Teufelbücher in Auswahl: Band 1 Ludwig Milichius: Zauberteufel. Schrapteufel [Reprint 2018 ed.] 9783110849400, 9783110063882


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German Pages 495 [500] Year 1970

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Table of contents :
ZAUBERTEUFEL
SCHRAPTEUFEL
Variantenverzeichnis
Nachwort des Herausgebers
Inhalt des ersten Bandes
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Teufelbücher in Auswahl: Band 1 Ludwig Milichius: Zauberteufel. Schrapteufel [Reprint 2018 ed.]
 9783110849400, 9783110063882

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TEUFELBÜCHER I

A U S G A B E N DEUTSCHER LITERATUR D E S XV. B I S XVIII. J A H R H U N D E R T S

unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff

TEUFELBÜCHER IN A U S W A H L

WALTER DE G R U Y T E R & CO • B E R L I N vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. 1970

TEUFELBÜCHER IN

AUSWAHL

herausgegeben von

RIA S T A M B A U G H

ERSTER

BAND

LUDWIG MILICHIUS: ZAUBERTEUFEL.SCHRAPTEUFEL

WALTER D E GRUYTER & CO • BERLIN vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp.

1970

© Archiv-Nr. 458470/9 Copyright 1970 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Printed in Germany — Alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechtes der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise — vorbehalten. Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30

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D E R ZAUBER TEUFFEL. D A S IST / VON

ZAUBEREI

WARSAGUNG / BESCHWEHREN / SEGEN / ABERGLAUBEN / H E X E REY / UND MANCHERLEI W E R C K E N DES T E U FELS / WOLGEGRÖNDTER / UND SO VIEL EINEM GLAUBIGEN DARVON ZU WISSEN DIENSTLICH / GENÜGSAMER B E R I C H T / NICHT ALLEIN DEM GEMEYNEN M A N N / SONDER AUCH DEN WELTLICHEN REGENTEN UND EINFÄLTIGEN P R E D I GERN NÜTZLICH UND KURTZWEILIG ZU LESEN / AUSS HEYLIGER SCHRIFFT UND BEWERTEN SCRIBENTEN / MIT FLEISS ZUSAMEN GETRAGEN / DURCH LUDOVICUM MILICHIUM. GETRUCKT Z£T FRANC KFURT AM MAYN. ANNO M . D . L X I I I .



Dem Hochwirdigen inn Gott Fürsten und Herrn / Herrn Wolffgang / des Keyserlichen Stiflts zu Fulda Abt / etc. meinem gnädigen Herrn / wünsche ich alle zeit von hertzen / 5 GOTtes gnad und Barmhertzigkeyt / durch Jhesum Christum unsern Heyland. Hochwirdiger Fürst / Gnidiger Herr / Es seind 2u der erbawung der Kirchen Christi drey ding von nöten. Zum ersten / daß die lehr von der Gerechtfärtigung unnd andern Articuln unsers Christlichen Glaubens reyn und unver10 fdlscht werde außgebreytet. Zum andern daß den Widersprechern und Lügenpredigern auß der Schrifft inntrag geschehe / und ire verführische irthumben widerlegt werden. Zum dritten / daß die laster unnd sünde des volcks mit rechtem eiffer gestrafft werden. ()(ij v y

Vorrede. S o vil das erste belangt / ist die Kirch / Gott lob / zu unser 2eit selig unnd über selig / denn wir alle bekennen müssen / daß nach der Apostel zeit / biß anher / die reyne seligmachende Lehr nie so klar unnd verständtlich mit predigen / unnd auch mit schreiben ist offenbart und erleutert worden. Es ist wol war / daß in der anfangenden Kirch viel Geystreicher Gottselige Lehrer gewest / welche / so lang sie auff erden gelebt / mit lehren ein grosses außgericht / und auch uns Nachkömmlingen viel guter Bücher gelassen haben / damit noch auff den heutigen tag grosser nutz inn der Gemeyn CHRISTI geschafft wird. Doch aber / wenn wir die Zeiten recht ansehen / und alles gegen einander halten / so werden wir befinden / daß wir der Gaben und gnaden zehen haben / deren sie nicht eine gehabt. Ich rede hie fürnemlich von der heylsamen Predigt des offenbarten Evangelij: Von Christlichen wolgeordneten Schülen: Von güten Künsten / und der grossen anzahl Gc-()( iijr')lehrter Leuth: Von unzelbaren Schritten unnd Büchern / darmit die heylige Schrifft / und die Articul des Glaubens trewlich inn allen Sprachen erkliret werden: Von Geystlichen Gesingen / inn welchen auch die armen Leyen die rechte Lehr ohn alle mühe begreiffen können: Von dem wunderbarlichen Werck der Truckerey / welches nutz nicht kan genügsam betrachtet werden: Unnd zuletzt von der sehr bequemen zeit / inn welcher uns das Wort zu predigen unnd zu hören / ohn eynige gefahr unnd Verfolgung zügelassen wird. Mit diesen unnd dergleichen gaben / und wolthaten / da der gütige Gott uns inn diesen Landen reichlich mit versehen unnd uberschütt hat / ubertreffen wir weit unsere Vorältern. Wölt nur Gott / daß wir solche herrliche forderung zu dem erkänntniß des waren glaubens recht braucheten / unnd wie

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Vorrede

Sanct Paulus sagt / Daß wir die gnad Gottes nicht vergeblich empfahen / 2. Corin. 6. ( ) ( i i j r r ) Aber in dem andern stück hat fürwar die Kirch nicht wenig zu klagen. Denn ob wol vil gelehrte leuth / wider die / so da unrecht lehren / unnd Secten ahnrichten / sich dapffer legen / thün sie es doch nicht alle mit frucht. Etliche suchen rhüm unnd ehr / Etliche treibt der neidt unnd lust zu zancken / Etliche handeln gar ungestümmiglich / und schreiben frey öffentlich ahn die Glaubigen / daß sie mögen mit nothwehr und eygener gewalt die Rottengeyst abschaffen / ob sie schon ausserhalb irer Jurisdiction seien. Unnd Weichs das aller schwehrest ist / dis Brüder / welche einen Christum mit uns bekennen / welche inn der Gerechtfertigung unnd allen Articuln des Glaubens uberein stimmen / welche mit uns trewlich wider den Endchrist sich setzen / dieselbigen werden von etlichen gelästert / verdampt / und als Ketzer beyd außgerüffen / unnd abgeschlossen umb einer geringen Dissension / unnd zweyspaltigen meynung willen / welche leichtlich zu der ( ) ( »y>> eynigkeyt kündte gerichtet werden / wenn etlichen die Zancksuchte gebüsset würde. Was aber für ärgerniß und schaden dise Tragedien / inn etlichen Jaren der Kirch gebracht / haben die Glaubigen nicht ohn schmertzen unnd bekümmerniß zu bedencken. Des dritten stücks halben / hat es mit der Kirchen zu unsern Zeiten / Gott lob / keynen mangel / Denn es werden die sünd unnd laster des Volcks / nicht alleyn auff den Predigstülen mit ernst gestraffet / Sondern es gehen auch täglich frommer Leuth Schrifften auß / inn welchen die Werck der finsterniß mit ihren Farben abgemahlet / unnd der Mantel / darmit sie sich bedecken / inen fein abgezogen wird. Unnd nach dem die Erkänntniß der Sünden die erste Staffel ist / zü einem büßfärtigen leben / und in gemelten Schrifften die Sünden weydlich offenbaret / unnd zu erkennen / fürgebildet werden / {)( i t i j v y achte ich solcheBüchlin nicht alleyn nütz unnd nötig sein / zü einer Christlichen besserung / sonder

Vorrede

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ich halte sie auch für Zeugnisse unserer Lehr / unnd unschuldt wider die jhenigen / welche uns beschüldigen dürffen / daß wir gute Wercke verbieten. Dieweil aber solche ubung Gottseliger Leuth / ohn zweiffei dem Sathan und seinem Reich nachtheylig / unnd abbrüchig ist / hab ich ihm auch / nach der gnad / so mir Gott verliehen / kampff zu geben / unnd diesen Bericht von den Zauberischen händeln an das Liecht zu bringen / fürgenommen / verhoffend es werde diese meine Arbeyt vielen dienstlich sein / welche vorhin über etliche ding einen mißverstandt / unnd ungewisse meynung gehabt. Unnd ob mir es jemandt würde übel außlegen (wie ich nicht zweiffei / es werde geschehen) daß ich ein solch ungewönlich unnd schwehr Argument zu tractieren für die hand genommen / so wil ich Q ( i f ) mit den Heyligen Vättern unnd alten Lehrern / mit den aller besten unnd glaubwirdigsten Scribenten der Heyden / und mit den fürnemesten Gelehrten / deren etliche newlich gelebt / unnd etliche noch leben mich entschüldigt haben / welche sich von diser materien zu schreiben / nicht geschämet / sonder viel güter unterrichtung hierüber gegeben haben / auß welcher Schrifften neben der heyligen Schrifft / ich auch alles was in disem Büchlin ist / gezogen hab. Gedicht unnd Fabelwerck / welches ich auch vil hett können mit unter mengen / hab ich mit fleiß verhütet. Darumb urtheyle hie von ein jeder wie er wölle / so bedüncket mich / nach dem etlich mal / beyde imm alten unnd newen Testament von Zauberey gesagt wird / es sey dieser Bericht vielen nöthig / unnd sollen dem einfältigen Leser etliche orth der Schrifft verständtlich unnd klar werden / welche ihm zuvor dunckel seind gewesen. Ich halte auch nicht / daß jemand auß (J( vv*) diesem schreiben etwas böses schöpffen / und ärgerniß nemen könde / wie man denn vil Leuth findet / welche hievon mehr wissen wöllen / denn ihnen gebürt / unnd auch bücher seind / welche mehr anzeygen / denn dem unfürsichtigen Leser nütz ist. Denn ein

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Vorrede

Glaubiger mag diesen Bericht (hoff ich) on schaden und gefahr lesen / welche aber hiemit nicht 2u frieden / sonder noch weitter darvon zu wissen begeren / die werden gewißlich mehr auß fürwitzigkeyt / denn auß notturfft darzü getrieben. Darumb habe ich diß Büchlin mit fleiß also gestellt / daß durchauß in sonderheyt diese zwo Fragen darinn gehandelt werden / Was Zauberey sey / unnd wie manchfaltig sie sey. Aber qilestionem Quomodo, das ist / wie unnd womit eygentlich alle Zauberey zu wegen gebracht werde / hab ich nicht wöllen / ja weyß sie auch nicht / (daß ich recht bekenne) zu beschreiben. Dieweil aber Gnädiger Fürst unnd 95y Worten / Es ist heut ein güter Montag / ein güter Dinstag / Mitwoch / oder was es für ein tag ist / und werden die thörechten leuth also selbs zu Zauberern. Solches würden sie aber ohne zweyfel unterlassen / wenn sie wüsten / wie weit sich des Teuffels gewalt erstreckt. Darumb sollen sie lehrnen / daß alle Schwartzkünstler / Zauberer und Zauberinnen sampt irem Vatter dem Teuffei nichts können es werde

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Der Zauber Teuffei

inen denn von Gott zugelassen Weichs mit gründlichen erweisungen auß heyliger Schlifft bezeuget wird. I. Zum ersten ist klar und gewiß / daß in der gewalt Gottes Engel / Teuffei / men- ^ " u f ^ g . ^ sehen und alle Creaturen seind / und müssen sich in dem Namen Jesu beugen alle der knie / die im Himmel und auff erden / und unter der erden seind / Phil. 2. Denn er ist gesetzt über alle Fürstenthumb / gewalt / macht / Herrschafft / und alles was genant mag werden / nicht alleyn in diser Welt / sondern auch in der zükünfftigen / unnd alle ding seind unter seine Füsse ( F 8v*96y gethon / Ephes. 1. Darumb sagt auch Christus selbs / Der Vatter habe im alles in seine hand gegeben / Joan. 3. II. Zum anderen ist Gott nichts verborgen / und alles was der Teuffei unnd sein rotte borgen"3 " ^ im sinn haben / das weyß er. Ein mensch sihet was für äugen ist / der Herr aber sihet das hertz an / 1. Reg. 16. Unnd kennet unsers hertzen grund / Psal. 44. Denn seine äugen sehen auff eines jeglichen weg / und er schawet alle ihre genge / Es ist keyn finsterniß noch dunckel / das sich da möchten verbergen die ubeltheter / Hiob 34. Die Hell ist auffgedeckt für im und das verderben hat keyne decke / Hiob 26. Der das ohre geflantzet hat / solt der nicht hören? Der das Auge gemacht hat solt der nicht sehen? Psal. 94. Er offenbart was tieff und verborgen ist / Er weyß was im finsterniß ligt / denn bey im ist eitel liecht / Dan. 2. III. Zum dritten ist auch diß der will Gottes / daß er sich wider den Teuffei und seine werck setze / und beschirme die Außer•( Cr».97)wehlten / hat auch darumb seinen

schirmung.

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Der Zauber Teuffei

Sohn Christum in die Welt geschickt / daß er dem Teuffei alle seine macht und gewalt neme. Solches bezeugt Jesaias und spricht: Zu der zeit wird der Herr heymsuchen / mit seinem harten grossen unnd starcken Schwerd / beyde den Leviathan / der ein schlechte Schlange / und den Leviathan / der ein krumme Schlange ist / und wird die Drachen im meer erwürgen / Jesa. 26. Und Christus sagt / daß der Fürst diser Welt gerichtet sey / Joan. 16. Ist er nuh gerichtet / so ist er auch gebunden und gefangen / unnd darff nicht weiter thün denn ihm sein uberwinder züläßt. Paulus sagt / daß Christus habe außgezogen die Fürstenthumb / und die gewaltigen / und habe sie öffentlich zum schawspiel gezeygt / unnd ein heerprangen auß inen gemacht in im selbs / Colos. 2. Welche wort des Teuffels macht so gar vernichten / daß nichts verächtlichers von im künde gesagt werden. Der Apostel Johannes spricht / Der Sohn Gottes sey darzü erschienen / daß er die werck des teuffels zerstöre / 1. Joan. 3. Nuh ist Zauberey ein eygen Werck des Teuffels / Derhalben ist auch Christus darzü kommen / daß er die zauberey zerstöre. IUI. ^ 1• d Zum vierdten erweisen vil herrlicher schrifft^ Exempel / daß dem Teuffei und den Zauberern ein ziel von Gott gesteckt ist / welches sie nicht dürffen oder können uberschreiten. Als der böse Geyst durch die vier hundert Propheten den Ahab uberredet / daß er hinauff gen Ramoth in Gilead zöge / darvon sagt die Schrifft / daß im solches von Gott nicht alleyn zügelassen / sonder auch befohlen sey gewest. 3. Reg. 22. und 2. Paral. 18. Deßgleichen wie der Satan den Job angreyffe / da kundt unnd dorflte er nicht weiter an im haben / denn ihm Gott verhengte / Hiob 1. und 2. Cap. Und diß bekennt auch Job /

Der Zauber Teuffei

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da er sagt im 19. Capitel / Merckt doch eynst / das mir Gott unrecht