Ueber den Geist und sein Verhältniß in der Natur [Reprint 2019 ed.] 9783111487502, 9783111120928


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Table of contents :
Inhalt
Erstes Buch: Die Welt als Geist
I. Substanz
II. Materie
III. Materiell und Immateriell
IV. Ueber die Substanz des immateriellen in bei Natur
V. Begriff des Geistes und des Geistigen
VI. Der Geist als Gegensatz der Materie
VII. Der besonderte Geist
VIII. Unsere Erkenntnis vom Geiste
IX. Bewusstsein
X. Gebächtniss
XI. Vernunft
XII. Der Geist Substanz
XIII. Ibee, Kraft, Wille
XIV. Geist ohne Körper
XV. Geistiger Leib des Geistes
XVI. Geist der Gattung. Allgemeiner Geist. Centralgeist
XVII. Weltgeist und Weltseele. Hochster Geist. Gott
XVIII. Die zwei Prinzipe der Natur
XIX. Stufenfolge des Immateriellen. Zuerst Stoff und Roperlichkeit
XX. Fest, Flüssig, Flüchtig, Stetig
XXI. Das Ausbehnungsftreben
XIII. Die Atmosphäre und ihr Durch
XXIII. Die unwagbaren Botenzen
XXIV. Organisches Leben
XXV. Centralität und Gliederung
XXVI. Jellurisches Leben
XXVII. Das Schopfungswert des Erbtorpers. Metamorphosen
XXVIII. Geist und Natur
XXIX. Schöpfung und Geist. Gott
XXX. Welt und Geist
XXXI. Raumlos und zeitlos
XXXII. Einheit des Maunichsaltingen
XXXIII. Stufen des Bewusstseins
XXXIV. Analogie des bewußten Geistes in der Natur
XXXV. Geist und Natur zusammensitzen
XXVI. Der Gegensatz in den Begriffen von Geistig und Körperlich
XXXVII. Gegensatz und Einheit
Zweites Buch: Der eingeforderte Geist. Der Mensch
I. Geist und Seele unterschieden
II. Einheit von Geist und Seele
III. Das die geistigen Verrichtungen nicht korper-liches Wert sind
IV. Das der eingeforpeter Geist nicht Erzeugniss des Körpers ist
V. Begriff der Fortpflanzung: daß Lieben sich von Oben lost
VI. Der Geist und die Seele ist es, was sich fortpflanzt
VII. Erweckung des Lebens
VIII. Begriff des Keimes
IX. Das Schöpferische des organischen Lebens
X. Das der Geist den Körper baut
XI. Ausbildung des Geistes in der Einforderung
XII. Berhaltnitz der Seele und des Geistes zu den Korper
XIII. Ueber den Sitz der Seele und des Geistes
XIV. Selbstständigkeit des eingeforderten Geistes und der Seele
XV. Unbewusste Geistestätigkeit
XVI. Zweierlei Bewusstsein im Menschen
XVII. Begriff des Rachtlebens
XVIII. Einzelnes unbenutzter Geistestätigkeit in bewutztem Zustande. Wahrnehmung
XIX. Der geistige Leib und das Nachtleben. Gebachtnitz. Charakter
XX. Schlaf, Traum, Somnambulismus
XXI. Überschwängliches im Nachtleben
XXII. Natur und Geist im Nachtleben
XXIII. Inhalt des Taglebens und des Nachtlebens
XXIV. Qualitative Verschiedenheit zwischen Tableben und Nachtleben
XXV. Verschiedenheiten in der Entscheidung des Geistes. Genie und Talent
XXVI. Einheit und Sonberung des Taglebens und des Nachtlebens
XXVII. Das Nachtleben ein höheres Leben
XXVIII. Das Nachtleben und das Wesen des menschlichen Geistes
Drittes Buch: Des Geistes Leben in der Welt: Verkehr und Verbindung
I. Wesen und Arten der Beziehungen zwischen Geist und Welt
II. Leben des Geistes in der Welt und in sich
III. Die Wirklichkeit des Vorgestellten. Wahrheit unserer Erkenntnis
IV. Der Geist in seinen Organen
V. Drei Sphären geistiger Organe und ihre Einheit
VI. Sensibilität und Irritabilität
VII. Geistig und Körperlich in der Organen
VIII. Das Nervensystem und die Sinne
IX. Die Sinne und ihre Gegenstände
X. Vom Sehn Eindruck im Auge
XI. Gehör. Von der Bewegung und der Berührung der Körper als Grund des Schalles
XII. Geruch. Geruch aus chemischen Bronzessen
XIII. Geschmack
XIV. Gefühl
XV. Ergebnis: Spontaneität des Geistes in den Sinnesfunktionen
XVI. Unmittelbarkeit im Verkehr des Geistes
XVII. Wirkungen in die Ferne
XVIII. Wirkung von Substanz auf Substanz
XIX. Wirkung der Vorstellungen
XX. Gesammtleben. Zeitgeist
XXI. Vergleichung des Gesammtlebens im Organischen
XXII. Gesammtgeist
XXIII. Centralbewusstsein
XXIV. Der menschliche Geist vor und nach dem Menschenleben
XXV. Tellurisches und epitellurisches Leben. Erdgeist
XXVI. Der Geist des Menschen als Naturgewachs
Viertes Buch: Der Zweck und die Erfüllung
I. Von einem Zwecke der Welt überhaupt
II. Seligkeit und Glück
III. Interessen des Geistes überhaupt
IV. Vier Elemente geistigen Lebens und ihre Interessen
V. Interesse an dem Inhalte des Seyns, Thuns, Wissens und Habens
VI. Interesse der Beziehung zum Aussen
VII. Das Prinzip der Sittlichkeit
VIII. Interesse an der Erscheinung des Ich. Ehre
IX. Das Leben an sich ein Gut
X. Ob das menschliche Leben mit seinem Inhalte und durch ihn ein Gut ist
XI. Unseligkeit aus dem Wesen des Menschen
XII. Ueber Geschichte und Zukunft des menschlichen Geschlechts. Zuerst von Vergleichung der Zeiten, von Fortschritt und Verbildung
XIII. Uebergang von Natur zu Geist
XIV. Die Natur in der Geschichte
XV. Ursprüngliche Zustande der Menschen
XVI. Natürlicher Ursprung der Bildung
XVII. Verfestigung und Auflösung in der Geschichte der menschlichen Gesellschaft
XVIII. Der Patriotismus des Alterthums
XIX. Die Regierungen des Mittelalters
XX. Auslösende politische Richtung der Gegenwart
XXI. Grundlosigkeit der Revolution und der Revolutionstrieb der Zeit
XXII. Bewusstlosigkeit in der Revolution
XXIII. Die gegenwärtige
XXIV. Die Zukunft
XXV. Die Frage von der Unsterblichkeit
XXVI. Gedanken über Befriedigung
Anhang: Nachträgliche Blicke auf die Bildung der Körperwelt
I. Erste Grunde des Seyns und des Lebens der Korperwelt
II. Aggregation
III. Stoff
IV. Schopsung. Fortbildung. Leben der Welt. Causalität. Potenzen. Verwandlung. Untergang
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Ueber den Geist und sein Verhältniß in der Natur [Reprint 2019 ed.]
 9783111487502, 9783111120928

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X X á t x ben

@eift uní» fein in

ber

9latut\

23 e r I i ». V e r l a g von © e o r g 1852.

Weimer.

3 n i ) a l t : ( n a d j bet ß a ^ t bet $ a t a g t a p l } e n . )

(StjUö 93u$: I. II.

t>ie ä ö e l t a l «

©eift.

©ufcflanj. 1. M a t e r i e . 10.

III.

3»aterie(i u n b 3mmaterieU. 2 0 .

IV.

SSon bet © u b f t a n j be3 3mmaterielien In bcr S t a t u t . 2 5 .

V. VI.

«Begriff M

©eifteö u n b be« ©eifHgen. 3 1 .

£>er ©ci|1 ai3 ©egenfafc bet ®latetie. 4 5 .

VII.

D e r fcefonberte ©eijl. 5 1 .

VIII.

Unfere ß r f e n n t n i f i bom ©eifte. 5 6 .

IX.

SBetouptfefyn. 6 4 .

X.

©ebäc$tnip. 7 8 .

XI.

SPernunfft. 8 4 .

XII.

£ e t ©ettft ®ut»(latij. 8 6 .

XIII.

3b«, Ätaft,

XIV.

©eijt o^ne Äflrper. 9 6 .

XV.

©cifliget £ei6 be« ©cijieS. 1 0 6 .

XVI. XVII. XVIII. XIX.

fflitte.

© t i j l bet © a t t u n g . ffieltgeijt

92.

SlUgemeinet ® r i j t 1 1 5 .

unb © e l t f e e l e . - § ö < # e r © e i j t .

D i e jtoti q j t i n j i p e ber SRatur. S t u f e n f o l g e bc« 3mmateriellen. lidffeit. 1 4 8 .

©Ott. 1 2 3 .

140. 3 " < t f t S t o f f unb ÄSr^fr»

3nt)alt :

IV XX. XXI.

geji, Slüfftg, &lü$ttg, Stetig. «Da« 2lu«be$nung3ffreben.

157.

174.

XXII.

Die « h n o f t ^ ö r e unb tyr D r u d .

XXIII.

S i c untragbaren «ßotenjen. 2 0 3 . «tuet. 217.

XXIV. XXV. XXVI.

185.

SKagnetifö. 2 2 6 .

JDrganifdjei «eben.

209.

28ärme um

©leftrijität. 2 2 7 .

239.

(Sentralität unb ©lieberung. S e l i u r i f ö e « «eben.

253.

262.

XXVII.

%>ai Sdj$j}fung8öjerf be« @rbfarper«. SNetamor^ofeit. 2 7 a

XXVIII.

©eifl unb Statut. 2 7 9 .

XXIX. XXX. XXXI. XXXII. XXXIII.

S $ t y f u n g unb ©eift. ®ott. SBelt unb ©eift.

288.

302.

8taumfo8 unb Btitloö.

306.

©in^tit bei »mannigfaltigen. S t u f e n be« «Betmijjtfe&n«.

312.

321.

XXXIV.

Analogie be« betouften ©eijfc« in bet Statur.

XXXV.

©eift unb Statur jufammenfliefenb.

XXXVI.

«Der ©egenfafc in ben ^Begriffen bon ©eiftig

324.

331. unb Jtfltyer»

345. XXXVII.

3»eitee

©egenfaft unb Cin^eit.

811$:

2)er

352.

etttgefótpcvtc

I.

©eift unb Seele unterziehen.

II.

(Sinfyeit bon ©eiji unb Seele.

III.

bie

geizigen

©eift.

®er

ÜJteitf^.

360. 367.

ajerri^tungen

nic^t f ö r ^ e t l i ^ e «

ffierf

ftnb. 3 7 5 . IV.

$afi ift.

V.

ber

©egriff Wft.

eingelagerte ©elfi n i $ t S t j e u g n i f j be*

ber

Sortyjtanjung :

baß

Seien

firnef)mung 513. Genien. 520. äBittfityr« lidje ©eroegung. 524. öertigfeiten. 527. digentfmmiicÇeé SCBiffen beâ SRafyteSenâ. Ddoutine. ©efcijmacf. 535. 538. ^«ntttfte. 539. öftren, »egetjren, ©ollen. 542. e3 © e i f t e ê S e b e n i n ber 2 B e l t :

SS e f f e i> ï I.

uttb

33eií>tnbung.

SSBefen unb îtrten ber ©ejieÇung jtmfcÇen ©eiji unb ÏBelt. 620.

3n$aft:

VI II. 10.

«eben be« ©elfte« in bet «Belt unb in fid?. S)ie 9 B i i S i $ f f i t fenntnlf.

IV. V. VI.

bei

aßorgeflettten.

Der ©tifi fat feinen Organen. 651. $)rei S t i r e n

geijHget Organe unb tyre (SinÇeit. 656.

© e n f M i t ä t unb 3rrita6ilitát.

664.

(Stiftig unb ÄJtfjetlidj in ben Organen.

VIH.

5)a8 3itrt>enfofltm unb bie Sinne. 674.

X.

unferet t b a « Slligemeine, bie © a t t u n g u n b bie 2lrt, fonbevn n u r b a « ginjelite, © u b f t a n j Ijat. D a « SBirflic^e ift entweber felbft © u b f t a n j , ober e« ift a n einer ©ubftanj. 7 . ¿Obgleich wir bie © u b j i a n j mit 9fotl;wenbigfeit »or* a u « f e $ e n , fo ift fie bodj nichts beftoweniger £i;potf)efe, wenn wir alles fo nennen, beffeit D ä f e r n nid;t felbft in bie Srfennt* n i f fällt, u n b biefj liegt im Sßorte. 8 . D a bie © u b f t a n j 23eftimmtf)eiten *>orau«fe|}t, bereit © u b f t a n j fte i f t , 33eftimmtf)eit aber n u r in Sinjelitem wirflid? iji, fo ift aud? bie © u b f t a n j immer ein 33efonbere«, bie © u b f t a n j eilte« beftimmten D i n g e « . 211« Slligemeine« ift bie © u b f t a n j nur S e g r i f f , nitfyt wirflid), a u f e r wieber im Ginjelneit. 2 B a « nic§t befonberer 39eftimmtl)eitcn P r ä g e r i j t , ift nidjt wirflidje ©ubftanj. Serfctyiebenfyeit be« SBefen« ift nicfyt in ber © u b f t a n j ber einjelneit D i n g e ; aber weil b a « Ginjelne bcfonbert ift, muß audj jebe« (Sinjelne feine befonbere © u b f t a n j fyabeit, einen be* fonbern © r u n b feine« befonberen D ä f e r n « . 3eber Körper l)at feine befonbere S f a t e r i e , aber bie SRaterie ift nidjt v e r r i e b e n e r 2lrt. 9Rait fann nic^t fageit, bafj © O t t bie allgemeine © u b f t a n j fe». © O t t a l « b a « SBefen aller © u b f t a n j j u benfen i|i eine ungenögenbe unb unbeutliclje ©orftellung: in ber © u b f t a n j ift feine 9J?ad)t. D a « Ijöctyfte SBefeit muß © r u u b ber Seftimmt* Reiten fetytt, w a « bie © u b f t a n j felbft nid?t ift. 9. SBenn man »on einem Üörper f a g t , er fety von einer fettigen © u b f t a n j , fo ift biefj eine SBebeutung be« SBorte«, welche ftd) j u ber anbern ungefähr verhält, wie © t o f f j u 9Jta* terie. 9licfyt bie © u b f t a n j felbft ift fettig, fonbern ber ©toff.

6

«ritt« » u D i e ®et Segriff bet SKaterie ifi ber Segriff bei Subfianj auf bie Safte bet för» petlictyen 2)inge befdjränft. S i e ift Präger bet förperlidjen Se« ftimmtf>eiten, felbfl ofyne Seftimmtfyeit. fytnjufommenbe Seflimmtfyeit f)6rt bie ÜJiaterie auf, SDlatevie ju fetyn: fte » i t b babuttty ju Stoff unb ju Äötper. £)iefj ift ni$t anbei«, ald » i e ein Stoff butdj Setänbetung feiner Seflimmtt>eiten aufhört bet Stoff ju fet?n, bet et war. 11. 2Beil alfo bet «Oiatetie Segriff ifi, Seftimmtfyeit nic^t in intern ffiefen, nid)t in ftdj, ju fyaben, fonbern nur an ficty ju tragen unb »eil » i r nur Seftimmtljeiten erfennen, unb biefe an ifyren SBitfungen, »elctye bie SDtaterie nictyt t)at, fo bleibt un« SJiaterie ba« Unbefamtte, » i e ber Segriff bet Subftanj e i mit ftdj bringt, unb fte ift unö nur $i;yotf)efe, bocty eine notfy* »enbige Sotau«fefcung, »eil bie förperliie

ald bad 9lefultat'

ejpanfiven ¿traft betrachtet,

giebt

bamit ebenfalld feine (SrflArung bed SBefend

ber SRaterie,

fon*

bern fie will nur

2)ad SRefultat

bed

bie ©ntjieljung

erflären.

Sonflictd jener Gräfte mufj torb etwad fct;it, ein äBefen haben. 3)iefed aber lernen wir

aud her bynamiftifchen fel)re fo wenig

fennen, ald ber bad SUefeu fccd SBafferd fcitnt, ber nichts

8

(Jrjiti

ve wirb bie Unbegreiflidjfeit ert>of>t uitb vervielfältigt. Gräfte fmb in ber SRatur nidjt felbfi ©ubftanj. ÜJlan pflegt bie Slnna^me fötperlofer ©eifiet ju »er* fctymäfyen, worin bodj fein 2ßiberfprud? liegt, ba von geizigem geben in ®ewuf?tfetyn bie 9tebe iji. 2lber Ävaft in ber mate* viellen 9iatur fefct eine materielle 93aft« vorau«, an welker fte fyaftet. SEBa« aber fdjon SDiaterie vorauöfefct, fann nic^t ©runb ber (Sntjiefyung ber Söfaterie fetjn. gerner muf fcfjon etwa« fetyn, wa« jufammengejogen unb au«gebel>nt, ober jurüdgeftofjen unb angejogen würbe; oi>ne foldje« fann feine SEBirfung gebaut werben. Seibe« aber, bie Subftanj an bet bie Gräfte finb, unb ber ©egenfianb auf ben fte wirfen, fönnte nur SRaterie fe>>n. ©o rnuf bie atomiftifäe Sefyre bie SDtaterie in bem fdjon vorau«fefoen, worau« fte bie SRaterie ableiten will. 17. 2Bir fönnen nid>t weiter: bie (Sntftefyung ber -State* rie mufj ©efyeimnifj fe^n, wie ifyr SBefen e« ifh 18. 9Wan fönnte fagen, bie SÄaterie fei; ba« erjie unb einfache iJidjte. Slber bem Sßefen ber 5SJiaterie fommt man ba* mit nid)t näfyer. 19. 2>afj bie 9Jiatetie «Raum erfüllt, ift nid£)t iljr SBefen, fonbevn Sigenfdjaft einer SBejtefyung. 2)ie grage ift, wa« ba« ben Diaum SrfüUenbe an ftd? fet). ®iellei^t ift auc^ bie (Erfüllung be« 9taume« (Sigenfc^aft ber .Rotier, nitf>t ber SJiaterie. können boety jwei ga«artige (Stoffe iti bemfelben «Räume ftdj fo verbreiten, bafj jebet fleinfie

SWatme.

SKatcrifti unb 3mmattriett.

9

iljeil be« 9taume« nic^t ofyne jeben ber Stoffe ift. —

gbenfo

jut al« in bie 9taumerfüUung fönnte in bie @, ift

genauer nur »on ber Schöpfung ju fagen. 9?adj ber Schöpfung, in ber SRatur, ift nur ba« Materielle bie Saft« be« immate*

10

@rj»«i at bie SRaterie j u r S a f t « ,

le« ifi bie ( S i g e n f ö a f t . 3n

meljr

fein

3mmateriel*

ifi bet ( S t o f f ,

al« folgen,

ifi

ba«

bie Gofyäfton.

bem ÜJlagnetfieine iji b a « (Sifenerj bie Söaftö,

bie (Sifen

am

jiefyenbe Ä r a f t ift baß i m m a t e r i e l l e , fo wie im organifcfyen Ä ö t * per

ba«

fieben

ober

b a « 9RatetieUe ifi. Körper

bie S e e l e

ba«

immaterielle,

ifi,

bilbet

al«

be« S R a g n e t f i e i n « ,

fen

baffelbe

bet ^ o t e n j für

ifi

für

bie fyöljere materiell

be« ? e b e n « ober ber S e e l e .

j u m Äörper

gut ba« Drganif^e

fd&aft ifi bie Ä r a f t .

ber D r g a n i « m u « bie

ift

immateriell,

unb

in iijrer

baf? b a « 2lgen« a u « ber S a f t « ifyrer

bie in

materiellen S a f t « .

ber S a f t « felbfi niie

ba«

ift ber

Segriff

in ftie Sofyäfton, welche in S e j i e l j u n g a u f ben

ba« immaterielle

bie materielle S a f t « wa«

ber

wie

ober

Stoffen ^emifdje

im Scfyiefj*

welche in ben einjehteit

bie (Sigenfdjafteit

im

@tof=

jufammengefe&ter

nic.

11

grjeugnifie fce« organifdjen geben« nicfyt au« ben Stoffen, no$ au« ifyrer 3«ferfd)ieben ift baö 2Befen beè SJÌenfc^en burd) biefyofyeren3been, weiche alé 3been ber ©ernunft bejeidjnet werben. 2)od) ift in bem S3egviffe bev telligenj etwaö ©emeinfc$aftlid)e$. 3Ba6 aber am entfd)ieben* ften im £l;iere gar nietyt ift, auety nid^t in einem 2lnalogon, worin ber menfc^Iic^e ©eift ftd? nicfyt bloé quantitativ mächtiger, fonbern alö i)6I;evev 2lrt, alö I;öf>eve $otenj jeigt, ift bie ©er* nunft alè baö Vermögen £òfyereS unb 9Jiebeve3 anjuerfennen, baS ©ute, baé (Sble unb baé ©eliòne ju erfennen unb ju fu* djen, ben eignen SBillen nad) bem allgemeinen ©efeije ju be* ftinimett. SBill man in ben trieben ber Spiere ein Slttalogon beS Vernünftigen fetyit, wie in ber liebenben Sorge für bie jungen, fo iji eè eben nur Briefe, nietyt Sßitle; 3nftinft ift e$, nid)t (Srfenntnifj. ©ort ber (Sifenntnif beè SlKgemeinen, be$ ©ernunftgefefceS, welche ber ©ipfel ber Anteiligen} ift, fyat man babei nodj bie freie Unterwerfung beö 2Billen$ unter ba6 ev« fannte ©efe($ unb bie innige 3ufammenftimmung beS ©emütfyö mit bem SBillen beS ©efe&eé ju unterf^eiben. bem ^ò^eren ftcf> jujuwenben ift bie pvaftifc^e ©ernunft. 85. 3n bem ©ewu£tfei;n fonbert ber ©eift ftc$, baö »on ber Slufenwelt. 2)urc§ bie ©ernunft fefyrt er wieber in ba« Sltlgemeine ein. t beruht

in bet

at. ¡Die grage felbfi aber, ob bet ©eifi (Subfianj ijabc ober nic§t, tufyt auf SBorau«* feftungen, Weiche in nadjfolgenben Slrtifeln ju betrauten ftnb. SEBire bet ©eifi unb bie geiftige function nut Sift bed geben« eine« organifdjen Körper«, unb »erginge bet ©eifi mit biefem, fo »fite ©eifi unb geiftige function pterin boc§ nictyt »efentlidj »on bem anbeten ¡immateriellen in bet SRatur »ergeben, et fyfitte nic&t ©ubfianj, ba et an Slnbetem f)inge. hingegen ift bie ©ubfianjialitat be« geifiigen SBefen« Hat, wenn e« ©eifiet ofyne jförpet giebt, wenn aucty bet ©eifi be« SRenfdjen unb feine function unabhängig »on bem Äörpet ift unb nac§ bem !£obe in Trennung »on feinem Äorper fortbauert, ba alle« SEitf* li$e entweber felbfi ©ubfianj, ober an einer (Subfianj fetyn mufj. JDiefe« i|l alfo fur »eitere Unterfuctyung. jefct ifi nut ju betrauten, »a« für jene ftrage au« bem fdjon fefigefiellten Se* griffe be« ©eifie« fliegt. — ©ubftanj ift fyier ein SBefen. SlUe« »a« ni$t felbfi SBefen ift, muf an einem SQBefen fetyit, ba« 93lau Attribut eine« Äörpet«. ©eifiige«, bet ©ebanfe, ba« 93es »ufitfetyn, fann nictyt al« Attribut eine« Körper« gebaut wer« ben; folglich muf ein ©eift al« ©ubftanj ©ubftrat be« ©eban* !en« fetyn. 87. 2>a« Smmaterielie in bet Statut Ijat batum feine ©ubfianj, »eil e« innerhalb ber SRatur, nad) bet Schöpfung,

iet ®tijt ©ubftattj.

31

golge ber t erfter Slnfang, alfo nietyt frei; unb waö ben ©runb feine© SBefenö unb feiner itjätigfeit nicfyt in einem 2lnberen fyat, muf ©ubftanj fe^n. 89. Der ©eift fyat mit ber ÜJiaterie biefed gemeinfäaftlid), bafj beibe »or ber Schöpfung ftnb, beibe gaftoren bet Statur, (üben befjfyalb ftnb beibe (Subftanj, bie SDtaterie als bad @rfte wad 33eftiinmti)eit empfängt, ber ©eift ald baö Srfte »ad 33e* ftimmtfyeit giebt. Um Seftimmtfyeit geben ju fönnen, mufj ber ©eift Seftimmtfjeit fyabeit, a[$ ben ©runb, warum et biefe S3e* ftimmtfyeit giebt, unb ba in ifym bet Slnfang ift, muf er bie 23e* ftimmtfyeit in ftd? felbft fyaben, atfo baö Srfte fet;n, bai ®efiimmt* i)ett trägt, go[gIi at8 einer Subftanj, unb jwar atö einer geiftigen ©ubftanj, ba baö Skwufjtfeyn felbfi geiftig ift. ift »etfc$ie* ben von bem Sewufjtfe^n auö (Sinbrücfen. Das ift ©üb« ftanj, unheilbares Sßefeit, SJtonabe, was nur eine Subftanj fe^n fann. 68 ift weiter nid?ts im ie äBtlt al« 0)cijt.

¡(1, nicfyt aber ba« 3mmaterieße in bet Statur, fo ift tocf> fein 3ßiberfpruaf, bie 3bee ba« 2Bie. Sitte brei ftnb in bem ©eifte, nic^t felbfl ©ubftanjen, nur baburdj »irflic^, bafj fte an einet ©ubftanj ftnb. üDtan fann bie ©ubftanj al« ba« bejeicfynen, roorau« bie SBelt befielt. SQBeber au« 3been, nocty au« üröf* ten, noibualität, geitfd?aft ift.

bie Q u

geritcr ift fie bem Zentralen in einem gegliederten

©aitjen ju »ergleidjen.

S i e ift fowofyl bem 2lfte ber (Schöpfung

alfo bem ©cfyaffenben, als bem gefdpaffenen Sßerfe jujufcfyreiben, eben fo fefyr ©runb ber 2lvt ber freien (Schöpfung, ald in bem ©cfd)affenen fortwirfenber ©runb weiterer (Sntwicfelung. 95.

Ü)a3 93erf)ältnijj ber 3bee in

ber (Sntwirfelung

ber

9?atur ift burd) 93ergleic§ mit ber Sßebeutung ber 3bee in ber &unft beutlidj ju machen.

@o wie nicfyt bie 3bee baä 93i(t>

matt, fonbern ber üDfaler, in Welchem bie 3bee ift, — aber ift baö, waö bem SJialer uitb ber 2lrt wirb,

bie 3bee

bem ©emalbe Seftimmung

ber .Reim aller ©eftaltung,



fo !ann man in

äl)nlid)er Sßeife ber S i l b u n g be3 organifetyen Äörperd unb allem Seben ber 9tatur eine 3bee jufc^reiben.

2llleiit

jur

9?evtt)ivfii=

c^ung ber 3bee in einem organifdjen Seben wie in ber 5Jialerei bebarf e$ einer fcfyaffenben (Subftanj,

in weldjer bie 3bee ift.

3 n ber 9latur fann man 3bee, orbnenbed ^ r i n j i p ,

fowofyl

tn

allgemeinen ©efefcen, als in ber 2lrt ber ©attungen unb in bem inbtoibuellen SntwitfelungSfeime feljn; aber bad orbnenbe *prin* jip erforbert ein fdjaffenbeö.

33ei ber «Schöpfung fyat bie 3bee

©otteö gewaltet, aber gefcfyaffen ift bie SBelt nidpt »on ber 3bee, fonbern

von

bem

SßiUen

unb

ber

©etyopfungdfraft

©otteä.

gben fo ijl in ber $ortentwine Äörper freiließ nic^t fommen, weil tmfer ©eift burdj feine (Sinförperung auf bie SBafjrnefymung beffen befdjränft ift, woiirit er burety feinen Äörper »erfefyren fann. 9lbev hieraus folgt n¡d^>t, baf eé feine ©eifter of>ne ßörper gebe. 97. können wir nietyt faffen, wie unb waé ©eift ofyne Äörper fetjn unb wirfen fónne, fo iji ju bebenfen, baf wir ja ebenfo wenig baé 2ßefen ber SJtaterie erfennen uttb alé ©ubi fian) begreifen fönnen, bajj eé nidjt weniger über unferem .§0* tijonte liegt, SBerbinbung geiftigen SBefené mit ÜJtateriellem, alé fórperíofe unb raumlofe SBefen ju benfen. 98. 28ill man »ergießen, baf bie SDtaterie ofyne Seftimmt* fyeit, alfo oljne &örpcrli$feit feine 2Birflieit SBirflic^feit fefyn. De« ©eifteé Siejiimmtfyeit ifi geiftig, ein geijiiger Selb. 99. 2)em uñé befrembenben ©ebanfen geiftiger äBeftn ofyne 9taum unb auferfyalb ber SJtaterie fommen wir fc^on na* Ijer, wenn wir erwägen, baf baé, waé ber ©eifi Ijat, Sewuft* fetyn, ©ebanfe, ®efüt)i, ni be* ©eifte*.

106. Die 39eftimmtl)eit, bie ber ©erji ftdj felbfi gegeben ober empfangen l)at, ift fein geiftiger Seib: geiftige Äraft unb geifiige« Seftfctljum, Grigenfctyaft, ©ewöfynung, können, SBiffen, ber ganje 3nf>alt bei ©ebädjtniffe«. -107. Cijne biefen geiftigen ?eib, ofyne Seftimmtl)eiten, fann bie ©ubftanj be« ©eifte« fo wenig gebaut werben, wie SDfaterie oijne Äörper. 2lufy »on ber geiftigen ©ubftanj fyaben Wir weiter feinen Segtiff, al« bafi fte ba« ift, wa« ben geifii* gen Äörpet trägt; if)t SBefen fennen wir nidjt. Ü>ie Silbung be« ©eifte« ifi feine 3lu«bel>nung, ein 2Bac$fen unb Starren

©eijKger 8eric. Der Oeifl ift, »ad er Ijat unb waö er famt; »ad et tfyut, ift feilt Sebcn. Sein SBeftfctljum ift ifjm ni$t ein Sleufered, wie bem 9Jienf t>5t>erei* ^otenj wie fcfyon ber organifc^e Äörper afjimilirt. 108. Dod? bajj wir und ©eift »or aller £l;ätigfeit unb »or aller (Sntwicfelung eine« geiftigen Seibed nic^t benfen fön* nen, ijt nur unfer Unvermögen bie (Subftanj bed ©eifteö in ifyrem SBefen ju erfennen. 2luc^ eine 3euftfet>n jufammenfaUe. £>ann folgt aber wiebev, bafj ©Ott, obgleich au* fevijatb bet SÖBelt, bo^ jugleid) SBeltgeift ift. 138. ©anj außerhalb unfereS 2)enfen3 liegt feinet- bie ftrage, ob ©ott nic^t als ©eifi, fonbetn als (Sinf>eit »on ©eifi unb SRatevie ju faffeit fei;. 9fic$t fo als ob ©ott beibeS t>et* einigte, foitbevn fo bafi bei ©ott bie Trennung »on ©eift unb gjiateiie nic^t Statt fänbe. ÜJiaterie unb ©eift finb bie jwet ©ubftanjen bev Sßelt. Db e$ eine Utfubfianj giebt, auö wel* d>et beibe fliefjen? 3Mef bie ©ubftanj ©otteS? 139. ^ebenfalls wirb baö 3Befen ©otte« nictyt in bev Sot* ftellung erreicht, roeldje unS unfete ©rfafytung »on ©eift unb 33en>ufjtfet;it giebt. 2Bie wir überall in bet Statut unterhalb beffen voai wir als ©eift etfennen, ein Slnalogon ba»on ftnben, baS in weitem Slbfianbe »on bem uns allein aus (Erfahrung befannten menfd?li$en ©eifte bleibt, eben fo ift oberhalb beS menfctylictyen ©eifteS ein Slnalogon ju afynen, Weltes ficfy weit übet unfeven 33egtiff von ©eifi unb Seroufjtfetyn ergebt.

XVIII.

jwri ^rinjipe bet 9tatur.

140. 2IgenS unb 33aftS, 2lfti» unb $afft» mit ©ponta* neitàt unb 9ìecepti»itàt, SmmateuelleS unb SDÌatetielÌeè, ©eift unb 9J?aterie, biefj ftttb bie ©egenfàfee, in welc^en bei- ©runb aUet £>inge, alieS SebenS, alleé ©e^nS unb alleS SBetbenS tui>t. 3n bet Slftisitàt unb $afftt>itàt ift bet 3ufammenl)ang

46

(Srftei S u d ; :

ITie äöclt a l i

©tijl.

ber 2Belt. Dijne fte wären bie Dinge un»erbunben.

3()ie 33er*

binbung ift, baf fte auf einanber wirfen. 141. nic$t blof

3 n bem SÖirfen ift Slftto unb Raffte in

polarem ©egenfa&e, ba äBirfung

unjertrennlid? ein 2Birfenbe3

unb etwa« worauf gewirft wirb t>orau8fefct, fonbern ba« Slfttoe ift in ber 2Utit>ität jugleicfy pafft», baö *ßafft»e in ber *ßafft»ität afti».

D i e Sieceptiöität »ereinigt Seibed.

nehmen ift ilt)ätigfeit:

@ine Söirfung auf*

e« ift Stemmen, nier»orgebrad)t

wirb.

2iuc§ in

3n

anberem

Sßafft»

worin

ber SBitfung ift

©egenfeitigfeit.

SBei bem unb ^afft» beiberfeitig unb relative 931> griffe ftnb.

Die Spontaneität ift fc^öpferifd?: in it»r ijt erfier

Slnfang, llrfprung. 146.

3ebe3 D i n g

SSeränberungen

in

ber 5Ratur fyat ben ©runb

ti>eitd in ftd), tfyeitö auf et ftd).

feiner

3 n ftc§,

in

ifyrem Sßefen, itjren Sigenfcfyaften, fyaben bie Dinge beit ©runb ifyrer SSeiänbevung nicfyt weniger Spontaneität ber J^ätigfeit.

burd) 9tecepti»ität,

3)ian fann aucfj fagen,

als hircfy baf aller

innere ©runb ber 93eränberungen ^3affi»ität fety, §äfyigfeit »er* änbert ju werben, wenn aud) burd) ftd) felbft. 147.

Die Segriffe 2lftit> unb ^affh> werben fyier auf eigne

..traft im Dinge bejogen.

Sei ber medjanifd?en Bewegung tritt

biefe Unterfcfyeibung nid)t ein. genen StofjeS. nid?t.

Die

mec^anifc^e Bewegung ift nictyt btynamifcfy, fonbetn

be$ Dtynamifcfyen ©egenfafc. bern J£raft.

Sie ift nur golge eines empfan*

(Sine med^anifc^e .traft ber Sewegung giebt e$

3^ar

Bewegung ift SBirfung einer an?

ift bie Bewegung

ber Körper

»erft^ieben

nacfy ifyren @igenfc$aften,

namentlid? ber (Slaftijität.

Slber 99e*

wegung

93eränberung,

ift ni(tyt innere

»on

welcher fyier bie

Siebe ift.

XIX.

(Stufenfolge beö 3mmaterie(ien.

3uerft

Stoff unb Äörperlicfyfeit. 148. enblic^e 3u

3wifc§en ber Söiaterie unb bem ©eifte liegt eine uit-Stufenfolge

bem Materiellen

ber aud

ifynen hervorgegangenen

ba3 auö ber ^Bereinigung

viellen mit Materie ober Materiellem

Dinge.

eines 3mmate*

hervorgegangen

ift, tritt

48

(Srfhi SBudi: í'ie Sfficít al« ©eijl.

ein I>óí>cre$ 3mmaterielíe«, weld&e« ein ijöfjeree SRaterielle« biU bet unb fofovt: SÖJaterie, Stoff, Körper, befeelter itórper, gei* füge« SBefen. 149. 3«ná^fí bet «Dtaterie ift ber Stoff, weiter ÜRate* rie mit beftimmter 2lrt iji, alö Stoff ni$t Äorper, obgleich for* períiet matfyematifc^e 93egriff be8 Körpers beruht 2)ief alle« iji nur bei bem geften;

allem ba$ ©egentheil ift ba8 glüfjtge unb

bad Suftartige.

^ i e t ift nie ein ©anje« in ftdj fefbft, fonbern nur

fo weit e3

mechanifch

Feine

©eftalt.

eingeteilt

ift,

feine 2lbgefchloffenheit,

fefie

2)a8 Slüfftge unb ba0 glüdjtige ift wefentlich jerfloffen

unb immer jerfliejjenb.

körperlich ober ftofflich fmb SBaffet unb

Suft, »eil fte t>on SOiatetie ftnb, aber ein Äörper, buelleä ©anje«

ein inbtoi*

ift ein 2>ing in roefentlidjer, alfo beharrlicher

2lbgefchloffenheit. —

9lut bie ju einem ¡Tropfen ift ba« glüfftge

in beharrlichem 3ufammenhange; Setbinbung, Sage unb ©eftalt hangt

blofj von

ber Schwere

ober mechanifchen 9Serl)ältniffen

ab, jebe fleinfte mechanifche ßraft »erfc^iebt alle ftlüfftge unb

bad ©abartige

fefct ber Trennung

feinen Söiber*

fianb entgegen, ber tropfen trennt blofj ftch felbfi nicht.

Sei

ber Durchbringung fefter Körper, felbfl be$ Steines, »om SSBaffer ift unenbliche $h e iföarfeit,

SKangel

an Gohärenj unb bage*

gen 2lu6behttung3ftteben be6 glüfftgen ju erfeniten.

3)ie

butdj

mechanifche S t ö r u n g unterbrochene Sage beö glüffigen wirb nach SEBegfall ber ftörenben llrfache fogleich ^evgefteUt,

ftatt bafj bie

Sohäfton beS jerfchlagenen Steine« nicht herjufteßfn ift158.

D a ö glüffige ift in

ba& ©abartige.



wirb

baj? in bem ©abartigen

feiner Schwere förderlicher al6

baburch nach Unten gejogen, ftatt

baö Streben

auijubehnen, bie glüchtigfeit ^evrfc^t.

ftd? nach allen Seiten #ietburch ift bie 2ltmo?

fpi>äre ein ftetigeS ©anjed übet bem ganjen Gtbförper. — gleich nicht flüchtig, ift boch bae glüffige fchiebbarfeit unb im ©leichgewichte

Db=

b « leisten 93er*

ber £ h e ' i e

giftigen

näher als bem geften; ba« ÜJieer bilbet, in fo weit e« übet bie Dberflä^e be« (Srbförperö reicht, ein © a n j e « , unb alle glüfftg* feit würbe gleich ber Sltmofphäre ein ©anjeä fetyn, wenn nicht Slbfperrung entgegenftänbe. 4*

52

erfha ©ucft: £>u 3Mt ai« @ti|t

159. 3n ben ¡Dampfen giebt ftd? bad 2Befen be« glüfji* gen näfyer funk, al6 eine« «Mittleren j»ifa8

SBefen

bei glücfytigen

ift

ein unenblic^eö Streben a u s einanber

ju gefytt, unb ba3 unenfclicfyc Streben n a $ 2luöbel)nung ift ber ©tunb

ber 2)urc§briitgung

35er 3"faroi« e nl7ang

beö Slnbent.

ift anberer 2lrt bei bem Stetigen a l s bei bem geften. geften ift Bewegung

eitt 33el)arren fceS 3 bei

l|

f

ammen

^

a,l

2luäbel)nungö|trebenö,

immer wieber jufainmentrcibt.

g

9 »

3 n bem

•»

welche«

Stetigen ba$

2lggregation6juftanb

©etrennte ift in enge*

rem S i n n e n u r ben feften .Hörvern jujufcfyreiben. 171. was, nur

9taum

unb 3 " *

ftetig.

bad im ¿Räume ober in ber 3 « * M^f unfere L i t t e l

itid?t

ausreichen,

juneljmen, fömmt iit weitere gvage.

Ob

aber

itgenb

et*

f t e t '3 f e Vt

bie @efd?iebent)eit

w>ai}r*

S o weit bie 9 3 e r ä n b m n g

56

GvjieS Sud;: 3M< ffieit af« ©tijl.

organifd)er Äörper burd) Slnfe&ung neuev 3«Ueit gef$iel)t, int Süacfyfm, ift bodj feine «Stetigfeit b a n n , ob es gleidj unferent ©liefe fo f^eint. 2öo 3ftn finb, ba ift ©Reibung bed (Sin* jelnen, feine «Stetigfeit. (§3 entgeht bloß unferer Sfiafyvnefymung, wenn ein wie man berechnet fyat, in einer SJiinute jwan* jigtaufenb 3«Hen anfefct. £)b es aber mit anberen organifdjett 93eränberungett anberS ift? bei ber ©eränberung beö «^»oljed ber ^flanjen unb beS gleifcijeö ber $l)iere? bei gäulnij? unb Serwefung? SBunberbar ift bie ©ewalt ber wacfyfenben 2Bur* j e l n , woson fef)r fefte Äörper jevfpvengt werben. 2lu3 bem ^Drängen neu anfe^enber fann »«an eS nidjit erflären wollen: es fann nidjt eine foletye mec§anifd)e Ävaft fetjit, welche an ber förderlichen 3ntenfität, «Schwere, SDiaffe be$ brängeubeit ÄörperS tyinge. 2)a vermöchten 3«Hen ber SBurjeln n i $ t $ ge* gen fyarte iiörper. (Sine organifcfye Äraft ift ei, wa$ bvücft, ein (Streben beS ganjen O r g a n i s m u s , nidjt blojj neu anfefcen* ber £f)eiluvcf) bie organifcfye Ävaft ift im feften organif^en Äör^er baS 2lu6bei>nungöftreben beS Stückigen, ober w a s ifym g l e i s t . 1 7 2 . 2Bie baS ftetige g l ü ^ t i g e burefy fein SluSbefynungS* ftreben in baS Slaumlofe übergebt, ba jwei »erfdjiebene ©afe benfelben Staum ftetig erfüllen, fo gefyt e$ aud) in baS Unenb* l i $ e über, weil es eine ©röjje fyat unb bod) einfad) ift, feine S t e i l e , feine l)at. «Stetig ift ©egenfafc bejfen, was in 3afylen ift, als ©nfyeit ©egenfafc gegen Sietyeit. — «Stetigfeit ifi in bem Serbunbenen ©egenfafc t o n unenblic^er $l)eilbarfeit, wo ftttb; aber baS Stetige ift audj> unenblid) tfjeilbar in ber 3 £ r f e f c u n 8 173. 2)aS glüdjtige ift ber SDiaterie näfyer als baS gefte, baS (Sofyarente. 2>ie S a j i d beS glüdjtigen ift nod) nicfyt ju .Siörper, fonbern bloS ju «Stoff geworbene SÄaterie, «Stoff ofyne 6ol)drenj. ©S ift in bem glücfytigen unb «Stetigen ein rätfyfel* Ijafter Uebergang »on ßörver ju SJiaterie, Uebergang ju @nt=

Rcjt, giüfftg, Slüci;tig, ©tetig. Sa« ?luh«te fyat ba« 2lu«beh*

nung«ftreben be« glùchtigen feine anbete ©renje al« erften« bie ©renje ber Sltmofahàre felbft, unb jroeitcrt« bie ber Ungleichheit ober ber S p a n n u n g .

S o weit bidjtere 8uft ju bùnnerer gelan*

gen fann, wirb fte ftnen, bie bie ©leidjfyeit {¡ti* geftellt iftweit

iDa^er

ift Oleichfyeit ber

gewöhnliche



nicht anbere SSertjättuiffe eine nidj>t au«jugleichenbe 93er*

fc^tcbent)cit begtùnben. 180.

Unenblichfeit

gen ift barin,

te« 2lu«behnungdftreben«

be« g l ù ^ t U

bafj bie 2lu«fùllung be« 9iaume« von if>m ftetig

ift, baf bie im 5Recipienten unter ber Luftpumpe jurücfgebliebene noti) fo wenige ?uft boch jeben fteinften 181. jelne,

SfaunK* erfüllt.

Sticht blofj bie Suft überhaupt,

fonbem alle« @in*

ba« ber ?uft ober ber 2ltmo|>häre gcijótt, jeber 3nl)alt,

jebe Gigenfchaft, alle« glùthtige,

ba« jur Sltmofthàre geregnet

wirb, 2Bärme, Sleftrijität, geuchtigfeit, ¡Dampf, ©eruch, fùrjer,

ober

ofyne SSejiefyung jur 2ltmofphàre, alle« glüchtige, alle«

wa« nidjt fórperlidj cohärent noch tropfbar flùfftg ifi,

hat

für

ftnung«jireben fcfyeint »etwanbt ju fe^n. 183. Slud biefem 2lu«bel>nung«ftreben jeglicher Slrt fliefjt, bafj bie 8uft, gleichwie fte felbft ben SRaum fletig erfüllt, fo auch »on allen ifytem flüchtigen 3ntyalte fietig butchbrungen wirb: e« ift fein fleinfier Xi)tU, bet nicht »on jebem ©eruch, fteuchtig* feit, SBärme, ©leftrijität, gleich bem benachbarten Sltome erfüllt wäre. 184. 2)arin, bafj bie flüchtigen unb bie flüffigen 2)inge feine Sol)ären}, fonbetn ein unenblicheS Sluäbehnungflftreben unb ©tetigfeit haben, liegt bet ©runb, warum fte, unb nur fte, alle« körperliche burchbringen fönnen, baf fte, unb nur fte, r 2lu«behnung6ftreben ift tellurifche £raft. Sie ift beitrete, innerhalb fceffett tellurifche Äraft wirft, namentlich in SluSbefynung bet Suft, gleic^TOie jeter .Körper für feine feit eine €tyi)ch'e hat, ber riec^enbe Körper für feinen ©eruch, bet fdjallenbe für fein (Stfchallen. 2>ie Grbatmofphäte ift ba$ SBerf gleichfam eitteö 2lthem$ beö Grbf örperS; bie atmofphäri* fc^en 3uf*änbe Spören J u m tellurifchen Seben. hierauf beuten auch regelmäßigen täglichen «Schwanfungen beö ®arometerd, bei- ©bbe unb Sluth ähnlich, fo wie bie regelmäßigen Schwan* fungen ber atmofphärifchen Gleftrijität, alles einem Siemen glei* chettbe iebenöäußerungen. 186. Die Sttmofp^äre ift ber allgemeine Inhalt ber 2lu3* behnung alled flüchtigen. 2ltled flüchtige geht in fte ein, unb in ihr auf; alles flüchtige, fo weit eö nicht abgefperrt ift, bil* bet mit ber Sltmofphäre eine ©inheit. 187. i$aS Sluöbehnungöftreben ber Suft gehört ber 21U mofvhäte felbft, bem flüchtigen, ber Suft. 2lber bie Sluöbehnung hat ihre ©renje, bie Suft hat ihre 2)ichtigfeit. 9Ba6 ber 2lu$* behttung ©renjen fefct, ift jufammenjiehenbe t r a f t , tellurifchfeft in Sohäfton, flüffig unb flüchtig ftnb bie brei Stufen ber ^robuction ber jufammenjiehenbeit traft. — hieraus ift ju er* Häven, baß bie ÜJichtigfeit ber 2ltmofyhäre in ber Jg>öfje abnimmt. ift, weil mit bet (Entfernung bie jufammenjiehenbe tellurifche t r a f t abnimmt, ohne welche feine ?uft unb feine Sltmofphäre fet?rt würbe. — Unb auf bemfelben 2öege ift ju erflären, baß bie ?uft in ben höheren Legionen ber 2ltmoft>häre fälter ift al« in ben tieferen. 2)a bie wärmere Suft leichter ift als bie fäl* tere unb be^fjatb bie warme Suft in bie «l^öfje fteigt, fo müßte, wenn e8 bloß auf bie Schwere anfäme, bie t»6i>erc Suftfchicht in ber 2ltmofph«re immer bie wärmere fetjrt, wie es ftch in ben 3immern finbet. 2lber in ber 2ltmofphäre überwiegt, baß in ben oberen Schichten bie jufammenjiehenbe tellurifche .Kraft fdjwächer ift: barum ift bie leichtere ?uft oben, ba bie ?eicf>tigfeit mit we* "«8« ßufanimenjiehung unb mehr 2lu6behmmg jufammenfällt.

62

(Srjhi t&uä): ¡Tit ffielt al« ®eifl.

188. 9J?an f>at nach ben (Srfcheinungen be3 SBarometerd unb ihrer (Srflärung aug einem ÜJrucfe bet Sltmofahäre bererei Drude« erläutern. 189. Der jwei .^auptfäfce 2lu«führung läuft jufammen. @rflen« ber 2)rucf ber Sltmofyhäre fömmt nid?t von ber Schwere, fonbern von ihrem Cnttgegengefefcten, bem $lu«behnung«ftreben ber Suft. w ftnbet nicht im regelmäßigen 3"ftonbe ftatt, fonbern nur in bem Salle einer eingetretenen Ungleichheit, einet befonberen (Spannung. 190. (Sin bauernber 2)rucf ber oberen S e i t e n bet Suft auf bie unteren ift nicht benfbat. Denn ba jebet iufttheil ftdj mit unenblichet ieichtigfeit verfchiebt, fo würbe »on jebem 2)rucfe bie untere Suftfchicht unb jebet ihrer $he»le weisen, ba« Un* tere würbe ba« Obere »erben unb wieber 2>rui üben; unb fo fort; (Dauer fönnte nic^t fetyn. @in bauernber 2)rucf fefct einen Sffiiberßanb »orau«, bet h^t ni$t wäre. 191. 33a vermöge ber unenblich leisten SBerfchiebbarfeit aller iEtyrik ber ?uft unb vermöge ihre« 2Iu«behnung«ftreben« jebe Ungleichheit fofort auegeglichen Wirb, fo muß ber gewöhn* lie erhalten, wenn wir n u r bie ^ ä n b e aufjiemmen. SBie bemnad) bie obern SBafferfchichten nicht btücfen, fonbern fchweben, fo auch bie iuftfchichten. — SBielleicht hängt mit bie* fem ©leichgewicht$verf)ältniffe bed Sßafferö jufammen, bajj jeher Äörper im SBaffer fo viel a n ©ewicht verliert, al« ein gleiche« Volumen SBajfer wiegt. 201. Ginen bauernben ÜHucf ber &tmofpl)äre im gewöhn* liefen 3 " f t a n b e anjunel^mett, m u p auch fdjon biefed bebenflich m a t t e n , bafj w i r in abgefperrten Räumen feinen Unterfchieb gegen ben 2lufenti)alt im greien fptiren. 2)och freilich ijt wie» berum augenfällig, bafj wirflich bei ber SSerbreitung b e i 3»ßerrung eine« Siaume« vielleicht gar feinen Untcrfd>ieb gegen baä greie macht, gewif feinen, welker ber SBerfchiebenheit bei SBerbreitung etwa ber SBärme ober eines ©eruetyd nahe fäme. 2)er S a r o * meterjianb ift berfelbe im Sitnmev unb im greien u n b auf bem Seiler ber Luftpumpe ftetjt bie ©locfe im 3«»nmer fo feft wie im greien. h i n g e g e n felbft burch geöffnete genfter bringt bie Sßärme nur langfam ein, ©erud) u n b 93erborben^eit lange eingef^lojfen

66

Grftt« ©ucff: DitffiMtal« ®tift.

gewefener Suft weidet itut langfam. ifi offenbat, baf eine S e r a n b e r u n g beS Sarometerfianbee im 3 ' w m e t nid?t golge eingebrungener Suftmaffe ifit; benn mit ber ? u f t fetbft würbe bie SBärme einbringen, unb ber ©eruch würbe ftdj verlieren. SBärme, bie nicht «on Stoff ifi, fcheint ¡ebenfalls leidster burchbringen j u muffen al« bie ?uft. D a d » a d vom Sarometer angejeigt wirb, finbet aber barum in ben SJiauern feine S i h r a n f e n , weil e8 nicht ftojflict), nic^t materiell i f t , fonbern eine von tellurifcher Ä r a f t fommenbe «Spannung. D e r 2ltmofph«re gehört biefe S p a n n u n g gewiß, aber nicht in einem S i n n e , i n w e i t e m Sltmofptyäre gan; gleic^bebeutenb wäre, £ i e r ijt 2Umofph«e ba« ©ereich ber tel== lurifchen ß r a f t , bee tellurifchen iebenfl. Sufaromcnhonfl » M ohne 3 » c i f e l fetyn jwifchen biefer teüuvifc^en S p a n n u n g d f r a f t unb bem 3uftonbe ker atmofphärifchen i u f t , welche felbfi, na* mentlich tf>r Slu«be^nung6fireben, vielleicht b a « ^ r o b u f t ober bie «Berförperung jener ift. Slber ba« ift nicht j u f a g e n , bajj jene atmofphärifche S p a n n u n g burchauö a n ber fiofflidhen Suft h«nge. 202. 6 8 iji j u fragen, wie e3 möglich fei?, bajj eine tigieit be« atmofphärifchen 2lu«behnung8ftreben« veranlaßt werbe burd) bie luftleere im Slecipienten ber Luftpumpe ober in ber toricettifc^en 5Röi>re, wenn biefe Üi)ätigfeit im gewöhnlichen 3 U i jtanbe n i ^ t jiattfinbet. Sßirb eine Ungleichheit a l s Urfache bei 3>rucfe6 ber nach Sludgleichung jtrebenben Sltmofphäre »or« au«gefe^t, fo fcheint 3 u f a m < n f i h a n f l < © w « h t u n f l «hnlich wie j u ¿hemif^em ^ r o j e f f e , fetyn ju muffen jwifchen ben Stellen ber Sltmofphäre, von w o a u $ u n b Wohin b a i S t r e b e n gel^t: e« ijl aber fein 3 u f a m m e n h a n g j»ifchen bem luftleeren 9iaume u n b bem greien. 9J?an fönnte ber g r a g e ben uneigentlichen Sluö* brucf geben, wie bie Sltmofphäre b a j u fomme »on ber Suftleere eine« »on ihr abgefperrten «Raumes j u wijfen. (Sin Seweiä f ü r bauernben atmofphärifchen 3>rucf f a n n nicht h ' ^ a u « genommen Werben, weil bie ©egengrünbe ¡ebenfalls überwiegen würben, woju noch fömmt, bajj bie ®Ioie iintoägtaren ^Mtnjnt.

67

fo feft auf bim Detter fifcen mü|jte, wie nac§ ber Sluéyumpung, ba gegen

einen Shutf von mehreren taufenb *Pfunben b¡e ?uft

unter bet ©lotfe fetneöwegS, wie man annimmt, gewicht geben fönnte. Hären.

2)a& 93erf>ältnif

ein ©egen*

ift aber anberö ju er*

3Me tellurifdje .Kraft bilbet im ganjen ©ereile bet 2U*

mofeare eine Ginfyeit, aud? im luftteeren 9?aume; abjufyerren.

fte ifi nic^t

2>ajj tellurifcfye .Kraft aud? in bem luftleer gemat^

ten Díaume

wirft, jeigt bie Sßirfung ber Schwere

im gallen

ber Körper unter bem Stedpienten, unb bie mächtige ©ewatt ber Suft

in

einer Slafe

luftleeren ©lotfe.

ober einem jugejiöjsfelten ©lafe unter bet

Sin beiben Seifoielen wirb jugleicty bie 9Jfac$t

ber tellurifie inwagfraren ^otenjcn.

2ln baß glüd^tige

grenjen

in bem llebergange ber

SZatur von SJfaterieU ju immateriell bie unwägbaren *ßotenjen, ?im.

Die

unwägbaren ^Jotenjen hingegen

ftnb nictyt

©toffe, nitfyt SJJaterie; fte erfdjeinen felbft al« ^otenjen,

al«

Slgentien tetturifc^en unb foämifc^en Sebenö, felbft Anfänge be$ ?eben«, unb wieber Sßitfungen von ?eben$t>orgängen. 5*

68

(Srftc« Sud): £ic ffitlt ata ©eijt.

2504. Ueber alle« wa« SKaterie ift t>at ber Grbforper ©e* »alt, infonbcr^eit burcfy feine 2ln$iei>ung«fraft. Sllfo müffen alle Stoffe Schwere fyaben, welche bie 9{ece^tit>ität für He Slnjie* fyungdfraft ber @rbe ift; unb wenn ber gebräuie ju ber Sltmofdhäre? 2)ie 2ltmofdf>are wäre jugleich von Suft unb t>on Sieker

erfüllt, ber burchftchtige f r t y j k l l ,

bie h«rtefie

fefie SRajfe, enthielte in feinem Siaume jugleich 2lett>ev.

Unb

bie Ableitung be« Sichte« au« Unbulation be« Sieker«

giebt

un« gar feine ©rflärung Don bem SBefen be« Sicht«, bie 6x> flärung feinet @ntftehung aber wirb nur weitet t)inau«gefchoben. Unbulation?

Unb wie

buvch jene

wittfü()rlier« fo wenig, wie ba« SSefen bed wufitfetynö ober bed ©ebanfenS aud SIffection »on 9iet»en. 213. lleberall in ber 9latur fiofjen wir auf ein ?efcte«, »o wir in ber Grflärung nidjt weiter tonnen, fonbern bei ber (Srfafyrung »on bem was erfier ge* nöge baran ju erinnern, bafj ber eleitrifdje gunfe, baf bie @ra»itation ber Jjpimmeleförpet ebenfalls 2Birfung in bie gerne iji, unb baf biefe am wenigften bei bem ii^te befremben fann, welche« unter allen 5)3otenjen am meiften bem geiftigen Seben ftt unb (Srfenntnif treffen jufammen. SEBollen wir ber Statur ein Slnalogon bewuften Seben« jufctyreiben, fo ift ba8 Sicht ttieUeicht bae Organ für ein Slnalogon be$ Sewufjtfe^nö felbft. 216. 3n ber 93erbreitung be8 Sii^ted fann man ben @ij>* fei ber SluSbefynungöhaft feljn, in nocf> weit höherer ^ßotenj alö in bem glüchtigen ber Sltmofpfyäre; ed ift bem ©eiftigen noch näher. 217. 2)a« Sicht ift ©runb beö Seben«, unb wieber ^to* buft cber au^ (Srfdjeinung be« Seben«. $ag unb Stacht geben taufetibfadje« 3eugnij} »on bem 3ufammenl)ange jwifchen Sid)t

fcicfrt. 9Bàtmt unti geucr. unb Belebung ber 91atur.

73

2)a& Seuttyten faulenber organifdjer

Äörper tonnte gotge be$ jidj auflöfenben Sebent fet;n, rote bet ¿jkojef bee geuerö leue$ geben.

bie 2lnftd)t Ijerrfdjenb

geworben, baf



feine befonbete iebenifraft bei D r g a n i d m u i gebe, baf bad or* ganifdje ieben ftd) nicfyt roefentlitfy »on bem SBerben unorgani* fc^er £>inge unterfdjeibe, alle« 2Berf berfelben Äraft fei;.

2>iefe

SInftdjt fyat ftd) als bie pl)ttjtfalif{$e ©djule ber $i)tyftologie be* geic^net unb ben SSitaliften entgegen gefegt.

2(u$ ber 93ejeidj*

drjle« Sud): SDU Sffiitt al« ©eif».

76

nung ergiebt ftcty fd&on bet ©runb be« 3rrtl)um«.

ÜJian meint

alfo, bie 8eben«fraft folle etwa« nic$t jut 5ßf>i?ftf, n i # t jur 9ta* tut ©efyörige« fet;n. al«

93on ber SRaturlefyre fttylieft tnan jte au«,

ob jte etwa« Uebernatürlic^e« wäre.

man jte.

CDarum »etfang mit ben £)]V riUationen bet SfJtagnetnabel »ermutigt. So ifi man audj auf bie 93etmutfyung gefommen, bafj jwiföen bei- 5ßeriobijitat bei 9Serbauung«l>rojejfe« unb bet »on 2JJotgen unb Slbenb fo wie bet »on @bbe unb glutlj ein 3"fa>nmen^ang fety. Schlafen unb 2Bac$en aber ift gewifj nictyt oI)ne Sejiefyung ju Sag unb Stacht.

XXVII.

@d)ityfun0$»eff be$ (StbWtpete.

270. $)ie organifdjen SBefen auf ber Grbe mäjfen fpätcv entflanben fe^n al« bie ßrbfugel unb ifyre Sltmofpljàte. 9tun wirb niemanb annehmen, baf 3afyrtaufenbe naabe, fonbern e« ift ba« 2Bet! ber 9iatur; ber (Srbfótper felbft mufj bie erfien (Scempiare jeber QbaU tung l>er»orgebra(§t l)aben. 2)ie Urfctyöpfung i|i nur al« (Sin Slft ju fajfen. Sticht« befio weniger ift alle« ba« Söerf be« Ur* fctyöpfer«, ber bie (Srbfugel al« Äetm fo gefcfyaffen fyat, baf fte »on ba an alle« £ellurifat, wie ba« ®i nur ber (Srwecfung feine« Sieben« »on Slufen bebarf, einmal etwecft ftdj» felbfi weiter fortbilbet. S o wie ber (Smbrtjo bie anfang« nittyt »orljanbenen ©lieber au«

£ a « €tri.

fflMameTyfiefen.

93

ficty felbji entwirfelt, fo f>at auat. 3n bem Grbförper al« Äeim ijat ei gelegen, baf tfon if>m bie *ßflanjen unb bie Spiere unb ber SRenfdj f>en>orgetrieben worben ftnb. Unb ebenfo ba« Unorganifäe mit feinen Gräften. 271. .§>at nun ba« tellurifdje geben bie erflen Gfjemplare jeber ©attung organifc^er SBefenfyer'oorgebracfyt,fo ijl ju fra* gen, wie e« gefommen fet;, baj? gevabe biefe formen unb fonfti* gen Gigenfc^aften entflanben ftnb. 2)ie Slntwort fann nid?t an* ber« fetyn, ale bei ber Urfadje ber inbittibuellen, nicfyt au« bet 2lrt ber ©attung abjuleitenben ©eftaltung organifd?er Körper. 93om 3ufaU ift feine (Srflärung 5" nehmen. 3)enn fein Segriff ift bloß negati»; baß weber 9iotl)wenbigfeit nod) Sffiille waltet; er fann alfo nur ba fetjn, »0 feine Urfacfye ju fetyn brauet; welche nur entweber in ber 9Jotl>wenbigfeit ober im Sitten lie* gen fann; in ber 9iatur aber gefc^iefjt nicfyt« ofyne llrfac^e, bieß ift lf>v Segriff. — SRotfywenbigfeit ift nicfyt im (Sinjelnen, unb barum audj nidjt im allgemeinen erfaf>rung«mäßig, nacfou* weifen, warum gerabe biefe ©attungen alle I)aben au« ber Gtbe fyervorgefjn muffen unb feine anbeten Ijabenfyen>orgel)nfönnen, eben fo wenig wie, warum biefe SJfelfe auf biefem Slätt($en mefyr 9totI), a&f bem anbern me^r SQBeif Ijat, unb gerabe in bie* fer 3ei$nung. 9iun fann man wofyl glauben, baß bie 93erfc$iei benfyeit ber 2ltome be« »erwenbeten 9ial)rung«jfaffe« eine 2ßev> fdjiebenfyeit ber »evurfa^t, wiewol)l hierbei bie ®iaeit be« SEBatc^fe« fyaben, unb an bemfelben Saume ?lji »on 2 l f l , Slatt »on Slatt verf^ieben iji. 9tocfy weniger fdpeintt eine

94

ttrjit« Sud): Di» ffiftt aft ©tift

folc^e notfywenbige Saufalität für t>ic @ntfief)ung ber ©attungen, ber erften ©¡rempla«, »orau«gefefct »erben ju förnten. — 2Ba« aber au« Siotfywenbigfeit, nocty au« 3ufaU fömmt, fcafür bleibt jur (Srfiärung nur ba« SQBillfürlictye übrig, SBille ober ein Slnalogon. 2 7 2 . Iare feiner organifdjen (Spi* tellurien ein 2lnalogon »on SBiUen jujufpre$en. Unb fo weit reit itgenb in bem S a u ber Organismen, fo wie überhaupt in ben ber 9iatut jujuf^reibenben ©inri^tungen 3weod) au$ fo ftefyt man f)ier in eine Untiefe von 3eit.

XXVIII.

©eift unb fftatwc.

279. 5Benn wir ©eift unb SJtaterie entgegenfefcen, fo ifi @eift bae, Wae ni$t SJtaterie ift, eben fo wofyl in ber Statur ale auferljalb; benn bie forderliche Statur ift bae ^robuit ber SBerbinbung von Safte unb Slgene, von SJtaterie unb ©eift, »on SDiaterieliem unb immateriellem. Sil« ©egenfafr gegen bie 9tatur ifi bae SBefen bee ©eifiee anbete ju fajfen. 280. 2Bo ba8 SBerben feinen ©runb in einer fctyon vor* fyanbenen 99efHmmtt)eit l?at, ba ift Statur. SÖae eine neue Steide bee ©e^ne unb SBerbene anfängt, ift ©eift. 2)ee ©eijiee ift ber SBille, unb nur ber 2Bille fann eine neue £Reit>e bee 2Ber* bene beginnen. 3n ber Statur fyerrf^t bie Stotfywenbigfeit, im ©eifiigen ift ftreiijeit, Schöpfung. Denn Wae feinen ©runb in einer »orf>anbenen Seftimmtfjeit fyat, ifi nottywenbig; wae ben ©runb feiner $l)ätigfeit ober feinee SBerbene in fiat, ifi frei. 281. SlUee körperliche gehört ber Statur. Darum fann in ber Äörperwelt erfiene, »eil feine greityeit in ber Statur ift, ni^te ganj neu entftetyn, wie ni^te ganj untergeht, fonbern aQed ift nur 93eränbetung; jweitene wirb allee Sßetben burdj bie 2lrt beffen befiimmt, wovon ee wirb. SBeil aber ©eift in ber Statur wirft, in welchem g r e i f t ifi, unb »eil bie Stufe um fo f)öi>er ifi, ie mefyr ©eiftigee, fo ftnb au(ty in ber Sleufje* rung jener Staturgefejje Stufen. 282. 3n ber SJtaterie felbft ifi, foviel wir erfennen, feine ÜBergänglictyfeit, unb veränbert wirb nur tf>ve SSeftimmtfyeit, nic$t ityr 2Befen, bae fte ni$t in erf^einenben 33eftimmti>eiten t>at. — 9Son ben Stoffen wiffen wir nur, bafi fte mit iijren SJefHmmt*

©fii» unb stahlt.

97

Reiten if)v 2Befen äntern, taS nur in Seftimmtfyeiten ift. «Diit ter 93eränterung fómmt immer etwas SlntereS att tie Stelle te6 Untergegangenen, unt t>icv fe&t alle« SBerten einen Untergang voraué. Unt tie Slrt teS SBertentcn wirt turdjaus von ter Slrt bcffett beftimmt, woraus eS wirt. Cb aber nidjt turc^ tie SDfar^t ter Sitinocene unt turdj taö SluStelmungSfheben teS glùctytigen Stoffe ganj untergefyn? Unt ob nid)t taS organile Sebeit in ten einfachen organifdjen (Stoffen ganj neu Stoff er* jeugt? — Sluf immer t)öt>erev Stufe teS immateriellen felyit wir immer mefyr SSergefyn ofyne SBerten, unt SBerten ofyne 93er* gefyn. Stoffe werten turd? djemifd)e ißerbintung nur »eräntert nicfyt neu erjeugt; allein ®igenfcf)aften cntfteljn neu in ten loer* buntenen Stoffen, tie in ten unverbuntenen nictyt waren, todj nur in golge ter Slrt teffen was verbunten Wirt; unt eben fo freigebt, mit ter SBerbintung, was aus ter 93erbintung entftan* ten ift. Sdjon t>ier fefct SBerten ni^t Untergang, Untergang nictyt SEBerten »oraus. So alles immaterielle, ßofyäfton wie (Su genfdjiaft unt Äraft ter imponterabilien unt organifc^eS ?eben. — (Sine ©renje, wo 2öiUfül)r beginnt, finten wir niwenbigfeit für bie foätere, »eil au« ben eignen Sfyätigfeiten bie inbtoibuelle Slrt ftdj bilbet. 2)iefj ift, wenn wir un« einen förperlofen ©eift benfen, »on ifym eben fo gültig, wie »on bem eingeforderten. 284. ©egenfafo gegen bie SJatur ifl ber ©eift nur fo weit, al« er nictyt bem ©efefce ber (Saufalität unterworfen ift. Sllie (Saufalität gehört ber 9iatur; ifyr gehört niiefi wirb audj »om ©prare SRatur fet; fo; man fagt, biefer 9Jtenfat ober iji eine eble ÜRatur. 6« fließt au« ber Statur, bafi biefe« geifiige Sßefen fo geworben ifl, weil ba« ¿eugniß fo war. greilicty i>at bie (Spraye nodj eine anbere beutung be« SSBort«, in welker fte bie 9iatur auf ba« befctyränit, wa« ni$t geizig ift. 285. @o fliegen ©eifi unb 9iatur in einanber. äBie bie SRatur ba« Materielle unb ba« 3mmaterieße, alfo ©eiftige«, in ft$ fyat, fo ifl ber ©eift tfyeil« fäöpferifdj unb frei, tfyeil« »on eigner unb frember ©eftimmtfyeit abhängig, ber 9totfywenbigfeit unterworfen, in Statur jttty »erförpernb. ¡Die ©ntwicfelung be« menfd?lid)en ©eifte« ift 9taturgewäd?ä. 9Ran !ann ba« Ser^alt* nif in«befonbere an ben SBerfen ber ^^antajie beutlicf? machen, in welken ftretyeit unb SBillfüfyr waltet, wie fei>v audj ßeit* geift, Nationalität unb 3nbi»ibualität, ober bie Statur bei £)inge befHmmenb fetyn mögen, gvei unb auferfyalb ber Statur ift bei ©eift, fo weit er ben erften ©runb feine« Sfyin« in ftdj unb gegenwärtig Ijat, in ber Statur begriffen, foweit er einen ©runb feine« Seftimmtwerben« außerhalb be« gegenwärtigen SBillen« ^at, möge biefer ©runb in if>m ober aufjer it>m fei>n. Der

© f i j ì unk Watut.

© $ ö p f u t t g unk ®eijl.

®ctt.

99

eingefövpevte ©eift gefyövt b u r $ feine 3 « » g u n g ju einer feie j U t (Schöpfung fyinauf veidjenben 3ieii)e bev Saufalität; ev iji jfäöpfe* vifd), abev ev fdpajft nad) bev 2lrt, welche ev empfangen ])at. 286.

9iuv wad SßiUfüfjv, g r e i f e t , 3lbftd?t, 3bee,

2ßiUen

fyat, f a n n f^affen, evfte llrfad)e fei;n; aifo nuv ©eiji im enge« ven S i n n e ift fd?öpfevifdj.

H u t wieber ift fein ©eift of>ne ba«

SSermögen etfte Uvfacfte ju fet;n, benn biefj ift bev SBiUe. unb S c h ö p f u n g

ftnb

jufammenfaUenbe

Segriffe.

Den

©eift ©runb

feinev Üfyätigfeit in ftcfy felbft fyaben ift baö SBefen be$ ©eifte«. 287.

2Beil nur

bev ©eift

Gvfcfyeinungen fetjit f a n n , ©eijt juiütfjufü^ren,

erfter Slnfang

einer Steide » o n

fo ift alle« auf einen U r f y r u n g

au«

bev abev außerhalb bev 9iatuv fei;n mujj,

weil ev ofjne Saufalität,

bie 9iatuv abev ttt bev Saufalität ift.

2)ev 2lft be8 Uvfpvunge ift bie ©djöyfung.

XXIX. 288.

@(f)ßpfung unb ©cift.

2>ie Äette

bev Gaufatitat

nid)t bi« jum Anfange »erfolgen. bie

wiv

beibe

nid)t

in

bev SBelt fönnen

anjunefymen,

fet;n muffe, feinev geläugnct

wir

©efcen fónnen wiv nuv galle,

ala wirflic^ ju benfen

gleicty nietyt umfyin fönnen,

©Ott.

wevben fönne,

ja^ung be$ anbevn notfywenbig werbe.

ttevmögen,

ob

wiv

bafj einev »on beiben ofyne bafj bie 33e«

Sntweber

ei

giebt

in

ber SReifye ber (Saufalitàt feine Urfac^e, welt^e ber evfte A n f a n g wäve, fonbevn vor jebev llrfac^e ftefyt eine anbere; SBelt

ewig.

Ober

b a n n ift bie

bie ßaufalität fyat einen Slnfang,

es giebt

eine abfolut erfte Urfat^e; biefe ift S c h ö p f u n g , ein 2lft, weldjev eine evfte Seftimmtfyeit giebt. 289.

9fur

ßoncvetcö

ober

3nbi»ibuelled

fann

gefc^affen

werben, unb burd) Sonerete« obev 3nbi»ibueUe« uttb feine gort* w i r f u n g unb gortpflanjung

wirb bie 2lrt gefdjaffen.

£ ) a « 8111«

100

©rjlei 53u, ifi nic^t gef»enbigfeit; ba« ©egentfyeil ifi unbenf* bar. 2>a« Vernünftige fann ni$t anbei« fe^n al« e« ift, fonft wäre e« nicfyt »entünftig. 2)a« notl)»enbige SBeltgefefc aber ifi ewig; benn e« ift fein eigner ©runb. 290. Sitte« ©otte« ifi al« notfywenbig ju benfen. «Rotfywenbigfeit unb ftreiijeit fällt auf bemfyöd)ftenfünfte ju* fammen: ©ott l>at ftwenbigfeit felbfi gefefct; fo ift aucty ber menfctylicfye ©eift barin frei, baf? er ft$ ba« ©efefc jum ©efefce ma$t. 3it bem Ì>óc^fìen 2Billen fann weber 3ufaH gefefclofe SffiiUfüfyr »alten. 3m begriffe ber 33ollfommenIjeit liegt aud? bie 9totl)»enbigfeit. SBollfommen ifi, »a« ni jugleid) eine greifyeit bed SBiUf' unb ber Üfyätigfcit fefyit. Drittend fann man auef; P . nennen, wo etwad wirb, an beffen Stelle iorfjet anbered

102

(Srftt«

¡Dieffltltal« @tijl.

war. 3n biefem Sinne ifi bie Umwandlung be« ÜWaterieUen ©egenfafc, unb alle (Srjeugung be« 3mmateriellen ift Schöpfung, (Srjeugung von ?ic$t rittet weniger al« Smecfung ovganifc^en geben«. 3n allen biefen Siütfftt^ten ift bem (Srbförpet ®d)op< fung bet ©attungen organif^er SBefen in if>ren erjien ©jcem« plaren jujufdjreiben. 2lber aud) Sötetamorptyofe ber ©attungen ift fferij(§. Sllle au« inbivibuellem Seben, nic^t au« ber 2lrt bet ©attung,tyervotgeljenbe©eftaltung unb Silbung ift e«. 3m geiftigen Seben ift Sdjöpfung, fo weit ber ©eift ben ©runb feine« 2Berfe« in ftcty felbfi ^at. 3e nä^er bem ©eiftigen, beflo mel)t Schtyferifctye«. 296. ffion bloflet SJiaterie wijfen wir gar nte ber (gvfcnntnip beginnt.

S b e n fo ift bie immer neue (Sr*

j e u g u n g geiftiger SSBcfen fortbauernbe 299.

Schöpfung.

Drganifctye jeigt ein bett>unbernSroiirbige8

geö h e r v o r q u e l l e n

neu

iverbenben u n b

»at^fenben

9)iüd>tiger

fefcte S n v e i t e r u n g 9)Jan benfe

bie

be$ Diethe unermeßliche

nod)

erfdjeint

bie

fortge*

be3 SBiffenfl.

geiftigen Seftfctfyum«

i n einem 23olfe ober im menfdjlicfyeit ©efcfyledjte.

3)odj wie w i r

i m D r g a n i f d j e n feine etttfprccfyenbe 93ermef)rung fefyn, fo aud? baö 2Bac§8tl;um beö ©ciftigen feine © r e n j e ju 300.

nic^t j u

fyaben. Unfere (Srbe i n ber jefcigen S S i l b u n g ifyrer Oberfläche

venber (Sintwitfelung begriffen. ©onnenfyfteme

ter j u fctyliefjen. i n Kebelfternen

fortwä^

@leiat m a n v o n bem g a n *

vorauöjufefcen,

ba

fidj gewiß i m 3 u f a m m e n l ) a n g e gebilbet

neu

fdjeint

überfteigenbe

u n b if>vev (Spitellurien ift vielleicht j u n g j u n e n n e n , i n jen

in

gruie v SBefert. 303.

2lber

fo uner*

23eibeS evfc^eirit und al« ©ubftanj.

©eift ofyne iiorver ifi ju benfrn, wenn aud) in fei=

nem Seben nicfyt »on u n s ju erfennen. ©eift ift nidjt ju bcnlen.

körperliche Siatur oljne

3)ie SJiaterie wirb

nur

burd)

baS

immaterielle ein Materielles, fih'Verlid), Wirfltd). 2)ie SBeftimmt* Reiten, aus benen bie S e i t beftefyt, ftnb immateriell.

2)aS

materielle aber ift ©eift. 304.

3)aS

ber Sfenfcty, befleibete

ift

9Jienfer ©eift ber SBelt ift ©runb beS SÖerbenS ber

2Dtit unb ©tift.

SRaumto« unb jeitlc«.

105

materiellen Sßelt, alfo »or itjv f ©otteS ©ei(t ift außerljaH) ber JBelt j u benfen.

XXXI.

S t a m U t unb jeitlo«.

3 0 6 . 2>ie ß o r p e r w e l t ift i n 9 t a u m u n b 3 e i t , b a « geben beS enblidjen ©eifteö ift iit ber 3eit. Unferem Slicfe aber ent* fdjwinbet oft 3«it u n b Diaunt, unb b a n n gefyt ifym bie Sffielt be8 S a u m e s u n b ber 3 e i t in bie S p h ä r e ü b e r , w o 9taum u n b 3 e i t nidjt ift. 3 0 7 . ©eiftige $8errid?tungcit eines SRomentS fefcen eine fo unabfefybare einjeltter ?lfte v o r a u s , b a ß unferer SJor* e tmaa ftellung baS 3 ' P fdjwinbet. Sßenn w i r »orlefen, wie »iel ftnb i n einer S e c u n b e 93ud)ftaben j u e r f e n n e n , i n SBorte j u bilben u n b auSjufprectyeit, u n b ju jeber 9)luSfelbewegung bebarf ed eines @ntfd)luffeS u n b einer ^jaitblung beS © e i ß e s , u n b bie 2luSfprad?e ift nac^ bem S i n n e beS SafceS u n b jebeS SBorteS ju mobificiren. 2luf eine weite Sanbfcfyaft blitfenb fefcen w i r i n einem 5Jiomente ein 33ilb jufamnieit a u s einer Unjafyl v o n tynnb teil, bereit jeber einjeln aufgefaßt wirb. !Die einjelnen Sitte g u fdpefyn j u fdmeli a l s baß fte in baS 93ewußtfei?n g e b r a u t wer* ben Tonnten, u n b weil fte nidjt i n baS Sewußtfetyn fommen, liegen fte f ü r u n s nicfyt in ber 3 e ' t üSJJoment, beffen b a ß Siewufjtwerben bebarf, g l e i s t einem Sltome, aber biefes 2ltom fyat viele Slfte in ftd). 2)ie unbewußte ©eifteStl)ätigfeit, baS Siac^tleben, fyat nic^t bie 3 t ' t b e b i n g u n g e n , bie baS bewußte i e * ben fyat. SBenit, wie evjäfylt w i r b , eine «gjellfetjenbe behauptet i>at, b a ß fte bie 2)iitgc ol)ite 3?it fäf>e, fo föitnte tiefet unser* ftänblidpe 2luSbtucf hiermit i n Sejieljung fe^n. (SS werben auf» fattenbe Seifpiele erjüfylt, baß längere t r ä u m e einen V o r f a l l jum © r u n b e gehabt fabelt, burd) w e l k e n ber ^ r ä u m e n t e erwetft

106

©rjh« Sudj: ®it 3Bc(t at« SteifL

»orbm: 3emonb, bet üon einem witflictyen S^uffe in ber Stäfye erwarte, ijat geträumt, et »erbe ©olbat, befertire, »erbe ergriff feit, verhört, »erurtfyeilt unb erhoffen; ber lange Jtaum fctyeittt alfo Sßerf eine« Momente« gewefen ju fetyn. 308. 2lu$ in bet Äörperwelt entfctywinbet un« ba« 3eit= »erfyältnijj bei ben Bewegungen ber ^inuneleförpet, wie bei bem SBege bet 8i$tfiral>len. Sei jebem fleinjien Steile ber entfern nung mujj boier liegt bie ©renje ber 2Baf)rnel)mbarfeit in ber 3«t, welche ba« Bewußt«

iRaumlci unb g i t i c i . werben

teö Jagleben«

einem Sltome. nehmen, ßeit.

(Sin^cit b e i aRamitdjfaitigen.

erfobert:

107

biejj ifl b e t M o m e n t ,

gleidj

D e r fleinfte 3eittf>eil, bejfen 3nl>alt w i r wafyt«

ift b i e j u e i n e m S l f t e b e d 9 9 e w u f j t w e r b e n $ e r f o r b e t l i c t y e

216er 3 e i t

t r i f t e n b auch in ben menfchlichen ©eifiern hierin eine wenn auch unbeträchtlichere 93evfc^ict>cnl)eit ift? Unb »eiche »eitere Seifchiebenfyeiten be« geiftigen Sßetmögen« möchten hierau« fließen? 314. 2Bir fönnen auch Steile ^ ©ajjeö einjeln in ba« 33e»ußtfetyn bringen, »a« in«befonbere geflieht, »enn »ir ben ©afo nicht bloß benfen, fonbern et»a lefen ober fchreiben. ®ann ift aber ba« Denfen be« ©ajje« »erfchieben »on bet 93or* ftellung ber einjelnen Sefianbtheile. SJiit ben einjelnen SBegrtf* fen — Säfat — ift gefiorben — geftern — ift noch nicht bev @aj> gebadet. Sitte btei Segtiffe, in einjelnen, hier in be»uß* ten, Slften aufgefaßt, Hingen im ©eifie nach, fte haben glctch ben ©inne«einbrücfen eine Ü>auer, fo baß fte, in bentfelben 9Jio*

ßinfjeit bei ÜRanntdjfarHgm.

109

mente jufammentreffenb, bem ©eifte als ginljeit crfc^eineit unb baburch jum ©ebanfen werben. ÜJafyer entftetyt fein ©ebattfe, fein (Safe, wenn bie Sluffajfung tev cinjelnen Segriffe ju tveit au« einanber liegt. 3)enn jeber mujj auf bie anbeut bejogen werben, fcev Segriff be« £obeö auf Säfar unb geftern. $>ie Unterfcheibung bc« ©ebanfen« uitb feiner, wenn auch befonber« in ba« Sewufjtfetyn gebrachten, Seftanbtheile fann man ftie ganje Steide ber Jone einer ÜJtelobie muß gleid?* jeitig ali ein ©anje« jufammengefaßt »erben, benn in bem SBerfyältnijfe ber $öne biefer SRetye befielt bie SDtelobie. Slbet jiatt baß ber Slfforb al« ein ©leidjjeitige« aufgefaßt wirb, wirb bie SOielobie, fo wie in ber ßfitfolge »ernommen, fo audj al« JRetyefolge in ber aufgefaßt. 3>ic nac$ einanber gehörten $öne fiingen im ©eifte bonen. SlUe« SBerbunbene ift jufammen, alle« 93erf)ältmß ift in biefer Sebeutung ot>ne 3«t. — 2)er gebrochene Slfforb wirb ju SDMobie. 318. 3)ie 3ufammenfajfung bejfen »a« in ber 3«»t auf einanber folgt ju einem ©anjen, welche in 3"tloftgfeit »er» liert, fann eine größere 2lu«bef>nung fyaben. 93on einet länge* ten SDtujtf behalten wir »ielleidjt nidjt 6ine SÖielobie, unb boc§ einen Ginbrutf, gleidjfam einen ÜRactyflang bei ©anjen. 2>ie Sinbrüde aller (Sinjelfyeiten »irfen bann bod? gleichzeitig unb al« (Sinfyeit. Unb in ber Sejieljung auf einanber wirb bie «Summe ber Sinjelbeiten jur Grinfyeit. SBenn un« bie 3ouber* flöte in iljret 3uiat ba« Sewußtfetyn @tu*

fen, wenn wir «Stufen nennen bürfen, wo wir nictyt beftimmt unterfc^eiben tonnen: elften« nacfy ber »erfdjiebenen 2lu«bilbung be« ifinbe« unb be« (Srwad^fenen; jweiten« in

»erfdjiebenem

112

Grjti« Sudr. ®it ffitlt al« ©tifJ.

3ufi«nbe, wie in Slufmerffamfeit ober 3"|heuti>eit-, bvittenö na$ ben uerfcfyiebenen ©attungen bewufter SBefen. Unb nidjt nut fyat bev 3uftattb, »on welkem wir Sewuftfetyn annehmen, ©tu* fett, fonbern wir fyabett aud? feine beftimmte (Srenje, feinen feften SBegriff be« ®ewuftfet>n«: bem Smbrtjo unb wofyl au$ bem neugebornen Äinbe fcfyreiben wir eö nic&t ju, aber wir fefyn fei* nen ©ioment, »on welchem wir fagen motten, baf SBewujjtfeim »on ba eintrete, bi« bafyin nier Uebergang »on Sewufitloftgfeit ju Skwujjtfetyn ift fo unftd^tbar, wie ber Uebergang »on einer Stufe be« Sewufütfetyn« jur anbem. 322. 2>ie Stufenfolge be« Sewuftfetjnö enthält alfo einen Uebergang »on 9iia3 eine 6nbe gehört in bie 9iatur, ba« am bere gehört bem ©eifiigen an; bie Sebeutung ber ganjen 9teif>e für ba« geben ifi gleich325. Slnalogie b e ^ t ft nur auf ßinen ißunft ber 33e* beutung. ^ier ift blof gemeint, bafj wir in bem SBirfen ber 9latur einen ©runb fuoi)l 93erf^iebent>eit als ©leidjfyeit außgebrüeft. SBir müffen t)öl>ere unb niebere (Stufen be$ SSewuftfe^n« alö baS menfehliche annehmen, unb auf allen ©tufen anbere Slrt. SBielleicht liegt e« nur an unferer mangelhaften Srfenntnifj, unb vielleicht fiel* len wir feljr SBerfchiebenartigeS jufammen, wenn wir ben 3m ftin!t ein Slnalogon be« ©etfianbe« unb bei 2Billen8 nennen. Slber für und ifi eö nic^t anberö. 326. £at bie (£rbe it)re (Spitellurien in ben erfien ©¿rem* klaren fchöpferifch ijcrworacbrac^t, fo müffen wir in bem SEiU* Jährlichen ft^öpfcvtft^e Freiheit unb 3lbftcht fehlt. Dief ift fchon 8

114

ßtflti 58ur, unb bann bleibt nur bie Sinologie ber ©iHfüfyr. 3 n bem ©fetif beS 93e* tragen«, iugenbfyaftigfeit »ie ©Übung beS ©eifteö ifi ©runb ober »enigftenS Sebingung ber ©efa3 ^öc^fte SBefen Serbin*

bet alle«. 351.

2Ba$ bie Sttaterie unb » a 3 ber ©eift ift, »ermögen

wir alfo nicht ju erfennen.

8111e nähere Betrachtung führt und

aber auf einen *ßunit, wo wir beibeS nicht mehr unterfc^eiben, ober eine unbegreifliche SSerbinbung

beö Unterf^iebenen fe^n.

Sllleö Csrfie unb £ieffte ift und unbegreiflich-

XXXVII. 352.

©egenfafc unb (Sintyeit

HeberaU fefyn wir (Sntgegengefe&teS ftch »erbinben

unb in einanber »erlieren. 3 n nicht ju eriennenbem Uebergange fliefit SBewuft unb Unbewußt in einanber.

3)urch bie ganje

9?atur bringt ein 5lnalogon »on SBillen, Sewujjtfetyn, ©eift, in bie nothwenbige Saufalität.

3ugteich be3 .Körpers unb

beS

©eifte« 2lft ift bie function beS 9ler»enftyftem3 unb ber ©in* neöorgane; nicht ju fonbern ift ©eift unb Äörpet im ©efö^le bee Slngenehmen unb beö Unangenehmen.

3ulefct fetjn wir,

124

Srjlti

ofyne fei



ju

ber

begreifen,

ffielt,

D e n n

bie

aufjerfyalb

ber

353. 9)latt

unb

SBelt

Diefeöfetyn

ift aber

aufjerfyalb

354. festen.

2lu3

f, worin ft näfyer jeigt, wie im @e* genfafce ba8 Seben bev Sößelt ifi. —

S)er 2lfforb I>at mit bent

polaren ©erfyältniffe bie ©leidfoeitigfeit gememfdKiftlid), mit bev cjjemifcfyen SBerbinbung tiefe«, baf jeber £ o n etwaö für ftd) ofyne bie anbevn ift, hierin »erfc^ieben »on ben Sombinationötonen, Wo bie ttnterfdjeibung aufi>ovt unb eben barin bie 6inf>eit ift. 359. SÖelt.

eine Qualität,

©eift unb SBtaterie, evföüt unfere

2lber, wie bie 2Belt nur (Sine fetyn !ann, fo müffen wir

für ©eift unb Materie ein gemeinfd>aftlivang felbji veranlaßt wirb. 371. SBie ©eift unb organifctycS Sebenöpriujip jufammen* fließen, ift ferner ait bem 3ufammenl)ange jwifdjen ben Organen beö geiftigen unb beö förperlicfyen Sebend ju erfennen. 933iew)oi>t in ben Organen beö 9lumpfc8 vovjugäweife ba$ 8eben beö or* ganifd)en Äörperö feine SBuvjel t>at, fo ift bod) eben bort audj SBerfftätte geiftiger (Smpfinbungeii unb (Stimmungen, fowie biefe wieber auf fte unb iijre i^ätigfeit Ginfluß fyaben. ^»ier^er ge* i)6rt bie 2Rad?t ber 93orfietlungen, am meiften bei bem Gfel ftc^t* bar. 2>ie Organe be3 geiftigen iebenS, bie Stetten, fyerrfdjen burd? ba$ ganje organifdje 2eben. Sie ftnb au$ bei ber un* willfürli^en Bewegung tfyätig, unb jwar tjevvfc^t aud? in biefem ©ebiete baö Sentralorgan geiftiger iifyätigfeit, bie Serebralfpi« nalnerven. 2)aä Seben felbji be$ tfyierifd)en unb be« menfdj*

134

©udj: $ « tingtförperte

SRenfdj.

lim ju unterfdjeibenben ©eift erjeuge, fonbern ba«, » a « tt)it ben ©eift be« 50ienf(^en nennen, n u r ein Storno* gen bei m e n f ^ l i ^ e n k o r p e r « fety, gleich ber Seele nicfyt ttom organifdjen k o r p e r ju fonbern, noety al« SSefen ba»on ju u m terfctyeiben, fo fiele bief mit ber 93el>auptung jufammen, baf bie einjelnen geiftigen Verrichtungen förperlidje Slfte feigen. 3 f i ber ©ebanfe ober ba« 93en>uftfetyn nicht blof ein V o r g a n g im ®e* l>itn, fo muffen » i r eine unförperliche S u b f t a n j t?orau«fe|jen, Wellie benft unb ©ewuftfetyn hat.

Ü8t.jrijf btr gcrtpflianjina : bap geben jidj von 8tb»n icjì.

143

V. begriff ber ^orivflanping : baß geben ftdj t>ott geben loft. 398.

2)rei Momente ftnt in ter ©efe^id^te ber

ftortpflan*

jung ju U n t e r s e i t e n : erftenö tie Srwecfung eine« geben« 5 jwei* tenö tle i i ö r p e r b i l t u n g ,

ßrjeugung

otganifcher 2Jtajfe fott>of>l

alé ter ©eftaltung; tritten« tie Slbfonterung t e « benö von tem alten.

jungen ge*

Die Slbfontetung ifi tie ©ollentung ter

g o t t p f l a n j u n g , teren ^ r o t u f t eine a b g e s o f f e n e 3 n t t o i t u a l i t ä t ift: fte ift juerft ju betrachten. 399.

D e r 2lfftmilation u n t

ter Sluéfdjeitung »erwantt ifi

eß t a ö ununterbrochene SBerf te« Drganifchen, ftch felbfi immer neu ju

bauen u n t

neuen abjuwerfen.

gleich einem ©erüjie

te«

Die Styrt t e a organifdjen gebené ift,

ten

alten S a u

taf

in t a d gebente aufgenommen u n t au8 tem gebenten auögefto* f e n Wirt.

3 « biefem ^rojeffe gehört auch, wenn gebenSfähigeö

auögeftof en oter losgetrennt Wirt, u n t nun ein eigenes befon* terteé geben beginnt: 3Tvicb, jur

tief iji gortpflanjung.

ftortpflaitjung,

ift terfelbe

u n t jum SBachfen, jur Slbfireifung

t e é 2llten, wol)in tie allmafylige (Erneuerung be$ gleifdjeG u n t t e r Änochen, wie t a é plofcliche R a u t e n ter $ h ' £ l ' e i

9Riiufe

t e r 93óge[ u n t tie S3erwantlung ter 3nfeften gehört. 400.

Slm eignen Äörper bauen u n t neue 3 n t i » i t u e n her*

»orbringen u n t fo an ter @rf)altung ter ©attung wie bei eig* nen Körper« bauen ift baffelbe 2Berf, t a « SBerf bejfetben orga* nifc^en Triebes : aller Äeim eine« neuen organifchen .SiörperG, ©arne wie © p r o f , ift alé Xtyil te8 9Hutterförper8 entftanten. 3 n ©amen wie in © p r o f , tie juerfl in u n t mit tem Stamm* förper ityr geben haben, ©tamme«

in

gef>t t a 8 geben ter SJiutter oter tefi

befontere« geben über,

t a $ julefct ftd? g a n j loft.

144

3tv>«ite« ©udj:

D i e gortpflanjung

£rgani«mu«, ftcty erneut unb er* fyält, »ie

ber inbbibuelie Körper

unb 2lu«jiofung.

feinen 33au burd) 2lufnal)me

C b aud? biefe« geben ber ©attung jtcty felbft

bem Tobe jufüljrt? 402.

3n

bem Triebe

jur gortpflanjung ift juglei^ eben

fo rool)l Trieb ber ftat.

hingegen

bie Sitbung

be« ©amen«

©Cyrill btt gortvffaiijiing: tap icfcen ficf) ren 8tbm iöjl. unt b(S (SieS,

bie nuv

145

in bev 2luSfved gan* jen 2BadjfenS.

2ßo aber aud) tie ^flanje nad? (Svjeugung beS

SameitS fottbauevt, ba roivb bodj bev ©amen als von il)v auSgeftojjen; bie gvue^t,

für fte tobt

wie auc§ bie Stütze,

fann

felbft an folgen ^flanjen nicfyt bleiben, welche it>ve Slättev be* halten.

£)iejj ift 3wfaittniertl)ang jroifctyen bev 9tid)tung beS ie*

benS bev 3nbi»ibuen

auf ben eignen J o b ,

unb bem Stieben

nad? (Jntwicfetung bev (Gattung. 405.

.^jofyeve uitb niebeve Slrten ovganifctyev Körper unter*

Reiben ftd) batin,

baß auf beit nieteten (Stufen

bie einjclnen

Üfyeile beS ÄövpevS auö eignem Tvicbe, eignem ^vinjipe leben, unb ftd) ju gefonbevtent Seben von bem Stammfövper tofen fön? nen.



bem ^flanjenvcic^e

fann man ieben üvieb, 3*®eig,

©lütfye unb ftrudjt, n>ie eine auf bev ^flanje evrcad)fenbe ^ßflanjc behalten,

bev eignes ieben jujufcfyveiben ift, ttod) efye fte, ftd?

»em Stamme gelöft fyat, was gvo^enttjeitd gefd^etjen fann. 2)enit eigtieö Seben ift tavin, tajj tie 2lvt beS SBudjfeS il)veit ©runb nidjt in tem Stamme,

fonbevn in bem S p r o ß

fyat.

2ßaS

aus

bem *)3fvopfveiS auf fvembem Stamme wäc^ft, entroicfelt bie 2lrt beS ^fropfreifeS, nicfyt beS Stammes, bev eS ernährt. einen iieime ©liithe unb

3)af bem

bem anbetn ein 3">eig entfprofjt,

liegt in ten Äeimcn, nid?t in tem Stamme, welcher beiteit Jfiteii men tiefelben Stoffe jufüfjrt. ften S t u f e n bev Spiere.

Slefynlid? ift eS auf ten mehlig*

S e i ^otypen bridjt überall aus

r a u t ein neues if)iev fjev»or. nen a(S eine ®tajfe »oit Neimen. ben von Neimen.

3f)t Sßacfyjen ift .£jert>ovtreü

Sluf anbevn Stufen beS 3Tf>ierveic^d, wo fic$

baS Sevmögen feibftftänbige 3nbimbuen ju pflanjung

burd)

bet-

^flanjen unb ^Jofypen eif^e!?

Si

unb

Samen

evjeugen

bef^vänft,

äußert

auf gort* ft#

bev

£vieb CrganifdjeS fyerfcovjutveiben bei ausgelaufenen 3nbi»ibuen fonft nur nod? in tem 9ta3wad)fen verlorner ©lieber, unb 10

auf

146

3 » t i t < « 'Bild?:

X 1 « cittijefcrVcvU ©tift. ® t r »Jenfdj.

tcn t)öt>ercn Stufen faft nur w o feine 9 ? e m n ftnb, in ^»anv, N ä g e l n , (Srgänjung »erlebter £ a u t . — 2llfo auf ben nieberen (Stufen ift in ben einjehten Steilen mefyr inbbibuelle« ©heben, mit bet to|H>etten ftäfyigfeit, ftcfj vom 2Jiutterförper ju befonbern, ober fein ©lieb ju bleiben; auf ben fyofyeren Stufen ift mel)r Unjertrennlictyfeit be« © a n j e n , Seftimmung jebe« S t e i l e « ©lieb be« ©anjen ju fetyn, mit 9lu«nal)me beffen, w a « au^fc^lie^enb jur (Sntroicfelung einer neuen Snbifibualität beftimmt ift, aber aud? bie i o f u n g von bem Stamme jur Sebingung be« geben« l)«t. SBlätter unb 93liitl)en fallen nur a l « tobt ab.

VI.

$>er ©eift unb bie (Seele ift eö, ivaö fidj fortyftonjt.

406. 3ft bie gortpflanjung i o f u n g eine« Seben« v o n ei* nem Seben, ift alfo Seben b a « w a « ftd) fortpflanjt, fo ift e « nic$t ber Äörper, fonbern bie Seele, w a « ftd) fortpflanjt. Denn b a « Seben ift in ber Seele, nietyt im Äörper, ber nur baburdj organifd? ift unb lebt, bajj er eine Seele fyat. ©ntftefyung eine« neuen bebend ift (Jntftefyung be« ?eben«pvinjip« einer Seele. Seele unb ©eift ftnb aber nur @in SBefeit. Solglid) ift aud) »om ©eifte ju fagen, bafj er e « ift, w a « ftd) fortpflanjt. 407. S e i l eö geben, Seele, ©eift ift, w a « ft$ fovtpflanjt, fo ift bie gortpflanjung nur bem Drganif^en eigentümlich, im ©egenfafce gegen bie SBeranberungen unorganifetyer Äorper. Sin« jietfung unb Verbreitung ber Sdulnifj gehört aud> in ben ^ro? jefj organift^en geben«, in ber 3erftörung feiner felbji. 408. 2Ba« körperliche« entfielt, wirb a u « einem Sinteren but

ijievin ifyren geifiigen © r u n b ,

fövperli^en 2 B e r b e n «

ftc^ » e r b i n b e n b ,

u n b Äörperlid)

©bgleicty b i e govtpflanjurtg

sott e i n e m 93ori)anbenen

ift b o d ) t i e G n t f t e f y u n g

eitteö

Serben

nid)t l l m w a n b l u n g

9ieuen,

Sieben, b a « i n S a m e n f o r n nidpt. in

«Sproffeit n e h m e n

inbisibuellen

fommene,

veränbert

wirb,

a u f cfjemifcfyem S ß e g e , ?eben.



djemifdje 93erbinbung

ren.

3e

409. Triebe« tung

£>er

U n b fo

fyängt,

u n b iför*

bodj bie SSeränbetung ift n e u e «

Sßerben.

werben Gräfte, bie

be« 2Berben«

eine«

ber g o r t p f l a n j u n g ,

51t o r g a n i f d j e r

Diidjtung.

fyinjuge*

unb ©lieber.

a n körperlichem gefd)iel)t

n e u ifi bie

burdj

ttorfyer

nidjt burety ©c$on

n i ^ twa*

bie SPotenj,

befio

Sßerben.

2)er ©runb

be« SBerfe«

2)a«

w a r »orfjer g a r

aber

alfo je näfyer b e m © e i f t i g e n ,

meljr fdjöpferifcfye«

fchöpferifdjie« Sitten.

fonbern a u f feelifd)em u n b geiftigem,

burd)

be«,

eine«

be« gebend

33ei a l i e m 3 m m a t e r i e l l e n fyöfyer,

bebend

hinüber,

bie 93oHftänbigfeit

weit aud? bie gortpflan$ung

au«gel)t, fo

b a « Seben ber 9)iutterförper

»orfyer m a n g e l n b e F u n c t i o n e n

Verliese«

jufammenfcc fcon Stiftung

be« Triebes

al«

Stuf jenem SBege fönnte

von forderlichem Sffierben »crftei>n.

Übrigend j eben fall« nur

bie 2tct ber

üRutter, nietyt bie be« SBater« abgeleitet »erben. 412.

Dajj bie Slrt be« Sater«, inbiribueüe unb ©attung«*

art, ftdj> in bem (Srjeugten fortpflanjt, beruht nid&t auf materiell lern, fonbern auf feelifttyem, geiftigem ©runbe.

S e i ben erflà*

tungen, baf elften« b a i m«nnli:

2)et «ingcfcrpttte ® e i j l

® t r ÜRtnfcfi.

VIII. Segriff be$ teime*. 425. íleim ift ba«, woraus »ermöge feine« ?eben«prin$ip« buren K ö r p e r «

au«. fei*

nein .Heime mit ber 2íu«bilbung be« 33ewuftfet;n« im organifchen .Körper barin vergleichen, baß, roa« erft fpäter al« Seroujjtfetyn crfannt tturb, boch »on Slnfang an ba gewefen ift.

al« Ä e i m be« Sewufjtfeipn«

bem SBefen ber ©ntroicfelung

au« Ä e i m ifi

ba« Stetige. 431.

2lefynlid) wie ber

o r g a n i l e K ö r p e r a u « bem Meinte,

cntwirfelt ftch ba« Äunftwerf a u « ber 3bee:

au«

ber

fortwach*

feilten 3bee bitten ftd) bie 3 ú g e , welche i n ifyr felbfl noch nid)t ba

ftnb.

2lber e« ift tiefe SBerfchiebenfyeit,

Drganifchen al«

eben fo wol;l

nur

wogegen

ben © r u n b be« 2ßie,

nicht

S i c 3bee bebarf jur 93erwirflichung ftalten eines 2lgen«; ber Ä e i m bingung;

ber .Reim

im

bie llrfache be« wivfiic^ett Söerben«

ber 8lrt ber Ökftaltung ift,

u>erf«

baß

ber

bie 3bee

ben in

be« ^ u n j i *

be« D a ß ihr

enthält.

ru^enben ®e*

bebarf nur einer S a f t « alé

Slgen« ift er ftch felbft.

Se*

3 n ber 9ìatur ift ba« geiftig

feelifdje ^ r i n j i p nicht alé 3bce ju beliehnen, » e i l ed gleidj bem .teime

nicht

bloß

ein regulirenbe«,

gefefcgebenbe« Qíriitjip ifì,

156

o»»itf« Sud): $tt «ingeförptrtt ®eijl. $ « 9R«ufcfj

fonbetn jugiei ©runb be« wirtlichen SBerben«. 2luch in t i f i fet Sergleichung tritt bte §reil)eit be« ©eifte« unb bie Stetig »enbigfeit bei Statur fjetöor. 3 " bem 3Seri)ättniffc jwifdjen bev 3bee unb i^ter 2ht$fül)rung ift nic^t bie gleite 9totf>wenbigfeit, wie bie, mit »eichet ber ¿leim feine ©eftalten entwitfelt. 2)er Stotljwenbigfeit eine« jureidjenben ©runbe« in bev Statur ent* fyricht bie Stotfywenbigfeit ber natürlichen folgert, fo weit bie Sebingungen be8 2BirfenS nit^t mangeln. 432. (Sine anbere 93erfchiebenfyeit jwifctyen Äeim im orga* nifc^en ?eben unb Sluöffl^rung ber 3bee im Äunftwerfe ift biefe, bajj SBerwanblung jum SBefen ber (intwicfelung beé ileim8 ober aus bem ¿leime gehört. 3n ber 2lu«füf)rung ber 3bee beS ¿lunft* werf« hingegen wirb feine anbere ©eftalt, feine SBeränberung, fonbern t i bleibt immer biefelbe ©eftalt, fte wirb nur auSge* be^nt, bie 3bee wirb »erfordert, geftaltet. I)ie organile (SnU wicfelung wirb burdj bad (Streben nach einem 3ufünftigcn be* ftimmt, bie 2luöfüf)rung be8 ¿lunftwerf« burcty einen ^Junft, von welkem fte auSgefyt. 433. 2>er ¿leim ift auö bem ©eifle. ift ba« 3mmate* rielle in ber Statur wad feimt. ¿leim ift SBermittelung jwifchen SDiaterie unb Seele, Seele »or ber 93erförperung. 434. Da« tieffte ©efyeimnijj beS Seben« ber 2Belt ift im ¿leime. en Se?n unb 9iic$tfet)n, beibeö mit Stetigfeit mbinbenb. 435. 2lué bem SBefen beä ¿leimeö ergiebt ftd? wieber, baf? Seele unb ©eift in ber orgaitifc^en Sluèbitbung ba« drfte, ©rirnb unb 2lnfang beö ¿torpevS ift, nictyt iomÄSrper erzeugt wirb.

I X . 2>a$ rganifd)en ift ©egenfafc ber ßttolutionölebre.

Crganifdje (Srjeugung von 8toff unb ©genfdjaft 443. Stoff, garbe, ©eru$, jebe (Sigenfäaft ber SBirfung auf anbete Körper wirb »on bem Organismus ftty6pferif befin* ben, bei ben wivbetlofen Dieven bie Seite bei 33audje«, bei Sivbeltfyieven bie be« fRücfen«. 456. $>af bet ©eift ben Äövper baut, jeigt ftcfy in bem ßufammcnfyange jwifdjen bev 9lvt be« ©eifte« unb ben gormen be3 Äöryev«, augenfälliger ttodj an bev ÜMiene be« Sgomente alé an ben fefien 3ügen. 3)te ganje ©eftalt empfängt einen Slu«brucf, nietyt blof? bev ©djäbel feine ftorm, »on bev geiftigen 2lrt. 2>er ©tfyäbel i)at biefe $ovm weit bev ©eift fo ift; feine«* weg« ftnb bie geiftigen (Sigenfc^aften von bem ©au be« ©cfyä* befó abzuleiten, fte fmb nuv bavan ju evfennen. JDödjften« tonnte man fefcen, bafj buvet »inflcférl>erte ©tifi. 2>tr *Sfnfdt.

tung 99efd)ränfung ift, fo ift ed aud) bie befonbere Bejtimmung ber ©lieber.

2lber ba« ©anje f>at ein fyöfyere« geben unb en
burom Äörpet »erfetyiebene

Subftanj Ijat, fo muf aud? bie ftrage nadj bem Sifre bei ©ei* jie« eine anbere Beantwortung erhalten, al« bie naefy bem Sifce ber Seele. entbeeft.

ÜRan l)at feinen (£entralpunft bei geiftigen Seben« Daf

ba« ©efyirn in näc^fter S3ejiel>ung ju bem Se*

wufjtfe^n, ju bem Denfen, ju ber Subftanj be« ©eifte« fiefyt, bafj fyier bie Sßerfjeuge

ber Senftbilitàt unb ber Irritabilität

jufammenfliejjen, ijì nic^t ju bejweifeln, wenn auc§ galle erjáfjlt »erben, in »eichen bei lange bauetnber gànjlictyer Sluflöfung be« ©efyirn« boc$ Bewufjtfetyn unb SBerftanb geblieben waren.

Slllein

im ©efyint fyat man für »ergebene ©eifieitfyätigfeiten »erfdjief bene ©teilen al« ifyren S i $ aber

angenommen:

einen at man

ni$t entbedt. 480.

3 n unferem britten 93ud?e wirb ft ber «Seele unb be8 © e i j l e « wieber ju bebenfen, baf (Seele unb ©ei|i, als llr* fyeber be« organifdjen SebenS, »om Slnfange bed organif^en B a u e s an gewefen fetjn muffen, im Slnfange ber €>rganifation aber alles baS nodj ni«§t gewefen ifi, worin man bei erwache* nen Körpern ben «Sifc ber «Seele ober beä Seifte« fud^en mochte.

XIV.

(Selbftftanbiöfeit be« eingeforderten ©eifte* unb bet (Seele.

484. D i e Beantwortung ber Svage, ob bem ©eifte im Körper, unb ob bet «Seele «Selbfifiänbigfeit jujufäveiben fe>;,

176

3ireitt« 93udj:

iingefcrptrt» S t i f t .

3>cr 9Stnfcf>.

ober ob ber ©eiji bem Äörper jugehöre, liegt in ben (Srgebnif* feit

ber vorftetjenben unb aller Betrachtung be« SBefend bei

©elfte« unb feinet (Sinförperung.

Daher ftitb au« biefem ®e-

fiunfte jene (Srgebniffe jufammen ju faffen.

SSetf^iebene

Sebeutung bei (gelbftftänbigfeit erhellt bei ben eiitjelnen (Stanb* fünften. 485.

3uevft ift barin (Selbfiftänbigfeit be« ©eifte«,

baß

feine Functionen, Sewufjtfetyn, Denfen, gütjten, Segelten, SBol* len, nicht förderliche« SGBerf ift, baß ber ©eifi nicht vom Äötper erjeugt wirb, fonbern steintest felbji ben Äörper baut, er felbft ber ©tunb be« organif^en Seben«.

3 n bem Segriffe ber rt bal>er, baß wir ben ©eift in einer SBetbinbung mit bem Körper

fe^n, welche ju feinem geben unentbehrlich ju fe^n

fcheint.

Die Frage von ber ©elbfiftänbigfeit be« ©eifte« fann

fo gefaßt »erben, ob ber

Mxpcv

ju bem roefentlich fei?, » a « ber

©etfi roährenb ber (Sinförperung tijut.

D a ber ©eifi nicht fei»

nen ©runb in bem Äörpet l)at, fo tonnte tiefet ihm nur entbehrliche ®afi« fetyn.

um

Der Äörper ift ein von bem ©eifte

felbft hervorgebrachte« SBetfjeug, ber ©eift batum fo wenig un* felbftftönbig, wie ber ionfünftler, ber eine« 3nftrumente« bebarf. Slllein nur jum Sßerfeijr mit ber SBelt iji ber Äörper bem ©eifie ein unentbehrliche« SBerfjeug, nicht jum Denfen über unftnnliche ©egenftänbe.

Slußer ber SBahrnehmung ftnnlicher ©egenftänbe

bleibt ber ©ebanfe nur in ftch, fcheint ber Körper nur ©runb ber (Störung be« Denfen«, nicht Urfache be« ©ebanfen« fepn.

ju

D a « fogleich nähet ju betrachtenbe Nachtleben, ba« ber

©eifi neben bem Sagleben unfere« Sewußtfepn« füt>rt, fcheint weniger, al« biefe« Sagleben an bem Körper ju hängen, wir

SBermuthungen

»on

einer

c na

$h ''

fy

me

©eben

ittbicibuellen

menfchlichen ©eifie« an einem ©efammtleben »on ebenfall« ein* geförderten ober auch freieren ©eiftern Siaum, fo ifi bieß außer 3ufammenhang mit bem Äörper.

Unb bie Sinnahme ber Fort«

©tibjljlänbigfttt bti eingeforderten Qteifieä unb btr Seeie.

177

bauet nac§ bent 2obe fefct gretyeit »cm jlörper »orau«. S)eitft man überhaupt Körper ofyne ©eijl, fo finbet e« feine Schwierig* feit, llnabfyängigfeit au ober feine Stelle, unb bieß ift eben fo un» begreiflid? wie bie (Schöpfung ber 2Belt, wel^e nit^td anbere« ifi, al« SSerbinbung be« ©eifteö mit ber 9Jiaterie. Slbet ba3 Sßefen be8 9laumlofen fann nicfyt in bem Sßefen beffen begriffen feipn, wad im «Räume ifi. 490. SOenn man annimmt, baß ber SÖßeltgeift außerhalb ber Sffielt fe$, fo f>at man auety ebenfo ba8 93ert)ältniß jwifd?en bem ©eifte be$ !Dienfct>en unb feinem Äorper ju benfen.

XV.

Unbewußte

©eifteStyatigfrit.

491. 2>a« Stapfte ift ba« S3erborgenfte. Sllle Sfyätigfeit unfere« eigenen ©eifteS, feine iljätigfeit felbft in ifyrem SBefen, bleibt un8 wnbefannt. Äein 2lft ber ©eifteStfyätigfeit fömmt in unfer 99ewußtfetyn, fonbern bloß baö Sigebniß: baß wir einen 33aum fefyn, nin ju feljn; wir erinnern unö einer früheren Gegebenheit, ofyne ju wiffen, wa« ber ©eift tijut, um bie 93orftellung au« bem ©e* bädjtniffe t)en>orjut)olen. Unfer 23ewußtfetyn fyat feinen «nbern 3n^alt al« baö (Srgebniß geiftiger 2lfte, welche ifym fremb blei* ben. vuljt auf unbewußten ©eifiestfyätigfeiten. 492. 3weitenö werben aber au$ geifiige 2lfte, welne ju wiffen, wa$ wir gelefen fyaben. Sßir gef>n, oljne ju wiffen, baß wir bie güfje fefcen. Sllle bewußte ©eifteStfyätigfeit ift tton unbewußter burne Sewußtfevm, ifi boIt, w a s und alä Sewußtfetyit crfd)eint.

XVI.

3tvcierlei 33ennt£tfetyn im 3Jtenfd)en.

494. 3 U Svflävung ber unbewußten ©eifteStljätigfeiten fönneit jwei gälle gefegt werben: entweber ber ©eift !ann ofjne 93ewußtfet;n tfyätig fetytt, ober e$ gibt für bie geiftigeit £i)ätig* feiten, beren wir un$ nietyt bewußt werben, noc^ ein anbere« Sewußtfe^n al$ ba8, welcfyeö wir unfer 9Bewußtfet?n ju nennen Vflegen, ein 93ewußtfet;n, ba8 ni($t in unfere (Srfafyrung fömmt, cbenfo wie bie 2lfte ber ©eifteÄtfyätigfeit, bie Verrichtungen be$ ©eifteö bei bem SBafyrnefymen ober G e n i e n , bei bem Sewußt* Werben felbft, nidjt in unfer Sewußtfetyn, alfo nidjt felbji in unfere (Srfafyrung fallen. sJ?eljmen wir ein fotdje® an, fo wer« ben wir jum Unterfd?iebe baä S e w u f t f e ^ n unferer (Srfafjrung unfer SBewußtfetyn » o r j u g « w e i f e nennen, obgleid) auc$ baö anbere unferem ©eijie gehört. Unb in tiefet Unterf^eibung fönnen wir aud) in ber 93orau3fe|}ung, baß feine ©eifteötfyätigfeit oljne SBewußtfe^n benfbar fety, boc§ » o n unbewußter ©eifieatfyätigfeit, von einem 93ewußtfei;n be3 unbewußten ©eifteö, ja »on einem unbewußten ober latenten Sewußtfe^n fprec^en. Unbewußt ifi nic^t, w a « in fein, fonbern w a « nidjt in biefeö unfer Sewußt* fetyn fällt. 12*

180

3»eitt« Sudj: ®et ttngefön>trte ®«jl 35« äRcufdj.

495. ©eifi im engeren Sinne, ber ©eifi, weichet tcnfi, fülilt unb will, fyat ba« Sewußtfetyn jum ©runbe (eine« ?eben«. 2BiU man annehmen, baß ber ©eifi ofyne SBewußtfetpn tfjätig fei;, fo muß man $u»örberfi fragen, wa« nur untet Dcnfen oljne Sewußtfetyn gebaut »erben fonne. 6« wäre innerer Sßiber^ fprud), ju fagen, baß ber ©cift im tleben«, wie jene« ba« bei iagleben«

nennen tonnen.

Unb

fo

in ber

93orau«fefoung, baß in jeher geiftigen S^ätigteit eine Slrt be« 33ewußtfei;nö fetyn muß, wäre bie grage ju fteUen, ob ba«, wa« in ben unbewußten ©eifteSthätigfeiten fe^n muß, unfevm Se* wußtfei;n gleiche obev ob e« eine tjötjevc obev niebeve Slrt be« 33ewußtfei;n« fet;.

9iun ift in ben unbewußten Sitten be« ©eis

fte« ^öfjeved, al« in ben bewußten: man erinnere (tdj junädjft nur an iijre 3««tlofigfeit ober unbegreifliche ©efchwinbigteit, an bie unabfefybare «Wenge ber unbewußten Verrichtungen

eine«

SMoment«, bereit Sigebitiß alle« uitfer Sewußtfei;n ift; bie 93e* tiaat unb jefct eine SBefveiung von bem 2)vuvudt, welchen bie Jfyatigfeit bev SRev* seit auf ben ©eift übt. 2öivb wofyl, wenn bev ©eift nic^t felbji bem ifobe untevwotfen ift, bev Job audj füß fe^it al« Sefvet* uitg von bev ©ebunbenfyeit unb bem 2)vucfe beö ivbifd)en ?ebenÄ?

XVII.

söegriff beö 9iad)tleben0.

504. ?llfo für jene unbewußten ©eifteötfyätigfeiten, fowofyl füv bie, welche mit bewußten Skvvictytungen beö ©eifted vet-buit* ben ftnb, wie im Denfen, al« füv bie welche e« nic^t ftnb, wie im Schlafe, ift ein eigne« Sewußtfeyn anjuttefymen, ein anbeveS, alö ba«, wovon wiv «uö @vfai)vung wiffen, unb ba8 wiv beß* i>atb unfev Sewußtfetyn nennen. Slnbeteö Sewußtfe^n «bev ift anbete« Sebeit. Denn im Sewußtfetyit ifi ba« SSBefen beö gei* ftigen ?ebenè: fein 3nl)alt ift eben ba8 geiftige geben. Unb biefeö anbete ?eben be6 SJienfàeit ift fein 9iad?tlebcit, il)m ein bunfle«, ni^>t beteuertet von bem iidjte beö üaglebend, in bef* fen ©ewußtfe^n allein bev 3Jienf$ ftefyt. Unö evfcfyeint als Sag, wo wiv evfeitnen, al« 9tadjt, wo wiv nidjt fel)it. 2lbev in SBafyv* fyeit ift baö vevmeinte £agleben buvd) bie ßinföipevung be3 ©eifteé vevbunfelt. 505. 9iicfjt al« ob bie jwei Sitten be« 33ewußtfet?nd }»ei vevfctyiebenen Subftanjen obev Söefen gehörten. Dieß fo wenig

184

3»tite« Sudj:

a l i in

tin^ffctpnte ©tifi. Der STCenfdj.

begeifieten 2 B e f e n © e l f i u n b S e e l e

rerfcfyiebene

Subftan*

jen jinb.

T a g l e b e n u n b 9fac$tleben i j i T f y ä t i g f e i t beffelben

jie®,

baf

nur

bie T f y à t i g f e i t b e « 9taeilen {¡jnnen wir un« einet Bewegung, bie boety fonft ju ben willfüfyrlidjen gehört, nic^t enthalten, wie mit ben Slugen ju blinjeln, wenn »or iljnen eine Bewegung gemalt wirb. 3)ief ift bavauö ju etflären, bafj bie unberoufte aSevvic^tung ttoUbradjt iji, efye 33eroujjtfei;n eintre* ten fann. 526. SSßenn in bev unroillfül)rlfc§en Seroegung be« orga* nifctyen Seben«, fo fern roh: fte bem 9ta$tleben be« ©eifte« ju* fdjteiben, Siatuv in ©eift übetjugefyn f^eint, fo gel)t in ber Willi fül>rli$en Seroegung ©eift in Statut über. !£ie 2lu«füf)rung ift bet 9iatur jujufctyteiben, in fo fern ber ©eift roebet weif, roie et bie SBuäfelberoegung ausfuhrt, noier erfobert wirb, nicht fortwä^renb barauf gerietet ift. ©inge aud? im 2Ba#en

e t>on Gegebenheiten eine« Staunte« nur ba« 2Berf eine« ÜJtoment« ju fei;it fctyeint, wenn ber Sräumenbe »on einem Sctyujfe erwacht, ber bod) SBeianlaf* fung be« Staunte« gewefen iji, baß er ©olbat geworben fet?, befertire, ergriffen, toerfyört, »erurtljeilt unb erfc^offett werbe. 572.

Slllein nic$t meljr 2Billfüf)t unb ©efe&lofigfcit er« 14

210

3»ntc« Sudj: $ « «ingtlötjitrte ©tifl. Dtt Wtnfä.

fc^eint un« in bem Traume, aW in ben ihm gleichenben Sit* tern unb ©ebanfen, bie ohne ftdjtbare Saufalität au aud) be« Traume« ^Phantajtegebilbe mit einem regelmäßigen unb auf SBirflichfeit unb SBafyrfyeit fleh bejiehenben ©ange ber unbewuß* ten ©eifte«ti>ätigfeit im Nachtleben, unb beibe« »ermifcht ftdj: ttäumenb urteilen unb [(filieren wir. 574. ißerf^ieben aber ftnb Traumbilbet »on jenen oben betrachteten ©eijieSthätigfeiten im Schlafe, welche, mit SÖBaljrem unb aCBirflic^em jtch befchäftigenb, ber ©efefemäßigfeit be« 2Öaht* nehmen« unb 3)enfen« entfprechen. 5)a« Träumen erfüllt nicht alle Thätigfeit beö ©eijleä im Schlafe; auch h a t man nicht reichenben ©runb ju behaupten, baß wir im Schlafe immer träumen, nur und ber Träume nicht immer bewußt »erben: wenn auch ber ©eifi im ©djlafe immer befdjäftigt ifi, fo ift bodj feine S9efd)äftigung nid>t immer Traum. 575. Sott SOionbftichtigen, 9tachtwanblern unb (Somnam* bülen, welche alle gleich ben Schlafenben im Nachtleben begriff fen ftnb, ifi flar, baß in ihrem Tl)un Sijfen unb lleberlegung, alfo Seftnnung unb ein 93ewußtfetyn ift. 2)er üjionbfüchtige beantwortet gragen. 2)er Nachtwanbler weiß »on bem Söege, ben er geht, er weiß wohin er treten fann ober nicht, unb er f^reitet mit ungewöhnlichem ©efehiefe. ©eiftige Arbeiten »er* richtet ber Bauarbeiter in feinem Nachtleben nicht anbete alö im Sewußtfe^n bed Taglebenö.

211

Ut6trfd?Ȋng(ime v o n

ber Statur

unb

bem ©efejje,

fo

if>re G r ä f t e

Übertritte,

wäre fd?lecrvfc^en S i e fommen im $ a g *

leben nicht jur Sleufjerung, ober auch jur (Sntwicfelung; fte wer* ben unftchtbar im Sagleben, baö nur bei eignem Sichte feljn fann. 579.

So

ift ba$ Ueberfdhwänglidje nicht Sluönahnte

ber Siegel ber üftatur.

von

Sielmehr ift fein ÜJiangel im gewöhnli*

chen 3ufKmbe eine Sefchränfung ber jur 9iatur gehörigen Gräfte. Sludnahme ifi nicht, wenn eine Siegel von einem

h°h e v e n

ober anbeten ©efefee, ein« üraft »on ber anbeut, überwunben wirb, fonbern wenn ein @injelne$ ber Siegel nicht unterworfen ift. 580.

2)a8 lleberfd)wängliche erfcheint u n « batum als 2Bum

ber ober al« Sludnahme »on ber Siegel, weil eö feiten frorfömmt unb ba wir fonft eine anbere D r b n u n g fefjtt, ber jenes Wiberfprec^en fcheint.

Unbegreiflicher

alfo ju

ift aber ber ©omnambu*

Uc6trfäuglid)c< im 9taie S o m n a m b u l e fyat von ben ©reigniffen unb 3 u f * ä n b e n ifyred Saglebend ©rinne« r u n g , aber aud bem fomnambülen 3 " f t « n b e l^at fte feine (Srin* nerung nad) bem (Srwacfyen. © o n ber Slnfdjauung ifyred inne* reit He fte im franfen Schlafe ^ a t t e , bleibt iljr nadj bem (Srwactyen fein 2Bijfen j u r ü d . S e n n man aud) annehmen f a n n , baß ber ©eift im S c h l a f e immer fort befdjäftigt ijit, fo

218 ge^t

3wtitt« Sudj: Der eingrförpttt« @cijl ®«t Straff. toc^

übet.

in

ba«

99e»uftfei?n b e i

üagleben«

Selten erinnern wir u n i bei ü r d u m e ,

langen,

wenig

ba»oit

unb nie eineö fo

baf et eine beträchtliche 3 « t aufgefüllt traben fönnte:

gewöhnlich ftnb bie träume, beten wir u n d erinnern, ganj furj, oft n u r Momente.

2)ie (Sttnnetung baran n a $ bem

Strogen

fc^eint me^t i n bem Uebergange »on ©Olafen ju 2Ba$en i^re Grfldrung ju finben. nem

»it

9iod) weit feltner aber al« t r ä u m e erin*

un« ©ebanfen im «Schlafe gehabt ju Ijaben unb bet

Söafytnefymungen erinnern » i t u n d nur b a n n , w e n n bet erwägt

ftnb.

wir bariU

SBenn » i t im Schlafe »on ber

gewußt

haben muffen, weit » i r nur fo jut beftimmten ©tunbe u n d fya* ben

erweden

fönnen,

fo haben

naöne alle 3eit ju feljn, fte erft ben 3eitbegriffen fen ju müffen, unb fo nur mit alt

iljvcd 9lachtlebeit«

auSbrücfen ju fönnen. ein

anpaf*

ba$ innerlich (Sr*

Demnach

fjätte ber

»on ben Erfahrungen bee Sag*

leben« »evfcfyiebened Söefen gehabt.

XXIV.

Dualitattoe 2krf(fyiebenfyeit jwifc^en Haßleben unb Stacfytlekn.

596.

3m

qualitative über.

©einigen

geht

quantitative

SBerfctyiebenfyeit

2)a3 Denfen wirb a»f ^ö^erer «Stufe ju

in

Gualitati&c akrfcfjubcnijeu jnufdjen l a g M e n unb 3}ait(ebcn. fyerer *)3oten$.

219

nur ift bad £>ettfen be« üDlenfc^en »Ott ber

näljer an Stnftinft grenjenben 3ntelligenj ber Spiere ben in ter Slrt,

baf

wir

nidjt

fo verfäie*

für beibe ein gemeinf$aftliiellein

niebere Slrt angefeilt werben fann. ber

quantitative.

bewußtem unb unbewujj*

wie baö Slitalogoit bed 93ewufjtfei;na

ten 2ßefen,

in

bie

baö aierfyältnip jwifcfyen J a g l e b e n unb

beö 9iad?tlebenö,

beS J a g l c b e n ß , Werben,

nictyt

baö Slnbere Sewufjtfe^n:

ift ba6 93erf)ältnif» jwifdjen

tein Sieben, jwifdjen Jfyier unb

wufjtfet;it

(eiftet 9$er,alt

9tad?tlebenö

©leicfyjeitigfeit

wie bei bem 3nf)alte beö ©ebä(fytnijfe6,

feinem ganjeit Umfange vor bem ©eifte liegt. — unbewußte ©eifteötfyätigfeit

audj Sitte,

ber i n

3war M

bie

i n ber 3 « ' * aufeinanber

folgenb, aber bie Scfynelligfeit tiefer Slfte iji in folgern Slbfianbe von

bem 3 c '*bebürfniffe

befi ©eifted

fyierin wefentlidje 93erfd?iebenl)eit liegt.

im J a g l e b e n ,

bafj

au$

220

3»dtigfeit fc^eint nidjt wie bie bewußte be« 2lu«ruf>n« ju bebürfett, ba fte aucty im ®i\ßli(&feit nic^t bloß in bem menfat. Die «Sinne ftnb fyöfyet, beten Slfte unb Sorftellungen benen bei ©ebanfen« am meiften gleiten. Dfyne @mpfinbung eine« (Sin* btu(!«, ofyne 93etül)tung mit bem ©egenfianbe bilbet bet burdj ba« Sluge wafyrnefymenbe ©eift eine SBorfiellung von bem ©e? genfianbe, äfynlic^ wie wenn au« bem ©cbanfen unb ber (Sin* bilbungöfraft ofyne Sßafytnefymung eine Sorftellung erjeugt wirb, g « ift geiziger 2Ht. 655. 3 n bem ?eben be« organift^en Äorper« ift S e b e n t fraft, alfo «Seele, nic^t blof in bem ©anaen, fonbern audj in ben einjelnen f e i l e n , »ie man am auffaBenbfien baran fteljt, bafi ba« fßftopfrei« n a $ feiner eignen 2lrt weiter »5eit gejogen »erben, bafj ba« 3"i««nmenfal)ren ftolge einer anbern aBai>tnef>* mung al« burcty ba« ©etyör fety. £>oc$ möglich ift auat beobachtet, bafj jemanb »on einem ißifiolenfchuffe, welker »on einem £afc§enfj>ielet am anbern (Snbe be« ©aale« gefd?al), bei gesoffenen Slugen ganj beutlich eine ©mpfinbung auf ber 93rufl wahrnahm, ef>e et ben jinall ^örte. (Empfingen bie 9ter»en auf ber Srufi einen (Sinbrucf, ber eher roatyrgenom* mm würbe, al« ber Schall? ©o empfinbet man auch etwa« auf bet S3ruft weit efyet ai« man ben Änall ber Äanone fjört, in einer Entfernung »on ein paar f^unbert ©dritten. — Sffienn man im «Schlafe aud) ba, wo feine fchlagenbe ©lode ober Uf>t ju frören ifi, bocty ju befiimmter ©tunbe erwägt, ber ©eifi aifo boch »on bem Verlaufe ber 3 " * Äenntnif l>aben mufj, ifi entWeber au« einer Sßahrnehmung ohne ba« ©el>6r«otgan, ober au« cU nem SBiffen ohne SBaljtneijmung ju etfläten. 680. ©o iji e« nun auch mit SBahmehmungen of)ite ent* fpre^enbe ©inne im fomnambülen 3uitanbe, möchte man fte ei* nem ©emeingefü^I auftreiben, ober 9ier»enenben, bie an anbern ©teilen al« ben ©inneiorganen lägen. ÜBemt bie £l)ätigfeit bet gewöhnlichen ©inne«organe ober ba« SBewufjtfe^n fca»on unterbrochen ifi, fo tritt bie burch fte jurücfgehaltene allgemeine

254 Tritte« 93nd): ®rt ©tiftt« ifitn tu b« ®rft: Snftfer u. JBtttinbung. SBaf)mef}numgifäi)igfeit ber 9tm>rn fyemr. tritt an bic Stelle be« Jagftnniiotgani.

9Ractytfinn«0Tgan

681. Unb hiermit t)dngt vieOei^t Wirt et ber ©runb an* betet auferorbentlicfyet ©eifteefunctionen jufammen, bet ©runb bei ßrfcfyauenö intietet fötpetlic^et 3uftdn6e, ber ©runb bet 9lf)nungen, wenn eö Slfynungen giebt. 682. 9Ran fann bie allgemeine ftäfyigfeit be« ganjen Sieiv venfyftemG, SBetfjeug ber SBafyrnefymung ju »erben, worin wie* ber bie SUlgegen»art be« ©eijlei in feinen Organen, bie burcty ba« ganje ©Aftern bet Organe ficty jiefyenbe @inl)eit be« ©eijle« Äußert, mit ber gäfyigfeit ber einjelnen Steile organifttyet Körper jut (Sntroicfelung eine« befonbern, alfo »oHflfinbigen, geben« vergießen. 2lu$ fytetin ift ba« feelifd^e geben ©leid)* nifj be« geizigen. Sle^nli^ »ie au« bem 9tadjroaibuen ju etfennen ift, baf jeber biefer Steile ein Äeim ift, au« welchem biefeö organifdje geben unb eine felbft* ftfinbige Seele ficfy bilben !ann, dfynlid? ijl ei mit ber SBa^rne^ mung«f&l>igfeit be« 9?ervenft>ftem«. S o fönnen auat bie SBafyrnef)* mung jum ©runbe, aber ni$t jum ©egenjianbe. SBenn wir einen Saum fel)n, fo ifi ei bet S a u m » a « wir »afyrnefymen, n i $ t ein (finbrud in bem äuge. 9fur in feltenen gäHen bet Slnfhengung ober Slenbung »erben » i r un« einer Smpfinbung im Sfuge bewußt, unb tief ift n i $ t Sefyn. @6 fyängt bamit jufammen, baf in ben fyöfyeten Sinnesorganen bie fpeciftfäen

Sinne unb ifir» @egtnttont>f.

255

©imte«nemn feine ßmpfinbung fabelt, fonbern baju befonbere ®efiii)lönemn »orhanben jtnb. 684. 9Kan faitn mit tiefem SBerhältniffe (Dergleichen, baß auch be« Sewuftfeyn« 3n^alt nid>t bet geifiige Slft be« 8e* »ujjtwerben«, be« SBorfiellen« ober 2)enfen« ijt, fonbetn ba« 93orgeftellte ober ©ebadjte. 3 n ähnlicher äBeife iji auch ©egen* ftanb ber Sffialjvne^mung nicht bet SSorgang im Organe, ein (Sinbrutf bavin, fonberit ba« »aß babutch jur ©rfcheinung föinmt, bajj e« Urfadje be« ©inbrucf« ober Sßorgang« ijt. 685. G« ift aber hierin SSerfchicbenheit bei- ©imte. Sluch in ben höheren ©innen empfängt bei- ©eifi ober fein Organ einen (Sinbrucf, wenn man unter biefein SBorte ba« Seftimmt* »erben bet 93orftellung burdj bie 93efot ben anbevn ©innen ©inn bet ©rfenntnifi. 2luch bei bem @ef)öv ijerrfcht bie SBahtnehmung ber Jone t>ot, beten Singe« nehmere« ober Unangenehmere« au« bem Urteile be« ©eifie« fommt, Slffection be« Organ« wirb nur in befonbeten fällen bemerft. 9fut in ben nieberen ©innen, unb jwar im 93erhält* nijfe ihrer Stufenfolge, ift bie gmpftnbung fo ftarf, baß fte felbfi ©egenftanb ber SBahrnehmung ju fet;n pflegt, t>otjug«weife ba« »a« bemerft wirb. Unb boch eigentlich ©egenftanb bleibt auch hier ba« wa« gerochen ober gefchmecft wirb; bie ftrucht, bie ge*

256 £rittc« ®ud): $«« ©tiflei irittt in b« SBtlt: Softer u. ®ftbinbtmg. fömeeft wirb, ift ber ©egenfianb beS Sinnes. 2)a$ ®efüf>l hat ei in feinem Segriffe, bafi eS gunächft (Smpfinbung von bem ifi, roaS bem eignen Äör^ct geflieht, unb eS fliegt foweit mit bem dinbtude in allen «Sinnesorganen jufammen. ffter befonberer S i n n , felbfi «Sinnesorgan, iji eS nur baburch, baf butatin ift ber i>öf>ere ober niebere Si>arafter in ber Stufenfolge ber S i n n e , ob fic ftie niebern Sinne haben mehr baS Slngenetjme unb baS Unangenehme jum 3ntereffe, bie fyöfyeren bie Schönheit, bie jeboch auch ben nieberen nicht ganj fehlt. SBerjugSweife für bie (Srfenntnif beftimmt, ndi>ern fid? bie fyöfjeren Sinne mehr bem geifügen geben. ©eruch unb ©efehmaef, in tyret Sejtim* mung bie ©ef$äfte beS Siemens unb ber Srnäfyrung ju begieß ten, l)aben mehr auf baS förderliche ieben 33ejief)ung. (?S ift in ©eruch unb ©efehmaef nur wie fecunbär, bafi fte auch eine Äenntnifj von ben (Sigenfchaften beS ©egenftanbeS geben, ftatt bafj ber ©eftchtSjtnn faft aUein bie Wahrnehmung bei ©egenfianbeS jum ©efchäfte hat, baS ©ehöt von äußeren Vorgängen Äunbe giebt, beten SBefen wir nur ju wenig »erftehn, um bat* au« baS SBefen bet 3Mnge ju begreifen. 687. hiermit hängt jufammen, bafi bie Function ber hohem Sinne mehr Setfeljt in bie gerne, bie bet niebern Sinne meht förderliche Berührung hat; worin wiebet bie höheren Sinne ftch bem ©eifiigen mehr nähern. Der Staunt fefrt bet gunetion ber nieberen Sinne engere ©renjen als ber bet höheren. 3)aS Sehn geflieht blof in bie gerne, unb erfobett fogat einige (Entfernung. Sluch bei bem ©ehör ift bie 8uft, beten ©ewegung in baS Oi)x bringt, nur baS SBermittelnbe, bet fchallenbe ©egen*

$it l iß in ber Serütytung. 688. S o n bem 2(uge wirb nic§t bet ©egenftanb no$ etwa« »on il)m, fonbern nur ein 33ilb aufgenommen. 2)a« ®e* ^öv i)at nur ba« ^robuft einer Bewegung in bet Suft ju er« faffen. !£>er ©efctymatf fefrt gänjli^e 2lufnaf>me beffen »otau«, wa« gefämecft wirb: wenn wir au# nicfyt i)inunterfn.

ift eine gewöhnliche SOteinung, bafi ber eigentliche

©egenftanb be« © e h n « b a « Sicht f e ^ ;

bev ß i n b i u d

von

einem

Sie«

©nbrucf«

»erbe

al«

%

©rmtb

ber

v o n » e i f e r n bie Si^tfttafylen bem Sluge juge* ift e«

batyin

aber

nid)t,

bejiimmen,

gebraut

»irb,

»enn

»it

bafi er b a «

ben ifi,

b a « (Sntferntere b a «

Segriff wa«

in

erfannt

nic^t b a « 9tähere, b a « ÜJlittel » o r a n » i r e« erfennen.

bee ba« »irb,

3 n bie«

fem S i n n e ift nicht b a « Sifyt ber ©egenftanb be« © e h n « ,

fon*

beut ber, felbftleuchtenbe ober beleuchtete, Ä ö r p e r ift e « , ben w i r burch bie S t r a h l e n » a h r n e h m e n . ftaitb be« © e h n « , ©egenftanb

be«

a l « bie S u f t ören«

ift.

2 ) a « Sic$t ifi fo » e n i g ©egen* »eiche u n « ben S c h a l l ^ierju

förnmt,

bafj

juführt,

ba«

Sicht

gewöhnlich nicht a n ftdj, fonbern n u r burdj ben Ä ö r p e r , S e f t i m m t * Ijeitcn h a t , u n b S ß a h r n e h m u n g Seftimmtheiten t>orau«fefct. 695.

$ie

SReinung,

baf

ba«

Sicht ber ©egenfianb

© e l ) n « fety, m u p g a n j wegfallen, » e n n $ h ' e v e ' u n b m a n biejj nicht fo erflären w i l l , erftört

werben

ju

fönnen,

wie

m

e« auch fcheint

bajj bie 3)unfelheit

be«

2>«nflen fe^rt, nlc^t

nicht abfoluter

ü R a n g e l a n Sicht, fonbern n u r höchfi geringe« Sicht fep. 696. ruhen,

3ene

bajj m a n

G i n b r u t f e ableitet. 697. be« © e h n «

Slnftcht

fcheint

ba« S e h n

au«

aber

i>am>*fÄ(^tic^

barauf

ju

einer Qrmpfinbung » o n einem

5Rit biefer A b l e i t u n g fällt auch jene Slnftcht.

Stickiger möchte f e ^ n , b a « Sicht n u r a l « j u betrachten,

al« Sebingung

Sebingung

ber ßrfcheinurtg 17 *

ber

260 Dritte« £örper,

$aut wie »on bem ©egenflanbe gefefct wirb.

©etyfelbe. 710. 3)a« auf einem gefc^Hffenen ©lafe abgeriegelte, bem »on »otn barauf blitfenben 2luge jic§ jeigenbe 33ilb ber gegenüber beftnbltc^en ©egenftänbe entfpri^t nic^t bem, wa« ba« Sluge erblitft, wenn e« »on hinten burc§ ba« ©la« f)mbuvc$ jtefyt. 2>a« ©efyfelb be« l>inbur$blicfenben Sluge« umfaßt fo »iel, al« bie Slbfpiegelung auf bem ganjen © l a f e , ba boc$ bie Pupille nur butn, weil man lein Wittel ftefyt,

®om ©eljfefot.

J t m t c ^ t unb

OTiftoffcp.

265

woburtty ta« fo Heine S9iib »ergröfjert würbe. 3n gleitet SBeife ifl nun aud> ba«, wa« ftcty auf ber pupille abbilbet, bem ©ef>* feite nit^t entfprec^enb. 711. 2lu($ ben ©trafen entfpric^t ba« ©efyfelb nic$t, weltt fo gebaut werben, bafj ba« folgenbe ©lag Urfacfye ber heutigeren ©rfc&einung be« im »orfyergeljenben entflanbenen Silbe« fety. 714. 9lac$ bet SBorau«fefcung, bafj Silber auf ben ©Id* fern ©runb be« oit ben (Straelen ber ©egenftdnbe auf ber 9te|tyaut fyet»or* gebrauten ©inbrüde einjeln burältni# jwifcfyett bet iUeiiu

iyernrot)r uitb äRifroffop. 3m Spitgel Sefyit. t>eit ber ©läfet unb bem Umfange bei

267

©efjfelbei entgegen;

wobei man ftc$ wieber neben bet Äleinfyeit ber ©läfer, in«be* fonbere bei Objecttoglafe« im ÜJtifroffop,

bei- Gonmgenj bet

Straffen unb baran ju erinnern fyat, baf bie 8it: im 33au bei Sluged ifi ba6 nähere unb eigene, in ben ©läfem ein entferntere« unb äufjeteG SJlittel bei 93lion bem Dbjecthjglafe etfo*

betlid) mac^t.

3m 719.

«Spiegel

©eljn.

93ot bem Spiegel fieljenb ftefyt ber Äurj|tc^tige bie

©egenfiänbe barin fo unbeutlicty, ber @i Se^enben auf feinem Sluge hervorbringen. 730. ßuerft bie aSerföiebenfyeit be« Sehvermögen« wirb naetifc^eö 3ntereffe un« führt. 3n ben fenftblen 9ìer»en fyerrfc$t bie 9ìecepti»itàt, in ben fenfuellen bie Spontaneität. 734. SBiele anbere fragen welche nadj ber gewöhnlichen Ableitung be« ©el)n« au« (Sinbtücfen ber ©egenfìànbe im Sluge ©d)wierigfeiten barbieten, bebürfen feiner, weitern ©rflärung, wenn ba« ©ehn SBerf be« ben ©egenftanb etreichenbert ©liefe« 18

274

£rittt«

$»«

i r t « in b«t ffldt: ®rcf^t u. Sttbinbung.

ijh bic ungeheure 9Renge ber f ü n f t e im S i l b e auf bem £>cu* latglafe ober audj auf fett SRefcfyaut; bie gleidjjeitige Srnpftn* bung »on fo jafyllofen dintrütfen; bafj wir mit jwei ä u g e n botung ber Äotpet als ©runb bes eiie fogleidj bie benachbarten mit bewegt »erben.

3e

fefter

bie (Sohajion ifi, befio fchneller wirb bie Bewegung eine« Xfyeu le« bie ber benachbarten nach jtch jieijn, jiatt bafj bei ber leich* ten 93erfchiebbarfeit ber übeile

ber 8uft

eine

ähnliche SBerbrei*

tung ber Bewegung nicht anjunefymen ifi. 745.

sticht blof ba,

wo feine äufere Schwingung mög*

(ic^ ifi, wie bei bem S i n o l o g e eine« teilten Äörper« an eine ©locfe, fonbern auch ba, wo wir äufere Schwingung fe^n, wie bei ber tönenben Saite

muf

boch bie llrfache be« Honen« i n

einer inneren Bewegung gefugt werben, jiömmt auch bie S a i * gerfchelle bur« au« äuferer 93ibra= tion ableitet: nur bei innerer Bewegung fann bie öefchaffenheit ber ÜJiaffe fo großen Unterfchieb machen. —

SBenn man

bie

äufere ftchtbare 93ibiation ber Saite für bie Urfache be« Hone« hält, fo ifi nicht ju erflären, warum ber $ o n ein ganj anbetet ifi, wenn man bie Saite in bie £öf)e he&* läft,

al« wenn man fte mit bem S o g e n

wieber fallen

ftreicht ober mit bem

Tangenten a n f r a g t . Sei 2>armfaite

innerer Bewegung

ifi ei nicht unbegreiflich,

bei ftortfefcung be« Strich«,

anhaltenbem £>rucfe bei Tangenten forttönt, wirb

nicht burch äufeut Drucf

bafj bie

bie Älaiierfaite

bei

innere Bewegung

gehemmt unb fönnte auch bie

Drtntw Bewegung, ©djatttntie iBttoegung bct üuft. Urfac^e ber in

jenen Sailen

279

ebenfall« fortbauernben

äußern

ÜBibration fe^n. 746.

O b »ieUeid^t an ber inneren Bewegung ber Äörper,

weiche Urfadje

be« S t a l l e « ifi,- ba« immaterielle im Körper

Slntfjeil i)at?

2lu« biefer 93orau«fefcung würbe efyer al« au«

5Berfd)iebenl)eiten meovbringen föitne,

ba boat, ba»on

SBemt wir fagen,

iji

baß Vibration ber

i'uft ®runb be« eifel

fommen

bei

näherer

Betrachtung.

föitnte bie geringe ©rjitterung ber ©locfe, Bewegung

betrachtet, eine Vibration

2ßie

bod; al« mechanifche

ber Suft

h e t»orbringen,

welche ftd) Stunben weit evfivedt unb in ber 9fäl)e faurn vom Dt>re ju ertragen ift? boch wofyl bie Suft

Durch bie Schwingung einer Saite fann nicht in

eine Bewegung

welche ber Stärfe beö £one« entfpräche. ^eitfche bie ?uft

in

gefejjt werben,

Sßie fann burch eine

fo beträchtliche Vibration

gefegt werben,

baß barau« fo ftarfer iinall entftänbe? SJtüßte nicht eine Suft* bewegung, welche Urfache gehörten Schalled bewegen?

eine« in

fiunbenweiter

wäre, in größter 9iät>e

(Entfernung

leichte ©egenftänbe

£>ber fann man bieß lefctere au« ju geringer SBeite

ber Bibration erflären? ü)ann würbe wenigften« bie Weite Ber* breitung be« Schalled,

unb in biefer SchneUigfeit,

noch mehr

befremben, unb wofyl auch bie Stärfe be« (Sinbrucf« im Oehör« ftnn.

Slber e« werben ja SBetlen ber Berbichtung unb 93er«

büitnung

»orau«gefefct,

immer S t ö ß e ,

beren Äraft beträchtlich

284

¡Dritte« $11$ : 2>cé ®tifU« ?«b«n in btt © r ( t : fflerftÇt u. ©erbiiitunj.

feçn

mu|j,

alfo nur

bie SBeite

ftnatl

fyat

tiefet

SOtoment f a f f e n !

33 o m

einen

bet SJibtation

SRoment.

^ortfc^reiten

2Bie

ber

nictyt f u t j .



Der

viel 93ibtationen

foUte

guftbewegung.

756. rittt0 99uat nidjt barauf SBejiefyung, bafi wir bei allem Serfefyr bei (Sinne au« bem Ginbrutfe auf biefe ba« etfennen, ti>a« ben (Sinbvuct madj>t, alfo aufet bem Sinbrucfe tfi, fcajj ber Schall ein ©ctyallenbe« auf et iijm »or* au«fefct, rote bie ©itterfeit, obgleich al« folóren ift, unb mehr einer fubjectiten als einet objefttoen ®inneievf(^ei< nung ähnlich? Dem «Schatte »erwanbt wäre bie @rfc$einung jebenfall«. Doch iji ein grofler Unterfchieb jWifchen biefer ffier« flàrfung ber 2Bahrnel)mung unb bem, wa« ba« SWifroffop teiftet. Da« Setyn erfennt ba« Däfern förderlicher Dinge, £ören ift 2Bal)wel)mung von etwa« ba« mit förderlichen Dingen ge* fchieht unb ift.

Sebeutong

bed

«ScfyatteS.

778. 2lu« bem inneren SBèfen ber fchallenbett Dinge unb ©orgänge fominenb verfünben bie Stange unb iòne be« Schal* le« ba« SBefeit, au« welchem fie entfpringen. Der £on beistimme eine« begeifteten SBefen« ift Sleujjerung be« ©elfte« unb gehört jum ©eifte. SBie ber ©eift in bem ©liefe erfcheint, fo auch ber Stimme. Unb nicht blojj in ber Stimme be« üJien* fchen wirb fein innerfte« ©emüth »erfünbet, nicht blojj in ben $önen ber Spiere ift SBfeberhall beffen wa« in i^nen ift unb gefchief)t; fonbern alter Jon unb aller Älang ift Sprache, auch ber .Slang be« Silber«, ba« Slüftern be« gaube« im SBalbe, ba« SWurmeln be« ©ach«, ba« Sofen be« 3)leere« geheim« niftoolle ©ebeutung au« bem SBefen ber Dinge unb bem ieben ber Dìatur. So ift tiefe ©ebeutung in ben Sönen, ähnlich wie in ben garten.

SPtbfutungfct«d)*Ut«. Ion.

295

779. 2lber in ber tiefen Sebeutung ifi überall ©etyeiwinifj: wir verfiel)«: ben ©inn ttid^t, unb ble ung fönnen wir nic^t erflären. fctyelnt ber $on nur ein bunfleö SBilb ju feyn von bem, wa3 ber Schall außerhalb be« ©efyör« ift. ®t fömmt au$ ©pfyaren, für ble wir fein Vermögen ber SBafyrnelj* mung fyaben, al« eben für baä Sift^aUen ba« ©efyör. SBemt wir ba# 6ef>n für ben am weiften jur (Stfemttnifj ber .Körper« weit beftimmten ©Inn achten, fo bejiefyt ftc$ biefer 93orjug auf ble Söafyrnefymung be8 förderlichen $>afetyn6: bie ßrfenntnijj beö 2luge8 Ijat Ätavi»eit, mir in bem Sickte unb ben garben fyat es einen 3ni)«lt tieferer unb verborgenerer SBebeutung. 3Jicl>r bringt baS ©eljör un« einer geheimnisvollen $iefe beS Statur* leben« näljer. 3n jebem Älange glauben wir etwa« ju verneig meit, baS wir nic^t t>evflef>rt, eine ßlgenfdjaft ober Sebeutung ju l)ören, bie wir nic$t nennen, noc§ und felbft flar machen fönnen. 780. Schall ifi SBIrfung eines SSorgangS, einer Seroe* gung, einer ®erül)tung; ber ©egenfianb beS ©etyörS ifi etwa« baS geft, wie ber beS @eftt«

itbea wfctt SBrit: ffl«ftl)r u. Strtirabuiig.

7 8 2 . 6 « ft^eint u n « , a l 6 tniffe jeber S c h a l l feine S t u f e i n b e r © c a l e b e t .£>öf)e u n b Xiefe b e t Zdtie fyaben, wie jebet i i ö t p e t eine © t e i l e fyaben m u ß , w o e t i ß . %Uein m a n bemerft leicht, bafl nicfyt aller ©ctyaH gleictymäfHg £ o n t>at. 93on einem g l i n t e n f c ^ u f , » o n einrtn S i l a g e a n bie £ f ) ü t e , » o n fo mente«. bebarf » i e l l e i ^ t nod? bev Unterfuc^ung burfiltnijfe bet J o n e . U n b jwifc^en 2 J l u f i f a l i f # e m u n b Unmuftfalifdjem witb bie © r e n j e nin. .§>ölje ober Hitfe ber i ö n e m u f weniger fc^arf a u s g e p r ä g t fetyn, w o 3Jiif»erl)ältniffe einen w i b e r l i ^ e n @inbtut a l s 3Jiifjton erfc^einen. 93om S p r e c h e n Ijört m a n fein beftimmteö © c a l e n » e r f ) ä l t n i f . 333 enn nod) fo 93iele jugleicty fprec^en, ieber in anberem $ o n e , fo bemerft m a n feine D i f f o n a n j ; aucty nictyt, w e n n j u ÜJiuftf gefproctyen wirb, © e f a n g hingegen raactyt D i j f o n a n j : ©ingeit unb © p r e d j e n unter* f ^ e i b e t ficfy fdjon im Slnfaße. SJJifjton einer ©efangftimme »er* lefct b o $ nidjt fo fefyr w i e SDtifton einer 93ioline, u n b aucfy unter b e n muftfalifdjen 3 n ( i r u m e n t e n ift hierin 93erf$lebenfyeit. ©lotfeit werben in Slfforbe geftimmt. Slber D r g e l t o n u n b jebe SOiuftf in ber Äirctye wirb nid?t geftört, wenn a u $ b a « © e l ä u t e b r a u s e n nic^t im 3 o n e ftinimt, u n b gleichzeitiges Sauten » o n mehreren S t ü r m e n wirb nic^t »erleben, wie nocr ©eifi feine 9tet»en h^au«* ftrecft, ober aud? ber ©eifi als Segnet» i)inau«gveift, i)inau«i taftet, um ein 2M(b entfernter ©egenfiänbe aW 9Sorfiellung in ftch ^eveittju^olcn, fo tritt mittelfi be« ©ehörorgan« ber ©eifi in unmittelbarem 93erfet)re t)inan, t)ier He im ©chaUe erfchei* nenbe Bewegung unb Berührung ber Körper unb ihre barin ftch »evfüntenbe 2lrt ju einer Sorfieltung auffajfenb, wie er im ©eljn eine SJorfiellung »on ber Oberfläche ber Körper bilbet. 2)a« «£>5ren ifi in unferem Sewuftfetyn al8 ein geiziger 8lft ber SBahvnehmung eined Slufen, nicht als (Smpftnbung einer Schwingung ober ihre« (Sinbrucfö. ifi ißerie^r in bie gerne, äfynlidj wie bei bein ©el)n. 785. £>a ber ffierfeljr jwifchen ben ©inneSorganen unb iljreit ©egenfiänben um fo mehr 9läl>e »orauSfefet, je niebriger bie ©tufe ifi, auf welker ber ©inn fieht, um fo weniger, je fyofyer bie Stufe, am meifien im giil)Ien, bann in @ef$man unb -£>6ren wirb nicht trügen. 2)ie Körper fenben ©trafen, unb biefe ©trafen Witten unabhängig »on einem fetyenben Sluge, wie bie (Samera obfcura jeigt. 916er biefe ©tratylenfenbung unb ifjtc SQBirfung ift niieraw6 folgt nicht, bafj auch ba« .£>öten SBirfung bet vom fchaüenben Vorgänge au«gehenben Schattftrahlen fety. 2)'a« wa« gebort wirb, unb ba« wa« bie genfterfcheiben flirten macht, iji vielleicht, obgleich beibe« äßufung berfelbett Urfadje, bod) ai« verfchiebene SBitlung ¡u faffett: bie btynamtfdje Äraft, wovon genfter Hingen ober jet* fpringen, von bem fte etjeugenben Vorgänge felbft weiter getra* gen; bie (Stfchetnung im ©ehör von bemfy&renben©eijie t)evbei= geholt. — 2)afj bie !£öne fiôren au« einer Suftbewegung ab* leitet, welche in ba« OI)r bringt, fo finbet ftch feine befriebigenbe (Srflârung ba»on, baß ba« @el>ôr ben Ort be« fchallenben Vor« gang« unterfcÇeiben fann. 35em, ber in einer ©cfe eine« mer« ftfct, ba« nur (Sin genfter tyat, würbe ber ©chall »on außen jebenfall« »on berfelben Stiftung fyer in ba« Oljr font* men, mochte er »on recht« ober linf« Ijerrüfiren. Slber auch wenn feine Slbfperrung jwifchen bem Ofyre unb bem Orte be« Schalle« ift, ftel)t man nicht, woran ber ©eifi bie 9iichtung be* merfen follte, in welker bie Suftbewegung fömmt: bie SBinbun* gen im Organe muffen bie Verfcfytebenfyeit aufgeben. S)ie ©chwierigfeit »erfdjwinbet aber, wenn wir ba« £ören al« eine 2f)at be« mit feinem ©el;örorgane ju bem Vorgange fyinan tre* tenben unb ba»on ein Silb abneljmenben ©eijie« betrauten. 790. Oben iji gejeigt worben, baß ber «Schall nicht eine medjanifcÇe Vewegung fetyn unb ftiev nur SBebingung, nicht ©runb, noch ©egenftanb ; nur Sebingung be« Schmecfen«, nicht bed ©efcfymacfa be« ©egenftanbeö : im ©egenfafee gegen ben ©eruch, weic^ev aud chemifchem ^rojeffe entfielt, unb gegen ben (Schall, bev ^Jrobuft cineö ©organgö ber ^Bewegung i|i. Sei bem ©efchmacfe l)at bie 2Bai)tne^mung jum ©egenftanbe ben Körper in einer (Sigenfchaft, bie er auch ohne Sluflöfung beftfct, bie aber nur in ber 2luflofung wahrgenommen wirb. 818. 2)ie SBeitimmung be6 ©efchmacfa bejieht ftc$ auf baö ©efchàft ber Gvnàhrung, ftatt bajj ber Ijòfyeren Sinne Se« ftimmung jtd) auf (Srfenntnip unb ©emùtl) bejieht. 3m ®e< f^matfe ift ©euvtheilung ( junàc^ji be8 Slngene^men unb bea 2Bibcrlichen, inftinftmäjjig aber auch bed 3utrÀgliodj werben wir gerabe »on i>icv au« auf baö wicfytigfte 9Jioment für bie Spontaneität be« ©eifte« in ber Sinneéfunction geführt. 2)enn nun erinnern wir un«, bafj für bie unbewußte, ba« fyeift ni$t in ba« SSewuftfe^n be« Sagleben« gelangenbe, Sfyä* tigfeit be« ©eifte« SBewufjtfetyn unb Slufmerffamfeit, nämlicty be« SRactytleben«, »orauögefefct werben muß. Unb ba bie unbe« wujjte ©eifte«tl)ätigfeit ber ©runb alle« bewuften geizigen Seben« ift, fo finbeit wir fyievin einen ©runb 2lftivität unb Spontaneität be« ©eifte« ba ju »ermutigen, wo wir fte nic$t fefyn. 2ßir bürfen »ermüden, bafj in bem nie fdjlummernben öewufjtfe^n be« SRactytleben« ber ©eiji ununterbrochen gleidjfam tafte, um ju erfüllen, wa« er erteilen fann. 830.

Unb biefe« (irfüblen bürfen wir al« ben ©runb

3 1 6 $ritte«iBudj: $>«« ©tiflrt 8»btu in ber © f i t : 93erttt|t u. »etBwbung. bet 2Birfung be« ©egenfianbe« b e t r a u t e n . bie S B i t f u n g , welche bie 93etänberung ©Reifen in

bttt 3 u n g e n » ä r j < $ e n

bem S o f i e n , fyerjuleiten, bet fann

3}ieUeidtigfeit u n b bem SBitlen,

beö ©eijieö

» i e benn a u d j jebet (Sinbrud im S i n n e s o r g a n e von

befonbeten 93eft^affenf>eit beö D r g a n ö bie ~ Unterfdjeibung bet

©efämadö

iji felbji

nur

auö

bem

©eifieö abgeleitet » e r b e n .

bebingt ifi.

qualitativen

unmittelbar

©ewifj

SBerfctyietenijeit

erfüfylenben Slfte

beö beö

3)iefe qualitative 33erfcfyiebenf)eit beö

© e f ä m a t f ö !ann fo wenig in ber medjanifctyen SBirlung

auf bie

3ungem»ärjcfjen ftdji auöbrücfen,- a l ö bie unenbliaj? ber ©eift

»ibtitenben

meiftenö, u n b

am metfien bei ben

niebrigeren © i n n e n , jt(§ nictyt erroefyren ! a n n , ©egenfifinbe aufjunefymen, u n b

fogar

Sewegung

auögebtütft fetjn ! a n n . bie bargebotenen

fituat,

galten

fetjrt, fo ift eigner ¡Eljat,

es unb

ber 2lugen fid) nid)t

ifi immer

b u r d j Slblenfung

bie

©eroalt,

ber Slufmerf*

famfeit ftdj ber SBafyrnefymung ju entf($lagen. 832. ober

aud)

® o n ben ©egenfiänben fömmt n u r bie 6rfeö @eifie«. 833. 2)et ®erfel>r b e i ©eijte« burch feine ©inne erfcheint al6 ein unmittelbarer, juerji wenn wir ba« aSevt>ättnif jwifchen bem ©eifte unb (einen O r g a n e n b e t r a u t e n : bafj ber ©eift mit feinen O r g a n e n eine @inl)eit, bafj er in ifynen ift; bafi fte ii)m nicht äußere Sßerfjeuge fonbern 93erförpetung ftnb, »oit bem t ä t i g e n ©eifte nicht ju trennen; bajj bei- ©eift in feinen S i n « lten bem ©egenftanbe gegenwärtig ift. 834. betrachtet man bie ß i n f ö r p e r u n g be6 ©eifted nicht a l s ii)m tuefentlic^, it>n felbft nicht al$ »om k ö r p e r erjeugt, fein ?cben nicht al$ »on bem biefe« irbifchen Äörperö un$er* trennlich, fo hat man fich n u n ju erinnern, baß n u r bie (Sin* förperung be3 ©eifted © r u n b ber 9Rittelbarfeit feine« ©erfe^r« unb S t ö r u n g beö unmittelbaren ®erfel>rd feiner (gubftanj mit ber Söelt ift. D e r ©ebanfe, baS eigentliche iebenSelement be8 ©eifteö, ift unmittelbare Sejiefyung jwifchen if)m unb ber SBelt, er fennt feine gerne. 9iur baö 2)ajwifchentreten ber S i n n e t organe macht ben Schein ober bie SBirfung ber g e r n e , bie tefjijalb aud) für jebeö O r g a n toerfc&iebeit ift. 9iicht etwa wirb ber ©eift burch bie O r g a n e erfl fähig wal>rjunel)men, foitbern feine 2Bafyrnet)mung wirb burch bie O r g a n e n u r beftimmt unb baburd) befdjränft, baß fte nicht anbei« fetpn f a n n . 835. 3 n ber gunetion ber «Sinnesorgane fönneit wir ©eiftig unb körperlich nicht fc^avf trennen. SJtittelbarfeit be$ geiftigen 93cvfei>v6 fefct förderliche Function »orauS: in ber geiftigen iji bie Sejietyung unmittelbar. 2Bo n u n unfere ®or* flellung förderlichen SBorgängen in JRaum unb 5U folgen vermag unb bemnach bie S3ebingungen ber körpcrlichfeit nicht erfüllt fiefjt, ba gel)t f ü r unfere unsoHfornmene Sluffaffung körperlich in ©eifiig, folglich mittelbarer SSevfeljv beö ©eifiee in unmittelbaren über. 2letynlich wie für unfere Spvi'tellang

3 1 8 dritte« ®ud>:

itbtn in btt ffltÜ: ®erft^r n. ScrBinbung.

9iaum unb 3 « * tyte Sebeutung »erlieten, wenn bafj ber

£id>tftrafyl in

burctyläuft unb in

jebem

einet

wir

benfen,

©ecunbe »ierjigtaufenb ÜJicitcn

Heinsen S t e i l e

biefet

ungeheuren

SBeite ju einem anbem 3 e «t»"omente anfommen m u f , unb alle«, wo nähert,

3««* unb

9taum

wie

»erf bem ©eiftigen

fo ifi e« aut$ mit ber Function be« ©eijieÄ unb feinet

Drgane:

in bet SEBafytneljmung »erliert

ftdj bie 93ermittelung

ber S i n n e in unmittelbaren 93erfeljt be8 ©eifte« mit ber 2Belt, wenn ba« 2luge in unermejjlidjet gerne

ju anbetn SBeltfötpent

bringt, wenn ba« £>1)r eine unenblid)e, a u s med?anif($et 93ewe* gung

ber ?uft nic$t ju

erflärenbe 93erfrnefymung fety unmittelbare ©ejiefyung jwifctyen bem in feinen Drganen wofynenben ©eifie unb bet SBelt.

XVII. Sirfung in bie gerne. 836.

ÜJfan lann in jeber SBitfung 39etitf)tung feljn: barin

ifi eben Setüljrung, bafj bie 5)inge auf einanbet willen.

SBenn

man aber »on äBirfung in bie gerne fytiuitgeit, ja mit 9Jiögli$feiteu befdjäftigen.

9tur füllen wir nicfyt medi-

al« 3J?oglid?feiten barin fefyn. 886.

®on bem SSerfefyr gefonberter SBefen in

SBirfuitg

be® einen auf ba9 anbere, SDiittfyeilung unb 2ßal)rnel;mung, ift ju unterfd&eibeit bie Ißerbinbung von 3nbi»ibuen ju ©emeinfctyaft be$ SebenG, ju einem Organismus beS Däferns, wosoit bre Sebeutung bejeictynet werben famt mit bem SSeifpiele beS QSeiv einrieben® ber Spiere,

namentlich be« SBienenfdjwann«,

beffen

?eben an bem Seben ber Königin fyängt, ober mit bem ®eifpiele ber ^flanje, wo ein CrganiemuS fciele ?eben ju gemeinfc^aft* lit^em fieben »ereinigt.

2)ie ganje Äörperwelt fiefyt in Serbin*

bung fortwäfyrenber S3ejiel)ung: e« ifi ein gemeinfante« ieben be« Sitte,

©outen bie ©eifier n i $ t

aud? in «erbinbung be«

©e^n« ftef»n, in einem anbern 3«f«n»»"enl)ange alÄ burcty 9Dtittt»ci^

Offamnitlffcen. 3«i'9«ift-

341

luttgen mittelfl ber Mörder? 2Bemt wir ©eifter ohne Störpev annehmen, fo fönnen wir nicht umhin e® fcorauäjufefcen. 887. 3n bem S3erl;äitniffe jwifchen 9J?agnetifeur unb ©om* nambüle ift ©emeinfchaft be® geiftigen 2eben®. !£>er ©eift be® Sftagnetifeur® ift in bem ©eifte ber Somnambule thätig; fein 3)enfcn unb SSSiffett gel)t in fle über; tf)eilt feine ©emüth®ftim* muitg, $eiterfeit, Trauer, ?eibenfchaftlid)feit; ihr SBille wirb von bem Sßillen be® SJJagnetifeur® befjerrfc^t. Sftun f>at jwar ba® (Sintveten be® ¿Rapport® förderliche Urfachen, aber baß 93er* l>iltni(j felbft gleicht mel;r einer unmittelbaren Sßerbiitbuitg, al® ba(j man bei jeber einjelnen Function förderliche 93ermittelung »orauöjufefcen l;ätte, SKan begreift fd)on überhaupt förderliche äiermittelung bei ber ^Bereinigung ber ©eifter felbft nicht; noch weniger fann man fte ion bem einjelnen Slfte ber ©eifieöthä* tigfeit benfen. Sie Gsrfcheinungen be® magnetifchen Schlafe® lebiglich au® förderlichen ©rünben ju erHären mujj un® fchon bie Grwägung abheilten, baf fte juin Nachtleben gehören, ba® Nachtleben aber in Söfung be® ©eifte® »om Mörder beruht. 888. £)b e® nun vielleicht ein auch fonft unter ben üReiu fchen beftehenbeö unb verborgene® 93erhältnijj ber ©eifter ift, ba® in bem animalifchen 9)iagiteti®mu® ju einer 2leuj?etung fömmt? 9So in aufjerorbentlichem 3uftanbe ungewöhnliche Jhaft ftch jeigt, ba ift nicht au® ben Slugen ju laffen, bafj fte bod) nicht jefot erft entftanben fei;n fann, fonbern nur erft iefct in 2l)ätigfeit gefegt werben ift. So ]cigt ber magnetifche Siapport bie äRöglichfeit unb bie SÖJahrfcheinlichfeit einer überhaudt im lÖicnfchengefchlcchte Statt ftnbenbeit SSerbinbung ber ©eifter, eine® ©efammtleben®. 889. Unb ob baffelbe »on bem 2lfte ber 3eugung gilt, welcher eine SBereinigung geiftiger 3^f>ätigfett beiber ii^eitc iji? 890. «eben ber ©attung ift ©efammtleben. 3n bem ©e* fchled>t®ierhältniffe unb feinen SBirfungen ift ?eben ber ©attung. Die ©efchlechtöverfchiebenheit ber ©injetnen i|i Polarität ber ©attung; bie ©efchlechter leben ftd? ju einem ovganifchen Beben

342

$ r i t u « 93uS): ®f« ®t u. ¡Bcrbintmng.

jufammen. D r g a n i « m u « , u n b ijiermit j u einem © e f a m m t * leben w i r b b a « © e f $ l e d > t « m l ) a l t n i f j b a b u r < $ , bafj bie 3*®ei^eit ® e b i n g u n g b e « 8 e b e n « ber © a t t u n g i f t , u n b j e b e « ® e f $ l e ( $ t für b a « a n b e r e beftimmt. 8 & 1 . 2 ) i e B e r e i n i g u n g ber S p i e r e , S l e n e n , 3u9t>®9el» T e r m i t e n , ® i b e r , j u gemeinfc^aftlidjem S B e r f e giebt b a « beut« lidjjie 93i(b v o n © e f a m m t l e b e n , » o n S e v b i n b u n g mehrerer 3 n b U » i b u a l i t d t e n in einer gemcinfd?aftlicfyen ß e n t r a l i t ä t . 3un^it ftefyt m a n j e b e « e i n j e l n e i f y i e r jtdj felbft beftimmen. 2lber itt bem » a « fte a u « f ü l ) r e n iji eine 3iöti>igung ber 3 n b h > i b u e n ftcfyt» b a t , bie n u r ben SBiUen e i n e « burcfy fte a l l ? fyerrf bev S t e l l u n g e i n e « ©ienenfcfywarm« bie otjne K ö n i g i n gebliebene •Jpälfte u n f ä h i g 3 e t t e n j u b a u e n , fte f ö n n e n nidjt weiter a r b e i t e n , n e h m e n feine S t a u u n g u n b f t e r b e n , gleich w i e j e b e t organifd)e K ö r p e r oi)ne (Seele ttictyt leben f a n n . 2 ) a f bie n e u t r a l e n S i e * n e n für bie nicfyt *>on iljnen ftämmenbe j u n g e SBrut f o r g e n , ift ebenfall« a u « ber (Sinfyeit be« gemeinfd)aftlicfy b e f e e l t e n , w e n n gleich i n »ieie 3 n b t o i b u e n jertljeilten S c h w a r m e « j u e f f l ä r e n . @ i n S 9 l e n e n f ( $ w a r m , ein ® i b e r f t a a t , ift ein in s i e l e 3 n b t o i b u e n jer* f a l i e n e « S B e f e n , bie 3 n b i » i b u e n jtnb bie © l i e b e r e i n e « C r g a n i S * mu«. SBollte m a n b a « n>a« bie sBiber u n b bie S i e n e n j u ge* meinfc$aftlic$em S a u , bie Stfyroalben j u vereintem g l u g e , Slmei* fen j u j f a m p f in g e o r b n e t e n R a u f e n t r e i b t , lieber 3 n f t i n f t a l « © e f a m m t w i l l e n n e n n e n , fo ift b o $ aucl? fo © e f a m m t l e b e n : ber 3 n f t i n f t ber 3 n b i » i b u e n ift j u einem 3 n f t i n f t e ber © e f a m m t f j e i t » e r e i n i g t . 2 ) a « 93erl)a{tiuf? jn>ifc$en 3 n b i » i b u a l i t ä t u n b © e f a m m t * leben w i r b in biefer S l u f f a j f u n g n u r f l a r e r . 3 n f t i n f t ift eben, bajj bie S e f t i m m u n g j u r (Sntfc^liefjung a u j j e n l i e g t ; bei bem SBiUcn w i r f t auefy ein ä u ß e r e r G i n f l u j j a u f bie (Sntfcfyliefjung, aber n u r a l « © r u n b , bei bem 3 n f t i n f t e ift er U r f a ^ e . 2 ) a n u n » o n bem 3 t t j i i n f t e 2lUe ober S i e l e getrieben w e r b e n , fo tyat

343 ba«

$i)un

ber

ßiitjelnen

ein

gemeinfdpaftlic^e«

unb

biejj ift ©efammtleben, 892.

3e

aufmerffamer

w i r bie 2lrt ber (Sntwicfclung be«

menfcfylidjten ©efc^icc^te, ben © e i f l einer 3 e i t ober eine« 93olfe« betrachten,

befto mefyr erfcfceint u i t « b a « ?eben be« menfc^lid&en

©efcfylectyt« a l « ein © e f a m m t l e b e n , jipe auögefyenb.

» p n gemeinfc^aftlidjem

3)ap jeber b a « Sßerf feiner 3 e i t i j i ,

^tin*

unb

baf

jeher a u f einen größeren ober Heineren . t r e t e w i r f t , ift © e f a m m t * leben.

Unb

wiewofyl

feiner 3 n b t o i b u a l i t ä t •iötenfe^

weit

mefyr

bie © Ü b u n g be« 3nbh>ibuum jugleid) i n

wurjett, au«

feiner 3 n b t o i b u a l i t ä t

fo

ift

bodj

feiner 3 e ' *

fyat.

baf

bet

feinem SBolfe a l «

ju

fagen,

au«

@ « läjjt ftdj aber ©efammtleben be«

9)ienfdjengefcfyled?t« ober befonberer G r e i f e , ber 93ölfer, in jwei* erlei SBeife b e u t e n ; entweber b u r $ beftimmenbe S i n w i r f u n g ber ^ n b i ö i b u e n a u f einanber, fdjaftlidjeit 893. fonbern

ober burefy b a « Sßalten eine« gemein*

©eniu«. 3)er ©eift

er w i r b

eine« SMenfdjen

bitbet

ftdj

nid)t

im 93erfel)V mit Slnbern erjogeit,

vung,

2 l n w e i f u n g , 93orfcfyrift,

fyiel.

D l j n e 2 k r f e l ) r mit anbern 3J?eufct>eii w ü r b e

burd? ©elel)*

9J$ittf>eilung ber © e b a n f e i t ,

farne (Sntwitfelung ber © i l b u n g ift ©efammtleben; be« © a n j e n ,

woran

b a « ©lieb

be«

be« © a n j e n lebt. 894.

2>ie gemein* ©ilbung«leben

b a « S n b M b u u m n u r a l « ©lieb Sfyeil Ijat, oyganifc^en J i ö t p e r «

nur

burdj

bie t baS SBerf

beS (Sremiten.

D i e Völferwantetung ift weber aud einem D r a n g e ber Umftäitbe, noc§ au« bem (Einfalle (Sinjelner hervorgegangen; ein 3 u g von ^eerraupen.

fte war

wie

Werabe iin neunjebnten Safyrtyunberte,

wo am wenigften Veranlajfung w a r , ift ber revolutionäre (Seift tyerrfdjenb geworben;

äfjitlid; wie

bie ©efcfyicfyte feinen ©runb

finben wirb, welcher in ©riec^enlanb eine (Spotte fafi burcfygän* giger

gleid^jeitiger

bat, in 3ltf)en na^j

3lbf(^affung

beS ifönigtfyum«

eines tfobruS $obe.

mächtiges SSirfen beS 3eitgeifteS fetyn, fdjinelie

unb

weite

weit über D a s

Verbreitung,

fyinauS,

was

bie

bie

t>evbeigefäf>rt

2Bo wir irgenb ein bei' (Srfoig, bie

unwiberftefylicfye

fic^tbaren @rünbe

(Gewalt,

»ermutigen

laffen würben. 895.

3eitgeift

'i*

gleidpbebeutenb mit bem, w a s bie

Üöfefyrjaljl benft unb will, nod) mit bem, w a s bie (Sinftcfytsvolleren benfen unb wollen.

(?r l)at nidjt feine ©ewalt von ber Slnjtcfyt

unb ber ©efinnung ber iOietjvja^t n o $ ber klügeren. innerer 2öcvtl> ben V o r t e i l gebe, baß alfo

D a f immer

immer baS Seffere

ftegen, immer SejfereS ftc$ entwiieln müjfe, wirb niemaitb be* hausten »ollen.

D a ber 3eitgeifi

ftetS veränbert, fo müjjte

©efanimtlritn.

Stitgtijl

345

tic äBelt fctyon auf einer fyoljen S t u f e flefyit, w e n n immer 39ef« fered würbe. fict) oft tenb

«» ne 9iid)tung teö ©aitjen,

Der

gegen

ma$t.

bie

bie Slnfic^t ber 3Ref>rjal)l u n b ber ¿Uügeren gel* Den

wefentlidjen ® r u n b

feiner © e w a l t fci>n wir

nic^t: wad w i r b a t o n fefyn, ift ber Sßorttyeil ber ©ewegung, bev •Ttyätigfeit, ber -£>eftigfeit, beä Singriff«,

ber Küdftdjtöloftgfeit,

beö ungefdjeuten Gkbraudjö ber Slrglift unb ber 8üge. 896. neu

D e r 3eitgeift

verfdjieben.

ift v o n S i n n unb 2lnftd)t ber (SinjeU

D e r SBerjtanb

ift nid;t bie S u m m e

einer 3 r t t

ober

eine« 93olfeS

beö SBerftanbcä ber 3 n b i t i b u e n .

rid;ter (Glaube ber 3 e ' t

'1* Sl;ovl)eit ber 3«it>

S i n tf)ö*

m a n Wirt

aber

nic^t alte ÜÄenfctyen für burnm galten, bie ifyn liegen, weil ifjve 3eit b a t o n erfüllt ift.

9iirf>t alle 3Äenfd)en ftnb bumm,

fid) v o n unferer waljrfyaft ftupiben R e v o l u t i o n Veute,

weld)e

Unreifen

welche g e w a l t t ä t i g e n Umfturj nidjt » o l l e n ,

laffen:

geben bodj>

tein tfyoricfyten 0)efd>rei gegen bie Regierungen (yefyör, unb über* laffen

ftcfy

betn ^ a n g e ter 3 " *

Regierungen

anjuf^ulbigen

unb anjufeittben, woburef) fte, im Retolutionögeifte unwiffentliältnip fyat ?lel)nlid?feit

mit bem Unterfcfyiebe, welchen bie Staatslehre jwifcfyen bem fammtwillen

unb

bem äBillen 2lUer

ober

ber 2Wel)vjal)l

fennt.

D i e ©efammtljeit ift nicfyt bie S u m m e ber Ginjelneit. 897. rieit,

3««

©Übung

ber 3ltmofpf)äre

wirfen

bie @yitellu*

aber ba8 » o n fyotyerer ^iotenj auöfliefenbe Sebeit ber 2lt*

ntofpfyare gefyt nic^t in bem a u f ,

waö bie batin lebenben 3 n b U

tibuett a n fte abgeben, ober aud tt>v nehmen. (ikunb ifyred 2ßerben3

l?at fte in ftdj,

unb

größerem (Sinfluffe auf ba$ ber ©piteUurien, (SpiteUurien auf baS ber 2ltmofpl)äre. 3eitgeifte.

D e n wefentlicfyen if)r geben

ijt

ton

ald bad fieben ber

2lel)nlicfy

iji e3 mit bem

D i e (Sinjelnen wirfen ju feiner S i l b u n g , aber mäd)*

3 4 6 dritte» QJud): »t« Ocifl»« ititn in ku ®ae gefellfchaftliche ?eben ber SDienfchen hat eine noch weitere SBebeutung als in ben (Staatöjwetfen. SJian fönnte nicht fagen, ob ber SDtenfdj metyr für ftch im ©injelleben, ober ob er mehr burdj unb für bie ©efellfchaft in einem ©efammt* leben lebe. (Sin fo grofer üfyeil beö Sebent ift in bem, waö ber iöieitfrf) in ber ©efammtljeit für fein Sntereffe unb für feine

3 4 8 ©ritte« Sudj: ©rt ©eifte« &btn ia ber aßelt: »friert n. »ertinfcuna. 5Mlbüng empfängt, fowie wa$ et für t>aö ©anje ift,

6 t fann

jdjeitten meijr ein Stjeil feiner 3 e «* ofcet feinei 93olfe« al« ein (Sinjelwefen ju fcpn. 902.

giebt

u n t 93ölfer

(Sinjelnev

ftd> ju ©enialität entwicfeln

3*ölfev (o

genial,

fo !ann,

ftumpf,

baf

fein

e ten

unli

unb 3 i

bap fein (Sinjelnev in ©enialität f)er»otvagt,

baj» alle geniale (Svfdjeinung

bem SBolfe jujuiedjnen ift.

3n

föntet, p n b a v unb Sopfyofleö, wie in ^fyibiad, fefyn wiv ©e« nialität be3 SSolfed bev © v i e l e n weit

meljv alfi ber (Sinjelnen;

bie fyomevifctyen ©efänge ftnb nuv Sßibevfcfyein bei ©eifte« unb beö gebend beö 93olfe«. D i e Seijlungen in Sitevatuv unb Äunft ftnb nic^t blojj ein Slggvegat »Ott Stiftungen ©injelnev,

fonbevn

fte ftnb von bei ©efammtljeit, von bei- ©efeUfctyaft gefctyaffen.

X X I .

^eroleidjung

be$

©efammtleben*

im

Drgattifcfyen.

903.

3 n betn £eben beö menfcfylic^en ©ef$led>tö uitb wie*

bev in bem Sebeit ber einjelnen ÜRenfcfyen ift alfo ©efammtlebeit unb 3nbi»ibuallebeit »eveinigt, welche SBeveinigung ju faffen bie 4

}$evgleid?uitg bev fd?pn im Slvtifel »on bev govtpflanjung evwaljit*

ten äljnlicfyett USevfyältitiffe beö ovganifdjen fiebenö bienett fanit. 904.

üNan

bcit beö ®tammeö

fann beit S a u m wie eine iit bem ©efammtle* »erbunbene ÜJienge »on i^flanjen betrachten.

3weige, ©lättev, Sölütfyen, glückte, unb

ftnb ©liebev beö Saumeö,

benitod? fyaben fte inbi»ibuelleö Seben, fte ftnb ^flanjeit,

welche auf bem S a u m e warfen.

2Bad

jebeö Sluge beö S a u *

med fyev»ovtreibt, wä^ft nacty bev befonbevn 2ltt unb -Kraft bie* feö Slugeö; bepfyalb wäd)ft 93lütl>e anbevö alö 3 w e ' 3 /

^

halb trägt alle?, waö auö cir.en geimpften ?luge evwädjft, bie

aifr^íeidfuntj bei Stfammtitbtn«rotCtgamfdjeit.

349

eigne 2lvt be« 2luge«, nic^t bie be« Saume«, auf bem e« nun twäc^ft: alte« tief, »eil in jebem Svrofj, in jebem üeirn eigne« ieben ift. Da« Seben bev einjeliten .Seime ijt fo felbftftänbig, bafj e« jum gvofjen Steile ftc$ von bem Stamme ju ganj ge* fonbevtent Sebeit lófen fann. Unb ebenfo fanit ein einjelnev 2l;eil, ein ?lfi, abfterben, wäf)tenb bev übrige Saum fovtiebt; alfo ift ba« ?eben be« Slfte« ein befonbere«. Slätter, Stögen unb Svürtte föitnen rittet immer im Sebett be« Saume« bleiben; fte weifen unb fallen ab. — 9lef>nlid)e« finbet fidj auf ben un* tevftcn Stufen be« £fyievveiei fcvtlebenbe 3nbi»ibuen geseilt wirb, fo ift ftdjtbav, baß jebev ífyeil fctyon wáfjvenb bev Seieinigung in einem ©efammt* leben bod) fdjoit eigne Seele, eigne Seben«fäl)igfeit gehabt l;at. 3n einigen ^ol^enavten unb in ben Sanbroüvment feí)n »it Seifyiele ron Sereinigung mefyvevev 3nbtoibuen in einem ©e< fammtleben. — 3>ev (Smbrtyo »ä^ji au« eignem unb au« bem mütterlichen 8eben«|>rin}ii>e }ugleiat feine eigne Seele, wäljvenb bod) nod) ba« ?eben«iuin}ip ber SÄutter aud) feine« ?eben« ^viitjty ift; er ift 3nbh>ibuttm unb ©lieb be« mütterlichen Körper« jugleic§. Seine Seele ift iit Setbinbung mit ber Seele bev SJfuttev, unb fte löft fic§ evft in bev ©eburt. — ^>ier ift metyr Siell)eit be« feelifcfyen ieben« bei ©inljeit be« Äörper«; in bem (Sentralleben be« SDieixfd^cngcfd^iec^tö ift @e* trenntfyeit ber Körper, alfo audj bev Seelen bei ©emeinfäaft eine« geiftigen ^rinjip«. 3tt beiben ijl Sevbinbung von verein« tem unb gefonbertem ßeben. @« f)errf$t aber im Organicen bie ©anjljeit vor, im ©efammtleben be« 2Jtenfm gewuft »erbe, baf et anbetn ©egenftanb fet>, unb wofür er angefefyn wirb. 982. 9ti$t blof in ber Hrt, wie »it erlernen, liegt 3nterefle, fonbern auc§ überhaupt ©egenfianb ju fev>n ifi ben SDtenfctyen ein 3ntereffe, äf>nlic^ wie Srfennen unb Sßiffen an ofyne Unterf^ieb be« 3ni»alt« von 3ntereffe ifi, wa« fidj in ber 9teugierbe jeigt. 3ener ÄeUner, ber fiat in bem 2luffefyn, ba« er baburatum muf Spiel unb geben ein ©ut feijit. 2Ba« ben 25*

388

SBicrtei

©er 3»«l uab bie (Srfuttung.

©runb be« Snteteffe in fid? felbfi Ijat, wa« um fein felbft Witten getfyan wirk, ift ein ©ut. 993. Allgemein pflegt bet 9Jtenfc$, unb wie e« fc^eint aucfy ba« !fi)iet, ba« Seben ju lieben unb ben Job ju freuen. SBenn biejenigen, welv Seben für ein unglüdlidje« Raiten unb barum ©efynfuc^t nac§ bem Sobe empftnben, bennocty ftdj felbfl übet einem ©efüfyle bev 2lnl>änglic§feit an ba« geben be* treffen, fo ift freiließ ungewiß, ob biefe« »on bem 3nteveffe be« geben« an ftd? abjuleiten fct>, ober »on ben Sntereffen bet ©ü* tev, welche boc§ auety bart an Unglücf reiche Seben fyaben fann, unb ttel»«f trab bic Orfutomg.

Antwort auf jene grage au« unfitem ©eföfyle gu nehmen. Slücin ba« eigne ©efüfyl felbfi wirb und übet; nic^tö weniger Hat, al« jebem ba« ©efufyl von bem eignen ¡Beben. SQBet feine ©efüljle ju belauften pflegt, mal gar a l « nichtig ba«, » a « u n « einft grojj unb fyerrlic^ war. 2)urat,

fo

bod) nicil burt$ ba« Wittelalter tyinbur$ freiwillige Unterwerfung unter ein £ a u p t im 8ef>n«verfyältniffe, wo bie innigfte &nf}ängli$!eit an ben 8eljn«i>ertn unb gütfien, an (tc^ unb al« Surrogat für Eingebung an ben S t a a t unb fein Oberhaupt ju fdjäfcen, aber al« SBer! unnatürlicher unb verteilter Slnftdjt in ifyrer Ungrünb« lic^feit bet ©eftnnung nil feine« S t a a t e « nur um

ajtfcftigung u. «ujlöfung in Itx

b»r mtnicfciicfien ©efellfiaft. 4 1 3

be« eignen 93ortl>eii« willen 3ntereffe fyat unb bie Sluflöfung be6 (Staate« gern fietyt, wenn et felbft babei gewinnt. SJntyäng* lictyfeit ifi, wenigjten« in ber gegenwärtigen 3 e ' * / mit einem £ a n g e bie gürfien unb bie Regierungen ju tatein, ju f(^mäf)en unb anjufeinben t>ertaufc$t worben. ©ewalt l>at feit ßrfinbung bed S ^ i e f p u f o e r « »ielleictyt für gefiigfeit bet @taat«»ertyältnijfe baö SSefie gettyan. gür bie ßufunft ift bie fiärffie Hoffnung barin, bafj bie SJtenfdjen ofjne Regierung nic^t fetyn fönnen, unb baf Äampf jwifctyen Regierung unb 93olf bod> unbehaglich ifi. 1046. 2)er gortgang ber menf(^Ii(^en ©efeUfchaft vom verbinbenten jum auflöfenbeit ^rojeffe hängt an bem, wa$ wir gortfd^ritt »on Statur ju ©eift nennen. D e r ©eift in feinet gefylbarfeit unb in feinem Streben gegen bie Statur erft Sffierfjeug. 3 n ber Statur ift ba$ ^Jrinjip ber Sluflöfung wie ber Serbinbung. SSJie jie einft bem 9Äenf