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German Pages 307 [308] Year 1994
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LEXICOGRAPHICA Series Maior Supplementary Volumes to the International Annual for Lexicography Suppléments à la Revue Internationale de Lexicographie Supplementbände zum Internationalen Jahrbuch für Lexikographie
Edited by Sture Allén, Pierre Corbin, Reinhard R. K. Hartmann, Franz Josef Hausmann, Hans-Peder Kromann, Oskar Reichmann, Ladislav Zgusta 58
Published in cooperation with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX)
The World in a List of Words Edited by Werner Hüllen
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1994
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme [Lexicographica /Series maior] Lexicographica : supplementary volumes to the International annual for lexicography / pubi, in cooperation with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX). Series maior. - Tübingen : Niemeyer. Früher Schriftenreihe Fortlaufende Beil. zu: Lexicographica NE: International annual for lexicography / Supplementary volumes 58. The world in a list of words. - 1994 The world in a list of words / ed. by Werner Hüllen. - Tübingen : Niemeyer, 1994 (Lexicographica : Series maior ; 58) NE: Hüllen, Werner [Hrsg.] ISBN 3-484-30958-X
ISSN 0175-9264
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1994 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt Einband: Hugo Nadele, Nehren
Inhalt / Contents
Werner Hüllen Vorwort / Preface
Teil A / Part A Tom McArthur Reference materials and their formats Herbert Ernst Wiegand Sind kumulative Synonymiken tatsächlich weitgehend unbrauchbare Bestseller? Gisela Harras Unsere Kommunikationswelt in einer geordneten Liste von Wörtern. Zur Konzeption einer erklärenden Synonymik kommunikativer Ausdrücke des Deutschen Teil Β / Part Β Paola Cotticelli-Kurras Der hethitische Wortschatz im Lichte onomasiologischer Betrachtungen Stefan Weninger Das 'Übersetzerbuch' des Elias von Nisibis (10./11. Jh.) im Zusammenhang der syrischen und arabischen Lexikographie Teil C / Part C Christian Kay Word lists for a changing world Terry Hoad 'Kindness': The early history of a concept and its treatment by historical lexicographers
VI
David Cram Concordances of words and concordances of things: A neglected aspect of seventeenth-century English lexicography
83
Fredric Dolezal Towards a narrative of structure
95
Werner Hüllen Von Kopf bis Fuß. Das Vokabular zur Bezeichnung des menschlichen Körpers in zwei onomasiologischen Wörterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts
105
Tadeusz Piotrowski British and American Roget
123
Reinhard R.Κ. Hartmann The onomasiological dictionary in English and German. A contrastive textological perspective
137
Teil D / Part D Jana PHvratská Dictionary as a textbook - textbook as a dictionary: Comenius' contribution to Czech lexicography
151
Klaus Schaller Die Kritik des Johann Joachim Becher an der "Janua linguarum" des J. A. Comenius
159
Ekkehard Zöfgen Der Vocabulaire François von Louys Charle du Cloux: Ein "modernes" Sachgruppenwörterbuch aus dem 17. Jahrhundert
167
Carla Morello Three different approaches in Italian onomasiological reference tools: Alunno's Fabrica del mondo (1546-48), Chicherio's Vocabolario domestico (1741) and the Enciclopedia Einaudi's Zone di lettura (1982-85)
185
Anton Hönig Ein onomasiologisches Wörterbuch für Europa
203
VII
Teil E / P a r t E Stanislaw Szlçk Die sachorientierte Anordnung in einem etymologisch-sprachgeschichtlichen Wörterbuch
215
Oskar Reichmann Die onomasiologische Aufbereitung des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches: Praktisches Verfahren, Probleme und Ergebnisse
231
Ulrich Püschel Die deutsche Synonymendiskussion im 18. Jahrhundert
255
Ulrike Haß-Zumkehr Daniel Sanders. Onomasiologisches Arbeiten im 19. Jahrhundert
265
Die Autorinnen und Autoren / The Authors
275
Kurzfassungen der Beiträge / Abstracts
281
Sachwortregister / Index
291
Vorwort
Die Geschichte der europäischen Intellektualität ist durch einige Traditionen gekennzeichnet, die sich durch ihre besondere Stabiliät ausweisen. Dazu gehören z.B. das Begriffsinventar der europäischen Grammatikographie nach Dionysius Thrax und das Regelwerk der Rhetorik nach Cicero und Quintilian. Eine solche durch besondere Stabilität gekennzeichnete Tradition ist auch die der onomasiologischen Lexikographie, gibt es doch seit den Glossaren der frühen Schriftkultur (etwa IO. Jahrhundert) eine nicht abreißende Kette von Wortlisten, Thesauren oder topikalen Wörterbüchern, die in durchaus vergleichbarer Anordnung eine Welt in Wörtern auflisten, die der erfahrbaren Welt entspricht und gegebenenfalls für sie eintreten soll. Im Gegensatz zu Grammatikographie und Rhetorik ist diese Tradition freilich mit wenig analytischer und historiographischer Aufmerksamkeit bedacht worden. Vom 19. - 21. November 1992 fand deshalb an der Universität Gesamthochschule Essen ein Kolloquium zum Thema "Die Welt in einer Liste von Wörtern. Historiographische Annäherungen an eine Geschichte des onomasiologischen Wörterbuchs. / The world in a list of words. Historiographical approaches towards a history of onomasiological dictionaries" statt, das dazu beitragen sollte, Vorarbeiten zur Beschreibung dieser Tradition zu leisten. Es wurden Vorträge erbeten, die sich der philologischen und linguistischen Deskription von Wortlisten, Thesauren oder topikalen Wörterbüchern und deren lexikographischen, wissenschaftlichen, pädagogischen oder anderen Zwecken widmeten und die am Beispiel der einzelnen Analyse auch einen Beitrag zur allgemeinen Theorie der onomasiologischen Lexikographie liefern sollten. Die Beiträge zu diesem Kolloquium sind im vorliegenden Band als für den Druck bearbeitete Aufsätze gesammelt. Sie spiegeln die thematische Vielfalt des Kolloquiums und die hohe Zahl der hier und dort, wenn auch ohne Kontakt miteinander, sich vollziehenden Arbeiten zum Thema. Als Produkte der onomasiologischen Lexikographie wurden Wortlisten, Thesauren oder Wörterbücher in sachlich bedingter Anordnung sowie Synonymenwörterbücher betrachtet. Die Aufsätze unter A richten allgemeine Fragen an sie. Die Aufsätze unter β bringen mit dem Hettitischen und Syrischen zwei Beispiele zur außereuropäischen Tradition. Die Aufsätze unter Q bestehen aus Analysen zur Onomasiologie des Englischen (vom Angelsächsischen bis zum 20. Jahrhundert) und die Beispiele unter β aus fünf Analysen zu anderen europäischen Sprachen (mit Ausnahme des Deutschen), darunter zwei Arbeiten zu jenem Gipfel des onomasiologischen Denkens, der in den Wörterbüchern des Comenius vorliegt. Die Aufsätze unter E bringen dann Analysen zur Onomasiologie des Deutschen. Eine Aufsatzsammlung kann nicht die Atmosphäre eines Kolloquiums und die Dynamik des spontanen Diskurses wiedergeben. Alle, die teilgenommen haben, werden sich an beides gerne erinnern. Das gilt besonders auch für die mündlichen Beiträge des Altmeisters der Onomasiologie in Deutschland Professor Dr. Johannes Schröpfer, dessen Wörterbuch in vielen Aufsätzen erwähnt wird.
χ Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Kolloquium, daß sie ihre Arbeiten zur Verfügung gestellt haben. Ich danke auch der Fritz-Thyssen-Stiftung in Köln sowie der Universität-Gesamthochschule Essen für ihre großzügige finanzielle Unterstützung, ohne die weder das Kolloquium noch diese Publikation zustande gekommen wären. Ich danke Richard Brunt für seine Hilfe bei der Redaktion der englischen Texte. Schließlich danke ich meinem Mitarbeiter Jürgen Geilmann, der die hereinkommenden Manuskripte in jene Form gebracht hat, in der sie sich hier zeigen, sowie Astrid Göbels, Michael Isermann und Richard Nate, die mit ihm das mühselige Geschäft des Korrekturlesens besorgt haben.
Essen, im Oktober 1993 Werner Hüllen
Preface
European intellectual history is marked by various traditions which show a particularly strong stability. This applies, for example, to the inventory of terms within European grammaticography since Donysius Thrax, and to the system of rules which have constituted rhetoric since Cicero and Quintilian. Onomasiological lexicography is also a tradition marked by extraordinary stability. From the glossaries of early written culture (10th century) onwards, there is an unbroken chain of wordlists, thesauri, or topical dictionaries listing, in comparable arrangements, a world in words which corresponds to the world as it is experienced and which, under certain circumstances, is supposed to function as its surrogate. Unlike grammaticography and rhetoric, this tradition has met with little analytical and historiographical interest. This is why between November 19 and 21, 1992, a colloquium was held at the University Gesamthochschule Essen under the title: "Die Welt in einer Liste von Wörtern. Historiographische Annäherungen an eine Geschichte des onomasiologischen Wörterbuchs. / The world in a list of words. Historiographical approaches towards a history of onomasiological dictionaries." Its aim was to lay the foundations for the description of this tradition. Papers were requested on the philological and linguistic description of word-lists, thesauri, or topical dictionaries and their lexicographical, scientific, pedagogic, or other goals. In addition, they were expected to make a contribution to a general theory of onomasiological lexicography via the individual case study. The contributions to this colloquium have been collected in this volume as papers revised for print. They mirror the thematic breadth of the colloquium and the high number of research projects being carried out here and there, even if without contact to each other. Word-lists, thesauri, and dictionaries with a topical arrangement as well as dictionaries of synonyms are regarded as products of onomasiological lexicography. The papers under A raise general questions. The papers under fi on Hittite and Syriac contribute two examples from the extra-European tradition. The papers under £ represent seven analyses of the onomasiology of English (from the Anglo-Saxon period to the 20th century), and the papers under D five analyses of other European languages excluding German), among them two papers devoted to that peak of onomasiological thinking to be found in the dictionaries of Comenius. The papers under finally, consist of analyses of the onomasiology of German. A collection of papers cannot reproduce the atmosphere of a colloquium and the dynamism of spontaneous discourse. All the participants will gratefully remember both. This also applies to the contributions of the Altmeister of German onomasiology Professor Dr. Johannes Schröpfer, whose dictionary is mentioned in a great number of papers. I wish to thank all the participants of the colloquium for making their papers available. I also wish to thank the Fritz Thyssen-Foundation and the University Gesamthochschule Essen for their generous financial help, without which neither the colloquium nor this publication could have been arranged and produced.
χπ I wish to thank Richard Brunt for his help in finalising the English texts. Finally, I wish to thank my assistant Jürgen Geilmann, who brought the incoming manuscripts into the shape in which they are found here, as well as Astrid Göbels, Michael Isermann, and Richard Nate who, together with him, carried out the laborious task of proof-reading.
Essen, October 1993 Werner Hüllen
Tom McArthur Reference materials and their formats
Over the last twenty years I have been trying to look behind the rather confusing words that people use when talking about works of reference: behind, for example, both everyday terms like dictionary and thesaurus and specialist terms such as onomasiological and semasiological. As a compiler, consultant, and commentator in this field, my aim has been to determine (as far as I could) what has actually been going on in both traditional and contemporary reference publishing, regardless of the titles that people give to finished products and the terms that are generally employed to discuss and describe them. I have long felt that many terms common in general and academic use fît only loosely over the realities of creating and describing reference materials. Most terms in current use are in some sense relevant and helpful, and few are likely to go away, but some widespread usages do not penetrate to the heart of the enterprise. Rather, they constitute a kind of shopfront behind which significant processes are at work that often lack specific names. Take, for example, the apparent key terms dictionary and thesaurus. Down the centuries, as many have pointed out, the applications of these words have been varied and even contradictory. The term dictionary has at times been a coverall for just about any kind of reference book, including encyclopedias; at other times it has been used to contrast with encyclopedia for some purposes (while excluding thesaurus) and with thesaurus for other purposes (while excluding encyclopedia). In addition, a book of a particular type can be called a dictionary of synonyms by one publisher while for another it is a thesaurus, and for a third the two lie comfortably side by side, as in The Oxford Thesaurus: An A-Z Dictionary of Synonyms (Urdang 1991). Even so, however, many people would say that, although this is all true, a dictionary does ~ 'in general terms' — list words in alphabetical order, each word being defined in some way, while a thesaurus lists them taxonomically and in clusters, without definitions and generally without any other kind of discrimination. This is also true enough, yet it is a shaky basis on which to build a firm theoretical description of works of lexical reference. I can cite, for example, the case of my own Longman Lexicon of Contemporary English (McArthur 1981). In order to describe it to someone who has never seen it, various people have run the gamut of possibilities with dictionary and thesaurus, calling it (among other things) a 'kind of nonalphabetical dictionary', a 'conceptual dictionary', a 'semantic dictionary', a 'new kind of thesaurus', a 'thesaurus with definitions', and 'a combination of dictionary and thesaurus'. All of these are, yet again, true enough in rough-and-ready ways, yet none indicates in any real way what the Lexicon is and does ~ and the term lexicon is not much help either. By their very variety the descriptions emphasize the fuzziness and fluidity of the terms we employ for reference genres. In fact, they tell us more about the nature of words and reference at large than they do about works of reference. I know of only one pragmatic way out of this terminological predicament: to start by talking contrastively about 'the dictionary as conventionally
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Tom MeArthur
understood' on the one hand and 'the thesaurus as conventionally understood' on the other, before pointing out that the titles given to many lexical reference books do not have much to do with this assumed dichotomy. There are also problems with the strictly academic terms mentioned above, onomasiological and semasiological, terms used more or less exclusively by people who write monographs and attend metalexicographical conferences. They are seldom if ever employed by actual makers of reference books, at least in the English-speaking world. Practising lexicographers and their publishers have not taken to them with the readiness they have shown towards, for example, macrostructure and microstructure, terms which seem to me to be among the most valuable latetwentieth century neologisms in the field. I have not myself found onomasiological and semasiological useful, but I accept that others have, especially in Continental European circles. The terms arose separately in the Western European philological tradition and do not seem to me to be natural opposites: (1) According to the Oxford English Dictionary (Simpson 2 1989), onomasiology is 'the study of the principles of nomenclature', while semasiology is 'that branch of philology which deals with the meanings of words, sense-development and the like'. (2) According to the Random House Dictionary (Urdang 2 1987), onomasiology is 'the study of the means of expressing a given concept', while semasiology is 'semantics, esp. the study of semantic change'. (3) The Collins English Dictionary (Hanks 2 1986) has two senses of onomasiology, the first presenting it as a synonym of onomastics, the second as 'the branch of semantics concerned with the meanings of and meaning relations between individual words'. Semasiology is 'another name for semantics'. These definitions do not quite tally, but even so they make it clear that in the mainstream of English lexical usage the two nouns do not provide a safe base for adjectives used to label a contrast in the classification of lexical reference works. Yet the contrast is eminently worth making: between works that seek to move, as it were, from concept to word, and works that seek to move from word to concept (whatever we may understand by word or, worse, by concept). The adjectives may be the best terms at present for labelling this contrast, virtually by default, but they ought not to be pushed too far, and are too erudite to become fashionable beyond university seminars and papers. There may be nuances at work in the use of such terms in languages other than English, such as French and German; these may have encouraged their use in this way in English, and I may have failed to note them. But even if that is so, the problem is, I believe, present as much at the international level as in English, and will not go away. The most important issue for me, however, is that regardless of the serviceability of these terms to mark a significant contrast, they do not relate to the format of reference books any more directly than the terms dictionary and thesaurus. There is no a priori requirement that an 'onomasiological' book should be thematic in format while a 'semasiological' book is alphabetic. Onomasiological works can equally well be alphabetic, as with dictionaries of names and A-to-Z thesauruses (which deal in 'concepts' just as much as thematic thesauruses do). Similarly, avowedly semasiological works can be wholly or partly thematic, as with The Reader's Digest Great Encyclopedic Dictionary (1972), which has two conventional 'dictionary' volumes plus a volume of thematically arranged alphabetic glossaries. The Longman Lexicon (McArthur 1981) is clearly semasiological (in terms of both semantics and semiotics), and is described on the cover as 'the new vocabulary source book', yet many observers see it as primarily onomasiological, like Roget ('a thesaurus, not a dictionary').
Reference materials and theirformats
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It seems to me crucial not to confuse the conceptual/lexical dichotomy to which the terms onomasiological and semasiological apparently refer with the alphabetic/thematic dichotomy transparently marked by the terms alphabetic and thematic. No matter what we call the products of lexicography and related activities, whether we see them as moving from word to word, concept to concept, word to concept, or concept to word, whether we call them dictionaries, encyclopedias, thesauruses, lexicons, directories, or anything else, the alphabet/theme contrast marks a truly basic option in shaping their delivery systems: from the original taxonomic and hierarchical Roget to the many alphabetical Rogets, from the telephone directory to the Yellow Pages. The alphabetic format is of course currently dominant in lexicography, if that craft is narrowly defined as 'the making of conventional dictionaries', for reasons that I discuss in Worlds of Reference (Mc Arthur 1986b). The thematic format is a minor player on this field, but a major player elsewhere in the structuring of textbooks, magazines, newspapers, and many encyclopedic works, all of them topic-driven and some of them hierarchical. I have previously underlined the ancient structural opposition between these two 'classic' formats by contrasting alphabetic lexicography with thematic lexicography, seen as either distinct crafts or as major divisions in the same craft. I did this because, until the late 1980s, many lexicographers, publishers, and academic commentators seemed to have been virtually set in alphabetic concrete, unable to consider thematic formats as serious options, complements or supplements. They often cavalierly dismissed the idea of two modes of compilation, except for such traditional and very minor forms as the thematically-listed appendices at the ends of their A-Z books. This resistance is weaker now, as witness the number of works being published which are either overtly thematic, as for example the Random House Word Menu (Glazier 1992) or make use of 'deep' thematic lists in the preparation of 'surface' A-Z lists (increasingly a standard procedure), or that lace thematic elements into their main alphabetic arrangement (as with the special-interest sections in recent editions of EFL learners' dictionaries) rather than bundling them up as appendices at the end. A major factor in this change of attitude stems from unavoidable technological development: the use of electronic aids to compilation and delivery, including menu-driven software, that are in effect a new incarnation of ancient thematic hierarchies. As a result, I now feel free to downplay the idea of two 'rival' kinds of lexicography and place my stress instead on all the options available to a more generous and inclusive lexicography. With this freedom, one can see that alphabetic and thematic formats are not the only players on the field: a third option is the numeric format of the chronology, and a fourth is the graphic format of traditional atlases. When one begins to think in these terms, the essential hybridity of format in many works of reference leaps into focus: for example, how the pictorial Duden tradition and such works as What's What: A Visual Glossary of the Physical World (Fisher, Bragonier 1981) combine the thematic, the numeric, and the graphic, and how conventional A-Z dictionaries often have thematic appendices, are numeric in the marking of their sense divisions, and are graphic in their use of diagrams and pictures. Everybody has always known this, of course, but we have not necessarily given much attention to formalizing what we know. My first graphic attempt to model formats and options was the reference rectangle (in Thematic lexicography', a paper in The History of Lexicography, ed. Reinhard Hartmann: John Benjamins, 1986: see Reproduction 1). This diagram links the thematic and alphabetic formats to the genres of encyclopedia and wordbook (a term in English that has a traditionally negative tinge to it but can be used, as in this instance, as a neutral and more comprehensive term than 'dictionary'). The six lines in this diagram serve both as links among genres and
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Tom McArthur
formats and as continua along which one may move, nearer to one node or another, to 'generate' thematic or alphabetic encyclopedias, thematic and alphabetic encyclopedias, comparable wordbooks, encyclopedic dictionaries, or dictionary-thesauruses, and so forth. A similar rectangle can be framed to serve the four options, variously blending or separating alphabet, themes, numbers and graphics. the ' e n c y c l o p e d i c ' o p t i o n producing a r t i f a c t s t h a t h a n d l e ' t h i n g s In t h e w o r l d ' , marshalled for 'easy' reference
t h e 'wordbook' o p t i o n producing a r t i f a c t s t h a t handle 'words' ( e t c . ) , oarshalled for 'easy' reference
the t h e m a t i c o p t i o n f o r m a t s which p r e s e n t I n f o r m a t i o n of any kind v i a themes, c l a s s e s , t o p i c s , c o n t e n t s l i s t s , menus, e t c .
the a l p h a b e t i c option f o r m a t s which p r e s e n t i n f o r m a t i o n of any kind v i a the a l p h a b e t as an I n v a r i a n t series
Reproduction 1 The practical application of the format options can be demonstrated in many ways, but I thought that the most useful procedure here would be to survey two of my own compilations: the Longman Lexicon of Contemporary English (McArthur 1981), a wordbook that is primarily thematic but with alphabetic, numeric, and graphic elements, and The Oxford Companion to the English Language (McArthur 1992), an encyclopedia that is primarily alphabetic with thematic, numeric, and graphic elements. The Lexicon is aimed at upper intermediate to advanced learners of English as a second or foreign language, as a means of extending one's vocabulary and sense of word relationships, and improving one's reading and writing skills. Its structural features are described in the following list and displayed in Reproductions 2, 3, 4 (mainly for its macrostructure) and S, 6 (mainly for its microstructure): (1) Semantic fields. The core of the book is a set of fourteen semantic fields, each identified by a letter and a title, and consisting of further tided subfields (without identifying letters) and, within them, many titled lexical sets introduced by both a letter and a number. Field letters and set numbers serve to locate the sets and also (through the opening sets of each subfield) the subfields themselves. By doing without a middle level of letters and/or numbers, three hierarchical levels are economically labelled for retrieval purposes by means of only two identifying elements. Thus, the letter Β introduces the semantic field The body: Its functions and welfare and the letter and number B1 correlate with both the opening lexical set in the field, The body itself, and by contiguity with the title of the subfield The body generally. Compare Reps 3 and 5.
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Rtference materials and their formats
(2) Cross-referencing. In addition to fields, subfields, and lexical sets, arrowed crossreferences operate across all levels. For example, in the lexical set Bl: The body itself, senses in the entry body cross-refer variously to H116: Frames and structures, C324: Souls, spirits and ghosts, Gl: Mind, thought and reason, and 12: Planets, suns and stars. See Rep 5.
Content· Pronunciation Tabi· Short form* used In t h · Lexicon Acknowledgment· Preface LlatofSete
P*0· ) Inside front cover
How to uae the Lexicon Guide to the Lexicon
Iv vl vll xll xlv
THE LEXICON A
Lifo and Living Things
Β
T h · Body; Its Functions and Welfare
39
C
People and the Family
79
D
Buildings, Houses, the Home, Clothes, Belongings, and Personal Care Food, Drink, and Farming
E
169 213
F
Feelings, Emotions, Attitudes, and Sensations
237
Ο
Thought and Communication, Language and Qrammar
297
Substances, Materials, Objects, and Equipment
361
I
Arts and Crafts, Science and Technology, Industry and Education
429
J
Numbers, Measurement, Money, and Commerce
457
Κ
Entertainment, Sports, andOames
605
L
Space and Time
545
M
Movement, Location, Travel, and Transport 603
Ν
Qonoral and Abstract Torma
Η
Reproduction 2
1
679
The Index
765
Grammar Table
912
6
Tom McArthur
List of Sets Set titles are shown In bold typ·, with major cross-references listed underneath
A A1
C1 C2Û CSO 174 L200 N1
MO
•1
A 1 2 0 P a r t · of Animal· E34
People Meat
EX
A 1 5 0 Plants Generally
The Body Generally
B60
Souls, Spirits, and Ghosts Food Substances and Materials Generally Mind, Thought, and Reason
BOO
Parts of Animals Kinds and Parts of Plants
F260
Actions of the Face Related to Feelings Thinking, Judging, and Remembering
F260
Food
Senses and Sensations
B140 Diseases and Ailments ESO
The Skin, the Complexion, and the Hair
C
Cigarettes and Drugs
B160 Medicine and Qeneral Medical Care
A120 Parta of Animals D170 Cleaning and Personal Care L20 Light and Colour
I170
Science and Technology
People and the Family
People
C40 Ufe and Living Things Animal aJM ammala Inheriting and Bequeathing Residence Clothes and Personal Belongings
Friendship and Enmity C270 F140 F170 F190
Courting, Sax, and Marriage
C50
Ute and Living Things
Fighting, War, and Peace Admiration, Pride,Contempt, and Abuse Kindness and Unklndneaa Honesty, Loyalty, Trickery, and Deceit
Death and Burial A1
vii
Reproduction 3
Feeling and Behaviour Generally Senses and Sensations
B110 Bodily Condition· Relating to Health, Sloknea·, and Disability
The Trunk, Arms, and Legs
A1
The Bathroom Plumbing and Pipes Rubbish and Waste
Bodily States and Associated Activities Ft
The Head and the Pace
Al ASO C212 080 D1X
Fluids and Waste Products of the Body 040 D42 H13
The Body: Overall
EX
CM
Food
The Body: its Functions and Welfare
F240
C1
Cuts of Meat
A 1 3 0 Kinds and P a r t · o? Plant*
Β
G1
MO
A 1 1 0 Insect· and Similar Creatura·
Tin Body Generally Food, Drink, and Fanning
Moving Meat
A120 A1X
NO
Areas of Water Meat Moving
M19 E31
G1
•10
LB8 E31 M19
Bird·
C324 EX H1
B10
R e p t i l · · and Amphibian·
A 1 0 0 Fl»h and Other Water Creature·
Animals/Mam mais C1 E31
A70
A90
People Courting, Sex, and Marriage Death and Burial The Ule Sciences Ok), New, and Young Being, Becoming, and Happening
Living Creatura» Generally B1 E
ASO
Life and Living Things
U f · and Living Thing·
Ufe and Uvlng Things
Reference materials and their formats
lit
INDEX
it DUO blu· what· / , · ' · / n A58 blunt /bUnt/ rode adj F194 general adj. ρ H159 blurb /bb:b|| bbrb/ n G163 Much /bU// y, n L38 boa conatrictor f baua kan.stnkta'/ it A 90 boar/ba:/ n A55 board /ba:d|l bord/ live ν D«0 living if D66 wood η. ν H39 company it J23I in games it Κ136 enter ν M9 -board comb form
H39
board A lodging /.·•'•·/ π DA« boardar fba:da'll bor·' n DM boardlnghouaa /'baidlQhausll 'bor-/ -bouses /,hauz¿z/ it M79 board out • D60 board up ν H39 boast /baust/ ν, it FI36 boastful rbausibl/ it FI 36 boat /baut/ it MISO boatman ^bautman/ •men /man/ it M163 boatswain, brain ^bausán/ it MI64 bob /bobll bob/ -bbV hair B52 action M42 bob it hair B52 money J84 action M42 bobbin /'bnhinll 'ha·/ n 158 bobby/'bnbill bobi/ it C22I bodily rbndjlill bo-/ adj B2 body rbndill 'bodi/ it generally ΒI when alive AI20. B3. Β130 group C76 structure HI 16 of a vehicle M100 bodyguard /'hodigardll 'hadipord/ n C22J bodywork /'hndie eallum monnum is gecynde to ¡>olianne.
This and closely related senses continue, on the evidence of OED, into the seventeenth century. Early on, however, in the Middle English period, we seem to find a rather different sense evolving, that of 'well-born, well-bred, noble'. It is as a further development of this, according to OED, that the modern sense 'benevolent, showing friendliness' develops. I should like to look at that latter development insofar as it may be thought to have occurred in Middle English.
Terry Hoad
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Chaucer, an author whose linguistic usage is extensively treated in OED, uses the adjective kind quite frequently. His Criseyde, weeping over the news that she is to be sent to the Greeks and her father, and thereby separated from Troilus, asks: How sholde a plaunte or lyves creature Lyve withouten his kynde noriture ? (Chaucer, Tr 4.7670
She means: How is a plant or living creature to live without its natural means of sustenance ? Such occurrences show that, as the other evidence would lead us to expect, Chaucer knew and used kind in the sense 'natural'. Elsewhere in his works, however, the word is possibly used in one of its subsequentlydeveloped senses. Griselda, the much-tried, faithful wife of Walter in the Clerk's Tale, is dismissed from her husband's house to make way, as she supposes, for his new wife. Accepting this as she has accepted all the other harsh actions of her husband, she nevertheless exclaims in her parting speech to him: O goode God ! How gentil and how kynde Ye semed by youre speche and youre visage The day that maked was oure manage ! (Chaucer, ClTIV.852ff)
For OED (s.v. kind, a.), this passage is an illustration of kind in the sense: 5. Of persons: Naturally well-disposed; having a gentle, sympathetic, or benevolent nature; ready to assist, or show consideration for, others; tgenerous, liberal, courteous (obs.). Also of disposition. (This (with c and d) is now the main sense.)
For the reading of the Clerk's Tale it is of considerable interest to us to know what view Griselda is depicted as taking of Walter's character and behaviour. On the interpretation offered by OED, it seems, Griselda is saying that when Walter married her he was of a benevolent, considerate disposition. Such an interpretation would not, in itself, be implausible. Although the earlier portions of the text do not give us explicit indications that Walter appeared 'kind', in our modern sense, on the day he married Griselda, it is certainly the feeling of many modern readers that his subsequent actions reveal him as harsh and 'unkind'. Furthermore, after making her remark about Walter having formerly seemed gentil and kinde, Griselda goes on to affirm the truth of the opinion, expressed by Chaucer in a moving line, that: Love is noght oold as whan that it is newe. (Chaucer, C1TIV .857)
But can we be certain that we have, with the help of OED, correctly identified the sense of kinde in this passage ? We noted earlier that the modern sense of kind developed alongside (or out of) a sense 'well-born, well-bred, noble'. Perhaps Griselda means not so much that Walter once seemed 'kind' as that he formerly appeared 'noble' ? Rather than suggesting in somewhat sentimental terms that he is harder-hearted than she once took him to be, might she in fact be saying that he has subsequently not behaved as someone of noble birth or character might have been expected to do ? Appropriateness to the general context will often be a useful test when we are attempting to establish the sense of a word in an early text, but it may well not be decisive, especially in the case of a slippery abstract such as kind.
"Kindness": The early history of a concept
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Occasionally, we may be lucky enough to have a contemporary comment on the senses of a word. One such relating to kinde, from a somewhat later date - fifteenth-century - than our Chaucerian examples, has recently been cited and discussed by David Bumley (CHEL, vol 2, 463): ras word kynde bitokenen nature, and also such a man clepen we kynde which is a free-hertid man & jiat gladly wole rewarde what Ttat men don for hym.
Such comments will not usually tell us what sense to attach to a particular example, of course, but they are valuable as indications of the range of available senses. We may also look to see which words, if any, habitually occur in association with the one whose sense we are trying to pin down. There are one or two repeated collocations with kinde in Chaucer. At least four times, the word is found closely associated with trewe 'true, faithful'. When Chaucer's Criseyde is last in Troilus' arms, just before her departure for the Greek camp, she promises to find a way to return. The narrator, affirming as he more than once does her sincerity, tells us that he finds it written that: hire herte trewe was and kynde Towardes hym, and spak right as she mente. (Chaucer, Tr 4.14170
It seems to me unlikely that the sense here is the modern 'kind1. More probable is the sense assigned to the word in this occurrence in MED (s.v. kind(e adj., sense 6 (b)), namely 'honorable, constant, faithful, true'. Alternatively, we might think of MED's sense 4,. (a) 'Having normal affections or disposition, well-disposed towards one's kin; also, dutiful, obedient'. Elsewhere in Chaucer, kinde twice occurs in association with sad, which for Chaucer most often meant something like 'steadfast' or 'serious'. In the Clerk's Tale itself, Walter finds that despite the trials he imposed on Griselda: he nevere hire koude fynde But evere in oon ylike sad and kynde. (Chaucer, C1T IV.601f)
Griselda is also described by the Clerk, the fictional narrator, as pacient and kynde (C1TIV. 1187). It is not easy to know how best to interpret kinde in these phrases, although it seems to me that the modern sense 'kind' is hardly appropriate. MED assigns these two uses to its sense 4,. (a) 'Having normal affections or disposition, well-disposed towards one's kin; also, dutiful, obedient', although 'honorable, constant, faithful, true' (MED sense iL (b)) also seems possible. A further example of the collocation of sad and kinde, from the Legend of Good Women: I telle hyt for she was of love so trewe, Ne in hir wille she chaunged for no newe; And for the stable herte, sadde and kynde, That in these wymmen men may alday fynde. Ther as they kaste hir herte, there it dwelleih. (Chaucer, LGW 1874ff)
is in a context which clearly emphasizes the fidelity of the women so described. Such a sense would fit the Clerk's Tale example perfectly, of course. In the passage with which I started this discussion, Griselda says that Walter had once seemed gentil and...kynde. This collocation, too, occurs elsewhere in Chaucer's works, for in the General Prologue to the Canterbury Tales he says of the Summoner, no doubt ironically:
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Terry Hoad He was a gentil harlot and a kynde. (Chaucer, GP 647)
As with the description of Walter as gentil and ...kynde, a sense close to the modern 'kind' would not be unthinkable here. Chaucer, after all, goes on to relate how the Summoner would overlook the fornication of those who paid him enough, which is perhaps 'kindness' of a sort. The association with gentil, however, is revealing. In Modern English, gentle has come to have mainly suggestions of benevolent mildness not too far distant from those which we attach to kind. In Middle English, on the other hand, a still central meaning of gentil was of course 'of noble birth or character' - in other words, something very close to one of the medieval senses of kinde. We should therefore no doubt be cautious about attributing to kinde here the sense "kind', since it seems quite likely that it is quite close in its meaning to gentil. It would be wrong, of course, to try to determine meanings on the basis of a single author's works. OED offers Middle English examples of its sense 5. from two sources other than Chaucer: a 1300 Cursor M. 20033 Sua kind.ar pou pat pou nu will mi wil a-lou. c 1430 Syr Tryam. 240 An olde knyght..That curtes was and kynde.
What fuller and better treatment of this sense do we find in MED, which provides a more recent analysis of Middle English vocabulary than does OED ? MED offers a dozen examples of its sense 5* (a) 'Benevolent, loving, affectionate, kind'. Of OED's Middle English examples, the one from Cursor Mundi is included, but that from Sir Triamour is by MED assigned to sense 6. (d) 'wellborn'. The example from the Clerk's Tale with which this discussion began seems not to be used at all in MED. I find it hard to be confident that any of MED's examples are reliable evidence for the sense 'benevolent, kind' in Middle English. In several of them it is God or Christ who is said to be kinde, and in each of those examples it is difficult to know whether God is being described as 'kind, loving' or, say, 'faithful, bound by natural ties': (al333) Herebert pou wommon 28: Helpe he wole, ich wot, Vor loue pe chartre wroL.he pat ys so cunde, pys euer haueth in munde. (al333) Shoreham Poems 86/10: Ha wole be pe so kende, He wole be fo to pyne fon, And frend to pyne fende. cl390 In a Pistel 85: Knowe pi kuynde Creatoure; Knowe what he for pe dide.
In the first of these examples, it should be noted that much of the emphasis in the earlier lines of the poem (a prayer to the Virgin) has been on the idea that in taking human form God became brother to all mankind. In his prayer, the poet asks the Virgin to tell 'your son my brother' that for her sake he should be gracious to him. God took on the poet's 'robe' - his human flesh and since then has been 'bound' to him. If cunde is not to be taken as meaning in a general sense 'noble, gracious', is it not likely that it carries the sense 'faithful, bound to one's kin' ? The same sense of 'faithful' seems to me equally plausible an interpretation of kende in the example from William of Shoreham. The third example, from an anonymous fourteenthcentury lyric, comes in a series of injunctions on the theme 'know yourself, and it is quite impossible to determine from the context whether kuynde is to be taken as 'benevolent', or as 'noble', or as 'gracious', or as 'faithful', or in yet some other sense. Others of MED's examples at this sense refer to attitudes displayed by one friend, lover, or marriage partner to another, and in some cases show kinde in collocation with trewe or gentil, features discussed earlier:
"Kindness": The early history of a concept
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(cl395) Chaucer CT.WB.D.823: After that day we hadden neuere debaat..I was to hym as kynde As any wyf from Denmark vnto Inde And also trewe. (al420) Lvdg.TB 2.4028:1 purpose..To wedde 30U and ben 30ur trew man..And be to 30U as lowly & as kynde..t>an whilom was 30ure Menelaus. (al438) MKempe A 70/34: |>ei louyd her frend so meche, & he was so gentyl & so kende to hem, pat f>ei may be no wey foi3etyn hym. (al470) Malory Wks.357/21: Eythir of them gaff other the pryse of the batayle, and there were many kynde wordys betwene them.
Can we be sure that the Wife of Bath and Lydgate's Paris are not describing themselves as 'dutiful, obedient {MED sense 4, (a)) rather than 'benevolent, loving, kind' ? Can we know that the words exchanged by the brothers Gareth and Gawain in Malory are not ones that reflect the ties of kinship rather than being in general 'benevolent' ? Not even the friend mentioned by Margery Kemp, it seems to me, can be confidently understood to have been 'kind' in the modern sense rather than, say, 'faithful' or 'gracious'. It would be tedious here to comment in detail on the remaining five examples in MED. But in my opinion they too are open to question as illustrations of the sense 'benevolent, kind'. I do not claim that that sense cannot be the correct interpretation of some of the surviving Middle English uses. What I do claim is that there is insufficient evidence to prove that interpretation in any particular case, and that a considerable range of highly plausible alternative interpretations is available. We clearly face many difficulties in attempting to register the senses of words in earlier stages of a language's history. Some of these difficulties arise simply because our information is inadequate. I noted earlier that for MED, when Griselda is described as sad and kynde and as patient and kynde, the sense of kynde is 4i (a) Having normal affections or disposition, well-disposed towards one's kin; also, dutiful, obedient.
For the same dictionary, however, as has just been seen, the kynde and trewe Wife of Bath is supposedly kynde in the sense: ¿, (a) Benevolent, loving, affectionate, kind.
On the other hand, Criseyde's trewe and kynde heart (p 97f. above) is taken as an illustration of the sense: 6, (b) Honorable, constant, faithful, true.
I would not wish to assert that these senses are not each in some degree present in this group of Chaucerian uses of kinde. Perhaps, indeed, the senses are to be reconstructed as discrete elements in the conceptual structures of fourteenth-century English speakers. If that were the case, we may have to admit that the evidence, so far at least, has not enabled us to determine that with certainty, nor confidently to assign to individual uses of kinde particular senses from the group. But it is at least equally likely that the semantic areas into which Middle English divides human experience of the world are greater than, smaller than, or just arranged differently from those reflected in the Modern English lexicon. Alternatively, or additionally, they may overlap with one another. We are at any rate in danger of overlooking the close relationship between the notions of 'having normal affections', 'benevolent', and 'faithful' in the Middle Ages if we try to specify and distinguish the different shades of meaning too firmly in Modern English terms.
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Terry Hoad
But a further, rather different possibility is that some more fundamental change has taken place in the perceptions of human experience reflected in the language. At the outset, as we have noted, kind signified what was 'natural', most literally what was an inherent feature of some creature or object in the natural world. When the word was extended to qualities that were somewhat less unavoidably present, such as 'nobility' or 'courtesy', it nevertheless seems still to have reflected a particular view of life. According to that view, a person's 'kindness' was understood to a large extent as a quality that might be expected to follow from external factors such as the rank of society into which the person was born, and as something which the individual could not choose to reject without dissociating him- or herself from their class. By modern times, 'kindness' had come to be understood primarily as an inner quality arising from the character of the individual, as something which he or she could effectively choose to display. This shift from a largely 'external' to a largely 'internal' view of 'kindness' has made it close to impossible to represent the sense of Middle English kinde by any Modern English equivalents. The very basis of the structure of meanings in Modern English is a different one, in this respect, from that on which Middle English was based. There are therefore intractable problems of at least two sorts facing historical lexicographers. On the one hand they are almost invariably going to lack the necessary information to determine in a fully adequate way the senses of the words they treat. And the conceptual changes that have taken place over the course of a language's history may mean that it is in principle impossible for them to represent those senses, at least using the kinds of 'translation-equivalents' that are the established means of representing senses in the current major historical dictionaries. I am not sure how, or whether, these problems can be at least partly overcome. I began by saying that I thought dictionaries on the pattern of OED, MED, and DOE were bound to remain the primary repositories of information on the historical senses of words. That being the case, it is certainly necessary that their users should learn to recognize that the dictionaries are at best a partial sorting and analysis of the data, and that a considerable amount of informed and constructive effort is required before maximum benefit can be derived from what they offer.1
Literature CHEL Richard M. Hogg (gen. ed.) (1992): The Cambridge History of the English Language. Vol. 2 [ed. Ν. Blake] - Cambridge: Cambridge University Press. COD R. E. Allen (ed.) ( 8 1990). Concise Oxford Dictionary. - Oxford. DOE A. Cameron, A. C. Amos, A. diP. Healey, et al. (eds.) (1986ff.). Dictionary of Old English, (on microfiche) - Toronto. MED Hans Kurath, Sherman M. Kuhn, J. Reidy, and R. E. Lewis (eds.) (1952ff.). Middle English Dictionary. Ann Arbor: University of Michigan Press. OED John A. Simpson; Edmund S. C. Weiner (eds.) ( 2 1989).The Oxford English Dictionary. 20 vols. Oxford: Claienden.
Chaucerian quotations follow the text of Larry D. Benson (gen. ed.) ( 3 1987). The Riverside Chaucer. - Boston: Houghton Mifflin. References are given using the system of abbreviations adopted there.
1
I here express my thanks to Professor Douglas Gray, who read a draft of this paper and made helpful suggestions for its improvement.
David Cram: Concordances of words and concordances of things: A neglected aspect of seventeenth-century English lexicography
English-language concordances had an extremely high profile in the sixteenth and seventeenth centuries. It is curious that so little scholarly attention has been paid to this important strand in the development of English lexicography. It is all the more curious in view of the increasingly high profile of the concordance in the late 20th century - albeit nowadays for computational rather than theological reasons (Aijmer & Altenberg 1991, Hanon 1990, Sinclair 1991 J.1 In illustration 3 at the end of the article, the reader will find two columns with items drawn from R.C. Alston's Bibliography of the English Language. On the left-hand side is a list of all the items up to the year 1721 which Alston identifies as dictionaries (Alston 1965-73, Vol.V). The authors' names will doubtless all be familiar as chapter headings in the history of English dictionaries by Starnes and Noyes (1946). On the right-hand side is a list of items which Alston identifies as English concordances (Alston 196573: Vol.m). The relative density of these two lists will, I hope, speak for itself; by the time the first English dictionaries were starting to appear, English concordances were already thick on the ground. Among the larger concordances were several stately folio volumes, the most noteworthy being Marbeck's of 1550 (one of the more elaborate), Cotton's Complete Concordance of 1631, Newman's of 1643, and the so-called Cambridge Concordance of 1662. These were later to be overshadowed by Cruden's Complete Concordance, which cornered the market after its first appearance in 1738. One might say that Cruden is to the English concordance what Roget is to the classified vocabulary. Of the smaller concordances, two deserve particular mention, since they were regularly bound with copies of the English Bible and were hence printed in very large quantities. Herrey's concordances of 1578 were first bound with copies of the Geneva translation and subsequently adapted to the authorised version of 1611. Herrey's work was superseded in 1630 by Downame's, which likewise went through an enormous number of editions. One might say that Herrey and Downame are to the English concordance what Lily is to Latin Grammar. This list of concordances might have been extended by including several which were compiled but never published. There is regular information on such works in progress in the diary of the 'great intelligencer' Samuel Hartlib, which covers the period from the 1630's to the
1 On the earlier history of concordances the best overview is still provided by the encyclopedia articles by Gregoiy (1921) and Mangenot (1926). For a more up-to-date perspective, see in particular the works by Rouse & Rouse (1974; 1979; 1990). Earlier treatments include Bindscil (1867) - in fact a general discussion of concordances despite the title - and Quétif (1719, Vol.l:203-210).
David Cram
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SECTION Β Anthem
RE. IV. 2. A.
Beg
Entreat RO. V. 3.
Bedesman
[for praying (person)]
Boon
[adj. Petition (person)]
Confession
[Acknowledge] our own {Sin RE. IV. 2. {Error D. VI. 9.
Crave
[a. Desire]
*a. => active (verb marker)
[entreat] [petition] Extoll
[Praise (augm]
*augm => augment
Grace
{Before} meat [thanksgiving] RE. IV. {After )
Hymn
RE. IV. 2. A.
Litany
[Brief vicissitudinary Prayers]
Magnifie
{a. Praise (augm)]
Petition
[Entreaty]
Prayer
[adj. RE. IV. 1. (thing)]
Religious - RE. IV. 2. A.
Praise
RO. V. 8.
Psalm
RE. IV. 3. A.
Request
[Petition]
Sue
{intreat] {petition]
Supply-ant
[adj a. Petition (person)]
Supplicate
[intreat] [petition]
Thanksgiving
[a. Gratitude] to God RE. IV. 3.
Abbreviation Key:
Vow
RE. IV. 1.
RE = Ecclessiastical Relations (Genus) RO = Oeconomical Relations (Genus)
SECTION C Entreat
Roman Numeral = Subcategory of G. Pray RO. V. 3.
Figure 1 : Lexicon of Prayer
Arabic Numeral = Subcategory of R.N.
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Fredric Dolezal In their dumb action will I be as perfect As begging hermits in their holy prayers. Thou shalt not sigh, nor hold thy stumps to heaven, (Tragedy of Titus) Lov'd as my father, as my master follow'd. As my great patron thought on in my prayers ~ The bow is bent and drawn, make from the Under a hand accurs'd! I'll send my prayers with him.
(Tragedy of King Lear)
(Macbeth)
All lost! To prayers, to prayers! All lost! (The Tempest) Which cannot want due mercy, I beg first. Next hear my prayers.
Last let me entreat, sir. (Two Noble Kinsmen)
of Derby, To your good prayer will scarcely say amen. Yet, Derby notwithstanding she's your wife (Tragedy Richard III) What mean you? If you require a little space for prayer, I giant iL Pray, but be not tedious, for (Pericles Prince Tyre) Commend thy grievance to my holy Prayers, For I will be thy beadsman, Valentine. (Gentlemen of Verona) And if he speak of Buckingham, pray tell him You met him half in heaven. My vows and prayers Yet are the King's; and, till my soul forsake, (Life King Henry VIII) I have toward heaven breathed a secret vow To live in prayer and contemplation, Only attended by Nerissa here, (Merchant of Venice) wife, and one (I tell you) that will not miss you morning nor evening prayer, as any in Windsor, whoe'er be the other; and she bade me tell your (Merry Wives of Windsor) O vain petitioner! beg a greater matter. Thou now requests but moonshine in the water. (Love's Labor's Lost) in the thanksgiving before the meat, do relish the petition well that prays for peace. (Measure for Measure) You have, I know petition'd all the gods For my prosperity! (Coriolanus) To prayer, repentance, and obedience due, Though but endevord with sincere intent, Mine eare shall not be slow, mine eye not shut. (Paradise Lost: book 3) Prevenient Grace descending had remov'd The stonie from thir hearts, and made new flesh Régénérât grow instead, that sighs now breath'd Unutterable, which the Spirit of prayer Inspir'd, and wing'd for Heav'n with speedier flight Then loudest Oratorie: yet thir port Not of mean suiters, nor important less Seem'd thir Petition (Paradise Lost: book 11 ) See Father, what first fruits on Earth are sprung From thy implanted Grace in Man, these Sighs And Prayers which in this Golden Censer, mixt With Incense, I thy Priest before thee bring
Figure 2: Excerpts of Prayer
Werner
Hüllen:
Von Kopf bis Fuß. Das Vokabular zur Bezeichnung des menschlichen Körpers in zwei onomasiologischen Wörterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts
1. Der Forschungsgegenstand Onomasiologische Glossare und Wörterbücher konstituieren eine alte und stabile Tradition.1 Sie stellen eine Ansammlung von Lexemen dar, die nach sog. sachlichen Gesichtspunkten geordnet sind. "Sachlich" bezeichnet hier freilich nur eine Ordnung, die die Kompilatoren solcher Wortsammlungen für natürlich und im Sinne der von ihnen verfolgten Absichten für sinnvoll hielten. Eine hermeneutische Ausdeutung von onomasiologischen Glossaren und Wörterbüchern fördert heute gerade nicht "sachliche", sondern sehr zeitbedingte und persönliche Ordnungsgesichtspunkte zutage. Historiographisch darf, ja muß man aber davon ausgehen, daß hinter der onomasiologischen Aufführung eines Wortschatzes jeweils die Absicht gestanden hat, der Realität zu folgen, einen "catalogue raisonné de l'univers" (Sidarius 1990a:348) oder einen "speculum mundi" (Hüllen 1992a) zu schaffen. Es ist unser spätes, kritisches und aufgeklärtes Denken, das - im Sinne einer Geschichte der Ideen - dahinter die Subjektivitäten menschlicher Erkenntnis sieht und findet. Es gibt im Bereich der Linguistik in Europa drei erstaunlich stabile Wissenschaftstraditionen: (1) Die Terminologie grammatikographischer Werke, (2) das Regelwerk der Rhetorik und (3) onomasiologische Glossare. In allen drei Bereichen prägt sich eine mehr als zweitausendjährige Denkkonstanz aus, die freilich in Grammatik und Rhetorik intensiver beschrieben und gedeutet worden ist als in der Onomasiologie. Seit der Spätantike gibt es onomasiologische Wortzusammenstellungen mit erstaunlich ähnlichem Arrangement. Wir kennen monolinguale und bilinguale griechische, armenische und lateinische Listen aus der Zeit zwischen dem 4. und 10. Jahrhundert (Dornseiff 1970). Die zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert verbreiteten Hermeneumata enthalten ebenfalls thematisch geordnete Vokabularien (Dionisotti 1982, 1988). Mit Beginn der europäischen Schriftkultur, mit Isidor von Sevillas Etymologiae Anfang des 7. Jahrhunderts, treten sie auf dem Kontinent auf und begründen, unter den Bedingungen der lateinisch-volkssprachlichen Wissenschaft1 In Hüllen (1992a) habe ich dargelegt, daß diese Tradition m.E. historiographisch schlecht aufgearbeitet ist. McArthur (1986) ist sehr verdienstvoll, aber eher kulturgeschichtlich als linguistikgeschichtlich orientiert. Verläßliche Informationen kann man aus Hausmann, Reichmann, Wiegand und Zgusta (1990,1991, 2. und 3. Teilband) gewinnen, und zwar aus den Artikeln 101, 102 und 103 sowie aus den vielen Artikeln, die der "Lexikographie der Einzelsprachen" gewidmet sind. Für die Lexikographie des Englischen in verschiedenen Zusammenhängen vgl. die Standardwerke Starnes (1954), Stein (1985), Schäfer (1989) und Stames/Noyes (1991, bes. 197-211).
106
Werner Hüllen
lichkeit der damaligen Klosterkultur, sogleich nationalsprachliche Traditionen. Diese sind während der folgenden Jahrhunderte zwar unterschiedlich fest gefügt, reißen aber niemals ab. Die Beiträge dieses Bandes geben einen zwar nicht systematischen, aber doch in ihrer Themenvielfalt eindrücklichen Überblick über die Kontinuität dieser Tradition. Ziehen wir die historische Linie bis in die Gegenwart aus, so gelangen wir über Rogets Thesaurus und seine vielen Nachahmer bis zu den modernen Wissensbasen, wie sie in den Arbeiten zur künstlichen Intelligenz erstellt werden (Hüllen 1992a). Die onomasiologische Tradition ist übrigens nicht nur klassisch-europäisch. Ein hethitisches und ein syrisches Beispiel werden in den Beiträgen von Cotticelli-Kurras und Weninger vorgestellt. Die berühmte Scala magna des d'Abu 1-Barakat Ibn Kabar aus dem 13./14. Jahrhundert läßt sich auf eine koptische Tradition bis 1100 vor Christus zurückverfolgen (Sidarius 1990a und b); und das Sanskrit-englische Wörterbuch des Amera Sinha (1808) geht auf zumindest 900 Jahre ältere Texte zurück, die ihrerseits wiederum Endprodukte einer Tradition sind. So traditionell verbürgt die onomasiologische Lexikographie als solche ist, so traditionell verbürgt ist auch das Auftauchen eines Wortschatzes zur Anatomie und Organik des menschlichen Körpers in ihr. Es gibt keine einigermaßen umfängliche Quelle, in der dieses Vokabular nicht enthalten wäre. Der Körper des Menschen war offensichtlich in der Wahrnehmung der Realität, die den Wortlisten zugrunde lag, aber auch in der Verfolgung der mit den Wortlisten verbundenen unterschiedlichen Absichten so zentral, daß die ihn benennende Wortgruppe unverzichtbar erschien. Über diese Absichten können wir insbesondere bei den frühen Beispielen häufig nur spekulieren. In diesen Wortlisten sieht man heute religiös-philosophische Rekonstruktionen des Universums in der Sprache, enzyklopädische Wissensansammlungen im Sinne des naturhistorischen Denkens, Lehrwerke für Sprachunterricht, Hilfsmittel für Reisende in sprachfremden Ländern, Synonymiken oder auch Nachschlagewerke zur Schulung in Rhetorik und Eloquenz (Kirchert 1991, Hüllen 1992b und c, auch Zöfgen in diesem Band).2 Die Instrumentalisierung von Wortlisten als Sprachlehrbücher tritt vielleicht deutlicher zutage als andere Zwecksetzungen. Vom 16. Jahrhundert ab gibt es in den Vorwörtern dann Hinweise der Autoren auf die Beweggründe ihrer Arbeit. Immer aber gehört das Vokabular zur menschlichen Anatomie und Organik in unterschiedlicher Ausführlichkeit dazu. Eine gründliche Untersuchung dieses Vokabulars bietet sich als einer von mehreren möglichen Wegen an, um die onomasiologische Tradition insgesamt zu rekonstruieren und in ihrer Abhängigkeit vom Wissensfundus und der Einschätzung seiner Bedeutung in einzelnen Epochen aufzuzeigen. Dabei stellt sich eine Reihe von Leitfragen, die an die unterschiedlichen Quellen gerichtet werden können. 1. Welches ist die Anzahl der Lexeme zur Bezeichnung der Teile des menschlichen Körpers, und zwar absolut und in Relation zur Gesamtzahl aller Lexeme einer Quelle? Daraus kann man einerseits die Detailliertheit des anatomisch-medizinischen Wissens und andererseits die Bedeutung, die diesem Bereich der Wirklichkeit gegenüber anderen in einer onomasiologischen Liste zugemessen wird, erschließen. 2. Welches ist die Reihenfolge der Lexeme zur Bezeichnung des menschlichen Körpers? Darin verrät sich die Eigenart des folkloristischen oder wissenschaftlichen Konzepts, das der Benennung der Teile des menschlichen Körpers zugrunde liegt.
2 Einer der interessantesten Sonderfälle der Instrumentalisierung onomasiologischer Wortlisten liegt in den Entwürfen von Universalsprachen vor, wie sie im 17. Jahrhundert in Europa erarbeitet wurden. (Hüllen 1989: 148-245)
Von Kopf bis Fuß
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3. In welcher Position befindet sich die Wortgruppe zur Bezeichnung des menschlichen Körpers im Vergleich mit anderen ähnlich geschlossenen und ähnlich bedeutsamen Wortgruppen, und zwar im Gesamtüberblick und im Vergleich mit unmittelbar vorhergehenden und folgenden Wortgruppen? Daraus erhellt sich möglicherweise das Gesamtbild der Wirklichkeit, das einem Glossar oder Wörterbuch zugrunde liegt, und vor allem der dem Menschen darin zugewiesene Platz. Daraus erhellt sich möglicherweise aber auch die Intention, mit der der Kompilator eines onomasiologischen Glossars oder eines Wörterbuchs an seine Arbeit herangegangen ist. Vergleichbare Wortgruppen sind die zur Bezeichnung des kosmischen Universums, Tier- und Pflanzennamen, Benennungen von Berufen, insbesondere Handwerken, und andere. Natürlich darf man nicht alle Fragen an alle Quellen herantragen und mit gleicher Ergiebigkeit beantworten wollen. Die jeweiligen Forschungsintentionen, die hinter diesen Fragen stehen, entscheiden zudem über den Grad der Intensität, mit dem die Fragen beantwortet werden sollen. In den nunmehr zu präsentierenden zwei Fällen geht es um eine vergleichende Charakteristik zweier Wörterbücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert in ihren Kapiteln über die Anatomie und Organik des menschlichen Körpers und z.B. nicht um die Erhebung des in dieser Zeit zur Verfügung stehenden medizinischen Wortschatzes. Diesen Untersuchungen ist die grundlegende Überzeugung gemeinsam, daß sich onomasiologische Glossare und Wörterbücher, anders als alphabetische, in der Verkettung ihrer Einträge, die vom Benutzer vorgenommen wird, als Texte präsentieren, in denen ein Autor, im Sinne einer übergeordneten kommunikativen Absicht, eine über den jeweiligen einzelnen Eintrag hinausgehende Aussage macht, die den von ihm ins Auge gefaßten Adressaten zukommen soll. Diese Textqualität konstituiert sich in der Kohärenz der Einträge, die in onomasiologischen Arrangements selbst semantisch, in alphabetischen Arrangements aber leer ist. Onomasiologische Glossare und Wörterbücher können und müssen also, wie andere historische Texte auch, hermeneutisch danach befragt werden, was sie uns preisgeben.
2. Das Wörterbuch von John Withals (1553) A shorte dictionarie for yonge begynners von John Withals, erschienen 1553 und bis 1634 in nicht weniger als 16 Ausgaben verbreitet, ist ein zweisprachiges Wörterbuch mit englischlateinischen Einträgen. 3 Jeweils die rechte Seite ist paginiert, so daß die Zahl 87 für insgesamt 174 Quarto-Seiten steht. Ausweislich des Vorwortes dient das Wörterbuch der Erlernung der lateinischen Sprache. Es ist für den Anfänger konzipiert, der des Lateinischen noch nicht mächtig ist. Daher stammen wohl der englische Titel und das englische Vorwort. Dennoch ist die englisch-lateinische Anordnung bemerkenswert. Ansonsten war die lateinisch-englische Anordnung nämlich durchaus auch für Wörterbücher üblich, die dem Erlernen des Lateinischen mit Hilfe einer anderen Sprache dienten, wahrscheinlich weil dieser Lernvorgang im wesentlichen durch Übersetzung lateinischer Texte erfolgte. Das - für die Zeit nicht selbstverständliche - didaktische Konzept ist bei Withals offensichtlich, die fremde lateinische Sprache sei von der bekannten englischen her zu erlernen und das Lateinische diene seinerseits nicht dazu, das Erlernen der Muttersprache zu fördern.
3
Benutzt wurde das Exemplar C 106 d 21 der BL; vgl. Starnes (1954: 167-183) und Stein (1985: 194-204). Ich habe Withals in Hüllen (1992b) vergleichend mil Adrianus Junius und in Hüllen (1992c) vergleichend mit dem "Elbinger Deutsch-Preußischen Vokabular" sowie mil Comenius' Orbis Pictus benutzt.
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Die Einträge bestehen aus einem englischsprachigen Lemma, dem, durch Komma abgetrennt, ein lateinisches Lemma oder deren mehrere gegenüberstehen. Das englische Lemma ist fett und in Fraktur gesetzt, das lateinische Interpretament in normalem Druck. Den englischen Substantiven geht immer ein bestimmter oder unbestimmter Artikel voraus. Bei den Interpretamenten werden die Substantive in ihrer Nominativform und der Genitivendung, die Adjektive in ihrer maskulinen Form und der Femininum- sowie Neutrumendung aufgeführt. Vgl. z.B. A body, corpus, poris. Blocke heard, niger, gra, gru(m). Manchmal stehen dem Lemma mehrere lateinische Lexeme gegenüber. Vgl. z.B. The sight, visus, sus, aspectus, tus. Auch lateinische Erklärungen finden sich nach der Übersetzung. Vgl. z.B. A countinaunce, vultus, tus. Physinomia, dicitur facieci & corporis forma. Mit lateinischen oder englischen (oder auch gemischten) Erklärungen nach der lateinischen Übersetzung wird auf Homonyme aufmerksam gemacht. Vgl. z.B. Fro(m) the shoulder to the elbow, lacertus, ti. Sed lacertus is also a lisarde. Manchmal wird das lateinische Interpretament weitergedacht, was von der Druckanordnung her den Eindruck erweckt, als ob auf einen Eintrag ein neuer Eintrag folge, in dem die Reihenfolge englisch-lateinisch umgekehrt worden sei. Vgl. z.B. A nose, nasus, si. Gefolgt von: Nasutus, ta, tum, longe nosed. Aliquando reprehensores & derisores, significai. Aus all dem gehen deutlich die sprachdidaktischen Absichten des Wörterbuchs hervor, das als Schul- oder Lernbuch wohl auch in seinem Umfang begrenzt worden sein dürfte. In wenigen Fällen fehlt das englische Lemma, und es wird nur ein lateinischer Eintrag geboten. Vgl. Sperma, mae, est semen genitale, wo man, angesichts der jugendlichen Benutzer des Wörterbuchs, wohl auf ein Tabu als Motiv für diese Regelung schließen darf. Die Wörter sind nach semantischen Gruppen angeordnet. Diese haben englische und lateinische Überschriften, die typographisch hervorgehoben sind. Der Autor hat die Probleme der Benutzung eines onomasiologischen Wörterbuchs offenbar gut durchschaut; denn am Anfang findet sich eine Liste mit Seitenzahlen, in der die Gruppenüberschriften alphabetisch aufgeführt werden. Allerdings ist die Gültigkeit des onomasiologischen Verfahrens bei Withals offensichtlich begrenzt. Es fällt auf, daß die englischen Lemmata sowohl aus Wörtern als auch aus Ausdrucken mit lexematischem Charakter, aber mehreren Wörtern bestehen können, während die lateinischen Interpretamente ausschließlich von Einzelwörtern, allenfalls von Gruppen aus Substantiven und Adjektiven, gebildet werden. Vgl. etwa The space betwene the browes, intercillium, lij. The ioygnyng of the necke to the body, iugulum, li. Dies zeigt, daß das Interesse an einem spezifischen Eintrag nicht nur vom Interesse an der Benennung einer außersprachlichen Sache, sondern auch vom Vorhandensein einer lateinischen Lexikalisierung gesteuert ist. Demzufolge ist das Wörterbuch trotz seiner englisch-lateinischen Anordnung offenbar vom Lateinischen her gedacht. Dadurch erweist sich A shorte dictionarie for yonge begynners erneut als ein planmäßig angelegtes Lehr- oder Lernbuch der lateinischen Sprache. Diese Beobachtungen stimmen mit dem Faktum überein, daß sich für den Sprachstand bei Withals eine ganze Reihe von lateinischen bzw. lateinisch-englischen Wörterbüchern als Quellen ausmachen läßt (Stames 1954:175f.). Das dictionarie endet mit einer alphabetischen Liste von Adjektiven "longing some to the body, some to the mind", sowie mit einer Aufzählung von Numeralia. Dahinter stecken wahrscheinlich wiederum didaktische Überlegungen; denn die Adjektive und Zahlwörter lassen sich frei mit vielen der vorher eingeführten Lexeme kombinieren. Es gibt insgesamt 148 Wortgruppen (ausschließlich der alphabetischen Listen), die sich allerdings zu größeren Einheiten zusammenfassen lassen. Die so entstehende Strukturierung des Wortschatzes wird im folgenden dargestellt. Die unterstrichenen Oberbegriffe sind von mir (W.H.) hinzugefügt. Die im Wörterbuch tatsächlich vorhandenen Zwischenbegriffe, die
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Guppen von Wörtern dominieren, sind in einer sinnvollen Auswahl gegeben. Die Zahl hinter den Oberbegriffen gibt an, wie viele Wortgruppen mit Zwischenbegriffen jeweils tatsächlich unter einen Oberbegriff subsumiert sind. Universe (81 Äther, The xii. signes. The vii. planets, The iiii. partes of the yere, The iiii. elements Air (8) The ayer, The iiii. partes of the worlde, Birdes, Of bees, flies, and other Water (71 The water. The sea, Fisshers of the sea, A ship with other water vessels Earth (281 The earth with that belongelh to it, The feeld and land abroade in the countrey. with that belongeth, Bestes that labour, Heardes men haywardcs, sheaperdes. with such other.as kepe calteli, The names of comes, with that perteigneth, Trees with that pcrieineth to them, The vyne yarde with that belongeth, Of herbes Crafts (281 The miller: baker: and brewer, with other vitelers (7), A smith with his forge (3 ), The clothe maker (9), A golde smythe (4), The shoemaker with his shoppe and instrumentes (2), A barber, A water bearer Housing (271 Howsinge for the houseband man whith that belongeth(3), A towne with that perteigneth, The vplandishe village (2), Houses of office, A boultyng house (4), A pantrie with bread and instrumentes (11), A haule, A bed chambre with the aparell (5) Citt(22) A Citee. with that perteineth to a citee, Housyng as in a towne or citee (6), The place where market is kepte (4), The stewes. with baudes, harlottes, and theues. Places for correction, and for execucion (3), A ruler in the prouince. with his subiectes. officers and that perteineth (6), The churche yarde Church (61 The ministers, Diuine service (2), Plaiynge with instrumentes (3) Family (21 The names of kyndrede (2) Man (121 The partes of the body, Uncleanesse of the body, Uncleaness of the soule, Aeges, Of sicknesse, Battaile (2), Medicus & Chirurgus (3), The fiue wiucs (2)
Die Anordnung der Wortgruppen ist offenkundig. Sie bewegt sich "von oben nach unten", d.h. vom Universum auf die Erde und unter die Erde. Erstaunlicherweise fehlen die sonst üblichen theologischen Einträge am Anfang. Die Wortgruppe 'Äther' besteht aus den Lexemen sky, sphere, star, the seven stars, north pole, day star, even star, ist also ausschließlich kosmologisch orientiert. Eine Erklärung hierfür kann man nicht geben. Die größere Einheit 'Universum' endet immerhin mit dem theologisch orientierten Eintrag In the earth. Hell with thynges conteigned in it. Das Vokabular ist als eine enzyklopädische Bestandsaufnahme anzusehen, in der sich als deutlichstes Ordnungsschema die antike Lehre von den vier Elementen abzeichnet. Damit wird stoisches Gedankengut in Withals' Wörterbuch erkennbar, ohne daß man freilich anzunehmen brauchte, hier handele es sich um eine reflektierte philosophische Position. Die vier Elemente dienen dazu, geographische, d.h. im Prinzip der Erfahrung zugängliche, also sichtbare Phänomene der Erde - Wetter, Meere, Landschaften - gegeneinander abzugrenzen. Unterhalb dieses Schemas werden zumindest für die Bereiche Luft, Wasser und Erde offensichtlich andere, aber ebenso klassische Ordnungskriterien angesetzt, vor allem die Unterscheidungen
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zwischen dem Unbelebten, Pflanzlichen und Belebten. Diese sind freilich nicht in die Reihenfolge der Great Chain of Being (Lovejoy 1936) gebracht, sondern eben nach den Elementen, zu denen sie einen Vorkommensbezug haben, sortiert. Zusätzlich wird zwischen der gegebenen Natur und den vom Menschen geschaffenen Gegenständen (Fahrzeugen, Geräten) unterschieden. Schließlich gibt es bei Pflanzen und Tieren das Kriterium der Nutzbarkeit. Das Feuer wird zwar unter den vier Elementen genannt, taucht dann als Ordnungsprinzip aber nicht mehr expressis verbis auf. Man darf freilich annehmen, daß die gesamte Welt des Menschen, zu der Einträge auf 'Luft', 'Wasser' und 'Erde' folgen, unter 'Feuer' zu subsumieren ist. Diese Welt des Menschen wird deutlich von gesellschaftlichen und praktischen Lebensbedingungen her gesehen. Berufe, Wohnverhältnisse, Ämter, Familienbeziehungen werden ausführlich belegt. Das Kapitel zur Anatomie und Organik des menschlichen Körpers bildet den Abschluß, gleichsam das nachgelieferte fundamentum in re der vorher benannten gesellschaftlichen Phänomene. Selbst hier drängt sich aber die gesellschaftliche Wirklichkeit in die Wortsammlung hinein, wenn der menschliche Körper in eine direkte Verbindung zu Kriegsereignissen gesetzt wird, weil sie die Gesundheit eben dieses Körpers bedrohen. A shorte dictionarie for yonge begynners bemüht sich ganz offensichtlich um eine geordnete enzyklopädische Aufzählung von Wissen. Im Rahmen der shortness, die der Autor wegen des didaktischen Verwendungszusammenhangs seinem Wörterbuch auferlegt haben dürfte, waltet dabei durchaus eine gewisse Ausführlichkeit. Sie fällt besonders bei den Pflanzen- und Tiernamen, Berufsbezeichnungen oder der Benennung von Einrichtungsgegenständen auf. Die Anordnung der Wörter erscheint der Erfahrung konform; ihre Ordnungskriterien entsprechen einem gehobenen Wissen, wie es ein Lehrer seinen Schülern gegenüber vertreten würde. Es gibt jedenfalls in der Auswahl und der Interpretation der Lemmata keine Hinweise auf bestimmte theoretische Voraussetzungen. Die Wortgruppe The partes of the body ist durch ihre Plazierung als Endpunkt des Überblicks "von oben nach unten" negativ markiert. Sie umfaßt mit ca. 210 Lexemen drei Druckseiten, was etwa 1.7 % des Gesamtumfangs entspricht. Bei 148 Wortgruppen ist dies durchaus ein mittlerer Grad an Ausführlichkeit. Die direkte Nachbarschaft mit den Wortgruppen 'Familie' (vorher) und 'Krankheit, Krieg' (nachher) zeigt freilich, daß der Anatomie des menschlichen Körpers kaum Eigenbedeutung - etwa im (modernen) naturwissenschaftlichen Sinne - im Duktus der Lexemanordnung des gesamten Wörterbuchs zuerkannt wird. Innerhalb der Wortgruppe The partes of the body lassen sich zwei Sequenzierungsprinzipien ausmachen, die freilich nicht an allen Stellen stringent durchgehalten werden. Die Makroebene (der Wortgruppe, nicht des Wörterbuchs) ist nach "medizinischen" (konzeptuellen) Kriterien, die Mikroebene nach "anatomischen" (größtenteils sichtbaren) Kriterien angeordnet. Die ersteren sind wissenschaftlich in dem Sinne, daß daraus eine bestimmte Auffassung vom Körper insgesamt hervorgeht. Die letzteren sind von den erfahrbaren Phänomenen geleitet. Dies bedeutet freilich nicht, daß nur sichtbare oder ertastbare Teile des Körpers benannt würden. Aber auch die Benennung der unsichtbaren Organe ist nach der Anatomie, soweit sie sichtbar ist, geordnet. Beide Sequenzierungsprinzipien gehen aus der folgenden Übersicht hervor. Wieder wurden von mir (W.H.) die unterstrichenen Oberbegriffe hinzugefügt. Die in Klammern beigegebenen Zahlen bezeichnen die Anzahl der Lemmata unter einem Oberbegriff oder auch innerhalb einer deutlich erkennbaren Gruppenbildung der Einträge. Dies weist auf den jeweiligen Grad der Detailliertheit der Einträge an dieser Stelle hin.
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Body(η body Head (68) upper part incl. hair (24), forehead, eyes (11), ear (4), face (14), mouth incl. its interior, speech (15) Throat neck (9) throat, neck (9) Shoulders to finpers (31) shoulder (3), arm pit > hand (13), fingers (15) Trunk (64) breast, back (10), organs, materials (24), navi!, lower part of belly (14), leg > feel (16) Interior parts (15) bones (5), various (10) B a m (of body) (2) misshapen, form (2)
Die Anordnung der Lemmata ergibt nur wenige Hinweise auf ein umfassendes anatomisches und organologisches Verständnis des menschlichen Körpers. Als übergeordnetes, gleichsam holistisch zu verstehendes Lemma erscheint allein body. Dann folgen die Namen für die einzelnen Teile des Kopfes. Deren Erstplazierung ist in allen Anatomielisten gleich und begründet die obligatorische Reihenfolge "von Kopf bis Fuß". Am menschlichen Körper gemessen, wandert die Wortliste dann nach unten, wobei von den Schultern aus zunächst Arme, Hände und Finger und dann, zu den Schultern zurückkehrend, der übrige Teil des Körpers abgehandelt werden. In anderen Listen gibt es hier andere Wege. Ein medizinisches Konzept zeigt sich weiterhin darin, daß die Organe des Brustraums und der Bauchhöhle freilich in wenig überzeugender Reihenfolge - in mehreren relativ geschlossenen Wortfolgen in die Auflistung der Anatomie des mittleren und unteren Körpers eingeschoben werden. Damit wird einerseits ein Unterschied zwischen den sichtbaren Teilen des Körperbaus und den unsichtbaren Organen gemacht; andererseits wird dieser Unterschied aber nicht als so gravierend angesehen, daß daraus ein besonderes Arrangement der Wortliste überhaupt resultierte. Den Abschluß bildet eine Wortreihe auf abstrakterer Stufe, die Bezeichnungen für Knochen, Blut, Gelenke etc. aufzählt und Anfänge einer wissenschaftlichen Konzeptbildung verrät. Allerdings ist die Reihung der Begriffe an dieser Stelle beinahe willkürlich und die Anzahl der Lexeme nur gering. Auch ist zu bedenken, daß außerhalb der Liste zur Anatomie und Organik des menschlichen Körpers sich eine Wortgruppe zu den fünf Sinnen des Menschen befindet. Die Anordnung der einzelnen Lemmata, d.h. die Mikroebene, ist vom anatomischen Sequenzierungsprinzip bestimmt, was heißen soll, daß sich die Aufzählung, sofern sie sichtbare Teile des Körpers betrifft, an die Reihenfolge der optischen Wahrnehmung von oben nach unten hält. Dieses Prinzip wird nur ganz gelegentlich durchbrochen. In solchen Fällen läßt sich der Kompilator offensichtlich von Assoziationen tragen. Vgl. z.B. den letzten Eintrag in der Folge der Lemmata, die das Haupthaar bezeichnen, gefolgt von A heare of the body. Auch wird das Prinzip immer dann durchbrochen, wenn ein übergeordneter Begriff {ear, face, nose) und dann die Bezeichnungen für die Teile des Organs aufgeführt werden. Darin wirkt sich die rudimentäre, jedoch als banal zu bewertende Vorstellung von der Einheit eines Körperorgans aus. Die erwähnte Aufzählung der inneren Organe fügt sich in dieses oben-unten-Schema ein, insofern sie bei Nennung des Bauchs erfolgt, ist selbst aber in dieser Hinsicht ungenau. Auch hier gibt es assoziative Extensionen, z.B. wenn auf das Lemma lungs die Lemmata breath und voice folgen, die ein funktionales Denken verraten.
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Das Vokabular beschränkt sich auf die Benennung anatomisch-organischer Fakten. Die immerhin 18 Einträge, die dem Haupthaar gewidmet sind, gehören, wie auch in anderen Listen, wohl dazu. Nur verschwindend wenige Lemmata, offensichtlich motiviert von einer im Lateinischen vorhandenen Lexikalisierung, gehen über die Grenze der strikten Körperbeschreibung hinaus. Vgl. The quickenesse of the sight / acies, ei. A hole (in the foot) / calx, eis. Eine nähere Untersuchung könnte die Präzision und die Qualität der medizinischen Kenntnisse überprüfen, die sich in dieser Wortliste verraten. Dies wäre aufgrund vergleichender Arbeit mit anderen Wörterbüchern und mit medizinischem Schrifttum der Zeit möglich. Allerdings zeigt sich auch bei einer weniger genauen Betrachtung bereits, daß es sich hier um die Arbeit eines Kompilators handelt, dem es weniger um die Ausbreitung medizinischer Kenntnisse geht als um ein Vokabular für seine Latein lernenden Schüler. So fehlen jegliche erklärenden Hinweise. Die funktional sinnvolle Abfolge der Lemmata lungs-breath-voice setzt keine spezifischen Kenntnisse voraus, sondern geht auf banales Alltagswissen zurück.
3. Das Wörterbuch von James Howell (1660) Das Lexicon Tetraglotton von James Howell, erschienen 1660, ist, wie der Titel besagt, ein viersprachiges Wörterbuch.4 Seine Makrostruktur ist in dem ausführlichen Titel beschrieben. Danach enthält der zweite Teil, der erstaunlicherweise in einem eigenen Titel die abweichende Jahreszahl 1659 trägt, einen Nomenciator nach Sachgruppen. Die Lemmata und ihre Interpretamente sind freilich nicht in der für das gesamte Wörterbuch angegebenen Reihenfolge Englisch-Französisch-Italienisch-Spanisch geordnet, sondern stehen in der Folge EnglischItalienisch-Französisch-Spanisch hintereinander, die auch der eigene Titel des zweiten Teils angibt. Die Seiten des Folio-Bandes sind unpaginiert, aber mit Buchstaben zur Bogenkennzeichnung versehen. Die Anhänge sind allerdings jeder für sich gezählt. Insgesamt enthält das Buch etwa 1000 Seiten. Jede der 52 sections hat eine eigene Überschrift in den vier Sprachen. Die Einträge bestehen aus einem englischen Lemma als Einzelwort oder als Wortgruppe und seiner italienischen, französischen und spanischen Übersetzung. Das Wörterbuch erweist sich, anders als das von John Withals, als genuin onomasiologisch, insofern häufiger deskriptive Ausdrücke als Lemmata eingetragen sind denn Lexeme. In manchen Fällen wird dann in den interpretierenden Sprachen zwar ein Lexem verwandt, doch ist dies durchaus nicht immer der Fall. Vgl. The white of the eye. The corner of the eye towards the nose. The corner of the eye towards the temples. Die Interpretamente dieser Einträge bestehen aus wörtlichen Übersetzungen; keine der beteiligten Sprachen bietet eine Lexikalisierung an. Das Interesse, das zur Aufnahme eines solchen Eintrags in das Wörterbuch geführt hat, liegt somit deutlich erkennbar in der nicht-sprachlichen Wirklichkeit, und die onomasiologi sehe Wortliste ist nicht einfach die seitenverkehrte Version einer semasiologischen. Eine solche Annahme liegt bei Withals immerhin nahe. Gelegentlich fungiert bei Howell ein lateinischer Ausdruck mit englischer Übersetzung als Lemma. Vgl. Deceptio visus, or the Deceit of the eye. Auf die englischen Lemmata folgen sehr häufig synonyme englische Lexeme oder aber erklärende englische Ausdrücke. Ob darin eine Systematik waltet - etwa der Ersatz eines germanischen durch ein latinisiertes Lexem oder umgekehrt -, müßte mit einer genauen Auszählung entschieden werden. Vgl. für Synonyme: Dander, or scrujf of the head. To nurse or give suck. To christen or baptize. Vgl. für erklärende Ausdrücke: The three humours of the eye; viz. the christallin, reddish, and azure. Solche Erklärungen können in den Interpretamenten 4
Benutzt wurde das Exemplar der H A B Wolffenbiiuel.
Von Kopf bis Fuß
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wiederholt werden. Dies ist aber nicht immer der Fall. Auch kommt es vor, daß Erklärungen nur in einem der interpretierenden Ausdrücke auftauchen, nicht jedoch im Lemma. Vgl. den Eintrag zum Lemma To half hoodwink ones self, as the Venetian Dames use to do, der im Italienischen und Französischen, nicht jedoch im Spanischen, Erklärungen enthält, deren Details über die Information des Lemmas weit hinausgehen.5 Ähnlich wird bei dem Eintrag To make mock-signs with the fingers verfahren. Die meisten Lemmata beginnen mit einem bestimmten oder unbestimmten Artikel, bei nichtzählbaren oder pluralisierten Substantiven mit Null-Artikel. Verbale Ausdrücke beginnen mit To, das den Infinitiv bezeichnet. Das Lemma ist kursiviert, die erste Übersetzung ist recte, die zweite wieder kursiv und die dritte wieder recte gesetzt. Die Ausdrücke in den verschiedenen Sprachen sind (offenbar unsystematisch) entweder durch Doppelpunkt oder durch Semikolon voneinander getrennt. In der Einleitung erklärt James Howell, daß sein Buch nicht nur Gelehrsamkeit und Freude bereiten, sondern auch von praktischem Nutzen sein solle "to all Writers, Poets, Orators, Lawyers, specially to Divines, who use to illustrât things by familiar similitudes..." Er will mit dem Lexikon Tetraglotton also eine Schulung der Eloquenz erreichen, ohne Gelehrsamkeit, also wissenschaftliche Information, und Freude auszuschließen. Das Ziel ist es offensichtlich, Menschen, die mit Sprache öffentlich umgehen (müssen), zu helfen, jedem Ding seinen passenden Namen zu geben. "An Anatomy of the Inward and Outward parts of (the) Human Body" bildet den Inhalt der First Section. Sie umfaßt mit 448 Einträgen etwa 11 Seiten des ersten Teils des Wörterbuchs, das mit seinen viersprachigen Wortlisten in onomasiologischer Anordnung etwa 180 gedruckte Seiten ausmacht. Dies bedeutet, daß der anatomische und organologische Wortschatz zweifach ausgezeichnet ist, zum einem durch seine Spitzenplazierung, zum anderen dadurch, daß die eine section 6% des gesamten Druckumfangs einnimmt, der sich aber in weitere 51 sections unterteilt. Diese 51 sections lassen sich in inhaltliche Gruppen gliedern, durch die der Duktus, dem die Einteilung des Wortschatzes insgesamt unterliegt, sichtbar gemacht werden kann. Für die folgende Zusammenstellung habe ich (W.H.) unterstrichene Oberbegriffe eingefügt, die mit den Kernwörtern der Überschriften der sections identisch sind. Die darunter stehenden Begriffe wie auch deren Zählung sind dem Wörterbuch direkt entnommen. Anatomv 1 Anatomy Activities of gentlemen 2 horsemanship, 3 hunting, nicht numeriert: beasts, 4 faulconry, 5 soldiery, 6 seafaring, nicht numeriert: navigation Christian world 7 orders of knighthood, 8 religious orders, 9 ecclesiastical dignities, 10 different opinions Houses and their surroundings 11 buildings, 12 household stuff, 13 library, 14 kitchen, IS garden, 16 herbs, 17 grain Meals 18 drinks, 19 flesh(=meat), nicht numeriert: tame beasts, 20 poultry Qualifications of persons 21 age, 22 reproachful characteristics, 23 diseases, 24 consanguinity 5 Der italienische Eintrag lautet: Guardare à squarciasacco cioè, l'huomo ascondendosi la faccia co l'ferraiuolo, la donna co' l'velo, & apredolo un poco, come fanno (massimamente in Venetìa) le donzelle womb)(15), blood (etc.) (5), texture (9), bones (4), skin (5) Head (155) general (4), skull (2), hair (32), diverse (8) Face (107) forehead (3), eyes (37), ears (4), cheeks (etc.) (4), nose (13), mouth (external, internal) (45), general (1) Breast to feet (68) breast, belly (29), legs, feel (39) expressions of face (24) neck fshoulderì to hands (47) neck, throat (13), arms, hands (34) breast (5) curriculum vitae (67) first generation (37), second generation (30) general terms (anthropology^ (46) "humores" (8), various (14), faculties of the senses and the mind (19), death (5)
7 Dies kann man auch für die letzte section annehmen: "A Gradual Epitome of the Univers, or whatsoever is comprehended in Trismegustus Circle, and is above it." Waren die angesprochenen Geheimwissenschaften vielleicht im Kreis der Wörterbuchbenutzer geläufig? Diese Frage bedarf weiterer Klärung.
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Das übergreifende medizinische Verständnis vom menschlichen Körper ist in der Gruppierung der Lemmata ganz offensichtlich. Am Anfang steht die holistische Vorstellung einer Ansammlung von Organen, die durch eigens dazu bestimmte Verbindungen und die Körperhaut zusammengehalten werden. Das Ende bildet anthropologisches Vokabular, wie es in der Medizin und Philosophie der Zeit grundgelegt war. Benannt werden die Körpersäfte, die Temperaturen, die Seelenvermögen und die mentalen Fähigkeiten. Dies sind sämtlich Benennungen, die den Menschen als ganzen betreffen. Auf das führende Kapitel zum Organismus folgt - im Sinne der anatomischen Sequenzierung - die Wortgruppe zum Kopf/Gesicht als bedeutendstem Teil des Körpers, durch die Plazierung der Lemmata und durch ihre Anzahl - die es rechtfertigt, zwei Abschnitte anzunehmen - ausgezeichnet. Die Spitzenstellung der Wortgruppe 'Kopf/Gesicht' ist allen Anatomielisten gemeinsam. Dann stehen zwei Sequenzen hintereinander, jeweils vom Kopf/Gesicht ausgehend, deren erste den Rumpf und die Beine, deren zweite die Arme und Hände umfaßt. Dies ist eine eigenwillige Anordnung. Häufiger ist entweder die schon bekannte Anordnung Kopf-Schulter-Arme-Rumpf-Beine oder Kopf-Schulter-Rumpf, Arme-Beine. Darin zeigt sich jeweils, wie das Verhältnis des Rumpfs zu den Extremitäten gesehen wird. Danach folgt eine Liste von Lemmata, die soziale Phänomene, soweit sie anatomischorganisch bedingt sind, vorstellen. Hier kommt vor allem alltägliches Wissen und Handeln ins Spiel. Dazu gehören Geschlechtsreife, Heirat, Fortpflanzung, soweit sie den gesellschaftlichen Status eines Menschen beeinflussen. Schließlich folgt das schon erwähnte anthropologische Vokabular. Dessen Abschluß bilden naturgemäß Wörter zum Tod. Es gibt in diesem Wörterbuchteil insgesamt drei Stellen, die im Sinne der übergreifenden Systematik störend wirken. Die erste ist der Einschub von 24 Wörtern zum Gesichtsausdruck des Menschen, die zweite ist der Einschub von 5 Wörtern zu den Teilen der Brust und die dritte ist eine Reihe von 14 nicht systematisierbaren Wörtern innerhalb der Gruppe der abstrakten Begriffe zwischen den "humores" und den "faculties of the senses and of the mind". Für die beiden zuerst genannten Einschübe ließen sich schnell die systematisch "richtigen" Orte finden. Eine nähere Untersuchung könnte auch bei diesem Wörterbuch die Präzision und die Qualität der medizinischen Kenntnisse überprüfen. Deutlich ist aber auch so, daß die Wortliste zur menschlichen Anatomie und Organik nicht nur die Arbeit eines Lexikographen ist, sondern auch auf - irgendwie beigezogenen - Fachkenntnissen beruht. Das verrät sich in der Makrostruktur des Nomenciators, aber auch in einzelnen Einträgen. Vgl. zu Beginn: The Brain, or seat of the Animal spirits. The Heart, or source of the vital spirits, wo der Unterschied zwischen dem psychischen und dem organischen Leben an den beiden Organen festgemacht wird. Die Anordnung der Lemmata nach anatomischen - im Sinne von optisch wahrnehmbaren Prinzipien beruht auf den beiden schon bekannten Grundsätzen, wonach in aller Regel außen und innen, d.h. sichtbar und unsichtbar, unterschieden werden und die Benennung der einzelnen Teile von oben nach unten erfolgt. In dem letzteren Grundsatz, der vor allem für die niemals veränderte Reihenfolge "von Kopf bis Fuß" verantwortlich ist, zeigt sich vor allem die Herrschaft des wahrnehmenden Auges. Wie minutiös dieses Prinzip hier durchgehalten wird, zeigt sich z.B. an der Sequenz der Lemmata, die die Augenpartie benennen (verkürzt): forehead, eye-brows, distance betwixt the eye-brows, eyelids, hair of the eyelid, three humours of the eye, apple of the eye, hollow of the eye. Das Besondere ist dabei, daß der Oberbegriff eye zugunsten einer genauen räumlich geordneten Aufzählung der Teile des Organs überhaupt nicht eingeführt wird. So strikt wird das Prinzip der räumlichen Folge allerdings nicht immer beachtet. In sehr vielen Fällen wird zunächst eben doch ein Oberbegriff (head, ear, mouth, nose etc.) angeführt, auf
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den dann die Benennung der einzelnen Teile des Organs und die Anführung anderer Bedeutungsextensionen erfolgt. Hier setzt sich also gegen die Herrschaft der genauen Beobachtung durch das Auge ein Denken im Sinne von organischen Einheiten durch, das freilich kaum über banale Alltagserfahrungen hinausgeht. Das geschieht auch in einigen anderen extremen Fällen, wenn z.B. die Wörter für die Finger, die Fingergelenke, die Fingerkuppe, die Fingernägel aufgezählt werden und dann The round skin that ties the finger to the nail nachgetragen wird. Es ist nicht einfach zu entscheiden, wo der anatomische und organologische Wortschatz endet und der "alltägliche" beginnt. Unter den 47 Lemmata mit Wörtern für den oberen Kopf befinden sich z.B. 33, die Form, Farbe und Tracht des Haars bezeichnen. Dies ist auch in anderen Wortlisten nicht unüblich, so daß man annehmen muß, die Bezeichnungen für das Haupthaar des Menschen seien eher als "anatomisch" denn als "alltäglich" einzustufen. Andererseits gibt es hier doch extreme Fälle. Vgl. etwa Careless uncomb'd hair, Hair scattered up and down, Hair tussed up. Diese Einträge und ihre Anordnung scheinen eindeutig von Alltagswissen gesteuert zu sein. Gelegentlich findet eine komplexe Verschränkung der drei genannten Sequenzierungsprinzipien statt. Dies ist z.B. der Fall, wenn auf ein strikt deskriptives Lemma ein psychologisch ausdeutendes folgt. Vgl. The distance betwixt the brows, gefolgt von A severe or scorning look, aber auch The ears (etc.), gefolgt von deafness. Leicht verschieden hiervon, aber sehr viel häufiger auftretend, sind Bedeutungsextensionen, die dadurch entstehen, daß menschliche Handlungen aufgezählt werden, die man mit den aufgeführten Teilen des Körpers, aktiv oder passiv, vollzieht. So steht zwischen den oben angeführten Beispielen zum Ohr noch To cleanse the ear. Vgl. z.B. auch cheeks, gefolgt von A cuff, or blow oder The flancks, gefolgt von To give a rap on the flank, To draw softly the Flancks. Eines der erstaunlichsten alltagswissenschaftlichen Ordnungsprinzipien sind narrative Zusammenhänge. Im Lexicon Tetraglotton spannt sich ein Bogen von Lemmata, in dem ein Lebenslauf von zwei Generationen beschrieben wird. Er beginnt mit A young man, A young maid, geht zu To contract for marriage und The marriage, or wedding selbst, führt zu To get ones maidenhead (gemeint ist to lose,) The being with child und To bring forth (Ende der ersten Generation) mit Bezeichnungen für wohlgeratene und mißgestaltete Kinder, erwähnt dann Taufe und die Phasen des Heranwachsens von Kindern, um schließlich mit A boy pretty well grown, A girl pretty well grown zu enden (Ende der zweiten Generation). Dieser ganze narrative Zusamenhang läuft über 69 Einträge und läßt auch assoziative Lemmata wie To dance (bei der Hochzeit) oder A cradle nicht aus. Es liegt in der Natur einer auf Alltagswissen und Alltagshandeln beruhenden Sequenzierung von Lemmata, daß ihre Prinzipien vielfältig und von sehr unterschiedlicher Reichweite sind. Manche werden uns auch nicht mehr erkennbar (oder nur schwer rekonstruierbar) sein, da ja der Alltag des Jahres 1660 zugrunde gelegt werden muß. Sicher ist jedoch, daß das Lexicon Tetraglotton einen sehr hohen Anteil an solchen Wörtern hat, der sich in der Abfolge der Wortgruppen ständig erhöht. Eine Zählung nach medizinisch-anatomischen Lemmata auf der einen und Lemmata des Alltagswissens auf der anderen Seite ist selbstverständlich kaum durchführbar, da die Kriterien in vielen Einzelfällen nicht trennscharf sind.
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4. Das Vokabular zur Bezeichnung des menschlichen Körpers im Vergleich der beiden Wörterbücher Es liegt nahe, die Wortschätze der beiden Wörterbücher in ihren Kapiteln zur Anatomie und Organik des menschlichen Körpers aufeinander abzubilden. Der sich dabei ergebende Vergleich hat nichts mit der Feststellung irgendwelcher direkter Abhängigkeiten zu tun, sondern dient, wie sich zeigen wird, ersten Erkenntnissen über die innere Struktur des üblicherweise aufgeführten Wortschatzes in diesem Bereich der Onomasiologie. Die Zahl der Worteinträge in den beiden Wörterbüchern steht im Verhältnis 1:2.3 zueinander. In den einzelnen Wortgruppen verteilt sich dies folgendermaßen: 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5
1. Organismus allgemeine Begriffe: Organe Blut Gewebe Knochen Haut
Howell:
0 15 5 9 4 5
Wilhals:
2S 2.0 2.1 2.2 2.3
2. Kflßf allgemeine Begriffe: Schädel Haare Handlungen
Howell:
4 2 32 8
1 Withals:
46 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.0
3. Gesicht Stirn Augen Ohren Wangen etc. Nase Mund allgemeine Begriffe
Howell:
3 37 4 4 13 45 1
Howell:
29 39
1 6 18 0
25 Withals:
107 4. Körper 4.1 Brust, Bauch 4.2 Beine, Füße
1 0 0 0 0 0
1 9 9 4 2 25 0 46
Withals:
68
0 0 Ω
5. Gesichtsausdrücke
Howell:
24
Withals:
Q
6. Hals bis Hände 6.1 Hals 6.2 Schulter bis Hände
Howell:
13 34
Withals:
6 31
42
22
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Von Kopf bis Fuß 7. Brust
Howell:
5
Withals: Brust, Bauch (4.1) Beine, Füße (4.2) Knochen (1.4) Blut(1.2) 7 Gewebe (1.3) Haut (1.5) 1
5 8. Curriculum vitae 8.1 erste Generation 8.2 zweite Generation
Howell:
37 30
9. Abstrakte Begriffe "humores" Verschiedenes Sinne und Geisteskräfte Tod allgemeine Begriffe
Howell:
8 14 19 5 0 46
1
SQ Withals:
fiZ 9.1 9.2 9.3 9.4 9.0
48 16 7
0 1
1 Withals:
0 0 0 0 1 1
Die Übersicht zeigt die quantitativen Verhältnisse in den einzelnen Kapiteln. Sie zeigt auch, daß die Ausfälle bei Withals gegenüber Howell in ' 1 Organismus' und '4 Körper' keine Ausfälle der Sache nach sind; denn die einschlägigen Wörter tauchen unter '7 Brust' auf und haben dort auch im Sinne der Systematik der ganzen Liste bei Withals einen sinnvolleren Platz als bei Howell. Aus der Übersicht lassen sich, letztlich, die Addenda bei Howell gegenüber Withals abziehen. Sie stellen sich folgendermaßen dar: 2.2
Haarformen Haarpflege
6 13
3.2
Augenfarben Augenausdruck
9 18
3.5
Nasenformen Nasenfunktionen
3.6
Kinnformen Mundbewegungen Funktionen der Zähne
4 11 12
4.2
Gehbewegungen Haltungen
9 11
5.
Gesichtsausdrilcke
24
6.1
Schluckbewegungen
6
8.1
Curriculum vitae (1)
37
8.2
Curriculum vitae (2)
28
9.
Abstrakte Begriffe
46
6 4
244
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Charakterisiert man diese Addenda semantisch, so ist auffällig, daß es sich dabei (1) um Wörter handelt, die aus Alltagswissen und Alltagshandeln hervorgehen und insofern nicht anatomisch oder organologisch sind, und (2) um die schon mehrmals erwähnten abstrakten Begriffe aus Medizin und Philosophie. Mit 244 zusätzlichen Einträgen dieser Art kann man den Quantitätsunterschied zwischen den beiden Wörterbüchern - er beträgt exakt 257 Einträge - fast genau bestimmen. Die gegenseitige Abbildung der beiden Wortschätze führt damit zu folgendem Ergebnis: Das den menschlichen Körper bezeichnende Vokabular ist bei Withals und Howell - trotz gewisser, hier vernachlässigter Unterschiede im einzelnen - im wesentlichen gleich. Howells reichert sein Wörterbuch durch wissenschaftliche Fachausdrücke und durch solche Wörter an, die deutlich erkennbar auf Alltagswissen beruhen und insofern gegenüber Withals eine neue Kategorie darstellen. Sein onomasiologisches Wörterbuch ist, im Vergleich zu Withals, also einerseits wissenschaftlicher und andererseits praktischer orientiert. Dies bestätigt die Absichtserklärungen, die der Autor im einleitenden Text seines Wörterbuchs selbst aufgeführt hat. Die auf Alltagswissen beruhenden Einträge kommen übrigens besonders stark den Verben, aber auch den Adjektiven zugute und damit zwei Wortklassen, die in frühen onomasiologischen Wörterbüchern ansonsten vernachlässigt sind. Einige Beispiele, die zugleich die Natur dieses extendierten Wortschatzes (ohne die Wörter zu den Lebensläufen) illustrieren, können dies belegen: 2.2
Loose and rough hair. Hair trussed up; To shave, To comb.
3.2
Black eyes, Yellowish eyes, Blew eyes; To becken with ihe eye, To be dazzled, To weep or shed tears.
3.5
High nos'd, Crook nos'd; To sneeze, To blow the Nose.
3.6
A frump under the Chin; To lisp, To spit. To yawn; To bite, To gnaw, To take out a tooth.
4.2
To go wambling, To trip, or make one stumble; To go on tiptoe.
5.
A fiery face, Sun-burnt, A frowning look. To look face to face.
6.1
To sip or soup up, To have the Hickock.
5. Ausblick auf weitere Forschung Die an den Wörterbüchern von Withals und Howell durchgeführte Analyse kann Hinweise ergeben, wie die weitere Erforschung der onomasiologischen Tradition innerhalb der englischen (auch der europäischen) Lexikographie erfolgen kann. Dabei scheint sich nicht nur eine lexikographische Tradition des Arrangements der Einträge, das jeweils theologische und philosophische Hintergründe hat, herauszustellen, sondern auch eine mögliche Tradition der Einträge (Wörter) selbst. Historiographisch sind bloße Feststellungen, welches Wortgut überhaupt und mit welcher Häufigkeit und aus welchen Quellen erscheint, zwar wichtig, aber doch nicht ausreichend. Hinzukommen sollten Differenzierungen z.B. nach einem "wissenschaftlichen", "enzyklopädischen" und "alltäglichen" Wortschatz, aus dem die Absichten der Wörterbuchverfasser und vielleicht sogar bestimmte Arbeitsverfahren rekonstruierbar sind. In den vorliegenden Fällen ist z.B. die Vermutung nicht weit, daß James Howell zumindest die recht deutlich abgrenzbaren Gruppen alltagswissentlicher Wörter in einen bestehenden enzyklopädischen Wortschatz zur Anatomie und Organik des Menschen hineingeschoben hat - übrigens zum Schaden der Gesamtsystematik, wie sich zeigte. Natürlich wird nicht angenommen, daß der enzyklopädische Wortschatz Howell ausgerechnet in Withals1 Wörterbuch vorgelegen hätte.
Von Kopf bis Fuß
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Untersuchungen der vorgestellten Art können Einblick verschaffen in die Entwicklung des sachgebundenen Wortschatzes in Wörterbüchern, damit auch in die Entwicklung des Wissens von diesen Sachen und den Umgang mit ihm.
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Werner Hüllen
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Tadeusz Ρ io trow ski: British and American Roget
1. Introduction This paper will discuss contemporary versions of Roget's Thesaurus, first published in 1852, and it will argue that we have to do with two types, each linked to the respective linguistic variety of English: in other words, there is a British and an American Roget. The paper will briefly show the development of both types, and then it will concentrate on their differences and similarities. By the word "thesaurus" we will mean the conceptual thesaurus, as distinct from an alphabetic dictionary of synonyms, which is often called a thesaurus (see for example McArthur 1986). The word "dictionary" will be also used as a synonym of "thesaurus", for the sake of convenience, and whenever an ambiguity might arise because of this usage, the word "dictionary" will be appropriately qualified. It will be also assumed that the reader knows the basic terms as related to Roget's Thesaurus, and they will not be explained. A disinterested detailed treatment of the history of Roget's Thesaurus is long overdue: the opinions of those anglophone authors who treat the history of Roget's Thesaurus most often show their linguistic loyalties: British authors, thus, do not mention the American version, and American researchers do not take notice of the British one. This is neatly reflected in two recent influential books: there is no mention of the American Roget in the (British) Oxford Companion to the English Language (McArthur 1992), and the reader will not find any reference to the British Roget in the widely used book by (the American) Sidney Landau (Landau 1984). Intuitively judging, more attention has so far been given to the British Roget. On the other hand, a general description of the Thesaurus in world lexicography, by an Italian scholar, does cover both versions (Marcilo 1991), but her treatment is unfortunately very brief. Also, this paper has to be concise, and it has to be treated as an introduction to a more detailed study of Roget's Thesaurus1. In any discussion of a thesaurus there are two problems related to its structure. One is the conceptual scheme, i.e. the framework, the other is the principle of grouping the words in the scheme. It is the classification scheme that has received most attention from the scholars, in contrast to the principle of the inclusion and grouping of words. The most important question is: what are the criteria for grouping the words together at one point in the framework? This problem, very little researched so far, seems even more important than the classification
1 The word thesaurus will be pluralized thesauruses rather than thesauri (cf. "Thesauri" [...] seems to me both pedantic and unEnglish", Landau 1984/1989: 322).
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scheme: the conceptual framework has been often changed in the various editions of the Thesaurus while the organizing principle seems to be roughly the same in all of them, though the British and American Thesauruses differ very subtly in this aspect. We have to note that the Thesaurus is occasionally called an inventory of synonyms, or an inventory of "kumulative Synonymie" (Wiegand 1990), but the Thesaurus certainly is not a dictionary of synonyms, as it is too often called, and as early as in 1942 Egan protested strongly against that understanding of the function of the Thesaurus (Egan 1942), not only because it includes antonyms as well, but also because it uses any semantic relationships to organize the words, and it is the relations among concrete nouns - a class of word that is usually excluded from dictionaries of synonyms - that are most intricate. The editor of two editions of the American Thesaurus thus writes of the principles underlying a thesaurus: "Sameness or similarity of meaning is not the primary key to compiling a thesaurus. The key is membership in the cluster of linguistic signs that go to make up some very large and general concept. Most of the terms found under a major heading will in some demonstrable and logical way represent subordinate or less general parts of the larger idea. Quite inevitably, given the fact that semantic doubling or neardoubling occurs in every natural language, many of these terms will be synonymous or nearly synonymous in various parts of their range. But this is an accident of Roget's method, and not the aim of the method itself. (Chapman 1977:xvi)
Perhaps the key word in understanding the principle underlying Roget's Thesaurus is word association, which is likely to be the organizing principle. It is well known from psycholiguistic research that typical, or central, associations are the same for all speakers of a given language (Kurcz 1976). Thus in some way they reflect the semantic organisation of the lexicon. On the other hand, non-central associations are never the same, as they are very individual, related to life histories. This means that the author of a thesaurus tries to record all possible associations of the speakers of the given language, though it seems hardly possible to do so in a satisfactory way. But it should be remembered that Roget's Thesaurus has a long history, and it includes associations of many of its editors. In this context, it would be interesting to find out whether there are many associations which seem dated to the contemporary user, and which have been taken over from 19th century English, just like the conceptual framework has been. This aspect of the Thesaurus yet requires further research.
2. History The history of both types begins in the 19th century, and both, it is claimed, descend from the original Thesaurus of Roget, each being the "original" Roget. At a later point we will deal in more detail with those claims, first yet we will briefly show the history of successive editions of both types in a tabular form. The table is constructed as follows: the two editions of the Thesaurus from which the remaining ones are derived can be found at the beginning of the table, in its centre. From that point the table is split into two parts: in the left-hand one we have the British Roget, and in the right-hand the American one. The British and the American Thesauruses are related to the respective publishers, who are designated by blanket names. Longman refers to the publishing firm which, when the 1852 edition was published, was called Longmans, Brown, Green and Co., but its name has changed many times (McArthur 1992, entry Longman, describes those changes).
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British and American Roget
The American Roget was published by Thomas Y. Crowell until the 1977 edition, when it was taken over by Harper & Row, Publishers, which in turn is called Harper Collins nowadays (see McArthur 1992, entries Collins, American publishing for the history). It is ironical, however, that the American Thesaurus was available in Britain before the merge of Collins with Harper, as Collins reprinted it, and after the merge it is no longer sold in the UK, because Harper Collins have been planning its international edition for some time (Robert Chapman, private information). In the table, the double line separates major editions. In all cases, the name of the principal editor is mentioned, while in those cases in which it is not provided explicitly on the title page, or on its reverse, it is surrounded by brackets. The names are taken in these cases from the front matter (and unfortunately they might not be correct). The abbreviation RIT corresponds to the full title of the American Thesaurus: Roget's International Thesaurus, whose main editions are numbered. These editions will be referred to by the abbreviation RIT and the number. The Longman Thesaurus for some reason does not have numbered editions, a new one is called a "new edition", and for that reason the only way of referring to the editions is by using the name of the respective editor. The Lloyd Roget thus means the British Longman 1982 Roget Thesaurus edited by Susan Lloyd. 1852 original P.M.Roget (Longman) 1879 J.L.Roget (Longman) BR
US (Crowell,
(Longman) Harper) 1886 1911 1922 S.R. Roget
1936 1946
R.A. Dutch
1962
1962 1977
S.M. Lloyd B.Kirkpatrick
T.Y. Crowell T.Y. Crowell T.Y. Crowell (RITI) (S.O. Mawson) (RIT II) (L. Berrey) (RIT III) R.L. Chapman (RIT IV)
1982 1987 1992
R.L. Chapman (RIT V)
111. 1: The development of the British and the American Roget The table shows quite clearly the evolution of the two types. It is evident that there are more editions of the American Thesaurus, and that they are spaced out more evenly in time than those of the British one. A new edition of RIT appears roughly every 15 years. It is very interesting that a new post-1982 British edition appeared as soon as in 1987, just five years after the Lloyd
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version, which might suggest that the publisher felt there was something inadequate about it. Equally interesting is the fact that, probably by coincidence, in 1962 there were major editions of both versions. In fact, the thesaurus of either type, as we know it now, is a product from 1962. This relates particularly to the British one, as the changes introduced after 1962 were simple additions to and cosmetic changes in the 1962 Roget. Thus the British Thesaurus is a Roget/Dutch dictionary. The American edition underwent more thorough changes, and in its 1992 edition it abandons the Rogetian classification, retaining the principle of grouping the words. It should be also noticed that, apart from the Rogets, Robert L. Chapman was the only editor of more than one edition of the Thesaurus. In what follows we will be mainly interested in two parts of the table: in its point of bifurcation, that is, in the issue which version is the true Roget, and in the bottom of it, i.e. in the differences between the contemporary versions of the Roget. We shall be dealing thus with the period from 1962 onwards.
2.1 The descent of the Thesauruses Both the British and the American publisher claim that their book is the original Thesaurus, the only one related directly to the first publication. Landau, who refers only to RIT, notes in a footnote, "It should be noted that several other thesauruses claim to be descended from the original Roget work, and given the anfractuous publishing history of the work, their claims may have some merit" (Landau 1984/1989:321-322). In fact what we see in the development of the two types is a very interesting parallelism: both publishers and editors of the respective editions watch closely the other type, and the most conspicuous features appearing in the rival Thesaurus are quickly adopted in the other one. This is evident as soon as we look at the covers of both types. The blurb on the dust jacket of the Longman 1987 Roget says: The Original Roget's® Thesaurus Accept no substitute. Choose the genuine Roget from Longman A corresponding blurb from the 1992 American Thesaurus reads:
The original Roget's Roget's International Thesaurus®
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In both versions the same claim is made as to the originality, and both use trademarks: Longman registered the words Roget, Rogets, and Roget's as trademarks, and Harper Collins followed suit by registering the phrase Roget's International Thesaurus. The typography in the quotations above shows the actual placement of the trademark signs. In fact, this parallelism can be seen in earlier editions as well, and it extends to statements about the copyright ownership. It is worth noting that it is only now that aggressive publicity, making use of the originality claims, is used, and it was not employed in the earlier editions. It seems that in the pre-1990's editions the publishers still remembered the lesson learned from the 1930's, when Longman sued Crowell for use of the material from the British Thesaurus (see Emblen 1970 on the "thesaurus war"). The Thesaurus has always been been a profitable book, but the 1930's was a special period: in the previous decade the crossword puzzle was introduced, and it boosted up the demand for (quasi)synonym dictionaries ("there was a new demand for that ancient and honorable handmaid of the professional writer, Roget's Thesaurus", Allen 1931/1964:159). The results of the legal proceedings were sobering: it turned out that the editors of either version faithfully copied from the other one, and as a result both publishers agreed that each Thesaurus represented an individual development of the original book by Peter Mark Roget. Yet nowadays both publishers claim that they have acquired the copyright, and it is very interesting to see how they actually describe their act of buying. The results of the legal proceedings which we just described were apparently still strongly felt in 1962, as we do not find any claims on the ownership in the front matter to the 1962 versions. In the Dutch Thesaurus, in "A Note on P.M. Roget" we find only that "The edition of 1936 is Samuel Romilly's latest revision" (Dutch 1962:xix), and in the American version the exact words are (Publisher's Preface): "In 1879 a greatly enlarged edition appeared from which this present INTERNATIONAL edition was ultimately derived" (RIT 1962:xii). In the Dutch edition there is yet one trace of the publisher's claim as to the ownership, and it can be found on the impermanent dust jacket: "In 1950 Longmans purchased the outright copyright". It is a very interesting statement, because it contrasts in an odd way with the date of copyright acquisition provided in subsequent editions, in which it is given as 1952. Longman, thus, are not very certain as to when the act of buying occurred. Here again are the exact words from the later editions: "Samuel Roget sold the family rights to Longmans, Green & Co. in 1952, and with his death in 1953, the family connection with the Thesaurus came to an end" (Kirkpatrick xiv, exactly the same statement can be found in Lloyd). Actually, in their editions from the 1970s and the 1980s the publishers do not seem as cautious in their statements as before. An interesting change of wording can be found in the American Thesaurus: in the 1977 one we have: "Roget's son [...] greatly expanded the book for another edition, which appeared [...] in 1879. Mr. Thomas Y. Crowell acquired that property [...]" (IV:xi), while in the 1992 Thesaurus we find the following: "Thomas Y. Crowell acquired the Thesaurus from Roget's son" (V:xiv). The ambiguous statements are certainly becoming more unreserved, explicit. The parallelism between the dictionaries from the two publishers also can be seen at a glance in the physical size of the book: the 1962 American Thesaurus was smaller than the 1962 British one, but in the next editions the sizes were exactly reversed: the size of the Lloyd Thesaurus was the same as that of the 1962 American one, and the size of the 1977 American Thesaurus was larger, like the British one from 1962. The Kirkpatrick edition has the same large size, while RIT V again boldly breaks with the tradition, and at present it is the largest of them all. In view of the mirroring of the development of one Thesaurus in the other one it is
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certainly very interesting in what way the British publisher will react to the changes in the latest American version.
2.2 Contemporary Thesauruses The Thesaurus underwent the greatest transformation in 1962, and most of the changes have been kept in the later editions. Therefore we shall discuss the changes in the three editions of the British and American Roget starting from 1962. First we shall discuss the common features in both types, and later we will deal with each separately. 2.2.1 Common features First, in both versions the number of heads (paragraphs) was changed from the original number of 1,000. What is interesting, however, is that the change went in the opposite directions in both versions: in the Dutch version they were reduced to 990, and in the RIT IV they were increased to 1040. The extent of the changes will be discussed below. Secondly, also the arrangement of the heads in the Thesaurus was changed from the tripartite division, with the text arranged in parallel columns. This arrangement reflected the value of each heading, positive (on the left), negative (on the right), and neutral (in the centre), and in the new ordering, in both versions, the heads go one after another in succession, and the tripartite division is retained only inexplicitly. It is only the synopsis of categories that shows the tripartite division of heads, while the 1992 American Roget does not show it at all. In both 1962 versions also the number of the words was greatly increased, by about 50,000 words in the Dutch version and by 45,000 in the American one. 2.2.2 The British Roget R. A. Dutch introduced many changes both in the macrostructure and in the microstructure, and he himself discusses them in great detail in his introduction. He also shows the changes in the heads in the synopsis of categories on pp. xxxix-xlviii of the Thesaurus (this feature was dropped in later editions). The idea behind the reduction in the number of heads was to group smaller heads within the larger ones, if the subject-matter permitted. Thus, heads expressing the idea of the agent went to the related general word. The text of the Thesaurus no longer was divided into chapters corresponding to the major divisions. Within the heads, adjectives were transferred, and they follow nouns now, not verbs. Phrases no longer had a separate type of paragraph. A very important innovation was the use of italicized "subheads", i.e. words starting each new paragraph. This method helped the users to find their way more quickly within the head. There was an increase in the number of cross-references in the text, and there were added section numbers of all related heads at the end of the head, for the benefit of the students of language. In the Lloyd version there were several rather insignificant changes in the arrangements of the heads, but they still numbered 990. The colours for example were rearranged into the order of the spectrum. Some titles of divisions and classes were changed. There were some formal differences as well, as for instance the addition of catchwords at the top of each page of text, which made the Thesaurus look more like a standard dictionary, and made its consultation easier. Even more cross-references were provided, and the most useful references in the list of references to all the related heads at the end of each head were printed in heavy type. It is not said explicitly how many items were added. It was claimed that the Thesaurus was revised by access to the Longman computer database.
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Again there were no new features in the Kirkpatrick Thesaurus. This edition is said to have 250,000 words, phrases, and expressions, 11,000 of them new to this edition. The lists of references at the end of entries were dropped. Noteworthy was the inclusion of vulgar words, occasional labels, and the expansion of the index. Kirkpatrick 1
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Abstract relations 1.0.1 existence 1.0.2 relation 1.0.3 quantity 1.0.4 order 1.0.5 number 1.0.6 time 1.0.7 change 1.0.8 causation Space 2.0.1 space in general 2.0.2 dimensions 2.0.3 form 2.0.4 motion Matter 3.0.1 matter in general 3.0.2 inorganic matter 3.0.3 organic matter Intellect: the exercise of the mind 4.1 formation of ideas 4.1.1 general 4.1.2 precursory conditions and operations 4.1.3 materials for reasoning 4.1.4 reasoning processes 4.1.5 results of reasoning 4.1.6 extension of thought 4.1.7 creative thought 4.2 communications of ideas 4.2.1 nature of ideas communicated 4.2.2 modes of communication 4.2.3 means of communicating ideas Volition: the exercise of the will 5.1 individual volition 5.1.1 volition in general 5.1.2 prospective volition 5.1.3 voluntary action 5.1.4 antagonism 5.1.5 results of action 5.2 social volition 5.2.1 general social volition 5.2.2 special social volition 5.2.3 conditional social volition 5.2.4 possessive relations Emotion, religion and morality 6.0.1 general 6.0.2 personal emotion 6.0.3 interpersonal emotion 6.0.4 morality 6.0.5. religion
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1.1 existence 1.2 relation 1.3 quantity 1.4 order number 1.5 time 1.6 1.7 change 1.8 event causation 1.9 1.10 power Space space in general 2.1 2.2 dimensions 2.3 structure; form 2.4 motion Physics 3.1 physics heat 3.2 light 3.3 3.4 electricity and electronics 3.5 mechanics 3.6 physical properties 3.7 color Matter 4.1 matter in general 4.2 inorganic matter 4.3 organic matter Sensation 5.1 sensation in general 5.2 touch 5.3 taste 5.4 smell sight 5.5 5.6 hearing Intellect 6.1 intellectual faculties and processes 6.2 states of mind 6.3 communication of ideas Volition 7.1 volition in general 7.2 conditions 7.3 voluntary action 7.4 authority; control 7.5 support and opposition 7.6 possessive relations Affections 8.1 personal affections sympathetic affections 8.2 8.3 morality 8.4 religion
111. 2: British and American thesaurus: categories
2.2.3 The American Thesaurus Now we have to return to 1962 to discuss the parallel American version. We have already noted that there was an increase in the number of the categories, and the Thesaurus had 1040 of them,
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though the actual number given is 1032, but there are some double heads, as for example Eating 306, Food 306a. The Rogetian framework of categories was also expanded, to accommodate a whole new scientific and technical vocabulary which was abundantly represented in the Thesaurus. Previously the classification was roughly similar to that in the British Roget. The changes in the classification can be best seen in illustration 2 where they are shown side by side with the classification from Dutch/Kirkpatrick. It can be seen that a whole new section, Physics, was added to the American dictionary, which further was subdivided into such heads as: physics, heat, light, electricity and electronics, mechanics, physical properties, color. Thus, scientific and technical vocabulary was made very conspicuous. The American Thesaurus also included three important new features. First, systematic indications were used to denote the importance of various layers of vocabulary: the most frequently needed words were printed in heavy type, and there was used labelling of words for field (e.g. zoology), style (e.g. colloquial), region (e.g. Britain), area (e.g. California), origin (e.g. Italian), etc. Second, word lists of specific objects were added, and these included names and nomenclature of plants, animals, tools, weapons, vehicles, etc., as well as lists of compounds starting, or ending, with a particular word. There was also encyclopedic matter, i.e. lists of proper nouns, such as countries of the world, cities, languages, etc. It is very interesting that the Thesaurus also featured short quotations from famous people. It can be estimated that the Thesaurus had some 150,000 words, because the editors said in the preface that the 45,000 new words added to it constituted 30% of the included vocabulary. Third, as in the Dutch version, a system of references for quicker finding the desired section was introduced. All the heads were numbered, as were the sections, and the user is referred to the relevant section by a composite number (e.g. 385.8 means head number 358, section 8). As in the Lloyd version, in RIT IV (1977) there were again only few improvements, and all of the new features from the previous edition were retained. The double numbering of heads was removed and the Thesaurus had 1042 heads. Affixes and combining forms were added within the entry (in various places), and there appeared labels for non-formal English: informal, slang. Some of the lists of proper words were excluded, but on the other hand the other lists were considereably enriched. This edition also was more consistently encyclopedic than any other edition, also in the use of scientific classifications. In all, this edition was said to have 250,000 words. Also this Thesaurus boasted of the use of computer technology: computers were used to generate the index. RIT V is, as we said, a new Thesaurus, broadly based on the Rogetian ideas, that is, the older classification was abandoned in favour of a new one, but the principles of grouping the words, ill-defined though they are, were still adhered to. In this sense it is still a Rogetian Thesaurus. Robert Chapman, the editor, thus explains his changes in the classification: "Roget's scheme [...] reflects a Platonic view of the cosmos, with an Aristotelian marshalling of concepts. By 'Platonic' I mean that he orders things as though abstract ideas exist in some supraterrestrial realm, and are made temporal and physical as they descend to Earth. By 'Aristotelian' I mean that he proceeds by strict logic" (Chapman 1992:xvii) The classification scheme now can be called "developmental-existential", which is associativedurational rather than logical. "The notion has been to make the arrangement analogous with the development of the human individual and the human race". (Chapman 1992:xvii) The following list shows the categories used in RIT V, and it can be compared to the lists in illustration 2.To show the categories in more detail we have provided also the lists of categories from one major division: Class'Eight - LANGUAGE:
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British and American Roget
I. II. ΠΙ. IV. V. VI. VII. VIII.
ROGETS INTERNATIONAL THESAURUS V categories Human society and institutions IX. The body and the senses Values and ideals X. Feelings XI. Arts Place and change of place XII. Occupations and crafts Measure and shape XIII. Living things Sports and amusements XIV. The mind and ideas Natural phenomena XV. Science and technology Behavior and the will Language
517 Signs. Indicators 518 Meaning 519 Latent Meaningfulness 520 Meaninglessness 521 Intelligibility 522 Unintelligibility 523 Language 524 Speech 525 Imperfect Speech 526 Word 527 Nomenclature 528 Anonymity 529 Phrase 530 Grammar 531 Ungrammaticalness 532 Diction 533 Elegance 534 Inelegance 535 Plain Speech 536 Figure ot Speech 537 Conciseness
ROGET'S INTERNATIONAL THESAURUS V Class Eight:LANGUAGE 538 Diffuseness 539 Ambiguity 540 Talkativeness 541 Conversation 542 Soliloquy 543 Public Speaking 544 Eloquence 545 Grandiloquence 546 Letter 547 Writing 548 Printing 549 Record 550 Recorder 551 Information 552 News 553 Correspondence 554 Book 555 Periodical 556 Treatise 557 Abridgment 558 Library
111. 3: categories of Roget's International Thesaurus V The Thesaurus now starts with the notions of birth, and its final sections are devoted to space travel: Chapman takes us on a journey from our beginnings to the outer world. It is a very humanistic view, and an optimistic one, in an American vein, one is tempted to say. As it can be seen in the tabulation of the categories in Kirkpatrick, Roget, like his predecessors, from whom he borrowed the scheme, started from general, abstract ideas, and moved towards God. In Chapman's scheme the abstract ideas are "humanized" and can be found in class fourteen: The Mind and Ideas, and God (not only Christian, of course) is in class ten: Values and Ideals, which follows Human Society and Institutions. Even though the place of values does not say anything about whether they are, philosophically, objective or not, yet their place in the scheme suggests that they result from the institutions of human society, i.e. that they are not objective. There is nothing Platonic about that. What is very remarkable is the fact that the scheme uses mostly Roget's heads, and there are 1073 of them (called categories). It was possible to match the heads in the British Thesaurus with those in the American edition, though the numbering was not the same, and one can still
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do so, though now the heads can be found in quite different places. Thus, in fact, this edition has only some 30-odd new heads (for example, body, fitness and exercise, substance abuse, sports, motion pictures, computer science, library), and most of them are formed from material found within the previous categories. In this edition, word-formation elements are listed after the final text paragraphs of the category and before any word lists, thus they can be easily found, and the labels slang, informal have been changed to no/formal. Though the Thesaurus still has many of them, numerous word lists can no longer be found in the fifth edition (those added are, e.g., types of letters, language reference books, bibliographies, indexes to periodicals, those omitted: food (very long and exhaustive), writing instruments, diseases). Often the lists seem to have been shortened rather mechanically, and important, frequent words are missing from that edition (e.g. typewriter). It seems that the index was treated somehow like one of the word lists, because it is much shorter than that of the preceding edition. If we compare the ratio of the index pages to the text pages in the previous Thesaurus and in the Kirkpatrick one, we see this very clearly (first come the text pages): Kirkpatrick:638/614, RIT IV:790/726, R1T V:762/379. The index in RIT V appears to be twice as short as the one in the preceding edition, and in fact it does exclude many items. The index is also arranged according to a different principle: in the earlier version the references under an entry in the index were arranged according to the alphabetical order of the search words, while in RIT V they are arranged according to the order of the categories in the Thesaurus. One has the impression that this reversal reflects a different attitude towards the classification: now, the editor seems to say, the classification is so easy that the user can use it to his or her convenience, unlike that in the previous Thesauruses.
3. British and American Thesaurus - general differences Let us summarize the main points from the preceding discussion. Can we establish in a more precise way what the differences between the two types of Thesaurus are? We shall try to do so now. At the end we will provide an overview of the shortcomings of the Roget Thesaurus by looking at some criticism by Tom McArthur (1986).
3.1 Classification scheme In the American Thesaurus the classification scheme has been under constant change, at least from 1962, until the new edition, which has a modern scheme. Actually, it is far more convenient than the previous arrangements. The British editors seem to be quite satisfied with Roget's system of classification, which "has proved capable of absorbing new concepts and new vocabulary" (Lloyd ix), "it has proven infinitely capable of absorbing new concepts and new vocabulary" (Kirkpatrick vii). However, the cost of inclusion of new words and concepts into a scheme from around 1800 is quite considerable - perhaps the Latinate framework was obvious to nineteenth century users, but today it is far from obvious, and, consequently, the words are often hard, or impossible, to reach without the use of the index. Computer, for example, is listed under Abstract relations, food under Space Motion, bus ticket, cloakroom ticket, tab, tag, sticker - can be found under Intellect, The exercise of the will, Means of communicating ideas, Indication.
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On the other hand, it might seem that it is the inadequacy of the conceptual framework which gives the British editors a greater freedom in providing far-fetched word associations. Furthermore, much of the apparatus of cross-referencing is used because it is felt that the classification is inadequate. The inclusion of the Physics section and the singling out of scientific vocabulary as a category in its own right was a step forward in the American Thesaurus. For one of the critics of the Thesaurus, Burger (1991), one of the most important drawbacks of the Kirkpatrick Thesaurus is that it overlooks the existence of science and technology, adhering to Roget's nineteenth century worldview, as manifested in the classification scheme. For his comparisons with the American Thesaurus Burger, however, uses RIT II (1946), which did not have the section on scientific vocabulary. Most of that vocabulary is in the British Roget as well, but hidden under obscure names.
3.2 Heads Too little attention has been given to Roget's heads, and in many ways they appear to be more important than the classification scheme. This can be seen in the ease with which they can be rearranged and fitted into new frameworks. The identification of heads is perhaps the most lasting contribution of Roget. Roget's Thesaurus is just as useful when the heads are arranged alphabetically - provided an index is available - and this has been found, not very surprisingly, by the editors of the original Roget's Thesaurus, for example by Mawson, the author of The Roget Dictionary Of Synonyms And Antonyms. The American and British versions differ remarkably in their attitude to heads. In the British version the tendency is to make the heads longer. Equally long are sections. Consequently, it is difficult to go through them, as the reader has to find his way in columns of dense small print, with very little typographical differentiation. Very often it also seems that it is sections rather than heads which form the basic unit in the British Thesaurus, because they are shorter than heads, and can be taken in at one glance, and this is an important psychological factor for a dictionary user. The tendency in the American Thesaurus was to multiply the heads. This method makes them shorter, far easier to go through, particularly because the user is helped by the typographical differentiation. The same is true of sections, which are shorter. For example, in Kirkpatrick the head Abode: place of habitation or resort (No 192) has 17 sections, and the matching category from Chapman Abode. Habitat (No 228) has 30 sections. A typical section in the Longman edition is 50-60 items long, and that in the Harper Collins edition is at least twice shorter.
3.3 Description of vocabulary Traditionally, the Thesaurus has no description of the meaning, or of the stylistic value of the included items, or of their word-formation capabilities. This feature has been retained in the British Roget, with very few exceptions, some of which will be noted below. The most important feature of meaning description in the Longman Thesaurus is provided by the italicized word starting each section, which is usually the hyperonym of the group. This word can be treated as a semantic indicator for the whole group.
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We have seen that in the American Thesaurus the text has three levels: most common words are printed in heavy type, while stylistically marked items have appropriate labels, and the rest of the vocabulary is not marked in any way. Furthermore, very often there appear very short definitions, either after the relevant item, or at the head of the section. Finally, sections also start with a hyperonym of the group, which is a word in heavy type. There is a marked tendency to decrease the number of labels (there were some 150 in RIT III, about 100 in RIT IV, and roughly 80 in RIT V), and to increase the number of the definitions.
3.4 Description of a vocabulary area: taboo words Taboo words are interesting for a metalexicographer because their treatment often affords interesting insights into the ideology of the lexicographer and into his methods. It is interesting in this connection that there was one category of words which was traditionally excluded from the Thesaurus, particularly from the British one, and that was taboo vocabulary: obscene words. Practically no words considered to be vulgar could be found in the 1962 versions, or in the Lloyd edition, while RIT IV had many words just approaching the obscene. The coverage of such words was better in later editions, with the American Thesauruses including more of them. This is an interesting reversal of the situation found in alphabetic dictionaries: it is British dictionaries rather than American ones which better include such vocabulary. There is another aspect of this difference - obscene words are the rare category which is labelled (vulg) in the Kirkpatrick Thesaurus (before no labelling was ever used), moreover, they are labelled not only in the text but also in the index, and this certainly makes them very conspicuous, which is perhaps contrary to the intentions of the compiler. Another category, nowadays considered taboo, is that of racial derogatory terms (e.g. dago, limey) which are labelled (derog) in the Kirkpatrick dictionary. Again no labelling was used in previous editions. It is interesting that the equally derogative terms for loose woman and the like are not labelled at all. The American Thesaurus uses labels or definitions for whole groups of stylistically matched items.
3.5 Description of vocabulary: Above and below the word In this section we will look at representation of items larger than the word (idioms, collocations, phrases, compounds) and items smaller than the word, i.e. combining forms or affixes. Both versions of the Thesaurus are very exhaustive with regard to the former category, and they are even more valuable in that often their selection is complementary. With the latter category the situation is more complicated. We have noted that starting from RIT IV the American Thesaurus includes word-formation elements, and in RIT V their placement makes them easy to find. Moreover, in the Thesaurus there are long lists of items with a certain affix or combining form (e.g. -ology, -mania, etc.). Such elements also appear in the Kirkpatrick version, though their treatment is far from being satisfactory (see also Burger 1991).
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3.6 The Thesaurus: criticism McArthur in his book summarizes well the most commonly found critical points against the Thesaurus (McArthur 1986:123), and we can relate them now to our discussion of the two versions. There are three main areas of criticism: 1. The Thesaurus has no description of meaning, i.e. it does not provide definitions. The American Thesaurus does provide at least rudimentary description of meaning. 2. The Thesaurus does not make the necessary discriminations between various items of vocabulary, i.e. it does not show which contexts a given word will best fit. The American Thesaurus does provide quite extensive discriminations, given its scope. 3. The Thesaurus does not show the word-formation value of the items, and does not include word-formation elements. Though it has no explicit description of word formation rules, the American Thesaurus does show word-formation capabilities, by including affixes and combining forms, derivatives and compounds arranged according to the word formation element. In these three areas the American Thesaurus differs from the original book produced by Roget, but also from the British Roget. From this point of view the British Thesaurus is more "original" than its American counterpart. Yet it is certainly felt that the changes in the traditional Thesaurus, introduced by American editors are necessary and welcome also by the British editors, who gradually adopt the best features from the American Thesaurus. These can be seen even better in the smaller Longman Thesauruses, derived from the Kirkpatrick version, which for example show the most important words by the heavy type (Longman Pocket Thesaurus).
4. American and British lexicographic traditions It is not difficult to relate the two Thesaurus traditions to broader traditions in dictionary-making in England and the USA, i.e. to what may be called prototypical alphabetical dictionaries in both countries. Such prototypical dictionaries are, for England, The Concise Oxford Dictionary, and for America Merriam-Webster collegiate dictionaries (cf. Quirk 1974; Greenbaum 1984; McArthur 1992; one may suppose that in England the image of the dictionary has been changing recently, but generally the findings from the earlier research still apply). American dictionaries usually contain more encyclopedic material than British ones, and we have noticed that the American Thesaurus also is more encyclopedic in scope than the British one. It is certainly also interesting that the American Thesaurus uses the word international in the title (starting from 1922), as since 1890 this has been the traditional element in the titles of Merriam-Webster unabridged dictionaries (McArthur 1992). In a way, thus, the two complementary ways of describing the lexicon - in an alphabetic dictionary and in a thesaurus are linked together in two representative works of American lexicography. This shows again that in lexicography there are general notion which underlie any lexicographic work.
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Literature Allen, Frederick L. (1931; 1964): Only Yesterday. An Informal History of the 1920's. - New York and Evanston: Harper and Row. Burger, Henry G. (1991): Roget, Darwin, & Bohr: Parallelizing Evolutionary Diversification with Conceptual Classification. - In: International Journal of Lexicography 4,1:23-67. Chapman, Robert L. (ed.) ( 5 1992; 4 1977): Roget's International Thesaurus. - New York: Harper Collins. Egan, Rose F. (1942): Survey of the History of English Synonymy. - In: Merriam-Webster Dictionary of Synonyms. Springfield: Merriam-Webster. Emblen, Donald L. (1970): Peter Mark Roget: The Word and the Man. - London and Harlow: Longman. Greenbaum, Sidney et al. (1984): The image of the dictionary for American college students. - In: Dictionaries 6: 31-52. Hausmann, Franz-Josef; Oskar Reichmann; Herbert E. Wiegand; Ladislav Zgusta (eds.) (1989-1991): Internationales Handbuch der Lexikographie. International Encyclopedia of Lexicography. Vol. I-III. - Berlin: de Gruyter. Kirkpatrick, Betty (ed.) (1987): Roget's Thesaurus of English Words and Phrases. - London: Longman. Kurcz, Ida (1976): Psycholingwistyka. - Warszawa: PWN. Landau, Sidney I. (1984/1989): Dictionaries. The Art and Craft of Lexicography. - Cambridge: Cambridge University Press. Longman Pocket Thesaurus (1989). Harlow: Longman. Marello, Carla (1991): The Thesaurus. - In: Hausmann, Reichmann, Wiegand, Zgusta (eds.) (1989-1991):10831094. McArthur, Tom (ed.) (1992): The Oxford Companion to The English Language. - Oxford: Oxford University Press. McArthur, Tom (1986): Worlds of reference. Lexicography, learning and language from the clay tablet to the computer. - Cambridge: Cambridge University Press. Quirk, Randolph. (1974): The image of the dictionary. - In: The Linguist and the English Language. (London: Arnold). Roget, Peter M. (1952): Thesaurus of English Words and Phrases. - London: Longman, Brown, Green and Longmans. Roget Dictionary of Synonyms and Antonyms, The. C.O. Sylvester Mawson. - New York (1931). (Later editions: Roget's Thesaurus of the English Language in Dictionary Form. - New York (1936); The New Roget's Thesaurus in Dictionary Form. Red. N. Lewis. - New York 1961/1978). Wiegand, Herbert Ernst (1990): Die deutsche Lexikographie der Gegenwart. - In: Hausmann, Reichmann, Wiegand, Zgusta (eds.) (1990):2100-2246.
Reinhard R.K. Hartmann: The onomasiological dictionary in English and German. A contrastive textological perspective
1. Introduction The history of onomasiological lexicography is long and its main achievements are reasonably well documented - many of the papers offered in this volume cover specific instances or periods -, but there is very little in the literature on how the various traditions are linked. One of the few truly interlingual treatments was Collison's (1982) book on the history of foreign-language dictionaries, but while it dealt with different traditions, it could not be used to extract a systematic comparison of, say, the English and German dictionary histories, especially as onomasiological dictionaries were not mentioned. The three-volume Encyclopedia of Lexicography (Hausmann et al. 1990) provided a wider coverage of the onomasiological dictionary and its sub-types, especially in Reichmann's (1990) pioneering Article 101, but no comparative analysis of the various traditions was attempted. My paper is intended as a stepping stone in the direction of a fuller understanding of the evolution of the onomasiological genre(s) in English and German. Of course it would be impossible to relate the whole double story from Aelfric to Wilkins, Roget and Urdang and from Abrogans to Eberhard, Sanders and Schemann. I can only select a few examples, from the last 140 years, and subject them to a contrastive sketch. A few remarks first on the context of such an approach and its methodological complexities. One consideration is scope. Even for the relatively short period of time since Roget's Thesaurus (1852), we are faced with over one hundred reference works each for English and German which can be regarded as 'onomasiological'. I picked out ten from each language for illustration here (a list of all dictionaries mentioned is given in the references). Another problem is documentation. Many of these dictionaries have not been discussed at all in the metalexicographic literature: Kiihn's (1978) bibliography only records 55 such items for the entire history of German lexicography, a few are not listed anywhere (e.g. Hartrampfs Vocabularies 1929/47), and there is no library or archive where they could all be consulted together (I acknowledge with thanks the help I received from the German Institute and the Centre for Information on Language Teaching and Research in London, the Institut für deutsche Sprache in Mannheim, and Werner Hüllen at Essen). A further difficulty after scope, selection and documentation is the choice of appropriate models and methods for comparing the dictionaries. As there is no generally agreed standard procedure, I chose a framework which I suggested myself some years ago in the book Contrastive Textology (Hartmann 1980). The idea is to regard the representative dictionaries
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from each of the two linguistic areas as 'parallel texts' and to see what they have in common and in what respects they differ. One doubt that occurs to me is whether a comparison of just two parallel traditions is sufficient and whether we can afford to neglect other traditions, such as the French, the Italian, or the Arabic ones (cf. the papers by Zöfgen, Marcilo and Weninger in this volume).
2. External history To set the scene, I will briefly comment on the external history of English and German onomasiological lexicography, a subject which still awaits a definitive systematic study. I will try to single out the main representatives since the middle of the nineteenth century. Roget's Thesaurus (1852) was and remains the prototype of the cumulative-taxonomic synonym dictionary. It was and is perhaps the most influential exponent of the genre, although its shortcomings have been widely criticised. According to Standop (1985:5), Der Roget bleibt auch in seiner neuesten Form ein Gruselkabinett von Unzulänglichkeiten und Inkonsequenzen und ist linguistisch so naiv und unbedarft wie eh und je...
The three most well-known German adaptations of Roget's Thesaurus, Daniel Sanders' Sprachschatz of 1873-77, Anton Schlessing's Deutscher Wortschatz of 1881 and Franz Dornseiff s Wortschatz nach Sachgruppen of 1933 are indeed very different. Of these, as Kühn has demonstrated in his facsimile edition, Sanders' Sprachschatz is still in a class of its own, far superior to both Roget and most of his German successors in terms of coverage, systematicity and usefulness. After World War II, the time seemed ripe for a radically new alternative to the hierarchical, conceptual or thematic thesaurus. This was the synonym dictionary in alphabetic sequence, sometimes called 'thesaurus in A-Z (or dictionary) form' (Hausmann 1990:1044 refers to it as the 'dictionnaire analogique', but does not mention these two): Jerome Rodale's Word Finder (1947, later called Synonym Finder) and Charlton Laird's Promptory (1948, later called Webster's New World Thesaurus). Both were conceived in deliberate opposition to Roget's unwieldy, arbitrary system with the intention of increasing user-friendliness. However, there is still no proper sense discrimination to speak of, the alphabetic synonym dictionary remains a mere 'cumulative' compilation, although at least with an easy-to-handle single-access word-list. Carl Buck's Dictionary of Selected Synonyms, published in 1949, broke new ground in at least two respects: it presented the basic vocabulary of the main Indo-European languages arranged by conceptual domains, and it provided meaning distinctions by means of translation glosses and etymological cross-references in English, unfortunately without lexical indexes. Johannes Schröpfer's Wörterbuch der vergleichenden Bezeichnungslehre takes Buck's interlingual approach further, both in conceptual detail and in terms of the number of languages. The post-war demand for language-learning materials led to an increased interest in interlingually oriented synonym dictionaries á la Farrell (1953) and Meldau/Whitling (1956). These 'Wörterbücher der sinn-verwandten Wörter' were pedagogically motivated in the same way as the monolingual EFL dictionaries for foreign learners produced by British publishers like Oxford, Longman and Collins, but in contrast the synonym dictionaries deliberately took the mother tongue of the learner into account. Two more recent representatives of this trend are Tom McArthur's Longman Lexicon and the Bilder-Duden. All these dictionaries make a conscious effort to be 'distinctive' by supplying
The onomasiological dictionary in English and German
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example sentences and translations (as Farrell and Meldau), definitions (as McArthur), or line drawings (as Bilder- Duden). In 1973 came the publication of two very different dictionaries: for English, Julius Laffal's Concept Dictionary was a psychotherapist's attempt to generate with computer assistance a set of basic cognitive-notional categories which could be used to classify the vocabulary content of a speaker or a genre or a text, and, for German, Herbert Görner & Günter Kempcke's Synonymwörterbuch was a general-purpose dictionary in single alphabetic order, but with meaning distinction provided in the form of partial sense divisions, usage labels and crossreferences. By the early 1980's, both linguistic scholarship and computer technology had progressed to such an extent that it became possible to process relatively large-scale quantities of usage data to answer specific grammatical and semantic questions. Valency theory had highlighted verbs, in particular, and experimented with various kinds of subcategorisations. Henry Burger's Wordtree (1984) focussed on causative verbs and made them the basis for his hierarchical cumulative dictionary of English synonyms and antonyms. Thomas Ballmer & Waltraud Brennenstuhl (1986) investigated German verbs and classified them into various categories, models and types. Both compilations are practically unusable except by highly motivated experts. From the most recent past I would just like to pick out a few works which are the result of experimental design or bring refinements in detail. The Collins Dictionary and Thesaurus in one Volume (1987) unites the traditional semasiological presentation with the alphabetic thesaurus mode on the two halves of every dictionary page, demonstrating that computer technology can produce useful new formats for the 'analogical' dictionary; unfortunately it does not fully succeed, as the two parts are taken from different dictionaries and therefore do not fully intermesh. But the Dictionary/Thesaurus proves Hausmann (1990:1094) wrong when he claimed that the type of the analogical dictionary does not exist in Great Britain. It is true that in comparison to North American A-Z analogical dictionaries like the American Heritage Rogetll (1980) or Barbara Kipfer's Roget's 21st Century Thesaurus (1992), the thesaurus part of this Collins product has practically no sense discrimination at all. The next two in my select list, which we could label 'the Schemann' and 'the Urdang', are remarkable for a feature which makes them almost unique among synonym dictionaries, i.e. the use of space to mark semantic distance (which I shall illustrate below). Otherwise they are very different from each other: the Synonymwörterbuch der deutschen Redensarten (1989) is a relatively obscure publication aimed largely at translators, while the Oxford Thesaurus (1991) has had maximum publicity in the general British book market. It is an A to Ζ of synonyms, probably the best currently available for English. Finally in this brief survey I must acknowledge several sub-types of the onomasiological dictionary which seem to have no parallel in the other language, such as the Facts on File Visual Dictionary for English (1988), the German series of subject-matter guides (with coloured line drawings) under the title DTV- Atlas, now available for the fields of German language and literature, music, history, mathematics, biology, psychology and physics, the American thematic thesaurus Random House Word Menu (1992) and the illustrated British Dictionary of Sign Language (1992).
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3. Contrastive textology In the late 1970's, when I was excited by the promises of text linguistics and worried about what appeared like a crisis in contrastive linguistics, I thought that a combination of these two fields would be beneficial for both. In a book (Hartmann 1980) I argued for a joining of the forces of discourse analysis and contrastive analysis and expressed the hope that such an approach would enliven such areas as foreign-language teaching, translation and bilingual lexicography. Fortunately, my view was shared by many other scholars, and contrastive discourse studies since then have been flourishing under a variety of labels for the last decade, and there have been several proposals for applying such techniques to the solution of problems in bilingual dictionary production (cf. Snell-Hornby 1990). In the last few years, computer technology has contributed further to this trend: Renewed interest in machine translation motivated John Laffling's (1991) study of party-political manifestos from Britain and Germany which proved that it was possible, by computer-assisted matching of words and phrases in these parallel texts, to locate 'natural equivalents' from corresponding genres that had not been codified before in bilingual dictionaries. A similar application of contrastive textology is advocated by artificial intelligence experts (e.g. Church & Gale 1991 at the 7th Waterloo Conference, Oxford) who propose 'parallel text concordances' and by designers of workstations for lexicographers (e.g. Picchi & other members of the Pisa Group at the 1992 EURALEX Congress in Tampere) who have experimented with 'bilingual text corpora' from Italian and English. I would guess that we are not far off the time when these techniques can be used to design bilingual thesauruses from text corpora from corresponding genres in selected pairs of languages. Meanwhile, let us look at a few parallel dictionary texts to see how they compare or differ. I suppose this is what Kühn had in mind when he contrasted (in the introduction to his facsimile edition of Sanders' Sprachschatz, 1985: Lvii-lJviii) the microstructure of Sanders' thesaurus with that of Roget, unfortunately not in terms of two matching extracts. He meant to match Sanders' entry on summer, one of the seasons [Jahreszeiten] with that in Roget, but actually reproduced Roget's entry on the times of the day [Tageszeiten], I will rectify this here and contrast entries like Tageszeiten (88g) in Sanders and morning and evening (125/126) in Roget.
I I S . X o r a l o f . [Noon.] — » . nomine, mora, forenoon. a.«., primi, lawn, i i T b a k : peep - , break- or d»T ; aurora; I n t binali - , piiiM- of tia noraing; twilight, crepuecule, tunme, oockeiow. •pring; remai equiDOX. noon ; mid-, noon-day ; noontide, meridian, prim·, •ummer, mìdaummar. A4|. matin, matutinal ; remai. AdT. at -aunriaa Ac. with tha ark, when t h · morning dawna.
Extract from Roget (1852/1882: 37)
1 2 « . B T « n l n g . [Midnight.]—V. •Tening, ara; declina - . fall - , do«·· of day; erentide, nightfall, curfew, duek, twilight, eleventh hoar ; aun-eet, -down; going down of tha aun, oockahut, dewy a n , bed-time, afternoon, peat meridian, f-m. autumn ; fall, - of tha leaf ; autumnal equinox. midnight; dead - , witching tiina- of night; winter. A4|. Teepartine, autumnal, nocturnal.
The onomasiological dictionary in English and German
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t· Tegeeieile· : (Morgeo·, Ti|N-)Orun, -SUnnif, -Dlaaei(MS«); Dimmtrgreaea ; H*hn(eo)-Irtfc, Enht, -Vecker, -TuM fie.; morgeodliekee Zviclicbt (·.» ); (T«ge«OAabrucb ¡ Soaaeaaafceeg; MorjtnEoth -Mtfca i BStkia ¡ Frikrolh ; FrUrütbe ¡ Airorm j (lit roMalogrige) ÍduI.¡o·•.}, ¡ Morgen ; Morgea-, Frtthittade ; Zeit 4er iuigofc«aloiiil. *maatar. eonnolsMur. maestra, artista, artist 'adapt: rterr» Vetroni la a specialist In matching antiquo jurSuch mort raçutrm yrtoH* a M c U l l t r ». 1 'aapartat, -talent, ' a n t a , HA, Ita, featud». "torio, 'craft, 'acoompttahmant. 'aMttty. "Mraafth, iDvtat acro·· pei·!· 'rapahtHty, i d ^ l a M i *art. 'ephera. t e U . * • · · . *anhjec«. nmwantradoa. epa· d a n n a t o . a M a r . Chkfy US and Cnudlm specialty. Ootloq t a f . thlnf. cup oí tat. baby, claim to Cuna: Dr Manns spoctalUy li tropical rfliana·. t pièce át rietst awtem'vackLCMab'OSaml Quiodian spadaky, US bluaplata 'spadai: Todays VociaiUj is cato* hitman boum m*.
Extract from Urdang (1991: 457)
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Ci 3 fähig: sich verstehen auf; d u nötige Rüstzeug haben; wie geschaffen sein für; viel loshaben in; js. Stärke sein; sich gut machen; in Form sein; (in der Tat) imstande κίη, zu . . . 1 wbsca. wie n i l mil dem U t a fertig «iid 2 immer/Tür alla/... ta » i m »* ) kl alb* S i n d · (track) m í · 4 cine Saeh« SM/pri«a/ord« E
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Illustration 2: Encyclopedia Einaudi
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I¡alian onomasiological reference tools
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Carla Morello
f) Which articles belonged to a package was decided during the planning phase of the Enciclopedia Einaudi. Forming reading zones as a network of references among packages of articles was a matter of calculating the sum of marks assigned to the 556 words-concepts-titles in each article and then in each of the 73 packages. In fact, references in a comprehensive matrix of 556x556 could not be discerned by a human reader who needs more clustering to make effective use of cross-reference as a means of learning technique. e) The way in which packages are disposed in the 73 illustrations similar to illustration no. 1 is not random: it yields the advantage of having grey zones spreading on spatially contiguous packages and bidirectionally related packages as near as possible so that they can be englobed in a space bordered by a thick black continuous line. The fact that starting from computer calculated sums of references we obtain a map in which exact science packages are concentrated on the left side, social sciences in the lower right section, and arts in the upper right section is the confirmation that the Einaudi system is not so far from a common sense clustering of sciences as we might think at first sight. The Enciclopedia Einaudi way of processing references has, on the other hand, the advantage of allowing an effective and not too subjective graphic representation of the "place" of borderline sciences and branches of knowledge in our cultural map. "Our" cultural map? To what extent does the Enciclopedia Einaudi meet the needs of users of encyclopedias? Its success was rather limited. As Laufer and Scavetta (1992:45) remark, the Enciclopedia Einaudi yielded to the temptation of "esprit de système", betting too much on the unifying concepts derived from the intellectual fashions of the Eighties. Nonetheless, the concept-linking procedure behind the maps and globes of the 16th volume of the Enciclopedia Einaudi remains an interesting instance of how today onomasiological research can profit from man-machine interaction.
Italian onomasiological reference tools
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Literature
Dictionaries Acarisio Alberto (1543): Vocabolario, Grammatica et Orthographia de la lingua volgare. - Cento: in casa de l'auttore. Alunno Francesco (1543): Le ricchezze della lingua volgare. - Venezia: in casa dei figliuoli di Aldo (Manuzio). - (1548): La Fabrica del mondo nella quale si contengono tutte le voci di Dante, del Petrarca, del Boccaccio, et d'altri buoni autori, con la dichiaralione di quelle, et con le sue interpretationi latine, con le quali si ponno scrivendo isprimere tutti i concetti dell'huomo di qualunque cosa creata. - Venezia: (colophon: per Nicolò de Bascarini Bresciano nell'anno 1546). - (1557): La Fabrica del mondo etc. di nuovo ristampata, ricorretta et ampliata dallo istesso autore, & non solo nelle cose volgari, ma anchor più nelle latine, & con assai miglior ordine distinte, & collocate. - Venezia: appresso Paolo Gherardo alla Libraria dell'Aquila. Bartoli Daniello (1982): La selva delle parole, a cura di B. Mortara Garavelli. - Parma: Università di Parma, Regione Emilia-Romagna (compiled ante 1685). Citolini Alessandro (1561): La Tipocosmia. - Venezia: appresso Vincenzo Valgrisi. Garzoni di Bagnacavallo Tommaso (1585): La piazza universale di tutte le professioni del mondo. - Serravalle: Maglietti. Libumio Nicolò (1526): Le tre fontane in tre libri divise, sopra la grammatica, et eloquenza di Dante, Petrarcha, et Boccaccio. - Venezia: per Gregorio de Gregorii. Mannello Giovanni (1562): La prima parte della Copia delle parole; la seconda parte della Copia delle parole. Venezia: appresso Vincenzo Valgrisi. Martignoni Girolamo Andrea (1743-1750): Nuovo metodo per la lingua italiana la più scelta estensivo a tutte le lingue col quale si possono agevolmente ricercare, e rinvenire ordinatamente i vocaboli espressivi di pressoché tutte le cose fisiche, spirituali e scientifiche, cavati dal Vocabolario de' signori Accademici della Crusca. Parte prima 1743; parte seconda 1750. - Milano: Malatesta. Palazzi Fernando (1939): Novissimo dizionario della lingua italiana. - Milano: Ceschina (1957 seconda edizione riveduta dall'autore) 1974 edizione rivedula da Gianfranco Folena. · Milano: Fabbri. Palazzi Fernando, Folena Gianfranco (1992): Dizionario della lingua italiana. - Torino: Loescher. Premoli Palmiro (1909-1912): Il tesoro della lingua italiana. Vocabolario nomenclatore illustrato. - Milano: Società Editrice Aldo Manuzio (ristampa anastatica 1989, Bologna: Zanichelli). TEA - UTET (1991): Dizionario analogico della lingua italiana. - Torino: Utet.
Other Publications Gasea Queirazza, Giuliano (1961): Ricerche sulla Lessicografia Italiana del Cinquecento. - Torino: Gheroni. Hausmann Franz Joseph; Reichmann Oskar; Herbert Ernst Wiegand; Ladislav Zgusta (Hgg.) (1989-1991): Wörterbücher. Dictionaries. Dictionnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. - Berlin-New York: de Gruyter. Laufer Roger, Scavetta Domenico (1992): Texte, Hypertexte, Hypermédia. - Paris: Presses Universitaires de France. Marello, Carla (1990): "The Thesaurus". - In: F J . Hausmann, O. Reichmann, H.E. Wiegand, L. Zgusta (Hgg.) (1989-1991), Zweiter Teilband, 1083-1094. Masini, Andrea (1983): "Lombardismi e regionalismi della metà del Settecento". - In: Studi di lingua e letteratura lombarda offerti a Maurizio Vitale. Vol. I (Pisa: Giardini) 385-408. Reichmann, Oskar (1990): "Das onomasiologische Wörterbuch: Ein Überblick". - In: F.J. Hausmann, O. Reichmann, H.E. Wiegand, L. Zgusta (Hgg.) (1989-1991), Zweiter Teilband, 1057-1067.
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Carla Marelb
Rossebastiano Bart, Alda (1986): "Alle origini della lessicografia italiana". - In: C. Buridant (ed.): La lexicographie au Moyen Age, Lexique 4 (Lille: Presses Universitaires de Lille) 30-60. Rossebastiano Bart, Alda (a cura di) (1983): Vocabolari veneto-tedeschi del secolo XV. Vol. I. - Savigliano: L'Artistica. Sardo, Rosaria (1989): "Lessicografia e accademia nella Sicilia del Seicento". - In: Studi di lessicografia italiana a cura dell'Accademia della Crusca 10,271-324. Scarpa, Emanuela (1991): "Uno sconosciuto glossarielto iialiano-tedesco". - In: Studi di Filologia Italiana 49, 59-74. Serrai, Alfredo (1991, 1992): Storia della bibliografia. Vol. I, a cura di M. Cochetti, Bibliografia e Cabala. Le Enciclopedie Rinascimentali (I); vol. II, a cura di M. Cochetti, Le Enciclopedie Rinascimentali (II), Bibliografie Universali. - Roma: Bulzoni. Tancke, Gunnar (1984): Die italienischen Wörterbücher von den Anfängen bis zum Erscheinen des "Vocabolario degli Accademici della Crusca" (1612). - Tübingen: Niemeyer. Wooldridge, Terence Russon (1975): "Robert Estienne cruciverbiste: les équations sémantiques du Dictionnaire françois-latin". - In : Cahiers de lexicologie 27,107-116.
Anton
Honig:
Ein onomasiologisches Wörterbuch für Europa
1. Einleitung Die meisten Menschen, die mit Wörterbüchern arbeiten, sei es im Rahmen der beruflichen Tätigkeit als Sprachwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Lexikographie oder Lexikologie, sei es als sprachinteressierte "Laien" mit einem schreibenden Beruf (etwa als Journalist) oder als Fremdsprachenlernender, haben es im allgemeinen mit ein- und/oder zweisprachigen Wörterbüchern zu tun. Nur ein geringer Prozentsatz deijenigen, die zu Wörterbüchern greifen, suchen eine Antwort auf eine vorher formulierte Frage in einem vielsprachigen Wörterbuch, wiewohl solche schon seit Jahrhunderten verfaßt und herausgegeben werden (vgl. Calepinus 1570). In jüngster Zeit ist Vielsprachigkeit eher ein Merkmal von alphabetisch geordneten TerminologieSammlungen in den verschiedenen Feldern der Wissenschaft und Technik. Vielsprachige Informationen bieten auch die zahlreichen seit dem 19. Jahrhundert erschienenen etymologischen Wörterbücher, die allerdings die Geschichte von einzelnen Wörtern zu den feststellbaren Ausgangsformen zurückverfolgen, meist mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung des Lautkörpers im Rahmen der historischen Phonologie. Sie bieten dann lautverwandte Wörter in anderen Sprachen der gleichen Familie (romanisch, germanisch, slavisch, indoarisch ... ) zum Vergleich und zur Stützung der Ausführungen. Doch finden sich in neuerer Zeit in solchen Wörterbüchern bisweilen auch Hinweise auf lautlich fremde, aber semantisch verwandte Wörter. Das onomasiologische Prinzip verlangt immer mehr sein Recht. Ein beredtes Beispiel für die Erkenntnis, daß eine Kultur und deren Ausdruckssystem ohne einen onomasiologischen Zugang nicht zu entschlüsseln sind, sind die verdienstvollen Wörterbücher des inzwischen in Innsbruck (früher in Gießen) tätigen Rechtshistorikers Gerhard Köbler. Hing es vorher von der Belesenheit und dem Gedächtnis eines Sprachwissenschaftlers ab, welche mittelhochdeutschen, althochdeutschen, altenglischen, gotischen ... Ausdrücke ihm für einen Begriff einfielen, so kann er sich heute dank den verdienstvollen Vorarbeiten Köblers durch einen Blick in dessen vom Neuhochdeutschen ausgehende Wörterbücher älterer germanischer Sprachstufen über das Ausdrucksinventar für jeweils in Frage kommende Begriffe informieren. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem großräumigen Überblick über den Ausdrucksbestand und die Ausdrucksmöglichkeiten einer größeren Anzahl von Sprachen, allerdings nur indoeuropäischer, war Buck (1949), unter Mitarbeit zahlreicher Fachleute und Kollegen. Damit ist freilich weder der Sprachenvielfalt der indoeuropäischen Familie, allein in Europa, Genüge getan - von den 14 slavischen Sprachen werden bei Buck nur 5 behandelt, auch das Albanische fehlt als Sprachrubrik -, noch sind die nichtindoeuropäischen Sprachen Europas (was Buck bei dem von ihm gewählten Rahmen zugegebenermaßen nicht vorgeworfen werden
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Anton Hönig
kann) vertreten. Allein diese Tatsachen zeigen jedoch, daß es an der Zeit ist - bei allen Verdiensten, die man Buck zubilligen muß - einen Schritt oder mehrere weiterzugehen.
2. Sichtbarer Fortschritt Dies geschieht im Wörterbuch der vergleichenden Bezeichnungslehre (Onomasiologie) von Johannes Schröpfer, das seit 1979 im C. Winter Universitätsverlag in Heidelberg erscheint und aus dem vom Autor und Herausgeber in über einem halben Jahrhundert im Archiv für vergleichende Semantik (AVS) zusammengetragenen, geordneten und bewerteten Material schöpft. Die bereits erschienenen Lieferungen und die für eine baldige Veröffentlichung vorgesehenen Stichwörter erlauben bereits heute einen Vergleich mit dem Werk Bucks. Jeder Wörterbuchbenutzer kann diese Behauptung nachprüfen, indem er die beiden Wörterbücher nebeneinanderlegt und z.B. das Informationsangebot des Stichwortbegriffs Zeit bei Schröpfer und time bei Buck quantitativ vergleicht. Einen solchen Vergleich kann er mit jedem anderen Stichwortbegriff durchführen, der in beiden Wörterbüchern behandelt wird. Eine zentrale Bedeutung für die Ausdrucksbildung in allen Sprachen haben die Begriffe und Ausdrücke der Raum- und Bewegungssphäre. Es genügt daher schon, die in der Sachgruppe 3. - Raum. Materie. Kraft. Bewegung - des Wörterbuchs der vergleichenden Bezeichnungslehre (im folgenden: WVBL) anstehenden Raum- und Raum-Richtungsbegriffe aufzulisten, die bei Buck fehlen, aber in der Doppellieferung 11/12 des WVBL erscheinen werden, um den Nutzen und die Unverzichtbarkeit des WVBL einsichtig zu machen : 3. 0. Raum innen 3. 0. 1. 3. 0. 1. E außen hier 3. 0. 2. 3. 0. 2. 1. E Rand vom 3. 0. 3. hinten 3. 0. 3. E 3. 0. 4. oben unten 3. 0. 4. E 3. 0. 5. seitlich um...herum 3. 0. 7. Umgebung 3. 0. 7. 2. Ordnung 3. 0. 8. durcheinander 3. 0. 8. E (3. 3. 8. E mit dem Merkmal der Bewegung) zusammen 3. 0. 9. 3. 0. 9. E verstreut
3. 0. 10. 5. 3. 0. 11. E 3. 0. 15. 1. 3! 3. 0. 3. 3. 1. E 3. 3. 2. 3. 3. 3. E 3. 3. 3. 3. 3. 3. - 3. 3. 9. 3. 3. 4. 3. 3. 4. E 3. 3. 9. E 3. 3. 9. 3. 3. 11. 3. 3 . 2 1 . oder 8. 0. 1. 4.
quer gegenüber aufrecht Richtung hinaus bis zu rückwärts vorwärts entgegen hinauf hinunter auseinander zusammen hindurch entlang "streifen"
Da sich der Leser leicht in der theoretischen Einleitung der Lieferung 1/2 des WVBL (1979) über den Aufbau des genannten Werks und seine praktische Ausgestaltung informieren kann, sollen hier andere Aspekte dargelegt werden.
3. Europäische Dimension In den Vordergrund der Darstellung werden die europäische Dimension und die Gleichstellung der sog. klein(er)en europäischen Sprachen gerückt.
Ein onomasiologisches Wörterbuch für Europa
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Im gegenwärtigen Augenblick, da die Massenmedien Presse, Rundfunk und Fernsehen täglich über das politische und militärische Geschehen auf dem westlichen Balkan berichten, sollte man eine besondere Eigenschaft des WVBL mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis nehmen: es ist das erste Parallelwörterbuch der südosteuropäischen Sprachen, der indoeuropäischen wie der nichtindoeuropäischen, denn es umfaßt alle Schriftsprachen dieses Raums: Griechisch, Neugriechisch, Kirchenslavisch, Bulgarisch, Mazedonisch, Serbokroatisch, Slowenisch, Rumänisch, Albanisch, Ungarisch, Türkisch. Und was die europäische Dimension betrifft, so dürfte wohl kein ernstzunehmender Intellektueller der Behauptung widersprechen, daß nach zwei mörderischen und selbstmörderischen europäischen Bürgerkriegen gewaltige Anstrengungen - nicht nur wirtschafts- und außenpolitische Aktivitäten - zur Einigung unseres Kontinents nötig sind. 1989 hat der Philosoph Hans-Georg Gadamer in seinem Buch Das Erbe Europas seine Einsichten in die kulturelle Befindlichkeit Europas und die vor uns stehenden Aufgaben dargelegt. Zum Bild unserer europäischen Kultur gehört der Pluralismus der Kulturen, die Vielgestaltigkeit in sprachlicher Hinsicht. Wer glaubt, diese Tatsachen hochmütig übersehen zu dürfen, gefährdet nicht nur die weitere Einigung Europas, sondern auch das bisher Erreichte. Für Gadamer, wie überhaupt für jeden überzeugten Europäer, ist eine Einheitssprache kein Wunschziel. Mit Gadamer sprechen sich auch andere Vertreter des Geisteslebens gegen jede Verschleifung der kulturellen Artikulation Europas aus. Bei aller sprachlichen Vielfalt sieht aber Gadamer auch die geistige Einheit Europas als Wirklichkeit und Aufgabe und den kulturellen Gehalt der Geisteswissenschaften als unentbehrlichen Lebensfaktor der Zukunft. Ein Jahr nach Gadamer beleuchtet der französische Sprachwissenschaftler Robert Lafont das Problem der europäischen Vielsprachigkeit und versucht, ihm durch die Unterscheidung zwischen wirtschaftlicher und kultureller Funktion der Sprache gerecht zu werden (Lafont 1990). Während einerseits das Englische immer mehr die Hauptsprache der internationalen Kommunikation sein werde, solle andererseits der kulturelle Gebrauch aller anderen Sprachen unterstützt werden. Im Umbruchjahr 1989 haben sich auch Journalisten über die geistigen Dimensionen unseres zusammenwachsenden Kontinents geäußert. In den entscheidenden Wochen des Wandels brachte André Fontaine, der Chefredakteur von LE MONDE, auf einem von der ZEIT veranstalteten Symposium 1 , an dem auch der Bundespräsident, zwei Altbundeskanzler und weitere bekannte europäische Persönlichkeiten teilnahmen, seine Sicht von der damaligen Entwicklung in Europa auf die Formel von der dreifachen Wiedervereinigung. Als erste Wiedervereinigung nannte er die Wiedervereinigung in der Sprache. Diese war ihm vorher auf einem Seminar von Intellektuellen aus Ost- und Westeuropa in Blois bewußt geworden. In Blois hatte Fontaine zu seiner großen Verwunderung festgestellt, daß die Teilnehmer des Seminars ungeachtet ihres Herkunftslandes und ihrer politischen Orientierung "die gleichen Wörter und Begriffe" verwendeten. Worüber sich Fontaine wunderte, das war dem Begründer, Autor und Herausgeber des WVBL schon vor über einem halben Jahrhundert klar. Sein Wörterbuch zeigt den Charakter unserer Begriffswelt, somit Europas geistige Entwicklung, aus ihrer gemeinsamen Herkunft aus antiker und christlicher Grundlage auf.
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Anfang Dezember 1989, abgedruckt in : DIE ZEIT, 29.12.1989
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4. Ziel des WVBL Das WVBL gibt eine Antwort auf die Frage : Wie ist dieser oder jener Begriff benannt? Es bietet den empirischen Überblick über Bezeichnungsweisen, den namhafte Sprachwissenschaftler (so Porzig 1954) gefordert haben. Es belegt die Tendenzen zur Bezeichnung der Begriffe in größtmöglicher Vielfalt von Entsprechungen und bietet somit ein Maß zur Prüfung und Bewertung von Aussagen auf dem Feld der Bezeichnungslehre. Das WVBL befleißigt sich einer gründlichen Bearbeitung der Entsprechungen, die innerhalb eines semantischen Feldes in möglichst großer Zahl aus allen Sprachschichten herangezogen werden. Die vergleichende Überschau von Bezeichnungsweisen für grundlegende Begriffe unserer Kulturgemeinschaft Europa gibt einer heranwachsenden Schicht von Verantwortungsträgern die Möglichkeit, Standpunkte zu beurteilen und Vorurteile zu überspielen. Abschluß und Krönung des Unternehmens ist ein Motivindex, d.h. ein Gesamtverzeichnis der festgestellten Motivationen für alle im AVS erfaßten Begriffe, zumindest aber für die im WVBL behandelte Auswahl. Damit verfügen dann die Semantik, Semiotik und die Kulturwissenschaften über eine Zeichenbank, die zuverlässige Auskunft über semantische Tendenzen und Gesetzmäßigkeiten gibt.
5. Themen dieses Beitrags Der mit dem WVBL und dem AVS nicht vertraute Leser erwartet Informationen über die Aussagefähigkeit dieser Instrumente einer vergleichenden europäischen Bezeichnungslehre. In den folgenden Ausführungen soll daher ein Einblick in das WVBL durch die Analyse der Bearbeitung zweier Stichwortbegriffe, August und Zeit, geboten werden. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die onomasiologische Leistungsfähigkeit der sog. klein(er)en Sprachen, für die das AVS reiches Dokumentationsmaterial besitzt. Und vor allem für den mitteleuropäischen Leser ist ein Kapitel bestimmt, das eine kleine Auswahl von Belegen für die ausdrucksprägende Einwirkung des Deutschen auf die Sprachen einiger Nachbarn bietet. Bei den Belegen aus den slavischen Nachbarsprachen gilt das Interesse dem NichtStandard.
6. Das Leistungsvermögen der sog. klein(er)en Sprachen Für einen Sprachwissenschaftler sind Begriffe wie "große" und "kleine" Sprachen nur relative Aussagen über die jeweilige Zahl der native speakers, aber kein Urteil über Struktur und Leistungsfähigkeit des in Frage stehenden Kommunikationsmittels. Außerhalb der Sprachwissenschaft, selbst in angesehenen Medien, kann man auf die Meinung stoßen, gewisse "kleine" Sprachen verfügten über geringere Ausdrucksmöglichkeiten als die "großen". So brachte der SPIEGEL einen sonst recht informativen Beitrag über die Geschichte und Lebensumstände der Sorben, des zahlenmäßig kleinsten slavischen Volkes. Widerspruch mußte jedoch beim informierten Leser die Behauptung hervorrufen: "aber die Kernkraft etwa und deren Vokabeln können auf sorbisch nicht artikuliert werden" (Schöps 1990:96). In einem Brief vom 27.06.1990 hielt ich (A.H.) dem Verfasser meine Überzeugung entgegen, die sorbische Sprachgemeinschaft, vor allem deren Intelligenz, sei für das Leben in einer modernen europäischen Industriegesellschaft bestens gerüstet, und erwähnte als Belege nur einige der zahlreichen sorbischen Termini wie jadrowa energija "Kernenergie", jadrowe brónje "Kernwaffen", jadrowa milinarnja "Kernkraftwerk", elektroniski lióak "Computer".
Ein onomasiologisches Wörterbuch für Europa
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Den Sorben stehen bei der Weiterentwicklung ihrer Muttersprache die gleichen Möglichkeiten offen wie den andern Mitgliedern der europäischen Sprachenfamilie. Sie können auf altheimische Sprachelemente zurückgreifen, was z.B. auch das Englische im Fall der Bedeutungserweiterung von chip getan hat, obwohl es bei der Bildung wissenschaftlicher und technischer Termini sonst Anleihen bei den antiken Sprachen Griechisch und Latein bevorzugt. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Übernahme von Wörtern aus verwandten slavischen Sprachen. Als Parallele in der germanischen Sprachfamilie seien nur das Dänische, Schwedische und Norwegische genannt, die einen Großteil ihres heutigen Wortschatzes aus dem Niederdeutschen entlehnt haben. Andererseits sprechen die meisten Deutschen das norwegische Wort L0ype als "Loipe" und halten es für ein normales deutsches Wort. Bei zahlreichen neuesten Termini in den nordischen Sprachen Skandinaviens wiederum dürfte schwer zu entscheiden sein, ob sie unmittelbar aus dem Deutschen entlehnt wurden oder Rückgriffe auf bereits eingebürgertes Lehnwortmaterial darstellen. Im wissenschaftlichen und technischen Bereich bieten sich nicht zuletzt die großenteils auf das Lateinische und Griechische zurückgehenden Internationalismen an. Die Leistungsfähigkeit einer "kleinen" oder "kleineren" Sprache in Europa ist nicht primär durch die Struktur dieser Sprache bedingt, sondern durch die politischen Rahmenbedingungen, in denen die Sprachgemeinschaft lebt, vor allem durch die Entfaltungsfreiheit, die ihr von den politisch bestimmenden Organen zugestanden wird. Hier sei ein Blick in die Geschichte unserer tschechischen und slowakischen Nachbarn gestattet. Der tschechische Gelehrte Josef Dobrovsky, der Begründer der Slavistik, rechnete gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit dem baldigen Aussterben seiner Muttersprache. Und noch vor hundert Jahren war das Slowakische eine Sprache, der die Landesherren keine Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung zubilligten. Dennoch haben diese beiden Völker in der Zwischenzeit eine reiche Literatur hervorgebracht; sie haben eigene Terminologien für alle Wissenschaften entwickelt, die sich gleichberechtigt neben die englische, deutsche, französische, russische und spanische Terminologie stellen können. Und von einem tschechischen Schriftsteller, Karel Capek - in dessen Drama R.UJt. = Rossum's Universal Robots (1920), - stammt das für unsere Zeit und noch mehr für die absehbare Zukunft so wichtige Wort Robot. Sogar eine Sprache, die von nur halb so viel Menschen wie das Sorbische als Muttersprache angegeben wird, nämlich das Färöische (mit etwa 40 000 native speakers), bietet den Menschen, die darin heimisch sind, die Möglichkeit, sich über das vertraute Ausdruckssystem mit allen Erscheinungen des modernen Lebens und den Fortschritten in allen Wissenschaften vertraut zu machen und sie damit zu benennen. Das Belegmaterial, das im folgenden angeführt wird, ist Clausén (1978) entnommen. Auf Grund der politischen Geschichte der Inselgruppe und der sprachlichen Nähe zum Isländischen ist es verständlich, daß das Dänische und das Isländische die Hauptquelle für färöische Lehnwörter und Lehnübersetzungen sind. Nimmt man dazu noch die Geschichte des Dänischen in den Blick, dann wundert man sich nicht über färöische Ausdrücke, deren ursprüngliche Quelle ein deutsches Wort ist. Beispiele für Lehnübersetzungen aus dem Isländischen: färö. andstpda "Opposition" vergangene, kommende, künftige -en: das waren schlechte, finstere, böse -en; in, zu allen -en (immer 1 schon]): In früheren -en; das war In seinen besten -en (ab es ihm gesunAeillich. finanziell o.ä. gutging): In -en der Not; seit ewigen -en (ugs. Ubertreibend; schon lange) nicht m e h r R die -en ändern sich (die Verhältnisse ändern sich): andere -en. andere Sitten: »(add du liebe Z.I (Ausruf der Verwunderung, Bestürzung,des Bedauerns o.a.); seit. vorwdenklidierZ7iinrieriüidKn-e· (seit, vor unvorstellbar langer Zeil): vor - a i (dichter.: vor langer Zeit); a i -en (zurZeit Jmds. od. einer Sache): zu -en meines Großvaters; zu -en des Kienspans. 5. (Sprachw.) Zeitform. Tempus: In welcher Z. steht dieser Satz, das Prtdlkat?
Abb. 7: Das Lemma Zeit in der onomasiologischen Aufbereitung Für aberwandel findet sich im FWB unter Bedeutungsposition 2 die Formulierung Bedenkzeit (vor definitivem Abschluß eines Geschäftes). Man hat hier zwei Zuordnungsmöglichkeiten, und zwar einmal zur Duden-Bedeutung 2a, zweite Hälfte, nämlich [eng] begrenzter Zeitraum (in Bezug auf seine Stelle im Zeitablauf) und zum anderen zu 3b, nämlich verfügbarer Teil des Nacheinanders, der Abfolge von Augenblicken, Stunden, Tagen. Erstere Bedeutung zielt eher auf die Zeitbegrenzung und entspricht damit dem Inhalt des Grundwortes Zeit in Bedenkzeit so vollständig, daß man sie direkt in die Bedeutungserläuterung dieses Kompositums aufnehmen könnte: [eng] begrenzter Zeitraum (in Bezug auf seine Stelle im Zeitablauf) zum Bedenken eines
Onomasiologische Aufbereitung des Friihneuhochdeulschen Wörterbuches
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Zeit 2a 'Zeitpunkt; [eng]begrenzter Zeitraum (in Bezug auf seine Stelle im Zeitablauf)': abend 1, abendstunde, abendzeit, aberwandel 2, ablas 12, ablässe 1, 3acht 3t ackerzeit, admissur, advent 2, aftertageszeit, albzeit, almfartzeit, amahdet, angarie 3a 'Zeitraum (in seiner Ausdehnung, Erstreckung, in seinem Verlauf); Zeitabschnitt, Zeit1 spanne': admodiation, alter 5, 1 alter 6 4 'Zeitraum, Zeitabschnitt des Lebens, der Geschichte': älte 1, 1 alter 1 1,2b, 2c, 3b-3e, 5: Abb. 8: Nhd. Zeit und zugeordnete frühneuhochdeutsche Ausdrücke Vorhabens. Die zweitgenannte Erläuterung zielt dagegen mehr auf die Zeit als eine Bezugsgegebenheit, die dem Menschen verfügbar ist, damit aber auf ein Inhaltsmerkmal, das für Zeit in Bedenkzeit ebenfalls konstitutiv ist. Die den beiden Bedeutungen beigegebenen Syntagmen bieten keine Entscheidungshilfe, da sie auf die Erläuterung, die sie stützen sollen, nur zum Teil voll passen, zum anderen Teil durchaus ausgewechselt werden könnten. Die Zuordnungsentscheidung fiel schließlich zugunsten des Kriteriums 'Zeit, sofern sie nach vorne und hinten begrenzt ist', also zugunsten von 2a, damit gegen das Kriterium 'Zeit als verfügbare Gegebenheit' (sub 3b). Den Ausschlag gab die stärkere Betonung des Begrenztheitskriteriums im FWB. 4.4. Ich möchte es hier beim Nachvollzug zweier Zuordnungen frnhd. lexikalischer Ausdrücke zu einer der Bedeutungen des Lemmazeichens Zeit bewenden lassen, natürlich auch deshalb, weil ich nicht über die Zeit, sondern diese über mich verfügt. Damit ist ein letztes hier zu behandelndes Problem angesprochen: Die Mehrdeutigkeitstrennung ist der zeitlich mit Abstand aufwendigste Arbeitsschritt im Gesamtverfahren der onomasiologischen Aufbereitung semasiologischer Wörterbücher. Sie kostete uns für die Wörterbuchstrecke a bis äpfelkern und einen Umfang von 258 Seiten des in den Abb. 4 und 5 vorliegenden Textformates rund 700 Stunden; zusammen mit allen Arbeitsgängen einschließlich der Computererfassung der Texte und dem Lesen der Korrekturen belief sich die Herstellung der onomasiologischen Aufbereitung auf eine Größenordnung von 1000 Stunden. Diese Zahl ist auf dem Hintergrund folgender Fakten zu beurteilen: (1) Wir waren hochgradig motiviert. (2) Man wird uns eine gewisse lexikographische Erfahrung sowie eine gewisse Vertrautheit mit den anfallenden Problemen sowohl theoretischer wie praktischer Art nicht absprechen. (3) Ulrich Goebel verfügt über alle notwendigen Computerprogramme und Anwendungskenntnisse. (4) Wir kannten die Materialgrundlage deshalb besonders gut, weil wir sie selber bearbeitet und/oder herausgegeben haben. (5) Wir leisteten die beschriebene Arbeit zum ersten Male.
250
Oskar Reichmann
Wenn insbesondere aus dem zuletzt genannten Grund für die Einarbeitung der weiteren Bände des FWB in dem nun vorliegenden Rahmen auch eine etwas kürzere Arbeitszeit zu veranschlagen ist, so kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, daß ein mit Lehr-, Verwaltungsund anderen Forschungsaufgaben belasteter Hochschullehrer eines Massenfaches für ein Drittel von 1000, also 333 Stunden nach meinem Urteil minimal ein halbes Jahr braucht, um diese Zeit verfügbar zu machen. Auf mögliche Auswege gehe ich hier nicht ein, sie haben nicht nur mit Geld zu tun.
5. Ergebnisse Obwohl der benutzerpraktische und wissenschaftliche Gewinn kumulativer onomasiologischer Wörterbücher des vorgestellten Typs für jeden Eingeweihten auf der Hand liegen dürfte, soll er hier in Thesen noch einmal kurz zusammengefaßt werden. (1) Das Wörterbuch ist nicht von einer vorgängigen Begriffsgliederung abhängig und vermeidet damit deren Nachteile, darunter ihre immer vorhandene Abhängigkeit von einer Weltanschauung, das bisher von niemandem gelöste Problem der Auswahl und des onomasiologischen Vermögens der als Lemmata gewählten Begriffsausdrücke, das erst entweder nach langem Suchen oder auf dem Umweg über einen alphabetischen Index mögliche Auffinden der gesuchten Einheit. (2) Dies alles heißt umgekehrt: Onomasiologische Wörterbücher des vorgeschlagenen und von a bis äpfelkern realisierten Typs sind hinsichtlich der Findungsprozedur makrostruktureller Einheiten ebenso schnell und unproblematisch handhabbar wie die üblichen, d.h. alphabetischsemasiologischen Wörterbücher; noch schärfer formuliert: nur sie bieten - außer durch die alphabetische Zugriffsstruktur auch durch die Mehrdeutigkeitstrennung - überhaupt die Voraussetzungen, die onomasiologische Lexikographie über ihre wissenschaftlichen Benutzungsmöglichkeiten hinauszuführen und zur Gebrauchslexikographie zu machen (wobei sich allerdings das Problem ergibt, daß normalsprachliche Benutzungsanliegen mit onomasiologischer Fragerichtung seltener sein dürften als diejenigen mit semasiologischer Richtung). (3) Das onomasiologische Wörterbuch ist ein Forschungsinstrument ersten Ranges für die varietätenkontrastive Lexikographie, indem sie den gesamten erfaßten Wortschatz einer Varietät in einer Weise gliedert, die ihn für diejenigen Forschungsanliegen interpretierbar macht, die hier mit Schlagwörtern wie den folgenden aufgerufen werden sollen: Wortgeschichte als Begriffsgeschichte im Sinne von Jost Trier, sprachliches Weltbild im Sinne von Leo Weisgerber, einzelgesellschaftlich bedingte Brechung der Realität im Sinne der marxistischen Widerspiegelungstheorie, Inkongruenz von Sprachinhaltssystemen im Sinne aller Strukturalismen, sozialtypische Varianz semantischer Gebrauchsregeln im Sinne der Pragmalinguistik, spezifische poetische Fiktionen im Sinne der Literaturwissenschaft. Als Beispiele für die Ergiebigkeit bereits der bisher bearbeiteten Strecke nenne ich die dichte Feldfüllung von Abfall 'Reste' und 'Lossagung', abfallen 'sich von jm./etw. lossagen', abfinden 'entschädigen', abfordern (monosem), Abgabe 'Steuer', abgewinnen 'durch intensive Bemühungen erlangen', abgrenzen 'von etw. durch eine Grenze abtrennen', abhalten 'von etw. zurückhalten; an etw. hindern', abnötigen (monosem). Ein Teil dieser Beispiele kann direkt im Sinne des Theorems von der sog. Negativität bestimmter Varietäten ausgewertet werden 16 und verspricht dann Aufschluß über die semantische Existenzform des Frühneuhochdeutschen; ein anderer Teil der
Zum Begriff (mit Literatur) vgl. Rcichmann (1983:1309).
Onomasiologische Aufbereitung des Frühneuhochdeutschen
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Wörterbuches
Beispiele ließe sich unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses von Konkret- und Abstraktwortschatz betrachten. (4) Der unter Punkt (3) angesprochene Erkenntniswert onomasiologischer Wörterbücher würde eine erhebliche Steigerung erfahren, wenn man statt einer historischen Varietät deren mehrere in die Darstellung einbeziehen würde. Für Abfall i.S.v. 'Lossagung' ergäbe sich im Falle der Einbeziehung des Mittelhochdeutschen (Bestand des kleinen Lexer) dann folgendes Bild: Abfall, 2. 'Lossagung' (fmhd.)
(mhd.) abeval abekerunge
abfal 4 abkerung 1 abschiedung abstand 4 abtragung 2 abtretung 1 abtrit 1 abrünne abtrünnigkeil 1 abtriinnung abwank 1 abwurf 1 abzulegung.
abespil (?)
abetriinne
entmachunge
lâz(?)
vernoijieninge
Abb. 9: Einbezug zweier Varietäten in das onomasiologische Wörterbuch. Bei Einbezug auch des Althochdeutschen sowie von Varietäten in der Raum- und Schichtenoder Gruppendimension in die onomasiologische Darstellung würde sich folgendes, hier nur schematisch angedeutetes Informationsbild ergeben: Lemma 'Bed 1': fmhd. a b c
Historiolekte mhd. a
ahd. a c
d
wobd. b c d
Dialekte oobd.
Soziolekte
c d e
Abb. 10: Einarbeitung mehrerer Varietäten in das onomasiologische Wörterbuch Darstellungen dieses letzteren Typs wären übrigens die onomasiologischen Analoga zu den gesamtsprachbezogenen semasiologischen Wörterbüchern, zu demjenigen Typ also, der für das Deutsche am ehesten im Grimmschen Deutschen Wörterbuch realisiert ist. (5) Onomasiologische Wörterbücher sind Materialsammlungen für die etymologische Teildisziplin der Motivationsforschung: Lassen sich für die nachgewiesenen Felder besondere Bezeichnungsmotive feststellen? Ich schneide damit einzelsprachbezogen eine Frage an, der das
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Oskar Reichmann
von Johannes Schröpfer unter Mitarbeit von Anton Hönig bearbeitete Wörterbuch der vergleichenden Bezeichnungslehre für zunächst 28 Sprachen nachgeht. 17 (6) Onomasiologische Wörterbücher sind Materialsammlungen für die varietätenkontrastive Wortbildungslehre. (7) Onomasiologische Aufbereitungen semasiologischer Wörterbücher vermögen insbesondere dann, wenn beide Wörterbuchtypen von den gleichen Lexikographen bearbeitet werden, die semasiologische Wörterbuchpraxis zu beeinflussen, insbesondere unter den Gesichtspunkten der Rolle der (partiell) synonymischen Bedeutungserläuterung im Verhältnis zur phrastischen und der Eindeutigkeit der Bedeutungserläuterung. (8) Onomasiologische Wörterbücher des vorgeschlagenen Typs ermöglichen eine Kontrolle des Idiolekts des Lexikographen, indem dieser vollständig auf den Lemma- und Bedeutungsbestand eines Bezugswörterbuches bezogen wird, damit umgekehrt auch eine Kontrolle des Bezugswörterbuches, insbesondere seiner Bedeutungsansätze und deren Reihenfolge.
Man vgl. den Artikel von Anton Hönig in diesem Band.
Onomasiologische Aufbereitung des Frühneuhochdeutschen
Wörterbuches
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Ulrich Päschel Die deutsche Synonymendiskussion im 18. Jahrhundert
0. Zur Fragestellung Mein Thema sind die Motive und Ziele, die die Beschäftigung mit dem Synonymenproblem im Deutschland des 18. Jahrhunderts bestimmen. Dazu müssen natürlich auch die Synonymenwörterbücher einbezogen werden, die in diesem Zeitraum entstanden sind. Doch so interessant deren detaillierte Untersuchung auch ist, zur Beantwortung der Frage nach Motiven und Zielen der Synonymendiskussion kann sie nur einen sekundären Beitrag leisten. Ich konzentriere mich deshalb auf die Betrachtung metalexikographischer, aber auch sonstiger Ausführungen zur Synonymenfrage und streife die lexikographische Praxis allenfalls am Rande. Obwohl die Zahl der Quellen, auf die ich mich stütze, recht beschränkt ist, kann ich nur einige ausgewählte Aspekte thematisieren. Ich gehe dabei personenorientiert und chronologisch vor, versuche aber zugleich auch eine gewisse systematische Ordnung in das Material zu bringen. Zu diesem Zweck setze ich drei Phasen der Beschäftigung mit Synonymen an, die durch die folgenden Stichworte gekennzeichnet sind: 1. Sprachrichtigkeit und guter Geschmack, 2. Deutlichkeit und Zweckmäßigkeit, 3. Mittel und Quelle der Erkenntnis. Natürlich liefern diese Stichworte keine saubere Periodeneinteilung, sondern deuten vor allem Tendenzen und Schwerpunkte an. Wichtig ist auch der Hinweis, daß bestimmte Auffassungen durch das ganze 18. Jahrhundert virulent bleiben, also schon bei Gottsched eine Rolle spielen und bei Eberhard und einigen seiner Zeitgenossen noch immer.
1. Die Vorgeschichte Nach Hans Martin Gauger markiert der Abbé Gabriel Girard mit seiner Synonymik von 1718 den Beginn der neueren Synonymendiskussion. Das grundsätzlich Neue an Girards "Synonymes françois" - wie das Werk ab der zweiten Auflage 1736 betitelt ist - sieht Gauger in dem Anspruch, sich nicht mit einzelnen Synonymen zu beschäftigen, sondern den gesamten französischen Bestand an Synonymen systematisch zu durchdringen. Girards Werk entfaltet eine starke Ausstrahlungskraft auch weit über die Grenzen Frankreichs hinaus, wie der Überblick über verschiedene Auflagen und Nachdrucke zeigt, darunter auch Nachdrucke in Frankfurt, Jena und Hamburg (vgl. auch Hausmann 1990:1068f.). Den Zündfunken für diese Synonymendiskussion gab der Streit ab über die Frage, ob das Französische den alten Sprachen überlegen oder unterlegen sei. Zugespitzt wurde diese "Querelle des Anciens et des Modernes" auf die Frage nach dem Reichtum einer Sprache, und damit kamen die Synonyme
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ins Spiel. Auf einen einfachen Nenner gebracht, lautete diese Frage: Sind Synonyme in einem strengen Sinne gleichbedeutende Wörter, die beliebig gegeneinander ausgetauscht werden können, oder sind Synonyme Wörter, die allenfalls höchst bedeutungsähnlich, aber keinesfalls bedeutungsgleich sind? Im ersten Falle wären sie überflüssig wie ein Kropf, im zweiten Falle würden sie dagegen den Reichtum einer Sprache ausmachen. Der Abbé Girard hat für die zweite Antwort plädiert, und diejenigen, die sich im Deutschland des 18. Jahrhunderts mit Synonymenproblemen beschäftigen, sind ihm darin meist gefolgt. Dabei haben sie sich vielfach ausdrücklich auf Girard berufen wie Johann Jacob Breitinger 1740, der Anonymus 1742, Johann Christoph Gottsched in seinen "Beobachtungen" von 1758 oder Johann August Eberhard 1795. Und der anonyme Rezensent der Stoschchen Synonymik von 1770 schreibt 1771: (1) Wer das Buch von Girard über die Synonymen kennt, dem brauchen wir die Methode des Verf. [= Stosch] nicht weitläufig zu beschreiben. Sie ist mit der in jenem Buche einerley. (Allgemeine deutsche Bibliothek 15. Bd. 1771:368)
2. Sprachrichtigkeit und guter Geschmack In Deutschland setzt die Synonymendiskussion mit zwei ungezeichneten Artikeln Johann Christoph Gottscheds (1732 und 1733) ein, in denen er in deutlicher Anlehnung an Girard seine Position darlegt: (2) Die Sprache ist uns Menschen als ein Mittel geschenkt worden, womit wir alle unsere Gedanken und Begriffe an den Tag legen, und solche, zu Beförderung gemeinschaftlicher Wohlfahrt, einander mittheilen können. Aus diesem Satze folgen in der natürlichsten Ordnung auch die nachstehenden: Eine Sprache ist vollkommen, die so viele Wörter besitzet, als dazu erfordert werden, wenn wir ieglichem Dinge, das uns in die Sinne fällt, oder der Verstand begreifet, seinen eigentlichen Namen geben wollen. Hingegen ist das eine unvollkommene Sprache, welcher es an einem genügsamen Vorrath von dergleichen Ausdrücken mangelt. Der Reichthum einer Sprache besteht also nicht in einer Menge nichts bedeutender unnützer Wörter. In die Classe der letzteren rechne ich, meines Ermessens, nicht ohne Grund, die sogenannten gleichgültigen Wörter, Synonyma. (Gottsched 1733:lf.)
Unnütze Wörter sind die Synonyma aber nur scheinbar, da sie in Wirklichkeit gar nicht "gleichgültig" sind. Und insofern zählt das Deutsche natürlich zu den reichen und vollkommenen Sprachen. Dabei ist der Streit zwischen den alten und neuen Sprachen für Gottsched offensichtlich abgehakt, da er davon ausgeht, daß das Deutsche über den gleichen Reichtum an Wörtern verfügt wie das Lateinische und Griechische (Gottsched 1732:7lf.). Doch wenn das mit den Synonymen so klar ist, warum sich dann mit ihnen noch beschäftigen - sei es in Form der Untersuchung einzelner Synonymengruppen, sei es in Form eines Wörterbuchs, das Gottsched für wünschenswert hält (1732:71)? Gottsched begründet die Notwendigkeit der praktischen Beschäftigung mit den Synonymen folgendermaßen: (3) Insgemein glaubt man, daß man den Unterschied leicht wahrnehmen könne. Da es aber von den wenigsten geschieht, so ist nöthig, Anleitung zu geben, daß ein jeder sich darnach richten und mit dem Verstände von einer Sache reden und schreiben lerne. (Gottsched 1732:81)
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Es geht Gottsched also um die korrekte Art zu reden und zu schreiben, um das "verbum proprium" der antiken Rhetorik oder die "Justesse des mots", wie es beim Abbé Girard heißt. Allerdings bildet die Sprachrichtigkeit keinen Wert an sich, sondern sie steht im Dienst des "Bon Goût", ist also letztlich eine Frage der Ästhetik. Deshalb weist Gottsched auch ausdrücklich auf den Nutzen der Synonymenunterscheidung für die "hohe Schreibart" hin: (4) Ich habe oben erinnert, daß man auf die verschiedenen Grade der Bedeutung sehen müsse, welche bey den Wörtern wahrzunehmen sind. Dieses hat aber bey der Schreibart, welche man die hohe nennet, vortrefflichen Nutzen. [...] Man würde demnach durch eine solche Bemühung zu der wahrhaft hohen Schreibart ein vieles beytragen. (Gottsched 1732:83)
Weiterhin sieht Gottsched die Sprachrichtigkeit im Dienste der Verständnissicherung, da unkorrekter Sprachgebrauch die Leser irreführen kann: (5) Ich getrauete mir, in den besten Rednern und Dichtem hin und wieder Stellen zu finden, wo sie darinn Verstössen, daß sie ohne Bedenken, einen Ausdruck vor den andern niederschrieben, und dadurch Anlaß gegeben haben, daß der Leser einen weit anderen Begriff bekommen, als sie anfänglich in ihm erwecken wollen. (Gotlsched 1733:14)
Gottsched gilt unter den germanistischen Literaturwissenschaftlern als Prototyp des normativen Regelpoeten, und es wird ihm zudem eine auf Präskription gerichtete normative Haltung zur Sprache zugeschrieben. Zumindest seine frühen Äußerungen über die "gleichgültigen" Wörter bestätigen dieses Urteil nicht in voller Schärfe, denn er will keineswegs die Unterschiede im Gebrauch der Wörter festsetzen. Vielmehr will er diese Unterschiede da, wo sie nicht klar auf der Hand liegen, deskriptiv aufdecken, indem er gerade dem Gebrauch nachspürt: (6) Es braucht wenig Mühe zu begreifen, daß man bey Untersuchung dieser Sache auf den Gebrauch sehen, und denselben als den Grund ansehen müsse, nach welchem man die Sache zu entscheiden habe. (Gottsched 1732:77)
Allerdings scheint hier schon der normative Pferdefuß durch, wenn Gottsched empfiehlt, sich bei diesen Untersuchungen an vorbildliche Autoren zu halten (auch wenn er diese keineswegs für fehlerfrei hält, wie Zitat (5) ausweist): (7) Man thut am besten, wenn man den Gebrauch bey verständigen Leuten und in den Schriften derer sucht, welche sich der Reinigkeit ihrer Muttersprache befleißigen. (Gottsched 1732:78)
Außerdem ändert sich Gottscheds Haltung im Laufe der Zeit, wie seine "Bemerkungen zum Gebrauch und Misbrauch vieler deutscher Wörter und Redensarten" von 1758 belegen. Dieses Wörterbuch ist ein Kuriosum, das einen Mischmasch von semasiologischen und onomasiologischen Artikeln bildet. Es ist also keineswegs das erste synonymische Handbuch der deutschen Sprache, und Gottsched geht es auch gar nicht primär um die Unterscheidung von Synonymen, sondern um einen präskriptiven Beitrag zur "wahren hochdeutschen Schreibart", zu dem dann auch die Synonymenscheidung gehört. Das Buch soll ein "geschriebenes Orakel" sein, das Antworten auf Zweifelsfragen gibt: "ob dieß oder jenes Wort gut? ob diese Redensart richtig? ob diese oder jene Wortfügung gewöhnlich, oder dem guten Gebrauch gemäß sey" (Gottsched 1742:a8r).
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3. Deutlichkeit und Zweckmäßigkeit Der Zürcher Poetologe Johann Jacob Breitinger beschäftigt sich mit den Synonymen im zweiten Band seiner "Critischen Dichtkunst". Dort behandelt er nämlich ausführlich die grundlegende Rolle, die den Wörtern für die Poesie zukommt. Maler und Poet wollen durch die Nachahmung der Natur Eindrücke und Empfindungen hervorrufen. Dabei macht der Maler die Gegenstände dem Auge durch Licht und Farbe gegenwärtig, während (8) [...] der Poet hingegen bemühet ist, seine Bilder durch Worte, als Zeichen der Gedanken unmittelbar in die Einbildung des Lesers und Zuhörers hinüberzutragen, und in dem Gemüthe derselben eben diejenigen Empfindungen hervorzubringen, welche eine fleissige Betrachtung der vor Augen liegenden Gegenstände hätte hervorbringen können. (Breitinger 1740:6)
Damit die Wörter für die Zwecke der Poeten taugen, müssen sie jedoch gewissen Ansprüchen genügen. Und genau da lassen die Synonyme zu wünschen übrig. Breitinger attestiert nämlich der Masse der Menschen Unklarheit im Denken wie im Sprechen: "ihre Ausdrücke sind, wie ihre Gedancken, voller Ungewißheit, Dunckelheit und Verwirrung" (1740:100). Dementsprechend ist auch der Sprachgebrauch verworren; und dagegen muß eingeschritten werden. Die zu treffenden Maßnahmen sind präskriptiv-normativer Art, denn Breitinger fordert Eingriffe von außen, da der verworrene Sprachgebrauch ja keine verläßliche Grundlage zur Synonymenunterscheidung liefern kann. Dabei geht es aber nicht darum, daß ein "Sprachmonarch", der sich in seinen Entscheidungen auf vorbildliche Autoren und seine eigene Kenntnis von der Sprache und ihren Regeln stützt, den Gebrauch festsetzt, sondern die Philosophen sind gefragt, die für die Deutlichkeit der Begriffe sorgen und danach den Sprachgebrauch einrichten sollen: (9) Da nun die vornehmste Tugend einer Sprache in der Deutlichkeit besteht, diese aber nicht änderst kann erhalten werden, als wenn jedem Worte seine gewisse und ausgemachte Bedeutung gesetzet und angewiesen wird, und derowegen die Vollkommenheit einer Sprache, in so weil sie von der Deutlichkeit entsteht, die Deutlichkeit der Begriffe voraussetzet, so ist leicht zu gedenken, daß die Sprachen nicht eher zu ihrer Vollkommenheit gelangen können, bis philosophische Köpfe, welche alleine nach deutlicher Erkennmiß streben, sich ihrer annehmen, die Bedeutungen ihrer Wörter in ihren Schranken fest setzen, und so gar die Sprache mit neuen Wörtern bereichem. (Breitinger 1740:100-101)
In die gleiche Richtung wie Breitinger zielt auch der Anonymus von 1742. Allerdings sieht dieser ein gestuftes Verfahren vor: In erster Instanz geben der Gebrauch und die Abstammung die Kriterien ab, wobei der gelehrte Gebrauch noch über den allgemeinen Gebrauch geht; in zweiter Instanz entscheidet dann die "Natur der Sache selbst", was wohl heißt, daß ein philosophischer Kopf nach Klärung der sachlichen Zusammenhänge den Wortgebrauch festsetzt: (10) Man muß überhaupt auf den Gebrauch und die Abstammung der Wörter sehen (§. 12); jedoch so, daß man dem gelehrten Gebrauch, sowohl in Ansehung der gleichgültigen Wörter selbst, als auch der Stammwörter, vor dem gemeinen allerdings den Vorzug gebe (§. 13). [...] Wann aber der Gebrauch und die Abstammung der Wörter nichts bestimmen, so hat man nur aus der Natur der Sache selbst einen möglichen Unterscheid anzuführen und danach den wahren Unterscheid gleichgültiger Wörter fest zu setzen. (Anonymus 1742:61)
Unser Anonymus ist durch und durch rational eingestellt, denn Vernunft und Zweckmäßigkeit sind für ihn die obersten Maßstäbe, um die Unterschiede zwischen den gleichgültigen Wörtern festzusetzen. So heißt es im ersten Satz seiner Abhandlung:
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(11) Ein vorgesetzter Endzweck wird niemals besser und genauer erhalten, als wenn das Mittel, welches man erwählet hat und in der That anwendet, nicht weniger und auch nicht mehrere Kräfte in sich begTeiffet, als der völlige Zweck erfordert" (Anonymus 1742:49)
Nach den Worten des Anonymus sind wir Menschen "gewohnt durch Worte unsere Gedanken zu erkennen zu geben" (ebd.), weshalb das Mittel 'Sprache' auch im höchsten Maße zweckmäßig dafür eingerichtet sein sollte; es gilt also, (12) daß nichts der Natur einer Sprache und derselben wahren Vollkommenheit mehr zuwieder sey, als wenn selbige entweder gar zu wenige oder auch gar zu viele Wörter hat (Anonymus 1742:50)
Der zweite Fall ist mit den gleichgültigen Wörtern gegeben, so daß diese voneinander unterschieden werden müssen - eine Figur, die schon von Girard und Gottsched her bekannt ist. Das Ziel der Beschäftigung mit den Synonymen besteht für den Anonymus von 1742 also in der Optimierung der Sprache, und das verlangt auch präskriptiv-normative Eingriffe.
4. Mittel und Quelle der Erkenntnis Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts nimmt die Beschäftigung mit den Synonymen stetig zu. Am Anfang diese Phase steht der "Versuch in richtiger Bestimmung einiger gleichbedeutender Wörter" von Samuel Johann Ernst Stosch (1770), der zugleich die erste selbständige erklärende Synonymik des Deutschen bietet. Stosch gehört dabei zu der zunehmenden Zahl derjenigen, die sich nicht mehr theoretisch äußern, da ihnen die Beschäftigung mit den Synonymen mittlerweile als Selbstverständlichkeit gilt. So schreibt er in seinem "Vorbericht" vor allem sehr ausführlich davon, daß das ganze Unternehmen seiner Erholung und seinem Vergnügen gedient habe - was geradezu zu einem Topos wird; ansonsten bezieht er seine Legitimation aus einem kurzen Verweis auf den Abbé Girard: (13) Das Werk des Abts Girard, welches er von den gleichbedeutenden Wörtern der französischen Sprache geschrieben, ist mit einem so allgemeinen Beifall aufgenommen worden, daß schon verschiedene Ausgaben davon heraus gekommen, und es ist in der That einem jeden, welcher zu einer gründlichen Kenntniß der französischen Sprache gelangen will, ganz unentbehrlich. (Stosch 1770:a6r) Was nach Meinung Stoschs dem Französischen recht ist, ist natürlich dem Deutschen billig. Neben der Behauptung, daß die Synonymik dem Fremdsprachenlerner zur gründlicheren Kenntnis einer Sprache verhelfe, wird von anderen Autoren noch eine Reihe weiterer Gründe für den Nutzen der Synonymik angeführt. Diese Begründungen, die sich zum Teil über Gottsched bis Girard zurückverfolgen lassen, betreffen vor allem Vorteile für den Muttersprachler: Der Reichtum der Sprache kann genutzt werden, Sprachrichtigkeit und Sprachreinheit können befördert werden, Genauigkeit und Schönheit im Ausdruck können gesteigert werden, dem Sprachgebrauch kann eine gesicherte Grundlage gegeben werden, Wortstreitereien können geschlichtet werden. Es werden aber auch neue Begründungen in die Diskussion eingebracht, von denen ich eine besonders herausheben möchte. Diese findet sich bei Karl Gottlieb Fischer, der zu den Preisträgern der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim gehört und dessen Schrift 1794 veröffentlicht wurde. Fischer scheint vor Johann August Eberhard derjenige zu sein, der in Deutschland die Synonymenproblematik am klarsten und beinahe "linguistisch" behandelt hat. So plädiert er beispielsweise für eine Synonymenunterscheidung nach genus proximum und
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Ulrich Püschel
differentia specifica, und bei ihm findet sich der Gedanke des hierarchisch strukturierten lexikalischen Paradigmas mit Hyperonym und Hyponym (Fischer 1794:96 und 101). Schon für Breitinger und den Anonymus von 1742 sind die Synonyme ein Problem für den Philosophen; allerdings braucht nach dem Anonymus der Philosoph nur einzugreifen, wenn sich die Unterscheidung nicht aus der "Natur der Sache selbst" ergibt. Damit ist - wenn auch recht implizit - angesprochen, daß die Synonymenunterscheidung nicht in allen Fällen gleich problematisch ist. Genau diesen Gesichtspunkt thematisiert nun Fischer ausdrücklich, wenn er die "Objekte der Sinne" von den "Verstandesbegriffen" unterscheidet. Probleme werfen dabei nur die "Verstandesbegriffe" auf, denn fur sie, (14) die in verschiedenen Köpfen sehr verschieden sind, suchte man allerley Namen, und von den gefundenen braucht nun ein jeder denjenigen, die [sie] seiner Meinung nach seinen Begriff am getreuesten ausdrücken. (Fischer 1794:92)
Von dieser Feststellung aus hätte Fischer den weiteren Schritt tun können, die zu untersuchenden Synonyme einzugrenzen auf diejenigen, die "Verstandesbegriffe" bezeichnen und damit den philosophisch relevanten Wortschatz bilden. Doch diese Konsequenz hat erst Johann August Eberhard 1795 mit seinem "Versuch einer allgemeinen deutschen Synonymik in einem kritisch-philosophischen Wörterbuche" gezogen (vgl. Püschel 1986b). Der Philosoph Eberhard hatte sich auf eine Kontroverse mit Immanuel Kant eingelassen und dabei eine Schlappe erlitten (vgl. Ferber 1894), weshalb er sich ein weniger gefahrvolles Betätigungsfeld sucht und es in den Synonymen findet: (15) Die harmlosen Untersuchungen über die Unterschiede der sinnverwandten Wörter sollten mich aus den fehdevollen Gebiethen der Philosophie in eine friedlichere Gegend derselben hinziehen [...] (Eberhaid 1796: V)
Wie schon der Hinweis kritisch-philosophisch im Titel belegt auch dieses Zitat, daß Eberhard die Synonymenunterscheidung als Aufgabe der Philosophie betrachtet. Folgerichtig schließt er alle Synonyme aus der Betrachtung aus, "welche Gegenstände bezeichnen, deren Unterschiede man unmittelbar den Sinnen darstellen kann" (Eberhard 1796, XIV), da diese weiter keine Probleme bereiten. Es geht ihm also - mit den Worten Fischers - nicht um die "Objekte der Sinne" als Korrelate der Synonyme, sondern um die "Verstandesbegriffe" oder die "anschauungslosen Begriffe und bilderlosen Wörter", wie der Philosoph Carl Leonhard Reinhold (1812:20) sagt. Eberhard sieht den Nutzen der Synonymenunterscheidung für den Philosophen darin, daß sie zum Mittel philosophischer Begriffsbestimmung und -klärung wird. Zugespitzt verficht diese These der eben schon genannte Reinhold, demzufolge in der Wesenlehre oder Metaphysik keine entscheidenden Fortschritte erzielt werden konnten, weil die Wortgebräuche und damit die mit den Wörtern bezeichneten Begriffe als geklärt vorausgesetzt wurden. In Wahrheit seien aber die Wortgebräuche und damit das Philosophieren unklar (Reinhold 1812:26). Deshalb ist für ihn die erste Voraussetzung für ein erfolgversprechendes Philosophieren eine "Kritik der Sprache", deren methodisches Verfahren in der Kombination von Synonymenscheidung und Homonymenscheidung besteht (Reinhold 1812:20f.). Bei Fischer findet sich noch ein weiterer Gedanke, den ich abschließend noch kurz ausführen möchte. Für ihn ist nämlich die Beschäftigung mit Synonymen nicht nur Mittel, sondern auch Quelle der Erkenntnis. Fischer spricht in diesem Zusammenhang von der "Philosophie des gesunden Verstandes", in die man eindringen kann durch
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(16) das Studium des Sprachgebrauchs, der im ganzen genommen das Werk des gemeinen und gesunden Verstandes, - nicht der Gelehrten ist. (Fischer 1794:135)
Mit diesem Studium des Sprachgebrauchs, speziell aber der Synonyme, verbindet Fischer ein weit gestecktes Ziel: (17) Durch die Sprache entdeckt sich die Tiefe oder der Grund der Seele, (fundus animae) der Inbegriff unsrer dunkeln Vorstellungen, in dem alle unsere Einsichten und Wissenschaften enthalten, und aus dem sie entwickelt werden. Wer diesen studiren will, der studire die Sprache [...] Der Sprachgebrauch selbst ist unser bester Lehrer, und den können wir alle befragen. Aber in keinem Felde verdient ers so sehr, in keinem legt er die Tiefen der Philosophie des gesunden Verstandes, die Wahrheit und Richtigkeit seiner Begriffe uns besser vor Augen, als in dem Felde der Synonymen. Hier entdecken wir seine Schärfe im Unterscheiden, sein sichres Gefühl auch für entfernte Aehnlichkeit oder Verwandtschaft: hier finden wir allenthalben die feinsten Bemerkungen, die feinsten moralischen, ästhetischen und anderen Wahrnehmungen aufbewahrt. (Fischer 1794:135f.)
Fischers "Philosophie des gesunden Verstandes" ist keine philosophische Richtung des ausgehenden 18. Jahrhunderts, sondern der Reflex einer Formel, die als Redeweise von der recta ratio eine lange und wechselvolle Geschichte hat, die bis ins ausgehende 18. Jahrhundert reicht (HWPh Bd. 8:359). Und auch die Berufung auf den Sprachgebrauch als Quelle der Erkenntnis hat ihre Tradition. So schreibt John Locke in seinem Essay Concerning Human Understanding (1690): (18) The ordinary words of language and our common use of them would have given us light into the nature of our ideas, if they had been but considered with attention. (Essay III, viii, 1; zitiert nach Aarsleff 1982)
Wenn Fischer schon nicht Locke gelesen haben sollte, dann doch vielleicht Etienne Bonnot de Mably de Condillacs "Essai sur l'origine des connoissances humaines" (1746), auf jeden Fall aber Johann Gottfried Herders "Abhandlung über den Ursprung der Sprache" (1772). Diesen im 18. Jahrhundert und darüber hinaus so einflußreichen Denkern ging es um die Frage, wie es mit dem menschlichen Geist und dem Menschen überhaupt bestellt sei. Dabei haben sie in ihrem sensualistischen Konzept vom Menschen der Sprache eine zentrale Rolle zugewiesen (vgl. z. B. Aarsleff 1982 oder Ricken 1984:Kap. 2). Ihrer Anschauung nach geht nämlich jede Art von Erkenntnis auf sinnliche Wahrnehmungen zurück; doch ohne die Fähigkeit zur Reflexion wären diese Wahrnehmungen ein ununterbrochener Ozean geblieben, der die Sinne durchrauscht (Herder). Die Reflexion aber wird erst durch Sprache ermöglicht, denn mit ihrer Hilfe lassen sich "Merkmale der Besinnung" an den Wahrnehmungen absondern (Herder), lassen sich Begriffe und Ideen unterscheiden. Die Sprache führt zur höheren Erkenntnis und erlaubt es, diese Erkenntnis zu kommunizieren. Umgekehrt, gewissermaßen im Rückwärtsgang, können mittels der Analyse des Sprachgebrauchs die Begriffe und Ideen rekonstruiert werden, und zwar offenbar bis hin zu den zugrundeliegenden sinnlichen Wahrnehmungen - so verstehe ich Fischers Bemerkung, daß man bis auf den Grund der Seele und zu den dunklen Vorstellungen vordringen kann. Daß Fischer dabei den Synonymen eine besondere Rolle zuweist, war offenbar naheliegend. So hat Condillac selbst zwischen 1758 und 1767 eine Synonymik verfaßt (Roques 1951:IX; Hausmann 1978:227f.), die allerdings erst 1951 publiziert wurde (Condillac 1951). Und auch Herder widmet in seiner "Abhandlung" den Synonymen einen Abschnitt (Herder 1772:755ff.).
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5. Ausblick Mit Eberhards erklärender Synonymik von 1795 hat die synonymenlexikographische Praxis in Deutschland einen Höhepunkt erreicht, der bis heute wohl nicht überboten worden ist. Dennoch ist es recht willkürlich, den Überblick über die Synonymendiskussion an dieser Stelle abzubrechen, da sie selber keineswegs aufhört (vgl. Kühn/Püschel 1990a:2058f.; Kühn/Püschel 1990b:2086f.) Außerdem sind eine ganze Reihe von Aspekten noch gar nicht in den Blick gekommen, von denen nur einer angedeutet werden soll. Es werden nämlich auch Synonymiken für den Schulgebrauch verfaßt wie das "Verzeichnis von gleichbedeutenden Wörtern" des Frater Telephorus Bender (1780), aber auch das "Handbuch der allgemeinen deutschen Synonymik" (1802), das eine Bearbeitung von Eberhard 1795 ist. Der pädagogische Nutzen von Synonymiken scheint ebenfalls ein verbreiteter Gedanke gewesen zu sein, hat doch Condillac seine Synonymik vermutlich für seinen Schüler, den Prinzen von Parma, geschrieben (Roques 1951:IX). Der pädagogische Impetus, der nicht auf die Schule beschränkt bleiben muß, zeigt sich auch, wenn Johann Friedrich Gottfried Delbrück (1796) seiner Studie zu sinnverwandten Wörtern den Untertitel "verglichen in Hinsicht auf Sprache, Seelenlehre und Moral" gibt. Und auch hier finden sich weiterreichende Bezüge, die zu verfolgen wären, etwa zu Pierre Joseph André Roubaud, der im Vorwort seiner "Nouveaux Synonymes françois" schreibt, "avoir écrit un ouvrage de morale" (1785:XXXVIII) (vgl. Berlan-Lacourt 1981:303). Eines hat dieser Überblick aber hoffentlich deutlich gemacht: Die Synonyme müssen für viele, die sich im 18. Jahrhundert mit Sprache beschäftigt haben, ein ziemlich aufregendes Phänomen gewesen sein, das offenbar mehr Dimensionen aufweist, als Lexikographen und Metalexikographen heutzutage wahrnehmen. Vielleicht war die Synonymenfrage für das 18. Jahrhundert sogar weniger ein Problem der Sprachtheorie und der lexikographischen Praxis, als der Philosophie, Erkenntnistheorie, Pädagogik und Moral.
6. Literatur
6.1. Quellen (chronologisch geordnet) 1718 Abbé Gabriel Girard: La justesse de la langue françoise, ou les différentes significations des mots qui passent pour synonymes. Paris 1718 [2. und 3. Aufl. unter dem Titel "Synonymes françois" Paris 1736 und 1740; Nachdrucke in Amsterdam 1737, 142 u.ö., Genf 1753, Frankfurt 1762, 1787, Jena 1765; 1769 erscheint eine von Nicolas Beauzée erw. Ausgabe, die in LüUich 1775, Rouen 1794, Hamburg 1796, Paris 1798 und Lyon 1801 nachgedruckt wird]. 1732 Johann Christoph Gottsched: Abhandlung von den Vortheilen, so die deutsche Sprache haben würde, wenn man den Unterschied der deutschen Wörter im Absehen auf ihre Bedeutung untersuchte. - In: Beyträge zur Critischen Historie Der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit. Erstes Stück 70-84. Leipzig. 1733 Johann Christoph Gottsched: Von den gleichgültigen Wörtern (Synonymis) in der deutschen Sprache. - In: Beyträge zur Critischen Historie Der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit. Erstes Stück 1-23. Leipzig. 1740 Johann Jacob Breitinger: Fortsetzung der Critischen Dichtkunst. Zürich 1740 [Der dritte Abschnitt: Von den gleichgültigen Wörtern und Redens= Arten. 90-136 . 1742 Anonymus: Von den gleichgültigen Wörtern überhaupt, und besonders in der deutschen Sprache. - In: Critische Versuche zur Aufnahme der deutschen Sprache. 49-76,175-184,494-509,604-616. Greifswald. 1744 Artikel "Synonymie". In: Zedlers Universal-Lexicon. Bd. 41. 1749 Artikel "Wort, gleichgültiges". In: Zedlers Universal-Lexicon. Bd. 59.
Die deutsche Synonymendiskussion
im 18. Jhd.
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1758 Johann Christoph Gottsched: Beobachtungen über den Gebrauch und Misbrauch vieler deutscher Wörter und Redensarten. Straßburg, Leipzig. 1770 - 1773 Samuel Johann Ernst Stosch: Versuch in richtiger Bestimmung einiger gleichbedeutender Wörter der deutschen Sprache. 3 Teile. Frankfurt/Oder. 1771 Anonyme Rezension von Stosch 1770 in: Allgemeine Deutsche Bibliothek XV:367-375. 1771 Rezension von Johann Friedrich Heynatz von Stosch 1770 in: Briefe die deutsche Sprache betreffend. 7. Brief. 1775 Samuel Johann Ernst Stosch: Kritische Anmerkungen über die gleichbedeutenden Wörter der Deutschen Sprache, Nebst einigen Zusätzen, und beigefügtem Etymologischen Verzeichnisse derjenigen Wörter der französischen Sprache, welche ihren Ursprung aus der Deutschen haben. Frankfurt/Oder. 1780 Frater Telephorus Bender: Verzeichnis von gleichbedeutenden Wörtern in alphabetischer Ordnung. Zum Gebrauch für Schulen und Gymnasien eingerichtet. Münster 1780. (2. Aufl. von Stosch 1770). 1794 Deutsche Synonymen, oder Sinnverwandte Wörter. Bd. 1. Frankfurt, Leipzig 1794 (= Schriften der kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim. Bd. 9); darin sind enthalten: Willhelm Petersen: Sinnverwandte deutsche Wörter. Eine von der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft im J. 1791 gekrönte Preisschrift. 7-76. - Karl Gottlieb Fischer: Versuch in Entwicklung des Begriffs einiger sinnverwandten Wörter, nebst einigen allgemeinen Betrachtungen über diese Gattung der Wörter und über das Geschäft ihrer Vergleichung. Eine von der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft zu Mannheim gekrönte Preisschrift. 79ff. Deutsche Synonymen, oder Sinnverwandte Wörter. Bd. 2. Frankfurt, Leipzig 1794 (= Schriften der kurfürstlichen deutschen Gesellschaft in Mannheim. Bd. 10); darin sind enthalten: Christian Lavinus Sander: Critik verwandter Begriffe; oder Erklärung einiger ähnlich bedeutender Wörter. Eine von der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft gekrönte Preisschrift. 5-70. - Friedrich Schlüter: Versuch einer Erklärung deutscher Synonymen. Dem Urtheile der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft vorgelegt. Eine von der Kurfürstlichen deutschen Gesellschaft gekrönte Preisschrift. 7Iff. 1794 Wilhelm Abraham Teller: Über die Preiss=Aufgabe der Churfürstl. deutschen Gesellschaft in Mannheim einige Synonymen betreffend. - In: Beiträge zur deutschen Sprachkunde 1, 333-393. Berlin. 1794 Josef Richter: Synonyma, oder Sammlung einiger aehnlich bedeutender Wörter in der deutschen Sprache. Wien. 1795 - 1802 Johann August Eberhard: Versuch einer allgemeinen deutschen Synonymik in einem kritischphilosophischen Wörterbuche der sinnverwandten Wörter der hochdeutschen Mundart. 6 Theile. Halle. 1795ff Johann Friedrich Heynatz: Versuch eines möglichst vollständigen synonymischen Wörterbuchs der Deutschen Sprache. Berlin. 1796 Johann Friedrich Gottfried Delbrück: Deutsche sinnverwandle Wörter, verglichen in Hinsicht auf Sprache, Seelenlehre und Moral. Magdeburg. 1798 M. J. C. Vollbeding: Alphabetische Verzeichnisse zur schnellen Auffindung vieler von einander verschiedener Wörter. Berlin. 1798-1800 Joel Löwe: Nachlese zur deutschen Synonymik. Breslau. 1802 Ruff, Johann Gottfried: Handbuch der allgemeinen deutschen Synonymik. Bearbeitet nach dem größem Werke des Herrn Professor Johann August Eberhard. Halle.
6.2. Weitere Literatur Aarsleff, Hans (1982): "The Tradition of Condillac: The Problem of the Origin of Language in the Eighteenth Century and the Debate in the Berlin Academy before Herder". - In: Aarsleff, Hans (ed.): From Locke to Saussure. Essays on the Study of Language and Intellectual History. (London: Athlone) 146-209. Adelung, Johann Christoph (1774): Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches Der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Theil 1. Leipzig: Breilkopf und Sohn. Berlan-Lacourt, Françoise (1981): "Traités de synonymie de Girard (1718) à Lafaye (1858): constants et ambiguïtés". - In: Le Français Moderne 49,299-320. Condillac, Etienne Bonnot de Mably de (1951): Dictionnaire des Synonymes. Oeuvres Philosophiques de Condillac. Ed. par Georges le Roy. Vol. 3. Paris: Presses Universitaires de France. Ferber, O. (1894): Der philosophische Streit zwischen I. Kant und Johann Aug. Eberhard. Berlin: M. Itzkowsky.
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Ulrich Püschel
Gauger, Hans Martin (1973): Die Anfänge der Synonymik: Girard (1718) und Roubaud (1758). Ein Beitrag zur geschichte der lexikalischen Semantik. Mit einer Auswahl aus den Synonymiken beider Autoren. Tübingen: Narr. Hausmann, Franz Josef (1978): "Le 'Dictionnaire' de Condillac". - In: Le Français Moderne 46,226-249. Hausmann, Franz Josef (1990): "The Dictionary of Synonyms: Discriminating Synonymy". In: Hausmann, Franz Josef u.a. (Hgg.). Wörterbücher. Dictionaries. Dictionaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. 2. Teilbd. (Berlin, New York: de Gruyter) 1067-1075. Herder, Johann Gottfried (1772): "Abhandlung über den Ursprung der Sprache". - In: Gaier, Ulrich (Hg.): Johann Gottfried Herder Frühe Schriften 1764-1772. (Frankfurt: Deutscher Klassikerverlag 1985) 695-810. Henne, Helmut (1972): Semantik und Lexikographie. Untersuchungen zur Kodifikation der deutschen Sprache. Berlin: de Gruyter. HWPh = Historisches Wörterbuch der Philosophie (1971-1992). Hg. von Joachim Ritter und Karlfried Gründer. 8. Bde. Basel: Schwabe. Kühn, Peter; Ulrich Püschel (1990a): "Die deutsche Lexikographie vom 17. Jahrhundert bis zu den Brüdern Grimm ausschließlich". - In: Hausmann, Franz Josef u.a. (Hg.). Wörterbücher. Dictionaries. Dictionaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. 2. Teilbd. (Berlin, New York: de Gruyter) 2049-2077. Kühn, Peter; Ulrich Püschel (1990b): "Die deutsche Lexikographie von den Brüdern Grimm bis Trübner". - In: Hausmann, Franz Josef u.a. (Hg.). Wörterbücher. Dictionaries. Dictionaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. 2. Teilbd. (Berlin, New York) 2078-2100. Püschel, Ulrich (1978): "Von mehrdeutigen und gleichgültigen Wörtern. Gottscheds Beitrag zur einsprachigen Lexikographie". - In: Germanistische Linguistik 2-5,285-321. Püschel, Ulrich (1982): "Die Berücksichtigung mundartlicher Lexik in Johann Christoph Adelungs 'Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart'". - In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 49,28-51. Püschel, Ulrich (1986a): "Vom Nutzen synonymisch und sachlich gegliederter Wörterbücher des Deutschen. Überlegungen zu ausgewählten historischen Beispielen". - In: Lexicographica 2,223-243. Püschel, Ulrich (1986b): "Joh. August Eberhards Synonymik - bloß historisches Dokument oder auch Vorbild für heute?". - In: Akten des VII. Internationalen Germanisten-Kongresses Göttingen 1985. 3. Bd. (Tübingen: Niemeyer) 242-247. Reichmann, Oskar (1989): "Geschichte der lexikographischen Programme in Deutschland". In: Hausmann, Franz Josef u.a. (Hgg.). Wörterbücher. Dictionaries. Dictionaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. 1. Teilbd. (Berlin, New York: de Gruyter) 230-246. Reinhold, Carl Leonhard (1812): Grundlagen einer Synonymik für den allgemeinen Sprachgebrauch in den philosophischen Wissenschaften. Kiel: August Schmidt. Ricken, Ulrich (1984): Sprache, Anthropologie, Philosophie in der französischen Aufklärung. Berlin: Akademie Verlag. Roques, Mario (1951): "Préface au Dictionnaire des Synonymes de Condillac". - In: Condillac 1951, VII-XII. Roubaud, Pierre Joseph André (1785): Nouveaux Synonymes françois. Paris. Slangen, Johannus Hubertus (1955): Johann Christoph Gottsched: Beobachtungen über den Gebrauch und Missbrauch vieler deutscher Wörter und Redensarten. Acadcmisch Procfschrift. Heerlen: Winants. Spaarnay, Hans (1944): "Die erste deutsche Synonymik. Ein vergessenes Buch Gottscheds". - In: Neophilologus 29, 166-171.
Ulrike
Haß-Zumkehr.
Daniel Sanders. Onomasiologisches Arbeiten im 19. Jahrhundert
1. Die Situation der Synonymik im 19. Jahrhundert Daniel Sanders (1819-1897) kann als der herausragende Vertreter der deutschsprachigen Onomasiologie seines Jahrhunderts bezeichnet werden, und zwar aus drei Gründen: Erstens hat sich Sanders mit beiden europäischen Synonymik-Traditionen, mit Eberhard und mit Roget, auseinandergesetzt; Peter Kühn hat die Filiationen beider Traditionsstränge und Sanders' Position in ihnen schon 1979 herausgearbeitet. Zweitens trat Sanders innerhalb zweier Jahrzehnte mit vier verschiedenen onomasiologischen Wörterbüchern an die Öffentlichkeit; zwei davon wurden mehrmals neu aufgelegt. Den Plan, die Bausteine in einer einzigen großen Synonymik zu bündeln, konnte er nicht mehr realisieren. Er selbst zählte ausdrücklich auch sein Verdeutschungswörterbuch (1884), das gemeinhin in die wissenschaftsgeschichtliche Schublade des Purismus gesteckt wird, zu diesen Werken, deren Gemeinsamkeit darin besteht, bei Wortfindungsproblemen dienlich sein zu können. Drittens hat Sanders mit der für ihn charakteristischen Verbindung von Kritik und Innovation die beiden genannten Synonymik-Traditionen sehr selbständig adaptiert. Die Notwendigkeit einer Erneuerung ergab sich für ihn aus folgender Situation: Das Handwörterbuch deutscher Synoymen von Johann August Eberhard war in den mehr als 14 Neuauflagen und Bearbeitungen, die es im Laufe des 19. Jahrhunderts erfahren hatte, immer stärker dem historisch-etymologischen Ansatz angepaßt worden, der die germanistische Lexikographie dominierte. Otto Lyon, der Bearbeiter der 14. bis 17. Auflage, war Schüler Rudolf Hildebrands. Friedrich Ludwig Karl Weigand, wie Hildebrand Mitarbeiter am Grimmschen Wörterbuch und Bearbeiter des deutschen Wörterbuchs von Schmitthenner, hatte 1843f. eine dreibändige deutsche Synoymik vorgelegt, die sich von vornherein zum etymologischen Ansatz bekannte. Sanders beklagte nun, daß schon die ersten Nachfolger Eberhards, Maaß und Gruber, dessen zentrale Intention, nämlich die "scharfe Begriffsbestimmung der einzelnen Wörter, woraus die Unterschiede in der Bedeutung und Anwendung der sinnverwandten sich ergeben", aus den Augen verloren hätten (Sanders 1871 :iii>. Im übrigen sei Eberhards Prinzip für die veränderte Gegenwartssprache nutzbar zu machen. Deshalb nahm Sanders vor allem Ergänzungen an Eberhards Lemmabestand vor, für die z.B. folgende Wortfelder charakteristisch sind: gesetzlich, gesetzmäßig, gesetzlos, gesetzwidrig, ungesetzlich, ungesetzmäßig, widergesetzlich mit Nominalableitungen; oder Geschäftsmann, Handelsherr, Handelsmann, Händler, Kaufmann, Krämer, Niederläger, Trödler, Detaillist, Grossist,
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Grossohändler u.a.1 Schlimmer noch sei aber, daß in den Synonymiken nach Eberhard die Semantik immer mehr von der Etymologie überwuchert worden sei. Weigands Werk bezeichnet Sanders daher als "durchaus unbrauchbares Machwerk" (Sanders 1871:iii). Sanders' entschiedene Opposition gegenüber der historischen Schule kann hier nicht erläutert 2 , muß aber als Grund dafür angeführt werden, daß seine herausragenden Aktivitäten auch auf dem Gebiet der Synonymik fachsoziologisch in Isolation und fachhistorisch in Ignoranz endeten.
2. Verknüpfung von Onomasiologie und Semasiologie Sanders begann 1854 als semasiologisch arbeitender Lexikograph. In seinem dreibändigen Wörterbuch der deutschen Sprache (WDS), erschienen 1859 bis 1865, sind aber onomasiologische Elemente in einmaliger Weise integriert. Die Bedeutungsparaphrasen enthalten fast immer, wenn auch ohne erkennbare Systematik, Angaben zu verschiedenen semantisch-paradigmatischen Relationen des monosemierten Lemmaausdrucks. Die als "sinnverwandte" oder "Gegensatzwörter" markierten Lexeme sind ebenfalls durch beigefügte Bedeutungsstellennummern monosemiert und häufig nicht nur unkommentiert aufgelistet, sondern semantisch und pragmatisch spezifiziert und vom Lemmaausdruck abgegrenzt. Wie man anhand der Beispiele Bl, B2 und B3 überprüfen kann, ist es nicht übertrieben, von Elementen distinktiver Synonymik im semasiologischen Wortartikel zu sprechen. (Bl:) "Blume [...] 1) in der Botan, allgem. die der Frucht vorhergehenden Endgebilde der Pflanzen, ihre Befruchtungs- und Fortpflanzungswerkzeuge, s. Blüthe [...] Sonst aber wird B. gw. [...] ohne den im sinnvwdt. "Blüthe" bes. hervortretenden Bezug auf die nachfolgende Frucht nur von den durch Schönheit der Formen, Farben oder des Geruchs sich auszeichnenden Blüthen gebraucht und die solche Blüthen tragenden Pflanzen heißen selbst Blumen" (WDS 1:174) (B2:) "Lächeln [...] leicht, leise und sanft lachen (s.d.) [...] oft im Ggstz. zum Gähnen (s.d.) als Zeichen der Langeweile" (WDS 11.1:3) (B3:) "Mütze [...] 1) eine Art Kopfbedeckung, heute gw. im Ggstz. zum steifen Hut (s.d. I) als eine schmiegsame, bequeme Tracht (vgl. Kappe, Haube) [...] c) Jemand, der eine Mütze trägt, z.B. Einer aus der arbeitenden Klasse im Ggstz. zum "Hut" (s.d. I le)" (WDS Π. 1:366) Im Wortartikel Blume werden explizit zwei Paradigmen, das fachsprachliche der Botanik und das "gewöhnliche" (gw.) der Gemeinsprache, erläutert. Im Wortartikel Lächeln tritt neben die explizite Antonymenangabe Gähnen die implizite Angabe des partiellen Synonyms Lachen, das Kern der Bedeutungsparaphrase ist. Im Wortartikel Mütze ist gar die gesamte Bedeutungsangabe aus onomasiologischer Perspektive formuliert. Angaben zur disktinktiven Synonymik findet man bei Sanders in zentralen und in weniger zentralen Informationsarten eines Wortartikels, vor allem in den Beispielbelegen. Er wählte gezielt solche Belege aus, in denen partielle Synonyme, Komplenyme oder Antonyme dem Lemmaausdruck an die Seite, ihm gegenüber oder von ihm abgegrenzt werden. Unter dem Lemma wissen werden etwa Beispielbelege angeführt, in denen die Ausdrücke kennen, ver-
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Beide Felder aus Sanders (1871). Vgl. meine Habilitationsschrift über Sanders, in Vorbereitung.
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stehen, glauben, fühlen, üben kotextuell mit wissen verbunden vorkommen; Sanders hebt sie eigens durch Sperrdruck hervor. Zwar sollen die mittels "sinnverwdt.", "Ggstz.", "s." oder "vgl." markierten Lexeme in erster Linie zur Bedeutungserläuterung des Lemmas beitragen; in zweiter Linie verfolgt Sanders aber offenbar auch die Absicht, Wissen über Wortschatzzusammenhänge als solche zu vermitteln. Die Aufforderung "s.d.", wie im Beispiel (B2), stellt Verbindungen zu anderen Wortartikeln her, in denen, würde man sie nebeneinander stellen, bereits alle Elemente einer distinktiven Synonymik versammelt wären. Im Wortartikel Lächeln wird mittels "s.d." auf Lachen und auf Gähnen verwiesen. Im Wortartikel Lachen findet man u.a. folgende Angabe: (B 4:) "Lachen [...] in die bekannte konvulsivische Erregung gerathen [...] s. [...] lächeln - womit es oft zusammengestellt wird, femer kichern, schmunzeln, greinen, grinsen &c." (WDS 11.1:4)
Und im Wortartikel Gähnen die Angabe: (B 5: Gähnen)"[...] vor Abspannung, Müdigkeit, Langeweile", sowie einen Beleg von Wieland: "Der Leser .. läch'l oft und gähn', ist's möglich, nie!" (WDS 1:530)
Daß eine derartige Verknüpfung von Semasiologie und Onomasiologie im Bedeutungswörterbuch einmalig ist, bestätigt der Vergleich mit anderen großen Wörterbüchern des 19. Jahrhunderts: In Jacob Grimms über zweiseitigem Wortartikel Blume kommt Blüte weder im Kommentar noch in einem Beleg vor, und eine Abgrenzung zwischen fach- und gemeinsprachlichem Gebrauch würde man vom historisch-diachron angelegten DWB gar nicht erst erwarten. In Weigands Deutschem Wörterbuch3 werden unter Blume und unter Blüte keine Angaben über semantische Relationen, nur über eventuell anzunehmende etymologische Verwandtschaft gemacht. Die Lexikographie der historischen Schule hat an semantisch-paradigmatischen Relationen kein besonderes Interesse entwickelt.4
3. Sanders' Bestimmung von Synonymie Die Vertreter des historischen Ansatzes begriffen Synonymie als eine Form etymologischer Verwandtschaft. Weigand begründete 1842 die Einführung des "historischen Standpuncts" in die Synonymik mit der Feststellung, daß "der Begriff, die Schattierung und Färbung" eines Worts "aus der Geschichte quellen" und "aus dieser erst mit richtigerem Blick erkannt [werden]" (Weigand 1881 II:iv).
3
4. Aufl. = 6. Aufl. des Schmitlhenner, Gießen (1881/82). Der zweite Grimm-Kritiker neben Sanders, Christian Friedrich Ludwig Wurm, haue abweichend vom historischen Ansatz in seinem Wörterbuch-Plan ebenfalls die paradigmatischen Bezüge herausgestellt, die systematisch mittels Beispielbelegen illustriert werden können: "Den Vorzug verdienen immer Beispiele, welche das zu erklärende Wort durch den Gegensatz um so deutlicher hervorheben [...] femer Stellen, die durch Verbindung des in Rede stehenden Wortes mit gleichbedeutenden, dasselbe gewissermaßen glossieren," (Chr. Fr. L. Wurm, Zur Beurteilung des deutschen Wörterbuches von Jacob und Wilhelm Grimm. Zugleich ein Beitrag zw deutschen Lexikographie, München 1852:10f.). Wie bekannt, ist Wurms Wörterbuch über seine Anfänge nicht hinausgekommen.
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Otto Lyon teilt über das Ziel seiner Neubearbeitung des synonymischen Handwörterbuchs von Eberhard mit, die neue "historische Begründung" des Werks werde durch "etymologische Erörterungen" und durch "das Zurückgehen auf die sinnliche Grundbedeutung eines Wortes" geleistet. 5 Demgegenüber bestimmte Sanders Synonymie als Substituierbarkeitsrelation zweier monosemer Lexeme innerhalb desselben Satzkontextes. Dies geht aus seiner Erläuterung der Exzerptionspraxis ebenso hervor wie aus seiner Kritik an Grimms lexikographischer Behandlung paradigmatischer Relationen, die Sanders 1853 wie folgt kommentiert hatte: "Arg soll gleichbedeutend sein mil übel, aber von diesem Wort ist nachher auch mit keiner Silbe weiter die Rede und in keinem der Beispiele könnte es ohne wesentliche Veränderung des Sinnes stehen. Arge Leute sind nicht üble Leute!" (Sanders 1852/53,11:139)
Wie ich noch zeigen werde, notierte Sanders schon während der Exzerption, welche Ausdrücke als Kontextsynonyme infrage kommen. Z.B. wählte er bei der Exzerption des Ausdrucks seltsam als Beleg die zwei Gedichtzeilen: (B 6 seltsam:) "Wie nimmt ein leidenschaftlich Stammeln/ Geschrieben sich so seltsam aus!"6
und fügte dem "noch einige erklärende und sinnverwandte Ausdrücke, wie: "befremdend, befremdlich, sonderbar, eigenartig, eigenthümlich" hinzu (Sanders 1889a:34). Bei Sanders wird die Wortschatzkompetenz des Lexikographen also immer im Hinblick auf einen monosemierten Lemmaausdruck und einen bestimmten Kontextrahmen aktiviert. Zwischen dem Lemmaausdruck und den zu findenden Sinnverwandten bzw. Gegensatzwörtern muß, bezogen auf den vor Augen liegenden Textausschnitt, ein Substitutionsverhältnis bestehen: seltsam kann sprachlich korrekt und ohne wesentliche Sinnänderung des Satzganzen durch die gefundenen Ausdrücke ersetzt werden. Ich habe an mehreren Punkten überprüft, ob die derart gefundenen paradigmatischen Angaben auf dem Exzerptzettel in die betreffenden Wortartikel Eingang gefunden haben. Das Ergebnis bestätigt, daß Sanders' Synonymiebegriff auf der kontextuellen Substituierbarkeit basiert. So exzerpierte Sanders das oben in Beispiel (B 6) erwähnte Goethe-Gedicht und legte einen Zettel zum Lemma gut an. Dieser enthält das Syntagma der gute Leser und den Verweis auf die Sinnverwandten gütig, geneigt, wohlwollend (Sanders 1889a:35). Unter den entsprechenden Bedeutungsstellen η ummem der Lemmata heißt es im WDS: (B 7:) g u t 12) "bestrebt und geneigt, das Wohl Andrer thätig zu fördern Γ---1 13) freundlich und wohlwollend, milde und sanft" (WDS 1:643) gütig "bestrebt und geneigt, das Wohl Andrer zu fördern, wohlwollend gefallig (s. gut I. 12 u.13)" (WDS 1:646) geneigt = neigen 4 b) "Einem wohlwollend &c. zugewendet [...] Der geneigte Leser" (WDS 11.1:423) w o h l w o l l e n d "Bei dem wohlwollenden, mildthätigen Charakter. Frenzel [...] Goethe [...]" (WDS 11.2:1659).
Man sieht, in jedem Wortartikel ist mindestens eines der zugehörigen Glieder des Feldes vertreten, das bei der Beschäftigung mit dem Quellentext entstanden war.
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Vorwort zur 13. Aufl., zit. nach der 17. Aufl., Leipzig (1910:iiif). Aus einem 12-zeiligen Goethe-Gedicht mit dem Titel "Vorklage"; vgl. Sanders (1889a:30ff.).
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Sanders' Synonymiebegriff führt zu einer relativ feinen semasiologischen Differenzierung. Deren Fehlen kritisierte Sanders bei Lyon, der angibt, die Bedeutung von Pirat und Seeräuber seien "gar nicht verschieden". Lyon hatte eine metaphorische Verwendung von Pirat übersehen: "Dass aber auch zwischen diesen beiden Ausdrücken eine - wenn auch nur geringe - Verschiedenheit obwaltet, wonach das deutsche Wort nicht unbedingt und überall für das Fremdwort gesetzt werden kann, hätte Herr Dr. Lyon aus meinem "Wörterbuch deutscher Synonymen" [...] ersehen können [...]: "Allgemein üblich aber ist im Sinne von Seeräuber und für dasselbe das Fremdwort Pirat, das aber auch bildlich in Anwendungen steht, wo die deutsche Zusammensetzung wegen der bestimmt hervorgehobenen Beziehung auf die See nicht berechtigt ist. So wird man z.B. einen unverschämten Plagiator, der frechen Raub an andern Schriftstellern begeht, wohl ohne weiteres einen Piraten oder Räuber, nicht aber einen Seeräuber nennen." (Sanders 1889c:367)
Metaphorische Verwendungen konstituieren für Sanders, sobald sie halbwegs konventionalisiert und deshalb in seinem Material mehrfach belegt sind, bereits eine differente Einzelbedeutung. Bis jetzt habe ich vor allem von Sanders' semasiologischem Wörterbuch gesprochen; jetzt komme ich zu seinen Synonymiken. Es soll gezeigt werden, auf welche Weise Sanders die weit ausgebaute onomasiologische Komponente seines Bedeutungswörterbuchs genutzt hat, um die Basis für seine Synonymenwörterbücher und speziell für den kumulativen Deutschen Sprachschatz zu schaffen. Vergleicht man das Feld Nr. 137 1 des Deutschen Sprachschatzes: (B 8:) "Zelt; Gezelt; Lusl(ge)zelt etc.,Sonnendcck etc., Lagerzelt; Kriegs-, Soldatcnzelt; Lager; Baracke; Bivouac; Biwacht; Beiwacht; Quartier; Haupt-, Standquartier; Kantonierung, Garnison etc."
mit den partiellen Synonymen, die in den Wortartikeln der einzelnen Feldglieder im semasiologischen Wörterbuch angeführt werden, dann sieht man, daß Sanders' Synonymiken aus einer Umgruppierung der Angaben der semasiologischen Wortartikel hervorgegangen sind, selbst wenn man davon ausgehen muß, daß er seinen Zettelkästen ständig neues Material einverleibte und dieses auch nutzte. Leider ist das Exzerptionsmaterial verschollen. Es muß sich um eine lexikographische Datenbank avant la lettre gehandelt haben.
4. Methoden Das bisher Gesagte legt die Vermutung nahe, daß Sanders' Synonymiebegriff unmittelbar aus der lexikographisch-philologischen "Klein"-Arbeit, d.h. aus der Exzerption von Texten und der gezielten Interpretation der Lexemkontexte, entstanden sein muß. Glücklicherweise gibt Sanders an einer Stelle Auskunft über seine Arbeitsweise. In den "Plaudereien" Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers von 1889, die einem Text des französischen Lexikographen Littré (Littré o.J.) angeähnelt sind, wird sie an obigem Goethe-Gedicht vorgeführt. Am Anfang dieser "Klein"-Arbeit stand die selbst gestellte Frage: "für welche im Wörterbuch zu behandelnden Ausdrücke [können] zunächst die beiden ersten Zeilen des Gedichtes passende und verwerthbare Beispiele oder Belege liefern [?]" (Sanders 1889a:33).
Sanders zeigt anschließend, wie aus den beiden ersten Gedichtzeilen (s. Β 6) außer einem Beleg-Syntagma folgende Lemmata und lexikographischen Rohdaten gewonnen werden: aus-
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nehmen als reflexives Verb in der Wendung: Etwas nimmt sich so und so aus; leidenschaftlich als Adjektiv und Adverb; schreiben als transitives Verb im Gegensatz zu sprechen, und seltsam (s.o.) (Sanders 1889a:33f). Auf weiteren vier Seiten wird vorgeführt, wie er seine Belegzettel angelegt hat, so daß folgende These gerechtfertigt scheint: Angaben zu paradigmatischen Wortschatzrelationen sind das Resultat zweier Verfahren, die einander ergänzen und korrigieren. Erstens werden Synonyme, Antonyme usw. während der Exzerption, d.h. im Moment der durchdringendsten Textkenntnis und nach Bestehen der Substitutionsprobe aufgrund der Wortschatzkompetenz des Lexikographen gefunden. Zweitens wird im engeren und weiteren Belegkontext nach koreferentiellen Ausdrücken gesucht oder nach solchen, die im Rahmen explizit sprachreflexiver Äußerungen als bedeutungsverwandt gekennzeichnet sind. Tatsächlich sind auch im durchschossenen Handexemplar des WDS, in dem Sanders Nachträge sammelte, Zeitungsausschnitte eingeklebt, in denen er Ketten koreferentieller Ausdrücke bzw. die (eine der) Textisotopien 7 bildenden Ausdrücke durch Unterstreichen hervorgehoben hatte. Beide Verfahren sind stark auf die Erfassung der aktuellen Textbedeutung eines Lexems ausgerichtet. Zwischen dem Sammeln textueller Synonymien und Antonymien und der Formulierung der lexikographischen Bedeutungsangabe lag aber noch ein wichtiger Abstraktionsschritt, in dem vermutlich das Usuelle vom Okkasionellen geschieden wurde. Jedenfalls findet man die Gegensatzrelation zwischen Wissenschaft und Poesie, die Sanders einem Gedicht von Rückert entnommen hatte, nicht in den Wortartikeln zu diesen Lemmata, denn dort werden andere antonyme Ausdrücke angeführt, zu Wissenschaft: Kunst, äußerliche Kenntnis, und zu Poesie: Prosa, Wirklichkeit und gemeines Leben, vermutlich, weil diese textuell viel häufiger realisiert worden waren. Zu diesen beiden Verfahren kommt noch ein drittes hinzu. Sanders' großes Interesse für paradigmatische Bezüge der kontextuell monosemierten Lexeme ließ ihn auch eine besondere Aufmerksamkeit für sprachreflexive Belegstellen entwickeln, in denen sozusagen vom sprachlichen Laien distinktive Synonymik getrieben wird. Man findet im WDS nicht nur Belege, in denen philosophische Autoren wie etwa Kant die Unterschiede zwischen Affecten und Leidenschaften (WDS 1:14) reflektieren, sondern auch weniger bewußt sprachreflektierte, spontane Abgrenzungen, Polarisierungen usw. aus allen Sparten der Literatur, wie z.B. im Wortartikel (B 9:) "Droben [...] Unten in der Hölle oder d. in der Höhe. Jes.[aja] 7,11 [...] Nieden im Staub oder d. im Göttersitz. Sch.filler] 16b; [...] Greift er hinauf .. in den Himmel/ und holt herunter seine ew'gen Rechte,/die droben hangen unveräußerlich. 530a." (WDS 1:319)
5. B e g r i f f s s y s t e m oder Sprachschatz? Sanders war weit davon entfernt, ein hierarchisch-logisch geordnetes Begriffssystem wie seinen Deutschen Sprachschatz als eine außer- oder vorsprachliche Gegebenheit aufzufassen. In einer Ankündigung seiner Bearbeitung des Thesaurus von P.M. Roget nennt er die Zahl von genau 1000 "Begriffsfächern" eine "Zahlenspielerei", da "das System der Anordnung - wie dies der Natur der Sache nach füglich nicht anders sein kann - ein künstliches und wenigstens in manchen Punkten einigermaßen willkürliches ist." (Sanders 1872:171f.)
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Isotopiebegriff nach Greimas (1974) und Rastier (1974).
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Auch im Vorwort des Sprachschatzes vertrat Sanders die Auffassung, daß "schließlich in jedem systematischen Aufbau" eine "künstlich complicirte Art" liegt, die für den Benutzer, "um sich zurecht zu finden, ein Hineindenken in specielle Auffassung des Autors nöthig machen würde" (Sanders 1873:iv). Wie Kühn (1979 und 1985) gezeigt hat, erhöhte Sanders bei der Bearbeitung des Roget die Zahl der großen "Klassen" durch Umgruppierung von sechs auf sieben und verringerte die Zahl der kleineren "Begriffsfächer" von 1000 auf 688, und zwar sicherlich nicht aus irgendwelchen begriffslogischen Erwägungen, sondern weil sein Material dies nahegelegt hatte. Hinter diesen öffentlichen Äußerungen stand der ursprüngliche Plan, Rogets Werk ausschließlich auf der Basis einer alphabetischen Zugriffsstruktur zu bearbeiten. Den alphabetischen Index, den Roget entbehrlich fand, hielt Sanders aus Gründen der Benutzbarkeit für unerläßlich.8 Die systematische Anordnung sei "weder dem Gedächtnis einzuprägen, noch sonst zu überblicken" (Sanders 1873:172). In einem Brief an den Verleger Campe formulierte er es drastischer: Die "1000 oder mehr künstlich aneinandergefügten Kategorien [seien] ein Labyrinth ohne leitenden Ariadnefaden".9 Über diese Frage entstand eine langwierige briefliche Auseinandersetzung10 zwischen Sanders und Campe, dem er im April 1871 umfangreiche Manuskriptproben zugeschickt hatte. In einem langen Brief vom Mai desselben Jahres legte Sanders dem Verleger seine Kritik an Rogets lexikographischem Konzept auseinander und warb für die von ihm bevorzugte alphabetische Anordnung: "Im Anschluß an mein gestriges Schreiben will ich Ihnen in möglichster Kürze die Gründe darlegen, die mich bestimmten, von der - wie sich von selbst versteht und auch aus der Anlage ersichtlich ist - zu erst im engsten Anschluß an Roget von mir versuchten Anordnungsweise abzugehen. Das R.'sche System, das es unternimmt, den Schatz einer ganzen Sprache in 6 Klassen einzufachen, welche in eine Anzahl Abteilungen gesondert sind, die dann wieder in Kategorien (in der Zahl 1000) zerlegt sind, dies System - sage ich - ist (wie dies jedes ähnliche System wird sein müssen) ein künstliches und in vielen Punkten willkürliches. Jedenfalls wird der Nachschlagende bei der großen Zahl (1000) von Kategorien einer langen und ununterbrochen fortgesetzten Benutzung des Buches bedürfen, um sich so in das System hineinzuarbeiten, daß er für jeden Begriff sofort das richtige der 1000 Fächer auffinden kann, in welchem der Verfasser das zu Suchende untergebracht hat. Diesen Mangel hat der Verfasser auch selbst anerkannt dadurch, daß er als eine notwendige Ergänzung dem Buch ein alphabetisches Verzeichnis beigegeben, das dem eigentlichen Werk an Stärke fast gleich ist, ohne doch wirklich vollständig zu sein und so seinem Zweck zu genügen. Ohne ein längeres Hin- und Hersuchen und ohne ein doppeltes Nachschlagen - erst im "Index" und dann im Buch selbst wird schwerlich Jemand irgend Etwas hier auffinden können. Diesem Übelstand entgeht man, da doch die alphabetische Anordnung unentbehrlich ist, wenn man diese, die jedem Nachschlagenden ohne alles Nachdenken geläufig ist, zum Prinzip erhebt, wie ich das in der früher Ihnen gesandten Probe gethan. Ein zweiter und noch wesentlicherer Übclstand des R.'schen und jedes ähnlichen Systems ist, dass die noch so künstlich und verschlungenen Maschen des Netzes, in das der gesamte Sprachschatz eingetragen werden soll, sich doch nie so eng und dicht berühren können, alles Hineingehörige auch wirklich einzufangen und sich Nichts entschlüpfen zu lassen." ' '
8 Im Vorwort formuliert er seine Auffassung abgeschwächter: Im Index "liegt der Schwerpunkt der leichten Anwendbarkeit" (Sanders 1873: Prospect O.S.). 9 Sanders an Campe am 17.5.1871, Heinrich-Heine-Institul Düsseldorf. 10 Mir lagen nur die Briefe von Sanders an Campe vor, die im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf aufbewahrt sind. 11 Sanders an Campe am 17.5.1871.
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Sanders m u ß hier w e g e n der lexikographischen U n k e n n t n i s s e s e i n e s V e r l e g e r s m a n c h e Selbstverständlichkeiten erläutern. Für uns ist aber interessant, d a ß er dabei aus seiner Manuskriptprobe, d i e nicht erhalten ist, n o c h e i n m a l e i n e n Artikel, den z u m L e m m a A , zitiert und d i e Unterschiede g e g e n ü b e r R o g e t herausstellt: (B 10:) "A: 1, Anfang; Beginn. - 2, Anfangsgründe; Elemente. - 3, (s.l) A und O: Anfang u Ende; Aleph und Omega; Alles; Erstes u Letztes [der Inbegriff des Ganzen). - 4, Von A bis Z; vom [ersten] Anfang (Beginn) bis zu Ende (zum Schluß); die ganze Reihe (Reihenfolge) hindurch v. Anfang bis zu End; Alles; Alle [insgesamt], allesamt; [alle] samt u sonders; [alle] ohne Ausnahme (ausnahmslos; durch die Bank); ganz u gar; vollständig. - 5, ABC: s. Abece." M i t B e z u g auf d i e s e n Artikel führt S a n d e r s vor, d a ß R o g e t w i c h t i g e A u s d r ü c k e ü b e r s e h e n habe, e i n i g e Einträge in v e r s c h i e d e n e n Kategorien m e h r f a c h e r s c h e i n e n m ü ß t e n und daß der Benutzer d e s Index m e i s t e n s auf mehrere Stellen d e s Thesaurus v e r w i e s e n werde: "[...] Bei R. finde ich nun freilich in No 66. Beginning u gegenübergestellt in 67 end, auch unter dem Adv.: From the beginning &c, aber das zusammenfassende from beginning to end ist hier der nicht dicht genug gezogenen Masche entschlüpft. Freilich findet es sich in No SO am Schluß unter den Phrases unter dem Begriff whole und davon gesondert noch einmal unter complete 52. Das entsprechende the Alpha and Omega verliert sich, gewiß von den Wenigsten beachtet, unter den Addenda zu No SO. Dies sind freilich Ungeschicklichkeiten, die der deutsche Bearbeiter wird vermeiden können, wenn er sie eben (was bei der Anordnungsweise seine Schwierigkeiten hat) bemerkt. Er würde unter Anfang aufführen müssen: von Anfang bis zu Ende u Dasselbe wiederum unter Ende, beidemal mit dem Hinweis auf No 50 od. 52, jenachdem er unter der einen oder andern Nummer die sinnverwandten Ausdrücke beigefügt hat. [...] Bei Roget muß ich [...] den Index zu Rathe ziehen und finde dann unter Rudiments mich auf 490;5012; 567 verwiesen, wodurch also dann noch ein dreimaliges Nachschlagen nöthig wird. Bei mir ist im schlimmsten Fall nur ein 2maliges (statt eines 4maligen u in andern Füllen eines noch öftern) nöthig." S a n d e r s führt dann vor, d a ß der B e n u t z e r v o n R o g e t s Index, der "wohl z i e m l i c h o b e n h i n gearbeitet" sei, o f t g e n u g i m Stich g e l a s s e n wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist d a s V e r n a c h lässigen metaphorischer Bedeutungen: "[...] aber unter den Begriffen der Treue, der Wachsamkeit (worunter auch z.B. der Kranich unerwähnt blieb) &; der Schamlosigkeit, der Servilität & finde ich keinen Hinweis auf den Hund." "Der e i g e n t l i c h e Fehler aber", s o fährt Sanders aus der Sicht d e s Lexikographen fort, "ist der, daß bei einem solchen künstlichen System man in der Anordnungsweise selbst keine Garantie hat, daß man auch bei der angestrengtesten Aufmerksamkeit sich Nichts entschlüpfen und entgehen lässt. [...] Die Laien, denen ich bisher beide Anordnungen vorzulegen und klar zu machen Gelegenheit gehabt, haben sich in das Roget'sche "System" nicht hinein finden können, während ihnen die lexikalische Anordnung (die den "Index" ersetzt) sofort geläufig war." C a m p e e n t s c h i e d sich d e n n o c h für d i e s y s t e m a t i s c h e A n o r d n u n g und konzedierte l e d i g l i c h d i e Idee e i n e s k n a p p e n a l p h a b e t i s c h e n Registers. Sanders b e g a n n m i t der Arbeit, w o b e i er s i c h b e m ü h t e , "die zu T a g e t r e t e n d e n M ä n g e l und L ü c k e n d e s R o g e t ' s c h e n S y s t e m s
nach
M ö g l i c h k e i t auszufüllen und zu ergänzen." 1 2 N a c h d e m der (erste) Band d e s Sprachschatzes
i m April 1 8 7 3 a b g e s c h l o s s e n war, m a c h t e
S a n d e r s s i c h an d i e A u s a r b e i t u n g d e s Registers, d i e sich bis ins Jahr 1 8 7 5 h i n z o g . Natürlich w a r d i e s e Arbeit m ü h s e l i g e r und l a n g w i e r i g e r a l s der l e x i k o g r a p h i s c h e L a i e C a m p e e s s i c h 12
Sanders an Campe am 6.6.1871.
Daniel Sanders
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vorstellte; ihm geriet Sanders' Index zu umfangreich. Ende 1874 äußerte Sanders resignierend seinen Verzicht auf die Erarbeitung des Registers und erklärte sich bereit, seine bereits umfangreichen Materialien von 45 Bogen (im Vergleich zu 65 Bogen des ersten und eigentlichen Bandes des Sprachschatzes) sowie die weitere Ausführung, vor allem die Kürzung, einem von Campe zu wählenden Bearbeiter zu überlassen. Eine finanzielle Entschädigung für diese Vorarbeiten wurde ihm von Campe abgeschlagen. Nachdem Campe keinen Bearbeiter finden konnte und auch keine weiteren Entscheidungen über die Vervollständigung des Sprachschatzes traf, beendete Sanders das Register doch selbst, das dann als zweiter Band von etwa gleichem Umfang wie der erste am 1.10.1877 erschien. Die Arbeit war begleitet von für Sanders demütigenden Verhandlungen um eine angemessene Honorierung, in denen er am Ende ebenfalls zurückstecken mußte. Obwohl Sanders Roget nur ungern so weit gefolgt ist, wie das heute vorliegende Werk zu beweisen scheint, hat Kühn (1979 und 1985) ihm eine differenziertere und exaktere Methodik als den späteren Roget-Bearbeitem bescheinigt (Kühn 1979:195f.). Die mehrstufige Genusdifferentia-Gliederung des Deutschen Sprachschatzes ist, so Kühn, weder bei Schlessing, noch bei Wehrle noch bei Domseiff "so deutlich durchgehalten oder fehlt sogar völlig" (Kühn 1979:196). In der Diskussion des Zugriffssystems war bei Sanders eine Reflexion längst vorweggenommen, die Eggers (1961; 1968) in den "Grundsätzen der Neubearbeitung" des WehrleEggers besonders hervorhebt, um sein Werk von Schlessing abzusetzen, der Rogets Werk ohne den erforderlichen Abstand lediglich übersetzt habe: "Viele Jahrzehnte mußten vergehen, bevor sich die heute wohl allgemein anerkannte Erkenntnis durchsetzte, daß es unmöglich ist, ein objekiiv und unanfechtbar gültiges, allgemein verbindliches Begriffssystem zu schaffen, welchcs sich für jede Sprache anwenden läßt und die Aufnahme eines jeden Wortschatzes ohne Härten und Widersprüche gestaiiet." (Wehrle-Eggers 1961 ; 1968:ix)
Folgt man Eggers, so hat das Nachdenken über die Wahl bzw. Konstruktion eines onomasiologischen Systems zu lexikographischen Zwecken im deutschen Sprachgebiet erst mit Hallig/von Wartburg (1952) und Dornseiff (1953) begonnen (Wehrle-Eggers 1961; 1968:VIII). Die Tatsache, daß von Sanders' Übertragungsversuch sowie seinen zugehörigen Überlegungen in der Synonymik-Tradition des 20. Jahrhunderts keine Notiz genommen wird, hängt immer noch mit den Antipathien zusammen, die Sanders 1852 mit seiner Kritik an Grimm auf sich gezogen hatte. Die Lexikographen der Folgezeit waren nicht frei genug, den Bannspruch der Gründerväter einer sachlichen Überprüfung zu unterziehen.
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Die Autorinnen und Autoren / The Authors
Dr. Paola Cotticelli-Kurras Institut für Assyrologie und Hethitologie Ludwig-Maximilians-Universität D-6000 München Laurea (Dr. in Lettere classiche) an der Universität zu Pavia (1985). Promotion in Indogermanischer Sprachwissenschaft, Hethitologie und Griechisch an der LudwigMaximilians-Universität zu München (1990). Seit 1988 Mitarbeiterin am Hethitischen Wörterbuch unter der Leitung von Prof. Dr. Annelies Kammenhuber. Lehrbeauftragte am "Institut für allgemeine und indogermanische Sprachwissenschaft". Dr David Cram Jesus College Oxford Educated at Oxford University (Brasenose College), and Cornell University. Head of Department of Linguistics at Aberdeen University (1974-88) and currently lecturer in Linguistics and Fellow of Jesus College Oxford. Research interests include modern lexical semantics, the history of dictionaries and concordances, and seventeenth-century language schemes. Dr Fredric Dolezal Franklin College of Arts and Sciences Department of English The University of Georgia Athens, Georgia 30602, USA Prof. Dr. Gisela Harras Institut für deutsche Sprache Postfach 101621 D-68016 Mannheim Studium der Germanistik und Romanistik, Promotion über die Semantik ausgewählter Wortschatzbereiche in ostlothringischen Dialekten. Habilitation über Fragen der Sprechakttheorie und Textlinguistik. Mehrere Arbeiten zur linguistischen Pragmatik und sprachanalytischen Philosophie. Seit 1986 Leiterin der Abteilung "Lexikologie und Wortbildung" am Institut für deutsche Sprache in Mannheim. Mitverfasserin des "Lexikons brisanter Wörter" und des Bandes "Wortbedeutungen". Arbeitet zur Zeit an einer computergestützten "Erklärenden Synonymik kommunikativer Ausdrücke des Deutschen".
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Die Autorinnen und Autoren
Dr. Reinhard Rudolf Karl Hartmann Head of Department of Applied Linguistics Director of Dictionary Research Centre University of Exeter Queen's Building Exeter, Devon EX4 4QH U.K. Organizer of LEXeter '83 and other conferences in Lexicography. Founding Secretary and former President, EURALEX. Joint Editor, Lexicographica Series Maior (50 volumes since 1984). Coordinator of ERASMUS Consortium for M. A. in Lexicography. Dr. Ulrike Haß-Zumkehr Institut für deutsche Sprache Postfach 101621 D-6800 Mannheim Studium der Germanistik und Geschichte in Konstanz und Heidelberg; seit 1984 im Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim, 1985 Promotion über eine frühneuhochdeutsche Synonymik an der Universität Heidelberg; praktische und theoretische Beschäftigung mit der Lexikographie, insbesondere des (politischen) Umweltwortschatzes im Deutschen; 1990-1992 Habilitationsstipendium der DFG zwecks einer wissenschafts- und lexikographiegeschichtlichen Arbeit über Daniel Sanders (1819-1897), den ersten jüdischen Germanisten und wichtigsten Kritiker Jakob Grimms (Abschluß/Publikation voraussichtlich 1994); Mitarbeit am Aufbau eines computerverfügbaren historischen deutschen Textkorpus zum 18. und 19. Jhdt. am IDS; Studien zur historischen Syntagmatik/Phraseologie in Texten öffentlich-politischer Kommunikation. Dr Terry Hoad St. Peter's College Oxford OX1 2DL U.K. Fellow and Tutor in English Language and Medieval Literature, St. Peter's College, Oxford, and University Lecturer (CUF) in English, University of Oxford. Formerly Lecturer, Queen Mary College, University of London, and Associate Professor, University of Arizona. Author of revised edition (Oxford, 1978) of Henry Sweet's Second Anglo-Saxon Reader: Archaic and Dialectal, and editor of The Concise Oxford Dictionary of English Etymology (1986). Dr. Anton Hönig Aschberg 1 D-76646 Bruchsal 7 Studium der Anglistik, Germanistik und Slawistik an der Universität Heidelberg. 1964 Promotion über ein Thema aus der russischen Literatur. 1965-1976 Lehrbeauftragter am Slavischen Institut der Universität Heidelberg. 1967-1969 Forschungsarbeit als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur slawischen Mythologie in der tschechischen und slowakischen Literatur. 1976-1981 wissenschaftlicher Mitarbeiter und erster Redaktor des Wörterbuchs der vergleichenden Bezeichnungslehre im Rahmen eines Forschungsprojekts der
The authors
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Deutschen Forschungsgemeinschaft; Projektleiter: Prof. Dr. Johannes Schröpfer, Heidelberg. Seit 1982 Redaktionsmitarbeit am Wörterbuch der vergleichenden Bezeichnungslehre. 19831991 Lehrbeauftrager an der russischen Abteilung für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg. Prof. em. Dr. Werner Hüllen Fachbereich 3 Anglistik/Linguisitk Universität Essen GHS D-45117 Essen Studium mit Promotion (1952) und Staatsexamen (1953) in Köln; Gymnasiallehrer für Englisch, Deutsch und Philosophie. Professuren an der Pädagogischen Hochschule in Neuss, der Universität Trier und der Universität-GHS Essen. Emeritierung 1993. Interessen- und Forschungsgebiete: Fremdsprachendidaktik, angewandte Linguistik, Historiographie der Linguistik. Festschrift hg. von Wolfgang Lörscher und Rainer Schulze (1987). Ms Christian J. Kay University of Glasgow Department of English Language 12 University Gardens Glasgow G12 8QH U.K. Senior Lecturer in the Department of English Language, University of Glasgow, Scotland, and Director of the Historical Thesaurus of English project. Degrees from the University of Edinburgh and Mount Holyoke College, U.S.A. Worked as a teacher of English in Sweden and in commercial lexicography before joining the Historical Thesaurus team. Main interests are semantics, lexicography, the history of the English language, and applications of computers in research and teaching English. Co-author with Jane Roberts of A Thesaurus of Old English. Prof. Dr. Carla Marcilo Università degli Studi di Torino Diparttimento di Scienze Letterarie e Filologiche Via S. Ottavio n. 20 10124 Torino Italy Professor of Applied Linguistics at the University of Turin (Italy), Faculty of Letters and Philosophy. Research fields: text linguistics, applied linguistics, lexicography. Books on 19th century Italian onomasiological dictionaries (Armando, Rome 1980) and Italian bilingual dictionaries (Zanichelli, Bologna 1989). Co-editor of the Palazzi-Folena Italian monolingual dictionary (Loescher, Turin 1992).
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Die Autorinnen und Autoren
Dr Tom MeArthur Oxford University Press 22-23 Ventress Farm Court Cherry Hinton Rd. Cambridge CB1 4HD U.K. Editor of English Today: The International Review of the English Language (Cambridge University Press), and of the Oxford Companion to the English Language (1992). Holds degrees of M.A. (Glasgow 1958), M.Litt. (Edinburgh 1970), and Ph.D. (Edinburgh 1978). Most recent academic post: Associate Professor of English as a Second Language at the Université de Québec. Other publications: A Dictionary of English Phrasal Verbs and Their Idioms, with Berryl T. Atkins (Collins, 1974; Nelson, 1992), The Languages of Scotland, coedited with A. J. Aitken (Chambers, 1979), The Longman Lexicon of Contemporary English (Longman, 1981), and Worlds of Reference: Lexicography, Learning and Language from the Clay Tablet to the Computer (Cambridge, 1986). Dr. Tadeusz Piotrowski Uniwersytet Wroclawski Instytut Filologii Angielskiej Kuénicza 22 50-138-Wroclaw Poland 1992 English/Polish dictionary with Zygmunt Saloni. With Professor Saloni also a pocket English/Polish dictionary (in preparation). In 1993 reverse and forward wordlists of English (Wroclaw University Press). Co-editor-in-chief of the OXFORD-PWN English and Polish dictionary. Roget's Thesaurus is treated more generally in a book, published in 1993 by PWN (Warsaw), on general Polish and English lexicography. Ph. Dr.Jana Ptívratská Institute of Foreign Languages Third Medical Faculty Charles University Prague CSc. Graduated in Classics in 1975 from Comenius University in Bratislawa; 1978-1989 scholarship, then research worker in Comenius studies, Pedagogical Institute of the Czechoslowak Academy of Sciences, Prague, editing, translating, and interpreting Latin writings of Comenius. Ph.D. thesis on the historiography of linguistics (Comenius' language theory, universal language). Co-editor of the international revue Acta Comeniana. Since 1990 head of the institute of foreign languages, Third Medical Faculty, Charles University, teaching courses in Latin and medical terminology. Articles in: Acta Comeniana (Academia Publishing House, Praha), Studia Comeniana et histórica (Comenius Museum, Uhersky Brod), conference volumes (ICHoLs, Academia Praha etc.), edition of JA. Comenii Opera omnia (Academia Publishing House, Praha), translation of J.A. Comenius Pampaedia, Panglottia (Latin - Czech) (Svoboda, Praha 1992).
The authors
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Dr. Ulrich Piischel Universität Trier Germanistische Linguistik Postfach 3825 D-5500 Trier Akademischer Oberrat in der Germanistischen Linguistik an der Universität Trier, Veröffentlichungen: Semantisch-syntaktische Relationen. Untersuchungen zur Kompatibilität lexikalischer Einheiten im Deutschen. Tübingen 1975; Politische Fernsehdiskussionen. Zur medienspezifischen Inszenierung von Propaganda als Diskussion. Tübingen 1986 (zusammen mit W. Holly und P. Kühn); zahlreiche Beiträge zu den Arbeitsschwerpunkten Lexikologie und Lexikographie, linguistische Stilistik und Textanalyse, Medienkommunikation (Zeitung im 19. Jahrhundert, Femsehen); Mitherausgeber der Sammelbände: Redeshows. Fernsehdiskussionen in der Diskussion. Tübingen 1989; Argumentationsstile. Hildesheim, New York 1993; Medienrezeption als Aneignung. Methoden und Perspektiven qualitativer Medienforschung. Opladen 1993. Prof. Dr. Oskar Reichmann Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg Hauptstraße 207-209 D-69117 Heidelberg Studium der Fächer Germanistik und Geschichte in Bonn und Marburg. 1962 Staatsexamen. 1964 Promotion mit einer Arbeit über den "Wortschatz der Siegerländer Landwirtschaft und Haubergswirtschaft". 1964-1965 Wissenschaftlicher Angestellter, dann Studienreferendar und Studienassessor. Anschließend siebenjährige Tätigkeit als Dozent an der Freien Universität Amsterdam. Seit 1974 Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Sprachgeschichte an der Universität Heidelberg. Hauptsächliche Arbeitsgebiete sind Lexikologie und Lexikographie sowie Sprachgeschichte des Deutschen seit dem Spätmittelalter. Bearbeiter des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches sowie Mitherausgeber der Handbücher "Sprachgeschichte" (2 Bde.), "Wörterbücher" (3 Bde.), der Frühneuhochdeutschen Grammatik und einiger weiterer Sammelwerke. Die Publikationsliste Reichmanns umfaßt rund 80 Titel. Prof. em. Dr. Dr. h.c. Klaus Schaller Schattbachstraße 14 D-44801 Bochum Dr. phil., Dr. paed. h.c. (Karls-Universität Prag). Erstes und Zweites Examen für das Lehramt an Volksschulen, Weiterstudium in Köln: Pädagogik, Psychologie, Philosophie, Germanistik. 1955 Promotion. Habilitation in Mainz. Professor für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Bonn (zwei Jahre Rektor der Hochschule), seit 1965 Professor für Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum. Arbeiten zur systematischen Pädagogik wurden unter dem Titel Pädagogik der Kommunikation zusammengefasst. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt innerhalb der Geschichte der Pädagogik ist die Comeniusforschung. Leiter der 1970 gegründeten Comeniusforschungsstelle.
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Die Autorinnen und Autoren
Dr. Stanislaw Slçk Institut für Germanistik Abteilung für Deutsche Sprache Universität Bern Längass-Straße 49 CH-3000 Bern 9 Magister der Germanistik in Krakow. Promotion in Kiel. Studienaufenthalte in Jena, Kiel, Lund und Mannheim. Arbeitsorte an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen: Krakow, Reszow, Kiel, Bem. Arbeitsgebiete: Semiotik und Semantik, Lexikologie, Sprachverarbeitung, Psycholinguisitk. Dr. Stefan Weninger Ludwig-Maximilians-Universität Institut für Semitistik Veterinärstr. 1 D-80539 München Studium der Semitistik, der Philologie des Christlichen Orients und der Allgemeinen Sprachwissenschaft in München. Magister-Examen 1987 mit einer Studie zur arabischen Lexikographie. 1991 Promotion mit einer Arbeit zur Klassisch-Arabischen Literatur. Wissenschaftlicher Assistent für Semitistik an der Ludwig-Maximilians-Universität. Prof. Dr. Herbert Ernst Wiegand Germanistisches Seminar Hauptstraße 207 / 209 D-69117 Heidelberg Lehrstuhl für germanistische Linguistik. Zur wissenschaftlichen Biographie vergleiche man den Eintrag im Linguisten-Handbuch (Tübingen 1993). Dr. Ekkehard Zöfgen Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld Universitätstraße 25 D-33615 Bielfeld Akad. Oberrat. Mitherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Fremdsprachen Lehren und Lernen (FLuL); Mitarbeit am Internationalen Handbuch für Lexikographie (Berlin/New York 1989-1991), Buchveröffentlichungen, Aufsätze und Rezensionen in diversen Fachzeitschriften.
Kurzfassungen der Beiträge /
Abstracts
Tom McArthur: Wörter, Welten und Bücher: Thematische Lexikographie als Teil einer allgemeinen Theorie der Referenzwerke Die Argumentation erfolgt in drei Schritten: Erstens, die konventionellen englischen genetischen Begriffe dictionary und thesaurus reflektieren nicht notwendigerweise die Formate der Werke, in deren Titeln sie erscheinen (z.B. ob sie alphabetisch oder thematisch angeordnet sind). Zweitens, die Termini "onomasiologisch" und "semasiologisch" bilden nicht notwendigerweise eine sichere Grundlage für die Diskussion der Frage, wie Wörter und Konzepte in Referenzwerken angeordnet und vorgestellt werden. Drittens, die Dichotomien 'alphabetisch/thematisch' und 'onomasiologisch/semasiologisch' beziehen sich auf unterschiedliche Sachverhalte und sollten nicht benutzt werden, als seien sie austauschbar oder überlappend. In der Vergangenheit hat der Autor eine dominante "alphabetische Lexikographie" von einer peripheren "thematischen Lexikographie" unterschieden, um die beiden grundlegenden historischen Formate der Präsentation zu betonen. In den letzten Jahren jedoch, und vor allem als Folge der elektronischen Revolution, ist das Verhältnis zwischen beiden Formaten weniger ungleichgewichtig geworden. Daher wird in diesem Beitrag eine einheitliche Sichtweise der Lexikographie vorgeschlagen, die nicht zwei, sondern vier Formate beinhaltet: das alphabetische, das thematische, das numerische und das graphische Format. Im Großen und Ganzen können Referenzwerke nahezu immer als Hybride angesehen werden, die in je unterschiedlichen Anteilen diese Archetypen enthalten. Diese Überlegungen werden illustriert anhand des Longman Lexicon of Contemporary English und des Oxford Companion to the English Language.
Herbert Wiegand: Are cumulative dictionaries of synonyms indeed useless bestsellers? The starting point is the following fact which needs explanation: cumulative dictionaries of synonyms of New High German, such as, for example, K. Peltzer/ R. Normann: Das treffende Wort (...) 2nd ed. Thun 1992, and A.-M. Textor: Sag es treffender (...) 1989, are real bestsellers. Pelzer/Normann sold some 125,000 copies in 1992, and Textor sold well over 600,000. Other cumulative dictionaries of synonyms of New High German are lexicographical bestsellers. This is one side of the coin; the other is that several lexicographers are of the opinion, which they support with numerous reasons, that cumulative dictionaries of synonyms cannot be used according to their genuine purposes. That a dictionary sold more than 600,000 copies and is not useful is certainly a surprising empirical fact.
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Kurzfassungen der Beiträge
The paper will show that cumulative dictionaries of synonyms can be viewed as more or less systematic (and improvable) word memories, which have been exteriorized. When used, the users-in-performance, encountering difficulties in finding the right word, will monitor their memory step-by-step (in a memory model: from one node to the next) and analogously to their communicative intention whether the name for the last node is correct or not. They do this until they have found the fitting word so that cumulative dictionaries of synonyms serve as a 'path finder' through one's own memory. Furthermore, the paper will show in which types of situations cumulative dictionaries of synonyms serve their purpose well, hence making it plausible why they are bestsellers.
Gisela Haïras: The world in an ordered list of words In the first part of this article, a semantic system for describing (German) verbs of communication (verba dicendi) is presented. The common feature of these verbs is their reference to a general type of resource situation with the following roles: speaker, hearer, propositional content, propositional attitude, intention and world of interaction. These differentiations allow the construction of special types of resource situations as semantic frames for the organization of the verbs in special fields. In the second part of the article, the heuristic value of the semantic system for the elaboration of lexical concepts is demonstrated. Finally, special cases of lexical gaps and their possible explanation will be discussed.
Paola Cotticelli-Kurras: An onomasiological view of the Hittite lexicon In what way can a discipline such as Hittitology, the lexicography of which is generally still mainly semasiologically structured, serve the purposes of onomasiology? What contribution can the linguistics of a language make, the dictionaries of which are as yet incomplete and the texts and lexicon of which have so far only been partially studied? (§§ 0.-1.). A review of the extant dictionaries illustrates that even within the framework of semasiologically structured works attempts at an onomasiological approach can be found. This shows that the importance of such an approach is realised (§ 2.-2.4). It is especially the latter point that is to be illustrated here by the attempt to present the Hittite lexicon in a rough onomasiological structure on the basis of Buck (1949) and Tischler (1982) (§§ 3.,4.). The analysis of a Hittite lexeme which pertains to the areas of mind and spirit, i.e., istanza(n)a"soul, spirit, wish, think" will serve to show the significance of onomasiology with regard to extinct languages (§ 4.2.-5.).
Stefan Weninger: Elias bar Sinäyä's 'Book of the translator' in the context of Syriac and Arabic lexicography. The Book of the Translator by the Nestorian priest Elias bar Sïnàyà of Nisibis (born 975) is a bilingual (Arabic-Syriac) onomasiological dictionary. It was obviously devised as a textbook of Syriac, the lingua sacra of Syrian Christendom, for native speakers of Arabic. Within the Syriac lexicographical tradition, no model for the arrangement of the Book of the Translator can
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be identified, which raises the question of what kind of model Elias of Nisibis had for his work. Greek models have been proposed for Elias' book. It seems more likely that the direct model is to be found in the Arabic-Islamic environment of the author. Elias' arrangement shows striking similarities to earlier Classical-Arabic onomasiological dictionaries. But Elias' dictionary is also influenced by the specific situation of Syrian Christendom as a minority group in an Islamic environment: In the lOth/llth century, Syriac was already declining as a spoken language and its use was restricted to ecclesiastical and scholarly purposes. The Syriac medical tradition also left its traces in the Book of the Translator.
Christian Kay: Wortlisten für eine sich verändernde Welt Dieser Beitrag behandelt Aspekte der Lexikographie, die sich aus der Arbeit an der Klassifikation von Material für das Projekt Historical Thesaurus of English an der Universität Glasgow ergeben, insbesondere Probleme der Auswahl von Kategorieüberschriften. Es werden Vergleiche mit dem Projekt Thesaurus of Old English am King's College, London, angestellt. Das System der Klassifikation, seine Motivation und Methodologie werden beschrieben. Die resultierenden Überschriften für die Hauptkategorien beider Projekte werden unter besonderer Berücksichtigung der Erfordernisse eines diachronischen Thesaurus diskutiert. Synonymie und Hyponymie, nicht aber Antonymie werden als semantische Schlüsselprinzipien etabliert, auf denen die Klassifikation beruht, und das Verhältnis zwischen linguistischen Taxonomien und der 'realen' Welt wird kurz besprochen. Der Beitrag schließt mit einer Reihe von Beispielen problematischer Kategorieüberschriften auf unterschiedlichen Ebenen und macht Lösungs- und Richtungsvorschläge für die weitere Arbeit.
Terry Hoad: Kindness: Die Frühgeschichte eines Konzeptes und seine Behandlung in der historischen Lexikographie Das englische Adjektiv, welches heute als kind in der Bedeutung 'generously benevolent' erscheint, hatte in der angelsächsischen Periode die Bedeutung 'natural'. Der vorliegende Beitrag untersucht die Behandlung von kind in den wichtigsten historischen Wörterbüchern des Englischen (dem Oxford English Dictionary, dem Middle English Dictionary und dem Dictionary of Old English) mit besonderer Berücksichtigung der Bedeutungsentwicklung 'natural'- 'well-born, noble'- 'benevolent'. Wie gezeigt wird, erscheint es zweifelhaft, daß das letzte Stadium dieser Entwicklung bereits in der mittelenglischen Periode erreicht wurde. Die Bedeutungsentwicklung des Wortes kind ist verbunden mit den konzeptuellen Strukturen der Sprecher in den jeweiligen Stadien der Geschichte der englischen Sprache. Unsere Schwierigkeiten bei der Bestimmung dieser konzeptuellen Strukturen rühren zum Teil von der Unzulänglichkeit der vorhandenen Informationen her. Unsere Schwierigkeiten bei der Bestimmung angemessener Repräsentationen dieser Konzepte in unseren Wörterbüchern mögen auch aus Veränderungen dieser Strukturen resultieren, die es unmöglich machen, sie zu repräsentieren, zumindest nicht durch 'Übersetzungsäquivalente'. Im Fall von kind wird hier argumentiert, daß eine solche Veränderung stattgefunden hat, wobei eine externe' Perspektive, aus der heraus kindness aus externen Faktoren, wie dem sozialen Rang einer Person, abgeleitet wird, durch eine 'interne' Perspektive ersetzt wird, in der kindness als eine Qualität erscheint, die aus dem individuellen Charakter der bezeichneten Person erwächst.
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Kurzfassungen der Beiträge
David Cram: Konkordanzen zu Wörtern und Konkordanzen zu Dingen: ein vernachlässigter Aspekt der englischen Lexikographie des 17. Jahrhunderts Englischsprachige Konkordanzen können bis zurück in das Mittelalter nachgewiesen werden und waren bereits im frühen 17. Jahrhundert geläufig. Dieser Hintergrund kann für das Studium der ersten englischen Wörterbücher des 17. Jahrhunderts nutzbar gemacht werden. Die Natur des Verhältnisses zwischen den beiden Traditionen ist eher komplementär als evolutionär: Beide haben zum Ziel, Interpretationen von Wörtern zu liefern, jedoch tut das Wörterbuch dies durch metalinguistische Definition, während die Konkordanz Passagen nebeneinanderstellt. Untersucht man Konkordanzen innerhalb ihrer eigenen Tradition, müssen zwei unterschiedliche Funktionen herausgestellt werden. Die von John Wilkins identifizierte primäre Funktion war die interpretative, mit besonderer Berücksichtigung der Auslegung schwieriger biblischer Texte; die vertrautere moderne mnemonische Funktion war sekundär. Wilkins' Taxonomie machte eine weitere Unterscheidung zwischen verbalen und realen Konkordanzen, wobei die letzteren thematisch angeordnet sind. Diese analytischen Werkzeuge unterscheiden sich sehr von der statischen Präsentation der zeitgenössischen commonplace books. Zusätzlich zu den biblischen Konkordanzen produzierte das 17. Jahrhundert auch Beispiele aus den Feldern der juristischen, erziehungswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Forschung und erzeugte so eine Verbindung zu den übergeordneten pansophischen Zielen von Universalsprachen. In diesem Kontext kann ein real character als die ultimative Konkordanz bezeichnet werden, eine Konkordanz zum Buch der Natur.
Fredric Dolezal: Überlegungen zu einer Struktur der Welt von Referenten Der Autor untersucht die allgemeine Fragestellung, ob Wortlisten eher als soziale Konstrukte oder als Repräsentationen der natürlichen Ordnung der Dinge zu sehen sind. In dieser Gegenüberstellung finden wir die Spannung, die zwischen der Klassifizierung von Dingen und Konzepten aus der Perspektive der Ontologie einerseits und aus der Perspektive der lexikalischen Beziehungen andererseits besteht. Der Autor argumentiert, daß eine geordnete Wortliste eine Erzählung voraussetzt, eine Geschichte über die Gemeinschaft, die die Liste konstruiert hat. Um die verschiedenen Aspekte der Fragestellung zu beleuchten, wird ein einzelnes Beispiel für die Benennung eines Segments der Realität untersucht: das lexikalische Element prayer und seine onomasiologische Präsentation in John Wilkins' Essay towards a real character and philosophical language (1668). Prayer ist von theoretischem Interesse, da das von dem lexikalischen Element denotierte Objekt sowohl ein Text wie auch ein Sprechakt sein kann. Der Autor stellt Wilkins' Analyse von prayer in den Kontext des Sprachgebrauchs des 17. Jahrhunderts, um die viability der dem Klassifikationssystem impliziten Erzählung zu belegen.
Werner Hüllen: From Head to Foot. Words for naming the human body in two onomasiological dictionaries (Withals 1553, Howell 1660). Onomasiological dictionaries form a firmly established European tradition, just like terminology in grammatography or the rules of rhetoric. They even go back to extra-European conventions before the works in Latin and/or European vernaculars start appearing. They have various functions such as collecting encyclopedic knowledge, teaching foreign languages, giving help
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to travellers, etc. Chapters with words for naming the parts of the human body are indispensible in all glossaries and dictionaries. Their analysis can be guided by certain questions: i. How many entries are there with these words, absolutely and in relation to the other entries? ii. In what sequence are these entries arranged? iii. In which position relative to similarly closed groups of words are the names for the parts of the human body? The answers to such questions may uncover the state of knowledge and the intention of the author. John Withals' dictionary of 1553 was meant as a means of learning Latin. The arrangement of its entries is supposed to facilitate the learning process. In spite of its English-Latin sequence, the entries are Latin-based. Entries are ordered according to the classical idea of the four elements, with everything pertaining to man subsumed under 'fire'. The words for the human body move from head to foot. They are placed at the end of the dictionary. The subdivision of words reveals certain medical and anatomical concepts. However, lemmata are restricted to everyday knowledge. James Howell's dictionary of 1660 gives entries in four languages. It is meant as a languagebased manual for members of the class of country gentlemen. Man is the measure of everything. The chapter on the human body is the very first one. The vocabulary pertaining to the human body is located on three distinct levels: the level of medical concepts, the level of observable anatomy, and the level of life in society as far as it is determined by the human body. Both dictionaries are analyzed in more detail.
Tadeusz Piotrowski: British and American Roget Der Beitrag behandelt zwei Typen von Thesauren, welche sich beide von Rogets Thesaurus of English Words and Phrases ableiten (Erstauflage 1852). Die beiden Versionen erschienen in England (Longman) und in den U.S.A. (Crowell, jetzt Harper Collins). Es wird gezeigt, daß beide Thesauren sich deutlich von dem Originalthesaurus unterscheiden und jeweils eigenständige Weiterentwicklungen von Rogets Idee darstellen. Der Beitrag liefert eine kurze Beschreibung der Publikationsgeschichte beider Versionen und diskutiert detailliert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf den Ebenen der Makrostruktur (Klassifikationssystem, semantische Guppen und ihre Anordnung) and der Mikrostruktur (semantische, morphologische und stilistische Beschreibung der lexikalischen Elemente). Schließlich wird ein Überblick über die Kritik an Rogets Thesaurus gegeben und werden die zwei Typen in Verbindung mit den jeweiligen lexikographischen Traditionen in England und in Amerika gebracht.
Reinhard Hartmann: Das onomasiologische Wörterbuch im Englischen und Deutschen aus dem Blickwinkel der kontrastiven Textologie Eine vergleichende Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung der onomasiologischen Lexikographie der letzten 140 Jahre soll den Wert einer kontrastiven Textanalyse verdeutlichen. Anhand von Paralleltexten aus je 5 Wörterbuchpaaren des Englischen (von Roget bis Urdang) und Deutschen (von Sanders bis Schemann) werden Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten ersichtlich, z.B. die Überlegenheit von Sanders' Bedeutungsunterscheidungen gegenüber Rogets oder die Behandlung von lexikalischen Feldern in Synonymenwörterbüchern im fremdsprachlichen Unterricht für Englisch- bzw. Deutschlerner.
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Kurzfassungen der Beiträge
Die kontrastive Textologie kann nicht nur die metalexikographische Beschreibung bestehender Wörterbücher auf Makro- und Mikroebene verbessern, sondern auch die lexikographische Arbeit befruchten (z.B. durch komputergestützte Abfrage von Parallelkorpora auf Übersetzungsäquivalente, cf. Laffling 1991), was zur Entwicklung neuartiger onomasiologischer Wörterbücher führen könnte.
Jana Prívratská: Wörterbuch als Lehrbuch - Lehrbuch als Wörterbuch Im tschechischen Sprachgebiet erscheinen die ersten lexikographischen Werke in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Unter der Regierung Karls IV entstanden dafür günstige Bedingungen in der allgemeinen Lebenskultur und im Schulwesen. Bartolomèy ζ Chlumce schrieb zwei Lehrbücher (etwa 1350 und 1360). Sie sind in Sachgruppen geordnet und nutzen das Tschechische zur Übersetzung von lateinischen Wörtern. Zikmund Hruby ζ Jelení's Wörterbuch (1537) in vier Sprachen ist alphabetisch geordnet. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erschienen die beiden Wörterbücher von Daniel Adam von Veleslavin, beide in vier Sprachen, deren zweites den klassischen Typ eines Nomenciators darstellt. Comenius führte die didaktischen Intentionen dieser Wörterbücher im Rahmen seiner eigenen Theorie vom Sprachenlernen fort. Er veröffentlichte u.a. Janua linguarum reserata und das Lexicon Januale. Darin wird das Wörterbuch als Sprachlernbuch vorgeführt. Theoretisch hat Comenius dargestellt, daß Sprachenlernen am besten über das Vergegenwärtigen der Beziehungen von Wörtern und Sachen und von logischen Beziehungen zwischen Wörtern erfolgt. Dieses Programm ist Teil der umfassenden pansophischen Erziehung der Menschheit.
Klaus Schaller: Johann Joachim Becher's criticism of the Janua Linguarum A m o s Comenius
by Jan
J.J. Becher is one of the great instigators of scientific projects in the 17th century. In his pedagogic and didactic works, above all in his Methodus Didactica, he polemicized against J. A. Comenius' Janua Linguarum Reserata and Orbis Sensualium Pictus. For Becher, Comenius is an expert among nomenclaturists. Interested in rapid pedagogic progress, this technologicallythinking pedagogue finds it a hindrance that for Comenius education and teaching are guided by the intention of ameliorating the human conditions ("Rerum humanarum emendatio") and, thus, have a philosophical (pansophical) dimension. Didactics should refrain from anything "metaphysical" and should concentrate on the nature of things (Comenius: quid) and on "the nature of the matter to be learnt" (Becher), so that memory should not be burdened with unnecessary matters, and that anything learnt, including words, was at man's free disposal ("Freier Disposition und judicium"). This principle was also supposed to be the foundation for dictionaries. Becher's didactics is situated within the area of mercantile absolutism. Pedagogically speaking, it is part of a bourgois-educational realism.
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Ekkehard Zöfgen: Louys Charle Du Cloux' Vocabulaire François: A 'modern' thematically-arranged dictionary of the 17th century The historiographie approach to thematically-organized dictionaries (which aim to encourage systematic vocabulary learning by arranging the entries according to theme/subject area as well as paying attention to linguistic criteria) has to take account of the fact that there is nothing new about using dictionaries as tools for the learning and teaching of lexis. This is illustrated not only by the tradition of French-German dictionaries of this type, to which the publication of Karl Plötz's Vocabulaire systématique in 1847 gave an important impetus; in some senses the type can be said to go back to the early medieval period. Even the innovations of current lexicographical work in this area begin to look less impressive once one realizes that thematically-organized dictionaries have existed for centuries. The article offers a study of Louys Charle du Cloux's Vocabulaire François (published in Strasbourg in 1678), a largely overlooked precursor of the "modern" French-German thematically-organized dictionary. This work is shown to be an early example of a learner's dictionary in the full sense of the term, covering both syntagmatic and pragmatic aspects; its place within the context of the history of foreign language learning and teaching is also discussed. In addition, the article contains a plea for greater conceptual clarity. It argues that "concept dictionaries", usually modelled on Roget's Thesaurus, should be clearly distinguished from thematically-arranged subject-area dictionaries and provides arguments designed to establish the latter as a type in its own right.
Carla Marello: Drei unterschiedliche lexikographische Ansätze in italienischen Referenzwerken: Alunno's Fabrica del mondo (1546-48), Chicherio's Vocabolario domestico (1741) and the Enciclopedia Einaudi's Zone di lettura (1982-85) Definierende Thesauren sind die repräsentativsten (und häufigsten) Vertreter italienischer onomasiologischer Lexikographie. Dieser Beitrag konzentriert sich auf eine Auswahl von drei Werken. Das erste, Francesco Alunnos La fabrica del mondo (1548), ist bekannt und geschätzt unter jenen Wissenschaftlern, die sich mit der Geschichte der italienischen Sprache und Lexikographie befassen. Seine Makrostruktur und Mikrostruktur werden detailliert beschrieben, da dieses Werk nach Auffassung der Autorin einen der ersten Schritte in einer allgemeinen Geschichte westlicher onomasiologischer Lexikographie darstellt. Das zweite, Chicherios Vocabuolario domesticco (1741), ist ein bilingualer Lernthesaurus des achtzehnten Jahrhunderts für Schüler, die mit dem Studium des Italienischen und des Lateinischen beginnen. Es stellt den ersten Vertreter eines Typus dar, der im neunzehnten Jahrhundert weit verbreitet war. Das dritte Werk, die Zone di Lettura der Enciclopedia Einaudi (1982-1985) sind das Ergebnis einer ausgeklügelten und originellen Methode der Informationsgruppierung, die einen Platz in der Erforschung moderner computerisierter onomasiologischer Referenzwerke verdient.
Anton Hönig: An onomasiological dictionary for Europe The author is convinced that all efforts to create a European Federation on merely political and economic principles will end up in the ruins of a second Babel, unless the architects of this new home for many nations become aware of our common cultural heritage. The most indispensable stock of cultural elements can be found in our natural languages. The lexical units of our European languages are both spots on a large historical map and constituents of a universe of
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Kurzfassungen der Beiträge
notions. The perception of these facts has induced a German linguist, Johannes Schröpfer, to compile a European notional dictionary, known by the name of Wörterbuch der vergleichenden Bezeichnungslehre {Dictionary of Comparative Onomasiology). Two recent reviews of this work of global erudition by an Italian and a Russian scholar emphasize its European dimensions and its indispensability for our intellectual élite. The author of this paper, being also the co-editor of the dictionary, tries to inform the reader about some facets of the work presented here. In Schröpfer's dictionary, all languages enjoy the same rights, independent of the number of native speakers. In chapter 8, the author touches on the role of German in the concert of the Central European languages.
Stanislaw Szlçk: The topical arrangement of an etymological-diachronic dictionary. The paper is mainly concerned with different arrangements in dictionaries. One dictionary is not like the other. If somebody is interested in a word, he or she first looks for its form, then for its meaning and their relation. The dual appearance of linguistic signs as form and meaning accounts for, among other things, two different types of vocabulary arrangement: the semasiological one, in which alphabetical listing is one of many possibilities, and an onomasiological one, in one of its possible macrostructures starting from a topical arrangement. The wish to overcome the semantically vacuous alphabetical principle is not new. How vivid the thought of an arrangement in gestalts still is, is demonstrated by the discussion centering on R. Hallig and W. von Wartburg's conceptual system as a foundation for lexicography (Begriffssystem als Grundlage für die Lexikographie). Etymological and topical dictionaries in wide use and their arrangements are briefly looked at. In addition, paradoxical problems of dictionaries are discussed. This leads to the explanation of a theoretical foundation for the new dictionary.
Oskar Reichmann: The onomasiological reworking of the Wörterbuch. Method, problems and expected results
Frühneuhochdeutsches
The semasiological structure of historical dictionaries does not give access to information on concepts or notions contained in the dictionary. The paper suggests a method of gaining such information by way of an onomasiological reworking of historical dictionaries. This reworking comprises three steps: 1. marking the lexical items of the semantic descriptions of dictionary entries; 2. transferring these items into headwords; 3. disambiguating these newly gained headwords. The first and the third of these steps especially lead to metalexicographical problems. These problems will be described and discussed in the paper, always with practical solutions in mind. The final part of the paper deals with the use of onomasiological dictionaries of the kind described for the morphology of word formation, for lexical history (with regard to the notion of a 'linguistic world view'), and for the general improvement of practical lexicographical work.
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Ulrich Piischel: The discussion of synonymy in 18th century Germany In 18th century Germany, synonymy was an important subject, not only for language theoreticians but also for philosophers. Though one cannot speak of a continuous discussion in this field, the problem of synonyms was taken up again and again. There are three crucial points in regard to the theoretical discussion of synonymy: i. In the beginning, the differentation of synonyms was required as a necessary condition for the correct usage of words. This correctness of language should simultaneously guarantee comprehension and bon goût - as can be verified in the works of Abbé Girard, ii. After that, philosophers were assigned the task of differentiating synonyms. From the assumption that people's thoughts as well as their languages are confused it follows that their language use can not be taken as a basis for the differentiation of synonyms. And this is the reason why philosophers were asked to clarify notions and to define the use of synonyms, iii. Finally, synonyms were regarded as a source of knowledge. According to a sensualistic language-conception, the study of language usage especially of synonyms - should make it possible to look back on the origin of language.
Ulrike Haß-Zumkehr: Daniel Sanders. Onomasiological works in the 19th century Within the history of onomasiology, the 19th century produced an important change from the ontological to the philological foundation of topical dictionaries. Daniel Sanders, the first German adaptor of Roget's Thesaurus, represented one of two schools of philological synonomy which competed in Germany. Here he turned against the historical/etymological definition of synonomy, which was dominant in the history of linguistics, and concentrated on the substitutionability of lexemes in the concrete language use of texts. He himself gave ample information about his methods of excerpting and semantic analysis. It becomes obvious how closely linked semasiological and onomasiological works by Sanders actually were. Letters exchanged between the lexicographer and his publisher Campe and published now for the first time allow an insight into the philological reflections which determined the choice between the alphabetical and topical arrangement of dictionaries of synonyms.
Sachwortregister / Index
Absolutismus 161; 165 analogy 194 Anatomie 113; 114 Bedeutung 25; 47; 51; 106; 162; 163; 209; 212; 215; 220; 221; 224; 225; 226; 237; 239; 241; 247; 248; 257; 258; 265; 269 Begriff 51; 111; 203; 206; 210; 211; 212; 220; 221; 232; 237; 257; 260; 267; 271; 272 Begriffssystem 182; 219; 220; 221; 222; 273 Begriffswelt europäische 205 Benutzungssituation 23; 24; 25; 27 Bezeichnungsvergleich 203 body 4; 10; 46; 70; 108; 109; 110; 111; 113; 114; 131; 132; 188; 193; 194 Christentum, orientalisches 55-62 classification system 95; 96; 97; 100; 102 collocation 79; 80; 134 commonplacing 83 concordance 83; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 140; 187 real 85; 87; 88; 89; 90 verbal 87; 88; 89 connection values 195 contrastive textology 137; 140; 147 derivation 163 Deutlichkeit 255; 258 dictionaries historical 67; 72; 77; 82; 141 onomasiological 1; 2; 15; 77; 137; 138; 139; 146; 147; 185; 186; 189 semasiological 1; 2; 15 dictionary research 147 English 1; 2; 3; 4; 10; 44; 67; 68; 69; 71; 73; 74; 77; 81; 82; 83; 85; 86; 88; 91; 96; 101; 102; 123; 124; 130; 137; 138; 139; 140; 142; 144; 146; 147; 177; 186; 193 Middle English 77; 80; 81; 82 gentil 78; 79; 80 kinde 78; 79; 80; 81; 82 patient 79; 81 sadl9\ 81 trewe 79; 81 Modem English kindness 80; 82 Old English 67; 68; 73; 77 (ge)cynde 77 etymological 138; 191 Etymologie 10; 44; 48; 61; 105; 210; 211; 215; 217; 218; 222; 223; 266 etymologisch 46; 51; 53; 203; 215; 216; 217; 219; 221; 223; 224; 225; 226; 251; 265; 267; 268 volksetymologisch 209 etymology 50 format 2; 3; 4; 10; 15; 33; 95; 100
alphabetic 3 graphic 3 numeric 3 Gedächtnis 25; 26; 28; 161; 162; 163; 203; 271 Gedanke 51; 256; 258; 259 German 2; 19; 137; 138; 139; 141; 142; 144; 146; 147; 186 Geschichte 207; 261; 267 Fremdsprachenunterricht 178; 179 Ideengeschichte 105 Sachgruppenlexikographie 168; 177 Sachgruppen Wörterbuch 178 Wortgeschichte 203; 216 Glossare 57; 61 onomasiologische 105; 107 Realgglossare 167 topikale 167; 168; 173; 175; 181 glossaries 2; 85; 185; 186 glossary 10; 44 history 74; 77; 81; 82; 83; 123; 124; 125; 126; 137; 138; 139; 146; 147; 186; 194 western onomasiological lexicography 186 index 10; 45; 88; 98; 101; 129; 130; 132; 133; 134; 138; 188; 189; 192; 193; 224; 236; 245; 250; 271; 272; 273 neuhochdeutscher, zum mittelhochdeutschen Wörterbuch 236; 241; 245 indexing 88; 89 islamische Welt 55-62 Kindgemäßheit 161 Kollokation 53; 61; 176 Körper 48; 51; 52; 57; 59; 63; 105; 106; 107; 110; 111; 112; 114; 115; 116; 117; 118; 119; 120; 167; 222 lernen 23; 161; 163; 168; 178; 179; 180 Lernwörterbuch primäres 168; 169; 171; 172; 180 lexicography 3 alphabetic 3; 146 American 135 bilingual 72; 140; 146 Czech 151 English 83; 146 German 137; 146 historical 72; 82 Italian 185; 186; 192 metalexicography 147 monolingual 146 onomasiological 138,137; 185; 186; 192 history of modern - 236 Syriac 59 thematic 3 thesaurus 146 Lexikalisierungsliicke 38; 39 Lexikographie 19; 41; 43; 203; 219 arabische 59 deutsche 17; 244 Dialektlexikographie 236 englische 120 europäische 120 französische 181 Gebrauchslexikographie 250 germanistische 265
Index
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griechische 57; 59; 60; 61 historische 215; 216; 236; 267 kommerzielle 18 muslimisch-arabische 59 onomasiologische 106; 250 onomasiologische S prachstadienlex Urographie 231 Sachgruppenlexikographie 168; 177; 179; 180; 218 semasiologische 231 syrische 57; 59 Umkchrlexikographie 231-252 varietätenkontrastive 250 Varietätenlexikographie 247 zweisprachige 247 Lexikologie 203 linguistic unification 186 Mehrdeutigkeitstrennung 238; 239; 244; 249; 250 Memoria localis 162 mnemonics 86 Mnemonik 162 Mnemoniker 162; 163 Motivindex 206; 213 naming 95; 96; 102 narrative 96; 97; 98; 100; 101; 102; 117; 174 Neuhochdeutscher Index zum mittelhochdeutschen Wörterbuch 241 Nomenklatur 161; 171; 180 onomasiological 2; 3; 95; 96; 98; 100; 137; 147; 186; 200 Onomasiologie 105; 118; 165; 204; 214; 237; 253; 265; 266; 267 onomasiologische Aufbereitung semasiologischer Wörterbücher 53; 231 ; 252 onomasiology 2; 95; 97 Ontologisch 181 ontology 95; 96 Pädagogischer Realismus 161; 165 pädagogischer Verbalismus 161 Pansophie 164 pansophism 156 "parallel text" analysis 86; 138; 140; 145; 147 person 10; 48; 49; 50; 51; 52; 72; 78; 103; 113; 188; 234 Philosophie des gesunden Verslandes 260; 261 reference rectangle 3 Rekurssituationstyp 34; 36; 39; 40; 41 Sachgemäßheit 161 Sachgruppenlexikographie 179 Geschichte der 168; 169 Sachgruppenwörterbuch 167; 174; 175; 176; 177; 178; 179; 180; 181; 182 Seele 49; 50; 51; 52; 53; 116; 164; 261; 262 Selbst 51 semantics 2; 95; 194 Semantik 21; 34; 204; 206; 237; 266 semasiological 2; 3; 139; 147 Semasiologie 237; 266; 267 semasiologisch 41; 44; 46; 47; 53; 57; 112; 172; 215; 231; 232; 233; 234; 235; 237; 238; 241; 243; 244; 246; 250; 251; 252; 257; 266; 269 semasiology 2 semiotics 2; 194 Semiotik 206
294
Sachwonregister
Sequenzierung 172 Alltagswissen 117 anatomische 116 medizinische 110; 111; 115; 116 Sequenzierungsprinzipien 110; 111; 115; 117 Situationstypen 27 Benutzungssituation 27 Sprachen kleine(re) 206 Sprachlehrbuch 159; 181 Sprachrichtigkeit 255; 256; 257; 259 Sprechaktverben 33; 34; 36; 37 Substitution 24; 26; 268; 270 Synonymendiskussion 255; 256; 262 Synonymenunterscheidung 257; 258; 259; 260 Synonymiken kumulative 18; 23; 25; 27 taxonomy 71; 74; 86; 88; 95; 96; 98; 100 textbook 3; 155; 156; 157 thematic format 3 thesaurus 1; 2; 15; 56; 68; 69; 72; 88; 99; 123; 124; 126; 138; 139; 140; 144; 146; 147; 157; 181; 185; 186; 187; 189; 192; 193; 194; 233; 270; 272 historical 67; 68; 72 thesaurus war 127 universal language 96; 156; 194 Unterricht 55; 106; 160; 161; 163; 167; 169; 177; 178; 179 Vielsprachigkeit 203; 205 Weisheit 51 Wille 53 Wörterbuch frühneuhochdeutsches 231; 241 neuhochdeutscher Index zum mittelhochdeutschen - 236; 241; 245 Wörterbücher alphabetisch-semasiologische 41; 44 alphabetische 216 analogische 181 Arabisch-Syrisch 55 begriffliche 216 Begriffs-181; 182 deskriptive 44; 216 Dialektwörterbücher 225 einsprachige 25; 60 Englisch-Latein 107 etymologisch-sprachgeschichtlichc221 etymologische 203; 215; 216; 217; 219 Französisch-Spanisch 170 Frühneuhochdeutsch 246 gemeinsprachliche 216 Hethitisch 43; 44 historische 215; 216 Latein 108 Latein-Englisch 108 Neuhochdeutsch-Frühneuhochdeutsch 241; 243 nomenklatorische 168; 173 onomasiologische 41; 47; 53; 58; 105; 107; 108; 120; 167; 233; 234; 235; 237; 238; 239; 241; 243; 244; 245; 246; 250; 251; 257; 267 paradigmatische 168
Index
295
sachorientierte 219 Sanskrit-Englisch 106 semasiologischc 231; 233; 234; 235; 236; 237; 241; 243; 244; 246; 251; 257; 267; 269 onomasiologische Aufbereitung 53; 249 Synonymen-181; 216 kumulative (siehe kumulative Synonymiken) thematisch-sachlich 177 viersprachig 112 zweisprachige 24; 27; 44; 53; 55; 107; 167; 182; 203 Wörterbuchtypologie 167-182 Synonymenwörterbücher 17 wortgeschichtliche Forschung 215-226 Wortlisten 61; 106; 173 als Sprachlehrbücher 106 anatomische 117 armenische 105 enzyklopädische 172 griechische 105 lateinische 105 syrische 57 viersprachige 113 zweisprachige 175 Wortschatz 20; 21; 23; 33; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 58; 105; 106; 108; 113; 114; 118; 120; 167; 172; 178; 179; 181; 182; 207; 216; 217; 218; 219; 222; 223; 224; 245; 250; 260; 273 -erwerb 167; 182 -kompetenz 268; 270 -lernen 177 -strecke 231 Abstrakt-251 Allgemein- 246 alltäglicher 60; 117; 120 anatomischer 113; 115; 117 Anordnung 220 Darstellung 221 Darstellungstypen 215 enzyklopädischer 120 Erläuterungs- 246 frühneuhochdeutscher 238 gestalthafte Darstellung 219 hetitischer 43-53 Konkret- 251 medizinischer 107 nach Sachgruppcn 168; 219 organologischer 113; 115; 117 sachgebundener121 syrischer Grund- 60 wissenschaftlicher 120 Wunsch 38; 49; 51 Zugriffsstruktur 241; 246; 250; 271