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German Pages 286 [296] Year 1804
V E R S U C H DIDAKTISCHER
E D I C H T VOM
G. L. SPALDING
BERLIN CT DKR REALSCHULBUCHHANDLUNO 18 0 4
V O R R E D E .
Es
liegt mehr
Anhiafsung in der Auf-
schrift dieser Samlung, als derjenige bemerken wird, der sich nicht erinnert, dafs sie dem grofsen Haller abgeborgt ist.
Er
kündigte seine Gedichte an, als s c h w e i zerische,
um dadurch im Voraus Nach-
sicht zu gewinnen,
für Härten des Verses,
Sonderbarkeiten der Sprache, welche seine vaterländische Mundart mit sich brächte. Hier wird, in ähnlicher Absicht, eine unbeliebte Gattung der Poesie genant, #
zu
il welcher allein die gesammelten Stükke gehören.
Vielleicht schliefsen viele Urtheiler
selbst die Gattung aus von dem Anspruch auf d e n N a m e n Poesie. nigstens Titel.
bescheiden
Solche sind we-
gewarnt
durch
den
Demungeachtet will derselbe, auch
in a n d e r e m S i n n e , Dieses
auf H a l l e r hinweisen.
vortreflichen
Geistes
gehaltvolle
S p r ü c h e , m a n c h e m älteren Deutschen noch lief in die Seelfr geprägt, sind e s , die ich erneuern,
nachbilden
feint sei es, ist
Poésie?
wollte.
W e i t ent-
dio f r a g e zu berühren: Auch
vorzüglichere
was Köpfe
dürften ohne Scham bekennen, die Frage sei ihnen zu hoch.
S o viel aber darf auch
der Unkundige vbraussezen, angenommen :
als allgemein
daCs die didaktische Poésie
eine niedrigere Sfäre der Kunst -sei,
dafs
sie vielleicht den geringsten. Aptheil habe an
dem
eigentlich - poetischen.
Karakter.
III
Dahin geht, zum Beispiel, das Urtheil des Josef Warton in seinem Versuch Über Pope.
Ich kann es nicht l e u g n e n , dafs mei-
fte kühnsten Ansprüche befriedigt Waren, WeAn ich je den Pope « r e i c h t e . nig dis der Fall sein w i r d , li€h sehe ich e i n ,
So we-
eben so deut-
dal's ich selbst alsdann,
mit meinem Muster, nur auf einem unteren Revier Aber
der
dal* auch
iwüfse, sei,
Dichtkunst
da&
das,
werden.
Wohnen
wurde.
dieses angebaut
werden
audh hier Ruhm
glaube ich, Der
zu ernten
darf nicht vetkant
traurige
Scheideweg,
wo
weder die Filosofie belehrt, noch die Poesie erfreut, scheint freilich der liche
Aufenthalt
Geister, Zeiten,
dieser
eigentüm-
Gattung.
Edle
denen marl wol zürnen kann zu doch
nie
sie
verachten,
haben
häu/i'g eben den P o p e , der mir unerreichbares Ideal ist,
mit Herabwürdigung über-
IV
strömt.
Unsern ernsten Haller nennen sie
so selten,
dafs man ihn vergefsen glaubt.
Bei dieser ungünstigen Stimmung auch der Befseren,
hat es mich immer gefreut, den
vorhergenanten Warton so unparteiisch zu sehn, in der Würdigung seines Lieblings Pope.
Er ist selbst beschäftigt das Geschrei
zu mäfsigen, womit einige Landsleute diesen zum ersten Dichter ausrufen. Aber sei es denn keine Poesie, was der Angefeindete in die schönsten Yerse gleist, deren seine Sprache fähig ist» möchte wol ei» unbefangeuer und gebildeter
Geist
reimten Spruche entbehren?
seine ge-
Das Gemein-
gut der treflichsten Gemüter: fromme und weise Ansichten des Lebens, die Moral, in welcher, nach dem schönen Machtspruch Burke's,
keine Entdekkungen zu machen
sind, sollen sie keinen Sprecher haben auf dem Parnafs?
Neues kann man hier nicht
V
lernen, der Schwang wahrer Poesie wäre Ünnatur bei dieser, im Grunde prosaischen, Stimmung. Wollaut
Aber sollen darum Ritmus und
nicht
an
diese
Säze
rühren?
Nein, jene mächtigen Zauber des gebildeten nicht minder als des rohen Menschen mOlsen auch diesen seinen Hausrath schüzen •und schmükken.
Auch
der hat seinem
Volke gedient, der die lauteren Empfindungen des- befseren Ich in gediegene Verse schliefst, Eifer für Hecht und Tugend, Indignazion gegen Übermut und Frevel, Spott gegen anmafsende Mittelmäßigkeit, Freude an stillem häuslichen Glük.
Nicht etwa
nur zum Auswendiglernen für die Unmündigen diene diese versifizirte Moral. Auch, wenn der Ausdruk bis zur höchsten Kultur gesteigert ist, fttfslich nur dem Gebildetsten, auch dann nicht werde ein solches Werk verschmäht, als ein mühseliges Spiel.
VI
Ewig wahr bleibt der Ausspruch: alle Gattungen sind g u t , auCser der langweiligen.. L a n g w e i l i g ist das grofse Verdammungs•urtheil des lehrenden Poeten; und freilich, wo er langweilt und dennoch fortsingt, da ist er nicht zu entschuldigen.
Nur nicht
jede lange Weile ist unschuldig in dem, der sie empfindet-
Zuweilen
deutet
sie auf
Mangel an moralischer oder geistiger Kultur. Meine Gattung alioj scheint e , könnte ich vertheidigen; meine Arbeiten in derselben mufs ich ikrem Schiksal überlafsen. Über die Ausdehnung ales .Namens wird man am wenigsten mit mir »echten, ich Versieht auf die G e d i c h t e ,
Leiste
so wird
man hoffentlich das d i d a k t i s c h e mir zugeatehü,
So,nst möchte diese Benennung
manchem Stiikke
streitig ?u machen sein.
Für die Versifikazion meiner Versuche vorzüglich fürchte ich jenes Todeswort. Lange
vn Weile.
Die meisten sind in Alexandrinern
geschrieben. Ehmals schien mix dieses Maris das eigentümliche dieser Poesie. Ich glaubte das kindlieh meinem Haiier. Auch gibt unleugbar die Breite dieses Stroms manchen Sprüchen ihre volle Würde. Späterhin ward es m i r k l a r , dafs der fünffüfsige Jambe rascher ist u n d kralliger.
D e r Einschnitt die
ses Verses ist nicht, an eine Stelle gebundcm Wir Neueren, nennen Einschnitt, was, nach den Begriffen dex Alten, das Gegentheil wäre. Mit dem .Schlufs eines Wortes zugleich und eines J a m b e n , zu Folge dieser Verwechselung, kommt der Einsah (utfr in einen jambischen.Vers.
Dieser Irthumn oder viehkeht
diese Abweichung, ist uns zur Natur gewor* den, .oder sie ist unsere Natur gewesen. Ein sechsfüfsiger Jambe, mit lauter trochäisohen Endungen der W o r t e r , ist widrig;, schon ein fünfffifsiger solcher gefallt minder. Nun
VIII
verlangt das herkömmliche Gesez im Alexandriner am dritten Fufs das Aufhören eines Wortes, Die altgläubigsten in dieser alten Lehre fodern sogar völliges Innehalten des Gedankens
selbst,
und,
wo nicht
Punkt, doch ein starkes Komma,
ein Diese
Strenge nun hat dem Alexandriner am meisten Narkotisches eingeflöfst. es,
zwar nicht ratbsam,
Mir schien
den "vierten Fuls
mit einer Endsilbe des vorigen Wortes anzufangen, doch erlaubt, zuweilen dort sich an einem biofsen Aufhören des Wortes zu genüge«, ohne Stillstand des Gedankens. Das Alexandrinische Distichon
kann be-
trachtet werden als eine vierzeilige Strafe, mit zwei reimenden und zwei nicht reimenden Versen, darstellen.
wie unsere Kirchenlieder es Hat nun Ubergang des Sinnes
aus eiijem Verse in den nächsten, längst Zutritt erhalten zu unserer
Versifikazion
IX
überhaupt, warum nicht auch hier? Monotonie wird vorgebeugt, auch beim
Der
indem nun
zweiten und vierten Fuß ein
kräftiger Gedanken - Abtchnitt sein darf; und die Autorität der Alten geht voran, indem auch sie ihre Hauptzäsur im Hexameter, nach dem .fünften Halbfufse,
«ehr
oft von allem Stillstand des Sinnes trennen. Bei dem allen bietet der fünffüßige Jambe angenehmer Spiel. ein
Abwechselung
Weit
freiere»
Der Reim scheint noch izQ mir fast Bedüyfnifs
des
Lehrgedichtes.
Wir
Deutschen, die wir allein den Triumf des griechischen Verses len,
so
errungen haben, zäh-
viel ich weifs,
keinen einzigen
Künstler der alten Maafse, der zugleich ein Verächter
des Pieimes wäre.
vielverehrter
Hat
unser
Altvitter Klopstok einst böse
Laune gezeigt gegen diesen Modernen, so v e r d e der ieliler verg,efsen,
über jedem:
*
áf er»tetoD, j a a u f e r s t e h n w i r s t d u " das wir hören, oder sonst einer Zeile des kräftigen Kifihensängers^ Weit mehr Nachsieht bedarf mein Hifiler, wann er, mit der grämlichen Ansicht
eines Altgewordenen,
murrt, er könne doch 'aun seine Gecttetate nicht mehr umsezen in Hexameter.
Denn
hier hat er etwas gemein mit dem unmanlichen Verdrufs und Tadel, den SO' 'viele aüsgiefsen über irgend eine neue Kunst; die ihnen nicht mehr gelingt.
Von der
anderen Seite ist ei doppelt' befremdend, dea Reih* als Barbarei v-eíá hrein zu hören, wo wed«r alte noch neue Kunst merklich von. Statten geht.
Er soll unseren Trauer-
spielen durchaus nur eitles Geklingel geben. Den meisten schien er doch elektrisch zu wirken,
als Schiller ihn zuerst in den
Oral elsprüchen seiner Thekla tönen liefs. Der Ursprung und die Verkettung unserer
XI
(jkifuhlo igt']»- tan5?ndtiinl eben s® dunkel) als die Gef.iil^Ie. selbst Unleugbar es ist Thatsachte,
Kurz'
da Ii d-ei; Reim'" uBvridei-f
siehlichen lieiz hat für alle-.hsutigen Europäer.
Dennoch ra.c?«bfen nu* täglich
mehr
B$isj>iele erschuften von LeUeosr- tuad SHr torwpruchen in
(vnliken üasuchen-2
dieses Maasr.stim^r.f. vortreHich
pu der rur>
higen Betrachtung
des Wahren.
lfen
aber
dergleichen}
die
scheinen j e n e kiV«er«n, chen,
Auch-
W i r ha-
gelungensten
oft nur .Tfetrasu-
die • ihr Verfai'ser Arabesken nennt..
Der Reim h a t , g l e i c h f a l l s ,
wie ich
glaube;
veraltete Gespfce, aufs neue zu verbinden; unter
bald
auch
wor-
der Gedanke veralten
wird, wenigstens nie mit seiner Kraft ans Ende des Verses gelangen.
Und doch ist
dort die rechte Stelle dieser Kraft;
die
ßeiinsjlbe tnufs den Stachel führen,
der
zurükbleiben
soll in
des Hörers
Seele.
Die südlichen Sprachen, mit Einschluß der französischen, können unser Maasstab hier nicht sein.
Ihr
Reichthum
an Reimen
macht die Strenge der Wahl zur Wir,
wenn l e i c h t und
Natur.
scheucht
uns
nicht reimen sollten, mnfsten solche Wör-
XIII
ter in der weitesten Entfernung von einander halten; denn sonst verbände das Ohr sie, auch wider des Künstlers Willen.
Lu-
ther reimte W a f f e n und t r o f f e n ,
und
es scheint nur ein erkünstelter Ekel,
dafs
wir dieses uns versagen.
Der Haucli der
Vokale ist wandelbar und fluchtig; sie entsprechen einander auch da, sich
wiederholen.
Wörter
Der
wo sie nicht
Gliederbau
sind ihre Konsonanten,
der
und hier
beleidigt Ungleichheit der reimenden Buchstaben, wie Verstofs in der Zeichnung bei dem Maler.
Die harten und weichen Arti-
kulationen werden nur von dem ungebildeten
Sprecher
Deutschland
verwechselt;
leider
sind viele in diesem
in
Einen
Punkt ungebildet,
die Sonst das zarteste
Gefühl bewahren.
Doch strebe der neu
erwachte
Patriotismus
unermüdet
dahin,
die Schande wegtunehmen von der ver-
tXlV
einten Muttersprache.
Sollten die Aufseher
ujid ß,e,wahrer der Sprachtöne r die Dichter,
Mitschuldige werdeh
an
der
rohen
Vernachlafsigung? Tief gekränkt hören wir die Keime., die es laut ankündigen, ein.^c
unserer
grufsten
Dichter
daf» mehr
Schwaben sein wollen und ReieiiSländer, als Deutsche.
Nur werfe die unglukliche Or-
tografie sich nicht auf zur Richterin über die Töne.
Nicht, welcher Buchstabe ge-
schrieben dasteht, aus Liebe zum Herkonin.en, oder aus verzweifelnder Nachgiebig-' keit gegen dafselbe, sondern welcher gehört wird,
Ende sein Abbild in dem ent-
sprechenden Worte.
Unsere Schlufsarüku-
lazionen sind alle hart, und dis haben wir gemein mit den Franzosen und, wahrscheinlich, den Römern.
Die Britten sind keu-
scher und zarter.
Also jedes D am Ende
eines Wortes gilt ein T.
Da»
G
bleibt
XV
gleichfalls nie ein G in d«r leiten Stelle. Es wird ein Ä oder Ch; die beiden Härten,
dena (Iis sind
itiit denen, es in glei-
chem Grade der..Verwandscbaft steht. Ein sonderbares Vorujrtheil spricht gewöhnlich für den Oberjsaclisen, der hier den Ton K wählt. Der Niedersachse spricht C II. Keiner hat ein Recht gegen den andern, und ganz Deutschland theilt sich in eine der beiden Aussprachen; jede Hälfte ohne Fehlen
Das C h könnte sich berufen auf die
Endungen der Adjektiven, wo nur hin und wieder ein Provinzialismus spricht: e w i k . D e r Ausweg indefsen ist unüberlegt, dem Reime nun nur ein solches Wörterpaar zu verstatten, macht;
wo- zweimal G den Schlufs
gleichsam um
sicher
zu
gehn.
Diese Maasregel der Sicherheit dekt eine ßlöfse auf, beschämt.
die unsere
ganze Literatur
Immer denken wir uns
das
XVI
Blatt, und das einsame Kabinet, und das A«ge als Vermittler unsers Verkehrs mit dem Redekünstler.
Da ist kein Zusammen-
treten mit dem Volk, Kreis um uns her:
kein begeisternder
Zaüberstriche sind es,
magische Figuren, mit denen wir die Geister bannen. Jedes Wort aber gehört dem Ohre;
das sichtbare Zeichen dafür mufs
erst übertragen worauf es
Werden
deutet.
ein Piedner,
Ein
in
die
Sfäre,
Schriftsteller ist
und sein Geschriebenes soll
auferstehn von dem Tode des Buchstabens in das Leben, des Geistes, ehe es genofsen werde.
Die Töne, die sich neben einan-
der bezeichnen lafsen durch die Schrift, lafsen darum
nicht immer eben so sich
darstellen in ihrer eignen Welt dts Gehör», oder doch nur mit Verlezung aller Schönheit.
Wie viele Konsonanten hätten
wir schon Landes verwiesen aus unserer noch
XVII
noch immer za wenig gepflegten Sprache, wenn wir nicht mit Wie viele Wendungen
dem Auge hörten! wären
gerundet,
wieviel Schleppen des Vortrags abgekürzt, wenn wir nicht stets rechneten auf den zurüklaufenden den
nur
Leser,
einmal
unbekümmert
vernehmenden
Nicht etwa jedes Gedicht n u r ,
um
Hörer!
nein jeder
Zettel, worauf etwas anderes steht als Zah len,
soll
gehört werden,
nur, Ilm gehört zu Werden»
und
gesehen
Beim lauten
Vortrag also hilft jene Ausflucht keineswegs. Entweder K wird gehört km Ende, oder Ch\
einmal oder zweimal.
Schon
Voltäre klagt, dafs tnan dem Auge reimen wolle.
Also wird, welche Wahl man treffe,
immer recht gewählt nur sich treu bleibt.
sein,
so fern man
Denn wer S c h l a g
und n a c h verband, soll nicht wieder T a g Und V e r h a k zusammenordnen. **
Einzelne
XVIII
"Wörter sind da,
die allgemein zu einem
von beiden Tönen siph b,«kennen.
So
wird kein gebildeter Dichter W e g reimen dürfen auf L e c h .
Die Härte unserer End-
buchstaben leidet eine einzige Ausnahme, weniger zwar noch bewährt
durch, die
Sprache der ganzen Nazion, als von ferne gezeigt als möglich, durch die Gewohnheit weniger fein organisirten, am Ende der Wörter,
G nach dem N} hat bei manchen
einen Klang, der dem Nasalton der Franzosen gleichkommt, und den die englandische Aussprache stets dieser Endijng gibt. Dieser Klang ist schön und wünschenswürdig; daher verdient er gepiJegt zu werdeft von. dem Dichter, und nicht in der* Geburt erstikt durch Reime, wie D a n k und Sang. Sollte, in diesen Grundsäzen, die Sorgfalt für die Konsppanten im Widerspruch erscheinen, mit der Freiheit gegen Vokal«
XIX
und Diftönge, so entschuldige diesen Mangel des Sistems Sprache,
die dringende Armut der
welche bei diesen
untnöglich
m a c h t , was sio bei jenen dem h ' a r t n ä k k i gen Fleifse
gewährt;
und vor allem
heilige das Gesez der Gebrauch' unserer besten Dichter von alten Zeiten her. Eine Bemerkung glaube ich mittheilen zu dürfen, die der Kunst des Reimes förderlich scheint. des T o n i ,
Die möglichste Gleichheit
iflit der möglichsten Verschie-
denheit des Inhalts, ist unstreitig (abgesehen vom Wollaut) der gelungenste Reim. Geht jöft« Gleichheit so weit,
dafs auch
der Anfangsbuchstabe der reimenden Silbe fal beiden W o l t e m einerlei i«t, so entsteht fler
reiche
Reim
dör
Franzosen.
Wir
Deutschen vergleichen lieber die Töne erst nach
jenefti Anfang.
Doch
schmeichelt
bin und wiffder auch unserm Ohre
ein
XX
reicher Reim, wozu indefsen beständig die vollkommenste Verschiedenheit des Sinnes gehört.
Gewifs erkennten
Reim' einen Vortrag,
wir nicht für
wo am Ende jedes
Verses dgfselbe Wort erschiene in derseU ben Bedeutung.
So sehr strebe^ wir nachi
Unterschied in dpm Gleicl en.
Nun efmip
det nichts so sehr in reimender Poesie als die
grammatische Ähnlichkeit der Reime.
Das ist das Zeichen an der Stim unserer Gottschede, auch der heiseren, selbst des liebenswürdigen Geliert,
Iafinilif auf Infi-
nitif, Plural auf Piarai, zweite Person auf «weite Person,
und man gehe: die ganze
Reihe durch der grammatischen
Formen.
Hier wechseln, heilst dem Reim« lebendigen Reiz verschaffen. er g i e f s t
D u f l i e h s t , und
schmeichelt ungleich mehr als
e r f l i e f s t und e r g i e f s t ; zu s e h e n
wir gehen
ist heiser als s e h e . n
gehen,
XXI
beide als Infmitire,
Am gluklichsien sind
hier
die oft Verben
die Engländer,
im.
Singular • mit Substanstiven im Plural zussnjmenordnen r i s s k i e s , s i n g s , k i n g s . Auch' den iradzäsfacben Dichter e j , wann er Jre t a u t ! t«uis) bindet,
und
kleidet
(«ffcch • lieber j e
J>ey j o u r s 'häufiger
als a n t o u r s
und j ' o u r s .
verDas
Gesez das aus dieser Bemerkung folgt, wäre dann dieses: ftian reime vorzugsweise dieverschiedenen B^detheile und Wortformen. Bei dem schmerzlichen B»fuhi, mit •Wir den Bildsamkeit ten wir
sudlichen
zum
auch
aufser
ihre-
beneiden, soll-
eingedenk
Vorzuges im Ritmus, halten,
Sprachen
Reime
immer
wo»
sein
unseres
und Sölten darüber dem
griechischen»
Verse.
Die Franzosen sind es eigentlich
allein,
die dem Z^hlsistem a n b o g e n in
der
Musenkunst,
ohne
die- Wage
zu
XXII
brauchen.
Diesen stellten manche unserer
uralten Dichter digung
der
Späterhin heit, Ein
de.
gleich
Hebungen in
war
es
nichts
durch Beleiden
Wörtern.
als
Unwifseiir
was Hall'ern verführte zn neuer
PrometJieujS.
serm R e i m , rer
sich
wenn
hexametrischen Vielmehr
derselben a b ; deen,
ihm
un-
die Fefsel unse-
Poesie
lerne
schreiben
Wehe
er
gelöset
War«
immer
mehr
auch er borge
sich Sporn
und stelle sie gesehikt,
damit det
hüpfende Jambe W ü r d e gewinne und Herschertritt.u Nur selten beleidigt der brittische
Vers
den natürlichen
Akzent,
der Popische fast nie.
Er
sches Ursprunges.
den ersten
Nur
ist
germani-
der Jambischen Zeile erfüllt zuweilen schwebender
Trochäus,
urld
wechselung steht ihm gut. Dichter
diese
Auch
haben sie gebraucht;
und Plaz ein Ab-
unsere
aber nicht
XXIII
in die Mitte de» Verses werde die Ausnahme gebracht,
wo sie das Gesez aufhe-
ben würde. Was soll ich über den Anhang sagen, den ich dieser, zum Glük, doch auch nicht ohne mein Verdienst, k l e i n e n , Sammlung beigefügt?
Neu-lateinische Gedichte
hen in geringer Achtung.
ste-
Freilich entbeh-
ren solche Arbeiten den Hauptreiz für den Künstler,
der
eigentlich
lokken solte und lokt,
jeden
Dichter
den Reiz,
edlen Frauen gehört zu werden. ne selbst indefseii schmeicheln.
von
Die TöDer Ver-
such in dem Material sogar der Alten zu arbeiten, jene. der
ist eine Huldigung
Verpflanzung geliebter neueren
mehr für Dichtungen
Welt ist das Geschäft des
Dankbaren, wenn gleich oft ein undankbares.
Es mufs Aufgeopferte geben,
die
auch diese Kvuut nicht untergehen lafsen.
kxiv
Das sind
die
Müderpngsgründe
pedanti&chea Unfug. wäre
die,
wenn
für
den
Die strengste Strafe
man
diese lateinischen
Stükke allein einiger Aufmerksamkeit würdig fände»
VERBESSERUNGEN, S. 2i v. 95 trunken; 1. trunken, h. j j v. I i i ungünstige 1. ungunsfge S . 6 i v . a i S ihn I. ihm S. 71 v. 29 n a c h f a l s e lösche man das Komma, S. 111 v. 6 nach S e e l e lösche man das Punkt. S.I27 v,»8 a 1. i S. 133 v. 3 geflegt 1. gepflegt ß. 144 145 v, 5 ist aus Versehen zweimal abgedrukt. S. 153 v. 2 Rumliundig 1. R u m kundig S. 17s v.E7 at '1. ad S. 177 v. 74 Keulen 1. Keilen S. 186 v. I57 enpientem, 1. eripientem, S. 19 J v. 218 iondes 1, trondes.
I. DER
O
LEHHD
ICKTEA,
du, 'tier lokkend mir die Brust iimspielt.t,
Wunsch, oft versagt und immer neu gefühlet, Kervorfcuströmen
in
Gesang
und.
stiller
Tiefe
Bild, Was
in
des
Busens quillt;
5 Hinausziuchweben
in
der
Wthen —
Schönheit
Mufs Ohnmacht
ich und
eitlen
Walin
dich schelten? Umsonst,
wen nicht ein straffer Fittig trägt,
Der
sichre
Flüge
durch
die
Lüfte
•wägt. Umsonst wird
seinen Schlaf
die Sehn-
sucht stören Nach
des
Gesanges
unerkauften
Eh-
ren. Die
Mühe
ringt
dem
harten
Felsen
ab Was je um Schweifs ein Gott der Menschheit gab, Die Treue
spart
des kargen
Schiksals
Preise, Arbeitend,
mifsend,
bildet
sich
der
Weise. 15 Der Sänger
nur,
des leichten Sohn,
Äthers
5 Wird spielend seines
Volks Ruhm oder
Hohn; Die
Wage fehlt,
wo
er
sich
selber
wäge; E r harrt, Was in die Brust der Gott ihm lege. Woberr denn Reiz dem ernsten Biedermann, 2°Zu k ö n n e n ,
was
nur
ein
Beglükter
kann? Das S c h ö n e f
das sich
willig nur
ent-
bietet, Umsonst wird es erjagt,
umsonst gehü-
tet; Es kommt,
es gebt,
ein Räzel,
dem es
ward, Genugend
durch
die
stille
Gegen-
wart. 2
5Nicht wer
es j e verehrt, pfangen.
Wird es em-
Wie fest an ihm die treuen Wünsche hangen! Der Fleifi, des Menschen liebenswürdig Theil, Um den oft Wahrheit, Tagend stets, ist feil, Der sorgsam Meines thürmt zum mächt'gen Haufen, Das Schöne wird er nie vom Himmel katifen. ?o Und dennoch, wer hat Schönes je entbehrt, Dwa nur ^das Leben blieb noch lebens* werth ? Die ernste Wahrheit, Tugend selbst die reine Verlangt, dafs sie im holden Bild' er« scheine; "> Und
thut sie ihre Macht im kund,
Herzen
So legt sie selbst auch Flammen auf den Mund. Dis Schöne wird dem Biedern stets gewähret. Der i n ' d e r BrUst\den Götterfunken nähret. Wenn gleich ihm kältres Blut im Herzen kreis-'t, 40 Kein leichter Aufflug ihn gen
Himmel
reifst, ltim>
ungerüstet mit
den Zaubprwaf-
fen D e r -Dichtkunst,
Hersclien nicht gelingt und Schaffen;
So
ist
doch
offen
jedem
befsern
Stral Die Seele,
nicht
wird
Niedres
seine
Wahl, «Aufschauend
zu
den nen
ewigen
Gestir-
6 Des Rechts, der Wahrheit, hat er edles Zürnen Für's Laster,
für die Tugend keusches Lob
Und oft durch seinen Arm siegt Befsres ob. D r u m solt' auch ihm die Macht gewählter Laute Versagt nicht sein, auch ihn begeisternd schaute 5° Die
Muse,
kühne
I'lieger
himmel-
wärts Geleitepd,
nieder
in
sein
reines
Herz. Nicht
will
in
engen
Kreis
er
alles
bannen, Den Bogen
»chnjähn,
den
nur Uliise
spannen; & N e i n , angehaucht von mehr als Ebrbegier,
7 Entsagt
der Dichtung
er
und
huldigt
ihr. Von
seinen Lippen tönt nicht fromme Lüge,
Der Tugend selbst erschleicht er keine Siege; Doch
was an Kraft in seinen Nerven strebt,
6q.Weiht er der Einen — und er hat gelebt.
8 II. NACH
Geliebter,
HORAX
der
AN
DF.N
mir
ST.PTIMIUS
nach
Gibraltars
Meere, Zu Schlachten ungetreuer Flut, Gefolgt zu schwimmenden Gewittern hin mir wäre, Und unter der Empörer W u t ! 5 Der Sprea Rann
- O Stiicltekönigin, Berlin! Zu
jenen
Fluren
zieht
mit
leisem
Zuge Uns die Natur, wo du dereinst, Mein
Treuer,
über
deines
Dichters
Aschenkruge, D e r Freundschaft schuldig Opfer weinst.
11
Ille lerrarum mihi, praeter omnes, Angulus ridet; ubi n o n Hymetto 'üMella decedunt, viridique certat Bacca Yenafro,
Ver ubi longum tepìdasgue praebet Jupiter brumas, et apricus Aulon, Fertilis Baccho, minimum Falernis 20
Invidet uvis.
Illf te mecnm locus et beatae Postulant arces; ibi tu calentem Debita sparges lacrima favillarli Vatis amici.
12
III. HEUTIGE DEUTSCHE FILOSOFIK, W i e komznt's. mein Vaterland, dafs du den strengen Ernst, Vordem dein Eigenthum, mutwillig nun verlernst? Hat jener Geist, der sonst zum Denken schien geboren. Aus
deinem Aftervolk
sich
allgemach
verloren ? 5Ein V o l k , das minder stets geschimmert als genüzt, Greift nach dem Schellenwerk gesqhmükter Pofsen izt? Und seiner Ahnen Stolz, des deutschen Tiefsinns Mine, Erscheint nur noch, zupi Spott, auf unsers Wizes Bühne?
13
O , dafs nicht diese Kunst die Yorwelt schon verstand, 10
Die nur auf ödem Fels mühsame Lorbeern fand, Bis sich ihr Dornenweg zu jenem Brunnen lenkte, In den ein hart Gesez die Wahrheit einst •versenkte! E« boten j a , wie uns, dafern sie durstig war, Auf Blumenpfaden ihr sich tausend- Buche dar.
«Die Wahrheit suchte sie?
O, dafs nicht
die bethörte, t)ie Wahrheit
sei ein Nichts, von klügern Enkeln hörte!
„Ich bin;
ob mich ein Gott in dieses „Daseins Re cli,
„Ob mich ein'Zufall rief:
ist meiner
„Ruhe gleich;
*4 „Und wenn's zu wissen auch des Menschen ,,Wunsch verdiente, ^ . „ E i n Thor — wer je danach zu forschen „sich erkühnte! . „ W e r « e i g t mir diesen Gott? von welchen „fernen
Höhn
„Kann ich des Höchsten Thron herunter„schimmern sehn? ,,Dann wolt' ich ihn durch Blut auf rauschenden Altären, „Und durch des Feldes Frucht, in Opfern, „ihn verehren. 25„Doch sieht ihn nicht mein Aug' und hört „mein Ohr ihn nicht, „So häufet Schluß auf Schlufs — mir bleibt „ e r ein Gedicht/' So schallt's. Und nicht allein den ungelehrten Pöbel Der großen
Welt
umhüllt
der
Weisheit Nebel;
irren
i5 Er steigt,
dringt unter's Dach, wo ein Gelehrter sut,
3a.Den nicht die rein're Luft des hohen Erkers schüzt' „Von, aller dieser Jacht,
die über Stein
„und Hecken «Uns keuchend trieb, die Spuy der Wahrh e i t zu entdekken, „Ist dis der ganze Raub, was Ohr und „Aug' uijd Hand „Und Zunge fühlt das Ist; —sonst alles, „alles — Tand. 35 »Des Unsichtbaren Kraft, des Untheilba„ren Wesen, „Mag nur e i s S w e d e n b o r g in Zaub e r f o r m e l n lesen. „Verachtung lohne dem, d er in de« Tief„sinns Schacht „Hinabfährt, über Gott und sieh die Ruh „verwacht!
i6
„Treibt solcher Hummeln Bicut (die faulen „Bäuche schwellen 40
„Von unserm Fleifse sich) aus arbeitsajjinen Zellen! „Nur jenertt Weisen ehrt, der neue 'Ballonen spürt, „Worauf ein Krämer Gold in unsre Hä„fen führt; „Der eine Kunst ersinnt, wie, hungefrnd, „ d e r gepreßte
„Verarmte Pfiiiger noch den Schaz mit S t e n e r n mäste! ,Ja, hatte sein Verstand ein Mittel ausgespäht, „Durch das Ein Teppich nur der. Motten „Zahn' entgeht — „Heil ihm, nnd Segen ihm! die spätesten „Geschlechte ¿Bewundern diesen Fund von ihm durchd a c h t e r Nächte, „Wann
»7
„Wann lang' im Strom der Zeit defs Na„me schon verrann, ä° w Der Von der besten Welt das Hirnges p i n s t ersann!" So ströme denn, mein Lied, von edlem Unmut über; Unwürdiges Geschlecht, dü Zunft gelehrter Bieber, Die du — für thierische Bedürfnifse nur schlau, Erfindräch, und voH Geist allein zu deinem Bau — 55 Die heilige Vernunft an. eine Kunst verschwendest, Die du als Bieber auch, und befser noch, verständest, Warum, wenn es umsonst zum fremden Himmel schaut, Dgkt dein Gesiebt kein Eell statt dieser «chönen Haut? 2
Iii
Waruni gesellte doch eiaFunk äthei scher Flamme, S» Vom Himmel fallend, sich zu deines Wesens Schlamme ? Wenn er in dir doch nie au -jenem Feuer wird, Das unsichtbarer Hauch in edlern Busen •schürt, Nein, ewig ausgelöscht vom Schlamm' und übermodert, Nie wiederum empor zu seinem Urlicht lodert? 65Web,
wehes dir! wenn du mit träger Ruhe siehst,
Wie dir des Körpers Zaun der Geister Welt verschliefst, Und schon die Mühe scheust > nur auf gerekten Zähen Ein wenig über ihn in jene Welt zu sehen ;
»y Ein wiederkäuend Thier an deinem Zaune liegst, 1°Und* mit dem Grase dich,
das vor dir
Wächst, begnügst ? Ist denn erschöpft Was Wir bedürfen, Was wir ahnen, Wann Scheuern vollgehäuft, nach wohlbewährten Planen Der Stafen Gleichgewicht, der Kriegesheere Macht Und Steuern, Krieger zu ernähren, ausgedacht, 75 Wann stete Sicherheit des ruhigen Beaizes, Vereitlung
der Gewalt
des
flammen-
sprühn'den Blizes, Wann Mittel,
wie das Gold in mehi Mäandern rinnt,
Und höher zollende Gewerb' ersonnen sind?
¿o Vom fernsten Meer, auf däm nöch keine Cooke schiften, 80
Aus
unersteiglicher
Gebirge
tiefsten
Grüften, Führ' Uberflufs und Flor, mit mudelosem Fleifs In deine Königstadt; und ungestört geneufs Was alle Künste dir aus allen Zonen brachten — Doch wird, ohn' andre Kost, der Geist in dir verschmachten! 85Und. du verschmähst, o T h o r , was du nicht missen kannst, Beredest dich, der Mensch sei nichts als Gaum und Wanst, Und lächelst, wagt sich, ja au Leihniz' steilen Wegen Ein Weiser noch hinauf, ihm blöden Spött entgegen?
. . . .
21
Hat aber noch dein Geist die Schwinge nie geregt, 9° Die aus dem Öden Stoff in's Unsichtbare trägt, U n d , unter hier zuerst gesehenen Gestalten, Den Staunenden äuch hier im Fluge kann erhalten; Hat ,
von der Harmonie der Wahrheit leis* umschwebt,
Jn'e dfei&e» Geistes Ohr elastischer gebebt; ssUnd bist du nimmer noch,
von ihren
Reizen trunken; Mit heifsem Wifsensdurst an ihre Brust gesunken; Vertraute sie dir nie, wie von dem Stoff getäuscht, Dein blöder Sinn umsonst für alles Bilder heischt,
22
Und wie er der Gewalt von unbesiegten Gründen IOO "Verrätherisch entwischt sobald die Bilder schwinden; Belehrte sie noch nie der Sinnen Klügelei, Dafs alles ihrem Spruch nicht unterworfen sei; Und hat sie nimmer dich mit jener Lust erfüllet, D i e der empörtesten Begierden Aufruhr stillet, 105 Der^
überwältiget,
du
zugestehen
mustj Sie
sei
allmächtiger/
als
aller
Erde
Lust —. So mag ein jauchzend Volk dich klug und geistreich preisen, Doch nennet ewig dich kein Weiser einen Weisen.
23
IV. ELEGIE
AKT D I E
MUSE.
W a r u m .entfliehst du mir ?
Warum^ o
Muse kehrt HEIA
AJUÜZ
sich vpn dem«
der inuner
dich verehrt? D a pflegtest, njein Geschenk, das reine Hände brachten, $.oait j n e , t a .klein es war o Gottin, zu verachten. fiJjsi selbst dein Bogen,, mit dem meinigen vertauscht, Hat manchmal unverhoft wein Saitenspiel durchrauscht. Nicht Krieg nicht Könige,
noch ihres
Siegs Verbrechen Sang ich, um mir den Kranz, den Blut befielt t, zu brechen;
24 Nein, von unsträflicher Ruhmliehe «*mft durchglüht, io War Frühling meine Lust und Frühling war mein Lied. Zuweilen,
ich gesteh's,
von ihm noch
unbezwungen, Hat auch mein leichter Sinn Kupida's Macht gesungen; Poch
öfter (allzukühn!)
verlacht* ich,
seiher frei, Der Sklaven
Feisein und des Koftben Tirannei,
»5Will diesen Troz dein Z o r n ,
o Muse,
nun vergelten, Und mit zwiefachem Frost
den Busen
mir durchkälten? Bin ich,
weil mich die Glut der Liebe nicht verzehrt,
Darum auch nicht Apolls geweihter Hamme werth?
25
Auf sandigem Gefild', auf hftlbvördörrtem Rasen » H a t meine Flöte sonst der Pluren Lob geblasen; Dürfch Wälder irrend, die der Nfriifen Köre scheun, Wo Pfeile statt des Laubs- an höhen Fichten dräun, Erfreut' ich' mich
der Spät gefutidnen einzlen Blume
Und spi«kfr I2»#er zu dfes kafjjfcn Bödens Ruhme, s5 Allein seitdem verfolgt' ich weitet deine Spur, O Stets verjüngende stets Mndernde Natur! Und in ein Land, das Erd' und Hiirtmel stärker lieben, Hat kühner Wifsensdurst auch mich seitdem getrieben.
2(5
Ja dich
vor allen reich,, vor allen Ländern schön,
3° Helsazia,
dich hat mein Auge nun .gesehn !
VoaSchwabens Thal, durch das sich spnft der Nekkar windet, Wird
deine Pracht «uvor dem Waäler angekündet:
Auel) dis mit luftigen Gebirgen
rings
umkrönt, Ton
wo sich mächtiger nach dir der Fremdling sehnt.
35Djena
«ngewifs wober ein Schauer ihn umwehe,
Fühlt «r den Scha« t and fühlt in ihm der Freiheit Nähe; Grnfst bald von hohem Pfad, Schafhausen, dich, entdekt Bald unter sich dein Thal, wollüstig ausgestrekt.
So hab' auch ich's begrüßt,
umkränzt
von stillen Hütten, ioUnd lieblich von des Rheins gedämpfter Flut durchschnitten. Mit Erz hat die Natur nicht meine Brust umschanzt, Noch in die ehrne Brust ein bleiern Herz gepflanzt. Allein du wollt «st nicht,
da&> was ich
fühlt', ich sänge, Du, Make
fah&ert.anir
n «neiner Freu-
den Menge. 45 Grausame, nicht weil, von bewegter Felsen Höh Gestürzt, der Flut Gebräü* ihr aufgestäubter Schnee, Ihr Regen,
der in Scham» verwandeltaufwärts sprühet,
Die Woge, die gejagt stets neue Wogen fliehet,
23
Der Elemente Reich
aufrührerisch ver-
mengt, SP Gewässer, das die Luft, Frost, der den Lenz verdrangt; Nicht, weil mir Staunendem dis Wunder plözlich Stimme Und Odem nahm,
erkannt' ich dich in deinem Grimme,
Dn selbst, Profetin der Natur, verstummst, so bald Der Göttin Gegenwart vor dir- vorüberwallt. 55An;5$8ier Seen Bucht, an sanftgehobnen Hügeln, An Strömen,
wo sieh rings gepflanzte Reben spiegeln,
In Grotten, die der Stral der Sonne Hold beschleicht, Hoft' ich von deinem Hfeuch des Rasens Frost erweicht.
Ich mocht' auf Zürichs Flur mich an des Fleifses Schäzen ^ U i d an der Vorzeit Bild, das sie mir gab, mich lezen, Ich mochte t
laues Wests
und
bunter
Auen froh, Der Aare
folgen,
die
durch
tausend
Krümmen floh ; Umsonst hab' ich dich stets auf schneebedekten Höhen, In Thälern dich umsonst gesucht,
um-
sonst an Seen, 65 Wie oft hat dich mein Wunsch zu mir herabgesehnt W o , einem Meere gleich, der Genfer See sich dehnt, Um ein beglücktes Land die trauten Arme schlinget, Und starren Fels zurfik von Weinbeerhügeln zwingetl
Auf jenen Fluren, wena indin unablafs ger Dienst 70Dich jemal rührte, wenn du jemal rrfir erschienst, Hätts't du dich zeigen., dort ein Lied den Sehnsuchtsvollen, S o neu wie seine Lust, begeisternd lehren sollen. Wer leitet, einmal aus dein Tempe weggebannt, Mich,
o Lemanersee,
zurük an deinen
Rand? 75 W e r fttleh zurük zum Thal, wo Vevay's Thurm', umgeben Von höhern Klippen, kaum gesehn, ihr Haupt erheben? Wer läfst mich wieder, wo ich sonst am üfer stund, Der bläulich schwindenden Walliserberge Schlund,
3i Und
über
Felben
her
gebfrgte Felsen
spähen, « » W i r unten in der H u t sich Hauser spiegeln sehen? Dis L a n d , de'tfeinst berühmt Wie Sestos und Abyd, Wird Sage später Zeit und aller Völker Lied, Denn hier liels, von der Welt getrennt, sich in dem rauhen Gebirg der schrekliche Kupido Tempel bauen, 85 Hier wählt' e r , seiner Glut und seiner Raserei Zum Spiel, zwei Herzen einst, vor allen sanft und treu. D u siehst der Zärtlichkeit Denkmäler am Gestade, Wohin du bükst
du tritst, o Wandrer, heil'ge P f a d e !
32
Dort, gegenüber, droht gen Himmel, unbelaubt, 3°Unfruchtbar, dicht am See> uralter Felsen Haupt! Dort hielt, von ihr getrennt, einst Juliens Trauter Wache, Sah dort, voll süfser Angst, den Rauch auf ihrem Dache; Dort klomm er, voller Lust, die jährten Pfad' hinan, Zu Gipfeln, die der Gram allein ersteigen kann. 95Dort war der Frost, das Eis, der Nebel seiner Höhle Ihm werther als die Pracht wollüst'ger Marmorsäle: Dort hat ihm seine Macht und Worte, welche gli'ibn, Auf ewig-starrem
Schnee
Gott Amor
selbst geliehn, Die
35 Die Worte, die ins Hörz des Mädchens Funken sprühten, looUm unauslöschlich bald in ihrer Brust zu wüten. Hier unten schimmert hell durch's enge Thal hindurch, Von ihres Sees Flut umspület, Schiljon's Barg. Wer da auch seist,
der hier nachlöfsig
wandert, Lieber, Geh nicht gedankenlos dem heil'gen Ort vorüber! »03 Nein zolle Thränen hier, wo einem nassen Tod Die fromme Mutter sich, statt ihres Knaben, bot. So fallen nach der Glut des Sommers, bei dem Lichte Herbstlicher Sonnen, sanft vom Baum die reifen Früchte;
3
¿4 So löschte, da der Sturm bethörter Jugend wich, 110 Ihr Herz den. alten Brand und schlug nur mütterlich. Leicht soll auf ihrer Brust nun dieser Rasen liegen, Gelinder sich die Flut an diesem Ufer wiegen; Hier zeig' ein welker Greis einst ihrer Liebe Mal Dem Enkel, hier erzähl' er ihrer Liebe Qual; "5Hier lern' er, minder hart die Seinigen verschmachten Zu sehn, und sehnödes Gold und Ahnen zu vorachten. Hier wall' ein liebend Paar auf dieses Ufers Grün, Dem unter freundlichem Geschwäz die Stunden fliehn,
35 Und, wann ihr Rosenmund, mit KüEsen oft bethauet, »*> Die längstgekante Lieb' auPs neue sich vertrauet, Dann stefaa sie plözKcfe beid' indem der Jüngling fest An Sein»
glühnde Brust sein zitternd Mädchen prefst,
Und endlich, nach der Angst des langen Schweigens, preise Der Glükliche sein L o s , das andre Pfad' ihm weise, 115 Das Mädchen weile
mit
dem
nafsen
Blikke hier, Und „ I m m e r " seufze sie ,,sei sanft,
o
Amor, mir!'' D a aber, holder Geist, gerettet aus den Wogen Der Welt, und aller Qual nun frei, sei uns gewogen!
3b
BEI
»En
KAPELLE
ZU
MURTEN.
Gerechtes Denkmal , das Eroberern gebührt D i e frevler Übermuth zu freien Völkern führt, Um Nakken, welche Gott erhob, zu unterjochen! O würde stets, wie liier der freche Sinn gebrochen! ¿Statt datftner sonst sich hoch um seinen Frevel bläht Und marmorn über der zertretnen Freiheit steht. Hier weil', o Fürst, der du nach frischem Lorbeer schmachtest, Wenn da ein menschlich Herz von deinem Throne brachtest.
37 Ist deinem Heldenmut nicht diese Stelle lieb, ioWo einst der Freien Schwert des K ü h n e n Reihn zerhieb; Und weidest d a dich nicht an diesem Beingerüste, Wo Alexander selbst vor Reue weinen mutete, Regt sich dir leis' ein Wunsch, dafs K a r l mit Sieg und Ehr Vom
"Ufer dieses
Sees
zurükgezogen
war 15 So falle «elbst einmal (die fürchterlichste Strafe) Im ungerechten Krieg, und dein geduiigner Sklave Vergrfs', auch nur mit Sand den Schädel zu bestreun. An dessen Moder einst sich Frei» laehvad freua!
38 Allein beginnet dir im Busen das zu schlagen, » Was unter Seid' und Fries gleich gut die Guten tragen, Wird, von Bewunderung und Ernlt dein Auge nafs, Und zürnt um deinen Mund zugleich Tirannenhafs; So magst du hier getrost mit diesen Schädeln spielen, Mit vorgenofsner Lust sollst du es hier schon fühlen, »sDafj, wo dir auch der Tod einst bettet, dein Gebein Den guten Menschen wird auf ewig heilig sein. Und dais vielleicht dir's wird, fern von des Kriegs Verderben, Ein Held d$r Menschlichkeit, wie L e o p o l d zu sterben.
39
VI. FRAGMENTE EINES r t H R C i D I C H T E S
ÜBER DEN
J1ENSCHEN.
Da
steht er vor m i r ,
mein erhabner
Gegenstand Der Mansch,
gelebnet
an die dünne
Scheidewand Der unsichtbaren und der sichtbarn Welt, halb klebend Am Boden, den er tritt, und halb gen Himmel strebend, i D e r Freigelafsene nur er der Schöpfung, steht Hoch überm Staube,
den sein leichter
Tufs verschmäht;
4°
Als ob ihn die Natur nur mit dem Iezten Ende Des göttergleichen Baus noch
an die
Erde bände«
Nur Arbeit war zuerst der heilige Beding io Worunter
aus
dem
Nichts die iunge
Menschheit ging. Die ihr
geliehne Kraft soll nie
von
Trägheit rosten Und sonder" Muhe soll sie keine Freude kosten» So ward mit ihrem Dorn der Rosen jed' umzäunt. Darum
ward uns der Trieb der uns zum Volk vereint.
15 Weil wir ein schwankend Gut für sichre Ruhe wählen,
4*
Gehn wir getrost hervor aus unsera stillen Höhlen. Allein es wat nicht Zorn,
der diesen
Trieb uns gab. Wir schütteln uns ¿um Heil der Starrsucht Fefseln ab Und uns zum Heil geschieht's, dafs wir geschärftem Stöfsen so Des Schiksals unsre Brust, empfindlicher, entblöfsen, Wenn u n s « Geist dafür,
vom .Schlum-
mer aufgewekt, Mit wachen Sinnen sonst versagte Freuden schmekt. Ich neide nicht die Ruh des keulbewehrten Wilden, Der, aus der Erde kaum geschaffenen Gefilden, 13 Halb Scholle noch und halb schon Mensch empor sich wand«
4a Defs Hirn, das nie gedacht, def&Herz, das nie empfand, Noch- unverkenntlicher den zeitverwandten Eichen, Als seiner Glieder Kraft 'und Riesengröfse gleichen. Es mochte Speis' und Kleid, für Blöfs' und Hunger gnug, So Das erste Thier, das er im Walde Seibit erschlug, Ihm geben,
ihm zum Pfül die Zotten unterstreuen.
Er mochtö sonder Frucht, der Bären und der Leuen DumpFtönendes Gebrüll um seine Lagerstatt Vernehmen; 5 e ^e Qual, die Lieb' und Ehrsucht hat 36Und unersättliche Begier Schäzen
nach
neuen
45 Mocht' an die rauhe Brust den Zahn ihm nimmer sezen, Die Sonn' ihn sorgenlos beim Auf- und Niedergehn, Wann Durst und Hunger
nur gestillt
war, liegen sehn: Dafür blieb auch sein Geist auf ewig unentschleiert. Dafür ward nie sein Her» von jener Glut befeuert, Die tausend Freuden schenkt für kaum gefühlte Pein Und, wie der Freuden, lehrt der Leiden uns zu freun; Aus Leiden selber,
wie aus tiefgesenkten Schachten
Das Gold zu ziehn,
das,
leicht gefan-
den, wir verachten, Verachten sollen,
wenn der Trieb uns nicht belügt,
44 Der aas der Wirklichkeit unhembar'vorwärts fliegt. - B s sei/- daGs, wenn der Mensch den Trieben, die ihn lokken, Gehorcht, das Übel, gleich des Schnees zahllosen Flokken, Ihn-übeirascht,
die Spur verrätherlsch ihm füllt,
fioUfld manchen Abgrund ihm mit Schimmer überhüllt. Er-irrt, er fällt, von Angst entgeisiert und von Schwäche, Niehti mehr erkennend auf der gränzenlosen Fläche, Die plözlich sich iü Ein trostloses Eins verlor, Verzweifelt «r nun je die Höhle,
die
zuvor Der der Gebäxerin die heifse Stirn umfließt! Allein verbiete dir, durch ein unmännlich Schreien, Ihr ernstes zitterndes Stillschweigen zu entweihen. Ist Leben Wohlsein, o so iei du, Mensch, getrost, Der du dem alten Nichts am weitesten entflohst; 4
50
IOJ Du hast am Järfgsten der Natur im Sehoui« gelegen, Sie gab, parteiisch, dir den ganzen Muttersegen. Sie strömt' aus ihrer Brust bis in dein fernstes Glied Ein. Leben, das, berührt, in hellen Fanken sprüht. Es zittert, mitgetheilt, von da zur Seel' hinüber noUnd auf dem Weg beseelt's elektrisch jede Fiber,
Gern wendet oft der Mensch, des Halbgenufses satt, Womit die Welt so lang' ihn schon betrogen hat, Sein Aug' hinweg von den erschöpften Kleinigkeiten
5i Die eindrukslos herab an seiner Seele gleiten. US So®bft Sie Faätasei ihm Schönheit, Tugend, mahlt; Wie beugt sein Knie sieb vor der göttlichen Gestalt! Allein wann um ihn her sein Blik nach ihnen spähet, So sieht er stets vöift Hauch der Welt sie angewehet. Ihm hiFt die "Wirklichkeit doch nimmer, was sein Geist -jener dichtrischen Entzückung
ihm
verhelfst. Wartim denn solt' er nicltt,
die Fdfsel,
die zu tragen fit sich zu edel fühlt, kühn abzuschütteln wagen? Auch thut er's oft und böut, mit liebevollem Fleifs
6* Sich eine Welt, die nichts von Noth und Frevel weifs; w»Ein selig Eiland, d a s , von Felsen dicht umzogen Und unerschüttert von der aufgewühlten Wogen Rastlosem Donner, mit umgrünter Stirne weit Dem grenzenlosen Thal de* Ozeans gebeut. Kaum sieht er sich's im Geist von fern entgegen lachen, >£>So rüstet er mit Lust und Eifer schon den Nachen, Der, weniges Geräths und seiner Freunde voll (Auch deren sind nicht v i e l ) , hinüberrudern soll. Bald fühlt er, eingeschift mit allen-seinen Lieben,
55 Durch einen günst'gen Wind vom Lande sich getrieben. Je mehr
es hinter ihm
verschwindet,
desto mehr Umfast sein ganzes Herz, -der Freund« kleines Heer, Womit, well er den Durst nach Ruh in ihnen kannte, Sein schöner Traum den Kahn zur Uberfahrt bemannte.
Es soll nicht an sich selbst der Mensch den Muth verlieren, >*° Er soll zu Göttern mehr sich rechnen, als zu Thferen. Wann
seines
Selbstgefühls
iingunst'ge
Ebbe kömmt. 1
So hoff er auf die Flut, die wieder los ihn schwemmt.
54 Solch ewiges Gesez ward
eingeschränk-
ten Dingen, Daf& alle
zwischen
Mehr
und
Minder
wechselnd hingen. 145 Der Stroip,
der jezo voll den Djunm zurükkestofst,
Fliefst wieder ab und zeigt des Grundes Sand entblofst. Wer hofte, ^Vann er ihn vom Sand sieht eingesogen, Bald
wieder
schwimmende Paläst'
auf
«einen Wogen ? Ein gleich Gesez beherrscht dfta Menschen, welcher jezt 130 Verzagt,
jezt
jedem Kampf
sich kiihn
entgegsnsezt. Wann seine Flut ihn hebt, dann füllen alle Stöfse Des Sturms sein Segel nur, dann jauchzt er seiner Gröfse,
55 Qb er im Kampfe sie mit Ungeheuern »eigt, Ob
dienstbar
die Natur
vor
seinem
Wink sich neigt. in Nichts wird ihm schwer, er wird, von aufsen wie von innen., Nicht» denken unerforscht, nichts unvoilfübrt beginnen. Er fühlt »ich selber fort gedrungen auf dem Pfad Der Tugend, den er jüngst so schüchtern noch betrat. Vereinigt sieht sein Geist die scheinbarn Widersprüche ifoDer Lehre, die er liebt; u n d , wenn er von ihr wiche, So wars .¡nicht Zweifel mehr, es wäre Raserei! Des Lasters
Einwurf
und des Elends
Angstgeschrei
56 Verhallen, k«um bemerkt, in jenen Harmonien, Die,
wie vom Himmel her,
dem Ohr
vorüberfliehen. lS 5Er
selbst ein Gott wie war' er Göttern nicht verwandt ?
Wenn er vor seinem Blik die Werke seiner Hand Gedein und nüzen sieht in engeren Bezirken, Wie
sollte durch das All nicht Gottes Finger wirkezt?
W i e sollte der vergehn,
der,
von
des
Ew'gen Kraft 170 Allmächtig angeweht, selbst neue Wesen schaft? Allein dem Menschen auch kommt
die
verhafste Stunde, Da weggeschwunden ihn aüf allzu seichtem Grunde
57
Die Flut verläßt, da sich die stolze Woge legt, Nicht mehr siegprangend ihn auf breitem Rükken trägt, "'S Er sinkt in sich zurük; die angespannten Sehnen Der Seele laßen nach.
Ein schwärme-
risches Wähnen Bedünkt
der
vorigen
Gewifsheit An-
schaun ihm, Und seiner Kraft Gefühl ein blinder Ungestüm. Mishellig mit sich selbst hört er nicht mehr das Loben 180Der Sfären, sieht nicht mehr, im Geist emporgehoben. Von seiner H9I1 herab den regelvollen Plan; Wallt unten izt tmd wähnt die Krümme seiner Bahn
5i> Ohn' Ausweg, endlos.
So, wann^-vir,
von holien Thurmen. Hinnnterschauend,
wie
durcJtwimtHelt
von Gevvürmga, dafs, eile die Natur »ie sterben hieß, Ihr mideidsvoll Geschik sie diesem Trofs entriis. 2» Wie edler Würze Geist in dünne Luft verhandlet, Indefs zum Boden
schwer
die
trübe
Schlakke tauchet:
«9 Dull
suliea pris'n-ers
in
tjh»
body's
cage: £>im lights of Kfe, that barn a length of years 10
Uselefs,
unseen,
as lamps
in
sepul-
chres : Like eastern kings a lazy state they keep And, close confin'd to their own palace, sleep. From these
perhaps
(ere
nature
bade her die) Fate snatck'd her early to the pitying sky. ?5 As
i in to
air
the.
purer
spirits
How, And sep'rate from their kiAdred dregs below,
7» S o floh (für ihr Geschlecht Jiefs e r a d m Lösegeld Nicht fein« Tugend hier) ihr Geiat i u r befs'ern Welt. Doch d u ,
Meineidiger, des anvertrauten Gutes
90 Verräther, Mörder du des brüderlichen Blutes! Sieh her, verwelkt und bleich ist dieser Wangen Roth; Auf diesen Lippen, jüngst noch lächelnd, schrekt der T o d . Der B l i k ,
der voll Triumf sein
weites
P«.eich durchschwärmte Ist starr, kalt dieses Herz, das sonst die Welt 35So,
wenn
erwärmte.
Gerechtigkeit den Ball
der
Erden lenkt, Werd' einst dein Weib, dein Kind früh in die Gruft gesenkt!
7i So'
flew
the
so til
to
its
coiigenial
place, Nor
left
©fee virtue
to
redeem
her
race. Bat thou> false, gufftdian of a charge too good, 3° Thou ^mean. deserter
of thy
brothers
blood! See oil these ruby lips the trembling breath, These cheeks n o w fading at the blast of death: Cold is that breast,
which warm'd the
world before, And those love-darting eyes must roll no more. 35 Thus
if
eternal
lustice
rules
the
ball, Thus shall your wiues and thps your children fall:
72
Dein'ganz Geschlecht erhasch* und würg', im Lenz der Jahre, Die Rache, deine Thür belagre Bahr' auf Bahre! Einst stehen Wanderer hier still, und einer strekt,
Todtenehre, ¿»Nicht klagt' ein F r e u n d , nicht rann di< schwesterliche Zähre. Von fremden Händen ward dein Auge zngedriikt, Von fremden Händen ward der /Leithe Reiz geschmukt, V o n fretaden Händeft ward der fiase» dir gehäufet, Worauf ein Fremdling' iit den J h a u der Wehmut träufet. 55Dach sei es! T r a a r e nicht der Sippschaft dunkle Schaar, Betrübt kaum eins Stund',
umflort ein
ganzes J a h r ;
76 What
can
atone
(o
ever-injqr'd
shade) Thy f{ite
unpity'd
and
thy rites
un-
paid ? N o friend'« complaint, no kind domestic tear » P l e a s ' d thy pale ghostj
or grac'd thy
mournful
bier.
By .fqreign bands thy dying eyes were clos'd, By
foreign
hands
th?
depent
limbs
compos'd; By
foreign
hands
thy
humble
grave
adorn'd, By strangers honour'd, and by strangers jnonrn'd! 65 What -tho' no friends in sable weed« appear, Grieve- f a t a s hour perhaps then mourn a year,
76 Trag' auch kein Afterfreund dirf MumRierei der Schmerzen Zum Bali der Mitternacht und zu des Schamspiels Kerzen; Wein' auch kein Amornpaar an deinem Aschenkrug; 60 Zeig' auch kein Marmor dich, geschmiegt zum feinsten Zug! Ob auch kein heilig Feld dich, holder Rest, empfange. Bei dumpfem Glockenhall und feirendera Gesänge! Doch sei dein Blumengrab des Frühlings erste Lust, Doch lieg' unlastend dir der Rasen auf der Brust; «5Die ersten Thränen soll der Morgen hier vergießen, Des Jahres erste Ros' auf "diesem Boden spriefsen;
77 And
bear
about
the
mockery
of
woe To
midnight
dances
and the
public
show? What tho" no weeping Loves thy ashes grace, 6° Nor
polish'd
marble
emulate
thy
face? What tho' no sacred earth allow ,thee room Not hallow'd dirg>e be iwutt&r'd o'er thy tomb? Yet shall thy grave with rising flowr'S be drest, And the green turf lie lightly on thy breast: is There shall the morn her earliest tears bestow There the first rose« of the year shall blow,
78 Mit Silberfittigen «mscbwefe- «in Erigelreihn Den Raum, der beilig ward. YQm ^eiligen Gebein. So schlummert ohne Stein und Namen nun, vergefsen, 70 Was Schönheit einst «nd iluhm, Ileiehthutn und Glanz, besefsen. Wie lieb e i n s t w i e geehrt:
nun ist es
alles Tand! Au« welchem Stamm erzeugt und welchen anverwandt! Es bleibt allein von dir ein Häufchen morscher Erden; Nur dis bist du, nur oft erbittern ; O welch ein Farus strahlt uns dann dein Angesicht, ®o Vertraun in deinem Blik, um deine Siirne Licht! Die freie Huldigung,
die wir '3er
Wahrheit schwören, Die W a h l , die weder Furcht noeh Eigennuz bethören, Des Geistes ewig Recht,
nur,
wo er
Wahrheit fand, Zu rufen: Hier ist gut sein, hier ist beilig Land ! (55 Nur diese sähest du, belehrt vom Lauf der Zeiten, Die längst ehrwürd'gen Schnee auf deine Scheitel sLreuten,
log Sich aus der Meinungen verfinsterndem Tumult Zulezt verklären; und erlerntest so Geduld, Gingst, unverscheucht und frph des innerlichen Zeugen, Den Weg des Rechts, dem Hals antwortend durch dein Schweigen. So ward es in dir, um dich, heller stets und bald Ward deines Herzens Freund, wer deine Lehre schalt; Bis endlich allgemach sich über unsern Himmel Ein rein'res Licht ergofs, der Nebel dicht Gewimmel viZertheilend,
die den Blik des Geistes abgestumpft,
Die dich verfinsterten, wohlthätige Vernunft !
IIO
Bei diesem schönen Tag
mein Vater,
Heil dir, gingest Du fort zur Ruh! — Mit dem Talent, das du empfingest, Höst du gewirkt,
das Werk,
das Gott
dir gab, gethan, 80Bevor die Nacht erschien,
da niemand
wirken kann.
XI. AM
HOCHZEITTAGE
EIKER
FREUNDIN.
Entgleite sanft den reingestimmten Saiten, Uaaufgehalten
von
der
Sprache
Zwang Wo
mit
Gefühlen
oft
Mistöne
streiten, Gleit' ungehemmt und heiter, mein Gesang !
Getreu der stillen Lust,
die mich
durchdrang, Seit
ich
der
Liebe
Glük
der
schönsten Seele. Beschieden
sah»
entlQkke
jeder
Klang, Den prüfend ich,
mit leisen Hän-
den, wähle, Empfindung,
die sich leicht in reine Herzen stehle.
Wem schlüge voller auch das Herz der Guten, Wem würde billiger ein Lied
ge-
zollt, Voll Anmut, wie, nach ausgelöschten Gluten Des
Erntetags,
der
Abendsonne
Gold Auf
ruhig
strömenden Geflväfsern rollt
IIS ij
(O könnte solch ein Lied die Leier tönen!), Als einem Mädchen liebevoll und hold, Dasj treu vereint, des Guten und des Schürten Verwandte Grazien mit eigner
Blüthe
krönen ? Und
-dieses Mädchen,
von dem
Götterhauche ao
Der
reinsten
Liebe mächtig
an-
geweht, Gans gl'uklich! — In des Morgens Farben tauche Den Pinsel,
wer die holde Majestät
Des
Bildes sich
zu mahlen un-
tersteht! Und
wer
nicht
wagt
in Worte
das zu kleiden, Was
Was ihm durch Mitgefühl das Herz erhöht, Der gnüge, sich den Blik daran zu weiden, Und
sättige sein Herp durch Thränen stiller Freuden, MiH allen Gaben der Natur,
die
immer Diqh,
ihre
Lieblingstochter,
treu
bewacht, Bereichert und geschmükt, im Morgenschimmer Des Lebens,
das in seiner Frühlingstracht
Von
allen
Seiten
dir
entgegen-
lacht, Empfingst
du,
was
der
Jugend
rasches Feuer ErquiJ&kend, was die Schönheit reizend macht, 8
»4 33
Und wa»
am. iohönste» ¿ach xa dieser Feier
Dich schmüku Bescheidenheit
gab dir
den Zauberschleier. Gehüllt in diesen ScWeier, 170 da wallest, Ziehst du dir -überall dfia Herzen nach, Du «eftret «kiiest nicht, ;Ud»rs du gefallest, 4«
Wann längst des Jüitg&a£fc Brust, mit lauten Schlag, Von deinen- ußfreiwill'gea Siegen sprach. So >g>ehst da aiglos uater Huldigungen ; Kein
Neid «rifed Von
dfc»1 leisen
Tritte wach: Nur "Lob , t«ans < köh^ii ^otf* dir zur ükgez wungen,
Ji5 ü S o bald du 4icb entfern?*, ertönt von allen Zungen. Ein Hetz wie deini. so offen jedem Strale Des Edeia v
&Q gsstinlmt für jeden Ton
Der
reinen
Menschheit,
deren
Ideale Nie ungefühlt, wann sie der Muse Sohn !i°
Die xeigtfe,
deiner Bmst vorüberflohn;
Scknßll
hat
es die
Sofien,
die
Amanden (Dem Dichter der
sie schuf
zum
schönsten Lohn) In jedem W o r t ,
in jedem Blik,
verstanden, Und leicht empfindet selbst dis Herz, was sie empfanden.
116
55
In
dieses komt -dis üiebe vorbereitet :
Bald ist der holde Fi&mdlibg dort bekant. Sie koint von deüein Freundinnen begleitet, Die Tugend selbst führt sie an ihrer Hand; Und in dem Kranze-, den dir diese wand, 60
Der dich so lieblich schmükt, wirä keine Blume Von. iener
heiigen Flamme welk gebrant.
Des Guten Keim gedeit
im Hei-
ligthum e Der Liebe, die du fffhlst, und btlüht zu ihrem Ruhme. Sie,
sie allein kann Herten, wie das deine
"7
es
Woblthälig füllen!
O so sei be-
glukt Durch
ihre
sanfte Glut!
Vom
Wiederscheine Wird wer dich liebt (wer liebt dich nicht ?) erquikt. Sogar der Freundschaft Seufzer wird erstikt, Damit er nicht den heitern Frieden störe, Der freundlich dir aus ofnem Auge blikt; Genug,
dafs unaufhaltsam bald die Zähre
Der Wehmut, wann du fliehst, den Abschied dir erschwere.
US
XII. SCHARLOTTENBURG
AM
7
AUGUST
l
795-
H i e r , wo dein Gott Ausruhn dir bereitete, wo die Natur dir Selbst, zu ihrem Genuß, jährlich die Kräfte verjüngt, Hier ward Befseres auch, mein Vater, als was die. Natur giebt, Freundschaft edel und treu dir für die Seele gewährt! & Hier einst feierten
wir dein Bündnifs!
Glüklicher Jahre Zwanzig entflohn seitdem, immer noch segnet dein B u n d ;
I!9 Freud' und. Dank und Liebe, noch inniger, wäre sie möglich, Bringen die Jahre für Euch, bringen für uns sie herbei. So wird ein Leben belohnt, das edel war; heiter sein Abend. Ä
Und für den. höheren Tag Freude bereitet schon hier.
lau
XIII, LIED FÜR DEMSELBEN TAfl IM JAHR lSOO. Z u dir das Hers erhoben O Vater, den zu loben, P e r Mensch allein gewürdigt ward, Stehn wir, mit ernster Fredde, j U m unsre theuren Beide, Erfüllt von deiner Gegenwart, Du bist es, defsen Walten Die Jungen wie die Alten Mit ungesehnen Händen hält; 10Die Guten werden's inne, Und ihrem reinem Sinne Enthüllt sich eine befsre Welt, In dieser Welt zu leben Hast beiden du gegeben,
121 r5Zum Himmel beiden sich gemacht. Ihr Bund war unser Segen; Dir strömt der Dank entgegen, Daß 4u so mild' um sie gewacht. Die lange Reih' der Jahre ¡»Bis zu dem Silberbaare Ging unser Vater, stark durch dich. Sein Herz, nur dir geweihet, Hat reicher Lohn erfreuet, Ein Her«, aas ganz dem Seinen glich, i5Nicht für die flieh'nden Tage, W o Freude ringt mit Klage, Ward dieser Herzen Bund geknüpft; Er dauert da verjünget, Wohin der Geist sich schwinget, 30 Wann er der Hülle Jeis' entschlüpft
122
XIV. D » " WIEDERHERSTELLUNG B E R NAC«
W a s seh ich?
FRIEDRICH
AKADBMIS
II.
Welcher Glanz?
Von
deinen schönern Tagen Erhebt dfer Morgen sich, geliebtes Vaterland! Blödsinn Unwifsenheit, der Nacht Gevögel, zagen Und
fliebn,
auf ewig nun aus deinem Reich verbannt.
5Die Künste ziehen ein, des trüben Wahnes Sieger. Vor ihnen
schreiten her die Weisen, i h r e Krieger;
Lorbeer und Saitenspiel und Zirkel trägt der Kor.
"3
«
»ETABLISSEMENT
Q , u e vois-je!
tE
t ACADEMIE.
Quel spectacle!
O ma
chere Patrie Enfin voici l'époque ou naîtront tes beaux jours ; L'ignorant préjugé,
l'erreur,
la barba-
rie Cbafses de tes Palais, sont bannis pour toujours : 5 Les beaux arts sont vainqueurs de l'absurde ignorance, Je vois de leurs héros la pompe qui s'avance, Dans leurs mains les laurier», la lyre et le compas
124
Die Wahrheit — seht, wie wallen Sie zu des Nachruhms Hallen, io"Von ihr geführt, empor! Unwifsenheit! von dir in schnödes Joch geschmiedet, Lag, weit der Dumheit Raub, beschämt die Erde da; Der
Geist, gelähmt
von Furcht,
von
Aberwiz ermüdet, Demütig glaubend, was ein blinder Meister sah; 15 Voll Kleinmut war der Mensch, leichtgläubig, knechtisch, .feige. Die Wahrheit kam herab,
dafs sie den
Pfad ihm zeige: Er schüttelte das Joch der leeren Schauer ab, Zerschmettert' T>hn Entsetzen, Den lächerlichen GGzen, Den Barbarei ihm gab.
La Vérité, la Gloire Au temple de Mémoire Accompagnent leurs- pas.
10
Sous le regne honteux de l'aveugle ignorance La
terre
étoit en
proïe a la stupi-
dité, Ses tiranniques fers tenoient sour leur puifsance Les membres engourdi« de la simplicité ; ijL'homme etoit ombrageux, crédule, abject, timide, La
vérité
patut
et
lui
servit
de
guide ; Il secoua' le
joug des panique« terreurs,
Sa main brisa l'idole Dont le culte frivole ao
Nourrifsoit ses erreurs.
isf> Holdsel'g®! Künste blyht!
und
goldne
Ströhe nezen In
eprem Hain
fortan
des
Lorbeers
ew'gen. Sprofs. Es baldige die Welt
den freundlichen
Ge$ezep, In denen eure Gunst der Völker Heil beschloß 1 06 Schon höj;' ich. eures Kots vereinte Silberklange, Die Stimm' Urania's, Melpomenens Gesiy»ge> Heil euefetidie Götter preis't, die Könige lehrt i h r ! Ein Zug, unwiderstehlich, Ein
.rein und selig,
joGiebt euch EU Herschern mir!
Fleurifsez arts charmans;
que les eaux
du Pactole Arrosént désormais vos lauriers immortels; G 9 «»!' à vous dè Mgner >sOEule moïide •frivole,
C'«st au peuple ignorant d'Juànorer vos autels :
îi X'entens de vos concerts la divine .harmonie, Le
chant
de Melp ornent «t la voix d'Uranie ;
Vous célébré» les dieux, vous instruisez les rois ; tJne main souverain«) Un gout puifsant m'entraîne 30
Sous vos suprêmes loix-'
XV. AM GEBURTSTAGE DES
KÖNIOS.
DEN 3 AUGUST 179g.
R u r Heil entgegen ihm, o Brennenvolkj dem Tage, Der deinen König gab!
und jeder Bu-
sen schlage Mit wärmerem Gefühl dem edlen Jüngling beut, D e r , taub der Schmeichelei,
sein Ohr
der Wahrheit beut! 6 Hinvrcg Verehrung, die zu geben und zu nehmen Sich edles Volk zugleich und edler König schämen! Mit Würde liebt nur der,
mit Würde
wird geliebt, Wer freie Huldigung empfängt und freie giebt. Heil
129
Heil uns vor allem Volk!
Wir lieben,
was zu lieben, 10
Mit ujilöschbarer Schrift Natur in's Herz geschrieben: D e n E r n s t , d e r , beim Geräusch der Jugend und des Throns, Des M e n s c h e n Werth erhielt im Glanz des Konigsohns. Ihm -ward d a f ü r , was Stolz und Staatskunst nie erwarben, Der l i e b e m e n s c h l i c h Glük>
woran
die Fürsten darben. uFrohlokt, o Brennen, i h m ! Er zeigt auf Eurem Thron, Was in die Dunkelheit der Hütte schien geHohn. Und Ihr — o. danket Ihr, mit jeder Huld geschmükket, Die in dem Könige den Gatten sanft beglukket; 9
i3° Die nicht umsonst, zum Lohn dem heiligsten Beruf, «»Ihm Gott, der Fratien Zier,
der Völker
Freude, schuf. Dankt Ihr den siifsen S t o k , kühn Dir
Naziorien
zeigt
womit ihr
dem Neide die
königlichen
Beide, Umblüht von Hofnungen der späten Afterwelt, Den Reiz dem Emst,
dem Herrn
den
Bürger beigesellt. 85 Wer, treu für Haus und Staat, des beißen Tags
Beschwerde
Veigifst im trauten Kreis am freundlich glühnden Heerde, Dem schwelle froh das
HCTZ,
wann er
d e n König denkt, Dem Gott nach heifsem Tag' auch trauten Abend schenkt!
In jede Freude Vvird die Freud' an ihm sich mischen. 3" Fest hängt 4il ihm sein Volk Wer drängte sieh dazwischen? Hausvater»
Biedermann,
dem
leeren
Schimmer Feind, Wird
Er durch keinen Schwärm von Höflingen umzäunt,
Und kein erlauchter Stolz,
an Swines
Thrones Stufen, Darf Wahtheit und Verstand als Hochverrat^ verrufen, 35 Er Will dem Eifrer nie des Thrones Blize leilm, ß u s Allerhefligste der Herzen zu entWeihn. Heil uns! frei durch Geiez, durch Tugend unterthänig; Gehorcheii wird ¿um Ruhm, ¿um Vater Wird der König.
i3» Er wird dem Enkel noch zum Scljuzy zur Lust, erfleht 4° Durch unbefoblenes freis,trömendes Gebet.
XVI. P R O L O G zun F-ROFNUNG DES NEUEN SCHAUSPlEUIAUSES IN BEIU.IN. (nicht
gesprochen)
D e r treue deutsche Geist, fest und gediegen, Gewohnt, durch Stärke mehr, als Storp, zu siegen; Er hat bei uns auch dieser Kunst geflegt, Die,
zaubergleich, des Heraens Tiefen regt;
i53 5 D e r Kunst, die, früh der jungen Menschheit Freude, Zur Müsé" -ward, aus
bunter
Augen-
weide, ö n d -báld dein Volk, r mit • dsm sie leicht gespielt, Des
Lebens
Abbild
vor
die
Seele
hielt. Gereift mit ihrem Volke selbst, begleitet «Sie jeden Tritt, wodurth
es aufwärts
schreitet. Das Eint, das lang' um's kalte Herz gestokf, Rollt féuriger;
von
jenem
Lenz
ge-
lokt, Den" auch' dem Geist gewogne Stunden bringen, Sehn wir den Genius die Flügel schwiagen.
»34 iä,Der
freien
Schönheit
sorgenlose
Welt St ehrt da #
vom Licht der Zeiten aufgehellt.
Kein Frost Germanien« droht ihrer Blüthe, Wann
einst
herab der
Hiraxnelsfunke
sprühte; Und mit dem Ernst im reifen Sinn gepaart, soHerscht das Gefühl, lebendig lief und zart. O Heil dem Volk, das dies« Macht erkennet, Die jedem»
der ihr dient,
die Freiheit
gönnet! — Ihr Brennen, die V e r n u n f t aum Völk eikor, Weil rings
von
wilder Kraft gohr;
Europa
i35 is Ihr
werden
nie
die
Güttin
mißverste-
hen, Als• Ik(rp.te .sie das S . p P i e l , d e r
Kunst
Verschmähen. Hifr,
ein b|«itrjer Doruj m i t k l u g e r Pracht,
Dje
Aljtqgswelt
zum
Feenlande
macht;] Hier scheut ihr
nicht, Tags
vom
Joch
des
entbunden,
3oSckul Wird «chnell der KrSäz vom Spott ifatn. abgelaubt, Uad selbst die Menge, die den Wicht vergöttert, 5iek? lachend bald den Loibeerschmuk entblättert. Wöhlwifsend, da£> iin Dienst der Tükke nie Die Schwinge tväch&t dem werdenden Genie,
"5/0 55 Dafs
die vCrläfsnÄ Wahrheit stets den Thoren
Belohnet
mit — umsonst verstekten — Ohren,
Fafst kühn der Spott den rauhen Hatiptschmuk an Und zerrt dabei zum Schauplaz
leinen
Mann. Hiei prüft er ihm des seichten Wilsens Wunde, 60Manch sinnlos W o r t , entwischt iur Lösen Stunde, Die Einfalt
rings
mit
Frenzen
aufge-
puft, Den
dikken
Sprudelkopf,
gefüllt
mit
Luft, Den liebeleeren Schalk im tauben Herten Und straft und geifselt ihn mit scharfen Scherzen.
65
S a d i s t ein St P o p e , gerüstet und geschmukt
Mit' alter Musen Gunst,
die Wehr ge-
zükt. Die
heilige
des
strafenden
Geläch-
ters, Nie straft' ein kühneres, nie ein gerechters: ,,Demütig" sprach er ,/afs' ich, Waffe, „dich! 70„Der Menschheit Hüter wekke mir dein „Stich, „ T r e i b ' an zum Werk des Richtstuls trä,,ge Fristen ,,Und stachl* im K o r den eingeschlafnen „Kristen. ,,Und i h r , Goldfliegen, die ein Hof erhalt „Der
eure
Reize
nach „zählt,
den
Flekken
:5 „Spinnwebt nur
euer Nee vor Gottes »Tage!
„Die Muse
fegt's mit
Einem
Elügei-
nschlage. „Stolz bin ich; Stolz fidfst mir der An„blik ein, „Dafs,
die nicht Gott mehr scheuen, „mich noch scheun.
„Gerichtshof, Kanzel, Thron streua eitle „Sprüche; 80 „S i e trift und schrekt allein das Lächerliche/«'
XIX. D I E V E R S E N K T E BIBLIOTHEK. AN DEN EIGENTI1ÜMER D E R S E L B E N .
T i e f also zu den Scheusalen des Meers sind sie gesenkt, die da Aus leichtsinniger Nicht.-Leser Ruinkundig errettetest? O gib Sprüche der Kraft und : der getfost mifsenden Heiterkeit, Gib Tras Hohes du hast, fröliche Welt griechisches Alterthums, , Uns Bedürfenden, ach, denen es schwer lastet, dafs, eingeweiht In die Freuden der sanftstaunenden Nacheiferung alter Kunst, Wir dem hellen Papier horchten und, Faust, deiner Bezauberung!
*54 Hier ist Weiser, wer nie ahnete, dafs Lust bei den Weisen war, Hier ein Kato, wen nie lüstete, Freund Kato's- und Porzia's IO Einzugehn
in den still feirenden Kreis defs, der den Schierling trank!
0 Vrie ruliig entbehrt, wer nur die Wand ziert mit der Bucher Gold! Unglükseliger du, welchem zu viel Weihe die Muse gab! O dafs Hauche der Luft, Äther, geformt durch die Begeisterung, Weitertrjigen, was Kühn Plato g e a h n t , was sein Gefühl g e w u f s t ; t5 Nicht tastbares Gewirk dumpf an der Spul träumender Mütterchen! Nun, dem Körper vertiaut, sinkt auch der Geist, ach! in desKörpersMacht. Warum nicht des Metalls glänzenden Tand, warum den Purpur nicht.
»55 Leichten Schultern, bestimmt, Würde zu leihn, schlangen die Wogen ein ? Dir, dem heilig der Geist, wo er gesprüht, leuchtende Funken wirft, »Döm> WO irgend ein Her« edel geglüht, beiliger diese Glut Aufsteigt,
der
du
den Zoll willig be-
zahlst, Welchen der Genius 8pJt noch jedem Gefühl,
dem er sich
zeigt, königlich auferlegt, Der
du,
earteres
Sinns,
freundlichen
Schmuk, Lilienreinigkeit Gönnst dem heiligen Pfand, dir von der Kunst Lieblingen anvertraut; «i VVartim schmetterte dir Balken und Fracht wild der Trident Neptuns?
i5ö
XX. AN
EINEN
EDLEN
DENKER.
D i c h mufs ich lieben, troz den* §ßi^uer, der von fern Mich warnt, du Werdest mein, Gpfühl zermalmen, Ausliefern dieses Herz Mhllo&ea Peinigern, Den Zweifeln,, sijürzen meiner HoJEjnmg Palmen. 5 Vo» deinem Tiefiinn graus't die Ahnung kalt mich an. Der
fröhlichen
Gewifshfit Kräfte lahmend.
Durch schale Feigheit, wie durch albern Zauberbann, Mich überwältigend und mich mend.
beschä-
"57 Ich habe Muthj den Trofs der Grubler "rings umher, io Die, allzuarm> zu fühlen, nichts als dachten, Ihr ktettenrafselndes Sistem, für mich zu schwer, Ich habe Math,
es sorglos zu verachten.
Herzlose Weisheit, kann sie den, der je gefühlt, Ans: seines Glaubens Paradies verscheuchen? i s ü e r h a t t ' ihn nie, der hier den Glauben nicht b e h i e l t - , Ihr «rmett Mörder tödtet nichts als — Leichen. Von in&en lebt der Mensch :
Was .Sein
Gedanke fast, ( H a träges Abbild defs was Hä&de g£ei» fen)
»58 Nicht dis hebt ihn hervor ai» seines Körpers Last, aofiicht dis vermag die Fefsel abzustreifen: Nur was er w i l l ist Er.
Er kauft sich
selber frei Vom Schiksal und dem Gaukelspiel der Sinnen. E i n heiliger Entschlufs,
und jene Zau-
berei Wird um den Halbgott wesenlos zerrinnen. s j D u selbst,
i u weise längst für blofses Denkens Ruhm,
Weist, wie den Schlufs, geschmiedet und gefüget Bei kalter Glut des Hirns, oft in dem Heiligthuni Der Brust
ein
Hauch
der Sehnsucht
überwieget.
i59 D a , da nur, liegt verwahrt die Wage, die es wägt, 30Was groß,
was ewig sei,
was leerer
Schimmer, Die Tagend herrscht allein: wo sie den Stempel prägt Da lebt $s, bleibt's, in einer Weh voll Trümmer. Hat einst des Menschen Wunsch ergriffen, was da bleibt, Und hat der Geist dem Körper obgegesieget, JJSo
ist, was e d e l ist,
ihm w a h r , und
fruchtlos streubt Empor der Wahn sich, "der zu Boden lieget. Mehr ist als alle Macht vereinter KÖrperlast Was e i n e r
Thräne Huldigung gewinnet,
i6o Des Edlen Hofnung, wann dia iWelt ihn quält und hafst, 40 Zerreifst die Neze, die der Zweifel- spinnet. S o wahr das Gute inebr dem Guten ist, als
Gold,
Ein T a g der Pflicht mehr als des Lasters tausend; S o wahr sind wir nicht Staub und' nicht im Blute rollt Das Leben nur, bald mit dem Blut verbrausend, 4äDem Rohen,
der nur hat,
was eigfter
Sinn geniefst, Bleibt Tugend, stets das Märchen feiger Thoren, Und rafft dein Glaube hier, was du nicht siehst, S o i a t der -Zweifel seine Macht verloren. Der
i6t
Der Körper dient dem Geist, dem gto^ f s e n G e i s t die Welt, 50Der Hafen, wo der Besten Wünsche landen, Eröfnet sich; was hier die Tugend fefselt, fällt, Sie hat den Kaibpf mit ihrem Feind bestanden. Du weist es; darum schelt' ich Kleinmut, was mich scheucht, Was deinen Tiefsinn
des Zermalmens
zeihet. SäDpr währen Kirche bist du zugethan j so weicht Denn ihr, o Schauer, von Vernunft zerstreuet ! Und lernt' ieh nie, beschränkt in biedier Kindlichkeit, Umychloipen noch
von alter Meinung Banden, IX
itia Und lernt' ich n i e , wie Saz bei
dir an
Saz sich reiht, 60Ich fürchte nichts, mein .Heiz hat dich verstanden.
XXI. DAS
LANDHAUS.
D i s war im Wunsch : Eid Gfövlefii, grän umheget, Und
eine
Hütte,
nah
dem
Akfce-
rer, Worin die Kuh sorgloser* Unschuld pfleget; Doch reicher fiel mein Loos and lieblicher, ¿ D i e Freundschaft hat,
die lifebtf, ra^hr
bereitet, AI»
je
der
jugendliche sann.
Traum
Er-
I63 Auf
stillem Pfade,
der
gemach
sich
weitet. Lang'
ich
im Eigenthum süfsstaunend an.
Gewährt erscheint,
wefs tausend Edle
darben, io Die,
in
des
Lebens
unerquiktem
Frohn Hinschmachtend über ihres Fleifses Garben, In's Land deir Freiheit sterbend erst geflohn. Mir gab der Muse Gunst, was dem Geniefser Det
kalten
Eigensucht
Gewölk
ver-
hüllt, 15 Sie gab Bewustsein meines Glükkes, süfser Weit als Genufs, und wie Mittheilnng mild.
jG4 Der Mus' allein gebührt's, zu weihn die Gabe Des
Rebenhügels
und
der
fetten
Flur; Veredelnd rührt sie iiiit dem Zauberstabe soDer Sinne Lust, und tilgt dei Tbiörheit Spur. Das Göttermädchen
bringt
Bus ihrem
Äther Herab
der
fremden
Freude
Völl'ge-
nufs, Der Lenz blüht früher, ringsum welken später Die
Hosen,
aufgehatlcht
von
ihrem
Kufs. 25 Der armen Wirklichkeit hängt sie den Schleier Begeisterter
Empfindung um.
.schmeichelnd
165 Sie scbaft indem sie zeigt;
ohn' ihre
Leier Sind unbeblumt
clie Aun,
die
Bäche
slumm. Auch
in
des
Menschenherzens
tiefe
Gänge 30 Wirft
ihre
Fankel
nur
belebend
Licht: Bewundrung,
Freundschaft,
Liebe sind
Gesänge.» Ein
Ungeweihter
hört
die
Stimmen
nicht. N u r , wen du kindlich-hohe
Jungfrau
führest, Entdekket
des
verwandten
Busens
Gold; 36 Du öfnest, wärmst, die Seelen, die du zierest; Selbstlingen
warst
du hold.
Reine
nimmer
i66 O dufte mir
aus den getränkten Wiesen
Der
Milde
Labsal,
aus
der
Saaten
Grün Wohlwollen;
zaubre mir zum Alpenriesen
40 Die
helle
Wolke,
dafs
ich
lerne,
kühn Aufathmen, Stolz und rohe Macht verschmähen, Mir selbst vertraun! Denn deine Weihe schmükt Auch armes T h a l ;
stets waltest du auf Höhen
Und nie wird Sklave, wen einst du ent?ükt. 45Kein Winter
schliefst,
kein Lenz be-
fruchtet Seelen: Das
unverloschne
Feur kocht.
von
innen
surros In foliis, Z e p h y r e ! At volucres t a l l i t e , a t q u e d o c c t e 2¡¿ Me cantum ! E c c e canunt, e quer&ubuv eqbe xubetis
i95 Dann •fliehen sie übet d^rl'hal auf hohe Felsen, und schauen Fern über den iiiedrigen Wald aufs Feld durch segelnde Dunste, Ünd Wiehern aus Wolken herab» Itzt eilen ist lere vorüber, Aus ihren Näsett raucht Brunst, sie spalten mit Hörnern daä Erdreich, 340 Und toben im Nebel Vön Stäub» Verschiedene taumeln 111 Höhlen Und brüllen dumpficht heraus, Verschiedn« stürzen von Klippen. Au« ausgehöhltem Gebirge fallt dort mit w i l dem Getümmel Ein Flufs ins büschigte T h a l , reifst mit sich Stucke von Felsen, Durchrauscht entBlöfsete Wurzeln der unter-* grabenen Bäume, 245 Die üher fließende Hügel von Schaum sich bücken tilid wanken; Die grünen Grotten des Waldes ertönen und klagen darüber» Es nutzt ob solchem Getose das Wild, und eilet von dannen; Sich hahende Vogel verlafsen, im Singeil gehindert, die Gegend, Ünd suchen ruhige Stellen, wo sie den Gatteii die Fühlung S50 Verliebter Schmerzen entdecken im pyramidneil Gesttvuche, Und streiten, gegen einander mit Liedern, Von Zweigen der Buchen. Dört will ich laüsihen und sie sich freun ünd liebkosen hören» Fhefs sanft, unruhiges Flufschen! still ächzende Zephyv' im L i ü b e , Schwächt nicht iht buhlr sches Flüstern» Schlagt laut Bewohnet der Wipfel, 253 Schlagt* lehrt mich euren Gesang!"Sie schlagen; symphonische T o n t
Evolitant numeri camerata p e i a f t i ì silvae. Fit sonus omiiK ager.
Strrdet 1 maria ab alno
Et frinplla, agitant varus se acalanthides ali» Fiorenti msuhant tribulo, v o x saltai et ipsa. 250 De vinili specula miseros flet acanthis amores, Ft fuscos merulae gimitus modulantur abi ulcao. At repetit vox ales et esigilo Philomela Corde fóvens laudém terlebrosos sola recelsos Arboreosque t h o l o s , moeraris tempia peremiis, ¿Sj C Q U 0
£e>
umbras, quae notte pplumque et Tuia tegebant,
Pulsas Aurorae dicas glomerafse quadrigli) Infelixque solum T e m p e m rldentia mutat. Qua salices mgraitte lacus circumluit unda, Imminet ilia 2"°
raodosque
ciet melos -et -rotat acre
Tmnula ; xura neftnisque sonant. chordis
Ita plurtma
Plectra fufunt. Liquido nunc gu'tture mille voluta P e r nutneros, tenero lang'Uens 'in VocJbus erra't, Integra nunc aura's ferri. 61 cavea tal le coprt,
A l i c e l i durtis atoantem
latitans in fronde, mos
silent
275 Carmina lièta, tremens loca jjervolat, antraqu« poscit
»97 Durchftiehn von Eichen und D o r n des weite» Schattensaals Kammern, D i e ganze Gegend wird Schall. Der Fink, der rothhche Hänfling Pfeift hell aus W i p f e l n der Erlen. E m Heer vön bunten Stieglitzen Hüpft hin und wieder auf Strauch, beschaut die blühende Distel 'S" Ihr Lied hüpft, fröhlich wie sie. Der Zeisig klaget der Schönen Sein Leiden aus Zellen von Laub. V o m Ulmbajim flötet dig Amsel In hohlen T ö n e n den Bafs. N u r die geflügelte Stimme, D i e kleine N a c h t i g a l l , weicht aus Ruhmsucht m einsame Gründe, D u r c h dicke W i p f e l u m w o l L t , der Traurigkeit ewige W o h n u n g , 2Ss ( W o r i n n aus L ü f t e n und Feld der N a c h t verbreitete Schatten Sich scheinen verenget zu, haben, als sie Auroren entwichen,) U n d macht die sqhreckbare VYusta zum Lustgefilde des Waldes. D o r t tränkt em finsterer T e i c h rings um sich Weidengebusche; A u f Aesten wiegt sie sich da, l o c k t laut, und schmettert und w n b e l t , 270 Dafs Grund und Einöde klingt: so rasen Chöre von Saiten. Itzt girrt sie sanfter und läuft durch tausend zärtliche T ö n e , rtzt schlägt sie wieder, mit Macht. Oft wenn die Gattmn durch V o r w i t z Sich im belajibten Gebaur des grausamen V o g lers gefangen, D e r fern im Lintfentjusch laurt, dann ruhn die 1 j e d e r voll Freude Dann fliegt sie ängstlich umher, ruft ihrer W o n n e des Lebens
198 Delicias scopulosque sua», nec pianger» c e f u t Semiawmis hictu donee de sepe relapsa Frondibus innutet, titubet caput inclinata; Moerentes visa hie defunctaè cernete manes t8o Sanguine foedatos, Questus, inox ìntegràt, aegra» Continuali noctes, genutu et cum quoque vide-, tut Efflatura animam,
Miserati hanc germina colles
Hiisuti tenera extoHunt lamenta propinqui, Ast iunc quis. ttuculans deraurmurat ilice tronca agjQuam fugit omnis avis ramis viduamque tremque ?
pu-
I-udebarne sono? Yolat en «xi arbor« ore Versicolor, celerique fuga proper«» columba, Roboris haec alvo crepitunt dedtt, Innatat ala Mox pansa valli, nutans scrutatut «t umbram tgo. Vjminaqu? ore gerens arentia circumspectat. Quo sibi scit sollers rudos camerate magistro Incoia ramorum, raptuSque cavere protervos ? Afilatu tacito quis cardi inspirai amorem ? Ommpotens per t e , quae sunt bona cunque per