Untersuchungen über den Bau des kleinen Gehirns im Menschen und den Thieren: Stück 4 [Reprint 2022 ed.] 9783112667385, 9783112667378


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German Pages 44 [88] Year 1809

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Table of contents :
VII. Nachtrag zur Anatomie des kleinen Gehirns, vom Prof. Reil
VIII. Einleitung
IX. Das Hirnschenkel-System oder die Hirnschenkel-Organisation im grossen Gehirn
X. Das Ealken-System oder die Balken-Organisation im grossen Gehirn
XI. Die Sylvische Grube oder das Thal, das gestreifte grosse Hirnganglium, dessen Kapsel und die Seiten-theile des grossen Gehirns
Tafel
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Untersuchungen über den Bau des kleinen Gehirns im Menschen und den Thieren: Stück 4 [Reprint 2022 ed.]
 9783112667385, 9783112667378

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R E I L düd M E C K E L UNTERSUCHUNGEN ÜBER n £ 8

BAU DES KLEINEN GEHIRNS IM MENSCHEN UND DEN THIEREN

IN

b e s o n d e r

IV S o 8

N H ET T EN

STUCK

KIT ZWEY SUPiEEIAFSLS

H A L L E IN ßt?R CBRTSCHEN BüCHHANßLÜNG I809. ^oooooooooooooooöooQoocwoooopocoooooo

vir. Nachtrag zur Anatomie Gehirns, vom Prof.

Dritte

des

kleinen

Reil.

Fortfetzung.

D e r v i e r f e i t i g e L a p p e n nimmt den grcifsten Theil der vorderen und oberen Fläche des kleinen Gehirns e i n , ift in der Mitte durch den o b e m W u r m , vorn durcli den halbmondförmigen Ausfchnitt, zur Seite durch die Horizomalfurche ivnd hinten durch die tiefe Furche begrenzt, welche ihn von den hintern obern Lappen fcheidet. Diefa Furche geht von einer Horizontalfurche zur andern bogenförmig um den vier-fehlten Lappen h e r u m , vor dem einfachen Querbande vorbey, durch welches die hintern obern Lappen verbunden find. Er liegt in der Horizontalfurche den hintern untern, den zarten, den zwcybäuchigen Lappen und den Flocken gegenüber, und fpringt vor den untern Lappen fo ftark vor, dafs feine vordere und äu" fsere Ecke mit dem Urfprung des fünften Nervenpaars aus der Brücke in einer fenkreehten Linie liegt. Der h i n t e r e o b e r e L a p p e n ift durch z w e y tiefe Furchen, eine vordere und eine hintere, welche die Fortfetzung der Horizontalfurche i f t , von K

154

——

d e m vierfeitigen tmd

h i n t e r n u n t e r n Lappen

ti ennt.

ge-

Beide v e r e i n i g e n lieh im h i n t e r n beutel-

f o r m i g e n A u s f c h n i t t durch das einfache Querband, n e h m e n d e n h i n t e r n Theil

der obern Fläche u n d

e i n e n T h e i l der h i n t e r n R u n d u n g des k l e i n e n Gehirns e i n , u n d liegen i n der Horizontalfurche dem liintern u n t e r n Lappen gegenüber. Die h i n t e r n

untern

zvvey tiefe F u r c h e n , ob e i n , getrennt.

Lappen

find

durch

v o r w ä r t s von d e m h i n t e r n

u n d h i n t e r w ä r t s v o n d e m z a r t e n Lappen Ihre i n n e r e d e m W u r m zugekehrte Ex-

tremität ift f t a r k u n d d i c k ; die üufsere i n der Hor i z o n t a l f u r c h e d i i n n u n d zugefpiizt.

Die hintern

o b e r n L a p p e n h a b e n das entgegen gefetzte Verhältnifs.

D a h e r bilden f i e , beTonders gegen den W u r m

z u , die untere Hälfte der h i n t e r n R u n d u n g des klein e n Gehirns.

Sie liegen i n der Horizontalfurche

d e m h i n t e r n ohern Lappen und d e n h i n t e r f t e n Läpp, c h e n s des v'erfeitigen Lappens gegenüber.

D i e vier

bis fünf k u r z e n Querbänder des Aires Tab. III. h. v e r b i n d e n fie i m W u r m m i t e i n a n d e r , u n d auf ihr e r u n t e r n Fläche lieht m a n die l a n g e n Querbänder, d i e eigentlich blofse R i n g e oder Blättchen diefer Fläche find. Die z a r t e n L a p p e n

find von d e m h i n t e r n

u n t e r n nicht i m m e r , h i n g e g e n v o n d e m zweybäuchigen Lappen d u r c h eine bis auf den Kern h e r u n . t e r gehende Furche deutlich gen ennt. g e n fie m i t der P y r a m i d e z u f a m m e n ,

Im Thal h ä n u n d i n der

Horizontalfurche liegen Tie den vierfeitigen L a p p e n gegenüber u n d ftofsen an die Flocken an, D i e z w e y b a u e Ii i g e n L a p p e n find i n der Mitte getheilt u n d hallen die Geftalt einer Keule, .deren Spitze im T h a l , die Grundfläche i n der Horizontalfurche liegt,

Sie k r ü m m e n lieh bogenför-

mig gegen das T h a l , u n d die Furchen z w i f a h e n ihr e n oberflächlichen Blättern laufen faft parallel mic dein R ü c k e n m a r k .

I n der Horizontalfarche f t o f s e n

iie an die Flocken, u u d im Thal geht ihre Spitza feitwärts i n den M a r k f t a m m der Pyramide über. D i e M a n d e l n w e r d e n von dem zweybäuchigen Lappen u n d dem R ü c k e n m a r k bodeckt, am f t ä r k f t e n gegen das Thal h i n g e d r ä n g t , z w i f c h e n den z w e j bäuchigcn L a p p e n , m i d e , dem Zapfen u n d K n ö t c h e n ,

find liegen

der P j r a -

u n d f t e h n mit

ihrer I n n e r n zugerundeten Extremität in denSchwalbenneftern.

Ihr Maikftainm geht mit dem Alark-«

f t a m m des Knötchens u n d Zapfens gegen die Py« ^amide. U m die Vet-Mndimg der Lappen tmd Läppchen mit dem Wut-m tind die Bildung des Wurths zu Geiiclit z u b r i n g e n , limfs m a n die Seitetiwändc durch die Furcheil t o n einem Lappen u n d Läppchen z a dem a n d e r n abfehälen. Auf beiden Flächen hängen diö äufseftt Esti-gmitäten der Lapperl u n d Läppdhetl i n den Horizon» talfurclien über die feitlieheii Scliönkel w e g , R 2

ttiid

bedecken diefelban. Die äufsern Markblätter der Lappen und Läppchen fchälen lieh durch die Für» chen von einer Wand zur andern ab, in ihrem Fufse bleibt alfo ein dreyeckiger R a u m , der mit fafrigter Markfubftanz ausgefüllt ift und die R i f f » bildet, auf welcher die Centralplatten ftehen. Die Läppchen des vierfeitigen Lappens find arrf ihrem ganzen Wege durch gleich tiefe Furchen getrennt. Aber gegen den Wurm zu fliefsen mehrere Läppchen in der Gegend der Riffe in einem Marfe= ftamm zufammen, der an den Seiten des W u r m s aufwärts fteigt. Daher die weit gröfsere Zahl von Markftämmen im Durchfchnitt der Heinifphären als iqi Durchfchnitt des Wurnis Tab. HI. Fig. T. und Tab. V. Fig. I. In diefer Gegend reifsen die Läppchen d«s vierfeitigen Lappens ab, wenn man ihn von der Horixontalfurche gegen den Wurm z u , über die feitlichen Schenkel abfehält. Der Kern des Wurms liegt in der Mitte tiefer als der Kern der Hemifphären, theils weil felri Kern an licli zarter ift, theils weil feine und die Markftämme der Hemifphären an feinen Seiten aufwärts ftei^en. W e n n man daher die Seitenwände 3er Läppchen des Wurms einbricht, und den Bruch durch die Furchen fortführt, fo entftehn tiefe kugelförmig-ausgehöhlte Gruben. Deren lind am obern Wurm zwey zwifchen dem Aft (Tab. III. d. e. und e. g . ) , von welchen die hinterfte die tieffte und geiäumigfte ift. Bricht man an diefem Ort die Wände

127 des ohern Wurlns von hinten 'nach v o r n , oder die Pyramide vom Kopf zum Fufse ein; fo erfcheinen die Tab. VI. Fig. I. angemerkten runden und nervenförmigen Markbiindel,

die aufwärts gegen den

lieutelfönnigen Ausfohnitt gehn und wahrfcheinlich allgetrennte F a f e r » der v o r d e m Markfchenkel find. D i e übrigen Gruben find untergeordnete,

weniger

tiefe, und zwifßhen den Zweigen der Aefre biegende. Auch im untern Wurm giebt es dergleichen Gruben, die eine hinter, die andere vor der Pyramide*, und die dritte zwifelien dem Zapfen und dem Knötchen. D a s e i n f a c h e Q u e r b a n d , welches die hintern obern Lappen im Wurm verbindet, ift zuweilen zwifchen dem letzten Blatt des obern Wurms und dem erften Querbande im beuteiförmigen Ausfchnitt verfteckt, doch meiftens geht es zu Tagte ans,

und erfcheint als erftes kurzes Querband im

beuteiförmigen Ausfchnitt.

In der iMitte ift es glatt,

ch mit R i n d e bedeckt;

aber an feinen Seiten,

laufen oben die Blätter des letzten Läppchens des vierfeitigen, und unten die Blätter des erften Läppchens des hintern untern Lappens an daü'eJbe heran. Vom untern Wurm ift die

Pyramide

de*

•Hauptbeftandtheil; ihr Markftamm breitet lieh ftark zur Seite aus und nimmt faft alle Lappen der imtern Fläche und die Tlieile des Thals i n £ch auf. D e r Zapfen und. das Knötchen haben zwar ihre eignen Markftämme,

aber zur Seite verbinden £.ö

ISS

ü-ch mit dem Markitainm der Pyramide,

D i e Pyra-

mide fchält m a n an beiden Seilen a b ;

der Bruch

ihrer obern Fläche n i m m t die langen Querbänder, i h r e r u n t e r n Fläche die ihr entgegengefetzte W a n d des 7apfcns mit.

Das Knötchen fchält m a n von der

Spitze gegen feine Wurzel zu ab D i e h i n t e r n obern Lappen gehn durch das einfache Qnerband im W u r m direkt in einander ü b e r ; die hijitern u n t e r n Lappen f m d durch die übrigen k u r z e n und durch die langen Q u e r b ä n d e r ; die zarten L a p p e n theils durch

die langen

Querbänder,

theils durch die Pyramide m i t e i n a n d e r die zweybäticliigen Lappen

verbunden;

u n d die Mandeln fen-

k e n fich i n den Markftamxrt der Pyramide ein.

Die

Läppchen der oberen Fläche der H e m i f p h ä r c n liegen mit dem obern W u r m in einer E b e n e ;

aber der

u n t e r e W u r m ift gefenkt und liegt in einem Thale. Daher

f m d die i n n e r n Extremitäten der hintern,

zarten u n d zweybäuchigen Lappen faft rechtwinklicht abgefchnitten,

und hängen n u r mit ihrer in-

jierften E c k e a n den W u r m an. D e r M a r k f t a m m der F l o c k e n

theilt fich in.

zwey W u r z e l n , von welchen die eine um den obern Bogen der Schwalheim efter herum gegen die Pyramide zu geht, der andere fich quer über den hifit e r n Schenkel hinwirft bis zur Mittellinie im G r u n d » der vierten Hirnhöhle.

2 w i f c h e n beide fenkt fich

die äufsere E c k e des halbmondförmigen Seheiltheils ¿es h i n t e r n Maikfegels ein.

——

i59

ZwifcTien dem öbern und u n t e r n W u r m ftelgt die Fortfetzung des v o r d e m Markfegeis aufwärts bis gegen den hintern beuiei förmigen Ausfchnitt zu» theilt fich den M a r k f t ä i n m e n des obern u n d unterm Wurms m i t ,

liegt zwifchen den beiden

vordem

Schenkeln,

hat mit denfelbcn einerley Richtung

der F a f e r n ,

u n d verbindet diefelben gleichfam zu

einer Marklamell. Alle Lappen u n d Läppchen fitzen auf den Flichen des feitlichen Schenkels.

Blofs der h i n t e r e

obere Lappen hängt an dem h i n t e r n R a n d e deffelben u n d begränzt derfelben h i n t e r w ä r t s , lauft gleichfam in diefen Lappen aus. es auch Xchwer,

oder e r

Daher ift

die W ä n d e diefes Lappens durch

die Furchen abzufchälen; die Brüche dringen mei* ftens direkt i n den K e r n ein.

14°

Unterfuch

den B a u

des

g r o f s e n G e h i r nS i m M e a f c h e n ,

vom

Prof.

fingen

über

Reil.

Vierte

Fortfetzung.

VIII. Ei-ivleitung. Gegenwärtige' Arbeit anufs ich mit einigen Voreiin» Hertingen einführen. Den gnöfsten Theil fies Hirnbaues, der Kern und Windung • ift, glaube ich e-nt wirrt zu haben. D e n n der Kern. ift der .Gegenftand dev gegenwärtigen Alihandlung, und die Bildung der Windungen, von der ich nächftens fpreehen werde-,- ift bey einer wie bey der andern, dnfs man nur eine kennen darf, um fie alle zu kennen. Von den noch •übrigen kleinen Theilen, der vordem Commiffnr, der Zwillingsbinde des Balkens, den Sehhügeln und den Vierhügeln werde ich jetzt fchon einiges Tag e n , und das übrige nächftens nachholen. Doch bilde ich mir keineswegs e i n , durch meine Arbeit den Gegenftand prfrhöpft zu haben. Ich kenne ihre Fehler nnd ihre Mängel; werde diefe zu ergänzen, und jene zu verbeffern fuchen. Auch hier ift mir, wie beym kleinen Gehirn, die Verbindung der Windungen mit dem Kern dunkel geblieben. An der Enträthfelung der Gauglienkette, die durchs Rückenmark heraufkömmt, von der hinterften bis zur

141 vörderfteri Hirnh öhje- durch die Axe des fortgeht,

nemlich des G r u n d e s

Gehirns

der vierten, Hirn*-

b o h l e , der Vierhügel, Sehhügel und des gcftreiften Gangliuins bin ich f a f t verzweifelt. in der letzten Zeit

Allein, ich liab®

einige Handgriffe k e n n e n ge-

l e r n t , die mich hoffen l a f f e n , durch ile auch den Bau diefer Theile zu ergründen. l e r Ganglienkette,

Ich werde von die.

von welcher ich jetzt n u r einige

Bruchflücke gegeben h a b e , i n der Folge eine Zeich; n a n g liefern, die fie i n ihrem Z u f a m m e n h a n g dar» Stellt.

Manches; D u n k e l e

warte,

wird f i c h , wie ich er-

durch die U n t e r f u c h u n g der Gefäf.se des

tä-ehirns aufhellen, die ich f ü r eine der wichtigften. halte, aber bis zuletzt verfparen mute. E i n Hauptverdienft m e i n e r Arbeit ift die V o r hereitung

des G e h i r n s zur Zergliederung,

die M e t h o d e es zu zerlegen.

und

D e n n die Zergllede^

r u n g s k u n f t deffelben ift fo wichtig, dafs iie eincrley mit der Kunde feiner Organifation i f t , u n d beide •zugleich,

u n d mit einem Schlage e r f u n d e n w e r d e n

muffen.

D a h e r bin ich auch fo forgfältig in der Be-

fchreibung meiner Vorbereitungen, Handgriffe u n d Zergliederungsmethoden g e w e f e n ,

damit ein jeder

wieder finden k a n n , was ich gefunden habe.

Nie

w i r d es uns gelingen, das verwickelte G e f p i n n f t d«s Gehirns zu e n t f ä d e l n , fo lange m a n es blindlings zerfleifcht, und wie V i c q Kreuz u n d Quere zerfchneidet.

d'Azyr

in die

I m A n f a n g habe

iah zahllofe Brüche auf gutes Glück gemacht, k o n n t e «her d a s ,

was der-Zufall mir vors Auge brachte,

bey der nächftett Zergliederung nicht wieder fifl* den. Aber jetzt bin ich im Stande, fowohl beym. greisen als b e y m kleinen G e h i r n , beftimmt die Brüche anzugeben, die gemacht werden m ü f f e n , u m befummle Organifationen zum Vorfchein zu bringen. Ich habe die Idee zur Zergliederung des Gehirns gegeben, und die Bahn mit fo vielem Glück, gebrochen, dafs jedermann iie mit Bequemlichkeit w a n d e l n , und die Lücken ergänzen kann. Die Methode führt zur Entdeckung der T h e i l e , und die Bekanntfehaft der Theile wiederum zur Vervollkommnung der Handgriffe, durch welche Tie am zweck« anäfsigften dargeftellt werden können. D e n n w e n n m a n den Lauf und die Lage der Schleife, der vord e m Schenkel des kleinen Gehirns , der Commiffur u. f. w. genau k e n n t ; fo wird es uns auch nicht fcliwer w e r d e n , uns eine Methode zu abftrahiren, durch welche man iie mit dem meiften Vortheil fichtbar machen kann. G a l l s Methode langt nicht aus. Das Gehirn ift ohne Vorbereitung zu brey igt und zerfliefsbar, und läfst iicli deswegen nicht im Zufamxnenhang zerlegen. Auch mag es ge^ifi'e Bildungen haben, die fur fich nicht deutlich genug hervortreten, fondern erft wie der Muskelapparat der Kryftalllinfe durch gegenwirkende Mittel lichtbar gemacht werden müffen. Doch ift auch diefer Gegenftand nicht erfchöpft, fondern es giebt gewifs noch zweckmäfsigere Zergliederungsmethoden und beffere Vorbereitungsmittel, die wir aufzufuclien haben. Der Alcohol drückt das Mark mit folclier Gewalt zufammen, dafs das Gehirn faft ein Viertheil feines Volums verliert und iich des-



m

Wegen naclilipr nicht wohl wieder aus einander trennen läfst.

D i e gleichzeitige oder nachherige An«

Wendung der Kalien vermindert zwar den Nachtheil .der Comprefiion,

hebt ihn aber nicht ganz.

Sol ten die Hii iifaTern, wie die Nervenfafern Sclieiden von einem Neuii em haben, fo würde dadurch ein anderes nicht geringes Hindernifs der Zergliederung des Gehirns eniftehen.

B e y der

Nerven»

präparation löfte ich die Zellfubftanz durch Salper t e r - m d Salzfäure auf, von welclien blofs diefe die Nervenfafern aus einander fallen liefs, jene hinge-, gen fie in Stränge zufammendriiekte.

Allein des

Gehirns Subftanz ift zu voluminös, dafs fcli weil ich die Säuren durchdringen;

die Salpeterrfäure macht

es fo brüchig, dafs es ficli nicht entfalten. Li [st, und. die Salzfäure leiftet wenigftenS nach meinen jetzigen Erfahrungen, die Wirkung nicht auf das Ge-' hirn,

welche fie auf die Nerven hat.

Auch find

die durch Salzfäure getrennten Nervenfafern fo zerfliefsbar,

dafs man fie nicht anrühren darf.

Sie

Würde daher theils nur bey kleinen Hirntheilen» theils nur bey folchen anwendbar f e y n , deren Fafern eine parallele Lag« haben.

Unter den von

mir

verfuchten Hi'ilfsmitteln',

das Gehirn zur Zergliederung vorzubereiten, ich folgende bewährt gefunden:

haba

i ) Man härtet das

Gehirn in Alcohol, legt es dann in eine AufJöfung des kohlenfauren oder reinen Kalis, in diefe ein Paar,

in jene mehrere T a g e ,

und härtet es nun

wieder in Alcoliol, nachdem es i n der Kali-Außö,

J44 fung w i c h gewofden ift. Vorlhail,

Dadurch erhält man de«

dafs es lieh leichter trennen läfbt, und

der Unterfchied zwifchen grauer und markiger Sub* ftanz wieder fichtbar wird, der durch die Härtung in. Alcohol mehr oder weniger verloren geht.

Die

graue Suhftanz bekommt nemlich durch die Kalien eine fchwarzgraue Farbe und eine fchliipfrige und gallertartige C'onfifienz.

2) Man fetzt dem Alcoliol,

in welchem das Gehirn gehärtet werden Toll, gleich feines oder kohlenfaures Kali -zu. in Alcohol,

3) Man legt eS

in welchem Ammonium

aiifgelöft iXfc

Beide Methoden geben gute Präparate, und find der erften vielleicht vorzuziehen,

weil iie die ftarke

Zufaromendrückung des reinen Alcohols mindern» 4) Endlich habe ich die oberflächlichen Theile des Gehirns gleich am vierten,

feclisten oder achten

Tage der Härtung in Alcohol zu präpariren angefangen, und bin niit der Zergliederung der liefern in der Maafse forlgefchritten, als fie lieh a]hnah1igi weiter härteten.

Diefe Methode hat mir faft die

lxifte zu f e v n gefchienen, und würde vielleicht noch feeffer gelingen, wenn man dem Alcohol gleich etwas Kaii oder Ammonium

zufetzte.

Bey

diefej;

frühen Perjuration fafern fich die Theile fchöner, ftnd zälier und Irefter, und der Alcohol dringt btffer in die tiefliegenden Theile ein, entblöfst werden.

weil fie früh"

Befonders hindert das Fpithelium

dem Fiiidringen des Alcohols.

E s würde daher

fehr vortheilhafi f e v n ,

wenn man es glcich von

den frifchen Gehirnen

theihveife oder ganz wegi

nehmen könme.

Zuweilen blätterten lieh aber auch

——

I4f

fciexne Gehirne aufserordentlich fchön, die Jahre lang in Branntwein gelegen hatten. WahrfclfeijtjJicli glebt es noch andere D i n g e , die ineine Vurbereitungsmittel lehr übertreffen, Sui>limat-und Sclnvefelleber - Aufaifungen, Zufalze von ^FUrbeftofien zu den Kali - und Ammonium - Auflo. f a n g e n , die Befchleuiiigung der Härtung durch Digeftionswärme, Zergliederungen des Gehirns unter -Waffer, nachdem es vorher in Kali - Auflöfungen Xtark erweicht ift u. f. w . , welche ich bis jetzt noch nicht verflicht habe. Wenn man lieh erft mit dem allgemeinen Zufammenhang der Organifation des Gehirns bekannt gemacht hat, fo mufs man es nachher immer nur in kleinen Portionen härten und zei gliedern. Als Inftrumente zur Zergliederung gehrauchte ich meine Finger, den Stiel eines -Scalpels, ein griffeiförmiges Infirument, ein fchmales, vorn abgerundetes Plättchen von Elfenbein und ein elfenbeinernes Mefferchen mit einer geraden Schneide und •einem krummen abgerundeten und halb fcharfen. Jlücken. Die Theile, welche m a n trennen will, •mufs man fo ftark als möglich aus einander biegen, und nicht den T h e i l , den man darftellen w i l l , fondern d e n , der ihn bedeckt, mit dexa Inftrumente abdrücken. cüe und hin wie

Ich zweifle gar nicht d a r a n , dafs m a n durch allmählige Vervollkommnung der ZubereitungsZergliederungs - Methode des Gehirns bald dakommen w i r d , es mit eben der Leichtigkeit, jeden andern T h e i l , zerlegen zu-kupnen-

U n t e r f u e h u n g e n des G e h i r n s , clcung:gchn,

die auF Entde»

m u f s m a u von einer D e m o n f t r a t i o n

des E n t d e c k t e n wohl u-iterfcheiden.

D i e l e mufs

v o n einem Tlieil zum a n d e r n , wie es der Zufammenhang fordert,

f o r t r u c k e n , da jene nach allen

R i c h t u n g e n gehen k a n n .

Jede neue E n t d e c k u n g

ift ein Schritt v o r w ä r t s , gleichviel wo fie gemacht w i r d , und bahnt den Weg zur E n t d e c k u n g deffen, was n o c h u n b e k a n n t ift.

Sobald n u r erft alle or-

ganifche Beftandtheile des G e h i r n s gefunden f i n d , wird es uns nicht fcliwer w e r d e n ,

das E i n z e l n e

zu v e r k n ü p f e n , u n d d a s , was in der Natur zumahl i f t , nach einer b e f t i m m t e n Succefiion der Anichaifc urig vorzulegen. E i n anderer fchwi enger U m f t a n d i n der Hirnanatomie ift die Abbildung der gefundenen Organifa« tion,

ohne welche m a n Länder e n t d e c k e n ,

aber

auch wieder verlieren w ü r d e , weil m a n keine Karte lrat, in welcher m a n fie eintragen k a n n .

Zur De-

m o n f t r a t i o n würde ich Wachspraparate

anrathen.

D i e nalut liehen hallen thcils nicht lange a u s , theils J^ann m a n das ganze G e h i r n weder in Aicohol härt e n , noch iili Zufainmenhang zergliedern,

und die

D e m o n f t r a t i o n n a c h Fragmenten verwirrt den Zuhörer.

Aber die Wachspraparate laffon ficli nicht

wie die Zeichnungen vervielfältigen, und die Zeichn u n g e n find Echwieiig, weil die Hirnthciie über u n d n e b e n einander liegen, F.bene n e b e n hoffe i c h ,

einander

und fich nicht in einer darfteilen ]äffen.

Docji

dafs die Anlage der erften Zeichnung,

wie fehlerhaft lie in der Ausführung auch gerathert Teyn mag, doch fo vollkommen ift, da Ts die meift£n und intereffanteften inneren Hirniheile Iii hin derfeiben eintragen laffen.

Von unten kann man das

Gehirn, wie ein Buch auIIVhlagen, ohne faft irgend einen feiner wefentlichen Theiie zu verletzen. Endlich fehlt es

uns zur JJefchrcibung der

Theiie an einer pafslichen T e r m i n o l o g i e . erwähne es nicht,

Ich-

dafs wir keine N a i v e n für dio

Theiie haben, die ihrer Natur und Hefiiumiung entfpreclien.

Wir kennen ihre Deftimmung nicht, kön-

n e n ihnen alfo auch keine Namen geben.

Ich habe

daher auch die reeipirten IS amen bej behalten, wenn iie nicht zu falfchen Anflehten führten, um nicht in der Befclireibung durch neue Neinen noch dunkler zu werden.

D e n n wozu lii'ft e s , den Balken

die grofse Commiffur zu n e n n e n ,

da uns diefer

N a m e fo wenig als jener Auffclilufs über fein Wef e n giebt.

E s kömmt vor jetzt nur darauf an, durch

gleichgültige Zeichen die aufgefundenen Theiie zu fixireu und Pflöcke in das imunterfcheidbare Feld zu Itecken, durch welche man lieh auf demfelben orientiren kann.

Einige neue oder veränderte N a m e n

will ich anführen: Das

Epithelium

ift die lederartige aus ei-

ner Membran und ftructurlofer Nervenfubftanz befteliende Haut, mit welcher die nacktliegenden markigen Theiie des Gehirns bedeckt find. Die u n g e n a n n t e

M a r l c f u b f t a n z läuft in

der Nähe und parallel mit dem Sehnerven.

¿48

— D e r h a a k e n f ö r m i g e M a r k b i i n d e l verbîa»

dci den vördern und mittlem Lappen im Eingang der S j l v i f c h c n Grube. Die

bedecktcn

Bänder

liegen zu beiden

Seiten der llaplie, äußerlich auf dem BalLen, d e n beiden W i n d u n g e n ,

in

mit welchen die Hemi-

f p l i i r e n unmittelbar auf dem Balken ftehn. D i e Z w i l l i n g s b i n d e d e s B a l k e n s ift das, was m a n das Gewölbe n e n n t , ihre Wurzel

im Sehhügel,

umgekehrte

die K n ö p f c h e n ,

ihre

S c h e n k e l vom Knöpfchen zum K ö r p e r , der K ö rper,

fo weit als fie in der Mitte zufammengeflof.

f e n i f t , die L e y e r und endlich der K o l b e n , ihr« h i n t e r f t e Formation im Seitenhorn, welche man deil F l u f s p f e r d e f u f s zu n e n n e n pflegt. Die I n f e i

n e n n e ich den

länglicht - ovalen

G r u n d der Sylvifchen G r u b e , auf welchem kleine, k u r z e und verfteckte Windungen f t e h n , einer R i n n e umfloffen find.

die von

D e r E i n g a n g iu.

die Sylvifche G r u b e ift der tiefe Ausfchnitt ihrer W ä n d e , durch welche der vordere Hirnlappen von dein mittlem getrennt ift. Das

geftreifte

H i r n g a n gl i u r a

vördere

oder

ift die graue Subftanz,

grofse welche

in der Seite des vordem und mittlem Lappens liegt, iheils auswärts, theils einwärts von der Hirnfchenkel - Ch ganifation.

.lene n e n n e ich die

Lufsere,

«liefe die i n n e r e Portion deffelben, d i e unter dem K a m e n des geftreiften Körpers bekannt ift. D i e K a p f e i ift eine von markigen W i n d e n gebildete HéWé,

in welcher die äufsere Portion -des grofsen



I45>

grofsen Hirngangliums liegt; ihre ä u f s e r e

Wand

ift diejenige, auf welcher die Windungen des Grundes der Sylvifchen Grube fitzen. Das K n i e des Balkens ift feine vordere Um» biegung, der S c h n a b e l

die Endigung und Spitz©

des Knies; die T a p e t e ein Blatt des Balkens, womit er die äufsere Wand des Hinterhorns bekleidet, aufgefetzte

Wulft

hinteren Theils.

die Umkrempelung

Die Z a n g e n f ö r m i g e n

find endlich die Markbündel,

die

feines Arme

mit welchen fein hin-

terer T h e i l über das hintere Horn hin, bis in di® Spitze des hinteren Hirnlappens fortgeht. Der S t a b k r a n z ift die kreisförmige ftrahligte Ausbreitung des Hirntchenkel - Syftems vor dem aufseien Rande der Sehhügel. Die

Faferung

fchieden. förmig chen

In

im

grofsen Gehirn ift

den Windungen ift iie

ver-

platten*

und der Faferung der Lappen und Läpp-

des kleinen Gehirns ähnlich ,

Unterfchied ,

Ebene ausgeplättet, fammengefaltet

nur mit

dem

dafs die Blätter von diefen in eine und

hingegen in den Windungen zu. gewickelt

find,

einen mufchelförmigen Bruch haben.

daher diefe In der vorde-

ren Commiffur und den fämtntlichen Beftandtheilen der inneren Zwillings • Binde ift Iie zart und

flachsartig;

verwebt

blätterigt-ita bartig

in

der Hirnfchenkel - und Balken - Organifation, und endlich f t r a h l i g t

in der Seitenwand der Kapfei,

der Ausbreitung des Hirnfchenkels und der T a p e t e des Balkens.

L

IJO Das grofse Gehirn fitzt auf den Hirnfclienifein wie

der

Stiel.

Hutli

eines

Champignons

auf

feinein

Es befieht wie das kleine Gehirn ans einem

Kern,

in deffen Innerem die Hiinhöhlen liegen,

aus den W i n d u n g e n ,

die auf diefem Kern

filzen,

und endlich aus g r a u e r S u b f t a n z , die theils im Inneren liegt, theils die Oberfläche wie eine Rindfe überzieht. Der Kern w i r d gebildet von der H i r n f c h e n k e l - und B a l b e n - 0 r g a n i f a t i o n . Windungen

und

D tenhorns ausmachen. förmige

Bänder

Sie gelm alfo faft wie kreis-

um

das

ganze

Gohim

herum,

fo dafs nur der Eingang der Sylvifchen Grube und finde] i m Eingang des T h a l s ,

der von den Win-

dungen des vordem Hirnlappens, Wurzel des Riechnerven liegt,

auf welchen die' ausgeht,

lieh aus-

wärts uni die lamina perforata herumfchlägt, durch

2«S "Jen Eingang- der Syfvifchen G r u b e z u m Mittel- Lapp e n k ö m m t , ficli wieder vorwärts k r ü m m t ,

mul

i n die obere Fläche der Spitze des M i t t e l - L a p p e n s iich einrenkt.

D i e f e r hakenförmige

Markbündel

umkreifet alfo den A u s f c h n i t t , durch welchen der vördare Hirnlappen von dem m i t t l e m getrennt ift, u n d entfteht d a d u r c h , dafs die fächerförmigen Ausbreitungen der Centraliafern,

der W i n d u n g e n

des

-vordem u n d mittlem. Hirnlappens iich von beiden -Seiten in.einen Stamm f a m m l é n .

Am h i n t e r n A r m

deffelben f e n k t fiel» die vordere Comvrùffur ein, u n d bildet dafeibft e i n e n P u n k t , i n weichem die Radia* -tion n o c h enger vereint ift.

Bricht m a n diefen -von

u n t e n nach oben, gegen den Hirnfchenkel

zu ein,

£o zeigt Iich eine zwar k l e i n e , aber fchöne Radiation,

die i n d e n hakenförmigen Markbi'mclel,

die

•ungenannte M a r k f u b f t a n z u n d hinterwärts i n di® T a e n i a geht. D i e Tor hakenförmige Markbündel ift gleichfam ¿ e r Centraipunkt,, v o n dem die Radiation der ganz e n äufsern W a n d der Kapfei ausgeht,

der tief un-

ter dem Niveau des Hirnfchenkels Hegt,

alfo ei-

g e n t ü m l i c h ift, u n d weder von dem Hirafchenkel.noch- von dem Balkenfyftem eine abgeleitete Orgam f a t i o n zu f e y n loheint.

D e r G r u n d der G r a b e

oder der miniere Theil der äufsern W a n d der Kapfei i f t , foweit als das Ganglium unter ihr liegt, planconvex m e h r lamellirt u n d hat zartere Fafein, hingegen i f t über den

halbmondförmigen

olicni

R a n d des Gangliums. h i n a u s , di«.Strahlung grober

lind ftärker ausgedrückt. Die Strahlung gellt Unter die Wände der Grube durrh, nach vorn zum Vorder] appen , nach oben gegen den Balken und den obern Theil der Hemifphären, und nach hinten zu. den Hinterlappen. Ueber dem Ganglium und a n deffen bogenförmiger Gränze fliefst die äufsere> W a n d der Kapfel unter fpitzen Winkeln mit der inHern zufammen, beide Wände verweben, durchdringen und kreuzen iich. Mit diefer Stelle ftöfst das Balkenfyftem z u f a m m e n , und diele Theile bil. d e n mit einander eine derbe Nath, in welcher al* les, der Balken, die Radiation des Hirnichenkel« •und die äufsere Wand der Kapfel auf eine fonderfeare Art lieh verwirren, kreuzen und durchdringen. Nun bricht man die W ä n d e der Grube übe» der Strahlung ab. Unter der hintern W a n d geht Tie, nachdem fie mit dem Hirnfchenkel-Syftem zufammengefallen i f t , bis in die Spitze des hintern Hirnlappens fort, und bildet gemeinfchaftlich mit dein Hirnfchenkel - Syftem die äufsere W a n d des H i n l e r - u n d Seitenhorns, die auswärts von der Tapete liegt. Im Seitenhorn gefeilt iich ilir noch die fächerförmige Ausbreitung der Extremitäten der vordem Commiffur zu. Aufwärts geht die Strahlung gegen den Balken und die obern Windungen der Hemifphären; vorwärts gegen die Spitze der vord e m Lappen zu. Auf diefer äufsern W a n d der Kapfel, zwifchen i h r und den Windungen, liegt eine intermediaire Markfubftanz, die in Strängen bricht, welche unter

¿ein Fufs der Windungen durchgelm, fleh mufchel^ förmig von unten in dem Centraltheil der Windungen einzufenken, alfo Verbindungen zwifchen entfernten Gruppen von Windungen zu machen fchein e n , wie der hakenförmige Markbündel im F.m-r gang des Thals eben nichts anders als diefe inter» mediaire Subftanz feyn mag, durch welche die Win* dangen des vordem und mittlem Lappens verbun» den werden. Am leichteften findet man diefelbe unter dem Fufs der Windungen des Dachs, wo Ii® von vorn nach hinten zu fortgeht, lieh um die hintere Wand der Grabe bogenförmig herumfehlägt, und fich in die Windungen ausbreitet, die den Sei» tentheil, den unternJRand des Gehirns und feine Grundfläche befetzen. Vielleicht gelm von den Kerntlieilen aller Windungen, die im Umfang der Grube ftehn und ihre Wände bilden, dergleichen Stränge über den Grund der Grube fort, wodurch £c g^genfeitig von allen Seiten verbunden werden Die i n n e r e Wand der Kapfei wird endlich von dem Stamm des Hirnfchenkels und dein vordem Theil des Stabkranzes gebildet, der unter dem kulbigten Theil der innern Portion des Gangliums liegt, Sie Görst oben in einen bogenförmigen Rand und unter fpitzen Winkeln mit der äufsern Wand zufaunnen, und giebt dadurch der Kapfei die Geftalt eines umgekehrten Kahny. In dieferKapfei liegt die S u f s e r e P o r t i o n des grofsen geftreiften Hirngangliums, deffen i n n e r e .Portion der fogenaante geftreifte Körper i f t , tvel*

eher unbedeckt in der Hirnhöhle liegt. Beide -find Theile eines Organs, das nicht getrennt w e r d e n darf. D a s äufser« Ganglium hat unten eine l)reite Grundfläche, mit welcher es auf der untern W a n d aufg e h t , öhen einen fcharfen und fichelförmigen Rü«eken, mit welchem es in dem fcharfen W i n k e ] liegt, in welchem äufsere und innere Wand iich vereinigen. Vorn ift es kalbigt, hinten läuft es mehr zu» gefpitzt zu. Schneidet m a n es von vorn nach hinten über feiner Grundfläche urid da, wo es am dickf t e n i f t , horizontal durch, f o h a t der Ehirchfchnitt eine elliptifche Goftalt, und der Querdurchmeffer deffelben nach vorn z u , wo es am dickftcn ift, ohngefähr einen Zoll. D e r Längendurchmeffer von vorn nach hinten hält ohngefähr d r e y , und der fenkl-echte anderthalbenZoll. Die äufsere und innere Fläche deffelben find gewölbt. Seine vördere Extremität fliefst vor dem e i l t e n Stab des Stabkranzes mit der i n n e r n Portion z u f a m m e n , der obere R a n d läuft mit dem äufsern R a n d des geftreiften Körpers parallel, liegt aber um ein Paar Linien tiefer, der hintere l l a n d endet um ein Paar Linien früher als der hintere Rand des Schlingels, und unten ift es blofs Ton der diinnen untern W a n d bedeckt. Ueberall ift es c'mgefehl offen, blofs vorn und einwärts offen. Dort hängt es mit der innern Portion zufamm e n , hier dringt es in der Gegend der Commiffur durch, giebt der Commiffur der Sehnerven ein Pelfter , fliefst als Hirnanhang fort, -umfafst die Schenkel der Zwillmgsbinde und die Knöpfchen, überzieht die W i n d e der dritten Hirnliöhie, verbindet



209

die Sehhügel durch die weiche Commiffar.

Durch

daffelbe gehen die vordere Commiffar und die vord e m Schenkel der ZwiMmgsbmde des Balkens. aucli diefe äufsere Portion,

OJ?

wie die innere mit ei-

nem Epithelium überzogen leyn.jmag? Wenigf: ens läfst iie iich von der untern und änfsern Wand der Kap fei glatt abfchälen. Hebt man von der äufseren Kapfel-Wand des Gangliums ein Dlatt nach dem anele reu auf und zieht fie nach oben zu ab; fo bleibt eine Radiation fitzen, ¡die das Anfehen h a t , als w e n n fie mit zarten Spitzen aus dem oberen Rand des Gangliums hervorfprofste. E s ift als w e n n aus der ganzen Subftanz des Gangliums Markfäden entftänden, die alle gegen feinen oberen ficlielförmigen Rand gingen , fich dafelbft der -inneren und äufseren Wand der Kapfei zugefeilten und unter fpitzen Winkeln in fie eindränge». So findet man auch, dafs fich mit dem Ganglium, w e n n man es vom Hirnfehenkel,, abhebt, eine Radiation von Mark vom Hirnfchenkel abtreimt, die Ii ei ne Verbindung mit demfelben zu haben fcheint und in den oberen Rand der Kapfei eindringt. Endlich trennen fich auch noch fowohl von der äufseren als befonders von der inneren Fläche des Snabkran?es, fo weit er durch das geftreifté Hirnganglium geht, einzelne wie Haare zarte Fafern ab, ragen m 11 freyen Spitzen in die graue Subftanz hinein und laugen vielleicht die in derfelben erzeugte Erregbarkeit ein. Die Knöpfehen, mit welchen die vorderen Schenkel der Zwillingsbinde des Balkens en-

d e n , geben ein Beyfplel der erugegengefetzten Ot-ganifation. Ob auch von der inneren Fläche der äufseren Wand der Kapfei Markfäden fich abtrennen und i n die graue Subftanz eindringen !? Zuweilen hat es m i r To gefchienen. Neben den Sehhiigeln ift das grofse Hirngartgliurn , neinlich beide Portionen in Verbindung, eins der merkwürdigften Organe des Gehirns. Es ift gleichfam der Quell oder die Sonne der Hemifphä* ren. Um und um ift daffelbe von Arterienblut unffloffen, das durch Gefäfse zugeführt wird, die von unten in zahllofer Menge durch die laniina cribrofa, und von oben durch den Kamm eindringen. Ift dies Ganglium voluminös und lebendig genug, die Infel der Sylvifohen Grube grofs, die Schlafgegend der Hirnfchale kugelförmig hervorgetrieben., der Kopf im Querdurchmeffer ftarlc, alfo das grofse Hirnganglium vollkommen entwickelt: fo find meiftentheils mit ihm zugleich auch alle übrigen Hirn« Organe der Norm gcinäfs ausgebildet, weil iie von ihm abhängig find. Es fondert fich auf diefem Heer« de ein kräftiger und reichlicher Lebensgeift. ab, der von demfelben nach allen Seiten ftrömt, allen Or« canen ein leifes Gefühl und ein ftafkes Reactions* vermögen mittheilt, wodurch iie fähig werden, das Leben in feinen drey Formen aufs vollkommen Tta liervorzutreiben. Die Ganglienkette geht von der Stirn zum Rückenmark in der Axe des NcrVenfy« ftems fort, und breitet lieh in der Schlafgegend fafc guer durch den Kopf aus. D e n n hier berühren fich

beide Ganglien der H e m i f p h ä r e n , u n d find zur Seit e blofs von der Infel bedeckt.

U m diefe Heerde

f t e h n alle Windungen der H e m i f p h ä r e n , als Strahl e n diefer S o n n e n ,

oder als B ä c h e , die aus d e m

Meere ihren Lebensgeift a u f n e h m e n ; um Tie liegen die Hauptwerkzeuge der Seele; u m iie wurzeln dia Organe der R u n f t - S i n n e , des I n d u c t i o n s - u n d D a r ftellungsvermögens. u n d anderen

Hier findet m a n beym Blödiinti

Seelenkrankheiten

f t ä r k f t e n Abweichungen

in

die m e i f t e n

dem

Bau der

und Hitrn-

fchaale.

Erklärung des Tab.

Kupfers.

X.

A. B. C. D . ftellt die äufsere Fläche der rechten Hälfte des grofsen G e h i r n s vor.

Aus dem G r u n d e

der Sylvifchen G r u b e ift die Infel mit i h r e n Wind u n g e n weggebrochen, und die W i n d u n g e n , welche iie als W a n d u m g e b e n , lind i n der Mitte von i h r e m F u f s bis zur Kappe durchbrochen.

D a d u r c h ift der

mittlere Theil der äufseren W a n d der Kapfei f ü r das grofse Hirnganglium entblöfst, deren Strahlung gleichfam aus einem Centrum u n t e r j e n e n W ä n d e n d u r c h , nach allen R i c h t u n g e n durch das ganze Hem i f p h ä r i u m geht. A. D e r vordere» B. der m i t t l e r e , C. der hintere Hirnlappen. D . D e r obere H a n d diefes Hennfphäriums.

412

a. a. a. a. Die in ihrer Mitte vom Kopf bis i ü n i Fufs durchbrochenen W i l d u n g e n , welche fieh wia eine W a n d um die Sylvifche Grube henmr/iehn. b. Der hakenförmige Markbünde], der den vorderen und mittleren Hirnlappen verbindet, und die Granze der äufseren W a n d der Kapfei im Eingang, der Sylvifchen Grube macht. e. Die vorwärts in den vörderen Hirnlappen d. die aufwärts unter dem Dache der Sylvifchen Grube gegen den Balken zu e. die rückwärts in den hinteren f. und endlich die abwärts i n den mittleren Hirnlappen gehende Strahlung diefer Wand. g. Die äufsere W a n d der Kapfel, die von den auf ihr ftelienden Windungen der Infel entblöfst i f t ; ihr mittlerer, glatter und zartfaferjgter Theil, der aber doch der Brennpunkt ift, von dem die Strahlung nach allen Richtungen unter dem Fufs der Windungen fortgeht, fenkrecht ftelit und lieh durch die ganzen Seiten - Flächen der Hemifphären aus» breitet.

Dr.

Il, .1. ., / „ t „ „ . , H u

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BKHI

Tab iX

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