Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 12, 13, 14 Spritzenhaus – Syringenstrauch [Reprint 2022 ed.] 9783112616680, 9783112616673


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German Pages 194 [197] Year 1983

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Thüringisches Wörterbuch: Band 5, Lieferung 12, 13, 14 Spritzenhaus – Syringenstrauch [Reprint 2022 ed.]
 9783112616680, 9783112616673

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SÄCHSISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG SPRACHWISSENSCHAFTLICHE KOMMISSION

Thüringisches Wörterbuch Auf Grund der von V. Michels begonnenen und H. Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter Leitung von

K . Spangenberg an der Sektion Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena V. Band

12., 13. und 14. Lieferung

Spritzenhaus — Syringenstraiich

Bearbeitet von H. R o s e n k r a n z , R.

Schäftlein,

H. S c h r i c k e l , K. S p a n g e n b e r g

A K A D E M I E - V E R L A G 1982



B E R L I N

Autoren der Lieferungen 12/13/14

H. Rosenkranz

Spritzenhaus — Stawewitzer

K. Spangenberg

Steam - stevig

H. Schrickel

Stibitz — Stövchen

R. Schäftlein

strack — Struz

H. Rosenkranz

Stubben — stutzweise

K. Spangenberg

Suade — Syringenstrauch

Erschienen Im Akademie-Verlag, DDB - 1088 Berlin, Leipziger Str. 8 - 4 ©Akademie-Verlag Berlin 1982 Llzenmommer: 202 • 100/183/82 P 116/81 Qwamthersleliuiig: IV/2/14 VEB Druckerei «Gottfried Wilhelm Leibnlz«, 4450 Orifenhalnlohea Bestellnummer: 763912« (8061/V/12-14) • LSV 0817 Prlnted in ODB

DDR 54,- M

VORWORT ZUM FÜNFTEN BAND Nach der Publikation von 11 Lieferungen des vierten Bandes (L—Q) in den Jahren 1966—1975 legt das gleiche Autorenkollektiv nunmehr den aus 14 Lieferungen bestehenden fünften Band (R—S) vor. Ab Lieferung 8 des vierten Bandes besorgte die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig unter der Obhut ihrer Sprachwissenschaftlichen Kommission die Herausgabe des Wörterbuches, während die ersten sieben Lieferungen des vierten Bandes noch unter der Herausgeberschaft des ehemaligen Instituts für deutsche Sprache und Literatur der damaligen Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin publiziert worden sind. Kooperationspartner bei der Erarbeitung des Wörterbuches ist nach wie vor die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die bis 1969 im Rahmen des Instituts f ü r Mundart- und Namenforschung und seither im Rahmen der Sektion Sprachwissenschaft Haushaltsmittel und Mitarbeiter anteilig zur Verfügung stellt. Aus Altersgründen schied im J a h r e 1979 Herr F. Genscher aus der Arbeitsstelle aus. Seine Tätigkeit als Zeichner für Forschung und Lehre wird seit der elften Lieferung des fünften Bandes von Frau Chr. Darr fortgesetzt. Die Manuskriptherstellung lag bei beiden Bänden in den Händen von Frau H. Rädlein. Rudolf Große Vorsitzender der Sprachwissenschaftlichen Kommission

Karl Spangenberg Leiter der Arbeitsstelle

1409

Spritzenhaag—Spritzpinsel

wie de Feierwehr spritzt, de Kinner spritzen bein Baden. — b. 'Beete mit der Gießkanne leicht übergießen' nur verstr. ob. Schwarza, seit. H e n n b Itzgr. — c. 'Wäsche auf der Bleiche besprühen' nur °Hildb Eis. - d. 'landwirtschaftliche K u l t u r e n mit Chemikalien besprühen' verstr.; witten dinen Hawwer nich spritzen looßen? °Quedb Schie, dar ww di Baamer sprützt °Sonnb Häm, die Kartoffeln sprötz "Mein ö p f ; -• totspritzen. — e. 'Wände kalken' mer wulln en Kuhstoll mit Kolk spretze °Jena Lobe. — f. fachspr. 'Farbe mit der Spritzpistole a u f t r a g e n ' in der Spielzeugindustrie der Armin sprützt °Sonnb Häm, ähnl. in der Porzellanindustrie u m Sonnb; — aufspritzen. — g. übertr. se hat us lutter Bosheit Oeft un Galle jespretzt °Sondh Greu, ähnl. Suhl. - h. 'Steine übers Wasser springen lassen, t fitschein' nur °Gera H a r t . — 3. 'Wurstmasse maschinell in den P a r m füllen' nur verstr. °Zeulr, °SRoda Her-, Grz; i stopfen lb. — 4a. 'schnell laufen, t rennen' seit. N O T h ü r OThür SOThür, °Mühlh ODo, °Eisn UE1, Hildb, der Gemeindediener spritzte näbber ins Eckhaus °Sondh HTh, der Derekter kamb aangespretzt Weim. — b. 'schnell fahren oder reiten' °Sondh H T h Sondh, °Mühlh ODo. - 6. ' K o n t r a ansagen' beim Skat- oder Doppelkopfspiel verstr. südl. L S a l z - N a u m b ; — an- zurückspritzen. — t schriezeln schriezen spratzeln sprutzeln strenzen striezen2.

1410

°Mersb Lau. — 3. ' / Tülle an der Gießkanne' nur °Saalf Arn K a u , Grz. — 4a. 'junges, flottes Kutschpferd' seit, nördl. Eisn-Gera, da kemmt ä Koppelknacht mät e Paar su Spritzern gefahrn °Weim Bla. — b. 'ein flotter Bursche' Salz 1893, junger Spritzer 'unreifer junger Mensch' °Art Rei, °Eisn UE1. - c. 'mannstolle Frau, t Hure' nur °Mühlh Dach. — Mond- Suttenspritzer. — 5. 'Landpartie, kleine Reise, t Spritztour' Sonnb. — 6. an Spretzer mach 'einen Stein übers Wasser springen lassen, t fitschein' °Arn Sül. Spritzerei f. fachspr. 'Abteilung der Puppanfabrik, in der Puppenkörper, -arme und -beine hergestellt werden, wobei zähflüssiger K u n s t stoff a n die I n n e n w ä n d e der Hohlformen gespritzt wird °Got Wal. Spritzerer m. 'kurzer Regenschauer, t Husche' nur es war bloß a Spritzerer °Suhl ADa, a poor Sprötzerer °Mein H ü m . Spritzern swV. s hat e bißchen jespritzert 'es gab einen kurzen Regenschauer' °Jena Dra. Spritzgebackenes n. 't Spritzkuchen 1' N T h ü r 1882, °Eisn OE1 UE1, °Eisb Lin, Grz. Spritzich m.. 'Spritzer 1' Spriezch °SRoda Her. Spritzkandel f. 't Gießkanne' nur seit. s°Zeulr w°Grz, °Saalf P r o ; die weitere Verbreitung nach D W A 18, K t . 2 wurde durch direkte Befragung nicht bestätigt. — Spritzkanne f. 1. dass., nur sö°Ilm n°Neuhs sowie verstr. °Grz n°Zeulr, seit. °Schlz, °Jena Zimm, °Schmö GBr. - 2. 'große sbrüds Itzgr, -ö- H e n n b (außer wRhön), u m °Got F r d , hölzerne Bierkanne' u m J e n a , ' K r u g ' °Neuhs -e- W T h ü r ZThür I l m T h ü r wRhön, sonst -i-; mit R ü c k u m l a u t gvibrodsd °Salz Stba, "Schmal P a p , OWei; beim Kirmesumzug trug der Burschen"Mein Öpf, gisbrüdsd °Salz Wie. — Zu. mhd. sprittzen. diener eine mit Bier gefüllte Spritzkanne °Erf Spritzenhaus n. 'Gerätehaus der Feuerwehr' Eich, vgl. D W B 10,2,137. allg.; es diente f r ü h e r auch als provisorisches Spritzkanjienstute f. 't Tülle an der Gießkanne' Gefängnis sowie als Ort f ü r öffentliche oder pri- nur °Rudst Egd Man, °Neuhs Dee Meus, Spriezv a t e B e k a n n t m a c h u n g e n : wenn de muust (stiehlst), kann- °Ilm Böh. - Spritzkannentülle f. dass., nur spärrn se dech ans Spritzenhus bei Bruet un Wasser °Zeulr Tri. °Erf Alp, an Spritzenhaus hängt e Posquill 'eine Spritzkopf m. 7 Tülle a n der Gießkanne' nur anonyme Verleumdung' "Lobst Eli; t Leiter- °Eisb Eisb Hdf, °Gera Pol. - Spritzkübel m. häuschen. - Spritzenkorps n. 'Feuerwehrmann- Fachspr. der Griffelmacher 'wassergefülltes Geschaft' Sonnb. - Spritzenmannschaft f. dass., fäß, aus dem an heißen Tagen die Griffelschieferebd. — Spritzenmeister m. ' F e u e r w e h r h a u p t m a n n ' p l a t t e n mit dem Spritzpinsel angefeuchtet wurN T h ü r 1882, Sonnb; bei der Spritzenprobe riefen den' °Sonnb St. - Spritzkuchen m. 1. 'kleiner die Kinder im Scherz: Spritzemeister, hierher, Kuchen aus Pfannenkuchenteig, der in siedendes aller- allerwejens hän! N o r d h ; R A suffe wie en F e t t gespritzt wurde', häufig zu F a s t n a c h t geSpritzemeister N T h ü r 1882. — Spritzenprobe f. backen °Sömm Büch, °Eisn OE1, °Pößn Nst, 'regelmäßig abgehaltene Ü b u n g der Feuerwehr' Mein Sonnb, Spritzen- °Weim U t z ; t Schriez°Sondh HTh, °Mühlh ODo, Sonnb. Spritz- Striezgebackenes. — 2. 'Kuchen, der mit Spritzer m. 1. 'Spritzfleck' etwa an der Kleidung Zuckerguß bespritzt ist' °Wern Sti, Salz. - Spritz°Eisl Helb, °Eisn UE1, Sonnb; Kuhdreck- kugel f. Fachspr. der Glasbläser 'Glaskugel mit spritzer. — 2 a. 'sanfter Regen, t Nieselregen' nur Zerstäuber, gefüllt mit der Flüssigkeit zum Schat°Eisn Dip Pfe, °Got Gol, °Jena G K r . - b. 'kurzer tieren des Christbaumschmucks' °Neuhs Lau. — Spritztour' Regenschauer, t Husche' verstr. ZThür H e n n b Spritzpartie f. 'kleiner Ausflug, i °Mersb Lau. - Spritzpinsel m. Fachspr. der GriffelI t z g r SOThür, °Neuhs, seit, sWThür, Sondh, 89

Thüringisches Wörterbuch, V, I 2 . - 1 4 . Lfg

1411

SpritzsoD«—Sprossenkarren

macher 'ein Fichtenzweig zum Besprühen von Griffelschieferplatten an heißen Tagen' °Sonnb St. - Spritzsoße f. 'eine Art Soße' °Eisn Dip. Spritztour f. 'kleine Reise, t- Landpartie' °Mühlh ODo, °LSalz Bla GUr, °Eisn 0E1 UE1, Weim Sonnb, mer mochen heit Oomd nuch ne Spritztour nach Runnebarg zen Vugelschießen °Grz Ber; t Spritzer Spritzpartie. - Spritztülle f. 'f Tülle an der Gießkanne' nur °SRoda GBo. Sprock o. G. 'dürres Reisig, f Sprich' nur Spruch °Miihlh K a m ; vgl. R h e i n W b 8,441 f. sprockicht Adj. 'brüchig, zu rasch gewachsen' sprockchtes Holz °Mühlh ODo. spröckisch Adj. 'trocken, spröde' vom Bindegarn sprecksch °Eisn W L u . spröde Adj. l a . 'trocken, brüchig' z. B. vom Brot, vom Heu gesagt "Wem Sti, °Eisb Bür, °Got Frd, °Mein Was, "Sonnb H ä m Men; vgl. SchwäbWb 5, 1575: spre(ch). - b. 't morsch' dos Braat is sprää °Hildb GIB. - c. 'rauh, rissig' von der Haut, Sonnb, schmeer deine Hände ei, die sin rächt sprede °Jena Lobe. — 2. 'hager, schlank, schwächlich' H e n n b 1801; vgl. Schmell. 2, 695: sproe, sproer. — 3. 'scheu, zurückhaltend' Sonnb, °Mühlh Fla, do darf mer nech su sprede tu, se wärdens ibelnahme R u d s t , RA er is sprede wie ne Jungfer ebd.

1412

2a. 'Verbindungssteg zwischen den Pflugarmen, t Riesterstrebe' nur "SRoda Qui, "Schmal Brei; — Quersprosse. — b. Spieß2 am hölzernen Sensenkorb' nur °Wern Sti, °Worb H a u r , "Grz TWo, "Schlz Gef; — Sensensprosse. — c. im PI. 'Querstäbe in der Leiter des Schubkarrens' "Worb Tei. — d. im PI. 'Rutengeflecht in der L e h m f a c h w a n d ' "Eisb T a u t ; t Fitzgerte. sbrossfn), -(/-; doch sbros aöSOThiir, um Sonnb, Sbrus» OThür nSOThiir, Sbruss "Eisl Rot, sbros öErf Dach, sbrdsa vorwieg. Rhön, "Schmal, verstr. um Salz; palatalisiert sbrpss "Schmal Hei, "Suhl SuNd, sbräi&a, -öü- "Suhl Ben.

.ihre, °Mühlh Fla, sbrf "Wem Sti, °Hildb GIB; sbreda °Jena Lobe, Rudst, sbrida "Eisb Bür, sbrüd "Mein Was, Hennb 1801, sbrüdd °Got Frd, °Sonnb Häm Men Sonnb. - Das nach DWB 10,2,142 erst seit dem 15. Jh. belegte Wort weist frühnhd. auch die Nebenform sprö, sprüh auf. Sprossel f. l a . 't Sprosse an der Leiter' söZThiir Sproß m. 1. 'junger Trieb einer Pflanze' seit. OThür, °Wern Sti, "Got Buf, dar Baum hat abber sIlmThiir söOThiir sö Hennb SOThiir (außer "Lobst s"Schlz), "Hildb neben umg. Sprosse, sonst seit., s. schene Sprossen °Mühlh HBe. — 2 a . im PI. 't Sommersprossen' nur °Jena K r i ; -» Holder- K t . Sprosse; nahm dich bä dar lang Letter en Acht, Kuckucks- Sonnensprossen. — b. im. PI. 'f Pickel3 die verrt Sprossel hat en Kniek "Mein OMa. — b. im Gesicht' nur °Got Hör. 'Sprosse der Wagenleiter' verstr. ö"Ilm "Neuhs, Sprosse f. l a . 'rundes Querholz als Trittstufe "Rudst Dösch R o h . — 2a. 't Riesterstrebe am einer Leiter' nur öNOThür nöOThür W T h ü r R h ö n , Pflug' n u r neben Sprüssel "Sonnb Gör. — b. 2 "Heil, um Erf, sonst umg. verstr. neben älteren 't Spieß am hölzernen Sensenkorb' n u r "Arn Wiill. Syn., doch seit, im Gebiet von Sprüssel, s. K t . mit sbrossl; doch sbrus'd OThür nSOThiir, seit. ob. Verbreitung der Grundwörter; an der Letter fahlt Schwarza, "Hildb nw"Sonnb, sbrässl vorwieg. "Mein, anne Sprossen "Worb Brb, wie ich zer Latter noff- "Schmal Möc; palatalisiert sbrpstl "Suhl Gol Hir, klatterte, brach off einmal anne Sprosse °Erf Alp; "Mein Bei Eih Wes, .sbrdisdl "Suhl Dil Röhr Suhl, t Leiterspale -sprale -sprosse(l), Spale Speiche Spra- "Mein Beh; mit Gleitlaut sbrosddl "Hildb Eich Feh, "Mein Mil, "Lobst AG«, ibrusdtl "Hildb Gom, sbrdsle Sprossel Sprüssel Träte. Davon zu unterscheiden die Schaben, die in den durchbohrten Leiterholmen bhl "Schmal Ber SHa. fest verkeilt sind, sowie die Stufen der TreppenSprössein, -o- P I . ' t Sommersprossen' n u r " N a u m b leiter. — b. 'Querstab in der Wagenleiter des E r n - Pri, Sprossein " S R o d a R a b ; — Rotsprössel. tewagens' verstr. °Neiihs, °Eisl Bor, °Naumb Möl, sprossen swV. 'emporsprießen' sprussen "Wern °Mühlh Sehl, °Eisn R u , °Hildb Fri Gie, °Rudst Sti. Roh, "Lobst Rem, der Läiterwü (-wagen) hat zivu Sprossen karren m. 't Schubkarren' nur "Worb Läiter mit Läiterbäim im Sprosse "Schmal Brei. — Tei.

1413

Sprosser—Sjirügel

1414

auswendig zu lernenden Bibelsprüche eintragen m u ß t e n ' °Pößn S t b 1870. Sprüchebeutel m. l a . 't Schwätzer' n u r °Mein Ell K S u , °Suhl Ben Wich. b. 'Besserwisser, t Klugschwätzer' n u r °Lobst Bir Sehl. — c. 'Aufschneider, t Angeber' n u r °Mein Mein UWei, °Hildb Lin, °Sonnb Nbau, "Lobst Schi. - 2. 'Unterhalter, t Spaßmacher' n u r "Mein R o m Wöl, °Melr Urs, °Hildb Eich. — Sprücheklopter m. l a . 't Schwätzer' nur °Suhl Ben Suhl Wich. — b. 'Aufschneider, t Angeber' n u r "Schmal, "Mein Mein Schwa, "Hildb Eis, "Sonnb Nbau, "Lobst Blb. - 2. 'Unterhalter, t Spaßmacher' n u r "Mein P r e i Wöl, "Hildb Lin. — Sprüchemacher m. l a . 't Schwätzer' nur "Mein K S u , "Suhl Ben Wich, Sonnb Cob. - b. 'Aufschneider, t Angeber' nur "Cob Wil. — 2. 'Unterhalter, t Spaßmacher' nur "Melr Urs. Sprüchen swV. 'mitteldeutsche Mundart spresbrods-, sbrdds-; wohl zu spreizen unter Anlehnung an protzen; vgl. RheinWb 8,415: spratzen lb (mit wohl chen' die von drewwen rewwer (die hochdeutschen irriger Bindung an spratzen 'spritzen') und Dt.Mdaa Eichsfelder) Sprüchen im nd. Sprachgebiet um 1859,484: spratzen 'sich hochmütig geberden, sich "Worb Tei nach Eichsf 1919. Spruchglas n. 'Trinkglas, das nach dem Richtbreit machen' im Fürstentum Lippe. spruch ausgetrunken u n d vom Neubau herabgeSprotzer m. 'Großtuer, t Angeber' °Sonnb Riic, worfen wird'; man soll es auffangen, denn falls ein °Cob Cob K G a ; Sprutzer. K i n d an K r ä m p f e n leidet, vergehen diese, wenn es Sprotzerei f. 'Wichtigtuerei' Sonnb. aus einem Spruchglas t r i n k t "Sonnb T r u t . — Sprotzert. m. 't Sperling' neben Spatzert °Nordh Spruchsager m. 'der Zimmerpolier, der den RichtSal. spruch aufsagt', er bekommt wie der Maurer- u n d sprotzig Adj. 'eingebildet, blasiert' Sonnb. der Zimmermeister zum Richtfest eine Tischdecke Spruch m. l a . 'in Reimen oder Prosa geprägte "Sonnb H ä m Men. — Spruchtuer m. dass., "Sonnb Aussage' allg.; wenn der Bupprich kimmt, missen de Grü. Kinner ihre Sprichelchen harbate "Zeulr Göt, iwer Spruck -»• Sprock. der Haustier sticht e schiener Spruch °Pößn Nst, zum Sprudel 1 m. 1. 'wallender Dampf, t Dunst' Richtfest werd e Spruch, aufgesagt "Lobst W u ; — "Sömm H e n ; — Brodel. — 2. 'Limonade, i Brause' Dengel- Ernte- Kirmes- Richtspruch. — b. speziell "Eisn Eisn UE1, Weim. 'Zauberformel' verstr.; dar Sproch helft gegen Sprudel 2 f. 1. 't Tülle an der Gießkanne' nur Krämpfe Weim, jede, Orweit ging mit en Sprichel Im °SRoda Her, en Spruch tu 'eine K r a n k h e i t be- verstr. "Nordh, seit. "Sondh, "Quedb G ü n ; s. K t . Tülle. — 2. 'f Gießkanne' nur "Nordh Wol nach sprechen' °Eisn Ger; — Bann- Hexenspruch. — c. 'die auswendig zu lernenden Sätze aus der Bibel D W A 18, S. 11. sprudeln swV. 1. 'aufwallen' "HMöls OSchw, und dem Katechismus' u m 1900 wohl allg.; frieher "Schmö GBr, "Mein Was, es Wasser sprudelt mußt mer ausn Kotchismusse veel Spreche larne °Jena Lobe, unse Korl bot muß drinnebleiwe (nach- Sonnb, es sprudelt wie Spackgriefen in Tiegel Grz. — sitzen), er hot seine Spriche nich gekunnt °Pößn 2a. 'etw. besprühen' do leßt de Mutter de Butter glei Nst. — 2a. 'Erzählung, Äußerung' er hört n Schnei- in Maul zergieh un sprudelt se nooch iwem Solat toag der sei Spruch oo °Mein R o m , jeder macht sei Spruch Grz. — b. speziell 'Blumen t gießen' n u r "Nordh dezu ebd.; sei Sprichelchen vorbeten (hersagen) Win. — 3a. 'Speichel aus dem Mund sprühen lasR u d s t Sonnb. — b. ar macht (großa) Spruch 'er sen, t geifern' n u r "Zeitz Of, Erf, ich konns nich prahlt, schneidet a u f verstr. H e n n b Itzgr, Miihlh. ausstiehe, wenn imand su uf mich neinspricht, daß er enn ins Gesicht sprudelt "Pößn N s t ; doch auch — — An- Macht- Wahr- Zuspruch. alle lachten, daß de Brotkruhm ausn Maule sprudelsbrüx Hennb Itzgr, sbrox ZThür IlmThür, verstr. ten "Hett Ger. — b. iibertr. ' / zanken, schimpfen' WThür, sonst äbrux; PI. sbrüx, sbrö%, sbre%, Sbriy fd); er hot gesprudelt un gespreißelt Grz. häufig Dim. sbriddfo °Schmö GBr, sbrüiddl °Mein Was, sonst Spruchbuch m. 1. 'der Katechismus' °Schmö ibrüdafo. GBr 1875. — 2. 'ein H e f t , in das die Schüler die Sprügel m. l a . 't Sprenkel1 zum Vogelfang' Sprosser m. 't Nachtigall' Hildb. Sprößling m . 'Nachkomme, t Kind' «mg. verstr.; der wievielte Spreßling is enn das, wos de on Sunntche host loß teefe? °Pößn Nst. Sprotte f. 1. 'der Seefisch S p r a t t u s s p r a t t u s L.' als geräucherter Speisefisch wohl allg.; sie es dörr wie e Sprotte "Suhl SuNd. — 2. scherzh. 'schmächtiger, ungelenker J u n g e ' °Sonnb St. Sprotten PI. 'Flecke' wenn eine werdende Mutter Sprotten im Gesicht bekommt, wird das K i n d ein Mädchen °Salz Dei. Wohl zu Sproß zu stellen, — Sommer sprotteln", vgl. M n d W b 3,403: sprütele 'Sommersprosse', R h e i n W b 8,454: Sprute. Sprotz m. 'Großtuer, t Angeber' ° S o n n b G r i i N h S Sonnb. sprotzen swV. 'protzen, t angeben' °Cob Cob Mön; — Sprotz(er) Sprotzerei sprotzig.

89*

1415

Sprügelhandkorb—spriiliern

NThür 1882, Mansf 1888; auch 'Klappbügel am Springgarn zum Vogelfang' "Suhl Dil; wohl auch Salz 1895, Sondh 1903. - b. 'hölzerner Bügel für die Wagenplane' "Miihlh Fla, "Eisn See. - c. 'Bügel der Handsäge' °Sangh R o ß ; -- an- heraus- verstaatern. staatisch Adj. 'fein gekleidet, geziert, prächtig' "Wem Sti, "Sondh HTh, Altb 1905, enn staatscher

1434

Borsch "Mühlh Bol F a u , e staatsches Mensch "Eisn T r e ; auch Oberharz nach Borchers 122. staatlich Adj. 'ansehnlich, stattlich' Altb 1888; — statiös. Staats- als Bestimmungswort ist verbreitet zur Bezeichnung f ü r hervorragende, ansehnliche Personen wie Staatsjunge -kerl -mädchen, f ü r gut gewachsene Tiere wie Staatsding -gaul -geiß -kalbe -pferd -tier -vieh, f ü r lobenswerte Dinge wie Staatsessen -kleid -morgen -vergnügen -wetter. Staatsdocke f. 'prächtige P u p p e ' Grz, abwertend 'putzsüchtige F r a u ' "Zeulr R a n . — Staatsfell n. in der R A sie haben ihn beim Staatsfell 'er wird bald sterben' "Suhl Chri. — Staatskrüppel m. abwertend 'ein Bursche, der nicht militärtauglich ist' Sonnb. — Staatsmantel m. 'Thüringer Kindermantel mit hellem F u t t e r ' f ü r Sonn- und Feiertage "LSalz Bai. — Staatsmaschine f. in der R A war on der Stootsmoschine drieht (Beamter ist), braucht kee ickel (trocken) Brut ze assen "Eisb Bür. staatsmäßig Adj. 'herrlich, prächtig' fCob. Staatsmensch n. 'prächtiges Mädchen' Sondh 1903. — Staatsmöbel PI. 'die Prunkmöbel in der Oberstube' "Mein Herrn. — Staatspuppe f. 'hübsches, sauberes, wohlgekleidetes Mädchen' "Naumb Gör, "Saalf Bir, "Lobst R e m . Stab m. la. 'relativ dünner, entrindeter (und bearbeiteter) f Stock' allg. bekannt, doch mdal. seit, gebraucht, so z. B. f ü r gedrechselte Stäbe im Treppengeländer oder als Stab ("Altb Göp, "Pößn Nst), bzw. Stäbchen ("Mühlh ODo, "Erf Eck Gam) zum Anbinden von Blumen. — b. Peitschenstiel' seit, neben Peitschenstab OThür öSOThür; Drischelstab. — c. als Zeichen richterlicher Gewalt f E r f ; wohl als Symbol der Gemeindehoheit: wegen der Hirtenschütte soll es künftig also gehalten werden, daß, was der Stab begreift, soll im selbigen Quartal verschüttet werden 1722 Gemeindeordnung "Arn Ell, ähnl. in anderen Gemeindeordnungen des 18. J h s . im "Arn, wie denn alles was der stab erhaschet ohnaussetzlich angeschnitten werden soll 1706 Gemeindeordnung "Jena Zimr; ->- Gewalt- Schulzenstab. — 2. 'Wanderstab' nur seit, in gehobener Sprache, so im Andreasgebet um die T r a u m erscheinung des künftigen E h e m a n n e s : . . . sutt ich met'n zieh iber Land, loß'n erscheine met'n Stob in der Hand

°Eisb B ü r ;

nach dem Text der Bibel mi Stacken un Stab 'meine Stütze' "Eisn R u , R u d s t , "Pößn Nst. - 3. Dim. 'Zigarette' umg. verstr. • Klapper- PeterPfand- Pflanz- Reif stab. Stabe f. in der Korbmacherspr. im PI. 'angespitzte Stäbe von Hasel, Weide, Ahorn oder Eiche, die mit der Spitze in den Korbboden eingesteckt

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Htäbcl—stäbelu-

werden und das auszuflechtende Gerippe des Korbes bilden' "Schmal Pap. >- Wäschestabe. Stäbel m. f. la. 't Astgabel' n u r sö°Nordh s°Sangh °Sondh "Art, "Mühlh Kör Win, °Querf Far, °Sömm Ost. — b. 'kurzer, dicker f Ast' RA Mährn wie e Steivwel 'starke Möhren' °Mühlh Die. — c. 'schwacher t Baumstumpf °Eisn See. — 2. 'Stange (mit Astgabel) als 'lasttragende Stütze' verstr. NThür Mansf, seit. ZThür; se täte jihn un tat sich drihn als steek er äne Stawwel in Kreize Mansf 1924; ->- Steiper. — Speziell: a. 'Stütze unter die Fruchtäste von Obstbäumen' Sondh, °Sangh Hai, °Eisn Tre, °Erf Mön, Hennb 1793. b. 't Wäschestütze unter die Wäscheleine' nur NOThür (außer SO), ö°Sonnb, verstr. NThiir ZThür, seit. 9 Ilm °Suhl; — Wäsche- Weich- Zeugstäbel. — e. 'Astgabel zum Stützen des Sensenbaumes beim Dengeln, t Dengelstütze' nur "Art E t z Seeh; — Sensenstäbel. — d. wohl 'Stütze f ü r die Schwankketten am Erntewagen (s. Abb. Ladezeug)' °Art Rei, °Got F r m ; — Leuchsen- Seitstäbel. — e. 'Stützgabeln, auf die man den Sarg absetzt' Hennb 1793, Hennb 1869, "Mein Mein Was. - f. 'Stütze unter die Deichsel' °Querf Lod, °Hett G ö r . — g. 'Stütze unter der Sitzbank' °Mühlh Fau. — h. 'Balken zum Abstützen verfallender Gebäude' Hennb 1793, "Schmal Pap. — 3a. 'gabelig gespaltenes Ende des Rechenstiels, f Rechengabel (s. Abb. Rechen)' nur NThiir (außer Eichsf), swNOThür, ö°LSalz "Sömm, N-Rand °Erf, ebd. verstr. auch 'der gesamte t Rechenstiel'; — Harken- Rechenstäbel. — b. 'f Fleischgabel' nur °Nordh P ü t . — c. wohl 't Krücke zum Reinigen des Backofens von Holzresten' die Becker mit ihren eisern Stebelen 17. J h . Feuerordnung Heil nach Wolf, Heil 86. 4a. '/ Bohnenstange' nur "Wem Sti, °Hett NPla, °Hildb Sehn; 'eine Stange, woran Hopfen, Bohnen etc. heraufranken' NThür 1790, in der Forst-' arbeiterspr. 'Holz für Bohnenstangen' °Blank HGei; — Bohnenstäbel. — b. 'Baumpfahl zum Anbinden junger Bäume' verstr. NThür NOThür, °LSalz Beh, °Erf RNo, °Sömm GMo, °Arn Fra, °Neuhs Grä OWei, °Schmal Bro. - 5a. 'Pfahl' "Lobst Heb, der Staafel stitt fickelkrumm °Sonnb Hast; 'Pfahl im Weidezaun' °Mein Schwa, °Neuhs Grä. — b. 'lange Stange' °Neuhs Lau, "Mein J ü c h , "Sonnb NhS. — c. 'Stäbchen' in der RA mach Stäwwelchen unger de Äuben (Augen)! "Mühlh Fau. — d. 'Stake zum Fortbewegen eines Kahns' "Eisl ORi; — Eisstäbel. — e. 't Zaunslatte' nur "Lobst Oß. — f. 'Trockenstange über dem Kachelofen, t Ofenstange' nur "Sondh Ber. — ¡sj. ' / Spieß2 am Sensenkorb' nur °Art Gor. sdqwdl, -e- NThiir NOThür nZThür, idpml, -ä°Mü!ilh Fla NDo, °LSalz Beh Bru, °Got Wöl, °Erf

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Ala, °Arn Fra, -?- °LSalz Bai, -e- °Mühlh F a u ; sdpfdl, -ä-Hennb, "Ilm °Neuhs °Sonnb, °Hildb Sehn, °Lobst Heb Oß, Atö/aZ neben sdeijal ö°Sonnb in Bed. 2 b ; sdtfvl °Neuhs Grä, Hennb 1793, sdtfd °Art Ich, °Nebra Bai, sdajal °Eisn Käl, °Mühlh Len; sdifvl NThür 1790, °Aschl Radisleben, °Blank HGei,

sdiwü °Arn Ett, sdibü °Nordh Gün Uf Lei Win, °Sondh Ber GFu, °Sangh Til, °ArtHel OHe, °Erf Ala Sto, neben sdqival Mansf 1901; sdijü °Eisn See Tre, neben sdqwzl °Bernb Scha; sd^ijü °Lobst Oß in Bed. 4a. — Mask. und Fem. wechseln, wobei das Fem. im NThür (außer Eichsf) NOThür überwiegt, das Mask. im Eichsf ZThür Hennb Itzgr, °Lobst. - Der Wechsel von a-, e-Lauten einerseits und -i- (-i-, -c/i-, -e»-) andererseits beruht auf Vermengung zweier semantisch nah verwandter Wörter, thür. stäbel 'Astgabel, gabelförmige Stütze' zu Stab und nd. stivel (MndWb 3,492: 'dünne Stangen zum Stützen von Rankgewächsen', Schill.-Lübb. 4,406: stivel 'Bohnenstange'), zu mnd. stif 'steif', bei Lexer 2,1205 jedoch als stivel angeführt. Streng getrennt sind beide E t y m a nur nördl. des Harzes im Nd. nach Damköhler 177:

schtawwele f. 'gabelförmige Stütze' und 179: schtifele f. 'Bohnenstange' und Lange 133f.: xte/ifzlf3) f. 'Stange zum Stützen von Gewächsen'. Im Thür, sind beide E t y m a unentwirrbar vermengt, wobei die Lautformen von stäbel in allen Bed. vorherrschen, doch auch die von stivel in den meisten Bed. in Streulage belegt sind; das häufige -6- in sdibti dürfte durch — Stöpel[, Stöpel2 im gleichen Gebiet beeinflußt sein.

Stäbelage f. 'unnatürliche Körperhaltung' Stebbelaasche Heil. stäbelig Adj. 'hervorstehend' ein Lammschaf mit stewwelichen schlechten Zähnen °Heil Dör 1880. Stäbeling m. 'Stütze unter Obstbaumäste' Staafling Sonnb 1858. stäbein1 swV. 'eine Pflanze an einen Stab anbinden' stääble Erf 1910; zu Stab. stäbein2 swV. 1. 'die Äste von Obstbäumen abstützen' verstr. NThür WThiir nZThür Mansf, °Weim But K r a n ; ech honn dn Noost (Ast) gestabbelt °Eisn OE1, auch die Decke stobbel 'die Zimmerdecke mit einem Pfeiler abstützen' °Eisn See; — ab- unterstabeln. — 2a. 'etw. steif machen, vorstrecken' die Beine stäwwele Nordh 1874, °Eisb Tre, °Erf Mön, a stiebelt de Beine in de Luft °Quedb Ndf, übertr. dar stiebelt je boole de Beine in de Luft 'wird bald sterben' °Sondh OBö Sondh, doch das Bein stewweln 'jmd. über das vorgestreckte Bein fallen lassen' °Mersb Mil; den Buuch stäwwele 'den Bauch vorstrecken' °Eisn Tre, s Pfard stähbelt dn Schwanz in de Hechte "Sondh Tob, ähnl. "Miihlh ODo, "Eisn UE1, är stawwelte dn linken Arm in de Seite wie änne Kaffeekanne dn Henkel Mansf 1928, stäwwele mol dinne Schleifen! 'zupfe deine Schleife breit!' "Mühlh Lef; — heraus- vorstäbeln. — b.

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StäbcUtecken'i—Stachelbeere

'etw. (auf)stellen, aufschichten' verstr. NThür, e stiebelt'n in de Hieh, lahnt'n an ä Boom un hockt'n off °Weim Bla, darumb der Würcker durch zweene Träger die Pfanne auf ein Holtz . . . stabbeln lasset 1670 H a i nach Hondorff 76; R A : me wärd vorsch Loch gestäwwelt 'man wird f ü r schuldig erklärt' "Miihlh ODo; — auf- hin- zurechtstäbeln. — 3. sich stäbein a. 'sich breitspurig hinstellen' verstr. NThür, °Eisn See, °Erf Mön, a stäwwelt sich breit in de Teere Mánsf 1888, a stiebelte sich jerade vornehenn Sondh, un wann e sich u f f n Kopp stiebelte! "Sondh HTh, a stäbbelt sich u f f n Schlitten hingenedruff "Sondh Tob. — b. 'sich gegen etw. stemmen' verstr. N T h ü r NOThiir, °Erf Mön; dar gann nischt jejen mich machen, ich stäwwele mich mächtch darjejen °Mersb Lau. — c. 'sich sträuben, sich widersetzen' verstr. N T h ü r NOThiir W T h ü r nöZThiir; ha stippert un stabbelt sich 'widersetzt sich mit allen K r ä f t e n ' °Eisn UE1, ha stabbelt sich wie ein Floh am Studentenbittel 'er ist eingebildet' Heil. — d. 'sich beim Essen s c h a m h a f t weigern, sich zieren' stabbelt uch nit! °Mühlh Beb ODo. — e. 'sich sammeln, sich häufen' de Lite stabbelten sich °VVorb Brh, vorne stabbelten sich etliche Zantner Schnitzeln us der Abeläbber Zuckerfabrik °Sondh H T h , 'sich verklemmen' de Bunkeln stäwweln sich in der Rinne °Erf Mön. — Zu Stäbel; ->• abstäbeln. sditoh °Quedb Ndf, °Sangh Sto, Mansf 1901, "Sondh O Bö, °Sömm Kö Str Tun Wun, °Weim Bla, neben sd%imh, -a- Nordh, °Sondh HTh Sondh, Mansf 1888;

sonst Sd$wdto, -a-, doch sdöwsl °Eisn See, Sdfivdto °LSalz Beh, °Got Frm; -Ada¡dl "Schmal Pap, »Ilm Stii, -stäfeln Hennb 1793.

Stäbelstecken m. 'Stütze f ü r die Wäscheleine, t Wäschestütze' n u r "Eisn Mad, °LSalz Beh, °Mein Has. — Stäbelträger m. im PI. Staafeltrööer 'angesehene Personen, die bei feierlichen Leichenzügen die Stäbel trugen, auf denen der Sarg (an drei vorgesehenen Ruhestationen) abgesetzt wurde' H e n n b 1793, Hennb 1869, °Mein Mein Was. Stäben swV. 'die Bretterfugen einer Holzwand mit Leisten zusammenfügen' där Wärt hat in seiner Jaststowe äne Lamberie (Lambris) aus jestäbten Brättern aanbrengen looßen, die oole Wand war je immer feicMe °Eisl Sib. Staber m. 'Langstabisolator' Fachspr. der Porzellanindustrie um Sonnb. Stäbig — stevig. stabil Adj. 'stramm, kräftig' seit., estábiles Kind "Arn Eisch; auch 'rüstig' dar alte Härre is noch mächtch stabil °Mersb Lau. Stabkappe f. 'Lederkappe am oberen E n d e der H a n d h a b e des Dreschflegels' °Zeulr Ber. Stabsmajor m. in der IIA a hätt Schulden wie enn

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Stabsmajor °Mühlh Beb. — Stabstrompeter m. in der R A ar niest wie'n Stabstrumpeter Zeitz. Stäbung f. Fachspr. der Korbmacher 'Kreuzung zweier Stäbe im Gerüst eines Flechtwerks' "Schmal Pap. Stabvogel m. 7 Schmetterling' nur "Suhl S u N d ; wohl wie Molkenstäfel zu ahd. stafel 'Heuschrecke'. Stabwurst f. 'große, dicke t Knackwurst' Sondh 1903; - StöpelK Stachbeere f. ' /. Stachelbeere' nur s°Eisn; R A ha schmisst met Stachbeer 'er f ü h r t kränkende R e d e n ' °Eisn UE1. Stachel m. f. l a . 'zum Stechen geeignetes natürliches Gebilde bei gewissen Tieren und Pflanzen' allg., doch bei Sträuchern und Bäumen zumeist durch f Dorn ersetzt ; de Binn un Wespen, de Därner (Dornbüsche) und Disteln humm Stacheln "Pößn N s t ; R A sie is gesund wie die Stachel am, Igel °Salz Wif. — b. 't Granne der (Gersten)ähre' nur °Nordh Ilf, °Neuhs Schei Schma. - c. im PI. 't Tannennadeln' n u r °Hjldb Weit. — 2. im PI. 't Teufelskralle ( P h y t e u m a spicatum L.)' °Neuhs E m . — 3a. 'eiserner Dorn an Geräten' verstr.; eiserner Hemmschuh mit Stacheln °Sömm Man, eine besondere Walze, 1 Schuh dicke und drittehalb Schuh lang, mit eisernen Stacheln Erf 1754 Reichart 1,134. - b. 't Pfriemen' n u r °Schlz Kir, "Lobst Leh. — c. 'eiserne Spitze am Spazierstock' wenns geglotteist hot, do nahm ich zen Qiehn ollemol enn richtchen Stacken miet enn Schorfen Stockei °Pößn Nst. — 4a. '1—2 m lange Stange mit eiserner Spitze zum Vorwärtstreiben von Schlitten, f Eisstachel' verstr. R h ö n , "Schmal, "Art Schöw. — b. 'Flößerstange ohne Widerhaken zum Anschieben des Floßes in ruhigem Fahrwasser' "Rudst Uhl. — c. 'Skistock' "Schmal USchö. — 6a. langer Stachel 'Mittelfinger' in einem Fingerreim "Pößn Wer. — b. 'unartiges K i n d ' "Hildb Streu. sdäxvl, -Q-; neben vorwieg. Mask. ist Fem. bezeugt in °Heil Bir, °Eisl Helb, °Art Schöw, °HMöls Gra, °Salz Der Wif, °Rudet Uhl sowie in der Zuss. — PferdeStachel. Stachelbarsch m. 'Kaulbarsch (Acerina cernua L.)' Schlz, "Gera MBe, R e u ß j. L. 1870, -beersch "Jena Ka, "Grz Ber. - Stachelbatsche f. 7 Stic,Illing' "Hildb Wall. Stachelbeere f. 1. wie schd. 'die Gartenfrucht Ribes grossularia L.' allg. außer N - R a n d "Worb, s"Eisn, doch Stachelsbeere verstr. sWThür wHennb, seit. sw°Got, Sonnb; im PI. die Frucht, aber auch den Strauch bezeichnend: reißt doch de Stochelbeere nich schunne grien rob! "Pößn Nst, de Stochelbeern hotten oo schunne oonjesetzt "SRoda Klo. Stachelbeeren dienen weithin als Belag f ü r Stachelbeer-

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Stachelblume—Stachelschwein

buchen und zur Herstellung von Stachelbeerwein. Wer am Karfreitag vor Sonnenaufgang die Spitzen eines Stachelbeertriebes abreißt, bleibt das J a h r über vom Zahnschmerz verschont °Sonnb Köp, Stachelbeerzweige, in ein Säckchen genäht, hängt man den Säuglingen um zur Erleichterung des Zahnens °Sonnb For. Die Nachgeburt vergräbt man unter einem Stachelbeerbusch, damit das Kind gut gedeiht ("Jena Sul) oder Locken bekommt (°Apol Geb). — t Stach- Stechbeere, dazu vereinzelt f Borsten- Fleisch- Haarbeere, Saure Beere, Spunzker, Stachelbolzen -bunze -hans -hummel -ritzer, Staunzker, wohl nur für die wildwachsende Art t Hecken- Herrgottsbeere, Heinzele Herrgottsknupper Stachelitzchen Tollbeere. — 2. im PI. 'Stichelreden, Neckereien' verstr. OThiir, °Sondh Grü Tob, Rudst, hä wörft met Stachelbäärn °Eisn See, behält dinne Stockelbeare, Worte bes minne Himbeare riffe sinn! °Erf Wall; — Stichelbeere. Stachelblume f. 7 Heckenrose' nur °Mersb Kor Schk. — Stachelbolzen m. Kinderspr. 7 Stachelbeere' nur °Zeulr Göt. — Stachelbrett n. Fachspr. der Drechsler 'ca. 3 0 x 4 0 qm großes Brett mit emporragenden Nagelspitzen im Abstand von ca. 2 cm zum Trocknen von lackierten Zigarettenspitzen' "Got Schm; nach fast völligem Aussterben der Spitzendrechslerei dienen die Stachelbretter den Kindern zum Trocknen von bemalten ausgeblasenen Eiern für die Eierketten zum pfingst-, liehen Brunnenschmuck, ebd. — Stachelbunze f. 7 Stachelbeere' nur °Arn StJ. — Stachelbürste f. 'zänkische Person' "Zeulr Tri. — Stachelbusch m. 7 Hauhechel' nur "Pößn Mox. —. Stacheldistel f. 'echte t Distel (Carduus,spec., Cirsium spec.)' im Gegensatz zu den stachellosen Saudisteln (Sonchus spec.) °Sangh Ede, °Sömm Büch, °Schmö GBr. Stacheldraht m. 1. wie schd., allg. — 2. 'Dörrgemiise' Weißf. — Stachelesel m. 'angeblich im Schulkeller stehender, mit Stacheln bedeckter Esel, auf dem ungezogene Schüler reiten müssen' verstr. "Weim w°Apol °Arn n°Rudst, °Worb Bern, °Querf Lan, °Saalf Arn; zuweilen wurde auch gesagt, die Zuckertüten wüchsen auf dem Stachelesel; i Popanz. — Stachelfisch m. 7 Stichling' °Grz Ber.

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stachelig Adj. 'mit Stacheln besetzt, stechend' verstr.; doi hest an stacheligen Bort °Eisn UE1; ein Rätsel von der Kastanie lautet: su huch wie e Haus, su kleen wie ne Maus, su stochelich wie e Ichel, su glott wie e Spiechel °Schmö GBr; ungehorsamen Schulkindern droht man du mußt ofjn stachlichten Äsel dorch de Grubbe reite °Weim R i t . Stacheligel m. la. 7 Igel' nur öNThür, NOThür (außer SO), verstr. nöZThür nwOThür, seit. wNThür öZThür IlmThür, vgl. DWA 13, K t . 3; a siät us wie a Stacheleajl 'hat wirres Haar' °Erf Mön, du zugst dich ja zosamrn wie e Stacheligel 'ziehst beim Schlafen die Beine dicht an den Leib' °Ilm Gil; als spezielle Igelrasse im Gegensatz zum Sau- oder Schwein(s)igel "Mersb Lau, °Erf Azm, °Ilm Wild. — 2a. 'schlecht rasierter Mann' "Miihlh HBe. — b. 7 Klette' nur Apol. — 3. dass. wie Stachelesel, verstr. °Apol, °Sangh Eins, °Weim GSchw, wann de in de Schule kämmest, mußte o f f n Stacheleejel rite °Erf Alp; der Stacheligel bewacht im Schulkeller den Zuckertütenbaum °Apol R a n , °Arn Dor; t Popanz. Stacheling m. 7 Stichling' Stachling "Hildb Hell. Stachelitzchen n. 'wilde t Stachelbeere' Altb 1888; vgl. Müll.-Fr. 2,548: Stachelbeere. Stachelkraut n. 7 Hauhechel' Erf 1754 Reichart 5,202. — Stachelmatz m. Kosename für 7 Ferkel' nur °Art Schöw. stacheln swV. la. '(mit Stacheln) stechen' verstr.; dei Bart stachelt Sonnb, wemmer borbs (barfuß) ibersch Stupf elfeld gieht, do stochelts enn on de Beene °Pößn Nst, de Korniehrn stocheln ower! "Jena Lobe; refl. ich hob mich gestachelt 'an Stacheln verletzt' Sonnb. — b. 'stochern' du gokelst un stachelst mit der Qobel imsunst in Struh rom "Jena Löbe. — 2. 'aus der Erde hervorschauen' vom aufgehenden Getreide °Mühlh ODo. - 3a. 'auf dem Schlitten stehend diesen mit dem Stachel fortbewegen' verstr. Rhön, "Schmal Pap, "Mein Bei Mein. — b. 'einen Kahn mit einer Stange fortbewegen, f staken' nur °Gera Zed. — 4. 'jmd. mit Worten reizen' wenn e nun heemkaamb, do stachelten se'n uff alle Ort on Wiese °Erf Hay. Stachelratz m. 7 Igel' nur "Ilm Möh. — Stachelstachelhaarieht Adj. 'stichelhaarig' struppch wie ritzer PI. 7 Stachelbeeren' nur "Arn GLi. — Stachelde stachelhoorichten Hunne °Erf Hay. rose f. 1. 7 Heckenrose' nur "Nordh Siil, "Naumb Stachelhans m. ' t Stachelbeere' im PI. Stachel- • Abu Saa, "Lobst Heb. — 2. 'Galle an der Heckenhänse Altb 1888. — Stachelhippe f. X. 'runder rose, / Schlafrose' nur "Lobst Fri. — Stachelsau f. t Tragkorb mit halbkugeligem Boden, flachem 7 Igel' nur Dim. Stachelsäule "Suhl Schw. — Kückenteil und drei nach unten überstehenden Stachelschlitten m. 'mit dem Stachel fortbewegFüßen' nur veraltet "Zeitz Ldf Pre Pro. — 2. 'mit ter einfacher t Schlitten' verstr. sö°£ömm "Apol "Schmal, "Nordh Bie, Erf, "Jena Löbs, "Salz Bar dem Stachel angetriebener einfacher t Schlitten' °Zeitz Ldf; er bestand aus einem Brett, unter dem KNo. — Stachelschwein n. 1. 7 Wildschwein' in Schlittschuhe befestigt waren. — Stachelhummel f. einem Bastlösereim beim Pfeifenklopfen . . . kimmet s oole Stachelschwien, freßt dech ganz un gar 7 Stachelbeere' nur "Rudst Dih.

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Stacheltier—Stadt

nach nien verstr. sNThür, w°Sömm, °LSalz Bru, °Eisn Sohn; RA a hat Lodden (Haare) wie a Stachelschwien °Sömm Tun. — 2. 't Igel' nur °Aschl °Bernb, seit. N-Rand NThür, wohl scherzh. °Erf Host, Saalf. — 3. 'schlecht rasierter Mann' du aales Stachelschwien! °Mühlh HBe, °Eisn UE1. — 4. dass. wie Stachelesel °Weim GSchw, "Ilm Rod; t Popanz. — Stacheltier n. 't Igel' nur °Schmö Bee Goß. — Stachelwalze f. 'Ackerwalze mit Stacheln zum Zerkleinern fester Schollen' nur selten verwendet °Altb 1843; um 1960 'die t Notzonegge' °Jena Buch EPr NGö. stachhärig Adj. 'stichelhaarig' °Mühlh ODo, stachhäricht ist ein Pferd mit weißen und schwarzen Haaren, bei dem die dunkle Earbe überwiegt, ITThür 1882. Stachler m. 1. 'einfacher t Schlitten, der mit dem Stachel fortbewegt wird' nur °Apol Apol GRo Herr NRo. - 2. 't Igel' nur °Schmö Bee. Stadel m. 1. 't Scheune' nur söHennb Itzgr, °Melr; seynä die hund . . . bey Heinz Albrecht in Stadeln . . . gelegen 1524 "Suhl Meh nach Thür. Monatsbll. 18,17, süst komm se en Winter mit Dröschflegel en Stadel gedrösche "Mein Rom; R A : a kümmt vun Stodel nei'n Kühstall un vun Kühstall nei'n Stodel 'kommt nie aus dem Ort heraus' "Hildb GIB, halla Fousenacht, finstera Staadel 'wenn zu Fastnacht schönes Wetter ist, gedeiht das Gras schlecht' °Sonnb OLi Sonnb. In manchen Gebirgsdörfern (°Schmal "Suhl °Hildb °Sonnb) diente der Stadel auch als Wagenremise, weil die kleinen Anwesen keinen Wagenschuppen aufwiesen; im gleichen Gebiet fehlt wegen zu geringen Ackerbaus auch eine Bezeichnung für 'Tenne' als Teil vom Stadel; als Umschreibung für den Scheunenboden stehen Wendungen wie duum (droben) übern Stodel °Hildb Sehn, oorn dinna in Stoudel °Neuhs Stei. — 2. bei den Salzsiedern 'etw. paarweise Auftretendes' auf Personen bezogen . . . vier Personen / ie Zweene und Zweene gegen einander über / (die sich Stadel zu nennen pflegen) 1670 Hai nach Hondorff 31, auf Sachen bezogen . . . so werden allezeit Zwey zöber zugleich / als auff ieder Seite des Kahns Einer / vollgezapffet / und mit einander weggetragen: das heissen sie einen Stadel ebd. 33; vgl. DWB 10,2, 418: Stadel 6. sdoudvl "Sonnb °Cob (außer W-Rand), -du- °Sonnb St, °Neuhs Stei, -- Jakobistärke. — 2. 'hervorragende Eigenschaft, bevorzugte Tätigkeit' Sonnb, sei Stark wor s Rachne "Zeulr Göt, seine Stärke is aam (eben) Frössen un Saufen "Schmö Goß. — 3. fachspr. 'Dicke, Durchmesser' etwa von Brettern oder Stöcken "Sonnb Häm Men Trut, "Eisn UE1, "Got Schm. Stärke2 f. 'aus pflanzlichen Kohlehydraten gewonnenes Stärkemehl' verstr.; sie diente als Nahrungsmittel und als Wäschestärke. — Sekundäre Ableitung vom Verb stärken. Stärke3 - Sterke. Stärkede f. 'Stärke1' (ohne nähere Definition) Eichsf 1912, "Heil Stb. Stärkehütes m. 'i Stärkenkloß V "Schmal Zil, "Hildb Bei. - Stärkemehl n. 'aus Kartoffeln ge93»

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wonnene Stärke' "Schmö GBr, "Schmal Zil, Stärk"Ilm GBr Stü, Stärken- "Jena Rei. Stärkemehlsglotzer m. 'Mensch mit eigentümlichem Blick' Ilm. — Stärkemehlshütes m. 7 Stärkenkloß V "Hildb The. - Stärkemehlskloß m. dass., "Ilm, "Rudst Egd, "Neuhs Gol ölz, "Hildb Gie GIB Mab, Stärkenmehl- seit. nSOThür, "Ilm Geh Nst, Mein, Stärkmehl- "Arn NWi, "Neuhs Ka. Stärkemehlsknödel m. dass., -knölle "Neuhs Heu Sehn, Stärkmehl- "Ilm Afd. stärken swV. la. 'kräftigen, stark machen' verstr.; schnupfe mal, das stärkt s Gedächtnis Rudst, Schnaps soll de Närven stärke Erf 1888; von einem harmlosen Trank sagt man es stärkt, purgiert un stopft Schmal, Faulheit stärkt de Glieder Rudst, Sauerkraut füllt die Haut, stärkt die Bäi, macht die Backen schöi "Gob Nst. — b. sich stärken 'durch Essen und Trinken neue K r a f t gewinnen' seit.; de Kortbrieder (Kartenspieler) stärkten sich zun Kejelschiem 'tranken Bier vorm Kegeln' "Zeitz Wür. — 2. 'Wäsche steifen' verstr.; ich weü au tanze, den wissen Ungerrock ha'ch schunne jestärkt "Art Seeg, de mußt meine Hemmkrogen nich su steif starke, die reim mich gor ze org "Pößn Nst. Stärke(n)kloß m. 1. 'gekochter t Kloß aus einer überbrühten Masse von geriebenen gekochten Kartoffeln und Stärkemehl' "Neuhs s"Rudst w"Saalf "Pößn s"SRoda w°Gera "Zeulr n"Schlz, seit, nltzgr, s°Jena, "Arn NWi, "Ilm Pen; t Stärkehütes, Stärkemehlshütes -kloß -knödel, Stärkenknödel. — 2. 'in Fett gebackene handtellergroße Bällchen aus der gleichen Masse, f Ballenkloß' "Pößn Wil, "Saalf Reiz, "Neuhs Lieh Schmi. Stärk- s°Zeulr n"Schlz, "Neuhs Schmi Stei, "Hildb Vei W a l d , ° S o n n b H ä m , sonst Stärken-,

Stärke(n)knödel m. 7 Stärkenkloß 1' Stärke(n)knölle "Neuhs Ern Lau. — Stärkenstampf m. 'Pfannengebäck aus Kartoffelbrei, der mit Stärke gedickt wird' "Jena FOr Orl, "Pößn LOr; t Brökkelkloß. — Stärkenzampe f. 'mit Kartoffelstärke gedickter i Kartoffelbrei' "Rudst Man OHn OWi. Stärkerns n. 'ein Spiel für kräftige Jungen, wobei sie sich gegenseitig zuriiekzustemmen suchen' Schmal. Stärkezamte f. 'mit Kartoffelstärke gedickter t Kartoffelbrei' "Hildb Fri. Starkhans m. in der Wendung Starkhans von Glattbach 'Kraftprotz' "Salz Kli. Starkübel m. 1. 7 Starkasten' nur "SRoda w°Gera "Pößn "Lobst "Schlz "Zeulr, seit. °Grz, "Eisb K u r Tau, "Saalf Scha; ich hob en Storkiewel aafgemacht (aufgehängt) "Pößn Sta, der Storch bringt de Kinner ausn Storkäiwel "Lobst Glei. — 2. scherzh. 'der f Spaßmacher unter den Dorfbur-

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Starkumpf—starzen

sehen' nur °Zeulr Wee. — Starkumpf m. ' t Starkasten' nur -kumpt Altb 1888, °Altb Zie. Stärlamm n. 'männliches Schaflamm' Hennb nach °Mein Nbr 1855. — Stärlappen m. 1. 'zwischen die Vorder- und Hinterbeine eines Schafbocks gebundener Lappen, damit der Bock auf der Weide die Schafe nicht decken kann, t Bockschürzel' °SRoda Her, "Pößn Nst. - 2. scherzh. 'kurze Männerschürze' °SRoda Her. Stärling m. Fachspr. der Schellenmacher 'die zweitgrößte Schelle im Geläute einer Schafherde' "Schmal Pap. Starmatz m. 1. kinderspr. 't Star1' nur NOThür nllmThür OThür, verstr. SOThür, sonst seit.; se taten gaare (schwatzen) su wie a Staarmatz Erf 1888. — 2a. 'leichtfertiger t Schwätzer' Leite, wos die Warter vun annern ohne Verstendnis noochsehwotzen, sinn Stormatze °Pößn Nst. — b. Kosename für Kinder ach, du kranker Starmatz! °Mersb Lau. — c. wohl Hausname einer Familie in der RA er guckt immer weg wie Starmatzens Hammel Naumb. starmatzen swV. 'Unverstandenes sinnlos nachplappern' °Pößn Nst. Starmeste f. 't Starkasten' nur seit. öOThür, "HMöls OSchw, °Blank Wie, Art, °Eisn Mel, °Neuhs Grä. - Starmetze f. 't Hure' °Erf 1866. Staropel o. G. 'sperriger, hoher Baum', auch 'schlankes, hochbeiniges Tier' °Mühlh ODo. Sdärötol, wohl zu starr; mit der gleichen ungewöhnlichen Endung wie Ziropel

'Zigeuner'.

Starost o. G. 'grober Mensch von großer Gestalt' speziell 'große Magd' Sondh 1903. Sdärosz, idärust; an Russe angelehnt. starr Adj. 'unbeweglich, steif' seit.; meine Finger sin var Kelle ganz storr un steif °Pößn Nst, die Wösch war steif un starr gefrorn Sonnb, ar glotzt'n staar aa über sei Brilln wack Cob; häufig 'steif vor Schreck oder Überraschung' Hans, dar stunne wie ä Narre, war ganz ragehart un starre Mansf 1857, do war sehe eerscht starr 'überrascht' Mansf 1924. Ist eine verstorbene Wöchnerin starr, so bleibt das Kind am Leben °Heil Beb; — stickelstarr. idär °Eisn OE1, Cob, sdär(i) °Sondh HTh, Mansf, sonst sdar, sdqr. starren swV. 1. 'starr in eine Richtung blicken' do storr doch nor nich vell'ch uf enn Flack °Pößn Nst, su a Schröck, ech starrte de je gradewack Erf 1888; — stieren. — 2a. 'steif, bewegungslos abstehen' seit.; s starrt gu olles var Kelle (Kälte) °Pößn Nst, de Wäsche hat jestaart 'war steif gefroren' °Neuhs Meus, dei Krougen starrt vor Drack Sonnb, do wollmer de Hoore ze Bari je starre °Arn Ach; do hotten de Kinner Laase (Läuse), doß se

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storrten °SRoda Her; — verstarrt. — b. 'prallvoll sein, strotzen' des Euter starrt °Hildb Hell, ähnl. °Ilm Man, °Saalf Arn ; är is satt, daß e starrt "Lobst Leh. — 3a. 'stachelig, unfügsam sein' verstr. Itzgr; dar starrt wie a Bartsch (Barsch) Sonnb 1858; starrnich ist ungleichmäßig gesponnene Glasfaser °Neuhs Lau. — b. 'störrisch sein' s Pfaar hot gestorrt °Erf Mön. sdän,

-q-, doch -a- neben -d- Sonnb; Pt. Prät. gi-

sdärd °Ilm Man, °Neuhs OWei, ydsdärd, -p- °Neuhs Meus; Pt. Präs. sdärnix °Neuhs Lau, °Sonnb N h S , Cob. Lautlich von storren nicht immer sicher zu trennen.

starrerahehart Adj. 'stocksteif' ich ben starreraachehart (vor Staunen) °Nordh Blei. Starrhals m. 1. 'Zwiebelpflanze ohne feste Zwiebel' "Jena Kun. — 2. 'Kraut- oder Salatpflanze ohne Kopf, t Fusche' nur °Weim Berk. Stärrich n. 'eine große Kinderschar' Nordh 1860, s°Nordh 1902, du brengst jo das ganze Staraich met °Nordh Urb. sd^raix Nordh 1860, sonst sdqrai%, -«-. Stärrisch m. 'Starrkopf' s äs nur der Starrsch bi'nn 'das ist nur der Starrkopf bei ihm' °Erf Mön. stärrisch Adj. ' / widerspenstig' °Got Frm, °Erf Mön; störrisch. stfirrischen swV. 'starrköpfig, widerspenstig sein' ar hot geschtarrscht °Erf Mön. Starrkopf m. 1. 'störrischer, mürrischer Mensch' °Erf Mön, °Mühlh Hil, °Suhl Eich. - 2. 'störrisches Pferd' Nordh. — Starrschädel m. 'Starrkopf' °Got Frm, °Erf Mön. Stärschaf n. 'zur Zucht ausgewähltes Schaf °Arn KHe. starstockblind Adj. 'völlig blind' Hennb 1855, Sonnb. Starzbein n. scherzh. 'Hinkender mit steifem Bein' °Rudst Nec. Starze f. 1. 'lange Frau' °Erf Mön, Rudst, Reuß j. L. 1870. — 2a. 'liederliche Frau, f Schlampe' °Altb Löd. - b. 'eingebildete Frau' °Altb Zsche, 'bösartiges Weib' °Schmö GBr, "Gera Wün. starzen swV. 1. 'prallvoll sein, strotzen' vom Euter °Weim Nau, °Arn Ost, °Schmal Pap, °Mein Ell, c Sonnb St, heit frih hat das Itter vun unser Kuh gestoarzt °Ilm Man; dar staarzt ver Drück °Zeulr Göt. — 2a. 'steif abstehen, emporragen' °HMöls OSchw, °LSalz GUr, °Erf Erf Mön, °Weim Kran, °Rudst KHa, Hennb 1801, aus sein Oesechte staarzte ä mordsjalischer Riecher in de Luft naus Rudst, de Schätze starzt 'steht steif ab' °Weim OtB. — b. 'etw. steif empor- oder ausstrecken', vor allem den Schwanz starzen Sondh, °HMöls Gra Nes OSchw, °Erf Gam Wit, °Rudst Vol, das Pfaar

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stärzen—Statenpf lug

stoarzt n Schwanz in de Loft °Arn Elx, der Koter saust mit gestürzten Schwanz naus °Grz Ber; jrinktlich dreivärtel starzt'e sei decken Daumel in de Loft °Erf Hay, de Bäne starzt er von sich Rudst; wegstarzen. — 3. 'stur, unbeirrt laufen' a stoarzt gradeaus °Arn Schm; 'jmd. durch ständiges Laufen behindern' dar starzt mer immer vom Fießen rom Erf. sd&rdss °Erf °Rudst, °LSalz GUr, °Weim Nau OtB, °Grz Ber, °Zeulr Göt, sdoards» °Arn, -da- °Erf Wit, °Weim Kran; sdärds(s) Sondh, °HMöls Gra OSchw, "Schmal Pap, -g- °HMöls Nes, °SRoda Her, sdäds, -