.885 Eine Andeutung, dass diese eine für Amtsträger der Kirche angemessene Lebensform darstellt, könnte eventuell aus 1 Kor 7,32-35, 1 Tim 3,2.12 und Tit 1,6 erschlossen werden.886 Zur Väterzeit lässt sich eher ein Enthaltsamkeits-Zölibat von Verheirateten denn ein Ehelosigkeits-Zölibat nachweisen, der eine Form der Ehrfurcht vor der Heiligkeit des (kultischen) Dienstes darstellt und die Bereitschaft, ausschließlich im Dienst des Evangeliums zu stehen, signalisiert.887 Erste rechtliche Bestimmungen erfolgen bereits ab dem 4. Jahrhundert. Die cc. 27 und 33 der Synode von Elvira (um 306) regeln erstmals kirchenamtlich die Lebensform kirchlicher Amtsträger mit Bezugnahme auf bereits gelebte Praxis.888 Eine Ausnahme bildet dabei die Lebensgemeinschaft mit der jungfräulichen Schwester oder Tochter und verheiratete Kleriker, welche verpflichtet sind, ein sexuell enthaltsames Giuseppe Versaldi, Celibato sacerdotale: aspetti canonici e psicologici, in: René Latourelle (ed.), Vaticano II. Bilancio e prospettive 25 anni dopo 1962/1987, Bd. 2, Assisi 2 1988, S. 1171-1193; Heinz-Jürgen Vogels, Der Pflichtzölibat (engl.) Celibacy – gift or law? A critical investigation, Kansas City 1993; Martin Weitz, Der Zölibat des Weltpriesters zwischen Ideologie und Theologie. Die Frage nach dem Zölibat im 20. Jahrhundert, Hamburg 1998; Wollbold, Als Priester leben, S. 229-253. 883 Hans Heimerl präzisiert: „Der Zölibat als solcher gehört nicht der Glaubens- und Sittenlehre an, auch nicht dem göttlichen Recht, sondern der kirchlichen Disziplin (PO 16).“ Siehe Heimerl, Der Zölibat, S. 12; auch Wollbold, Als Priester leben, S. 229. 884 Vgl. VatII PO, Nr. 16; VatII OT, Nr. 10,1: „Alumni […] diligenti cura educentur ad hunc statum, in quo societati coniugali propter coelorum renuntiantes (cf. Matth. 19,12), Domino adhaerent amore indiviso novo Foedere intime congruente …“ 885 Ein historischer Abriss zur Gesetzesnormierung in Roman M. T. Cholij, The lex continentiae and the Impediment of Orders, in: StCan 21,2 (1987), S. 391-418. 886 Vgl. Berger, Zölibat, S. 12-14 u.36-51. 887 Vgl. Ludwig Mödl, Art. Zölibat, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 911 f. 888 Vgl. Klaus Mörsdorf, Art. Zölibat, in: LThK2, Bd. 10 (1965), Sp. 1395-1399; Francesca Cocchini, Origenes apostoliques du célibat sacerdotal, Paris 1981; ausführlicher Stefan Heid, Zölibat in der frühen Kirche. Die Anfänge einer Enthaltsamkeitspflicht für Kleriker in Ost und West, Paderborn-München-Wien-Zürich 21998; Marc Trémeau, Der gottgeweihte Zölibat. Sein geschichtlicher Ursprung und seine lehrmäßige Rechtfertigung, Wien 1979; Thomas Mac Govern, Der priesterliche Zölibat in historischer Perspektive. Grundlegung und Entwicklung im Westen, in: FKTh 14 (1998), S. 18-40; Kasper, Diener der Freude, S. 77 f.; Gerhard Lohfink, Zwölf Thesen zum Zölibat, in: Christ in der Gegenwart 33 (1981), S. 77 f.; Wollbold, Als Priester leben, S. 230.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Leben zu führen und keine Kinder zu zeugen.889 Neben der geistlichen Motivierung war die Sorge um eine Entfremdung des Kirchengutes durch Vererbung in der Familie ein weiterer Grund, bis Innozenz III. die Ehen von Klerikern als ungültig bestimmte.890 Das Tridentinum891 und der CIC/1917 (can. 132)892 verteidigten diese Regelung, ebenso die wichtigsten vorkonziliaren päpstlichen Rundschreiben893 zur Zölibatsthematik. Aufgrund der Aufbruchsstimmung während des II. Vatikanischen Konzils,894 entbrannte bezüglich des Zölibats eine heftige Diskussion, die Paul VI. mit der Enzyklika „Sacerdotalis caelibatus“,895 der Bischofssynode 1971, der „Ratio fundamentalis“896 und den „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“897 mit der Bekräftigung der geltenden Regeln beantwortete.

889

Vgl. DH, Nr. 118 f.; James A. Coriden, Zölibat, Kirchenrecht und Synode’71, in: Conc 8 (1972), S. 616-624, hier S. 620. 890 Vgl. Bernhard Fraling, Art. Zölibat, in: LThK3, Bd. 10 (2001), Sp. 1483-1485; ebenso Alfons M. Stickler, Evoluzione della disciplina del celibato nella Chiesa d’Occidente dalla fine dell’età patristica al Concilio di Trento, in: Joseph Coppens (ed.), Sacerdozio e Celibato, Milano 1975, S. 505-601; Wollbold, Als Priester leben, S. 230. 891 „Si quis dixerit, statum coniugalem anteponendum esse statui virginitatis vel caelibatus, et non esse melius ac beatius, manere in virginitate aut caelibatu, quam iungi matrimonio.“ Siehe Sessio XXIV, Decretum de sacram. matr., c. 10, in: DS, Nr. 1810; dazu Egidio Ferasin, Matrimonio e celibato al concilio di Trento (Lateranum, N.S., Bd. 36), Romae 1970, Martin Boelens, Die Klerikerehe in der kirchlichen Gesetzgebung zwischen den Konzilien von Basel und Trient, in: AfkKR 138 (1969), S. 62-81. 892 Anton Scharnagl verweist darauf, dass die Zölibatsverpflichtung sich nicht in der Ehelosigkeit erschöpft, sondern zudem eine Keuschheitsverpflichtung miteinschließt, „mit der Wirkung, dass jede Verfehlung gegen sie, auch wenn sie lediglich durch innere Akte geschieht, die Sünde des Gottesraubs begründet (CIC can. 132 § 1)“. Siehe Anton Scharnagl, Art. Zölibat, in: LThK1, Bd. 10 (21938), Sp. 1087-1091, hier Sp. 1088; dazu und zum Folgenden Jair Ferreira Pena, Fondamenti dottrinali del celibato ecclesiastico dal CIC 1917 al CIC 1983, in: PRCan 83 (1994), S. 225-246. 893 Vgl. Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, S. 5-53; Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 656-702; ders., Enc. „Sacra Virginitas“, S. 161-191; Johannes XXIII., Enc. „Sacerdotii Nostri Primordia“, S. 545-579; ders., Alloc. „Ad vobiscum“, S. 201211 u. 221-230. 894 Vgl. VatII OT, Nr. 10; VatII PO, Nr. 16; dazu den Kommentar von Wilhelm Bertrams, Adnotatio brevis quoad illa quae Concilium Vaticanum II de caelibatu sacerdotis enuntiat, in: PRCan 55 (1966), S. 594-599. 895 Vgl. Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697; kritisch dazu Anton Antweiler, Zur Problematik des Pflichtzölibats der Weltpriester. Kritische Erwägung zur Enzyklika Papst Pauls VI. über den priesterlichen Zölibat, Münster 1968. 896 Vgl. RFIS, Nr. 48. 897 Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, in: NKD, Bd. 50, Trier 1976.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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In der Enzyklika „Sacerdotalis caelibatus“898 wird der Zölibat unter den veränderten anthropologischen Voraussetzungen, aufgrund der Erkenntnisse der Profanwissenschaften Biologie, Psychologie und Pädagogik über die Bedeutung des Leiblichen und insbesondere des Geschlechtlichen neu skizziert. Dazu gehört die Annahme der eigenen Geschlechtlichkeit, die Integration in die Gesamtpersönlichkeit (Art. 55), eine lebensnahe Erziehung, vor allem zu Aufrichtigkeit und Selbständigkeit (Art. 67 f.), sowie eine ehrliche und offene Information über die Schwierigkeiten, die der Zölibat mit sich bringt (Art. 69). Das Erziehungsziel der priesterlichen Askese – einer zwar strengen, aber dennoch nicht niederdrückenden – umschreibt die Enzyklika mit vollkommener Ganzhingabe, Demut und Gehorsam, innerer Wahrhaftigkeit, richtig gelenkter Freiheit, Klugheit, Gerechtigkeit, Stärke, Maßhaltung, ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, Treue und Redlichkeit in der Führung der Amtspflichten. Als spirituelle Komponenten erweisen sich Harmonie zwischen tätigem und beschaulichem Leben, innere Freiheit von allem Irdischen und Liebe zur Armut als grundlegend. Unverzichtbar gilt eine mit natürlichen und übernatürlichen Tugenden errungene Keuschheit, darüber hinaus eine natürliche Heiterkeit des Geistes und die Sicherheit im Umgang mit den Menschen (Art. 70). Die verantwortlichen Oberen sind verpflichtet die physischen und psychischen Voraussetzungen zur Übernahme des Zölibates zu prüfen (Art. 63), mit der Zielsetzung, nur Geeignete zuzulassen (Art. 62) bzw. Ungeeignete auszuschließen (Art. 64). Die „Ratio fundamentalis“ verweist mit besonderer Eindringlichkeit auf die notwendige Voraussetzung der „vollen inneren, psychologischen sowie der äußeren Freiheit“, vorausgesetzt, dass der Kandidat „die Vorzüge des Ehestandes richtig einschätzt“ und „die notwendige Stufe der affektiven Reife erlangt hat, so dass er den Zölibat als Erfüllung seiner Person erfahren und leben kann“.899 Die persönliche Bereitschaft zur zölibatären Lebensform, die gläubige Einsicht in den Sinn der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen,900 die gefestigte Keuschheit verbunden mit der Bereitschaft zur ständigen Selbstkontrolle901 finden sich als Grundoptionen in den „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“.

898 Vgl. Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697, dt. in: NKD, Bd. 8, Trier 1968. 899 Vgl. RFIS, Nr. 48. 900 Vgl. VatII PO, Nr. 16; dazu Peter Knauer, Die „Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen“ und das Zölibatsgesetz, in: StdZ 213 (1995), S. 823-832. 901 Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 33: „Die volle Selbstkontrolle, die einen Dauereinsatz für die Verwirklichung höherer Werte in sich schließt, ist nicht nur notwendig, um zur affektiven Reife zu gelangen, sondern auch um darin zu verharren und mögliche Regressionen oder Rückfälle zu ver-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Die Integrierung des Verzichts auf die Ehe schließt nicht nur die Beiseiteschiebung der Sexualität aus, sondern verlangt im Gegenteil, dass die jungen Leute dazu angeleitet werden, sich ihrer bewusst zu sein und sie in ihrem ganzen Gewicht im Verhältnis zu den übrigen Werten der Persönlichkeit abzuwägen. Das schließt eine Erziehung des Herzens, der Affekte und emotionalen Regungen ein, es besagt ein Sichöffnen für die anderen, kurz eine fortschreitende und unter der Selbstkontrolle vollzogene Entfaltung der eigenen Sexualität und Gefühlswelt.“902

In der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz bezüglich der Priesterausbildung 903 finden sich ebenso bereits erwähnte folgende Kriterien: Akzeptanz der eigenen Geschlechtlichkeit im ernsthaften Bemühen um geordnete sexuelle Triebhaftigkeit und gefestigte Keuschheit; kontrollierte Selbstbeherrschung; eine unbefangene, der ehelosen Lebensform entsprechende Begegnung mit Frauen und Männer mit einer Respektierung und Wahrung von Grenzen; prinzipiell die Not wendigkeit der persönlichen Integration des Zölibats; die meiden. […] In der christlichen Perspektive einer ständigen vollen Selbstkontrolle stellt sich der priesterliche Zölibat dar als Hingabe an den Herrn auf Lebenszeit. Das Ja dazu erschöpft sich nicht im isolierten Vorgang der sakramentalen Weihe, sondern erneuert sich unablässig in der nötigen Wachsamkeit gegenüber Sympathien, sinnlichen Liebesempfindungen und Erregungen der Leidenschaften.“ Zu bedenken wäre hingegen: „ein junger Mann mit einem allzu affektiven Temperament und leicht zugänglich für Sympathien und krankhafte Anhänglichkeiten wäre für das zölibatäre Leben nicht sehr geeignet.“ Siehe ebd., Nr. 51. 902 Ebd.; ebenso Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, Nr. 63 f.; PDV, Nr. 44; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 2, S. 5; dazu ausführlich den Kommentar von Gianfranco Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche nell’ammissione e nella formazione dei candidati al sacerdozio, in: PRCan 98,4 (2009), S. 581-618, bes. S. 583. Das „Sichöffnen“ setzt Beziehungsfähigkeit voraus, denn „die Beziehungsfähigkeit des Priesters ist das entscheidende Fruchtbarkeitskriterium für seinen Dienst“. Die zölibatäre Lebensform kann dem Priester zur Chance werden, „wenn er erkennt, dass zölibatär zu leben eben gerade nicht heißt, beziehungslos zu leben und beziehungsunfähig zu werden“. Siehe Thomas Maria Renz, Gemeinsam statt einsam. Priester in Gemeinschaft: ein Lebensmodell für die Zukunft, in: Augustin / Kreidler, Den Himmel offen halten, S. 166-175, hier S. 170. Die USCCB gibt die strikte Anweisung: „Seminaries should only admit candidates who give testimony of a sustained habit of celibate chastity prior to admission. Candidates should also give evidence of mature psychological and psychosexual development.“ Siehe NCCB, Program of Priestly Formation, Washington D.C. 41993, Nr. 294, S. 57 und präzisieren in ihrer Neufassung: „If the applicant is unaware of or unresolved concerning significant human issues, the seminary is well advised to delay admission until greater clarity or resolution is evident. Concerning the capacity to live the charism of celibacy, the applicant should give evidence of having lived in continence for a sustained period of time, which would be for at least two years before entering a priestly formation program.“ Siehe USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 54, S. 24; dazu auch Roberto José Folonier, La certeza moral en el juicio de admisión al noviciado en un IVC clerical, in: CRM 86,1-2 (2005), S. 83-101.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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gesamte Persönlichkeitsentfaltung sowie der nötigen Freiheit zu dieser Lebensentscheidung. In jüngster Zeit904 befasste sich das nachsynodale Apostolische Schreiben „Pastores dabo vobis“905 von Johannes Paul II. ausführlich mit dem Zölibat. 906 Ausgangspunkt ist die so genannte „Konsum- und Wohlstandsgesellschaft“, die Hingabe und Sexualität zum bloßen Konsumgut degradiert, welche wiederum unweigerlich schwerwiegende psychologische und sittliche Auswirkungen generieren.907 Dazu tragen die verzerrte Freiheitserfahrung, das „Zerbröckeln“ des Einvernehmens über die sittlichen Grundwerte sowie eine religiöse Gleichgültigkeit erheblich dazu bei (vgl. Nr. 8).908 Gerade in dieser Umbruchszeit soll der

903 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.2.2. u. 4.5.2.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. II/3ab u. III/3a; vgl. auch SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 31 u. 36. 904 Vgl. ebenso die Dokumente SecrStat, LC „L’année qui vient“ an die Präsidenten der Bischofskonferenzen (Prot. N. 132.222) v. 2. 2. 1969, in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3713, Sp. 5473 f.; Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“, bes. Nr. 9; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 58; äußerst kritisch dazu Georg Denzler (Hrsg.), Priester für heute. Antworten auf das Schreiben Papst Johannes Pauls II. an die Priester. Mit Dokumentation des Papstschreibens vom 8. April 1979, München 1980, v.a. die Artikel einzelner Autoren des Großkapitels „Priesterzölibat – ein umstrittenes Gesetz“, ebd. S. 93-195. 905 PDV in: AAS 84 (1992), S. 657-804, bes. S. 703-705. 906 Vgl. Alphonsus Wahlang, The formation of the celibate priest today with special reference to „Pastores dabo vobis“, Roma 2002; Maurice Gaidon, Amitiés sacerdotales et célibat, in: Seminarium 33 (1993), S. 77-87. 907 Dazu ergänzt Papst Johannes Paul II. gut 10 Jahre später: Das Zeugnis der keuschen Liebe für die Kirche und die Welt von heute stellt „auf der einen Seite eine Art spirituelle Therapie für die Menschheit dar, auf der anderen Seite einen Protest gegen die Vergötzung des Sexualtriebes“. Siehe Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 21; dazu C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 5, S. 9; Michael Schneider, Zur Priesterausbildung heute, in: TThZ 108 (1999), S. 232-243, hier S. 238: „Das Leben im Zölibat wird nicht zuletzt dadurch erschwert, dass der Priester heute auf ganz andere Weise mit den Fragen der Geschlechtlichkeit und der Sexualität konfrontiert wird (in Gesprächen, durch die Medien). Ferner partizipieren […] die Seminaristen an den allgemein-gesellschaftlichen Gegebenheiten (Reifeverzögerung, Labilität, Bindungsschwäche, Krise der Institution Ehe, säkularisierte Umwelt, schwierige Familiensituation, Schwächen der Ausbildung). Aufgrund all dieser Gegebenheiten ist die Krise des Zölibats heute nicht monokausal, sondern multidimensional zu beantworten.“ 908 „In einer Kultur, in der der Verzicht auf Ehe und Familie sich aus völlig anderen Motiven verbreitet (,Singles‘) und die sexuelle Betätigung häufig von der Ehe losgelöst ist, verliert die Ehelosigkeit ihre Zeichenhaftigkeit im Hinblick auf den Zölibat.“ Siehe Jan Vries, Der Zölibatsbegriff im Recht der Lateinischen Kirche, in: AfkKR 175 (2006), S. 129-140, hier S. 137.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zölibat als Charisma und „Geschenk Gottes“ ein prophetisches Zeichen des eschatologischen Reiches Gottes darstellen, sich ungeteilt und freien Herzens dem Dienst an Gott und den Mitmenschen widmen (vgl. Nr. 29). 909 Zu diesem Charisma benötigen die Priesteramtskandidaten eine kluge, affektive Reife, die fähig ist zum Verzicht, zum sensiblen Umgang mit Körper910 und Geist, zu Wertschätzung und Respekt zwischenmenschlicher Beziehungen beiderlei Geschlechtes, schlussendlich zu wahrer unbeschwerter Freundschaft911 (vgl. Nr. 44). Um „allen alles zu werden“912 ist eine „Erziehung“ zur Keuschheit bzw. eine gelassene Selbstbeherrschung sexueller Regungen bereits im Priesterseminar notwendig.913 Daher soll im Ausbildungsprogramm der Zölibat ohne 909

Die priesterliche Würde soll nur solchen Männern übertragen werden, „die von Gott das Geschenk der Berufung zur Keuschheit in der Ehelosigkeit empfangen haben (ohne Vorurteil gegen die Tradition einiger orientalischer Kirchen und gegen die Sonderfälle zum Katholizismus konvertierter verheirateter Geistlicher; für diese Fälle sind in der Enzyklika Pauls VI. über den priesterlichen Zölibat, Nr. 42, Ausnahmen vorgesehen)“. Siehe PDV, Nr. 52 und den Kommentar dazu von Albert Pampillon, Priestly Celibacy: Gift and Law, in: IusE 9 (1997), S. 647-682. 910 Die Richtlinien für die Ausbildung in den Ordensinstituten konkretisieren die Erziehung „zur gottgeweihten Keuschheit“. Diese soll daher u.a. für folgendes Sorge tragen: „Erklärung des Wertes und der Bedeutung des Körpers, Anhalten zu einer grundlegenden Körperpflege (Schlaf, Sport, Entspannung, Ernährung usw.); Erteilung der Grundkenntnisse über die Sexualität des Mannes und der Frau mit den entsprechenden physischen, psychologischen und geistigen Hinweisen; Hilfe zur Selbstkontrolle im sexuellen und affektiven Bereich, aber auch im Hinblick auf andere instinktmäßige oder erworbene Bedürfnisse (Naschen, Tabak, Alkohol); […] Verhalten, das im Gebrauch der sozialen Kommunikationsmittel sowie jener zwischenmenschlichen Beziehungen, die einer treu gelebten Keuschheit hinderlich sein können, von der gebotenen Klugheit geprägt ist (vgl. can. 277,2 und 666).“ Siehe C InstVitCons, Normae directivae „Potissimum institutioni“ de institutione in religiosis institutis, v. 2. 2. 1990, in: AAS 82 (1990), S. 470-532; parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5377, Sp. 1182511868, dt in: VApSt, Nr. 97, Bonn 1990, hier 15. Vorkonziliare Priesterausbildner forderten eine Entlassung aus dem Priesterseminar für: „Alle diejenigen, die trotz kluger […] Leitung Schlecker bleiben, im Rauchen und im Gebrauch anderer Delectabilia der Gaumenlust sich nicht wenigstens vier Jahre vor Eintritt ins Seminar an ein Maßhalten gewöhnen.“ Siehe Pius Emmenegger, Berufung und Eignung zum Priestertum, in: Anima 1,2 (1946), S. 131-143, hier S. 141. 911 Bei einem Vortrag erklärte der Bischof-Koadjutor von Dallas (USA), Joseph A. Galante, dass Priester gerade in der heutigen Zeit zu tiefen Freundschaften ohne sexuelle Konnotationen fähig sein: „Wenn jemand nicht imstande ist, enge Freunde zu haben, möchte ich ihn nicht zum Priester weihen.“ Siehe Kathpress-Tagesdienst, Nr. 71, v. 26. 3. 2003, S. 13. 912 VatII OT, Nr. 10. 913 Keuschheit bezeichnet eine geglückte Integration der Geschlechtlichkeit. Vgl. KKK, Nr. 2337. Konkret bedeutet dies „keine schwere Sünde gegen die Keuschheit in den fünf letzten Jahren vor der Weihe und überhaupt keine mit anderen begangene in

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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jede Doppeldeutigkeit, mit aller Klarheit und in seinem positiven Gehalt dargestellt werden. Dies ist nur möglich, wenn die Kandidaten die nötige psychische und sexuelle Reife besitzen, Selbstbeherrschung üben und um den Zweck der Geschlechtlichkeit in der Ehe bzw. im Zölibat Bescheid wissen (vgl. Nr. 50).914 „In diesem Sinne kann der priesterliche Zölibat weder als eine bloße Rechtsnorm noch als eine ganz äußerliche Bedingung für die Zulassung zur Priesterweihe angesehen werden. Er ist vielmehr als ein Wert zu begreifen, der tief mit der heiligen Weihe verbunden ist.“915

Gleichermaßen interpretiert das geltende kirchliche Gesetzbuch916 den Zölibat theologisch folgendermaßen: „Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zu wahren; deshalb sind sie zum Zölibat verpflichtet, der eine besondere Gabe Gottes ist, durch welche die geistlichen Amtsträger leichter mit ungeteiltem Herzen Christus anhangen und sich freier dem Dienst an Gott und den Menschen widmen können.“ (c. 277 § 1)917

Aus diesem Grund sollen sie sich mit der „gebotenen Klugheit“ Personen gegenüber verhalten, die die geforderte Enthaltsamkeit gefährden könnten oder

der gesamten Seminarzeit“. Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 137. Aufgrund der erfolgten „graviora delicta“ verwies Papst Johannes Paul II. in einer Ansprache an Teilnehmer der Generalversammlung der Kongregation für die Glaubens-lehre ausdrücklich auf die Einhaltung der Keuschheit in der Priesterausbildung: „Ciò non dipende però solo dall’applicazione del diritto penale canonico, ma trova la sua migliore garanzia nella giusta ed equilibrata formazione dei futuri sacerdoti chiamati in modo esplicito ad abbracciare con gioia e generosità quello stile di vita umile, modesto e casto, che è il fondamento pratico del celibato ecclesiastico. Invito pertanto la vostra Congregazione a collaborare con gli altri Dicasteri della Curia Roma competenti per la formazione dei seminaristi e del clero, affinché si adottino le misure necessarie per assicurare che i chierici vivano in modo consono alla loro chiamata e al loro impegno di perfetta e perpetua castità per il Regno di Dio.“ Siehe Johannes Paul II., Alloc. „Si rinnova“ v. 6. 2. 2004, in: AAS 96 (2004), S. 399-402, hier Nr. 6, S. 402. 914 Vgl. VatII OT, Nr. 10. „Dieses Kennen der Ehe darf aber kein rein intellektuelles sein, sondern muss auch eine existenzielle und religiöse Wertschätzung enthalten. Ferner ist zu bedenken, dass der Seminarist bis zur Diakonatsweihe immer die Freiheit hat, den Ehestand zu wählen, und darum muss er auch auf diesen Stand entsprechend vorbereitet sein.“ Siehe Heimerl, Der Zölibat, S. 26 f. 915 PDV, Nr. 91. 916 Vgl. dazu Ferreira Pena, Fondamenti dottrinali del celibato, S. 225-246. 917 Die Bestimmungen des c. 277 § 1 gründen in VatII PO, Nr. 16. Im Gegensatz zu can. 132 § 1 CIC/1917 ist hier nicht mehr explizit die Keuschheit (casitas) thematisiert. Vgl. Brugnotto, Il concetto di celibato sacerdotale, S. 147 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ein öffentliches Ärgernis hervorrufen (vgl. c. 277 § 2).918 Aufgrund dessen sind die Alumnen durch eine entsprechende Erziehung auf die Einhaltung des zölibatären Standes vorzubereiten (vgl. c. 247 § 1).919 Der Gesetzgeber versteht darunter eine permanente Selbstbefragung, ob die Kandidaten geeignet und auch gewillt sind, den Zölibat ein Leben lang zu halten. „Sie sollen für die Klärung dieser Frage auch den Rat anderer hören, etwa der Familie, der Freunde und nicht zuletzt der im Seminar für die Erziehung Verantwortlichen.“920

In diesem Kontext fordert der Kanonist Lino Ciccone von den Kandidaten neben einer affektiven und sexuellen Reife sowie gänzlichen sexuellen Selbstbeherrschung, welche mit anderen begangene oder an sich selbst gesetzte Akte gegen die Keuschheit ausschließt, eine rückhaltlose Offenheit gegenüber diesbezüglichen Verfehlungen im „forum internum“, d.h. eine verpflichtende In-KenntnisSetzung des geistlichen Begleiters oder Spirituals von Fehlverhalten in diesem Bereich (überstarke sexuelle Impulse, fest verankerte homosexuelle Neigungen

918 Der Terminus „Personen“ ist vermutlich bewusst gewählt, denn er inkludiert Frauen sowie (homosexuelle und homophile) Männer. 919 Vgl. Pius XII., Sermo „Sollemnis conventus“, S. 249 f.; ders., AAp „Menti Nostrae“, S. 690 f.; ders., Enc. „Sacra Virginitas“, S. 161-191; Johannes XXIII., Alloc. „Ad vobiscum“, S. 221-230, bes. S. 226; VatII OT, Nr. 10; VatII PO, Nr. 16; SecrStat, LC „L’année qui vient“, n. 3713, Sp. 5473 f.; RFIS, Nr. 48; Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, 657-697; ders., Ep. „Le dichiarazioni“, S. 98-103; Synodus Episcoporum, Decl. „Ultimis temporibus“ v. 30. 11. 1971, in: AAS 63 (1971), S. 898-942, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 4015, Sp. 6167-6178, EnchCler, nn. 3171-3202, S. 1439-1457; Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“, S. 405-409, dt. in: VApSt, Nr. 7, Bonn 1979. Breda O’Sullivan fordert: „Students must be increasingly encouraged to bring their questions about celibacy into an open forum. Many seminarians still fear that if they air their true feelings about celibacy, reprisals in the form of peer rejection or dismissal from the programme may ensure. Consequently, many keep their hands down, their noses clean and drift through ordination. Many go their own way for a long time without assistance in dealing with such normal tensions. It is important, in fact essential, that seminary educators provide the kind of climate in which students feel secure enough to expose where they are at in their development. In the absence of a trusting environment, self-concealment, secrecy and collusion reign.“ Siehe John Mc Areavey, The Formation of a Celibate Clergy, in: IThQ 64,3 (1999), S. 261-275, hier S. 271 f.; dazu und zum Folgenden Andrea Migliavacca, Orientamenti e problematiche della formazione al celibato sacerdotale, in: QDE 18,2 (2005), S. 153-180. 920 Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentar zu c. 247, in: MK CIC (November 1996). Otto Hürter bezweifelt, ob die Fähigkeit die „Triebkräfte“ zu sublimieren „bei Seminaristen vorhanden ist oder gar vorhanden sein wird, das festzustellen dürfte in der Regel eine völlige Überforderung des Regens oder Spirituals sein“. Siehe Otto Hürter, Der Zölibat des Weltpriesters im Aspekt der Sozialpsychologie, in: Henrich, Existenzprobleme des Priesters, S. 55-71, hier S. 61.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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oder sexuelle Devianz, sexuelle Erfahrungen während der Seminarzeit oder eine gewohnheitsmäßige, bewusste Selbstbefriedigung), auch wenn dies bereits bei einem anderen Priester gebeichtet worden ist, und schließlich eventuell das Einholen eines Rates oder Gutachtens seitens eines Psychologen.921 Als Grundoption für den Presbyterat gilt, dass Weihebewerber zur Diakonenweihe erst nach öffentlicher Ablegung des Zölibatsversprechens bzw. ewiger Gelübde (vgl. c. 599) in einem Ordensinstitut zugelassen werden (vgl. c. 1037).922 „Die Übernahme dieser Pflicht in einem rituellen Akt soll dem Weihebewerber vor allem die Bedeutung der künftigen Verpflichtung bewusst machen. Die Zölibatspflicht entsteht nicht durch diesen rituellen Akt, auch wenn der Ritus Anklänge an ein Versprechen/Gelübde erkennen lässt bzw. so aufgefasst wird […] Die Zölibatspflicht entsteht durch Gesetz.“923

Das Zölibatsversprechen gehört, obwohl erst im Jahre 1972 hinzugefügt, zu den Erklärungen der Kandidaten hinsichtlich der Weihepflichten im Jahre 1968 neu regulierten Weiheritus. Die u.a. bei der amplectatio des Zölibates vorgesehene, ritualisierte Antwort „volo“ deutet aus theologisch-spiritueller Hinsicht nicht auf eine bloße Zur-Kenntnis-Nahme des Gesetzes hin, sondern auf eine ausdrückliche Bejahung der Gesetzesverpflichtung, die den Charakter eines Versprechens besitzt. Obwohl die Mehrheit der Priesteramtskandidaten ihre fachlich-theologische Ausbildung im Bewusstsein beginnt, dass die Ehelosig921

Vgl. Lino Ciccone, Il carisma del celibato. Quali criteri per un suo discernimento nei candidati al presbiterato?, in: RTLu 2 (1997), S. 43-57, bes. S. 47; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 137 f.; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 70-72. 922 Die unten zitierten Liturgiker gehen im Unterschied zu den Kanonisten davon aus, dass die Weiheverpflichtungen – vor allem die Zölibatspflicht – nicht nur bei Ordens-, sondern auch bei Weltklerikern auf einem Gelübde beruhen – d.h. auf ein frei gegebenen Versprechen, das sich auf ein mögliches besseres Gut bezieht. Daher lässt es sich als ein öffentliches Gelübde bestimmen, da es von einem rechtmäßigen Oberen im Namen der Kirchen entgegengenommen wird. Alois Hörmer („Beauftragungen“ und „Weihen“. Überlegungen zu den beiden MP „Ministeria quaedam“ und „Ad pascendum“, in: HlD 27 [1973], S. 24-31, hier S. 31), Bruno Kleinheyer (Ordinationen und Beauftragungen, in: Hans Bernhard Meyer / Hansjörg Auf der Maur / Balthasar Fischer u.a. [Hrsg.], Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft, Bd. 8 „Sakramentale Feiern II“, Regensburg 1984, S. 9-65, hier S. 49 u. 58) und Franz Nikolasch (Die Neuordnung der kirchlichen Dienste, in: LJ 22 [1972], S. 159-182, hier S. 179-182) verwenden ausdrücklich die Begriffe „Versprechen“, „Gelöbnis“ bzw. „Öffentliches Gelübde“. Im Gegensatz dazu weist der Kanonist Heinrich J. F. Reinhardt (Kommentar zu c. 277, Rdnr. 4, in: MK CIC (Oktober 1994) auf die Unsicherheit hin, entscheidet sich jedoch letztlich für eine Verpflichtung kraft Gesetzes, wobei er sich auf Winfried Aymans / Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex Iuris Canonici, Bd. 1, Paderborn-München-Wien-Zürich 1991, S. 261 f. beruft. 923 Reinhardt, Kommentar zu c. 277, Rdnr. 4.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

keit mit dem Priesteramt verbunden ist, wird von ihnen zu Beginn des Studiums bzw. zum Eintritt ins Priesterseminar weder eine definitive Entscheidung zugunsten der Ehelosigkeit noch eine Bewährung hinsichtlich dieses Charismas verlangt. „Sie beginnen ihr Studium vielmehr ohne solche Entscheidungen und erfahren im Verlauf ihrer Ausbildung – bei bestandenen Examen, durchgeführten Übungen usw. – dass sie die fachlichen und persönlichen Kompetenzen zur Ausübung dieses Dienstes erfolgreich erwerben. Erst am Ende des Studienganges stehen sie vor der Frage, ob sie sich definitiv für den Zölibat entscheiden. Der Bischof, der Regens des Priesterseminars etc. geben ihr Urteil vornehmlich im Blick auf die allerletzten Semester ab. Ist bei einem solchen Ausbildungsgang nicht für einen erheblichen Anteil der Kandidaten zu vermuten, dass das ,Lebensprojekt Zölibat‘ lediglich ,in Kauf genommen wird‘, um zum priesterlichen Dienst geweiht zu werden, einen Dienst, für dessen Ausübung man sich vor allem durch die fachlich-theologische Ausbildung qualifiziert sieht? Eine solche Motivations- und Entscheidungslage aber kann unter den heutigen schwierigen gesellschaftlichen Bedingungen kaum die Basis für ein gelingendes zölibatäres Leben abgeben.“924

Papst Johannes Paul II. entgegnet dieser Problematik insbesondere anlässlich von „Ad-limina“-Besuchen einzelner Bischofskonferenzen, indem er darauf hinweist, „dass der Zölibat nicht ein äußeres und nutzloses Element – gewissermaßen ein Überbau – ihres Priestertums ist“.925 Aufgrund dessen wird den Bischöfen eine „verstärkte Aufmerksamkeit in der Auswahl der Berufungen“ anempfohlen, insbesondere eine „angemessene Kenntnis der Kandidaten – vor allem in sittlicher und affektiver Hinsicht“. „Es wäre bedauerlich, wenn aufgrund falsch verstandener Toleranz unreife Menschen oder solche, die deutliche Anzeichen emotionaler Abweichungen zeigen, geweiht würden, weil sie, wie traurigerweise bekannt, im Gewissen der Gläubigen schwere Anomalien verursachen könnten, was ein Schaden für die ganze Kirche wäre.“926

Aufgrund der prekären Vorkommnisse der letzten Jahre gehören in USamerikanischen Seminaren ausführliche Gespräche über das Verhältnis zur eigenen Geschlechtlichkeit und den bisherigen Umgang damit zu den Standards der Eignungsabklärung. Umstritten sind allerdings der Zeitpunkt, ob bereits vor 924 Fuchs, Kommentierung zum Dekret über den Dienst und das Leben der Priester „Presbyterorum ordinis“, S. 391, Fn 185. „Man würde in einer permanenten Unreife bleiben, wenn man de Zölibat leben wollte als ,einen Tribut, der den Herrn zu entrichten ist‘, um zu den heiligen Weihen zugelassen zu werden.“ Siehe C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 59; SC CathEduc, „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“, Nr. 16. 925 Johannes Paul II., Alloc. an die Bischöfe von Brasilien (Region Leste 1) anläßlich ihres „Ad-Limina“-Besuches v. 5. 9. 2002, in: AAS 95 (2003), S. 61-66, hier Nr. 5. 926 Ebd.; dazu José San José Prisco, La homosexualidad: Criterios para el discernimiento vocacional, in: Seminarios 166 (2002), S. 529-551, hier S. 541.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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dem Seminareintritt, während oder erst am Ende der Ausbildungszeit und die beteiligten Personen (Rektor, Spiritual, Psychologe, Beichtvater …), wobei der Schutz der Intimsphäre (vgl. c. 220) oberstes Prinzip sein muss.927 Um die Glaubwürdigkeit der zölibatären Lebensform zu schützen, sind für schwerwiegende Verstöße gegen die Verpflichtung gemäß cc. 1394 f. bestimmte Sanktionen vorgesehen bis zur Entlassung aus dem geistlichen Stand,928 insbesondere bei trotz Verwarnung erfolgter Fortsetzung der Straftat (vgl. dazu cc. 194 §§ 1 u. 3; 290, 2° u. 3°, 291).929 Als schwerwiegende Verstöße gelten nicht nur äußere Sünden gegen das VI. Gebot (vgl. cc. 1395 §§ 1-2), sondern ebenso andauernde eheähnliche Geschlechtsgemeinschaft ohne Ehewillen und ohne ständiges Zusammenwohnen (Konkubinat). Entscheidendes Kriterium ist „ein mit gewisser Regelmäßigkeit erfolgtes Zusammenkommen zum Zwecke des Geschlechtsverkehrs“.930 Im Unterschied dazu stellen vorübergehende sexuelle Geschlechtsgemeinschaften, die nicht auf längere Dauer intendiert sind, „Flirts oder Bordellbesuche, aber auch geschlechtliche Freundschaften, deren baldiges Ende bewusst vorausgesehen wird“,931 kein Konkubinat dar. Aktiv gelebte hetero- oder homosexuelle Geschlechtsgemeinschaften von Alumnen während der Seminarzeit stellen, aufgrund der von kirchlichen Normen geforderten Vorbereitung auf den Zölibat, eine dem Ausbildungsziel entgegengesetzte und der katholischen Moraltheologie objektiv-widersprüchliche Haltung dar und sind infolgedessen bei offensichtlichem Zutagetreten einzumahnen und bei weiterer Ausübung mit Konsequenzen (z.B. Ausschluss aus dem Priesterseminar) zu ahnden. Bezüglich dem Tatbestand des ärgerniserregenden (andauernden) Verharrens in einer anderen äußeren Sünde gegen das VI. Gebot wird man – wie Hans Heimerl betont – wegen der Parallele zum Konkubinat „in erster Linie an homosexuelle Beziehungen denken müssen oder an längerdauernde Verführungen Minderjähriger“. 927

Vgl. USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 54, S. 24; vgl. dazu Leonard Sperry, Selecting Suitable Candidates for the Priesthood, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Washington D.C. 2005, S. 19-30, hier S. 22; ders., Sex, Priestly Ministry, and the Church, Collegeville 2003, S. 121-123; Migliavacca, Orientamenti, S. 153 u. 175. 928 Eine versuchte Eheschließung von Klerikern wird gegenüber can. 2388 § 1 CIC/1917 nicht mehr mit der Tatstrafe der Exkommunikation belegt. Vgl. dazu auch Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 472-474. 929 Gemäß c. 291 bringt der Verlust des klerikalen Standes „nicht die Dispens von der Zölibatsverpflichtung mit sich; diese wird einzig und allein vom Papst gewährt“. 930 Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 429. 931 Heimerl, Der Zölibat, S. 39.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„An sich – obwohl gewiss seltener – würde auch Handeln mit Pornographie oder regelmäßiger Bordellbesuch den Tatbestand verwirklichen. Das Malen von Aktbildern hingegen ist nicht von vornherein eindeutig sündhaft.“932

Als Straffolgen gelten – wie oben angedeutet wohl auch für Seminaristen – die Suspension, obwohl ausdrücklich präventiv auf die Möglichkeit der mitbrüderlichen Ermahnung (Verwarnung) bzw. des „pastoralen“ Bemühens zur Behebung des Ärgernisses (vgl. cc. 1341, 1344, 1°) und der Schadensbegrenzung verwiesen wird. Die Behandlung anderer qualifizierter Sittlichkeitsvergehen folgen detaillierter in den folgenden Abschnitten – Kap. I. 2. d) aa) und Kap. I. 2. d) bb) dieser Arbeit. Da der Zölibat nach langer Prüfung freiwillig und lebenslang übernommen werde, besteht kein Rechtsanspruch auf eine Dispens,933 die ausschließlich dem Papst vorbehalten ist und als Gnadenakt gewährt wird (vgl. c. 291).934 Als Dispensvoraussetzungen gelten, wenn der Antragsteller den priesterlichen Dienst bereits seit längerer Zeit unwiderruflich aufgegeben hat, seine Verhältnisse zu ordnen wünscht und wenn der Weihe Umstände vorausgingen, die die Übernahme der klerikalen Verpflichtungen verhinderten, wie die erforderliche Freiheit oder Verantwortlichkeit aufgrund schwerer Furcht, nicht ausreichendem Urteilsvermögen, oder die Eignung (wegen schweren physischem oder moralischem Defekt) gefehlt habe, sowie Fälle, bei denen die Ausbildenden vorhandene Mängel vor der Weihe nicht ernsthaft in Betracht gezogen haben.935 Zentrales Glaubensmotiv für die Beibehaltung des Zölibats dürfte primär die prophetische Zeugnisfunktion sein. Diese ganzheitliche Lebensform wird Aus-

932 Ebd., S. 40. Helmuth Pree fügt präzisierend den Handel mit pornographischer Literatur und Zuhälterei hinzu. Vgl. Helmuth Pree, Priester ohne Amt, in: Hans Paarhammer / Alfred Rinnerthaler (Hrsg.), Scientia Canonum. Festgabe für Franz Pototschnig zum 65. Geburtstag, München 1991, S. 233-273, hier S. 260. 933 Vgl. SC DocFid, Normae et Decr. „Per litteras“, Nr. 1-3; Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“, Nr. 8-10. 934 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 1. Vgl. Emilio Colagiovanni, De dispensatione a caelibatu sacerdotali iuxta novas normas, in: ME 106 (1981), S. 209-238. (S. 216-226 De idoneitate ad sacerdotium et ad opera eidem conexa; 218-224 De dotibus naturalibus: structura bio-psychica, maturitas affectiva; S. 224-226 De dotibus supernaturalibus; 226-230 De idoneitate diuturna ac dynamica comprobatione). 935 Ähnlich impliziert ein LC der SC Sacr v. 3. 6. 1997 diese Unterscheidungen. So werden Fälle von unter 40jährigen Priestern dem Papst nur dann unterbreitet, wenn zum Zeitpunkt der Weihe „besondere außergewöhnliche Gründe“ – konkret eine besondere „physiopsychologische Situation“ – vorgelegen haben.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

227

druck einer solidarisch gelebten und mitgetragenen Lebensentscheidung aus einer über Jahrhunderte hin geübten Praxis aus dem Glauben.936 Die Wahl des Zölibats muss wirklich in voller innerer,937 psychologischer938 und äußerer Reife939 frei erfolgen, zugleich aber die Vorzüge des Ehelebens richtig einschätzen,940 um ihn überzeugend leben zu können.941 Dazu bedarf es einer entsprechenden Sexualerziehung,942 die auf eine innere keusche Disposition abzielt, d.h. auf eine Vermeidung von „Gedanken, Worte und Werke, die sexuelle Erregung zum Ziel haben“.943 „Da die zölibatäre Keuschheit die dauerhafte Enthaltsamkeit einschließt, muss sie sich auch von entsprechenden Reizen z. B. bei Filmen, Bildern, Musik und Orten fernzu-

936

Vgl. Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“, Nr. 23, S. 38 f.; ders., Alloc. an die Römische Kurie, v. 22. 12. 2006, in: AAS 98,1 (2007), S. 26-36, parr. in: OR v. 5. 1. 2007, Nr. 1, 37 (2007), S. 6-8, bes. S. 7 f. 937 Vgl. dazu Rudolf Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung der Kleriker, in: HdbKathKR2, S. 293-299, hier S. 297. Es muss sich um eine reife Persönlichkeit handeln, „die ihre Gefühle der Zuneigung, des Verliebtseins, darunter mitunter auch sexuelle Gefühle zulassen kann, zugleich aber auch um die Grenzen weiß und die auch einhalten kann, wo es um das physische Ausleben dieser Gefühle geht“. Es gibt auch für Zölibatäre „angemessene Formen, Zuneigung zum Ausdruck zu bringen. Küssen und Umarmen kann […] in einem ganz bestimmten Kontext auch für zölibatäre Freundschaften angebracht sein“. Siehe Wunibald Müller, Homosexualität – eine Herausforderung für Theologie und Seelsorge, Mainz 21987, S. 210. 938 Vgl. Franco Imoda, Aspetti psicologici nella formazione al celibato sacerdotale, in: CivCatt 144,3 (1993), S. 359-372; Anke Hoenkamp-Bisschops, Psychologische Voraussetzungen für einen gesunden religiösen Zölibat, in: ARPS 20 (1992), S. 245-255. 939 Vgl. Mihály Szentmártoni, Maturità affettiva. Aspetti psicodinamici, in: Orientamenti Pedagogici 32 (1985), S. 120-128; Silvano Luigi Filippi, Maturità umane e celibato: problemi di psicologia dinamica e clinica, Brescia 1973, bes. S. 115-126 u. 162-178; Wanda Poltawska, Il celibato sacerdotale alla luce della medicina e della psicologia, in: dies. (ed.), Solo per amore. Riflessioni sul celibato sacerdotale, Cinisello Balsamo, Milano 1993. 940 Vgl. VatII OT, Nr. 10; Johannes Paul II., EpA „Novo incipiente“, S. 20 f. 941 Vgl. Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, Nr. 65 f. 942 Fällt die Integration der Sexualität in die Gesamtpersönlichkeit aus, „so stagniert der menschliche Werdeprozess. Es kommt zu egozentrischen, masochistischen, legalistischen oder sonstigen Fehlhaltungen, welche die Beziehungen zum Mitmenschen und dadurch die Ausübung des seelsorglichen Berufes beeinträchtigen. […] Der künftige Priester müsste also von der frühen Kindheit an und dann die ganzen Entwicklungsjahre hindurch eine Integrationshilfe erhalten, die ihn die Phasen der Masturbation, einer eventuellen ,Entwicklungshomosexualität‘ und dann die Hinwendung zum anderen Geschlecht sinngemäß erleben, verstehen und verarbeiten lässt“. Siehe Antoine Vergote, Das Werden des Priesters in psychologischer Sicht, in: ThG 11,2 (1968), S. 95-101, hier S. 96 f. 943 Wollbold, Als Priester leben, S. 237.

228

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

halten suchen, die bei katholischen Laien im heiratsfähigen Alter und mit Heiratsabsichten als erlaubt gelten.“944

Zölibatäres Leben weckt ebenso keine Erwartungen, die in Kontrast zur Treue der Berufung stehen. Erwartungen werden nicht nur durch Worte bzw. Stimme geweckt, sondern ebenso durch nonverbale Signale wie Duft, Mimik, Gestik, Körpersprache, äußeres Erscheinungsbild (Frisur, Haar- oder Barttracht, modische Kleidung, Schmuck) etc. Um den guten Ruf zu wahren (vgl. c. 1029), sind mögliche kompromittierende Situationen bewusst zu vermeiden und gegenzusteuern. „Wer z.B. einen jungen Mann zum Saunabesuch einlädt, wer Kinofilme mit vorwiegend erotischem Inhalt anschaut oder wer entsprechende Zeitschriften liest oder wer viel Zeit mit einer einzelnen Person verbringt, von der nicht anzunehmen ist, dass sie diese Treue vorbehaltlos unterstützt, kann sich nicht über das Gerede der Leute beschweren.“945

Ähnliches gilt insbesondere im Umgang mit Frauen, wobei generell vertraute Umgangsformen vermieden werden sollten, die für eine Paarbeziehung kennzeichnend sind, etwa die Art der Begrüßung oder Verabschiedung (Umarmungen, Wangenkuss), Gefühlsäußerungen (Halten der Hand, Streicheln von Arm oder Rücken als Zeichen der Nähe), Geschenke, Komplimente, Neckereien, Telefonate, E-Mails, Restaurant- oder Kinobesuche etc. Das Ausloten von Grauzonen bzw. Anfangsstadien eines „sanften angenehmen Prickelns“, „harmlose Flirts“ oder Ausprobieren, wie attraktiv man auf sein gegenüber wirkt, sind prophylaktisch zu unterbinden.946 Im Zusammensein mit Kindern und Jugendlichen gelten, aufgrund der in den nächsten Kapiteln ausführlich behandelten Vergehen, noch striktere Verhaltensweisen. „Kurz, es liegt nicht unwesentlich am eigenen Auftreten, ob der Zölibat von anderen respektiert oder als bloße Fassade ignoriert wird.“947

Grundsätzlich soll der Zölibat trotz allem kein „asketisches Mittel zur Bekämpfung der Triebe oder eine Verurteilung zu trostloser Einsamkeit mit Pfarrhausbewohnern vor dem Fernseher“948 sein. Zusammenfassend sei vermerkt, dass hinter dem Zölibatsgesetz weder Willkür noch dogmatisch zwingende Notwendigkeit stehen, sondern eine von Päps-

944 945 946 947 948

Ebd. Ebd., S. 238. Vgl. ebd., S. 250-253. Vgl. ebd. Berger, Zölibat, S. 87 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

229

ten und breiter Mehrheit der Bischöfe getragene Glaubensentscheidung.949 Das bedeutet jedoch, dass unter veränderten vorherrschenden Bedingungen ebenso andere Entscheidungen durchaus möglich sind,950 denn als gesetzlich erlassene Rechtsnorm (vgl. c. 277) kann auch die diesbezügliche kirchenrechtliche Bestimmung prinzipiell aufgehoben oder abgeändert werden.951 Von Intention und Praxis der Kirche her betrachtet, „will dieses Gesetz keinen Zwang ausüben; es setzt Bedingungen fest, die mit der Spendung der höheren Weihen verbunden sind. Dass diese freiwillig und in Kenntnis der zu übernehmenden Verpflichtungen empfangen werden, wird in der Weihehandlung öffentlich festgestellt (daher kann von einer Menschenrechtsverletzung seitens der Kirche hier nicht die Rede sein).“952

Zweifelsohne ist dieser Weg mit Risiken verbunden und eine ständige Provokation, die einmal getroffene Entscheidung existentiell in einem lebensgeschichtlichen Reifungsprozess je neu einzuholen und zu ratifizieren.

949

Weiterführend dazu Egidio Miragoli, Celibato sacerdotale: responsabilità del vescovo e funzione del diritto particolare, in: QDE 18,2 (2005), S. 116-140. 950 Vgl. Fritz Leist, Zölibat, Gesetz oder Freiheit. Kann man ein Charisma gesetzlich regeln?, München 1968. „Il celibato non è uno stato statico, bensì un processo evolutivo, un modo di essere nel mondo che viene sempre più interiorizzato nel passare del tempo.“ Siehe Mihály Szentmártoni, Celibato per il Regno dei cieli e maturità della persona, in: PRCan 83 (1994), S. 247-271, hier S. 261. 951 „Obschon Kirchengesetze dadurch geprägt sind, dass sie in der Regel auf unbestimmte Dauer ergehen, kann ihnen aufgrund der geistgewirkten Lebensfülle und Dynamik der kirchlichen Communio und im Hinblick auf die sich wandelnden Verhältnisse der von ihr angesprochenen Menschen keine Unaufhebbarkeit oder Unwandelbarkeit zukommen. Sofern sich in ihnen nicht göttlich-rechtliche Weisungen artikulieren, können alle kirchlichen Gesetze vollständig, d.h. nicht nur in Einzelfällen hinsichtlich ihrer subjektiven Verbindlichkeit, sondern für immer auch in ihrer mit der Promulgation begründeten objektiven Geltung außer Kraft treten.“ Siehe Hubert Socha, Kommentar zu c. 20, Rdnr. 1, in: MK CIC (November 1990). Es sei darauf hingewiesen, dass dem Bischof die Befugnis – nicht aber die Verpflichtung – zukommt, detaillierte Normen zu erlassen, die in ihrem Verhältnis zu c. 277 als Ausführungsdekrete gelten. Solche Zusatznormen können z.B. den Kreis der „gefährdeten Personen“ (vgl. c. 277 § 2) spezifizieren und konkrete Verhaltensweisen ihnen gegenüber vorschreiben (vgl. c. 49). 952 Fraling, Art. Zölibat, Sp. 1484. Konträr dazu äußert sich Hans Heimerl kritisch nicht ganz zu unrecht aus einem rein pragmatischen Standpunkt: „Im kirchlichen System sei der Zölibat ein Machtmittel in der Hand der Autorität – des Papstes und der Bischöfe –, um ihren Totalanspruch auf den Kleriker besser durchsetzen zu können.“ Siehe Heimerl, Der Zölibat, S. 7; dazu Josef Blank, Abbau kultischer Sexualtabus und überholter Machtstrukturen, in: Diak 2 (1971), S. 105-108.

230

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

(1) Homosexualität Im Gegensatz zur bereits erwähnten Transsexualität953 bezeichnet man unter Homosexualität954 eine gleichgeschlechtliche Orientierung,955 die zwischen der Geburt und dem dritten bzw. fünften Lebensjahr ihre grundlegende Disposition erhält, vermutlich vor Beginn der Pubertät festliegt956 und weder als Krankheit noch an sich als psychologischer Defekt bezeichnet werden kann bzw. darf. „Homosexualität (dasselbe gilt für Bisexualität) als solche ist weder Krankheit noch Behinderung, sie ist weder unter Kriminalität noch Perversion einzuordnen, sie darf schließlich nicht mit geschlechtlicher Unreife und mangelnder Liebesfähigkeit gleichgesetzt werden.“957

Dies resultiert u.a. ebenso aus den Tatsachen, dass Homosexualität seit 1992 aus der Liste der Krankheiten bei der WHO958 und 1973 aus dem Katalog der psychischen Störungen der APA eliminiert worden ist.959 Desgleichen wird die

953

„Transsexualis difert etiam ab homosexuali […] constitutio homosexualis genetica, cromosomatica, gonadica et phaenotypica est normalis, vel masculina vel foeminina […] Homosexualis enim, secus ac transsexualis, se percipit pertinentem ad sexum quem data phaenotypica commonstrant.“ Siehe Navarrete, Transsexualismus et Ordo Canonicus, S. 110. 954 Hinsichtlich medizinischer Aspekte Walter Bräutigam / Ulrich Clement, Sexualmedizin im Grundriss. Eine Einführung in Klinik, Theorie und Therapie der sexuellen Konflikte und Störungen, Stuttgart 21989. In psychotherapeutischer Hinsicht Götz Kockott, Sexuelle Variationen. Psychiatrie für den Praxisalltag, Stuttgart 1988. Unter psychoanalytischer Referenz Udo Rauchfleisch, Schwule, Lesben, Bisexuelle. Lebensweisen, Vorurteile, Einsichten, Göttingen 32001. Ein Gesamtverzeichnis sämtlicher Studien über Homosexualität bis 1981 bietet Manfred Herzer, Verzeichnis Homosexualität, Berlin 1981. 955 Der Terminus „Homosexualität“ wurde erst im Jahre 1869 vom dt.-ungarischen Schriftsteller Kertbeny alias Benkert geprägt. Vgl. Karl Hoheisel, Homosexualität, in: RAC, Bd. 16 (1994), S. 290-363, hier S. 291. 956 Vgl. Alan P. Bell / Martin S. Weinberg / Sue Kiefer Hammersmith, Der KinseyInstitut-Report über sexuelle Orientierung und Partnerwahl, München 1981, S. 251 f.; Karl-Georg Cruse, Homosexualität heute, in: Hans Jäger (Hrsg.), AIDS, Psychosoziale Betreuung von AIDS- und AIDS-Vorfeldpatienten, Stuttgart-New York 1987, S. 45-67, hier S. 52 f.; Sophinette Becker, Die Annahme der eigenen Homosexualität, in: Jäger, AIDS, ebd., S. 68-80, hier S. 70; kritisch dazu Benedikt XVI., Licht der Welt, S. 180. 957 Hanspeter Heinz, Homosexualität und geistliche Berufe. Ein pastoraltheologischer Zugang, in: StdZ 214 (1996), S. 681-692, hier S. 682; Heidl, Psychische Störungen, S. 138-142, bes. S. 138. 958 Vgl. Hermann Barth, Art. Homosexualität, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 269-271, hier S. 270. 959 Vgl. Udo Rauchfleisch, Art. Homosexualität, in: LThK3, Bd. 5 (1996), Sp. 254. Kritische Stimmen behaupten, die Streichung von Homosexualität aus der Liste der

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

231

Bezeichnung einer sexuellen Abweichung als „Krankheit“ von der Sexualforschung heute überwiegend abgelehnt.960 Ebenso lassen sich bei eingehender Untersuchung von streng parallelisierten Bevölkerungsgruppen hinsichtlich psychopathologischer Merkmale keinerlei Unterschiede zwischen heterosexuellen und homosexuellen Menschen feststellen.961 Oftmals geforderte Therapien zur sexuellen „Umorientierung“ sind deshalb nicht nur – teilweise sehr heftig – umstritten,962 sie erweisen sich auch weitgehend als erfolglos,963 sind geradezu inhuman, da sie die betroffenen Personen nicht zur Selbstfindung führen,964 sondern zur Verleugnung der eigenen wahren Identität.965 Die bloße Beseitigung eines unliebsamen Aspekts kann deswegen unter Umständen einer Deformierung der Persönlichkeit gleichkommen und ist oft nicht ohne Schaden für den Betroffenen möglich.966

Krankheiten erfolgte aufgrund von Drohungen und unter hohem Druck von „gay rights groops“. Vgl. San José Prisco, La homosexualidad, S. 531. 960 Vgl. Hertoft, Funktionelle Sexualstörungen, S. 217; Götz Kockott, Ein Überblick, in: ders. (Hrsg.), Sexuelle Störung. Verhaltensanalyse und -modifikation (Fortschritte der klinischen Psychologie, Bd. 10), München-Wien-Baltimore 1977, S. 1-88, hier S. 38; Schorsch, Sexuelle Deviationen, S. 49; ders., Zur Frage der sogenannten sexuellen Süchtigkeit, in: Gunther Schmidt / Volkmar Sigusch / Eberhard Schorsch (Hrsg.), Tendenzen der Sexualforschung (Beiträge zur Sexualforschung, Bd. 49), Stuttgart 1970, S. 88-103, hier S. 95; Fritz Morgenthaler, Homosexualität, in: ders., Homosexualität, Heterosexualität, Perversion, Gießen 2004, S. 95-139, hier S. 99. 961 Vgl. DSM-III, S. 390 f.; dazu auch Carmen Peña-García, Grave defecto de discreción de juicio y homosexualidad en la jurisprudencia postcodical, in: Estudios eclesiásticos 78 (2003), S. 659-694, hier S. 668 f.; kontrovers dazu Simon LeVay, Queer science: the use and abuse of research into homosexuality, Cambridge/Mass. u.a. 1996, S. 224. 962 Ausführlicher Hans Giese, Der homosexuelle Mann in der Welt, Stuttgart 21964, S. 204-206; Kurt Freund, Die Homosexualität beim Mann, Leipzig 21965, S. 239-277; Martin Dannecker / Reimut Reiche, Der gewöhnliche Homosexuelle, Frankfurt 1974, S. 24 f.; Volkmar Sigusch, Medizinische Experimente am Menschen. Das Beispiel Psychochirurgie, in: ders. (Hrsg.), Sexualität und Medizin, Köln 1979, S. 234-236. 963 Die Erfolgsquote hinsichtlich einer Therapie zur gänzlichen und dauerhaften Veränderung der sexuellen Präferenz ist äußerst gering. Vgl. Irving Bieber / Toby B. Bieber, Male Homosexuality, in: Canadian Journal of Psychiatry 24,5 (1979), S. 409-421, bes. S. 416; Leonard Sperry, The Homosexuality Debate, in: Human Development 23,2 (2002), S. 8-12, bes. S. 11. 964 Vorgeschlagen wird stattdessen eine Therapie, welche die gesamte Person im Blickwinkel hat und die dem Betroffenen hilft, die Ablehnung der Gesellschaft besser zu ertragen und ein höheres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Vgl. Bräutigam / Clement, Sexualmedizin im Grundriss, S. 121. 965 Rauchfleisch, Art. Homosexualität, S. 255. 966 Wilhelm G. P. K. Schoof, Ein Jahr sexologische Poliklinik, in: Eberhard Schorsch / Gunther Schmidt (Hrsg.), Ergebnisse zur Sexualforschung, Frankfurt am Main-Wien

232

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Interessanterweise vertraten kanadische Wissenschaftler bereits 1979 eine entgegengesetzte Auffassung: „30 to 50 % of male homosexuals can, with appropriate psychotherapy, overcome the problem of homosexual orientation. But successful therapy, which should sufficiently resolve all relevant problems, cannot be considered easy or simple.“967

Die konstitutionell-genetische Theorie etwa intendiert die Umwandlung von Homosexualität in Heterosexualität durch chemische oder chirurgische Kastration oder Hormontherapien (Verabreichung einer Anti-Androgen-Droge), welche zumeist keinen Einfluss auf die homosexuelle Orientierung abzielen, sondern lediglich die sexuelle Appetenz mindern – bis hin zur Asexualität – und damit homosexuelles Verhalten unterbinden,968 wobei als „Erfolg“ nicht das Vorliegen der heterosexuellen Orientierung gewertet wird, sondern lediglich die Praktizierung eines bestimmten Verhaltens.969 Inhumane Anwendungen zur Veränderung homosexueller Orientierung erfolgen u.a. mittels positiver oder negativer Reize, etwa durch Elektroschocktherapie970 bis zu chirurgischen Eingriffen in den Hirnbereich971 in Form von „Toptektomie“, „bei der einfach der größte Teil des Stirnhirns herausgeschnitten wurde und die sogenannte transorbitale Leukotomie, bei der ein Eispickel genanntes Operationsinstrument unmittelbar über dem Auge des Patienten durch den Knochen hindurch sieben Zentimeter weit ins Gehirn hineingetrieben wurde und dann mit Kreisbewegungen gesundes Stirnhirngewebe zu zerstören.“972

1976, S. 123-153, hier S. 137. Die Anwendung besagter Methoden stellen immer einen Eingriff in die Intimsphäre der menschlichen Persönlichkeit dar. Darüber hinaus sind sie nicht erforderlich und auch nicht zu vertreten, weil Homosexuelle ebenso wenig einer therapeutischen Behandlung bedürfen wie der „normale“ Heterosexuelle. Vgl. Gabriel Looser, Gleichgeschlechtlichkeit ohne Vorurteil, Basel 1980, S. 29. 967 Bieber / Bieber, Male Homosexuality, S. 416; dazu auch Sperry, Sex, Priestly Ministry, and the Church, S. 141, der eine „gay affirmation therapy“ befürwortet, um die eigene sexuelle Orientierung besser anzunehmen und sich dazu offen zu bekennen. 968 Vgl. Giese, Der homosexuelle Mann, S. 204 f.; Freund, Die Homosexualität beim Mann, S. 239-243. 969 Vgl. Edward Malloy, Homosexuality and the Christian way of life, Washington D.C. 1981, S. 95. 970 Vgl. Freund, Die Homosexualität beim Mann, bes. S. 258-261. 971 Insbesondere an pädophilen Homosexuellen, wobei nur eine detaillierte Schilderung der Operation und ihrer Begleitumstände folgt; eine kritische Auseinandersetzung fehlt jedoch. Vgl. Sigusch, Medizinische Experimente, S. 207-246. 972 Volkmar Sigusch, Psychochirurgie – hirnverbrannt, in: Die Zeit 15 (1980), S. 9-11, hier S. 9; dazu ebenso Müller, Homosexualität, S. 43 f. Wunibald Müller berichtet in

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

233

Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass die Mehrzahl der Homosexuellen überhaupt keine Behandlung bzw. Therapie wünscht.973 Eine therapeutische Hilfe ist nur bei „ich-dystoner“ Homosexualität angebracht und notwendig, insofern der einzelne Homosexuelle die aufgrund seiner Neigung verursachte gesellschaftliche Isolation nicht verarbeiten kann, d.h. wenn er psychisch aufgrund seiner sexuellen Orientierung verunsichert ist und darunter leidet, sich ständig verstellen zu müssen, um berufliche oder soziale Nachteile bzw. dadurch entstehende Probleme zu vermeiden,974 wobei die psychische Störung dabei nicht in der Homosexualität gründet, sondern in der Unfähigkeit, mit der eigenen homosexuellen Einstellung zurechtzukommen.975 Dagegen handelt es sich bei „ich-syntoner“ Homosexualität um „homosexuals who have a sustained pattern of overt homosexual arousal, which the individual accepts and desires as a source of sexual gratification and expression. These are individuals who explicitly accept homosexual activity, and who express satisfaction with homosexual arousal. This arousal is not accompanied by either guilt or anxiety.“976 Aufgrund eben genannter Probleme sind homosexuell empfindende Personen oftmals in vielfältiger Hinsicht Opfer von Gewalt,977 nicht nur bei Über-

Berufung auf Volkmar Sigusch von Hirnoperationen an Homosexuellen in der Bundesrepublik Deutschland, bei denen Millimeter um Millimeter Hirnsubstanz auf beiden Seiten des Gehirns und in verschiedenen Regionen verbrannt wird. 973 Dannecker / Reiche, Der gewöhnliche Homosexuelle, S. 357 f.; Gunther Schmidt, Homosexualität und Vorurteil, in: Volkmar Sigusch (Hrsg.), Ergebnisse zur Sexualmedizin, Köln 1972, S. 136-155, hier S. 148. 974 Vgl. DSM-III, S. 294 f. Nach Ansicht einzelner Sexualwissenschaftler müsse nicht der Homosexuelle, der an sich normal und gesund sei, therapiert werden, sondern die Gesellschaft, die aufgrund ihrer ablehnenden und diskriminierenden Haltung erst die Probleme für Homosexuelle bewirke. Längerfristig sei ein verändertes gesellschaftliches Bewusstsein anzustreben, das durch Aufgeschlossenheit und Unvoreingenommenheit gegenüber Homosexuellen gekennzeichnet sein müsse. Vgl. Bernd S. Witte, Der Homosexuelle und seine Umwelt, in: Johannes B. F. Gottschalk (Hrsg.), Kirche und Homosexualität, München-Freiburg 1973, S. 11-41, hier S. 34. 975 Dr. Judd Marmor bezweifelt zurecht die Klassifizierung von „ich-dystoner“ Homosexualität als psychische Störung, da ebenso ähnliche „ich-dystone“ Zustände, z.B. der „ich-dystone“ Zölibat oder „ich-dystone“ Zustand des „Geschiedenseins“, keine diagnostischen Kategorien statuieren. Vgl. Judd Marmor, Homosexuality and the Issue of Mental Illness, in: ders. (ed.), Homosexual behaviour: a modern reappraisal, New York 1980, S. 391-401, hier S. 401. 976 SNCCB, Handbook for Vocation, III-11-13. 977 Die Häufigkeit häuslicher Gewalt ist unter homosexuell lebenden Männern beinahe doppelt so hoch wie unter heterosexuellen Personen. Vgl. Patrick Letellier / David Island, Men Who Beat the Men Who Love Them: Battered Gay Men and Domestic Violence, New York 1991, S. 14.

234

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

fällen, Raub und Mord, sondern ebenso in subtiler Weise durch soziale Ausgrenzungen,978 Pathologisierungen ihrer Orientierung anhand von medizinischen und psychologischen Theorien und nicht zuletzt ebenso durch offizielle kirchliche Verlautbarungen.979 So konstatieren US-amerikanische Studien an homosexuell orientierten Personen substantiell höhere Risiken bestimmter emotionaler Probleme bzw. Störungen wie Selbstmordgedanken, schwere Depressionen, Angstneurosen, Nikotinabhängigkeit oder Drogenkonsum.980 Die humanwissenschaftliche Forschung981 differenziert Homosexualität in verschiedene Varianten:982 •

Entwicklungshomosexualität in der Phase der Pubertät.



Pseudohomosexualität, d.h. eine homosexuelle Aktivität, die nicht von entsprechenden Empfindungen herrührt.



Latente Homosexualität, eine „unbewusste“ Ausrichtung, d.h. ohne sich dessen bewusst zu sein, teils aus Verdrängung, teils aus Sublimierung in Phantasien oder Träumen. Es besteht eine potentielle homosexuelle Entwicklung, die jedoch noch nicht vollzogen ist.



Hemmungshomosexualität, einer Art Phobie gegenüber dem anderen Geschlecht, etwa aufgrund einer überstarken Mutterbindung und tiefgestörten Vaterbindung.983

978

Vgl. Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (22005), S. 85. Vgl. Rauchfleisch, Art. Homosexualität, Sp. 255. 980 Vgl. etwa Michael Bailey, Homosexuality and Mental Illness, in: Archives of Generale Psychiatry 56 (1999), S. 883 f., bes. S. 883; Richard Herrell u.a., Sexual Orientation and Suicidality: A Co-twin Control Study in Adult Men, in: Archives of General Psychiatry 56 (1999), S. 867-874. 981 Der amerikanische Wissenschaftler Alfred C. Kinsey entwarf eine 6-Punkte-Skala (0 = heterosexuell, 6 = homosexuell), die ganz auf eine zahlenmäßige Erfassung genau umschriebener Vorgänge beruht, der sowohl psychische Reaktionen als auch sexuelle Verhaltensweisen zugrunde liegen. Vgl. Alfred C. Kinsey / Wardell B. Pomeroy / Clyde E. Martin, Das sexuelle Verhalten des Mannes, Frankfurt-Berlin 1970, S. 595-598; kritische zu Kinseys Datenerhebung bzw. deren Auswertung Judith A. Reisman, Kinseys pädophile und pansexuelle Daten – ein Einblick, in: Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (Hrsg.), Bulletin Nr. 6, Reichelsheim 2003, S. 35-39, bes. S. 37. 982 Vgl. Heinz, Homosexualität, S. 683 f.; Bräutigam, Formen der Homosexualität, S. 29-67; Bernhard Fraling, Sexualethik. Ein Versuch aus christlicher Sicht, PaderbornWien u.a. 1995, S. 231 f.; Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 108-116; weiters Bartholomew Kiely, Candidates with difficulties in Celibacy: discernment, admission, formation, in: Seminarium 33 (1993), S. 107-118, hier S. 112 f. 983 Otto Hürter klassifiziert die Hemmungshomosexualität vor allem in Bezug auf das Priesteramt. „Dabei steht im Hintergrund oft das, was man als krankhafte Mutterbindung 979

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

235



Not-Homosexualität, aufgrund einer Notsituation (Gefängnis, Militär, Schifffahrt) bzw. vorübergehend fehlenden Partnerinnen kommt es zu gleichgeschlechtlichen Kontakten.



Neigungshomosexualität oder manifeste Homosexualität, eine dauerhafte, tief verankerte, unumkehrbare geschlechtliche Zuneigung zum eigenen Geschlecht, die 4-5 % der männlichen Bevölkerung betreffen.984

„Von diesen Formen, vor allem von der als ‚andauernde und ausschließliche Neigung zu gleichgeschlechtlichen Erwachsenen‘ definierten homosexuellen Veranlagung, klar unterschieden werden Pädophilie und Ephebophilie. Als erotisch-sexuelle Vorliebe für Kinder oder für Jugendliche seien sie medizinisch und ethisch grundsätzlich anders zu bewerten als Homosexualität mit Erwachsenen.“985

Die Sexualwissenschaft differenziert verschiedene Entstehungsursachen:986 •

Psychosoziale Ursachen, d.h. die ungenügende Verarbeitung von Ödipus- und Kastrationskomplex,987 und „erlernte“ Interaktionen mit Eltern und Gleichaltrigen (Verführungserlebnis).988

bezeichnet, ein Phänomen, das gerade bei Zölibatären allgemein, also auch bei aus nichtreligiösen Gründen Ehelosen, überdurchschnittlich häufig anzutreffen ist. Solche Menschen bleiben zeitlebens in einer kindhaften Abhängigkeit zu ihrer Mutter oder deren Ersatzgestalten, in geistigem Bereich etwa der Mutter Kirche oder konkret vielleicht der Pfarrhaushälterin. Selbst gewisse überwuchernde Formen von Marienfrömmigkeit stehen oft unbewusst in diesem Zusammenhang. Empirisch nachweisbar ist hier auch die Nähe zur latenten oder gar manifesten Homosexualität.“ Siehe Hürter, Der Zölibat des Weltpriesters, S. 60; dazu auch Rey, Das Mutterbild des Priesters, S. 109-112. 984 Martin Dannecker erhebt eine deutlich niedrigere Quote. Vgl. Martin Dannecker, Sexualwissenschaftliches Gutachten zur Homosexualität, in: Jürgen Basedow (Hrsg.), Die Rechtsstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften (Beiträge zum ausländischen und internationalen Privatrecht, Bd. 70), Tübingen 2000, S. 335-350, bes. S. 336. 985 Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen. ,Homosexualität und geistliche Berufe‘, Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz legt Empfehlungen vor“, in: FAZ v. 1. 9. 1999, S. 7. 986 Der einzelne entscheidet sich nicht an einem Punkt seiner Lebensgeschichte homosexuell oder heterosexuell zu sein, sondern man ist entweder homosexuell, heterosexuell oder verfügt über beide Möglichkeiten sexuellen Empfindens und Handelns. Vgl. Bell / Weinberg / Hammersmith, Der Kinsey-Institut-Report, S. 251 f. 987 Vgl. Otto Fenichel, Perversionen, Psychosen, Charakterstörungen. Psychoanalytische spezielle Neurosenlehre, Darmstadt 1992, S. 24 u. 29 f.; Martin Hoffmann, Die Welt der Homosexuellen, Frankfurt 1971, S. 108; Charles W. Socarides, Der offen Homosexuelle, Frankfurt am Main 1971, S. 50. 988 Vgl. ebd., S. 93; Kazimierz Imielinski, Milieubedingte Entstehung der Homo- und Bisexualität (Sexualpädagogische Beiträge, Bd. 4), München-Basel 1970, S. 21; Giese, Der homosexuelle Mann, S. 75; Bieber / Bieber, Male Homosexuality, S. 409 f. u. 417 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung



Konstitutionell-genetische Ursachen,989 d.h. eine familiäre Häufung von Homosexualität aufgrund des relativ ähnlichen genetischen Materials, was zu bezweifeln ist, da Chromosomenanomalien ausgeschlossen werden können.990 Eventuell wird die Entwicklung der Homosexualität durch einen von der Norm abweichenden Hormonhaushalt begünstigt.991



Kombination psychosozialer und konstitutionell-genetischer Faktoren.992

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass keine einheitliche, umfassende und allgemein geltende Theorie zur Entstehung von Homosexualität existiert, ebenso wenig eine Art „Früherkennung“.993 Homo- und Heterosexualität werden von den Sexualwissenschaftlern als analoge, qualitativ nicht unterscheidbare Phänomene interpretiert, die gleichwertige Möglichkeiten der sexuellen Entwicklung darstellen.994

989

Vgl. Matthias Schröder, Theorien zur Genese der Homosexualität des Mannes, Dissertation, Bonn 1977, S. 5-7; Benedik XVI., Licht der Welt, S. 180. Hierbei handelt es sich nicht um „angeborene Homosexualität“, d.h. dass Homosexualität bei der Geburt bereits vorliegt, ähnlich körperlicher oder organischer Fehlbildungen, wie Carl Westphal unterstellte. Vgl. Carl Westphal, Die conträre Sexualempfindung. Symptom eines neuropathischen (psychopathischen) Zustandes, in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 2 (1869), S. 73-108, hier S. 107; dazu und über weitere Theorien zur Ätiologie von Homosexualität Freund, Die Homosexualität beim Mann, S. 160 f. Oben genannter Begriff verweist auf eine bestimmte Veranlagung, welche die Entwicklung einer homosexuellen Orientierung auslöst. 990 In der Regel besitzen Homosexuelle normale Chromosomensätze, Fehlbildungen nicht ausgeschlossen, die allerdings nicht häufiger als unter der heterosexuellen Bevölkerung auftreten. Vgl. Rudolf Klimmer, Die Homosexualität, Hamburg 31965, S. 91. 991 Vgl. Bräutigam, Formen der Homosexualität, S. 95 f. Konträr dazu klassifiziert William H. Perloff Homosexualität als „purely psychological phenomena, neither dependent on a hormonal pattern for its production or amenable to change by endocrine substances“. Siehe William H. Perloff, Hormones and Homosexuality, in: Judd Marmor (ed.), Sexual Inversion. The Multiple Roots of Homosexuality, New York-London 1965, S. 44-69, hier S. 68; desgleichen William Byne / Bruce Parsons, Sexual orientation: The biological theories reappraised, in: Archives of General Psychiatry 50 (1993), S. 228239, hier S. 228; Gerard J. M. van den Aardweg, Homosexuality And Biological Factors: Real Evidence – None; Misleading Interpretations: Plenty, in: The Narth Bulletin 13 (2005), S. 19-28, hier S. 20. 992 Vgl. Hans Jörg Weitbrecht, Psychiatrie im Grundriß, Berlin-Heidelberg-New York 31973, S. 150; Dannecker / Reiche, Der gewöhnliche Homosexuelle, S. 25; Brian S. Mustanski u.a., A genomewide scan of male sexual orientation, in: Human Genetics 116,4 (2005), S. 272-278. 993 Vgl. Schröder, Theorien zur Genese der Homosexualität des Mannes, S. 69. 994 Vgl. Imielinski, Milieubedingte Entstehung der Homo- und Bisexualität, S. 9; Morgenthaler, Homosexualität, S. 9.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

237

Eine ebenfalls gleichwertige sexuelle Orientierung, die als Teil der Persönlichkeit eines Menschen und als Lebensform neben Hetero- und Homosexualität besteht und zu den psychosexuellen Abweichungen gezählt wird995 sowie eine tiefe affektive Unreife des Subjekts konstatiert,996 ist die Bisexualität – die Möglichkeit, sowohl Frauen als auch Männer zu lieben.997 Als Definitionskriterien gelten, sexuelle Kontakte zu beiderlei Geschlechtern, bisexuelles Verhalten, emotionales-erotisches Begehren, d.h. in diesem Sinne „also nicht zwangsläufig (nur) deutlich sexuelle Gefühle, sondern auch solche wie Zärtlichkeit, Freundschaft, Liebe. Sie ist außerdem nicht zwangsläufig (nur) am praktischen Verhalten festzumachen, sondern kann sich auch ausschließlich auf Phantasien und Träume beziehen.“998

Grundsätzlich darf eine sexuelle Orientierung niemals statisch und endgültig aufgefasst werden. Bei ihrer Bewertung soll das Verhalten in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,999 weiters das Selbstbewusstsein, die Selbstidentifikation, die kulturellen, moralischen und allgemein anerkannten Werte, wie auch die Erziehung und die familiären Verhältnisse mit einbezogen werden. Die Bibel kennt nur das heterosexuelle Menschenbild.1000 Der bei den Kananäern nachweislich gepflogenen Tempelprostitution bzw. homosexuellen Praktiken1001 entgegneten normative Aussagen in Form von Gesetzestexten vehe-

995

Vgl. Bier, Psychosexuelle Abweichungen, S. 83-85. Entgegengesetzer Auffassung ist die APA, welche am 15. 12. 1973 Homosexualität aus der Liste der psycho-sexuellen Abweichungen gestrichen hat. Vgl. DSM-III, S. 282. 996 Vgl. Carmen Peña-García, Homosexualidad y matrimonio. Estudio sobre la jurisprudencia y la doctrina canónica, Madrid 2004, bes. S. 400-404. 997 Generell dazu Francis Hüsers / Almut König, Bisexualität, Stuttgart 1995, S. 7; Erwin J. Haeberle / Rolf Gindorf (Hrsg.), Bisexualitäten. Ideologie und Praxis des Sexualkontaktes mit beiden Geschlechtern, Stuttgart-Jena-New York 1994; Wunibald Müller, Homosexualität eine Herausforderung für Theologie und Seelsorge, Mainz 2 1987; ders., Homosexuelle Menschen, Mainz 1988; Udo Rauchfleisch, Gleich und doch anders. Psychotherapie und Beratung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und ihren Angehörigen, Stuttgart 2002; Bronisław Wenanty Zubert, Bisexualität und Ehekonsensunfähigkeit, in: Karl-Theodor Geringer / Heribert Schmitz (Hrsg.), Communio In Ecclesia Mysterio. FS für Winfried Aymans zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 2001, S. 699-723; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 78 f.; Heidl, Psychische Störungen, S. 142-144. 998 Hüsers / König, Bisexualität, S. 40. 999 Vgl. ebd., S. 48-57. 1000 Vgl. Frank-Lothar Hossfeld, Homosexualität und Homoerotik im Vorderen Orient – und in der Bibel?, in: Welt und Umwelt der Bibel 21 (2001), S. 48-51. 1001 Vgl. Eckart Otto, Homosexualität im Alten Orient und im Alten Testament, in: ders., Kontinuum und Proprium. Studien zur Sozial- und Rechtsgeschichte des Alten

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ment (vgl. Lev 18,22 u. 20,13).1002 Unklar hingegen sind die Beurteilungen aufgrund von homosexuellen Handlungen1003 (vgl. Gen 19,24-27, Ri 19,13-48 ebenso Röm 1,24 ff., 1 Kor 6,9-11, 1 Tim 1,101004). Nach Robin Scroggs richten sich die neutestamentlichen Verbote allein gegen käufliche homosexuelle Päderastie und keineswegs gegen das Modell einer konsensuellen homosexuellen Lebensgemeinschaft Erwachsener, woraus er schließt: „Biblische Urteile gegen Homosexualität haben keine Bedeutung für die heutige Debatte. Sie sollten nicht länger in kirchlichen Diskussionen über Homosexualität verwendet werden, sollten in keiner Weise eine Waffe sein, um die Verweigerung der Ordination zu rechtfertigen – nicht weil die Bibel nicht bindend ist, sondern einfach deshalb, weil sie sich nicht auf das bezieht, worum es geht.“1005

Allerdings ist ebenso darauf hinzuweisen, dass es, abgesehen von Jesu Wort über die Ehescheidung, „kein Herrenwort über oder gegen Homosexualität, Masturbation, Prostitution, vorehelichen Geschlechtsverkehr“1006 gibt. Der biblische Befund lässt es zumindest fragwürdig erscheinen, „für Homosexuelle ein

Orients und des Alten Testaments. FS für Klaus Koch zum 70. Geburtstag (Orientalia biblica et christiana, Bd. 8), Wiesbaden 1996, S. 322-330, bes. S. 325. 1002 Dazu Jacob Milgrom, Does the Bible prohibit homosexuality?, in: Bible review 9,6 (1993), S. 11; Reto Nay, Das biblische Verbot der Homosexualität und seine Leugner, in: Theologisches 34 (2004), S. 387-390; Alexandre M. Awi, ¿Qué dice la Biblia sobre la homosexualidad?, in: Teología y vida 42 (2001), S. 377-398; David Daube, The Old Testament Prohibitions of Homosexuality, in: ZSRG.R 103 (1986), S. 447 f. 1003 Vgl. Martin Stowasser, Homosexualität und Bibel. Exegetische und hermeneutische Überlegungen zu einem schwierigen Thema, in: NTS 43,4 (1997), S. 503-526; Philip D. Turner, Biblical texts relevant to homosexual orientation and practice. Notes on philology and interpretation, in: Christian scholar's review 26,4 (1997), S. 435-445. 1004 Ausführlicher Martin Hasitschka, Homosexualität – eine Frage der Schöpfungsordnung, in: Zeitschrift für Neues Testament 2 (1998), S. 54-60; Bruce J. Malina, The New Testament and homosexuality? Part 1: The social system behind Romans 1, in: Verbum et Ecclesia 23 (2002), S. 141-150; ders., The New Testament and homosexuality? Part 2: The traditions influencing Paul’s thinking in Romans 1, in: Verbum et Ecclesia 23 (2002), S. 393-407; John Nolland, Romans 1:26-27 and the homosexuality debate, in: Horizons in biblical theology 22,1 (2000), S. 32-57; Peter von der Osten-Sacken, Paulinisches Evangelium und Homosexualität, in: Berliner theologische Zeitschrift 3 (1986), S. 28-49; Michael Theobald, Röm 1,26 f. Eine paulinische Weisung zur Homosexualität? Plädoyer für einen vernünftigen Umgang mit der Heiligen Schrift, in: ders., Studien zum Römerbrief (WUNT, Bd. 136), Tübingen 1998/2001, S. 511-518; Roy Bowen Ward, Why unnatural? The tradition behind Romans 1:26-27, in: HThR 90 (1997), S. 263-284. 1005 Robin Scroggs, The New Testament and Homosexuality. Contextual Background for Contemporary Debate, Philadelphia 81994, S. 106. 1006 Regina Ammicht Quinn, Ein Lehrstück in Widersprüchen. Homosexualität und Moraltheologie, in: Diakonia 37 (2006), S. 341-347, hier S. 342.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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situationsunabhängiges, generelles Verbot voller sexueller Entfaltung als göttliches Gesetz (lex divina) zu postulieren.“1007 Die Kirchenväter, insbesondere Justin, Cyprian von Karthago, Tertullian, Clemens von Alexandrien, Johannes Chrysostomos, Augustinus und die Apostolische Kirchenordnung verurteilen Homosexualität als sündhaftes Verhalten. Die Synode von Toledo (693) fordert für homosexuelles Verhalten von Klerikern strenge Strafmaßnahmen, „wonach jeder derartige Sünder aus aller Gemeinschaft mit den Christen ausgeschlossen, mit Ruten gepeitscht, schmählich des Haares beraubt und exiliert werden soll“.1008 Ebenso fordert das III. Laterankonzil (1179) in c. 11 den Ausschluss für Kleriker, die „der Unzucht wider die Natur verfallen“ sind.1009 Thomas von Aquin klassifiziert die vier Grundarten des „vitium contra naturam“ als schwer sündhaft, und zwar, der „Erstens den Sexualakt ,absque omni concubitu‘, auch ,immunditia‘ oder ,mollities‘ bezeichnet; zweitens ,bestialitas‘ als ,concubitus ad rem non ejusdem species‘; drittens ,peccatum Sodomiticum‘ oder ,(concubitus) masculi ad masculum vel feminae ad feminam‘; viertens den widernatürlichen Verkehr zwischen Mann und Frau ,aut quantum ad instrumentum non debitum, aut quantum ad alios monstruosos et bestiales concumbendi modos‘.“1010

1007

Heinz, Homosexualität, S. 686; dazu Michael Brinkschröder, Die Karriere des Homosexualitätsverbots im Diasporajudentum. Ehebruch und Päderastie zwischen Heiligkeitgesetz und Dekalog, in: Bernhard Heininger (Hrsg.), Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen. (Geschlecht – Symbol – Religion, Bd. 1), Münster 2003, S. 158-169; Sherwood O. Cole, Biology, homosexuality, and the biblical doctrine of sin, in: Bibliotheca sacra 157,627 (2000), S. 348-361; Guenther Haas, Exegetical issues in the use of the Bible to justify the acceptance of homosexual practice, in: Christian scholar's review 26,4 (1997), S. 386-412; Markus Öhler, Homosexualität und neutestamentliche Ethik, in: Protokolle zur Bibel 6,2 (1997), S. 133-147. Eine Arbeitgruppe der DBK „Homosexualität und geistliche Berufe“ erstellte Ende August 1999 eine Empfehlung zur Einzelfallprüfung vor mit dem Resultat, dass homosexuelle Priesterkandidaten vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen sind. Darin wird betont, dass die ablehnenden Aussagen der Bibel zur Homosexualität möglicherweise anders bewertet werden müssten, weil die biblischen Autoren nicht von dem gewusst hätten, was heute als unabänderliche homosexuelle Prägung verstanden werde. Vgl. dazu den Artikel „Können homosexuelle Männer, Priester werden?“, in: Regensburger Bistumsblatt „Kirche 2000“, Nr. 37, v. 12. 9. 1999, S. 7. 1008 Carl Joseph von Hefele, Conciliengeschichte. Nach den Quellen bearbeitet, Bd. III, Freiburg im Breisgau 21877, S. 351. 1009 Vgl. Josepho Alberigo u.a. (ed.), Conciliorum Oecumenorum Decreta, Bologna 3 1973, S. 193. 1010 Zit. in Josef Fuchs, Die Sexualethik des Heiligen Thomas von Aquin, Köln 1949, S. 154.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Alfons von Liguori fordert als Tatstrafe für Homosexualität von Klerikern und Ordensleuten den Verlust von Ämtern, Privilegien und Benefizien, für Laien sogar die Todesstrafe durch Verbrennen.1011 Gemäß can. 2357 § 1 CIC/1917 galten wegen Homosexualität rechtskräftig verurteilte Laien „ipso facto“ als ehrlos, Kleriker mit niederen Weihen konnten aus dem Klerikerstand entlassen werden (vgl. can. 2358 CIC/1917) und Klerikern höherer Weihen drohte die „suspensio a divinis“ verbunden mit Amtsverlust (vgl. can. 2359 § 2 CIC/1917). In den römischen Dokumenten vor dem II. Vatikanum betont die Sakramentenkongregation im Rundschreiben vom 27. Dezember 1955 über die Durchführung der „Skrutinien“ vor den Weihen noch explizit, dass Kandidaten, die an sexuellen oder psychischen Defekten leiden, nicht zu den Weihen zugelassen werden dürfen, insbesondere Homosexuelle. „Ast longe uberiorem querimoniarum fontem perhibent presbyteri, qui contendunt se psychicis in re sexuali laborasse morbis, quos psycastheniam, neurosim aut psycosim nuncupant. […] 10. Peculiari prorsus animadversione indiget alumnus, qui forte psycopathia seu hyperaesthesia sexuali laboret, scilicet adcensensus sit inter eos, quos, psychiatrae nuncupant neuroticos, scrupulosos, abulicos, hystericos, et in genere abnormibus defectibus physiologicis vel psychologicis in ambitu sexuali, aut aliquo mentis vitio affectos (schizophraenicos, paranoicos etc.). […] 11. Sunt a sacerdotio prohibendi qui natura fortiores patiuntur propensiones ad sensum, et qui tristes exhibent hereditates parentum vitiis deditorum. […] Iuvenes igitur graciles, imbecilli corporis, maxime debiles in systemate nervoso, proni ad sexuales degenerationes, et a fortiori si psychica melancholia obstinata atque pavore aut morbo comitiali (epilepsia), cum ideis, obsessivis, quas nuncupant, aut homosexualitate laborant et, si suspicari patiuntur aliquam mentis laesionem, a sacerdotio suscipiendo arceantur.“1012

Radikaler formuliert es die Instruktion der Religiosenkongregation vom 2. Februar 1961.1013 Darin heißt es unmissverständlich: „Die Zuteilung zu religiösen Weihen und zur Priesterweihe sollte allen verwehrt werden, die mit bösen Tendenzen wie Homosexualität und Päderastie zu kämpfen haben, weil diese für das Alltagsleben und den priesterlichen Dienst ernsthafte Gefahren mit sich bringen.“1014

1011

„Quoad poenas sodomitarum, si sint laici, damnatur morte et combustione.“ Siehe Alfonso Maria de’ Liguori, Sämmtliche Werke, Bd. III/4: Theologia moralis: Homo apostolicus, tom. I, Kap. 2, tractatus 9, n. 26, Regensburg 1862, S. 470-472. 1012 SC Sacr, LC „Magna equidem“, Sp. 3437 u. 3438 f. 1013 SC Rel, Instr. „Religiosorum institutio“, Sp. 4144-4154. 1014 „A votis religiosis et ab ordinatione prohibeantur denique ii qui in homosexuale vitium vel paederastiam prava inclinatione affecti sunt, quibus vita communis et

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Diese Verbote werden interessanterweise in den derzeit geltenden Skrutinien explizit nicht mehr erwähnt.1015 Hingegen sollen im Bewusstsein der Stellung der Sexualität im göttlichen Schöpfungs- und Heilsplan die Gründe dargelegt und erklärt werden, „dass jene Männer und Frauen vom Ordensleben ausgeschlossen bleiben müssen, die ihre homosexuellen Neigungen nicht zu beherrschen vermögen“.1016 Allerdings verwies der ehemalige Generalabt der Trappisten, Bernardo Olivera, auf die Möglichkeit einer Aufnahme homosexuell empfindender Menschen in eine Klostergemeinschaft unter bestimmten Vorbedingungen: „Ein Mensch mit homosexueller Veranlagung könne ins Klosterleben eingebunden werden. Voraussetzung sei allerdings dieselbe Anstrengung zur Beherrschung seiner Sexualität wie dies von Heterosexuellen verlangt werde.“1017 Ähnlich betont der ehemalige Generalminister der Dominikaner Timothy Radcliffe die Möglichkeit einer Ordensaufnahme Homosexueller unter Voraussetzung sexueller Enthaltsamkeit. „Es steht uns nicht zu, Gott vorzuschreiben, wen er ins Ordensleben beruft oder nicht. Das Generalkapitel von Caleruega bestätigte, dass für alle Brüder dieselben Verpflichtungen der Keuschheit gelten, egal in welche Richtung sie sexuell orientiert sind, und dass niemand aus diesem Grund ausgeschlossen werden darf.“1018

ministerium sacerdotale grave esset periculum.“ Siehe ebd., Sp. 4152. Weiters wird in diesem Kontext darauf hingewiesen: „Peculiari praescrutatione indigent alumni, qui etsi a peccatis formalibus contra castitatem adhuc immunes, indole sexuali morbosa seu abnormi laborant, praesertim hyperaesthesia sexuali seu naturae indole erotica, quibus caelibatus religiosus heroicus actus continuus fiat, acerbumque martyrium.“ Siehe ebd.; dazu auch C. Bajo, De candidatis ad statum perfectionis et ad Sacros Ordines sedulo deligendis et instituendis, in: CRM 43 (1962), S. 33-65. 1015 Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien über die Eignung der Kandidaten“ (Prot. N. 589/97) v. 10. 11. 1997, in: Notitiae 33 (1997), S. 495-519, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5850, Sp. 15278-15284, Com 30 (1998), S. 50-59, hier Enclosure V, Nr. 7, S. 517. 1016 C InstVitCons, Normae directivae „Potissimum institutioni“, S. 34. Das vorliegende Dokument wird von genannter Kongregation als Instr. gemäß c. 34 verstanden, die bestehende Vorschriften voraussetzt, diese erläutert und deren Anwendung für den genannten Teilbereich (Institute des geweihten Lebens) erleichtert und sich auf den Einzelfall bezieht, ohne irgendeine dieser Vorschriften zu entwerten. 1017 Siehe Kathpress-Tagesdienst, Nr. 473, v. 25. 11. 2002, S. 10. 1018 Timothy Radcliffe, Die Verheißung des Lebens – Brief an den Orden, in: ders., Gemeinschaft im Dialog. Ermutigung zum Ordensleben (Dominikanische Quellen und Zeugnisse, Bd. 2), Leipzig 2001, S. 181-226, hier S. 209, engl. Originaltitel „The Promise of Life“, in: International Dominican Informations 361 (April 1998).

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Eindringlich fordert die Kongregation für das Katholische Bildungswesen in diesem Kontext, dass bei einer reifen Person der Geschlechtstrieb zwei typische Formen der Unreife überwunden haben muss: „die autoerotische Fixierung auf sich selbst und die homoerotische Neigung zum gleichen Geschlecht, und muss zur Heterosexualität gelangt sein.“1019 Das kirchliche Lehramt vertritt in seinen jüngsten Verlautbarungen zusammenfassend folgende Positionen:1020 Die Personenwürde (vgl. c. 212 § 3) ist von der sexuellen Orientierung unabhängig, daher werden jedwede Diskriminierung und die „Betitelung“ als Homosexuelle abgelehnt.1021 „Jede Form einer Diskriminierung in den gesellschaftlichen und kulturellen Grundrechten der Person, sei es wegen des Geschlechts oder der Rasse, der Farbe, der gesellschaftlichen Stellung, der Sprache oder der Religion, muß überwunden und beseitigt werden, da sie dem Plan Gottes widerspricht.“ 1022

1019 SC CathEduc, „Leitgedanken für die Erziehung zum priesterlichen Zölibat“, Nr. 21. Knut Walf kritisiert die minimalen Aussagen in eben genanntem Dokument offensiv: „Daß Homosexualität in Priesterseminaren, Ordenshäusern und überhaupt unter Klerikern vorkommt und zum Problem für die entsprechenden Gemeinschaften werden kann, wurde offensichtlich verdrängt.“ Siehe Knut Walf, Zur Bewertung der Homosexualität im neuen Kodex, in: Orientierung 50 (1986), S. 54 f., hier S. 55. 1020 Vgl. dazu SC DocFid, Decl. „Persona humana“ v. 29. 12. 1975, in: AAS 68 (1976), S. 77-96, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4423, Sp. 7125-7135, dt. in: VApSt, Nr. 1, Bonn 1976; dies., Ep. „Homosexualitatis Problema“ an die Bischöfe über die Seelsorge für homosexuelle Personen, v. 1. 10. 1986, in: AAS 79 (1987), S. 543-554, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5206, Sp. 10834-10841, dt. in: VApSt, Nr. 72, Bonn 1986, S. 3-13; SC InstCath, Instr. „Orientamenti educativi sull’amore umano“ v. 1. 11. 1983, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5006, Sp. 8695-8713, dt. in: VApSt, Nr. 51, Bonn 1983; KKK, Nr. 2357-2359; Johannes Paul II., Enc. „Veritatis Splendor“ 6. 8. 1993, in: AAS 85 (1993), S. 1159-1223, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5521, Sp. 12694-12765, Nr. 47-49. 1021 Ein Kernsatz lautet: „Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind.“ Siehe KKK, Nr. 2357. 1022 VatII GS, Nr. 29; dazu C DocFid, Doc. „Recentemente“ über einige Betrachtungen bezüglich der Antwort auf Gesetzesvorschläge zur Nicht-Diskriminierung homosexueller Personen, v. 23. 7. 1992, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5479, Sp. 12509-12513, parr. in: OR v. 24. 7. 1992, S. 4. Aufgrund des österreichischen Arbeitsrechts [vgl. hierzu Hugo Schwendenwein, Österreichisches Staatskirchenrecht, Essen 1992, S. 331-341] darf für die Begründung eines Arbeitsverhältnisses eine bestimmte Glaubenszugehörigkeit vorausgesetzt werden – d.h. es dürfen kirchlichen MitarbeiterInnen bestimmte religiös geprägte Loyalitätspflichten auferlegt werden „Wenngleich in diesen Fällen Personen wegen ihrer religiösen Überzeugung ungleich behandelt (etwa

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Obwohl die spezifische Neigung homosexueller Personen in sich zwar nicht sündhaft ist, begründet sie dennoch eine „mehr oder weniger starke Tendenz, die auf ein, sittlich betrachtet, schlechtes Verhalten ausgerichtet ist. Aus diesem Grund muss die Neigung selbst als objektiv untergeordnet angesehen werden“.1023 „Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen.“1024

Die Konsequenz daraus ist das Verbot jeglicher homosexueller Handlung bzw. völliger geschlechtlicher Enthaltsamkeit, denn sie „verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. […] Sie sind in keinem Fall zu billigen.“1025 Nun erhebt sich die essentielle und existenzielle Frage, ob Homosexuelle grundsätzlich den Weg der Priesterausbildung beschreiten dürfen bzw. zu den Weihen zugelassen werden können, welche ziemlich eindeutig beantwortet wird. Explizit fordert Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone: „Persons with a homosexual inclination should not be admitted to the seminary“, wobei Kardinal Bevilacqua von Philadelphia hinzufügt „a person who is homosexually orinicht eingestellt oder arbeitsrechtlich sanktioniert werden), so handelt es sich nicht um eine rechtswidrige Diskriminierung. In diesem Zusammenhang wird gerne das Beispiel eines Homosexuellen angeführt, der sich, da ihm die Bestellung als Seelsorger verwehrt wird, wegen Diskriminierung beschwert.“ Siehe ders., Die europäische Identität unter dem Gesichtspunkt des Vertragswerkes der Europäischen Union, in: Weiß / Ihli, Flexibilitas Iuris Canonici, S. 601-624, hier S. 621. Obwohl Art. 13 EGV die „Diskriminierung aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung“ bekämpft, ist eine saubere Unterscheidung zwischen Diskriminierung und Ungleichbehandlung vonnöten, da die Zugehörigkeit zu einer Kirche oder Religionsgemeinschaft im Regelfall frei gewählt ist und daher mit der Diskriminierungsproblematik (Rasse, Alter, Staatszugehörigkeit, Geschlecht) grundsätzlich nicht verglichen werden kann. 1023 C DocFid, Ep. „Homosexualitatis Problema“, Nr. 3. Interessanterweise interpretiert Jan Hendriks Homosexualität als „schwere Sünde“ mit Verweis auf c. 915 und dies., Decl. „Persona humana“, S. 85 u. 89, wenn er betont: „… ‚in manifesto gravi peccato perseverantes‘. [c. 915] A fortori includuntur his verbis homines qui homosexuali necessitudine coniuncti convivant, cum actus homosexuales contra finem sexualitatis naturalem et in se sempre ordinis moralis graves sint violationes.“ Siehe Jan Hendriks, „Ad sacram communionem ne admittantur…“ Adnotationes in Can. 915, in: PRCan 79 (1990), S. 163-176, hier S. 173. 1024 KKK, Nr. 2358; vgl. ebenso Benedikt XVI., Licht der Welt, S. 180 1025 KKK, Nr. 2357; desgleichen den Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, S. 6.

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ented is not a suitable candidate for the priesthood even if he had never committed any homosexual act“ und Kardinal William Baum präzisiert: „We prefer to distinguish between practice, orientation and temptation, the first two being counter-indications of acceptability […] Those affected by the perverse inclination to homosexuality or pederasty should be excluded from religious vows and ordination.“1026

Ähnlich argumentiert die Französische Bischofskonferenz: „La plupart des Conférences épiscopales recommandement de ne pas accepter en formation et encre moins d’ordonner au sacerdoce des personnalités qui présentent une orientation homosexuelle. L’expérience prouve que leur situation pose de nombreux problèmes dans la vie pastorale.“1027

Der römische Kanonist Bartholomew Kiely fordert für homosexuell empfindende Priesteramtskandidaten noch vor dem Seminareintritt eine vorhergehende professionelle Hilfe zur Abklärung der mit Homosexualität auftretenden zölibatären Probleme. „An overt homosexual should not even be admitted to a seminary […] unless he has succeeded, with prior professional help, in resolving the problems connected with his homosexuality, and unless his vocational ideals are sufficiently secure and his personality (in general) sufficiently solid to give well-founded hopes of perseverance and effectiveness as a celibate priest.“1028

Bereits vor ca. 15 Jahren forderte die Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten die Nichtaufnahme von sexuell-aktiven Homosexuellen in Priesterseminare aus folgenden Gründen: „a) No candidate can be admitted to a seminary who is known to have been sexually active within three to five years prior to applying for admission. b) It must be proved by tests that the applicant has the capacity for impulse control. 1026

Zit. in: Coleman, Clergy sexual Abuse and Homosexuality, S. 79 f. Anatrella, Situation anthropologique, S. 862; ders., Peut-on légitimer l’homosexualité, Documents Episcopat, Décembre 1996, Paris 1996; Conférence des évêques de France, Le Pacs – concubinage et homosexualité, Documents Episcopat, Septembre 1998, Paris 1998; vgl. Jean L. Lacroix, Formación de sacerdotes. La nueva Ratio de los Seminarios de Francia, in: Seminarios 47 (2001), S. 263-270. 1028 Kiely, Candidates with difficulties in Celibacy, S. 113. Eine ähnliche Auffassung vertreten die Bischöfe der New England Region in den USA: „Young men who are truly homosexuals should not be admitted. We recognize that there are various degrees of homosexuality and that generalizations cannot easily be made. We include in this statement anyone who, while not engaging in homosexual activity, is psychically homosexual and thereby unable to tolerate the demands of a celibate priestly ministry or of rectory living.“ Siehe The Bishops of the New England Region, Letter on some foundational Aspects of Priestly Formation, o. O. 1979, S. 16. 1027

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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c) A person who is unusually effeminate should not be accepted. d) Any person who has participated in a ,gay‘ culture, especially in a militant fashion, should not be considered for admission to a seminary.“1029

Diese „Vorsichtsmaßnahmen“ resultierten aus Analysen amerikanischer Studien, die besagen, dass annähernd die Hälfte der nordamerikanischen Seminaristen eine homosexuelle Orientierung aufweisen1030 und infolgedessen in vielen Seminaren, vielfach durch Tolerierung und sogar durch Initiative seitens der Ausbildungsverantwortlichen,1031 eine Art „Subkultur“ bzw. Seilschaften entstehen,1032 welche unbewusste Verunsicherungen und Destabilisierungen heterosexueller Seminaristen erzeugen, begleitet von Gefühlen des Unbehagens und dem Verlust psychischer Energie, aus denen wiederum gravierende Berufungszweifel erwachsen. Schlussendlich verlassen die wenigen verbliebenen, „angewidert“ von dem Vorhandensein einer derartigen Kultur, großteils das Priesterseminar und verlieren oftmals ihre Berufung.1033 „Ein Kritikpunkt, der gegen die gegenwärtige Aufnahmepraxis der Seminare vorgebracht wird, ist, dass die aufgenommenen größtenteils homosexuell seien und dass 1029

Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship between Seminary and Vocation Personnel, Washington D.C. 1988, S. 59. 1030 Vgl. Sipe, Sexualität und Zölibat, S. 137; ders., A Secret World: Sexuality and the Search of Celibacy, New York 1990, bes. S. 126 (leider diskutiert er die Validität seiner Quellen nicht und die Studie eher auf Vermutungen beruht) Donald Cozzens verweist in seinem Buch auf die Studie des Soziologen James G. Wolf, der 55,1 % der Seminaristen als homosexuell orientiert ausweist. Vgl. Donald B. Cozzens, Das Priesteramt im Wandel. Chancen und Perspektiven, Mainz 2003, S. 119; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 255 f. 1031 „Homosexual activity can begin in seminary, sometimes initiated by faculty members, rectors, or spiritual advisers.“ Siehe Mary Gail Frawley-O’Dea, Perversion of power: sexual abuse in the Catholic Church, Nashville 2007, S. 118. 1032 Weitere Bestätigungen „homosexueller Seilschaften und Hierarchien“ in deutschen und nordamerikanischen Priesterseminaren liefert Marie Czernin, „Unsere Glaubwürdigkeit ist in Frage gestellt“. Homosexuelle Atmosphäre in den Priesterseminaren – Zu den Kardinalstreffen im Vatikan über pädophile Priester in den Vereinigten Staaten, in: DT v. 25. 4. 2002, 55 (2002); KNA, „Jesuit bestätigt homosexuelle Hierarchien. Machtstrukturen und Abhängigkeiten drohen, Ordensgemeinschaften zu spalten“, in: DT, Nr. 57, v. 24. 8. 2004; ebenso Uwe Renz, Die Psychologie soll es jetzt richten. „Reife Prüfung“ vor dem Seminar: Priesterausbilder wollen strengere Auswahl von Kandidaten – „Homosexuelle Subkultur“, in: DT, Nr. 34, v. 20. 3. 2004. Donald Cozzens verweist auf „Discret but powerful homosexual network within seminaries and chanceries“. Siehe Cozzens, Sacred Silence, S. 126 f. u. 131; dazu auch Müller, Verschwiegene Wunden, S. 145. 1033 Vgl. Cozzens, Das Priesteramt im Wandel, S. 117-132 sowie ders., Sacred Silence, Collegeville 2004, S. 127: „The effect even of celibate networks on seminaries and presbyterates is unhealthy and divisive.“

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

sich das daraus ergebende Klima in den Seminaren die heterosexuellen Studenten veranlasse, auszutreten. Die höhere Zahl homosexuell orientierter Bewerber […] führt oft dazu, dass sich die heterosexuell Orientierten fehl am Platz vorkommen. Der Ruf der Seminare ist in Gefahr.“1034

Die weitere Entwicklung ist somit vorgezeichnet. Nicht nur in den USA, sondern ebenso in Europa werden Homosexuelle immer stärker die Priesterseminare als einen Ort entdecken, der ihren Neigungen entspricht,1035 da eine monosexuelle Umgebung, die nur eine Seite der ambisexuellen Tendenz des Menschen zulässt, homosexuelle Gefühle und Erwartungen stärkt1036 und sich der Priesterberuf dadurch zu einem Beruf vorwiegend für Männer mit homosexueller Orientierung entwickelt.1037 „Ein zölibatäres Priestertum scheint offenbar besonders attraktiv für psycho-sexuell unreife Männer.“1038 Eben genannte Erscheinungsformen lassen sich aus dem historischen Kontext ableiten, insofern der Schamane, Medizinmann, Mönch, die Nonne und ebenso häufig Priester und Seelsorger homosexuelle Neigungen aufwiesen.1039 Trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen, muss darauf hingewiesen werden, dass bei der Aufnahme in das Priesterseminar noch kein klares und eindeutiges Urteil gefällt werden kann, da sich bei den einzelnen Kandidaten das Erkennen der Homosexualität,1040 die Auseinandersetzung mit der Veranlagung und ihre Integration in einem mitunter langjährigen Entwicklungsprozess vollziehe.1041

1034 Annabel Miller, This Endangered Species, in: The Tablet v. 24. 4. 1999, S. 552554, hier S. 553. 1035 Vgl. Guido Horst, Wird der Klerus homosexuell?, in: DT v. 15. 3. 2003, Nr. 31, 56 (2003), S. 2; Hanspeter Heinz, Zeugnis und Ärgernis. Zur fälligen Diskussion über den Pflichtzölibat, in: HK 64,7 (2010), S. 335-339, bes. S. 338, wo er vermerkt, dass der Klerus „homophile Stile“ anziehe und fördere „was heute sichtbarer ist als früher. In manchen Seminarien und Klöstern dominieren diese Stile.“ – mit Verweis auf Kiechle, Zuversicht im Niedergang, S. 551 f. 1036 Vgl. Donald Goergen, The sexual celibate, Garden City 1979, S. 226 f.; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 146. 1037 Vgl. Cozzens, Sacred Silence, S. 128; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 145. 1038 Eamonn Conway, Der Glaube steht auf dem Spiel. Die Kirche in Irland muss aus den Missbrauchsskandalen lernen, in: HK 64,7 (2010), S. 348-353, hier S. 351. 1039 Vgl. John Mc Neill, Homosexuality, lesbianism and the future: The creative role of the gay community in building a more human society, in: Robert Nugent (ed.), A challenge to love, New York 1983, S. 52-64, hier S. 62 f. 1040 Hanspeter Heinz konstituiert eine signifikant hohe Zahl gleichgeschlechtlich geprägter Männer in Priesterseminaren. Vgl. Heinz, Homosexualität, S. 681. 1041 Regens Heinz Geist vermerkte 1990, dass er bei neueintretenden Priesteramtskandidaten zwischen 6-8% mit homophilen Neigungen vermute – Tendenz steigend. Vgl. Heinz Geist, Wie man Kleriker wird … Beobachtungen, Eindrücke und Gedanken,

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247

„The most obvious reasons for denying or delaying admission are problems, still active and unresolved, in the area of homosexuality, in heterosexual relationships […] Admission to the seminary should be at least delayed until real growth has been achieved and sustained for a significant length of time.“1042

Aufgrund dessen muss Sexualität ein durchgängiges Thema in der Vorbereitungszeit zum Priesteramt sein und bedarf gerechterweise einer spezifischen Begleitung der Kandidaten.1043 „During this time, regular spiritual direction and/or professional (psychological) help are greatly desirable, to help the candidate come to know his present situation and to assess whether or not real growth taking place.“1044

Äußerst hilfreich erweisen sich regelmäßige Gespräche mit den Seminarverantwortlichen1045 und externer SeelsorgerInnen mit entsprechender psychologischer Ausbildung unter Wahrung des „forum internum“.1046 „Fragen der sexuellen Identität und Reifung werden wegen ihres intimen Charakters vorrangig im Bereich des Forum internum, vor allem im Bereich des Forum internum nonsacramentale, besprochen werden. Im Schutz der hier gegebenen Vertraulichkeit können diese Fragen offen gestellt, bedacht und beantwortet werden. Dadurch können sich eine innere Klärung, Sicherheit und Konsequenz entwickeln. Der geistliche Begleiter wird den zuweilen schwierigen und langwierigen Findungsprozess dadurch stützen, dass er im Gespräch verbindliche Leitlinien für die Lebensführung einsichtig macht und konkrete Schritte vereinbart. Für ihn gilt auch im Bereich des Forum internum non-sacramentale strikte Verschwiegenheit. Darum darf er selbst die für die in: Karl Hillenbrand (Hrsg.), Priester heute. Anfragen, Aufgaben, Anregungen, Würzburg 21991, S. 217-233, bes. S. 225. 1042 Kiely, Candidates with difficulties in Celibacy, S. 115. 1043 Bei der Behandlung sexueller Schwierigkeiten oder „Verirrungen“ sollen die Erzieher den Kandidaten niemals Furcht einjagen, ihm keine Auflagen machen, nicht ironisch über Dinge sprechen, die er ihnen anvertraut hat und die Situation nicht dramatisieren. Vgl. SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 37. Bezüglich der spezifischen Begleitung Gianluigi Pasquale, Accompagnamento vocazionale per la persona omosessuale, in: Vita Consacrata 35 (1999), S. 66-72; Andrea Marchesi, L’omosessualità: problema pastorale per la Chiesa. A proposito del documento vaticano, in: CivCatt 137,4 (1986), S. 560-569. 1044 Kiely, Candidates with difficulties in Celibacy, S. 115. 1045 Vgl. Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, Punkt 5.3.: „Mit dem aufgenommenen Kandidaten sollte die Seminarleitung in regelmäßigen Gesprächen Fragen der geistlichen, personalen und sexuellen Reife und Integration thematisieren, um im Laufe der Zeit zu einer auch für den Kandidaten klaren Erkenntnis vom Stand seiner Entwicklung zu kommen und die weiteren Schritte zu begleiten. Solche Schritte und Ergebnisse sollten – nach gemeinsamer Absprache – schriftlich festgehalten werden.“ 1046 Vgl. Müller, Verschwiegene Wunden, S. 154.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Zulassung zum Priesterberuf Verantwortlichen nicht informieren. Es ist aber seine Aufgabe, in der Beratung den Kandidaten deutlich darauf hinzuweisen, dass es in dessen Verantwortung liegt, den vorgenannten Verantwortlichen in angemessener Weise Kenntnis zu geben. Das Bekenntnis von Schuld gehört selbstverständlich in den Bereich des Forum internum sacramentale.“1047

Problematisch erscheint der Umstand, dass Priesteramtskandidaten in ihrer Ausbildung „kein Weg eröffnet wird, ihren Eros konstruktiv zu integrieren. Die Schwierigkeit liegt weniger in der kirchlichen Stellung zur Homosexualität an sich als im mangelnden Bewusstsein für die Situation und in einer tiefen Unsicherheit, sich ihr zu nähern.“1048 Extrem wäre diesbezüglich, das Thema Homosexualität total zu ignorieren oder tabuisieren, als existiere keine homosexuelle Orientierung bzw. als wäre es ohne Belang. Ebenso extrem wäre die Ortung einer möglichen homosexuellen Orientierung durch spezifische Untersuchungsmethoden sowie „die Empfehlung an einen Kandidaten, sich mit einem Psychologen oder Therapeuten in Verbindung zu setzen.“1049 „Tests durchzuführen, um mögliche psychische Beeinträchtigungen festzustellen, nur weil jemand eine sexuelle Orientierung hat oder sich homosexuell verhält, oder deswegen ein besonders intensives Skrutinium durchzuführen und immer wieder die Kandidaten einer neuen Einschätzung zu unterziehen, zeugen von einem unberechtigten Misstrauen gegenüber homosexuellen Kandidaten […] und einem falschen Verständnis von der homosexuellen Orientierung.“1050

Grundsätzlich sei jedoch festgestellt: Die sexuelle Präferenz einer Person ist nicht Gegenstand kirchenrechtlicher Bestimmungen.1051 Aufgrund der Taufe besteht eine wahre Gleichheit aller Gläubigen hinsichtlich der Würde und Tätigkeit,1052 kraft der alle je nach Stellung und Aufgabe am Aufbau des Leibes Christi mitwirken (vgl. c. 208).

1047

Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, Punkt 5.5. Karsten Erdmann, Paradoxien der Priesterausbildung, in: GuL 78,5 (2005), S. 196-208, hier S. 206. 1049 Müller, Homosexualität, S. 206. 1050 Ebd.; vgl. Richard Rashke, Should ordination exclude gays?, in: National Catholic Reporter 12 (1976), S. 4. Der Vorsitzende der deutschen Regentenkonferenz, Peter Klasvogt, betonte noch in einem Interview im Juli 2004: „Wir durchleuchten im Zuge der Aufnahmeverfahren nicht die sexuelle Orientierung eines Kandidaten.“ Siehe Theologe Windisch gegen Priesterweihe für Homosexuelle, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 232, v. 30. 9. 2004, S. 11. 1051 Georg Bier, Art. Homosexualität, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 271 f. 1052 Vgl. dazu Hartmut Kreß, Würde bewahren: Homosexuelle haben ein Recht auf Schutz ihrer Identität, in: Evangelische Kommentare 2 (1994), S. 91-93. 1048

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Homosexualität wird im CIC/1983 nicht explizit als Weihehindernis angeführt (vgl. c. 1042) – d.h. sie begründet grundsätzlich keine Irregularität und schließt an sich (per se) daher, von diesem Blickwinkel aus betrachtet, weder vom Empfang noch von der Ausübung der Weihe aus.1053 Nach gegenwärtigem humanwissenschaftlichen Forschungsstand ist Homosexualität eine eigene anthropologisch gegebene Grunddisposition menschlicher Sexualität, d.h. sie kann weder als Geisteskrankheit noch als psychische Erkrankung gewertet werden,1054 die gemäß c. 1041, 1° eine eindeutige Irregularität konstatieren würde.1055 Allerdings hängt die kanonistische Qualifizierung der psychischen Ursachen „nicht von ihrer psychopathologischen Natur ab, sondern von ihrer faktischen Wirkung auf den Vernunftgebrauch, auf die discretio iudicii oder auf die psychische Unfähigkeit zur Übernahme der wesentlichen Pflichten.“1056 Oftmals ist jedoch das sexuelle Verhalten einer homosexuell veranlagten Person Störungseinflüssen ausgesetzt, die zu möglichen Dysfunktionen bis hin zu Erkrankungen mit Suchtcharakter führen können,1057 wie z.B. Sexsucht oder Sexsüchtigkeit.1058 Beeinträchtigt sind ebenso Männer mit latent präsenten, wenn

1053

Da ein Homosexueller die priesterlichen Aufgaben ordnungsgemäß erfüllen kann. Vgl. Georg Bier, Art. Homosexualität IV., 2. kirchenrechtlich, in: LThK3, Bd. 5 (1996), Sp. 259; De Paolis, Delitti contra il sesto comandamento, S. 312 f.; Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe, S. 468 f. 1054 Homosexualität weist „keine wie auch immer geartete Affinität zu psychopathologische Entwicklungen auf“. Siehe Rauchfleisch, Art. Homosexualität, Sp. 254. Homosexuelle, die mit ihrer Homosexualität zurechtkommen, weisen keine größeren oder kleineren psychischen Probleme auf als heterosexuelle Männer und Frauen. Vgl. Alan P. Bell / Martin S. Weinberg, Der Kinsey-Institut-Report über weibliche und männliche Homosexualität, München 1981, in: LThK3, Bd. 5 (1996), Sp. 256. Im Gegensatz dazu klassifizierte Carl Gustav Jung Homosexualität als eine Art psychische bzw. psychologische Störung in der Persönlichkeitsentwicklung von Männern, die konsequenterweise in einem anormalen und neurotischen Verhalten endet. Vgl. Walter J. Schraml, Einführung in die Tiefenpsychologie. Für Pädagogen und Sozialpädagogen (Fischer-Taschenbücher, Bd. 10827: Geist und Psyche), Frankfurt am Main 1992, S. 207 f. 1055 „Die Römische Rota betrachtet die Homosexualität weiterhin als Krankheit oder zumindest als psycho-sexuelle Störung.“ Siehe Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation, S. 170; weiters Antonio Arza Arteaga, Los trastornos de la esfera psicosexual: su repercusión en el consentimiento matrimonial, in: Curso de derecho matrimonial y procesal canónico para profesionales del foro X (Bibliotheca Salamanticensis, Estudios, Bd. 147), Salamanca 1991, S. 177-232, hier S. 205. 1056 Bronisław Wenanty Zubert, Bisexualität und Ehekonsensunfähigkeit, in: Geringer / Schmitz, Communio In Ecclesia Mysterio, S. 708. 1057 Vgl. Reinhard Wille, Art. Sexualmedizin, in: LThK3, Bd. 5 (1996), Sp. 527 f. 1058 Vgl. ICD-10, F 52.7. Sucht ist dabei als „begierdemäßiges, zwanghaftes Verhalten, dem das Merkmal freier Entscheidungsmöglichkeit fehlt“ zu bewerten. Süchtigkeit hingegen wird als hemmungsloses Verhalten nach bestimmten Werten oder Scheinwer-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

auch oftmals unbewusst unterdrückten Neigungen, die medizinisch als neurotische oder psychopathische Störungen mit Krankheitswert definiert werden,1059 Anzeichen von Pädophilie und Ephebophilie, Charakterstörungen1060 (z.B. Größenwahn, gravierende narzisstische Neurosen,1061 Angst- und Zwangsneurose,1062 Dissozialität und Stalking), welche einen schweren Mangel an Urteilsvermögen oder Willensfreiheit konstatieren bzw. diese einschränken,1063 sowie die aktive Ausübung homosexueller Praktiken, wie etwa Alain Mattheeuws vermerkt: „Il est des cas également où le directeur reconnaît une inaptitude au sacerdoce: grave maladie psychique, homosexualité pratiquée […] Il est bon qu’il prenne ses responten beurteilt, welches „das gewöhnliche Maß überschreitend letztlich selbstzerstörerisch wirkt“. Siehe Bernhard Stoeckle, Hilfen für psychisch und physisch Kranke, 4. Sucht – Süchtigkeit, in: Johannes Gründel (Hrsg.), Leben aus christlicher Verantwortung, Bd. 3, Düsseldorf 1992, S. 146 f., hier S. 146; Heidl, Psychische Störungen, S. 145 f. u. 158; Luigi Janiri, Dipendenze relazionali (dipendenza affettiva, sessuale e co-dipendenza), in: Dipendenze psicologiche e consenso matrimoniale (Studi giuridici, Bd. 84), Città del Vaticano 2009, S. 217-227, bes. S. 223. 1059 „La homosexualidad […] se considere como un estado patológico del instinto natural.“ Siehe Federico R. Aznar Gil, Homosexualismo, transexualismo y matrimonio (1965-1984), in: El „consortium totius vitae“. Curso de derecho matrimonial y procesual canónico para profesionales del foro VII (Biblioteca Salamaticensis, Estudios, Bd. 83), Salamanca 1986, S. 281-343, hier S. 308; Gerard J. M. van den Aardweg, Das Drama des gewöhnlichen Homosexuellen. Analyse und Therapie, Neuhausen-Stuttgart 31995, bes. S. 29-31. 1060 Bezüglich der Gefahren s. Burke Cormac, Relevancia jurídica del las pericias psiquiátricas. Su aplicación en un ejemplo concreto: la homosexualidad, in: IusC 41 (2001), S. 105-144. 1061 Vgl. DSM-IV-TR, S. 781-785. Dem schwerwiegenden Narzissten fehlt die Fähigkeit, als Subjekt mit einem Objekt eine Beziehung einzugehen oder, wie im Falle antisozialer Persönlichkeiten, fehlt es an der Einfühlung und Verantwortung – charakteristisch für den Persönlichkeitstypus des pädophilen Priesters. Vgl. Heinz Kohut, Narzissmus. Eine psychoanalytische Behandlung narzisstischer Persönlichkeitsstörungen, Frankfurt am Main 122002, S. 233 ff.; Heidl, Psychische Störungen, S. 103-105; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 29 f.; Otto F. Kernberg, Borderline-Störungen und pathologischer Narzißmus (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 429), Frankfurt am Main 142007; Wolfgang Berner, Störungen der Sexualität: Paraphilie und Perversion, in: Otto F. Kernberg (Hrsg.), Handbuch der Borderline-Störungen, Stuttgart 2004, S. 319-330; Salman Akhtar, Narzißtische und Borderline-Persönlichkeitsstörungen: zwei verwandte Bilder, in: Otto F. Kernberg (Hrsg.), Handbuch der Borderline-Störungen, Stuttgart 2004, S. 371-380; van den Aardweg, Das Drama, S. 153 f.; Joseph Nicolosi, Healing homosexuality – Homosexualität muß kein Schicksal sein. Gesprächsprotokolle einer alternativen Therapie, Neukirchen-Vluyn 1995, S. 111. 1062 Vgl. Heidl, Psychische Störungen, S. 160-167 u. 168-171; DSM-IV, Nr. 300.3; DSM-IV-TR, S. 508; ICD-10, F 42. 1063 Analog dazu Peña-García, Homosexualidad y matrimonio, bes. S. 383-391.

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sabilités, éclaire le séminariste sur cet empêchement et l’aide à s’orienter dans une autre voie que le sacerdoce en l’aidant à comprendre et à suivre cet avis. […] Reprenons l’exemple de l’homosexualité. Si le candidat la pratique durant le séminaire, il convient que le directeur convainque le candidat qu’elle est incompatible avec le sacerdoce. Il doit donc prendre le temps de lui dire de quitter le séminaire et l’accompagner fraternellement et discrètement dans cette épreuve. L’aventure spirituelle ne s’arrête pas à cet obstacle: elle prendra une autre direction. Si le candidat ne se laisse pas convaincre avec le temps et ne veut pas partir, le directeur doit lui manifester sa volonté de ne pas continuer sa mission auprès de lui au séminaire.“1064

Insbesondere ein „coming out“1065 sowie mangelnde Bereitschaft, Aktivitäten in homosexuellen Gruppen aufzugeben,1066 ein „auffälliger“ Lebensstil (Kleider, Körperpflege, Wohnkultur, d.h. downloaden und verbreiten homoerotischer Bilder, Zeitschriften, Umgangsformen mit unangebrachten Körperberührungen etc.),1067 der frequentierte Besuch von einschlägigen Treffpunkten für Homosexuelle wie Bars, Discos, Saunen und öffentlichen Toiletten1068 oder die aktive Beteiligung an der Organisation und anschließenden öffentlichen Teilnahme an Gay-Pride-Veranstaltungen, etwa dem so genannten „Christopher Street Day“1069 oder der Regenbogenparade,1070 gelten als Faktoren, die für sich genommen, einen Zugang zum Priesteramt grundsätzlich ausschließen.1071

1064 Alain Mattheeuws, La direction spirituelle au séminaire: un art de vivre l’aventure spirituelle, in: Seminarium 40 (2000), S. 807-840, hier S. 814. 1065 Die Phase des sogenannten „coming-out“ tritt meist während bzw. im Anschluss an die Pubertät auf. Vgl. Dannecker / Reiche, Der gewöhnliche Homosexuelle, S. 30 f. 1066 „d) Any person who has participated in a ,gay‘ culture, especially in a militant fashion, should not be considered for admission to a seminary.“ Siehe SNCCB, Handbook for Vocation, III-13. 1067 „The words, inclination, appetite, behaviour impulse, and temptation, as well as orientation, in this sense apply to individuals who have an erotic attraction for someone of the same sex in the same way that a heterosexual person would be erotically attracted to someone of the opposite sex.“ Siehe Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship, S. 59. 1068 Vgl. Dannecker / Reiche, Der gewöhnliche Homosexuelle, S. 338 f.; C Cler, Direktorium „Dives Ecclesiae“, Nr. 60; VatII PO, Nr. 16 c. „Nicht vereinbar mit einer Weihe sind […] die mangelnde Bereitschaft, die Aktivität in homosexuellen Gruppen aufzugeben oder sich von einschlägigen Treffpunkten Homosexueller fern zu halten.“ Siehe Artikel „Priesterweihe für Homosexuelle ‚unter bestimmten Bedingungen‘. Bericht einer Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz wurde öffentlich – Persönliche Reife und Enthaltung von homosexuellen Handlungen sind Voraussetzung für Zulassung zum Priesteramt“, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 201, v. 2. 9. 1999, S. 7. 1069 Am Christopher Street Day feiern und demonstrieren Gruppierungen, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern sowie gegen deren Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen. Vgl. Johannes Jakob Arens, Christopher

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Sexually active homosexuals, or those who have a public patterned life style reflecting homosexual behaviour, cannot be considered candidates for priestly formation. […] Further considerations offered by some theologate rectors a) No candidate can be admitted to a seminary who is known to have been sexually active within three to five years prior to applying for admission. b) It must be proved by tests that the applicant has the capacity for impulse control. c) A person who is unusually effeminate should not be accepted.“1072

Unbeschadet der lehramtlichen Position werden homosexuelle Handlungen im geltenden Codex Iuris Canonici 1983 nur geahndet, wenn es sich dabei um äußere begangene Sünden von Klerikern gegen das sechste Gebot (vgl. cc. 977, 1378 § 1,1073 1387 und 1395) handelt1074 die ein öffentliches Ärgernis erregen, allein durch „Worte, Zeichen, Bewegungen, Berührungen, Gespräche und unanständige Erörterungen, gerichtet an jedweden Pönitenten männlichen oder weiblichen Geschlechtes, Kind oder Greis, Laie oder Kleriker.“1075

Street Day. Der CSD im Spannungsfeld zwischen schwul-lesbischer Emanzipation und kommerzieller Spaßkultur (Alltagswelten – Expertenwelten, Bd. 14), Köln 2007. 1070 Die Regenbogenparade, welche jährlich in Wien stattfindet und dem Christopher Street Day entspricht, ist die wichtigste Veranstaltung der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transgenderbewegung in Österreich. Vgl. Matti Bunzl, Die Regenbogenparade als kulturelles Phänomen, in: Wolfgang Förster / Tobias G. Natter / Ines Rieder (Hrsg.), Der andere Blick. Lesbischwules Leben in Österreich. Eine Kulturgeschichte, Wien 2001, S. 261-270. 1071 Vgl. Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, S. 7; dazu Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe, S. 468 f. 1072 SNCCB, Handbook for Vocation, III-12 f. 1073 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 1, 1. „Die Absolution des Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs ist ungültig, außer in Todesgefahr“ (c. 977). Rüdiger Althaus fragt dabei zurecht: „Gilt die Unfähigkeit des Beichtvaters auch dann, wenn diese Sünde bereits lange zurückliegt, konkret vor seiner Priesterweihe, u.U. schon vor seinem Theologiestudium? Insofern jede Einschränkung im Gesetzestext unterbleibt, trifft dies zu.“ Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 977, Rdnr. 4, in: MK CIC (Januar 2008). Gemäß Velasio De Paolis ist nicht erforderlich, dass die gemeinsame Sünde nach der Priesterweihe des Beichtvaters (vgl. c. 1378 § 1) begangen wurde, d.h. auch bereits vorher begangene „Sünden“. „Sei daher ein verführtes Kind noch nicht einer Sünde fähig, begehe auch der Beichtvater keine Straftat“! Siehe Velasio De Paolis, De delictis contra sanctitatem sacramenti paenitentiae, in: PRCan 79 (1990), S. 177-218, hier S. 217. 1074 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 1, 4; dazu Walf, Zur Bewertung der Homosexualität im neuen Kodex, S. 54 f.; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 452 f.; Egidio Miragoli, Il confessore e il “de sexto”. Prospettiva giuridica, in: QDE 4,2 (1991), S. 238-258, bes. S. 240-247. 1075 „può trattarsi di parole, segui, mosse, toccamenti, colloqui e trattazioni disoneste, indirizzati a qualsiasi penitente di sesso maschile o femminile, fanciullo o vecchio, laico o

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„This would include a cleric who openly cohabits with a homosexual partner or engages in an ongoing course of scandalous homosexual or heterosexual activities comparable to cohabitation.“1076

Genannte Verfehlungen werden allerdings mit der dem Apostolischen Stuhl vorbehaltenen Tatstrafe der Exkommunikation sowohl für Kleriker als auch für einen Mitschuldigen belegt (c. 1378 § 1).1077 Die Nützlichkeit eines Kandidaten für den Dienst der Kirche (vgl. c. 1025 § 2) dürfte von dessen sexueller Orientierung unabhängig sein.1078 Im Hinblick auf die Eignung zum priesterlichen Dienst ist weniger die Richtung der sexuellen Orientierung maßgeblich als vielmehr eine angemessene Integration der Sexualität in das eigene Leben im Sinne der Zölibatsverpflichtung,1079 wie die geltenden Skrutinienformulare belegen: „Clarity of ideas on its nature and positive significance. Full acceptance of celibacy not only as an unavoidable condition for receiving Orders. Sufficient affective maturity and clarity of male sexual identity (can. 1024). Balanced behaviour towards women: prudence, emotional self-control, propriety of behaviour, language, conversation, addiction to television (cann. 277 § 2; 285 §§ 1-2).“ 1080 „Die Lebensform des Zölibats verlangt eine keusche Haltung, das heißt ein ernsthaftes Bemühen um eine Lebensgestaltung unter strikter Enthaltung von jeder sexuellen Praxis, sei sie gleichgeschlechtlich oder gegengeschlechtlich.“1081

chierico.“ Siehe Francesco Nigro, Kommentar zu den cc. 1311-1399, in: Pio Vito Pinto (ed.), Commento al Codice di Diritto Canonico, Roma 2001, S. 758-833, hier S. 821. 1076 NCCB (ed.), Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and Dismissal from the Clerical State, Washington D.C. 1995, S. 5. Eine nicht an die Öffentlichkeit getretene „Verfehlung“, die kein Ärgernis erregt, erscheint dagegen als unbedenklich! 1077 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 5; C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 1, 1; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 452 f. 1078 Vgl. Bier, Art. Homosexualität IV., 2. kirchenrechtlich, S. 259. 1079 Vgl. Benedikt XVI., Litt. an die Seminaristen v. 18. 10. 2010, Città del Vaticano 2010; CivCatt 161,4 (2010), S. 281-286; ON 49,5 (2010), S. 60-66, bes. Nr. 6. 1080 Hier wird ausschließlich auf den Zölibat verwiesen! Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Enclosure V, Nr. 7, S. 517. Wunibald Müller zieht in Betracht, dass ein homosexueller Priesteramtskandidat, der sich mit seiner Sexualität auseinandergesetzt und diese integriert und damit ein positives Verhältnis zu seiner Homosexualität gefunden hat, im Gegensatz zu einem Kandidaten der diesbezüglich beeinträchtigt bzw. keine Integration vollzogen hat, sehr wohl zum Priestertum und zölibatärem Leben geeignet sein kann. Vgl. Wunibald Müller, Sexueller Missbrauch Minderjähriger in der Kirche, in: Herbert Ulonska / Michael J. Rainer (Hrsg.), Sexualisierte Gewalt im Schutz von Kirchenmauern. Anstöße zur differenzierten (Selbst-)Wahrnehmung (Theologie, Forschung und Wissenschaft, Bd. 6), Münster-Hamburg-London 2003, S. 81-91, hier bes. S. 85. 1081 Vgl. Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, S. 7.

254

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Eine diesbezügliche Unfähigkeit wurde bei homosexuellen Männern noch nicht nachgewiesen, wohl aber diesbezügliche Schwierigkeiten in ähnlichem Ausmaß wie bei Heterosexuellen. Die Gefahr, am Zölibat zu scheitern, ist für homosexuelle Priester genauso groß wie für heterosexuelle. Äquivalent verhält es sich mit der sexuellen „Enthaltsamkeit“.1082 Insofern gibt die homosexuelle Orientierung von Priesteramtskandidaten keinen Anlass, an deren Untadeligkeit und Charakterstärke (vgl. c. 1029) zu zweifeln. „Acknowledged gay priestly celibacy will provide a humane support for seminary candidates to become healthy celibates by making a demand that the priests who influences the lives of those who come after them be honest celibates.“1083

Demnach könnte ein homosexuell veranlagter Priesteramtskandidat mit eindeutigen Anzeichen einer Berufung zum Priestertum, „wenn er in überzeugender Weise sexuelle, personale und geistliche Reife und Integration zeigt und zur zölibatären Lebensweise bereit und fähig ist, zur Weihe zugelassen werden“.1084 Aus eben erwähnten Argumenten wäre demnach zu folgern, dass all dies nicht gegen die Zulassung homosexueller Männer zur Weihe spricht,1085 wobei es jedoch im konkreten Einzelfall unter Beachtung sämtlicher kirchlicher Vorschriften schlussendlich dennoch im Ermessen des Diözesanbischofs liegt, unter Abwägung aller Umstände eine gerechte Entscheidung zu treffen (vgl. c. 1025 § 1).1086

1082

Die genauere Untersuchung parallelisierter Bevölkerungsgruppen ergab, „dass im Hinblick auf psychopathologische Merkmale keinerlei Unterschiede zwischen heterosexuellen und homosexuellen Menschen bestehen“. Siehe Rauchfleisch, Art. Homosexualität, Sp. 254; dazu auch Müller, Verschwiegene Wunden, S. 147. 1083 William Mc Donough, Acknowledging the Gift of Gay Priestly Celibacy, in: RfR 55,3 (1996), S. 283-296, hier S. 291. 1084 Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, S. 6; Müller, Homosexualität, S. 203 f.; ders., Verschwiegene Wunden, S. 147 u. 152; Ivan Fuþek, Omosessuali nel celibato e nel matrimonio: alcuni casi, in: PRCan 83 (1994), S. 273-291. 1085 „Ministry in the Catholic Church for priests who are widely known to be homosexual is seriously compromised.“ Siehe Mc Donough, Acknowledging, S. 294. 1086 „Hier geht es nicht um die Frage, ob ein homosexueller Mann, der über die menschliche Reife verfügt und die Kriterien einer Berufung erfüllt, die auch für den heterosexuellen Mann gelten, zum Priester geweiht wird. Sind diese Voraussetzungen gegeben, ist das für mich und inzwischen auch für viele Bischöfe kein Thema mehr. Ich habe sehr viele mich überzeugende, tüchtige und tief religiöse homosexuelle Priester kennen lernen dürfen, unter ihnen auch einige, die mich wie kaum ein anderer durch ihre Tiefe und Spiritualität beeindruckten.“ Siehe Wunibald Müller, Vorwort, in: Cozzens, Das Priesteramt im Wandel, S. 7-11, hier S. 9 f. Homosexuelle seien natürlicherweise geradezu prädestiniert für das Ordensleben und den zölibatären Priesterberuf. Vgl. ebd., S. 126.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

255

„The acceptability of a person who has a homosexual proclivity, appetite, or behavioural impulse, which may also be understood as temptation, and which does not involve commitment to or support of homosexual practices or life styles, depends upon the particular prudent judgement by appropriate authorities. These authorities should consider the applicant’s desire, ability, and commitment to live a permanent celibate life (demonstrated by a convincing and adequate time span of celibate living), acceptance by the Catholic community, notoriety, personal developmental factors, the need for adequate fraternal support, and the effects of preparing for priesthood in a mainly male environment. Adequate time, reflection, testing, and caution should be given in considering the admission of such candidates.“1087

Aufgrund vermehrt aufgetretener Problemfälle sowie einer Anfrage, ob es einem Diözesanbischof erlaubt sei, Männern mit erkennbaren homosexuellen Neigungen die Priesterweihe zu erteilen, hat die Sakramentenkongregation in einem Schreiben vom 16. Mai 2002 entschieden abgeraten. „Von der Weihe zu Diakonen und Priestern von homosexuellen Männern oder Männern mit homosexuellen Neigungen ist absolut abzuraten, da sie der nötigen Umsichtigkeit entbehren und aus seelsorglicher Sicht ein Risiko darstellen würde. Eine homosexuelle Person bzw. eine Person mit homosexuellen Neigungen ist daher nicht geeignet, das Sakrament der Heiligen Weihe zu empfangen.“1088

Daraus folgert der Freiburger Pastoraltheologe Hubert Windisch, dass Kandidaten für die Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe in Zukunft verpflichtet wären „nicht nur sich selbst beziehungsweise in foro interno, sondern auch in foro externo den kirchlichen Vorgesetzen Rechenschaft über ihre sexuelle Orientierung“1089 zu geben. Die seit 26. September 2005 stattfindende Visitation der Priesterseminare und Ausbildungsstätten der Vereinigten Staaten von Amerika,1090 resultierend

1087

SNCCB, Handbook for Vocation, III-12. Ital. Text des Schreibens v. 16. 5. 2002 (Prot. N. 886/02/0), in: Notitiae 38,11-12 (2002), S. 586: „L’ordinazione al diaconato o al presbiterato d’uomini omosessuali o con tendenza omosessuale è assolutamente sconsigliabile e imprudente e, dal punto di vista pastorale, molto rischiosa. Una persona omosessuale o con tendenza omosessuale non è, per tanto, idonea a ricevere il sacramento dell’Ordine sacro.“ 1089 Hubert Windisch, Homosexualität ist ein objektives Weihehindernis. Der Fall St. Pölten und die Folgen: Bemerkungen zu der gängigen Praxis, Männer mit gleichgeschlechtlichen Neigungen zum Priesteramt zuzulassen, in: DT, v. 30. 9. 2004. 1090 Die Visitation der Seminare und Ausbildungseinrichtungen der Orden wurde bereits durch das Kommuniqué am 24. 4. 2002 von Vertretern der USCCB eingeleitet: „Dabei soll besondere Aufmerksamkeit auf die Zulassungsbestimmungen gelegt werden und auf die Notwendigkeit, dass in diesen Einrichtungen die katholische Morallehre in ihrer Gesamtheit gelehrt wird.“ Siehe Kommuniqué zum Abschluss des Interdikasteriellen Treffens mit den Kardinälen und führenden Vertretern der Bischofskonferenzen der 1088

256

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

aus den zahlreichen Fällen von sexuellem Missbrauch durch Kleriker, überprüft vor allem die Zulassungsbedingungen und Aufnahmekriterien anhand eines umfangreichen Fragenkatalogs,1091 wobei auf die Qualität der theologischen Ausbildung, die Disziplin in den Seminaren, die psychologischen Eignungstests,1092 die Beachtung der liturgischen Vorschriften, die Pflege des Gebetslebens und der Spiritualität,1093 das Verhältnis des Einzelnen zu Alkohol, Fernsehen und Internet,1094 die Eignung der Kandidaten für geistige und intellektuelle Arbeit,1095 die Verfügbarkeit und das Verhalten der Ausbildner1096 sowie auf irgendwelche Anzeichen von Homosexualität1097 besonderes Augenmerk gelegt

Vereinigten Staaten von Amerika über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, v. 24. 4. 2002, in: OR v. 24. 4. 2002, Nr. 18, 32 (2002), S. 8, parr. in: AfkKR 171 (2002), S. 170 f.; vgl. Seminare im Blickpunkt. In den Vereinigten Staaten hat die Apostolische Visitation der Priesterausbildungsstätten begonnen, in: DT v. 29. 9. 2005; James J. Conn, Visite apostoliche nei seminari degli Stati Uniti, in: PRCan 95 (2006), S. 465-482. 1091 Vgl. C InstCath, „Instrumentum laboris“ for the Apostolic Visitation of the Seminaries and Houses of Priestly Formation in the United States of America, (Prot. N. 1009/2002), v. 4. 10. 2005, in: www.bishop-accountability.org/resources/resourcefiles/churchdocs/InstrumentumLaboris.pdf (12.2.2011). 1092 „Is psychological testing employed in the admission process? If so, give full detail. (This question must be answered.)“ Siehe ebd., Part B: 3. (3). 1093 „Does the seminary present a sound spirituality? Are the seminarians educated in the classical forms and writings of Christian spirituality? Is the seminary free from the influence of New Age and eclectic spirituality?“ Siehe ebd., Part B: 6. (8). 1094 „Do the seminarians know how to use alcohol, the Internet, television, etc. with prudence and moderation?“ Siehe ebd., Part B: 5. (4) „How does the seminary monitor the seminarians’ behaviour outside the seminary?“ Siehe ebd., Part B: 5. (5). 1095 „Are the seminarians capable of dialoguing, on the intellectual level, with contemporary society? Do their studies help them to respond to contemporary subjectivism and, in particular, to moral relativism? (This question must be answered.)“ Siehe ebd., Part B: 7. (2). 1096 „Is there a spirit of harmony and ecclesiastical communion among the formation faculty members? Do they show a sincere sentire cum Ecclesia? Do they give a good example of priestly living?“ Siehe ebd., Part B: 1. (4). 1097 „Do the seminarians or faculty members have concerns about the moral life of those living in the institution? (This question must be answered.).“ Siehe ebd., Part B: 4. (2). „Is there evidence of homosexuality in the seminary? (This question must be answered.)“ Siehe ebd., Part B: 4. (3). „How does the seminary foster ‚affective maturity‘ (Pastores dabo vobis, 44)? How are the seminarians formed to celibate chastity in the areas of friendships, human relationships, human freedom and the formation of the moral conscience? Do the formation faculty members watch out for signs of ‚particular friendships‘?“ Siehe ebd., Part B: 6 (10). „In the judgment of the Visitors, does the seminary provide adequate formation that will enable the seminarians to live celibate chastity? (This question must be answered.)“ Siehe ebd., Part B: 6. (11).

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

257

wird.1098 Diese Forderung wurde in die anschließende Neufassung des „Program of Priestly Formation“ der United States Conference of Catholic Bishops aus dem Jahr 2006 aufgenommen. „With regard to the admission of candidates with same-sex experiences and/or inclinations, the guidelines provided by the Holy See must be followed.“1099

Ende November 2005 veröffentlichte die Kongregation für das katholische Bildungswesen eine Instruktion über Fragen und Probleme der Zulassung von Kandidaten mit homosexuellen Neigungen1100 in diözesane, ordensinterne, missionarische und ostkirchlich-unierte Priesterausbildungsstätten1101 und zur Priesterweihe, die bekräftigt, dass die Kirche Priesteramtskandidaten, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen besitzen oder 1098

Zur gesamten Problematik Thomas J. Scorza, The Church and The Explosion of Clerical Sexual Abuse Litigation in America, in: IusE 7 (1995), S. 741-749; Stephen Pope, Accountability and Sexual Abuse in the United States. Lessons for the Universal Church, in: IThQ 69 (2004), S. 73-88. Die Reaktion der Bildungskongregation verwundert keineswegs, betrachtet man die Untersuchungen des gläubigen Katholiken Michael Rose in nordamerikanischen Priesterseminaren. Wer sich zum Zölibat des Priesters bekenne und es ablehne, die Homosexualität als normal anzuerkennen, werde wie einer behandelt, der Zeichen sexueller Perversität zeige, schließt Rose. Es gebe eine offene „Diskriminierung rechtgläubiger Männer“ durch die Verantwortlichen vieler Priesterseminare. Homosexuelle Umtriebe in den Priesterseminaren seien weithin bekannt. Zitat: „Mögliche Kandidaten für das Priestertum, die heterosexuell sind, werden eingeschüchtert, sich einer Institution anzuschließen, wo das Ethos vorrangig von einer Homosexuellen-Kultur geprägt ist.“ Rose schildert homosexuelle Netzwerke, die jene terrorisieren, die die katholische Sexualmoral vertreten. Seitenlang referiert er Beispiele von abgelehnten Kandidaten, die ausschließlich wegen ihrer rechtgläubigen Ansichten zum Sexualleben den Psycho-Test nicht bestanden: „Sexuell unterentwickelt“ oder „zu dogmatisch“ hieß es in den Bewertungen. Vgl. Stephan Baier, Vertreibt die Kirche ihre besten Kandidaten? Ein katholischer Journalist klagt Missstände in amerikanischen Priesterseminaren an – Die homosexuelle Subkultur und die Berufungskrise, DT, Nr. 28, v. 8. 3. 2003. 1099 USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 56, S. 24. 1100 Vgl. C InstCath, Instr. „In continuità“ über Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen im Hinblick auf ihre Zulassung für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen, v. 4. 11. 2005, in: AAS 97 (2005), S. 10071013, parr. in: Com 37,2 (2005), S. 180-185, OR (ital.) v. 30. 11. 2005, S. 5, dt. in: VApSt, Nr. 170, Bonn 2005; dazu Ariel David Busso, La homosexualidad y el Orden sagrado, in: AADC 12 (2005), S. 331-346; Giovanni Marchesi, Omosessualità e sacerdozio, in: CivCatt 157,1 (2006), S. 167-176; Gianfranco Ghirlanda, Gli omosessuali e l’ammissione al sacerdozio, in: CivCatt 158,1 (2007), S. 436-449; Gordon F. Read, Discerning Vocations Among Persons with Homosexual Tendencies, in: Newsletter 158 (2009), S. 28-33. 1101 Aufgrund zahlreicher Anfragen an den Apostolischen Stuhl, erfolgte eine Ausweitung der Bestimmungen für sämtliche Priesterausbildungsstätten. Vgl. SecrStat, Rescr. ex Audientia v. 8. 4. 2008, ital. in: Com 40,1 (2008), S. 83.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

die Gay-Kultur unterstützen, nicht zu den Weihen zugelassen werden können,1102 weil – wie Papst Benedikt XVI. weiterführend begründet – „ihre geschlechtliche Orientierung sie von der rechten Vaterschaft, von dem Inneren des Priesterseins distanziert. Die Auslese der Priesterkandidaten muss deshalb sehr sorgsam sein. Hier muss größere Aufmerksamkeit walten, damit eine solche Verwechslung nicht einbricht und am Schluss die Ehelosigkeit der Priester sozusagen mit der Tendenz zur Homosexualität identifiziert würde.“1103

Falls es sich jedoch um homosexuelle Tendenzen, die ein Resultat eines „Übergangsproblems“ – d.h. eines noch nicht abgeschlossenen Erwachsenwerdens – handelt,1104 müssen diese ausdrücklich mindestens drei Jahre vor der Diakonatsweihe eindeutig vollständig überwunden sein.1105 Der Spiritual, die geistlichen Begleiter und Beichtväter sind verpflichtet, bei praktizierter und tiefsitzender Homosexualität eines Kandidaten, ihn im Gewissen vom Weg zu den Weihen abzubringen.1106 Wobei das Verbergen bzw. die Verheimlichung der Homosexualität eine unauthentische, unehrliche und an aufrichtiger Loyalität und Verfügbarkeit mangelnde Haltung darstellen würde. Hauptverantwortliche für die Feststellung der Berufung sind jedoch immer der Bischof und die höheren Oberen in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsverantwortlichen.1107

1102

„… la Chiesa, […], non può ammettere al Seminario e agli Ordini sacri coloro che praticano l’omosessualità, presento tendenze omosessuali profondamente radicate o sostengono la cosiddetta cultura gay.“ Siehe C InstCath, Instr. „In continuità“, Nr. 5; dazu auch „Rote Karte für Homosexuelle. Der Vatikan will die Zulassung zum Priesteramt neu regeln“, in: DT, v. 7. 11. 2002; Luigi Accattoli, Documento del papa contro i preti gay. Sacerdozio vietato a chi non vive in castità o manifesta la propria omosessualità, in: Corriere della Sera, v. 7. 10. 2005. 1103 Benedik XVI., Licht der Welt, S. 181. 1104 Vgl. Giuseppe Versaldi, Implicazioni psicologiche dell’Istruzione „In continuità“ del 4 novembre 2005, in: PRCan 95 (2006), S. 449-464; Wollbold, Als Priester leben, S. 136. 1105 Vgl. C InstCath, Instr. „In continuità“, Nr. 5. Im Gegensatz dazu sollen auch zölibatär lebende Homosexuelle und Personen mit starken homosexuellen Neigungen nach den Worten des Vatikan-Beauftragten für die Überprüfung der US-Seminare, Erzbischof Edwin O’Brien, nicht in Priesterseminare aufgenommen werden. Vgl. USA: Visitator der Seminare für Nichtzulassung von Homosexuellen, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 209, v. 8. 9. 2005, S. 10. 1106 Dazu ausführlicher Gianfranco Ghirlanda, Aspetti canonici dell’Istruzione „In continuità“ del 4 novembre 2005, in: PRCan 95 (2006), S. 391-448. 1107 Vgl. C InstCath, Instr. „In continuità“, Nr. 3; vgl. dazu cc. 1051, 1052 § 3; PDV, Nr. 55 u. 66.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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(2) Sexueller Missbrauch Bereits seit den Anfängen des Christentums (vgl. Mk 9,42; Mt 18,6 f.; 1 Kor 6,9 f., Eph 5,5-7)1108 ist der sexuelle Missbrauch1109 – besonders von Minderjährigen – als eine gravierende Verletzung des christlichen Ethos interpretiert worden.1110 Die Schriften der Kirchenväter – z.B. Polykarp im Ersten Brief an die Philipper 5,5-7, Justin in seiner zweiten Apologie 27,1-4, Athenagoras Appell an die Christen 34 etc. – verurteilen Päderastie und Sodomie.1111

1108 Weiterführend Andreas Michel, Sexuelle Gewalt gegen Kinder in der Bibel, in: Conc 40,3 (2004), S. 289-297. 1109 Generell zur Thematik Federíco Rafael Aznar Gil, Delitos de los Clérigos contra el Sexto Mandamiento, Salamanca 2005; Thomas P. Doyle, The Canonical Rights of Priests Accused of Sexual Abuse, in: StCan 24 (1990), S. 335-356; James H. Provost, Some Canonical Considerations Relative to Clerical Sexual Misconduct, in: Jurist 52 (1992), S. 615-641; Sabine Albers, Sexueller Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker aus kirchenrechtlicher Perspektive, Lizentiatsarbeit, Münster 2004; Wilhelm Rees, Sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker. Anmerkungen aus kirchenrechtlicher Sicht, in: AfkKR 172 (2003), S. 392-426; David Price / Gordon Read, Clerical Sexual Misconduct, in: Canon Law Society Newsletter 123 (2000), S. 43-54; Thomas J. Green, Clerical Sexual Abuse of Minors: Some Canonical Reflections, in: Jurist 63,2 (2003), S. 366-425. 1110 Zur historischen Entwicklung und zum Folgenden s. John S. Grabowski, Clerical Sexual Misconduct and Early Traditions Regarding the Sixth Commandment, in: Jurist 55 (1995), S. 527-591; John Tuohey, The Correct Interpretation of Canon 1395: The Use of Sixth Commandment in the Moral Tradition from Trent to the Present Day, in: Jurist 55,2 (1995), S. 592-631; Charles J. Scicluna, Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester und Ordensleute. Ein Zugang zu dem Problem aus kirchlicher Perspektive, Vortrag beim Generalkapitel der Franziskaner vom 26. Mai bis 20. Juni 2003 in Rom, Arbeitspapier, Rom 2003; ders., Sexual Abuse of Children and Young People by Catholic Priests and Religious, in: Newsletter 139 (2004), S. 12-19; ders., Sexual Abuse of Children and Young People by Catholic Priests and Religious: Description of the Problem from a Church perspective, in: Karl R. Hanson / Friedemann Pfäfflin / Manfred Lütz (eds.), Sexual Abuse in the Catholic Church: Scientific and Legal Perspectives. Proceedings of the Conference „Abuse of Children and Young People by Catholic Priests and Religious“, Vatican City, April 2-5, 2003, Città del Vaticano 2004, S. 13-22, bes. S. 13-16; John Coughlin, The Clergy Sexual Abuse Crisis and the Spirit of Canon Law, in: Boston College Law Review 44,4-5 (2003), S. 977-997. 1111 Prümmer definiert Sodomie als Todsünde gegen die Natur. „Sodomia est immissio penis in vas posterum alterius personae. Si ista persona est masculini sexus, habetur sodomia perfecta; sin autem est feminini sexus, est sodomia imperfecta.“ Siehe Dominicus Maria Prümmer, Manuale theologiae moralis secundum principia S. Thomae Aquinatis, Bd. II, Freiburg im Breisgau u.a. 1958, Traktat 13, part 5, n. 2. Touhey ergänzt präzisierend: „What distinguishes perfecta from imperfecta is the presence of a vas debitum for penile penetration. Where a vagina is available but not used, the sodomy is imper-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Explizite Verdammungen finden sich in einer Reihe von päpstlichen Dekreten und apostolischen Konstitutionen, wie z.B.: Alexander III. am 3. Laterankonzil (1179), c. 11 (X.5,31,4); Innozenz III. am 4. Laterankonzil (1215), c. 14 (X.3,1,13), Leo X. am 5. Laterankonzil (1514) § 35;1112 Pius V. mit den Apostolischen Konstitutionen „Cum primum“, § 11 und „Horrendum“.1113 Gratian zählte unerlaubten außerehelichen Geschlechtsverkehr, Ehebruch, Inzest, Prostitution, Raub und Entführung zu Delikten des sexuellen Missbrauchs.1114 Noch 1718 wurde von der Konzilskongregation ein Priester wegen Sodomie mit jungen Knaben zu einer Galeerenstrafe verurteilt.1115 Canon 2359 § 2 CIC/1917 belegte Verstöße gegen das sechste Gebot des Dekalogs mit Minderjährigen unter 16 Jahren mit den härtesten Sanktionen. Unter schwere Sittlichkeitsvergehen subsumierte can. 2357 CIC/1917 solche mit Minderjährigen unter 16 Jahren, Vergewaltigung, Ehebruch, sexuelle Nötigung und sexueller Missbrauch Widerstandsunfähiger, widernatürlicher Geschlechtsverkehr mit Tieren (Bestialität) oder mit Männern (Homosexualität), Kuppelei, Blutschande, unzüchtige Berührungen und Äußerungen in Wort und Schrift sowie die Teilnahme an unsittlichen Veranstaltungen, die von Laien begangen, nach einer zivilrechtlichen Verurteilung ohne weiteres mit Ehrverlust belegt wurden (vgl. can. 2357 §§ 1-2 CIC/1917).1116 Die Verjährungsfrist betrug fünf Jahre (vgl. can. 1703 CIC/1917).1117

fecta. This distinction and its reasoning is certainly curious, but its theological justification and practical value appear doubtful.“ Siehe Tuohey, The Correct Interpretation of Canon 1395, S. 627, Fn 118; weiters Hubertus Lutterbach, Sexuelle Gewalt gegen Kinder – eine Verletzung des christlich begründeten Kinderschutzes, in: Conc 40,3 (2004), S. 298-307. 1112 Vgl. Leo X., ApK „Supernae dispositionis“ v. 5. 5. 1514, in: CIC-Fontes, Vol. I (1926), n. 65, S. 101-110. 1113 Vgl. Pius V., ApK „Cum primum“ v. 1. 4. 1566, in: CIC-Fontes, Vol. I (1926), n. 111, S. 197-201; ders., ApK „Horrendum“ v. 30. 8. 1568, in: ebd., n. 128, S. 229. 1114 Dazu James H. Provost, Offences against the Sixth Commandment: Towards a Canonical Interpretation of Canon 1395, in: Jurist 55 (1995), S. 632-663, bes. S. 635-638. 1115 Vgl. SC Conc, Lavellana seu Romana, v. 8. 6. u. 6. 7. 1726, in: CIC-Fontes, Vol. V (1930), S. 763 f. 1116 Vgl. Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 263 u. Pius Ciprotti, Quinam sint dicendi ob delicta contra sextum decalogi praeceptum damnati ad effectum can. 2357 § 2, in: Apoll 8 (1935), S. 446-449. 1117 Zum Vorhergehenden Mario Katiü, Delitti contro obblighi speciali nei codici di diritto canonico del 1917 e del 1983: delitti contro il sesto comandamento, Roma 2004.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Enthüllungen von Vergehen an Kindern und Jugendlichen, sexuelle Skandale, die im letzten Jahrzehnt in Nordamerika,1118 Kanada,1119 Großbritannien, Irland und Schottland,1120 Argentinien, Australien 1121 sowie in der europäischen Öffentlichkeit – u.a. in Zusammenhang mit kinderpornographischem Material1122 und homosexuellen Aktivitäten etwa im Priesterseminar St. Pölten1123 1118 Vgl. Francis G. Morrisey, Addressing the Issue of Clergy Abuse, in: StCan 35 (2001), S. 403-420; José Luis Sánchez-Girón Renedo, La crisis en la Iglesia de Estados Unidos. Normas propuestas por la conferencia episcopal, in: EE 77 (2002), S. 631-660; Giovanni Marchesi, La Chiesa Católica negli Stati Uniti scossa dallo scandalo della pedofilia, in: CivCatt 153,2 (2002), S. 480 f.; dazu besonders die erschütternden Berichte in: Stephen J. Rossetti, A Tragic Grace: The Catholic Church and Child Sexual Abuse, Collegeville 1996, bes. S. 5-11; Federíco Rafael Aznar Gil / Antonio J. Chong Aguila, Abusos sexuales a menores realizados por clérigos: normas de los Obispos de los Estados Unidos de América (2002). Textos y comentario, in: REDC 62 (2005), S. 9-87. Die NCCB reagierte am 25. 4. 1994 auf die Vorkommnisse mit einem 45 Seiten Dokument. Vgl. NCCB (ed.), Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and Dismissal from the Clerical State, Washington D.C. 1995, parr. in: IusE 8,1 (1996), S. 390-424. 1119 Vgl. Marysia Weber, The Roman Catholic Church and the Sexual Abuse of Minors by Priests and Religious in the United States and Canada: What Have We Learned? Where Are We Going?, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 186-192. 1120 Vgl. Irischer Kardinal entschuldigt sich für Missbrauchsfälle, in: KathpressTagesdienst, Nr. 431, v. 6. 10. 2002, S. 11; Irlands Justiz will Missbrauch in der Kirche untersuchen, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 482, v. 5. 12. 2002, S. 8; Aidan Mc Grath, Is Canon 1395 a Cause of Disrepute for the Church?, in: IThQ 68,2 (2003), S. 51-60; Child Sexual Abuse. Framework for a Church Response. Report of the Irish Catholic Bishops’ Advisory Committee an Child Sexual Abuse by Priests and Religious, Dublin 1996; Working Group of the Committee on Child Protection of the Irish Catholic Bishops’ Conference, Working with Children and Young People in the Catholic Church Community in Ireland. Good Practice Guidelines, July 2003; Luc De Fleurquin, Pädophilie und „episkopein“. Maßnahmen der Bischofskonferenz von England und Wales sowie von Irland und Schottland, in: Weiß / Ihli, Flexibilitas Iuris Canonici, S. 457-476; Michael J. Rainer, Kirche(n) am Pranger? Sexualisierte Gewalt / Missbrauch und Kirche im Spiegel der Medien, in: Ulonska / ders., Sexualisierte Gewalt, S. 11-28, bes. S. 18-21; Rossetti, A Tragic Grace, S. 18-21. 1121 Vgl. Australien: Missbrauchs-Verfahren gegen Erzbischof Peel eröffnet, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 426, v. 30. 9. 2002, S. 8. 1122 Vgl. Erdrückende Beweislage. Kinderpornographisches Material im St. Pöltener Seminar: Polnischer Seminarist überführt, in: DT, Nr. 408, v. 17. 7. 2004. Bischof Egon Kapellari verweist explizit darauf: „In keinem katholischen Priesterseminar kann Pornographie und praktizierte Homosexualität geduldet werden, das gilt für alle Kontinente und alle Diözesen.“ Siehe Gescheiterter Sonderweg. Skandal in Sankt Pölten: Kapellari will „Sumpf trockenlegen“, in: DT, Nr. 408, v. 15. 7. 2004; St. Pölten: „Ordnung muss wiederhergestellt werden“, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 164, v. 13. 7. 2004, S. 2 f. Die Staatsanwaltschaft kann bei Verdacht auf Verschaffen und Besitz von pornographischen Darstellungen mit Unmündigen nach § 207 a Abs. 3 StGB Strafantrag erheben.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

aufgrund mangelnder Aufsichtspflicht seitens des Diözesanbischofs1124 – wegen der erschütternden Folgen für die Opfer Abscheu und Entsetzen ausgelöst haben, waren Ausgangspunkt einer breiten öffentlichen Skandalisierung und Diskussion.1125 Dabei finden die „Skandale um Fälle sexuellen Vergehens von Priestern an Minderjährigen“ „… oft ein unverhältnismäßig großes, nicht selten dabei aber auch vergröberndes oder entstellendes Echo in der öffentlichen Meinung. Ihr Ausmaß wird übertrieben; das Fehlverhalten wird generalisierend auf die Priester insgesamt übertragen und fälschlicherweise der Zölibat dafür als Grund angesehen; Kirchenkritiker instrumentalisieren Skandale zur Forderung nach Revision der katholischen Sexualmoral, des Zölibates und der Amtsauffassung; Vergehen an Jugendlichen werden als ,Kindesmissbrauch‘ bezeichnet; die Überprüfung von Opferaussagen wird tabuisiert usw. Mit welcher kommunikativen Strategie kann den daraus entstehenden Zerrbildern in der Öffentlichkeit entgegengetreten werden?“1126

Spät folgte die lange erwartete Reaktion von höchster kirchlicher Stelle. Papst Johannes Paul II. ortete die Ursachen sexuellen Missbrauchs in einer symptomatischen Krise der Sexualmoral und des Beziehungsgeflechts in der gegen-

1123

Vgl. dazu: Über „Buben-Dummheiten“ und Sonderwege, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 164, v. 13. 7. 2004, S. 3 f.; ausführlich dazu Josef Dirnbeck, Reibebaum Krenn. Vom Papstfrühstück zu den „Bubendummheiten“. Eine Dokumentation, WienKlosterneuburg 2004, bes. S. 50, 59 u. 148. Aufgrund der aktiven homophilen Beziehungen hat der Apostolische Visitator, Bischof Klaus Küng, am 12. 8. 2004 das St. Pöltener Priesterseminar geschlossen. Vgl. Kathpress-Tagesdienst, Nr. 190, v. 12. 8. 2004, S. 2 f. Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun fordert auch für nicht praktizierende homosexuelle Priesteramtskandidaten eine Nichtzulassung zum Priestertum. Vgl. Stephan Baier, Der homosexuellen Ideologie Widerstand entgegensetzen, in: DT, Jg. 57, Nr. 86, v. 20. 7. 2004, S. 5. 1124 Werner Tzscheetzsch kritisiert nicht ganz zu unrecht: „Im Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen schien die Kirche wieder so zu verfahren, dass ihr am Schutz der Täter mehr gelegen schien als an einer rückhaltlosen Aufklärung.“ Siehe Werner Tzscheetzsch, Missbrauch von Menschen – Missbrauch der Rolle – Missbrauch der Institution. Fragen an die Organisationskultur der katholischen Kirche, in: Ulonska / Rainer, Sexualisierte Gewalt, S. 93-101, hier S. 96. Herbert Ulonska ortet die Ursache in einem Geheimhaltungssystem: „Kein anderes einzelnes Element hat auf die sexuelle Verantwortlichkeit der Geistlichkeit eine so zerstörerische Auswirkung wie das Geheimhaltungssystem, das gleichsam Fehlverhalten schützt und die Verleugnung verstärkt.“ Siehe Herbert Ulonska, Täterprofile im Raum der Kirchen, in: ders. / Rainer, Sexualisierte Gewalt, S. 103-122, hier S. 116. 1125 Vgl. Rainer, Kirche(n) am Pranger?, S. 18-27; Rees, Sexueller Missbrauch, S. 394. 1126 Wollbold, Als Priester leben, S. 259 f; kritisch zur medialen Berichterstattung ebenso Michaela Pilters, Kampagnen und Geschwätz? Zur Rolle der Medien im kirchlichen Missbrauchsskandal, in: HK 64,5 (2010), S. 227-231.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

263

wärtigen Kirche und Gesellschaft.1127 Dabei kann die Kirche, „indem sie das Problem des Missbrauchs mit Klarheit und Entschlossenheit angeht, der Gesellschaft helfen, die in ihrem Inneren bestehende Krise zu erfassen und ihr entgegenzutreten. […] Die Menschen sollen wissen, dass im Priestertum und im Ordensleben kein Platz ist für den, der jungen Menschen Böses tun könnte.“1128 Papst Benedikt XVI. brachte anlässlich seiner Pastoralreise in die Vereinigten Staaten von Amerika vom 16.-19. April 2008 seine schmerzerfüllte Sprachlosigkeit und Scham über die schwerwiegenden Probleme zum Ausdruck, welche sich aufgrund des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Männer der Kirche ergeben haben.1129 Im Rahmen seiner Apostolischen Reise nach Sydney anlässlich des XXIII. Weltjugendtages vom 17.-21. Juli 2008 forderte der Papst diesbezüglich eindeutige und tief greifende Konsequenzen. „Diese Vergehen, die einen so schweren Vertrauensbruch darstellen, verdienen eine eindeutige Verurteilung. Sie haben großen Schmerz verursacht und dem Zeugnis der Kirche geschadet. Ich bitte Euch alle, eure Bischöfe zu unterstützen, ihnen zu helfen und im Kampf gegen dieses Übel mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Opfer sollten Mitgefühl und Fürsorge erfahren, und die Verantwortlichen für diese Übel müssen vor Gericht gestellt werden.“1130

1127

Die sexuelle Ausbeutung von Kindern ist zweifellos die Folge eines tiefgreifenden Werteverfalls bzw. deren Zusammenbruchs. „Man könnte in der Tat sagen, dass die eigentliche Quelle dieser Probleme eine Mangel an geistigen Werten und die Reduzierung der Gesellschaft und des menschlichen Lebens auf die bloße Wechselwirkung wirtschaftlicher Kräfte ist.“ Siehe Piero Monni, Sexuelle Ausbeutung von Kindern ist Folge fehlender Solidarität und eines Werteverfalls, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Der Apostolische Stuhl 1996, Ansprachen, Predigten und Botschaften des Papstes, Erklärungen der Kongregationen, Dokumentationen, Köln 2004, S. 1129-1131, hier S. 1130. 1128 Johannes Paul II., Alloc. beim interdikasterialen Treffen mit den Kardinälen und führenden Vertretern der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten von Amerika, Über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Priester, v. 23. 4. 2002, in: AAS 94 (2002), S. 670-672, hier S. 671 f.; dazu auch ders., Ep. an die Priester zum Gründonnerstag v. 17. 3. 2002, in: AAS 94 (2002), S. 435 f. 1129 Vgl. Benedikt XVI., Alloc. bei der Vesper und Begegnung mit den Bischöfen der USA im Nationalheiligtum der Unbefleckten Empfängnis in Washington v. 16. 4. 2008, in: OR v. 25. 4. 2008, Nr. 17, 38 (2008), S. 9-11, hier S. 11; ders., Predigt über das bleibende Vermächtnis des Glaubens und der guten Werke v. 19. 4. 2008, in: OR v. 2. 5. 2008, Nr. 18, 38 (2008), S. 11 f., hier S. 12; ders., Predigt bei der Hl. Messe im „Nationals Park“ in Washington D.C. v. 17. 4. 2008, in: OR v. 25. 4. 2008, Nr. 17, 38 (2008), S. 13 f., hier S. 13. 1130 Benedikt XVI., Predigt über Heilung, Versöhnung und größere Treue gegenüber den moralischen Forderungen des Evangeliums v. 19. 7. 2008, in: OR v. 25. 7. 2008, Nr. 30/31, 38 (2008), S. 15, parr. in: VApSt, Nr. 182, Bonn 2008, S. 62-69, hier S. 65 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aufgrund der unlängst ans Licht der Öffentlichkeit gelangten, erschütternden „sündhaften und kriminellen Taten“ an schutzlosen Minderjährigen durch Vertreter der Katholischen Kirche Irlands fordert der Papst in seinem Hirtenbrief vom 19. März 2010 an die Katholiken in Irland von den kirchlichen Verantwortlichen, in Anbetracht ihres bisherigen Versagens durch Fehleinschätzungen,1131 festen Mut und Entschlossenheit, Ehrlichkeit und Transparenz bei der Aufarbeitung sowie von den Tätern, die das Weihesakrament verletzt, das Vertrauen missbraucht und der Kirche großen Schaden zugefügt haben, aufrichtige und ehrliche Reue, ein offenes, verantwortungsbewusstes Schuldbekenntnis, die Verpflichtung den Forderungen der Justiz nachzukommen und mit ihnen zu kooperieren.1132 Eine zwingend erforderliche Grundvoraussetzung dafür ist, „daß die Normen der Kirche in Irland zum Schutz von Kindern ständig überprüft und aktualisiert werden und daß sie vollständig und unparteiisch in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht angewandt werden.“1133

Fehlinterpretation einiger Aussagen des II. Vatikanums, die Tendenz, Strafverfahren für kanonisch irreguläre Umstände zu vermeiden, „eine unangebrachte Sorge um den Ruf der Kirche und die Vermeidung von Skandalen“, gesellschaftliche Tendenzen einer Begünstigung des Klerus und anderer Autoritäten sowie insbesondere „unangemessene Verfahren zur Feststellung der Eignung von Kandidaten für das Priesteramt und das Ordensleben; nicht ausreichende menschliche, moralische, intellektuelle und geistliche Ausbildung in Seminaren und Noviziaten“1134 leisteten einen nicht unerheblichen Beitrag zur gegenwärti1131

Benedikt XVI., EpPast. an die Katholiken in Irland v. 19. 3. 2010, in: AAS 102,4 (2010), S. 209-220, parr. in: OR (dt.) v. 26. 3. 2010, Nr. 12, 40 (2010), S. 10 f., Nr. 7 u. 11: „Es kann nicht geleugnet werden, daß einige von Euch und von Euren Vorgängern bei der Anwendung der seit langem bestehenden Vorschriften des Kirchenrechts zu sexuellem Mißbrauch von Kindern bisweilen furchtbar versagt haben. Schwere Fehler sind bei der Aufarbeitung von Vorwürfen gemacht worden. […] Dennoch muß zugegeben werden, daß schwerwiegende Fehlurteile getroffen wurden und daß Versagen in der Leitung vorkamen.“ Dazu auch ders., Alloc. an die Bischöfe Irlands anlässlich ihres „AdLimina“-Besuches, v. 28. 10. 2006, in: OR (dt.) v. 28. 10. 2006, Nr. 45, 36 (2006), S. 10; ausführlich zur Krise der Kirche in Irland aufgrund sexuellen Missbrauchs Eamonn Conway, Die irische Kirche und sexuelle Gewalt gegen Minderjährige. Skizze der Krise – Entwurf einer theologischen Agenda, in: Stephan Goertz / Herbert Ulonska (Hrsg.), Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und Theologie (Theologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 31), Berlin-Münster 2010, S. 176-192. 1132 Vgl. Benedikt XVI., EpPast. an die Katholiken in Irland, Nr. 11: „Ich rufe Euch auf, neben der vollständigen Umsetzung der Normen des Kirchenrechts im Umgang mit Fällen von Kindesmißbrauch weiter mit den staatlichen Behörden in ihrem Zuständigkeitsbereich zusammenzuarbeiten.“ 1133 Ebd. 1134 Ebd., Nr. 4.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

265

gen Krisensituation. Aufgrund dessen sind die Bischöfe Irlands mit Nachdruck aufgefordert, „die Wahrheit über das ans Licht zu bringen, was in der Vergangenheit geschehen ist, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit sich derartiges nicht mehr wiederholt, zu gewährleisten, daß die Prinzipien der Gerechtigkeit vollkommen geachtet werden und, vor allem, den Opfern und all jenen Heilung zu bringen, die von diesen ungeheuerlichen Verbrechen betroffen sind“.1135 Im Zuge dessen bittet der Papst die Opfer um Vergebung und drückt „offen die Scham und die Reue“ für das unsägliche Leid, die Verletzung der Menschenwürde und den Vertrauensmissbrauch aus.1136 Auf die Kritik, dass diese Aussagen ausschließlich für die Kirche von Irland und nicht für die Gesamtkirche getätigt worden sind, entgegnete der Papst, „dass einerseits das Wesentliche wirklich gesagt wurde. Und dass das nicht nur für Irland gilt, war eigentlich klar […] Denn was für Irland galt, war ja nicht nur zu Irland gesagt,“1137 wobei er neuerlich die wichtigsten Standpunkte klar und deutlich bekräftigte: „Wichtig ist, dass man als Erstes sich der Opfer annimmt und alles tut, um ihnen zu helfen und heilend zur Seite zu stehen; zweitens, dass man solche Taten durch eine rechts Auswahl von Priesterkandidaten verhindert, so gut es geht; und drittens, dass die Täter bestraft und von jeder Möglichkeit ausgeschlossen werden, die Taten zu wiederholen. Wie weit die Fälle dann öffentlich gemacht werden müssen, das ist, so glaube ich, eine eigene Frage, die auch in verschiedenen Bewusstseinsphasen der Öffentlichkeit unterschiedlich beantwortet werden wird. Es darf aber nie geschehen, dass man sich wegstiehlt und es nicht gesehen haben will und die Täter weitermachen lässt. Notwendig ist also Wachsamkeit der Kirche, Strafe für den, der gefehlt hat, und vor allen Dingen Ausschluss vom weiteren Zugang zu Kindern. Ganz vorne steht, wie gesagt, die Liebe zu den Opfern, das Bemühen, ihnen alles Gute zu tun, um ihnen zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.“1138

Anlässlich des Abschlussgottesdienstes zum Priesterjahr am 11. Juni 2010 bat Papst Benedikt XVI. während seiner Predigt auf dem Petersplatz „Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung“ mit dem gleichzeitigen Versprechen, alles zu unternehmen, damit derartiger Missbrauch zukünftig verhindert wird und dass hinsichtlich der Zulassung zum priesterlichen Dienst und

1135

Benedikt XVI., EpPast. an die Katholiken in Irland, Nr. 5 mit Verweis auf ders., Alloc. an die Bischöfe Irlands anlässlich ihres „Ad-Limina“-Besuches, v. 28. 10. 2006, S. 10. 1136 Vgl. Benedikt XVI., EpPast. an die Katholiken in Irland, Nr. 6. 1137 Benedikt XVI., Licht der Welt, S. 46 f. 1138 Ebd., S. 45 f.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

während der Ausbildung alles unternommen werden soll, „um die Rechtheit der Berufung zu prüfen“ und die Begleitung der Priester zu intensivieren.1139 Sehr klar und unmissverständlich äußerte sich Papst Benedikt XVI. bei einem Interview während des Fluges zu seiner Pastoralvisite nach Großbritannien am 16. September 2010, dass die Enthüllungen für ihn schockierend und deprimierend waren. „Es fällt schwer zu verstehen, wie diese Perversion des Priesteramtes möglich war.“ Kritisch hinterfragte er die Autorität der Kirche, die „nicht wachsam genug war und nicht schnell und entschieden genug die notwendigen Maßnahmen ergriffen“ hat. Getragen von Buße, Demut und Aufrichtigkeit, haben die Sorge und das Engagement für die Opfer erste Priorität „mit materieller, psychologischer, geistlicher Hilfe und Unterstützung. Das zweite ist das Problem der Schuldigen: die gerechte Strafe finden, sie von jeder Möglichkeit des Kontaktes zu Jugendlichen auszuschließen, da wir wissen, daß dies eine Krankheit ist und der freie Wille dort nicht funktioniert, wo es diese Krankheit gibt; schließlich müssen wir diese Menschen vor sich selbst schützen und ihnen jeden Zugang zu Jugendlichen verwehren. Und der dritte Punkt ist die Prävention in der Ausbildung und der Auswahl der Priesteramtskandidaten. Wir müssen so aufmerksam sein, daß nach Maßgabe der menschlichen Möglichkeiten zukünftige Fälle ausgeschlossen sind.“1140

In Großbritannien brachte der Papst gegenüber den Opfern sein tiefes Bedauern über diese unbeschreiblichen Verbrechen zum Ausdruck, dankte „für die Anstrengungen, die unternommen worden sind, dieses Problem verantwortungsvoll in Angriff zu nehmen“ und forderte die Gläubigen auf, dem gesamten Klerus ihre Solidarität entgegenzubringen.1141 „Euer wachsendes Bewußtsein für das Ausmaß von Kindesmißbrauch in der Gesellschaft, seine verheerenden Auswirkungen und die Notwendigkeit, für eine angemessene Unterstützung der Opfer zu sorgen, sollte als Anstoß dazu dienen, das, was Ihr daraus gelernt habt, mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen.“1142

Bei der Ansprache zum Neujahrsempfang der Römischen Kurie am 20. Dezember 2010 zeigte Papst Benedikt XVI. wiederum seine tiefe Betrof1139 Vgl. Benedikt XVI., Predigt zum Abschluss des Priesterjahres v. 11. 6. 2010, in: AAS 102,7 (2010), S. 376-382; dt. in: OR (dt.) v. 28. 6. 2010, Nr. 24, 40 (2010), S. 4 f.; Benedikt XVI., Litt. an die Seminaristen, Nr. 6. 1140 Benedikt XVI., Interview mit den Journalisten auf dem Flug nach Großbritannien v. 16. 9. 2010, in: OR (dt.) v. 24. 9. 2010, Nr. 38, 40 (2010), S. 6. 1141 Benedikt XVI., Predigt in der Heilig-Blut-Kathedrale – City of Westminster, v. 18. 9. 2010, in: OR (dt.) v. 24. 9. 2010, Nr. 38, 40 (2010), S. 7 f. 1142 Benedikt XVI., Alloc. an die Bischöfe von England, Schottland und Wales in der Kapelle des „Francis Martin House“, Oscott College – Birmingham, v. 19. 9.2010, in: OR (dt.) v. 24. 9. 2010, Nr. 38, 40 (2010), S. 8 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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fenheit über die in diesem Jahr verübten Fälle von Missbrauch Minderjähriger, deren Verletzungen und zugefügten Schaden. Wahrheit und Buße sind Anfänge, um das geschehene Unrecht wiedergutzumachen. Vor allem in der Vorbereitung zum Priestertum muss alles unternommen werden, „damit solches nicht wieder geschehen kann“. Gleichzeitig verurteile der Papst den bereits als selbstverständlich etablierten „Markt der Kinderpornographie“ sowie Sextourismus, der „die seelische Zerstörung der Kinder“ fördert und den „Menschen zum Marktartikel“ degradiert und die „Pädophilie als etwas durchaus dem Menschen und auch dem Kind Gemäßes theoretisiert“.1143 Blickt man nochmals zurück, sollen in den letzten 50 Jahren allein in den Vereinigten Staaten von Amerika 4.392 katholische Priester 10.667 Opfer sexuell missbraucht haben.1144 Die dabei an den Opfern entstandenen körperlichen, seelischen, geistigen, emotionalen, sexuellen, moralischen, sozial-gesellschaftlichen und religiösen Schäden1145 können durch geforderte und inzwischen noch nicht vollständig getätigte finanzielle Schadenersatzzahlungen nicht ge-

1143 Benedikt XVI., Alloc. beim Weihnachtsempfang der Römischen Kurie v. 20. 12. 2010, in: OR (dt.) v. 5. 1. 2011, Nr. 1, 41 (2011), S. 4 f. 1144 Vgl. John Jay College of Criminal Justice, The Nature and Scope of the Problem of Sexual Abuse of Minors by Catholic Priests and Deacons in the United States, Washington D.C. 2004; vgl. weiters National Review Board, A Report on the Crisis in the Catholic Church in the United States, Washington D.C. 2004, bes. S. 7; dazu Pope, Accountability and Sexual Abuse, S. 73. Nachforschungen des US-Justizministeriums ergaben, dass sexueller Missbrauch von Kindern die Folge einer institutionellen Akzeptanz dieses Missbrauchs und einer massiven und durchgängigen Unfähigkeit der Führungskräfte ist. Vgl. Office of the Attorney General, Commonwealth of Massachusetts, The Sexual Abuse of Children in the Roman Catholic Archdiocese of Boston: Executive Summary and Scope of Investigation, Boston 2003, S. 3; dazu National Institute of Justice, The Prevalence and Consequences of Child Victimization, Washington (US Justizministerium) 1997, dt. zit. in: Nancy Nason-Clark / Lanette Ruff, Was ist sexuelle Gewalt?, in: Conc 40,3 (2004), S. 259-268, hier S. 260. 1145 Thomas Doyle beruft sich auf den Psychologen Leslie Lothstein, wenn er feststellt, dass sexueller Missbrauch durch Priester einen größeren zerstörerischen und negativen Effekt erzielt als durch andere Täter oder inzestuösem Missbrauch. „Victims see their abuse as ‚soul murder‘ and many can never recover. The reason lies in the victim’s belief in the Church’s assertion that the priest-abuser is the direct representive of Jesus Christ.“ Siehe Thomas P. Doyle, Canon Law and the Clergy Sex Abuse Crisis: the Failure from Above, in: Thomas G. Plante (ed.), Sin against the Innocents. Sexual Abuse by Priests and the Role of the Catholic Church, Westport-London 2004, S. 25-37, hier S. 34; dazu auch Peter Adriaenssens, Kindesmisshandlung: Wie die normale Entwicklung gestört wird, in: Conc 40,3 (2004), S. 268-277; Olivier Bonnewijn, La pédophilie incestuese, in: VieC 2 (2003), S. 100-112.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

tilgt werden.1146 Im Allgemeinen jedoch besteht Konsens darüber, dass der Prozentsatz von straffällig gewordenen Geistlichen (ca. 1-5 %) geringer ist als der von Missbrauchstätern in der männlichen Erwachsenenbevölkerung (3-8 %),1147 die primär im familiären Umfeld agieren, wobei der Anteil pädophiler Priester „nur“ 0,3-1,8 %1148 und ephebophiler hingegen 80-90 % beträgt.1149

1146 Entschädigungszahlungen der Katholischen Kirche in den USA beliefen sich im Jahr 2007 für 689 mutmaßliche Missbrauchsfälle auf 615 Mio. Dollar (etwa 400 Mio. Euro), wobei 526 Mio. Dollar für Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, 23 Mio. Dollar für Therapiemaßnahmen und 60 Mio. Dollar für Anwaltskosten aufgewendet wurden. Vgl. Kirche zahlte 615 Mio. Dollar für Missbrauchsopfer, in: TT v. 10. 3. 2008, Nr. 59, S. 13. Die Erzdiözese Boston verlor nach dem Missbrauchsskandal die Hälfte der Einnahmen. Vgl. Missbrauch: Erzdiözese Boston zahlt knapp zehn Millionen Euro, in: KathpressTagesdienst, Nr. 417, v. 19. 2. 2002, S. 8; Missbrauch: In Erzdiözese Boston wird Insolvenzerklärung erwogen, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 479, v. 2. 12. 2002, S. 9; USA: Diözese zahlt 120 Millionen Dollar an Missbrauchsopfer, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 129, v. 6. 6. 2005, S. 6. Mögliche (präventive) Lösungen zeigt Wunibald Müller auf. Vgl. Wunibald Müller, Was müssen Kirche und Seelsorge für die Überlebenden sexuellen Missbrauchs tun?, in: Stephen J. Rossetti u.a. (Hrsg.), „Auch Gott hat mich nicht beschützt“. Wenn Minderjährige in kirchlichem Milieu Opfer sexuellen Mißbrauchs werden, Mainz 1998, S. 119-147. John Allan Loftus plädiert für einen offenen Dialog über Sexualität in den Priesterseminaren bzw. Priesterausbildung. Vgl. John Allan Loftus, What have we learned? Implications for Future Research and Formation, in: Plante, Sin against the Innocents, S. 85-96. 1147 Thomas Plante veranschlagt den Prozentsatz klerikaler Straftäter zwischen 2-5 % und den allgemeinen Anteil der männlichen Bevölkerung bis 8 %. Vgl. Thomas Plante, A Perspective on Clergy Sexual Abuse, in: San José Mercury News, v. 24. 3. 2002. Grundsätzlich betont er: „The vast majority of clergy sex offenders have committed no crime until they complete their seminary training and are ordained.“ Plante verweist darauf, dass neben dem hohen Täteranteil im Verwandten- und Bekanntenumfeld, hauptsächlich „physicians, psychologists, social workers, school teachers, Boy Scout Leaders, coaches and school bus drivers and […] mental health professions“ zur Gruppe der Missbrauchstäter zu zählen sind. Vgl. Thomas G. Plante, Introduction, in: ders., Sin against the Innocents, XVII-XXVII, hier XX; ca. 84-90 % des gesamten Missbrauchs ereignet sich in der Familie! Vgl. Giovanni Cucci / Hans Zollner, Osservazioni psicologiche sul problema della pedofilia, in: CivCatt 161,2 (2010), S. 211-222, bes. S. 214. 1148 Vgl. Gerald D. Coleman, Clergy sexual Abuse and Homosexuality, in: Plante, Sin against the Innocents, S. 73-84, bes. S. 74 f.; Wunibald Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche – pastoral-theologische und – pastoralpsychologische Aspekte und Konsequenzen, in: Rossetti / ders., Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 173-194, bes. S. 176 f. 1149 Vgl. Plante, Introduction, XXI.; Wunibald Müller, Sexueller Missbrauch Minderjähriger in der Kirche, in: Wort und Antwort 44 (2003), S. 67-73, bes. S. 69; ders., Keine falsche Stärke vortäuschen. Die neuen Fälle von sexuellem Missbrauch werfen Fragen aus, in: HK 64,3 (2010), S. 119-123, bes. S. 120; ders., Verschwiegene Wunden, S. 85 u. 143; Rossetti, A Tragic Grace, S. 88; Leslie Lothstein / Stephen Rossetti, My-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„… there is no evidence to indicate that paedophilia is any more common in the priesthood than in any other profession that has access to children.“1150

Etwa mehr als die Hälfte der US-amerikanischen Kleriker, welche heranwachsende Jugendliche missbrauchen, sind homo- oder bisexuell orientiert, meist zwischen 30 und 40 Jahre alt, weniger sozialgeschädigt und gewaltbereit und sind daher, trotz gegenteiliger Vermutung, psychisch gesünder als Durchschnittstäter.1151 Nach all den erwähnten Vorbemerkungen stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Personen mit Anzeichen von Pädophilie bzw. Ephebophilie überhaupt den Ausbildungsweg zum Priestertum beschreiten dürfen?1152 Um diese Frage beantworten zu können, sind zuallererst Begriffsdefinitionen von Pädo-, Ephebo- und Parthenophilie vonnöten, die als Störungen der Sexualpräferenz charakterisiert werden.1153 Pädophilie ist von Exhibitionismus, Transvestismus, Fetischismus, Voyeurismus, sexuellem Masochismus und sadistischem Sexualverhalten klar zu differenzieren.1154 Die unheilbare sexuelle Anomalie „Pädophilie“,1155 sowohl als Perversion als auch als Paraphilie bethen über Kindesmisshandler, in: Rossetti / Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 18-30, bes. S. 25 u. 27; Martin P. Kafka, Sexual Molesters of Adolescents, Ephebophilia and Catholic Clergy: a Review and Synthesis, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 51-59, bes. S. 54; Ron Langevin, Who Engages in Sexual Behaviour with Children? Are Clergy Who Commit Sexual Offences Different from Other Sex Offenders?, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 24-43, bes. S. 39 f. Von 2001 bis 2010 befasste sich die Glaubenskongregation mit ca. 3000 Fälle, wovon etwa 60 % ephebophil, 30 % heterosexuelle Kontakte und lediglich 10 % nachweislich pädophil waren. Vgl. Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 217 f. 1150 Jerome E. Paulson, The Clinical and Canonical Consideration in Cases of Pedophilia; the Bishop’s Role, in: StCan 22,1 (1988), S. 77-124, hier S. 82. 1151 Vgl. Kafka, Sexual Molesters, S. 53-56; Lothstein / Rossetti, Mythen über Kindesmisshandler, S. 19 f. 1152 Bedenkt man, dass etwa 2-5 % der katholischen Priester pädophil bzw. ephebophil veranlagt sind. Vgl. Wunibald Müller, Dem Problem nicht ausweichen, in: HK 49,7 (1995), S. 362-366. 1153 Vgl. Peter Cimbolic, The Identification and Treatment of Sexual Disorders and the Priesthood, in: Jurist 52 (1992), S. 598-614, bes. S. 599. 1154 Dazu und im Folgenden, Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 211 f.; David Albornoz, Norme e orientamenti della Chiesa cattolica dinanzi agli abusi sessuali di minori perpetrati da chierici, in: Salesianum 70 (2008), S. 711-726, bes. S. 714. 1155 Vgl. DSM-IV-TR, S. 627. Da es sich bei Pädophilie primär um sexuelle Beziehungen handelt, plädiert Claudia Bundschuh in Anlehnung an Martin Dannecker für eine Begriffsänderung in „Pädo-sexualität“. Vgl. Claudia Bundschuh, Pädosexualität. Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen, Opladen 2001, S. 25 f. sowie Martin Dannecker, Sexueller Missbrauch und Pädosexualität, in: Volkmar Sigusch (Hrsg.), Se-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

schrieben,1156 bezeichnet die wiederkehrende, intensive erotische und sexuelle Anziehung in Fantasien oder in Wirklichkeit zu Kindern im vorpubertierenden Alter,1157 Ephebophilie bzw. Päderastie hingegen zu Kindern und heranwachsenden männlichen Jugendlichen im pubertierenden Alter, d.h. ab dem 14. bis maximal 17. Lebensjahr, Parthenophilie zu weiblichen Jugendlichen von etwa 12 bis 17 Jahren.1158 „Paedophilia […] means the experiencing of and acting upon recurrent, intense sexual urges and/or fantasies involving a prepubescent child for at least six months.“1159

xuelle Störungen und ihre Behandlung, Stuttgart 42007, S. 266-275; konträr dazu Reinhold Feldmann, „Ich würde niemals einem Kind Gewalt antun“ – Pädophilie und Priesteramt, in: Reinhild Ahlers / Beatrix Laukemper-Isermann, Kirchenrecht aktuell. Anfragen von heute an eine Disziplin von „gestern“ (BzMK, Bd. 40), Essen 2004, S. 91-114, bes. S. 91; Heidl, Psychische Störungen, S. 152 f. 1156 Bei Paraphilien, an denen beinahe ausschließlich Männer leiden, treten die entsprechenden sexuellen Phantasien, Bedürfnisse und Verhaltensweise über einen Mindestzeitraum von 6 Monaten auf und erzeugen bei den Opfern Beeinträchtigungen und Leiden. Vgl. DSM-IV-TR, S. 625. Allerdings sind nur wenige Männer paraphil. 1157 Das DSM-IV definiert Pädophilie als während eines Zeitraums von mindestens 6 Monaten rezidivierende sexuelle Drangzustände und sexuelle Phantasien, die auf vorpubertäre Kinder ausgerichtet sind. Vgl. DSM-IV-TR, S. 630 f.; DSM-IV, Nr. 302.2. Das ICD-10 spricht von sexueller Präferenz für Kinder, die sich zumeist in der Vorpubertät oder im frühen Stadium der Pubertät befinden. Vgl. ICD-10, F 65.4. Russell Smith bezeichnet Pädophilie eindeutig als „psychischen Defekt“: „Pedophilia or pederasty is clearly a ‚psychic defect‘ – canonical shorthand for any mental state rendering one unsuitable to function in the ministry.“ Siehe Russell E. Smith, Paedophilia and Church Law, in: Ethics and Medics 15,12 (1990), S. 3. Zur genannten Problematik ausführlicher Cody Stanton, The Church and the Problem of Pedophilia, in: The Furrow 44 (1993), S. 659-665. 1158 Oftmals finden sich ebenso die Begriffe „Hephebophilie“ und „Hebephilie“. Vgl. DSM-IV-TR, S. 625; Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (22005), S. 474 f.; Leslie Martin Lothstein, Psychologische Theorien über Pädophilie und Ephebophilie, in: Rossetti / Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 3160, hier S. 33; ders., Verschwiegene Wunden, S. 80; ders., Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 120; Kafka, Sexual Molesters, S. 51; Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 212; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 714 f. 1159 Thomas J. Green, Commentary to „Penalties for individual Delicts – Canon 1395 § 2“, in: Beal / Coriden / ders., New Commentary on the code of Canon Law, S. 1599 f. Ron Langevin zählt einige Begleitfaktoren auf, die in ursächlichem Zusammenhang mit Pädophilie stehen bzw. auftreten können. Dabei handelt es sich hauptsächlich um multiple Sexualstörungen, Pornographie und sexuelle Verbrechen, Alkohol und Drogenmissbrauch, psychopathische und antisoziale Störungen, mentale Krankheiten wie Schizophrenie, „Attention Deficit Hyperactivity Disorder“ (ADHD), Lernschwächen, neurologische und endokrine Krankheiten, Diabetes etc. Vgl. Langevin, Who Engages in Sexual Behaviour, S. 24 f. u. 33-38.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

271

Pädophilie wird meist in zwei unterschiedliche Ausprägungen unterteilt: fixiert und regressiv, wobei fixierte Pädophile ausschließlich an Kindern bzw. Jugendlichen interessiert sind, regressive eher an Erwachsenen.1160 Obwohl der Großteil der Erwachsenen, die Minderjährige sexuell missbrauchen, nachweislich pädo-, ephebo- oder parthenophil orientiert sind1161 und insbesondere Pädophilie vordergründig bei Männern auftritt,1162 findet sich neben den genannten Ausprägungen ebenso die Kategorie undifferenzierter bzw. bisexueller Pädophilie. Einhergehende Begleiterscheinungen1163 und somit auch charakteristische Früherkennungsmerkmale potentieller Missbrauchstäter sind paraphile und kognitive Störungen,1164 abweichende sexuelle Phantasien bzw. sexuelles Erregungsmuster, vermehrte sexuelle Appetenz (Sex zum Abbau von konfliktgeladenen Spannungen) oder unausgeprägte psychosexuelle Reife,1165 interpersonale Abhängigkeit,1166 mangelnde soziale Fähigkeiten, problematische Beziehungen,1167 emotionale Defizite (verkümmerte Empathiefähigkeit, Einsamkeitsgefühle etc.), 1168 marginales Selbstwertgefühl, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch,1169 Beschäftigung mit 1160

Vgl. Giuseppe Versaldi, Aspetti psicologici degli abusi sessuali perpetrati da chierici, in: PRCan 91,1 (2002), S. 49-61, bes. S. 51; Cimbolic, The Identification, S. 600 f.; Lothstein, Psychologische Theorien, S. 33 f u. 46 f.; Sperry, Sex, Priestly Ministry, and the Church, S. 13. 1161 Vgl. Langevin, Who Engages in Sexual Behaviour, S. 27 f.; Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (22005), S. 467. 1162 „Pedophilia is […] predominantly a male preoccupation …“ Siehe Kenneth J. Zucker, Introduction to the Special Section on Pedophilia: Concepts and Controversy, in: Archives of Sexual Behaviour 31,6 (2002), S. 465. 1163 Zum Folgenden vgl. DSM-IV-TR, S. 625 u. 636; Lothstein, Psychologische Theorien, S. 46; Sperry, Sex, Priestly Ministry, and the Church, S. 14. 1164 Vgl. Langevin, Who Engages in Sexual Behaviour, S. 27; Karl Hanson / Shelley Price, Sexual Abuse Screening Procedures for Positions of Trust with Children, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 77-93, bes. S. 84. 1165 Vgl. ebd., S. 96; Kafka, Sexual Molesters, S. 54 f.; Stephen J. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale – Hinweise für Prävention und Diagnose, in: ders. / Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger, S. 61-79, bes. S. 67 f.; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 23. 1166 Vgl. ebd., S. 30-32. 1167 Vgl. Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 213. 1168 Vgl. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern, S. 68 f. u. 72-75; Langevin, Who Engages in Sexual Behaviour, S. 29 u. 48; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 25 f., 30 u. 133-136; Hanson / Price, Sexual Abuse Screening, S. 83 f. 1169 Vgl. ebd., S. 83-85 u. 87; Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 75-77; Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 212; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 27 f.

272

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Kinderpornographie, zwanghaftes Masturbieren,1170 fehlendes Schuld- und Sündenbewusstsein,1171 geringes Mitgefühl mit den Opfern sowie einhergehendes aggressives Verhalten.1172 Genannte (bewusste) Handlungen müssen jedoch keineswegs gewalttätig sein. Sie zielen auf Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts ab, die noch nicht fähig sind, solche Handlungen zu deuten oder aus freiem Willen zuzustimmen.1173 „Das paraphile Hauptinteresse bei Pädophilie beinhaltet sexuelle Handlungen mit einem präpubertierenden Kind (in der Regel 13 Jahre oder jünger). Die Person mit Pädophilie muss 16 Jahre oder älter sein und mindestens 5 Jahre älter als das Kind. […] Personen mit einer Pädophilie berichten meist, dass sie sich von Kindern einer bestimmten Altersspanne sexuell angezogen fühlen. Einige bevorzugen Jungen, andere Mädchen und einige werden sowohl von Jungen als auch von Mädchen erregt. […] Einige Personen mit Pädophilie sind ausschließlich sexuell auf Kinder orientiert (,ausschließlicher Typus‘), während andere zuweilen auch auf Erwachsene orientiert sind (,Nicht ausschließlicher Typus‘).“1174

Grundsätzlich müssen sämtliche Handlungen berücksichtigt werden, die der sexuellen Befriedigung Erwachsener dienen, sogar jene, bei denen die Kinder nicht berührt, sondern beispielsweise mit obszönem oder pornographischem

1170

Vgl. ebd., S. 80; Giovanni Cucci / Hans Zollner, Die Rolle der Psychologie in der Priesterausbildung, in: GuL 82,5 (2009), S. 373-380, bes. S. 378, parr. in: dies., Il contributo della psicologia nella formazione al sacerdozio, in: CivCatt 160,1 (2009), S. 249256, bes. S. 254; dazu auch dies., Osservazioni psicologiche, S. 214; Müller, Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 122. 1171 Vgl. Hanson / Price, Sexual Abuse Screening, S. 84. 1172 Vgl. William D. Pithers u.a., Relapse prevention of sexual aggression, in: Robert A. Prentky / Vernon L. Quinsey (eds.), Human sexual aggression: Current perspectives (Annals of the New York Academy of Science, Bd. 528), New York 1988, S. 244-260; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 28 f. 1173 Vgl. Albornoz, Norme e orientamenti, S. 714 und wie Peter Cimbolic ausdrücklich feststellt: „… in the eyes of the law no minor child can give consent to sex, and therefore, sexual behaviour with minor child can never be viewed in the legal sense as consensual. It is always an illegal act.“ Siehe Cimbolic, The Identification, S. 600. 1174 DSM-IV, S. 598. Ein sexuell missbrauchtes Opfer definiert das Grundsatzdokument der Bischöfe von England und Wales von 1994 konkret folgendermaßen: „a boy or girl under the age of 18, who has suffered from physical injury, physical neglect, failure to thrive, emotional or sexual abuse, which the person who has had the custody, charge of care of the child either caused or knowingly failed to prevent.“ Siehe Child Abuse: Pastoral and Procedural Guidelines, A Report from the Working Party of the CBCEW on Cases of Sexual Abuse of Children Involving Priests, Religious and Other Church Workers, London 1994, S. 9.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

273

Material konfrontiert werden.1175 Somit erfüllt jeder „sexuelle Kontakt“ mit einem Minderjährigen den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs: „dazu gehören Streicheln, Entkleiden, Entblößung oder Voyeurismus, vaginale oder rektale Penetration, Fellatio oder Cunnilingus, unangemessene, sexuell motivierte Umarmungen oder Küsse oder anzügliche Bemerkungen.“1176

Detaillierter beschreibt ein Dokument der Irischen Bischofskonferenz, das keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sexuellen Missbrauch von Kindern unter 18 Jahren als: „a.- Absichtliche Körperberührung des Kindes im Hinblick auf die sexuelle Erregung oder sexuelle Befriedigung des Kindes selbst oder des Erwachsenen; b.- absichtliche Selbstbefriedigung in Anwesenheit des Kindes; c.- absichtliches Vorzeigen der Geschlechtsteile des Erwachsenen oder jede andere absichtliche sexuelle Handlung in Anwesenheit eines Kindes im Hinblick auf die sexuelle Erregung oder Befriedigung des Erwachsenen oder als Ausdruck von Aggression, Bedrohung oder Einschüchterung; und d.- die sexuelle Ausnutzung, unter anderem unter Zulassung, Ermutigung oder Aufforderung des Kindes, sich zur Prostitution anzubieten oder diese auszuüben, oder zu anderen sexuellen Handlungen – wie weiter oben genannte – mit dem Angeklagten oder jeder beliebigen anderen Person bzw. Personen, Tier oder Gegenstand, oder an einer Aufnahme (auf Video, Film, Tonband oder jedes andere zeitweilige oder permanente Medium) mitzuwirken, zu posieren, als Modell aufzutreten oder irgend einen anderen Auftrag zu erfüllen, bei dem der Körper des Kindes im Hinblick auf die sexuelle Befriedigung eines Publikums zur Schau gestellt wird, oder im Hinblick auf jede andere sexuelle Handlung, die in den Unterabschnitten (a) und (b) weiter oben aufgeführt ist.“1177

1175 Meist in Verbindung mit Alkohol und Drogenkonsum. Vgl. Patrick Lagges, The Penal Process: The preliminary Investigation in Light of the Essential Norms of the United States, in: StCan 38 (2004), S. 369-410, bes. S. 378 f., parr. in: Patrick Cogan (ed.), Sacerdotes iuris: Miscellanea in Honour of / Mélanges en l’honneur de William H. Woestman, O.M.I., Ottawa 2005, S. 255-296, bes. S. 264. 1176 Nason-Clark / Ruff, Was ist sexuelle Gewalt?, S. 263, engl. Originalzitat in: Candace Reed Benyei, Understanding Clergy Misconduct in Religious Systems: Scapegoating, Family Secrets, and the Abuse of Power, New York 1998, S. 62 f.; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 715: „… il toccamento che provoca disagio nella persona toccata, un bacio sulle labra, quando l’uso comune sia baciare sulle guance, l’esposizione intenzionale degli organi genitali o l’attività sessuale diretta.“ 1177 „a.- Intentional touching of the body of a child for the purpose of the sexual arousal or sexual gratification of the child or the person; b.- intentional masturbation in the presence of a child; c.- intentional exposure of the sexual organs of a person or any other sexual act intentionally performed in the presence of a child for the purpose of sexual arousal or gratification of the older or as an expression of aggression, threat or intimidation towards the child; and d.- sexual exploitation, which includes permitting, encouraging or

274

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aufgrund aktueller Vorkommnisse erstellte die Österreichische Bischofskonferenz am 21. Juni 2010 desgleichen eine österreichweit gültige, detaillierte innerkirchliche Regelungen auf Basis bestehender Richtlinien im Hinblick auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger.1178 Kennzeichnend ist die detaillierte Auflistung von physischen wie psychischen Formen des Missbrauchs, wie „Schlagen, Ohrfeigen, An-den-Haaren-Reißen, An-den-Ohren-Ziehen, Schütteln, Stoßen, Verbrennen, aber auch die Unterlassung von Hilfeleistung bei Verletzungen oder Erkrankungen sowie das Herbeiführen von Krankheiten […] Verhaltensweisen, die ihnen das Gefühl von Ablehnung, Ungeliebtsein, Herabsetzung, Minderwertigkeit, Wertlosigkeit oder Überfordertsein vermitteln, sowie Beschimpfung, Einschüchterung, Erniedrigung, Isolierung, rassistische Äußerungen, seelisches Quälen, emotionales Erpressen, Aufbürden unangemessener Erwartungen, Befriedigung eigener Bedürfnisse auf Kosten von jungen Menschen und Kindern (Partnerersatz), ihre Ausnützung oder Korrumpierung, Stalking, anhaltend abwertende Äußerungen über Eltern oder andere Angehörige“1179

requiring a child to solicit for or to engage in prostitution or other sexual acts as referred to above with the accused or any other person, persons, animal or thing or engaging in the recording (on video-tape, film, audio-tape or other temporary or permanent material), posing, modelling or performing of any act involving the exhibition of a child’s body for the purpose of sexual gratification of an audience or for the purpose of any other sexual act referred to in subparagraphs (a) and (b) above.“ Siehe Child Sexual Abuse: Framework for a Church Response. Report of the Irish Catholic Bishops’ Advisory Committee on Child Sexual Abuse by Priests and Religious, Dublin 1996, S. 20 f., dt. Übersetzung in: De Fleurquin, Pädophilie und „episkopein“, S. 465 f.; The Irish Bishops’ Conference / The Conference of Religious in Ireland / The Irish Missionary Union, Our Children, Our Church: Child Protection Policies and Procedures for the Catholic Church in Ireland, Dublin 2005, S. 43, Nr. 7.3.4.; vgl. dazu Albornoz, Norme e orientamenti, S. 716. 1178 Vgl. ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen. Rahmenordnung für die Katholische Kirche in Österreich. Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt, Wien 2010; dazu die Ankündigung in der Frühjahrsversammlung vom 1.-4. März 2010 vgl. ÖBK, Presseerklärungen der Frühjahrsvollversammlung v. 1.-4. 3. 2010 in St. Pölten, in: ABl. ÖBK, Nr. 51, v. 15. 5. 2010, S. 2 f.; dies., Presseerklärungen der Sommervollversammlung v. 21.-23. 6. 2010 in Mariazell, in: ABl. ÖBK, Nr. 52, v. 15. 9. 2010, S. 2 f. 1179 ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. 3.2.1 u. 3.2.2, S. 14 f. Die Rahmenordnung der SBK über sexuelle Übergriffe in der Seelsorge listet ebenso konkrete Symptome für mangelndes Gleichgewicht auf: „Häufige Aggressivität, Kritiksucht, Sarkasmus, Herabsetzung anderer, Herrschsucht, Klageverhalten gegenüber Abhängigen, mangelndes Erleben von Gemeinschaft, Abschirmung von der aktuellen Erfahrungswelt, andauernde Trägheit, Suchtverhalten in verschiedenen Formen sind Ausdruck eines mangelhaften Gleichgewichts auf persönlicher oder auch gemeinschaftlicher Ebene.“ Siehe SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 2.5.3., S. 9 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

275

„Sexueller Missbrauch bedeutet eine nicht zufällige, bewusste, psychische und/oder physische Schädigung, die zu Verletzungen, Entwicklungshemmungen oder sogar bis zum Tode führt und die das Wohl und die Rechte eines anderen, hier des Kindes, des Jugendlichen oder der besonders schutzbedürftigen Person beeinträchtigt. […] Bei einem sexuellen Missbrauch führt ein Erwachsener absichtlich Situationen herbei, plant sie bzw. missbraucht seine Machtposition, um sich sexuell zu erregen. Sexueller Missbrauch beginnt oft mit Streicheln, ,harmlosen Kitzelspielen‘, Berühren und Berührenlassen im Geschlechtsbereich, dem Betrachten von Pornografie (Hefte, Filme, Internet), usw. Die Intensität der Handlungen steigert sich im Lauf der Jahre und je nach Nähe zwischen Täter und Opfer. Neben dem eindeutig definierten sexuellen Missbrauch, […], kann es auch subtilere Formen geben wie zum Beispiel verbale sexuelle Belästigung, sexualisierte Atmosphäre oder Sprache, ,Poklatschen‘, Beobachtung des Kindes beim Ausziehen, Baden, Waschen bzw. nicht altersgemäße Hilfestellungen, nicht altersgemäße Aufklärung über Sexualität. Sexueller Missbrauch ist die Nötigung zu einem sexuellen Verhalten unter Ausnützung eines Autoritäts- bzw. Abhängigkeitsverhältnisses, wie zum Beispiel die Vergewaltigung, aber auch der sexuelle Verkehr ohne Bedrohung oder Gewaltanwendung, wenn er unter Ausnützung eines Autoritäts- bzw. Abhängigkeitsverhältnisses erfolgt.“1180

Für den Kontakt mit Kindern und Jugendlichen sind infolgedessen grundsätzlich folgende Praktiken ausdrücklich untersagt: - „jegliche körperliche Züchtigung, wie Schläge oder andere Formen physischer Gewalt; - jede Form von sexueller Beziehung zu Kindern oder Jugendlichen; - missbräuchlich zu handeln, Tätigkeiten dieser Art zu organisieren oder Aktivitäten zu fördern, sie dem Risiko gewalttätiger Handlungen auszusetzen; - gewalttätige oder ausbeuterische Beziehungen zu Kindern oder Jugendlichen; - physisch oder sexuell provozierende Sprache, Gebärden und Handlungen; - mit einem Kind oder Jugendlichen alleine zu übernachten; - sie allein zu sich nach Hause einzuladen; ihnen bei persönlichen Tätigkeiten zu helfen, die sie allein erledigen können, z. B. sich waschen, anziehen, zur Toilette gehen usw.; - Aktivitäten stillschweigend zu gestatten oder gar daran teilzunehmen, bei denen das Verhalten des Kindes oder des Jugendlichen möglicherweise zu gewalttätigen oder illegalen Handlungen führt; sie zu beschämen, zu demütigen, herabzusetzen, zu entwürdigen oder sie anderen Formen psychischer Gewalt auszusetzen; - andere Kinder oder Jugendliche zu diskriminieren, indem einem Einzelnen bevorzugte Behandlung gewährt wird, z. B. mittels Geschenken, Zuwendung, Geld usw.; - sich übertrieben lange mit einem Kind oder einem Jugendlichen allein zu beschäftigen und sie damit von den anderen abzugrenzen; Fotos, Videos usw., die das

1180

ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. I, 3.2.3, S. 15; dazu ebenso Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 66.

276

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung Kind oder den Jugendlichen in seiner Würde verletzen, herzustellen bzw. anzuschauen.“1181

Ebenso finden sich in den Empfehlungen und Richtlinien der Erzdiözese Salzburg spezifische Auflistungen konkreter Formen von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Abhängigen: „Besitz von kinderpornographischem Material; Anstößige, sexuell aufreizende, stimulierende zweideutige Bemerkungen, Anspielungen und Gespräche; Anleitung zu einer anstößigen, zweideutigen Sprache, Kleidung, Verhaltensweise; Vorführung und Weitergabe von pornographischem Material; Verleitung oder Nötigung zur Beobachtung sexueller Aktivitäten; Produktion von pornographischem Material mit Minderjährigen und Abhängigen; Abtasten des Körpers Minderjähriger und Abhängiger, insbesondere der erogenen Zonen; Sexuell motivierte Schläge; Anleitung oder Nötigung, die erogenen Zonen des Erwachsenen zu berühren; Sich Reiben am Körper von Minderjährigen und Abhängigen; Verleitung oder Nötigung zu Zungenküssen; Entblößung einer anvertrauten Person zum Zweck der eigenen sexuellen Befriedigung; Eigene Entblößung vor Minderjährigen und Abhängigen; Orale Vergewaltigung; Anale oder vaginale Vergewaltigung von Mädchen mit dem Finger, dem Penis oder mit Objekten; Anale Vergewaltigung von Buben; Sexuelle Stimulierung und Benützung eines Buben zur eigenen Befriedigung; Zwang zu oraler Befriedigung.“1182

Aufgrund dessen sind zur Sicherstellung einer geschützten Umgebung für Kinder und Jugendliche in der Kirche von allen kirchlichen MitarbeiterInnen grundsätzliche Verhaltensregeln einzuhalten, wie z.B. sich mit Minderjährigen nicht allein in einer Wohnung, einem Schlaf-, Sanitär, Umkleideraum aufhalten, Einzelgespräche in Verbindung mit Haltungen wie „Auf-dem-Schoßsitzen-Lassen“, „In-die-Arme-Nehmen“, Liebkosungen unbedingt vermeiden und körperliche Berührungen (Gesten der Begrüßung, des Ermunterns, Tröstens oder Anbietens von Geborgenheit) müssen der Altersstufe der Minderjährigen angemessen sein. Weiters sind exklusive Freundschaften oder eine quasiverwandtschaftliche Beziehung zu vermeiden, finanzielle Zuwendungen und Geschenke in unangemessenem Zusammenhang sollen unterbleiben. Aktivitäten, Veranstaltungen, private Reisen, Ausflüge mit Übernachtungen sind nur mit zusätzlicher erwachsener Begleitung durchzuführen. Eine Sprache oder Wortwahl und jede Art von Aufnahmen, Fotografieren, File, Computersoftware und Spiele, die nicht in Gegenwart der Eltern benützt werden können, dürfen nicht verwendet werden. Darüber hinaus ist das Verabreichen von alkoholisierten Getränken, Tabakwaren oder Drogen verboten.1183 1181

ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. II, 2.4, S. 29 f. Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg, Ombudsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche: Empfehlungen und Richtlinien, v. 10. 12. 2004 (Prot. N. 1497/04), in: Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg, Nr. 12 (2004), S. 127-130, hier S. 130. 1183 Vgl. ebd., S. 128 f. 1182

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

277

Diesbezüglich werden oftmals alle (sexuellen) Handlungen an Minderjährigen fälschlicherweise mit Homosexualität in ursächliche Verbindung gebracht. „The research is clear in that there is no scientific basis to conclude that homosexuality is a cause of child sexual abuse.“1184

Genauso häufig, wenn nicht häufiger, kommen sie bei Heterosexuellen vor, wie nordamerikanische Studien beweisen. Demnach sind homosexuelle Männer für Kinder und Teenager weniger riskant als Heterosexuelle – meist Väter, Stiefväter, Cousins, Onkel etc., da „Homosexualität und homosexuelle Pädophilie einander ausschließen, und dass ein heterosexueller Mann für ein minderjähriges Kind ein größeres Risiko darstellt als ein Homosexueller“.1185 Hingegen verweist der amerikanische Psychiatrieprofessor Martin Kafka darauf, dass Ephebophilie häufig mit einer homosexuellen Orientierung einhergeht und einen möglichen Risikofaktor bedingt. „… homosexuality may be a risk factor. Homosexual males are over represented among those who sexually molest adolescent males, which ist precisely the problem that characterises the current scandal involving Catholic clergy. Homosexuality is a risk factor that requires further study, especially as the data seems to suggest that men who molest adolescent males are more likely reflecting their adult homosexual orientation.“1186

Sexuelle Handlungen an Minderjährigen resultieren grundsätzlich nicht aus einer bestimmten geschlechtlichen Neigung, sondern sind in einer unreifen ge-

1184

Obwohl Donald Cozzens behauptet, dass 40 % der katholischen Priester homosexuell seien, verweist Leslie Lothstein ausdrücklich darauf. Vgl. Leslie M. Lothstein, The Relationship between the Treatment Facilities and the Church Hierarchy: Forensic Issues and Future Considerations, in: Plante, Sin against the Innocents, S. 123-137, hier S. 124; dazu Ricardo Daniel Medina, Abusos sexuales cometidos por clérigos y admisión al orden sagrado: ¿un problema de homosexualidad?, in: AADC 14 (2007), S. 157-216. 1185 Stephen J. Rossetti / Wunibald Müller (Hrsg.), Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche. Psychologische, seelsorgliche und institutionelle Aspekte, Mainz 1996, S. 21; dazu Coleman, Clergy sexual Abuse and Homosexuality, in: Plante, Sin against the Innocents, S. 77 f.; Feldmann, „Ich würde niemals einem Kind Gewalt antun“, S. 96; konträr zu dieser Auffassung Kurt Freund / Robin T. Watson, The Proportions of Heterosexual and Homosexual Pedophiles among Sex Offenders against Children: An Exploratory Study, in: Journal of Sex and Martial Therapy 18 (1992), S. 34-43; ders. u.a., Pedophilia and Heterosexuality vs. Homosexuality, in: Journal of Sex and Martial Therapy 10 (1984), S. 193-200; Kafka, Sexual Molesters, S. 52 f.; Müller, Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 120. 1186 Martin P. Kafka, Discussion Following. Sexual Molesters of Adolescents, Ephebophilia and Catholic Clergy: a Review and Synthesis, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 60-62, hier S. 61; dazu auch Müller, Verschwiegene Wunden, S. 148.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

schlechtlichen Entwicklung1187 und ihrer mangelnden Integration in die Gesamtpersönlichkeit begründet, wie Wunibald Müller treffend bemerkt: „Das eigentliche Problem, das hier zutage tritt, ist eine emotionale – und da auch sexuelle Unreife, die sich in der Unfähigkeit zur echten Beziehung und Intimität zeigt.“1188

Jede Unterdrückung der sexuellen Urkraft und die Stagnation der geschlechtlichen Entwicklung auf einer vorpubertären Stufe – also kindlichen Phase – führen zu einer „verkrüppelten“ Form von Sexualität.1189 Die Folge ist die Suche nach Geschlechtspartnern im Kindesalter, da den Betreffenden zu gleichaltrigen Partnern ein ebenbürtiges Verhältnis fehlt.1190 Der Phänotyp solch gefährdeter und gefährdender Menschen, die sich vor allem in rigiden Verurteilungen sexueller Verfehlungen bekundet, ist eine „auffällige Unauffälligkeit“ und „Linientreue“, besonders in einem sexuell-entfremdeten Milieu.1191 1187 Vgl. Eamonn Conway, Theologien des Priesteramts und ihr möglicher Einfluss auf sexuellen Kindesmissbrauch, in: Conc 40,3 (2004), S. 308-322, bes. S. 309 f.; Philip Jenkins, Pedophiles and Priests. Anatomy of a contemporary crisis, New York 2001, S. 103 f.; Jason Berry / Andrew A. Greeley, Lead us not into Temptation, Catholic Priests and the Sexual Abuse of Children, Chicago 2000, S. 183-189; ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. 1.2, S. 12: „Es ist falsch und ungerecht, homosexuell orientierten Menschen eine größere Neigung zu sexueller Gewalt zu unterstellen. Eine Gleichsetzung homosexuell empfindender Menschen mit ,Knabenschändern‘ ist ausdrücklich abzulehnen.“ 1188 Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 179; vgl. ders., Verschwiegene Wunden, S. 48 f. u. 148-150; Müller, Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 120; Stephan C. Kessler, Priesterausbildung und sexuelle Gewalt von Seelsorgern. Reflexionen eines Regens zu den Bereichen von sexueller Identität und Ehelosigkeit, in: LS 61,2 (2010), S. 130-135, bes. S. 131. 1189 Vgl. Heinz, Homosexualität, S. 684. 1190 Dazu Rudolf Wipplinger / Gabriele Amann, Zur Bedeutung der Bezeichnungen und Definitionen von sexuellem Mißbrauch, in: dies. (Hrsg.), Sexueller Mißbrauch: Überblick zu Forschung, Beratung und Therapie. Ein Handbuch, Tübingen 1997, S. 1338, hier S. 23; grundsätzlich Elinor Burkett / Frank Bruni, Das Buch der Schande. Kinder und sexueller Mißbrauch in der katholischen Kirche, München u.a. 1997; Rüdiger Lautmann, Die Lust am Kind. Portrait des Pädophilen, Hamburg 1994; Stephen J. Rossetti u.a. (Hrsg.), „Auch Gott hat mich nicht beschützt“. Wenn Minderjährige in kirchlichem Milieu Opfer sexuellen Mißbrauchs werden, Mainz 1998; Franziska Horny, Sexueller Mißbrauch von Minderjährigen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Rollenverteilung, Diplomarbeit, Innsbruck 1999. 1191 „Die Kasernierung der Priesteramtskandidaten tut ein übriges.“ Siehe Godwin Lämmermann, Sex und Seelsorge. Übertragung und Gegenübertragung in problematischen Seelsorgebegegnungen, in: PTh 91,9 (2002), S. 375-392, hier S. 385; dazu auch Hubertus Mynarek, Eros und Klerus. Vom Elend des Zölibats, Wien-Düsseldorf 1978, S. 166 ff.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

279

Darum bedarf es einer Erziehung zu einem gesunden und reifen Verhältnis zur eigenen Sexualität besonders bei Priester und Ordensleuten. „In den Seminaren und in den Anfangs- und Fortbildungskursen, den religiösen Männer- und Frauen-Kongregationen sollten Bildungsprogramme eingefügt werden, die helfen, sich bewusst zu werden, was sexuelle Ausbeutung der Frauen und Minderjährigen bedeutet.“1192

Näherhin geht es grundsätzlich um die Beziehungs- und Liebesfähigkeit der Männer, die sich auf ein zölibatäres Leben einlassen. Eine direkte Verbindung zwischen Zölibat und sexuellem Missbrauch in dem Sinn, dass der Zölibat die Ursache für sexuellen Missbrauch, insbesondere für Pädophilie ist, lässt sich empirisch jedoch nicht belegen, da Pädophilie beim Klerus im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung deutlich geringer vorkommt,1193 wie der Psychotherapeut Manfred Lütz ausdrücklich betont: „Niemand wird durch den Zölibat zum Pädophilen.“1194 Wer dennoch einen Zusammenhang zwischen sexuellem Missbrauch Minderjähriger und dem Zölibatsgesetz herstellt, „ist entweder sträflich unwissend oder ein Verleumder“,1195 wie Andreas Wollbold zurecht vermerkt. Hingegen irren Kandidaten, die der Überzeugung sind, die Verpflichtung zu einem zölibatären Leben wird ihnen helfen, ihre sexuellen Probleme loszuwerden.1196 Für nicht wenige Priesteramtskandidaten lässt sich klar feststellen, dass sie sich (sexuell) nicht wirklich kennen bzw. nicht bereit sind sich kennenzulernen und ihnen das Ausmaß ihrer entwicklungspsychologischen Defizite und sexuellen Neigungen erst nach der Ordination bewusst werden.1197 Aufgrund dessen und weil das Thema „Sexualität“ im pastoralpsychologischen Persönlichkeitsprofil von Priesterkandidaten bis vor kurzem angesichts fehlender

1192 PontConsPastMigr, I. Internationales Treffen der Seelsorge zur Befreiung der Straßenmädchen, v. 20.-21. 6. 2005 in Rom, Schlussdokument, Nr. 24. 1193 Vgl. Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 178; ders., Verschwiegene Wunden, S. 124; ders., Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 121; Wollbold, Als Priester leben, S. 257; Feldmann, „Ich würde niemals einem Kind Gewalt antun“, S. 98; Jörg Müller, Der Missbrauch und die Kirche. Eine Klarstellung, Kiel 2010, S. 54-56; Kessler, Priesterausbildung und sexuelle Gewalt, S. 131; ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. 1.3, S. 13; Heinz, Zeugnis und Ärgernis, S. 335 f.; Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 221; Konrad Hilpert, Auch ein systematisches Problem? Sexueller Missbrauch und die Sexuallehre der Kirche, in: HK 64,4 (2010), S. 173-176, bes. S. 174. 1194 „Mit dem Zölibat hat das überhaupt nichts zu tun“. Pädophilie bei Priestern, in: DT, Nr. 51, v. 27. 4. 2002. 1195 Wollbold, Als Priester leben, S. 257. 1196 Vgl. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern, S. 77; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 84; Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 220. 1197 Vgl. Sipe, Sexualität und Zölibat, S. 200; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 86.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

standardisierter Testverfahren oder einer „generell in diesem Bereich oberflächliche Antworten generierende Fragebogen-Methode“ sowie der Problematisierung grundsätzlicher „Aspekte von Homosexualität und Zölibat, von Pädophilie und Ephebophilie in der Auswahl der Priesterkandidaten“1198 weitgehend ausgeblendet worden ist, wird von den kirchlichen Verantwortlichen neben einer Aufstellung operationalisierbarer diagnostischer Kriterien gefordert, dass die Kandidaten sich einer „selbstverständlichen, angstfreien Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität“1199 stellen und anderen – d.h. gegenüber einem geistlichen oder pastoralpsychologischen Begleiter – gegenüber eröffnen1200 und diesbezüglich transparent sind.1201 Die Funktion des verpflichtend vorgeschriebenen qualifizierten Begleiters bzw. persönlichen Tutors erfüllt etwa in US-amerikanischen Seminaren der so genannte „formation director“ oder „formation advisor“, welcher die Kandidaten regelmäßig trifft, die kurz-, mittelund langfristigen persönlichen Ausbildungsziele bestimmt und deren Zielsetzung kontrolliert.1202

1198

Baumgartner, Hoffnungsträger und Exoten, S. 121. Müller, Sexueller Missbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 70-72; ders., Verschwiegene Wunden, S. 125. 1200 Myriam Wijlens verweist auf das Defizit vieler Priesteramtskandidaten, über deren Sexualität offen zu sprechen. „Da viele Priesteramtskandidaten immer noch aus streng katholischen Familien entstammen und durch eine asexuelle Erziehung geprägt sein können, besitzen sie nur ein begrenztes Sprach- und Gefühlsrepertoire für eigene und fremde Sexualität. Dieser Mangel an Sprach- und Lebenserfahrung kann kaum durch die Fülle des Amtes kompensiert werden, auch wenn dieses ihnen immer wieder zugesagt wird.“ Siehe Myriam Wijlens, Bischöfe und Ordensobere und ihre Aufgaben hinsichtlich sexuellen Missbrauchs in der Kirche, in: Ulonska / Rainer, Sexualisierte Gewalt im Schutz von Kirchenmauern, S. 163-191, hier S. 190; dazu auch die Neuauflage des Artikels in: Stephan Goertz / Herbert Ulonska (Hrsg.), Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und Theologie (Theologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 31), BerlinMünster 2010, S. 147-175, hier S. 174. 1201 Vgl. Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 180 f.; ders., Verschwiegene Wunden, S. 52; Kessler, Priesterausbildung und sexuelle Gewalt, S. 134 f.; Giovanni Cucci / Hans Zollner, Missbrauch in der Kirche. Anmerkungen aus psychologischer Sicht, in: OK 51,3 (2010), S. 261-274; dies., Contrastare la cultura della pedofilia, in: CivCatt 161,2 (2010), S. 317-329; dies., Osservazioni psicologiche, S. 222; weiterführend zum Thema dies., Chiesa e pedofilia. Una ferita aperta. Un approccio psicologico-pastorale, Milano 2010. 1202 Positiv ist in diesem Zusammenhang der hohe Anteil von Frauen in der Priesterausbildung (als Dozentinnen, formation advisor, geistliche Begleiterinnen, Psychologinnen etc.) sowie die inhaltliche und persönliche Konfrontation mit Fragen der Sexualität, der Affektivität oder der sexuellen Orientierung und die Integration der Psychologie in die Ausbildung. Vgl. Katarina Schuth, Seminaries, Theologates, and the Future of Church Ministry: An Analysis of Trends and Transitions, Collegeville 1999, S. 131. 1199

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Dabei werden sowohl das Studium, als auch geistliches Leben, menschliche Reifung, pastorale Einsätze, Praktika, usw. in den Blick genommen. Seine Zuständigkeit sprengt also zuweilen (was nicht immer als unproblematisch empfunden wird), die klassische Unterscheidung von Forum internum und Forum externum.“1203

Allerdings birgt dies auch die Gefahr ins sich, dass die optionalen Kriterien leicht in der Hand der für die Ausbildung Verantwortlichen zu einem Instrument mutieren, um „unliebsame Bewerber zu marginalisieren“.1204 Wie vorhin angedeutet, handelt es sich bei den Tätern meist um unauffällige Personen, die sich ihrer sexuellen Orientierung und Neigung wenig bewusst sind.1205 Gibt es generell eine Möglichkeit pädophile Erwachsene bzw. deren Anlagen zu identifizieren oder festzustellen?1206 Welche Methoden angewendet werden, um eine Eignung zu Priesteramt festzustellen, liegt ausschließlich im Kompetenzbereich des Bischofs bzw. Oberen. Als Bestandteil der Aufnahmebedingungen gilt die Untersuchung der physischen und psychischen Gesundheit (vgl. c. 1029). Meist werden diesbezüglich (psychosexuell-anamnetische) Tests1207 – wie Penis-Plethysmographie (Phallometric Testing) – aber auch Lügendetektoren herangezogen,1208 die bei Untersuchungen von Personen bereits angewendet wurden, die wegen Sexualverbrechen angeklagt sind.1209

1203 Andreas Tapken, Priesterausbildung in den USA, in: Klasvogt, Leidenschaft für Gott, S. 89-94, hier S. 92. 1204 Wollbold, Als Priester leben, S. 259. 1205 Vgl. Müller, Verschwiegene Wunden, S. 49; Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern, S. 67. 1206 Ausführlich dazu Cimbolic, The Identification, S. 598-614. 1207 In sämtlichen Diözesen der USA ist seit mehreren Jahren aufgrund der überdurchschnittlich hohen Homosexuellen- und Pädophilenrate in den Seminaren eine umfassende Eignungsdiagnostik („vocational screening“) der Kandidaten vorgeschrieben, obwohl es mit Auswahlverfahren und psychologischen Eignungstests unmöglich ist, „Schwierigkeiten der Kandidaten oder auffällige Verhaltensweisen mit 100 %iger Sicherheit zu erkennen“. Siehe Tapken, Priesterausbildung in den USA, S. 91. 1208 Nicht zu unrecht verweist Patrick Lagges darauf: „In the end, it is left to the judgement of the bishop, in consultation with the seminary officials weather a man who has abused a minor at some time in his past might be considered to ,possess a good reputation‘, or be ,endowed with integral faith and proven virtues‘ necessary for ordination. In the past, with the lack of understanding about the nature of sexual abuse, a person who had revealed such actions in his past, but who was found through a psychological evaluation to be psychically healthy, might be admitted to the seminary and might continue through to ordination, if his life were otherwise virtuous. That same judgement would probably not be made today.“ Siehe Lagges, The Penal Process, S. 387. 1209 Vgl. Eberhard Schorsch / Friedemann Pfäfflin, Zur Phallographie bei Sexualdelinquenten, in: Recht & Psychiatrie 3 (1985), S. 55-61.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„… for example, through testing or procedures which involve the use of a polygraph, the penile plethysmograph, drug induced responses, or other techniques of this nature. Due to the questionable morality associated with the use of these techniques, even if an individual should freely submit to such testing, any information gathered from such procedures cannot be used in the external forum.“1210 „There are two basic devices in use: a) penile circumference measures, and b) penile volume measures. In the former a mercury-in-rubber ring is placed about the shaft of the penis and connected to a sensitive recording device and/or computer that provides a continuous record of responses while the subject views erotic pictures or listens to erotic audiotapes. Another circumference device uses a mechanical strain gauge, which is a metal clip placed about the penis and works in the same way as the mercury-in-rubber device. There is some disagreement about the exact location to place the device for best results, but typically it is placed midshaft on the penis. The volumetric measure is more elaborate.“1211

Allerdings muss in diesem Kontext ebenso bedacht werden, dass keine Aussagen getätigt werden können „about the sexual preferences of men who do not respond or who refuse to be tested. Emotional factors, illness, physical conditions, and medication may interfere with penile responsiveness and render the phallometric test invalid.“1212 Prinzipiell fallen Menschen, die Kinder sexuell missbrauchen, weder in Beurteilungen noch in Testverfahren aus dem Rahmen.1213 Solche Tests bei allen anzuwenden, die zum Priester berufen sind, wäre jedoch im psychologischen Sinne unethisch, seelsorglich unklug, gefühllos und sogar illegal, da sie einen 1210 Gregory Ingels, Protecting the Right to Privacy when Examining Issues Affecting the Life and Ministry of Clerics and Religious, in: StCan 34,2 (2000), S. 439-466, hier S. 450. 1211 Ron Langevin, Phallometric Testing: Pros and Cons, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 63-70, hier S. 64. Stephen Rossetti verweist auf ein ähnliches Beispiel: „Eine Ordensgemeinschaft, die sich mit diesem Thema befasste, machte daraufhin den Vorschlag, jeder männliche Kandidat, der in die Gemeinschaft eintreten wolle, müsse sich Polygraph-Tests und Penis-Plethysmographien unterziehen. Zuerst müssten sich die Aspiranten an einen Lügendetektor anschließen lassen und Fragen über ihre sexuelle Orientierung und ihr bisheriges Sexualleben beantworten. Danach sollte die PenisPlethysmographie durchgeführt werden. Diese Tests messen die Schwellung des Penis, während der Testperson sexuell erregende Bilder von Menschen beider Geschlechter und aller Altersgruppen gezeigt werden. Auf diese Weise wird geprüft, wie stark sich die Person von erwachsenen Männern und Frauen, von Heranwachsenden und von Kindern angezogen fühlt.“ Siehe Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 61. 1212 Langevin, Phallometric Testing, S. 67. Bei der Volumenmessung zeigen 10 % der Probanden keine Reaktion, ca. 35-45 % bei der Umfangmessung. Vgl. ebd., S. 64. 1213 Vgl. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 63.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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extremen Eingriff in die Privatsphäre darstellen.1214 Aufgrund dessen distanzierte sich die im Vatikan im Jahr 2003 tagende Expertenkommission von der Verwendung diesbezüglicher diagnostischer Messinstrumente bei Priesteramtskandidaten.1215 „As valuable as the method may be for research purposes, granted the standardization of the application will be much improved, is it certainly not an adequate instrument for the screening of all applicants for the priesthood.“1216

Der amerikanische Priester und Psychologe Stephen Rossetti vertritt hinsichtlich der Verletzung der Privatsphäre eine gegenteilige Auffassung und verweist dabei auf die Erfahrung: „Oft wird jedoch die Frage gestellt, ob es nicht eine Verletzung der Privatsphäre darstelle, alle Kandidaten für das Priesteramt und das Ordensleben einer intensiven psychosexuellen Befragung zu unterziehen. Ich bin der Meinung, dass die Bedürfnisse der Kirche und die Anforderungen des Amtes dies heutzutage notwendig machen. Die heutige Generation ist an Offenheit auf dem Gebiet der Sexualität gewöhnt.“1217

1214

Vgl. ebd., S. 62; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 43; Gianfranco Ghirlanda, Doveri e diritti implicati nei casi di abusi sessuali perpetrati da chierici, in: PRCan 91 (2002), S. 29-48, bes. S. 32-40, parr. in: CivCatt 153,2 (2002), S. 341-353; dazu Alfonso Cauteruccio, Il diritto alla buona fama e alla intimità. Analisi e commento del canone 220, in: CRM 73 (1992), S. 39-81, bes. S. 47-51; Stuart Mac Donald, The Use of Psychological Testing in Light of Graviora delicta Cases, in: Patricia M. Dugan (ed.), Advocacy Vademecum, Montreal 2006, S. 21-31. Myriam Wijlens fordert hinsichtlich eines strafrechtlichen Voruntersuchungsverfahrens präventiv: „Damit eine psychische Beurteilung des Beschuldigten stattfinden kann, sollen bereits im Vorfeld Kontakte zu fachkundigen Kliniken aufgebaut werden. Geklärt werden sollte ebenfalls, ob der Beschuldigte dort eventuell auch (stationär) betreut werden kann.“ Siehe Wijlens, Bischöfe und Ordensobere, S. 178 f. Es ist fraglich, inwieweit der Beschuldigte dabei noch frei zustimmen kann … 1215 Closing Remarks of Panellists, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 214 f., bes. S. 214. 1216 Friedemann Pfäfflin, Limitations of Phallometry / Penile Plethysmography, in: Hanson / ders. / Lütz, Sexual Abuse, S. 71-75, hier S. 74. 1217 Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 78; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 44; ders., Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 123. „It is unlikely that even the best screening methods will detect all problematic cases. People are not fully predictable. Nevertheless, by appropriately screening of candidates and by reducing opportunities to offend, organizations can substantially reduce the risk of children being sexually abused.“ Siehe Karl R. Hanson, Sexual Abuse Screening Procedures for Positions of Trust with Children, in: ders. / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 77-91, hier S. 88. Stephan Kessler plädiert ebenso für verpflichtende psychologische Tests am Beginn der Ausbildung. Vgl. Kessler, Priesterausbildung und sexuelle Gewalt, S. 132.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Abweichende sexuelle Erfahrungen (inklusive sexueller Missbrauch) von Kandidaten vor ihrem Eintritt ins Priesterseminar kennzeichnen deutliche psychosexuelle Warnsignale („red flags“). Stephen Rossetti konkretisiert sechs Risikomerkmale: Unklarheit hinsichtlich der eigenen sexuellen Orientierung, infantile Verhaltensweisen und Interessen, ein Mangel an freundschaftlichen Beziehungen zu Gleichaltrigen, extreme sexuelle Erfahrungen während der Persönlichkeitsentwicklung, abweichende sexuelle Erlebnisse oder sexueller Missbrauch in der Kindheit sowie eine überaus passive, abhängige und angepasste Persönlichkeit.1218 „Die Unfähigkeit bzw. Weigerung, sich gegenüber anderen zu öffnen, deutliche Probleme, echte Beziehungen zu Gleichaltrigen zu knüpfen und aufrechtzuerhalten, ein auffallend großes Desinteresse an Sexualität oder ein sexuelles Verhalten, das abgespalten von der eigenen Person stattfindet, sind nur einige Verhaltensweisen, die Verantwortliche hellhörig machen sollten.“1219

Einige Arten sollten eine Aufnahme ins Seminar bzw. eine Zulassung zum Priesteramt ausschließen, besonders wenn es sich um sexuellen Missbrauch von Kindern bzw. Jugendlichen handelt.1220 „Selbstverständlich wird man jedoch einen Priesteramtskandidaten mit einer solchen Veranlagung aber einfach schon deshalb unter keinen Umständen zur Weihe zulassen, weil der mögliche Schaden in keinem Verhältnis zum Nutzen (,ad Ecclesiae ministerium utilis‘, c. 1025 § 2) steht.“1221

1218 Vgl. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 64-77; ders., A Tragic Grace, S. 68-77; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 25-32, 38-40, 4446 u. 49; Sperry, Sex, Priestly Ministry, S. 136; ders., Selecting Suitable Candidates, S. 29; Versaldi, Aspetti psicologici degli abusi sessuali, S. 49-61; Mantaras RuizBerdejo, Discernimiento vocational, S. 185-196; Manuel Tejera de Meer, L’autoerotismo nei seminaristi, in: Elementi di medicina e di psicología pastorale 2 (1969), S. 263-268; Damián G. Astigueta, La persona e i suoi diritti nelle norme sugli abusi sessuali, in: PRCan 93,4 (2004), S. 633-691, bes. S. 667-670. Die USCCB verlangt seit über 15 Jahren Untersuchungen über die psychosexuelle Reife der Kandidaten vor dem Eintritt ins Priesterseminar. „Assessment of candidates should contain information concerning sexual orientation and sexual history, including sexual abuse, masturbatory behaviour, and genital activity.“ Siehe Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship, S. 31. 1219 Müller, Verschwiegene Wunden, S. 42. 1220 Punkte 4.10. u. 4.11. des Arbeitspapiers „Homosexualität und geistliche Berufe“ der Arbeitsgruppe der DBK sprechen eindeutig gegen eine Zulassung zur Priesterweihe für Kandidaten mit Anzeichen von Pädophilie und Ephebophilie. Vgl. Artikel „Vom Priestertum nicht grundsätzlich ausgeschlossen“, S. 7. 1221 Wollbold, Als Priester leben, S. 134, Fn 107.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Aufgrund dessen sind die Bischöfe aufgefordert, diesbezügliche Informationen vor dem Seminareintritt einzuholen.1222 „… the bishops have pledged to evaluate the background of seminary applicants as well as all church personnel who have responsibility for the care and supervision of children and young people.“1223

Kandidaten mit nachgewiesenen Anzeichen pädophiler bzw. ephebophiler Orientierung sind aufgrund der Neufassung des „Program of Priestly Formation“ der United States Conference of Catholic Bishops vom Ausbildungsweg zum Priesteramt ausgeschlossen bzw. bei nachträglicher Feststellung während der Ausbildungszeit im Seminar sofort zu entlassen. „Any evidence of criminal sexual activity with a minor or an inclination toward such activity disqualifies the applicant from admission.“1224 „Any credible evidence in the candidate of a sexual attraction to children necessitates an immediate dismissal from the seminary.“1225

Ähnlich argumentiert die Rahmenordnung für die Priesterausbildung der Italienischen Bischofskonferenz, die ausdrücklich darauf hinweist, dass das Aufnahmegesuch eines Seminarbewerbers mit „pädophilen Tendenzen“ bedingungslos zurückzuweisen ist. „Per nessuna ragione, evidentemente, può essere presa in considerazione la domanda di coloro che manifestassero tendenze pedofile.“1226

Da Pädophilie grundsätzlich als unheilbare sexuelle Anomalie klassifiziert wird,1227 ist zu differenzieren, ob eine Irregularität gemäß c. 1041, 1° oder ein einfaches Weihehindernis vorliegt, wobei Erstere indispensabel wäre.1228 1222

Vgl. Rossetti, Sexueller Missbrauch von Kindern: Sechs Warnsignale, S. 78; ders., Screening and Intervention with Personal Difficulties, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Bd. 2, Washington D.C. 2005, S. 62 f., bes. S. 62. 1223 USCCB, Essential Norms for Diocesan / Eparchial Policies Dealing with Allegations of Sexual Abuse of Minors by Priests or Deacons v. 5. 5. 2006, in: dies., Promise to Protect Pledge to Heal: Charter for the Protection of Children and Young People, Essential Norms, Statement of Episcopal Commitment, Revised June 2005, Washington D.C. 22006, S. 22-35, hier S. 23, parr. in: IusC 47 (2007), S. 677-683, hier S. 678; ausführlich dazu José Bernal, Las „Essential Norms“ de la Conferencia Episcopal de los Estados Unidos sobre abusos sexuales cometidos por clérigos. Intento de solutión de una crisis, in: IusC 47 (2007), S. 695-723, bes. S. 700 u. 708. 1224 USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 55, S. 24, sowie Nr. 64, S. 27. 1225 Ebd., Nr. 96, S. 39. 1226 CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana (2006), Nr. 53, Fn 118; vgl. dazu Cucci / Zollner, Osservazioni psicologiche, S. 220; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 725.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„The cleric guilty of the delict would become immediately irregular – even if he did not realize it.“1229

Dabei ist zu berücksichtigen, ob die Irregularität aus dem psychischen Defekt oder aus einer begangene Straftat („ex delicto“) in puncto sexuellem Missbrauch gemäß c. 1395 § 2 resultiert, wie Ronny Jenkins statuiert: „Some persons who commit acts of sexual abuse of minors also labour under psychological illness with indicators related to ephebophilia or pedophilia. Inasmuch as this is true in a particular case, the provisions of cc. 1041, 1°, 1044 § 1, 1° and 1044 § 2, 2° might apply. The limitations of the applicability of these canons is 1) the presence of the condition must be established consultis peritis; 2) as a rule, once recovery from the illness is ascertained, the irregularity would be dispensed; and 3) the irregularity or simple impediment, as the case may be, prohibits only the exercise of ministry essentially dependent on the order in question, and only those activities of the ministry that are actually impeded by the condition.“1230

William Woestman argumentiert in einer Kontroverse gegen John Beal, dass eine Irregularität von Priestern mit pädophilen Neigungen gemäß c. 1044 § 2, 2°1231 bei einer richtigen Interpretation von c. 1041, 1° nicht haltbar ist,1232 da ein Priester trotz psychischer Defekte in der Lage ist, Sakramente würdig zu feiern und gültig zu spenden.1233 John Beal entgegnet, dass c. 1041, 1° sich 1227 Pädophilie gilt als unheilbar. Psychotherapie kann Rückfälle vermieden helfen. Eine medikamentöse Behandlung erfolgt mit Androcur® (Cyproteronacetat). Über eine Blockade der Androgenrezeptoren, sogenannte antiandrogene Wirkung, bewirkt Cyproteronacetat die Hemmung sexueller Appetenz und Potenz. Zur medikamentösen Therapie s. Thomas Knecht, Die Pädophilie und ihre Behandlung, in: Praxis 90 (2001), S. 1906-1912, hier S. 1910; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 258. 1228 Vgl. Albornoz, Norme e orientamenti, S. 722. Pietro Milite stellt fest: „Quindi, per quanto concerne la malattia della pedofilia, questa si configura come un’irregolarità, non ex delicto, ma un impedimento derivante da infermità psichica.“ Und verweist auf Olivares: „Quantunque il Codex includa tra le irregolarità il caso di ,chi è affetto da qualche forma di pazzia o da altra infermità psichica, per la quale, consultati i periti, viene giudicato inabile a svolgere il ministero‘ (can. 1041, 1°), tale caso costituisce piuttosto un impedimento semplice che può di per se stesso cessare e dal quale, ovviamente, non si può essere dispensati.“ Siehe Pietro Milite, Utrum „pedofilia“ irregularitas „ex delicto“ est? Et, quatenus affirmative, indolem poenae habet an non?, in: Apoll 76,1-2 (2003), S. 575585, hier S. 581 f., Fn 3. 1229 William H. Woestman, Sexual Abuse of a Minor as an Irregularity for Orders. A Magic Bullet?, in: StCan 40 (2006), S. 31-42, hier S. 33. 1230 Jenkins, On the Suitability, S. 278, Fn 8. 1231 Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 68; Milite, Utrum „pedofilia“ irregularitas „ex delicto“, S. 583. 1232 Vgl. Woestman, Too good to be true, S. 619-621. 1233 Vgl. ebd., S. 624 f. u. 628.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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nicht allein auf die Sakramentenspendung beziehe, sondern ebenso auf die Fähigkeit zur Ausübung im pastoralen Bereich bzw. die Gesamtheit des priesterlichen Dienstes.1234 Fraglich ist hingegen die Auffassung von Rüdiger Althaus, der an der unheilbaren Konstituierung von Pädophilie zweifelt: „Pädophilie ist nur dann als Irregularität anzusehen, wenn eine entsprechende krankhafte Disposition besteht; eine daraus resultierende Unfähigkeit betrifft nicht unbedingt gottesdienstliche Funktionen, wohl aber die Glaubwürdigkeit des kirchlichen Dienstes. […] Liegt keine krankhafte Ausprägung vor, sind Anzeichen im Rahmen der Eignungsprüfung […] zu bewerten.“1235

Wie aus dieser Kontroverse ersichtlich, konstituiert nicht jede Ausprägung einer Pädo-, Ephebo- oder Parthenophilie eine gravierende Beeinträchtigung in der ordnungsgemäßen („rite“) Ausübung der klerikalen Dienste. Darauf verweist ausdrücklich ein Urteil der Apostolischen Signatur vom 4. Mai 1996, welches besagt, dass eine diagnostizierte „Ephebophilie“ für die definitive Feststellung einer Irregularität nicht hinreichend ist: „Nec sufficit diagnosis circa aliquam infirmitatem, uti s.d. ,ephebophiliam‘ seu impulsum sexualem erga adulescentes; videndum est de gravitate infirmitas, de eius effectu in sacerdotem eiusque ministerium, de exitu therapiae peractae, de mediis adhibitis ad effectus infirmitatis limitandos, etc.“1236

Ebenso wenig scheint ein einmaliger erotisch-sexueller Kontakt mit Minderjährigen an sich keine Irregularität zu begründen, da c 1041, 1° eine Irregularität „ex delicto“ ausschließt.1237 Hingegen verweist dieses Verhalten augen-

1234 Vgl. Beal, Too good to be true?, S. 431-463, bes. S. 454 f. mit Verweis auf Entscheidungen der Apostolischen Signatur. Vgl. SignAp, Iurium – Sentenza definitiva coram Davino, 4. 5. 1996, S. 596; dazu auch Beal, Interpretazione-Applicazione dei canoni 1041, 1° e 1044 § 2, 2°. Procedimento penale o amministrativo, S. 97-131; Paolo G. Montini, Provvedimenti cautelari urgenti nel caso di accuse odiose nei confronti di ministri sacri. Nota sui canoni 1044 e 1722, in: QDE 12 (1999), S. 191-204, bes. S. 199; Nicholas P. Cafardi, Stones Instead of Bread: sexually Abusive Priests in Ministry, in: StCan 27 (1993), S. 145-172, bes.S. 153 f.; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 726. 1235 Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 5; dazu auch William Woestman, Some form of insanity or other psychic infirmity, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 313-315. 1236 SignAp, Iurium – Sentenza definitiva coram Davino, Impedimenti ab ordinibus sacris exercendis (Prot. N. 23737/92), v. 4. 5. 1996, in: Forum 7 (1996), S. 379-383, hier S. 382 f.; parr. in: IusE 9 (1997), S. 595-599, hier S. 597; vgl. Albornoz, Norme e orientamenti, S. 726. 1237 Vgl. dazu De Paolis, Irregolarità, S. 704 f; Milite, Utrum „pedofilia“ irregularitas „ex delicto“, S. 582.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

scheinlich auf die Tatsache, dass der Kandidat seinen sexuellen Interessen bzw. Phantasien nachgeht und einer genaueren Abklärung während der Eignungsfeststellung im Laufe des Ausbildungsweges bedarf, spätestens jedoch zu den obligatorischen Skrutinien (vgl. c. 1029, 1051 f.).1238 Im Hinblick auf c. 1395 § 2, in dessen Kontext nur Kleriker als Straftäter Erwähnung finden, sind Priesteramtskandidaten, die kirchenrechtlich zu den Laien gezählt werden, „not punishable by virtue of ecclesiastical law since they committed no delict. Since no delict was committed, no irregularity ex delicto can be incurred“,1239 obwohl c. 1399 die Bestrafung von Laien bezüglich sexuellem Missbrauch inkludiert.1240 Ein Tatverdächtiger, der vor seiner Taufe bzw. Aufnahme in die Katholische Kirche sexuellen Missbrauch an Minderjährigen begangen hat, kann weder wegen eines kanonischen Deliktes belangt werden, noch ist daraus eine Irregularität „ex delicto“ zu folgern. „Because the act occurred prior to baptism or reception, the priest can neither be prosecuted for a canonical crime nor be said to labour under an irregularity ex delicto (should one be established). This same would apply if the act were committed after baptism or reception, but before ordination.“1241

Aus der Sicht des Kirchenrechts sind Kleriker gemäß c. 277 § 1 zu vollkommener und immerwährender Enthaltsamkeit verpflichtet. Darüber hinaus müssen sie nicht nur in Bezug auf die Moralität ihrer Handlungen, sondern ebenso hinsichtlich ihres Verhaltens mit Klugheit vorgehen (vgl. c. 277 § 2). „In view of the terrible scandals occasioned by child abuse, clerics must avoid any physical contact with minors that would provoke legitimate comment from reasonable people, such as hugging, tickling, or wrestling. Clerics should not invite children to their rooms or allow them to stay overnight in the rectory. It would also be very imprudent for clerics to go on outings, field trips, or vacations with children unless the parents or other adults were present.“1242

1238

Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 7, in: MK CIC (Februar 2006). Jenkins, On the Suitability, S. 310 f. 1240 Can. 2357 § 2 CIC/1917 sah noch ausdrücklich die Bestrafung von Laien im Zusammenhang von sexuellem Missbrauch vor. „Laici legitime damnati ob delicta contra sextum cum minoribus infra aetatem sexdecim annorum commissa, vel ob stuprum, sodomiam, incestum, lenocinium, ipso facto infames sunt, praeter alias poenas Ordinarius infligendas iudicaverit.“ 1241 Jenkins, On the Suitability, S. 311. 1242 John E. Lynch, Commentary to „Clerical Celibacy – Canon 277“ in: John P. Beal / James A. Coriden / Thomas J. G. Green (eds.), New Commentary on the Code of Canon Law, commissioned by the CLSA, New York/Mahwah 32000, Title II, Chapter III The Obligations and Rights of Clerics [cc. 273-289], S. 343-381, hier S. 356-360, bes. S. 359. 1239

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

289

Ordensmitglieder können sogar bei Verletzung des Keuschheitsgelübdes aufgrund der in c. 1395 § 2 genannten Straftaten aus dem Institut entlassen werden (vgl. cc. 695, 729, 746).1243 C. 1395 § 2 beschreibt nicht nur Verfehlungen gegen das sechste Gebot, 1244 d.h. alle äußeren Sittlichkeitsvergehen, die einen Verstoß gegen das Keusch1243

Vgl. Robert J. Kaslyn, The Faculties of Priest Members of Religious Institutes and Societies of Apostolic Life, in: Jurist 61 (2001), S. 169-189, bes. S. 186 f. Die restriktiven Normen der USCCB v. 13. 11. 2002 (USCCB, Charter for the Protection of Children & Young People, Washington D.C. 2002) ziehen eine Entlassung aus dem Klerikerstand in Betracht, jedoch nicht automatisch, sondern nur nach der vorgeschriebenen Vorgehensweise in Übereinstimmung mit den kirchenrechtlichen Bestimmungen. Ausführlich dazu Rik Torfs, Die Entlassung aus dem Klerikerstand im Strafrecht, in: Weiß / Ihli, Flexibilitas Iuris Canonici, S. 477-497; Gordon F. Read, Clerical Child Abuse and the Application of the Penal Process, in: Newsletter of the Canon Law Society of Great Britain and Ireland 104 (1995), S. 14-21. 1244 Der Argumentation, der Begriff „sechstes Gebot“ sei auf Ehebruch beschränkt und aufgrund dessen sei die Bestimmung in c. 1395 § 2 „gegenstandslos, weil jeder Ehebruch durch 1394 und 1385 § 1 bereits erfasst ist“ (Siehe Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1395, Rdnr. 4, in: MK CIC (November 1993 u. Ergänzung v. November 2001), wäre zuzustimmen, dass der Gesetzgeber präzisere Formulierungen hätte verwenden können. Es übersieht jedoch, dass der Gesetzgeber beabsichtigt hat, von einem „Sittlichkeitsvergehen“ zu sprechen. Der Katechismus formuliert nach Meinung Lüdickes unkorrekt: „Die Überlieferung der Kirche hat das sechste Gebot als auf die gesamte menschliche Geschlechtlichkeit bezogen verstanden.“ Siehe KKK, Nr. 2336. Velasio De Paolis grenzt das „crimen pessimum“ auf Pädophilie, Homosexualität und Bestialität ein. Vgl. Velasio De Paolis, Normae de gravioribus delictis riservati alla Congregazione per la Dottrina della fede, in: PRCan 91 (2002), S. 273-312, bes. S. 308, Fn 45. Dabei übersieht De Paolis, dass die Straftatbestandsumschreibung gemäß Art. 4 § 1 der „Normae Sacramentorum sanctitatis tutela“ viel umfassender ist. De Paolis übernimmt die Auflistung aus der Instr. des SC Off v. 16. 3. 1962. Nr. 71-73 bezeichnen als „crimen pessimum“ 1° homosexuelle Handlungen, 2° sexuelle Handlungen mit Unmündigen, 3° Bestialität. Vgl. SC Off, Instr. „De modo procedendi in causis sollicitationis“ v. 16. 3. 1962, Città del Vaticano 1962, Kap. V, Nr. 71-73; dazu ebenso Aurelius Yanguas, De crimine pessimo et de competentia S. Officii relate ad illud, in: REDC 1 (1964), S. 427-439 sowie John P. Beal, The 1962 instruction „Crimen sollicitationis“. Caught red-handed or handed a red herring?, in: StCan 41 (2007), S. 199-236. Die Notifikation des Hl. Offiziums v. 1. 8. 1962 enthielt den Terminus „bestialitas“ nicht mehr. Vgl. SC Off, Notificatio de modo procedendi contra religiosos reos criminis pessimi, v. 1. 8. 1962, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3072, Sp. 4302. Ebenso wurde der Tatbestand der Homosexualität von dem Begriff des „crimen pessimum“ durch die Derogationswirkung der Konstitution „Regimini Ecclesiae Universae“ nicht mehr erfasst, und schied daher aus dem Zuständigkeitsbereich der SC DocFid aus. Vgl. Paul VI., ApK „Regimini Ecclesiae Universae“, v. 15. 8. 1967, in: AAS 59 (1967), S. 881-928, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3588, Sp. 5224-5242, dt. in: NKD, Nr. 10, Trier 1969, S. 62-151.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

heitsgebot – gegen das Gebot zur vollkommenen und immerwährenden Enthaltsamkeit um des Himmelreichs willen (vgl. c. 277) – enthalten, sondern ebenso Verfehlungen unter Anwendungen von Gewalt, Drohungen (öffentlich, d.h. nach außen hin in Erscheinung getreten, äußerlich feststellbar und schwerwiegend) sowie mit Minderjährigen unter sechzehn Jahren.1245 Mehrheitlich handelt es sich um Verfehlungen gegen das Enthaltsamkeitsgebot,1246 insbesondere hinsichtlich des Vertrauensmissbrauchs1247 unter Ausnützung eines Autoritätsverhältnisses.1248

1245

Dazu die Kommentare Federico R. Aznar Gil, Delitos más graves reservados a la Congregación para la Doctrina de la Fe. Texto del M.Pr. Sacramentorum sanctitatis tutela y comentario, in: REDC 61 (2004), S. 433-472; Alphonse Borras, Droit canonique: abus sexuel et délits resérvés, in: Vie Consacrée 2 (2003), S. 76-99; Davide Cito, Nota al m. p. Sacramentorum sanctitatis tutela, in: IusE 14,2 (2002), 322-328; Nelson C. Dellaferrera, Normas acerca de los delitos más graves reservadas a la Congregación para la Doctrina de la Fe, in: AADC 9 (2002), S. 61-78; Brian Edwin Ferme, Graviora delicta: the apostolic letter M. P. sacramentorum sanctitatis tutela, in: Zbigniew Suchecki, Il processo penale canonico, Roma 2003, S. 365-382, bes. S. 377-380; Schmitz, Der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltene Straftaten, S. 456-458; ders., Delicta graviora Congregationi de Doctrina Fidei reservata, in: DPM 9 (2002), S. 293-312; Michael Mullaney, Graviora delicta: The Duty to Report Clerical Sexual Abuse to the Congregation for the Doctrine of the Faith, in: IThQ 68,3 (2003), S. 291-295; Gordon Read, Hierarchical Recourse: Graviora Delicta Cases, in: Newsletter 141 (2005), S. 36-39; Gerardo Núñez, La competencia penal de la Congregación para la Doctrina de la Fe. Comentario al m. p. „Sacramentorum Sanctitatis Tutela“, in: IusC 43,2 (2003), S. 351-388, bes. S. 380-386; Robert H. Oliver, Sacramentorum Sanctitatis Tutela. Overview and Implementation of the Norms concerning the „More Grave Delicts“ reserved to the Congregation for the Doctrine of the Faith, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 65 (2003), S. 151-172; Charles J. Scicluna, Procedure and Praxis of the CDF Concerning Graviora Delicta, in: Newsletter 139 (2004), S. 6-11; ders., The Procedure and Praxis of the Congregation for the Doctrine of the Faith regarding Graviora Delicta, in: Forum 1314 (2002-2003), S. 116-125, parr in: Patricia M. Dugan (ed.), The Penal Process and the Protection of Rights in Canon Law, Montreal 2005, S. 235-243; Zbigniew Suchecki, La tutela dei minori presso la Congregazione per la Dottrina della Fede riguardo ai delicta graviora, in: Apoll 79 (2006), S. 719-732; Ariel David Busso, La dimensión del estado clerical „ex officio“ de los clérigos no idóneos que han cometido delito grave y rechazar pedirla „pro gratia“ en relación con el período de su formación sacerdotal, in: AADC 9 (2002), S. 39-50; Hans-Jürgen Guth, Sexueller Missbrauch als Straftat im kanonischen Recht. Plädoyer für eine konsequente Anwendung der geltenden Rechtsnormen der katholischen Kirche, in: Conc 40,3 (2004), S. 334-344. 1246 Dazu Provost, Offences against the Sixth Commandment, S. 632-663; Ludger Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, in: ThPQ 159,1 (2011), S. 61-70, bes. S. 65. 1247 Vgl. Myriam Wijlens, Leitungsaufgaben eines Ordensoberen bei sexuellem Missbrauch, in: OK 43,4 (2002), S. 436-448, bes. S. 437; dies., Bischöfe und Ordensobere, S. 175; dazu auch John G. Proctor, Clerical Misconduct: Canonical and Practical Con-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Zutreffender formuliert daher das katholische Ostkirchenrecht ein Delikt gegen das 6. Gebot mit „peccatum contra castitatem“ (vgl. cc. 728 § 1, 2°, 1453 § 1, 1457 CCEO). Straftäter sind gemäß c. 1395 § 2 nur Kleriker – d.h. Personen, welche bereits die Diakonatsweihe empfangen haben (vgl. c. 266) –, ebenso Priester oder Bischöfe (vgl. c. 1008). Natürlich kommen als Tatverdächtige desgleichen Laien in Frage – z.B. Ordensmitglieder ohne Weihen, PastoralassistentInnen, Priesteramtskandidaten oder andere Personen, die mit einem formellen Auftrag eines Bischofs oder Ordensoberen z.B. in der Jugendarbeit etc. tätig sind. Ob die in c. 1395 § 2 erwähnte Straftat von einem Kleriker mit einer minderjährigen Person, die in einem Untergebenen- oder Abhängigkeitsverhältnis steht, „z.B. gegenüber einer Person, die zum Aufgabenbereich des Klerikers als Pfarrer oder sonst wie im Pfarrbereich tätigen Kleriker, als Religionslehrer oder als Jugendseelsorger gehört, fällt nicht unter den Straftatbestand, kommt aber als strafverschärfender Umstand in Betracht (c. 1326 § 2 CIC).“1249 Grundsätzlich zählt das kirchliche Lehramt zu den schweren Verstößen gegen das 6. Gebot des Dekalogs: Unkeuschheit, Masturbation,1250 Unzucht, Pornographie, Prostitution, Vergewaltigung und homosexuelle Praktiken.1251

sequences, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 49 (1987), S. 227-244; Mc Grath, Is Canon 1395 a Cause of Disrepute, S. 51-60. 1248 Vgl. Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 66. 1249 Heribert Schmitz, Sexueller Missbrauch durch Kleriker nach kanonischem Strafrecht, in: AfkKR 172 (2003), S. 380-391, hier S. 384. 1250 Obwohl Selbstbefriedigung Jahrhunderte lang von der katholischen Theologie „dämonisiert“ worden war, ist dennoch eine Askese der Sinne ein ehrlicher Weg im Umgang damit und zur Erschließung und Förderung eines zwischenmenschlichen Beziehungsgefüges, denn nicht selten ist Selbstbefriedigung „ein Symptomträger für Frustration, Minderwertigkeitsgefühle, Arbeitsüberlastung, Kompensationswünsche oder einfach ungezügelte Sinnlichkeit“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 260, dazu auch Müller, Verschwiegene Wunden, S. 70-72. In diesem Kontext beantwortete etwa das Hl. Offizium die Anfrage, ob direkte, absichtliche Masturbation zum Zweck der Samengewinnung für die wissenschaftliche Bestimmung des Trippers (blenorragia) und dessen Heilung erlaubt sei, negativ. Vgl. SC Off, Resp. „Huic Supre-mae“, Dubium de masturbatione ad detegendam blenorragiam, v. 2. 8. 1929, in AAS 21 (1929), S. 490, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 921, Sp. 1104 f. 1251 Vgl. KKK, Nr. 2351-2359; dazu bes. José Bernal, Régimen vigente de los delitos contra el 6° mandamiento, in: Davide Cito (ed.), Processo penale e tutela dei diritti nel l’ordinamento canonico, Milano 2005, S. 415-432; Stephan Goertz, Sexuelle Gewalt als individuelle Sünde gegen das sechste Gebot!? Marginalien zu blinden Flecken der Moraltheologie, in: ders. / Herbert Ulonska (Hrsg.), Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die Altersgrenze für Delikte im Sinne von c. 1395, welche nach dem 24. 4. 1994 begangen wurden, hat Papst Johannes Paul II. für den Zeitraum von fünf Jahren im Bereich der US-amerikanischen Bischofskonferenz dahingehend geändert, dass das Lebensalter der Minderjährigen in Bezug auf c. 1395 § 2 von bisher sechzehn auf achtzehn Jahre angehoben wurde und eine Anklage nach den „Normae de gravioribus delictis“ der Glaubenskongregation vom 15. Juli 2010 erst mit der Vollendung des achtunddreißigsten Lebensjahres verjährt.1252 „With regard to can. 1395 § 2: this norm is to be applied to delicts committed with any minor as defined in can. 97 § 1, and not only with a minor under sixteen years of age.“1253

Mit der Anhebung des in c. 1395 § 2 erwähnten Schutzalters wurde genannter Canon durch das Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre vom 18. Mai 2001 („de delictis gravioribus“) derogiert. „Da im Sinne des Grundsatzes nulla poena sine lege ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass nur die in der Ep. namentlich aufgezählten Straftaten der Glaubenskongregation vorbehalten sind, ist nunmehr klargestellt, dass sowohl Homosexualität als auch ‚Bestialität‘ nicht zu diesen Vorbehaltsdelikten gehören.“1254

Bezüglich des Klagealters gemäß dem Strafrecht bei sexuellem Missbrauch ist jeder Mensch, der nunmehr das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, minderjährig, wobei zwischen Straf- und Prozessrecht zu unterscheiden ist. Myriam Wijlens verweist darauf, dass die Kongregation für die Glaubenslehre durch eben erwähntes Schreiben ausschließlich Bestimmungen bezüglich des Prozessrechtes erlassen hat und das Strafrecht unverändert ließ, somit c. 1395 § 2 nicht derogierte!

Theologie (Theologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 31), Berlin-Münster 2010, S. 127-146. 1252 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 7 § 1. 1253 SecrStat, Rescr. from Audience of His Holiness v. 25. 4. 1994 (Prot. N. 346.053), 4/25/94, § 1, zit. in: NCCB, Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct, S. 6; dazu auch Myriam Wijlens, Kirchenrechtliche Aspekte, in: Rossetti / Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 156-172, hier S. 157 f.; ebenso die Kommentare John A. Alesandro, Dismissal from the Clerical State in Cases of Sexual Misconduct: Recent Derogations, in: CLSA Proceedings of the Fifty-Sixth Annual Convention, Washington D.C. 1994, S. 28-67; Bertram F. Griffin, The Reassignment of a Cleric who has been professionally evaluated and treated for sexual misconduct with minors: Canonical considerations, in: Jurist 51 (1991), S. 326-339. 1254 Richard Potz, Zur Frage der Verjährung der schwereren Delikte gegen die Sittlichkeit, im Besonderen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, im geltenden katholischen Kirchenrecht, in: Wilhelm Rees (Hrsg.), Recht in Kirche und Staat. Joseph Listl zum 75. Geburtstag (KST, Bd. 48), Berlin 2004, S. 271-282, hier S. 281.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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„Diese Bestimmungen müssen deswegen im Rahmen der Normen über die Voruntersuchung (cc. 1717-1718) positioniert werden. Sie bestimmen, wann der Ordinarius meldepflichtig ist: wenn nach einer Voruntersuchung der Ordinarius feststellt, dass ein Kleriker jemanden missbraucht hat, der das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte und dass die Verjährungsfrist noch nicht abgelaufen ist. Diese Verjährungsfrist, die auf 10 Jahre festgesetzt wurde, fängt erst bei der Vollendung des 18. Lebensjahres an.“1255

Als Sittlichkeitsvergehen durch Kleriker mit einer minderjährigen Person nunmehr unter 18 Jahren oder Personen mit habituell eingeschränktem Vernunftgebrauch,1256 die von c. 1395 § 2 erfasst sind, klassifiziert die kanonistische Literatur – unter Berücksichtigung der kanonischen Tradition (vgl. c. 6 § 2) – beispielsweise folgende („vollendete“) Aktivitäten:1257 „… homosexuelle Beziehungen, Herstellen und Verwendung pornographischer Produkte, regelmäßiger Bordellbesuch, Zuhälterei; Ehebruch, Notzucht, widernatürlicher Geschlechtsverkehr mit Tieren (Bestialität) oder mit Männern (Sodomie), Kuppelei, Blutschande (Inzest) und zwar der Geschlechtsverkehr mit Verwandten und Verschwägerten im ersten Grade; Schändung, Blutschande, Ehebruch, Bigamie, Sodomie; Vergewaltigung, Exhibitionismus.“1258

Die Straftat kann bereits durch Worte, Zeichen, Blicke, Bewegungen, Berührungen, Gespräche, unanständige Erörterungen und Teilnahme an unsittlichen Veranstaltungen begangen werden,1259 wobei die Grenzlinie nicht immer eindeutig zu ziehen ist. 1255

Wijlens, Bischöfe und Ordensobere, S. 167, Fn 59. Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 6 § 1, 1. 1257 Richard Potz verweist hinsichtlich des „crimen pessimum“, dass im Sinne einer langfristigen Entwicklung, „Homosexualität und anderer ‚Bestialität‘ jedenfalls nicht zu den in c. 1395 § 2 herausgehobenen Delikten gehören“. Siehe Potz, Zur Frage der Verjährung, S. 278. William Woestman statuiert: „It seems that all would agree that the expression ,an offence against the sixth commandment‘ as found in the Code includes consummated sexual acts.“ Siehe Woestman, Sexual Abuse of a Minor, S. 38. 1258 Schmitz, Sexueller Missbrauch, S. 387; ausführlich dazu Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1395, Rdnr. 4 a-b, in: MK CIC (November 2003); Pree, Priester ohne Amt, S. 260; Sebott, Das kirchliche Strafrecht, S. 226 (unter Berufung auf Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, Bd. 3, S. 458); Nigro, Kommentar zu c. 1395 § 2 CIC, S. 819; Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 436. Jone ergänzt „nicht nur die Vergehen, die auch an Laien bestraft werden, sondern auch andere, z.B. jeder geschlechtliche Verkehr, schwer sündhafte Berührungen, unzüchtige Schriften usw.“ Siehe Heribert Jone, Gesetzbuch des Kanonischen Rechts, Bd. 3, Paderborn 1940, S. 517. 1259 Explizit als Parallele: can. 2359 § 3 CIC/1917; vgl. dazu Eduard Eichmann, Das Strafrecht des Codex Iuris Canonici, Paderborn 1920, S. 194; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 713; Damián G. Astigueta, La persona y sus derechos en las normas sobre los abusos sexuales, in: AADC 11 (2004), S. 11-56, bes. S. 11. „Such offenses could run 1256

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Imagine such a priest who innocently places his arm around the shoulders of an adolescent or makes a double meaning remark and is slightly sexual aroused. He could easily conclude that he had committed […] a mortal sin of sexual abuse of a minor and is now irregular and consequently cannot celebrate Mass.“1260

Ausdrücklich wird in den Normen der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltenen Straftaten betont, dass nur die Beurteilung der darin namentlich genannten Straftaten der Kongregation und nicht den einzelnen Ortsordinarien vorbehalten sind (vgl. c. 16 §§ 1-2). Dazu zählen pädophile, ephebophile, homosexuelle und heterosexuelle Handlungen, sowie das Zeigen (kinder-)pornographischer Bilder von Minderjährigen unter vierzehn Jahren,1261 das Entkleiden von Minderjährigen und Herunterladen aus dem Internet – im Gegensatz zum einfachen Browsen – bzw. der Besitz pädophiler pornographischer Bilder, Filme und Schriften.1262 „… while ,browsing‘ may be involuntary, it is difficult to see how ,downloading‘ could be considered so, since not only involves payment by credit card and the furnishing of personal information by the purchaser which can be traced back to him. Some priests have been incarcered for possession of thousands of pornographic photos of children and youth. According to the praxis of the Congregation for the Doctrine of the Faith such behaviour is considered a delictum gravius.“1263

an immense gamut from rape of a minor, male or female, to an indecent touch, look, or conversation.“ Siehe Woestman, Sexual Abuse of a Minor, S. 37. „Without a precise notion of what qualifies as abuse, any activity that is questionable might be deemed sufficient to incur an irregularity ex delicto even though no delict may have been committed. If the law itself is too broad, resulting in doubt regarding its substance, the law does not bind (c. 14). Accordingly, the establishment of an irregularity to address acts contra sextum with a minor should leave room for doubt as to its content.“ Siehe Jenkins, On the Suitability, S. 330 f. „If there is any doubt whether a specific act qualifies as an external, objectively grave violation, the writings of recognized moral theologians should be consulted, and the opinions of recognized experts should be appropriately obtained.“ Siehe NCCB (ed.), Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct, S. 6. 1260 Woestman, Sexual Abuse of a Minor, S. 40. 1261 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 6 § 1, 2: „Der Erwerb, die Aufbewahrung und die Verbreitung pornographischer Bilder von Minderjährigen unter vierzehn Jahren in jedweder Form und mit jedwedem Mittel durch einen Kleriker in übler Absicht.“ 1262 Vgl. ebd.; C DocFid, Ep. „Ad exsequendam ecclesiasticam legem“, Art. 4 § 1; vgl. Albornoz, Norme e orientamenti, S. 716. Wunibald Müller verweist darauf, dass “der Gebrauch von Kinderpornografie mitunter sogar ein deutlicherer Hinweis auf eine pädophile Veranlagung sein kann”. Siehe Müller, Verschwiegene Wunden, S. 36. 1263 Scicluna, The Procedure and Praxis, S. 238; Aznar Gil / Chong Aguila, Abusos sexuales a menores, S. 49.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Straftaten gegen das 9. Gebot des Dekalogs, zu denen nach kirchlicher Lehrmeinung die „Unschamhaftigkeit“ zählt,1264 fallen nicht unter den Tatbestand des c. 1395 § 2. Das zu schützende Gut des c. 1395 § 2 ist das sexuelle Persönlichkeitsrecht bzw. sexuelle Selbstbestimmungsrecht.1265 Aufgrund dessen umfasst der Straftatbestand „alle Handlungen, die verbal oder manuell die psychische und/oder physische sexuelle Integrität des Opfers verletzen“.1266 Die Verjährung der Strafklage bei Delikten,1267 welche der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehalten sind, erfolgte nach einem Jahrzehnt (vgl. c. 1362 § 1, 1°).1268 Der Beginn der Frist richtet sich nach allgemeinem Recht (vgl. c. 1362 § 3), d.h. mit dem Tag der Begehung der Straftat, „bei fortdauernder Straftat an dem Tag, an dem sie aufhört“.1269 Bezüglich der Sonderregelungen vom 25. April 1994 für den Bereich der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten muss das Opfer das 18. Lebensjahr bzw. inklusive der Verjährungsfrist

1264

Der Katechismus der Katholischen Kirche ordnet Schamhaftigkeit dem 9. Gebot des Dekalogs zu; vgl. KKK, Nr. 2521-2524, bes. Nr. 2533. 1265 Vgl. Lüdicke, Kommentar zu c. 1395, Rdnr. 4 b: „Schutz der physischen und psychischen Integrität eines im sexuellen Handeln noch nicht einwilligungsfähigen Opfers.“ 1266 Schmitz, Sexueller Missbrauch, S. 388. Bedenklich an der Beschreibung der Straftatbestände ist die unterschiedslose Gleichbehandlung der Schweregrade, etwa verbale Belästigung mit Serienvergewaltigung… Vgl. Aznar Gil / Chong Aguila, Abusos sexuales a menores, S. 80; Green, Clerical Sexual Abuse of Minors, S. 387-389, 401 f., 415 f. 1267 Weiterführend dazu Potz, Zur Frage der Verjährung der schwereren Delikte, S. 271-282 u. 277-279. Grundsätzlich ging man im vorkodikarischen Recht davon aus, dass die dem Hl. Offizium vorbehaltenen Delikte unverjährbar wären, wie u.a. auch Kindesunterschiebung, Verwandtenmord, Meuchelmord, das „crimen laesae maiestatis“, Geldfälschung, Abtreibung, Duell und Simonie, interessanterweise jedoch nicht die qualifizierten Delikte gegen das 6. Gebot, für die eine verlängerte Verjährungsfrist von 5 Jahren vorgesehen war (vgl. can. 1703 CIC/1917). Vgl. Francesco Roberti, De Processibus, Bd. I, Rom 1926, S. 364, Anm. 2. 1268 Schwere von einem Kleriker gegen die Sittlichkeit begangene Straftaten gegen das sechste Gebot des Dekalogs mit einem noch nicht 18jährigen Menschen fallen ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich der Glaubenskongregation. Vgl. C DocFid, Ep. „Ad exsequendam ecclesiasticam legem“, S. 785-788 basierend auf Johannes Paul II., MP „Sacramentum sanctitatis tutela“ v. 30. 4. 2001, in: AAS 93 (2001), S. 737-739. Die „Epistula“ der Glaubenskongregation ist – wie es der Titel besagt – ein Brief und keine verbindliche Rechtsnorm, zu deren Ausführung ein Dekret (cc. 31-33) oder eine Instr. (c. 34) notwendig wären. Diesbezüglich s. Lothar Wächter, Gesetz im kanonischen Recht (MThS.K, Bd. 43), St. Ottilien 1989, S. 40. 1269 Martin Walser, Die besondere Vollmacht der Glaubenskongregation zur Derogation der Verjährungsfristen bei schweren Straftaten von Klerikern, in: AfkKR 175 (2006), S. 141-151, hier S. 144.

296

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

das 28. Lebensjahr vollendet haben.1270 Die Verjährungsfrist wurde aufgrund aktueller Vorkommnisse am 15. Juli 2010 verschärft und nunmehr auf 20 Jahre erweitert.1271 Im Einzelfall kann die Kongregation von der 20jährigen Verjährungsfrist nach Abwägen der Gründe des ansuchenden Bischofs dispensieren.1272 Die Verjährung (vgl. c. 1362 § 2) beginnt unverändert mit Vollendung des 18. Lebensjahres bzw. inklusive der Verjährungsfrist 38. Lebensjahres.1273 Auch wenn von vornherein eine Verjährung eindeutig vorliegt, hat der zuständige Obere die Pflicht, der Klage nachzugehen (vgl. cc. 695, 729, 746).1274 Dabei sollen die Verantwortlichen – der Diözesanbischof oder Ordensobere1275 – zuallererst gegenüber dem Opfer und dem Beschuldigten Mitgefühl 1270 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 7 § 2; dies., Ep. „Ad exsequendam ecclesiasticam legem“, Art. 7 § 2. „For alleged delicts committed with minors under 18 years of age between April 25, 1994 and April 24, 1999, such a criminal action may be initiated until the minor celebrates his/her 28th birthday or one year has elapsed from the denunciation of the delict expedited prior to that 28th birthday. For alleged delicts committed with minors under 16 years of age (former rule) before April 25, 1994, such a criminal action may be initiated until the minor in question celebrates his/her 23rd birthday. […] On November 30, 1998 John Paul II extended the aforementioned norms for ten years until April 25, 2009.“ Siehe Green, Commentary to „Penalties for individual Delicts – Canon 1395 § 2“, S. 1600 f., Fn 296; Walser, Die besondere Vollmacht der Glaubenskongre-gation, S. 141; dazu auch Ignacio Granado Hijelmo, Tratamiento penal del abuso de menores en el Derecho canónico general y particular de los Estados Unidos de América, in: FI 15 (2005), S. 135-176; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 713. 1271 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 7 § 1. 1272 Vgl. ebd.; dies., Ep. „Ad exsequendam ecclesiasticam legem“, Art. 7 § 1; vgl. dazu Alfred E. Hierold, Pädophilie und Ephebophilie: Rechtsschutz für Opfer und Beschuldigte, in: Müller / ders. / Demel / Gerosa / Krämer, „Strafrecht“ in einer Kirche der Liebe, S. 171-181, bes.S. 175, Fn 8. „Da die Derogation nur in Einzelfällen auf Antrag eines Bischofs erfolgt, entsteht eine eklatante Ungleichbehandlung der Angeklagten, je nachdem ob in einem Fall ein Antrag gestellt wird oder nicht.“ Siehe Walser, Die besondere Vollmacht der Glaubenskongregation, S. 149; dazu auch die staatlichen Regelungen bezüglich Verjährungsfristen bei Velasio De Paolis, welcher eine deutliche Verlängerung fordert! Vgl. De Paolis, Normae de gravioribus delictis riservati, S. 309. 1273 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 7 § 2. 1274 Zum Vorhergehenden ausführlich Charles G. Renati, Prescription and Derogation from Prescription in Sexual Abuse of Minor Cases, in: Patricia M. Dugan (ed.), Advocacy Vademecum, Montreal 2006, S. 67-84, parr. in: Jurist 67 (2007), S. 503-519; Gordon Read, Derogations from CIC Concerning Offences against the Sixth Commandment Committed by a Cleric with a Minor. Canon Law Society Newsletter 104 (1995), S. 20 f. 1275 Bezüglich der Rolle der zuständigen Oberen s. Nelson C. Dellaferrera, El Obispo, juez: algunas consideraciones acerca de la actuación del Ordinario en los casos referidos en el c. 1395 § 2, in: AADC 10 (2003), S. 161-180.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

297

zeigen,1276 hinsichtlich des Beschuldigten an der Unschuldsvermutung festhalten, den guten Ruf des Beschuldigten vor Verleumdung oder übler Nachrede wahren (vgl. c. 220),1277 unter keinen Umständen die Beichte des Beschuldigten entgegennehmen,1278 weiters der Frage nachgehen, ob eine zivilrechtlich meldepflichtige Straftat begangen worden ist bzw. andere staatliche Vorschriften einzuhalten sind,1279 ob eine Voruntersuchung eingeleitet werden muss.1280

1276 Vgl. Benedikt XVI., Predigt über Heilung, Versöhnung und größere Treue, S. 65. Studien, die von der Irischen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben wurden, zeigen den Widerwillen der Institution für Transparenz bezüglich Probleme mit sexuellem Missbrauch und stellen schlussendlich fest, dass „die Reaktionen kirchlicher Dienststellen vom Mangel an Zugänglichkeit, an Kommunikation, Einfühlsamkeit und Mitgefühl gekennzeichnet waren. Der Gesamteindruck war, dass kirchliche Dienststellen sich hauptsächlich für juristische Fragen interessierten …“ zit. in: Conway, Theologien des Priesteramts, S. 311. Treffender formuliert es der Kanonist John Beal: „Auf die augenfällige Sündhaftigkeit innerhalb der Kirche mit Leugnung, Bagatellisierung und Rationalisierung oder andererseits mit radikaler Amputation jedes Körperteils zu reagieren, das auch nur im Verdacht steht, infiziert zu sein, sind Taktiken, die die Unfähigkeit verraten, zwischen dem Sinn der Kirche und dem Sinn der Institution zu unterscheiden – die gemeinsame Unfähigkeit aller hohen Würdenträger, die ‚hinter dem Schleier der Fiktion‘ agieren.“ Siehe John Beal, „So träge wie ein gemaltes Schiff auf einem gemalten Ozean“. Ein Kirchenvolk treibt in der ekklesiologischen Flaute, in: Conc 40,3 (2004), S. 323333, hier S. 329. 1277 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 25; dazu Wollbold, Als Priester leben, S. 259; ausführlich zur Problematik Pietro Milite, La discrezionalità dell’Ordinario riguardo ai presupposti dell’azione penale in ordine al delitto di „pedofilia“, in: Quaderni dello Studio Rotale 16 (2006), S. 131-145; Paul Golden, Advocacy for Clerics Accused of Sexual Abuse of Minors, in: Proceedings of the Sixty-Eight Annual Convention, CLSA October 9-12, 2006, 68 (2006), S. 129-148; Piotr Skonieczny, La tutela dell buona fama del chierico accusato degli abusi sessuali su minori: un modo di procedere nel caso concreto in base al can. 220 CIC/83, in: Angelicum 87,4 (2010), S. 923-941, bes. S. 941 worin er fordert, dass jeder Fall von Diffamierung untersucht werden soll. 1278 Dies hätte zur Folge, dass der zuständige Obere nachher handlungsunfähig würde, da er das Beichtgeheimnis verletzen müsste. 1279 Dazu Rik Torfs, Klerikaler Kindesmissbrauch und das Zusammenwirken von staatlichem und kirchlichem Recht, in: Conc 40,3 (2004), S. 344-354; Javier Ferrer Ortiz, La responsabilidad civil de la diócesis por los actos de sus clérigos, in: IusC 45 (2005), S. 557-608. Ludger Müller begründet die nicht obligatorische Anzeige bei staatlichen Behörnden damit, „dass nicht überall auf der Welt ein rechtsstaatliches Vorgehen der weltlichen Behörden garantiert ist“. Siehe Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 68. 1280 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 29; dazu John P. Beal, Doing What One Can: Canon Law and Clerical Sexual Misconduct, in: Jurist 52 (1992), S. 642-683, bes. S. 662.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Aufgrund der inzwischen überaus zahlreichen an die Öffentlichkeit gelangten Missbrauchsfälle und der damit einhergehenden bedrohlich ausufernden Ausmaße der verursachten Krise war dringender Handlungsbedarf geboten, um entgegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen.1281 Neben der Einsetzung von Kommissionen, Ad-hoc-Komitees, der Erstellung von Untersuchungsberichten wurden in allen betroffenen Regionen partikularrechtliche Normen erstellt, die konkrete Handlungsanweisungen bei sexuellem Missbrauch verbindlich vorschreiben. Weiters wurden von einzelnen Bischofskonferenzen – wie etwa in den USA,1282 Kanada,1283 England und Wales,1284 Schottland,1285 Irland,1286

1281 Ausführlich dazu Lydia Marie Allen, How Has the Catholic Church Addressed Sexual Abuse of Minors by Priests and Religious in Europe?, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 196-210, bes. S. 196-208; Rossetti, A Tragic Grace, S. 11-16; Wijlens, Bischöfe und Ordensobere, S. 176 f.; Felice Scalia, „Mai più…!“ Sugli abusi pedofili nel clero, in: La Rivista del Clero Italiano 89 (2008), S. 468-480; Wunibald Müller / Myriam Wijlens (Hrsg.), Aus dem Dunkel ans Licht. Fakten und Konsequenzen des sexuellen Missbrauchs für Kirche und Gesellschaft, Münsterschwarzach 2011; Michael Albus / Ludwig Brüggemann, Hände weg! Sexuelle Gewalt in der Kirche, Kevelaer 2011; Ursula Enders, Sexueller Missbrauch in Institutionen. Zur Strategie der Täter, zur Verantwortung der Institution und den Reaktionen der Kirche, in: Stephan Goertz / Herbert Ulonska (Hrsg.), Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und Theologie (Theologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 31), Berlin-Münster 2010, S. 17-44. 1282 Jede Diözese besitzt eigene Normen, die sich an den Grundsatznormen der Bischofskonferenz orientieren. Vgl. The Cardinal’s Commission on Clerical Misconduct with Minors, Report to Joseph Cardinal Bernadin, Chicago: Archdiocese of Chicago, 1992; Bishops’ Ad Hoc Committee an Sexual Abuse, Restoring Trust: A pastoral response to sexual abuse, Bd. 1-2, Washington D.C. 1994/95; USCCB, Walk in the light: A Pastoral Response to Child Sexual Abuse, Washington D.C. 1995; NCCB (ed.), Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and Dismissal from the Clerical State, Washington D.C. 1995; dies., Charter for the Protection of Children & Young People, Washington D.C. 2002, parr. in: Origins 32 (2002), S. 102-106; dies., Essential Norms for Diocesan / Eparchials Policies Dealing with Allegations of Sexual Abuse of Minors by Priests or Deacons and Other Church Personnel, v. 8. 12. 2002, Washington D.C. 2002, parr. in: Origins 32 (2002), S. 107 f.; dies., Promise to protect, pledge to healCharter for the protection of children and young people: Essential norms, statement of Episcopal commitment, Washington D.C. 2002; dies., Charter for the Protection of Children and Young People, Washington D.C. 2005. 1283 CCCB, From Pain to Hope: Report from the Ad Hoc Committee an Child Sexual Abuse, Ottawa 1992; dies., Breach of Trust, Breach of Faith: Child Sexual Abuse in the Church and Society, Materials for Discussion Groups, Ottawa 1992; dies., Comme une brisure... Les agressions sexuelles contre les enfants dans l’Église et la société, 31. 10. 1991; dies., De la souffrance à l’espérance. Rapport du comité ad hoc de la CECC sur les cas d’agression sexuelle, juin 1992; dies., Comité ad hoc sur les cas d’agression sexuelle, in: StCan 26,2 (1992), S. 461-485, bes. Kap. C: „Recommandations aux responsables de formation des prêtres“, S. 474 f.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

299

Australien,1287 Neuseeland,1288 Südafrika,1289 Chile,1290 Philippinen,1291 Antillen,1292 Frankreich,1293 den Niederlanden,1294 Belgien,1295 Malta,1296 der 1284

Vgl. CBCEW, A Programme for Action: Final Report of the Independent Review on Child Protection in the Catholic Church in England and Wales, London 2001; dies., Child Abuse: Pastoral and Procedural Guidelines, A Report from the Working Party of the Catholic Bishops’ Conference of England and Wales on Cases of Sexual Abuse of Children Involving Priests, Religious and Other Church Workers, London 1994; dies., Healing the wound of Child Abuse, a Church Response, London 1995; dies., Review on Child Protection in the Catholic Church in England and Wales, 1st Report, London 2001. 1285 Vgl. CBCS, Child Sexual Abuse: Report Commissioned by the Bishops’ Conference of Scotland, [Edinburgh] 1996; dies., Keeping Children Safe: Guidelines for Good Practice for Paid Staff and Volunteers Who Work with Children, Young People and Vulnerable Adults in a Church Context, [Edinburgh] 1998, 22003. 1286 Vgl. The Irish Bishops’ Conference / The Conference of Religious in Ireland / The Irish Missionary Union, Our Children, Our Church: Child Protection Policies and Procedures for the Catholic Church in Ireland, Dublin 2005; National Board for Safeguarding Children in the Catholic Church, Safeguarding Children: Standards and guidance document for the Catholic Church in Ireland, Dublin 2008. 1287 Vgl. ACBC & ACLRI, Towards Healing: Principles and Procedures in Responding to Complains of Abuse Against Personnel of the Catholic Church of Australia, Victoria 2000, 22007; National Committee for Professional Standards (A Committee of the ACBC and the ACLRI), Integrity in Ministry: A Document of Principles and Standards for Catholic Clergy & Religious in Australia, 1999. 1288 Vgl. New Zealand Catholic Bishops Conference and the Congregational Leaders Conference of Aotearoa, A Path to Healing – Te Houhanga Rongo Principles and Procedures in responding to complaints of sexual abuse by Clergy and Religious of the Catholic Church in New Zealand, Wellington 2001, 22007. 1289 Vgl. SACBC, Integrity in Ministry, Pretoria 2002; dies., Protocol about sexual misconduct, Pretoria 2004. 1290 Vgl. Conferencia Episcopal de Chile, Sobre la actitud de la Iglesia Católica en Chile ante los abusos contra menores cometidos por un clérigo o un religioso (Prot. N. 126/2003), v. 25. 4. 2003, Punta de Tralca 2003. 1291 Vgl. Catholic Bishops Conference of the Philippines, Pastoral Guidelines on Sexual Abuses and Misconduct by the Clergy, v. 1. 9. 2003, Manila 2003. 1292 Antilles Episcopal Conference, Policy Regarding Allegations of Sexual Misconduct with Minors by Clergy, v. 8. 5. 2002, St. James Trinidad and Tobago 2002. 1293 Vgl. Conférence des évêques de France, Lutter contre la pédophilie, fiches pédagogiques, Paris 2002; Conférence des évêques de France, Déclaration de l’assemblée plénière, v. 9. 9. 2000, Paris 2000; dazu Roberto Micocci, „Lutter contre la pédophilie“: alcune riflessioni sull’azione della Chiesa di Francia negli ultimi anni, in: Davide Cito (ed.), Processo penale e tutela dei diritti nel l’ordinamento canonico, Milano 2005, S. 577-590. 1294 Vgl. Sekretariaat R.-K. Kerkgenootschap in Nederland, Procedure bij klachten van seksueel misbruik, Regelingen R.-K. Kerkgenootschap in Nederland, AmersfoortUtrecht 1995-2002; Bisschoppenconferentie van de R.K. Kerkprovincie, Statuut van de

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Schweiz,1297 der Territorialabtei Einsiedeln1298 und Deutschland1299 – Grundsatzdokumente verfasst sowie in einzelnen Diözesen Ombudsstellen errichtet1300 und eigene diözesane Kommissionen für den Umgang mit den Tätern

Landelijke Instelling `Hulp en Recht na seksuell Misbruik in Pastorale Relaties, Amersfoort 1995. 1295 In Belgien wird sexueller Missbrauch explizit im Sinne des staatlichen Strafrechts interpretiert. Vgl. Behandeling van klachten wegens seksueel missbruik in de pastorale relatie / Traitment des plaintes pour abus sexuels commis dans l’exercice de relations pastorales, Brüssel 2000. 1296 Vgl. Maltese Ecclesiastical Province, On Cases of Sexual Abuse in Pastoral Activity, Gozo 1999. 1297 Vgl. SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge. Richtlinien für die Diözesen, Freiburg/Schweiz 2002, 22009; Katholische Kirche im Kanton Zürich, Konfliktbewältigung in den Kirchengemeinden und den Pfarreien. Informationsbroschüre der katholischen Kirche im Kanton Zürich zu Mobbing, sexueller Belästigung und sexueller Ausbeutung, Zürich 2001. 1298 Vgl. Abtei Einsiedeln, Sexuelle Übergriffe: Prävention, Verfahren und Maßnahmen, Einsiedeln 2001. 1299 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz, v. 23. 8. 2010, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Handreichung der Jugendkommission zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Bereich Jugendpastoral (Die deutschen Bischöfe – Jugendkommission, Bd. 33), Bonn 2011, S. 2334, parr. in: ABl. Erzdiözese Freiburg, v. 11. 1. 2011, Nr. 1, S. 7, ABl. Erzbistum Köln, v. 1. 10. 2010, Nr. 11, 150 (2010), Nr. 186, S. 197-199; ausführlich zum Vergleich der einzelnen Richtlinien im deutschen Sprachraum Sebastian Gräßer, Ein Vergleich der Normen bezüglich des Vorgehens bei Klagen des sexuellen Mißbrauchs durch Geistliche in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz, Lizentiatsarbeit, Münster 2010. 1300 Im Bereich der ÖBK: Diözese Gurk-Klagenfurt, Dekret über Errichtung und Statut für die Diözesane Kommission zur Behandlung behaupteter Übergriffe kirchlicher Verantwortlicher gegenüber Kindern und Jugendlichen, v. 6. 5. 1995, in: AfkKR 164 (1995), S. 165 f.; Einrichtung für die Befassung mit behaupteten Übergriffen kirchlicher Verantwortlicher gegenüber Kindern und Jugendlichen, in: LDBl. 145. Jg., Nr. 4, v. 1. 4. 1996, S. 39 f.; Erzbischöfliches Ordinariat Wien, Erklärung zur Frage des Umgangs mit sexuellem Missbrauch in der Kirche, v. 7. 11. 2003, in: Wiener Diözesanblatt 141 (2003), S. 55 f.; Erzdiözese Wien, Verhinderung sexuellen Missbrauchs. Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen, Wien 2010; Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg, Ombudsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche: Empfehlungen und Richtlinien, v. 10. 12. 2004 (Prot. N. 1497/04), in: Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg, Nr. 12, Dezember 2004, S. 127-130; Neues Statut zur Vorgangsweise in der Diözese Linz bezüglich behaupteter Übergriffe kirchlich Verantwortlicher gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, in: LDBl. 150. Jg., Nr. 5, v. 15. 9. 2004, S. 4951; Diözesane Kommission gegen die Ausübung von Missbrauch und Gewalt durch kirchliche Verantwortliche, in: Verordnungsblatt der Diözese Innsbruck 75,3 (2000),

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

301

eingesetzt bzw. bischöfliche Delegierte oder diözesane KoordinatorInnen mit exakt abgegrenztem Aufgabenbereich ernannt, die zuständig sind, alle Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester, Ordensangehörige oder Kirchenangestellte entgegenzunehmen und anschließend den Sachverhalt auf den vorgeworfenen Tatbestand unter Wahrung der persönlichen Intimsphäre des Opfers hin zu untersuchen und zu bewerten (vgl. c. 1717 § 1),1301 Hilfen bzw. Kostenersatz auch bei Verjährung des Vergehens zu vermitteln1302 sowie therapeutische,1303 kirchenrechtliche und/oder disziplinäre Maßnahmen den kirchlichen Verantwortlichen vorzuschlagen, schlussendlich die zivil- und strafrechtlichen Folgen zu klären.1304 Selbstverständlich sollte der Diözesanbischof die genannte Personengruppe, die sich aus Männern und Frauen – gegebenenfalls aus weiteren kooptierenden Experten wie PsychiaterInnen, Ju-

Nr. 30, S. 4 f.; für Deutschland z.B.: Allgemeines Dekret zur Vorgehensweise beim Verdacht des sexuellen Missbrauchs im Bereich des Erzbistums München und Freising v. 8. 4. 2004, in: AfkKR 173,1 (2004), S. 172 f. 1301 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 7, 10 u. 15; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.2.5, S. 14; dazu Albornoz, Norme e orientamenti, S. 717. 1302 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 37; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.2.4, S. 14. 1303 Aus kanonistischer Perspektive ist es äußerst schwierig, jemanden vor oder nach einem nachgewiesenen Tatbestand zu einer Therapie zu zwingen, auch hinsichtlich des Therapieerfolges, wenn der Betreffende nicht will. Für diese problematischen „Grenzfälle“ gibt es keine Patentlösung. Vgl. dazu Friedemann Pfäfflin, Therapeutic Options: the Psychoanalytic Approach, in: Hanson / ders. / Lütz, Sexual Abuse, S. 115-120; Martin P. Kafka, The Rationale for the Role of Medication in the Treatment of Catholic Clergy Who Sexually Molest Children and Adolescents, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 121-129; Karl Hanson, Prognosis – How Can Relapse Be Avoided, in: ebd., S. 132-143, bes. S. 140 f.; Beier / Bosinski / Hartmann / Loewit, Sexualmedizin (22005), S. 526 f.; Versaldi, Aspetti psicologici, S. 54; Lothstein, Psychologische Theorien, S. 47; Frank Valcour, Therapiemaßnahmen innerhalb des kirchlichen Rahmens für Menschen, die Kinder sexuell missbraucht haben, in: Rossetti / Müller, Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 80-107, bes. S. 102 f.; Kafka, Sexual Molesters, S. 51. Im Gegensatz dazu verweisen Stephan Kessler und Wunibald Müller darauf, dass genannte sexuellen Veranlagungen „nach dem derzeitigen Forschungsstand letztlich nicht therapierbar, allenfalls kontrollierbar“ sind. Siehe Kessler, Priesterausbildung und sexuelle Gewalt, S. 131; dazu Müller, Keine falsche Stärke vortäuschen, S. 123. 1304 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 18. „Es ist auch angebracht, finanzielle Leistungen in Form von Schmerzensgeld in Erwägung zu ziehen. Dabei ist allerdings sicher zu stellen, dass nicht der Anschein erweckt wird, man wolle sich einfach frei kaufen oder erlittenes Unrecht mit Geld ausgleichen, und dass nicht dieses Instrument zum Abzocken missbraucht wird.“ Siehe Hierold, Pädophilie und Ephebophilie, S. 181 u. Ferrer-Ortiz, La responsabilidad civil, S. 557-608.

302

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ristInnen und Fachleuten aus Beratungseinrichtungen – zusammensetzt,1305 frei und für erneuerbare Perioden von festgesetzter Dauer ernennen und ebenso entlassen können, falls eine Anzahl genau definierter Voraussetzungen (notwendige Vorbildung, psychologische Diplome, Kumulationsverbot mit anderen kirchlichen Ämtern) erfüllt ist. Die Mitglieder erwähnter Kommission sind nicht weisungsgebunden und unterliegen (auch nach dem Ausscheiden) der Amtsverschwiegenheit (vgl. c. 1455).1306 In Österreich können sich Missbrauchsopfer zusätzlich an eine unabhängige Opferschutzanwaltschaft wenden, d.h. an eine freie und autonom agierende zivilgesellschaftliche Einrichtung, die allen Opfern von Missbrauch und Gewalt in Kirche und Gesellschaft zur Verfügung steht und sich bei ihren Aktivitäten auf die Entscheidungen und Empfehlungen einer unabhängigen Opferschutzkommission stützt.1307 Aufgaben und Ziele sind neben rechtlichen und psychologische Beratungsgesprächen, die Weitergabe von Empfehlungen und Vorschlägen für individuelle Maßnahmen wie Beratung, Mediation, Therapie und finanzielle Hilfe, weiters eine generelle Dokumentation der individuellen Fälle, umfangreiche Öěentlichkeitsarbeit sowie die Koordination mit zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und staatlichen Stellen. „Die Beschlüsse der Kommission der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft bezüglich Maßnahmen, Therapien und finanzieller Hilfeleistungen für Opfer sind für alle

1305

Vgl. dazu Inge Tempelmann, Geistlicher Missbrauch. Auswege aus frommer Gewalt. Ein Handbuch für Betroffene und Berater, Wuppertal 2007; Curtis C. Bryant, Collaboration between the Catholic Church, the Mental Health, and the Criminal Justice Systems regarding Clergy Sex Offenders, in: Plante, Sin against the Innocents, S. 115-122; Gerald T. Jorgensen, Use of Expert and/or Expert Report in Penal Trial or Administrative Action, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2005, CLSA, New York/Mahwah 2005, S. 91-94; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 168 f. 1306 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 7. u. 11; ebenso Diözesane Kommission gegen die Ausübung von Missbrauch und Gewalt, S. 5; weiterführend Walter Fischedick, Die Zeugnisverweigerungsrechte von Geistlichen und kirchlichen Mitarbeitern (Schriften zum Staatskirchenrecht, Bd. 30), Frankfurt am Main u.a. 2006, bes. S. 115-132. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Zeugnisverweigerungsrecht für Geistliche bereits im Reichskonkordat v. 20. 7. 1933 verankert. Vgl. Reichskonkordat. Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und dem Deutschen Reich v. 20. 7. 1933, in: AAS 25 (1933), S. 389-413, dt. in: RGBl. II (1933), S. 679-690 sowie Joseph Listl (Hrsg.), Die Konkordate und Kirchenverträge in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 1, Berlin 1987, S. 27-61. Geistliche, in der Seelsorge tätige Hilfspersonen, PfarrsekretärInnen etc. (§ 53 a, Abs. 1 StPO) sind auch bei einer Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht weiterhin zur Zeugnisverweigerung berechtigt, insbesondere in Zweifelsfällen. 1307 Vgl. ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, Nr. 5, S. 52.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

303

Einrichtungen der katholischen Kirche in Österreich maßgeblich und für die von der Österreichischen Bischofskonferenz eingerichteten überdiözesanen ,Stiftung Opferschutz‘ bindend.“1308

Falls Anzeichen bzw. Tatbestandsmerkmale eines vermuteten sexuellen Missbrauchs vorliegen, ist eine Voruntersuchung gemäß cc. 1717-1728 bzw. 1468-1470 einzuleiten,1309 wobei das Recht des Beschuldigten und seines Umfeldes (Mitbrüder und MitarbeiterInnen)1310 auf einen guten Ruf zu wahren ist

1308

Ebd., S. 53. Die Österreichische Bischofskonferenz hat mit Wirksamkeit vom 10. 7. 2010 gemäß cc. 114 ff. die „Kirchliche Stiftung Opferschutz“ errichtet, deren Aufgabe es ist „jenen Personen, die von Priestern, Ordensleuten, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern von Einrichtungen der römisch-katholischen Kirche in Österreich in ihrer sexuellen Selbstbestimmung oder körperlichen Integrität schuldhaft und rechtswidrig verletzt wurden, materielle Hilfeleistung zur Finanzierung notwendiger Beratungsund Therapiemaßnahmen und subsidiär oder ersatzweise zu den Schadenersatzforderungen gegen die unmittelbaren Täter finanzielle Hilfe anzubieten.“ Siehe ÖBK, Statut der Kirchliche Stiftung Opferschutz v. 1. 7. 2010, in: ABl. ÖBK, Nr. 52, v. 15. 9. 2010, S. 10-14, hier § 2, S. 11. 1309 Vgl. C DocFid, Verständnishilfe für die grundlegende Vorgangsweise bei Vorwürfen sexuellen Missbrauchs, Nr. A, in: Com 42,1 (2010), S. 58-61, parr. in: CivCatt 161,2 (2010), S. 272 f., http://www.vatican.va/resources/resources_guide-CDF-procedures_ge. html (12.2.2011); Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 29; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.2.2, S. 13; dazu Patrick R. Lagges, La investigatión preliminar del c. 1717 a la luz de las Essential Norms, in: FI 13 (2003), S. 71-118; ders., The Penal Process, S. 392-402; Jörg M. Fegert, Consequences of Sexual Abuse of Children and Adolescents by Priests and Other Person in Clerical Functions, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 161-171; Francis G. Morrisey, Procedures to be Applied in Cases of Alleged Sexual Misconduct by a Priest, in: StCan 26,1 (1992), S. 39-73; Luis Navarro, Las „Essential Norms“ de la Conferencia episcopal de los Estados Unidos y sur percusión en la condición canónico del clérigo, in: FI 13 (2003), S. 13-48; Frans Daneels, L’investigazione previa nei casi du abuso sessuale di minori, in: James J. Conn / Luigi Sabbarese (edd.), Iustitia in caritate. Miscellanea in onore di Velasio De Paolis, Roma 2005, S. 499-506; Avery Dulles, Rights of Accused Priests: Toward a Revision of the Dallas Chartes and the „Essential Norms“, in: America 190 (2004), S. 1-8; Cristiana Arru, Le procedure canoniche da seguire in caso di accuse odiose nei confronti di ministri sacri, in: Apoll 75,3-4 (2002), S. 807-850; Lüdicke, Der Glaubenskongregation vorbehalten, S. 449-452; Schmitz, Der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltene Straftaten, S. 458-462; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 718-721. Bezüglich Strafen und Strafverfahren s. insbesondere die Normen der USCCB: NCCB (ed.), Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and Dismissal from the Clerical State, Washington D.C. 1995. 1310 Zur voreiligen Verurteilung des Umfeldes ausführlich Wunibald Müller, Du bist auch einer von denen. Die Mitbrüder und kirchlichen Mitarbeiter des Priesters der Minderjährige missbraucht hat, in: AnzSS 119,5 (2010), S. 29-32; ders., Verschwiegene Wunden, S. 174-176.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

(vgl. c. 220).1311 Voraussetzung ist eine wenigstens wahrscheinliche Kenntnis der Straftat – d.h. die Voruntersuchung soll nicht bereits aufgrund eines Gerüchtes, anonymer Hinweise, übler Nachrede, Verleumdung, Anzeige von feindlich gesinnten und unglaubwürdigen Personen oder überaus einseitiger medialer Berichterstattung erfolgen.1312 Die geforderte und wenigstens wahrscheinliche Nachricht „kann aus verschiedenen Quellen stammen, z.B. vom allgemeinen Gerücht, von persönlicher Kenntnis aus den Medien, von Informationen seiner Mitarbeiter oder sogar von einer Anzeige […] Hinsichtlich solcher Kenntnis kann der Ordinarius nicht gleichgültig bleiben […] Diese Pflicht ist aber nicht absolut. Manchmal kann die Untersuchung ganz überflüssig sein. […] Es ist der Ordinarius, der über die Wahrscheinlichkeit dieser Nachricht oder über die Offenkundigkeit einer Straftat zu entscheiden hat.“1313 „Denn es kann ja sein, dass ein Kind, noch mehr ein Pubertierender, aus purer Rachsucht einen Tatbestand erfindet. Es kann auch vorkommen, dass ein Kind – vielleicht völlig unbewusst und subjektiv – aus Schwärmerei und Verehrung etwas konstruiert oder einem Sachverhalt eine Deutung gibt, die völlig unzutreffend ist und an den ursprünglichen Absichten vorbeigeht.“1314

Der Bischof kann während der Voruntersuchung vier unterschiedliche „vorbeugende Maßnahmen“ zum Schutz der Opfer durch Einschränkung der Aktivitäten des Klerikers verhängen:1315 Versetzung, vorübergehende Ausschließung

1311 Die Verletzung des guten Rufes muss „illegitimate“ sein, wie Ronny Jenkins behauptet. Vgl. Ronny E. Jenkins, Defamation of Character in Canonical Doctrine and Jurisprudence, in: StCan 36,2 (2002), S. 419-462. Nach Dafürhalten von Patrick Lagges ist unseriöse mediale Berichterstattung und Schlagzeilenkampagne von sexuellem Missbrauch eindeutig eine Schädigung des guten Rufes des Tatverdächtigen. Vgl. Lagges, The Penal Process, S. 403. 1312 Bezüglich der medialen Berichterstattung Pilters, Kampagnen und Geschwätz? Zur Rolle der Medien im kirchlichen Missbrauchsskandal, S. 227-231. Piotr Skonieczny kritisiert in diesem Kontext: „L’urgenza dell’informazione (per un giornalista non è possibile verificare con precisione l’informazione che deve essere trasmessa subito: mentre per un prete che vuole accusare qualcuno ricorrendo ai massmedia, deve essere certo dei fatti)“. Siehe Skonieczny, La tutela dell buona fama, S. 937. 1313 Péter Erdö, Die Wirksamkeit des kanonischen Strafsystems. Fragen zur Verhängung von Kirchenstrafen auf dem Verwaltungsweg, in: Winfried Aymans / Stephan Haering / Heribert Schmitz (Hrsg.), Iudicare inter fideles. FS für Karl-Theodor Geringer zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 2002, S. 77-91, hier S. 80 f.; ders., Die Verhängung von Kirchenstrafen auf dem Verwaltungsweg. Einige mögliche Mittel der Wirksamkeit des kanonischen Strafsystems, in: DPM 8 (2001), S. 17-31; ergänzend dazu Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1717, Rdnr. 2, in: MK CIC (November 2001). 1314 Hierold, Pädophilie und Ephebophilie, S. 179 f. 1315 Ausführlich zum Umgang der kirchlichen Verantwortlichen und zum Opferschutz Barbara Haselbeck, Der Stachel der Opfer. Zum kirchlichen Umgang mit Opfern sexua-

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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vom geistlichen Dienst oder kirchlichen Amt bzw. Auftrag (Amtsenthebung), Absetzung sowie Entlassung bzw. bei Klerikern die rechtliche Rückversetzung in den Laienstand,1316 welche nur im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens und nicht auf dem Verwaltungsweg dekrediert werden kann.1317 Hingegen können Laien und somit Priesteramtskandidaten auch ohne Strafverfahren entlassen werden,1318 wobei zu hinterfragen ist, ob ihnen nicht allein aus Gründen des Rechtsschutzes, dennoch ein faires Verfahren zusteht. Die Absetzung eines Klerikers kann nur im Kontext eines kirchlichen Strafverfahrens erfolgen, in diesem Fall allerdings auch auf dem Verwaltungsweg, eine Amtsenthebung bereits bei Vorlage eines schwerwiegenden Grundes oder bei dringendem Tatverdacht.1319 Eine Versetzung ist, wie unten ersichtlich, als vorläufige Maßnahme die inadäquateste Lösung.1320 Beispielsweise herrscht in den Vereinigten Staaten von Amerika aufgrund der massiven Missbrauchsfälle eine „Nulltoleranz“ („zero tolerance“) gegenüber klerikalen Missbrauchstätern, die unverzüglich und auf Dauer aus dem priesterlichen Dienst entfernt werden. „When even a single act of sexual abuse by a priest or deacon is admitted or is established after an appropriate process in accord with canon law, the offending priest or deacon will be removed permanently from ecclesiastical ministry, not excluding dismissal from the clerical state, if the case so warrants (CIC, c. 1395 § 2; CCEO, c. 1453 § 1).“1321 „Removal from ministry is required whether or not the cleric is diagnosed by qualified experts as a pedophile or as suffering from a related sexual disorder that requires professional treatment.“1322 „Diocesan/eparchial policy is to provide that for even a single act of sexual abuse of a minor – whenever it ocurred – which is admitted or established after an appropriate

lisierter Gewalt, in: Stephan Goertz / Herbert Ulonska (Hrsg.), Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und Theologie (Theologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 31), BerlinMünster 2010, S. 83-91; zum Folgenden Müller, Verschwiegene Wunden, S. 204; Stefan Orth, Beschädigte Glaubwürdigkeit, in: HK 64,4 (2010), S. 163-165, bes. S. 165; Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 61. 1316 Vgl. ebd., S. 61. 1317 Ausgenommen als Verhängung einer dauerhaften Strafe durch die Glaubenskongregation. Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis v. 15. 7. 2010 (Prot. N. 460/2010), in: AAS 102,7 (2010), S. 419-434, bes. Art. 21 § 2, n. 1. 1318 Vgl. Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 62. 1319 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 21. 1320 Vgl. Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 62 f. 1321 USCCB, Essential Norms (2006), Nr. 8. 1322 Ebd., Nr. 8, Fn 4.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

process in accord with canon law, the offending priest or deacon will be permanently removed from ministry and, if warranted, dismissed from the clerical state.“1323

Ähnlich argumentiert die neue Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz vom 21. Juni 2010: „Pädophile Missbrauchstäter werden keinesfalls weiter in der Pastoral eingesetzt, wo der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen gegeben ist.“1324 Falls die betreffenden Personen im kirchlichen Dienst verbleiben, fordern die aktuellen Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz vom 23. August 2010 ein forensisch-psychiatrisches Gutachten, welches als Grundlage für einen weiteren Einsatz des Täters, den klar definierten Bereich und das begrenzte Ausmaß dient ohne Minderjährige weiterhin Gefahren auszusetzen.1325 „Täter, bei denen eine behandelbare psychische Störung vorliegt, sollen sich einer Therapie unterziehen.“1326 Bei Versetzung bzw. Verlegung des Wohnsitzes in eine andere Diözese wird der entsprechende Ortsordinarius schriftlich in Kenntnis gesetzt. Desgleichen wird eine „angemessene Information der Öffentlichkeit unter Wahrung des Persönlichkeitsschutzes der Betroffenen“1327 garantiert. Grundsätzlich ist eine übereilte Suspension, solange nicht ein offizieller Strafprozess eröffnet worden ist (vgl. c. 1722), ohne Verwarnung und Feststellung allerdings sehr fragwürdig,1328 da „bekanntlich der Verlust der Existenzgrundlage und der sozialen Stützung und Kontrolle eines Täters seine Rückfallquote deutlich erhöht“.1329 Weisen die Beschuldigungen auf einen wahren 1323

USCCB, Charter for the Protection of Children & Young People, Art. 5. ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, S. 24. 1325 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 42; hinsichtlich der forensisch-psychiatrisches Gutachten ausführlich John C. Gonsiorek, Forensic Psychological Evaluations in Clergy Abuse, in: Thomas G. Plante (ed.), Bless Me Father for I Have Sinned: Perspectives on Sexual Abuse Committed by Roman Catholic Priests, Westport-London 1996, S. 27-57. 1326 DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 43. 1327 Ebd., Nr. 47; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 6, S. 14. 1328 Dazu eine Entscheidung der Apostolischen Signatur in einem konkreten Fall. Vgl. SignAp, Decr. Particolare „Exercitii ministerii sacerdotalis“ v. 25. 3. 1996 (Prot. N. 24693/93), in: IusE 9 (1997), S. 815 f.; vgl. zum Thema Daneels, L’investigazione previa, S. 502-504; Ronny E. Jenkins, Bishop's Executive Powers in Dealing with Past Acts of Abuse, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2005, CLSA, New York/Mahwah 2005, S. 44-46; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 723 f.; Beal, Doing What One Can, S. 662. 1329 Wollbold, Als Priester leben, S. 259; Rossetti, A tragic grace, S. 96; Weber, The Roman Catholic Church and the Sexual Abuse of Minors, S. 194 f. Trotz allem ist der Bischof verpflichtet, die Existenzgrundlage des Täters sicherzustellen, solange er nicht aus dem Klerikerstand nach einem gerechten Verfahren entlassen worden ist. Vgl. James I. Donlon, Remuneration, Decent Support and Clerics Removed from the Ministry 1324

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Sachverhalt hin, übermittelt der Ordinarius alle nötigen Informationen an die Glaubenskongregation1330 und teilt mit, ob ein Strafverfahren oder Verwaltungsstrafprozess einzuleiten bzw. durchzuführen ist, das dem Beschuldigten jedoch ein Rekursrecht einräumt.1331 Als Präventivmaßnahme zur Vermeidung weiterer möglicher Gefährdungen in besonders schweren Fällen oder diese zivilrechtlich bereits abgeschlossen sind bzw. die Beweislage überwältigend ist, kann der Papst eine Entlassung aus dem Klerikerstand verfügen, die allerdings unanfechtbar ist.1332 Schließlich unterliegen sämtliche dem päpstlichen Amts-

of the Church, in: CLSA Proceedings Annual convetion 66 (2004), S. 93-113; Robert Kaslyn / Michael J. Ritty, Right of Cleric to Support, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2004, CLSA, New York/Mahwah 2004, S. 114-120; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 192: „In einer solchen Situation ist der Betreffende oft suizidgefährdet und bedarf deshalb einer spirituellen und psychotherapeutischen Begleitung.“ 1330 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 16; dies., Verständnishilfe, Nr. A.; DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 30. Dabei ist zwischen Straf- und Prozessrecht zu unterscheiden. Die Bestimmungen der C DocFid in ihrem Schreiben „De delictis gravioribus“ müssen aufgrund dessen im Rahmen der Normen über die Voruntersuchung (cc. 1717 f.) situiert werden. Gemäß c. 1717 erfolgt zuerst die Voruntersuchung und erst nach Feststellung der Straftat hat der Ordinarius zu handeln, d.h. die Pflicht, die Angelegenheit der Glaubenskongregation zu unterbreiten, falls der Kleriker die Straftat mit einem Minderjährigen unter 18 Jahren begangen hat. Falls es sich um keinen Kleriker (etwa um einen Priesteramtskandidaten) handelt, besteht keine Meldepflicht! Weiterführend dazu Charles J. Scicluna, Clerical rights and duties in the jurisprudence and praxis of the Congregation of the Doctrine of the Faith on Graviora Delicta, in: FC 10 (2007), S. 271-281. 1331 Vgl. C DocFid, Verständnishilfe, Nr. A u. B 1 u. 3; parr. dazu die Vorgangsweise bei bereits geweihten Priestern im Artikel Cafardi, Stones Instead of Bread, S. 145-172; ebenso Jean Passicos, Le clerc pédophile en droit canonique, in: ACan 41 (1999), S. 291-294; John P. Beal, Canon 1722: Administrative Leave Revisted, in: StCan 27 (1993), S. 293-320, bes. S. 314-320; Montini, Provvedimenti cautelari urgenti nel caso di accuse, S. 191-204; Mullaney, Graviora delicta, S. 294 f.; Lagges, The Penal Process, S. 404-409. Strafmilderungsgründe sind gemäß c. 1324: unvollkommener Vernunftgebrauch, Leidenschaftlichkeit, Trunkenheit und andere Geistesverwirrungen. Detaillierter zum kirchlichen Strafrecht und Strafverfahren bei sexuellem Missbrauch Klaus Lüdicke, Sexueller Missbrauch und kirchliches Strafrecht – eine neue Herausforderung für die kirchlichen Gerichte, in: DPM 11,1 (2004), S. 71-92. 1332 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 6 § 2 u. Art. 21 § 2, 2; dies., Verständnishilfe, Nr. B 2; Johannes Paul II., MP „Sacramentum sanctitatis tutela“, S. 737-739; ausführlich dazu Gordon F. Read, Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and Dismissal from the Clerical State, in: Newsletter of the Canon Law Society of Great Britain and Ireland 105 (1996), S. 12-15; Francis G. Morrisey, The Pastoral and Juridical Dimensions of Dismissal from the Clerical State and of Other Penalties for Acts of Sexual Misconduct, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 53 (1991), S. 221-239; John A. Alesandro, Canonical Delicts Involving Sexual Misconduct and

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

geheimnis.1333 Bei nachweislich falscher Beschuldigung muss alles unternommen werden, den eventuell geschädigten Ruf wiederherzustellen.1334 „Nicht nur jene Geistlichen, die im Umfeld sogenannter ‚terroristischer‘ Gruppen aktiv sind, sondern auch Geistliche der christlichen Kirchen haben den Vertrauensvorschuss ihres Berufsstandes aufgezehrt, wenn sie sich in Fällen sexuellen Missbrauchs oder zwielichtiger Finanzaktionen strafrechtlich verantworten müssen.“1335

Canon 1390 § 2 sieht vor, dass jemand, der eine andere Person verleumdet,1336 mit einer gerechten Strafe belegt und zu einer angemessenen Wiedergutmachung (vgl. c. 1390 § 3) gezwungen werden kann.1337

Dismissal from the Clerical State. A Background Paper, in: IusE 8,1 (1996), S. 173-192; William H. Woestman, Dismissal from the Clerical State for the Sexual Abuse of a Minor, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2005, CLSA, New York/Mahwah 2005, S. 89-91; ders., The Sacrament of Orders, S. 64-66 u. 78 f.; Albornoz, Norme e orientamenti, S. 722; Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 61 f. Andreas Wollbold verweist allerdings darauf, „dass Priester mit pädophiler Veranlagung nicht ipso facto unter Berufung auf c. 1041, 1° und c. 1044 § 2, 2° als an der Weihe oder (nach empfangener Weihe) an ihrer Ausübung gehindert erklärt werden und freiwillig oder zwangsweise aus dem Klerikerstand entlassen werden dürfen. Diese Entlassung kommt faktisch einer im alten Recht unbekannten vollständigen Aufkündigung eines Dienstverhältnisses gleich, also einer Kündigung“, was eine bedenkliche „Relativierung des ,character indelebilis‘“ konstatiert, da „sich die Kirche in der Weihe unwiderruflich an einen Kandidaten gebunden“ hat und somit eine beidseitig verbindliche Rechtsbindung eingegangen ist. Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 133, Fn 107. 1333 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 30 § 1. Ludger Müller verweist allerdings darauf: „Sachlich müssten Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs nicht unter das päpstliche Amtsgeheimnis fallen“, da es dem Ordinarius nicht verwehrt ist, „einen straffällig gewordenen Kleriker beim weltichen Gericht anzuzeigen“. Siehe Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 69. 1334 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 35; zum Thema Sharon A. Euart, Clergy Sexual Abuse Crisis. Reflections on Restoring the Credibility of Church Leadership, in: Jurist 63,1 (2003), S. 125-138. 1335 Fischedick, Die Zeugnisverweigerungsrechte von Geistlichen, S. 142; dazu auch Orth, Beschädigte Glaubwürdigkeit, S. 163-165. 1336 „This could be by insinuations, disparaging or demeaning remarks, vilification, malicious humour, etc., e.g., a suggestion that a person has a homosexual relationship, or has an unnatural affection for children.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 138; weiterführend dazu Claudio Papale, Brevi note in tema di delitto di falsa denuncia e lesione dell’altrui buona fama (can. 1390, § 2) e di tutela penale del diritto all’intimità, in: Ant 82,4 (2007), S. 757-782. 1337 Dazu William Woestman, Penalties for the Sexual Abuse of a Minor by a Cleric, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2004, CLSA, New York/Mahwah 2004, S. 164-167; Gregory Ingels, Safeguard

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Grundsätzlich abzulehnen ist die Auffassung, dass im Falle einer staatlichen Bestrafung und Verurteilung von sexuellem Missbrauch – z.B. nach Österreichischem (vgl. §§ 201-221 ÖStGB)1338 oder Deutschem Strafrecht (§§ 174184 StGB) – von einer zusätzlichen kirchlichen Strafe abgesehen werden kann, da durch die strafrechtliche Verurteilung weder das innerkirchliche Ärgernis behoben noch der Straftäter von kirchlichem Recht beeinflusst wird.1339 Die Deutsche Bischofskonferenz verabschiedete, wie bereits angedeutet, am 23. August 2010 mit Inkrafttreten am 1. September 2010 für die Dauer von drei Jahren verschärfte Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,1340 welche die vorhergehenden Leitlinien vom 29. September 2002 Rights when Investigating Allegations of Misconduct by Clergy and Religious, in: Canon Law Society Newsletter 137 (2004), S. 45-64; Gordon Read, Comment on Safeguard Rights when Investigating Allegations of Misconduct by Clergy and Religious, in: Canon Law Society Newsletter 137 (2004), S. 65-68; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 468 f. 1338 Im ÖStGB finden sich im Kap. „Strafbare Handlungen gegen die Sittlichkeit“ folgende Straftatbestände: § 201 Vergewaltigung; § 202 Geschlechtliche Nötigung; § 203 Begehung in Ehe und Lebensgemeinschaft (aufgehoben); § 204 Nötigung zur Unzucht (aufgehoben); § 205 Sexueller Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person; § 206 Schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen; § 207 Sexueller Missbrauch von Unmündigen; § 207 a Pornographische Darstellungen Minderjähriger; § 207 b Sexueller Missbrauch von Jugendlichen; § 208 Sittliche Gefährdung von Personen unter sechzehn Jahren; § 209 Geschlechtliche Unzucht mit Personen unter achtzehn Jahren (am 24. 6. 2002 als Verfassungswidrig aufgehoben!); § 210 Gewerbsmäßige gleichgeschlechtliche Unzucht (aufgehoben); § 211 Blutschande; § 212 Mißbrauch eines Autoritätsverhältnisses; § 213 Kuppelei; § 214 Entgeltliche Vermittlung von Sexualkontakten mit Minderjährigen; § 215 Zuführen zur Prostitution; § 215 a Förderung der Prostitution und pornographischer Darbietung Minderjähriger; § 216 Zuhälterei; § 217 Grenzüberschreitender Prostitutionshandel; § 218 Sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen; § 219 Ankündigung zur Herbeiführung unzüchtigen Verkehrs; § 220 Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts oder mit Tieren (außer Kraft); § 220 a Werbung für Unzucht mit Tieren; § 221 Verbindungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht (aufgehoben). Vgl. Helmut Fuchs, Österreichisches Strafrecht – Allgemeiner Teil, Wien 62004; Christian Bertel / Klaus Schwaighofer, Österreichisches Strafrecht besonderer Teil, §§ 169 bis 321 StGB, Wien 41999. 1339 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 34. Zudem betont C DocFid, Verständnishilfe, Nr. A., dass die staatlichen Gesetze zu befolgen sind; dazu Wilhelm Rees, Strafrecht in der Kirche. Kritische Anfragen und Sonderheiten gegenüber dem weltlichen Recht, in: ÖAKR 44 (1995-1997), S. 243-264, hier S. 262 u. 255; bez. des spanischen Zivilrecht Ferrer Ortiz, La responsibilidad civil, S. 557-608, bes. S. 566-568 u. 589-606; Hierold, Pädophilie und Ephebophilie, S. 178; Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 68 f. 1340 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Be-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ergänzen.1341 Das Hauptaugenmerk richtet sich auf den Schutz der Opfer, deren Unterstützung und Begleitung sowie insbesondere auf die Grundverpflichtung, jedem Verdachtsmoment nachzugehen und der Dienstaufsichtspflicht (verstanden als Beobachtung, Anleitung und Beanstandung) nachzukommen.1342 In erwiesenen Fällen von sexuellem Missbrauch Minderjähriger besteht für den Verdächtigen die Möglichkeit der Aussageverweigerung und die Unschuldsvermutung bis zum Erweis des Gegenteils, dennoch wird dringend die Selbstanzeige bei staatlichen Strafverfolgungsbehörden angeraten.1343 Liegen tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen vor, werden diese an die staatlichen Strafverfolgungsbehörden verpflichtend weitergeleitet, außer wenn dies das mutmaßliche Opfer bzw. dessen Eltern oder Erziehungsberechtigten untersagen und der Verzicht auf eine Mitteilung rechtlich zulässig ist., wobei die Gründe dokumentiert werden müssen.1344 „In jedem Fall sind die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten, wenn weitere mutmaßliche Opfer ein Interesse an der strafrechtlichen Verfolgung der Taten haben könnten.“1345

Obwohl sexueller Missbrauch und pädophile Neigung, wie so oft betont, in keinem ursächlichen Zusammenhang mit der Zölibatsverpflichtung stehen,1346 reich der Deutschen Bischofskonferenz, v. 23. 8. 2010, in: Abl. Erzbischöfliches Ordinariates Freiburg, v. 11. 1. 2011, Nr. 1, S. 7; parr. in: Abl. Erzbistum Köln, v. 1. 10. 2010, Nr. 11, 150 (2010), Nr. 186, S. 197-199. Vgl. dazu Manfred Lütz, Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensleute und andere Mitarbeiter. Die neuen Leitlinien der katholischen Kirche und ihre Vorgeschichte, in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie 5 (2011), S. 32-36. 1341 Die vorhergehenden „Leitlinien mit Erläuterungen zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der DBK“ v. 26. 9. 2002, in: AfkKR 171,2 (2002), S. 497-502, parr. in: Kirchliches ABl. für die Diözese Mainz 144 (2002), Nr. 11, S. 91-94 befassten sich ausschließlich mit Klerikern und konstituierten weder einen neuen Straftatbestand noch eine neue Gesetzesverordnung. Vgl. dazu Klaus Kottmann / Stefan Schweer, Sexueller Missbrauch Minderjähriger. Die Ausgestaltung der Dienstaufsichtspflicht des Bischofs. Zum Umgang mit Verdachtsmomenten, in: Ahlers / Laukemper-Isermann, Kirchenrecht aktuell, S. 127-137; Hans-Ludwig Kröber, Legal Implications – the German Legal Situation, in: Hanson / Pfäfflin / Lütz, Sexual Abuse, S. 150-160; Müller, Verschwiegene Wunden, S. 54-56. 1342 Vgl. Kottmann / Schweer, Sexueller Missbrauch Minderjähriger, S. 135. 1343 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 22; u. 25; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.1.2, S. 13 u. Nr. 5.3.1., S. 14; dazu Müller, Sexueller Missbrauch in der Kirche. Kirchenrechtliche Aspekte, S. 69. 1344 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 26-28. 1345 Ebd., Nr. 27; SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.1.3, S. 13.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

311

werden aufgrund der Konkretisierung der bischöflichen Dienstaufsichtspflicht zukünftig Maßnahmen ergriffen, die in der Aus- und Fortbildung der Kleriker geeignet sind, alle Anzeichen sexuellen Fehlverhaltens frühzeitig zu erkennen und Hilfen für den Umgang mit der eigenen Sexualität zu geben.1347 Konkret sollen im Kontext der allgemeinen Persönlichkeitsbildung Fragen der Sexualität, Kenntnisse über sexuelle Störungen und Hilfen für den Umgang mit der eigenen Sexualität in einer offenen Auseinandersetzung thematisiert werden.1348 Bei eindeutig vorliegenden Tendenzen zu sexuellem Fehlverhalten wird eine forensisch-psychiatrische Begutachtung angeordnet. Für den Seminareintritt wäre entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen grundsätzlich ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis einzuholen.1349 Desgleichen fordern die Richtlinien der Schweizer Bischofskonferenz bezüglich sexueller Übergriffe in der Seelsorge vom 4. März 2009 eine Abklärung bezüglich des Aufnahmeverfahrens von Kandidaten für den seelsorgerlichen Dienst: „Der Regens und seine Mitarbeiter bemühen sich, ein möglichst differenziertes Persönlichkeitsprofil der Bewerber gewinnen zu können. Hierbei ist besonders auf belastende Faktoren zu achten. Dem Umgang mit der Sexualität und damit verbundener Probleme ist ein besonderes Augenmerk zu schenken. Zum Aufnahmeverfahren wird üblicherweise auch die Stimme einer Bezugsperson (Lehrer, Seelsorger, Arbeitgeber) aus dem persönlichen Umfeld der Kandidaten eingeholt. […] Werden belastende Faktoren deutlich, so wird eine Fachperson beigezogen.“1350

1346 Vgl. Stephen J. Rossetti / Leslie M. Lothstein, Mythen über den Kindesmißhandler, in: Rossetti / Müller, Sexueller Missbrauch Minderjähriger in der Kirche, S. 18-30, bes. S. 21-24. 1347 Vgl. DBK, Leitlinien (2002), Kap. VIII. S. 14. Dies befürwortet ebenso Wunibald Müller: „Will die Kirche diese schwere Krise, die sie augenblicklich im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen durchlebt, überstehen und für sich fruchtbar machen, dass genügt es nicht, die Leitlinien zu überarbeiten und andere auf die Missbrauchsfälle bezogene Änderungen vorzunehmen. Sie muss die Sexualität, auch die Sexualität in ihren eigenen Reihen, aus dem Turm, manchmal auch der Dunkelkammer, herausholen.“ Siehe Müller, Verschwiegene Wunden, S. 141. 1348 Vgl. DBK, Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch (2010), Nr. 50 f. 1349 Vgl. ebd., Nr. 48; dies., Rahmenordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen, v. 23. 9. 2010, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Handreichung der Jugendkommission zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Bereich Jugendpastoral (Die deutschen Bischöfe – Jugendkommission, Bd. 33), Bonn 2011, S. 35-40, parr. in: ABl. Erzdiözese Freiburg, v. 15. 10. 2010, Nr. 28, S. 445 f., ABl. Diözese Regensburg, v. 18. 10. 2010, Nr. 10, S. 107 f., Nr. II, 4. 1350 SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 3.4, S. 11.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die Ausbildung bedarf einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität, grundlegender Information über sexuellen Missbrauch und sexuelle Belästigung, deren Folgen bzw. möglichen belastenden Auswirkungen auf das familiäre und soziale Umfeld., einer Entfaltung der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung einhergehend mit der Aufarbeitung emotional belastender Komponenten, der Thematisierung von Rollenverhalten und -verantwortung, subtiler Formen von Grenzüberschreitungen, Autoritäts- und Machtmissbrauch, eines verantwortungsvollen und professionellen Umgangs mit positiven als auch negativen (Übertragungs-)Gefühlen, einer Pflege des Gemeinschaftssinnes und -lebens und vor der Weihe bzw. Zulassung zum kirchlichen Dienst der Frage nach der Integration der Sexualität.1351 Eine grundsätzliche Bereitschaft des Schweizer Episkopats ist hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den staatlichen Untersuchungsbehörden, Gerichten, Sozialdiensten und Beratungsstellen gegeben. Strafanzeigen müssen erstattet werden, „wenn sich die nahe Gefahr von (namentlich pädophilen) Wiederholungstaten nicht auf andere Weise bekämpfen lässt. Das Opfer ist in jedem Fall auf die Möglichkeit einer Strafanzeige nach staatlichem Recht hinzuweisen. Der Täter ist, sofern die Umstände dies als angezeigt erscheinen lassen, zu einer Selbstanzeige aufzufordern. Die kirchlichen Amtsträger und Mitarbeiter sind nach staatlichem Recht nicht zu einer Strafanzeige verpflichtet. Eine Ausnahme kann aufgrund abweichenden kantonalen Rechts für Amtsträger und Mitarbeiter von Kirchgemeinden bestehen.“1352

Ähnlich fordern die aktuellen Regelungen der Österreichischen Bischofskonferenz vom 21. Juni 2010 zur Vermeidung sexuellen Missbrauchs effiziente Präventionsmaßnahmen bei der Auswahl und Aufnahme von Klerikern, Ordensleuten. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Überprüfung der Reife der Persönlichkeit und dem Umgang mit Sexualität und Macht und damit verbundenen Problemen gelenkt,1353 wobei im Aufnahmeverfahren die Einschätzung von Bezugspersonen des bisherigen Umfeldes der Kandidaten eingeholt bzw. berücksichtigt wird. Bei zutage tretenden belastenden Faktoren werden entsprechende Fachkräfte bei einem Aufnahme bzw. Anstellungsverfahren konsultiert. „Bei Seminaristen, Novizen und hauptamtlichen Mitarbeitern in der Pastoral ist eine psychologische Beurteilung grundsätzlich empfohlen. […] Ein Strafregisterauszug muss bei der Anstellung neuer Mitarbeiter und bei der Aufnahme ins Priesterseminar

1351

Vgl. SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 3.5, S. 11 f.; ebenso Benedikt XVI., Litt. an die Seminaristen, Nr. 6. 1352 SBK, Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge (22009), Nr. 5.3.1, S. 14. 1353 Vgl. ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, S. 26; DBK, Rahmenordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen (2009), Nr. III.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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eingeholt werden. Die Nachfrage beim früheren Ordensoberen bzw. Generalvikar der vorhergehenden Einsatzdiözese ist verpflichtend.“1354

Trotz erfolgter Therapie ist bei Missbrauchstätern eine relativ hohe Rückfallsquote zu verzeichnen, weswegen pädophile Missbrauchstäter keinesfalls in der Pastoral eingesetzt werden, wo Kontakte zu Kindern und Jugendlichen bestehen könnten. Mögliche Einsätze in anderen Bereichen werden nur unter Berücksichtigung der Art des Vergehens, der Schuldeinsicht und Wiedergutmachung des Täters, der Wiederholungsgefahr und größtmöglicher Sicherheit für die Menschen im Wirkungsbereich ausschließlich im Einzelfall getroffen.1355 Desgleichen soll in der Ausbildung der Priester und Ordensleute die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung berücksichtigt und gefördert, biographische Brüche verantwortungsvoll gegebenenfalls therapeutisch aufgearbeitet, eine fundierte, extern begleitete Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität im Kontext menschlicher bzw. emotionaler Reife und Beziehungsfähigkeit thematisiert, Nähe, Distanz, Konstellationen von Macht und Abhängigkeit, subtile Formen von Grenzüberschreitung sowie die Verantwortung für die persönliche und sexuelle Integrität bewusst gemacht werden.1356 „Die Gemeinschaft im Priesterseminar bzw. Noviziat ist essenziell. Sie lässt erkennen, wie weit sich ein Seminarist, ein Novize oder eine Novizin auf PeerBeziehungen einlassen kann bzw. welche Probleme im Zusammenleben in der Gruppe auftreten. Gerade diese Probleme sind ernst zu nehmen, anzusprechen und gegebenenfalls therapeutisch zu bearbeiten. Ebenso ist darauf zu achten, ob auch außerhalb des Priesterseminars gute Peer-Beziehungen zu Menschen beiderlei Geschlechts gepflegt werden.“1357

Insbesondere sollen die in den letzten Jahren errichteten staatlich unabhängigen diözesanen Ombudsstellen, die bei vermutetem sexuellen Missbrauch als Meldestellen dienen und Voruntersuchungen bzw. Koordinationen zwischen den einzelnen Instanzen tätigen, effizienter vernetzt und die Männer- und Frauenorden in die Arbeit diözesaner Ombudsstellen offiziell eingebunden werden.1358 Prinzipiell sind alle kirchlichen Mitarbeiter zur Meldung der Verdachtsfälle von Missbrauch oder Gewaltanwendung ausnahmslos verpflichtet.1359 Neben der Beratung und Unterstützung der Opfer empfehlen die diözesanen Ombudsstellen bei Verdachtserhärtung dem Opfer zu einer Anzeige bei 1354 1355 1356 1357 1358 1359

ÖBK, Die Wahrheit wird euch frei machen, S. 26. Vgl. ebd. Vgl. ebd., S. 27. Ebd. Vgl. ebd., S. 35 u. 39-41. Vgl. ebd., S. 27.

314

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

der Staatsanwaltschaft. „Der Ordinarius kann auch nach Empfehlung durch die diözesane Kommission die Übermittlung einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft beauftragen.“1360 Eine Kooperation mit den staatlichen Stellen ist in Fällen von Gewaltausübung sowie Missbrauch selbstverständlich. Aufgrund dessen empfiehlt der Ordinarius „den Beschuldigten die Selbstanzeige bei den staatlichen Stellen“.1361 Stimmen die Opfer zu, so erstattet er selber eine diesbezügliche Anzeige und übermittelt bei Bedarf den staatlichen Behörden eine Sachverhaltsdarstellung. „Gleichzeitig ermutigen sie die Täter, psychiatrische und therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.“1362 Finanzielle Hilfen für das Opfer hat primär der Täter selbst zu leisten.1363 Zur Förderung der Bewusstseinsbildung und Prävention zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs fordern die Bischöfe vor allem eine verstärkte Aus- und Fortbildung haupt- und ehrenamtlicher kirchlicher MitarbeiterInnen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass zukünftig bei der Ausbildung von Priesteramtskandidaten ein größeres Augenmerk auf pädophile und homosexuelle Neigungen zu richten ist.1364 Diese Sichtweise erfordert neue Zulassungsbedingung und Regelungen, die einen Ausschluss (aktiver) homosexueller und pädophiler Kandidaten vom Priesteramt enthalten, denn „es gibt Dinge, die immer schlecht sind, und Pädophilie ist immer schlecht“, wie Papst Benedikt XVI. ausdrücklich betont.1365

1360

Ebd., S. 32. „Nach den Bestimmungen der österreichischen Strafprozessordnung ist jeder, der Kenntnis von einer strafbaren Handlung erlangt, zur Anzeige bei der Kriminalpolizei oder Staatsanwaltschaft berechtigt, dazu verpflichtet sind aber, mit Ausnahmen, nur Behörden oder öffentliche Dienststellen, sowie in bestimmten Fällen auch Ärzte.“ Siehe ebd., S. 37. 1362 Vgl. ebd., S. 34. 1363 Ebd., S. 32. 1364 Insbesondere sind die Weihekandidaten stärker zu überprüfen. Vgl. USCCB, Charter for the Protection of Children & Young People, Art. 13. 1365 Benedikt XVI., Predigt über Heilung, Versöhnung und größere Treue, S. 15. „Daher werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um zu erklären, was die Lehre der Kirche ist, und in der Ausbildung und Vorbereitung von Priestern helfen, in der ständigen Weiterbildung, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Opfer zu heilen und zu versöhnen.“ Siehe Benedikt XVI., Interview während des Fluges nach Australien, v. 12. 7. 2008, in: OR (dt.) v. 18. 7. 2008, Nr. 29, 38 (2008), S. 2 f., hier S. 2; vgl. auch ders., Licht der Welt, S. 56. 1361

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

315

„Wir werden Pädophile unbedingt vom Priestertum ausschließen; das ist absolut unvereinbar, und wer wirklich schuldig ist, ein Pädophiler zu sein, kann kein Priester sein.“1366

Dies fordert ebenso eindringlich Msgr. Charles Scicluna, der für die Fälle von sexuellem Missbrauch betraute „promotor iustitiae“ der Kongregation für die Glaubenslehre: „To this end the screening of candidates to the priesthood should ensure that persons who would pose a threat to minors are never ordained to Holy Orders.“1367

Schlussendlich sei darauf hingewiesen, dass die Handhabe bezüglich der oben dargelegten Ausführungen, ob jemand ins Priesterseminar und zu den Weihen zugelassen wird, unter Einhaltung der grundlegenden kanonischen Normen im Ermessensspielraum der zuständigen Oberen liegt.1368 (3) Dispens vom bestehenden Eheband Zum ersten Mal tritt diese Problematik1369 bei Basilius von Cäsarea (ca. 330379) auf, der sich in Regel 12 mit einem für die Praxis zu lösenden Fall befasst,

1366

Benedikt XVI., Interview beim Flug in die Vereinigten Staaten von Amerika v. 16. 4. 2008, in: OR v. 25. 4. 2008, Nr. 17, 38 (2008), S. 6 f., hier S. 6. 1367 Scicluna, Sexual Abuse of Children and Young People, S. 18; Benedikt XVI., Licht der Welt, S. 45. 1368 Dazu Paulson, The Clinical and Canonical Consideration, S. 77-124. 1369 Bereits die Römische Bischofssynode von 1971 beschäftigte sich ausführlicher mit genannter Problematik. Vgl. Synodus Episcoporum, Decl. „Ultimis temporibus“, S. 918. Ausführlicher zum Thema James A. Coriden / James H. Provost, Canonical Implications Related to the Ordination of Married Men to the Priesthood in the United States of America, Report of an Ad Hoc Committee of the CLSA, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 58 (1996), S. 438-453; dies., Canonical Implications Related to the Ordination of Married Men to the Priesthood in the United States of America, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 59 (1997), S. 130-135; John P. Mc Intyre, Married Priests: A Research Report, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 56 (1994), S. 130-152. Dazu die Auffassungen gemäß CIC/1917 bei Ilona Riedel-Spangenberger, Die Trennung von Tisch, Bett und Wohnung (cc. 1128-1132 CIC) und das Herrenwort Mk 10,9. Eine Untersuchung zur Theologie und Geschichte des kirchlichen Ehetrennungsrechts, (Europäische Hochschulschriften, Reihe 23, Theologie, Bd. 102), Frankfurt am Main 1978, S. 119 f., das Kap. „Der Eintritt in den Priester- oder Ordensstand als Grund zur ehelichen Trennung“; weiters Josef Pfab, Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft nach göttlichem und bürgerlichem Recht (Wort und Wahrheit, Bd. 17), Salzburg 1957, S. 9597 u. 213 mit Anm. 113; Paolo Bianchi, Processi e procedimenti canonici per la separazione personale dei coniugi, in: QDE 13,2 (2000), S. 146-168.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

bei dem eine verheiratete Person in ein Kloster eintreten will,1370 wobei nach 1 Kor 7,5 das Einverständnis des Ehegatten einzuholen ist. Gregor der Große (ca. 590-604) betont im Hinblick des Klostereintrittes eines Ehepartners mit Nachdruck, dass ein Ehegatte gegen den Willen des anderen nichts unternehmen und die Verpflichtung nicht aufheben dürfe, es sei denn, es liege Ehebruch vor.1371 Die Synode von Compiégne (um 757) entschied, dass ein Klostereintritt nur dann als Grund zur Aufhebung einer ehelichen Lebensgemeinschaft anerkannt wird, wenn beide Ehepartner ihren Willen dazu bekundet haben. Hingegen ist dem nicht in einen Orden eingetretenen Partner die Wiederheirat gestattet.1372 Die Möglichkeit der Trennung aufgrund eines Klostereintritts gelten nicht mehr bei Rhabanus Maurus,1373 jedoch weiterhin bei Benedictus Levita (um 850),1374 Regino von Prüm,1375 in den „Petri Exceptiones“ (um 1050)1376 und bei Ivo von 1370 Vgl. Basilius von Cäsarea, Regulae fusius tractatae 12, in: Migne, PG 35 (1857), S. 947-950. 1371 Vgl. Gregor der Große, Ep. 11,45; 11,50; 6,48, in: Migne, PL 77 (1849), S. 1161, 1166 u. 833. Mit diesem Standpunkt verstößt Gregor zwar gegen ein zivilrechtliches Gesetz Justinians vom Jahre 536, das jedem Verheirateten erlaubte, ohne Zustimmung des Ehegatten in einen Orden einzutreten, andererseits will der Papst jedoch den eherechtlichen Standpunkt der römischen Kirche in Relation zur Missionierung von Völkern mit anderen Rechtssystemen zum Ausdruck bringen, nach denen grundsätzlich die Pflicht zur ehelichen Gemeinschaft bestehe, die durch Ehebruch aufgehoben werden kann. Vgl. Paul Krueger / Theodor Mommsen / Rudolf Schoell (Hrsg.), Corpus Iuris Civilis, Bd. 3, Berlin 1906, S. 146-187. 1372 Vgl. Can. 5, in: MGH, Legum sectio II, Bd. 1, Hannover 1883, S. 38: „Mulier si sine commeatu viri sui velum in caput miserit, si viro placuerit, recipiat eam iterum in coniugium.“ Can. 16: „Si quis vir dimiserit uxorem suam et dederit comiatum pro religionis causa infra monasterium Deo servire aut foras monasterium dederit licentiam velare, sicut diximus propter Deum, vir illius accipiat mulierem legittimam. Similiter et mulier faciat. Gregorius consensit.“ Siehe ebd. 1373 Vgl. Rhabanus Maurus, Liber Poenitentium, c. 3, in: Migne, PL 112 (1852), S. 1397-1424, hier S. 1406, und ders., Poenitentiale c. 21, in: Migne, PL 110 (1852), S. 471-494, hier S. 488. 1374 Vgl. George Hayward Joyce, Die christliche Ehe. Eine geschichtliche und dogmatische Studie, Leipzig 1934, S. 317; Joseph Freisen, Geschichte des canonischen Eherechts bis zum Verfall der Glossenliteratur, Paderborn 21893, S. 794. 1375 Regino von Prüm erlaubt eine Trennung nach erfolgtem Klostereintritt, verbietet jedoch strikt eine Wiederheirat. Vgl. Regino von Prüm, De ecclesiasticis disciplinis et regione Christiana II, 118, 124, 127, 213 f., 216, in: Migne, PL 132 (1853), S. 175-400, hier S. 307-309 u. 326. 1376 Vgl. Joyce, Die christliche Ehe, S. 319. Der Text der „Petri Exceptiones Legum Romanorum“ findet sich in: Friedrich Carl von Savigny, Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter, Bd. 2, Darmstadt 1956, S. 295-392, hier S. 295 ff.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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Chartres (1117).1377 Der Kompilator der ältesten Dekretalensammlung, Bernhard Papiensis (um 1200), anerkennt als Trennungsgründe grundsätzlich nur „fornicatio“ und „religio“.1378 Gemäß den Dekretalen Gregors IX. waren die aus religiösem Motiv getrennten Ehepartner verpflichtet, das Gelübde der Enthaltsamkeit abzulegen.1379 Die Trennung der Ehegatten als conditio sine qua non zur Erlangung der höheren Weihen wurde nur nach gegenseitigem Einvernehmen, und wenn keine einseitige Eheverfehlung vorlag, genehmigt.1380 Bis zum Erscheinen des Codex 1917 war die religiös motivierte Trennung von Ehepartnern positiv-rechtlich mit ausführlichen Bestimmungen geregelt, jedoch finden sich in den cann. 132 § 3, 542, 1°, 987, 2°, 1114 und 1130 CIC/1917 nur indirekte Weisungen, die darauf abzielen, dass für eine eheliche Trennung aus religiösem Grund die Erlaubnis des Apostolischen Stuhles – der damaligen Sakramenten- und Religiosenkongregation – einzuholen ist.1381 Darüber hinaus wurde von dem Ehepartner, der nicht in den geistlichen Stand eintreten will, ebenfalls das Gelübde der Enthaltsamkeit abverlangt.1382 „Hinsichtlich der Evangelischen Räte war die Ehe mit dem Eintritt in einen Orden unvereinbar (c. 542 n. 1 CIC), für die Priesterweihe jedoch nur aufgrund positivrechtlicher Festsetzung (c. 132 § 1), so daß die Ehe grundsätzlich als nicht unvereinbar mit dem Priesterstand gilt. So forderte dann die Kirche auch nicht in jedem Fall die Aufhebung der ehelichen Lebensgemeinschaft, sondern dispensierte von dem einfachen Weihehindernis (c. 987 n. 2 CIC).“1383

Grundvoraussetzung zum Weiheempfang des Ehegatten war die Zustimmung der Ehefrau.1384 Nicht erforderlich hingegen, wenn sie ihre Rechte durch Untreue verloren hatte und aufgrund dessen bereits einer Trennung stattgegeben wurde, obwohl sie grundsätzlich nach erfolgter Dispens auf ihre ehelichen

1377

Vgl. Ivo von Chartres, Decretum 8, 16, 98, 133, 185, in: Migne, PL 161 (1855), S. 583-656, hier S. 587-623. 1378 Vgl. Freisen, Geschichte des canonischen Eherechts, S. 844; Pfab, Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft, S. 74 f. u. 208, Anm. 68. 1379 Vgl. ebd., S. 75. 1380 Canones 1, 4-6, 15-20 X De conversione coniugatorum III, 32, in: Corpus Iuris Canonici, hrsg. von Aemilio Friedberg, Bd. 2, Graz 1955, S. 579 f. u. 584-587. 1381 Vgl. Pfab, Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft, S. 213, Anm. 113. 1382 Vgl. Matthaues Conte A Coronata, Institutiones Iuris Canonici, Bd. I, Turin 41950, Nr. 570, 4 und Nr. 571, 4; Martin Leitner, Lehrbuch des katholischen Eherechts, Paderborn 31920, S. 131. 1383 Riedel-Spangenberger, Die Trennung von Tisch, Bett und Wohnung, S. 112. 1384 Dazu Eugene A. Forbes, The Canonical Separation of Consorts. An Historical Synopsis and Commentary on Canons 1128-1132, Dissertation, Ottawa 1948, S. 176.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Rechte verzichten musste. Jedoch bedurfte es nicht ihrer Zustimmung, wenn sie unheilbar geisteskrank war.1385 Grundsätzlich ist bei einer ehelichen Trennung aus religiösen Motiven das eigentliche Ziel nicht die Aufhebung der ehelichen Lebensgemeinschaft, sondern das Erreichen eines mit der Ehe nicht zu vereinbarenden „höheren“ Lebensstandes, der zwangsläufig die Ehe diesem Status unterordnet. „Da sich das Recht auf Trennung dem freien Ermessen der Ehegatten entzieht und nach kirchlichem Recht nur wegen ehestörender Gründe als Ausnahmeregelung zugestanden wird, ist es nicht unbedenklich, aus einer intakten Ehe, in der christlicher Lebensvollzug gelebt wird, in einen Lebensstand überzuwechseln, der eigentlich von vornherein die Ehelosigkeit verlangt und bei bestehender Ehe wegen der unaufgebbaren Treue zum Ehepartner nicht beansprucht werden darf.“1386

Das Argument, es könnte sich bei solch einem Entschluss um eine „Flucht aus der Ehe“ handeln, wird dadurch bestärkt, dass keine Erlaubnis der Ehefrau eingeholt werden muss, wenn sie entweder als Schuldige bereits von ihrem Ehepartner getrennt oder unheilbar geisteskrank ist. Ein gesondertes prozessuales Verfahren zur Aufhebung einer Ehe bei bestehendem Eheband kennt der CIC/1983 nicht. „Die Trennung der Eheleute kann demzufolge nach c. 1692 § 1 CIC durch ein Dekret des Diözesanbischofs erfolgen oder durch richterliches Urteil“,1387 jedoch nicht in allen Fällen. Die geltende Rechtslage ermöglicht verheirateten Männern des lateinischen Ritus sowie Anglikanern, die in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche eingetreten sind,1388 das Priestertum anstreben und keine Nichtigkeitserklärung ihrer Ehe vorweisen können, den Papst um Dispens für die Erteilung der Weihen (vgl. c. 1042, 1°) zu bitten.1389 Ein Gesuch mit den dazu nötigen Dokumen1385 Vgl. Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 2, S. 117. 1386 Riedel-Spangenberger, Die Trennung von Tisch, Bett und Wohnung, S. 119 f.; ebenso can. 987 CIC/1917. 1387 Klaus Kottmann, Die Ehe als Zulassungshindernis zum Noviziat nach c. 643 § 1 n. 2 CIC. Kanonistische Anmerkungen zur Frage der Dispenszuständigkeit des Ortsordinarius, in: Althaus / Oehmen-Vieregge / Olschewski, Aktuelle Beiträge zum Kirchenrecht, S. 163-176, hier S. 170. 1388 Vgl. Benedikt XVI., ApK „Anglicanorum coetibus“, Art. VI §§ 1-2; C DocFid, Normae directivae v. 4. 11. 2009, Art. 6, § 1. 1389 Vgl. Paul VI., MP „De Episcoporum muneribus“, Nr. IX, Abs. 2. Bei einer Dispens handelt es sich um einen hoheitlichen Akt im Sinne eines Gnadenaktes, auf den kein Rechtsanspruch besteht. Diese Tatsache schließt jedoch die Erwägung nicht aus, ob nicht in besonderen Härtefällen eine Art moralischer Anspruch bestehen kann, um das Seelenheil des Betroffenen zu schütz oder zu retten.. Die Zuständigkeit liegt allgemein

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

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ten, das vom Bittsteller an die Kongregation für Gottesdienst und Sakramentenordnung eingegeben wird, 1390 soll die Gründe für den Wunsch, aus freiem Entschluss zölibatär zu leben, anführen, ebenso eine ausdrückliche schriftliche und rechtsgültige Einverständniserklärung der Ehefrau und gegebenenfalls der Kinder,1391 die totale Trennung von Tisch und Bett,1392 darüber hinaus die Zustimmung des zukünftigen Oberen den Kandidaten zu inkardinieren, einen vollständigen Lebenslauf des Antragstellers, eventuelle Gründe einer Trennung oder Scheidung,1393 aktuelle Beziehungen in einer nichtehelichen Partnerschaft, zu einer Verlobten oder (adoptierten oder eigenen) Kindern, eine kurze Beschreibung der Ehe mit dem Zusatz, dass das Ansuchen des Bittstellers nicht den Grund der Eheauflösung darstellt, unter Wahrung derselben Rechte des Partners (vgl. c. 1153 § 1). Adoptierte oder eigene Kinder, wenn vorhanden, müssen volljährig und materiell abgesichert (vgl. c. 1154) und die allgemeinen finanziellen Belange ordnungsgemäß geregelt sein. Beizulegen sind authenti-

bei der exekutiven Gewalt (vgl. cc. 85-89), bei den Weiheverpflichtungen beim Hl. Stuhl und für den Zölibat beim Papst selber (vgl. c. 291). Zur Dispens s. Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 269-282. Bezüglich Ordenseintritte verheirateter Männer wird man eine solche spezielle Genehmigung nicht als Dispens, sondern als Indult bezeichnen müssen, da der Ehestand und der Stand des geweihten Lebens grundsätzlich unvereinbar sind bzw. „die Ehelosigkeit wesentlichen zur ‚vita consecrata‘ gehört und von wesentlichen Elementen rechtlicher Einrichtungen gemäß c. 86 CIC eine Dispens nicht möglich ist.“ Siehe Stephan Haering, Tendenzen und Desiderate im Ordensrecht zwei Jahrzehnte nach der Promulgation des Codex Iuris Canonici, in: Ant 79 (2004), S. 657-679, hier S. 674. Eine Vollmacht des Diözesanbischofs zur Dispens von c. 643 § 1, 2° ist, obwohl ein Diözesanbischof innerhalb der Grenzen der allgemeinen Bestimmungen über die Dispens (cc. 85-93) durchaus die Vollmacht besitzt, von gesamtkirchlichen Gesetzen des Ordensrechts zu dispensieren, nicht gegeben, weil Ehestand und geweihtes Lebens prinzipiell einander ausschließen. Vgl. ebd., S. 675, Fn 46. 1390 Diesbezügliches Formular in Woestman, The Sacrament of Orders, S. 362. 1391 „Vor allem aber darf nicht übersehen werden, dass bei Kandidaten, die in langjährigen Verbindungen mit einem Partner gelebt haben und womöglich Eltern (erwachsener Kinder) sind, affektive Prägungen und emotionale Bindungen aus früheren Lebensphasen fortbestehen.“ Siehe Haering, Tendenzen und Desiderate im Ordensrecht, S. 674. 1392 C DocFid, Decl., in: OR v. 1. 4. 1981, S. 2; OR (dt.) v. 26. 10. 1990, S. 7. 1393 Vgl. die in c. 643 § 1, 2° festgelegten Kriterien für den Ordensstand. Voraussetzungen für Ausnahmeregelungen bezüglich dem Ordenseintritt verheirateter Männer sind im allgemeinen, dass die Ehe bürgerlich geschieden worden ist, dass der andere Gatte keine Einwendungen gegen eine Klostereintritt erhebt und eventuell vorhandene Kinder nicht minderjährig bzw. nicht auf (finanzielle) Hilfe des eintrittswilligen Elternteils angewiesen sind. Vgl. Haering, Tendenzen und Desiderate im Ordensrecht, S. 674; dazu auch Rose Mc Dermott, Admission to the Novitiate: Canon 643 § 1, 2° – Impediment of Existing Marriage Bond, in: Cogan, Selected Issues, S. 160-162.

320

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

sche Kopien der Tauf- und Firmdokumente, Ehe- bzw. Scheidungsnachweis, eine Bezeugung des Ordinariats, dass aufgrund des Vorhabens kein öffentliches Ärgernis besteht, schlussendlich das Votum des Diözesanbischofs oder höheren Oberen bzw. seine Meinung mit einer Beurteilung der charakterlichen Eigenschaften etc. des Bittstellers. Hat die Frau ihrerseits auf den Verzicht der vollkommenen Fortführung der ehelichen Gemeinschaft zugestimmt, so ist der Mann an die Zölibatsverpflichtung (vgl. c. 277 § 1) vollständig gebunden.1394 Ansonsten kann die Frau das Recht auf eheliches Zusammenleben einfordern,1395 das sie aus der Eheschließung erworben hat, und dieses durch schuldhaftes oder fahrlässiges Verhalten Dritter nicht beeinträchtigt werden darf. „Die nach dem Weiheempfang gezeugten Kinder gelten (vorausgesetzt es handelt sich um eine gültige oder wenigstens eine Putativehe) nach neuem Kirchenrecht als ehelich (c. 1137); gem. c. 1114 CIC/1917 galten sie in jedem Fall als unehelich.“1396

Wurde die Ehe von einem kirchlichen Gerichtes für nichtig erklärt, ist die Person, die das Priesteramt anstrebt, kanonisch frei, die Aufnahme ins Priesterseminar zu erbitten, genauso wie einer neuerlichen Eheschließung kanonisch nichts entgegensteht. Die Entscheidungsbefugnis liegt bei den zuständigen kirchlichen Oberen,1397 jedoch in derjenigen Diözese, in der die vorhergehende Ehe nicht öffentlich bekannt gewesen ist. Schlussendlich sind die Bischöfe verpflichtete, von Kandidaten, deren Ehe aufgrund von „psychologischer Unzurechenbarkeit“ annulliert wurde, ein psychologisches Gutachten vor der Aufnahme ins Seminar einzufordern.1398

1394

Dies gilt auch dann, wenn die Frau nach der Priesterweihe stirbt – d.h. eine Wiederheirat ist ausgeschlossen! 1395 Selbst dann, wenn die Ehe noch nicht konsumiert sein sollte. Vgl. Puza, Viri uxorati – viri probati, S. 18. 1396 Pree, Priester ohne Amt, S. 255. 1397 Die USCCB betont ausdrücklich die sorgfältige Prüfung der einzelnen Fälle: „While such application should be carefully weighed on a case-by-case basis, the presumption normally is against acceptance.“ Siehe NCCB, Program of Priestly Formation, Washington D.C. 41993, Nr. 528, S. 99. 1398 Vgl. SC InstCath, Schreiben „The acceptability of Applicants whose marriage has been declared null by an Ecclesiastical Tribunal“ v. 8. 7. 1983 (657/83, Prot. N. 982/80/136), in: SNCCB, Handbook for Vocation, III-20 f. Francis Bauer vertritt die strikte Auffassung: „The individual whose marriage was adjudicated to be null and void because of psychopathology affecting his consent or his capacity to fulfil should not automatically be ruled out as a candidate for holy orders.“ Siehe Bauer, Admission to Diaconate, S. 444.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

321

Grundsätzlich muss die finanzielle Situation, insbesondere die Versorgung der adoptierten oder eigenen Kinder und, falls nötig, der Ehefrau geregelt sein (vgl. analog cc. 281 bes. § 3; 1274 § 1), insbesondere auch nach dem Tod des verheirateten Priesters. Vor allem die diesbezüglichen Richtlinien der kanadischen Bischofskonferenz pochen auf die Verantwortung des Bischofs, Sorge zu tragen, „that suitable arrangements have been made for the support of the cleric’s wife and family in the event of the priest’s subsequent death or disability.“1399 Desgleichen mahnt die Neufassung des „Program of Priestly Formation“ der US-amerikanischen Bischofskonferenz: „If a previously married person has responsibilities for his spouse, this factor is to be considered. If the candidate has responsibility for a minor child, acceptance should be deferred. All such cases should be carefully weighed.“1400

Von verwitweten Kandidaten wird vor der Aufnahme ins Priesterseminar eine ausreichende Zeit – meist drei Jahre – der Trauerbewältigung gefordert, darüber hinaus Freisein von etwaig gegebenen Versprechen an die verstorbene Ehefrau kurz vor ihrem Tod sowie Anpassungsfähigkeit an eine Gemeinschaft jüngerer Mitstudenten bzw. gegebenenfalls an jüngere Vorgesetzte.1401 bb) Der Neugetaufte und seine Bewährung Ein Neugetaufter (ȞİȩijȣIJȠȚ) – eigentlich: die „Neugeborenen“ – ist ein Neubekehrter,1402 welcher die Erwachsenentaufe bereits empfangen hat, sich im Glauben hingegen noch bewähren muss (vgl. 1 Tim 3,6; Con. Rom. II, c. 3; Didasc. 4, Con. Apost. 79).1403 In c. 2 des Konzils von Nicaea (325) wird ausdrücklich die Spendung der Priester- und Bischofsweihe in unmittelbarem Anschluss an die Taufe untersagt.

1399 CCCB, Procedures to be Followed in the Case of Married Anglican Clergy Wanting to be Admitted to the Priesthood in the Roman Catholic Church, n. 11. 1400 USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 66, S. 27. 1401 Vgl. SNCCB, Handbook for Vocation, III-22; dazu SC InstCath, LC „Eminentissime Domine“ de criteriis praxique hodie sequendis in vocationibus adultorum ad sacerdotium curandum et instituendis (Prot. N. 4/76), v. 14. 7. 1976, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4459, Sp. 7218-7221. 1402 Vgl. Reinhild Ahlers, Art. Neophyt(en), in: LThK3, Bd. 7 (1998), Sp. 736; Wolfram Kinzig, Art. Neophyten, in: RGG4, Bd. 6 (2003), S. 190; ebenso Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1042, Rdnr. 3, in: MK CIC (August 1985). 1403 Vgl. Ahlers, Art. Neophyt(en), Sp. 736; dazu Camill Richert, Die Anfänge der Irregularitäten bis zum ersten allgemeinen Konzil von Nicäa (Straßburger theologische Studien, Bd. 4: Heft 3), Freiburg im Breisgau 1901, S. 54-58.

322

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

„Quoniam multa sive per necessitatem sive ex quacumque causa contra regulam gesta sunt ita, ut homines ex vita gentili nuper adhuc catecizati vel instituti statim ad spiritalem baptismum venissent et continuo cum baptizati sunt, etiam ad episcopatum vel ad presbyterium provecti sint, recte igitur visum est de cetero nihil tale debere fieri. Nam et tempore opus est, ut sit caticuminus, et post baptismum multa probatione indiget. Evidens namque est apostolicum praeceptum dicens: Non neofitum, ne forte elatus in iudicium incurrat et laqueum diaboli.“1404

Gemäß c. 1042, 3° CIC/1983 (vgl. can. 987, 6° CIC/1917) unterliegen Neugetaufte einem einfachen Weihehindernis, welches keine Dispens erfordert.1405 Ausgenommen vom Hindernis sind erneut rekonziliierte Apostaten oder Konvertiten sowie bedingungsweise („sub conditione“) Getaufte (vgl. c. 845 § 2).1406 Prinzipiell soll jemandem nicht die Weihe gespendet werden, der nicht wirklich längere Zeit christlich gelebt hat. Neophyten sind am Empfang der Weihe solange gehindert, bis sie sich nach dem Urteil des Bischofs im Glauben bewährt haben. Es dauert eine geraume Zeit, bis ein Neubekehrter mit dem katholischen Gedankengut und der katholischen Mentalität vertraut ist. Grundsätzlich sind keine speziellen Fristen über die Zeitspanne einer ausreichenden Bewährung festgesetzt.1407 „Angezielt ist, dass ein Neugetaufter nicht aus unreflektiertem Enthusiasmus den Klerikerstand anstrebt, ohne hinreichend im Glauben gefestigt zu sein und sich im Volk Gottes bewährt zu haben.“1408

William Woestman präzisiert hinsichtlich einer dem Seminareintritt vorausgehenden vernünftigen Zeitspanne: „It would seem that normally a man should not be ordained until at least three years after his baptism.“1409

1404 Concilium Oecumenicum Nicaenum I, v. 325, in: Mansi, Bd. 2 (1901 bzw. 1960), S. 678-680, parr. in: Migne, PL 67 (1848), S. 147-149, parr. in: EnchCler, nn. 14-17, S. 6, hier Can. II u. IX-X; vgl. auch Silvester I., „Quicumque recens baptizatus fuit“, in: CICFontes, Vol. II (1928), S. 233, parr. in: EnchCler, n. 13, S. 6. 1405 Vgl. Pavanello, Irrgolarità, S. 293. Im Gegensatz dazu Rüdiger Althaus, der (nur) für den Empfang der Weihe eine Dispens durch den zuständigen Ordinarius konstatiert. Vgl. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1047, Rdnr. 8 und c. 1042, Rdnr. 5, in: MK CIC (Februar 2006). 1406 Vgl. William Woestman, Canon 1042. Recent Converts Aspiring for Ordination, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 121 f., hier S. 121; Pavanello, Irrgolarità, S. 292. 1407 Vgl. Geisinger, Commentary on can. 1042, S. 1221. 1408 Althaus, Kommentar zu c. 1042, Rdnr. 5. 1409 Woestman, The Sacrament of Orders, S. 75 u. 77.

2. Die rechtlich festgelegten Eignungskriterien

323

Aufgrund zahlreicher Konversion, setzte die Bischofskonferenz von England und Wales im Jahre 1991 die Zeitspanne zwischen Taufe und Seminareintritt mit drei Jahren fest.1410 „Particular care should be taken when assessing recent converts, who should not normally be admitted to a seminary within three years of their reception.“1411

Hingegen fordert die Neufassung des „Program of Priestly Formation“ der United States Conference of Catholic Bishops aus dem Jahr 2006 eine dem Eintritt ins Priesterseminar vorhergehende Wartezeit von zwei Jahren. „Especially careful screening should also be given to applicants who are recent converts to the Catholic faith or who have lapsed in the practice of their faith and have recently returned. It is advisable that at least two years pass between their entry into the Church and their acceptance into a seminary program.“1412

Grundsätzlich ist vor der Aufnahme ins Priesterseminar ein Taufzeugnis gemäß c. 241 § 2 zu erbringen. Das endgültige Urteil über das konkrete Zeitausmaß der Bewährung obliegt allein dem für die Aufnahme zuständigen Ordinarius.

1410

Dazu Geisinger, Commentary on can. 1042, S. 1221; Medina Balam, Idoneidad,

S. 26. 1411 CBCEW, The Charter for Priestly Formation, v. 8. 1. 1991, in: dies., Briefing, v. 18. 7. 1991, 21,15 (1991), S. 3-19, hier S. 9, Nr. 50. 1412 USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 67, S. 27.

„Der Urteilsspruch des kleinen kirchlichen Gerichtshofes könnte lauten: ,Die Beichtvollmacht soll ihm für einige Jahre entzogen werden; er darf sein Amt so und so lange nicht mehr ausüben.‘ Erst nach einigen Jahren darf er wieder irgendein Amt erhalten, aber kein wichtiges; man darf ihm keine große Pfarrei geben, denn werden, wenn er predigt, die Leute nicht sagen: ,Er predigt uns etwas, was er selbst nicht getan hat‘?“1413 Carlo M. Martini

3. Absolute und relative Eignung Ob ein Kandidat für die Heiligen Weihen „absolut“ oder nur „relativ“ geeignet ist, entscheidet der zuständige kirchliche Obere. Dabei ist der pastorale Stil des Diözesanbischofs, Regional- oder Kategorialbischof (z.B. Militärbischof), der Ordensoberen verschiedenster kirchlicher Gemeinschaften, die theologische Ausrichtung und historische Tradition der einzelnen Einsatzgebiete bzw. Institute zu berücksichtigen. Unter die absolute Eignung anhand von theologischen Gesichtspunkten wäre neben den in dieser Arbeit behandelten Grundvoraussetzungen für den Weiheempfang zusätzlich noch c. 970 zu zählen, der besagt, dass die Befugnis zur Entgegennahme von Beichten nur Priestern verliehen werden darf, die in einer Prüfung für geeignet befunden worden sind und deren Eignung auf andere Weise feststeht. Für die „relative“ Eignung wäre der pastorale Stil des jeweiligen Diözesanbischofs entscheidungsgebend. Natürlich unterscheidet sich die pastorale Ausrichtung und Tätigkeit je nach Aufgabengebieten, Regionen und sogar Kontinenten. Der pastorale Stil vieler Bischöfe und einzelner Bischofskonferenzen muss sich natürlicherweise den Gegebenheiten der Region bzw. Umwelt anpassen, man denke nur u.a. an die lateinamerikanische Befreiungstheologie, an die pluralistische Gesellschaft in Nordamerika, an die Grenzregionen zu anderen Religionsgemeinschaften z.B. in Asien und Afrika. Diese Unterschiede ergeben sich auch vor Ort in bzw. zwischen den einzelnen Diözesen. Meist handelt es sich nur um theologische „Zeitströmungen“ aus welchem Kontext das kirchliche Leben der Gläubigen interpretiert werden soll, ob konservativ oder progressiv. All das misst sich „relativ“ am pastoralen Stil der einzelnen Ortsordinarien bzw. deren Kurie, soweit diese mit Leitungsaufgaben delegiert wurde. Näher betrachtet, ist den einzelnen Ordinarien ein großer Ermessensspielraum in der

1413

S. 62.

Carlo M. Martini, Es ist der Herr. Christus begegnen, Freiburg-Basel-Wien 1988,

3. Absolute und relative Eignung

325

Beurteilung zugebilligt, für welche spezifische Aufgabe die Kandidaten zukünftig herangezogen werden können. Ein zentrales Moment der kirchlichen Leitungsverantwortung besteht schlussendlich im Ermessensurteil des rechtmäßigen Oberen darüber, ob der Weihebewerber für den Dienst der Kirche als „nützlich“ anzusehen ist (vgl. c. 1025 §§ 1-2). Damit wird offensichtlich, dass die persönliche Integrität, ein innerer Wunsch bzw. Berufungs-Bewusstsein oder die Sympathie der Oberen als solche noch nicht ausreichen, um die sakramentalen Weihen empfangen und einen entsprechenden Dienst antreten zu können. Vielmehr ist jedoch eine angemessene Einsatzfähigkeit vonnöten, wobei zum einen der Bezug auf die Bedürfnisse der Universalkirche zu beachten ist und zum anderen der gemeindepastorale Dienst nicht das alleinige Kriterium darstellt.1414 Obwohl gemäß c. 1029 nicht nur den Ausbildungsverantwortlichen, die ihr Votum aufgrund persönlicher Kenntnis der Kandidaten während der Seminarzeit bzw. als Ordensmitglieder abzugeben haben, sondern vor allem den für die Erteilung der Dimissorien zuständigen kirchlichen Autoritäten ein erheblicher Ermessensspielraum – insbesondere im Hinblick auf die praktische Verwendbarkeit der Alumnen – bis zuletzt zugebilligt wird.1415 Wird die Weihe aufgrund „relativer“ Eignung gespendet, steht dem Ortsordinarius frei die Beicht- (vgl. cc. 966 § 2, 969 § 1, 970, 972) bzw. Predigtbefugnis1416 (vgl. cc. 764-772) nach einem angemessenen Zeitraum zu erteilen.

1414

Vgl. Woestman, The Sacrament of Orders, S. 34 f., mit Bezugnahme auf einen Brief von Paul VI. an den Generalminister der Karthäuser v. 18. 4. 1971, in: AAS 63 (1971), S. 488; dazu Paul VI., Alloc. an die höheren Ordensoberen Italiens, v. 18. 11. 1966, in: AAS 58 (1966), S. 1178-1182, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3494, Sp. 5059-5061. 1415 Dazu Santiago Bueno Salinas, Libertad y territorialidad en la elección de los candidatos a la ordenación, in: IusC 43,2 (2003), S. 545-579. 1416 Vgl. c. 764: „Unter Wahrung der Vorschrift von can. 765, haben Priester und Diakone die mit der wenigstens vermuteten Zustimmung des Rektors der Kirche auszuübende Befugnis, überall zu predigen, sofern nicht diese Befugnis vom zuständigen Ordinarius eingeschränkt oder entzogen wurde oder von einem Partikulargesetz eine ausdrückliche Erlaubnis gefordert wird.“ Weiterführend dazu Günter Assenmacher, Die Predigt im neuen Kirchenrecht. Bemerkungen zu cc. 762-772, in: ThPQ 132 (1984), S. 152-160; Matthäus Kaiser, Predigtbefugnis, in: Walter Baier u.a. (Hrsg.), Weisheit Gottes – Weisheit der Welt. FS für Joseph Kardinal Ratzinger zum 60. Geburtstag, Bd. 2, St. Ottilien 1987, S. 1181-1199; Peter Krämer, Ordnung des Predigtdienstes, in: Winfried Schulz (Hrsg.), Recht als Heilsdienst. FS für Matthäus Kaiser, Paderborn 1989, S. 115-126; Heribert Schmitz, Beauftragung zum Predigtdienst, in: AfkKR 149 (1980), S. 45-63; Ilona RiedelSpangenberger, Art. Predigtbefugnis, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 274 f.

326

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Allein im geltenden Codex Iuris Canonici wird ein überaus weites kirchliches Aufgabengebiet für Priester dargelegt, das an dieser Stelle nur ansatzweise aufgelistet werden kann. Auf Diözesanebene stehen für Weltpriester, je nach persönlicher Neigung und Eignung und abgesehen von den obersten kurialen Ämtern, bei kirchlichen Gerichten folgende Ämter offen: Bandverteidiger (c. 1435), Kirchenanwalt (c. 1435), Richter (cc. 1421 § 1; 1422; 1424; 1425 § 4; 1428 § 2), Offizialverteidiger (cc. 1481 §§ 2-3; 1723 § 2), Gerichtsvikar (cc. 1420 § 1; 1422), Notar (cc. 474, 483-485), in den einzelnen Ausbildungsbereichen: Katechese (c. 776), Religionslehrer (cc. 804 § 2; 805), als Lehrer an Schulen (cc. 796 § 2; 803), Universitätsdozent bzw. Rektor (cc. 443 § 3, 3°; 810 § 1; 833, 7°), Studentenseelsorge (cc. 813; 818),1417 Regens (cc. 238 § 2; 239 §§ 1-3; 260-262; 443 § 3, 4°; 463 § 1, 6°; 557 § 3; 645 § 2; 833, 6°; 985; 1051, 1°), Vizerektor (c. 239 § 2), Seminarökonom (c. 239 § 2), Spiritual (c. 239 § 2), Lehrer (cc. 253 f.), Beichtvater (c. 240 § 2), in diözesanen kirchlichen Ämtern: Exorzist (c. 1172 §§ 1-2), Beichtvater (c. 991), Ökonom (c. 494 §§ 1-2) sowie in der Kategorialseelsorge die Seelsorge für Auswanderer (Migranten und Nichtsesshafte), Flüchtlinge,1418 Nomaden (Zirkus- und Schaustellerseelsorge), Zigeuner, Seeleute,1419 Vertriebene (c. 568), Seelsorge zur Befreiung der Straßenmädchen, Pastoral für Straßenkinder, Tourismusseelsorge, Seelsorge in der zivilen Luftfahrt, Gefangenenseelsorge (c. 566 § 2), Krankenhausseelsorge (c. 566 § 2), Seelsorge für Sterbende (c. 529 § 1), Militärseelsorge (cc. 564; 568 f.) und schlussendlich in der überregionale Seelsorge im Bereich der Mission (cc. 83; 784; 786). 1417

Vgl. PontConsPastMigr, II. Weltkongress der Seelsorge für die ausländischen Studenten, Rom, 13.-16. 12. 2005, Schlussdokument, in: http://www.vatican.edu/roman_curia/pontifical_councils/migrants/documents_1/rc_pc_migrants_doc_13161205_I Icong-mond-stud-finaldoc_ge.html (12.2.2011). 1418 Vgl. PontConsCorUnum et PontConsPastMigr, Doc. „Una vergognosa piaga“, Flüchtlinge – eine Herausforderung zur Solidarität, v. 2. 10. 1992, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5484, Sp. 12528-12540, dt. in: Sekr. DBK (Hrsg.), Arbeitshilfen, Nr. 101, Bonn 1992. 1419 Vgl. Johannes Paul II., EpA gegeben als MP „Stella maris“ über das Apostolat des Meeres, v. 31. 1. 1997, in: AAS 89 (1997), S. 209-216, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5819, Sp. 14652-14657; PontConsPastMigr, XXI. Weltkongress des Apostolates des Meeres, v. 20. 9. bis 5. 10. 2002 in Rio de Janeiro/Brasilien, Schlussdokument, in: http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/migrants/ documents/rc_pc_migrants_doc_2003018_seafarers_rio_finaldoc_ge.html (12.2.2011), Kap. 1 b/1: Das Apostolat des Meeres sollte auf örtlicher Basis „eine bessere Ausbildung der Seelsorger und der Pastoral-Assistenten versichern“. Auf globaler Ebene wird zu einer „immer größeren Berufskompetenz und einer größeren Ausbildung im Hinblick auf jene psychologische und pastorale Unterstützung, die in Krisenmomenten und im Einsatz für Gerechtigkeit notwendig ist“ ermutigt. Siehe ebd., Kap. 2 a.

3. Absolute und relative Eignung

327

Im Bereich der bereits erwähnten Kategorialseelsorge verweisen einige grundlegende kirchliche Dokumente auf die Bedeutung einer soliden Ausbildung sowie intensiven Auseinandersetzung, vor allem anhand von praktischen Einsätzen im Rahmen der Priesterausbildung. Bereits im Jahr 1969 forderte die Kongregation für den Klerus ein „Kolleg für Priester“ für die Ausbildung in der Seelsorge für Auswanderer, Migranten und Nichtsesshafte,1420 einzurichten bzw. Institute, „in denen unter Mithilfe spezialisierter Seminare, soweit solche bestehen, Priesterkandidaten einer bestimmten Sprache ausgebildet werden“.1421 Insbesondere das nachsynodale Schreiben „Pastores dabo vobis“ fordert ausdrücklich eine pastorale Ausrichtung der Seminaristen auf Nichtsesshaften und Migranten.1422 Diese Option bezieht sich auch auf Diözesen, Eparchien oder Regionen, „wo sich nicht unmittelbar eine Spezialisierung der Seminaristen auf dem Gebiet der Emigration als nötig erweist, sollen die Probleme der menschlichen Mobilität gleichermaßen immer mehr in den Blick der theologischen Ausbildung und vor allem der Pastoraltheologie gerückt werden“1423 sowie für den Bereich der theologischen Ausbildung. „Alcuni sacerdoti devono ricevere una preparazione solida per dedicarsi all’apostolato specifico in ambito migratorio. Essendo il fenomeno migratorio ormai planetario, pure nei seminari non potrà mancara una formazione in questo campo, sia nei programmi di Teologica pastorale, sia tramite una sensibilizzazione nelle varie discipline teologiche.“1424

1420 Grundsätzlich zum Themenbereich RFIS, Nr. 77 u. 79 f.; PontConsPastMigr, LC „Chiesa e mobilità umana“ v. 26. 5. 1978, in: AAS 70 (1978), S. 357-378, bes. S. 357-359, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4571, Sp. 7437-7448; dies., Normae v. 29. 6. 1974, in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4306, Sp. 6832 f. 1421 SC Ep, Instr. „Nemo est qui“ zur Seelsorge unter den Wandernden v. 22. 8. 1969, in: AAS 61 (1969), S. 614-643; parr in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3781, Sp. 5609-5624, dt. in: NKD, Bd. 24, Trier 1971, S. 62-141, hier Kap. III, Nr. 23 § 3. 1422 Vgl. PDV, Nr. 58. 1423 PontConsPastMigr, Instr. „Erga migrantes caritas Christi“ v. 3. 5. 2004, in: AAS 96 (2004), S. 762-822, parr. in: Com 36 (2004), S. 155-166, dt. in: VApSt, Nr. 165, Bonn 2004; vgl. ebenso SC InstCath, LC „Il fenomeno della mobilità“, Circolare la pastorale della mobilità umana nella formazione dei futuri sacerdoti (Prot. N. 205/85) v. 25. 1. 1986, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5178, Sp. 10626-10630, Art. 18 § 3. 1424 C InstCath et PontConsPastMigr, LC über die Pastoral der Migranten in der Ausbildung der zukünftigen Priester und ständigen Diakone v. 8. 10. 2005 (Prot. N. 256/2005), in: AAS 98,1 (2006), S. 70 f., hier S. 71, parr. in: Com 39 (2007), S. 64 f., hier S. 65; dazu Velasio De Paolis, Chiesa e migrazioni. Scritti raccolti da Luigi Sabbarese (Quaderni SIMI-2), Roma 2005, bes. S. 201-208; Georg Holkenbrink, Die rechtli-

328

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Speziell für Pastoralarbeiter (Priester, Diakone, Ordensleute und Laien) und „in der Ausbildung befindenden Seminaristen und Ordensleute“,1425 welche sich für den Themenbereich Nomaden, Zirkus und Schausteller interessieren, bedürfen einer geeigneten Ausbildung, zumindest grundlegende Kenntnisse im Bereich der Pastoral für die Zigeuner. „Da sich der Dienst der Kapläne/Missionare bei den Zigeunern als eine besonders schwierige Aufgabe darstellt […] ist es wichtig, dass in den Seminaren und den Ausbildungsstätten für die Ordensleute in den betroffenen Ländern zumindest einige Grundlagen der Pastoral für die Zigeuner vermittelt wird.“1426

Besonderer Wert wird einer Pastoral für Straßenkinder1427 und insbesondere dem früher oftmals ausgeklammerten Problembereich der sexuellen Ausbeutung von Frauen und Kindern, insbesondere der Prostitution beigemessen. „Eine Ausbildung der Seminaristen, der jungen Ordensleute und der Priester ist notwendig, damit sie die Fähigkeit und das notwendige Verhalten haben, um mit Einfühlungsvermögen auch mit den Frauen, die Gefangene der Prostitution sind, und mit ihren ‚Kunden‘ zu arbeiten. […] In den Seminaren und in den Anfangs- und Fortbildungskursen, den religiösen Männer- und Frauen-Kongregationen sollten Bildungsprogramme eingefügt werden, die helfen, sich bewusst zu werden, was sexuelle Aus1428 beutung der Frauen und Minderjährigen bedeutet.“

Bereits kurz nach dem II. Vatikanischen Konzil forderte die Kongregation für den Klerus bezüglich der Ausbildung des Klerus gezielt „Vorlesungen zur Orientierung über die Touristenseelsorge. Auch desgleichen Übungen (zum

chen Strukturen für eine Migrantenpastoral. Eine rechtshistorische und rechtsystematische Untersuchung, Città del Vaticano 1995. 1425 PontConsPastMigr, VII. Internationaler Kongress der Zirkus- und Schaustellerseelsorge Rom, Italien, v. 12.-16. 12. 2004, Schlussdokument, in: http://www.vatican.va/ roman_curia/pontifical_councils/migrants/documents/rc_pc_migrants_doc_12161204_ circensi_finaldoc_ge.html (12.2.2011), Nr. 5; ebenso dies., Für eine neue Evangelisierung in der Welt des Zirkus und der Schausteller: die Erziehung der Jugendlichen zum Glauben an Christus, VI. Internationaler Kongress über Zirkus- und Schaustellerseelsorge, 14.-16. 12. 1993, Città del Vaticano 1994. 1426 PontConsPastMigr, Orientierung für eine Pastoral der Zigeuner, v. 8. 12. 2005, in: Com 39 (2007), S. 70-80, hier Nr. 94. 1427 Weiterführend PontConsPastMigr, 1. Internationales Treffen der Pastoral der Straßenkinder, Rom, 25.-26. 10. 2004, Schlussdokument, in: http://www.vatican.va/ro man_curia/pontifical_councils/migrants/documents/rc_pc_migrants_doc_20251004_stra da_finaldoc_ge.html (12.2.2011). 1428 PontConsPastMigr, I. Internationales Treffen der Seelsorge zur Befreiung der Straßenmädchen, v. 20.-21. 6. 2005 in Rom, Schlussdokument, Nr. 17 h u. 24, in: http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/migrants/documents_1/rc_pc_ migrants_doc_20210605_Iinc-past-don-strada-findoc_ge.html (12.2.2011).

3. Absolute und relative Eignung

329

Beispiel Reisen kulturellen Charakters), um die zukünftigen Priester mit der pastoralen Praxis auf diesem Sektor bekannt zu machen.“1429 Konkret sind „Kurse über das ,Phänomen des Tourismus‘ an den katholischen und päpstlichen Universitäten einzurichten, ebenso wie auch Ausbildungsstätten für Priester und Ordensleute“,1430 wobei besonderes Augenmerk auf eine gründliche Ausbildung im Bereich der Seelsorge für zivile Luftfahrt gelegt wird. „Die Ausbildung der Priesteramts-Kandidaten in den Seminaren sollte im Zusammenhang mit der Pastoral am Menschen unterwegs auch eine gründliche Ausbildung für das Apostolat der zivilen Luftfahrt beinhalten.“ 1431

Über den kategorialen Bereich hinaus wird in der Ausbildung der Alumnen besonders Wert gelegt auf die Unterweisung im Umgang mit Nichtkatholiken und Nichtgläubigen (c. 256 § 1),1432 in missionarischen Angelegenheiten1433

1429 SC Cler, Directorium generale „Peregrinans in Terra“ pro ministerio pastorali quoad „turismum“, v. 30. 4. 1969, in: AAS 61 (1969), S. 361-384, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3745, Sp. 5521-5534, dt. in: NKD, Bd. 22, Trier 1970, S. 36-103, hier: Kap. II, Abs. 3 B a. 1430 PontConsPastMigr, Schlussdokument „Für einen Tourismus im Dienste der Zusammenführung der Menschen“, 6. Internationale Kongress für die Tourismusseelsorge, in Bangkok, Thailand, v. 5.-8. 7.2004, in: http://www.vatican.va/roman_cu ria/pontifical_councils/migrants/documents/rc_pc_migrants_doc_20040729_Bangkok _findoc_ge.html (12.2.2011). Eine ähnliche Option nach einem spezifischen Bildungsprogramm für Tourismusseelsorge, welches „von den verschiedenen Seminaren und Bildungsinstituten übernommen werden kann, damit in allen Diözesen angemessen ausgebildete Priester und Pastoralbeauftragte zur Verfügung stehen“ findet sich bereits in den „Orientierungen für die Tourismusseelsorge“ aus dem Jahr 2001. Vgl. PontConsPastMigr, Orientierungen für eine Tourismusseelsorge, v. 29. 6. 2001, in: Supplement zum OR, Nr. 157, v. 12. 7. 2001, Nr. 33/2 und 34/2, parr. in: AfkKR 170 (2001), S. 482488; dazu bereits SC Cler, Directorium generale pro ministerio pastorali quoad „turismum“, S. 373 f. 1431 PontConsPastMigr, Richtlinien für die katholische Seelsorge in der zivilen Luftfahrt, v. 14. 3. 1995, Nr. 56, in: http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/ migrants/documents/rc_pc_migrants_doc_19950314_avci_directives_ge.html (12.2.2011). 1432 Vgl. VatII OT, Nr. 16; ebenso PontSecrNonCred, Instr. „Documentum quod“, S. 701-703; ders., Nota „Ampliores rationes suscipiens“ bezüglich das Studium über den Atheismus und Unterweisung im Dialog mit Nichtglaubenden, v. 10. 7. 1970, in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3882, Sp. 5858-5861, parr. in: EnchCler, nn. 3133-3141, S. 1407-1413, lat.-dt. in: NKD, Bd. 32, Trier 1972. 1433 Vgl. VatII AG, Nr. 16 u. 39; SC GentEv, LC „Piusque la Ratio“ über die missionarische Dimension in der Priesterausbildung, v. 17. 5. 1970, franz. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3852, Sp. 5815-5817; EnchCler, nn. 3129-3131, S. 1403-1406.

330

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

und in die Einübung des interreligiösen Dialogs,1434 d.h. „die Meinung Andersdenkender mit Achtung zu respektieren“1435 und sich bessere Kenntnisse über andere bzw. „traditionelle “ Religionen anzueignen. „… it would be advisable to promote the study and knowledge of Traditional Religions as part of the formation programme in seminaries, ecclesiastical institutes, and religious houses of study.“1436

Ausdrücklich soll eine „korrekte Beziehung zum Islam“ unterhalten bzw. mit dessen Vertretern „auf kluge Weise“ ein Dialog gefördert werden. „In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Christen, die in täglichem Kontakt mit den Muslimen leben, entsprechend darauf vorzubereiten, den Islam auf objektive Weise kennen zu lernen und sich mit ihm auseinandersetzen zu können. Eine solche Vorbereitung soll im besonderen die Seminaristen, die Priester und alle pastoralen Mitarbeiter betreffen.“1437

Ebenso großer Wert soll auf eine Ausbildung im Bereich der Ökumene – insbesondere in Bezug auf die Orientalischen Kirchen – gelegt werden,1438 dar-

1434 Vgl. PDV, Nr. 54, bes. Judentum, Islam und andere Religionen. Vgl. dazu PontConsComm, Richtlinien für die ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit im Kommunikationswesen, dt. in: Arbeitshilfen, Nr. 75, Bonn 1989. 1435 Dabei müssen „die Priesterkandidaten […] die eigene Meinung gelassen und ohne Eigensinn mit den Meinungen anderer vergleichen.“ Siehe PontSecrNonCred, Nota „Ampliores rationes suscipiens“, Nr. 11, S. 31. 1436 Pontifical Council for Interreligious Dialogue, Pastoral Attention to Traditional Religions, Letter to the Presidents of Episcopal Conferences in Asia, the Americas and Oceania v. 21. 11. 1993, Nr. 13, in: http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_coun cils/interelg/documents/rc_pc_interelg_doc_21111993_trad-relig_en.html (12.2.2011). 1437 Johannes Paul II., PostEpA „Ecclesia in Europa“, Nr. 57. Das VI. DeutschAfrikanische Bischofstreffen v. 11.-15. 10. 2004 in Akosombo betonte vor allem im 2. Kap. über die Erziehung zur Dialogfähigkeit: „Auch in der Ausbildung von Priestern, Ordensleuten, Katecheten und anderen in der Seelsorge Tätigen sollten die Lehrpläne auf den Dialog mit Muslimen und mit dem Islam vorbereiten. Den Auszubildenden sollte bewusst gemacht werden, dass es im Islam verschiedene Richtungen, Bewegungen und Schulen gibt, so wie es auch im Christentum verschiedene Konfessionen gibt.“ Siehe Christen und Muslime – Partner im Dialog. VI. Deutsch-Afrikanisches Bischofstreffen in Akosombo, 11.-15. 10. 2004, in: Sekr. DBK (Hrsg.), Stimmen der Weltkirche 38, Bonn 2006, S. 16. 1438 „Denn es liegt viel daran, dass die zukünftigen Hirten und Priester über eine Theologie verfügen, die ganz in diesem [ökumenischen] Sinne und nicht polemisch erarbeitet wurde, besonders bei jenen Gegenständen, die die Beziehungen der getrennten Brüder zur katholischen Kirche betrifft.“ Siehe VatII UR, Nr. 10, bes. S. 94-96; dazu auch Johannes Paul II., Alloc. „Voici vingt-cinq“ v. 25. 3. 1988, in: OR v. 26. 3. 1988; PontConsUnitChrist, Direktorium zur Ausführung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus, v. 25. 3. 1993, in: AAS 85 (1993), S. 1039-1119, parr. in: Andrés Guti-

3. Absolute und relative Eignung

331

über hinaus für die Sorge um soziale Nöte (c. 256 § 2), für eine Offenheit hinsichtlich unterschiedlichster Bereiche der Gesamtkirche und auf die Bereitschaft, sich den von schwerer Not bedrängten Teilkirchen zur Verfügung zu stellen (c. 257 § 1).1439 Dafür bedarf es das Erlernen der Sprache des entsprechenden Gebietes und der Kenntnis der Einrichtungen, sozialen Bedingungen, Gebräuchen und Gewohnheiten (c. 257 § 2). 1440 Für die praktische Umsetzung bzw. Vorbereitung für die einzelnen Aufgaben, werden die Kandidaten im Verlauf des Studiums, vor allem während der Ferien durch geeignete Übungen – Katechese, Predigt1441 und Pfarrverwaltung (c. 256 § 1) – unter Aufsicht eines erfahrenen Priesters vorbereitet (c. 258).1442

érrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5512, Sp. 12609-12674, dt. in: VApSt, Nr. 110, Bonn 1993, bes. § 83; ders., Documentum „Le 25 mars 1993“ über die ökumenische Dimension in der Ausbildung/Bildung derer, die in der Pastoral tätig sind, v. (28.) 12. 1997, franz. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5860, Sp. 15374-15389, dt. in: VApSt, Nr. 134, Bonn 1998, bes. S. 9 f. u. 29. Zu Orientalische Kirchen vgl. Pius XI., Enc. „Rerum Orientalium“ v. 8. 9. 1928, in: AAS 20 (1928), S. 277-288, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5649, Sp. 13802-13809; SC InstCath, LC „In Consideratione degli Aumentati“ betreffend die Studien über die Ostkirchen (Prot. N. 340/86), v. 6. 1. 1987, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5214, Sp. 10881-10885, bes. Nr. 10. 1439 Dazu Pius XII., Ep. „Ad Ecclesiam Christi“ v. 29. 6. 1955, in: AAS 47 (1955), 539-544, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5691, Sp. 13998-14001, EnchCler, n. 2274, S. 889 f.; VatII CD, Nr. 6; VatII OT, Nr. 20; VatII PO, Nr. 10; Paul VI., Alloc. „Ancora gli inizi“ v. 9. 7. 1963, in: AAS 55 (1963), S. 680-685, bes. S. 684 f., parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5711, Sp. 14086 f., EnchCler, nn. 2516, S. 1096 f.; ders., Alloc. „Impossibile isolare“ v. 3. 7. 1966, in: AAS 58 (1966), S. 636-639, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5719, Sp. 14111-14114, EnchCler, n. 2738, S. 1214-1216; RFIS, Nr. 96. 1440 Vgl. Pius XII., Exhort. „In auspicando“, S. 375; ders., Enc. „Evangelii Praecones“, S. 507; SC Cons, LC „Facendomi interprete“ v. 24. 10. 1951, in: AAS 44 (1952), S. 231 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2240, Sp. 2921 f.; VatII CD, Nr. 6; VatII OT, Nr. 20; VatII AG, Nr. 38; VatII PO, Nr. 10, RFIS, Nr. 67; SC Cler, Instr. „Postquam Apostoli“ v. 25. 3. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 343-364, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4764, Sp. 7921-7935, Nr. 23. 1441 Insbesondere SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 58. In c. 766 werden die Bedingungen genannt, nach denen die zuständige Autorität Laien – d.h. ebenso Seminaristen – zur Predigt „in ecclesia vel oratorio“ zulassen kann. Die verwendete Terminologie „admittit possunt“ verweist auf keinen Rechtsanspruch wie derjenigen der Bischöfe (vgl. c. 763) oder auf die Befugnis der Priester und Diakone (vgl. c. 764). Es handelt sich dabei um einen Ausnahmefall, wobei unter Bedacht des c. 766 die Bischofskonferenz aufgrund von Notwendigkeit und Nutzen partikulare Vorschriften erlassen kann. Die Homilie ist gemäß c. 767 § 1 als herausragende Form der Predigt, Teil der Liturgie und ist während der Eucharistiefeier dem Bischof, Priester und Diakon vorbehalten. Vgl. Johannes

332

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Abgesehen davon, dass die Ausbildung von Ordensmitglieder, die sich auf den Empfang der Diakonats- oder Priesterweihe vorbereiten, „nach dem allgemeinen Recht“ (c. 359 § 3), d.h. nach den entsprechenden Grundnormen des CIC/1983 erfolgt, gelten zusätzlich die Studienordnung bzw. Partikularnormen des jeweiligen Ordensinstituts bzw. Provinz oder Kongregation. Im Bereich der Dienste und Ämter findet der Einsatz von Ordenspriestern im seelsorglichen Bereich, vor allem in der Pfarrseelsorge, besondere Erwähnung. Nach c. 520 §§ 1-2 kann der Diözesanbischof mit Zustimmung des zuständigen Oberen, einem Mitglied des Institutes eine Pfarrei übertragen, wobei genau bestimmt wird, welche Aufgaben zu übernehmen und wie die vermögensrechtlichen Fragen zu ordnen sind (vgl. ebenso c. 681 §§ 1-2). Ordensleute unterstehen, was die Seelsorge, die öffentliche Abhaltung des Gottesdienstes und anderer Apostolatswerke betrifft, der Gewalt der Bischöfe (vgl. c. 678 § 1),1443 in der Ausübung ihres äußeren Apostolates auch den eigenen Oberen mit gleichzeitiger Wahrung der Treue zum eigenen Institut (§ 2). In Bezug auf die Regelung der Apostolatswerke der Ordensleute ist es nach

Paul II., AAp „Catechesi tradendae“ v. 16. 10.1979, in: AAS 71 (1979), S. 1277-1340, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4732, Sp. 7807-7837, dt. in: VApSt, Nr. 12, Bonn 1979, bes. Nr. 48; SC Cult, Instr. „Actio pastoralis“ v. 15. 5. 1969, Nr. 6 d, in: AAS 61 (1969), S. 806-811, hier S. 809, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3750, Sp. 5547-5550; dies., Instr. „Liturgicae instaurationes“ v. 15. 9. 1970, Nr. 2 a, in: AAS 62 (1970), S. 696; dies., Instr. „Inaestimabile donum“, S. 331; Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch v. 10. 11. 2006, S. 11. Darüber hinaus besitzt der Diözesanbischof nicht einmal die Dispensbefugnis für c. 767 § 1; dazu PCI, Resp. ad propositum dubium v. 20. 6. 1987, in: AAS 79 (1987), S. 1249, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5233, Sp. 11037 f. u. AfkKR 156 (1987), S. 161 f. Jede frühere Norm, die Laien die Homilie innerhalb der Messfeier gestattet hatte, ist durch c. 767 § 1 basierend auf c. 6 § 1, 2° als aufgehoben anzusehen. 1442 Vgl. VatII OT, Nr. 21; RFIS, Nr. 98. Als weiterführende Beispiele werden ebenfalls Praktika bzw. Übungen während des Semesters genannt: Katechesen halten, an Festtagen liturgische Feiern der Pfarreien mitgestalten, Kranke, Arme und Gefangene besuchen, jenen Priestern Hilfe leisten, die in der Jugend- und Arbeiterseelsorge tätig sind usw. (Siehe ebd.); dazu Egidio Miragoli, Le esperienza pastorali dei seminaristi (can. 258), in: QDE 14,1 (2001), S. 276-290; Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung, S. 298; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 222 f. 1443 In der Vergangenheit gab es in vielen Ordensgemeinschaften nicht selten einen sog. „Simplexpater“. Als Beispiel sei Marco d’Aviano (1631-1699) erwähnt. Obwohl er am 18. 9. 1655 zum Priester geweiht worden war, jedoch „für Kanzel und Beichtstuhl schien er zu wenig talentiert. Er blieb ,Simplexpater‘ zum Messelesen, Segnen und Almosensammeln“. Siehe Erhard Mayerl, Ordensmann, Reformer, Wanderprediger – und bald Seliger. Was hat uns Marco d’Aviano heute zu sagen?, in: ON 41,6 (2002), S. 82.

3. Absolute und relative Eignung

333

c. 678 § 3 erforderlich, dass ein Meinungsaustausch zwischen den zuständigen Diözesanbischöfen und den Ordensoberen besteht. Dies beinhaltet ebenso das in Ausnahmefällen aus einem schweren Grund erlassene Verbot des Diözesanbischofs einem Mitglied eines Ordensinstitutes den Aufenthalt in seiner Diözese zu verweigern (vgl. c. 679). Einem Ordensangehörigen wird ein Kirchenamt auf Vorschlag bzw. mit Zustimmung des zuständigen Oberen vom Diözesanbischof verliehen (vgl. c. 682 § 1); er kann jedoch ohne gegenseitige Zustimmung des Oberen bzw. Diözesanbischofs von diesem Amt frei enthoben werden (vgl. c. 682 § 2) oder selbst frei darauf verzichten (vgl. cc. 184 § 1, 189 § 1, 538 § 1). Andere, Ordensangehörigen übertragene religiöse oder caritative Werke geistlicher oder zeitlicher Art, kann der Diözesanbischof persönlich oder durch Vertretung visitieren (vgl. c. 683 § 1). Bei entdeckten Missständen steht ihm nach ergebnislos gebliebener Mahnung des Ordensoberen frei, kraft eigener Autorität, selbst Vorkehrungen treffen. Ordensleute sind an ihr Institut durch die Profess gebunden, d.h. mit allen Rechten und Pflichten. Das inkludiert nach c. 665 § 1 das Wohnen in der eigenen Ordensniederlassung, aufgrund dessen dürfen sie sich ohne Erlaubnis des Oberen nicht davon entfernen, außer mit Zustimmung seines Rates. Gemäß c. 671 darf ein Ordensangehöriger außerhalb des eigenen Instituts weder weltliche noch geistliche Dienste und Ämter ohne Erlaubnis des zuständigen Oberen übernehmen. Diese Weisung, in c. 672 konkreter formuliert, betrifft ebenso cc. 277, 279 § 2, 285-287 u. 289. Weltliche Aufgaben können grundsätzlich nur anhand zweierlei Arten von Vertragsabschlüssen übernommen werden. Zum einen verpflichtet sich die Ordensgemeinschaft mittels eines Gestellungsvertrages für einen bestimmten Zeitraum oder Arbeitsauftrag mit vereinbartem Rückrufrecht eine konkrete Anzahl von Mitgliedern mit entsprechenden Qualifikationsvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen, andererseits kann zwischen einem weltlichen Dienstgeber und einer Ordensperson ein Individualvertrag abgeschlossen werden, wobei eine jederzeitige Abberufung durch den Ordensoberen nicht erfolgen kann, außer es bestehen Sonderregelungen. Eine Kündigung ist demnach nur durch den Arbeitgeber nach Maßgabe der staatlichen Rechtsvorschriften oder durch das Ordensmitglied selbst möglich.1444

1444

Vgl. Bruno Primetshofer, Ordensrecht. Auf der Grundlage des CIC 1983 und des CCEO unter Berücksichtigung des staatlichen Rechts der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs und der Schweiz, Freiburg im Breisgau 42003, S. 214 f.

334

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Die gänzlich auf Kontemplation ausgerichteten Ordensleute dürfen, „mag die Notwendigkeit zu tätigem Apostolat noch so sehr drängen, nicht zu Hilfeleistungen in den verschiedenen seelsorglichen Diensten herangezogen werden“ (c. 674). Schlussendlich ist unbeschadet der Eigenart und Zielsetzung der einzelnen Institute und ihrer Stiftungsbestimmungen zwischen Ordens- und Weltklerus eine geordnete Zusammenarbeit bzw. Koordinierung hinsichtlich sämtlicher apostolischer Werke und Tätigkeiten unter der Leitung des Diözesanbischofs zu pflegen (vgl. c. 680). Die Bandbreite möglicher kirchlicher Einsatzgebiete ist allein kirchenrechtlich gesehen, relativ groß, wobei – wie des Öfteren betont wird – auf die Begabungen und Talente1445 der einzelnen Kandidaten sehr wohl Rücksicht genommen werden muss.1446 Selbstverständlich im Konsens mit den sich auf diözesaner und kategorialer Ebene ergebenden seelsorglich notwendigen Aufgaben.1447 Dazu bedarf es natürlicherweise einer dementsprechend positiven Grundeinstellung – einer richtigen Intention und der dazu notwendigen Freiheit –, welche im nun folgenden Kapitel analysiert werden soll.

1445 Ulrich Ruh reflektiert die Ergebnisse des Symposiums über die Priesterausbildung v. 16.-18. 12. 2002 in Paderborn, bei dem eine notwendige „Sensibilität für den Einzelnen“ gefordert und betont wurde, „dass es in der Ausbildung vorrangig darauf ankommen, die von jedem mitgebrachten ‚geistlichen Goldkörner‘ herauszuwaschen“. Siehe Ulrich Ruh, Krise als Chance? Ein Symposium über Priesterausbildung und Berufungspastoral, in: HK 57,2 (2003), S. 75-78, hier S. 76. 1446 Dies geschieht im Rahmen des Gehorsams, der den Raum für den einzelnen Kandidaten schafft, „damit er frei von aller Eifersucht, Missgunst und Rivalität seine Begabungen und Talente entfalten kann“. Siehe Severin Leitner, Priesterseminar: Schule des Evangeliums, in: Andreas R. Batlogg / Klaus Egger (Hrsg.), Dank an Reinhold Stecher. Perspektiven eines Lebens. Festgabe zum 80. Geburtstag, Innsbruck-Wien 2002, S. 6284, hier S. 80. Die SBK widmet in ihrer Rahmenordnung für die Priesterausbildung einen eigenen Abschnitt dieser Thematik. „Die Professoren und die kirchlichen Oberen sollen darauf achten, dass Studierende mit entsprechender charakterlicher und fachlicher Eignung in ihrer Begabung gefördert und, wo nötig, für zusätzliche Spezialausbildungen freigestellt werden.“ Siehe Sekr. SBK (Hrsg.), Rahmenordnung für die Ausbildung zum Dienst als Priester in der Schweiz, v. 1. 12. 1997 bzw. 2. 2. 1988, in: Kirche. SKZ, v. 25. 2. 1988, 153,8 (1988), S. 109-113, hier S. 113; dies., Rahmenordnung (2000), Nr. 53. 1447 Anlässlich des Symposiums „Priester für das 21. Jahrhundert“ v. 16.-18. 12. 2002 in Paderborn wurde darauf verwiesen: „Das Priesterbild dürfe nicht auf das Pfarrersein reduziert werden, hieß es. Es müsse Raum für unterschiedliche Begabungen geben: als Seelsorger im Krankenhaus, Begleiter in Exerzitien, Mitarbeiter eines Pfarrers, als Schriftsteller oder Professor.“ Siehe Kathpress-Tagesdienst, Nr. 494, v. 19. 12. 2002, S. 9.

„Wenn jemand Freude daran hat, bei Musik in Reih’ und Glied zu marschieren, dann verachte ich ihn schon deswegen, weil er sein Gehirn nur wegen eines Irrtums bekommen hat; ein Rückenmark hätte gereicht.“1448 Albert Einstein

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit a) Die „recta Intentio“ In zwei Canones findet sich explizit der Terminus der „rechten Absicht“, als Zulassungsvoraussetzung ins Priesterseminar (vgl. c. 241 § 1) und nach c. 1029 sind nur jenen Weihen zu erteilen, die von der rechten Absicht geleitet sind. Die rechte Absicht besteht in dem wohlüberlegten und selbstreflektierten festen inneren Entschluss, Priester zu werden.1449 Dieser endgültige Entschluss muss total frei, ohne jede positive oder negative äußere Beeinflussung, weder durch Erwartungshaltungen von Vorbildern, Familie, Schule, Gleichaltrige, Freunde, Bekannte, deren Wertehaltung, religiöse und menschliche Prägung, gesellschaftliche Einstellungen, Rollenmodelle, Konfromitätsdruck,1450 Notsituationen oder sogar durch Obere und Beichtväter gefällt werden, denn: „Immer seltener kommen die Kandidaten aus einem gläubigen und ‚intakten‘ Elternhaus mit vertrauter Glaubenspraxis in der Feier der Gottesdienste, der Sakramente und des Kirchenjahres sowie im Gebetsleben. […] ihr Zugehen auf den Priesterberuf stößt bei ihren Familien und Freunden meistens auf Befremdung und Ablehnung.“1451

Grundvoraussetzung für den Entschluss Priester zu werden sind ausdrücklich religiöse Motive, im Gegensatz zu materiellen Ansprüchen wie etwa einer Tendenz zu gesicherter Versorgung, welche insbesondere in zahlenmäßig großen Seminaren anzutreffen, die in der Vergangenheit die „Möglichkeiten des Rückzugs vor einer notwendigen wissenschaftlichen, spirituellen und menschlichen Auseinandersetzung sowie Nischen für Cliquenbildung geboten [haben]. Eben1448

Albert Einstein, Mein Weltbild (Ullstein, Bd. 36728), Berlin 282005, S. 11. „He is not usually given to drifting off into flights of fancy, idle dreams or a romantic idealism. He has acquired a certain degree of self-mastery, personal freedom and autonomy and the ability to act on his own initiative.“ Siehe Smith, Lack of Due Discretion, S. 131. 1450 Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 111. 1451 Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 760. Ebenso verweist Papst Benedikt XVI. auf die Tatsache, dass die Familien „der Möglichkeit einer Priesterberufung oft gleichgültig, wenn nicht sogar ablehnend gegenüberstehen“. Siehe Benedikt XVI., PostAAp „Sacramentum Caritatis“, Nr. 25, S. 41. 1449

336

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

so konnte sich eine Versorgungsmentalität mit einem Anspruchsdenken entwickeln; Phänomene des Hospitalismus und Infantilismus wurden erkennbar,“1452 die schließlich in einer persönlichen Isolierung und Abschottung gegenüber Empfindungen, Fragen und Problemen der eigenen Generation, aber auch zu einem bequemen und selbstverständlich-fordernden Lebensstil führen kann. „Erfolgt hier keine Korrektur, kann dies dazu führen, dass der Einzelne auch als Priester sich entweder vor den Menschen in der Gemeinde abkapselt oder einen aufwendigen Lebensstil entwickelt.“1453

Bedenklich sind ebenso gesellschaftlich-sozialen Beweggründe aufgrund „symbolischer Platzvorteile“ sowie hierarchisch-sakrale Sonder- und Höherstellung bzw. das Streben nach der Erlangung von Ehrenpositionen, 1454 desgleichen kirchliche Motive, die sich in oftmals in fundamentalistischem Klerikalismus, einem äußeren und inneren Machtstreben bzw. einer wirklichen oder nur scheinbaren Kompetenzüberschreitung des Klerus gegenüber Laien manifestieren1455 und entschieden abzulehnen sind, wie Papst Benedikt XVI. ausdrücklich betont: „Weist jede Versuchung der Zurschaustellung, des Karrieredenkens oder des Dünkels zurück.“1456

1452

Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 766. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.1., S. 50 f.; vgl. dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV, S. 36. Für das Zusammenleben in einer Seminargemeinschaft bedarf es spezieller Gestaltungshilfen, um spezifischen Gefährdungen zu begegnen. 1454 Vgl. Franz Weber, Geschenkt und vielgestaltig wie das Leben. Für eine Entklerikalisierung der Berufungspastoral, in: Diak 34,3 (2003), S. 200-204, hier S. 200. Gerade die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Priesteramtskandidaten mit solch einseitigen Vorstellungen nicht den Kriterien entsprechen, die als Zeichen für eine gesunde und belastungsfähige Berufung gelten. 1455 Vgl. Heinrich Flatten, Art. Klerikalismus, in: LThK2, Bd. 6 (1961), Sp. 336. Der c. 258 nennt noch den „status clericalis“, kennt jedoch die klerikalen Standespflichten nicht mehr. „Wo der alte Klerikalismus noch fortlebt, wird er als obsolet abgelehnt, oft auch pathologisiert.“ Siehe Erich Garhammer, Art. Klerikalismus, in: LThK3, Bd. 6 (1997), Sp. 130 f., hier Sp. 131; weiters dazu Conference of Major Superiors of Men (CMSM), In Solidarity and Service: Reflections on the Problem of Clericalism in the Church, in: Jurist 43 (1993), S. 430-449; zum Thema Bucher, Priester des Volkes Gottes, S. 23-51. 1456 Benedikt XVI., Alloc. An die Seminaristen des New Yorker Priesterseminars „St. Joseph“ v. 16. 4. 2008, in: OR v. 19. 5. 2008, S. 8 f., hier S. 9. Nach Ansicht von Kardinal Angelo Scola zählt ein einseitiges klerikales Amtsverständnis zu den vielen Gefahren, die derzeit die Priesterausbildung bedrohen. Scola kritisiert den Trend zum Klerikalismus als einem priesterlichen Lebensstil, der auf einen Raum fernab vom Pulsieren des Lebens der christlichen Gemeinde beschränkt wird und einfach nur bestimmte Dienste anbietet, das schlussendlich zu festgelegten Schemata und auf Machtausübung fixiertes Verhalten des Priesters führt. Vgl. Kathpress-Tagesdienst, Nr. 219, v. 15. 9. 2004, S. 9. 1453

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit

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Schlussendlich sollen politische Motive, wie etwa Standesdenken, ebenso wenig Beweggründe für die Erlangung der Priesterweihe sein.1457 Letztlich sind Eignung und rechte Absicht Gnadengaben Gottes, die der Notwendigkeit des Gebetes bedürfen.1458 Wegen der Komplexität des psychologischen Verhaltensmusters der einzelnen Kandidaten, ist es doch durchaus selten, dass aus einer einzigen Motivation Entscheidungen oder Willensakte getroffen werden.1459 Daher ist das wichtigste Kriterium der priesterlichen Berufung die rechte Absicht, d.h. die Willensäußerung ganz und unwiderruflich sich der eigenen Berufung als Antwort auf Gottes Ruf treu zu widmen.1460 Da solch eine Intention während stetigem Voranschreiten ständig an Festigkeit und Gewissheit wachsen kann, dürfen die Berufsmotive des Kandidaten nie bezweifelt werden. „Dem Bischof oder dem zuständigen Oberen obliegt es nicht nur, die Eignung und Berufung des Kandidaten zu prüfen, sondern auch sie zu erkennen. Ein derartiges kirchliches Element wohnt der Berufung zum Priesteramt als solchem inne. Der Priesterkandidat darf die Berufung nicht auf Grund dessen empfangen, dass er seine persönlichen Bedingungen durchsetzt, sondern dadurch dass er auch die Normen und Bedingungen annimmt, die die Kirche auf Grund ihrer Verantwortung festsetzt.“1461

Hier zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Lehre und Recht einerseits, und den gängigen bzw. herrschenden aktuellen Anschauungen andererseits. Derzeit

1457 In der Weiheprozessordnung nach dem CIC/1917 konnte der Mangel an der rechten Weiheintention verschiedene Gründe aufweisen: der Kandidat „wollte das Sakrament selbst nicht empfangen, sich in heuchlerischer Absicht lediglich dem äußeren Ritus unterwerfen, z.B. um eine Stelle zu bekommen, um den Wunsch eines Erbonkels zu erfüllen, um sich dem Militärdienst zu entziehen, um Ruhe vor elterlichen Mißhandlungen zu haben. Von den genannten vier Motivationen des Intentionsmangels ist nur eine, und zwar die letzte ‚vis ac metus‘.“ Siehe Erwin von Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß systematisch dargestellt und kritisch gewürdigt, Freiburg im Breisgau 1934, S. 28. 1458 Vgl. Franz Dander, Art. Berufung zum Priester- und Ordensstand, in: LThK2, Bd. 2 (1958), Sp. 285. 1459 Vgl. Griesl, Berufung und Lebensform, S. 58-71, hier S. 60; William Bier, Psychological Testing of Candidates and the Theo-logy of Vocation, in: RfR 12 (1953), S. 291-304, bes. S. 294-296; Schaupp, Eignung und Neigung, S. 197 u. 208. 1460 Oftmals findet sich die Terminologie „Weihekonsens“, d.h. den Willen zu erfüllen, was die Kirche verlangt. Im Gegensatz dazu ist die Weiheintention der Wille zu empfangen, was die Kirche gibt. 1461 PDV, Nr. 35; ebenso Tomás Rincón-Pérez, Los criterios de unidad y diversidad en la formación espiritual del futuro sacerdote diocesano, in: PCI (ed.), Ius in vita et in missione Ecclesiae, Vatikan 1994, S. 879-897, hier S. 895 f.; sowie De la Lama, Vocación divina o vocación eclesiástica?, S. 13-56 u. 431-507; Wollbold, Als Priester leben, S. 105; Woestman, The Sacrament of Orders, S. 37-39.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

ist es üblich, die „sacerdotale“ Sicht des Priestertums eher zu ignorieren, die Dienste des Predigers oder „Gemeindeleiters“ hingegen zu forcieren.1462 „Wer zur Bewahrung der priesterlichen Identität – mit der gesamten kirchlichen Tradition und dem Zweiten Vatikanischen Konzil – gesteigertes Gewicht auf Zelebration der Messe und Verwaltung des Bußsakramentes legt, gerät daher in die Gefahr, als jemand angesehen zu werden, der nicht die rechte Absicht hat.“1463

Deshalb folgt eine sorgfältige Prüfung der erforderlichen Eigenschaften,1464 denn „wer für den geistlichen Dienst geeignet und nützlich erscheint und um die Erteilung der Weihe aus eigenem Antrieb bittet, von dem kann man annehmen, dass er auch dazu berufen ist“.1465 Für den gültigen Empfang muss der Bewerber schlussendlich die ausdrücklich willentliche Absicht kundtun geweiht zu werden,1466 d.h. er bleibt seinem Entschluss treu, auch im Moment der Weihespendung, außer er war sich der aus der Weihe resultierenden Folgen zum Zeitpunkt der Spendung nicht be-

1462

Zur kritischen Erwägung s. C DocFid Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche v. 6. 8. 1983, in: AAS 75 (1983), S. 1001-1009; weiters Paul Hoffmann (Hrsg.), Priesterkirche, Düsseldorf 1987; Bernd Marz (Hrsg.), Alles für Gott? Priester zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Düsseldorf 1990; Georg May, Priester und priesterliche Lebensform in der Kirchenkrise der Gegenwart, Wien 1977. 1463 May, Gewährung und Versagung, S. 374 f. 1464 Vgl. Hirnsperger, Die Ordination, S. 874; ebenso Paolo G. Montini, L’ordine sacro, in: Gruppo italiano docenti di diritto canonico (edd.), La funzione di santificare della Chiesa (Quaderni della Mendola, Bd. 2), Milano 1995, S. 143-160. 1465 Christian Huber, Das Grundrecht auf Freiheit bei der Wahl des Lebensstandes. Eine Untersuchung zu c. 219 des kirchlichen Gesetzbuches (DissK, Bd. 2), St. Ottilien 1988, S. 69, Anm. 16. 1466 Vgl. SC Off, Resp. v. 2. 3. 1842, in: CIC-Fontes, Vol. IV (1926), n. 887, S. 165 f.; dies., Resp. v. 28. 11. 1900, in: CIC-Fontes, Vol. IV (1926), n. 1248, S. 529; Vermeersch, / Creusen, Epitome iuris canonici, Bd. 2, Liber III, S. 166 f.; Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 53-57; Woestman, The Sacrament of Orders, S. 37. „Die sakramentalen Handlungen haben ihre rechtliche Eigenart darin, dass sie zwar auf menschlichem Wollen beruhen, aber durch übernatürliches Gottesgeschehen gewirkt werden. Sie tragen daher den Charakter der Rechtshandlung, zugleich aber den einer Rechtstatsache i.e.S.“ Als „gemischte Rechtstatsachen“ unterliegen sie „eigenen Grundsätzen“. Im Unterschied zu den eigentlichen Rechtshandlungen ist bei ihnen „nicht allein das erklärte, sondern auch das rein innere Wollen von rechtlicher Bedeutung, sofern Letzteres nach außen in Erscheinung getreten ist und bewiesen werden kann. Andererseits kann das, was im übernatürlichen Gottesgeschehen gewirkt worden ist, durch keine Menschenmacht, auch nicht durch die Macht der Kirche oder des Papstes aufgehoben werden“. Siehe Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 331; dazu auch Martin Walser, Die Rechtshandlung im kanonischen Recht. Ihre Gültigkeit und Ungültigkeit gemäß dem Codex Iuris Canonici, Göttingen 1994, S. 14 f.

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit

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wusst. Falls der Kandidat nicht die Absicht hatte geweiht zu werden,1467 oder irgendjemand die Intention bei Spender1468 oder Empfänger für den gültigen Empfang der Weihe bezweifelt, werden cc. 1708-1712 zur Lösung herangezogen. Es wird weder an der wahren Absicht bzw. der Zurechnungsfähigkeit des Kandidaten gezweifelt, noch an der sichtbaren Intention durch öffentlich kund getane aktive Willensäußerung.1469

1467

„Die Weihe soll selbstverständlich […] nur solchen Personen erteilt werden, welche dieselbe zu empfangen wünschen. Ist sie ohne einen solchen Konsens erfolgt, also vorgenommen unter Anwendung von Zwang, an Kindern, Wahnsinnigen oder Schlafenden, so kommt es darauf an, ob die betreffende Person bei der Vornahme der Ordinationshandlung oder vor Beginn des den Gebrauch ihrer Vernunft und ihres Willens ausschließenden Zustandes eine positiv gegen den Empfang des Sakraments gerichtete, denselben direkt abwehrende Absicht hatte, wie das z.B. bei der Anwendung von physischem Zwang gegen einen Widerstrebenden der Fall zu sein pflegt. Unter dieser Voraussetzung wirkt die vollzogene Ordination Nichts. Sonst, also bei einem in Folge von s.g. vis compulsiva, im Kindesalter, im Schlafe Ordinierten wird die Weihe als gültig angesehen. Daher kann ein solcher auf die Rechte des geistlichen Standes Anspruch machen, muss dann aber auch selbstverständlich die mit demselben verbundenen Pflichten übernehmen. Andererseits darf aber der Ordinierte, so lange er den an ihm ohne seinen Willen vollzogenen Akt nicht ausdrücklich oder durch sein Benehmen stillschweigend ratihabirt hat, die Folgen der Ordination, namentlich also die Beobachtung des Cölibatsgesetzes, ablehnen.“ Siehe Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 1, S. 110 f. Für den Empfänger des Weihesakramentes ist im Gegensatz zum Weihespender nur die habituelle Intention notwendig. „Infolgedessen wäre gültig die Weihe eines Schlafenden, Trunkenen, eines Menschen, der nach Eintritt des Vernunftgebrauches in Irrsinn gefallen ist, immer unter der Voraussetzung, dass diese Personen einmal den Entschluß gefasst haben sich weihen zu lassen und dass sie diesen Entschluß nicht widerrufen haben.“ Siehe Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 56. 1468 Bei fehlendem Vernunftgebrauch des Weihespenders (Diözesanbischof u.a.), ist die Weihe ungültig. Vgl. Pree, Priester ohne Amt, S. 237. Weiters ist eine Behinderung des Weihespenders durch Gewaltanwendung, Drohung, Versprechungen, Bestechung (vgl. c. 1386), Einschüchterung (vgl. c. 1375) strafbar. Vgl. Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 437 f. 1469 Hier stellt sich die Frage, ob ein Kind, oder ein Erwachsener mit eingeschränktem Vernunftgebrauch oder dauerhaft an einer chronischen Krankheit leidend, nach vorschriftsgemäß vollzogener Weihehandlung gültig geweiht ist? Diese Frage ist zu bejahen, jedoch ohne Bindung an die aus den Weihen resultierenden Verpflichtungen, die frei angenommen werden müssen. Vgl. Felix M. Capello, De sacra ordinatione, Bd. 4 „De Sacramentis“, Nr. 4, Turin 31951, S. 249; sowie Matthaeus Conte A. Coronata, „De Sacramentis“, Bd. 2, Nr. 57, Turin 1945, S. 71. Gültig wäre auch die Weihe eines unmündigen Kindes. Vgl. Benedikt XIV., Instr. „Eo quamvis tempore“ v. 4. 5. 1745, in: CIC-Fontes, Vol. I (1926), S. 890-903, hier S. 895 f., § 20. „Gleichstehen den unmündigen Kindern jene Geisteskranken, die bereits vor Eintritt des Vernunftgebrauches in diesem Zustand gewesen sind. An die Weiheverpflichtungen sind diese Personen aber nicht gebunden, da zu deren wirksamer Über-

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

b) Die notwendige Freiheit C. 1026 spezifiziert, das in c. 219 bereits enthaltene menschenrechtlich als auch kanonisch-gemeinrechtlich begründete Grundrecht der Wahl des freien Lebensstandes,1470 hinsichtlich dem Weiheempfang: „Für den Weiheempfang muss jeder über die notwendige Freiheit verfügen; es ist streng verboten jemanden, auf welche Weise und aus welchem Grunde auch immer, zum Empfang von Weihen zu zwingen oder einen kanonisch Geeigneten von ihrem Empfang abzuhalten.“1471

Voraussetzung ist also, dass jemand gemäß c. 1036 um Zulassung zur Weihe gebeten hat. Prädisposition dafür ist eine innere, reife, verantwortliche Freiheit des Bewerbers.1472 Im ersten Teil des Textes lässt der Wortlaut offen, ob hier die Gültigkeit oder nur die Erlaubnis für den Fall, dass die Weihe trotz Zwanges gespendet wird, in Frage steht.1473 Das ausdrückliche Verbot von c. 1026, nahme der volle Besitz der Vernunft notwendig ist.“ Siehe Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 56 f. Im Gegensatz zur fehlenden habituellen Intention des Weiheempfängers, welche die Weihe als nichtig konstatiert, würde ein Priesteramtskandidat, der „ohne seinen Entschluß widerrufen zu haben, in Geisteskrankheit verfällt, gültig das Weihesakrament empfangen (hiervon zu unterschieden ist die Übernahme der klerikalen Verpflichtungen). Hätte jemand nie den Vernunftgebrauch erlangt, so würde auch er eine Weihe gültig empfangen“. Siehe Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 3. Das Konzil von Toledo hatte im Jahr 527 in Hinblick auf Kinder die Notwendigkeit der Freiheit für den Empfang der höheren Weihen betont und Papst Honorius III. im 13. Jh. ein Mindestalter von 13 Jahren für Diakone vorgeschrieben ohne rechtliche Konsequenzen bei Nichtbeachtung. Vgl. Corpus Iuris Canonici, hrsg. von Aemilio Friedberg, Bd. 2, Graz 1955, S. 122. Joseph Freisen kritisiert die radikale Einschränkung der freien Selbstbestimmung in früheren Zeiten. „Vielfach wurden Leute unter Anwendung von Gewalt zu Priestern geweiht und ebenso steckte man sie mit Gewalt in ein Kloster.“ Siehe Freisen, Geschichte des canonischen Eherechts, S. 259 f. 1470 „… wobei aber zu bedenken ist, dass das Weihesakrament nicht primär der persönlichen Heiligung des Kandidaten, sondern dem Dienst in der Kirche dient. Ein unfreier Weiheempfang bedeutet letztlich, dass ein nicht Berufener die Weihe empfängt.“ Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1026, Rdnr. 2, in: MK CIC (April 2007). 1471 Bezüglich der notwendigen Freiheit ausführlich Benedict N. Ejeh, The Freedom of Candidates for the Priesthood (Dissertation Università della Santa Croce), Roma 2002. 1472 Freiheit bedeutet in diesem Kontext eine „Fähigkeit zu einsichtgetragener Selbstbestimmung und Selbstbewahrung auf das letzte Ziel hin“. Siehe Klaus Demmer, Freiheit, V. Theologisch-ethisch, in: LThK3, Bd. 4 (1995), Sp. 105. 1473 „Die Kriterien, die das Recht für die Erlaubtheit der Spendung oder des Empfanges eines Sakramentes aufstellt, wirken sich nicht auf die Gültigkeit aus.“ Somit kann ein Sakrament gültig sein, auch wenn seine Spendung und sein Empfang rechtlich unerlaubt sind. Hingegen ist der Vollzug eines Sakramentes, dessen Ungültigkeit vorausge-

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jemanden zum Weiheempfang zu zwingen, bedingt einer doppelten Intention, nämlich dem „Schutz des Bewerbers, aber auch […] dem Interesse der Kirche an Dienern […], die den Dienst wirklich wollen und dazu stehen“.1474 Die vom kirchlichen Gesetzgeber intendierte Freiheit als Voraussetzung zum Empfang der Weihen erfordert ein frei sein von unwiderstehlichem Zwang, aufgrund dessen kein „actus humanus“ gesetzt werden kann (vgl. c. 125 § 1), weiters dass der Kandidat nicht aufgrund vollkommener Abhängigkeit oder Hörigkeit, eines äußeren oder inneren moralischen Druckes, unter Androhung oder Anwendung eines physischen oder moralischen Übels sowie einer realen oder vermeintlichen Erwartungshaltung von Familienmitgliedern, FreundInnen, Vorgesetzten,1475 geistliche Begleiter, Heimatpfarrer oder Mitgliedern der Heimatgemeinde gegen seinen Willen die Weihespendung wählt,1476 ferner „nicht aus einer Trotzreaktion gegenüber einer ablehnenden Stellungnahme anderer Personen (z.B. Angehöriger) entscheidet“1477 sowie über Bedeutung und der aus der empfangenden Weihe resultierende Pflichten ausreichende Kenntnisse besitzt.1478 „Eine Entscheidung ist erst dann von der notwendigen Freiheit getragen, wenn der Kandidat, ohne Nachteile befürchten zu müssen, die Weihe auch ablehnen könnte.“1479

Die Freiheit eines Kandidaten von positivem Zwang soll bei der Zulassung zur Diakonen- und Priesterweihe dadurch sichergestellt werden, dass jeder Weihebewerber eine schriftliche Erklärung abgegeben hat, „dass er von sich aus und frei die heilige Weihe empfangen wird“ (c. 1036). Weitaus schwieriger zu beantworten ist die Frage, welche rechtlichen Folgen die Ausübung von positivem Zwang auf einen Weihebewerber für die Gültigkeit seiner getroffenen

sehen werden kann, grundsätzlich unerlaubt. Vgl. Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 841, Rdnr. 2, in: MK CIC (November 1989). 1474 Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1026, Rdnr. 1, in: MK CIC (August 1985). Welche Formen und Möglichkeiten sich im Laufe der Rechtsgeschichte gebildet haben, von jemanden verlangen zu können, dass er sich weihen lässt, finden sich in: José M. Gonzáles del Valle, Libertad en la Ordenación, Pamplona 1971. 1475 Bereits unter Karl dem Großen durften die Bischöfe keinen Unfreien mehr weihen. „Sein Herr musste ihn vor der Weihe freilassen.“ Siehe Grichting, Das Verfügungsrecht über das Kirchenvermögen, S. 23. 1476 Wobei eine dependente oder vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung vorliegen würde. Vgl. DSM-IV-TR, S. 785-793. Eine Weihespendung wäre aufgrund dessen nicht nur unerlaubt, sondern ebenso ungültig. 1477 Althaus, Kommentar zu c. 1026, Rdnr. 3. 1478 „Selbst die Berufung auf den Gehorsam (z.B. bei einem Priesteramtskandidaten …) fällt unter dieses Verbot.“ Siehe ebd., Rdnr. 4. 1479 Ebd., Rdnr. 3.

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Entscheidung des gewählten Lebensstandes hat.1480 Ausgangspunkt in diesem Fall ist, dass jemand nur dann gültig geweiht wird, wenn er auch die Absicht hat, die Weihe zu empfangen.1481 Diese Absicht wird vermutet „bei äußerem Vollzug der Weihehandlung, die den erkennbaren Umständen nach als wirkliche Spendung des Sakramentes vorgenommen wird“.1482 Da keine Vorschriften existieren, wann eine Weihe wegen Willensmängel auf Seiten des Empfängers ungültig ist, wird auf c. 125 rekurriert, der besagt, dass eine Rechtshandlung1483 nur dann als nichtig gilt, wenn sie unter einem äußeren Zwang zustande gekommen ist, dem die betreffende Person in keinster Weise – „vis absoluta“ – widerstehen konnte (§ 1). Zur Verwirklichung des rechtlichen Tatbestandes gemäß c. 125 § 1 bedarf es folgender Bedingungen: Der Zwang muss von außen (ab extrinseco) auf die handelnde Person ausgeübt werden und von einer „causa libera“ – d.h. von einer oder mehreren Personen – herrühren. „Nicht vom Tatbestand erfasst sind demnach innere Zwänge (insbesondere aufgrund psychischer Defekte, vgl. can. 1095, 2°) wie auch solche Einflüsse, die zwar den Menschen unter Zwang setzen, aber keiner freien, anrechenbaren menschlichen Handlung entspringen, wie etwa Naturgewalten; unmittelbar bevorstehender Tod aufgrund einer Krankheit oder aufgrund äußerer Ereignisse wie z.B. Schiffsunter-

1480 Dazu Yves Congar, Ordinations invites, coactus de l’Église antique au canon 219, in: ders., Droit ancien et structures ecclésiales, London 1982, S. 169-197. 1481 Vgl. Gerhard Fahrnberger, Nichtigerklärung der Weihe, in: HdbKathKR2, S. 881883; weiters Maria Elena Olmos Ortega, Requisitos des los candidatos a los sagradas ordenes, in: REDC, Salamanca, 40 (1984), S. 15-21. 1482 Fahrnberger, Nichtigerklärung der Weihe, S. 882. „Gültigkeit der Sakramente bedeutet, dass von Seiten des Zeichens und des Wortes die Voraussetzungen gegeben sind, unter denen das Angebot der Heilszusage Gottes verlässlich und unbezweifelbar besteht.“ Jedoch muss ein gültig gespendetes Sakrament noch nicht fruchtbar sein, denn für die Fruchtbarkeit sind „Kriterien des Glaubens und der inneren Haltung bestimmend, die den Regelungsbereich des Rechtes überschreiten.“ Ein ungültig vollzogenes Sakrament kann als solches nicht fruchtbar sein. Vgl. Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 841, Rdnr. 2 u. 4, in: MK CIC (November 1989). 1483 Die Spendung der Sakramente ist zwar kein Rechtsakt im strengen Sinn, jedoch gelten bestimmte Faktoren, die der kirchliche Gesetzgeber als unabdingbare Voraussetzung für das gültige Zustandekommen von Rechtsakten festgesetzt hat. Die Spendung impliziert meist „einen Rechtsakt mit näher definierten Rechtswirkungen, auch wenn sich der betreffende Akt in seiner ganzen Bedeutung nicht in rechtlichen Dimensionen erschöpft […] Akte des sogenannten liturgisch-disziplinären Rechts […] unterliegen […] den Bestimmungen des disziplinären Kirchenrechts über den actus iuridicus“. Rein liturgische Akte (ritus in actionibus liturgicis celebrandis servandi) dagegen sind grundsätzlich von den Normen über den Rechtsakt nicht betroffen und werden durch das rein liturgische Recht normiert. Vgl. Helmuth Pree, Kommentar zu c. 125, Einführung vor Rdnr. 3, in: MK CIC (Mai 1998).

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit

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gang; Zwangseinflößung durch eine nicht zurechnungsfähige (handlungsunfähige) Person.“ 1484

Demnach ist die erforderliche habituelle Intention sogar bei Kandidaten gegeben, deren Willens- und Erkenntnisvermögen vor der Weihespendung aufgrund schwerer psychischer Erkrankung (etwa durch Schizophrenie) schwer beeinträchtigt ist, insofern der einmal gefasste Entschluss zum Weiheempfang nicht widerrufen wird.1485 Ebenso ist sie gegeben, wenn der Kandidat der Weihespendung zustimmt, um sich dem angedrohten physischen oder moralischen Übel zu entziehen, da dadurch eine willentliche Entscheidung gesetzt wird, welche eine gültige Ordination bedingt.1486 Fernerhin darf nachweislich die gezwungene (physische oder juridische) Person unter den konkreten Umständen keine Möglichkeit besitzen, sich dem ausgeübten Zwang zu widersetzen, wobei „die absolute Wirkung [vis absoluta] auf die gezwungene Person, wie auch immer die Zwangseinflößende Ursache nach einem objektiven Maßstab zu qualifizieren sein mag“,1487 entscheiden ist, gleichgültig, ob „tatsächlich Widerstand geleistet worden ist“1488 oder „ob die Gewalt berechtigter oder unberechtigter Weise angewandt worden ist“.1489 Zusätzlich ist eine habituelle Intention zur Setzung eines Aktes erforderlich, d.h. ein unter Einfluss eines unwiderstehbaren äußeren Zwanges unterlassener Rechtsakt erfüllt nicht den Tatbestand des c. 125. Die Art der Zwangsausübung wird vom Gesetzgeber nicht näher qualifiziert, jedoch kann davon ausgegangen werden, dass jede unwiderstehbare, äußere Zwangsausübung handlungsfähiger Dritter den rechtlichen Tatbestand erfüllt, unabhängig davon, mit welchen Mitteln sie ausgeführt wurde, „seien es psychologische oder sonstige Mittel welcher Art auch immer“.1490 Die Rechtsvermutung zugunsten der Gültigkeit der Weihe ist also dann widerlegt, wenn der Beweis vorliegt, dass der Bewerber unter dem Einfluss von vorher genannter „vis absoluta“ zum Empfang der Weihen gezwungen wurde,1491 was 1484

Ebd., Rdnr. 5. Vgl. dazu Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1041, Rdnr. 3, in: MK CIC (Februar 2006); Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 56; Migliavacca, L’ordine, S. 168. 1486 Vgl. José San José Prisco, Nuevas normas sobre la nulidad de la ordenación. Texto y comentario, in: REDC 60 (2003), S. 117-139, bes. S. 134 f. 1487 Pree, Kommentar zu c. 125, Rdnr. 4. 1488 Vgl. Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 346. 1489 Vgl. Walser, Die Rechtshandlung im kanonischen Recht, S. 182. 1490 Pree, Kommentar zu c. 125, Rdnr. 4. 1491 Anzumerken ist, dass das Greifen der Gültigkeitsvermutung immer und ausschließlich davon abhängt, ob die unwiderstehliche zwangsweise Einwirkung auf den Willen für jedermann ohne weiteres als solche erkennbar ist. 1485

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I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

infolge eines Weihenichtigkeitsverfahrens (vgl. cc. 1708-1712) festzustellen wäre. Im Gegensatz zur genannten „vis absoluta“ setzt eine „vis relativa“ – eine Furcht aufgrund einer Drohung – eine Rechtshandlung gültig1492 – d.h. bei „vis relativa“ (metus gravis) ist die Weihe wirksam (vgl. c. 125 § 2)1493 – im Unterschied zu Ehe (vgl. c. 1103), Noviziat (vgl. c. 643 § 1, 4°) und Ordensprofess (vgl. cc. 656, 4° u. 658). Wenn jedoch die Furcht subjektiv schwer und ungerechterweise eingeflößt war,1494 besteht die Möglichkeit die Rechtswirkungen „ex nunc“ (also nicht rückwirkend) zu beseitigen, ohne die Gültigkeit in Frage zu stellen. Darüber hinaus ist ein simulierter und später zurückgewiesener, sowie ein Weiheempfang unter erheblichen Bewusstseinsstörungen – u.a. auch durch Drogeneinfluss oder unter Schock1495 und Hypnose1496 bzw. Autosuggestion – ohne vorausgehende Weiheabsicht ungültig.1497

1492

Die volle Freiheit zum Weiheempfang wird nicht beeinträchtigt, „weil die Besorgnis vor einem ‚malum‘, wie es der Kummer oder Ärger, die Vorwürfe und Mißhelligkeiten mit Eltern, Verwandten, Gönnern, Vorgesetzten sind, nicht als ein ‚malum grave‘ […] betrachtet wird“. Als schwere Furcht ist der „metus reverentialis simplex“ – eine Rücksicht, die aus einem Abhängigkeits- und Pietätsverhältnis resultiert – nicht zu klassifizieren, „er kann aber qualifiziert werden, z. B. wenn der Sohn, der sich nicht weihen lassen will, als Folge seiner Weigerung ein dauerndes Zerwürfnis mit seinen Eltern, Enterbung, Mißhandlungen […] fürchten muß“. Siehe Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 33. 1493 Vgl San José Prisco, Nuevas normas sobre la nulidad de la ordenación, S. 134 f. 1494 Die schwere Furcht – „metus gravis“ – ist die Vorstellung eines unmittelbar drohenden schweren Übels, wie z.B. „Tod, Verstümmelung, Marterung, Verbannung, Verlust der Freiheit oder der bürgerlichen Existenz, Verlust des ganzen Vermögens oder doch eines großen Teiles, Entgehen eines großen Gewinnes, auf den man ein Anrecht hatte (z.B. Erbschaft)“. Siehe ders., Der kirchliche Weiheprozeß, S. 32. Nicht unbedingt notwendig wäre, dass es sich um eine persönliche Bedrohung handelt. Ausreichend wäre bereits die Bedrohung von Eltern, Geschwistern, Verwandten etc. 1495 Eine durch massiven Stress bedingte, generalisierte, meist mit Gewebeschädigungen verbundene Desintegration wichtiger Funktionssysteme (zentrales/peripheres Nervensystem, Kreislauf, Stoffwechsel etc.), welche unter Einschmelzung orthischer Kausalbezüge zu einem syndromhaften Versagen des körperlich-seelischen Gefüges führt. Vgl. Miran Vodopivec, Art. Schock, Schocktherapie, in: LThK2, Bd. 9 (1964), Sp. 443 f. 1496 Hypnose stellt wie der natürliche Schlaf eine Vorherrschaft des vegetativen Systems dar mit weitgehender Abschaltung der rational-kritischen Kontrolle, jedoch unter Beeinflussung bzw. Bindung an den Hypnotiseur und seine Anweisungen. Vgl. Wilhelm Pöll, Art. Hypnose, Hypnotismus, in: LThK2, Bd. 5 (1960), Sp. 575 f. 1497 Dazu Gerhard Fahrnberger, Art. Weihenichtigkeit, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 869.

4. Die rechte Absicht und notwendige Freiheit

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„Medizinische Sachverhalte psychiatrischer oder psychologischer Natur, die den gültigen Weiheempfang behindert oder ausgeschlossen haben könnten, sind im Verfahren gutachterlich nachzuweisen (Regulae Servandae, Art. 18).“1498

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass jeder Zwang, der geeignet ist, jemanden gegen seinen Willen zu bewegen, die Weihe zu empfangen, das Grundrecht der Freiheit bei der Wahl des Lebensstandes (vgl. c. 219)1499 verletzt und aus diesem Grund verboten ist. Nur bei besonders qualifiziertem Zwang ist die Möglichkeit zum Verlassen des klerikalen Standes gegeben. Schwere Furcht aufgrund einer Drohung – „vis relativa“ – beim Weiheempfang ist ein Dispensgrund ohne Rechtsanspruch für die Entlassung aus dem Klerikerstand.1500 Die Nichtigkeit der Weihe zieht jedoch ein positiver Zwang, dem der Kandidat in keinster Weise widerstehen konnte – „vis absoluta“ – nach sich. „Wenn de facto kein Widerstand möglich ist, so ist der Wille vollständig ausgeschaltet, und es handelt sich folglich um keinen actus humanus. Die so gesetzte Handlung ist rechtlich nicht nur ungültig, sondern nicht existent, d.h. ein Nichtakt.“1501

1498

C CultSacr, Decr. „Ad satius tutiusque“ quo Regulae servandae ad nullitatem sacrae ordinationis declarandam foras dantur, v. 16. 10. 2001, in: AAS 94 (2002), S. 292300, parr. in: Com 34 (2002), S. 46-56, AfkKR 170 (2001), S. 470-478, hier Art. 18. 1499 Vgl. dazu Luca Pedullà, Il can. 219: il diritto alla libera scelta dello stato di vita, in: DirE 112 (2001), S. 1046-1056. 1500 Vgl. Olmos Ortega, Requisitos des los candidatos a los sagradas ordenes, S. 16. Für die Zeit vor dem CIC wurde bereits der sichere Weg beschritten und eine päpstliche Dispens erbeten, wenn der Tatbestand nicht eindeutig geklärt war. Vgl. Vinzenz Fuchs, Erpreßter Zutritt zu den höheren Weihen und Zölibatspflicht des Klerikers, in: AfkKR 119 (1939), S. 3-30, hier S. 12. 1501 Hans Heimerl / Helmuth Pree, Kirchenrecht. Allgemeine Normen und Eherecht, Wien 1983, S. 105. Gründe für die Nichtigkeit der Weihe wäre gemäß des aktuellen Weihenichtigkeitsverfahrens v. 16. 10. 2001 (C CultSacr, Dekretum „Ad satius tutiusque“ quo Regulae servandae ad nullitatem sacrae ordinationis declarandam foras dantur, v. 16. 10. 2001, in: AAS 94 (2002), S. 292-300, parr. in: Com 34 [2002], S. 46-56) bei der Spendung des Weihesakramentes ein Defekt in der Materie (z.B. Unterlassen der Handauflegung), ein Defekt in der Form (z.B. Auslassen bzw. Verwendung eines falschen Weihegebetes), nicht getauft und nicht männlich, gültige Bischofsweihe des Spenders, fehlende aktuelle und virtuelle Intention und völlige Willenlosigkeit seitens des Spenders und Empfängers, Unwissenheit und Irrtum hinsichtlich des Wesens der Weihehandlung, Geisteskrankheit. Vgl. Althaus, Die Feststellung der Nichtigkeit der Erteilung einer Hl. Weihe, S. 24 f. Die Regulae servandae werden als Instructiones (vgl. c. 34) qualifiziert und sind somit Ausführungsbestimmungen einer Verwaltungsbehörde, die lediglich der Erklärung von Gesetzen und der Darlegung von Verfahrensweisen zur Ausführung derselben dienen – d.h. sie heben kein Gesetz auf, sondern weichen im Fall eines Widerspruches der Vorschrift des Gesetzes (vgl. c. 34 § 2).

346

I. Der Begriff der Berufung – Kriterien der Eignung

Der nun folgende Abschnitt wird in eher lose zusammenhängende aber dennoch aufeinander bezogene wichtige Themenbereiche gegliedert. Er markiert den Beginn des Weges, der am Anfang einer Berufung zum Priestertum steht. Gleichzeitig wird das jederzeit (un-)freiwillige Ausscheiden nüchtern vor Augen gestellt. An die formelle Aufnahme ins Priesterseminar folgt ein Jahr der „spirituellen“ Einführung, des Kennenlernens und der Sondierung. In den ersten Jahren werden die liturgischen Beauftragungen zum Lektorat und Akolythat erteilt, die bereits eine indirekte positive Bestätigung enthalten und eine wachsende engere Beziehung zwischen den Kandidaten und der Kirche aufzeigen, die in der Admissio ihre rechtliche Bestätigung erfährt. Die darauf folgenden Kapitel erläutern detailliert den Zulassungsprozess zu den Weihen und verweisen insbesondere auf mögliche Formmängel und Beurteilungsprobleme hinsichtlich der zuständigen kirchlichen Oberen. Formal erfolgt die Zulassung zu den Weihen anhand der Skrutinien, d.h. der Befragung des Kandidaten und der Ausbildungsverantwortlichen. Die nötigen Dokumente und Zeugnisse, die im Anhang beigefügt sind, werden kurz beschrieben. Die Trennung des Gewissensbereiches, die Verletzung des „forum internum“ und leichtfertig verordnete psychologische „Betreuung“ werden schonungslos aufgezeigt, wobei die Grundrechte des guten Rufes und der Schutz der Intimsphäre des einzelnen absolute Priorität besitzen. Am Ende der Arbeit werden fundierte Antworten auf aktuelle Fragen, wie: „Besitzt ein Kandidat ein ‚subjektives ‘ Recht auf die Erteilung der Weihen bzw. stehen ihm bei Verweigerung kirchliche Rechtsmittel zur Verfügung oder sogar ein Recht auf Schadenersatz?“ dargeboten.

Zu den Ursachen einer Weihenichtigkeit vgl. Kienitz, Der kirchliche Weiheprozeß, S. 38-60, und einer möglichen Prüfung bzw. Alternativvorschläge aufgrund einer Reifeverzögerung der Kandidaten Rüdiger Althaus, Die Laisierung von Priestern – Ein Akt der Gnade oder Gerechtigkeit?, in: DPM 8,2 (2001), S. 215-241, hier bes. S. 230 f.

„Ich bin davon überzeugt: Gott selbst hat die Seminare ausgeleert, weil er anderes will, und dieses andere müssen wir schlichten Herzens und in der Freiheit des Geistes suchen.“1502 Carlo Carretto

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung und ihre zuständigen Organe 1. Die Aufnahme ins Priesterseminar bzw. in den Kreis der Priesteramtskandidaten a) Das Propädeutikum Der Grundgedanke zu einer dem offiziellen Seminareintritt vorausgehenden geistlichen Schulungs- bzw. „Einführungsphase“,1503 dem so genannten „Weltpriesternoviziat“, entwickelte1504 sich bereits während des II. Vatikanischen Konzils1505 und fand seine ansatzhafte Festlegung im Dekret „Optatam totius“,1506 „die leider noch nicht voll verwirklicht“1507 ist. Von einigen Theologen als ein der „religiösen Einfühlung zugeordneter Zeitraum“ bezeichnet,1508 wur1502

Carlo Carretto, Ich habe gesucht und gefunden, Freiburg im Breisgau-BaselWien 51991. 1503 Weiterführend die Kommentare Eric Aumonier, L’année spirituelle, première année de formation sacerdotale, in: Seminarium 36,4 (1996), S. 618-628; Riccardo Festa, Itinerari Propedeutici alla Teologia tra Seminario Minore e percorsi della Pastorale Giovanile, in: Seminarium 36,4 (1996), S. 602-617, bes. S. 608 f.; Richard Malone, What Miracles Should Pre Theology Programs Accomplish?, in: Seminarium 36,4 (1996), S. 647-665; Francesco Rypar, Necessità di una preparazione previa all’ingresso in seminario, in: Seminarium 36,4 (1996), S. 588-601; João Carlos Petrini, Problemáticas dos cursos Propedêuticos, in: Seminarium 36,4 (1996), S. 629-646, bes. S. 635-642. 1504 Dazu Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 199 f. 1505 Vgl. Donato Negro, Anno propedeutico: vera novità del Concilio Vaticano II, in: Seminarium 32 (1992), S. 600-621. 1506 Vgl. VatII OT, Nr. 12; konkret dazu Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 367 f.; ausführlich Adam Orczyk, Il Rinnovamento della formazione Seminarista dal decreto Optatam totius a successive documenti della Congregazione per l’Educazione Cattolica, Rom 1997. 1507 Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch v. 10. 11. 2006, in: VApSt, Nr. 176, Bonn 2006, S. 18. 1508 Vgl. Paul Josef Cordes, Zur Priesterausbildung: Gedanken über die Erhaltung des Berufswillens, in: GuL 39 (1966), S. 68 f.

348

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

de es bedauerlicherweise weder örtlich, inhaltlich noch bezüglich der Dauer genauer definiert.1509 Die gängige Meinung war entweder vor oder gleichlaufend mit dem Beginn der kirchlichen Studien bzw. vor dem Seminareintritt, obwohl ebenso eine Studienunterbrechung zu einem späteren Zeitpunkt diesbezüglich erwogen wurde.1510 Das Konzilsdekret spricht lediglich von einem „Zeitraum für eine intensivere geistliche Schulung“, d.h. eine stärker auf das Religiöse ausgerichtete Lebensordnung, in der natürlich ebenso die geistliche Unterweisung notwendig ist.1511 Die konkrete Ausgestaltung lag im Ermessensspielraum der einzelnen Ordinarien, wobei man nicht ausdrücklich an ein ausschließlich dem Spirituellen reserviertes Noviziat dachte, sondern vielmehr an eine „geistliche Anpassungszeit“, in der die Kandidaten versuchen müssen, die geistliche „Atmosphäre“ zu erwerben, in der die optimalen Entfaltungsmöglichkeiten der priesterlichen Berufung liegen.1512 Diese „Idee“, deren Verwirklichung von den Bischöfen nur äußerst zaghaft, aufgrund der Meinung ein „unnötiges Opfer“ bringen zu müssen, in Angriff genommen wurde, wird erstmals wieder 1980 in einem Rundschreiben der Kongregation für das katholische Bildungswesen erwähnt, „dass eine Periode der Vorbereitung auf das Seminar, die ausschließlich der Einführung in das geistliche Leben gewidmet ist, nicht nur nicht überflüssig ist, sondern überraschende Resultate zeitigen kann“.1513 Der Erfolg dieser „mutigen Initiative“, die in einigen Seminaren bereits eingeführt worden war,1514 bewirkte eine zeitweilige Ver-

1509

Vgl. Joseph Schröffer, Riflessioni sul IV capitolo del Decreto „Optatam totius“, in: Seminarium 18 (1966), S. 675-708, hier S. 705 f. 1510 Vgl. Karl Rahner, Über die theoretische Ausbildung künftiger Priester heute, in: StdZ 175 (1964), S. 173-193, bes. S. 193; Anton Antweiler, Ziel und Spielraum der Priesterausbildung, in: ThGl 58,2 (1968), S. 131-148, bes. S. 136. 1511 Vgl. Ferdinand Klostermann, Überlegungen zur Reform der theologischen Studien, in: ThPQ 112 (1964), S. 273-313, bes. S. 311. 1512 Vgl. Johann W. M. Peters, Gedankenaustausch über Priesterausbildung, in: Der Seelsorger 35 (1965), S. 130-132, hier S. 131. Die CBCEW fordert ausdrücklich: „All students need to have had substantial experience of living out the Christian vocation before they enter a seminary and careful consideration should be given to the maturity and experience of candidates who have only just left school.“ Siehe CBCEW, The Charter for Priestly Formation, S. 9, Nr. 51. 1513 SC InstCath, LC „La Ratio fundamentalis“, S. 28; dazu Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 382-392. 1514 Bereits 1984 errichtete die Erzdiözese Paris für alle Seminaristen ein verpflichtendes spirituelles Vorbereitungsjahr (année spirituelle) mit dem Ziel: „Enraciner la conversion en profondeur […] pour ouvrir le chemin de la formation sacerdotale pendant les années de séminaire et au-delà.“ Siehe Jean-Marie Lustiger, Quinze ans d’expérience. Le modèle parisien de formation des prêtres, in: NRTh 122 (2000), S. 3-18, hier S. 5. Primär

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

349

längerung auf ein Jahr.1515 „Diese Zeitspanne einer spirituellen Propädeutik erweist sich als eine Wohltat für die Teilnehmer selbst.“1516 Als Vorteile gelten die Verlängerung der Zeitspanne und die Situierung außerhalb des Seminars. „So könnte man schon am Anfang erreichen, was man später über lange Jahre hinweg ohne große Erfolgsaussichten zu erreichen sucht, wo die intellektuelle Arbeit den größten Teil der Zeit beansprucht und man nicht mehr die Muße und geistige Freiheit besitzt, die für eine echte Einübung ins geistliche Leben notwendig sind.“1517

Die Lineamenta zur Bischofssynode 1990 greifen wiederum die „propädeutische Initiative“ auf, die vor allem für die „junge Kirche“ notwendig ist, auf und beschreiben sie als eine Art Abhilfe für spirituelle Mängel.1518 Das darauf folgende „Instrumentum laboris“ betont die erzieherische Zielsetzung, d.h. ein richtigeres Verständnis der Berufung und Klarheit über die Berufung zu erhalten.1519 Aufgrund des gewandelten Lebensstils und der veränderten Gesellschaftsordnung „ist von Nutzen, dass es eine menschliche, christliche, intellektuelle und geistliche Vorbereitungsphase für die Kandidaten gebe, die sich für den Eintritt ins Priesterseminar bewerben. Die Kandidaten müssen ihrerseits bestimmte Eigenschaften aufweisen: die rechte Absicht, einen genügenden Grad menschlicher Reife, eine möglichst umfassende Kenntnis der Glaubenslehre, eine gewisse Vertrautheit mit den Gebetsweisen und dem Brauchtum, das der christlichen Tradition entspricht.“1520

dachte man dabei an geistliche Vertiefung und nicht an ein zusätzliches Studienjahr. Vgl. Nicolay, Zeitgerechte Priesterbildung, S. 397-401. 1515 Vgl. Osvaldo D. Santagada, El año de propedéutico y la formación antes del ingreso al Seminario, in: Seminarium 36 (1984), S. 599-614, hier S. 604 ff. Darin beschreibt der Autor ausführlich die geforderte Einführung in das spirituelle Leben. Wichtige Punkte sind Stundengebet, geistliche Lesung, Stille, Anbetung, Eucharistiefeier, Gottesdienstvorbereitungen, Reflexionen und Gespräche in gewissen Abständen, körperliche Arbeit, Kommunikationsfähigkeit, Prüfung der eigenen Berufung etc. 1516 SC InstCath, LC „La Ratio fundamentalis“, S. 28. 1517 Ebd. 1518 Vgl. DBK, Lineamenta zur Bischofsynode, S. 14; weiters Roberto Moretti, Il corso introduttivo e la formazione degli alunni al „senso della Chiesa“, in: Seminarium 28 (1976), S. 675-691. 1519 Vgl. DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 31; dazu den Kommentar Nestor Werlen, Priesterliche Bildung und Ausbildung heute, in: „Kirche in der Welt“, SKZ 44 (1990), S. 627-631, hier S. 629. 1520 PDV, Nr. 62, S. 109. Paul Vollmar beschreibt realistisch die aktuelle Situation und die möglichen Gründe für ein notwendiges propädeutisches Jahr: „Die Kandidaten haben immer seltener eine schon bewährte Glaubenspraxis der regelmäßigen Mitfeier der Eucharistie, des Kirchenjahres, der Buß- und Beichterfahrung sowie eines elementaren Gebetslebens. Sie haben oft erst im jungen Erwachsenenalter zu einem persönlichen

350

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Papst Benedikt XVI. verweist eindringlich in seiner Ansprache an die deutschen Bischöfe anlässlich ihres „Ad limina“-Besuches im Jahr 2006 auf die gewichtige Bedeutung dieses Einführungskurses, insbesondere „angesichts der zunehmenden Zahl von Interessenten und Kandidaten, die nicht mehr von einem traditionellen katholischen Hintergrund herkommen, ist ein solches Einführungsjahr dringend notwendig.“1521

Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen wurde bereits von Papst Johannes Paul II. mit der Erstellung eines Dokumentes beauftragt, in dem die „propädeutische Phase“ in angemessener und klarer Weise bezüglich Dauer, Ort, Art und Themen einer solchen Zeitphase umrissen werden soll, die auf nachfolgenden Ausbildungsjahre des Seminars abgestimmt werden muss.1522 Erst 1998 erfolgte die Veröffentlichung des erstellten Dokumentes, das hauptsächlich eine Zusammenfassung bereits bestehender „propädeutischer Einführungsjahre“ der einzelnen diözesanen Einrichtungen bzw. Bischofskonferenzen bietet.1523 Darin wird das von der österreichischen Bischofskonferenz 1999 errichtete und am 2. Oktober 2000 feierlich eröffnete „Propädeutikum“ 1524 in Horn/Niederösterreich erwähnt.1525 Zur Teilnahme sind sämtliche neueintreGlauben gefunden, und ihr Wunsch, Priester zu werden, stößt bei ihren Familien, Verwandten und Freunden immer häufiger auf Unverständnis und Ablehnung.“ Siehe Vollmar, Glaubenstreue und Weltoffenheit, S. 147. Darum ist die gegenwärtige soziokulturelle und pastorale Situation von Gesellschaft und Kirche, darüber hinaus die heutige Lebensart der Kandidaten, die biographischen Prägungen aus ihrer Kindheit und Jugend bzw. Lebenskultur, die persönlichen Gaben (Charismen) und Hypotheken in ihrer Ausbildung zu berücksichtigen. 1521 Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch v. 10. 11. 2006, S. 11 u. PDV, Nr. 8; dazu Heinz Geist, Wie man Kleriker wird … Beobachtungen, Eindrücke, Gedanken, in: Karl Hillenbrand (Hrsg.), Priester heute. Anfragen, Aufgaben, Anregungen, Würzburg 21991, S. 217-233, hier S. 220 u. 229; Hillenbrand, Dienst an der Lebenswirklichkeit, S. 187. 1522 Vgl. Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“Besuch, S. 11. 1523 C InstCath, Informativdokument „Der propädeutische Abschnitt“ v. 10. 3. 1998, Rom 1998. Vgl. dazu ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.1. u. 3.2.1., S. 26 u. 31-34; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 20, 32-35, 63; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 8 f. u. 12a; ÖBK, Propädeutikum – Statut v. 7. 11. 2001, in: ABl. ÖBK, Nr. 32, v. 1. 2. 2002, S. 7-11; SBK, Interdiözesanes Einführungsjahr für Priesteramtskandidaten Statut v. 6. 9. 2005, in: SKZ 173,45 (2005) v. 10. 11. 2005. Mit z.B. praktischen Schlussfolgerungen in einzelnen Diözesen s. Schneider, Zur Priesterausbildung heute, S. 241 f. 1524 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut v. 23.-25. 3. u. 16./17. 6. 1999, in: ABl. ÖBK, Nr. 26, v. 2. 2. 2000, S. 14-16 u. Art. „Neue Wege in der Priesterausbildung. Das Vorbereitungsjahr für Priesteramtskandidaten in Horn“, in: ON 39,6 (2000), S. 80. 1525 C InstCath, Informativdokument „Der propädeutische Abschnitt“, S. 3.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

351

tenden Weltpriesteramtskandidaten aller Diözesen inklusive der Militärdiözese verpflichtet, auch wenn philosophisch-theologische Studien teilweise oder vollständig bereits absolviert worden sind.1526 Die Aufnahme erfolgt durch den jeweiligen Bischof, der den zuständigen Regens beauftragt,1527 die persönlichen Daten des Kandidaten mit einer Stellungnahme dem leitenden Direktor des Propädeutikums zu übermitteln (Anhang I-VI).1528 Freiwilliges Ausscheiden ist jederzeit möglich, ebenso eine Dispens;1529 eine Entlassung durch den Diözesanbischof auf Vorschlag des Regens bzw. Direktors nur aufgrund schwerer disziplinärer Mängel, langer oder schwerer Krankheit, Motivationsmängel oder sonstiger gravierender Ausbildungshindernisse.1530 Schwerpunkt dieses für alle Diözesen verpflichtende Einführungsjahr ist die menschlich-geistliche Persönlichkeitsbildung. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen Einübungs- und Lernprozess, der die menschliche Reife, insbe-

1526 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VIII.1., S. 10; dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 3.1.2., S. 31-34. 1527 Im Gegensatz dazu erfolgt im Bereich der SBK die Aufnahme durch den Leiter des Einführungsjahres bzw. den zuständigen Regens. Vgl. SBK, Interdiözesanes Einführungsjahr (2005), Kap. 4.1. 1528 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VIII.2., S. 10. Über die Aufnahme in das Priesterseminar „entscheidet zwar der Diözesanbischof, dem Regens kommen aber wohl vorbereitende Handlungen (Einholen von Zeugnissen und Sammlung von Dokumenten) zu (cc. 241 §§ 1 u. 2)“. Siehe Rüdiger Althaus, Art. Regens, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 395. Bez. der Dokumente konkretisiert die Ordnung der SBK: „Dem schriftlichen Aufnahmegesuch sind folgende Dokumente beizulegen: – Tabellarischer Lebenslauf mit Foto – Abschlusszeugnisse (Lehrabschluss, Hochschulreife u.ä.) – Taufbzw. Konversions- und Firmbestätigung – Empfehlungsschreiben des Ortspfarrers oder eines anderen Priesters, der den Kandidaten hinreichend kennt und beurteilen kann. – Arztzeugnis.“ Siehe SBK, Interdiözesanes Einführungsjahr (2005), Kap. 4.2. 1529 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VIII.5, S. 11. Die Ordnung der SBK erwähnt eine zweimonatige Probezeit zu Beginn, in der ein Austritt bzw. Entlassung jederzeit möglich ist. Allerdings ist nach Ablauf der Probezeit der Austritt nur am Ende des jeweiligen Semesters möglich. Vgl. SBK, Interdiözesanes Einführungsjahr (2005), Kap. 5. 1530 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VIII.4., S. 11. Interessanterweise sprach das vorhergehende Statut dem Direktor des Propädeutikums die Kompetenz der Entlassung zu, welche im neuen Statut von 2001 nicht mehr aufscheint: „3. Kompetenz und Aufgaben der Direktoren: […] Vorzeitige Entlassung eines Teilnehmers des Propädeutikums bei Vorliegen von schwerwiegenden Gründen, beispielsweise bei offensichtlichem Fehlen einer Berufung nach vorheriger Einholung einer Stellungnahme des zuständigen Diözesanbischofs und des zuständigen Regens.“ Siehe ÖBK, Propädeutikum – Statut (1999), Kap. VI.3, S. 15.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

sondere eine angemessene Interaktion und Integration in eine Gemeinschaft, 1531 die Einübung in einen angemessenen Umgang mit Autoritäten,1532 Bewältigung von Belastungen und Spannungen v.a. eine intensive Auseinandersetzung mit der ehelosen Lebensform, weiters die Einübung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit materiellen Gütern bzw. einfachen Lebensstils,1533 weiters die spirituelle Kompetenz, die kirchliche Identität bzw. „Verwurzelung“ stärken, welche eine Klärung und Vertiefung der Motivation zum Priesterberuf bewirken soll.1534 Dieses Ziel soll durch vier Hauptelemente erreicht werden, nämlich: menschliche Formung, Glaubensvertiefung, Sozialeinsatz und Entscheidungsfindung.1535 Die Kandidaten führen – in zwei Kurse unterteilt – ein intensives Gemeinschaftsleben. Eingeladene Referenten erörtern Themenbereiche wie Werdegang, Familiengeschichte, Glaubensentwicklung, Gebets- und Spiritualitätsformen, aktuelle Glaubensfragen, Kommunikationsregeln und Konfliktlösungsformen. Vorgesehen sind u.a. auch ein sechswöchiges Sozialpraktikum im Pflege-, Behinderten- oder Altenbereich, ein einmonatiger Israelaufenthalt mit intensivem Bibelstudium und Erfahrungen in multikonfessionellen Situationen, weiters Griechisch, Gesangs- und Rhetorikkurse.1536 Den Abschluss bil-

1531

Beispielsweise dazu Gerhard Schneider, Integrative Propädeutik. Neue Wege der Priester- und Theologenausbildung im theologisch-propädeutischen Seminar „Ambrosianum“ in Tübingen, in: ThQ 190,1 (2010), S. 31-41. 1532 Die Rahmenordnung der SBK betont, dass die Beziehung zwischen Studenten und Seminarleitung nicht nur auf Autorität, sondern auch auf gegenseitigem Verständnis und auf Zusammenarbeit beruht. Vgl. SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 20. 1533 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.1.2., S. 29 f.; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 35. 1534 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.1.2., S. 32. Denn „nur in seltenen Fällen bringen die Kandidaten eine voll entfaltete kirchliche Glaubenspraxis mit und sind mit dem liturgisch-sakramentalen Leben bereits vertraut. Nicht wenige stammen aus einem kirchenfremden Milieu und haben Grenzerfahrungen mit dem Fortschrittsglauben, Ernüchterung mit der Inhaltsleere autonomer Freiheit sowie Enttäuschungen in zerbrochenen Beziehungen und Vereinsamung erlebt“. Siehe Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 765. 1535 Genannte vier Hauptelemente finden sich erstmals ebenso in DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 20, S. 27 u. 32-35; vgl. auch SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12 b. 1536 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VII.1., S. 10. „Neue Wege in der Priesterausbildung. Das Vorbereitungsjahr für Priesteramtskandidaten in Horn“, S. 80. Kardinal Walter Brandmüller plädiert generll für eine Unterweisung in guten Umgangsformen, zusätzlich täglich eine Stunde vertiefende Lektüre und Erklärung des „Katechismus der katholischen Kirche“, Aneignung von erweiterten Kenntnissen in Denkmalpflege bzw. Umgang mit Handwerkern und Restauratoren, spezifischen Exkursion, eine gemeinsame Wallfahrt, Theater- bzw. Opernbesuch etc. Vgl. Walter Brandmüller, Vorbereitungsjahr für Seminaristen, in: Die Neue Ordnung 61,3 (2007), S. 227-230.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

353

det ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen, in dem geklärt werden soll, welchen Weg Gott für jeden Einzelnen bestimmt hat.1537 Aufgrund dessen können einesteils die Priesteramtskandidaten in diesem Einführungsjahr bereits eine größere Klarheit über ihre Berufung gewinnen, andererseits „erhalten die für die Priesterausbildung Verantwortlichen die Möglichkeit, sich ein Bild vom Kandidaten, von seiner menschlichen Reife und seinem Glaubensleben, zu machen.“1538 „Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen.“1539

b) Die Aufnahme ins Priesterseminar Bereits das II. Vatikanum dekretiert und bestätigt den vorher bestehenden Duktus, dass Priesterseminare1540 zur priesterlichen Ausbildung notwendig sind 1537 Vgl. ÖBK, Propädeutikum – Statut (2001), Kap. VIII.3., S. 10; SBK, Interdiözesanes Einführungsjahr (2005), Kap. 6; dazu den Artikel „Neue Wege in der Priesterausbildung“ in: Kärntner Kirchenzeitung v. 14. 4. 2002, Nr. 15, 58 (2002), S. 17. 1538 Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch v. 10. 11. 2006, S. 11. Hingegen betont Andreas Wollbold: „Es ist aufschlussreich, dass auch ein Eintritt erst zu einem späteren Zeitpunkt, also etwa nach Abschluss eines anderen Studiums, einer Ausbildung oder einer mehrjährigen Berufstätigkeit, nicht von selbst Reife bewirkt, sondern bestimmte Persönlichkeitsstrategien eher noch verstärken kann.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 129. 1539 Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch, S. 11. 1540 Zur Thematik SC InstCath, LC „La Congregazione“, Direttive sulla formazione nei seminari maggiore (Prot. N. 1931/71) v. 25. 4. 1987, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5224, Sp. 11001-11010; weiters Jean Beyer, De Seminario diocesano recentiora quaedem quaestia, in: PRCan 82 (1993), S. 55-93; Rainer Boeck, Zur Bedeutung des Priesterseminars in der heutigen Zeit, in: Stephan Haering (Hrsg.), In Unum Congregati. FS für Augustin Kardinal Mayer OSB zur Vollendung des 80. Lebensjahres, Metten 1991, S. 483-494; Giuliano Brugnotto, Il seminario maggiore: autentica comunità ecclesiale. Annotazioni teologico-canonistiche, in: QDE 14,3 (2001), S. 227-249; Davide Cito, Annotazioni canonistiche in tema di Seminari maggiori, in: IusE 7 (1995), S. 257-275; Coletti, Il Seminario Maggiore, S. 561-574; Gianfranco Ghirlanda, La formazione al ministero presbiterale secondo il Nuovo Codice di Diritto Canonico, in: Rassegna dei Teologia 28 (1987), S. 127-141 u. 270-284; Karl Hillenbrand, Weggemeinschaft im Glauben. Zur Aufgabe des Priesterseminars heute, in: Joseph. Card. Ratzinger / Paul-Werner Scheele u.a., Unser Auftrag. Besinnung auf den priesterlichen Dienst, hrsg. v. Karl Hillenbrand, Würzburg 1990, S. 48-52, parr. in AnzSS 98 (1989), S. 238240; José Saraiva Martins, La Formazione Sacerdotale oggi nell’insegnamento di Giovanni Paolo II., Vatikan 1997; Ivan Peri, I Seminari. La formazione dei sacerdoti nelle

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

(vgl. c. 237 § 1).1541 Das geltende kirchliche Recht präzisiert die konziliare Aussage und verweist auf einen Verbindlichkeitscharakter in c. 235 § 1, für die „ganze Zeit der Ausbildung“, oder wenn besondere Umstände nach dem Urteil des Diözesanbischofs1542 gegeben sind, wenigstens „vier Jahre lang“.1543 Somit besitzen Interessenten für das Priesteramt zwar ein Recht auf eine adäquate Priesterausbildung, allerdings besteht kein Rechtsanspruch eines Kandidaten zur Aufnahme in ein Priesterseminar.1544

circostanze attuali, Roma 1995; Andrea Migliavacca, Quali percorsi per un „nuovo seminario“?, in: QDE 14,3 (2001), S. 250-275; Christian Rachlé, Priesterausbildung im Licht des Codex Iuris Canonici 1983, Diplomarbeit, Graz 1991; Petra Schäffer, Das Priesterseminar – ein Modell für die Zukunft?, Diplomarbeit, Wien 1999; Norbert Schönecker, Umsetzung der Rechtsnormen zur Ausbildung der Weltpriester in den Seminaren Österreichs, Wien 1996; Hugo Schwendenwein, Das Seminarrecht des CIC/1983, in: André Gabriels / Heinrich J. F. Reinhardt (Hrsg.), Ministerium Justitiae, FS für Heribert Heinemann zur Vollendung des 60. Lebensjahres, Essen 1985, S. 217227; Agostino Vallini, I grandi orientamenti della formazione al presbiterato, in: QDE 3 (1990), S. 18-32; Rudolf Zinnhobler, Das Alte und das Neue Priesterseminar – Beobachtungen zum Lebensstil, in: Manfred Weittlauff / Karl Hausberger (Hrsg.), Papsttum und Kirchenreform. Historische Beiträge. FS für Georg Schwaiger zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 1990, S. 673-697. 1541 Vgl. VatII OT, Nr. 4, Abs. 1. u. Nr. 7; RFIS, Nr. 20 f.; PDV, Nr. 60 f.; Benedikt XV., EpA „Saepe nobis“, S. 555 f.; Pius XI., EpA „Offiziorum omnium“ v. 1. 8. 1922, in: AAS 14 (1922), S. 449-458, parr in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 443, Sp. 488-492, EnchCler, n. 1591-1599, S. 561-567; ders., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, 44; Paul VI., EpA „Summi Dei Verbum“, S. 979-995; Johannes Paul II., EpA „Magnus dies“ v. 8. 4. 1979, in: AAS 71 (1979), S. 389-393, hier S. 392, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4699, Sp. 7716 f., hier Sp. 7717; ders., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48. Das Seminar wird keineswegs als versteinerte Erziehungsform gesehen, da es sich immer wieder adaptiert, d.h. den Problemen der Gegenwart gegenüberstellt und auf die aktuellen Bedürfnisse der einzelnen Diözesen abgestellt wird. Vgl. Tüchle, Das Seminardekret des Trienter Konzils, S. 30. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass jedes Seminar geeignet und imstande sein muss, „in den Alumnen die Freude an der eigenen Berufung zu nähren“. Siehe VatII OT, Nr. 5; Boeck, Zur Bedeutung des Priesterseminars, S. 483-494. 1542 Nach geltendem Recht kann der Diözesanbischof von einer Seminarerziehung ausschließlich bis zu zwei Jahren dispensieren, so dass eine Bindung auf vier Jahre an das Seminar indispensabel ist, obwohl das Recht nicht die Weihe eines Mannes, der weniger als vier Jahre seines Studiums im Priesterseminar verbracht hat, verbietet. Vgl. Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentare zu cc. 241 § 1 u. 235 § 3, in: MK CIC (November 1996): „Der Wunsch eines Kandidaten, längere Zeit außerhalb des Seminars seinen Studien zu obliegen, schließt also nicht eine Zulassung unter die Priesteranwärter aus.“ 1543 Dazu v.a. Francesco Rypar, L’indispensabilità del Seminario Maggiore, in: Seminarium 45 (2005), S. 595-635; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 195. 1544 Vgl. Davide Cito, De la formación de los clérigos, cc. 232-264, in: Angel Marzoa Rodríguez / Jorge Miras Pouso / Rafael Rodríguez-Ocaña, Comentario Exegético al

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

355

Die Aufnahme der Kandidaten ins Priesterseminar wird „durch den Bischof nach Anhören der Seminarleitung (Aufnahmekommission) ausgesprochen bzw. bestätigt“,1545 in der Regel nach mündlichen Aufnahmegesprächen (Anhang II u. V-VI) und Einreichen der geforderten schriftlichen Unterlagen1546 (Anhang IV u. X-XIII) vor Beginn des Studiums,1547 die in c. 241 § 2 ansatzweise konkretisiert, gefordert werden: „Vor ihrer Aufnahme müssen Urkunden über den Empfang der Taufe und der Firmung und andere Urkunden vorgelegt werden, die nach den Bestimmungen der Ordnung für die Priesterausbildung erforderlich sind.“

Obwohl in den einzelnen Rahmenordnungen des deutschsprachigen Bereichs zusätzliche Dokumente unerwähnt bleiben, steht es den Verantwortlichen im Einzelnen frei, zusätzliche Dokumente einzufordern. „In der Praxis wird jedoch erwartet, dass der Kandidat dem ausführlichen schriftlichen Antrag (meistens ein vorgegebenes Formblatt) ein Passfoto, eine Taufurkunde neuesten Datums und einen detaillierten Lebenslauf beifügt.“1548 „Empfehlungsschreiben, psychiatrische und psychologische Gutachten, polizeiliches Führungszeugnis, Standardtests und etliche Gespräche gehören zur üblichen Prozedur für die Aufnahme eines Priesteramtskandidaten.“1549

Ob der Bischof selbst die dazu notwendigen Prüfungen durchführt oder diese delegiert, liegt in seinem Ermessen.1550 Allerdings besitzt er nicht das Recht, Código de Derecho Canónico, Vol. II/1, Pamplona 21997, S. 213-296, hier cc. 235, 221 f. u. 229; dazu auch Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 195. 1545 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 60; vgl. DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 63. In der vorhergehenden Rahmenordnung der ÖBK von 1989 fehlt der Passus der „Aufnahmekommission“, wo es konkret heißt „durch den Bischof auf Vorschlag der Seminarleitung ausgesprochen bzw. bestätigt“. Siehe ebd., Kap. IV/2a, S. 37. 1546 Heribert Hallermann verweist zusätzlich auf ein Firmzeugnis und ein pfarramtliches Führungszeugnis. Vgl. Heribert Hallermann, Art. Alumnen, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 66. 1547 Vgl. Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung, S. 296. 1548 Reinhardt, Kommentar zu c. 241 § 1; vgl. Anhang IV u. XVIII-XIX. 1549 „Die Anzahl der Unterlagen, die im Lauf des Aufnahmeprozesses durchgearbeitet werden, ist beachtlich. Die Gespräche und dokumentarischen Nachweise sind natürlich von großer Wichtigkeit.“ Siehe Cozzens, Das Priesteramt im Wandel, S. 16 f. Ausführliche Gespräche erfolgen insbesondere bei wichtigen Einschnitten im Ausbildungsprozess, insbesondere vor der Beauftragung zu den einzelnen Dienstämtern sowie am Beginn und Ende des Externjahres, vor der Admissio und der Diakonats- bzw. Priesterweihe. 1550 Vgl. Reinhardt, Kommentar zu c. 241 § 1. Bereits Hugo Schwendenwein verweist auf die Möglichkeit einer Delegation der Befugnisse zur Seminaraufnahme und Entlassung an den Seminarrektor bzw. die Seminarleitung. Vgl. Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 73, Fn 57.

356

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„… seine Verantwortung für seinen Priesternachwuchs derart in fremde Hände zu legen, dass die Möglichkeit, konkrete Anweisungen für ihre Ausbildung zu geben, ihm entgleitet.“1551

Nach der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz wird zur Erhebung der notwendigen Unterlagen die Seminarleitung bzw. eine von ihr einberufene „Aufnahmekommission“ beauftragt, die dem Bischof nach der vorgeschriebenen Prüfung entsprechende Vorschläge unterbreitet.1552 Zur erwähnten Seminarleitung, die „ihr Amt im Auftrag des Bischofs und unter seiner Verantwortung“1553 ausübt, gehören „der Regens als Gesamtverantwortlicher, der Subregens und weitere im Sinne der Leitung mit besonderen Aufgaben betraute hauptamtliche Mitarbeiter“,1554 bei deren Besetzung „der Bischof den Regens hören“1555 wird. Für diese Ämter muss der Bischof „mit größter Sorgfalt“1556 Priester mit beispielhaftem Lebenswandel und entsprechender Ausbildung bzw. Vorbereitung wählen, die folgende Eigenschaften besitzen: „Menschliche und geistliche Reife, seelsorgliche Erfahrung, berufliche Kompetenz, Festigkeit in der eigenen Berufung, Kooperationsfähigkeit, ihrem Amt entsprechende Kenntnisse in den Humanwissenschaften (besonders der Psychologie), Kenntnisse über die Formen von Gruppenarbeit.“1557

Neben der grundlegenden Aufgabe der Ausrichtung und Führung des Seminars nach den Richtlinien der jeweiligen Bischofskonferenz sowie der diözesanen Lebens- und Studienordnung fallen unter die spezifische Verantwortung der Seminarleitung, von denen „beständige Anwesenheit und Residenzpflicht“1558 vor Ort gefordert wird, neben den liturgischen Funktionen, die Füh1551

Hans Urs von Balthasar, Der Bischof und sein Seminar, in: Communio 9 (1980), S. 518-521, hier S. 518. 1552 ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. IV/2a, S. 37. 1553 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 53; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 54. 1554 ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b, S. 36; dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 53 f.; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 18. Interessanterweise werden im Bereich der SBK als „Träger“ der Priesterbildung explizit die „Seminarleitung, die Professoren und nicht zuletzt die Seminaristen selbst“ ausgewiesen. Ein Hinweis auf den Bischof fehlt dabei gänzlich! Vgl ebd., Nr. 17. 1555 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 54; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 55. 1556 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 56; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 58; RFIS, Nr. 30. 1557 PDV, S. 114; dazu auch C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 89; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 3 f., S. 6 f. 1558 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 54; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 55.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

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rung von (geistlichen) Einzelgesprächen, Abhaltung von Exerzitien, Konferenzen, Exhorten, Einkehrtagen, Planung und Begleitung der theologischen und pastoralen Ausbildung sowie insbesondere Fragen der Organisation und Ordnung des Seminars,1559 den Voten über die Zulassung der Kandidaten zu den einzelnen Dienstämtern, zur Admissio sowie Diakonen- und Priesterweihe als Entscheidungsvorbereitung für den Bischof,1560 weiters die Verbindung zum Bischof, Priesterrat, Presbyterium und theologischer Fakultät auch die „Aufnahme bzw. Vorschlag zur Aufnahme an den Bischof, Rat zum Ausscheiden bzw. Vorschlag zur Entlassung von Kandidaten.“1561 „Die Seminarerzieher brauchen eine Vorbereitung, um zu einem Urteil zu kommen, das – unter voller Beachtung der Lehre der Kirche im Hinblick auf die priesterliche Berufung – erlaubt, in einer durch die Vernunft gesicherten Weise entweder einen Kandidaten in das Seminar bzw. eine Ausbildungseinrichtung für den Ordensklerus aufzunehmen oder aus Gründen der Nichteignung von dort zu entlassen.“1562

Bereits mit der Aufnahme ins Priesterseminar ist ein erstes positives Urteil über die Eignung zum priesterlichen Dienst verbunden, das natürlicherweise aufgrund der Entwicklung eines Menschen nie hinreichend und somit einen noch äußerst vorläufigen Charakter besitzt.1563 Dies ergibt sich aus c. 241 § 1: „In das Priesterseminar dürfen vom Diözesanbischof nur solche zugelassen werden, die aufgrund ihrer menschlichen, sittlichen, geistlichen und intellektuellen Anlagen, ihrer physischen und psychischen Gesundheit und auch ihrer rechten Absicht fähig erscheinen, sich dauernd geistlichen Ämtern zu widmen.“1564

1559

Vgl. ebd., Nr. 57; ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 54-57; ausführlich dazu Daniel M. Buechlein, The Unique Ministry of the seminary Educator, in: Seminarium 34 (1994), S. 286-295. 1560 Obwohl ausdrücklich hinzuweisen ist: „C’est aussi l’évêque qui admet aux ordres et non le recteur ou le conseil.“ Siehe Morrisey, La formation des séminaristes, S. 11. 1561 ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b, S. 36; dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 57; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 60. 1562 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 3, S. 7. 1563 „Die Annahme als Priesteramtskandidat muss ein volles, vorbehaltloses Ja zu diesem Menschen sein, so wie er ist (vgl. 2 Kor 1,17-20). Mit diesem uneingeschränkten Willkommen ist gewiß keine Zusage für die Priesterweihe verbunden; denn der Kandidat steht am Anfang eines weiten Weges.“ Siehe Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 764. 1564 Vgl. dazu Marcelo Daniel Colombo, El examen psicológico de admisión al seminario y la protección de la intimidad (can. 220), in: AADC 3 (1996), S. 129-168; ders., Admisión al Seminario. Discernimiento eclesial y protección de la intimidad en el CIC, in: AADC 9 (2002), S. 51-59; Patrick F. Carone, Psychological Aspects of Admission to the seminary, in: Jurist 44 (1984), S. 445-447; Melanie Di Pietro, Legal Considerations in the Use of Pre-Admission Psychological Testing, in: CLSA, Proceedings of An-

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Der Zeitpunkt der Aufnahme ins Seminar wird als „Anfang des Wohnens im Konvikt“ definiert und klar von der „admissio inter candidatos“ (vgl. c. 1034) unterschieden.1565 In der gesamten Zeitspanne während der Priesterausbildung im Seminar ermöglicht die Seminargemeinschaft, die meist in kleinere Gruppen unterteilt ist, ein intensives Kennenlernen der verschiedensten Charaktere, gegenseitige Hilfestellungen hinsichtlich der menschlichen Reife, weiters zur Glaubenserfahrung und Glaubensvertiefung, zur Korrektur einseitiger Auffassungen und Einstellungen sowie zur Einübung in Kooperation und Arbeitsteilung, zu Gehorsam, persönlicher Selbständigkeit und Initiative, zu Tradition und Offenheit für Neues sowie zu Toleranz und Mut für alltägliche Auseinandersetzungen.1566 Entscheidend ist die Hilfestellung bei der Klärung der persönlichen Berufung und zwar durch die Vermittlung eines Priesterbildes im Sinne des kirchlichen Amts- und Weiheverständnisses, weiters eine realistische Darstellung der zukünftigen Berufswirklichkeit und der dazu nüchternen Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten.1567 Oben erwähnte Eigenschaften, die ebenso für die Zulassung zur Weihe notwendig sind, müssen nicht vollständig zum Zeitpunkt der Aufnahme ins Priesterseminar ausgereift vorliegen, zumal alle Ordnungen wie auch der Codex Iuris Canonici 1983 der Formung der Kandidaten besonders während der Ausbildung große Bedeutung beimessen. „Die Eignung für den Priesterberuf kann nicht in einer einmaligen Beurteilung geklärt werden. Diese Frage muss während der mehrjährigen Ausbildungszeit von den Verantwortlichen und vom Bewerber selbst entsprechend seiner persönlichen Entnual Conventions 51 (1989), S. 173-184; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 209-211. Das Dokument „Renovationis causam“ sieht vor, dass der Ordensobere sich nur in schwierigsten Fällen an den Arzt oder Psychologen wenden darf, der klug und als wirklicher Experte handeln muss, nachdem er die Zustimmung des Kandidaten erhalten hat. Vgl. SC Rel, Instr. „Renovationis causam“ über die zeitgemäße Erneuerung der Ausbildung zum Ordensleben v. 6. 1. 1969, in: AAS 61 (1969), S. 103-120, hier S. 113, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3707, Sp. 5455-5465. 1565 Vgl. Reinhardt, Kommentar zu c. 241 § 1; ebenso Paul VI., MP „Ad pascendum“ v. 15. 8. 1972, in: AAS 64 (1972), S. 534-540, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 4083, Sp. 6307-6310, EnchCler, nn. 3350-3362, S. 1505-1508, lat.-dt. in: NKD, Nr. 35, Trier 1974, Einleitung, Abs. 15; Art. I u. III; dazu auch Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung, S. 296; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 6. 1566 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4. u. 4.1, S. 48-51; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 50; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 24, 34 u. 37. 1567 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5, S. 62; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 66; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12 a.; dazu auch Wunibald Müller, Der eigenen Wahrheit gemäß leben. Priesterbild: Ideal und Wirklichkeit, in: AnzSS 119,6 (2010), S. 11-14.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

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wicklung wiederholt gestellt werden. Wichtig für die Beurteilung ist nicht nur, ob bestimmte Eigenschaften vorhanden sind, sondern auch, welchen Stellenwert sie im Verbund aller Merkmale haben; entscheidend sind das Gesamtbild der Persönlichkeit und die Fähigkeit zu echtem Wachstum und Entwicklung.“1568 „Dem steht nicht entgegen, die unabdingbaren Voraussetzungen zu prüfen, die eine Formung erst ermöglichen, und vom Vorliegen dieser Voraussetzungen die Aufnahme ins Priesterseminar abhängig zu machen.“1569

Da meist eine unbewusste Motivation, wie etwa Schutzbedürfnis oder die Suche nach Befriedigung unbewusster Bedürfnisse, einen wesentlichen Einfluss auf den Seminareintritt hat,1570 sollen die Ausbildungsleiter bereits ab der Bewerbung eines Kandidaten in ein Priesterseminar sich intensiv mit dessen Persönlichkeit, Potentialen, Prägungen aber ebenso mit den verschiedenen vorhergehenden Verletzungen auseinandersetzen, diese erforschen und richtig einzuordnen, insbesondere Tendenzen wie Unterdrückung bzw. Verschweigen oder skrupulöse Übertreibung eigener Schwächen, welche schließlich unüberwindliche Hindernisse auf dem Berufungsweg darstellen.1571 „Das frühzeitige Erkennen eventueller Probleme, die den Berufungsweg behindern könnten – exzessive affektive Abhängigkeit, erhöhte Aggressivität, unzureichende Fähigkeit zur Treue in den übernommenen Aufgaben und zu festen Beziehungen in Offenheit, Vertrauen und brüderlicher Zusammenarbeit und mit Autoritäten, eine

1568 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5.1., S. 63; vgl. DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 67. 1569 Reinhardt, Kommentar zu c. 241 § 1. In beinahe allen US-amerikanischen Diözesen wird eine psychodiagnostische Untersuchung vor dem Seminareintritt gefordert. Vgl. Stephen A. Buglione, Screening Revisited: Issues in the Psychological Assessment of Seminary Applicants, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Bd. 2, Washington D.C. 2005, S. 31-35, bes. S. 31. Allerdings betont Andreas Tapken, dass es mit Auswahlverfahren und psychologischen Eignungstests unmöglich ist, „Schwierigkeiten der Kandidaten oder auffällige Verhaltensweisen mit 100 %iger Sicherheit zu erkennen“. Siehe Tapken, Priesterausbildung in den USA, S. 91. 1570 Luigi Rulla vermutet dies bei ca. 60-80 % der Kandidaten. Vgl. Luigi M. Rulla / Franco Imoda / Joyce Ridick, Psychological Structure and Vocation. A Study of the Motivations for Entering and Leaving the Religious Live, Rom 31995, S. 88-104; Patrick Guinan, Does psychology understand the priesthood?, in: Homiletic and pastoral review 98 (1998), S. 28-32, bes. S. 29; Wollbold, Als Priester leben, S. 129: „Danach seien insbesondere die zum Inhalt der Berufung dissonanten Motive wie Aggression, Wunsch nach Erniedrigung anderer oder Selbstrechtfertigung ins Auge zu fassen.“ 1571 Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 8, S. 12. Diesbezüglich konkretisiert Andreas Wollbold: „Das Geheimhalten oder Beschönigen von etwas Ausschließendem mit der Absicht, dadurch die Weihe zu erlangen, wäre eine schwere Sünde und eine Erschleichung der Weihe.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 138.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

konfuse und noch nicht eindeutig festgelegte sexuelle Identität –, kann nur von großem Vorteil für die Person selber, für die Ausbildungseinrichtungen und für die Kirche sein.“1572

In diesem Kontext kann eine psychologische Hilfestellung bzw. Diagnose zur Beurteilung von etwaigen psychischen Unsicherheiten bzw. Störungen und hinsichtlich einer entsprechend den speziellen Fähigkeiten der einzelnen Kandidaten individuell zugeschnittenen Ausbildung von Nutzen sein.1573 „Wird die Notwendigkeit einer Therapie festgestellt, muss diese vor der Aufnahme in das Seminar oder in die Ausbildungseinrichtung durchgeführt werden.“1574

Zu hinterfragen ist, wer diese „Notwendigkeit“ feststellt, da eine Situationsbeurteilung immer subjektiv bleibt, auch wenn einige Anzeichen dafür sprechen bzw. entsprechende Kriterien vorliegen. Zusätzlich sollen im Rahmen der Vorgespräche zur Aufnahme ins Seminar bzw. „Voruntersuchung“ insbesondere die sexuelle Orientierung des Kandidaten1575 sowie familiär ererbte Anlagen berücksichtigt werden, die ein Arzt anhand eines Gesundheitszeugnisses (Anhang X-XIII) attestiert.1576 Dass trotz präventiven psychologischen Untersuchungen im Laufe der Seminarausbildung dennoch psychische Krankheiten auftreten können, die einer Behandlung bedürfen, steht außer Zweifel.1577 Da gemäß c. 289 § 1 der Militärdienst als dem klerikalen Stand weniger angemessen erscheint, steht denjenigen, die sich auf ein geistliches Amt vorberei1572

C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 8, S. 12; dazu auch Heidl, Psychische Störungen, S. 115 f.; Giovanni Cucci / Hans Zollner, Gli aspetti psicologici nella formazione integrata al presbiterato, in: CivCatt 161,4 (2010), S. 576-586, bes. S. 580. 1573 Vgl. Timothy Costello, Psychological Evaluation of Vocations, in: Human Development 6,4 (1985), S. 37-42, bes. S. 41 f.; Sperry, Selecting Suitable Candidates, S. 19. 1574 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 8, S. 12; Frederick Henry, Program of Psychosexual Development, in: Origins 20 (1990), S. 304 f., bes. S. 305; USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 105, S. 41 f. Das Seminar soll kein Therapieznetrum für Menschen mit psychischen Schwierigkeiten, sondern eine Ausbildungsstätte für angehende Preister sein, wie Timothy Costelle zurecht betont. Vgl. Timothy Costello, Psychology and the Discernment of a Vocation, in: origins 20 (1990), S. 346-348, hier S. 347. 1575 Vgl. ebd., Nr. 8, S. 13 und v.a. dies., Instr. „In continuità“, S. 1007-1013. 1576 Schwendenwein betont, dass die Einholung der Schulzeugnisse und eines ärztlichen Zeugnisses nicht ausdrücklich vorgeschrieben sei, welche aber einer „weitverbreiteten Gepflogenheit“ entspreche und darüber hinaus als geeignete Methode zur Beurteilung der gesundheitlichen und intellektuellen Eignung darstelle. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen: „Über die Abgrenzung des Anwendungsbereiches von Testmethoden haben wir keine gesetzliche Regel.“ Siehe Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 73 f., Fn 57. 1577 Vgl. Bier, Psychological Testing of Candidates, S. 297.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

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ten, eine Befreiung vom Wehrdienst frei, sofern die Wehrpflicht oder der Zivildienst noch nicht abgeleistet wurde. Hingegen ist eine freiwillige Ableistung nicht ausdrücklich verboten.1578 An dieser Stelle sei auf die Möglichkeit einer Priesterausbildung außerhalb des Seminars hingewiesen, die bereits im vorkonziliaren Recht bestanden hat (vgl. can. 972 § 2 CIC/1917).1579 Unbenommen der anfangs erwähnten Verpflichtungen, blieb natürlich dem Bischof die Möglichkeit „in casibus particularibus“, beispielsweise aus solchen, die sich auf das „fidelium spirituale bonum“ zurückführen lassen, vom Seminaraufenthalt zu dispensieren.1580 Der im CIC 1983 erwähnte Aufenthalt außerhalb des Seminars (vgl. c. 235 § 2)1581 bezieht sich auf das zwischen 5. und 6. Semester vorgeschriebene so genannte „Externjahr“,1582 auf pastorale Praktika in verschiedenen Bereichen bzw. Pfar1578 Im Gegensatz zu can. 141 § 1 CIC/1917, welcher die freiwillige Meldung zum Militärdienst für Kleriker unter Verbot stellte. Can. 987, 5° CIC/1917 statuierte sogar ein Weihehindernis. Gemäß § 13 a, Abs. 4 des 459. BG v. 9. 11. 1984, mit dem das Zivildienstgesetz geändert wird [Zivildienstgesetz-Novelle 1984 (NR: GP XVI RV 228 AB 449 S. 65 BR: AB 2891 S. 453)], in: Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Jg. 1984, ausgegeben am 23. 11. 1984, 192. Stück, Wien 1984, S. 2325-2327, ist die freiwillige Ableistung des Wehrdienstes für Kleriker erlaubt. Aufgrund von § 25, Abs. 1, Z. 3 a Wehrgesetz 2001 sind Wehrpflichtige, welche die Voraussetzung für die Befreiung von der Stellungspflicht erfüllen, von einer Einberufung zum Präsenzdienst ausgenommen. Eine Befreiung von der Stellungspflicht für Angehörige gesetzlicher anerkannter Kirchen und Religionsgesellschaften sieht § 18, Abs. 3 Wehrgesetz 2001 vor. Vgl. insbesondere dazu Heribert Kalb / Richard Potz / Brigitte Schinkele, Religionsrecht, Wien 2003, S. 259-262. 1579 Zu diesem Zweck wurde vom Bischof ein „Ephoros“ (ȑijȠȡȠȢ = Aufseher), ein Priester bestellt, unter dessen Aufsicht und Leitung die außerhalb des Seminars weilenden bzw. studierenden Kandidaten stehen. Vgl. Karl Guggenberger, Art. Ephoros, in: LThK2, Bd. 3 (1959), Sp. 925. 1580 Vgl. can. 972 § 1 CIC/1917: „… nisi Ordinarius in casibus particuliaribus, gravi de causa, onerata eius conscientia, dispensaverit.“ Vgl. dazu Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 119. 1581 Vgl. SecrStat, Normae (Prot. N. 2657/46) v. 14. 4. 1946, in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1854, Sp. 2336 f., parr. in: AfkKR 123 (1944-48), S. 152-154; VatII OT, Nr. 12; Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, Nr. 71, in: AAS 59 (1967), S. 685; RFIS, Nr. 42. 1582 Normalerweise verknüpft mit einem Studienaufenthalt an einer auswärtigen theologischen Fakultät. Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. III/3b, S. 33, dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 3.2.3., S. 37-40; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 30; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12 b. Bereits die RFIS erwähnt in Nr. 42 die Möglichkeit von ein bis zwei externen Semestern während des Studiums und die Zeit vor der Diakonatsweihe. Als Gründe werden, außer der Berufsklärung, die Erweiterung des Gesichtskreises, neue Kontaktmöglichkeiten, Notwendigkeit größerer Eigeninitiativen und eigenverantwortliche Lebensgestaltung genannt. Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (1989),

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

reien, auf das Pastoraljahr in der Diakonatspfarre nach erfolgreichem Abschluss des gesamten Studiums der Fachtheologie.1583 Während dieser Zeiten soll der Diözesanbischof die Kandidaten einem frommen und geeigneten Priester anvertrauen, „der darauf achtet, dass sie für das geistliche Leben und für die Disziplin sorgfältig ausgebildet werden“. (c. 235 § 2) Dies geschieht meist in einer „vita communis“ – d.h. in Gottesdienst- und Tischgemeinschaft – mit anderen Alumnen in einer Gemeindepfarrei. „Zwei bis drei Priesteramtskandidaten leben in einer Stadt mit einer katholischtheologischen Fakultät in einem Pfarrhaus – einem Pfarrverband. […] Für sie wird berufsbegleitend eine pastorale Supervision an der Fakultät eingerichtet.“1584

Zusätzlich soll ein enger Kontakt mit der Seminarleitung zum Jahrgang und zur Hauskommunität gewährleistet sein und nicht vernachlässigt werden.1585 „Wesentlich sind eine Gemeinschaft in Gottesdienst und im Gebet, enge menschliche und geistliche Kontakte sowie Tischgemeinschaft mit dem Pfarrer. Da dieser für die Studenten eine große Verantwortung trägt, ist es notwendig, dass er im Einvernehmen mit der Seminarleitung ausgewählt wird.“1586

Damit ist eine unter lockerer geistlicher Betreuung während der ganzen Studienzeit mehr oder minder „privat“ gelebte Vorbereitung auf das Priestertum nicht gedeckt. Zu hinterfragen wäre an dieser Stelle die Streuung der einzelnen Seminargruppen innerhalb einer Stadt, ob das, was das II. Vatikanum als Seminar bezeichnet, hier verwirklicht ist.1587

Kap. III/2e, S. 32; dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 4.2., S. 37 u. 51 f.; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12 c. 1583 ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. III/3d, S. 34; dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 4.2., S. 52 u. Kap. 3.1.2. u. 3.2.5.; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 31; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 57 f.; ÖBK, Kirchliche Rahmenordnung (2007), Kap. II. § 1, 3., S. 7; speziell zum Thema Giovanni Tani, La comunità parrocchiale nella formazione seminaristica e nei primi passi del presbiterio, in: Sacrum Ministerium 11 (2005), S. 59-66. 1584 Zulehner / Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinden willen, S. 144. 1585 ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. III/2f, S. 32. „Großzügige Aufnahme sei den Diakonen, den Kandidaten für das Priestertum, gewährt, die ihren Pastoraldienst in der Pfarre verrichten. Für sie soll der Pfarrer, im Einverständnis mit dem Seminaroberen, Leiter und Meister sein, im Bewusstsein, dass auch von seinem Zeugnis an Übereinstimmung mit der eigenen Identität, an missionarischer Großzügigkeit im Dienst und an Liebe zur Pfarre die aufrichtige und völlige Hingabe an Christus seitens des Priesteramtskandidaten abhängen könnte.“ Siehe C Cler, Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“, Nr. 28. 1586 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.2., S. 52, zit. parr. in: DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 31. 1587 Vgl. Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 121.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

363

Die Aufgaben des in c. 235 § 2 erwähnten Priesters sind primär religiöser Natur,1588 andererseits ist er ebenso Organ des „forum externum“, dem im Zusammenhang mit der Zulassung zu den Weihen ebenso Zeugnisfunktion zukommt (Anhang VIII-IX u. XXI-XXIII).1589 „Der Pfarrer ist zugleich in der „Regensfunktion“ dem Bischof gegenüber. […] Wichtig ist, dass der Pfarrregens in der Lage ist, die persönliche, fachliche und spirituelle Entwicklung des anvertrauten Priesteramtskandidaten zu fördern. […] Priesteramtskandidaten, die sich in solchen Entwicklungsprozessen nicht bewähren, können von ihren Pfarrregenten zur Weihe nicht vorgeschlagen werden.“1590

Priesteramtskandidaten der von Papst Benedikt XVI. neu errichteten Personalordinarien für Anglikaner, welche in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche eintreten, erhalten „eine mit den Diözesanseminaristen gemeinsame Ausbildung gemäß den örtlichen Gegebenheiten“ und zusätzlich eine „Ausbildung in jenen Aspekten des anglikanischen Erbes, die von besonderem Wert sind und mit der katholischen Tradition übereinstimmen“.1591 Ebenso erfolgt die theologische Ausbildung gemeinsam mit den übrigen Seminaristen „in einem Priesterseminar oder an einer theologischen Fakultät auf der Basis einer Vereinbarung zwischen dem Ordinarius und dem Diözesanbischof oder den zuständigen Bischöfen“.1592 Dies gilt zudem für die Bereiche von Lehre und Seelsorge.1593 Zusätzlich steht den neu errichteten Ordinarien das Recht zu, spezifische Studienordnungen bzw. Partikularnormen zu erstellen. „Um den besonderen Bedürfnissen der Seminaristen des Ordinariates und ihrer Ausbildung im anglikanischen Erbe Rechnung zu tragen, kann der Ordinarius Seminarprogramme festlegen oder auch Ausbildungshäuser errichten, die mit schon bestehenden Fakultäten katholischer Theologie in Verbindung stehen.“1594

1588

Aufgabe des oben erwähnten „Ephoros“ ist die Verantwortung für das geistliche Leben. Vgl. Johannes Martetschläger, Art. Ephoros, in: LThK3, Bd. 3 (1995), Sp. 707. 1589 Vgl. can. 972 § 2 CIC/1917. Schwendenwein weist jedoch überraschenderweise darauf hin: „Wo es sich nur um einzelne oder wenige ‚Kandidaten‘ handelt, wird man natürlich nicht gesonderte Betreuer des Forum externum und internum aufstellen, ja, es könnte dies nur zu leicht als Einschränkung der Wahlfreiheit empfunden werden.“ Siehe Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 147, Fn 93. 1590 Zulehner / Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinden willen, S. 145. 1591 Benedikt XVI., ApK „Anglicanorum coetibus“, Art. X §§ 1; C DocFid, Adnotatio „With the preparation“, S. 939: „The seminarians in the ordinariate are to be prepared alongside other Catholic seminarians, though the Ordianriate may establish a house of formation to addtress the particular needs of formation in the Anglican patrimony.“ 1592 Benedikt XVI., ApK „Anglicanorum coetibus“, Art. X §§ 2. 1593 Vgl. ebd., Art. VI § 5. 1594 Ebd.

364

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Demnach können die Kandidaten zur Weitergabe des anglikanischen Erbes im Einverständnis mit dem Leitungsrat eine spezifische priesterliche Ausbildung auf Grundlage eines eigenen, vom Heiligen Stuhl approbierten Seminarprogramms oder in einem speziell dafür errichteten Ausbildungshaus, mit einer angepassten, vom zuständigen Ordinarius genehmigten Ordnung erhalten (vgl. c. 242 § 1).1595 Allerdings darf der Ordinarius ausschließlich „jene Gläubigen als Seminaristen aufnehmen, die einer Personalpfarrei des Ordinariates angehören oder die früher Anglikaner waren und nun in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche aufgenommen worden sind.“1596

c) Die Entlassung aus dem Priesterseminar Im Gegensatz zur Aufnahme ins Priesterseminar steht die Entlassung, die immer wieder mit Schwierigkeiten verknüpft ist, hauptsächlich aufgrund der Beurteilung seitens der zuständigen kirchlichen Oberen (vgl. c. 645 § 2).1597 Bereits das Konzil von Trient untersagte die Weihe von Priesterkandidaten, die von ihren Oberen nicht zugelassen oder aufgrund fehlender Berufung und mangelnder Eignung aus dem Seminar entlassen worden waren.1598 „Cum honestius ac tutius sit subiecto, debitam praepositis oboedientiam imendendo, in inferiori ministerio deservire, quam cum praepositorum scandalo graduum altiorum appetere dignitatem, ei, cui ascensus ad sacros ordines a suo praelato ex quacunque causa, etiam ob occultem crimen, quomodolibet, etiam extraiudicaliter, fuerit interdictus, aut qui a suis ordinibus seu gradibus vel dignitatibus ecclesiasticis fuerit, suspensus, nulla contra ipsius praelati voluntatem concessa licentia de se promoveri faciendo, aut ad priores ordines, gradus, dignitates sive honores restitutio suffragetur.“1599

1595

Vgl. ebd., Art. X §§ 2-3. Ebd., Art. X § 4. 1597 „Même si souvent le candidat donne comme raison un ,conflit de personnalité‘ avec le recteur de l’autre séminaire, il ne faut pas conclure trop tôt à l’exactitude de cette raison. […] Les recteurs des séminaires pourraient assez facilement s’entendre sur le ,genre littéraire‘ des lettres de recommandation des candidats et ainsi lire plus facilement entre les lignes.“ Siehe Morrisey, La formation des séminaristes, S. 17 f.; zusätzlich dazu Com 8 (1976), S. 138 f. u. 155. 1598 Zum Folgenden ausführlich Heribert Schmitz, Candidati ad presbyterium migrantes. Instruktion an die Bischofskonferenz über die Aufnahme in das Seminar von Priesterkandidaten, die zuvor in anderen Seminaren, Ordensinstituten oder sonstigen kirchlichen Gemeinschaften waren, in: ders., Studien zur kirchlichen Rechtskultur (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 34), Würzburg 2005, S. 179-195. 1599 Concilium Tridentinum, Decr. „De Reformatione“ v. 25. 11. 1551, Sessio XIV, Can. I, in: Josepho Alberigo u.a. (ed.), Conciliorum Oecumenorum Decreta, Bologna 3 1973, S. 660-799, hier S. 714. 1596

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

365

Im Jahr 1905 befasste sich die Konzilskongregation eingehend mit der Problematik der Wiederaufnahme von freiwillig ausgeschiedenen sowie entlassenen Alumnen in ein anderes Seminar. Im entsprechenden Dekret „Vetuit“ wird ausdrücklich gefordert, dass entlassene Alumnen solange nicht aufgenommen werden dürfen, „nisi prius Episcopus secretis litteris a moderatoribus eiusdem Instituti notitias requisierit de moribus, indole et ingenio dimissorum, et constiterat nil in eis esse quod sacerdotali statui minus conveniat.“1600

Entlassene Alumnen konnten ausschließlich vom entlassenden Bischof wieder aufgenommen werden, nicht hingegen von einem fremden Ortsordinarius. „Wurden solche entlassene Seminaristen bona fide aufgenommen, so war ihnen beim Bekanntwerden dieser Tatsache das consilium abeundi zu geben.“1601

Oben genannte Regelungen fanden in verkürzter Form Aufnahme in can. 1363 § 3 CIC/1917, welcher den aufnehmenden Diözesanbischof verpflichtet, vor der Zulassung des Kandidaten bei den vorhergehenden Oberen den Entlassungsgrund zu erfragen bzw. andere Nachforschungen über Lebensführung, Charakter und Begabung des Bewerbers einzuholen. „Dimissi ex aliis Seminariis vel ex aliqua religione ne admittantur, nisi prius Episcopus etiam secreto a Superioribus aliisve notitias requisierit de causa dimissionis, ac de moribus, indole et ingenio dimissorum, et certo compererit nihil in eis esse quod sacerdotali statui minus conveniat; quas notitias, veritati conformes, eorum conscientia graviter onerata, suppeditare Superiores debent.“

Das Dekret „Sollemne habet“ der Studienkongregation vom 12. Juli 1957 verschärfte die Aufnahmebedingungen insofern neben entlassenen Bewerbern nunmehr auch aus einem Diözesanseminar freiwillig („ipsi sua sponte exierint“) ausgeschiedene nicht zum Priesteramt zugelassen werden dürfen.1602

1600 SC Conc, Decr. „Vetuit“ v. 22. 12. 1905, in: ASS 38 (1905), S. 407-409, parr. in: AAS 2 (1910), S. 106-108, Pii X. Acta, Pars Prima, Vol. II, (Nachdruck) Graz 1971, S. 257-260, Collectanea C DocFid, seu Decreta, Instructiones, Rescripta pro Apostolicis Missionibus, Bd. 2, Romae 1907, S. 466 f., EnchCler, nn. 1201-1208, S. 455-457, AfkKR 86,2 (1906), S. 351-353; ebenso SC SemStudUniv, Decr. „Consiliis initis“ v. 25. 7. 1941, in: AAS 33 (1941), S. 371, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1635, Sp. 2082, EnchCler n. 2092, S. 750; dazu der Kommentar Joseph Creusen, Annotationes, in: PRMCL 31 (1942), S. 74-81; ebenso Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 62. 1601 Anton Perathoner, Das kirchliche Gesetzbuch (Codex juris canonici), Brixen 51931, S. 489, Fn 2.; bez. „consilium abeundi“ auch Wollbold, Als Priester leben, S. 115. 1602 Vgl. SC SemStudUniv, Decr. „Sollemne habet“ v. 12. 7. 1957, in: AAS 49 (1957), S. 640, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2677, Sp. 3722 f., EnchCler, n. 2318, S. 918.

366

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Im CIC/1983 findet sich die sich wiederholende „Problematik“ ansatzweise in c. 241 § 3 grundgelegt:1603 „Wenn es darum geht, solche zuzulassen, die aus einem anderen Seminar oder aus einem Religioseninstitut entlassen wurden, wird darüber hinaus ein Zeugnis des betreffenden Oberen vor allem über den Grund ihrer Entlassung oder ihres Austritts gefordert.“

Dabei ist zu prüfen, ob der Grund der Entlassung („dimissio“) bzw. des freiwilligen Weggangs („discessio“) der Aufnahme ins Priesterseminar entgegensteht oder nicht.1604 Die Erhebung von Informationen bei Kandidaten, die freiwillig aus einem Seminar oder einer Ordensgemeinschaft ausgetreten sind, ist zwar in c. 241 § 3 nicht erwähnt, allerdings durch neuere kirchliche Dokumente präzisiert worden.1605 Konkretere Hinweise dazu finden sich u.a. in Kapitel II.4. Dabei ist besonders die Wahrung des guten Rufes des Kandidaten (vgl. c. 220) zu achten.1606 Für den Fall aber, „dass ein Kandidat abgelehnt wird und in einem anderen Seminar die Aufnahme unter die Alumnen beantragt, ist keine entsprechende Regelung vorgesehen.“1607 Aufgrund von zu leichtfertiger Aufnahmen von Ex-Ordensleuten und ExSeminaristen ohne vorhergehender Nachforschungen und „zu gnädiger“ Bischöfe, traten in den letzten Jahren vermehrt Unregelmäßigkeiten, Unterlassungen und somit Unannehmlichkeiten für strengere Ortsordinarien auf, welche die 1603

Die ausführliche Darlegung der vorhergehenden Änderungsvorschläge und Reformgutachten der Kodexkommission bei Schmitz, Candidati ad presbyterium migrantes, S. 182-185. 1604 Vgl. dazu C InstCath, LC „Con la presente“ v. 8. 3. 1996 (Prot. N. 157/96), bzw. dies., Instr. v. 14. 9. 1996 (Prot. N. 157/96/67), in: EV 15, nn. 384-394; C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 88. 1605 Vgl. ebd.; RFIS, Nr. 39; Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48. 1606 Ausführlicher Paolo Montini, L’ammissione al seminario di candidati usciti o dimessi da seminario o istituti di vita consacrata. Commentari alla normativa CEI, in: QDE 14,3 (2001), S. 291-307, hier S. 297; Nicholas Halligan, Readmission to the Seminary, in: Jurist 42 (1982), S. 199-201; Colombo, Admisión al Seminario, S. 56-59; Peter Smith, Re-Admission to Candidacy for Orders, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 300-302. 1607 Heribert Hallermann, Art. Alumnen, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 66. Jedoch soll verhindert werden, dass die Unterschiedlichkeit der Kriterien und der Vorgangsweise bei der Aufnahme ins Priesterseminar und der Zulassung zum Weihesakrament „das Klima brüderlicher Kollegialität und des Vertrauens nicht nur unter den Bischöfen, sondern auch zwischen allen anderen für die Priesterausbildung Verantwortlichen stören“. Dt. Übersetzung des Kap. I,2 der Instr. der C InstCath „Con la presente“, in: DBK (Hrsg.), Allgemeines Dekret über die Aufnahme ins Seminar (Konvikt) von Priesterkandidaten, die zuvor in anderen Seminaren (Konvikten), Ordensinstituten oder sonstigen kirchlichen Gemeinschaften waren v. 14. 6. 2000, in: AfkKR 169,1 (2000), S. 144-146.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

367

Kongregation für das Katholische Bildungswesen veranlasste, mit dem Erlass der Instruktion „Con la presente“ vom 8. März 19961608 entgegenzuwirken, welche von den einzelnen Bischofskonferenzen detaillierte Bestimmungen über die Aufnahme von Ex-Seminaristen in Form eines allgemeinen Dekretes (vgl. c. 455 § 1) einfordert, die in die jeweiligen nationalen „Rationes“ in das Kapitel über die Alumnen eingefügt werden sollen mit dem Zusatz, dass die Fälle des freiwilligen Austritts mit einbezogen werden müssen, „da ein solcher Austritt oft nur geschieht, um einer formalen Entlassung zuvorzukommen“.1609 Allerdings ist dabei auch die Möglichkeit zu berücksichtigen, „dass die tatsächlichen Bedingungen zur Verwirklichung der Berufung in einer kirchengeschichtlichen Situation oder in einem bestimmten Bistum nicht oder in schlechter Weise gegeben sind. So kommt man zu dem durchaus vernünftigen Schluss: ,Grundsätzlich ja, aber so nicht!‘.“1610

Als generelle Richtlinien sollen konkreter folgende Punkte beachtet bzw. bei der Beurteilung der einzelnen Kandidaten berücksichtigt werden, die in den meisten Fällen der Grund für Dissens, Unsicherheit und Unentschlossenheit bilden: vorherrschende erbliche Fehler, mangelnde menschliche und affektive Reife,1611 psychologische und sexuelle Anomalien,1612 psychologische Betreuung in besonderen Fällen,1613 ideologische und glaubensmäßige Differenzen etc. unter Wahrung der Intimsphäre und des guten Rufes (vgl. c. 220) mit Zustimmung des Kandidaten im Rahmen des „forum internum“, unter gleichzeitiger Förderung der wahren Tatsachenbestandsanalyse. Dabei muss hinsichtlich eines möglichen Missbrauches eine diskrete und vorsichtige Verwendung der Informationen gegeben sein, die aus Gesprächen mit den zuständigen Oberen resultieren.1614 1608

Vgl. C InstCath, Instr. „Con la presente“, nn. 384-394. Ebd., Kap. I, Nr. 4, Abs. 2; vgl. dies., Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 16, S. 19; dazu Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 613-616. 1610 Wollbold, Als Priester leben, S. 115. 1611 Vgl. Heidl, Psychische Störungen, S. 126-131. 1612 Zu den häufigsten sexuellen Anomalien zählt die Jurisprudenz ausdrücklich Transsexualismus, Homosexualität, Nymphomanie, Satyriasis, Sadismus, Masochismus und Fetischismus. Vgl. Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation, S. 166; Heidl, Psychische Störungen, S. 145. 1613 „Jedoch nur mit schriftlicher Zustimmung des Kandidaten können die neuen Seminarerzieher Zugang zu den Aussagen des Psychologen erhalten, der die Beratung durchgeführt hat.“ Siehe C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 16, S. 19. 1614 C InstCath, Instr. „Con la presente“, Kap. II, Nr. 3. Bedauerlicherweise wurde das (staatliche) System der Verwaltungsgerichtshöfe, die den Schutz der subjektiven Rechte gegenüber eventuellen Missbräuchen von Seiten der Autorität besser garantieren könnte, in den Kodex nicht aufgenommen. Dennoch lassen sich in den cc. 149 § 2 u. 1400 § 2 1609

368

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„Im Falle, dass ein Kandidat nach einer psychologischen Beratung um den Wechsel in ein anderes Seminar oder ein Ausbildungshaus bittet, jedoch nicht will, dass das Gutachten den neuen Ausbildern zur Kenntnis gebracht wird, möge man sich vergegenwärtigen, dass die Ausbildung des Kandidaten durch positive Argumente erwiesen sein muss, entsprechend der Norm des bereits zitierten can. 1052 CIC. Es muss daher jeder vernünftige Zweifel ausgeräumt sein.“1615

Die einzelnen Bischofskonferenzen sind aufgerufen ein dementsprechendes Dekret für ihre Region zu verfassen, im Konsens mit allen Verantwortlichen in der Priesterausbildung.1616 Bereits im Jahr 2000 erließ die Deutsche Bischofskonferenz ein präzisierendes Dekret, welches zusätzlich zu den Bestimmungen des c. 241 § 3 und der Instruktion „Con la presente“ einen Aufnahmebewerber in das Priesterseminar verpflichtet Auskunft über eine vorausliegende Bewerbung, Ablehnung bzw. Entlassung sowie bereits einem freiwilligen Austritt Auskunft zu erteilen und zusätzlich ein Zeugnis über deren Grund des Übertritts in eine andere Diözese, einen inkardinationsberechtigten Verband, ein Priesterseminar, einer sonstigen Priesterausbildungsstätte, ein Ordensinstitut, eine Gesellschaft des Apostolischen Lebens, ein Säkularinstitut oder in eine sonstigen geistlichen Gemeinschaft einfordert. Das entsprechende Zeugnis hat „der für die Aufnahme in das Priesterseminar Verantwortliche ein Zeugnis des Oberen der betreffenden Institution oder Gemeinschaft anzufordern“1617 und wird nicht vom Kandidaten selbst übermittelt. Die neue „Rahmenordnung für die Ausbildung der Priester“ der Österreichischen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2007 ergänzt präzisierend dazu:

„Spuren“ dieser Verwaltungsgerichtshöfe entdecken, deren Errichtung in der Kirche in Zukunft wünschenswert und notwendig wären. 1615 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 16, S. 19; vgl. Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 613. 1616 Vgl. C InstCath, Instr. über die Aufnahme von ehemaligen Seminaristen und Ordensleuten in ein Priesterseminar, v. 8. 3. 1996, engl. Text in: Origins 26 (1996), S. 358360; ebenso das allgemeine Dekret der DBK v. 14. 6. 2000 über die Aufnahme ins Seminar (Konvikt) von Priesterkandidaten, S. 144-146; CEI, Decreto generale circa l’ammissione in seminario di candidati provenienti da altri seminari o famiglie religiose, 27. marzo 1999, in: Codice di diritto canonico commentato. A cura della Redazione di QDE, Milano 2001, S. 1497-1502. 1617 Siehe DBK, Allgemeines Dekret über die Aufnahme ins Seminar, S. 144 f. parr. in: DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 186 f. Ob der Inhalt des eingeholten Zeugnisses gemäß Datenschutzverordnung dem Kandidaten offengelegt wird, bleibt zweifelhaft.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

369

„Bestehen nach entsprechenden Nachforschungen berechtigte Zweifel, ob die für die Aufnahme nötigen Voraussetzungen erfüllt sind, sind weitere Erhebungen durchzuführen und schriftliche Gutachten einzuholen.“1618

Zusätzlich wird darauf verwiesen, dass im Falle einer Aufnahme ins Priesterseminar vom Eintritt an bis zur Zulassung zu den Weihen in der Regel eine Zeitspanne von vier Jahren zur Überprüfung der für die Weiheerteilung geforderten positiven Eigenschaften benötigt wird, „oder ob der Kandidat mit einer Irregularität bzw. einem Weihehindernis behaftet ist“. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Wiederaufnahme eine „Ausnahmesituation bedeutet und nur nach sorgfältiger Prüfung von mindestens einem Jahr erfolgen kann“.1619 Wie bereits erwähnt, wird auf die Tatsache verwiesen, dass ein Ausscheiden aus dem Priesterseminar aufgrund persönlicher Entscheidung und ohne Beeinträchtigung seiner rechtlichen Grundstellung jederzeit möglich ist.1620 Desgleichen besteht die Möglichkeit einer Beurlaubung in der Regel bis zu einem Jahr als Hilfe zur Klärung der Berufsfrage.1621 Die Initiative dazu kann vom Studenten oder von der Seminarleitung ausgehen. „In manchen Fällen kann ein sozialer Dienst oder ein längeres Praktikum (zum Beispiel pflegerische Dienste, Industriepraktikum) angezeigt sein. Dabei muss der Praktikant begleitende Hilfe erfahren.“1622

Die Rahmenordnung der Schweizer Bischofskonferenz enthält keine spezifischen Vorschriften bezüglich der Entlassung oder des freiwilligen Ausscheidens aus dem Seminar, sondern verweist diesbezüglich nur auf die Grundsätze des c. 241 § 3.1623 Viel detaillierter und eindringlicher regeln die Bestimmungen der Italienischen Bischofskonferenz die Materie für ihren Rechtsbereich. Demnach muss der Rektor „richiede a nome del Vescovo“ Informationen bezüglich der Motive des um Wiederaufnahme bittenden Kandidaten beim Heimatpfarrer oder einem Seelsorger einholen, der den „cammino ecclesiale“ des Kandidaten kennt.

1618 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 60; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 60; ähnlich SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 24. 1619 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 61. Die Instr. “Con la presente” verweist in Kap. I, Abs. 5 auf eine Zeitspanne von 10 Jahren! Vgl. dazu auch vgl. Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 615. 1620 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 61. 1621 Vgl. ebd. sowie dies., Rahmenordnung (1989), Kap. III/2f, S. 32. 1622 Ebd. sowie DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 64; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12 b. 1623 Vgl. ebd., Nr. 25.

370

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„È opportuno richiedere un adeguato periodo di prova del candidato sotto la guida di una sacerdote, scelto dal rettore d’intesa con il Vescovo, per accertare la disponsibilità del soggetto al dialogo e la capacità di accogliere le osservazione scritta. Durante il periodo di prova il candidato deve essere seguito anche da un direttore spirituale, approvato dal Vescovo.“1624

Falls etwa ein Kandidat nach Erreichen des 18. Lebensjahres bereits zweimal ein Priesterseminar bzw. Ordensinstitut verlassen hat, wird ihm die Bitte um nochmalige Aufnahme verwehrt.1625 Für den Bereich der nord-amerikanischen Bischofskonferenz gilt, dass ein Bewerber, der aus einem Priesterausbildungsprogramm oder einer Ordensgemeinschaft entlassen worden ist, während einer nachfolgenden Zeitspanne von zwei Jahren in kein Seminar aufgenommen werden kann. „If an applicant has been dismissed from a program of priestly formation or from an institute of consecrated life or society of apostolic life, no subsequent application will be considered in the two years following such dismissal. If the departure was other than a dismissal, sufficient time should be allotted to evaluate carefully his application and background.“1626

Eine Entlassung kann nur aus schwerwiegenden Gründen erfolgen,1627 wobei der Alumne das Recht besitzt, vom seinem Bischof gehört zu werden.1628 „Die Entlassung wird durch den Bischof auf Vorschlag der Seminarleitung ausgesprochen bzw. bestätigt.“1629

1624

CEI, Decreto generale circa l’ammissione in seminario (1999), S. 1500. Vgl. ebd., Nr. I/10. 1626 Vgl. USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 62, S. 26; dies., Norms Concerning Application for Priestly Formation From Those Previously Enrolled in a Formation Program, Washington D.C. 2000, Nr. 2. 1627 An dieser Stelle sei verwiesen, dass aus den Tatsachen der Aufnahme ins Priesterseminar bzw. einer Entlassung nur aus „schwerwiegenden Gründen“ den Alumnen faktisch ein begrenztes Recht erwächst, weitere Schritte zur Priesterweihe gehen zu dürfen. Vgl. Huber, Das Grundrecht auf Freiheit, S. 71. 1628 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. IV/2b, S. 37, dies., Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 61 f.; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 65. 1629 Ebd.; vgl. DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 60. „An dieser Stelle sah der Entwurf der Grundordnung vor, dass der Student eine Vertrauensperson benennen kann, die die für sein Bleiben im Seminar sprechenden Gründe vorträgt. Diese gewiss nicht sehr erhebliche, aber doch bezeichnende Regelung wurde in der Rahmenordnung aus unerfindlichen Gründen gestrichen.“ Siehe Hans Georg Koch, Weichenstellung für die Zukunft? Zur neuen Rahmenordnung für die Priesterbildung, in: HK 32 (1978), S. 467-472, hier S. 471. Zwar bezieht sich diese Aussage primär auf die vorhergehende Rahmenordnung der DBK, kann jedoch analog auf die Rahmenordnung der ÖBK angewendet werden. 1625

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

371

In c. 240 § 2 wird explizit darauf hingewiesen, dass bei der Entlassung aus dem Seminar keine Stellungnahme des Spirituals und der Beichtväter eingeholt werden darf. Diese Bestimmung inkludiert die Moderatoren (geistlichen Begleiter), die indirekt als Spirituale (vgl. c. 239 § 2) gelten. Der Spiritual konnte gemäß can. 1361 § 3 CIC/1917 bezüglich der Entlassung von Alumnen befragt werden. Ein ausdrückliches Verbot bestand hingegen nur für die Beichtväter (vgl. can. 1361 § 1 CIC/1917). Durch den CIC/1983 wird der Spiritual klar dem „forum internum“ zugewiesen und besitzt bei der Entlassung eines Kandidaten aus dem Seminar „absolute“ Schweigepflicht (vgl. c. 240 § 2), die geistlichen Begleiter und Beichtväter hingegen nur für die ihnen anvertrauten Alumnen. 1630 Der Seminarist kann jedoch bei drohender Entlassung den geistlichen Begleiter und Beichtvater von der Schweigepflicht entbinden,1631 allerdings – wie Dexter Brewer, der sich auf Paul Golden bezieht, zurecht hinweist – nur für deren Kenntnisse aus dem „forum externum“: „When the student gives his confessor permission to speak, then the confessor speaks about knowledge from the external forum. And the integrity of the internal forum, generally, and the sacramental forum, specifically, is maintained.“1632

Dass dem Bischof die Kompetenz zur Annahme und Entlassung von Kandidaten zukommt,1633 findet sich bereits in can. 1363 §§ 1 u. 3 CIC/1917 und in Nr. 39 der „Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“ von 1985, obwohl ei-

1630

Vgl. dazu etwa USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 134, S. 52 f. sowie Roberto Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción entre fuero interno y externo en la formación sacerdotal, in: REDC 63 (2006), S. 605-654, bes. S. 637-640. 1631 Diese Meinung vertritt Ludwig Schick im Gegensatz zu Paolo Montini (siehe Kap. II.5. dieser Arbeit). Vgl. Schick, Die spirituelle Ausbildung, S. 121 f. ebenso Giacomo Incitti, La direzione spirituale nella formazione dei chierici. Problematiche canonistiche, in: IusE 21,1 (2009), S. 111-132, hier S. 123 f. u. 128 f. 1632 Dexter Brewer, The Right of a Penitent to Release the Confessor from the Seal: Considerations in Canon Law and American Law, in: Jurist 54 (1994), S. 424-476, hier S. 454; dazu Paul Golden, Sacred Ministers or Clerics, in: Coriden / Green / Heintschel, The Code of Canon Law, S. 181: „Decisions for advancement or discontinuance of a seminarian are made only with data from the external forum. Not only may internal forum material not be used, but also all suspicion of its use must be assiduously avoided.“ 1633 Römische Dokumente der letzten Jahrzehnte zu diesem Thema: SecrStat, Resp. „Signor Cardinale“ abrogata declarantur decreta „Consiliis initis“ et „Sollemne habet“ circa readmissionem eorum qui e seminario dioecesano vel religioso egressi sunt (Prot. N. 111.929), v. 6. 6. 1983, in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4982, Sp. 8648, parr. in: CRM 64 (1983), S. 284 f., EV 1 (1990), n. 874, S. 797; SC InstCath, LC „Ci permettiamo“ über die Aufnahme von Ex-Seminaristen in andere Seminare (Prot. N. 575/83), v. 9. 10. 1986, in: EV 10 (1989), nn. 949-952, S. 694 f.; DBK, Allgemeines Dekret über die Aufnahme ins Seminar, S. 144-146.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

ne Delegation an den Rektor bereits damals selbstverständlich möglich war,1634 wie Hugo Schwendenwein betont: „Auf jeden Fall aber wird man dort, wo unverzügliches Handeln am Platze ist und der Rekurs an den Bischof oder die von ihm bestimmten Organe eine ungebührliche Verzögerung bedeuten würde, schon aus der Natur der Sache heraus der Seminarleitung bzw. dem Seminarrektor ein Entlassungsrecht zusprechen.“1635

Ungeratene, Unverbesserliche, Widersetzliche, jene, die wegen Charakter, Sitten,1636 „natürlichen Anlagen und Neigungen (z.B. zum weiblichen Geschlecht oder zur Trunksucht)“1637 für den geistlichen Stand nicht geeignet erscheinen und diejenigen, die nicht bildungsfähig sind, mussten gemäß can. 1371 CIC/1917 entlassen werden. „E Seminario dimittantur dyscoli, incorrigibiles, seditiosi, ii qui ob mores atque indolem ad statum ecclesiasticum idonei non videantur; itemque, qui in studiis adeo parum proficiant ut spes non affulgeat eos sufficientem doctrinam fore assecuturos; praesertim vero statim dimittantur qui forte contra bonos mores aut fidem deliquerint.“1638

Bereits die Synode „Montis Libani“ von 1736 verschärft in ihrem Dekret „De sacra ordinatione et de qualitate ordinandorum“ die Zulassungsbedingungen zur Weihe und weitet den „Personenkreis“ der Irregulären aus. „Ordinari non possunt furiosi, amentes, criminosi, infames, peregrini et ignoti, servi, homicidae, irregulares, suspensi, interdicti, excommunicati, bigami, neophyti, illiterati, insigni corporis vitio deformes, manci et illegitimi, sine dispensatione rmi d. patriar1634

Dazu Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 73 f., Fn 57. Hugo Schwendenwein verweist interessanterweise darauf, dass dem Rektor ebenso die Ausstellung bestimmter, „auf Alumnen bzw. Ex-Alumnen bezüglicher Zeugnisse“ zukommt. Vgl. ebd., S. 137; ebenso Wilhelm Onclin, De Rectoribus Seminariorum, in: Jus Pontificium 15,4 (1935), S. 287-297, hier S. 296. 1635 Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 73 f., Fn 57. „L’ammissione è decisa dal Vescovo, d’intesa col rettore del seminario, il quale ordinariamente chiede il parere degli altri educatori circa gli elementi emersi dall’indagine preliminare.“ Siehe CEI, Decreto generale circa l’ammissione in seminario (1999), S. 1500. 1636 Vgl. auch SC SemStudUniv, LC „I Romani Pontefici“, in: EnchCler, nn. 16951703, S. 605-611, hier n. 1700, S. 608 f. 1637 Eduard Eichmann / Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. II, Paderborn 91958, S. 394. 1638 Dieser Passus findet sich fast wortwörtlich im tridentinischen Seminardekret. Siehe Pius IV., Decr. „De Reformatione“ v. 15. 6. 1563, Sessio XXIII, can. XVIII „Cum adolescentium aetas“, in: Josepho Alberigo u.a. (edd.), Conciliorum Oecumenorum Decreta, Bologna 31973, S. 750-753, hier S. 751, parr. in: EnchCler, nn. 290-296, S. 9497, hier S. 95; dazu Rudolf Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung der Kleriker, in: Joseph Listl / Hubert Müller / Heribert Schmitz (Hrsg.), Grundriss des nachkonziliaren Kirchenrechts, Regensburg 1980, S. 160-165, hier S. 163.

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

373

chae, quae tamen raro et ex urgenti necessitate, vel ob evidentem ecclesiae utilitatem, et iis tantum concedenda est, quos jus ecclesiasticum a sacris arcet ordinibus.“1639

In diesem Kontext präzisiert Dino Tomassini die kodikarischen Entlassungskriterien folgendermaßen: „1 – Deve essere eliminato immediatamente: a) L’alunno che manifesta il proposito di non farsi sacerdote, b) L’alunno colpevole di una grave infrazione disciplinare, c) L’alunno colpevole di gravi azioni immorali. 2 – Deve essere eliminato dopo una certa prova: a) L’alunno strano, stupido, sciocco, squilibrato, scriteriato, sventato ecc., b) L’alunno tardo di mente e infingardo, c) L’alunno che non riesce a vincere la abitudine dell’impurità, d) L’alunno indisciplinato, mormoratore, demolitore ecc., e) L’alunno troppo sentimentale che si attacca con amicizie sensuali ai compagni e non riesce a superarsi e a dominarsi.“1640

Die Instruktion der Sakramentenkongregation „Quam ingens Ecclesiae“ aus dem Jahre 1930 hebt die für Obere nicht leichte Entscheidung einer Entlassung insbesondere aufgrund einer „verschleppten“ Verzögerung und damit verbundener kumulativer Faktoren hervor: „Es weiß eben jeder, welch eine schwere Aufgabe und peinliche Sache es ist, einen jungen Menschen entlassen zu müssen, wenn er seine theologischen Studien schon fast zum Abschluss gebracht hat; und zwar nicht bloß wegen des bereits fortgeschrittenen Alters, das den Übertritt zu einem anderen Beruf oder Studium erschwert, sondern auch wegen der Leute, namentlich wegen der Angehörigen, Verwandten und Freunde, die einen solchen Berufswechsel nur allzu gerne auf das Konto einer persönlichen Schuld oder seichter Veranlagung setzen, weswegen man alle Hebel in Bewegung setzt, dass der Kandidat die bisherige Laufbahn beibehält und fortsetzt.“1641

Dabei ist gemäß Hugo Schwendenwein darauf hinzuweisen, dass Irregularitäts- und Impendimentsvorschriften1642 für die Zulassung zur Weihe und nicht für frühere Stadien der „Berufsauslese“ verbindlich sind. „Da freilich nur solche ‚Kandidaten‘ in das Seminar – man wird dies in praxi wohl auch bei der Annahme von ‚Kandidaten‘ außerhalb des Seminars beachten – aufge-

1639

Synodus Montis Libani, De sacra ordinatione et de qualitate ordinandorum (1736), in: EnchCler, nn. 599-601, S. 179 f., hier S. 180, parr. in: Mansi, Bd. 38 (1907 bzw. 1961), S. 136 f. 1640 Dino Tomassini, Eliminazione degli alunni del Seminario, in: Seminarium 5 (1953), S. 113 f.; ausführlich zu can. 1371 Nicola Abbo, Dimissio ex defectu psychico, in: Seminarium 2 (1950), S. 149-153. 1641 SC Sacr, Instr. „Quam ingens Ecclesiae“ v. 27. 12. 1930, in: AAS 23 (1931), S. 120-129; hier S. 120 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 1004, Sp. 1203-1208, EnchCler, nn. 1733-1755, S. 627-635, dt. in: SC Sacr, Instr. an die Ortsordinarien in betreff des Skrutiniums der Alumnen vor Empfang der Weihen, München 1931, S. 3. 1642 Normen über die einfachen Weihehindernisse, c. 1042, 1°-3°.

374

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

nommen werden dürfen, bei denen man auf eine spätere Ausübung des priesterlichen Amtes hoffen kann, ist die Frage, ob später der Schritt zur Weihe durch eine kirchenrechtliche Vorschrift blockiert ist, auch in den frühen Stadien der Berufsauslese nicht ganz bedeutungslos. Soweit freilich die Dispensmöglichkeit in der Hand des Bischofs liegt, fällt die Impediments- bzw. Irregularitätsvorschrift nicht so sehr ins Gewicht.“1643

Das vorkonziliare Priesterseminar hatte, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes in den veröffentlichten Aufnahmebedingungen vereinbart worden ist,1644 in eben genannten Fällen, kein Recht vom entlassenen Seminaristen oder seinen unterhaltspflichtigen Eltern zu verlangen die angefallenen Kosten für Unterhalt, Erziehung und Unterricht zu ersetzen.1645 Diese Konsequenz der Ausschließung Ungeeigneter findet eine radikale Ausformulierung in der Enzyklika „Sacerdotalis caelibatus“ Pauls VI.: „Denen aber, die in körperlicher, geistiger und moralischer Hinsicht wenig geeignet erscheinen, muss man sofort vom priesterlichen Beruf abraten. Die Erzieher müssen sich in diesem Punkt ihrer ernsten Pflicht bewusst sein. Sie sollen keine eitle Hoffnung und gefährliche Zuversicht heben noch in irgendeiner Weise zulassen, dass die Alumnen zum großen Schaden für sich und die Kirche solche Hoffnungen nähren. Denn da die Lebensweise des ehelosen Priesters innerlich und äußerlich einen so vollständigen Einsatz für den Dienst Gottes und eine so große Klugheit erfordert, schließt sie einen Kandidaten, dessen Gaben in physischer, psychischer und moralischer Hinsicht nicht genügen, aus; und man darf nicht erwarten, dass in diesen Dingen die göttliche Gnade ersetzen wird, was der Natur fehlt.“1646

Das Konzilsdekret „Optatam totius“ verweist darauf, dass die zuständige Autorität mit der dazu nötigen geistigen Festigkeit, sogar, wenn der Mangel an Eignung anhand der geforderten Kriterien nicht in einer Schuld des Bewerbers begründet war, die Kandidaten auf einen anderen Berufsweg zu führen hat.1647 Dass dabei ein möglichst rasches Ausscheiden im Interesse der Gemeinschaft und der Kandidaten liege, lässt das Konzilsdekret unerwähnt, lediglich die

1643

Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 74 f., Fn 59. Vereinzelte Ausnahmen erwähnt Paul Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts mit besonderer Rücksicht auf Deutschland, Bd. 4, Graz 1959, S. 506, Fn 1 u. 2. 1645 „Wenn der Seminarist in den Regularstand eintritt, hat er ebenfalls nichts zu erstatten, ja der Bischof ist nicht einmal berechtigt, ihn für diesen Fall eine dahin gehende Verpflichtungserklärung abzufordern.“ Siehe ebd., Fn 3. 1646 Vgl. Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697, dt. in: NKD, Bd. 8, hier Nr. 64, S. 83; vgl. dazu bereits Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, in: EnchCler, n. 1964, S. 683 f.; ebenso PDV, Nr. 44; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 2, Fn 11. 1647 Vgl. VatII OT, Nr. 6, Abs. 2. 1644

1. Die Aufnahme ins Priesterseminar

375

Wahl des rechten Zeitpunktes („tempestive“) scheint maßgeblich zu sein,1648 wobei die Annahme einer Gefährdung der anderen bzw. der Gemeinschaft nicht so leicht wie früher vermutet wird.1649 „Selbstverständlich wird es ein Anliegen bleiben, auch den Lebensweg derer, die vom priesterlichen Berufsweg ausgeschieden sind, zu begleiten und ihnen Hilfe – beispielsweise auch in beruflichen Dingen – zu bieten.“1650

Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, „dass namentlich der Austritt nicht ‚per se‘ zur Disqualifizierung bei einer späteren anderweitigen Bewerbung missbraucht wird, zumal durch ihn u. U. eine wichtige Entwicklungsphase in der Festigung der Berufung herbeigeführt sein kann.“1651 In den Ablauf der Studienzeit bzw. der Ausbildung im Priesterseminar sind Beauftragungen, Admissio und Weihen organisch eingefügt und bilden ihrerseits wichtige Einschnitte im Ausbildungsprogramm. Die nun folgenden Kapitel ermöglichen einen konkreteren Einblick.

1648 Vgl. dazu RFIS, Nr. 40: „Haec autem certa status vitae electio tempestive et quam primum obtinenda est, ne nimia et inutilis dilatio in candidati damnum vertatur.“ Auf diese Tatsache verweisen zwei LC der C InstCath v. 27. 7. 1992 (Prot. N. 1560/90/18) und v. 2. 2. 1999 (Prot. N. 1560/90/33) über genannte Problematik. Alberto Perlasca präzisiert in seinem Kommentar zu c. 1045: „Due lettere circolari della Congregatio per l’educazione cattolica, 27. 7. 1992 (Prot. N. 1560/90/18) e 2. 2. 1999 (Prot. N. 1560/90/33), hanno richiamato il dovere dei vescovi e degli altri organismi di informare tempestivamente i candidati della normativa canonica relativa a irregolarità e impedimenti a ricevere gli ordini, in modo da individuare per tempo eventuali casi e provvedere in merito con la dovuta prudenza.“ Siehe Alberto Perlasca, Commento al can. 1045, in: Codice di diritto canonico commentato. A cura della Redazione di QDE, Milano 2001, S. 845; dazu auch Pavanello, Irregolarità, S. 279 u. 295 f. 1649 Etwa SC SemStudUniv, LC „I Romani Pontefici“, in: EnchCler, nn. 1695-1703, S. 605-611, hier n. 1700, S. 608 f. „Selbstverständlich liegt ein rechtzeitiger Hinweis auf einen anderen für den Aspiranten geeigneten Lebensweg auch im Interesse des Bewerbers selbst. Damit ist allerdings nicht gesagt, dass er immer und unter allen Umständen sofort ausscheiden müsste, und es könnte sich dort, wo das Studium auch einem anderen Berufsweg dient, von der Pädagogik her doch auch ein Abwarten eines für das Ausscheiden geeigneten Zeitpunktes nahe legen.“ Siehe Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 74 f.; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 138. 1650 Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 77; dazu VatII OT, Nr. 6, Abs. 2. 1651 Winfried Aymans / Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex Iuris Canonici, Bd. 3, Paderborn-München-Wien-Zürich 2007, S. 128.

„Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.“ 2 Tim 4,2-4

2. Lektorat und Akolythat Auf ein Bedürfnis in den jeweiligen Ortskirchen reagierend, entstanden im 2. und 3. Jh. neben den Ämtern des Bischofs, der Priester und der Diakone ein breites Spektrum institutionalisierter Dienste mit aufgrund besonderer Situationen entsprechenden Varianten.1652 Im Karthago und Rom des 3. Jh. sind zur Mithilfe bei Eucharistiefeiern und Eucharistieverehrung Subdiakone, Akoluthen (Į҆țȩȜȠȣșȠȢ) Exorzisten, Lektoren (Į҆ȞĮȖȞȫıIJȘȢ),1653 Türwächter bezeugt,

1652 Zur Entstehungsgeschichte der „ordines minores“ ausführlich Alexandre Faivre, Naissance d’une hierárchie. Les premières étapes du cursus clérical, Paris 1977; Balthasar Fischer, Reform der „niederen Weihen“. Interview über die Reform der Dienstämter und des Klerikates, in: Gottesdienst 6 (1972), S. 137 f.; ders., Neue Stationen auf dem Weg zum Weihesakrament, in: Gottesdienst 7 (1973), S. 65-67; Hörmer „Beauftragungen“ und „Weihen“, S. 24-26; Augustinus Kerkvoorde, Erneuerung der niederen Weihe?, in: Karl Rahner / Herbert Vorgrimler (Hrsg.), Diaconia in Christo. Über die Erneuerung des Diakonats (QD, Bd. 15/16), Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 1962, S. 576-620; Kleinheyer, Ordinationen und Beauftragungen, S. 9-65; ders., Lektoren und Vorleser, Kommunionhelfer und Akolythen. Zur liturgischen Einweisung in die Dienste beim Gottesdienst, in: Karl von Delahaye / Erwin Gatz / Hans Jorissen (Hrsg.), Bestellt zum Zeugnis. FS für Bischof Johannes Pohlschneider, Aachen 1974, S. 233-250; Walter Croce, Die niederen Weihen und ihre hierarchische Wertung, in: ZKTh 70 (1948), S. 257-314; Hubert Müller, De supressione ordinum minorum et de nova institutione ministeriorum in Ecclesia latina, in: PerRMCL 63 (1974), S. 99-120, bes. S. 100-106; Otto Nussbaum, Lektorat und Akolythat. Zur Neuordnung der liturgischen Laienämter, Köln 1974; Kenan B. Osborne, Priesthood: A History of the Ordained Ministry in the Roman Catholic Church, New York / Mahwah 1988; Ludwig Schick, Die Aufnahme unter die Kandidaten für Diakonat und Presbyterat und die Beauftragung der Kandidaten zu Lektorat und Akolythat. Überlegungen zur Praxis aus kirchenrechtlicher Sicht, in: LJ 35 (1985), S. 178-183; Hubert Socha, Die „Dienstämter“ des Lektoren und Akolythen, in: MThZ 25 (1974), S. 138-151, bes. S. 138-148; Ankie Snijders, Acolytus cum ordinatur. Eine historische Studie, in: Sacris Erudiri. Jaarboek voor Godsdienstwetenschappen 9 (1957), S. 163-198. 1653 Zur historischen Entwicklung und zum Kompetenzbereich des Lektors eingehend Birgit Jeggle-Merz, Der Lektorat – ein „Dienst am Glauben des Gottesvolkes“. Überlegungen zu einer wenig beachteten Problematik, in: Winfried Haunerland / Otto Mittermeier / Monika Selle / Wolfgang Steck (Hrsg.), Manifestatio Ecclesiae. Studien zu Ponti-

2. Lektorat und Akolythat

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die auf Dauer als Bewährungsstufen für die höheren kirchlichen Weihen ausgerichtet waren.1654 Auf dem Weg ins Mittelalter nehmen die „ordines minores“ eine doppelte, ineinander verschränkte Entwicklung mit fatalen Folgen, nämlich einer zunehmenden Klerikalisierung und Sakramentalisierung bei gleichzeitigem Funktionsverlust.1655 „Bisher waren sie Ämter, die sich mehr oder weniger zufällig aus den konkreten Verhältnissen des kirchlichen Lebens heraus gebildet hatten; die sich infolgedessen mit den Verhältnissen auch wieder ändern, ja vielleicht ganz verschwinden konnten. Nun aber sind sie auf einmal mit den höheren Weihegraden zu einer festen Einheit zusammengeschlossen, stehen in derselben Ordnung wie diese und bilden zusammen mit ihnen eine kirchliche Hierarchie. Sie streifen den Charakter des geschichtlich Gewordenen zu einem guten Teil ab und erhalten eine gewisse übergeschichtliche Gültigkeit.“1656

Diese hierarchische Hinordnung der „ordines minores“ auf das Sakrament des Ordo führte dazu, das die Theologen des Hochmittelalters den „niederen Weihen“ sakramentalen Charakter zuschrieben: alle sieben Weihestufen (ordines) seien „sacramenta“ aus einer je spezifischen Beziehung zur Eucharistie, denen allen ein „character“ eingeprägt wird, erklärt Thomas von Aquin.1657 Die niederen Weihen degenerierten zu reinen Durchgangsstufen – ohne Realitätsbezug und Funktion – „sie verlieh jetzt einen Teil der kirchlichen Gewalt, gewährte dem Geweihten Zutritt zur Hierarchie und gab ihm Anrecht auf die Privilegien des klerikalen Standes“.1658 Selbst der Versuch des Tridentinums, die alten Ämter als Dienste und wirkliche Bewährungsfelder für den „höheren“ Klerus wiederzubeleben, scheiterte.1659 Ebenso änderte der „Catechismus Rofikale und Bischöfliche Liturgie (Studien zur Pastoralliturgie, Bd. 17), Regensburg 2004, S. 273-295, hier bes. S. 283, Fn 30. Bereits die Apostolische Kirchenordnung fordert in Nr. 16,3 vom Lektor nicht nur Lesefertigkeit, sondern wahre Verkündigung. „Als Lector soll Einer eingesetzt werden, nachdem er zuvor sorgfältig geprüft ist, kein Schwätzer, kein Trunkenbold noch ein Spassmacher, von guten Sitten, folgsam, von wohlwollender Gesinnung, bei den Zusammenkünften am Herrentag der erste in der Versammlung, von deutlichem Vortrag und fähig zu klarer Darlegung, eingedenk, dass er den Platz eines Evangelisten verwaltet.“ Siehe Adolf Harnack, Die Quellen der sogenannten Apostolischen Kirchenordnung nebst einer Untersuchung über den Ursprung des Lektorats und der anderen Niederen Weihen, Leipzig 1886, S. 17-19. 1654 Vgl. Kleinheyer, Ordinationen und Beauftragungen, S. 15 ff. 1655 Vgl. Croce, Die niederen Weihen, S. 270-300; ebenso Kleinheyer, Ordinationen und Beauftragungen, S. 19 f. 1656 Croce, Die niederen Weihen, S. 279. 1657 Vgl. Thomas von Aquin, Summa theologica, suppl. q. 37 a. 2-3, bzw. q. 35 a. 2 c. 1658 Croce, Die niederen Weihen, S. 302; Jeggle-Merz, Der Lektorat, S. 284; Cordes, Warum Priester?, S. 171-176. 1659 Vgl. Croce, Die niederen Weihen, S. 307-311.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

manus“ und der CIC/1917 in can. 973 § 1 nichts an den „sakramental“ interpretierten und ausschließlich an Priesteramtskandidaten übertragenen reinen „Archäologismen und Anachronismen, quasi-sakramentale Weihen zu Funktionen, die nie mehr ausgeübt werden, bedeutungsleere und täuschende Riten“.1660 Die Liturgiekonstitution des II. Vatikanums bereitete schlussendlich eine – bedauerlicherweise nur halbherzig, lediglich in Form einer Weisung vollzogene – Reform der „ordines minores“ vor.1661 Die vom Konzil gewünschte Reform des Weiherechts wurde durch die beiden Motu Proprien Papst Pauls VI. „Ministeria quaedam“ und „Ad pascendum“ vom 15. August 1972 verwirklicht.1662 Durch die darin enthaltenen Derogationsvorschriften, wonach alle kodikarischen Normen – „si et quatenus opus sit“1663 – und alle sonstigen entgegenstehenden Bestimmungen aufgehoben sind, wird die Erste Tonsur nicht mehr erteilt und der Eintritt in den Klerikerstand fortan mit dem Diakonat verbunden (vgl. c. 266 § 1).1664 Daraus resultiert die Klärung der Begrifflichkeit mit der Änderung von „niederen Weihen“ in „Dienste“.1665 Auf die nun verbleibenden Dienste Lektorat und Akolythat werden die liturgischen Funktionen des Subdiakons verteilt, dessen besondere „Weihe“ ebenfalls entfällt. Allerdings wird den Bischofskonferenzen das Recht eingeräumt, dass der Akolyth an manchen Orten auch Subdiakon genannt werden kann.1666 1660 Kerkvoorde, Erneuerung der niederen Weihe?, S. 619; dazu auch Croce, Die niederen Weihen, S. 311. 1661 „Ritus ordinationum, sive quoad caeremonias sive quoad textus recognoscantur.“ Siehe VatII SC, Nr. 76.1; vgl. auch Paul VI., MP „Ministeria quaedam“ v. 15. 8. 1972, in: AAS 64 (1972), S. 529-534, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 4082, Sp. 6304-6307, EnchCler, nn. 3334-3349, S. 1503-1505, lat.-dt. in: NKD, Bd. 35, Trier 1974, Einleitung, Abs. 3 f., hier: AAS 64 (1972), S. 529 ff., lat.-dt. in: NKD, Bd. 35, „Kleriker und Weiherecht“, Trier 1974, S. 25 ff. 1662 Paul VI., MP „Ministeria quaedam“, S. 529-534; ders., MP „Ad pascendum“, S. 534-540; dazu Hörmer, „Beauftragungen“ und „Weihen“, S. 24-31; Nikolasch, Die Neuordnung der kirchlichen Dienste, S. 159-182; Bruno Primetshofer, Apostolisches Schreiben: Motu proprio, durch das die Disziplin bezüglich der ersten Tonsur, der niederen Weihen und der Subdiakonatsweihe in der lateinischen Kirche neu geordnet wird, in: ÖAKR 23 (1972), S. 307-310. 1663 Vgl. Paul VI., MP „Ad pascendum“, Einleitung, Abs. 17 und ders., MP „Ministeria quaedam“, Einleitung, Abs. 9. 1664 Vgl. ebd., Art. I. 1665 Vgl. ebd., Art. II. 1666 Traditionalistischen Bewegungen steht innerhalb ihres Inkardinationsverbandes aufgrund der „Wahrung ihrer geistlichen und liturgischen Traditionen“ frei, das im Jahr 1962 approbierte Pontifikale weiterhin zu vernweden, d.h. nach wie vor die Tonsur, „niederen Weihen“ und den Subdiakonat zu erteilen, allerdings stets im Hinblick auf

2. Lektorat und Akolythat

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„Partes, quae huiusque Subdiacono commissae erant. Lectori et Acolytho concreduntur, ac proinde in Ecclesia Latina ordo maior Subdiaconatus non amplius habetur. Nihil tamen obstat, quominus, ex Conferentiae Episcopalis iudicio, Acolythus alicubi etiam Subdiaconus vocari possit.“1667

Weiters steht der Bischofskonferenz nach eigenem Ermessen zu, sich an den Apostolischen Stuhl zur Errichtung der Dienste des Ostiariers und des Exorzisten zu wenden.1668 „Die Bestimmungen […] lassen trotz aller Anpassung an die Gegebenheiten der heutigen Zeit erkennen, dass die Dienste des Lektors und Akolythen im Grunde Weihestufen geblieben sind, die sich von den früheren niederen Weihen nur dadurch unterscheiden, dass sie selbständige Dienste sind und Laien übertragen werden können.“1669

„die volle kirchliche Gemeinschaft mit den Priestern, Seminaristen, Gemeinschaften oder einzelnen Ordensleuten“. Siehe Martin Rehak, Der außerordentliche Gebrauch der alten Form des Römischen Ritus. Kirchenrechtliche Skizzen zum Motu Proprio Summorum Pontificum vom 07.07.2007 (MThS.K, Bd. 64), St. Ottilien 2009, S. 163 f. mit Verweis auf Johannes Paul II., MP „Ecclesia Dei“, Nr. 6 a. 1667 Vgl. Paul VI., MP „Ad pascendum“, Art. IV. 1668 Vgl. ebd., c. 1172 §§ 1-2, das Schreiben der C DocFid an die Ortsordinarien v. 29. 9. 1985 und das Rituale Romanum verweisen auf die Tatsache, dass der Ortsordinarius die Erlaubnis, rechtmäßig Exorzismen über Besessene auszusprechen, nur einem Priester erteilen kann. Vgl. SC DocFid, Ep. „Inde ab aliquot annis“ in mentem normae vigentes de exorcismis revocantur, v. 29. 9. 1985, in: AAS 77 (1985), S. 1169 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 5143, Sp. 9193 f.; Rituale Romanum, Ex Decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vaticanii II instauratum, Auctoritate Ioannis Pauli PP. II promulgatum, De Exorcismus et Supplicationibus Quibusdam, Editio typica, Typis Polyglottis Vaticanis MIM, Praenotanda, nn. 13-19; C DocFid, Instr. über die Gebete um Heilung durch Gott, v. 14. 9. 2000, in: VApSt, Nr. 149, Bonn 2001, bes. S. 17; ausführlicher dazu Helmuth Pree, Der Exorzismus im geltenden kanonischen Recht, in: Geringer / Schmitz, Communio In Ecclesia Mysterio, S. 417-438, bes. S. 434; ebenso Reinhard Meßner, Art. Exorzistat, in: LThK3, Bd. 3 (1995), Sp. 1129. Hingegen verweist Martin Rehak darauf, es sei allgemein anerkannt, „dass Ostiariat und Exorzistat in der Gegenwart allenfalls noch einem symbolischen und keinem wirklichen Zweck mehr dienen, sondern ein Relikt vergangener Epochen der Kirchengeschichte darstellen“. Siehe Rehak, Der außerordentliche Gebrauch, S. 165. 1669 Heribert Schmitz, Einführung und Kommentar, in: NKD, Bd. 38, „Kleriker und Weiherecht“, Trier 1974, S. 2-23, hier S. 11; dazu auch Silvia Recchi, I ministeri dell’accolitato e del lettorato riservati agli uomini. Il ruolo della donna nei ministeri laicali, in: I laici nella ministerialità della Chiesa. XXVI Incontro di Studio Centro Dolomiti „Pio X“ – Borca di Cadore 28 giugno – 3 luglio 1999 (Quaderni della Mendola, Bd. 8), Milano 2000, S. 293-312.

380

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Insofern sind Lektorat und Akolythat Durchgangsstufen zum Diakonat und Presbyterat geblieben, wenn auch mit der Unterscheidung, dass die Bewerber für das Weihesakrament nicht mehr Kleriker, sondern Laien sind,1670 d.h. dass „die Dienste des Lektors und des Akolythen neuen Rechts dem Lektorat und Akolythat früheren Rechts nachgebildeter und an deren Stelle getreten sind (MQ, Art. II), wenn auch mit einem erweiterten Aufgabenbereich, ist eine analoge Anwendung von Bestimmungen des früheren Rechts auf die Dienste neuen Rechts nicht ausgeschlossen, soweit nicht im Recht oder aus der Natur der Sache etwas anderes geboten ist.“1671

Ausdrücklich wird betont, dass aus der Übertragung der Dienste kein Anspruch auf Unterhalt oder Entlohnung erwächst.1672 „Obwohl ein gewisses Dienstverhältnis besteht, übernimmt die Kirche keinerlei rechtliche Unterhaltsverpflichtungen. Daraus kann entnommen werden, dass die Dienste in der Regel nicht hauptamtlich, sondern ehrenamtlich und unentgeltlich ausgeübt werden.“1673

Weiters wird nach gesamtkirchlichem Recht als Zulassungsvoraussetzungen für die Übertragung verlangt, dass der Bewerber aus freiem Entschluss schriftlich darum nachsucht und den festen Willen hat, Gott und dem Gottesvolk in Treue zu dienen.1674 Darum ist über die erfolgten Beauftragungen auch ein Zeugnis auszustellen, das nach c. 1050, 3° zur Weihespendung erforderlich ist. Bezüglich der Interstitien erklärt c. 1035 § 1 CIC/1983: „Bevor jemandem der ständige Diakonat oder der Diakonat als Vorstufe erteilt wird, muss er die Dienste des Lektors und des Akolythen übernommen und eine angemessene Zeit lang ausgeübt haben.“1675 Diese „angemessene Zeit“ entspricht gemäß § 2 einer Zeitspanne von wenigstens sechs Monaten.

1670

Vgl. Paul VI., MP „Ministeria quaedam“, Art. III; allerdings mit dem einschränkenden Zusatz, dass die Beauftragung gemäß der ehrwürdigen Tradition der Kirche Männern vorbehalten ist: „Institutio Lectoris et Acolythi, iuxta vernerabilem traditionem Ecclesiae, viris reservatur.“ Siehe ebd., Art. VII; dazu auch Matthäus Kaiser, Erlischt die Beauftragung zum Lektoren- und Akolythendienst eines Kandidaten für das Weiheamt durch seine Entlassung aus dem Priesterseminar?, in: ThGl 71 (1981), S. 234248, hier S. 236. 1671 Ebd., S. 243. 1672 Vgl. Paul VI., MP „Ministeria quaedam“, Art. XII. 1673 Schmitz, Einführung und Kommentar, S. 11. 1674 Vgl. Paul VI., MP „Ministeria quaedam“, Art. VIII a und c. 1675 Ebenso SC InstCath, Instr. „In ecclesiam futurorum“, S. 16 sowie dies., LC „La Ratio fundamentalis“, S. 19.

2. Lektorat und Akolythat

381

Der rechtliche Gehalt dieser Bestimmung geht jedoch weiter, als es der Wortlaut des eben zitierten Kanons zunächst vermuten lässt. Durch die Übernahme bzw. Beauftragung seitens der zuständigen Autorität wird der betreffende Alumne bzw. Bewerber für diesen Dienst und auch für den geistlichen Dienst des Klerikers von dieser als geeignet erachtet.1676 Dieses in der Beauftragung implizierte Urteil über die Eignung des Beauftragten für den geistlichen Dienst hat nicht mehr den vorläufigen Charakter, wie dies bei der Aufnahme ins Priesterseminar der Fall war.1677 Überträgt der Ortsbischof die genannten Dienste – meist zwischen dem 4. und 8. Semester1678 – gilt die Beauftragung naturgemäß dem diözesanen Territorialgebiet. Analog dazu gilt sie bei klerikalen Ordensgemeinschaften nur für den (seelsorglichen) Bereich der jeweiligen Gemeinschaft. Dem Lektor kommt im Rahmen der Liturgie insbesondere der Vortrag der Lesung mit Ausnahme des Evangeliums und der Fürbitten zu.1679 Hauptaufgaben des Akolythen sind die Unterstützung der Diakone in der Liturgie (Assistenz des Priesters oder Diakons während der Gabenbereitung und die Purifizierung der liturgischen Gefäße), die außerordentliche Spendung der Kommunion (vgl. c. 910 § 2) und unter besonderen Umständen die Aus- und Einsetzung des Allerheiligsten, jedoch ohne Erteilung des eucharistischen Segens (vgl. c. 943). „Denn die Kandidaten für das Weihesakrament sollen diese Dienste an verschiedenen Orten ausüben, nämlich im Priesterseminar, in pastoralen Praktika an ihrem jeweiligen Einsatzort und während der Ferien in ihrer Heimatpfarrei, um sich besser in ihre künftigen Dienste einzuüben.“1680

Vorausgesetzt wird eine vorschriftsmäßige „Einweisung“ der Kandidaten des Diakonats und Presbyterats in die Dienste, „denn nur dann könnten sie sich

1676

Auch wenn die Dienste des Lektors und Akolythen nach dem MP „Ministeria quaedam“ Pauls VI. als selbständige Laiendienste aufgefasst werden, sind sie dennoch weiterhin Vorstufen zur Weihe, eben als Vorbereitung auf den diakonalen oder priesterlichen Dienst. Diese Übertragung erfolgt nicht einfach unabhängig von dem Rechtsstatus als Alumne oder „Bewerber“. Vgl. Kaiser, Erlischt die Beauftragung zum Lektorenund Akolythendienst, S. 235. 1677 Vgl. Kap. II. 1. b) dieser Arbeit. 1678 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.3.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. III/4, S. 35. 1679 Paul VI., MP „Ministeria quaedam“, Art. V. Nikolasch kritisiert die seiner Meinung nach unverständliche Einschränkung auf außerevangelische Lesungen. Vgl. Nikolasch, Die Neuordnung der kirchlichen Dienste, S. 173. Gegenteiliger Ansicht Hörmer, „Beauftragungen“ und „Weihen“, S. 30, Nussbaum, Lektorat und Akolythat, S. 15 f. 1680 Kaiser, Erlischt die Beauftragung zum Lektoren- und Akolythendienst, S. 237.

382

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

so auf ihre künftigen umfassenderen Aufgaben in den Ordines entsprechend vorbereiten“.1681 Mit dem freiwilligen Ausscheiden bzw. der Entlassung eines Studenten aus dem Priesterseminar erlöschen gegebenenfalls Lektorat, Akolythat und Admissio bzw. der ihm übertragene Dienst des Lektors und/oder des Akolythen kann nur ausgeübt werden, „sofern der Diözesanbischof, der die Bestellung vorgenommen hat, diese nicht widerruft und der Ortsordinarius des jeweiligen Wohnsitzes eine ausdrückliche Erlaubnis erteilt.“1682 „In diesem Fall bedarf es keines neuen liturgischen Aktes.“1683 „Ausgeschiedene Seminaristen, die in Pfarreien den Dienst des Lektors oder Kommunionhelfers ausüben wollen, bedürfen ebenso der Bestätigung im Hinblick auf diese Aufgaben.“1684

1681 Kleinheyer, Ordinationen, S. 64; dazu ders., Vorbereitung auf das Diakonenamt durch Lektoren- und Akolythendienste, in: Plöger / Hermann Johann Weber (Hrsg.), Der Diakon. Wiederentdeckung und Erneuerung seines Dienstes, Freiburg im BreisgauBasel-Wien 21981, S. 68-79. 1682 Partikularnormen der DBK v. 22. 9. 1992, Nr. 1, in: AfkKR 164 (1995), S. 456465, hier S. 457; Jeggle-Merz, Der Lektorat, S. 274 f., Fn 6; weiterführend dazu Michael Kessler (Hrsg.), Ordination – Sendung – Beauftragung. Anfragen und Beobachtungen zur rechtlichen, liturgischen und theologischen Struktur, Tübingen 1996. 1683 DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 65; ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 62; dazu Kaiser, Erlischt die Beauftragung zum Lektoren- und Akolythendienst, S. 235. 1684 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4., S. 62.

„Priester sollten nicht nur in die ganze Welt, in alle Kulturen und alle Stände gesandt werden, sondern auch aus allen Ständen und Lebenslagen gewählt werden. Künstler, Journalisten, Zirkusleute, um nur einige Kategorien zu nennen, sollten aus ihrer Mitte dem Bischof einen ,Presbyter‘, einen, der durch Glaube, Zuverlässigkeit und Zugehörigkeit herausragt, vorschlagen können.“1685 Bernhard Häring

3. Admissio Der Codex definiert mit dem Begriff „Admissio“1686 eine Entscheidung der jeweils zuständigen kirchlichen Autorität im Sinne einer Aufnahme, Erlaubnis oder Zulassung für einen bestimmten Rechtsakt oder eine Rechtsstellung, die immer eine diesbezügliche Bitte sowie die Erfüllung bestimmter Erfordernisse voraussetzt. Nach Maßgabe des Gesetzes kann die Bitte entweder mündlich oder schriftlich (vgl. c. 1034 § 1) erfolgen, wobei der Kandidat „in voller Freiheit einen eigenhändig geschriebenen und unterschriebenen Antrag stellt und der zuständigen kirchliche Obere die Annahme schriftlich bestätigt, kraft derer die kirchliche Berufung zustande kommt.“1687

Im Klerikerrecht wird der Begriff „Admissio“ sowohl für die Aufnahme von Kandidaten ins Priesterseminar verwendet (vgl. c. 241), als auch für die Zulassung zu den kirchlichen Weihen (vgl. cc. 240 § 2, 1031, 1034, 1036 f.). Von den anfangs erwähnten allgemeinen Definitionen ist die als Voraussetzung für die Weihe zum Diakon oder Priester verbindlich vorgeschriebene liturgische Feier der „admissio inter candidatos“1688 (c. 1034 § 1) klar zu unterschieden. Zuständige Autorität ist nach c. 1016 entweder der eigene Diözesanbischof bzw. Bischof, in dessen Bereich der Kandidat inkardiniert wird, oder der höhere Obere eines klerikalen Ordensinstitutes päpstlichen Rechtes, sofern die Kan1685

Häring, Heute Priester sein, S. 117 f. Zum Thema Heribert Hallermann, Art. Admissio, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 33; Hugo Schwendenwein, Die Aufnahme unter die Kleriker und die Zugehörigkeit zu einem geistlichen Heimatverband, in: ders., Jus et justitia. Kirchenrechtliche und staatskirchenrechtliche Aufsätze (Freiburger Veröffentlichungen aus dem Gebiete von Kirche und Staat, Bd. 45). Freiburg/Schweiz 1996, S. 232-241; Jobe Abbass, Admission to Candidacy for Orders, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2005, CLSA, New York/Mahwah 2005, S. 73 f. 1687 Paul VI., MP „Ad pascendum“, Kap. I a. 1688 Vgl. Aufnahme unter die Kandidaten für das Weihesakrament, Pontifikale, Bd. 3, Trier 1994, S. 31-39. Hinsichtlich des entsprechenden Zeitpunktes der liturgischen Beauftragung siehe Brian Dunn, When Should the Rite of Admission to Candidacy for Ordination to Diaconate and Priesthood be Celebrated?, in: Jurist 65,2 (2005), S. 217-240. 1686

384

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

didaten endgültig dem Institut bzw. der klerikalen Gesellschaft eingegliedert sind (vgl. c. 1019 § 1).1689 An dieser Stelle ist nach dem im Gesetzbuch nicht genannten rechtlichen Gehalt dieses Aufnahmeaktes zu fragen. Der Kandidat wird nach Klaus Lüdicke „über das durch die Zugehörigkeit zu einer Diözese oder einem Institut begründete Beziehungsverhältnis hinaus zu einem Untergebenen des Bischofs oder Oberen.“1690

Im vorkodikarischen Recht war die Aufnahme unter die Kandidaten mit der Erteilung der ersten Tonsur1691 vollzogen. Dies bedeutete gleichzeitig der Eintritt in den Klerikerstand.1692 Dadurch ist nicht ausgesagt, wie dieses neue Rechtsverhältnis näher zu qualifizieren sei. Aus der Bestimmung des c. 1034 § 2, der Befreiung der Weihebewerber, die in einem klerikalen Institut des geweihten Lebens Gelübde abgelegt haben, ist keineswegs der Schluss zulässig, die Aufnahme unter die Weihekandidaten sei etwas Ähnliches wie Ordensgelübde bzw. das daraus resultierende Rechtsverhältnis zwischen einem Institutsmitglied und dessen Oberen wäre dem gleichzusetzen. In diesem Fall müsste c. 1034 § 2 die Mitglieder aller Institute des geweihten Lebens von der Vorschrift in § 1 ausnehmen.

1689 Vgl. Reinhold Sebott, Ordensrecht, Frankfurt am Main 1995, S. 147-180, 273-324. Der Obere eines klerikalen Institutes oder der vom Bischof zur Entgegennahme der Admisso Beauftragte muss nicht unbedingt die Bischofsweihe empfangen haben (vgl. c. 1169 § 1 iVm c. 19), jedoch zumindest die Priesterweihe. Vgl. John Huels, Canon 1034. Rite of Candidacy Delegated to a Presbyter, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 115-117, bes. S. 116; Dunn, When Should the Rite of Admission, S. 232 f.; James H. Provost, Canon 1034. Celebrant of Rite of Admission to Candidacy, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 311-313, bes. S. 312. 1690 Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1034, Rdnr. 1, in: MK CIC (August 1985). 1691 Dazu die interessante Untersuchung von Luis Trichet, La tonsure. Vie et mort d’une pratique ecclésiastique, Paris 1990. „Spätestens im 6. Jh. wird die Tonsur als Form der Aufnahme in den Klerus im Abendland getrennt von den niederen Weihen erteilt und aufgefasst.“ Siehe Josef Gehr, Art. Tonsur, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 693 f., hier S. 694 mit zahlreichen Literaturhinweisen. 1692 Vgl. Paul VI., MP „Ad pascendum“, Einleitung, Abs. 15; ebenso Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung, S. 296; Kaiser, Erlischt die Beauftragung zum Lektorenund Akolythendienst, S. 235. Als weitere Voraussetzung nennt Matthäus Kaiser ebd.: „Wer den Diakonat als Durchgangsstufe zum Presbyterat erstrebt, muss bei der Aufnahme unter die Kandidaten für das Weihesakrament wenigstens das 20. Lebensjahr vollendet und den Kurs der theologischen Studien begonnen haben.“ Vgl. dazu Paul VI., MP „Ad pascendum“, Art. I b. sowie Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1034, Rdnr. 1 b, in: MK CIC (Februar 2006).

3. Admissio

385

Aufgrund der nicht für eine spezielle Teilkirche, sondern für die Kirche insgesamt abgelegten Admissio kann der Kandidat sich jederzeit einen anderen Inkradinationsordinarius suchen.1693 Die Vorbemerkung des von der Deutschen Bischofskonferenz erlassenen liturgischen Ritus für die Aufnahme unter die Weihekandidaten erklärt unter Nr. 1: „Wenn die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind und die Absicht der Bewerber zu einer ausreichenden Klarheit gelangt ist, erfolgt die ‚Aufnahme unter die Kandidaten für Diakonat und Presbyterat‘.“1694

Voraussetzungen bzw. „Zeichen einer echten Berufung“ für die Admissio sind „gute Sitten, Freiheit von geistigen und körperlichen Mängeln und die Bereitschaft, das Leben zur Ehre Gottes und zum Heile aller Seelen in den Dienst der Kirche zu stellen“.1695 Zusätzlich bedarf es einer öffentlichen Kundgabe der Absicht der Kandidaten das Sakrament der Weihe zu empfangen, wobei der Bischof, der nach einer Zeit der Bewährung der Bewerber, deren Eignung „erkannt“ hat, diese Bereitschaft öffentlich entgegennimmt.1696 Unter denen in Nr. 1 geforderten „notwendigen Voraussetzungen“ zählen nur die bis zur Aufnahme unter die Weihekandidaten feststellbaren gesetzlich geforderten Voraussetzungen für die Weihespendung, einschließlich der persönlichen Eignung des Kandidaten für den geistlichen Dienst.1697 Demnach lassen sich drei Wesensmerkmale der Aufnahme unter die Weihekandidaten feststellen: 1. Die Überprüfung und Anerkennung bzw. positive Feststellung der Eignung des Kandidaten für den kirchlichen Dienst (Anhang XVII u. XXII). 2. Die Bereitschaft bzw. positive Absicht des Kandidaten, als Diakon bzw. Priester sich für den Dienst der entsprechenden Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen (Anhang XXXII).

1693

Vgl. Com 32 (2000), S. 64-66 sowie ebd. Die Beauftragung von Lektoren, Akolythen und Kommunionhelfern. Die Aufnahme unter die Kandidaten für Diakonat und Presbyterat. Das Zölibatsversprechen, hrsg. im Auftrag der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz und der Bischöfe von Bozen-Brixen und Luxemburg, Einsiedeln-Köln-FreiburgWien 1974, S. 33-37; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 46. 1695 Paul VI., MP „Ad pascendum“, Kap. I b. 1696 Die Beauftragung von Lektoren, Akolythen und Kommunionhelfern, Nr. 2 u. 5. 1697 Das MP „Ad pascendum“ nannte in Kap. I b sehr allgemein gehaltene Voraussetzungen. Weder der CIC/1983 noch die Rahmenordnung der ÖBK (1989) oder der zuvor zitierte Aufnahmeritus nennen explizit persönliche Voraussetzungen für die Aufnahme unter die Weihekandidaten. Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (1989), Kap. III/3c, S. 33. 1694

386

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

3. Die Entgegennahme der schriftlich verfassten Absichtserklärung durch den zuständigen Bischof, die dessen Bereitschaft inkludiert, den Kandidaten „nach einer Zeit der Bewährung“ zu weihen.1698 Allerdings resultiert gemäß Rüdiger Althaus aus der Admissio „kein rechtlicher Anspruch auf die Diakonenweihe, doch ist die Autorität moralisch verpflichtet, bereits jetzt Hinderungsgründe für eine Zulassung zur Weihe mitzuteilen bzw. die admissio nicht vorzunehmen“.1699 Zwar entsteht durch die Admissio eine erste Bindung zwischen einem Kandidaten und der für ihn zuständigen Autorität, jedoch „sind beide Seiten jederzeit frei, diese Beziehung wieder aufzulösen“.1700 Die Admissio konstatiert offensichtlich keine Parallele zwischen der Aufnahme unter die Weihekandidaten und einem Ordensgelübde,1701 stellt doch Letzteres ein Versprechen Gott gegenüber dar (vgl. c. 1191 § 1), das den Profitenten verpflichtet (vgl. c. 1193). Hingegen handelt es sich bei c. 1034 § 1 um eine korrespondierende Bereitschaftserklärung zwischen dem Kandidaten und dem Bischof bzw. Oberen, mit daraus den Kandidaten zukommende Recht auf die notwendigen spirituellen Hilfen.1702 Aus der Nichterwähnung zeitlicher Hilfen ist zu folgern, dass ein Recht auf eine Beihilfe zum Studium oder zur Ausbildung ebenso wenig besteht wie auf die Stellung einer kostenlosen Unterkunft.1703 Das aus c. 1026 sich ergebende Recht des geeigneten Bewerbers ist durch diesen Akt weiterhin gefestigt worden, wobei die Frage nach dem Bedarf mit der Aufnahme unter die Weihekandidaten positiv beurteilt wird.1704

1698 Mit der Aufnahme unter die Kandidaten erwirbt der Weihebewerber „das Recht auf die notwendigen geistlichen Hilfen, durch die er seine Berufung zu pflegen und Gottes Willen vorbehaltlos zu gehorchen vermag“. Siehe Paul VI., MP „Ad pascendum“, Kap. I c; ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.2.4. u. 3.3. 1699 Althaus, Kommentar zu c. 1034, Rdnr. 3. 1700 Ebd. 1701 Die Ausnahme des c. 1034 § 2 beruht aufgrund des klerikalen Charakters erwähnter Verbände, der inkludiert, dass die Mitglieder des Verbandes Aufgaben übernehmen, die in der Regel die Weihe voraussetzen (vgl. c. 588 § 2). Demnach ist die Aufnahme unter die Weihekandidaten bei solchen Verbänden in der durch die Profess erfolgten Aufnahme selbst enthalten. Vgl. dazu Schmitz, Einführung und Kommentar, S. 13. 1702 Vgl. Paul VI., MP „Ad pascendum“, Kap. I c. 1703 Vgl. Schmitz, Einführung und Kommentar, S. 15 f. 1704 Natürlich ist mit der Aufnahme unter die Weihekandidaten kein (absoluter) Anspruch auf Spendung der Ordination gegeben, trotzdem stellt diese Aufnahme eine positive Vorentscheidung dar, durch die sich der Bischof bis zu einem gewissen Grad selbst bindet, und die er nur aus besonders schwerwiegenden Gründen zurücknehmen darf. Vgl. ebd., S. 16.

3. Admissio

387

Scheidet ein Kandidat nach erhaltener Admissio aus dem Kreis der Diakonats- bzw. Priesteramtskandidaten aus, ist das Verhältnis von Entschluss des Kandidaten und der Annahme seitens der Kirche nicht mehr gegeben bzw. aufgehoben. Somit wäre bei einem erneuten Entschluss, eine Weihe anzustreben, die Admissio nach vorhergehender Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen, die möglicherweise nicht mehr vorhanden sein könnten, aufgrund der Rechtssicherheit erneut zu erteilen. Ähnliches gilt für den Wechsel in einen anderen Teilkirchenverband oder zu einem Religioseninstitut.1705

1705

Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1034, Rdnr. 7; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 65; ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.4. Im Gegensatz dazu Peter Smith, der die Erteilung einer erneuten Admisso nach einem Wechsel in einen anderen Teilkirchenverband für nicht notwendig erachtet, da die Admissio seiner Meinung nach nicht für eine konkrete Teilkirche, sondern für die Gesamtkirche erfolgt. Vgl. Peter Smith, Canons 1016 and 1019. Re-Admission to Candidacy for Orders, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 300-302.

„Schon öfter hatte ich die Fragebogen zu lesen, die zusammengestellt werden, wenn man prüfen will, ob sich jemand für ein Amt in der Kirche eigne oder nicht. Man fragt, ob er fähig sei, gut zu predigen, zu verwalten, zu organisieren, ob es ihm gelingt, mit schwierigen Situationen fertig zu werden. Keine Frage aber betrifft die Liebe; ich habe in diesen Fragebogen noch nie die Frage gefunden: ,Ist er fähig, zu lieben‘?“1706 Carlo M. Martini

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien Bereits für die ältesten Zeiten sind genaue Untersuchungen und Prüfungen über die persönlichen Eigenschaften, die Befähigung, die Würdigkeit und den Glauben der Weihebewerber bezeugt,1707 wobei der Gemeinde ein ebenso großer Ermessensspielraum zugebilligt wurde.1708 Die der Ordination vorhergehende entscheidende Prüfung wurde von Archidiakonen vorgenommen, obwohl diese Praxis im Mittelalter nicht kontinuierlich durchgehalten worden ist. Das Tridentinum verlangte hinsichtlich der niederen Weihen der Kandidaten die Beibringung eines guten Zeugnisses des Pfarrers und des Vorstandes der Schule, in welcher sie unterrichtet worden sind.1709 Die Bewerber der höheren Weihen sollen sich hingegen einen Monat vor der Weihespendung mit ihrem selbstverfassten Gesuch bei der bischöflichen Kurie melden, woraufhin der Bischof den Heimatpfarrer oder eine andere passende Person mit der öffentlichen Bekanntmachung der bevorstehenden Ordination bzw. mit der Untersuchung der Erfordernisse bezüglich Geburt, Alter und Lebenswandel beauftragt. Die Resultate werden dem Bischof durch die so genannten „litterae testimoniales“ mitgeteilt (Anhang XIV-XV). Darüber hinaus verlangt das Tridentinum ein zweites Skrutinium einige Tage vor der Weihe, wobei der Bischof unter Hinzuziehung geeigneter Examinatoren hinsichtlich der vorhin erwähnten Erfordernisse sich Gewissheit über Kenntnisse bzw. den rechten Glauben, echte Frömmigkeit, Lebensführung, Eignung und Ausübung des Dienstes der Kandidaten verschaffen soll.1710 Das dritte Skrutinium, die Frage während der Weihehand1706

Martini, Es ist der Herr, S. 63. Generell zur Thematik May, Gewährung und Versagung, S. 372 f.; vgl. den historischen Abriss bei Hinschius, System des Katholischen Kirchenrechts, Bd. 1, S. 107 f. 1708 Die Prüfung der Eignung liegt in der Kompetenz der Gemeinde bzw. Ortskirche, weil sie – so Cyprian in Ep. 67,5 – „das Leben des einzelnen vollständig kennt und den Charakter eines jeden im Umgang mit ihm durchschaut hat“. Siehe Cyprian, Opera omnia, in: Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, Bd. 3/2, S. 739: „… quae singularum vitam plenissime novit et uniuscuiusque actum de eius conversatione perspexit.“ 1709 Vgl. Konzil von Trient, 23. Sitzung, c. 5, in: DH, Nr. 1775. 1710 Vgl. ebd., c. 7, in: DH, Nr. 1777. 1707

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

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lung nach der Würdigkeit des Bewerbers, verkam zur bloßen Förmlichkeit eines Rituals.1711 Genannte Regelung1712 wurde in den can. 544 § 3 und can. 993, 3° CIC/1917 aufgenommen. Demnach verlangte das piobenediktinische Skrutinium (Anhang XIV-XVI) zum gültigen Empfang der Weihe ein Tauf- und Firmzeugnis (vgl. cann. 777 f. und 798 f.), Studienzeugnisse gemäß den Anforderungen für die betreffende Weihe (vgl. cann. 976, 993, 2°) (Anhang XX), Sittenzeugnisse des Seminarvorstandes bzw. des „beaufsichtigenden Priesters“ und des Heimatpfarrers (vgl. cann. 1000; 993, 3°) (Anhang XIV-XV), Publikationen (vgl. can. 998 f.),1713 Weihesittenzeugnisse – „litterae testimonialis“ – (vgl. can. 993, 4°),1714 Exerzitienzeugnisse (vgl. can. 1001 § 4), Entlasszeugnisse – „litterae excardinationis“ – (vgl. can. 112), Einverleibungszeugnisse – „litterae incardinationis“ – (vgl. can. 112), und schlussendlich die Weiheentlassschreiben – „litterae dimissoriae“ – (vgl. can. 955) (Anhang XXXV).1715 Eine erste „Reform“ ergab die Instruktion der Sakramentenkongregation „Quam ingens Ecclesiae“ vom 27. Dezember 1930 (Anhang XV) und das Rundschreiben „Magna equidem“ vom 27. Dezember 1955 (Anhang XVI).1716 1711

Vgl. etwa Fabio Incarnato (ed.), Scrutinium Sacerdotale, sive modus examinandi, tam in visitatione Episcopali, quam in susceptione ordinum, Venedig 1582, 1. Traktat, 16: „… ecclesiasticis hominibus ad sacros ordines promoveri volentibus, necnon omnibus curam animarum gerentibus. Nunc recens ab ipso auctore pluribus additionibus adornatum, et praesertim Sacrosancti Concilii Tridentini adnotationibus. Maxime utile, ac necessarium.“ 1712 Vorkonziliare Skrutinien und „Litterae testimoniales“ bzw. „Litterae dimissoriae“ ausführlich beschrieben und angeführt in: Specimen examinis ordinandorum. Editio quinta post Codicem I. C. Novissimis Apostolicae Sedis Actis Conformata, RomaPiacenza 1957, Appendix II, Dokumenta et Formulae, S. 173-183; vgl. ebenso: Benedetto Ojetti, Synopsis Rerum Moralium et Juris Pontificii, Alphabetica Ordine Digesta, Bd. 4 (Formulae – Indices), Rom 1914, S. 4232-4236. 1713 Diese wurden eher als unzweckmäßig erachtet, wenn ein Kandidat bereits viele Jahre in einem Kloster oder Seminar weilt. Hinderungsgründe wären daher bereits vor dem Eintritt auszuschließen, da spätere Nachforschungen zwecklos sind. Vgl. Com 30 (1998), S. 246-248 sowie Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 1 b. 1714 Insbesondere von Oberen, in deren Territorium sich der Kandidaten seit seinem 14. Lebensjahr längere Zeit aufgehalten hat (vgl. can. 994). Vgl. ebd. 1715 Vgl. Martin Leitner, Handbuch des Katholischen Kirchenrechts, auf Grund des neuen Kodex vom 28. Juni 1917, Zweite Lieferung. Kirchenmitgliedschaft (Laienrecht), Eintritt in den Klerikerstand, dessen Rechte und Pflichten, Regensburg 21922, S. 148 ff. 1716 SC Sacr, Instr. „Quam ingens Ecclesiae“ v. 27. 12. 1930, in: AAS 23 (1931), S. 120-129, parr. in: EnchCler, nn. 1733-1755, S. 627-635, dt. in: dies., Instr. an die Ortsordinarien in Betreff des Skrutiniums der Alumnen vor Empfang der Weihen, München 1931; und dies., LC „Magna equidem“ v. 27. 12. 1955, in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 2542, Sp. 3435-3440, parr. in: EnchCler, nn. 3227-3248, S. 1473-1481.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Das II. Vatikanum behielt die vorgeschriebene Skrutinienordnung bei, konkretisierte jedoch zusätzlich einige Erfordernisse zur Weihe, die nach der „Ratio fundamentalis“ durch den Regens einzuholen sind. „Besonders großer Wert ist auf die Scrutinien zu legen, die vor Empfang der heiligen Weihen vorgeschrieben sind. Darum soll der Regens, der durch sein Amt im Gewissen dazu verpflichtet ist, genaue Kenntnisse über die einzelnen Kandidaten sammeln. […] Der Regens soll diese Kenntnisse dem Bischof mitteilen, damit dieser sich über die Berufung des Kandidaten ein klares Urteil bilden kann. Wenn jedoch Zweifel bestehen bleiben, soll man dem sicheren Urteil folgen.“1717

Im derzeit geltenden CIC/1983 finden sich wiederholt Aussagen über die Zulassung zur Weihe (vgl. z.B. cc. 1036 f.). Niemand kann geweiht werden, bevor er nicht rechtmäßig zugelassen worden ist. Die dafür nötige Zuständigkeitskompetenz besitzen der eigene Bischof (gemäß c. 1016 der Diözesan- bzw. Inkardinationsbischof, vgl. auch c. 1018 § 1, 1°), der Apostolische Administrator, mit Zustimmung des Konsultorenkollegiums ebenso der Diözesanadministrator,1718 mit Zustimmung des Rates gemäß c. 495 § 2 der Apostolische Provikar und Propräfekt (vgl. c. 1018 § 1, 2°) und der zuständige Obere eines klerikalen Institutes päpstlichen Rechtes (vgl. cc. 1015, 1019 § 1)1719 für seine Untergebenen, sofern sie auf Dauer und endgültig dem Institut bzw. der Gesellschaft eingegliedert sind (Anhang XXXIV).1720 Zwischen Amtsinhaber und 1717 RFIS, Nr. 41; bes. auch SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 26. Das vorkonziliare Weiherechte jedoch betonte ausdrücklich: „Der Bischof hatte die volle Verantwortung, und seine Entscheidung öffnete oder verschloss den Weg zum geistlichen Beruf. Daher auch war der Bischof an erster Stelle für die Durchführung dieser Erhebungen und Prüfungen verantwortlich. Ungeeignete Kandidaten waren aus den Seminarien auszuschließen, wobei die letzte Entscheidung beim Bischof lag. Den Seminaroberen kam nur eine beratende Stimme bei der Auswahl der Kandidaten für die Weihen zu. Es war des Bischofs Recht und Pflicht, über die Nützlichkeit und Notwendigkeit der Weihe des Kandidaten zu entscheiden.“ Siehe Willibald M. Plöchl, Geschichte des Kirchenrechts, Bd. 4 (Das katholische Kirchenrecht der Neuzeit, Zweiter Teil), Wien 1966, S. 153. 1718 Vgl. William H. Woestman, The Diocesan Administrator and Dimissorial Letters for the Diaconate, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1998, CLSA, New York/Mahwah 1998, S. 49-51. 1719 Dazu zählen nach c. 368 die Vorsteher bestimmter Teilkirchen wie Gebietsprälaturen, Gebietsabteien (abbazia nullius), Apostolische Vikariate, Apostolische Präfekturen, Personalprälaturen (vgl. c. 295 § 1) Militärordinariate sowie Personalordinarien für Anglikaner, welche in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche eintreten. Vgl. dazu Johannes Paul II., ApK „Spirituali militum curae“ v. 21. 4. 1986, in: AAS 78 (1986), S. 481-486, parr in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5187, Sp. 10719-10722, hier VI § 3; Benedikt XVI., ApK „Anglicanorum coetibus“, Art. VI f.; C DocFid, Normae directivae v. 4. 11. 2009, Art. 6. 1720 Gemäß c. 1383 wird einem Bischof, der gegen die Vorschrift von c. 1015 einen fremden Untergebenen ohne die rechtmäßigen Weiheentlassschreiben geweiht hat, für

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

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Nachfolger besteht Kontinuität, d.h. Weiheentlassschreiben behalten ihre Gültigkeit, ebenso für Diözesanadministratoren sofern sie die Bischofsweihe erhalten haben. Jedoch besitzt der Nachfolger, solange die Weihe noch nicht erfolgt ist, das Recht, ausgefertigte „litterae dimissoriae“ zu beschränken oder zu widerrufen (vgl. c. 1023). Die Herstellung falscher, Veränderung, Zerstörung, Unterdrückung echter kirchlicher öffentlicher Urkunden und Dokumente (z.B. „litterae dimissoriae“1721 oder Zeugnisse etc.) oder die Benützung eines gefälschten oder veränderten Dokumentes in einer kirchlichen Angelegenheit und die Falschbeurkundung im Amt wird mit einer der Schwere des Deliktes angepassten Strafe geahndet (vgl. c. 1391).1722 Der Zulassung zu den Weihen geht die Prüfung der erforderlichen Eigenschaften gemäß c. 1051 voraus.1723 Als Grundlage zur Beurteilung dient dem zuständige Diözesanbischof maßgeblich das vom Seminarrektor ausgestellte Zeugnis (vgl. c. 239 § 1), welches bestimmte inhaltliche Vorgaben erfüllen muss wie etwa Informationen über rechten Glauben („recta doctrina“), echte Frömmigkeit („genuina pietas“), gute Sitten bzw. einwandfreie Lebensführung („boni mores“), Eignung zur Ausübung des jeweils angestrebten Dienstes von

ein Jahr eine Weihespendung untersagt. „Wer aber eine Weihe so empfangen hat, ist ohne weiteres von der empfangenen Weihe suspendiert.“ (c. 1383); ebenso SC DocFid, Decr. bez. unerlaubter Weihespendungen zum Priester- und Bischofsamt, v. 17. 9. 1976, in: AAS 68 (1976), S. 623; parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4467, Sp. 7240, AfkKR 145 (1976), S. 519 f.; dies., Notifikation v. 12. 3. 1983, in: AAS 75 (1983), S. 392 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4960, Sp. 8590 f.; dazu auch Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 459 f. 1721 „Ein Weihekandidat, der sich arglistig (malitiose) ohne oder mit falschen Weiheentlaßschreiben (cc. 958-967 CIC/1917) oder vor dem Erreichen des Weihealters (cc. 975; 974 § 1, 3° CIC/1917) oder unter Mißachtung der gesetzlichen Weihefolge (vgl. can. 977 CIC/1917) weihen ließ, war ohne weiteres von der Ausübung der so empfangenen Weihe suspendiert (c. 2374 CIC/1917).“ Siehe Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 273; vgl. in einem Spezialfall SC Cons, Resolutio „Quum nonnulla ecclesiastica“ super privilegio ordinandi absque litteris dimissorialibus nunnullis seminariis seu collegiis ecclesiasticis iampridem concesso, v. 6. 11. 1920, in: AAS 13 (1921), S. 259; parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 298, Sp. 333 f. Priester, die aufgrund gefälschter Weiheentlassschreiben die Weihe empfangen hatten, sollten sogar laisiert werden. Vgl. SC Off, Notificatio v. 14. 6. 1950, in: AAS 42 (1950), S. 489. 1722 Dazu Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 439 f. sowie Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 469 f. 1723 Zum Folgenden Marcozzi, Autorità e interiorità, S. 42-52; Giacomo Incitti, Momento prudenziale nell’accettazione dei candidati al sacerdozio, in: Juan Ignacio Arrieta (ed.), Discrezionalità e discernimento nel governo dell Cheisa (Studi / Istituto di diritto canonico San Pio X, Bd. 8), Venezia 2008, S. 229-246, bes. S. 232-239.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Diakonat oder Presbyterat („aptitudo ad ministerium exercendum“) sowie physische und psychische Gesundheit („status valetudinis physicae et psychicae“), wobei die eine vorschriftsmäßig durchgeführte allgemein-ärztliche Untersuchung verpflichtend, eine psychologische bzw. psychiatrische Expertise nur gegebenenfalls („si casus ferat“) gefordert wird, welche nicht nur ein Nichtbestehen von Irregularitäten (vgl. c. 1041, 1°) bestätigt, sondern insbesondere über die Eignung zum kirchlichen Dienst positiv Auskunft gibt.1724 Die Untersuchungsgegenstände genannten Zeugnisses unterscheiden sich von den in c. 1029 aufgestellten Erfordernissen insofern sie nicht vollständig die dort aufgelisteten Kriterien für den Weiheempfang wiedergeben. Der Diözesanbischof bzw. höheren Oberen kann noch weitere zweckdienliche Mittel für eine abgesicherte Beurteilung des Kandidaten anwenden wie Führungszeugnisse („litterae testimoniales“), Bekanntmachungen („publicationes“) oder sonstige Erkundigungen („informationes“) wie etwa Nachrichten, Stellungnahmen, Gutachten etc. (vgl. c. 1051, 2°).1725 Vor allem die in c. 1051, 1° zu bescheinigende Eignung für die Ausübung des zukünftigen Dienstes bleibt unerwähnt und ermöglicht dem Seminarrektor ein Gesamturteil über die praktische Verwendbarkeit des Alumnen zu geben.1726 „Das Weiheaufgebot ist allgemeinrechtlich nicht mehr vorgeschrieben (vgl. cc. 9981000 CIC/1917). Doch bleibt es dem Teilkirchenrecht überlassen, Regelungen hinsichtlich der Bekanntmachung aufzustellen, die auch deswegen notwendig ist, weil die Gläubigen nach c. 1043 verpflichtet sind, etwaige Irregularitäten und Weihehindernisse vor der Weihe mitzuteilen.“1727

1724

Vgl. Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 4 a. Heribert Jone listet in seinem Kommentar zum can. 993, 5° CIC/1917 einige besondere Hintergrundtatsachen der Weihebewerber auf, wie „z.B. die Bescheinigung, daß seine Frau tot ist, daß seine nichtvollzogene Ehe gelöst ist, daß seine Ehe als ungültig erklärt ist, daß ein ehemaliger Religiose rechtmäßig nach Ablauf der Gelübde ausgetreten oder während der Dauer seiner Gelübde rechtmäßig dispensiert worden ist“. Siehe Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, Bd. II, S. 219. 1726 Weder aus cc. 1050, 1051 noch aus c. 1052 wird ersichtlich, dass der Bischof persönlich die Skrutinien durchzuführen hat. Zumeist wurde der Seminarrektor auch mit der Durchführung des Weiheskrutiniums im Sinne der Instr. der SC Sacr „Quam ingens Ecclesiae“ v. 27. 12. 1930, und „Magna equidem“ v. 27. 12. 1955 betraut (vgl. ebenso can. 544, § 3 und can. 993, 3° CIC/1917). Dies ist heutzutage die übliche Vorgangsweise, da die neu erstellten Skrutinien ebenso wenig die persönliche Abnahme durch den Bischof vorschreiben. Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, S. 495-519. Die Letztentscheidung liegt ausdrücklich beim zuständigen Inkardinationsbischof bzw. den Oberen religiöser Institute und kann daher nicht dem Rektor delegiert werden, ausgenommen die formelle „Durchführung“ der Skrutinien. 1727 Hirnsperger, Die Ordination, S. 879 f.; Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 5, in: MK CIC (Februar 2006). 1725

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

393

Die Entscheidung ist aus der Verantwortung vor Gott und nach Maßstab der kanonischen Bestimmungen zu fällen, welche den verwaltungsrechtlichen Charakter nicht ausschließen. Die Zulassung zu den Weihen ist ein Verwaltungsakt, d.h. eine einseitige hoheitliche Verfügung eines Trägers der Exekutivgewalt mit unmittelbaren rechtlichen Auswirkungen für den Betroffenen (vgl. cc. 35, 48), der schriftlich zu erteilen ist (vgl. cc. 37, 51). Die Bestandskraft ist gemäß cc. 46, 58, 1023 zu beurteilen. Er gewährt dem Zugelassenen den Anspruch, die Weihe erteilt zu bekommen, wobei es sich beim zulassenden Ordinarius und Weihespender um verschiedene Personen handeln kann (vgl. cc. 1012-1023).1728 Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung stellte bezüglich der speziell vor der Erteilung der Diakonenweihe vorgenommenen persönliche Prüfung fest, dass die Skrutinien,1729 nach ihrem Eindruck „zum Teil nicht mit der gebührenden Sorgfalt angefertigt wurden“.1730 Aus diesem Grund erstellte die genannte Kongregation Empfehlungen,1731 in der zunächst auf das „Grundprinzip“ jeder Eignungsentscheidung verwiesen wird, wonach „die zuständige Autorität den Ruf zum Diakonat und zum Presbyterat im Namen der Kirche auf der Basis moralischer Gewissheit, welche sich auf positive Argumente stützt“, bestätigt (vgl. c. 1052 § 3).1732 Jedoch ist sie außerstande ei1728 Nur wer die Bischofsweihe empfangen hat, kann sämtliche Weihen gültig spenden (vgl. VatII LG, Nr. 21 u. 26). Demnach sind einige wenige historisch bezeugte „Weiheprivilegien“, mit denen einige Päpste im Mittelalter bestimmte (exemte) Äbte die Vollmacht zur Spendung der Diakonen- und Priesterweihen übertragen haben, entgegen der gesamten Tradition der Kirche stehend, ausdrücklich zurückgewiesen. Vgl. Hans-Jürgen Feulner, Können Presbyter die Bischofsweihe spenden? Zu einem sakramentenrechtlichen Problemfall und seinen Auswirkungen, in: Andreas Weiß / Stefan Ihli (Hrsg.), Flexibilitas in Iuris Canonici. FS für Richard Puza zum 60. Geburtstag (AIC, Bd. 28), Frankfurt am Main-Berlin-Bern u.a. 2003, S. 321-339, bes. S. 326-328. 1729 Der erwähnte Rundbrief „empfiehlt die Durchführung eines Skrutiniums vor jedem Abschnitt des priesterlichen Ausbildungsweges (Admissio, Lektorat, Akolythat, Diakonat, Presbyterat)“. Siehe Josef Gehr, Art. Skrutinium, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 554. 1730 C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, S. 495; dazu Severin Lederhilger, Art. Skrutinien, in: LThK3, Bd. 9 (2000), Sp. 661; Huber, Das Grundrecht auf Freiheit, S. 67-80. 1731 Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Anm. 42, Nr. 9: „Die Hinweise […] sind kein Gesetz im eigentlichen wie im kanonischen Sinne des Wortes […], sondern eine beständige Empfehlung im Hinblick auf das Wohl der Kirche.“ 1732 Andrea Migliavacca verweist diesbezüglich auf eine Rede von Papst Pius XII. vor der Römischen Rota, worin die moralische Gewissheit „jeden begründeten und vernünftigen Zweifel“ aufgrund objektiv erruierbarer Gründe ausschließt ohne dennoch eine absolute Gewissheit zu erlangen, die sogar die Möglichkleit des Gegenteils nicht zulässt. Vgl. Andrea Migliavacca, Gli scrutini sulla idoneità dei candidati agli Ordini, in: QDE 12,3 (1999), S. 297-309, bes. S. 306; zum Thema Incitti, Momento prudenziale nell’accettazione, S. 229-231.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

nen Ruf zu erteilen, wenn auch nur „ein leiser Zweifel bezüglich der Eignung besteht“ (vgl. c. 1052 §§ 1 u. 3), wobei dieser selbstverständlich „auf objektiven Fakten“ gründet, „welche gebührend analysiert werden müssen“.1733 „Es genügt indes nicht eine Mutmaßung oder ein ungutes Gefühl, sondern es müssen sichere Gründe vorliegen, d.h. eine eindeutige Beobachtung oder ein sicheres Wissen, die an der Beurteilung des zuständigen Oberen gravierend zweifeln lassen.“1734

Daher dürfen die zuständigen Autoritäten „nicht aufgrund ihrer Überzeugungen oder Intuitionen vorgehen“, sondern es sind ebenso Meinungen und Ratschläge kompetenter Personen und Räte1735 anzuhören und hinzuzuziehen, von denen der zuständige Obere gemäß c. 127 § 2 „nicht abweichen darf, wenn nicht auf der Basis schwerwiegender Gründe“.1736 „Das Urteil bezüglich der Eignung des Kandidaten, den Diakonat als Durchgang zum Presbyterat zu empfangen, schließt die Eignung zum Priestertum ein. Man kann einen Kandidaten nicht rufen, den Diakonat zu empfangen, wenn man noch Zweifel bezüglich seiner Eignung zum Priestertum hat. Aus diesem Grund ist das Skrutinium zum Diakonat sehr entscheidend und, wenn es positiv ausfällt, können nur neue und schwer wiegende Fakten das Urteil des Skrutiniums zum Priestertum ändern.“1737

Bei diesem Verwaltungsakt sind, trotz des erheblichen Interpretationsrahmens kanonischer Gründe, auf alle Fälle angemessene Objektivitätskriterien und Begründungen einzufordern, die eine missbräuchliche Verwendung des Handlungsspielraumes aus Voreingenommenheit oder Willkür hintanhalten. Erschwert wird eine befürwortende Argumentation seitens des Weihebewerbers jedoch immer durch den Umstand, dass die genannten Eignungsmerkmale eine diffundierende Bandbreite besitzen, so dass den Entscheidungsträgern ein entsprechendes Beweisführungsspektrum zur Verfügung steht. Als gewichtigstes Argument gilt, dass eine zum Weiheempfang einmal allgemein erteilte Dispens von Irregularitäten für alle später folgenden Weihestufen gilt (vgl. c. 1049 § 3).1738

1733

C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, S. 495. Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1052, Rdnr. 4, in: MK CIC (Februar 2006). 1735 „Es ist angeraten, dass jede Diözese oder jedes Institut des geweihten Lebens eine feste Gruppe von Priestern hat, die den ,Rat für die Weihen und die Dienste‘ bildet und welche in Kollegialsitzungen die Vorgeschichte eines jeden Kandidaten zu den Weihen oder zu den Diensten studiert.“ Siehe C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Anlage III, Anm. 42; kritisch dazu Migliavacca, Gli scrutini sulla idoneità, S. 308. 1736 Ebd., Nr. 3, vgl. Nr. 10; dazu auch Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 6 a. 1737 C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Nr. 11. 1738 Vgl. Ilona Riedel-Spangenberger, Art. Irregularität, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 321. 1734

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

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Konkret gilt für alle Entscheidungsträger, dass sie erst nach Vorliegen des gesamten zur Verfügung stehenden Informationsmaterials, der gemäß cc. 1050 f. geforderten Zeugnisse und authentischen Dokumente das Weiheentlassschreiben (Anhang XXXVI-XXXIX) ausstellen dürfen (vgl. c. 1020). Hinsichtlich der spezifischen Eignung der Kandidaten sind vor der Diakonen- bzw. Priesterweihe die nötigen Unterlagen und Erklärungen einzuholen (Anhang XXIXXXXIV), die Skrutinien durchzuführen und die in den cc. 1033-1039 geforderten Voraussetzungen. Zur gültigen Weihespendung fordern die aktuellen Skrutinien1739 (Anhang XXIV-XXV u. XXVIII) folgende Dokumente:1740 Appendix I: Zeugnis der kirchlichen Eheschließung der Eltern, Taufzeugnis des Kandidaten (vgl. cc. 1033; 1050, 3°; 241 § 2), Schulzeugnisse besonders über die Hochschulreife (vgl. c. 1050, 1°), Zeugnisse über die einzelnen kirchlichen Ausbildungsphasen bzw. deren Beurteilungen (vgl. c. 1032 §§ 1 u. 3) (Anhang XX), ein Personalblatt mit Informationen über die Person bzw. Familie des Kandidaten inklusive Fotografie des Bewerbers (Anhang XVIII-XIX), wenn vorhanden Zeugnisse über Ableistung des Präsenz- bzw. Zivildienstes, ein Gesundheitszeugnis gemäß cc. 1051, 1° und 241 § 1 (Anhang X-XIII), ein psychologisches Gutachten, nur wenn ein wirklich notwendiger Grund („si casus ferat“) gegeben ist (vgl. c. 1051, 1°),1741 das schriftliche Ansuchen um Auf1739

Vgl. Busso, Los escrutinios acerca de la idoneidad de los candidatos a las sagradas órdenes, S. 155-184; Migliavacca, Gli scrutini sulla idoneità, S. 297-309. 1740 Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Anhang I-V, spanisch: S. 499-506, engl.: S. 511-518. 1741 Schreiben des SecrStat v. 6. 8. 1976 (Prot. N. 311.157) mit der „Nota indicativa“ bezüglich „L’uso e l’abuso di metodi psicologici proiettivi e di altro tipo“: Monitum der C DocFid v. 15. 7. 1961, in: AAS 53 (1961), S. 571; RFIS, Nr. 39; C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 88; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 5 u.10. Grundsätzlich dazu Karl Berkel, Eignungsdiagnostik. Grundlagen beratender Begleitung, in: Stenger, Eignung für die Berufe der Kirche, S. 135-194, bes. S. 173-187. Zur Eignungsdiagnostik dienen eine Reihe von Tests und Fragebögen, die unterschiedliche Vorzüge und Schwachstellen aufweisen, wie Intelligenztests – z. B. „Intelligenz-Struktur-Test“ (IST 70), „Leistungsprüfsystem“ (LPS), „Hamburg-Wechsler-Intelligenz-Test für Erwachsene“ (HAWIE), „Denksporttest“ (DST), „Wilde Intelligenztest“ (WIT) –, Leistungstests – z.B. „Konzentrationsleistungstest“ (KLT), „AufmerksamkeitsBelastungs-Test“ (Test d 2) –, Interessenstest – z.B. „Berufs-Interessen-Test“ (BIT), „Differentielle Interessen-Test“ (DIT) –, Persönlichkeitstests – z.B. „FreiburgerPersönlichkeits-Inventar“ (FPI-K, FPI-R), „16-Persönlichkeits-Faktoren Test“ (16 PF), Trierer Persönlichkeitsfragebogen (TPF) –, Problemlösefähigkeit und soziales Verhalten – z.B. simulationsorientierte Verfahren (Assessment-Center-Verfahren) mit dem Ziel, tätigkeitsnahe Fähigkeiten realitätsgerecht zu erfassen, wie z.B. Kommunikation, Kooperation, Konfliktregelung, Pluralitätstoleranz, Leitungsstil etc. –, wobei eine fallbezo-

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

nahme ins Priesterseminar (Anhang III-VI), ein schriftliches Gutachten des Rektors der Ausbildungsanstalt (c. 241 § 3), Dokumente über das Verhalten bzw. „guten Ruf“ des Kandidaten (direkt an die Seminarvorstehung zu senden, ohne Einsichtnahme des Kandidaten!) von sämtlichen Priestern, die den Kandidaten auf seinem geistlichen Weg begleitet haben (vgl. c. 1051, 2°) (Anhang VIII-IX u. XXI-XXIII), alle anderen Zertifikate bezüglich der Zulassung zu den Weihen und der Dokumentation jedes einzelnen Skrutiniums. Appendix II: Ein handschriftlich verfasstes formloses Gesuch1742 um Erteilung der erforderlichen Beauftragungen (vgl. c. 1034 § 1), ein ausführliches persönliches Zeugnis bzw. Personalbericht des Seminarrektors (vgl. c. 1051, 1°),1743

gene Zusammenstellung einzelner Untertests aus verschiedenen Testreihen nur von einem geschulten Diagnostiker vorgenommen werden sollte, da ansonsten die Gefahr der Verabsolutierung einzelner Ergebnisse erfolgen könnte. Das Grundschema des Gutachtens (Übersicht, Vorgeschichte, Untersuchungsbericht, Befund, Stellungnahme), dient ausschließlich als Entscheidungsvorschlag für die zuständigen kirchlichen Oberen unter Wahrung des c. 220 und der Persönlichkeitsrechte des Kandidaten. Vgl. dazu HermannJosef Fisseni, Persönlichkeitsbeurteilung. Zur Theorie und Praxis des psychologischen Gutachtens, Göttingen 21992. Eine ausführliche Darstellung der einzelnen Tests und Fragebögen ist nicht beabsichtigt. Sie kann in der einschlägigen Fachliteratur nachgelesen werden. Vgl. Elmar Brähler / Heinz Holling / Detlev Leutner / Franz Petermann, Brickenkamps Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests, Bd. 1, GöttingenBern-Toronto-Seattle 32002, bes. S. 600-726; Rolf Brickenkamp (Hrsg.), Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests, Göttingen 21997; ders., Test d 2: Aufmerksamkeits-Belastungs-Test, Göttingen 92002; Karl-Josef Groffmann / Lothar Michel (Hrsg.), Grundlagen psychologischer Diagnostik, Enzyklopädie der Psychologie, Bd. II/1, Göttingen 1982; Siegfried Grubitsch / Günter Rexilius, Testtheorie-Testpraxis. Psychologische Tests und Prüfverfahren im kritischen Überblick, Eschborn bei Frankfurt am Main 21999; Stefan Höft / Uwe Funke, Simulationsorientierte Verfahren in der Personalauswahl, in: Heinz Schuler (Hrsg.), Lehrbuch der Personalpsychologie, Göttingen u.a. 2001, S. 135-173; Holger Schmid, Psychologische Tests. Theorie und Konstruktion (Freiburger Beiträge zur Psychologie, Bd. 11), Freiburg/Schweiz 1992; Klaus A. Schneewind / Johanna Graf, Der 16-Persönlichkeitsfaktoren-Test. Revidierte Fassung, Bern 1998; Heinz Schuler / Willi Stehle (Hrsg.), Biographische Fragebogen als Methode der Personalauswahl. Angewandte Psychologie, Stuttgart 21990; Heinz Schuler / Bernd Marcus, Biographieorientierte Verfahren in der Personalauswahl, in: Heinz Schuler (Hrsg.), Lehrbuch der Personalpsychologie, Göttingen u.a. 2001, S. 175-212; Ernst G. Wehner / Evamaria Durchholz, Persönlichkeits- und Einstellungstests, Stuttgart 1980. 1742 „Es ist angebracht, dass diese Bitte persönlich und handgeschrieben vorgebracht wird und nicht auf ein kopiertes Formular und noch viel weniger auf einen vervielfältigten Text zurückgegriffen wird (vgl. CIC, can. 1034, § 1).“ Siehe Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 6 a, Nr. 1. 1743 Domenico Mogavero formuliert treffend: „In questo itinerario ha luogo la personalizzazione del rapporto educativo, realizzando il passaggio dalle indicazioni generali e teoriche all’applicazione di tutti i dati alle istanze del soggetto in formazione, ai suoi

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

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ein Gutachten des Seminarbeirates (Anhang XXXIV), ein Führungszeugnis des Heimatpfarrers (Anhang XXI-XXXI),1744 ein Gutachten sämtlicher Praktikumspriester, andere Informationen, die der Seminarrektor als wichtig erachtet, weiters die klar positive bzw. negative formulierte Meinung der Jahrgangs- bzw. Studienkollegen in diskreter und persönlicher Form bezüglich der Tauglichkeit des Kandidaten, die selbstverständlich begründet sein muss,1745 schließlich Informationen über offenkundige Irregularitäten (vgl. c. 1051, 2°). Appendix III handelt über den Seminarbeirat bzw. den vom zuständigen Ordinarius anempfohlenen, d.h. unverbindlich eingerichteten Gremium für Berufungen bzw. Weihen und Dienste, welchem erfahrene mit der „gesunden Lehre und erprobtem Urteil ausgestattete Priester“1746 für eine begrenzte Dauer angehören und in „Kollegialsitzungen die Vorgeschichte eines jeden Kandidaten zu den Weihen oder zu den Diensten studieren“. Genannte Kommission tagt frei und geheim (!) unter Vorsitz des Ordinarius, mit abschließendem (geheimen)

tempi di maturazione, alla sua evoluzione e agli eventuali incidente di percorso. Questo rapporto personale permette, ancora, di valutare obiettivamente il cammino percorso dal seminarista, la sua capacità di darsi regole di vita, di superare difficoltà, di dialogare, di mettersi in discussione e, infine, di verificare la sua idoneità ai vari ministeri e ordini e l’esercizio degli stessi.“ Siehe Domenico Mogavero, La formazione alla stato clericale, in: ME 109 (1984), S. 37-48. 1744 Hierbei handelt es sich um personenbezogene Auskünfte, insbesondere über den guten Ruf einer Person, weiters über Tatsachen, die den personalen Status betreffen, z.B. Taufe oder Firmung etc. Auch das Nichtvorliegen bestimmter Tatsachen wird bescheinigt. Solange sich der Wahrheitsgehalt eines solchen Negativtestats nicht anhand von vorliegenden Dokumenten lückenlos belegen lässt, besitzt das Führungszeugnis nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Personbezogene Auskünfte in Form von Tatsachenbehauptungen und Beurteilungen können ebenso aufgelistet werden, jedoch müssen jene in vollem Umfang den Tatsachen entsprechen und nachprüfbar bzw. beweisbar sein. Der Verwendungszeck ist genau anzugeben und die Bestimmung zu überprüfen, d.h. ob das Zeugnis bzw. die Auskunfterteilung dem Betreffenden selbst oder der Stelle, der es vorgelegt werden soll, zuzustellen ist. Das pfarramtliche Führungszeugnis bezüglich der Weihekandidaten soll Auskunft über Abstammung, Alter, Lebensführung, guten Ruf, Stellung, Erziehung, Kenntnissen geben, dass kein Hindernisgrund z.B. in Form eines anhänglichen gerichtlichen Untersuchungsverfahrens, einer gegen den Kandidaten verhängten Zensur, einer Irregularität oder eines anderen kanonischen Hindernisses vorliegt. Vgl. Elmar Bahles, Art. Führungszeugnis, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 734 f. 1745 Die geheim („absolutely secret“) eingeholten Informationen seitens der Seminarkollegen bergen die große Gefahr in sich, versteckten Aversionen und Antipathien freien Lauf zu lassen und generell diese Vorgangsweise als Aufforderung zur gegenseitigen Denunziation aufzufassen. Vgl. Migliavacca, Gli scrutini sulla idoneità, S. 308; Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 6 b, Nr. 7. 1746 „Einige dieser Priester können an dem Rat ex officio bzw. ratione muneris teilnehmen.“ Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 6 c, Nr. 1.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Votum als Direktive bzw. Empfehlung für die Entscheidung des zuständigen kirchlichen Oberen.1747 Die Beurteilungsergebnisse der Kommission sind für den verantwortlichen Oberen zwar nicht bindend (cum consilio), besitzen dennoch große moralische Gewichtung, die nicht ignoriert werden darf, außer aus schwerwiegenden bzw. fundierten Gründen (vgl. c. 127 § 2).1748 Die positive oder negative Entscheidung der Kommission einschließlich des Abstimmungsergebnisses muss im Personalakt des Kandidaten verzeichnet werden (Anhang XXXIV u. XIX). Der zuständige Obere oder der von ihm dazu Delegierte hat den Kandidaten über die getroffene Entscheidung zu informieren.1749 Ein positives Votum ist anhand eines Dekretes für die Zulassung zu den Weihen (vgl. c. 1034 § 1) auszufertigen. Appendix IV: Öffentliche Ablegung des Glaubensbekenntnisses während einer Hl. Messe vor dem Bischof bzw. Oberen oder seinem Delegierten, mit eigenhändiger Unterzeichnung (vgl. c. 833, 6°) (Anhang XXIX-XXX),1750 eine 1747 Vgl. Busso, Los escrutinios, S. 176; Montini, L’ordine sacro, S. 157 f. Zu hinterfragen wäre, inwiefern ein Kandidaten die Möglichkeit besitzt sich gegen Denunziationen, Falschaussagen, Verleumdungen etc., welche bei diesen geheimen Sitzungen möglicherweise getätigt werden, wehren zu können bzw. welches Rechtsmittel er dagegen ergreifen könnte, da ihm die Informationen wiederum nur über Dritte zukommen, die zu einer Weiterleitung nicht verpflichtet sind. 1748 Zurecht kritisch dazu Migliavacca, Gli scrutini sulla idoneità, S. 308 sowie Wollbold, Als Priester leben, S. 137, Fn 118. 1749 Fraglich bleibt, wie viel Information der zuständige Obere dem Kandidaten übermitteln muss. Handelt es sich dabei rein um die positive Mitteilung des Beratungsergebnisses oder ebenso um detaillierte Informationen aus den oben genannten Beratungsgesprächen? Schlussendlich ist zu bedenken, welches Rechtsmittel der Kandidaten besitzt bzw. in Anspruch nehmen kann, falls die verpflichtende Information seitens des Oberen bewusst oder unbewusst entfällt. 1750 Vgl. SC DocFid, Decisio „I fedeli chiamati“ über die Ablegung des Glaubensbekenntnis „Professio fidei“, v. 1. 7. 1988, in: AAS 81 (1989), S. 104-106, parr. in: OR v. 25. 2. 1989, S. 6, Com 21 (1989), S. 32-34 u. 113, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5284, Sp. 11324-11326; ebenso dies., Rescr. ex Audientia SS.mi „Quod attinet“, Formulas professionis fidei et iuris iurandi fidelitatis contingens foras datur, v. 19. 9. 1989, in: AAS 81 (1989), S. 1169, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5355, Sp. 11683 f.; dies., Ndoc et Formulae „Professio fidei“, S. 542551, dt. in: VApSt, Nr. 144, Bonn 2000, S. 17-25; Johannes Paul II., EpA MP „Ad tuendam fidem“ v. 18. 5. 1998, in: AAS 90 (1998), S. 457-461, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5877, Sp. 15520-15523, dt. in: VApSt, Nr. 144, Bonn 1998; grundsätzlich dazu Georg Gänswein, Art. Professio fidei, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 301-303. Dazu die Kommentare Winfried Aymans, Glaubensbekenntnis und Treueid, in: ders. / Stephan Haering / Heribert Schmitz (Hrsg.), Iudicare inter fideles. FS für KarlTheodor Geringer zum 65. Geburtstag, St. Ottilien 2002, S. 23-37; Davide Cito, Professione di fede e giuramento di fedeltà, in: Gruppo Italiano Docenti di Diritto Canonico (edd.), La funzione di insegnare della Chiesa. XIX Incontro di Studio Passo della Mendo-

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persönliche, in eigenen Worten, handschriftlich verfasste Erklärung (vgl. cc. 1026, 1028, 1036) über die notwendige Freiheit und rechte Absicht (Anhang XXXII) und über die Bedeutung bzw. die Anforderungen des Zölibats (vgl. c. 277 § 1).1751 Genannte Dokumente sind im Personalakt zu verwahren.1752 Darüber hinaus muss die vollkommene Entscheidungsfreiheit des Kandidaten sichergestellt sein, d.h. ohne äußere Beeinflussung durch die Familie oder die Heimatpfarrgemeinde. Appendix V: Nachweis über physische Gesundheit und mentale Festigkeit, über die notwendige menschliche Reife, dabei sind vererbte Familienkrankhei-

la – Trento 29 giuno – 3 Iuglio 1992 (Quaderni della Mendola, Bd. 1), Milano 1994, S. 119-132; Luc De Fleurquin, The Profession of Faith and the Oath of Fidelity: A Manifestation of Seriousness and Loyality in the Life of the Church (Canon 833), in: StCan 23 (1989), S. 485-499; Brian E. Ferme, Ad tuendam fidem. Some Reflections, in: PRCan 88 (1999), S. 579-606; José A. Fuentes, La fuerza vinculante del Magisterio y su diversa manifestación (M. pr. Ad tuendam fidem), in: FI 9 (1999), S. 15-54; Georg Gänswein, Commento al MP „Ad tuendam fidem“, in: IusE 11 (1999), S. 256-273; Kenneth R. Kaucheck, Must the Act of Divine and Catholic Faith Be Given to Ordination sacerdotalis? A Study of the Ordinary Universal Magisterium, in: StCan 31 (1997), S. 201233; Alberto Monti, L’obbligo di emettere la professione di fede. Studio teologicogiuridico del can. 833 (Diss., Pontificium Athenaeum Antonianum), Roma 1998; Ladislas Örsy, Von der Autorität kirchlicher Dokumente. Eine Fall-studie zum Apostolischen Schreiben „Ad tuendam fidem“, in: StdZ 216 (1998), S. 735-740; ders., Antwort auf Kardinal Ratzinger, in: StdZ 217 (1999), S. 305-316; ders., The Profession of Faith and the Oath of Fidelity. A Theological and Canonical Analysis, Wilmington-Delaware 1990, Roch Page, Le document sur la profession de foi et le serment de fidélité, in: StCan 24 (1990), S. 51-68; Joseph Ratzinger, Stellungnahme, in: StdZ 217 (1999), S. 169-171 u. 420-422; Wilhelm Rees, Glaubensschutz durch Straf-maßnahmen und andere Rechtsinstitute. Zur neueren Entwicklung kirchlicher Bestimmungen, in: Aymans / Haering / Schmitz, Iudicare inter fideles, S. 367-390, bes. S. 368-376; Heribert Schmitz, „Professio fidei“ und „Iusiurandum fidelitatis“. Glaubensbekenntnis und Treueeid. Wiederbelebung des Antimodernisteneides?, in: AfkKR 157 (1988), S. 353-420, bes. S. 368 f.; Eberhard Schockenhoff, Glaubensbekenntnis und Treueversprechen. Ein Plädoyer für Gelassenheit und Unterscheidungsvermögen, in: Augustin / Kreidler, Den Himmel offen halten, S. 146-165. 1751 Vgl. Ciccone, Il carisma del celibato, S. 46 f. 1752 Das „Handbook for Vocation and Seminary Personnel“ der USCCB betont ausdrücklich: „While everything should be shared, not everything will become part of the student’s permanent file.“ und klassifiziert bzw. beschränkt den Inhalt des Personalaktes auf folgende Dokumente: „academic records of grades and degrees; sacramental papers; physical examination forms; letters of recommendation for admission; record of ministries and orders received; registration forms; formal reports of the rector to the bishop or director of vocations; other formal correspondence. Material gathered solely to assess readiness for admission should be destroyed or returned (e.g., results of psychological testing).“ Siehe SNCC, Handbook for Vocation, B-15.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

ten, Alkoholismus und Drogenkonsum zu berücksichtigen (Anhang X-XIII), darüber hinaus natürliche Tugenden wie Ehrlichkeit, Arbeitseifer, Selbstbewusstsein, Ausgeglichenheit, Entscheidungsfähigkeit, Spiritualität, Gemeinschaftsbewusstsein und Zusammenarbeit (vgl. cc. 245 § 2; 275 § 1), weiters gefestigter Glaube und Verteidigung kirchlicher Positionen gegenüber radikaler Ideologie, Frauenpriestertum, Sexualmoral und Zölibat. Zusätzliche Anforderungen stellen das Interesse an kirchlichen Studien und der dazu notwendige Prüfungserfolg dar, weiters die Liebe zur Hl. Schrift, das nötige Wissen über kirchliche Dokumente und die Fähigkeit überzeugend das Wort Gottes zu leben (vgl. c. 762). Ebenso gefordert sind die Bereitschaft zum Gehorsam, d.h. Entscheidungen der kirchlichen Oberen anzunehmen,1753 Zuversicht in die kirchliche Hierarchie, Übernahme der kirchlichen Gesetze (vgl. c. 273) (Anhang XXXI), Umgang mit materiellen Gütern, mit eigenen und kirchlichen Gütern, Sensibilität gegenüber den Armen (vgl. c. 282 § 1), vollständige Annahme des Zölibats, die dazu nötige affektive Reife und klare sexuelle Identität (vgl. c. 1024), ausgeglichener und kluger Umgang mit Frauen,1754 emotionale Selbstkontrolle, vorbildliches Verhalten in Bezug auf Sprache und Konversation (vgl. cc. 277 § 2, 285 §§ 1-2).

1753

William Woestman interpretiert Gehorsam keineswegs als „Kadavergehorsam“ und missbilligt den Eingriff der verantwortlichen kirchlichen Oberen in Privatangelegenheiten geistlicher Personen. Die Differenzierung von privatem und öffentlichem Bereich lässt sich jedoch sehr schwer abgrenzen. „Private matters, too, are not subject to Episcopal direction. Provided that the priest is not incurring debts, the bishop may not interfere in his personal finances of the disposition of his inheritance, let alone dictate his last will and testament. A bishop is exceeding his power when he legislates that assistant pastors are not to own automobiles. Similarly, a bishop has no right to force a cleric before ordination to take a pledge to abstain from alcoholic beverages for a certain period of time, as was commonly done before the Council… [Concerning clerics wearing beards:] Only in extreme cases in which there is a danger of genuine scandal or in which serious consternation can be anticipated may a bishop impose canonical obedience on a cleric to modify his appearance.“ Siehe Woestman, The Sacrament of Orders, S. 163. Ähnlich Andreas Wollbold: „Gehorsam heißt nicht Kuschen, Herunterschlucken und Duckmäusertum. Ebenso wenig ist er eine Gebrauchsanleitung zum ,Fahrradfahren‘ (,nach oben buckeln, nach unten treten‘). Christlicher Gehrosam ist vielmehr die Gewähr dafür, unabhängig zu bleiben und eine Persönlichkeit zu werden.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 189. 1754 Dazu insbesondere Maurizio Costa, Il carisma della femminilità nella formazione al sacerdozio. II, in: La Rivista del Clero Italiano 88 (2007), S. 621-633.

4. Die Zulassung zu den Weihen – Skrutinien

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Im spirituellen Bereich: Geistliche Tugenden wie Gläubigkeit, Liebe zu Christus und der Kirche, Gebetsleben, Verehrung der Gottesmutter, Liebe zur täglichen Eucharistie, Stundengebet, Rosenkranz, Buße und Beichte, Liturgie (vgl. cc. 245 § 2, 246).1755 An charakterlichen Eigenschaften: Ausgeglichene Urteilskraft, um praktische Entscheidung zu fällen, geordnete Lebensplanung, Gemeinschaftssinn, Fähigkeit zu Einzel- und Zusammenarbeit besonders in rationeller Arbeitsplanung, Einfühlungsvermögen in Probleme anderer. Menschliche und psychische Defekte wurden bereits im Kapitel über psychische Voraussetzungen erwähnt.1756 Spirituelle Begleitung (vgl. cc. 239 § 2, 240 § 1), darüber hinaus persönliche Annahme der geforderten Beurteilung bzw. Fragen bezüglich der Zulassung zu den Weihen. Aufschlussreiche ergänzende Fragezusätze finden sich im Erhebungsbogen der Österreichischen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2009 an den Heimatpfarrer bezüglich der Diakonats- und Priesterweihe wie etwa Neigung zur Einseitigkeit, Enge, individualistischer Selbstgenügsamkeit, ungünstige „erschwerende“ Charaktereigenschaften, zu „Schwarzmalerei und Resignation“, andererseits auch zu Kontaktbereitschaft und Mitarbeit in Pfarre und Presbyterium. Bedenklich ist in diesem Kontext allerdings die konkrete Nachfrage, ob der Pfarrgemeinderat über den Kandidaten informiert bzw. befragt worden ist und insbesondere welches Votum er abgegeben hat. Der Erhebungsbogen endet mit der subjektiv-summarischen Frage: „Halten Sie den Kandidaten geeignet zum Priesterberuf? Mit oder ohne Vorbehalte?“ (Anhang XXIII). Auffällig ist dabei die erkennbare „Reduzierung“ der Frageintensität im Gegensatz zu den ausführlichen Differenzierungen in den Skrutinienbögen hinsichtlich der Aufnahme ins Priesterseminar und der Admissio, die noch zwischen graduellen Empfehlungsvarianten unterscheiden: „Ƒ Ich empfehle den Kandidaten ohne jeden Vorbehalt; ausgezeichneter Kandidat. Ƒ Ich empfehle ihn mit Vorbehalten, aber ich halte ihn für einen guten Kandidaten. Ƒ Ich habe substanzielle Vorbehalte, aber er sollte eine Chance bekommen, sich zu bewähren.

1755

Ausführlich dazu Cipriani Thorne, El significado e importanica de la formación espiritual, S. 243-256. Auch wenn die Eucharistie das Zentrum der Priesterkandidaten sein sollte, findet sich weder eine Vorschrift noch eine Empfehlung zur täglichen Eucharistiefeier in VatII OT! Sie resultiert allerdings aus der fundamentalen Beeutung, die sich im Leben der Priester hat. Vgl. Fabritz, Die tägliche Zelebration, S. 114. 1756 Vgl. Kap. I. 2. b) dieser Arbeit.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung Ƒ Ich habe ernsthafte Vorbehalte, ihn zur jetzigen Zeit zu empfehlen. Ƒ Ich halte ihn für das Priestertum für ungeeignet.“ (Anhang XXII)

Schlussendlich werden erst nach Einholung aller oben genannter Informationen und Zeugnisse durch den zuständigen Diözesanbischof bzw. Ordensoberen die „litterae dimissoriae“ (siehe Anhang XIX und XX) zum Empfang der Diakonen- oder Priesterweihe ausgestellt. Sämtliche im Kontext der Skrutinien erhobenen bzw. erstellten Dokumente sind nach der Weihespendung zwecks späterer Nachprüfbarkeit der Beurteilung – vor allem im Zusammenhang von Laisierungsverfahren – sorgfältig aufzubewahren (vgl. c. 1053 § 1). Insgesamt ist in den neuesten Skrutinienbögen eine Erweiterung, Intensivierung und Verschärfung in sämtlichen Fragebereichen festzustellen, die zwar eine „Rückkehr“ zu vorkonziliaren Fragethemen andeuten, jedoch aus der gegenwärtigen gesellschaftlichen und kirchlichen Verunsicherung bzw. Umbruchssituation resultieren und von dort her auch ihre Berechtigung erfahren.1757

1757

Paul Michael Zulehner hingegen befürwortet ein „Mitbestimmungsrecht“ des Pfarrgemeinderates, wenn er hervorhebt: „Es ist diese konkrete Pfarrgemeinde, in deren Normen der Pfarrregens dem Bischof die in ihr eingepflanzten Priesteramtskandidaten zur Weihe vorschlägt.“ Siehe Zulehner / Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinden willen, S. 146.

„Die römisch-katholische Kirche ist keine demokratische Institution. Sie ist auf dem Prinzip der Autorität gegründet und wird von einer Hierarchie verwaltet, die es nicht gern sieht, wenn man anderer Meinung ist.“1758 Lawrence Elliot

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“ Das kanonische Recht kennt im Bereich der Gewaltenlehre eine grundsätzliche Unterscheidung von zwei Wirkungsbereichen: einen äußeren Bereich – „forum externum“ – und einen inneren Bereich – „forum internum“, wobei Letzteres wiederum in ein „forum internum sacramentale“, das im Bußbereich ausgeübt wird, und ein „forum internum extra sacramentale“ unterschieden wird.1759 Beide Bereiche basieren auf einer tiefen Einheit und sind auf das Heil des Menschen, sein rechtes Leben, Denken und Verhalten ausgerichtet.1760 Der Terminus „forum“1761 entspringt der römischen Rechtssprache,1762 in der er „Markt, Gerichtsort“, aber auch „gerichtliche Kompetenz“ bedeutet.1763

1758

Lawrence Elliot, Johannes XXIII. Das Leben eines großen Papstes, Freiburg im Breisgau 71976, S. 23 f. 1759 Vgl. Ernst Pucher, Zum Verhältnis von forum externum und forum internum besonders in der Ausbildung der Kleriker, in: ÖAKR 38 (1989), S. 494-504; Helmuth Pree, Forum externum und forum internum. Zu Sinn und Tragweite einer Untersuchung, in: Stephan Haering / Josef Kandler / Raimund Sagmeister (Hrsg.), Gnade und Recht. Beiträge aus Ethik, Moraltheologie und Kirchenrecht. FS für Gerhard Holotik zur Vollendung des 60. Lebensjahres (Schriftenreihe des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds, Bd. 5), Frankfurt am Main-Wien u.a. 1999, S. 497-512; ders., Forum externum und forum internum. Zur Relevanz des Gewissensurteils im kanonischen Recht, in: AfkKR 168 (1999), S. 25-50; Péter Erdö, Foro interno e foro esterno, S. 3-35; Guido Saraceni, Fori externi et interni optima coordinatio in Codice Iuris Canonici existat oportet. Brevi note sulla direttiva sinodale e sulle soluzioni positive, in: DirE 96 (1985), S. 526-546; Francisco Javier Urrutia, Il criterio di distinzione tra foro interno e foro esterno, in: René Latourelle (ed.), Vaticano II. Bilancio e prospettive 25 anni dopo 1962/1987, Bd. 1, Assisi 1988, S. 544-570. 1760 „Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das forum internum nicht einen reinen Gewissensbereich darstellt, der nur Gegenstand der Moral wäre; es ist vielmehr ein rechtlicher Bereich, Gegenstand der rechtlichen Leitungsgewalt, hat aber primär das Heil des einzelnen im Auge, freilich im Gesamt der Rechtsordnung und des Gemeinwohls.“ Siehe Helmuth Pree, Die Ausübung der Leitungsgewalt, in: HdbKathKR2, S. 156-175, hier S. 156 f. 1761 Zur Entstehungsgeschichte s. Jacinto Fernández, Foro interno e foro esterno, in: Guerrino Pelliccia / Giancarlo Rocca (edd.), Dizionario degli Istituti di Perfezione, Bd. 4, Rom 1977, S. 146-155.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Der CIC/1983 gebraucht den Begriff „forum“ nicht nur im Sinne von c. 130, sondern ebenso für den kirchlichen Rechtsbereich (vgl. c. 1716), für das kirchliche Gericht (vgl. c. 1675 § 1), für den kirchlichen Gerichtsbereich (vgl. cc. 1047 § 1, 1049 § 1) und für den Gerichtsstand (vgl. cc. 1047 § 3, 1409, 1704 § 2). Im 13. Jahrhundert erfolgt die Trennung des Gerichtswesens vom kirchlichen Bußwesen. Nach dem Tridentinum wurde dann „forum conscientiae“ unterschieden in das „forum sacramentale“ und das „forum exsacramentale“.1764 Beide zusammen ergaben das „forum internum“, welchem das „forum externum“ gegenübergestellt wurde.1765 Im geltenden CIC erfolgt die Unterscheidung nach dem Öffentlichkeitsgrad. Im „forum externum“ handelt die kirchliche Leitungsgewalt, die so genannte „potestas regiminis“, öffentlich.1766 Das Ergebnis ihres Handelns wird in öffentliche Register und Bücher eingetragen, obwohl eine faktische Diskretion gewahrt bleibt. Im „forum internum“ handelt die Leitungsgewalt der Kirche geheim.1767 Es erfolgt in aller Regel weder eine Eintragung in öffentliche Bücher oder Register,1768 noch ist ein Senden von 1762 Vgl. Bruno Fries, Forum in der Rechtssprache, München 1963, parr. in: MThS.K, Bd. 17 (1967). 1763 Bruno Fries, Art. Forum, in: LThK2, Bd. 4 (1960), Sp. 224 f. 1764 Ausführlicher Klaus Mörsdorf, Forum (internum-externum), in: SacrM, Bd. II (1968), S. 55-60; zur Entwicklungsgeschichte des Begriffes „forum“ s. Klaus Mörsdorf, Der Rechtscharakter der iurisdictio fori interni, in: MThZ 8,3 (1957), S. 161-173; dazu Antonio y Santos Mostaza, Forum externum – forum internum. Evolución histórica, in: REDC 23 (1967), S. 253-331, hier S. 256 ff. 1765 Vgl. Pacificus Capobianco, De ambitu fori interni in iure ante Codicem, in: Apoll 8 (1935), S. 591-605; ders., De ambitu fori interni in CIC, in: Apoll 9 (1936), S. 243257; ders., De nozione fori interni in iure canonico, in: ebd., S. 364-374; Wilhelm Bertrams, De natura giuridica fori interni ecclesiae, in: PRMCL 40 (1951), S. 307-340; Michele Jurilli, Il giudizio sulla vocazione in foro esterno, in: Seminarium 3,2 (1951), S. 93-97; Ludwig Bender, Potestas ordinaria et Delegata. Commentarius in Canones 196-209, Rom-Paris-New York 1957, S. 12 ff.; ders., Forum externum et Forum internum, in: EICan 9 (1954), S. 9-27; Willibald M. Plöchl, Geschichte des Kirchenrechts, Bd. 5, Wien 1969, S. 29 ff. 1766 Vgl. Eugenio Corecco, Natur und Struktur der „sacra potestas“ in der katholischen Doktrin und im neuen CIC, in: AfkKR 153 (1984), S. 354-383, bes. S. 369-371; ebenso Gianfranco Ghirlanda, De natura origine et exercitio potestatis regiminis iuxta novum Codicem, in: PRCan 74 (1985), S. 109-164. 1767 Vgl. Christoph Bergfeld, Zur Jurisprudenz des forum internum, in: Ius Commune 16 (1989), S. 133-147. 1768 „Während im forum internum sacramentale jede Beweisbarkeit ausgeschlossen ist (vgl. cc. 508 § 1, 1357 § 1) und etwaige Aufzeichnungen vernichtet werden müssen, ist im forum internum exsacramentale die Beweisbarkeit grundsätzlich möglich (vgl. cc. 1079 § 3, 1082, 1133).“ Siehe Pree, Die Ausübung der Leitungsvollmacht, S. 156;

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Schriftstücken über Datennetze (Internet, E-Mail etc.) zulässig, die im Zusammenhang mit dem „forum internum“ stehen bzw. bestimmt sind oder einer besonderen Geheimhaltung bedürfen.1769 Dieses Handeln erfolgt unter dem Schutz des unverletzlichen Beichtsiegels (vgl. c. 983 § 1).1770 „Keine Macht der Welt, weder eine weltliche noch eine kirchliche Autorität, kann davon entbinden oder dessen Preisgabe befehlen.“1771

Eine unmittelbare (direkte) Verletzung zieht die von selbst eintretende Tatstrafe der Exkommunikation nach sich (vgl. cc. 1388 § 1, 1331 § 1),1772 deren Straferlass dem Apostolischen Stuhl, insbesondere der Glaubenskongregation vorbehalten ist.1773 Nach den Anforderungen des „forum internum“ ist auch

vgl. Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 643-652; Juan Ignacio Arrieta, The Internal Forum: Notion and Juridical Regime, in: StCan 41 (2007), S. 27-45. 1769 Vgl. PoenAp, Exclusion of Electronic Means in Communicating with the Apostolic Penitentiary, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2003, CLSA, New York/Mahwah 2003, S. 20 f.; Rees, Kirche, Kommunikation und (Neue) Medien, S. 284. 1770 Vgl. SC DocFid, Decl. „Sacra Congregatio“ über die Wahrung des Beichtgeheimnisses, v. 23. 3. 1973, in: AAS 65 (1973), S. 678, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4181, Sp. 6547, dt. in: AfkKR 142 (1973), S. 83 f. u. 472 f.; Rudolf Weigand, Das Bußsakrament, in: HdbKathKR2, S. 841-856, hier S. 852 f.; Péter Artner, The canonical protection of the dignity of the sacrament of penance in the penal law, in: FC 10 (2007), S. 87-103; Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 640-642. 1771 Alfred E. Hierold, Art. Beichtgeheimnis II. Kath., in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 218 f., hier S. 218. 1772 Vgl. SC DocFid, Decr. „Congregatio pro Doctrina fidei“ v. 23. 9. 1988, in: AAS 80 (1988), S. 1367, parr. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5317, Sp. 11589 f., AfkKR 157 (1988), S. 470, dt. in: ÖAKR 38 (1989), S. 415; dies., Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 1, 5; dazu Ernst Pucher, Art. Forum externum et internum, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 708-710, hier S. 709; sowie Alphonse Borras, L’excommunication dans le nouveau code de droit canonique. Essai de définition, Paris 1987, S. 63 f.; De Paolis, De delictis contra sanctitatem sacramenti paenitentiae, bes. S. 186 f.; José Joaquim Almeida Lopes, O delito canónico e civil de violaçao do siglo sacramental, in: REDC 63 (2006), S. 47-123; Robert T. Moriarty, Violation of the confessional seal and the associated penalties, in: Jurist 58 (1998), S. 152-170; Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 463 f. 1773 Gründend auf Art. 52 „Pastor bonus“ ist für die Feststellung des Tatbestandes des direkten Beichtsiegelbruches in „foro externo“ gemäß dem MP „Sacramentorum sanctitatis tutela“ v. 18. 5. 2001, das Oberste Gericht dieser Kongregation zuständig, das den betroffenen Oberen im Einzelfall die nötigen Anweisungen erteilt. Vgl. Johannes Paul II., MP „Sacramentum sanctitatis tutela“, S. 737-739; C DocFid, Ep. „De delictis gravioribus“, S. 785-788; dazu auch Schmitz, Der Kongregation für die Glaubenslehre vorbehaltene Straftaten, S. 446 f. u. 455 f. Bezüglich der Lossprechung von der nicht festgestellten Exkommunikation innerhalb des sakramentalen Bereichs (forum internum

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

dann vorzugehen, wenn ein Kandidat einem Beichtvater seine Sünden bekennt, aber eine Lossprechung aufgrund einer Verweigerung des Beichtvaters, desgleichen einer Generalabsolution, der ungültigen Spendung des Bußsakraments, unvollständigen Bekenntnisses oder unzureichender Disposition des Pönitenten nicht erfolgt (vgl. cc. 980, 962 § 1, 963, 966).1774 „Inhaltlich sind von diesem Schutz nicht nur die gebeichteten Sünden (die schweren wie die leichten, die verborgenen wie die offenkundigen) umfaßt, sondern auch alle sonstigen Mitteilungen, die zu ihrer Erläuterung und Erklärung gemacht worden sind: die näheren Umstände der Sünde (Ort, Zeit, Gelegenheit), die möglicherweise genannten Namen von Beteiligten, nur aus der Beichte bekannte persönliche Merkmale des Pönitenten (z.B. Skrupulosität), die Aufschiebung oder Verweigerung der Absolution, die auferlegte Buße und auch sonst alles, was zum Bekanntwerden der Sünden oder des Pönitenten führen, diesen beschämen, verdächtig machen, bloßstellen oder vom Beichten abschrecken könnte bzw. was für den Beichtenden unangenehm oder lästig wäre.“1775

Eine Verletzung des Beichtgeheimnisses, welche eine Schädigung des guten Rufes des Pönitenten konstatiert, kann nicht nur durch Worte, sondern auch durch Zeichen, Gesten oder Zeichnungen usw. erfolgen1776 und nur unter Vorsatz begangen strafbar (vgl. c. 1321 § 2). Gibt der Beichtvater Inhalte preis, die

sacramentale) ist nach Art. 117 f. „Pastor bonus“ unter der Voraussetzung von cc. 1357 f. die Apostolische Pönitentiarie (anonym) anzugehen, wobei die Vorschriften der (unveröffentlichten) Instruktionen genannten Dikasteriums „Legislator Canonicus“ v. 29. 6 1990 und „Supremus Ecclesiae“ v. 11. 6. 1991 zu berücksichtigen sind. Vgl. Moriarty, Violation of the confessional seal, S. 166-168; dazu auch Joaquín Llobell, I delitti riservati alla congregazione per la dottrina della fede, in: Gruppo italiano docenti di diritto canonico (edd.), Le sanzioni nella Chiesa. XXIII Incontro di Studio Abbazia di Maguzzano – Lontano (Brescia) 1 Iuglio – 5 Luglio 1996 (Quaderni della Mendola, Bd. 5), Mailand 1997, S. 237-278, bes. S. 271-274. 1774 Vgl. Pree, Die Ausübung der Leitungsvollmacht, S. 158; Peter Platen, Öffentliche Sicherheit und Schutz des Seelsorge- und Beichtgeheimnisses im Widerstreit – eine Problemanzeige, in: Dieter A. Binder / Klaus Lüdicke / Hans Paarhammer (Hrsg.), Kirche in einer säkularisierten Gesellschaft, Innsbruck-Wien-Bozen 2006, S. 349-375, hier S. 351. 1775 Lederhilger, Verschwiegenheitspflicht, S. 240 f.; ebenso William H. Woestman, Sacraments: initiation, penance, anointing of the sick, Ottawa 1992, S. 264-270, hier S. 265. 1776 „Il sigillo sacramentale è stato sempre considerato della Chiesa come inviolabile. Tale obbligo riguarda soltanto il confessore, il quale non può in alcun modo, anche con i gesti tradire, il penitente o per qualsiasi causa.“ Siehe Giuseppe Damizia, Kommentare zu den cc. 897-1007, in: Pio Vito Pinto (ed.), Commento al Codice di Diritto Canonico, Roma 2001, S. 554-599, hier S. 594; diesbezüglich SC DocFid, Decl. „Sacra Congregatio“, S. 678, dt. in: AfkKR 142 (1973), S. 83 f.; vgl. Nigro, Kommentar zu den cc. 13111399, S. 821 f.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

407

er während der Beichte durch den Pönitenten erfahren hat, dabei allerdings annimmt, sie auf andere Weise gewonnen zu haben, „handelt er ohne Vorsatz“1777 „So wird das Delikt nicht vollendet, wenn der Beichtvater glaubt, ein anderswo erworbenes Wissen weiterzugeben, oder wenn er unbeabsichtigt, aus Oberflächlichkeit, Unklugheit oder Gedankenlosigkeit Informationen einer Beichte bekannt macht.“1778

Für diese mittelbare (indirekte) Verletzung ist eine der Schwere des Delikts entsprechende Strafe vorgesehen (vgl. cc. 983, 1388, 1389 § 2).1779 Die Tonbandaufnahme einer Beichte bzw. die Veröffentlichung von Tonbandaufzeichnungen echter bzw. vorgetäuschter sakramentaler Beichten1780 oder durch andere soziale Kommunikationsmittel verbreitet,1781 zieht die Tatstrafe der Exkommunikation nach sich.1782 Der Kongregation für die Glaubenslehre ist somit die schwerwiegendere Straftat vorbehalten, „die darin besteht, die vom Beichtvater oder vom Pönitenten in einer echten oder vorgetäuschten sakramentalen Beichte gesagten Dinge mit irgendeinem technischen Hilfsmittel aufzunehmen oder in übler Absicht durch die sozialen Kommunikationsmittel zu verbreiten. Wer diese Straftat begeht, soll je nach Schwere des Verbrechens bestraft werden, im Fall eines Klerikers die Entlassung oder Absetzung nicht ausgeschlossen.“1783

1777

Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1388, in: MK CIC (November 2001). Lederhilger, Verschwiegenheitspflicht, S. 243. 1779 Vgl. Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 463-467; grundsätzlich dazu August Hagen, Die laesio sigilli, in: ThQ 120 (1939), S. 37-70. 1780 Vgl. C DocFid, Instr. „Il Concilio Vaticano II“ über einige Aspekte des Gebrauchs der sozialen Kommunikationsmittel bei der Förderung der Glaubenslehre (Prot. N. 180/85), v. 30. 3. 1992, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5460, Sp. 12437-12445, parr. in: Com 24 (1992), S. 18-27, dt. in: VApSt, Nr. 106, Bonn 1992; dazu Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 465; ders., Kirche, Kommunikation und (Neue) Medien, S. 274. 1781 Vgl. Velasio De Paolis, Violazione del sigillo sacramentale e del segreto della confessione, in: ders. / Carlos Corral Salvador / Gianfranco Ghirlanda (edd.), Nuovo Dizionario di Diritto Canonico, Milano 21996, S. 1134 f.; ders. / Davide Cito, Le sanzioni nella Chiesa, Rom 2000, S. 344-348, bes. S. 347 f.; Angel Marzoa Rodríguez, Protección penal del Sacramento de la Penitencia y de los derechos de los fideles, in: IusC 30 (1990), S. 165-172. 1782 „Veröffentlichungen von Tonbandaufzeichnungen echter oder vorgetäuschter Beichten und anderer Vorkommnisse haben Anlaß gegeben zu einer entsprechenden Erklärung der Glaubenskongregation.“ Siehe Sebott, Das kirchliche Strafrecht, S. 209; dazu C DocFid, Decr. v. 23. 9. 1988, S. 1367. Die bereits 1973 verfasste Erklärung derselben Kongregation zum Thema wurde durch c. 6 § 1, 3° CIC/1983 abrogiert. Vgl. SC DocFid, Decl. „Sacra Congregatio“, S. 678. 1783 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 2. 1778

408

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Eine fingierte Beichte erfolgt unter vorgespielter Bußwilligkeit des Pönitenten in der Absicht, Äußerungen des Beichtvaters aufzuzeichnen. „Nicht tatbestandsmäßig wäre hingegen das im Rahmen der Priesterausbildung erstellte Videoprotokoll einer Übungsbeichte.“

Tatbestandsvoraussetzung ist die Aufnahme der Beichte mit einem technischen Gerät. „Der Vorsatz muss die Aufzeichnung umfassen und die Annahme, jedenfalls der Beichtvater verstehe die Situation als echte Beichte.“1784 „Zur Verschwiegenheit sind zudem alle Personen verpflichtet, die auf irgendeine Weise aus der Beichte, zum Beispiel durch zufälliges Mithören eines laut sprechenden Pönitenten, gewolltes Lauschen, den Einsatz technischer Geräte, das Lesen des Beichtzettels oder gar durch die Verletzung des Beichtsiegels Kenntnis vom Inhalt einer bestimmten Beichte erlangt haben.“1785

Eine direkte sowie indirekte Verletzung des Beichtgeheimnisses durch genannte Personen konstatiert eine Straftat, die mit einer gerechten Strafe – die Exkommunikation nicht ausgeschlossen – belegt werden soll (vgl. c. 1388 § 2).1786 Aus dem Beichtgeheimnis resultiert, dass der Beichtvater aus keinem Grund und unter keinerlei Umständen weder den Pönitenten verraten, d.h. jemandem den Inhalt seiner Beichte – neben sämtlichen gebeichteten Sünden auch die zu einem besseren Verständnis getätigten Mitteilungen der näheren Umstände der Sünden oder etwaige Namen von Beteiligten, desgleichen Eigenschaften und Merkmale des Pönitenten wie etwa Skrupulosität sowie die Verweigerung oder Aufschiebung der Absolution1787 – zur Kenntnis zu geben, sei es vollständig, teilweise oder nur andeutungsweise, noch das dabei gewonnene Wissen in irgendeiner Form gebrauchen darf,1788 weder privat noch öffentlich (z.B. in der

1784

Lüdicke, Kommentar zu c. 1388, Rdnr. 9, in: MK CIC (November 2001). Vgl. c. 1388 § 2. Ein bloß verstecktes Abhören der Beichte fällt unter die Bestimmung des c. 983 § 2. Zum genannten Personenkreis zählen auch DolmetscherInnen (vgl. c. 990), die ebenso zur Wahrung des Beichtgeheimnisses verpflichtet sind und bei Verletzung mit einer gerechten Strafe bis hin zur Exkommunikation belegt werden können. Vgl. Lederhilger, Verschwiegenheitspflicht, S. 247. Ebenso verpflichten sich kirchliche MitarbeiterInnen mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages zur Einhaltung einer umfassenden dienstlichen Schweigepflicht. Vgl. Platen, Öffentliche Sicherheit, S. 354. 1786 Vgl. C DocFid, Normae de gravioribus delictis, Art. 4 § 2. 1787 Vgl. Platen, Öffentliche Sicherheit, S. 351. 1788 Vgl. Damizia, Kommentare zu den cc. 897-1007, S. 594: „È assolutamente proibito al confessore fare uso della scienza acquisita nella confessione, sia nei colloqui, nelle decisioni e negli scritti, quando vi è un aggravio del penitente, in modo che sia sempre tutelata la libertà e la fiducia del penitente; tale proibizione è in vigore anche quando 1785

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Predigt), gegenüber dem Pönitenten selbst ohne dessen Einwilligung – etwa im Rahmen geistlicher Begleitung – noch außerhalb eines Beichtgesprächs, 1789 „nicht einmal zur Rettung des eigenen oder fremden Lebens“.1790 „Ein Gebrauch des aus der Beichte gewonnenen Wissens, der für den Pönitenten belastend wäre, ist dem Beichtvater streng verboten, auch wenn jede Gefahr, dass etwas bekannt werden könnte, ausgeschlossen ist.“ (c. 984 § 1)

Vielmehr hat sich der Beichtvater außerhalb der Beichte so zu erhalten, als hätte er das Beichtwissen nie erlangt. „Dem Pönitenten darf durch das aus der Beichte gewonnene Wissen nicht nur keinerlei Nachteil erwachsen, das Verbot ist derart ohne jegliche Ausnahme, dass die Beichtkenntnis auch nicht zum Vorteil des Pönitenten verwendet werden darf.“1791

Insbesondere ist einer kirchlichen Autoritätsperson, d.h. einem Amtsträger bzw. Vorgesetzten (etwa einem Regens) verboten, jedwedes Wissen aus einer Beichte bei der äußeren Leitung („forum externum“) zu gebrauchen, auch wenn

non vi è alcun pericolo di rivelazione, anche con l’andare del tempo sia dell’oggetto del segreto sacramentale, sia della persona del penitente.“ Reinhold Sebott verweist jedoch auf die Tatsache: „Der Gebrauch des in der Beichte erworbenen Wissens ist zwar dem Beichtvater gemäß can. 984 verboten, aber nicht unter Strafe gestellt.“ Siehe Sebott, Das kirchliche Strafrecht, S. 208. Velasio De Paolis bestätigt: „De facto est fere impossibile punire violatores huiusmodi legis, quia non potest percipi et determinari haec violatio.“ Siehe De Paolis, De delictis contra sanctitatem sacramenti paenitentiae, S. 197; dazu auch Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, in: EnchCler, n. 1964, S. 683 f. 1789 „If the person returns to the confessor again for confession, the confessor may without seeking the penitent’s permission speak about a sin confessed previously. However, great prudence is required lest the penitent be offended.“ Siehe Woestman, Sacraments: initiation, penance, anointing of the sick, S. 266. Woestman listet mögliche Situationen auf, in denen das Beichtsiegel nicht „existiert“: „If an individual tells a priest something outside confession and says ,this is under the seal‘ or ,under confessional secrecy‘; in such a case it is not in fact a confession; – if a person knowingly confesses to a lay person, or a deacon or even a priest, whom he/she knows cannot give absolution since he does not have the faculty; – if the individual intends only spiritual direction and not confession in view of absolution; – if the person approaches the priest with the intention of deceiving him or of making fun of the sacrament.“ Siehe Woestman, Ecclesiastical Sanctions, S. 129. 1790 Lederhilger, Verschwiegenheitspflicht, S. 240. „The only possible exception to this standard of confidentiality would be the case of grave, immediate, or mortal danger involving the directee or another person.“ Siehe USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 153, S. 52 f. 1791 Lederhilger, Verschwiegenheitspflicht, S. 245; dazu Com 10 (1978), S. 67: „Reicitur observatio quae opportunum iudicat exceptionem forsan addere quando in certum et evidens beneficium paenitentis est, quia nemo rem iudicare potest et satis periculosa est.“

410

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

er es bereits vor seinem Amtsantritt bzw. seiner Amtszeit als Oberer gewonnen hat (vgl. c. 984 § 2). Ebenso dürfen aus einem „Nicht-Bitten“ eines Seminaristen um die Entgegennahme der Beichte „keine Schlüsse gezogen werden“.1792 „Der Betreffende hat das Wissen gänzlich außer Acht zu lassen, sich also so zu verhalten, als besäße er dieses gar nicht, auch bei Entscheidungen, die nicht unbedingt den Büßer betreffen müssen, bei der Zulassung zu Weihen (c. 240 § 2) oder Gelübde oder bei Wahlen.“1793

Im Zuge dessen darf der Priester die Spendung eines anderen Sakramentes, wie etwa die Eucharistie oder Weihe dem Pönitenten ebenso wenig verweigern, „weil er in der Beichte Umstände erfahren hat, die dem entgegenstehen, selbst dann nicht, wenn niemand von der Verweigerung erfährt. Dies gilt auch, wenn er ihn wegen fehlender Disposition nicht von seinen Sünden lossprechen konnte (c. 980, 987).“1794

Zweifelhaft jedoch ist, ob der Pönitent den Beichtvater von der Schweigepflicht entbinden kann,1795 da das Beichtgeheimnis zunächst dem Schutz des Büßers dient und gleichfalls dem Schutz des Beichtinstituts selbst.1796 „Das Beichtgeheimnis darf selbst dann nicht gebrochen werden, wenn dies der Pönitent erlaubt oder verlangt.“1797

Selbst die kirchliche Prozessordnung sieht vor, dass ein von der Schweigepflicht „entbundener“ Beichtvater nicht rechtmäßig als Zeuge auftreten kann – d.h. als zeugnisunfähig („incapaces“) gilt (vgl. c. 1550 § 2, 1°).1798 Ähnliches

1792

Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 985, Rdnr. 4, in: MK CIC (Januar 2008). Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 984, Rdnr. 4, in: MK CIC (Januar 2008). 1794 Ebd., Rdnr. 3. 1795 Vgl. Hugo Schwendenwein, Art. Beichtgeheimnis, in: LThK3, Bd. 2 (1994), Sp. 160 f.; Woestman, Sacraments: initiation, penance, anointing of the sick, S. 266: „Outside confession, the penitent’s expressed explicit or implicit permission is needed. The permission must be freely given and not retracted. The permission can be for speaking only to the penitent, or to another person, or to everyone. Even such permission is given, the confessor must use great discretion lest anyone think that he is breaking the seal and this cause harm.“ Vgl. dazu auch Brewer, The Right of a Penitent to Release the Confessor from the Seal, S. 424-476. 1796 Dazu De Paolis, De delictis contra sanctitatem sacramenti paenitentiae, S. 191 f. 1797 Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 983, Rdnr. 4, in: MK CIC (Januar 2008); dazu auch William Woestman, Some form of insanity or other psychic infirmity, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 291-293. 1798 Vgl. den fast gleichlautenden can. 1757 § 3, 2° CIC/1917; dazu Hugo Schwendenwein, Der Schutz kirchlicher Verschwiegenheitspflichten im kanonischen Prozeß, in: Audomar Scheuermann / Rudolf Weiler / Günther Winkler (Hrsg.), Convivium utriusque iuris. Alexander Dordett zum 60. Geburtstag, Wien 1976, S. 271-283, bes. S. 272 f. 1793

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gilt für Zivilprozesse beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland,1799 bei denen Geistliche sowie die in der Seelsorge tätigen Hilfspersonen bzw. „Berufshelfer“ (HaushälterInnen, PfarrsekretärInnen, MesnerInnen etc.)1800 sowie hauptamtliche Laien im pastoralen Dienst, die eine besondere kirchenamtliche Beauftragung zur Seelsorge besitzen (PastoralreferentInnen, Priesterseminaristen in Praktikumspfarren etc.) trotz Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht weiterhin zur Zeugnisverweigerung berechtigt sind, falls ihnen Informationen nicht als genannte Hilfspersonen, sondern als Seelsorger anvertraut bzw. bekannt werden (§ 383, Abs. 1, Satz 4 ZPO, § 53 a, Abs. 1 StPO). Geistliche bzw. Hilfspersonen sind weder verpflichtet über eine bereits begangene Tat Zeugnis abzulegen, noch dazu verpflichtet, geplante Delikte anzuzeigen, insbesondere wenn sie ihnen bei der Ausübung der Seelsorge bekannt bzw. in ihrer Funktion als Seelsorger anvertraut und bekannt wurden (§ 139, Abs. 2 StGB).1801 „Auch die Personen, die absichtlich oder zufällig von dem Inhalt der Beichte Kenntnis erlangt haben, sind ohne weiteres unfähig, vor Gericht Zeugnis von diesem Wissen abzulegen.“1802

Hingegen ist der Pönitent selbst weder aus dem Beichtsiegel noch aus dem Beichtgeheimnis rechtlich zur Verschwiegenheit über seine eigene Beichte verpflichtet, jedoch moralisch bzw. aufgrund des Naturrechtes angehalten, nichts darüber bekanntzugeben, um den guten Ruf des Beichtvaters oder sonstiger

1799

Ausführlicher dazu Sekr. DBK (Hrsg.), Zeugenaussage, Zeugnisverweigerungsrecht und Schweigepflicht. Ein juristischer Leitfaden für Seelsorger zum Schutz des Beicht- und Seelsorgegeheimnisses, v. 1. 1. 2008 (Arbeitshilfen, Bd. 222), Bonn 2008, bes. S. 8 f. u. 11-13; dazu auch Ahlers, Der Polizeibeamte, S. 827. 1800 Hingegen nicht Reinigungspersonal, Hausmeister, Handwerker etc. „Auch ehrenamtlich tätige Personen können Berufshelfer der Geistlichen sein, z.B. als Altardiener, Kommunionhelfer, bestimmte Besuchsdienste etc.“ Siehe DBK, Zeugenaussage, S. 9. 1801 Dabei handelt es sich gemäß § 138, Abs. 1 StGB und folgende schwere Delikte, wie Vorbereitung eines Angriffskrieges, Hoch- und Landesverrat, Gefährdung der äußeren Sicherheit, Geld- oder Wertpapierfälschung, Menschenhandel bzw. -raub, Verschleppung, Geiselnahme, Mord, Totschlag, Völkermord, Raub, räuberische Erpressung, Brandstiftung, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, Missbrauch ionisierender Strahlen, Strahlungsverbrechen, Herbeiführung einer Überschwemmung, eines Unglücksfalls im Bahn-, Schiffs- oder Luftverkehr, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, gemeingefährliche Vergiftung von Brunnen, Wasserspeichern etc. Vgl. die Auszüge aus der StGB, StPO, ZPO, und dem Reichkonkordat abgedruckt in DBK, Zeugenaussage, S. 16-26. 1802 Platen, Öffentliche Sicherheit, S. 351.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Personen nicht zu gefährden.1803 Gibt ein Beichtender selbst Informationen aus der eigenen Beichte preis, ist allerdings keine Sanktion vorgesehen.1804 Was rechtlich oder tatsächlich bekannt ist, wird im „forum externum“ geregelt, was geheim ist, im „forum internum“. Handelte es sich im can. 96 CIC/1917 um zwei verschiedene Gewalten („alia – alia“),1805 so wirken in c. 130 CIC/1983 beide ineinander, wo ausdrücklich von ein- und derselben Leitungsgewalt die Rede ist, die im inneren wie im äußeren Bereich rechtsgestaltend wirkt.1806 Die Ausübung kirchlicher Leitungsgewalt erfolgt im „forum internum“ nur ausnahmsweise. Aufgrund dessen werden Entscheidungen, die von der Leitungsgewalt für den inneren Bereich gefällt worden sind, im äußeren nicht anerkannt.1807 Im Sinne des c. 2201808 besitzen die Gläubigen das Recht, dass ihre Angelegenheiten im „forum internum“ entschieden werden, wenn aus der öffentlichen Behandlung eine rechtswidrige Gefährdung des guten Rufes resultieren würde.1809 Eine im „forum internum“ gefällte Entscheidung gilt natürlicherweise ontologisch für den gesamten Rechtsbereich, obgleich die Beweisbarkeit für den äußeren Bereich fehlt.1810

1803

Vgl. Woestman, Sacraments: initiation, penance, anointing of the sick, S. 266; Moriarty, Violation of the confessional seal, S. 161. 1804 Vgl. De Paolis, De delictis contra sanctitatem sacramenti paenitentiae, S. 196. 1805 Velasio De Paolis erläutert dazu: „Il modo di dire del canone (alia … alia) poteva indurre e di fatto ha indotto non pochi studiosi a considerare la potestà di giurisdizione di foro interno una giurisdizione diversa da quella di foro esterno.“ Zit. in: Walter H. Juen, Kirchliches „Management by Delegation“ aufgrund can. 131, Kan. Diss., Rankweil-Rom 1996, S. 41, Fn 154. 1806 Vgl. Georg May, Art. Forum, in: LThK3, Bd. 3 (1995), Sp. 1368. 1807 „Ausdrücklich nicht zum Gebiet der lehramtlichen Autorität gehört das forum internum (Absichten und Gesinnungen).“ Siehe Clemens Sedmak, Katholisches Lehramt und Philosophie. Eine Verhältnisbestimmung, Freiburg im Breisgau u.a. 2003, S. 246. 1808 Zu bemängeln ist die rechtssprachliche Formulierung, die hier nur eine Aufforderung bietet. Ebenfalls muss darauf hingewiesen werden, dass c. 220 nicht eindeutig als lex perfecta formuliert worden ist. Eine Strafe ist nur über die Generalklausel des c. 1399 oder, falls kirchliche Amtsträger gegen die Norm verstoßen, über c. 1389 möglich. 1809 Vgl. Pucher, Forum externum et internum, S. 710. Zu den verschiedenen kanonistischen Positionen ausführlicher Jean Marie Pommarès, La Coordination des Fors interne et externe dans l’ordonnancement actuel, Rom 1993, S. 14-38. Pommarès kommt dabei zum Ergebnis: „Il s’agit plus particulièrement de donner un traitement de for interne aux cas occultes, spécialement la où la réputation des personnes est en jeu, ainsi que leur droit à l’intimité, tout en ne négligeant pas les intérêts de l’ordre social ecclésiastique lorsque le comportement des personnes pourrait l’atteindre.“ Siehe ebd., S. 38.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten ist Ausübung kirchlicher Leitung, die durch Akte kirchlicher Leitungsgewalt gesetzt wird, nämlich der Aufnahme ins Seminar (c. 241 § 1) und der Admissio (vgl. c. 1034 § 1) bzw. der Entlassung. Die Leitungsgewalt im Seminar1811 ist keineswegs hoheitlicher Natur,1812 kann daher keinen obrigkeitlichen Zwang ausüben, 1813 sondern kirchlichen mit der dazu notwendigen Vollmacht. Aus diesem Grund werden die Begriffe „forum internum“ und „forum externum“ im CIC nicht wortwörtlich verwendet. Hingegen nennt die „Ratio nationalis“ den Ausdruck „forum internum“ im Zusammenhang mit den Aufgaben des Spirituals.1814 Die Unterscheidung beider fora hat in diesem Zusammenhang den Sinn, das Vertrauen der jungen Leute, die sich auf das Priestertum vorbereiten, zu schützen und die Berufung zu fördern. Aufgabe und ausschließliches Recht („ius proprium et exclusivum“) der Kirche ist es, Kleriker auszubilden (vgl. c. 232). Daraus resultieren die diesbezüglichen Rechte und die Pflichten des Diözesanbischof (vgl. c. 259 § 1) als „soggetto principale“.1815 In der Person des Diözesanbischofs finden beide „fora“ ihre ursprüngliche Einheit, woraus die Verantwortung erwächst, nach besten Wissen und Gewissen zu entscheiden, unter Beachtung des c. 220.1816 Aus der Leitungsvollmacht resultieren die beiden delegierten Orga-

1810 Gleiches gilt für Verwaltungsakte, die im äußeren Bereich getroffen werden. Diese sind auch im inneren Bereich wirksam, außer es stünden ihnen geheime Sachverhalte oder verborgene personale Handlungen entgegen. Aufgrund der oben erwähnten fehlenden Beweisbarkeit, „kann sich die Notwendigkeit ergeben, für die im inneren Bereich bereits dem Sein nach geregelte Sache eine weitere Entscheidung im äußeren Bereich zu treffen, die den (unzutreffenden) Schein beseitigt, oder wenigstens den Beweis für die Erledigung zu führen (cc. 74, 1082)“. Siehe May, Forum, S. 1368. 1811 „Der Regens eines Priesterseminars besitzt gegenüber den Seminaristen lediglich Hausgewalt (c. 260): Im Unterschied zu allen anderen […] Gewaltformen ist sie gegenständlich auf die Angelegenheiten der Hausordnung beschränkt.“ Siehe Winfried Aymans, Oberhirtliche Gewalt, in: AfkKR 157 (1988), S. 3-38, hier S. 22; ebenso Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des CIC, Bd. 1, S. 308. 1812

Vorstehern teilkirchlicher Untergliederungen (z.B. Priesterseminare) besitzen einfache Leitungsgewalt. Vgl. Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 408. 1813 Vgl. Juen, Kirchliches „Management by Delegation“, S. 45. 1814 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 57; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b, S. 36; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 61. 1815 Francesco Coccopalmerio, La formazione al ministero ordinatio, in: ScC 112 (1984), S. 219-251, hier S. 246; vgl. ebenso ders., La formazione al ministero ordinato, in: QDE 3 (1990), S. 6-17. 1816 Grundsätzlich Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 439-466.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

ne: der Rektor/Regens1817 für das „forum externum“ (vgl. c. 239 § 1) und der Spiritual für das „forum internum“ (vgl. c. 239 § 2).1818 „Rektor, Vize-Rektor, Ökonom und die Lehrer der theologischen Disziplinen sorgen für die überprüfbare, kontrollierbare Erreichung des Ziels der Klerikerausbildung, nämlich einen Priester heranzubilden, der den Vorstellungen der Kirche entspricht, der für den Heilsdienst am Volke Gottes geeignet erscheint.“1819 (c. 1051, 1°)

Der CIC/1917 kannte noch zwei unterschiedliche vom Bischof frei bestellte und ausschließlich ihm unterstehende Seminarausschüsse („coetus deputatorum“) für Finanz- und Personal- bzw. disziplinäre Angelegenheiten (vgl. can. 1359 §§ 1-4 CIC/1917), welche den Status von Rechtsinstitutionen an den Diözesanseminaren innehatten.1820 Die erwähnten Gremien für Disziplin und Vermögensverwaltung bestanden jeweils aus zwei vom Bischof nach Anhörung des Kathedralkapitels auf sechs Jahre frei bestellten unparteiischen Priestern1821 – ausgeschlossen waren der Generalvikar, die Hausgenossen des Bischofs („familiares Episcopi“), der Rektor, Ökonom und die ordentlichen Beichtväter. Gemäß can. 1359 § 4 CIC/1917 war der Bischof verpflichtet, in „wichtigen Angelegenheiten“ („in negotiis maioris momenti“) – z.B. bei der Bestellung des

1817 Vgl. Peri, I Seminari, S. 234 ff.; Giacomo Incitti, Il Vescovo ed il Rettore nel seminario. Una lettura della normativa canonica, in: Angelicum 85,1 (2008), S. 51-66; Victor George D’Souza, The Major Seminary Rector: A new look at his status and function, in: ITS 39 (2002), S. 186-212; Althaus, Art. Regens, S. 395 f. 1818 Vgl. Maurizio Costa, I soggetti della formazione spirituale dei seminaristi. Parte seconda: identificazione delle persone, ruoli, compiti e responsabilità, in: PRCan 86 (1997), S. 527-569; ders., Tra identità e formazione. La spiritualità sacerdotale, Roma 1999, S. 244-251; Diego Coletti, La formazione al sacerdozio: orientamenti e prospettive, in: Giuseppe Pittau / Crescenzio Sepe (edd.), Missione e identità del sacerdote, Roma 1994, S. 78-85; Fernando Londoño, La formazione integrale al sacerdozio, in: ebd., S. 62-77; Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 625-634; Incitti, La direzione spirituale, S. 111-132. 1819 Pucher, Zum Verhältnis von forum externum und forum internum, S. 499. 1820 Norbert Witsch, Synodalität auf Ebene der Diözese. Die Bestimmungen des universalkirchlichen Rechts der Lateinischen Kirche (Kirchen- und Staatskirchenrecht, Bd. 1), Paderborn-Wien u.a. 2004, bes. S. 106-113; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 80-82. 1821 Nach dem Julientwurf des tridentinischen Seminardekretes „waren dem Bischof für die Einrichtung und Leitung des Seminars zwei von ihm auszuwählende Kanoniker als Berater beigegeben; in dem gleich zu erwähnenden Verwaltungsrat sollten je ein Vertreter des Kapitels und des Diözesanklerus sitzen. Gegen die Mitwirkung des Kapitels bringt der Bischof von Segovia seine Bedenken vor, denn er sieht in ihr die Ursache künftigen Streits; er möchte klarstellen, dass die Beiratsmitglieder ausschließlich beratende Funktion haben, das Recht zur Entscheidung jedoch allein beim Bischof liegt“. Siehe Jedin, Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV, S. 74 f.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Rektors, Ökonomen, Spirituals und der Beichtväter, der Aufstellung der Studienordnung und Seminarstatuten, bei Um- und Neubauten und bei Aufnahme und Entlassung der Alumnen (cann. 1363, 1371 CIC/1917) – den Rat genannter Kommissionen einzuholen. 1822 „Die unter dem Vorsitz des Bischofs tagenden Seminarausschüsse dürfen allerdings auch nicht als kollegiale Leitungsorgane der Diözesanseminare angesehen werden, die als solche verbindlich über Maßnahmen der Seminarleitung beschließen könnten. Die Seminardeputierten besitzen von Rechts wegen keinerlei hoheitliche Befugnisse und können entsprechend auch keinerlei verbindliche Beschlüsse bezüglich der Seminarleitung fassen. Sie haben gegenüber dem Diözesanbischof, dem allein die Leitung des Seminars obliegt (c. 1357), eine lediglich beratende Funktion. Es handelt sich bei den Seminarausschüssen also um Beratungsorgane im Zusammenhang mit der bischöflichen Seminarleitung, nicht aber um kollegiale Leitungsorgane der Diözesanseminare.“1823

Allerdings bestand für den Bischof die Verpflichtung in allen wichtigen Angelegenheiten der Seminarleitung den Rat („consilium“) der Seminardeputierten einzuholen (vgl. can. 1359 § 4 CIC/1917)1824 – im Zweifelsfall lag es jedoch in seinem freien Ermessen, unter Bezugnahme auf analoge Rechtsbestimmungen und Entscheidungen des Apostolischen Stuhls. Hinsichtlich folgender Angelegenheiten war der Rat der Seminardeputierten einzuholen: Aufstellung oder Abänderung der Seminarstatuten, Wahl des Seminarortes, Auswahl der aufzunehmenden Seminaristen, Professoren und Lehrmittel, Bestellung des Rektors und anderer Seminarbeamter (Spiritual, Beichtväter, Ökonom etc.), Bestrafung und Ausschluss von Seminaristen, Durchführung kanonischer Visitationen sowie bei der Zuteilung von Pfründen und der Seminarsteuer.1825 Damit von allen Partikularinteressen möglichst unabhängige Entscheidungen 1822

Vgl. Leitner, Handbuch des Katholischen Kirchenrechts, S. 561; Eichmann / Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, S. 391 f.; Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, S. 562; Witsch, Synodalität auf Ebene der Diözese, S. 109; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 81. 1823 Witsch, Synodalität auf Ebene der Diözese, S. 111. Can. 1359 § 4 CIC/1917 betont explizit die ausschließlich beratende Funktion (consilium) der Seminardeputierten. 1824 „Strittig in der zeitgenössischen Kanonistik wurde die Frage diskutiert, ob die in c. 1359 § 4 erhobene Forderung nach Einholung eines Rates (consilium) der Seminardeputierten lediglich eine Erlaubtheitsbedingung für das bischöfliche Handeln oder eine Gültigkeitsbedingung […] darstellt, so dass folglich der Bischof ohne die vorherige Einholung dieses Rates in bedeutenden Angelegenheiten der Seminarleitung nicht rechtsgültig zu entscheiden und zu handeln vermag.“ Siehe ebd., S. 112 mit Bezugnahme auf Leitner, Handbuch des Katholischen Kirchenrechts, S. 560 u. Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, S. 562. 1825 Vgl. Witsch, Synodalität auf Ebene der Diözese, S. 112 sowie Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 70 f. mit Verweis auf entsprechende kirchliche Dokumente.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

der Seminarleitung getroffen werden können, kommen als Ausschussmitglieder der Gremien nur Personen in Betracht, welche aufgrund ihrer persönlichen und rechtlichen Integrität dem Bischof gegenüber möglichst unabhängig bzw. neutral sind und ihm dadurch die Wahrnehmung seiner Leitungsverantwortung erleichtern und zugleich „eine von bestimmten Einzelinteressen möglichst unabhängige, sachentsprechende Seminarleitung im Interesse der Seminare bzw. der diese bestimmenden Zwecksetzung gewährleisten.“1826

In den Bestimmungen des CIC/1983 finden genannte Seminarausschüsse oder „Seminarbeiräte“ keine Erwähnung.1827 Stattdessen wurde ein Mitverantwortungsmodell für den disziplinären Bereich gesetzt, das hausintern konzipiert ist (vgl. c. 239 § 3).1828 Relativ unklar ist, ob dieses so genannte „Beratungsgremium“ (vgl. c. 633 §§ 1-2) auch bei Fragen über die Entlassung eines Priesteramtskandidaten aus dem Seminar bzw. seine Zulassung zu den Weihen zu Rate gezogen wird (vgl. cc. 694 § 2, 697, 699 §§ 1-2; cann. 1363, 1371 CIC/1917). Ebenso unklar sind darüber hinaus dessen Status und Funktion sowie dessen Rechte – z.B. Beispruchsrecht („cum consensu aut consilio“, vgl. c. 127)1829 – und 1826

Witsch, Synodalität auf Ebene der Diözese, S. 113. Noch bei der Revision des can. 968 § 1 CIC/1917 erwog die Codex-Reformkommission „die Einrichtung eines speziellen Rates in jeder Diözese und zu jedem Religioseninstitut, der den Bischof bei seiner Entscheidung über die Zulassung oder Nichtzulassung zur Weihe berät; dies wurde aber letztlich mit Hinweis auf die Anhörungspflicht des Regens und das Partikularrecht abgelehnt“. Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1025, Rdnr. 1 b, in: MK CIC (Februar 2006). 1828 Vgl. VatII OT, Nr. 5; RFIS, Nr. 24; PDV, Nr. 69; dazu Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 138. Die Rahmenordnung der SBK sieht „Konsultations- und Partizipationsorgane“ vor. Vgl. SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 20. Gemäß der Rahmenordnung für die Priesterausbildung der ÖBK tragen alle – Seminarvorstehung und Studenten – Verantwortung auf ihre je spezifische Weise. Grundsätzlich geht es um eine fruchtbare Zusammenarbeit und um Einübung in Bereiche der studentischen Mitverantwortung, wie „Gestaltung des Seminarlebens, Wege zur Verbesserung der menschlichen, wissenschaftlichen und pastoralen Bildung bzw. Ausbildung, Gestaltung des Gruppenlebens und seine organische Einbindung in die Gesamtkommunität. Die Studenten bestellen ihre Vertreter. Die Seminarvorstehung bildet zusammen mit den Studentenvertretern den Seminarrat. Der Seminarrat kann Beschlüsse nur einvernehmlich mit dem Regens fassen.“ Siehe ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 58 f.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 62; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 17. Unklar ist, ob die zur Seminarleitung zählenden „im Sinne der Leitung mit besonderen Aufgaben betraute[n] hauptamtliche[n] Mitarbeiter“ mit den inoffiziell dennoch existierenden Mitgliedern des Beratungsgremiums ident sind. Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 53; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 55. 1829 Beispruchsrechte sind gesetzlich zugestandene Mitwirkungsrechte untergeordneter Personengesamtheiten und Einzelpersonen, die der zuständige Obere bzw. Autorität vor 1827

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Pflich ten. Eine negativ erfolgte Entscheidung seitens des Diözesanbischofs kann der Kandidat auf dem Beschwerdeweg und den hierarchischen Rekurs (vgl. cc. 1732-1739) anfechten.1830 Daher wäre zu bedenken, ob nicht in Analogie zu c. 1742 § 1 Personen aus dem Priesterrat die Funktion des „neutralen“ Gremiums übernehmen sollten.1831 In den Zuständigkeitsbereich des „forum internum“ im Priesterseminar gehören der Spiritual (vgl. c. 239 § 2),1832 die Geistlichen Begleiter (vgl. c. 246 § 4) und die Beichtväter (vgl. c. 240 § 1),1833 die für das „forum internum sacramentale“ zuständig sind. Canon 239 § 2 bestimmt, dass es in jedem Seminar mindes-

bestimmten rechtlich festgelegten Rechtshandlungen zur Gültigkeit des daran gebundenen Handelns einholen muss. „Bei zustimmungsbedürftigen Akten benötigt der Obere bzw. die Autorität zur Gültigkeit der daran gebundenen Rechtshandlung die Zustimmung (consensus) aller Zustimmungsberechtigten. Liegt ein Anhörungsrecht vor, kann der Obere bzw. die Autorität nur gültig handeln, wenn der Rat (consilium) aller Anhörungsberechtigten eingeholt wird.“ Siehe Elmar Güthoff, Art. Beispruchsrecht, in: LThK3, Bd. 2 (1994), Sp. 165; ausführlicher zur Thematik ders., Consensus und consilium in c. 127 CIC und c. 934 CCEO. Eine kanonische Untersuchung zur Normierung der Beispruchsrechte im Recht der Lateinischen Kirche und der Orientalischen Kirche (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 18), Würzburg 1994. 1830 Ausführlicher dazu Hans Heimerl, Der hierarchische Rekurs (can. 1732-1739 CIC), in: ÖAKR 35 (1986), S. 158-177. 1831 Vgl. Jürgen Cleve, Inkompatibilität und Kumulationsverbot. Eine Untersuchung zu c. 152 CIC/1983 (AIC, Bd. 11), Frankfurt am Main 1999, S. 283. 1832 Vgl. RFIS, Nr. 21, 27, 45 u. 55; dazu c. 339 § 1-2 CCEO. Das Amt des Spirituals („direttore di spirito“) wurde erstmals namentlich 1902 in einem päpstlichen Dokument erwähnt. Vgl. Leo XIII., Ep. Enc. „Fin dal principio“ v. 8. 12. 1902, in: ASS 35 (1902), S. 257-265, hier S. 262; parr. in: Leonis XIII. Acta, Vol. XII., (Nachdruck) Graz 1971, S. 246-259, CIC-Fontes, Vol. III (1925), S. 592-598, EnchCler, nn. 1138-1154, S. 434440. Da um 1900 nicht in allen Seminaren Spirituale vorhanden waren, bestand Papst Pius X. nachdrücklich auf dessen Bestellung. Vgl. Pius X., Enc. „Pieni l’animo“ v. 28. 7. 1906, in: ASS 39 (1906), S. 321-330, parr. in: CIC-Fontes, Vol. III (1925), n. 676, S. 676-681, hier S. 678. Zur historischen Entwicklung des Spiritual-Amtes Sandro Panizzolo, Il Director Spiritus nei seminari: excursus da Trento ai giorni nostri, in: Seminarium 39 (1999), S. 475-484; Bruno Testacci, La figura del direttore spirituale nel seminario maggiore, in: CRM 65 (1985), S. 59-82; ebenso Gerard Mc Kay, Spiritual Direction in the Diocesan Seminary: An Interpretation of the Canonical Norms, in: StCan 26 (1992), S. 401-413; Casimir Peterson, Spiritual Care in Diocesan Seminaries. A Historical Synopsis and a Commentary (The Catholic University of America. Canon Law Studies, Nr. 342), Washington D.C. 1966; Incitti, La direzione spirituale, S. 118-122. 1833 Vgl. RFIS, Nr. 55; dazu c. 339 § 2 CCEO; Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 626-634; Incitti, La direzione spirituale, S. 130 f.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

tens einen Spiritual geben muss, dessen Aufgabe der CIC jedoch nicht definiert, sehr wohl aber voraussetzt.1834 „Das bedeutet, dass er die ihm Anvertrauten befähigen soll zu wahrer und ausgeglichener Menschlichkeit mit Tugenden, Werten, positiver innerer Haltung, äußerem guten Verhalten; zu Glaube und pastoraler Liebe; zu einer großen Liebe zur Kirche, welche in einer liebevollen Verbindung mit dem Papst und mit dem Bischof und dem ganzen Presbyterium sichtbar wird.“1835

Seine spezifischen Aufgaben bestehen in der Einführung in das geistliche Leben, in der Hinführung zu Umkehr und Glauben, zu Gebet, Meditation und geistlicher Schriftlesung, zu einem tieferen Verständnis und Mitvollzug der Liturgie insbesondere der Eucharistie und des Bußsakramentes, in der Einführung in die Geschichte der Spiritualität und verschiedenen Formen der Frömmigkeit, Einübung in die Unterscheidung der Geister, Hilfe zur Persönlichkeitsreifung und -entfaltung, bei Berufsklärung und -entscheidung im Hinblick auf das Priesteramt und die zölibatäre Lebensform,1836 weiters in der geistlichen Begleitung der Alumnen1837 vor allem in Krisensituationen, und gegebenenfalls in der Spendung des Bußsakramentes und Angebot von Beichtgesprächen.1838 „Dabei ist in jeder Weise sicherzustellen, dass seine Verschwiegenheit unangetastet bleibt (Forum internum).“1839

1834

Vgl. Costa, I soggetti della formazione spirituale, S. 419-448. Maximilian Hommens, Art. Spiritual, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 580 f., hier S. 581. 1836 Bereits dazu SC SemUnivStud, Schreiben an die Spirituale bezüglich „I criteri per giudicare della vocazione sacerdotale in riferimento all’osservanza della castità da parte dei candidati“, v. 1. 7. 1955 (Prot. N. 419/43/55). „Eine Spezialaufgabe des Spirituals ist die behutsame Stärkung der Keuschheit und die Hinführung zur positiven Übernahme der Zölibatsverpflichtung, dem charakteristischen Zeichen des priesterlichen Amtes in der lat. Kirche, wobei er die Probleme, die damit verbunden sind, nicht verschweigen soll.“ Siehe Hommens, Art. Spiritual, S. 581. 1837 „Er ist Begleiter und Helfer der Studenten bei ihrem Bemühen, die Nachfolge Christi einzuüben und miteinander christlich zu leben, bei ihrer Suche nach dem eigenen geistlichen Weg und bei der Klärung ihrer Berufsfrage.“ Siehe ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 58; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 61; ebenso Jan Hendriks, La direction spirituelle dans les séminaires, in: IusE 20,1 (2008), S. 151-158; Tomás Rincón-Pérez, La unión en la diversidad en los proyectos de formación espiritual del presbítero diocesano, in: Alfonso Carrasco / Javier Prades (Ed.), In communione Ecclesiae. Miscelánea en honor del Cardenal Antonio M.a Rouca Varela, Madrid 2003, S. 577-599. 1838 Vgl. Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 142 u. Fn 71. 1839 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 57 f.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 61. 1835

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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„Der Spiritual gibt dem einzelnen Alumnen sein Votum im forum internum über dessen Eignung für die Zulassung zu den Weihen.“1840

Damit genießen die Kandidaten einen großen Persönlichkeitsschutz, da diese Informationen weder dem Regens noch dem Diözesanbischof, der über die Zulassung zu den Weihen und über die Entlassung aus dem Priesterseminar bestimmt, zugänglich sind.1841 Im CIC/1983 wird der grundrechtliche Bezug des Kumulationsverbotes, das auf der grundrechtlichen Norm des c. 220 gründet, der das personale Selbstbestimmungsrecht jedes Gläubigen und den Schutz des guten Rufes garantiert, deutlich herausgestellt. Aufgrund dessen wird das Kumulationsverbot zwischen Regens und Spiritual weit ausgelegt und auf die zugeordneten Ämter ausgedehnt. Im CIC ist nicht so klar ersichtlich, dass ein Übergang vom Amt des Spirituals auf das des Regens in ein und demselben Priesterseminar ausgeschlossen ist.1842 C. 152 verhindert ausdrücklich nur die zeitgleiche, simultane Kumulation inkompatibler Ämter,1843 jedoch lässt sich das eben genannte sukzessive Kumulationsverbot aus der Absicht des Gesetzgebers, beide Ämter des Regens und Spirituals sauber zu trennen, ableiten.1844

1840 Pucher, Zum Verhältnis von forum externum und forum internum, S. 500; Bereits 1960 schrieb die SC SemUnivStud an die Bischöfe von Mexiko: „3) In jedem Seminar muss es gemäß den Vorschriften des can. 1358 einen wirklichen Spiritual geben, der im forum internum, wie es selbstverständlich ist, der autorisierte Richter ist, der seinen Anvertrauten anrät, entweder den eingeschlagenen Weg zum Priestertum fortzusetzen oder ihn aufzugeben.“ Siehe SC SemUnivStud, Ep. „Es tarea“ v. 16. 6. 1960, in: EnchCler, nn. 2394-2403, S. 990-999, hier S. 994; ebenso Costa, I soggetti della formazione spirituale, S. 548 f. 1841 Vgl. Rudolf Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung der Kleriker, in: HdbKathKR2, S. 222-229, hier S. 225. Zwischen dem Spiritual und den Kandidaten bedarf es eines Vertrauensverhältnisses, „damit diese sich frei und offen aussprechen und gewiß sein können, dass nichts, von dem sie reden, zu ihrem Schaden oder auch Nutzen verwertet werden kann“. Siehe Hommens, Art. Spiritual, S. 581. 1842 Dass z.B. im Wiener Priesterseminar eine Sukzession vom Amt des Spirituals in das des Regens viermal in den letzten Jahrhunderten erfolgt ist, belegt die Dissertation v. Leopold Mathias, Das Wiener Priesterseminar. Seine Entstehung im Jahre 1758 und sein Wandel durch die Jahrhunderte, Wien 1975. Hier sei auf die Tatsache hingewiesen, dass sogar noch in „jüngster“ Zeit – im Jahr 1988 – in der Diözese Linz der vorhergehende Spiritual Dr. Hubert Puchberger zum Regens des Priesterseminars ernannt wurde! 1843 So etwa ausdrücklich das Amt des Generalvikars mit demjenigen des Gerichtsvikars (Offizials) gemäß c. 1420 § 1 i.V.m. c. 152. Beispielsweise werden genannte Vorschriften (wie viele andere) in der Diözese Linz scheinbar ignoriert, da seit dem Jahr 2003 DDr. Severin Lederhilger beide Ämter ohne jegliche Konsequenzen innehat, obwohl die in c. 1420 § 1 angeführten Ausnahmen wie die „geringe Größe“ der Diözese oder der „geringe Anfall an Gerichtssachen“ keineswegs zutreffen!

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Äußerst klar wird ebenso der persönliche geistliche Begleiter, der verpflichtend in der Seminardisziplin vorgesehen ist, vom Spiritual unterschieden.1845 „Jeder Kandidat muss einen geistlichen Führer haben, den er aus den vom Bischof approbierten Priestern auswählt und mit dem er regelmäßig zusammenkommt.“1846

Der „moderator vitae spiritualis“,1847 der nicht verpflichtend vorgeschrieben, jedoch empfohlen ist,1848 wird hingegen von den einzelnen Alumnen frei gewählt als Vertrauenspriester (vgl. cc. 239 § 2 u. 246 § 4).1849 „Der Berater muss in höchstem Maße umsichtig und diskret sein; denn jede Anregung, die nicht einem inneren Bedürfnis entspricht, würde als unberechtigte Einmischung, ja als Verletzung der Intimsphäre der Persönlichkeit empfunden werden.“ 1850

Das Votum über die Eignung zur Zulassung zu den Weihen hat jener Spiritual zu geben, der den betreffenden Kandidaten begleitet hat und daher seine 1844 Bei der Trennung der Aufgabengebiete von Regens und Spiritual handelt es sich mithin um eine rechtliche Inkompatibilität, die unzweifelhaft aus dem verfassungsrechtlichen Gefüge des CIC/1983 abgeleitet werden kann. Vgl. Cleve, Inkompatibilität und Kumulationsverbot, S. 280: „Dieses sukzessive Kumulationsverbot kann sich verfassungsrechtlich auf den Inkompatibilitätsgedanken in c. 152 stützen, müsste aber noch eigenständig ausformuliert werden. Wo eine solche gefährliche Sukzession aus Unachtsamkeit entstanden ist, könnte sie durch geeignete ämterrechtliche Maßnahmen beseitigt werden, damit das Vertrauen in die Leitung der Teilkirche nicht beschädigt bleibt.“ 1845 Vgl. PDV, Nr. 50; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 46 sowie die Plenaria der Kodexreformkommission 1981, in: Com 14 (1982), S. 359. 1846 DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 47. 1847 Vgl. Tomás Rincón-Pérez, Libertad del Seminarista para elegir el „moderador“ de su vida espiritual, in: IusC 28 (1988), S. 451-488; ders., Libertà del Seminarista nella scelta del „moderatore“ della propria vita spirituale, in: FI 1 (1991), S. 77-124; Incitti, La direzione spirituale, S. 122 f. u. 146 f. 1848 Vgl. VatII PO, Nr. 11, Abs. 1; Nr. 18, Abs. 3; dazu Vicente Enrique y Tarancón, El Sacerdocio a la luz del Concilio Vaticano II, Salamanca 1966, S. 170. Ebenso wird den Seminaristen im Apostolischen Mahnschreiben Pius XII., AAp „Menti Nostrae“, S. 674, der Wert einer persönlichen geistlichen Führung als zwar nicht absolut unerlässliches, aber doch nur schwer entbehrliches Mittel des geistlichen Fortschrittes nahegelegt. 1849 Vgl. Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 626-634. 1850 SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 37. „Realistischerweise müssen wir zugeben, dass das persönliche Vertrauen jederzeit in Frage gestellt werden kann. Denn Gerüchte, Vermutungen, Missgunst, Neid und das Gefühl, nicht die gewünschte Anerkennung und volle Aufmerksamkeit zu bekommen, führen zu Unzufriedenheit und Störungen im Vertrauensverhältnis, ohne dass der Betroffene sich wehren könnte, weil wir es hier immer mit dem ‚forum internum‘ zu tun haben.“ Siehe George Augustin, Priesterseelsorge – Was ist das, ist es notwendig? Personalentwicklung und Dienst an den Priestern, in: ders. / Kreidler, Den Himmel offen halten, S. 177-188, hier S. 187.

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Gewissenslage kennt.1851 Im Gegensatz dazu gibt der geistliche Begleiter 1852 dem Kandidaten kein autoritatives Votum, was ihn nicht hindert seine Meinung kundzutun, wie Francesco Coccopalmerio zu Recht vermerkt: „Der geistliche Begleiter sollte allerdings dem Priesteramtskandidaten zur gegebenen Zeit klar sagen, ob er ihn für den Empfang der Weihen geeignet hält oder nicht.“1853 Im Konfliktfall gilt jedoch das Votum des Spirituals.1854 Schwieriger gestaltet sich die Interpretation des c. 240 § 2: „Bei Entscheidungen über die Zulassung der Alumnen zu den Weihen oder über ihre Entlassung aus dem Seminar darf niemals eine Stellungnahme des Spirituals und der Beichtväter eingeholt werden.“1855

Die vorhergehende Rechtsterminologie erwähnte noch explizit neben den amtlich zugeordneten Beichtväter ebenso diejenigen Priester, welche faktisch mit der Gewissensführung der Alumnen betraut waren (can. 1361 § 3 CIC/1917).1856 Allerdings behauptet Ludwig Schick erweiternd im Kontext des c. 240 § 2: „Der Seminarist kann jedoch bitten, dass sein geistlicher Begleiter gehört wird, auch wenn es sich um Zulassung zu den Weihen oder Entlassung aus dem Seminar han-

1851 Schwendenwein bemerkt, während man im so genannten „französischen System“ dem „directeur“, „außer der Beurteilung in seinem Fach jede Stellungnahme über seinen Schützling in foro externo verboten hat, hat das römische System ganz einfach das Amt des Spirituals von jeglicher äußerer Kompetenz über den Alumnen freigehalten und die Aussprache bei ihm für alle zur Pflicht gemacht“. Siehe Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 140. 1852 Das „Instrumentum laboris“ der Bischofssynode 1990 weist ausdrücklich und ehrlich auf die Probleme mit geistlichen Begleitern hin. „Die Schwierigkeiten kommen oft von den Kandidaten her, die sich nicht jemandem anvertrauen wollen; sie fürchten, vom Weg des Priestertums abgebracht zu werden und sehen im geistlichen Führer mehr einen Richter als vielmehr einen Ratgeber und Begleiter. Die Grenzen ergeben sich auch aus der Tatsache, dass die mit diesem Dienst beauftragten Priester wenig zahlreich oder ungenügend vorbereitet sind.“ Siehe DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 47, dazu auch Incitti, La direzione spirituale, S. 128 f. 1853 Coccopalmerio, La formazione al ministero ordinato, S. 240. 1854 Vgl. Pucher, Zum Verhältnis von forum externum und forum internum, S. 501; ebenso José M.a Piñero Carrion, La figura del director espiritual en la ordenación actual de los seminarios, in: Seminarium 30 (1990), S. 227-248; Hughes, The Spiritual Accompaniment of Seminarians, S. 515-535. 1855 Die Vorschrift des c. 240 § 2 bestand bereits vor dem CIC/1917. Eine Synode von 1736 verfügte: „Episcopus autem circa mores, doctrinam aut fidem ordinandi examinatorum non confessarii testimonium recipiat.“ Siehe Synodus Montis Libani, De sacra ordinatione et de qualitate ordinandorum, in: Mansi, Bd. 38, (1907 bzw. 1961), S. 136 f. 1856 Vgl. Cleve, Inkompatibilität und Kumulationsverbot, S. 106.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

delt. Der Priesteramtskandidat kann den geistlichen Begleiter und den Beichtvater von der Schweigepflicht entbinden.“1857

Im Gegensatz dazu betont jedoch c. 1550 § 2, 2° ausdrücklich:1858 „Als zeugnisunfähig gelten: Priester hinsichtlich jedweder Kenntnis, die sie aus der sakramentalen Beichte gewonnen haben, selbst wenn der Pönitent deren Offenbarung verlangt hat; sogar das, was von irgendwem und auf irgendeine Weise gelegentlich einer Beichte gehört worden ist, kann nicht einmal als Anhaltspunkt für die Wahrheit entgegengenommen werden.“

Zusätzlich zu den Bestimmungen des c. 240 § 2 darf der Rektor eines Seminars oder einer anderen Erziehungseinrichtung sakramentale Beichten der Alumnen, die sich im selben Haus aufhalten, nur hören, wenn die Alumnen in Einzelfällen von sich aus darum bitten (vgl. c. 985).1859 Da dies schon für die

1857

Schick, Die spirituelle Ausbildung, S. 122; Incitti, La direzione spirituale, S. 128 f. Ausführlich zur Problematik Alfredo Boschi, Precisazioni sulla Direzione Spirituale in rapporto col foro esterno, in: Seminarium 9 (1957), S. 82-91; sowie Maurizio Costa, Direzione spirituale e Discernimento, Roma 1996, S. 42-44 u. 102-108; ders., Tra identità e formazione, S. 269-272. 1859 „Doch wird man praktisch auch die Präfekten oder den Vizerektor nicht offiziell als Beichtväter oder Spirituale für die von ihnen in foro externo Betreuten bestellen“, „da der Seminarrektor bei der Information über den Kandidaten in foro externo auf den Präfekten zurückgreift“. Siehe Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 143 bzw. S. 145. Bereits ein Dekret des Hl. Offiziums v. 5. 7. 1899 verbietet Seminaroberen die sakramentalen Beichten ihrer Alumnen entgegenzunehmen, „quot gravia mala oboriri possint“. Siehe SC Off, Decr. „Huic S. Congregationi“ v. 5. 7. 1899, in: ASS 32 (1899), S. 64, parr. in: CIC-Fontes, Vol. IV (1926), S. 516 f., parr. in: EnchCler; n. 1105, S. 421. Can. 891 CIC/1917 bestätigt: „Seminarii rectori praecipit confessiones suorum alumnorum ne audiat.“ Vgl. dazu Pius Ciprotti, Adhuc de seminarii rectore an ordinariam iurisdictionem habeant ad alumnorum confessiones audiendas, in: Apoll 8 (1935), S. 609-611; ausführlich Mauro Rivella, Il confessore educatore: l’uso delle conoscenze acquisite della confessione, in: QDE 8 (1995), S. 412-418, parr. in: Egidio Miragoli (ed.), Il sacramento della penitenza, Milano 22001, S. 155-162; Pier Carlo Landucci, Distinzione e armonia tra i Superiori, in: Seminarium 2,3 (1950), S. 143-148; Paolo G. Montini, Il sacramento della penitenza negli istituti di vita consacrata, nei noviziati, nei seminari e nei collegi, in: Egidio Miragoli (ed.), Il sacramento della penitenza, Mailand 1999, S. 163-178; Carlo Bresciani, Foro interno e foro esterno: per un progetto educativo unitario nella formazione seminaristica, in: Tredimensioni 2 (2005), S. 124138, hier S. 130. Can. 1361 § 1 CIC/1917 verweist auf das Recht der Alumnen neben den ordentlichen Beichtvätern auch noch andere nach freier Wahl in Anspruch nehmen zu können. Falls diese außerhalb des Seminars wohnen, muss der Rektor den gewünschten Beichtvater kommen lassen. „Es ist aber dem Rektor verboten, den Seminaristen nach dem Grunde seiner Bitte zu fragen. – Der Rektor darf es auch auf keine Weise merken lassen, wenn er es vielleicht nicht gern sieht“ (can. 1361 § 2 CIC/1917). Siehe Jone, Gesetzbuch der Lateinischen Kirche, S. 563. 1858

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

423

einmalige Ausübung der Funktion gilt, folgt daraus in jedem Fall eine absolute Inkompatibilität zwischen den Leitungsämtern und den Aufgaben des ordentlichen und außerordentlichen Beichtvaters. „Wer eine leitende Stellung einnimmt, darf die Kenntnis von Sünden, die er zu irgendeiner Zeit aus der Entgegennahme einer Beichte erlangte, auf keine Weise bei der äußeren Leitung gebrauchen.“ (c. 984 § 2)1860

Aus dieser Formulierung lässt sich ableiten, dass es unklug ist, einen Priester, der als ordentlicher Beichtvater der Kandidaten betraut war, unmittelbar und anschließend in ein Amt zu heben, in dem er notwendig mit Leitungsentscheidungen betraut wird. „Es könnte auch auf die spätere Verwendung für solche Ämter ausgedehnt werden, in denen die unmittelbare Gefahr besteht, dass sie ihre Kenntnisse aus der Entwicklungsgeschichte der Alumnen im äußeren Rechtsbereich anwenden.“1861

Der Schutz des „forum exsacramentale“ wird in eben erwähntem Canon nicht eindeutig ausgesagt. Demnach gibt es kein strenges Verbot, dass der zuständige Obere im äußeren Bereich Kenntnisse, die er aus einem vertraulichen Gespräch im Sinne der Gewissenseröffnung erhalten hat, für die Entscheidungen im Leitungsbereich verwendet.1862 Aufgrund dessen stellt sich sogleich die Frage, ob der Alumne selbst vom Regens oder Bischof generell direkt befragt werden darf1863 bzw. welches Votum der Spiritual ihm bezüglich des Ansuchens um Zulassung zu den Weihen gegeben hat?1864

1860

Dazu Weigand, Das Bußsakrament, S. 855. „Die Aussage, es sei Ausdruck besonderen Vertrauens, als Alumne bei seinem Hausvorstand zu beichten, steht in klarem Widerspruch zu 985.“ Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 985, Rdnr. 2, in: MK CIC (Januar 2008). 1861 Cleve, Inkompatibilität und Kumulationsverbot, S. 280. 1862 Vgl. ebd., S. 193; Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 643-649. 1863 Dabei handelt es sich um das Verbot der Gewissenseröffnung, d.h. die Darlegung des Seelenzustandes, die nicht den der sakramentalen Beichte vorbehaltenen Bereich zum Gegenstand hat, sondern unmittelbar den inneren Bereich (vgl. c. 630 § 5). Vgl. Reinhold Sebott, Art. Gewisseneröffnung, in: LThK3, Bd. 4 (1995), Sp. 627; Incitti, La direzione spirituale, S. 129 f. 1864 „Se generalmente è opportuno e conveniente che il Rettore interroghi il seminarista se dei suoi problemi interiori ha già parlato con il direttore spirituale ed eventualmente lo inviti a farlo se non l’avesse ancora fatto, non lo rinvii di principio, rifiutando il colloquio come realtà non di sua competenza e facendo il Pilato della situazione che vuole lavarsi le mani.“ Siehe Maurizio Costa, La figura e la funzione del padre spirituale nei seminari secondo il Codice di Diritto Canonico, in: Seminarium 39 (1999), S. 485513, hier S. 510; Diego Coletti / Sandro Panizzolo, Elementi antropologici e strumenti

424

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

In den im Anhang XXV beigefügten für die österreichischen Diözesen geltenden Skrutiniumsprotokoll, das vor der Zulassung zu den Weihen vom Kandidaten auszufüllen ist, findet sich die Frage, ob der Kandidat mit seinem geistlichen Begleiter (Beichtvater) über seinen Entschluss gesprochen habe, um die Weihen anzusuchen und ob dieser seinen Entschluss befürworte.1865 Da diese Frage unklar und äußerst problemgeladen ist, erscheint die autoritativ gestellte Frage selbst fragwürdig. Wen bezeichnet die Formulierung als „geistlichen Begleiter“, den Spiritual, den geistlichen Begleiter oder den Beichtvater? Wie die Frage im Klammerausdruck nicht bloß insinuiert, soll Letztgenannter hier plötzlich sein unter dem Beichtgeheimnis erhaltenes Wissen über die Eignung des Kandidaten diesem – wenngleich nur ihm – für die Bekanntgabe im „forum externum“ mitteilen? Wie oben genannt, ist nur der vom Bischof bestellte Spiritual (vgl. c. 239 § 2) autorisiert, dem Kandidaten ein autoritatives Votum zu geben, daher ist der Klammerausdruck „Beichtvater“ auf alle Fälle zu streichen. Generell ist zu bedenken, ob die Frage des Skrutiniumformulars überhaupt bzw. zumindest in ihrem zweiten Teil – d.h. ob der Entschluss, um die Weihe anzusuchen, befürwortet wird – zulässig sei? Francesco Coccopalmerio votiert für eine Zulässigkeit, die Alumnen um das gegebene Votum des Spirituals zu befragen.1866 Die Frage ereignet sich im „forum externum“, da die ehrliche und aufrichtige Antwort des Alumnen, nicht mehr hinterfragbar ist, da der Spiritual ja nicht gefragt werden dürfe,1867 was Ludwig Schick vehement hinterfragt: „Unzutreffend scheint dagegen die Forderung Coccopalmerios, dass der Alumnus von sich aus den Verantwortlichen für das forum externum das Votum des geistlichen Begleiters mitteilen müsse. […] Dafür gibt es keinen Rechtsgrund. Die Verantwortli-

educativi: per la formazione del presbitero, oggi, in: Nicola Ciola (ed.), Servire ecclesiae, miscellanae in omere di mons. Pino Scabini (Momenti della chiesa italiana, Bd. 15), Bologna 1998, S. 596-599; zur Problematik bes. Incitti, La direzione spirituale, S. 124 f. 1865 Nach can. 1361 § 3 CIC/1917 durften zumindest ausdrücklich nur die Beichtväter nicht um eine Stellungnahme bezüglich der Zulassung zu den Weihen oder der Entlassung aus dem Seminar angegangen werden. Hingegen konnte der Spiritual gemäß den diesbezüglichen Normen des CIC/1917 befragt werden. Bis zur Promulgation des CIC/1983 untersagten einige Apostolische Dokumente ebenfalls die Befragung der Spirituale, die diesbezüglich mit den Beichtvätern gleichgestellt wurden. Vgl. Schick, Die spirituelle Ausbildung, S. 121 f. 1866 Vgl. Coccopalmerio, La formazione al ministero ordinato, S. 240, Anm. 66. 1867 Gleicher Meinung ist Gottfried Griesl: „Es genügt, dass dieser (der Kandidat) gewissenhaft die Frage beantwortet, ob er von seinem Seelenführer und Spiritual ein positives Votum für die Weihe erhalten habe oder nicht. Die Begründung bleibt im Gewissensbereich.“ Siehe Griesl, Berufung und Lebensform, S. 55.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

425

chen für die Erteilung der Weihen können selbstverständlich den betreffenden Kandidaten nach der Meinung des geistlichen Begleiters fragen, müssen aber nicht.“1868

Kurioserweise verweist Ludwig Schick in diesem Kontext ausdrücklich auf die „absolute“ Situierung des Spirituals in den Bereich des „forum internum“: „Er, die Moderatoren und die Beichtväter dürfen bei der Zulassung zu den Weihen oder Entlassung aus dem Seminar nicht gehört werden. Bei den Spiritualen gilt dies ,absolut‘, bei den geistlichen Begleitern und Beichtvätern meiner Ansicht nach nur ,relativ‘, d.h. jeweils für die Alumnen, für die sie die Aufgabe übernommen haben.“1869

Äußerst fragwürdig ist in diesem Kontext eine Instruktion der italienischen Bischofskonferenz, die vom ansuchenden Kandidaten eine schriftliche Erklärung fordert, die belegen soll, dass der Spiritual, nach expliziter Befragung, ein Weiheansuchen befürwortet und nicht abgelehnt hat.1870 Abgesehen davon, dass die Richtigkeit einer unter den erwähnten Bedingungen schriftlich verfassten Erklärung nicht überprüft werden kann (vgl. c. 240 § 2), ist zusätzlich ein im „forum internum“ gesichertes Vertrauensverhältnis dadurch extrem beeinträchtigt bzw. vielmehr beinahe obsolet geworden. Im Gegensatz dazu interpretiert Paolo Montini den Schutz des „forum internum“ weitaus strenger. Für das „forum externum“ dürfe nur eine Bestätigung verlangt werden, dass der Kandidat mit dem Spiritual gesprochen hat, die der Spiritual wahrheitsgemäß bezeugen muss. Über den Inhalt des Votums darf keine Auskunft gegeben werden.1871 Nach Montini ist also der erste Teil der Frage im Skrutiniumsformular zulässig, der zweite Teil jedoch nicht. Diese Tatsache bestätigt ebenso Victor George D’Souza:

1868

Schick, Die spirituelle Ausbildung, S. 122. Ebd., Fn 38; dazu auch Incitti, La direzione spirituale, S. 128 f.: „Mentre per il ,director spiritus‘ e per il confessore il codice stabilisce l’obbligo assoluto del segreto, per il moderatore non viene stabilito alcun divieto!“ 1870 Vgl. CEI, Decreto generale circa l’ammissione in seminario (1999), Nr. I/1. 1871 Vgl. Paolo Montini, La verifica della formazione alla vigilia dell’ordinazione, in: QDE 3 (1990), S. 53-66, hier bes. S. 65 f.; ders., Il sacramento della penitenza negli istituti di vita consacrata, nei noviziati, nei seminari e nei collegi, in: Egidio Miragoli (ed.), Il Sacramento della Penitenza. Il ministero del confessore indicazioni canoniche e pastorali, Milano 22001, S. 163-178, hier S. 177: „Come infatti nulla può essere chiesto al confessore per quanto attiene al giudizio di idoneità del seminarista all’ammissione agli ordini sacri, lo stesso vale per il director spiritus (e, a fortiori, per il moderator vitae spiritualis).“ „On the one hand, those in authority need to know many details concerning the lives of clerics and candidates for ministry, and on the other hand, screening methods must not violate c. 220. Demands for transparency, accountability, and access to information are reducing expectations regarding privacy.“ Siehe Michael Bradley, The Evolution of the Right to Privacy in the 1983 Code: Canon 220, in: StCan 38,2 (2004), S. 527-574, hier S. 572. 1869

426

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„The seminarians must inform the choice of their moderator of spiritual life to the rector to enable him to know that the seminarian approaches his moderator, there is no abuse of the liberty of conscience, and there is unity of formation. The rector can even ask these moderators whether the candidate is coming for direction but he cannot question them about the content of the dialogue.“1872

Konträr dazu konstatiert das „Program of Priestly Formation“ der USCCB: „Although the rector may never ask a spiritual director about the content of a seminarian’s conversation, he can expect a spiritual director to confirm that a seminarian sees him at least monthly. The spiritual director should notify the rector if the director decides to discontinue spiritual direction with any student or if the student discontinues direction with him.“1873

Die Entstehungsursache der erwähnten Frage des Skrutiniums gründet in Resten einer unklaren Terminologie einer kirchlichen Umbruchs- und Erneuerungszeit, ebenso aus einem gewissen Unverständnis von „forum internum“ und „forum externum“.1874 Ein Kandidat ist nicht transparent wie Fensterglas und benötigt unbedingt eine absolut privilegierte Schutzzone, um sich entfalten zu können, was unter „allen Beteiligten, Studenten, Ausbildungsleitern und Begleitern ein Klima des Freimuts“ voraussetzt, „wo ohne Angst vor Sanktionen ‚ins Unreine‘ gesprochen, Zweifel geäußert und kritische Fragen gestellt werden können“.1875 Einen solchen Bereich stellt gerade das von der Kirche geschützte „forum internum“ vollständig dar.1876

1872

D’Souza, The Major Seminary Rector, S. 203. USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 135, S. 53. 1874 Das Skrutinium vor dem Empfang der höheren Weihen, „das sich nicht so sehr auf die inneren Handlungen unmittelbar bezieht als vielmehr auf die rechtlich geforderten äußeren Vorbedingungen zum Priesterstande“. Siehe Joseph Hahn, Das Forum internum und seine Stellung im geltenden Recht, Würzburg 1941, S. 39. 1875 Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 765. Paul Vollmar erhebt an ein Seminar als „gastfreundliche“ Gemeinschaft den Anspruch eines intensiven Eingehens der Seminarleitung auf die Lebensgeschichte und Lebenswelt der jeweiligen Kandidaten, weiters einen vertrauensvollen „transparenten“ Umgang des Regens mit den Studenten, eine notwendige Balance zwischen dem Gemeinschaftsleben und der Freigabe des einzelnen Kandidaten, ein offenes Klima in der Gemeinschaft, dass der Student seine Zweifel und Meinungen äußern kann ohne Angst und Sanktionen. Vgl. Vollmar, Glaubenstreue und Weltoffenheit, S. 149 f. 1876 „… gerade auf dem Gebiet des geistlichen Lebens ist das Vertrauen in die Aussagen des Kandidaten, in seinen guten Willen und sein Bemühen besonders wichtig.“ Siehe Wieh, Eignung zum Priesterberuf?, S. 261. 1873

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

427

„Spiritual direction takes place in the internal forum, […] a privileged and confidential one. Spiritual directors may not participate in the evaluation of those they currently direct or whom they directed in the past.“1877

Die für die Zulassung zu Weihen erforderlichen Kenntnisse der Person und ihrer Qualitäten sind durchaus im „forum externum“ nachweisbar, ohne dass es zu einer reellen Gefahr der Vermischung beider Bereiche kommen könnte. „Trotzdem besteht ständig die Gefahr, dass im täglichen Miteinander von Spiritual und Leitung z.B. beim gemeinsamen Essen unbeabsichtigt doch auch Erkenntnisse über die Betroffenen ausgetauscht oder in irgendeiner Weise offenkundig werden.“1878

Ein weiteres Problem besteht in der Untersuchung eines Kandidaten mit den Methoden moderner Psychologie,1879 z.B. einer Psychoanalyse,1880 denn allein 1877

USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 333, S. 106. Hommens, Art. Spiritual, S. 581. 1879 Zum Thema ausführlich Klaus D. Hoppe, Gewissen, Gott und Leidenschaft. Theorie und Praxis psychoanalytischer Psychotherapie von katholischen Klerikern, Stuttgart 1985; Sabino Ayestarán, La psicología en la formación sacerdotal, in: Seminarium 30 (1978), S. 551-574; William Bier, Selection of Seminarians, in: James Michael Lee / Louis J. Putz (eds.), Seminary Education in a time of change, Notre Dame 1965, S. 170204; ders., Psychological Testing of Candidates, S. 291-304; Louis Beirnaert, L’investigation psychoanalitique des candidats, Supplément Vie spirituelle, Paris 1960, S. 179 ff.; Roger Champoux, Nuove pros-pettive nella formazione religiosa. Una integrazione della spiritualistá e della psicologia del profondo, in: CivCatt 127,3 (1976), S. 136-152; Marcelo Daniel Colombo, La psicología en la formación sacerdotal a la luz del magisterio y ordenamiento juridico eclesial, in: Facultad de Derecho Canónico, Pontificia Universidad Católica Argentina (ed.), Iudex et magister, Bd. 2: Derecho Canónico, Buenos Aires 2008, S. 115-145; Giulio Comi, L’esame psicologico dei candidati al sacerdozio, in: ScC 112,4 (1984), S. 463-482; Louis Gendron, Some moral problems connected with psychological testing of religious, seminarians, and candidates, in: Linacre Quarterly (1979), S. 167-177; Raimund Ritter, Erfahrungen mit einer psychologischen Eignungsuntersuchung vor der Zulassung zum Noviziat, in: OK 8,1 (1967), S. 5359; Luigi M. Rulla, Psicologia e formazione sacerdotale: premesse per un dialogo, in: Seminarium 18 (1978), S. 438-459; Klemens Schaupp, Geistliche Berufung als Gabe und Aufgabe. Die Bedeutung der Tiefenpsychologie für die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, in: ZKTh 106 (1984), S. 402-439; Kallarakal George Sunil, Gli aspetti psicologici della formazione dei candidati al sacerdozio nel magistero della Chiesa, Roma 1997; Giuseppe Versaldi, Uso della psicologia nella formazione sacerdotale e religiosa nel rispetto dei diritti della persona, in: PRCan 83 (1994), S. 392-397; ders., La formazione del sacerdotale nel diritto canonico, Comunicación al Simposio Internacional „Pastores dabo vobis. El sacerdote hoy“, Pontificia Universidad Gregoriana, Roma 1993; Roberto Zavalloni, Tecniche d’investigazione della vita privata, in: Ant 52 (1977), S. 585-625. 1880 Obwohl sich bereits ein Monitum der SC Off dafür ausspricht: „Improbanda est opinio eorum qui autumant praeviam institutionem psychoanalyticam omnino necessariam esse ad recipiendos Ordines Sacros, vel proprie dicta psychoanalytica examina et 1878

428

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

im Rückblick auf die Forschungsgeschichte ist bereits kritisch zu hinterfragen, ob die Psychologie nicht zumindest anfänglich „von einem sehr mechanistischen Ansatz und einer in gewisser Weise inquisitorischen Art und Weise (im etymologischen Sinn von jemanden, der eine Untersuchung durchführt), geprägt war“ und einer „Jagd auf Symptome, auf Devianzen verschiedener Art und auf das, was von der Norm abweicht“1881 gleicht, deren Untersuchungsmechanismen bzw. Testreihen bereits per definitionem ein „defizientes Verständnis von Normalität“ implizieren.1882 In diesem Bereich ist größte Vorsicht geboten,1883 gerade auch im Hinblick auf c. 1051, 1°, dem „Instrumentum laboris“ der Bischofssynode 1990 (Nr. 29 u. 49)1884 und den „Leitlinien für die Anwendung der Psychologie bei der Aufnahme und Ausbildung von Priesterkandidaten“ der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vom 29. Juni 2008, welche speziell von jedem Seminarerzieher Sensibilität sowie eine angemessene, geeignete und ausreichende psychologische Vorbereitung fordert, „um möglichst befähigt zu sein, die wirklichen Motivationen des Kandidaten zu erkennen, sowie zwischen gewissen Hindernissen für eine Integration von menschlicher und christlicher Reife und eventuellen Psychopathologien zu unterscheiden“.1885 Zusätzlich

investigationes subeunda esse candidatis sacerdotii et professionis religiosae. Quod vaelt etiam si agitur de exploranda aptitudine requisita ad sacerdotium vel religiosam professionem. Similiter Sacerdote set utriusque sexus Religiosi psychoanalystas ne adeant nisi Ordinario suo gravi de causa permittente.“ Siehe SC Off, Monitum „Cum compertum“, S. 571; dazu den Kommentar Basilius Frisón, Psychoanalysis apud clericos et religiosos, in: CRM 43 (1962), S. 82-102; weiters Ernest J. Fiedler, Psychological screening of candidates for the diocesan priesthood and considerations of recent roman directives, in: Seminarium 14 (1962), S. 447-458. 1881 Wollbold, Als Priester leben, S. 125; explizit dazu Laurent Lemoine, Le dialogue foi chrétienne psychanalyse dans le discernement et l’accompagnement des vocations entre 1950 et 1975, in: Revue d’éthique et de théologie morale, in: Le Supplément 222 (2002), S. 69-101, bes. S. 85. 1882 Vgl. Guinan, Does psychology understand the priesthood?, S. 28. 1883 „There is also evidence of an indiscriminate an uncritical application of psychology to seminary and religious formation during this time, often with negative results.“ Siehe Costello, The Use of Psychology, S. 635. 1884 „Die Hilfe eines psychologischen Beraters ist in einer Anzahl von Fällen notwendig, doch kann er die geistliche Leitung nicht ersetzen.“ (Nr. 49) Siehe DBK, Instrumentum laboris zur Bischofssynode, S. 47. 1885 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 4, S. 7; vgl. dies., Direttive „Tra i vari mezzi“ über die Vorbereitung der Seminarerzieher v. 4. 11. 1993, Rom 1993, ital. in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5529, Sp. 12840-12866, bes. Nr. 57-59; PDV, Nr. 66c; dazu Tony Anatrella, Les sciences humaines comme aide au discernement de l’idonéité de la matruité des candidats au sacerdoce, in: Seminarium 45 (2005), S. 803-826, bes. S. 807; Bier, Psychological Testing of Candidates, S. 294-296; Costello, Psychological Evaluation of Vocations, S. 39; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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bedarf es einer genauen und klugen Abwägung der positiven und negativen Aspekte der Lebensgeschichte der einzelnen Kandidaten, wobei immer die Ganzheitlichkeit der Person im Kontext ihrer Entwicklung im Mittelpunkt jedweder Beurteilung stehen muss.1886 Die Berufung zum Priestertum und deren Beurteilung liegen ausschließlich außerhalb des Kompetenzbereiches der Psychologie. Allerdings kann in begründeten Ausnahmefällen („si casus ferat“) bei besonderen Schwierigkeiten oder „eigenen schweren Unreifen (starke affektive Abhängigkeiten, deutliches Fehlen von Freiheit in den Beziehungen, überzogene charakterliche Kühle, Fehlen von Aufrichtigkeit, unsichere sexuelle Identität, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen etc.)“1887 zu einer sicheren und gerechten Einschätzung des psychischen Zustandes eines Kandidaten bereits vor dem Seminareintritt oder auch während der Ausbildung eine Konsultation durch Psychologen,1888 die ausdrücklich nicht Mitglieder des Ausbildungsteams sind, hilfreich sein.1889 „Diese können den Seminarerziehern nicht nur ihre Diagnose und eine eventuelle Therapie im Falle von psychischen Störungen bieten, sondern auch unterstützend in der Entwicklung menschlicher Qualitäten wirken, die besonders für die Ausübung des Priesteramtes erforderlich sind.“1890

Fundamental und unverzichtbar zur Überwindung von konkreten ungelösten Konflikten und Schwierigkeiten sowie ungeheilten, meist unbewussten, irrtümlich von außen kommend wahrgenommenen Verwundungen, vielfach verursacht durch menschliche, familiäre, berufliche, intellektuelle und affektive Er-

psicologiche, S. 591 f.; Lorenzo Ghizzoni, I tratti della maturità umana e il giusto apporto della psicologia nella formazione dei seminaristi, in: Sandro Panizzolo (ed.), Il prete e la sua formazione, Bologna 2008, S. 45-55; Griesl, Berufung und Lebensform, S. 58-71, hier S. 60; Schaupp, Eignung und Neigung, S. 197 u. 208. 1886 Vgl. Costello, Psychological Evaluation of Vocations, S. 41 f. 1887 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 10, S. 14; ausführlich Heidl, Psychische Störungen, S. 114-117 u. 138-143; Janiri, Dipendenze relazionali, S. 221-225; Migliavacca, L’ordine, S. 175 f.; ders., Gli scrutini sulla idoneità, S. 306 f.; L’ordine sacro, S. 153 f. 1888 Werden bereits vor oder während des Aufnahmeverfahrens ins Priestersemianr psychische Probleme augenfällig, sollte die Aufnahme ins Seminar erst nach dem Abschluss einer psychologischen Intervention erfolgen. Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 8, S. 12; Henry, Program of Psychosexual Development, S. 305; USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 105, S. 41 f. 1889 Vgl. PDV, Nr. 29d; RFIS, Nr. 39; C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 88; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 6, S. 10. 1890 Ebd., Nr. 5, S. 8; vgl. VatII OT, Nr. 11; Anatrella, Les sciences humaines, S. 808.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

fahrungen aus der Vergangenheit, ist insbesondere die Unterstützung seitens des Spirituals, des Beichtvaters und geistlichen Begleiters.1891 „Die Unterstützung seitens der psychologischen Wissenschaften muss sich in den Rahmen der gesamten Ausbildung des Kandidaten einfügen, so dass sie nicht zu einem Hindernis wird, sondern in besonderer Weise die unaufgebbare Bedeutung der geistlichen Begleitung wahrt.“1892

Allerdings wird oftmals von manchen Seminarvorstehern1893 und Ausbildungsverantwortlichen unter dem Vorwand einer korrekten Beurteilung der Persönlichkeit eines Kandidaten äußerst leichtfertig eine psychologische Untersuchung gefordert bzw. verordnet,1894 meist aufgrund von einseitigen Verhaltensformen, die weder aus psychischen noch aus psychopathologischen Ursachen resultieren,1895 beispielsweise eine konservative Einstellung, praktizierte „überlieferte Frömmigkeitsformen“, etwa Niederknien bei der Wandlung oder 1891 Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 5, S. 8 f.; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 591 f. u. 597. 1892 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 6, S. 11 und Nr. 14, S. 17; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 600-602; Costa, I soggetti della formazione spirituale, S. 556 f.; Anatrella, Les sciences humaines, S. 821-824. 1893 „Viele ,Vorsteher‘ halten sich ja für psychologisch befähigt, obwohl sie vermutlich nicht mehr als das Vorwort eines Psychologiebuches gelesen haben. […] Andererseits konnten die Seminarleiter gar kein Verantwortungsgefühl für andere Menschen entwickeln, waren die meisten doch nur wenige Jahre Kaplan – ohne die Last der Verantwortung eines Pfarrers zu kennen –, bevor sie zum Regens oder Repetenten bestellt wurden.“ Siehe N.N., Priesterausbildung: Geistliches Vakuum, in: Una Voce – Korrespondenz 22,6 (1992), S. 349-351; dazu Stefan Orth, Vatikan: Psychologen an der Priesterausbildung beteiligen, in: HK 62,12 (2008), S. 601 f., der kritisiert, dass in den USA viele Seminarausbilder teilweise selbst „semiprofessionell psychologische Methoden zur Eignungsfeststellung“ der Kandidaten anwenden. 1894 „Wenn im Umgang der Vorsteher mit Priesterkandidaten von ‚Verordnung psychologischer und psychiatrischer Untersuchungen bis zum körperlichen und geistigen Zusammenbruch‘ die Rede ist, dann erinnert das an Maßnahmen totalitärer Systeme gerade vergangener Zeiten. […] So ist z.B. die Praxis, Seminaristen, die an überlieferten Frömmigkeitsformen festhalten, zu einem besonderen ,pastoralen‘ Erprobungsjahr zu verpflichten oder gar psychiatrischer Untersuchung zuzuführen, zu unserem eigenen Erstaunen gang und gäbe.“ Siehe Klaus Stadel, Freiburger Priesterseminar: Offizielle Stellungnahme, in: Una Voce – Korrespondenz 22,6 (1992), S. 357 f. 1895 „Dabei darf sich niemand auf ein voreiliges und oberflächliches Urteil verlassen; deshalb soll auch ein Arzt, oder, um das griechische Wort zu gebrauchen, ein Psychologe herangezogen werden, um bei dieser Prüfung mitzuwirken. Man wird auch nicht auf eine genaue anamnetische Nachforschung verzichten dürfen, um die Eignung des Kandidaten für das Priestertum auch unter der sehr wichtigen Berücksichtigung der Erbfaktoren zu prüfen.“ Siehe Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697, dt. in: NKD, Bd. 8, S. 83.

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der Empfang von Mundkommunion,1896 regelmäßiges Rosenkranzgebet oder die Verteidigung der kirchlichen Lehre in Fragen der Sexualmoral, der Hierarchie oder der Frauenordination.1897 Durch solch einseitig-subjektive Vorgangsweise sowie oberflächliche, unachtsame oder indiskrete Auswertung psychologischer Untersuchungen besteht die große Gefahr das Grundrecht auf persönliche Intimität gemäß c. 220 zu verletzen.1898 „Wenn die Notwendigkeit besteht, aber die Diskretion oder das Recht auf die Intimsphäre nicht gewährleistet ist, darf der Obere nicht handeln. Weil die Diskretion wichtiger ist als die Notwendigkeit, ist sie eine objektive Bedingung in sich selbst und das allgemeine Recht auf die Intimsphäre bleibt immer bestehen.“1899

Aufgrund dessen müssen die Seminarerzieher eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen, welche den Seminaristen ermöglicht, sich selbst aufrichtig und ver1896 Genannte Begebenheiten, die mit einer zunehmenden „Pathologisierung“ einzelner Kandidaten verbunden ist, ereigneten sich im Jahr 1992 im Freiburger Priesterseminar „Collegium Borromaeum“. Vgl. N.N., Wer sich hinkniet, braucht Psychotherapie, in: Una Voce – Korrespondenz 22,6 (1992), S. 359. 1897 Ähnlich gravierende Fälle ereignen sich in den USA. Michael Rose, Familienvater, dem die katholische Kirche noch als gläubiger Christ ein Anliegen ist, berichtet in seinem neuesten Buch (Goodbye, Good Men: How Liberals brought Corruption into the Catholic Church, Washington D.C. 2002), dass ungläubige, kirchenferne oder gar kirchenfeindliche Psychologen gezielt die Rechtgläubigen aussortieren würden. Vgl. Stephan Baier, Vertreibt die Kirche ihre besten Kandidaten? Ein katholischer Journalist klagt Missstände in amerikanischen Priesterseminaren an – Die homosexuelle Subkultur und die Berufungskrise, DT, Nr. 28, v. 8. 3. 2003. 1898 Vgl. Vittorio Marcozzi, Il Diritto alla propria Intimità nel nuovo Codice di Diritto Canonico, in: CivCatt 134,4 (1983), S. 573-580, bes. S. 579; ders., Autorità e interiorità, S. 47 f.; ders., Indagini psicologiche, S. 541-551; Marcelo Daniel Colombo, La protección de la intimidad (canon 220 CIC) y el examen psicológico en la admissión a la formación sacerdotal, Roma 1995, S. 166-168; ders., El examen psicológico, S. 129-168; ders., Admisión al Seminario, S. 55; Brian Dunn, Canonical Issues Associated with the Psychological Testing of Seminarians, in: Bernard F. Stratman (ed.), The Core Elements of Priestly Formation Programs: A Collection of Readings, Bd. 2, Washington D.C. 2005, S. 36-51, bes. S. 40 f.; Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 446 f.; Alberto Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità negli esami psicologici dei candidati al seminario e gli Ordini sacri, in: QDE 18,4 (2005), S. 417-441, bes. S. 430433. 1899 Viktor Papež, Das Recht der Ordensleute auf Schutz der eigenen Intimsphäre und ihre Respektierung durch die Oberen, in: Ant 71,1 (1996), S. 35-55, hier S. 51; vgl. ebenso Domingo Javier Andres, Il diritto dei Religiosi, Roma 1984, S. 206. „It is therefore worthwhile repeating that when a seminarian reveals a matter of conscience to anyone, whether spiritual director or seminary superior, that person is bound by the strictest obligation of secrecy and may not act upon any information gained except with the express permission of the subject.“ Siehe Mc Kay, Spiritual Direction in the Diocesan Seminary, S. 413; dazu auch Incitti, Momento prudenziale nell’accettazione, S. 240-243.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

trauensvoll zu öffnen, um zu einer Überzeugung gelangen zu können, die für die Entscheidungsfindung der Berufung nützlich ist.1900 Offenheit und Transparenz sowie die Motivation und gegebenen Umstände können eventuell auftauchende Missverständnisse hinsichtlich einer dem Kandidaten seitens der Seminarverantwortlichen empfohlenen psychologischen Beratung entscheidend verhindern. „Man sollte unbedingt den Eindruck vermeiden, dass ein solcher Vorschlag eine Art Vorspiel einer letztlich unvermeidlichen Entlassung aus dem Seminar oder einer Ausbildungseinrichtung zu bedeuten habe.“1901

Als unumstößliches Grundrecht gilt, dass der Kandidat einen Psychologen seiner Wahl frei bestimmen kann. Allerdings wird dieses Grundrecht dadurch massiv eingeschränkt, wenn die Seminarerzieher bestimmte Psychologen vorschlägt oder wenn vom Kandidaten gewünschte Psychologen nachträglich von der Seminarleitung genehmigt bzw. akzeptiert werden.1902 „Wenn die Teilnahme an seinen Angeboten nicht rein fakultativ ist, kann die Verpflichtung als Übergriff der Institution in die Privatsphäre verstanden und abgelehnt werden; Psychologen werden als Verbündete der Leitung erlebt und verlieren damit ihre Unabhängigkeit.“1903

Immer sollte jedoch für die Kandidaten eine freie Wahl verschiedenster Psychologen, welche die „nötigen Voraussetzungen“ aufweisen, gewährleistet sein.1904 „Gesetzt den Fall, dass der Kandidat den seitens der Seminarerzieher gemachten Vorschlag ablehnt, sich einer psychologischen Beratung zu unterziehen, sollten diese in keiner Weise versuchen, den Kandidaten zu zwingen, sondern klug den Entscheidungsprozess mit den entsprechenden Konsequenzen, die im oben zitierten can. 1052 § 1 CIC vorgesehen sind, weiterführen.“1905

1900

Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 12, S. 15; PDV, Nr. 69b. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 12, S. 16; vgl. dazu Mantaras RuizBerdejo, Discernimiento vocational, S. 154-157. 1902 Klaus Baumann plädiert für die Eigenverantwortung der Kandidaten bei der Inanspruchnahme einer psychotherapeutischen Begleitung. „In diesem Horizont ausgebildete und befähigte Psychotherapeuten sollten gerade nicht primär zur Auswahl von Bewerbern und Kandidaten herangezogen werden.“ Siehe Klaus Baumann, Persönlichkeitsorientierte Priesterausbildung. Priesterliche Identitätsbildung zwischen Stabilität und Veränderung, in: ThGl 94 (2004), S. 221-238, hier S. 237. 1903 Wollbold, Als Priester leben, S. 130 f. 1904 Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 12, S. 16; dazu Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 435 f. 1905 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 12, S. 16. 1901

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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Die dabei unausgesprochenen bzw. nur angedeuteten Konsequenzen sind beinahe offensichtlich bzw. unausweichlich und es wird die Sinnhaftigkeit eines weiteren Verbleibens im Seminar spätestens zu diesem Zeitpunkt infrage gestellt, da aus dieser Aussage eine Verpflichtung hinsichtlich einer psychologischen Untersuchung als notwendige Weihevoraussetzung abgeleitet werden kann, wobei eine total freie Entscheidung des Kandidaten, die Weihe zu empfangen, wie sie c. 1026 fordert, nicht mehr gegeben scheint. Allerdings besitzen kirchliche Entscheidungsträger auch das Recht und die Pflicht nicht nur entsprechende Qualifikationsvoraussetzungen aufzustellen (vgl. cc. 1025, 1051, 1052), sondern auch den physischen und psychischen Gesundheitszustand unter Hinzuziehung von Medizin und Psychologie zu überprüfen bzw. festzustellen (vgl. cc. 1029, 1031 § 1, 1041, 1°), um zu einer moralischen Sicherheit aufgrund „positiver Argumente“ zu gelangen (vgl. c. 1052 § 1), welche sämtliche Zweifel beseitigen (vgl. c. 1052 § 3).1906 „Der Priesterkandidat kann nicht seine persönlichen Bedingungen aufzwingen, sondern muss in Demut und Bereitwilligkeit die Normen und Bedingungen der Kirche selbst annehmen, die diese in der Wahrnehmung ihrer Verantwortung aufstellt. Deswegen wird in Zweifelsfällen hinsichtlich der Eignung die Aufnahme in das Seminar bzw. in die Ausbildungseinrichtung im Einzelfall erst nach einer psychologischen Begutachtung der Persönlichkeit des Kandidaten möglich sein.“1907

Trotz der erwähnten kirchlichen Grundrechte und Verpflichtungen, ist es niemandem – einschließlich Diözesanbischöfe und Ordensobere – erlaubt, andere zu zwingen, sich im persönlichen Intimbereich Untersuchungen zu unterziehen, ohne vorher die ausdrücklich freie Erlaubnis dafür erteilt zu haben, 1908 d.h. der zu Untersuchende muss frei von jeglicher Art Zwang sein und gleichzeitig von Seiten des Psychologen über die wirkliche Natur, die Zwecke der Untersuchung und die moralischen Schwierigkeiten informiert werden, die solche Arten von Nachforschungen mit sich bringen.1909

1906 Vgl. Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 429 f.; Versaldi, Uso della psicologia, S. 391; William Woestman, Canons 241 and 1051, 1°. Screening Seminarians throuh Behavioral and Psychological Testing, in: Arthur J. Espelage (ed.), CLSA Advisory Opinions 1994-2000, Washington 2002, S. 64-67, bes. S. 66. 1907 Ebd., Nr. 11, S. 15; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 595 f. 1908 Vgl. SecrStat, Ep. v. 6. 8. 1976 (Prot. N. 311.157) mit der „Nota indicativa“ bez. „L’uso e l’abuso di metodi psicologici proiettivi e di altro tipo“, zit. in Woestman, Ecclesiastical Sanctions, S. 165; SC Rel, Instr. „Renovationis causam“, Nr. 11; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 5, S. 10; dazu auch Woestman, Canons 220 and 1029, S. 80 f., Fn 3. 1909 Vgl. ebd., Nr. 12, S. 15. Man spricht vom „informierten und freien“ Konsens von Seiten des Betroffenen. Vgl. Papež, Das Recht der Ordensleute, S. 45.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„It is not licit for anyone, either a religious or diocesan superior, to enter into the psychological or moral privacy of a person without having received from that person a prior, explicit, informed and absolutely free consent; in this sense, therefore, of considering illicit all projective psychological or other practices, which are in fact used during admission or continuation in seminaries or novitiates, if the prior and free consent of the interested party is lacking, which cannot be extorted in any manner. Moreover, without the free consent of the interested party, a psychologist must not manifest to a third person, whatever the authority may be with which the person is invested, whether religious or political, knowledge which he may have arrived at concerning the interested party’s private life, both psychological and moral. An analyst is obligated, in turn, to respect the known principles of morality concerning secrets to which one is held (the natural secret, the professional secret and the committed secret).“1910

Falls Druck seitens der Seminarleitung ausgeübt wird, um sich einem psychologischen Test zu unterziehen, kann sich der Alumne in seinem Grundrecht auf freie Entscheidung beeinträchtigt fühlen.1911

1910

SecrStat, Ep. v. 6. 8. 1976, S. 165. „It is the consistent teaching of the magisterium that investigation of the intimate psychological and moral status of the interior life of any member of the Christian faithful can not be carried on except with the consent of the one to undergo such evaluation, as is clearly written about in the instruction of the Secretariat of Sate in their August 6, 1976 letter to pontifical representatives.“ Siehe C Cler, Schreiben an einen amerikanischen Bischof, v. 8. 10. 1998, veröffentlicht in Woestman, Ecclesiastical Sanctions, Appendix VI, 214, und ebd., S. 165. Kardinal Pericle Felici gibt während der Plenarsitzung der PCI im Oktober 1981 über psychologische Tests an Priesteramtskandidaten zu bedenken: „A seminarian cannot be forced to reveal his interior life, but it is necessary that he in some way or other open up during the course of his formation. The proposed insertion was not contrary to the law, but if the right to privacy were carried to an extreme, it could extend to spiritual direction and confession, and even enable a man to become a priest without substantive openness in spiritual direction.“ Zit. in Bradley, The Evolution of the Right to Privacy, S. 567; vgl. PCI, Acta et Documenta Pontificiae Commissionis Codici Iuris Canonici Recognoscendo. Congregatio Plenaria diebus 20-29 octobris 1981 habita, Città del Vaticano 1991, S. 357. 1911 Dazu Richard Hill, Screening Candidates: The Need to Know, in: RfR 46 (1986), S. 458-462; William H. Woestman, Screening Persons Requesting Entrance into a Formation Program for the Priesthood or Consecrated Life, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2004, CLSA, New York/Mahwah 2004, S. 107 f. Ein Dokument der Vereinigten Nationen vom Jahr 1968 in französischer Sprache mit dem Titel „Respect de la vie privée des individus et de l’intégrité et de la souveraineté des Nations“ bezweifelt die freiwillige Disposition der Testpersonen von Persönlichkeitstests und Lügendetektoren. „Lorsqu’un test de ,personnalité‘ ou de ,détection de mensonge‘ est présenté comme une condition préalable obligatoire, ou mӋme simplement ,recommandée‘ ou ,souhaitable‘ de recrutement, de maintien de poste ou de promotion, on peut douter que la personne qui s’y soumet agisse en fait volontairement.“ Zit. in Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 442.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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„Es ist jedoch keinerlei Druck von Seiten der Oberen auf den Kandidaten erlaubt, wenn dieser sich weigert, sich der psychodiagnostischen Analyse zu unterwerfen oder er, nachdem einmal die psychologische Konsultation gemacht worden ist, nicht die Erlaubnis gibt, die Ergebnisse den Oberen mitzuteilen. In diesem Fall können die Oberen mit der Prüfung der traditionell zur Verfügung stehenden Mittel fortfahren. Anderenfalls würden die Oberen das Recht des Kandidaten auf die eigene Intimsphäre verletzen oder sich dem Risiko eines groben Irrtums in der Prüfung der Berufung aussetzen.“1912 „Of course, since theoretically no institute is obliged to admit any candidate who applies, it could state that if a prospective candidate does not accept to undergo psychological evaluation, then the application will not be considered.“1913

Tatsächlich geschehen vor allem in Noviziaten und Seminarien eine nicht geringe Anzahl von Missbräuchen insbesondere hinsichtlich der (erzwungenen) Gewissenseröffnung mit projektiven psychologischen Methoden oder anderer Techniken, da keine kirchliche Norm dies explizit untersagt. „It is well known, in fact, that not only have many parties attempted to disregard already existing norms, but since this norm is limited indicating a law for the subjects of religious superiors, there are attempts to subject persons to projective psychological and other types of tests and to related therapies in the stage preceding entry into religion, that is to say, in the stage of admission to the religious life; curiously, some [candidates] arrive and are made to agree to signed declarations which permit, even after their admission, the use of knowledge of the privacy of the person known earlier. Similarly, in many seminaries and in the stage of admission to them, the same abuses manifest themselves, however more openly, there not being an express canon which prohibits this; some dioceses are found even to impose such exams and therapies an all of the diocesan priests, with psychological forms, pressure, the leakage of records and whatever else one can imagine.“1914

Jeder Persönlichkeitstest ist ein Eingriff in die Privatsphäre des Individuums. Ohne freie Zustimmung des Betroffenen ist es unzulässig, gleichgültig mit welcher Technik oder Methode, in seinen Intimbereich einzudringen.1915

1912

Papež, Das Recht der Ordensleute, S. 54; weiters Mary E. Morre, Therapist, Client and Superior in Relationship, in: RfR 49 (1990), S. 539-544; Versaldi, Uso della psicologia, S. 390; Woestman, Canons 220 and 1029, S. 80; dazu etwa CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana (2006), Nr. 93. 1913 Morrisey, The Issue of Confidentiality In Religious Life, S. 128. 1914 Zit. in Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 443; vgl. parr. dazu c. 630 § 5: „Die Mitglieder sollen sich vertrauensvoll an ihre Oberen wenden, denen sie sich frei und von sich aus eröffnen können. Den Oberen ist es aber untersagt, sie auf irgendeine Weise anzuhalten, ihnen das Gewissen zu eröffnen.“ 1915 Vgl. Pius XII., Discorso ai Partecipanti al XIII Congresso internazionale di psicologia applicata, S. 276; ebenso Marcozzi, Indagini psicologiche, S. 543-546.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„Diese psychodiagnostischen Untersuchungen und ihre Ergebnisse sollten bei der Beurteilung der Eignung des Kandidaten für das Priester- oder Ordensleben weder für zu wichtig gehalten noch ‚dämonisiert‘ werden. Die psychodiagnostischen Feststellungen liefern keine sicheren und richtigen Erkenntnisse, weil es in allen psychologischen Analysen einen mehr oder weniger weiten Bereich der subjektiven Interpretation gibt, die von der vom Psychologen vertretenen Theorie und von der Natur der Untersuchungsmethoden abhängt.“1916

Nikolaus Schöch betont den grundsätzlichen Wert von Tests im Bereich der experimentellen Psychologie, wobei gegenwärtig bereits etwa 200.000 verschiedene Tests von unterschiedlichem diagnostischen Wert verwendet werden.1917 Primär wird in individuelle, selbstangewandte, kollektive, verbale, nonverbale, Intelligenz-, Einstellungs- und Persönlichkeitstests (Fragebögen, objektive und projektive Tests) unterschieden.1918 „Vor einer Überbewertung der psychologischen Tests muss allerdings entschieden gewarnt werden. Die häufigsten Fehlerquellen sind: a) nicht allen verfügbaren Tests liegt eine zeitgemäße theoretische Basis und Technik zu Grunde; b) dem anwendenden Personal fehlt die Fähigkeit zur Interpretation; c) das Testergebnis präsentiert sich oft als Diktat, welches vom Außenstehenden nicht überprüft werden kann; d) die projektiven Persönlichkeitstests sind meist mehr oder weniger von der Psychoanalyse geprägt und dringen auf eine Weise in die Intimsphäre ein, welche nicht immer mit den deontischen Regeln übereinstimmt; e) die Intelligenztests sind in ihrer Fixierung der Grenze zwischen Normalität und Anormalität auf mathematische und statistische Methoden beschränkt.“1919

Zu den erwähnten Parametern gesellen sich konkrete noch unscharfe oder zu weitgreifende Fragestellungen, tendenziöse oder suggestive Befragungen, einseitige oder unvollständige Fehlinterpretationen von Daten, die von den Aussagen nicht gedeckt sind, Verallgemeinerungen von Behauptungen etc. Neben genannten Interviews und Testverfahren gewannen in letzter Zeit psychophysiologische Untersuchungen und polygraphische Studien immer mehr an Bedeutung desgleichen Fragebögen, „rating scales“, „checklists“, Umfragen, angewandte Statistiken, epidemiologische Studien und Studien der Risikofaktoren, die der besseren Verobjektivierung der Veränderungen des normalen und pathologischen individuellen und sozialen Verhaltens dienen.1920

1916 Papež, Das Recht der Ordensleute, S. 52; dazu Cauteruccio, Il diritto alla buona fama, S. 61; Marcozzi, Indagini psicologiche, S. 548 f. 1917 Vgl. Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation, S. 29. 1918 Vgl. ebd., S. 30. 1919 Ebd.; dazu auch Johannes Paul II., Alloc. „Le sono vivamente“, S. 1180. 1920 Vgl. Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation, S. 30.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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William Woestman fordert aufgrund dessen restriktiv ein absolutes Verbot psychologischer Tests als Informationsquelle für das „forum externum“. „… it is never permitted to use invasive psychological tests or to use the results from such tests in the external forum. Such tests and the use of their results are violation of a person’s right to privacy as expressed in c. 220.“1921

Unbedingt gewahrt bleibt, wie bereits erwähnt und Papst Pius XII. ausdrücklich betont, die freiwillige persönliche Zustimmung des Kandidaten zu erwähnter Untersuchung1922 und/oder der Weitergabe der Testergebnisse an den Oberen.1923 „Et de même qu’il est illicite de s’approprier les biens d’autrui ou d’attenter à son intégrité corporelle sans son consentement, il n’est pas permis d’entrer, contre sa volonté, dans son domaine intérieur, quelles que soient les techniques et les méthodes employées. Mais on peut en outre de demander, si le consentement de l’intéressé suffit a ouvrir sans réserve au psychologue l’accès de son psychisme. Si ce consentement est extorqué injustement, toute action du psychologue sera illicite; s’il est vicié par un manque de liberté (dû à l’erreur ou à la tromperie), toute tentative de pénétrer dans les profondeurs de l’âme sera immorale.“1924

1921

Woestman, Ecclesiastical Sanctions, S. 174; ebenso ders., Screening Seminarians through Behavioural and Psychological Testing, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 1998, CLSA, New York/Mahwah 1999, S. 53-55; ders., Psychic Qualities Required for Ordination and Psychological Testing, in: Stephen F. Pedone / James I. Donlon (eds.), Roman Replies and CLSA Advisory Opinions 2002, CLSA, New York/Mahwah 2002, S. 79-81. 1922 „Ce canon est très difficile à interpréter. Si le candidate donne sa permission, le rapport psychologique peut être transmis soit à l’évêque, soit au recteur, soit au candidat lui-même, soit à d’autres personnes mais jamais sans la permission du candidat. Il s’agit de s’entendre d’avance sur la destination du rapport et sur son objet spécifique. Il semble acquis qu’on n’a pas le droit d’exiger qu’un candidat déclare son orientation sexuelle, ni lui demander s’il a commis un acte criminel si ceci n’est pas déjà du for public. On peut questionner sur le milieu familial, les études, l’engagement apostolique, le travail accompli (si le candidat a déjà été sur le marché du travail).“ Siehe Morrisey, La formation des séminaristes, S. 19. 1923 „Il diritto a difendere la propria intimità comporta che nell’accertare l’idoneità psichica del candidato, il superiore, per avvalersi del contributo di esperti in materia, debba ottenere la libera collaborazione del soggetto interessato, al quale solamente spetta pure il diritto di dispensare lo specialista dal segreto professionale.“ Siehe Tiziano Vanzetto, Commento al can. 220, in: Codice di Diritto Canonico Commentato. A cura della Redazione di QDE, Milano 2001, S. 234 f., hier S. 235. 1924 Pius XII., Discorso ai partecipanti al XIII Congresso internazionale di psicologia applicata, S. 276 f.; ebenso ders., Alloc. „Ai Congressisti di isopatologia del sistema nervoso“, v. 13. 9. 1952, in: AAS 44 (1952), S. 779-789, hier S. 783; Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 436.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Es bedarf neben der freien Zustimmung des Kandidaten und der vollen Information über die nachträgliche Verwendung der psychologischen Testergebnisse und deren Konsequenzen ebenso einer angemessenen Zeitspanne zur Entscheidungsfindung.1925 „If necessary, he or she is informed of the delicate nature of the results of psychological testing and has on hand the written policies of the institute concerning how those results are made available to formation or other personnel of the institute. The individual is informed of where these reports are kept, what persons have access to them and for what period of time. […] an individual who at one time allowed confidential medical or psychological reports to be released to a specific superior is justified in asking what happens to the report when a new superior is elected.“1926

Absolut notwendig ist die Auswertung der Testergebnisse bzw. die Zusammenfassung der Resultate durch den Psychologen gemeinsam mit dem Kandidaten, der dadurch ein größeres Wissen um seine Person, eigene Potentiale und Verletzlichkeiten und den daraus resultierenden Konsequenzen erlangen soll, um eine freie und bewusste Zustimmung zum Priestertum geben zu können.1927 „It is not advisable for the candidate to receive a written copy of the evaluation, since the results could easily be misinterpreted, or too much emphasis can be placed on areas that do not require such attention. In the same way, it is important that the vocation director and seminary staff know how to interpret accurately the assessment results. It is advisable to discuss the report with the psychologist who conducted the interview whenever possible.“1928

Ein psychologisches Testergebnis bzw. Gutachten eines Psychiaters, Psychologen oder Psychotherapeuten1929 ist streng vertraulich – d.h. es unterliegt

1925

Vgl. Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational, S. 387-390. „En el caso del candidato, éste debe conocer el propósito del examen psicológico que se le efectuará, el tipo de datos que se le pedirá en ellos, y el uso que se hará de los resultados.“ Siehe Colombo, El examen psicológico, S. 150; dazu Manuel Cuyás, Il consenso informato in medicina, in: CivCatt 144,2 (1993), S. 61-67, bes. S. 61 f. 1926 Rinere, The Individuals Right of Confidentiality, S. 144 f. „The diocese and seminary should tell the candidate not only how the results of the evaluation will be used, but also who has access to the report.“ Siehe Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship, S. 28. 1927 Vgl. C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 15, S. 18. 1928 Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship, S. 28. Ähnliches statuiert das „Handbook for Vocation and Seminary Personnel“ der USCCB: „The student should be free to make notes concerning the contents, but NO COPIES of the material should be made. Also, no material itself should be personally perused by the student. Furthermore, no material should be removed from the record at the time.“ Siehe SNCCB, Handbook for Vocation, B-32. 1929 Vgl. Giese, Die Verschwiegenheitspflicht des Psychotherapeuten, S. 123-137.

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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der Einhaltung des Berufsgeheimnisses bzw. der jeweiligen Amtsverschwiegenheit (§ 15 Psychotherapeutengesetz, § 121 Strafgesetzbuch). „Die Ergebnisse der Beratung, welche der Kandidat selbst festlegt“,1930 dürfen ausschließlich mit dem dafür notwendigen ausdrücklich freiwillig erteilten schriftlichen Einverständnis1931 des Kandidaten1932 der zuständigen kirchlichen Autorität schriftlich oder mündlich übermittelt1933 und nur von dieser behandelt werden.1934 „The individual psychologist informs every client of […] the need for signed consent forms from the one tested or treated to release information to an institute or to allow consultation with superiors; the responsibility of the therapist to maintain confidentiality unless prohibited by law from doing so (for example, in situations of abuse, potential harm or the planned commission of a crime).“1935 „The candidate must sign a release statement in order to make the evaluation available to the appropriate persons. A written summary should be available to the vocation director and to the rector of the seminary. They, in turn, must exercise special care in making the results available only to those who share decision-making responsibility in the acceptance of candidates […] In many cases, it is also helpful for the candidate, once accepted to the seminary, to make a copy of the psychological evaluation available to his spiritual director.“1936

1930

C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 13, S. 16. Vgl. Colombo, La protección de la intimidad, S. 186. Eine gültige Einwilligung wird nicht durch List, Täuschung, Drohung, Unfreiwilligkeit oder Irrtum herbeigeführt! 1932 Von der Verschwiegenheitspflicht über die den Gesundheitszustand eines Kandidaten betreffenden Geheimnisse kann der Psychotherapeut entbunden werden, jedoch nicht über alle anderen Geheimnisse, ausgenommen wäre eine entgegengerichtete (Mitteilungs-)Pflicht (vgl. § 286 StGB), z.B. die Verhinderung einer unmittelbar bevorstehenden oder bereits begonnenen schweren Straftat oder bei Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung, Quälung oder sexuellem Missbrauch von Minderjährigen (§ 37 Jugendwohlfahrtsgesetz). Vgl. Giese, Die Verschwiegenheitspflicht des Psychotherapeuten, S. 126 u. 134. 1933 Vgl. Montini, Provvedimenti cautelari, S. 195. Im Hinblick auf c. 1578 § 1 sollte das Gutachten ausschließlich schriftlich verfasst werden. Vgl. Lagges, The Use of Canon 1044, § 2, 2°, S. 54 f. 1934 Vgl. Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational, S. 386 f.; Marcozzi, Il Diritto alla propria Intimità, S. 579 f.; Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 444; Versaldi, Uso della psicologia, S. 386. Im „Untersuchungsverfahren“ bezüglich der Entlassung aus dem geistlichen Stand wird in einem „vertraulichen“ (confidential) Schreiben der Oberen an den Psychologen ein psychologisches Gutachten, trotz der Zustimmung des Betroffenen, angefordert mit dem Vermerk: „Your comments will remain confidential and will not be shown to him. Any statement you make will be solely for the benefit of the Holy See.“ Siehe David M. Hynous, Procedures for Departure from the Clerical State, in: Calvo / Klinger, Clergy Procedural Handbook, S. 238-275, hier S. 263. 1935 Rinere, The Individuals Right of Confidentiality, S. 144. 1936 Bishops’ Committee on Vocations NCCB, A Reflection on the Relationship, S. 28. 1931

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Eine mögliche Bestechung des psychologischen Gutachters seitens der kirchlichen Oberen, um vertrauliche Informationen bzw. Testergebnisse ohne ausdrücklich freie Zustimmung der betreffenden Person zu erhalten, wird als Verleitung zum Amtsmissbrauch gewertet, „wenn der Beamte dadurch bestimmt werden soll, eine Handlung (z.B. Preisgabe eines Amtsgeheimnisses, Fällung eines ungerechten Urteils) oder eine Unterlassung (z.B. einer pflichtgemäßen Berufung) zu begehen, die eine Amtspflichtverletzung darstellt“1937 und mit einer gerechten Strafe zu sanktionieren ist (vgl. c. 1386).1938 Der Versuch hingegen ist nicht strafbar, außer mit einem geringeren Strafausmaß aufgrund eines dadurch entstandenen Ärgernisses, schweren Schaden oder Gefahr (vgl. c. 1328 §§ 1-2). Um diesen Gefahren zu entgehen, sieht die italienische Rahmenordnung für die Priesterausbildung vor, dass die Kandidaten die Ergebnisse der psychologischen Untersuchung persönlich den zuständigen Ausbildungsverantwortlichen mitteilen. „… l’opportuna comunicazione al rettore e al direttore spirituale degli esiti della consulenza psicodiagnostica o del cammino psicologico va fatta, in forma scritta o verbale, preferibilmente dal candidato stesso o, con il suo consenso scritto, dai consulenti. In ogni caso, ogni informazione acquisita attraverso la consulenza psicologica avrà carattere riservato, potrà essere utilizzata unicamente ai fini del discernimento vocazionale e non sarà comunicata a terze persone, senza il previo consenso scritto dell’interessato.“1939

Trotz des Beitrages der modernen Psychologie und ihrer Betonung des unbewussten Einflusses auf das normale psychische Leben, leiden die Schlussfolgerungen im kirchlichen (kanonischen) Bereich an einer von Vorurteilen bedingten Restriktion der menschlichen Wirklichkeit. Aufgrund dessen fließen Fehlinterpretationen und Verwirrung in den Dialog zwischen psychologischen Sachverständigen und kirchlichen Oberen ein. Darüber hinaus erhöht die direkte Übertragung psychologischer Rohdaten ohne anthropologische und philosophische Integration die Gefahr einer Fehlinterpretation der kanonischen Normen.1940 Folglich dürfen die Kategorien der Psychiatrie und Psychologie nicht 1937

Sebott, Das kirchliche Strafrecht, S. 204. „Der Tatbestand der aktiven Bestechung wird, unabhängig vom Erfolg bzw. der tatsächlichen Erfüllung des Angebots oder der Versprechung, bereits verwirklicht, wenn ein Angebot oder eine Zusage erfolgt, auch wenn der Beamte darauf nicht eingeht.“ Siehe Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 462. 1939 CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana (2006), Nr. 93. 1940 Das DSM-IV enthält einen expliziten Vorbehalt vor der direkten Übertragung der psychiatrischen Diagnose in einen juridischen Begriff. Die Diagnose einer bestimmten Kategorie von psychischen Störungen bedeutet keineswegs automatisch das Vorhandensein rechtlicher Konzepte und Definitionen wie „mental disorder“, „mental disability“, „mental desease“ oder „mental defect“. Vgl. DSM-IV, S. XXIII. 1938

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

441

automatisch in das kanonische Recht übertragen werden.1941 Eine reine Beschreibung der festgestellten Symptome ist für ein Sachverständigengutachten unzureichend. Ausschließlich eine vollständige Analyse der psychischen Fähigkeiten und der Freiheit ist geeignet, in kanonische Kategorien übertragen zu werden.1942 Es sind daher in beiden Bereichen qualifizierte Personen vonnöten, welche die psychologische Sprache des Experten in die juridische übertragen – d.h. die Auswirkungen der Diagnose im kanonischen Bereich feststellen. Dies erfolgt unter Berücksichtigung des gesamten Beweismaterials, „was die Schwere einer Störung häufig reduziert, weil das, was isoliert und für sich betrachtet als schwerwiegend erscheint, im Gesamtzusammenhang betrachtet von geringerem Gewicht ist“.1943 „Noch mehr als in der übrigen Medizin muss in der Psychiatrie die Tatsache berücksichtigt werden, dass das einzelne Symptom nie für sich allein, sondern nur auf dem Hintergrund der ganzen Persönlichkeit mit ihrer Lebenserfahrung diagnostisch verwertbar ist. Die nämlichen psychischen Erscheinungen haben unter verschiedenen Umständen ganz andere Bedeutungen. Manches, was aus dem Zusammenhang gerissen als sicheres Symptom einer Geisteskrankheit erscheinen möchte, erklärt sich ganz natürlich, wenn man alle Umstände kennt.“1944

Deshalb ist es ziemlich fragwürdig, ob sich psychologische Sachverständige darüber äußern können, ob ein Kandidat aufgrund der Auswertung der Testergebnisse zur ordnungsgemäßen Erfüllung des geistlichen Dienstes geeignet ist. Fraglich ist ebenso, wie die Ausbildungsverantwortlichen ein generelles Persönlichkeitsbild des Kandidaten erstellen und geeignete Schlüsse „für den weiteren Ausbildungsweg oder die Zulassung zu den Weihen“1945 ziehen können, wenn sie dem Kandidaten teilweise zugestehen, nur bestimmte Informationen aus einer erfolgten psychologischen Untersuchung preiszugeben. „Willigt der Kandidat nicht zumindest in die Mitteilung der Gesamtbewertung (nicht unbedingt genauer Diagnose) ein, kann der Obere wegen Fehlens einer entsprechenden Stellungnahme den Kandidaten nicht zulassen.“1946

Für die Konsultation der Sachverständigen – z.B. bei Krankheiten wie „amentia“ und „psychica infirmitas“ (vgl. c. 1041, 1°) – ist c. 127 § 2, 2° zu beachten.

1941

Vgl. Johannes Paul II., Alloc. „Le sono vivamente“, Nr. 6, S. 1182. Vgl. ebd., Nr. 7, S. 1182 f. 1943 Schöch, Die kirchenrechtliche Interpretation, S. 247. 1944 Eugen Bleuler, Lehrbuch der Psychiatrie, Berlin 151983, S. 124. 1945 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 13, S. 17; vgl. Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 610. 1946 Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 4. 1942

442

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„Der Diözesanbischof ist nicht gehalten, sich der Stellungnahme der Sachverständigen anzuschließen; gleichwohl darf er ohne einen seinem Ermessen nach überwiegenden Grund von deren Stellungnahme, vor allem von einer übereinstimmenden, nicht abweichen.“1947

Das Staatssekretariat beauftragte Vittorio Marcozzi eine Studie zu erstellen, welche die kirchliche Position umschreibt bezüglich invasiver psychologischer Testmethoden und anderer Untersuchungen, die das persönliche Recht auf den Schutz der Intimsphäre verletzten.1948 Marcozzi unterscheidet zwei Kategorien von psychologischen Tests. Die erste Kategorie enthält klar strukturierte und objektive Tests, wie „Minnesota Multiphasic Personality Inventory“ (MMPI) und projektive Test z.B. „Rorschach Test“, den „Thematic Apperception Test“ (TAT) und ähnliche.1949 Zur zweiten Kategorie zählen Techniken, die Antworten auf Fragen sowie Stimuli ermöglichen, wobei die Testperson wenig oder keine Kontrolle über die Resultate besitzt. „Such invasive tests include the use of the polygraph or lie detector and the use of substances which produce a semi-conscious state similar to hypnosis reducing the inhibitions of the one tested. The use of techniques of this nature generally elicits responses to questions which an individual would normally reveal except in the most intimate or private of circumstances.“1950

1947

Schmitz, Krankheit als Hindernis für die Ausübung der Weihe, S. 474. Vgl. SecrStat, Instr. v. 6. 8. 1976 (Prot. N. 311.157) mit der „Nota indicativa“ bez. „L’uso e l’abuso di metodi psicologici proiettivi e di altro tipo“, in: Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 442 f. 1949 Die USCCB verwendet folgende psychologische Tests: MMPI, MCMI, 16PF, Strong, Allport, Vernor, WAIS-R, TAT, Clinical interview, CQT, Personal Inventory for Candidates to a Diocesan or Religious Seminary, Sentence Completion Test, Rorscharch Draw-a-Person Test, The Essay Examination, The General Information Questionaire, SCCII, Test for verbal intelligence, SIV, Edwards, POI, Weshler, Mooney Problem Checklist, California Inventory, SRI „Priest Perceiver“, Readiness for Ministry. Wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird: „The applicant should be asked to sign a release form so that the test results can be read by the ordinary and/or the vocation director and/or the rector.“ Siehe SNCCB, Handbook for Vocation, VIII-34. 1950 Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 448; ähnliches konstatiert Gianfranco Ghirlanda: „… non essere accettabili I metodi di tipo fisiologico, come il lie-detector o poligrafo (macchina della verità) e la narcoanalisi.“ Siehe Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 607; vgl. Marcozzi, Indagini psicologiche, S. 541-551. Das Staatssekretariat sandte an die USCCB mit dem Schreiben v. 6. 8. 1976 eine Kopie des Artikels und Anordnung bez. der Prävention jeglichen Missbrauchs der Intimsphäre und forderte die Kenntnisnahme und Einhaltung für diejenigen, die in der Priesterausbildung tätig sind. Auf dem Hintergrund der UN-Menschenrechtskonvention und anderer Dokumente ermahnten die Vereinten Nationen alle Regierungen und Konzerne einschließlich der Kirchen den Schutz der Intimsphäre zu respektieren: „Lorsqu’un test de ,personnalité‘ ou de ,détection de mensonge‘ est présenté comme une condition préala1948

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

443

Invasive Tests oder Therapien sind unmoralisch, da die Testperson die gegebenen Antworten und Informationen nicht kontrollieren kann.1951 „Under no circumstances can a priest or religious be required to undergo invasive testing which elicits information over which the individual has no freedom or personal control, for example, through testing or procedures which involve the use of a polygraph, the penile plethysmograph, drug induced responses, or other techniques of this nature. Due to the questionable morality associated with the use of these techniques, even if an individual should freely submit to such testing, any information gathered from such procedures cannot be used in the external forum.“1952

Trotz der persönlichen Zustimmung der Kandidaten sind genannte Testkategorien gemäß oben erwähnter kirchlicher Dokumente unakzeptabel. „Consequently the results of such tests should be destroyed. The results from such tests cannot be licitly used in ecclesiastical governance, weather administrative or judicial.“1953 Gemäß Papst Pius XII. sind psychologische Tests der ersten Kategorie nur aufgrund der freien und bewussten Zustimmung der Testperson erlaubt, jedoch nicht Testreihen der zweiten Kategorie, die unfreiwillig Informationen über die intimste und privateste Natur der Psyche erzielen.1954 Ähnliches fordern die „Leitlinien für die Anwendung der Psychologie“ der Kongregation für das Katholische Bildungswesen: „Aufgrund der außerordentlichen Sensibilität dieses Bereichs ist der Gebrauch spezieller psychologischer oder psychotherapeutischer Techniken seitens der Seminarerzieher zu vermeiden.“1955

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Testreihen zu einem konkreten Zeitpunkt abgehalten werden und aufgrund dessen die Testergebnisse nur für einen

ble obligatoire, ou même simplement ,recommandée‘ ou souhaitable de recrutement, de maintien de poste ou de promotion, on peut douter que la personne qui s’y soumet agisse en fait volontairement.“ Siehe UN, Respect de la vie privée et de l’intégrité et de la souveraineté des Nations, N.E., CN. 4 116. (1968), engl. in: Ingels, Protecting the Right to Privacy, S. 442. 1951 „As in the case of the polygraph, the individual being tested has little or no control over the responses which are registered by the plethysmograph.“ Siehe ebd., S. 448. 1952 Ebd., S. 450. 1953 Woestman, Ecclesiastical Sanctions, S. 166; Bradley, The Evolution of the Right to Privacy, S. 573; Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational, S. 362 u. 379404, bes. S. 391 f. 1954 Vgl. Pius XII., Discorso ai partecipanti al XIII Congresso internazionale di psicologia applicata, S. 268-282. 1955 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 5, S. 10.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

bestimmten Zeitraum Gültigkeit besitzen.1956 „Therefore, it seems that these documents should also be destroyed once they have served their immediate purpose.“1957 (vgl. c. 489 § 2) Um zu einer freien und verantwortungsvollen Zusammenarbeit mit den Gutachtern und den Oberen zu gelangen, nennt Versaldi in seinem Artikel über den Gebrauch der Psychologie in der Ausbildung von Priester und Ordensleuten drei notwendige Bedingungen:1958 1. Den Dialog zwischen dem Oberen und den Kandidaten und den Zweck der Ausbildung. Der Kandidat muss das Vertrauen in das Erziehungsobjekt (Psychologie) haben. Ohne vertrauensvollen Dialog würden die Voraussetzungen für eine effektive Verwendung der Psychologie und jegliche menschliche bzw. christliche Ausbildung fehlen. 2. Die einheitliche und vorsichtige Vorgangsweise aller Erzieher. Ausdrückliche Meinungsverschiedenheiten bzw. Verschweigungen oder Auslassungen in diesem Bereich würden zu Zweideutigkeit und Misstrauen beim Fortschritt der Kandidaten führen.1959 Es geht weniger um die Testierung des Fehlens von Störungen, vielmehr um eine Hilfe für den Kandidaten sich auf psychologischer Ebene besser kennen zu lernen. Aufgrund dessen wäre eine psychologische Untersuchung von allen Kandidaten gefordert, nicht nur von jenen, die psychologisch „zerbrechlich“ sind. 3. Der untersuchende Experte muss eine christliche Sicht der Anthropologie und des Priester- bzw. Ordenslebens aufweisen, denn nicht alle Anthropologien sind mit der christlichen Sicht des Menschen vereinbar.1960

1956

Vgl. Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 439 f. Morrisey, The Issue of Confidentiality In Religious Life, S. 131. Das „Handbook for Vocation and Seminary Personnel“ der USCCB betont ausdrücklich: „Material gathered solely to assess readiness for admission should be destroyed or returned (e.g., results of psychological testing).“ Siehe SNCCB, Handbook for Vocation, B-15. 1958 Vgl. Versaldi, Uso della psicologia, S. 386-390. 1959 Dazu bes. Klemens Schaupp, Eignung und Neigung. Hilfen zur Unterscheidung der Beweggründe, in: Stenger, Eignung für die Berufe der Kirche, S. 195-240, hier S. 235: „Herrscht ein Umgangsstil vor, der durch gegenseitiges Mißtrauen, ständiges Kontrollieren, aggressiv-zynische Gespräche oder aber durch gegenseitige Abhängigkeit und Unselbständigkeit der Mitglieder gekennzeichnet ist, so ist zu erwarten, daß jemand, der z.B. durch starke Minderwertigkeitsgefühle oder Abhängigkeitsbedürfnisse belastet ist, durch das vorherrschende Klima in der Gemeinschaft noch weiter belastet und in seinem Wachstum blockiert werden wird. Dies gilt auch für die Kandidaten mit einer überwiegend stimmigen Motivation.“ 1960 Insbesondere C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 6, S. 10; CEI, La formazione dei presbiteri nella Chiesa Italiana (2006), Nr. 76 u. 93; ebenso fordert Andreas 1957

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

445

„Aus diesem Grund wird es nötig sein, für die Bereitstellung von psychologischen Experten zu sorgen, die auf wissenschaftlicher Eben ein tiefes Verständnis der christlichen Auffassung vom Leben und von der Berufung zum Priestertum besitzen.“1961

Infolgedessen erscheinen die Ergebnisse besonders dann ungesichert, wenn die Untersuchung auf der Grundlage einer bestimmten nicht-christlichen Weltanschauung des untersuchenden Psychologen zustande kommt.1962 Fraglich ist allerdings, ob bei dieser Einschränkung eine freie Wahl des Psychologen für den Kandidaten gegeben ist. Trotz der ausdrücklichen Betonung, dass „die geistliche Begleitung in keiner Weise durch Formen der psychologischen Analyse oder psychologischer Mittel ausgetauscht oder ersetzt werden kann“,1963 ist die optional erbetene Weitergabe von Informationsergebnissen einer psychologischen Beratung an den Regens, die auf Wunsch des Spirituals erfolgt, um zu größerer Sicherheit in der Beurteilung im Bereich des „forum internum“ oder geistlichen Begleitung zu gelangen oder um Ratschläge hinsichtlich der Fortsetzung oder Abbruch der weiteren Ausbildung zu geben, ebenso fragwürdig. „Im Falle der Anfrage um eine psychologische Beratung seitens des Spirituals ist es wünschenswert, dass der Kandidat darüber hinaus, den Spiritual über die Ergebnisse dieser Beratung zu unterrichten, auch den Seminarerzieher des Forum externum informiert, besonders wenn der Spiritual selbst ihn dazu einlädt.“1964

Um nicht voreilig und leichtfertig von den Ausbildungsverantwortlichen als „Problem-Kandidat“ aufgrund der Verweigerung einer psychologischen Persönlichkeitsdiagnostik gebrandmarkt zu werden, wäre die Frage von Andreas Wollbold: „Könnte dagegen ein genereller Verzicht auf Einsichtnahme in die diagnostischen Ergebnisse durch den Regens dazu beitragen, dass aus der unfreiwilligen Konsultation doch nicht gute Früchte an Selbsterkenntnis und Rei-

Wollbold eine „kritische Auswahl der zu Rate gezogenen Psychologen und ihrer Methoden.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 125. 1961 Johannes Paul II., Alloc. an die Angestellten der Kongregation für das Katholische Bildungswesen über die Aufnahme von Kandidaten und deren Ausbildung, v. 4. 2. 2002, in: AAS 94 (2002), S. 279-284, Nr. 2; dazu C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 6, S. 11; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 606. 1962 „… since its outcome is to produce in candidates a sense of confusion, contradiction, and fragmentation with undermines, rather than promotes, their vocational growth.“ Siehe Costello, The Use of Psychology, S. 636; dazu: Com 12 (1980), S. 187; ders., Psychological Evaluation of Vocations, S. 37-42; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 606. 1963 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 14, S. 17. 1964 Ebd.; Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 602 u. 610; Massimo Camisasca, Discernimento vocazionale e direzione spirituale dei candidati al presbitero, in: RTLu 14,3 (2009), S. 471-485, bes. S. 481.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

fung hervorgehen?“1965 grundsätzlich nicht doch der beste Lösungsansatz? Denn gegenüber einer sorgfältigen und aufmerksamen Beobachtung des Alumnen1966 bezüglich der Eignungsbeurteilung seitens der Seminarvorstehung,1967 d.h. des nach außen, im „forum externum“ wahrnehmbaren Verhaltens,1968 ist nichts einzuwenden,1969 wie bereits Papst Pius XI. betonte:

1965

Wollbold, Als Priester leben, S. 126. Vgl. Leonard Sperry, Unfit to Minister, in: Human Development 16,4 (1995), S. 35-37, bes. S. 36 f.; Marcozzi, Autorità e interiorità, S. 52. Dabei darf es der Hausleitung „nicht zuerst um Messen, Kontrollieren oder gar Ausspionieren gehen, sondern um Vertrauen und Liebe gegenüber den Studenten als Weggenossen des eigenen Glaubens (und auch der eigenen Schwächen). Natürlich kann die verlangte Beurteilung nicht ohne Zuschauen und auch nicht ohne beobachtbare Maßstäbe vonstatten gehen“. Siehe Wieh, Eignung zum Priesterberuf?, S. 261. Victor George D’Souza weist jedoch auf die Problematik hin, „that we cannot depend exclusively on the knowledge obtained from external behaviour. The rector must have a personal knowledge of the candidate, this includes the knowledge from the internal non-sacramental forum freely given to him by the seminarian in the process of discernment required for admission to sacred orders. If the seminarian does not open himself to the rector in confidence and trust, the rector cannot demand it“. Siehe D’Souza, The Major Seminary Rector, S. 211; ebenso Costa, I soggetti della formazione spirituale, S. 545. 1967 „Es gibt seitens unerleuchteter Geister bisweilen Versuche, mittels Supervision Informationen über Mitarbeiter zu bekommen oder gar Kontrolle auszuüben und sie als Disziplinierungsmittel einzusetzen. Ich habe nicht erst einmal kirchlichen Vorgesetzten drastisch das Beichtgeheimnis oder das Forum Internum bei der Priesterausbildung in Seminarien anführen müssen, um klarzumachen, welchen geschützten Rahmen Supervision braucht.“ Siehe Peter F. Schmid, Von der Wichtigkeit sich umzusehen. Pastorale Supervision und Gemeindeberatung, in: Diak 28,5 (1997), S. 289-295, hier S. 289 f. 1968 Vgl. dazu SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 38: „Man kann als sicher annehmen, dass gut ausgebildete Erzieher bei normalen Bewerbern mit den gewöhnlichen Auswahlkriterien die Echtheit der Berufung feststellen können. In besonderen Fällen oder wo immer es den verantwortlichen Erziehern des Seminars angemessen erscheint, wird es, um den einzelnen Kandidaten bei der Feststellung ihres Berufes besser helfen zu können, sinnvoll und manchmal auch notwendig sein, zu besonderen Hilfsmitteln zu greifen wie da sind: die psychologische Prüfung des Kandidaten vor dem Eintritt in den theologischen Studiengang; eine Beratung, auch psychotherapeutischer Art, mit Spezialisten; die Unterbrechung der kirchlichen Studien, um Erfahrungen in der Berufsarbeit zu machen.“ 1969 „The prudent evaluation of a person’s life in the seminary, his attitude to what is asked of him, his ability to get on with others and his behaviour during pastoral assignments and holidays will provide us much information as any superior can reasonably hope to have. To attempt in addition to regulate the realm of conscience in the hope of excluding unworthy candidates for ordination is at once futile and self-defeating: the long experience of these matters in religious life tells us that such an attempt should not even be made.“ Siehe Mc Kay, Spiritual Direction in the Diocesan Seminary, S. 413. 1966

5. Die Trennung von „forum internum“ und „forum externum“

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„Für den wachsamen und erfahrenen Blick des Seminarleiters, der die ihm anvertrauten jungen Männer und ihre Neigungen im Einzelnen liebevoll studiert, wird es nicht schwierig sein, sich über den echten Priesterberuf eines jeden zu vergewissern.“1970

Marcozzi nennt für eine zielführende Beobachtung konkret 5 Bereiche:1971 1. Das Spiel: unter weniger Kontrolle und mehr instinktivem Verhalten lässt sich leicht feststellen, ob der betreffende Kandidat loyal, großzügig, bescheiden – oder aber illoyal, streitsüchtig und stolz ist. 2. Gehorsam: wird der Gehorsam bereitwillig geleistet, lässt sich der Kandidat etwas sagen, ist er entgegenkommend, oder widersetzlich, exzessiv kritisch, ja kritiksüchtig? 3. Verlangen nach Wissen und Können: ist er gesund und vernünftig, oder aber krankhaft? 4. Hingabe: ist er aufrichtig und spontan? 5. Affektivität: ist die Fähigkeit zu Freundschaft ohne Partikularismus gegeben? Schlussendlich sei festgestellt, dass ein psychologischer Test keine „sine qua non condition of admission to seminary or to ordination“1972 sein kann bzw. darf. Neben all den aufgezählten Fragen bleibt dennoch der Grundsatz bestehen: Die menschliche Person in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität soll geschützt werden, damit sie sich in Gott, vor ihn und auf ihn hin in der dafür notwendigen Freiheit entfalten kann. Diesen Schutz zu gewähren und vehement einzufordern entspricht bester und gängiger kanonischer Tradition.

1970 Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, zit. nach Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, Nr. 1217-1282, hier Nr. 1267. 1971 Vgl. Marcozzi, Autorità e interiorità, S. 52. 1972 D’Souza, The Major Seminary Rector, S. 208; dazu auch José Saraiva Martins, L’identità e la missione del Rettore di Seminario Maggiore, in: Seminarium 37 (1997), S. 881-892, hier S. 889 f.

„Das Klima des Mobbing, das heute in vielen Firmen verbreitet ist, geht letztlich auf den Führungsstil der Verantwortlichen zurück. Wer von seinen Mitarbeitern gefürchtet werden will, der erzeugt ein Klima der Angst und der Spaltung. Da kämpft dann einer gegen den anderen. Die einzige Gemeinsamkeit, die entsteht, ist die der Verbündung gegen den Schwächsten.“1973 Anselm Grün

6. Schutz der Intimsphäre Das in c. 2201974 statuierte fundamentale Recht eines jeden auf Wahrung des guten Rufes1975 und Schutz der eigenen Intimsphäre1976 ist im Naturrecht verankert1977 und stellt somit ein Menschenrecht dar.1978 Rechtssubjekt ist jede 1973

Anselm Grün / Christine Sartorius, Dem Himmel zur Ehre – den Menschen zum Zeichen. Menschliches Reifen im Ordensleben, Freiburg/Breisgau-Basel-Wien 2001, S. 99. 1974 Zur Enstehungsgeschichte des c. 220 s. Bradley, The Evolution of the Right to Privacy, S. 527-574; Jorge Horta, Diritto all’intimità. Fondamenti storici e proiezione del can. 220 CIC e can. 23 CCEO, in: Ant 82,4 (2007), S. 637-675. 1975 „Die Rücksicht auf den guten Ruf eines Menschen verbietet jede Haltung und jedes Wort, die ihn ungerechterweise schädigen könnten.“ Siehe KKK, Nr. 2477. Der Katechismus zählt drei Arten auf, die den guten Ruf eindeutig schädigen, nämlich: vermessenes Urteil, üble Nachrede und Verleumdung. Genauere Definitionen finden sich in den folgenden Fußnoten. 1976 Vgl. KKK, Nr. 2492; zur Thematik Friederike Schirmer, Art. Intimsphäre, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 316 f.; Peter Krämer, Art. Ruf, guter, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 467 f.; Cauteruccio, Il diritto alla buona fama, S. 47-51; Daniel Cenalmor, Comentario a c. 220, in: Marzoa Rodríguez / Miras Pouso / Rodríguez-Ocaña, Comentario Exegético al Código de Derecho Canónico, Volumen II/1 u. III/1, Pamplona 21997, S. 137-142; Federico Mantaras Ruiz-Berdejo, Discernimiento vocational y derecho a la intimidad en el candidato al presbiterado diocesano, Dissertation Università Gregoriana, Roma 2005; Alessandro Perego, La buona fama nella vita ecclesiale e la sua protezione nell’ordinamento canonico, Roma 2003; Rinere, The Individuals Right of Confidentiality, S. 142-147; Sandra Sandri, Il diritto alla buona fama, Roma 2002; Angela Solferino, I diritti fondamentali del fede: il diritto alla buona fama e all’intimità, in: Rinaldo Bertolino / Sandro Gherro / Gaetano Lo Castro (edd.), Diritti „per valori“ e ordinamento costituzionale della Chiesa: Giornate Canonistiche di Studio, Venezia 6-7 giugno 1994 (Collana di studi di diritto canonico ed ecclesiastico: sezione canonistica, Bd. 16), Turin 1996, S. 372-382; Alessia Vitalone, Buona fama e riservatezza in diritto canonico il civilis-fidelis e la disciplina della privacy, in: IusE 14,1 (2002), S. 261-280. 1977 Vgl. Matthäus Kaiser, Die rechtliche Grundstellung der Christgläubigen, in: HdbKathKR1, S. 173 f. In diesem Zusammenhang ist die allgemeine, über den Kreis der Katholiken reichende Formulierung des c. 220 zu beachten. 1978 Vgl. Anita Kaspery, Das Recht auf guten Ruf, in: Leonard Swidler / Patrick Connor (Hrsg.), „Alle Katholiken haben das Recht...“ Freiheitsrechte in der Kirche, Mün-

6. Schutz der Intimsphäre

449

„persona humana“, geschütztes Rechtsgut ist die zum Menschen gehörende personale Würde des Einzelnen als „intimitas propria“ im umfassenden Sinn. „Unter persönlichem Leben der Psyche oder dem Innenleben verstehen wir jenen Teil unserer Seele […], den wir niemandem offenbaren oder nur einer sehr gut bekannten Person, und darüber hinaus jener Teil der Psyche, der auch für uns unbekannt ist, und dennoch […] Einfluss nehmen kann auf unser Benehmen und unser Leben.“1979

Die Intimsphäre erstreckt sich gleichzeitig über Recht und Verpflichtung1980 und genießt uneingeschränkten Schutz.1981 Aufgrund ihres Rechtsstatus als Per-

chen 1990, S. 80-83; Knut Walf, Die Menschenrechte in der katholischen Kirche, in: Diak 5 (1974), S. 376-388. Die „Universale Deklaration der Menschenrechte der UNO v. 10. 12. 1948“ bestätigt in Art. 12, dass kein Individuum nach Gutdünken Eingriffen in sein Privatleben unterworfen werden darf, und dass jedes Individuum ein Recht hat, vom Gesetz gegen solche Eingriffe und Verletzungen geschützt zu werden. Vgl. KarlHeinz Sonnewald, Die Deklaration der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. 12. 1948 (Dokumente, Forschungsstelle für Völkerrecht und Ausländisches Öffentliches Recht der Universität Hamburg, Bd. 16), Frankfurt am Main 1955; dazu auch DDB, Menschenwürde und Menschenrechte von allem Anfang an (Hirtenschreiben, Erklärungen, Bd. 57), Bonn 1996. Papst Johannes Paul II. verwies wiederholt auf die Bedeutung der „Universalen Deklaration der Menschenrechte“. Vgl. dazu Johannes Paul II., Alloc. apud Palatium Nationum Unitarium ad earundem Nationum Legatos habita, v. 2. 10. 1979, in: AAS 71 (1979), S. 1144-1160, engl. in: Ochoa, Leges, Bd. VI (1987), n. 4730, Sp. 7797-7806. 1979 Marcozzi, Indagini psicologiche, S. 547. 1980 Interessant ist, dass c. 220 nicht mit dem üblichen Satz „Christefideles ius habent“ (vgl. cc. 211, 216, 217, 219, 221) oder besser gesagt mit „ius est christefidelibus“ (vgl. cc. 213, 214, 215, 221), sondern mit folgenden Worten beginnt: „Nemini licet“, um das in c. 220 enthaltene Recht als Pflicht auszudrücken. 1981 Die Intimsphäre umfasst „die innere Gedanken- u. Gefühlswelt mit ihren äußeren Erscheinungsformen wie vertraulichen Briefen, Tagebuchaufzeichnungen sowie jene Angelegenheiten, für die ihre Natur nach Anspruch auf Geheimhaltung besteht (z.B. Gesundheitszustand und Sexualleben). […] Die ethische und anthropologische Voraussetzung liegt in der Einsicht, dass der einzelne Mensch eines Schutzraumes bedarf, in dem er dem Blick der Öffentlichkeit entzogen und frei ist von Erwartungen und Zwängen, zugleich aber auch frei für die Entfaltung streng persönlicher Kommunikationsformen, zu denen nicht nur zwischenmenschliche zählen, sondern auch Formen der Gottesbeziehung und des Gebetslebens“. Siehe Peter Fonke, Art. Privatsphäre, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 604 f. Das krasse Beispiel einer Verletzung der Intimsphäre veranschaulicht das Decr. der SC SemUnivStud v. 2. 2. 1924, wo in Art. IV, Abs. 26 den Alumnen das Lesen von Briefen und Tagebüchern verboten wird! „An alumni prohibeantur a lectione librorum et diariorum, quae, quamvis in se non noxia, eos tamen a studiis distrahere possunt.“ Siehe SC SemUnivStud, Decr. „Quo uberiore“ v. 2. 2. 1924, in: AAS 17 (1925), S. 547-551, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. I (1966), n. 566, Sp. 644-647, EnchCler, n. 1623, S. 576 f.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

sönlichkeitsrecht richtet sich diese Norm an alle Gläubigen (vgl. cc. 208-223 bzw. cc. 224-231, 273-289, 662-672)1982 und verpflichtet sie der Sache nach diese gegenüber anderen zu wahren und zu schützen1983 mit gleichzeitigem Verbot, sie zu verletzen.1984 Wer diesem Verbot zuwider handelt, den guten Ruf des anderen verletzt, kann mit einer gerechten Strafe belegt werden (vgl. c. 1390 § 2).1985 Ein juristisches Mittel gegen die Verletzung der Intimsphäre ist die hierarchische Verwaltungsbeschwerde gemäß cc. 1732-1739 oder die Anwendung des „Supplikationsrechtes“, welches von c. 212 § 31986 und mit einer Klage (gemäß c. 1491) geschützt wird. Ein durch diese Tat entstandener Schaden ist, soweit möglich, wiedergutzumachen (vgl. cc. 128, 1390 § 3).1987 Daraus resultiert im Einzelnen, besonders innerhalb der Kirche für jeden Gläubigen: die Wahrung des Amts- und Briefgeheimnisses,1988 des Beichtgeheimnis-

1982 Die päpstliche Kommission „Justitia et Pax“ weist 1974 in ihrem Dokument über die Menschenrechte in Nr. 38 darauf hin, dass „alle das Recht auf den guten Namen und den Respekt der eigenen Person, die Bewahrung des Privatlebens, der Intimsphäre und einer objektiven Beurteilung haben“. Siehe PontComJustPax, Decl. „Il dinamismo della fede“ über die Kirche und die Menschenrechte, v. 10. 12. 1974, ital. in: Ochoa, Leges, Bd. V (1980), n. 4342, Sp. 6915-6943, hier Sp. 6924, dt. in: Arbeitshilfen, Nr. 90, Bonn 1991. 1983 Bereits vorkonziliare päpstliche Dokumente statuieren das Recht auf guten Ruf. Vgl. Johannes XXIII., Enc. „Pacem in terris“, S. 260; Pius XII., Alloc. „Sempre dolce“ v. 2. 6. 1940, in: AAS 32 (1940), S. 270-276, hier S. 273 ff.; ders., Alloc. „Ci riesce“ v. 6. 12. 1953, in: AAS 45 (1953), S. 794-802, hier S. 795. Das Zweite Vatikanische Konzil betont: „Gleichzeitig wächst auch das Bewußtsein der erhabenen Würde, die der menschlichen Person zukommt, da sie […] Träger allgemein gültiger sowie unverletzlicher Rechte und Pflichten ist. Es muß also alles dem Menschen zugänglich gemacht werden, was er für ein wirklich menschliches Leben braucht, wie […] das Recht auf eine freie Wahl des Lebensstandes, […] auf guten Ruf, Ehre, das Recht auf Schutz seiner privaten Sphäre …“ Siehe VatII GS, Nr. 26. 1984 Mit der Verletzung des Rechtes auf den guten Ruf verletzt man unvermeidlich auch die Intimsphäre der Person; und umgekehrt, indem man die Intimität der Person kompromittiert, bringt man den guten Ruf in Gefahr. 1985 Allerdings handelt es sich dabei um sogenannte „Antragsdelikte“, die ausschließlich auf Antrag des Geschädigten verfolgt werden. Vgl. Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 469. 1986 Vgl. Hoeren, Kirchen und Datenschutz, S. 177. 1987 Vgl. Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 174. 1988 Can. 611 CIC/1917 ermöglichte noch den Ordensoberen die Privatkorrespondenz der ihnen unterstehenden Ordensmitglieder zu öffnen und zu lesen, inhaltlich jedoch gebunden an das Siegel der Verschwiegenheit. Vgl. dazu ebenso PCI, Resp. ad proposita dubia „de iure Superioris religiosi inspiciendi subditorum litteras“ v. 27. 11. 1947, in: AAS 40 (1948), S. 301, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. II (1969), n. 1964, Sp. 2479.

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ses, des Datenschutzes auch außerhalb des kirchlichen Bereiches,1989 weiters eine umfassende Fürsorge und Treuepflicht vor allem im seelsorglichen Bereich und bezüglich aller anderen Dinge, die einem Geistlichen in seiner Eigenschaft als Seelsorger anvertraut werden (vgl. z.B. c. 240 § 2). Hinzugezählt wird auch das allgemein als Schutzbereich anerkannte Grundrecht der Zeugnisverweigerung1990 und Briefgeheimnis.1991 Alle genannten Verpflichtungen gelten nicht nur für Seelsorger, sondern auch für alle Gläubigen innerhalb und außerhalb der Kirche. Spannungen ergeben sich meist in der Unausgewogenheit zwischen der Wahrung von Individualrechten und den Bedürfnissen des Allgemeinwohls (vgl. cc. 241, 642).1992 In diesen Kontext fallen die Beurteilungen von Priesteramtskandidaten (Wahrung des guten Rufes vgl. cc. 483 § 2, 1352 § 2, 1361 § 3, 1390 §§ 2-3 u. 1455 § 3), ebenso die Urteilsbildung eines Ordensoberen bei der Aufnahme in den Orden (vgl. c. 630 § 5), sowie der Expertenkonsultationen gemäß c. 642.1993 Unter genanntem Aspekt ist auch die 1989

Der Gesetzgeber zählt zur Grundrechtssicherung insbesondere Berichtigungs-, Löschungs-, Informations-, Auskunfts- und Einsichtsrechte der Betroffenen. Vgl. Rita Wellbrock, Art. Datenschutz, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 1, Gütersloh 1998, S. 455-463, hier S. 457. 1990 Das staatliche Recht verbietet die Benachteiligung derjenigen, die ein Zeugnis verweigern. Vgl. ebd., S. 458. 1991 „… con la promulgazione del can. 220, la protezione del segreto epistolare si estendeva a tutti i fedeli.“ Siehe Horta, Diritto all’intimità, S. 753. 1992 Vgl. dazu Klaus Philipp Seif, Art. Datenschutz, in: LThK3, Bd. 3 (1995), Sp. 34. Richard Hill konkretisiert: „Canon 220 is cited in canon 642 as limiting, although not excluding, the use of examinations, especially psychological evaluations, in the process of admission to a novitiate. This expressed caveat reminds superiors, directors of formation, promoters of vocations, and various councils and committees that professional evaluations demand confidentiality, must be strictly limited to those persons who have genuine need to know what such reports contain, and must be understood in their temporary and frequently inconclusive value. The candidate, however, has no absolute right to be admitted to a noviciate and must be willing to submit to this intrusion on his or her right to privacy or must withdraw as a candidate. The same can be said about the admission to a seminary of a candidate for ordination, although canon 220 is not referenced in canon 241, § 1, which may have been inadvertent.“ Siehe Richard A. Hill, Recognition and Protection or Rights in Consecrated Life, in: CLSA, Proceedings of Annual Conventions 53 (1991), S. 180-183, hier S. 182 f. 1993 „Although the individual, by his or her application, agrees to provide certain confidential information, the individual does not thereby forfeit entirely the right to privacy.“ Siehe Kaslyn, Commentary to „Reputation and Privacy – Canon 220“, S. 278. Heute legt man zu sehr auf den psychologischen Eingriff bei der Prüfung der „maturitas animi“ wert, welcher oft die „vocation divina“ zu ersetzen scheint. Vgl. Rudolf Henseler, Recensione del libro: Giuliana Accornero, La formazione alla vita religiosa negli Istituti femminili di voti semplici, in: AfkKR 150 (1981), S. 642-644; Cauteruccio, Il diritto alla buona fama, S. 39-81; José María Díaz Moreno, El derecho a la intimidad. Una

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Freiheit der Alumnen bezüglich der Wahl des Beichtvaters (vgl. c. 240 § 1)1994 und deren Schutz gegenüber Beeinflussung der Meinung durch den Spiritual oder Beichtvater bezüglich der Zustimmung, Aufnahme oder Entlassung aus dem Seminar (vgl. cc. 240 § 2, 262, 983-985) zu wahren.1995 Mit der Einführung des grundlegenden Rechtes der Gläubigen auf die moralische und psychologische Intimsphäre wollte man unter anderem auch deren Verletzung in der Anwendung der „Untersuchungen“ bzw. „Tests“ für die Zulassung der Kandidaten in die Priesterseminare und Ordensinstitute verhindern, da dieses Problem in letzter Zeit „besonders aufgrund bestimmter Missbräuche“1996 intensiv wahrgenommen wurde, vor allem wenn diese Eingriffe in die Intimsphäre ohne Erlaubnis oder unter Zwang durchgeführt wurden.1997 „Der rechtliche Schutz des Rechts auf die eigene Intimsphäre wird heute viel mehr als früher verlangt, weil man heute psycho-diagnostische Untersuchungen und Intelligenz-Tests nicht nur in den verschiedenen Berufen voraussetzt, sondern es auch im kirchlichen Bereich Fälle einer ungehörigen Einmischung in die persönliche Intimsphäre gibt, indem man für die Kandidaten zum Ordensleben oder zum Priestertum psychologische Untersuchungen über ihr psychisches und moralisches Bewußtsein fordert und sie ihnen unterwirft, ohne ihre Erlaubnis erhalten zu haben.“1998

Papst Johannes Paul II. versichert ausdrücklich in einer Ansprache über die Aufnahme von Priesteramtskandidaten und deren Ausbildung an die Angestellten der Kongregation für das katholische Bildungswesen: „Natürlich wird die Zuhilfenahme der psychologischen Wissenschaften mit Ausgewogenheit in den Berufsweg und den gesamten Ausbildungsrahmen des Kandidaten auf eine Weise eingefügt, dass die besondere Rolle und der Bereich der geistlichen Begleitung gewahrt werden.“1999

reflexión en torno a los c. 220 y 642, in: Konrad Breitsching (Hrsg.), Recht – Bürge der Freiheit. FS für Johannes Mühlsteiger SJ zum 80. Geburtstag (KST, Bd. 51), Berlin 2006, S. 555-584, bes. S. 577-583; Horta, Diritto all’intimità, S. 754. 1994 Bei der Verletzung des Beichtgeheimnisses (vgl. c. 983 § 1) werden die härtesten Strafsanktionen angedroht (vgl. c. 1388), und ein Priester wird ausdrücklich in Bezug auf den Inhalt der Beichte generell für zeugnisunfähig erklärt (vgl. c. 1550 § 2, 2°). Vgl. dazu Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentar zu c. 220, in: MK CIC (Oktober 1987); bez. der freien Beichtvaterwahl Incitti, La direzione spirituale, S. 122 f.; Serres López de Guereñu, El respeto de la distinción, S. 634-637. 1995 Vgl. ebd., S. 634-640, bes. S. 649-652. 1996 Rosalio Castillo Lara, I doveri ed i diritti dei christifideles, in: Salesianum 48 (1986), S. 325. 1997 Vgl. Marcozzi, Il Diritto alla propria Intimità, S. 573 f. 1998 Papež, Das Recht der Ordensleute, S. 42 f. 1999 Johannes Paul II., Alloc. an die Angestellten der Kongregation für das katholische Bildungswesen über die Aufnahme von Kandidaten, S. 279 f.

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Das Angebot geistlicher Führung und Begleitung „kann in bestimmten Fällen und unter klaren Bedingungen zwar unterstützt, aber niemals durch Formen psychologischer Analyse oder Hilfe ersetzt werden“.2000 Ebenfalls ist ein angemessener Schutz bei den in kirchlichen Archiven2001 abgelegten Dokumenten2002 einschließlich persönlicher Daten bzw. Akten2003 zu gewähren. „Seminary and diocesan officials, as well as superiors in institutes of consecrated life, must provide adequate protection of materials placed in the archives, including personnel files, in order to protect the privacy and good reputation of individuals.“2004

Das Recht auf Wahrung des guten Rufs und der Intimsphäre (vgl. c. 220) ist ausdrücklich auch als Recht des Einzelnen zu verstehen, grundsätzlich selbst

2000

PDV, Nr. 40; ebenso C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 14, S. 17; dazu Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 601 f. 2001 Vgl. dazu SC SemStudUniv, LC „In una recente“ circa il corso di archivistica nei seminari maggiore (Prot. N. 858/53) v. 27. 5. 1963, in: Ochoa, Leges, Bd. III (1972), n. 3114, Sp. 4374 f., parr. in: EnchCler, nn. 2513 f., S. 1094 f.; Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Archive der katholischen Kirche v. 6. 11. 1997, in: ABl. ÖBK, Nr. 21 v. 15. 12. 1997, S. 11-14; dazu auch Judith F. Champ, „Training Seminarians to care for the Cultural Heritage of the Church“: The Value of Church Libraries and Church Archives, in: Seminarium 39 (1999), S. 395-406; Stephan Haering, Zur rechtlichen Ordnung des kirchlichen Archivwesens, in: AfkKR 171,2 (2002), S. 442-457; Horta, Diritto all’intimità, S. 753. 2002 Grundsätzlich Kevin Mc Kenna, Confidential Clergy Matters and the Secret Archives, in: StCan 26 (1992), S. 191-207, bes. S. 202-206 in Bezug auf die Priesterausbildung. 2003 An dieser Stelle sei auf die oft begangene Fehleinschätzung hinzuweisen, dass die Kandidaten nicht immer mit den angelegten „geheimen“ Akten identisch sind! „Aber man wird sich bei jungen Menschen weder durch äußeres Wohlverhalten beruhigen, noch durch einen Fehltritt beunruhigen lasen, als ob die Person des Kandidaten mit seinen Akten immer identisch wäre. Er braucht auch die Freiheit, sich selbst zu erfahren und zu korrigieren.“ Siehe Gottfried Griesl, Bemerkungen zur Wissenschaftlichen Ausbildung der Studenten der katholischen Theologie, in: Institut für Europäische Priesterhilfe Maastricht (Hrsg.), Die Ausbildung der Theologiestudenten in den Westeuropäischen Ländern. Akten des Zweiten Kongresses über die europäische Priesterfrage. Europaseminar Rothen, 1.-3. September 1964, Maastricht 1965, S. 113-120, hier S. 116. 2004 Kaslyn, Commentary to „Reputation and Privacy – Canon 220“, S. 278; dazu Juan Ignacio Arrieta, Le conferenze episcopali europee e la legislazione sul diritto alla propria intimità e la protezione dei dati personali, in: FC 5 (2002), S. 29-50; Domenico Mogavero, Diritto alla buona fama e alla riservatezza e tutela dei dati personali, in: IusE 12 (2000), S. 589-610; Mercedes Vidal Gallardo, Libertad de conciencia y protección de la intimidad. Tutela de la persona frente al uso de ficheros y tratamiento informatizado de los datos personales, in: DirE 114,2 (2003), S. 643-681.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

über die Preisgabe und die Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen.2005 „It would be of great importance to make certain that documents are not kept in the archives – general or secret – which would severely damage a person’s reputation, unless such matters have already become public.“2006

Thomas Hoeren spricht vom „informationellen Selbstbestimmungsrecht“.2007 Dieses Recht ist nur beschränkt durch das Rechtsinteresse Dritter, insbesondere auf Informationen aufgrund psychologischer Untersuchungen, wie aus einem

2005 Vgl. Hoeren, Kirchen und Datenschutz, S. 152. Tatsächlich existiert keineswegs immer die Möglichkeit, frei darüber zu entscheiden, ob und unter welchen konkreten Bedingungen die Daten verwendet werden sollen. Die Entscheidungsfreiheit kann durch psychologische oder ökonomische Zwänge in Frage gestellt werden. „In neueren Datenschutzgesetzen ist teilweise die Festlegung enthalten, dass Einwilligungen unwirksam sind, die in einer gegen Treu und Glauben verstoßenden Weise oder durch eine unangemessene Androhung von Nachteilen eingeholt werden.“ Siehe Wellbrock, Datenschutz, S. 458; dazu auch Venerando Marano, La protezione dei dati personali fra diritto statuale e „garanzie“ confessionali, in: IusE 18,1 (2006), S. 61-81. 2006 Francis G. Morrisey, Confidentiality Issues Regarding A Religious Institute and Its Relationship with a Diocese, in: Cogan, Selected Issues, S. 135-141, hier S. 141. 2007 Hoeren, Kirchen und Datenschutz, S. 155. Diese Tatsache ist natürlicherweise ebenso im stattlichen Recht gewährleistet. Vgl. z.B. das Recht auf „informationelle Selbstbestimmung“ aus der Herleitung des allgemeinen Persönlichkeitsrechtes (Art. 2 I in Verbindung mit Art. 1 I GG) des Bundesverfassungsgerichtes der Bundesrepublik Deutschland v. 15. 12. 1983 (BVerfGE 65,1), das das Grundrecht des einzelnen gewährleistet, grundsätzlich über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu bestimmen. Vgl. Walter Rudolf, Datenschutz – Ein Grundrecht, in: MaxEmanuel Geis / Dieter Lorenz (Hrsg.), Staat. Kirche. Verwaltung, FS für Hartmut Maurer zum 70. Geburtstag, München 2001, S. 269-280, hier S. 269. „Der Schutzbereich dieses Grundrechts ist umfassend und garantiert auch das Recht jedes Menschen auf Auskunft über die ihn betreffenden Daten und auf Einsicht in amtliche Unterlagen, soweit diese solche Daten enthalten. Die Menschen müssen ‚wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß‘ (BVerfGE 65,43).“ Siehe ebd., S. 271. Kernpunkt ist der Schutz vor unberechtigter Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten, d.h. auch Werturteile, wenn sie etwas über die Verhältnisse des Betroffenen angeben. „Das Grundrecht gewährt auch Auskunfts- und Akteneinsichtsrechte als eine notwendige verfahrensrechtliche Konsequenz des Rechts, über die eigenen personenbezogenen Daten selbst zu bestimmen. […] Durch Rechtsgeschäft können die Rechte der Betroffenen auf Auskunft, Berichtigung, Sperrung, Löschung und Schadenersatz bei Verletzung des Datengeheimnisses nicht ausgeschlossen oder beschränkt werden.“ Siehe ebd. S. 272. Die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten muss freiwillig, nicht unter Druck oder Zwang oder durch Überrumpelung erfolgen sowie grundsätzlich schriftlich erteilt werden, wobei der Betroffene über die Datenverarbeitung vorher ausreichend zu informieren ist. Vgl. ebd.

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Schreiben der Kleruskongregation an den damaligen Präsidenten der Kodexreformkommission, Kardinal Pericle Felici, ersichtlich wird: „A) a nessuno, neppure ai Superiori Religiosi o Diocesani, è lecito entrare nella intimità psicologia o morale di una persona senza averne avuto il previo, esplicito, informato ed assolutamente libero consenso; in questo senso sono pertanto da considerarsi illecite tutte le pratiche psicologiche-proettive e di altro tipo, che si mettono in atto durante la ammissione e permanenza in Seminari e Noviziati, se manca il previo e libero consenso dell’interessato, che non può essere estorto in alcun modo. B) Inoltre, lo psicologo non dovrà manifestare a terze persone, qualunque sia la autorità di cui sono investite, sia religiosa che politica, senza il libero consenso del l’interessato, le conoscenze concernenti la vita intima, sia psicologica che morale, alle quali fosse pervenuto.“2008

Ähnlich verweist Alberto Perlasca auf die Führung eines Personalaktes über jeden einzelnen Seminaristen, der mit dem Eintritt ins Seminar erstellt wird und sorgfältig im Seminararchiv verwahrt werden soll. „In tale cartella saranno attentamente custodite anche le risultanze degli esami psicologici eventualmente condotti. Bisognerà usare prudenza anche nella fotoriproduzione delle informazioni fornite dallo psicologo.“2009

Eingetragene Daten bzw. Gutachten über psychologische Untersuchungen sollen regelmäßig ergänzt bzw. erneuert werden und einen bestimmten Zeitraum auch nach der Weihe oder Austritt bzw. Entlassung aus dem Seminar aufbewahrt werden, falls Rückfragen bei einem erneuten Seminar- oder Ordenseintritt erfolgen. „Qualora si trattasse di un candidato in seguito non ammesso al seminario o agli Ordini, si dovrebbe conservare il materiale documentario per un tempo prudenziale, in relazione a una nuova richiesta di ammissione. Se un altro seminario o istituto chiedesse informazioni circa un soggetto non accolto, dimesso o che, anche volontariamente, abbia lasciato l’istituto – spesso, di fatto, l’uscita volontaria non è altro che un modo per evitare l’espulsione –, si dovrà rispondere senza comunicare alcunché circa gli esami svolti. Solo con il consensi (per iscritto) dell’interessato si potranno comunicare gli esiti degli esami psicologici eventualmente effettuati.“2010

2008

C Cler, Schreiben an den Präsidenten der Kodexreformkommission Kardinal Pericle Felici v. 17. 10. 1981 (Prot. N. 166653), zit. in: Cauteruccio, Il diritto alla buona fama, S. 56 f. 2009 Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 439; dazu Colombo, El examen psicológico, S. 162-166; Zavalloni, Tecniche d’investigazione, S. 606. 2010 Perlasca, La tutela giuridica del diritto all’intimità, S. 439 f.; dazu auch Horta, Diritto all’intimità, S. 755: „… la pretesa di superiori religiosi o ecclesiastici di conoscere i risultati degli esami clinici, fisici o psicologici dei loro sudditi per aggiungerli nel

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Zusätzlich wird das „informationellen Selbstbestimmungsrecht“ durch die Erfordernisse des Gemeinwohls2011 sowie durch Sperrfristen bei Personalakten eingeschränkt,2012 obwohl eine „Verarbeitung“ der Daten nur aufgrund einer Einwilligung des Betroffenen oder einer kirchlichen Vorschrift zulässig ist.2013 Falls persönliche Daten in Diözesan- oder Seminararchiven2014 aufbewahrt werden, ist es das „Recht derer, die es angeht, von den Dokumenten, die ihrer Natur nach öffentlich sind und die sich auf den eigenen Personenstand beziehen eine authentische Abschrift oder eine Fotokopie in eigener Person oder über einen Vertreter zu erhalten.“ (c. 487 § 2)2015

Schrift- und Dokumentationsgut sind alle Unterlagen, die aus der Tätigkeit kirchlicher Stellen erwachsen: d.h. „Urkunden, Akten, Amtsbücher, Einzel-

loro archivio privato oppure il costringere i sudditi a sottoporsi ad alcuni esami medici senza una giusta causa che lo giustifichi, ecc.“ 2011 „An der Wahrung dieses strikten Persönlichkeitsrechtes ist auch die Gesellschaft interessiert, weil sie unbelastet bleiben muss vom innermenschlich zu Bewältigenden und weil ihr der Einzelne nur bei Wahrung seiner Intimsphäre unbefangen dienen kann.“ Siehe Richard Egenter, Art. Intimsphäre, in: LThK2, Bd. 5 (1960), Sp. 736. 2012 Bei Personalakten gilt eine Sperrfrist von 50 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person, die aus wichtigen Gründen (Wohl der Kirche, schutzwürdige Belange Dritter, gefährdete Interessen Betroffener oder Verletzung von Personenrechten) verlängert werden kann. Vgl. ÖBK, Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Archive der katholischen Kirche v. 6. 11. 1997, in: ABl. ÖBK, Nr. 21 v. 15. 12. 1997, S. 11-14, hier S. 13. 2013 Vgl. Thomas Hoeren, Art. Datenschutz, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 372-374, hier S. 374. 2014 „In fact, it can be said that at its root, the intent of the law with respect to these secret archives is that in the world of facts and documentation – the external forum – the secret archives do not exist.“ Siehe Elissa A. Rinere, The Confidentiality of Written Documents in Canon Law, in: Donna Krier Ioppolo u.a. (eds.), Confidentiality in the United States: A legal and Canonical Study, CLSA, Washington D.C. 1988, S. 131. 2015 „Geheimhaltung wird besonders dann ein Instrument des Übels, wenn Information deshalb zurückgehalten wird, um die Macht über jene aufrechtzuerhalten, denen sie verweigert wird, oder um ihnen einen praktischen Nachteil zu bereiten.“ Siehe James Gaffney, Zugang zu Informationen, in: Swidler / Connor, „Alle Katholiken haben das Recht …“, S. 61. Bezüglich der Anfertigung von Fotokopien sei grundsätzlich festgestellt: „Nonetheless, if necessary warrants it, the diocesan bishop may permit certified copies to be made for legitimate confidential use. In such cases, however, the copies should be returned to the chancellor for filing or destruction.“ Siehe John A. Alesandro, Commentary to c. 490, in: Coriden / Green / Heintschel, The Code of Canon Law, S. 378-413, hier S. 397. Kurioserweise verweigert § 6 (2) der Ordnung der ÖBK das eben zitierte Grundrecht des c. 487 § 2 auf authentische Abschrift! Vgl. ÖBK, Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Archive, S. 13.

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schriftstücke, Karteien, Dateien, Karten, Pläne, Zeichnungen, Plakate, Siegel, Druckerzeugnisse, Bild-, Film- und Tondokumente sowie automationsunterstützte und sonstige Informationen.“2016 Rechtserhebliche Tatsachen für den vorhin erwähnten „Personenstand“ sind Taufe, Geschlecht, Alter, Wohnsitz, Geburtsort, Ritus- und Religionszugehörigkeit, Verwandtschaft, Schwägerschaft, geistige Beschaffenheit, Tat- und Spruchstrafen, ferner Firmung, Ehe, Weihe, klösterliche Profess.2017 Missbräuchliche Herstellung, Verwendung, Zerstörung, Unterdrückung2018 und Benützung gefälschter oder veränderter „öffentlicher“ kirchlicher Dokumente (vgl. c. 1540 § 1) kann je nach Schwere des Vergehens mit einer gerechten Strafe sanktioniert werden (vgl. c. 1391, 1-2°). William Woestman konkretisiert: „This includes deliberate counterfeiting, alteration, changing, destruction, hiding or using false documents from the Holy See, councils (ecumenical, national or provincial), synods, conferences of bishops, diocesan curiae (general and particular decrees by the bishop, financial records, official minutes of committees, etc.), ecclesiastical tribunals, parish records (register for the various sacraments, financial records, minutes of finance and pastoral councils), official records of a religious institute, a secular institute, a society of apostolic life, a personal prelature, etc. […] e.g., writing of a false baptismal record or ordination certificate, […] making a false entry in the financial report or the minutes of the college of consulters, falsifying dimissorial letters; the alteration, destruction, removal, hiding of a public ecclesiastical document (1°), e.g., the changing of the date, shredding of important documents (the record of the dispensation from the impediment of disparity of cult), concealing documents, intentionally filing a document in a place within the archive where it will not be found. […] To be guilty of these offences, the delinquent must have the intention of deceit or fraud. It is evident that an unintentional mistake or negligence – even gravely culpable – would not constitute the offences as found in this canon.“2019

Zur Glaubwürdigkeit derjenigen, die in der Kirche ein besonderes Amt innehaben, ist der Besitz des guten Rufes („bona fama“) unerlässlich. Für die Zu-

2016

Ebd., S. 12. Vgl. Ulrich Mosiek, Art. Personenstand, in: LThK2, Bd. 8 (1962), Sp. 295; ebenso Jürgen Olschewski, Art. Personenstand, in: LKStKR, Bd. 3 (2004), S. 194-196. 2018 „Von Urkundenunterdrückung bzw. -verheimlichung wird gesprochen, wenn eine Urkunde der Benützung durch andere dauernd oder wenigstens vorübergehend entzogen wird.“ Siehe Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 469. 2019 Woestman, Ecclesiastical Sanctions, S. 139 f. Neben den öffentlichen Urkunden bezog can. 2362 CIC/1917 auch private in den Tatbestand mit ein. 2017

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lassung zu den Weihen müssen sich die Kandidaten u.a. einer guten Wertschätzung („bona existimatio“) erfreuen (vgl. c. 1029).2020 Der gute Ruf bzw. die uneingeschränkte positive Einschätzung, der sich eine Person in ihrem sozialen Umfeld erfreut, steht in enger Beziehung zu der ihr zukommenden Ehre.2021 Für das Selbstvertrauen und die persönliche Entfaltung, sowie für die soziale Integration und Wirksamkeit ist der gute Ruf von großer Bedeutung, woraus ein berechtigtes Interesse bzw. sogar eine Verpflichtung entsteht, diesen zu besitzen und zu wahren. Die Gerechtigkeit und Liebe verletzende Schädigung – bis hin zum „Rufmord“ – geschieht durch Missachtung in Wort, Schrift, Bild, Gebärde u.a.2022 durch vermessenes Urteil,2023 üble Nachrede,2024 Ehrabschneidung2025 und Verleumdung in Abwesenheit des Be-

2020

Der Begriff „bona fama“ zielt auf verbale Äußerungen, „bona existimatio“ hingegen auf das gesamte Verhalten einer Person ab. 2021 Ehre garantiert dem Einzelnen die soziale Existenz und Wirkmöglichkeit, fördert das Gemeinwohl und gründet auf sittlich einwandfreiem Lebenswandel. Nur wer im vollen Besitz der kirchlichen Ehre ist, kann ein tätiges Glied der kirchlichen Gemeinschaft sein. Vgl. Georg May, Art. kirchliche Ehre, in: LThK2, Bd. 3 (1962), Sp. 711-714, hier Sp. 713. 2022 „… parole, gesti, scritti, stampa, ecc.“ Siehe Jenkins, Defamation of Character, S. 428 f.; ebenso Papale, Brevi note in tema di delitto di falsa denuncia, S. 772. 2023 Darunter versteht man, „wer ohne ausreichende Beweise, und sei es auch nur stillschweigend, von einem Mitmenschen annimmt, er habe einen Fehltritt begangen“. Siehe KKK, Nr. 2477. „Um nicht vermessen zu urteilen, soll jeder darauf bedacht sein, die Gedanken, Worte und Handlungen seines Nächsten soweit als möglich günstig zu beurteilen.“ Siehe ebd., Nr. 2478, S. 623. 2024 „Wer ohne objektiv gültigen Grund Fehler und Vergehen eines Mitmenschen gegenüber Personen aufdeckt, die nichts davon wissen.“ Siehe ebd. 2025 Christen sollen sich gemäß Mt 7,1 unnötiger Kritik enthalten. Fremde Ehre wird durch Verachtung des Nächsten, durch das innere Hegen und äußere Kundgeben freventlicher, d.h. ungenügend begründeten Argwohns und Urteils, durch unnötiges Bekannt machen fremder Fehler, durch hinterhältiges Hinterbringen ehrenrühriger Behauptungen Dritter, durch Beschimpfung, d.h. durch Kundgabe der Missachtung in Wort und Tat, durch beleidigende Äußerungen, sogar dem Verweigern der üblichen Ehrenbezeugungen, verletzt. Vgl. ebd., S. 712 f. Thomas von Aquin definiert Ehrabschneidung als ein Sprechen in Abwesenheit des Betroffenen, um dessen Ruf „abzuschneiden“, d.h. das Gute des anderen bewusst auf böse Absicht zurückzuführen, es zu leugnen oder sogar böswillig zu verschweigen: „… quando in quod est bonum dicit mala intentiam factum. Indirecte autem: vel negando bonum alterius; vel malitiose reticend.“ Siehe Thomas von Aquin, Summa Theologica II-II, q. 73 a. 2 zu 2, und a. 1 zu 3. Thomas bezeichnet die Ehrabschneidung als „schwere Sache“, denn der gute Ruf ist das Kostbarste, dessen Schädigung eine Todsünde. Vgl. ebd. „Als Beleidigung galt die einer anwesenden, als üble Nachrede die einer abwesenden Person eines Dritten gegenüber zum Ausdruck gebrachte Missachtung.“ Siehe Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 260; ebenso den

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troffenen (vgl. c. 1390 § 2).2026 Nicht jedoch durch Beleidigung gegenüber einem Anwesenden, der sich unmittelbar dagegen wehren kann.2027 Wie bereits erwähnt, verlangt jede Schädigung des guten Rufes eine entsprechende Wiedergutmachung, z.B. durch Entschuldigung, Widerruf etc. (vgl. c. 1390 § 3).2028 „Gewissenhaft abzuwägen sind die jeweiligen Interessen bei der Ausstellung eines (belastenden) Zeugnisses oder bei der Frage, ob und in welcher Weise ein Fehlverhalten (über die persönliche Zurechtweisung hinaus; vgl. Mt 18,15 ff.) Dritten bzw. der Öffentlichkeit bekannt zu machen ist.“2029

Eine Art „moderne Krankheit“, die heutzutage auch in kirchlichen Kreisen rasant um sich greift, ist Mobbing.2030 Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt „sich zusammenrotten und über jemanden herfallen“, „anpöbeln“. „Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder einigen Personen systematisch, oft und während län-

Kommentar zum fast wortwörtlich übernommenen can. 2355 CIC/1917 in: Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, Bd. 3, S. 458. 2026 Darunter versteht man die lügenhafte Schädigung des guten Rufes und der Ehre eines Mitmenschen, die der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit widerspricht. Nach kirchlicher Bewertung kann Verleumdung schwere Schuld sein und Wiedergutmachung durch Widerruf und Schadenersatz verlangen. Vgl. Günter Virt, Art. Verleumdung, in: LThK3, Bd. 9 (2000), Sp. 693, dazu auch Papale, Brevi note in tema di delitto di falsa denuncia, S. 757-782; Andreas Franitza, „Lasset uns lästern. Wir sind hier zusammengekommen, um übereinander herzuziehen!“ Kirchenrechtliche Überlegungen zu can. 220 CIC/1983, in: Maria Neubrand (Hrsg.), „Lebendige Gemeinde“. Beiträge aus biblischer, historischer, systematischer und praktischer Theologie (Eichstätter Studien, Neue Folge, Bd. 54), Regensburg 2005, S. 237-253. 2027 Vgl. Paarhammer, Das spezielle Strafrecht, S. 438 f. 2028 „Jede Verfehlung gegen die Gerechtigkeit und die Wahrheit bringt die Verpflichtung zur Wiedergutmachung mit sich, selbst dann, wenn ihrem Urheber Vergebung gewährt worden ist. Falls es unmöglich ist, ein Unrecht öffentlich wiedergutzumachen, muss man es insgeheim tun; wenn der Geschädigte nicht direkt entschädigt werden kann, muss man ihm im Namen der Liebe moralische Genugtuung leisten. Die Pflicht zur Wiedergutmachung betrifft auch die Verfehlungen gegen den guten Ruf eines anderen. Diese moralische und zuweilen auch materielle Wiedergutmachung ist nach der Größe des verursachten Schadens zu bemessen. Sie ist eine Gewissenspflicht.“ Siehe KKK, Nr. 2487. 2029 Alfons Riedl, Art. Ruf, guter Ruf, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 1348. 2030 Bereits seit ca. 10 Jahren ist Mobbing permanentes Thema in der Gesellschaft. Vgl. beispielsweise: Oberösterreichische Nachrichten, Nr. 131, v. 8. 6.1996, S. 1; Salzburger Nachrichten v. 23. 1. 1999, Beilage „Zum Wochenende“, S. II; TT, Nr. 145, v. 26. 6. 2001, S. 25; Wollbold, Als Priester leben, S. 214.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

gerer Zeit mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet.“2031

Die Betroffenen werden – vor allem beim sogenannten „Bossing“2032 von Vorgesetzten (konkret von Verantwortlichen für die Priesterausbildung) – schikaniert, nicht mehr gegrüßt, es werden ihnen wichtige Informationen vorenthalten.2033 Im weitesten Sinne kann zum Bereich des Mobbing als aktuellste Form von (u.a. auch sexueller) Belästigung das im englischen Sprachraum stark verbreitete und dort längst einklagbare „Stalking“ gezählt werden, bei dem es sich um willentlich obsessives Verfolgen, Belästigen und Bedrohen einer Person gegen deren erklärten Willen, vor allem durch Telefonanrufe (Telefonterror), DrohSMS bzw. -MMS und -Mails (Cybermobbing bzw. -stalking), Überwachen und Ausspionieren in einer durchschnittlichen Zeitspanne von ein bis zwei Jahren (jedoch bis zu 30 Jahren) handelt und bei hauptsächlich weiblichen (24 %) als männlichen (10 %) Opfern in der Regel Angst, Sorge, Panik und posttraumatischen Belastungsstörungen auslöst. Stalking basiert oft auf psychischen Erkrankungen (narzisstischen Persönlichkeitsstörungen, Borderline-Syndrom), tritt vor allem im kulturellen Milieu auf und findet sich in spezifischen Ausprägungen vor, wie z.B. Prominentenstalking als Folge einer zumeist krankhaften jedoch therapierbaren Erotomanie, die von (bis zu tödlicher) Gewaltanwendung begleitet sein kann.2034

2031

Heinz Leymann (Hrsg.), Der neue Mobbing-Bericht. Erfahrungen und Initiativen, Auswege und Hilfsangebote, Reinbek 1995, S. 18. Die Grundrechtscharta der EU fordert einen Tendenzschutz, um allen einen freien Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, deshalb wird die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung bekämpft. (vgl. Art. 13 EGV); dazu Schwendenwein, Die europäische Identität unter dem Gesichtspunkt des Vertragswerkes der Europäischen Union, in: Weiß / Ihli, Flexibilitas Iuris Canonici, S. 621. 2032 Bossing ist die spezifische Bezeichnung von Mobbing, das von Seiten der Vorgesetzten erfolgt. 30-70 % der Mobber sind Vorgesetzte. Dazu ausführlicher Ralf D. Brinkmann, Mobbing, Bullying, Bossing. Treibjagd am Arbeitsplatz; Erkennen, Beeinflussen und Vermeiden systematischer Feindseligkeiten (Taschenbücher für die Wirtschaft, Bd. 67), Heidelberg 22002. 2033 „Informationen können gezielt zur Diffamierung der Betroffenen verwendet werden, indem ihnen ein anderer Gehalt- und Aussagewert unterstellt wird.“ Siehe Wellbrock, Datenschutz, S. 455. 2034 Vgl. Jens Hoffmann, Stalking, Wien-New York 2006, bes. S. 7 f., 91-146, 169184 u. 197-206.

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Die aus den genannten Problembereichen vor allem für die (Volks-)Wirtschaft resultierenden Schäden betragen pro Person bis zu 203.500,- Euro.2035 Mobbing, Bossing und Stalking sind zu Gesellschaftskrankheiten mutiert, die gleichermaßen kirchliche Einrichtungen und Gemeinschaften befallen.2036 Die Symptome sind ähnlich den oben erwähnten (Kommunikationsverweigerung, Rufmord, Ausgrenzung und Diskriminierung, Psychoterror2037 etc.).2038 Grundsätzlich besteht ein staatlicher Rechtsschutz.2039 Die Einklagbarkeit von Benachteiligungen bzw. sogar Nichtzulassung zu den Weihen aufgrund von Mobbing erweist sich als äußerst schwierig, da die staatliche Gesetzgebung auf die interne Gesetzgebung der Kirche verweist.2040 Prinzipiell dürfte dennoch ein Schadenersatzanspruch erwachsen, da eine offensichtliche Benachteiligung nachgewiesen werden kann.2041

2035 In „alter“ Währung: 2,8 Mio. Schilling. Vgl. TT, Nr. 145, v. 26. 6. 2001, S. 25. In Deutschland werden die Ausfallskosten allein in der betrieblichen Wirtschaft durch Mobbing auf jährlich 30 Mrd. (!) DM geschätzt. Vgl. Monika Holzbecher / Bärbel Meschkutat, Mobbing am Arbeitsplatz. Informationen, Handlungsstrategien, Schulungsmaterialien, Dortmund-Berlin 21999, S. 27. 2036 Die Uniformität in der Priesterausbildung „kann in Gleichgültigkeit und Kälte gegenüber den einzelnen Formen umschlagen, Beziehungen ‚verhexen‘ und intersubjektive Begegnung aufheben, da diese von der Positivität des Andersseins lebt. […] Wenn Gleichheit und Symmetrie herrschen, steht die Wahrnehmung des Fremden unter der Perspektive der Verdächtigung, Anfeindung, Ablehnung, Verurteilung oder Unterwerfung“. Siehe Manfred Scheuer, Der Mensch ist Ruf Gottes. Zur theologischen Grundlegung von Berufung, in: ThPQ 150,1 (2002), S. 53-62, hier S. 60; vgl. auch folgenden Artikel, dessen Inhalt analog auf die diözesane Situation hin zu interpretieren wäre Rüdiger Gollnick, Störungen in der Kommunikation und Interaktion: Mobbing – ein Thema der monastischen Gemeinschaft?, in: LebZeug 56,2 (2001), S. 144-155. 2037 C. 1451 CCEO zählt „psychische Folterung“ zu den kanonischen Straftaten gegen Leben und Freiheit des Menschen. Leider findet sich diese Präzisierung nicht in c. 1397 CIC, kann jedoch aus dem Passus „schwer verletzt“ gefolgert werden. „Wer einen Menschen entführt hat oder ungerechtfertigt festhält, schwer verletzt oder verstümmelt oder ihn physisch oder psychisch gefoltert hat, soll mit einer angemessenen Strafe belegt werden, die große Exkommunikation nicht ausgeschlossen.“ (c. 1451 CCEO) 2038 Für den kirchlichen Bereich v.a. Anton Bittler / Norbert Copray (Hrsg.), Mobbing und Missbrauch in der Kirche, Oberursel 1999. 2039 Im Gegensatz zum Deutschen Strafrecht besteht in Österreich kein konkretes Anti-Mobbing-Gesetz, jedoch einige zivilrechtliche Entscheidungen für spezielle Bereiche wie z.B. Ministerien und für Einzelfälle. 2040 Vgl. Johannes Neumann, Wenn das Recht recht fraglich ist. Der ideale Nährboden für Mobbing, in: Bittler / Copray, Mobbing und Missbrauch in der Kirche, S. 140-149. Neumann betont, dass fast kein Rechtsschutz durch staatliche Gerichte gegeben ist. 2041 Vgl. Kap. II.9. und II.10. dieser Arbeit.

„Wer mit Autorität ausgestattet ist, weiß nicht immer genau, über wie viel Autorität er nun eigentlich verfügt. Oft leidet er an einem Mangel an Klarheit darüber. Der Obere eines Hauses weiß nicht genau, wie weit er gehen kann, denn irgendwo hat ein Bischof ein Auge auf ihn; der Bischof weiß nicht ganz genau, wie weit er gehen kann, denn der Nuntius schaut ihm auf die Finger; und der Nuntius weiß nicht genau, was Rom denkt. Das Problem liegt nicht darin, dass die einen mehr, die anderen weniger Autorität haben, sondern dass das nicht klar genug abgesteckt ist.“2042 Henri Nouwen

7. Mögliche Probleme bei der Aufgabendelegation an den Rektor „Erster Repräsentant Christi in der Priesterausbildung ist der Bischof.“2043 Mit diesen Worten bekräftigt das nachsynodale Schreiben „Pastores dabo vobis“ die Verantwortung des Bischofs für die Grundausbildung der Priester. Die eigentliche, ausschließliche Pflicht und Berechtigung der Kirche in der Ausbildung wird wahrgenommen, wenn der Bischof die Kandidaten, die er für geeignet hält, auswählt, beruft, ausbildet und zur Priesterweihe zulässt.2044 Aus dieser Verantwortung ergibt sich die Notwendigkeit, „dass der Bischof sie häufig besuchen und auf bestimmte Weise bei ihnen ‚sein‘ sollte“.2045 Freilich kann er normalerweise diesen Dienst nicht alleine ausüben. Die Auswahl der Berufungen und ebenso die Bildungsaufgaben sind derart komplex bzw. schwierig, dass sie die Möglichkeiten einer einzelnen Person übersteigen. Der Bischof beauftragt daher andere Personen zur Übernahme eines guten Teils seiner Verantwortung, d.h. besonders geeignete Mitarbeiter auszuwählen, „Priester mit vorbildlichem Leben“ und „nach allgemein menschlichem Maßstab und nach dem des Evangeliums reife und starke Persönlichkeiten“.2046 Die Mitarbeiter sollen sich vergegenwärtigen, dass sie diese Aufgabe vom Bischof delegiert bekom2042

Nouwen, Intimacy – Nähe, S. 126 f. „Die dringendste Frage ist die Autoritätskrise angesichts der anachronistischen Anwendungsformen der Autorität (extreme Vertikalität, verhängnisvoller Gebrauch der Geheimhaltung, mangelnder Respekt vor der menschlichen Person, der von einer mythischen Vermengung des Willens Gottes und der von einem Menschen ausgeübten Autorität inspiriert ist, auch wenn es sich um von Christus eingesetzte Strukturen handelt), die die Kommunikationsstörungen zwischen dem Papst und der römischen Kurie und den Bischöfen, zwischen dem Bischof und seinen Priestern, dem Klerus und den Gläubigen in der Kirche hervorruft.“ Siehe Piet Fransen, Weihen, Heilige, in: SacrM, Bd. IV (1969), S. 1250-1291, hier S. 1277 f. 2043 PDV, Nr. 65; vgl. VatII OT, Nr. 5 u. 18; RFIS, Nr. 39; can. 1337 §§ 1-3 CIC/1917. 2044 Vgl. Mario Moronta, El obispo primer animador y promotor de la Pastoral Vocacional, in: Seminarios 52 (2006), S. 189-201. 2045 PDV, Nr. 65 f.; C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 88. 2046 PDV, Nr. 66.

7. Mögliche Probleme bei der Aufgabendelegation an den Rektor

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men haben, und müssen sie daher in enger Verbindung mit ihm entsprechend seinen Anweisungen ausüben. Da es sich nicht um eine private, sondern öffentliche Tätigkeit handelt, ist das Seminar „an sich eine Ur-Erfahrung des Lebens der Kirche: in ihm ist der Bischof gegenwärtig durch das Amt des Rektors und den von ihm beseelten Dienst der Mitverantwortung und Gemeinschaft mit den anderen Erziehern.“2047

Es ist also ein eminent kirchlicher Dienst, der durch die hierarchische Abhängigkeit vom Ortsbischof gekennzeichnet ist. Natürlicherweise erfordert die Erfüllung der Leitungsaufgaben im Seminar auch eine berechtigte Autonomie im Wirken des Rektors, die vom CIC (vgl. cc. 238, 260 f.) sowie von den Statuten des Seminars umschrieben wird.2048 Gemäß dem Dekret „Optatam totius“ sollen Seminarobere „aus den besten Kräften ausgewählt werden“.2049 In diesem Punkt greift das Dekret auf die Enzyklika Pius’ XI. „Ad catholici sacerdotii“ zurück, das die Bischöfe ermahnt: „Sorgfältig sollen vor allem die Oberen und Lehrer ausgewählt werden. […] Gebt euren Kollegen die besten Priester.“2050 Die geforderten grundlegenden Qualitäten der Ausbildungsverantwortlichen, die einer speziellen technischen, pädagogischen, geistlichen, menschlichen und theologischen Vorbereitung bedürfen2051 und auf welche die genannten und neueren Dokumente hinweisen,2052

2047

Ebd., Nr. 60; dazu auch Bruno Mazzocato, Il seminario maggiore: una „comunità educante“, in: Seminarium 40 (2000), S. 787-806, bes. S. 799-805; Urbano Sánchez, Educador de seminaristas, in: Seminarios 53 (2007), S. 469-486. 2048 Vgl. z.B. die Leitlinien und Hausordnung des bischöflichen Priesterseminars Linz v. 29. 6. 1988, Linz 1988, S. 8, 19 u. 21; ebenso: „Ratio localis“ für das Collegium Canisianum Innsbruck v. 29. 6. 2007, Innsbruck 2007, Nr. 31-33 u. 37. 2049 VatII OT, Nr. 5. 2050 Pius XI., Enc. „Ad Catholici Sacerdotii“, S. 37-53. 2051 Vgl. PDV, Nr. 66; Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48; C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 89; C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 3, S. 6 f. Aufgrund dessen wurde das „Institutum Superibus pro Formatoribus Instituendis“ an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom errichtet. Vgl. C InstCath, Decr. „Postulatione attenta“ (Prot. N. 595/91/36) v. 15. 4. 1997, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. IX (2001), n. 5827, Sp. 14682; vgl. dazu Alessandro Manenti, Il perché di una formazione specifica del formatore, in: Seminarium 40 (2000), S. 715747; Alessandro M. Ravaglioli, Gli Istituti specializzati delle Università Pontificie per la preparazione degli Educatori vocazionali, in: Seminarium 40 (2000), S. 905-920; Amedeo Cencini, Una istituzione al servizio della formazione, in: Franco Imoda (ed.), Antropologia interdisciplinare e formazione, Bologna 1997, S. 581-606. Bereits Bischof Jaime Flores Martin von Barbastro (Spanien) regte während des II. Vatikanums die Einrichtung eines internationalen Studienzentrums für Pädagogik und Pastoral zur Spezialausbildung für Seminarleiter und -professoren an. Vgl. Acta

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

sind in „Pastores dabo vobis“,2053 in der „Ratio fundamentalis“2054 und in den nationalen „rationes“2055 noch klarer entfaltet und verdeutlicht. Dort wird unter anderem die Notwendigkeit erwähnt, Glaubensstärke zu besitzen, ein lebendiges priesterliches und pastorales Bewusstsein, Festigkeit zu menschlichen Kontakten, Führungsqualitäten, ein reifes psychologisches und affektives Gleichgewicht, mit Klugheit und Weisheit verbundene Intelligenz, eine echte Kultur des Geistes und des Herzens, die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, zu Gemeinschaftsgeist sowie eine tiefe Kenntnis der jugendlichen Mentalität,2056 „ihrer Wachstumszyklen, ihrer Stärken und Schwächen und ihrer Art, die Beziehung zu Gott zu leben, […] um möglichst befähigt zu sein, die wirklichen Motivationen des Kandidaten zu erkennen“.2057 Um sich nicht abzuschließen und sich nur mit sich selber zu beschäftigen, „muß der Erzieher für die Probleme der Personen, der sozialen Gruppen und der Kirche als Ganzes aufgeschlossen sein. Er muß ein ‚weitherziger‘ Mensch sein, das heißt ein Mann großer Weitsicht, die ihm das Verstehen der Ereignisse mit ihren Ursachen, ihrer Kompliziertheit und ihren sozialen und religiösen Auswirkungen ermöglicht.“2058

Ein Seminarregens, der aus dem Glauben lebt, erzieht mehr durch das, was er ist, als durch das, was er sagt.2059 „Die Oberen und Professoren sollen immer daran denken, wie sehr der Bildungserfolg bei den Alumnen von der Art und Weise ihres Denkens und Handelns abhängt.“2060

Synodalia Sacrosancti Concilii Oecumenici Vaticani Secundi, Vol. III, Pars VII, Città del Vaticano 1975, S. 739-743. 2052 Vgl. Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48. 2053 Vgl. PDV, Nr. 66. 2054 Vgl. RFIS, Nr. 39. 2055 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 56; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1a u. IV/1b; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 58 f. 2056 Vgl. Anatrella, Situation anthropologique, S. 841-873. 2057 C InstCath, Leitlinien „Ogni vocazione“, Nr. 3f, S. 6 f.; dazu Ghirlanda, Utilizzo delle competenze psicologiche, S. 589-592; Anatrella, Les sciences humaines, S. 807; Costello, Psychological Evaluation of Vocations, S. 39. 2058 C InstCath, Direttive „Tra i vari mezzi“, Nr. 42. 2059 Dazu Christian Courtois, Le choix et la formation des Formateurs, in: Seminarium 30,1-2 (1990), S. 204-226; Saraiva Martins, L’identità e la missione del Rettore di Seminario Maggiore, S. 881-892; Daniel A. Murray, Guidelines for the Formation of Seminary Educators, in: Seminarium 34,2 (1994), S. 338-350. 2060 VatII OT, Nr. 5.

7. Mögliche Probleme bei der Aufgabendelegation an den Rektor

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Denn nicht selten finden sich in manchen Seminaren gering ausgebildete Professoren und Obere, die oftmals mit der Kirche und ihren Vorschriften uneins sind bzw. diese ignorieren. Aufgrund dieser Problematik kann man „unmöglich akzeptieren, daß die auszubildenden jungen Männer dem abweichenden Verhalten von Ausbildern und Professoren ausgesetzt sind, denen es an ausdrücklicher kirchlicher Gemeinschaft und an einem klaren Zeugnis ihres Strebens nach Heiligkeit mangelt.“2061

Darum kann man sagen, „dass der Erzieher nur in dem Maße in seinem Dienst echt ist und den Erfordernissen seines Priesterideals entspricht, wie er sich für die Einheit einzusetzen und aufzuopfern weiß, d.h. wenn er in seinem Denken, in seinen Haltungen und in seinem Gebet die Sorge für die Einheit und den Zusammenhalt der ihm anvertrauten Gemeinschaft ausprägt.“2062 In der Ausarbeitung des Studienprogramms und der Seminarrichtlinien, weiters der geistlichen, pastoralen und liturgischen Ausbildung ist von den Verantwortlichen ein gegenseitig abgestimmtes Wirken erforderlich2063 „und die Bereitschaft notwendig, die gemeinsamen Ziele und die von der Kirche bzw. vom Bischof aufgestellten Kriterien der Auswahl als maßgebend zu betrachten, die gegenüber persönlichen Anschauungen den Vorrang haben.“2064 Der Rektor nimmt den Rat und die Hilfe seiner Seminarmitarbeiter an, „trägt aber selbst die Verantwortung für das zusammenfassende Urteil, das er dem Bischof über die Tauglichkeit für die Zulassung zum Seminar, über die verschiedenen Abschnitte des Bildungsweges und die Zulassung zu den heiligen Weihen unterbreitet. […] Ihm steht es zu, die Einheit der Ausrichtung der Erziehung und deren Übereinstimmung mit den Entscheidungen des Bischofs und der Kirche sicherzustellen, wobei er eine Verwirklichung mit Hilfe breitester Zusammenarbeit aller fördert.“2065

Im geltenden Codex Iuris Canonici werden oben dargelegte Richtlinien ebenso prägnant formuliert. Gemäß c. 241 § 1 ist der Diözesanbischof Hauptverantwortlicher für die Zulassung ins Priesterseminar,2066 dem nach c. 259 § 1

2061

Johannes Paul II., Alloc. an die Bischöfe von Brasilien, Nr. 5. C InstCath, Direttive „Tra i vari mezzi“, S. 17. 2063 Vgl. José Saraiva Martins, Carattere collegiale dell’opera educativa e compiti dei singoli formatori, in: Seminarium 35 (1995), S. 802-812. 2064 C InstCath, Direttive „Tra i vari mezzi“, S. 18. 2065 Ebd., S. 24; dazu Bernard Tenailleau, L’éducateur «interprète» du projet éducatif, in: Seminarium 34 (1994), S. 296-309. 2066 Ob der Diözesanbischof selbst die notwendigen Prüfungen durchführt oder diese delegiert, liegt in seinem Ermessen. Nach der Rahmenordnung für die Ausbildung der Priester der ÖBK (Kap. 4.4.; S. 60 [2007] sowie Kap. IV/2a [1989]) wird damit die Seminarleitung bzw. eine von ihr einberufene „Aufnahmekommission“ beauftragt, die dem 2062

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

die oberste Leitung und Verwaltung des Seminars zusteht,2067 sowie die Ausbildung der Alumnen zu überwachen und sich u.a. aufgrund häufiger Besuche2068 über Berufung, Charakter, Frömmigkeit und Fortschritt der Kandidaten selbst Kenntnis zu verschaffen,2069 vor allem in Anbetracht der Erteilung der Weihen (vgl. c. 259 § 2). „Bei einem solchen Besuch soll der Bischof eine direkte und informelle Begegnung mit den Alumnen suchen, um sie persönlich kennen zu lernen; er soll eine Haltung der Vertrautheit und der Freundschaft mit ihnen nähren, damit er die Neigungen, die Begabungen sowie die menschlichen und intellektuellen Fähigkeiten eines jeden beurteilen kann wie auch die Seiten ihrer Persönlichkeit, die einer besonderen erzieherischen Aufmerksamkeit bedürfen. Dieser vertraute Umgang wird es dem Bischof ermöglichen, besser über die Eignung der Priesterkandidaten urteilen zu können und sein Urteil mit dem der Oberen des Seminars zu vergleichen, das als Grundlage für die Zulassung zum Sakrament der Weihe dient. Tatsächlich liegt die letzte Verantwortung für die Zulassung der Kandidaten zur Weihe beim Bischof.“2070

Bischof nach der Prüfung entsprechende Vorschläge unterbreitet. Analog dazu DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 63; Reinhardt, Kommentar zu c. 241 (November 1996). 2067 Vgl. RFIS, Nr. 13; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 13. Dazu gehören u.a. auch die Einsetzung, Überwachung und nötigenfalls Absetzung der für die Ausbildung im Seminar unmittelbar Verantwortlichen wie Regens / Rektor, Spiritual, Beichtväter, Ökonom, Professoren usw. Vgl. Reinhardt, Kommentar zu c. 259, Rdnr. 1, in: MK CIC (November 1996); Georg Bier, Die Rechtsstellung des Diözesanbischofs nach dem Codex Iuris Canonici von 1983 (Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft, Bd. 32), Würzburg 2001, S. 229, Fn 492; Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 205-207. 2068 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.3., S. 53; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/1b; DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 54; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 13. 2069 Vor allem wegen des derzeit stark spürbaren Seminaristenmangels bzw. der geringen Anzahl an Priesteramtskandidaten ist ein intensiverer persönlicher Kontakt des Bischofs mit den Seminaristen möglich. Aufgrund dessen legen die neuesten kirchlichen Dokumente die Übernahme der „direkten“ Verantwortung wieder mehr in die Hände des Bischofs. „Das persönliche und tiefer gehende Kennenlernen der Priesteramtskandidaten in der eigenen Teilkirche ist ein Element, auf das der Bischof nicht verzichten kann. Aufgrund dieser direkten Kontakte wird er sich darum bemühen zu gewährleisten, dass in den Seminaren reife und ausgeglichene Persönlichkeiten herangebildet werden, die zur Herstellung solider menschlicher und seelsorglicher Beziehungen fähig, theologisch fundiert und im geistlichen Leben gefestigt sind und die die Kirche lieben.“ Siehe Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48; dazu Bischofssynode. X. Ordentliche Vollversammlung, Instrumentum laboris „Der Bischof als Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt“ v. 6.-8. 10. 2000, in: VApSt, Nr. 151, Bonn 2001, Nr. 89 f.; vgl. Gabriel Marie Cardinal Garrone, L’Évêque et ses futures prêtres, in: Philippe Delahaye / Léon Elders (éd.), Episcopale Munus. Recueil d’études sur le ministère épiscopal offertes en hommage à Son Excellence Mgr. J. Gijsen, Assen 1982, S. 350-361. 2070 C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 88.

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Grundsätzlich müssen die Diözesanbischöfe Sorge dafür tragen, dass Interessenten, die sich berufen fühlen, „klug durch Wort und Tat unterstützt werden und die geistliche Vorbereitung erhalten“ (c. 233 § 2).2071 In jedem Seminar ist das Amt eines vom Diözesanbischof ernannten Rektors vorgesehen (vgl. c. 239 § 1),2072 der sich aufgrund der Ordnung für die Priesterausbildung und der Seminarordnung (vgl. c. 237 § 2) um die alltägliche Leitung des Seminars kümmert (vgl. c. 260).2073 Vor Amtsantritt hat er vor dem Ortsordinarius oder dessen Beauftragten das Glaubensbekenntnis und den Treueeid (Anhang XXXI) abzulegen (vgl. c. 833, 6°).2074 Der Regens vertritt das Seminar nach außen in sämtlichen Rechtsgeschäften, sofern nicht bestimmte Geschäfte ausgenommen sind (vgl. c. 238 § 2). Er trägt unter der Autorität des Diözesanbischofs die Gesamtverantwortung für die innere Leitung gemäß der nationalen bzw. regionalen Priesterausbildungsordnung und der diözesanen Seminarordnung (vgl. cc. 242 f.) und hat dafür zu sorgen, dass die anderen Mitarbeiter und die Alumnen diese Vorschriften genau einhalten (vgl. cc. 239 § 3, 260, 261 §§ 1 u. 2)2075 und ihm bei der Erfüllung ihrer eigenen Aufgaben Gehorsam leisten (vgl. c. 260).2076 Eben erwähnte Forderung lässt sich hier nicht explizit aus dem Willen Gottes ableiten, wie es Pius XII. in der Apostolischen Ermahnung „Menti nostrae“ interpretiert: „Um jeden Preis sollen sich die jungen Theologen dermaßen um den Geist des Gehorsams bemühen, dass es ihnen zur Gewohnheit wird, ihren eigenen Willen vorbehaltlos dem Willen Gottes zu unterwerfen, indem sie die Seminaroberen als dessen Interpreten betrachten.“2077

Aufgrund der unklar abgegrenzten Kompetenzverteilung bzw. deren Delegation durch den Diözesanbischof an den Regens entstehen oftmals Konfliktsituationen in den einzelnen Bereichen, besonders in Fragen der Zulassung zu den Weihen.

2071

Ausführlich dazu James J. Conn, Canon law and priestly vocations: A Study of can. 233 CIC, in: Seminarium 46 (2006), S. 141-184. 2072 Vgl. VatII OT, Nr. 5; RFIS, Nr. 27-31. 2073 Vgl. ebd., Nr. 29; dazu auch Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 207 f. 2074 Vgl. SC DocFid, „Professio fidei“, S. 104-106. 2075 Vgl. ebd. Beinahe identisch war die Bestimmung des can. 1369 § 1 CIC/1917; dazu auch Nobel, Die wissenschaftliche Ausbildung, S. 65. 2076 Die „Ratio fundamentalis“ präzisiert: „Aufgabe der Seminarleiter ist es, die jungen Männer zu einem echten und reifen Gehorsam zu führen […] Es ist deshalb notwendig, dass die Seminarleiter ihre Autorität mit Klugheit und Achtung vor der Person ausüben.“ Siehe RFIS, Nr. 49. 2077 Pius XII., AAp „Menti nostrae“, zit. in Rohrbasser, Heilslehre der Kirche, Nr. 1391.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Grundsätzlich versteht der Gesetzgeber unter einer Delegation2078 das Übertragen hoheitlicher Vollmacht (potestas) oder Befugnis (facultas) an eine dazu befähigte natürliche oder juridische Person, die diese Vollmacht nicht durch Übertragung eines Amtes erhalten hat (vgl. c. 131 § 1). Der Delegierende muss die dazu notwendigen Vollmachten besitzen (vgl. c. 148) und der Delegierte muss bevollmächtigt werden können. Die Delegation ist aufgrund der Nachweisbarkeit möglichst schriftlich zu erteilen (vgl. cc. 37, 131 § 3, 156), ebenso der Widerruf (vgl. c. 193 § 4). Der Delegierende legt den Umfang der Delegation fest. Wurden keine bestimmten Vorgehensweisen festgelegt, steht es dem Delegierten frei, wie er seine Vollmacht ausübt (vgl. c. 138), bei Überschreitung der delegierten Befugnis, ist jedoch seine Vollmachtausübung ungültig (vgl. c. 133 § 1).2079 Bei irrtümlicher Überschreitung hingegen (vgl. c. 144 § 1), ersetzt die Kirche die fehlende ausführende Leitungsvollmacht. Aus dem Überschreiten oder Unterschreiten der Delegation können gegebenenfalls Schadenersatzansprüche entstehen (vgl. Kapitel II.10. dieser Arbeit). Der Delegierende kann nur die Vollmacht übertragen, die er selbst innehat. Die gewährte ständige Delegationsbefugnis erlischt nicht durch Erlöschen des Rechtes des Ordinarius (vgl. c. 134), sondern wird sukzessive auf jeden nachfolgenden Ordinarius übertragen (vgl. c. 132 § 2). Eine generelle unbefristete Delegation ist gemäß c. 137 § 1 möglich, aber es besteht die Gefahr, dass der Delegierte zu einem im CIC nicht vorgesehenen gleichrangigen Organ des delegierenden Amtsinhabers wird. Inhaltlich kann sich die Delegation auf konkrete Aufgaben beschränken (vgl. c. 137 § 1), bei kollegialer Delegation müssen die Delegierten gemeinschaftlich handeln (vgl. c. 140). Die Delegation endet mit Erledigung des Auftrages, mit Beendigung der Zeit, durch Erledigung aller intendierten Fälle, mit Wegfall des Zwecks, durch Widerruf sowie durch Verzicht des Delegierten (vgl. c. 142 § 1), weiters durch Amtsverlust und Tod (vgl. cc. 143 § 1, 161 § 2). Hier werden klare Direktiven ersichtlich, wobei ebenfalls ein Ermessensspielraum besonders in Grenzfällen möglich ist (vgl. c. 133 § 2). Meist wird die Delegation der Aufgaben seitens des Bischofs an den Regens nicht explizit definiert bzw. eingegrenzt (vgl. c. 138), besonders in Fragen bezüglich der Zulassung zu den Weihen. „Zumeist wird der Seminarrektor auch mit der Durchfüh-

2078

Vgl. Reinhard Wenner, Art. Delegation, in: LKStKR, Bd. 1 (2000), S. 384 f. Das Schema „De populo Dei“ von 1977 sah im c. 34 eine Norm vor, die in den geltenden CIC nicht übernommen wurde, welche die Möglichkeit festlegte, gegen die Autorität, die in der Ausübung ihrer Gewalt die Grenzen ihrer Kompetenz überschritten hat oder das Recht nicht beobachtete, eine Beschwerde einzulegen: „Ius est christefidelibus recurrendi ad instantiam iure determinatam contra auctoritatem quae fines suae competentiae transcendit aut eadem utitur in finem lege non intendum.“ Vgl. Papež, Das Recht der Ordensleute, S. 55. 2079

7. Mögliche Probleme bei der Aufgabendelegation an den Rektor

469

rung des Weiheskrutiniums […] betraut.“2080 Die Tatsache, dass der Bischof verpflichtet ist, Informationen über den Kandidaten zu sammeln, erfüllt dieser „indem er den Seminarregens beauftragt, die Skrutinien durchzuführen“.2081 Obwohl bereits die „Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis“ in Nr. 39 darauf verweist, dass der Regens hinsichtlich des vor dem Weiheempfang vorgeschriebenen Skrutiniums „genaue Kenntnisse über die einzelnen Kandidaten sammeln“ und „dem Bischof mitteilen“ soll, betont bereits die Codex-Reformkommission nachdrücklich, dass das Skrutinium allein vom zuständigen Bischof oder Oberen durchzuführen sei, dem die Ausstellung der „litterae testimoniales“ zukommt.2082 Wie oben bereits erwähnt, kommt gemäß c. 241 § 1 dem Diözesanbischof die Kompetenz der Annahme bzw. Entlassung von Kandidaten zu. „Selbstverständlich ist eine Delegation der Befugnisse zur Seminaraufnahme und -entlassung möglich. In erster Linie wird hierfür der Seminarrektor bzw. die Seminarleitung in Frage kommen.“2083 „Deren Beauftragung kann vollständigen Charakter besitzen. So ist in einem großen Orden oder in einer ausgedehnten Diözese die endgültige Entscheidung dem Provinzialoberen oder dem Seminarregens anvertraut, denen ein Kreis von Beratern zur Seite steht. Der Bischof oder der höhere Obere stützt sein Urteil auf den ihm zugeteilten Bericht, ohne den Bewerber bisweilen persönlich zu kennen. All das nimmt seiner Entscheidung nichts von ihrer Verbindlichkeit. Es handelt sich um eine tatsächliche und wirkliche Beauftragung, die ihre Grenzen nur in dem Willen der zuständigen Oberen selbst oder in gebührend festgelegten Vorschriften findet.“2084

Die Gefahr der Willkür seitens der Ausbildungsverantwortlichen bei entscheidenden Beurteilungen während der Seminarausbildung ist oftmals groß und gar nicht so selten gegeben.2085 Aufgrund dessen ist eine klar definierte und 2080

Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 137, Fn 55. Griesl, Berufung und Lebensform, S. 54. 2082 Vgl. PCI, „Disceptatio de iis quae sacrae ordinationi praeire debent“ v. Dezember 1968, in: Com 30 (1998), S. 238 f.; dazu auch Althaus, Kommentar zu c. 1051, Rdnr. 1b. 2083 Schwendenwein, Priesterbildung im Umbruch, S. 73, Fn 57. 2084 Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, S. 22. 2085 Beispielsweise öffnet „ein inadäquates oder schlecht definiertes Kiriterium der Reife der Willkür bei der Auswahl und Einschätzung der Kandidaten Tür und Tor“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 129. Der amerikanische Autor und gläubige Katholik Michael Rose kommt aufgrund der deprimierenden Ergebnisse seiner Recherche in amerikanischen Priesterseminaren zu dem Schluss: „Sie [die Bischöfe bzw. Diözesanleitung] sind unfähig einzugestehen, dass der Rückgang an Berufungen kein natürliches Phänomen ist, sondern eine von Menschen gemachte Krise. Jene, die einen Todeswunsch für das männliche, zölibatäre Priestertum haben, und die außerdem Programme propagieren, die im Widerspruch zur Sen2081

470

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

schriftlich delegierte Kompetenzerteilung seitens des Diözesanbischofs äußerst notwendig, um bei den Kandidaten persönlichen und materiellen Schaden zu vermeiden. Dies gilt ebenso für den Bereich der Kirche. Zwar besitzen die Kandidaten bei ungerechtfertigter Beurteilung ein Appellationsrecht an den Diözesanbischof bzw. an die zuständigen Oberen, konkret betrachtet, ist die Erfolgsquote relativ gering. Um abschließend den Bogen zum Anfangszitat zu spannen, verweist Henri Nouwen auf einen möglichen Grund, weshalb die Kompetenzabgrenzung zwischen kirchlichen Oberen und delegierten Untergebenen äußerst unklar definiert ist. „Vielleicht rührt vieles an Furcht und Angst vor der Autorität nicht so sehr von der Macht her, sondern von der Vernebelung der Macht, die die verantwortlichen Leute immer irgendwie im Nebel, in der Luft hängen lässt. Niemand weiß genau, wer genau was sagt, und je weiter man von daheim fort ist, desto verschwommener und anonymer werden die Leute. Das meine ich mit dem verdeckten Regieren, das dann dazu führt, dass man sich immer auf ewige Wahrheiten beruft, die alle in einem quasi-sakramentalen Geheimnis verschwimmen, an das niemand rühren kann.“2086

dung der katholischen Kirche stehen, wollen einfach diese Kandidaten nicht, die sich selbst mit der Bereitschaft, der Kirche zu dienen, vorstellen.“ Zit. in Stephan Baier, Vertreibt die Kirche ihre besten Kandidaten? Ein katholischer Journalist klagt Missstände in amerikanischen Priesterseminaren an – Die homosexuelle Subkultur und die Berufungskrise, DT, Nr. 28, v. 8. 3. 2003. 2086 Nouwen, Intimacy – Nähe, S. 127.

„Die Wege Gottes und die der Oberen sind nicht immer identisch.“2087 Karl Rahner SJ

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit Angesichts des geistlichen Sinnes, der kirchlichen Bedeutung und der rechtlichen Gewichtung der Weihe versteht es sich von selbst, dass die kirchliche Autorität die Eignung der Weihebewerber prüft und nur Geeignete zulässt. Die Eignung muss positiv feststehen (vgl. c. 1052 § 1) und es genügt nicht, dass Negatives nicht bekannt geworden ist.2088 „Auch genügt eine reine ,Unschädlichkeit‘ nicht, weil sie nicht den Anforderungen für den Dienst im Volk Gottes gerecht wird.“2089 Es genügt ebenso wenig das Vorhandensein persönlicher Integrität, um Weihen zu empfangen, sondern gefordert sind die Einsatzfähigkeit des Kandidaten und das Einsatzbedürfnis für ihn (vgl. c. 1025 § 2). „Um darum Fehlurteilen und Missverständnissen, Wunschdenken und Illusionen, Begünstigung und der Haltung, ,ein Auge zuzudrücken‘, vorzubeugen, sollten deshalb auf der Grundlage der kirchenamtlichen Festlegungen möglichst allseits nachvollziehbare Kriterien zur Prüfung einer Berufung aufgestellt werden, und zwar vom Erstgespräch mit den Ausbildungsverantwortlichen bis zum Skrutinium vor der Weihe.“2090

In den Normen der Kongregation für die Glaubenslehre vom 14. Oktober 1980 ist von jenen die Rede, welche die Priesterweihe nicht hätten empfangen dürfen, weil die gebührende Rücksicht auf die Freiheit und Verantwortlichkeit fehlte, oder die zuständigen Oberen zu gegebener Zeit nicht in kluger und genügend geeigneter Weise zu urteilen vermochten in Bezug auf Zölibat, Gläubigkeit, Lebensordnung und Gehorsam. „… qui ordinationem sacerdotalem recipere non debuerant, quia scilicet vel debitus libertatis vel responsibilitatis respectus defuit, vel competentes Superiores opportuno tempore non valuerunt modo prudenti ac satis idoneo iudicare, num candidatus reapse aptus esset ad vitam perpetuo ducendam in caelibatu Deo dedicato.“2091

2087

Karl H. Neufeld, Die Brüder Rahner. Eine Biographie, Freiburg im Breisgau 1994,

S. 52. 2088

Dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 137. Althaus, Kommentar zu c. 1025, Rdnr. 5 sowie Kommentar zu c. 1052, Rdnr. 2. 2090 Wollbold, Als Priester leben, S. 132. 2091 SC DocFid, Normae et Decr. „Per litteras“, Nr. 5, S. 1134; vgl. dazu Heribert Schmitz, Einführung und Kommentar zur Neuordnung der Laisierungsverfahren von 2089

472

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Offen bleibt allerdings die Frage, inwiefern rein innere Mängel der Verantwortlichkeit und Eignung in „foro externo“ von den zuständigen Oberen festgestellt und im Dispensverfahren nachgewiesen werden sollen? Im Rundschreiben der Sakramentenkongregation „Magna equidem“ vom 27. Dezember 1955 finden sich explizit Ursachen wie mangelnde Eignung, ein ungebührlicher sozio-ökonomischer Einfluss, beruhend auf sozialer Prestigesicherung sowie Unklugheit und Irrtümer der Oberen. „Diese merken zwar Zeichen mangelnder Eignung, trösten aber den Kandidaten darüber mit dem Hinweis auf die zu erwartende Hilfe Gottes hinweg; bestimmender Einfluss der Eltern und Verwandten (Ehrfurchtszwang), aber auch der geistlichen Führer; die irrige Überzeugung des skrupulösen Kandidaten, seinen Weg zum Priestertum nicht ohne Gefahr für das ewige Heil aufgeben zu können; der häufigste Grund mangelnder Eignung besteht aber in psychischen Erkrankungen, die den sexuellen Bereich betreffen, und zwar nicht nur schwere Krankheiten wie Psychasthenie, Neurosen oder Psychosen, sondern auch ein starker Geschlechtstrieb, der nicht beherrscht werden kann.“2092

Hans Heimerl verweist zusätzlich auf die aufgelisteten Ursachen des Fragekatalogs der vom Papst in einfacher Form am 14. Dezember 1970 approbierten Normen wie z.B. „Krankheiten, fehlende physische oder psychische Reife, Versagen im 6. Gebot während der Ausbildung im Seminar oder Ordensinstitut, Beeinflussung seitens der Familie, Irrtümer der Oberen sowohl des inneren Bereichs (mit Erlaubnis des Bittstellers) als auch des äußeren Bereichs bei der Beurteilung der Berufung“: „… ante ordinationem, ut morbi, immaturitas sive in ordine physico sive in ordine psychico, lapsus quoad VI praeceptum Decalogi tempore formationis in Seminario vel religioso Instituto, impulsus ex parte familiae, errores Superiorum, sive fori interni (dummodo accedat oratoris licentia) sive fori externi, in iudicando de vocatione; […] Interrogatio testium ad rem facientium, ut sunt parentes, fratres et sorores, superiores et condiscipuli in Seminario vel Novitiatu, Superiores et confratres in ministe-

Priestern, in: NKD, Bd. 38, Trier 1974, S. 64-73, bes. S. 66; Emilio Colagiovanni, De dispensatione a caelibatu sacerdotali iuxta novas normas, S. 209-238; Vicenzo Ferrara, Normae substantivae ac procedurales nunc vigentes in pertractandis causis de dispensatione a coelibatu sacerdotali, in: Apoll 62 (1989), S. 513-540; Edward Lohse, The origin and nature of the suspension ad cautelam of article 4 of the 1980 Normae procedurales for dispensations from celibacy – part 2, in: PRCan 95,1 (2006), S. 69-107. Den Oberen wird – wie Hans Heimerl vermerkt – „keine schuldbare Nachlässigkeit unterstellt, wenn sie in dieser Hinsicht gefehlt haben: Sie ‚konnten‘ nicht hinreichend ihr Urteil bilden. Auf der anderen Seite scheint mit dieser Verlagerung auf die Vorgesetzten der Priester, der nicht hätte geweiht werden sollen, zu einem großen Maße von Schuld entlastet.“ Siehe Heimerl, Der Zölibat, S. 62. 2092 Ebd., S. 63.

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit

473

rio, quaetenus expediat. Pro casuum natura, et quatenus conferre possint, examina peritum ex officio in re medica, psychologica, psychiatrica.“2093

Die oben angedeuteten Beurteilungsfehler der zuständigen Oberen im Zusammenhang mit der Seminarausbildung und Zulassung zu den Weihen können in verschiedenen möglichen Ursachen ihren Grund haben: „In einer bewussten Täuschung der Oberen durch den Weihekandidaten selbst; in einem Beurteilungsunvermögen der Verantwortlichen; darin, dass die Ängstlichkeit, Unentschlossenheit oder Verschlossenheit eines Kandidaten im Gespräch mit den Verantwortlichen nicht richtig gedeutet wurde, weil sich der Kandidat vielleicht sonst loyal in die Ordnung des Seminarlebens eingefügt hat – womit er mehr oder weniger ungewollt seine inneren Zweifel und die Gründe für diese verdeckt hat.“2094

Die gewandelten gesellschaftlichen Verhältnisse der letzten 30 Jahre bedingten in der Priesterausbildung zusätzlich eine Vermehrung der Defekte bei der Übernahme der Weiheverpflichtungen, wie etwa mangelnde Reife, falsche Vorstellungen über das Priestertum, Durchhalteparolen seitens einiger Oberen oder fehlende positive Beziehung bzw. Einstellung zum Zölibat, desgleichen oftmals eine intensive Mutterbindung, vererbter Alkoholismus, Fehler der Vorgesetzten, Kandidaten aufzunehmen aufgrund einer statistischen Beschönigung sowie Ängstlichkeit und Furcht der Kandidaten selbst.2095 Andererseits geschieht es immer wieder, dass Priesteramtskandidaten, die alle rechtlich vorgeschriebenen Eignungsvoraussetzungen zur (Diakonats-) Weihe erfüllen, vom Diözesanbischof nicht zugelassen werden. Die Vorgangsweise scheint oftmals willkürlich und erfolgt teils unbedingt, teils bedingt, manchmal endgültig, manchmal vorläufig. Die zeitweilige Zurückstellung von der Zulassung zur Weihe erfolgt gar nicht so selten. Relativ häufig wird vom Seminarrektor – in vielen Fällen ohne Wissen bzw. Zustimmung durch den Bischof – ein längeres Praktikum verordnet, nach dessen Beendigung die Frage bezüglich der Zulassung zur Weihe erneut geprüft wird bzw. werden soll.

2093

Siehe SC DocFid, Normae „Antequam causam“ ad apparandas in Curiis diocesanis et religiosis causas reductionis ad statum laicalem cum dispensatione ab obligationibus cum sacra Ordinatione conexis, v. 13. 1. 1971, in: AAS 63 (1971), S. 303-312, parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3947, Sp. 5966-5970, Com 3 (1971), S. 138-147, lat.-dt. in: NKD, Bd. 38, Trier 1974, S. 75-91, hier Kap. II, Abs. 3 b, S. 79. Die oben erwähnten neuen Normen „Per Litteras“ der SC DocFid v. 14. 10. 1980, in: AAS 72 (1980), S. 1132-1137, heben die vorhergehenden Normen v. 14. 12. 1970 nicht auf, da sie keine derogatorische Klausel gemäß c. 20 enthalten und besitzen somit weiterhin Geltung, außer in den in den Normen v. 14. 10. 1980 neu geregelten Dingen. 2094 Pree, Priester ohne Amt, S. 249. 2095 Rüdiger Althaus zitiert dabei Leo Waltermann, der weitere gravierende Fehlentwicklungen aufzeigt. Vgl. Althaus, Die Laisierung von Priestern, S. 236.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Im Zuge dessen wird Priesteramtskandidaten oftmals nahe gelegt oder befohlen, sich einer eingehenden psychotherapeutischen oder psychiatrischen Untersuchung2096 oder Erprobung – gelegentlich von längerer Dauer – zu unterziehen, deren Ergebnis für die Entscheidung des Diözesanbischofs ausschlaggebend oder wenigstens mitbestimmend sein soll.2097 Oftmals werden Kandidaten aufgrund überwiegend unstimmiger Motivation und daraus resultierender Verhaltensauffälligkeiten, die nicht notwendigerweise ein Anzeichen für Krankheit sind, vorschnell als „krank“ bezeichnet. „Wird jemand als psychisch krank bezeichnet, ohne dass er es wirklich ist, so kann dies – vor allem im Falle eines geringen Selbstwertgefühls – zu einer nachhaltigen und starken Belastung führen. Ein solches vorschnell getroffenes Urteil kann vor allem dann fatale Folgen haben, wenn es von einer Person getroffen wird, die Entscheidungsbefugnis hat.“2098

Nach erfolgter psychotherapeutischer oder psychiatrischer Untersuchung oder einer verordneten Erprobungszeit wird eine Zusage, dass nach Ablauf der Frist oder nach Beendigung der Untersuchung die Zulassung zur Weihe erfolgen werde, nicht gegeben.2099 Das weitere Schicksal der Kandidaten bleibt vielmehr gänzlich unbestimmt.2100

2096 Die Berufung eines Franziskus oder einer Johanna von Orleans wären unter modern-säkularen Bedingungen „bloß bedauernswerte Fälle für die Psychiatrie, die zu betreuen oder zu therapieren wären und die damit auf eine nicht zu überbietende Weise zum Verstummen gebracht würden“. Siehe Christian Hermes, Der lautlose Ruf. Berufung zwischen Institution und innerer Erfahrung, in: Augustin / Kreidler, Den Himmel offen halten, S. 64-76, hier S. 68. Hinter dem Verzeicht der Befriedigung von Wünschen, wie es der Hl. Franziskus praktizierte, „bloß verdrängte Bedürfnisse zu sehen, die auf Dauer eine Persönlichkeit nur verbiegen werden, zeugt nicht nur von Unglauben, sondern auch von schlechter Psychologie“. Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 118; dazu auch Bruno Giordani, L’apporto della psicologia nella formazione vocazionale, in: Vita consacrata 34 (1998), S. 312-326, hier bes. S. 322. 2097 Mit der Festlegung eines Kanons zum Schutz der grundlegenden Rechte des Gläubigen zur Wahrung der eigenen psychologischen und moralischen Intimität, wollte man bestimmte Missbräuche oder illegitime Praktiken in den klerikalen und den Ordensinstituten verhindern, die psychologische und psychoanalytische Praktiken betrafen, die den Kandidaten ohne ihren vorhergehenden und freiwilligen Konsens auferlegt wurden. Vgl. Cauteruccio, Il diritto alla buona fama, S. 56-58, Anm. 58. 2098 Schaupp, Eignung und Neigung, S. 219. 2099 Vgl. etwa USCCB, Program of Priestly Formation (52006), Nr. 105, S. 41 f. Auf direkte Normabweichung reagiert man „mit Abwehrmechanismen in Form von Sanktionen, die auf eine Besserung, Wandlung oder Isolation der betreffenden Person abzielen. Aus ethischer Sicht stellt sich oftmals nicht das abweichende Verhalten […], sondern gerade die soziale Reaktion darauf als problematisch dar“. Siehe Gerfried W. Hunold /

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit

475

Bereits das II. Vatikanum2101 sieht ergänzende „Praktika“ vor, wobei diese entweder neben dem normalen Vollstudium oder während der Ferien appliziert werden, oder eben eine Verlängerung des Ausbildungsganges bedingen (z.B. Studiumsunterbrechung für Praktikumszwecke).2102 Für das vom II. Vatikanum als „Experimentum vitae“ bezeichnete Seelsorgepraktikum bestimmen die Bischöfe „einen entsprechenden Zeitraum für eine intensivere geistliche Schulung der Alumnen festzusetzen, damit ihre geistliche Bildung festere Grundlagen haben und sie in reifer Überlegung ihren Beruf bejahen. Außerdem sollen sie die Möglichkeit erwägen, die Studien zu unterbrechen oder einen angemessenen Zeitraum pastoraler Schulung einzulegen, um eine zuverlässige Erprobung der Priesterkandidaten zu gewährleisten.“2103 Das konziliare Dekret legt den Bischöfen also nahe, im Hinblick auf seelsorgliche Praktika, die Studienunterbrechung zu erwägen.2104 Der Text dürfte wohl so zu verstehen sein, dass genannte Unterbrechung nur hinsichtlich der pastoralen Praxis verlangt ist. Weiterführend greift die „Ratio fundamentalis“ die Grundoptionen des II. Vatikanums auf und konkretisiert sie, in dem Punkt „sei es für alle Alumnen, sei es für bestimmte einzelne nach dem Urteil des eigenen Ordinarius“.2105 Gerald Rauscher, Art. Abweichendes Verhalten, Ethisch, in: Korff / Beck / Mikat, Lexikon der Bioethik, Bd. 1, Gütersloh 1998, S. 74. 2100 Durch diese Vorgangsweise verletzt „die Autorität, die den Infantilismus fördert, die Auferlegung ohne Dialog, die Entscheidung ohne Diskussion, […] unbestätigte Anklagen, […] die menschlichen Rechte […], weil es der Umgangsweise Gottes mit den menschlichen Wesen widerspricht“. Siehe Jon Sobrino, Como abordar los derechos humanos desde Dios y desde Jesus, in: Vida Religiosa 66 (1989), S. 103-111, hier S. 111. 2101 Vgl. VatII OT, Nr. 12 u. 21; Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, Nr. 71, S. 685. 2102 Solche Verlängerungen können sich aus der Reduktion des Studienpensums während seelsorglich-praktischer oder geistlicher Schulungszeiten, aus einer solchen Zwecken dienenden Studiumsunterbrechung oder Aufschiebung des Studienbeginns (Propädeutikum) oder aus der Einschaltung eines so genannten „Tirociniums“ (Probestück, Unerfahrenheit) nach Studienabschluss, der in diesem Fall mit dem Ausbildungsabschluss nicht zusammenfällt, ergeben. Vgl. beispielsweise SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 12. 2103 VatII OT, Nr. 12; dazu Wollbold, Als Priester leben, S. 136; Giancarlo Maria Bregantini, Il significato e la consistenza delle esperienze pastorali nella dinamica formativa, in: Sandro Panizzolo (ed.), Il prete e la sua formazione, Bologna 2008, S. 63-69. 2104 Es wird hierbei nicht die Bestimmung der Art. 21 desselben Dekretes in Frage gestellt, als ob ein solches Praktikum eben doch nicht vorgeschrieben, sondern dem bischöflichen Ermessen anheim gestellt wäre. Was durch Art. 12 zur Erwägung gestellt werden soll, sind nicht die seelsorglichen Praktika an sich, sondern Studienunterbrechungen, die diesem Zweck dienen. 2105 RFIS, S. 159.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Unter den verschiedenen Möglichkeiten nennt das Dekret zuerst nicht namentlich das so genannte „Propädeutikum“, weiters die Unterbrechung des sogenannten „Externjahres“, wobei festgehalten wird: „Während einer solchen Unterbrechung hilft der Alumne unter Leitung eines erfahrenen Priesters im pastoralen Dienst, lernt die Menschen, die Fragen und Schwierigkeiten, unter denen er einst wirken wird, kennen und gewinnt auch Erfahrungen zur Prüfung seiner persönlichen Eignung für das priesterliche Leben.“2106

Parallel stehen ihnen frei, nichttheologische Studien oder Studien in einem bestimmten Spezialgebiet außerhalb des Seminars zu absolvieren. Als dritte Möglichkeit wird das Diakonenpraktikum unter der Leitung eines erfahrenen Priesters genannt.2107 Abschließend wird betont, dass die genannten Experimente unter angemessenen Bedingungen festgesetzt werden, um einen erfolgreichen Ausgang sicherzustellen.2108 Eben erwähnte Grundlagen waren Basis für die Verankerung im geltenden Codex Iuris Canonici, der in c. 258 die Forderung wiederholt, dass nach dem Urteil des Ordinarius die Kandidaten im Verlauf des Studiums, vor allem während der Ferien, durch geeignete, dem Alter und örtlichen Bedingungen angepasste Übungen2109 – wie z.B. Katechese, Predigt, Pfarrverwaltung (vgl. 2106

Ebd., S. 161. Das nachsynodale Apostolische Schreiben „Pastores dabo vobis“ listet eine Reihe konkreter Beispiele auf: „… den Besuch von Kranken; die Sorge um Emigranten, Asylanten und Nichtseßhafte; den Eifer der Liebe, der in verschiedene soziale Aktivitäten umgesetzt wird.“ Siehe PDV, Nr. 58. 2107 Zielsetzung des Praktikums ist die Einführung in die verschiedensten Bereiche des (Pfarr-)Seelsorgedienstes und ihre Aufgabenbereiche, wie: Liturgie, Predigttätigkeit, Schulseelsorge bzw. Religionsunterricht, Jugend-, Kranken-, Altenseelsorge, Hausbesuche, Gestaltung von Einkehr- und Besinnungstage, Brautunterricht, Eheseminar, Eheund Familienseelsorge etc. Vgl. Alois Bagert / Bernhard Fraling, Einjähriges Seelsorgepraktikum vor der Priesterweihe. Ein Versuch, in: Diak 2,5 (1967), S. 303-307; Franz Kamphaus, Priesterausbildung in der Gemeinde. Das „Ahlener Experiment“, in: Diak 12,4 (1981), S. 278-280. 2108 Vgl. PDV, Nr. 58. 2109 Diese Übungen sollen entweder in eigener Verantwortung oder im Team durchgeführt werden. Vgl. VatII OT, Nr. 21. Unter diesen Übungen versteht die RFIS konkret das Abhalten von Katechesen, Mitgestalten von liturgischen Feiern in der Pfarrgemeinde, der Besuch von Kranken, Armen und Gefangenen, das Assistieren bei Priestern, die in der Jugend- und Arbeiterseelsorge tätig sind. Vgl. RFIS, Nr. 98; vgl. auch SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 56 u. 58. „Für eine angemessene Ausbildung ist es notwendig, dass die verschiedenen Erfahrungen der Priesterkandidaten einen klaren ‚Dienstcharakter’ annehmen, in enger Verbindung mit den anderen Erfordernissen, die zur Vorbereitung auf das Priesteramt gehören, und (keineswegs zum Nachteil des Studiums) in Beziehung zu den Diensten der Verkündigung des Wortes, der Liturgie und der Leitung.“ Siehe PDV, Nr. 58.

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit

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c. 256 § 1), Jugendarbeit2110 etc. – unter Aufsicht eines erfahrenen Priesters in die seelsorgliche Praxis einzuführen sind.2111 „Dieser hat darüber zu wachen, dass sie für das geistliche Leben und die Lebensordnung sorgfältig ausgebildet werden“ (c. 235 § 2).2112 „Die pflichtmäßigen mehrwöchigen Gemeinde-, Sozial-, Fabrik- und Schulpraktika sind zwar dazu bestimmt, die heutige Lebenswelt differenziert wahrzunehmen, um von dieser Erfahrung her Zugänge zur Theologie, Spiritualität und Pastoral zu suchen; aber diese Praktika während der Semesterferien hinterlassen in nur geringem Maß nachhaltig wirksame Spuren, wenn die Kandidaten wieder in die Seminar- oder Konviktswelt zurückgekehrt sind.“2113

2110 „Der Alumne muss fähig werden, die gläubigen Laien, vor allem die Jugendlichen, mit den verschiedenen Berufungen (Ehe, soziale Engagement, Apostolat, Dienste und Verantwortlichkeiten im pastoralen Bereich, Ordensleben, rechte Gestaltung des politischen und gesellschaftlichen Handelns, wissenschaftliche Forschung und Lehre) bekannt zu machen und sie darin einzuführen.“ Siehe ebd., Nr. 59. 2111 Zum heutigen Verständnis eines gedeihlichen pastoralen Wirkens gehört auch das Erlernen von Grundeinsichten der Gruppendynamik und der seelsorglichen Gesprächsführung. Vgl. Weigand, Die Ausbildung und Fortbildung der Kleriker, in: HdbKathKR2, S. 227; Zulehner / Lobinger, Um der Menschen und der Gemeinden willen, S. 144-146. 2112 Trotz der Formulierung „dieser hat darüber zu wachen“ ist dennoch fragwürdig, ob hier eine klare Trennung von „forum internum“ und „forum externum“ erfolgt, oder ob der genannte „erfahrene Priester“ für beide Bereiche gleichzeitig zuständig ist? Denn „this is quite a different situation from the laudable practice in some places of assigning candidates, especially towards the latter end of their seminary formation, to a parish in order to perfect their practical pastoral skills. However, even in such a situation the parish priest must bear in mind that the spiritual formation of the candidate is not yet completed and if necessary he should convey his observations in this regard to the diocesan Bishop, either directly or, in an appropriate situation, through the rector or other authority in the seminary.“ Siehe Sheehy / Brown / Kelly / Mc Grath, The Canon Law, Letter & Spirit, S. 134. 2113 Heinemann, Priesterausbildung zwischen Tradition und Moderne, S. 761. Von positiven Erfahrungen mit dem Einsatz von sogenannten „Lehrpfarren“ berichtet die Erzdiözese Wien. Derzeit bestehen fünf „Lehrpfarren“: Dompfarre St. Stephan, Jedlsee, Auferstehung Christi, Neuottakring und Hollabrunn. Abgesehen von den bereits jährlich stattfindenden gemeinsamen Ausbildungswochen in den Semester- und Sommerferien, erfolgt wöchentlich von Mittwochabend bis Freitag die gemeinsame Ausbildung im Priesterseminar und die anderen Tage in den „Lehrpfarren“ unter Begleitung und Betreuung von ausgewählten „Lehrpfarrern“, die sich regelmäßig (monatlich) mit dem Diözesanbischof zum Erfahrungsaustausch treffen. Vgl. Priesterseminar und Priesterausbildung, in: Wiener Diözesanblatt 140 (2002), Nr. 55; ebenso: Wien testet neue Wege. Kardinal Schönborn schickt Seminaristen in „Lehrpfarren“, in: DT, Nr. 64/65, v. 28. 5. 2002, S. 5; Priesterausbildung: Mehr Gewicht für menschliche Qualitäten. Vorbereitungsjahr auf das Seminar und Wiener Modell der „Lehrpfarren“ haben sich bewährt, in: Kathpress-

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Um dabei möglicherweise auftretenden Missbräuchen entgegenzuwirken, präzisieren neuere kirchliche Dokumente, neben dem Verbot der Verkündigung des Evangeliums während eines Gottesdienstes,2114 den in c. 256 § 1 explizit genannten Bereich der Predigt.2115 Die Homilie als autoritative, d.h. bevollmächtigte Verkündigung in der Person Jesu Christi sowie im Namen der Kirche und Dienst am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen, konstatiert eine besondere Form der Predigt, die während der Eucharistiefeier gehalten und daher Teil der Liturgie selbst ist (vgl. c. 767 § 1).2116 Sie wird in der Regel von dem rechtmäßig zuständigen Verkünder und Ausleger des Wortes Gottes kraft ihrer Weihe („ius et facultas praedicandi“, vgl. cc. 763 f.), d.h. vom zelebrierenden Bischof, Priester oder Diakon gehalten,2117 niemals aber von einem Laien,2118

Tagesdienst Nr. 283, v. 1. 12. 2004, S. 3 f.; Kardinal Schönborn stellt Weichen für den Weg der Erzdiözese, in: Kathpress-Tagesdienst Nr. 120, v. 27./28. 5. 2002, S. 8. Ebenso favorisiert die Diözese Linz ein Modell, wonach „die Seminaristen in Wohngemeinschaften nahe der Theologischen Fakultät leben oder in Linzer Pfarren“. Eine Begleitung erfolgt durch einen „verantwortlichen Regens und Spiritual“, wobei regelmäßige Zusammentreffen zum „Erfahrungsaustausch sowie zu spirituellen und persönlichkeitsbildenden Kursen“ stattfinden. Siehe „Diözese Linz plant neue Form der Priesterausbildung“, in: Kathpress-Tagesdienst, Nr. 147, v. 29. 6. 2002, S. 2 f. Bereits 1985 verteilte sich das „Séminaire de Paris“ auf Häuser und Wohnungen in der Innenstadt von Paris, die 8 bis 12 Seminaristen beherbergen. Diese Kleinstrukturen werden ebenso von zwei Priestern geleitet und stehen in engem Kontakt mit Praktikumspfarreien, in denen sie aktiv mitarbeiten. Wöchentliche trifft sich die Leitung zu regelmäßigen Gesprächen und die ganze Seminargemeinschaft zu einer Eucharistiefeier. Dieses sogenannte Konzept eines „séminarie de campus“ widerspricht eher den Vorschriften der „Ratio fundamentalis“. Vgl. Lustiger, Quinze ans d’expérience, bes. S. 8 f. u. 14-17. 2114 Vgl. C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 63. 2115 Dazu ausführlicher Christoph Ohly, Der Dienst am Wort Gottes. Eine rechtssystematische Studie zur Gestalt von Predigt und Katechese im Kanonischen Recht (MThSt.K, Bd. 63), St. Ottilien 2008, bes. S. 454-505; Ettore Signorile, La predicazione dei laici e il divieto d’omelia (Pontificia Universitas Lateranensis. Theses ad Doctoratum in Jure Canonico), Roma 1994; Walter Brandmüller, Wortverkündigung und Weihe. Das Problem der Laienpredigt im Licht der Kirchengeschichte, in: FoKTh 3 (1987), S. 101-118; Michael Carragher, The training of ministers and preaching: Canon 256 § 1, in: Angelicum 85,1 (2008), S. 67-102. 2116 Vgl. Ludwig Mödl, Art. Homilie. Liturgisch, in: LThK3, Bd. 5 (1996), S. 249; ders., Art. Homilie. Kirchenrechtlich, in: ebd., S. 249 f.; ders., Art. Homilie, in: LKStKR, Bd. 2 (2002), S. 269; Lynda Robitaille, An Examination of Various Forms of Preaching: Toward an Understanding of the Homily and Canons 766-767, in: CLSA Proceedings 58 (1996), S. 308-325; Joseph Fox, The homily and the authentic interpretation of canon 767 § 1, in: Apoll 62,1-2 (1989), S. 123-169; ders., L’omelia e l’interpretazione autentica del Canone 767, § 1, in: EphLit 106 (1992), S. 3-37. 2117 Vgl. VatII AA, Nr. 2, VatII LG, Nr. 21, 25 u. 28 f., VatII PO, Nr. 4 sowie C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, S. 852-877, bes. Art. 3 § 1, S. 865; C CultSacr,

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auch wenn sie Aufgaben als Pastoralassistent(inn)en oder Katechet(inn)en erfüllen und „von anderen nichtgeweihten Gläubigen in der Redegewandtheit übertroffen werden sollte“2119 sowie in manchen Diözesen die weitverbreitete Gewohnheit besteht, „dass Pfarrer und Laien als Mitarbeiter im pastoralen Dienst sich den Predigtdienst teilen und darin abwechseln.“2120 Diese ablehnende Haltung resultiert nicht aus einer bloß disziplinären Verfügung, sondern aus einem Gesetz, das die Aufgaben des Lehrens und Heiligens betrifft.2121 Aufgrund dessen kann die gelegentlich geübte Praxis – Theologie studierenden d.h. Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 64; Benedikt XVI., Alloc. an die deutschen Bischöfe bei ihrem „Ad limina“-Besuch, v. 10. 11. 2006, S. 11; dazu Mauro Rivella, La riserva dell’omelia ai ministri ordinati. Senso ed estensione del disposto del can. 767 § 1, in: QDE 11 (1998), S. 370-381; Heribert Schmitz, Erwägungen zur authentischen Interpretation von c. 767 § 1 CIC, in: Winfried Schulz (Hrsg.), Recht als Heilsdienst. FS für Matthäus Kaiser, Paderborn 1989, S. 127-143; ders., Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 60; Vladimir Filo, Homily as a Specific Duty of Ordained Persons, in: FC 2 (1999), S. 287-296; Fox, L’omelia, S. 18-23. Sogar Peter Hünermann verweist eindrücklich darauf, „dass die Homilie der primäre Ort für die Verkündigung des Wortes durch den ordinierten Minister ist“. Siehe Peter Hünermann, „Laienpredigt“ – eine Aufgabe für die Kirche heute, in: ThQ 186 (2006), S. 283-297, hier S. 290. 2118 Bereits im Jahr 1971 untersagte die PCI die Abhaltung einer Homilie durch Laien während einer Eucharistiefeier. Vgl. PCI, Resp. ad propositum dubium v. 11. 1. 1971, in: AAS 63 (1971), S. 329 f., parr. in: Ochoa, Leges, Bd. IV (1974), n. 3945, Sp. 5963 f.; dazu Patrick F. Norris, Lay Preaching and Canon Law: Who May Give a Homily?, in: StCan 24,2 (1990), S. 443-454. 2119 Johannes Paul II., Alloc. an die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für den Klerus, v. 23. 11. 2001, in: AAS 94 (2002), S. 214-217, hier S. 216; dazu C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Praktische Verfügungen, Art. 3 § 1, in: AAS 89 (1997), S. 865; C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 64. Vgl. das „Decretum Generale über die Ordnung des Predigtdienstes von Laien“ der ÖBK, in: ABl. ÖBK, Nr. 33, v. 1. 6. 2002, Kap. II Abs. 1, S. 4, parr. in: AfkKR 171 (2002), S. 200-202, öarr 49,3 (2002), S. 511 f. Diese revidierte Fassung des Dekretes über die Ordnung des Predigtdienstes von Laien der ÖBK v. 6. 11. 1992 (in: ABl. ÖBK, Nr. 13 v. 15. 12. 1994, Kap. II Abs. 1, S. 2 f., parr. in: AfkKR 163 (1994), S. 507 f.) wurde seitens der C Ep am 27. 5 2002 unter Prot. N. 32/84 gemäß c. 455 § 2 rekognostiziert. Vgl. dazu Alberto Perlasca, Il decreto generale della Conferenza Episcopale Austriaca sulla predicazione dei laici nelle chiese e negli oratori, in: QDE 21,3 (2008), S. 274-286; ebenso Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, S. 60. 2120 Hier irrt Matthäus Kaiser, wenn er weiterfolgend konstatiert, dass dies „nicht unbedingt eine Gewohnheit contra legem, sondern möglicherweise auch eine Gewohnheit secundum legem“ ist. Siehe Matthäus Kaiser, Der Predigtdienst der Laien in kirchenrechtlicher Sicht, in: KlBl 68 (1988), S. 99-102, hier S. 100. 2121 Vgl. VatII LG, Nr. 29; KKK, Nr. 1581; C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Praktische Verfügungen, Art. 3 § 1, Abs. 2; zur Begründung s. Joachim Korbacher, Warum keine Laienpredigt in der Eucharistiefeier?, in: KlBl 68 (1988), S. 261 f.

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

nichtordinierten Seminaristen die Homilie anzuvertrauen2122 – ausnahmslos und indispensabel nicht gestattet werden,2123 denn „die Homilie kann nicht als Übung für den künftigen Dienst betrachtet werden“.2124 „Das Verbot der Zulassung von Laien zur Predigt innerhalb der Messfeier gilt auch für die Alumnen der Seminare, für Studenten der theologischen Disziplinen und für jene, die als sogenannte ‚Pastoralassistenten‘ eingesetzt sind, sowie für jedwede Art, Gruppe, Gemeinschaft oder Vereinigung von Laien.“2125

Eine Dispens von der Vorschrift des c. 767 § 1 ist nicht statthaft (vgl. c. 87),2126 „auch nicht durch den Diözesanbischof bzw. den ihm im Recht Gleichgestellten“.2127 Kann ein Zelebrant bzw. Konzelebrant die sonntägliche Homilie innerhalb einer Eucharistiefeier aus bestimmten Gründen (Krankheit,

2122

Der CIC/1917 gestattete in can. 1342 § 1, dass neben Priestern und Diakonen im Einzelfall mit oberhirtlicher Genehmigung und aus vernünftigen Gründen auch anderen Klerikern (Subdiakonen und Minoristen) die Predigtvollmacht erteilt werden kann. Dabei handelt es sich v.a. um die Probepredigten der Seminaristen. Vgl. Ohly, Der Dienst am Wort Gottes, S. 516; Perlasca, Il decreto generale, S. 278. 2123 Der Normgehalt stellt nicht negativ ein Verbot dar, sondern positiv einen Vorbehalt, aus welchem ein Verbot resultiert. Diesbezüglich ist Heribert Schmitz gegenteiliger Ansicht. Vgl. Schmitz, Erwägungen zur authentischen Interpretation, S. 137 f. 2124 C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Praktische Verfügungen, Art. 3 § 1, Abs. 2. „Art. 3 stellt die geltende Rechtslage über die den Nichtgeweihten ausnahmslos und indispensabel verbotene Homilie klar. Dieses Verbot gilt auch für Priesterseminaristen.“ Siehe Helmuth Pree, Die Laieninstruktion 1997 – eine kanonistische Glosse, in: AnzSS 107,2 (1998), S. 62-66, hier S. 63. 2125 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 66; vgl. auch ebd., Nr. 64, 74 u. 161; C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Praktische Verfügungen, Art. 3 § 1, in: AAS 89 (1997), S. 865. 2126 Diesbezüglich konstatiert Peter Krämer in Konsens mit Heribert Schmitz: „Doch ist der Vorbehalt in c. 767 § 1 nicht so stark formuliert, dass es nunmehr unmöglich wäre, die Laienpredigt in begründeten Ausnahmefällen auch innerhalb der Eucharistie zuzulassen.“ Siehe Peter Krämer, Was brachte die Reform des Kirchenrecht, in: StdZ 201 (1983), S. 316-326, hier S. 320; dazu Schmitz, Beauftragung zum Predigtdienst, S. 62 f.; ders., Erwägungen zur authentischen Interpretation von c. 767 § 1 CIC, S. 128 f. u. 138. Allerdings beanspruchen die postkodikarischen Gesetze und Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls im Gegensatz dazu ein „ausnahmsloses“ Verbot der Homilie innerhalb der Eucharistiefeier durch Laien. Die Auflistung der entsprechenden Dokumente bei Ohly, Der Dienst am Wort Gottes, S. 560. 2127 ÖBK, Decretum Generale über die Ordnung des Predigtdienstes von Laien, S. 4; dazu auch PCI, Resp. ad propositum dubium v. 20. 6. 1987, S. 1249. Eine Dispens von dem Vorbehalt der Homilie für Kleriker würde die Aufhebung der gesetzlichen Bindung für den Einzelfall nicht nur negativ nach sich ziehen (vgl. c. 85), sondern zusätzlich positiv die Entscheidungsbefugnis des Diözesanbischofs zur Predigtbeauftragung in den genannten Fällen inkludieren.

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Sprachschwierigkeiten etc.) nicht selbst halten, ist diese von einem anderen Priester oder Diakon zu übernehmen. Falls diese ebenso wenig zur Verfügung stehen, entfällt die Homilie.2128 Erlaubt sind jedoch eine kurze Einführung zum besseren Verständnis der Liturgie oder ein persönliches (Glaubens-)Zeugnis („Statio“) an besonderen Tagen (Tag des Seminars, der Kranken etc.), „wenn dies zur Veranschaulichung der vom zelebrierenden Priester regulär gehaltenen Homilie objektiv angebracht erscheint. Diese Einführungen und Zeugnisse dürfen keine Merkmale aufweisen, die zu Verwechslungen mit der Homilie führen könnten“.2129 Diese sogenannte einführende oder bezeugende „Statio“ wird eindeutig nicht als Homilie-Ersatz, sondern als Ergänzung interpretiert.2130 Homilien außerhalb der Messfeier können unter bestimmten Umständen, vor allem, wenn kein Priester oder Diakon zur Verfügung steht und die pastorale Notwendigkeit oder eine Nützlichkeit in Einzelfällen es dringend erfordert,2131 unter Beachtung der rechtlichen (vgl. cc. 759 iVm 766)2132 und liturgischen Normen von Laien vorgetragen werden (vgl. c. 767 § 1).2133 Gemeinde- und

2128

Vgl. Ohly, Der Dienst am Wort Gottes, S. 561. C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Praktische Verfügungen, Art. 3 § 2, in: AAS 89 (1997), S. 865. 2130 Die „Ordnung für den Predigtdienst von Laien“ der Deutschen Diözesanbischöfe aus dem Jahre 1988 präzisiert: „In den Fällen, in denen es nach dem Urteil des Diözesanbischofs notwendig ist, können katholische Laien (Männer und Frauen) mit dem Predigtdienst bei der Feier der Eucharistie beauftragt werden, und zwar im Sinne einer Statio zu Beginn des Gottesdienstes, sofern der Zelebrant nicht in der Lage ist, die Homilie zu halten und kein anderer Priester oder Diakon dafür zur Verfügung steht.“ (§ 1). Siehe DDB, Ordnung für den Predigtdienst von Laien, v. 24. 2. 1988, in: AfkKR 157 (1988), S. 192 f. Hier besteht jedoch weiterhin ein Widerspruch zur Instr. „Ecclesia de mysterio“, welche ausdrücklich erwähnt, dass die Statio in keinem Fall als ein Homilie-Ersatz anzusehen ist. Diese Unvereinbarkeit ist weder durch c. 772 § 1 noch durch die diesbezügliche Erklärung der DBK gedeckt, wonach die universalkirchlichen Vorgaben auch den partikularrechtlichen Ordnungen der einzelnen Bischofskonferenzen zugrunde liegen. Vgl. Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 729-759. 2131 Bezüglich der Notwendigkeit hinsichtlich besonderer Umstände, welche regional genereller Natur sein können, wird auf Konzilstexte verwiesen, nach denen Laien in Regionen mit schwerer Behinderung der Religionsfreiheit und Klerikermangel die Aufgaben von Priestern vor allem in der christlichen Glaubensunterweisung sowie in der Unterweisung zum religiösen Leben und katholischem Denken vertreten sollen. Vgl. VatII AA, Nr. 17, Abs. 1 und VatII AG, Nr. 17. 2132 Die Kompetenz zum Erlass einer diesbezüglichen Ordnung liegt bei den einzelnen Bischofskonferenzen. Vgl. C Cler et alii, Instr. „Ecclesia de mysterio“, Art. 2 § 3, Abs. 3. 2133 Vgl. ebd., Art. 3 § 4; C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 161; dazu die im Auftrag der DBK, ÖBK und des Erzbischofs von Luxemburg herausgegebene Publikation „Wort-Gottes-Feier“. Werkbuch für die Sonn- und Festtage, Trier 2004; zum Predigtdienst der Laien Kaiser, Der Predigtdienst der Laien, S. 99-102. 2129

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Pastoralassistent(inn)en können bei Wortgottesdiensten am Sonntag ohne Priester, sofern keine Eucharistie gefeiert werden kann, und bei anderen Wortgottesdiensten, insbesondere Kommunionfeiern, Andachten, Vespern, soweit die unter bestimmten Anlässen und Umständen notwendig oder nützlich ist und soweit keine geistlichen Amtsträger zur Verfügung stehen bzw. diese durch Krankheit oder Gebrechlichkeit verhindert sind, sowie im Rahmen der katechetischen Unterweisung der Gemeinde oder bestimmter Personengruppen (z.B. bei Kindergottesdiensten, Gottesdiensten mit thematischen Schwerpunkten, etwa Familienfasttag, Gedenktage etc.) mit schriftlicher Erlaubnis bzw. zeitlich und örtlich begrenzter Beauftragung durch den Diözesanbischof auf Vorschlag bzw. Auftrag des Pfarrers den Predigtdienst ausüben.2134 „Vorgesehen ist dabei in Übereinstimmung mit dem Direktorium für die Sonntagsgottesdienste in Abwesenheit des Priesters, dass der ,Leiter der Versammlung‘ (Diakon oder Laie) eine vom Pfarrer vorbereitete Predigt vorliest bzw. dies gegebenenfalls mittels entsprechender Materialien selbst vorbereitet.“2135

Jede entgegengesetzte Praxis „ist verworfen und kann deshalb nicht aufgrund irgendeiner Gewohnheit gestattet werden“.2136 Dies gilt ebenso für Wortgottesdienste am Sonntag ohne Priester, für deren Abhaltung vielerorts Laien bereits ein gewisses „Vorrecht“ gegenüber verfügbaren Priestern ableiten oder sogar einfordern, welches Kardinal Walter Kasper zurecht kritisiert: „Vollends ist es unverantwortlich, Messfeiern am Sonntag nicht deshalb ausfallen zu lassen, weil kein Priester da ist, sondern weil man einen Priester, welcher der Gemeinde nicht direkt zugeteilt ist (etwa einen noch rüstigen Pensionär oder einen Gast), nicht zur Zelebration zulässt. Manchmal beanspruchen Laien, die dankenswerterweise bereit waren, sich für Wortgottesdienste beauftragen zu lassen, das Recht, Wortgottesdienste auch am Sonntag abhalten zu dürfen. Eine solche Praxis stellt eine Verkehrung der Maßstäbe dar; das vermeintliche Recht Einzelner gilt hier mehr als das Wertvollste, was die Kirche hat, die Eucharistie. Bei einer solchen Praxis wird das vermeintliche Recht Einzelner dem fundamentalen Recht der Gemeinde auf Eucharistie übergeordnet.“2137

2134 Vgl. ÖBK, Decretum Generale über die Ordnung des Predigtdienstes von Laien, Kap II, Abs. 1 §§ 1.3-6; dazu die Bestimmungen bzw. Kirchenamtlichen Klarstellungen für die Diözese Linz „Predigt/Homilie in der Eucharistiefeier als vorrangige Aufgabe des Priesters“, in: LDBl., 153. Jg., Nr. 6, v. 15. 9. 2007, S. 53-56; dazu auch C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 161. 2135 Ohly, Der Dienst am Wort Gottes, S. 594; vgl. dazu C CultSacr, Direktorium „Christi Ecclesia“, Nr. 43; Sekr. DBK (Hrsg.), Zum gemeinsamen Dienst berufen, Nr. 33. 2136 C CultSacr, Instr. „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 65; vgl. dazu c. 1384 sowie Althaus, Die Rezeption des Codex Iuris Canonici, S. 919-923. 2137 Kasper, Diener der Freude, S. 145.

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Um wieder zum Grundanliegen dieses Kapitels zurückzukehren: Das Leben der Priesteramtskandidaten außerhalb des Seminars kann zweifelsohne bei der Frage der Berufsklärung hilfreich sein. Als weitere Gründe für oben genannte Empfehlung werden in der lokalen Rahmenordnung genannt: Erweiterung des eigenen geistigen Horizontes, neue Kontaktmöglichkeiten, Notwendigkeit größerer Eigeninitiative und eigenverantwortliche einfache Lebensgestaltung, damit verbunden ein verantwortungsbewusster Umgang mit Geld und materiellen Gütern2138 sowie sinnvolle Freizeitgestaltung.2139 In den oben aufgelisteten kirchlichen Dokumenten ist nirgends explizit ersichtlich, dass ein außerordentliches längeres Praktikum verordnet wird, nach dessen Beendigung die Frage bezüglich dem weiteren Verbleib im Priesterseminar bzw. der Zulassung zur Weihe erneut geprüft wird bzw. werden soll. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage nach der annähernd „objektiven“ Beurteilung dieser existentiellen Entscheidungen, die doch unvorhersehbare Einschnitte im weiteren Lebensverlauf der betroffenen Kandidaten bedeuten. Zumal kommt es nicht allzu selten vor, dass manche in der Ausbildung Verantwortliche grundsätzlich eine negative Einstellung gegenüber einem Kandidaten an den Tag legen,2140 der zu bedeutungslos erscheint, sei es aus objektiven Gründen, z.B. wegen nur mittelmäßiger Begabung und Anlagen oder infolge einer gewissen Antipathie.2141 Aus eben genannten Gründen erfolgt oft die „subjektive“ Beurteilung der Kandidaten und subsumiert hartnäckige Zweifel bezüglich seiner Berufung, ein „verordnetes“ außerordentliches Praktikum als Beweismittel ist daher unumgänglich.2142 Aus Sicht der Oberen „ist es gut und 2138 Andreas Wollbold bemerkt dazu: „In einer monetären Gesellschaft ist alles bedeutsam, was einen verantwortlichen Umgang mit dem Mamon auszeichnet: Verlässlichkeit, Übersicht, Großzügigkeit und (auch das bleibe nicht ungesagt) absolute Unbestechlichkeit.“ Siehe Wollbold, Als Priester leben, S. 66. 2139 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 3.2.3., S. 37 f.; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. III/2e; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 35, Wollbold, Als Priester leben, S. 307 f. 2140 Eines von vielen bezeichnenden Beispielen: „Der eine reagierte mit wachsender menschlicher Abneigung bis hin zu blankem Hass, andere versuchten es mit zunehmendem psychologischen Ehrgeiz. In den Gesprächen wurde immer deutlicher, dass sich die Vorsteher nicht mit meinem Anliegen auseinandersetzten, sondern nur zu klären versuchten, wie ich zu dieser meiner Haltung gekommen bin. […] Schwammige Aussagen wechselten mit haltlosen Unterstellungen (vom oft beschworenen toleranten Dialog war hierbei wenig zu spüren), so dass das ,Vorsteher-Team‘ (Eigenbezeichnung) nicht einmal in der Lage war, klipp und klar einen Grund für meinen späteren ,Rausschmiss‘ zu benennen.“ Siehe Harald Volk, Caritas Christi urget nos! – Noch einmal zum Freiburger Priesterseminar, in: Una Voce – Korrespondenz 23,2 (1993), S. 140-145, hier S. 143 f. 2141 Vgl. Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, S. 113 f. 2142 Stephan Ackermann beschreibt sehr realistisch und treffend die gegenwärtige Situation bzw. den Umgang in manchen Priesterseminaren, und betont, „dass es Neid, Ei-

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recht, solch einen Aufschub vorzuschlagen, ja sogar vorzuschreiben. Die Gefahr, dass die Berufung dadurch verloren gehen könnte, ist sehr gering, wenn die Unterbrechung nicht als eine Zurückweisung oder Zwangsmaßnahme, sondern als Reifungszeit dargestellt wird.“2143 Im Gegensatz dazu hinterfragt Andreas Wollbold berechtigterweise diese Forderung aus einem anderen Blickwinkel eher kritisch: „Doch auch Praktika und die Hoffnung, mehr Realitätskontakt führe zur Reifung, bewirken von sich aus keine Internalisierung. Ebenso wenig kann dazu eine freizügig Ausbildung genügen, da mit der gewonnenen Freiheit gleichzeitig auch schützende Strukturen wegfallen. Und schließlich bedeutet das Vorhandensein größerer Inkonsistenz auch nicht, dass ein solcher Kandidat von vornherein abzuweisen ist.“2144

Was ist z.B. mit „frommen“ Kandidaten, die sich aber als unfähig zu Kommunikation und Kooperation erweisen?2145 fersucht, Vertrauensmissbrauch, Getratsche, Machtgerangel etc. gibt“. Eine solche Umgangsweise „kann aber ebenso leicht enden in einer Bitterkeit und einem Zynismus, die alles herunterziehen und klein machen (müssen)“, woraus eine innere Emigration entsteht, eine Abschottung gegenüber anderen gekoppelt mit einer Optik des Misstrauens. Oftmals resultieren daraus „Vorstöße, um hinter das Berufsgeheimnis eines Anderen zu kommen“. Dabei ist ein Enthüllungsdrang zu kritisieren, „der den Respekt vor dem Anderen als dem Anderen vermissen lässt und sich ein abschätzendes Urteil anmaßt. Schlimmstenfalls ist man sich schnell klar (und womöglich mit anderen einig): ‚Der da kann doch nicht berufen sein! So einer kann doch nicht Priester werden.‘ Selbst wenn ein solches Urteil nicht öffentlich geäußert wird, wird es den Umgang miteinander prägen. Nicht selten wirken die nonverbalen Signale einer inneren Haltung noch verletzender als eindeutige Worte“. Siehe Stephan Ackermann, Gratwanderung. Nachfolge zwischen Ideal und Enttäuschung, in: GuL 76,2 (2003), S. 133-139, hier S. 133 u. 139; dazu auch Erdmann, Paradoxien der Priesterausbildung, S. 201 f. 2143 Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, S. 115. 2144 Wollbold, Als Priester leben, S. 128. 2145 Heinrich Schmidinger unterstreicht vehement die gegenseitige Anerkennung der individuellen kommunikativen Kompetenz des einzelnen und beschreibt äußerst treffend die negativen Auswirkungen einer Missachtung, wie sie gerade in der Priesterausbildung seitens der Oberen oftmals anzutreffen ist: „Der andere kann mir meine Kompetenz natürlich auch verweigern. Er braucht mich nur falsch zu informieren, sich in Esoterik und Unverständlichkeit zurückzuziehen, mir Scheinargumente vorlegen, mich bewusst hinters Licht führen oder ganz einfach dazu zwingen, seine Ansprüche anzuerkennen. In diesem Fall kann ich kompetent und kommunikationsfähig sein, wie ich will, ich bin nicht mehr gefragt. Soll die Verweigerung noch weiter reichen, dann muß meine Kompetenz bereits im Stadium ihrer Entstehung unterdrückt oder reduziert werden. Es genügt z.B., daß ich einem – wie immer gearteten – psychischen Druck ausgesetzt bin. Mit der Freiheit und Vernunft garantierender Kommunikation ist es unter diesen Voraussetzungen zwangsläufig vorbei.“ Siehe Heinrich Schmidinger, Der Mensch ist Person. Ein christliches Prinzip in theologischer und philosophischer Sicht, Innsbruck-Wien 1994, S. 142.

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„Die vor allem als Unfähigkeit zu Kommunikation, Kooperation und menschlichem Einfühlungsvermögen zutage tretende und manchmal beim besten Willen nicht zu verändernde menschliche Begrenztheit eines Kandidaten führt letztlich zu dessen Entlassung, was zu den unangenehmsten Aufgaben im Leben des Regens gehört. Nicht zuletzt deshalb, weil gerade auf dem Gebiet der menschlichen Reifung die vorgegebenen Maßstäbe zwar durchaus einleuchtend, aber nur sehr begrenzt messbar und vermittelbar sind.“2146

Wie steht es mit einem „Praktiker“, der auf das geistliche Leben wenig Wert legt, aber sehr erfolgreich Zeltlager, Jugendtreffen und Gemeindeabende veranstalten kann? Kann ein solch „einseitig“ ausgestatteter Kandidat trotzdem Priester werden? „Dann wird gegebenenfalls ein Jahrespraktikum in der Gemeinde verordnet, das im Übrigen von vielen Kandidaten als ‚Strafe‘ empfunden und entsprechend ungern hingenommen wird. Am Ende gibt dann der Praktikumspfarrer ein ähnliches Urteil ab und es bleibt bei der Frage: Wo liegen die Prioritäten, wenn es um die Berufung zum Priestertum geht? Was ist wirklich unverzichtbar?“2147

So kann ein Seminarist völlig von seiner Berufung überzeugt sein, sich gerne im kirchlichen Milieu aufhalten und während der Ausbildungsjahre „pudelwohl“ fühlen, das Studium ohne größere Probleme absolvieren, vielleicht sogar zeitweise von den Verantwortlichen im Seminar oder dem Mentor im Praktikum ein positives Feedback erhalten, was aber wird sein, wenn er einmal „total gefrustet“ ist oder resigniert auf andere wirkt?2148 Trotz allem stellt sich hier die Frage, kann ein Mensch in seiner Beurteilung dem anderen wirklich gerecht werden? Wichtig ist, dass eine Entscheidung nicht von einem einzelnen getroffen wird, sondern in Solidarität aller Beteiligter, d.h. dass jeder dem anderen guten Willen unterstellt, konkret ersichtlich im Gespräch miteinander und nicht nur übereinander. Falls sich ein Kandidat dennoch falsch beurteilt fühlt und ein verordnetes (Jahres-)Praktikum wegen einseitiger Zweifel der Obrigkeit an dessen Eignung absolvieren muss, und dies nachweislich aufgrund von offenkundig erfolgten Fehlentscheidungen festgestellt werden kann, hat er das Recht beim Verant2146

Wieh, Eignung zum Priesterberuf?, S. 259. Ebd., S. 262: „In der Regel gelingt es, durch vielerlei Gespräche, Praktika, Supervisionen und das gemeinsame Erleben im Seminar zu einer einvernehmlichen Entscheidung aller Beteiligten zu kommen. Nur in etwa 10 Prozent der Fälle geht die Initiative zum Abbruch der Priesterausbildung nicht vom Kandidaten, sondern von der Diözese aus. […] Für den Regens ist es in einer solchen Situation wichtig, sein eigenes Urteil mit dem der Mitarbeiter im Seminar bzw. des Praktikumspfarrers zu vergleichen. Die Entscheidung zur Ablehnung darf niemals leichtfertig fallen …“ 2148 Vgl. Wollbold, Als Priester leben, S. 109. 2147

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II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

wortlichen für die Priesterausbildung – Diözesanbischof bzw. höheren Oberen eines klerikalen Institutes – die Situation in einem Gespräch zu klären bzw. Einspruch zu erheben. Bei Negativbescheid seitens des Bischofs und der möglichen weiteren rechtlichen Vorgangsweise siehe das folgende Kapitel II.9. „Ein subjektives Recht auf Weihe?“ Stimmt der Kandidat dem „verordneten“ Praktikum zu, stellt sich die Frage nach der finanziellen Vergütung, die der Natur der Sache nach der Ausbildungsträger, der das Praktikum vorschreibt, abzugelten hat. Aus c. 263 wird ersichtlich, dass der Diözesanbischof für den Unterhalt der Alumnen Vorsorge treffen muss. Der Gesetzgeber versteht unter genannter „sustentatio“ keine Vergütung für geleistete Arbeit („remuneratio“), sondern eine subsidiäre finanzielle Hilfe der Kirche für den Lebensunterhalt der Seminaristen.2149 Innerhalb des CIC werden unterschiedliche Verwendungsweisen des Begriffsfeldes „sustentatio“ aufgezählt. Im weiten Sinn bezeichnet sustentatio das, was für die Bestreitung des Lebens notwendig ist, „in einem engen und spezifischen Sinn wird ,sustentatio‘ als Oberbegriff verwendet, der verschiedene Einzelelemente umfasst, die mit besonderen Begriffen bezeichnet sind: ,remuneratio‘, ,assistentia sozialis‘, ,praevidentia sozialis‘.“2150 Da aber die Alumnen mit der Reform der niederen „Weihen“ unter Paul VI. nicht mehr zu den Klerikern, sondern zu den Laien zu zählen sind, erfolgt aus dieser Tatsache sehr wohl gemäß c. 231 § 22151 ein Anspruch auf finanzielle Vergütung geleis2149

Papst Johannes Paul II. fordert in seinem Schreiben „Pastores gregis“, dass der Bischof sich darum bemühen wird, „Initiativen wirtschaftlicher Art zur Unterstützung und Hilfe der jungen Kandidaten zum Priestertum anzuregen und zu fördern.“ Siehe Johannes Paul II., PostEpA „Pastores gregis“, Nr. 48. 2150 Heribert Schmitz, Die Sustentation der Kleriker, in: Hans Paarhammer (Hrsg.), Vermögensverwaltung in der Kirche. Administrator bonorum. Oeconomus tamquam pater familias. FS für Sebastian Ritter, Thaur in Tirol 21988, S. 177-192, hier S. 179. Im Sprachgebrauch des Konzils ist „sustentatio“ der Oberbegriff für Entlohnung und soziale Vorsorge. „Da die Sorge um die soziale Sicherheit im Konzept der Sustentation bereits enthalten ist, kann die im strengeren Sinn unnötige gesonderte Nennung der sozialen Sicherheit als eine Betonung der diesbezüglichen Vorsorgepflicht des Diözesanbischofs gewertet werden.“ Siehe Peter Platen, Die Sustentation der Kleriker. Der Neuansatz in der Versorgung der Kleriker mit Blick auf ausgewählte Problemstellungen (BzMK, Bd. 24), Essen 2000, S. 112. 2151 C. 231 § 2: „Unbeschadet der Vorschrift des c. 230 § 1 (,Männliche Laien, die das Alter und die Begabung haben […] können durch den vorgeschriebenen liturgischen Ritus für die Dienste des Lektors und des Akolythen auf Dauer bestellt werden, die Übertragung dieser Dienste gewährt ihnen jedoch nicht das Recht auf Unterhalt oder Vergütung von Seiten der Kirche.‘) haben sie das Recht auf eine angemessene Vergütung, die ihrer Stellung entspricht und mit der sie, auch unter Beachtung des weltlichen Rechts, für die eigenen Erfordernisse […] in geziemender Weise sorgen können; ebenso steht

8. Die Verlängerung der Erprobungszeit

487

teter Arbeiten, die im Auftrag („vorgeschriebenes Praktikum“2152) der kirchlichen Oberen erfolgen.2153 „Der Verpflichtung der Laien im Kirchendienst zu sachgerechter, dem kirchlichen Dienst angemessener Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben (§ 1) entspricht ihr Recht auf angemessene Vergütung ihrer Leistung und auf soziale Absicherung. Die Vergütung der Laien […] soll so bemessen sein, dass mit der Vergütung die (alltäglichen) Bedürfnisse […] (etwa Nahrung, Wohnung, Kleidung usw.) in geziemender Weise (‚decenter‘) befriedigt werden können. Dabei sind jeweils die Vorschriften des weltlichen Rechts (Besteuerung, arbeitsrechtliche Vorschriften usw.) mit zu beachten.“2154

Wird dieser Anspruch von den zuständigen Oberen negativ entschieden und erfolgt keine finanzielle Vergütung, so steht dem Kandidaten hinsichtlich der Sicherung seiner Existenz zumindest die Inanspruchnahme der Hilfen entsprechend dem regionalen – für den Bereich der Diözese Linz etwa des oberösterreichischen – Sozialhilfegesetzes zu.2155

ihnen das Recht zu, dass für ihre soziale Vorsorge und Sicherheit sowie ihre Gesundheitsfürsorge, wie man sagt, gebührend vorgesehen wird. […] Es wird in § 2 ausdrücklich noch einmal darauf verwiesen, dass die Übertragung der in 230 § 1 genannten ,ministeria‘ keinen Anspruch auf Unterhalt oder Vergütung gegenüber der Kirche begründet. Dies schließt natürlich nicht aus, dass Akolythen oder Lektoren aufgrund anderer Ämter und Funktionen in der Kirche diesen Rechtsanspruch nach 231 § 2 erwerben.“ Siehe Heinrich J. F. Reinhardt, Kommentar zu c. 231, in: MK CIC (Oktober 1987). 2152 „Laien, die auf Dauer oder auf Zeit im besonderen Dienst der Kirche stehen (vgl. c. 231 § 1 CIC), haben das Recht auf soziale Sicherheit und Gesundheitsfürsorge (praevidentia et securitas socialis et assistentia sanitaria), vgl. c. 231 § 2 CIC.“ Siehe Platen, Die Sustentation der Kleriker, S. 111, Fn 493. 2153 „Wie schon im Konzil ist der Begriff ‚sustentatio‘ nicht auf den Unterhalt der Kleriker eingeschränkt und kann auch den Unterhalt von Laien im Kirchendienst oder in der Vorbereitung auf einen kirchlichen Dienst bezeichnen.“ Siehe Platen, Die Sustentation der Kleriker, S. 109. 2154 Reinhardt, Kommentar zu c. 231. 2155 Vgl. Oö. Sozialhilfegesetz 1998 – Oö. SHG 1998, StF: LGBl.Nr. 82/1998 u. Nr. 68/2002 (GP XXV RV 3/1997 IA 31/1997 IA 173/1998 AB 206/1998 LT 8), geändert durch die Oö. Sozialhilfegesetz-Novelle 2005 idF LGBl. Nr. 9/2006 v. 31. 1. 2006, S. 77, bes. §§ 6-8.

„,Ihr macht die Menschen immer dümmer!‘ sagt der Kulturkritiker zum Medienprofi. Darauf der Medienprofi: ,Wir erfüllen doch nur die Wünsche der Menschen! Wollen Sie, dass die Wünsche der Menschen nicht erfüllt werden? Wollen Sie unglückliche Menschen?‘“2156 Jo Vulner

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe? – Rekursrecht gegen die dimissio bzw. die Verweigerung der Hl. Weihe Gleich zu Beginn im ersten Canon des Weiherechts des CIC/1983 (c. 1008) wird ein theologischer Leitsatz verfasst, der die wesentlichen Aspekte des Sakramentes der Weihe hervorhebt. „Durch das Sakrament der Weihe werden kraft göttlicher Weisung aus dem Kreis der Gläubigen einige mittels eines untilgbaren Prägemals, mit dem sie gezeichnet werden, zu geistlichen Amtsträgern bestellt; sie werden ja dazu geweiht und bestimmt, entsprechend ihrer jeweiligen Weihestufe dem Volk Gottes unter einem neuen und einzigartigen Titel zu Dienste zu sein.“2157

Eben zitierter Canon bietet keine erschöpfende theologische Definition und kann daher nicht isoliert als Quelle theologisch-dogmatischer Überlegungen des Weihesakramentes herangezogen werden.2158 Dennoch verdeutlicht er die 2156

Jo Vulner, Traktat über das Dumm-Machen, in: Tageszeitung „Die Presse“ v. 19. 1. 2000 – Spektrum I. 2157 Der ursprüngliche Text des c. 1008 mit dem letzten Satz „die Dienste des Lehrens, des Heiligens und des Leitens in der Person Christi des Hauptes zu leisten und dadurch das Volk Gottes zu weiden“ stützt sich auf VatII PO, Nr. 6, Satz 1 und VatII LG, Nr. 19, Satz 2; vgl. die Abänderung durch Benedikt XVI., LittA MP „Omnium in mentem“, S. 7: „pro suo quisque gradu, novo et peculiari titulo Dei populo inserviant“. 2158 Vgl. z.B. Müller, Die Ordination, S. 718: „Die Intention der CIC-Reformkommission gestattet es nicht, mit Berufung auf c. 1008 dogmatische Aussagen über den Diakonat zu machen, die über die bisherigen theologischen Erkenntnisse in Wissenschaft und amtlicher Lehre hinausgehen.“ Vgl. auch Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1008, Rdnr. 23, in: MK CIC (März 1988). Allerdings ist jedoch nicht zu bezweifeln, dass das Kirchenrecht grundsätzlich nicht eigenständiger Träger theologischer Traditionen sein könne, denn der kirchliche Gesetzgeber ist zugleich ebenfalls Träger des Lehramtes. Vgl. dazu Giangiacomo Sarzi Sartori, Il Sacramento dell’ordine nel diritto della Chiesa, in: QDE 12,3 (1999), S. 229-253, bes. S. 245-252; Matthäus Kaiser, Sakrament des Ordo und kirchliches Amt, in: Michael Kessler (Hrsg.), Ordination – Sendung – Beauftragung. Anfragen und Beobachtungen zur rechtlichen, liturgischen und theologischen Struktur, Tübingen 1996, S. 113-139; Peter Krämer, Sacra Potestas im Zusammenspiel von sakramentaler Weihe und kanonischer Sendung, in: Winfried Aymans / Karl-Theodor Geringer (Hrsg.), Iuri canonico promovendo. FS für Heribert Schmitz, Regensburg 1994, S. 23-33.

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

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Wesensmerkmale dieses Sakramentes, nämlich, dass die Weihe immer Bestellung und Bestimmung zum Dienst an der Gemeinschaft ist. Denn niemand wird für sich selbst, noch für sein individuelles Heil oder seine persönliche Heiligkeit geweiht.2159 Aus diesem Grund darf die Aussage vom „sakramentalen Charakter“ nicht im individualistischen Sinn missverstanden werden: „Character indelebilis meint keine persönliche Heiligung, meint nicht die Aussonderung und Absonderung von der Gemeinde, sondern die Zuordnung zur Gemeinde, die Institutionalisierung seiner Funktion unabhängig von seiner eigenen Heiligkeit, von seiner eigenen Person, deren Schwächen ihren Dienst nicht einfach in Frage stellen. Natürlich ist eine Entsprechung zwischen Amt und Persönlichkeit gefordert, aber die Wirksamkeit des Priesters ist letztlich nicht davon abhängig, ob diese Entsprechung tatsächlich gelingt.“2160

Tatsache ist, das Wesentliche der Weihe ist die Bestellung zum geistlichen Dienst, entspringend aus der kirchlichen „communio“. Daraus folgt offenkundig, dass sich die Zulassung zur Weihe allein aus den Erfordernissen dieser Gemeinschaft und ihres Dienstes her regelt und rechtfertigt. Aufgrund dessen ist es grundsätzlich die Angelegenheit der kirchlichen Gemeinschaft, wen und wie viele sie aus ihren Reihen für diesen Dienst bestellt. Das Verbot des c. 1026 „richtet sich nicht gegen die Kirche, so dass sie keine Zulassungsvoraussetzungen aufstellen dürfte, oder gegen die Oberen, so dass sie jeden Weihewilligen zulassen müssten. Die Freiheit der Wahl des Lebensstandes ist in diesem Bereich begrenzt durch den Nutzen der Kirche, über den diese selbst […] die Ermessensentscheidung fällt. Es gibt also keinen strengen Rechtsanspruch auf Empfang der Weihe, weil diese zum Wohl der Kirche, nicht aber im Interesse des Einzelnen eingesetzt ist.“2161

Gemäß c. 223 § 2 verlangt die Regelungskompetenz der kirchlichen Autorität, dass das in c. 219 statuierte Grundrecht hinsichtlich des Klerikerstandes

2159

Expliziter Verweis darauf in Winfried Aymans, Das Weihesakrament im Lichte der Communicatio in Sacris, in: Heribert Heinemann / Horst Herrmann / Paul Mikat (Hrsg.), Diaconia et Ius. Festgabe für Heinrich Flatten zum 65. Geburtstag, MünchenPaderborn-Wien 1973, S. 171-188, hier S. 186: „Wesen und Eigenart des Weihesakramentes“ ist, dass es „nicht unmittelbar der individuellen Heilssorge dient; wer geweiht wird, erhält nichts für sich selbst und sein persönliches Heil […] Die Weihe darf nicht personalistisch verengt betrachtet werde. […] Es geht nicht um ein Zufriedenstellen des Amtsträgers, sondern um die geistliche Wirksamkeit des Amtes selbst.“ Vgl. ebenso Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1025, Rdnr. 2, in: MK CIC (August 1985). 2160 Theodor Schneider, Zeichen der Nähe Gottes. Grundriss der Sakramententheologie, Mainz 61992, S. 261; dazu auch Cordes, Warum Priester?, S. 44-51. 2161 Klaus Lüdicke, Kommentar zu c. 1026, Rdnr. 3, in: MK CIC (August 1985); ebenso Heribert Heinemann, Menschenrechte? Eine Anfrage an das Kirchenrecht, in: ÖAKR 25 (1974), S. 238-255, hier S. 254; Johannes Neumann, Menschenrechte auch in der Kirche?, Zürich-Einsiedeln-Köln 1976, S. 63.

490

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

einzuschränken ist, wobei nicht willkürlich entschieden werden darf. Die Kriterien für eine derartige Einschränkung sind in c. 1025 §§ 1 u. 2 als Erlaubtheitsvoraussetzungen für die Weihespendung zugrundegelegt und lassen sich unter die beiden Begriffe „Eignung“ (vgl. c. 1025 § 1) und „Bedarf “ (vgl. c. 1025 § 2) zusammenfassen.2162 Zuständigkeitskompetenz bezüglich der Feststellung der Eignung und des Bedarfes besitzt bei den Kandidaten für den Diakonat und den Presbyterat gemäß c. 1025 der „eigene Bischof“ (vgl. c. 1016) – d.h. der jeweilige Inkardinationsbischof bzw. dessen Vakanz- oder Interimsvertreter – bzw. die ihm rechtliche Gleichgestellten sowie der höhere Obere eines klerikalen Institutes päpstlichen Rechtes (vgl. c. 1019 § 1) oder einer klerikalen Gesellschaft des apostolischen Lebens päpstlichen Rechtes, sofern die Kandidaten gemäß den Konstitutionen auf Dauer oder endgültig dem Institut bzw. der Gesellschaft eingegliedert sind,2163 nicht aber der Generalvikar. Um der Vollständigkeit willen ist zusätzlich darauf hinzuweisen, dass die Prüfung von Eignung und Bedarf immer demjenigen obliegt, der u.a. auch für die Ausstellung des Weiheentlassschreibens für den betreffenden Kandidaten zuständig ist.2164 Bei Zweifel an der Eignung des Kandidaten ist der weihende Bischof verpflichtet, diesem nicht 2162

Ausführlich dazu Joseph Ki Khui Om, The Suitability of Candidates for the Priesthood in the Light of Canon 1025, Rom 1999. 2163 Von den gelegentlich vorkommenden Sonderfällen, noch nicht durch eine feierliche oder ewige Profess inkardinierte Ordensangehörige die Weihe zu spenden und sie als einfache Professen „vorübergehend“ in die Diözese zu inkardinieren, soll hier abgesehen werden. Diese Ersuchen werden meist an einen Diözesanbischof gestellt, wenn Ordensangehörige bereits ein abgeschlossenes Theologiestudium vorweisen und nach dem Noviziat weitreichender in der Pastoral eingesetzt werden sollen. Jedoch resultieren aus einer Weiheerteilung ohne dauernde Inkorporation gemäß c. 1383 strafrechtliche Folgen für den Bischof und den Weihebewerber. Dem Bischof wird, vorausgesetzt, er wusste, dass der Weihekandidat noch nicht einem Ordensinstitut eingegliedert ist – für ein Jahr untersagt, eine Weihe zu erteilen. Der Geweihte selbst ist ohne weiters von der empfangenen Weihe suspendiert. Vgl. zur rechtlichen Problematik aufgrund derartiger Doppelzugehörigkeit Bruno Primetshofer, Inkorporation und Inkardination von Ordensklerikern, in: Josef Kremsmair / Helmuth Pree (Hrsg.), Ars boni et aequi. Gesammelte Schriften von Bruno Primetshofer, Berlin 1997, S. 605-621; ders., Inkorporation und Inkardination von Ordensklerikern, in: Hans Paarhammer / Alfred Rinnerthaler (Hrsg.), Scientia Canonum. Festgabe für Franz Pototschnig zum 65. Geburtstag, München 1991, S. 323-338, bes. S. 329 f.; weiters Heribert Schmitz, Die Inkardination im Hinblick auf die konsoziativen Strukturen, in: Winfried Aymans / Karl-Theodor Geringer / ders. (Hrsg.), Das konsoziale Element in der Kirche, St. Ottilien 1989, S. 701-720. 2164 Dies resultiert aus dem Wesen der „Litterae dimissoriae“, dessen primärer Zweck die fehlende Zuständigkeit des ordentlichen Weihespenders zu ersetzen, das aber die Überprüfung der Voraussetzungen durch den Aussteller mit einschließt (vgl. c. 1020 in Verbindung mit cc. 1050, 1051 u. 1052 § 2). Ebenso verbürgt die Echtheit des Entlassschreibens grundsätzlich gleichzeitig die erfolgte Überprüfung der Eignung des Kandidaten durch die zuständige Autorität.

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

491

die Weihe zu spenden (vgl. c. 1052 § 3).2165 Es trifft sicherlich zu, dass die kirchliche Gemeinschaft nicht die Freiheit besitzt, Berufungen abzulehnen oder zurückzuweisen, die sie als solche erkannt hat, da sie ja von diesen „Geistesgaben“ lebt (vgl. 1 Kor 12,12-35), aber jede persönliche Berufung eines Gläubigen ist letztlich objektiv nie ganz erfassbar und erkennbar. Insofern stellt die Aufgabe der Prüfung der individuell verschiedenen Berufungen immer eine Gratwanderung dar. Die persönliche Berufung zum geistlichen Dienst ist mit einer rechtlich verbindlichen Abgrenzung oder Bestimmung nicht fassbar, daher sind die Zulassungskriterien nicht willkürlich gewählt, sondern dienen dazu, Klarheit über die Berufung des Weihebewerbers zu gewinnen. Die in c. 1025 genannten Kriterien dienen, unter diesem Blickwinkel betrachtet, als Hilfskonstruktion. Wer also für den geistlichen Dienst geeignet und nützlich erscheint und um die Erteilung der Weihe aus freiem Willen bittet, von dem wird angenommen, dass er auch dazu berufen ist. Eignung, Bedarf und freier Wille des Bewerbers sind erforderlich und zugleich ausreichend, um die notwendige Sicherheit über dessen Berufung zu gewinnen. Wie bereits erwähnt darf der Kandidat nicht geweiht werden, wenn die Erfordernisse des c. 1025 nicht erfüllt sind. Es ist nicht erwähnt, dass er geweiht werden muss, bzw. dass ihm die Weihe nicht verweigert werden darf, wenn persönliche Eignung, Bedarf und freier Wille feststehen. Letzteres folgt aus der Bestimmung gemäß c. 1026, dass nämlich ein „kanonisch Geeigneter“2166 nicht vom Empfang der Weihe abgehalten werden darf. Eben erwähntes Verbot richtet sich nicht nur an Verwandte und Bekannte des Weihebewerbers sowie gegebenenfalls an staatliche Autoritäten,2167 sondern betrifft auch ausdrücklich die Spirituale der Priesterseminare und die zuständigen kirchlichen Oberen!2168

2165

„… in Fällen des Zweifels soll er seine Zustimmung lieber hinausschieben, bis sich jeder Schatten bezüglich eines Mangels an Eignung aufgelöst hat.“ Siehe C Ep, Direktorium „Apostolorum successores“, Nr. 89; dazu ebenso RFIS, Nr. 40 f. Bei Verweigerung der Weihe eines fremden Kandidaten trotz gültig ausgestellter Dimissorien besteht Rekursmöglichkeit auf dem Beschwerdeweg durch dessen Oberen (vgl. c. 17321739). Vgl. Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 167. 2166 Der Terminus „canonice idoneus“ (vgl. c. 1026) ist hier nicht nur sinngemäß als persönliche Eignung oder Qualifikation eines Kandidaten zu verstehen, sondern inkludiert wohl sämtliche kanonische Voraussetzungen, damit inbegriffen das „ad Ecclesiae ministerium utilis“ (vgl. c. 1025 § 2) – den „kirchlichen Bedarf“. 2167 Bereits in die Zeit des Eigenkirchenrechts durfte ein Bischof die Weihe eines vom Eigenkirchenherren ernannten Priesters nicht verweigern, „wenn der Kandidat einen löblichen Lebenswandel und Bildung vorweisen konnte“. Siehe Grichting, Das Verfügungsrecht über das Kirchenvermögen, S. 24. 2168 Dazu Gilbert, Title VI, Orders, S. 724, der sich auf Ulrich Beste, Introductio in Codicem, Napoli 1961, S. 570 bezieht.

492

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

„Selbst die Überzeugung eines Diözesanbischofs, er habe (auch in Anbetracht knapper Finanzmittel) zu viele Diakone bzw. Priester, bildet keinen hinreichenden Grund […] vielmehr hätte er zu erwägen, andere Teilkirchen zu unterstützen.“2169

Wohl ist bezüglich der Eignungsfeststellung des Einzelnen – d.h. die individuellen Eigenschaften, persönlichkeits- und charakterformende innere Anlagen des Bewerbers – im Bereich der Einschätzung des zuständigen Oberen ein sehr breiter Ermessensspielraum gegeben.2170 Deshalb wird es im Einzelfall immer Meinungsverschiedenheiten geben, ob die Beurteilung durch den Oberen richtig ausgefallen ist. Jedoch wird eine diesbezügliche Notwendigkeit aber keineswegs angezweifelt. „Die Einschätzung von Eignung und Tauglichkeit der Geweihten war häufig fehlerhaft, irrig, oberflächlich oder parteiisch. Das massenhafte Ausscheiden aus dem priesterlichen Dienst, teilweise bald nach der Weihe, lässt Zweifel an der Fähigkeit der kirchlichen Vorgesetzten aufkommen, die Eignung der Weihekandidaten gründlich zu prüfen und eine zuverlässige Prognose für ihr gedeihliches und dauerhaftes Wirken im kirchlichen Dienst zu stellen.“2171

2169

Siehe Althaus, Kommentar zu c. 1026, Rdnr. 5: „Ein Ordensoberer kann sich nicht erst anläßlich der Entscheidung über die Zulassung zur Weihe auf die Eigenart und Bedürfnisse des Institutes berufen, das keine weiteren Kleriker benötige; vielmehr hat eine solche Erwägung schon am Beginn der Ausbildung auf den Klerikerdienst zu geschehen, ja die Aufnahme eines Kandidaten, der sich z.B. zum Priestertum berufen fühlt, in ein laikales Institut wäre bereits gründlich zu Prüfen.“ Vgl. dazu cc. 271 u. 1025 § 3. 2170 Da das derzeitige „Priesterbild“ sich nur mehr oberflächlich an den Vorgaben des II. Vatikanums orientiert und die Eignung eher an subjektiven Kriterien wie Fortschrittlichkeit, Aufgeschlossenheit, Veränderungsbereitschaft gemessen wird und weniger an Gläubigkeit, lassen sich bei Kandidaten, denen Letzteres wichtiger ist, leicht Mängel aufweisen, die zur Abweisung von der Weihe führen. Aufgrund dessen ist es wichtig, ein ganzheitliches Bild des Kandidaten unter Hinzunahme anderer Informationen zu gewinnen, und nicht aufgrund ideologischer Vorurteile oder theologischer Zeitströmungen, von denen sich heutzutage allzu viele in der Priesterausbildung Verantwortliche beeinflussen lassen! „Ein seltsames Spiel offenbart sich auch in unserer kirchlichen Gesellschaft: Kritik über Kritik, mangelnde Anerkennung, Nörgelei und Hetze gegenüber Menschen und Einrichtungen, die dem kirchlichen Auftrag treu zu sein versuchen. Verständnis über Verständnis, Verteidigung, Mitleid und Rechtfertigung für solche, die übernommene Verpflichtungen nicht einhielten, oder für solche, die die katholische Wahrheit mit Füßen treten.“ Siehe Ulrich-Paul Lange, Dienst und Amt der Priesters, in: Theologisches 33,2/3 (2003), S. 131-140, hier S. 137. 2171 May, Gewährung und Versagung, S. 376. Ähnliches findet sich in SC CathEduc, Leitgedanken für die Erziehung zum Priesterlichen Zölibat, Nr. 38: „Irrtümer bei der Entscheidung über die Echtheit des Berufes sind nicht selten, und manche psychischen Mängel oft mehr oder weniger pathologischer Natur, die für den Priesterberuf ungeeignet machen, treten nach der Priesterweihe in Erscheinung. Sie zur rechten Zeit erkennen, könnte manche dramatische Schicksale vermeiden helfen.“

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

493

Entscheidet der zuständige kirchliche Obere, dass der Kandidat zur Weihe nicht zugelassen wird, ist dieser Entscheid schriftlich anhand eines Einzeldekretes, das die Gründe offen legt, im Sinne von c. 48 auszufertigen (c. 51).2172 Gesetzte Abweisung gilt lediglich für das Diözesangebiet des jeweiligen Oberhirten (c. 52), auch wenn dieser zurücktritt (c. 46). Ein Widerruf der Nichtzulassung ist durchaus möglich, sowohl durch den Diözesanbischof, der sie ausgesprochen hat, als auch durch dessen Nachfolger (c. 47). Die Nichtzulassung wird durch die Zulassung aufgehoben, entweder durch denselben Diözesanbischof oder seinem Amtsnachfolger (c. 58 § 1).2173 Dem Diözesanadministrator ist es nicht gestattet jene zur Weihe zuzulassen, die der Diözesanbischof abgelehnt hat (c. 1018 § 2). Normalerweise wagt ein fremder Bischof nicht, einen Kandidaten anzunehmen, der in einer anderen Diözese zur Weihe nicht zugelassen worden ist.2174 Die Versagung der Zulassung zur Weihe führt bei einigen der betroffenen Kandidaten zu schweren gesundheitlichen Schäden oder Persönlichkeitsstörungen.2175 Aus diesem Grund müssen den Kandidaten rechtzeitig während des Studiums die Zweifel an deren Eignung durch die Vorgesetzten eröffnet werden,2176 um sie nicht ahnungslos und überraschend in oben genannte Situationen zu versetzen. „Es ist unredlich, mit der Kundgabe derartiger Bedenken bis zur Beendigung der Ausbildung zu warten. Schließlich haben die Alumnen mehrere Jahre ihres Lebens 2172 Vgl. Hubert Socha, Kommentar zu c. 51, Rdnr. 5, in: MK CIC (Juli 1992); Incitti, Momento prudenziale nell’accettazione, S. 244. 2173 Weiheentlassschreiben werden nur in extremen Fällen, etwa wenn unerwartet schwerwiegende neue Tatsachen bekannt geworden sind, die von der Spendung einer Weihe abraten oder sie verbieten, von dem Amtsnachfolger des Ausstellers begrenzt oder widerrufen. Jedoch werden einmal gewährte Weiheentlassschreiben durch den Verlust des Rechtes des Ausstellers (vgl. c. 1023) nicht hinfällig! Vgl. Georg May, Zwei Fragen aus der Praxis zur Eheassistenz und zur Weihespendung, in: DPM 11 (2004), S. 111-116, hier S. 115. 2174 „Ein leistungsfähiger Meldedienst trägt die Versagung der Weihe sowie ihre wirklichen oder angeblichen Gründe sogleich in jenen Sprengel, bei dem der abgewiesene Alumne anklopft. Damit ist ein starkes, nach meinen Erfahrungen regelmäßig durchschlagendes Präjudiz gegen die Zulassung in dem fremden Bistum geschaffen.“ Siehe May, Gewährung und Versagung, S. 377. 2175 „Innerkirchlich dürfte der Umgang mit Unterschieden große Reibungsverluste, das heißt viele Enttäuschungen, Kränkungen und Ängste mit sich bringen. Da gibt es Verelendungstheorien, Entwurzelung, die alles andere mit ausreißt, und auch Ideologien der verbrannten Erde.“ Siehe Scheuer, Der Mensch ist Ruf Gottes, S. 61. 2176 Vgl. ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5. 1., S. 64; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/3a, zit. parr. in: DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 67; SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 25; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 138.

494

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

dem Ziel nachgestrebt, Weihen zu empfangen, und wenn ihnen erst jetzt, nach fünf oder sechs Jahren, eröffnet wird, dass sie dazu nicht zugelassen werden, dann stellt dieser Bescheid eine unbillige Härte dar.“2177

Nüchtern betrachtet steht theoretisch demjenigen, der sich durch eine negative Entscheidung des zuständigen Oberen ins Unrecht gesetzt sieht, die Verwaltungsbeschwerde gemäß cc. 1732-1739 als Rechtsmittel offen.2178 Zuallererst sollen der abgewiesene Kandidat und der Diözesanbischof nach persönlichem Austausch, in dem alle Gesichtspunkte erörtert werden, eine für alle akzeptable Lösung anstreben. Zur sachdienlichen Ermittlung können Personen mit Kenntnissen und Urteilskraft – Priester und Lehrer, die den Kandidaten seit Jahren kennen – zur Entscheidungsfindung konsultiert werden (vgl. c. 1733 § 1).2179 Kommt es hingegen nicht zum beidseitig befriedigenden Ausgleich, d.h. dass jeder auf seinen Standpunkten beharrt, ist das Verfahren nach c. 1734 zu eröffnen.

2177

May, Gewährung und Versagung, S. 378 f. Dabei handelt es sich um ein Rekursrecht, d.h. eine Beschwerde gegen Entscheidungen der Verwaltung. Im Unterschied zur Appellation – Überprüfung eines Urteils unter dem Gesichtspunkt der Wahrheit – ist für den Rekurs die Rücksicht auf das öffentliche oder private Wohl bestimmend. Die eventuelle Hinzuziehung eines Anwaltes im Verfahren bei Rekurs gegen Einzelfallentscheidungen ist vorgesehen. Vgl. Günter Assenmacher, Art. Rekurs, in: LThK3, Bd. 8 (1999), Sp. 1027 f. Berufend auf den can. 969 CIC/1917 (vgl. c. 1025 § 2 CIC/1983) durfte gemäß der Interpretation von Pius Emmenegger ein Bischof Kandidaten, die Neigung und Eignung zeigen, nicht einzig aus dem Grund abweisen, „weil er ihrer für seine Diözese nicht bedarf. Und gegen eine Abweisung aus diesem Grunde steht dem Gesuchsteller rechtlich kein Rekursweg offen“. Siehe Emmenegger, Berufung und Eignung zum Priestertum, S. 133. Gegenteilige Auffassung vertritt José González del Valle, der nur dem bereits geweihten Diakon ein Recht auf Rekurs zuspricht. „The proper bishop or superior of the candidate may still forbid admission to the higher order. However, in such cases the reason given for the prohibition must clearly be canonical, and the candidate enjoys the right of recourse against the decision. Prior to ordination to the deaconate, a man, generally does not enjoy the right of recourse against a bishop or superior’s decision not to advance him to orders. The right of recourse enjoyed by deacons, however, does not indicate that the deacon now enjoys a subjective right to be ordained a priest.” Siehe José M. González del Valle, „Orders“, in: Ernest Caparros / Michel Thériault, Code of Canon Law Annotated, Montreal 1993, S. 643. 2179 Zwar besteht die Tatsache, dass der Seminarrektor sich nur aus schwerwiegenden und dringenden Gründen in dieses Verfahren einmischen darf (vgl. c. 139 § 2) bzw. die an ihn grundsätzlich delegierte Gewalt dadurch keineswegs geschmälert wird (vgl. c. 139 § 1), jedoch wird es in der Natur der Sache liegen, dass seine Stellungnahme bei der Beurteilung der Angelegenheit als Grundlage Verwendung finden wird. 2178

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

495

„Der Priesterkandidat sieht sich seines Lebenszieles beraubt, das er erstrebt und auf das er sich viele Jahre hindurch vorbereitet hat. Er wird daher in der Regel den Antrag stellen, das Einzeldekret, das seine Nichtzulassung zur Weihe ausspricht, rückgängig zu machen.“2180

Dies geschieht seinerseits durch ein schriftliches Gesuch an den Diözesanbischof, das die Gründe für die Rücknahme des Dekretes enthalten muss (vgl. c. 1734 § 1). Für diesen Antrag beträgt die Nutzfrist zehn Tage nach Erhalt des Dekretes (vgl. c. 1734 § 2). Ist der Bischof von den Ausführungen des Kandidaten überzeugt, revidiert er das vorhergehende Dekret durch ein neues. Für die Zulassung zu den Weihen muss abgesehen davon ein erneutes Dekret ausgestellt werden. Besteht hingegen der Diözesanbischof auf der Nichtzulassung zur Weihe, kann der Kandidat innerhalb einer Frist von 15 Tagen Beschwerde – alle Einzelverwaltungsakte sind beschwerdefähig – gegen das Dekret des Bischofs bei dessen hierarchischen Oberen, dem Heiligen Stuhl, einlegen (vgl. c. 1737 § 2).2181 Zuständiges Dikasterium ist die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramente, die über die gültige und erlaubte Spendung der Sakramente wacht und im Zweifelsfall entscheidet.2182 Der Heilige Stuhl kann nach vorhergehender Prüfung das Dekret des Diözesanbischofs bestätigen oder es für ungültig erklären. Ebenso steht der nun zuständigen Stelle frei es aufzuheben oder zu widerrufen, zu verbessern, zu ersetzen oder es teilweise abzuändern. Maßgebend für die Entscheidung der Kongregation ist allein Recht und Gerechtigkeit. Der Ermessensspielraum in Bezug auf die zu fällende Entscheidung ist wiederum sehr groß, da die Interpretation der Erfordernisse des c. 1029 ziemlich viel offen lassen, d.h., dass die Grenze zwischen „noch tragbar“ und „nicht mehr tragbar“ nur annähernd zu bestimmen ist. Ermessen kann ebenso missbräuchlich verwendet und Schranken können überschritten werden. Trotz allem ist es möglich, Grenzen zu ziehen und Ermessen von Voreingenommen2180

May, Gewährung und Versagung, S. 379. Zum Vorhergehenden Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 169-171. 2182 Vgl. Johannes Paul II., PastBon, Art. 62-70, hier Art. 63; ebenso: Annuario Pontificio per l’anno 1992, Città del Vaticano 1992, S. 1152-1157 u. 1707 f.; SecrStat, Litt. „Con riferimento“, lettera sulla competenza della Congregazione del Culto Divino e della Disciplina dei Sacramenti nei casi di dispensa dagli obblighi assunti con la Sacra Ordinazione al Diaconato ed al Presbiterato (Prot. N. 230.139) v. 8. 2. 1989, in: Andrés Gutiérrez, Leges, Bd. VIII (1998), n. 5324, Sp. 11612. Die Kongregation ist für die Erteilung der Dispens von Irregularitäten und Weihehindernissen zuständig. Zwar sind diese im hier erwähnten Fall nicht offensichtlich, trotzdem besteht ein Sachzusammenhang mit der Nichtzulassung zur Weihe, da es sich um schriftlich ausformulierte Voraussetzungen für die Zulassung zur Weihe handelt. Aufgrund dessen ist die Annahme zulässig, dass die Entgegennahme von Rekursen bezüglich der Nichtzulassung zu den Weihen in den Zuständigkeitsbereich genannter Kongregation fällt. Vgl. Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 162. 2181

496

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

heit und Willkür zu unterscheiden.2183 Die Kongregation ist nun verpflichtet eine sorgfältige Prüfung der Gründe durchzuführen. Wenn sie feststellt, dass sich der Bischof bei seiner Entscheidung im Rahmen des Ermessensspielraumes gehalten hat, wird seine Erstentscheidung bestätigt (vgl. c. 1739). Gegen den Verwaltungsakt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramente, die das Dekret über die Nichtzulassung bestätigt, ist die Beschwerde bei der Apostolischen Signatur möglich.2184 Im Falle offenkundigen Unrechts kann und muss der Diözesanbischof zu einer Korrektur seiner Entscheidung veranlasst werden.2185 Faktisch jedoch wird eine diesbezügliche Beschwerde weder sinnvoll noch erfolgreich sein, weil schlussendlich kein Oberer gezwungen werden kann, jemanden, den er für ungeeignet hält, zur Weihe für seinen Inkardinationsverband zuzulassen, geschweige denn für einen anderen Inkardinationsverband präsentieren kann (vgl. c. 1052 § 3).2186 Das oben erwähnte individuelle Recht auf Freiheit von „coactio negativa“ intendiert daher gleichzeitig die kirchliche Gemeinschaft vor Missachtung und Zurückweisung von geistlichen Berufungen, die aus ihrer Mitte entstanden

2183

„Der Diözesanbischof muss imstande sein die Gründe, die ihn zur Versagung der Zulassung eines Kandidaten zur Weihe bestimmten, einsichtig zu machen, wenn sie vor der Rechtsordnung bestehen sollen. Hier sind manche Fehler denkbar. Die Gründe können unzureichend, schwach, oberflächlich sein. Es kann auch geschehen, dass die Gründe, die für die Nichtzulassung angegeben werden, nicht die wahren Gründe sind, vielmehr diese verbergen. Wenn die Begründung der Nichtzulassung unzutreffend oder unzulänglich ist, dann ist die Entscheidung unrechtmäßig.“ Siehe May, Gewährung und Versagung, S. 381. 2184 Vgl. Johannes Paul II., PastBon, Art. 123 § 1, S. 891; Benedikt XVI., EpA MP „Antiqua ordinatione tribunalium“ v. 21. 6. 2008, in: AAS 100,8 (2008), S. 513-538, hier Art. 34 § 3, S. 521 sowie Art. 73-100, S. 529-533, parr. in: Com 40,1 (2008), S. 223-246, AfkKR 177,1 (2008), S. 174-200, hier S. 183 u. 190-195; dazu Zenon Grocholewski, Das höchste Gericht der Apostolischen Signatur, in: DPM 8,2 (2001), S. 175-197, hier S. 183186; Nikolaus Schöch, Vorstellung der Lex propria, der neuen Verfahrensordnung des Höchstgerichts der Apostolischen Signatur, in: DPM 15/16 (2008/2009), S. 531-554. 2185 „Dem Diözesanbischof ist zuzumuten, sich der Entscheidung seines hierarchischen Oberen zu beugen. Es ist keine Schande, nachgewiesen zu bekommen, dass man sich geirrt hat, denn der Mensch ist fehlbar. Schädlich ist nur, aus Trotz oder Prestigerücksichten auf einer falschen Entscheidung zu beharren. In einer Kirche, die von der Versöhnung ihres Herrn lebt, muss der Weg zur Zusammenarbeit zwischen Personen möglich sein, von denen die eine die andere zunächst nicht akzeptieren wollte.“ Siehe May, Gewährung und Versagung, S. 383. 2186 „Verweigert z.B. ein Bischof einem fremden Weihekandidaten trotz der Dimissorien die Weihen (can. 1052 § 3), so kann dessen Oberer dagegen rekurrieren.“ Siehe Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 167.

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

497

sind, zu bewahren. Demnach kann aus dem Grundrecht (vgl. c. 219 konkretisiert in c. 1026) die Folgerung abgeleitet werden, dass Bewerber zum Diakonen- oder Priesteramt, deren Eignung und Nutzen von der zuständigen Autorität festgestellt worden sind (vgl. c. 1025 § 2), auf der Grundlage und im Rahmen des zuvor Dargelegten sogar einen Rechtsanspruch auf die Weihe besitzen. Dies verdeutlicht sich konkret etwa an den bereits ausgestellten „litterae dimissoriae“, die der zuständige Bischof nur insofern zurückweisen kann, wenn er begründete Zweifel entweder an der Eignung des Kandidaten (c. 1052 § 2) oder an der Echtheit des Entlassschreibens hat (c. 1022). „Da es sich nämlich um einen zirkulären Bedingungsverweis handelt, kommt einem derartigen subjektiven ‚Recht‘ nur ein formaler Charakter zu, denn falls keine Einwände bestehen und die Notwendigkeit erwiesen ist, besteht kein Anlass, eine erkannte Berufung abrupt zurückzuweisen – vorausgesetzt die übrigen Bedingungen für die Weihe sind erfüllt. Dies gilt selbst für denjenigen, der bereits die Dimissorien erhalten hat, weil auch hier noch eine Verweigerung der Weihe möglich ist, wenn der die Weihe spendende Bischof begründete Zweifel entweder an der Eignung des Bewerbers (c. 1052 § 2) oder an der Echtheit des Entlassschreibens (c. 1022) hat.“2187

Einem Priesteramtskandidaten, der die Diakonenweihe bereits empfangen hat, wird ein „bedingter Rechtsanspruch“ auf die Spendung der Priesterweihe zuerkannt,2188 außer es treten möglicherweise unbekannte (verborgene) kanonisch anerkannte Gründe auf, die einem Empfang der Priesterweihe entgegenstehen. Die diesbezügliche Überprüfung bzw. Bewertung liegt im Kompetenzbereich der zuständigen Oberhirte, welche bei negativer Feststellung den Ausschluss des Kandidaten von der Priesterweihe nach sich zieht. Dem Betroffenen steht jedoch nach Mitteilung der entgegenstehenden kanonischen Gründe der Rechtsweg des hierarchischen Rekurses offen (vgl. cc. 1030, 1732-1739).2189

2187

Lederhilger, Ausbildungsverantwortung, S. 292. Lederhilger interpretiert dieses „subjektive Recht auf Weihespendung“ als eine nicht zulässige Generalisierung. 2188 „Obgleich niemand ein grundsätzliches ,Recht auf Weihe‘ geltend machen kann, weil er vom eigenen Bischof oder höheren Oberen (1025, 2) als für den kirchlichen Dienst geeignet und nützlich beurteilt werden muß (1025 § 2), normiert der Gesetzgeber in 1030 in gewisser Weise ein solche im Blick auf den Presbyterat für Priesteramtskandidaten, die bereits den Diakonat empfangen haben.“ Siehe Rüdiger Althaus, Kommentar zu c. 1030, Rdnr. 2, in: MK CIC (Februar 2006). 2189 Einem bereits zum Diakon geweihten Priesteramtskandidaten, der sich – aus welchen Gründen auch immer – weigert die Priesterweihe zu empfangen, kann die Ausübung des diakonalen Dienstes nicht grundsätzlich verweigert werden, es sei denn, kanonische Hindernisse oder andere, nach dem Urteil des zuständigen Oberhirten schwerwiegende Gründe (z.B. Glaube und Lebenswandel), ziehen ein Verbot der Ausübung nach sich (vgl. c. 1038). Vgl. dazu auch Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 159 sowie Althaus, Kommentar zu c. 1030, Rdnr. 7.

498

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Dabei bleibt zu beachten, „dass es sich um eine Gewissensentscheidung des zuständigen Oberen handelt, die sich einer Überprüfbarkeit entzieht“.2190 Die Eignungsfeststellung eines Kandidaten kann nicht in einem einmaligen Akt beurteilt werden, sondern bedarf wiederholter Überprüfung während der Ausbildung und unmittelbarer Vorbereitung.2191 In dem Maß wie sich die Überzeugung von der Eignung des Kandidaten verdichtet, erstarkt auch dessen Recht, zur Weihe zugelassen zu werden. Bei Priesteramtskandidaten nach außen hin sichtbar an einigen rechtlichen Akten seitens der zuständigen kirchlichen Autorität wie: der Aufnahme ins Priesterseminar (vgl. c. 241), der Beauftragung zu Lektorat und Akolythat (vgl. c. 1035), der Aufnahme unter die Weihekandidaten (vgl. c. 1034) und der Diakonenweihe (vgl. c. 1030).2192 Zusammenfassend lässt sich die Frage nach einem subjektiven Rechtsanspruch auf die Weihe folgendermaßen beantworten:

2190

Althaus, Kommentar zu c. 1025, Rdnr. 6. Vgl. die in c. 259 § 2 erwähnte Pflicht des zuständigen Bischofs, von Zeit zu Zeit das Seminar zu besuchen, sich über die Ausbildungsfortschritte, über Berufung, Charakter, Frömmigkeit der Alumnen zu informieren. 2192 Diese Tatsache bezweifelt neben Severin Lederhilger ebenso Georg May, der gegenteilig behauptet, dass weder die Aufnahme unter die Weihekandidaten und die verlangte Ausübung der Lektoren und Akolythendienste keinen rechtlichen Anspruch auf die Weihen verleihe, da es sich nur um Funktionen handelt, die den Klerikern vorbehalten sind. In der Bitte des Kandidaten um Zulassung zur Weihe ergibt sich klar, dass er sie nicht als ein ihm zustehendes Recht einfordern kann. Zwar wird die Freiheit des Lebensstandes (vgl. c. 219) verbürgt, schließt jedoch nicht einen Zwang diesen Lebensstand zu ergreifen mit ein. Ein Grundrecht auf Weiheempfang existiert seiner Meinung nach nicht, da der Nutzen der Kirche eben die Freiheit der Wahl des Lebensstandes einschränkt. Inwiefern die konkrete Erteilung der Weihe bzw. die Aufnahme der Weihebewerber dem Nutzen der Kirche dient, ist dem gewissenhaften Urteil kirchlicher Autoritäten überlassen, wovon er weder ein subjektives Recht auf den Empfang von Weihen ableitet, noch ist irgendwo von einem Anspruch auf Zulassung die Rede sein kann. „Selbst ein Kandidat, der alle vom Recht aufgestellten Voraussetzungen zur Weihe erfüllt, erwirbt dadurch keinen Rechtsanspruch auf Zulassung zur Weihe.“ Siehe May, Gewährung und Versagung, S. 374; dazu auch Wollbold, Als Priester leben, S. 131. Ähnlich argumentiert Winfried Aymans: „Dagegen besteht auch bei Erfüllung aller in der Person liegenden Voraussetzungen kein Rechtsanspruch auf Empfang einer sakramentalen Weihe. […] Im Fall der Weihe sind auch unabhängig von der Person bestehende objektive Gründe zu prüfen; da die Weihe nicht als ein Mittel der persönlichen Heiligung, sondern als Befähigung zum geistlichen Dienst zu definieren ist, muss z.B. die Frage des Nutzens (cc. 269, 1025 § 2) positiv geklärt sein.“ Siehe Winfried Aymans / Klaus Mörsdorf (Hrsg.), Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex Iuris Canonici, Bd. 2, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997, S. 108. 2191

9. Ein subjektives Recht auf die Weihe?

499

Weihen werden für den Dienst in der Kirche erteilt. Aus diesem Grund hat die Kirche das Recht und die Pflicht zu bestimmen, wen und wie viele sie für ihre Dienste weiht. Andererseits kann die Kirche nicht ignorieren, wenn Gott jemanden zum kirchlichen Dienst beruft.2193 Erwähnte ekklesiologische Grundgegebenheiten wirken sich ebenso im rechtlichen Bereich aus, einerseits im Recht der kirchlichen Autorität, diejenigen auszuwählen, die sie durch die Weihe zum Dienst in der Kirche bestellen will, andererseits darin, dass ein Bewerber, der sich berufen glaubt, nicht ungerechtfertigt vom Empfang von Weihen abgehalten werden darf.2194 Beide Aspekte wurzeln in der theologischen Wirklichkeit der Kirche als eine von Christus gestiftete „communio“.2195 Die „Vermittlung“ zwischen beiden Standpunkten erfolgt durch die Kriterien der „Eignung“ und des „Bedarfs“ der Kirche, die als positiv vorhandene Zulassungskriterien gelten. Andererseits resultiert aus der schrittweisen Abfolge gewährter Zulassungen (Aufnahme ins Priesterseminar, Beauftragung zu Lektorat und Akolythat, Aufnahme unter die Weihekandidaten) auch ein Anspruch auf die Weihespendung, der im Wohl der kirchlichen „communio“ gründet, ebenso aber dort seine Grenzen findet.

2193 „Wenn Charismen bzw. Berufung auf Kategorien des Rechts, des Dürfens oder der Macht reduziert oder auf emanzipatorische Gegenbegriffe zu Amt, Recht und Macht verkürzt werden, besteht die Gefahr, dass das Heil, das Reich Gottes, das Evangelium aus den Augen verloren wird.“ Siehe Scheuer, Der Mensch ist Ruf Gottes, S. 61. „Die Schuld an solcher Nicht-Realisierung der Berufung kann freilich auch bei denen liegen, die die (weitere) Berufung des Priesteramtskandidaten übersehen oder nicht erkennen wollen. In jedem Fall geschieht bei solcher Nichtbeachtung der als existent aufgewiesenen persönlichen Berufung eine klare – wenn auch vielleicht nicht als solche erkannte – Mißachtung des göttlichen Willens, der sich ja gerade auch in der Hinordnung eines Menschen auf eine bestimmte Lebensaufgabe äußert.“ Siehe Arno Schilson, Verschiedenheit in der Berufung zum Priestertum, in: Der Seelsorger 37 (1967), S. 343-349, hier S. 346. 2194 „Wenn Communio als abstrakte Gleichheit oder bloß formaler Diskurs mißverstanden wird, besteht die Gefahr der Nivellierung mit einer Verunglimpfung und Verdächtigung von besonderen Berufungen. Das aber wäre Auflösung von geschichtlich konkreter Freiheit, Kommunikation und Solidarität.“ Siehe ebd.; dazu auch Kuno Füssel, Der imaginäre Andere. Ideologiekritische Beobachtungen zur Intersubjektivität, in: Hans Ulrich von Brachel / Norbert Mette (Hrsg.), Kommunikation und Solidarität. Beiträge zur Diskussion des handlungstheoretischen Ansatzes von Helmut Peukert in Theologie und Sozialwissenschaften, Freiburg/Schweiz-Münster 1985, S. 101-116. 2195 Das nachsynodale Schreiben „Pastores dabo vobis“ verwendet spezifisch den Terminus „Communio-Ekklesiologie“. Vgl. PDV, Nr. 12; ebenso C InstCath, Direttive „Tra i vari mezzi“, Nr. 29; vgl. dazu Gerhard Ludwig Müller, Priestersein heute. Der ekklesiologische Ansatz zur Bestimmung des Weihepriestertums im Lichte der Communio, in: AfkKR 167,2 (1998), S. 353-367; Joseph Ratzinger, Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio. Festgabe zum 75. Geburtstag, Augsburg 2002.

„Der Einfachheit zuliebe beschränken wir uns weiterhin auf gesprochene Äußerungen.“2196 John Langshaw Austin

10. Recht auf Schadenersatz bei schuldhaft verzögerter Feststellung der Ungeeignetheit Sind trotz einer strikten rechtlichen Beurteilung entsprechende Weihehindernisgründe bereits vor der Diakonenweihe bekannt und formal eine neue Willensbildung ausgeschlossen, kann sich in einer pastoral-praktischen Perspektive eine Zulassungsverweigerung nahe legen, jedoch nur mit besonders gewichtigen Argumenten und unter Wahrung aller Rechtsschutzmöglichkeiten für den Weihekandidaten. Ist der Kandidat bereits am Beginn seiner Ausbildung auf einen (dispensierbaren) Umstand aufmerksam gemacht worden und wurde ihm dennoch eine Zulassung zu den Weihen in Aussicht gestellt, erscheint es andererseits aber unbillig, diese Zusage kurz vor der Diakonen- bzw. Priesterweihe aus eben diesem Grund wieder zurückzunehmen, falls wirklich diesbezüglich keine neuen Fakten hinzugekommen sind. Hintergrund dieser Vorgangsweise ist u.a. die problematische Erfahrung, dass gelegentlich Seelsorger der Diakonats-, Ausbildungs- bzw. Praktikumspfarren ihre Berichte äußerst zurückhaltend formulieren, aus der Befürchtung heraus, möglicherweise eine „Berufung“ zu gefährden,2197 weshalb oft zu spät von Vorbehalten und Zweifeln berichtet wird.2198

2196

John Langshaw Austin, Zur Theorie der Sprechakte, engl.: How to do things with words, dt. Bearbeitung von Eike von Savigny (Reclam Universalbibliothek, Bd. 9396), Stuttgart 21998, S. 131. 2197 „Sogenannte ‚Ausbildungspfarreien‘ führen aller Erfahrung nach nicht zur Klärung der Eignung von Kandidaten. Schnell ‚adoptieren‘ Pfarrer einen sympathischen Priesterkandidaten und wehren Anfragen zu seiner Eignung ab. Unter dem schützenden Dach eines Pfarrhauses und einer Pfarrei findet sich der Kandidat in einer Rolle wieder, die mit seinem späteren Dienst nichts gemein hat, ihm aber dessen Einübung vorgaukelt.“ Siehe Hans-Werner Thönnes, Priester werden in Deutschland. Über Zustand und Standards heutiger Priesterausbildung, in: Klasvogt, Leidenschaft für Gott, S. 75-82, hier S. 80. 2198 Ähnliches gilt für diskrete Anfragen bezüglich jener Kandidaten, die bereits einmal ein anderes Seminar bzw. Ordensinstitut verlassen haben (müssen). In diesen Fällen besteht die Notwendigkeit mit größtmöglicher Objektivität und ohne jede Zweideutigkeit oder Beschönigung eine Stellungnahme abzugeben. Vgl. C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Nr. 8; vgl. C Rel, Instr. über die Aufnahme früherer Seminaristen und Ordensleute in das Priesterseminar v. 8. 3. 1996, in: Woestman, The Sacrament of Orders, S. 355-358.

10. Recht auf Schadenersatz

501

„Diejenigen, die Verantwortung tragen, zu den Weihen zuzulassen, wissen, dass ihre Aufgabe nicht leicht ist. Es ist möglich, dass eine Entscheidung, die mit ruhigem Gewissen getroffen wurde, sich im Nachhinein als falsch erweist, ohne dass dies auf Nachlässigkeit, Unklugheit oder einen anderen gleichwertigen Mangel zurückzuführen ist. Trotzdem kann man hervorheben, dass es Fälle gibt, in denen es Nachlässigkeit oder Oberflächlichkeit gab, die eine schwerwiegende moralische Verantwortung in Bezug auf nachfolgende Situationen verursacht, insofern Menschen tief verletzt werden und der Kirche schwerer Schaden zugefügt wird.“2199

Bereits die „Ratio fundamentalis“ entgegnet ausdrücklich einer schuldhaften Verzögerung: „Zu bestimmten Zeiten soll mit den einzelnen Alumnen, um deren Bewährung es geht, ein eingehendes Gespräch über ihre persönliche Situation geführt werden. Auf diese Weise sollen jene, die der Regens und seine Berater für nicht geeignet halten, in Güte aufgefordert werden, einen anderen Lebensstand zu ergreifen, wobei man ihnen – zum Wohl der Kirche und des Alumnen selbst – Hilfe gewähren soll. Diese endgültige Wahl des Lebensstandes soll jedoch rechtzeitig und so früh wie möglich erreicht werden, damit nicht eine allzu lange und nutzlose Verzögerung den Kandidaten zum Schaden gereicht.“2200

Ähnlich erklärt die „Ratio nationalis“: „Bedenken bezüglich seiner Eignung zum Priesterberuf müssen dem Kandidaten so früh wie möglich mitgeteilt werden. Über schwerwiegende Bedenken soll auch der Bischof informiert werden.“2201

Es ist äußerst unverantwortlich, etwa angesichts des gegenwärtig angeblich vorherrschenden Priestermangels im Interesse einer Aufbesserung des statistischen Ergebnisses oder auch aus falscher Rücksichtnahme gegenüber dem Betroffenen, einem Weihebewerber Illusionen über seine fehlende Eignung vorzutäuschen und ihn so zu einer Entscheidung zu bewegen, die er bei nüchterner Einschätzung der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Fähigkeiten nicht getroffen hätte. „In der Regel werden Indizien für eine fehlende Eignung bereits im Laufe der Ausbildung festgestellt; daher wäre es grob unbillig, dies nicht frühzeitig anzusprechen und nach einer Lösung zu suchen, sondern erst vor der Weihespendung zu themati-

2199

C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Nr. 6. RFIS, Nr. 40; weiters SC Sacr, LC „Magna equidem“, Nr. 4 ff.; dazu Wollbold, Als Priester leben, S. 138. 2201 ÖBK, Rahmenordnung (2007), Kap. 4.5. 1., S. 64; dies., Rahmenordnung (1989), Kap. IV/3a, zit. parr. in: DDB, Rahmenordnung (2003), Nr. 67. Ähnlich die Rahmenordnung der SBK: „Wenn jemand für ungeeignet befunden wird, soll man ihm dies unverzüglich mitteilen und ihm behilflich sein, einen anderen Weg einzuschlagen.“ Siehe SBK, Rahmenordnung (2000), Nr. 25. 2200

502

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

sieren. Zudem ist zu beachten, dass die gründliche Prüfung für Priesteramtskandidaten vor der Diakonenweihe erfolgen muss, insofern sie danach einen relativen Rechtsanspruch auf die Priesterweihe haben.“2202

Deshalb soll jedweder Zweifel vor der endgültigen Zulassung zu den Weihen beseitigt sein, ansonsten ist ohne Verzögerung, auch wenn diese nur in der Verfestigung der Vermutung besteht, eine Abweisung geboten.2203 Eine akzeptable Entscheidung ist immer in gegenseitigem Einverständnis zu fällen.2204 Wird darüber hinaus eine eventuell nötige Dispens gleichfalls nicht gewährt, obwohl eine grundsätzliche Eignung des Kandidaten, trotz seines Verhaltens, gegeben ist, oder eine konkrete Entscheidung bewusst oder unbewusst verzögert oder die negativ ergangene Entscheidung nicht in Form eines Dekretes ausgestellt bzw. nicht früh genug – „nicht weniger als einen Monat“ vor der Weihe2205 – zugestellt, besteht die Möglichkeit entsprechende Rechtsmittel in Anspruch zu nehmen. Dem Weihebewerber steht die Beschwerde an den hierarchischen Oberen gemäß cc. 1732-1739 offen (vgl. c. 1030),2206 mit der Möglichkeit, im Falle eines Negativbescheides sich an die nächst höhere Instanz – den Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur – zu wenden,2207 äquivalent im Fall der Zurücknahme oder Einschränkung eines bereits gewährten Erlassschreibens (vgl. c. 1023).2208 Erfolgte hingegen das Verbot im Rah-

2202

Althaus, Kommentar zu c. 1025, Rdnr. 5. „Denen aber, die in körperlicher, geistiger und moralischer Hinsicht wenig geeignet erscheinen, muss man sofort vom priesterlichen Beruf abraten. Die Erzieher müssen sich in diesem Punkt ihrer ernsten Pflicht bewusst sein. Sie sollen keine eitle Hoffnung und gefährliche Zuversicht hegen noch in irgendeiner Weise zulassen, dass die Alumnen zum großen Schaden für sich und die Kirche solche Hoffnungen nähren.“ Siehe Paul VI., Enc. „Sacerdotalis caelibatus“, S. 657-697, dt. in: NKD, Bd. 8, hier S 83. 2204 Vgl. Hostie, Kriterien geistlicher Berufung, S. 96 u. 132 ff. 2205 C CultSacr, LC „Die Skrutinien“, Nr. 10. In Appendix IV wird nachdrücklich festgehalten: „Man kann nicht zulassen, dass die Familie oder die Pfarrgemeinde der Kandidaten eine mögliche zukünftige Weihe als sicher voraussetzen, bevor nicht der Ruf der zuständigen Autorität zu der Weihe ergangen ist, Daten der Weihe veröffentlicht werden oder Vorbereitungen auf die Weihe bzw. zur ‚Primizmesse‘ erfolgen. Diese Erwartungshaltungen können einen psychologischen Druck auf den Kandidaten ausüben, der um jeden Preis zu vermeiden ist.“ Siehe ebd., Nr. 3. 2206 Dazu Helmuth Pree, Der Hierarchische Rekurs (can. 1732-1739 CIC), in: ders. (Hrsg.), Gedenkschrift Hans Heimerl, Tuchów 2000, S. 181-200, bez. „Schadenersatz“ bes. S. 196-198; Althaus, Kommentar zu c. 1030, Rdnr. 7. 2207 Vgl. Johannes Paul II., PastBon, Art. 123 § 2, S. 891; dazu Grocholewski, Das höchste Gericht der Apostolischen Signatur, S. 183-186; Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 165 u. 170. 2208 Vgl. Kap. II. 9. dieser Arbeit. 2203

10. Recht auf Schadenersatz

503

men eines gerichtlichen Strafurteils, besteht die Möglichkeit einer Berufung an die nächst höhere Instanz (vgl. c. 1728 § 1 parr. cc. 1629-1640). Nun erhebt sich konsequenterweise die Frage, ob in genannten Fällen die Kandidaten Schadenersatzansprüche gegenüber den kirchlichen Oberen anmelden können, wenn sich Formmängel in der Erhebung der Skrutinien mit daraus resultierender Abweisung, oder bei schuldhaft verzögerter Feststellung der Ungeeignetheit seitens der zuständigen Ordinarien nachweislich feststellen lassen? Grundsätzlich kann Schadenersatz2209 gefordert werden, wenn durch rechtswidriges, schuldhaftes Verhalten ein Schaden entstanden ist (c. 128). Eine Schädigung kann schuldhaft nachlässig, fahrlässig, mutwillig oder absichtlich geschehen, ebenso in der Form, dass der andere an der Durchsetzung seines Rechtsanspruches gehindert wird. Ein rücksichtsloses Ausnutzen des eigenen Rechts mit dem bloßen Zweck, den anderen Schaden zuzufügen oder an dem Erreichen eines Gutes zu hindern, ist Verletzung der Gerechtigkeit (1 Tess 4,6).2210 Schadenersatz dient daher dem Ausgleich eines entstandenen Schadens. Als Schaden wird dabei jede unfreiwillige Einbuße an Gütern bezeichnet, die man am Vermögen oder an der Person erleidet. Als Möglichkeiten der Schadensersetzung gelten Restitution, Reparation oder Kompensation.2211 Im ersten Fall wird ein Gut entsprechend seinem früheren Zustand wiederhergestellt, meist in einer ausgleichenden Geldzahlung.2212 In welch konkreter Weise der Schadenersatz zu leisten ist, richtet sich u.a. nach der Art des Schadens. Ebenso erfolgt nicht aus jedem Schadensfall eine Verpflichtung zur Leistung von Schadenersatz. Jedoch entspricht es der Billigkeit, dass auch ein nicht verschuldeter Schaden einen den Umständen des Einzelfalls gerecht werdenden

2209 Vgl. Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 384; Hans-Jürgen Becker, Art. Schadenersatz, in: LThK3, Bd. 9 (2000), Sp. 101 f.; Francesco Cacioppo, La disciplina della riparazione del danno nel diritto canonico del secolo XX, Roma 1996; Paolo Montini, La difesa dei diritti dei fedeli nella Chiesa. Il danno e la sua riparazione nella giustizia amministrativa canonica (Dissertation Gregoriana), Roma 1997; Gracia Regojo Bacardí, Pautas para una concepción canónica del resarcimiento de daños, in: FI 4 (1994), S. 107-162. 2210 Vgl. Stefan Klöckner, Art. Schädigung, in: LThK2, Bd. 9 (1964), Sp. 359 f. 2211 Helmuth Pree definiert Schadenersatz als „einen Ausgleich des Nachteils (Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, Beseitigung der negativen Folgen, Wiedergutmachung, Kompensation), welcher durch das schädigende Verhalten dem Geschädigten erwachsen ist“. Siehe Helmuth Pree, Kommentar zu c. 128 „Schadenersatz“, Rdnr. 11, in: MK CIC (Mai 1998). 2212 Anspruch auf Schadenersatz kann „über die Sachrückgabe hinaus einen Ausgleich für außerdem erlittenen Schaden erstreben und an Stelle der Sachrückgabe Ersatz des ganzen Schadens in Geld zum Gegenstand haben.“ Siehe Aymans / Mörsdorf, Kanonisches Recht, Bd. 1, S. 384.

504

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

Ausgleich findet.2213 Die Ersatzpflicht erfordert deshalb die Erfüllung gesetzlich bestimmter Merkmale wie Haftungs-Tatbestand (z.B. Vertragsverletzung), adäquate Kausalität von Verletzung und Schaden,2214 Rechtswidrigkeit und Schuld. Falls diese Tatbestandsmerkmale vorliegen, hat der Geschädigte Anspruch auf Ersatz seines „Interesses“. „Um den Ersatz eines verursachten Schadens zu leisten, muss alles in den vorigen Stand zurückversetzt, oder, wenn dieses nicht tunlich ist, der Schätzungswert vergütet werden“ (§ 1323 ABGB). Aus einer auffallenden Sorglosigkeit verursachter Schaden ist dem Beschädigten zu volle Genugtuung zu leisten (vgl. § 1324 ABGB).2215 Den Anspruch auf Schadenersatz erkennt der geltende Codex Iuris Canonici für verschiedene Fälle u.a. bei Nichterlass eines vorgeschriebenen Dekretes (vgl. c. 57 § 3) ausdrücklich an.2216 Ergeht seitens der zuständigen Oberen anhand einseitig festgestellter Kriterien oder aufgrund von verzögerter Feststellung der Ungeeignetheit des Kandidaten eine Ablehnung zu den Weihen ohne Ausstellung eines Dekretes gemäß c. 57 § 3, ist somit eine Gesetzesverletzung eindeutig gegeben.2217 Das Ersuchen um ein Dekret ist rechtmäßig, wenn der Antragsteller ein subjektives Recht oder zumindest ein rechtliches Interesse hinsichtlich des Verwaltungsbescheides geltend machen kann, welches wenigstens in allgemeiner Weise eine rechtlich geschützte Beziehung des Bittstellers zum Inhalt des beantragten Dekretes voraussetzt.2218 Dies ist dann der Fall, 2213

Vgl. ebd. „Es muss ‚adäquate‘ Verursachung vorliegen; eine Ursache, die nach der Lebenserfahrung den eingetretenen Erfolg (hier Schaden) nicht erwarten lässt, ist nicht adäquat.“ Siehe Oswald von Nell-Breuning, Art. Schadenersatz, in: LThK2, Bd. 9 (1964), Sp. 359. 2215 Vgl. ABGB v. 1. 6. 1811 JGS 946. Obige Zitate entnommen aus: Zivilrecht. Das ABGB und die 38 praktisch wichtigsten Rechtsvorschriften, Redaktion: Dr. Walter List, Manz Texte im „A-bis-Z-System“, Stand: 1. 1. 1992, Wien 21992, S. 127. Diese Ableitungen sind im weitesten Sinne gemäß c. 22 zu interpretieren. 2216 Vgl. c. 57: „§ 1. Sooft ein Gesetz anordnet, ein Dekret zu erlassen, oder von demjenigen, der betroffen ist, eine Bitte oder Beschwerde rechtmäßig vorgelegt wird, um ein Dekret zu erhalten, muss die zuständige Autorität innerhalb von drei Monaten seit der empfangenen Bitte oder Beschwerde entscheiden, wenn nicht ein anderer Zeitpunkt durch das Gesetz vorgeschrieben ist. § 2. Wenn nach Ablauf dieses Zeitpunktes ein Dekret noch nicht gegeben worden ist, wird eine negative Antwort vermutet, was die Vorlage einer weiteren Beschwerde betrifft. § 3. Eine vermutete negative Antwort stellt die zuständige Autorität nicht von der Verantwortung frei, ein Dekret zu erlassen, ja sogar einen etwa zugefügten Schaden nach Norm des can. 128 zu beheben.“ 2217 Vgl. Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 174 f. 2218 Vgl. Hubert Socha, Kommentar zu c. 57 „Verpflichtung zum Dekreterlass“, in: MK CIC (Juli 1992). Bereits die Bischofssynode 1967 hat in ihren Principia quae dirigant für die Überarbeitung des CIC nachdrücklich (obgleich primär hinsichtlich Verwal2214

10. Recht auf Schadenersatz

505

wenn eine rechtlich beachtliche Benachteiligung vermieden oder eine rechtlich konkret mögliche und angestrebte Verbesserung der eigenen Situation erreicht werden soll. Aufgrund der Achtung vor der Würde und den Rechten der Gläubigen sollte die exekutive Autorität auf die Bitte um Dekreterlass grundsätzlich sobald wie möglich reagieren. „Entsteht aus dem säumigen Verhalten der zuständigen Autorität für den Antragsteller oder Dritte materieller oder immaterieller Schaden, muss diese dafür haften, gleichviel ob die Beschwerdeinstanz inzwischen ein Dekret erlassen hat oder nicht.“2219

Der aufgrund der Untätigkeit des Verwaltungsorgans geschädigt Fühlende kann den Umfang der Wiedergutmachungspflicht im Beschwerdeverfahren oder gerichtlich (vgl. cc. 1400 § 1, 1° und 1491) feststellen lassen. Als Gesetz, das alle Gläubigen in ihrer allgemeinen Rechtsstellung begünstigt, ist c. 57 weit auszulegen. Der in c. 57 § 3 erwähnte c. 1282220 hat als schadensrechtliche Grundnorm keinen Vorläufer im CIC/1917.2221 Die Tatsache, dass auch rechtswidrige Akte der hierarchischen Autorität unter die Haftung gemäß c. 128 fallen, stellt eine bemerkenswerte „rechtsstaatliche“ Weiterentwicklung dar. Im genannten Fall kann nicht nur eine Schädigung durch Tun, sondern auch durch Unterlassung tungsentscheide, so doch grundsätzlich) gefordert, den Schutz der subjektiven Rechte (vgl. cc. 208-223 bzw. 224-231, hier v.a. cc. 219, 221 § 1) durch Feststellung einer konkreten Vorgehensweise sicherzustellen. Vgl. Documenta Synodi Episcoporum, Principia quae Codicis Iuris Canonici recognitionem dirigant, in: Com 1 (1969), S. 77-85, n. 7; vgl. dazu Ulrich Tammler, Tutela iurium personarum. Grundfragen des Verwaltungsrechtsschutzes in der katholischen Kirche in Vergangenheit und Gegenwart, Amsterdam 1981, S. 82-86. 2219 Vgl. Socha, Kommentar zu c. 57, in: MK CIC (Juli 1992). 2220 C. 128 besagt: „Jeder, der unrechtmäßig durch einen Rechtsakt, ja sogar durch jedwede andere mit Vorsatz oder aus Fahrlässigkeit gesetzte Handlung einem anderen Schaden zufügt, ist durch die Verpflichtung gehalten, den zugefügten Schaden wiedergutzumachen.“ Dazu die Kommentare Francesco Salerno, La responsabilità per l’atto giuridico illegittimo (ca. 128 c.j.c.) (Obbligo della riparazione del danno nel Codex ’83), in: L’atto giuridico nel Diritto Canonico (Studi giuridici, Bd. 59), Città del Vaticano 2002, S. 317-373; Margaret Pol Chalmers, The Remedy of Harm in Accord with Canon 128, in: StCan 38,1 (2004), S. 111-172. 2221 Vgl. Pree, Kommentar zu c. 128 „Schadenersatz“, MK CIC (Mai 1998). Einzelne, im CIC/1917 verstreute Canones regeln jedoch Teilaspekte dieses unmittelbar im Gerechtigkeitspostulat bzw. im Naturrecht gründenden Prinzips, wie z.B. cann. 1523, 1625 § 1, 2199 und bes. can. 1681, der verfügte: „Qui actum posuit nullitatis vitio infectum, tenetur de damnis et expensis erga partem laesam.“ Vgl. Pio Ciprotti, Il risarcimento del danno nel progetto di riforma del Codice di diritto canonico, in: EICan 37 (1981), S. 165-176.

506

II. Das Verfahren zur Feststellung der Berufung

die Wiedergutmachungspflicht gemäß c. 128 auslösen. Grundsätzlich haftet jene Person, die den Schaden unmittelbar verursacht hat, sei es eine physische oder juridische. Im Unterschied zu den Haftungstatbeständen in Ausübung stellvertretender Vollmacht – z.B. Vollmachtsüberschreitung („excessus potestatis“) des Regens als Stellvertreter des Bischofs im Priesterseminar – haftet der Delegierte – in diesem Fall der Ordinarius bzw. Obere.2222 Den Delegierenden trifft die Haftung ausdrücklich nur in dem Fall, als bei der Auswahl der Person des Delegierten eine schuldhafte Vorgangsweise hätte nachgewiesen werden können und der entstandene Schaden vorhersehbar gewesen wäre, z.B. durch einen nicht ausreichend qualifizierten Ausbildungsleiter (Regens). C. 128 bezieht sich auf jeden schadenverursachenden rechtswidrig und schuldhaft gesetzten Akt seitens der Autorität oder einer Privatperson. Privaten Charakters sind u.a. Fälle der Haftung aus Nichterfüllung oder Schlechterfüllung und aus Verzug. Der im lateinischen Text verwendete Terminus „actu posito“ muss über Schädigung durch „positives Tun“ hinaus auch auf „schädigendes Unterlassen“ ausgedehnt werden. Die Wiedergutmachungspflicht entsteht durch pflichtwidrige Unterlassung der Setzung eines Rechtsaktes, bezüglich der Verwaltungsakte gemäß c. 57 § 3, für Schadensverursachung durch amtsmissbräuchliches Unterlassen nach c. 1389 §§ 1-2.2223 Widerspricht das den Schaden verursachende Verhalten objektiv geltendem Recht, ist das Tatbestandsmerkmal der Rechtswidrigkeit der Schadenszufügung verwirklicht. Schadenersatzpflicht soll nur dann eintreten, wenn der Verantwortliche durch sein rechtswidriges Verhalten – durch Vorsatz oder Fahrlässigkeit – exakt jenen Schaden herbeigeführt hat, den die Norm verhindern will. Fahrlässigkeit bedeutet hier die Außerachtlassung der gebotenen Sorgfalt, ursächlich resultierend aus vorwerfbarer Rechtsunkenntnis oder in einem Unterlassen der gebotenen Sorgfalt und Aufmerksamkeit in seinem Verhalten (vgl. c. 1347 § 2). C. 128 ist ebenso wie c. 57 in einem weiten Sinn zu verstehen und bezieht sich auf alle Arten von Schäden, d.h. neben finanziellen wird u.a. die soziale Integrität der Person – z.B. Schädigung des beruflichen, sozialen oder kirchlichen Ansehens, Beleidigung, Verlust des guten Rufes durch kirchliche Obere, vermessenes Urteil, üble Nachrede,2224 Verleumdungen – hinzugezählt. Aus c. 128 lässt sich 2222 Vgl. Jan Hendriks, Canon 128: riparazione del danno. Obblighi e responsibilità del vescovo diocesano, in: IusE 15,2 (2003), S. 427-458. 2223 Dieser Kanon inkludiert alle Fälle von Amtsanmaßung sowie Amtspflichtverletzung, welche in den cc. 1378-1388 nicht explizit genannt werden. Hier handelt es sich im Bereich des speziellen Strafrechts des CIC/1983 ausdrücklich um die einzige Strafbestimmung, „in der auch für fahrlässiges Handeln eine Strafe angedroht ist“. Siehe Rees, Die Strafgewalt der Kirche, S. 466; ausführlich dazu Claudio Papale, Brevi considerazioni in ordine ai delitti di cui al can. 1389 §§ 1-2, in: Ant 83,3 (2008), S. 451-468. 2224 Üble Nachrede ist gemäß § 111 StGB strafbar.

10. Recht auf Schadenersatz

507

nichts Konkretes über die Art der Schadenswiedergutmachung, z.B. der Art und Weise der Schadenskompensation im Falle immaterieller Schäden oder Art und Umfang der Wiedergutmachung in ihrer Abhängigkeit von der Gravität des Verschuldens ableiten. Mitzubeachten ist, inwieweit Folgeschäden oder mittelbar verursachte Schäden zu berücksichtigen sind, ob bei Schadensumfangsbemessung ausschließlich objektive Wertgesichtspunkte maßgeblich sind oder ebenso subjektive Bewertungen durch den Geschädigten, d.h. wie viel das „beschädigte Gut“ ihm wert war. In allen Fällen ist eine möglichst vollständige Wiedergutmachung verlangt. „Erfolgte die Schädigung durch ein Verhalten der potestas administrativa (sei es durch Tun oder Unterlassen, durch einen rechtswidrigen Verwaltungsakt oder ein rechtswidriges Verhalten), kann Schadenersatzanspruch im Wege des hierarchischen Rekurses gemäß cc. 1400 § 2, 1732-1739 verfolgt werden, wobei anschließend an die Signatura Apostolica rekurriert werden kann (c. 1445 § 2, Art. 123 § 2 PastBon), welche über Schadenersatz zu entscheiden befugt ist.“2225

Mit begrifflich durch logische Stringenz gewonnenen Ableitungen aus Rechtsprinzipien lassen sich Einzelfälle nicht vollständig lösen. Hier greift nur „ex aequo et bono“ schöpferisches Recht.2226 Im konkreten Fall wäre aufgrund eben erfolgter Analyse zu folgern: Ist eine schuldhaft verzögerte Feststellung der Ungeeignetheit seitens der zuständigen Oberen als Tatbestand eindeutig festzustellen und zu beweisen und besteht für den „Geschädigten“ keine Aussicht auf eine Anstellung im kirchlichen Dienst oder als Religionslehrer, besteht der eindeutige Rechtsanspruch auf Schadenersatz und Wiedergutmachung, d.h. der „frühere Zustand“ (vor der Aufnahme ins Priesterseminar) muss wiederhergestellt werden (Restitutionspflicht). Die finanzielle Abgeltung richtet sich nach der Individualität der einzelnen Fälle.

2225 Benedikt XVI., EpA MP „Antiqua ordinatione tribunalium“, Art. 101-103, S. 533; dazu Pree, Kommentar zu c. 128, in: MK CIC (Mai 1998); Heimerl, Der hierarchische Rekurs, S. 174 f.; Schöch, Vorstellung der Lex propria,S. 545 f. 2226 Vgl. Oswald von Nell-Breuning, Art. Wiedergutmachung, in: LThK2, Bd. 10 (1965), Sp. 1102-1105, hier Sp. 1104.

„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind.“ Röm 8,28

Zusammenfassung Am Ende angelangt, lässt sich grundsätzlich feststellen, dass das Thema „Berufung“ nicht nur religiöse Spezialisten betrifft, es hat wesentlich mit jedem Menschen und seinem persönlichen Weg zu tun. Das erste Kapitel dieser Arbeit widmete sich der begrifflichen Erfassung von Berufung und deren historischer Entwicklung. Das Fundament jeder Berufung ist Gott.2227 Er ist frei, wen er wann, wie und wozu beruft. Der Mensch kann auf diesem geschenkhaften Ruf Gottes eine Antwort geben, sich darauf einlassen, verfügbar sein.2228 Die folgenden Kapitel behandelten den Berufungsprozess, die kirchlich festgelegten Kriterien der Eignung, die Gegebenheiten, Grundvoraussetzungen, Hindernisse, spezielle Grenzbereiche wie das Priestertum der Frau, Hermaphroditismus, Transsexualität, Zöliakie, Alkoholismus, AIDS, die psychischen, intellektuellen, charakterlichen, moralischen und glaubensmäßigen Aspekte, darüber hinaus topaktuelle Themen wie die Zölibatsproblematik, Homosexualität, sexuellen Missbrauch und die Ausnahmeregelungen für Verheiratete, Witwer oder Neugetaufte. Grundsätzlich liegt die Beurteilung aller genannten Themen im Ermessensspielraum der zuständigen kirchlichen Oberen. Der zweite Teil nahm in den Blick, wohin eine Berufung Menschen führen kann. An jedem Anfang dieses langen Weges steht die Aufnahme ins Priesterseminar oder unter die Kandidaten für das Priestertum, gefolgt von den liturgischen Beauftragungen zum Lektorat und Akolythat bis hin zur endgültigen Aufnahme unter die Kandidaten für das Priestertum. Aus den kirchlichen Beauftragungen zu diesen Diensten ließe sich bereits ein gewisser „Rechtsanspruch“ auf die Weihen ableiten. Gleichzeitig kommt auch zur Sprache, dass es trotz allen Bemühens um das Gelingen der Lebensentscheidung zu einem 2227

„Eine Berufung ist nicht zuerst dies oder das, sondern dieses eine: Mit dem ganzen Leben begeistert und stotternd, mit Fragen und Zweifeln, aber auch mit Freude und Gewissheit von dieser einen Wirklichkeit sprechen: Gott. Von ihm: Gott. Von Gott, der mich angesprochen hat.“ Siehe Bernhard Körner, Gott und den Menschen eine Antwort geben. Warum sich die Kirche auf das Thema „Berufung“ besinnen muss, in: ON 41,1 (2002), S. 9-20, hier S. 11; vgl. dazu auch George Augustin, Zur Freude berufen. Ermutigungen zum Priestersein, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 2010. 2228 Vgl. Weber, Geschenkt und vielgestaltig wie das Leben, S. 203 f.

Zusammenfassung

509

Scheitern und zu einer Revision der Entscheidung kommen kann. Dabei stellt sich die Frage, ob die Berufung von den Ausbildungsverantwortlichen richtig erkannt bzw. beurteilt worden ist. Natürlicherweise ist eine starke, innere Neigung des Kandidaten, welche die Oberen dann bestätigen sollen, nicht effizient genug. Ausschlaggebend sind vielmehr die Bestätigung der Berufung und die Annahme durch die kirchliche Obrigkeit. Dass Fehler in der Beurteilung bzw. Einschätzung der Kandidaten auftreten können, ist nur allzu verständlich, bedürfen jedoch einer Korrektur, um „menschliche“ Schicksale zu verhindern. Den Oberen ist es nur im begrenzten Ausmaß erlaubt, in den Gewissensbereich der einzelnen Bewerber vorzudringen. Der Schutz der eigenen Intimsphäre muss absolut gewahrt bleiben, besonders im Bereich der Psyche. Probleme ergeben sich dabei aufgrund der nicht eindeutig erteilten Delegationsvollmacht seitens des Bischofs. Bei ungerechter Beurteilung besitzen die Kandidaten ausdrücklich ein Rekursrecht und bei schuldhaft verzögerter Eignungsfeststellung seitens der kirchlichen Oberen ein Recht auf Schadenersatz. … das Wichtigste aber ist und bleibt, der „Liebe eine Antwort zu geben“. Die christliche Berufung erfordert ein liebendes Gefühl der Verantwortung für die anderen. Sie ist nicht einfach ein Auftrag, zu organisieren. In unsere Berufung muss das Herz sich einsenken, von Liebe durchdrungen sein. Darum ist die entscheidende Frage die nach der Liebe. Die Berufung ist die Antwort auf die einfache Frage: „Liebst du mich? Liebst du den Herrn ganz tief und bist du bereit, kraft dieser Liebe auf die Art und Weise, die du mit der Hilfe Gottes als die für dich richtige erkennst, Verantwortung für andere zu übernehmen?“ Gott verlangt von uns eine Antwort auf diese Frage, denn… „Priester werden und Priester sein ist immerfort ein Zugehen auf diese Identifikation [mit Jesus Christus]. Damit werden wir nie fertig, aber wenn wir sie suchen, sind wir auf dem rechten Weg: auf dem Weg zu Gott und zum Menschen, auf dem Weg der Liebe.“2229

2229

Joseph Ratzinger, Perspektiven der Priesterausbildung heute, in: ders. / Scheele, Unser Auftrag, S. 11-38, hier S. 37.

Anhang Anhang I: Ausbildung zum Priester – Übersicht; Zulassung zur Priesterweihe (ÖBK 2009), S. 457. Anhang II: Aufnahmegespräch (Bischöfliches Priesterseminar Innsbruck 2009), S. 458. Anhang III: Aufnahme in das Priesterseminar (Auflistung der Anforderungen, ÖBK 2009), S. 459. Anhang IV: Lebenslauf, Lebens- und Glaubensweg (ÖBK 2009), S. 460 f. Anhang V: Fragebogen für den Kandidaten zur Aufnahme in die Priesterausbildung / in das Priesterseminar ĺ Propädeutikum (Bischöfliches Priesterseminar Innsbruck: Ausfertigung vom 3. Juli 2000), S. 462-465. Anhang VI: Fragebogen für den Kandidaten zur Aufnahme in die Priesterausbildung (Propädeutikum/Priesterseminar) (ÖBK 2009), S. 466-468. Anhang VII: Bestätigung Propädeutikum (ÖBK 2009), S. 469. Anhang VIII: Fragebogen an den Heimatpfarrer (ÖBK 2000), S. 470-473. Anhang IX: Referenzbogen (Priester/Heimatpfarrer) (ÖBK 2009), S. 474-481. Anhang X: Ärztliches Gesundheitszeugnis (ÖBK vor 1988), S. 482 f. Anhang XI: Personal health (SNCCB, Bishops’ Committee on Vocations and Priestly Formation (ed.): Handbook for Vocation and Seminary Personnel, Washington D.C. 1987, Appendix B-53/54), S. 484 f. Anhang XII: Guidelines for interviewing candidates who are recovering alcoholics (SNCCB, Bishops’ Committee on Vocations and Priestly Formation (ed.): Handbook for Vocation and Seminary Personnel, Washington D.C. 1987, Appendix B-17/18), S. 486 f. Anhang XIII: Additional Required Documentation – Personal Data – Physical / Medical Data (Admission Office Mount Angel Seminary St. Benedict, Oregon, USA), S. 488-492. Anhang XIV: Zeugnis über den Ferienaufenthalt des Alumnen vom Heimatpfarrer – lat. (Ab Ordinariatu Seccoviensi), S. 493. Anhang XV: Fragebogen – pfarramtliches Führungszeugnis (Vom fürstbischöflichen Seckauer Ordinariate in Graz – vgl. SC Sacr, Instruktion „Quam ingens Ecclesiae“ v. 27. 12. 1930, in: AAS 23 (1931), S. 120-129, dt. in: SC Sacr, Instruktion an die Ortsordinarien in betreff des Skrutiniums der Alumnen vor Empfang der Weihen, München 1931; Pfarramtliches Führungszeugnis: SC Sacr, LC „Magna equidem“ v. 27. 12. 1955, in: Ochoa, Leges, Bd. II, n. 2542, Rom 1969, S. 3435-3440), S. 494 f. Anhang XVI: Allgemeiner Skrutinienfragebogen (vgl. SC Sacr, LC „Magna equidem“ v. 27. 12. 1955, in: Ochoa, Leges, Bd. II, n. 2542, Rom 1969, S. 3435-3440), S. 496-501. Anhang XVII: Aufnahme unter die Kandidaten für das Diakonen- und Priesteramt (Admissio) (ÖBK vor 2000), S. 502-505.

512

Anhang

Anhang XVIII: Personalbogen (Bischöfliches Priesterseminar Innsbruck 2000), S. 506508. Anhang XIX: Personalbogen (ÖBK 2009), S. 509-512. Anhang XX: Studiennachweis – alter Studienplan (Bischöfliches Priesterseminar Innsbruck), S. 513-515. Anhang XXI: Fragebogen an den Heimatpfarrer vor der Diakonats- und Priesterweihe (ÖBK 2000), S. 516-518. Anhang XXII: Aufnahme unter die Kandidaten für das Diakonen- und Priesteramt, Fragebogen an den Heimatpfarrer (ÖBK 2009), S. 519-525. Anhang XXIII: Diakonats- und Priesterweihe, Fragebogen an den Heimatpfarrer (ÖBK 2009), S. 526-531. Anhang XXIV: Skrutinienformular (ÖBK 2000, Franziskanerprovinz Austria), S. 532535. Anhang XXV: Aktuelles Skrutinienformular (ÖBK 2009), S. 536-542. Anhang XXVI: Bestätigung nach erfolgtem Skrutinium (Bischöfliches Priesterseminar Innsbruck), S. 543. Anhang XXVII: Skrutinienformular (Österreichische Benediktinerkongregation), S. 544 f. Anhang XXVIII: Datenblatt zur Weihespendung (Franziskanerprovinz Austria), S. 546. Anhang XXIX: Glaubensbekenntnis (Tiroler Franziskanerprovinz), S. 547. Anhang XXX: Professio fidei (Franziskanerprovinz Austria), S. 548 f. Anhang XXXI: Treueeid (Franziskanerprovinz Austria), S. 550. Anhang XXXII: Freiwilligkeitserklärung (Tiroler Franziskanerprovinz), S. 551. Anhang XXXIII: Zustimmungserklärung (Franziskanerprovinz Austria), S. 552. Anhang XXXIV: „litterae dimissoriae“ (Österreichische Benediktinerkongregation – CIC/1917), S. 553. Anhang XXXV: Geltende Weiheentlassschreiben für die Diakonenweihe „litterae dimissoriae“ (Österreichische Benediktinerkongregation), S. 554. Anhang XXXVI: Geltende Weiheentlassschreiben für die Priesterweihe „litterae dimissoriae“ (Österreichische Benediktinerkongregation), S. 555. Anhang XXXVII: Geltende Weiheentlassschreiben für die Diakonenweihe „litterae dimissoriae“ (Franziskanerprovinz Austria), S. 556. Anhang XXXVIII: Geltende Weiheentlassschreiben für die Priesterweihe „litterae dimissoriae“ (Franziskanerprovinz Austria), S. 557.

Anhang I

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AUSBILDUNG zum Priester - Übersicht ZULASSUNG zur Priesterweihe A. Aufnahmeverfahren B. Propädeutisches Jahr (Dispens durch Diözesanbischof möglich) C. Zugehörigkeit zur Seminargemeinschaft mindestens 4 Jahre (can. 235 § 1 CIC) - (Dispens durch Diözesanbischof möglich) D. Praktika: Sozial- bzw. Klinikpraktikum, Praktikum in der Jugend- bzw. Kinderseelsorge, Arbeits- bzw. Industriepraktikum E. Externjahr – Möglichkeit (Studium – Schwerpunkt, fremde Kultur, fremde Sprache, Erprobung des geistlichen Lebens) F. Beauftragungen: Lektorendienst, Akolythendienst; Admissio (Fristen einhalten, vgl. motu proprio „Ministeria quaedam“ …) G. Abschluss in „Fachtheologie“ (vor der Weihe zum Diakon – bzw. vor dem Praktikum), Pflichtschulpraktikum (Erfüllung der Voraussetzungen für die Erteilung des Religionsunterrichts an Pflichtschulen) H. Absolvierung der moraltheologischen, liturgischen, homiletischen und Beicht-Übungen (soweit nicht von der Fakultät resp. Hochschule angeboten, durch die Vorstehung zu garantieren) I. Pastoraljahr (Beginn: nach Diplomprüfung!) J. Skrutinien (Diözesanbischof bzw. Regens) K. Weiheexerzitien (mindestens 5 volle Tage: can. 1039 CIC) L. Professio fidei M. Weihe zum Diakon N. Diakonatsjahr O. Skrutinien (Diözesanbischof bzw. Regens) P. Weiheexerzitien (mindestens 5 volle Tage: CIC can. 1039) Q. Weihe zum Priester (frühestens 6 Monate nach der Diakonenweihe, can. 1031 § 1 CIC)

514

Anhang II

Aufnahmegespräch

· Herkunft, bisheriger Weg · Geschichte der Berufung, seit wann Gedanke, Priester zu werden · Welche Leute waren mir wichtig? Mit wem habe ich über die Absicht gesprochen? · Wie stehen die Eltern dazu? · Welche anderen Berufsmöglichkeiten kommen in Betracht? · Worauf freust du dich im Seminar? Erwartungen, Befürchtungen, Fragen · Dokumente · Information über Einführungswoche · Pensionspreis · Geistlicher Begleiter · Präsenzdienst · Bundesdeutsche Kartei in Bonn · Finanzen: Rückstände Ansuchen an Canisiuswerk, letzter Termin und Verständigung über Bewilligung · Freundschaft, Beziehungen · Alkohol, Drogen · Gespräch mit Spiritual · Verhältnis Amtskirche

Anhang III

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AUFNAHME in das Priesterseminar

a) Bei Ansuchen um Aufnahme vorzulegen: 1. Handschriftliches Ansuchen um Aufnahme an Diözesanbischof über Regens 2. Fragebogen Kandidat (Formular A2 – mitgeben) 3. Lebenslauf: a) tabellarisch und b) handschriftlich (Formular A3 – Leitlinie Lebenslauf – mitgeben) 4. Geburtsurkunde 5. Aktueller Taufschein mit Firmungsvermerk (evtl. Dokumentation des kirchlichen Ledigenstandes) 6. Staatsbürgerschaftsnachweis (bei Ausländern: Reisepass, Aufenthaltsgenehmigung, Zulassung zum Studium, Versicherung 7. Evtl. Zeugnis des Regens bzw. des Bischofs oder Oberen der früheren Ausbildungsstätten bzw. Diözese/Provinz) 8. Strafregisterbescheinigung (= Polizeiliches Führungszeugnis) 9. Meldezettel 10. Maturazeugnis oder Zeugnis der Studienberechtigung (Nachweis abgeschlossener Studien) 11. Gesundheitszeugnis von einem praktischen Arzt (vom Seminar festzulegen) 12. Schriftliche Empfehlung: Heimatpfarrer, Vertrauenspriester und/oder andere Vertrauenspersonen 13. Pass-Foto 14. Stellungsbescheid bzw. Dokumentation der Absolvierung von Militärdienst/Zivildienst 15. Evtl. eigene Haftpflichtversicherung

b) Erstgespräch mit der Vorstehung (Gespräch mit Diözesanbischof bzw. je nach diözesaner Tradition Generalvikar etc.)

c) Aufnahmegespräch mit Regens/Vorstehung – Erstellung des „Personalbogen“ [Aufnahmeverfahren: Einholung der Dokumente siehe Punkt a)

d) Empfehlung der Vorstehung an den Diözesanbischof

e) Annahme des Aufnahmegesuches durch den Diözesanbischof

f) Meldung an das Propädeutikum (a. Meldung bis August: Militärdienst- oder Zivildienst-Pflicht; b. Unterlagen für Direktoren: Lebenslauf, Kurzbeschreibung der Person/Situation, Personalblatt, evtl. den Fragebogen von der Aufnahme in Kopie)

g) Am Beginn der Seminarzeit nach dem Propädeutikum Meldung an das Sekretariat der Bischofskonferenz: Wehrpflicht oder Zivildienst

516

Anhang IV

LEBENSLAUF A)

TABELLARISCHER LEBENSLAUF

B)

LEBENS- UND GLAUBENSWEG

Versuchen Sie, einzelne Themenbereiche in Ihrer Beschreibung des Lebensund Glaubensweges einzubeziehen. Die folgenden Punkte sollen lediglich eine Hilfe für die Erstellung sein. LEITLINIE FÜR DIE ERSTELLUNG DES LEBENSLAUFS Familiengeschichte: • •

• • • •

Geburtsort/zeit – wo sind Sie aufgewachsen? Beschreiben Sie Ihre Familie: Größe Ihrer Familie (Eltern, Geschwister etc.) Sind Sie der Jüngste, der Älteste? Wie ist/war die Beziehung Ihrer Eltern zueinander Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Vater, Ihrer Mutter, Ihren Geschwistern beschreiben? Erzählen Sie vom glücklichsten und vom traurigsten Moment Ihrer Kindheit. Erzählen Sie von Krisen, Problemen, Todesfällen, Krankheiten in Ihrer Familie und wie Sie damit umgegangen sind. Wie gestaltet(e) sich das religiöse Leben in Ihrem Elternhaus. Haben Sie Verwandte oder enge Freunde, die Priester, Ordensleute oder in der Kirche hauptamtlich tätig sind?

Ausbildung: • • •

Wo und in welchen Institutionen hat Ihre Ausbildung stattgefunden. Wie lange hat sie gedauert? Beschreiben Sie Ihre Erfahrungen in der Schulzeit (Noten, Verhältnis zu anderen Schülern, zu Lehrern). Welche Fächer waren für Sie die einfachsten, welche die schwierigsten?

Arbeit: • • • • •

Wo haben Sie beruflich gearbeitet (von wann bis wann, Art der Arbeit, Position, warum haben Sie diese Arbeitsstelle verlassen)? Haben Sie jemals Anerkennungen oder Auszeichnungen für Ihre Tätigkeit erhalten? Sind sie jemals gekündigt worden? Wenn ja, warum? Was hat Ihnen bei Ihrer Arbeit am besten gefallen, was war besonders schwierig? Hatten Sie bei Ihrer Arbeit Leitungsaufgaben (-verantwortung)?

Anhang IV

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Spirituelle Entwicklung •

Nennen Sie drei Schlüsselpersonen, die Ihr Bild von sich selbst, Ihr Bild von Gott oder der Kirche beeinflusst haben. Wie/wodurch beeinflussten diese Personen Ihr Leben? Nennen Sie Beispiele. • Versuchen Sie zu beschreiben, wer Gott für Sie ist. • Was heißt für Sie Nachfolge Christi und Leben im Heiligen Geist? • Welche Entwicklung hat Ihr Gebets- und Glaubensleben in den letzten Jahren genommen? Worin zeigt es seine verändernde Kraft? • Was sind die Quellen Ihres geistlichen Lebens (Gebet, Einkehrtage, Hl. Schrift, Gottesdienst, Sakramente …), was gibt Ihnen täglich Halt und Richtung? • Haben Sie jemals in der Kirche für andere Menschen gearbeitet? In welcher Pfarre/in welcher Gemeinschaft? Was hat Ihnen dabei am meisten Freude bereitet? Sind Sie dabei geistlich gewachsen? Wie? • Wann haben Sie den Ruf zum Priestertum das erste Mal gespürt? Wie war diese Erfahrung? Wie haben Sie geantwortet? • Welche Begabungen bringen Sie mit, die Sie in Ihren Dienst für andere einbringen wollen? • Was bedeuten Ihnen Taufe, Firmung und Eucharistie?

Entwicklung des Beziehungslebens: • • • • • •

Wie finden Sie Freunde? Wie erhalten Sie Freundschaften? Beschreiben Sie Ihren besten Freund. Wie würde Ihr bester Freund Sie beschreiben? Wie würden andere Freunde Sie beschreiben? Waren Sie verliebt? Waren Sie verlobt oder verheiratet? Hatten Sie andere exklusive Beziehungen? Wenn ja, erzählen Sie bitte von diesen Erfahrungen. Was war/ist Ihre wichtigste Beziehung außerhalb Ihrer Familie? Wie lange leben Sie schon einen zölibatären Lebensstil?

Entwicklung der Persönlichkeit: • • • • •

Welche Erfahrung in Ihrem Leben hat Ihnen am meisten die Augen geöffnet? Was waren die schönsten Momente Ihres Lebens. Wo hatten Sie die größten Schwierigkeiten zu bewältigen? Beschreiben Sie eine wichtige Entscheidung Ihres Lebens und wie Sie diese Entscheidung getroffen haben. Wo sehen Sie Wachstumsmöglichkeiten für sich in einer evtl. zukünftigen Seminarzeit? Was machen Sie zur Entspannung? Was tun Sie in Ihrer Freizeit?

Perspektiven: • • •

Welche der priesterlichen Aufgaben und Tätigkeiten finden Sie besonders anziehend? Was möchten Sie selber einmal als Priester bewirken? Was ist für Sie im Wirken eines Priesters wichtig? Wie stehen Sie zur Kirche? Wie sehen Sie die Zukunft der Kirche in unserer Gesellschaft? Wie schätzen Sie die gegenwärtige Zeit ein? Wie sehen Sie die Zukunft unserer Gesellschaft und Ihre persönliche Zukunft?

518

Anhang V

Anhang V

519

520

Anhang V

Anhang V

521

Anhang VI

522 Briefkopf Seminar

Ort, Datum

Familienname

Vorname

Adresse (Strasse, Hausnummer, Postleitzahl, Ort) Telefon:

Email:

Aufnahme in die Priesterausbildung (Propädeutikum/Priesterseminar)

Ich bitte Sie, folgende Fragen ausführlich zu beantworten, und bald an mich zurückzusenden. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt.

……………………….. Ort und Datum

……………………….. Regens

Anhang VI

523

Berufung 1. Wann und in welchem Zusammenhang kam Ihnen der Berufungsgedanke? 2. Haben Sie darüber mit einem kompetenten Gesprächspartner (Priester, geistlicher BegleiterIn…) gesprochen? Welche Reaktion haben Sie erfahren? 3. Wie ist die Reaktion Ihrer Familie/Verwandten/Freunde? 4. Was bestärkt Sie im Moment auf diesem Weg?

Kirchliche Bindungen und Erfahrungen 5. Haben Sie Kontakt zu Ihrer Heimatpfarre (Wohnpfarre) bzw. zu einer anderen Pfarre und zu (deren) Seelsorgern? 6. Haben Sie Kontakt zu einer kirchlichen überpfarrlichen Bewegung (Legio Mariae, charismatische Bewegung, Loretto - Gemeinschaft) oder zu Orden/Säkularinstituten? 7. Haben Sie sich je in anderen Seminarien/Ordenshäusern/Säkularinstituten um Aufnahme beworben? 8. Waren Sie bereits Mitglied eines anderen Seminars/einer Ordensgemeinschaft/eines Säkularinstitutes? Wenn ja, welchen Status (Beauftragung/Admissio …) hatten Sie inne, als Sie das Institut verließen? Haben Sie das Seminar/die Ordensgemeinschaft/das Säkularinstitut aus Eigeninitiative verlassen oder wurden Sie gebeten, es zu verlassen? Warum? 9. Haben Sie sich je durch Gelübde oder Versprechen in einer Gemeinschaft gebunden? Wenn ja, welche (Datum, Art)? 10. Haben Sie sich jemals für eine Zeit von der Kirche entfernt? Sind Sie irgendwann aus der Kirche ausgetreten? Wann kamen Sie wieder in die Kirche zurück?

Persönlichkeit: 11. Was sehen Sie als Ihre besonderen Fähigkeiten und Talente an – wie setzen Sie sie ein? 12. Was halten Sie für Ihre Schwächen – wie gehen Sie mit diesen Schwächen um? 13. Was bereitet Ihnen Lebensfreude und/oder Lebensangst? 14. Wie schätzen Sie Ihre körperliche, psychische und geistige Belastbarkeit ein? 15. Waren Sie/sind Sie je ernsthaft körperlich, psychisch oder geistig erkrankt? Wenn ja, welche Erkrankung?

Beziehungsleben 16. Waren Sie jemals verlobt – verheiratet? Bestehen aus (vergangenen) Beziehungen Verpflichtungen oder Unvereinbarkeiten mit dem priesterlichen Dienst? 17. Meinen Sie, Sie wären ein guter Ehemann, ein guter Vater? 18. Wie verstehen Sie die Ehelosigkeit des Priesters – welche Motive lassen Sie den Zölibat bejahen? 19. Wie wichtig sind Ihnen freundschaftliche Kontakte und Gemeinschaft?

524

Anhang VI

Finanzielle Situation 1. Wie bestreiten Sie derzeit Ihren Lebensunterhalt? 2. Haben Sie Verwandte/Bekannte, die von Ihnen finanziell abhängig sind? 3. Haben Sie finanzielle Schulden, die Ihnen während der Seminarausbildung Probleme bereiten könnten? 4. Sind Sie bereit zu teilen und einen einfachen Lebensstil zu führen?

Priesterlicher Dienst und Sendung 5. Warum wollen Sie gerade in der (Erz-)diözese …. Priester werden? 6. Welche Art priesterlichen Dienstes möchten Sie ausüben, wenn Sie geweiht sind? 7. Wie schätzen Sie Ihre Bereitschaft ein, sich in der Kirche in Dienst nehmen zu lassen und einen kooperativen Arbeits- und Lebensstil zu pflegen? 8. Was wird für Sie vermutlich das Schönste bzw. das Schwierigste bei einer zukünftigen Tätigkeit als Priester sein?

Ausbildung: 9. Sind Sie bereit, sich in aktiver Zusammenarbeit auf einen intensiven Lernprozess innerhalb der Ausbildung zum und Fortbildung als Priester einzulassen? 10. Sind Sie bereit, sich auf den Ausbildungsweg – wie er in der Ausbildungsordnung der Österreichischen Bischofskonferenz vorgesehen ist (ratio nationalis) – einzulassen?

……………………….. Ort und Datum

……………………….. Unterschrift des Kandidaten

Anhang VII

525

BRIEFKOPF Priesterseminar ODER Propädeutikumsleitung

BESTÄTIGUNG zur Vorlage bei Finanzamt / Krankenkasse

Es wird hiermit bestätigt, dass Herr X geboren am 5 in G wohnhaft in A mit Wirkung vom 1. September 200 Priesteramtskandidat der (Erz-)Diözese X ist. Im Studienjahr 200 /200 ist er deshalb verpflichtet, das Propädeutikum als Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz im Canisiusheim, Canisiusgasse 1, A-3580 Horn zu absolvieren. Das Propädeutikum dauert vom 1. September 200 bis 30. September 200 und ist Teil der Priesterausbildung in Österreich. Es dient zur Vorbereitung auf das Studium der Theologie bzw. zur Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung ?

zur Matura

?

zur Studienberechtigungsprüfung

im Fach „Griechisch“ an der Universität Wien gemäß Universitätsberechtigungsverordnung (UBVO) 1998, § 6, Abs. 2.

Datum, Ort Regens des Priesterseminars

Anhang VIII

527

528

Anhang VIII

Anhang VIII

529

Anhang IX

530 Briefpapier-Kopf

Aufnahme in das Priesterseminar An

Herr .................................................................................................................. Name

.................................................... Geburtsdatum

.................................................................................................................. Wohnort hat um die Aufnahme in das Priesterseminar der (Erz-) Diözese …………………… angesucht. Ich bitte Sie, folgenden Fragenbogen, soweit es Ihnen möglich ist, ausführlich zu beantworten. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt. Mit der Bitte um baldige Rücksendung danke ich Ihnen für Ihre Mühen und Ihr Vertrauen.

......................................... Ort und Datum

...................................................... Regens

Anhang IX

531

5()(5(1=%2*(1)h5 Name:

_________________________________________

Geboren am:

________________________________

HINTERGRUND Wie lange kennen Sie den Bewerber (von ..... bis ....) In welcher Rolle?

GENERELLE BEOBACHTUNGEN Was halten Sie für seine hervorragenden Eigenschaften? Welche besonderen Talente und Fähigkeiten haben Sie beobachtet? Welches sind, Ihrer Meinung nach, seine größten Schwächen, bzw. seine Grenzen? In welchen Gebieten meinen Sie braucht der Bewerber Herausforderung, Supervision oder Bestärkung?

532

Anhang IX

SPEZIELLE CHARAKTERISTIKA Beschreiben Sie bitte den Kandidaten im Hinblick auf die aufgelisteten Charakteristika, indem Sie jene Zeile ankreuzen, die dem Kandidaten am nächsten kommt. Wenn Sie weitere Kommentare anfügen möchten, verwenden Sie bitte den Freiraum unter den Zeilen. Sollten Sie den Kandidaten nicht gut genug kennen, um eine Antwort geben zu können, lassen Sie bitte den entsprechenden Fragebereich aus. Soziale Stellung ? von anderen gemieden ? von anderen toleriert ? von anderen respektiert ? bei anderen beliebt ? von anderen geschätzt Kommentar:

Führungsqualitäten (Fähigkeit, andere für Aktionen zu begeistern und ihr Vertrauen zu erhalten) ? unternimmt keine Anstrengungen, zu führen ? hat Ansätze zu Führungsqualitäten ? versucht zu führen, hat aber nicht die Fähigkeit dazu ? gute Führungsqualitäten ? auffallend große Führungsqualitäten Kommentar:

Teamarbeit/Zusammenarbeit schafft häufig Spannung ? bringt die Gruppe von ihrem Ziel ab ? besteht auf seinem eigenen Willen ? kooperativ und hilfsbereit ? arbeitet gut mit anderen zusammen ? dient gerne, dort wo er gebraucht wird ?

Kommentar:

Anhang IX

533

Leistung (Fähigkeit, Pläne zu formulieren, auszuführen und zur Vollendung zu bringen) ? erreicht eigene Ziele oft nicht, beendet nicht, was er begonnen hat ? tut nur, was man ihm aufträgt ? übernimmt kaum Aufgaben oder Dienste ? erfüllt normalerweise ihm anvertraute Aufgaben verlässlich arbeitet selbstständig und verlässlich ? hervorragende kreative Fähigkeiten, sehr effektiv ? Kommentar:

Urteilsfähigkeit, Hausverstand unpraktisch, beurteilt Situationen schlecht ? schwach, aber bemüht, benötigt Verbesserung ? durchschnittlich, benötigt Begleitung ? zeigt gesunden Hausverstand und schätzt Situationen üblicherweise gut ein ? sehr gutes Urteil, sehr guter Hausverstand ?

Kommentar:

Emotionale Reife emotional nicht stabil, unfähig mit Stress fertig zu werden ? überkontrolliert, zurückgezogen, rigide durchschnittliche emotionale Stabilität und Reife ? kann gut mit täglichem Stress umgehen ? ? reife und stabile Persönlichkeit ? drückt seine Gefühle angemessen aus ?

Kommentar:

534

Anhang IX

Beziehungsleben ? unfähig, gute Beziehungen zu leben und effektiv mit anderen zusammen zu arbeiten ? braucht lange, um zu erfassen, wie andere empfinden ? reagiert vernünftig und angemessen ? gutes Einfühlungsvermögen ? hat gute Beziehungen zu unterschiedlichsten Menschen in verschiedenen Lebensfeldern Kommentar:

Beziehung zu Frauen ? scheint Frauen zu meiden ? fühlt sich bei Frauen sichtlich unwohl ? pflegt Beziehungen zu Frauen in problematischer Weise ? normal, gesund, positiv Kommentar:

Keuschheit und Umgang mit Sexualität scheint sich in diesem Bereich schwer zu tun ? durchschnittliche Fähigkeit, mit Sexualenergie und sexuellen Impulsen umzugehen ? lebt entsprechend der katholischen Normen ?

Kommentar:

Anhang IX Umgang mit Einsamkeit findet Einsamkeit schwierig, wird selten allein angetroffen ? ? normale Balance zwischen Alleinsein und Sein in der Gemeinschaft schätzt den positiven Wert des Alleinseins ? ? Zieht sich oft aus der Gemeinschaft zurück; Einzelgänger Kommentar:

Christliche Erfahrung ? hat viele falsche Vorstellungen von Glauben und Kirche überemotional, nicht gut ausgebildete Frömmigkeit ? ? ehrlich, benötigt aber Entwicklung reich und wachsend ? solides Fundament, tiefes Gebetsleben ? Kommentar:

Physische Verfassung oft krank ? unterdurchschnittlich ? relativ gesund ? gute Gesundheit ? stark und energiegeladen ? Kommentar:

535

536

Anhang IX

Intelligenz ? lernt und denkt langsam ? durchschnittliche mentale Fähigkeiten ? wacher, aufmerksamer Geist ? brillant, außerordentliche intellektuelle Eigenschaften Kommentar:

Grenzen Mehrfachantworten möglich Der Kandidat scheint zu sein: ? intolerant, arrogant, überkritisch, von oben herab ? leicht beleidigt, gekränkt und entmutigt ? oft besorgt, ängstlich, nervös, angespannt ? mit Vorurteilen bzgl. Gruppen, Rassen und Nationalitäten behaftet ? humorlos, zu ernst ? nicht klar in seiner männlichen sexuellen Identität ? bitter, sarkastisch, zornig ? sehr unsicher, stimmungsabhängig, benötigt dauernd emotionale Unterstützung ? unehrlich, scheint nur das zu sagen, was andere hören wollen, nicht offen Kommentar:

FREIE ENTSCHEIDUNG Wurde der Bewerber in seiner Berufswahl von irgendeiner Seite bedrängt? ? Ja Von wem? ? Nein

ZUSAMMENFASSUNG Beschreiben Sie bitte Ihre Meinung über die grundsätzliche Eignung des Kandidaten für das priesterliche Leben und den priesterlichen Dienst. Erwähnen Sie jene wichtigen Informationen oder/und Eindrücke, die in den vorhergehenden Fragen nicht angesprochen wurden, wie z.B. den familiären Hintergrund oder die Beziehung des Kandidaten zur Kirche.

Anhang IX

537

WEIHEHINDERNISSE/IRREGULARITÄTEN Bestehen Weihehindernisse? (lt. cann. 1040-41 CIC) ? Ja ? Nein Wenn ja welche? Bestehen Irregularitäten? (lt. can. 1042 CIC) ? Ja ? Nein

Wenn ja welche?

EMPFEHLUNG ? Ich empfehle den Kandidaten ohne jeden Vorbehalt; ausgezeichneter Kandidat. ? Ich empfehle ihn mit Vorbehalten, aber ich halte ihn für einen guten Kandidaten. ? Ich habe substanzielle Vorbehalte, aber er sollte eine Chance bekommen, sich zu bewähren. ? Ich habe ernsthafte Vorbehalte, ihn zur jetzigen Zeit zu empfehlen. ? Ich halte ihn für das Priestertum für ungeeignet.

Weitere Bemerkungen:

REFERENZBOGEN AUSGEFÜLLT VON: Name: Position/Titel: Adresse:

Telefon:

Email:

………….., am ……………… Ort

Datum

………………………………. Unterschrift

538

Anhang X

Anhang X

539

540

Anhang XI

Personal Health

Anhang XI

541

542

Anhang XII

Anhang XII

543

544

Anhang XIII

Anhang XIII

545

546

Anhang XIII

Anhang XIII

547

548

Anhang XIII

Anhang XIV

Zeugnis über den Ferienaufenthalt des Alumnen vom Heimatpfarrer

549

550

Anhang XV

Fragebogen – pfarramtliches Führungszeugnis

Anhang XV

551

552

Anhang XVI

Anhang XVI

553

554

Anhang XVI

Anhang XVI

555

556

Anhang XVI

Anhang XVI

557

558

Anhang XVII

Anhang XVII

559

560

Anhang XVII

Anhang XVII

561

562

Anhang XVIII

Anhang XVIII

563

564

Anhang XVIII

565

Anhang XIX 3ULHVWHUVHPLQDUGHU (U] 'L|]HVH $GUHVVH 7HOHIRQ

 



3HUVRQDOERJHQ

 

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566

Anhang XIX

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Anhang XIX

567

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:HLKHH[HU]LWLHQ  

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568

Anhang XIX

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 $±3HUVRQDOERJHQ



Anhang XX

569

570

Anhang XX

Anhang XX

571

572

Anhang XXI

Fragebogen an den Heimatpfarrer vor der Diakonats- und Priesterweihe

Anhang XXI

573

574

Anhang XXI

Anhang XXII

575

$XIQDKPHXQWHUGLH.DQGLGDWHQIUGDV'LDNRQHQ - XQG 3ULHVWHUDPW

Herr:  geboren am: in: wohnhaft in:

hat um die Aufnahme unter die Kandidaten für das Diakonen- und Priesteramt (Admissio) hat um die Diakonats- und Priesterweihe angesucht   ,FKELWWH6LHIROJHQGHQ)UDJHERJHQVRZHLWHV,KQHQP|JOLFKLVWDXVIKUOLFK ]XEHDQWZRUWHQ,KUH$QJDEHQZHUGHQYHUWUDXOLFKEHKDQGHOW0LWGHU%LWWHXP EDOGLJH5FNVHQGXQJGDQNHLFK,KQHQIU,KU0KHQXQG,KU9HUWUDXHQ        5HJHQVGHV3ULHVWHUVHPLQDUV ,QQVEUXFNDP

576                          

      

Anhang XXII 6HLWZDQQNHQQHQ6LHGHQ.DQGLGDWHQ".|QQHQ6LHEHULKQHLQ EHJUQGHWHV8UWHLODEJHEHQ"

6LQG6LHGHU0HLQXQJGDVVGHU.DQGLGDWHLQHHFKWHXQGJHVXQGH +DOWXQJGHU)U|PPLJNHLWKDW"

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,VWGHU.DQGLGDW,KUHU0HLQXQJQDFKEHUHLWVLFKPLWGHUNRQNUHWHQ .LUFKH]XLGHQWLIL]LHUHQ".DQQHUYRUKDQGHQH)HKOHUNRQVWUXNWLY NULWLVLHUHQXQG]XGHUHQ%HZlOWLJXQJJHJHEHQHQIDOOVEHLWUDJHQ"

Anhang XXII          

                   

577

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578 

                              

Anhang XXII :HOFKHQ5XIJHQLH‰WGHU.DQGLGDWLQGHU3IDUUJHPHLQGHHYHQWXHOOLP /HKUHUNROOHJLXP"6LQG6LHGHU0HLQXQJGDVVGLH3IDUUJHPHLQGHHLQHU =XODVVXQJ]XU:HLKH]XVWLPPW"

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Anhang XXII                                

579

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=HLJWHU6LQQIU5HDOLWlW"+DWHUHLQJHVXQGHV8UWHLOVYHUP|JHQ"

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6LQG,KQHQXQJQVWLJH&KDUDNWHUHLJHQVFKDIWHQEHNDQQWGLHVHLQ :LUNHQDOV3ULHVWHUQHJDWLYHUVFKHLQHQODVVHQRGHUHUVFKZHUHQ":HQQ MDZHOFKH"

580                      

       

Anhang XXII +DWVLFKGHU.DQGLGDWHLQPDOVWUDIEDUJHPDFKWRGHUbUJHUQLVHUUHJW"

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6RQVWLJH%HREDFKWXQJHQXQG%HPHUNXQJHQ

Anhang XXII   

581

=XVDPPHQIDVVXQJ,KUHU(LQGUFNHYRP%HZHUEHU 

Ich empfehle den Bewerber ohne jede Einschränkung für den Priesterberuf. Ich halte den Bewerber für geeignet. Ich habe im einzelnen zwar Vorbehalte, kann den Bewerber aber vom Gesamteindruck her empfehlen. Ich kann den Bewerber nur im Hinblick auf seine mögliche Entwicklung empfehlen. Ich kann den Bewerber für den Priesterberuf nicht empfehlen.       2UW'DWXP 8QWHUVFKULIW   BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBB      

%LWWH]HLFKQHQ6LHGLHIU6LHLQ)UDJHNRPPHQGH$QWZRUWDQ

582

Anhang XXIII

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+HUUBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBJHERUHQDPBBBBBBBBBBBBBBBB         LQBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB   ZRKQKDIW BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB  BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB   KDWXPGLH'LDNRQDWVXQG3ULHVWHUZHLKHDQJHVXFKW   ,FKELWWH6LHIROJHQGHQ)UDJHERJHQVRZHLWHV,KQHQP|JOLFKLVW DXVIKUOLFK]XEHDQWZRUWHQ,KUH$QJDEHQZHUGHQYHUWUDXOLFKEHKDQGHOW 0LWGHU%LWWHXPEDOGLJH5FNVHQGXQJGDQNHLFK,KQHQIU,KU0KHQXQG ,KU9HUWUDXHQ         BBBBBBBBBBBBBBBBBBBB  BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 2UWXQG'DWXP    5HJHQV

Anhang XXIII

                              

583

6HLWZDQQNHQQHQ6LHGHQ.DQGLGDWHQ" .|QQHQ6LHEHULKQHLQEHJUQGHWHV8UWHLODEJHEHQ"

6LQG6LHGHU0HLQXQJGDVVGHU.DQGLGDWHLQHHFKWHXQGJHVXQGH +DOWXQJGHU)U|PPLJNHLWKDW"

+DWVLFKVHLQUHOLJL|VHV/HEHQELVKHUDOVNRQVWDQWHUZLHVHQ"

,VWHLQH1HLJXQJ]XU(LQVHLWLJNHLW(QJHXQGLQGLYLGXDOLVWLVFKHU 6HOEVWJHQJVDPNHLWLQVHLQHU6SLULWXDOLWlW]XVSUHQ"

584

                       

          

Anhang XXIII

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Anhang XXIII

 

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585

           ,VWGHU.DQGLGDWNRQWDNWIUHXGLJXQGLP8PJDQJPLW0HQVFKHQ HLQIKOVDP" HLQIKOVDP"            =HLJWGHU.DQGLGDW(KUIXUFKW.OXJKHLW7DNWXQG)UHXQGOLFKNHLW"  =HLJWGHU.DQGLGDW(KUIXUFKW.OXJKHLW7DNWXQG)UHXQGOLFKNHLW"             =HLJWHULQUHDOLVWLVFKHU:HLVHHLQHQDXVGHP*ODXEHQEHJUQGHWHQ 2SWLPLVPXVRGHUQHLJWHU]X6FKZDU]PDOHUHLXQG5HVLJQDWLRQ" 2SWLPLVPXVRGHUQHLJWHU]X6FKZDU]PDOHUHLXQG5HVLJQDWLRQ"

586

Anhang XXIII

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Anhang XXIII

587

 =HLJWVHLQSV\FKLVFKHV9HUKDOWHQDXIIlOOLJH%HVRQGHUKHLWHQ" HVRQGHUKHLWHQ"  =HLJWVHLQSV\FKLVFKHV9HUKDOWHQDXIIlOOLJH% HVRQGHUKHLWHQ"           6LQGLQGHU)DPLOLHJHLVWLJHRGHUN|USHUOLFKH*HEUHFKHQ]XP 9RUVFKHLQJHNRPPHQGLHEHLGHU$XIQDKPHLQV3ULHVWHUVHPLQDU QLFKWEHNDQQWZDUHQXQGGLH,KUHU0HLQXQJQDFKDXIGDV%HUXIVOHEHQ GHV.DQGLGDWHQDOV3ULHVWHUVLFKQDFKWHLOLJDXVZLUNHQN|QQWHQ" GHV.DQGLGDWHQDOV3ULHVWHUVLFKQDFKWHLOLJDXVZLUNHQN|QQWHQ" LJDXVZLUNHQN|QQWHQ"           +DOWHQ6LHGHQ.DQGLGDWHQJHHLJQHW]XP3ULHVWHUEHUXI"0LWRGHU RKQH9RUEHKDOWH" RKQH9RUEHKDOWH"             BBBBBBBBBBBBBBBBBBBB   BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 2UWXQG'DWXP     8QWHUVFKULIW

588

Anhang XXIV

Anhang XXIV

589

590

Anhang XXIV

Anhang XXIV

591

592

Anhang XXV

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Anhang XXV                                     

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593

594 

                             

Anhang XXV :DVEHGHXWHWIU6LH - GDVSHUV|QOLFKH*HEHW - GLH(XFKDULVWLHIHLHU - GDV%X‰VDNUDPHQW"

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Anhang XXV                                         

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595

596                                     

Anhang XXV :LHYHUVWHKHQ6LHIUVLFKGLH$UPXWQDFKGHP(YDQJHOLXP"

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.|QQHQ6LHGHQ*ODXEHQGHU.LUFKHDXVSHUV|QOLFKHUhEHU]HXJXQJYHUNQGHQ"

Anhang XXV                                      

597

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598 

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Anhang XXVI

Bestätigung nach erfolgtem Skrutinium

599

600

Anhang XXVII

Anhang XXVII

601

602

Anhang XXVIII

Anhang XXIX

603

604

Anhang XXX

Anhang XXX

605

606

Anhang XXXI

Anhang XXXII

607

608

Anhang XXXIII

Anhang XXXIV

609

610

Anhang XXXV

Anhang XXXVI

611

612

Anhang XXXVII

Weiheentlassschreiben für die Diakonenweihe

Anhang XXXVIII

Weiheentlassschreiben für die Priesterweihe

613

Literaturverzeichnis 1. Quellenschriften a) Sammlungen Acta Synodalia Sacrosancti Concilii Oecumenici Vaticani Secondi: Vol. I-VI, Typis Polyglottis Vaticanis 1962-1999. Alberigo, Giuseppe / Wittstadt, Klaus (Hrsg.): Geschicht des Zweiten Vatikanischen Konzils (1959-1965), 5 Bde., bisher erschienen: Bde. 1-3, Mainz-Leuven 1997-2002. Alberigo, Josepho u.a. (ed.): Conciliorum Oecumenorum Decreta, Bologna 31972 f. Alfonso Maria de’ Liguori: Sämmtliche Werke, Bd. III/4: Theologia moralis: Homo apostolicus, Regensburg 1862. Annuario Pontificio: per l’anno 1992, Città del Vaticano 1992. Associazione Medici Cattolici Italiani: Comunicato stampa sulla commercializzazione in Italia della “pillola del giorno dopo”, in: OR 140 (2000), S. 14. Aufnahme unter die Kandidaten für das Weihesakrament: Pontifikale, Bd. 3, Trier 1994, S. 31-39. Brechter, Heinrich Suso / Häring, Bernhard / Höfer, Hans / u.a. (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil. Dokumente und Kommentare, Bde. 1-3, Freiburg/Breisgau- Basel-Wien 21966 ff. Brevarium historiae Institutionis Clericorum, in: S. Congregatio de Seminariis et Studiorum Universitatibus (ed.): Seminaria Ecclesiae Catholicae, Cività Vaticana 1963, S. 73-157. Brockhaus Enzyklopädie: Bd. 17, Mannheim 191992; Bd. 23 u. 24, Mannheim 191994. Catechismo della dottrina Christiana: pubblicato per ordine di Santià Papa Pio X., Roma 1912. Catechismus Romanus: seu catechismus ex decreto Concilii Tridentini ad parochos Pii Quinti Pont. Max. Iussu editus, kritische Ausgabe, hrsg. von Rodríguez Petrus, Vatikanstadt 1989. Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium: auctoritate Ioannis Pauli II pp. promulgatus, in: AAS 82 (1999), S. 1033-1363. — Gesetzbuch der katholischen Ostkirchen, lat.-dt., hrsg. von Libero Gerosa und Peter Krämer, Paderborn 2000. Codex Iuris Canonici: auctoritate Ioannis Pauli pp. II promulgatus, Civitas Vaticana 1983, v. 25. 1. 1983, in: AAS 75 (1983), II, S. 1-301. — Lat.-dt. Ausgabe, hrsg. im Auftrag der Deutschen, Berliner, Österreichischen und Schweizer Bischofskonferenz..., Kevelaer 31989.

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b) Dokumente aa) Konzilsdokumente Concilium Oecumenicum Nicaenum I: v. 325, in: Mansi, Bd. 2 (1901 bzw. 1960), S. 678680; parr. in: Migne, PL 67 (1848), S. 147-149; parr. in: EnchCler, nn. 14-17, S. 6. Concilium Attiniacense: De scholis pro clericorum institutione, v. 822, Can. II-IV, in: MGH, Concil. 2, S. 471 f., parr in: EnchCler, n. 193, S. 55 f. Concilium Romanum: Can. IV-IX, XV, XXXIV, in: MGH, Concil. 2, S. 566-568, S. 570, S. 581 f.; parr. in: Mansi, Bd. 14 (1902 bzw. 1960), S. 1003, S. 1008; EnchCler, n. 197-203, S. 57 f. Konzil von Valladolid: Kap. XX „De ignorantia in clericis quam diligentissime evitanda“, in: Mansi, Bd. 25 (1902 bzw. 1960), S. 716 f.; parr. in: EnchCler, nn. 251-354, S. 78-80. Concilium Tridentinum: Decr. „De Reformatione“ v. 15. 7. 1563, Sessio XXIII, Can. XVIII „Cum adolescentium aetas“, in: Concilium Tridentinum: Diariorum, Actorum, Epstularum, Tractatuum Nova Collectio, hrsg. v. Stephan Ehses, Bd. 9, (Nachdruck der Ausgabe v. 1924) Freiburg im Breisgau 1965, S. 628-630; parr. in: EnchCler, nn. 290-296, S. 94-97; parr. in: DH (361976), Nr. 1767-1770. II. Vatikanisches Konzil: „Dekret über die Ausbildung der Priester“, lat.-dt. Ausgabe mit Einleitung und Kommentar von Josef Neuner SJ, in: LThK. Das Zweite Vatikanische Konzil. Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen, lat.-dt., Kommentare, Teil II, Freiburg im Breisgau-Basel-Wien 21967. — Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ v. 4. 12. 1963, in: AAS 56 (1964), S. 83-138. — Dekret über die sozialen Kommunikationsmittel „Inter mirifica“ v. 4. 12. 1963, in: AAS 56 (1964), S. 145-177. — Dogmatische Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“ v. 21. 11. 1964, in: AAS 57 (1965), S. 5-75. — Dekret über den Ökumenismus „Unitatis redintegratio“ v. 21. 11. 1964, in: AAS 57 (1965), S. 90-112. — Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens „Perfectae caritatis“ v. 28. 10. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 702-712. — Dekret über die Ausbildung der Priester „Optatam totius“ v. 28. 10. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 713-727. — Dekret über das Laienapostolat „Apostolicam actuositatem“ v. 18. 11. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 837-964. — Dogmatische Konstitution über die Offenbarung „Dei Verbum“ v. 18. 11. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 817-836. — Dekret über die Missionstätigkeit der Kirche „Ad gentes“ v. 7. 12. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 947-990. — Dekret über Dienst und Leben der Priester „Presbyterorum ordinis“ v. 7. 12. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 991-1024. — Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute „Gaudium et spes“ v. 7. 12. 1965, in: AAS 58 (1966), S. 1025-1115.

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Canonesverzeichnis Die voranstehenden Zahlen bezeichnen die zitierten Kanones, die nachfolgenden die entsprechenden Fundstellen mit Seitenangabe.

CIC/1917

can. 88 127 can. 93 127 can. 96 412 can. 112 389 can. 132 216, 221 can. 138 181, 200 can. 141 361 can. 367 208 can. 544 389, 392 can. 611 450 can. 745 127 can. 754 127 can. 777 389 can. 798 389 can. 891 422 can. 955 389 cann. 958-967 391 can. 968 141, 156, 416 can. 969 494 can. 972 361, 363 can. 973 378 can. 974 391 can. 975 391 can. 976 389 can. 977 391 can. 984 85, 99, 107, 127, 136, 409 can. 985 85, 176, 179 can. 986 158, 173, 183, 208 can. 987 318, 322, 361

can. 993 389, 392 can. 994 389 can. 998 389 can. 998-1000 392 can. 1000 389 can. 1001 389 can. 1089 127 can. 1114 320 can. 1337 462 can. 1342 480 can. 1357 44, 415 can. 1359 414 f. can. 1361 371, 421 f., 424 can. 1363 365, 371, 415 f. can. 1367 208 can. 1369 467 can. 1371 151, 372 f., 415 f. can. 1399 204 can. 1523 505 can. 1625 505 can. 1681 505 can. 1703 260, 295 can. 1757 410 can. 1864 163 can. 1982 127 can. 2199 505 can. 2201 127 can. 2323 208 can. 2325 208

746 can. 2327 can. 2328 can. 2329 can. 2335 can. 2336 can. 2351 can. 2355

Canonesverzeichnis can. 2357 can. 2358 can. 2359 can. 2362 can. 2374 can. 2380 can. 2388

208 208 208 202 203 179 459

240, 260, 288 240 240, 293 457 391 201 225

CIC/1983

c. 6 203, 293, 332, 407 c. 11 136, 158, 171 f., 195, 208, 213, 239, 260 c. 14 260, 294 c. 16 294 c. 17 98, 177 c. 18 115, 171 c. 19 98, 384 c. 20 229, 473 c. 22 504 cc. 31-33 295 c. 34 115 f., 210, 241, 295, 345, 468 c. 35 393 c. 36 118 c. 37 468 c. 46 393, 493 c. 47 493 c. 48 393, 493 c. 51 493 c. 52 493 c. 57 504-506 c. 58 393, 493 c. 74 413 c. 83 326 c. 85 480 cc. 85-89 319 cc. 85-93 319 c. 86 319 c. 87 480

c. 97 292 c. 110 160 f. c. 114 303 c. 125 139, 178, 341-344 c. 127 394, 398, 416 f., 441 c. 128 166, 450, 503-507 c. 130 404, 412 c. 131 468 c. 132 317, 468 c. 133 468 c. 134 468 c. 137 468 c. 138 468 c. 139 494 c. 140 468 c. 142 468 c. 143 468 c. 144 468 c. 148 468 c. 152 417, 419 f. c. 156 468 c. 161 468 c. 184 333 c. 189 333 c. 193 468 c. 194 159, 225 c. 208 161, 248 cc. 208-223 450, 505 c. 211 449

Canonesverzeichnis c. 212 57, 198, 242, 450 c. 213 449 c. 214 449 c. 215 449 c. 216 449 c. 217 449 c. 218 57 c. 219 338, 340, 345, 449, 489, 497 f., 505 c. 220 106, 124, 162, 225, 297, 304, 366 f., 396, 412 f., 419, 425, 431, 437, 448 f., 453 c. 221 449, 505 c. 223 489 cc. 224-231 450 c. 226 160 c. 230 185, 198, 486 c. 231 199, 486 f. c. 232 413 c. 233 467 c. 235 354, 361-363, 477 c. 237 354, 467 c. 238 326, 463, 467 c. 239 326, 371, 391, 401, 414, 416 f., 420, 424, 467 c. 240 204, 326, 371, 383, 401, 410, 417, 421 f., 425, 451, 452 c. 241 105, 142, 150, 157, 206, 323, 335, 351, 355, 357, 366, 368 f., 383, 395 f., 413, 451, 465, 469, 498 c. 242 364, 467 c. 244 143, 207 c. 245 151, 207, 400 f. c. 246 207 f., 401, 417, 420 c. 247 222 c. 248 143 c. 249 143 c. 250 82, 144, 147 c. 251 144 c. 252 145 f. c. 253 146, 326 c. 254 144, 147 c. 256 150, 329, 331, 477 f.

747

c. 257 331 c. 258 331, 336, 476 c. 259 142, 208, 413, 465 f., 498 c. 260 413, 463, 467 cc. 260-262 326 c. 261 467 c. 262 452 c. 263 486 c. 266 291, 378 c. 271 134, 492 c. 273 400 cc. 273-289 450 c. 275 400 c. 276 80, 109, 207 c. 277 83, 164, 220-223, 229, 253, 288, 290, 320, 333, 399 f. c. 278 81 c. 279 74, 81, 333 c. 280 81 c. 281 81, 321 c. 282 76, 81, 400 c. 284 75, 81 c. 285 81, 161, 182, 200 f., 253, 400 cc. 285-287 333 c. 286 81, 200 c. 287 133, 202 c. 289 81, 202, 333, 360 c. 290 225 c. 291 225 f., 319 c. 295 390 c. 359 332 c. 368 390 c. 392 189 c. 443 326 c. 455 367, 479 c. 463 326 c. 483 451 c. 487 456 c. 489 444 c. 494 326 c. 495 390 c. 508 404

748 c. 517 186 c. 520 332 c. 529 326 c. 530 198 c. 538 333 c. 542 317 c. 557 326 c. 564 326 c. 566 326 c. 568 326 c. 588 386 c. 599 223 c. 630 423, 435, 451 c. 633 416 c. 642 451 c. 643 318 f., 344 c. 645 326, 364 c. 656 344 c. 658 344 cc. 662-672 450 c. 663 207 c. 665 333 c. 666 121, 220 c. 671 333 c. 672 333 c. 674 334 c. 678 332 f. c. 679 333 c. 680 334 c. 681 332 c. 682 333 c. 683 333 c. 694 159, 416 c. 695 171, 289, 296 c. 696 202 c. 697 416 c. 699 416 c. 703 103 c. 729 289, 296 c. 746 103, 289, 296 c. 750 88 f., 210 c. 751 209

Canonesverzeichnis c. 757 80 c. 759 481 c. 762 400 c. 763 331, 478 c. 764 325, 331 cc. 764-772 325 c. 765 325 c. 766 331, 481 c. 767 331 f., 478-481 c. 772 481 c. 784 326 c. 786 326 c. 793 160 c. 796 326 c. 803 326 c. 804 326 c. 805 326 c. 810 326 c. 813 326 c. 818 326 c. 833 326, 398, 467 c. 834 79, 80 c. 835 80, 160 c. 841 115, 341 f. c. 845 322 c. 861 198 f. c. 897 52 c. 900 74 c. 904 109 c. 907 190, 192 c. 910 381 c. 915 243 c. 924 112, 119 c. 926 112 c. 943 381 c. 962 406 c. 963 406 c. 966 325, 406 c. 969 325 c. 970 324 f. c. 972 325 c. 977 252

Canonesverzeichnis c. 980 406, 410 c. 983 405, 407 f., 452 cc. 983-985 204, 452, c. 984 128, 179, 409 f., 423 c. 985 179, 326, 422 f. c. 987 317, 410 c. 990 408 c. 991 326 c. 1003 188 c. 1008 80, 109, 291, 488 c. 1009 80, 94 cc. 1012-1023 393 c. 1015 390 c. 1016 83, 383, 390, 490 c. 1018 390, 493 c. 1019 83, 384, 390, 490 c. 1020 395, 490 c. 1022 497 c. 1023 391, 393, 493, 502 c. 1024 81, 86, 103 f., 206, 210, 253, 400 c. 1025 56, 81, 84, 110, 142, 253, 254, 284, 325, 416, 433, 471, 489-492, 494, 497 f., 502 c. 1026 54, 81, 340 f., 386, 399, 433, 489, 491 f., 497 c. 1027 81 c. 1028 81, 399 c. 1029 54, 82 f., 85, 105, 109, 113, 115, 126, 138 f., 142, 150, 157, 172, 207, 209 f., 213, 228, 254, 281, 288, 325, 335, 392, 433, 458, 495 c. 1030 115, 497, 498, 502 c. 1031 82, 383, 433 c. 1032 82, 147, 395 c. 1033 83, 206, 395 cc. 1033-1039 81, 395 c. 1034 83, 358, 383 f., 386 f., 396, 398, 413, 498 c. 1035 83, 380, 498 c. 1036 54, 83, 340 f., 383, 390, 399 c. 1037 83, 223 c. 1038 497

749

c. 1039 83 c. 1040 84 f., 110, 114, 209 cc. 1040-1049 83 c. 1041 83, 85, 98, 100, 102 f., 114, 118, 126, 136 f., 140, 158 f., 163, 165-167, 173-175, 178, 183 f., 208210, 213, 249, 285-288, 308, 340, 392, 433, 441 cc. 1041-1042 84 c. 1042 114, 162 f., 199, 201, 249, 318, 321 f., 373 c. 1043 204, 392 c. 1044 84, 103, 110, 114, 136, 211, 286, 308 c. 1045 375 c. 1046 173 c. 1047 114, 158 f., 163, 166, 172, 183 f., 200, 209, 404 c. 1049 173, 394, 404 c. 1050 81, 83, 142, 380, 392, 395, 490 c. 1051 81, 83, 106, 109, 150, 157, 207, 258, 326, 389, 391 f., 394-397, 414, 428, 433, 441, 469, 490 c. 1052 83, 106, 109, 115, 117, 182, 258, 368, 392-394, 432 f., 471, 490 f., 496 f. c. 1053 402 c. 1073 84 c. 1079 404 c. 1082 404, 413 c. 1084 98 c. 1085 158 c. 1087 158, 164 c. 1088 158 c. 1095 121, 162, 342 c. 1103 344 c. 1105 136 c. 1108 198 c. 1111 198 c. 1112 198 c. 1125 160 c. 1133 404

750

Canonesverzeichnis

c. 1136 160 c. 1137 161, 320 c. 1140 161 c. 1153 319 c. 1154 161, 319 c. 1167 188 c. 1169 384 c. 1172 326, 379 c. 1176 199 c. 1177 199 c. 1191 386 c. 1193 386 c. 1274 321 c. 1321 166, 170, 195, 209, 406 cc. 1322-1324 171 c. 1323 171 c. 1324 165, 170 f., 307 c. 1326 291 c. 1328 440 c. 1330 209 c. 1331 405 c. 1333 185 c. 1341 226 c. 1344 226 c. 1347 506 c. 1352 451 c. 1355 173 c. 1357 404, 406 c. 1361 451 c. 1362 295, 296 c. 1364 195, 204, 209 f. c. 1367 196 f. c. 1369 195, 204 c. 1370 179 c. 1371 210 c. 1373 195 c. 1374 202-204 c. 1375 339 c. 1376 195 c. 1378 94, 190, 193-196, 199, 252 f. cc. 1378-1388 506 c. 1379 189, 193, 195

c. 1380 195 c. 1383 211, 390, 490 c. 1384 194 f., 198, 482 c. 1386 339, 440 c. 1387 252 c. 1388 405, 407 f., 452 c. 1389 407, 506 c. 1390 308, 450 f., 459 c. 1391 391, 457 c. 1392 200 c. 1394 159, 225 c. 1395 134, 159, 225, 252, 286, 288 f., 291-293, 295 f., 305 c. 1397 178 f., 461 c. 1398 167, 170, 173 f., 195 c. 1399 288, 412 c. 1400 505, 507 c. 1409 404 c. 1417 198 c. 1420 326, 419 c. 1421 326 c. 1422 326 c. 1424 326 c. 1425 326 c. 1428 326 c. 1435 326 c. 1445 507 c. 1455 302, 451 cc. 1468-1470 303 c. 1481 326 c. 1491 450, 505 c. 1540 457 c. 1548 205 c. 1550 410, 422, 452 c. 1578 439 cc. 1629-1640 503 c. 1675 404 c. 1689 160 c. 1692 318 c. 1704 404 cc. 1708-1712 339, 344 c. 1716 404

Canonesverzeichnis

cc. 1732-1739 417, 450, 491, 494, 497, 502, 507 c. 1733 494 c. 1734 494 f. c. 1737 495 c. 1739 496 c. 1742 417

c. 1717 293, 301, 303 f., 307 cc. 1717-1728 303 c. 1718 293 c. 1722 306 c. 1723 326 c. 1728 503

CCEO c. 339 417 c. 498 103 c. 551 103 c. 728 291 c. 758 162 c. 762 103, 158

751

c. 763 103 c. 804 162 c. 934 417 c. 1451 461 c. 1453 291, 305 c. 1457 291

Personenverzeichnis

Aardweg, G. J. M. v. d. 236, 250 Abbass, J. 158, 383 Abbo, J. A. 176 Abbo, N. 373 Accattoli, L. 258 Accornero, G. 451 Ackermann, St. 483 Adriaenssens, P. 267 Ahlers, R. 182, 210, 270, 310, 321, 411 Akhtar, S. 250 Alberigo, J. 38, 239, 364, 372 Albers, S. 259 Albornoz, D. 269 f., 272-274, 285287, 293 f., 296, 301, 303, 306, 308 Albus, M. 298 Alesandro, J. A. 292, 307, 456 Allen, L. M. 298 Almeida Lopes, J. J. 405 Althaus, R. 75, 79 f., 82, 84, 99, 103, 111, 114, 130, 136 f., 159, 162, 167, 175, 178, 183, 198 f., 209 f., 214, 252, 287 f., 318, 322, 340 f., 343346, 351, 384, 386 f., 389, 392, 394, 396 f., 410, 414, 416, 423, 441, 469, 471, 473, 481 f., 492, 497 f., 502 Althusser, L. 202 Amann, G. 278 Amann, Th. A. 184 Ammicht Quinn, R. 238 Anatrella, T. 74, 244, 428-430, 464 Anciaux, P. 58 Anderson, J. D. 123-125 Andres, D. J. 431

Anler, L. 98, 127 Annen, F. 64 Ansorge, D. 89, 93 Ant, Chr. 94 Antunes da Silva, A. 119 Antweiler, A. 53, 214, 216, 348 Arens, A. 50, 153 Arens, J. J. 251 Aretz, B. 140 Arnao, Th. V. 109, 123, 125 f. Arnold, F. X. 54 Arnold, W. 100, 132, 138 Arrieta, J. I. 185, 391, 405, 453 Arru, Chr. 303 Artner, P. 405 Arza Arteaga, A. 249 Assenmacher, G. 325, 494 Astigueta, D. G. 284, 293 Atkinson, G. 175 Auf der Maur, H. 223 Augustin, G. 22 f., 49, 51, 58, 67, 70, 73 f., 195, 218, 399, 420, 474, 508 Augustine, Ch. B. 176 Aumonier, E. 347 Austin, J. L. 500 Awi, A. M. 238 Axtmann, W. 24 Ayestarán, S. 427 Aymans, W. 88, 185, 209, 223, 304, 319, 338, 343, 375, 398, 413, 488 f., 490, 498, 503 Aznar Gil, F. R. 163, 169, 174, 250, 259, 261, 290, 294 f.

Personenverzeichnis Baccioli, C. 85, 106, 110, 136 Bagert, A. 476 Bahles, E. 397 Baier, St. 29, 257, 262, 431, 470 Baier, W. 325 Bailey, M. 234 Bajo, C. 241 Baldanza, G. 146 Balthasar, H. U. v. 43, 60, 86, 356 Balz, H. R. 34 Bamberg, A. 110-112, 114, 118 Barbin, H. 94 Baresch, K. 203 Barnikol, E. 34 Barrajón, P. 141 Barth, H. 230 Basedow, J. 235 Basilius von Cäsarea 315 f. Batlogg, A. R. 334 Bauer, F. C. 128, 160, 162, 320 Baumann, K. 432 Baumeister, W. 116 Baumgartner, I. 78, 140, 147, 280 Baumgartner, K. 50 Baura, E. 164 Bausenhart, G. 33 Beal, J. P. 99, 125, 136, 140, 168, 191, 270, 286-289, 297, 306 f. Beauvoir, S. de 91 Beck, L. 95-97, 101, 124, 183, 451, 475 Becker, H. 95-97 Becker, H.-J. 503 Becker, K. M. 214 Becker, S. 230 Beier, Chr. 124 Beier, K. M. 94-98, 234, 270 f., 301 Beinert, W. 89, 212 Beirnaert, L. 427 Bell, A. P. 230, 235, 249 Bender, L. 404 Benedikt, M. 170

753

Benedikt XIV. 339 Benedikt XV. 144, 354 Benedikt XVI. 25, 32, 64, 68, 70, 75, 80, 94, 143, 149 f., 164, 192 f., 212, 227, 230, 236, 243, 253, 258, 263267, 297, 312, 314 f., 318, 332, 335 f., 347, 350, 353, 363, 390, 479, 488, 496, 507 Benjamin, H. 94 Benoît, P. 34 Bentley, A. C. 111 Berger, K. 22, 185 f., 214 f., 228 Berger, R. 75 Berger, T. 89 Bergfeld, Chr. 404 Berkel, K. 395 Bernal, J. 285, 291 Bernard, F. 161 Berner, W. 250 Bernhard Papiensis 317 Berry, J. 278 Bersini, F. 131 Bertel, Chr. 309 Bertolino, R. 448 Bertone, T. 79, 243 Bertrams, W. 214, 216, 404 Beyer, J. 353 Bianchi, P. 315 Bieber, I. 231 f., 235 Bieber, T. B. 231 f., 235 Bier, G. 95, 98 f., 101, 104, 210, 234, 237, 248 f., 253, 466 Bier, W. 337, 360, 427 f. Binder, D. A. 26, 52, 167 f., 406 Bischof, F. X. 42 Bittler, A. 461 Blank, J. 34, 229 Bleuler, E. 441 Bloch, E. 202 Blyskal, L. 88 Bock, W. 88 Böckle, F. 214 Bode, F.-J. 22

754

Personenverzeichnis

Boeck, R. 353 f. Boelens, M. 216 Bogensberger, S. 127 Bojanowski, S. 150 Bonnewijn, O. 267 Bornkamm, G. 34 Borras, A. 290, 405 Borrás, M. 75 Boschi, A. 422 Bosinski, H. A. G. 94, 96-98, 234, 270 f., 301 Böttigheimer, Chr. 88, 187 Bouëssé, H. 34 Bouscaren, L. T. 176 Brachel, H. U. v. 499 Bradley, M. 425, 434, 443, 448 Brähler, E. 396 Brandenburger, J. 43 Brandmüller, W. 352, 478 Brang, D. 178 Brantzen, H. 49 Bräutigam, W. 97, 230 f., 234, 236 Bregantini, G. M. 475 Breitsching, K. 452 Bremer, H. 108 Bresciani, C. 422 Brewer, D. 371, 410 Brickenkamp, R. 396 Brinkmann, R. D. 460 Brinkschröder, M. 239 Brown, R. 184, 477 Brox, N. 34, 35 Brüggemann, L. 298 Brugnotto, G. 214, 221, 353 Bruni, F. 278 Brunner, H. 132 Bryant, C. C. 302 Buchberger, M. 42 Bucher, R. 23, 67, 76, 336 Buechlein, D. M. 357 Bueno Salinas, S. 325 Buglione, St. A. 359

Bühling, K. J. 178 Bundschuh, C. 269 Bunzl, M. 252 Burke, P. 34 Burkett, E. 278 Burzig, G. 96 Buser, D. 90, 105 Busso, A. D. 106, 257, 290, 395, 398 Byne, W. 236 Cacioppo, F. 503 Cafardi, N. P. 287, 307 Callieri, B. 132 Calmieri, B. 131 Calvo, R. R. 123-125, 157, 439 Camisasca, M. 445 Campenhausen, H. v. 34 Cantelmi, T. 120 Caparros, E. 494 Capello, F. M. 113, 118 f., 339 Capobianco, P. 404 Caprile, G. 203 Caprioli, M. 42 Carlson, R. J. 142 Carone, P. F. 357 Carragher, M. 478 Carrasco, A. 418 Carretto, C. 347 Casalone, C. 169 Castillo Lara, R. 102, 181, 452 Cattaneo, A. 53, 187 Cauteruccio, A. 283, 436, 448, 451, 455, 474 Cenalmor, D. 448 Cencini, A. 214, 463 Champ, J. F. 453 Champoux, R. 427 Chavasse, A. 36 Chenis, C. 69 Cholij, R. M. T. 214 f. Chong Aguila, A. J. 261, 294 f. Chrapowski, A. 167

Personenverzeichnis Ciccone, L. 222 f., 399 Cimbolic, P. 269, 271 f., 281 Ciola, N. 424 Cipriani Thorne, J. L. 61, 401 Ciprotti, P. 260, 422, 505 Cislaghi, G. 160 Cito, D. 290 f., 299, 353 f., 398, 407 Ciurej, M. 205 Clement, U. 230, 231 Cleve, J. 417, 420 f., 423 Cocchini, F. 215 Coccopalmerio, F. 80, 413, 421, 424 Cogan, P. J. 106, 115, 123, 125, 133, 158, 169, 174, 177, 202, 273, 319, 454 Colafemmina, C. 90 Colagiovanni, A. 137, 226, 472 Cole, A. 86 Cole, S. O. 239 Coleman, G. 121, 244, 268, 277 Coletti, D. 72, 73, 353, 414, 423 Collin, P. 112 Collins, P. M. 56 Colombo, M. D. 357, 366, 427, 431, 438 f., 455 Comi, G. 427 Congar, Y. 51, 342 Conn, J. J. 86, 256, 303, 467 Connor, P. 448, 456 Conway, E. 246, 264, 278, 297 Coppens, J. 216 Copray, N. 461 Cordes, P. J. 32, 42, 186, 347, 377, 489 Corecco, E. 52, 404 Coriden, J. A. 98 f., 125, 167-170, 177, 191, 216, 270, 288, 315, 371, 456 Cormac, B. 250 Coronata, M. C. A 317, 339 Corral Salvador, C. 193, 407 Corsi, St. 144

755

Costa, M. 68, 77, 400, 414, 418 f., 422 f., 430, 446 Costello, T. 66, 71, 360, 428 f., 445, 464 Coughlin, J. 259 Courtois, Chr. 464 Couzinet, B. 167 Cox, C. A. 157 Cozzens, D. B. 245 f., 254, 277, 355 Creusen, J. 176, 338, 365 Croce, W. 376-378 Cruse, K.-G. 230 Cucci, G. 268-272, 279 f., 285, 360 Cuneo, J. J. 133 Cunningham, B. J. 175 Cusack, B. A. 164 Cuyás, M. 438 Cyprian 35, 239, 388 Czernin, M. 245 D’Angelo, E. 5 D’Souza, V. G. 86, 414, 425 f., 446, 447 Dahl-Iversen, E. 104 Damizia, G. 406, 408 Dander, F. 337 Daneels, F. 303, 306 Dannecker, M. 101, 231, 233, 235 f., 251, 269 Dassmann, E. 34 Daube, D. 238 Davis, H. 176 De Fleurquin, L. 261, 274, 399 De Paolis, V. 136, 159, 169, 173, 178, 185, 193, 208 f., 249, 252, 287, 289, 296, 303, 327, 405, 407, 409 f., 412 De Wall, H. 201 De la Lama, E. 43, 337 Del Prete, F. G. 85 Delahaye, K. v. 376 Delahaye, P. 466 Delhaye, P. 59 Delicado Baeza, J. 53

756

Personenverzeichnis

Dellaferrera, N. C. 290, 296 Delmonico, D. 121 Demal, W. 127 Demel, S. 57, 170, 171, 173 f., 182, 187, 191, 202, 296 Demmer, K. 214, 340 Denk, O. 36 Denzler, G. 21, 214, 219 Descamps, A. 59 Deselaers, P. 31 Detten, G. v. 37 Deville, R. 65 Di Mattia, G. 169 Di Pietro, M. 357 Díaz Moreno, J. M. 451 Dilling, H. 97 Dirnbeck, J. 262 Doe, N. 86 Dolan, T. M. 75 Donlon, J. I. 111, 115, 137, 158, 160, 168, 184, 209 f., 302, 306, 308, 322, 383 f., 390, 405, 434, 437 Doppelfeld, E. 117 Dornes, M. 124 Doskey, C. J. 158 f. Doss, A. v. 40 Doyle, Th. P. 259, 267 Drobner, H. R. 146 Dugan, P. M. 283, 290, 296 Dulles, A. 192, 303 Dunn, B. 86, 174, 176 f., 181, 383, 384, 431 Dünnbier, A. 91 Dupuy, B.-D. 34 Durchholz, E. 396 Eberle, J. 214 Egenter, R. 214, 456 Egger, K. 334 Egler, A. 116, 152, 185 Ehses, St. 38 Eicher, P. 34

Eicher, W. 94-97, 99, 104 Eichmann, E. 293, 372, 415 Eilers, F.-J. 148 Einstein, A. 335 Ejeh, B. N. 340 Elders, L. 466 Elliot, L. 403 Ellis, A. 176 Emmenegger, P. 220, 494 Enders, U. 298 Engels, F. 202 Enrique y Tarancón, V. 420 Enzler, F. 51 Erdmann, K. 248, 484 Erdö, P. 166, 304, 403 Erhardt, A. A. 95, 101 Erhart, W. 94 Erlebach, G. 120 Ernst, J. 34 Espelage, A. J. 114, 163, 199, 209, 287, 366, 384, 387, 410, 433 Esquerda Bifet, J. 38 Euart, S. A. 308 Evers, G. 68 Eysenck, H. J. 100, 132, 138 Fabach, S. 134 Faber, E. M. 22 Fabritz, P. 207, 401 Faggioni, M. 95-98, 174 Fahrnberger, G. 342, 344 Faivre, A. 34 f., 376 Fallert, M. 52 Farke, G. 120-122 Fedele, P. 132 Federbusch, St. 22 Fegert, J. M. 303 Feldmann, R. 270, 277, 279 Feliviani, G. 57 Fenichel, O. 235 Ferasin, E. 216 Ferme, B. E. 89, 290, 399

Personenverzeichnis Fernández, J. 403 Ferrante, M. 136 Ferrara, V. 166, 472 Ferrari Schiefer, V. 105 Ferreira Pena, J. 216, 221 Ferrer Ortiz, J. 297, 301, 309 Festa, R. 347 Feuerstein, Ch. 51 Feulner, H.-J. 393 Fichter, J. H. 164 Fiedler, E. J. 428 Fiedler, P. 129 Filippi, S. L. 227 Filo, V. 479 Fink, U. 155 First, M. B. 178 Fischedick, W. 302, 308 Fischer, B. 223, 376 Fischer, G. 202 Fisseni, H.-J. 396 Flamm, R. 97 Flatten, H. 168, 336 Folonier, R. J. 218 Fonke, P. 449 Forbes, E. A. 317 Forster, J. 136 Förster, W. 252 Foucault, M. 94 Fox, J. 478, 479 Fraling, B. 216, 229, 234, 476 Franitza, A. 459 Fransen, P. 462 Frawley-O’Dea, M. G. 245 Freisen, J. 316 f., 340 Freitag, J. 38 Freund, K. 231 f., 236, 277 Friedberg, A. 317, 340 Friedrich, G. 34 Fries, B. 404 Frighi, L. 131 Frisón, B. 428 Frisque, J. 51

757

Fuþek, I. 254 Fuchs, H. 309 Fuchs, J. 239 Fuchs, O. 42, 53, 154, 224 Fuchs, V. 345 Fuentes, J. A. 399 Funke, U. 396 Fürst, C. G. 57 Fürst, W. 78 Füssel, K. 499 Gabriels, A. 354 Gächter, M. 22 Gaffney, J 456 Gaidon, M. 219 Gajáry, A. 24 Galrev, T. 211 Gampl, I. 205 Gänswein, G. 398 f. Gargiolli Testa, M. G. 120 Garhammer, E. 336 Garrity, R. M. 214 Garrone, G. M. 146, 466 Gasparri, P. 107 Gatz, E. 376 Gauweiler, P. 124 Geerlings, W. 35 Gehr, J. 384, 393 Geis, M.-E. 454 Geisinger, R. J. 82, 99, 158, 162, 166, 171, 181, 183, 322, 323 Geist, H. 24, 246, 350 Gendron, L. 427 Gerber-Zeder, J. 187 f. Gerhards, A. 89, 195 Gerhardt, U. 124 Geringer, K.-Th. 112, 171, 237, 249, 379, 488, 490 Germann, M. 201 Gerosa, L. 170, 191, 296 Gesenius, W. 31 Gewiess, J. 34

758

Personenverzeichnis

Gherro, S. 448 Ghirlanda, G. 84, 110, 115, 159, 161, 164, 175, 209, 218, 257, 258, 283, 353, 367-369, 404, 407, 428, 430, 433, 441 f., 445, 453, 464 Ghizzoni, L. 429 Gibbons, R. C. 106, 123, 125 Gierens, M. 179 f. Giese, H. 231 f., 235 Giese, K. 205, 438 f. Giesen, R. 89 Gilbert, E. J. 98, 184, 491 Gindorf, R. 237 Giordani, B. 474 Giustiniano, G. 94 Givens, R. 187 Goergen, D. 246 Goertz, St. 264, 280, 291, 298, 305 Golden, P. 297, 371 Gollnick, R. 461 Gonsiorek, J. C. 306 González, J. 161 González del Valle, J. M. 98, 341, 494 González Melado, F. J. 146 Gorini, A. 107, 109 Gössmann, E. 105 Gottesmann, I. I. 138 Gotti, A. 21 Gottschalk, J. B. F. 233 Grabowski, J. S. 259 Graf, J. 396 Granado Hijelmo, I. 296 Gräßer, S. 300 Greeley, A. A. 278 Green, T. J. G. 98 f., 125, 158, 168, 191, 259, 270, 288, 295 f., 371, 456 Greenfield, D. N. 120 f. Gregor IX. 317 Gregor XIV. 172 Gregor der Große 316 Gregor von Nazianz 76 Greiler, A. 53, 60

Greinacher, N. 79 Greshake, G. 35, 49, 189 Grichting, M. 22, 341, 491 Griesl, G. 55, 110, 142, 154 f., 214, 337, 424, 429, 453, 469 Griffin, B. F. 292 Griffin, E. 121 Grisez, G. 214 Grocholewski, Z. 51, 75-77, 141, 496, 502 Groffmann, K.-J. 396 Gross, W. 89 Grubitsch, S. 396 Grün, A. 448 Gründel, J. 250 Guasco, M. 37 Guaydier, G. 107-109 Guerra Gómez, M. 92 Guggenberger, K. 361 Guggenberger, W. 187 Guinan, P. 359, 428 Gunderson, M. 123 Guth, H.-J. 290 Güthoff, E. 208, 417 Haas, G. 173, 239 Hadley, J. 80 Haeberle, E. J. 237 Haering, St. 75, 159, 162, 209, 211, 304, 319, 353, 398, 403, 453 Häfner, H. 138 Hagemann, W. 49 Hagen, A. 407 Hahn, J. 426 Hainz, J. 34 Hallermann, H. 106, 115, 355, 366, 383 Halligan, N. 366 Hamburger, Chr. 104 Hammans, H. 51 Hammersmith, S. K. 230, 235 Hannan, J. D. 176

Personenverzeichnis Hanson, K. R. 259, 261, 269, 271 f., 277, 282 f., 298, 301, 303, 310 Hanson, R. P. C. 35 Häring, B. 154, 383 Harnack, A. 377 Hartel, W. 35 Hartmann, U. 94-98, 234, 270 f., 301 Harvanek, R. F. 53 Haselbeck, B. 304 Hasitschka, M. 238 Hättich, A. 124 Hauke, M. 88, 90, 92, 187 Haunerland, W. 189, f., 376 Hausberger, K. 354 Hefele, C. J. v. 239 Heggelbacher, O. 120, 129, 134 f. Hehlmann, R. 124 Heid, St. 215 Heidl, S. 96-98, 116, 120-122, 129132, 134 f., 156, 230, 237, 250, 270, 360, 367, 429 Heimerl, H. 214 f., 221, 225, 229, 345, 417, 450, 472, 491, 495-497, 502, 504, 507 Heinemann, G. 28, 64, 68, 335 f., 352, 357, 426, 477 Heinemann, H. 489 Heiner, F. 38 Heininger, B. 239 Heintschel, D. E. 98, 371, 456 Heinz, H. 230, 234, 239, 246, 278 f. Hellín, F. G. 42 Helm, Ad v. d. 190 Helminger, A. 124 Hemmerle, K. 28, 52, 60 Hendriks, J. 243, 418, 506 Hennersperger, A. 77, 79 Henrich, F. 21, 49, 222 Henry, F. 360, 429 Henseler, R. 211, 451 Hepp, H. 167 Hermann, B. 94 Hermes, Chr. 474

759

Hernández Casero, A. 73 Hernoga, J. 57 Herranz, J. 99-101, 107, 128 Herrell, R. 234 Herrmann, H. 489 Hertoft, P. 96, 231 Herzer, M. 230 Hesse, St. 33 Hey, B. 134 Heywinkel, E. 96, 101 Hierold, A. E. 170, 182, 191, 202 f., 296, 301, 304, 309, 405 Hierzenberger, G. 57 Hilberath, B. J. 42, 53, 116, 154 Hildebrand, D. v. 214 Hill, R. A. 164, 434, 451 Hillenbrand, K. 24, 49 f., 52, 57 f., 70, 142, 150, 214, 247, 350, 353 Hilpert, K. 279 Hinschius, P. 108, 135, 181, 201, 339, 374, 388 Hirnsperger, J. 85, 338, 392 Hoenkamp-Bisschops, A. 227 Hoeren, Th. 124, 450, 454, 456 Hoffmann, J. 132, 460 Hoffmann, M. 235 Hoffmann, P. 31, 338 Hofmann, M. 60 Hofmeister, P. 108 Höft, St. 396 Hoheisel, K. 230 Hohmann, J. 214 Holcman, B. 183 Holderegger, A. 184 Holkenbrink, G. 84, 327 Höller, K. 148 Holling, H. 396 Holzbecher, M. 461 Hommens, M. 418 f., 427 Honings, B. 67 Hoping, H. 90 f. Hoppe, K. D. 427

760

Personenverzeichnis

Hörmer, A. 223, 376, 378, 381 Hormisdas 36 Hornung, R. 124 Horny, F. 278 Horst, G. 246 Horta, J. 448, 451-453, 455 Hossfeld, F.-L. 237 Hostie, R. 55, 126, 469, 483 f., 502 Huber, Chr. 338, 370, 393 Huber, G. 134 Hübner, R. M. 35 Huels, J. 384 Hughes, A. C. 139, 421 Hünermann, P. 42, 53, 88-90, 154, 479 Hunold, G. W. 474 Hürter, O. 222, 234 Hurth, E. 49 Hürth, F. 43, 45, 100 Huser, R. J. 167 Hüsers, F. 237 Hynous, D. M. 439 Ihli, St. 148, 191, 243, 261, 289, 393, 460 Ilunga Muya, J. 141 Imhof, P. 35 Imielinski, K. 235 f. Imoda, F. 227, 359, 463 Incarnato, F. 389 Incitti, G. 371, 391, 393, 414, 417, 420-425, 431, 452, 493 Ingels, G. 282, 308, 413, 431, 434 f., 439, 442 Ioppolo, D. K. 456 Irons, R. 139 Island, D. 233 Ivo von Chartres 317 Jacobs, Chr. 137, 140 Jäger, H. 230 Janiri, L. 250, 429 Jedin, H. 37 f., 414

Jeggle-Merz, B. 376 f., 382 Jenkins, Ph. 278 Jenkins, R. E. 134, 202, 286, 288, 294, 304, 306, 458 Joest, W. 212 Johannes XXIII. 48, 54, 57, 61, 66, 74, 143, 147, 151, 166, 207, 216, 222, 403, 450 Johannes Paul II. 25, 33, 46 f., 52, 63, 66, 70, 75, 82, 88, 90 f., 105, 122, 141, 144 f., 147-149, 153, 163, 165167, 184-186, 189-191, 193-195, 207, 209, 211 f., 219, 221 f., 224, 226 f., 242, 262 f., 292, 295, 307, 326, 330, 332, 350, 354, 366, 379, 390, 398, 405, 436, 441, 445, 449, 452, 463-466, 479, 486, 495 f., 502 Jone, H. 100, 182, 293, 392, 415, 422 Jorgensen, G. T. 184, 302 Jorissen, H. 376 Jost, R. 105 Joyce, G. H. 316 Juen, W. H. 412 f. Jukes, J. 177 Jurilli, M. 404 Kafka, M. P. 269-271, 277, 301 Kaiser, M. 185, 325, 380-382, 384, 448, 479, 481, 488 Kaiser, U. 135 Kalb, H. 205, 361 Kalinowski, A. 107 Kämmerer, U. 169 Kamphaus, F. 76, 476 Kamprad, B. 94 Kandler, J. 403 Kapellari, E. 261 Karl der Große 36 f. Karrer, M. 35 Kaslyn, R. J. 125, 157, 172, 182, 209 f., 289, 307, 451, 453 Kasper, W. 23, 25, 32, 34 f., 53, 65, 75, 78 f., 187, 190, 215, 482

Personenverzeichnis Kaspery, A. 448 Katiü, M. 260 Kaucheck, K. R. 399 Keenan, J. F. 123 Kehl, M. 25, 50, 74, 142 Kelly, D. 184, 477 Kelly, G. 175 Kerkhofs, J. 79 Kerkvoorde, A. 376, 378 Kernberg, O. F. 250 Kertelge, K. 35 Kessler, M. 382, 488 Kessler, St. C. 24, 214, 278-280, 283, 301 Ki Khui Om, J. 490 Kiechle, St. 22 f., 26, 246 Kiely, B. 234, 244, 247 Kienitz, E. v. 337-340, 343 f., 346 Kindt, H. 137 Kinsey, A. C. 234 Kinzig, W. 321 Kisker, K. P. 96 Kläden, T. 78, 147 Klasvogt, P. 23, 49, 75, 77 f., 155 f., 248, 281, 500 Klausnitzer, W. 164 Kleinheyer, B. 223, 376 f., 382 Klemens VI. 75 Klimmer, R. 236 Klinger, N. J. 157, 439 Klinke, R. 169 Klöckener, M. 188 Klöckner, St. 503 Klostermann, F. 54, 116 f., 348 Knauer, P. 88, 217 Knecht, Th. 286 Koch, H. G. 370 Koch, K. 24, 49, 195, 238 Kockott, G. 96 f., 129, 131, 230 f. Kohut, H. 250 Koitz, H.-G. 49, 59 König, A. 237

761

Korbacher, J. 479 Körber-Hübschmann, B. 24 Korff, W. 95-97, 124, 183, 451, 475 Körner, B. 23, 508 Kötting, B. 35 Kottmann, K. 203, 310, 318 Krajewski, P. 183 Krämer, K. W. 57 Krämer, P. 110, 163, 170, 191, 210, 296, 325, 448, 480, 488 Krätzl, H. 78 Kraus, A. 97 Kraus, L. 117 Kreidler, J. 23, 74, 218, 399, 420, 474 Kremsmair, J. 490 Kreß, H. 248 Kreuzer, F. 117 Kröber, H.-L. 310 Krueger, P. 316 Kubera, U. 105 Küfner, H. 117 Kuitert, H. M. 183 Küng, H. 87 Küng, K. 262 Kursawa, W. 98, 101 La Farina, C. 98 La Grutta, S. 136 Lacroix, J. L. 244 Lagges, P. R. 85, 110, 137, 273, 281, 303 f., 307, 439 Lahitton, J. 42 f. Lamberigts, M. 53 Lambert, W. 66 Lambiasi, F. 62 Lämmermann, G. 278 Landucci, P. C. 422 Lange, U.-P. 492 Langevin, R. 269, 270 f., 282 Lanta, A. 100 Latourelle, R. 215, 403 Laukemper-Isermann, B. 161, 270, 310

762

Personenverzeichnis

Laun, A. 180, 262 Lautmann, R. 278 Law, B. F. 164 Lazovich, A. 136 Le Strat, N. 167 LeVay, S. 231 Leclercq, J. 37 Lederhilger, S. 112, 114, 135, 165, 169, 178, 184, 190, 393, 406-409, 419, 497 f. Lee, J. M. 427 Lefebvre, M. 210 Lefeuvre, G. 54 Lehmann, K. 7, 49, 51, 70, 74, 168 Lehmkuhl, A. 41, 43 Leimgruber, St. 42 Leist, F. 229 Leitner, M. 317, 389, 415 Leitner, S. 334 Lemeire, A. 35 Lemoine, L. 428 Lenzenweger, J. 50 Leo I. 36 Leo X. 260 Leo XIII. 39, 179, 203, 417 Leo der Große 35, 36, 39 Lepenies, J. 178 Lesch, O. M. 117 Lesky, M. 39 Letellier, P. 233 Lettmann, R. 49 Leutner, D. 396 Lex, P. 179 Leymann, H. 460 Lienemann, W. 88 Liguori, A. M. 240 Lippert, D. 124 Listl, J. 185, 202, 302, 372 Llobell, J. 406 Lo Baido, R. 136 Lo Castro, G. 448 Lobinger, F. 23, 69, 362 f., 402, 477

Loewit, K. 94, 96-98, 234, 270 f., 301 Löffler, R. 209 Loftus, J. A. 268 Lohfink, G. 87, 215 Lohse, E. 472 Londoño, F. 414 Longhitano, A. 110 Looser, G. 232 Lopez-Galiacho Perona, J. 94 Lorenz, D. 454 Loretan, A. 90, 105 Lothstein, L. M. 267-271, 277, 301, 311 Loza Martínez, F. 146 Lüdecke, N. 88 Lüdicke, K. 26, 52, 83, 88, 111, 118, 137, 158, 165, 167 f., 173 f., 178, 191, 193, 195-197, 205, 210, 289, 293, 295, 303 f., 307, 321, 341 f., 384, 406-408, 488 f. Lukács, G. 202 Lupo, T. 54 Lustiger, J.-M. 43, 348, 478 Lutterbach, H. 260 Lütz, M. 259, 261, 269, 271, 277, 279, 282 f., 298, 301, 303, 310 Lynch, J. E. 288 Mac Donald, St. 283 Mac Govern, T. 215 Madigan, K. 93 Maisch, H. 100 Mäki, M. 112 Malina, B. J. 238 Malloy, E. 232 Malone, R. 347 Manenti, A. 463 Mantaras Ruiz-Berdejo, F. 120, 124, 129, 284, 432, 438 f., 443, 448 Marangelli, F. 90 Marano, V. 454 Marböck, J. 50 Marchesi, A. 247

Personenverzeichnis Marchesi, G. 114, 118, 257, 261 Marchisano, F. 37, 69, 110 Marco d’Aviano 332 Marcozzi, V. 106, 124, 391, 431, 435 f., 439, 442, 446 f., 449, 452 Marcus, B. 396 Marcuse, H. 202 Margraf, J. 131 Marmor, J. 233, 236 Marnach, B. 148 Martetschläger, J. 363 Martimort, A.-G. 80, 92 Martin, C. E. 234 Martin, J. 35 Martín Regalado, J. M. 94, 100 Martín-Hernández, F. 38 Martini, C. M. 21, 324, 388 Marx, K. 202 Marz, B. 338 Marzoa Rodríguez, A. 98, 173, 354, 407, 448 Mathias, L. 419 Mattheeuws, A. 250 f. Mauer, O. 69 Mausbach, J. 180 May, G. 89, 116, 152, 338, 388, 412 f., 458, 492-496, 498 Mayer, S. 180, 208 Mayerl, E. 332 Mayo, D. J. 123 Mazzocato, B. 463 Mazzotta, G. 141 Mc Areavey, J. 222 Mc Dermott, R. 319 Mc Donough, K. M. 139 Mc Donough, W. 254 Mc Geoch, P. D. 178 Mc Grath, A. 111, 113-115, 119, 184, 261, 291, 477 Mc Intyre, J. P. 80, 214, 315 Mc Kay, G. 159, 417, 431, 446 Mc Kenna, K. 453

763

Mc Neill, J. 246 Medina, R. D. 277 Medina Balam, M. 157, 167, 177 f., 183, 185, 210, 323 Meier, D. 78 Meili, R. 100, 132, 138 Mendonça, A. 134 f., 171 Mercês De Melo, C. 79 Merkel, C. 117 Merkle, S. 38 Merzbacher, F. 181 Meschkutat, B. 461 Messa, P. 207 Messner, R. 379 Mette, N. 499 Meyenburg, B. 95 f. Meyer, H. B. 223 Michaelis, W. 35 Michel, A. 259 Michel, L. 396 Micocci, R. 299 Mieth, D. 79 Migliavacca, A. 85, 115, 159, 222, 225, 343, 354, 393-395, 397 f., 429 Mikat, P. 95-97, 124, 180, 183, 451, 475, 489 Milgrom, J. 238 Milite, P. 208, 286 f., 297 Miller, A. 246 Mirabelli, C. 57 Miragoli, E. 183, 229, 252, 332, 422, 425 Miralles, A. 111, 116 Miras Pouso, J. 98, 354, 448 Mirrales Sanchís, J. 169 Mittermeier, O. 376 Mitzenheim, M. 34 Mödl, L. 42, 215, 478 Mogavero, D. 396, 453 Molano, E. 88 Mombour, W. 97 Mommsen, Th. 316

764

Personenverzeichnis

Money, J. 95, 101 Monni, P. 263 Monti, A. 399 Montini, P. G. 111, 287, 307, 338, 366, 371, 398, 422, 425, 439, 503 Moraczewski, A. 175 Moretti, R. 206, 349 Morgenthaler, F. 231, 236 Moriarty, R. T. 405 f., 412 Moronta, M. 462 Morre, M. E. 435 Morris, P. S. 134 Morrisey, F. G. 125, 159, 162, 261, 303, 307, 357, 364, 435, 437, 444, 454 Morrissey, R. O. 173 Mörsdorf, K. 99, 108, 127, 179, 182, 204, 215, 223, 293, 318 f., 338, 343, 372, 375, 404, 413, 415, 459, 498, 503 Mosiek, U. 457 Mostaza A. y S. 404 Muckel, St. 134 Mühl, M. 32, 34 Mühlenbrock, G. 50 Mühlsteiger, J. 35 Mullaney, M. 290, 307 Müller, F. 112 Müller, G. L. 35, 57, 80, 87-93, 499 Müller, H. 158, 372, 376, 488 Müller, J. 49, 279 Müller, L. 170, 182, 191, 202, 210, 275, 277, 290 f., 296 f., 305, 308-310 Müller, W. 47, 121, 149, 214, 223, 227, 232, 237, 245-248, 250, 253 f., 268-272, 277-281, 283 f., 291 f., 294, 298, 301-305, 307, 310 f., 358 Muños, J. M. R. 33 Murray, D. A. 464 Mustanski, B. S. 236 Mynarek, H. 278 Nason-Clark, N. 267, 273

Natter, T. G. 252 Naughton, L. 163 Navarrete, U. 94, 100, 230 Navarro, L. 303 Nay, R. 238 Neal, Ch. B. 163 Negro, D. 347 Nell-Breuning, O. v. 504, 507 Neubauer, W. 78 Neubrand, M. 459 Neufeld, K. H. 471 Neumann, J. 461, 489 Nicolay, M. 57, 59 f., 70, 347-349 Nicolosi, J. 250 Niewiadomski, J. 186 Nigro, F. 253, 293, 406 Nikolasch, F. 223, 378, 381 Nobel, M.-A. 37 f., 145, 207, 332, 354 f., 358, 365, 414 f., 466 f. Nolland, J. 238 Norris, P. F. 479 Nouwen, H. J. M. 26 f., 462, 470 Nugent, R. 246 Núñez, G. 290 Nussbaum, O. 195, 376, 381 O’Brien, E. 258 O’Brien, J. A. 164 O’Connell, T. E. 53 O’Donohoe, J. A. 38 Oblasser, C. 112 Ochoa, J. 165 Ochs, Th. 32 f., 39, 50, 51 Oehmen-Vieregge, R. 130, 318 Öhler, M. 239 Ohlmeier, D. 124 Ohly, Chr. 478, 480-482 Ojetti, B. 389 Oliver, R. H. 290 Olmos Ortega, M. E. 342, 345 Olschewski, J. 130, 318, 457 Onclin, W. 372

Personenverzeichnis Orczyk, A. 347 Orioli, G. 93 Örsy, L. 399 Orth, St. 305, 308, 430 Osborne, K. B. 376 Osiek, C. 93 Osten-Sacken, P. v. d. 238 Ötker, M. 129 f. Otto, E. 237 Overzier, C. 101 Paarhammer, H. 26, 52, 59, 167 f., 196 f., 203 f., 225 f., 293, 339, 391, 406, 459, 486, 490 Page, R. 399 Palazzini, P. 99, 196 Palmer, P. F. 188 Pampillon, A. 220 Panizzolo, S. 62, 417, 423, 429, 475 Pankoke-Schenk, M. 68 Papale, C. 173, 308, 458 f., 506 Papež, V. 431, 433, 435 f., 452, 468 Parsons, B. 236 Pasquale, G. 247 Passicos, J. 307 Paul VI. 28 f., 42 f., 46, 48, 52, 54, 56 f., 61 f., 78, 81 f., 84, 104, 126, 133, 141, 143 f., 147, 151, 158 f., 163 f., 166, 173, 201 f., 207, 209, 216-218, 222, 226 f., 253, 289, 318, 325, 331, 354, 358, 361, 374, 378381, 383-386, 430, 475, 486, 502 Paulson, J. E. 269, 315 Paulus 32-34, 84 Pavanello, P. 129, 157, 159, 166, 183 f., 209, 322, 375 Pavone, M. 93 Pechstaedt, V. v. 132 Pedone, St. F. 111, 115, 137, 158, 160, 168, 184, 209 f., 302, 306-308, 322, 383 f., 390, 405, 434, 437 Pedullà, L. 345 Pelliccia, G. 403

765

Peña-García, C. 231, 237, 250 Perathoner, A. 44, 365 Perego, A. 448 Peri, I. 353, 414 Perico, G. 125 Perlasca, A. 139, 375, 431-433, 437, 444, 455, 479 f. Perloff, W. H. 236 Pesch, W. 35 Petermann, F. 396 Peters, E. N. 110, 178 Peters, J. W. M. 348 Peterson, C. 417 Petrini, J. C. 347 Petrus Damiani 5 Pfab, J. 59, 315, 317 Pfäfflin, F. 94, 96, 131, 259, 261, 269, 271, 277, 281-283, 298, 301, 303, 310 Pfeiffer, G. 124 Piegsa, J. 165 Pilters, M. 262, 304 Piñero Carrion, J. M. 421 Pinto, P. V. 253, 406 Pithers, W. D. 272 Pittau, G. 414 Pius IV. 372 Pius V. 260 Pius IX. 40, 172 Pius X. 39, 43 f., 48, 417 Pius XI. 44 f., 49, 51, 61, 143-146, 166, 174 f., 216, 331, 354, 374, 409, 446 f., 463 Pius XII. 27, 45-49, 54 f., 61, 66, 75, 104, 126, 143-146, 150 f., 159, 169 f., 174, 181, 207 f., 216, 222, 331, 393, 420, 435, 437, 443, 450, 467 Plante, Th. G. 267 f., 277, 302, 306 Platen, P. 78, 406, 408, 411, 486 f. Plöchl, W. M. 181, 390, 404 Ploeger, A. 97 Plöger, J. G. 382 Pochmann, H. 177

766

Personenverzeichnis

Pol Chalmers, M. 505 Pöldinger, W. 183 Pöll, W. 344 Poltawska, W. 227 Pomeroy, W. B. 234 Pommarès, J. M. 412 Pope, St. 257, 267 Pototschnig, F. 203 Potz, R. 170, 173 f., 205, 292 f., 361 Power, D. N. 187 Prades, J. 418 Préaux, P. 53 Pree, H. 57, 161, 201, 226, 293, 339, 342 f., 345, 379, 403 f., 473, 480, 490, 502 f., 505, 507 Prentky, R. A. 272 Price, D. 259 Price, S. 271 f. Primetshofer, B. 333, 378, 490 Proctor, J. G. 290 Propst, S. 173 Provost, J. H. 114 f., 133, 158, 202, 209, 259 f., 290, 315, 384 Prümmer, D. M. 259 Pucher, E. 403, 405, 412, 414, 421 Pulte, M. 111 Putz, L. J. 427 Puza, R. 79, 87, 188, 211, 320

295,

320, 406,

199,

419,

Quinsey, V. L. 272 Raab, G. 101, 104 Rachlé, Chr. 354 Radcliffe, T. 241 Radl, W. 91 Rahner, K. 31, 49, 53 f., 87, 186, 214, 348, 376, 471 Rainer, M. J. 253, 261 f. Raith, R. 135 Ramachandran, V. S. 178 Raming, I. 102, 181

Rashke, R. 248 Ratzel, R. 97 Ratzinger, J. 88, 90, 194, 353, 399, 499, 509 Rauch, A. 35 Rauchfleisch, U. 95, 230 f., 234, 237, 249, 254 Rauscher, G. 475 Ravaglioli, A. M. 463 Read, G. F. 111-113, 163, 257, 259, 289 f., 296, 307, 309 Recchi, S. 93, 379 Rechenberger, I. 95, 97 Reckers, E. 38 Reed Benyei, C. 273 Rees, W. 78, 116, 148, 152, 173, 179, 181 f., 186-188, 191-193, 200, 202, 209 f., 225, 252 f., 259 f., 262, 292, 309, 391, 399, 405, 407, 440, 450, 457 f., 506 Regino von Prüm 316 Regojo Bacardí, G. 503 Rehak, M. 379 Reiche, R. 95 f., 101, 231, 233, 236, 251 Reimer, Chr. 184 Reinhardt, H. J. F. 78, 152, 182, 202, 222 f., 354 f., 358 f., 452, 466, 487 Reininger, D. 90 Reisman, J. A. 234 Renati, Ch. G. 296 Renz, T. M. 67, 218 Renz, U. 245 Restrepo, U. L. 169 Reuter, H. 42 Rexilius, G. 396 Rey, K. G. 24, 235 Rhabanus Maurus 316 Rhame, F. S. 123 Richert, C. 321 Richter, K. 188 Ridick, J. 359

Personenverzeichnis Riedel-Spangenberger, I. 187, 315, 317 f., 325, 394 Rieder, I. 252 Riedl, A. 459 Rieger, L. 169 Riemann, F. 134 Rincón-Pérez, T. 70, 86, 185, 337, 418, 420 Rinere, E. A. 125, 438 f., 448, 456 Ringel, E. 183 Rinnerthaler, A. 203, 226, 490 Ritter, R. 427 Ritty, Ch. J. 101 Ritty, M. J. 307 Rivella, M. 422, 479 Robert, Chr. 75 Roberti, F. 295 Robitaille, L. 478 Rocca, G. 403 Rodero, F. 92 Rodríguez, F. 68 Rodríguez, P. 39 Rodríguez-Ocaña, R. 98, 354, 448 Rohde, J. 34 f. Rohrbasser, A. 49, 447, 467 Roloff, J. 35 Rommel, M. 107, 127, 129 Rordorf, W. 35 Rossetti, St. J. 261, 268-271, 277-279, 281-285, 292, 298, 301, 306, 311 Roth, Klaus 121 Roth, Kornelius 121 Rothe, W. F. 76 Rubio Parrado, L. 65 Rudolf, W. 454 Ruf, N. 167 Ruff, L. 267, 273 Ruh, H. A. 120 Ruh, U. 24, 64-66, 120, 334 Rulla, L. M. 359, 427 Rypar, F. 347, 354

767

Sabbarese, L. 303, 327 Sagmeister, R. 167, 173, 179 f., 403 Sala-Balust, L. 38 Salerno, F. 505 San José Prisco, J. 61, 86, 150, 224, 231, 343 f. Sánchez, U. 463 Sánchez-Girón Renedo, J. L. 261 Sanchis, J. 174 Sanders, F. 78, 123, 126 Sangal, N. 135 Santagada, O. D. 349 Saraceni, G. 403 Saraiva Martins, J. 353, 447, 464 f. Sartorius, Chr. 448 Sarzi Sartori, G. 488 Saß, H. 97, 129 Sattler, D. 116 Savigny, E. v. 500 Savigny, F. C. v. 316 Scalia, F. 298 Schäfer, Th. 51 Schäffer, P. 354 Schambeck, H. 170 Scharnagl, A. 179, 216 Schasching, J. 146 Schaupp, K. 337, 427, 429, 444, 474 Scheele, H.-W. 509 Scheele, P.-W. 353 Scheffczyk, L. 89, 92 Schelkopf, A. 134 Scherer, R. v. 41 Scheuer, M. 28, 461, 493, 499 Scheuermann, A. 204, 410 Scheulen, R. 211 Schick, L. 208, 371, 376, 421 f., 424 f. Schiffels, W. 94 Schild, H. 57 Schillebeeckx, E. 214 Schiller, J. Chr. F. v. 31 Schilson, A. 499 Schinkele, B. 177, 205, 361

768

Personenverzeichnis

Schirmer, F. 448 Schleinzer, F. 59 Schlemmer, K. 24, 25 Schlier, H. 31, 84 Schlöder, B. 78 Schmeichel, F. 121 Schmid, H. 396 Schmid, P. F. 446 Schmidinger, H. 484 Schmidt, G. 95, 129, 231, 233 Schmidt, K. L. 35 Schmidt, K. W. 184 Schmidt, M. H. 97 Schmidt, W. 120 Schmid-Tannwald, I. 99 Schmitz, H. 110, 112-114, 117 f., 162, 185, 191-194, 196 f., 237, 249, 252, 290 f., 293, 295, 303 f., 325, 364, 366, 372, 379 f., 386, 398, 405, 442, 471, 479 f., 486, 490 Schmolke, M. 148 Schmölz, F. M. 59 Schneewind, K. A. 396 Schneider, G. 34, 352 Schneider, M. 219, 350 Schneider, S. 131 Schneider, Th. 35, 489 Schöch, N. 131, 249, 367, 436, 441, 496, 507 Schockenhoff, E. 399 Schoell, R. 316 Schöllgen, G. 35 Schönecker, N. 354 Schoof, W. 231 Schorsch, E. 95, 129, 231, 281 Schraml, W. J. 249 Schreer, W. 49 Schreiber, G. 38 Schröder, M. 236 Schröffer, J. 54, 56, 348 Schuh, K. 57 Schuler, H. 396

Schüller, Th. 111, 112, 114 f. Schulte, W. 134 Schulte Strathaus, R. 122 Schulz, W. 57, 325, 479 Schumacher, Th. 25 Schumacher, W. A. 102 Schünemann, B. 124 Schüssler-Fiorenza, E. 89 Schuth, K. 280 Schütte, H. 88 Schwaighofer, K. 309 Schweer, St. 310 Schwendenwein, H. 54 f., 161, 173, 200, 242, 347, 354 f., 360-363, 372375, 383, 410, 416, 418, 421 f., 460, 469 Schwentner, B. 179 f. Sciacca, G. 120 Scicluna, Ch. J. 259, 290, 294, 307, 315 Scorza, Th. J. 257 Scroggs, R. 238 Sebott, R. 196, 202 f., 293, 384, 407, 409, 423, 440 Sedmak, C. 412 Seif, K. P. 451 Seifert, J. 132 Selle, M. 376 Sepe, C. 414 Sequeri, P. 69 Serres López de Guereñu, R. 371, 405, 414, 417, 420, 423, 452 Severin, B. 78 Sheehy, G. 184, 477 Shorter, A. 119 Signorile, E. 478 Sigusch, V. 95 f., 101, 231-233, 269 Silvester I. 322 Singer, B. 120 Singer, D. 169 Sipe, R. A. W. 214, 245, 279 Sixtus V. 172 Skonieczny, P. 297, 304

Personenverzeichnis Smith, P. 162, 366, 387 Smith, R. E. 270, 335 Smith, W. B. 82, 119 Snijders, A. 376 Sobrino, J. 475 Socarides, Ch. W. 235 Socha, H. 229, 376, 493, 504 f. Solferino, A. 448 Sonnewald, K.-H. 449 Sperry, L. 225, 231 f., 271, 284, 360, 446 Splett, J. 88 Springer, A. 94 Stadel, K. 430 Stakemeier, E. 54 Stanton, C. 270 Steck, W. 376 Stehle, W. 396 Steinmetz, F.-J. 214 Steins, G. 49 Stenger, H. 33, 395, 444 Steppan, M. 183 Stickelbroeck, M. 187 Stickler, A. M. 214, 216 Stockmann, P. 135 Stockmeier, P. 34 Stockums, W. 43, 167 Stoeckle, B. 250 Stowasser, M. 238 Stragenegg, Chr. 189 Stratman, B. F. 121, 225, 285, 359, 431 Stroppel, C. 23 Strürup, G. K. 104 Suchecki, Z. 203, 290 Sunil, K. G. 427 Šuštar, A. 51 Swidler, L. 448, 456 Szentmártoni, M. 227, 229 Tabarrini, M. 21 Tammler, U. 505 Tani, G. 362

769

Tapken, A. 77, 281, 359 Tejera de Meer, M. 284 Telesca, L. 62 Tempelmann, I. 302 Tenailleau, B. 465 Terraneo, G. 111, 114-116 Testacci, B. 417 Theobald, M. 238 Thériault, M. 494 Thier, L. 75 Thomas von Aquin 39, 90, 104 f., 239, 377, 458 Thönnes, H.-W. 500 Tölle, R. 117, 134 Tomassini, D. 373 Torfs, R. 289, 297 Trémeau, M. 215 Tremmel, H. 180 Triacca, A. M. 146 Trichet, L. 384 Trillhaas, W. 179 Troisfontaines, C. 59 Tüchle, H. 38, 354 Tuellet, J. P. 55 Tuilier, A. 35 Tuohey, J. 259, 260 Turner, Ph. D. 238 Tzscheetzsch, W. 262 Ulman, A. 167 Ulonska, H. 253, 261 f., 264, 280, 291, 298, 305 Urrutia, F. J. 403 Urteaga Embil, M. 193 Utz, A. F. 170 Vagaggini, C. 93 Valcour, F. 301 Vallini, A. 354 Vanhoye, A. 92 Vanzan, P. 88 Vanzetto, T. 437

770

Personenverzeichnis

Varvano, W. 177 Vergote, A. 227 Vermeersch, A. 176, 338 Versaldi, G. 215, 258, 271, 284, 301, 427, 433, 435, 439, 444 Viciano, A. 35 Vidal Gallardo, M. 453 Virt, G. 174, 459 Vitalone, A. 448 Vodopivec, M. 344 Vogels, H.-J. 215 Vogt, H. J. 34 Vögtle, A. 35 Volk, H. 483 Vollmar, P. 155, 349 f., 426 Vorgrimler, H. 53, 60, 376 Vos, H.-G. W. 132 Vries, J. 219 Vulner, J. 488 Vybíralová, E. 84

Wächter, L. 295 Wagner, H. 148 Wahlang, A. 219 Waldmüller, L. 64 Waldstein, W. 170, 203 Walf, K. 242, 252, 449 Walser, M. 295 f., 338, 343 Walter, K. 97 Wandinger, N. 187 Wanke, J. 49 Ward, R. B. 238 Watson, R. T. 277 Weber, F. 336, 508 Weber, H. J. 382 Weber, L. M. 54, 57 Weber, Margit 162 Weber, Maria 28 Weber, Marysia 261, 306 Weder, H. 91 Wehner, E. G. 396

Weigand, R. 227, 332, 355, 358, 372, 384, 405, 419, 423, 477 Weiler, R. 410 Weinberg, M. S. 230, 235, 249 Weiß, A. 148, 191, 243, 261, 289, 393, 460 Weiss, W. 49 Weitbrecht, H. J. 236 Weittlauff, M. 354 Weitz, M. 215 Wellbrock, R. 451, 454, 460 Wells, P. B. 164 Wellspring, J. B. 114-116 Wenner, R. 468 Werckmeister, J. 158 Werlen, N. 349 Werners, H. 49 Westphal, C. 236 Wickler, W. 88 Widome, R. 136 Wieh, H. 50, 71, 106, 142, 155, 426, 446, 485 Wietka, W. 117 Wijlens, M. 280, 283, 290, 292 f., 298 Will, B. 29 Wille, R. 249 Wilson, G. D. 138 Windisch, H. 255 Winkelmann, U. 95 f., 104 Winkler, G. 410 Winninger, P. 79 Wipplinger, R. 278 Wisser, J. 167 Witsch, N. 52, 414-416 Witt, K. 178 Witte, B. S. 233 Woestman, W. H. 101, 102, 111, 115, 118, 137-140, 159, 162, 164, 166, 168, 173 f., 177, 180 f., 183, 185, 200, 202, 204 f., 207, 209, 211, 273, 286 f., 293 f., 308, 319, 322, 325, 337 f., 390, 400, 406, 409 f., 412, 433-435, 437, 443, 457, 500

Personenverzeichnis Wolf, H. 38 Wolf, J. G. 245 Wolff, Ch. 95 Wolfslast, G. 184 Wollbold, A. 32, 43, 46, 68, 76-79, 85, 117, 140, 187, 201, 215 f., 221, 223, 227, 245, 258, 262, 279, 281, 284, 286, 291, 297, 306, 308, 335, 337, 353, 359, 365, 367, 375, 398, 400, 428, 432, 445 f., 459, 469, 471, 474 f., 483-485, 493, 498, 501 Wrenn, L. G. 168 Wulf, F. 28, 33, 43 Yanguas, A. 289 Young, K. S. 122 Zagano, P. 93

771

Zambon, A. 77 Zavalloni, R. 427, 455 Zeller, S. 136 Zemler-Cizewski, W. 111, 119 Ziegenaus, A. 91, 187-190 Zihlmann, R. 155 Zinnhobler, R. 354 Zirker, L. 56 Zobel, M. 120 f. Zollitsch, R. 35 Zollner, H. 268-272, 279 f., 285, 360 Zuanazzi, G. 120 Zubert, B. W. 237, 249 Zulehner, P. M. 23, 26, 69, 76, 77, 79, 362 f., 402, 477 Zur, G. 103

Sachwortverzeichnis

6. Gebot 225, 291, 295, 472 9. Gebot 295 Abhängigkeit 65, 91, 117, 119 f., 129, 132, 138, 234 f., 271, 313, 341, 359, 444, 507 Ablehnung 22, 180, 211, 231, 274, 335, 350, 368, 461, 485, 504 Absicht 29, 294, 335, 337, 339, 359, 458 Absolution 22, 173, 185, 252, 406, 408 Abtreibung 83, 165-173, 295 Abweichungen 95, 98, 104, 128, 130 f., 224, 234, 237 Admissio 346, 355, 357, 375, 382387, 393, 401, 413 admission 123, 125, 218, 244 f., 247, 252, 255-257, 285, 399, 434 f., 446 f., 451, 494 Adoption 160 f. affektive Reife 27, 61, 63, 154, 156, 217, 220, 367, 400, 464 AIDS 122-126, 230, 508 AIDS-Test 124 Akolyth 185 f., 378, 376, 379-382, 385, 486 Akolythat 83, 346, 376, 378, 380-382, 393, 498 f., 508 Alimentationspflicht 161 Alkohol 117 f., 121, 138, 154 f., 220, 256, 270-273, 514 Alkoholismus 85, 111, 114, 116, 118, 400, 473, 508

Alumnen 27, 39, 54, 56, 68, 142-152, 206 f., 222, 225, 325, 329, 354 f., 362, 365-367, 370-374, 389, 392, 415, 418-425, 446, 449, 452, 464467, 475, 480, 486, 493, 498, 501 f., 549 Alzheimer 138 Amentia 98, 100, 127, 136 Amputation 175-178, 297 Amt 34, 36 f., 39, 51-54, 57, 59, 64, 84, 150, 200, 203, 305, 326, 332 f., 356, 360, 377, 390, 391, 417, 419, 421, 423, 457, 463, 467, 487, 489, 492, 499 Amtsgeheimnis 205, 308, 440 Amtsverschwiegenheit 302, 439 Anbetung 75, 196, 349 Angehörige 117, 124, 168, 196, 237, 274, 361, 373 Anglikaner 164, 318, 363 f., 390 Angst 46, 65, 74, 134, 137, 250, 426, 460, 470, 493 Anomalie 128 f., 131, 133, 224, 269, 285, 367 Anorexia 135 Antipathie 29, 397, 483 Antisemitismus 133 Apostasie 83, 204, 208 f., 322 Apostolat 326, 329, 334, 477 Appellation 494 Appellationsrecht 470 Arbeitssucht 120 Archiv 453-457 Armut 55, 68, 71, 77, 217

Sachwortverzeichnis Atheismus 143, 202, 329 Aufenthalt außerhalb des Seminars 361 Aufnahme 41 f., 63, 83, 102, 119, 123, 125, 162, 241, 246, 273, 276, 284, 288, 312, 320-323, 346 f., 351370, 376, 381-386, 396, 401, 408, 413, 415, 428 f., 433, 451 f., 492, 498-500, 507 f. Aufnahmegespräch 355 Aufnahmekommission 355 f., 465 Aufsicht 28, 331, 361, 477 Aufsichtspflicht 262 Ausbildung 26, 28, 30 f., 37, 45, 5355, 60, 65-69, 72, 81, 126, 135, 141149, 153 f., 199, 207 f., 219 f., 223 f., 247 f., 256, 264, 266, 280 f., 312-314, 326-334, 350, 353-360, 363 f., 368, 371, 375, 384, 386, 403, 413, 416, 419, 422, 427-430, 444 f., 452, 462, 465 f., 472, 476 f., 483, 484, 492 f., 498, 500 f. Ausbildungsleiter 30, 149, 359, 506 Austritt 209, 351, 366-368, 375, 455 Autismus 132, 154 Autorität 28 f., 42, 59, 71, 73, 75, 80, 84 f., 115, 124 f., 153, 157, 189, 200, 202, 229, 264, 266, 325, 331, 333, 352, 359, 367, 374, 381, 383, 386, 393 f., 405, 412, 416, 439, 462, 467-471, 475, 489-491, 497-499, 502, 504-506 Autosuggestion 344

Bart 108, 228 Beauftragung 62, 80, 168, 223, 325, 346, 355, 375-385, 396, 411, 469, 482, 498 f., 508 Bedarf 314, 386, 490 f. Bedenken 414, 493, 501 Beerdigung 187 Befähigung 32, 41 f., 62 f., 71 f., 185, 191, 388, 498 Befugnis 229, 324 f., 331, 468

773

Begabung 62, 75, 78, 141 f., 334, 365, 483, 486 Begleitung 33, 78, 247, 266, 276, 307, 310, 357, 395, 401, 409, 418, 430, 432, 445, 452 f., 477 f. Behinderung 110, 230, 243, 339, 460, 481 Beichte 22, 185, 204, 297, 401, 406411, 422 f., 452 Beichtgeheimnis 297, 405, 408-411, 424, 446 Beichtsiegel 409, 411 Beichtstuhl 24, 332 Beichtvater 225, 252, 326, 371, 406410, 422-424, 452 Beispruchsrecht 416 f. Belastungen 46, 78, 156, 352 Beratungsgremium 416 Bereitschaftserklärung 386 Beschwerde 198, 468, 494-496, 502, 504 Besessenheit 127 f. Bestechung 339 f. Bestellung 30, 33, 243, 382, 414 f., 417, 489 Bestialität 260, 289, 292 f. Beurteilung 22, 43, 46, 54, 56, 72, 106, 121, 153, 210, 283, 294, 312, 320, 325, 358, 360, 364, 367, 391, 394, 401 f., 421, 429 f., 436, 445 f., 450, 470, 472, 483, 485, 492, 494, 500, 508 f. Beurteilungsfehler 473 Bewährung 32, 160, 224, 321-323, 385 f., 501 Bisexualität 95, 230, 235-237, 249 Blindheit 108 body piercing 181 Bodyguard 182 Bologna-Prozess 147 bona existimatio 458 bona fama 457 f. Bordellbesuch 226, 293

774

Sachwortverzeichnis

Borderline-Syndrom 132, 460 Bossing 460, 461 Bräunungssucht 135 Briefgeheimnis 451 Browsen 294 Brüderlichkeit 61, 72, 152, 205 f. Bulimia 135 Burn-out 67 Buße 52, 75, 266 f., 401, 406 Bußsakrament 80, 199, 423

Cannabis 120 Canon 2359 260 Charakter 35, 56, 69, 92, 118, 120, 138, 142, 151, 223, 338, 357, 365, 372, 377, 381, 388, 393, 466, 469, 489, 497 f. Charakterliche Voraussetzungen 150 f., 154 Charakterstörungen 235, 250 Charisma 110, 220 Chromosomen 101 Cybersex 121

Datenschutz 162, 450 f., 454, 456, 460 Defekte 107, 109, 129, 140, 286, 342, 401, 473 Delegation 198, 355, 372, 412 f., 467469 Demut 71, 217, 266, 433 Depression 28, 97, 121, 137, 184, 234, 271 Diabetes 106, 270 Diagnose 135, 360, 429, 440 f. Diakon 35, 115, 158, 160, 182, 194198, 331, 383, 385, 478, 481 f., 494, 497 Diakonat 25, 34, 83, 93 f., 162, 376, 378, 380, 384 f., 392-394, 488, 490, 497 Diakonat der Frau 88-90, 93 Diakonatspfarre 362

Diakonenweihe 82, 89, 92 f., 221, 258, 291, 361, 386, 393, 497 f., 500, 502 Diakonin / Diakonisse 89, 92 f. Dialog 47, 56, 68, 143, 152, 202 f., 268, 329 f., 440, 444, 475, 483 Dialogfähigkeit 56, 330 Dienstaufsichtspflicht 310 f. Diözesanbischof 83, 142, 160, 182, 197, 198, 255, 296, 301, 319, 332 f., 339, 351, 354, 357, 362-365, 382 f., 391, 402, 413, 415, 419, 442, 465, 467, 469, 470, 473, 477, 480, 486, 490, 493-496 Direktor 29, 351 Diskretion 404, 431 Diskriminierung 29, 88, 124, 132, 242, 251, 257, 275, 460 f. Dispens 82, 108, 110, 115, 133, 138, 159 f., 163, 166, 168, 173, 182, 185, 200 f., 209, 225 f., 296, 315, 317319, 322, 345, 351, 354, 361, 394, 480, 495, 502 Disziplin 28, 40, 50, 60, 70, 154, 190, 208, 211, 215, 256, 270, 362, 378, 414 Drogen 106, 116, 120, 276, 514 Drohung 339, 344 f., 439 Duell 179 f., 295 Egoismus 67, 138, 213 Eheband 83, 158, 315, 318 Ehebruch 260, 289, 293, 316 Ehefrau 159, 164, 317-321 Ehelosigkeit 60, 63, 71, 214-220, 224, 258, 318 f. Eheschließung 83, 98, 102, 158 f., 164, 177, 225, 320, 395 Eheschließungsassistenz 198 Eigenschaften 56, 58, 72, 81 f., 85, 106, 126, 130, 151-154, 207, 320, 338, 349, 356-359, 369, 388, 401, 408, 492 Eigenverantwortung 56, 73, 432

Sachwortverzeichnis Eignung 24, 31, 32-35, 43-46, 53-56, 65, 72, 81-85, 106, 109, 141 f., 150, 160, 198, 205, 209, 226, 253, 256, 264, 281, 324-326, 334, 337, 357 f., 360, 364, 374, 381, 385, 388, 391, 394 f., 419 f., 424, 430, 433, 436, 446, 466, 471 f., 476, 485, 490-494, 497-502, 508 Eignungskriterien 54, 61, 63 f., 84, 86 Eignungsprüfung 54, 287 Einführungsjahr 350, 351, 353 Einsätze 281, 313 Einsatzfähigkeit 325, 471 Embryo 167, 174 Entführung 179, 260 Enthaltsamkeit 214, 221, 227, 241, 243, 254, 288, 290, 317 Entlassung 83, 104, 201 f., 220, 225, 289, 305-308, 345, 351, 355, 357, 364-373, 380, 382, 407, 413-416, 419, 421, 424 f., 432, 439, 452, 455, 469, 485 Entlohnung 81, 380, 486 Entwicklung 29, 46, 57, 63, 70, 95, 152, 157, 183, 186, 234, 236, 246 f., 259, 267, 278, 293, 357, 359, 377, 417, 429, 508 Ephebophilie 131, 235, 250, 269 f., 277, 280, 284, 287, 296 Epilepsie 109, 128 Episkopat 25, 34, 80, 93, 179 Erklärung 41, 63, 69, 86, 168, 188, 194, 202 f., 209, 220, 300, 341, 345, 352, 399, 406, 425, 481 Erkrankung 83, 85, 109, 124, 127 f., 135, 137 f., 249, 274, 343, 460, 472 Erlaubnis 81, 118, 125, 161, 198-202, 205, 317 f., 325, 333, 340, 379, 382 f., 433, 435, 452, 472, 482 Ermahnung 226, 467 Ermessensspielraum 151, 162, 315, 324 f., 348, 388, 468, 492, 495, 508 Erprobung 471, 474 f.

775

Erziehung 46, 63, 149, 151, 156, 207, 209, 216-222, 237, 279 f., 328, 330, 374, 397, 420, 465 Eucharistie 35, 52, 59 f., 66, 74, 80, 93, 111-113, 118 f., 184, 190, 194196, 207-210, 349, 377, 401, 410, 418, 480-482 Euthanasie 165 ex defecto 176 ex defectu 85, 100, 107-109, 179, 373 ex delicto 85, 134, 176, 179, 208, 286288, 294 Ex-Seminaristen 366, 371 Exerzitien 80, 83, 208, 334, 357 Exhibitionismus 129, 269, 293 Exkommunikation 94, 168-173, 179, 184, 193, 196, 201-204, 209, 211, 225, 253, 405, 407 f., 461 Exorzismus 379 Exorzist 326 Exorzistat 379 Experiment 174, 476 Externjahr 361

Fahrlässigkeit 170, 505 f. Familie 67, 106, 134, 138, 145, 198, 216, 219, 222, 268, 335, 395, 399, 472, 502 Fanatismus 212 Fehleinschätzung 453 Ferien 331, 381, 475 f. Fernsehen 256 Fernsehkonsum 155 Fetischismus 97, 129 f., 269, 367 Film 196, 273, 457 Firmung 83, 184, 206, 355, 397, 457 Fortbildung 67, 69, 81, 140, 311, 314, 332, 384, 419, 477 forum externum 209 f., 363, 371, 403 f., 409, 412-414, 419, 421, 424427, 437, 446, 477

776

Sachwortverzeichnis

forum internum 210, 222, 247, 367, 371, 403-405, 412-414, 417, 419421, 425 f., 445, 477 Fragebogen 280, 396, 550, 572 Frau 27, 87-91, 98 f., 102-104, 158, 160, 168, 220, 239, 320, 392, 508 Frauenpriestertum 79, 88, 90, 400 freie Entscheidung 43, 54, 61, 433 f. freie Meinungsäußerung 57 freie Wahl 432, 445, 450 freie Zustimmung 435, 440 freier Wille 54, 491 Freiheit 56 f., 61, 81, 151, 155, 157, 217, 219, 221, 226, 334 f., 338, 340 f., 344 f., 349, 352, 383, 385, 399, 429, 441, 447, 452 f., 461, 471, 484, 489, 491, 496-499 Freiheitsberaubung 179 Freimaurer 202 f. Freiwilligkeitserklärung 83 Freizügigkeit 25, 27 Freundin 26 Freundschaft 28 f., 61, 135, 151 f., 220, 237, 447, 466, 514 Frömmigkeit 42, 50, 56, 142, 205208, 388, 391, 418, 466, 498 Fundamentalismus 212 Funktionär 32, 77 Furcht 134, 226, 247, 344 f., 470, 473

Gambling 136 Gay 251, 254, 258 Gebet 33, 40, 42, 45, 47, 58, 68, 74 f., 80, 87, 187, 206, 208, 362, 418, 465 Gebrechen 107 Gefangenenseelsorge 326 Geheimhaltung 405, 449, 456, 462 Gehörlose 109 Gehorsam 50, 55, 68, 71, 212, 217, 341, 358, 400, 447, 467, 471 Geisteskrankheiten 116, 127, 131, 136 ff., 249, 340, 345, 441

geistliche Formung 55 Geistlicher Begleiter 514 Gelübde 83, 158, 223, 317, 384, 392, 410 Gemeinde 33-35, 50 f., 59, 64, 73, 78, 142, 153, 192-194, 201, 206, 336, 388, 459, 477, 481 f., 485, 489 Gemeinschaftsfähigkeit 58 Genmanipulation 173 Gerechtigkeit 60-62, 70, 217, 265, 326, 458 f., 495, 503 Geschlechtlichkeit 71, 105, 156, 217221, 224, 289 Geschlechtsgemeinschaft 225 Geschlechtstrieb 157, 242, 472 Geschlechtsumwandlung 94-104 Geschlechtsverkehr 238, 260, 293 Gesuch 318, 388, 396, 495 Gesundheit 54 f., 61, 77, 103, 105107, 110, 113, 124, 130, 140, 170, 281, 357, 392, 399 Gesundheitszeugnis 106, 117, 395 Gewalt 49, 130, 132, 149, 200, 212, 233, 261, 264, 267, 270-279, 290 f., 300, 302, 319, 332, 340, 343, 377, 413, 468, 494 Gewissen 27, 41, 156 f., 205, 224, 258, 390, 413, 435, 501 Gewohnheit 156, 206, 215, 331, 467, 479, 482 Glaubensabfall 204 Glaubensbekenntnis 398, 467 Gotteslästerung 208 Gottesmutter 80, 401 Grenzüberschreitung 313 Griechisch 143, 352 Grundrecht 57, 338, 340, 345, 431434, 451, 454, 456, 489, 497 f. Gruppen 78, 127, 132, 149, 206, 251, 308, 358, 464 Gruppensex 131 Gutachten 106, 162, 306, 320, 355, 368 f., 392, 395, 397, 438 f., 455

Sachwortverzeichnis Gutachter 223, 440 guter Ruf 33, 228, 297, 303, 396 f., 411, 448, 450, 458 f.

Handel 200, 226 Handelsverbot 201 Handlungsunfähigkeit 136, 213 Häresie 83, 203, 208-210 Heimatpfarrer 341, 369, 388, 401, 549, 572 Hermaphroditismus 94, 99-101, 104, 109, 508 Heroin 120 Heterosexualität 97, 104, 156 f., 231237, 242, 246, 249, 254, 257, 269, 294 Hilfsbereitschaft 56 Hindernis 81, 114, 199, 322, 430 Hingabe 67, 215, 218 f., 362, 447 Hingabefähigkeit 155-157 Hinhören 40 HIV 106, 109, 122-126 Hl. Schrift 51, 400 Hochgebet 185, 190, 192, 194, 196 Homilie 185, 331, 478-482 Homosexualität 79, 98, 104, 134, 213, 230-261, 277-280, 284, 289, 292 f., 367, 508 Hormontherapie 96, 232 Hospitalismus 336 Hostien 111, 113 f., 197 Huntington 138 Hypnose 344 Hysterie 127 f., 134

Identität 28, 32, 66 f., 77, 79, 92, 96, 103, 134, 154, 192, 231, 247, 338, 352, 360, 362, 400, 429, 460 Ideologie 215, 237, 400 impotentia coeundi 98, 177 Infantilismus 129, 336, 475 Inkompatibilität 417, 420-423

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Integration 156 f., 217-220, 227, 246 f., 253 f., 278, 280, 312, 352, 428, 440, 458 Intellektualität 32, 54, 61, 66, 126, 142, 256, 264, 349, 429 Internet 120-122, 149 f., 256, 275, 294, 405 Interstitien 380 Intimsphäre 106, 124, 225, 232, 301, 367, 420, 431, 435 f., 442, 448-453, 456, 509 Inzest 131, 260, 293 Irregularität 83, 85, 114-117, 129, 138, 158 f., 162, 166, 172-184, 208211, 249, 285-288, 369, 394, 397 Irrtum 95, 197, 345, 439 Jagd 182, 201, 428 Jugendarbeit 47, 291, 477 Jungfräulichkeit 215 Katechese 326, 331, 476, 478 Kategorialseelsorge 138, 326 f. Kenntnis 41, 69, 72, 142 f., 173, 204, 208-210, 222-224, 229, 248, 304, 306, 314, 325, 331, 349, 368, 408, 411, 422 f., 464, 466 Keuschheit 61, 68, 71, 121, 217-222, 227, 241, 418 Kinder 134, 159-161, 167, 216, 235, 267, 270, 272, 275-277, 282, 301, 319-321, 340 Kinderpornographie 149, 267, 272 Kino 69, 149 Kleidung 75 f., 81, 97, 196, 228, 276, 487 Klerikalismus 76, 336 Kleriker 24, 76 f., 80, 85, 103, 108, 126, 136, 182, 198, 200, 203, 207, 211, 214 f., 221, 229, 239 f., 252 f., 256, 269, 288, 291-295, 307-311, 361, 378-383, 403, 413, 419, 480, 486 f., 492 Klonen 173

778

Sachwortverzeichnis

Kommunikation 58, 71, 110, 148 f., 155, 297, 395, 459, 484 f., 499 Kommunikationsfähigkeit 78, 152, 349 Kommunikationsmittel 121, 148 f., 220, 407 Kommunion 75, 185, 187, 196, 381 Kommunisten 202 Kompetenz 35, 351 f., 356, 371, 388, 403, 421, 468 f., 481, 484 Konflikte 28 Konkubinat 225 konservativ 24, 69, 324, 430 Kontakte 26, 62, 122, 152, 157, 237, 269, 283, 313, 362, 466 Kontaktfähigkeit 62, 151 Konversion 159, 163, 171, 323 Konzerte 69, 155 Konzil von Trient 37, 64, 75, 179, 364, 388 Kooperation 58, 71, 78, 154 f., 314, 358, 395, 484 f. Körperpflege 21, 220, 251 Krankenhaus 334 Krankensalbung 184, 187-190 Krankheit 97, 111 f., 120, 123, 126, 131, 184, 230 f., 249, 266, 339, 342, 351, 459, 474, 480 Kriterien 24, 31-33, 39, 50, 61, 81, 97, 121, 131-134, 164, 175, 192, 213 f., 218, 254, 257, 280 f.319, 336, 340, 342, 360, 366, 374, 392, 465, 471, 490, 492, 499, 504, 508 Kultur 57, 66-69, 219, 245, 257, 464 Kumulationsverbot 302, 417-423 Lähmung 107, 109 Laie 21, 23, 47, 58, 80, 92, 113, 117 f., 133, 135, 148, 150, 184-186, 189-200, 208, 228, 240, 260, 288, 291, 293, 305, 328, 331, 336, 379 f., 411, 477-482, 486 f. LaientheologInnen 26, 187 Laisierung 346, 473

Latein 143 Lebensstil 25, 72, 76, 153, 155, 251, 336, 354 Lebenswandel 36 f., 45, 81 f., 157, 356, 388, 458, 491, 497 Lehrpfarren 477 Leitung 52, 59, 78, 146, 186, 192, 199, 202, 220, 264, 334, 356, 361, 409, 413-416, 420, 423, 427 f., 432, 466 f., 476, 478 Leitungsgewalt 403 f., 412 f. Lektorat 83, 346, 376-382, 393, 498 f., 508 Leninismus 202 Leugnung 212, 297 Liberalismus 212 Liebe 27, 29, 45, 50 f., 55 f., 61 f., 65, 71, 74 f., 80, 105, 152, 157, 198, 205, 206 f., 217, 237, 362, 400 f., 418, 446, 458 f., 476, 509 litterae dimissoriae 115, 389, 391, 402, 497 litterae testimoniales 388, 392, 469 Lobhudelei 135 Luftfahrt 326, 329

Macht 157, 179, 312-314, 338, 405, 456, 470, 499 Mädchen 26 f., 272, 276 Magersucht 135 Manager 76 f. Mängel 226, 349, 351, 472, 492 Manien 131 Maria 207 Marihuana 120 Marxismus 202 Masochismus 130, 269, 367 Masturbation 227, 238, 291 Materialismus 202 Medien 120, 148, 219, 261 f., 304, 407 Meditation 206, 418 menschliche Bildung 144, 153

Sachwortverzeichnis Mensur 179 f. Migranten 326 f. Militär 235 Militärdienst 81, 108, 181, 337, 360 f. Minderwertigkeit 274 Mindestalter 82, 340 Missbildungen 108 Missbrauch 113, 189, 192, 194, 197, 256, 259, 261 f., 265-268, 271, 274276, 279-315, 411, 439 Mission 66, 326 Missstände 29, 257, 431 Mitarbeit 23, 184, 189, 204, 401 Mitbestimmung 57 Mobbing 459, 460 f. Moral 123, 148, 259, 403 moralisch… 37, 39, 45, 54, 61, 150, 157, 168, 182, 184, 199, 203, 213, 237, 263 f., 267, 341, 343, 386, 393, 411, 433, 452, 459, 474, 501, 508 Motivation 337, 352, 359, 432, 444, 474 Motivationsmängel 351 Mutilation 107, 174-177 Mutterbindung 24, 234, 473 Nachrede 297, 304, 448, 458, 506 Neigung 41, 42, 44, 50, 97, 127, 157, 233, 235, 242 f., 277-281, 310, 326, 401, 494, 509 Nekrophilie 132 Neu-Evangelisierung 73, 75 Neugetaufte 321, 508 Neurosen 134, 136, 250, 472 Nichtigkeit 137, 158, 345 Nichtzulassung 86, 92, 125, 258, 262, 416, 461, 493-496 Nomaden 326, 328 Nötigung 260, 275 f., 309 Notwehr 178 f. Nützlichkeit 21, 74, 81, 143, 253, 325, 338, 390, 432, 481 f., 491, 497

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Obere 56, 81, 83, 106, 182, 208, 210, 217, 223, 258, 281, 296 f., 315, 319 f., 324 f., 332-337, 364-368, 373, 383-386, 389-394, 396, 398, 400, 405, 416, 423, 431, 435, 437441, 444, 463-466, 469-473, 483498, 502-509 Oberflächlichkeit 25, 132, 407, 492, 496, 501 Ökumene 330 Ombudsstelle 276, 300 Onlinesucht 120, 121 Operation 95, 98-101, 105, 232 Orden 255, 257, 316 f., 451, 469 Ordensleute 25, 148-150, 161, 171, 200-203, 207, 212, 259, 289, 291, 313, 325, 328-334, 431, 450, 500 Ordensobere 283, 293, 296, 358, 433 Ordination 92, 101, 160, 191, 209, 238, 279, 315, 322, 339, 343, 383, 386, 388, 392, 399 Ordinationsalter 82 ordines minores 376 f. Organtransplantation 175 Orientierung 71, 230-236, 242, 245248, 253 f., 258, 277, 280-285, 328 Orientierungslosigkeit 25, 26 Ortsordinarius 118, 134, 161 f., 195, 306, 318, 325, 365, 379, 382, 467 Ostiariat 379 Päderastie 238, 239, 240, 259, 270 Pädophilie 122, 131, 235, 250, 261, 267-272, 277, 279, 284-289, 296, 314 paranoide Störungen 129 Pastoral 25, 119, 122, 143, 148, 150, 154, 164, 191, 306, 312 f., 326-331, 463, 477, 490 PastoralassistentInnen 191 f., 291, 479, 482 Pastoraljahr 82, 362 Pathologie 130-134, 178

780

Sachwortverzeichnis

Pathologisierung 431 Penis-Plethysmographie 281 f. Personalakt 398 f. Personalbericht 396 Personenwürde 242 Persönlichkeitsbildung 311, 351 Persönlichkeitsstörung 129, 341 Perversion 131, 134, 230 f., 245, 250, 266, 269 Pfarrer 198, 204, 291, 362, 479, 482, 500 Pfarrverwaltung 150, 331, 476 Philosophie 72, 83, 144, 412 Phobien 136, 234 Pick’sche Krankheit 138 Politik 149, 192, 201 Pönitent 410 f., 422 Pönitentiarie 166, 173, 406 Pornographie 121, 149, 226, 261, 270, 291 Praktikum 281, 332, 361, 369, 381, 473, 475, 477, 483-487 Predigt 74, 265, 325, 331, 409, 476, 478, 480, 482 Presbyterat 34, 80, 82, 93, 223, 376, 380, 384 f., 392-394, 490, 497 Priesteramt 36, 51, 55, 59, 63, 65, 81, 147, 160, 224, 234, 247, 251, 255, 258, 264, 270, 281-285, 314, 320, 337, 354 f., 365, 418, 476, 497 Priesteramtskandidaten 24-27, 32, 37, 44 f., 62, 69, 76, 111, 114, 118, 140 f., 148, 154, 182, 220, 223, 244, 248, 253 f., 257, 262, 266, 278-280, 283 f., 288, 291, 305, 307, 314, 336, 340 f., 350-357, 362 f., 378, 387, 413, 416, 421 f., 434, 451 f., 466, 473, 474, 483, 497-502 Priesterausbildung 22, 24, 26, 28, 40, 60, 62, 65,-75, 142, 146, 149, 153, 156, 202, 219, 221, 243, 268, 280 f., 285, 327, 329, 334-336, 350-361, 366, 368, 408, 416, 432, 440, 442,

446, 453, 460-462, 467, 473, 477 f., 484-486, 492, 500 Priesterbild 22, 49, 50, 56, 60, 64, 77, 79, 83, 185, 334, 492 Priestermangel 24, 29, 53, 55, 67, 190 f. Priesterseminar 72, 105, 123, 142, 150, 213, 220, 224 f., 245 f., 257, 261 f., 284, 312-315, 320-323, 334 f., 346-359, 363 f., 366-370, 374 f., 380-383, 396, 401, 417, 419, 431, 465, 477, 498-500, 506-508 Priesterweihe 63 f., 82, 86, 88, 102 f., 109, 141, 158, 160, 164, 184, 210 f. 240, 251 f. 255, 257, 284, 317, 320, 332, 337, 341, 355, 357, 370, 384, 395, 401 f., 462, 471, 476, 492, 497, 500, 502, 572 Probleme 26, 60, 72, 94, 129, 144, 147, 233, 244, 249, 257, 263, 279, 284, 297, 311, 313, 327, 359, 401, 418, 421, 429, 462, 464, 485, 509 Professoren 334, 356, 415, 464-466 Propädeutikum 347, 350-353, 475 f. Prostitution 134, 238, 260, 273, 291, 309, 328 Prüfung 35, 40, 42, 53, 55, 61, 67, 81, 83, 160, 226, 243, 320, 324, 338, 346, 349, 356, 369, 387-391, 393, 430, 435, 446, 451, 466, 471, 476, 490, 495, 502 Prüfungsverfahren 45 psychisch… 23 f., 46, 61, 82 f., 96 f., 103, 106, 120, 126, 134, 136, 178, 183 f., 213, 221, 233 f., 248-250, 269, 275, 283, 295, 306, 309, 360, 392, 401, 429, 440, 461, 472, 474 psychische Erkrankungen 136 f. psychische Störung 233 Psychische Voraussetzungen 126 Psychoanalyse 96, 134, 427, 436 Psychologie 27, 46, 65, 100, 106, 122, 129, 217, 231, 280, 356, 396, 427, 433, 436, 440, 443 f., 474

Sachwortverzeichnis psychologische Experimente 353 psychologischer Test 283, 434-443, 447 Psychopathie 116, 129, 138, 249, 254 Psychopathologien 428 Psychose 97, 127, 131, 235, 472 Psychosexuelle Abweichung 95, 99, 129, 281 Psychoterror 132, 461 Psychotherapie 96, 122, 286, 431

Rauchen 106, 220 Rauswerfer 182 Rechenschaft 255 rechte Absicht 33, 39, 40-45, 54, 61, 65, 72, 81, 335-339, 342, 349, 357, 385, 399 Rechtgläubigkeit 39, 207 Rechtsanspruch 226, 318, 331, 345, 354, 487, 489, 497 f., 502, 507 f. Rechtsbereich 369, 404, 412, 423 Rechtsschutz 132, 296, 461 recta intentio 42 Regens 26, 29, 45, 222, 224, 311, 326, 351, 356, 390, 409, 413-416, 419, 420, 423, 426, 430, 445, 466-468, 478, 485, 501, 506 Reife 55, 63, 66, 71 f., 82, 151, 156, 217, 221 f., 227, 247, 251, 254, 271, 284, 312 f., 349-353, 356, 358, 399, 428, 469, 472 f. Rektor 72, 225, 326, 369, 372, 392, 414, 422, 462, 465 f. Rekurs 372, 417, 494, 502 Rekursrecht 307, 488, 494, 509 Religionslehrer 291, 326, 507 Rosenkranz 207, 401 RU 486 167, 168, 173 Ruf 32, 34, 40, 41, 71, 246, 264, 308, 337, 393, 397, 448, 450, 458, 474, 502, 508 Rufschädigung 205

781

Sachverständige 42, 127, 440-442 Sadismus 130, 367 Sakramentalie 188 Säkularismus 155, 474 Salbung 93, 187-190 Sanktionen 203 f., 225, 260, 412, 426, 474 Satyriasis 131, 367 Schadenersatz 454, 459, 500-509 Schauspieler 182 Scheidung 196, 319 Schisma 83, 208,-211 Schizophrenie 128, 131, 138, 270, 343 Schlafwandeln 135 Schock 344 Schriftlesung 58, 418 Schule 127, 202, 334 f., 388 Schusswaffe 181 Schutz der Intimsphäre 442 Schweigepflicht 205, 371, 408, 411, 422 Seelsorge 78, 92, 186, 268, 274, 278, 311, 326-332, 363, 406, 411 Seeräuberei 181 Sehkraft 108 Selbstbewusstsein 28, 237, 400 Selbstkontrolle 154, 156, 217-220, 400 Selbstmord 29, 83, 183 Selbstprüfung 42 Selbstverstümmelung 101, 175, 178, 181 Selbstwertgefühl 24, 152, 231, 271 Seminarausschüsse 414-416 Seminaristen 25-28, 69, 77 f., 125, 128, 140, 147-149, 207, 219, 226, 245, 312, 327-331, 336, 348, 352, 356, 363-367, 374, 379, 382, 410, 413, 415, 420, 422, 430 f., 455, 466, 477-480, 486, 500 Seminarleitung 27, 247, 352, 355, 356, 362, 369 f., 415 f., 426, 432, 434, 465, 469 Seminarordnung 207, 467

782

Sachwortverzeichnis

Seminarstatuten 415 Sexsucht 121, 249 Sexualität 122, 129, 157, 218-220, 227, 241, 245, 247-250, 253, 268, 275, 278-280, 28 f., 311-313 Sexualneurose 127 sexuelle Orientierung 230, 232, 237, 248, 255, 360 sexueller Missbrauch 131, 256, 260268, 273-280, 284, 288, 292, 298, 300-303, 308-310, 312-314 Simulation 193 Sitten 151, 372, 377, 385, 391 Sittlichkeitsvergehen 226, 260, 289, 293 Skrupulosität 128, 406, 408 Skrutinium 81, 106, 138, 213, 240 f., 248, 288, 388-395, 402, 426, 469, 471, 500-503, 599 Sodomie 259, 260, 293 Sozialeinsatz 352 Sozialpraktikum 352 Spielsucht 134 Spiritual 26, 45, 225, 258, 326, 371, 414-420, 423-427, 431, 445 f. 452, 466, 478, 514 Spiritualität 25 f., 62, 67, 78, 147, 254, 256, 400, 418, 477 Sprache 37, 74, 242, 275 f., 327, 331, 400, 441, 508 Sprachstörungen 109 Stalking 132 f., 250, 274, 460 f. ständiger Diakon 160 Sterilisation 175, 177 Stierkampf 181 Störungen 95-97, 120, 129, 132, 134, 137, 140, 230, 234, 250, 269-271, 311, 360, 420, 429, 440, 444 Strafprozess 306 Straftat 195 f., 203, 208-210, 225, 252, 286, 290-297, 304, 307, 407 f., 439 Straftäter 268, 288, 291, 309

Strafverfahren 264, 303-307 Strandraub 181 Straßenkinder 326, 328 Straßenmädchen 279, 326, 328 Studenten 26, 28, 29, 142, 150, 155, 180, 246, 326, 352, 362, 369 f., 382, 416, 418, 426, 446, 480 Studien 26, 62, 82, 92, 121, 133, 141, 144, 146, 148, 151, 182, 234, 245, 277, 331, 348, 351, 354, 373, 376, 384, 400, 436, 446, 475 f. Studienordnung 332, 356, 415 Studienunterbrechung 348, 475 Stundengebet 80, 207, 349, 401 Subdiakonat 378 subjektives Recht 486, 488, 498, 504 Subjektivität 26, 41, 117, 154, 367, 431, 436, 483, 492, 497, 498, 505 f. Subkultur 29, 245, 257, 431 Sucht 117, 120 f., 249 Suspension 83, 203, 211, 226, 306, 391, 490

Talente 334 Tanorexie 135 Tänze 200 Tattoos 181 Taubheit 109 Taubstummheit 109 Taufe 34, 86, 90, 93, 158, 171, 182, 188, 198 f., 206, 209, 248, 288, 321, 323, 355, 397, 457 Taufspendung 186 Team 62, 476, 483 Test 123 f., 248, 257, 281, 282, 395, 436, 437, 442 f., 452 Testmethoden 55, 360, 442 Theater 69, 193, 196, 352 Theologie 39, 57, 59, 72, 82 f., 123, 143, 147, 212, 215, 291, 330, 363, 477, 479, 499 theologische Ausbildung 147, 224, 363

Sachwortverzeichnis Therapie 97, 117, 138, 175, 219, 231, 233, 278, 286, 301 f., 306, 313, 360, 429 Tonsur 378, 384 Tötung 83, 132, 165, 167, 170, 174, 179, 182 Touristenseelsorge 328 Transparenz 29, 31, 70, 264, 280, 297, 426, 432 Transsexualität 94-97, 100, 104, 230, 508 Transvestismus 97, 269 Traubensaft 111, 118 Trennung der Ehegatten 317 Treue 65, 67, 80, 152 f., 217, 228, 318, 332, 359, 380 Treueeid 399, 467 Triebhaftigkeit 218 Trinker 33, 117 Trunkenheit 135, 201, 307 Tugenden 21, 40, 44, 50, 56, 151, 206, 217, 400 f., 418 TV 149

Überschreitung 468 Übertretung 190 Übertritt 125, 163, 373 Übung 21, 146, 154, 224, 328, 331, 332, 476, 480 Umgangsformen 56, 61 f., 151, 228, 251, 352 Unfall 165 Ungeeignetheit 500, 503 f., 507 Unreife 54, 157, 224, 230, 237, 242, 278 Unterhalt 161, 374, 380, 486 f. Unterlagen 355 f., 395, 454, 456 Unterlassung 136, 274, 440, 505 f. Untreue 317 Unzucht 239, 291, 309 Urkunden 355, 391, 456 f.

Urteilsvermögen 250

783 62, 129, 213, 226,

Vasektomie 176 f. Verfahren 96, 162, 264, 300, 305-308, 318, 345, 395, 494 Verführung Minderjähriger 225 Vergehen 228, 261-263, 293, 458 Vergewaltigung 170, 260, 275 f., 291, 293, 309 Verheiratete 159-163, 220, 318-321 verheiratete Männer 78, 159, 164 Verjährung 292-295, 301 Verkündigung 31 f., 52, 59 f., 74, 92, 133, 194, 377, 476-479 Verleumdung 297, 304, 448, 458 f. Vernunftgebrauch 249, 293, 307, 339 f. Versagung 388, 492-498 Verschwiegenheitspflicht 205, 302, 406-411, 439 Versorgung 81, 321, 335, 486 Verstoß 158, 179, 192, 289 Verstümmelung 102, 174-182, 344 Verwaltertätigkeit 200 Verwaltung 169, 338, 466, 494 Verwaltungsbeschwerde 450, 494 Verwarnung 225 f., 306 Verweigerung 127, 160, 162, 238, 406, 408, 410, 445, 456, 484, 488, 491, 497 Verzicht 25, 33, 121, 152, 219 f., 310, 320, 445, 468 Viri probati 78 f., 163, 320 vis absoluta 342-345 vis relativa 344 f. Vollmacht 50, 88, 186, 192, 296, 319, 393, 413, 468, 506 Vortäuschung 189, 190, 193 Voruntersuchung 293, 297, 303-307, 360 Votum 320, 325, 398, 401, 419 f., 423 f. Voyeurismus 131, 269, 273

784

Sachwortverzeichnis

Waffen 165, 179-182, 201 Weihe 32, 43 f., 52, 64, 71, 80-83, 86, 91-94, 100-107, 110 f., 115, 126, 139, 152, 158, 160-164, 181, 184 f., 193, 199, 200, 211, 213, 218, 220 f., 226, 249, 251, 254 f., 284, 308, 312, 322, 325, 338-345, 354, 358 f., 364, 372-378, 381, 383, 385-393, 410, 416, 424, 433, 455, 457, 466, 471, 473 f., 478, 483, 486, 488-499, 502 Weiheabsicht 344 Weihehindernis 74, 84-86, 98, 107110, 114, 132, 162 f., 182, 204, 249, 255, 285, 317, 322, 361, 369, 373, 392 Weihekandidaten 36, 43, 54, 107, 163, 168, 314, 384-386, 397, 473, 492, 496, 498-500 Weiheritus 223 Weihespendung 82, 83, 84, 94, 107, 115, 126, 159, 164, 178, 204, 211, 338, 341, 343, 380, 385, 388, 391, 395, 402, 490, 493, 497, 499, 501 Weihestufen 377, 379, 394 Wein 33, 102, 109, 116, 118 f., 197 Weiterbildung 65 f., 74, 314 Wiedergutmachung 308, 313, 459, 503, 507 Wille 41, 63, 65, 130, 136, 167, 192, 266, 272, 316, 337, 339, 341, 343, 345, 380, 386, 426, 460, 467, 469, 485, 491 Willensfreiheit 139, 178, 250 Willkür 45, 228, 394, 469, 473, 490, 496 Witwer 162, 213, 508 Wohlstandsgesellschaft 219

World Wide Web 150 Wortgottesdienst 23, 194, 195, 482

Zeugen 59, 65 f., 179, 410 Zeugnis 41, 53, 74, 83, 106, 141, 263, 362, 366, 368, 376, 380, 391, 395397, 411, 451, 465, 481, 549 Zeugnisverweigerung 302, 411, 451 Zigeuner 326, 328 Zirkus 326, 328 Zivildienst 361 Zivilehe 158 Zöliakie 85, 111-117, 508 Zölibat 55, 63, 71, 98, 138, 151, 156, 207, 214-229, 233, 245, 253 f., 257, 262, 279, 319, 400, 420, 471, 473 Zölibatsversprechen 83, 163, 223, 385 Zulassung 36, 43, 44, 56, 63 f., 84, 86, 91, 110 f., 114, 123-127, 136, 160 f., 168, 182, 206, 221, 248, 251, 254, 257 f., 265, 273, 284, 312, 340 f., 354, 357 f., 363-366, 369, 373, 383, 386, 388-393, 396, 398, 401, 410, 416, 419-427, 441, 452, 465-468, 473 f., 480, 483, 489, 492-496, 498, 500, 502 Zurechnungsfähigkeit 135, 339 Zwang 120, 139, 171, 229, 276, 339345, 413, 433, 452, 454, 498 Zweifel 59, 229, 360, 368 f., 390, 393 f., 426, 433, 473, 483, 485, 490493, 497, 502 Zweikampf 179 Zwitter 94, 101 Zynismus 132, 138, 484