Versuch didaktischer Gedichte [Reprint 2018 ed.] 9783111719863, 9783111113111


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Table of contents :
VORREDE
VERBESSERUNGEN
I. DER LEHRDICHTER
II. NACH HORAZ AN DEN SEPTIMIUS
III. HEUTIGE DEUTSCHE FILOSOFIE
IV. ELEGIE AN DIE MUSE
V. BEI DER KAPELLE ZU MURTEN
VI. FRAGMENTE EINES LEHRGEDICHTES ÜBER DEN MENSCHEN.
VII. POPE'S ELEGIE
VIII. AUP EBERT'S TOD
IX. DIE FONTANGE AN LUDWIG XIV
X. AN MEINEN VATER
XI. AM HOCHZEITTAGE EINER FREUNDIN
XII. SCHARLOTTENBURG AM 7 AUGUST 1795
XIII. LIED FÜR DENSELBEN TAG IM JAHR 1800
XIV. DIE WIEDERHERSTELLUNG DER AKADEMER NACH FRIEDRICH II.
XV. AM GEBURTSTAGE DES KÖNIGS. DEN 3 AUGUST 1798.
XVI. PROLOG ZUR ERÖFNUNG DES NEUEN SCHAUSPlELHAUSES IN BERLIN
XVII. AN EINEN UNZUFRIEDENEN
XVIII. DER EDLE SPOTT. EINEM KÜNFTIGEN DEUTSCHEN-POPE GEWIDMET
XIX. DIE VERSENKTE BIBLIOTHEK. AN DEN EIGENTHÜMER DERSELBEN
XX. AN EINEN EDLEN DENKER
XXI. DAS LANDHAUS
XXII. DIE DEUTSCHE IFIGENIA. IM BERLINISCHEN SCHAUSPIELHAUSE
ANHANG LATEINISCHER GEDICHTE
I. VER KLEISTIANUM
II. ELOISA ABELARDO
III. AD PHOEBUM
IV. ΚΑΡΟΛΙΝΗΙ ΤΗΙ ΣΕΛΛΗΕΣΣΗΙ
V. POËSIS VETERUM
V. POËSIS VETERUM
VI. ELEGIA AD MUSAM
VII. LAURENTIO A SANTEN
VERZEICHNIS
ANHANG
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V E R S U C H DIDAKTISCHER

E D I C H T VOM

G. L. SPALDING

BERLIN CT DKR REALSCHULBUCHHANDLUNO 18 0 4

V O R R E D E .

Es

liegt mehr

Anhiafsung in der Auf-

schrift dieser Samlung, als derjenige bemerken wird, der sich nicht erinnert, dafs sie dem grofsen Haller abgeborgt ist.

Er

kündigte seine Gedichte an, als s c h w e i zerische,

um dadurch im Voraus Nach-

sicht zu gewinnen,

für Härten des Verses,

Sonderbarkeiten der Sprache, welche seine vaterländische Mundart mit sich brächte. Hier wird, in ähnlicher Absicht, eine unbeliebte Gattung der Poesie genant, #

zu

il welcher allein die gesammelten Stükke gehören.

Vielleicht schliefsen viele Urtheiler

selbst die Gattung aus von dem Anspruch auf d e n N a m e n Poesie. nigstens Titel.

bescheiden

Solche sind we-

gewarnt

durch

den

Demungeachtet will derselbe, auch

in a n d e r e m S i n n e , Dieses

auf H a l l e r hinweisen.

vortreflichen

Geistes

gehaltvolle

S p r ü c h e , m a n c h e m älteren Deutschen noch lief in die Seelfr geprägt, sind e s , die ich erneuern,

nachbilden

feint sei es, ist

Poésie?

wollte.

W e i t ent-

dio f r a g e zu berühren: Auch

vorzüglichere

was Köpfe

dürften ohne Scham bekennen, die Frage sei ihnen zu hoch.

S o viel aber darf auch

der Unkundige vbraussezen, angenommen :

als allgemein

daCs die didaktische Poésie

eine niedrigere Sfäre der Kunst -sei,

dafs

sie vielleicht den geringsten. Aptheil habe an

dem

eigentlich - poetischen.

Karakter.

III

Dahin geht, zum Beispiel, das Urtheil des Josef Warton in seinem Versuch Über Pope.

Ich kann es nicht l e u g n e n , dafs mei-

fte kühnsten Ansprüche befriedigt Waren, WeAn ich je den Pope « r e i c h t e . nig dis der Fall sein w i r d , li€h sehe ich e i n ,

So we-

eben so deut-

dal's ich selbst alsdann,

mit meinem Muster, nur auf einem unteren Revier Aber

der

dal* auch

iwüfse, sei,

Dichtkunst

da&

das,

werden.

Wohnen

wurde.

dieses angebaut

werden

audh hier Ruhm

glaube ich, Der

zu ernten

darf nicht vetkant

traurige

Scheideweg,

wo

weder die Filosofie belehrt, noch die Poesie erfreut, scheint freilich der liche

Aufenthalt

Geister, Zeiten,

dieser

eigentüm-

Gattung.

Edle

denen marl wol zürnen kann zu doch

nie

sie

verachten,

haben

häu/i'g eben den P o p e , der mir unerreichbares Ideal ist,

mit Herabwürdigung über-

IV

strömt.

Unsern ernsten Haller nennen sie

so selten,

dafs man ihn vergefsen glaubt.

Bei dieser ungünstigen Stimmung auch der Befseren,

hat es mich immer gefreut, den

vorhergenanten Warton so unparteiisch zu sehn, in der Würdigung seines Lieblings Pope.

Er ist selbst beschäftigt das Geschrei

zu mäfsigen, womit einige Landsleute diesen zum ersten Dichter ausrufen. Aber sei es denn keine Poesie, was der Angefeindete in die schönsten Yerse gleist, deren seine Sprache fähig ist» möchte wol ei» unbefangeuer und gebildeter

Geist

reimten Spruche entbehren?

seine ge-

Das Gemein-

gut der treflichsten Gemüter: fromme und weise Ansichten des Lebens, die Moral, in welcher, nach dem schönen Machtspruch Burke's,

keine Entdekkungen zu machen

sind, sollen sie keinen Sprecher haben auf dem Parnafs?

Neues kann man hier nicht

V

lernen, der Schwang wahrer Poesie wäre Ünnatur bei dieser, im Grunde prosaischen, Stimmung. Wollaut

Aber sollen darum Ritmus und

nicht

an

diese

Säze

rühren?

Nein, jene mächtigen Zauber des gebildeten nicht minder als des rohen Menschen mOlsen auch diesen seinen Hausrath schüzen •und schmükken.

Auch

der hat seinem

Volke gedient, der die lauteren Empfindungen des- befseren Ich in gediegene Verse schliefst, Eifer für Hecht und Tugend, Indignazion gegen Übermut und Frevel, Spott gegen anmafsende Mittelmäßigkeit, Freude an stillem häuslichen Glük.

Nicht etwa

nur zum Auswendiglernen für die Unmündigen diene diese versifizirte Moral. Auch, wenn der Ausdruk bis zur höchsten Kultur gesteigert ist, fttfslich nur dem Gebildetsten, auch dann nicht werde ein solches Werk verschmäht, als ein mühseliges Spiel.

VI

Ewig wahr bleibt der Ausspruch: alle Gattungen sind g u t , auCser der langweiligen.. L a n g w e i l i g ist das grofse Verdammungs•urtheil des lehrenden Poeten; und freilich, wo er langweilt und dennoch fortsingt, da ist er nicht zu entschuldigen.

Nur nicht

jede lange Weile ist unschuldig in dem, der sie empfindet-

Zuweilen

deutet

sie auf

Mangel an moralischer oder geistiger Kultur. Meine Gattung alioj scheint e , könnte ich vertheidigen; meine Arbeiten in derselben mufs ich ikrem Schiksal überlafsen. Über die Ausdehnung ales .Namens wird man am wenigsten mit mir »echten, ich Versieht auf die G e d i c h t e ,

Leiste

so wird

man hoffentlich das d i d a k t i s c h e mir zugeatehü,

So,nst möchte diese Benennung

manchem Stiikke

streitig ?u machen sein.

Für die Versifikazion meiner Versuche vorzüglich fürchte ich jenes Todeswort. Lange

vn Weile.

Die meisten sind in Alexandrinern

geschrieben. Ehmals schien mix dieses Maris das eigentümliche dieser Poesie. Ich glaubte das kindlieh meinem Haiier. Auch gibt unleugbar die Breite dieses Stroms manchen Sprüchen ihre volle Würde. Späterhin ward es m i r k l a r , dafs der fünffüfsige Jambe rascher ist u n d kralliger.

D e r Einschnitt die

ses Verses ist nicht, an eine Stelle gebundcm Wir Neueren, nennen Einschnitt, was, nach den Begriffen dex Alten, das Gegentheil wäre. Mit dem .Schlufs eines Wortes zugleich und eines J a m b e n , zu Folge dieser Verwechselung, kommt der Einsah (utfr in einen jambischen.Vers.

Dieser Irthumn oder viehkeht

diese Abweichung, ist uns zur Natur gewor* den, .oder sie ist unsere Natur gewesen. Ein sechsfüfsiger Jambe, mit lauter trochäisohen Endungen der W o r t e r , ist widrig;, schon ein fünfffifsiger solcher gefallt minder. Nun

VIII

verlangt das herkömmliche Gesez im Alexandriner am dritten Fufs das Aufhören eines Wortes, Die altgläubigsten in dieser alten Lehre fodern sogar völliges Innehalten des Gedankens

selbst,

und,

wo nicht

Punkt, doch ein starkes Komma,

ein Diese

Strenge nun hat dem Alexandriner am meisten Narkotisches eingeflöfst. es,

zwar nicht ratbsam,

Mir schien

den "vierten Fuls

mit einer Endsilbe des vorigen Wortes anzufangen, doch erlaubt, zuweilen dort sich an einem biofsen Aufhören des Wortes zu genüge«, ohne Stillstand des Gedankens. Das Alexandrinische Distichon

kann be-

trachtet werden als eine vierzeilige Strafe, mit zwei reimenden und zwei nicht reimenden Versen, darstellen.

wie unsere Kirchenlieder es Hat nun Ubergang des Sinnes

aus eiijem Verse in den nächsten, längst Zutritt erhalten zu unserer

Versifikazion

IX

überhaupt, warum nicht auch hier? Monotonie wird vorgebeugt, auch beim

Der

indem nun

zweiten und vierten Fuß ein

kräftiger Gedanken - Abtchnitt sein darf; und die Autorität der Alten geht voran, indem auch sie ihre Hauptzäsur im Hexameter, nach dem .fünften Halbfufse,

«ehr

oft von allem Stillstand des Sinnes trennen. Bei dem allen bietet der fünffüßige Jambe angenehmer Spiel. ein

Abwechselung

Weit

freiere»

Der Reim scheint noch izQ mir fast Bedüyfnifs

des

Lehrgedichtes.

Wir

Deutschen, die wir allein den Triumf des griechischen Verses len,

so

errungen haben, zäh-

viel ich weifs,

keinen einzigen

Künstler der alten Maafse, der zugleich ein Verächter

des Pieimes wäre.

vielverehrter

Hat

unser

Altvitter Klopstok einst böse

Laune gezeigt gegen diesen Modernen, so v e r d e der ieliler verg,efsen,

über jedem:

*

áf er»tetoD, j a a u f e r s t e h n w i r s t d u " das wir hören, oder sonst einer Zeile des kräftigen Kifihensängers^ Weit mehr Nachsieht bedarf mein Hifiler, wann er, mit der grämlichen Ansicht

eines Altgewordenen,

murrt, er könne doch 'aun seine Gecttetate nicht mehr umsezen in Hexameter.

Denn

hier hat er etwas gemein mit dem unmanlichen Verdrufs und Tadel, den SO' 'viele aüsgiefsen über irgend eine neue Kunst; die ihnen nicht mehr gelingt.

Von der

anderen Seite ist ei doppelt' befremdend, dea Reih* als Barbarei v-eíá hrein zu hören, wo wed«r alte noch neue Kunst merklich von. Statten geht.

Er soll unseren Trauer-

spielen durchaus nur eitles Geklingel geben. Den meisten schien er doch elektrisch zu wirken,

als Schiller ihn zuerst in den

Oral elsprüchen seiner Thekla tönen liefs. Der Ursprung und die Verkettung unserer

XI

(jkifuhlo igt']»- tan5?ndtiinl eben s® dunkel) als die Gef.iil^Ie. selbst Unleugbar es ist Thatsachte,

Kurz'

da Ii d-ei; Reim'" uBvridei-f

siehlichen lieiz hat für alle-.hsutigen Europäer.

Dennoch ra.c?«bfen nu* täglich

mehr

B$isj>iele erschuften von LeUeosr- tuad SHr torwpruchen in

(vnliken üasuchen-2

dieses Maasr.stim^r.f. vortreHich

pu der rur>

higen Betrachtung

des Wahren.

lfen

aber

dergleichen}

die

scheinen j e n e kiV«er«n, chen,

Auch-

W i r ha-

gelungensten

oft nur .Tfetrasu-

die • ihr Verfai'ser Arabesken nennt..

Der Reim h a t , g l e i c h f a l l s ,

wie ich

glaube;

veraltete Gespfce, aufs neue zu verbinden; unter

bald

auch

wor-

der Gedanke veralten

wird, wenigstens nie mit seiner Kraft ans Ende des Verses gelangen.

Und doch ist

dort die rechte Stelle dieser Kraft;

die

ßeiinsjlbe tnufs den Stachel führen,

der

zurükbleiben

soll in

des Hörers

Seele.

Die südlichen Sprachen, mit Einschluß der französischen, können unser Maasstab hier nicht sein.

Ihr

Reichthum

an Reimen

macht die Strenge der Wahl zur Wir,

wenn l e i c h t und

Natur.

scheucht

uns

nicht reimen sollten, mnfsten solche Wör-

XIII

ter in der weitesten Entfernung von einander halten; denn sonst verbände das Ohr sie, auch wider des Künstlers Willen.

Lu-

ther reimte W a f f e n und t r o f f e n ,

und

es scheint nur ein erkünstelter Ekel,

dafs

wir dieses uns versagen.

Der Haucli der

Vokale ist wandelbar und fluchtig; sie entsprechen einander auch da, sich

wiederholen.

Wörter

Der

wo sie nicht

Gliederbau

sind ihre Konsonanten,

der

und hier

beleidigt Ungleichheit der reimenden Buchstaben, wie Verstofs in der Zeichnung bei dem Maler.

Die harten und weichen Arti-

kulationen werden nur von dem ungebildeten

Sprecher

Deutschland

verwechselt;

leider

sind viele in diesem

in

Einen

Punkt ungebildet,

die Sonst das zarteste

Gefühl bewahren.

Doch strebe der neu

erwachte

Patriotismus

unermüdet

dahin,

die Schande wegtunehmen von der ver-

tXlV

einten Muttersprache.

Sollten die Aufseher

ujid ß,e,wahrer der Sprachtöne r die Dichter,

Mitschuldige werdeh

an

der

rohen

Vernachlafsigung? Tief gekränkt hören wir die Keime., die es laut ankündigen, ein.^c

unserer

grufsten

Dichter

daf» mehr

Schwaben sein wollen und ReieiiSländer, als Deutsche.

Nur werfe die unglukliche Or-

tografie sich nicht auf zur Richterin über die Töne.

Nicht, welcher Buchstabe ge-

schrieben dasteht, aus Liebe zum Herkonin.en, oder aus verzweifelnder Nachgiebig-' keit gegen dafselbe, sondern welcher gehört wird,

Ende sein Abbild in dem ent-

sprechenden Worte.

Unsere Schlufsarüku-

lazionen sind alle hart, und dis haben wir gemein mit den Franzosen und, wahrscheinlich, den Römern.

Die Britten sind keu-

scher und zarter.

Also jedes D am Ende

eines Wortes gilt ein T.

Da»

G

bleibt

XV

gleichfalls nie ein G in d«r leiten Stelle. Es wird ein Ä oder Ch; die beiden Härten,

dena (Iis sind

itiit denen, es in glei-

chem Grade der..Verwandscbaft steht. Ein sonderbares Vorujrtheil spricht gewöhnlich für den Oberjsaclisen, der hier den Ton K wählt. Der Niedersachse spricht C II. Keiner hat ein Recht gegen den andern, und ganz Deutschland theilt sich in eine der beiden Aussprachen; jede Hälfte ohne Fehlen

Das C h könnte sich berufen auf die

Endungen der Adjektiven, wo nur hin und wieder ein Provinzialismus spricht: e w i k . D e r Ausweg indefsen ist unüberlegt, dem Reime nun nur ein solches Wörterpaar zu verstatten, macht;

wo- zweimal G den Schlufs

gleichsam um

sicher

zu

gehn.

Diese Maasregel der Sicherheit dekt eine ßlöfse auf, beschämt.

die unsere

ganze Literatur

Immer denken wir uns

das

XVI

Blatt, und das einsame Kabinet, und das A«ge als Vermittler unsers Verkehrs mit dem Redekünstler.

Da ist kein Zusammen-

treten mit dem Volk, Kreis um uns her:

kein begeisternder

Zaüberstriche sind es,

magische Figuren, mit denen wir die Geister bannen. Jedes Wort aber gehört dem Ohre;

das sichtbare Zeichen dafür mufs

erst übertragen worauf es

Werden

deutet.

ein Piedner,

Ein

in

die

Sfäre,

Schriftsteller ist

und sein Geschriebenes soll

auferstehn von dem Tode des Buchstabens in das Leben, des Geistes, ehe es genofsen werde.

Die Töne, die sich neben einan-

der bezeichnen lafsen durch die Schrift, lafsen darum

nicht immer eben so sich

darstellen in ihrer eignen Welt dts Gehör», oder doch nur mit Verlezung aller Schönheit.

Wie viele Konsonanten hätten

wir schon Landes verwiesen aus unserer noch

XVII

noch immer za wenig gepflegten Sprache, wenn wir nicht mit Wie viele Wendungen

dem Auge hörten! wären

gerundet,

wieviel Schleppen des Vortrags abgekürzt, wenn wir nicht stets rechneten auf den zurüklaufenden den

nur

Leser,

einmal

unbekümmert

vernehmenden

Nicht etwa jedes Gedicht n u r ,

um

Hörer!

nein jeder

Zettel, worauf etwas anderes steht als Zah len,

soll

gehört werden,

nur, Ilm gehört zu Werden»

und

gesehen

Beim lauten

Vortrag also hilft jene Ausflucht keineswegs. Entweder K wird gehört km Ende, oder Ch\

einmal oder zweimal.

Schon

Voltäre klagt, dafs tnan dem Auge reimen wolle.

Also wird, welche Wahl man treffe,

immer recht gewählt nur sich treu bleibt.

sein,

so fern man

Denn wer S c h l a g

und n a c h verband, soll nicht wieder T a g Und V e r h a k zusammenordnen. **

Einzelne

XVIII

"Wörter sind da,

die allgemein zu einem

von beiden Tönen siph b,«kennen.

So

wird kein gebildeter Dichter W e g reimen dürfen auf L e c h .

Die Härte unserer End-

buchstaben leidet eine einzige Ausnahme, weniger zwar noch bewährt

durch, die

Sprache der ganzen Nazion, als von ferne gezeigt als möglich, durch die Gewohnheit weniger fein organisirten, am Ende der Wörter,

G nach dem N} hat bei manchen

einen Klang, der dem Nasalton der Franzosen gleichkommt, und den die englandische Aussprache stets dieser Endijng gibt. Dieser Klang ist schön und wünschenswürdig; daher verdient er gepiJegt zu werdeft von. dem Dichter, und nicht in der* Geburt erstikt durch Reime, wie D a n k und Sang. Sollte, in diesen Grundsäzen, die Sorgfalt für die Konsppanten im Widerspruch erscheinen, mit der Freiheit gegen Vokal«

XIX

und Diftönge, so entschuldige diesen Mangel des Sistems Sprache,

die dringende Armut der

welche bei diesen

untnöglich

m a c h t , was sio bei jenen dem h ' a r t n ä k k i gen Fleifse

gewährt;

und vor allem

heilige das Gesez der Gebrauch' unserer besten Dichter von alten Zeiten her. Eine Bemerkung glaube ich mittheilen zu dürfen, die der Kunst des Reimes förderlich scheint. des T o n i ,

Die möglichste Gleichheit

iflit der möglichsten Verschie-

denheit des Inhalts, ist unstreitig (abgesehen vom Wollaut) der gelungenste Reim. Geht jöft« Gleichheit so weit,

dafs auch

der Anfangsbuchstabe der reimenden Silbe fal beiden W o l t e m einerlei i«t, so entsteht fler

reiche

Reim

dör

Franzosen.

Wir

Deutschen vergleichen lieber die Töne erst nach

jenefti Anfang.

Doch

schmeichelt

bin und wiffder auch unserm Ohre

ein

XX

reicher Reim, wozu indefsen beständig die vollkommenste Verschiedenheit des Sinnes gehört.

Gewifs erkennten

Reim' einen Vortrag,

wir nicht für

wo am Ende jedes

Verses dgfselbe Wort erschiene in derseU ben Bedeutung.

So sehr strebe^ wir nachi

Unterschied in dpm Gleicl en.

Nun efmip

det nichts so sehr in reimender Poesie als die

grammatische Ähnlichkeit der Reime.

Das ist das Zeichen an der Stim unserer Gottschede, auch der heiseren, selbst des liebenswürdigen Geliert,

Iafinilif auf Infi-

nitif, Plural auf Piarai, zweite Person auf «weite Person,

und man gehe: die ganze

Reihe durch der grammatischen

Formen.

Hier wechseln, heilst dem Reim« lebendigen Reiz verschaffen. er g i e f s t

D u f l i e h s t , und

schmeichelt ungleich mehr als

e r f l i e f s t und e r g i e f s t ; zu s e h e n

wir gehen

ist heiser als s e h e . n

gehen,

XXI

beide als Infmitire,

Am gluklichsien sind

hier

die oft Verben

die Engländer,

im.

Singular • mit Substanstiven im Plural zussnjmenordnen r i s s k i e s , s i n g s , k i n g s . Auch' den iradzäsfacben Dichter e j , wann er Jre t a u t ! t«uis) bindet,

und

kleidet

(«ffcch • lieber j e

J>ey j o u r s 'häufiger

als a n t o u r s

und j ' o u r s .

verDas

Gesez das aus dieser Bemerkung folgt, wäre dann dieses: ftian reime vorzugsweise dieverschiedenen B^detheile und Wortformen. Bei dem schmerzlichen B»fuhi, mit •Wir den Bildsamkeit ten wir

sudlichen

zum

auch

aufser

ihre-

beneiden, soll-

eingedenk

Vorzuges im Ritmus, halten,

Sprachen

Reime

immer

wo»

sein

unseres

und Sölten darüber dem

griechischen»

Verse.

Die Franzosen sind es eigentlich

allein,

die dem Z^hlsistem a n b o g e n in

der

Musenkunst,

ohne

die- Wage

zu

XXII

brauchen.

Diesen stellten manche unserer

uralten Dichter digung

der

Späterhin heit, Ein

de.

gleich

Hebungen in

war

es

nichts

durch Beleiden

Wörtern.

als

Unwifseiir

was Hall'ern verführte zn neuer

PrometJieujS.

serm R e i m , rer

sich

wenn

hexametrischen Vielmehr

derselben a b ; deen,

ihm

un-

die Fefsel unse-

Poesie

lerne

schreiben

Wehe

er

gelöset

War«

immer

mehr

auch er borge

sich Sporn

und stelle sie gesehikt,

damit det

hüpfende Jambe W ü r d e gewinne und Herschertritt.u Nur selten beleidigt der brittische

Vers

den natürlichen

Akzent,

der Popische fast nie.

Er

sches Ursprunges.

den ersten

Nur

ist

germani-

der Jambischen Zeile erfüllt zuweilen schwebender

Trochäus,

urld

wechselung steht ihm gut. Dichter

diese

Auch

haben sie gebraucht;

und Plaz ein Ab-

unsere

aber nicht

XXIII

in die Mitte de» Verses werde die Ausnahme gebracht,

wo sie das Gesez aufhe-

ben würde. Was soll ich über den Anhang sagen, den ich dieser, zum Glük, doch auch nicht ohne mein Verdienst, k l e i n e n , Sammlung beigefügt?

Neu-lateinische Gedichte

hen in geringer Achtung.

ste-

Freilich entbeh-

ren solche Arbeiten den Hauptreiz für den Künstler,

der

eigentlich

lokken solte und lokt,

jeden

Dichter

den Reiz,

edlen Frauen gehört zu werden. ne selbst indefseii schmeicheln.

von

Die TöDer Ver-

such in dem Material sogar der Alten zu arbeiten, jene. der

ist eine Huldigung

Verpflanzung geliebter neueren

mehr für Dichtungen

Welt ist das Geschäft des

Dankbaren, wenn gleich oft ein undankbares.

Es mufs Aufgeopferte geben,

die

auch diese Kvuut nicht untergehen lafsen.

kxiv

Das sind

die

Müderpngsgründe

pedanti&chea Unfug. wäre

die,

wenn

für

den

Die strengste Strafe

man

diese lateinischen

Stükke allein einiger Aufmerksamkeit würdig fände»

VERBESSERUNGEN, S. 2i v. 95 trunken; 1. trunken, h. j j v. I i i ungünstige 1. ungunsfge S . 6 i v . a i S ihn I. ihm S. 71 v. 29 n a c h f a l s e lösche man das Komma, S. 111 v. 6 nach S e e l e lösche man das Punkt. S.I27 v,»8 a 1. i S. 133 v. 3 geflegt 1. gepflegt ß. 144 145 v, 5 ist aus Versehen zweimal abgedrukt. S. 153 v. 2 Rumliundig 1. R u m kundig S. 17s v.E7 at '1. ad S. 177 v. 74 Keulen 1. Keilen S. 186 v. I57 enpientem, 1. eripientem, S. 19 J v. 218 iondes 1, trondes.

I. DER

O

LEHHD

ICKTEA,

du, 'tier lokkend mir die Brust iimspielt.t,

Wunsch, oft versagt und immer neu gefühlet, Kervorfcuströmen

in

Gesang

und.

stiller

Tiefe

Bild, Was

in

des

Busens quillt;

5 Hinausziuchweben

in

der

Wthen —

Schönheit

Mufs Ohnmacht

ich und

eitlen

Walin

dich schelten? Umsonst,

wen nicht ein straffer Fittig trägt,

Der

sichre

Flüge

durch

die

Lüfte

•wägt. Umsonst wird

seinen Schlaf

die Sehn-

sucht stören Nach

des

Gesanges

unerkauften

Eh-

ren. Die

Mühe

ringt

dem

harten

Felsen

ab Was je um Schweifs ein Gott der Menschheit gab, Die Treue

spart

des kargen

Schiksals

Preise, Arbeitend,

mifsend,

bildet

sich

der

Weise. 15 Der Sänger

nur,

des leichten Sohn,

Äthers

5 Wird spielend seines

Volks Ruhm oder

Hohn; Die

Wage fehlt,

wo

er

sich

selber

wäge; E r harrt, Was in die Brust der Gott ihm lege. Woberr denn Reiz dem ernsten Biedermann, 2°Zu k ö n n e n ,

was

nur

ein

Beglükter

kann? Das S c h ö n e f

das sich

willig nur

ent-

bietet, Umsonst wird es erjagt,

umsonst gehü-

tet; Es kommt,

es gebt,

ein Räzel,

dem es

ward, Genugend

durch

die

stille

Gegen-

wart. 2

5Nicht wer

es j e verehrt, pfangen.

Wird es em-

Wie fest an ihm die treuen Wünsche hangen! Der Fleifi, des Menschen liebenswürdig Theil, Um den oft Wahrheit, Tagend stets, ist feil, Der sorgsam Meines thürmt zum mächt'gen Haufen, Das Schöne wird er nie vom Himmel katifen. ?o Und dennoch, wer hat Schönes je entbehrt, Dwa nur ^das Leben blieb noch lebens* werth ? Die ernste Wahrheit, Tugend selbst die reine Verlangt, dafs sie im holden Bild' er« scheine; "> Und

thut sie ihre Macht im kund,

Herzen

So legt sie selbst auch Flammen auf den Mund. Dis Schöne wird dem Biedern stets gewähret. Der i n ' d e r BrUst\den Götterfunken nähret. Wenn gleich ihm kältres Blut im Herzen kreis-'t, 40 Kein leichter Aufflug ihn gen

Himmel

reifst, ltim>

ungerüstet mit

den Zaubprwaf-

fen D e r -Dichtkunst,

Hersclien nicht gelingt und Schaffen;

So

ist

doch

offen

jedem

befsern

Stral Die Seele,

nicht

wird

Niedres

seine

Wahl, «Aufschauend

zu

den nen

ewigen

Gestir-

6 Des Rechts, der Wahrheit, hat er edles Zürnen Für's Laster,

für die Tugend keusches Lob

Und oft durch seinen Arm siegt Befsres ob. D r u m solt' auch ihm die Macht gewählter Laute Versagt nicht sein, auch ihn begeisternd schaute 5° Die

Muse,

kühne

I'lieger

himmel-

wärts Geleitepd,

nieder

in

sein

reines

Herz. Nicht

will

in

engen

Kreis

er

alles

bannen, Den Bogen

»chnjähn,

den

nur Uliise

spannen; & N e i n , angehaucht von mehr als Ebrbegier,

7 Entsagt

der Dichtung

er

und

huldigt

ihr. Von

seinen Lippen tönt nicht fromme Lüge,

Der Tugend selbst erschleicht er keine Siege; Doch

was an Kraft in seinen Nerven strebt,

6q.Weiht er der Einen — und er hat gelebt.

8 II. NACH

Geliebter,

HORAX

der

AN

DF.N

mir

ST.PTIMIUS

nach

Gibraltars

Meere, Zu Schlachten ungetreuer Flut, Gefolgt zu schwimmenden Gewittern hin mir wäre, Und unter der Empörer W u t ! 5 Der Sprea Rann

- O Stiicltekönigin, Berlin! Zu

jenen

Fluren

zieht

mit

leisem

Zuge Uns die Natur, wo du dereinst, Mein

Treuer,

über

deines

Dichters

Aschenkruge, D e r Freundschaft schuldig Opfer weinst.

11

Ille lerrarum mihi, praeter omnes, Angulus ridet; ubi n o n Hymetto 'üMella decedunt, viridique certat Bacca Yenafro,

Ver ubi longum tepìdasgue praebet Jupiter brumas, et apricus Aulon, Fertilis Baccho, minimum Falernis 20

Invidet uvis.

Illf te mecnm locus et beatae Postulant arces; ibi tu calentem Debita sparges lacrima favillarli Vatis amici.

12

III. HEUTIGE DEUTSCHE FILOSOFIK, W i e komznt's. mein Vaterland, dafs du den strengen Ernst, Vordem dein Eigenthum, mutwillig nun verlernst? Hat jener Geist, der sonst zum Denken schien geboren. Aus

deinem Aftervolk

sich

allgemach

verloren ? 5Ein V o l k , das minder stets geschimmert als genüzt, Greift nach dem Schellenwerk gesqhmükter Pofsen izt? Und seiner Ahnen Stolz, des deutschen Tiefsinns Mine, Erscheint nur noch, zupi Spott, auf unsers Wizes Bühne?

13

O , dafs nicht diese Kunst die Yorwelt schon verstand, 10

Die nur auf ödem Fels mühsame Lorbeern fand, Bis sich ihr Dornenweg zu jenem Brunnen lenkte, In den ein hart Gesez die Wahrheit einst •versenkte! E« boten j a , wie uns, dafern sie durstig war, Auf Blumenpfaden ihr sich tausend- Buche dar.

«Die Wahrheit suchte sie?

O, dafs nicht

die bethörte, t)ie Wahrheit

sei ein Nichts, von klügern Enkeln hörte!

„Ich bin;

ob mich ein Gott in dieses „Daseins Re cli,

„Ob mich ein'Zufall rief:

ist meiner

„Ruhe gleich;

*4 „Und wenn's zu wissen auch des Menschen ,,Wunsch verdiente, ^ . „ E i n Thor — wer je danach zu forschen „sich erkühnte! . „ W e r « e i g t mir diesen Gott? von welchen „fernen

Höhn

„Kann ich des Höchsten Thron herunter„schimmern sehn? ,,Dann wolt' ich ihn durch Blut auf rauschenden Altären, „Und durch des Feldes Frucht, in Opfern, „ihn verehren. 25„Doch sieht ihn nicht mein Aug' und hört „mein Ohr ihn nicht, „So häufet Schluß auf Schlufs — mir bleibt „ e r ein Gedicht/' So schallt's. Und nicht allein den ungelehrten Pöbel Der großen

Welt

umhüllt

der

Weisheit Nebel;

irren

i5 Er steigt,

dringt unter's Dach, wo ein Gelehrter sut,

3a.Den nicht die rein're Luft des hohen Erkers schüzt' „Von, aller dieser Jacht,

die über Stein

„und Hecken «Uns keuchend trieb, die Spuy der Wahrh e i t zu entdekken, „Ist dis der ganze Raub, was Ohr und „Aug' uijd Hand „Und Zunge fühlt das Ist; —sonst alles, „alles — Tand. 35 »Des Unsichtbaren Kraft, des Untheilba„ren Wesen, „Mag nur e i s S w e d e n b o r g in Zaub e r f o r m e l n lesen. „Verachtung lohne dem, d er in de« Tief„sinns Schacht „Hinabfährt, über Gott und sieh die Ruh „verwacht!

i6

„Treibt solcher Hummeln Bicut (die faulen „Bäuche schwellen 40

„Von unserm Fleifse sich) aus arbeitsajjinen Zellen! „Nur jenertt Weisen ehrt, der neue 'Ballonen spürt, „Worauf ein Krämer Gold in unsre Hä„fen führt; „Der eine Kunst ersinnt, wie, hungefrnd, „ d e r gepreßte

„Verarmte Pfiiiger noch den Schaz mit S t e n e r n mäste! ,Ja, hatte sein Verstand ein Mittel ausgespäht, „Durch das Ein Teppich nur der. Motten „Zahn' entgeht — „Heil ihm, nnd Segen ihm! die spätesten „Geschlechte ¿Bewundern diesen Fund von ihm durchd a c h t e r Nächte, „Wann

»7

„Wann lang' im Strom der Zeit defs Na„me schon verrann, ä° w Der Von der besten Welt das Hirnges p i n s t ersann!" So ströme denn, mein Lied, von edlem Unmut über; Unwürdiges Geschlecht, dü Zunft gelehrter Bieber, Die du — für thierische Bedürfnifse nur schlau, Erfindräch, und voH Geist allein zu deinem Bau — 55 Die heilige Vernunft an. eine Kunst verschwendest, Die du als Bieber auch, und befser noch, verständest, Warum, wenn es umsonst zum fremden Himmel schaut, Dgkt dein Gesiebt kein Eell statt dieser «chönen Haut? 2

Iii

Waruni gesellte doch eiaFunk äthei scher Flamme, S» Vom Himmel fallend, sich zu deines Wesens Schlamme ? Wenn er in dir doch nie au -jenem Feuer wird, Das unsichtbarer Hauch in edlern Busen •schürt, Nein, ewig ausgelöscht vom Schlamm' und übermodert, Nie wiederum empor zu seinem Urlicht lodert? 65Web,

wehes dir! wenn du mit träger Ruhe siehst,

Wie dir des Körpers Zaun der Geister Welt verschliefst, Und schon die Mühe scheust > nur auf gerekten Zähen Ein wenig über ihn in jene Welt zu sehen ;

»y Ein wiederkäuend Thier an deinem Zaune liegst, 1°Und* mit dem Grase dich,

das vor dir

Wächst, begnügst ? Ist denn erschöpft Was Wir bedürfen, Was wir ahnen, Wann Scheuern vollgehäuft, nach wohlbewährten Planen Der Stafen Gleichgewicht, der Kriegesheere Macht Und Steuern, Krieger zu ernähren, ausgedacht, 75 Wann stete Sicherheit des ruhigen Beaizes, Vereitlung

der Gewalt

des

flammen-

sprühn'den Blizes, Wann Mittel,

wie das Gold in mehi Mäandern rinnt,

Und höher zollende Gewerb' ersonnen sind?

¿o Vom fernsten Meer, auf däm nöch keine Cooke schiften, 80

Aus

unersteiglicher

Gebirge

tiefsten

Grüften, Führ' Uberflufs und Flor, mit mudelosem Fleifs In deine Königstadt; und ungestört geneufs Was alle Künste dir aus allen Zonen brachten — Doch wird, ohn' andre Kost, der Geist in dir verschmachten! 85Und. du verschmähst, o T h o r , was du nicht missen kannst, Beredest dich, der Mensch sei nichts als Gaum und Wanst, Und lächelst, wagt sich, ja au Leihniz' steilen Wegen Ein Weiser noch hinauf, ihm blöden Spött entgegen?

. . . .

21

Hat aber noch dein Geist die Schwinge nie geregt, 9° Die aus dem Öden Stoff in's Unsichtbare trägt, U n d , unter hier zuerst gesehenen Gestalten, Den Staunenden äuch hier im Fluge kann erhalten; Hat ,

von der Harmonie der Wahrheit leis* umschwebt,

Jn'e dfei&e» Geistes Ohr elastischer gebebt; ssUnd bist du nimmer noch,

von ihren

Reizen trunken; Mit heifsem Wifsensdurst an ihre Brust gesunken; Vertraute sie dir nie, wie von dem Stoff getäuscht, Dein blöder Sinn umsonst für alles Bilder heischt,

22

Und wie er der Gewalt von unbesiegten Gründen IOO "Verrätherisch entwischt sobald die Bilder schwinden; Belehrte sie noch nie der Sinnen Klügelei, Dafs alles ihrem Spruch nicht unterworfen sei; Und hat sie nimmer dich mit jener Lust erfüllet, D i e der empörtesten Begierden Aufruhr stillet, 105 Der^

überwältiget,

du

zugestehen

mustj Sie

sei

allmächtiger/

als

aller

Erde

Lust —. So mag ein jauchzend Volk dich klug und geistreich preisen, Doch nennet ewig dich kein Weiser einen Weisen.

23

IV. ELEGIE

AKT D I E

MUSE.

W a r u m .entfliehst du mir ?

Warum^ o

Muse kehrt HEIA

AJUÜZ

sich vpn dem«

der inuner

dich verehrt? D a pflegtest, njein Geschenk, das reine Hände brachten, $.oait j n e , t a .klein es war o Gottin, zu verachten. fiJjsi selbst dein Bogen,, mit dem meinigen vertauscht, Hat manchmal unverhoft wein Saitenspiel durchrauscht. Nicht Krieg nicht Könige,

noch ihres

Siegs Verbrechen Sang ich, um mir den Kranz, den Blut befielt t, zu brechen;

24 Nein, von unsträflicher Ruhmliehe «*mft durchglüht, io War Frühling meine Lust und Frühling war mein Lied. Zuweilen,

ich gesteh's,

von ihm noch

unbezwungen, Hat auch mein leichter Sinn Kupida's Macht gesungen; Poch

öfter (allzukühn!)

verlacht* ich,

seiher frei, Der Sklaven

Feisein und des Koftben Tirannei,

»5Will diesen Troz dein Z o r n ,

o Muse,

nun vergelten, Und mit zwiefachem Frost

den Busen

mir durchkälten? Bin ich,

weil mich die Glut der Liebe nicht verzehrt,

Darum auch nicht Apolls geweihter Hamme werth?

25

Auf sandigem Gefild', auf hftlbvördörrtem Rasen » H a t meine Flöte sonst der Pluren Lob geblasen; Dürfch Wälder irrend, die der Nfriifen Köre scheun, Wo Pfeile statt des Laubs- an höhen Fichten dräun, Erfreut' ich' mich

der Spät gefutidnen einzlen Blume

Und spi«kfr I2»#er zu dfes kafjjfcn Bödens Ruhme, s5 Allein seitdem verfolgt' ich weitet deine Spur, O Stets verjüngende stets Mndernde Natur! Und in ein Land, das Erd' und Hiirtmel stärker lieben, Hat kühner Wifsensdurst auch mich seitdem getrieben.

2(5

Ja dich

vor allen reich,, vor allen Ländern schön,

3° Helsazia,

dich hat mein Auge nun .gesehn !

VoaSchwabens Thal, durch das sich spnft der Nekkar windet, Wird

deine Pracht «uvor dem Waäler angekündet:

Auel) dis mit luftigen Gebirgen

rings

umkrönt, Ton

wo sich mächtiger nach dir der Fremdling sehnt.

35Djena

«ngewifs wober ein Schauer ihn umwehe,

Fühlt «r den Scha« t and fühlt in ihm der Freiheit Nähe; Grnfst bald von hohem Pfad, Schafhausen, dich, entdekt Bald unter sich dein Thal, wollüstig ausgestrekt.

So hab' auch ich's begrüßt,

umkränzt

von stillen Hütten, ioUnd lieblich von des Rheins gedämpfter Flut durchschnitten. Mit Erz hat die Natur nicht meine Brust umschanzt, Noch in die ehrne Brust ein bleiern Herz gepflanzt. Allein du wollt «st nicht,

da&> was ich

fühlt', ich sänge, Du, Make

fah&ert.anir

n «neiner Freu-

den Menge. 45 Grausame, nicht weil, von bewegter Felsen Höh Gestürzt, der Flut Gebräü* ihr aufgestäubter Schnee, Ihr Regen,

der in Scham» verwandeltaufwärts sprühet,

Die Woge, die gejagt stets neue Wogen fliehet,

23

Der Elemente Reich

aufrührerisch ver-

mengt, SP Gewässer, das die Luft, Frost, der den Lenz verdrangt; Nicht, weil mir Staunendem dis Wunder plözlich Stimme Und Odem nahm,

erkannt' ich dich in deinem Grimme,

Dn selbst, Profetin der Natur, verstummst, so bald Der Göttin Gegenwart vor dir- vorüberwallt. 55An;5$8ier Seen Bucht, an sanftgehobnen Hügeln, An Strömen,

wo sieh rings gepflanzte Reben spiegeln,

In Grotten, die der Stral der Sonne Hold beschleicht, Hoft' ich von deinem Hfeuch des Rasens Frost erweicht.

Ich mocht' auf Zürichs Flur mich an des Fleifses Schäzen ^ U i d an der Vorzeit Bild, das sie mir gab, mich lezen, Ich mochte t

laues Wests

und

bunter

Auen froh, Der Aare

folgen,

die

durch

tausend

Krümmen floh ; Umsonst hab' ich dich stets auf schneebedekten Höhen, In Thälern dich umsonst gesucht,

um-

sonst an Seen, 65 Wie oft hat dich mein Wunsch zu mir herabgesehnt W o , einem Meere gleich, der Genfer See sich dehnt, Um ein beglücktes Land die trauten Arme schlinget, Und starren Fels zurfik von Weinbeerhügeln zwingetl

Auf jenen Fluren, wena indin unablafs ger Dienst 70Dich jemal rührte, wenn du jemal rrfir erschienst, Hätts't du dich zeigen., dort ein Lied den Sehnsuchtsvollen, S o neu wie seine Lust, begeisternd lehren sollen. Wer leitet, einmal aus dein Tempe weggebannt, Mich,

o Lemanersee,

zurük an deinen

Rand? 75 W e r fttleh zurük zum Thal, wo Vevay's Thurm', umgeben Von höhern Klippen, kaum gesehn, ihr Haupt erheben? Wer läfst mich wieder, wo ich sonst am üfer stund, Der bläulich schwindenden Walliserberge Schlund,

3i Und

über

Felben

her

gebfrgte Felsen

spähen, « » W i r unten in der H u t sich Hauser spiegeln sehen? Dis L a n d , de'tfeinst berühmt Wie Sestos und Abyd, Wird Sage später Zeit und aller Völker Lied, Denn hier liels, von der Welt getrennt, sich in dem rauhen Gebirg der schrekliche Kupido Tempel bauen, 85 Hier wählt' e r , seiner Glut und seiner Raserei Zum Spiel, zwei Herzen einst, vor allen sanft und treu. D u siehst der Zärtlichkeit Denkmäler am Gestade, Wohin du bükst

du tritst, o Wandrer, heil'ge P f a d e !

32

Dort, gegenüber, droht gen Himmel, unbelaubt, 3°Unfruchtbar, dicht am See> uralter Felsen Haupt! Dort hielt, von ihr getrennt, einst Juliens Trauter Wache, Sah dort, voll süfser Angst, den Rauch auf ihrem Dache; Dort klomm er, voller Lust, die jährten Pfad' hinan, Zu Gipfeln, die der Gram allein ersteigen kann. 95Dort war der Frost, das Eis, der Nebel seiner Höhle Ihm werther als die Pracht wollüst'ger Marmorsäle: Dort hat ihm seine Macht und Worte, welche gli'ibn, Auf ewig-starrem

Schnee

Gott Amor

selbst geliehn, Die

35 Die Worte, die ins Hörz des Mädchens Funken sprühten, looUm unauslöschlich bald in ihrer Brust zu wüten. Hier unten schimmert hell durch's enge Thal hindurch, Von ihres Sees Flut umspület, Schiljon's Barg. Wer da auch seist,

der hier nachlöfsig

wandert, Lieber, Geh nicht gedankenlos dem heil'gen Ort vorüber! »03 Nein zolle Thränen hier, wo einem nassen Tod Die fromme Mutter sich, statt ihres Knaben, bot. So fallen nach der Glut des Sommers, bei dem Lichte Herbstlicher Sonnen, sanft vom Baum die reifen Früchte;

3

¿4 So löschte, da der Sturm bethörter Jugend wich, 110 Ihr Herz den. alten Brand und schlug nur mütterlich. Leicht soll auf ihrer Brust nun dieser Rasen liegen, Gelinder sich die Flut an diesem Ufer wiegen; Hier zeig' ein welker Greis einst ihrer Liebe Mal Dem Enkel, hier erzähl' er ihrer Liebe Qual; "5Hier lern' er, minder hart die Seinigen verschmachten Zu sehn, und sehnödes Gold und Ahnen zu vorachten. Hier wall' ein liebend Paar auf dieses Ufers Grün, Dem unter freundlichem Geschwäz die Stunden fliehn,

35 Und, wann ihr Rosenmund, mit KüEsen oft bethauet, »*> Die längstgekante Lieb' auPs neue sich vertrauet, Dann stefaa sie plözKcfe beid' indem der Jüngling fest An Sein»

glühnde Brust sein zitternd Mädchen prefst,

Und endlich, nach der Angst des langen Schweigens, preise Der Glükliche sein L o s , das andre Pfad' ihm weise, 115 Das Mädchen weile

mit

dem

nafsen

Blikke hier, Und „ I m m e r " seufze sie ,,sei sanft,

o

Amor, mir!'' D a aber, holder Geist, gerettet aus den Wogen Der Welt, und aller Qual nun frei, sei uns gewogen!

3b

BEI

»En

KAPELLE

ZU

MURTEN.

Gerechtes Denkmal , das Eroberern gebührt D i e frevler Übermuth zu freien Völkern führt, Um Nakken, welche Gott erhob, zu unterjochen! O würde stets, wie liier der freche Sinn gebrochen! ¿Statt datftner sonst sich hoch um seinen Frevel bläht Und marmorn über der zertretnen Freiheit steht. Hier weil', o Fürst, der du nach frischem Lorbeer schmachtest, Wenn da ein menschlich Herz von deinem Throne brachtest.

37 Ist deinem Heldenmut nicht diese Stelle lieb, ioWo einst der Freien Schwert des K ü h n e n Reihn zerhieb; Und weidest d a dich nicht an diesem Beingerüste, Wo Alexander selbst vor Reue weinen mutete, Regt sich dir leis' ein Wunsch, dafs K a r l mit Sieg und Ehr Vom

"Ufer dieses

Sees

zurükgezogen

war 15 So falle «elbst einmal (die fürchterlichste Strafe) Im ungerechten Krieg, und dein geduiigner Sklave Vergrfs', auch nur mit Sand den Schädel zu bestreun. An dessen Moder einst sich Frei» laehvad freua!

38 Allein beginnet dir im Busen das zu schlagen, » Was unter Seid' und Fries gleich gut die Guten tragen, Wird, von Bewunderung und Ernlt dein Auge nafs, Und zürnt um deinen Mund zugleich Tirannenhafs; So magst du hier getrost mit diesen Schädeln spielen, Mit vorgenofsner Lust sollst du es hier schon fühlen, »sDafj, wo dir auch der Tod einst bettet, dein Gebein Den guten Menschen wird auf ewig heilig sein. Und dais vielleicht dir's wird, fern von des Kriegs Verderben, Ein Held d$r Menschlichkeit, wie L e o p o l d zu sterben.

39

VI. FRAGMENTE EINES r t H R C i D I C H T E S

ÜBER DEN

J1ENSCHEN.

Da

steht er vor m i r ,

mein erhabner

Gegenstand Der Mansch,

gelebnet

an die dünne

Scheidewand Der unsichtbaren und der sichtbarn Welt, halb klebend Am Boden, den er tritt, und halb gen Himmel strebend, i D e r Freigelafsene nur er der Schöpfung, steht Hoch überm Staube,

den sein leichter

Tufs verschmäht;



Als ob ihn die Natur nur mit dem Iezten Ende Des göttergleichen Baus noch

an die

Erde bände«

Nur Arbeit war zuerst der heilige Beding io Worunter

aus

dem

Nichts die iunge

Menschheit ging. Die ihr

geliehne Kraft soll nie

von

Trägheit rosten Und sonder" Muhe soll sie keine Freude kosten» So ward mit ihrem Dorn der Rosen jed' umzäunt. Darum

ward uns der Trieb der uns zum Volk vereint.

15 Weil wir ein schwankend Gut für sichre Ruhe wählen,

4*

Gehn wir getrost hervor aus unsera stillen Höhlen. Allein es wat nicht Zorn,

der diesen

Trieb uns gab. Wir schütteln uns ¿um Heil der Starrsucht Fefseln ab Und uns zum Heil geschieht's, dafs wir geschärftem Stöfsen so Des Schiksals unsre Brust, empfindlicher, entblöfsen, Wenn u n s « Geist dafür,

vom .Schlum-

mer aufgewekt, Mit wachen Sinnen sonst versagte Freuden schmekt. Ich neide nicht die Ruh des keulbewehrten Wilden, Der, aus der Erde kaum geschaffenen Gefilden, 13 Halb Scholle noch und halb schon Mensch empor sich wand«

4a Defs Hirn, das nie gedacht, def&Herz, das nie empfand, Noch- unverkenntlicher den zeitverwandten Eichen, Als seiner Glieder Kraft 'und Riesengröfse gleichen. Es mochte Speis' und Kleid, für Blöfs' und Hunger gnug, So Das erste Thier, das er im Walde Seibit erschlug, Ihm geben,

ihm zum Pfül die Zotten unterstreuen.

Er mochtö sonder Frucht, der Bären und der Leuen DumpFtönendes Gebrüll um seine Lagerstatt Vernehmen; 5 e ^e Qual, die Lieb' und Ehrsucht hat 36Und unersättliche Begier Schäzen

nach

neuen

45 Mocht' an die rauhe Brust den Zahn ihm nimmer sezen, Die Sonn' ihn sorgenlos beim Auf- und Niedergehn, Wann Durst und Hunger

nur gestillt

war, liegen sehn: Dafür blieb auch sein Geist auf ewig unentschleiert. Dafür ward nie sein Her» von jener Glut befeuert, Die tausend Freuden schenkt für kaum gefühlte Pein Und, wie der Freuden, lehrt der Leiden uns zu freun; Aus Leiden selber,

wie aus tiefgesenkten Schachten

Das Gold zu ziehn,

das,

leicht gefan-

den, wir verachten, Verachten sollen,

wenn der Trieb uns nicht belügt,

44 Der aas der Wirklichkeit unhembar'vorwärts fliegt. - B s sei/- daGs, wenn der Mensch den Trieben, die ihn lokken, Gehorcht, das Übel, gleich des Schnees zahllosen Flokken, Ihn-übeirascht,

die Spur verrätherlsch ihm füllt,

fioUfld manchen Abgrund ihm mit Schimmer überhüllt. Er-irrt, er fällt, von Angst entgeisiert und von Schwäche, Niehti mehr erkennend auf der gränzenlosen Fläche, Die plözlich sich iü Ein trostloses Eins verlor, Verzweifelt «r nun je die Höhle,

die

zuvor Der der Gebäxerin die heifse Stirn umfließt! Allein verbiete dir, durch ein unmännlich Schreien, Ihr ernstes zitterndes Stillschweigen zu entweihen. Ist Leben Wohlsein, o so iei du, Mensch, getrost, Der du dem alten Nichts am weitesten entflohst; 4

50

IOJ Du hast am Järfgsten der Natur im Sehoui« gelegen, Sie gab, parteiisch, dir den ganzen Muttersegen. Sie strömt' aus ihrer Brust bis in dein fernstes Glied Ein. Leben, das, berührt, in hellen Fanken sprüht. Es zittert, mitgetheilt, von da zur Seel' hinüber noUnd auf dem Weg beseelt's elektrisch jede Fiber,

Gern wendet oft der Mensch, des Halbgenufses satt, Womit die Welt so lang' ihn schon betrogen hat, Sein Aug' hinweg von den erschöpften Kleinigkeiten

5i Die eindrukslos herab an seiner Seele gleiten. US So®bft Sie Faätasei ihm Schönheit, Tugend, mahlt; Wie beugt sein Knie sieb vor der göttlichen Gestalt! Allein wann um ihn her sein Blik nach ihnen spähet, So sieht er stets vöift Hauch der Welt sie angewehet. Ihm hiFt die "Wirklichkeit doch nimmer, was sein Geist -jener dichtrischen Entzückung

ihm

verhelfst. Wartim denn solt' er nicltt,

die Fdfsel,

die zu tragen fit sich zu edel fühlt, kühn abzuschütteln wagen? Auch thut er's oft und böut, mit liebevollem Fleifs

6* Sich eine Welt, die nichts von Noth und Frevel weifs; w»Ein selig Eiland, d a s , von Felsen dicht umzogen Und unerschüttert von der aufgewühlten Wogen Rastlosem Donner, mit umgrünter Stirne weit Dem grenzenlosen Thal de* Ozeans gebeut. Kaum sieht er sich's im Geist von fern entgegen lachen, >£>So rüstet er mit Lust und Eifer schon den Nachen, Der, weniges Geräths und seiner Freunde voll (Auch deren sind nicht v i e l ) , hinüberrudern soll. Bald fühlt er, eingeschift mit allen-seinen Lieben,

55 Durch einen günst'gen Wind vom Lande sich getrieben. Je mehr

es hinter ihm

verschwindet,

desto mehr Umfast sein ganzes Herz, -der Freund« kleines Heer, Womit, well er den Durst nach Ruh in ihnen kannte, Sein schöner Traum den Kahn zur Uberfahrt bemannte.

Es soll nicht an sich selbst der Mensch den Muth verlieren, >*° Er soll zu Göttern mehr sich rechnen, als zu Thferen. Wann

seines

Selbstgefühls

iingunst'ge

Ebbe kömmt. 1

So hoff er auf die Flut, die wieder los ihn schwemmt.

54 Solch ewiges Gesez ward

eingeschränk-

ten Dingen, Daf& alle

zwischen

Mehr

und

Minder

wechselnd hingen. 145 Der Stroip,

der jezo voll den Djunm zurükkestofst,

Fliefst wieder ab und zeigt des Grundes Sand entblofst. Wer hofte, ^Vann er ihn vom Sand sieht eingesogen, Bald

wieder

schwimmende Paläst'

auf

«einen Wogen ? Ein gleich Gesez beherrscht dfta Menschen, welcher jezt 130 Verzagt,

jezt

jedem Kampf

sich kiihn

entgegsnsezt. Wann seine Flut ihn hebt, dann füllen alle Stöfse Des Sturms sein Segel nur, dann jauchzt er seiner Gröfse,

55 Qb er im Kampfe sie mit Ungeheuern »eigt, Ob

dienstbar

die Natur

vor

seinem

Wink sich neigt. in Nichts wird ihm schwer, er wird, von aufsen wie von innen., Nicht» denken unerforscht, nichts unvoilfübrt beginnen. Er fühlt »ich selber fort gedrungen auf dem Pfad Der Tugend, den er jüngst so schüchtern noch betrat. Vereinigt sieht sein Geist die scheinbarn Widersprüche ifoDer Lehre, die er liebt; u n d , wenn er von ihr wiche, So wars .¡nicht Zweifel mehr, es wäre Raserei! Des Lasters

Einwurf

und des Elends

Angstgeschrei

56 Verhallen, k«um bemerkt, in jenen Harmonien, Die,

wie vom Himmel her,

dem Ohr

vorüberfliehen. lS 5Er

selbst ein Gott wie war' er Göttern nicht verwandt ?

Wenn er vor seinem Blik die Werke seiner Hand Gedein und nüzen sieht in engeren Bezirken, Wie

sollte durch das All nicht Gottes Finger wirkezt?

W i e sollte der vergehn,

der,

von

des

Ew'gen Kraft 170 Allmächtig angeweht, selbst neue Wesen schaft? Allein dem Menschen auch kommt

die

verhafste Stunde, Da weggeschwunden ihn aüf allzu seichtem Grunde

57

Die Flut verläßt, da sich die stolze Woge legt, Nicht mehr siegprangend ihn auf breitem Rükken trägt, "'S Er sinkt in sich zurük; die angespannten Sehnen Der Seele laßen nach.

Ein schwärme-

risches Wähnen Bedünkt

der

vorigen

Gewifsheit An-

schaun ihm, Und seiner Kraft Gefühl ein blinder Ungestüm. Mishellig mit sich selbst hört er nicht mehr das Loben 180Der Sfären, sieht nicht mehr, im Geist emporgehoben. Von seiner H9I1 herab den regelvollen Plan; Wallt unten izt tmd wähnt die Krümme seiner Bahn

5i> Ohn' Ausweg, endlos.

So, wann^-vir,

von holien Thurmen. Hinnnterschauend,

wie

durcJtwimtHelt

von Gevvürmga, dafs, eile die Natur »ie sterben hieß, Ihr mideidsvoll Geschik sie diesem Trofs entriis. 2» Wie edler Würze Geist in dünne Luft verhandlet, Indefs zum Boden

schwer

die

trübe

Schlakke tauchet:

«9 Dull

suliea pris'n-ers

in

tjh»

body's

cage: £>im lights of Kfe, that barn a length of years 10

Uselefs,

unseen,

as lamps

in

sepul-

chres : Like eastern kings a lazy state they keep And, close confin'd to their own palace, sleep. From these

perhaps

(ere

nature

bade her die) Fate snatck'd her early to the pitying sky. ?5 As

i in to

air

the.

purer

spirits

How, And sep'rate from their kiAdred dregs below,

7» S o floh (für ihr Geschlecht Jiefs e r a d m Lösegeld Nicht fein« Tugend hier) ihr Geiat i u r befs'ern Welt. Doch d u ,

Meineidiger, des anvertrauten Gutes

90 Verräther, Mörder du des brüderlichen Blutes! Sieh her, verwelkt und bleich ist dieser Wangen Roth; Auf diesen Lippen, jüngst noch lächelnd, schrekt der T o d . Der B l i k ,

der voll Triumf sein

weites

P«.eich durchschwärmte Ist starr, kalt dieses Herz, das sonst die Welt 35So,

wenn

erwärmte.

Gerechtigkeit den Ball

der

Erden lenkt, Werd' einst dein Weib, dein Kind früh in die Gruft gesenkt!

7i So'

flew

the

so til

to

its

coiigenial

place, Nor

left

©fee virtue

to

redeem

her

race. Bat thou> false, gufftdian of a charge too good, 3° Thou ^mean. deserter

of thy

brothers

blood! See oil these ruby lips the trembling breath, These cheeks n o w fading at the blast of death: Cold is that breast,

which warm'd the

world before, And those love-darting eyes must roll no more. 35 Thus

if

eternal

lustice

rules

the

ball, Thus shall your wiues and thps your children fall:

72

Dein'ganz Geschlecht erhasch* und würg', im Lenz der Jahre, Die Rache, deine Thür belagre Bahr' auf Bahre! Einst stehen Wanderer hier still, und einer strekt,

Todtenehre, ¿»Nicht klagt' ein F r e u n d , nicht rann di< schwesterliche Zähre. Von fremden Händen ward dein Auge zngedriikt, Von fremden Händen ward der /Leithe Reiz geschmukt, V o n fretaden Händeft ward der fiase» dir gehäufet, Worauf ein Fremdling' iit den J h a u der Wehmut träufet. 55Dach sei es! T r a a r e nicht der Sippschaft dunkle Schaar, Betrübt kaum eins Stund',

umflort ein

ganzes J a h r ;

76 What

can

atone

(o

ever-injqr'd

shade) Thy f{ite

unpity'd

and

thy rites

un-

paid ? N o friend'« complaint, no kind domestic tear » P l e a s ' d thy pale ghostj

or grac'd thy

mournful

bier.

By .fqreign bands thy dying eyes were clos'd, By

foreign

hands

th?

depent

limbs

compos'd; By

foreign

hands

thy

humble

grave

adorn'd, By strangers honour'd, and by strangers jnonrn'd! 65 What -tho' no friends in sable weed« appear, Grieve- f a t a s hour perhaps then mourn a year,

76 Trag' auch kein Afterfreund dirf MumRierei der Schmerzen Zum Bali der Mitternacht und zu des Schamspiels Kerzen; Wein' auch kein Amornpaar an deinem Aschenkrug; 60 Zeig' auch kein Marmor dich, geschmiegt zum feinsten Zug! Ob auch kein heilig Feld dich, holder Rest, empfange. Bei dumpfem Glockenhall und feirendera Gesänge! Doch sei dein Blumengrab des Frühlings erste Lust, Doch lieg' unlastend dir der Rasen auf der Brust; «5Die ersten Thränen soll der Morgen hier vergießen, Des Jahres erste Ros' auf "diesem Boden spriefsen;

77 And

bear

about

the

mockery

of

woe To

midnight

dances

and the

public

show? What tho" no weeping Loves thy ashes grace, 6° Nor

polish'd

marble

emulate

thy

face? What tho' no sacred earth allow ,thee room Not hallow'd dirg>e be iwutt&r'd o'er thy tomb? Yet shall thy grave with rising flowr'S be drest, And the green turf lie lightly on thy breast: is There shall the morn her earliest tears bestow There the first rose« of the year shall blow,

78 Mit Silberfittigen «mscbwefe- «in Erigelreihn Den Raum, der beilig ward. YQm ^eiligen Gebein. So schlummert ohne Stein und Namen nun, vergefsen, 70 Was Schönheit einst «nd iluhm, Ileiehthutn und Glanz, besefsen. Wie lieb e i n s t w i e geehrt:

nun ist es

alles Tand! Au« welchem Stamm erzeugt und welchen anverwandt! Es bleibt allein von dir ein Häufchen morscher Erden; Nur dis bist du, nur oft erbittern ; O welch ein Farus strahlt uns dann dein Angesicht, ®o Vertraun in deinem Blik, um deine Siirne Licht! Die freie Huldigung,

die wir '3er

Wahrheit schwören, Die W a h l , die weder Furcht noeh Eigennuz bethören, Des Geistes ewig Recht,

nur,

wo er

Wahrheit fand, Zu rufen: Hier ist gut sein, hier ist beilig Land ! (55 Nur diese sähest du, belehrt vom Lauf der Zeiten, Die längst ehrwürd'gen Schnee auf deine Scheitel sLreuten,

log Sich aus der Meinungen verfinsterndem Tumult Zulezt verklären; und erlerntest so Geduld, Gingst, unverscheucht und frph des innerlichen Zeugen, Den Weg des Rechts, dem Hals antwortend durch dein Schweigen. So ward es in dir, um dich, heller stets und bald Ward deines Herzens Freund, wer deine Lehre schalt; Bis endlich allgemach sich über unsern Himmel Ein rein'res Licht ergofs, der Nebel dicht Gewimmel viZertheilend,

die den Blik des Geistes abgestumpft,

Die dich verfinsterten, wohlthätige Vernunft !

IIO

Bei diesem schönen Tag

mein Vater,

Heil dir, gingest Du fort zur Ruh! — Mit dem Talent, das du empfingest, Höst du gewirkt,

das Werk,

das Gott

dir gab, gethan, 80Bevor die Nacht erschien,

da niemand

wirken kann.

XI. AM

HOCHZEITTAGE

EIKER

FREUNDIN.

Entgleite sanft den reingestimmten Saiten, Uaaufgehalten

von

der

Sprache

Zwang Wo

mit

Gefühlen

oft

Mistöne

streiten, Gleit' ungehemmt und heiter, mein Gesang !

Getreu der stillen Lust,

die mich

durchdrang, Seit

ich

der

Liebe

Glük

der

schönsten Seele. Beschieden

sah»

entlQkke

jeder

Klang, Den prüfend ich,

mit leisen Hän-

den, wähle, Empfindung,

die sich leicht in reine Herzen stehle.

Wem schlüge voller auch das Herz der Guten, Wem würde billiger ein Lied

ge-

zollt, Voll Anmut, wie, nach ausgelöschten Gluten Des

Erntetags,

der

Abendsonne

Gold Auf

ruhig

strömenden Geflväfsern rollt

IIS ij

(O könnte solch ein Lied die Leier tönen!), Als einem Mädchen liebevoll und hold, Dasj treu vereint, des Guten und des Schürten Verwandte Grazien mit eigner

Blüthe

krönen ? Und

-dieses Mädchen,

von dem

Götterhauche ao

Der

reinsten

Liebe mächtig

an-

geweht, Gans gl'uklich! — In des Morgens Farben tauche Den Pinsel,

wer die holde Majestät

Des

Bildes sich

zu mahlen un-

tersteht! Und

wer

nicht

wagt

in Worte

das zu kleiden, Was

Was ihm durch Mitgefühl das Herz erhöht, Der gnüge, sich den Blik daran zu weiden, Und

sättige sein Herp durch Thränen stiller Freuden, MiH allen Gaben der Natur,

die

immer Diqh,

ihre

Lieblingstochter,

treu

bewacht, Bereichert und geschmükt, im Morgenschimmer Des Lebens,

das in seiner Frühlingstracht

Von

allen

Seiten

dir

entgegen-

lacht, Empfingst

du,

was

der

Jugend

rasches Feuer ErquiJ&kend, was die Schönheit reizend macht, 8

»4 33

Und wa»

am. iohönste» ¿ach xa dieser Feier

Dich schmüku Bescheidenheit

gab dir

den Zauberschleier. Gehüllt in diesen ScWeier, 170 da wallest, Ziehst du dir -überall dfia Herzen nach, Du «eftret «kiiest nicht, ;Ud»rs du gefallest, 4«

Wann längst des Jüitg&a£fc Brust, mit lauten Schlag, Von deinen- ußfreiwill'gea Siegen sprach. So >g>ehst da aiglos uater Huldigungen ; Kein

Neid «rifed Von

dfc»1 leisen

Tritte wach: Nur "Lob , t«ans < köh^ii ^otf* dir zur ükgez wungen,

Ji5 ü S o bald du 4icb entfern?*, ertönt von allen Zungen. Ein Hetz wie deini. so offen jedem Strale Des Edeia v

&Q gsstinlmt für jeden Ton

Der

reinen

Menschheit,

deren

Ideale Nie ungefühlt, wann sie der Muse Sohn !i°

Die xeigtfe,

deiner Bmst vorüberflohn;

Scknßll

hat

es die

Sofien,

die

Amanden (Dem Dichter der

sie schuf

zum

schönsten Lohn) In jedem W o r t ,

in jedem Blik,

verstanden, Und leicht empfindet selbst dis Herz, was sie empfanden.

116

55

In

dieses komt -dis üiebe vorbereitet :

Bald ist der holde Fi&mdlibg dort bekant. Sie koint von deüein Freundinnen begleitet, Die Tugend selbst führt sie an ihrer Hand; Und in dem Kranze-, den dir diese wand, 60

Der dich so lieblich schmükt, wirä keine Blume Von. iener

heiigen Flamme welk gebrant.

Des Guten Keim gedeit

im Hei-

ligthum e Der Liebe, die du fffhlst, und btlüht zu ihrem Ruhme. Sie,

sie allein kann Herten, wie das deine

"7

es

Woblthälig füllen!

O so sei be-

glukt Durch

ihre

sanfte Glut!

Vom

Wiederscheine Wird wer dich liebt (wer liebt dich nicht ?) erquikt. Sogar der Freundschaft Seufzer wird erstikt, Damit er nicht den heitern Frieden störe, Der freundlich dir aus ofnem Auge blikt; Genug,

dafs unaufhaltsam bald die Zähre

Der Wehmut, wann du fliehst, den Abschied dir erschwere.

US

XII. SCHARLOTTENBURG

AM

7

AUGUST

l

795-

H i e r , wo dein Gott Ausruhn dir bereitete, wo die Natur dir Selbst, zu ihrem Genuß, jährlich die Kräfte verjüngt, Hier ward Befseres auch, mein Vater, als was die. Natur giebt, Freundschaft edel und treu dir für die Seele gewährt! & Hier einst feierten

wir dein Bündnifs!

Glüklicher Jahre Zwanzig entflohn seitdem, immer noch segnet dein B u n d ;

I!9 Freud' und. Dank und Liebe, noch inniger, wäre sie möglich, Bringen die Jahre für Euch, bringen für uns sie herbei. So wird ein Leben belohnt, das edel war; heiter sein Abend. Ä

Und für den. höheren Tag Freude bereitet schon hier.

lau

XIII, LIED FÜR DEMSELBEN TAfl IM JAHR lSOO. Z u dir das Hers erhoben O Vater, den zu loben, P e r Mensch allein gewürdigt ward, Stehn wir, mit ernster Fredde, j U m unsre theuren Beide, Erfüllt von deiner Gegenwart, Du bist es, defsen Walten Die Jungen wie die Alten Mit ungesehnen Händen hält; 10Die Guten werden's inne, Und ihrem reinem Sinne Enthüllt sich eine befsre Welt, In dieser Welt zu leben Hast beiden du gegeben,

121 r5Zum Himmel beiden sich gemacht. Ihr Bund war unser Segen; Dir strömt der Dank entgegen, Daß 4u so mild' um sie gewacht. Die lange Reih' der Jahre ¡»Bis zu dem Silberbaare Ging unser Vater, stark durch dich. Sein Herz, nur dir geweihet, Hat reicher Lohn erfreuet, Ein Her«, aas ganz dem Seinen glich, i5Nicht für die flieh'nden Tage, W o Freude ringt mit Klage, Ward dieser Herzen Bund geknüpft; Er dauert da verjünget, Wohin der Geist sich schwinget, 30 Wann er der Hülle Jeis' entschlüpft

122

XIV. D » " WIEDERHERSTELLUNG B E R NAC«

W a s seh ich?

FRIEDRICH

AKADBMIS

II.

Welcher Glanz?

Von

deinen schönern Tagen Erhebt dfer Morgen sich, geliebtes Vaterland! Blödsinn Unwifsenheit, der Nacht Gevögel, zagen Und

fliebn,

auf ewig nun aus deinem Reich verbannt.

5Die Künste ziehen ein, des trüben Wahnes Sieger. Vor ihnen

schreiten her die Weisen, i h r e Krieger;

Lorbeer und Saitenspiel und Zirkel trägt der Kor.

"3

«

»ETABLISSEMENT

Q , u e vois-je!

tE

t ACADEMIE.

Quel spectacle!

O ma

chere Patrie Enfin voici l'époque ou naîtront tes beaux jours ; L'ignorant préjugé,

l'erreur,

la barba-

rie Cbafses de tes Palais, sont bannis pour toujours : 5 Les beaux arts sont vainqueurs de l'absurde ignorance, Je vois de leurs héros la pompe qui s'avance, Dans leurs mains les laurier», la lyre et le compas

124

Die Wahrheit — seht, wie wallen Sie zu des Nachruhms Hallen, io"Von ihr geführt, empor! Unwifsenheit! von dir in schnödes Joch geschmiedet, Lag, weit der Dumheit Raub, beschämt die Erde da; Der

Geist, gelähmt

von Furcht,

von

Aberwiz ermüdet, Demütig glaubend, was ein blinder Meister sah; 15 Voll Kleinmut war der Mensch, leichtgläubig, knechtisch, .feige. Die Wahrheit kam herab,

dafs sie den

Pfad ihm zeige: Er schüttelte das Joch der leeren Schauer ab, Zerschmettert' T>hn Entsetzen, Den lächerlichen GGzen, Den Barbarei ihm gab.

La Vérité, la Gloire Au temple de Mémoire Accompagnent leurs- pas.

10

Sous le regne honteux de l'aveugle ignorance La

terre

étoit en

proïe a la stupi-

dité, Ses tiranniques fers tenoient sour leur puifsance Les membres engourdi« de la simplicité ; ijL'homme etoit ombrageux, crédule, abject, timide, La

vérité

patut

et

lui

servit

de

guide ; Il secoua' le

joug des panique« terreurs,

Sa main brisa l'idole Dont le culte frivole ao

Nourrifsoit ses erreurs.

isf> Holdsel'g®! Künste blyht!

und

goldne

Ströhe nezen In

eprem Hain

fortan

des

Lorbeers

ew'gen. Sprofs. Es baldige die Welt

den freundlichen

Ge$ezep, In denen eure Gunst der Völker Heil beschloß 1 06 Schon höj;' ich. eures Kots vereinte Silberklange, Die Stimm' Urania's, Melpomenens Gesiy»ge> Heil euefetidie Götter preis't, die Könige lehrt i h r ! Ein Zug, unwiderstehlich, Ein

.rein und selig,

joGiebt euch EU Herschern mir!

Fleurifsez arts charmans;

que les eaux

du Pactole Arrosént désormais vos lauriers immortels; G 9 «»!' à vous dè Mgner >sOEule moïide •frivole,

C'«st au peuple ignorant d'Juànorer vos autels :

îi X'entens de vos concerts la divine .harmonie, Le

chant

de Melp ornent «t la voix d'Uranie ;

Vous célébré» les dieux, vous instruisez les rois ; tJne main souverain«) Un gout puifsant m'entraîne 30

Sous vos suprêmes loix-'

XV. AM GEBURTSTAGE DES

KÖNIOS.

DEN 3 AUGUST 179g.

R u r Heil entgegen ihm, o Brennenvolkj dem Tage, Der deinen König gab!

und jeder Bu-

sen schlage Mit wärmerem Gefühl dem edlen Jüngling beut, D e r , taub der Schmeichelei,

sein Ohr

der Wahrheit beut! 6 Hinvrcg Verehrung, die zu geben und zu nehmen Sich edles Volk zugleich und edler König schämen! Mit Würde liebt nur der,

mit Würde

wird geliebt, Wer freie Huldigung empfängt und freie giebt. Heil

129

Heil uns vor allem Volk!

Wir lieben,

was zu lieben, 10

Mit ujilöschbarer Schrift Natur in's Herz geschrieben: D e n E r n s t , d e r , beim Geräusch der Jugend und des Throns, Des M e n s c h e n Werth erhielt im Glanz des Konigsohns. Ihm -ward d a f ü r , was Stolz und Staatskunst nie erwarben, Der l i e b e m e n s c h l i c h Glük>

woran

die Fürsten darben. uFrohlokt, o Brennen, i h m ! Er zeigt auf Eurem Thron, Was in die Dunkelheit der Hütte schien geHohn. Und Ihr — o. danket Ihr, mit jeder Huld geschmükket, Die in dem Könige den Gatten sanft beglukket; 9

i3° Die nicht umsonst, zum Lohn dem heiligsten Beruf, «»Ihm Gott, der Fratien Zier,

der Völker

Freude, schuf. Dankt Ihr den siifsen S t o k , kühn Dir

Naziorien

zeigt

womit ihr

dem Neide die

königlichen

Beide, Umblüht von Hofnungen der späten Afterwelt, Den Reiz dem Emst,

dem Herrn

den

Bürger beigesellt. 85 Wer, treu für Haus und Staat, des beißen Tags

Beschwerde

Veigifst im trauten Kreis am freundlich glühnden Heerde, Dem schwelle froh das

HCTZ,

wann er

d e n König denkt, Dem Gott nach heifsem Tag' auch trauten Abend schenkt!

In jede Freude Vvird die Freud' an ihm sich mischen. 3" Fest hängt 4il ihm sein Volk Wer drängte sieh dazwischen? Hausvater»

Biedermann,

dem

leeren

Schimmer Feind, Wird

Er durch keinen Schwärm von Höflingen umzäunt,

Und kein erlauchter Stolz,

an Swines

Thrones Stufen, Darf Wahtheit und Verstand als Hochverrat^ verrufen, 35 Er Will dem Eifrer nie des Thrones Blize leilm, ß u s Allerhefligste der Herzen zu entWeihn. Heil uns! frei durch Geiez, durch Tugend unterthänig; Gehorcheii wird ¿um Ruhm, ¿um Vater Wird der König.

i3» Er wird dem Enkel noch zum Scljuzy zur Lust, erfleht 4° Durch unbefoblenes freis,trömendes Gebet.

XVI. P R O L O G zun F-ROFNUNG DES NEUEN SCHAUSPlEUIAUSES IN BEIU.IN. (nicht

gesprochen)

D e r treue deutsche Geist, fest und gediegen, Gewohnt, durch Stärke mehr, als Storp, zu siegen; Er hat bei uns auch dieser Kunst geflegt, Die,

zaubergleich, des Heraens Tiefen regt;

i53 5 D e r Kunst, die, früh der jungen Menschheit Freude, Zur Müsé" -ward, aus

bunter

Augen-

weide, ö n d -báld dein Volk, r mit • dsm sie leicht gespielt, Des

Lebens

Abbild

vor

die

Seele

hielt. Gereift mit ihrem Volke selbst, begleitet «Sie jeden Tritt, wodurth

es aufwärts

schreitet. Das Eint, das lang' um's kalte Herz gestokf, Rollt féuriger;

von

jenem

Lenz

ge-

lokt, Den" auch' dem Geist gewogne Stunden bringen, Sehn wir den Genius die Flügel schwiagen.

»34 iä,Der

freien

Schönheit

sorgenlose

Welt St ehrt da #

vom Licht der Zeiten aufgehellt.

Kein Frost Germanien« droht ihrer Blüthe, Wann

einst

herab der

Hiraxnelsfunke

sprühte; Und mit dem Ernst im reifen Sinn gepaart, soHerscht das Gefühl, lebendig lief und zart. O Heil dem Volk, das dies« Macht erkennet, Die jedem»

der ihr dient,

die Freiheit

gönnet! — Ihr Brennen, die V e r n u n f t aum Völk eikor, Weil rings

von

wilder Kraft gohr;

Europa

i35 is Ihr

werden

nie

die

Güttin

mißverste-

hen, Als• Ik(rp.te .sie das S . p P i e l , d e r

Kunst

Verschmähen. Hifr,

ein b|«itrjer Doruj m i t k l u g e r Pracht,

Dje

Aljtqgswelt

zum

Feenlande

macht;] Hier scheut ihr

nicht, Tags

vom

Joch

des

entbunden,

3oSckul Wird «chnell der KrSäz vom Spott ifatn. abgelaubt, Uad selbst die Menge, die den Wicht vergöttert, 5iek? lachend bald den Loibeerschmuk entblättert. Wöhlwifsend, da£> iin Dienst der Tükke nie Die Schwinge tväch&t dem werdenden Genie,

"5/0 55 Dafs

die vCrläfsnÄ Wahrheit stets den Thoren

Belohnet

mit — umsonst verstekten — Ohren,

Fafst kühn der Spott den rauhen Hatiptschmuk an Und zerrt dabei zum Schauplaz

leinen

Mann. Hiei prüft er ihm des seichten Wilsens Wunde, 60Manch sinnlos W o r t , entwischt iur Lösen Stunde, Die Einfalt

rings

mit

Frenzen

aufge-

puft, Den

dikken

Sprudelkopf,

gefüllt

mit

Luft, Den liebeleeren Schalk im tauben Herten Und straft und geifselt ihn mit scharfen Scherzen.

65

S a d i s t ein St P o p e , gerüstet und geschmukt

Mit' alter Musen Gunst,

die Wehr ge-

zükt. Die

heilige

des

strafenden

Geläch-

ters, Nie straft' ein kühneres, nie ein gerechters: ,,Demütig" sprach er ,/afs' ich, Waffe, „dich! 70„Der Menschheit Hüter wekke mir dein „Stich, „ T r e i b ' an zum Werk des Richtstuls trä,,ge Fristen ,,Und stachl* im K o r den eingeschlafnen „Kristen. ,,Und i h r , Goldfliegen, die ein Hof erhalt „Der

eure

Reize

nach „zählt,

den

Flekken

:5 „Spinnwebt nur

euer Nee vor Gottes »Tage!

„Die Muse

fegt's mit

Einem

Elügei-

nschlage. „Stolz bin ich; Stolz fidfst mir der An„blik ein, „Dafs,

die nicht Gott mehr scheuen, „mich noch scheun.

„Gerichtshof, Kanzel, Thron streua eitle „Sprüche; 80 „S i e trift und schrekt allein das Lächerliche/«'

XIX. D I E V E R S E N K T E BIBLIOTHEK. AN DEN EIGENTI1ÜMER D E R S E L B E N .

T i e f also zu den Scheusalen des Meers sind sie gesenkt, die da Aus leichtsinniger Nicht.-Leser Ruinkundig errettetest? O gib Sprüche der Kraft und : der getfost mifsenden Heiterkeit, Gib Tras Hohes du hast, fröliche Welt griechisches Alterthums, , Uns Bedürfenden, ach, denen es schwer lastet, dafs, eingeweiht In die Freuden der sanftstaunenden Nacheiferung alter Kunst, Wir dem hellen Papier horchten und, Faust, deiner Bezauberung!

*54 Hier ist Weiser, wer nie ahnete, dafs Lust bei den Weisen war, Hier ein Kato, wen nie lüstete, Freund Kato's- und Porzia's IO Einzugehn

in den still feirenden Kreis defs, der den Schierling trank!

0 Vrie ruliig entbehrt, wer nur die Wand ziert mit der Bucher Gold! Unglükseliger du, welchem zu viel Weihe die Muse gab! O dafs Hauche der Luft, Äther, geformt durch die Begeisterung, Weitertrjigen, was Kühn Plato g e a h n t , was sein Gefühl g e w u f s t ; t5 Nicht tastbares Gewirk dumpf an der Spul träumender Mütterchen! Nun, dem Körper vertiaut, sinkt auch der Geist, ach! in desKörpersMacht. Warum nicht des Metalls glänzenden Tand, warum den Purpur nicht.

»55 Leichten Schultern, bestimmt, Würde zu leihn, schlangen die Wogen ein ? Dir, dem heilig der Geist, wo er gesprüht, leuchtende Funken wirft, »Döm> WO irgend ein Her« edel geglüht, beiliger diese Glut Aufsteigt,

der

du

den Zoll willig be-

zahlst, Welchen der Genius 8pJt noch jedem Gefühl,

dem er sich

zeigt, königlich auferlegt, Der

du,

earteres

Sinns,

freundlichen

Schmuk, Lilienreinigkeit Gönnst dem heiligen Pfand, dir von der Kunst Lieblingen anvertraut; «i VVartim schmetterte dir Balken und Fracht wild der Trident Neptuns?

i5ö

XX. AN

EINEN

EDLEN

DENKER.

D i c h mufs ich lieben, troz den* §ßi^uer, der von fern Mich warnt, du Werdest mein, Gpfühl zermalmen, Ausliefern dieses Herz Mhllo&ea Peinigern, Den Zweifeln,, sijürzen meiner HoJEjnmg Palmen. 5 Vo» deinem Tiefiinn graus't die Ahnung kalt mich an. Der

fröhlichen

Gewifshfit Kräfte lahmend.

Durch schale Feigheit, wie durch albern Zauberbann, Mich überwältigend und mich mend.

beschä-

"57 Ich habe Muthj den Trofs der Grubler "rings umher, io Die, allzuarm> zu fühlen, nichts als dachten, Ihr ktettenrafselndes Sistem, für mich zu schwer, Ich habe Math,

es sorglos zu verachten.

Herzlose Weisheit, kann sie den, der je gefühlt, Ans: seines Glaubens Paradies verscheuchen? i s ü e r h a t t ' ihn nie, der hier den Glauben nicht b e h i e l t - , Ihr «rmett Mörder tödtet nichts als — Leichen. Von in&en lebt der Mensch :

Was .Sein

Gedanke fast, ( H a träges Abbild defs was Hä&de g£ei» fen)

»58 Nicht dis hebt ihn hervor ai» seines Körpers Last, aofiicht dis vermag die Fefsel abzustreifen: Nur was er w i l l ist Er.

Er kauft sich

selber frei Vom Schiksal und dem Gaukelspiel der Sinnen. E i n heiliger Entschlufs,

und jene Zau-

berei Wird um den Halbgott wesenlos zerrinnen. s j D u selbst,

i u weise längst für blofses Denkens Ruhm,

Weist, wie den Schlufs, geschmiedet und gefüget Bei kalter Glut des Hirns, oft in dem Heiligthuni Der Brust

ein

Hauch

der Sehnsucht

überwieget.

i59 D a , da nur, liegt verwahrt die Wage, die es wägt, 30Was groß,

was ewig sei,

was leerer

Schimmer, Die Tagend herrscht allein: wo sie den Stempel prägt Da lebt $s, bleibt's, in einer Weh voll Trümmer. Hat einst des Menschen Wunsch ergriffen, was da bleibt, Und hat der Geist dem Körper obgegesieget, JJSo

ist, was e d e l ist,

ihm w a h r , und

fruchtlos streubt Empor der Wahn sich, "der zu Boden lieget. Mehr ist als alle Macht vereinter KÖrperlast Was e i n e r

Thräne Huldigung gewinnet,

i6o Des Edlen Hofnung, wann dia iWelt ihn quält und hafst, 40 Zerreifst die Neze, die der Zweifel- spinnet. S o wahr das Gute inebr dem Guten ist, als

Gold,

Ein T a g der Pflicht mehr als des Lasters tausend; S o wahr sind wir nicht Staub und' nicht im Blute rollt Das Leben nur, bald mit dem Blut verbrausend, 4äDem Rohen,

der nur hat,

was eigfter

Sinn geniefst, Bleibt Tugend, stets das Märchen feiger Thoren, Und rafft dein Glaube hier, was du nicht siehst, S o i a t der -Zweifel seine Macht verloren. Der

i6t

Der Körper dient dem Geist, dem gto^ f s e n G e i s t die Welt, 50Der Hafen, wo der Besten Wünsche landen, Eröfnet sich; was hier die Tugend fefselt, fällt, Sie hat den Kaibpf mit ihrem Feind bestanden. Du weist es; darum schelt' ich Kleinmut, was mich scheucht, Was deinen Tiefsinn

des Zermalmens

zeihet. SäDpr währen Kirche bist du zugethan j so weicht Denn ihr, o Schauer, von Vernunft zerstreuet ! Und lernt' ieh nie, beschränkt in biedier Kindlichkeit, Umychloipen noch

von alter Meinung Banden, IX

itia Und lernt' ich n i e , wie Saz bei

dir an

Saz sich reiht, 60Ich fürchte nichts, mein .Heiz hat dich verstanden.

XXI. DAS

LANDHAUS.

D i s war im Wunsch : Eid Gfövlefii, grän umheget, Und

eine

Hütte,

nah

dem

Akfce-

rer, Worin die Kuh sorgloser* Unschuld pfleget; Doch reicher fiel mein Loos and lieblicher, ¿ D i e Freundschaft hat,

die lifebtf, ra^hr

bereitet, AI»

je

der

jugendliche sann.

Traum

Er-

I63 Auf

stillem Pfade,

der

gemach

sich

weitet. Lang'

ich

im Eigenthum süfsstaunend an.

Gewährt erscheint,

wefs tausend Edle

darben, io Die,

in

des

Lebens

unerquiktem

Frohn Hinschmachtend über ihres Fleifses Garben, In's Land deir Freiheit sterbend erst geflohn. Mir gab der Muse Gunst, was dem Geniefser Det

kalten

Eigensucht

Gewölk

ver-

hüllt, 15 Sie gab Bewustsein meines Glükkes, süfser Weit als Genufs, und wie Mittheilnng mild.

jG4 Der Mus' allein gebührt's, zu weihn die Gabe Des

Rebenhügels

und

der

fetten

Flur; Veredelnd rührt sie iiiit dem Zauberstabe soDer Sinne Lust, und tilgt dei Tbiörheit Spur. Das Göttermädchen

bringt

Bus ihrem

Äther Herab

der

fremden

Freude

Völl'ge-

nufs, Der Lenz blüht früher, ringsum welken später Die

Hosen,

aufgehatlcht

von

ihrem

Kufs. 25 Der armen Wirklichkeit hängt sie den Schleier Begeisterter

Empfindung um.

.schmeichelnd

165 Sie scbaft indem sie zeigt;

ohn' ihre

Leier Sind unbeblumt

clie Aun,

die

Bäche

slumm. Auch

in

des

Menschenherzens

tiefe

Gänge 30 Wirft

ihre

Fankel

nur

belebend

Licht: Bewundrung,

Freundschaft,

Liebe sind

Gesänge.» Ein

Ungeweihter

hört

die

Stimmen

nicht. N u r , wen du kindlich-hohe

Jungfrau

führest, Entdekket

des

verwandten

Busens

Gold; 36 Du öfnest, wärmst, die Seelen, die du zierest; Selbstlingen

warst

du hold.

Reine

nimmer

i66 O dufte mir

aus den getränkten Wiesen

Der

Milde

Labsal,

aus

der

Saaten

Grün Wohlwollen;

zaubre mir zum Alpenriesen

40 Die

helle

Wolke,

dafs

ich

lerne,

kühn Aufathmen, Stolz und rohe Macht verschmähen, Mir selbst vertraun! Denn deine Weihe schmükt Auch armes T h a l ;

stets waltest du auf Höhen

Und nie wird Sklave, wen einst du ent?ükt. 45Kein Winter

schliefst,

kein Lenz be-

fruchtet Seelen: Das

unverloschne

Feur kocht.

von

innen

surros In foliis, Z e p h y r e ! At volucres t a l l i t e , a t q u e d o c c t e 2¡¿ Me cantum ! E c c e canunt, e quer&ubuv eqbe xubetis

i95 Dann •fliehen sie übet d^rl'hal auf hohe Felsen, und schauen Fern über den iiiedrigen Wald aufs Feld durch segelnde Dunste, Ünd Wiehern aus Wolken herab» Itzt eilen ist lere vorüber, Aus ihren Näsett raucht Brunst, sie spalten mit Hörnern daä Erdreich, 340 Und toben im Nebel Vön Stäub» Verschiedene taumeln 111 Höhlen Und brüllen dumpficht heraus, Verschiedn« stürzen von Klippen. Au« ausgehöhltem Gebirge fallt dort mit w i l dem Getümmel Ein Flufs ins büschigte T h a l , reifst mit sich Stucke von Felsen, Durchrauscht entBlöfsete Wurzeln der unter-* grabenen Bäume, 245 Die üher fließende Hügel von Schaum sich bücken tilid wanken; Die grünen Grotten des Waldes ertönen und klagen darüber» Es nutzt ob solchem Getose das Wild, und eilet von dannen; Sich hahende Vogel verlafsen, im Singeil gehindert, die Gegend, Ünd suchen ruhige Stellen, wo sie den Gatteii die Fühlung S50 Verliebter Schmerzen entdecken im pyramidneil Gesttvuche, Und streiten, gegen einander mit Liedern, Von Zweigen der Buchen. Dört will ich laüsihen und sie sich freun ünd liebkosen hören» Fhefs sanft, unruhiges Flufschen! still ächzende Zephyv' im L i ü b e , Schwächt nicht iht buhlr sches Flüstern» Schlagt laut Bewohnet der Wipfel, 253 Schlagt* lehrt mich euren Gesang!"Sie schlagen; symphonische T o n t

Evolitant numeri camerata p e i a f t i ì silvae. Fit sonus omiiK ager.

Strrdet 1 maria ab alno

Et frinplla, agitant varus se acalanthides ali» Fiorenti msuhant tribulo, v o x saltai et ipsa. 250 De vinili specula miseros flet acanthis amores, Ft fuscos merulae gimitus modulantur abi ulcao. At repetit vox ales et esigilo Philomela Corde fóvens laudém terlebrosos sola recelsos Arboreosque t h o l o s , moeraris tempia peremiis, ¿Sj C Q U 0

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umbras, quae notte pplumque et Tuia tegebant,

Pulsas Aurorae dicas glomerafse quadrigli) Infelixque solum T e m p e m rldentia mutat. Qua salices mgraitte lacus circumluit unda, Imminet ilia 2"°

raodosque

ciet melos -et -rotat acre

Tmnula ; xura neftnisque sonant. chordis

Ita plurtma

Plectra fufunt. Liquido nunc gu'tture mille voluta P e r nutneros, tenero lang'Uens 'in VocJbus erra't, Integra nunc aura's ferri. 61 cavea tal le coprt,

A l i c e l i durtis atoantem

latitans in fronde, mos

silent

275 Carmina lièta, tremens loca jjervolat, antraqu« poscit

»97 Durchftiehn von Eichen und D o r n des weite» Schattensaals Kammern, D i e ganze Gegend wird Schall. Der Fink, der rothhche Hänfling Pfeift hell aus W i p f e l n der Erlen. E m Heer vön bunten Stieglitzen Hüpft hin und wieder auf Strauch, beschaut die blühende Distel 'S" Ihr Lied hüpft, fröhlich wie sie. Der Zeisig klaget der Schönen Sein Leiden aus Zellen von Laub. V o m Ulmbajim flötet dig Amsel In hohlen T ö n e n den Bafs. N u r die geflügelte Stimme, D i e kleine N a c h t i g a l l , weicht aus Ruhmsucht m einsame Gründe, D u r c h dicke W i p f e l u m w o l L t , der Traurigkeit ewige W o h n u n g , 2Ss ( W o r i n n aus L ü f t e n und Feld der N a c h t verbreitete Schatten Sich scheinen verenget zu, haben, als sie Auroren entwichen,) U n d macht die sqhreckbare VYusta zum Lustgefilde des Waldes. D o r t tränkt em finsterer T e i c h rings um sich Weidengebusche; A u f Aesten wiegt sie sich da, l o c k t laut, und schmettert und w n b e l t , 270 Dafs Grund und Einöde klingt: so rasen Chöre von Saiten. Itzt girrt sie sanfter und läuft durch tausend zärtliche T ö n e , rtzt schlägt sie wieder, mit Macht. Oft wenn die Gattmn durch V o r w i t z Sich im belajibten Gebaur des grausamen V o g lers gefangen, D e r fern im Lintfentjusch laurt, dann ruhn die 1 j e d e r voll Freude Dann fliegt sie ängstlich umher, ruft ihrer W o n n e des Lebens

198 Delicias scopulosque sua», nec pianger» c e f u t Semiawmis hictu donee de sepe relapsa Frondibus innutet, titubet caput inclinata; Moerentes visa hie defunctaè cernete manes t8o Sanguine foedatos, Questus, inox ìntegràt, aegra» Continuali noctes, genutu et cum quoque vide-, tut Efflatura animam,

Miserati hanc germina colles

Hiisuti tenera extoHunt lamenta propinqui, Ast iunc quis. ttuculans deraurmurat ilice tronca agjQuam fugit omnis avis ramis viduamque tremque ?

pu-

I-udebarne sono? Yolat en «xi arbor« ore Versicolor, celerique fuga proper«» columba, Roboris haec alvo crepitunt dedtt, Innatat ala Mox pansa valli, nutans scrutatut «t umbram tgo. Vjminaqu? ore gerens arentia circumspectat. Quo sibi scit sollers rudos camerate magistro Incoia ramorum, raptuSque cavere protervos ? Afilatu tacito quis cardi inspirai amorem ? Ommpotens per t e , quae sunt bona cunque per