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German Pages 13 [24] Year 1913
VERHANDLUNGEN D E Ii
BERLINER OPHTHALMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT IN DEM J A H R E 1912
HERAUSGEGEBEN VON
DEM VORSTAND DER GESELLSCHAFT
LEIPZIG VERLAG VON VEIT & COMP. 1913
Verhandlungen
der Berliner
Ophthalmologischen
Gesellschaft.
Neuntes Heft.
(Heft 1 enthält den Bericht über die Verhandlungen in den Jahren 1893—1904.)
Sonderabdruck aus dem Centraiblatt für praktische Aogenheilknnde.
Druck Ton Metzger & Wittig in Leipzig.
Verzeichnis der Mitglieder am 1. Januar 1913. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37.
Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr.
38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53.
Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr.
Abelsdorff, Professor. 54. Dr. Lasker. Adam, Privatdozent. 55. Dr. Lattorff, Oberstabsarzt a. D Boit, Oberarzt. 56. Dr. Leber, Privatdozent. Brandt. 57. Dr. Lehmann, Hugo, Sanitätsrat. Brückner, Professor. 58. Dr. Levin, H. Clausen. 59. Dr. Levinsohn, Privatdozent. Cohn, Emil. 60. Dr. Licht. Cohn, Paul. 61. Dr. Lichtenstein. Collin, Stabsarzt. 62. Dr. Marbe. Crzellitzer. 63. Dr. Maschke, Erich. Durst. 64. Dr. Maschke, Max. Ehrenfried, L. 65. Dr. May. Enslin. 66. Dr. Mendel, F. Fehr. 67. Dr. Meyer, Alfred. Peilchenfeld, Hugo. 68. Dr. Meyer, K. Hermann. Feilchenfeld, Wilhelm, Sanitätsrat. 69. Dr. Moll, Alfred. Flemming, Stabsarzt. 70. Dr. Mühsam, W. 71. Dr. Napp, Professor, Stabsarzt. Freyer, Stabsarzt. 72. Dr. Neumann. Fritze, Sanitätsrat. 73. Dr. Nicolai, Oberstabsarzt. Ginsberg. 74. Dr. Ohm. Glantz. Greeff, Geh. Med.-Kat, Professor. 75. Dr. Oppenheimer. Grunow. 76. Dr. Paderstein. Gutmann, Adolf, Privatdozent. 77. Dr. Paradies, Ed. Gutmann, Gustav, Professor. 78. Dr. Peters, Professor. Halben. 79. Dr. Pollack. 80. Dr. Badziejewsky, Sanitätsrat. Hamburger. v. Haselberg, Oberstabsarzt. 81. Dr. Beichenheim. 82. Dr. Börner, Professor. Helbron, Professor. Hertzell. 83. Dr. Both, Generaloberarzt a. D. Herzog, Professor. 84. Dr. Salomon. Hethey, Professor. 85. Dr. Schieck, Professor. Heymann. 86. Dr. Schoeler, Fritz. Hildesheimer. 87. Dr. Schönherr, Stabsarzt. 88. Dr. Schnitz, Heinrich. Hirsch. Hirsohberg, H., Sanitätsrat. 89. Dr. Schultz-Zehden, Paul. 90. Dr. Schulze, Walter. Hirschberg, J., Geh. Med.-Bat, Professor. 91. Dr. Schweigger. 92. Dr. Seligsohn, W. Hoffmann. 93. Dr. Settegast, Fr., Sanitätsrat Hormuth. 94. Dr. Silex, Professor. Jacobsohn, Ernst, Sanitätsrat. 95. Dr. Simon, B., Sanitätsrat. Jacobsohn, L. I 96. Dr. Spiro. Jacoby, Erich. 1 97. Dr. Steindorff. Isakowitz. Kann. 98. Dr. Thorner, Privatdozent. Köllner, Privatdozent. 99. Dr. Tobias, G. Koppen. 100. Dr. Türk. Kosterlitz. 101. Dr. Wätzold, Stabsarzt. 102. Dr. Weinbaum. Kowalewski. 103. Dr. Wernicke, Stabsarzt. Krückmann, Professor. 104. Dr. Wertheim, Sanitätsrat. Krusius, Professor. Küthe. 105. Dr. Windmüller. Laas. 106. Dr. Wolff, Hugo. Langenhan, Stabsarzt. 107. Dr. Wüstefeld.
Sitzung vom 25. Januar 1912. 1) Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Mitgliedes, Geh. Med.-Rat Prof. Dr. C a r l H o r s t m a n n . 2) Herr A d a m d e m o n s t r i e r t einen Fall von isolierter S k l e r o d e r m i e der L i d e r . Die seltene Störung fand sich in Größe eines Zehnpfennigstückes auf dem rechten Oberlide eines 12jährigen, im übrigen gesunden Mädchens. Die Epidermis war fest mit der Subcutis verwachsen und zeigte eine glänzende glatte Oberfläche nach Art einer Brandnarbe, umgeben von einem leicht violettfarbenen Ringe, die Cilien waren an der betreffenden Stelle ausgefallen, der Lidrand zeigte eine leichte Einkerbung. 3) Herr F. M e n d e l : Vorstellung von 4 Patienten, welche nach dem Genuß von Methyl-Alkohol schwere Sehstörungen erlitten haben. Vortr. hat im Krankenhause am Friedrichshain die Massen-Vergiftungen, die in der Weihnachtswoche 1911 im städtischen Obdach aufgetreten sind, mit beobachtet. Von den 130 in das Krankenhaus Eingelieferten sind 58 gestorben, von den 72 Wiederhergestellten sind augenblicklich noch 6 in ärztlicher Behandlung, 4 von ihnen werden ihres ungünstigen Augenbefundes wegen im Krankenhause zurückgehalten. Bei einem großen Teil der Patienten, die leider ihrer Vergiftung erlagen, ist folgende wichtige Tatsache festgestellt worden: wohl alle diese Vergifteten waren kurz vor dem Tode erblindet und sind blind gestorben. In den Fällen, in denen Verf. die Kranken nicht unmittelbar vor dem Tode beobachten konnte, haben die Herren Assistenzärzte und die wachhabenden Schwestern diese Tatsache bestätigt. Die Patienten suchten mit den Händen nach den Spei-Gläsern und Uringefäßen, die vor ihnen standen, in vielen Fällen stießen sie dieselben um; einer sagte eine Stunde vor dem Tode: „Kinder, warum macht Ihr denn hier alles dunkel?" Die Untersuchung ergab weite reaktionslose Pupillen, starke Stauung der Netzhaut-Gefäße; in einzelnen Fällen Neuritis und Stauungspapille. Bei den Kranken, die mit dem Leben davonkamen und diej zuerst über starke Sehstörungen geklagt hatten, kam die Sehkraft allmählich wieder. Auch hier konnte neben teils starren, teils träge reagierenden Pupillen deutliche Stauung im Augenhintergrund nachgewiesen werden. Von den vier vorgestellten Kranken, die alle in der berüchtigten Kneipe von Isaak Schnaps getrunken haben, sehen drei Patienten Finger in '/g bis 3 1 / 2 m, der vierte ist völlig amaurotisch. Eine genaue Gesichtsfeld-Aufnahme konnte bei d e n drei ersten im Krankenhause nicht ausgeführt werden, Farben werden nicht erkannt.
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Pupillen reagieren, bei dem amaurotischen sind sie maximal und starr. Die Papillen zeigen bei allen 4 Patienten einen mehr oder weniger hohen Grad von Atrophie des Sehnerven, die bei dem amaurotischen schon am dritten Tage nach der Vergiftung aufs deutlichste nachgewiesen werden konnte. Die Prognose ist selbstverständlich als sehr zweifelhaft aufzufassen. Die im Krankenhause eingeleitete Therapie gegen die Sehstörung besteht im innerlichen Gebrauch von Jodkali in starken Dosen, in Schwitzen, B i e r ' scher Stauung in Form einer Halsbinde und Elektrisieren. 4) Herr J . H i r s c h b e r g : Ü b e r M e t h y l s c h n a p s - V e r g i f t u n g . (Veröffentlicht in der Berliner klinischen Wochenschrift, 1912, Nr. 6.) 5) Herr W ä t z o l d : D a s S k r o f u l o d e r m a . Nach kurzer Definition des Begriffes „Skrofuloderma" = Tuberculosis subcutanea s. colliquativa (verflüssigend, erweichend) gibt Vortr. einen Uberblick über das Vorkommen der Erkrankung in der Dermatologie und der Ophthalmologie. Gerade im Hinblick auf die bis jetzt äußerst selten beobachtete und in der Literatur berichtete Erkrankung der Augenlider war die Beobachtung von 3 einschlägigen Fällen im Jahre 1911 in der UniversitätsAugenklinik Berlin um so auffallender. Unter Zugrundelegung der bei der Behandlung dieser 3 Kranken gesammelten Erfahrungen geht der Vortr. auf die Ätiologie, pathologische Anatomie, Klinik und Therapie des Skrofuloderma ein. In allen 3 Fällen ließ sich der Ausgang von dem tuberkulös erkrankten Tränensack feststellen und in 2 Fällen Tuberkelbazillen in mäßiger Menge nachweisen. Mikroskopisch zeigt das Skrofuloderma den Charakter des tuberkulösen Granulationsgewebes mit Neigung zu eitriger Entzündung und Blutungen. (Demonstration mikroskopischer Präparate.) Klinisch handelt es sich um eine ohne akute Entzündungs-Erscheinungen bis zu Taubeneigröße, meist dicht unterm inneren Augenwinkel in der Lidwangenfalte, sich entwickelnde Geschwulst von blutroter bis violetter Farbe und dem Charakter des kalten Abszesses, die schließlich in Geschwürsform (nach Durchbruch der Haut) übergehen kann und bei sehr verzögerter Heilung in Brücken- und Zipfelnarben ausgeht. Hauptsächlich wird das Kindesalter befallen unter gleichzeitiger Beteiligung der Hals-Lymphdrüsen und andrer Organe, insbesondere der Lungen. Als beste Therapie empfiehlt Vortr. die Exzision und gleichzeitige Auskratzung des Tränensacks mit reichlicher Jodoform-Anwendung, Naht. Sitzung vom 29. Februar 1912. 1) Kassenbericht. 2) Herr H i l d e s h e i m e r demonstriert einen Fall von H e r p e s z o s t e r ophthalmicus gangraenosus. Ein 43jähriger Mann erlitt vor 3 l l 3 Monaten einen Unfall dadurch, daß ihm säurehaltige Flüssigkeit ins linke Auge spritzte. Es entstand eine Verätzung der Bindehaut, Hornhaut und der Lider. Die Verätzung der Bulbus-Teile heilte ab. Jedoch die der äußeren Haut griffen mehr und mehr um sich. Es entstanden zahlreiche g a n g r ä n ö s e Eruptionen auf der ganzen linken Gesichtshälfte, auf dem Nasenrücken entlang bis zur Nasenspitze. An der Stirn reicht die Erkrankung ein wenig auf die rechte Seite hinüber, eine Erscheinung, die auch sonst bei g a n g r ä n ö s e m n e u r o t i s c h e n Herpes beobachtet wurde. Wesentlich bestimmend für die Diagnose war die Anästhesie der Haut in der Umgebung der stark schmerzenden Eruptionen (Anaesthesia dolorosa). 3) Herr A d o l f G u t m a n n : E r k r a n k u n g e n d e s O r b i t a l - I n h a l t e s nach Zahn-Extraktionen.
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Fall I. Der 12jährige A. N. (Polikl.-Journ. 2954, 191'0) erkrankte innerhalb von 8 Tagen nach Extraktion eines rechten oberen Molar-Zahnes, von einem Dentisten vorgenommen, mit Fieber von 40°. Es trat beiderseitiger Exophthalmos ein und hochgradiges, blaßrötliches, entzündliches Odem beider Oberlider. Mehr sulziges Odem, als entzündliche Injektion war auch an der Bindehaut der Lider und der Bulbi vorhanden. Es bestand starke Bewegungshemmung der Augäpfel. Der Augenhintergrund war normal, nur leicht gestaute Netzhautvenen vorhanden. Die Untersuchung in der Kgl. Ohrenklinik ergab: Rechts Stirnhöhle dunkel. Es wurden beiderseits die Sin. front, und ethmoid. eröffnet, es fand sich nur in der rechten Stirnhöhle Eiter; kein Durchbruch nach der Orbita. Die Lumbal-Punktion ergab klare Flüssigkeit. Unter Auftreten von Nackensteifigkeit und septischer Fieberbewegung trat bald der tödliche Ausgang ein. D i e S e k t i o n e r g a b : Dünnflüssiger Eiter in beiden Augenhöhlen, der bei Eröffnung des Orbitaldaches milchigtrüb hervorquoll; beide Sin. cavernos. in eitrige thrombotische Massen umgewandelt. Eitrige Pachymeningitis, besonders an dem Keilbeindach ausgesprochen; zarte Meningen und Ventrikel frei. Lungenabszesse, pleuritisches Exsudat, das Bild der allgemeinen Sepsis. M i k r o s k o p i s c h e r B e f u n d : Ich erhielt Teile des Orbitalzellgewebes aus beiden Orbitae und die hinteren Bulbus-Abschnitte beiderseits. Die in Formalin fixierten, mit Hämatoxilin-Eosin gefärbten Präparate ergaben folgendes: Im Orbital-Zellgewebe hatten ausgedehnte eitrige Einschmelzungen stattgefunden, Abszesse im Orbital-Zellgewebe, in Muskelbäuchen sind auf den Präparaten sichtbar. Die Infiltration des Zellgewebes selbst ist nur geringgradig ausgesprochen, da es nicht zur stärkeren Entwicklung einer interstitiellen Entzündung, wegen der schnellen eitrigen Einschmelzung kommen konnte. Die Sklera ist normal, die Sehnervenscheiden und der Sehnerv sind in ihrem Volumen vergrößert, ödematös geschwollen, die Netzhaut, ebenfalls leicht ödematös, besonders in ihren innersten Schichten, die Aderhaut kaum verändert. Die Blutgefäße des Orbital-Zellgewebes waren frei von Thromben und Bakterien. E p i k r i s e . Es hatte sich von der infizierten Zahn-Alveole (ob infolge mangelnder Asepsis des Instruments seitens des Dentisten oder durch nachträgliche Infektion der Wunde von Eltern oder Kind, ist nicht erwiesen,) auf dem Lymphwege in der rechten Orbita und rechten Sin. front. Abszesse entwickelt. Von dort aus entstand septische Thrombose beider Sin. cavernosi und Abszeß der linken Orbita. Es folgte Meningitis und allgemeine Sepsis mit Exitus. Fall II. Eine etwa 40jähr. Frau erkrankte 3—4 Tage nach Extraktion eines linken oberen Schneidezahns am linksseitigen Exophthalmus, unter FieberErscheinungen. Es bestand Stauung der Lid- und Konjunktival-Venen. Ophthalmoskopisch bestand nur venöse Stauung der Netzhaut-Venen. Von Herrn Prof. H e t h e y wurde ein Einschnitt längs des oberen Orbitalrandes bis in das Orbitalzellgewebe vorgenommen. Es fanden sich jedoch nur stark und prall gestaute Venen, dunkel livides Gewebe, kein Eiter. Es wurde daher tamponiert und verbunden. Da die Fieber-Erscheinungen zunahmen und der Exophthalmos stärker auftrat, wurde Verlegung nach dem Hansa-Hospital vorgenommen. Eine dort am unteren Orbitalrand vorgenommene Inzision ergab Spuren von Eiter, hauptsächlich aber auch venöse
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Stauung; Tamponade, Verband. Nach 4 Tagen trat Tod unter dem Bilde der Thrombose des linken Sin. cavernosus ein. E p i k r i s e : Es waren in diesem Falle von der infizierten Zahn-Alveole Keime in die Blutbahn gelangt, hatten zur Thrombose der Orbitalvenen linkerseits geführt und fortlaufend zur Thrombose des Sin. cavernosus. Fall III. Dem 27jährigen K. N. (Polikl.-Journ. 1910, 3049) wurde der drittletzte obere Molar-Zahn von einem Dentisten in Krakau gezogen. 3—4 Tage danach schwoll die rechte Wange und bald auch das rechte Unterlid an. Sehr bald bemerkte er auch Abnehmen des Sehvermögens rechts. In Krakau wurde eine Eröffnung der eitergefüllten Kieferhöhle von der Fossa canina vorgenommen. In der Augenklinik von W i c h e r k i w i c z wurde er gleichzeitig nach seinen Angaben mit beobachtet. Als er in die Berliner Kgl. Augenklinik zur Behandlüng kam, konnten die Narben an Wange und Oberkiefer festgestellt werden. Der Augenhintergrund zeigte rechts: völlig abgeblaßte Papille, fadendünne Arterien der Netzhaut, Strabismus diverg. rechts. Das Sehvermögen ist auf Lichtempfindung herabgesetzt: Diagnose Atrophia nervi optici nach Neuritis. E p i k r i s e : Es war hier von der infizierten Alveole ein akutes Kieferhöhlen-Empyem entstanden. Dieses führte per continuitatem zur Mitbeteiligung der oberen Kiefernhöhlenwand und fortschreitend auf den Canalis opticus. Es wurde hierdurch Perineuritis und Neuritis nervi optici hervorgerufen. 4) Herr K ö l l n e r bringt neue Beobachtungen über die S i c h t b a r k e i t des b l i n d e n F l e c k e s . Auch bei verdunkeltem einen Auge kann man beide blinde Flecke sehen, den einen als helle, den andren als dunkle Scheibe. Die Beobachtung kann sowohl dann gemacht werden, wenn vorher beide Augen verdunkelt waren, wie dann, wenn beide vorher auf eine helle Fläche blicken. Die Erscheinung erklärt sich dadurch den Ausfall der binokularen Farbenmischung an der Stelle des blinden Fleckes (die im binokularen Sehfeld nur von einer Netzhaut bestritten wird,) und durch die Kontrast-Erscheinungen. Dadurch erfährt auch das Hering'sche Gesetz von der binokularen Farbenmischung eine weitere Bestätigung. Da die Kontrast-Erscheinungen, die am blinden Fleck auftreten, anscheinend von der Empfindung, die der korrespondierenden Netzhautstelle des andren Auges entspricht, begünstigt werden, erfährt die B r ü c k n e r ' s e h e Überlegung eine weitere Stütze, daß die Erscheinungen am blinden Fleck für eine zentrale Lokalisation der KontrastErscheinungen sprechen. Sitzung vom 28. März 1912. Die Wahlen ergeben folgende Zusammensetzung des Vorstandes: Vorsitzende: J. H i r s c h b e r g , G r e e f f , H e t h e j . Schriftführer: W e r t h e i m , A b e l s d o r f f , F. S c h ö l e r . Kassenführer: G i n s b e r g . Sitzung vom 13. Juni 1912. 1) Herr B ö r n e r (Greifswald): W e i t e r e r B e i t r a g z u r F r a g e der Anaphylaxie mittels Linsen-Eiweißes. Vortr. berichtet über weitere von ihm in Gemeinschaft mit Dr. Gebb angestellte Versuche. Aus den bisherigen Versuchen ging hervor, daß es ein großer Unterschied ist, ob Meerschweinchen mit heterologem Linsen-Eiweiß
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oder mit homologem Linsen-Eiweiß vorbehandelt und reinjiziert Werden. Bei den mit heterologem Linsen-Eiweiß vorbehandelten Meerschweinchen erfolgt bei der Reinjektion, sei es interperitoneal, sei es intravenös, der typische Temperaturabfall, welcher f ü r den anapbylaktischen Schock charakteristisch ist. Werden dagegen Meerschweinchen mit Meerschweinchen-Linsen-Eiweiß in derselben Weise vorbehandelt, so bleibt bei der Reinjektion dieser Tiere mittels Meerschweinchen-Linsen-Eiweißes der Temperaturabfall mit einer auffallenden Gesetzmäßigkeit aus. Dieser Unterschied war von K r u s i u s in seinen Untersuchungen nicht erkannt worden. Daraus ergibt sich, daß die Anschauung, nach der das Linsen-Eiweiß als ein dem Organismus gewissermaßen fremdartiges Eiweiß bezeichnet wurde, doch nicht zutreffend ist. Es gilt eben auch f ü r das Linsen-Eiweiß das biologische Gesetz, daß der Organismus bei der Resorption des arteigenen oder körpereigenen Eiweißes über Regulations-Vorrichtungen verfügt, welche die Bildung autoanaphylaktischer Anti-Körper in Schranken hält. Nun war die Möglichkeit gegeben, daß dieser Unterschied im Verhalten des Meerschweinchens bei Verwendung heterologer und homologer Linse nur ein quantitativer ist. Denn in früheren Untersuchungen hat der Vortr. gefunden, daß bei Vorbehandlung von Meerschweinchen mit Meerschweinchen-Serum einzelne Tiere die Bildung anaphylaktischer Antikörper erkennen lassen. Um nun auch die Bildung der Linsen-Eiweiß-Antikörper, die eventuell von Meerschweinchen nach Vorbehandlung mit homologem Linsen-Eiweiß gebildet waren, nachweisen zu können, haben R ö m e r und G e b b jetzt erneute Versuche darüber angestellt, ob bei derartig vorbehandelten Tieren mittels der F r i e d b e r g er'sehen Methode, nämlich der Reinjektion von kleinen Mengen des Antigens an etwaige Fieberbewegungen die Bildung dieser autoanaphylaktischen Antikörper erkannt werden kann. Dabei hat sich aber gezeigt, daß die Verhältnisse beim LinsenEiweiß etwas anders liegen müssen, als beispielsweise beim Serum-Eiweiß. Denn der Schwellenwert, bei dem Fieberbewegungen eintreten, liegt beim Linsen-Eiweiß relativ hoch, so daß gerade die kleinsten Dosen des LinsenEiweißes bei den vorbehandelten Tieren wirkungslos bleiben. Es ist daher bis jetzt nicht möglich, mittels kleinster Dosen vom Linsen-Eiweiß die Bildung der autoanaphylaktischen Linsen-Eiweiß-Antikörper mit Sicherheit zu erkennen. 2) Herr H u g o "VVolff: D e m o n s t r a t i o n e i n e s n e u e n U n t e r s u c h u n g s I n s t r u m e n t s f ü r das m e n s c h l i c h e A u g e . W o l f f ' s Ophthalmikroskop (Opht. Klinik 1903, Nr. 10) ist von der Firma C. Zeiss in Jena gebaut. Die Beleuchtung beruht auf W o l f f ' s katoptrischer Methode der zentrischen reflexlosen Ophthalmoskopie 1903/06/08. Vortr. hat gezeigt (1908), daß die sog. Zweiteilung der Pupille in eine Beleuchtungs- und eine Beobachtungsbälfte nur der erste Schritt auf dem Wege der reflexlosen Ophthalmoskopie war, und zwar deshalb, weil dabei der Reflex der hinteren konkaven Linsenfläche unberücksichtigt blieb. Wenn man den bei der Lichtreflexion an den drei katadioptrischen Systemen nachweisbaren und beobachtbaren Tatsachen nachgeht, also den induktiven Weg einschlägt, so ergibt sich nach d en gewöhnlichen Reflexionsgesetzen, daß, wenn man den Beleuchtungsfokus achsensenkrecht von der Achse des untersuchten Auges nach dem Pupillenrande hin wandern läßt, mit zunehmendem Inzidenz- und Reflexionswinkel die störenden Lichtreflexe mehr und mehr zur Seite neben den Strahlenkegel des Augengrundbildes hin entweichen. Und »/war: Von dem Hohlspiegel der Linsen-Hintei fläche, deren Mittelpunkt v o r der KrümmuDgs-
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fläche liegt, katoptrisch kollektiv nach dem gegenüber liegenden Raum neben der Achse; von den erhabenen Spiegeln der Hornhaut und der Linsen-Vorderfläche, deren Mittelpunkte h i n t e r der Krümmungsfläche dem Objektraum gegenüber liegen, nach der Seite des Lichteinfalls. Läßt man umgekehrt den Beleuchtungsfokus achsensenkrecht vom Pupillenrande nach der Achse des untersuchten Auges wandern, so nähern sich bei abnehmendem Inzidenz- und Reflexionswinkel die störenden Lichtreflexe der Achse und fallen schließlich mit dieser zusammen. (Arch. f. .Augenheilk. 1908, LIX. Bd., S. 128 unten.) Hierdurch wurde ein endlicher, um die Achse herum gelegener Raum für die Beobachtung frei und somit die zentrische reflexlose Ophthalmoskopie wesentlich ermöglicht. Die Lage des Beleuchtungsfokus in der Pupille des untersuchten Auges wird durch eine geeignete Spiegelneigung hergestellt. Der Spiegel ist ein undurchsichtiger Teilspiegel, welcher gleichzeitig als Schutzblende gegen das diffuse Nebenlicht wirkt. Die b e s t ä n d i g e n Anteile des Problems der reflexlosen Ophthalmoskopie sind die r e g e l m ä ß i g e n L i c h t r e f l e x i o n e n , welche die weißen Flecke im Bilde verursachen, deren Beseitigung es gilt. Die Beseitigung des d i f f u s e n L i c h t e s gehört allgemein in die Kategorie des Nebenlichtes in optischen Instrumenten. Sie ist eine Nebenfrage, welche bei der Konstruktion eines jeden optischen Instruments zu berücksichtigen ist. Sie bietet kein Problem, man entledigt sich ihrer gewöhnlich durch sog. Schutzblenden. Das diflus reflektierte Licht ist, wie jeder Ophthalmologe weiß, von absolut minimaler Intensität. Aber auch relativ ist seine Bedeutung sehr v e r ä n d e r l i c h je nach der zufälligen Art, wie man W o l f f ' s katoptrische Methode der zentrischen reflexlosen Ophthalmoskopie bzw. die Abbildung verwirklicht. W o l f f ' s Beleuchtungsröhre bildet den Glühfaden zunächst in einer zentrischen Blende ab und dieses Lichtbild wird durch ein orthoskopisches Okular unter Vermittlung des Planspiegels in der Pupille des untersuchten Auges a p l a n a t i s c h abgebildet. 1 Das beleuchtete Gesichtsfeld von 7 1 / 2 mm Durchmesser wird, ähnlich dem Strahlengange im Mikroskop, durch das untersuchte Auge selbst kombiniert mit einer dicht davor gesetzten Recosslinse, mit zwischengeschalteter zentrischer physischer Blende von 3 mm Durchmesser, als Objektiv direkt abgebildet und dieses direkte umgekehrte Bild mit einem K e l l n e r ' s c h e n Mikroskop-Okular betrachtet. Die Vergrößerung ist 33,5 bis 63 fach. Das unokulare Instrument wird in einfacher Weise durch ein Stereoskop-Okular nach A b b e mit 60facher Vergrößerung in ein binokulares verwandelt. Das Instrument dient ferner auch als Linsen- und Hornhaut-Mikroskop. Für letztere Zwecke bietet es eine 19 bis 36 fache Vergrößerung. Beobachtungen: Die reichere Detaillierung des scharf ausgezeichneten Bildes wird besonders augenfällig an der größeren Zahl der im A u g e n g r u n d e sichtbaren Gefäße, der deutlichen Sichtbarkeit der normalen Körnung (Pigment-Epithel) des Augengrundes, mit welcher die Beobachtung dieser Erscheinung im aufrechten Bilde nicht entfernt verglichen werden kann, sowie endlich an der vollkommenen Deutlichkeit der normalen Pulsation der Netzhaut-Arterien. Durch Zusammenschieben der Beleuchtungsröhre wird sehr leicht W o l f f ' s f o k a l e B e l e u c h t u n g d e r N e t z h a u t (1900) hergestellt. Dieselbe dient zur Durchleuchtung der Netzhaut. Man kann in der Tiefe sitzende kleine Geschwülste, welche sich oft nur durch eine fleckige verwaschene Mißfärbung der Netzhaut kundgeben, an 1 W o l f f s Beleuchtungsröhre wurde in seiner Arbeit 1908 (Arch. f. Augenheilk. Bd. LIX, H. 2) beschrieben und abgebildet.
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ihren scharfen Rändern ableuchten. Man kann z. B. auch die radiär gestreifte Deckung des Papillenrandes bei Neuritis optica durchleuchten und in der Tiefe den Skleralausschnitt für den Eintritt des Sehnerven ziemlich scharf erkennen. Ferner dient die fokale Beleuchtung dazu, kleinere Stellen des Augengrundes bei ziemlich starken Trübungen der brechenden Medien (Glaskörper, Linse und Hornhaut) hell und scharf aufleuchten zu lassen. Die f o k a l e B e l e u c h t u n g des G l a s k ö r p e r s läßt sog. durchsichtige feinste Glaskörperchen-Trübungen erkennen infolge der an ihnen stattfindenden Diffraktion des Lichts (Theorie der Sonnenstäubchen). Sitzung vom 18. Juli 1912. 1) Die Gesellschaft wählt Herrn Geh.-Rat Prof. T h e o d o r L e b e r in Heidelberg zum Ehrenmitglied. 2) Herr C. H a m b u r g e r demonstriert mikroskopische Präparate einer 36jährigen Dame, bei welcher von Autoritäten chronische I r i s t u b e r k u l o s e diagnostiziert worden war. Die Patientin ist, bis auf das Augenleiden, von blühender Gesundheit, von Tuberkulose nichts in der Aszendenz und nichts in der Deszendenz. Ein Auge ist erblindet, das andre stark gefährdet. Sekundärglaukom des erblindeten Auges machte Iridektomie notwendig, die Untersuchung im Orth'sehen Institut ergab: von Tuberkulose keine Spur. Vortr. macht darauf aufmerksam, daß die Diagnose „Augentuberkulose" trotz Tuberkulinreaktion vielfach auf sehr schwachen Füßen steht; wichtig sei vor allem ein Fall aus der Uhthoff'schen Klinik, von H a y a s h i 1911 publiziert: die Patientin kam zur Sektion, beide Augen konnten in Serienschnitte zerlegt werden: weder in den seit etwa 10 Jahren kranken Augen, noch in den Lungen oder Drüsen -wurde Tuberkulose gefunden, obwohl die Tuberkulin-Reaktion p o s i t i v gewesen war und die Iris ,,Knötchen" enthalten hatte. Die „allgemeine" Tuberkulin-Reaktion beweise eben nur dann, wenn sie negativ sei, und „Knötchen" in der Iris seien nur ein Ausdruck starker Entzündung, etwa so, wie das Peritoneum auf Entzündung mit Verklebungen, die Gelenkkapseln mit Ergüssen reagierten. Daß Iriskn tchen keineswegs immer Tuberkeln zu sein brauchen, zeigen die Fälle von Baas und Vossius, in denen nach der mikroskopischen Untersuchung direkt von „Pseudotuberkulose" gesprochen wird. Mit S i c h e r h e i t könne man die Diagnose nur stellen, wenn die Tuberkulinreaktion l o k a l eine positive sei oder etwa wenn, wie in seinem zweiten heute vorgestellten Falle (Iritis seit 4 Monaten), Zeichen von lokaler Tuberkulose vorlägen: hier Narbe an der Nasenspitze als Beweis eines überstandenen Lupus. Von der Tuberkulin-Behandlung hatte Vortr. nicht viel Gutes gesehen, die Patienten gehen von einem Arzt zum andern, so erkläre es sich, daß die zuerst besprochene Patientin als „geheilt" in der Statistik eines süddeutschen Ophthalmologen figuriere, welcher intensiv für die Tuberkulin-Behandlung chronisch-iritischer Prozesse eingetreten sei; sie sei aber alles andre eher als geheilt! Erfreulicherweise spräche auch Herr K r ü c k m a n n ziemlich kühl von dem Wert der Tuberkulin-Behandlung: „bei Verdacht auf Tuberkulose ist eine Tuberkulinkur in Erwägung zu ziehen". Auch Herr Prof. R ö m e r stünde in seinem großen Lehrbuch auf diesem skeptischen Standpunkt. 8) Herr I s a k o w i t z zeigt einen 16jährigen Patienten, der seinen rechts20»
seitigen gemischten Astigmatismus von 6,0 Di. ( + 3,0 C - 6,0 cyl. ^ ) durch Eingerdruck so weit zu kompensieren vermag, daß die Sehschärfe von
11 ß / g 0 auf fast 6 / e steigt; er ist aus diesem Grunde bisher ohne Brille ausgekommen. 4) H e r r A d a m demonstriert einen Patienten mit einer anatomisch verlagerten Makula. Dieser, ein Student von 20 Jahren, war wegen eines Strabismus divergens et sursum vergens (jeder von etwa 1 0 — 1 5 ° ) in die Behandlung getreten. Bei Abschluß des Hauptauges blieb das Schielauge in seiner Schielstellung stehen, so daß exzentrische Fixation mit Herabsetzung der Sehschärfe auf Fingerzählen in '/ 2 m angenommen wurde. Statt dessen hatte der Patient aber in eben jener Schielstellung fast volle Sehschärfe. Bei der ophthalmoskopischen Untersuchung stellte sich nun das eigenartige Verhalten heraus, daß die Makula nach oben außen verlagert war und daß der Patient mit seiner anscheinenden Schielstellung die Makula einstellte. Gleichzeitig fanden sich noch andre Abweichungen, Verlagerung der groben Netzhautgefäße und weiße (Bindegewebs- ?) Stränge zwischen Papille und Makula.
5) Herr E. G r e e f f (Berlin): M. H.! Ich erlaube mir kurz einen interessanten Fall von Mitbewegung vorzustellen, wie er mir selbst noch niemals vorgekommen ist und wie er auch in so ausgesprochener Weise kaum in der Literatur vorkommt. Patient, H. H., 25 Jahre alt, stammt aus Serbien. A n a m n e s e . H e r e d i t ä t : Eltern leben beide und sind gesund. Von fünf Geschwistern leben noch zwei. Eine Schwester ist klein, eine Schwester am Typhus und ein Bruder am Herzschlag gestorben. In der Familie keine erblichen Krankheiten. E n t w i c k l u n g : Geboren in Serbien. Nach der Schule als Schneider gelernt und bis jetzt auch immer in dieser Beschäftigung tätig. I n f e c t i o negatur. F r ü h e r e K r a n k h e i t e n : Als Kind angeblich nur Typhus, sonst bis jetzt immer gesund.
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J e t z i g e K r a n k h e i t : Auf den jetzigen Zustand ist Patient'von seinen Mitschülern vor etwa 15 Jahren aufmerksam gemacht worden. Diesen fiel es auf, daß sich beim lauten Lesen und Singen besonders das r e c h t e Oberlid des Patienten bewegte. Die objektive Untersuchung ergibt keine pathologischen Veränderungen. Die inneren Organe sind gesund. Auch von Seiten des Nervensystems liegen keine Abweichungen von der Norm vor. A u g e n b e f u n d : Pupillen reagieren prompt. Augenhintergrund o. B. Keine Doppelbilder. Sehschärfe rechts = 5 '/ s , links = 6 / 6 . Sie sehen, m. H., wenn Patient ruhig gerade aussieht, daß nichts Abnormes in der Stellung der Augen sich zeigt, insbesondere keine Ptosis. Auch alle Augen-Bewegungen lassen sich prompt und symmetrisch ausführen. In dem Moment aber, in dem Patient jetzt den Mund öffnet, schnellt einseitig das rechte obere Augenlid stark in die Höhe. Bei Kau-Bewegungen macht das rechte obere Augenlid durch Heben jede Bewegung des Unterkiefers mit. Es handelt sich also um ein eigenartiges Lidphänomen, eine einseitige Lidhebung assoziiert mit Bewegungen des Unterkiefers. Nach B i e l s c h o w s k y (Handb. d. Augenheilk., II. Aufl., Lieferung 192) sind etwa 71 solcher Fälle in der Literatur beschrieben, die jedoch kaum jemals so ausgeprägt waren, wie dieser Fall. Als Grund des eigentümlichen Mitbewegungs-Phänomens nimmt man an, daß der Nerv für den rechten Lidheber von Ganglienzellen entspringt, die sonst nur die von dem Trigeminus versorgten Kiefermuskeln versorgen. (Bielschowsky.) 6) Herr West (a. G.): Demonstration zur Operation der T r ä n e n s a c k l e i d e n von d e r N a s e aus. 7) Herr R ö m e r : Z u r P a t h o g e n e s e d e r K a t a r a k t . Vortr. hat seine Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Gesamt-Organismus und Star-Bildung fortgesetzt. Nachdem der versuchte Weg, organtherapeutisch durch eine etwaige Beeinflussung der Entwicklung des Altersstars etwas sicheres über die Pathogenese desselben zu erfahren, nicht zum Ziel geführt hat, hat Vortr. versucht zunächst erkenntnis-theoretisch den Zusammenhang zwischen Star-Bildung und Gesamt-Organismus weiter aufzuklären. Er hat gefunden, daß bei der jugendlichen Form der Cataracta diabetica im Blutserum Substanzen auftreten, welche die Fähigkeit haben, das Linsen-Eiweiß rapide unter Bildung von giftigen Stoffwechsel-Produkten abzubauen. Diese Eigenschaft kommt in der aufgefundenen Konzentration dem normalen menschschlichen Serum nicht zu. Die Verhältnisse bei andern Starformen liegen quantitativ und qualitativ etwas anders. Darüber wird in der nächsten Sitzung berichtet werden. Sitzung vom 17. Oktober 1912. 1) Herr F e h r : Vorstellung eines 32jährigen Mannes, der im Juli d. J. mit t o t a l e m E k t r o p i u m des r e c h t e n O b e r l i d s auf der Augenabteilung des R. Virchow-Krankenhauses zur Aufnahme kam. Im 10. Jahre Verletzung durch Schlag auf das Auge mit Holzpantoffel, im 17. zum 1. Male Anschwellung der Lider und der Augenbrauengegend, verbunden mit Schnupfen, sehr häufige Wiederholung dieser Anfälle, bis sich am Augenhöhlenrand eine Fistel entwickelte, aus der sich anfänglich Blut und Eiter, später eine
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wässrige Flüssigkeit entleerte. Ganz allmählich Entstehung der Umstülpung des Oberlids, die schließlich" den Lidschluß verhinderte, schwere Entzündungen verursachte und die Sehkraft in hohem Grade gefährdete. Status bei der Aufnahme: Oberlid völlig ektropioniert, oberer Lidrand hinter den oberen Orbitalrand gezogen, daselbst besteht eine Fistel. Beim Versuch die Augen zu schließen wird die Hornhaut kaum zur Hälfte bedeckt, alte Hornhauttrübungen, frische Keratitis e lagophthalmo, Sehschärfe: Fingerzählen in 1 m. — Vor der plastischen Operation war unbedingt die ursächliche Erkrankung zu beseitigen. Die Anamnese sprach für eine Stirnhöhlen-Affektion; die Röntgen-Aufnahme schien diese zu bestätigen; denn während die Stirnhöhle links gut ausgebildet war, fand sich rechts nur ein dichter Schatten. Auf der Hals- und Nasen-Abteilung Operation durch Herrn Dr. C l a u s : Nach Hautschnitt Verfolgen der Fistel durch den eburnisierten Knochen, Narbenstränge begleiten die Fistel bis zur Dura, die bloßgelegt wird, nasal dayon findet sich eine Mucocele. Diese wird samt den Narbensträngen entfernt und die Fistelöflnung ausgeschnitten. Heilungsverlauf glatt, die Fistel heilt aus. Jetzt konnte Vortr. an die plastische Operation des Oberlids gehen, die in der Überpflanzung eines aus der Wange entnommenen gestielten Lappens bestand. Erfolg sehr befriedigend; die Entstellung ist beseitigt, das Auge kann geöffnet und geschlossen werden, die Keratitis ist geheilt und die Sehschärfe wieder auf 6/1(s gestiegen. 2) Herr C. H a m b u r g e r stellt eine 24jährige Arbeiterin aus Ostpreußen vor mit s c h w e r e m T r a c h o m , seit Jahren bestehend. Das linke, durch Pannus so g u t w i e b l i n d e Auge (dasselbe zählte Finger in knapp 2 m Entfernung) wurde mit dem Römer'schen J e q u i r i t o l behandelt. Der Erfolg war glänzend: Die Sehschärfe stieg auf 1 / 4 bis 1 / 3 . 3) Herr P e t e r s (Rostock) a. G.: Ü b e r a n g e b o r e n e S t a p h y l o m e . Vortr. geht bei seinen Darlegungen aus von dem mittlerweile als typische Mißbildung erkannten Krankheitsbilde der angeborenen Defekt-Bildung der Descemet'schen Membran. Während v. H i p p e l hierfür die Bezeichnung Ulcus corneae internum prägte und diese angeborenen Hornhaut-Trübungen als das Resultat einer fetalen Keratitis betrachtete, haben sich in neuerer Zeit eine Reihe von Autoren der Ansicht des Vortr. angeschlossen, so z. B. S e e f e l d e r , R e i s , M ü l l e r und M e i s s n e r , und nur M o h r diskutierte noch in jüngster Zeit die Möglichkeit der entzündlichen Entstehung der von ihm beobachteten angeborenen Hornhaut-Trübungen, die ich nach Einsicht der Präparate als Entwicklungs-Störungen kennzeichnen konnte. So steht denn die Sache heute so, daß wir etwa 6 oder 7 anatomisch untersuchte Fälle kennen, in denen unzweifelhaft das Resultat einer fetalen Keratitis, zum Teil bedingt durch Syphilis, vorlag. Niemals handelte es sich dabei um eine eitrige Entzündung, sondern um parenchymatöse Entzündungsvorgänge lediglich auf endogener Basis, welche keinerlei Defekte erzeugten. Die beobachteten Defekte betreffen ausnahmslos die hintere Hornhautwand inkl. Descemet'scher Membran und ihres Endothels und entsprechen den klinisch so oft zu beobachtenden zentralen Hornhaut-Trübungen, die sehr häufig doppelseitig, mit andren Mißbildungen zusammen und auch erblich vorkommen. Diese kongenitalen Hornhaut-Trübungen sind nun in einer stattlichen Reihe von Fällen bei gleichzeitiger Staphylom-Bildung auf dem andren Auge beobachtet worden, so daß von vornherein der Verdacht naheliegt, daß es sich auch bei diesen Staphylomen- um Entwicklungs-Störungen handelt. Ein
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anatomisch absolut beweisender Fall lag jedoch bis heute nicht vor, weil entweder das mit Hornhaut-Trübungen behaftete andre Auge nicht Gegenstand anatomischer Untersuchung wurde oder das Staphylom-Auge Veränderungen aufwies, die auch bei entzündlich entstandenen Staphylomen des späteren Lebensalters beobachtet werden. Als ich nun vor 4 Jahren beide Augen in einem solchen Falle untersuchen konnte, stellte sich zwar die Verwandtschaft der beiden Prozesse zur Evidenz heraus, aber es war die Staphylom-Bildung mit einer unzweifelhaft bakteriellen Entzündung ektogener Natur kompliziert, die ich jedoch als später, d. h. nach der Geburt entstanden kennzeichnen konnte; und T r e a c h e r C o l l i n s vertritt ebenfalls den Standpunkt, daß wenigstens ein großer Teil dieser Staphylome auf Entwicklungsstörungen zurückzuführen ist. An der Hand eines neuen Falles ist Vortr. nun in der Lage, seine früher geäußerten Ansichten zu stützen, wenn auch eine andre Art der Entstehung für den 1908 publizierten Fall angenommen werden muß. Es handelt sich um ein in den ersten Lebensjahren enuklelertes Auge, welches mir von Herrn Kollegen S c h l a f k e in Kassel in dankenswerter Weise überlassen wurde und ein etwas peripher sitzendes, etwa erbsengroßes Hornhautstaphylom mit einem kleinen zentralen Knopf aufwies. Die Untersuchung ergab nun, daß in der Substanz der das Staphylom bildenden Hornhautverdickung, die der Hauptsache nach aus einem lockeren, welligen, skleraähnlichen Gewebe bestand, ein mit mehrschichtigem Oberflächen-Epithel ausgekleideter Hohlraum bestand, dessen Inhalt amorphe Kugeln und eine an Linsengewebe erinnernde Masse bildete. Zu beiden Seiten dieses als sog. „Lentoid" zu deutenden Gebildes finden sich eine große Strecke hindurch stärker gefärbte Massen, die sich nach v a n G i e s o n gelbbraun färben und auf der einen Seite mit der Muskulatur des Oiliarkörpers zusammenhängen, während sie auf der andren Kerne und eine Faserung erkennen lassen, die ein anscheinend abnorm differenziertes Gewebe bilden, welches ebenfalls mit Muskelgewebe Ähnlichkeit hat, von der Muskulatur aber dennoch wesentlich differiert. Gleichzeitig bestehen vordere Synechien im Sphinkterteil der Iris; an einer Stelle ist der Sphinkter selbst adhärent und in der Mitte ist die Hornhaut nach hinten vorgebuckelt und frei von Endothel und Descemet'scher Membran, die peripher erhalten ist, während die Bowman'sche Membran durchweg fehlt. Die Linsenkapsel ist an normaler Stelle und der Inhalt nur teilweise erhalten. Auffallend ist, daß keine Spur des Kapsel-Epithels mehr zu finden ist. Außer diesen Veränderungen weist der Bulbus an einer Seite an die Hornhaut anschließend eine Veränderung der Sklera auf. Nach Abschneiden einer Calotte war diese Stelle vollkommen durchsichtig; die hornartige Beschaffenheit erklärte sich aus der starken Verdichtung des Gewebes, welches mit seinen Faserzügen und Kernen an echtes Hornhautgewebe erinnert und eine Strecke weit von mehrschichtigem Epithel überzogen ist, ohne daß Konjunktival-Gewebe zu erkennen ist. Sehen wir von dieser letzteren Veränderung, die schwer zu erklären sein dürfte, vorläufig ab und beschränken uns auf die Hornhaut-Veränderungen, so können wir konstatieren, daß keinerlei Entzündungs-Erscheinungen, wohl aber deutliche abnorme Differenzierungen im Bereiche des Mesoderms und des Ektoderms vorliegen und damit ist der Beweis unanfechtbar geliefert, daß angeborene Staphylome reine Entwicklungs-Störungen sein können.
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Wie sind diese nun zu erklären? Zunächst ist zu konstatieren, daß in der Mehrzahl der bis jetzt anatomisch untersuchten Fälle vordere Synechien in der Hornhautmitte und Defektbildung der Descemet'schen Membran vorlagen. In dem Falle von M o h r , der beim Schweine eine doppelseitige Hornhaut-Trübung beobachtete, ist die etwas ektasierte Hornhaut in der Mitte eingezogen, die Hinterwand dementsprechend verdickt und sie enthält Iris und Muskelgewebe, welches mit der Iris-Muskulatur in Verbindung steht. Dabei fehlt die Linse völlig. In einem Falle von Coats enthielt die verdünnte staphylomatöse Hornhaut Linsen- und Kapselreste, bei S t e p h e n s o n füllte die Linse die ganze Staphylom-Ausbuchtung bis zur Kornea aus. In W i n t e r s t e i n e r ' s Falle lagen, wie in dem meinigen, den ich 1908 beschrieb, inmitten des verdickten Korneal-Gewebes Linsenmassen und Kapselreste, in andren Fällen, wo die Linse an normaler Stelle liegt, entspricht ihrer Vorderfläche eine napffbrmige Ausbuchtung der Hornhaut-Hinterfläche. Weiterhin findet sich im Staphylom eine Cyste mit mehrschichtigem Epithel in dem Falle von B u n t e , mit Flimmer-Epithel in einem Falle von K r ü c k o w . Wir finden demnach als gemeinsames Moment der angeborenen Hornhaut-Trübungen und der Staphylome eine Defekt-Bildung der D e s c e m e t ' schen Membran und vordere Synechien, ferner oft erhebliche Verdünnungen, besonders der Hornhautmitte. Während ich 1908 für meinen Fall annahm, daß die Linse durch eine traumatisch bedingte Perforation in die Hornhaut gelangt sei, muß ich heute, in Übereinstimmung mit S e e f e l d e r , diese Ansicht als unwahrscheinlich fallen lassen. Ich nehme vielmehr mit T r e a c h e r C o l l i n s als Ursache dieser Hornhaut-Veränderungen eine sehr frühzeitig einsetzende abnorme Differenzierung des zwischen Ektoderm und Linsenbläschen liegenden Mesoderms an; diese halte ich aber mit Rücksicht auf die an den Staphylomen zu erhebenden Befunde nicht für primär, sondern für sekundär. Das Primäre ist ein abnormes Verhalten des Ektoderms in dem Sinne, daß entweder keine Linse abgeschnürt wird, oder die abgeschnürte Linse im Bereiche der Hornhaut liegen bleibt oder die Linse in normaler Weise abgeschnürt wird und nach hinten tritt, wobei eine zweite, Pseudolinse, die Ursache der StaphylomBildung abgeben kann. Damit wäre das Substrat der Vererbung die mangelhafte Differenzierung des Ektoderms im Hornhaut-Scheitel, welche Leukome, ektatische Leukome und Staphylome erzeugen kann, während die Kolobome und die Aniridie zurückzuführen sind auf eine abnorme Anlage des Ektoderms im Bereiche der Becherspalte oder des Augenbechers selbst, und so gelangen wir zu einer einheitlichen Erklärung anscheinend ganz verschiedenartiger Mißbildungen des Auges, die für sich allein vererbbar sind und sich untereinander kombinieren können. (Näheres findet sich in einer demnächst erscheinenden Arbeit meines I. Assistenten, des Herrn Dr. W i r t s . ) 4) Herr H u g o W o l f f : U n t e r s u c h u n g im u n o k u l a r e n u n d s t e r e o s k o p i s c h e n , u m g e k e h r t e n , r e f l e x f r e i e n Bilde. Die Untersuchungs-Anordnung ist sehr einfach. Der s t e r e o s k o p i s c h e A p p a r a t besteht aus einer O p h t h a l m o s k o p - L i n s e und einem F e r n r o h r L u p e n p a a r von entsprechender Achsenkonvergenz. Die R e f l e x - F r e i h e i t wird durch W o l f f ' s B e l e u c h t u n g s r ö h r e hergestellt. Der geringen Anzahl von Glasflächen entsprechend, gestaltet sich das G ü t e - V e r h ä l t n i s so, daß bei einer g e r i n g s t e n B e l e u c h t u n g s - I n t e n s i t ä t , welche vom Untersuchten
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als ein mattgelblicher Schimmer empfunden wird, eine für den Beobachter (unokular und stereoskopisch) h o h e s u b j e k t i v e H e l l i g k e i t des Augengrundbildes erzeugt wird. In dem Bilde erscheinen infolge der P o r r h a l l a x i e (v. R o h r ) des Doppelfernrohrs, die T i e f e n b e t r ä g e g e s t e i g e r t , so daß selbst flache Tiefen-Anordnungen zur deutlichen stereoskopischen Wahrnehmung kommen. Die Netzhaut um die Sehnervenscheibe herum zeigt ihre Blutgefäße wohl 1 cm vor ihrem Niveau liegend und die Pigmentierung scheint wie ein zarter dunkler Schleier ebenfalls weit vor dem helleren Netzhautniveau im Glaskörper zu hängen. Im Hintergrunde des glasartig durchsichtigen Reliefs sieht man im Skleral-Niveau die weiße Sehnervenscheibe. Die stereoskopische Betrachtung leitet sich aus des Vortr. neuer Methode (Berliner klin. Wochenschr. 1900, Nr. 16) der (unokularen) O p h t h a l m o s k o p i e im u m g e k e h r t e n r e f l e x f r e i e n B i l d e her. Letztere besteht, wie erinnerlich, darin, daß man W o l f f ' s elektrischen Augenspiegel genau wie zur Untersuchung im aufrechten Bilde dicht vor das untersuchte Auge (rechte Hand) und dann mit der linken die Ophthalmoskop-Linse, wie gewöhnlich, etwa um ihre Brennweite entfernt, davor hält. Wenn sich der Beobachter um etwa 60 cm von der OphthalmoskopLinse (20 Diopt.) entfernt, so wird seine Augenbasis, d. i. der gegenseitige Abstand seiner Augendrehpunkte, im Mittel gleich 65 mm, dicht hinter der maximalweiten Pupille (8 mm) des untersuchten Auges im Glaskörper in einer Größe von etwa 5 mm als Ganzes abgebildet (stereoskopische Basis). Somit ist die B e d i n g u n g des b e i d ä u g i g e n n a t ü r l i c h e n S e h e n s , welche wir nach v. R o h r die o r t h o p i s c h e A u g e n s t e l l u n g nennen, erfüllt: Strahlen von näher gelegenen Punkten verlaufen im Objekt- wie Bildraume mehr nasenwärts, von ferneren mehr schläfenwärts. Oder in der Ausdrucksweise der gewöhnlichen Abbildungs-Gesetze: dem aufrechten Beobachter im Bildraume, der das umgekehrte Bild betrachtet, ist im Objektraume ein auf dem Kopfe stehender Beobachter konjugiert, der das aufrechte Bild anblickt. Bewaffnet sich der Beobachter mit einem (auf eine mittlere Distanz von etwa 60 cm eingestellten) F e r n r o h r - L u p e n p a a r von konstanter Achsenkonvergenz (etwa 6 1 / 2 Grad) und variabler Pupillendistanz, so erblickt er das hell-leuchtende stereoskopische, umgekehrte, reflexfreie Augengrundbild in 6 b i s 8 f a c h e r V e r g r ö ß e r u n g und in einem G e s i c h t s f e l d e von e t w a 7,5 mm g l e i c h 5 P a p i l l e n b r e i t e n Durchmesser. Durch Einschaltung eines Wenham'schen Refraktionsprisma zwischen untersuchtem Auge und Ophthalmoskop-Linse kann der Konvergenzwinkel vergrößert und demnach die B e o b a c h t u n g s - D i s t a n z zum bequemeren Handgebrauch in der Ophthalmoskopie v e r k ü r z t werden. Ob man letzteres allein durch eine noch stärker brechende Ophthalmoskop-Linse bewirken und die dann geringere Vergrößerung durch eine stärkere Vergrößerung im Doppelfernrohr ausgleichen will, ist eine Kostenfrage. Sitzung vom 28. November 1912. 1) Herr G. H a m b u r g e r : K r i t i s c h e s u n d E x p e r i m e n t e l l e s z u r L e h r e v o n d e r i n t r a o k u l a r e n S a f t s t r ö m u n g . Vortr. geht zunächst auf die Einwände ein, welche im Laufe der letzten Jahre gegen seine Theorie der intraokularen Saftströmung erhoben worden sind. Der erste, von W e s s e l y erhobene Einwand bezieht sich darauf, daß der vom Vortr. angenommene physiologische Pupillen-Abschluß jedesmal beim
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Akkommodieren gesprengt werden soll, weil die Iris hierbei schlottert und die Linse ihrer Schwere folgend, nach abwärts sinke. Der Einwand ist unerheblich, da der Betrag, um welchen die Linse abwärts sinkt, nach Hess höchstens 0,3 mm beträgt, während Linse und Iris in Ausdehnung mehrerer Millimeter flächenhaft aneinander anliegen. Da beim Akkommodieren die Pupille sich verengt, die Iris sich entfaltet, der Linsenscheitel nach vorn rückt und der Schrägstand der Iris zunimmt, so wird beim Akkommodieren der physiologische Pupillen-Abschluß nur um so sicherer. Der zweite, immer wiederkehrende Einwand bezieht sich auf technische Schwierigkeiten beim Einführen des Fluoresceins in die hintere Augenkammer. Vortr. beruft sich auf eine vor Jahresfrist in U h t h o f f ' s Klinik publizierte Arbeit des Japaners H a y a s h i , welcher des Vortr. schon oft bestätigte Angaben speziell am Albino nachgeprüft und Wort für Wort bestätigt hat. Da am Albino die Iris transparent ist, so sieht man ganz deutlich, wie sich der Farbstoff in der Hinterkammer ausbreitet, anstatt den Weg ins Pupillengebiet zu finden, dieser Weg ist eben versperrt. W e s s e l y hat ferner, gestützt auf seine A d r e n a l i n - V e r s u c h e , die Auffassung des Vortr. bestritten, wonach das Sekret des Ciliarkörpers stets eiweiß- und fibrinhaltig sei, mithin nicht identisch sein könne mit dem physiologischen Kammer wasser. W e s s e l y stützt seinen Einwand auf die Beobachtung, daß nach subkonjunktivaler Injektion großer Adrenalin-Dosen und darauf folgender Punktion der Vorderkammer diese letztere sich nur sehr langsam wiederherstelle und der nunmehr abgesonderte Humor aqueus nur ganz schwache Mengen von Eiweiß und Fibrin enthalte. Wessely identifiziert das Kammerwasser, welches der Ciliarkörper im Zustande maximaler Adrenalinisierung liefert, mit dem physiologischen; wenn der Ciliarkörper, o h n e Adrenalin, nach Punktion ein eiweiß- und fibrin-reiches Sekret liefert, so sei dies nur auf die Hyperämie zu beziehen; fehlt die Hyperämie, so fehlen auch die abnormen Kammerwasser-Bestandteile. — Vortr. erwidert hierauf, daß unter dem Einfluß des Adrenalins die Körpersäfte sich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ verändern, und zwar in geradezu extremer Weise: Adrenalin-Injektionen führen Diabetes herbei, andrerseits bewirkt Adrenalin-Darreichung bei hungernden Tieren eine so auffallende Anreicherung des Glykogens in der Leber, wie dies sonst nur bei kohlehydrat-gefütterten Tieren der Fall sei. Mithin könne ein Organ, dessen Gefäße sich durch Adrenalin im Stadium maximaler Kontraktion gewissermaßen am Bande der Erstickung befänden, in dieser Situation unmöglich auf seine normalen Funktionen geprüft werden; — man beurteile doch auch die Kunst eines Sängers nicht, nachdem man ihm die Kehle zugeschnürt habe. Gegenstand der heut zu besprechenden Versuche war die Frage nach dem Abfluß aus dem Auge bei normalem und bei gesteigertem Druck. Vortr. sieht in dem Abfluß aus dem Auge nicht, wie L e b e r , einen rein physikalischen Filtrationsprozeß von mathematischer Konstanz in jeder Zeiteinheit; sondern einen einfachen, wenn auch äußerst langsamen, resorptiven Vorgang analog dem Abfluß aus andern Körperhöhlen. Die Resorptionskraft des S c h l e m m ' sehen Kanals bestreitet er nicht, schätzt sie aber gering, entsprechend dem unbedeutenden Querschnitt dieses Organes, — bei weitem wesentlicher sei die Resorption durch die Irisgefäße. Versuche mit indigschwefelsaurem Natron, in 2°/ 0 iger Lösung in die Vorderkammer eingeführt, ergeben, daß die Irisgefäße sich elektiv — und zwar vital — intensiv färben, weit stärker, als der kleinkalibrige Schlemm'sehe Kanal. Vortr. hat ferner untersucht, ob die Narbe, wie sie nach Iridektomie sich ausbildet, wirklich von so beVerhandl. der Berliner Ophthalm. Gesellach.
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sondrer Durchlässigkeit ist, wie es die Theorie fordert, spricht man doch direkt von Filtrationsnarbe, Filtrationswinkel usw. Die Versuche wurden an (reizlosen, einige Wochen zuvor iridektomierten) Kaninchen-Augen angestellt, unter Drucksteigerung bis zu 50 mm Quecksilber, manometrisch kontrolliert. Ergebnis (durch Vorführung der farbigen Diapositive am Projektions-Apparat demonstriert): von der ganzen Zirkumferenz der Hornhaut ist das Bereich der Narbe am wenigsten gefärbt, also auch am wenigsten durchlässig, entsprechend dem festen bindegewebigen Gefüge der Narbe. Der Farbstoff hört in manchen Präparaten geradezu strichförmig, scharf begrenzt dort auf, wo die Narbe anfängt. Die Technik dieser Versuche ist schwierig, da der Farbstoff in Wasser und in verdünntem Alkohol löslich und nur durch absoluten Alkohol sicher fixierbar ist. • Die Fixation geschieht vom Herzen aus nach rascher Ausspülung des Gefäßsystems mit Ringer'scher Flüssigkeit; -— andernfalls, d. h. wenn man sofort nach der Enukleation das Auge in absoluten Alkohol überträgt, schrumpfen die Bulbi zu sehr. An Nierenpräparaten, welche mit dieser Technik nach ft. H e i d e n h a i n angefertigt wurden, wird demonstriert, daß von einem wahllosen Hineindiffundieren dieses Farbstoffes keine Bede ist, daß er vielmehr nur dort färbt, wo er wirklich intravital die Gefäßwände und die Gewebe passiert hat: er erzeugt also keine Strömungen, er markiert sie nur. Es entfällt also der wichtige Einw&nd, welcher gegen die Arbeiten des Vortr. so oft erhoben worden ist: daß man mit „diffusionsfähigen" Stoffen ihrer leichten Beweglichkeit halber nicht experimentieren dürfe. Die Versuche, die Abflußwege des Auges v i t a l zu färben, seien seit über 3 Jahren im H e r t w ig'sehen Laboratorium im Gange, die Ergebnisse würden später zusammenhängend publiziert werden. 2) Herr H u n t e m ü l l e r (a. G.) und Herr P a d e r s t e i n : Chlamydoz o e n - B e f u n d e bei S c h w i m m b a d - C o n j u n c t i v i t i s . In den Sommer-Monaten 1909 bis 1912 wurden bei einer Beihe (14) von- Schülern und jungen Männern eine infektiöse Conjunctivitis beobachtet, die frisch völlig dem Bild des „akuten Trachoms" glich. Die beiden ersten Fälle betrafen Badewärter aus dem gleichen Schwimmbad, auch die andren haben das gleiche Volksbad benutzt, 2 dagegen je ein andres. Es handelt sich um die gleiche Form der Bade-Conjunctivitis, wie sie 1899 von S c h u l t z und F e h r beobachtet wurde. Die Mehrzahl der Erkrankten waren geborene Berliner, bei denen echtes Trachom sehr selten ist. Es hat sich gezeigt, daß die Erkrankung nicht immer zur völligen Heilung führt, sondern daß Veränderungen zurückbleiben können, die man bei Trachomatösen als Ptosis trachomatosa bezeichnen würde. Die bakteriologische Untersuchung war negativ. Dagegen fanden sich in allen daraufhin untersuchten frischen Fällen (den 5 letzten) Zell-Einschlüsse, die den P r o w a z e k ' s e h e n Körperchen sehr ähnlich sind. Eine Übertragung auf den Affen gelang und auch bei ihm konnten Chlamydozoen gefunden werden. 3) Herr G r e e f f : T i e r p u p i l l e n bei M e n s c h e n . Sitzung vom 12. Dezember 1912. 1) Die Gesellschaft beschließt, zum Koch-Denkmal einen Beitrag von 100 Mark zu spenden. 2) Herr F e h r : Z u r o p e r a t i v e n B e h a n d l u n g d e r N e t z h a u t Ablösung. Derselbe Gedanke, der in neuester Zeit B i r c h - H i r s c h f e l d zu Injektionen von Flüssigkeit und Ohm zu solchen von Luft in den Glaskörper,
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nach Absaugung dés subretinalen Exsudats, führte, bestimmt Vortr. seit mehr als 4 Jahren der P u n k t i o n der N e t z h a u t - A b l ö s u n g m i t dem Starmesser s o f o r t einen energischen D r u c k v e r b a n d folgen zu lassen: Er glaubt, daß durch den Druckverband ähnliches erreicht wird, wie durch die Injektionen in den Glaskörper, deren Ungefährlichkeit, auch wenn sie mit art-eigenem Eiweiß, isotonischer Kochsalzlösung oder Luft geschehen, noch keineswegs erwiesen ist. Bei der einfachen Punktion mit dem Starmesser fließt nur soviel von der subretinalen Flüssigkeit aus, als unter dem Druck der gespannten Bulbuskapsel steht; ein um so größerer Rest muß zurückbleiben, ie ausgedehnter die Ablösung ist. Der Druck ver band plattet das punktierte Auge von vorn nach hinten ab, der Inhalt wird verkleinert, der Glaskörper muß die Netzhaut unter Glättung ihrer Falten gegen die Sklera drücken, und der Rest dér subretinalen Flüssigkeit wird ausgepreßt. So wenig verständlich die Wirkung des Druckverbandes bei intaktem Bulbus ist, so einleuchtend ist sein günstigej* Einfluß, wenn das Auge punktiert, an der; Stelle der Ablösung offen ist. Von 1908 bis 1912 hat Vortr. auf diese Weise 30 Fälle schwerer Netzhaut-Ablösung behandelt, und zwar wurde die Operation in 16 Fällen 1 mal, in 11 Fällen 2 mal und in 3 Fällen 3 mal gemacht. Bei diesen 47 Punktionen war 20 mal bei der ersten Ophthalmoskopie nach der Operation vollständiges Anliegen der Netzhaut festzustellen, 16 mal bestanden noch Spuren von Ablösung, und 12 mal fanden sich noch beträchtlichere Partien abgelöster Netzhaut. Da, wo die Ablösung nicht völlig beseitigt war, nahm sie in den folgenden Wochen wieder an Ausdehnung zu,. um in mehreren Fällen den alten Zustand wieder zu erreichen. Hier mußte der Eingriff wiederholt werden. In den Fällen, in denen sich die Netzhaut völlig angelegt hatte, ist 11 mal ein Rückfall erfolgt, und zwar 1 mal schon nach: 8 bis 14 Tagen, 2 mal nach 3 bis 4 Wochen, 4 mal nach 6 bis 8 Wochen,. 3 mal nach 3 bis 4 Monaten und 1 mal erst nach 3 1 / 2 Jahren. In den übrigen 9 Fällen ist bisher kein Rückfall beobachtet. Die Beobachtungszeiten sind im 1. Fall 4 Monate, im 2. 4 Jahre, im 3. ebenfalls 4 Jahre, im 4. l x / 2 Jahre, im 5. und 6. nur 4 Wochen, im 7. 7 Monate, im 8. 14 Monate und im 9. 13 Monate. Also in 9 Fällen, d. h. in. 30:°/0 besteht Aussicht auf Dauerheilung oder, bei Ausschaltung der nur 4 Wochen lang beobachteten Fälle, in 25°/ 0 ; Besserung ohne vollständiges Wiederanlegen der Netzhaut wurde in 11 Fällen erzielt, das sind 36°/ 0 und Wiederkehr des alten Zustandes in 10 Fällen, das sind 33 °/0. In allen Fällen handelte es sich um schwere, zum Teil verzweifelte Fälle, bei denen sämtlich eine mehr oder weniger lange Zeit fortgesetzte sog. konservative Behandlung vergeblich gewesen war. Vortr. gibt zu, daß diese kombinierte Methode von Punktion und Druckverband die für die Genese der Netzhaut-Ablösung bedeutungsvollen anatomischen Verhältnisse nur zum Teil berücksichtigt. Eine Lösung der Verwachsung der elastischen Membranen mit der Netzhaut wird dadurch nicht erreicht werden, in beschränktem Maße auch nur eine Dehnung der verkürzten Netzhaut. Er hält es daher für unwahrscheinlich, daß es mit ihr gelingt, Fälle mit vorgeschrittenen Veränderungen in Netzhaut und Glaskörper zur Heilung zu bringen; daß dieses mit Glaskörper-Injektionen möglich ist, ist ihm aber ebenfalls fraglich. B i r c h - H i r s c h f e l d selbst hält die Methode der Glaskörper-Injektionen noch nicht für genügend erprobt, um sie dem Praktiker zur allgemeinen Anwendung empfehlen zu können. Vortr. glaubt, diese Einschränkung für die Kombination von Punktion mit Druckverband 2*
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nicht machen zu brauchen; denn wenn auch heute noch kein abschließendes Urteil über ihren Wert zu fällen ist, so glaubt er doch, daß man nie mit ihr schaden kann. 3) Herr L i e p m a n n (a. G.) und Herr L e v i n s o h n : Z u r L o k a l i s a t i o n des o p t i s c h e n B l i n z e l - R e f l e x e s auf G r u n d z w e i e r F ä l l e von Rindenblindheit. Herr L i e p m a n n berichtet über 2 Fälle von R i n d e n b l i n d h e i t . Beide erlitten erst einen Insult mit linksseitiger Hemianopie, danach mit rechtsseitiger. Der rechtsseitige Herd durchbricht in beiden Fällen von der Konvexität her die Sehstrahlung, der linksseitige zerstört die Calcarina-Gegend. Der erste Patient überlebte seine 2 Insulte um 11, bzw. 5 Wochen; der zweite um 1 1 / 4 Jahr, bzw. 5 Wochen. Beide waren vollständig blind. Sie gaben andauernd an, nichts zu sehen, fanden die brennende Lampe nicht, geschweige denn andre große Gegenstände, wußten nicht, ob es hell oder dunkel sei. Der Pupillen-Reflex war bei beiden erhalten. Bezüglich des auf Veranlassung von Herrn Dr. L e v i n s o h n geprüften Blendungsreflexes verhielten sie sich gegensätzlich: der erste hatte ihn nicht, während der zweite bei plötzlicher gar nicht übermäßig greller Beleuchtung regelmäßig blinzelte. Vortr. demonstrierte die Serienschnitte der beiden Gehirne. Der zweite Fall beweist, daß der optische Lidreflex subkortikal zustande kommen kann. Warum er im ersten fehlte? Es kommen verschiedene Erklärungs-Möglichkeiten in Betracht. Als tatsächlich aber ist zu registrieren, daß der 2. Fall ohne Lichtempfindung auf Lichteinfall Lidreaktion zeigte. Herr L e v i n s o h n teilt mit, daß in beiden Fällen die Prüfung des Blinzelreflexes durch den Lichtkegel einer Petroleumlampe vermittelst Konvexlinse vorgenommen wurde, also mit einer relativ schwachen Lichtquelle, bei der es schon unter normalen Umständen sehr häufig nicht zu einer Blinzelbewegung kommt. In dem Falle, in dem der Blinzelreflex ausgelöst wurde, handelte es sich um einen typischen Lidschluß, nicht um die geringe Bewegung des Unterlides, die Vortr. früher beobachtet und als subkortikale Blinzelbewegung beschrieben hat. Das Vorhandensein des Lidschluß-Reflexes auf Belichtung bei völliger Zerstörung der Sehstrahlung (beide Patienten waren stockblind) beweist, daß auch die typische Blinzelbewegung bei Blendung auf subkortikalem Wege zustande kommen kann. Ob es sich hier nur um einen Ausnahmefall handelt, ob der typische Blinzelreflex bei Blendung in der Regel an die Cortex gebunden ist, oder ob der Blinzelreflex beim Menschen sich ähnlich wie beim Hunde verhält, bei dem der Blinzelreflex nach Zerstörung der Occipitallappen erst allmählich in Erscheinung tritt, mag dahin gestellt bleiben. Diskussion: L. verweist auf seine früheren Experimental-Untersuchungen am Tiere, aus denen hervorgeht, daß der Blinzelreflex z. B. beim Kaninchen nach Exstirpation der Großhirnrinde noch deutlich zustande kommt, daß aber selbst mit intensiver Lichtquelle nicht die geringste Lidbewegung ausgelöst werden kann, sobald das Corpus genic. ext. oder die in der Tiefe des vordem Vierhügels gelegenen zentripetalen Lidfasern zerstört sind. Es ist daher ganz ausgeschlossen, daß in dem demonstrierten Falle mit Erhaltensein des Blinzelreflexes bei schwacher Belichtung die Lidbewegung durch Wärmestrahlung zur Auslösung gebracht wurde.
Namenregister. Adam 4. 11.
Köllner 7.
Fehr 12. 18.
Levinsohn 20. Liepmann 20.
Greeff 11. 18. Gutmann, Ad. 5.
Mendel, F. 4.
Hamburger 10. 13. 16. Hildesheimer 5. Hirschberg, J. 5. Huntemüller 18. Isakowitz 10.
Paderstein 18. Peters 13. Römer 7. 12. Wätzold 5. West 12. Wolff, H. 8. 15.
Zeitschriften aus dem Verlage YOÜ VEIT & COMP, in Leipzig Archiv für Anatomie und Physiologie.
Fortsetzung der) von Beil, Beil and Autenrieth, J. F. Meckel, Joh. MUller, Reichert and d u B o i s - R e y m o n d herausgegebenen Archives. Herausgegeben von
Dr. Wilh. Waldeyer,
and
Dr. Max Rubner,
Prof. d e r Anatomie an d e r Universität Berlin, Prof. d e r Physiologie an der Universität Berlin. Vom .Archiv (Dr Anatomie und Physiologie" erscheinen jährlich 13 H e f t e mit Abbildungen im T e x t und Tafeln. 6 H e f t e davon entfallen auf d e n anatomischen und 6 auf den physiologischen Teil. Oer Preis des Jahrganges Ist 54 M . Die anatomische Abteilung (Arohiv fllr Anatomie und Entwicklungsgeschichte) kostet bei Einzelbezug 10 M, die physiologische Abteilung (Archiv f ü r Physiologie) 36 JH.
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Geh. Medizinalrat u n d Direktor des hygienischen Institut« der Universität Berlin,
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